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Full text of "Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften 19"

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Gebiete der Naturwissenschaften 


Naturwissenschaftlichen Verein 


in Hamburg. 


— XIX. Band. —— 


HAMBURG. 


L. FRIEDERICHSEN & Co. 


Für die in diesen „Abhandlungen“ veröffentlichten Aufsätze sind nach 


Form und Inhalt die betreffenden Autoren allein verantwortlich. 


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INHALT: 


Oligochaeten von Australien. Von Prof. Dr. W. MICHAELSEN. 

Beiträge zur Kenntnis unserer Moosflora. Von Prof. Dr. R. TIMM. 

Conchologische Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg. 
Von Dr. H. STREBEL. 

Revision der Opiliones Plagiostethi, I. Teil. Von Dr. C. FR. ROEWER. 


Die Oligochätenfauna der vorderindisch-ceylonischen Region, 
Von Prof. Dr. W. MICHAELSEN. 


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Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, 
herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 


XIX. Band, 1. Heft. 


Oligochaeten von Australien. 


Von 
Dr. W. MICHAELSEN. 


(Hamburg. | 


Mit 1 Tafel und 9 Abbildungen im Text. 





Ausgegeben im Februar 1907. 


HAMBURG. 
L. FRIEDERICHSEN & Co. 
1907. 


Die Untersuchung der von Herrn Dr. HARTMEYER und mir in Südwest-Äustralien 
gesammelten Oligochaeten führte mich auf manche Frage, deren Erörterung eine möglichst 
genaue persönliche Bekanntschaft mit den Oligochaeten der übrigen australischen Gebiete 
‚wünschenswert erscheinen ließ. Es sind ja bereits viele Oligochaeten von den Staaten 
der Ost- und Südostseite des australischen Kontinents einschließlich Tasmaniens 
beschrieben worden, hauptsächlich durch J. J. FLETCHER in Sydney und B. SPENCER in 
Melbourne; aber diese Beschreibungen tragen mit Ausnahme einiger weniger den Charakter 
vorläufiger Mitteilungen und sollen, wie mir die genannten Autoren mitteilten, auch als 
solche angesehen werden. Uber gewisse bei der Beurteilung der Verwandtschaften in 
Frage kommende Struktur-Verhältnisse geben jene Beschreibungen keine Auskunft. Es 
war mir deshalb sehr willkommen, daß meine australischen Fachgenossen, Herr J. J. FLETCHER 
und Herr Prof. B. SPENCER, mir Dubletten einiger der von ihnen beschriebenen Arten zur 
Untersuchung überließen. Ich sage diesen Herren auch an dieser Stelle herzlichen Dank 
für ihre weitgehende Kollegialitat. Außer diesen typischen Stücken konnte ich noch eine 
Anzahl während einer vierwöchentlichen Reise von Fremantle nach Sydney in South 
Australia, Victoria und New South Wales gesammelter Oligochaeten untersuchen. Im 
Folgenden veröffentliche ich die Resultate dieser Untersuchungen, soweit sie nicht für die 
allgemeine Erörterung bei der später erscheinenden Veröffentlichung über die südwest- 
australischen Oligochaeten aufgespart wurden. Die Herren Fachgenossen von Sydney 
und Melbourne werden dies durch die erwähnten Verhältnisse gebotene Eindringen in ihr 


eigenstes Forschungsgebiet nicht mißbilligen. 


Enchytraeus albidus HENLE. 
Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. Znchytracus albidus, MICHAELSEN: Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10 p. 89. 
Vorliegend ein einziges Exemplar. 
Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, zwischen Mount Victoria 
und Jenolan Caves; 4. XI. os. 


Microscolex [Notiodrilus] eremus B. Sp. 
(Taf. Fig. 1, 2.) 
1896. Acanthodrilus eremius, B. SPENCER, Acanthodrilus eremius, a New Species of Earthworm; 
in Horn Exp. Centr. Austral. Zool. p. 416, Pl. 29. 
1900. Notiodrilus eremus, MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10. pag. 137. 

Herr Prof. SPENCER war so liebenswürdig, mir einige typische Stücke dieser Art 
zwecks näherer Untersuchung und Vergleichung mit den west-australischen Arten dieser 
Gattung zu überlassen. Diese Stücke setzen mich in den Stand, die Originalbeschreibung 
dieses zentral-australischen Oligochaeten in einigen Punkten zu vervollständigen und zwar 
in Hinsicht auf die Penialborsten und die Samentaschen. 

Die Penialborsten sollen nach SPENCER »long, thin, and without ornament: 
sein. Die ersten beiden Angaben sind zutreffend. Die sehr dünnen, fast Gordzus-formigen 
Penialborsten (Taf. Fig. ı) sind bei einer Länge von 6 mm im Maximum, proximal, nur 
13 te dick; gegen das distale Ende nimmt die Dicke bis auf 6 pe ab. Die dritte Angabe 
ist unzutreffend und beruht wohl darauf, daß das äußerste distale Ende bei dem SPENCER schen 
Untersuchungsobjekt abgerissen war, was bei der Zartheit desselben sehr leicht vorkommen 
konnte. Das im weiten Bogen gekrümmte distale Ende ıst nämlich deutlich ornamentiert, 
mit anfangs eng anliegenden und schlanken, gegen die distale Spitze etwas abstehenden 
basal breiteren Zähnen besetzt. Diese Zähne stehen in der Nähe der distalen Spitze etwas 
dichter, manchmal gegenständig angeordnet; proximalwärts stehen sie weitläufiger um dann 
ganz zu verschwinden. Die distale Spitze ist (normalerweise?) klauenförmig stärker gebogen, 
mit 2 oder 3 winzigen Knöpfen besetzt. Die klauenförmige Gestalt konnte ich jedoch 
nur an einer von 4 Penialborsten erkennen; bei den anderen erschien sie unregelmäßiger 
gestaltet (abgeschliffen oder abgerissen?). Zu erwähnen ist noch, daß die angeblichen 
doppelten Muskelbänder der Prostaten (»a double muscle slip, extending backwards and 
upwards into segment 22. l. c. p. 419, Pl. 29 Fig. 3). nichts anderes als die Penial- 
borstensäcke sind. 

Die Samentaschen (Fig. 2) zeigen eine sehr verschiedene Struktur der ver- 
schiedenen Teile. Die SPENCER'sche Abbildung (l. c. Pl. 29. Fig 5) stellt nur die Silhouette 


5 


dieser Organe dar und auch im Text geht SPENCER nicht auf die verschiedene Struktur 
der Haupttasche und der Divertikel ein. Die Struktur kommt erst an Schnittserien oder 
an Präparaten, die in Essigsäure aufgehellt wurden, zur Anschauung. Die Haupttasche 
besteht aus einer unregelmäßig sackförmigen Ampulle und einem ziemlich scharf abgesetzten, 
engeren und kürzeren Ausführgang. Die mäßig dickwandige Ampulle ist von granulierten 
Massen erfüllt. In den Ausführgang der Haupttasche münden zwei verschiedene Divertikel 
ein. Das kleinere besteht aus einem langen, in ganzer Länge ungefähr gleich dünnen 
Bindschlauch, der zu einem festen Knäuel zusammen gelegt ist. Das größere ist lang 
gestreckt, länger als die Haupttasche, seitlich mehr oder weniger regelmäßig eingeschnitten, 
manchmal alternierend, so daß es in der Flächenansicht eng geschlängelt erscheinen kann, 
während es tatsächlich eine dickfiederige Struktur besitzt; sein Lumen ist sehr eng; man 
kann ein deutliches Achsenlumen und undeutlichere Seiten-(Fieder-)Lumina unterscheiden; 
die dicke Wandung des Divertikels enthält zahlreiche, sehr kleine und unregelmäßige 
Samenkämmerchen. Es ist mir nicht ganz klar geworden, ob SPENCER (l. c. p. 420) unter 
»(1) a small knollike processe das kleine schlauchförmige zusammengeknäulte Divertikel 
meint und unter »(2) a long tubular, and at times somewhat coiled process, which may 
be as long or longer than the sac« das größere, Samenkämmerchen tragende, oder umgekehrt. 


Microscolex [Microscolex] dubius (FLErcH.) 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. Microscolex dubius + M. elegans + M. Poultoni, MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. ro 
p. 140, 142, 143. 
Vorliegend ein Exemplar. 
Fundnotiz: New South Wales, Parramatta bei Sydney; 31. X. 05. 


Diporochaeta Spenceri n. sp. 
(Taf. Fig. 3, 4.) 

Vorliegend ein einziges geschlechtsreifes, am Kopf lädiertes Stück. 

Äußeres. Dimensionen: Länge 65 mm, maximale Dicke 3'/2mm, Segmentzahl 1 10. 

Färbung dorsal am Vorderkörper dunkel violett-grau, nach hinten über Braun 
in Gelbgrau übergehend, ventral gelbgrau. Borstenzonen und Borstenflecke auf dem 
pigmentierten Grunde hell, weißlich. 

Borsten ziemlich groß. Borstenketten ventralmedian und dorsalmedian regel- 
mäßig unterbrochen, wenn auch nicht sehr weit (aa = ca. 1%/3 ab, ss == ca. 1!/s ys). 
Borstenlininien a, 6, s und y in ganzer Körperlänge regelmäßig, die übrigen mehr oder 
weniger unregelmäßig. Borstenzahlen 18/V, 18/X, 19/XXV, 20/LXXX. 

Gürtel ringfórmig, am */213.—16. Segment (= 3?/s). 

Männliche Poren auf winzigen Papillen am 18. Segment in den Borstenlinien 2. 

Weibliche Poren vor der Borstenzone des 14. Segments medial von den Borsten- 
linien a, auf einem gemeinsamen ventralmedianen, quer-biscuitförmigen, vorn und hinten 
median eingeschnittenen Hof, | 


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Samentaschen-Poren: 5 Paar auf Intersegmentalfurche 4/5 bis 8/9 in den 
Borstenlinien c. 


Pubertätsorgane: Ein Paar kleine Papillen mit zentraler Einsenkung hinter 
den Papillen der männlichen Poren auf Intersegmentalfurche 18/19 in den Borstenlinien 5; 
je ein Paar ebensolche Papillen auf Intersegmentalfurche 16/17 in den 
Borstenlinien @ und auf Intersegmentalfurche 9/10 zwischen den Borsten- 
linien @ und 6; ein Paar kleine quere, saugnapfförmige Organe mit 
querschlitz-artiger Einsenkung vor den männlichen Poren, aber etwas weiter 
medialwärts reichend, auf Intersegmentalfurche 17/18 in der Borstenlienie 4, 
» bezw. zwischen a und 6. Undeutlich begrenzte quere, ventralmediane 
Polster an Segment 19—22. Mehrere undeutliche, schmale Querwälle 
"  ventralmedian am 18. Segment. 


Innere Organisation. Dissepimente der Region der vorderen 
männlichen Geschlechtssorgane mäßig stark verdickt, einige vorhergehende 
A. Diporochaeta und folgende schwach verdickt. 
Spenceri n. sp. Darm: Muskelmagen nicht erkannt (der vordere Teil des 
Darmes war samt dem ersten Segment lädiert, anscheinend herausgerissen). 
Oesophagus einfach, ohne Kalkdrüsen. 


Nephridialsystem meganephridisch. 









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Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 
10. und 11. Segment. 2 Paar große, zipfelformige, an einer Seite glatte, an der andern 
Seite gedrängt traubige Samensäcke von Dissepiment 9/10 und 11/12 in das 9. und 
12. Segment hineinragend. 

Prostaten: Drüsenteil dick- und plattgedrückt-schlauchförmig, in unregelmäßigen 
Schlängelungen vom 18. Segment bis ungefähr in das 23. nach hinten gehend; distal geht 
er, sich schnell verengend, in einen dünnen, ziemlich langen Ausführgang über, der mit 
seiner proximalen Hälfte eine nach hinten und oben gerichtete Schleife bildet. 


Penialborsten (Taf. Fig. 3, a, 6) ungefähr 1,5 mm lang und proximal 20 ¡e dick; 
gegen das distale Ende etwas dünner werdend, nicht weit vor demselben noch 14 u dick; 
im allgemeinen gerade gestreckt, am proximalen Ende und vor dem distalen Ende gebogen 
(in gleicher oder in entgegengesetzter Richtung); äußerstes distales Ende wieder gerade, 
bezw. wieder etwas zurückgebogen, unregelmäßig dünner werdend, zu äußerst in der 
Richtung der Borstenkrümmung abgeplattet, aber nicht verbreitert. Distale, gekrümmte 
Partie der Borste (distales Fünftel} mit Ausnahme des ganz glatten äußersten distalen 
Endes an der Konkavseite der Krümmung dicht mit unregelmäßig angeordneten ziemlich 
großen, mäßig schlanken, etwas abstehenden Spitzen besetzt. Proximalwärts werden diese 
Spitzen allmählich kleiner und undeutlicher, distal aber findet diese Ornamentierung ein 
plötzliches Ende; die am weitesten distal stehenden Spitzen sind ebenso groß und scharf 
ausgeprägt wie die weiter proximal folgenden. 


Samentaschen (Taf. Fig. 4): Haupttasche mit großer birnförmiger Ampulle, 
die distal ohne scharfen Absatz in einen sehr kleinen, fast ganz in der Leibeswand 


7 


verborgenen kurz konischen Ausführgang übergeht. In das distale Ende der Ampulle 
mündet ein einfach keulenförmiges, proximal schwach angeschwollenes, einkammeriges 
Divertikel ein, das kaum halb so lang wie die Ampulle ist. 

Fundnotiz: Victoria, »the glen« bei Healesville, unter einem vermodernden 
Baumstamm; 14. XI. Os. | 

Bemerkungen: Diporochaeta Spenceri steht der D. obscura (B. SP.) zum 
mindesten sehr nahe. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Formen liegt in 
der Stellung der Samentaschen-Poren (bei D. Spenceri in den Borstenlinien c, bei 
D. obscura in den Borstenlinien 6). Im Charakter der Pubertätsorgane stimmen beide 
Formen recht gut überein; diese Unterschiede liegen innerhalb der Grenzen annehmbarer 
Variabilität einer Art. Leider sagt SPENCER nichts über Penialborsten bei seiner Art 
und infolgedessen ist es schwer, die Enge der Beziehung zwischen beiden Formen abzu- 
schätzen. Sollte es sich herausstellen, daß D. obscura in Hinsicht auf diese Organe mit 
D. Spenceri übereinstimmt, so würde ich für eine artliche Verschmelzung beider Formen 
eintreten. Meine Form wäre in diesem Falle als Varietät der D. obscura anzusehen. 


Diporochaeta faucium n. sp. 
(Taf. Fig. 5, 6.) 

Vorliegend ein einziges geschlechtsreifes Stück. 

Äußeres: Dimensionen: Länge 145 mm, Dicke 9 mm, Segmentzahl 155. 

Färbung: dorsal violett-grau mit gelblichen Borstenflecken; ventral gelblich. 

Kopf undeutlich epilobisch (3/4), wenn nicht tanylobisch (die hinteren Viertel der 
Kopflappen-Seitenränder des als tanylobisch aufgefaßten Kopfes sind scharf abgesetzt, 
zarter als die vorderen drei Viertel und müssen vielleicht lediglich als Längsfurchen 
des 1. Segments angesehen werden). Eine deutliche dorsalmediane Lángsfurche zieht sich 
über den ganzen Körper ausschließlich des Kopflappens hin. | 

Borsten am anteclitellialen Körperteil (Segment 2—12) regelmäßig zu 4 ziemlich 
weiten Paaren an einem Segment; (aa = 1?*/3 ab, ab ='/2 bc, bc = cd, dd ="/s u, oder 
aa:ab:bc:cd:dd=4:3:6:6:18). An den Gürtel-Segmenten (13—17) 
ventrale Paare deutlich, dorsal-laterale Paare bezw. überzählige Borsten 
undeutlich. Am postclitellialen Körperteil (vom 19. Segment an) 16— 24 
Borsten an einem Segment, im allgemeinen ganz unregelmäßig gestellt, 
nur Borsten z in ganzer Körperlänge je eine regelmäßige Linie bildend. 
Dorsalmediane Borstendistanz ganz unregelmäßig, meist ziemlich weit, an 
manchen Segmenten sehr verringert (häufig eine Borste dicht neben der 
dorsalen Medianlinie). 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 4/5 (wenn 
nicht 3/4, ?). 

Gürtel am 13.—1/218. Segment (= 51/2), am 15.— 17. Segment B. Diporochaeta 
. an faucium n. sp. 
ringformig. 

Männliche Poren auf kleinen, stark erhabenen quer-ovalen Papillen am 18. Segment 
zwischen den Borstenlinien a und 4, die letzteren um ein sehr Geringes überschreitend. 








Weibliche Poren vorn am 14. Segment, auf winzigen gemeinsamen, quer- 
gestreckten, ventralmedianen Feldchen. 

Samentaschen-Poren unscheinbar, 5 Paar, auf Intersegmentalfurche 4/5 —8/9 
in den Borstenlinien a. 

Pubertätsorgane: 10 Paar quer-ovale Papillen auf den Intersegmentalfurchen 
10/11—12/13, 16/17, 17/18 und 19/20—23/24, im allgemeinen zwischen den Borsten- 
linien a und 4, beide um ein sehr Geringes überragend; die auf Intersegmentalfurche 16/17 
in den Borstenlinien 4, die von Intersegmentalfurche 17/18 noch weiter lateral, oberhalb 
der Borstenlinien à. 

Innere Organisation: Dissepiment 5/6 zart, die nächst folgenden graduell an 
Stärke zunehmend, 11/12, 12/13 und 13/14 sehr stark, die folgenden zart. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Oesophagus ohne Kalk- 
drüsen, aber im 9.—14. Segment mit sehr blutreicher Wandung. Mitteldarm im 16. 
oder 17. (?) Segment beginnend, weit, ohne Typhosolis. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Jetzte Herzen im 12. Segment. 

Nephridialsystem meganephridisch. 

Zwei Paar freie Samentrichter im 10. und 11. Segment. 3 Paar Samensäcke 
von Dissepiment 9/10 in das 9. Segment, von Dissepiment 11/12 und 12/13 in das 12. 
und 13. Segment hineinragend, die des vordersten Paares wurstförmig, äußerlich uneben, 
grau, die der beiden hinteren Paare sackförmig, äußerlich glatt, weißlich. 

Prostaten: Drüsenteil dick- und lang-schlauchförmig, in einer Ebene zusammen- 
gelegt und ziemlich fest zusammengepreßt und infolgedessen etwas kantig, weißlich, mit 
sehr engem Achsenkanal; Ausführgang mäßig lang, scharf vom Drüsenteil abgesetzt, zu 
einer engen Schleife fest zusammengelegt, mit längerem und dickerem stark muskulös 
glänzenden distalen Schleifenast und etwas kürzerem, dünner werdenden, weniger glänzenden 
proximalen Schleifenast. Die Samenleiter treten in den Drüsenteil der Prostaten ein, nicht 
weit von dem proximalen Ende des Ausführganges; ob sie sich von hier aus innerhalb 
der Prostatenwandung proximalwärts oder distalwärts hinziehen, oder ob sie sofort in das 
enge Lumen einmünden, ist nicht festgestellt worden. 

Penialborsten (Taf. Fig. 6) sehr charakteristisch gestaltet, zart, wasserhell, 
ca. 1,6 mm lang und proximal 12 dick, distalwärts allmählich dünner werdend bis auf 
etwa 7 tt Dicke; äußerstes distales Ende abgeflacht und schmal fächerförmig verbreitert 
bis zu einer Breite von etwa 11 ¿t; Seitenránder dieser Verbreiterung schwach verstärkt, 
schwach zahnartig vorragend; Abstutzungsrand der Verbreiterung (der Spreite) unregel- 
mäßig gezähnt. Distale Partie der Penialborste mit Ausnahme des verbreiterten Endes 
besetzt mit zerstreuten, ziemlich großen, sehr wenig abstehenden, in der Flächenansicht 
fast gleichseitig-dreieckigen Zähnen. 

Samentaschen (Taf. Fig. 5): Haupttasche mit fast kugeliger Ampulle und ziemlich 
scharf abgesetztem, etwa halb so langem, proximal nicht ganz halb so dickem, distal verengten 
Ausführgang. In das distale Ende des Ausführganges mündet ein keulenförmiges Divertikel 
ein, das ungefähr so lang wie der Ausführgang der Haupttasche ist und einen einzigen 
Samenraum enthält. 


9 


— 


Fundnotiz: Victoria, »the glen« bei Healesville; unter einem gefällten 
Baumstamm an der Uferböschung des Baches: 14. XI. os. 

Bemerkungen: Diporochacta faucum steht den beiden ebenfalls victorianischen 
Arten D. yarraensis (B. Sp.) und D. tanjilensis (B. Sp.) sehr nahe, und zwar anscheinend 
zwischen denselben. Der D. yarraensis ähnelt er in der Stellung der Pubertätspapillen 
und in der Länge des Gürtels, der D. zanjilensis dagegen mehr in der Anordnung der 
Borsten und im Besitz der dorsalmedianen Langsfurche. Von beiden verwandten 
Arten unterscheidet sich D. faucium durch den Besitz von Pubertätspapillen am 
anteclitellialen Korperteil. Es erscheint mir sehr zweifelhaft, ob sich die Sonderung 
dieser drei verwandten Arten wird aufrecht erhalten lassen. Eine Entscheidung hierüber 
ist jedoch zur Zeit unmöglich, da wir nichts über die Gestalt der Penialborsten bei den 
SPENCER 'schen Arten wissen. Sollte es sich herausstellen, daß alle drei Arten oder deren 
zwei in diesen als Art-Merkmalen so vorzüglich verwertbaren Organen übereinstimmen, so 
würde ich entschieden für eine Verschmelzung der betreffenden Arten eintreten. 


Diporochaeta sedecimalis n. sp. 
(Taf. Fig. 7, 8.) 


Vorliegend zwei zweifellos zusammengehörende Bruchstücke, ein Vorderende und 
ein Hinterende, zwischen denen aber ein (kleines?) Bruchstück zu fehlen scheint; dasselbe 
ist wohl bei der Auslese der großen Kollektion von Healesville -Würmern als nicht 
definierbar und unbrauchbar weggeworfen worden. 

Äußeres. Dimensionen: Länge (etwas?) größer als 30 mm, ee: Dicke 2 mm, 
Segmentzahl (etwas?) größer als 64. 

Färbung: Pigmentierung dorsal violett-grau, am Vorderkörper ziemlich dunkel, 
nach hinten und gegen die Seiten heller werdend, am anteclitellialen Körperteil ziemlich 
weit auf die Bauchseite übergreifend, an den ersten 5 Segmenten die ganze Bauchseite 
mit einnehmend. Pigmentlose Hautpartien hell gelblich grau. 

Kopf tanylobisch; dorsaler Kopflappen-Fortsatz viel breiter als lang. 

Borsten an den Körperenden etwas größer als am Mittelkörper, mit Ausnahme 
der letzten etwa 6 Segmente zu 16 an einem Segment, in fast ganz regelmäßigen Längs- 
linien; es kommen nur sehr wenig bedeutsame Unregelmäßigkeiten infolge geringer Ver- 
schiebung einzelner Borsten oder kleiner Gruppen vor. Die ventralen und untcren lateralen 
Borsten a—d stehen etwas enger als die dorsalen und oberen lateralen (e—/); im übrigen 
stehen sie in gleichen Abständen, nicht gepaart (ab = bc = cd < de = ef = fg = gh. 
Die ventralmediane Borstendistanz ist in ganzer Körperlänge ungefähr doppelt so groß 
wie die Distanzen zwischen zwei benachbarten ventralen Borsten (aa = 2 ab). Die dorsal- 
mediane Borstendistanz ist am Vorder- und Mittelkörper ein wenig größer als die Distanzen 
zwischen zwei benachbarten dorsalen Borsten (vorn 44 =- 1'/2—1'/4 gh), am Hinterkörper 
ungefähr gleich groß (hinten 44 = ca. gh). An den letzten etwa 6 Segmenten verringert 
sich die Borstenzahl in sehr unregelmäßiger Art und zugleich wird hier auch die Stellung 
der Borsten unregelmäßig. | 


10 

Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 4/5. 

Nephridialporen in den Borstenlinien e oder sehr dicht ventral an denselben. 

Gürtel ringfórmig, am ‘'/213.—16. Segment (= 3'/:), an der hinteren Hälfte 
des 13. Segment aber schwächer ausgeprägt als weiter hinten. 

Mannliche Poren am 18. Segment ungefahr in den Borstenlinien 4, auf quer- 
ovalen, stark erhabenen Papillen, deren Basis sich ungefähr zwischen den Borstenlinien 
a und c erstreckt. 

Weibliche Poren vor der Borstenzone des 14. Segments etwas medial von 
den Borstenlinien a. 

Samentaschen-Poren 5 Paar, auf Intersegmentalfurche 4/5 —8/9 etwas lateral 
von den Borstenlinien a. 

Pubertätsorgane: 3 quer gestreckte, mit je einer Querfurche 
versehene Drüsenpolster auf Intersegmentalfurche 17/18, 18/19 und 19/20, 
seitlich etwas über die Borstenlinien @ hinausgehend, ein ähnliches, aber 
ventralmedian durchschnittenes und so zu einem Paar kleinerer zerteiltes, 
anscheinend vorn am 17. Segment (bei der Gürtelbildung etwas nach 
hinten gedrängt, der Anlage nach auf Intersegmentalfurche 16/17 ?). 
Ein quer-ovales undeutlicheres ventralmedianes Drüsenfeld am 16. Segment 
zwischen den Borstenlinien a. 3 schmale, quer gestreckte ventralmediane 
Drüsenstreifen auf Intersegmentalfurche 6/7, 7/8 und 8/9, seitlich etwas 
über die Borstenlinien z hinausreichend. 

C. Diporochaeta Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, 6/7—12/13 mäßig 
sedecimalis n. sp. stark verdickt, am stärksten 9/10—11/12, die übrigen stufenweise schwächer. 

Darm: Ein mäßig großer Muskelmagen im 5. Segment. Oesophagus 
einfach, ohne Kalkdrüsen. 

Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 12. Segment. 

Nephridialsystem meganephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samen- 
trichter frei im 10.. und 11. Segment. 2 Paar große, gedrängt traubige, ziemlich 
kompakte Samensäcke von Dissepiment 9/10 und 11/12 in das 9. und 12. Segment 
hineinragend. 

Prostaten: Drüsenteil dick schlauchförmig, gepreßt, in einigen weiten, etwas 
unregelmäßigen Schlängelungen etwa bis in das 22. Segment nach hinten gehend, durch 
die Dissepimente etwas eingeschnürt und infolgedessen nicht ganz gleichmäßig dick. 
Ausführgang scharf vom Drüsenteil abgesetzt, ziemlich kurz, schwach gebogen, mäßig dick, 
muskulös glänzend, proximal etwas dünner werdend. 

Penialborsten (Taf. Fig. 8) sehr zart, schwach und einfach gebogen, ungefähr 
0,4 mm lang, proximal ca. 9 dick, distalwärts anfangs ziemlich schnell, weiter distal 
langsamer dünner werdend, in der Mitte nur noch ca. 5 se dick, etwas vor dem distalen 
Ende bis auf etwa 2!/ u Dicke abnehmend; distales Ende abgeplattet und schlank 
spatelförmig verbreitert bis auf etwa 4 g Breite. Das distale Ende mit Ausnahme des 
abgeplatteten äussersten Teiles erscheint bei sehr starker Vergrößerung schwach wellig. 





11 
Ob eine feincre Ornamentierung mit dieser Struktur verbunden ist (etwa feine Záhne auf 
den Buckeln der Wellenkámme oder narbige Vertiefungen in den Wellentälern) ließ sich 
nicht erkennen; es hat nicht den Anschein. 

Samentaschen (Taf. Fig. 7): Haupttasche mit gestielt-birnfórmiger Ampulle, 
die distal in einen sehr kurzen, engen, ganz in der Leibeswand verborgenen Ausführgang 
übergeht. In das distale Ende des Ampullenstieles mündet ein einfach birnförmiges, ein- 
kammeriges Divertikel ein, das ungefähr !/s so lang wie die Ampulle ist. 

Fundnotiz: Victoria, »the glen« bei Healesville; 14. XI. os. 

Bemerkungen: Diporochacta sedecimalis steht der D. Dicksonia (B. SP.) nahe. 
Wie eng die Beziehung zwischen diesen beiden Arten ist, kann erst durch Untersuchung 
der Penialborsten von D. Dicksonia festgestellt werden. SPENCER macht keine Angaben 
über Penialborsten bei dieser Art. Die Pubertätsorgane scheinen bei beiden Arten 
einen ähnlichen Charakter zu repräsentieren; doch ist ihre Zahl bei D. sedecimalis größer; 
auch kommen hier anteclitelliale zu den postclitellialen hinzu. Der Hauptunterschied 
zwischen den beiden Arten liegt in der Zahl der Borsten, die bei D. sedecimalis eine 
Gleichmäßigkeit aufweist, wie bei keiner anderen Art ihrer Gattung. 


Diporochaeta Dendyi (B. Sp.) 
(Taf. Fig. 9,) 
1893. Perichaeta Dendyi, B. SPENCER, Prel. Notice of Victorian Earthworms I; in P. R. S. Victoria, 
Vol. V, p. 12, Pl. VI Fig. 49 - sı, Pl. VII Fig. 77. 
1900, Megascolex Dendyi, G. SWEET, On the Struct. of the Spermiducal Glands and Assoc- 
Parts in Austral. Earthw.; in J. Linn. Soc., Zool., Vol. XXVIII, p. 118, Pl, XIV Fig. 9. 
1900. Diforochacta Dendyi, MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 205. 
Vorliegend ein Exemplar, dessen Untersuchung mir um so interessanter war, als 
diese Art zu denen gehórt, die in Hinsicht des Prostaten-Charakters problematisch sind. 
Äußeres. Mein Exemplar weicht nur in unwesentlichen, auf annehmbarer Variabilität 
beruhenden Bildungen von der SPENCER'schen Beschreibung ab: Die Pubertätsorgane 
auf Intersegmentalfurche 8/9 und 9/10 sind durch ventralmediane Brücken verbunden; 
hinter dem Segment der männlichen Poren findet sich nur ein einziges Paar Papillen, und 
zwar das auf Intersegmentalfurche 19/20; dafür kommt bei meinem Stück ein kleiner 
ventralmedianer Pubertätswall auf Intersegmentalfurche 16/17 hinzu. Klar zu stellen ist 
noch ein geringfügiger Irrtum in SPENCER's Beschreibung und Skizze: SPENCER gibt an, 
daß 4 Paar Samentaschen-Poren auf Intersegmentalfurche 5/6—8/9 liegen, wie es auch 
den Tatsachen entspricht; er zeichnet aber ein fünftes, nicht vorhandenes Paar auf 
Intersegmentalfurche 9/10. Er zeichnet ferner 2 Paar Pubertätsorgane auf Intersegmental- 
furche 8/9 und 9/10, wie es den Tatsachen entspricht, sagt aber, daß diese »small tumid 
patches« die Öffnungen der Samentaschen-Poren der beiden letzten Paare umgeben. Das 
trifft nur für das vordere Paar von Pubertätsorganen auf Intersegmentalfurche 8/9 zu, das 
- hintere Paar auf Intersegmentalfurche 9/:0 ist unabhängig, finden sich doch auf dieser 
Intersegmentalfurche keine Samentaschen-Porcn. 
Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, 6/7— 13/14 mäßig stark verdickt, 
besonders die mittleren derselben. 


12 





Prostaten: Die vorliegende Form gehört zu den wenigen PDiporochaeta-Arten, 
die in der Struktur der Prostaten von dem ursprünglichen Schlauch-Typus abweichen. 
Die SPENCER'sche Beschreibung, in der diese Organe als »flattened bodies« bezeichnet 
werden, ließ es noch fraglich, ob man es mit kurzen, breiten Schläuchen zu tun habe 
oder mit sogenannten »traubigen« Prostaten (Pheretima-Prostaten). Auf das letzte deutet 
die SPENCER’sche Abbildung (Fig. 51 Pr.) hin; doch gestattete auch diese keine sichere 
Entscheidung dieser Frage. Zur Klarstellung derselben zerlegte ich eine der Prostaten 
des vorliegenden Stückes in eine Schnittserie. Die Prostaten bestehen aus einem platten 
Drüsenteil, der etwas länger als breit, proximal etwas vorgezogen ist, und dessen Ober- 
fläche sehr zart-rissig und wenig eingekerbt erscheint. Der scharf abgesetzte Ausführgang 
ist ungefähr ebenso lang wie der Drüsenteil, gleichmäßig dick, muskulös glänzend; er ist 
nicht ganz gerade gestreckt, sondern beschreibt einige unregelmäßige, wenig weite 
Schlängelungen. Die Samenleiter treten proximal von seiner Mitte an den Ausführgang 
heran und direkt in denselben ein. Wenn die Prostata so in ihrem Äußern ganz den 
Eindruck einer Pheretima-Prostata macht, so unterscheidet sie sich in der feineren Struktur 
doch wesentlich von einer solchen. Sie bildet gleichsam ein Zwischenglied zwischen der 
typischen Pheretima- und einer typischen Plutellus-Prostata. Verfolgt man proximalwärts 
den Ausführgang in den Drüsenteil hinein, so sieht man den von schlankzelligem Zylinder- 
epithel gebildeten Innenschlauch desselben zunächst unverändert in den Drüsenteil ein- 
treten, während die Ringmuskelschicht des Ausführganges schnell schwindet. Im Innern 
des Drüsenteils entspringen aus diesem Epithelschlauch zahlreiche, gedrängte Drüsen- 
schläuche, die zunächst, am distalen Ende des Drüsenteils, einfache kurze Blindschläuche 
darstellen, weiter innen aber länger und mehrfach verzweigt sind. Diese Drüsenschläuche 
werden auch von einer einfachen Zellschicht gebildet; die Zellen derselben sind breiter 
und kürzer als die des Haupt-Epithelschlauches im distalen Drüsenteil der Prostata. Dieser 
letztere ist ziemlich weit in den Drüsenteil hinein zu verfolgen; doch verändert er sich 
insofern, als seine Epithelzellen kürzer und breiter, den Zellen der Drüsenschläuche ähnlich 
werden. In der proximalen Hälfte des Prostaten-Drüsenteils ist dieser Hauptschlauch kaum 
oder gar nicht von den dickeren Hauptstämmen der verzweigten Drüsenschläuche zu 
unterscheiden. Das ganze Gewirr der Drüsenschläuche wird durch ein feines peritoneales 
Häutchen zu einer ziemlich kompakten Masse zusammengefaßt. Diese Prostaten bilden 
also gewissermaßen einen Übergang von der typischen schlauchförmigen Plutellus-Prostata 
nach der traubigen Pheretima-Prostata; sie sind gleichsam verzweigte Plutellus-Prostaten. 
Es ist wohl zu vermuten, daß auch die übrigen Diporochaeta-Arten mit kompakteren 
Prostaten, so z. B. D. scolicoidea (B. SP.), derartige verzweigte Schlauch-Prostaten besitzen, 
doch bedarf es noch des Nachweises in den verschiedenen fraglichen Fällen. 

Penialborsten scheinen zu fehlen. a 

Samentaschen (Taf. Fig. 9) der SPENCER'schen Beschreibung, die nur den 
allgemeinen äußeren Bau berücksichtigt, entsprechend, aber doch im inneren Bau nicht 
so einfach, wie nach jener Beschreibung vermutet werden könnte. Die Haupttasche 
besteht aus einem ovalen proximalen Teil und einem mäßig scharf abgesetzten, ungefähr 
ebenso langen, etwa halb so dicken distalen Teil, der sich in der Leibeswand kegelförmig 


13 





verengt. Es ist mir nicht ganz klar geworden, ob dieser ganze distale Teil oder nur sein 
äußerstes, in der Leibeswand verborgenes Ende als Ausführgang anzusehen ist; er scheint 
in seiner Struktur im ganzen etwas von dem proximalen ovalen Teil abzuweichen; ist 
aber nur im äußersten distalen Teil so stark muskulös, wie man es von einem eigentlichen 
Samentaschen -Ausführgang erwartet. In das distale Ende der Haupttasche mündet ein 
"kleines, dick-birnfórmiges Divertikel ein. Dasselbe ist nur äußerlich einfach. Zwar ist es 
noch als einkammerig zu bezeichnen, aber das einzige Samenkämmerchen ist nicht ganz 
einfach; es zeigt Einschnürungen und Ausbeulungen, die den Beginn eines mehrkammerigen 
Baues andeuten. Das Samenkämmerchen ist auf die proximale Hälfte des Divertikels 
beschränkt. 

Fundnotiz: Victoria, »the glen« bei Healesville (zugleich Fundort der 
Originale!); 14. XI. os. 

Bemerkungen: Diporochaeta Dendyi scheint ziemlich isoliert in ihrer Gattung zu 
stehen. Als nähere Verwandte könnten höchstens Arten mit ähnlichen Prostaten in 
Betracht kommen, etwa D. dilwynnıa (B. Sp.), D. caniculata (FETCH.), D. scolecoidea (B. SP.) 
oder D. moroea (B. SP.). Doch bedarf es bei all diesen Arten, wie oben erwähnt, noch 
einer genaueren Untersuchung der Prostaten-Struktur; auch weist keine, wie D. Dendyz, 
4 Paar Samentaschen auf. Die einzige andere Art mit 4 Paar Samentaschen, D. alsophzla 
(B. Sp.), besitzt einfach schlauchformige, gewundene Prostaten, kann also kaum als nähere 
Verwandte der D. Dendyi angesehen werden. 


Notoscolex jenolanensis n. sp. 
(Taf. Fig. 10.) 

Vorliegend ein unvollständiges Stück (Vorderende). 

Äußeres: Dimensionen: Maximale Dicke 6 mm. 

Färbung hellgrau, pigmentlos. 

Kopf epilobisch ('/2); dorsaler Kopflappenfortsatz hinten geschlossen. Seg- 
ment ı—5 einfach, 6—8 zweiringlig, 9 und 10 dreiringlig. 

Borsten zart, soweit feststellbar (bis zum 55. Segment) regelmäßig gestellt, 
lateral sehr weit gepaart, ventral mäßig weit gepaart; Borstendistanzen: 
bc> cd = aa>ab; ab = ca. 2/5 aa, bc = ab 4- aa + ab, dd = 3/7u; 
aa:ab:bc:cd: dd = 5:2:9:5:27. 

Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 10/11. 

Giirtel beim vorliegenden Stiick noch nicht zur Entwicklung gelangt. 

Männliche Poren auf kleinen Papillen am 18. Segment in den 
Borstenlinien 4 bezw. dicht medial an denselben (die Papillen ragen medial 
über die Borstenlinien 5 weiter hinaus als lateral). 

Samentaschen-Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 
und 8/9, in oder lateral an den Borstenlinien a. 

Pubertätsorgane: ein ventralmedianes, quer gestrecktes Polster D. Notoseolex 
auf Segment 17, etwas nach vorn verschoben, die Intersegmentalfurche 16/17 /rolarensis n. 59. 
ausloschend, seitlich etwas über die Borstenlinien 6 hinausreichend, trägt medial von den 


IM 


RE 
ee 
er re 
ee 


| 





BR 


Borstenlinien a ein Paar kreisrunde Drüsenflecke (Papillen?). Außerdem 4 ventralmediane 
quer gestrekte Polster auf Intersegmentalfurche 21/22—24/25, das vorderste am größten, 
seitlich über die Borstenlinien @ hinausragend, die folgenden stufenweise kleiner. 

Innere Organisation: Dissepiment 6/7 zart, 7/8—13/14 verdickt, die mittleren 
derselben, zumal 10/11—12/13, sehr stark. 

Darm: Ein sehr großer Muskelmagen im 6. (?, 5.?) Segment. Oesophagus 
mit 4 Paar Kalkdrüsen im 10.—13. Segment; Kalkdrüsen des vordersten Paares im 
10. Segment klein, die übrigen groß, schmal, nierenförmig. 

Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 13- Segment. 

Nephridialsystem im Vorderkórper mikronephridisch (im Hinterkörper nicht 
beobachtet). | 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 10. 
und 11. Segment. 2 Paar vielteilige Samensäcke von Dissepiment 10/11 und 11/12 
in das 11. und 12. Segment hineinragend. 

Prostaten im 18. Segment, vom Ort der Ausmündung gerade zur Seite und 
nach oben ragend. Drüsenteil im allgemeinen Umriß lang und schmal zungenförmig, 
vielteilig, fast gedrängt traubig. Ausführgang in scharfem Absatz aus dem unteren Ende 
des Drüsenteils hervorgehend, etwa '/ı so lang wie der Drüsenteil, dünner, gerade gestreckt. 

Penialborsten scheinen zu fehlen. 

Samentaschen (Taf. Fig. 10): Haupttasche mit fast kugeliger Ampulle und 
ungefähr ebenso langem, engen, ziemlich scharf abgesetzten Ausführgang. Etwas proximal 
von der Mitte des Ausführganges mündet in denselben ein sehr dickes, kurz und eng- 
gestieltes, zweikammeriges Divertikel ein. Die beiden Samenkämmerchen des Divertikels 
sind so stark aufgebläht, daß sie auch eine äußerliche Zweiteiligkeit des Divertikels ver- 
ursachen; die beiden Teilstücke sind durch eine deutliche Furche oder Einkerbung von 
einander gesondert. Das Divertikel ist ungefähr so lang wie dick und so dick wie der 
Ausführgang der Haupttasche. 

Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, Bezirk der Jenolan 
Caves; 4. XI. 05. 

Bemerkungen: Votoscolex jenolanensis steht dem N. mudgeanus (FLETCH.) an- 
scheinend nahe. Er unterscheidet sich von letzterem hauptsächlich durch das zwei- 
kammerige Divertikel der Samentaschen und auch wohl durch die Kleinheit der 
vordersten Kalkdrüsen. Auch in äußeren Charakteren bestehen geringe Unterschiede, 
so in der Borstenanordnung (bei N. jenolanensis cd < bc, bei N. mudgeanus cd = bc) 
und in der Stellung der Pubertätspapillen am 17. Segment (bei .V. jenolanensis medial 
von den Borstenlinien a, bei N. mudgeanus zwischen a und 0). 


Megascolex Hoggi (B. Sp.) (var. >) 
1893. Ferichacta hoggii, B. SPENCER, Prel. Notice of Victorian Earthworms I; in P. R. Soc. 
Victoria, Vol. V, p. 6, Pl. IV, Fig. 28—30, Pl. VII, Fig. 80. 
1900. Megascolex Hoggi, MICHAELSEN: Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 218. 
Vorliegend zahlreiche Exemplare, die in mancher Hinsicht etwas von der 
Beschreibung SPENCER’s abweichen. 


15 





Fundnotiz: Victoria, »the glen« bei Healesville, unter modernden Baum- 
stimmen; 14. XI. o5. 

Bemerkungen: Ich zweifle nicht, daß die vorliegenden Stücke dieser SPENCER schen 
Art zugeordnet werden müssen. Es ist über dieses Material folgendes zu bemerken: Die 
Papillen der männlichen Poren erstrecken sich ungefähr zwischen den Borsten- 
linien a und c; die männlichen Poren scheinen am medialen Ende dieser Papillen 
also, wie es der SPENCER’schen Angabe entspricht, in den Borstenlinien @ zu liegen. Die 
Samentaschen-Poren liegen aber nicht wie SPENCER sagt, »at the level of the 
innermost setae«, sondern zwischen den Borstenlinien @ und 6, und das entspricht 
auch der Abbildung, die SPENCER von der Anordnung der äußeren Geschlechts- 
organe gibt (Prel. Not. Vict. Earth. Fig. 28). Jene SPENCER'sche Angabe beruht wohl 
auf einem Irrtum. 


In der Zahl und Anordnung der Pubertätsorgane scheint diese Art variabel 
zu sein. Die von SPENCER erwähnten, häufig paarweise durch mediane Brücken ver- 
bundenen Papillen am 20., 21. und 22. Segment sind noch am konstantesten. Nur selten 
fehlen Sie ganz oder alle bis auf das vorderste Paar, häufiger sind nur zwei Paare am 
20. und 21. Segment vorhanden; in einzelnen Fällen findet sich ein viertes Paar am 
22. Segment. Die Papillen des hintersten Paares sind meist einander etwas näher gerückt, 
manchmal auch median verschmolzen oder nur einseitig ausgebildet. Die ventralmedianen 
Pubertätspolster am 17. und 19. Segment fehlen den meisten der mir vorliegenden Stücke; 
nur bei zweien fand sich ein deutliches Polster am 17. Segment. Sehr konstant treten 
dagegen bei meinen Stücken paarige, rundliche oder abgerundet quadratische Pubertäts- 
polster hinten am 9. und 10. Segment ungefähr zwischen den Borstenlinien a und c auf. 
Nur wenigen Stücken fehlen sie gänzlich,‘ bei einigen findet sich nur ein einziges Paar 
am 10. Segment. 


Die Prostaten besitzen einen zweiteiligen Drüsenteil, dessen Teilstücke eingekerbt 
und breit gelappt sind (Pkerefíma-Prostaten!). Der Ausführgang ist kurz und ziemlich 
dick, mit Ausnahme des proximalen Endes gerade gestreckt. Penialborsten sind nicht 
vorhanden. 


Megascolex dorsalis (FLETCHER). 


1887. Perichaeta dorsalis, FLETCHER, Notes on Australian Earthworms IV; in: Proc. Linn, Soc. 
N. S. Wales. Ser. 2 Vol. II, p. 618. 
1900. Megascolex dorsalis, MICHAELSEN, Oligochacta; in Tierreich, Lief. 10, p. 221. 


Vorliegend 2 Stücke. 

Fundnotiz: Victoria, »the glen« bei Healesville; 14. XI. 05. 

Bemerkungen: Zu bemerken ist, daß die Prostaten von M. dorsalis echte 
Pheretima-Prostaten sind. Ihr Drüsenteil ist länger als breit, aus kleinen Teilstücken 
bestehend, eng gedrängt traubig, mäßig locker. Der Ausführgang verästelt sich inner- 


halb des Drüsenteils; er tritt am vorderen Ende des Drüsenteils medial aus demselben 
heraus, 


16 
Megascolex monticola (FLETCH.) 
(Taf. Fig. 11.) 
1887. Perichaeta monticola, FLETCHER, Notes on Australian Earthworms; in Proc. Linn. Soc. 
N. S. Wales, Ser. 2 Vol. II, p. 390. 
1900. Afegascolex monticola, MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 223. 

Vorliegend ein einziges Exemplar eines Megascolex, der im wesentlichen mit 
M. monticola (FLETCH.) übereinstimmt. Erwähnenswert sind einige Abweichungen von 
FLETCHER's Originalen: 

Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, Bergabhang bei den Jenolan 
Caves; unter einem gefällten Baumstamm; 4. XI. 05. 

Bemerkungen: Die Borstenzahlen sind anteclitellial größer als bei jenen; ich 
zählte 17 am 3. Segment, 20 am 5., 24 am 8. und 13. Von Pubertäts-Organen 
fanden sich nur folgende: Ein Paar große abgerundet quadratische Polster ventral am 
10. Segment und ein Paar rundliche Polster am medialen Abhang der großen männlichen 
Papillen am 18. Segment. 

In der inneren Organisation entspricht mein Exemplar den Angaben FLETCHER's, 
so in den Charakteren des Darmes und der Geschlechtsorgane, namentlich der 
Prostaten. Abgesehen von der Notiz »in other respects this species is like P. australis« 
macht FLETCHER keine Angabe über die Beschaffenheit der Samentaschen (Taf. Fig. 11) 
Dieselben weichen bei meinem Stück von denen des Megascolex australis etwas ab» 
insofern die sackförmige, graue, von feinen Schlamm-Massen (?) erfüllte Haupttasche 
ungestielt, und das nur wenig kürzere Divertikel dick-keulenförmig ist, nicht dünn-schlauch- 
förmig mit knopfförmig angeschwollenem Blindende, wie bei M. australis. 


Megascolex austrinus (FLETCHER). 


1886. Perichaeta austrina, FLETCHER, Notes on Australian Earthworms; in Proc. Linn. Soc. 
N. S. Wales, Ser. 2, Vol. 1 p. 956, Pl. XIII Fig. 5. | 
1900. Megascolex austrinus, MICHAELSEN. Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10 p. 223. 

Vorliegend 6 Exemplare. 

Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, zwischen Mount Victoria 
und Jenolan Caves; unter vermodernden Baumstämmen; 4. XI. 05. 

Bemerkungen: Die vorliegenden Stücke stimmen genügend mit der Beschreibung 
FLETCHER's überein; doch ist noch Folgendes zu bemerken: Die Brücke zwischen den 
Papillen-Paaren am 17. und 19. Segment ist bei meinen Exemplaren nicht vorhanden, 
oder wenigstens nicht deutlich erkennbar, die Pubertätspolster am 9. Segment sind 
nicht so scharf ausgeprägt wie die des 10., dabei auch kürzer, nur die hintere Partie ihres 
Segmentes einnehmend, schließlich sind sie einander auch nicht medial genähert, sondern 
in gleicher Linie mit den Papillen des 10. Segments gelegen. In diesen Verhältnissen 
nähert sich mein Untersuchungsmaterial dem M. willsonianus, den ich als »vielleicht zu 
M. austrinus gehörig« bezeichnete (l. c. p. 234). Auch in Hinsicht der Zahl der Kalk- 
drüsen am Oesophagus stimmen meine Stücke mit M. willsonianus überein, insofern sich 
deren 4 Paar im 10.—13. Segment finden. FLETCHER macht bei der Beschreibung von 


17 


M. austrinus keine direkte Angabe über die Zahl der Kalkdrüsen. Aber die Aussage: 
»in the principal characters of the alimentary canal ...... the two species [nämlich 
M. austrinus und M. australis] agree very closelye muß doch wohl so aufgefaßt werden, 
daß M. austrinus des FLETCHER'schen Materials wie M. australis 3 Paar Kalkdrüsen im 
10.—12. Segment besitzt. Eine Nachpriifung des Materials zur Feststellung dieser 
Verhältnisse erscheint mir notwendig. 


Trotz der Hinneigung meines Materials von M. austrinus zu M. willsonianus 
sind beide Formen meiner jetzigen Ansicht nach (wenigstens als Formen) gut zu unter- 
scheiden, und zwar nicht nur durch die geringere Größe und etwas intensivere 
Pigmentierung des M. austrinus, sondern hauptsächlich auch durch die Borsten- 
anordnung. Meine Stücke von M. austrinus zeigen konstant, wie es der FLETCHER'schen 
Angabe entspricht, 16 Borsten an den anteclitellialen Segmenten vom 2. an, und zwar 
stehen diese Borsten sämtlich in ganz regelmäßigen Längslinien, während die Borstenzahl 
bei M. willsonianus anteclitellial stets etwas größer ist und zugleich in Folge unregel- 
mäßiger Stellung der Borsten eine mehr oder weniger weit vorgeschrittene Auflösung der 
Borstenlinien an den Seiten des Körpers vor sich geht. 


Megascolex willsonianus (FLETCHER). 


1887. Perichaeta willsoniana, FLETCHER, Notes on Australian Earthworms; in Proc, Linn. Soc. 
N, S. Wales, Ser. 2 Vol. II, p. 400. 
1900. Megascolex willsenianus, MICHAELSEN; Oligochaeta; in Tierreich, Lief. ro‘ p. 274. 


Vorliegend viele Exemplare. 

Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, zwischen Mt. Victoria 
und Jenolan Caves, unter vermodernden Baumstámmen; 5. XI. os. 

Bemerkungen: Die von mir in den Blue Mountains gesammelten Stücke stimmen 
im allgemeinen sehr gut mit der Beschreibung FLETCHER's, sowie mit 3 typischen Stücken, 
die mir Herr FLETCHER freundlichst zur Verfügung stellte, überein. Ein Stück zeigte 
insofern eine auffallende Abweichung, als es außer den normalen Pubertätspolstern am 
10. Segment linkerseits je ein unpaariges am 9. und 11. Segment aufwies, einige andere 
Stücke besaßen außer jenen normalen ein Paar medial verschmolzener am 11. Segment. 


| Was die Beziehung dieser Art zu M. austrinus anbetrifft, so weise ich auf meine 
obige Erörterung dieser Art hin. 


Megascolex Zietzi n. sp. 
(Taf. Fig. 12.) 
Vorliegend 8 geschlechtsreife Exemplare. 
Äußeres. Dimensionen: Länge 48—55 mm, maximale Dicke 3'/„—4 mm, 
Segmentzahl 106—118. , 
Färbung dorsal violettbraun, am Vorderkörper dunkler, ventral gelblichgrau. 
Kopf epilobisch (ca. '/2); dorsaler Kopflappen-Fortsatz hinten geschlossen. 


oF 

Borstenketten ventralmedian und dorsalmedian regelmäßig unterbrochen (aa = 
ca. I'/3 ab, ss = ca. 1'/4 ys); Borstenlinien a, 6 und z regelmäßig, c und y in großen 
Strecken regelmäßig, die übrigen mehr oder weniger unregelmäßig bis ganz aufgelöst. 
Borstenzahlen 17/V, 22/XI, 20/XIX, 21/XXVI. 


Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 4/5. 

Gürtel ringfórmig, am 13.—16. Segment (=4). 

Männliche Poren am 18. Segment auf stark erhabenen Papillen ungefähr in 
den Borstenlinien c. 

Weibliche Poren am 14. Segment, markiert durch verschwommene, median 
an einander stoßende Höfe, medial von den Borstenlinien a. 


Samentaschen-Poren 3 Paar, auf Intersegmentalfurche 6/7—8/9, ungefähr 
zwischen den Borstenlinien d und e oder auf d, markiert durch helle, pigmentlose, quer- 
mondförmige, vorn bogenförmig umgrenzte Flecke, die hinten von der 
betreffenden Intersegmentalfurche begrenzt werden. 

Pubertätsorgane. 4—6 Paar quer-ovale, augenförmige Feldchen 
auf Intersegmentalfurche 17/18 oder 18/19 bis 21/22 oder 22/23, dicht 
lateral von den Borstenlienien a oder dieselben medialwärts noch etwas 
überragend; manchmal etwas undeutlichere Paare auf Intersegmentalfurche 
10/11 oder 11/12, außerdem steht ein Paar vorn am 18. Segment vor 
den männlichen Poren, ein sehr Geringes weiter medial, auf dem vorderen 
Abhang der breiten Papillen der männlichen Poren. 





Innere Organisation: Dissepimente sämtlich zart, die der 
Samensackregion sehr wenig stärker als die übrigen. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. ( Segment. Oeso- 
phagus ohne Kalkdrüsen. 
Nephridialsystem mikronephridisch. 


E. Megascolex 
Zietzi n. sp. 


Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 
10. und II. Segment. 3 Paar Samcensäcke. 

Prostaten: Drüsenteil länger als breit, flach an die seitliche Leibeswand ange- 
legt, vom 18. Segment bis in das 24. nach hinten reichend, vielfach gelappt, fast gedrängt 
traubig. Ausführgang aus dem vorderen Ende des Drüsenteils hervortretend, scharf ab- 
gesetzt, proximal zunächst dünn, nieht muskulös glänzend, eine kleine Schleife bildend, 
dann weiter distalwärts sich verdickend, hier muskulös glänzend, eine große U-förmige 
Schleife bildend, deren Konvexitat medialwärts gerichtet ist und deren distaler Ast hinter 
dem proximalen liegt. 

Penialborsten scheinen zu fehlen. 

Samentaschen (Taf. Fig. 12): Haupttasche mit birnförmiger, eng gestielter 
Ampulle, deren enger Stiel sich distal plötzlich zu einem dick birnförmigen Ausführgang 
erweitert; der Ausführgang ist ungefähr halb so lang wie die Ampulle. In das distale 
Ende des Ausführganges mündet ein dünnes, lang schlauchförmiges, am blinden proximalen 
Ende zu einem kleinen, einfachen Samenraum angeschwollenes Divertikel ein; dieses 


19. 


Divertikel ist unregelmäßig geschlängelt, fast geknäult, nach Geradestreckung doppelt so 
lang wie die Haupttasche, wenn nicht noch länger. | 

Fundnotiz; South Australia, bei Adelaide am Fuß der Lofty Ranges; 
22. X. O5. 

Bemerkungen: Megascolex Zietsi steht dem M. Stirlingi (FLETCHER) nahe, ist 
aber schon durch die geringere Größe und durch die Gürtellage sofort von dieser 
ebenfalls aus der Umgegend Adelaides (von den Lofty Ranges) stammenden Art zu unter- 
scheiden. Der Hauptunterschied beruht auf der Gestaltung der Prostaten und der 
Samentaschen. Bei M. Zietsi ist das Samentaschen-Divertikel schlauchfórmig und 
mindestens doppelt so lang wie die Haupttasche (Ampulle plus Ausführgang), bei 
M. Stirlingi keulenformig und höchstens etwas länger als der Ausführgang der Haupttasche. 
Meine Angabe, daß das Divertikel bei M. Stirlingi »fast so lang oder länger als die 
Haupttasche« ist!), beruht auf einem Versehen (Druckfehler?); es muß heißen » Ausführgang 
der Haupttasche« statt »Haupttasche«. | 


Megascolex mediaeviae n. sp. 
(Taf. Fig. 13.) 

Vorliegend zahlreiche, meist geschlechtsreife Exemplare. 

Äußeres: Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke: Länge 55—70 mm, 
maximale Dicke 3'/s—3!/s mm, Segmentzahl ca. 145. 

Färbung gelblich- und bräunlich- bis grünlich-grau. 

Kopf epilobisch (ca. 1/2); dorsaler Kopflappen-Fortsatz hinten geschlossen. 
Segmente des anteclitellialen Körperteils zwei- und drei-ringlig, die mittleren undeutlich 
vier-ringlig. 

Borsten an den anteclitellialen Segmenten sowie an einigen postclitellialen 
Segmenten ziemlich regelmäßig in 4 Paaren jederseits, die der ventralen Medianlinie 
zunächst stehenden (ad) etwas enger als die übrigen; also Borstenzahl vorn ziemlich regel- 
mäßig 16. Die Tendenz zur paarigen Anordnung der Borsten ist auch postclitellial bis 
zum Hinterende erkennbar; doch zeigt die Anordnung in den seitlichen Partien schon 
dicht hinter dem Gürtel Unregelmäßigkeiten. Die Borstenlinien a, b, y und g sind in 
ganzer Körperlänge regelmäßig (ad > bc, ys > xy, aa = ca. 1'/s ab, ss = ca. 1*/s ys), meist 
auch die Borstenlinien c und x. Gegen das Hinterende wächst die Borstenzahl bis auf 20 
(ziemlich regelmäßig!). 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 4/5. 

Gürtel ringförmig, am 14.—17. Segment (= 4), vor der Querfurche der weib- 
lichen Poren ausgelöscht. 

Männliche Poren auf winzigen quer-ovalen Papillen am 18. Segment zwischen 
den hier besonders eng aneinander gerückten Borstenlinien a und 2. 

Weibliche Poren vorn am 14. Segment, etwas medial von den Borstenlinien a, 
in einer ventralmedianen Querfurche. 





') MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10 p. 222. 


20 





Samentaschen-Poren 2 Paar, vorn am 8. und 9. Segment in den Borsten- 
linien a, auf flachen, weißlichen, undeutlich begrenzten Papillen. 

Pubertätsorgane: im Maximum zwei große, quer-ovale, etwas eingesenkte 
ventralmediane Felder, die entweder eine große, niedrig kuppelförmige, kreisrunde mediane 
Papille tragen oder deren ein Paar etwas kleinere. 





; ' => Diese Felder scheinen der Anlage nach dem 17, 
na und 19. Segment anzugehören. Nur in 3 von 
8 | 30 Sao e . . . ki 
i Ber 8 Fällen sind beide Felder ausgebildet, in 3 Fällen 
m findet sich nur das hintere, in 2 Fällen nur das 
a ==>] vordere. Bei voller Ausbildung drängen sich 
en 
" , A+, diese Felder mehr oder weniger stark gegen das 
te] 18. Segment hin, bezw. auf dieses hinauf, die 





betreffende Intersegmentalfurche auslöschend. Diese 
Verschiebung während der Ausbildung ist: weniger 

F. Meguscolex mediaeviae n. sp. stark bei den Tieren, die 2 solche Felder be- 
(NB. Bei der dritten Figur, ein Exemplar mit Sitzen (hier scheinen sich die Felder das Gleich- 
2 Pubertätsfeldern am 17. und 19, Segment gewicht zu halten), stark jedoch bei denen, die 
darstellend, sind die Pubertätsfelder und mánn- nur ein Feld besitzen. Hier werden sogar noch 
lichen Poren versehentlich um- 1 Segment zu di oy Papill ae ch Hinten bezw. 

welt mach Hinten; delet) ie männlichen Papillen etwas na inten, bez} 

nach vorn, verschoben (es macht fast den Ein- 
druck, als läge hier das Feld am 18. Segment. Die ventrale Partie der Segmente 8 und 9 
ist meist stark drüsig verdickt, weißlich. = 

Innere Organisation. Dissepiment 5/6 --13/14 verdickt, das erste sehr wenig, 
die übrigen stärker, zumal die Dissepimente 7/8 —11/12. 

‚Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Oesophagus segmental 
kalkdrüsen-artig angeschwollen, besonders stark im 13. Segment, graduell weniger stark 
in den vorhergehenden, aber ohne eigentliche, abgesetzte Kalkdriisen. 

Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 12. Segment. 

Nephridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im 
10. und 11. Segment. Ein Paar gedrängt traubige Samensäcke von Dissepiment 11/12 
in das 12. Segment hineinragend; weitere Samensäcke nicht beobachtet. | 

| Prostaten: Drüsenteil im 18.— 21. Segment, von unregelmäßiger platter Gestalt, 
mit rissiger Oberfläche und stark eingekerbtem, stellenweise tief eingeschnittenem, lappigen 
Umriß. Ausführgang in ganzer Länge von fast gleichmäßiger Dicke, distalwärts nur schwach 
verdickt, ziemlich dünn und lang, eine oder einige unregelmäßige Schleifen bildend. 

Penialborsten fehlen. 

Samentaschen (Taf. Fig. ı3): Haupttasche mit birnförmiger, lang und ziemlich 
dick gestielter, stark gebogener Ampulle, deren Stiel distal in ziemlich scharfem Absatz 
in einen sehr dünnen, kurzen Ausführgang übergeht. In das distale Ende des Ampullen- 
stiels mündet ein kleines birnförmiges, einfaches, einkammeriges Divertikel ein, das ungefähr 
halb so lang wie der Ampullenstiel, ungefähr so lang und dick wie der Ausführgang der 





Haupttasche ist. Das Divertikel ist prall mit Sperma gefüllt, während die Ampulle in 
ihrem angeschwollenen proximalen Teil gleichmäßig und fein gekörnelte Massen enthält. 

Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, zwischen Mount Victoria 
undden Jenolan Caves, inder Nähe des »Halfway«-Gasthauses, unter Ama 
Baumstämmen; 5. XI. 05. 

Bemerkungen: Diese Art steht wegen der paarigen Anordnung der Borsten der 
M. attenuatus-Gruppe nahe, unterscheidet sich von den Arten derselben jedoch dadurch, 
daß schon an den ersten borstentragenden Segmenten 8 Paar Borsten vorhanden sind. 
Die Pubertätsorgane des M. attenuatus (FLETCHER) scheinen ähnlich denen der mir 
vorliegenden Art zu sein und wie bei dieser eine Verdrängung der männlichen Poren 
zu verursachen. 


Megascolex Fletcheri n. sp. 
(Taf. Fig. 14, 15.) 

Vorliegend 3 mehr oder weniger zerfetzte Stücke, darunter nur eines mit 
intaktem Kopfende. | 

Äußeres. Dimensionen: Länge größer als 80 mm, maximale Dicke 4—5 mm, 
Segmentzahl größer als 110. 

Färbung: hell gelblich bis hell grünlich- ‚grau, im Leben schmutzig aber ziemlich 
hell fleischfarben; pigmentlos. 

Kopf epilobisch (ca. */s); dorsaler Kopflappenfortsatz nicht sehr scharf vom Kopf- 
lappen abgesetzt, hinten geschlossen. Segment 4—13 anfangs 2-ringlig, dann allmählich 
3-ringlig werdend. | | 

= Borsten der ersten Segmente sehr zart, die übrigen, etwa vom 5. Segment an 
mäßig stark. Borstenketten ventralmedian und dorsalmedian regelmäßig unterbrochen 
(ab =?/3 bis °/4 aa, ys == 2 ss). Borstenlinien a, 4, y und s regelmäßig, geradlinig, die 
übrigen mehr oder weniger unregelmäßig bis ganz aufgelöst. An vielen Stellen macht 
es den Eindruck, als seien die Borsten paarweise angeordnet; doch ist die Weite der 
Paare meist nur wenig „kleiner als die Distanz zwischen zwei Paaren. 
Besonders die in ganzer Körperlänge (so weit der Körper bei den vor- 
liegenden, der äußersten Hinterenden entbehrenden Stücke zur Beobachtung 
gelangte) regelmäßig gestellten Borsten a und 5 machen den Eindruck 
paariger Zusammengehörigkeit, da die Borstendistanz dc fast stets größer 
als ab ist. Borstenzahlen sehr gleichmäßig, nur wenig um die Zahl 20 
schwankend, 17/V, 19/VIII, 21/XII, 19/XIX, 20/XXVI. 

Erster Rückenporus auf: Intersegmentalfurche 5/6. 

Gürtel ringförmig, nur ventralmedian vorn am 14. Segment 
vor der Querfurche der weiblichen Poren etwas schwächer, am 14.—17. l 
Segment (= 4). G. Megascolex 

Männliches Geschlechtsfeld (Taf. Fig. 14) E am Fletcheri n. sp. 
18. Segment, von dem Aussehen eines Auges, dessen vorn und hinten liegende Liedfalten 
durch bogenförmige, die Grenzen des 18. Segments etwas ausweitende, seitlich die Borsten- 









MIES 


Mn 
N 


AR OR aL a 


22 

linien 5 noch etwas überragende Wälle dargestellt werden. Diese Wälle fassen ventral- 
median eine mäßig hohe, ovale Wölbung zwischen sich. Diese Wölbung besitzt auf ihrer 
Kuppe eine unregelmäßig kreisförmige Öffnung, die durch einen dicklichen Penis-artigen 
Stempel von innen her ausgefüllt und geschlossen wird. Seitlich wird das männliche 
Geschlechtsfeld durch je eine quere Papille, an die sich die Enden der Bogenwälle vorn 
und hinten anlehnen, geschlossen. Medianwärts ragen diese beiden Papillen über die 
mediane Wölbung des Geschlechtsfeldes hinüber. Die männlichen Poren liegen auf dem 
medialen Ende dieser Papillen, zwischen den Borstenlinien a und 2. 

Weibliche Poren markiert durch eine tiefe Querfurche, die sich vorn am 
14. Segment ventralmedian zwischen den Borstenlinien a erstreckt. 

Samentaschen-Poren 2 Paar, auf winzigen Papillen dicht hinter den Inter- 
segmentalfurchen 7/8 und 8/9, etwas lateral von den Borstenlinien a. 

Pubertätsorgane: Quer-ovale, nicht scharf begrenzte ventralmediane Polster 
auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8,9, seitlich ungefähr bis an die Borstenlinien a reichend, 
von den Intersegmentalfurchen durchschnitten. Ein ähnliches, aber weniger scharf aus- 
geprägtes Polster auf Intersegmentalfurche 19/20. 

Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, 6/7 bis 14/15 verdickt, im 
allgemeinen mäßig stark, die der Hoden-Segmente noch am stärksten. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Oesophagus einfach, ohne 
Kalkdrüsen, segmental angeschwollen. 

Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 12. Segment. 

Nephridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter frei im 
10. und 11. Segment. Ein Paar gedrängt traubige Samensäcke von Dissepiment 11/12 
in das 12. Segment hineinragend. Weitere Samensäcke nicht beobachtet. 

Prostaten: Driisenteil im 17.—19. Segment vielfach gelappt, gedrängt traubig, 
verhältnismäßig locker. Ausführgang dünn, ungefähr so lang wie der Drüsenteil, eine 
unregelmäßige kleine Schlängelung bildend. Penialborsten fehlen. 

Ventralmedian im 18. Segment ein großer, kreisrunder, in die Leibeshöhle hinein- 
ragender Bulbus, der die distalen Enden der Prostata-Ausführgänge überdeckt und der 
medianen Wölbung des äußeren Geschlechtsfeldes entspricht. Der Bulbus ist muskulös, 
anscheinend fast ganz kompakt, wahrscheinlich Penis-artig ausstreckbar. 

Samentaschen (Taf. Fig. ı5): Haupttasche mit birnförmiger, stark gebogener 
Ampulle, die distal ohne scharfen Absatz in einen etwa */s so langen, distalwärts dünner 
werdenden Ausführgang übergeht. Proximal von der Mitte des Ausführganges mündet 
in denselben ein keulenförmiges, einfaches, einkammeriges Divertikel ein. Das Divertikel 
ist ungefähr so lang wie der Ausführgang der Haupttasche. 

Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, Gebiet der Jenolan 
Caves; 4. XI. os. 


23 





Kerria saltensis BEDD. 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1903. Kerria saltensis, MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 371. 
Auserdem: 
1900. Acanthodrilus sydneyensis, [FLETCHER Mus. Name] G. SWEET, On the Struct. of the Spermiducal 
Glands and Assoc. Parts in Austral. Earthw.; in J. Linn, Soc., Zool., Vol. XVIII, p. 124, Pl. 14 
Fig. 7, Pl. 15 Fig. 18a—e. 


Fundnotizen: New South Wales, Sydney (J. J. FLETCHER leg.) 


New South Wales, Parramatta bei Sydney, in feuchter Erde und unter 
Steinen am Rande eines Süßwasser-Tümpels; 31. X. os. 


New South Wales, Blue Mountains, Mount Victoria, am Rande eines 
Teiches; 5. XI. 05. 
Vorliegend viele Exemplare. 


Ich war überrascht, diesem alten Bekannten von meiner chilenisch-magalhaensischen 
Reise in Australien wieder zu begegnen. Diese Art der typisch amerikanischen Gattung 
Kerria ist zweifellos durch den Menschen in Australien (New South Wales) eingeschleppt. 
Daß K. saltensis eine peregrine Form ist, ließ sich schon nach dem Charakter der 
Fundorte in seinem chilenischen Heimatsgebiet vermuten. Dafür sprach nicht nur ihre 
amphibische Lebensweise (im wasserdurchtränkten Sande am Bach der Quebrada von 
Salto bei Valparaiso einerseits, in verhältnismäßig trockener Gartenerde in Gesellschaft 
von verschiedenen ebenfalls verschleppbaren europäischen Lumbriciden andererseits), 
sondern vor allem ihr Vorkommen in gärtnerischen Örtlichkeiten (in Gärten von Quillota 
und Valparaiso). Auch ihr Vorkommen auf der ozeanischen Insel Juan Fernandez, auf 
der keine endemischen Terricolen erwartet werden dürfen, ist nur zu erklären durch die 
Annahme, daß sie hier mit Pflanzen durch den Menschen eingeführt ist, oder durch die 
Annahme, daß es sich um eine euryhaline Form handelt, für die das Meer kein unüber- 
schreitbares Hindernis ist, Für diese letztere Annahme spricht der Umstand, daß eine 
nahe verwandte Art, X. Aalophila BEDD., nachweislich in salzhaltigen Ortlichkeiten leben 
kann (in salzigem, bitterem Wasser). 


Zu dem oben angegebenem Synonym »Acanthodrilus sydneyensis, G. SWEET« ist 
Folgendes zu bemerken: FLETCHER hatte einige Exemplare der oben angegebenen 
Kollektion von Sydney, die mit der durchaus provisorischen und privaten, nicht für eine 
Veröffentlichung bestimmten Bezeichnung »Acanth. sydn.« versehen war, nach Melbourne 
gesandt. Die Untersuchung und Veröffentlichung durch G. SWEET geschah ohne Wissen 
FLETCHER's. Die Verantwortung für die Verkennung dieses »Ocnerodrilinen : trägt deshalb 
ausschließlich G. SWEET. Es ist nicht zu verwundern, daß die Organisation der Prostaten 
dieser Kerria »..... differs considerably from the description given by BEDDARD of the 
spermiducal gland of Acanthodrilus ..... « (l. c. p. 132). Die Feststellung dieser Synonymie 
war notwendig, da ein Acanthodriline in New South Wales ein sehr auffallendes Vorkommen 
wäre, daß das Bild der geographischen Verbreitung beträchtlich ändern würde. 


24 





Eiseniella tetraedra (Sav.) f. typica. 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. Ziseniella tetraedra (typica), MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 473. 


Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, Mount Victoria, an Gras- 
wurzeln am Rande eines Teiches; 5. XI. 05. 


Bemerkungen: Eines der im übrigen normal ausgebildeten Exemplare zeigte nur 
rechterseits einen normalen männlichen Porus am 13. Segment; linkerseits war am 
13. Segment keine Spur einer Geschlechtsoffnung zu erkennen. Dafür fand sich linkerseits 
am 15. Segment ein männlicher Porus, wenngleich nicht mit so großen, breiten Wülsten, 
wie es bei dieser Art normal und bei dem rechtsseitigen männlichen Porus auch aus- 
gebildet ist. Dieses Stück scheint also halbseitig die forma Aercynia (MICHLSN.) dieser 
Art zu repräsentieren, beweist also, daß ich auf richtigem Wege war, als ich die verschiedenen 
hierhergehörigen Formen, für die zum Teil sogar besondere Gattungen aufgestellt waren, 
artlich vereinigte. 


( Helodrilus (Allolobophora) caliginosus (Sav.). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. Z/elodrilus (Allolobophora) caliginosus MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 482. 


Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, zwischen Mount Victoria 
und Jenolan Caves; 5. XI. os. 


Helodrilus (Dendrobaena) rubidus (Sav.) var. subrubicunda (Eisen). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. Helodrilus (Dendrobaena) rubidus, var, subrubicunda, MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, 
Lief. 10, p. 490. 
Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, zwischen Mount Victoria 
und Jenolan Caves; 5, XI. 05, 


Helodrilus (Bimastus) constrictus (Rosa). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900, llelodrilus (Bimustus) constrictus, MICHAELSEN, Oligochaeta, in Tierreich, Lief. 10, p. 503. 


Fundnotiz: New South Wales, Blue Mountains, zwischen Mount Victoria 
und Jenolan Caves) 5. XI. 05. 


Octolasium cyaneum (Sav.). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. Octolasium cyaneum, MICHAELSEN, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 506. 


Fundnotiz: New South Wales; Blue Mountains, Distrikt der Jenolan 
Caves, unter Steinen am Bach; 4. XI. 05. 





Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


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II. 
12. 
13. 
14. 
15. 


25 


Figuren-Erklärung. 


— 


Microscolex [Notiodrilus] eremus (B. SP.). Distales Ende einer Penialborste; 325/1. 

> > > Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 

Diporochacta Spenceri n. sp. Distales Ende einer Penialborste, a. von der Seite, 
b. von vorn; 350/1. 


> » Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 
Diporochacta faucium n. sp. Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 

> > Distales Ende einer Penialborste; 500/1. 
Diporochaeta sedecimalis n. sp. Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 

» » Distales Ende einer Penialborste; 400/1. 


Diporochacta Dendyi (B. Sp.) Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 

Notoscolex jenolanensis n. sp. Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 

Megascolex monticola (FLETCH.). Samentasche; 25/1. 

Megascolex Zietzí n. sp. Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 

Megascolex mediaeviae n. sp. Samentasche nach Aurhellung; 25/1. 

Megascolex Fletcheri n. sp. Giirtelregion des Körpers von der Ventralseite; 5/1. 
» » Samentasche nach Aufhellung; 25/1. 


bh Ver. Hamburg XIX. Bd. 1. Heft. 





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Michaelsen : Oligochaeten von den Ost- und Südost - Staaten Australiens. 


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Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, 
herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 


XIX. Band, 2. Heft. 


Beiträge 


Kenntnis unserer Moosflora. 


Von 


R. TIMM. 





Mit 63 Abbildungen im Text 


— MMMM» 459-4 — — MM - 


Ausgegeben im Juli 1907. 


HAMBURG. 
L. FRIEDERICHSEN & Co. 
1907. 


In den letzten Jahren ist eifrig an der Erforschung unserer Moosflora weiter 
gearbeitet worden. Sowohl von Herrn JAAP als auch vom Referenten sind einige 
Publikationen über bemerkenswerte Beobachtungen unserer engeren Heimat in der Allge- 
meinen botanischen Zeitschrift von A. KNEUCKER erschienen. Ferner hat WARNSTORF, 
der in der Kryptogamenflora der Mark Brandenburg die Moose in einem monumentalen 
Werke bearbeitet und dabei in weitgehender Weise seine Nachbargebiete berücksichtigt 
hat, eine große Anzahl von Angaben aus der näheren und ferneren Umgebung Hamburgs 
mit veröffentlicht. Wenn somit ein Teil der Funde letzter Jahre auch schon im Druck 
erschienen ist, so halte ich es doch für wünschenswert, daß die bei uns und namentlich 
auch auf Exkursionen des Naturwissenschaftlichen Vereins gemachten Beobachtungen in 
Hamburg eine Zentralstelle für die Publikation erhalten, damit die Nachrichten über 
heimische Pflanzenfunde auch denjenigen, die zunächst daran interessiert sind, leicht 
zugänglich werden. Ich habe daher auf den folgenden Blättern alle wichtigen Moosfunde 
zusammengefaßt, die von mir und auch von meinem Freunde Dr. WAHNSCHAFF etwa seit 
1900 gemacht worden sind. Einige wenige ältere noch nicht veröffentlichte Beobachtungen 
meines Vaters sind hinzugekommen. Die Wahl dieses Jahres ergab sich von selbst, weil 
1899 die erste Publikation von JAAP in den Schriften unseres Vereins erschien, die 
eine wesentliche Ergänzung zu den bereits 1891 in den Abhandlungen desselben Vereins 
veröffentlichten Beiträgen zur Laubmoosflora der Umgegend von Hamburg von meinem 
Vater und Dr. WAHNSCHAFF bilden. Weggeblieben sind selbstverständlich die Angaben, 
die bereits in meiner 1903 in unsern Verhandlungen erschienenen Schrift über das Himmel- 
moor enthalten sind. Da die älteren Publikationen über Hamburgs Moose: KLATT’s 
Kryptogamenflora von Hamburg (1864), ferner die Angaben SONDER's in MILDE's Bryo- 
logia Silesiaca (1869) und in BROCKMULLER’s Laubmoosen Mecklenburgs (1870), sowie 
seine Schilderung der Moosflora in der Festschrift der Naturforscherversammlung 1876, 
schließlich ein kleiner Beitrag zur Kenntnis der Hamburger Moosflora von meinem Vater 
und WAHNSCHAFF (Verh. des bot. Vereins der Prov. Brandenburg 1875) bereits in der 
erwähnten heimischen Literatur Berücksichtigung gefunden haben, so ist in den Schriften 
unseres Vereins fast alles Wissenswerte beisammen, was über die Hamburgische Moosflora 
bekannt geworden ist. HÜBENER brauchte hier nicht genannt zu werden, da seine 


4 


wirklichen und gedachten Funde die Grundlage eines wesentlichen Teils der Angaben in 
KLATT's Kryptogamenflora bilden. Eine vollständige Aufzählung der einschlägigen Lite- 
ratur bis 1894 — das Weitere ist, wie bemerkt, der Hauptsache nach in unseren Schriften 
enthalten — findet man in PRAHL’s Laubmoosflora von Schleswig-Holstein (Schriften des 
naturwiss. Vereins für Schleswig-Holstein X 1895). 

Da die Verkehrsmittel sich in der neueren Zeit gewaltig verbessert haben, so ist 
es nicht mehr tunlich, die Grenzen für Hamburgs Flora so eng zu ziehen, als das SONDER 
in seiner Flora Hamburgensis 1851 getan hat. Da überhaupt solche Lokalgrenzen will- 
kürlich sind, so habe ich kein Bedenken getragen, auch einige Funde aus entfernteren 
Teilen Holsteins sowie aus dem nördlichen Schleswig hier zu publizieren, sofern sie von 
Interesse waren. Damit soll natürlich nicht der Auffassung Raum gegeben werden, als ob 
diese Gegenden noch zur Flora Hamburgs zu rechnen seien. Auch die Exkursionen 
unseres Vereins nach dem linken Elbufer glaubte ich selbst dann berücksichtigen zu 
müssen, wenn das Ziel Bodenteich oder Unterlüß (107 km von Hamburg) war. Diese 
letzten Angaben sind in eckige Klammern gesetzt worden. Soweit die Beobachtungen 
ohne Gewährsmann angegeben werden, sind sie von mir oder auch von Dr. WAHNSCHAFF 
gemacht worden; die Untersuchungen haben. wir meistens zusammen ausgeführt. Auf 
Nennung des Finders habe ich meist für unsere Personen verzichtet, da es ja nicht darauf 
ankommt, wer das Objekt gefunden hat, sondern daß es konstatiert worden ist. Wenn nun in 
den letzteren Jahren die Kenntnis unserer Moosflora sich beträchtlich erweitert hat, so gebührt 
ein ganz wesentliches Verdienst daran Herrn C. WARNSTORF, der mit immer gleicher 
Bereitwilligkeit, trotz seiner intensiven eigenen wissenschaftlichen Tätigkeit, unser Material 
untersucht hat. Die Zahl seiner Bestimmungen und Bestätigungen ist so groß, daß ich 
sie nicht einzeln aufgeführt habe. Nur bei einigen schwierigen Arten habe ich es für 
nützlich gehalten, die Bestimmung noch ausdrücklich durch WARNSTORF's Autorität zu 
decken Auch Herrn LOESKE, dem Autor der Moosflora des Harzes, und Herrn ROTH, 
dem Herausgeber der Europäischen Moose, bin ich für ihre Hilfe zu Dank verpflichtet. 

Wenn nun auch von älteren Angaben über Moose mehrere zu streichen sind, wie 
einige Beispiele in dieser Arbeit zeigen, so macht das doch für die runde Zahl 450, die 
JAAP in seiner letzten Aufzählung in diesen Heften (1905) für unsere Leber- und Laub- 
moose angibt, keinen Unterschied; im Gegenteil, die Zahl dürfte noch etwas gewachsen 
sein. Das läßt noch keinen Schluß auf einen besonders großen Reichtum unseres 
Gebietes zu, sondern zeigt zunächst nur, daß hier fleißig gesammelt worden ist. Vergleicht 
man die Angaben für Holstein mit denen von Schleswig, so wird man finden, daß der 
unverhältnismäßig größere Teil aus Holstein stammt, zwar zum Teil deswegen, weil der 
südliche Geestrand floristisch besonders günstig ist, dann aber auch, und wohl haupt- 
sächlich, weil hier mehr Sammler tätig gewesen sind. Ein statistischer Vergleich ver- 
schiedener Provinzen würde also, wenigstens bei dem jetzigen Stande floristischer Kenntnis, 
keinen Aufschluß über das tatsächliche Verhältnis der. Floren geben; im Gegenteil legen 
die mehrfach in dieser Arbeit hervortretenden Funde von »Gebirgsmoosen« in der Tiefebene 
den Gedanken nahe, ob nicht überhaupt eine Reihe von Arten allgemeinerer Verbreitung 





5 


sich erfreut, als bisher angenommen worden ist. Fin hübsches Beispiel für diese Anschauung 
bietet Tetraplodon mniotdes. Dieses saprophytische »Gebirgsmoos« ist von Geestemünde, 
Hamburg und Magdeburg in der Tiefebene bekannt geworden. Als der Magdeburger 
Standort entdeckt worden war, wurde für die Herkunft der Sporen der Brocken beschuldigt, 
obgleich das Moos dort nur von einem Fundort und aus dem Harz sonst überhaupt nicht 
bekannt ist. Da nun in diesem Falle die Sporen durch Schmeißfliegen verbreitet werden, 
so wäre eine Reise dieser Tiere vom Brocken nach Magdeburg im Interesse der Moos- 
freunde ja denkbar, obgleich Fliegen gern an demselben Wohnorte festhalten; für 
Geestemünde und Hamburg ist diese Erklärung aber zu weit hergeholt. Viel näher liegt 
es, zu denken, daß in der nordwestdeutschen Heide zerstreut noch zahlreiche bisher 
unentdeckte Fundorte von Zetraplodon schlummern; denn die Wahrscheinlichkeit, ein 
solches Moos auf einem kleinen Fleck selbst innerhalb eines engeren Lokalgebietes 
anzutreffen, ist doch sehr gering. Ähnlich dürfte auch das Vorkommen mancher anderen 
»Gebirgsarten« aufzufassen sein, die dort auftreten, wo große Steinblöcke in Bachschluchten 
sich finden, also Bedingungen eintreten, die freilich im Gebirge häufiger verwirklicht sind 
als in der Ebene, aber mit der Höhe über dem Meeresspiegel nichts zu tun haben. Weitere 
Forschungen, zumal in den Moränengebieten unserer Provinz, werden gewiß noch manches 
Wissenswerte über diesen Punkt zu Tage fördern. So kann immerhin das Zusammen- 
tragen selbst unwichtig scheinender Einzelheobachtungen Anhaltspunkte für Betrachtungen 
allgemeinerer Art bieten. 





I. Lebermoose. 


Riccieae. 

Riccia Lescuriana AUST. bedeckte 11. 8.00 in dicht stehenden Rosetten quadrat- 
meterweise einen Teil der Bodenfläche des trocken gelegten Bredenbekteiches bei Ahrensburg. 

Ricciella Hübeneriana (LINDENB.) NEES. Auf dem Boden eines ausgetrockneten 
Grabens bei der alten Fleischgaffel hinter Ahrensfelde 18. 9. 04 in Menge, auf dem trocken 
liegenden Grunde des Poppenbüttler Kupferteiches 14. 7. 05 mit R. fluitans (L.) A. BR., 
auf einer lehmigen Stelle in der Heide bei Aspe (nordwestlich von Neumünster) 10. 9. 05 
mit Archidium phascoides BRID. und Ephemerum serratum (SCHREB.) HAMPE. 

Ricciocarpus natans (L.) CORDA. Von Dr. PRAHL und J. SCHMIDT 1905 in einem 
stark eisenhaltigen Wasserloche des Curauer Moores (Liibeck) entdeckt (erster Fundort in 
Schleswig-Holstein). 27. 8. 05 besuchte der Verein die Stelle. Das ziemlich grofe 
Wasserloch war ganz mit den zierlichen, aber doch derben Rosetten der Pflanzc bedeckt, 
die von weitem den Eindruck von Wasserlinsen macht. 


| Marchantieae. 
Reboulia hemisphaerica (L.) RADDI, in alten Zeiten von NOLTE gefunden, wurde 
von Dr. PRAHL am steilen Traveufer zwischen Travemünde und Stülper Huk wieder ent- 
deckt und dem Verein ı2. 5. 04 an Ort und Stelle gezeigt. 


Dilaeneae. 
Dilaena (Blyttia) Lyelli (HOOK.) DuM. die bereits dem Altmeister GOTTSCHE aus 
unserer Flora bekannt war, wurde von meinem Vater 4. 8. 76 im Ohmoor, von ERICHSEN 
8. 5. 87 im Borsteler Moor (Wurzelmoor) gefunden. Sonst sind seit GOTTSTHE keine 


Fundorte bekannt geworden. | 
Haplolaeneae. 


Pellia calycina (TAYL.) NEES. fand sich in der zierlich geschlitzte Sprosse treibenden 
Herbstform var. furcigera NEES. schön ausgebildet an einer quelligen Stelle des Abhanges 
zwischen der Mellenburger Schleuse und der alten Mühle 6. 9. 03, ganz ähnlich in dem 
großen Abstich bei Ladenbek 10. 10. 06.?) 

Aneureae, 

Aneura pinguis (L.) Dum. var. fasciata (NEES) sehr reichlich mit Drepanocladus 
exannulatus (GUMB.) WARNST. in dem kleinen Tiefmoor Gayens Fischteich gegenüber bei 
Eidelstedt 13. 7. 06. 

A. latifrons LINDB. nahe dem Grunde der Entwässerungsgräben in unseren Hoch- 
mooren verbreitet, so im Himmelmoor (Quickborn), im Nienwohlder Moor (Kr. Segeberg), 
im Vielmoor (Hemdingen), hier 14. 8. 05.?) 





1) Man vergleiche den Aufsatz von Prof. ZACHARIAS über /'e//a in den diesjähr. Verhandl. des Vereins, 
25 In großer Menge und mit zahlreichen Kelchen und alten Früchten bedeckt 23. 6. 07 im Duvenseer 


Moor (Hzt. Lauenburg). 


7 


Blasia pusilla L. ist in Tongruben und Ausstichen, selbst in den Furchen feucht 
liegender Acker (schon auf der Alsterdorfer Feldmark) recht verbreitet, aber meist nur in 
geringen Mengen. Massenvegetation bildete sie auf einem fetten Ton am Grunde des 
großen Baggerloches bei Boberg. Hier sah sie durch die äußerst dicht gedrangten krausen 
Lappen fremdartig aus 21. 6. 06. 


Fossombronieae. 


Fossombronia Dumortieri (HUB. et GENTH.) LINDB. ist von unsern beiden Fossom- 
bronien die häufigere und in der Regel an den Rändern der Tiefmoore und moorigen 
Niederungen zu finden, so im Prökelmoor (in Menge), am Bredenbekteich (do.), bei Groß- 
Borstel, hinter Hummelsbüttel, Aspe (hierzu kommen die bereits von JAAP angezeigten 
Fundorte). 

F. cristata LINDB. habe ich weit seltener gefunden; immer an etwas lehmigen 
Stellen: außer am Bramfelder Teich (hier schon von JAAP gefunden) am Wege von 
Hummelsbüttel nach Glashütte 1. 10. 00, in Ochsenwárder 16. 12. 00, Alsterdorf 27. 9. OI, 
bei Klecken 1. 2. 03. 


Alicularieae. 


Sarcoscyphus Funckii (W. et M.) NEES. Heide beim Eissendorfer Sunder 22. 2. 05, 
[Süll bei Unterlüß 24. 9. 05], Rosengarten hinter Harburg 25. 2. 06. 


Jungermannieae. 


Plagiochila asplenioides (L.) DUM. var major NEES. Prachtig entwickelt an einem 
Knick im Kummerfelder Gehölz (Kr. Pinneberg) 1. 4. 06. 

Jungermannia inflata HUDS. var. cordata (Sw.) schön ausgebildet im Tävsmoor 
bei Appen (Kr. Pinneberg) ı. 8. 04. Die Stammform ist auf unsern Heiden und Mooren 
so gemein, daß es zwecklos ist, Fundorte anzugeben. 

J. ventricosa DICKS. var. crassiretis WARNST. Auf moorigem Heideboden im 
Saseler Holz 29. 3. 03. Stammform auf Heideboden häufig. 

Cephalozia Lammersiana (HUB.) SPRUCE in schönen rotbraunen Rasen im 
Flasbarg-Moor bei Lurup 8. 8. 06. 

C. connivens (DICKS.) SPRUCE mit Anguillula-Gallen (von WARNSTORF im Material 
entdeckt und nachher veröffentlicht) zwischen Campylopus flexuosus Himmelmoor 1. 7. 06. 

C. bicuspidata (L.) DUM. var. conferta NEES. In einem Waldwege des Ohlsdorfer 
Friedhofes nahe dem Wasserturm; im Wege des alten Schießstandes im Eppendorfer 
Moor (19. 7. 06). 

C. symbolica (GOTTSCHE) BREIDL. war im Esinger Moor, wo sie von JAAP entdeckt 
worden ist, noch 21. 11. 06 in Menge vorhanden; außerdem fand sie sich schon früher 
in einem kleinen Moore bei Besenhorst und 8. 8. 06 auf dem Flasbarg bei Lurup 
mit C. Lammerstana. 


8 

[Nowellia curvifolia (DICKS.) MITT. Auf einem Fichtenstumpfe in dem urwüchsigen 
Fichtenbestande im Süll bei Unterlüß gelegentlich einer Vereinsexkursion entdeckt. Der 
Standort hat insofern Interesse, als die Art sonst dem Gebirge angehört. WARNSTORF 
führt als Fundorte in der norddeutschen Tiefebene noch Friedrichshorst in Pommern 
(HINTZE) und Liebeseele auf Wollin (WINKELMANN) an.] 

Odontoschisma Sphagni (Dicks.) DuM. ist auf allen unseren Hochmooren und 
auf vielen Heidemooren in großer Menge bald mit Torfmoosen vermischt, bald in reinen 
Rasen anzutreffen, bildet aber selten Keimkörner. In diesem Zustande fand ich die Art 
8. 8. 06 auf dem Flasbarg bei Lurup und 21. 11. 06 im Esinger Moor bei Tornesch. 
Die Pflanze ist dann schlanker als gewöhnlich, hat viel kleinere Blätter und erinnert an 
O. denudatum (NEES) DUM., von dem sie sich aber durch die minder stark verdickten 
Zellwandecken in den Blättern unterscheidet. Bei den beobachteten Pflanzen waren die 
Sproßenden außerordentlich stark mit Keimkörnern bedeckt. 

Chiloscyphus polyanthus (L.) CORDA fruchtete ausgezeichnet in einem kleinen, 
leider jetzt urbar gemachten moorigen Sumpfgebicte bei der Station »Mittlerer Landweg« 
14. 5. 05. 

Lepidozieae. 

Lepidozia setacea (WEB.) MITT. ist wohl in allen unseren Hochmooren, aber auch 
‘in vielen Heidemooren und Tiefmooren zu finden. Sie siedelt sich oft auf Torfmoos- 
polstern an, wobei es ihr dann gleichgültig ist, ob sie dadurch ein gewöhnliches SpA. medium 
(LIMPR.) oder ein seltenes fuscum (SCHIMP.) V. KLINGGR. tötet. Im alten Schießstand des 
Eppendorfer Moores fand sie sich in der forma flagellacea WARNST. 9. 9. 06. | 

Pleuroschisma (Mastigobryum) trilobatum (L.) Dum. Schöne Polster an einem 
feuchten Knick im Walde zwischen Ahrenlohe und Tornesch 21. 11. 06. 


Ptilidieae. 


Ptilidium ciliare (L.) NEES var. pulcherrimum (WEB.) An einem Birkenstamm 
am Polterberg hinter Blankenese 12. 11. Os. 


Platyphylleae. 


Madotheca rivularis NEES. Dies Gebirgsmoos fand sich zuerst 29. 4. 06 in großer 
Menge im Goldenbeker Grund zwischen Reinfeld und Ahrensbök. Es überzieht dort 
zahlreiche Steinblöcke in dem Bache der Schlucht. Nach WARNSTORF ist es für die 
norddeutsche Tiefebene noch durch HINTZE und RÖMER vom Fundorte Polzin in Pommern 
bekannt geworden. 
Jubuleae. 


Lejeunia cavifolia (EHRH.) LINDB. Schwinkenrader Holz bei Curau (Lübeck) 13. 8.03. 


Saccogyneae. 


Calypogeia CORDA = Kantia S. F. GRAY. Nachdem die Gattung Calypogeia neu 
bearbeitet worden ist, sind die bei uns besonders in moorigen und heidigen Gegenden 


9 


sehr häufigen, früher einfach als Calypogeia Trichomanis (L) bezeichneten Formen der 
Gattung aufs neue zu untersuchen. Ein Urteil über die Häufigkeit der verschiedenen 
neu aufgestellten Arten kann noch nicht abgegeben werden. Da Calypogeia bei uns meist 
steril bleibt, so sind die Merkmale des Blütenstandes nicht anwendbar, und man muß sich 
daher nach den von WARNSTORF im Nachtrage seiner Kryptogamenflora gekennzeichneten 
Unterblättern richten. 

C. Trichomanis (L.) CORDA fand sich mit typischen Unterblattern (rund, außen 
ganzrandig, am Vorderende wenig ausgeschnitten) z. B. bei der Kupfermühle hinter 
Friedrichsruh, im Gehölz an der Roddau bei Radbruch 10. 6. 06 [und im Bauernwald 
von Dalle bei Unterlüß 17. 6. 06], ferner in einer laxen Form im Eppendorfer Moor 
- 14. IO. 06. 

C. paludosa WARNST. An einem Knick im Gehölz zwischen Ahrenlohe und 
Tornesch 21. 11. 06. Von WARNSTORF in übersandtem Material gefunden. Unterblatter 
wie bei Trichomanis geformt, aber kleiner und tief gespalten. 

C. fissa RADDI. An einem Knick bei Kummerfeld im Kr. Pinneberg (von 
WARNSTORF im Material entdeckt) 1. 4. 06, an einem Hohlweg hinter Steinbek 17. 7. 06, 
im alten Schießstande des Eppendorfer Moores 9 9. 06. Unterblatter tief gespalten und 
an den Rändern stark ausgebuchtet, so daß sie im Umriß entfernte Ähnlichkeit mit den 
Laubblättern von Zzriodendron tulipifera haben. 





ll. Torfmoose. 


Inbezug auf Torfmoose sind in den letzten 6 Jahren recht viele Erfahrungen 
gesammelt worden. Ausführlich habe ich die Verbreitung der Torfmoose in unseren 
Hochmooren in meiner Arbeit über das Himmelmoor (Verhandlungen dieses Vereins 1903) 
dargestellt. Hier mögen einige Ergänzungen sowie Beobachtungen über die Torfmoose 
der Tiefmoore und Waldsümpfe Platz finden. 


Sphagna cymbifolia LinoB. 

Sphagnum imbricatum (HORNSCH.) Russow var. eristatum WARNST. habe ich bis 
jetzt in 7 Hochmooren Holsteins (Himmelmoor, Glasmoor, Wittmoor, Bokelsesser Moor 
bei Dauenhof, hier auch fr., Dosenmoor bei Neumünster, Großes Moor bei Aspe, Tävsmoor 
bei Appen hinter Pinneberg), ferner im Kehdinger Moor bei Stade lebend gefunden. Meist 
war es die Form fuscescens WARNST., im Tävsmoor die Form congestum WARNST. 

Nur im Torf fand sich das Moos im Ohmoor, im Zwickmoor bei Haslohfurt, 
im Vielmoor zwischen Langeln und Hemdingen, im Nienwohlder Moor im Gebiete der 
Bifurkation zwischen Alster und Beste. Diese Moore sind durch die Bearbeitung so weit 
entwässert, daß SpA. zmbricatum dort nicht mehr gedeiht. Torf, der von den Torfbauern 
in Glashütte zur Stadt gebracht wird, besteht nicht selten ganz aus SpA. zmbricatum, dessen 
Kammleisten ausgezeichnet hervortreten. 


10 





Sph. cymbifolium (EHRH.) LIMPR. gehórt mehr den Ausstichen und den Graben- 
rándern als den álteren Teilen der Moore an, es pflegt in den Mooren nicht Massen- 
vegetation zu bilden wie papillosum LINDB. und medium LIMPR., dagegen füllt es in 
Waldsümpfen oft nicht unbeträchtliche Gebiete aus und zwar meist in der Form virescens 
Russ., deren Blätter oft etwas sparrig abstehen. Zu dieser Form müssen auch die Stücke 
gerechnet werden, die ich in meiner Arbeit über das Himmelmoor als SpA. imdricatum 
var. affine (REN. et CARD.) WARNST. = furfaceum WARNST. bezeichnet habe. 


Sphagna squarrosa SCHLIEPH. 


Sph. squarrosum PERS. var. imbricatum SCHPR. fand sich 10. 10. 05 im Duven- 
stedter Brook, wo es Massenvegetation bildete, ferner 8. 10. 06 in geringer Menge im 
Eppendorfer Moor. Es ist eine von der Stammform gut zu unterscheidende Varietat, die 
in ihrem Habitus auffallend an das bei uns noch nicht entdeckte SpA. riparium 
ANGSTR. erinnert. 

Sph. teres (SCHPR.) ANGSTR. bildet in den Tiefmooren und moorigen Wiesen 
Massenvegetation. Schwankende Decken in solchen Gebieten bestehen oft der Hauptsache 
nach aus diesem Torfmoos, dessen 3 Varietäten zmdricatum WARNST., sudteres LINDB., 
sgarrosulum (LESQ.) WARNST. meist bei einander vorkommen. 


Sphagna cuspidata SCHLIEPH. 


Sph. fallax v. KLINGGR. In einer sehr kräftigen Form in einem Moorgraben 
bei der Station Eidelstedt (Staatsbahn) und im Luruper Moor (zwischen Lurup und Eidel- 
stedt), zuerst 5. 6. 04, auch noch 1905 beobachtet, 1906 nicht wiedergefunden; ferner 
in einem Graben im Hagen bei Ahrensburg 16. fo. 04 und in Gräben des Königsmoores 
bei Schmielau 18. 6. 05. 

Sph. pulchrum (LINDB.) WARNST., das von mir 20. 9. 03 im Eppendorfer Moor 
entdeckt wurde, wächst noch dort und zwar an mehreren Stellen, hauptsächlich aber nach 
dem Borsteler Jäger zu am Rande des großen Wasserloches, das durch Sandausheben zum 
Baue des Schießstandes vor vielen Jahren entstanden ist. 

Sph. obtusum WARNST. In ausgezeichneten Polstern im Curauer Moor (Lübeck) 
4. 9. 04 und ebenso an mehreren Stellen im Hagenmoor bei Ahrensburg 11. 9 und 4. 10. 04. 

Sph. recuruum (P. B.) WARNST. bildet in allen Tiefmooren sowie oft in den Aus- 
stichen der Hochmoore Massenvegetation und bildet auch einen wesentlichen Bestandteil 
der Waldsümpfe. In der großen Mehrzahl der Fälle scheint es sich um die var. mucro- 
natum (RUSS.) WARNST. zu handeln; indessen ist es nicht leicht, über das Häufigkeits- 
verhältnis dieser Varietät zu amblyphyllum (RUSS.) WARNST. ins Reine zu kommen, da 
immer erst zur Feststellung des Tatbestandes Stichproben mikroskopisch untersucht 
werden müssen. 

Sph. Dusenii C. JENSEN fand sich nur einmal 4. 9. 04 im Curauer Moor (Lübeck). 
Es ist an den gereihten Poren in den hyalinen Blattzellen schon bei schwacher Ver- 
größerung leicht zu erkennen, im Habitus freilich kaum von recurvum zu unterscheiden. 


11 
Sphagna acutifolia SCHIMP. 

Sph. fimbriatum WILS. ist in den Abstichen der Hochmoore, an den Gräben der 
Tiefmoore und in moorigen Nadelholzungen nicht selten und fruchtet oft ausgezeichnet. 
Seine Varietät tenue GRAV. kommt gelegentlich in einer forma sguarrosula vor, so im 
Moorigen Ort (Sachsenwald) 1. 6. 02, im Grübben (Reinbek) 22. 6. 02. 

Sph. Girgensohnii Russ., das von JAAP im Sachsenwalde und im Grübben als 
schätzbare Bereicherung unserer Torfmoosflora entdeckt wurde, hat sich auch weit davon 
im Saseler Holz hinter »Perlbergs Wald« in einem Erlenbruche 4. 10. 02 reichlich gezeigt, 
ferner 6. 8. 05 in einem Graben des Daerstorfer Moores hinter Neugraben. 

Sph. Russowii WARNST. fand sich in der schönen rosenroten Form nur 12. 8. 03 
im Heidmoor bei Ahrensbök. 

Sph. Warnstorfii Russ. ist in unseren Tiefmooren nicht selten und oft durch 
seine leuchtend purpurrote Farbe auffällig. Ich kenne es vom Diekmoor bei Langenhorn, 
wo es in allen Farbenabänderungen vorkommt und auch fruchtet, ferner vom Hagenmoor 
bei Ahrensburg, von der Alsterquelle, der Gronauquelle bei Dreibeken (Kr. Pinneberg), 
vom Tütsmoor bei Eez (Kr. Pinneberg), wo es mit dem gleichfalls roten SpA. medium 
zusammen leuchtende Inseln auf dem nackten Torfschlamm bildet, und vom Flasbarg bei 
Lurup (hier 8. 8. 06). Im Eppendorfer Moor schon von JAAP nachgewiesen. 

Sph. fuscum (SCHIMP.) v. KLINGGR. ist zwar immerhin selten, doch in einer 
Reihe von Hochmooren (fast immer in Gesellschaft von SpA. ¿mbricatum) nachgewiesen 
worden. In ausgezeichneten Polstern im Himmelmoor bei Quickborn (7. und 8. 03, 
auch fr.), dann im Wittmoor bei Glashütte fr. 31. 8. 03, im Kehdinger Moor bei 
Stade 15. 8. 03, im Bokelsesser Moor bei Dauenhof Prachtpolster 30. 12. 04, ebenso im 
Dosenmoor bei Neumünster 20. 8. 05 und im großen Moor bei Aspe 10. 9, 05, weniger 
im Vielmoor zwischen Langeln und Hemdingen 14. 8. 05. 

Es bildet große fast halbkugelförmige kaffeebraune Polster, die namentlich auch 
im Innern braun sind und keine Spur von Rot zeigen. Hingegen kommt Neigung zum 
Grün vor, und manche Polster zeigen alle Schattierungen von braun bis grün, so daß die 
Varietäten fuscescens WARNST. und viride WARNST. dicht neben einander wachsen. 

Sph. quinquefarium LINDB. Eißendorfer Sunder bei Harburg 19. 2. 05, Rosengarten 
nach Neugraben zu IQ. 3. OS. 

Sph. subnitens Russ. et WARNST., von den älteren Forschern mit acutifolíum EHRH. 
vereinigt, ist vielleicht häufiger als dieses. In starken Exemplaren, die mit schönen 
braunroten und violetten Farbentönen geziert sind, ist es leicht makroskopisch zu erkennen, 
es bildet aber auch zartere Formen, die von acutifolium eigentlich nur durch die kräftigen 
faserlosen Stammblätter zu unterscheiden sind. Im Eppendorfer Moor, im Holitzgrundmoor 
(bei Langenhorn) und in anderen Tiefmooren bildet es Massenvegetation und fruchtet 
ausgezeichnet, während das typische SpA. acutfolium (EHRH. z. T.) Russ. et WARNST. 
im Eppendorfer Moor jedenfalls nur wenig vorkommt. Immerhin ist auch. SpA. acutifolium 
bei uns häufig (ich habe es von 7 Mooren in Holstein bezw. im Hamburger Gebiet 
notiert) und scheint sich am besten in Waldsümpfen zu entwickeln. 


2° 


12 


Sph. molle SULLIV., das schon von JAAP in weiterer Verbreitung nachgewiesen 
wurde, als vorher bekannt war, ist in unseren Heidemooren und den trockneren Hoch- 
mooren verbreitet. In letzteren scheint es die Grabenränder zu bevorzugen und fruchtet 
dann in einer Weise, daß große Polster ganz mit den zierlichen Sporogonen bedeckt sind, 
so im Nienwohlder Moor (Kr. Segeberg) 9. 8. 04 und im Bokelsesser Moor bei Dauenhof 
30. 12. 04, weniger reich fruchtend unter Nadelholz im Moor unweit der roten Schleuse 
bei Lüneburg 19. 6. 04. Im heidigen Teile des Eppendorfer Moores bedeckt es, bisher 
immer übersehen, einen kleinen Fleck nahe am Fußwege nach dem Borsteler Jäger 
(gef.: 13. 6. 06) und fruchtet dort auch. 


Sphagna subsecunda SCHLIEPH. 

Die Sphagna subsecunda sind recht eigentlich die Torfmoose der Tiefmoore 
und wie alle Wasserpflanzen sehr veránderlich. Natürlich kann man heutzutage nicht 
mehr alle hierhergehörigen Formen unter dem Namen subsecundum zusammenfassen, wie 
MILDE das noch getan hat; andererseits bietet die Veränderlichkeit namentlich der Arten 
inundatum (RUSS. ex p.) WARNST. und rufescens (Br. germ.) WARNST. so viel Schwierigkeit 
der Abgrenzung nach zwei Seiten hin, daß dadurch auch die Feststellung der Verbreitung 
beträchtlich erschwert wird. 

Sph. contortum SCHULTZ — lariecinum SPRUCE besitze ich außer von dem bekannten 
Fundort Eppendorfer Moor, wo es in Menge wächst, noch vom Diekmoor bei Langenhorn, 
vom Duvenstedter Brook (10. 10. 05) und vom Willinghusener Moor hinter Glinde 
(19. 8. 06), wo es mit Paludella squarrosa (L.) BRID. vergesellschaftet ist. Es ist jedenfalls 
weiter verbreitet, wie auch die JAAP’schen Fundorte zeigen; aber durch die unerläßliche 
Feststellung der zweischichtigen Rinde mit Hülfe des Mikroskops wird die Erforschung 
umständlich. 

Sph. platyphyllum (SULL., LINDB.) WARNST. Unter den Sphagnis subsecundis 
mit zweischichtiger Rinde (Fig. 1) ist contortum die Parallelform zu subsecundum, platyphyllum 
zu rufescens, freilich zarter als das Letztere. SpA. platyphyllum ist 
vielleicht unser seltenstes Torfmoos. Es ist noch kein anderer Fundort 
als der von JAAP entdeckte im Eppendorfer Moor bekannt geworden. 
Dort indessen habe ich es noch 1906 in schönen Polstern sammeln können. 


Sph. subsecundum (NEES) LIMPR. ist jedenfalls viel mehr verbreitet, 
als ursprünglich angenommen wurde. Seine Grenze gegen znundatum 
ist bei der Veränderlichkeit der Stengelblätter des Letzteren etwas 
verwischt. Notiert habe ich es vom Eppendorfer Moor, vom Moor 
bei den Heidbergen (Lüneburg) 19. 6. 04, von dem Moor zwischen 
Fischbek und der Lübecker Bahn bei Rohlfshagen 3. 7. 04, vom 





Fig. 1. 
Aus dem Stammquer-- Diekmoor bei Langenhorn 27. 9. 03 in einer kräftigen semmelbraunen 


schnitt von Sphagnum p orm, die aber kleine Stammblätter hatte, vom Bornmoor bei Eidelstedt, 
platyphyllum vom 


Eppendorf.Moor 1906. Gayens Fischteich gegenüber 5.6.04 An den beiden letzten Fundorten 
Vgr. 140. auch var. decipiens WARNST., die jedenfalls weiter verbreitet ist. 


13 


Sph. inundatum (RUSSOW ex p.) WARNST., das ich von den Fundorten des 
Sph. subsecundum, ferner vom Klövensteen (Kr. Pinneberg, 21. 2. 04), von der Alster- 
quelle (26. 8. 04) und von den Mergelgruben bei Holm hinter Wedel (1. 10. 05) besitze, 
ist jedenfalls viel häufiger und verbreiteter als subsecundum; aber die Abgrenzung seiner 
schwachen Formen gegen sudsecundum, seiner starken gegen rufescens ist schwierig und 
makroskopisch überhaupt nicht durchführbar. Es fruchtet selten; im Sommer (z. B. 8. 7.) 1906 
indessen war es im Eppendorfer Moor reichlich mit Sporogonen anzutreffen. 


Sph. auriculatum SCHPR. = Gravetii (Russ. ex p.) WARNST. ist dem rufescens 
habituell so ähnlich, daß auch hier die Verbreitung erst nach vielen Untersuchungen wird 
festgestellt werden können. Meine, von ROTH bestimmten Exemplare, stammen aus dem 
kleinen Moore NW. von Lurup, wo das Moos 17. 7. 06 ein ziemlich großes Gebiet ganz 
ausfillte. Der Fundort schließt sich an den JAAP'schen (Rissen) an; indessen dürfte die 
Art weiter verbreitet sein. 


Sph. crassicladum WARNST. fällt makroskopisch einigermaßen durch die satt- 
grünen, unten im Polster braunen, dicht anliegend beblätterten und daher drehrunden Äste 
auf, die aber nicht so gestutzt sind wie bei odesum. Ich fand es in ziemlicher Menge 
im Bornmoor in der Nähe des Bahnhofes Eidelstedt Sommer und Herbst 1904 und 
19. 7. 06 (Bestimmung von ROTH); [ferner in einem Moore nördlich von Eschede (Hannöv. 
Bahn) 17. 6. 06 teste WARNSTORF]. 


Sph. rufescens (Br. germ.) LIMPR. ist unser gemeinstes Tiefmoormoos, das auch 
oft die Ränder von moorigen Teichen, selbst unter dem Schilf, ganz mit Beschlag belegt. 
Wie viele gemeinen Pflanzen ist es sehr veränderlich; indessen treten mit ziemlicher 
Deutlichkeit zwei Formen heraus: die Landform, bei WARNSTORF als Stammform, bei 
ROTH (Die europäischen Torfmoose, Leipzig 1906) als besondere Art (cornutum ROTH) 
betrachtet, mit kleineren Blättern und daher nicht so stark gedunsenen Ästen, die oft 
hornartig bis fast kreisförmig gedreht sind, die Wasserform, bei WARNSTORF var. Zurgidum 
(C. MÜLL.) WARNST., bei ROTH SpA. rufescens (Br. germ.) als besondere Art, mit großen 
weniger eng anliegenden Blättern, die die selten und dann auch nur wenig gedrehten Äste 
gedunsen oder, wenn sie etwas mehr abstehen, selbst büschelig erscheinen lassen. Die 
Exemplare der zweiten Form sind kräftiger als die der ersten und haben Anthocyan, oft 
so stark, daß die ganzen Polster dunkel rotbraun gefärbt sind. Die Landform geht 
freilich auch ins Sumpfgebiet über und ist dann meist lebhaft grün gefärbt, so daß die 
Speziesbezeichnung nicht mehr passend erscheint; die Ränder der Teiche sind oft gerade 
von dieser Form besetzt. 

Die Stammform (Sp%. cornutum ROTH) oder Landform, wie ich sie eben genannt 
habe, ist bei uns häufiger als die var. turgidum (Sph. rufescens ROTH), die aber doch in 
manchen unserer Tiefmoore (z. B. im Eppendorfer Moor, im Diekmoor bei Langenhorn, 
im Tütsmoor bei Eez) Massenvegetation bildet. [In ganz unglaublicher Üppigkeit (fruch- 
tende Exemplare von 30—40 cm Länge in dichten Polstern) füllte diese var. tergidum 
17. 6. 06 die tiefen Gräben im Bauernwald von Dalle (Unterlüß).) 


14 

Trotz seiner Häufigkeit fruchtet SpA. rufescens (Br. g.) LIMPR. selten. Ich fand 
wenige Sporogone im Borsteler Moor (Wurzelmoor) 1904, reichliche im Eppendorfer Moor 
10. 7. 04 sowie im Sommer 1906. 

Unter den Formen der Hauptart, d. h. des SpA. cornutum ROTH, fiel mir beson- 
ders eine auf, die verhältnismäßig kleine Köpfe hat und nach oben kraus bis fast sparrig 
beblättert ist. Es sind kräftige Polster, die einen kleinen Zufluß zur »Alsterquelle« bei 
Henstedt streckenweise ausfüllten (August 1904). ROTH, der diese Form freundlichst 
untersucht hat, erklärt sie für var. abbreviatum (RÖLL.) = var. crispulum RUSS, ex p. 

Sph. obesum (WILS.) WARNST. dürfte eben so selten sein wie crassicladum. Aus 
JAAP's erster Publikation in unseren Verhandlungen stammt die Angabe Oher Moor. 
PRAHL (Laubmoosflora von Schlesw.-Holst.) nennt das Lockstedter Lager und Gallehus 
bei Tondern. Ich habe das Moos später im Grübben bei Reinbek (3. 6. 03) in einem 
Waldsphagnetum, dann im Diekmoor bei Langenhorn 27. 9. 03 auf nacktem Torfschlamm 
in ausgezeichneter Entwicklung gefunden. Die dicken drehrunden Äste sind auffallend 
saftig dunkelgrün und glänzend und an den Enden durch die hier etwas auseinander- 
weichenden Blättern gestutzt, was den Eindruck erweckt, als ob die äußerste Spitze ab- 
gebrochen wäre Im Diekmoor habe ich die Pflanze später trotz mehrfachen Nachsuchens 
leider nicht wieder gefunden, ein Mißgeschick, das bei Torfmoosen öfter begegnet und 
ein Beispiel dafür liefert, daß seltene Arten durch häufigere verdrängt werden. So ist 
auch in der Eidelstedter Gegend SpA. fallax zum großen Teil oder ganz durch das 
gemeine SpA. recurvum ersetzt worden. 

Es dürfte nun, nachdem recht viele Torfmoose in unserer Gegend bezw. in Holstein 
gesammelt worden sind, am Platze sein, eine Übersicht der bis jetzt in Holstein (aus 
Schleswig existieren nur ältere Angaben von PRAHL und LANGFELDT, die zu der Zahl 
der holsteinischen Arten keine neuen hinzufügen) einschließlich der freien Städte u. s. w. 
beobachteten Sphagnum-Arten zu geben. Es sind: 

1. Sphagna cymbifolia: Sp. zmbricatum (HORNSCH.) RUSS., cymbifolium (EHRH. 
ex p.) LIMPR, papillosum LINDB., medium LIMPR.; 2. Sph. rigida: SpA. compactum 
DE CAND.; 3. Sph. squarrosa: SpA. squarrosum PERS., teres (SCHPR.) ANGSTR. ; 
4. Sph. cuspidata: SpA. cuspidatum (EHRH.) WARNST., trinitense C. MÜLL., fallax 
V. KLINGGR., pulchrum (LINDB.) WARNST., obtusum WARNST., recurvum (P. B.) WARNST., 
parvifolium (SENDTN.) WARNST., Dusenii C. JENSEN, molluscum BRUCH; 5. Sph. acutifolia: 
Sph. fimbriatum WILS., Görgensohnti RUSS., Russowtt WARNST., Warnstorfü RUSS., rubellum 
WILS., fuscum (SCHPR.) V. KLINGGRAEFF, quinquefarium LINDB., subnitens RUSS. et WARNST., 
acutifolium (EHRH. ex p.) RUSS. et WSTF., molle SULLIV.; 6. Sph. subsecunda; Spd. 
contortum SCHULTZ, platyphyllum (SULL, LINDB.) WARNST., subsecundum NEES (LIMPR.), 
inundatum (RUSS. ex p.) WARNST., auriculatum SCHPR., crassicladum \NARNST., rufescens 
(Br. germ.) LIMPR., obesum (WILS ) WARNST. 

Das sind im ganzen 34 (nach RoTH'scher Auffassung 35) Arten, ein Reichtum, 
der bei unserer mit Mooren gesegneten Gegend zu erwarten war. Von den bei WARNSTORF 
aufgezählten Sektionen fehlen nur die Sphagna polyclada mit der Art Wulfianum GIRGENS. 


15 
und die Sph. truncata mit der Art Angstroemii HARTM. Aus Brandenburg gibt WARNSTORF 
39 Arten an, wobei zu berücksichtigen ist, daß von unsern Arten pulchrum in WARNSTORF's 
Gebiet fehlt, so daß die Differenz 6 Arten beträgt. Es ist daher ganz gut möglich, daß 
in Nordalbingien, namentlich, wenn das nördliche Schleswig noch gründlicher untersucht 
wird, ein neuer Zuwachs an Arten sich herausstellt. 


III. Laubmoose. 
Andreaeeae. 

Andreaea petrophila EHRH. var. rupestris (HEDW.) WALLR. An einem gewaltigen 
erratischen Block im Rosengarten, nicht weit von Sieversen, ausgezeichnet fruchtend, in 
Gesellschaft von Rhacomitrium heterostichum (HEDW.) BRID. fr. 19. 3. 05. Bestimmung 
von WARNSTORF. Sonst ist diese Varietät aus der norddeutschen Tiefebene nicht bekannt. 
Die Stammform ist schon mehrfach bei uns auf erratischen Blöcken gefunden worden, 


Archidieae. 

Archidium phascoides BRID. (Fig. 2 u. 3), das 
seit HÜBENER verschollen war, ist dank der Scharf- 
sichtigkeit JAAP’s am Bramfelder Teich und an 
einigen anderen Punkten aufs neue entdeckt 
worden. Am Bramfelder Teich ließ es sich noch 
1900, 1901 und 1904 im Herbst und Winter und 
zwar mehrfach in sehr üppiger Entwicklung nach- 
weisen, aber 1906 habe ich es nicht finden können. 
Es wird oft von Algen (Zygogonium) überwachsen, 
treibt dagegen, wenn es von diesen frei bleibt, 





Fig. 2. über zentimeterlange, senkrecht aufwärts strebende bk 
Archidium vom Dinenteich. Seitensprosse unterhalb der bleichen Kapsel. Bramf. Teich. 
PEON mit Spares. 10. 9.05 fand ich das Moos auf einer Lehmstelle Unreifes Sporogon 
hi ets in der Heide bei der Station Aspe (hinter Neu- " a 


münster) zusammen mit LEpheme- 
rum serratum (Fig. 4—6), Ricciella 
Hiibeneriana und Fossombronia 
Dumorteri; ein Beweis, daß es 
nicht auf den Süden unseres Ge- 
bietes beschränkt ist. 





Fig. 6. 
Fig. 4. 
Ehen A Männliche Pflanze. Antheridiengruppe 
Bramf. Teich. Vgr. 55. Vgr. 140. 


Fuß seine Ephemerum serratum vom Bramfeld. Teich 
gr. 55. 


Be. 


Phasceae. 

Physcomitrella patens (HEDW.) Br. eur. (Fig. 7), die seit SONDER verschollen 
war, fanden Dr. WAHNSCHAFF und ich auf Kleiboden bei Moorfleth 18. 11. 00. Ich 
erhielt sie später durch ERICHSEN vom Lauenburger Elbufer. 29. 10. 05 zeigte sie sich 
in großer Menge auf festem Kleiboden hart am Elbstrande hinter Blankenese kurz vor 





rk Fig. 8. 
Fig. 7. 
Physcomitrella patens 





von Moorfleth, 


Fig. 9. 
Physcomitrella Hampei. \gr. 12. 


Ver. 12. 


Wittenbergen in Gesellschaft von Physcomitrium sphaericum (LUDW.) BRID. Dort fand 
sich auch in sehr wenigen Exemplaren die als Bastard beider angesehene 
Physcomitrella Hampei LimpR. (Fig. 8 u. 9) (teste WARNSTORF). 


Bruchieae. 

Pleuridium nitidum (HEDW.) RABENH., das seit SONDER verschollen und durch 
JAAP wieder neu entdeckt war, hat sich bei genauerer Untersuchung als weit verbreitet 
herausgestellt. Es ist nur wegen seiner Kleinheit und seines oft spärlichen Auftretens 
übersehen worden. Schon in Alsterdorf wurde es 24. II. O1 an einem Knick im Heil- 
holtkamp gefunden, ich beobachtete es an mehreren weit auseinander liegenden Fundorten 
in meist geringer Menge. Massenvegetation bildete es in einem 
Graben bei der alten Fleischgaffel (hinter Ahrensfelde) 18. 9. 04; in 
Menge war es auch am Dänenteich (Ahrensburg) 23. 9. 06. 


Weisiaceae. 

Hymenostomum microstomum (HEDW.) R. BROWN (Fig. 10) 
war seit HUBENER verschollen. Dr. PRAHL fand es 12. 5.04 am 
lehmigen Steilufer der Trave oberhalb Travemiinde. November 04 
und 30. 4.05 beobachtete ich es auf einem schwer lehmigen Klee- 
acker am Rande des Rohlfshagener Waldes zusammen mit seiner 
kurzgestielten Varietat drachycarpum (Bryol. germ.) HUB. sowie mit 





Fig. 10. is rt 
Hymenostomum microstomum Fissidens exilis HEDW. und Philonotis Marchica (WILLD.) BRID. 
von Rohlfshagen. Vgr. 12. 21. 11. 06 fanden WAHNSCHAFF und ich das Moos auf etwas 


17 


lehmigem, aber doch recht lockerem Boden an einem Knick im Walde zwischen Tornesch 
und Ahrenlohe und zwar nur in der var. brachycarpum. 


Rhabdoweisieae. 
Dichodontium pellucidum (L.) SCHIMP. von PRAHL Anfang Mai 1906 im Golden- 
beker Grund zwischen Reinfeld und Ahrensbök entdeckt, wurde dort 13. 5. 06 von 
WAHNSCHAFF und mir gleichfalls beobachtet.') Es wuchs auf Erde am Rande des Baches. 


Dicraneae. 

Dieranella rufescens SCHIMP. habe ich von ca. 20 verschiedenen Fundorten notiert. 
Rechnet man die JAAP’schen Angaben hinzu, so muß man sagen, daß das allerdings 
ziemlich leicht zu übersehende Moos auf nackten Lehmstellen bei uns verbreitet ist. Die 
Fundorte in der Nähe schwinden freilich. 31. 10. 75 hat mein Vater das Moos noch an 
der Barmbecker Straße gefunden, wo jetzt Häuser stehen. Eine Lehmstelle an der früheren 
Nordseite des Ohlsdorfer Friedhofes, wo es 16. 3. 02 noch reichlich wuchs, ist jetzt ins 
Friedhofsgebiet einbezogen und zu Anlagen umgewandelt worden. In Menge war das 
Pflänzchen noch 11. 7. 06 in der Sandbaggergrube bei Boberg. 

Dicranum spurium HEDw. ist ein hübsches Beispiel davon, wie eine Pflanze durch 
den Schutz der Aufforstung zu besserem Gedeihen kommen kann. Bei genauerem Nach- 
suchen findet man es auf Heideboden verbreitet, aber immer wenig und schmächtig: 
so im Himmelmoor 18. 7. 03, auf der Pinneberger Harksheide (Garstedter Feld) auf fast 
kahlem Boden 7. 2. 04, auf der Heide bei den Holmer Sandbergen (hinter Wedel) 5. 11. 05, 
auf der Heide an der Grenze zwischen Boberg und Sande 8. 5. 06, auf der Heide bei 
Ashausen (hinter Harburg) 14. 4. 06. Ähnliche Funde hat JAAP gemacht. Wird nun 
die Heide aufgeforstet, so erhebt sich D. spurium zu schönen Polstern, die eine Tiefe 
von 10 cm erreichen, so an den schon seit längerer Zeit bekannten Fundorten Godeffroy’sche 
Tannen hinter Blankenese, Nadelwald bei Rissen, Ladenbeker Tannen (Bergedorf). Frucht 
freilich ist meines Wissens hier von jetzt lebenden Botanikern nicht gefunden worden. 
Nach KLaTT’s Kryptogamenflora von Hamburg (1868) hat der allerdings nicht immer 
zuverlässige HÜBENER das Moos reich fruchtend am Kösterberg bei Blankenese, spärlich 
fruchtend bei Boberg gefunden. 

Dicranum Bergeri BLAND. war seit Dr. RUDOLPHI, der es nach KLATT bei 
Reinbek und im Sachsenwalde gefunden hat, und. Dr. SONDER, der es in der Festschrift 
für die Naturforscherversammlung 1876 von moorigen Stellen des Sachsenwaldes angibt, 
für Hamburg verschollen. Eine Reihe von alten NOLTE'schen Fundorten und einen neuen 
eigenen aus Schleswig (Apenrade) führt PRAHL in seiner Laubmoosflora von Schleswig- 
Holstein an. Neuerdings hat sich das Moos an mehreren Punkten in Holstein gezeigt, 
immer nur steril. Die in der Himmelmoor-Arbeit erwähnten Exemplare aus diesem Moor 
waren schwächlich; besser war das Moos im Wittmoor bei Glashütte 31. 8. 03; wahre 
Prachtrasen von ca. 15 cm Tiefe fand ich 10. 9. 05 im großen Moor bei Aspe.?) 


1) 24. 5. 07 mit alten Kapseln. 
2) Kurzrasig, aber ziemlich viel im Duvenseeer Moor (Hzt. l.auenburg) 23. 6. 07. 


18 

D. montanum HEDw. und D. flagellare HEDW. fanden sich beide ziemlich reichlich 
im Saseler Holz auf Birkenstümpfen (Herbst 1902). In den letzten Jahren ist D. montanum 
an der rechten Seite der Elbe namentlich durch JAAP von nicht wenigen Punkten bekannt 
geworden. Im Hannöverschen ist das Moos häufiger (wir fanden es auch 24.9 05 im Fichten- 
urwald Süll bei Unterlüß). D. flagellare scheint mir bei uns häufiger in der var. falcatum 
WARNST. vorzukommen (so im Saseler Holz). [Aufrecht und voller Flagellen von tysischem 
Aussehen fand es sich reichlich 17. 6. 06 im Bauernholz bei Dalle (Unterliif3).] 


D. longifolium EHRH. Ein Räschen 1. 3. 03. kurz vor Wittenbergen (Blankenese) 
auf der Erde mit Dicranella heteromalla; ein Pröbchen 8. 4. 06 auf einem Steine des 
Hünengrabes bei Klecken. 


Campylopus turfaceus Br. eur. und flexuosus (L.) BRID. (Fig. 11) sind in unsern 
Heide- und MOorEceenden steril als so verbreitet und massenhaft wachsend erkannt 
worden, daß es sich nicht mehr lohnt, Fundorte anzugeben. 
Auch im heidigen Teile des Eppendorfer Moores fand sich 
26. 12. 04 und 15. 7. 06 C. flexuosus in nicht geringer 
Ausdehnung. Mit Frucht freilich sind sie selten. Neuere 





Br na Funde in dieser Hinsicht kann ich nur von flexuosus an- 
ig. ‘ 
Blattrippenquerschnitt geben: Moor am großen Braken bei Harsefeld 13. 6. 05 
von Campylopus flexuosus. (Fr. unreif), Schülper Moor bei Aspe 10. 9. 05 (Fr. unreif), 
Bauchzellen zahlreicher als dic Deuter Himmelmoor 1. 7. 06 (Fr. unreif; im Rasen war Cephalozia 
Ver. 210. connivens mit Anguillulagallen). 


C. brevipilus Br. eur. (Fig. 12) ist viel weniger verbreitet als die beiden vorigen, 
bildet aber doch in manchen Gegenden in weiterer Entfernung von Hamburg Massen- 
vegetation, so im wilden Moor bei Hummelsbüttel in den 
Randpartieen 18. 9. 03, in der Heide bei Eez (Pinneberg) 
2. 12. 04 und I. 10. 05 und in ganz besonders starker 
Ausdehnung auf der Heide bei Appen ı. 8. 04 und auf 
der Pinneberger Harksheide bei Friedrichsgabe 29. 9. 04. Fig. 12. 

Mit der Stammform kommt in der Regel die var. epilosus Blattrippenquerschnitt von 
LIMPR. vor, die von ihr nur in den extremen Fällen klar Campylopus brevipilus (var. epilosus). 
zu trennen ist. Die besten Stücke der Stammform, von Statt d. Bauchzellen ein Stereidenband 
langen Haaren grau schimmernd, fanden sich 7. 7. OI und Vgr. 210. 

4. 9. 03 am Garstedter Damm (westlich von Langenhorn) und 1. 8. 04 bei Appen. 
Fehlen die Haare gänzlich, so muß man zur sicheren Erkennung der Art Blattquerschnitte 
machen, um das Stereidenband an der Innenseite der Rippe zu erkennen. 





[Dieranodontium longirostre (STARKE) SCHIMP. in prachtvollen, freilich sterilen 
Polstern im Hagen bei Hankensbüttel (Ülzen) 18. 7. 05 an einer Grabenwand und im 
Urwald bei Dalle (Unterlüß) 17 6. 06 auf morschen Baumstiimpfen.] 


19 
Fissidenteae. 

Fissidens bryoides (L.) HEDw. Die Angabe PRAHL’s in der Laubmoosflora von 
Schleswig-Holstein: »allgemein verbreitet und meist reichlich fruchtend« ist auch für 
unsere Gegend zutreffend und braucht höchstens durch die Bemer- 
kung ergänzt zu werden, daß das Moos besseren Boden liebt, wie 
übrigens auch aus meines Vaters und Dr. WAHNSCHAFF's Beiträgen 
zur Laubmoosflora der Umgegend von Hamburg hervorgeht. Stand- 
ortangaben sind unnötig. 





F. crassipes WILSON (Fig. 13) war noch 31. 3. 04 am 


Deiche auf Waitershof und 29. 3. 05 bei Moorfleth (dem alten Fig. 13. 
RECKAHN’schen Fundort) auf alten Ziegelsteinen im Bereiche der Gipfel eines Pflänzchens 
Tide: steril von Fissidens crassipes. 


Blätter gesäumt. Vgr. 12. 

F. Arnoldi RUTHE (Figg. 14-16) 1872 von RUTHE 

® im RECKAHN'schen Material von Moorfleth entdeckt, 

fand sich ebenfalls im Bereiche der Tide an Ziegel- 

steinen 27. u. 31. 3. 04 auf Waltershot; 4. II. 04, 

II. 12. 04 und 29. 3. 05 von Moorfleth bis Allermöhe 

an der Billwärder Konkave, bei Moorfleth 11. 12. 04 

ein Räschen mit alter Frucht (Figg. 14 u. 16). Die 
Pflänzchen sind sehr winzig. 





Fig. 14. 
Kapsel Vgr. 41. 
we F. incurvus STARKE ist nach langer Pause (seit 


1874) 31. 3. oı am lehmigen Elbuferabhang vor dem 
Parkhotel (Teufelsbrücke) fr. wiedergefunden worden. 


F. cristatus WILS. — decipiens DE NOT. Schön 
fruchtend in einer Lehmgrube am Fufßwege von Sasel 





Fig. 15. nach Volksdorf 20. 3. 04. 
Blätter ungesäumt. Fig. 16. nl de ; f 
Vix da: Ver; de: F. taxifolius (L.) HEDW. ist steril auf schwerem 


Fissidens Arnoldi von Moorfleth. | Lehmboden ziemlich häufig. Dagegen fruchtet es lange 
nicht so regelmäßig wie Öryozdes. Der Fundort im botanischen Garten, wo das Moos 
noch 25. 2. 73 mit Fr. von meinem Vater gefunden wurde, dürfte wohl keine Geltung 
mehr haben. Die neueren Fundorte für Fruchtexemplare liegen etwas weiter weg: Elbufer 
vor Teufelsbrücke 23. 1. 98 und 31. 3. o1, Mergelgruben bei Hummelsbüttel, reich fr. 
6,3, OR 

Ditricheae. 
Ditrichum tortile (SCHRAD.) LINDB., an nackten, etwas sandigen Lehmstellen bei 
uns recht verbreitet, bildete 28. 9. 06 in der Boberger Sandbaggergrube Massenvegetation. 


D. tortile var. pusillum (HEDW.) nicht selten 14. 2. 04 auf dem damals noch 
brachliegenden, neu angekauften Gebiete des Ohlsdorfer Friedhofes. Das Moos wuchs 
in den feuchten Gráben nach der Kleinborsteler Seite zu. 


3° 


20 


[D. vaginans (SULL.) HAMPE. In einer Waldschneise auf lehmigem Boden im 
Süll bei Unterlüß (Kr. Celle) steril 24. 9. 05; in einem Waldwege zwischen Unterlüß und 
Dalle mit noch unreifen Früchten 17. 6. 06. Von LOESKE und WARNSTORF bestätigt. 
In einer 1870 an BROCKMULLER gesandten vorläufigen Liste hamburgischer Moose zählt 
SONDER D. vaginans mit auf. Da indessen weder MILDE, der eine Sammlung hamburgischer 
Moose von SONDER erhalten hat, Hamburg als Fundort angibt, noch auch SONDER selbst 
in seiner Übersicht in der Festschrift 1876 auf D. vaginans zurückkommt, so dürfte 
eine Verwechslung mit dem folgenden stattgefunden haben.) 

D. homomallum (HEDW.) HAMPE var. subalpinum Br. eur., von meinem Vater 
2. 11. 75 am Rande des Eppendorfer Moores gefunden, bedeckte in einer lehmigen 
Sandgrube am Himmelmoor 12. 6. 03 mehrere Quadratmeter. Die Stammform ist bei 
uns in lehmigen Waldwegen besonders südlich der Elbe häufig. 

D. pallidum (SCHREB.) HAMPE, von HÜBENER und MILDE (aber ohne den Gewährs- 
mann SONDER) »bei Hamburg«, von NOLTE bei Mölln angegeben, von LANGFELDT bei 
Trittau (Forst Bergen) und von JENSEN bei Flensburg gefunden, war seit etwa 1880 nicht 
mehr bei uns beobachtet worden. Exemplare hat PRAHL nur von den beiden letzten 
Fundorten gesehen. 22. 3. 03 fand sich das Moos an den streckenweis lehmigen Heide- 
abhängen östlich von Klecken in wenigen Gruppen auf einem mehlig anzufühlenden sandig- 
thonigen Boden. Anfang Juni waren die Früchte reif. 


Pottieae. 


Pottia rufescens (SCHULTZ) Br. eur. von SONDER am Elbufer angegeben, von 
meinem Vater 16. 3. 73 am Stadtgrabenabhange im botanischen Garten (in beiden Fällen 
als minutula (SCHLEICH.) bezeichnet), von JAAP bei Bergedorf gefunden, zeigte sich in 
Menge 29. 10. und 12. 11. 05 auf Kleiboden hart am Elbstrande vor Wittenbergen 
(Blankenese) mit Physcomitrella patens. 

P. lanceolata (HEDW.) C. MÜLL. In großer Menge in einer Lehmgrube östlich 
von Klecken 22. 3. 03 (Früchte fast reif). 

P. Heimii (HEDW.) Br. eur., seit SONDER für Hamburg verschollen, wuchs an 
einem salzigen Graben mitten in Ochsenwárder. Gefunden 16. 12. 00; reife Früchte 
5. 5.01. Dieser Salzgraben war schon meinem Vater durch die Salzpflanzen Juncus Gerardi 
und Atriplex hastatum var. salinum bekannt. Der Besitzer hatte früher dort Bohrungen 
vornehmen lassen, die aber ohne befriedigendes Resultat geblieben waren. An der See 
ist P. Hezmiz auf schwerem, salzhaltigem Boden nicht selten (vgl. PRAHL's Laubmoosflora). 

Didymodon tophaceus (BRID.) JUR. var. humilis SCHIMP. In ausgedehnten Rasen’ 
auf einer horizontalen Fläche in den Lüneburger Kalkgruben 18. 11. 06. Früchte noch 
sehr jung; Bestimmung von WARNSTORF.') Die kurzen und kurzblättrigen Pflänzchen 
weichen von der Stammform im Aussehen beträchtlich ab 

Barbula cylindrica (TAYL.) SCHPR., von meinem Vater 1. 5. 81 bei Möltenort (Kiel) 
gef, von PRAHL in seiner Flora von 3 Stellen in Schleswig-Holstein angegeben, spater 


1) Auch in den Kalkgruben von Lägerdorf und Hemmoor, 


21 


(12. 5. 04) von ihm bei Travemünde entdeckt, zeigte sich 18. 11. 06 in großer Menge 
an der eben genannten Stelle in Lüneburg. 

Aloina brevirostris (HOOK et GREV.) KINDB. 
(Figg. 17 u. 18). Zwischen Material von A. rigida 
aus Lüneburg (die schon seit längerer Zeit dort 
von STÜMCKE beobachtet worden ist), das ich Herrn 
WARNSTORF übersandte, entdeckte dieser bei- 
gemengte Exemplare von A. drewirostris, die ich 
dann später in weiterer Verbreitung in den Kalk- 





gruben, aber überall spärlich fand (30. 9. und - Fig. 18. 

8. 11. 06). A. rigida (HEDW. ex p., SCHULTZ dloina brevirostris. 
A A : Blatt einer sterilen 

KINDB. (Figg. 19—21) unterscheidet sich makro- Piane. 

skopisch nicht nur durch die längere Kapsel mit Vgr. 27. 


lang geschnäbeltem Deckel (Fig. 21), sondern auch 
namentlich (wie auch in WARNSTORF's Moosflora 
hervorgehoben wird) durch die Blätter. Die bei 





Fig. 20. 
xn Aoïna rigida. 
Fig. 19. Steriles Pflänzchen mit ge- 
as Aloina rigida. spreizten Blättern. Die Blatt- 
Big: 17: Blatt einer sterilen ränder auch in der Feuchtigkeit 
Aloina brevirostris. Pflanze. völlig eingeschlagen. 
Vers 12; Vgr. 27. Vee -17 


feuchtem Wetter sternförmig ausgespreizten und gegen den Boden 
gedrückten Blätter (Fig. 20) von A. rigida erinnern durch ihren 
Glanz, ihre dickliche und lineare Gestalt an kleine Coniferen- 
nadeln; dagegen die breiten, manchmal fast rundlichen Blätter 
(Fig. 18) von A. brevirostris sind nicht zurückgeschlagen, sondern 
umhüllen locker den Grund der Seta (Fig. 17) etwa wie die 
Spatha einer Aroidee oder eines Palmenbliitenstandes. Die 
mikroskopische Bestätigung erhält man durch die Feststellung 
von Zwitterblüten, wie WAHNSCHAFF und ich das an einer Grundblátter und Kapsel, 
Reihe von Exemplaren getan haben. Ver. 12. 





Fig, 21. 


Aloina rigida. 


Sowohl A. rigida als auch brevirostris fanden sich, wie erwartet wurde, auch in der 
Lägerdorfer Kalkgrube der Gesellschaft Alsen (Itzehoe) 16. 12. 06 an der nach Süden 


to 
tu 


gerichteten steilen Böschung sehr reichlich und zwar in ähnlichem Mengenverhaltnis wie bei 
Lüneburg.!) Welcher Sonnenwirkung diese Xerophyten dort ausgesetzt sind, konnte man 
recht an diesem Frosttage beobachten, als der Boden der Grube völlig gefroren, die steile 
Böschung aber gänzlich aufgetaut war. 

A. brevirostris ist neu für Schleswig-Holstein. Von A. rígida hat PRAHUL 
Exemplare von Ratzeburg gesehen (von REINKE gesammelt). Die Angaben von HÜBENER 
(»Holsteine) und NOLTE (Kiel) liegen noch weiter zurück. Dagegen ist nun wieder ein 
sicherer Fundort aus neuerer Zeit festgestellt. 

Das Vorkommen der beiden Aloinen liefert wie das vorhin erwähnte von Porta 
Heimii ein hübsches Beispiel dafür, wie an weit auseinander liegenden Ortlichkeiten die 
gleichen Bedingungen oft auch gleiche Resultate liefern. 

Grimmieae. 

Schistidium apocarpum (L.) Br. eur. var. rivulare Br. eur. An den Steinböschungen 
der Elbdeiche mehrfach: Waltershof 27. 3. 04 steril, Moorfleth 29. 3. 05 fr., an der Lühe 
9. 5. 05 in großer Ausdehnung und prachtvoll fruchtend (Sporen eben ausgestäubt). An 
den beiden letzten Standorten mit reichlichem C?xclidotus fontinaloides (HEDW.) P. B. 
Namentlich die Exemplare von der Lühe haben große habituelle Ähnlichkeit mit schwach 
entwickeltem Cznclidotus. 

Ferner wuchs das Moos auf Steinen im Goldenbeker Grund zwischen Reinfeld 
und Ahrensbök 13. 5. 06. 

Grimmia trichophylla GREV., die vorwiegend dem Osten der Provinz angehört (vgl. 
PRAHL, Laubmoosflora), fand sich 20. 8. 05 an einem Findlingsblock am Nordrande des Dosen- 
moores bei Neumünster (die Gegend hat floristisch schon ostholsteinischen Charakter), ferner 
im August 06 an Feldsteinmauern bei Aarósund und auf Aarö in größerer Verbreitung. 

Dryptodon Hartmanni (Scuimp.) LIMPR. Goldenbeker Grund, auf Steinen am 
Rande des Baches steril 29. 5. 06. 

Rhacomitrium fasciculare (SCHRAD.) BRID. Hahnheide: am Rande der Wiese, 


auf der Hypnum pratense wächst, auf einem Stein 27. 4. 02 steril, bei Kaden (zwischen 
Barmstedt und Ulzburg) 14. 8. 05 auf einem erratischen Block fr. 
Encalypteae. 


Encalypta vulgaris (HEDW.) HOFFM. Häufig an Knicks bei Pansdorf(Lübeck) 16. 4.05. 
E. contorta (WULF) LinnB. Auf dem Sande des Priwals (Travemünde) steril 21. 5. 03. 


Orthotricheae. 

Zygodon viridissimus (DICKS.) BROWN, sonst an Bäumen wachsend, kommt 
gelegentlich auch an Steinen vor, so 18. 10.03 an dem Gemäuer des kleinen, von einem 
Bache durchflossenen Eisenbahntunnels zwischen Friedrichsruh und der nahen Kupfermühle; 
I. 7. 06 am Gemáuer der Pinnaubrücke beim Bilsener Wohld hinter Quickborn. Trotz 
dieses abweichenden Vorkommens boten doch die Blätter der Pflanze nicht genügend 
Anhaltspunkte, um die Bezeichnung var. rupestris HARTM. zu rechtfertigen. 





1) Desgleichen in der ersten Kreidegrube von Hemmoor 7. 4. 07. 


23 

Ulota phyllantha BRID. Den PRAHL’schen Fundorten (Laubmoosflora), die nur 
zum kleineren Teil an der Ostküste der Provinz liegen, sowie den von LANGFELDT (in Uk) 
festgestellten kann angefügt werden: Aarösund, am unteren Stammteile einer kleinen ver- 
krüppelten Eiche auf torfiger Strandwiese August 06. Das Moos ist an seinen ziemlich 
dicken, krausen Köpfen selbst makroskopisch leicht zu erkennen. 

Orthotrichum stramineum HORNSCH., speciosum NEES, striatum (HEDW.) SCHWGR.= 
leiocarpum Br. eur. (Fig. 22), Lyellii HOOK et TAYL. waren 19. 5. OI prachtvoll fr. entwickelt 
an den großen Pappeln der Segeberger Chaussee zwischen Pukaff und Heidkrug. O. Lyell 
ist bekanntlich steril häufig, fruchtet aber selten. Leider sind die Bäume im Herbst 
desselben Jahres wegen der Blitzgefahr gefällt worden. 

O. stramineum (Fig. 24) kam eigentümlicher Weise auf Steinen vor und zwar 
28. 1. 06 auf dem Gemäuer eines Mühlgerinnes beim Lohhof (Jesteburg); Kapseln innerlich 
meist durch Pilze zerstört, daher die Hauben erhalten. 

0. nudum DICKS., das von WARNSTORF wieder mit cupulatum HOFFM. vereinigt 
wird, wächst bei uns nur an Ufermauern. Es ist eins unserer stattlichsten Orthotricha. 
Zu den bereits von meinem Vater und WAHNSCHAFF angegebenen Fundorten am Elbufer 
(als cupulatum HOFFM. var. riparium HUBENER), wo das Moos an Steinböschungen stellen- 
weise Massenvegetation bildet, kommen noch die Poppenbütteler und die Mellenburger 
Schleuse, wo es in nicht geringer Ausdehnung die Mauern bekleidet. Die Exemplare 

sind bedeutend schwächer als die vom Elbufer. 
| 0. tenellum BRUCH, in PRAHLS Laubmoosflora noch nicht mit Nummer aufgezählt, 
dürfte doch zerstreut in der Provinz vorkommen. Gefunden: Pappeln bei Poppenbüttel 
an der Hummelsbütteler Landstraße 4. 8.00 und 12. 5.01, Pappeln beim Timmerhorner 
Teich an der Landstraße nach Bargteheide 7.’ ıo. 00, Pappeln an der Chaussee von 
Grube nach Rosenhof (Land Oldenburg) 29. 7. 05, Pappeln bei Althorst in Lauenburg - 
(bei Mölln) 18. 6. os. 





Fig. 22. Fig. 23. Fig. 24. 
Orthotrichum leiocarpum. Orthotrichum pumilum. Orthotrichum stramineum. 
Phaneropore Schließzellen Pseudo phaneropore Schließzellen Cryptopore Schließzellen. 

Vgr. 210. Vgr. 210, Vgr. 210. 


0. Schimperi HAMMAR. Pappeln auf dem Priwal bei Travemünde, schön fr. 21. 5. 03, 
Pappeln bei Dameshöved (Dahme, Ostholstein) Juli 05. 

0. pumilum Sw. (Fig. 23). An einer Pappel bei Escheburg 28. 5. 01, Pappeln 
bei Dameshöved, Juli 05. 

In den Figg. 22—24 sind die charakteristisch abgestuften Spaltöffnungen von 
O. leiocarpum, pumilum und stramineum dargestellt. 


24 





Diese kleinen Orthotricha dürften in der Provinz weiter verbreitet sein, wie schon 
PRAHL für die letzten beiden vermutet. Sie sind leicht zu übersehen, und da sie nur 
nach den Früchten bestimmt werden können, auch das Vorhandensein des Peristoms bei 
der Bestimmung wichtig ist, so ist die zur Verfügung stehende Beobachtungszeit im 


allgemeinen kurz. 
Splachneae. 


Tetraplodon mnioides (L. fil., Sw.) Br. eur. 2. 2. 04 mit alten Seten auf dem 
Unterkiefer eines Hasen in der Pinneberger Harksheide (Garstedter Feld). Sonst ist dieses 
»Gebirgsmoos« in der norddeutschen Tiefebene bei Magdeburg und bei Geestemiinde 
gefunden worden. Auch in sterilem Zustande ist das Moos leicht an der langen gewundenen 
Haarspitze der Blatter kenntlich, die dadurch ungefahr aussehen als ob es riesige Blatter 
von Bryum capillare L. waren. Die geringe Wahrscheinlichkeit, daß man gerade die 
Stelle trifft, wo die Sporen das Gliick gehabt haben, auf tierische Reste zu fallen (aus 
denen das Moos in der äußerst dürren Heide jedenfalls ähnlich den Droseraceen seinen 
Stickstoffbedarf deckt) macht die Seltenheit leicht verstandlich. 

Splachnum ampullaceum L. Auf Kuhfladen im Curauer Moor (Liibeck) 14. 4. 05 
nur in Blättern, ziemlich reichlich. Die Rasen fruchteten später bei mir zu Hause unter 
einer Glasglocke ausgezeichnet. 


Funarieae. 

Physcomitrium sphaericum (Lubw.) BRID. (Fig. 25). Auf. 
Kleiboden hart am Elbstrande kurz vor Wittenbergen (vgl. Physco- 
mitrella patens) 29. 10. u. 5. II. OS. 

In der Provinz beziehen sich auf Physcomitrella patens und 
Physcomitrium sphaericum nur ältere Angaben (vgl. PRAHL, Laub- 
moosflora), zuletzt werden sie von SONDER in der Festschrift 1876 
angeführt. Da die älteren Botaniker hauptsächlich in der Nähe 
Hamburgs zu sammeln pflegten, so ist anzunehmen, daß die alten 
Fundorte sam Elbufer«, insbesondere der von SONDER in der Fest- 
a schrift 1876 genannte Standort Steinwárder, durch das Wachsen 
ANN der Stadt vernichtet worden sind. 

Fig. 25. Ph. eurystomum (NEES) SENDT. (Figg. 26—29). Auf dem 
Physcomitrnun sphaericum Boden des abgelassenen Timmerhorner Teiches bei Bargteheide 


von Wittenbergen. TRT AA a 
Vgr. 12. 27. 7. u. 7. 10. 00. Bis jetzt der einzige Fundort in der Provinz. 









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m e Fig. 27. Fig. 28. 





Fig. 29. 
Entleerte Urne, Randzellen der Urne 
Fig. 26. weitmiindig. mit den Zellen des einreihigen Ringes. Sporen. Vgr. 420. 
Kapsel. Vgr. 12. Ver. 12. Ver. 93. 


Physcomitrium eurystomum vom Timmerhorner Teich. 


25 

Entosthodon fascicularis (Dicks.) C. MULL., auf lehmigen Äckern verbreitet, schon 
in der Nähe der Stadt vorkommend (Alsterdorf). 

E. ericetorum (BALS. et DE NOT) Br. eur, von SONDER nach MILDE (Bryolog. 
Silesiaca) bei Hamburg gefunden (aber in der Festschrift 1876 nicht mehr erwähnt), von 
Jaap der Vergessenheit entrissen (var. Aknfeltz SCHIMP. im Höpen bei Harburg), hat sich 
30. 10.00 auch am Rande eines lehmigen Wasserloches am Wege vom Bramfelder Teich 
nach dem Prökelmoor, ferner 30. 4. 05 auf einem lehmigen Kleeacker am Rande des 
Rohlfshagener Waldes gezeigt. 

Bryeae. 

Pohlia (HEDW.) LinDB. = Webera (HEDW.) Limpr. Seit dem Erscheinen der 
Abhandlung von CORRENS iiber die vegetative Vermehrung der Laubmoose hat sich der 
Artbegriff über die durch Brutknospen sich vermehrenden Pok/ien vollständig verschoben, 
so daß die älteren Angaben über das Vorkommen nicht mit den neueren zu vergleichen 
sind. Immerhin ist die auch jetzt noch von LOESKE als annotina HEDW., von WARNSTORF 
als grandiflora LINDB. bezeichnete, durch zahlreich in den Blattwinkeln stehende, schlanke 
zweispitzige Brutknospen sich vermehrende Art bei weitem die häufigste. Sie findet sich 
an feuchten Stellen sowohl auf heidigem als auch auf besserem Boden verbreitet und 
bildet in lehmigen Gruben gelegentlich Massenvegetation, so in der Sandbaggergrube bei 
Boberg 15. 6. 06, wo sie auch reichlich fruchtete, eine Vermehrungsart, die bei diesem 
Moose auch schon von den älteren Sammlern festgestellt worden ist, während man von 
den übrigen vegetativ sich vermehrenden Poklien noch keine Kapseln bei uns bemerkt 
hat. Die Brutkórper von P. grandiflora variieren an derselben Pflanze. In den Winkeln 
der unteren Blätter sind sie manchmal dicker, stehen einzeln und erinnern an diejenigen 
von annotina (Rothi), während sie weiter oben hinauf in ihrer typischen Form auftreten, 
so z. B. im Eppendorfer Moor Spätsommer 06. 

P. annotina (L., LEERS) LINDB., WARNST. = Rothii (CORRENS, LIMPR. fil.) BROTH., 
LOESKE. An einem lehmigen Graben am Wege von Holm (Wedel) nach Eez 1. 10. 05, 
am Suhrenkamp in Fuhlsbiittel 26. 11. 05 (auch 06 gef.) mit P. grandiflora zusammen. 

P. bulbifera (WARNST.). Schon an recht vielen Stellen bei uns gefunden. 
Eppendf. Moor 16. 7. 04 und 8. 10. 06, am Dänenteich bei Ahrensburg 18. 9. 04 
Massenvegetation bildend, Harksheide 24. 9. 04, Gronauquelle im Holmmoor zwischen 
Quickborn und Haslohfurth 29. 9. 04, Quelliger Teich oberhalb der Alsterdorfer Anstalten, 
29. I. 05, Kupferteich bei Poppenbüttel 14. 7. 05, Bramfelder Teich 8. 10. 05, zwischen 
Holm und Eez 5. 11. 05. 

P. gracilis LINDB. In geringer Menge in der Sandbaggergrube bei Boberg 
17. 7.06. In der norddeutschen Tiefebene ist dieses Gebirgsmoos bisher nur noch (nach 
WARNSTORF) von 2 Punkten in Brandenburg bekannt. An den großen eiförmigen Brut- 
knospen, die sich an den schlanken, drehrunden Stämmchen zwischen den angepreßten 
Blättern leicht sichtbar hervordrängen, ist das Moos auch schon makroskopisch zu er- 
kennen. Der Fund ist um so merkwürdiger, als die Pflanze in der neuerdings gegrabenen 
Sandbaggergrube selbstverständlich nicht »urwüchsig« vorkommt, dabei aber weit und breit 


4 


26 

nicht gefunden worden ist. Erschwerend wirkt, daß es sich nicht um eine Verbreitung durch 
Sporen handelt, die etwa von einem verborgen gebliebenen nahen Standorte des Pflänzchens 
stammen könnten; denn selbst im Harz ist es nach LOESKE meist steril. Es bleibt also 
nur die Annahme des so beliebten Transportes der Pflanzchen oder der Bulbillen durch 
Tiere übrig; und es ist ja auch denkbar, daß in ähnlicher Weise wie bei Dicranum 
spurium (vgl. dieses), kümmerliche Pflinzchen schon immer in der Umgegend versteckt 
gewesen sind, die das Material zum Transport geliefert haben. 


P. nutans (SCHREB.) LINDB. var. subg/obosa RUTHE in litt. Mit zierlichen, kurz 
birnformigen Früchten zur Seite des Fußweges von Blankenese nach Wittenbergen 12. 11.05 
in einem Rasen. 

P. nutans var. longiseta (BRID.). Auf dem noch übrig gebliebenen Teil der 
moorigen Stelle bei der Station Mittlerer Landweg 21. 6. 06 in großen, außerordentlich 
reich fruchtenden Rasen. 

Mniobryum calcareum (WARNST.). Am Grunde der großen Lüneburger Kalkgrube 
in salzigem Kalkschlamm 30. 9. 06, testibus WARNSTORF et LOESKE, steril. Das Moos 
ragt kaum mit den Spitzen aus dem Kalkschlamm heraus und ist so voll davon, daß 
seine großen Polster durch das Auswaschen in reinem Wasser sich auf einen geringen 
Bruchteil ihres Volumens verkleinern. Diese von WARNSTORF aufgestellte Art, die bisher 
aus Deutschland noch nicht bekannt war, unterscheidet sich schon makroskopisch durch 
den dichtrasigen steifen Wuchs und die schmutziggrüne Farbe beträchtlich von Mn. albicans. 


Bryum Warneum BLAND., in alten Zeiten von HÜBENER zwischen Winterhude 
und Barmbeck angegeben, von PRAHL ohne Nummer geführt, zeigte sich 21. 10. 00 in 
geringer Menge in einer Tongrube bei Lohbrügge (Bergedorf) an einer Stelle, wo ein 
kleiner Sandeinbruch gewesen war. Später nicht wiedergefunden. 

Br. pseudoargenteum WARNST. Von meinem Vater schon vor Jahren zwischen 
Rothenhaus und Escheburg gefunden, neuerdings (17. 7. 06) in mine geringer Menge in 
rotlichen Rasen in der Sandbaggergrube bei Boberg. 


Br. Duvalii Voir. Ein vollständig weinroter Rasen auf der Wiese mit Hypnum 
pratense in der Hahnheide bei Trittau 27. 4. 02. Da die älteren Angaben für die Um- 
gegend von Hamburg jedenfalls zum Teil auf duvalivides ITZIGSOHN zu beziehen sind 
(vgl. PRAHL, Laubmoosflora), so ist dieser Fundort der dritte oder vierte sichere in 
Schleswig-Holstein!.. Auch der bei PRAHI. mit der Bezeichnung (T. u. W)! angeführte 
Fundort Borsteler Moor ist der Hauptsache nach auf Bryum ventricosum DICKS. (= pseudo- 
triquetrum (HEDW. ex p.) SCHWGR.) var. gracilescens SCHPR. zu beziehen (teste WARNSTORF). 
PRAHL hat nach miindlicher Mitteilung in dem ihm gegebenen Material einige Pflanzen 
von Br. Duvali gefunden. 

Die Pflanzen von Trittau haben kurze, kaum gesäumte, weit herablaufende Blatter 
mit unter der breiten Spitze aufhörender Rippe und lockerem Zellnetz, stimmen also 
gonan mit der WARNSTORF'schen Beschreibung. 


iy Vgl. Nachtrag. 


u; 


Br. duvalioides YrzZIGS. ist in unseren Mooren und auf moorigen Wiesen ziemlich 
verbreitet, aber immer steril. Friedrichsruh: Wiesen am Süsterbek bei der Kupfermühle, 
Curauer Moor (Lübeck) 21. 5. 05; Diekmoorwiesen (Langenhorn‘, schön und reichlich 
26. 9. 05, Eppendorfer Moor, vorne an der Borsteler Chaussee 10. 6. 05 und 13. 6. 06 
(hier schon von JAAP gefunden). 

Br. pallens SWARTZ. Reich fruchtend im Sarzbüttler Moor bei Meldorf 14. 6. 05, 
Früchte noch nicht ganz reif; ebenso an einer quelligen Böschung in der Sandbaggergrube 
bei Boberg Juni 06, reif geworden zu Hause im Juli; auch Pflanzen mit Archegonien 
(ohne Fr.) am letzteren Standort. Steril häufig. 

Br. cirrhatum HOPPE et HORNSCH. An der Pinnaubrücke beim Bilsener Wohld 
hinter Quickborn ein Rasen reichlich mit alter Frucht ı. 7. 06. 

Br. pallescens SCHLEICH. Sarzbüttler Moor bei Meldorf 14. 6. 05 fr., sonst nur 
vom Eppendorfer Moor in der Provinz bekannt. 

Br. bicolor Dicks. = atropurpureum Br. eur., das in früheren Zeiten auf dem 
eben in Angriff genommenen Klosterlande (Parkallee ı. 6. 79) wuchs, kam auch noch 
27. 5. OI fr. nahe der Stadtgrenze vor unterhalb der zu Winterhude gehörigen Straße 
am Felde, auf anmoorigem Boden. In der Sandbaggergrube bei Boberg bildete es 
11. 7. 06 Massenvegetation. 

Mnieae. 

Mnium serratum SCHRAD. Mellenburger Schleuse: am steilen Alsterufer steril 
30. 6. 01; im Rethwischholz an der Barnitz (Oldesloe) fr. 28. 5 05. 

Mn. punctatum (L., SCHREB.) HEDW. nebst var. elatum SCHIMP. nahe der Stadt 
in Menge und reich fruchtend an der senkrechten Wand eines Grabens am Alsterdorfer 
Damm 27. ı2. 03 (Fr. noch nicht reif). 

Mn. affine BLAND. var. integrifolium LINDB. Zwischen Blankenese und Witten- 
bergen auf den Wiesen ı. 3. 03 und am Falkensteiner Weg 29. 10.05 Im Hagenmoor 
bei Ahrensburg, nach Vierbergen zu 4. IO. 04. 

Mn. cinclidioides (BLYTT) HÜBENER. Im Bornmoor bei Eidelstedt, wo es 18. 5. 83 
von meinem Vater gefunden wurde, 5. 6. 04 nur noch spärlich vorhanden und wohl im 
Aussterben begriffen, da das Gebiet aufgeforstet worden ist; dagegen bei Ahrensburg, wo 
es von BURCHARD und später von PRAHL gefunden wurde, von den Sumpfwiesen bei 
Dreililien bis zur Höhe von Ahrensburg im Hagenmoor häufig, stellenweise dichte Bestände 
bildend. [Ebenfalls in Massenvegetation am Daller Bach im Bauernwald von Dalle 
(Unterlüß) 18. 6. 06.] Immer steril. 

Mn. rugicum LAURER. Zuerst bei Ahrensburg mit Ma. cinclidioides in ziemlich 
großer Menge 11.9. u. 16. 10. 04 und auf einer Wiese nach der Waldburg zu 4. 10. 04; 
im Bullmoor bei Farmsen 8. 10. 04 wenig, im Curauer Moor 21. 5. 05, im Sarzbüttler 
Moor bei Meldorf 14. 6. 05 und bei der Station Mittlerer Landweg, hier 16. 5. 05 
prachtvoll entwickelt und eine dichte schwankende Decke bildend, leider jetzt durch 
Urbarmachung dort verschwunden. Immer steril. War vorher aus der Provinz noch 
nicht bekannt. 


ye 


28 


Mn. Seligeri JUK. var. intermedium WARNST. mit der Stammform, die auf Moor- 
wiesen verbreitet ist, steril, nicht allzu selten. Außerordentlich reich fruchtend bei 
Friedrichsruh (Kupfermühle) in dem Sumpfe, der von der teilweisen Aufstauung des 
Süsterbeks durch den Bahndamm herrührt, 20. 4. 04 (Frucht noch unreif). 

Mn. Seligeri var. decipiens WARNST. Hummelsbüttler Alsterwiesen I. 5. 04 
teste WARNSTORF (wie voriges). 

Mn. stellare REICH ist verbreiteter als früher angenommen wurde, aber meist 
steril. Kupfermühle bei Friedrichsruh 13. 10. or ster., Abhang an der Alster zwischen 
Alsterschlucht und Mellenburger Schleuse 29. 5. o1 ster., Alsterufer hinter dem Wellings- 
büttler Holz 8. 5. 02 ster., Rethwischholz bei Oldesloe fr. 28. 5. 05, am Westufer des 
Ratzeburger Sees 18. 6. 05 ster. 

Cinclidium stygium Sw. Der alte Standort Winterhuder Bruch (hier zuletzt 
29. 10. 76 gef.) ist nicht mehr zugänglich. Im Eppendorfer Moor fand ich im sumpfigen 
Teil neben der Borsteler Chaussee 16. 6. 04 einige spärliche Exemplare ster. am Rande 
eines Wasserloches. Später trotz vielen Suchens nicht wiedergefunden. 


Meeseeae. 

Paludella squarrosa (L.) BRID. Von ziemlich vielen Standorten bekannt. Auf 
einer Hummelsbüttler Alsterwiese (dem Wellingsbütteler Holz gegenüber), wo das Moos 
8. 2 91 von TH. MEYER entdeckt wurde, noch 25. 5. 04 in Menge vorhanden, ferner 
im Moor zwischen Glinde und Willinghusen mit Sfhagnum contortum 29. 6 02 und 
19. 8. 06, in großartiger Entwicklung auf der Sumpfwiese mit Saxifraga hirculus im 
Daerstorfer Moor bei Neugraben 5. 9. 06, immer steril. 


Aulacomnieae. 
Aulacomnium palustre (L.) SCHWÄGR. fand sich 23. 3. 02 in Sierichs Park 
(jetzigem Stadtpark) in Winterhude als Xerophyt in einer so dürftigen sterilen Form, 
daß sein Aussehen ganz abweichend war. 


Bartramieae. 

Philonotis Marchica (W1LLD.) BRID. Garstedter Damm (bei Langenhorn), in einem 
Graben 7. 7. 01, Quelliger Teich oberhalb der Alsterdorfer Anstalten 1. 9. OF u. 19. 6. OI, 
lehmiger Kleeacker am Walde bei Rohlfshagen 6. 11. 04. 

Ph. calearea (Br. eur.) SCHPR. Mit reichlichen Antheridien an dem eben genannten 
Teich in einem kleinen Wasserlaufe 1. 9. OI und 28. 5. 04, auf einer moorigen, in einer 
scharf abgegrenzten Senkung liegenden Wiese zwischen Glinde und Willinghusen 29. 6. 02. 
Diese Wiese, die damals voller Carices war, ist jetzt kultiviert worden. 

Ph. fontana (L.) BRID. Große Polster mit alten Früchten im Daerstorfer Moor 
bei Neugraben 19. 9. 06. Im Eppendorfer Moor, wo das Moos 18. 5. 02 noch reichlich 
war (freilich steril), hat sein Bestand bedeutend abgenommen. Formen mit mehr oder 
weniger einseitswendigen Blättern kommen oft vor. 

Ph. caespitosa WILS. ist in der näheren und ferneren Umgegend verbreitet. 
Nach meinen Notizen kommen zu den Fundorten JAAP's, der das Moos für Schleswig- 


29 
Holstein entdeckt hat, noch 13 weitere hinzu, von denen ich einige hervorheben will. 
Nahe der Stadt: auf der Horner Rennbahn (hier von einem Schüler gesammelt) und an 
dem Teich oberhalb der Alsterdorfer Anstalten (19. 6. 02), als Massenvegetation ein 
ziemlich frisches Torfloch fast ausfüllend im Hagenmoor bei Ahrensburg (hier auch mit 
Antheridien) 4. 10. 04. Im Jahre 1906 in einem quelligen Graben am Fuße der Boberger 
Dünen mit vielen Antheridien 21. 6. 06 und auf einem moorigen Acker neben dem Moor 
zwischen Glinde und Willinghusen 19. 8.06. Daß das Moos auch in entfernteren Teilen 
Holsteins vorkommt, beweist der Fundort Sarzbüttler Moor bei Meldorf 14. 6.05. Mit Frucht 
habe ich es nicht gefunden. 
Polytricheae. 

Catharinaea undulata (L.) WEB. et MOHR var. minor (HEDW.) WER. et MOHR. 
Schon früher von meinem Vater zwischen Godeffroys Garten und der Ortschaft Miihlen- 
berg (Blankenese), 9. 4. 99 unten am Hummelsbüttler Bach und später am Suhrenkamp in 
Fuhlsbüttel gefunden. Ferner 2. 1. 02 in der Senkung hinter der Straße am Felde 
(Winterhude). Der Fundort am Hummelsbüttler Bach ist durch Wegregulierung vernichtet.) 


C. tenella ROHL ist bei uns auf lehmigem und moorigem Boden verbreitet. 
Massenvegetation mit schönen Früchten bildete sie an folgenden Örtlichkeiten: An einer 
Lehmstelle, damals am Nordrande des Ohlsdorfer Friedhofes, jetzt einbezogen und ver- 
schönert, 16. 3. 02, auf dem schon genannten moorigen Brachacker am Moore zwischen 
Glinde und Willinghusen 19. 8. 06, am Rande und wohl auch auf dem Boden des ab- 
gelassenen Dänenteichs bei Ahrensburg 23. 9. 06, hier weite Flächen bedeckend, 

Eine zierliche Form mit außerordentlich kurzen Seten fand sich in Menge mit 
der Hauptform an der erwähnten Lehmstelle am damaligen Nordrande des Ohlsdorfer 
Friedhofes 16. 3. 02. 

Oligotrichum hereynicum (EHRH.) Lam. et DE CAND, fand sich steril 25. 2. 06 in 
einem lehmigen Waldwege des Rosengartens (Harburg) an der Seite nach Sieversen zu. 
Bis jetzt der einzige Fundort in der norddeutschen Tiefebene für dies Gebirgsmoos. 

Pogonatum nanum (SCHREB.) PAL. BEAUV. var. /ongisetum (HPE.) Br. eur. In einem 
Seitenwege in Ohlsdorf kurz vor der Fuhlsbüttler Brücke 12. 12. 98 von meinem Vater 
gefunden. Suhrenkamp in Fuhlsbüttel 18. 2. 99. 

P. urnigerum (L.) PAL. BEAUV. ist öfter steril als fruchtend zu beobachten. Reichlich 
fruchtete es 22. 2. 05 auf Lehm im Eissendorfer Sunder (Harburg). 

Polytrichum perigoniale MICHX., das 25. 5. 76 in geringer Menge im hinteren 
heidigen Teile des Eppendorfer Moores von meinem Vater entdeckt wurde, hat wahr- 
scheinlich auf unseren weiter entfernten Heiden größere Verbreitung. Ich fand es in 
einem kleinen Moor der Pinneberger Harksheide (Garstedter Feld) 7. 2. 04 in Menge co 
und mit alten Früchten, ferner allgemein verbreitet auf der Heide bei den Holmer Sand- 
bergen (hinter Wedel) 5. 11. 05. An den unentwickelten Früchten treten die langen 
strohigen Perichätialblätter schon von weitem deutlich hervor. 


1) In Menge im Forst Ahrenlohe (Tornesch) auf einem nord-südlich verlaufenden Wall April 07. 


30 


_Buxbaumieae. . 
Buxbaumia aphylla L. Am Rande des Föhrengehölzes Klein-Borstel gegenüber 
an dem Standorte, der 1891 oder früher von TH. MEYER entdeckt wurde, noch 1. 5. 04 
vorhanden, 27. 1. 03 bei Holtenklinken. 


Fontinaleae. 

Fontinalis antipyretica L. ist bekanntlich steril häufiger als fruchtend. Sie fruchtet 
in stehenden Gewässern und mit Vorliebe in fast oder ganz ausgetrockneten Mergelgruben. 
An solcher Örtlichkeit fruchtete sie in erstaunlicher Menge zwischen Garstedt und dem 
Forste Stühagen (gegen Hasloh) 2. 10. 04, aber auch in einem Graben am großen Braken 
bei Harsefeld 13. 6. 05. Daß stehendes Wasser dem Befruchtungsvorgange günstig ist, 
daß dieser namentlich bei zweihäusigen Pflanzen durch Strömung erschwert wird, ist klar; 
es dürfte aber auch der Salzgehalt des Wassers nicht ohne Einfluß auf die Beweglichkeit 
der Spermatozoen sein, wie dies bei Fischen der Fall ist. Beim Austrocknen von Mergel- 
gruben wird jedenfalls der Gehalt des Wassers an Bodensalzen relativ hoch und demnach 
vielleicht in dem gedachten Sinne günstig sein. 

F. laxa (MILDE) WARNST. Im Gebiete der Ebbe und Flut an mehreren Stellen 
und wahrscheinlich in den vielen Elbarmen noch öfter anzutreffen. Besonders reichlich 
und in lang flutenden Exemplaren an Strandbefestigungen zwischen Blankenese und 
Wittenbergen 29. 10. 05. 

Cryphaeeae. 

* Antitrichia curtipendula (HEDW.) BRID. Auf der Insel Aarö (Ost-Schleswig) steril 
auf Sand, August 06, ein analoges Vorkommen, wie es von JAAP auf der Insel Röm 
festgestellt worden ist. 

Thuidieae. 

Thuidium Philiberti Limpr., dessen Artbegriff erst seit 1893 (als zuiermedium 
PHILIB.) besteht, wurde natürlich von den älteren Bryologen nicht unterschieden, sondern zu 
recognitum HEDW. gezogen. Alle früheren Angaben (auch die in PRAHL’s Laubmoosflora) 
in der Provinz über recognitum, dessen Vorkommen hier nicht nachgewiesen ist, 
sind auf PAzkibert zu beziehen. Letzteres ist im südöstlichen Teile der Provinz nicht allzu 
selten. Neuere Funde: Hummelsbüttel (Mergelgruben) 11. 3. 01, Escheburg 28. 4. OI, 
Klecken ı. 2. 03, Wittenbergen hinter Blankenese 8. 3. 03, Grübben (Reinbek) 3. 6. 03, 
Lüneburg (Heidberge) 19. 6. 04, Pansdorf (Lübeck) 16. 4. 05. 

Th. Philiberti var. pseudo-tamarisci LIMPR. Mauern bei der Mellenburger Schleuse 
29. 5. OI. | 

Th. delicatulum (L.) MITTEN. Priwal bei Travemünde 21. 5. 03, auf einem 
Steine im Gehölz bei Kummerfeld 1. 4. 06. Die Exemplare von diesem Fundort 
sind weit kräftiger als die früher im Sachsenwalde auf faulenden Baumstümpfen gefundenen. 
Das gilt in noch höherem Grade von der Abart 

Th. delicatulum var. rigidulum WARNST. Auf einem Steine im Goldenbeker Grund 
29. 4. 06. Bei dieser Varietät ist die Fiederung nicht selten dreifach. 


» 
= 
e Set — 
aana 


31 


lsothecieae. _ 


Isothecium myosuroides (DILL., L.) BRID. var. piliferum WARNST. (Figg. 30—33). 
Die Var. ist aufgestellt worden nach Exemplaren, die an einem lehmigen Abhang hinter 


| 
| \ 





Fig. 30. Fig. 31. Fig. 32. Fig. 33. 
Stammblatt. Spitze eines Stamm- Astblatt. Oberer Teil eines 
Vgr. 17. blattes. Vgr. 37. Ver. 17. Astblattes. Vgr. 37. 


Tsothecium myosuroides var. piliferum von Sieversen. 


Sieversen (Harburg) 19. 3. 05 gefunden wurden. Inzwischen ist der Platz kultiviert 
worden. Die Blattspitzen der Var. sind auffallend lang. 


Brachythecieae. 


Brachythecium salebrosum (HOFFM.) Br. eur. var. brachycladum WARNST. ist auf- 
gestellt worden nach Exemplaren, die 13. 3. 04 auf einem Grabsteine des Ohlsdorfer 
Friedhofes steril gesammelt wurden. Die kräftigen Stämme wuchsen auffallend lang 
senkrecht an der Grabsteinfliche empor, ziemlich regelmäßig durch kurze Seiten- 
äste gefiedert. : 

Die Stammform ist verbreitet, fruchtet aber selten, so daß ein Hauptmerkmal, 
die glatten Seten, meist nicht benutzbar ist. 

Br. albicans (NECK.) Br. eur. var. julaceum WARNST. Auf der NW.-Seite eines 
Strohdaches bei Aarösund (Nordschlesw.) Aug. 06 ster. kräftig entwickelt. Die SO.-Seite 
war ganz mit Tortula ruralis bedeckt. 

Br. rutabulum (L.) Br. eur. var. plumulosum Br. eur. Auf einem Baumstumpf 
im Gehölz bei Kummerfeld (Pinneb.) ı. 4. 06, auf einem Stein bei Goldenbeck 13. 5. 06, 
bei Radbruch im Gehölz an der Roddau 21. 1. 07. 

Br. rutab. var. robustum Br. eur. Wellingsbütteler Holz ster. 11. 5. 02, an der 
Barnitz bei Oldesloe fr. 28. 5. 05, unterhalb der Boberger Ziegelei ster. 8. 5. 06, in 
allen drei Fällen auf Lehm. Wahrscheinlich verbreitet. 

Br. rutab. var. longisetum BRID. am Abhange des oberen Hummelsbüttler Fisch- 
teiches unter Gebüsch 13. 1. 07 mit reifen Früchten und mit Anguillulagallen. 

Br. curtum (LINDB.) LINDB. Schön entwickelt und fr. in Sierichs Park, jetzigem 
Stadtpark (Winterhude) 23. 3. 02, Falkenthal bei Blankenese fr. 12. 11. 05, Radbruch, 
an einem Knick, zwischen Plagiotheaum denticulatum, fr., 21. 1. 07. 


3? 


Br. populeum (HEDW.) Br. eur. var. majus SCHPR. Auf einem Steine im Bistal 
bei Fahrendorf fr. 5. 4. 06. Ebenso im Goldenbecker Grund 13. 5. 06. Stammform 
verbreitet, 


Br. velutinum (L.) Br. eur. var. praelongum Br. eur. Abhang am oberen Hummels- 
büttler Fischteich 13. 1. 07. 


Br. velut. var. gracilescens WARNST. Aufgestellt auf Grund von Exemplaren von 
einem Knick zwischen dem Klövensteen und Eez (Pinneberg) 21. 2. 04 und vom Ohls- 
dorfer Friedhof 05. 


Br. salicinum Br. eur. 11. 3. 0ı an dem ziemlich dicken Stamme eines Weißdorns 
im Gebiete der Hummelsbüttler Mergelgruben mit einigen jungen Früchten gefunden. 
Inzwischen ist der Baum abgeschlagen worden. 


Das Moos hat den Habitus eines sehr feinen Br. velutinum und dürfte, wie schon 
LIMPRICHT andeutet, dem Formenkreise desselben nahe stehen. Die Spitze der Blattrippe 
tritt deutlich als Dorn an der Unterseite hervor, ein Merkmal, das schon bei 100 facher 
Vergrößerung auffällig ist. 


War bis dahin nur aus dem Elsaß bekannt. 


Eurhynchium Stokesii (TURN.) Br. eur. Fruchtend: Suhrenkamp (Fuhlsbüttel) 
25. 2. 00, Booth’ Garten 31. 3. o1, Alsterdorfer Damm 22. 11. 03, Erlensümpfe hinter 
Blankenese I. 3. 03 und 29. 10. 05. Steril gemein auf den verschiedensten Bodenarten 
und daher sehr veränderlich. 


Eurh. Stokesii var. chrysophylloides WARNST. Aufgestellt nach sterilen Exemplaren 
von den Alsterdorfer Lehmgruben. Nicht wieder gefunden. 


Eurh. Schleicheri (HEDW. fil.) LORENTZ. Wellingsbüttler Holz: Schlucht vor dem 
Waldhof steril 12. 10. 02. Im Osten unseres Gebietes stellenweise Massenvegetation 
bildend, so z. B. im Rethwischholz bei Oldesloe 28. 5. 05 und im Schwinkenrader Holz 
bei Curau (Lübeck) 13. 8. 03. 

Paramyurium (= Eurhynchium) crassinervium (TAYL.) LIMPR. Seit SONDER ver- 
schollen. Wurde von WAHNSCHAFF 21. 5.02 an der Ufermauer bei der Lühe in geringer 
Menge steril entdeckt. l 


Oxyrrhynchium (= Eurhynchium) speciosum (BRID.) Br. eur. Steril namentlich 
in Erlensümpfen nicht selten sowohl hinter Blankenese als auch im Alstertal von Wellings- 
büttel aufwärts. Die Polygamie stellte ich fest an Exemplaren mit wenigen Früchten aus dem 
Chausseegraben zwischen dem Eppendorfer Moor und dem Alsterkrug 7. 5.01. Das Moos 
fruchtete ausgezeichnet in der 7hammnzum-Schlucht bei der Rohlfshagener Kupfermühle 30. 4.05. 

Rhynchostegium megapolitanum (BLAND.) Br. eur. Am alten Fundort Falkenthal 
bei Blankenese (WAHNSCHAFF 74) 29. 10. 05 fr. wieder gefunden; 22. 11. 05 auf einem 
Grabstein des Ohlsdorfer Friedhofes mit einer Frucht. 

Rh. confertum (Dicks.) Br. eur. Dalbeckschlucht steril 14. 4. 04; oben auf der 
Ufermauer bei Moorfleth fr. 29. 3. 05, in der 7kamnium-Schlucht bei der Rohlfshagener 


33 


Kupfermühle ausgezeichnet fr. 30. 4. 05, auf einem Grabstein am Rosenweg im Ohlsdorfer 
Friedhofe fr. 3. 12. 05. 


Rh. murale (NECK.) Br. eur. Auf Grabsteinen des Ohlsdorfer Friedhofes 20. 12. 03 
und 14. 2. 04 schön fr. An der Elbe häufig, aber meist steril. 


Plagiothecieae. 


Isopterygium silesiacum (SELIGER) WARNST. Auch im Alstergebiete: 4. 1. 03 
an einer Birke im Gehölz Wellingsbüttel gegenüber fr. 


Plagiothecium Ruthei LIMPR. In Erlenbrüchen verbreitet und oft reich fruchtend. 
Ich habe 7 zerstreut liegende Fundorte notiert. Reichlich ist das Moos am Hummels- 
büttler Alsterufer. 


PI. Ruthei var. pseudosilvaticum WARNST. Rülauer Forst (Schwarzenbek) 21. 5. 02, 
Mooriger Ort (Sachsenwald) 1. 6. 02. Die Pflanzen sind glänzend weißlich grün. 


PI. latebricola (WILS.) Br. eur., gehört, wie schon JAAP bemerkt, zu unseren 
häufigen Moosen, freilich entzieht es sich durch seine Kleinheit oft den Blicken. 

Den JAAP’schen Fundorten kann ich 9 weitere hinzufügen, von denen ich 2 nennen 
will, einen, weil er fast noch im Stadtgebiet liegt: Nordwestende des Eppendorfer Mühlen- 
teiches, an Weidenstämmen 28. 4. 05; den andern, weil er für die weitere Verbreitung 
dieser Art spricht: Schwinkenrader Holz bei Curau (Lübeck) 13. 8. 03. Fruchtend habe 
ich das Moos nicht gefunden. 


Hypneae 


Amblystegium varium (HEDw.) LINDB. Am Elbufer in Erlensümpfen und auf 
Marschboden verbreitet. 19. 8. 06 am Glinder Kupfermiihlenteich. Steril. 


A. rigescens LIMPRICHT, in dessen Umgrenzung eigentlich erst durch WARNSTORF’s 
Bestimmungstabelle Klarheit gekommen ist, scheint verbreitet zu sein. Habituell steht es 
in der Mitte zwischen serpens (L.) Br. eur. und Furatskanum und ist natürlich früher zu 
serpens gerechnet worden. Hummelsbüttler Alsterufer 4. 1. 03, quellige Stellen bei 
Pansdorf (Lübeck) 16. 4 05, in Mybrook (Einfelder See) an einem Steine Sept. 05, Abstich bei 
Ladenbek fr. 6. 6. 06; auf Sandsteingrabmälern des Ohlsdorfer Friedhofes schön fr. 2. 12. 06. 


A. Juratzkanum SCHPR. Auf Wurzeln und Stämmen an sumpfigen oder doch 
recht feuchten Stellen verbreitet. Ich kann wenigstens 9 Fundorte angeben. Überreich 
fruchtend an einem Graben im Curauer Moor (Lübeck) 21. 5. 05. 


Leptodietyum (Amblystegium) hygrophilum (JUR.) WARNST. Radbruch: in einem 
Graben am Gehölz bei der Roddau steril 10. 6. 06 teste WARNSTORF. 


L. Kochii (Br. eur.) WARNST. gehört besonders der Marsch an: so an der Salzstelle 
in Ochsenwarder 16. 12. 00 steril, auf Waltershof 27. 3. 04 do., an der Südseite von 
Wilhelmsburg (grüner Deich) 28. 2. 05 do., auf Altenwärder 8. 3. 05 do., am mittleren 
Landweg fr. 14. 5. 05; außerdem bei Rothenhaus hinter Bergedorf steril 14. 4. OI 
und schön fruchtend am steilen Lehmufer oberhalb Travemünde 12. 5. 04. 


34 


L. paludosum var. latifolium (HESSELBO i. litt... Diese von HANSEN (jetzt 
HESSELBO) in seiner Bearbeitung der Amblystegien neu aufgestellte, bis jetzt in Deutsch- 
land noch nicht nachgewiesene Art war 


TON 


14. 6. 05 steril im Sarzbüttler Moor bei N 
4 \ Meldorf. Sie unterscheidet sich von L. lepto- A A 
\ phyllum (SCHPR.) WARNST., dem sie nahe N 
£ \ A m No E oe EN E sn 
í \ steht, durch breitere Blätter und mehr Ni 
) lockeres Zellnetz (Figg. 34 u. 35). Bestimmung Fig. 35. 
~ von MÖNKEMEYER. Mittlere Blattzelle von 
Fig. 34. Der Autor Herr HESSELBO (früher HANSEN), “Metrum CAwblystegimm) 
’ paludosum 
Leptodictyum paludosum dem ich eine Probe sandte, hat diese als var. Zatifolium. 
: Be eine Form zwischen paludosum und Koch Sarzbilttler Moor, 
St tt. . 12. : : . 7 
ASEE TRR bezeichnet, die er auch bei Kopenhagen ge- Fe TOS: 


funden habe und die er A. paludosum var. latifolium benennen möchte. ') 

L. riparium (L.) WARNST. var. longifolium SCHULTZ Br. eur. ist bei uns die Form 
der Mergelgruben und Waldgräben, verbreiteter als die Stammform, die vorwiegend dem 
Elbgebiet angehört. Die forma falcata WARNST. der Varietät fand sich 11. 11. 06 schön 
ausgeprägt in den Hummelsbüttler Mergelgruben. 

L. trichopodium (SCHULTZ) WARNST. 12. 5. 04 in sterilen Rasen am steilen 
Lehmufer oberhalb Travemünde. War bis dahin in der Provinz noch nicht gefunden. 
Das Moos zeigt starke Neigung zur Rhizoidenbildung selbst an der durchlaufenden Blatt- 
rippe bis zur Spitze hinauf (die Abbildung in WARNSTORF's Moosflora ist nach Trave- 
münder Exemplaren gezeichnet). 

Hygroamblystegium irriguum (WILS.) LOESKE var. Bauerianum SCHIFFN. An der 
Wassermühle in Reinfeld fr. 1. 6. 05; auf Steinen im Goldenbeker Grund mit fallax 
29. 4. und 13. 5. 06. Sehr kräftige und charakteristische Abart. Die Stammform an 
nassen Standorten ziemlich verbreitet. 

H. fallax (BRID.) LOESKE var. spinifolium (SCHPR.) LIMPR. In großer Menge 
auf Steinen im Goldenbeker Grund zwischen Reinfeld und Ahrensbök 29. 4. und 13. 5. 06, 
Früchte noch unreif. 7/7. fallax war bisher nur von Schleswig durch PRAHL (unter 
Hypnum) aus der Provinz bekannt geworden. Die Abart spinzfolium ist nach LOESKE 
für die Harztäler charakteristisch. 

Chrysohypnum Sommerfeltii (MyRIN) ROTH Hummelsbüttler Mergelgruben, 
steril, 4. 4. OI. 

Chr. stellatum (SCHREB.) LOESKE. Fruchtend: Curauer Moor 4. 9. 04 (alte Fr.), 
Duvenstedter Brook 6. 6. 05. Steril bekanntlich in Tiefmooren gemein. Im Eppendorfer 
Moor seit 70 nicht mehr fr. gef. l 

Chr. chrysophyllum (BRID.) LOESKE. Auf Lehmboden ziemlich verbreitet, freilich 
meist steril; 17. 6. 05 in der Tostedter Heide an einer Brückenmauer ster. 

Chr. helodes (SPRUCE) LOESKE. Curauer Moor (Sarkwitzer Anteil) 16. 4. 05. 


1) S, Nachtrag. 


35 

Chr. polygamum (Br. eur.) LOESKE bedeckte ster. 2. 10. 04 die Seitenwand einer 
fast ausgetrockneten Grube am Rande des Forstes Stihagen (Hasloh); in Tongruben 
bei Farmsen ster. II. 10. 04; fr. im Curauer Moor 4. 9. 04. 

Chr. polygamum var. minus SCHPR. In ausgezeichneten, freudig grünen, fremd- 
artig aussehenden Rasen in einem Graben am Roddau-Gehölz bei Radbruch, alte Fr., 
10. 6. 06. Von WARNSTORF bestimmt. 

Chr. polygam. var. fallaciosum (JUR.) MILDE. Schleswig: auf salzigen Torfwiesen 
am Strande bei Aarösund ster. August 06 häufig. !) 

Cratoneuron (Amblystegium) filicinum (L.) ROTH var. gracilescens SCHPR. Quellige 
Stellen am Traveufer oberhalb Travemünde fr. 12. 5. 04; auf dem Holzwerk der Rohlfs- 
hagener Kupfermühle ster. 30. 10. 04, an einem Bache am Zarpener Wohld bei Reinfeld 
fr. 1. 6. O5. 

Cr. (Hypnum) commutatum (HEDW.) ROTH. Aus dem Sachsenwalde schon seit 
1877 bekannt. Im Grübben (Reinbek) 22. 6. 02 ster. 

Rhytidiadelphus (Hylocomium) loreus (DILL., L.) WARNSsT. Reichlich fr. 13. 8. 03 
im Schwinkenrader Holz bei Curau (Lübeck). 

Rh. squarrosus (L.) WARNST. Reichlich fruchtend 21. 5. 03 auf dem Priwal 
bei Travemünde. 

Hylocomium brevirostre (ERI) Br. eur. Fruchtend 20. 4. 02 in der Groß- 
koppel bei Reinbek. 

Ctenidium (Hypnum) molluscum (Henw.) Mrrr. Moor zwischen Glinde und 
Willinghusen 29. 6. 02 steril. 

Ptilium (Hypnum) crista-castrensis (SULL.) DE NOTARIS. Nahe der Stadt in 
Sierich’s Park (jetzigem Stadtpark) 23. 3. 02 steril. In Fichtenwaldungen verbreitet, 
aber fast immer steril. 

Stereodon (Hypn.) cupressiformis (L.) BRID. var. plumosus MART. == Hypn. cupress. 
var. pinnatum WARNST. Auf einem Steine bei Sieversen (Harburg) 19. 3. 05 ster. 

St. cupr. var. resupinatus (WILS.) SCHPR. Häufig auf der Nordwestseite der 
Dächer in Aarösund (N.-Schleswig) August 06. Westliche Varietät mit auffallend auf- 
rechten Ästen und kurzen Seten, bisher in der Provinz unbekannt, freilich von MILDE 
(Bryologia Silesiaca) schon für Jütland angegeben. 

Calliergon (Acrocladium) cuspidatum (L.) KINDB. 29. 5.06 überaus reichlich fruchtend 
an einer quelligen Stelle bei Ladenbek. 

C. cuspid. var. laxum WARNST. Nach Exemplaren aufgestellt, die 19. 10. 02 an 
Strandbefestigungen zwischen Blankenese und Wittenbergen gesammelt worden waren. 

C. (Hypnum) giganteum (SCHPR.) KINDB. var. robustum WARNST. Nach Material auf- 
gestellt, das 14. 5. 05 in Gräben am mittleren Landweg Massenvegetation bildete, aber 
spärlich fruchtete. | 


') Abbaue zu Wilstedt (Kr. Stormarn) fr. 22. 5. 07, det. LoESKE. 


Ae 


C. trifarium (WEB. et MOHR) KINDB. Von NOLTE 1824 im Eppendorfer Moor 
entdeckt, von meinem Vater und Dr. WAHNSCHAFF dort spärlich gefunden, zeigte sich 
24. 8. 02 in dichten, reinen Rasen reich entwickelt, aber steril in dem früher meist schwer 
zugänglichen tiefsten Teil des /7ypmum-Moores an der Borsteler Chaussee. Die Pflanzen 
wuchsen im Wasser zusammen mit Fissidens adiantoides (L.) HEDW. und Drepanocladus 
intermedius (LINDB.) WARNST. Durch Legung eines Abflußrohres ist Anfang 1905 das 
Niveau des Wassers niedriger geworden, so daß selbst im Frühjahr die Stelle ziemlich 
trockenen Fußes zu betreten war. Nachdem ich 11.6. 04 das Moos dort noch konstatiert 
hatte, vermißte ich es 1905, fand es aber 13. 6. 06 in nicht unbeträchtlicher Menge, an- 
scheinend neu nachgewachsen, wieder. Die Art fand sich fossil mit Drepanocladus Sendineri 
in einer von Lehm bedeckten Torfschicht, die 1905 durch Bahnbau bei Oldesloe an- 
geschnitten wurde. Die Torfstücke, die ich der Güte des Herrn Dr. CHR. SONDER 
verdanke, bestanden rein aus diesen beiden Arten. 

Drepanocladus (Harpidium) (C. MÜLL.) ROTH. Die Arten dieser Gattung sind, 
wie das ja bei Wasserpflanzen oft vorkommt, sehr veránderlich. Das hat Veranlassung 
zur Aufstellung zahlreicher Arten gegeben, die nicht immer scharf von einander getrennt 
sind. Das Studium dieser Formen ist natürlich schwierig und in unserer Gegend weit 
davon entfernt, abgeschlossen zu sein. Infolge der neueren Einschränkung des Artbegriffs 
in dieser Gattung sind die älteren Angaben namentlich über die Arten vernzcosus, aduncus 
(im Sinne LIMPRICHTS), Änezffi, da sie auch auf später aufgestellte Arten zu beziehen 
sind, mit den neueren Befunden nicht zu vergleichen. Wesentlich gefördert worden ist 
die Unterscheidung der Arten durch die Benutzung des Stammquerschnittes zur Merkmals- 
feststellung. Ganz besonders in dieser Gattung haben wir Herrn WARNSTORF für das, 
was wir bis jetzt davon in unserer Gegend wissen, dankbar zu sein. Wenn auch in seiner 
Laubmoosflora der Mark Brandenburg die Artenspaltung der Harpidien weit geht und 
wenn es auch nicht ausgeschlossen sein mag, daß später einmal eine Reduktion der Arten 
vorgenommen werden könnte, so haben wir doch an dem WARNSTORF'schen Buche ein 
grundlegendes Werk, an das wir uns jedenfalls so lange halten müssen, bis eine zusammen- 
fassende ausführliche Bearbeitung uns zeigen könnte, wie das überaus schwierige und 
fast unerschöpfliche Material bei größerer Einfachheit der Einteilung doch mit der- 
selben ' Schärfe sich disponieren ließe. Wir müssen namentlich für unsere Gegend das 
WARNSTORF'sche Buch um so mehr als Richtschnur benutzen, als es einmal die Flora 
einer unserer Nachbarprovinzen behandelt, ferner aber auch eine Menge Material aus 
unserer eigenen Provinz zur Grundlage hat und daher unseren Verhältnissen bei weitem 
am besten Rechnung trägt. In einigen Fällen habe ich Abbildungen von hiesigem 
Material dem Text beigegeben, ein Verfahren, das mir auch in bloßen Aufzählungen 
nützlich erscheint, namentlich bei solchen Arten, über die selbst Kenner verschiedener 
Meinung sein können. 

Dr. pseudofluitans (SANIO, V. KLINGGR.) WARNST. (Figg. 36—38). In einer Mergel- 
grube im Duvenstedter Brook 6. 6. 05 reichlich. WARNSTORF unterscheidet diese Art 
durch ihre schwächere Rippe (Figg. 36 u. 37) von aquaticus (Figg. 42—45). 


en 





\ 
\ 
Fig. 36. Fig. 37. 
Unteres Oberes Fig. 38. 
Stammblatt, Blattflügel, (unteres Blatt). 


Ver. 12. Ver. 140. 


Drepanocadus pseudofluitans. Duvenstedter Brook. 


Dr. Kneiffii (SCHPR.) WARNST. var. fluctuans WARNSTORF (Figg. 39—41). Wiesen- 
graben beim Bahnhof Eidelstedt 5. 6. 04, Jahrsmoor (Lurup) 8. 8. 06, beide teste WARNST. 


Dr. Kneiffii var. polycarpus (BLAND.), früher und von vielen Autoren auch noch 
jetzt als Art betrachtet, ist bei uns recht verbreitet. Curauer Moor fr. 4. 9. 04, Hummels- 
büttler Alsterufer 26. 3. 05, im Aypnum-Teil des Eppendorfer Moores häufig 10. 6. 05, 
Moorniederung bei Wöbs (südlich vom Plöner See), voller Archegonien 6. 8. 05. 





Fig. 39. Fig. 40. 


Fig. 41. 
Oberes Unteres Blattflügel eines Stammblattes. 
Stammblatt. 
Ver. 12. BIER 


Drepanocladus Kneiffi var. fluctuans vom Jahrsmoor. 


Dr. Kneiffii var. pungens (H. MÜLL.) WARNST. Lehmstelle damals (März 02) am 
Nordrande des Friedhofes zu Ohlsdorf (jetzt einbezogen); Tongruben bei Farmsen 11. 10. 04. 


Dr. aquaticus (SANIO) WARNST. (Figg. 42—46). Am Mittleren Landweg 16. 5.05 
Massenvegetation bildend, jetzt verschwunden; in einer Lehmgrube bei Pansdorf (Lübeck) 


16. 4. 05 ebenfalls massenhaft. Bestimmung von WARNSTORF. Die Stammblätter werden 


38 
gegen die Spitze der Sprosse beträchtlich größer. Die Gruppe der Blattflügelzellen ist 
bei den vorliegenden Exemplaren größer als bei pseudofluitans (Figg. 38 u. 46). 
Die Art war bisher in der Provinz noch nicht nachgewiesen. 









\- 





Fig. 42. Fig. 43. Fig. 44. Fig. 45. Fig. 46. 
Oberes Stammblatt. Untere Stammblätter. Blattfliigelzellen an einem unteren Stammblatt. 
Vgr. 12. Ver. 12. Ver. 140. 
Drepanocladus aquaticus von Pansdorf; vom Mittleren Landweg. 


Dr. capillifolius (WARNST.) WARNST. (Figg. 47—49). Wenig in einem Graben 
am Mittleren Landweg 5. 4. 05; später nicht wiedergefunden. Die Art ist durch die 
äußerst schmalen Blätter und die starke auslaufende Rippe schon mit bloßem Auge 
zu erkennen. 





Fig. 47- Fig. 48. Fig. 49. 
Stammblatt, Blattspitze mit auslaufender Rippe. Blattflügel eines Stammblattes. 
Ver. 12. Vgr. 25. Vgr. 140. 


Drepanocladus capillifolius vom Mittleren Landweg. 


Dr. Sendtneri (SCHIMP.) LOESKE (Figg. 50—53) ist nicht von vielen Punkten fest- 
gestellt. Außer von den alten Fundorten Eppendorfer und Borsteler Moor kenne ich es 
von den Escheburger Wiesen (28. 5. 01), aus Mergelgruben vor Farmsen (II. 10. 04) 
und vom Curauer Moor (21. 5. 05), immer steril. Da es aber makroskopisch leicht für 
intermedius gehalten wird, so mag es vielfach übersehen sein. Im Eppendorfer Moor 





39 


war es noch 13. 6. 06. Bei Oldesloe ist es von Dr. CHR. SONDER fossil gefunden worden 
(vgl. die Notiz bei Calliergon trifarium). 





Fig. 50. Fig. 51. Fig. 52. Fig. 53. 


Unteres Oberes Blattflügel eines Stammblattes. Aus dem Stammquerschnitt. 
Stammblatt, Vgr. 12. Vgr. 140. Vgr. 140. 
Drepanocladus Sendtneri vom Eppendorfer Moor. 11. Sendtneri vom Eppend. Moor 10. 7. 04. 


Mit Zentralstrang, der bei vernicosus fehlt, 
aber ohne Außenrinde, die bei intermedius 
vorhanden, 


Dr. vernicosus (LINDB.) WARNST. Wie aus PRAHL's Laubmoosflora hervorgeht 
und wie auch LIMPRICHT bemerkt, ist von den álteren Sammlern diese Art von dem in 
allen Tiefmooren gemeinen und auch den Heidemooren nicht fehlenden Dr. intermedius 
(LINDB.) WARNST. nicht unterschieden worden. Der Grund war, daß. man damals noch 
nicht den Stammquerschnitt untersuchte, der bei diesen Moosen ohne weiteres Aufklärung 
gibt. Bei häufiger Beobachtung merkt man doch auch kleine Unterschiede im Habitus: 
vernicosus ist heller gefärbt als zuziermedius, glänzt stärker und zeigt an den Sproßenden 
in der Regel eine schwache kopfartige Verdickung, die bei var. turgídus noch stärker 
hervortritt, während sie bei zztermedius fehlt. Für vernzicosus kenne ich die Fundorte 
Eppendorfer Moor, wo ich es im nördlichen Teile noch 1906 in Menge beobachtete, 
Borsteler Tiefmoor (wenig 24. 5. 06), Moor zwischen Willinghusen und Glinde 29. 6. 02, 
1906 noch vorhanden. Es findet sich jedenfalls noch anderswo, ist aber immerhin bedeutend 
seltener als zuzermedius. Durch letzteres scheint es im Eppendorfer Moor verdrängt zu 
werden; denn es wächst hier oft einzeln in dessen Rasen. 


Dr. vernicosus var. turgidus (JUR.) LIMPR. Hagenmoor bei Ahrensburg 4. 10. 04.') 


Dr. intermedius (LINDB.) WARNST. fruchtete auch 1906 wieder reichlich im 
Eppendorfer Moor. 


Dr. revoluens (Sw.) WARNST. Das Eggerstedter Moor (Pinneberg), wo dieses in 
der Tiefebene seltene Moos 1869 von RECKAHN, Dr. WAHNSCHAFF und meinem Vater 
gesammelt wurde, ist der Wiesenkultur zum Opfer gefallen. Dagegen wuchs Dr. revolvens 
noch I. 10. 05 (mit alter Frucht) in dem östlich daran grenzenden Bredenmoor. Ferner zeigte 
es sich ebenfalls m. Fr. 5. 10. 05 im Diekmoor bei Langenhorn. Daß es jedesmal mit 
Fr. gefunden wurde, ist seiner Einhäusigkeit zu danken.?) 


') Vgl. Nachtrag! 


40 





Dr. Iycopodioides (SCHWGR.) WARNST. ist im Eppendorfer Moor jedenfalls sehr 
selten geworden, wenn es noch vorhanden ist. Zuletzt wurde es dort noch vor einigen 
Jahren von WAHNSCHAFF gefunden. Im Borsteler Moor (Wurzelmoor), das der Trocken- 
legung anheimfällt, dürfte es verschwunden sein. Dagegen fand ich es 6. 6. und 10. 10. 05 
prachtvoll entwickelt, freilich ster., im Duvenstedter Brook bei Wohldorf. 

Dr. aduncus (L.) WARNST. = Hypn. uncinatum HEDW. In Heidegegenden 
verbreitet, früher schon an dem von der Barmbecker Straße abgehenden Pofimoorweg. 
Auch mit Fr. nicht selten. Reichlich fr. z. B. 10. 9. 05 in Mergelgruben bei Aspe 
(Neumünster). 

Dr. fluitans (L.) WARNST. var. falcatus (SCHPR.) WSTF. Auf Torfschlamm bei 
der Alsterquelle 26. 8. 04 teste WARNSTORF. 

Dr. fluitans var. alpinus (SCHPR.) WARNST. = Hypnum H. Schulzei Limpr. Reich 
fruchtend in grün und rötlich gescheckten Rasen im Moor bei der Alsterquelle 28. 8. 04 
teste WARNSTORF. 


Dr. purpurascens (SCHPR.) LOESKE. In prachtvollen roten Rasen im Diekmoor 
bei Langenhorn 5. 10. 05. 

Dr. submersus (SCHPR.) WARNST. (Figg. 54 und 55). Schön entwickelt und mit 
gewaltig langen Blättern 6. 6. 05 im Duvenstedter Brook, ster. Die Blätter beginnen 
mit lánglich eiförmigem Grunde (Fig. 54), während die von serratus am Grunde fast 
bandfórmig sind (Figg. 59 und 61); ferner bilden die Blattflügelzellen bei submersus eine 





Fig. 54. Fig. 55. 
Stammblatt. Vgr. 12, Blattflügel eines Stammblattes. Vgr. 140. 
Drepanocladus submersus vom Duvenstedter Brook. 
große normal dreieckige Gruppe (Fig. 55); bei serratus bilden die großen, aufgeblasenen, 
pallisadenartig neben einander stehenden Basalzellen eine Querreihe, die sich gegen den 


Rand des Blattes erweitert und hier noch von einem zweiten Stockwerk ähnlicher Zellen 
überdacht wird (Fig. 63). 


41 


Dr. exannulatus (GÜMB.) WARNST. (Figg. 56—58) ist in Tiefmooren und Siimpfen 
verbreitet, oft Massenvegetation bildend (Eppendorfer Moor, Bornmoor bei Eidelstedt, 
Jahrsmoor bei Lurup), und fehlt auch den Hochmooren nicht. Als zweiháusiges Moos 





y 
f 
Fig. 56. Fig. 57. Fig. 58. 
Stammblatt, Linker Blattflügel Rechter Blattflügel. 
y ausgebreitet 3 stöckig. Das 3. Stockwerk der Blattfliigelz. eingebogen. 
ere S. den rechten Flügel desselben. Siehe den linken Flügel desselben Blattes. 
Blattes. Vgr. 140. Vgr. 140. 


Drepanocladus exannulatus vom Eppendorfer Moor, 


ist es selten mit Frucht, so in einem quelligen Graben am Fuße der Boberger Dünen 
21. 6. 06; daselbst auch männliche Pflanzen mit reichlichen Antheridien. 


Dr. serratus (MILDE) WARNST. (Figg. 59—63). In großen schwimmenden Massen 
in einem’ moorigen Teich bei Waldhusen (Lübeck) 29. 5. 04. Die Blätter waren sehr 
lang und schmal, fast bandförmig. In ausgetrockneten Mergelgruben in der Heide bei 





nn 
Fig. 59. Fig. 60. Fig. 61. Fig. 62. Fig. 63. 
Stammblatt. Serratur in der Mitte. Stammblatt. Serratur. Blattflügel eines Stammblattes, 
Ver, 12. Vgr. 55. Vgr. 12. Vgr. 140. Vgr. 140. 
Drepanocladus serratus von Waldhusen. Drepanocladus serratus von Aspe. 


Aspe wuchs eine Form mit kiirzeren, ziemlich stark gebogenen, aber ebenfalls am Grunde 


fast parallelrandigen Blättern und den charakteristischen in Fig. 63 gezeichneten Blatt- 
flügelzellen (10. 9. 05). 


- 42 





Hygrohypnum palustre (HUDS.) LOESKE var. /axum BR. Auf Steinen im Golden- 
beker Grund 29. 5. 06. 

Die Stammform ist an Gemáuer und Steinen in oder an fließendem Wasser 
ziemlich häufig und fruchtet nicht selten. 


Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. In der Fohlenkoppel bei Reinfeld auf Blöcken 
in der Bachschlucht 1. 6. o5 steril. Bildet im Goldenbecker Grund auf den Blöcken 
Massenvegetation (zuerst gefunden 29. 4. 06), aber steril. 


Die Arbeit ist im April 1907 beendigt worden. Da in jedem der letzten 
Jahre eine nicht unbedeutende Anzahl neuer Entdeckungen gemacht ist, so kann die 
Erforschung unseres Gebietes noch lange nicht für abgeschlossen gelten.) 


N S. den Nachtrag 





43 


Register. 

Seite | Seite 
Acrocladium 35 | Bryum pseudoargenteum 26 
Aloina 21 pseudotriquetruin 26 
Amblystegium fallax 34 ventricosum 26 
Jilicinum 35 Warneum 26 
hygrophilum 33 Brachythecium albicans 31 
Zrriguum 34 curtum 31 
Furatzkanum 33 populeum 32 
Kochü 33 rutabulum 31 
paludosum 34, 47 salebrosum 31 
rigescens 33 salicinum 32 
riparium 34 velutinum 32 
trichopodium 34 Buxbaumia 30 

varium 33 
Andreaea I5 Calliergon 35, 48 
Aneura Ä 6 Calypogeia 8 
Antitrichia 30 : Campylopus 18 
Aplozia 47 Catharinaea 29 
Archidium 15 | Cephalozia 7 
Aulacomntum 28 Chiloscyphus 8 
Chrysohypnum 34, 47 

Barbula 20, 47 (Arten siehe unter Hypnum) 

Blasia 7 Cinchdium 28 
Blytia = Dilaena 6 Cratoneuron 35 
Bryum atropurpureum 27 Ctenidium 35 

bicolor 27 
arrhatum 27 Dichodontium 17 
Duvalu 26, 47 Dicranella 17 
duvallioides 27 Dicranodontium 18 
Funki 47 Dicranum Bergeri 17 
pallens 27 flagellare 18 
pallescens 27 fuscescens 47 


6* 


Dicranum longifolium 


montanum 
spurium 
Didymodon 
Dilaena 
Ditrichum homomallum 
pallidum 
tortile 
vaginans 
Drepanocladus 


(Arten siehe unter Hypnum) 
Dryptodon 


Encalypta 

Entosthodon 

Ephemerum 

Eurhynchium crassinervium 
Schleicheri 
speciosum 
Stokesit 


Fissidens Arnoldi 
bryoides 
crassipes 
cristatus 
decipiens 
exilis 
INCUYVUS 
taxifolius 

Fontinalis 

Fossombronia 

Grimmia 

Harpidium 

Hy groamblystegium 

Hy grohypnum 

Hylocomium 

Hymenostomum 

Hypnum aduncum L. 
aquaticum 
brevirostre 


Seite 
18 
18 
17 
20 

6 
20 
20 
19 
20 
36 


22 


22 
25 
15 
32 
32 
32 
32 


19 
19 
19 
19 
19 
19 
19 
19 
30 

/ 
22 
36 
34 
42 
35 
16 
40 
37 
35 


Hypnum capillifolium 


chrysophyllum 
commutatum 
crista-castyensts 
cupressiforme 
cuspidatum 
exannulatum 
fallax 
filtcinum 
fiuitans 
giganteum 
helodes 
intermedium 
Kneiffi 
loreum 
lycopodioides 
molluscum 
palustre 
polygamum 
polycarpum 
protensum 
pseudofluitans 
purpurascens 
resupinatum 
revolvens 
Richardsonu 
Sendtneri 
serratum 
Sommer feliz 
squarrosum 
stellatum 
submersum 
trifarium 
uncinatum 
vernicosum 


Isopterygium 
Isothecium 
Jungermannia 


37» 


39, 


40, 


39, 


Seite 
38 
34 
35 
35 
35 
35 
41 
34 
35 
40 
35 
34 
39 
48 
35 
40 
35 
42 
35 
37 
47 


40 
35 
48 
48 
38 
41 
34 
35 
34 
48 
36 
40 
48 


33 
31 


Kanta = Calypogeia 


Lejeunia 

Lepidosia 

Leptodictyum 

Leptotrichum = Ditrichum 


Madotheca 
Mastigobryum = Pleuroschisma 
Mniobryum 


Mnium affine 
cinclidiotdes 
punctatum 
rugicum 
Seligeri 
serratum 
stellare 

Vowellia 

Odontoschisma 

Oligotrichum 

Orthotrichum cupulatum 

lezocarpum 
Lyellz 
nudum 
pumilum 
Schimperi 
speciosum 
stramineum 
striatum 
tenellum 

Oxyrrhynchium 

Paludella 

Paramyurium 

Pellia 

Philonotis caespitosa 

calcarea 
fontana 
Marchica 


E 


Seite 


33, 47 
19 


26 
27 
27 
27 
27 
28 
27 
28 


Seite 
Physcomitrella 16 
Physcomitrium 24 
Plagiochila 7 
Plagiothecium 33 
Pleuridium 16 
Pleuroschisma 8 
Pogonatum 29, 47 
Polytrichum 29 
Pohlia 25 
annotina 2 
bulbifera 25 
gracilis 25 
` grandiflora 25 
nutans 26 
Rothit 25 
Pottia 20 
Ptilidium 8 
Pulium 35 
Reboulia 6 
Rhacomitrium 22, 47 
Rhynchostegium 32 
Rhytidiadelphus 35 
Riccia 6 
Rıccella 6 
Ricciocarpus 6 
Sarcoscyphus 7 
Schistadium 22 
Sphagna, Aufzählung der hiesigen 14 
Sphagnum acutifolium II 
auriculatum 13 
contortum 12 
cornutum 13 
crassicladum 13 
cymbifolzum 10 
Dusenu 10 
fallax 10 
fimbriatum © 


fuscum 11 


Seite ` Seite 
Sphagnum Girgensohnit II | Sphagnum squarrosum 10 
Gravett 13 | subnitens 11 
imbricatum 9 | subsecundum 12 
znundatum 13 | teres 10 
laricinum 12 | Warnstor fit 11 
medium 1O , Splachnum 24 
molle 12 Stereodon 35 
obesum 14 , Letraplodon 24 
obtusum 1O | Thamnium 42 
papillosum 10 | Thuidium 30 
platyphyllum 12 | 
pulchrum 10 | Ulota 23 
quingefartum II | 
recurvum 10 | Webcra = Pohlia und Mniobryum 25, 26 
| 


rufescens 13 
Russowti 11 Zygodon 22 


Nachtrag. 


Am Schlusse sei es gestattet, noch einige bemerkenswerte Funde aus der ersten 
Hälfte des Jahres 1907 anzuführen, unter denen sich eine überraschende Neuheit 
befindet, die in Deutschland bisher nur aus den Alpen bekannt war, nämlich Calliergon 
(Hypnum) Richardsonti. | 


Aplozia crenulata (SM.) Du». var. gracillima (SM.) HOOK. 17. 3. 07 auf der 
Heide bei Sültkuhlen (Hasloh). 


Dicranum fuscescens TURN. Am unteren Stammteil einer Birke im bewaldeten 
Teile des Beekmoores bei Tangstedt (Kr. Stormarn), steril. 22. 5. 07. 


Rhacomitrium hypnoides (Wii...) LINDB. = lanuginosum (HEDW.) BRID. In 
großen, freilich sterilen Polstern auf alten flachen Ziegeldächern, unter denen in der 
Ziegelei Lieth bei Elmshorn die frischen Ziegel zum Trocknen standen 20. 3. 07. 


Bryum Funkii SCHWGR. Kreidegrube Alsen bei Lägerdorf (Itzehoe) 24. 3.07 und 
Kreidegrube Hemmoor (Cuxhaven) 7. 4. 07, beide Male steril. Dies kalkliebende Moos 
ist in der Provinz sehr selten und war bisher aus dem Osten bekannt. 


Bryum Duvalii Vorr. Am Amelungsbache bei Reinbek steril mit Stereodon 
pratensis (KOCH) WARNST. 

Pogonatum aloides (HEDw.) Pat. BEAUV. var. minimum (GROME) LiMPR. Sült- 
kuhlen (Hasloh) 17. 3. 07 mit Aplosia crenulata var. gracillima. 


Oxyrrhynchium (Eurhynchium) Swartzii (TURN.) WARNST. In einem Waldwege 
nahe der Wohldorfer Alsterschleuse reich fr. 12. 5. 07. Steril nicht selten. 


Leptodictyum (Amblystegium) paludosum (HANSEN). Ein Räschen im Beekmoor 
bei Tangstedt (Kr. Stormarn) 22. 5. 07, steril. 


Chrysohypnum protensum (BRID.) LOESKE. Auf Lehmboden im Forst Ahrenlohe 
bei Tornesch 2. 4. 07, steril. 


Calliergon Richardsonii (MITT.) KINDB. Dieses bisher nach WARNSTORF nur aus 
dem Norden Europas und aus den österreichischen Alpen bekannte, übrigens in Nord- 
amerika und den Tundren Sibiriens (LIMPRICHT) häufige Moos fand sich fruchtend in 
Gesellschaft von gleichfalls fruchtendem Cal. grganteum (SCHPR.) KINDB. ziemlich viel im 


48 

Beekmoor bei Tangstedt (Kr. Stormarn) 22. 5. 07. Bestätigung durch WARNSTORF. Das 
Moos hat scharf abgesetzte Blattflügel wie gzganteum, aber die Rippe verschwindet weit 
vor der Spitze, während sie sowohl bei Cal. giganteum wie cordifolium (HEDW.) KINDB. 
fast ganz oder ganz ausläuft. Ferner ist das Moos einhäusig (Call. giganteum ist zwei- 
háusig) wie cordifolium. In zwei Geschlechtsknospen habe ich Antheridien und Archegonien 
bei einander gefunden, ein Beweis, daß das Moos auch polygam vorkommt, wonach die 
bisherige Diagnose zu erweitern wäre. 


Drepanocladus (Hypnum) Kneiffii (SCHPR.) WARNST. var. platyphyllus (WARNST.). 
In großer Menge in den Tongruben der Ziegelei Lieth bei Elmshorn 20. 3. 07, steril. 


Dr. vernicosus (LINDB.) WARNST. var. turgidus (JUR.) LIMPR. In Menge in dem 
genannten Beekmoor 22. 5. 07, steril. 


Dr. revolvens (Sw.) WARNST. In großer Menge und überreichlich fruchtend in dem 
Moorgebiet westlich von Wilstedt (Kr. Stormarn) 22. 5. 07. 


Dr. submersus (SCHPR.) WARNST. In Menge überreichlich fruchtend, schwimmend, 
im Beekmoor 22. 5. 07. 


Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, 
herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 


XIX. Band, 3. Heft. 


Conchologische Mitteilungen 


aus dem 


Naturhistorischen Museum in Hamburg, 


Von 


Dr. HERMANN STREBEL. 





Mit 3 Tafeln. 


Ausgegeben im Juli 1910. 


HAMBURG. 
L. FRIEDERICHSEN & Co. 
1910. 


I. 
Bemerkungen zur Gattung Thaumastus. 


Gestiitzt auf den anatomischen Befund von 7%. magnificus hat PILSBRY im Index- 
Band zu Vol. X—XIV von TRYON's Manual pag. XIX diese Gattung selbständig gemacht 
und den Bulimulinae beigeordnet, die er früher in Vol. X als Untergattung zu Stropho- 
cheilus gestellt hatte. Die Gattung umfaßt jetzt alle Arten, die früher die Gattung 
Orphnus ALBERS begründet haben, ein Name, der, weil schon anderweitig vergeben, ein- 
gezogen werden mußte, während von den Arten, die VON MARTENS in ALBERS Heliceen 
1860 unter 7haumastus zusammengefaßt hatte, als einzige Art, deren Typus 7%. hartwegi 
hierher gehört. Man muß daher die Gattung Zhaumastus im PILSBRY’schen Sinne, nicht 
in. dem VON MARTENS'schen auffassen. 

PILSBRY bemerkt in Vol. X pag. 44 am Schlusse der von ihm vorgeschlagenen, 
im erwähnten Index-Band etwas veränderten Gruppierung, daß, da die Skulptur der 
Embryonalwindungen von einer bedeutenden Anzahl der Arten unbekannt sei, einige Ver- 
schiebungen und andere Veränderungen in jener Gruppierung wahrscheinlich notwendig 
würden. In der Tat sind die Embryonalwindungen besonders an ausgewachsenen Stücken 
häufig abgerollt, so daß ihre Skulptur nicht mehr zu erkennen ist, oder, was auch vor- 
kommt, sie gibt nicht das richtige Bild, wie es ein gut erhaltenes oder besser noch ein 
junges Stück sie zeigt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, 
wie notwendig es im Interesse wissenschaftlicher Verwertung ist, daß Sammler auch 
jüngeren Entwickelungsstadien ihre Aufmerksamkeit schenken, vorausgesetzt, daß sie mit 
ausgewachsenen zusammen gesammelt werden, denn diese sind für die Artbestimmung 
insofern noch immer allein maßgebend, weil die Artcharaktere sich häufig erst mit dem 
Alter entwickeln, und weil es häufig sehr schwer ist, bei verwandten Formen die Zugehörig- 
keit ganz junger Stücke zu bestimmen. Wie wichtig aber eine genaue Charakterisierung 
des Aufbaus und der Skulptur der Embryonalwindungen ist, das habe ich schon in meiner 
Arbeit Revision der Unterfamilie der Orthalicinen hervorgehoben, und das ist durch die 
hier anzuführenden Ergebnisse noch besonders bestärkt, allerdings muß man dafür stärkere 
Vergrößerungen in Anwendung bringen, als es gewöhnlich geschieht. 

Wenn ich nun, auf solche Untersuchungen gestützt, eine andere Gruppierung 
vornehme als PILSBRY sie vorschlägt, so bin ich mir wohl bewußt, daß auch diese nur 
eine provisorische sein kann, zumal der anatomische Befund 'der Mehrzahl der Arten noch 
aussteht. Es lag mir nur daran, die Verschiedenheit in den bedeutsameren Schalen- 
charakteren durch die vorgenommenen Trennungen zum Ausdruck zu bringen, so daß die 
Bezeichnungen Gruppe, Untergattung und Gattung nur eine Steigerung der erwähnten 
Unterschiede bedeuten. 


4 


Gattung Thaumastus Pırsery (Orphnus ALB.). 


Der Nucleus der ersten Windung ist bei allen Arten mehr oder weniger eingesenkt 
und zeigt zur Seite einen Spalt. Die erste Windung ist dann mehr oder weniger ansteigend 
und mehr oder weniger zusammengedrückt, so daß oben eine schwächere oder stärkere Kantung 
entsteht und die Naht mehr oder weniger vertieft liegt. Die folgenden Windungen nehmen 
dann den normalen Verlauf. Die Skulptur der Embryonalwindungen wird gegen das Ende 
immer etwas stumpfer, auch oft feiner. Sie besteht aus mehr oder weniger feinen, etwas 
gewellten Rippchen, die sich mehr oder weniger häufiger, besonders auf der unteren Hälfte 
der Windungen, verzweigen, hier auch ein Maschenwerk bilden können Sie sind zuweilen 
hier auch seitlich schwach eingekerbt oder selbst durch Spiralfurchen in Körner zerschnitten. 

Die Skulptur der späteren Windungen besteht meist aus feinen Falten, deren zwei 
oder mehr etwas unregelmäßig in gröbere Falten zusammengefaßt sind, was besonders 
nach der Naht zu am stärksten ausgeprägt ist, so daß diese oft wulstig berandet erscheint, 
besonders wenn noch eine abschließende Spiralfurche hinzukommt, was aber meist nur 
auf den letzten Windungen der Fall ist. Die Falten werden von mehr oder weniger deutlichen, 
enger oder weitläufiger stehenden Spiralfurchen durchschnitten, wodurch dann eine mehr 
oder weniger deutliche Stäbchenskulptur entsteht. Am deutlichsten pflegt dieser Teil der 
Skulptur auf den mittleren Windungen ausgeprägt zu sein, während er später meist 
schwächer wird und fast ganz verschwinden kann. 

Die besondere Entwickelung des Aufbaus und der Skulptur der Embryonal- sowie 
der späteren Windungen wird bei den einzelnen Gruppen zum Ausdruck kommen. Das 
gleiche gilt von der Spindelbildung bezw. dem Spindelumschlag und der Form und Färbung 
des Gehäuses. Der Umstand, ob der Spindelumschlag einen mehr oder weniger deutlichen 
Nabelspalt offen läßt oder angepreßt ist, scheint mir ein wenig geeignetes Merkmal für 
die Gruppenbildung, denn erstens verhalten sich jungere Stücke häufig in dieser Beziehung 
anders als ausgewachsene, und zweitens treten dabei auch individuelle Abweichungen auf. 

In den folgenden Ausführungen lege ich PILSB v’s Bearbeitung der einzelnen 
Arten in Vol. X zu Grunde, wo auch der Litteraturnacl: is zu finden ist. Ich werde 
nur mir notwendig erscheinende Ergänzungen oder Abweich.ıngen bei den dort gegebenen 
Beschreibungen der Arten anführen. Auch die Abbildungen werden nur soweit es dringend 
nötig erscheint ergänzt werden. 


A. Gruppe Th. taunaisii. 
Die Skulptur der Embryonalwindungen ist sehr fein. Auf dem unteren Teil der 
letzten ihrer Windungen sind die Rippchen zuweilen etwas eingekerbt, ihr Verlauf ist 
gewellt, zuweilen sich verzweigend, vereinzelt nach unten zu unterbrochen. 


a. Th. taunaisii (FER.) PFEIFFER. 
Bul. taunaisii FER. in MART. & CHEMN. II. p. 220, Taf. 61 figg. 3. 4. P. p. 48, Taf. 45 figg. 78, 79. 
Bul. achilles PFR., P. p. 51, Taf. 26 figg. 84—86. var. nehringi v. MART. ibid, figg. 87, 88. 
? Bul. monosonalis DESH. P., p. 25, Taf. 25 figg. 76, 77. 
Es ist nicht zu verwundern, wenn der Bul. taunaisii mehrfach mit dem Bul. 
magnificus GRAT. trotz der Versicherung ihrer Verschiedenheit, die DESHAYES in 


5 


a 


FÉRUSSAC's Histoire und GRATELOUP hervorheben, verwechselt, beziehungsweise zusammen- 
geworfen wird, so von REEVE. Daran ist unzweifelhaft einerseits die Abbildung in 
FERUSSAC’s Histoire, Taf. 113 figg. 4, 5 Schuld, andererseits das Hervorheben gewisser 
Schalencharaktere, die den Unterschied bezeichnen sollen, die aber nicht immer zutreffend 
sind. Der FERUSSAC’sche Typus allein könnte darüber entscheiden, ob die Abbildungen 
mit ihren stark gewölbten Windungen nicht verzeichnet sind, denn sie entsprechen nicht 
der Beschreibung. Ich ziehe es vor, den Unterschied der beiden Formen so anzunehmen, 
wie ihn PFEIFFER in der Monographie von Bulímus in MART. & CHEMN. II in der Beschrei- 
bung und besonders in den Abbildungen festgelegt hat. 

Die erste der 3 Embryonalwindungen ist mäßig ansteigend und mäßig zusammen- - 
gedrückt. Bei der späteren Skulptur sind die Spiralfurchen auf den mittleren Windungen 
ziemlich scharf ausgeprägt, auf der letzten zeigen sich nur Spuren davon, dafür treten 
einzelne kurze, grobe Furchen, auch hammerschlagartige Eindrücke auf. Überall läßt sich 
eine mehr oder weniger deutliche Stäbchenskulptur erkennen. Die Naht isr nur auf den 
beiden letzten Windungen, meist nur auf der letzten, durch einen mit Furche abgegrenzten 
Wulst berandet, aber auch darin kann individuell ein Aussetzen eintreten; sie steigt 
auf der letzten Hälfte der letzten Windung bei ausgewachsenen Stücken in seichtem 
Bogen empor. 

Die Spindel ist mehr oder weniger gewunden, nach oben mehr oder weniger 
faltig vorspringend, der Spindelumschlag ist schmal und geht in den ziemlich breiten, 
dünnen, weißlichen Callus über. Der Mundrand ist bei ausgewachsenen Stücken immer 
innen schmal verdickt. i 

Der wesentliche Unterschied mit 7%. magnificus, den ich vorläufig abgesondert 
halten möchte, wenn er auch wahrscheinlich nur eine Lokalform ist, besteht in folgendem. 
Die Form des Gehäuses ist mehr oval-konisch, bei magnificus konisch-oval, bezw. das 
Gewinde hat nicht die gewölbte Seitenkontur und ist meistens höher im Verhältnis zur 
Mündungshöhe. Die Naht verläuft bei beiden Formen gleichmäßig, aber bei 7%. magnificus 
zeigt sie außer dem gewöhnlich schwachen Anstieg, noch kurz an der Mündung einen 
kräftigeren. Die Färbung ist weit heller und es treten häufigere und dunklere Streifen 
auf. Die helle Binde auf der Mittelhöhe und die helle Abschattierung an der Naht kommt 
bei beiden Formen vor, sie kann aber auch auf der letzten Windung undeutlich werden 
oder ganz verschwinden. Die Größe des Gehäuses ist bei 7%. Zaunaisii wechselnder als 
bei magnificus. Die Spindelbildung ist bei beiden dieselbe und ebenso verschiedenartig. 

Die Zusammengehörigkeit von 7%. Zaunaisı mit Th. achilles und dessen var. 
nehringi ist dagegen weit mehr in die Augen springend und der Unterschied in deren 
typischen Formen besteht nur in der Größe. Da es aber Zwischenstufen gibt, so ist 
eine Trennung ziemlich willkürlich. HIDALGO hält auch 7%. achilles nur für eine kleine 
Form von 7%. faunaisil, während PILSBRY ihn für eine kräftigere Form des 7%. largillerti 
PHIL. hält. PHILIPPI sondert seine Art ausdrücklich von 7%. /aunaisii ab, und begründet 
es durch folgende Abweichungen. Das Gehäuse sei kleiner, dünnschaliger und schmäler, 
habe keine berandete Naht und eine weniger vorspringende Spindel. Mir liegt keine Form 
vor, die diesen Merkmalen entspräche, wenn auch verschiedene Stücke unserer Sammlung 


6 
falschlich diesen Namen tragen. Daß TA. Zargillerti in die Gruppe gehört, unterliegt 
keinem Zweifel. Die var. zehringi V. MARTENS kann ich nicht für verschieden von 
Th. achilles halten. 

In wie weit es sich bei allen den erwähnten Formen um lokalisierte Unterschiede 
handelt, das kann nur ein Fachmann entscheiden, der in allen den in Frage kommenden 
Gebieten umfangreiches Material sammelt, um nicht nur die Veränderlichkeit der Form 
eines Standortes, sondern auch die Verschiedenheiten in verschiedenen Standorten festzu- 
stellen. Der Name taunaisid würde jedenfalls die Priorität haben. Die nachstehende 
Trennung in die beiden extremsten Typen ist eine künstliche, in den angefügten Bemer- 
kungen werden die Zwischenstufen zur Kenntnis gebracht. 


Th. taunaisit PFR. 
Taf. I figg. 1, 2, 4, 6, Taf. II figg. 14, 21. 


1) Koll. SOHST, Brasilien. 
fig. 1. 6°/4. 86,3 X (33,0) 39,8 — 41,1 X 18,1. 
2) N. 15475. Koll. STREBEL, Brasilien 
fig. 2. 6°/s. 76,7 x (29,6) 36,0 — 36,1 < 16,2. 
3) Koll. O. SEMPER, von DOHRN, Brasilien. Ein Stück wie fig. 1. 
6'/a. 77,8 X (31,7) 37,7 — 37,3 < 17,4. 
4) Koll. O. SEMPER, Tauschverein, Brasilien. 
fig. 6. 16*/2, 68,5 < (28,2) 32,6 — 33,1 >< 14,7. 
5) Koll. O. SEMPER, von DOHRN, Brasilien, falschlich 7%. Zargiller& bestimmt. 
fig. 21. 6'/s. 65,0 >< (27,5) 32,0 — 32,5 X 14,5. 
Dies und das vorangehende Stück sind eine Mittelform, die zu 7%. achilles 
hiniiberfiihrt. 
Dabei liegt ein halbwegs der Cuticula beraubtes und darum hellfarbiges Stiick 
von kleinerer und schlankerer Form, das zur form. achilles zu rechnen wäre. 
fig. 14. 6'/s. 60,1 X (23,7) 27,4 — 30,6 X 13,5. 

6) Koll. SCHOLVIEN, Brasilien. Ein der fig. 2 sehr ähnliches Stück, von dunklerer 

Färbung mit nur sehr schwach erkennbarer heller Binde; es mißt: 
6!/a. 67,4 X (28,2) 32,8 — 33,1 X 15,3. 

7) Koll. O. SEMPER, MÜLLER, Macabé, Brasilien. Fälschlich B. spixi WAGNER bestimmt. 
Ein der fig. 14 sehr ähnliches, fast ganz der Cuticula entkleidetes Stück, das nur 
etwas schlanker ist. 

6'/4. 63,6 X (23,4) 28,3 — 31,0 X 13,7. 

8) Aus dem Berliner Museum liegt mir ein Stück vor, N. 47115 von Prof. V. IHERING, 
Sao Paulo, Brasilien. Ein Zettel von VON MARTENS besagt: zwischen 7%. faunatsiz 
und achilles var. nehringi in der Mitte. Es ist abgeblaßt und, dem scharfen Mund- 
rande nach, nicht ganz ausgewachsen. 

fig. 4. 61/2. 65,2 >< (25,6) 29,5 — 30,5 < 13,7. 


7 


Th. taunaisii forma achilles PFR. mit var. nehringi v. MART. 
Taf. II figg. 13, 19, 23. 

9) Zusammen mit dem vorstehend sub 4 verzeichneten Stiick liegt das nachstehende, 
das ich seiner großen Ähnlichkeit mit 7%. achilles in v. MARTENS’ Conch. Mitteil. III, 
Taf. 40 fig. 8 halber nach London zum Vergleich mit dem Typus dieser Art aus der 
CUMING'schen Sammlung geschickt habe. Herr EDGAR A. SMITH schreibt mir, daß 
es allerdings fast identisch mit dem Typus sei, den er auch für eine kleine Form 
von Th. taunaisü halte. 

fig. 23. 6°/8. 57,7 X (2 3,6) 26,9 — 26,9 x 13,3. 
10. Koll. SCHOLVIEN, von SOWERBY & FULTON, fálschlich Zargziler& var. nehringi benannt. 
Sao Paulo, Brasilien. 
fig. 19. 65/3. 60,4 x (24,6) 28,4 — 29,6 x 12,7. 
Außer der stärker gewundenen Spindel entspricht es durchaus dem voran- 
gehenden Stück. 
11) Koll. STREBEL. Ein kleineres, sonst gleiches Stück. 
6. 52,1 x {21,6) 25,1 — 27,0 x 11,7. 

12) Koll. SCHOLVIEN, von SOWERBY & FULTON, Brasilien. Ein sehr gedrungenes Stück 
mit anormal verdicktem Mund- und Basalrand, von gleicher guter Färbung wie die 
vorangehenden. 

51/3. 48,7 x (22,8) 25,5 — 26,1 x 12,1. 

13) Von GUSTAV SCHNEIDER fälschlich als /argiller& bestimmt. San Matteo, Brasilien. 

Eine Zwergform, heller in der Grundfärbung der letzten Windung. 
6. 47,2 X (21,5) 24,5 — 23,4 X ILI. 

14) N. 15476. Koll. STREBEL, fälschlich Jargzller& bestimmt, Brasilien. Fin Stück, dem 
offenbar die gelbe Cuticula fehlt. Es ist infolgedessen von grau-fleischfarbiger Grund- 
farbe mit rötlichbraunen Streifen, die nach hinten weiß berandet sind. Es ist das 
ein Stück, das wohl der var. nehringi entsprechen dürfte. 

fig. 13. 6. 53,4 x (22,6) 25,2 — 24,6 x 12,3. 
Ahnlich liegen noch 2 Stiicke ohne Fundort vor. 


b. Th. monozonalis DESH. 
Diese in FERUSSAC Histoire, Taf. 144 figg. 2, 3 abgebildete, aber nicht beschriebene 
Form, scheint mir zur var. achilles zu gehören. Wenn das zuträfe, müßte wohl PFEIFFER's 
Name gestrichen werden. PILSBRY reiht sie merkwürdigerweise dem 7%. magnificus an, 
was mir nicht ganz verständlich ist. 


c Th. magnificus GRAT. 
Taf. I, figg. 5, 7—12. 
P., p. 46, Taf. 25, figg. 74,75. 
Ich habe schon bei 7%. taumaisiz die Unterschiede beider Formen näher besprochen. 
Es erübrigt hier nur noch folgendes zu bemerken. Mir liegt kein ausgewachsenes Stück 
mit gut erhaltenen Embryonalwindungen vor, so viel sich an Spuren erkennen läßt, was 


8 

aber leicht täuscht, scheint bei sonst gleichem Verhalten mit denen von 7%. taunaists die 
Bildung von Maschenwerk auf dem unteren Teil der Windungen ausgedehnter zu sein. 
Die jungen Stücke (bei No. 7 verzeichnet) weichen nicht vom Typus Zauna:sii ab. Die 
Skulptur der späteren Windungen ist dieselbe im Prinzip wie bei 7%. Zaunaisit, nur im ganzen 
etwas schwächer ausgeprägt, aber an der Naht sind die Falten ziemlich scharf. Auf der 
letzten Windung treten oft kurze, schräge, aber schwache Furchen, auch hammerschlag- 
artige Eindrücke auf, sehr verschieden in individueller Ausprägung. Die schmale innere 
Verdickung des Mundrandes greift bei ausgewachsenen Stücken meist noch etwas nach 
außen über. 

Es kommen bei dieser Art Stücke vor, die im Aufbau der Windungen, wie ich 
später zeigen werde, mehr dem bei 7%. Zaunaisii ähnlich sind, d. h. das Gewinde hat 
keine gewölbte Seitenkonturen und ist meist verhältnismäßig höher. Sollten solche 
Formen, die immerhin in der Glätte und der Färbung und Zeichnung den Typus von 
Th. magnificus beibehalten, zu der Annahme Anlaß gegeben haben, daß die Form 
taunaisii zusammen mit der Form magnificus vorkommt? Bei den von Dr. OHAUS bei 
Petropolis gesammelten Stücken sind beide Formen vertreten. 

1) Koll. FiLBY. Englisches Stück. N. 18411. Brasilien. 

fig. 9. 6'/s. 78,0 x (33,1) 38,0 — 40,0 x 17,7. 

2) Engl. Händler. N. Brasilien. 
fig. 8. 6. 72,4 x (29,6) 35,2 — 36,7 x 15,7. 
3) Koll. STREBEL, von WESSEL, Venezuela (?) 
fig. 12. 6*/s. 79,7 x (30,5) 36,0 — 39,6 x 16,4. 
4) Koll. STREBEL, Brasilien. 3 Stück. 
6'la. 78,7 x (31,8) 38,3 — 37,5 x 17,9. 
> 76,0 x (31,2) 38,0 — 37,2 x 18,2. 
6. 67,0 x (31,0) 34,6 — 37,4 x 15,5. 

Das mittlere Stiick hat einen abgebrochenen Wirbel, der aber von innen 
geschlossen ist. Es hat dieselbe Form wie fig. 10, d. h. die nicht gewöbten Seiten- 
konturen des Gewindes, das auch verhältnismäßig höher ist als bei den typischen 
Stücken. Das letzte Stück macht einen halbwüchsigen Eindruck, trotzdem hat es 
schon 6 Windungen. 

5) Koll. SCHOLVIEN, Brasilien. 2 Stücke, davon eins mit verhältnismäßig breitem 
Spindelumschlag der unten etwas knotig ist. Der Mundrand ist anormal erweitert. 
fig 7. 6%/e. 67,5 x (29,7) 35,1 — 34,2 x 17,0. 
6) Koll. SCHOLVIEN, Brasilien. ı Stück im Aufbau wie fig. 10. 
6%. 80,7 x (32,6) 38,6 — 38,5 x 18,0. 
7) P. OHAUS, leg. 1906, Petropolis. 3 ausgewachsene und 2 junge Stücke. 
fig. 10. 6!/s. 72,6 x (30,8) 36,2 — 35,6 x 17,0. 
6'/8. 73,7 x (30,4) 36,1 — 34,6 x 16,9. 
fig. 11. 5%. 65,6 x (30,1) 34,1 — 35,2 X 17,2. 
fig. 5. 4'/s. 28,1 x (15,2) 17,8 — 17,4 x 9,0. 


9 


Die beiden ersten Stücke der Maßliste haben den gleichen, an Zaunaisii 
erinnernden Aufbau, das dritte Stück den normalen Aufbau. Das vierte Stück ist das 
größere der beiden jungen und zeigt die scharfe Kantung, welche heller gefärbt ist, dem 
dann später die helle Binde entspricht. Diese jungen Stücke sind an sich sehr hell gelb- 
braun gefärbt. Außer der Faltung zeigen die auf die Embryonalwindungen folgenden 
Windungen überaus feine, nur mit starker Lupe erkennbare Spiralreifchen, unter ihnen in 
gleichmäßigen Zwischenräumen etwas stärkere Reifchen, an deren Stelle man eigentlich 
Furchen zu finden voraussetzt, welche später die Stäbchenskulptur bewirken, während hier 
ein Gitterwerk entsteht. Bei genauer Nachprüfung sehe ich übrigens, daß sich an den 
oberen Windungen an ausgewachsenen Stücken derselbe Vorgang nachweisen läßt, erst 
später sind es deutliche Furchen und dadurch deutliche Stäbchen. 


d. Th. hebes, n. spec. 
Taf. II, fig. 22. 


In der SCHOLVIEN'schen Sammlung befinden sich 3 Stücke von verschiedener Her- 
kunft, so daß es sich nicht etwa um individuelle Abweichung handeln kann, wenn diese 
Stücke sich durch die breiter angelegten, kuppelförmigen Embryonalwindungen auffallend 
von den vorangehenden Formen unterscheiden, denen sie sonst in jeder Beziehung 
ähnlich sind. 

1) Von STAUDINGER stammend, Fundort Sao Paulo und achilles bestimmt. Dies Stück 
habe ich ebenfalls an Herrn E. A. SMITH geschickt, zusammen mit jenem angeführten 
Stück von achilles, um zu erfahren, welche der beiden Formen dem Typus von achilles 
entsprache. Auch SMITH ist der Ansicht, daß diese Form eine verschiedene Art sei. 
Die 2°/4 Embryonalwindungen zeigen eine noch etwas weniger ansteigende erste 
Windung als die von faumaisn, die Skulptur ist aber dieselbe. Auch die der 
späteren Windungen weicht nicht ab, ebensowenig wie die Färbung, Zeichnung und 
sonstigen Schalencharaktere, nur fehlt gerade diesem Stück die helle Binde auf der 
letzten Windung, während die folgenden beiden Stücke eine Spur davon erkennen 
lassen. Das Stück mißt: 

fig. 22. 6. 65,2 x (28,2) 32,8 — 32,5 x 15,4. 

2) 2 Stücke, Jargzller& PHIL. bestimmt, der Fundort Sta. Catarina ist wahrscheinlich der 
falschen Bestimmung entsprechend dazu geschrieben. Das besterhaltene der beiden 
Stücke zeigt eine etwas schwächere Spiralskulptur auch auf den mittleren Windungen, 
eine Abweichung, die aber besonders bei der Form achilles ebenfalls individuell 
häufig ist. 

Während die dem 7%. taunaisil angereihten Formen wahrscheinlich als Lokalformen 
anzusehen sind, muß ich die hier besprochene, trotzdem sie im äußeren habitus mit Aus- 
nahme des stumpfen Wirbels von 7%. Zaunaisä nicht zu unterscheiden sind, doch der 
abweichenden Form der Embryonalwindungen halber als Art absondern. 


10 





B. Gruppe Th. melanocheilus Nysr. 


Die 2°/¢ Embryonalwindungen unterscheiden sich nur in der Skulptur von denen 
der Gruppe A. Die zum Teil gewellt verlaufenden, sich zumal anfangs weniger oft ver- 
zweigenden Rippchen sind gröber und in sich durch dicht stehende, mehr oder weniger 
scharfe Spiralfurchen zerschnitten. Gegen das Ende stehen sie dichter als anfangs und 
verzweigen sich auf der unteren Hälfte der Windung häufiger, dazu treten etwas weitläufige 
sehr seichte Spiralfurchen auf, zwischen denen die Rippchenreihen schärfer hervortreten, 
wodurch der Übergang zu der später so überaus charakteristischen Skulptur eingeleitet 
wird, die freilich bei der Hauptform weit schwächer und oft nur streckenweise zur Aus- 
prägung kommt, wie bei der Form sangoe TSCHUDI. Anfangs sind es enger stehende, 
dann weitläufiger stehende Reihen von erst kurzen strichförmigen, dann flach knotenförmigen 
Erhebungen in Spiralreihen angeordnet. Es ist im Grunde eine Stäbchenskulptur, bei der 
nur der untere Teil der Stäbchen stärker hervortritt, wobei auf den unteren Windungen 
von eigentlichen Spiralfurchen nichts mehr zu sehen ist. Die Falten sind schmal, mit 
etwas gröberen untermischt. In der Nahtnähe vereinigen sich meist zwei derselben zu 
gröberen Falten. Die Naht selbst ist schmal hell berandet, etwas unregelmäßig ein- 
geschlitzt, etwas wulstig und vereinzelt und streckenweise durch eine Furche abgegrenzt. 
Wenn PILSBRY die erste Windung planorboid nennt, so bemerke ich dazu, daß bei gut 
erhaltenen Stücken der Aufbau ganz wie bei der Gruppe A ist. 


a. Th. melanocheilus NYST. 
P. p. 44. Taf: 23, figg. 62. 63. 

Wie ich schon oben bemerkte, ist die Skulptur bei diesem Typus nicht immer 
deutlich ausgeprägt, besonders nicht auf den mittleren Windungen. Außer dem gelben 
Band unterhalb der Naht tritt an Stelle des gelben Doppelbandes an der Peripherie 
zuweilen nur ein Band und zwar das untere auf. Zuweilen ist die Grundfarbe 
unterhalb des Doppelbandes etwas heller als oberhalb desselben. Die Spindelfalte ist an 
alien mir vorliegenden Stücken nach innen zu weißlich. 

Die Form des Gehäuses ist nach dem mir vorliegenden Material in der fig. 62 1. c. 
(nach NYSTER) ‘wenig charakteristisch. Die Figur 63 ist besser, aber die Mehrzahl der 
Stücke hat die Form meiner fig. 38 von der forma granocinctus. Von genauen Fundorten 
kann ich folgende verzeichnen: La Peca, Chanchamayo und Chachapoyas, alle in Peru. 


b. Th. melanocheilus forma granocinctus PILSB. 
Taf. II, fig. 27. Taf. III, fig. 38. 
TX. gvenocincius PILsB, Vol. XIV p. 126 = Bad. filocindus ROLLE.? Bul. sangoe TSCHUDI = pangoe MORELET, P. 
P. 45, Taf. 24, figg. 64, 65. | 

Der Abbildung von Bud. sangoe |. c. nach, scheint mir diese Art höchstens eine 

andere Lokalform von welanocheilus zu sein, wenn sie nicht identisch mit granoanchus ist. 

Wie schon oben erwähnt, ist bei dieser Form die charakteristische Skulptur von 

Anfang an schärfer ausgeprägt, sonst verhalten sich die Schalencharaktere wie bei der 
typischen Form. 


11 





In dem Nachtrag l. c. gibt PILSBRY die ROLLE'sche Diagnose von filocinctus 
wieder, in der nebenbei gesagt die Angabe der Breite der Mündung mit 34 mm auf einem 
Irrtum beruhen muß; es soll wohl 24 mm heißen. Der Name, weil schon vergeben, ist 
von PILSBRY in granocnctus abgeändert, was im Grunde noch bezeichnender ist, als der 
ROLLE'sche. Eine Abbildung ist nicht gegeben, da mir nun gutes Material dieser Art 
von ROLLE gekauft vorliegt, so kann ich diesem Übelstand abhelfen. 

1) ROLLE vend. Chanchamayo 3 Stücke. 
6. 82,8 x (35,3) 45,7 — 45,3 X 21,1. 


fig. 38. 6. 83,5 x (34,7) 44,5 — 46,3 x 21,6. 
Das dritte mißgebildete Stück, das eine Höhe von 98'/s mm erreicht, bilde 


ich in ig. 27 ab. Auf 6 normale Windungen von 88 mm Höhe mit dem typischen 
noch etwas erweiterten Mundrand bezeichneten Abschluß, folgt eine 34 mm breite 
Fortsetzung, die keine Cuticula hat und auch in der Färbung wie aus Strähnen von 
Hanf zusammengesetzt erscheint, die sehr unregelmäßig gelagert sind. Auch die Form 
der Windung wird insofern anormal, als sie hin und her gebogen ist und oben an 
der Mündung steil herabsteigt, wodurch dann Mündungspartie einschließlich der Spindel 
ganz mißbildet sind. Im Innern sind dagegen Färbung und Glanz dieser Partie voll- 
ständig normal, so daß die Störung im Organismus nur in einer Partie des Mantel 
randes liegen kann. Es wäre äußerst interessant, könnte man die Ursache solcher 
Störungen ergründen, wie überhaupt der ganze Vorgang bei der Absonderung des 
Gehäuses interessante Fragen aufwirft. 

2) 4 nicht frische Stücke, ROSENBERG vend., von PERENE, Ost-Peru. Sie sind innerlich 
noch glänzend, aber von außen und innen stellenweise weißlich gefleckt. (Brand? 
Verwesungseinfluß?) 

3) 2 Stücke, ROLLE vend. von Huancabamba, Peru. 

6'/4. 76,8 x (30,9) 39,3 — 40,7 x 19,2. 
5'/a. 71,5 x (27,9) 38,9 — 40,1 x 17,4. 
Das letztere Stück ist durch Beschädigungen etwas abweichend im Aufbau, 
besonders im Verhältnis des Gewindes zur Mündungshöhe. 


C. Gruppe Th. foveolatus. 


Die 21) —2°/s Embryonalwindungen zeigen einen nur wenig eingesenkten Wirbel 
und schwach ansteigende erste Windung. Sie sind scharf zusammengedrückt und oben 
schmal gewölbt gekantet, so daß die Naht bis ans Ende derselben etwas rinnenfórmig ist. 
Die gewellten Rippchen zeigen dieselbe Stärke wie in der Gruppe B, sie verzweigen sich 
kaum und sind nur gegen das Ende und auf der unteren Hälfte der Windung schwach 
eingekerbt. Gegen das Ende wird die Skulptur schwach und es treten seichte, weitläufige 
Spiralfurchen auf, die auf den folgenden Windungen eine anfangs deutliche Stäbchen- 
skulptur bewirken, welche sich aber bald ganz ähnlich wie bei der Gruppe B gestaltet, 
nur sind die Zwischenräume etwas enger, und auf den späteren Windungen sind es fast 
ausnahmslos nicht Spiralreihen von Knötchen, sondern von kurzen Stäbchen. Im ganzen 


r I2 





ist diese Skulptur aber meist schwächer ausgebildet und verschwindet auf der letzten 
Windung stellenweise ganz, doch gibt es auch Ausnahmen, bei denen sie noch auf der 
letzten Windung, besonders in ihrer oberen Hälfte, deutlich ausgeprägt bleibt. Das 
eigentümliche an den Embryonalwindungen dieser Gruppe sind die muldenförmigen Ver- 
tiefungen, die anfangs von Naht zu Naht reichen, dann schieben sich von unten her 
andere dazwischen und schließlich verschwinden sie und es bleiben nur die Grenzwulste 
als grobe Falten an der Naht. Bei der späteren Skulptur treten dann nur die üblichen 
Verstärkungen der Falten nach der Naht zu durch Zusammenfassen von schmalen Falten 
auf, die Naht selbst ist schmal weiß berandet und etwas wulstig, aber nicht durch Furche 
abgegrenzt. 

Die Spindel steht etwas schräg zur Achse und bildet oft mit dem Basalrand 
einen mehr oder weniger deutlichen Winkel. Sie ist oben zusammengedrückt und ihr 
Innenkontur ist mehr oder weniger eingebogen, der Spindelumschlag ist breit und ziemlich 
angepreßt, doch bleibt zuweilen eine schmale Ritze offen. 

Wie schon aus den oben gemachten Hinweisen hervorgeht, ist die Ähnlichkeit 
mit der Gruppe B so groß, daß man die einzige hierher gehörige Art bei oberflächlicher 
Betrachtung ohne weiteres als zu 7%. melanocheilus gehörig ansieht. Außer der etwas 
abweichenden Spiralskulptur sind es die hammerschlagartigen Eindrücke an den Embryonal- 
windungen allein, die den Unterschied bilden, während die übrige Skulptur der Embryonal- 
windungen ja auch die gleiche wie bei der Gruppe B ist. Dieses einseitig abweichende 
Schalenmerkmal ist interessant, weil es doch scheinbar auf mechanischen Druck zurück- 
zuführen ist, der auf diesen Teil des Gehäuses mit einer gewissen Regelmäßigkeit ausgeübt 
ist, und weil man sich eigentlich nicht gut vorstellen kann, unter welchen Bedingungen 
dieser Vorgang einst stattgefunden hat, dessen Wirkungen sich doch konstant vererben. 


Th. foveolatus REEVE. 


Taf. III, fig. 33. 
P. p. 46, Taf. 24, figg. 71—3. 


Abgesehen von den weiter oben besprochenen Ergänzungen zu der Artbeschreibung 
in PILSBRY, möchte ich hier noch bemerken, daß der Callus nicht immer dünn ist, er 
kann auch, besonders in seinem unteren Teile, kräftig sein. Ferner, es tritt außer dem 
gelben Bande unterhalb der Naht ebenso wie bei 7%. faumazsiz und melanocheilus bezw. 
granocinctus zuweilen ein wenn auch weniger helles Band an der Peripherie auf, das auf 
der vorletzten Windung oberhalb der Naht verläuft. Aber in der Durchsicht der Mündung 
bemerkt man meistens und auch dann, wenn es äußerlich nicht sichtbar ist, meist 2 solcher 
Bänder, wenn auch nur schwach ausgeprägt. Die von HIDALGO erwähnten und in P. fig. 73 
dargestellten weißen Linien bezw. Bänder dürften meinen Beobachtungen nach als anormal 
aufzufassen sein; es ist daselbst die Cuticula unterbrochen, ein Vorgang, der bei ver- 
schiedenen Arten vorkommt und soweit ich sehen kann immer nur strichweise und von 
einer Anwuchsstelle ausgehend auftritt. 

Auch von dieser Art besitzen wir 2 Stücke mit einer gleichen Abnormitat als - 
letzten Abschluß, wie ich sie bei 7%. melanocheilus, forma granocinctus BLOCH und 
ne habe. 


13 
1) Von Chanchamayo, oberes Peru, besitzen wir mehrere Stücke, darunter eins mit der 
obenerwähnten abnormen Weiterbildung, in Ausdehnung und Beschaffenheit ganz 
wie bei der fig. 27. 
Ferner ein kleines Stück in Größe und Form sehr ähnlich der fig. 72 in PILSBRY. 
5°/s. 65,5 x (30,0) 36,5 — 36,6 x 18,1. 

2) Fundort: Oberes Peru. 3 Stiicke, darunter ein zweites Stiick mit abnormer Weiter- 
bildung, nur weniger ausgebreitet. Der normale Teil, der schon den etwas umge- 
schlagenen verdickten Mundrand zeigt, hat eine Hohe von 77 mm. 

3) Von ROLLE gekauft 3 Stiicke von Huacabamba, darunter 1 typisches. Die anderen 
beiden Stücke sind falschlich mit Bul. mahogani SOWB. bestimmt. Beide Stücke 
haben im Gegensatz zu dem typischen weißen Mundrand, Spindelumschlag und Callus, 
diese Partieen von bräunlich-fleischfarbiger Färbung, und die Spiralskulptur ist besonders 
deutlich ausgeprägt. Sie haben aber die charakteristische Ausprägung der Embryonal- 
windungen. Eins davon bilde ich ab. 


fig. 33. Fast 6. 85,2 x (37,2) 45,5 — 46,9 x 20,3. 


D. Gruppe Th. requieni PFR. 
Taf. III, fig. 42. 
Bul. requieni PEFR. MART., CHEMN. II, p. 248, Taf. 66, fig. 8. PiLsBRY, Vol. X, p. 55, Taf. 27, fig. 94. 

Mir liegt ein nicht ausgewachsenes Stück aus dem British Museum vor, das 
Herr EDGAR A. SMITH die Güte hatte, mir aus dem Doubletten-Material zur Ansicht zu 
schicken, das man allerdings kaum der angeführten, allerdings offenbar schlecht gezeichneten 
und noch schlechter kolorierten Abbildung anpassen kann, die freilich in der Färbung 
und in der Spindelbildung nicht mit der Beschreibung übereinstimmt. Ich kann natürlich 
nur das mir vorliegende Stück beschreiben und abbilden, wenn auch anzunehmen ist, daß 
bei größerem Material und ausgewachsenem Zustand manche Berichtigung oder Erweiterung 
notwendig werden wird. 

Das Gehäuse ist fest — aber nicht dickschalig, fettglänzend, hell kastanienbraun, 
nach dem Wirbel zu rótlichbraun. Auf der letzten Hälfte der zweiten Windung befindet 
sich auf der Mittelhöhe ein schmales braunes Band, das sich bald in Flecke auflöst und 
mit 3*/s Windungen aufhört. Außerdem treten von 2*”/4 bis 3°/4 Windungen an der 
etwas heller gefärbten Naht braune Flecke in etwas weitläufigen Zwischenräumen auf, 
darunter gegen das Ende zu eine etwas dunkler abschattierte Binde, die noch auf die letzte 
Windung übertritt, auf der außerdem noch mehrere schwache Binden erkennbar sind. 
Die 4°/4 Windungen sind mäßig gewölbt und die unregelmäßig und schwach eingekerbte, 
zunehmend schmal und schwach wulstig berandete, weißliche Naht nimmt einen zunehmend 
schrägen Verlauf. Das Innere ist weißlich belegt mit durchscheinender äußerer Färbung, 
der einfache Mundrand ist innen schmal ausfließend braun berandet. Die Spindel steht 
ein wenig schräge zur Achse, sie ist etwas eingebogen und in sich schwach gewunden, 
unten in der Vorderansicht scheinbar abgestutzt, weil das Ende mit dem zurückweichenden 
Basalrand einen stumpfen Winkel bildet. Der Spindelumschlag ist schmal, dicht angepreßt, 
unten etwas bräunlich, oben weiflich. Der Callus ist weißlich und dünn. - 


14 


Die 2'/4 Embryonalwindungen haben einen schwach eingesenkten Nucleus, eine 
schwach ansteigende erste Windung, die oben nur schwach kantig ist. Die Skulptur 
besteht aus sehr feinen, dicht gereihten Rippchen, die anfangs in der Anwuchsrichtung, 
wenn auch etwas gewellt und nach unten zu sogar eingeknickt verlaufen, die aber später 
sich nach unten zu ab und zu verzweigen, auch Reihen von Einknickungen bilden, sich 
auch mal in Körner auflösen und in ihrer Richtung meist stark gebogen nach vorne ver- 
laufen. Am untersten Teil der Windung über der Naht tritt gegen das Ende eine feine 
scharfe Faltung an die Stelle der geschilderten unregelmäßigen Rippchenskulptur auf und 
zwar in der Anwuchsrichtung verlaufend. | 

Die plötzlich auftretende spätere Skulptur besteht aus einer unregelmäßigen und 
an der Naht schärfer ausgeprägten Faltung, doch bleiben anfangs noch Spuren von 
kurzen, feinen Stäbchen und selbst Körnern (Reste der Rippchenskulptur) erkennbar, die 
später ganz verschwinden. Dafür treten in längeren oder kurzen Strichen Spiralfurchen 
auf, und zwischen ihnen ab und zu Spuren einer Stäbchenskulptur; auch vereinzelte 
hammerschlagartige, seichte Eindrücke kommen vor. 

In der allgemeinen Form und in der Spiralbildung ist, wie PILSBRY nach der 
Diagnose annimmt, eine Ähnlichkeit mit Kara thompsoni vorhanden, aber die Skulptur 
der Embryonalwindungen weicht wesentlich ab. Die Art gehört entschieden in die 
Gattung Thaumastus. 

43/4. 52,8 x (22,0) 27,3 — 28,9 x 15,1. 

Für dies Stück ist nur Brasilien als Fundort angegeben. Herr SMITH bemerkt 
noch, daß der Typus in den Außenkonturen der Abbildung in MART., CHEMN. l. c. ent- 
spricht, und daß nur die braunen Flecke über und unter der Naht darin fehlen. Die 
Spindel ist jedenfalls verzeichnet, denn PFEIFFER bemerkt ausdrücklich, daß sie an der 
Basis »obsolete truncata« sei, was das vorliegende unausgewachsene Stück auch zeigt. 


E. Gruppe Th. hartwegi. 


Die 2'/2Embryonalwindungen sind ziemlich groß angelegt, daher etwas kuppel- 
formig. Der Nucleus ist nur schwach eingesenkt, die erste Windung steigt nur schwach 
empor und ist oben nur sehr schwach kantig. Die am oberen Teil der Windung zuerst 
noch gewellt gesonderten, verhältnismäßig groben Rippchen, verzweigen sich sehr bald 
und bilden auf dem unteren Teil der Windung ein unregelmäßiges Maschenwerk, später 
stehen die Rippchen enger und werden in sich fein gekerbt. Auf der zweiten Windung 
beginnen an der heller gefärbten Naht braune rhombische Flecke, die an Größe zunehmen, 
auf dem letzten Teil der Windungen treten außerdem braune Flecke und in der Spiral- 
richtung verlaufende kurze Striche über die ganze Windung verteilt auf, die sich auf den 
folgenden Windungen noch fortsetzen, meist in einen weißlichen Wischer nach vorne 
auslaufend. 

Die spätere Skulptur besteht aus feinen, zwischendurch in gröbere zusammen- 
gefaßte Falten, die wie üblich an der Naht am stärksten ausgeprägt sind, ohne daß man 
diese wulstig -berandet nennen könnte. Sie werden von mehr oder weniger deutlichen 


on 


etwas weitläufig stehenden Spiralfurchen durchschnitten, wodurch eine mehr oder weniger 
deutliche Stäbchenskulptur entsteht, die aber auf der letzten Windung höchstens noch in 
der Nahtnähe erkennbar ist; auf der letzten Windung treten ab und zu hammerschlag- 
artige Eindrücke auf. 


Th. hartwegi PFR. 
Taf. II, figg. 17, 20, 26. 
P. p. 26, Taf. 26, figg. 81—3. 


Da es sich hier bisher nur um eine Art handelt, will ich die sonstigen Schalen- 
charaktere hier besprechen, da die Beschreibung in PILSBRY, zum Teil nach HIDALGO, 
mehrfacher Ergänzung und Berichtigung bedarf. Zu den Abbildungen in P. möchte ich 
noch bemerken, daß keine den charakteristischen Aufbau wiedergibt, den fast alle Stücke 
des mir vorliegenden großen Materials zeigen, welchen Typus meine Figuren 17, 20, 26 
wiedergeben. 

Das Gehäuse zeigt ein bald höheres, bald kürzeres Gewinde als die Höhe der 
Mündung, es ist bald mehr, bald weniger dickschalig, und die Grundfarbe des Hauptteiles 
der Windungen wechselt von hell strohgelb bis hell kaffeebraun oder kastanienbraun, 
wobei dementsprechend die breiten, nach vorne weißlich oder hell berandeten Streifen der 
Wachstumsabschlüsse immer entsprechend dunkler als die Grundfarbe sind, dazwischen 
treten dann noch unregelmäßig verteilt viele schmälere Streifen auf. Über das Ganze 
verbreiten sich dann die schon oben erwähnten Flecke, die aber häufiger bei den dunkler 
als bei den hell gefärbten Stücken auftreten. Die Naht selbst ist immer weißlich berandet. 
Das Innere entspricht der äußeren Grundfarbe, gemildert durch den weißlichen Überzug. 
Der weißliche oder hellbraune Mundrand zeigt oft eine Neigung, sich kurz zu erweitern, 
er ist auf der Innenseite mehr oder weniger kurz verdickt und nach innen zu schmal 
dunkler besäumt. 

Die Spindelbildung ist sehr veränderlich. Sie steht meist ziemlich senkrecht zur 
Achse, ist bald in sich gerade, bald mehr ader weniger gewunden und mehr oder weniger 
verdickt; aber selbst in letzterem Falle bildet ihr oft etwas dickes Ende mit dem Basalrand 
einen Winkel. HIDALGO's Bemerkung, daß die von PHILIPPI und REEVE abgebildeten 
Stiicke nicht ausgewachsen seien, ist daher nicht zutreffend, und seine Abbildung (P. fig. 81) 
ist, wenn genau gezeichnet, wohl eine Ausnahme, denn mir liegt ein ebensogroßes Stück 
vor, das bei 6!/s Windungen und kaum gewundener Spindel deutlich den erwähnten 
Winkel zeigt. Die Größe ist nämlich bei gleicher Anzahl der Windungen sehr verschieden, 
wie aus den anzuführenden Maßen hervorgeht. 

Die Bemerkung in PILSBRY am Schluß der Besprechung des: Art. daß 7%. 
hartwegi sich von Th. achilles durch das Fehlen der Spiralfurchen unterscheide, ist, wie 
man aus meiner Besprechung der Skulptur ersieht, auch*hinfällig, wie denn ein Vergleich 
beider Arten überhaupt kaum in Frage kommt. | 

1) Ros. GEALE vend. Malacates, Ecuador. 7 Stücke. Das abgebildete Stück soll: 
zeigen, daß auch eine ziemlich stark gewundene Spindel vorkommt, 


16 
6'/s. 59,0 x (23,5) 29,1 — 28,5 x 15,6. 
65/4. 56,0 x (23,2) 27,8 —- 25,6 X 13,9. 
6. 57,6 x (26,2) 30,6 — 27,9 x 15,0. 
fig. 20. 6'/s. 55,8 x (25,5) 29,8 — 26,1 x 14,2. 
5/8. 52,3 x (25,0) 30,2 — 27,6 x 15.2. 
2) N. 15730. WALLIS leg., Ecuador. 4 Stücke, darunter eine kleine Form. 
6. 46,2 x (21,4) 23,9 — 22,9 x Il,l. 
3) Koll. SCHOLVIEN, SCHNEIDER vend., Cuenca, Ecuador. 2 Stücke, darunter ı kleines. 
6. 43,8 x (21,2) 24,7 — 20,6 x 12,3. 
4) ROSENBERG vend., Loja, Ecuador. 4 tot gesammelte Stücke, darunter ein sehr 
schmales, mit hohem Gewinde und gerader Spindel. 
fig. 17. 6°/s. 52,9 x (21,4) 24,7 — 22,2 x 11,7. 
5) Dr. F. OHAUS leg. Tal von Loja 2200 Meter. 4 Stücke. 
fig. 26. 6°/s. 69,5 x (28,5) 33,5 — 33,3 X 17,2. 
65/8. 63,0 x (28,0) 32,4 — 30,4 x 15,8. 
6%. 56,5 X (25,0) 29,0 — 25,6 x 14,0. 
6'/s. 50,3 x (23,0) 27,1 — 24,3 X 13,9. 


Untergattung Kara n. subg. 


Die Embryonalwindungen zeigen einen wenig eingesenkten Nucleus und schwach 
ansteigende, oben gewölbt kantige erste Windung. Ihre Skulptur besteht aus etwas 
gewellten, schräge sich kreuzenden Rippchen, so daß ein Maschenwerk entsteht, das 
anfangs und auf dem oberen Teil der Windungen regelmäßig gereiht ist. Später und 
besonders nach dem unteren Teil der Windung zu, pflegt das Maschenwerk feiner und 
etwas unregelmäßiger zu sein. Bei nicht starker Vergrößerung und besonders bei 
abgeriebenen Stücken ist der von PILSBRY gebrauchte Ausdruck »beautifully thimble 
pitted« durchaus zutreffend. Es ist eine der Gattung Orthalicus s. str. ganz ähnliche 
Skulptur. Auch hier wie bei 7%. hartwegi treten rhombische braune Flecke an der Naht 
auf, die sich aber in etwas schwächerer Färbung über die ganze Windung erstrecken und 
gebogen oder selbst winkelig sind. 


Die spätere Skulptur zeigt dieselbe Faltung, auch dieselbe Nahtbeschaffenheit wie 
bei 7%. hartwegi. Von Spiralfurchen und Stäbchenskulptur sind höchstens auf den 
mittleren Windungen Spuren zu entdecken, dagegen treten auf den beiden letzten Win- 
dungen häufig hammerschlagartige Eindrücke auf. 


Die durchaus verschiedene Skulptur der Embryonalwindungen” veranlaßt” mich, 
Th. thompsoni als Typus zu einer Untergattung zu erheben, die zunächst nur bedeuten 
- soll, daß ich sie von den Gruppen der Gattung 7haumastus absondern möchte.” ! Färbung 
und Zeichnung sowie allgemeine Form entsprechen allerdings der Gruppe A von Thaumastus, 
aber die Spindelbildung ist doch recht verschieden. 


Kara thompsoni PFR. 
Taf. II, fig. 15a. 
P. Thaumastus thompsoni p. 53, Taf. 27, figg. 91—3. 
Ich habe zu der |. c. gegebenen Beschreibung nur folgendes hinzuzufügen. Die 
Größe des Gehäuses ist auch bei ausgewachsenen Stücken sehr verschieden. Die Spindel- 
bildung ist nicht so wechselnd wie bei 7%. kartwegi, aber immerhin steht sie auch hier 
bald senkrecht, bald schräg zur Achse, ihre Innenkontur kann gerade oder eingebogen 
sein, auch ist sie vereinzelt deutlich gewunden. Der Spindelumschlag ist schmal nnd ganz 
eng angepreßt. Der Mundrand pflegt auf der Außenseite das Niveau der Windung etwas 
zu überragen. 
1) ROSENBERG vend., Porvenir, Ecuador. 4 Stücke, darunter: 
6. 57,0 x (24,7) 30,0 — 30,3 x 15,7. 
5°/s. 56,1 x (25,0) 31,4 — 29,6 x 15,5. 
6. 61,2 x (26,0) 31,0 — 29,7 x 15,4. 
2) Engl. Händler, Ecuador. Die beiden größten Stücke unserer Sammlung. 
6°/s. 70,8 x (28,6) 33,8 — 35:9 x 17,7. 
6. 64,6 x (26,0) 32,8 — 31,9 x 16,4. 
3) Engl. Händler, Ecuador. Eine kleine Form mit verdicktem Mundrand. 
5'/a. 50,7 x (22,1) 27,2 — 27,0 x 14,2. 
4) Koll. SCHOLVIEN, ohne Etikette. 3 kleine, aber scheinbar ausgewachsene Stücke. 
fig. 15a. Fast 51/2. 40,5 x (19,3) 23,1 — 21,6 x 11,6. 
5'/a. 39,2 x (20,3) 23,7 — 21,7 x 11,9. 
5) Koll. O. SEMPER, Quito. 
6°/s. 63,5 X (26,8) 32,5 — 30,0 X 16,8. 


Untergattung Quechua n. subg. 


Der Nucleus der 2%/4—-2*/3 Embryonalwindungen ist ziemlich tief eingesenkt und 
die erste Windung steigt infolgedessen steil empor; sie ist außerdem seitlich zusammen- 
gedrückt und oben stumpf gekielt. Die Skulptur besteht aus Rippchen, die von Anfang 
an sich verzweigen, dann zunehmend nach unten zu ein unregelmäßiges Maschenwerk 
bilden, auch häufig eingekerbt und selbst in Körner aufgelöst sind. Gegen das Ende 
wird die Skulptur schwächer und es treten undeutliche, etwas weitläufige und seichte 
Spiralfurchen auf. Mit der zweiten Windung beginnen an der Naht in großer Regel- 
mäßigkeit kurze, höckerartige Falten, welche die Naht überragen, die an Größe zunehmend 
und weitläufiger gereiht werden; gegen das Ende werden sie rasch schwächer, weitläufiger 
und unregelmäßig gereiht. In weiteren Zwischenräumen als die Höcker, treten an der 
Naht etwas quadratische Flecke auf, und gleichzeitig mit ihnen etwas oberhalb der Mittel- 
höhe der Windungen ein schmales, zuerst etwas undeutliches braunes Band, das sich 
bald in Flecke auflöst. Beides, Flecke und Band, verschwinden erst ungefähr auf der 
4. Windung. 


18 

Die spätere Skulptur besteht aus schmalen Falten, die etwas unregelmäßig mit 
gröberen untermischt sind, an der Naht findet die übliche leichte Anschwellung, beziehungs- 
weise das Verschmelzen zweier Falten statt, doch ist die Naht nicht wulstig berandet. 
Zuweilen tritt streckenweise eine durch Furche bewirkte Abgrenzung ein. Die Falten 
werden von etwas weitläufigen Spiralfurchen durchschnitten, wodurch die entsprechende 
Stäbchenskulptur entsteht, die aber auf den letzten Windungen undeutlicher wird und nur 
noch in der Nahtnähe erscheint. Dafür treten hier zuweilen mehr oder weniger starke 
hammerschlagartige Eindrücke auf. 


Q. salteri SOWBY. 
Taf. U, figg. 18, 24. 
P. Thaumastus salteri p. 52, Taf. 30, fig. 22. 


SOWERBY, dessen Beschreibung und Abbildung PILSBRY kopiert, führt eine Haupt- 
form und eine Varietät auf, aber die letztere wird nur beschrieben. Mir liegen annähernd 
beide Formen vor, doch scheint mir nach dem Stück des Berliner Museums, das der 
Hauptform entsprechen dürfte, die unregelmäßige, häufig mit hammerschlagartigen 
Eindrücken versehene Skulptur etwas abnorm, durch Beschädigung hervorgerufen zu sein, 
die andern beiden Stücke zeigen dies nicht. 

Zur Färbung ist zu bemerken, daß die stärkeren Falten heller und ihre Zwischen- 
räume braun sind, ohne daß es sich dabei um Abreibung handelt. Die hammerschlag- 
artigen Eindrücke der sog. Hauptform sind auch meist dunkler gefärbt, doch treten auch 
bei der sog. Varietät wenn auch seltener und besonders auf der vorletzten Windung 
braune Flecke auf. Nach dem Wirbel zu wird die Färbung rötlicher. Die stabförmige 
Spindel steht bald senkrecht, bald schräg zur Achse, ihre Innenkontur ist bald gerade, 
bald etwas eingebogen. Sie geht bald winkelig, bald gebogen in den Basalrand über, ihr 
Umschlag ist sehr schmal und dicht angepreßt. 

1) Koll. SCHOLVIEN, SOWERBY & FULTON vend. als Porphyrobaphe salteri SOWB., 
Chachapoyas, Peru. 1 großes, schönes Stück, das ich zur Abbildung benutze; es 
zeigt auf dem Hauptteil des Gehäuses eine etwas graubraune Färbung mit schmal 
hell berandeter Naht. Die Streifen der Wachstumsabschlüsse sind dunkelbraun, nach 
rückwärts in grau ausfließend, der Neuanwuchs beginnt heller. 

fig. 24. 6. 86,5 x (34,5) 43,4 — 43,0 X 23,3. 

2) Koll. SCHOLVIEN. Fundort La Pecd, Peru, etwas verwittert, sonst wie das voran- 
gehende. 

51/2. 77,8 >< (32,0) 42,2 — 41,0 X 23,0. 

3) Berliner Museum, von der Linnea. v. MARTENS schreibt dazu »conf. yanamensts 
MOREL.«,eine Art, die der Beschreibung und der Abbildung der jungen Stücke nach 
offenbar in diese Gruppe gehört. Das Stück entspricht gut der Beschreibung und 
Abbildung der Hauptform SOWERBY's. Es zeigt am Hauptteil eine etwas gelblichere 
Färbung. Die braunen Streifen sind schmäler und durch die starke Hämmerung 
der beiden letzten Windungen treten viele braune Flecke und Streifen auf. Die 


19 





Spindel. steht schräge zur Achse und der Übergang in den Basalrand ist infolge- 
dessen winkelig. 
fig. 18. Fast 57/2. 67,0 >< (28,2) 33,8 — 36,0 >< 17,0. 


Untergattung Atahualpa n. subg. 


Die (?3) Embryonalwindungen haben einen sehr kleinen Nucleus, so daß das 
Gewinde sehr spitz erscheint. Leider sind sie an dem mir vorliegenden einzigen Stück, 
das ich hier der Form der Embryonalwindungen halber als eigene Untergattung absondern 
möchte, abgerollt, so daß ich von der Skulptur nur folgendes sagen kann. Auf der 
3. Windung treten erst wenige, ziemlich scharfe Falten an der Naht auf, dann folgt eine 
weite, wulstige Faltung, die aber schon auf der 4. Windung nicht mehr vorhanden ist, 
dort fängt die übliche Faltung an, die aus schmalen, mit gröberen untermischten Falten 
besteht, im ganzen aber sehr fein ist, so daß das Gehäuse einen matten Seidenglanz hat. 
Auf der 3. Windung beginnen außerdem etwas weitläufig in der Spiralrichtung gereihte, 
seichte Gruben, die sich grau von dem braunen Untergrunde abheben. Mit 3'/4 Windungen 
ist dann eine Cuticula vorhanden, und von hier ab zeigt sich wohl die normale Skulptur, 
bei der die Falten durch feine, enggereihte Spiralfurchen durchschnitten werden. Außerdem 
treten hier aber 6 gröbere Furchen in gleichmäßigen Zwischenräumen auf, die oben von 
den Falten entsprechenden Knötchen begrenzt sind. Es ist das eine Stäbchenskulptur, 
bei der, ähnlich wie bei 7%. melanocheilus, die Stäbchen nur nach unten verstärkt sind. 
Sowohl bei den Falten wie bei den dunkleren Knötchen sieht es aus, als ob die dann 
strohgelb gefärbt erscheinende Cuticula die Neigung habe sich loszulösen. Diese Skulptur 
verliert an Deutlichkeit mit Beginn etwa der 5. Windung, denn dann bleiben nur noch 
Spuren der groben Spiralfurchen und der Stäbchen, während die Knötchen ganz verschwinden. 


A. brunneus ? n. sp. 
Taf. II, fig. 25. 
? B. inca Orns. P. p. 56, Taf. 28, figg. 10, 11. 

Gehäuse fest, aber dünnschalig, mit sehr spitzem Gewinde, nach unten etwas 
sackförmig erweitert. Die 7 Windungen sind mäßig gewölbt und durch eine schwach 
gekerbte, etwas hell berandete Naht getrennt, an der die Falten nur etwas verdickt sind; 
strichweise kann eine abzweigende Furche auftreten. Die Farbung ist dunkel kastanien- 
braun, nach oben zu etwas heller, gelblicher braun werdend. Die Miindung steht schief 
zur Achse, sie ist verkehrt ohrförmig, fast birnformig, oben spitz. Das Innere ist glänzend, 
weißlich belegt, mit durchscheinender äußerer Färbung, an dem deutlich erweiterten 
Mundrande rein weiß. Die sehr schräge zur Achse stehende, zusammengedrückte, ge- 
wundene Spindel ist weiß, der Umschlag verbreitert sich rasch nach oben und geht in 
den sehr dünnen, weißlichen Callus über. Trotzdem der Mundrand erweitert ist, scheint 
das mir vorliegende einzige Stück nicht ganz ausgewachsen zu sein. 

7. 792 x (31,2) 38,4 — 39,4 >< 20,0. 

Ich führte oben als fraglich Bul. ¿nca ORB. an, nur weil dem Stück aus der 

Koll. SCHOLVIEN, von STAUDINGER verschickt, ein Zettel mit der Handschrift DOHRN's 


3° 


20 





beigefügt ist, der besagt »? Bul. nca ORB. Ich besitze ihn ohne Namen. Ecuador«. 
Ob hier eine Verwechselung seitens STAUDINGER's vorliegt? Jedenfalls paßt es durchaus 
nicht zu ORBIGNY’s Abbildungen, die ein sehr hohes Gewinde bei weit schmalerer Form 
zeigen. Außerdem sagt die Diagnose »dickschalig«. REEVE's fig. 349 scheint eine 
abgebrochene Spitze zu haben, weicht aber ebenfalls in der Form von dem mir vor- 
liegenden Stück sehr ab, so daß ich dies für eine neue Art halten muß, die außerdem 
ihres Aufbaues halber nicht gut in eine der vorangehenden Abteilungen einzureihen ist, 
ja im Grunde genommen auch nicht recht als Untergattung von Thaumastus paßt, da es 
sich aber nur um ı Stück mit noch dazu schlecht erhaltenen Embryonalwindungen handelt, 
so mag die Stellung im System besserem Material und der anatomischen Untersuchung 
vorbehalten bleiben. 


Gattung Scholvienia n. g. 


Ich fasse hier eine Anzahl von Formen als Gattung zusammen, die nach ihrem 
ganzen Habitus und der Skulptur der Embryonalwindungen sich in charakteristischer Weise 
von den vorangehenden Formen absondern lassen. Bei aller Gemeinsamkeit sind dann 
aber auch hier Verschiedenheiten vorhanden, die eine Trennung in Gruppen und selbst 
eine Untergattung notwendig machen. 

Gehäuse festschalig, länglich oval bis oval-konisch. Gewinde mehr oder weniger 
höher als die Mündung, matt- oder lebhafter seidenglänzend, braun mit oder ohne helle 
Bänder. Die Mündung ist verkehrt ohrförmig oder birnförmig, oben zugespitzt, der 
Mundrand ist geradeaus oder kurz erweitert, der Basalrand geht im Bogen in die mehr 
oder weniger schräge zur Achse stehende Spindel über, deren Innenkontur mehr oder 
weniger eingebogen ist und oben in einer mehr oder weniger deutlichen Falte vorspringt. 
Der Spindelumschlag verbreitert sich nach oben, ist gewölbt, meist gefärbt und läßt unten 
einen mehr oder weniger offenen Nabelspalt frei. 

Die Embryonalwindungen, in ihrem Aufbau verschieden, zeigen eine eigentümliche 
Skulptur. Die Rippchen heben sich von Anfang an plastischer vom Untergrunde ab als 
bei den vorangehend besprochenen Formen; sie liegen gewissermaßen wurmförmig auf dem 
Untergrunde. Sie verlaufen auch gewellt oder sich krümmend, verzweigen sich besonders 
nach dem unteren Teil der Windung zu, wo einzelne auch aufhören, oder in Striche oder 
selbst Körner aufgelöst werden; auch sind sie teilweise in sich gekörnt. Bei einigen 
Formen setzen auch in Zwischenräumen einige Rippchen von der Naht ab aus, entweder 
auf kurze Strecke oder bis unten durchgehend. Ebenso bilden solche nackte Stellen 
Abgrenzungen für regelmäßig auftretende wulstige Erhebungen, die immer an der Naht 
wie auch die Rippchen selbst am kräftigsten entwickelt sind. Wie immer wird diese 
Skulptur gegen das Ende schwächer. 

Die spätere Skulptur besteht aus feinen, mehr oder weniger scharfen Falten, deren 
zwei oder mehr sich zu gröberen Falten zusammenschließen, was besonders nach der Naht 
zu deutlicher wird, doch kann sich auch diese Faltenbildung besonders auf den letzten 


21 
Windungen sehr abschwächen, so daß nur noch schwächere und gröbere Falten vermischt 
vorhanden zu sein scheinen. Die Naht ist dementsprechend mehr oder weniger unregel- 
mäßig und mehr oder weniger eingekerbt, aber nicht wulstig berandet. Es tritt mehr 
oder weniger deutlich eine Spiralskulptur auf, bei der Furchen meist weniger deutlich als 
Reihen von Stäbchen verschiedener Beschaffenheit ausgeprägt erscheinen. 

Die Verschiedenheiten innerhalb dieser allgemeinen Charakterisierung der Gattung 
finden ihren Ausdruck in den Unterabteilungen. 

Der für die Gattung gewählte Name ist der des verstorbenen Herrn W. G. SCHOLVIEN, 
dessen sehr reichhaltige und wertvolle Conchyliensammlung von Herrn Justizrat THOMSEN 
und seiner Gemahlin Frau CLARITA, geb. SCHOLVIEN, in hochherziger Weise unserm 
Naturhistorischen Museum, mit manchen wertvollen Ergänzungen versehen, geschenkt 
wurde, wodurch unsere Sammlung zu einer der reichhaltigsten aufgerückt ist. 


A. Gruppe S. bitaeniata. 


Gehäuse mit ziemlich schlank ausgezogenem Gewinde, das deutlich höher als die 
Mündung ist. Es ist, wenn gut erhalten, matt seidenglänzend, von bräunlich gelber oder 
kastanienbrauner Färbung, mit einer hellen, gelblichen Binde unterhalb der Naht und 
einer ebensolchen unterhalb der Mittelhöhe der letzten Windung, die aber unten mit einer 
schmalen dunkelbraunen Binde abgegrenzt wird und in der Durchsicht immer am deut- 
lichsten zu erkennen ist. Das Innere ist mit einer dünnen weißen Schmelzschicht bedeckt, 
der Mundrand ist innen zuweilen schmal bräunlich fleischfarbig, bei heller Grundfarbe 
mehr weißlich berandet. In gleicher Weise ist der Spindelumschlag der Außenfarbe des 
Gehäuses entsprechend gefärbt, doch selbst bei der dunkleren Färbung meist nach innen 
weißlich werdend. Die Innenkontur der Spindel wie ihre Stellung zur Achse sind sehr 
veränderlich, meist ist oben eine mehr oder weniger deutlich vorspringende Falte bemerkbar. 
Auch der Nabelspalt ist mehr oder weniger offen. 

An den 2°/, Embryonalwindungen ist der Nucleus tief eingesenkt, die erste 
Windung steil ansteigend und oben zusammengedrückt kantig, so daß der Abfall zur 
Naht erst schräg ist, dann wagerecht wird; später fällt das fort. Schon an der ersten 
Windung beginnen an der Naht in regelmäßigen Zwischenräumen zuerst verstärkte 
Rippchen, die dann rasch in Wulste übergehen, auf denen 2 bis 3 Rippchen Platz haben, 
sie werden nach dem unteren Teil der Windung schwächer und gegen das Ende im ganzen 
schwächer. In den Zwischenräumen der Wulste setzen die Rippchen meist eine Strecke 
weit aus. 

Bei der späteren Skulptur verwandeln sich die Rippchen in schmale, scharfe 
Falten, die aber nicht gerade durchgehen, sondern in Bogensegmente eingeteilt sind, so daß 
mit andern Worten ziemlich weitläufige Spiralreihen von meist nach einwärts gebogenen 
Stäbchen entstehen, deren Abgrenzungen selten Furchen, meist etwas vorspringende 
Spiralreihen bilden. Diese feine Skulptur ist nur unter guter Lupe deutlich zu erkennen, 
sie wird auf dem unteren Teil der letzten Windung aber undeutlich, wogegen die feinen 
Falten ziemlich gleich scharf ausgeprägt bleiben. Auch die an den Embryonalwindungen 


22 





auftretenden Wulste bleiben, wenn auch abgeschwächt und nicht ganz regelmäßig gereiht, 
bis fast zuletzt bestehen, während die glatten Zwischenräume sich rasch verlieren. Die 
einzige hierher gehörige Art ist: 


S. bitaentata NYST. 
Taf. III, fig. 28. 
Bul. bitaeniatus Nyst. P. p. 58, Taf. 29, figg. 15, 16. Bad. bivittatus bezw. bifasciatus PHIL. 


1) ROLLE vend., Chanchamayo, 2000 Met. 5 Stücke. 
6'/s. 58,8 >< (19,5) 24,3 — 23,2 X 12,7. 
61/3. 49,0 X (16,6) 20,5 — 19,9 >< 9,8. 
6. 41,8 x (16,0) 18,7 — 17,3 >< 9,0. 
63/4. 51,6 >< (17,9) 23,0 — 19,3 < 11,9. 

Das erste Stück ist besonders groß, doch bemerke ich hierbei, daß die Anzahl 
der Windungen nicht für das Ausgewachsensein maßgebend ist, sondern der Befund 
des dann immer etwas erweiterten Mundrandes. Das letzte Stück ist von der 
4. Windung an etwas skalariert, was bei dieser Art häufig vorzukommen scheint. 

2) ROLLE vend. Huancabamba, Peru. 2 Stücke, von denen das gemessene schon einen 
schwach erweiterten Mundrand zeigt. 
5°/,. 36,9 x (14,7) 17,6 — 16,6 XxX 8,5. 
3) Koll. O. SEMPER und. STREBEL, Chanchamayo, THAMM legit. 4 Stücke. 
6/4. 52,7 <(17,9)22,5 — 21,1 >< 11,1. 
6'/s. 51,4 X (19,1) 23,8 — 22,0 x 12,0. 
5. 29,8 X< (14,0) 16,6 — 14,8 >< 7,8. 

Das erste Stück zeigt mehrfach die schon bei 7%. foveolatus besprocienes 
weißlichen Spiralstreifen, die immer von einem Wachstumsabsatz beginnen, und an 
denen die Cuticula fehlt. Das letzte Stiick ist ein junges, das eine in der Mitte 
kantige letzte Windung zeigt. 

4) SOWERBY & FULTON vend., Peru. 2 sehr schön in der Farbe erhaltene Stücke. 
Das größte mißt: 
fig. 28. 6"/s. 53,2 x (19,0) 23,5 — 21,5 X 11,7. 


S. bitaeniata forma pallida. 
Taf. III, figg. 29, 30. 


ROLLE vend. Chanchamayo, 1000 Meter. 6 Stücke, zum Teil etwas skalariert, 
von bräunlich gelber Färbung und entsprechend hellerem Mundsaum und Spindelumschlag. 
Ich gebe einige Maße. 

fig. 29. 6%/s. 47,8 x (17,2) 20,7 — 18,6 >< 10,1. 

6°/s. 48,3 >< (16,6) 21,1 — 18,9 >< 10,1. 
6. 40,1 X< (15,0) 17,0 — 17,3 >< 8,3. 
61/4. 44,5 < (15,8) 18,5 —18,0>< gl. 
fig. 30. 61/3. 42,7 X (13,8) 17,2 —15,6>< 8,7. 


23 

An dem dritten, besonders hellen Stück sind die hellen Ränder sehr undeutlich 
und dem unteren fehlt die dunkle Abgrenzung. Ob diese helle Form als heterom. xanthus 
aufzufassen ist? Das 5. Stück ist skalariert. 

Wenn man nach der Abbildung des Byl. spixi WAGNER in WAGNER Test. Bras- 
Taf. 10, fig. 3 allein geht, so möchte man glauben, daß Bul. bitaeniatus NYST. dazu gehöre. 
Da aber PFEIFFER das SPIx'sche Originalstück (in München befindlich) neu beschreibt und 
abbildet, so muß man die SPIx'sche Art für sich halten, denn erstens nennt PFEIFFER sie 
»imperforata«, zweitens das Gewinde »convexo turrita«, was auch die Abbildung zeigt, 
während bei allen mir vorliegenden Stücken der bitaenzata und der forma pallida die 
Seitenkonturen des Gewindes nicht gewölbt sind und vor allen Dingen ein mehr oder 
weniger offener Nabelspalt vorhanden ist. Die Färbung des PFEIFFER’schen Typus könnte 
meiner forma pallida entsprechen. 


B. Gruppe porphyrea. 


Die Embryonalwindungen zeigen weniger steil ansteigende und weniger zusammen- 
gedriickte erste Windungen. Es fehlen die wulstigen Erhebungen an der Naht, und 
die glatten Streifen kommen nur selten und nur auf den ersten Windungen vor. Die 
spätere Skulptur zeigt nur die unrelmäßigen Falten an der Naht und nur selten die 
scharfen feinen Falten, die nur sehr schwach ausgeprägt sind, besonders an den unteren 
Windungen. Von den Stäbchenreihen sind meistens nur Spuren vorhanden, bei einzelnen 
Formen auf den mittleren Windungen deutliche, weniger weitläufig stehende Spiralfurchen 
und dann auch eine deutliche reguläre Stäbchenskulptur. 


S. porphyrea PFR. 
P. p. 60, figg. 18—21. 


Die ausgezeichnete Abbildung in v. MARTENS Conch. Mitt. III, Taf. 40, figg. 11, 12, 
die weniger gut in PILSBRY wiedergegeben ist, entspricht genau dem mir vorliegenden 
Stück. Zu der Beschreibung möchte ich noch folgendes bemerken. Die weißlichen 
Streifen fallen mit den stärkeren Falten zusammen und wenn sie auch zum Teil durch 
abgerollte Cuticula deutlicher hervortreten, so sind sie doch durchweg auf eine aufgelagerte 
hellgraue Schalensubstanz zurückzuführen, die sich aber nicht nur auf die Falten, sondern 
auch auf alle Erhebungen erstrecken, die an den Rändern hammerschlagartiger Eindrücke 
entstehen, wie sie wenigstens an dem mir vorliegenden Stück vorhanden sind; an diesem 
Stück aus der SCHOLVIEN’schen Sammlung, für das nur Bolivien als Fundort verzeichnet wird, 
sind außer den nie sehr scharfen Falten keine Spuren von Spiralfurchen, nur selten solche 
einer Stäbchenskulptur zu entdecken. Der Spindelumschlag ist nach innen etwas bräunlich 
gefärbt. Es hat 2!/s Embryonalwindungen, deren erste oben gewölbt kantig sind. Die 
weißliche Naht ist sehr unregelmäßig tnd zum Teil etwas wulstig. 

7. 56,0 >< (22,7) 27,8 — 26,1 X 14,0. 


24 


S. jaspidea MOREL., forma minor. 
Taf. UI, figg. 31, 32, 36. 
Bul. jaspideus MOREL. P. p. 61, Taf. 29, fig. 17; nicht sehr gut nach MORELET kopiert. 
Aus der SCHOLVIEN'schen Sammlung von STAUDINGER, falsch mit B. alutaceus 
REEVE bestimmt, Fundort Quemia, Peru, liegen 5 Stücke vor, die sich so vorzüglich der 
MORELET'schen Beschreibung und Abbildung eines allerdings bedeutend größeren Stückes 
anpassen, daß ich nicht anstehe, sie dazu zu rechnen. MORELET führt ja auch ausdrücklich 
wechselende Größen von 37—47 mm an. Hier wird die bei S. porphyrea erwähnte 
Auflagerung von weißlicher Schalensubstanz besonders deutlich, da nicht nur einige Falten 
durchgehend weißlich sind, sondern vor allem auch ein mehr oder weniger großer Teil 
der Stäbchen besonders auf den mittleren Windungen, und zwar reihenweise und oft ohne 
Zusammenhang in der Anwuchsrichtung (fig. 36). Die Naht ist weißlich, die Embryonal- 
windungen dunkelbraun. MORELET erwähnt nichts von der hellen, unten schmal dunkel 
berandeten Binde auf der Mittelhöhe der Windungen, genau wie bei S. porphyrea; auch 
hier fehlt wie dort die helle Binde unterhalb der Naht. Die Embryonalwindungen ver- 
halten sich wie bei S. porphyrea, dagegen treten auf den folgenden Windungen und oft 
sich bis auf die letzte fortsetzend, mehr oder weniger scharfe, nicht sehr weitläufige 
Spiralfurchen auf, welche die Falten in Stäbchen zerlegen. Der Mundrand ist kurz und 
zwar nach auswärts verdickt, hell bräunlich bei dunklen, — weißlich bei heller gefärbten 
Stücken, und dasselbe gilt vom Spindelumschlag, der aber auch bei den dunklen Stücken 
nach innen weißlich wird. Das Inaere ist entsprechend der auberen Färbung dunkel paer 
hell, weißlich belegt. 
Ob die auftretende hell gelblich bräunliche Färbung als Aeterom. xanthus auf- 
zufassen ist? 
fig. 32. 6'/s. 37,0 x (14,0) 17,0 — 17,7 X 8,9. 
figg. 31, 36. 6. 38,8 >X< (16,0) 19,0 — 19,1 X 9,3. 
? 38,0 < (14,8) 19,0 — 19,0 X 10,7. 
4/3. 21,5 >< (12,3) 14,3 — 13,3 < 6,9. 
Das erste Stück ist ein hellfarbigeres, das letzte ein junges Stück, das wie bei 
S. bitaeniata in der Mittelhöhe kantig ist. 


S. jetski LUBOM. 


Taf. Ill, figg. 34—35, 37. 
P. p. 58, Taf. 27, figg. 95, 96. 

Beschreibung wie Abbildung sind ungenügend. 

Das Gehäuse ist matt seidenglänzend, in Form und Skulptur, einschließlich der 
Embryonalwindungen, ein kleiner S. porphyrea. Die Naht ist nur wenig heller und sehr 
schmal berandet, etwas wulstig, meistenteils auf den letzten Windungen durch Furchen 
abgegrenzt Die Färbung ist dunkelbraun, unterhalb der Naht verläuft eine schmale 
gelbliche Binde, eine ebensolche auf der Mittelhöhe, eine dritte sehr breite ist von der 
zweiten durch eine schmale Binde der Grundfarbe, von der Basis durch eine breitere Zone 
der Grundfarbe getrennt. Der Mundrand ist kurz erweitert, nach innen schmal verdickt 


Be 





und etwas schmutzig bräunlich-weiß gefärbt, das gleiche gilt vom Spindelumschlag. Das 
Innere zeigt die durchscheinende äußere Färbung und Zeichnung und ist etwas weißlich 
belegt. Der Spindelkontur zeigt oben eine mehr oder weniger deutlich vorspringende 
Falte. Der Spindelumschlag läßt nur einen verhältnismäßig engen, aber immerhin noch 
deutlichen Nabelspalt offen. 


I) SOWERBY & FULTON vend., Chanchamayo, Peru. Ein schönes Stück. 
fig. 37. 6'/a. 42,2 X (16,0) 19,2 — 19,5 < 9,9. 
2) ROLLE vend., Chanchamayo. 6 Stücke. 
fig. 35. 6/4. 38,5 >X< (17,7) 18,0 — 17,8 >< 8,9. 
6!/s. 38,1 >< (15,8) 18,0 — 17,8 >< 9,3. 
51/3. 33,2 x (13,6) 15,2 — 16,3 X 7,8. 
Ebendaher 4 äußerlich ziemlich farblose, innen frische Stücke, die größer sind. 
fig. 34. 6'/2. 43,4 >< (16,1) 19,3 — 19,6 < 9,2. 
Unter den gut gefärbten befindet sich ein Stück, das mit einer ebensolchen 
anormalen Fortsetzung des Mundrandes, wie sie bei 7%. melanocheilus forma granocinctus 
und foveolatus besprochen wurde, die aber hier nur etwa 2 mm lang ist. 


3) ROLLE vend., Huancabamba, Peru. 2 junge Stücke wie die vorangehenden, fälschlich 
B. alutaceus bestimmt. Das eine Stück ist eine Farbenvarietät, bei der die hellen 
Binden je 2 in eine breite Binde verschmolzen sind. 

5. 28,6 X< (13,8) 15,7 — 14,9 < 8,2. 


4) Koll. SCHOLVIEN. FULTON vend., 1 Stück, fálschlich aeniolus NYST. bestimmt. 
Fundort nur Peru. Es ist durchaus typisch, wenn auch schlecht erhalten. 
6. 35,9 ><(14,7) 17,7 — 17,6 >< 8,8. 


S. ¿sernt PHIL. 
P. p. 57, Taf. 29, figg. 12—14. 


Nach dem mir vorliegenden Stück bemerke ich zu der gegebenen Beschreibung 
noch folgendes. Die Embryonalwindungen sind anfangs zusammengedrückter als bei den 
anderen Arten dieser Gruppe, aber nicht in gleicher Weise wie bei der Gruppe A; die 
Skulptur ist aber dieselbe, d. h. es fehlen die Wulste an der Naht. Bei der späteren 
Skulptur zeigen sich an dem mir vorliegenden einzigen Stück auf den mittleren Windungen 
Spuren von Spiralfurchen und Stäbchen, auf den beiden letzten Windungen nur etwas 
weitläufige Reihen überaus feiner, kurzer und schwach ausgebildeter Stäbchen, die nur 
unter guter Lupe zu erkennen sind. Das Gehäuse ist fest — aber nicht dickschalig, matt 
seidenglänzend, oben schwarzbraun, später kastanienbraun mit hell strohgelben Bändern, 
deren unteres breites gegen die Basis durch einen Streifen brauner Grundfarbe abgegrenzt 
wird. Die Spindel steht schräg zur Achse, ihr Innenkontur ist etwas eingebogen, oben 
leicht vorspringend. Der Spindelumschlag verbreitert sich nach oben, ist außen braun, 
nach innen zu weißlich, er läßt einen schmalen Nabelspalt unbedeckt. Das Innere ist 
weißlich belegt mit lebhaft durchschimmernden Bändern. Der Mundrand ist innen schmal 


4 


26 
braun gesäumt. Die Naht ist sehr schmal hell berandet, etwas unregelmäßig, zuletzt 
ziemlich stark herabsteigend. 
Koll. SEMPER, Chanchamayo. THAMM leg. 
6°/s. 51,9 < (16,9) 20,7 — 21,5 >< 10,7. 


S. huancabambensis n. sp. 
Taf. II, figg. 15, 19a. 


Gehäuse ziemlich dickschalig, oval-kegelförmig, Gewinde höher als die Mündung, 
matt seidenglänzend schwarzbraun, mit einer schmalen olivengelben Binde unterhalb der 
Naht, die ebenso beschaffen ist wie bei S. zserni. Das Gleiche gilt von der Skulptur. 
Die Embryonalwindungen sind an den 4 mir vorliegenden Stücken mehr oder weniger 
abgerollt, doch scheint kein wesentlicher Unterschied mit den von S. zserzi vorzuliegen, 
nur daß sie sich, dem Aufbau des Gehäuses entsprechend, rascher verbreitern. Der 
Mundrand ist geradeaus, innen braunschwarz gesäumt. Das Innere ist weißlich belegt, 
durch die durchscheinende äußere Färbung modifiziert. Die Spindelpartie ist wie bei 
S. ¿sernz, aber an 3 Stücken ist kein, an dem 4. Stück ein schmaler Nabelspalt vorhanden. 
Betrachtet man die Mündung gegen das Licht, so ist wie immer die gelbe Binde unterhalb 
der Naht sehr durchsichtig, dann aber sieht man noch eine oder meist zwei breite Binden 
unterhalb der Mittelhöhe sich etwas heller vom dunklen Untergrund abheben, die außen 
kaum sichtbar sind. Dagegen treten zuweilen außen auf der letzten Windung, und zwar 
von Wachstumsabsätzen beginnend, eine oder mehrere schmale gelbliche Binden auf, die 
in der Durchsicht dunkel erscheinen, außen stellenweise, wo die Cuticula fehlt, weißlich 
sind. Es sind das also anormale Bänder, wie sie schon mehrfach erwähnt sind, nur daß 
sie hier durch die Färbung etwas Normales vortáuschen (fig. 19 a). 

Die Stücke sind von ROLLE unter dem Namen Bul. iserni und var. multifasciatus 
verschickt. Huancabamba, Peru, 10000—11200 Fuß. Wenn sie auch S. ¿sermí nahe 
stehen und die Bestimmung wahrscheinlich nach der großen Form (P. fig. 13) gemacht 
wurde, so sind sie doch nach der ganzen Form des Gehäuses entschieden abzusondern. 

fig. 15. 6%/4. 58,4 x (21,9) 26,5 — 25,2 >< 12,2. 
fig. 19a. 64/4. 56,3 >< (22,4) 25,1 — 24,6 X 12,6. 

Ich bemerke noch, daß eins der Stücke eine anormale Verlängerung des Wachs- 
tums, wenn auch nur 2 mm lang, zeigt, wie sie schon weiter vorn wiederholt 
besprochen ist. 

Die Arten Bul. taeniolus NYST., alutaceus REEVE, tarmensis PHIL. gehören 
offenbar zu dieser Gruppe. 


Untergattung Thomsenia n. subg. 


Das Gehäuse ist länglich-oval, fest- aber nicht dickschalig, ziemlich glänzend, 
kastanienbraun, oben heller. Wenn auch die erste Windung ausgebrochen ist, so ist die 
Kuppelform der Embryonalwindungen unzweifelhaft. Ihre Skulptur ist dieselbe wie die 
der Sckolvienia-Gruppe B, nur sind die Rippchen feiner. Die spätere Skulptur entspricht 


27 





der der gleichen Gruppe, ebenso wie die Naht. Das Stück scheint nicht ganz ausgewachsen, 
und außerdem ist der scharfe Mundrand oben ausgebrochen. Die Mündung steht wie die 
Spindel schräg zur Achse und ist oval, oben zugespitzt zu nennen, denn der Spindel- 
austritt und Windungswand setzen nur schwach winkelig von einander ab. Der kaffee- 
braune Spindelumschlag verbreitert sich rasch nach oben, ist gewölbt und läßt einen 
Nabelspalt offen. Das Spindelende geht unmerklich in den Basalrand über. 


Th. claritae n. sp. 
Taf. II, fig. 16. 


Das einzige vorliegende Stück ist aus der Koll. O. SEMPER und falsch mit 
Bul. porphyreus PFR. bestimmt. Chanchamayo, Peru. THAMM leg. 
ca. 6. 61,2 >< (25,2) ca. 28,0 — 27,0 >< 13,2. 


Die übrigen hier nicht besprochenen oder erwähnten, in PILSBRY aufgeführten 
Arten müssen unerörtert bleiben, da mir kein Material davon vorliegt. Von Bul. brephoides 
ORB. liegt allerdings ein PAETEL'sches Stück von Peru vor, das aber sehr schlecht erhalten 
ist. Es scheint in der Färbung der in den Novitates abgebildeten gebänderten Form zu 
entsprechen, wohin es aber zu stellen ist, kann ich nicht entscheiden. 


4* 


28 





II. 


Nachtrag zur Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 


HERMANN STREBEL. Jahrbuch d. wissenschaftl. Anstalten, Hamburg 1909. 


Unter dem mir aus dem Berliner Museum zugesandten Material der Gattung 
Thaumastus finde ich 2 Stücke, die Bul. integer PFR. bestimmt sind. Bei dem einen 
liegen 2 Zettel, auf dem einen steht 7607 GRUNER Honduras. PHIL. Abb. 2 B § sp. 125, 
auf dem anderen steht Koll. PAETEL, Quito. Das Zitat PHILIPPI Abb. ist verkehrt, denn 
weder dort noch sonst ist Bul. ¿mtcger von PHILIPPI beschrieben und abgebildet. Bei 
dem 2. Stück aus der ALBERS'schen Sammlung liegt ein Originalzettel: Bul. integer PFR., 
Quito, Equador ex zänere JDAE PFEIFFER. Daneben von VON MARTENS’ Handschrift: 
Thaumastus hartwegi PFR. 

Als ich diese an sich freilich abgerollten und künstlich aufgefrischten Stücke sah, 
erkannte ich sofort, daß es dieselbe Art sei, die ich 1. c. als Pachytholus pseudotostomus 
auf pag. 139 beschrieben und auf Taf. 21, fig. 338 und Taf. 26, fig. 397/8 abgebildet habe. 
Bul. integer ist von PFEIFFER nicht abgebildet, er gibt aber bei der Beschreibung »Quito 
(IDA PFEIFFER)e an, so daß das oben erwähnte Stück der ALBERS'schen Sammlung 
scheinbar von gleicher Quelle stammt, wenn der Fundort und die Sammlerin nicht nach 
PFEIFFER dazu geschrieben sind. Ich habe nun dieses Stück durch Herrn EDGAR A. SMITH 
mit dem Typus in der CUMING’schen Sammlung vergleichen lassen, der darüber schreibt: 
»I consider your shell certainly an elongate form of ¿nmteger PFR. It most resembles 
the var. 8 minor P. Z. S. 1885 p. 114 but has the spire a little more elongated.« Das 
stimmt auch meinem abgebildeten P. pseudozostomus gegenüber, und deshalb gebe ich noch 
auf Taf. I, fig. 3 eine Konturenzeichnung dieses Stückes, das aber ebenso wie das 
PAETEL'sche, welches genau zu meiner Abbildung paßt, unzweifelhaft dieselbe Art ist. 
PILSBRY führt zzfeger unter Porphyrobaphe auf und bestreitet mit Recht die von MILLER 
behauptete Zugehörigkeit zu zostomus. Meine Gattung muß den abweichenden Embryonal- 
windungen nach bestehen bleiben, dagegen ist der Artname pseudotostomus zu streichen 
und durch zmfeger zu ersetzen. Das PAETEL'sche Stück mißt: 

61/4. 60,8 >< (27,7) 34,6 — 32,3 < 17,2. 
das hier abgebildete ALBERS'sche dagegen 
6!/a. 76,2 >< (30,0) 37,4 — 37,0 X 17,6. 


Le 


III. 
Bemerkungen zur Gattung Dryptus. 


Zu den in TRYON’s Manual of Conchology vol. X, pa. 37—43 von PILSBRY auf- 
geführten Arten gesellt sich noch die nachstehend zu beschreibende Form, die PFEIFFER 
unter Bulimus § 8 neben B. integer und labeo stellt, die in ALBERS Heliceen II freilich 
schon richtig unter Dryptes aufgeführt wird, während PILSBRY sie, freilich nur nach der 
Diagnose, da eine Abbildung nicht gegeben war, unter Thaumastus verzeichnet. Es 
handelt sich um Bul. plumbeus PFR., P. l. c. p. 49. Bei der Anfrage an Herrn EDGAR 
A. SMITH nach einigen der unter Zhaumastus aufgeführten und nicht abgebildeten 
PFEIFFER 'schen Arten, die ich der Vollständigkeit halber gerne besprochen und abgebildet 
hätte, konnte ich freilich einige der in der CUMING’schen Sammlung liegenden Typen 
nicht erhalten, aber Herr SMITH war so freundlich, mir wenigstens Doubletten von den 
Arten B. requieni und plumbeus zu schicken. Die erstere Art habe ich unter 7haumastus 
besprochen und abgebildet, die letztere Art folgt nun hier. Ich erkannte in dem mir 
geschickten Stück sofort, daß es sich dabei um eine Form handelt, die ich schon vor 
Jahren dem Dryptus pardalis FER. als unbeschriebene Varietät angereiht hatte, wenn diese 
auch etwas in der Form von dem englischen Stück abweicht. 

Dem Dryptus pardalis werden wohl allgemein /eptochilus PFR., linden! REEVE 
fig. 189, astrapoides JONAS in PHILIPPI Abbild. Taf. 2, figg. 3, 4 als Synonyme angereiht. 
Uber Zeptochilus kann ich nicht urteilen, PILSBRY bemerkt dazu (young shell), aber PFEIFFER 
führt ihn ja selbst schon als Synonym von pardalis an, desgleichen hat REEVE seinen 
lindeni nachträglich in B. astrapoides abgeändert. B. astrapoides JONAS liegt mir im 
Typus vor, und wenn auch das Stiick abgerollt und ziemlich farblos ist, so entspricht es 
doch gut den Stücken, die wir von B. pardalis besitzen, ebenso wie dem B. indent REEVE, 
dem das mir übersandte englische Stück von B. plumbeus auch sehr gut entspricht bis auf 
den dunklen Mundrand und dunklen Spindelumschlag. 

Nun ist das in FERUSSAC Histoire Taf. 112 figg. 7, 8 abgebildete Stück von 
B. pardalis der ganzen Form nach unausgewachsen, während der Beschreibung |. c. p. 43 
offenbar ausgewachsene Stücke vorgelegen haben, denn es wird dort eine Größe bis 12 cm 
angegeben. Außerdem aber, was wohl PFEIFFER bei Aufstellung seines B. plumbeus ent- 
gangen ist, heißt es daselbst für das Peristom »albido vel nigricante«, so daß also die 
dunkel gelippten mit zur Formenreihe von B. pardalis gehören. Es fragt sich freilich, ob 
das FÉRRUSSAC'sche Material von einem oder von verschiedenen Fundorten herstammt. 

Da nun das Londoner Stück etwas schlanker ist und ein verhältnismäßig etwas 
höheres Gewinde hat als die mir vorliegenden von WALLIS gesammelten Stücke, so schickte 
ich zwei derselben, ein bauchigeres und ein schlankeres, an Herrn SMITH zum Vergleich 
mit den typischen Stücken von Bul. plumbeus, wonach mir Herr SMITH folgendes schreibt: 
Das schlankere Stück sei ein wenig breiter als der Typus, die Farbe sei dieselbe, nur die 


30 

Lippe sei etwas dünner und nicht so dunkel gefärbt, während in dieser Beziehung das 
breitere Stück (dem in fig. 40 abgebildeten entsprechend) identisch sei. Der Typus wird 
darnach wohl ungefähr dem in den Figuren 41 und 43 abgebildeten Stücken entsprechen, 
auch die mir übersandte Doublette, die ich in fig. 39 abbilde, gehört dahin, die in der 
Form, bezw. dem höheren Gewinde, wie schon oben bemerkt, mehr dem Bul. linden: REEVE 
entspricht, von dem mir SMITH schreibt, daß er ihn in der CUMING’schen Sammlung ver- 
geblich gesucht habe, wohin es angeblich gehört, daß aber CUMING nicht sehr sorgsam 
mit als Typus beschriebenen Stücken umgegangen sei, wenn er sie gegen bessere habe 
umtauschen können. 

Da nun in der ganzen Gruppe die Form und der Aufbau der Gehäuse sehr ver- 
änderlich ist, so kann es sich bei den erwähnten Abweichungen vom typischen B. pardalis 
höchstens um verschiedene Lokalformen ein und derselben Art und zwar nach den voran- 
gehenden Erörterungen von Bul. pardalis FER. handeln, so daß ich nicht anstehe, alle 
diese Formen dem Sul. pardalis anzureihen. Weiteres Material von den verschiedenen 
in Frage kommenden Fundorten wird auch hier zu entscheiden haben, inwieweit die 
Variationsweite an ein und demselben Fundort geht und welche besondere Eigenschaften 
als Lokalformen aufzufassen sind. Ich muß noch bemerken, daß nach den Maßen, die 
PFEIFFER von Bul. plumbeus angibt, der Typus scheinbar nur ein höheres Gewinde im 
Verhältnis zur Mündungshöhe haben soll, da aber die letztere innen gemessen ist, so 
dürfte nach meiner Meßart PFEIFFER's Maß etwa 93 zu 48 sein müssen. 

PILSBRY hat bei Besprechung der einzelnen Arten der Gattung Dryptus ja zum 
Teil die feineren Skulpturverhältnisse, auch die der Embryonalwindungen, erörtert, wenn 
auch nicht ganz meiner Anschauung entsprechend, aber ich muß mich hier auf die eine 
Art beschränken, die ich nach besonders gut erhaltenen Stücken beschreibe. 


Dryptus pardalis forma plumbeus PFR. 


Taf. III, figg. 39, 41, 43. 

Das Gehäuse verhält sich in seinem Aufbau zu D. pardalis wie Th. magnificus 
zu taunaisit, insofern die Seitenkonturen des Gewindes gewölbter sind, wie es auch meist 
kürzer ist. Ich lege dabei die in P. fig. 36, REEVE (B. Zindeni) fig. 189, PHILIPPI B. 
astrapoides JONAS figg. 3, 4 zu Grunde, denen auch das in unserm Museum liegende 
Material von D. pardalis entspricht. Es ist ein mehr oder weniger offener Nabelspalt 
vorhanden (vereinzelt ganz bedeckt). Die Spindel ist mehr oder weniger gewunden, oben 
in einer mehr oder weniger starken Falte vorspringend, die immer weißlich ist. Spindel- 
ende und Basalrand bilden meistens einen Winkel. Die 5/4 Windungen sind zunehmend 
schräg aufgerollt, doch steigt die Naht an der Mündung plötzlich empor. Die Färbung 
ist wohl etwas dunkler als bei D. pardalis, unten ins olivenfarbige spielend, aber mehr 
bräunlich oft rötlich braun, der Wirbel ist dunkel, an der Naht hell. Die Zeichnung ist 
wie die von D. pardalis, sie besteht aus mehr oder weniger deutlich oder mehr oder 
weniger häufig gleichförmig ausbuchtenden dunklen Streifen. Der wesentlichste Unterschied 
mit D. pardalis ist das hell bláulich bis violett bräunlich graue Innere und die graubraune 
Färbung von Mundrand und Spindel, Der Callus ist nach innen zu weißlich bis hell bräunlich, 


31 





nach außen zuweilen verdickt und dann dunkler gefärbt; oer den ausgewachsenen Stiicken 
sehr dünn und mehr weißlich. 

Die 3 dunkel gefärbten, an der Naht helleren ee EHER nehmen 
ziemlich rasch an Breite zu, der Nucleus ist etwas eingesenkt, die erste Windung schwach 
ansteigend, oben etwas zusammengedrückt, so daß die Naht anfangs etwas vertieft liegt. 
Die Skulptur besteht aus in der Querrichtung etwas länglichen Körnchen, die dicht gedrängt 
anfangs Reihen in der Anwachsrichtung bilden, die aber später nach dem unteren Teil 
der Windung zu unregelmäßig verlaufen, sich kreuzen, auch mal unterbrochen sind und 
zunehmend feiner werden. Dazu kommen von der 3. Windung an flache, verhältnismäßig 
breite Wulste, die anfangs, wenn auch schwächer werdend, bis an die untere Naht gehen, 
dann durch seichte Gruben unterbrochen und in ihrer Richtung verändert werden. Bei 
abgerollten Stüchen hat man den Eindruck von ee körnigen ice die 
in der angegebenen Art verlaufen. 

Die spätere Skulptur besteht aus feinen und ERS Falten, die an da ‚Naht 
kräftiger ausgeprägt und dort kurz nach rückwärts gebogen sind. Hervortretend ist eine 
auf den mittleren Windungen unregelmäßige, dicht gedrängte, hammerschlagartige Skulptur, 
die auf der letzten Windung sich gerne in Spiralreihen ordnet. Die Mikroskulptur, die 
besonders auf der letzten Windung deutlich hervortritt, allerdings nur unter starker Lupe, 
besteht aus überaus feinen, dicht gedrängten Rippchen, die meist in der Anwuchsrichtung 
verlaufen, aber nach dem unteren Teil der Windung zu oft unregelmäßig gewellt oder 
sich durchschneidend geordnet sind. Sie lassen sich stellenweise sogar noch als gekörnte 
Rippchen erkennen, auch treten vereinzelt Körnchen in der Spiralrichtung neben den 
seichten Vertiefungen auf, welche diese feinen Rippchen gewissermaßen als Stäbchenreihen 
erscheinen lassen. Diese Skulptur tritt sehr ähnlich auch bei D. marmoratus, bezw. 
venesolensis auf, welche beide Formen ich nebenbei gesagt nicht für verschieden halte. 
Ich gebe Maße und Abbildungen nur von ausgewachsenen Stücken. 

ı) Das von London eingesandte Stück, zu dem Herr SMITH bemerkt, daß bei 2 Stücken 
der CUMING’schen Sammlung Venezuela als Pundort angegeben ist, während dem 
3. Stücke von unbekannter Herkunft der Fundort fehlt. Das mir gesandte Stück ist 
in der Außenfärbung heller als die sonstigen in unserer Sammlung liegenden Stücke 
und stammt wohl aus einer anderen Lokalität; es ist bei gleicher Anzahl der Win- 
dungen auch kleiner, schlanker, und der Übergang vom Spindelende in den Basalrand 
ist weniger deutlich winkelig. 

fig. 39. 5®/a. 90,3 >< (33,3) 42,2 — 45,6 X 21,6. 

2) Koll. O. SEMPER und H. STREBEL von WALLIS gesammelt und zwar in Ocaña, 
Neu Granada. 9 Stücke, von denen ich einige abbilde und die Maße gebe. 

fig. 43. 5%. 110,0 >< (37,8) 47,7 — 54,6 >< 22,0. 

Die Naht der letzten Windung steigt bei diesem Stiick besonders schrag 
herab, ohne daß eine erkennbare Beschädigung vorläge. 

fig. 40. 5'/s. 98,8 x (39,7) 49,5 — 55,6 x 23,0. 

5*/s. 91,7 x (35,6) 44,4 — 48,7 >< 20,5. 
5'/3. 98,0 >< (39,5) 49,0 — 53,7 < 22,0. 


3) 


se 


Das zweite Stück der Maßliste entspricht in der schlankeren Form mehr dem 
der fig. 39, aber das Gewinde ist etwas kürzer. 

Ferner von Sonson, Neu Granada, 1 Stück. Dabei liegt ein Zettel von SEMPER's 
Handschrift, offenbar nach WALLIS’ Auskunft: »Tier nicht lebend gesehen.« 

fig. 41. 5'/4. 85,0 X< (32,4) 41,8 — 45,4 X 19,3. 
Koll. SCHOLVIEN, ?Neu Granada. ı Stück, das in der Form und in dem Aufbau 
dem in fig. 41 abgebildeten Stück entspricht und nur größer ist. Dieses Stück ist 
das schlankere der beiden an Herrn SMITH eingesandten Stücke. 
5'/2. 97,6 (37,3) 45,9 — 52,0 X 22,3. 

Mousson führt in Malak Bl. 1869 p. 173 diese Art als Bul. plumbeus, auch 
von WALLIS gesammelt, auf und bemerkt dazu »vom unteren Magdalenengebiet«. 
Er ergänzt PFEIFFER's Beschreibung nur durch die richtige Bemerkung, daß der 
Mundrand oben zurückweicht, unten sanft vorsteht, was natürlich nur von der Seite 
gesehen bemerkbar ist. 


33 


Inhaltsverzeichnis. 
I. Bemerkungen zur Gattung Thaumastus ............. ......... Seite 1—27 
II. Nachtrag zur Revision der Unterfamilie der Orthalicinen ei. D 28 


Genus Pachytholus pseudotostomus n. sp., abgeändert in P. integer PFR. 
(Bul. integer PFR.). 
III. Bemerkungen zur Gattung Dryptus ........................... > 29 
D. pardalis forma plumbeus (Bul. plumbeus PFR., lindeni REEVE, 
astrapoides JONAS). 


Die Gattung Thaumastus (ALB) PILSBRY (Orphnus ALB.) ist hier zerlegt wie folgt: 


Gattung Thaumastus... ........ co cece ce ete eee eee Seite 4—16 
Untergattung Kava n. subg... ....... cece ne oreo > 16--17 

> Quechua n. subg. isu Ani » 17—I9 

> Atahualpa n. subg. sossen nunnana » 19—20 

Gattung Scholvienia n. gen. ..... .........ooooooooooo ens » 20—26 
- Untergattung Zhomsenta n. SUBE. 0... ccc ccc wwe oo .oonoo» » 26—27 


Da alle hierher gehörigen Arten in PILSBRY unter 7haumastus verzeichnet sind, 
führe ich dieselben alphabetisch geordnet an und füge nur in Klammer den neu auf- 
gestellten Gattungs- bezw. Untergattungs-Namen an. Die nur angeführten Artnamen sowie 
die Synonyme sind mit einem * versehen. 


Seite Seite 
achilles PFR........ O EDS 7 * hlocinchtss ROLLE . ....... da 10 
>» var. nehringi V. MART. .... 7 foveolatus REEVE................. 12 
*alutaceus REEVE.................. 26 * granocinctus PILSB....... 222.2... 10 
* bifasciatus PHIL......... 2.22.2022... 22 hartwegi PER... ......ooooooo.m.o.. 15 
bitaentata NYST. (Scholvienta) eh 22 hebes N. Spo ai kakene 
bitaeniata f. pallida n. f. (Scholvienia) 22 huancabambensis n. sp. (Scholvienia) . 26 
* bivittatus PHIL...........oo.oo.oo.o.» 22 *inca ORB. ....... Aged A 19 
*brephoides ORB.......o.o.ooooooo.o... 27 ¿serni PHIL. (Scholvienia) .......... 25 
brunneus n. sp. (Atahualpa) ........ 19 *iserni var. multifasciata ROLLE..... 32 


claritae n. sp. (Thomsenia)......... 27 Jaspidea f. minor MOREL. (Scholvienia) 24 


Seite 

jelski LUBOM. (Scholvienia).... ..... 24 
*Jargillerä PHIL..... ......... 5, 6, 9 
magnificas GRAT.. ............. 5,7 
melanocheilus NYST... ............ 10 

> f. granocinctus ....... 10 
*monozonalis DESH. ... .. ........ 7 
*pangoe MOREL. . ................ 1O 
porphyrea PFR. (Scholvienia) ....... 23 


requieni PER... au bron’ Sarees 13 


salteri SOW. (Quechua) .......... E 
* sangoe TSCHUDI 


* taentolus NYST.. 
“taymensis PHIL. ........ ......... 26 


thompsoni PFR. (Kara) 
* yanamensis MOREL 


Seite 


33 


Erklárung der Tafeln. 


Tafel I. 

Figur Seite Figur Seite 
1 Thaumastus taunaisti FER....... 6 5 Thaumastus magnificus GRAT.... 8 
2 » > Se. testes O 6 > taunatisit .......... 6 
3 Pachytholus integer PFR......... 28 7—I2 » magnificus ......... 8 
4 Thaumastus taunatisü........... 6 

Tafel II. 
Figur Seite | Figur Seite 
13 Thaumastus taunaisu f. achilles ! 20 Thaumastus hartwegi PFR.... .. 16 
var. nehringi s.. 222... 7 0221 » taunaisit FER....... 6 

14 Thaumastus taunaisu f. achilles.. 6 22 > hebes n. SP. ....... 9 

15 Scholvienta huancabambensis n. sp. 26 23 > taunaista f. achilles.. 7 

15a Kara thompsoni PFR. ... ..... 17 | 24 Quechua salteri SOW. .......... 18 

16 Thomsenia claritae n. sP........ 27 | 25 Atahualpa brunnea n. SP........ 19 

17 Thaumastus hartwegi PFR....... 16 | 26 Thaumastus hartwegi PFR....... 16 

18 Quechua salteri SOW. ......... 19 | 27 > melanocheilus f. grano- 

19 Thaumastus taunaisii f. achilles.. 7 ' cinctus (abnorm).. ........ II 

19a Scholvienia huancabambensis n. sp. 26 | 

Tafel II. 

Figur Seite | Figur Seite 

28 Scholvienia bitaeniata NYST...... 22 35 Scholvienia jelski LUBOM. ...... 25 

29 > > f. pallida.. 22 36 > jaspidea MOREL.. 

30 > » » .. 22 f. minor (Skulptur) 24 

31 » jaspidea MOREL. ° 37 > jelski LUBOM.... ... 25 

f. minor 24 39-40 Dryptus pardalis f. plumbeus PFR. 31 

32 » > » > 24 41 > > » » 32 

33 Thaumastus foveolatus REEVE... 13 | 42 Thanmastus requieni PFR........ 13 

34 Scholvienia jelski LUBOM........ 25 | 43 Dryptus pardalis f. plumbeus PFR. 31 


Abh. Nat. Ver. Hamburg, XIX. Bd., 3. Heft. 


H. Strebel, gez. 


H. Strebel, Conchologische Mitteilungen. 


Taf. II. 





Lichtdruck von Knackstedt & Co., Hamburg. 


a — 


Abh. Nat. Ver. Hamburg, XIX. Bd., 3. Heft. 





H. Strebel, gez. 


H. Strebel, Conchologische Mitteilungen. 








Taf. II. 





Lichtdruck von Knackstedt & Co., Hamburg. 


wee u Lu oO BE IR Tr we PN un en Bun on 


Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, 
herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 


XIX. Band, 4. Heft. 


Revision 


der 


Opiliones Plagiostethi (= Opiliones Palpatores) 


|, Teil: Familie der Phalangiidae. 


(Subfamilien: Gagrellini, Liobunini, Leptobunini.) 


Von 


Dr, C. FR. ROEWER. 
(Hamburg- Bremen.) 


— nn 


Mit 6 Tafeln. 


Ausgegeben im Oktober 1910. 


HAMBURG. 
L. FRIEDERICHSEN & Co. 
1910. 


mn i ee ee. mn Um nn 





Druck von GREFE & TIEDEMANN, Hamburg. 


In den Jahren, in welchen ich mich mit der Durcharbeitung der bisher beschriebenen 
Opiliones-Arten beschäftigt habe, standen mir außer der reichen Sammlung des Natur- 
historischen Museums in Hamburg, welche eine große Zahl von Typen der Autoren 
C. u. L. KocH, THORELL und LOMAN neben sehr vielen unbestimmten Tieren enthält, auch 
noch die nur zum Teil aus Typen bestehenden Sammlungen des Museums in Paris und des 
Britischen Museums in London zur Verfügung, deren unbestimmtes Material an dieser Stelle 
beschrieben wird. Recht großen Dank schulde ich für eine Anzahl von Typen dem großen 
Arachnologen E. SIMON in Paris, der mir einige seiner @agrella-Typen überlassen hat, 
und ebenso dem Arachnologen der Vereinigten Staaten Nord-Amerikas NATHAN BANKS 
in Washington, welcher mir eine reiche Kollektion von etwa 60 seiner Typen geschenkt 
hat. Ferner bin ich dem Museum von Amsterdam für die Einsicht der LOMAN'schen 
Typen der Kollektion WEBER und dem Berliner Museum für eine kleine Zahl der 
KARSCH’schen Typen zu Dank verpflichtet. In der Berliner Kollektion waren eine Reihe 
unbestimmter Formen, die zum Teil schon in dieser Arbeit beschrieben werden. In letzter 
Linie standen mir noch zur Verfügung die Sammlungen des Senckenberg-Museums in 
Frankfurt a/M. und des K K. Zoolog. Hofmuseums in Wien (letztere mit einer Anzahl 
KocH'scher Typen). 


In der vorliegenden Arbeit, die als erster Teil einer Gesamtrevision der bisher 
bekannten Phalangiden gedacht ist, werden vorerst nur die Opiliones Plagiostethi (= Palpa- 
tores) behandelt, und auch diese noch nicht ganz; die noch fehlenden Familien der 
Nemastomiden, Troguliden, Dicranolasmiden, Ischyropsaliden und Sclerosomiden, sowie 
die hier noch fehlenden Subfamilien der Familie der PAalangüden, (also die Phalangumi 
und Oligolophini) gedenke ich später in einer an diese Arbeit sich anschließenden 
zu behandeln. | 


Auf Grund des mir zur Verfügung stehenden sehr umfangreichen und durch- 
gearbeiteten Materials der oben genannten Museen und Sammlungen, der Menge der 
Vergleichsobjekte und der großen Anzahl vorliegender Typen dürften die hier aufgeführten 
Genera und Species — sowohl die von früheren Autoren beschriebenen, deren Diagnosen 
der Vollständigkeit halber in dieser Arbeit, wenn auch vielfach revidiert, wieder aufgeführt 
werden, als auch die neuen, bisher nicht beschriebenen Genera und Species — als fest- 
stehend zu betrachten sein. Die Variationsweite der einzelnen Arten wurde möglichst 
genau, soweit das vorhandene recht zahlreiche Material an Typen es zuließ, untersucht 


4_ 
und festgelegt; viele Arten konnten jedoch nicht identifiziert werden, da ihre Autor- 
Diagnosen — bei dem Mangel der Typen — nicht ausreichten; sie mußten als spec. 
spurii aufgeführt werden. Ebenso ist ein Teil der Typen älterer Autoren einzuziehen, 
weil, wie ich mich in diesen Fällen an den Typen selber überzeugen konnte, unzweifelhaft 


junge, nicht erwachsene Tiere vorliegen, die natürlich keinen Anspruch auf Beibehaltung 
ihrer Namen machen können. 


Alles in allem beabsichtige ich durch die hier vorliegende Arbeit einen Gesamt- 
überblick aller bisher bekannt gewordenen — schon beschriebenen und vieler neuen — 
Genera und Arten der drei Subfamilien (Gagrellini, Liobunini, Leptobunini) der Familie der 
Phalangiidae zu geben, zu der außer diesen drei noch die zwei Subfamilien (Phalangzini und 
Oligolophint) gehören, die aber einer späteren Arbeit vorbehalten sind. 


(Die mit einem * versehenen Arten habe ich entweder als Type gesehen oder 
neu beschrieben.) 


9 


Opiliones Sunov. 


Phalangides, SUNDEVALL 1833, Consp. Arach., Londini Gothorum, 
Opilionides, Koch 1839, Übers. d. Arach. Syst. 

Opilionides, HAHN und Koch 1839 — 1849, Die Arachniden. 
Opilionini, SOERENSEN 1873, Naturh. Tidsskr. (3), 8. 

Opiliones, SIMON 1879, Arach. d. France, VII. 

Opiliones, SIMON. 1879, Ann. Soc, ent. Belgique, p. 183— 241. 
Opiliones, SOERENSEN 1884, Naturh, Tidsskr. (3), 14. 

Oßilioni, THORELL 1891, Ann, Mus, civ. Genova, XXX, p. 669. 
Opiliones, LOMAN 1902, Zool. Jahrb, Syst. XVI, p. 163. 
Opilioniden, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Faun. Chil. III, p. 117. 
Opilionidae, Pocock 1902, Ann, Mag, Nat. Hist. Ser, 7, vol. X, p. 504. 
== Opiliones, CAMBRIDGE 1894—1905, Biol. Centr, Am, — Araneae II. 


(Taf. I Fig. 1—23.) 


Die Opiliones bilden eine Ordnung der Arachniden oder Spinnentiere. 

Der Körper der Opiliones zerfällt in einen vorderen Abschnitt (= Cephalothorax) 
und einen hinteren (= Abdomen). Die Segmente, welche zum Cephalothorax verwachsen 
sind, sind dorsal nicht mehr deutlich erkennbar; nur die zwei letzten sind bisweilen durch 
2—3 Querfurchen deutlich von einander und vom Abdomen abgesetzt, (doch fehlen auch 
die Furchen manchen Gruppen vollständig). Ventral sind sämtliche Cephalothoraxsegmente 
durch die Mundteile und Coxenglieder der Beine verdeckt Die vorderen Seitenecken 
des Cephalothorax zeigen mehr oder minder deutlich jederseits die Öffnung einer Drüse 
(Lateralporen). 

Mehr oder minder in der Mitte auf dem Cephalothorax finden sich zwei Punkt- 
augen, welche (je eines jederseits) meist auf einem deutlich erhöhten, wenigstens gewölbten 
Augenhügel sitzen. | 

Das Abdomen ist quer seiner ganzen Breite nach mit dem Cephalothorax ver- 
wachsen, oft von ihm durch eine Querfurche getrennt. Die Zahl der Rückensegmente, 
deren Zahl und Homologie noch nicht durch vergleichend-embryologische Untersuchungen 
feststeht, beträgt meist 9, ist aber selten deutlich kenntlich, weil mehr oder minder 
gruppenweise Verwachsungen in den einzelnen Familien auftreten. Bisweilen sind die 
Rückensegmente des Abdomens entweder durch weiche Querfurchen deutlich kenntlich 
getrennt, oder es sind die ersten 5 (oder auch selten mehr) zu einem harten Dorsalscutum 
verwachsen, welches bei gewissen Gruppen durch Stacheln oder Dornen bewehrt ist. 
Wenn ein Dorsalscutum vorhanden ist, so bleiben meist die letzten Dorsalsegmente des 
Abdomens frei, rücken aber dann oft auf die Bauchseite hinah. Frei bleibt immer die 
Analplatte, welche bei einigen Familien noch kleinere Chitinplättchen neben sich aufweist, 
deren Wert für die Homologisierung aus ebendemselben Mangel an vergleichend-embryo- 
logischen Untersuchungen noch nicht festliegt. 


| 


6 

Die acht Ventralsegmente des Abdomens sind größtenteils meist deutlich durch 
Querfurchen kenntlich und nur selten in ein hartes Ventralscutum verwachsen. Das 
erste Ventralsegment bildet die Genitalklappe (Taf. I, Fig. ı und 2g), welche von hinten 
her zwischen die Coxenglieder der Beine vorgeschoben ist, diese von einander trennt und 
unter sich die Geschlechtsöffnung und die zurückgezogenen Genitalorgane (den Penis 
(Taf. I Fig. 9—14) oder den Ovipositor (Taf. I Fig. 15, 16, 17)) birgt. Ihre Form und 
Größe, auch ihre Lage zu den Coxen der Beine hat großen systematischen Wert für die 
Scheidung der Familien und Unterfamilien etc. — (Ein Postabdomen, wie es bei anderen 
Arthrogastren vorhanden ist, fehlt den Opiliones.) — Das erste (zweite) Ventralsegment 
weist außerdem 2 Stigmen auf, die entweder deutlich sichtbar sind oder in den Fugen 
zwischen Coxa IV und Bauch verborgen liegen. 

Vor der Genitalplatte, unter deren vorderem Rande die Genitalöffnung liegt, befindet 
sich auf der Ventralseite die Mundgegend, welche von mehreren Chitinplättchen umrahmt 
ist: es ist zu unterscheiden zwischen den seitlichen (paarigen) Kauladen oder Maxillarloben 
als Anhängen der Palpen und Coxenglieder der Gliedmaßen und den medianen (unpaaren) 
Teilen, welche vor der Genitalplatte liegen: das Sternum, welches meist größtenteils unter 
den Maxillarloben verborgen ist, wenn diese nicht fehlen; seine Ausbildung und Form 
hat den größten Wert für die Unterscheidung der Unterordnungen und Familien (Taf. I 
Fig. 1—8 ls und st). Das Sternum besteht bei der einen Hälfte der Opiliones aus 
zwei unpaaren, medianen, hintereinanderliegenden Stücken, die in den einzelnen Familien 
sehr ungleich entwickelt sind; bei der anderen Hälfte nur aus einem unpaaren medianen 
Chitinstück. Die Form und Lage des Sternums ist für die Systematik der Familien von 
größter Bedeutung. LOMAN (1902) nennt das vordere Chitinstück Labium sternale 
(Taf. I Fig. 1-6 Is), das hintere das Sternum (Taf. I Fig. 1—6 st); Pocock (1902), 
(dessen vergleichend-anatomische Untersuchung über die Homologisierung dieser Chitinteile 
und seine darauf fußende systematische Gruppierung der Opiliones mir übrigens wohl- 
begründet und auch phylogenetisch sehr wertvoll erscheint), nennt sie vordere und hintere 
Sternalplatte (anterior sternal plate [labium] und posterior sternal plate). Die vier Kau- 
laden oder Maxillarloben, welche je zwei seitlich der Mundgegend sitzen, sind Anhänge 
der Palpen und der Coxenglieder der Gliedmaßen. Paar I von ihnen setzt sich basal an © 
das Coxalglied der Palpen (Taf. I Fig. 1—6 ml), Paar II an die Coxalglieder von Bein- 
paar I (Taf. I Fig. 1—8 m1); diese vier Maxillarloben sind bei den einzelnen Familien 
mehr oder minder entwickelt und frei beweglich. Bei einem Teil der Opiliones finden 
sich auch Maxillarloben am Coxalgliede von Beinpaar II (Taf. I Fig. 1—3 m2); sie sind 
dann entweder frei beweglich (und bieten in ihrer Lage den Anhalt fiir die Einteilung in 
weitere Gruppen) oder rudimentär; einem anderen großen Teil der Opiliones fehlen sie 
ganz (Taf. I Figur 1—8). Ein viertes Maxillarlobenpaar findet sich rudimentär noch bei 
einem Teil der Opiliones als Anhängsel am Coxalglied des III. Beinpaares, ist aber 
niemals frei und eigener Bewegung fähig. 

Die Mandibeln (Cheliceren oder Kieferfuhler), am unteren Vorderrande des 
Cephalothorax über der Mundöffnung eingelenkt, bestehen aus drei Gliedern; sie weisen 
olt sekundäre Geschlechtsmerkmale auf in Größe und Form und Bewehrung. Glied I 


7 


— a 


sitzt meist wagerecht, während Glied II knieförmig, senkrecht zu Glied I eingelenkt 
erscheint. Glied II (Klauenglied oder Zangenglied) hat am Ende eine spitze, hakenartige 
Klaue, gegen welche Glied III (als bewegliche Klaue) bewegt werden kann. Glied III 
(das bewegliche Zangen- oder Klauenglied) ist nur so groß wie der Klauenfortsatz von 
Glied II, ebenso spitz und hakenförmig: es bildet mit dem unbeweglichen Klauenfortsatz 
von Glied II die Mandibularzange oder Schere. Über der basalen Einlenkung von Glied I 
der Mandibeln befinden sich median unterhalb des Stirnrandes des Cephalothorax bei 
einem großen Teil der Opiliones zwei mehr oder minder spitze, oft aber auch ganz 
stumpfe Supramandibularfortsätze. 

Die Palpen (Kiefertaster, Maxillarpalpen oder Pedipalpen) sind paarig und stehen 
je eine jederseits der beiden Mandibeln. Sie bestehen aus sechs Gliedern: dem beweglichen 
(Coxen-) oder Maxillarglied, dem kurzen Trochanter, dem meist langgestreckten 
Femur, dem kürzeren Kniestück oder Patella, der längeren Tibia und dem einen 
Tarsus-Gliede, welches entweder länger oder kürzer ist als die Tibia. Patella und Tibia 
(viel seltener der Femur) sind nur bei einzelnen Gruppen der Opiliones am oberen Innen- 
ende mit je einer größeren oder kleineren Apophyse versehen. Im übrigen bildet die 
Form und Bewehrung der Palpenglieder (obwohl auch an ihnen sekundäre Geschlechts- 
merkmale gefunden werden) wichtige Unterscheidungsmerkmale schon für die Familien. 
Das Tarsenglied ist entweder bewehrt mit einer einfachen oder kammzähnigen Endklaue 
oder auch ohne solche und unbewehrt. 

Die Zahl der meist langen, dünnen, selten kurzen Beine beträgt 8. Alle 4 Paare 
sind Laufbeine, selten wird Paar I durch sekundäre Geschlechtsmerkmale in Gestalt und 
Bewehrung verändert; dasselbe gilt von Paar IV. Des Weiteren ist die Größe, Stärke 
und Bewehrung der Beine von systematischer Bedeutung. Jedes Bein besteht aus folgenden 
Gliedern: Coxa, Trochanter, Femur, Patella, Tibia, Metatarsus und eine mehr 
oder minder große Anzahl von Tarsengliedern, deren letztes eine oder zwei (für die 
systematische Trennung der Familien wichtige) Endklauen trägt (Taf. I Fig. 18—23). 
Die Coxa des IV. Beinpaares ist bei einem großen Teil der Opiliones Südamerikas 
(Gonyleptides etc.) stark verdickt. Bisweilen haben Femora, Tibien und Metatarsen 
unbewegliche (sog. Pseudo-) Gelenke, deren Vorkommen für einige Familien und Sub- 
familien, ja für bestimmte Genera charakteristisch ist (vergl. w. unten: Gagrellini, Liobunini). 

Die Opiliones sind eierlegende Arachniden. Zur Zeit der Fortpflanzung kommen 
unter den J' erbitterte (beobachtete) Kämpfe vor, welche die bisweilen extrem entwickelten 
sekundären Geschlechtsmerkmale der GO erklären. Bei der Begattung stehen sich d und 
Q Stirn gegen Stirn gegenüber; während Mandibeln und Palpen und die ersten Beinpaare 
hierbei zum Festhalten und Tasten dienen, werden die letzten Beinpaare zum Feststemmen 
am Boden gebraucht. Das co senkt dann die Spitze des Penis in die Genitalöffnung des 
@. Der lange Ovipositor des Y ist sehr schmiegsam und mit feinen Tastwärzchen und 
Tasthärchen besetzt; er wird benutzt, um die Eier an geschützten Stellen des Bodens 
abzulegen, wo sie vom € verlassen werden und (in den meisten Fällen) den Winter oder 
die ungünstige Jahreszeit überdauern, sodaß erst im nächsten Jahre die jungen Tiere aus- 
schlüpfen. Diese sind den erwachsenen nicht immer ähnlich, machen aber, obwohl mehrere 


8 

Häutungen, so doch keine Metamorphose durch. Die jungen Tiere haben vielfach, 
besonders bei nahe verwandten, Arten ein völlig gleichartiges Aussehen. Die Chitin- 
bewehrungen sind bei ihnen viel weniger ausgebildet als bei den vollkommen erwachsenen 
Tieren, ja fehlen ihnen bisweilen ganz. 

Die Opiliones leben vom Detritus des Bodens; einige Gruppen aber auch wohl 
von zu erbeutenden anderen Tieren. 

Die Opiliones sind über den ganzen Erdball verbreitet; man hat sie gefunden 
im höchsten Norden der alten und neuen Welt wie an den Südspitzen der Kontinente 
und auf einzelnen Inseln. Dabei ist hervorzuheben, daß gewisse Familien ein eng- 
begrenztes Wohngebiet haben (wie bei den einzelnen Gruppen weiter unten hervorgehoben 
werden wird). 

(Die für die einzelnen Unterordnungen, Familien etc. maßgebenden Merkmale sind 
unter diesen angegeben.) | 


— 1) Cephalothorax vom Abdomen meist getrennt; Rückensegmente bis auf die 
letzten 4 meist verwachsen. Palpen dünn und lang, ihr Tarsus zylindrisch, 
ohne größere Dornen und mit kleiner einfacher oder kammzähniger oder 
auch fehlender Endklaue. — Coxen aller 4 Beinpaare gleich groß, 
einzeln beweglich und gegen der Mund konvergierend; Coxa I oder IV 
selten stärker verdickt als die übrigen. Maxillarloben Bein I frei beweglich 
(Taf. I Fig. 1—6). Genitalófínung sehr nahe hinter der Mundöffnung. 
Sternum aus 2 hintereinanderliegenden Teilen bestehend. Bein II am 
längsten; Tarsen aller vier Beinpaare mit einfacher Hakenendklaue 
(Taf. I Fig. 18 u. 19). Penis lang und dünn, seine Muskulatur weit hinten 
an der Basis des Gliedes liegend. (Taf. I Fig. 10, 11, 12, 14) Ovipositor 
lang und schlauchartig. (Taf. I Fig. 17.) Opüiones Plagiostethi. 

(= Palpatores). 

— Cephalothorax und Rückensegmente des Abdomens (bis auf die 4 letzten) 
in ein hartes Dorsalscutum verwachsen. Palpen robust und kräftig, ihr 
Tarsus flach, stark bedornt und im Querschnitt sichelförmig, mit kräftiger 
Endklaue. — Coxen der Beine parallel verlaufend, nicht konvergierend 
(Coxa IV oft stark verdickt und mit dem ersten Ventralsegment ein 
hartes Ventralscutum bildend). Maxillarlobus Bein I mit Coxa I fest und 
unbeweglich verwachsen (Taf. I Fig. 7 u. 8 mı). Sternum nur aus 
einem sehr schmalen Stück bestehend (Taf. I Fig. 7 u. 8). Genitalöffnung 
weit von der Mundöffnung entfernt. Bein IV meist am längsten; Bein I 


1) Die hier gegebene Tabelle der Unterordnungen der Opiliones ist nach den von LOMAN 1902 
veröffentlichten Arbeiten gegeben. Die Figuren, welche Sternum betreffen, sind zum Teil aus der Arbeit von 
Pocock 1902. Die Stellung der Cryptostemmiden, Sironiden und Gibbocelliden im System der 
Opiliones ist so unsicher, daß sie hier, wo mir kein Exemplar einer dieser Gruppen zur Verfügung stand, 
höchstens anhangsweise erwähnt werden können. 


9 


und II stets mit einfachen Endklauen der Tarsen; Bein III und IV 

entweder mit zweispaltigen Endklauen oder (jung!) mit Arolium (Haft- 

scheibe) (Laniatores, Taf. I. Fig. 20, 21) oder andererseits mit je einer 

starken Endklaue, die innen und aussen eine viel kleinere trägt, oder 

(jung!) je eine einfache Klaue mit beiderseits feinen Nebenhäkchen 

(Insidiatores Taf. I. Fig. 22, 23). Penis kurz, seine Muskulatur fehlend 

(Taf. I Fig. 9) oder im vorderen Teil (Eichel) liegend (Taf. I Fig. 13). 

Ovipositor kurz (Taf. I Fig. 15, 16). Opiliones Mecostethi. 
(= Laniatores + Insidiatores). 


Opiliones Plagtostethi SIMON 
(= Palpatores THORELL). 


SOERENSEN 1873, Naturh. Tidsskr. (3). VIII, p. 514—515. 

THORELL 1876, Ann, Mus. civ. Genova VIII, p. 462—469 (Palpatores). 
SIMON 1879, Arachn. d. France. VII, p. 157 (Opiliones Plagiostethi). 
HANSEN 1884, Naturh. Tidsskr. (3). XIV. 

SOERENSEN 1884, Ent. Tidsskr. V. Stockholm, p. 26. 

KRAEPELIN 1896, Mitt, naturhist. Mus. Hamburg XIII. 

BECKER 1896, Ann. Mus. Belg. XII. 

LOMAN 1902, Zool. Jahrb, Suppl. VI. Faun. Chil, Bd. IIl, p. 117—194. 
LoMAN 1902, Zool. Jahrb, System XVI, p. 170—172. | 
Pocock 1902, Ann. Magaz, Nat. Hist. (7) X, p. 505—516. 
CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr, Amerik. Araneae II, 


Dorsalsegmente des Rückens mehr oder weniger verwachsen, nur die 3—4 
letzten stets frei; auf dem Cephalothorax ein Augenhügel mit jederseits einem Auge. 
Maxillarloben an Coxa von Bein I deutlich und frei einzeln beweglich. Maxillar- 
loben an Coxa von Bein II entweder frei beweglich (Fam.: Phalangiidae, Sclerosomatidac, 
Ischyropsalidae) oder fest mit Coxa von Bein II verwachsen (Fam.: Nemastomidae, 
Trogulidae, Dicranolasmidae). Sternum in zwei hintereinander liegende Teile zerfallend, 
von denen der hintere (Taf. I Fig. 1—6, st) sich unter dem Vorderrand der Genitalplatte 
anschließt. Die Größenverhältnisse und die Form der beiden Stücke (das vordere: Labium 
sternale und das hintere: Sternum) sind für die Unterscheidung der Familien von großem 
Wert (Taf. I Fig. 1— 6, ls und st).!) — Genitalöffnung sehr nahe hinter der Mund- 
öffnung. -— Coxen der Beine schräg auf die Mundhöhle zu convergierend. — Palpen 
dünn und lang; Tarsalglied zylindrisch, nicht schalenartig flach, nicht stark lang bedornt, 
sondern nur mit einfacher oder kammzahniger oder auch völlig fehlender Endklaue. — 


1) Anmerkung: Die zur Trennung der Familien der Palpatores angegebene Tabelle ist die von 
Pocock 1902 auf Grund seiner Untersuchungen am Sternum der Opiliones aufgestellte, welche CAMBRIDGE 
1904 desgleichen verwendet und die auch mir sehr wohl begründet erscheint; die von LOMAN 1902 angegebenen 
Merkmale zur Abtrennung der Familien haben hiernach einen gut stützenden Wert, indem sie die von PoCocK 
aufgestellte Einteilung, meines Erachtens, im wesentlichen auch für andere Organe als gerade das Sternum 
durchführen, 


IO 


Das letzte Tarsalglied aller vier Beinpaare trágt eine einfache, hakenartige Endklaue 
(Taf. I Fig. 18 und 19) — Penis langgestreckt mit mehr oder minder deutlich abgesetzter 
Eichel, welche durch eine feine Sehne mit dem in der Basis des Penis liegenden Muskel 
verbunden ist (Taf. I Fig. 10, 11, 12 und 14) — Ovipositor lang, schlauchartig, aus 
einzelnen, gleichen, muskulösen Ringeln bestehend; Endringel längs aufgespalten und mit 
Tastwärzchen versehen, welche Gruppen feiner Tastbörstchen tragen (Taf I Fig. 17). 


Die Opiliones Plagiostethi zerfallen in zwei Abteilungen, die Apagosterni 
mit 3 Familien (Phalangiidae, Sclerosomidae, Ischyropsalidae) und die 
Eupagosterni mit 3 Familien (Nemastomidae, Dicranolasmidae, Trogulidae), 
welche sich nach folgender Tabelle (POCOCK 1902) voneinander trennen lassen: 


Labium sternale klein und eingekeilt zwischen den Maxillarloben von Coxa 
von Bein I; hintere Sternalplatte (Sternum) länger als breit, vorn schmal, 
sich an das Labium sternale anschließend und hinten nach rechts und 
links einen Fortsatz abgebend, an welchen die Coxen von Bein III und 
IV anstoßen; Hinterrand des Sternums mehr oder minder stark nach vorn 
ausgebuchtet (Taf. I Fig. 4, 5, 6 — ls, st); Coxa IV nicht zwischen 
Genitalplatte und Coxa III weit vorgeschoben und Coxa III nicht über- 
deckend; Maxillarloben von Coxa II nicht beweglich, sondern fest mit 
dem Coxengliede verwachsen (meist sehr undeutlich). Bezähnelung der 
Mandibularklauen sägeartig. Penis ohne bewegliche Eichel (Taf. I Fig. 14) 

Eupagosterni. 


(Fam.: Nemastomidae, Dichranolasmidae, Trogulidae). 


Labium sternale breit und fast quadratisch, etwa so lang wie breit und ver- 

dickt, mehr oder weniger durch die Maxillarloben der Beincoxen I (Taf. I 

Fig. 1, 2, 3 — ls) verdeckt; hintere Sternalplatte (Sternum) etwa 2 mal breiter 

als lang, ihre größte Achse quer zur Längsrichtung; ihr Hinterrand nicht 

ausgebuchtet, sondern gerade (Taf. I Fig. ı, 2, 3 — st). — Coxa IV 

schickt einen Fortsatz nach vorn zwichen die Genitalplatte und Coxa III; 

Maxillarloben an Beincoxa II sehr deutlich und frei beweglich. Bezähne- 

lung der Mandibularklauen ungleichmäßig. Penis mit deutlich abgesetzter 
Eichel (Taf. I Fig. 10, 11, 12). Apagosterni. 
(Fam.: Phalangiidae, Sclerosomidae, Ischyropsalidae). 


Apagosterni (POCOCK 1902) 
= Apagosterni, Pocock 1902, Ann. Magaz. Nat. Hist. (7), X, p. 510. 
Die unterscheidenden Merkmale der Apagosterni sind: 
Maxillarloben an Coxa II deutlich und frei beweglich (Taf. I Fig. 1, 2, 3; m 2). 


Coxenglieder der Beine aller vier Paar frei beweglich und Coxa IV mit nach vorn 
vorgestrecktem Fortsatz zwischen Genitalklappe und Coxa III (Taf. I Fig. 1, 2, 3, 
I, II, III, IV). 


me 
Labium sternale (vorderer Teil des Sternums) von den Maxillarloben von Bein I 
größtenteils verdeckt, fast quadratisch (Taf. I Fig. 1, 2, 3 Is). 


Hintere Sternalplatte doppelt so breit wie lang, hinten nicht ausgebuchtet; ihr Hinter- 
rand liegt wenig unter dem Vorderrand der Genitalplatte (Taf. 1 Fig. 1, 2, 3 st). 


— Palpentarsus viel länger als die Palpentibia und mit einer deutlichen 

Endklaue bewehrt; Coxa von Beinpaar IV an ihrer Basis auf der Hinter- 

seite mit den Seiten des II. Ventralsegments (Stigmensegment) des Abdomens 

fest verwachsen; Maxillarloben von Beinpaar II in einer geraden Linie oder 

gegeneinander einen stumpfen Winkel bildend vor der Genitalplatte 
liegend (Taf. I Fig. 1, 2 m 2). 

a) Cephalothorax an seinem Hinterrand mit dem Abdomen nicht fest 

verwachsen, hier eine deutliche Querfurche; Stinkdrüsenöffnungen an 

den oberen Vorderecken des Cephalothorax sichtbar; Analplatte einfach. 

| 1. Fam. Phalangiidae. 


b) Cephalothorax an seinem Hinterrande fest mit dem Dorsalscutum 
des Abdomens verwachsen, hier durch keine Querfurche getrennt; 
Stinkdrüsenöffnungen verborgen liegend; Analplatte jederseits mit 
einem kleinen Chitinplattchen. 2. Fam. Sclerosomidae. 


— Palpentarsus kürzer als die Palpentibia und nicht mit einer Klaue be- 
wehrt, unbewehrt; Coxa von Beinpaar IV nicht mit den Ventralsegmenten 
verwachsen, frei beweglich; Maxillarloben von Beinpaar II zwischen Coxa I 
und II schräg liegend (Taf I Fig. 3 m 2), weit von einander entfernt, 
den Vorderrand der Genitalplatte überhaupt nicht berührend. 
3. Fam. Ischyropsalidae. 


I. Fam.: Phalangiidae SIMON u. POCOCK. 


Phalangides, SUNDEVALL 1833, Consp. Arachn., Londini Gothorum (ad part.). 
Opilionides, C. KocH 1839, Übersicht des Arachnidensystems (ad part.). 
Opilionides, HAHN und C. Koch 1839—49, Die Arachniden (ad part.). 
Phalangidae, H. Woop 1868, Communic, Essex. Inst., vol. VI, p. 10—40. 
Opilionini, SOERENSEN 1873, Naturhist, Tidsskr. (3), V, 8. 

Phalangioidae, THORELL 1876, Ann. Mus, civ, Genova, VIII, p. 462 (ad part.). 
Phalangiidae, SIMON 1879, Arachn. d. France, VII, p. 158 (ad part.). 
Phalangiidae, Pocock 1902, Ann. a, Magaz. Nat. Hist. Ser. 7, X, p. Sto. 


Hi bt te od od 


Chitindecke des Körpers weich oder lederartig; bisweilen bilden die vorderen 
Abdominalsegmente ein hartes Dorsalscutum. Zahl der Ventralsegmente 8, doch durch 
deutliche\Querfurchen nur 5 oder 6 erkennbar; das erste Ventralsegment bildet die Genital- 
platte, das zweite zeigt die beiden Stigmen dahinter, das achte ist die einfache Analplatte, 
welche keine lateralen Chitinplättchen aufweist. — Augenhügel oben auf dem Cephalo- 


2° 


12 

thorax, mehr oder weniger in der Mitte, hoch, knopfartig, deutlich vom Cephalothorax 
abgesetzt. Die zwei letzten Cephalothoraxsegmente (hinter dem Augenhügel) durch 
2—3 deutliche Querfurchen von einander und vom Abdomen getrennt. — Sternum 
relativ langgestreckt; die vordere Sternalplatte (Labium) liegt verdeckt und ist teilweise 
mit den Maxillarloben von Beinpaar I (Taf. I Fig. ı u. 2, 1s) verwachsen. Hinter ihr 
liegt die hintere Sternalplatte, welche mit ihrem freien Vorderrand den Hinterrand des 
Labiums überdeckt und kürzer aber breiter ist als die vordere. Die Längsachse der 
hinteren Sternalplatte liegt quer und ihr Hinterrand ist gerade oder wenigstens nahezu 
gerade (Taf. I Fig. ı u. 2 st). Maxillarloben von Beinpaar II deutlich und beweglich; 
sie überdecken von der Seite her zum Teil die hintere Sternalplatte und liegen vor dem 
Vorderrand der Genitalplatte entweder in einer geraden Linie (Taf. I Fig. 2, m2) oder 
bilden gegeneinander einen stumpfen Winkel (Taf. I Fig. 1,m 2). Coxa von Beinpaar IV 
mit einem fest verwachsenen Fortsatz eines letzten Maxillarlobus, der durch Furchen 
seitlich der Seitenränder der Genitalplatte sichtbar wird. — Coxen der Beine frei, nicht 
verwachsen, einzeln beweglich. Beintibien mit accessorischen Stigmen. Femora selten, 
Tibien häufiger, Metatarsen meist mit Pseudogelenken; viele Tarsenglieder, das letzte bei 
allen vier Beinpaaren mit einfacher Endklaue. Penis und Ovipositor langgestreckt (Taf. I 
Fig. 10, 11, 12, 17). Palpen lang und dünn; Tarsus länger als die Tibia und immer 
mit deutlicher Endklaue; Mandibeln sind bei den Geschlechtern oft sehr verschieden. 

(Diese Familie zerfällt in 5 Unterfamilien: Gagreliini, Liobunini, Leptobunini, 
Phalangiini, Oligolophini). 


1. Die Maxillarloben von Beinpaar II bilden vor dem Vorderrand der 

Genitalplatte eine gerade, zur Längsachse der Körpers quergestellte Linie; 

sie bilden gegeneinander keinen stumpfen Winkel (Taf. I Fig. 2m 2). 

Penis unterhalb der Eichel mit jederseits einer Drüsentasche (Taf. I Fig. 12). 2 
— Die Maxillarloben von Beinpaar II bilden von dem Vorderrand der 

Genitalplatte keine gerade Linie, sondern liegen in einem deutlich 

stumpfen Winkel vor den vorderen Seitenrundungen der Genitalplatte 

(Taf. 1 Fig. 1, m 2); Penis ohne solche Drüsentaschen (Taf. I Fig. 10, 11). 4 
2. Beinfemora mit Pseudogelenken, wenigstens Femur II mit einem Pseudo- 

gelenk; (Klaue der Palpentarsus immer kammzáhnig) 1. Subfam.: Gagrellini. 


— Beinfemora (auch Femur II) stets ohne Pseudogelenke 3 
3. Tarsalklaue der Palpen stets kammzähnig 2. Subfam.: Liobunini. 
-— Tarsalklaue der Palpen stets einfach, nicht kammzähnig 3. Subfam.: Leptobunini. 


4. Glied I der Mandibeln ventral unbewehrt, ohne vor- 
gestreckten Zahn | 4. Subfam.: Phalangiini. 


— Glied I der Mandibeln ventral besetzt mit einem stark 
nach vorn gerichteten Zahn 5. Subfam.: Oligolophini. 


1. Subfam.: Gagrellini THORELL.. 


THORELL 1889, Ann. Mus. civ, Genova XXVII, p. 521 — 729. 

THORELL 1891, Ann, Mus. civ. Genova XXX, p. 269--383. 

THORELL 189495, Bih. Svensk. Acad, Handl. Abt, IV No. 4, p. 1 - 63. 
LOMAN 1900, Zool Jahrb. Syst. Geogr. Biol, XIII, Heft 1, p. 71--104. 
LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. Geogr. Biol. XVI, Heft 2, p. 169—179. 
WITH. 1903, Linn. Soc. Journ.-Zool. vol. XXVIII, p. 466— 509. 

WITH. 1905, Boll. Mus. Zool. Anat. comp. Torino XX, p. 1—12. 
LOMAN 1905, Zool. Jahrb. Syst. Geogr. Biol. XXII, Heft 6, p. 755—758, 


(Taf. I Fig. 2.) 


Cephalothorax halbkreisförmig, über den Coxen ausgebuchtet und die beiden 
letzten Segmente gegen das Abdomen durch deutliche Querfurchen abgetrennt. 

Abdomen hat dorsal ein aus den ersten Segmenten hart verwachsenes Scutum, 
das bisweilen noch Spuren von Querfurchen aufweist. Das Scutum ist entweder unbewehrt, 
trägt oft aber auch 1—2 spitze Stacheln oder eine stumpfe Säule, selten einen stumpfen 
Höcker. Die letzten Dorsalsegmente sind frei und die Analplatte ist einfach. Die Bauch- 
segmente sind frei; ihr erstes ist parallelrandig nach vorn zwischen den Coxen als 
Genitalplatte vorgeschoben. Coxen der Beine frei, mit Randreihen viereckig stumpfen 
oder dreispitzigen Höcker, (die den jungen Tieren fehlen). 

Augenhügel knopfartig, bisweilen niedrig und breit und nur flach längsgefurcht, 
bisweilen sehr hoch und tief gefurcht; entweder ganz glatt gänzend, granuliert, bezähnelt 
oder mit einzelnen hohen Dornen oder stumpf aufgewölbten Höckern. 

Supramandibularfortsätze sehr deutlich, meist granuliert oder bezähnelt. 

Mandibeln in beiden Geschlechtern klein; Glied I dorsal glatt oder granuliert, 
ventral aber stets mit großem, vorgestrecktem, spitzem Zahn. 

Palpen: Maxillarloben der Palpen mit 2 Fortsätzen, von denen der eine meist 
stumpf, der andere spitz und dornartig ist. Femur meist so lang wie Patella und Tibia, 
so lang wie der Tarsus; bei beiden Geschlechtern keine Größenunterschiede. Palpenpatella 
meist mit deutlicher apicaler Innenapophyse; Tibia selten so gebaut (die jungen Tiere 
haben oft längere Apophysen an diesen beiden Gliedern, die dann den erwachsenen Tieren 
fehlen). Der Palpentarsus hat beim co (bisweilen mehr oder weniger regelmäßig und 
reichlich ausgebildet) eine ventrale Zähnchenreihe; die Tarsalklaue ist stets deutlich 
kammzähnig. 

Maxillarloben von Beinpaar II sind spitz dreieckig und bilden gegeneinander 
keinen stumpfen Winkel (wie bei den Phalangiini), sie liegen vielmehr in einer geraden 
Linie quer vor dem Vorderrand der Genitalplatte, welche seitlich meist auch ähnliche 
Hockerreihen aufweist wie die Coxenränder. (Taf. I Fig. 2). 

Beine meist sehr lang und äußerst dünn; selten kurz und robust. Femur II 
stets mit knotigen Pseudogelenken (1—6). Femur I, III und IV meist ohne, selten mit 
1—3 Pseudogelenken. Tibien und Metatarsen (besonders Paar II) mit Pseudogelenken. 
Tarsalendklauen aller Beinpaare einfach. 

Penis mit zwei eigentümlichen Drüsentaschen jederseits der Spitze (Taf. I Fig. 12). 


14 

Ovipositor lang und geringelt, vorn mit beborsteten Tastwärzchen besetzt und 
hier zweispaltig (Taf. I Fig. 17). 

Bei sehr vielen Gagrellinz-Arten ist der Rücken und besonders der Bauch oft mit 
dickem weißem Hautdrüsensekret (von wachsartiger Consistenz) bedeckt (LOMAN 1905). 

(Die Gagrellini verteilen sich auf Stidostasien und andererseits auf Mittel- und 
Südamerika). 

LOMAN (1902) rechnet das Genus Liobunum auf Grund der Lage der Maxillarloben 
von Beinpaar 11 zu den Gagrellini. Ich halte dafür, Liobumum und verwandte Genera 
von ihnen als besondere Subfamilie getrennt zu lassen, weil bei ihnen nie an den Bein- 
femora Pseudogelenke auftreten, während bei den Gagrellini immer wenigstens an 
Femur II Pseudogelenke vorhanden sind, wovon ich mich durch zahllose Untersuchungen 
überzeugt habe. Ich halte dieses Merkmal zur Trennung der beiden Subfamilien der 
Liobunini und Gagrellini durchaus aufrecht und benutze das Vorhandensein und die Zahl 
der Pseudogelenke an den Beinfemora der Gagrellini sogar zur festen Bestimmung einzelner 
Genera, in welche ich die Sammel-Genera Gagrella, Prionostemma etc. aufgeteilt habe. 
Durch äußerst zahlreiche Untersuchungen an Tieren derselben Species habe ich mich 
überzeugt, daß die Zahl und Verteilung dieser knotenartigen Pseudogelenke an den Bein- 
femora für ein und dieselbe Species immer konstant ist. Indem ich Unterschiede in der 
Bewehrung des Scutums, des Augenhügels und der Länge der Beine (Beinfemora) heran- 
zog, habe ich eine ganze Anzahl wohlcharakterisierter neuer (und alter) Genera erhalten, 
‚wozu mir das reiche Material (etwa '/s Typen) aus den Museen Amsterdam, Paris, 
London, Berlin, Wien und Hamburg zur Verfügung stand. 

Es seien mir noch einige Bemerkungen über die jungen, nicht erwachsenen Tiere 
gestattet, von denen schon KOCH 1861 sagt: »Das junge Tier ist aber von dem voll- 
ständig entwickelten in Form, Farbe und Zeichnung meist so verschieden, daß man leicht 
verführt werden kann, es als eigene Art anzusehen.« Das ist denn auch geschehen, wie 
ich mich vielfach überzeugt habe. So sind z. B. die Arten Mitopus mobilis KARSCH 
(1881) und Pseudoarthromerus-spurius KARSCH (1881) sicher Gaprellini, aber eben 
so sicher ist es nach den Typen aus dem Museum Berlin, daß es beides junge Tiere 
sind; dasselbe gilt von Gagrella nocticolor THORELL, die mir auch als Type vorlag, 
während Gagrella nocticolor var. disticta THORELL, deren Type ich auch untersuchen 
konnte, wohl das erwachsene Tier dazu ist. Bei diesen drei genannten Arten ergab die 
Untersuchung, daß der Genitalapparat nicht funkticnsfahig ausgebildet ist. Es sind also 
junge Tiere und ihre Namen daher einzuziehen. Alle diese jungen Gagrellini, wie auch 
viele andere dieser Subfamilie aus dem Hamburger, Londoner und Pariser Material, 
haben einen noch weichen Körper, dessen‘ Cephalothorax vielfach weiß und braun 
gesprenkelt ist, deren Rückensegmente noch nicht zu einem harten Scutum verwachsen 
sind. Ferner fehlen den ebenfalls noch weichen Coxen jegliche Spuren von Randhöcker- 
reihen und, soweit sie der Gruppe Gagrella angehören, ist der Dorsalstachel kaum entwickelt 
oder fehlt auch ganz. Auch ist der Augenhügel noch weich und vollkommen glatt und 
unbewehrt; er hat eine typische Zeichnung: er ist weiß und nur die Augen sind schwarz. 
Der ganze Körper ist an den weichhäutigen Stellen weiß, an den weniger oder schon 


15 
mehr verhärteten Chitinstellen braun, sodaß eine bei all diesen Tieren gleichartige braun- 
weiße Sprenkelung entsteht, die besonders die blassen Coxen typischerweise immer mit 
großen dunkelbraunen Endflecken versieht. Dagegen haben die Palpen oft außer der 
starken, beborsteten Patellarapophyse noch eine (meist kleinere) Tibialapophyse, die den 
erwachseneu Tieren meist fehlt. Die Beinfemora, die wohl schon die den erwachsenen Tieren 
eigene Zahl der Pseudogelenke aufweisen, sind nicht bezähnelt, sondern nur beborstet. 


Spec. pull.: Pseudoarthromerus spurius KARSCH 1881. 
Gagrella nocticolor THORELL 1889. 
Mitopus mobilis KARSCH 1881. 


Nach den vorhandenen Diagnosen nicht zu identifizieren sind: 


Spec. spur.; Gagrella monacantha HERBST 1798. 
Phalangium Ortoni \WOOD 1869. 


1. Dorsalscutum bewehrt mit stumpfem Höcker oder spitzen Stacheln oder ' 


dicker Säule in der Mediane 2 
— Dorsalscutum unbewehrt, gleichmäßig gewölbt oder flach, ohne Höcker, 
ohne Stacheln und ohne Säule 18 


2. Scutum mit einer Medianreihe aus 3—5 hintereinander stehenden Stacheln 
— Scutum median nur mit einem stumpfen Höcker oder ı—2 spitzen 


Stacheln oder einer dicken Säule 4 
3 Augenhügel vorn oben jederseits der Furche mit einem schlanken Dorne; 
Scutum mit 5 Stacheln (Süd-Ostasien) Syleus. 


— Augenhiigel oben glatt oder nur fein granuliert oder stumpfem Buckel, 

doch ohne längere Dornen; Scutum mit 5 Stacheln (Süd-Ostasien) Systenocentrus. 
4. Beinfemur II mit Pseudogelenken, I, III und IV ohne Pseudogelenke 5 
— Beinfemur II mit 3 Pseudogelenken; Femur I und III ohne Pseudogelenke; 

Femur IV mit ı Pseudogelenk; Scutum mit dicker stumpfer Säule 


(Süd-Ostasien) Marthanella. 

5. Beinfemur II mit nur ı Pseudogelenk 6 

`— Beinfemur II mit mehr als 1 Pseudogelenk 10 
6. Beinfemur II nicht doppelt so lang wie der Körper; Beinfemur I und III 

kürzer oder höchstens so lang als der Körper (Siid-Ostasien) Melanopa. 


— Beinfemur II mehr als doppelt (meist 3 mal) so lang wie der Körper; 
Beinfemur I und III länger (meist 1*/a—2 mal so lang) wie der Körper 7 
7. Scutum mit einer dicken, stumpfen oder spitzen Säule (Süd-Ostasien) Marthana. 
— Scutum mit schlankem, spitzen Stachel, bisweilen 2 Stacheln 8 
- 8. Augenhügel vorn oben jederseits der Furche mit einem schlanken 
größeren Dorn; Scutum mit zwei sehr dünnen, spitzen, gleich großen 
Stacheln (Süd-Ostasien) Dentobunus. 
— Augenhiigel vorn oben ohne größere Dornen, glatt oder bezähnelt; 
Scutum mit ı Stachel (oder 2, dann aber der vordere kleiner) 9 


16 


Augenhügel höchstens so hoch wie breit (Siid-Ostasien) Gagrella. 
Augenhügel wenigstens doppelt so hoch wie oben breit, basal sehr stark 
verengt, hier nur halb so breit wie oben (Celebes) Altobunus. 
Beinfemur II mit 2 Pseudogelenken (Siid-Ostasien) Metagagrella. 
Beinfemur II mit mehr als 2 Pseudogelenken II 
. Beinfemur II mit 3 Pseudogelenken 12 
Beinfemur II mit mehr als 3 Pseudogelenken 17 
. Beinfemur II nicht doppelt so lang wie der Körper; Beinfemur I und III 
kürzer als der Körper 13 
Beinfemur II über doppelt (meist 3—4 mal so lang) wie der Körper; 
Beinfemur I und III länger als der Körper 14 
Scutum auf Segment I mit einem stumpfen Höcker (Siid-Ostasien) Scotomenia. 
— Scutum mit 1—2 spitzen Stacheln (Siid-Ostasien) Aurivillia. 
Scutumstachel basal sehr dick, mit 1 oder 2 scharfen Spitzen und stark bezähnelt; 
Augenhügel doppelt so breit wie hoch, basal nicht verengt (Siid-Ostasien) 15 
Scutum mit einem schlanken dünnen, an der Spitze glatten Dorsalstachel; 
Augenhügel wenigstens so hoch wie breit 16 
. Scutumstachel mit 2 divergierenden Stachelspitzen (Borneo) Eumarthana. 
Scutumstachel einspitzig (Süd-Ostasien) Crassicippus. 


20. 


21. 


22, 


. Augenhügel oben glatt oder bezähnelt, doch basal unter den Augen 


entlang deutlich stark bezähnelt (Ceylon und Süden Vorderindiens) Maindronia. 
Augenhügel oben glatt oder bezähnelt, doch basal unter den Augen 


entlang vollkommen glatt (Siid-Ostasien) Gagrellula. 
Beinfemur II mit 4 Pseudogelenken (Süd-Ostasien) Eugagrella. 
Beinfemur II mit 5 Pseudogelenken (Siid-Ostasien) Hologagrella. 
Nur Beinfemur II mit Pseudogelenken; Beinfemur I, III und IV ohne 

Pseudogelenke 19 
Beinfemur IJ und IV mit Pseudogelenken; Beinfemur I und III ohne oder 

mit Pseudogelenken | 24 
Beinfemur II mit ı Pseudogelenk; Augenhügel doppelt so breit wie hoch 

(Süd-Ostasien) Zaleptus. 
Beinfemur II mit mehr als ı Pseudogelenk | 20 
Beinfemur II mit 2 Pseudogelenken 21 
Beinfemur II mit mehr als 2 Pseudogelenken 23 
Augenhügel bedornt oder bezähnelt 22 
Augenhügel vollkommen glatt, höher als breit; Coxenrandhöcker stumpf 

(Hinterindien) Verpulus. 


Augenhügel bezähnelt; bisweilen vorn mit einem größeren Zahn, doppelt 
so hoch wie breit; Coxenrandhöcker viereckig stumpf (Siid-Ostasien) Hypsibunus. 
Augenhügel mit 5 starken Dornen jederseits über den Augen; Coxen- 
randhöcker scharf dreispitzig (Paraguay) Pectenobunus. 


17 

23. Beinfemur II mit 3 Pseudogelenken; Coxenrandhöcker scharf dreispitzig ; 

Augenhügel glatt oder mehr oder minder gleichmäßig bezähnelt (Mittel- 
amerika und Norden von Südamerika) Geaya. 

— Beinfemur II mit 6 Pseudogelenken; Augenhügel vorn oben mit 2—4 

schlanken Dornen; Coxenrandhöcker viereckig stumpf oder stumpf drei- 
teilig (Süd-Ostasien) Ceratobunus. 

24. Beinfemur II und IV mit Pseudogelenken; Beinfemur I und III ohne 
Pseudogelenke 25 
— Beinfemur I, II, HI und IV mit Pseudogelenken 26 

25. Beinfemur II mit 3, IV mit 1, I und III ohne Pseudogelenke (Süd-Amerika) 
Prionostemma. 
—- Beinfemur II mit 6, IV mit 1, I und III ohne Pseudogelenke (Siid-Ostasien) Bastia. 

26. Beinfemur II mit 3 Pseudogelenken, I, III und IV mit je 1 Pseudogelenk 
(Süd-Amerika) Holcobunus. 

— Beinfemur II mit mehr als 3 Pseudogelenken; I, II und IV mit je 1 Pseudo- 
gelenk 27 

27. Beinfemur II mit 4 Pseudogelenken; Augenhügel gerundet und bezähnelt 
(Siid-Ostasien) Harmanda. 

— Beinfemur II mit 6 Pseudogelenken; Augenhügel vollkommen glatt, 

glänzend, doch vorn oben jederseits der Furche mit einem glatten, 
stumpf vorgewölbten, buckelartigen Höcker oder Buckel (Philippinen) Bullobunus. 


Syleus THORELL)). 


= Acanthonotus, C. J. Koch 1848, Die Arachniden Bd. XVI, p. 61, Fig. 1541. 
== Syleus, THORELL 1876, Ann. Mus, civ. Genova IX, p. 114. 


(Diagnose nach Koch): 
Augenhügel klein und schmal, jederseits mit deutlichem Zähnchenkamm, dessen 
erster Zahn vorn oben besonders groß ist. Scutum deutlich und mit 4 Mediandornen, 
deren erster der kürzeste ist. Coxenrandhöcker deutlich. Beine dünn und nur mäßig lang. 


Syleus niger (C. Koch). 
(Taf. I Fig. 24). 
(Diagnose nach Koch): (Maße nicht angegeben). 
Körper dorsal dicht grob und rauh granuliert; Cephalothorax mit seitlichen Ein- 
drücken, seine Mitte besonders rauh granuliert. Scutum gewölbt mit einer Medianreihe 
spitzer Dornen (4), die von vorn nach hinten an Größe zunehmen; Scutum überall rauh 


1) THORELL bemerkt 1876, daß der Name »Acanthonotuse schon ftir eine Crustacee vergeben ist, 
und schlägt deswegen den Namen Syleus vor. Von Systenocentrus SIMON unterscheidet sich dieses Genus 
durch den eigenttimlich bewehrten Augenhügel. Ich habe Syleus niger KOCH u. THORELL nicht gesehen, habe 
daher die Zahl der Pseudogelenke an den Beinfemora nicht feststellen können. Da dieses Genus zweifellos zu 
den Gagrellinen gehört, habe ich in der Bestimmungstabelle (nach THORELL 1887) die Scutumbewehrung als 
unterscheidendes Merkmal herangezogen. 


18 





granuliert. Genitalplatte glatt, aber nicht glänzend. Freie Ventralsegmente äußerst fein 
granuliert; Coxen rauh granuliert mit Randhöckerreihen. 

Augenhügel klein, sehr schmal, hoch und oben gerundet, hier mit 2 Kamm- 
reihen aus je 4 Zähnchen; der Zahn vorn oben groß und vorwärts gebogen; die drei 
hinteren stufenweise kleiner (Taf. I Fig. 24). 

Mandibeln klein (Glied I dorsal?). 

Palpen kurz und dick; Femur gebogen und bezähnelt; Patella mit deutlich ein- 
wärts gerichteter Endapophyse; Tibia etwas gebogen und zylindrisch; Tarsus so lang wie 
Patella + Tibia, apical wenig verdickt. Ä 

' Beine dünn; Femora fein bezähnelt. 

Färbung dorsal wie ventral schwarz; Augenhügel schwarz, die Spitzen seiner 
Kammzähne wie die Spitzen der Scutumstacheln bräunlichgelb. Mandibeln Glied II braun. 
Palpen schwärzlich, Tibienspitze und Tarsus blaßgelb. Coxen und Trochantere der Beine 
schwarz; die Beine bräunlichgelb, Femora und Tibien heller braun, doch Patella dunkel. 


— Indien (Bombay) — KOCH det. — THORELL rev. 


Systenocentrus Simon’). 


Systenocentrus, SIMON 1886, Act. Soc. Linn. Bordeaux 4. Ser. XL, p. 164. 
Oncobunus, THORELL 1889, Ann. Mus. Civ. Genova XXX, p. 667. 


Abdominalrücken mit deutlichem harten Scutum, welches 5 hintereinander stehende 
Stacheln trägt. Augenhügel niedrig, glatt oder granuliert. — Coxenränder mit Reihen 
viereckig stumpfer Höckerchen. Mandibeln Glied I ventral mit starkem, vorgestreckten 
Zahn; Tarsalklaue der Palpen kammzähnig. Beine mäßig lang; Metatarsen mit Pseudo- 
gelenken (ob Femora auch? wird weder von SIMON noch von THORELL angegeben). 


(Type: Systenocentrus quinquedentatus SIM.) 


ı. Körper 6 mm lang; Augenhügel niedrig, länger als breit, teilweise granuliert, nicht 
gefurcht. — Mandibeln schwarz glänzend. Beine (Tibia II) einfarbig quinquedentatus 
— Körper 2—3 mm lang; Augenhügel niedrig, breiter als lang und vorn oben jeder- 
seits mit kuppelartiger Aufwölbung (Buckel), granuliert, nicht gefurcht; Mandibeln 
blaß. Beine schwärzlich, Tibia II mit breitem weißen Ring galeatus. 


1) Die beiden Genera Systenocentrus und Oncobunus stimmen so sehr weitgehend tiberein, daß 
sie wohl in eines vereinigt werden müssen; ich habe beide Typen nicht gesehen, habe also das Vorhandensein 
und die Zahl der Pseudogelenke an den Beinfemora nicht feststellen können, schließe aber aus den angegebenen 
Diagnosen, die beide Tiere den Gagrellini zuzuweisen scheinen, auf ihr Vorhandensein; sollte sich eine in beiden 
Arten verschiedene Zahl der Pseudogelenke herausstellen, so müßten beide in 2 verschiedene Genera getrennt 
bleiben, 


T9 


Systenocentrus quinquedentatus SIMON 3). 


Systenocentrus quinguedentatus, SIMON 1886, Act, Soc, Linn. Bordeaux, 4. Sér., XL, p. 164. 
Systenocentrus quinguedentatus, SIMON 1904, Mission Pavie 1904, Arachn. p. 295. 
Systenocentrus quinguedentatus, WITH 1903, Linn. Soc. Journ., XXVIII, p. 605. 

(Diagnose nach SIMON): 


€ Körper 6 mm lang (Beinmaße nicht angegeben). 


Körper dorsal grob dicht und gleichmäßig granuliert (die Körnchen sind rundlich 
und abgeflacht); Stirnrand des Cephalothorax vorgewölbt; Cephalothorax beiderseits mit 
vertieften Eindrücken. Scutum beiderseits mit leichten Eindrücken, median mit einer 
Längsreihe aus 5 Dornen, von denen nur der letzte kürzer ist. Freie Ventralsegmente 
und Coxen dicht runzelig; Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel niedrig, wenig länger als breit, teilweise granuliert, weder gefurcht 
noch mit Zähnchen besetzt. 

Mandibeln klein; (Glied I dorsal?). Supramandibularfortsätze deutlich. 

Palpen kräftig (besonders Femur, Patella und Tibia); nur Tarsus dünn. Patella 
einfach, ohne Apophyse und etwa so lang wie die Tibia. Femur ventral fein und dicht 
bezáhnelt. Tarsalklaue kammzähnig. 

Beine kurz und kräftig; Femora (II nicht) apical dicker; Femora bezähnelt. 

Färbung des Körpers schwärzlich; Mandibeln schwarz glänzend; Palpen rötlich- 
braun, ihre Tarsen blasser; Beine schwarz, ihre Metatarsen und Tarsen rotbraun. 

— Siam (Chantoboune) SIMON det. 


ua 


Systenocentrus galeatus (THORELL)?). 
= Oncobunus galeatus, THORELL 1889, Ann, Mus, civ., Genova, XXX, p. 667. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 2,5 mm lang; Beinfemur I 1, II 2,7, III 1, IV ı mm lang. 
Bein I 5,8, II 11,3, III 5,8, IV 8,3 mm lang. 


Körper kurz, umgekehrt eiförmig, stark gewölbt. Furchen zwischen Cephalo- 
thorax und Abdominalscutum deutlich. Cephalothorax über den Coxen leicht ausgebuchtet, 
am Stirnrand vorn mit niedrig aufgewölbtem Höcker. Dorsalscutum deutlich und aus den 
ersten 6 Segmenten gebildet, äußerst fein gleichmäßig granuliert und median mit 5 starken, 
glatten Stacheln bewehrt. Nur die letzten 3 Dorsalsegmente frei. Coxen dicht und 
fein granuliert. 

Augenhügel niedrig, von vorn doppelt so breit wie hoch und basal verengt; 
von der Seite so lang wie hoch, oben gerundet; vorn oben jederseits mit aufgewölbter 
kleiner, erhabener Kuppel oder Buckel. Oben zwischen den Augen nicht gefurcht und 
ganz mit dichten feinen Tuberkeln überstreut. 

Mandibeln klein, normal; Glied I dorsal glatt. 


*) Diese Species habe ich nicht gesehen und daher die Zahl der Pseudogelenke an den Beinfemora 
nicht feststellen können. In der Bestimmungstabelle der Genera der Gagrellinen war ich daher gezwungen 
die Stachelzahl des Scutums als unterscheidendes Merkmal beizubehalten. 

2) Dieses Tier habe ich nicht gesehen; vergl. Anmerkung zu Systenocentrus. 


3° 


20 


Palpen kurz; Femur unten und seitlich außen mit feinen spitzen Zähnchen dicht 
bestreut, so lang wie Patella + Tibia. Patella mit kleiner dreieckig vorgewölbter Innen- 
apophyse. Tibia doppelt so lang wie breit, cylindrisch; Patella und Tibia allerseits dicht 
fein bezähnelt; Tarsus apical wenig verdickt; Tarsalklaue kammzähnig. 

Beine sehr kurz; Femora nicht bezähnelt, sondern nur granuliert. Metatarsen 
mit Pseudogelenken (ob Femora auch? —). 

Färbung dunkel erdfarben, schwärzlich granuliert. Abdomen oben schwarzbraun 
mit helleren Granulis und schwarzen Stacheln; hinten ist das Abdomen erdfarben. Bauch 
dunkelbräunlich; Genitalplatte vorn und Coxen schmutzig schwarzbraun. Mandibeln und 
Palpen blaß bräunlich. Beine schmutzig braun, ihre Metatarsen und Trochantere wenig 
blasser; Tibien II breit, weiß. Tarsen bräunlich. 

— Siidost-Asien (Shwegoo). — 1 Exemplar — FEA leg. — THORELL det. 

(Oncobunus). 


Melanopa ThorELL !). 


= Melanopa, THORELL 1889, Ann. Mus. civ., Genova, XXVII, p. 659. 
= Gagrella, KARSCH 1881, Berl. ent. Zeitschr., XXV, p. 36. (ad part.) 
= Gagrella, WITH 1903, Linn. Soc. Journ., XXVIII, (ad part.) 


Körper hoch gewólbt; Scutum deutlich und mit einem (oder zwei) Dorsalstachel. 
Grundfarbe des Körpers schwarz bis schwarzbraun, oft mit breitem Medianband oder 
Sattelzeichnung oder auch ganz einfarbig schwarz. — Augenhügel niedrig, doppelt so 
breit wie hoch, basal kaum oder nicht eingeschnürt, ohne größere Dornen, sonst in der 
Bewehrung verschieden (glatt, fein bezähnelt oder rauh). Coxenrandhöcker viereckig stumpf 
oder dreispitzig. Beine kurz und kräftig, Beinfemur I und III kürzer oder höchstens so 
lang wie der Körper; Beinfemur II nicht doppelt so lang wie der Körper, meist 1—1'/s 
der Länge des Körpers messend; Beinfemur II mit ı Pseudogelenk, Beinfemur I, III und IV 
ohne Pseudogelenke. 


(Type: Melanopa plebeja THORELL). 


1. Beinfemora (außer spärlichen Zähnchen) stark abstehend behaart 2 
— DBeinfemora nur bezähnelt 3 
2. Scutum mit ı Dorsalstachel | fragilis. 
— Scutum mit 2 Dorsalstacheln fragilis—bispinosa. 








") Melanopa varians (= Gagrella varians WITH) und Melanopa Hansenii (= Gagrella 
Hansenii WITH) habe ich nicht gesehen, habe also die Zahl der Pseudogelenke der Beinfemora nicht feststellen 
können. Es ist daher möglich, daß diese drei Spezies zu Aurivillia n. g. (siehe dort) gestellt werden mtissen. — 
WITH 1903 und LOMAN 1905 stellen das Genus Melanopa THORELL zu Gagrella STOL.; ich halte jedoch 
dafür, daß die Abtrennung des Genus Melanopa THORELL, wie schon THORELL 1889 es tat, aufrecht erhalten 
bleibt. Da WITH (1903) angibt, daß Gag. atrata STOL., varians WITH und Hansenii WITH nach THORELL's 
Diagnose von Melanopa zu diesem Genus gehören würden, habe ich sie hier dazu gestellt, vorausgesetzt, daß 
sie nur an Beinfemur II ı Pseudogelenk haben; sonst würden sie wohl zu Aurivillia (siehe dort) oder anderen 
Genera der Gagrellinen zu stellen secin. 


IO. 


Il. 


12. 


Dorsalstachel kräftig und basal granuliert. 


21 


* Melanopa fragilis. (WITH.) 
== Gagrella fragilis, WITH. 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 493. 


. Augenhügel basal unter den Augen entlang mit spitzen Zähnchen 4 
Augenhügel basal unter den Augen entlang glatt oder nur so granuliert, 
wie auch der Cephalothorax granuliert ist, also hier ohne Zähnchenbesatz 8 
Mandibeln, Glied I dorsal bezähnelt 5 
Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt 7 
Cephalothorax einfarbig schwarz, ebenso der hintere Abdominalrücken 
(hier keine blassen Flecken) 6 
Cephalothorax schwarzbraun, doch zwischen Stirnmitte und Augenhügel 
blaßgelb und hier eine feine schmale braune Längslinie; das schwarze 
Medianband des Scutums hinten von einigen blaßbraunen Flecken gesäumt japonica. 
. Körper beim € vollständig schwarz und Dorsalstachel glatt; beim & End- 
glieder der Palpen gelb atrata. 
Körper beim € schwarzbraun und Dorsalstachel granuliert; beim d' Palpen 
vollständig schwarz varians. 
. Augenhiigel oben bezähnelt; Zähnchen um die Augen in einem Ring 
herumstehend plebeja. 
Augenhügel oben glatt Hansenii. 
. Randhöcker am Vorderrand von Coxa I viereckig stumpf 9 
Randhöcker am Vorderrand von Coxa I dreispitzig II 
. Mandibeln Glied I dorsal bezähnelt; Cephalothorax vorn gelblichbraun; 
Scutum mit deutlicher dunkelbrauner Sattelzeichnung yuennanensis. 
Mandibeln, Glied I dorsal glatt; Körper dorsal wie ventral fast einfarbig 
schwarz, Sattelzeichnung, wenn vorhanden, sehr schwach und undeutlich 10 
Coxa IV vorn oben mit scharf gelbem Fleck tristis. 
Coxa IV gänzlich schwarz, ohne solch gelben Fleck grandis. 
Augenhügel vollkommen glatt und glänzend; Färbung schwarz, Scutum 
mit scharf gelben Pünktchen und hinteres Abdomen median gelb. Scutum 
mit 2 Dorsalstacheln vittata. 
Augenhügel nicht glatt; Färbung schwarz bis schwarzbraun, ohne solch 
scharf gelbe Zeichnung, höchstens ein undeutlicher Mediansattel; ı Dorsal- 
stachel auf dem Scutum 12 
Augenhügel rauh granuliert und wie der ganze Körper mit Sekretkörnchen 
bestreut; Scutum mit undeutlich dunklerem Rückensattel, zu dessen beiden 
Seiten das Abdomen heller und dunkler braun gesprenkelt ist pumilio. 
Augenhügel oben spärlich bezähnelt, basal glatt; Färbung mehr oder 
minder schwarz und braun mit blassem Medianband guttata. 


Körper 5—7 mm lang; Beinfemur I 6,5, II 10,5, III 6, IV 8,5 mm lang. 


Bein I 30 mm lang. 


Körper dorsal fein und dicht granuliert; Scutum hinter dem Dorsalstachel behaart ; 


Freie Dorsal- und Ventralsegmente behaart, 


22 
letztere sonst glatt. Genitalplatte und Coxen granuliert und Coxen dicht grau behaart; 
Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal verengt, oben tief gefurcht 
und fast glatt, doch fein und dünn behaart; basal unter den Augen entlang glatt. 

Mandibeln Glied I dorsal glatt, Glied II frontal dicht und kurz behaart. 
Supramandibularfortsätze klein und bezähnelt. 

Palpen Femur kürzer als Patella + Tibia und als der Tarsus; Patella apical 
verdickt aber ohne Apophyse; Tibia 2'/2 mal so lang wie breit. Femur ventral bezähnelt: 
Patella allerseits, besonders dorsal bezáhnelt; Tibia fast glatt; Tarsus behaart und (bei d') 
mit feiner ventraler Zahnchenreihe. Alle Palpenglieder außerdem behaart. 

Beine kurz und kräftig; Femora (und auch übrige Beinglieder) außer spärlichen 
Zähnchen stark abstehend lang behaart; Femur II mit einem Pseudogelenk. 

Färbung einfarbig schwarzbraun (bei eben gehäuteten Tieren entsprechend heller). 
Bauchseite und Gelenkhäute heller. Mandibeln und die beiden letzten Palpenglieder scharf 
gelb. Beine braun, den Enden zu heller. 

Variiert: M. fragilis—bispinosa WITH 1903. — 

Scutum mit 2 Dorsalstacheln. 
— Vorderindien (Darjiling) — form. typ. viele Exemplare — WITH. det 
— form. var. ı Exemplar — WITH. det. | 
— Vorderindien (Sikkim) — form. typ. 2 Exemplare — HARMAND leg. (Mus. Paris.) 
— form. var. ı Exemplar — HARMAND leg. (Mus. Paris.) 


* Melanopa japonica nov. spec. 
Körper 6 mm lang; Beinfemur I 5, II 10, III 5, IV 8 mm lang. 
Bein I 24, II 44, III 24, IV 33 mm lang. 


Körper dorsal ganz und gar grob und dicht granuliert, Coxen desgleichen. 
Dorsalstachel des Scutums bis zur Spitze granuliert. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, von vorn breiter als hoch, oben sowohl wie auch basal 
unter den Augen entlang mit einer Reihe kräftiger Zähnchen. 

Mandibeln Glied I dorsal tuberculiert. 

Palpen: Femur ventral und teilweise dorsal bezähnelt; Patella kurz und bezähnelt, 
und ohne Apophyse; Tibia 3*/: mal so lang als breit und ventral bezähnelt; Tarsus ventral 
mit Zähnchenreihe. 

Beine kräftig, nicht sehr lang; Femora bezáhnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Farbung des Korpers braun mit schwarzen Flecken, die blasse Gegend zwischen 
Stirnmitte und Augenhiigel wird durch eine schmale, feine, schwarze Längslinie geteilt. 
Dorsalstachel schwarz. Deutliche Querflecken markieren die Segmente des Scutums; das 
sammetschwarze Medianband des Scutums ist hinten seitlich mit etlichen undeutlichen 
hell gelbbraunen Fleckchen gesäumt; auch auf den freien Dorsalsegmenten finden sich 
einige solcher Fleckchen. Augenhügelfurche blaß. Ventralsegmente heller. Mandibeln 
und Palpen gelb. Beine einfarbig braun. 

-— Japan (Tokio) — 2 Exemplare — HARMAND leg. 1906 — (Mus. Paris). 


3. 


* Melanopa atrata. (STOL.). ') 


Gagrella atrata, STOLICZKA 1869, Journ. Asiat, Soc. Bengal. XXXVIII 2, Phys. No. 1, p. 212. 
Gagrella atrata, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 494. 


l Körper 5—Ó mm lang; Beinfemur I 5, HI 8, II 5,IV 7 mm lang. 
Bein I 23, II 44, II 23, IV 33 mm lang. 
d' Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 5—7, II 9—ı0,5, HI 5—7, IV 8—9,5 mm lang. 
Bein I 32, II so, III 32, IV 40 mm lang. 


Q Körper: Cephalothorax halbkreisformig. Scutum gegen den einen Dorsal- 
stachel ansteigend, dieser glatt. Freie Dorsalsegmente sehr deutlich. Lateralstücke der 
freien Ventralsegmente sehr deutlich. Die weichen Gelenkhäute zwischen allen harten 
Chitinteilen des Rückens und Bauches sehr breit. Cephalothorax mit dem gewöhnlichen 
dreieckigen Eindruck. Cephalothorax, Scutum freie Dorsalsegmente, Coxen, Genitalplatte 
und Lateralteile der freien Ventralsegmente deutlich granuliert, nur die letzten beiden 


Dorsalsegmente und die Mitte der freien Ventralsegmente glatt. Coxenrandhöcker vier- 
eckig stumpf. 


Augenhügel sehr niedrig, gerundet und länger als hoch; oben glatt oder mit 
einigen wenigen Zähnchen besetzt; basal unter den Augen einige Zähnchen. 


Mandibeln Glied I dorsal tuberculiert. 


Palpen: Femur ventral innen mit einer Reihe konischer Zähnchen und außen mit 
einer gleichen, aber unregelmäßigen Reihe, Mitte glatt. Patella und Tibia bezähnelt; 
Tibia etwa 2'/: mal so lang als breit; Tarsus behaart, bisweilen ventral spärlich bezáhnelt, 
Femur kürzer als der Tarsus und länger als Patella + Tibia. 


Beine kurz und kräftig; Femora bezähnelt; nur Femur II mit einem Pseudo- 
gelenk. 


Färbung des Körpers schwarz; freie Ventralsegmente heller. Furche des Augen- 
hügels bisweilen blasser. Cephalothorax mehr oder minder mit blassen Flecken gezeichnet. 
Gelenkhäute, Palpen und Mandibeln gelbbraun; Femurbasen der Beine heller. 


GO Palpentarsus ventral gleichmäßig bezähnelt (kein Unterschied zwischen einer 
inneren und äußeren Reihe); Palpentibia glatt; Palpentarsus ventral mit langer Zähnchen- 
reihe von der Basis bis kurz vor die Spitze. Beine meist länger als beim 2. 


Färbung: Augenhiigelfurche und Raum zwischen Augenhügel und Stirnmitte 
gelbbraun; Mandibeln gelb, Glied II schwarz quersprenkelt. Endglieder der Palpen gelb. 
Femora der Beine mit einem deutlichen gelbbraunen Ring; Beine gewöhnlich schwarz. 


— Vorderindien (Calcutta) — viele Exemplare — WITH det. 
-- Vorderindien (Allahabad) — ı Exemplar — (Mus. Hamburg). 


1) WITH 1903 stellt fest, diese Species sehr ähnlich Melanopa varians WITH; es ist fast unmöglich 
die Q beider Arten von einander zu unterscheiden. 


24 


Melanopa varians. (WITH) ') 
= Gagrella varians, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 503. 
(Diagnose nach WITH): 


Körper 6 mm lang; Beinfemur I 4—5, II 6,5—8. III 4—5, IV 6—7 mm lang. 
Bein I ca. 22, Il 35, II 22, IV 28 mm lang. 


$ Körper: Cephalothorax fast halbkreisformig; Scutum wenig gegen den einen, 
kurzen Dorsalstachel ansteigend, fein und dicht granuliert, doch die Stachelspitze glatt. 
Ebenso sind die Gelenkhäute des Rückens sowie die freien Ventralsegmente glatt. 


Augenhügel niedrig, gerundet und länger als hoch, von vorn breiter als hoch. 
Jederseits der flachen Längsfurche oben mit kleinen Zähnchen besetzt, ebenso basal unter 
den Augen entlang. 


Mandibeln, Glied I dorsal tuberculiert. 


Palpen: Femur ventral und teilweise dorsal bezahnelt; Patella kurz und bezähnelt; 
Tibia zweimal so lang wie breit und ventral bezähnelt. 


Beine kräftig; II sehr dünn; Femora bezähnelt (Tibia II mit deutlichen Pseudo- 
gelenken); Femur II mit einem Pseudogelenk. 


Färbung schwarz, Augenhügelfurche heller. Mandibeln und Palpen gelbbraun, 
schwarz gesprenkelt. Femora und Tarsen der Beine hellbraun, Tibien und Patellen schwarz. 


(Sehr ähnlich M. atrata, doch in der Färbung unterschieden, auch sind die Femora 
der Beine dünner.) l | 


Variiert: dentata (2): Rücken und Coxen grob und dicht granuliert; Dorsalstachel 
bis zur Spitze granuliert. Augenhügel jederseits der tiefen Furche mit einer Reihe 
kräftiger Zähnchen. 


Färbung schwarzbraun, Cephalothorax teilweise, besonders zwischen Augenhügel 
und Stirnmitte heller. Ventralsegmente und Coxen hellbraun. Mandibeln und Endglieder 
der Palpen gelb. Beine mehr oder weniger braun, Patellen und Tibien dunkler. 


gd Körper dicht und grob granuliert. Augenhügel oben und basal unter den 
Augen entlang mit einer Reihe kräftiger Zahnchen. Palpentibia 3'/s mal so lang wie breit; 
Tarsus ventral mit Zähnchenreihe. (Körper 5 mm lang). 


Färbung braun mit schwarzen Flecken; deutliche Querflecken markieren die 
Segmente des Scutums; Dorsalstachel schwarz. (Ein Exemplar mit dunklerem Medianband 
über das Scutum). Augenhügelfurche blaß. Ventralsegmente heller. Mandibeln und 
Palpen gelb. Beine braun. 


Vorderindien — (Berbhoom Distrikt) — form. typ. — 2 $ — WITH det. 
Vorderindien form. var. — 1 Y und 2 Y — WITH det. 


1) Da die Q dieser Species sehr der M. atrata STQL, ähneln, hält WITH 1903 die Abtrennung dieser 
Species für zweifelhaft; WITH trennt sie jedoch von M. atrata STOL. ab wegen der Verschiedenheit der J' 
beider Species. 


25 
*Melanopa plebeja THORELL. 
Melanopa plebeja, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 659. 
Gagrella plebeja, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 502. 
Körper 8—8,5 mm lang; Beinfemur I 6, II 10, III 6, IV 9 mm lang. 
Bein I 25, II 45—47, III 23, IV 33 mm lang. 


I il 


Körper gerundet und dorsal granuliert, besonders das Scutum, während Cephalotorax 
und freie Dorsalsegmente weniger dicht granuliert sind. Cephalothorax mit deutlichem 
dreieckigen Eindruck. Scutum mit 4 leichten Querfurchen und einem Dorsalstachel, der 
schlank und basal granuliert ist. Bauchsegmente fein lederartig granuliert; Genitalplatte 
spärlicher, aber rauher und gröber granuliert. Coxenrandhöcker undeutlich stumpf dreispaltig. 

Augenhügel niedrig, wenig rückgeneigt, leicht längsgefurcht; von vorn viel 
breiter als hoch; Augenringe stark bezähnelt, sodaß ein deutlicher Ring feiner Zähnchen 
jedes Auge umgibt. 

Mandibeln Glied I dorsal glatt, aber behaart, wie auch Glied II frontal; 
Supramandibularfortsätze klein und wenig bezähnelt. | 

Palpen einfach und kurz; Femur so lang wie Patella + Tibia, etwa so lang 
wie der Tarsus; Patella einfach und ohne Apophyse. Tibia 31/2 mal so lang wie breit. 
Femur ventral dicht bezähnelt; Patella lateral und weniger dorsal bezähnelt; Tibia und 
Tarsus behaart; Tarsalklaue mit wenigen Kammzähnchen. 

Beine kurz und kräftig; Femora dicht bezähnelt; Femur II mit einem Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers oben schwarz oder schwarzbraun, bisweilen wenig blasser 
braun. Cephalothorax mit blassem Stirnrande und blasser Mediane zwischen Augenhügel 
und Stirnmitte, diese durch 2 feine schmale, schwarzbraune, kurze Linien geteilt; Cephalo- 
thorax seitlich mehr oder minder gelb gefleckt. Scutum median (mit Stachel) breit schwarz- 
braun, ebenso die angedeuteten Furchen, zwischen diesen sind die Scutumsegmente seitlich 
blaß gelbbraun, sodaß an den Scutumseiten jederseits eine Längsreihe rostfarbener Flecken 
entsteht, die sich teilweise auch über die freien Dorsalsegmente fortsetzen. Freie Ventral- 
segmente blasser schwarzbraun, besonders die Gelenkhäute. Genitalplatte und Coxen 
schwarz und spärlich mit schmutzig braunem Hautdrüsensekret bedeckt. Mandibeln und 
Palpen (bis auf die blassere Tarsenspitze) schwarz oder pechbraun. Beine schwarzbraun, 
apical heller. 

— Birma (Prome und Minhla) -- wenige Exempjare -- FEA und COMOTTO leg. — 

THORELL det. 
(1 Exemplar — aus Prome — Koll. FEA. — THORELL det. im Hambg. Museum). 


Melanopa Hansenii (WITH). 
= Gaerella Hansenii, WITH 1903, Linn. Soc. Journ., XXVIII, p. 503. 
(Diagnose nach WITH): 
GO Körper 5 mm lang; Beinfemur I 4, II 7, III 4, IV 6,5 mm lang. 
Bein I 22, II 35, III 22, IV ? mm lang. 
gd Körper: Cephalothorax dreieckig; Scutum stark gegen den einen Dorsalstachel 
ansteigend, dessen Spitze nach hinten gebogen ist. Freie Ventralsegmente quergefurcht, 


4 


26 





wodurch der Hinterrand gut markiert ist; Lateralteile der Ventralsegmente gut entwickelt. — 
Körper dicht und grob granuliert; die vorderen der Lateralteile der freien Ventralsegmente 
tragen kleinere Körnchen und die Genitalplatte hat nur sehr wenige und grobe. Cephalo- 
thorax mit gut entwickeltem dreieckigen Eindruck. 

Augenhügel niedrig, von der Seite etwas länger als hoch, oben tief gefurcht 
und hier ganz glatt; doch basal unter den Augen entlang mit einer Zähnchenreihe. 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. Supramandibularfortsätze teilweise 
verwachsen und bezähnelt. 

Palpen: Femur und Patella bezáhnelt; Tibia fast glatt und 2*/zmal so lang wie 
breit. Tarsus mit ventraler Zähnchenreihe, deren Zähnchen stumpf sind. 

Beine kräftig; Femora bezähnelt; Femur II mit ı Pseudogelenk; Tibia II mit 
deutlichen Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers schwarz. Mandibeln und Endglieder der Palpen und auch 
die Mundgegend gelbbraun. Beine schwarz, mit Ausnahme eines braunen Ringes nahe 
der Basis der Femora. 


— Vorderindien (Todaspoor) —1 Y — WITH det. 


* Melanopa yuennanensis nov. spec. 
Körper 6 mm lang; Beinfemur I 6, II 12, III 6, IV to mm lang. 
Bein I 27, II ?, UI 27, IV 38 mm lang. 


Körper gewölbt und hinten gerundet; Cephalothorax granuliert; Scutum und 
freie Dorsalsegmente dicht und rauh granuliert; Scutum mit 1 nicht sehr hohen Dorsal- 
stachel; freie Ventralsegmente glatt; Genitalplatte und Coxen rauh und grob granuliert; 
Coxenhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal verengt, oben längsgefurcht 
und in der Furche granuliert, nicht glänzend glatt, aber auch nicht bezáhnelt; basal unter 
den Augen entlang glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit Tuberkelgruppe. Supramandibularfortsätze 
deutlich bezähnelt. 

= Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 2'/emal so lang als breit. Femur ventral reichlich 
und dicht spitz bezähnelt; Patella und Tibia allerseits dicht bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine kurz, aber dünn; Femora spärlich bezähnelt; Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung dunkelbraun. Cephalothorax vorn und seitlich des Augenhügels gold- 
gelb und mehr oder weniger dick mit gelblichweißem Hautdrüsensekret bedeckt; von der 
Stirnrandmitte zum Augenhügel ein feiner schwarzer Lángsstrich. Augenhügel schwarz, 
doch Furche und Basis etwas blasser braun. Die 2 letzten Cephalothoraxsegmente median 
breit dunkelbraun; hier beginnt die dunkelbraune Sattelzeichnung des Abdominalrückens, 
in dessen Mitte der schwarze Dorsalstachel steht. Scutumseiten (seitlich von dem dunkel- 
braunen Mediansattel) hellrotbraun, aber durch feine dunkelbraun angedeutete Segment- 
furchen in einzelne Flecken geteilt. Das breite dunkelbraune Medianband des Scutums 
mit medianer Reihe rotbrauner Fleckchen, di: sich etwas breiter median auch auf den 


27 





sonst dunkelbraunen, freien Dorsalsegmenten finden. Ganze Bauchseite tief mattschwarz; 
Coxen und Genitalplatte an den Rändern und in den Fugen mehr oder minder mit 
schmutzigweißem Drüsensekret bedeckt. Mandibeln dunkelbraun, Palpen desgleichen, doch 
ihre Tarsen blasser gelbbraun. Beine einfarbig pechbraun, Tarsen blasser. 


— China (Yünnan) — ı Exemplar (Museum Hamburg). 


| * Melanopa tristis THORELL. 
= Melanopa tristis, THORELL 1889, Ann, Mus. civ., Genova, XXVII, p. 662. 
== Gagrella tristis, WITH 1903, Linn. Soc. Journ, XXVIII, p. 502. 
Körper 5 mm lang; Beinfemur I 5, Il 10, III 5, IV 7 mm lang. 
Bein I 23, II 45. III 23, IV 33 mm lang. 


Körper dorsal stark gewölbt und fein und dicht granuliert; Scutum mit 2 Dorsal- 
stacheln, von denen der vordere wenig kleiner ist; diese beiden Stacheln sind glatt und 
nur basal granuliert. Bauchsegmente granuliert, doch jeweils ihr Hinterrand glatt. Genital- 
platte und Coxen sehr fein und dicht granuliert. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, wenig rückgeneigt, von vorn breiter als hoch und basal 
wenig verengt; oben nur leicht gefurcht und beiderseits der Furche oben unregelmäßig 
granuliert, nicht bezähnelt. 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. Supramandibularfortsätze klein, 
aber deutlich und spitz, aber nicht granuliert, fast glatt. 

Palpen, Femur ventral fein bezähnelt, Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 2!/s mal so lang wie breit, Tarsus kürzer als der Femur; Patella und Tibia ganz 
und gar bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine kurz und kräftig; Femora bezähnelt, Femur 11 mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers schwarz bis schwarzbraun sowohl dorsal wie ventral. Die 
Furche und Basis des Augenhügels blasser braun. Coxen einfarbig schwarzbraun wie die 
ganze Bauchseite, doch Coxa IV vorn oben (vorn unterhalb des Trochanter IV) mit gold- 
gelbem, deutlich begrenztem Fleck. Bisweilen der Scutumrand verschwommen braun- 
fleckig. — Mandibeln schwarzbraun, doch Klauen und Mundgegend blaß. Palpen schwarz- 
braun, der Spitze zu allmählich blasser werdend,. so daß die letzten Tarsenglieder 
blaßgelb sind. 


— Birma (Teinzö) — viele Exemplare — FEA leg. — THORELL det. 
(einige Exemplare der Koll. FEA — THORELL det. im Hambg. Museum.) 


* Melanopa grandis nov. spec. 
Körper 10 mm lang; Beinfemur I 7, II 12, III 6,5, IV 8,5 mm lang. 
Bein I 27, II 43, III 26,IV ? mm lang. 

Körper: Cephalothorax und Abdominalrücken (einschließlich des einen kurzen 
Dorsalstachels) fein lederartig granuliert, nur der Cephalothorax in der Stirnmitte vor dem 
Augenhügel glatt glänzend. Scutum mit deutlichen Querfurchen. Bauchsegmente mattglatt. 
Coxen gleichmäßig behóckert. Coxenrandhöcker stumpf viereckig. 


4* 


ge 


Augenhiigel sehr klein, breiter als hoch, basal wenig verengt, kaum gefurcht, 
jederseits der flachen Furche mit einzelnen winzigen und unregelmäßig stehenden Höckerchen, 
basal glatt glänzend. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. 

Palpen, Femur kürzer als Patella + Tibia, auch der Tarsus kürzer als Patella + 
Tibia. Patella ohne Apophyse. Tibia 2'/2mal so lang wie breit. Femur ventral bezähnelt, 
dorsal glatt glänzend; Patella und Tibia allerseits spärlich borstig behaart. Tarsus behaart. 

Beine kurz und kräftig; Femora bezähnelt; nur Femur II mit einem Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers schwarzbraun. Cephalothorax seitlich über den Coxen 
kaum heller undeutlich braun gefleckt; die glatte Gegend vor dem Augenhügel und dessen 
Basis blaßbraun. Scutum pechbraun mit undeutlichem, breiten, geradrandigen sammet- 
schwarzen Längsband. Freie Dorsalsegmente mattschwarz. Bauchsegmente und Genital- 
platte nebst Coxen matt pechbraun, heller als der Rücken, freie Ventralsegmente jedes 
mit undeutlich schwarzem Medianfleck. Trochantere der Beine wie die Coxen blasser 
braun, desgleichen die Femora der Beine, doch die Patellen tiefschwarz, Tibien blasser 
braun, doch kurz vor der ebenfalls blasser braunen Spitze mit breitem, tiefschwarzen Ring, 
Metatarsen und Tarsen blaßbraun. Mandibeln einfarbig rotbraun. Palpen: Femurspitze, 
ganze Patella und Tibienbasis tiefschwarz; Femurbasis, Tibienspitze und ganzer Tarsus 
hell rostbraun. 

— Japan (Tokio) — ı Exemplar — LENZ leg. 


* Melanopa vittata nov. spec. 
Taf. II Fig. ı. 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 5, II 8, III 5, IV 7 mm lang. 
Bein I 23, Il 41, III 21, IV 28 mm lang. 


Körper dorsal (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) äußerst fein 
lederartig, fast glatt. Scutum mit 2 gleichgroßen, spitzen Dorsalstacheln. Freie Ventral- 
segmente glatt; Coxen und Genitalplatte sehr spärlich rauh behöckert; Coxenrandhöcker 
dreispitzig. | 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal verengt, tief gefurcht, 
oben und basal unter den Augen entlang vollkommen glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze klein, stumpf und glatt. 

Palpen, Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
ohne Apophyse; Tibia 2*/amal lo lang wie breit. Femur ventral fein und stark bezähnelt, 
dorsal nur apical dicht bezáhnelt; Patella und Tibia allerseits dicht bezáhnelt; Tarsus 
nur behaart. 

Beine kurz und kräftig; Femora bezähnelt; Femur II mit einem Pseudogelenk. 

Farbung dunkelbraun. Cephalothorax seitlich gelb gefleckt; zwischen Augenhiigel 
und Stirnmitte ein blaßbraunes Medianband. Augenhügel blaßgelb, doch Augen und 
Augenringe schwarz. Scutumvorderecken mit 2 oder 3 gelben kleinen Längsflecken und 
jederseits der beiden Stacheln mit 2—3 scharf gelben Pünktchen; auf der hinteren Hälfte 
des Scutums sind die Segmentfurchen durch mehr oder minder regelmäßige Querreihen 


<2? 


scharf gelber winziger Piinktchen angedeutet und hinter dem hinteren Dorsalstachel beginnt 
auf dem Scutum ein breites, gelbes Medianband, das sich in einzelnen breiten gelben 
Medianflecken über die freien Dorsalsegmente fortsetzt. Bauchsegmente, Genitalplatte und 
Coxen dunkel rotbraun bis schwärzlich einfarbig. Mandibeln rostgelb. Palpen dunkel- 
braun, doch Tarsen heller gelb. Beine schwarzbraun, Tarsen heller und Pseudogelenke 
an Femur II und Tibien nebst Metatarsen blaßgelb, auch an den übrigen Femora einige 
blaßgelbe Ringflecken. 


— Sumatra (Pudang-Distrikt) — 1 Exemplar — HAGEDORN leg. 


* Melanopa pumilio (KARSCH) '). 
(Taf. III Fig. 13 und Taf. I Fig. 35.) 
== Gagrella pumilio KARSCH 1881, Berl. ent. Zeitschr. 25, p. 36. 


GO Körper 2,5 mm lang; Beinfemur I 1,3, II 2,5, III 1,3, IV 2 mm lang. 
Bein I 6,2, 1114 , III 6,2, IV 9 mm lang. 
2 Körper 3 mm lang; Beinfemur I 1,5, II 2,5, III 1,5, IV 2 mm lang. 
Bein I 6,2, II 12 , III 6,2, IV 9,5 mm lang. 

d Körper hart; Dorsalseite stark rauh granuliert und mit feinen winzigen Grübchen 
bedeckt sowohl der Cephalothorax wie der Abdominalrücken. Cephalothorax halbkreis- 
förmig und durch zwei deutliche Querfurchen vom Abdomen geschieden. Abdomen mit 
deutlichem Scutum, das auf Segment II einen kurzen Stachel aufweist. Körper hinten 
oval gerundet. Bauch mit feinem Grübchennetzwerk auf den freien Segmenten, Genital- 
platte und Coxen; die Genitalplatte und Coxen seitlich mit Randreihen dreispitziger 
Höcker besetzt. 

Augenhügel niedrig, so lang wie breit, vollständig gerundet, basal nicht verengt; 
von vorn so hoch wie breit; von der Seite länger als hoch, oben gerundet und vollständig 
granuliert wie der Körper. 

Mandibeln, Glied I oben glatt. Supramandibularfortsätze deutlich und spinuliert. 

Palpen: Femur ventral und innen fein bezähnelt; Patella und Tibia desgleichen; 
Patella mit spitzer Innenecke apical verdickt und hier etwas stärker beborstet (eine 
eigentliche Apophyse ist nicht vorhanden); Patella so lang wie die Tibia; Tarsus etwas 
kürzer als Patella und Tibia zusammen. 

Beine kurz; Trochanteren seitlich fein spinuliert; Femora in der Chitinstruktur 
rauh, aber nicht gerade deutlich spinuliert, nicht beborstet; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung pechbraun; die Grübchen des Chitins oft mit weißen Sekretkörnchen 
ausgefüllt, so daß der ganze Körper fein mit weißen Sekretkügelchen überstreut erscheint. 
Cephalothorax vor dem Augenhügel heller und dunkler braun angelaufen; die beiden 
Segmente hinter dem Augenhügel deutlich pechbraun, ihre Furchen heller. — Augenhügel 
pechbraun, mit feinen weißen Sekretkügelchen bestreut (wie der ganze Körper). Die pech- 
braune Farbe ist auf dem Scutum und den freien Abdominalsegmenten stärker als an den 











1) Die von KARSCH gegebene Diagnose ist bei weitem nicht ausreichend. Obige Diagnose ist nach 
den beiden Exemplaren des Berliner Museums (type KARSCH) gegeben. 


BL 


Seiten, daher ein undeutlicher medianer dunkler Rückensattel, zu dessen beiden Seiten das 
Abdomen heller und dunkler braun gesprenkelt ist; hier treten die weißen Sekretkügelchen 
auch etwas mehr hervor als auf der dunkleren Mediangegend. — Bauch pechbraun, nur 
Coxen wenig blasser. — Mandibeln: Glied 1 pechbraun angelaufen, Glied II blaßgelb, 
Klauen pechbraun. — Palpen blaßbraun und nicht gefleckt, Tarsen blaßgelb. — Trochantere 
der Beine blaßgelb wie die übrigen Beinglieder. 


o größer als das Y, Abdomen mehr gewölbt und oval gerundet. Die braune 
Färbung des Körpers etwas heller als beim ð, auch die Sprenkelung deutlicher. — Bauch- 
seite hellbraun, die freien Bauchsegmente seitlich jedes mit einem dunkelbraunen Fleck. 
Abdomen dorsal heller braun, die dunkle Sattelzeichnung nur auf dem vorderen Teil des 
Scutums deutlich und hinten ersetzt durch dunkelbraune und hellbraune Längssprenkelungen, 
die aber eine Sattelzeichnung noch andeuten. Hautdrüsensekret wie beim d' in winzigen 
Kügelchen über den ganzen Körper verstreut. 


— Japan — 2 Exemplare (ch + q) — HILGENDORF leg. — KARSCH det. — 
(Mus. Berlin). 


* Melanopa guttata (KARSCH). ') 
== Gagrella guttata, KARSCH 1881, Berl. ent. Zeitschr., XXX. p. 36. ' 


Körper 8 mm lang; Beinfemur I 7, II 10, HI 7, IV 8,5 mm lang. 
Bein I 22, II 42, III 24, IV 33 mm lang. 


Körper: Cephalothorax fein granuliert; Scutum gröber granuliert und mit 1 basal 
rauhen Dorsalstachel. Freie Dorsalsegmente fein granuliert; freie Ventralsegmente glatt. 
Genitalplatte und Coxen grob granuliert; Coxenrandhöcker (besonders am Vorderrand von 
Coxa I) dreispaltig. 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal nicht verengt und nicht 
rückgeneigt; oben spärlich bezähnelt, basal unter den Augen glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 2'/emal so lang wie breit. Femur ventral stark 
bezähnelt; Patella und Tibia auch dorsal und lateral stark bezáhnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine kräftig; Femora bezähnelt; Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Farbung des Riickens schwarz. Cephalothorax mit blassem Medianstreif zwischen 
Augenhügel und Stirnmitte; eine blasse Medianbinde über den Rücken laufend und außer- 
dem der Rücken blaßgefleckt; freie Segmente hinten blaß gerandet. Beine gelbbraun, 
doch Patellen und Tibien gebräunt. Palpen blaßbraun. 


— Japan — 2 Exemplare — HILGENDORF leg. — KARSCH det. — (Mus. Berlin). 





1) Die beiden von KARSCH 1879 beschriebenen Exemplare aus dem Berliner Museum liegen zwar zur 
Revision vor, sind aher durch die Konservierung in Alkohol derart mitgenommen, daß von einer Farbenerhaltung 
nichts mehr zu spüren ist. Beide Excmplare sind vollständig gebleicht und aufgeweicht, so daß die Färbung 
dieser Species nur nach der unvollständigen Originaldiagnose angegeben werden kann, 


31 
Dentobunus nov. gen. `) 
= Gagrella (ad. part.), THORELL 1889, 1891, 1897, SIMON 1901, LOMAN 1892, 

Außer den allgemeinen Charakteren der Gagrellini:. 

Stirnmitte des Cephalothorax mit stumpfem oder fein bezähneltem Höcker, doch 
Cephalothorax vor dem Augenhügel immer glatt und ohne Gruppe größerer Tuberkeln. — 
Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal wenig verengt, oben entweder ganz 
glatt oder fein bezähnelt, doch immer oben vorn mit 2 divergierenden, größeren, schlanken 
und spitzen Dornen (jederseits der Furche einer). — Scutum auf Segment I und II mit 
je einem Stachel. Diese beiden Stacheln sind lang und schlank, spitz und gleich groß. — 
Coxenrandhöcker viereckig stumpf. — Beine sehr lang und dünn (wie bei Gagrella); Femur II 
mit einem Pseudogelenk. 


(Type: Dentobunus Kraepelinii nov. spec.). 
ı. Augenhügel außer den beiden Frontaldornen oben noch mit kleineren 


Zähnchen besetzt 2 
— Augenhügel außer den beiden Frontaldornen oben vollkommen glatt, nur 
basal bisweilen wenig bezähnelt 4 


2. Genitalplatte blaß mit schwarzem Langsband; Coxa 11 am Grunde schwarz 

und Coxa I und IV mehr oder minder mit Drüsensekret bedeckt. 

Augenhügeldornen 2—4 spaltig ramicornis. 
— Genitalplatte und Coxen einfarbig blaßgelb, weiß und nicht schwarz oder 

braun gezeichnet. Augenhügelfrontaldornen einfach zugespitzt 3 
3. Rücken vollkommen gelb oder hellbraun einfarbig, mehr oder minder 

gelb gesprenkelt, nur die Dorsalstacheln etwas dunkler imperator. 
— Rücken (Scutum) blaßgelb, aber mit medianer dunkelbrauner Fleckenreihe 

(innerhalb der ersten beiden Flecken auf dem Scutum stehen die dunkel- 

braunen Dorsalstacheln); auch Seiten des Scutums gebräunt tenuis. 
4. Coxen der Beine braun bis schwarz (abgesehen von weißer oder gelber 


Hautdrüsensekretbedeckung) 5 
— Coxen blafigelb (Körperfarbe vorwiegend blaßgelb) 8 
5 Palpenfemur, Patella und Tibia bezáhnelt; Palpenfemur und Patella schwarz, 

Mandibeln desgleichen (Körper dorsal schwarz) chaetopus. 
— Palpenfemur, Patella und Tibia nur behaart. Mandibeln und Palpen 

einfarbig gelb bis rostgelb 6 
6. Färbung dorsal vorwiegend weiß mit einigen dunkleren Flecken. Freie 

Ventralsegmente gelb mit weißen Flecken an den Seiten dentatus. 
— Färbung dorsal vorwiegend schwarzbraun, mit weißen oder gelben Flecken, 

oder nur das Scutum gelb 7 


1) Es lagen außer den beschriebenen Species noch 2 Exemplare von Dentobunus aus Malakka 
(Brit. Mus. London) vor, die ohne Zweifel nicht erwachsen sind und deshalb unbestimmt bleiben mußten. Wahr- 
scheinlich sind es junge Tiere von Dentobunus bicorniger (SIMON). Diese Jugendformen haben auffällige 
Palpenbildung, denn Palpen-Patella und Tibia haben je eine lange Apophyse von der Länge des ganzen Gliedes. 
Im übrigen stimmen die beiden Tiere der Diagnose von Dentobunus bicorniger zu. 


3? 


7. Cephalothorax seitlich mit weißen Sekretflecken. Scutum gelb; freie 
Dorsal- und Ventralsegmente schwarz, doch mehr oder minder mit weißem 
Drüsensekret bedeckt; Bauch ohne dunkleres Medianband, einfarbig Kraepelinil. 
— Cephalothorax seitlich mit weißen Sekretflecken. — Scutum median braun; 
doch seitlich mit großem gelben Fleck; hinteres Abdomen mit 2 gelben 
Fleckenlängsreihen. Bauch blaß und mit deutlich dunkelbrauner Median- 


binde insignitus. 
8. Trochantere der Beine (und deren Femurbasen) schwarz; (Scutum ohne 

Medianband, doch seine Hinterecken bisweilen schwarz) acuarlus. 
— Trochantere der Beine, wie Coxen blaßgelb. 9 
9. Femurbasen der Beine blafigelb. (Scutum und freie Dorsalsegmente 

bisweilen mit braunem Längsband) bidentatus. 
— Femurbasen der Beine schwarz 10 
10. Scutum gelb, doch hinten mit braunem Längsband luteus. 
— Scutum einfarbig gelblich, ohne dunkleres Längsband bicorniger. 


Dentobunus ramicornis (THORELL). 
= Gagrella ramicornis, THORELL 1894, Bih, k, Svensk. Vet. Handl, 20 IV 4, p. 16. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 3,5 mm lang; Bein I 35, II 72, III 32, IV 58,5 mm lang. 
Beinfemur I 8,8, II 16, III 7,5, IV 11,5 mm lang. 

gd Körper kurz und konvex. Oben glatt, nur die freien Dorsalsegmente fein 
lederartig rauh; ventral auch glatt oder fein lederartig. Abdominalscutum mit zwei spitzen 
Stacheln, die fast glatt sind. 

Augenhügel von vorn breiter als hoch, oben vorn mit zwei hohen Zähnchen 
oder Hörnern, die an der Spitze verdickt und 2—4 spaltig sind. Hinter diesen beiden 
Zähnen stehen oben und hinten je eine Längsreihe weniger Zähnchen jederseits. 

Mandibeln klein und zierlich; Glied I oben deutlich granuliert. 

Palpen lang und dünn, einfach und nicht bezähnelt, sondern nur sehr kurz 
behaart; Patella apical etwas verdickt, Tibia etwa 5 mal so lang wie breit. 

Füße sehr dünn und sehr lang, besonders die Femora fein und dicht bezähnelt. 

Färbung des Körpers oben blaßbraun, Augenhügel und Stacheln schwarz, freie 
Abdominalsegmente des Rückens größtenteils oder wenigstens an den Seiten schwärzlich; 
dicht mit bräunlich weißem Hautdrüsensekret bedeckt außer Augenhügel und Scutum- 
stacheln. Diese weiße Sekretmasse auf dem hinteren (schwarzen) Teil des Abdomens und 
auf den Ventralsegmenten viel weniger dicht; Genitalplatte von fast erdfarbener Grund- 
farbe und mit schwarzer Längsbinde gezeichnet und mit den Coxen (Paar I und IV) 
ebenfalls mit weißem Drüsensekret bedeckt ; Coxen II sind am Grunde schwarz, in der Mitte nicht 
gerade breit erdfarben, wenigstens sind aber die Randhöcker schwarz. — Mandibeln blaß, 
die Klauen schwarz. — Palpen blaß, Tarsen wenig gebräunt, besonders an der Spitze. — 
Beine größtenteils schwarz, ebenso die Trochantere; Femora an der Basis breit rostfarben 
hell, der Spitze zu aber gebräunt, Patellen rostfarben. 

Indomalesia (nicht bekannt aus Java) — 1 Exemplar (d) — THORELL desc. 


Y» 
as 





* Dentobunus tenuis. (LOMAN). 
(Taf. II Fig. 2 und Taf. I Fig. 27.) 
== Gagrella tennis, LOMAN 1892, Zool. Erg. Reise in Niederl. Indien Bd. II, Leiden, p. 6. 
gd Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 10,5, II 19,5, III 9,5, IV 14,4 mm lang. 
Bein I 43, U 95, III 41, IV 64 mm lang. 

d — Cephalothorax dreieckig und über den Coxen stark ausgeschnitten. Abdo- 
minalsegmente mit nicht besonders scharfen Grenzlinien; Scutum auf den Segmentgrenzen 
mit je 2 eingedrückten winzigen Grübchen; das erste und zweite Segment des Scutums mit 
je einem spitzen Dorn, der nur an der Basis fein granuliert ist wie der übrige Körper 
dorsal und ventral bis auf die fast glatten Coxen; letztere mit deutlichen Randhöckerreihen 
ebenso die Seitenränder der Genitalplatte. 

Augenhügel ganz hinten auf dem Cephalothorax, etwas breiter als hoch, oben 
tief gefurcht, um die Augen ein Kreis von 12—15 kleinen Zähnchen, von denen oben 
jederseits eins vorn etwas größer ist (Taf. I Fig. 27). 

Mandibeln klein, Glied II vorn wenig und kurz behaart; Glied I oben mit 
einigen schwarzen winzigen Tuberkeln. Supramandibularfortsätze vorgestreckt und in sehr 
kleinen schwarzen Zähnen endigend. 

Palpen sehr lang und zart, dicht aber kurz behaart, Femur dorsal glatt mit 
kleinem spitzen Enddorn und ventral fein bezähnelt; Patella lang und dünn, ohne Apophyse 
(4 mal so lang wie basal breit), basal wenig bezähnelt; Tibia cylindrisch und behaart, 
ctwa 6 mal so lang wie breit. Tarsus wenig länger als die Tibia allein, behaart und mit 
feiner Tuberkelreihe an der inneren Ventralseite. 

Beine lang und dünn, Trochantere seitlich spärlich spinuliert; Femora und 
Tibien winzig aber dicht bezähnelt; nur Femur II mit nur ı Pseudogelenk. 

Färbung: Grundfarbe des Körpers wie der Füsse bräunlichgelb; weißlichgelb sind 
die Palpen und Mandibeln, letztere haben dorsal auf Glied I einige schwarze Tnberkeln; 
pechbraun ist jederseits der Rand des Scutums und die mediane Fleckenreihe des Abdomens, 
deren beide ersten Flecken die Basis der beiden Dorsalstacheln bilden. Dunkelbraun sind 
die Randhöckerreihen der Coxen; fast schwarz sind der Augenhügel, die beiden Rücken- 
dornen und die Trochantere der Beine, sowie die Scherenspitze der Mandibeln. — 
Bauch hell gelbbraun, Mundgegend dunkler. 

— Flores (Kotting) — 1 Exemplar d' (WEBER leg.) LOMAN det. (Mus. Amsterdam). 


Dentobunus chaetopus. (THORELL).') 
= Gagrella chaetopus, THORELL 1889, Ann. Mus, civ. Genova XXVII, p. 631. 
= Gagrella chaetopus, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 492. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 6,5 mm lang; Beinfemur 1 10, II 18,5, II 9, IV 13,5 mm lang. 
Bein 1 40, II 96, III 37,5, IV 58 mm lang. 
Körper oben dicht und grob granuliert, besonders auf dem Scutum. Cephalo. 
thorax mit dem gewöhnlichen Dreieckeindruck; Stirnrand in der Mitte wenig in einem 


1) Nach der THORELL’schen Diagnose von Gagrella chaetopus, von der ich kein Exemplar gesehen 





habe, ist diese Art zum Genus Dentobunus zu rechnen. 


34 


ad 


niedrigen Hügel erhoben. Scutum mit 2 kleinen, nicht langen, nackten, fast gleichgroßen 
Stacheln hintereinander. 

Augenhügel mäßig hoch, wenig rückgeneigt, deutlich längsggefurcht; vorn oben 
mit 1—2 Zähnchen bewaffnet und unter den Augen mit feiner Zähnchenreihe besetzt. 
Von vorn basal verengt, oben breiter als hoch; von der Seite oben leicht gerundet und 
fast so hoch wie lang. 

Mandibeln klein; Glied I oben fein granuliert; Supramandibularfortsätze deutlich 
und apical und außen bezähnelt. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, Tarsus etwas 
länger; Patella apical etwas verdickt und mit kurzer Innenapophyse; Tibia cylindrisch und 
etwa 5 mal so lang als breit. Femur ventral fein und dicht von Zähnchen rauh, Patella 
und Tibia mit winzigen Zähnchen besetzt. Tarsalklaue kammzähnig. 


Beine lang und dünn; Femora fein bezähnelt. 


Färbung: Körper dorsal einschließlich des Augenhügels und der beiden Dorsal- 
stacheln schwarz, bisweilen pechbraun, bisweilen der Cephalothorax an den Seiten heller 
und das Scutum bräunlich gefleckt; Seiten des Abdomens hinter Coxa IV mit länglichem 
blassen Fleck. — Bauch und Coxen schwarz, bisweilen braun und mit Hautdrüsensekret 
mehr oder minder bedeckt, — Mandibeln pechschwarz. — Palpenfemur und Patella schwarz 
oder stark gebräunt, Tibia heller oder gar blaß; Tarsus wenigstens an der Spitze schwarz. — 
Beine bräunlichgelb, der Spitze zu dunkler; Trochantere schwarz; Coxen in der Grund- 
farbe schwarz oder braun, bisweilen unten weißlich, aber an der Spitze schwarz gerandet. 


— Birma (Bhamo, Schwegoo) — wenige Exemplare (FEA leg.) — THORELL det. 


Dentobunus dentatus (WITH). >) 
= Gragella dendata WITH 1903, Linn. Soc. Journ., XXVIII, p. 488— 89. 
(Diagnose nach WITH): 


Körper 5—7 mm lang; Beinfemur I 12, II 24, III 10, IV 6 mm lang. 
Bein I 53, II 120, III 45, IV 70 mm lang- 


Cephalothorax fast dreieckig, sein vorletztes Segment schmal, sein letztes nicht 
so breit wie die Gelenke zwischen Cephalothorax und Scutum. Scutum mit 2 sehr langen 
Stacheln, deren erster etwas nach vorn, deren zweiter senkrecht aufrecht gerichtet ist. 
Stirnerhebung gut entwickelt und mit je einem kurzen deutlichen Dorn besetzt. Körper 
mit Ausnahme der stärker granulierten Coxen so fein und schwach granuliert, daß er fast 
glatt erscheint. 


1) WITH beschreibt noch ein anderes Exemplar von den Kleinen Nicobaren, dem die Patellarapophyse 
fehlt, deren Stirnvorsprünge kleiner sind; scine Farbe ist mattweiß mit einem gelben Längsband ; die Segmente 
des Scutums werden durch Quereindriicke angedeutet. An Stelle des oben erwähnten Stirnfortsatzes hier ein 
kleiner Hocker, der 3 spitze Zähnchen trägt und an dessen Grunde ein kleines spitzes Zähnchen steht. Scutum 
fein granuliert. Palpenfemur mit feiner innerer Tuberkelreihe. 

— Kleine Nicobaren (Dänische +Galatheaz Expedition leg). 


35 
p l 

Augenhügel von vorn viel breiter als hoch, von der Seite so hoch wie lang 
und oben konvex; vorn oben jederseits der Längsfurche ein Zahn, so lang wie der Durch- 
messcr der Augen; ferner einige Granulis unter den Augen. 

Mandibeln, Glied I glatt. Supramandibularfortsätze deutlich dreieckig und 
bezähnelt. 

Palpen behaart, aber ohne Zähnchenbesatz, mit Ausnahme einiger kleiner Zähnchen 
auf Patella und Tibia; Patella lang und gegen das Ende verbreitert mit langer dünner 
Apophyse; Tibia 5mal so lang wie breit. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung weißlich mit einigen dunkleren Flecken; der Stirnvorsprung, Augenhügel 
und die Gelenke gelbbraun; ein breites Längsband vom ersten Stachel zum After undeutlich 
braun; Spitze der Stacheln schwarz; Coxen und Genitalplatte braun, Ventralsegmente gelb 
mit weißen Flecken an den Seiten; die Spitze von Coxa IV mit einem gelben Fleck 
vorn. Mandibeln und Palpen gelb, Beine braun. 


— Große Nicobaren — 1 € — WITH desc. 


Dentobunus imperator (WITH). 3). 


= Gagrella imperator, WITH 1903, Linn. Soc. Journ., XXVIII, p. 501. 
== Gagrella imperator var. dentata, WiTH 1903, Linn, Soc. Journ., XXVIII, p. 501. 


(Diagnose nach WITH): 


Körper 8,5 mm lang; Beinfemur I 8, II ı7, III 8,5, IV ı2 mm lang. 
Bein I 35, II 80, III 35 , IV 45 mm lang. 


$ — Körper oben (besonders das Scutum) fein granuliert und auf dem Scutum nach 
dem hinteren der beiden Dorsalstacheln zu allmählich ansteigend. (Gelenke deutlich, 
besonders bei den trächtigen 9.) Cephalothorax dicht granuliert; Coxen rauher und gröber 
granuliert. Alle Gelenkflächen des Körpers und die freien Ventralsegmente glatt. 

Augenhügel niedrig, von der Seite so hoch wie lang; vorn höher als hinten 
und nicht senkrecht; von vorn breiter als hoch und basal er jederseits der Furche 
oben mit 5 kleinen Zähnchen. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze lang und bezähnelt. 

Palpen, Femur kürzer als der Tarsus und länger als Patella + Tibia. Femur 
ventral bezähnelt; Tibia 2*'/2mal so lang wie breit. Tibia und Patella granuliert, 
besonders innen. 


1) WITH 1903 hebt hervor, daß die Varietit — imperator unispinosa »etwas verschieden« von 
— imperator (typ.) ist und hält die unterscheidenden Charaktere für »fluktuierend« ; aus diesen Gründen zieht 
er vor, — unispinosa als Varietát zu imperator zu stellen, bis reichlicheres Vergleichsmaterial vorliegen 


wird, Ich glaube aber, G. imperator (type) und G. imperator var, dentata der beiden Scutumstacheln 
und des Augenhügels wegen (— ob die Zähnchen auf dem Augenhtigel der — imperator typ. auch gleichmäßig 
sind, dürfte festzustellen sein —) zu Dentobunus nov. gen. (vergl. dort) stellen zu müssen, obgleich mir die 
Zahl der Pseudogelenke an Beinfemur II nicht bekannt ist, ferner — imperator var. unispinosa, die sich 
so stark von imperator (typ.) unterscheidet, bei Gagrella lassen zu müssen. Die Verschiedenheit der Fundorte 
befürwortet auch eine Trennung. 


5* 


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Beine, Femora bezähnelt. 
Färbung vollkommen gelb (Häutung!), sonst hellbraun, doch mehr oder minder 
gelb gesprenkelt; Dorsalstacheln etwas dunkler. Coxen braun. 


— Andamanen (3 Exemplare 9). WITH desc. 
— variiert: — Imperator — dentata (WITH). 


Granulierung gröber, Augenhügel mit ı großen Zahn und einer Körnchenreihe 
unter den Augen. Glied I der Mandibeln granuliert. 


--- Andamanen (1 Exemplar 2) — WITH desc. 
(Gagrella imperator var. unispinosa siehe unter Gagrella.) 


* Dentobunus Kraepelinii nov. spec. 


Körper 3 mm lang; Beinfemur I 9, II 17, II 8, IV 13 mm lang. 
Bein I 40, II 76, MI 37, IV 56 mm lang. 


Körper gewölbt; Cephalothorax, Scutum, freie Dorsal- und Ventralsegmente 
lederartig, fast glatt. Stirnmitte des Cephalothorax vorgewölbt, aber stumpf. Scutum 
mit 2 gleich großen, senkrechten, schlanken und spitzen, glatten Dorsalstacheln. Coxen 
wenig granuliert, fast glatt; Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, breiter als hoch, basal kaum verengt, gefurcht, jederseits 
der Furche oben vorn mit je einem größeren spitzen, nach vorn aufwärts gerichteten Dorn, 
im übrigen oben glatt, doch basal unter den Augen einige Körnchen. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit einigen spitzen Zähnchen und ventral von dem 
großen Zahn einige kleinste Zähnchen. 

Palpen sehr dünn und lang; Femur so lang wie Patella + Tibia. Patella schlank 
und ohne Apophyse; Tibia 5mal so lang als breit. Tarsus = 1*/4 der Tibia und kürzer als 
der Femur; dieser wie auch Patella und Tibia behaart; Tarsus behaart (¢) oder ventral 
mit feiner, aber deutlicher Zähnchenlängsreihe (d'). 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezáhnelt; nur Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung: Cephalothorax gelb, mehr oder minder mit weißem Hautdriisensekret 
bedeckt; jederseits neben dem ganz schwarzen Augenhiigel eine nach vorn konvergierende 
Reihe kleiner brauner, eingedrückter Pünktchen und Stricheln. Scutum schwefelgelb, meist 
dünn mit Körnchen von weißem Drüsensekret bepulvert; die beiden Dorsalstacheln 
schwarzbraun; die Segmentfurchen des Scutums durch quere braune Körnchenreihen 
angedeutet. Freie Dorsalsegmente schwarz, Gelenkhäute weiß, ebenso die freien Ventral- 
segmente, diese meist mehr oder minder mit weißem Drüsensekret bedeckt. Coxen 
glänzend schwarz; Coxa I stets ganz und dick mit weißem Drüsensekret bedeckt; die 
Fugen zwischen den übrigen Coxen durch weißes Drüsensekret dick ausgefüllt. Mandibeln 
und Palpen einfarbig blaßgelb. — Beine rostgelb, einfarbig, doch Trochantere und Gelenk- 
knöpfe der Femurbasen scharf schwarz. 


— Java — (Salak) — einige Exemplare — KRAEPELIN leg. 1904 — (Museum 
Hamburg). 


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3/ 


* Dentobunus insignitus nov. spec. 
(Taf. II Fig. 3). 


Körper 4 mm lang; Beinfemur I 8, II 15, III 8, IV 10 mm lang. 
Bein I 33, II 69, III 33, IV 46 mm lang. 


Körper hoch gewölbt; Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente fein, 
aber deutlich granuliert. Stirnmitte vorgewölbt und mit 2 äußerst winzigen Zähnchen 
besetzt. Scutum mit 2 gleich langen, spitzen und schlanken Dorsalstacheln, die fast bis 
an die Spitze fein granuliert sind. Freie Ventralsegmente glatt; Genitalplatte und Coxen 
fein lederartig, fast glatt; Coxenrandhöcker stumpf viereckig. 


Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal nicht verengt, deutlich 
gefurcht, oben und basal unter den Augen glatt, doch vorn oben mit 2 größeren, schlanken 
und spitzen, nach vorn gerichteten Dornen. 


Mandibeln, Glied I dorsal mit einigen wenigen Tuberkeln. Supramandibular- 
fortsätze groß und spitz, außen bezähnelt. 


Palpen sehr dünn und lang; Femur so lang wie Patella + Tibia; Tarsus so 
lang wie die Tibia; Patella mit kleiner stumpfer Innenapophyse; Tibia 5 mal so lang wie 
breit. Femur ventral sehr spärlich und undeutlich bezähnelt und außerdem behaart; die 
übrigen Palpenglieder behaart. 


Beine sehr lang und dünn; Femora stark bezähnelt; nur Femur II mit einem 
Pseudogelenk. 


Färbung dunkelbraun, doch scharf weißgelb gefleckt: Cephalothorax braun, 
jederseits des schwarzen Augenhügels mit einem dicken, gelben Sekretflecken, die beide 
ein breites dunkelbraunes Medianband von der Stirnmitte zum Augenhügel freilassen. 
Cephalothorax hinter dem Augenhügel wie das Scutum und die beiden Dorsalstacheln 
braunschwarz; vor den Vorderecken des Scutums jederseits ein kleiner weißgelber Fleck. 
Scutum jederseits der beiden Dorsalstacheln gelb gefleckt, sodaß die beiden Stacheln 
inmitten eines dunkelbraunen Medianbandes stehen. Diese beiden Seitenflecken setzen sich 
nach hinten an den Scutumseitenwänden entlang in einem schmalen gelben Längsstreifen 
fort. Außerdem beginnt auf der hinteren Hälfte des Scutums jederseits der Mediane je 
ein schmales gelbes Längsband, das aus Fleckenreihen besteht und sich über die ersten 
freien Dorsalsegmente jederseits fortsetzt; nur die beiden letzten freien Dorsalsegmente 
bleiben frei davon und sind ganz dunkelbraun. Bauchsegmente weiß, Furchen fein gebräunt; 
ferner läuft vom Vorderrand der Genitalplatte über diese und alle Ventralsegmente bis 
an den After ein breites dunkelbraunes Medianband. Coxen pechbraun und mehr oder 
minder dick mit weißgelbem Hautdrüsensekret bedeckt. Mandibeln und Palpen rostgelb 
wie die Beine (bis auf die schwarzen Trochantere). 


Malakka — ı Exemplar — G. DUNKER leg. 1901. 


38 
* Dentobunus acuarius (THORELL). 
= Gagrella acuaria, THORELL 1891, Ann. Mus. civ, Genova XXX, p. 695. 
Körper 4—4,5 mm lang; Bein I 35,8, II 68, III 35, IV 53,5 mm lang. 
Beinfemur I 8,5, II 16,5 III 8, IV 12 mm lang. 
Cephalothorax auf dem vorderen Teil fein, aber deutlich granuliert. Scutum 
fast glänzend glatt; fein aber nicht dicht den Segmenten entsprechend mit Eindrücken, 
quer punktiert und mit 2 dünnen rauhen Stacheln. Die freien Dorsalsegmente jedoch 
dicht und äußerst fein granuliert, ebenso die freien Ventralsegmente, die Coxen rauher 
granuliert. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 


Augenhügel niedrig, vorn oben mit 2 kleinen spitzen Zähnchen; von vorn oben 
2 mal so breit wie hoch, basal stark verengt; von der Seite so lang wie vorn hoch, oben 
convex, basal unter den Augen etliche winzige Körnchen. 


Mandibeln dünn; Glied I dorsal mit einigen Körnchen: Glied II vorn behaart. 


Palpen lang und dünn, einfach, kurz behaart; Femur und Patella an der Außen- 
seite mit wenigen feinen Granulis, sonst fast glatt. Patella apical verdickt, aber ohne 
Innenapophyse, etwa 3 mal so lang wie breit; Tibia cylindrisch und etwa 4 mal so lang 
wie breit; Tarsus so lang wie der Femur. Tarsalklaue kammzähnig. 


Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; auch an den Tibien einige Zähnchen; 
nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 


Färbung des Körpers oben und unten rostfarben einschließlich der Coxen; nur 
das Scutum gelb. Erstes freies Dorsalsegment und hintere Seitenecken des Scutums bis- 
weilen schwarz gerandet. Dorsalstacheln pechschwarz, ihre Basis schmal gebräunt. — 
Augenhügel oben erdfarben-braun, Augen und Augenringe aber schwarz. — Mandibeln 
und Palpen gelb. — Beine rostfarben braun, der Spitze zu etwas mehr gebräunt; Tro- 
chantere und Femurbasis schwarz; Femurzähnchen schwárzlich. 


Sumatra (Mt. Singalang) — 2 6 — THORELL det. 
Malakka — ı Exemplar — DUNKER leg. 


Dentobunus bidentatus (THOREL1.). 
= Gagrella bidentata, THORELL 1891, Ann, Mus. civ. Genova XXX, p. 697--99. 


(Diagnose nach THORELL): 
Körper 3 mm lang; Beinfemur I 9, II 18, III 8, IV 13 mm lang. 
Bein I ?, II >, III 36, IV 42 (ohne Tarsus) mm lang. 

Körper kurz, stark gewölbt, fast glatt und oben nur sehr fein granuliert; ventral 
glatt, nur die Coxen mit niedrigen Höckerchen bedeckt. Cephalothorax an der Stirnmitte 
mit mäßig hohem Höckerchen, das oben ı—2 kleinste Zähnchen trägt. Scutum mit 
2 langen, spitzen und schlanken Dorsalstacheln. 

Augenhügel von vorn doppelt so breit wie hoch, basal wenig verengt, oben 
gerandet und gefurcht, hier glatt, doch vorn oben 2 größere, schlanke und spitze Dornen, 
basal unter den Augen einige Zahnchen und hinten. 


39 


Mandibeln Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze groß und spitz, außen 
stark bezähnelt. 

Palpen sehr lang und dünn; Femur so lang wie Tibia + Patella, so lang wie 
der Tarsus; Patella einfach und ohne Apophyse; Tibia etwa 5 mal so lang wie breit. 
Alle Palpenglieder nur behaart. 

Beine sehr dünn und lang; Femora fein bezähnelt. - 

Färbung des Körpers oben gelb; Augenhügel mit seinen beiden Augen und 
Augenringen schwarz; schwarz auch die beiden Dorsalstachel und hinten auf dem Abdomen 
ein dunkles Längsband. Mandibeln (außer den schwarzen Klauen) blaßgelb, ebenso die 
Palpen. Beine (auch Trochantere und Femurbasen) gelb; die feinen Zähnchen der 
Femora schwarzlich. 

Niederländ. Indien (genauer Fundort unbekannt) — ı Exemplar (verletzt) — 

HASSELT leg. — THORELL det. 


*Dentobunus luteus nov. spec. 
(Taf. II Fig. 4 und Taf. I, Fig. 28.) 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 16, III 8, IV 12 mm lang. 
Bein I 37, II 67, III 36, IV 53 mm lang. 

Körper gerundet und gewölbt; Cephalothorax und Scutum fein lederartig, fast 
glatt, wie auch die Bauchseite. Cephalothorax mit einem kleinen Vorsprung, der etliche 
kleine spitze Zähnchen trägt. Scutum mit 2 gleich großen, glatten, spitzen und schlanken 
Stacheln. Coxen und Genitalplatte granuliert; Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel doppelt so breit wie hoch, basal nicht verengt, oben gefurcht, 
hier glatt, nur vorn oben mit 2 wenig divergierenden, größeren, glatten Dornen; außer- 
dem basal unter den Augen einige wenige Zähnchen (Taf. I, Fig. 28). 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze groß und spitz, 
außen deutlich bezähnelt. | 

Palpen sehr lang und dünn; Femur gleich Patella + Tibia; Patella schlank und mit 
kleiner spitzer Innenapophyse; Tibia 5 mal so lang wie breit; alle Palpenglieder nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung ganz blaß weißgelb. Augenhügel weiß, doch Augen und Augenringe 
und die beiden Dornen tief schwarz; die 2 Dorsalstacheln scharf schwarz. Hintere 
Scutummitte und Mitte der freien Dorsalsegmente mit je einem kleinen braunen Fleck, 
sodaß auf dem hinteren Abdomen eine braune Medianfleckenreihe zustande kommt; die 
beiden letzten freien Dorsalsegmente ganz braun. Auf dem Scutum jederseits der Stacheln 
einige feine vertiefte braune Pünktchen (in den Segmentfurchen) in 2 undeutlichen Längs- 
reihen. Bauch blaß weißgelb, fast weiß, ebenso Coxen und Beintrochantere. Beine blaß 
weißgelb, doch die Gelenkköpfe der Femurbasen scharf tiefschwarz. Mandibeln und 
Palpen gelb. | 
(Diese Spezies unterscheidet sich von D. bicorniger (SIM.) nur durch das braune 
Rückenband; von D. bidentatus (THOR.) durch die schwarzen Femurbasen.) 

— S O. Borneo (Bandjermasin) — 1 Exemplar. — M. Suck leg. 1895. 


do. 
* Dentobunus auratus nov. spec. ') 


Y Körper 4 mm lang; Bein I 37, II 73, II 35, IV 51 mm lang. 
Beinfemur I 9, II 15, III 9, IV 12 mm lang. ý 


d — Körper hoch gewölbt; Cephalothorax, Scutum (median) und freie Dorsalsegmente 
(median) deutlich rauh granuliert (seitlich glatt). Scutum mit 2 gleich langen, spitzen und 
schlanken Dorsalstacheln, die bis zur Spitze granuliert sind. Freie Ventralsegmente granu- 
liert; Genitalplatte und Coxen glänzend glatt; Coxenrandhöcker stumpf viereckig. 


Augenhügel doppelt so breit wie hoch, deutlich gefurcht, basal kaum verengt; 
oben und basal unter den Augen entlang mit deutlichen, aber kleinen Zähnchen, die einen 
Ring um die Augen bilden, außerdem vorn oben jederseits der Furche mit je einem 
größeren spitzen, seinerseits wiederum granulierten Dorn. 


Mandibeln, Glied I mit einigen wenigen, sehr kleinen Tuberkeln. Supra- 
mandibularfortsätze groß und außen stark bezähnelt. 


Palpen wie bei Dentobunus Kraepelinii nov. spec. 
Beine desgleichen; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 


Färbung des Körpers dorsal hell goldig gelb schimmernd; Cephalothorax mit 
einigen schrägen, seitlichen kleinen dunkelbraunen Eindrücken jederseits des vollkommen 
schwarzen Augenhiigels. Die Grenzen der beiden letzten Cephalothoraxsegmente (hinter 
dem Augenhügel) scharf schwarz; im übrigen Cephalothorax hell goldgelb metallisch 
schimmernd; desgleichen die Seiten des Scutums, dessen Segmentfurchen durch quere, 
vertiefte schwarze Pünktchenreihen angedeutet sind, und die freien Dorsalsegmente. Hinter 
dem Augenhügel beginnt ein parallelrandiges, nur beim zweiten Dorsalstachel etwas ver- 
breitertes, schwarzbraunes Medianband, das bis zur Analspitze reicht und die beiden 
schwarzen Dorsalstacheln einschließt. Die zwei letzten freien Dorsalsegmente ganz schwarz- 
. braun und die Seiten des Scutums fein schwarz linienartig berandet. Bauch und Coxen rotbraun, 
mehr oder minder dick mit grauweißem Hautdrüsensekret bedeckt. Mandibeln und Palpen 
einfarbig blaßgelb; Beine einfarbig gelbbraun, Trochantere und Femurbasen schwarzbraun. 


— Lombok (Tengengeak) (1000—1500 m Meereshöhe) — 1 Y — J. EHLERT leg. 
1910 (Sunda-Exped. Frankfurt a/M.) — (Mus. Frankfurt a/M.) 


1) Als sich diese Arbeit schon im Druck befand, bekam ich aus Frankfurt a/M. noch diese neue Art 
und Dentobunus rufus nov, spec. zugeschickt. Beide gehören der Kollektion von Dr, J. EHLERT an (Sunda- 
Exp. des Frankf, Vereins für Geographie). Ich habe die Diagnosen beider Arten hier noch in letzter Stunde 
eingeschoben, konnte sie aber in der Bestimmungstabelle nicht mehr einfügen. Beide gehören der Gruppe 
D. ramicornis — D. tenuis an und lassen sich in dieser leicht durch ihre angegebenen Färbungen unter- 
scheiden; von D. imperator unterschieden durch die Supramandibularfortsätze und die Bewehrung der Palpen, 





41 


* Dentobunus rufus nov. spec. ') 


Körper 3 mm lang; Beinfemur I ıo, II 18, III 8, IV 13 mm lang. 
Bein I 44, II 67, III 39, IV 56 mm lang. 


gd — Körper hoch gewölbt. Cephalothorax und Abdominalriicken fein leder- 
artig granuliert, desgleichen die freien Ventralsegmente. Stirnmitte des Cephalothorax 
flach und unbewehrt. Scutum mit 2 glatten, schlanken und spitzen, gleich großen Dorsal- 
stacheln. Coxen glatt, Coxenrandhöcker stumpf viereckig. 


Augenhügel breiter wie hoch, basal verengt, deutlich gefurcht, bis auf die Augen 
vollkommen mit kleinen, rauhen Zähnchen dicht zerstreut besetzt (auch basal unter den 
Augen entlang). Jederseits der Furche vorn oben je ein rauh bezähnelter größerer, 
aufrechter Dorn, dahinter — also oben auf der Fläche des Augenhügels — eine Gruppe 
von etwa 4—6 viel kleineren, scharf dreispitzigen Höckerchen (Mikroskop)). 


Mandibeln Glied I dorsal glatt, Glied II frontal fein dicht behaart. Supra- 
mandibularfortsätze klein und unbewehrt. 


Palpen wie bei Dentobunus Kraepelinii nov. spec. 
Beine desgl.; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 


Färbung des ganzen Körpers rostrot; Bauch und Coxen desgleichen einfarbig 
und mehr oder minder mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt. Auf dem Cephalothorax 
jederseits neben dem ganz schwarzen Augenhügel je ein dreieckiger Fleck aus weißem 
Sekret, ebenso auf dem Scutum rings um jeden der schwarzen Dorsalstacheln ein schmaler 
Ring aus weißem Sekret. Bisweilen dorsal über dem After eine weiße Medianfleckenreihe 
aus weißem Sekret angedeutet (nach vorn zu sich verlierend). Beine, Mandibeln und: 
Palpen einfarbig von der Grundfarbe des Körpers. 


Lombok (Sapit) — (ca. 680 m Meereshöhe) — J. ENLERT leg. 1910 — 2 d — 
(Mus. Frankfurt a./M.) 


* Dentobunus bicorniger (SIMON). 


= (agrella bicornigera, SIMON 1901, Proc. Scient. Meet. Zool. Soc. London II p. 81. 


Körper 3 mm lang; Beinfemur I 8, II 18, III 8, IV 12 mm lang. 
Bein I 38, II 62, III 36, IV 42 mm lang. 


Körper gerundet und gewölbt; Vorderrand des Cephalothorax hinabgeneigt und 
mit 2 rundlichen Höckerchen versehen. Cephalothorax und Scutum fein lederartig granuliert, 
ebenso die freien Segmente des Riickens und des Bauches. Genitalplatte und Coxen 
wenig rauher granuliert; Coxenrandhöcker viereckig stumpf. — Scutum mit 2 (hinter- 
einander) schlanken, spitzen und feinrunzeligen Dorsalstacheln. 


1) Vergleiche Anmerkung zu Dentobunus auratus nov. spec. 


Augenhügel niedrig, von vorn viel breiter als hoch, basal verengt, oben tief 
längsgefurcht, feingranuliert und vor den Augen oben mit 2 geraden stumpf, leicht 
divergierenden Dornen besetzt, basal unter den Augen mit einigen winzigen Zähnchen. 


Mandibeln, Glied I dorsal glatt. 
Palpen lang und sehr dünn; alle Glieder nur behaart; Patella apical innen 
rundlich vorgewölbt, doch ohne deutliche Apophyse; Tibia etwa 5 mal so lang wie breit. 
Beine sehr lang und dünn; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 
Färbung des Körpers rostrotgelb, nur der Augenhügel und die beiden Dorsal- 
stachel schwarz. Bauchseite wenig blasser als die Riickenseite. Mandibeln und Palpen 
gelb. Beine dunkel rotbraun, Coxen und Trochantere heller, doch Femurbasen fast schwarz. 
(Nach SIMON: nahe verwandt D. bidentatus (THORELL), doch unterschieden davon 
durch den ventral lederartig — nicht glatten — Körper und die schwarzen Femurbasen.) 


— Nieder-Birma (Ligeh) — SIMON det. 
— Malakka — ROBINSON leg. — ı Exemplar (2 jung!) — (Brit. Mus. London.) 


Altobunus nov. gen. ’). 


Cephalothorax halbkreisformig und über den Coxen ausgebuchtet, die beiden 
letzten Segmente hinter dem Augenhiigel frei; vor dem Augenhiigel ohne jedwede Be- 
höckerung. — Augenhiigel äußerst hoch, von vorn wenigstens doppelt so hoch wie oben 
breit, von der Seite desgleichen, basal (von vorn gesehen) sehr stark eingeschnürt, hier 
nur '/s der Breite wie oben. Abdomen (Scutum, freie Segmente und Coxen) wie bei 
Gagrella, desgleichen Mandibeln, Palpen und Beine, von letzteren nur Femur II mit 


1 Pseudogelenk. 
(Type: Altobunus formosus nov. spec.) 


1. Körper einfarbig schwarz; Coxenrandhöcker gerundet A. inermis. 
— Körper nicht einfarbig schwarz; Coxenrandhöcker dreispitzig 2 
2. Scutum rotgelb, im übrigen Abdomen dorsal wie ventral schwarz A. formosus. 
— Scutum schwarz, um den schwarzen Dorsalstachel ein weißer Wachsring 

auf dem Scutum; Körper im übrigen schwarz A. maculatus. 


Altobunus inermis (SIMON).?) 
= Gagrella inermis SIMON 1877, Ann. Soc. Ent. France (5) VII p. 95. 
(Diagnose nach SIMON): 
Körper 3,2 mm lang. (Beinmaße nicht angegeben.) 


Körper kurz, abgerundet und regelmäßig genarbt. Scutum mit ı Dorsalstachel. 
Vordere Coxen glatt, hintere chagriniert, ihre Ränder mit rundlichen Höckern. 


1) Die Species A inermis (= Gagrella inermis) SIMON habe ich nicht gesehen und daher die Zahl 
der Pseudogelenke ihrer Beinfemora nicht feststellen können. Da jedoch Simon 1877 den Augenhügel als »sehr 
hoch und vorn oben mit 2 kleinen Hóckerchene angibt, stelle ich sie zu Altobunus n. g., möglicherweise 
gehört sie aber anderen Genera der Gagrella-Gruppe der Gagrellinen an. 

*') Diese Species, die ich nicht gesehen habe, ist möglicherweise eine Gagrella. 


43 


Augenhiigel sehr hoch, glatt und tief gefurcht, nur vorn auf der Spitze mit 
2 schwachen stumpfen Hockern. 


Mandibeln ¢ 


Palpen: Femur und Patella fein runzelig; Tibia nicht erweitert; Tarsus länger 
und schlank, gebogen und unbewehrt. 


Beine ? 


Färbung: Körper schwarz; die Seiten des Bauches und äußersten Enden der 
Coxen (besonders I und II) rostfarben. Palpen hellgelb. Beine bla braun, mit leicht 
gebräunten Tarsen. 


— Philippinen (Manila). — BAER leg. — SIMON det. 


* Altobunus formosus nov, spec. 
(Taf. III, Fig. 11, 11a, ııb.) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 9, II 19, HI 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 45, II 89, III 45, IV 63 mm lang. 


Körper dorsal fein lederartig, fast glatt. Scutum mit 1 kurzen, schlanken und 
spitzen Dorsalstachel und 3 Querreihen kleiner Pünktchen (die verwachsenen Segmente 
anzeigend). Freie Ventralsegmente fast glatt, auch Coxen glänzend glatt; Coxenrand- 
höcker 3 spitzig. 


Augenhügel sehr hoch, basal stark eingeschnürt, ganz glatt, nur von oben mit 
1—2 spitzen, kleinsten Zähnchen jederseits der deutlichen Furche. (Taf. III Fig. 11a u. b.) 


Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. 


Palpen, Femur so lang wie Patella + Tibia; Tarsus länger als der Femur und 
etwa 2'/2 mal so lang wie die Tibia, diese kaum 2 mal so lang wie breit; Patella einfach 


und ohne Apophyse. Alle Palpenglieder nur behaart. 
Beine sehr lang und dünn; Femora bezáhnelt; Femur II mit 1 Pseudogelenk. 


Färbung: Cephalotorax hellbraun, jederseits schräg vor dem Augenhügel mit 
weißer Wachssubstanz belegt. Augenhügel tiefschwarz; Dorsalstachel schwarz; Scutum 
rostbraun, hinten breit schwarz gerandet. Freie Dorsalsegmente schwarz, ihre Gelenkhäute 
scharf weiß. — Freie Ventralsegmente quer schwarz, ihre Gelenkhäute scharf weiß; Genital- 
platte schwarz, aber seitlich scharf weiß gerandet. Coxa I blaßgelb und äußerst fein 
schwarzpunktiert; Coxa III—IV tiefschwarz. Trochantere der Beine tiefschwarz (Gelenk- 
häute zwischen Trochanteren und Coxen scharf weiß); Beine einfarbig rotbraun, Femur- 
basen schwarz. — Mandibeln rostgelb, Glied I dorsal, Glied II frontal dunkelbraun ge- 
strichelt oder genetzt. — Palpen rostgelb, nur die Patella wenig dunkler gebräunt. 


— Celebes (Minahassa). — 1 Exemplar — ? leg. 


6* 


44 
* Altobunus maculatus nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 5 und Taf. IV, Fig. 39 und 40.) 
Körper 5 mm lang; Beinfemur I 12, II 24, III 12, IV 14 mm lang. 
Bein I 55, II 104, III 55, IV 73 mm lang. 

Körper dorsal (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) fein granuliert; 
Scutum mit I spitzen, schlanken und glatten Dorsalstachel. Freie Ventralsegmente, Genital- 
platte und Coxen glänzend glatt; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel äußerst hoch, von vorn 2!/s mal so hoch wie oben breit, oben 
breit, oben deutlich längsgefurcht und hier vorn oben jederseits mit ı deutlichen, spitzen 
Zähnchen; frontal bis an die Basis fein granuliert, hier sehr dünn eingeschnürt. (Taf. IV, 
Fig. 39 und 40.) 

Mandibeln Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Tarsus wenig länger als der Femur. 
Patella einfach und Tibia 2 mal so lang wie breit. Alle Palpenglieder nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung: Cephalothorax braun, doch jederseits des schwarzen Augenhügels ein 
dicker weißer Wachsfleck, sodaß vom Augenhügel bis zur Stirnmitte ein braunes Median- 
band frei bleibt. Cephalothorax hinter dem Augenhügel wie auch Scutum, Dorsalstachel 
und freie Dorsalsegmente pechbraun dunkel, nur Gelenkhäute blaßgelb. Auf dem Scutum 
findet sich an der Basis des Dorsalstachels ein Ringfleck aus weißem Drüsensekret, das 
auch mehr oder minder dick die schwarzen freien Ventralsegmente und Seiten der Genital- 
platte bedeckt. Coxa I blaßbraun, II, III und IV glänzend schwarz und mehr oder minder 
(besonders I) mit weißem Drüsensekret bedeckt. Trochantere der Beine schwarz, diese 
selber rostbraun. Mandibeln und Palpen glänzend rostbraun. — Die glänzenden Teile 
des Rückens (Scutum) und die von Driisensekret freien Coxen bisweilen schwach 
metallisch bläulich schimmernd. 

— Celebes — 2 Exemplare — de la Savinicre leg. — (Museum Paris.) 


Gagrella SToLICZKA ?). 


== Gagrella, STOLICZKA 1869, Journ. Asiat. Soc. Bengal. XXXVIII 2, p. 212. 
— Gagrella, THORELL 1876, Ann. Mus. civ. Genova IX, p. 119. 

--- Gagrella, THORELL 1889, Ann. Mus. civ, Genova XXVII, p. 625. 

== Gagrella, THORELL 1891, Ann. Mus, civ. Genova XXX. p. 692. 

= Gagrella, KULCZYNSKI 1904, Ann, Mus. Hungari II, p. 81-—83. 

Gagrella, Wirt 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 483—508. 

=: Gagrella, WITH 1905, Boll. Zool. comp. Torino XX, p. 4. 


1) Die Spezies G. Doleschallii THOR., G. scorbiculata THOR., G. monticola THOR., G. pullata 
Tuor., G. Hasseltii THOR., G. concinna THOR., G. histrionica THOR., G. arthrocentra (= Arthro- 
centrus atratus) THOR., G. sarawakensis With, G. nobilis WrrH, G hirta WITH, G. imperator- 
unispinosa WITH, G. patalungensis SIMON habe ich nicht geschen bezw. nicht identifizieren können, also 
auch die Zahl der Pseudogelenke der Beinfemora nicht feststellen können. Letzteres war auch unmöglich bei 
G. lepida THor. und G. atrorubra Simon, die wohl ex typ. vorlagen, denen aber Bein (Femur) II fehlte, 


Es ist daher möglich, «daß die eben genannten Spezies sich auf die Genera: Metagagrella, Maindronia, 


ts 

Augenhügel meist breiter als hoch, höchstens so hoch wie breit, basal meist 
verengt und wenig rückgeneigt, entweder ganz glatt, wenig bezähnelt, oder auch stark 
bezähnelt, aber ohne einzelne größere Dornen. — Scutum bewehrt mit 1—2 spitzen 
Stacheln (wenn nur einer vorhanden, so auf dem zweiten Scutumsegment; wenn 2 vor- 
handen, so hintereinander auf Segment I und II des Scutums). -— Coxenrandhöcker vier- 
eckig stumpf, bisweilen scharf dreispitzig. Beine sehr lang und dünn; Femur I und III 
immer länger als der Körper; Femur II mit einem (knotigen) Pseudogelenk in der Mitte 
(Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke). 


(Type: Gagrella Feae, THORELL.) 


ı. Körper dorsal (Scutum) metallisch grünlich oder kupferig schimmernd 2 
— Körper nicht metallisch schimmernd l 12 
2. Scutum gefleckt (weiß oder gelblich) 3 
— Scutum einfarbig und ungefleckt 6 
3. Coxenrandhöcker viereckig stumpf; Mandibeln Glied I dorsal mit einem 

spitzen Zähnchen oder mehreren; Scutumflecken randständig 4 
— Coxenrandhöcker dreispaltig; Mandibeln Glied I dorsal glatt; Scutum- 

fleckenreihe zwischen Stachel und Seitenrand scintillans. 
4. Augenhügel glatt oder nur oben bezáhnelt; seine Furche blasser 5 
— Augenhiigel bezähnelt; diese Zähnchenreihen stehen auch basal unter den 

Augen entlang; Augenhügel ganz schwarz 69 
5 Scutum mit einem Stachel, Augenhügel mehr oder minder glatt splendens. 
— Scutum mit zwei Stacheln, Augenhiigel oben bezähnelt splendens-bispinosa. 


Gagrellula und Eugagrella verteilen. Folgende Gründe sind mir für Stellung besagter Spezies zu Gagrella 
maßgebend gewesen. WITH 1903 sagt von G, crux WITH, daß sie ähnlich sei G. lepida THOR,, was auch 
ich an einer G, lepida THor. (ex typ.) und zwei Exemplaren G. crux WITH feststellen konnte. Auch 
G. nobilis WITH ist im Habitus ähnlich G. crux WITH und G. armillata THOR., welch letztere THORELI. 
als verwandt und ähnlich G. lepida THOR. angibt. G. atroruba SIMON ist so ähnlich G. bipeltata THOR., 
daß ich nicht anstehe, sie, wie es von G. bipeltata THOR. feststeht, zu Gagrella zu ziehen. — G., scorbi- 
culata THOR. und G. sarawakensis WITH werden von Pocock 1897 und WITH 1905 so ähnlich und verwandt 
G. insculpta Pocock (die auch nur an Femur II ein Pseudogelenk hat) angegeben, daß beide wohl auch an 
Femur II ein Pseudogelenk haben und somit zum Genus Gagrella gehören werden. Ferner ist G. Albertisii 
THOR. sehr ähnlich G. Doleschallii THOR., welch letztere auch nur ein Pseudogelenk an Femur 11 hat. — 
G. magnifica n. sp. ist augenscheinlich sehr ähnlich G. histrionica THOR., deren Verwandtschaft mit 
G. patalungensis SIMON von SIMON hervorgehoben wird. G. magnifica n. sp. ist eine Gagrella (nach 
obiger Diagnose), deswegen mag auch G. histrionica THOR, und G. patalungensis SIMON zu Gagrella 
gestellt werden, bis sich vielleicht eine andere Zahl der Pseudogelenke an Beinfemur II ergeben sollte. Die 
übrigen nicht gesehenen G. hirta Witn, G. concinna THOR., G. Hasseltii THOR, G. pullata THOR. 
G. monticola THOR. sind wohl ihrem allgemeinen Habitus nach zu Gagrella zu rechnen, doch ist nicht 
ausgeschlossen, daß sie sich wie G. arthrocentra (= Arthrocentrus atratus THOR., dessen besonderer 
Genus sich nicht aufrecht erhalten läßt - vergl. WITH 1903 und 1905) auf andere Genera (Metagagrella, 
Maindronia, Gagrellula, Eugagrella und Hologagrella) verteilen. 


Gagrella monacantha HERST 1798 (Natursyst, ungefitigelt Insekt. — Heft 2, p. 19) ist nicht zu 
dentifizieren — spec. spur. 


Q. 


40 


Augenhügel vorn und oben bezähnelt 7 

Augenhügel ganz glatt, höchstens mit, einigen verstreuten Härchen 8 
. Cephalothorax vorn jederseits weiß mit feinen braunen Stricheln; Man- 

dibeln blaßgelb cuprea. 

Cephalothorax wie der ganze Körper schwarz; Mandibeln schwärzlich 49a 
. Körperfärbung rostbraun; Augenhügel blaßgelb (Augen und Augenringe 

schwarz); Mandibeln Glied I dorsal bezähnelt aenescens. 

Körperfärbung schwarz bis schwarzbraun; Augenhiigel schwarz; Mandibeln 

Glied I dorsal vollkommen glatt 9 


Cephalothorax jederseits des Augenhügels mit einem gelben Fleck; im 
übrigen der Körper dorsal schwarz, nur die Gelenkhäute blasser; Bein- 


tibia IV an der Spitze scharf gelb sarawakensis. 
Cephalothorax nicht derart gefleckt, einfarbig dunkel, höchstens mehr 

oder minder mit weißem Hautdrüsensekret bepulvert; Beine einfarbig 10 

Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft; Palpenpatella mit kleiner Apophyse caerulea. 

Coxenrandhöcker dreispaltig; Palpenpatella ohne Apophyse II 

. Scutum einfarbig; Bauchsegmente blaßgelb xanthostoma. 
Scutumränder gelbfleckig; Bauchsegmente schwärzlich, nur ihre Gelenk- 

häute blasser Doleschalii. 

. Femora aller Beine stark behaart hirta. 

Femora aller Beine bezähnelt 13 

. Augenhügel oben glatt oder fast glatt, höchstens hier einige feine Haare 14 

— Augenhiigel oben mehr oder weniger regelmäßig bezähnelt 37 


. Augenhügel so hoch wie breit und oben jederseits mit 6 langen Haaren; 


Scutum jederseits der Mitte mit einer Reihe von 5—6 gelben Flecken nobilis. 
Augenhügel nicht mit 6 derartigen Haaren, ganz glatt oder mit einigen 


verstreuten, zarten Härchen 15 
. Scutumfärbung schwarz bis schwarzbraun vorwiegend, entweder einfarbig 
oder mehr oder minder gefleckt 16 
Scutumfärbung blaßgelb bis hell rostbraun vorwiegend, entweder einfarbig 
oder mehr oder minder gefleckt 34 
. Scutum einfarbig schwarz bis schwarzbraun — ungefleckt 17 
Scutum schwarz, doch mehr oder weniger blaß (weiß oder gelb) gefleckt 27 
. Palpenfemur ventral nur spärlich behaart; Mandibeln Glied I dorsal glatt 18 
— Palpenfemur ventral mit Zähnchen besetzt 19 
Cephalothorax mehr oder minder bla braun gefleckt monticola. 
Cephalothorax ebenso, aber vor dem Augenhiigel mit weißem Hautdrüsen- 
sekret bedeckt monticola-tarda. 
. Mandibeln, Glied 1 dorsal vollkommen glatt 20 


Mandibeln, Glied I dorsal mit 1—2 winzigen Zahnchen oder mit starker 
Zahnchengruppe 25 


20. 


21. 


22. 


23. 


24. 


25. 


26. 


27. 


28. 


29. 


30. 


31. 


47 


Beintibien II und IV mit breiten blaßgelben Endringen; Scutum grob 
mit Grübchen bedeckt cinerascens. 
Beine vollkommen einfarbig schwarzbraun; Scutum fein lederartig granuliert 21 
Mandibeln an Glied II am Gelenk zwischen Glied I und II mit einem 
spitzen nach vorn gerichteten Zähnchen; dieses Zähnchen weißlich, im 


übrigen Mandibeln schwarz arthrocentra. 
Mandibeln nicht mit einem solchen Zähnchen 22 
Mandibeln und Palpen schwarz; Coxenrandhöcker viereckig stumpf nigripalpis. 
Mandibeln und Palpen hell rostgelb oder blaßgelb 23 
Palpentibia 4mal so lang als breit und nur behaart; Coxenrandhöcker 

viereckig abgestumpft - Albertisii. 
Palpentibia höchstens 3mal so lang als breit und ventral (wenn auch 

spärlich) bezähnelt; Coxenrandhöcker dreispitzig 24 


Cephalothorax mit Flecken aus weißem Hautdrüsensekret; freie Ventral- 
segmente glatt; Bauch und Coxen schwarz mehr oder minder weiß bedeckt bipeltata. 
Cephalothorax nicht mit derartigen Flecken aus Drüsensekret; nur das Scutum 


schwarz; Körper im übrigen (Bauch) hell rostfarben oder rotbraun atrorubra. 
Alle Femurbasen und Trochantere (und Coxen) hell gelblichbraun, alle 

Tarsenglieder an der Basis schmal, doch deutlich weiß geringelt pullata. 
Femurbasen und Trochantere vollkommen schwarz oder tief braunschwarz; 

Tarsenglieder einfarbig, nicht geringelt 26 
Scutum mit 1 Dorsalstachel Feae. 
Scutum mit 2 Dorsalstacheln Feae-bispinosa. 
Mandibeln schwarz oder schwarzbraun 28 
Mandibeln blaßgelb oder rostgelb, höchstens die Klauen schwarz 29 
Rücken vom Dorsalstachel bis zum After mit einem breiten gelben Bande grandis. 
Scutum mit 2 parallelen Reihen sehr kleiner weißer Flecken biseriata. 
Scutum mit blassen Sprenkelungen oder größeren blassen Flecken, die 

nicht mit Drüsensekret bedeckt sind 30 
Scutumflecken oder Sprenkelungen bestehen aus weißem oder gelblichem 

Hautdrüsensekret 33 


Vorder- und Seitenränder des Scutums schwarz, über das Scutum läuft median 
ein schwarzes Längsband; Raum zwischen Medianband und Seitenrändern 
gelb und zerteilt durch 4 undeutliche schwarze Querbänder, die die 
Segmente andeuten crux. 
Scutum nicht derart gezeichnet 31 


Sprenkelungen des Abdomens (wenn deutlich) in Langsreihen; Mandibeln 
Glied I dorsal glatt oder höchstens mit 1 —3 kleinsten Zahnchen 32 
Sprenkelungen des Abdomens in Querreihen (segmentweise); jederseits 
des größeren Dorsalstachels ein blaßweißer Fleck; Mandibeln Glied I 
dorsal mit starker Zähnchengruppe disticta 


> 


49 


32. Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt; Scutum ohne größere Randflecken 18 
— Mandibeln, Glied I dorsal mit 1—3 Zahnchen; Scutum außer 2 parallelen 
Reihen kaum wahrnehmbarer blasser Pünktchen jederseits vorn mit einem 
hell erdfarbenen Fleck; Stirnmitte gelbblaß Feae-humeralis. 
33. Cephalothorax mit weißem, den Augenhügel umfassenden Flecken; Scutum 
vor dem Dorsalstachel mit 2 kurzen gebogenen Längsreihen weißer 
Flecken; Coxen I und II rein schwarz concinna. 
— Cephalothorax rostfarben bis pechbraun; Scutum an den Seitenrändern 
” entlang mit je einem großen dreieckigen weißen Flecken; hinter diesen 
großen noch einige kleinere Flecken; Coxen pechbraun Hasseltii. 
34. Cephalothorax vorn und beiderseits des Augenhügels blaßgelb oder weißlich 
mit etlichen dunkelbraunen eingedrückten Flecken, ein großer mehr oder 
minder deutlicher schwärzlicher Medianfleck vom Stirnrande zum Augen- 
hügel, hinter diesem bis an das Scutum heran breit schwärzlich 60 
— Cephalothorax nicht derart gezeichnet 35 
35. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft; Palpenfemur wie alle Palpen- 
glieder nur behaart vulcanica. 
—  Coxenrandhöcker scharf dreispitzig; 36 
36. Palpenfemur wie alle Palpenglieder nur behaart oder mit einigen winzigen 
Körnchen amboinensis. 
— Palpenfemur ventral deutlich stark bezähnelt fuscipes. 
37. Augenhügel auch basal unter den Augen entlang bezähnelt 62 
— Augenhügel basal unter den Augen entlang glatt 38 
38. Augenhügel nur vorn oben mit einzelnen wenigen oder einem einzigen 
Zähnchen (jederseits) 15 
— Augenhügel mit 2 Zähnchenkämmen oder ganz dicht mit Zähnchen besetzt 39 
39. Dorsalstachel schlank, aber rings stark wellig ausgebuchtet und bis an 
die Spitze mit Sägezähnchen besetzt serrulata. 
— Dorsalstachel mehr oder minder schlank, nicht stark quer ausgebuchtet, 
höchstens gerunzelt und basal granuliert 40 
40. Grundfarbe des Scutums tiefschwarz (entweder einfarbig oder auch weif 
oder gelb gefleckt) 41 
— Grundfarbe des Scutums mehr oder minder hellbraun, bisweilen blaßgelb 50 
41. Abdomen dorsal deutlich gefleckt 42 
— Abdomen dorsal nicht deutlich und scharf gefleckt 45 
42. Abdomen dorsal weiß gefleckt 43 
— Abdomen dorsal gelb oder hellbraun gefleckt 44 
43. Scutum mit Stachel schwarz; um den Stachel ein weißer Ringfleck; Scutum 
mit scharfem schmalen silberweißen Seiten- und Hinterrandsaum elegans. 
— Scutum median schwarz, an den Seitenrändern jederseits mit 5 großen 
scharf weißen Flecken von verschiedener Größe 69 


44. 


45. 


40. 
47. 
48. 


49. 


50. 


ȘI 


52. 


53- 


54. 


55. 


56. 


57. 


49 


Jederseits auf dem Abdomen mit 6 gelben Flecken aus Haut- 

drüsensekret flavimaculata 
Scutum vorn jederseits mit großen dunkelrötlichen Flecken und hinten 

mit zwei glatten, fast gelben Flecken binotata. 


Cephalothorax jederseits des Augenhügels mit einem dicken großen 
Flecken aus weißem Hautdrüsensekret, nur ein schwarzes Medianband 


von der Stirnmitte zum Augenhügel bleibt frei erebea. 
Cephalothorax nicht derart mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt 46 
Scutum fein lederartig granuliert 47 
Scutum rauh mit Grübchen bedeckt 49 
Mandibeln blaßbraun oder hellgelb 48 
Mandibeln schwarz patalungensis. 
Palpentarsus dunkelbraun, dunkler als die Palpentibia fulva. 
Palpen braun dunkel, doch Tibienspitze und Tarsus blaßgelb obscura. 
Cephalothorax ganz schwarz scorbiculata. 
Cephalothorax schwarz, doch an den Seiten mit einigen blaßbraunen 

Flecken (ebenso Gegend zwischen Scutum und Bauch) insculpta. 
Alle Palpenglieder nur behaart, nicht bezähnelt 51 
Wenigstens der Femur der Palpen ventral deutlich bezáhnelt 54 
Palpen einfarbig blaßbraun; Beine einfarbig; Trochantere der Beine III 

und IV dorsal mit je einem blassen Flecken 52 
Palpen erdfarben, Femur apical wenig schwarz gefleckt, Patella basal 

gebräunt; Femur von Bein II apical weiß geringelt armillata. 
Scutum mit ı Dornstachel 53 
Scutum mit 2 Dornstacheln lepida-dibelona. 
Palpenpatella ohne Apophyse lepida. 
Palpenpatella mit Apophyse lepida-claducha. 
Körper 8—11 mm lang; Palpen rostgelb; Tibien aller 4 Beinpaare deutlich 

mit breiten weißgelben Endringen coriacea. 
Körper höchstens 7 mm lang, meist 3—4 mm; Palpen ganz blaßgelb 

oder teilweise gebräunt; Beine einfarbig, nicht geringelt 55 


Cephalothorax schwarz oder schwarzbraun; Scutum braun mit schwarzen 
Stachel; freie Dorsalsegmente vorn schwarz, hinten gelbbraun. Bauch 


schwärzlich imperator-unispinosa. 
Cephalothorax wenigstens weiß oder blaß gefleckt; Bauch weißlich, 

höchstens die Segmentgrenzen dunkler gebräunt 56 
Covenrandhöcker viereckig stumpf 57 
Coxenrandhöcker dreispitzig 59 
Scutum mit dunkler Sattelzeichnung; Mandibeln Glied II frontal fein 

bezähnelt japonica. 
Scutum nicht mit Sattelzeichnung; Mandibeln Glied II frontal glatt 58 


58. 


59. 
60. 


61. 


62. 


63. 


64. 


65. 


66. 


67. 


68. 


69, 


ae 


Körperfarbe (schwefel-) hellgelb cervina. 
Körperfarbe heller oder dunkler braun 48 
Scutum fein silberweiß gesäumt 43a 
Scutum einfarbig lederfarben gelb, nicht derart gesäumt 60 
Freie Dorsalsegmente rostbraun, jedes mit 2 weißen Flecken ornata. 
Freie Dorsalsegmente nicht derart gezeichnet 61 
Genitalplatte einfarbig blaßgelb; Palpentarsus doppelt so lang wie die 

Tibia der Palpen - subfusca. 
Genitalplatte dunkelbraun, doch beiderseits dick mit weißem Drüsensekret 

bedeckt; Palpentarsus nur wenig länger als die Tibia flava. 
Palpentibia etwa 1omal so lang wie breit; Palpenpatella mit lang schwarzer l 
Apophyse, sonst Palpen und Körper rostfarben longipalpis. 
Palpentibia höchstens 4mal so lang als breit 63 
Scutum mit 2 Dorsalstacheln hintereinander 64 
Scutum mit ı Dorsalstachel (selten davor ein stumpfer Höcker) 65 


Palpen ganz blafgelb; Scutum gesprenkelt und außerdem jederseits mit 
einem blaßgelben Flecken 31b 
Palpen bis auf den Tarsus schwarzbraun; Scutum gänzlich ungefleckt 
und schwarz; Cephalothorax median vor dem Augenhiigel undeutlich 


blaßgelb 26b 
Augenhügel oben vollkommen glatt oder nur vorn oben mit einigen äußerst 

feinen Körnchen besetzt 66 
Augenhügel auch oben stark und deutlich bezähnelt, meist einen Ring 

um die Augen bildend 67 
Scutum einfarbig schwarzbraun 26a 
Scutum jederseits des Stachels mit je ı großen blassen Fleck 32b 


Scutum einfarbig schwarz bis schwarzbraun, gänzlich ungefleckt und ein- 
farbig; Cephalothorax von der Stirnmitte bis zum Augenhügel scharf 


hellgelb, sonst schwarz luteofrontalis. 
Scutum nicht derartig einfarbig schwarzbraun; Cephalothorax nicht so 
gezeichnet 68 


Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft; Scutum tiefschwarz, aber mit 
scharfen weißen Flecken 69 


Coxenrandhöcker tief dreispitzig; Augenhügel überall spitz und fein 
bezähnelt; Scutum mehr oder minder rostbraun und um den wenig vor- 
gebogenen Dorsalstachel dunkler spinulosa. 


Mandibeln vollkommen schwarz oder dunkelbraun histrionica. 
Mandibeln vollkommen blaßgelb, fast weiß magnifica. 


51 


*Gagrella Feae (THORELL). 
(Taf. IV, Fig. 15 und 16.) 


Gagrella Feac, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 648. 
Gagrella Feae var. humeralis, THORELL ebenda p. 648. 

Gagrella Feae var. bispinosa, THORELL ebenda p. 648. 

Gagrella Feae, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 494. 


Körper 7,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 15,5, III 8,5, IV 12 mm lang. 


Körper einschließlich des Dorsalstachels dicht granuliert. Scutum mit ı senk- 
rechten, basal rauh granulierten Dorsalstachel. Freie Ventralsegmente fast glatt; Coxen 
und Genitalplatte wenig dicht aber rauh und spitz granuliert; Coxenrandhöcker 4 eckig 
abgestumpft (Taf. IV, Fig. 16). 

Augenhügel rückgeneigt, vorn senkrecht, oben leicht gerundet und deutlich 
längsgefurcht; basal unter den Augen jederseits winzig tuberkuliert und rauh, oben ganz 
glatt oder bisweilen nur vorn oben mit 1—2 spärlichen und äußerst kleinen Tuberkeln. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit 1—2 spitzen Tuberkeln. Supramandibularfortsätze 
lang und spitz (Taf. IV, Fig. 15). 

Palpen, Femur so lang wie der Tarsus und so lang wie Patella + Tibia. Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 2'/s mal so lang wie breit. Femur ventral ungleich- 
mäßig bezähnelt; Patella dorsal (besonders an der Spitze) bezähnelt; Tibia ventral und 
lateral sehr spärlich bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und kräftig; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung dorsal wie ventral schwarzbraun. Cephalothorax vor dem Augenhügel 
bis zur Stirnmitte mit einem schwach blaßbraunen, aber undeutlich begrenzten Medianband. 
Augenhügel blasser braun als der Körper, doch Augen und Augenringe schwarz. Bis- 
weilen jedes der Riickensegmente (einschließlich Scutum) mit 2 äußerst kleinen blassen 
Pünktchen jederseits der Mediane. Bauchsegmente schwarzbraun, Gelenkhäute blasser, 
meist mit schmutzig weißem Hautdrüsensekret mehr oder minder dicht bedeckt, ebenso 
die Coxen und Genitalplatte. Mandibeln rostfarben. Palpenfemur, Patella ganz und 
Tibienbasis schwarz-braun, Tibienspitze und Tarsus blaß. — Beine schwarz, der Spitze 
zu breit gebräunt. 

var. humeralis (THORELL): Außer der angegebenen Färbung hat das Scutum 
beiderseits vorn vor dem Stachel einen großen hell erdfarbenen Fleck. 

var. bispinosa (THORELL): Dorsalscutum mit 2 Stacheln hintereinander, von denen 
der vordere viel kleiner ist. 

— Birma (Meetan) — viele Exemplare (form. typ.) — FEA leg. — THORELL det. 

(8 Exemplare im Hamburger Museum). 
— Birma (Meetan) desgl. auch (dzspznosa) FEA leg. — THORELL det. (7 Exemplare 
im Hamburger Museum). 

— Birma (Rangun) — 1 Exemplar (var. humeralis) — FEA leg. — THORELL det. 

— Hinterindien (Pegu) — 3 Expl. (Feac) — OUDES leg. (Brit. Mus. London). 

— Hinterindien (Pegu) — 1 Expl. (Feac-humeralis) — OUDES leg. (Brit. Mus. 

London). 


7e 


E 
*Gagrella aenescens (THORELL). 
(Taf. IV, Fig. ı und 2.) 


= Gagrella aenescens, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 643. 

= Gagrella aenescens, WITH 1903, Journ. Linn. Soc. London XXVIII, p. 496. 
Körper 5 mm lang; Beinfemur I 10,3, II 21, II 10, IV 13,8 mm lang. 
Bein I 48,5, II 101,5, III 47, IV 65 mm lang. 


Körper oben dicht und fein granuliert; Bauch glatt; Coxen gröber, aber 
spärlicher granuliert. Cephalothorax fast dreieckig. Der eine Dorsalstachel des Scutums 
senkrecht und etwas rauh, die Spitze glatt. 

Augenhügel mäßig hoch, rückgeneigt, ganz glatt und deutlich längsgefurcht; 
vorn senkrecht, hinten wenig gerundet. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit Tuberkelgruppe; Supramandibularfortsätze deutlich 
und fein aber stumpf bezähnelt. 

Palpen, Femur so lang wie Patella + Tibia = Tarsus; Femur ventral spärlich 
und stumpf bezähnelt; Patella spärlich bezähnelt und mit kurzer, fein beborsteter Innen- 
apophyse; Tibia behaart, nur dorsal und lateral mit etlichen winzigen Zähnchen und etwa 
3 mal so lang wie breit Tarsus nur behaart; Tarsalklaue kammzähnig. (THORELL gibt 
für Y an: Palpentibia verdickt und nicht granuliert) (Taf. IV, Fig. 1 und 2). 

Beine sehr lang und dünn; Femora spinuliert; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung: Körperfarbe kupferbraun oder rostbraun, die Gelenkháut: des Rückens 
hellbraun, die chitinharten Rückenteile (besonders Scutum) metallisch-kupferig schimmernd. 
Augenhügel blaß, Augen und Augenringe dunkelbraun bis schwarz. Zwischen Stirnwand 
und Augenhiigel ein blaßbraunes Feld, das von einer feinen dunkelbraunen Linie längs 
durchzogen wird. Dorsalstachel pechbraun dunkel bis schwarz. Bauchseite und Coxen 
blaßbraun, letztere mit pechbraunen Randhöckerreihen und Spitzenrändern. Trochantere 
der Beine braun wie die übrigen Beinglieder; nur Tibien II und IV an der Spitze deutlich 
breit gelbweiß geringelt. Mandibeln und Palpen ganz und gar blaßbraun bis gelblich. 

— Birma (Mt. Mooleyit, 1000—1900 m Höhe) — mehrere Exemplare — FEA leg. 

THORELL det. 
(Einige Exempl. der Coll. FEA — det. THORELI. — befinden sich im Hamb. Museum.) 


*Gagrella disticta (THORELL). ’) 
(Taf. IV, Fig. 3 und 30.) 


== Gagrella nocticolor var, disticta, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 651. 


d Körper 5 mm lang; Beinfemur I 7, II 13, III 7, IV ? mm lang. 
Bein I 38, II 61, III 34, IV ? mm lang. 


1) Die von THORELL 1887 beschriebene Gagrella nocticolor var. disticta ist zweifellos eine besondere 
Spezies. Obige Diagnose ist nach dem 1 Exemplar der Coll. FEA (im Hamburg. Mus.) aufgestellt und läßt die 
Unterschiede von der Gagrella nocticolor THORELL, welche wegen der nicht ausgebildeten Geschlechtsorgane als 
nicht erwachsen angesehen werden muß, erkennen. Gagrella nocticolor THORELL, von der sich 2 Exemplare 
ex typ. und von FEA gekauft im Hamburger Museum finden, sind zweifellos nicht erwachsene Tiere, deren 
Scutum noch vollkommen weich ist, deren Dorsalstacheln schr klein und stumpf, deren Palpen völlig unbezähnelt 
sind und denen an den glatten Coxen die Randhöckerreihen fehlen. 





3 


d — Körper dorsal granuliert; Scutum mit 2 spitzen, glatten und schlanken Dorsal- 
stacheln, die nur basal wenig granuliert sind. Freie Dorsalsegmente granuliert; -freie 
Ventralsegmente glatt. Genitalplatte und Coxen rauh und grob behöckert; Coxenrand- 
höcker viereckig abgestumpft; Trochantere rauh behöckert. 

Augenhügel wenig rückgeneigt, gefurcht, so hoch wie lang, und oben, vorn und 
hinten ganz glatt, nur basal unter den Augen mit einigen stumpfen Zähnchen. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit deutlicher Zähnchengruppe und Glied II innen 
am Grunde der Schere mit einigen stumpfen Zähnchen (Taf. IV, Fig. 33); Supraman- 
dibularfortsätze groß und deutlich und stark rauh behöckert. 

Palpen, Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
einfach, Innenecke etwas vorgewölbt, aber ohne deutliche Apophyse; Tibia 3 mal so lang 
wie breit. Femur ventral gleichmäßig bezähnelt; Patella dorsal und lateral (besonders 
am vorgewölbten Innenwinkel) fein gleichmäßig bezáhnelt; Tibia nur behaart wie der 
Tarsus, doch dieser ventral der ganzen Länge nach mit einer Reihe feiner Zähnchen 
bewehrt (Taf. IV, Fig. 3). 

Beine nicht sehr lang und dünn; Femora bezáhnelt; Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung dunkelbraun, Cephalothorax braun mit etlichen blasseren Seiten- 
sprenkelungen und vom Stirnrand zum Augenhiigel 2 parallele weiße Streifen, die durch 
einen feinen, dunkelbraunen Medianstrich getrennt werden. Scutum und freie Dorsal- 
segmente fein quer blaß gesprenkelt, auf dem Scutum außerdem neben dem 2ten Dorsal- 
stachel am Scutumrande jederseits ein blaßweißer (nicht Sekret-) Fleck. — Bauch weiß, 
die Grenzen der freien Ventralsegmente durch feine braune Querlinien angedeutet. Coxen 
weiß, seitlich fein hellbraun gesprenkelt, ihre Höckerränder und ein feiner Medianstrich 
schwarz. — Mandibeln und Palpen blaßgelb, nur die Zähnchen auf Mandibeln und Palpen 
schwarz. Supramandibularfortsätze weiß, ihre Höckerchen gebräunt. Beine blaß rost- 
braun einfarbig. 

— Birma (Bhamo) — FEA leg. — THORELL det. als Gagrella nocticolor var. 

disticta. (1 Exempl. der Coll. FEA im Hamburger Museum.) 


* Gagrella erebea THORELL. 
Gagrella erebea, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII p. 636. 
Gagrella erebea, WITH 1903, Journ. Linn. Soc, XXVIII. p. 492. 
Körper 3—4,5 mm lang; Beinfemur I 7, II 12, III 6, IV 8,5 mm lang. 
Bein I 27, II 59, III 24,5, IV 37 mm lang. 
Körper hinten gerundet und gewölbt, dorsal dicht und fein granuliert; Scutum 
mit ı rauhen, basal granulierten Dorsalstachel (bisweilen mit einem zweiten winzigen 
Stachel oder nur Höcker hinter ihm). Freie Ventralsegmente fast glatt, Coxen und 
Genitalplatte etwas rauher granuliert. Cephalothorax vorn jederseits mit Eindrücken. 
Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 
Augenhügel nicht sehr hoch, wenig rückgeneigt, tief längsgefurcht und beider- 
seits oben mit je einer Zähnchenreihe, im übrigen glatt; von vorn basal verengt und oben 
ı!/a mal so breit wie hoch, von der Seite oben leicht gerundet und vorn höher wie hinten. 


54 

Mandibeln Glied I dorsal granuliert, Glied II vorn kurz behaart. Supramandi- 
bularfortsätze spitz und nach aussen hin bezähnelt. 

Palpen dünn. Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; 
Patella apical verdickt und in eine winzige stumpfe Apophyse endigend; Tibia etwa 4 mal 
so lang wie breit. Femur ventral bezähnelt, ebenso Patella und Tibia dorsal wie lateral. 
Tarsus behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung: Chitin der Rückendecke schwarz oder pechbraun; Scutum mehr oder 
minder mit schmutzigweißem Hautdrüsensekret bepulvert, welches auf dem Cephalothorax 
jederseits einen großen weißen Flecken bildet, sodaß ein schwarzes Medianband freibleibt, 
das vom schwarzen Augenhügel zur Stirnmitte führt. Freie Dorsalsegmente und Ventral- 
segmente pechbraun, doch ihre Gelenkhäute blaßgelb. Bauchseite (Genitalplatte und Coxen) 
braun und mehr oder minder dick mit weißem Drüsensekret bedeckt, das auf den Coxen 
nur die Randhöckerreihen freiläßt. Beiderseits hinter Coxa IV zwischen Scutum und 
Bauch ein deutlicher mattweißer Längsfleck. Mandibeln schwarz oder pechbraun. Palpen: 
Femur und Patella ganz pechbraun, Tibia basal pechbraun mit gelben Spitzen, Tarsus 
blaßgelb. Trochantere der Beine schwärzlich, die übrigen Glieder lederfarben braun und 
einfarbig, bisweilen schwärzlich. 

— Birma (Bhamo und Teinzo). — Wenige Exemplare. — FEA leg. — TIIORELL det, 

(1 Exemplar aus Bhamo im Hamburger Museum.) 


* Gagrella magnifica nov. spec. ') 
(Taf. III, Fig. 2 u. 2a.) 


Körper 5—8 mm lang; Beinfemur I 14, II 26, III 14, IV 19 mm lang. 
Bein I 59, II ?, III 55, IV 77 mm lang. 


Körper (Cephalothorax und Scutum) fein lederartig granuliert; freie Dorsal- 
segmente und Ventralsegmente glatt. Scutum mit ı spitz und schlanken, etwas nach 
vorn gebogenen und basal granulierten Dorsalstachel. Coxen und Genitalplatte rauh 
granuliert. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel wenig rückgeneigt hoch, oben und hinten gerundet, deutlich längs- 
gefurcht und jederseits der Furche mit einem Kamm starker Zähnchen, der rings um die 
Augen reicht; außerdem basal granuliert (Taf. IV, Fig. 2a). 


H Diese Art ist mit Gag. histrionica THORELL (vergl. Diagnose) nahe verwandt. — Außer den 
5 (Typen-) Exemplaren dieser Species lagen 16 nicht erwachsene Exemplare vor, die von OATES an demselben 
Tage und derselben Lokalität gesammelt wurden. Es sind dies ohne jeden Zweifel junge Tiere, die in der 
Zeichnung vollkommen mit den erwachsenen Tieren übereinstimmen und nur in der Chitinstruktur etc. von den 
erwachsenen abweichen, Zunächst wurde festgestellt, daß die Geschlechtsorgane dieser Tiere nicht oder un- 
vollkommen ausgebildet sind, wonach mit Recht auf ihr Nicht-Erwachsensein geschlossen werden darf. Andere 
Abweichungen von den erwachsenen Tieren sind folgende: Die ganze Chitindecke des Körpers ist äußerst weich, 
der Augenhtigel noch niedrig und glatt; den Coxenrändern fehlen die llöckerreihen oder es sind solche nur 
angedeutet; das weiche Scutum hat cinen sehr kurzen, weichen Dorsalstachel oder gar nur einen stumpfen 
weichen Hocker, 

— Pegu -- 16 Exemplare (jung) - Oates leg. ro, März 1807. (Brit. Mus. London.) 


55 


Mandibeln, Glied I dorsal mit 3—4 feinen, spitzen Zähnchen hintereinander. 

Palpen, Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
einfach apical verdickt oder bisweilen mit kurzer Innenapophyse. Tibia 3 mal so lang 
wie breit. —- Femur ventral und lateral fein und gleichmäßig bezáhnelt; Patella und Tibia 
dorsal wie lateral fein spitz bezáhnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und kräftig; Femora rauh bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung schwarz und weiß (die schwarzen Stellen des Scutums bisweilen schwach 
metallisch-bläulich schimmernd). Cephalothorax weiß mit einigen schwarzen Randflecken 
und bogigen Stricheln jederseits des schwarzen Augenhügels. Hinter diesem median breit 
schwarz, von hier aus ein breites, zackiges schwarzes Sattelband über das Scutum laufend, 
welches seitlich durch 5 große weiße, von einander durch schwarze Querfurchen getrennte 
Flecken begrenzt wird. Freie Dorsalsegmente, jedes schwarz mit breitem weißen Median- 
querfleck. Analsegment ganz schwarz. Freie Ventralsegmente weiß, die Furchen schmal 
scharf schwarz. Genitalplatte und Coxen blaßbraun, aber mit grauweißem Hautdrüsen- 
sekret bedeckt. Die weißen Flecken und Zeichnungen der ganzen Rückenoberfläche, wie 
auch die weißen Ventralsegmente entbehren jeglichen Hautdrüsensekretes, das nur dünn 
die Coxen und Genitalplatte überdeckt. — Beintrochantere schwarz, ebenso Beinfemur- 
basen kurz und scharf schwarz; im übrigen die Beinfemora ihrer ganzen Länge nach wie 
die übrigen Beinglieder hell einfarbig rotgelb. Mandibeln blassgelb, Glied II lateral wenig 
braun gesprenkelt. Palpen einfarbig blaßgelb bis auf die wenig gebräunte Tarsenspitze. 

— Pegu — 5 erwachsene Exemplare — OATES leg. 10. März 1897. — (Brit. 

Mus. London.) 


Gagrella histrionica THORELL. 
== Gagrella histrionica, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 652. 
= Gagrella histrionica, WITH 1903, Journ. Linn, Soc. XXVIII, p. 499. 
(Diagnose nach THORELL): 

Körper 8 mm lang; Beinfemur I 13,5, II 24, III 12,5, IV 17 mm lang. 

Bein I 55, II 105, III 49,5, IV 71 mm lang. 

Körper stark gewölbt und oben (ausgenommen die Segmentfurchen) dicht und 
fein granuliert; Bauchseite desgleichen fein granuliert, nur die Coxen etwas gröber. 
Cephalothorax mit den üblichen Eindrücken. Ein Dorsalstachel mäßig lang (bisweilen 
noch ein niedriger Höcker vor ihm.) 

Augenhügel von vorn basal verengt, oben etwa 2 mal so breit wie hoch; von 
der Seite oben leicht gerundet und nicht viel länger als hoch, vorn wenig höher als hinten 
und hier leicht gerundet; oben leicht längsgefurcht und hier (wie unter den Augen) mit 
je einer Reihe gleichmäßiger, winziger Zähnchen oder Höckerchen besetzt. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit winziger Körnchengruppe. Supramandibular- 
fortsätze klein aber deutlich granuliert. 

Palpen nicht lang; Femur so lang wie der Tarsus, so lang wie Tibia + Patella; Femur 
ventral fein bezáhnelt; Patella mit deutlicher Innenapophyse und dorsal wie lateral fein 
spinuliert, desgleichen die Tibia, die etwa 3 mal so lang wie breit ist. 

Beine lang und diinn; Femora fein bezahnelt. 


56 
Färbung: Körper dorsal mit Augenhügel und Stachel schwarz. Cephalothorax 
vorn jederseits des Augenhügels mit je ı weißen Sekretflecken, die nach vorn convergieren 
und den Augenhügel A formig umgeben. Zwei weitere weiße Hautsekretflecken auf dem 
Scutum (je I jederseits des Stachels); Dorsal (nahe dem After) eine weiße Querlinie aus 
Drüsensekret und hinten auf den freien Segmenten einige mehr oder minder verwischte 
Spuren weisser Sekretfleckchen. Bauch bräunlich bis blaßbraun, mehr oder minder mit 
weißem Drüsensekret bedeckt. Mandibeln Glied I schwarz, Glied II teilweise blaßbraun. 
Palpen schwärzlich oder dunkel gebräunt, doch Tibia und Tarsus blaßbraun (nur Tarsal- 
spitze wieder gebräunt). Beine bräunlich oder rostfarbengelb, der Spitze zu dunkler; 
Trochantere schwarz; Coxen blassbraun, wenn nicht weiß bedeckt. 
Birma (Schwegoo und Bhamo) — FEA leg. 3 Exemplare — THORELL det 


Gagrella patalungensis SimoN.!) 
= Gagrella patalungensis, SIMON 1901, Proc. Sc, Zool. Soc. London II, p 82, 
(Diagnose nach SIMON): 


Körper 4—5 mm lang. (Beinmaße von SIMON nicht angegeben). 

Körper kurz, eiförmig; Cephalothorax und Abdominalsegmente fein lederartig rauh, 
Dorsalscutum äußerst fein granuliert mit ı ziemlich dünnen, geraden, teilweise granulierten 
und spitzen Dorsalstachel. Genitalplatte und Coxen grob spärlich granuliert, freie Ventral- 
segmente fein lederartig granuliert. 

Augenhügel hoch, basal verengt, glatt, jedoch oben zwischen den Augen mit 
2 Reihen aus je 4 kleinen Zähnchen (je 2 vor, je 2 hinter den Augen oben). 

Mandibeln glatt und nackt. 

Palpen lang; Femur ventral fein und rauh bezähnelt; Patella einfach und ohne 
jede Apophyse; Tibia etwa 3 mal so lang wie breit, ventral fein und unregelmäßig 
spinuliert; Tarsus leicht gebogen und etwa so lang wie Tibia + Patella. 

Beine sehr lang, Femora unregelmäßig und fein bezähnelt. 

Färbung ganz schwarz einschließlich Mandibeln; Palpen gebräunt nur die End- 
glieder heller. Beine schwärzlich. 

— Patalung (Bankongrak) — SIMON det. 


Gagrella arthrocentra (THORELL). ?) 
= Arthrocentrus atratus, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 623. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 7,25 mm lang; Beinfemur I 11, II 22, III 22,(f), IV 15,5 mm lang. 
Bein I 49, II 100, III 46,5, IV 61,5 mm lang. 
Körper nach hinten rundlich zugespitzt, stark gewölbt; dorsal dicht, nicht grob 
granuliert ausser dem Hinterrand des Scutums und der folgenden Segmente, wie auch 


1) Nach SIMON nahe verwandt mit Gagrella histrionica (THORELL), von der diese Spezies sich 
nur durch den fein lederartig granulierten Körper, dem die weißen Flecken fehlen, die einfache Palpenpatella und 
die gebräunten Palpen unterscheidet. 

2 Das Zähnchen am Mandibelgelenk ist wohl nicht ausreichend für die Diagnose eines besonderen 
Genus Arthrocentrus THORELL. WITH 1903 und 1905 weist darauf hin, daß Arthrocentrus atratus 
THORELL 1889 wohl eine Gagrella ist. 


57 


des Cephalothorax. Scutum mit ı Dorsalstachel, der basal granuliert ist. Bauchsegmente 
und Coxen fein granuliert. 

Augenhügel mäßig hoch und rückgeneigt, von vorn breiter als hoch, basal kaum 
verengt, tief gefurcht, oben glatt, nur mit ı feinen Zähnchen jederseits seitlich. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt; an Glied II am Gelenk zwischen I und II mit 
einem spitzen Zähnchen, das nach vorn gerichtet ist. 

Palpen kurz und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, ventral dicht 
bezáhnelt; Patella apical verdickt, aber ohne Apophyse; Tibia 2'/e mal so lang als breit 
und bezähnelt; Tarsus wenig länger als der Femur, apical wenig verdickt, glatt und behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung des Körpers ganz schwarz; nur Gegend zwischen dem freien Dorsal- 
und Ventralsegmente und zwischen den freien Ventralsegmenten blasser. Bauch und 
besonders die Coxen mit aschfarbenem Hautdrüsensekret mehr oder minder bedeckt. 
Mandibeln schwarz, Klauenspitzen blasser, das Zähnchen zwischen Glied I und II weißlich. 
Palpen schwarz, nur der Tarsus bräunlich. Beine schwarz, apical wenig heller bräunlich. 

— Birma (Mt. Mooleyit) — 1 Exemplar (9) — FEA leg. — THORELL det. 


*Gagrella spinulosa (THORELL). 
(Taf. IV, Fig. 31, 32, 33.) 
Gagrella spinulosa, THORELL 1889, Ann. Mus, civ. Genova XXVII, p. 657. 
Gaerella spinulosa, WITH 1903, Linn. Soc, Journ. XXVIII, p. 492. 

Körper 3,5—4,5 mm lang; Beinfemur I 8, II ı3, III 8, IV ı2 mm lang. 

Bein I 34, II 60, III 34, IV 47 mm lang. 

Körper nicht stark gewölbt; Cephalothorax besonders vorn und beiderseits über 
den Coxen fein und dicht granuliert oder gar spinuliert. Abdomen dorsal rauh mit 
kleinen Grübchen und kleinen Körnchen bedeckt; Scutum mit ı Dorsalstachel, der nach 
vorn geneigt ist und basal breit und hier auch rauh granuliert ist. Freie Ventralsegmente 
spärlich granuliert, fast glatt; Genitalplatte und Coxen stark und rauh granuliert oder 
tuberkuliert; Coxenrandhöcker tief 3spitzig (Taf. IV, Fig. 31). 

Augenhügel wenig rückgeneigt, leicht längsgefurcht, beiderseits, vorn und hinten, 
oben und basal unter den Augen entlang vollkommen mit feinen spitzen Tuberkeln oder 
Zähnchen dicht besät (Taf. IV, Fig. 33). | 

Mandibeln, Glied I dorsal rauh granuliert. — Supramandibularfortsätze klein 
und rauh. 

Palpen mäßig lang und dünn; Femur ventral spinuliert; Patella und Tibia ganz 
und gar fein bezähnelt; Patella mit deutlicher, bezähnelter Innenapophyse; Tibia etwa 
3'/a mal so lang wie breit (Taf. IV, Fig. 32). 

Beine nur mäßig lang und dünn; Trochantere stark spinuliert; Femora dicht 
bezähnelt, auch Tibien bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung dorsal dunkel rostbraun, ein blasseres Medianband reicht vom Augen- 
hügel bis an die Stirnmitte, wo es durch einen schmalen Medianstrich, der den Augen- 
hügel nicht erreicht, gabelig geteilt ist. Augenhügel dunkel rostbraun. Dorsalstachel fast 
schwarz. Bauch unten, nebst Coxen blasser braun und mit grauweißem Hautdrüsensekret 


8 


lI 


58 


mehr oder minder dicht bedeckt; Genitalplatte mit breiten, undeutlich dunkelbraunen 
Medianband. — Mandibeln pechbraun. Palpen braun, Tarsus blasser. — Beine lederbraun, 
basal oft heller, einfarbig und nicht geringelt. 


— Birma (Kaw-Kareet) — viele Exemplare — FEA leg. — THORELI det. 
(Einige Exemplare der Coll. FEA im Hamburger Museum.) 


*Gagrella cervina (SIMON). 


== Gagrella cervina, SIMON 1887, Journ. Asiat. Soc. Bengal LVI, p. 115. 
= Gagrella cervina, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 655. 
= Gagrella cervina, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 499. 
Körper 5—8 mm lang; Beinfemur I 14, II 24, III 13, IV 18 mm lang. 
Bein I 66, II 100, III 62, IV 81 mm lang. 


Körper (Cephalothorax und Scutum) oben fein und dicht granuliert, ebenso die 
freien Dorsalsegmente; Scutum mit ı spitzen und senkrechten Dorsalstachel, der basal 
granuliert und bis an die Spitze wenig quergerunzelt ist. Freie Ventralsegmente glatt; 
Genitalplatte und Coxen rauh mit stumpfen Höckern bedeckt; Coxenrandhöcker viereckig 
stumpf. 


Augenhügel senkrecht, vorn doppelt so hoch wie hinten, breiter als hoch; basal 
verengt und hier glatt, doch oben jederseits der deutlichen Furche mit einer Reihe 
stumpfen Zähnchen. 


Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. 


Palpen, Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 2'/2 mal so lang wie breit. Femur ventral und dorsal- 
basal spitz bezähnelt; Patella lateral innen fein bezähnelt; Tibia spärlich bezähnelt; Tarsus 
nur behaart (THORELL: Tarsus ventral mit Zähnchen besetzt — wohl ein Gc). 


Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 


Färbung: Cephalothorax gelb, Augenhügel braun, doch seine Furche gelb; jeder- 
seits des Augenhügels ein feiner, scharfer, brauner Bogenstrich; schräg vor dem Augen- 
hügel 2 nach vorn convergierende kurze braune Strichel. Stirnmitte mit feiner brauner 
Medianlinie. Scutum gelb, die Segmentfurchen durch braune Körnchen in 4 Querreihen 
angedeutet. Dorsalstachel schwarz bis an die Basis und von hier aus das Scutum median 
bis an den Vorderrand schmal schwarz. Freie Dorsalsegmente gelb. Bauch weißgelb, 
Furchen fein braun; Genitalplatte und Coxen einfarbig gelb, ohne jedes Drüsensekret, 
doch Coxenrandhöckerreihen scharf sich abhebend fast schwarz. Mandibeln blaßgelb, 
lateral wenig gesprenkelt. Palpen blaßgelb einfarbig. Beine einfarbig rostfarben, nur 
Femora basal und Trochantere dunkler. 


— Tavoy (Mita) — SIMON det. (et ded. ı Exemplar). 
— Birma (Meetan) — ı Exemplar — FEA leg. -- THORELL det. 


> 


*Gagrella binotata (SIMON). 
= Gagrella binotata, SIMON 1887, Journ. Asiat. Soc. Bengal LVI 2, p. 101/107. 
= Gagrella binotata, WITH 1903, Journ, Linn. Soc, XXVII, p. 499. 
Körper 8 mm lang; Beinfemur I 10, II 20, III 10, IV 14 mm lang. 
(Beinmaße nicht angegeben von SIMON.) 


Körper kurz eiförmig und gewölbt, dorsal fein lederartig rauh; Ventralsegmente 
fein lederartig und segmentweise quer fein granuliert. Genitalplatte und Coxen granuliert, 
letztere mit deutlichen 3 spitzigen Randhóckerchen. Scutum mit 1 Dorsalstachel, dieser 
senkrecht, spitz, teilweise granuliert und bis an die Basis schlank. 

Augenhügel hoch, oben gerundet und hier besonders vorn oben mit 2 Reihen 
gleichartiger Höckerchen besetzt. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. 

Palpen, Femur ventral, Patella und Tibia innen fein und dicht bezähnelt; Tibia 
kaum länger als die Patella. 

Beine sehr lang; Femora fein und spärlich bezáhnelt; nur Femur II mit 
ı Pseudogelenk. 

Färbung schwarzlich; Cephalothorax vorn mit 2 feinen parallelen Längslinien 
und beiderseits oberhalb der Lateralporen dunkel rötlich (wenig deutlich); Scutum vorn 
jederseits mit großen dunkelrötlichen Flecken und hinten mit 2 glatten, fast gelben 
Flecken. Freie Ventralsegmente in der Mitte fein, aber wenig rötlich granuliert, am 
Hinterrande und auf beiden Seiten verwischt rötlich; Genitalplatte rotbraun; Coxen 
schwarzlich, doch Randhöcker weiß. Mandibeln schwarz (nur Klauen wenig heller). 
Palpen schwarz. — Beine schwarz, Tarsen leicht heller. 


(Gagrella binotata, SIMON, nahe verwandt Gagrella nocticolor-disticta, 
THORELL; — Unterschiede besonders in der Bewehrung des Augenhügels). 


— Tavoy — SIMON det. — (et ded. ı Exemplar). 


* Gagrella atrorubra SIMON. 
(Taf. II, Fig. 6.) 
= Gagrella atrorubra, SIMON 1901, Proc. Soc. Zool. London 1901, II. p. 83. 
Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 11, II ?, III 11, IV 14 mm lang. 
Bein I 63, II ?, III 60, IV 79 mm lang. 

Körper kurz und gerundet, etwas gewölbt. Cephalothorax fast glatt, auf der 
vorderen Abdachung jedoch äußerst fein und undeutlich teilweise rauh. Scutum mit einem 
spitzen und schlanken, senkrechten und nur basal granulierten, sonst glatten Dorsalstachel. 
Scutum und freie Dorsalsegmente fein regelmäßig granuliert. Bauch und Genitalplatte 
kaum granuliert, fast glatt, doch Coxen teilweise rauher granuliert; Coxenrandhöcker stumpf 
dreispaltig. 

Augenhügel riickgeneigt, oben sehr breit und basal verengt, tief längsgefurcht 
und vollkommen glatt, oben glänzend, nur vorn basal einzelne winzige Zähnchen. 

Mandibeln Glied I dorsal vollkommen nackt und glatt. 


ge 


60 

Palpen mäßig lang; Patella apical leicht verdickt, aber ohne Apophyse; Tibia 
3mal so lang wie breit. Femur ventral mit ungefähr 3 Zähnchenreihen, Patella und Tibia 
lateral teilweise fein bezähnelt; Femur nur behaart und länger als Patella + Tibia. 

Beine sehr lang, Femora bezähnelt; (Bein II fehlt bei dem untersuchten Exemplar 
ex typ. ded. SIMON beiderseits vollkommen). 

Färbung: Körper hell rotbraun; nur Scutum mit Dorsalstachel tief schwarz und 
vorn und beiderseits fein blaßbraun gerandet; freie Dorsalsegmente schwarz, ihre Furchen 
rotbraun und die letzten dieser Segmente mit je einem unscharfen blassen Flecken 
gezeichnet. Augenhügel oben schwarz, basal blaß, sich scharf gegen den hell rostroten 
Cephalothorax abhebend. Mandibeln rostgelb; Palpen hell rotbraun, Tarsus gelb. — 
Beine einfarbig hell rötlich braun, Femurbasen und Trochantere heller rotbraun, doch 
Femur IV an der Basis gebräunt. 


— Malakka (Perak —Gunong Inas) — SIMON det. (et ded. — 1 Exemplar). 


* Gagrella biseriata Simon. ') 
Gagrella biseriata, SIMON 1901, Proc. London Zool. Soc. vol, II, p. 82. 
== Gagrella illusa, SIMON 1901, ebenda p. 81. 
Körper 4,5—8 mm lang; Beinfemur I 13, II 27, III 12, IV 15 mm lang. 
Bein I 57, II ?, III 55, IV 68 mm lang. 


Körper, besonders das Scutum rauh granuliert; ein gerader, spitzer und schlanker 
Dorsalstachel, der glatt und nur wenig quergerunzelt ist, auf dem Scutum. Freie Dorsal- 
segmente fein lederartig granuliert; freie Ventralsegmente glatt, doch Genitalplatte und 
Coxen rauh mit größeren Höckern bedeckt; Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel so hoch wie lang, wenig rückgeneigt, basal verengt und längs- 
gefurcht, vollkommen glatt oder oben vorn vor den Augen mit 1—2 feinen Zähnchen 
(bisweilen auch noch hinten oben mit 1—2 Zähnchen). 

Mandibeln Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen mäßig lang; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und 
ohne Apophyse; Tibia etwa 2*/amal so lang wie breit. Bewehrung: o Femur ventral 
fein, aber ungleichmäßig dicht bezähnelt; Tibia dorsal und lateral wie besonders ventral 
bezähnelt; Tarsus nur behaart; — co (¿usa SIM.) Femur ventral fein, aber ungleichmäßig 
und dicht bezähnelt; Tibia ventral ganz glatt und unbewehrt; Tarsus in seiner basalen 
Hälfte am Innenrande entlang mit einer Zähnchenreihe. 

Beine sehr lang und kräftig; Femora bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers schwarz; Cephalothorax beiderseits mit 2 weißen Flecken, 
deren vorderer fast dreieckig, deren hinterer (der seitwärts vom Augenhügel bis hinter 
ihn reicht) stumpf und oft bogig ist. — Scutum beiderseits am Rande mehr oder weniger 


| 


1) SIMON 1901: Gagrella biseriata nahe verwandt mit Gagrella illusa Simon und von ihr 
abweichend in der Bezähnelung der Palpentibia und dem unbewehrten Tarsus, dem die Körnchenreihe fehlt. — 
Doch ist Gagrella illusa Sımon wohl nur das (ff zu Gagrella biscriata SIMON (als Q); der Geschlechts- 
dimorphismus in der Art der Bezähnelung von Tibia und Tarsus der Palpen findet sich auch bei vielen anderen 
Gagrella-Arten, z. B. aenescens THOR. und splendens WITH. etc, 


OI 
erdfarben gefleckt, oben (jederseits des schwarz glänzenden Stachels) mit 2 parallelen 
Reihen kleiner weißlicher Flecken (5:5 oder 6:6), welche auch noch über die freien 
Dorsalsegmente bis zum After reichen. -- Bauch und Coxen bräunlich, aber dick mit 
weißlichem oder gelblichem Hautdrüsensekret bedeckt. — Mandibeln dunkelbraun, Glied I 
fast schwarz; Palpen schwarz oder dunkelbraun, nur Tarsus dunkelrostfarben, Beine 
schwarz, der Spitze zu heller. 


— Perak (Gunong Inas) — (G. biseriata SIM.) — SIMON det. (vidi typ.). 
— Jalor (Bukit Besar) — (G. ¿lusa SIM.) — SIMON det. (vidi typ.). 
— Malakka (Jeram-Kawan) — 2 Exemplare — (Brit. Mus. London). 


* Gagrella nigripalpis nov. spec. 
(Taf. IV, Fig. 13 und 14.) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 13, II 31, III 12, IV 17 mm lang. 
Bein I 71, II 114, III 65, IV 87 mm lang. 


Körper: Cephalothorax und Scutum granuliert; freie Dorsalsegmente desgleichen. 
Scutum mit ı spitzen, schlanken, quergerunzelten Dorsalstachel, der nicht rauh granuliert 
ist. — Freie Ventralsegmente fein lederartig granuliert, soweit sie nicht von Drüsensekret 
bedeckt sind. Genitalplatte und Coxen rauh und grob spitz granuliert. Coxenrandhöcker 
viereckig abgestumpft (Tafel IV, Fig. 13). 


Augenhügel vollkommen glatt; tief längsgefurcht, vorn steil, oben und hinten 
gerundet. 


Mandibeln, Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze klein und spitz. 


Palpen Femur so lang wie Patella 4- Tibia und so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral der ganzen Länge nach dicht und in mehreren Reihen rauh und spitz bezähnelt. 
Patella einfach und ohne Apophyse, dorsal spärlich bezáhnelt; Tibia etwa 3 mal so lang wie 
breit; Tarsus behaart und ventral mit wenigen spitzen Zähnchen versehen (Taf. IV, Fig. 14). 


Beine lang und kräftig; Femora, Patellen und Tibien fein bezähnelt; nur Femur II 
mit ı Pseudogelenk. 


Färbung dorsal wie ventral sammetschwarz. Cephalothorax jederseits des 
schwarzen Augenhügels mit einem nicht scharf begrenzten, blaßgelben (nicht Sekret-) Fleck; 
vor diesen beiden Flecken je ein anderer gleicher zu beiden Seiten des schwarzen breiten 
Medianbandes vom Augenhügel zum Stirnrand; im übrigen Cepltalothorax schwarz. 
Scutum ganz schwarz. Freie Dorsalsegmente schwarz und jedes mit 2 kleinen weißen 
(nicht Sekret-) Flecken. Bauchgranulationen schwarz, im übrigen dick mit schmutzig 
weißem Hautdrüsensekret bedeckt (freie Segmente sowohl wie Genitalplatte und Coxen 
einschließlich der Randhöcker). — Mandibeln und alle Palpenglieder einfarbig schwarz. — 
Beine einfarbig schwarz, dem Ende zu (Tarsen) schwach bräunlich heller. 


— Malakka — ı Exemplar — DUNKER leg. (Mus. Hamburg). 


62 


*Gagrella coriacea nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 7 und Tat. IV, Fig. 45, 46, 47, 48.) 

Körper 8 mm lang; Beinfemur I 15, II 25, III 14, IV 19 mm lang. 

Bein I 64, II 119, III 62, IV 81 mm lang. 

Körper dorsal fein lederartig granuliert; ı schlanker, spitzer, glatter und senk- 
rechter Dorsalstachel auf dem Scutum. Freie Ventralsegmente fast glatt. Coxen rauh 
behöckert; Coxenrandhöcker 3 spaltig (Taf. IV, Fig. 46). 

Augenhügel lıoch, stark rückgeneigt; vorn schräg und basal vorn dick, hier 
kaum verengt, deutlich längsgefurcht und jederseits der Furche mit einem regelmäßigen 
Zähnchenkamm, doch basal unter den Augen entlang glatt (Taf. IV, Fig. 45). 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt (Taf. IV, Fig. 48). 

Palpen: Trochanter ventral mit bedorntem Hocker. — Femur so lang wie 
Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur ventral wie lateral stark bezähnelt; 
dorsal mit spitzem kleinen Enddorn. Patella einfach und ohne Apophyse, dorsal wie 
lateral fein bezahnelt. Tibia 2'/2 mal so lang wie breit und nur behaart. Tarsus apical 
spitz und nicht quer abgestumpft, behaart, doch außerdem ventral (g) mit einer geschlossenen 
Zähnchenlängsreihe (Taf. IV, Fig. 47). 

Beine lang und dünn; Trochantere und Femora bezáhnelt; nur Femur II mit 
ı Pseudogelenk. 

Färbung: Cephalothorax ledergelb, mit einigen seitlichen bogigen dunkelbraunen 
Stricheln und einem kurzen dunkelbraunen Medianstrich in der Stirnmitte. Augenhügel 
blaßgelb, nur Augen und Augenringe schwarz. Die beiden letzten Cephalothoraxalsegmente 
hinter dem Augenhügel dunkelbraun Scutum ledergelb mit wenig dunklen granulierten 
Querfurchen und schwärzlich-braunem Dorsalstachel, der von seiner Basis aus ein schwaches, 
dunkles Medianband bis zur Mitte des Scutumvorderrandes entsendet. Freie Dorsalsegmente 
ledergelb, doch die sämtlichen Gelenkhäute zwischen ihnen, dem Scutum, und zwischen 
letzterem und der Bauchseite dunkelbraun. Bauchsegmente und Genitalplatte ledergelb, 
die Segmentfurchen schmal dunkelbraun. Coxen lederfarben, seitlich fein dunkler braun 
gesprenkelt. Beintrochantere gebräunt, Beine dunkelbraun, doch alle Tibien mit deutlichen 
(2—3 mm breiten) gelben Endringen. — Mandibeln rostgelb, Glied I dorsal, Glied II lateral 
fein dunkler braun gesprenkelt. — Palpen rostgelb einfarbig. 

— Siam (Bangkok) — 2 Exemplare — FLOWERS leg. — (Brit. Mus. London). 

— Brit. Hinterindien (Battambang) — 1 Expl. — Way leg. — (Brit. Mus. London). 


*Gagrella lepida THORELL. 
(Taf. II, Fig. 8). 
= Gagrella lepida, THORELL 1889, Ann, Mus, civ. Genova XXVII p. 627. 
= Gagrella lepida, WITH 1903, Journ. Linn. Soc. XXVIII p. 492. 
Körper 4 mm lang; Beinfemur I 10, II 17, II 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 38, JI 78,5, III 35,3, IV 52 mm lang.. 
Körper: Cephalothorax vorn glatt, hinten wenig granuliert: Scutum dicht 
granuliert; Bauch und Coxen glatt und nackt. Scutum mit 1 kurzen, dünnen und glatten 
Stachel. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 


63 

Augenhügel wenig rückgeneigt, längsgefurcht, vorn viel höher als hinten, 
nackt und glatt oder nur mit wenigen feinen Granulis (oben und basal unter den Augen) besetzt. 

Mandibeln, Glied I dorsal wenig bezähnelt. Supramandibularfortsätze deutlich 
und bezähnelt. 

Palpen lang und dünn, glatt und nackt, teilweise kurz behaart; Femur lang 
und dünn, apical wenig verdickt, so lang wie Patella + Tibia; Patella apical verdickt 
(bisweilen mit kurzer Apophyse); Tibia etwa 5mal so lang wie breit. Tarsus so lang 
wie der Femur. 

Beine sehr dünn und lang; Femora bezähnelt (bei dem vorliegenden Exemplar 
fehlt Femur II, sodaß sich die Zahl der Pseudogelenke nicht feststellen läßt). 

Färbung des Cephalothorax blaßweiß, vorn mit etlichen dunkelbraunen einge- 
drückten Flecken; ein großer schwärzlicher Fleck zwischen Stirnmitte und Augenhügel; 
Augenhügel schwarz, die Furche hell erdfarben; hinter dem Augenhügel die Gelenke bis 
zum Scutumrande schwarz, diese beiden Binden vereinigen sich mit den Seiten des 
Scutums. Scutum oben lederfarben bis braungelb, mehr oder minder deutlich schwarz, 
quer liniiert oder punktiert. Die Gelenke der freien Dorsalsegmente gebräunt oder schwarz; 
Grenze zwischen Scutum und Bauch blaßweiß. — Bauch mit Coxen blaß, Gelenke 
dunkler; Coxen an den Rändern und an der Spitze sehr schmal schwarz oder gebräunt. 
Mandibeln weißgelb, Glied I dorsal mit dunkelbraunem Fleck. Palpen blaßbraun. Beine 
bräunlich, basal breit erdfarben braun; Trochantere gebräunt, die letzten beiden (III und IV) 
haben oben einen blassen Flecken. 

Varietät a: G. lepida-dibelona THORELL — Scutum mit 2 Dorsalstacheln. 

Varietät b: G, lepida-claducha THORELL -— Patella der Palpen mit Innenapophyse. 

— Tenasserim — wenige Exemplare — FEA leg. — THORELL det. — (1 Expl. 

Mus. Hamburg). 


Gagrella armillata THORELL.') 
Gagrella armillata, THORELL 1889, Ann. Mus, civ, Genova XXVII, p. 629. 
== Gagrella armillata, WITH 1903, Linn. Soc. Journ, XXVIII, p. 492. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 3 mm lang; Beinfemur I 6, II 9,8, II 5, IV 8,3 mm lang. 
Bein I 23,5, II 42, III 20, IV 32,5 mm lang. 


| 


Dorsalscutum dicht und fein granuliert, Seiten des Cephalothorax glatt. Scutum 
mit zwei hintereinander stehenden Dorsalstacheln, welche diinn und glatt sind. 

Augenhiigel beiderseits oben mit 3 feinen Zahnchen besetzt und jederseits unter 
den Augen 3 ähnliche Zähnchen; diese 6 Zahnchen bilden fast einen Ring um die Augen. 

Palpen: Femur und Patella fein und kurz schwarz behaart, Tibia nur unten und 
innen, apical nicht; Patella apical etwas verdickt mit mehr oder minder entwickelter 
Apophyse. i 

Beinfemora bezähnelt. 

1) Diese Spezies ist vielleicht nur das Q von G. lepida, wie THORELL schon hervorhob, denn 


Körperstruktur (besonders Augenhügel und Palpen) und Körperfärbung (besonders Cephalothorax und Abdominal- 
rücken) sind fast wie bei G. lepida var. dibelona THORELL; nur sind die Beine kürzer und anders gefärbt. 


64 

Färbung des Cephalothorax blaßweiß; zwischen Stirnrand und Augenhügel ein 
bräunlicher oder schwarzer, mehr oder minder scharfer Fleck; ausserdem jederseits des 
Augenhügels einige braune Fleckchen. Die Gelenke der beiden hinteren Cephalothorax- 
segmente sind schwarz und gehen an den Seiten auf das Abdomen über. Dorsalstacheln 
schwarz, ihre Basis hell; Scutum nur vorn erdfarben, hintere Hälfte gebräunt, an den 
Seiten wenig heller gefleckt. Gelenke zwischen den freien Dorsalsegmenten schwärzlich. — 
Bauch und Coxen blaß erdfarben. Mandibejn schmutzig erdfarben. — Palpen erdfarben; 
Femur apical wenig schwarz gefleckt, Patella basal gebräunt, Tarsus apical dunkler. — 
Beine schmutzig erdfarben, apical breit gebräunt; alle Patellen und Tibia I, 11, III apical 
ziemlich breit gebräunt. Femur I und II apical weißlich. 


— Birma (Prome) — 1 Q — THORELL det. 


*Gagrella crux WITH. 
(Taf. II, Fig. 9). 
= Gagrella crux, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIIT, p. 490—491. 
Körper 3 mm lang; Beinfemur I 7,5, II 12,5, II 6,5, IV 9,5 mm lang. 
Bein I 32,5, II 64, III 30,5, IV 45, mm lang. 


Körper oben granuliert mit Ausnahme einiger Stellen des Cephalothorax, des 
Stachels und Augenhügels. Freie Ventralsegmente glatt, Coxen fast glatt, Coxenrandhöcker 
viereckig stumpf. Cephalothorax mit dem gewöhnlichen Dreieckeindruck und an jedem 
Rande entlang eine eingedrückte Furche, nahe dem Augenhügel ein eingedrückter Fleck. 
Die freien Dorsalsegmente deutlich abgetrennt. 

Augenhügel niedrig, konvex und länger als hoch und jederseits oben besetzt 
mit ı—2 kleinen Zähnchen oder vollkommen glatt; von vorn breiter als hoch, deutlich 
längsgefurcht. 

Mandibeln Glied I oben granuliert; Supramandibularfortsätze bezähnelt, 

Palpen dünn und behaart, nicht bezähnelt mit Ausnahme der Patella, die einige 
Tuberkeln an der Seite aufweist. Femur so lang wie der Tarsus, aber kürzer als 
Patella + Tibia. Patella mit mehr oder minder großer Apophyse. Tibia 5 mal so lang 
als breit. Tarsalklaue kammzähnig. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung: Cephalothorax gelb oder weiß mit Ausnahme einiger brauner ein- 
gedrückter Flecken und einem mehr oder minder deutlichen schmalen dunkelbraunen Band 
zwischen Augenhügel und Stirn. Augenhügel braun, vorn gelb. Segmente zwischen 
Augenhügel und dem schwarzen Vorderrand des Scutums schwarz, die Gelenke heller; 
dieses schwarze Querband setzt sich fort entlang den Seitenrändern des Scutums, über 
das median ein breites schwarzes Längsband läuft; der Raum zwischen dem Medianband 
und den schwarzen Seitenrändern ist gelb, (bisweilen weiß wachsbedeckt) aber zerteilt 
durch 4 undeutliche schmale schwarze (Juerbänder, die die Segmente andeuten. Das erste 
freie Dorsalsegment hat einen Medianfleck (bisweilen fehlend) und zwei weiße Flecken. 


65 


Genitalplatte und freie Ventralsegmente gelb mit braunen Furchen, Coxen weiß mit brauner 
Basis und Rändern. Mandibeln gelb, Glied II mit schwarzen Flecken. Palpen und Beine 
gelb mit- Ausnahme der schwarzen Trochantere. 

— Punkabari — 3 9 — WITH det. 

~- Pegu — 1 Exemplar (g) — OATES leg. — (Brit. Mus. London). 


Gagrella nobilis WITH. 
== Gagrella nobilis, WITH, 1903, Journ. Linn. Soc. XXVIII p. 489. 
(Diagnose nach WITH): 
Körper 4 mm lang; Beinfemur I 9, 11 17, HI 8, IV 12 mm lang. 
Bein I 46, II ?, III 43, IV ? mm lang. 

Körper: Cephalothorax fast viereckig; Scutum mit 1 Stachel. Dorsalseite dicht 
und fein granuliert, mit Ausnahme des Stachels und der freien Dorsalsegmente. Freie 
Ventralsegmente glatt; Coxen teilweise glatt, teilweise mit großen deutlichen Höckerchen 
besetzt. 

Augenhügel von der Seite etwas höher als lang, oben flach, seine Stirnseite 
schräg ansteigend und höher als die Rückseite; von vorn gesehen basal verengt und so 
hoch wie breit; oben gefurcht und jederseits mit 6 langen Haaren besetzt. 

Mandibeln: Glied I glatt. Supramandibularfortsätze deutlich und bezähnelt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia und so lang wie der Tarsus; Femur 
ventral und an der Spitze bezáhnelt; Patella behaart und bezáhnelt; Tibia etwa 4 mal 
so lang wie breit; Tarsus ventral mit etlichen Zähnchen. 

Beine lang und dünn; Femora behaart und bezähnelt. 

Färbung; Cephalothorax beiderseits des Augenhügels weiß, der hinterste Teil 
des Cephalothorax und des Abdomens: ist gelblich und braun (die drei Farben gehen 
in einander über); jederseits des Augenhügels außerdem ein dunkler eingedrückter Fleck. 
Augenhügel schwarz und mit dem Stirnrand durch ein breites schwarzes Band verbunden. 
Scutum jederseits der Mitte mit einer Reihe von §— 6 gelben Flecken; Dorsalstachel 
schwarz. Die beiden letzten freien Dorsalsegmente schwarz und jederseits mit einem 
weißen Längsfleck. — Freie Ventralsegmente gelblichweiß mit undeutlichen schwarzen 
Flecken. — Coxen I weiß, Coxen II schwarz, Coxen III und IV basal weiß, apical 
schwarz, hier gelb gefleckt. Trochantere schwarz, Beine bräunlich, Tibien II und IV an 
den Enden weiß. — Mandibeln gelb, ebenso die Mundgegend. FEndglieder der Palpen gelb, 
nur die’ Femora schwarz. 

— Indien (Silouri) — 1 q (?) WITH det. 


Gagrella hirta WITH. 
= Gagrella hirta, WITH 1903, Linn. Soc, Journ. XXVIII p. 492. 
(Diagnose nach WITH): 
Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 7,5, II 13, III 7,5, IV 10,5 mm lang. 
Bein I 35, I 70, II 35, IV 50 mm lang. 
o — Cephalothorax fast viereckig; Körper mäßig gewölbt, Rückseite dicht 
granuliert ; weniger dicht sind granuliert die Coxen, die freien Dorsalsegmente, der Stachel 


9 


66 
und die Genitalplatte; glatt sind der Augenhügel, die freien Ventralsegmente und einige 
Stellen auf dem Cephalothorax. Der ganze Körper ist dicht mit krummen Haaren besetzt. 
Augenhügel von vorn so breit wie hoch, basal verengt; von der Seite höher 
als lang und gerundet, vorn höher als hinten; oben convex und überragt von einer Reihe 
gelber Haare jederseits der Furche. 


Mandibeln, Glied I dorsal glatt; Supramandibularfortsätze klein, aber deutlich 
bezähnelt. 


Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, aber kürzer als der Tarsus, ventral 
bezähnelt, ebenso dorsal an der Spitze; Patella apical verdickt und dicht bezähnelt, 
besonders innen; Tibia 2'/: mal so lang wie breit und granuliert. 

Beine: Femora stark behaart. 


Färbung: hellbraun, über das Abdomen läuft ein dunkles Medianband. Cephalo- 
thorax mit dunklen Flecken. Augenhügel basal braun, Augen und Augenringe schwarz, 
vor (f) den Augen ein vorn schmales, hinten breites, gelbes Band. Behaarung 
des Körpers gelb. Coxen und Genitalplatte braun; freie Ventralsegmente heller. — 
Mandibeln gelb. — Palpen und Beine braun, letztere den Enden zu heller. 


— Indien (Punkabari) — 1 Exemplar q WITH det. 


Gagrella imperator-unispinosa WITH ’). 
= Gagrella imperator-unispinosa, WITH 1903, Linn. Soc. Journ, XXVIII p. 502. 
Diagnose nach WITH): 


Körper 8,5 mm lang; Beinfemur I 12, II 26, III 11, IV 16 mm lang. 
Bein I 60 (die übrigen Beinmaße nicht angegeben). 


9 — Scutum mit 1 Dorsalstachel, bei einem Exemplar ein kleinerer davor. Augen- 
hügel glatt. Beine lang und dünn. 


Färbung braun mit schwarzen Flecken, oder die letzten Segmente des Cephalo- 
thorax dunkler. Mandibeln gelb. Palpen gelbbraun. Beine braun. 


d — Augenhügel oben mit 5 Zähnchen besetzt; Palpentarsus mit einer inneren 
Ventralreihe von ungefähr 20 Zahnchen. Cephalothorax schwarz oder schwarzbraun ; Scutum 
braun mit einem schwarzen Stachel. Drei freie Dorsalsegmente vorn schwarz, hinten 
gelbbraun. Bauchseite schwärzlich. 


— Grosse Nicobaren — 3 Exemplare —- Galathea-Expedition — WITH det. 
— Kleine Nicobaren — 1 Exemplar — Galathea-Expedition — WITH det. 


') Gagrella imperator-unispinosa WITH beschreibt WITH 1903 als eine Varität von Gagrella 
imperator WITH (von den Andamanen), obgleich er die Verschiedenheit beider hervorhebt. Ich glaube aber, 
daß Gagrella imperator WITH des Augenhügels und der beiden Scutumstacheln wegen wohl sicher zu dem 
Genus nov. Dentobunus (vergleiche dort!) gehören, und daß Gagrella imperator-unispinosa WITH als 
besondere Species bei Gagrella bleiben muß. Leider kann ich diese Frage nicht entscheiden, da mir die Tiere 
nicht vorlagen, auch ist die von Gagrella imperator (form. typ. und var.) von WITH 1903 gegebene Diagnose 
so sehr dürftig, daß sich für die Zuteilung dieser Species zu den neuen Genera der Gagrellinen sehr wenig 
Anhaltspunkte finden lassen. 


67 


* Gagrella luteofrontalis nov. spec. 
(Taf. HI, Fig. 31 und Taf. V, Fig. 7 und 8.) 


Körper 7 mm lang; Beinfemur I 11, II 18, III 11, IV 14 mm lang. 
Bein I 47, II ?, If] 43, IV 58 mm lang. 


Körper (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) rauh und körnig 
granuliert. Scutum mit 1 spitzen, schlanken und senkrechten Dorsalstachel, der basal 
granuliert ist. Freie Ventralsegmente glatt, aber jedes mit einer ungleichmäßigen Quer- 
reihe feinster Körnchen. Coxen und Genitalplatte rauh stumpf behöckert; Coxenrandhöcker 
viereckig abgestumpft. 

Augenhügel vorn so hoch wie hinten, gerundet, basal verengt, deutlich längs- 
gefurcht und jederseits der Furche mit einem Kamm großer Zähnchen, die einen Ring 
um die Augen bilden (Taf. I, Fig. 31). 

Mandibeln, Glied I dorsal mit 2 Zähnchen (Taf. V, Fig. 7). 

Palpen: Femur kürzer als Patella + Tibia; Tarsus länger als der Femur; Femur 
ventral der ganzen Länge nach, und an der Spitze auch dorsal, spitz und kräftig bezähnelt. 
Patella einfach und ohne Apophyse und dorsal wie ventral bezähnelt. Tibia gebogen 
und etwa doppelt so lang wie breit. Tarsus lang und dick, dicker als die Tibia und wie 
auch die Tibia behaart; Tarsus basal-ventral mit feiner Zähnchenreihe (Taf. V, Fig. 8). 

Beine lang und kräftig; Femora sanft gebogen und bezähnelt; nur Femur II 
mit ı Pseudogelenk. 

Färbung schwarz oder schmutzig braun. Cephalothorax ganz (mit Augenhiigel) 
schwarz, nur zwischen Stirnmitte und Augenhügel ein scharf begrenztes und (1 mm breites) 
deutliches, hochgelbes (bisweilen weiß sekretbedecktes) Medianband. Cephalothorax und 
Scutum bisweilen spärlich schmutzig grau bepulvert. Scutum und freie Dorsalsegmente 
einfarbig dunkelbraun bis schwarz, bisweilen an den Hinterecken des Scutums einige kaum 
wahrnehmbare gelbe Pünktchen. Freie Ventralsegmente dunkelbraun, seitlich wenig, aber 
gleichmäßig blasser. Genitalplatte und Coxen schwarzbraun; Coxen mehr oder minder 
dick mit Hautdrüsensekret bedeckt (besonders zwischen III und IV und Hinterwinkel von 
Coxa IV). Mandibeln schwarzbraun glänzend. Palpen rostgelb. Beine schwarz, Metatarsen 
und Tarsen wenig blasser. 


— Siam (Bangkok) — ı Exemplar — S. S. FLOWERS leg. (Brit. Mus. London) 


* Gagrella fulva nov. spec. 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 11, II ı7, III 10, IV 14 mm lang. 
Bein I 47, II 76, III 45, IV 59 mm lang. 


Körper dorsal fein und dicht granuliert; Scutum mit ı dünnen, granulierten 
Dorsalstachel. Cephalothorax vorn in der Mitte fast glatt. Bauchsegmente glatt; Genital- 
platte und Coxen rauh und nicht sehr dicht granuliert; Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel hoch und wenig rückgeneigt, und oben beiderseits der deutlichen 
Längsfurche mit je einer Reihe feiner gleichartiger Tuberkeln besetzt; basal verengt. 


9* 


68 


Mandibeln klein; Glied I dorsal glatt. -- Supramandibularfortsätze klein und 
schmal, wenig bezähnelt. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, Tarsus wenig kürzer; 
Femur ventral bezähnelt, dorsal spärlich bezähnelt und mit kleinem Spitzendorn. Patella 
dorsal fein bezähnelt, apical verdickt, aber ohne Apophyse; Tibia innen mit einer Zähnchen- 
reihe und etwa 2*/2mal so lang wie breit. Tarsus behaart oder (d') ventral mit 
mehreren feinen Zähnchen. 

Beine sehr dünn und lang; Femora fein bezähnelt, nur Femur II mit 
ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers verwischt oder schmutzig rotbraun; eine breite blasse Binde 
vorn auf dem Cephalothorax, dessen Vorder- und Seitenrand rotbraun ist. Augenhügel 
blaß, Augen und Augenringe jedoch schwarz. Dorsalstachel und ein Fleck um seine 
Basis schwarz, übergehend in eine undeutliche, breite rotbraune Medianbinde auf dem 
vorderen Teil des Scutums; Seiten des Scutums mehr oder minder quer braun bis 
schwärzlich gefleckt. Bauch blaßgelb mehr oder minder mit weißlichem Hautdrüsensekret 
bedeckt; Genitalplatte mit brauner Medianlinie; die Coxen braun, ihre Randhöckerreihen 
schwarz. Mandibeln blaßgelb, Glied II an den Seiten wenig schwärzlich gestreift. Palpen 
rostbraun, die Patellen dorsal gebräunt; Tarsus einfarbig braun, dunkler als die blaßgelbe 
Tibia. — Beine rostbraun, Trochantere schwärzlich. 


-— Siam (Bortongr) — 1 Exemplar — (Brit. Mus. London). 


* Gagrella flava nov. spec. 


Körper 4,5—5 mm lang; Beinfemur I 10, II 17, IHI 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 43, II 64, III 46, IV 55 mm lang. 


Körper (Cephalothorax und Scutum) rauh granuliert; Scutum mit I spitzen und 
schlanken Dorsalstachel, der basal granuliert ist Freie Dorsal- und Ventralsegmente glatt. 
Genitalplatte und Coxen rauh behöckert; Coxenrandhöcker dreispaltig. 


Augenhügel breit, basal verengt, gefurcht, oben gerundet und mit 2 Reihen 
spitzer Zähnchen besetzt; basal unter den Augen entlang glatt. 


Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. 


Palpen Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral stark bezähnelt, dorsal glatt und mit spitzem Enddórnchen; Patella einfach und 
ohne Apophyse, dorsal und lateral stark bezähnelt. co: Tibia nur behaart, nur dorsal- 
basal wenige Zähnchen; Tarsus behaart, ventral mit doppelter feiner Zähnchenreihe. 
o: Tibia stark bezahnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine Femora stark bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpersblaßledergelb; nur Augenhügel und Dorsalstachel dunkelbraun; 
Cephalothorax meist dick mit schmutzig weißem Hautdrüsensekret bedeckt, das bisweilen 
auch Scutum und freie Dorsalsegmente überstreut. Scutum einfarbig blaß ledergelb mit 
wenigen undeutlichen Sprenkelungen. Bauch weißgelb mit feinen braunen Querlinien, die 


I. 
Segmente andeutend. Genitalplatte dunkelbraun, doch beiderseits dicht mit weißem Drüsen- 
sekret bedeckt, so daß nur ein schmales, dunkelbraunes Medianband frei bleibt. Coxen 
braun, mehr oder minder mit schmutzig weißem Drüsensekret bedeckt. Beine einfarbig 
rostgelb. Mandibeln und Palpen blaßgelb. 


— Cochinchina — 13 Exemplare — JULIEN leg. 1875 — (Museum Paris). 


* Gagrella flavimaculata WITH. 
= Gagrella flavimaculata, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII. p. 498. 

Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 14, II 20, III 14, IV 18 mm lang. 

Bein I 54, HI ca. 100, III 54, IV 73 mm lang. 

Körper dorsal fein und dicht granuliert; Scutum mit 1 basal granulierten, spitzen 
und senkrechten Dorsalstachel und deutlichen Querfurchen. Freie Ventralsegmente fast 
glatt. Genitalplatte und Coxen sparsamer aber gröber granuliert; Coxenrandhöcker 4 eckig 
stumpf. 

Augenhügel senkrecht, basal verengt, so breit wie hoch und oben kaum 
gerundet, hier jederseits der Furche mit einer Reihe feiner Zähnchen, doch basal unter 
den Augen glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit 2 sehr kleinen Zähnchen nebeneinander. Supra- 
mandibularfortsätze klein, spitz und glatt. 

Palpen: Femur und Patella bezáhnelt; Tibia glatt und etwa 3!/⁄ mal so lang 
wie breit. Tarsus mit 2 Tuberkelreihen. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt, nur Femur II mit 1 Pseudogelenk. 


Färbung schwarz, doch Cephalothorax median vor dem braunen Augenhiigel .dick 
mit ockergelbem Hautdriisensekret belegt. Abdomen jederseits der Mediane mit einem 
schmalen Längsband aus etwa 6 ockergelben Sekretflecken, das auf der Hinterhälfte (neben 
dem Stachel) beginnt und über die freien Dorsalsegmente bis auf das letzte Dorsalsegment 
reicht. — Bauch ganz schwarz, nur Coxen mehr oder minder dick mit ockergelbem 
Drüsensekret bedeckt. Mandibeln schwarzglänzend, Glied II blasser. Palpenfemur und 
Patella nebst Tibienbasis schwarz, Tibienspitze und Tarsus rostgelb. Beine einfarbig 
schwarz. 

— Siidostasien (genauer Fundort unbekannt) — 1 Exemplar (verletzt) — WITH det. 

— Cochinchina — 1 Exemplar — HARMAND leg. (Paris Museum). 


Gagrella Hasseltii THORELL. 


Gagrella Hasseltii, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX. p. 704. 
Gagrella Hasseltii, LOMAN 1892, Zoolg. Erg. Reise in Nied. Indien (M. WEBER) Bd. III p. 8. 


I 


(Diagnose nach THORELI.): 
Körper 6 mm lang; Beinfemur I 14, II 31, III 8,3, IV 18,5 mm lang. 
Die übrigen Beinglieder sind unvollständig und fehlen teilweise. 
Körper dorsal dicht (Cephalothorax vorn weniger dicht) granuliert, auch Dorsal- 
stachel mit Granulis bestreut; freie Dorsalsegmente fast glatt oder äußerst fein granuliert. 
Dorsalscutum mit Quereindrücken (segmentweise); ı Dorsalstachel dünn und nicht lang. 


7O 


Augenhiigel von vorn oben wenig breiter als hoch, basal stark verengt; von 
der Seite vorn wenig höher als lang, oben leicht gerundet, vorn und hinten parallel; oben 
längsgefurcht und beiderseits der Furche wenige (etwa 3) feine Körnchen, im übrigen glatt. 

Mandibeln teilweise kurz behaart; Glied I dorsal glatt. Supramandibularfort- 
sätze klein und spitz, wenig granuliert. 

Palpen kurz und ganz einfach; Femur ventral rauh bezähnelt; Patella lateral 
und dorsal-apical dicht bezáhnelt; Tibia fast und Tarsus ganz glatt. Femur so lang wie 
Patella + Tibia; Patella apical verdickt (aber ohne Apophyse); Tibia etwa 3 mal so lang 
wie breit; Tarsus wenig langer als der Femur. 

Beine nicht gerade dünn; Femora nicht sehr dicht bezähnelt. 

Färbung dorsal schwarz, Cephalothorax rostfarben bis pechbraun; ventral ein- 
schließlich der Coxen pechbraun, jedoch mehr oder minder mit weißlichem Hautdrüsen- 
sekret bedeckt, Bauch hinten blasser, fast rostfarben; Raum zwischen Scutum und Bauch- 
segmenten blasser. — Scutum beiderseits vorn und am Seitenrand entlang mit je einem 
unregelmäßig dreieckigen großen weißen Fleck gezeichnet, der den Vorderrand des Scutums 
nicht erreicht, dessen Basis nach innen gerichtet ist und bis hinter den Dorsalstachel reicht. 
Hinter diesen beiderseitigen beiden großen Flecken auf dem hinteren Teil des Scutums 
wenige weiße Punkte. Augenhügel rostfarben mit schwarzen Augenringen und Augen. 
Mandibeln blaßgelb; Palpen pechbräunlich, Tibia und Tarsus heller. Beine schwarz, 
Coxen ventral pechbraun, Metatarsen basal mehr rostfarben. 


— Niederländ. Indien (genauer Fundort unbekannt) — 1 verletztes Exemplar — 
v. HASSELT leg. — THORELL det. 
— Sumatra (Muka-muka bei Manindjau) — ı Exemplar — M. WEBER leg. — 


LOMAN det. 


Gagrella concinna THORELL.. 


= Gagrella concinna, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX, p. 702. 
(Diagnose nach THORELL): 
o Körper 5,5 mm lang, Beinfemur I 9, II 17,5, II 8,5, IV 11,3 mm lang. 


Bein I 42,5, 11 88, II 40, IV 55,5 mm lang. 
d Körper 4 mm lang (Beine länger als beim ọ). 


ọ — Körper dicht und fein granuliert; Dorsalscutum jederseits mit angedeuteten 
Querfurchen und mit einem dünnen geraden Stachel. 


Augenhügel hoch und rückgeneigt, und stark längsgefurcht, oben ganz glatt; 
von vorn oben etwas breiter wie hoch, basal verengt, hier so breit wie hoch; von der 
Seite so lang wie hoch, basal etwas verengt, oben leicht gerundet. 

Mandibeln klein; Glied I oben spärlich granuliert. Supramandibularfortsätze spitz. 

Palpen mäßig lang und einfach; Femur ventral fein und dicht granuliert, Patella 
und Tibia innen fein granuliert. Patella mit verdicktem Innenwinkel. Tibia wenig länger 
als Patella, etwa 2 mal so lang wie breit. Tarsus so lang wie der Femur; Tarsalklaue 
kammzähnig. 


71 


Beine lang und sehr dünn (Paar II beim q 16 mal, beim Y 22 mal so lang wic 
der Körper); Femora und zum Teil auch Patellen und Tibien fein bezähnelt. 

Färbung: Körper schwarz, teilweise heller und mit weißem Hautdrüsensekret 
bedeckt. Cephalothorax auf dem vorderen Teil mit einem unregelmäßigen, den Augen- 
hügel A umfassenden weißen Fleck, der am Stirnrand bisweilen längs durchbrochen ist. 
Augenhügel mehr oder minder braun, Augen und Augenringe schwarz. Auf dem Abdomen 
vor dem Dorsalstachel zwei kurze gebogene Längsreihen weißer Flecken. Hinterrand aller 
freien Dorsalsegmente mehr oder minder deutlich gelb. Raum zwischen Scutum und Bauch 
heller und gelb gefleckt. Bauch schwärzlich und oft, besonders vorn, mit weißlichem 
Drüsensekret dicht bedeckt, doch sind die Coxen (besonders I und IV) rein schwarz. 
Mandibeln und Palpen gelb. Beine rostbraun. Trochantere und Basis der Femora schwarz. 


Sumatra (Singalang) — mehrere Exemplare (9 und q) THORELL det. 


Gagrella pullata THORELL. 
= Gagrella pullata, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX, p. 710—712. 
(Diagnose nach THORELL): | 
Körper 5,6 mm lang; Beinfemur I 7,3, II 12,3, II 7,5, IV 9,5 mm lang. 
Bein I 31,5, II 62,5, III 34, IV 44, mm lang. 

Körper dorsal dicht und fein granuliert, ebenso Bauch und Coxen (nebst 
Trochanteren) fein und dicht granuliert. Cephalothorax mit dem üblichen, recht deutlichen 
dreieckigen Eindruck; Scutum beiderseits mit 4 Querfurchen, mit dünnem und spitzen, 
fast glatten Stachel. 

Augenhügel von vorn basal verengt, oben gerade und hier etwa 17/s mal so breit 
wie hoch und deutlich längsgefurcht; von der Seite vorn so hoch wie lang, oben stark 
gewölbt und hier glatt und glänzend, mit etlichen feinen Haaren besetzt. 

Mandibeln mäßig lang; Glied I dorsal granuliert; Glied II vorn wenig behaart. 
Supramandibularfortsätze stark und granuliert. 

Palpen mäßig lang, alle Glieder außer dem Tarsus spinuliert; Patella apical 
verdickt, aber ohne Innenapophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit; Tarsus etwas länger 
als Patella + Tibia. 

Beine mäßig lang und nicht gerade sehr dünn; Femora (teilweise auch Patellen 
und Tibien) bezähnelt. 

Färbung: Körper oben pechbraun bis schwarzbraun; Cephalothorax vor dem 
Augenhügel wenig schmutzig gelb gefleckt. — Augenhügel erdfarben, Augen und Augen- 
ringe schwarz, Medianlinie über dem Augenhügel blaß. — Bauch mit Coxen und Trochanteren 
blaß bis rostbraun, die Granulationen schwarz; Seitenraum zwischen Dorsalscutum und 
und Ventralsegmenten schmutzig gelb. — Mandibeln blaßgelb. Palpen bräunlich, dicht 
schwarz granuliert, nur der Tarsus blaß. — Beine schwarzbraun, der Spitze zu heller; 
alle Femurbasen mit Trochanteren und Coxen heller erdfarben braun, alle Tarsenglieder 
an der Basis schmal, doch deutlich weiß geringelt. 


Sumatra (Mt. Singalang) — 2 Exemplare — BECCARI leg. — THORELL det. 


72 


Gagrella monticola THORELL. 


Gagrella monticola, THORELL 1891, Ann, Mus, civ. Genova XXX, p. 712. 
Gagrella monticola, LOMAN 1892, Zool. Erg. Reis. Nied. Ind. (M. WEBER) Bd, III Leiden, p. 8. 


(Diagnose nach THORELL): 
Körper 4,5 mm (9), 7 mm (g) lang; Beinfemur I 9,5, II 16, II 10o, IV 11 mm lang. 
Bein I 46, II 88,5, III 47,2, IV 62 mm lang. 


Körper vorn auf dem Cephalothorax nur spärlich granuliert; Scutum und Genital- 
platte stärker granuliert, ebenso die Coxen; Bauchsegmente lederartig. Cephalothorax 
mit starken seitlichen Eindrücken, ebenso das Scutum mit leichten Quereindrücken; Dorsal- 
stachel kurz und dünn, wenig granuliert (bisweilen vor dem Dorsalstachel ein kleiner, 
niedriger Hocker auf dem Scutum). 


Augenhügel von vorn basal wenig verengt, von der Seite vorn wenig höher als 
lang und oben stark gerundet, vorn und hinten gerade und parallel. Oben deutlich längs- 
gefurcht und oben (und hinten) mit wenigen feinen Körnchen besetzt. 


Mandibeln: Glied I glatt; Glied II frontal schwach behaart. Supramandibular- 
fortsätze klein und granuliert. 


Palpen lang und kräftig, alle Glieder kurz behaart, nur der Tarsus außerdem 
mit feiner ventraler Kórnchenreihe; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella mit 
schwach verdicktem Innenwinkel; Tibia etwa 3 mal so lang wie breit und mit schwach 
vorgerundeter Spitze (keine Apophyse); Tarsus wenig länger als der Femur. 


Beine lang und nicht auffällig dünn; Femora, Patellen und Tibien dicht bezähnelt. 


Färbung dorsal schwarzbraun, Cephalothorax vorn blaßbraun bis gelblich, sehwarz- 
braun gesprenkelt und granuliert, Hinterrand in der Mitte breit schwarzbraun, der Seiten- 
rand ungleichmäßig schwarzbraun; beiderseits am Vorderrand bisweilen mit schwarzbraunen 
Flecken. Bisweilen ist der Cephalothorax beiderseits mit weißlichem Drüsensekret mehr 
oder minder bedeckt. Dorsalscutum bisweilen mit größeren wenig helleren (rostfarbenen) 
Flecken, die wenigstens zum Teil in 2 Längsreihen an den Seiten des Scutums entlang 
stehen. — Augenhügel blaßbraun, nur Augen und Augenringe deutlich schwarz. — 
Dorsalstachel schwarz. — Körper ventral einschließlich der Coxen schwarz granuliert und 
braunschwarz; Genitalplatte vorn blaß. Mandibeln blaßgelb. Palpen pechbraun bis schwarz 
nur am Grunde und die Tarsen blasser. Beine schwärzlich braun, der Spitze zu bisweilen 
heller; Metatarsen mit einigen helleren Ringen. 


Varietät: Gagrella monticola-tarda (THORELL 1891, p. 715) unterscheidet 
sich von der form. typ. durch das dicht granulierte Scutum und den großen, blassen, fast 
glatten und mit weißem Drüsensekret bedeckten Fleck vor dem Augenhügel; ferner ist 
die Palpenpatella ganz einfach, die Beine sind viel kürzer und die Coxen haben ventral 
je einen rostfarbenen Medianstreifen. 


Sumatra (Mt. Singalang) — 3 (2 monticola -+ 1 monticola-tarda) — BECCARI leg. 
Sumatra (Mt. Singalang) — 2 Exemplare — M. WEBER leg. — THORELL det — 
LOMAN det. 


73 


*Gagrella vulcanica DOLESCHAL. 
(Taf. I Fig. 26). 


Phalangium vulcanicum, DOLESCHAL 1857, Naturk. Tijschr. v. Ned. Ind. XIII (Ser. 3, III). p. 4. 
Hexomma vulcanicum, THORELL 1876, Ann. Mus. civ. Genova IX. p. 144. 
Gagrella vulcanica, THORELL 1894, Bih. t. k. Svensk. Vet. Ac. Handl. 20. IV. 4. p. 17. 
Gagrella vulcanica, LOMAN 1905, Hamburg. Nat. Hist. Mus, XXII. p. 29. 
Körper 3—4 mm lang; Beinfemur I 8, II 13,8, III 7,5, IV 9,6 mm lang. 
Bein I 38, II 75, II 34,5, IV 51 mm lang. 

Körper (besonders das Scutum) dicht und fein granuliert; Scutum mit ı kleinen 
und dünnen, spitzen Dorsalstachel; freie Dorsalsegmente kaum deutlich granuliert, fast 
glatt wie auch die freien Ventralsegmente. Genitalplatte und Coxen wenig rauher 
granuliert; Coxenrandhöcker abgestumpft. 

Augenhügel mittelhoch, oben gerade und nicht gerundet, fast doppelt so breit 
wie hoch, längsgefurcht und oben glatt und glänzend, sehr spärlich fein behaart, aber 
bisweilen (nicht immer) oben auf der vorderen Wölbung jederseits ein winziges spitzes 
Körnchen (Taf. I, Fig. 26). 

Mandibeln glatt; Glied I dorsal glatt. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, Tarsus kürzer 
Patella apical verdickt, entweder ohne oder mit ganz kurzer, kleiner und stumpfer Innen- 
apophyse; Tibia 3'/smal so lang wie breit; Tarsus wenig länger als die Tibia, doch 
dinner als diese und apical etwas verdickt. Femur mit spitzem dorsalen Endzahnchen, 
sonst auch ventral wie die übrigen Palpenglieder nur behaart. 

Beine sehr dünn und lang; Femora dicht bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudo- 
gelenk. 


Wo We dl 


Farbung: Korper dorsal wie ventral einschlieBlich der Coxen vollkommen ein- 
farbig blaBgelb, nur der Dorsalstachel und Augenhiigel sind schwarz, bei letzterem jedoch 
nur die Augen und Augenringe. Mandibeln (außer den gebräunten Klauen) und Palpen 
(außer der etwas gebräunten Tarsenspitze) blaßgelb. Beine (wenigstens die Femora basal) 
schwärzlich, Trochantere schwarz, Femora apical blasser, Patellen besonders an der Spitze 
heller, fast rostfarben. 

— Java (Tjibodas) — 1 Exemplar (9) — THORELI. det. 

— Java (Tjibodas) — viele Exemplare — KRAEPELIN leg — (Mus. Hamburg). 


*Gagrella longipalpis THORELL. 
(Taf. I, Fig. 44 und Taf. IV, Fig. 28 und 29). 
== Gagrella longipalpis, THORELL 1891, Ann, Mus, civ, Genova XXX. p. 693. 

Körper 5—6 mm lang; Beinfemur I 11,5, II 20,5, III 10,3, IV 15,5 mm lang. 

Bein I 51, II 109, II 50, IV 66 mm lang. 

d — Körper dorsal dicht granuliert. Cephalothorax vorn weniger dicht granuliert, 

in der Mitte des Stirnrandes ein niedriger Höcker mit einem kleinen Zähnchen; desgleichen 
hinter Coxa I jederseits oben einige zerstreute Zähnchen. Scutum mit Querfurchen und 
einem starken, basal dicken, hier rauh bezähnelten, spitzen (Spitze etwas nach vorn gebogen) 


TO 


4 


he 





Stachel (Taf. IV, Fig. 28). Freie Vertralsegmente glatt bis auf eine (auf jedem Segment) 
deutliche Querreihe feiner Tuberkeln. Genitalplatte und Coxen stark und dicht granuliert, 
letztere mit Randreihen abgestumpfter Hocker. 

Augenhügel tief gefurcht, beiderseits der Furche mit Zähnchenreihe, die bis 
vorn unter die Augen reicht (Taf. 1, Fig. 44). 

Mandibeln, Glied I dorsal granuliert; Glied II vorn behaart. Supramandibular- 
fortsätze dreieckig, spitz und außen bezähnelt. 

Palpen dünn und äußerst lang; Femur ventral fein bezähnelt, besonders dicht 
basal, die übrigen Palpenglieder nur behaart, doch hat der Tarsus innen ventral eine 
Reihe feinster Tuberkeln. Patella mit deutlicher Innenapophyse; Tibia apical leicht 
verdickt und etwa 10mal so lang wie breit; Tarsus so lang wie die Tibia (Taf. IV, Fig. 29). 

Beine lang und dünn; Femora, Patellen und Tibien fein bezáhnelt; nur Femur II 
mit 1 Pseudogelenk. 

Farbung: Korper dorsal rostfarben braun; ebenso der Augenhiigel, doch Augen 
und Augenringe schwarz. Dorsalstachel an der Spitze breitschwarz. Bauch und Coxen 
rostfarben, letztere etwas dunkler. Granulationen der Bauchsegmente und Coxen schwarz. 
Bauchsegmente und Coxen (Ränder) bisweilen mit weißlichem Hautdrüsensekret bedeckt. — 
Mandibeln rostfarben gelb. Palpen rostgelb, Femur ventral wenig gebräunt, desgleichen 
die Tibia basal. Patellarapophyse tiefschwarz. Beine blaßrostfarben, Patellen dunkler 
gebräunt. l 

—- Borneo — 2 (verletzte) Exemplare — THORELL. (Museum Reg. Holmiense). 

— Borneo — ı Exemplar — Suck leg. — (Mus. Hamburg). 


Gagrella scorbiculata THORELL. 
== Gagrella scorbiculata, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX. p. 717—719. 
= Gagrella scorbiculata, WW\TH 1905, Boll: Mus. Zool. Torino XX. p. 5. 
(Diagnose nach THORELL). 


Körper 8 mm lang; Beinfemur I 11, II 20, III 10, IV 14 mm lang. 
Bein I 46, II 88, III 44, IV 61 mm lang. 

Körper mäßig gewölbt; dorsal mit kleinen Grübchen rauh und dicht bedeckt, 
welche auf dem Scutum etwas größer und gröber sind als auf den übrigen Teilen des Riickens. 
Cephalothorax vorn beiderseits stark granuliert; Scutum ohne Querfurchen und mit einem 
Dorsalstachel, der an der Basis wie das Scutum auch granuliert ist. Bauchseite fast 
glatt; nur die Genitalplatte rauh und spärlich, die Coxen feiner und dichter granuliert. 

Augenhügel stark lingsgefurcht und jederseits mit einer (4—5) Zähnchenreihe; 
breiter als hoch. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. — Supramandibularfortsätze schmal und spitz, 
nach außen bezähnelt. 

Palpen kurz und einfach. Femur ventral, Patella dorsal und lateral, Tibia basal 
innen dicht bezähnelt; Patella apical verdickt, aber ohne Apophyse; Tibia etwa 3*/2 mal 
so lang wie breit. Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Patellen und Tibien desgleichen, aber 
viel spärlicher. 


75 


Fárbung des Kórpersoben ganz schwarz, bisweilen bláulich bis kupferig schimmernd; 
ventral schwarz, doch die freien Ventralsegmente lateral blasser erdfarben (bisweilen sind 
die Coxen und Seiten der freien Ventralsegmente mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt). 
Augenhügel schwarz, basal etwas blaß. — Mandibeln pechbraun bis schwarz. — Palpen 
schwarz oder pechbraun, Tarsenglied blasser. — Beine schwarz, apical breit, blasser 
braun bis gelblich; Coxen schwarz, oft nur in der Mitte blasser. 


— Borneo — wenige Exemplare — THORELL det. 


* Gagrella insculpta Pocock. ') 
(Taf. I, Fig. 42 und Taf. V, Fig. 24.) 


Gagrella insculpta, Pocock 1897, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XIX, p. 283. 
Gagrella insculpta, WITH 1903, Journ. Linn. Soc. XXVIII, p. 496. 


Körper 8,5 mm lang; Beinfemur I 13, II 24, HI 13, IV 16 mm lang. 


(Da die Tarsenglieder der Beine teilweise fehlen, lassen sich die Beinmafe 
nicht angeben.) 


Cephalothorax und Scutum rauh mit kleinen Griibchen bedeckt; Scutum mit 
1 Dorsalstachel, der spitz und senkrecht, aber basal sehr breit ist und hier mit seinen 
Grübchen allmählich in das Scutum übergeht (Taf. V, Fig. 24). Freie Dorsalsegmente 
glänzend glatt. Freie Ventralsegmente glatt; Genitalplatte wenig rauh, Coxen mit Tuberkeln 
grob und rauh bedeckt, mit Randreihen deutlicher, dreizackiger Höcker. 


Augenhügel etwas rückgeneigt und vorn sehr steil ansteigend; von vorn basal 
verengt, hier nur halb so breit wie hoch, oben so breit wie hoch und deutlich gefurcht; 
von der Seite vorn senkrecht abfallend, hinten so hoch wie lang und jederseits der Längs- 
furche oben (besonders vorn oben) mit deutlichen stumpfen Tuberkeln besetzt, deren jeder 
bisweilen ein feines Härchen trägt (Taf. I, Fig. 42). 


Mandibeln, Glied I dorsal glatt; Supramandibularfortsätze nicht spitz, sondern 
stumpf mit ein paar fingerförmig gespreizten Tuberkeln an der Spitze. 

Palpen; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 3mal so lang wie breit; Tarsus so lang wie Patella -}- Tibia. — Femur dorsal 
spärlich, ventral stark bezähnelt; Patella dorsal wenig bezähnelt; Tibia behaart und sehr 
spärlich bezáhnelt; Tarsus behaart. 

Beine kräftig (besonders I und III); Femora und Tibien (besonders Paar I und III) 
der Spitze zu allmählich verdickt. Femora, Patellen und Tibien bezähnelt; nur Femur II 
mit I Pseudogelenk. 

Färbung schwarz; Cephalothorax schwarz, jederseits an den Seiten mit einigen 
blasser braunen, undeutlichen Flecken; Scutum und Stachel schwarz, wie die freien Dorsal- 
segmente; Gegend zwischen Scutum und Bauch mit einem blasser braunen Flecken. 
Augenhügel schwarz. Bauch dunkel pechbraun; Seiten der freien Ventralsegmente blaß- 


1) Nach Pocock ist diese Spezies nahe verwandt mit Gagrella scorbiculata THORELL. — Vielleicht 
ist sie auch nur eine Varietät von letzterer. Ein Exemplar, nach dem obige Diagnose aufgestellt wurde, findet 
sich als Type im Brit. Museum in London. 


10* 


Bi 


braun, so daß ein mehr oder minder dunkelfleckiges, pechbraunes Medianband entsteht, 
das bis über die Genitalplatte reicht; Mundgegend blaß. Coxen schwarz, doch Coxa IV 
an der Vorderecke (unterhalb des Trochanters) mit einem blaßbraunen, deutlichen Flecken. — 
Mandibeln hell gelbbraun. — Palpen pechbraun (heller als der schwarze Körper), Tarsen 
blaßbraun. — Beine schwarz, Tarsen erdfarben, Enden der Tibien (besonders I und III) 


schmal, gelb. 


— Borneo (Baram) — mehrere Exemplare — H. HosE leg. — Pocock det. 
(Brit. Mus. London). 


Gagrella sarawakensis WITH. ?) 
— Gagrella sarawakensis, WITH 1905, Boll. Mus. Zool. Torino XX, p. 5. 


(Diagnose nach WITH): 

gd Körper 5 mm lang; Beinfemur I 11,5, II 20, III 10, IV 14 mm lang. 

Bein I 54 , II go, III 51, IV 70 mm lang. 
(Diagnose nach WITH): 

Cephalothorax fast dreieckig und vorn mit etlichen griibchenartigen Eindriicken, 
an den Seiten granuliert. Scutum mit einem Stachel, der fast glatt ist. Scutum ohne 
Segmentfurchen und ganz und gar mit Grübchen bedeckt. Gelenkhäute der freien Dorsal- 
segmente weich und deutlich; die freien Dorsalsegmente selber glatt oder (dann nur an 
den Seiten) fein granuliert. Bauchsegmente und Genitalplatte fast glatt; Coxen mit 
größeren spärlichen Tuberkeln besetzt. 

Augenhügel von der Seite so lang wie vorn hoch, rückgeneigt und hinten 
deutlich gerundet; von vorn breiter als hoch und dorsal verengt und hier mit Grübchen 
bedeckt; oben ist er längsgefurcht und mit wenigen Haaren besetzt, aber ohne Zähnchen 
oder Körnchen. 

Mandibeln Glied I dorsal glatt und ohne Kornchen; Supramandibularfortsätze 
deutlich divergierend und an der Spitze bezähnelt. 

Palpen: Femur etwas länger als Patella + Tibia, aber kürzer als der Tarsus; 
Femur ventral bezáhnelt; Patella und Tibia fast glatt; Tibia 3mal so lang wie breit; 
Tarsus ventral mit äußerst feiner Tuberkelreihe. 

Beine sehr lang und dünn; Femora stark bezähnelt. 

Färbung: Cephalothorax schwarz oder schwarzbraun, jederseits des Augenhügels 
mit einem großen gelben Fleck; dieser Fleck hat in der Mitte einen schwarzen Kreuz- 
Eindruck und ist ganz mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt. Scutum schwärzlich mit 
schwachem Metallschimmer. Freie Dorsalsegmente bräunlich, die Gelenkhäute gelb. 
Bauchseite gelblich und teilweise mit Drüsensekret (wie der Cephalothorax) bedeckt; jedes 
Bauchsegment mit dunklem Querband. Coxen schwarz und teilweise mit weißem Drüsen- 

1) WiTH: schr nahe verwandt mit Gagrella scorbiculata THORELL und Gagrella insculpta 
Pocock und unterscheidet sich nur durch den glatten Augenhügel und die Korperzeichnung. 


77 


sekret bedeckt (Coxa III mit einem undeutlichen gelben Medianfleck, Coxa IV anı vorderen 
Distalende fast weiß). -- Mandibeln blaßgelb. Palpen bräunlich gelb; Femur teilweise, 
Patella und Tibia ganz dunkler gebräunt. Beine braun, Tarsen gelblich, Tibia. IV 
distal gelb. 

— Sarawak (Mt. Matang) — 1 oh — (WITH det.). 


*Gagrella serrulata nov. spec. 
(Taf. I, Fig. 39, Taf. II, Fig. to und Taf. V, Fig. 6). 

Körper 4—5 mm lang; Beinfemur I 9, H 17, IH 8, IV 13 mm lang. 

Bein I 44, II 70, III 41, IV 56 mm lang. 

Körper (Cephalothorax und Scutum) fein granuliert; auf dem Scutum die Furchen 
durch Querreihen rauher Körnchen angedeutet; ı Dorsalstachel, der spitz und schlank, 
aber rings stark bogig und wellig ausgebuchtet und bis an die Spitze spitz bezähnelt 
(Taf. V, Fig. 6). Freie Ventralsegmente glatt. Genitalplatte und Coxen rauh granuliert; 
Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel basal verengt, rückgeneigt, nur oben gerundet und hier gefurcht 
und fein bezähnelt. 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. — Supramandibularfortsätze klein 
und stumpf. 

Palpen: Trochanter bezähnelt; Femur ventral und lateral spitz, aber sehr 
ungleichmäßig bezähnelt; Patella und Tibia dorsal und lateral desgleichen; Tarsus behaart. 
Femur so lang wie Patella + Tibia; Tarsus wenig länger und gebogen; Patella einfach 
und ohne Apophyse; Tibia etwa 3mal so lang wie breit. 

Beine lang und dünn; Femora spärlich und ungleichmäßig bezähnelt; nur 
Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung braun; Cephalothorax blaß, doch jederseits schräg vor dem Augen- 
hügel mit einigen A förmig liegenden dunkelbraunen Eindrücken und dunkelbraunen 
Seitenrändern. Cephalothorax bisweilen ganz mit weißlichem Hautdrüsensekret bepulvert. —- 
Scutum median blasser braun, die Furchenkörnchen dunkelbraun. Freie Dorsalsegmente 
dunkelbraun, median wenig heller. Freie Vertralsegmente, Genitalplatte und Coxen 
dunkelbraun, Gelenkhäute blaß; Coxen mehr oder minder mit weißlichem Drüsensekret 
bepulvert. — Mandibeln und Palpen einfarbig rostgelb. — Beine einfarbig rostbraun. 

— Celebes (Minahassa) — 2 Exemplare — (Brit. Mus. London). 


*Gagrella bipeltata THORELL. 
== Gagrella bifeltata, THORELL 1891, Ann. Mus, civ. Genova XXX. p. 707. 
Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 12, II 23, III 11,5, IV 16 mm lang. 
Bein I 51, II 115, III 50, IV 68,5 mm lang. 
Körper dorsal sehr fein granuliert oder fein lederartig-rauh; ein dünner Dorsal- 
stachel, der quer granuliert ist; ventral sind die Coxen rauh granuliert. Cephalothorax 
jederseits des Augenhügels mit ungleichmäßigen Eindrücken. Coxenrandhöcker scharf 


3 spitzig. 


78 


Augenhügel stark längsgefurcht, von vorn basal stark verengt, oben gerade 
und wenig breiter als hoch; von der Seite vorn viel höher als hinten und vorn wenig 
höher als lang, oben leicht gerundet und vollkommen glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt; Glied II frontal spärlich behaart. 

Palpen mäßig lang und einfach, spärlich behaart; Femur so lang wie Patella + Tibia 
und ventral fein bezähnelt; Patella nur an der Innenseite fein bezähnelt; Tibia cylindrisch 
und bisweilen ventral fein bezähnelt (9 ?) und etwa 3mal so lang wie breit; Tarsus wenig 
länger als der Femur. 

Beine sehr lang und dünn; Femora (auch Patellen und Tibien) fein bezähnelt, 
nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers dorsal wie ventral schwarz; Cephalothorax beiderseits zwischen 
Seitenrand und Augenhügel mit einem rundlichen aschfarbenen blassen Fleck aus Hautdrüsen- 
sekret; Vorder- und Hinterrand des Cephalothorax mehr oder minder deutlich gelblich. 
Augenhügel ganz schwarz. Dorsalscutum und freie Dorsalsegmente mehr oder minder mit 
weißlichem Hautdrüsensekret bepulvert. Raum zwischen Scutum und den Bauchsegmenten 
gelblich oder gelblich-gefleckt. — Bauch mit Coxen schwarz und mehr oder minder weißlich 
bepulvert. — Mandibeln und Palpen gelb. — Beine dunkelbraun und ihre Coxen basal 
wie die Trochantere schwarz. 

— Insel Aru (Wokan) — wenige Exemplare — BECCARI leg. — THORELL det. 

— Neu-Guinea (Dorey) — 15 Exemplare — RAFFRAY leg. (Mus. Paris). 

— Molukken — 2 Exemplare — GUOY ET GAIMARD leg. (Mus. Paris). 


* Gagrella scintillans nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 11.) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 12, II 23, MI 11, IV ı5 mm lang. 
Bein I 52, II 113, III 49, IV 69 mm lang. 


Körper dorsal fein lederartig granuliert; freie Dorsalsegmente und Ventralsegmente 
glatt; Coxen und Genitalplatte rauh mit spitzen Körnchen bedeckt; Coxenrandhöcker 
3spitzig. Ein Dorsalstachel. 

Augenhügel wenig rückgeneigt, oben jederseits der Furche mit kleinen Zähnchen 
besetzt. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt, Glied II frontal behaart. Supramandibular- 
fortsätze deutlich spitz aber klein. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral unregelmäßig spärlich rauh bezáhnelt, Patella apical verdickt, aber ohne Apophyse, 
lateral spärlich fein bezähnelt; Tibia etwa 3 mal so lang wie breit; Tarsus behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers Cephalothorax gelblich und mit weißem Drüsensekret teilweise 
bedeckt, schmal dunkelbraun gerandet und am Rande entlang einige dunkelbraune Stricheln. 
Augenhügel schwarz und Cephalothorax hinter ihm pechbraun. Scutum mit Stachel 
schwarz oder pechbraun, aber sehr auffallend grünlich metallisch schimmernd. Scutum 
jederseits neben dem Stachel mit 2—3 (höchstens 4) mattweißen (bisweilen mit weißem 


79. 


Drüsensekret bedeckten) Flecken, die in 2 Längsreihen über das Scutum laufen. Die 
beiden letzten freien Dorsalsegmente über dem After mit einem mattweißen Querstrich 
(besonders beim ¢). Gegend zwischen Scutum und Bauch scharf weiß und braun 
gesprenkelt. Bauch weiß, doch die freien Ventralsegmente scharf schwarz quergestreift. 
Genitalplatte schmutzig weiß. Coxen pechbraun und mehr oder minder mit weißem 
Hautdrüsensekret bedeckt, welche aber die spitzen Körnchen oder Coxen freiläßt. Coxa I 
in der Mundgegend vorn mit blassem Basalfleck. Trochantere der Beine tiefschwarz, die 
übrigen Beinglieder rostfarben, nur die Patellen dunkler gebräunt. Mandibeln blaßgelb, 
Klauenränder schwarz. Palpenfemur, Patella und Tibia pechbraun, Tarsus gelbweiß. 


— Molukken (Halmaheira) — 12 Exemplare — (Brit. Mus London). 
— Molukken (Batjan) — 5 Exemplare — (Brit. Mus. London). 
— Molukken (Ternate) — 1 Exemplar — RAFFRAY leg. (Mus. Paris). 


* Gagrella amboinensis (Dor..). ') 
= Phalangium amboinense, DOLESCHAL 1858. (Typ. in Wien.) 
= Gagrella amboinensis, THORELL 1891, Ann, Mus. civ. Genova (2) X, p. 701-702, 
Körper 5—6 mm lang; Beinfemur I 11, II 26, III 10, IV 16 mm lang. 
Bein I 57, II 88, III ?, IV ? mm lang. 


Körper dorsal (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) äußerst fein 
granuliert oder auch fast glänzend glatt. Nur ı Dorsalstachel mittellang, sehr spitz, wenig 
nach vorn gekrümmt und glatt auf dem Scutum. Bauchsegmente kaum oder sehr spärlich 
granuliert, Coxen und Genitalplatte desgleichen. Coxenrandhöcker sehr deutlich und 
scharf dreispitzig. Ä 

Augenhügel vollständig glatt und glänzend, so hoch wie breit und lang, senk- 
recht, von vorn basal deutlich verengt und kaum gefurcht. 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. Supramandibularfortsätze spitz 
und deutlich bezähnelt. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella -}- Tibia, so lang wie der 
Tarsus. Tibia 3'/2mal so lang wie breit und sehr wenig länger wie die Patella, diese 
ohne Apophyse; Tarsus gekrümmt, Klaue kammzähnig. Alle Glieder fein zerstreut 
behaart und der Femur nur bisweilen ventral mit einigen (3—4) stumpfen, sehr winzigen 
Körnchen versehen. 

Beine sehr lang und dünn; Trochantere fast glatt; Femora fast glatt und sehr 
zerstreut und spärlich winzig bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers schwarzbraun; Augenhügel und Cephalothorax bis scharf 
an den Vorderrand des Scutums heran tief braun, bisweilen mit weißem Hautdrüsensekret 


1) Die von DOLESCHAL beschriebenen Typen dieser Art habe ich aus dem Wiener Hofmuseum erhalten 
und konnte so die Zahl der Pseudogelenke an den Beinfemora feststellen (Femur II mit 1). Es finden sich in 
dem einen Glase dieser Typen eine Reihe anscheinend junger Tiere, deren Chitin viel weicher und heller gefärbt 
ist; ihr Scutumfleck ist fast weißgelb und perlmutterglänzend, ebenso findet sich neben dem Augenhügel jederseits 
ein kleiner goldgelb glänzender Fleck; auch sind die übrigen Chitinteile des Körpers und die Gliedmaßen viel 
heller braun bis braungelb gefärbt als bei der form typ. 


SO 
mehr oder minder dick bedeckt, wie dann auch die ganze Bauchseite und Coxen. Scutum 
goldgelb, mehr oder minder breit dunkelbraun berandet (Hinterecken); freie Dorsalsegmente 
schwarz. Auf der Mitte des Scutums, das größtenteils (vorn) einen goldgelben (in den 
Segmentfurchen bisweilen fein schwarz punktierten), vorn abgerundeten, hinten abgestumpften 
Flecken trägt, der schwarzbraune Dorsalstachel. — Mandibeln gelbbraun, einfarbig, Palpen 
gelblich, einfarbig und nicht gefleckt. Beine und ihre Trochantere einfarbig glänzend 
pechbraun bis schwarz. 

— Molukken (Amboina) — 7 Exemplare — Dr. DOLESCHAL det. 1858 — 

(Hof-Mus. Wien). 
— Molukken (Amboina) — 1 Y — Dr. DOLESCHAL det. 1858 — (Hof-Mus. Wien). 


* Gagrella cuprea nov. spec. 


Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 13, II 26, III 12, 1V 17 mm lang. 
Bein I 60, II 115, III 57, IV 77 mm lang. 


Körper fein lederartig granuliert. Scutum mit 1 spitzen, schlanken, basal wenig 
rauh granulierten Dorsalstachel. Freie Ventralsegmente glatt. Genitalplatte und Coxen 
rauh mit spitzen Körnchen bedeckt. Coxenrandhöcker dreispaltig. 

Augenhügel jederseits der deutlichen Furche mehr oder minder regelmäßig 
bezähnelt; senkrecht und nicht rückgeneigt. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt; Glied II frontal spärlich fein behaart. Supra- 
mandibularfortsätze klein aber deutlich und spitz. 

Palpen: Femur so lang wie der Tarsus und wie Tibia + Patella. Femur ventral 
mit wenigen zerstreuten Zähnchen besetzt, Patella desgleichen aber nur dorsal. Tibia 
und Tarsus nur behaart. Patella einfach und ohne Apophyse; Tibia 2'/2mal so lang 
wie breit. 

Beine sehr lang und dünn; Trochantere seitlich und Femora fein bezähnelt; 
nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung: Körper dorsal (Abdomen) einfarbig pechbraun, schön grünkupferig 
schimmernd. — Cephalothorax weiß, jederseits schräg vor dem Augenhügel mit einigen 
bogigen, dunkelbraunen Stricheln und Punkten, am Stirnrand eine feine, sehr kurze 
schmale Medianlinie. — Augenhügel einfarbig pechbraun oder schwarz, Cephalothorax 
hinter ihm einfarbig pechbraun. — Scutum einfarbig pechbraun, schön grünkupferig 
schimmernd, desgleichen die freien Dorsalsegmente, deren Gelenkhäute bisweilen blaß 
sind (besonders beim trächtigen q) — Bauch, Coxen und Genitalplatte pechbraun, die 
Gelenkhäute blaß, mehr oder minder dicht mit weißlichem Drüsensekret bedeckt (besonders 
die Coxenränder). Dieses weiße Hautdrüsensekret reicht zwischen Coxa III und IV dorsal 
herum, sodaß über (hinter) Coxa IV dorsal bisweilen ein weißer Sekretfleck erscheint, 
der sich an den Scutumseiten zu einer feinen, scharfen, schmalen weißen Randlinie aus- 
dehnt. — Mandibeln ganz blaßgelb, nur Klauenränder braun. Palpen pechbraun, nur 
Tarsen blaßgelb. — Beine einfarbig rostfarben bis dunkelbraun, doch Trochantere schwarz. 


— Molukken (Halmaheira) — 2 Exemplare (2 + 3) -- (Brit. Mus. London). 


SI 





* Gagrella elegans SIMON. 
i Taf. Il, Fig. 12.) 
= Gagrella elegans, SIMON 1877, Ann, Soc. ent, France, (5) VII, p. 96. 
Körper 6,5 mm lang; Beinfemur I 10, II 21, II 9, IV 14 mm lang. 
Bein I 42, II 94, III 40, IV 55 mm lang. 

Körper dorsal fein lederartig granuliert. Scutum mit 1 senkrechten Dorsalstachel, 
der basal granuliert ist. Freie Ventralsegmente glatt. Genitalplatte und Coxen rauher 
granuliert, Coxenrandhöcker tief dreispitzig. 

Augenhügel relativ niedrig, senkrecht, breiter als lang, oben mit zwei Reihen 
kleiner spitzer Höckerchen, basal unter den Augen entlang glatt. 

Mandibeln vorn und dorsal fein, aber spärlich behaart; Glied I dorsal glatt oder 
mit 1—3 winzigen Tuberkeln besetzt. 

Palpen: Femur ventral spitz bezähnelt; Patella einfach und ohne Apophyse, 
dorsal und lateral (innen) bezáhnelt; Tibia 2'/s mal so lang wie breit und spärlich 
bezähnelt; Tarsus behaart und doppelt so lang wie die Tibia. 

Beine kräftig, nicht übermäßig lang; Femora stark bezáhnelt; nur Femur II mit 
ı Pseudogelenk, l 

Färbung: Grundfarbe des Körpers schwarz (doch auch bei manchen — eben 
gehäuteten — braun bis hellbraun), doch immer folgende Zeichnung: Cephalothorax vor 
dem Augenhügel mit einem großen viereckigen weißen Sekretfleck, der einige dunkelbraune 
Eindrücke trägt. Dorsalscutum rings um den schwarzen Dorsalstachel mit großem weißen 
Mittelfleck (meist aus weißem Hautdrüsensekret gebildet), der unregelmäßig abgerundet 
ist; außerdem hat das Scutum einen feinen, scharfen, schmalen silberweißen Seiten- und 
Hintersaum; bisweilen über das Scutum außer dem Mittelfleck ein blasses braunes Median- 
band. Freie Dorsalsegmente schwarz bräunlich, durch weiße feine Randlinien getrennt. 
Genitalplatte hell rostbraun; Coxen dunkelbraun, mehr oder minder mit weißem Drüsen- 
sekret bedeckt. Palpenfemur, Patella, Tibienbasis bräunlich, Tibienspitze und Tarsus erd- 
farben, Tarsenspitze gebräunt. (bisweilen bei den blaßbraunen Tieren der ganze Palpus 
blafgelb), Mandibeln schwarz oder dunkelbraun. Beine dunkelbraunrot, Tarsen heller. 


Philippinen (Manila) — BAER leg. — SIMON det. 
Philippinen (Manila) — (Hamburger Museum) 
Philippinen (La Laguna) — EYDOUX leg. — (Museum Paris). 


* Gagrella obscura SIMON. 
=: Gagrella obscura, SIMON 1877, Ann. Soc. ent. France (5) VII, p. 96. 
Körper 5—6,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 19, III 9, IV 14 mm lang. 
Bein I 39, II ?, III 37, IV 59 mm lang. 

Körper oval verlängert und dorsal gleichmäßig chagriniert; Scutum mit Quer- 
furchen; ı Stachel kurz, spitz, fast glatt. Freie Ventralsegmente glatt. Genitalplatte und 
Coxen rauh behóckert. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel vorn senkrecht, oben und hinten gerundet, basal verengt, niedrig, 
oben fein bezáhnelt. 


Mandibeln Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur ventral fein und gleichmäßig bezähnelt; Patella einfach und ohne 
Apophyse, dorsal und lateral fein bezähnelt; Tibia etwa 3mal so lang wie breit, nur 
behaart; Tarsus behaart und etwas gebogen. 

Beine lang und dünn; Femora spärlich bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung schwarz oder dunkler oder heller braun. Cephalothorax bisweilen mit 
weißlichem Hautdriisensekret bebeckt. Dorsalstachel schwarz; Querfurchen des Scutums 
bisweilen mit weißlichem Drüsensekret bepulvert; Gegend zwischen Scutum und Bauch 
blaß, wie auch die Gelenkhäute der freien Dorsalsegmente. Freie Ventralsegmente und 
Genitalplatte blaßgelb. Coxen pechbraun, bisweilen median blasser; Trochantere und die 
übrigen Beinglieder braun, der Spitze zu heller werdend. Mandibeln rostbraun. Palpen 
braun, doch Tibienspitze und ganzer Tarsus blaßgelb. 

— Philippinen (Camiguin) — einige Exemplare — Coll. Semper (Hamburg. Mus.). 


*Gagrella cinerascens nov. spec. 
(Taf. IV, Fig. 61). 
Körper 5 mm lang; Beinfemur I ı5, II 30, III 14, IV 18 mm lang. 
Bein I 71, II 154, III 69, IV 90 mm lang. 

Körper dorsal (Cephalothorax und Scutum) mit kleinen Grübchen bedeckt, die 
mit Hautdrüsensekret ausgefüllt sind; freie Dorsalsegmente fein granuliert. Scutum mit 
ı spitzen, langen, quergerunzelten Dorsalstachel, der bis zur Basis schlank ist. Freie 
Ventralsegmente glatt. Coxen und Genitalplatte rauh mit größeren stumpfen Höckern 
bedeckt; Coxenrandhöcker stumpf viereckig. 

Augenhügel so lang wie hoch, wie breit; deutlich gefurcht; vorn steil, oben 
flach, hinten gerundet; vollkommen glatt und unbehaart. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze klein, aber deutlich spitz. 

Palpen: Femur so lang wie Patella und Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 3mal so lang wie breit; Tarsus etwa doppelt so lang wie die Tibia. Femur 
ventral rauh ungleichmäßig bezähnelt und dorsal am Grunde mit 4—5 Zahnchen; Patella 
dorsal und lateral bezähnelt; Tibia ventral mit einigen spärlichen Zahnchen; Tarsus 
behaart (Tafel 1V, Fig. 61). 

Beine sehr lang und dünn (besonders II); Femora bezähnelt; Femur II mit 
ı Pseudogelenk. 

Färbung dorsal, Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente einfarbig 
schwarzbraun und ganz mit aschfarbenem Hautdrüsensekret bestreut, so daß die schwarz- 
braune Chitinfarbe fast verdeckt ist und nur der braune Augenhügel und der schwarze 
Dorsalstachel freibleiben. — Bauch wenig blasser braun wie die Rückseite (Gelenkhäute 
blasser); Coxen und Genitalplatte (diese besonders an den Seiten) und bisweilen auch 
die freien Ventralsegmente mehr oder minder dick mit weißem Drüsensekret bedeckt. — 
Mandibeln rostfarben. — Palpen rotsbraun bis auf den blaßgelben Tarsus. — Beine rost- 
braun einfarbig bis auf Tibia II und IV, deren Ende breit blaßgelb geringelt sind. 

— Philippinen — cinige Exemplare — Coll. SEMPER — (Hamburg. Mus.). 

-— Philippinen (Zamboango) — 11 Exemplare (Brit. Mus. London). 


83 


*Gagrella subfusca nov. spec. 


Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 7,5, II 14, HI 7,5, IV 9,5 mm lang. 
(Die übrigen Beinglieder fehlen teilweise). 


Körper dorsal fein lederartig granuliert. Scutum mit 1 senkrechten Dorsal. 
stachel, der basal granuliert ist. Freie Ventralsegmente glatt; Genitalplatte und Coxen 
grob und rauh behóckert. Coxen mit Randreihen großer, deutlich 3spaltiger Hocker. 

Augenhügel wenig rückgeneigt; oben, vorn und hinten (mehr oder minder in 
Reihen) mit kleinen Zahnchen besetzt, basal unter den Augen glatt. 

Mandibeln vorn und dorsal fein aber spärlich behaart; im übrigen Glied I 
dorsal mit 1—3 Tuberkeln besetzt. Supramandibularfortsätze spitz und bezähnelt. 

Palpenfemur ventral stark bezähnelt; Patella einfach und ohne Apophyse, 
dorsal wie lateral (innen) bezáhnelt; Tibia spärlich bezähnelt und etwa 2!/ı mal so lang 
wie breit; Tarsus doppelt so lang wie die Tibia und behaart. | 

Beine relativ kurz und robust; Femora stark bezähnelt, wie auch die Trochantere; 
nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Rückens vorwiegend rostbraun. Cephalothorax seitlich und vor 
dem Augenhügel undeutlich weiß mit einigen dunkler braunen Stricheln und Punkten 
jederseits schräg vor dem Augenhügel, der blaß ist bis auf die schwarzen Augen und 
Augenringe. Stirnmitte mit feinem dunkelbraunen Medianstrich, der den Augenhügel 
nicht erreicht. Seitenränder und Hinterrand des Cephalothorax rostfarben. Scutum 
rotsfarben und schmal blasser gesäumt, hier in die blasse Farbe des Bauches übergehend. 
Dorsalstachel dunkelbraun, Scutum blaßbraun. Freie Ventralsegmente und Genitalplatte 
blaßweiß und alle Teile rostfarben gerandet. Coxen dagegen dunkelbraun, besonders 
die Behöckerung und Granulierung; Trochantere desgleichen. Beinfemora basal rostfarben 
apical heller werdend bis zur Farbe der übrigen Beinglieder. Mandibeln und Palpen blaßgelb. 


— Philippinen (Cantiguin) — ı Exemplar — Coll. SEMPER (Museum Hamburg). 
— Philippinen (Manila) — 2 Exemplare — JAGOR leg. (Museum Berlin). 
— Philippinen (Insel Leyte) — JAGOR leg. — (Museum Berlin). 


* Gagrella Doleschalli THORELL. 


Gagrella Doleschalit, THORELL 1876, Ann. Mus. civ. Genova IX, p. 121. 
Gagrella Doleschalli, THORELL 1891, Ann, Mus, civ. Genova XXX, p. 692. 


ll I 


Körper 7,5 mm lang; Beinfemur I 13, II 25,5, III 12,5, IV 16,5 mm lang. 
Bein I 54, II 114, II 52 , IV 68 mm lang. 


Körper oben fein lederartig; Cephalothorax vorn mit dem gewöhnlichen drei- 
eckigen Eindruck und außerdem noch etliche kleinere Eindrücke den Seitenrändern entlang. 
Scutum fast glatt und mit Quereindrücken, welche die Segmentgrenzen andeuten; ı ein 
wenig nach vorn geneigter Dorsalstachel weder granuliert noch bezáhnelt. — Bauch- 
segmente fein lederartig, doch Genitalplatte und Coxen mit spitzen Höckerchen oder 
feinen Zähnchen zerstreut bedeckt; Coxen mit Randreihen dreiteiliger stumpfer Hocker. 


11? 


84 


Augenhügel wenig rückgeneigt, oben längsgefurcht, teilweise wenig behaart, von 
vorn basal verengt, von der Seite oben und unten gerundet, vorn senkrecht. 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt und wenig behaart; Supramandibularfortsätze 
klein aber deutlich. 

Palpen dünn und kurz. Femur ventral bezähnelt; Patella apical verdickt aber 
ohne Apophyse; Tibia 3mal so lang wie breit; Tarsus so lang wie der Femur und wie 
Tibia + Patella. 

Beine sehr lang und dünn; Femora (auch Patellen und Tibien weniger) bezähnelt; 
nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung: Körper oben dunkelgrün, bisweilen blau-kupferig schimmernd; Stirn- 
rand des Cephalothorax und Supramandibularfortsätze blaßbraun; Augenhügel schwarz, 
ebenso Cephalothorax hinter ihm; Scutum schwarz, ebenso die freien Dorsalsegmente, nur 
die weichen Gelenkhäute blasser. — Bauch schwärzlich, der Hinterrand der Ventralsegmente 
oft mehr oder minder deutlich gelblich. Seitenränder zwischen Bauchsegmenten und dem 
Dorsalscutum mehr oder minder gelbfleckig. Mundteile und Palpen einfarbig blaß gelblich. — 
Beine schwarz, Femora basal und die Tarsen der Spitze zu heller. 


— Neu-Guinea (Süden: Kolokadi) — ALBERTIS leg. — wenige Exemplare — 
THORELL det. 

— Neu-Guinea (Ostküste: Langemak-Bucht) — viele Exemplare — DUNCKER leg. 
1909 — (Mus. Hamburg). 


* Gagrella ornata nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 13 und Taf. IV, Fig. 6.) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 13, II 25, III 13, IV 17 mm lang. 
(die übrigen Beinglieder teilweise abgebrochen.) 


Körper fein lederartig granuliert. Freie Dorsal- und Ventralsegmente glatt. 
Scutum mit ı kurzen und spitzen, vollständig glatten und nicht gerunzelten Dorsalstachel. 
Genitalplatte und Coxen rauh granuliert; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel vorn und oben gerundet, senkrecht, basal verengt, oben gefurcht 
und hier (besonders vorn oben) mit mehreren spitzen Zähnchen (Taf. IV, Fig. 6). 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 3mal so lang wie breit. Femur ventral fein und 
gleichmäßig bezähnelt, dorsal mit deutlichem Enddorn; Patella dorsal fein aber spärlich 
bezähnelt; Tibia dorsal und ventral fein bezahnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung hell rostbraun. Cephalothorax schräg vor dem Augenhügel dick mit 
weißem Hautdrüsensekret bedeckt, das jederseits einer dunklen, breiten (vom Augenhügel 
zur Stirnmitte reichenden) Medianbinde einen dicken, großen weißen Fleck bildet. Cephalo- 
thorax hinter dem Augenhügel und Scutum hell rostbraun einfarbig. Freie Dorsalsegmente 
rostbraun, aber jedes Segment (jederseits der Mediane) mit einem großen weißen Sekretfleck. 


Dorsalstachel blaßgelb. Gegend zwischen Scutum und Bauch blaßgelb. Freie Ventral- 
segmente rostbraun, Gelenkhäute blaßgelb. Genitalplatte seitlich weiß bepulvert, so daß 
auf ihr ein dunkles Medianband freibleibt. Coxen rostbraun, doch Ränder und Fugen 
zwischen ihnen dick mit weißem Drüsensekret bedeckt. Beine einfarbig blaß rostfarben, 
desgleichen Mandibeln und Palpen. | 
— Südostasien (genauerer Fundort unbekannt, wahrscheinlich Philippinen) -— 
ı Exemplar — Koll. SEMPER. 


* Gagrella xanthostoma THORELL. 
= Gagrella xanthostoma, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX, p. 708—710. 
_Korper 5 mm lang; Beinfemur I 13,6, II 26,5, III 13, IV 16,5 mm lang. 
Bein I 60, II 130, HI 53,5, IV 71 mm lang. 


Körper gewölbt und dorsal äußerst fein lederartig granuliert; Scutum und freie 
Dorsalsegmente median etwas rauher granuliert, ersteres mit einem kurzen und dünnen, 
fein quergerunzelten Dorsalstachel. Genitalplatte und Coxen mit spitzen Höckerchen 
granuliert; Coxenrandhöcker dreispaltig. Freie Ventralsegmente lederartig. 

Augenhügel basal verengt, breiter als hoch und basal unter den Augen entlang 
wie auch oben jederseits der Längsfurche vollkommen glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt; Glied II frontal behaart. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia etwa 3 mal so lang wie breit; Femur ventral fein bezähnelt, Patella und Tibia sehr 
spärlich granuliert; Tarsus nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn, Femora bezähnelt, ebenso Patellen und Tibien, wenn 
auch sparlicher; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers dorsal schwarz; Scutum bläulich oder dunkelgrünlich 
metallisch schimmernd; vor dem ganz schwarzen Augenhügel ist der Cephalothorax pech- 
braun und hier (bisweilen) wenig aschfarbenweißlich bepulvert. Supramandibularfortsätze 
blaßgelb. Dorsalstachel schwarz. Bauch schwarz und einschließlich der Coxen mit 
weißlichem Hautdrüsensekret bedeckt; Gelenkhäute zwischen den Ventralsegmenten und 
besonders ein Fleck über (und zwischen) Coxa III und IV blaßgelb. — Mandibeln und 
Palpen gelb einfarbig. Beine einfarbig schwarz, apical blasser bräunlich werdend, nur 
Femur II der Basis zu heller braun bis rostfarben. 

Neu-Guinea (Ramoi) — 1 Exemplar — BECCARI leg. — THORELI det. 

Neu-Guinea (Fak-Fak) — 2 Exemplare — PRATTL leg. — (Brit. Mus. London). 

Neu-Guinea (loc. ?) — Lauterbach leg. — (Mus. Hamburg). 


Gagrella Albertisii TIIORELL. 
= Gagrella Albertisii, THORELL 1876, Ann. Mus, civ. Genova IX, p. 119. 
== Gagrella Albertisit, THORELL 1891, Ann, Mus, civ. Genova XXX, p. 692, 
(Diagnose nach THORELL); 


Körper 5,8 mm lang; Beinfemur I 14,5, II 25, III 13,3, IV 16,8 mm lang, 


Körper kurz eifórmig. Cephalothorax vorn mit dem gewöhnlichen 3 eckigen 
Eindruck. Segmente des Scutums durch Querreihen punktartiger Eindrücke angedeutet. 


a 


Körper oben fast glatt und nur fein lederartig; Dorsalstachel kurz und wenig rauh; ventral 
ist der Körper einschließlich der Coxen rauh, letztere mit Randreihen kleiner abgestumpfter 
Höcker. 

Augenhügel hoch und rückgeneigt, tief längsgefurcht, von vorn basal verengt, 
von der Seite vorn viel höher als hinten, oben und hinten gerundet; glatt und mit 
einigen zerstreuten Härchen. 

Mandibeln dünn und mit kleinen Härchen wenig dicht besetzt, sonst glatt und nackt. 

Palpen dünn, kurz und wenig dicht behaart; Femur ventral bezähnelt und apical 
leicht verdickt; Patella apical stark verdickt, Tibia cylindrisch und etwa 4 mal so lang 
wie breit; Tarsus so lang wie der Femur und wie Patella + Tibia. 

Beine sehr lang und dünn; Femora (auch Patella und Tibien weniger) bezähnelt. 

Farbung des Korpers dorsal schwarz; Cephalothorax beiderseits (zwischen den 
seitlichen Eindrücken und Mitte) mit breiter, schräger, ungleichmäßiger gelber Binde 
gezeichnet. Dorsalsegment 4 (und 5 weniger deutlich) —- (der Vorderrand ausgenommen) — 
gelblich angelaufen. Bauchseite schwarz, Abdomen hier gelbfleckig gerandet, die freien 
Segmente mehr oder minder deutlich blaß gerandet. Mundteile und Palpen blaßgelb. 
Beine schwarz, Femurbasen breit blaß rötlichbraun, Tarsen der Spitze zu heller werdend. 


Neu-Guinea (Kapaor S. W.) — 2 Exemplare — ALBERTIS leg. — THORELL det. 


* Gagrella fuscipes nov. spec. 


Körper 6 mm lang; Beinfemur I 12,5, II 23, III 11,5, IV 15 mm lang. 
Bein I 45 , II 88, III 43 , IV 65 mm lang. 


Körper dorsal fein lederartig granuliert. Scutum mit einem hohen, dicken, nur 
allmählich zugespitzten, stark granulierten und fein behöckerten Dorsalstachel. Freie 
Ventralsegmente glatt. Genitalplatte und Coxen rauh und grob granuliert. Coxen mit 
Randreihen dreispaltiger Höcker. 

Augenhügel wenig rückgeneigt, oben vollkommen glatt, bisweilen an der 
Vorderseite etliche winzige Tuberkeln. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze klein und stumpf. 

Palpen dünn und lang; Femur ventral bezähnelt, dorsal mit feinem spitzen End- 
dorn; Patella apical kaum verdickt und ohne Apophyse; Tibia 3mal so lang als breit; 
Tarsus wenig länger als die Tibia. Patella dorsal spärlich bezähnelt, Tibia und Tarsus 
behaart. 

Beine sehr lang und dünn. Femora bezähnelt; nur Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung des ganzen Körpers blaßgelb. Schwarz sind nur am Augenhügel die 
Augen und Augenringe. Der Dorsalstachel ist seiner ganzen Lange nach vollkommen 
schwarz und scharf abgegrenzt gegen das blaßgelbe Scutum. Bauch, Coxen und Trochantere 
(auch Femurbasen) ganz blaßgelb; die übrigen Beinglieder stark und gleichmäßig rostfarben 
gebräunt. Mandibeln und Palpen gelb. 


-— Neu-Guinea (Jagei-Fluß) — LAUTERBACH leg. — (Hamburger Museum). 
— Neu-Guinea 3 Exemplare — RONDE leg. — (Berliner Museum). 


87 


* Gagrella splendens WITH. 
(Taf. II, Fig. 22.) 
= Gagrella splendens, WITH 1903, Linn. Soc, Journ. XXVIII, p. 506. 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 11,5, II 17,5, III 10,5, IV 15 mm lang. 
Bein I 42 , II 80 , III 41 , IV 60 mm lang. 


d Körper dorsal dicht und fein granuliert, Genitalplatte und Coxen etwas 
gröber; freie Ventralsegmente glatt; Scutum mit einem senkrechten Dorsalstachel und 
schwachen Querfurchen. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel breiter als hoch, basal verengt, kaum rückgeneigt und oben kaum 
gefurcht, oben beiderseits der Furche wenig granuliert, bisweilen aber ganz glatt oder 
auch mit 2 Zähnchenkämmen. 

Mandibeln: Glied I dorsal mit ı kleinen spitzen Zähnchen. Supramandibular- 
fortsätze klein aber deutlich. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
apical verdickt, aber ohne Apophyse beim ð, beim 9 mit kurzer Apophyse; Tibia 3 mal 
so lang wie breit, beim ð stark oval verdickt und nur ventral stärker behaart, beim 9 
cylindrisch und schlank, aber ventral spärlich bezähnelt. — Femur ventral stumpf bezähnelt. 
Tarsus beim Go an der Innenventralseite mit feiner Zahnchenreihe, beim q nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora stark bezähnelt; nur Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers oben schwärzlich bis rostbraun mit schönem kupferig- 
grünlichen Metallschimmer. Cephalothorax vorn und seitlich vom Augenhügel weiß und 
braun gefleckt; Seitenbänder über den Coxen mit brauner, eingedrückter Fleckenreihe, 
dahinter bis zur Basis des Augenhügels und vor demselben bis zum Stirnrand weiß; 
vom Stirnrand geht ein kleiner medianer Längsstrich aus, der das weiße Feld vor dem 
Augenhügel zerteilt, aber den Augenhügel nicht erreicht. Cephalothoraxsegmente hinter 
dem Augenhügel lateral weiß, median schwarz mit feiner Querreihe weißer Pünktchen. 
Scutum metallisch schimmernd, jederseits mit 3 großen, unregelmäßig begrenzten weißen 
Randflecken und vor dem Dorsalstachel und an seiner Basis mit feinen weißen Pünktchen. 
Freie Dorsalsegmente schwarz mit weißen Rändern und auf jedem (wie auch auf dem 
hinteren Teile des Scutums) median 2 weiße Pünktchen. Bauchsegmente und Genitalplatte 
weißlich mit schwarzen Segmentgrenzen; Coxen gebräunt, Trochantere schwarz, die übrigen 
Beinglieder mehr oder minder pechbraun einfarbig. Mandibeln und Palpen blaßgelb ein- 
farbig. — Augenhügel blaßbraun, doch Augen und Augenringe schwarz. 

— Variiert: splendens bispinosa n. var.: Scutum mit 2 Dorsalstacheln, deren 
vorderer kleiner ist, und Augenhügel mit 2 deutlichen Zähnchenkämmen. 


— China (Woosung) — 2 d' (form typ.) — SCHÖNAU leg. — WITH det. 

— China (Fukien) — ca. 200 Exemplare (form typ.) -- SIEMSSEN leg. 1901—03 — 
(Mus. Hamburg). 

— China (Insel Tschusan) — 2 Exemplare (form. typ.) — ? leg. (Brit. Mus. London). 

— China (Kiang-si-Kien-Tchang) — 2 (d’+ Q) (form. typ.) — Davip leg. — (Mus. Paris). 

— China (Kiang-si-Kien-Tchang) — 1 Exemplar (form. var.) — Davin leg. — (Mus. Paris). 


88 
* Gagrella caerulea nov. spec. 
Körper 8,5 mm lang; Beinfemur I 12, II 20, III 10, IV 15 mm lang. 
Bein I 47, H ? III 41, IV 56 mm lang. 

Körper hoch gewolbt; Cephalothorax und Scutum fein granuliert; freie Dorsal- 
segmente glatt. Scutum mit I senkrechten, spitzen und schlanken Dorsalstachel. Genital- 
platte und Coxen rauh behöckert; Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, oben gerundet und gefurcht, basal verengt, vollkommen glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur und Patella vollkommen (dorsal, ventral und lateral) stark spitz 
bezähnelt. Patella mit kleiner, aber deutlicher Innenapophyse. Tibia etwa 3 mal so lang 
wie breit, ventral und innen lateral stark spitz bezähnelt. Tarsus behaart 

Beine lang und kräftig, Femora bezahnelt; Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung dunkel kupferig-blau metallisch schimmernd (Cephalothorax, sowohl wie 
Scutum und die freien Dorsalsegmente); Gelenkhaute blafbraun. Augenhügel schwarz, 
der Cephalothorax um seine Basis herum blaß gelblich in Form eines undeutlichen Drei- 
ecks, dessen Spitze fast bis an die Stirnmitte reicht. — Bauchsegmente und Genitalplatte 
ledergelb, die Segmente durch feine braune Querlinien angezeigt. Coxen braun. Mandibeln 
und Palpen gelb. Beine rostbraun. 

— China (Fukien) — SIEMSSEN leg. — (Mus. Hamburg). 


* Gagrella grandis nov. spec. 
Oo Körper 9 mm lang; 6 mm breit; Beinfemur I 12, II 22, II 12, IV 17 mm lang. 
Bein I 53, II ? II 53, IV 73 mm lang. 

Körper oben flach, nicht gewölbt; Cephalothorax und Scutum fein granuliert, 
ebenso freie Dorsalsegmente; Scutum mit 1 spitzen und schlanken Dorsalstachel, der basal 
wenig granuliert ist. Freie Ventralsegmente glatt; Genitalplatte und Coxen rauh behöckert; 
Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel senkrecht, basal verengt, oben breit und gerundet, vollkommen glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella -+ Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 3 mal so lang wie breit; Tarsus länger als der Femur. Femur ventral nur spärlich 
bezahnelt; Tibia behaart, doch ventral mit feiner Zähnchenlängsreihe (c). 

Beine stark und kräftig, relativ kurz; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 
1 Pseudogelenk. 

Färbung des Riickens pechbraun; Cephalothorax schräg vor dem Augenhügel an 
den Seitenrändern entlang breit gelb gesprenkelt; Stirnmitte mit schwarzem feinen Längs- 
strich. Augenhügel schwarz, Furche blaß. Scutum seitlich mit einigen kleinen gelben 
Flecken; Dorsalstachel schwarz; von seiner Basis aus läuft median über das Scutum und 
die freien Dorsalsegmente ein breites (1 mm), scharf begrenztes, hellgelbes, parallelrandiges 
Medianband bis zum After. Bauchsegmente und Genitalplatte pechbraun; Coxen dunkler 
schwarzbraun, wie die einfarbigen Beine, doch Tarsen wenig blasser. Mandibeln pechbraun 
bis schwarzlich. Palpen pechbraun. 

— China (Kong-Tschion, Kong-Yang) — 1 Y — CAVALERIE und FORTUNAT leg. 

(Museum Paris). 


* Gagrella japonica nov. spec. 
Körper 6 mm lang; Beinfemur I 8, II 14, III 8,5, IV 11 mm lang. 
Bein I 33, II 76, HI 35, IV 46 mm lang. 

Körper dorsal sehr fein lederartig granuliert; freie Dorsalsegmente glatt. Scutum 
mit ı kurzen und spitzen, schlanken Dorsalstachel und deutlichen Querfurchen, sodaß die 
das Scutum bildenden Segmente leicht erkennbar sind. Bauchsegmente vollkommen glatt. 
Genitalplatte fein granuliert; Coxen fein, aber weniger dicht granuliert; Coxenrandhöcker 
klein und viereckig abgestumpft. 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, gerundet, basal nicht verengt; 
oben jederseits mit feiner Zähnchenreihe; basal unter den Augen entlang glatt. 

Mandibeln: Glied I dorsal bezähnelt; Glied II frontal fein bezähnelt. Supra- 
mandibularfortsätze klein, aber deutlich und rauh granuliert. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia etwa 2'/: mal so lang wie breit. Femur ventral sehr 
dicht und spitz, dorsal apical weniger dicht bezähnelt; Patella und Tibia allerseits dicht 
spitz bezähnelt; Tarsus behaart, doch ventral, besonders basal dicht und fein bezähnelt. 

Beine lang und dünn; Trochantere bezähnelt, alle übrigen Glieder bis auf die 
Tarsen dicht fein bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers hellbraun; Cephalothorax an den Seitenrändern rostbraun 
gesprenkelt und median vor dem Augenhügel weiß, ebenso seitlich seiner Basis; Stirnmitte 
mit 2 feinen, hellbraunen Lángsstricheln. Augenhügel blaßbraun, nur Augen und Augen- 
ringe schwarz. Scutum mit rotbraunem, wenig heller gesprenkeltem, fein dunkelbraun 
gerandetem Längssattel, der auf den hinteren Cephalothoraxsegmenten beginnt, auf dem 
ersten Scutumsegment eingeschnürt ist und dann parallelrandig nach hinten verläuft, wo 
er sich auf den gesprenkelten freien Dorsalsegmenten verliert. Scutumseiten dunkel und 
heller gelb bis rotbraun gesprenkelt, neben dem dunkelbraunen Sattelrand eine feine hell- 
braune Längszeichnung über das Scutum hin. Dorsalstachel basal hellbraun, nur die 
Spitze schwarz. Bauch blaß weißlich einfarbig, ebenso die Genitalplatte und die Coxen, 
deren Randhöckerreihen und rauhe Behöckeruug jedoch pechbraun sind. Trocharitere 
blaßbraun. Mandibeln, Palpen und Beine einfarbig blaßgelb, nur der feine Zähnchenbesatz 
aller Gliedmaßen dunkelbraun bis schwarz. 


— Japan (Mizukosisan, Yamato) — ı Exemplar — LENZ leg. 


Marthana THORELL.!) 


= Marthana, VHORELL 1891, Ann. Mus, civ. Genova XXX. p. 719. 
= .Marthana, LOMAN 1892, Reis, in Niederl. Indien (WEBER) Leiden III, p. 12, 
= Marthana, WITH 1905, Boll. Mus, Zool. Anat, comp. Torino XX. No, 509. p. 9. 
== .WMarthana, LOMAN 1906, Mitt. Naturhist. Mus. Hamburg XXIII. p. 103. 
Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal kaum verengt oder nicht 
verengt, oben gerundet, glatt, fast glatt oder kaum bezähnelt. —- Scutum mit großer 


12 


2 
dicker, mehr oder minder cylindrischer Säule, die oben entweder stumpf gerundet ist 
oder in spitze Dornen ausläuft. — Mandibeln klein, Glied I dorsal deutlich bezähnelt. — 
Coxenrandhöcker viereckig stumpf. — Beine lang und dünn; Femur II mit ı Pseudogelenk, 
Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 


(Type: Marthana cuspidata, LOMAN). 


I. Scutumsäule oben stumpf gerundet, keinen spitzen Stachel tragend turrita. 
— Scutumsäule oben mit ı spitzen Dorn oder 2 divergierenden Dornen besetzt 2 
2. Säule oben nur mit ı mehr oder minder spitzen Dorn 3 


— Säule oben mit 2 divergierenden spitzen Dornen. Cephalothorax mit 
kurzer, blasser, doppelter Lángslinie in der Mitte vor dem Augenhügel, 
an den Seiten ein ähnliches Band, außerdem teilweise mit weißlichem 
Hautdrüsensekret bedeckt; Bauch und Coxen rotbraun, zum Teil mit 
Hautdrüsensekret bedeckt. Coxen ventral mit schwarzer Mittellängslinie columnaris. 


3. Dorn an der Spitze der Säule spitz, die Verlängerung der Säule bildend, 
diese konisch zulaufend; Körper hellbraun cornifer. 


— Dorn oben auf der unregelmäßig abgestutzten, fast cylindrischen Säule 
klein, zahnartig und etwas nach hinten geneigt. Körper schwarzbraun 
oder schwärzlich cuspidata. 


*Marthana cuspidata LOMAN. 
(Taf. IV, Fig. 20). 


= Marthana cuspidata, LOMAN 1892, Zool, Erg, Reise in Niederländ, Ost-Indien (WEBER) III, p. 12. 
= Marthana cuspidata, LOMAN 1905, Mitt. Hamburg. Mus. XXII, p. 32. 
== Marthana cuspidata, WITH 1905, Boll. Zool. Anat. comp. Torino. XX No. 509, p. 9. 
Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I ọ, II 16,5, III 8, IV 12 mm lang. 
Bein I 26, II 68, III 34, IV ? mm lang. 


Körper dorsal fein granuliert, Scutum etwas rauher; Scutumsäule ein wenig 
nach vorn gebogen, unten dicht, nach oben hin weniger dichter, aber gröber granuliert; 
die unregelmäßig abgestutzte Spitze trägt einen dünnen etwas nach hinten gebogenen 
Zahn (Taf. IV, Fig. 20). Freie Dorsalsegmente fast glatt; freie Ventralsegmente glatt. 
Coxen und Genitalplatte rauh und grob granuliert; Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 


Augenhügel doppelt so breit wie hoch, gefurcht, basal nicht verengt, gerundet 
und oben vollkommen glatt, doch basal unter den Augen entlang mit einigen Zähnchen. 


1) Marthana turrita THORELL, Marthana columnaris THORELL habe ich nicht geschen und habe daher 
die Pseudogelenke an den Beinfemora nicht feststellen können. Sollten sich andere Zahlen für diese Pseudo- 
gelenke an den Beinfemora ergeben als bei Aarthana cuspidata LOMAN (type) und J/arthana cornifer LOMAN, 
so müßten obige drei Spezies in besondere Genera oder gegebenenfalls auch zu Marrhanella n. g. oder Kumar- 


thana n. g. gestellt werden, 


IR 


Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. Supramandibularfortsätze deutlich, 
spitz und außen bezähnelt. 


Palpen relativ kurz; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. 
Femur ventral bezähnelt. Patella einfach und ohne Apophyse. Patella und Tibia dorsal 
spärlich bezahnelt. Tibia etwa 3 mal so lang wie breit. Tarsus nur behaart. 


Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 


Färbung braun; Cephalothorax mehr oder minder mit weißem Hautdrüsensekret 
bepulvert. Augenhügel braun, Augen schwarz, doch Augenringe breit scharf gelb. 
Scutum und Scutumsäule braun; doch Scutum median hinter der Säule breit rostgelb in 
ein nach hinten zu schmaleres, rostgelbes Medianband übergehend. Seiten des Scutums 
rostgelb und braun gesprenkelt. Scutum seitlich mehr oder minder mit weißlichem 
Drüsensekret bepulvert. Bauchsegmente, Genitalplatte und Coxen schwarzbraun. Trochantere 
und die übrigen Beinglieder einfarbig hellrotbraun, ebenso Mandibeln und Palpen. 


— Java (Tjibodas) — 1 Exemplar — LOMAN leg, 
— Java (Tjibodas) — 1 Exemplar — KRAEPELIN leg. 1904 — LOMAN det. — 
(Mus. Hamburg). 


*Marthana cornifer Loman. 
(Taf. IV, Fig. 37). 
== Marthana cornifer, LOMAN 1906, Mitt. a. d, Nat. hist. Mus. Hamburg XXIII, p. 103. 


Körper 6 mm lang; Beinfemur I 13, I 23, III 12, IV 15 mm lang. 
Bein I 52, II 105, IH 45, 1V 68 mm lang. 


Körper sehr kurz aber dicht behaart, Rücken besonders stark granuliert. Scutum 
vor der Mitte zu einer kräftigen, hoch konischen, mit dünner Spitze endenden Säule 
ansteigend. Scutum reich, besonders um die Säule herum und diese selbst dicht rauh behöckert, 
nur die Spitze der Säule nicht (Taf. IV, Fig. 37). Freie Dorsalsegmente spärlich granuliert. 
Freie Ventralsegmente glatt, doch jedes mit einer Querreihe feiner Tuberkeln. Genital- 
platte und Coxen grob rauh behöckert; Coxenrandhöker viereckig stumpf. 


Augenhügel niedrig und doppelt so breit wie hoch, deutlich gefurcht und 
jederseits der Furche oben eine Reihe winziger Zähnchen, von denen 2 oder 3 etwas 
größer sind als die übrigen. 

Mandibeln klein, Glied I dorsal mit deutlicher Zähnchengruppe. 

Palpen viel länger als der Körper (etwa 8—9 mm); Femur dünn und lang; 
Patella gekrümmt und distal innen mit einer stärker behaarten keulenförmigen Apophyse, 
neben der Tibia verlaufend, doppelt so lang als die Patella selbst; Tibia 6mal so lang 
wie breit und auch mit kurzer distaler Apophyse; Tarsus so lang wie Tibia. Alle 
Palpenglieder nur dicht behaart, besonders dicht und abstehend an den Apophysen. 

Beine lang und dünn; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit 1 Pseudogelenk; 
alle Metatarsen und auch Tibia IT mit Pseudogelenken. 


12? 


92 


Färbung des Körpers hellbraun; Cephalothorax seitlich und vor dem dunkel- 
braunen Augenhügel mit gelblich weißem Hautdrüsensekret, das auch das Abdomen 
stellenweise mehr oder minder dicht bedeckt. Cephalothorax jederseits die Augenhügels 
mit feiner, dunkelbrauner, nach vorn konvergierender, eingedrückter Linie. Abdomen 
und Scutumsäule hellbräunlich gelb. Ränder des Scutum und der freien Dorsalsegmente 
fein dunkelbraun. Bauchseite einfarbig schmutzig hellbraun; Coxenrandhöckerreihen 
dunkelbraun. Mandibeln und Palpen, wie auch die Beine hellbraun, doch der feine 
Zähnchenbesatz der Beine und von Glied I der Mandibeln dunkelbraun. 


— Malakka (wahrscheinlich?) — 1 Exemplar — DUNCKER leg — LOMAN det. — 
(Mus. Hamburg). 


Marthana turrita THoORELL.’) 


= Marthana turrita, THORELL 1891, Ann. Mus, civ. Genova XXX, p. 719. 
= Marthana turrita, WITH 1905, Boll. Mus. Zool, Anat, comp. Torino XX No. 509, p. 8. 
(Diagnose nach THORELL): 


Körper 7 mm lang; Beinfemur I 11, II 20, III 9,5, IV 14,5 mm lang. 
(THORELL: den Beinen fehlen die letzten Glieder teilweise). 


Körper kurz eiförmig; Cephalothorax mit deutlich dreieckigem Eindruck; diese 
Eindrücke fein granuliert, Cephalothorax im übrigen fast ganz glatt, nur Stirnrand in der 
Mitte mit zwei größeren spitzen Zähnchen. Scutum jederseits mit Querfurchen einge- 
drückter Pünktchen (auf den Segmentgrenzen); Scutum vorn mit cylindrischer, dicker, 
stumpfer, etwa 3mal so hoch wie breiten, senkrechten Säule; diese Säule ist dicht mit 
spitzen Höckern bedeckt, die an der Spitze der Säule besonders dicht stehen; Scutum 
weniger dicht granuliert und hinten fast glatt. Freie Dorsalsegmente fast glatt; Bauch- 
segmente weniger dicht granuliert und mit unregelmäßigen Querreihen feiner Höckerchen; 
Coxen dichter und gröber granuliert. 

Augenhügel glatt, längsgefurcht und niedrig, etwa so lang wie breit, oben 
stark gerundet, basal kaum verengt. 

Mandibeln, Glied I dorsal granuliert. Supramandibularfortsätze klein und spitz. 


Palpen mäßig lang und einfach; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 3'/smal so lang wie breit; Tarsus apical verdickt 
und wenig länger als der Femur. Femur ventral spitz und rauh bezáhnelt; Patella und 
Tibia allerseits spärlich bezahnelt; Tarsus behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung des Körpers oben fast ganz schwarz, nur zwei kleine rostfarbene 
Flecken am Stirnrande, wo sich eine zweiteilige schwarze Längslinie findet, die bis an 
den rostfarbenen Stirnrand und die rostfarbenen Supramandibularfortsätze reicht. Augen- 
hügel pechbraun. Bauch pechbraun; Coxen unten rostfarben gefleckt. Mandibeln und 


N) Es ist möglich, daß Marthana turrita THORELL, die ich nicht gesehen habe, mit ‚Varthanella turrita 


nov. spec. [siehe dort) identisch ist. 


93 


Palpen pechbraun. Femora und Patellen der Beine schwärzlich-rostfarben, Trochantere 
schwarz; Tibien, Metatarsen (und Tarsen?) heller rostfarben. 


— Niederländ. Indien (genaue Loc. ?) — 1 Exemplar (verletzt) — HASSELT leg. — 
THORELL det. 


Marthana columnaris THORELL.') 
= Marthana columnaris, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX, p. 722. 
== Marthana columnaris, WITH 1995, Boll. Mus. Zool. Anat, comp. Torino XX No. 509, p. 9. 
(Diagnose nach THORRLL): 
Körper 5,5—6 mm lang; Beinfemur I 11, II 21, III 1o, IV ? mm lang. 
Bein I 47, II ? II 43, IV ? mm lang. 


Körper dorsal nicht sehr dicht granuliert, besonders Cephalothorax vorn und 
Scutummitte. Ventralsegmente mit Querreihen kleiner Tuberkeln, die Coxen gröber und 
rauher granuliert. Scutum mit langer und dicker Säule, die mitten cylindrisch, der 
Spitze zu etwas zusammengedrückt ist; die Säule oben vorn und hinten mit je einem 
etwas aufwärts gerichteten Dorn. Diese Säule rauh und dicht granuliert. 

Augenhügel basal wenig verengt, oben deutlich gefurcht, und beiderseits der 
Furche vorn oben mit je einem spitzen Zähnchen; im übrigen glatt. 

Mandibeln, Glied I oben granuliert. 

Palpen wenig lang und einfach; Femur so lang wie Patella + Tibia, ventral 
besonders basal rauh bezähnelt; Patella ventral und lateral bezähnelt und ohne Apophyse; 
Tibia innen kaum bezähnelt und etwa 3mal zu lang als breit; Tarsus so lang wie der 
Femur, behaart, aber ventral mit einer Längsreihe feiner Zähnchen. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung des Körpers oben schwarz; Cephalothorax in der Stirnmitte mit 
2 parallelen fein blassen Linien, beiderseits in mehr oder minder deutliche blasse Stellen 
übergehend, die den Augenhügel hinten bisweilen einschließen. Beiderseits des Augen- 
hügels mit weißlichem Hautdrüsensekret, das bisweilen bis hinter denselben reicht, so daß 
der hintere Teil des Cephalothorax eine weißliche Querbinde aus Drüsensekret aufweist. 
Scutum um die Säule herum, besonders hinten ihr mehr blaßbraun und teilweise mit 
weißem Drüsensekret bedeckt; Coxen mit schwarzer, medianer Lángslinie. Mandibeln 
braungelb ebenso die Palpen. Beine bräunlich, Patellen schwarz. 


— Borneo 1 Exemplar (verletzt, — THORELL det. 


Eumarthana nov. gen. 
= Marthana, Wiru 1905, Boll. Mus, Zool, Anat. comp. Torino XX, No. 509, p. 9. 
Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal wenig verengt, oben gerundet, 
glatt oder nur wenig rauh, basal vorn mit kleinem Zähnchen. Scutum mit großer, dicker, 
mehr oder weniger cylindrischer Säule, die apical 2 kräftige, divergierende, spitze Dornen 
trägt (je einen schräg aufwärts nach vorn und nach hinten). — Mandibeln klein, Glied I 


1) Vielleicht ist Marthana columnaris THORELL, welche ich nicht gesehen habe, also die Zahl der 
Pseudogelenke der Beinfemora nicht feststellen konnte, zu Zumarthana zu stellen, 


94. 


dorsal bezähnelt. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. — Beine lang und dünn; nur 
Femur II mit 3 Pseudogelenken, die übrigen Femora ohne Pseudogelenke. 


(Type: Eumarthana vestita [Wrrii].) 


*Eumarthana vestita (WITH.) 
(Taf. IV, Fig. 21.) 
= Varthana vestita WITH 1905, Boll. Mus. Zool. Anat. comp. Torino XX, No, 509, p. 9. 
Körper 7 mm lang; Beinfemur I 11,5, II 23, III 10,5, 1V 15 mm lang. 
Bein I ca. 47 , II 80, III 45 , IV ca. 50 mm lang. 


Körper: Cephalothorax fast viereckig; Stirnmitte mit etlichen undeutlichen Rand- 
zähnchen. Cephalothorax mit dem gewöhnlichen dreieckigen Eindruck und ziemlich dicht 
an den Seitenrändern granuliert. Scutum mit einer hohen und dicken Säule, die länger 
ist als das Scutum. Sie ist fast cylindrisch, in der Mitte etwas dünner, an der Spitze 
verbreitert und hier zusammengedrückt; vorn oben und hinten oben trägt je einen starken 
Dorn, der vordere nach vorn aufwärts, der hintere nach hinten aufwärts gerichtet (Taf. IV, 
Fig. 21). Scutum vor und seitlich der Säule und diese selbst rauh granuliert und 
behöckert, doch das Scutum hinter ihr fast glatt. Freie Dorsalsegmente nach hinten zu 
granuliert. Freie Ventralsegmente mit je einer Querreihe kleiner Tuberkeln. Coxen und 
Genitalplatte spärlich aber rauh und grob behöckert; Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel längsgefurcht, fast ganz glatt, nur ein einziger, stumpfer Zahn an 
der Basis, nahe am Vorderrand; sehr niedrig und doppelt so breit wie hoch, basal 
wenig verengt. 

Mandibeln: Glied I dorsal mit deutlicher Tuberkelgruppe. 

Palpen einfach; Femur so lang wie Patella -} Tibia, doch deutlich kürzer als der 
Tarsus; Femur ventral rauh bezähnelt. Patella apical verdickt, innen bezähnelt, außen 
glatt, aber am Vorderrand mit einer Zähnchenquerreihe. Tibia 3mal so lang als breit. 
Tarsus ventral mit Zähnchenlängsreihe bis zur Mitte. 

Beine lang, doch ziemlich kräftig; Femur III und IV mit Längsreihen feiner Zähnchen, 
Femur I und II nur mit Längsreihen von Härchen, nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Cephalothorax rötlichbraun mit einigen eingedrückten Stellen, die 
wie die beiden Segmente hinter dem Augenhügel dunkler sind.. Augenhügel schwarz. 
Cephalothorax außer dem Augenhügel mit gelblichem Hautdrüsensekret bedeckt. Scutum 
schwarzbraun, Säule wenig heller. Seiten des Scutum mit demselben Hautdrüsensekret 
bedeckt. Bauchseite schwärzlich, doch dünn überzogen mit gelblichem Hautdrüsensekret. 
Mandibeln und Palpen dunkelbraun; Beine heller braun. 

Variiert: Scutumsäule etwas kürzer und dicker, die Beköckerung kleiner, Gra- 
nulationen des Scutums deutlicher. Färbung des Körpers etwas dunkler. Palpentarsus 
mit spärlicherer Zähnchenreihe. 


— Borneo (Sarawak — Mt. Penrissen) — 2 Y — WITH det. 
— Borneo -- 3 Exemplare (oh + 9) — (Hofmuseum Wien). 


9 


Metagagrella nov. gen. 
= Gagrella, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVIII, p. 34 u. 638 (ad part.). 


Augenhügel so hoch wie breit, basal verengt, bezähnelt oder ganz glatt. Scutum 
mit einem oder zwei Dorsalstacheln bewehrt. Coxenrandhöcker stumpf dreipaltig oder 
auch dreispitzig. 

Beine mäßig lang und dünn; nur Femur II mit 2 Pseudogelenken, Femur I, ITI 
und IV ohne Pseudogelenke. 


(Type: Metagagrella sordidata THOR.). 


1. Scutum mit 2 Dorsalstacheln. Augenhügel mit zwei regelmäßigen, 
deutlichen Reihen winziger Zähnchen minax. 


— Scutum nur mit ı Dorsalstachel. Augenhügel entweder ganz glatt oder 
nur vorn oben mit wenigen winzigen Zähnchen (1—3) 2 


2. Körper einfarbig schwarzbraun; Palpenpatella mit langer Apophyse. 
Mandibeln und Palpen dunkelbraun, nur Palpentarsus wenig blasser 
rostbraun sordidata. 
— Körper schwarz mit scharf weißen Hautdrüsensekretflecken, die auf dem 
Scutum in zwei Längsreihen stehen. Palpenpatella einfach und ohne 
Apophyse. Mandibeln und Palpen einfarbig rostgelb pustulata. 


* Metagagrella sordidata (THOREL1). 
(Taf. IV, Fig. 42, 43 und 44). 
= Gagrella sordidata, THORELL 1889, Ann. Mus, civ. Genova XXVII, p. 634. 
= Gagrella sordidata, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 492. 


Körper 7,5 mm lang; Beinfemur I 8,5, If 14, III 8,3, IV 11 mm lang. 
Bein I 38,5, II 77, III 38,3, IV 54,5 mm lang. 


Körper oben gewölbt; Cephalothorax vorn zwischen Augenhügel und Stirnrand 
fast glatt, im übrigen fein und dicht granuliert. Scutum grob und tief (grübchenartig) 
rauh granuliert, ebenso die freien Dorsalsegmente. Scutum mit einem rauh granulierten 
Dorsalstachel. Freie Bauchsegmente rauh granuliert, die Gelenkflächen nicht, aber Coxen 
und Genitalplatte grob höckerig granuliert und überdies fein borstig behaart. Coxenrand- 
höcker deutlich dreispaltig (Taf. IV, Fig. 42). 


Augenhügel mäßig hoch, rückgeneigt, deutlich längsgefurcht, entweder ganz 
glatt oder doch nur vorn mit etlichen winzigen Körnchen unregelmäßig bestreut; von vorn 
basal verengt, von der Seite oben mäßig gerundet, etwa so breit wie hoch, vorn und 
hinten senkrecht. 

Mandibeln groß und vorgestreckt; Glied I oben rauh granuliert, Glied IT vorn 
behaart (Taf. IV, Fig. 44). Supramandibularfortsätze breit und dreieckig, apical mit spitzen 
Zähnchen. am Aussenrande mit deutlichen Höckern. 


96 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie der Tarsus und so lang wie 
Patella + Tibia; Femur ventral bezähnelt. Patella allerseits bezáhnelt und mit langer 
deutlicher Innenapophyse; Tibia ventral tuberkuliert und cylindrisch, etwa 3'/s mal so lang 
wie breit; Tarsus nur behaart (Taf. IV, Fig. 43). 

Beine mäßig lang; Femora dicht bezähnelt; nur Femur II mit 2 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers schwärzlich oder pechbraun; zwischen Augenhügel und 
Stirnrand blasser (bei dem durch Eier stark aufgetriebenen 9 sind die weichen Gelenkhäute 
des Körpers blaßgelb). Augenhügel pechbraun, die Furche blaß erdfarben. Dorsalstachel 
schwarz und um seine Basis ist das Scutum auch besonders dunkelbraun. Bauch und 
Coxen etwas blasser braun als die Rückenseite und mehr oder minder mit schmutzig 
gelbem Drüsensekret bedeckt, das aber auch bisweilen ganz fehlt. Mandibeln rostbraun. 


Palpen dunkelpechbraun, nur Tarsus heller rostfarben. — Beine einfarbig pechbraun, der 
Spitze zu heller werdend; Trochantere schwarz, ihre Gelenkhäute weiß. 
— Birma (Mooleyit) — viele Exemplare — (FEA leg) — THORELL det. — 


(einige Exemplare der Coll. FEA im Mus. Hamburg). l 


* Metagagrella minax (THORELL). 
Gagrella minax, THORELL 1889, Ann, Mus, civ. Genova XXVII, p. 638. 
Gagrella minax, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 496. 
Körper 4—6,5 mm lang; Beinfemur I 6, II 11, III 6, IV 8mm lang. 
Bein I 32, II 61, III 32, IV 44 mm lang: 


— 
— 
— 
— 


Körper dorsal gewölbt; Cephalothorax beiderseits fast glatt, nur zwischen Augen- 
hügel und Stirnmitte ein stumpfer und deutlich (meist in 3 Längsreihen) granulierter 
Hocker; hinter dem Augenhügel stark granuliert, ebenso das Scutum, welches 2 kleine 
Stacheln, die basal stark granuliert sind, trägt. Freie Dorsal- und Ventralsegmente, wie 
Genitalplatte und Coxen (letztere besonders stark) granuliert. Coxenrandköcker 3 spitzig. 

Augenhügel breit und rückgeneigt, deutlich gefurcht; jederseits der Furche mit 
kleinen, aber deutlichen Zähnchen besetzt, ebenso auch basal unter den Augen bisweilen 
mit winzigen Zähnchen. 

Mandibeln, Glied I dorsal stark granuliert. — Supramandibularfortsätze deutlich 
und außen bezähnelt. 

Palpen lang und dünn; Patella mit deutlicher und ziemlich langer Innenapophyse; 
Tibia etwa 4mal so lang wie breit. Femur ventral fein bezähnelt und dorsal an der 
Spitze wenig granuliert; Patella wie Tibia fein bezáhnelt; Tarsus behaart. 

Beine lang und kräftig; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 2 Pseudogelenken. 

Färbung des Cephalothorax hellbraun; die vorderen Körnchen schwarz; hinter 
dem Augenhügel pechbraun bis schwärzlich. Cephalothorax jederseits vorn spärlich mit 
schmutzig weißgelbem Hautdrüsensekret mehr oder minder bedeckt. Dieses Drüsensekret 
überdeckt, wenn auch meist sehr spärlich, die ganze Bauchseite, deren blaßbraune Färbung 
mit der dunkler braunen Rückenfärbung kontrastiert. Scutum vorn jederseits mit schwach 
blaßbraunem Längsfleck, so daß ein undeutliches, dunkelbraunes Medianband (in dessen 


97 


Mitte die 2 Stacheln stehen) auf dem vorderen Teile des Scutums entsteht. — Mandibeln 
rostgelb, Palpen schwärzlich oder pechbraun, nur Tarsus gelb. Beine schwarz, apical 
wenig heller. Coxen und Trochantere hellbraun. 


— Eines der vorliegenden Exemplare der Koll. FEA hat einen 2teiligen 
hinteren Dorsalstachel (var. trispinosa). 


— Birma (Meetan) — viele Exemplare (FEA leg.) — THORELL det. (einige davon 
im Hamburger Museum). 


— Pegu (Hinterindien) — 19 Exemplare OATES leg. — (Brit. Mus. London). 


*Metagagrella pustulata nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 15). 
Körper 5 mm lang; Beinfemur I 9, II 17, II 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 43, U 70, III 39, IV 57 mm lang. 


Körper dorsal (besonders das Scutum) rauh granuliert; Scutum mit einem glatten, 
quergerunzelten, schlanken Dorsalstachel, der nur basal granuliert ist. Freie Dorsalsegmente 
glatt; freie Ventralsegmente fein lederartig; Coxen und Genitalplatte wenig rauher granuliert. 
Coxenrandhöcker stumpf dreiteilig. 


Augenhügel niedrig und so lang wie hoch; basal kaum verengt, oben kaum 
längsgefurcht und vollkommen glatt. 


Mandibeln, Glied I dorsal mit 1—3 Zähnchen. 


Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral (besonders basal) rauh und ungleich bezähnelt; Patella einfach und ohne Apophyse, 
nur dorsal spärlich spitz bezähnelt; Tibia etwa 3mal so lang wie breit und wie der 
Tarsus nur behaart. 


Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 2 Pseudogelenken. 


Färbung schwarz. Cephalothorax vor und schräg beiderseits des schwarzen 
Augenhügels mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt; letztes Cephalothoracalsegment mit 
einer Querreihe aus 4 weißen Sekretflecken. Scutum schräg vor dem schwarzen Stachel 
mit je einem weißen Sekretflecken; neben dem Stachel jederseits 2 (bisweilen quer mit 
einander verbundene) weiße Sekretflecken; dahinter vom inneren dieser beiden Flecken 
aus jederseits eine parallele Längsreihe kleiner weißer Sekretflecken bis hin zum After. — 
Bauch schwarz; freie Ventralsegmente schwarz, nur die Gelenkhäute blasser; Genitalplatte 
und Coxen schwarz, aber dick (besonders die Coxenränder und zwischen den Coxen) mit 
weißem Hautdrüsensekret bedeckt. — Mandibeln und Palpen einfarbig rotgelb. — 
Beine schwarz, Metatarsen und Tarsen schwarzbraun. 


— Malakka — 1 Exemplar — DUNCKER leg. (Mus. Hamburg). 


98 


Aurivillia nov. gen.') 


Melanopa, THORELL 1894, Bih. t. kgl. Svensk. Vet. Acad. Handi. 20, VI, 4, p. 22 (ad part). 
Gagrella, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. XVI, p. 176 (ad part). 
Gagreila, LOMAN 1905, Mitt. Naturhist. Mus. Hamburg XXII, p. 30 (ad part). 

Körper hoch gewölbt; Scutum deutlich und mit einem oder zwei Dorsalstacheln. 
Grundfarbe des Körpers schwarz bis schwarzbraun. Augenhügel niedrig, fast doppelt so 
breit wie hoch, oben glatt oder bezähnelt. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. Beine 
‚ kurz und kräftig; Beinfemur I und HI kürzer oder höchstens so lang wie der Körper; 
Beinfemur II nicht doppelt so lang wie der Körper, meist nur die ganze oder halbe Körperlänge 
messend; Beinfemur II mit 3 Pseudogelenken; Beinfemur I, II und IV ohne Pseudogelenke. 


Hot ll 


(Type: Aurivillia Aurivillii (THORELL). 
1. Augenhiigel oben mit 2 Reihen aus je 3—4 stumpfen Zähnchen, im 
übrigen glatt glänzend; Cephalothorax vor dem Augenhügel fast glatt, 
doch Stirnmitte mit 3—5 kleinen Körnchen sopia. 
— Augenhügel basal und Furche oben zwischen den Augen fein granuliert, 
nicht glatt glänzend, aber auch nicht bezähnelt; Cephalothorax gleich- 
mäßig fein und dicht granuliert aurivillii. 


* Aurivillia Aurivillii (THORELL). 


Melanopa aurivillii, THORELL 1894, Bih. t. kgl. Svensk, Vet. Acad. Handl, 20, IV No. 4, p. 22. 
Melanopa conspersa, THORELL 1894, Bih. t. kgl. Svensk. Vet. Acad. Handl, 20, IV No. 4, p. 22. 
Gagrella simplex, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. XVI, p. 176. | 
Gagrella aurivillii, LOMAN 1905, Mitt. Naturhist, Mus, Hamburg XXII, p. 30. 
Körper 5—5,5 mm lang; Beinfemur 1 4,5, U 9, IH rr, IV 9 mm lang. 
Bein I 24, II 50, III 24, IV 33 mm lang. 

Körper hoch gewölbt. Cephalothorax gleichmäßig fein granuliert (nicht wie 
bei M. sepia LOMAN); Scutum und freie Dorsalsegmente fein granuliert; Scutumsegmente 
deutlich erkennbar, die trennenden Furchen mit je einer Querreihe größerer vertiefter 
Grübchen. Scutum mit 1 oder 2 (dann der vordere kürzer) Dorsalstacheln. Freie Ventral- 
segmente fein granuliert; Genitalplatte und Coxen fein und dicht (nicht rauh) granuliert. 
Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal verengt; oben (nicht 
bezähnelt wie M. sepia LOMAN) in der Längsfurche und auch basal unter den Augen 
äußerst fein granuliert wie der Cephalothorax. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt; beide Glieder spärlich behaart. 

Palpen mäßig lang; Femur so lang wie Patella + Tibia, Tarsus wenig kürzer; 
Patella einfach und ohne Apophyse; Tibia etwa 3mal so lang wie breit. Femur ventral 
fein bezahnelt; Patella und Tibia granuliert, Tarsus behaart. 

Beine kurz und kräftig; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 


ow dd 








') Es ist möglich, daß auch .WVelanopa (= Gagrella) varians WITH und Melanopa (= Gagrella) 
Hunsenii WITH zu diesem Genus gerechnet werden müssen (vergl. die Anmerkung zu ‚Velanopa\. 


99 


Färbung des Körpers schwarz oder schwarzbraun (nur bei eben gehäuteten 
Tieren braun mit blaßgelben Gelenkháuten), nur die Seiten des Cephalothorax wenig 
heller braun gefleckt; Scutum beiderseits wenig und undeutlich heller braun; die Quer 
reihen vertiefter Grübchen auf dem Scutum meist blasser braun. Augenhügel schwarz- 
braun. Augenhügel schwarbraun, basal wenig blasser. Bauchseite überall schwarz oder 
schwarzbraun. Mandibeln gelbbraun. Palpen dunkelbraun, doch Tarsen gelb. Beine 
schwarz, die letzten Glieder gelb wie auch die Pseudogelenke der Femora II und der 
Metatarsen schmal gelb geringelt sind. 
— Java (Tjibodas) — 4 Exemplare — THORELL det. 
— Java (Tenger-Gebirge) — 6 Exempl. — FRUHSTORFER leg. — LOMAN det. 
(simplex). 
— Java (Tenger-Gebirge, Ngadisari, 2000 m hoch) — 2 Exemplare — LOMAN 
leg. et det. (simplex). 
— Java (Tjibodas) einige Exemplare — KRAEPELIN leg. — LOMAN det. — 
(Hamburger Museum). 


* Aurivillia sepia (LOMAN). 
== Gagrella sepia, LOMAN 1892, Zool. Ergeb. Reise in Niederl. Ost-Indien (WEBER) III p. 8. 
== Gagrella sepia, WITH 1903, Linn, Soc. Journ. XXVIII p. 505. 
Körper 5—7 mm lang; Beinfemur I 4,5, II 9,5, II 4, IV 7 mm lang. 
Bein I 24, II 46, II 25, IV 33 mm lang. 

Körper gewölbt. Cephalothorax median vor dem Augenhügel fast glatt, doch 
Stirnwandmitte mit 3— 5 mikroskopischen Körnchen. Seiten des Cephalothorax, wie auch 
Scutum fein und dicht granuliert. Scutum mit ı kurzem Dorsalstachel, der mehr oder 
weniger (besonders basal) granuliert ist. Freie Dorsal» und Ventralsegmente wie auch 
die Genitalplatte lederartig fast glatt. Coxen grob und rauh granuliert; Coxenrandhöcker 
viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, wenig nach hinten geneigt, etwa doppelt so breit wie 
hoch und basal verengt; oben jederseits der Furche mit einer Längsreihe aus 4—5 
stumpfen Zähnchen; basal unter den Augen entlang glatt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze klein und granuliert. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur ventral spitz bezähnelt; 
Patella dorsal und lateral bezähnelt; Tibia und Tarsus nur behaart. 

Beine kurz und kräftig, Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des ganzen Körpers einfarbig schwarzbraun; nur der Augenhügel basal 
blaßbraun. Beine einfarbig schwarzbraun, apical heller braun. Palpen schwarzbraun, 
Tarsen wenig heller. Mandibeln rostbraun, Glied II seitlich dunkelbraun gesprenkelt. 

(WITH gibt für 1 6 auf dem Scutum vor dem Dorsalstachel auf Segment I noch 
einen kleinen Höcker an, ebenso für den Tarsus eine Ventralreihe feiner Zähnchen.) 

— Java (Tankuban prau) — 12 Exemplare — LOMAN leg. (Mus. Amsterdam). 

— ? WITH desc. 1903. 

— Java 1 Exemplar — KRAEPELIN leg. — (Mus. Hamburg). 


100 


Crassicippus nov. gen.') 


= Gagrella, STOLICZKA 1869, Journ. Asiat. Soc. Bengal XXXVIII No. 4 p. 214 (ad. part.). 
== Gagrella, SIMON 1887, Journ. Asiat. Soc. Bengal LVI p. ror (ad part.). 
== Gagrella, SIMON 1901, Proc. Soc. Zool, London 1901 II. p. 83 (ad part.). 


Von Gagrella abweichend folgende Merkmale: Augenhügel sehr niedrig, oben 
kaum gefurcht, fast doppelt so breit wie hoch, basal nicht eingeschnürt, entweder voll- 


kommen glatt oder oben spärlich bezähnelt. — Scutum mit einem dicken, bis an die 
scharfe Spitze stark rauh bezähnelten Dorsalstachel, der basal sehr dick und kegelförmig 
ist. — Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. — Beine lang und kräftig; nur Femur II 


mit 3 Pseudogelenken, Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 


(Type: Crassicippus semigranosus [SIMON].) 


1. Cephalothorax schwarz und ungefleckt, vollkommen frei von weißem oder 
gelbem Hautdriisensekret nigerrimus. 


— Cephalothorax schwarz mit gelbem Längsband vor dem Augenhügel, außer- 
dem mit weißem oder gelbem Hautdrüsensekret bepulvert und bisweilen 
schmal blass gerandet 2 


2. Scutum schwarz mit goldgelben Sekretflecken oder Sekretbinden gezeichnet 3 


— Scutum schwarz, aber mit 2 oder mit 4 gelben (nicht aus Hautdrüsen- 
sekret bestehenden) Längsbinden, außerdem bisweilen mit gelbem Haut- 
drüsensekret dünn bedeckt 4 


3. Cephalothorax am Stirnrafid und den Seitenrändern mit gleichmäßig 
schmal weißer oder gelber Randbinde; die Sekretbinden des Scutums 
lassen ein breites schwarzes Medianband frei; freie Ventralsegmente mit 
je einer Querreihe feiner Höckerchen semigranosus. 


— Cephalothorax höchstens am Stirnrande mit breiterer weißlicher Quer- 
binde. Bauchsegmente fein lederartig, aber die einzelnen Segmente ohne 
Querreihen kleiner Höckerchen. Scutum vorn mit großem gelben Flecken, 
der vorn (vor dem Dorsalstachel) tief eingeschnitten, an den Seiten mehr 


") Die Arten Cr. ephippiatus (= Gagrella eph. THOR.), Cr. signatus (= Gagrella sign. 
STOLICZKA) habe ich nicht gesehen, und habe daher die Pseudogelenke an den Beinfemora nicht feststellen 
können. Doch führt Simon 1887 die große Ähnlichkeit von Gagrella quadivittata Sim., die mir in einem 
Exemplar vorlag, mit Gagrella signata Stor. an; deshalb stelle ich Gagrella signata STOL. vor der 
Hand zu Crassicippus. Ebenso betont SIMON 1901 die Verwandtschaft von Gagrella semigranosa SM., 
die mir in 3 Exemplaren aus Perak (Brit. Mus.) und dem Originalexemplar von SIMON vorliegt, mit Gagrella 
ephippiata THOR. Aus diesen Gründen stelle ich‘ Gagrella ephippiata THOR. (von der THORELL auch 
den niedrigen Augenhügel und den kegelfórmigen Dorsalstachel angibt) zu Crassicippus. Doch ist es nicht 
ausgeschlossen, die zwei Spezies Gagrella signata Sto, und G. ephippiata THOR., wenn die Zahl der 
Pseudogelenke am Beinfemur II nicht 3 betragen sollte, anderen Genera der Gagrellinen (z. B. Gagrella, 
Metagagrella, Eugagrella, Hologagrella n. g.) eingereiht werden miissen, 


IOI 





oder minder gerade, und hinten ausgerandet ist; im vorderen Einschnitt 
dieses Fleckens steht der Dorsalstachel (bisweilen ist der vordere Ein. 
schnitt mit der hinteren Einbuchtung des Fleckens verbunden, so daß zwei 


gelbe Seitenflecken entstehen) ephippiatus. 
4 Körper ganz und gar granuliert; ein gelbes Längsband zwischen Stirnrand 
und Augenhügel setzt sich abdominalwärts in 2 Randbändern fort signatus. 


— Körper nur teilweise granuliert; ein gelbes Längsband verbindet den 
schmal weißlichen Stirnrand mit dem Augenhügel und setzt sich über 
das Scutum in 4 gelben Längsbändern fort quadrivittatus. 


*Crassicippus semigranosus SIMON. 
(Taf. IV, Fig. 54, 55, 56). 
== Gagrella semigranosa, SIMON 1901. Proc. Sov. Zool. London 1901, II, p. 83. 


Körper 4—7 mm lang; Beinfemur I ro, II 18, III 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 44, II 77, II 39, IV 58 mm lang. 


Körper kurz eiformig, gewölbt, fein lederartig; Abdomen vorn oben rauh 
granuliert; Scutum auf der vorderen Hälfte mit ähnlichen Körnchen bestreut; Dorsalstachel 
senkrecht, basal sehr dick, doch spitz und fast bis an die Spitze mit groben spitzen 
Zähnchen besetzt. Genitalplatte und Coxen grob granuliert; freie Ventralsegmente fein 
lederartig und nur mit Querreihen feiner Höckerchen. Coxenrandhöcker viereckig 
abgestumpft. 


Augenhügel niedrig, fast doppelt so breit wie hoch, unbewehrt und ganz glatt, 
höchstens basal wenig granuliert, aber nicht bezähnelt; basal nicht verengt und oben 
kaum gefurcht (Taf. IV, Fig. 54). 


Mandibeln glatt und glänzend; Glied I dorsal mit 2 spitzen Zähnchen. 


Palpen mäßig lang; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und 
ohne Apophyse; Tibia 3mal so lang wie breit. Alle Palpenglieder abstehend spärlich 
behaart; Femur ventral rauh aber ungleichmäßig bezähnelt; beim co ist der Tarsus mit 
einer Reihe feiner Zähnchen an der Innenseite besetzt. (Taf. IV, Fig. 55 — g und 56 — 9). 


Beine lang und kräftig; Femora teilweise und ungleichmäßig bezähnelt; nur 
Femur II mit 3 Pseudogelenken. 


Färbung oben bisweilen ganz schwarz, bisweilen rötlich-rostfarben (so der 
Cephalothorax breit gerandet und am Stirnrand breit blaßgelb mit feinem schwarzen 
Medianstrich, der den Augenhügel nicht erreicht, ferner so das Scutum vorn mit 2 bogigen, 
hinten convergierenden Linien oder Sprenkelungen und hinten mit sehr breiter und 
gezähnter Randbinde versehen oder auch: diese Binden verwischen sich gegenzeitig, sodaß 
das ganze Scutum rostgelb überdeckt erscheint und nur die schwarzen Körnchen und 
Zähnchen um den Stachel durchdringen). Bauch einschließlich der Coxen und Genitalplatte 
mit rostgelbem Drüsensekret überdeckt, aus dem auch nur die schwarzen Granulationen 
hervordringen. — Mandibeln dunkelbraun bis schwarz. Palpen bräunlich bis schwärzlich, 


102 





nur die Tarsen wenig blasser. — Beine schwarz, Metatarsen und Tarsen heller und bräunlich, 
bisweilen die Beine rötlichbraun, dann aber die Femurbasen und Patellen schwärzlich. 


— Jalor (Biserat, Bukit Besar) — 1 Exemplar (type) — SIMON det. — (vidi). 
— Perak (Gedong) — 3 Exemplare — ROBINSON leg. — (Brit. Mus. London). 


*Crassicippus nigerrimus nov. spec. 
(Taf. I, Fig. 36). 
Körper 8 mm lang; Beinfemur I 13, II 27, II 13, IV 18 mm lang. 
Bein I 56, II 123, III 56, IV 75 mm lang. 

Körper (Cephalothorax und Scutum) rauh granuliert und mit feinen Grübchen 
bedeckt. Die freien Dorsalsegmente, die mit dem Scutum fast fest verwachsen sind, 
sind glatt, nur hat jedes Segment median eine rauh granulierte Querplatte. Freie Ventral- 
segmente sind glatt. Scutum mit ı Dorsalstachel, der basal stark bezähnelt ist. Coxen 
und Genitalplatte rauh und grob granuliert; Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel glatt, vorn oben jederseits der deutlichen Furche mit 2 kleinen 
Zähnchen, doppelt so breit wie hoch, basal nicht verengt und oben kaum gefurcht. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit ı spitzen, deutlichen Zähnchen. Supramandibular- 
fortsätze spitz und außen bezähnelt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Tarsus länger als der Femur, 
doppelt so lang wie die Tibia; diese etwa 2'/:mal so lang wie breit; Patella einfach 
und ohne Apophyse. Trochanter und Femur ventral stark und dicht bezähnelt; Patella 
lateral und dorsal, Tibia ventral spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart, nicht bezähnelt. 

Beine lang und kräftig; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des ganzen Körpers mit all seinen Anhängen tief schwarz, nur auf 
dem Dorsalsegment, das dem ersten freien entspricht, jederseits der Mediane mit einem 
äußerst kleinen und unscheinbaren, goldbraunen Chitinfleck. Gegend zwischen Scutum und 
Bauch mit einigen blaßbraunen Chitinflecken. Bauch, Genitalplatte und Coxen gleich- 
mäßig aber nicht dick mit schmutzig grauem Hautdrüsensekret bedeckt. Mandibeln, 
Palpen schwarz. Beine: Trochantere, Femora, Patellen, Tibien schwarz, Metatarsen und 
Tarsen rostfarben. 


— Malakka — 1 Exemplar — DUNCKER leg. 


* Crassicippus quadrivittatus Sımon. !) 
(Taf. II, Fig. 16 und Taf. IV, Fig. 60). 
== Gagrella guadrivittata, SIMON 1887, Journ. Asiat. Soc. Bengal, LVI, p. 101/07. 
Gagrella quadrivittata, WITH 1903, Journ. Linn. Soc. XXVIII, p. 496. 
Körper 7—8,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 17, UI 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 40, II 75, III 34, IV 53 mm lang. 
Körper dorsal in der Mitte um den basal sehr dicken und hier rauh bezähnelten 
Dorsalstachel herum (Taf. IV, Fig. 60) grob und dicht granuliert, von vorn nach hinten zu 


1) Diese Art ist nach SIMON sehr nahe verwandt mit Crassicippus (= Gagrella) signatus STOLICZ. 


103 


allmählich glatt. Bauchsegmente fast glatt, jedes Segment mit einer Querreihe sehr feiner 
Tuberkeln. Genitalplatte und Coxen grob granuliert; Coxenrandhöcker viereckig ab- 
gestumpft. 

Augenhügel niedrig, fast doppelt so breit wie hoch, vollkommen glatt und 
unbewehrt, basal nicht verengt, oben kaum gefurcht. 

Mandibeln: Glied I dorsal mit ı kleinen Zähnchen, sonst glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella und Tibia; Patella einfach und ohne 
Apophyse; Tibia kaum länger als die Patella und etwa 2 mal so lang als breit; Tarsus 
lang, apical leicht zusammengedrückt und hier etwas verdickt. Femur ventral ungleich- 
mäßig, aber stark, Patella und Tibia innen und dorsal sehr fein und ungleichmäßig 
bezähnelt, Tarsus behaart. 

| Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 


Färbung des Körpers schwärzlich. Cephalothorax fein weißlich gelb gerandet 
und vom Stirnrand bis hinter dem Augenhügel gelblich weiß, doch dieses Medianfeld 
geteilt durch ein deutliches dunkelbraunes Medianband (einschließlich Augenhügel). Scutum 
mit 4 gelben Längsflecken, die durch weißliches Drüsensekret teilweise überstäubt sind 
und von denen 2 nach vorn herumragen, aber beiderseits den schmalen Vorderrand nicht 
erreichen. Bauchseite rostfarben, mehr oder minder (Coxen) mit gelbem Hautdrüsensekret 
. bedeckt; die freien Ventralsegmente quer rötlich gefleckt und Genitalplatte rotbraun. — 
Mandibeln schwarz, Klauen heller. — Palpen dunkelbraun bis schwarz. Beine rotbraun, 
doch Trochantere und Femurbasen schwärzlich. 


— Tavoy — SIMON det. (et. ded.) — (type vidi). 


Crassicippus signatus (STOL.) ?) 


== Gagrella signata, STOLICZKA 1869, Journ. Asiat. Soc. Bengal. XXXVIII, 2. No. 4, p. 214. 
== Gagrella signata, SIMON 1887, Journ. Asiat. Soc. Bengal. LVI, p. 117. 
=æ Gagrella signata, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 496. 
(Diagnose nur nach WITH’s Angaben — siehe Anmerkung): 
Körper ganz und gar granuliert. 
Augenhügel oben vollkommen glatt. 
Palpen, Tibia etwa 3 mal so lang wie breit. 
Färbung: Ein gelbes Längsband läuft von der Stirn zum Augenhügel und setzt 
sich abdominalwärts in zwei Randstreifen fort, sodaß das Scutum breit gelb gerandet erscheint. 


(Nach SIMON 1887 im übrigen wie Crassicippus quadrivittatus 
[= Gagrella quadrivittata SIM.)). 
— Assam — STOLICZKA det. 


1) Da mir die Originaldiagnose von STOLICZKA 1869 nicht zugänglich war, das Tier selber auch nicht 
vorlag, muß ich mich leider nur auf die kurzen Angaben von WITH 1903 in seiner Bestimmungstabelle und von 
SIMON 1887, der die Abweichungen der G. quadrivittata von signata angibt, beschränken. Vergleiche auch 
die Anmerkung zu Crassicippus. 


104 


Crassicippus ephippiatus (THORELL). 
= Gagrella ephippiata, THORELL 1891, Ann, Mus, civ. Genova XXX, p. 699—702. 
(Diagnose nach THORELL): 


Körper 7,5 mm lang; Beinfemur I 8,7, IL 17,5, IH 8,3, IV 12,5 mm lang, 
Bein I 39 , II 86 , III 37 , IV 51 mm lang. 


Korper fast eiformig, gewolbt; Cephalothorax dicht granuliert; Scutum an den 
Seiten und vorn (im Einschnitt zwischen den Flecken) wie hinten fein granuliert; freie 
Dorsalsegmente desgleichen äußerst fein granuliert oder nur lederartig; Dorsalstachel lang 
und spitz, basal dick, grob und dicht granuliert. Coxen dicht und grob granuliert. 


Augenhügel wenig rückgeneigt, niedrig, vorn viel höher als hinten; von vorn 
fast rechteckig, basal nicht verengt, oben gerade und fast doppelt so breit wie hoch; oben 
kaum längsgefurcht und glatt, aber unter den Augen mit Körnchen oder winzigen 
Zähnchen bestreut. 


Mandibeln klein und glatt; Glied I dorsal mit 1—2 Körnchen besetzt. Supra- 
mandibularfortsätze granuliert und apical divergierend. 


Palpen kurz und dünn; Femur ventral und lateral bezähnelt, Patella dorsal und 
lateral feiner bezáhnelt; Tibia etwa 3 mal so lang wie breit und äußerst fein bezähnelt; 
Tarsus behaart. l 


Beine sehr lang; Femora spärlich bezähnelt. 


Färbung dorsal wie ventral schwarz. Stirnrand des Cephalothorax mit mehr 
oder minder breiter (oft in der Mitte unterbrochener) weißlicher oder gelblicher Querbinde 
(oder Fleck) und an der Basis jederseits des Augenhügels eine schmale schräge Linie von 
derselben Farbe: diese beiden Linien sind vorn mit einander verbunden und desgleichen 
mit der Stirnrandbinde (oder -fleck), eine X-Figur bildend; diese Zeichnung wird aus 
Hautdrüsensekret gebildet. — Scutum vorn mit großem gelbem Fleck, der vorn tief ein- 
geschnitten, an den Seiten mehr oder minder gerade und hinten mehr oder minder aus- 
gerandet ist; in dem vorderen Einschnitt steht der Dorsalstachel, der wie der Augenhügel 
schwarz ist, (bisweilen ist der vordere Einschnitt mit der Ausrandung hinter dem Dorsalstachel 
verbunden, sodaß der Scutumfleck in 2 Flecken geteilt erscheint). — Weißes oder blaß- 
gelbes Hautdrüsensekret bedeckt auch die Bauchseite vorn und besonders die Coxen, 
von denen Coxa I auch oben vorn derartig bedeckt ist; hintere Bauchsegmente nackt und 
schwarz. Mandibeln schwarz, Klauen heller. Palpen schwarz, ihre Tarsen blasser. Beine 
schwarzbraun, Coxen im Grunde und Trochanteren schwarz. 


— Sumatra (Sungei bulu) — 4 Exemplare — BECCARI leg. — THORELL det. 





105, 


Maindronia nov. gen. 


= Gagrella, Karscn 1891, Berl. ent. Zeitschr. XXXVI, p. 308 (ad. part.). 
Gagrella, SIMON 1897, Bull. Mus. Paris 1897, p. 296 (ad. part.). 
Gagrella, WirH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 499 (ad. part.). 


Augenhügel so breit wie hoch, basal verengt, oben entweder ganz glatt oder 


i 


E 


wenig bezähnelt oder auch bisweilen mit zwei Zähnchenkämmen, doch basal unter den 
Augen entlang stets mit mehreren deutlichen Zähnchen besetzt. Scutum mit einem 
spitzen und dünnen, nicht starken Dorsalstachel, (der bisweilen in zwei feine Stacheln 
nebeneinander geteilt ist — M. ceylonensis — var. bispinosa KARSCH). Coxenrandhöcker 
viereckig abgestumpft. Beine sehr lang und dünn; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken, 
Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 


(Dieser Genus unterscheidet sich von Crassicippus durch den schlanken 
und dünnen Dorsalstachel und den Augenhügel, von Gagrellula [siehe 
dort] durch den basal deutlich bezähnelten Augenhügel) 


. (ausschließlich Gagrellinen aus Ceylon und Süd-Vorderindien — Dekhan. 
(Typus: Maindronia Maindroni SIMON.) 


Scutum gelb gefleckt oder teilweise mit weißen oder gelbem Hautdrüsen- 
sekret bedeckt oder mit hellerem oder dunklerem Medianband 2 


Scutum einfach, weder gefleckt noch mit Medianband 6 
. Augenhügel oben vollkommen glatt. Scutum mit breiter, gelblicher 

hellgerandeter Medianbinde. Bauch und Coxen weiß, nur die Spitzen 

der letzteren und die Randhöckerreihen schwärzlich Maindroni. 

Augenhügel auch oben bezähnelt. Scutum nicht so gezeichnet 3 


. Körper dorsal vorwiegend schwarz. Cephalothorax mit gelbem Dreieck und 


Scutum mit langem gelben Fleck jederseits des Dorsalstachels triangularis-fusca. 
Körper dorsal heller oder dunkler rotbraun, entweder mit dunklem 


Medianband oder weißen Sekretflecken oder blaß gesprenkelt 4 
. Bauchsegmente schmutzig weiß, ohne ein dunkles Medianband; Cephalo- 

thorax mit gelbem Dreieck triangularis. 

Bauchsegmente schmutzig weiß, aber mit breitem, verwischt dunkelbraunem 

Medianband bis an den Vorderrand der ine 5 
. Scutum mit einem Dorsalstachel ceylonensis. 

Scutum mit 2 kleinen Dorsalstacheln nebeneinander ceylonensis-bispinosa. 


. Ganzer Körper fuchsrot einfarbig, auch die Bauchseite einfarbig und frei 


von Hautdrüsensekret; Palpentibia nur behaart; Mandibeln Glied I 
dorsal glatt rubra. 
Rücken einfarbig schwarzbraun; Bauch und Coxen mehr oder minder 
dick mit weißem Hautdriisensekret bedeckt und median dunkler gebräunt. 
Palpentibia allerseits stark bezähnelt; Mandibeln Glied I dorsal mit 2—3 
kleinen Zähnchen gracilis. 


14 


106 


* Maindronia Maindroni (Simon). 
(Taf. I, Fig. 31). 
= (ragrella AMaindroni, SIMON 1897, Bull. Mus, Paris 1897, p. 296. 
= Gagrella Maindroni, With 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 496. 
Körper 3—4 mm lang; Beinfemur I 11, II 19, III 11, IV 15 mm lang. 
Bein I 47, II 19, III 47, IV 63 mm lang. 


Körper kurz eifórmig, hinten gerundet, fein und dicht granuliert; Dorsalstachel 
lang und dünn, spitz und senkrecht. Freie Ventralsegmente mit sehr feinen queren 
Kornchenreihen; Coxen rauh behöckert und mit deutlichen Randreihen viereckig 
abgestumpfter Höcker. 

Augenhügel hoch und leicht gefurcht, oben vollkommen glatt und unbewehrt, 
doch basal unter den Augen entlang (besonders vorn) fein und unregelmäßig bezähnelt; 
(Taf. I, Fig. 31). 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur ventral bezähnelt; Patella und Tibia allerseits 
bezáhnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora spärlich bezähnelt; nur Femur I mit 
3 Pseudogelenken. | 

Färbung des Körpers braun bis rotbraun; Cephalothorax rotbraun oder gelbbraun, 
vorn median weiß und braun gesprenkelt. Abdomen beiderseits und hinten dunkelbraun, 
mit breiter, ganzrandiger, gelblich brauner, hellgerandeter Medianbinde gezeichnet; Dorsal- 
stachel schwarz. — Bauch schmutzig gelbweiß; Coxen an der Spitze schwarz ebenso die 
Randhöckerreihen der Coxen. — Mandibeln blaßgelb. Palpen blaßgelb, die einzelnen 
Glieder (außer Tarsus) an der Basis leicht bráunlich. Beine rotbraun einfarbig, ihre 
Trochantere schwarz. 


— Vorderindien (Matheran) — SIMON det. (et ded. — ı Expl.) — (type vidi). 


* Maindronia triangularis (WITH). 
== Gagrella triangularis, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 499. 
= Gagrella triangularis var. fusca, WITH 1903, Linn. Soc. Journ, XXVIII, p. 499. 
Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 8,5, II 13, III 8, IV 10,5 mm lang. 
Bein I 35 , II 62, II 33, IV 45 mm lang. 


S, € Körper dorsal dicht granuliert. Ein Dorsalstachel, Coxen, Genitalplatte rauh 
behöckert und einige Stellen des Cephalothorax weniger granuliert; freie Ventralsegmente 
glatt. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel convex und fast so hoch wie lang; von der Seite vorn höher und 
schräg ansteigend; von vorn fast so hoch wie breit, basal verengt, deutlich längsgefurcht; 
jederseits der Furche oben mit größeren und kleineren Zähnchen besetzt, die sich in eine 
Reihe unter die Augen fortsetzen. 

Mandibeln: Glied I dorsal mit 1---3 feinen Zähnchen. 


red 


Palpen: Femur ventral stark bezähnelt (2 Reihen); Patella bezähnelt und mit 
kleiner Innenapophyse; Tibia granuliert und 21/2mal so lang wie breit. Tarsen behaart 
(sonst glatt) (9); beim Y mit 2 Reihen kleinster Zähnchen. 


Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers rotbraun mit größeren oder kleineren gelben Flecken; 
bisweilen geht über das Abdomen ein dunkles Medianband. Cephalothorax mit einem 
gelben dreieckigen Fleck, der den Augenhügel umschließt. Dieses Dreieck hat 2 dunkle 
Flecken auf jeder Seite und einen spitzen dunklen Fleck vorn am Stirnrand. — Ventral- 
segmente und Coxen blasser. Dorsalstachel schwarzbraun. Mandibeln und Palpen gelb. 
Beine gelblichbraun. 


variiert: Maindronia triangularis var. fusca (WITH 1903): 


Körper schwarz; Cephalothorax mit dem gelben Dreieck und Scutum mit einem 
langen gelben Fleck jederseits des Dorsalstachels. Augenhügel schwarz, aber zwischen 
den Augen gelb. Die letzten Cephalothoraxsegmente braun mit gelben Flecken. Coxen 
braun; freie Ventralsegmente, Mandibeln, Palpen, Beine gelblichbraun. 


— Indien (Vellore bei Madras) — viele Exemplare (2 var. fusca) WITH det. 
— Indien (Vellore bei Madras) — ? leg. — LÖWENTHAL leg. — (Mus. Hamburg). 


* Maindronia gracilis nov. spec. 
(Taf. V, Fig. 9, 10, 11, 12.) 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 15, II 8, IV 12 mm lang. 
Bein I 38, II 68, III 36, IV so mm lang. 

Körper dorsal fein granuliert; freie Ventralsegmente glatt, Coxen und Genital- 
platte rauh granuliert. Scutum mjt einem schlanken, spitzen, quergerunzelten Dorsalstachel, 
der basal nur wenig granuliert ist. Coxenrandhöcker abgestumpft (Taf. V, Fig. 10). 

Augenhügel deutlich gefurcht, oben glatt oder nur vorn oben mit einigen kleinen 
Tuberkeln, basal vorn und unter den Augen mit etlichen spitzen Höckern besetzt (Taf. V, 
Fig. 9). 

Mandibeln: Glied dorsal mit 2—3 kleinen Tuberkeln. Supramandibularfortsätze 
klein und undeutlich (Taf. V, Fig. 12). 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, der Tarsus länger als der Femur, 
fast 2 mal so lang wie die Tibia, diese 2!/ mal so lang wie breit, Patella einfach und 
ohne Apophyse. — Femur ventral (ebenso Trochanter) stark spitz bezáhnelt; Patella und 
Tibia lateral und dorsal stark spitz bezähnelt; Tarsus behaart und außerdem ventral mit 
2—5 stärkeren Zähnchen besetzt (Taf. V, Fig. 11). 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung dorsal schwarzbraun, Cephalothorax median vor dem Augenhügel wenig 
heller. Augenhügel schwarz, Furche blaf. Freie Ventralsegmente schwarzbraun, Gelenk- 
haute blaßbraun; Coxen und Genitalplatte schwarz, mehr oder minder (wie auch die freien 
Ventralsegmente) mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt (besonders die Ränder der Genital- 
platte und Coxen). Dieses weiße Drüsensekret fehlt auf der Dorsalseite gänzlich und ist 


14* 


108 
höchstens zwischen Coxa III und IV von unten her bemerkbar. Beine und Trochantere 
einfarbig schwarzbraun. Mandibeln blaßgelb; alle Palpenglieder desgleichen. 

— Indien — Pundaloya — 34 Exemplare — (Brit. Mus. London). - 

— Indien — Pundaloya — 4 Exemplare — (Mus. Hamburg). 


* Maindronia ceylonensis (KARSCH). ') 
(Taf. I Fig. 43.) 
= Gagrella ceylonensis, KARSCH 1891, Berl. ent. Zeitschr. XXXVI, p. 308. 
= Gagrella bispinosa, KARSCH 1891, Berl. ent, Zeitschr. XXXVI, p. 309. 
== Gagrella ceylonensis, WITH 1903, Linn. Soc. Journ, XXVIII, p. 499. 
= Gagrella bispinosa, WITH 1903, Linn. Soc. Journ, XXVIII, p. 505. 
gd Körper 4 mm lang; Beinfemur I 8, II 15, III 9, IV 12 mm lang. 
Bein I 40, II 73, III 39, IV 54 mm lang. 
& Körper 6 mm lang; Beinfemur 1 10, II 17, III 9, IV 12 mm lang. 


Körper dorsal stark rauh granuliert; Scutum mit einem langen, senkrechten und 
spitzen, nur basal ‘granulierten Dorsalstachel. Freie Dorsalsegmente fein granuliert. Bauch- 
segmente wenig und fein granuliert; Coxen und Genitalplatte grob rauh granuliert; bis- 
weilen rauh behöckert. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel oben gerundet und hier (besonders vorn) und auch basal unter 
den Augen entlang mit einigen spitzen Zähnchen besetzt, oben längsgefurcht und basal 
verengt (Taf. I Fig. 43). 

Mandibeln: Glied I dorsal mit 2—3 kleinen Tuberkeln. 

Palpen dünn und lang; Femur ventral stark bezähnelt und dorsal an der Spitze 
fein bezähnelt und mit einem feinen, kleinen Enddorn; Patella und Tibia dorsal wie ventral 
und lateral dicht bezáhnelt; Tarsus nur behaart und bisweilen (d') basal mit einigen spitzen 
Zähnchen. Patella apical verdickt, aber ohne Apophyse; Tibia 2'/: mal so lang wie breit, 
nur wenig länger als die Patella; Tarsus so lang wie Patella + Tibia. 

Beine lang und dünn; Trochantere seitlich spärlich bezähnelt; Femora kräftig 
bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung: Chitindecke des Rückens rostbraun. Cephalothorax vorn median blaß 
und an den Seiten weiß bepulvert. Augenhügel hellbraun, doch Augen und Augenringe 
dunkelbraun. Scutum bisweilen beiderseits vorn mit großem weißen Sekretfleck und 
hinter diesem jederseits am Rande eines breiten braunen Medianbandes, in dessen Mitte der 
Stachel steht, eine Reihe kleiner weißer Sekretflecken hintereinander. Seiten der Abdominal- 
segmente gelblich gesprenkelt. (Bisweilen ist die angegebene Rückenfärbung ganz oder 
teilweise verwischt, bisweilen fehlt sie ganz und dann ist der Rücken gleichmäßig rost- 
braun und ohne Sekretflecken; dann ist der dunkle Medianstreif auch erkennbar und 


-= s -m 


1) Bei der Nachuntersuchung der Berliner Exemplare G. ceylonensis KARSCH und G. bispinosa 
KARSCH ergab sich, daß letztere nur als eine Varietät von ersterer angesehen werden kann, denn die Struktur 
des Körpers, der Gliedmaßen, wie die Färbung des Körpers und der Gliedmaßen ist bei beiden Tieren voll- 
kommen die gleiche bis auf die 2 nebeneinanderstehenden Scutumstacheln. (Eine solche Spaltung des Dorsal- 
stachels kommt bisweilen auch bei anderen Gagrellinen vor, z. B. bei Metagagrella minax (THORELL), siche dort). 


sr, 


neben ihm seitswärts heller und dunkler braune Sprenkelungen des Chitins der Rücken- 
oberflache). — Bauch gelblich mit braunem Medianband vom Vorderrand der Genitalplatte 
bis zum After reichend. Coxen pechbraun, doch besonders die Ränder mit den Höcker- 
reihen dick mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt. — Mandibeln und Palpen einfarbig 
blaßgelb. Beine einfarbig rostfarben, die Zähnchen der Femora dunkelbraun; Trochantere 
dunkler gesprenkelt. 

— Ceylon (Pusselawa) — 3 Exemplare (1 & 4- 2 9) — KARSCH det. (Berlin. Mus.). 

— Ceylon (Nalanda) — einige Exempl. (d + 9) — KRAEPELIN leg. (Hambg. Mus.). 

— Ceylon (Peradenia) — 5 Exemplare — (Brit. Mus. London). 

— Ceylon (Peradenia) — 5 Exemplare — DUNCKER leg. 1909 — (Mus. Hambg.). 

— Ceylon — viele Exemplare (Y -+ 9) — (Hofmus. Wien). 


variiert: M. ceylonensis-bispinosa (= G. bispinosa KARSCH). 
Scutum mit 2 kleinen und kurzen, basal granulierten Stacheln, die neben- 
einander stehen. | 


— Ceylon (Pusselawa) — 1 Exemplar (9) — KARSCH det. (Berlin. Mus.). — (vidi). 


*Maindronia rubra nov. spec. 


GO Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 12, II 22, III 11, IV 16 mm lang. 
Bein I 57, II ?, III 55, IV 76 mm lang. 


d — Körper dorsal wie ventral (Scutum, freie Dorsalsegmente) fein lederartig 
granuliert. Cephalothorax mit deutlichem A Eindruck um den Augenhügel; Scutum 
mit einen kleinen, schlanken und spitzen Dorsalstachel; vor demselben auf dem Scutum 
jederseits auf der Grenze zwischen Segment I und II des Scutums ein kleiner vertiefter 
Eindruck. Freie Ventralsegmente glatt, doch jedes mit einer Querreihe kleiner Höcker. 
Genitalplatte und Coxen rauh granuliert. Coxenrandhöcker rundlich abgestumpft. 

Augenhügel senkrecht, deutlich gefurcht, basal verengt, oben vollkommen glatt, 
doch basal unter den Augen mit etlichen Zähnchen. 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 3'/: mal so lang wie breit. Tarsus etwa 1'/s mal 
so lang wie die Tibia. Femur ventral spitz und gleichmäßig bezähnelt; Patella dorsal 
wie lateral fein bezähnelt; Tibia nur behaart; Tarsus behaart und außerdem mit 3—4 
verstreuten ventralen spitzen Zähnchen. 

Beine sehr lang und dünn; Femora fein, aber ungleichmäßig bezähnelt; nur 
Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Cephalothorax, Scutums und der freien Dorsalsegmente hoch fuchsrot, 
nur die Gelenkhäute zwischen Cephalothorax und Scutum blaßgelb. Cephalothorax jederseits 
des Augenhügels mit 2 undeutlichen bogigen dunklen Fleckchen. — Augenhügel dunkel- 
braun, Augen und Augenringe schwarz. Bauch wenig heller fuchsrot wie die Rückseite; 
Höckerreihen der freien Ventralsegmente dunkler gebräunt; Genitalplatte und Coxen hoch 


110 





fuchsrot. Trochantere dunkel und blaßbraun gefleckt; Beine einfach rotbraun. Mandibeln 
und Palpen blaßgelb. 


— Ceylon — 1 Exemplar (g) — KocmH ded. 1895. 


Gagrellula nov. gen.’) 
= Gagrella, LOMAN 1892, Zool. Ergeb. Reise in Niederl. Indien (M. WEBER), Leiden III, 
p. 7 u. 10 (ad part.). 
=- Gagrella, THORELL 1864, Bih. Svensk, Vet, Acad. Handi. 20, VI, 4, p. 19 (ad part,). 
= Gagrella, SIMON 1899, Ann, Soc. ent. Belg. XLUI, p. 123 (ad part.). 
== Gagrella, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. XVI, 2, p. 176 (ad part.) 


Augenhiigel hoch, wenigstens so hoch wie breit, oben deutlich gefurcht, basal 
stark verengt und hier unter den Augen entlang nicht spitz bezahnelt, oben glatt oder 
bezähnelt. — Scutum mit einem schlanken und dünnen (basal nicht auffällig dicken und 
breiten), spitzen und glatten (höchstens basal wenig wie das Scutum granulierten) Dorsal- 
stachel. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft oder dreispitzig. Beine lang und dünn; 
nur Femur Il mit 3 Pseudogelenken, Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 


(Type: Gagrellula albitarsis [SIMON]). 
I. Über der rostgelben Chitindecke des Körpers liegt ein deutlich grüner 


(aber nicht metallischschimmernder) Schein virescens. 
— Körper blaßgelb, rotbraun oder schwarz, gefleckt oder ungefleckt, aber 

ohne solch einen grünlichen Schein 2 
2. Beinfemur II einfarbig schwarz, braun oder blaßgelb, nicht blaßgeringelt 

an den Pseudogelenken 4 
— Beinfemur II braun, aber die Pseudogelenke deutlich und scharf blaß- 

gelb geringelt 3 
3. Augenhügel vollkommen glatt; Scutum mit schwacher, nicht scharf be- 

grenzter, blasser Mediangegend annulata. 


— Augenhügel jederseits der Furche mit spitzen Zähnchen besetzt; Scutum 
ledergelb, doch vom Scutumvorderrand bis zum Hinterrand mit breitem, 
schwarzbraunen Medianbande, das hinter dem Dorsalstachel eine Längs- 


reihe von 4 medianen gelben Flecken trägt scabra. 
4. Femora der Beine blaßgelb oder blaßbraun 9 
— Femora der Beine schwarz bis schwarzbraun 5 


N Die bei den Spezies Gagrellula Niasensis (= Gagrella Niasensis THORELL) und Gagrellula 
Lomanii (--: Gagrella Lomanii THORELL) habe ich nicht gesehen, habe also die Zahl der Pseudogelenke an 
Beinfemur II nicht feststellen können, Simon 1899 gibt aber G. albitarsis von G. Niasensis THORELL 
als nur durch Färbung der Beintarsen unterschieden an, und THORELL 1894 erkennt G. L,omanii THOR. als 
verwandt mit G. Niasensis Thor. Da von G. albitarsis SIMON die 3-Zahl der Pseudogelenke an Bein- 
femur II feststeht, wie an dem mir von SIMON geschenkten Exemplar ex. typ. offenbar ist, stelle ich auch 
(3. Niasensis THOR. und G. Lomanii THOR, zu Gagrellula. Es ist jedoch möglich, daß bei etwaiger 
Feststellung einer anderen Zahl der Pseudogelenke an Beinfemur II diese beiden Spezies anderen Genera der 
Gagrellinen (z. B. Gagrella, Metagagrella, Eugagrella, Hologagrella) zugerechnet werden müssen. 





111 


5. Beine nebst Trochanteren schwärzlich, Metatarsen und Tarsen pechbraun, 
Metatarsen I basal blaß geringelt; Tarsenglieder 1 und 2 von Paar I, 
und ı—5 von Paar IV weiß; Tarsenglieder von Paar III und II gleich- 


farbig rostbraun . albitarsis. 
— Beine (Metatarsen und Tarsen) gleichfarbig, bisweilen apical heller werdend, 
aber nicht derartig scharf geringelt 6 


6. Augenhügel oben vollkommen glatt, höchstens vorn oben mit ein paar 
winzigen Zähnchen; Scutum mehr oder minder gefleckt oder gesprenkelt 7 


— Augenhügel mit 2 regelmäßigen Reihen spitzer Zahnchen; Scutum ein- 
farbig schwarz bis schwarzbraun atra. 


7. Körper ventral fein gleichmäßig granuliert oder glatt; Scutum mit scharfen 
weißen Drüsensekretflecken 8 


— Körper ventral mit Querreihen (jedes Bauchsegment mit je einer) feiner, 
buckelartiger Höcker; Scutum einfarbig braun, nicht scharf weiß gefleckt, 
höchstens seitlich blasser gesprenkelt unicolor. 


8. Scutum an den Seiten vorn mit 2 großen weißen Sekretflecken; außerdem 
mit einer Doppellängsreihe kleinerer weißer Flecken; Cephalothorax mit 
weißem A vor dem Augenhügel Niasensis, 

— Cephalothorax jederseits des Augenhügels mit einem weißen Fleck; am 
Hinterrand des Cephalothorax zwei kleine weiße Flecken, dahinter am 
Vorderrande des Scutums zwei ähnliche Flecken: also im ganzen der 
Rücken mit 6 weißen Flecken; Rücken hinter diesen Flecken außerdem 
noch weißlich bepulvert Lomanii. 

9. Körper blaßbraun gelblich; Scutum mit breitem rotbraunen Medianband; 
Cephalothorax, Scutum und Bauch ohne jede Spur weißen Drüsensekretes ferruginea. 

— Körper rotbraun, doch Cephalothorax und Scutum mehr oder minder, 
ebenso der Bauch (besonders aber Coxa IV) dick mit weißem Haut- 


drüsensekret bedeckt albicoxa. 


* Gagrellula albitarsis (Simon). 
(Taf. III, Fig. 17). 
= Gagrella albitarsis, SIMON 1899, Ann, Soc. ent. Belg, XLIII. p. 123. 
Körper 5--6 mm lang; Beinfemur I 11, II 22, III 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 50, II ? , III 45, IV 67 mm lang. 


Körper oben fein lederartig, nicht rauh granuliert; Scutum mit einem schlanken, 
geraden und spitzen Dorsalstachel. Bauchsegmente glatt, nur Genitalplatte und Coxen 
rauh granuliert; Coxenrandhöcker stumpf-dreispitzig (Taf. III, Fig. 17). 

Augenhügel so hoch wie breit, basal verengt, wenig rückgeneigt und deutlich 
längsgefurcht, vollkommen unbewehrt. 


Mandibeln: Glied I dorsal fein bezähnelt, im übrigen glatt. 


112 





Palpen: Femur so lang wie Patella+Tibia; Patella einfach, ohne Apophyse und 
ebenso lang wie die Tibia, die 2'/: mal so lang wie breit ist. Femur ventral, Patella 
und Tibia allerseits fein bezáhnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine sehr lang und diinn; Femora fein bezáhnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers schwarz; Cephalothorax vorn jederseits mit einem großen, 
schrägen, weißlichen Längsfleck. Scutum jederseits des Dorsalstachels mit einem größeren, 
weißgelben Flecken, dahinter je drei kleinere Flecken in 2 Längsreihen. — Bauch schwarz, 
nebst Coxen mehr oder minder mit weißlichem Hautdrüsensekret bedeckt. Mandibeln und 
Palpen blaßgelb. Beine nebst Trochanteren schwärzlich; Metatarsen und Tarsen pech- 
braun; Metatarsen I basal blaß geringelt; Tarsenglieder 1 und 2 von Beinpaar I und 
1—5 von Beinpaar IV weiß; Tarsenglieder von Beinpaar II und III gleichfarbig rotbraun. 

(SIMON 1899 gibt G. albitarsis von G. Niasensis THORELL als nur 
durch die Tarsen der Beine unterschieden an). 


— Sumatra — SIMON det. — (vidi type). 


Gagrellula Niasensis (THORELL). 
== Gagrella Niasensis, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX. p. 95. 
(Diagnose nach THORELL): 
GO Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 10,5, II 22,5, 111 10,5, IV 13,5 mm lang. 
Bein I 54 , II 118 , III 50,5, IV 71 mm lang. 
Beinfemur 1 10,5, II 23 , III 9,3, IV 13,1 mm lang. 
Bein I 48,5, JI 100 , III 47 , IV 64 mm lang. 


Q — Körper dicht und fein granuliert oder lederartig, sowohl dorsal wie ventral; 
Scutum mit einem mäßig langen und dünnen, schlanken Dorsalstachel, der wenig und 
und ungleichmäßig granuliert ist. 

Augenhügel so hoch wie breit und rückgeneigt, oben längsgefurcht und glatt, 
basal granuliert wie der Körper und hier verengt, Augenringe oben vorn stark wulstig. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt und nackt. 

Palpen nicht lang, dünn; Femur ventral fein spinuliert; Patella mit wenig vor- 
gestrecktem Innenwinkel (keine deutliche Apophyse). Patella und Tibia mit feinen Zähnchen 
verstreut besetzt. Tibia 2'/s mal so lang wie breit und etwa so lang wie die Patella; 
Tarsus dünn, Tarsalklaue kammzähnig. 

Beine sehr dünn und lang; Femora fein spinuliert. 

Färbung des Körpers einschließlich des Augenhügels und Dorsalstachels schwärzlich. 
Cephalothorax vor dem Augenhügel mit Aförmiger Zeichnung aus weißem Hautdrüsen- 
sekret, die bisweilen hinter dem Augenhügel zusammenstoßen kann, bisweilen aber auch 
in einzelne (2) Streifen oder Punkte an den Vorderecken des Cephalothorax aufgelöst ist. 
Hinterer Teil des Cephalothorax meist beiderseits mit kleinem weißem Sekretfleck, außer- 
dem seitlich weiß bepulvert. Scutum an den Seiten vorn mit 2 großen weißen Sekret- 
flecken, die etwas in die Länge gezogen und buchtig oder eckig sind; außerdem auf dem 
Abdomen eine Doppellängsreihe kleiner weißer Sekretflecken. Hinterrandfurche des Scutums 
und freie Dorsalsegmente oft jederseits mit gelblichen Flecken gezeichnet. Bauch und 


T13. 


Coxen schwarz und mit weißlichem oder gelblichem Hautdrüsensekret bedeckt; Furchen 
der freien Ventralsegmente mehr oder minder blaß. Mandibeln ganz blaßgelb. Palpen 
dunkel gelblich, Tarsen heller. Beine schwarz oder pechbraun, apical etwas heller. Coxen 
und Trochanteren schwarz. 


Das Go unterscheidet sich vom Y nur durch die Körpergröße. 


— Nias — (Hili Zabobo und Bawo Lowalani (MODIGLIANI leg.) Wenige 
Exemplare — THORELL det. ` 


Gagrellula Lomannii (THORELL). *) 
= Gagrella Lomannii, THORELL 1894, Bik. t. k. Svensk. Vet. Ac. Handl. 20. IV. 4 p. 19. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 10,5, II 17, III 9,5, IV 12,5 mm lang. 
Bein I ? , II 88, 11146, IV ? mm lang. 


Körper mäßig konvex, oben und unten dicht und fein granuliert, fast glatt, 
besonders die Coxen granuliert. Scutum kurz vor der Mitte mit einem mäßig langen, 
etwas rückgeneigten, dünnen und basal rauhen Stachel. 


Augenhügel von vorn basal stark verengt, oben leicht gerundet, so breit wie 
hoch; oben längsgefurcht, unbewehrt und glatt. 


Mandibeln klein und dünn, Glied I dorsal glatt und glänzend. 


Palpen mäßig lang; Femur ventral dicht und fein granuliert; Patella apical 
verdickt; Patella und Tibia fein und zerstreut granuliert; Tibia 21/2 mal so lang wie breit 
und ventral mit feinen Haaren dicht besetzt; Tarsus wenig länger als Tibia + Patella 
und viel dünner, apical wenig verdickt. 


Beine sehr lang und dünn; Femora mit Zähnchen dicht bedeckt. 


Färbung des Körpers ganz schwarz, oben mit weißen Sekretflecken (wenigstens 6) 
in folgender Anordnung: Cephalothorax nahe am Augenhügel jederseits mit einem 
weißlichen oder hellrostfarbenen Sekretfleck; am Hinterrand des Cephalothorax zwei 
ziemlich kleine, schmale, deutlich von einander getrennte Flecken, wenig hinter ihnen 
am Vorderrande des Scutums zwei ähnliche, eckige Flecken, hinter diesen zwei ähnliche, 
wenig kleinere Flecken, die von einander gleich weit entfernt sind; diese 6 Flecken 
(3 jederseits) stehen in zwei nach außen gebogenen und vorn auseinander gehenden 
Längsreihen; überdies ist das Abdomen (auch das Scutum noch) hinter diesen deutlichen 
Flecken weißlich bepulvert. — Bauch mit Coxen weniger dicht mit weißem Hautdrüsensekret 
bedeckt oder weißlich bepulvert; zwischen Coxa III und IV deutlich mit dichtem weißen 
Drüsensekret bedeckt. — Mandibeln blaß erdfarben, Klauenspitzen schwarz. — Palpen 
erdfarben-bräunlich; Femur ventral mehr gebräunt; Tarsus heller erdfarben. — Füße 
pechbraun oder schwarz. 


_— Java (Tjibodas) — 1 Exemplar (verletzt) (o'r?) THORELL det. 





") (THORELL 1894: G. Lomannii verwandt mit G. Niasensis G., THORELL. — vergl. diese.) 


I5 


114 


* Gagrellula annulata nov. spec. 
(Taf. V, Fig. 18.) 


Körper 6 mm lang; Beinfemur I 9, H 14, III 9, IV 11 mm lang. 
Bein I 39, II 69, III 39, IV 53 mm lang. 


Körper dorsal fein lederartig granuliert; freie Dorsalsegmente glatt; Scutum mit 
1 schlanken und spitzen Dorsalstachel, der glatt und wenig quergerunzelt ist. Freie 
Ventralsegmente glatt, Coxen und Genitalplatte fein granuliert; Coxenrandhöcker viereckig 
abgestumpft. 

Augenhügel wenig rückgeneigt, oben gerundet und hier gefurcht; vorn, oben 
und hinten ganz glatt, ebenso basal; so hoch wie lang. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt (?), oder mit 1—2 Záhnchen (9). 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia etwa 2!/⁄ mal so lang wie breit. Femur ventral 
(besonders basal) sehr dicht mit stumpfen kleinen Höckern bedeckt; Patella und Tibia 
dorsal wie lateral spärlich mit spitzen, kleinsten Zähnchen besetzt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken 
(Taf. V, Fig. 18). 

Färbung schwärzlich bis dunkelrostbraun; Cephalothorax an den hinteren Seiten- 
ecken mehr oder minder blaß gesprenkelt, median vor dem Augenhügel wenig blasser. 
Augenhügel blaßbraun, doch Augen und Augenringe schwarz. Scutum mit schwacher, 
nicht scharf begrenzter, bisweilen ganz blasser Mediangegend und jederseits des fast 
schwarzen Stachels einige weiße Sprenkelungen, die mehr oder minder längsgeordnet sind. 
Freie Dorsalsegmente braun, ihre Gelenkhäute weiß; freie Ventralsegmente braun, die 
Gelenkhäute weiß. Coxen pechbraun, ihre Ränder mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt. 
Mandibeln und Palpen ganz weißgelb. Beine: Trochantere blaß und dunkelbraun gefleckt; 
Grundfarbe der Beine rotbraun, doch Femur II mit 3 blassen (fast weißen) Pseudogelenken ; 
die übrigen Femora mit einigen deutlichen blassen Ringen und blassem Endring; Patellen 
blaß geringelt; Tibienbasis und Spitze (Paar I, III, IV) blaß geringelt; Tibia II mit 
ca. 15 schmalen weißen Ringen; alle Metatarsen mit vielen schmalen weißen Ringen; 
Tarsen weißlich. 

— Java (Tjibodas) — einige Exemplare — KRAEPELIN leg. — (Hamburg. Mus.). 


*Gagrellula albicoxa (Loman). ') 
(Taf. I, Fig. 40, Taf. II, Fig. 14 und Taf. III, Fig. 26.) 
Gagrella albicoxa, LOMAN 1892, Zool, Erg. Reise in Niedl. Indien (M. WEBER) Leiden III, p. 10 
Gagrella albicoxa, THORELL 1894, Bih. Svensk, Vetensk. Handl. 20. IV. 4, p. 21. 
Gagrella albicoxa, LOMAN 1905, Mitt. Hamburg. Mus. XXII, p. 30. 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 8,5, II 13, III 7, IV 10,5 mm lang. 
Bein I 37, II 62,5, III 34, IV 43 mm lang. 


Il 


') Die Varietät Gagrellula nivea (= Gagrella nivea) LOMAN »sieht wie beschneit aus«: d. h. 
jenes eine Exemplar ist auch auf den sonst dunklen Stellen der Rückseite (— spärlich —) weiß bepulvert. 
LoMAN 1904 gibt Gagrella albicoxa synonym mit Gagrella variegata Dorsch, (vergl. Eugagrella 


Körper dorsal fein granuliert, Scutum mit ı senkrechten, schlanken Dorsalstachel, 
der wellenförmig gerunzelt ist (Taf. III, Fig. 26). Bauchseite fein behöckert, außerdem 
Genitalplatte und Coxen mit spärlichen Haaren bewachsen; Coxenrandhöcker viereckig 
abgestumpft. 

Augenhügel wenigstens so hoch wie breit, basal stark verengt, rückgeneigt, 
vorn und hinten gerade, auch oben nur schwach gerundet: oben längsgefurcht und hier 
wie vorn und hinten vollkommen glatt, nur basal unter den Augen granuliert wie der 
Cephalothorax (Taf. I, Fig. 40). 

Mandibeln, Glied I dorsal mit kleiner Tuberkelgruppe. 

Palpen klein und zart, weichhaarig. Femur so lang wie Patella + Tibia, so 
lang wie Tarsus. Femur ventral mit bräunlich stumpfen Hockerchen; Patella mit kleiner 
Innenapophyse; Tibia kaum 3mal so lang wie breit; Tarsus doppelt so lang wie die 
Tibia. Patella dorsal und ventral (besonders die Apophyse) und Tibia dorsal wie ventral 
fein spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart. | 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung hell rostbraun, soweit nicht durch weißes Hautdrüsensekret überdeckt. 
Cephalothorax braun umrandet; um den dunkelbraunen Augenhügel eine weiße A förmige 
Zeichnung mit kleinen braunen Inseln. Rücken an den Rändern braun; Scutum jederseits 
dick mit weißem Drüsensekret belegt, die ein rostbraunes Medianband mit dem dunkel- 
braunen Medianstachel freiläßt und seitlich zwischen Coxa III und IV auf die Bauchseite 
übergeht, wo sie die blassen Ventralsegmente mehr oder minder dicht und Coxa IV ganz 
dick bedeckt, während Genitalplatte größtenteils und Coxen I, II III ganz von ihr frei- 
bleiben. Das rostbraune Medianband des Scutums trägt segmentweise wie auch die freien 
Dorsalsegmente je 2 äußerst feine blasse Pünktchen. — Mandibeln und Palpen gelbweiß. 
Beine blaßbraun bis gelblich, Patellen schwach gebräunt. 


— Java (Tankuban Prau) — 4 Exemplare — LOMAN det. (2 davon im Amsterdam). 


* Gagrellula atra (LOMAN). 
= Gagrellula atra, LOMAN 1893, Zool. Ergeb. Reise in Nied -Ost.-Indien (M. WEBER) Band III 
Leiden. p. 7. 
Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 10, II 20, III 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 46, II 66, III 44, IV 60 mm lang. 


Körper gewolbt, dorsal granuliert; Scutum ohne Segmentfurchen mit einem 
kraftigen aber schlanken, spitzen, nur basal rauh granulierten Dorsalstachel. Freie Ventral- 
segmente fein und dicht granuliert; Genitalplatte und Coxen rauh granuliert und mit kurzen 
starren Haaren dicht bedeckt. Coxen mit Randreihen deutlicher Hocker. 








variegata) an, doch lehrte die Nachuntersuchung der Amsterdamer Exemplare, daß die Chitinstruktur bei 
(7, albicoxa rauh höckerig, während sie bei G. variegata äußerst fein grübchenartig granuliert ist. Bei der 
großen Zahl der von G, variegata Dov. vorliegenden Exemplare stellte sich durchaus eine Verschiedenheit mit 
den 2 aus Amsterdam als albicoxa zur Verfügung stehenden Exemplaren heraus, und deshalb ebenso wie wegen der 
Tatsache, daß bei G. variegata immer 4, bei albicoxa nur 3 Pseudogelenke am Beinfemur II aufzufinden 
waren, muß Gagrella albicoxa zu Gagrellula n. g. und G, variegata Dot, zu Eugagrella gestellt werden, 


15* 


116 

Augenhügel von vorn basal verengt, oben so breit wie hoch, längsgefurcht; 
von der Seite senkrecht, vorn nur wenig höher als hinten, oben gerundet und hier 
(jederseits der Furche) mit einer Zähnchenreihe besetzt; basal unter den Augen entlang glatt. 

Mandibeln, Glied I dorsal mit einer Gruppe kleiner Tuberkeln; Glied II vorn 
spärlich behaart. Supramandibularfortsätze deutlich, schmal und scharf. 

Palpen einfach; Femur so lang wie Patella + Tibia, Tarsus etwas länger. 
Tibia etwa 3'/amal so lang wie breit; Patella apical verdickt, ohne Apophyse. Femur 
ventral mit kurzen kegelförmigen Stacheln; Patella dorsal und lateral bezähnelt; Tibia 
und Tarsus nur behaart, letzterer mit deutlicher, feiner Tuberkelreihe an der inneren 
Ventralseite. 

Beine lang und dünn; Femora bezáhnelt; nur Femur Il mit 3 Pseudogelenken. 

Farbung dorsal pechbraun bis schwarzlich. Cephalothorax vor dem Augenhiigel 
bis zur Stirnmitte mit einem schmalen, sehr undeutlich blasser braunen Langsstreif. Gelenk- 
haute der beiden hinteren Segmente des Cephalothorax und der Seiten des Scutums 
blaß gelblichbraun. Dorsalstachel und Augenhügel schwarz. — Mandibeln: Glied I braun, 
Glied II blasser gelblich wie die ganze Mundgegend, über der dorsal die beiden schwarzen 
Supramandibularfortsätze deutlich sichtbar sind. — Palpen: Femur und Patella pechbraun, 
Tibia basal und ventral pechbraun, apical blaßgelb; Tarsus bis auf die dunkelbraune 
Tuberkelreihe ganz blaßgelb, oder auch dunkel. — Beine einförmig pechbraun, apical blasser 
werdend, Tarsen fast gelblich. — Coxen mehr oder minder wie auch die Bauchsegmente 
(und die vorderen Seiten des Cephalothorax) mit schmutzig weißlichgrauem Haut- 
drüsensekret bedeckt. 


— Flores (Kotting) — 1 Exemplar (9?) — M. WEBER leg. — LOMAN det. 
(Museum Amsterdam). 

— Lombok (Sadjang, Tengengeak) — viele Exemplare (oh -+ Q) — J. ELBERT leg. 
(Sunda-Exp. Frankfurt a/M. 1909) — (Mus. Frankfurt a/M.). 


* Gagrellula scabra nov. spec. 
(Taf. 11, Fig. 17.) 


Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 7, II 13, HI 7, IV 10 mm lang. 
Bein I 29, Il 55, III 29, IV 40 mm lang. 


Körper mäßig gewölbt; Cephalothorax und Scutum rauh mit stumpfen Höckerchen 
dicht bedeckt; Scutum mit einem schlanken aber spitzen Dorsalstachel, der basal auch 
rauh behöckert ist. Freie Dorsalsegmente dicht behöckert wie das Scutum; freie Ventral- 
segmente auch rauh behöckert, aber spärlicher als die Dorsalsegmente. Genitalplatte 
und Coxen dicht mit spitzen Zähnchen besetzt. Coxenrandhöcker viereckig stumpf; 
Beintrochantere spinuliert. 

Augenhügel so hoch wie breit und senkrecht, vorn und hinten steil, basal 
verengt, hier glatt; oben längsgefurcht und hier jederseits der Furche mit spitzen 
Zähnchen besetzt. 

Mandibeln: Glied I dorsal tuberkuliert. 


Palpen: Femur so lang wie Patella |- Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
einfach ‘und ohne Apophyse; Tibia 2mal so lang wie breit. Femur ventral stark und 
dicht spitz bezähnelt. Patella und Tibia ganz und gar dicht mit spitzen Zähnchen 
besetzt. Tarsus rauh behaart. 

Beine dünn; Femora rauh bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung: Cephalothorax dick mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt, das nur 
einen feinen schwarzen. Strich vom schwarzen Augenhügel bis zur Stirnmitte freiläßt. 
Scutum ledergelb, die Furchen der Segmente durch feine dunkelbraune Querlinien ange- 
zeigt; außerdem vom Scutumvorderrand bis zum Hinterrand ein 2 mm breites, fast 
paralleles, schwarzbraunes Medianband, das vom schwarzen Dorsalhöcker aus in der Mitte 
hintereinander 4 ledergelbe Fleckchen trägt; neben diesen blaßgelben Flecken bisweilen 
jederseits (segmentweise) ein winziges, kaum erkennbares weißes Pünktchen. Freie Dorsal- 
segmente ledergelb, median dunkler. Bauch schmutzigweiß, mehr oder minder mit 
weißem Drüsensekret bedeckt. Coxen basal blaßgelb, apical tief dunkelbraun, meist mit 
weißem Drüsensekret bedeckt. Beine einfarbig braun, die Pseudogelenke an Femur II 
blaß geringelt. — Mandibeln blaßgelb; Palpen blaBgelb, doch Patellenbasis und Tarsen- 
spitze schwach gebräunt. | 

— Hainan — ı Exemplar — GROUVELLE leg. 1909. — (Museum Paris). 


* Gagrellula ferruginea (LOMAN). 
= Gagrella ferruginea, LOMAN 1902, Zool, Jahr. Syst. XVI. 2. p. 176. 
Körper 5 (9) — 7 Y mm lang; Beinfemur I 9, II 17, MI 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 39, II 89, III 37, IV 53 mm lang. 

Körper stark gewölbt; oben ganz und gar sehr fein granuliert. Freie Ventral- 
segmente glatt; Genitalplatte und Coxen fein granuliert und spärlich fein behaart. Coxen 
mit Randreihen 4eckiger Höcker besetzt. Scutum mit einem spitzen und dünnen, glatten 
Stachel, der apical wenig rückgebogen ist. 

Augenhügel von der Seite wenig rückgeneigt, vorn so hoch wie hinten, so lang 
wie hoch, oben wenig gewölbt und hier mit feinen Zähnchen besetzt oder auch fast glatt, 
doch dann wenigstens vorn oben mit 3—4 kleinen Tuberkeln; vorn und hinten ist der 
Augenhiigel immer glatt. Von vorn gesehen basal verengt, oben so breit wie hoch und 
deutlich längsgefurcht. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt oder mit ı winzigen spitzen Tuberkel; Glied II 
ganz kahl. Supramandibularfortsätze klein und stumpf. 

Palpen: Femur ventral stumpf und spärlich behóckert; Patella einfach und ohne 
Apophyse, lateral und dorsal bezáhnelt; Tibia und Tarsus nur behaart; Tibia 3 mal so 
lang wie breit; Tarsus 2mal so lang wie die Tibia. 

Beine sehr lang und dünn. Trochantere und Femora bezähnelt; nur Femur II 
mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung hellbraun rostfarben oben, unten hell braungelb bis gelblich weiß; 
auf dem Scutum ein breiter dunkler brauner, rostfarbener Längsstreifen, der sich auf den 
freien Dorsalsegmenten wieder verliert. Coxen wie die übrige Bauchseite fahlgelb, ebenso 


Ate 
die Trochantere. Füße gelbbraun, doch die Basalknöpfe der Femora pechbraun bis 
schwarz, Femora und Tibien (besonders bei Paar II) an der Spitze viel heller. — Augen- 
hügel blaßbraun wie der Körper, doch Augen und Augenringe breit schwarz, getrennt 
durch die blaßgelbe Längsfurche. — Mandibeln und Palpen ganz blaßgelb. 


— China (Canton) — 5 Exemplare — W. HELMBERG leg. — LOMAN det. 
(Type). — (Hamburger Museum). 
— Central-Japan (Mizukosisan) — viele Exemplare — LENZ leg. — LOMAN det. 


(Type). — (Hamburger Museum). 


* Gagrellula unicolor nov. spec. 
(Taf. I, Fig. 46 und Taf. IV, Fig. 34.) 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 10, II 20, III 9, IV 17 mm lang. 
Bein I 49, Il 95, III 44, IV 62 mm lang. 


Körper (Cephalothorax und Scutum) fein lederartig granuliert; freie Dorsal- 
segmente glatt. Scutum ohne Querfurchen und mit einem schlanken, kurzen, aber spitzen 
und glatten Dorsalstachel. Freie Ventralsegmente glatt, aber jedes mit einer Querreihe 
feiner, buckelartiger Höcker. Genitalplatte und Coxen rauh mit Höckern besetzt; 
Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft (Taf. IV, Fig. 34). 

Augenhügel wenig rückgeneigt, deutlich gefurcht, oben und hinten gerundet, 
vollkommen glatt; so hoch wie breit und basal verengt (Taf. I, Fig. 46). 

Mandibeln, Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze äußerst klein und 
undeutlich (fast fehlend). 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Tarsus ı'/s mal so lang wie der 
Femur. Femur ventral und lateral stark, aber ungleichmäßig bezähnelt; Patella einfach 
und ohne Apophyse, dorsal stark bezáhnelt; Tibia 2's: mal so lang wie breit und lateral 
wenig bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung dorsal wie ventral braun, nur die Gelenkhäute bisweilen blasser und 
der Cephalothorax vor dem Augenhügel (wie auch die Seiten des Abdomens) mit einigen 
sehr undeutlichen, bogigen, blasser braunen Stricheln und (nicht Sekret-) Flecken. Augen- 
hügel mit blasser Furche, sonst schwarz wie der Dorsalstachel und die Beintrochantere. 
Freie Ventralsegmente blaß rostfarben, doch die Tuberkelquerreihen schwarzbraun. Coxen 
und Genitalplatte schwarzbraun, Coxenränder bisweilen mehr oder minder dicht mit 
weißlichem Hautdrüsensekret bedeckt. Beine einfarbig braun. Alle Palpenglieder einfarbig 
hell rostfarben; Mandibeln blaß rostfarben. 

— Indien (Ootacamund) — 2 Exemplare (Brit. Mus. London). 


* Gagrellula virescens nov. spec. 
Körper 3 mm lang; Beinfemur I 7, II 14, III 6, IV 9 mm lang. 
(Die übrigen Beinglieder teilweise abgebrochen und verloren.) 
Körper dorsal (Scutum) lederartig, fast glatt, doch Scutum mit Querreihen feiner 
Grübchen, die Segmente anzeigend. Scutum mit einem sehr kurzen und schlanken, nur 


Se 


basal fein granulierten Dorsalstachel. Freie Dorsal- wie Ventralsegmente glatt. Genitalplatte 
und Coxen fein und nicht rauh granuliert; Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel so hoch wie breit; vorn, oben und hinten gerundet, vollkommen 
glatt, nicht gefurcht, basal wenig verengt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze klein und stumpf. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Alle. 
Palpenglieder spärlich behaart, nicht bezähnelt bis auf den Tarsus, der eine feine ventrale 
Zähnchenreihe trägt. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung ganz und gar blaßgelb, doch liegt über den harten Chitinteilen des 
Rückens wie auch der Bauchseite ein grünglänzender (aber nicht metallisch-schimmernder) 
Schein, der um so dunkler ist, je härter die betreffenden Chitinteile sind. Beine einfarbig 
dunkelbraun, einschließlich der Trochantere. Mandibeln und Palpen einfarbig blaßgelb. 


— Indien (Ootacamund) — 2 Exemplare — (Brit. Museum London). 


Eugagrella nov. gen.') 


== Gagrella, THORELL 1889, Ann. Mus, civ. Genova XXVII, p. 641 (ad part.). 

= Gagrella, THORELL 1891, Ann, Mus. civ. Genova XXX, p. 715 (ad part.). 

= Gagrella, LOMAN 1892, Zool. Erg. Reise in Niederl. Indien (WEBER) Leiden III, p. 9 (ad part.). 
= Gagrella, LOMAN 1904, Mitt. a. d. Nat. hist. Mus, Hamburg XXII, p. 30. 

Augenhügel oben breiter als hoch, basal verengt, oben glatt oder fast glatt, bis- 
weilen basal unter den Augen entlang bezähnelt oder rauh granuliert. — Scutum mit 
ı—2 schlanken Dorsalstacheln. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. Beine sehr lang 
und dünn; nur Femur IJ mit 4 Pseudogelenken, Femur I, IH und IV ohne Pseudogelenke. 


(Type: Eugagrella variegata [DoL.)) 


1. Alle Palpenglieder nur behaart, nicht bezähnelt; Körperfarbe mehr oder 


minder rostfarben braun rufescens. 
— Wenigstens Palpenfemur ventral-basal, wenn nicht der ganzen Lange ven- 
tral bezähnelt 2 


1) Die drei Species Eugagrella rufescens ‘= Gagrella rufescens THORELL), Eugagrella 
Stoliczkae (= Gagrella Stoliczkae WITH) und Eugagrella paupera (= Gagrella paupera WITH) habe 
ich nicht gesehen, habe also auch die Zahl der Pseudogelenke an Beinfemur TI nicht feststellen können. Wenn 
ich sie trotzdem dem Genus Eugagrella einreihe, so geschieht es aus folgenden Grtinden: Fiir Gagrella 
Stoliczkae WiTH gibt WITH 1903 die Verwandtschaft mit Gagrella rufescens THOR. an, welche in Struktur 
des Körpers und der Gliedmaßen der Gagrella laticlavia THOR. ähnelt, wie in den Bestimmungstabellen von 
THORELL 1889 und 1891 und WITH 1903 zum Ausdruck kommt. Ferner ist Gagrella paupera WITH ähnlich 
in Struktur und Färbung der Gagrella rufescens Thor. Da nun Gagrella laticlavia THOR. am Bein- 
femur II 4 Pseudogelenke aufweist, wie an dem vorliegenden Exemplar ex typ. THORELL festgestellt wurde, habe 
ich auch obige drei nicht gesehenen Arten zu Eugagrella n. g. gestellt. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, 
daß sie zu anderen Genera der Gagrellinen (z. B. Gagrella, Metagagrella, Maindronia, Gagrellula 
oder Hologagrella) gerechnet werden müssen, wenn sich eine andere Anzahl der Pseudogelenke an Bein- 
femur Il, oder I, III oder IV herausstellen sollte. 


120 

2. Scutum mit 2 Dorsalstacheln; (Körperfarbe blaßbraun) paupera. 
— Scutum nur mit ı Dorsalstachel 3 
3. Augenhügel basal unterhalb der Augen mit je einer Reihe spitzer, auf- 

warts gebogener Zahnchen; Scutum braun mit schwarzen Querbändern Stoliczkae. 
— Augenhiigel unterhalb der Augen nicht mit solch deutlicher Zähnchen- 

reihe, sondern glatt oder höchstens fein granuliert und dann so in die 

Granulation des Cephalothorax übergehend 4 
4. Augenhügel gänzlich tiefschwarz und sich scharf abhebend gegen den 

meist dick mit weißem Hautdrüsensekret bedeckten Cephalothorax; auch 

Scutum und Bauch meist dick mit weißem Sekret bedeckt | variegata. 
— Augenhügel blaßbraun, nur Augen und Augenringe schwärzlich. Cepha- 

lothorax nicht dick mit weißem Sekret bedeckt; auch Scutum blaß gelblich, 

mehr oder minder dunkel gesprenkelt 5 
5. Scutum goldgelb bis blaßbraun mit einer nur angedeuteten dunkelbraunen 

medianen Fleckenreihe; Bauch schmutzig weiß, mehr oder minder mit 

weißem Sekret bedeckt; Coxen weiß, fein braun gesprenkelt, die Rand- 

höckerreihen und zwei mediane Längsstriche tief dunkelbraun laticlavia. 
— Scutum rotbraun; jedes Segment mit einer Querreihe unregelmafiger, 

sehr kleiner, blasser Fleckchen; Bauch gelbbraun, die Seitenrander der 

Coxen dunkler gebräunt; die Medianstriche an den Coxen fehlen celerrima. 


*Eugagrella variegata (DOLESCHAL). ') 
(Tafel II, Fig. 18, d.) 


== Phalangium variegatum, DOLESCHAL 1859, Verh. Naturk. Ver. N. J. Act. Soc. Sci. Indo — 
Neerl. V, p. 5. 

= Phalangium testaceum, YOLESCHAL 1859, ebenda, 

Phalangium viride, DOLESCHAL 1859, ebenda. 

Gagrella vestita, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX, p. 715. 

= Gagrella variegata, THORELL 1894, Bih. K. Svensk. Acad. Handl. vol. 20. IV. No. 4, p. 21. 

= Gagrella varicgata, LOMAN 1904, Mitt. a. d, Nat, hist. Mus. Hamburg XXII, p. 30. 


d Körper 3—4 mm lang; Beinfemur I 10, II 19, III 9, IV 12 mm lang. 
Bein I 49, II 91, III 45, IV 62 mm lang. 


o Körper 6 mm lang; Beinfemur I 10, II 19, HI 9, IV 13 mm lang. 
Bein I ?, H ?, III ?, IV ? mm lang. 


Körper dorsal (besonders das Scutum) fein granuliert; Scutum mit einem spitzen 
und schlanken, nicht granulierten, doch stark quer gerunzelten Dorsalstachel. Freie 


1) LOMAN 1904 gibt folgende Charakteristik der Färbung: 

»Nur wenige Tiere besitzen die dunkel braunschwarze Grundfarbe, viele haben an einzelnen Stellen 
des Rückens, der Coxae, oder der Trochantere winzige weiße oder grünliche Punkte; andere zeigen schon hie 
und da größere weiße Stellen, die aus Zusammenfließung kleinerer entstanden sind; noch andere haben schon 
den ganzen Cephalothorax oder Teile der Coxae bedeckt; endlich gibt es, die am Rückenschild grünlich gefärbt, 


121 
Dorsalsegmente lederartig, fast glatt; freie Ventralsegmente glatt. Coxen und Genital- 
platte rauh granuliert; Coxenrandhöcker viereckig abgestum »ft. 

Augenhügel so hoch wie lang, wenig rückgeneigt, vollkommen glatt und deutlich 
längsgefurcht; oben breiter als hoch, basal verengt und unter den Augen entlang rauh. 

Mandibeln: Glied I dorsal mit einigen winzigen Zähnchen. 

Palpen lang und dünn; Femur ventral der ganzen Länge nach bezähnelt (S) 
oder nur basal stumpf behöckert (9); Patella und Tibia dorsal und lateral (Tibia auch 
spärlich ventral) bezähnelt (S) oder nur fein beborstet (9); Patella mit dreieckig ver- 
dicktem Innenwinkel, aber ohne deutliche Apophyse; Tibia 2'/2 mal so lang wie breit; 
Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit 4 Pseudogelenken. 

Färbung: folgende Unterschiede beim Y und q: & Körper dorsal schwarz, 
doch Cephalothorax dick mit weißem Hautdrüsensekret überdeckt, aus dem nur der 
schwarze Augenhügel hervorsieht. Scutum schwarz oder schwarzbraun (bisweilen blaß- 
rotgelb) aber desgleichen wie auch die freien Dorsalsegmente mit weißem Drüsensekret 
mehr oder minder dick überdeckt, sodaß nur der schwarze Dorsalstachel daraus hervor- 
sieht; (die freien Dorsalsegmente bleiben bisweilen fast frei vom Driisensekret). — Bauch 
mehr oder minder ganz mit weißem Drüsensekret überdeckt, sodaß die schwarze oder 
schwarzbraune Farbe der freien Ventralsegmente, Genitalplatte und Coxen kaum noch 
durchscheint (besonders dick liegt das weiße Drüsensekret zwischen Coxa III und IV). 
Beine rostgelb einfarbig, nur Trochantere schwarz. Mandibeln blaßgelb; Palpen blaßgelb, 
Femur und Patella nebst Tibienbasis bisweilen dunkel gebräunt. 


o Chitin des Rückens schwarz bis schwarzbraun. Cephalothorax dunkel und 
hellbraun gesprenkelt aber mehr oder minder (meist aber sehr dick und vollkommen um 
den schwarzen, bisweilen blaß gefurchten Augenhügel herum) mit weißem Hautdrüsen- 
sekret bedeckt (bisweilen bleibt ein feiner Strich von der Stirnmitte zum Augenhügel hin 
schwarz frei und ebenso das letzte Cephalothoracalsegment). — Scutum schwarz oder 
schwarzbraun, sein Stachel glänzend schwarz und Seiten wie die Gegend zwischen Scutum 
und Bauch scharf weißgelb. Scutum um den Dorsalstachel herum entweder ganz dick 


an den Coxae und vorn auf dem Cephalothorax unregelmäßig mit weißen Stellen bewachsen sind. Einzelne 
Exemplare sehen ja förmlich wie beschneit aus, Bauch und Rücken sind gleichmäßig wie mit fettigem Staub 
bedeckt. Nur die langen Füße, die Palpen, die beweglichen Mundteile, der Augenhügel und der Rückendorn 
scheinen immer frei zu bleiben.e — Augenhügel ganz schwarz oder pechbraun (oder bisweilen basal und zwischen 
den Augen blaßbraun — besonders bei eben gehäuteten Exemplaren). Mandibeln blaßgelb, schwach bräunlich 
angelaufen (G'), immer vollkommen blaßgelb bis auf die schwarzen Klauen (9). —- Palpen: Femur, Patella und 
Tibia gebräunt bis schwarzbraun, Tarsus blaßgelb (c') oder alle Palpenglieder blaßgelb (2). — Trochantere 
der Beine schwärzlich, — Beine gebräunt bis pechbraun, Tarsen heller (8) oder alle Bcinglieder blaßbraun 
bis gelblich (Q). 

LoMAN gibt 1904 die von ihm als Gagrella albicoxa beschriebene Gagrellula albicoxa aus Java 
als synonym mit »Gagrella variegatae Doı. an. Der Dreizahl ihrer Pseudogelenke an Beinfemur II nach 
muß diese Spezies aber von Eugagrella (Gagrella) variegata mit 4 Pseudogelenken abgetrennt werden, 
auch allein schon wegen der durchaus verschiedenen Chitinstruktur bei beiden Tieren (vergl. Gagrellula 


albicoxa). 


16 


mit weißem Drüsensekret bedeckt oder nur überstreut. — Bauchsegmente, Gcnitalplatte 
Coxen, Beine, Mandibeln und Palpen gefärbt wie beim cd. 


— Java — DOLESCHAL desc. 

— Java (Tjibodas) — 2 ch BECCARI leg. — THORELL det. (vestita). 

— Java (Preanger) — 7 d, 3 q — WARBURG leg. — LOMAN det. (Mus. Hambg.). 

— Java (Salak) — viele Y + Q + juv. — KRAEPELIN leg. — LOMAN det. 
(Museum: Hamburg). 


* Eugagrella celerrima (LOMAN). !) 
(Taf. 1, Fig. 25.) 
= Gagrella celerrima, LOMAN 1892, Zool. Ergebn. Reise in Niederl. Indien (WERER), Leiden 
Band III (Sep.-Abdruck: Opilion. a. Sumatra, Java u. Flores; p. 9). 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 12, II 21, III 9, IV 13,5 mm lang. 
(Da die Tarsen den Beinen zum größten Teil fehlen, lassen 
sich die Beinmaße nicht angeben.) 


Körper dorsal stark granuliert, ventral fast glatt (hintere Ventralsegmente) nach 
vorn zu (Genitalplatte und vordere Ventralsegmente) spärlich granuliert; Coxen deutlich 
granuliert; Scutum mit ı senkrechten, nur basal granulierten, spitzen und schlanken Stachel, 
Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel nach hinten geneigt, basal stark verengt; von der Seite vorn so 
hoch wie lang, hinten wenig niedriger, hier und oben schwach gerundet und oben ganz 
glatt, nur vorn und am Grunde unter den Augen fein granuliert; von vorn sehr hoch, 
oben breiter wie hoch und gefurcht, basal nur halb so breit wie hoch. 

Mandibeln klein; Glied I dorsal mit kleiner Tuberkelgruppe; Supramandibular- 
fortsätze sehr klein und wenig deutlich. 

Palpen kurz und dünn; Femur ventral stark, aber stumpf behöckert, Patella und 
Tibia auf ihren ganzen Flächen so behöckert, nur Tarsus behaart; Patella apical kaum 
verdickt, ohne Apophyse, so lang wie die Tibia; Tibia kaum 3 mal so lang wie breit, 
Tarsus etwas länger als Patella -+ Tibia. 

Beine sehr lang und dünn; Femora und Tibien spinuliert, erstere basal mit 
deutlicher Körnchengruppe; Trochantere rauh granuliert, nicht spinuliert; Coxen mit 
Randreihen abgestumpfter Höcker; nur Femur II mit 4 Pseudogelenken. 

Färbung: Riickenoberfliche rostbraun (Gelenkhäute zwischen den Segmenten 
heller); auf jedem Segment eine Querreihe unregelmäßiger, blasser, sehr kleiner Fleckchen, 
außerdem die Rückseite mehr oder minder mit weißlichem Hautdrüsensekret bepulvert. — 
Augenhügel blaßbraun, Augen und Augenringe schwarzbraun. — Dorsalstachel von der 
Farbe des Scutums, nur die Spitze etwas dunkler. — Ganze Ventralseite blaß gelbbraun, 
die Seitenränder der Genitalplatte und die Coxenränder dunkler gebräunt. — Mandibeln 
blaßgelb, ebenso die Palpen, nur die stumpfen Höckerchen an der Femurventralseite dunkler 


— u. e —Á — rm 





1) Der nach LOMAN nicht spitze Dorsalstachel erwies sich bei der Nachprüfung der Amsterdamer Type 
als abgebrochen oder abgenutzt. 


ar 


gebräunt — Beine blaßgelb, die Trochantere dunkler fleckig gebräunt wie auch die 
Körnchengruppe an der Basis der Femora. 


— Java (Tjibodas) — 1Exempl. — M. WEBER leg. — LOMAN det. — 
(Mus. Amsterdam) (vidi typ.). 


* Eugagrella laticlavia (THORELL). ’) 
(Taf. IV, Fig. 41.) 


= Gagrella laticlavia THORELL 1889, Ann, Mus. civ, Genova XXVII, p. 641, 
== Gagrella mirabilis WITH 1903, Journ. Linn. Soc. London XXVIII, p. 497.7) 
Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 10, II 20, III 10, IV 14 mm lang. 
Bein I 46, II 90, III 42, IV 62 mm lang. 


Körper dorsal sehr grob granuliert, sowohl der Cephalothorax wie das Abdomen 
einschließlich des einen langen und spitzen Dorsalstachels (Taf. IV, Fig. 41). Bauch- 
segmente glatt, jedoch Genitalplatte und besonders die Coxen dicht und rauh behöckert. 
Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel wenig rückgeneigt, oben glatt und nackt, von vorn oben wenig 
breiter als hoch, basal verengt, von der Seite vorn und hinten gerade, nicht gerundet, 
nur oben leicht gerundet. 

Mandibeln klein und dünn; Glied I dorsal mit feiner Zähnchengruppe. Supra- 
mandibularfortsátze groß und dreieckig, in 1—2 spitze Zähnchen endigend, ihre Außen- 
kanten glatt. 

Palpen lang und dünn; Femur ventral fein tuberkuliert oder granuliert; Patella 
ohne Innenapophyse, einfach und apical nur sehr wenig verdickt, innen fein tuberkuliert; 
Tibia 2'/ mal so lang wie breit, innen spärlich bezáhnelt oder (bei anderen Exemplaren — 
wahrscheinlich d') glatt; Tarsus nur kurz behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora stark bezähnelt; nur Femur II mit 4 Pseudo- 
gelenken. 

Färbung: (Die von THORELL 1889 angegebene Zeichnung differiert wesentlich 
von dem Exemplar der Collection FEA (THORELL det.), welches sich im Hamburger 
Museum befindet. Dieses Exemplar weist folgende Färbung auf): Cephalothorax vorn und 





-— — -m 


1) Das eine von WITH 1903 als Gagrella mirabilis beschriebene Exemplar, welches er aus dem 
Kopenhagener Zool. Museum als Gagrella laticlavia THORELL erhielt, stimmt in der von ihm angegebenen 
Diagnose genau mit dem einen Exemplar des Hamburger Museums überein, welches auch als Gagrella laticlavia 
THORELL ‘der Collection FEA (Mooleyit) von THORELL selber signiert worden ist, läßt also die von THORELL 
1889 für Gagrella laticlavia angegebene Diagnose nicht zu. WITH 1903 spricht sich für einen Irrtum in 
Bezug auf das Kopenhagener Exemplar aus und stellt deswegen die besondere Spezies Gagrella mirabilis 
auf. Da aber bei dem Hamburger, von THORELL selber als laticlavia bezeichneten Exemplar derselbe Irrtum 
vorliegen würde, so wird die von THORELL 1889 angegebene Diagnose ungenau und unvollständig oder nicht 
ausreichend sein. Es ist dann Gagrella laticlavia THORELL (1889) synonym Gagrella mirabilis WiTH 
(1903) zu setzen und die Diagnose nach WITH würde die richtigere sein. Obige Diagnose ist von dem Ham- 
burger, von THORELL selber als Gagrella laticlavia bezeichneten Exemplar der Collection Fea (Mooleyit) 
aufgestellt. 


16° 


124 





seitlich vom blaßbraunen Augenhügel (Augen und Augenringe dunkelbraun) weiß mit 
feinen braunen Sprenkeln und einer dunkelbraunen Medianlinie, die vom Augenhügel bis 
an den Stirnrand reicht. Supramandibularfortsätze weiß, fein dunkelbraun berandet. 
Cephalothorax hinter dem Augenhügel dunkelpechbraun, nicht weiß. — Scutum goldgelb 
bis blaßbraun mit einer nur angedeuteten dunkelbraunen medianen Fleckenreihe, in deren 
Mitte der dunkelbraune Stachel steht. Bauch schmutzig weiß, mehr oder minder mit 
Hautdrüsensekret bedeckt; die Bauchsegmente durch feine dunkelbraune Querlinien 
angezeigt. Coxen weiß, fein braun gesprenkelt, die Randhöckerreihen und zwei mediane 
Längsstriche auf jeder tief dunkelbraun. Trochantere schwarz, die übrigen Beinglieder 
lederbraun, nicht gefleckt oder geringelt. Mandibeln blaßbraun, teilweise dunkler gebräunt; 
Palpen dunkelbraun, bis auf die blaßbraunen Tarsen. 


— Birma — (Mooleyit) etliche Exemplare — FEA leg. — THORELL det. — 
Ein Exemplar der Coll. FEAE von THORELL det. im Hamburger Museum. 


Eugagrelia rufescens (THORELL). 


= Gagrella rufescens, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 645. 
= Gagrella rufescens, WITH 1903, Journ, Linn. Soc. XXVIII, p. 496. 
(Diagnose nach THORELL:) 
d Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 7,3, 11 12,5, Il 7 , IV 9,5 mm lang. 
Bein I 32,5, H 64 , Ill 32 , IV 45 mm lang. 
ọ Körper 5 mm lang; Beinfemur I 7,5, II 14,3, III 7,3, IV 11 mm lang. 
Bein I 33 , II 74 , III 33 , IV 48.8 mm lang. 


d Körper oben dicht und sehr fein granuliert, rauh, ventral desgleichen mehr 
oder weniger granuliert. Scutum mit einem kurzen, dünnen und glatten Stachel. Cephalo- 
thorax seitlich mit mehreren Eindrücken. 

Augenhügel mäßig hoch, wenig rückgeneigt und glatt, längsgefurcht; von vorn 
basal verengt, oben fast doppelt so breit wie hoch; von der Seite oben mäßig gerundet; 
vorn gerade und hier so hoch wie lang, hinten wenig niedriger. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen lang und unbewehrt; Tarsus etwas länger als der Femur; dieser etwas 
kürzer als Patella + Tibia; Patella mit verdicktem Innenwinkel an der Spitze; Tibia etwa 
2'/2mal so lang wie breit. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung: Dorsal dunkel rostfarben oder gelbbraun, ventral einschließlich der 
Coxen blasser. Jederseits des Augenhügels ein schwarzer Fleck. Die Augen und der 
Dorsalstachel schwarz. — Mandibeln gelb, etwas bräunlich angelaufen. Palpenpatella und 
Tibienbasis schwarz, Femur dunkel gebräunt, Tarsus heller erdfarben, nur seine Spitze 
schwärzlich. Beine schwarz, apical breit heller braun, Coxen unten gelbbräunlich, 
Trochantere ganz schwarz. 

o wie g. nur Palpenpatella mit deutlicher Innenapophyse. Färbung vom g 
verschieden: 


125 

Färbung: Vorderer Teil des Cephalothorax blaß erdfarben, die eingedrückten 

Stellen dunkler braun; hinter dem Augenhügel 2 schmale schwarze Querbinden. Abdomen 

oben erdfarben braun, hintere Hälfte breit dunkel gebräunt, Seitenränder mit je 3 kleinen 

weißlichen Flecken. Dorsalstachel schwarz. Bauch einschließlich der Coxen blasser. 

Mandibeln und Palpen wie beim d. — Beine: Coxen blaßbraun, Trochantere und Femur- 

basen schwarz, die übrigen Glieder mehr oder minder braun, schwarz geringelt; Femora 
mit breitem schwarzen Endring, Tibien mit 2—3 solchen Ringen. 

— Birma (Mt. Mooleyit, 600 — 1900 Meereshöhe) — FEA leg. (2 Y + 1 q) — 

THORELL det. 


Eugagrella Stoliczkae (Wrrti). ”) 
= Gagrella Stolicckae, WITH 1903, Journ, Linn. Soc. XXVIII, p. 497. 
(Diagnose nach WITH); 
Körper 6 mm; Beinfemur I 8, II 14, III 7,5, IV 11,5 mm lang. 
(Beinmaße nicht angegeben!) 


$ Cephalothorax fast dreieckig; Körper dorsal nicht eben dicht granuliert; der 
eine Dorsalstachel ist granuliert. Freie Dorsalsegmente, Genitalplatte und Coxen winzig 
granuliert. Freie Ventralsegmente glatt. Cephalothorax mit seitlichen Eindrücken. 

Augenhügel von der Seite niedrig und convex, oben glatt und behaart, aber 
vorn unterhalb der Augen mit je einer Reihe spitzer, aufwärts gebogener Zähnchen; von 
vorn ı!/s mal so breit wie hoch und basal kaum verengt. 

Mandibeln: Glied I oben granuliert. Supramandibularfortsätze bezähnelt. 

Palpen: Femur länger als Patella + Tibia, doch kürzer als der Tarsus, dorsal vor 
der Patella und ventral bezähnelt. Tibia und Patella bezähnelt; Tibia 21/2: mal so lang 
wie breit. 

Beinfemora bezähnelt. 

Färbung: Dorsalseite braun; Scutum mit schwarzen, die Segmente andeutenden 
Querbändern. Färbung vorn und hinten heller, wie auch die Ventralseite. Dorsalstachel 
schwarz. Mandibeln und Palpen gelbbraun. Trochantere und Basen der Femora der 
Beine schwarz; die übrigen Beinglieder hellbraun mit dunkleren Patellen. Gelenkhäute 
zwischen Trochanteren und Coxen weiß. 

— Tenasserim (Indien) — 1 9 — WITH det. 


Eugagrella paupera (WITH). 
= Gagrella paupera, WITH 1905, Boll. Mus. Zool. Torino XX. 509, p. 7. 
(Diagnose nach WITH): 
Körper 5 mm lang, Beinfemur I 13, II 22, III 12, IV 16 mm lang. - 
(Beinmaße nicht angegeben.) 


Cephalothorax fein granuliert; vorn in der Mitte fast glatt. Scutum quergefurcht 
und wie auch die freien Dorsalsegmente granuliert. Freie Ventralsegmente fast glatt; 


" WITH 1903 hebt hervor: Gagrella Stoliczkae ähnelt sehr Gagrella rufescens THORELL. 


126 
Genitalplatte und Coxen (I) stark rauh granuliert. Scutum mit 2 Dorsalstacheln; der 
vordere ist der kürzere. 

Augenhügel von vorn etwa so hoch wie oben breit, basal verengt; von der 
Seite fast senkrecht und vorn viel höher als hinten, vorn gerade, hinten gerundet und 
hier so hoch wie lang. Oben tief längsgefurcht und fast glatt, nur vorn oben mit einigen 
wenigen feinen Zähnchen besetzt. Vorderflache, weniger die Hinterfläche des Augenhügels 
ist mit kleineren Zähnchen besetzt. 

Mandibeln: Glied I dorsal mit einigen kleinen Tuberkeln. Supramandibular- 
fortsätze klein und nach außen hin spinuliert. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, doch kürzer als der Tarsus; Femur 
ventral der ganzen Lange nach mit starken Zahnchen besetzt, ebenso dorsal an der Basis 
und Spitze mit Tuberkelgruppe; Patella (besonders innen) und Tibia mit Zahnchen besetzt. 
Patella einfach und ohne Apophyse. Tibia kaum 2 mal so lang wie breit. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung des Körpers blaßbraun; das Scutum hat undeutliche gelbe Flecken. 
‘Beine braun; Mandibeln und Palpen gelbbraun. 

— Borneo-Sarawak (Mt. Matang) — 1 Exemplar (verletzt) — WITH det 





Hologagrella nov. gen. 
= Gagrella, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. Bd, 16, Hft. 2, p. 175 (ad part.\. 

Augenhiigel so hoch wie breit, basal wenig verengt, oben wenig gefurcht, nicht 
bezähnelt, sondern nur granuliert oder fein spärlich behaart. — Scutum mit einem spitzen 
und schlanken, diinnen Dorsalstachel, (der bei den erwachsenen Tieren oft abgenutzt ist 
und daher stumpf erscheint). — Coxenrandhöcker dreispaltig oder dreispitzig. — Beine 
sehr lang und dünn; nur Femur II mit 5 Pseudogelenken, Femur I, III und IV ohne 
Pseudogelenke. 

(Type: Hologagrella reticulata nov. spec.). 


1. Mandibeln Glied I dorsal mit breiter Tuberkelplatte, Glied II frontal mit 
mehreren spitzen Zähnchen. Segment I und II der Scutums jederseits 


mit 2—3 scharf weißen (nicht Sekret-) Flecken reticulata. 
— Mandibeln Glied I dorsal gänzlich glatt; Glied II frontal glatt mit einigen 

feinen Härchen. — Scutum nicht so gefleckt, Körper einfarbig, mehr oder 

minder gelbbraun, kaffeebraun bis dunkelbraun luzonica. 


*Hologagrella reticulata nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 1, Taf. IV, Fig. 23, 24 und 25 und Taf. I, Fig. 45.) 
Körper 5,5; Beinfemur I 9,5, II 19,5, III 9,5, IV 12,5 mm lang. 
(Die Tarsenglieder der Beine fehlen mehr oder weniger). 
Körper dorsal wie ventral dicht bedeckt mit feinem Netzwerk stumpfer Hockerchen 
(so Cephalothorax, Augenhiigel, Scutum nebst Stachel, freie Dorsal- und Ventralsegmente, 


el: 


Genitalplatte, Coxen und Trochantere nebst Femurbasen). Scutum weich mit deutlichen 
Querfurchen, die die Segmente andeuten; auf Segment 2 ein schlanker Dorsalstachel. 
Coxen mit Randreihen 3 spitziger Höcker (Taf. IV, Fig. 25). 

Augenhügel so hoch wie breit, basal wenig verengt und oben kaum gefurcht; 
gänzlich unbewehrt und unbehaart, doch auch nicht glatt, sondern ebenso wie der übrige 
Körper fein netzartig granuliert (Taf. I, Fig. 45). 

Mandibeln: Glied I dorsal mit breiter Tuberkelplatte; Glied IT frontal mit mehreren 
spitzen Tuberkeln (Taf. IV, Fig. 24). Supramandibularfortsätze stumpf dreieckig, aber 
ganz fein spinuliert 

Palpen (Femur, Patella und Tibia) ganz und gar dorsal wie ventral dicht 
spinuliert, Zähnchen ventral stärker als dorsal. Patella apical verdickt, ohne deutliche 
Apophyse. Tibia 2'/2mal so lang wie breit. Tarsus behaart, aber ventral mit 7—8 
größeren Zähnchen (Taf. IV, Fig. 23). 

Beine (Femora, Patellen und Tibien) bezähnelt; nur Femur II mit 5 Pseudogelenken. 

Färbung rotbraun. Chitinfarbe ist blaßgelb, diese Farbe wird aber vollkommen 
verdeckt durch dıe feine rauhe dunkelbraune Höckerstruktur, sodaß Rücken und Bauch 
dunkel rostbraun aussehen. — Cephalothorax mit einigen dunkleren und helleren Sprenkeln 
beiderseits schräg vor dem Augenhügel, der zwischen den Augen breit blaß ist. Am 
Stirnrand eine ganz feine (den Augenhügel nicht erreichende) blaßgelbe Gabelzeichnung, 
die dadurch entsteht, daß auf ihr das Höckernetzwerk fehlt. — Scutum median (besonders 
um den schwarzbraunen Dorsalstachel) dunkler braun. Die einzelnen Scutumsegmente 
wie auch die beiden letzten Cephalothoraxsegmente und freien Dorsalsegmente mit mehr 
oder minder regelmäßigen Querreihen blasser Sprenkelungen. Scutumsegment I und II 
an den Seiten je mit 2—3 scharf weißen (nicht Sekret-) Flecken. Bauch blasser rostfarben 
als der Rücken. Coxen apical dunkelgebräunt. Trochantere und Beine rostfarben, die 
Pseudogelenke von Femur II blasser, ebenso einige Ringe an Femur I, III und IV. 
Mandibeln und Palpen blaßgelb, der Zähnchenbesatz und die Tarsalklaue schwarz. 


— Malakka — ı Exemplar. — DUNKER leg. 


* Hologagrella luzonica (LOMAN). 
= Gagrella luzonica, LOMAN 1902, Zool. Jahrbüch. System. Bd. 16, Hft. 2, p. 175. 


Körper 6—9 mm lang; Beinfemur I 16, II 26, III 14, IV 19,5 mm lang. 
Bein I 62, II 95, III 56, IV 76 mm lang. 


Körper dorsal (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) sehr fein leder- 
artig granuliert; Abdominalsegmente schwer sichtbar (nur bei jüngeren Tieren deutlicher); 
Scutum mit einem senkrechten und spitzen Dorsalstachel, der wenig nach vorn geneigt 
und bei älteren Exemplaren oft abgenutzt ist. Freie Ventralsegmente fast glatt. Coxen 
und Genitalplatte rauh granuliert. Coxenrandhöcker 3 spaltig. 

Augenhügel so hoch wie breit, glatt und nur wenig behaart; wenig rückgeneigt 
und basal nicht verengt. 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 


Boa 


Palpen lang und dünn; Femur ventral fein bezahnelt; Patella und Tibia dorsal 
spärlich fein bezähnelt; Patella einfach und ohne Apophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit; 
Tarsus über doppelt so lang wie die Tibia. . 

Beine sehr lang und dünn; Femora sehr fein bezahnelt; nur Femur II mit 
5 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers mit Stachel mehr oder minder braun (bei erwachsenen Tieren); 
junge viel blasser und dann nur Augenhügel und Trochantere schwarz; meistens ist nur 
der Rücken braun und der Bauch weißlich, bisweilen aber auch nur die Coxen weiß oder 
auch der Rücken einschließlich des Dorsalstachels hellgelbbraun. Augenhügel blaßbraun, 
doch Augen und Augenringe schwarz; bisweilen auch nur der Dorsalstachel schwarz und 
der übrige Rücken blaßbraun. — Mandibeln und Palpen blaßgelb. —- Beine chocoladen- 
braun, der Spitze zu heller werdend. 

— Philippinen (Luzon — Provinz Albay) — viele Exemplare — JAGOR leg. — 

LOMAN det. - 


Scotomenia THORELL. 
== Scotomenia, THORELL 1889, Ann, Mus. civ. Genova XXVII, p. 664. 

Augenhügel groß und kreisrund, nicht gefurcht, basal nicht verengt, breiter wie 
hoch und stark stumpf behöckert wie die übrige Rückseite des Körpers. Scutum stark 
und hart, ohne angedeutete Querfurchen, doch am Vorderrand (dem Segment I entsprechend) 
mit einem niedrigen, rauhen, rundlichen Höcker. — Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 
Beine sehr kurz; Beinfemur I und III nur halb so lang, Beinfemur II auch kürzer als der 
Körper; nur Beinfemur II mit ı Pseudogelenk, Femur I, III und IV wie alle übrigen 
Beinglieder ohne Pseudogelenke. 


(Type: Scotomenia cetrata THORELL.) 


* Scotomenia cetrata THORELL. 
(Taf. VI, Fig. 23.) 


Scotomenia cetrata, THORELL 1889, Ann. Mus, civ. Genova XXVII, p. 664. 
Scotomenia cetrata, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 505. 


Hl 


Körper 5—6 mm lang; Beinfemur I 2,5, II 3,5, II 2,5, IV 3,3 mm lang. 
Bein I 10,5, II 17,8, MI 11,3, IV 16 mm lang. 


Körper kurz eiformig, hart und stark gewölbt; Cephalothorax, Scutum und freie 
Dorsalsegmente dicht mit rundlichen, groben und abgeflachten Höckerchen bedeckt, die 
auch den Scutumhöcker wenigstens basal bedecken und oben auf der Mitte des Scutum 
eine mosaikartige Chitinstruktur hervorrufen (Taf. VI, Fig. 23). Scutum am Vorderrand, 
auf Segment I mit niedrigem rundlichen Höcker. Bauchsegmente fein lederartig glatt; 
Genitalplatte fein granuliert und seitlich mit je einer Randhöckerreihe wie die Coxen, 
deren Fläche rauh und grob behöckert ist; diese Höcker stehen aber entfernter von 
einander als auf dem Rücken; Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft 


a 


Augenhügel sehr niedrig, aber groß; von oben gesehen kreisrund, von vorn 
gesehen doppelt so breit wie hoch, von der Seite oben gerundet, fast halbkreisartig; oben 
zwischen den Augen nicht gefurcht, doch (besonders basal vorn und hinten) mit stumpfen 
Höckerchen (wie der Cephalothorax) besetzt, die nur oben zwischen den Augen in zwei 
Reihen stehen. 

Mandibeln klein; Glied I dorsal fast glatt, nur mit 1—3 kleinen Zähnchen 
besetzt. — Supramandibularfortsätze vorgestreckt, divergierend und außen stark gezähnt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 2 mal so lang wie breit; Femur ventral rauh bezähnelt; Patella und Tibia allerseits 
äußerst fein und spärlich bezähnelt; Tarsus behaart. 

Beine äußerst kurz, die einzelnen Glieder apical leicht verdickt; alle Glieder glatt 
und nicht bezáhnelt; Femur II stets mit 1 Pseudogelenk; Femur I, III und IV wie die 
übrigen Beinglieder ohne Pseudogelenke. 

Färbung des ganzen Körpers schwarz oder schwarzbraun einfarbig; Bauchseite 
wenig heller schwärzlich rotbraun, bisweilen Rücken und Bauch wenig mit schmutzig 
braunem Hautdrüsensekret bepulvert. Mandibeln und Mundgegend blaßgelb. Palpen 
schwarzbraun, Femur bisweilen wenig blasser, Tarsus vollkommen blaßgelb. Beine schwarz 
oder schwarzbraun; Tarsen und Metatarsen basal blaßbraun; Trochantere blasser braun; 
Beinfemora basal scharf blaßbraun und das eine Pseudogelenk an Femur II blaßgelb geringelt. 


— Birma (Katha [Irawaddy mp.|, Schwegoo, Teinzo) — viele Exemplare — FEA leg. — 
— THORELL det. (einige Exemplare — FEA leg. — THORELL det. im 
Mus. Hamburg). 


Marthanella nov. gen. 


Augenhügel niedrig, von vorn nur so hoch wie breit, von der Seite so lang wie 
breit, basal nicht verengt, nicht längsgefurcht. — Scutum mit großer, senkrechter dicker, 
oben gerundeter und erweiterter, rauher Säule. Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 
Beine kräftig; Femur II mit 3, Femur IV mit ı, Femur I und III ohne Pseudogelenke. 

— (Südostasien). 


(Type: Marthanella turrita nov. spec). 


*Marthanella turrita nov. spec.?) 
(Taf. IV, Fig. 58.) 
Körper 6 mm lang; Beinfemur I 8, II ı8, III 8 IV 14 mm lang. 
l Bein I 42, II 80, III 37, IV 57 mm lang. 
Körper hinten gerundet; Cephalothorax mit deutlichen Dreieck-Eindruck; die 
beiden letzten Cephalothoraxsegmente deutlich und nicht granuliert, sondern lederartig 
matt. Cephalothorax vorn seitlich rauh granuliert, die Mediangegend von der Stirnmitte 


1) Vielleicht ist Marthanella turrita nov, spec. identisch mit Marthana turrita THORELL, die 
ich nicht gesehen habe und deren Pseudogelenke an den Beinfemora daher nicht feststellen konnte. 


17 


A 


bis zum Augenhügel glatt glänzend. Scutum beiderseits mit Querfurchen, vorn median 
mit senkrechter, dicker, basal wenig verengter und oben stumpf gerundeter Säule, die 
etwa dreimal so hoch wie breit ist; diese Säule wie auch besonders der Vorderteil des 
Scutums grob und rauh behöckert (besonders stark die Säulenkuppe) (Taf. IV, Fig. 58); 
hinten ist das Scutum feiner granuliert, ebenso wie die freien Dorsalsegmente. — Bauch- 
segmente nicht granuliert, sondern lederartig matt und mehr oder minder fein aber 
spärlich behaart; Genitalplatte glatt, nicht glänzend und Coxen rauher und gröber 
granuliert; Coxenrandhöcker viereckig abgestumpft. 

Augenhügel glatt und weder granuliert noch bezähnelt; nicht längsgefurcht 
und niedrig, so lang wie breit wie hoch, basal nicht verengt, würfelartig aussehend. 

Mandibeln: Glied I dorsal mit 2—3 kleinen Zähnchen. Supramandibularfortsätze 
klein und spitz. 

Palpen kurz und einfach, Femur so lang wie Patella + Tibia und ventral rauh 
und ungleichmafig bezáhnelt; Patella apical verdickt, aber ohne Apophyse, spitz bezähnelt; 
Tibia 3mal so lang wie breit und nur behaart. Tarsus so lang wie der Femur, behaart 
und außerdem ventral mit einer Längsreihe feiner Zahnchen. 

Beine kräftig; Femora bezáhnelt; Femur. 1 und III ohne, Femur II mit 3, 
Femur IV mit 1 Pseudogelenk. 

Farbung des Korpers dorsal wie ventral ganz schwarz, nur die Ecken der 
Ausbuchtungen des Cephalothorax iiber den Coxen undeutlich rostbraun gefleckt. Augen- 
hügel pechbraun glänzend. Bauch schwarzbraun, ebenso die Coxen, doch diese bisweilen 
undeutlich rostfarben gefleckt; Bauch und Coxen bisweilen mit Spuren schmutzig-gelb- 
braunen Hautdrüsensekrets überstreut. Mandibeln und Palpen schwarz. Bauch schwarz, 
den Enden zu allmählig pechbraun. 


— Philippinen (Bislig) — 1 Exemplar — Coll. SEMPER — (Museum Hamburg). 


Zaleptus THORELL.') 
= Zaleptus, THORELL 1876, Ann, Mus, civ. Genova IX, p. 116. 


Augenhiigel niemals hóher als breit, hóchstens so hoch wie breit, meist doppelt 
so breit wie hoch, entweder glatt glänzend, spärlich behaart oder mit Reihen gleich großer 
Körnchen oder Zähnchen. — Coxenrandhöcker meist viereckig stumpf, bisweilen aber auch 
(besonders am Vorderrand von Coxa I) dreispaltig. — Scutum unbewehrt, ohne Stachel 
und ohne Höcker. — Nur Beinfemur II mit ı Pseudogelenk (Femur I, III und IV ohne 
Pseudogelenke). 


(Type: Zaleptus festivus, THORELL.) 








1 Die Spezies Z. hirsutus (WITH), Z. trichopus (THORELL), Z. Thorelli (WITH), Z. simplex 
(THORELL), Z. ramosus (THORELL), Z. minutus (WITH), Z. fuscus (WITH), welche ich nicht gesehen habe 
und daher die Pseudogelenke der Beinfemora nicht feststellen konnte, gehören möglicherweise anderen Genera 
(Harmanda, Bastia etc.) an; Z, fuscus (WITH) und Z, minutus (WITH) sind vielleicht zu Ceratobunus oder 
(schwerlich) zu Bullobunus zu stellen. 


IO. 


Il. 


12. 


13. 


14. 


Ein 


Femora der Beine deutlich behaart (Körper desgleichen) hirsutus. 
Femora der Beine bezähnelt (höchstens außer den Zähnchen einige ver- 


streute feinste Härchen) 2 
. Beinfemur I (und III) mindestens 3 mal so lang wie der Körper 3 
Beinfemur I (und III) nur 2mal so lang wie der Körper 7 
Augenhügel oben deutlich bezähnelt 4 
Augenhügel oben vollkommen glatt (höchstens basal vorn und hinten 
mit 1—2 vereinzelten kaum sichtbaren Körnchen) 6 
Beintibien aller 4 Paare am Ende breit weiß geringelt 5 
Beine einfarbig rotbraun, Tibien nicht geringelt; (Scutum einfarbig) spinosus. 
Abdominalrücken mit 2 parallelen Reihen goldgelber Flecke biseriatus. 
Scutum einfarbig blaßbraun; freie Dorsalsegmente mit je 2 weißen Flecken festivus. 
Mandibeln Glied I dorsal glatt; Scutum kupferig schimmernd subcupreus. 
Mandibeln Glied I dorsal bezähnelt; Körper nicht metallisch schimmerd, 
aber mehr oder minder mit schwefelgelbem Drüsensekret bedeckt sulphureus. 
Mandibeln Glied I dorsal granuliert oder bezähnelt 8 
Mandibeln Glied I dorsal vollkommen glatt 9 
Palpentibia 4 mal so lang wie breit; alle Palpenglieder nur behaart; Scutum 
einfarbig schwarz oder mit schwarzem breiten Längsband minutus. 
Palpentibia 2'/; mal so lang wie breit; Palpenglieder bis auf den Tarsus 
bezähnelt; Scutum mit 2 weißen Längsbändern trichopus. 
Palpenpatella mit lang vorgestreckter Innenapophyse (vergl. auch 14) manubriatus. 
Palpenpatella vollkommen einfach, ohne Apophyse IO 
Beintibien (wie die ganzen Beine) einfarbig I2 
Beintibien II mit breiten weißen Endringen 11 
Tibia von Bein IV breit weiß geringelt; Palpentibia 3mal so lang wie 
breit; Scutum bráunlich mit Metallschimmer Thorellii. 
Tibia von Bein IV einfarbig braun, nicht weiß geringelt; Palpentibia nur 
2mal so lang wie breit; Körper schwarz und ohne Metallschimmer fuscus. 
Palpenpatella ohne jede Apophyse 13 
Palpenpatella mit (wenn auch kleiner) Innenapophyse 14 


Augenhügel oben unregelmäßig bezähnelt; Körper gelb marmoriert marmoratus. 


Augenhügel oben vollkommen glatt, nur spärlich fein behaart; Körper 
blaßbraun, aber nicht gelb marmoriert simplex. 


Körper oben grünlich mit 2 gelben Flecken vor dem Scutum, dieses am 
Vorderrand mit schwarzem Mittelfleck ramosus. 


Körper schwärzlich; Scutum fein quergestreift und stark stahlblau schim- 
mernd caeruleus. 


17% 


132 


Zaleptus Thorellii WITH. 
= /aleptus Thorellii, WITH 1903, Linn, Soc, Journ. XXVIII, p. 480. 
(Diagnose nach WITH): 
Körperlänge 4 mm; Beinfemur I 6, II 10,5, III 6, IV 8,5 mm lang. 
Bein I 30, II 53 , III 30, IV ? mm lang. 


SO, q Körper gerade, Oberseite und Coxen fein granuliert. Cephalothorax 
halbkreisformig, er hat einen deutlichen dreieckigen Eindruck, der nach vorn zu offen 
ist. Ventralsegmente und einige Teile des Cephalothorax glatt. 

Augenhügel ziemlich niedrig, oben etwas konvex; seine Stirn- und Rückseite 
fast gerade und von der Seite gesehen so lang wie hoch. Er wird überragt von einem 
einfachen Zahn hinten und vier vorn. Von vorn gesehen, ist der Augenhügel breiter als 
hoch und am Grunde kaum verengt, auch ist er tief gefurcht. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur unten gezähnt; Patella besonders oben bezähnelt und ihrem Rande 
zu breiter; Tibia dreimal so lang wie breit; Tarsus unten und innen mit der gewöhnlichen 
Zahnchen-Reihe. 

Beine: Femora und teilweise die Patellen und Tibien fein bezähnelt. 

Färbung: Cephalothorax gelblich, reich braun gefleckt. — Abdomen bräunlich 
mit Metallschimmer. — Genitalplatte und Coxen braun; freie Ventralsegmente graubraun 
und undeutlich weiß und schwarz gefleckt. — Palpen: Femur und Patella bräunlich, die 
Endglieder gelb. — Mandibeln gelb. — Beine hellbraun, die Enden der Tibien II und IV 
weiß. Beim 9 sind die Palpentarsen glatt, das Abdomen heller und nicht metallisch 
schimmernd; die Rückensegmente haben eine Reihe undeutlicher gelber Flecken. 


— Vorderindien (Berbhoom Distrikt) — (4 & 4- 9) — WITH det. 


Zaleptus fuscus WITH. 
= Zaleptus fuscus, WITH 1903, Linn, Soc. XXVIII, p. 479. 
(Diagnose nach WITH): 
o Körperlänge 5,5 mm; Beinfemur I 6,75, II 11,5, III 6,5, IV ? mm lang. 
Bein I 30 , II 54 , III 28,5, IV ? mm lang. 


o Körper dem vierten Abdominalsegment zu höher, die ersten drei der freien 
Ventralsegmente sind höher als die übrigen, und der Körper ist granuliert mit Aus- 
nahme jener Ventralsegmente. Cephalothorax fast halbkreisförmig, seine letzten zwei 
Segmente gut entwickelt. Furchen zwischen den Segmenten, die das Scutum bilden, 
deutlich. Cephalothorax mit deutlichem dreieckigen Eindruck. 

Augenhügel ziemlich niedrig und von der Seite gesehen etwas länger als hoch, 
oben ist er konvex. Von vorn gesehen ist er dem Grunde zu sehr eingeschnürt und oben 
viel breiter als hoch. Oben ist er stark gefurcht und hat vorn einen einzigen stumpfen 
Zahn. Durchmesser der Augen so groß wie ihr gegenseitiger Abstand. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 


_133_ 


Palpen: Femur kürzer als der Tarsus und unten und oben fein bestachelt; Patella 
der Spitze zu etwas breiter werdend und stark bezähnelt; Tibia zweimal so lang als breit 
und innen fein bezähnelt. 

Beine: Femora bezähnelt. 

Färbung des Körpers schwarz. Raum zwischen den Augen und den Ventral- 
segmenten heller. Gelenke gelb. Mandibeln und von den Palpen die Tarsen und Tibien- 
spitzen gelb. — Beine schwärzlich, nur Femora-Basis und Tarsenspitzen heller; das Ende 
von Tibia II weiß. 


— Vorderindien (Calcutta) — 1 q — WITH det. 


Zaleptus hirsutus WITH. 
= Zaleptus hirsutus, WITH 1903, Linn, Soc. Journ. XXVIII, p. 482. 
(Diagnose nach WITH): 
$ Körperlänge 4 mm; Beinfemur I 51/2, II 10*/2, III 5'/4, IV 7 mm lang. 
(Beinmaße nicht angegeben). 

$ Cephalothorax fast trapezoidisch. Abdomen oval. Der Körper steigt gegen 
das 2te Abdominalsegment an und fällt nach hinten allmählig ab. Die Segmente des 
Scutums sind durch deutliche Querfurchen erkennbar; die freien Segmente durch breite 
Gelenke von einander getrennt. Die Rückenoberfläche, einschließlich der Basis des 
Augenhügels, zeigt große‘ flache Kórnchen. Bauchsegmente ganz, die Coxen der Beine 
fast ganz glatt; der ganze Körper dicht behaart. 

Augenhügel, von der Seite her, höher als lang; die Stirnseite ist die höhere 
und fällt steil nach vorn ab, die Rückseite ist niedriger. Von vorn gesehen, ist der 
Augenhügel breiter als hoch, und an der Basis eingeschnürt, oben ist er leicht gefurcht 
und trägt jederseits eine Reihe starker Zähne (Zahl der Zähne nicht constant, auch 
stehen sie nicht in regelmäßigen Reihen, sondern einige näher, andere ferner der Mittellinie). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt oder fast glatt. 

Palpenfemora ventral mit einigen wenigen kleinen Zähnchen. 

Beine sehr borstig; Femora fast glatt und behaart; alle Tibien haben Pseudogelenke- 

Färbung: Körper rotbraun, Augenhügel oben schwarz; die Unterseite dunkler. 
Die Gelenke sind gelb; die Beine und Mandibeln sind bräunlich. 


— Vorderindien (Darjeeling) — 4 q — WITH det. 


Zaleptus minutus WITH. 
= Zaleptus minutus, WITH 1903. Linn. Soc. Journ, XXVIII, p. 481. 
(Diagnose nach WITH): 


© Körper 3 mm lang; Beinfemur I 6, II 11, HI 6, IV 9 mm lang. 


Cephalothorax fast dreieckig; Abdomen flach und hinten allmählig abfallend. 
Cephalothorax mit den gewöhnlichen Eindrücken und einer Längsfurche am Rande entlang. 
Körper oben mit wenigen Haaren und großen Körnchen. Coxen und Genitalplatte fast 
glatt, die freien Ventralsegmente ganz glatt. 


134 


Augenhügel niedrig und so hoch wie lang und vorn höher als hinten; von 
vorn gesehen ist er breiter als hoch und basal verengt; oben ist er gerundet und glatt 
außer einem einzelnen vorderen Zahn. 

Mandibeln: Glied I dorsal granuliert. 

Palpen fehlen (abgebrochen!). 

Beine mittellang; Femora bezähnelt und behaart; alle Tibien mit Pseudogelenken ; 
Beine zerbrechlich und die Femora mit einigen Haaren besetzt. 

Färbung des Abdomens oben schwarz; Cephalothorax und Coxen dunkelbraun; 
freie Ventralsegmente heller. Palpen und Beine rötlichbraun. Ä 

Go Zweites Dorsalsegment des Abdomens mit einem niedrigen Hocker wie bei 
»Scotomenia«. doch befindet der Höcker sich bei dieser Spezies auf dem ersten Segment. 

Palpen sehr lang und dünn; Tibien und Patella viel länger als die Femora, 
die länger sind als die Tarsen; Patellen fast so lang als die Tibien und an ihrem Ende 
verbreitert; Tibien 4mal so lang wie breit. Palpen einschließlich der Tarsen glatt (und 
etwa 3,5 mm lang). | 

Färbung oben rotbraun, mit einem breiten schwarzen Längsband über das 
Abdomen. Palpen gelbbraun. 


— Vorderindien (Darjeeling) — 4 Exemplare — (WITH det.). 


* Zaleptus caeruleus nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 20.) 


Körper 4— (2) 4,5 mm lang; Beinfemur I 8, II 15, III 7,5, IV 10 mm lang. 
Bein I 40, II 82, III 38 , IV 55 mm lang. 

Körper dorsal wie ventral (einschließlich der Coxen — außer den Randhöcker- 
reihen) äußerst fein lederartig, fast glatt glänzend. Scutum ohne Dorsalstachel und mit 
feinen Querreihen eingedrückter Pünktchen. Coxenrandhöcker viereckig stumpf. 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, deutlich gefurcht, doch oben 
und basal unter den Augen entlang vollkommen glatt. 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. — Supramandibularfortsätze klein, 
stumpf und nicht bezähnelt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit kleiner spitzer Apophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit. Alle Palpenglieder nur 
fein behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung dunkelbraun. Cephalothorax jederseits eines dunklen Medianbandes 
(von der Stirnmitte zum Augenhügel) mit scharf weißem, großen Fleck, der nur einige 
dunkle, eingedrückte Bogenstrichel seitlich aufweist. Cephalothorax hinter dem Augen- 
hügel und dieser selbst wie auch das Scutum dunkel, fast schwarzlich. Scutum sehr schön 
stahlblau schimmernd und außerdem jedes Scutumsegment mit 2 dunkleren, sehr undeutlichen 
Querstreifen (beim co deutlicher als beim 2). Gelenkhäute der freien Dorsalsegmente 


135 
blaß, diese selbst schwarz. Bauchsegmente weißlich, Furchen braun; Coxen weißlich, 
doch Basalspitzen und Randhöckerreihen rotbraun dunkel. Palpen und Mandibeln einfarbig 
blaßgelb. Beine einfarbig rotbraun, Trochantere schwarz. 

— Vorderindien (Sikkim) — 1 $ — HARMAND leg. 1899 — (Museum Paris). 


* Zaleptus spinosus nov. spec. 
Körper 3 mm lang; Beinfemur I 10, II 19, III 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 51, II 76, III 47, IV 55 mm lang. 

Körper dorsal stark rauh granuliert; Cephalothorax an den Rändern vorn, seitlich 
und basal am Augenhügel fast spinuliert. Scutum ohne Dorsalstachel, seine Segmente 
durch Körnchenfurchen angedeutet. Freie Dorsalsegmente auch granuliert. Genitalplatte 
und Coxen stark rauh granuliert; Coxenrandhócker aller Paare dreispaltig. 

Augenhiigel doppelt so breit wie hoch, basal verengt, kaum riickgeneigt, oben 
gefurcht und ganz und gar (oben und unten, vorn und hinten) fein dicht und spitz 
bezähnelt, besonders dicht basal. 

Mandibeln: Glied I dorsal bezähnelt. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella mit kleiner 
Apophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur ventral dicht spitz bezähnelt; Patella 
(besonders dicht die Apophyse) und Tibia allerseits dicht und spitz bezähnelt; Tarsus behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung rötlich-braun; Cephalothorax jederseits des Augenhügels mit 2 großen, 
dicken Flecken aus gelbem Driisensekret, das nur median zwischen dem schwarzen 
Augenhügel und der Stirnmitte ein schwarzes Medianband freiläßt. Scutum nicht gefleckt, 
einfarbig heller rotbraun; freie Dorsalsegmente dunkler rotbraun und jedes jederseits mit 
einem gelben oder gelbweißen Flecken bis auf das Analsegment, das ungefleckt ist. 
Bauchsegmente blaßgelb und mit weißlichem Drüsensekret mehr oder minder dick bedeckt, 
doch vom Vorderrand der Genitalplatte bis zur Analspitze ein breites dunkes Medianband, 
das seitlich nicht scharf begrenzt ist. Coxen blaßbraun und mehr oder minder mit Drüsen- 
sekret bedeckt. Mandibeln und Palpen einfarbig rotgelb, Palpentarsen nicht heller; die 
feinen Zähnchen auf den Gliedern schwärzlich. — Beine einfarbig rotbraun, Tibien ohne 
blaßgelbe Ringe. 

— Siam (Bangkok) — (Hamburger Museum). 


* Zaleptus biseriatus nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 19.) 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 11, II 20, III 10, IV 13 mm lang. 
Bein I 52, II 87, III 47, IV 63 mm lang. 
Körper: Cephalothorax und Scutum deutlich rauh granuliert; Scutum nicht 
quergefurcht. Freie Dorsalsegmente fein granuliert. Freie Ventralsegmente glatt; Coxen 
glatt und glänzend; Coxenrandhöcker am Vorderrand von Coxa I 3spitzig, die Rand- 
höcker der übrigen Coxen viereckig stumpf. 


136 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal verengt, oben gefurcht, 
oben stark spitz bezähnelt, diese Bezähnelung nicht in regelmäßigen Reihen und vorn 
und hinten bis unter die Augen sich fortsetzend. 

Mandibeln: Glied I dorsal bezähnelt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral stark bezähnelt; Patella mit deutlicher, stumpfer und stark bezähnelter Apophyse; 
Tibia 3mal so lang wie breit; Patella und Tibia allerseits fein bezáhnelt; Tarsus behaart, 
ventral besonders dicht. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung dunkelrotbraun: Cephalothorax mit dunklem Medianband und seitlich 
des Augenhügels mit je einem dicken Flecken aus schwefelgelbem Hautdrüsensekret. 
Cephalothorax hinter dem Augenhügel und dieser wie auch die Rückengrundfarbe dunkel- 
braun. Letztes Cephalothoraxsegment seitlich mit je einem hoch goldgelben Flecken; 
hinter diesem Flecken läuft über das Segment jederseits in einer bandartigen Längsreihe 
eine Reihe großer, goldgelber Flecken, die sich bis auf das vorletzte freie Dorsalsegment 
fortsetzt. — Bauchsegmente mattgelblich, doch median dunkler bis schwarz, sodaß ein 
dunkles, ventrales Medianband entsteht, das bis an den Vorderrand der Genitalplatte 
reicht. Coxen dunkelbraun glänzend; Coxenrandhöckerreihen mit schwefelgelbem Drüsen- 
sekret bedeckt. Mandibeln rotgelb, Palpen desgleichen, nur ihr Tarsus blaßgelb. Beine 
rotbraun gleichfarbig, doch alle vier Tibien mit breiten gelben Endringen. 


— Siam (Bangkok) — 2 Exemplare — S. S. FLOWERS leg. — (Brit. Mus. London). 


* Zaleptus festivus THORELL. 
(Taf. II, Fig. 21.) 


= Zaleptus festivus, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 611. 

= Zaleptus festivus, WITH 1903, Linn, Soc, Journ. XXVIII, 479. 
Körper 2,5 mm lang; Beinfemur I 9,5, 11 16, III 9, IV 12 mm lang. 
Bein I 43, II 84, III 39, IV 56 mm lang. 


Körper gedrungen, dorsal und ventral fein granuliert. Scutum ohne Querfurchen 
und unbewehrt. Genitalplatte und Coxen etwas rauher granuliert; Coxenrandhöcker 
viereckig stumpf bis auf die Randreihe vorn an Coxa I, deren Hocker 3spitzig sind. 

Augenhügel doppelt so breit wie hoch, basal eingeschnürt, flach längsgefurcht, 
beiderseits der Furche mit winzigen spitzen Zähnchen besetzt. 

Mandibeln: Glied I dorsal fein granuliert. 

Palpen lang und dünn; Femur, Patella und Tibia mit kleinen Zähnchen bestreut; 
Tarsus nur behaart. — Patella mit deutlich vorgestreckter Innenapophyse. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung des Körpers rötlichbraun; Cephalothorax dunkler als das Scutum; 
dieses wiederum heller rotbraun als die freien Dorsalsegmente. Cephalothorax vorn 
jederseits zwischen Augenhügel und Seitenrand mit je einem großen, schön blaßgelben 
Flecken aus Hautdrüsensekret. Hinterecken des Scutums und die zwei bis drei ersten 


137, 

der freien Dorsalsegmente mit je einem Querflecken aus jedem Segment jederseits (auch 
aus Hautdrüsensekret). — Bauchseite ganz und gar einschließlich der Coxen (welche aber 
bisweilen median frei davon sind) mit blaßgelbem Driisensekret bedeckt, sodaß nur die 
Grenzen der Chitinteile frei bleiben und ebenso ein dunkelbraunes, schmales Medianband, 
das sich von der Analspitze bis zum Vorderrand der Genitalplatte erstreckt. Mandibeln 
gelb; Palpen ganz blaS braun einfarbig. Beine pechbraun oder schwärzlich; Trochantere 
oft auch noch mit gelblichem Drüsensekret bestreut; Tibien II nnd IV deutlich und breit 
weißgelb geringelt | 


— Tenasserim (Kokareet) — viele Exemplare — FEA leg. — THORELT. det. 
(Mus. Hamburg). 
— Siam (Bas Laös) — ı Exemplar — BARTHELEMY leg. — (Mus. Paris). 


* Zaleptus sulphureus THORELL. 
(Taf. II, Fig. 29.) 
= Zaleptus sulphureus, THORELL 1889, Ann, Mus, civ. Genova XXVII, p. 614. 
= £Laleptus sulphureus, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 479. 
Körper 3—3,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 18, III 8,6, IV 12,5 mm lang. 
Bein I 47, II 99, III 42, IV 61 mm lang. 

Körper rundlich und granuliert; Cephalothorax an den Seitenrändern entlang 
mit ein paar vertieften Eindrücken. Scutum mit flachen Querfurchen, welche die 
Segmente anzeigen; Coxen und Genitalplatte spärlich rauher granuliert; Coxenrandhöcker 
viereckig stumpf. 

Augenhügel ohne Zähnchen, fast glatt, sehr flach längsgefurcht und basal und 
in der Furche fein granuliert, basal etwas eingeschnürt, oben nicht convex sondern gerade 
und hier 2 mal so breit wie hoch. 

Mandibeln klein; Glied I oben fein bezähnelt. 

Palpen dünn: Femur so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammen; Patella 
mit deutlicher Innenapophyse; Tibia 2'/2 mal so lang wie breit. Femur unten fein bezähnelt; 
Patella und Tibia mit kleinen Zähnchen und Haaren bestreut; Tarsus nur behaart. 

Beine sehr dünn und sehr lang, ihre Femora mit Reihen kleiner Zähnchen besetzt; 
Trochantere an den Seiten bezáhnelt. Femur II mit 1 Pseudogelenk. 

Färbung: Grundfarbe größtenteils rötlich. Bauchseite mit feinem dunklen 
Längsband. Der ganze Körper oben und unten einschließlich der Coxen und zum Teil 
auch der Trochantere der Beine mit schwefelgelbem Hautdrüsensekret bedeckt, welches 
auf dem Abdominalscutum weniger dicht und nur spärlich ist; auf dem Cephalothorax 
bleibt nur der schwarze Augenhügel ganz von dem schwefelgelben Sekret frei. Mandibeln 
erdfarben. Palpen rotbraun. Füße dunkelbraun, an den Gelenken blasser (deutliche 
weiße Ringe fehlen). 

Das gelbe Hautdrüsensekret läßt auf der Bauchseite nur die Grenzen der Chitinteile 
frei und auf den freien Ventralsegmenten je eine Querreihe sehr feiner Grübchen. _ 

— Tenasserim (Vall. Houngdarau) — 1 Expl. — FEA leg. — THORELL det. 

(Museum Hamburg). 


18 


138 


* Zaleptus subcupreus THORELL. 
== Zaleptus subcupreus, VHORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 609. 
== Zaleptus subcupreus, WITH 1903, Linn, Soc. XXVIII, p. 479. 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 10,5, II 18, III 10, IV 12,5 mm lang. 
Bein I 45, II 95, III 42,5, IV 64,5 mm lang. 

Körper kurz, hinten breit gerundet, dorsal dicht und fein granuliert. Cephalo- 
thorax kaum granuliert, doch vorn seitlich vom Augenhügel mit wenigen unregelmäßigen 
Eindrücken, die nach vorn convergieren. Scutum beiderseits mit leichten Quereindrücken, 
den Segmenten entsprechend. Genitalplatte und Coxen sparlich rauher granuliert, Coxen- 
randhöcker stumpf viereckig. 

Augenhügel niedrig, kaum rückgeneigt, ganz glatt, ohne Tuberkeln oder Zähn- 
chen, leicht gefurcht, basal wenig verengt, von der Seite kaum höher als breit, oben 
leicht gerundet, Seiten gerade und parallel, von vorn doppelt so breit wie hoch. 

Mandibeln kurz, dünn behaart, nicht granuliert; Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur ventral fein spinuliert; Patella mit kurzer, abstehender Innen- 
apophyse; Patella seitlich und dorsal fein spinuliert, ebenso die Tibia an der Innenseite, 
im übrigen sind Tibia und Tarsus nur behaart. Tibia 2'/:mal so lang als breit. 

Beine sehr lang; Femora dicht spinuliert; Femur II mit ı Pseudogelenk. 

Färbung: Cephalothorax aschfarben hell, kupferig oder goldig schimmernd, 
jederseits mit eingedrückten, braunen Flecken. Vom Augenhügel geht eine aschfarbene 
Binde zum Stirnrand, die beiderseits von einem braunen Bande begrenzt wird und selber 
von 2 feinen parallelen Lángslinien durchzogen wird. Rücken asch- bis kupferbraun; 
Medianbinde sehr breit und dunkelrotbraun oder schwärzlich, kupferig schimmernd; dieses 


Band reicht von der Basis bis zur Spitze des Scutums. — Bauch mit Coxen unten 
erdfarben oder weißlich aschfarben. — Mandibeln blaßgelb. — Palpen blaßgelb, doch 
Femurspitze, Patella. ganz, und äußerste Tarsalspitze gebräunt. — Beine schwarzbraun, 


Femora und Patellen wenig heller braun oder gelbbraun; Tibia II und IV an der Spitze 
breit weiß; Tibia III an der Spitze schmal erdfarben. Coxen unten weißlich, an der 
Spitze und die Seitenränder mit den Höckern schwarz. 


— Tenasserim (Hinterindien) — wenige Exemplare (THORELL det.) — 
(Hamburger Museum). 
— Malakka (Pegu) — 10 Exemplare — OATES leg. — (Brit. Mus. London). 


Zaleptus ramosus THORELL. 
= Zaleptus ramosus, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX, p. 684—686. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 5,3 mm lang; Beinfemur I 8, II 14,5, III 7,5, IV 9,5 mm lang. 
Bein I 31, II 69,5, III 31,5, IV 47,5 mm lang. 
Körper verlängert, hinter den Coxen stark verengt und gerundet, oben mäßig 
gewölbt, nicht rauh granuliert, sondern fein lederartig, fast glatt; auch ventral glatt bis 
auf die wenig granulierten Coxen. Scutum unbewehrt und mit Querfurchen, die die 
Segmente anzeigen (in jeder dieser Querfurchen kleine Körnchen in Querreihen). 


139 


Augenhügel vorn höher als hinten, rückgeneigt; breiter als hoch und basal 
stark verengt; deutlich längsgefurcht, oben ganz glatt, bisweilen teilweise und spärlich 
fein behaart. 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen kurz und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella mit langer 
cylindrischer Apophyse, die fast so lang ist wie die Patella ohne sie; auch Tibia mit 
kurzem Apophysenansatz. Alle Palpenglieder nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora fein bezähnelt. 

Färbung des Körpers oben grünlich, mit 2 gebogenen gelben Bändern in der 
Gegend zwischen Cephalothorax und Scutum; Gegend zwischen Scutum und Bauch- 
segmenten jederseits gelblich. — Augenhügel größtenteils schwarz, nur basal blasser. 
Scutum am Vorderrande meist mit schwarzem Mittelfleck. — Bauch mit Coxen dunkel 
bräunlich oder rostfarben, der Spitze zu schwärzlich, die 5 letzten Ventralsegmente jedoch 
mehr grünlich. Mandibeln gelblich. Palpen blaßgelb. Beine gelbbraun oder rotsfarben, 
der Spitze zu schwärzlich; Trochantere und Femurbasen schmal schwärzlich; Femur I, III 
und IV an der Spitze breit blaß geringelt. 


(Variiert: Körper oben rauh und blaßgelb, nur hinten grünlich). 
— Sumatra (Mt. Singalang) — wenige Exemplare — BECCARI leg. — THORELL det. 


Zaleptus simplex THORELL. 


== Zaleptus simplex, THORELL 1891, Ann. Mus, civ, Genova XXX, p. 686—688. 
(Diagnose nach THORELL): 
d Körper 4 mm lang; Beinfemur I 7, II 14 , IH 7, IV 10 mm lang, 
Bein I 35, II 73,5, III 35, IV 48,5 mm lang. 


gd Körper eiförmig und glatt, nur der vordere Teil des Cephalothorax fein 
granuliert; Scutum unbewehrt und nach hinten zu verschmälert, beiderseits mit 4 Quer- 
eindriicken; auch ventral glatt, nur die vorderen Coxen spärlich fein granuliert. 

Augenhügel kaum rückgeneigt, breiter als hoch, basal verengt, oben gefurcht 
und ganz glatt mit einigen wenigen Härchen besetzt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen dünn, so lang wie der Körper, mit Haaren besetzt; Tarsus außerdem 
unten mit einer Längsreihe feiner schwarzer Zahnchen; Femur so lang wie die beiden 
folgenden Glieder zusammen, Patella ohne Apophyse; Tarsus kürzer als der Femur. 

Beine sehr dünn und sehr lang; Femora mit -feinen Zähnchen besetzt, spärlicher 
die Patellen und Tibien. 

Färbung: Körper oben und unten, einschließlich der Coxen, rostfarben oder 
gelbbraun und fast ganz (die Gelenke zwischen den freien Dorsal- und besonders den 
Ventralsegmenten, ebenso die Seitengegend zwischen Rücken und Bauch) gelb, nach 
vorn zu heller. Die letzten dorsalen Abdominalsegmente dunkel und grünschwärzlich 
Augenhügel schwarz, nur die Basis heller. Mandibeln und Palpen erdfarben. Füße rostfarben, 
Trochantere und Basis der Femora (deren Spitze nicht weißlich ist) dunkel grünlich 


18* 


140 


Variiert: Körper oben heller erdfarben, hinten grünlich, unten heller gelb oder 
erdfarben; die fünf hinteren Ventralsegmente grünlich und Mandibeln und Palpen heller 
oder asch-erdfarben; Coxen heller gelb, Trochantere und alle Basen der Femora 
grünlichschwarz. | 

(THORELL 1891: Diese Spezies sehr nahe verwandt mit Z. ramosus THOR.; 
vielleicht nur das Y zu Z. ramosus THOR. 


Sumatra (Mt. Singalang) — wenige Exemplare — BECCARI leg. — THORELL det. 


Zaleptus trichopus THORELL. 
= Zaleptus trichopus, THORELL 1876, Ann. Mus. civ. Genova IX. p. 116. 
= Zaleptus trichopus, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX. p. 682—684. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 5 mm lang; Beinfemur I 8,5, II 19, HI 8, IV 10 mm lang. 
Bein I 42, I 80, III 39, IV 52 mm lang. 

Körper fein und dicht granuliert; Cephalothorax mit den gewöhnlichen Eindrücken; 
Scutum mit Querfurchen, aber unbewehrt und ohne Stachel und ohne Höcker. 

Augenhügel ganz glatt oder nur vorn äußerst fein granuliert, längsgefurcht, 
oben fast gerade, breiter wie hoch und basal verengt. 

Mandibeln: Glied I dorsal fein granuliert. — Supramandibularfortsätze groß 
und stumpf, aber fein granuliert. 

Palpen kurz; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella apical verdickt und 
mit kleiner, fast spitzer Innenapophyse; Tibia 2'/: mal so lang wie breit. Femur ventral 
bezähnelt; Patella und Tibia spärlich allerseits bezáhnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora dicht bezähnelt, Patellen und Tibien dürftiger. 

Färbung des Körpers dorsal schwarz, vorn breit und fein grünlichweiß (durch 
Hautdrüsensekret) bepulvert oder ganz davon bedeckt, nach hinten zu in 2 lange weißlich- 
grünliche Längsbinden, die hinten konvergieren, übergehend, zwischen ihnen bleibt der 
Rücken schwarz. Scutumhinterrand und der der freien Dorsalsegmente rotbraun. — 
(Bisweilen fehlt das Hautdrüsensekret und der Körper ist dann ganz schwarz bis auf 
zwei rostfarbene Längsbinden über das Scutum hin). Bauch und Coxen schwarz oder 
braun und mit weißem Drüsensekret mehr oder minder bedeckt. Mandibeln mehr oder 
minder dunkelbraun. Palpen bis auf die Tibienspitze und den Tarsus schwarzbraun. 
Beine dunkel rostfarben; Trochantere schwarz. 


— Borneo (Sarawak) — 3 Exemplare (verletzt) — THORELL det. (Mus. Reg. Holm.). 


* Zaleptus marmoratus nov. spec. 
Körper 5 mm lang; Beinfemur I 9,5, II 18, III 9,5, IV 10,5 mm lang. 
(Beine teilweise fehlend oder abgebrochen.) 

Körper dorsal fein lederartig, fast glatt; Scutum mit Querfurchen. Freie Ventral- 
segmente glatt, aber jedes mit einer unregelmäßigen Querreihe kleiner, stumpfer Höckerchen. 
Coxen und Genitalplatte spärlich, aber rauh behöckert; Coxenrandhöcker viereckig 
abgestumpft. 


141 


Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal kaum verengt, oben 
flach gefurcht. Oben jederseits der Furche fein aber unregelmäßig bezähnelt, basal 
unter den Augen entlang glatt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
ohne Apophyse; Tibia 3 mal so lang als breit. Femur ventral sehr spärlich und undeutlich 
bezähnelt; Patella und Tibia dorsal kaum fein bezähnelt; Tarsus wie alle Palpenglieder 
behaart. : 
Beine lang und dünn; Femora und Trochanter bezáhnelt; Femur II mit 
1 Pseudogelenk. 

Färbung graubraun und gelbweiß gesprenkelt; Cephalothorax an den Seiten- 
rändern breit braun und weißgelb gesprenkelt; Mediane zwischen Stirnrandmitte und Augen- 
hügel dunkler, aber auch gesprenkelt, um den Augenhügel in die Spitze eines dunkleren, 
auch gesprenkelten Dreiecks übergehend, das bis hinter den Augenhügel reicht. Augen- 
hügel blaßbraun, Augen und schmale Augenringe jedoch schwarz. Die beiden letzten 
Cephalothoraxsegmente graubraun, jedes mit einer Querreihe kleiner und runder gelber 
Flecken. Scutum graubraun, goldgelb marmoriert; seine Mediane blasser, seitlich davon 
dunkler; Scutumseiten wieder heller. Die goldgelben Marmorierungen (auch der freien 
Dorsalgelenke) verteilen sich in größeren oder kleineren rundlichen Fleckchen gleichmäßig 
über den Abdominalrücken. — Bauch einfarbig blaß gelbbraun, desgleichen die Coxen 
mit ihren Randhöckerreihen, doch sind die seitlichen Rundungen der Coxen schwach 
quer braun gesprenkelt, wie auch Glied II der Mandibeln, die im übrigen wie die Palpen 
blaß gelblich sind wie die ganze Bauchseite. Beine einfarbig rostfarben, doch Trochantere 
und Femurbasen schwarz. 

— Australien? (genauer Fundort?) — 1 Exemplar (verletzt) —- VERREAUX leg. — 

(Mus. Paris). 


* Zaleptus manubriatus (KARSCH). 
(Taf. IV, Fig. 7.) 
= Liobunum manubriatum, KARSCH 1881, Berl, Ent. Zeitschr. XXV, p. 35. 


gd Körper 4,6 mm lang; Bein I 31, II 62, III 31, IV 44 mm lang. 
Beinfemur I 6, U 11, II 6, IV 9 mm lang. 


Der unzureichenden Diagnose von KARSCH (1881) ist hinzuzufügen: 


Körper dorsal fein lederartig-granuliert, Segmentfurchen des Scutums undeutlich. 

Bauchseite glatt, bis auf die feingranulierte Genitalplatte und die Coxen, welche 
Randreihen sehr feiner und kleiner Höcker aufweisen. Bauchsegmente spärlich beborstet. 

Augenhiigel hoch, von vorn breiter als hoch, basal etwas verengt, kaum 
gefurcht; von der Seite vorn höher als hinten, im ganzen so hoch wie lang, oben 
gerundet, etwas rückgeneigt und mit spärlichen spitzen kleinen Tuberkeln (besonders 
vorn oben) besetzt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt, Glied II vorn reichlich beborstet. 


142 
Palpen lang und dünn; Femur ventral beborstet und spärlich und fein tuberkuliert, 
dorsal an der Spitze mit 2—3 feinen spitzen Zahnchen; Patella mit großer stark beborsteter 
Innenapophyse, die halb so lang ist wie die Patella; Tibia und Tarsus stark beborstet; 
Tarsus so lang wie Patella + Tibia. Tarsalklaue kammzähnig (Taf. IV, Fig. 7). 
Beine lang und dünn; Femora reichlich bezähnelt; Patellen mit feinem Enddorn; 
Femur I, III und IV ohne, II mit ı Pseudogelenk. 
Färbung: Das eine von KARSCH 1881 beschriebene Exemplar läßt eine Revision 
der Färbung nicht mehr zu. KARSCH gibt folgendes an: 
Körper erdfarben, Segmente weiß gesäumt; Füße strohfarben, Augenhügel 
gebräunt; 
dazu: Trochantere der Beine, Mandibeln und Palpen vollständig blaß gelb. 


— Japan — 1 Exemplar Y — HILGENDORF leg. — KARSCH det. — (Mus. Berlin). 


Ceratobunus THORELL. !) 


Ceratobunus, THORELL 1889, Ann, Mus, civ. Genova XXVII, p. 616. 
Ceratobunus, THORELL 1891, Ann. Mus. civ. Genova XXX, p. 689—691. 
Ceratobunus, WITH 1903, Linn. Soc, Journ. XXVIII, p. 476. 
Ceratobunus, WITH 1905, Boll. Zool. Anat, comp. Torino XX, p. 1—4. 


II 


Augenhügel kaum so hoch wie breit und oben mit 2 oder 4 größeren, divergierenden 
Dornen, die den Augenhügel weit überragen (vergleiche Dentobunus). Scutum voll- 
kommen unbewehrt, weder bestachelt noch behöckert. Coxenrandhöcker stumpf, kaum 
dreispaltig. Nur Beinfemur II mit 6 Pseudogelenken; Beinfemur I, III und IV ohne 
Pseudogelenke. 

(Type: Ceratobunus annulatus, THORELL.) 


1. Augenhügel jederseits über den Augen mit je einem größeren schlanken Dorn 2 
— Augenhügel jederseits über den Augen mit je 2 größeren schlanken Dornen 
2. Femora der Beine weiß geringelt (die Pseudogelenke); Cephalothorax 


ohne weiße Flecken annulatus. 
— Femora der Beine nicht weiß geringelt; Cephalothorax weiß gefleckt 3 
3. Scutum mit einem rotgelben Längsband bimaculatus. 
— Scutum schwarz und ohne Längsband lugubris. 
4. Spitzen der Dornen auf dem Augenhügel zweiästig pulcher. 
— Spitzen der Dornen auf dem Augenhiigel nicht zweiästig 5 
5. Beinfemur I wenigstens doppelt so lang als der Körper; Mandibeln Glied I 

dorsal vollkommen glatt quadricornis. 
— Beinfemur I so lang wie der Körper oder nur wenig länger; Mandibeln 

Glied I dorsal granuliert oder tuberculiert 6 


1) Bis auf C, annulatus THOR, habe ich die Ceratobunus-Species nicht gesehen, daher auch die Zahl 
und Verteilung der Pseudogelenke der Beinfemora nicht feststellen können; es ist daher möglich, daß sich die 
fraglichen Spezies auf andere Genera verteilen. 


143 


6. Körper schwarzbraun; hinteres Abdomen mit einem rötlichen Fleck auf 


jeder Seite calcuttensis. 
— Körper gelbrot mit dunkleren Flecken und ein helles undeutliches Längs- 
band über das Abdomen laufend brevipes. 


* Geratobunus annulatus THORELL. 
(Taf. I, Fig. 32.) 


Ceratobunus annulatus, THORELL 1889, Ann. Mus. civ. Genova XXVII, p. 616, 
Ceratobunus annulatus, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 476. 


| 


Körper 7 mm lang; Beinfemur I 13, U 24,5, II 12, IV 16,5 mm lang. 
Bein I 59, I 124, II 58 IV 77 mm lang. 


Körper kurz und gewölbt; dorsal sehr dicht aber nicht rauh granuliert. Scutum 
unbewehrt, aber mit deutlichen Querfurchen. Bauchseite glatt und kaum granuliert; 
Coxenrandhöcker 3 spaltig. 


Augenhügel wenig rückgeneigt, breiter als hoch, basal verengt und oben jederseits 
der Furche mit zwei glatten, wenig nach vorn geneigten, mehr oder minder stumpfen 
Dornen, die so lang sind wie der Durchmesser der Augen und divergieren; im übrigen 


trägt der Augenhügel noch wenige Zähnchen hinten und besonders vorn vor dem großen 
Dorn (Taf. I, Fig. 32). 


Mandibeln glatt; Glied I dorsal mit etlichen, äußerst winzigen Körnchen. 


Palpen: Femur kürzer als der Tarsus; Patella einfach und apical nur verdickt; 
Tibia 2 mal so lang wie breit. Femur ventral fein bezähnelt, dorsal wenig granuliert; 
Patella allerseits und Tibia ventral fein bezähnelt. Tarsus nur behaart (doch beim g 
außerdem mit feiner Zähnchenreihe). 


Beine sehr lang; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit 6 Pseudogelenken. 


Färbung: Cephalothorax mehr oder minder blaß erdfarben, vorn schwärzlich 
gefleckt, am Vorderrand ein schwarzer Mittelfleck, den ein langes blasses Y einschließt. 
Augenhügel schwarzbraun, Spitze der Dornen schwarz. Abdomen dorsal erdfarben, dicht 
braun oder schwarz punktiert. Scutum mit blaßgelber, schwarzgesäumter Medianbinde. 
Freie Dorsalsegmente schwärzlich mit mehr oder minder deutlichen Querstreifen. Bauchseite 
hell erdfarben oder weißlich, auf jedem Segmente mit schwärzlicher Querbinde. Beine 
dunkelbraun, Coxen unten weißlich oder erdfarben, schwarzgerandet oder wenigstens die 
Spitzen schwarz; Femora mit helleren schmalen Ringen (den Pseudogelenken entsprechend); 
Spitze von Tibia II schmal blaßbraun (nicht weiß). 


— Birma (Mt. Mooleyit — 600—1200 m) — 2 Exemplare — FEA leg. — 
THORELL det. 


— Hinterindien (Pegu) — 14 Exemplare — OATES leg. — (Brit. Mus. London). 


144 


Ceratobunus bimaculatus THORELL. 


= (eratobunus, bimaculatus, THORELL 1889, Ann. Mus, civ. Genova XXVII, p. 619. 
= Ceratobunus bimaculatus, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 476. 
(Diagnose nach THORELL): 
Körper 4,3 mm lang; Beinfemur I 12,5, U 23, IM 11, IV 15 mm lang. 
Bein I 63, LH 107, III 57, IV 77,5 mm lang. 


Körper dorsal dicht und rauh granuliert; Scutum unbewehrt, aber besonders 
am Rande quergefurcht. Bauch glatt. 

Augenhügel fast so hoch wie breit, basal kaum verengt, kaum rückgeneigt, 
kaum längsgefurcht und oben mit 2 divergierenden, schlanken Dornen; vor und hinter 
diesen außerdem fein bezähnelt, auch basal mehr oder minder bezähnelt. 

Mandibeln: Glied I dorsal deutlich bezähnelt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, Tarsus kaum länger; Patella apical 
verdickt und mit kleiner Apophyse; Tibia 2*/s mal so lang wie breit. Femur ventral dicht 
bezáhnelt und dorsal der Spitze zu desgleichen; Patella und Tibia dorsal und lateral fein 
und dicht bezahnelt; Tarsus behaart und ventral mit feiner Zahnchenreihe. 

Beine sehr lang und dünn; Femora fein und dicht bezähnelt. + 

Färbung des Körpers dunkel rotbraun bis schwarzbraun, bisweilen bläulich 
metallisch schimmernd. Cephalothorax mit 2 schneeweißen großen Flecken (aus Hautdrüsen- 
sekret), die durch den schwarzen Augenhügel und eine schwarze Binde vom Augenhügel 
zur Stirnmitte getrennt werden. Scutum mit rostgelber Medianbinde, die auf dem Scutum 
vom Vorderrande zum Hinterrande reicht und nach hinten zu schmäler wird. Bauchseite 
größtenteils weißlich. Coxengrundfarbe schwarz, aber meist mit weißem Drüsensekret 
bedeckt, mehr oder minder schwarz gerandet. Mandibeln blaß. Palpenfemur und Patella 
schwarz, Tibia heller, besonders die Spitze, Tarsus ganz blaßgelb. Beine schwarzbraun, 
Trochantere schwarz; Femurbasen blasser, doch Femora nicht deutlich blaß geringelt; 
Tibienspitzen II und alle Metatarsenbasen weißlich. 


— Birma (Schwegoo und Bhamo) — 4 Exemplare — FEA leg. — THORELL det. 


Ceratobunus lugubris (THORELL). 


= Ceratobunus lugubris, THORELL 1889, Ann, Mus. civ, Genova XXVII, p. 621. 
= Ceratobunus lugubris, WITH 1903, Linn. Soc. XXVIII. p. 476. 
(Diagnose nach THORELL): 


Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 9,5, II 16,5, HI 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 42,5, U ? , Ill 42, IV 57 mm lang. 


Körper oben ganz und gar dicht aber nicht grob granuliert. 

Bauchseite glatt (unter dem bedeckenden Hautdrüsensekret); Coxen dagegen 
mit spitzen Granulae dicht besetzt. 

Augenhügel wenig rückgeneigt, etwa so breit wie hoch, basal wenig verengt, 
oben fast convex, nicht gerade; von der Seite wenig höher als lang und vorn wenig 
höher als hinten; vordere Seite gerade, hintere gerundet; oben nicht gefurcht; zwischen 


a, 


den Augen zwei zierliche gerade Zähne, die nach vorn etwas gebogen sind; sonst ist der 
Augenhügel fein granuliert und mit winzigen spitzen Zähnchen besetzt. 

Mandibeln: Glied I oben mit ein paar Körnchen besetzt. 

Palpen: Femur unten mit feinen Zähnchen besetzt, ebenso oben an der Spitze; 
Patella und Tibia bezáhnelt; Tarsen glatt. 

Beine mit feinen Zähnchen besetzt; Metatarsen mit Pseudogelenken. 

Färbung: Körper oben ganz schwarz, doch der Cephalothorax vorn mit zwei 
blassen Flecken aus weißem Hautdrüsensekret, die durch eine schwarze Linie getrennt 
werden; auch das Scutum beiderseits am Seitenrand (fast in der Mitte des Abdomens) 
mit kleinem weißen Fleck gezeichnet; auch finden sich Spuren solcher weißer Flecken 
hinten, besonders hinter jenem Fleck. Bauch und Coxen in der Grundfarbe schwarz, aber 
mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt. Mandibeln blaß. Palpenfemur und Tibia (deren 
erdfarbene Spitze ausgenommen) schwärzlich, Patella schwarz; Tarsus blaß. Füße schwarz, 
der Spitze zu breit heller; Tibien II an der Spitze breit weiß. 


— Birma (Me-tan-ja im Catcin-Geb.) — ı Exemplar, verletzt. — TIIORELL det. 


Ceratobunus quadricornis THORELL. 
= Ceratobunus quadricornis, THORELL 1891, Ann. Mus. civ, Genova XXX, p. 689. 
(Diagnose nach THORELL): 

Körper 5 mm lang; Beinfemur I 11, IH 22, III 10, IV 14,5 mm lang. 

Bein I 52,5, II 88, III 50, IV 71 mm lang. 

Körper kurz eiförmig, hinten seitlich stark gerundet und, soweit nicht mit Haut- 
drüsensekret bedeckt, glänzend und glatt; nur der Cephalothorax an den Vorderecken 
granuliert. Scutum unbewehrt und mit Querreihen punktartiger Eindrücke. Bauch und 
Coxen, soweit nicht mit Hautdrüsensekret bedeckt, fein granuliert. 

Augenhügel wenig rückgeneigt, vorn höher als hinten; breiter als hoch und 
basal verengt; oben kaum gefurcht und hier mit 4 spitzen Stacheln bewehrt, die fast im 
Quadrat stehen; im übrigen glatt. 

Mandibeln klein und Glied I dorsal glatt. 

Palpen kurz und dünn; Femur gerade und cylindrisch, unten mit Zähnchen 
dicht besetzt; Patella halb so lang wie der Femur und mit kurzer Innenapophyse, außerdem 
mit feinen Zähnchen besetzt; ebenso die Tibia mit feinen Zähnchen besetzt, Tibia cylindrisch 
und zweimal so lang als breit; Tarsus basal etwas angeschwollen, sonst gleichmäßig behaart. 

Beine sehr dünn; ihre Femora mit feinen Zähnchen besetzt. 

Färbung: Grundfarbe des Körpers schwarz, hinten mehr schwarzbraun mit helleren 


Flecken, die aus Drüsensekret bestehen; Vorderteil des Cephalothorax in der Mitte mit 
großem 4eckigen Fleck, der hinten, am Augenhügel ausgerundet ist; Cephalothorax hinten 


am Rande beiderseits mit einem kleinen fast viereckigen Fleck gezeichnet, zwischen diesen 
und den Coxen IV ein ähnlicher kleiner Fleck. Scutum vorn und beiderseits mit großen 
ungleichmäßig gerundeten Flecken, die mit denen des Cephalothorax fast verbunden sind. 
Bauch hinten in der zweiten Hälfte mit den Coxen II und III schwarz, sonst aber (auch 
die übrigen Coxen) mit blassem Drüsensekret bedeckt. Raum zwischen Abdominalrücken 


19 


e 


und Bauch gelblich. Mandibeln hell. Palpen pechbraun, Tarsen und Tibienspitze erd- 
farben. Beine dunkelbraun, Coxen (wenn nicht weiß bedeckt) schwarz, Trochantere 
schwarz, Femora an der Basis heller, Tibien an der Spitze ganz breit weiß. 

— Sumatra (Lubu Selassi) — 1 Exemplar — BECCARI leg. — THORELL det. 


Ceratobunus pulcher WITH. 
= Ceratobunus pulcher, WITH 1903, Linn. Soc. XXVIII, p. 476. 
(Diognose nach Wırn): 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 7, II 13, III ?, IV 9,5 mm lang. 
(Beinmaße von WITH nicht angegeben). 


Cephalothorax halbkreisförmig. 

Scutum fast horizontal: der ganze Körper oben (auch die Basis des Augenhügels) 
dicht granuliert. Die freien Ventralsegmente glatt. 

Augenhügel von vorn so hoch als breit, von der Seite so hoch als lang, 
convex und mit zwei Hörnern besetzt, die nach vorn und hinten gerichtet sind und von 
denen jedes zweiästig ist, doch sind die Äste kurz. Im übrigen ist der Augenhügel 
glatt und nicht gefurcht. 

Mandibeln: Glied I dorsal granuliert. 

Palpen: Femur unten bezähnelt; Patella apical verdickt und mit kleiner Innen- 
apophyse; Tibia 2!/s mal so lang als breit. 

Beine: die Femora sind fast glatt. 

Färbung: Körper schwarz; Bauchseite (Ventralsegmente) mit weißem Drüsen- 
sekret bedeckt. Scutum mit einem deutlichen rotbraunen, fast rhomboidischen Fleck. 
Cephalothorax an den Vorderecken jederseits mit je einem deutlichen weißen Sekretfleck. 
Jederseits auf dem Abdomen hinter dem Scutum findet sich ein ähnlicher kleiner Fleck. 
Mandibeln und Palpen glatt; Beine hellbraun. 

— Vorderindien (Punkabari) — 1 Exemplar — WITH det. 


Ceratobunus brevipes WITH. 
= Ceratobunus brevipes, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 478. 
(Diagnose nach WITH): 
Körper 4 mm lang; Beinfemur I 3, II 5,5, II 3, IV 5 mm lang. 
Bein I 14, H 27, II 14, IV ? mm lang. 

$ Cephalothorax dreieckig; Abdomen fast gerade; die hintere Begrenzung 
des Scutums ist nicht scharf, da das erste der freien Dorsalsegmente mehr oder minder 
mit ihm vereinigt ist. Körper granuliert mit Ausnahme der freien Ventralsegmente, 
Cephalothorax mit den gewöhnlichen dreieckigen Eindrücken und außerdem bogigen 
Eindrücken. 

Augenhügel niedrig, convex und so hoch wie lang; von vorn ist er breiter 
wie hoch und basal nicht verengt, oben nicht gefurcht, aber jede Seite trägt ein vorderes 
und ein hinteres größeres Horn. 

Mandibeln: Glied I dorsal granuliert. 


ah 


Palpen: Femur vertral bezähnelt, Patella mit kleiner Apophyse und an der Innen- 
seite bezähnelt; Tibia 2mal so lang als breit und an der Innenseite mit Zähnchen besetzt; 
Tarsus viel länger als der Femur. 


Beine: Femora bezähnelt. 


Färbung mehr oder minder gelbrot mit dunkleren Flecken. Ein helleres undeut- 
liches Längsband läuft über das Abdomen. Raum zwischen den Augen gelb. Ein 
schmales braunes Band zwischen Augenhügel und Stirn; Cephalothorax und besonders 
sein letztes Segment mit dunkleren Flecken. Ränder des Scutums und Querflecken 
schwarz. — Unterseite braun mit einer Querreihe gelber Flecken auf jedem Segment. 
Mandibeln und Palpen gelb. Beine bräunlich oder gelblich mit schmalen blasseren Ringen. 


(Augenhügel eines Exemplars hat auf der rechten Seite ein drittes Horn hinter 
dem zweiten, auf der linken nur ein kleines Zähnchen. Die Färbung ist dunkler als bei 
den beiden anderen Exemplaren.) 


— Vorderindien (Calcutta) — 3 Exemplare — WITH det. 


Ceratobunus calcuttensis WITH. 
= Ceratobunus calcuttensis, WITH 1903, Linn, Soc. Journ. XXVIII, p. 477° 
(Diagnose nach WITH): 
Körper 4,25 mm lang; Beinfemur I 5, II 11, HI 5, IV 8 mm lang. 
Bein I 22, II 45, III 22, IV 33,5 mm lang. 

9 Körper dem Scutum zu erhöht und von da aus nach hinten allmählich 
abfallend; Körper fein granuliert. 

Bauchseite: Coxen mit wenigeren größeren Körnchen, ebenso die Seitenteile des 
ersten Ventralsegments granuliert. 

Augenhügel von vorn fast so hoch wie breit; von der Seite ist er so lang wie 
hoch und vorn höher; seine Seiten sind convex; oben ungefurcht, aber jederseits mit zwei 
stumpfen Dornen besetzt, deren vordere länger und nach vorn gerichtet, deren hintere 
nach hinten gerichtet sind. Die Augen sind klein. 

Mandibeln: Glied I dorsal granuliert. 

Palpen: Femur, Patella und Tibia unten bezähnelt, besonders der Femur; Patella 
mit kleiner Innenapophyse; Tibia 2'/:mal so lang als breit. 

Beine: die Femora sind bezähnelt. 

Färbung: schwarzbraun; Ventralsegmente rötlich. Hinteres Abdomen trägt einen 
rötlichen Fleck auf jeder Seite. Mandibeln gelb; Palpen braun, doch ist die Tibia und 
die Patella gelblich. Beine rotbraun, doch die Patella dunkler. 


— Vorderindien (Calcutta) — 1 Exemplar (9) — WITH det. 


AAS. 


Hypsibunus Tore.) 


= Hypsibunus, THORELL 1891, Ann. Mus, civ. Genova, p. 679. 
= Hypsibunus, WITH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 474. 

Augenhiigel hoch (wenigstens ı!/smal so hoch wie breit), basal stark eingeschniirt 
und oben stark bezähnelt (bisweilen mit einem starken Höcker oben in der Mitte). — 
Scutum unbewehrt, weder mit Stachel noch mit Höcker. — Beine sehr lang und dünn; 
nur Beinfemur II mit 2 Pseudogelenken, Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 


(Type: Hypsibunus scaber nov. spec.) 


I. Scutum braun mit einem scharf blaßgelben Medianband und daneben auf 
Segment II des Scutums jederseits ein kleiner weißer Fleck scaber. 
— Scutum nicht derart gezeichnet, höchstens mehr oder minder mit weißem 
Hautdrüsensekret bepulvert (besonders dick die Coxen und die Fugen 


zwischen ihnen); freie Dorsalsegmente meistens jedes mit 2 weißen Flecken 2 
2. Mandibeln, Glied I dorsal glatt; Palpenpatella einfach und ohne Apophyse; 

Tibia der Palpen 2mal so lang wie breit vigilans. 
— Mandibeln, Glied I dorsal stark bezähnelt; Palpenpatella mit kleiner, 

schmaler Apophyse; Palpentibia 3mal so lang wie breit diadematus. 


Hypsibunus vigilans (WITH). 
= Hypsibunus vigilans, WITH 1903, Linn, Soc. Journ, XXVIII, p. 475. 
(Diagnose nach WITH): 
CO Körperlänge 5 mm. Femora der Beine I 12, II 22, III 12, IV 15 mm lang. 
Bein II 100 mm; (die Maße der übrigen Beine werden nicht angegeben). 


GO Cephalothorax halbkreisformig; der ganze Körper bis zum 4. Abdominal- 
segment, von wo er sich schroff nach hinten abwärts senkt. Cephalothorax und Coxen 
weniger als der übrige Körper oben granuliert, auch die freien Ventralsegmente sind glatt. 

Augenhügel, von der Seite gesehen, 1*/4 mal so hoch als lang, von vorn gesehen 
wenigstens so hoch als breit; Vorderrand senkrecht und höher als der Hinterrand, oben 
mit ein paar Körnchen besetzt und in der Mitte mit einem starken, stumpfen senkrechten 
Stachel, der so lang ist wie der Durchmesser der Augen. (Augenhügel des anderen 
beobachteten Exemplars ohne solchen Zahn — nach WITH). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. Supramandibularfortsätze kurz und gezähnt. 

Palpen: Femur ventral stachelig; Patella dem Ende zu verbreitert und granuliert; 
Tibia 2 mal so lang als breit. Tarsen am Innenrande mit einer Reihe feiner kegelformiger 
Zähnchen besetzt. 


1) Die beiden Spezies Hypsibunus diadematus THORELL und Hypsibunus vigilans WITH 
habe ich nicht gesehen und daher die Zahl der Pseudogelenke der Beinfemora nicht feststellen können. Deshalb 
habe ich auch als Typus für das Genus Hypsibunus die Spezies H. scaber n. sp. gesetzt. Es ist möglich, 
daß H. diadematus THOR. und H, vigilans WITH der (noch festzustellenden) Zahl der Pseudogelenke ihrer 


Beinfemora halber in andere Genera gestellt werden müssen. 





149 


Beine sehr lang und stark; Femora bezähnelt. 


Färbung: Körper oben schwärzlich; Cephalothorax rötlichbraun vor dem Augen- 
hügel. Zwei Längsbänder zwischen Augenhügel und Stirn werden durch ein schmales 
schwarzes Band getrennt, das der Stirn zu am breitesten ist; Genitalplatte rot mit schwarzen 
Rändern. Die freien Ventralsegmente sind gelb mit undeutlichen schwarzen Flecken. 
Mandibeln und Palpen gelblich. Beine schwärzlich braun, den Enden zu heller. (Gelenke 
zwischen Coxen und Trochanteren weiß). Tibien I am Ende weiß geringelt. (Bei dem 
anderen beobachteten Exemplar findet sich außerdem auf den ersten 3 dorsalen Abdominal- 
segmenten auf jeder Seite ein weißer Querfleck; Körper unten schwarz und wie die Coxen 
mit weißem Hautdrüsensekret bedeckt. Füße und Mundgegend erdfarben — nach WITH). 


Vorderindien (Silouri) — 2 g — WITH det. 


*Hypsibunus scaber nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 15.) 


Körper 3 mm lang; Beinfemur I 12, II 20, III 11, IV 13 mm lang. 
f Bein I 52, II 86, 111 50, IV 65 mm lang. 


Körper dorsal (Cephalothorax und Scutum) grob und rauh mit rundlichen kleinen 
Höckerchen bedeckt; Scutum unbewehrt und mit kaum wahrnehmbaren Querfurchen. 
Freie Dorsalsegmente und freie Ventralsegmente glatt. Coxen glatt, nur mit Randreihen 
viereckig abgestumpfter Höcker. 


Augenhügel senkrecht, nicht rückgeneigt, basal verengt, 1'/2 mal so hoch wie 
breit, kaum längsgefurcht; fein derart bezähnelt, daß ein feiner Zähnchenring um die 
Augen geht. 


Mandibeln: Glied I dorsal stark bezähnelt und in der Mitte etwas verdickt. 


Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 3mal so lang wie breit; Femur ventral fein spitz bezähnelt; Patella und Tibia 
allerseits, besonders dorsal fein spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart. 


Beine sehr lang und dünn; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit 
2 Pseudogelenken. 


Färbung braun; Stirnmitte des Cephalothorax und seitlich vom Augenhügel 
weiß; Seiten des Cephalothorax braunfleckig. Augenhügel braun. Scutum braun, doch 
mit breitem blassen gelben Längsband, das die rauhen Körnelungen besonders deutlich 
erkennen läßt und daneben auf Segment II des Scutums jederseits ein kleiner weißer 
Fleck. — Bauch weiß; Genitalplatte desgleichen; vom Vorderrand der Genitalplatte bis 
zum After ein breites dunkelbraunes Medianband. — Coxen glänzend braun, doch Spitzen 
und Randhöckerreihen weiß. Mandibeln schwarzbraun; Palpen Femur und Patella schwarz, 
Tibia und Tarsus blaßgelb. — Beine einfarbig blaßbraun, doch Tibien II und IV am 
Ende breit blaßgeringelt. 


— Anam — ı Exemplar — BEL leg. 1897 — (Mus. Paris). 


150 
Hypsibunus diadematus THORELL. 
Hypsibunus diadematus, THORELI. 1891, Ann. Mus, civ. Genova XXX, p. 679. 
Hypsibunus diadematus, WıTH 1903, Linn. Soc. Journ. XXVIII, p. 474. 
(Diagnose nach THORELL): 

Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 9,8, II 18, III 9, IV 12,3 mm lang. 

Bein I ? I ? II 44,5, IV 63,5 mm lang. 

Körper kurz und stark gewölbt, dorsal gleichmäßig dicht granuliert; die Körnchen 
sind niedrig und stumpf. Freie Dorsalsegmente fast glatt. Bauchsegmente kaum granuliert, 
Coxen rauher granuliert. Scutum unbewehrt und mit 4 wahrnehmbaren Querfurchen. 

Augenhügel senkrecht und hoch; 1'/amal so hoch wie breit, basal verengt; 
nicht längsgefurcht und oben und hinten jederseits mit etlichen mehr oder minder starken 
Zähnchen besetzt. 

Mandibeln: Glied I dorsal granuliert. 

Palpen mäßig lang; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella mit kurzer 
und schmaler Apophyse; Tibia 3mal so lang wie breit; Tarsus wenig länger als der 
Femur. Femur ventral dicht rauh bezähnelt; Patella dicht und fein mit Zähnchen besetzt; 
Tibia dorsal dicht bezähnelt; Tarsus behaart. | 

Beine sehr lang und dünn; Femora, Patellen und Tibien fein und nicht dicht 
bezähnelt. 

Färbung des Körpers dorsal schwarz; Cephalothorax und Scutum spärlich weiß 
bepulvert; Vorderecken des Cephalothorax mit weißem Fleck gezeichnet; freie Dorsal- 
segmente jedes mit je 2 seitlichen weißen Flecken. Bauch schwarz und vorn (besonders 
Coxen I und IV) mit weißem Hautdrüsensekret dicht bedeckt, welches zwischen den 
Fugen von Coxa III und IV hindurch bis dorsal an das Scutum reicht. Augenhügel 
mit Zähnchen schwarz, nur basal blasser. Mundgegend und Mandibeln blaßgelb, Glied I 
an der Spitze schwärzlich, Glied II mit einem dunklen Längsfleck. Palpen blaßgelb. — 
Beine rotbraun; Coxen und Trochantere schwarz, Femora basal blasser rostfarben; nur 
Coxen I in der Grundfarbe rostbraun; Femora apical dunkler, ebenso Patellen und Tibien 


(besonders von Paar II). 
— Niederländ. Indien (loc. ?) — 1 Exemplar (verletzt) — VAN HASSELT leg. — 


THORELL det. 


Verpulus Sımon. 
== Verpulus, SIMON 1901, Proc. Sc, M, Zool. Soc. London II, p. 84. 
Augenhügel höher als breit, basal stark eingeschnürt, oben nicht gefurcht, sondern 
gewölbt, weder bezähnelt noch behaart, sondern glatt glänzend. Scutum unbewehrt, weder 


bestachelt noch behöckert. — Coxenrandhöcker undeutlich und gerundet, nicht viereckig 
oder dreispaltig. Nur Beinfemur II mit 2 Pseudogelenken, Femur I, III und IV ohne 
Pseudogelenke. 

Nur eine Art: 


(Type: Verpulus spumatus, SIMON.) 


151 


* Verpulus spumatus SIMON. 
(Taf. I, Fig. 41 und Taf. IV, Fig. 59.) 
= Verpulus spumatus, SIMON 1901, Proc. Sc. M. Zool. Soc, London IT, p. 84. 


Körper 2,5 mm lang; Beinfemur I 6, II 11,5, III 6, IV 8,5 mm lang. 
Bein I 28, II 49 , III 28, IV 36 mm lang. 


Körper kurz und gerundet, schwach gewölbt. Dorsal- wie Ventralseite ein- 
schließlich der Coxen dicht rauh granuliert. Scutumsegmente nicht erkennbar; Scutum 
vollkommen unbewehrt. Coxenrandhöcker klein und gerundet, weder viereckig abgestumpft 
noch dreispaltig. 


Augenhügel wenig rückgeneigt, vollkommen glatt glänzend, weder behaart noch 
bezähnelt; von vorn fast ı!/s mal so hoch wie breit und oben ohne Längsfurche, sondern 
hier gewölbt (Taf. I, Fig. 41). 


Mandibeln: Glied I dorsal glatt, aber außer dem großen ventralen Dorn dorsal 
ein stumpfer und rundlicher, größerer Höcker. Glied I schlank und schmal, Klauen klein 
und stumpf (Taf. IV, Fig. 59). 


Palpen dünn und einfach; Tibia nur 2!/smal so lang wie breit und so lang wie 
die einfache Patella; alle Palpenglieder nur behaart. 


Beine lang und dünn; Femora ungleichmäßig winzig bezähnelt; nur Femur Il 
mit 2 Pseudogelenken. 


Färbung des ganzen Körpers vollständig schwarz; Cephalothorax vorn jederseits 
und Bauch mehr oder weniger mit schmutzigbraunem Hautdrüsensekret bedeckt. Augen- 
hügel oben glänzend schwarz, doch basal wenig blaßbraun. Mandibeln Glied 1 basal 
schwarz, apical wie das Klauenglied dunkel rotbraun, nur Klauenspitzen wieder schwarz. 
Palpen bis auf den blassen Tarsus schwarzbraun. Beine schwarz, alle Femurbasen aber 
schmal scharf rotbraun geringelt, ebenso die Pseudogelenke an Femur II, Tibien und 
Metatarsen. 


— Birma (Bukit Besar) — ı Exemplar — SIMON det. — (vidi typ.). 


Harmanda nov. gen. 


Augenhügel so hoch wie breit, basal verengt. — Scutum ohne Dorsalstachel und 
ohne Höcker, völlig unbewehrt. Coxenrandhöcker stumpf viereckig. Beinfemur I mit 1, 
II mit 4, III mit 1 und IV mit 1 Pseudogelenk. 


Nur eine Art: 


(Iype: Harmanda instructa nov. spec.) 


Ae. 


*Harmanda instructa nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 14.) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 7, II 13, III 6, IV 7 mm lang. 
Bein I 29, II 63, III 28, IV 42 mm lang. 


Körper gewölbt und gerundet. Cephalothorax und Scutum fein, aber deutlich 
granuliert; freie Dorsalsegmente desgleichen, aber ihre Gelenkhäute breit glatt. Scutum 
mit angedeuteten Segmentfurchen und ohne Dorsalstachel oder Höcker. Freie Ventral- 
segmente glatt, aber nicht glänzend. Genitalplatte und Coxen dicht rauh granuliert; 
Coxenrandhöcker stumpf viereckig. 


Augenhügel so hoch wie breit, basal verengt, oben flach gefurcht; nur oben 
jederseits der Furche mit 3—4 stumpfen Zähnchen in je einer Längsreihe. 


Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. Supramandibularfortsätze klein 
und nicht bezähnelt, aber spitz. 


Palpen: Femur so lang wie Patella -+ Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral stark bezähnelt; Patella mit kleiner, stumpfer Apophyse und dorsal spärlich fein 
bezähnelt (besonders die Apophyse); Tibia 2'/: mal so lang wie breit und ventral spärlich, 
aber stark bezáhnelt; Tarsus nur behaart. 


Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, IH und IV mit je 1, 
Femur II mit 4 Pseudogelenken. 


Färbung dunkelbraun. Stirnrand des Cephalothorax fein schwarzbraun; Median- 
band zwischen Stirnrandmitte und dem schwarzglänzenden Augenhügel schwarzbraun; 
jederseits dieses Bandes hat der Cephalothorax einen großen schwefelgelben Fleck, der 
bis an die Seitenränder reicht und inmitten einige eingedrückte schwärzliche, bogige 
Stricheln aufweist. Die beiden letzten Cephalothoraxsegmente sind dunkelbraun und 
haben seitlich jedes jederseits ı schwefelgelben Flecken. Scutum dunkelbraun, vorn mit 
schmaler, schwefelgelber Medianbinde und breit schwefelgelben Vorderecken, die sich in 
die schwefelgelben Seitenränder des Scutums fortsetzen; freie Dorsalsegmente gelb und 
dunkelbraun mehr oder minder deutlich gesprenkelt. Bauchsegmente braun (nicht glänzend), 
Gelenkhäute wenig blasser; Seiten der freien Ventralsegmente jedes jederseits mit 
undeutlichem, schwefelgelben Fleck. Coxen gelbbraun, ihre Ränder dunkelbbraun. Beine 
schwarzbraun; die Pseudogelenke der Femora blaßgelb geringelt, Patellen und Tibien den 
Enden zu dunkler, letztere mit schmalen blassen Endringen. Trochantere der Beine schwarz, 
doch dorsal mit 2 blaßgelben Flecken. Mandibeln und Palpen einfarbig rostgelb. 

— Vorderindien (Sikkim) — 1 Exemplar — M. HARMAND leg. 1886 — 

(Museum Paris). 





153. 


Bullobunus nov. gen.') 


Augenhügel breiter wie hoch, oben gefurcht und hier vollkommen glatt und 
glänzend, doch vorn oben mit deutlichem, stumpf vorgewulsteten, runden und glatten 
Höcker oder Buckel (je einer jederseits). — Scutum deutlich, doch unbewehrt. Coxenrand- 
höcker viereckig stumpf oder auch dreispaltig. Beine lang und dünn; Femur II mit 
6 Pseudogelenken, Femur I, III und IV mit je einem Pseudogelenk. 


(Arten bisher nur von den Philippinen.) 


(Type: Bullobunus luteovittatus nov. spec.) 


1. Körper größtenteils schwarz, mehr oder weniger weißlich bepulvert; 
Scutum schwarz, doch mit feiner goldgelber Randlinie jederseits. Man- 


dibeln schwärzlich ater. 
— Körper rotbraun, mit deutlichen weißen Hautdrüsensekretflecken auf dem 

Cephalothorax. Mandibeln blaß bis gelb | 2 
2. Scutum ohne Sekretflecken, mit breiter, glatter, gelber Medianbinde. 

Palpen einfarbig blaßgelb luteovittatus. 


-— Scutum jederseits am Rande mit einem scharf begrenzten, eckigen, weißen 
Fleck aus Hautdrüsensekret und ohne Medianbinde; Palpen teilweise 
gebräunt | similis. 


* Bullobunus luteovittatus nov. spec. 


Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 8,5, II 19, III 8, IV 12 mm lang. 
(Die letzten Beinglieder fehlen teilweise!) 


Körper dorsal fein und gleichmäßig granuliert oder genarbt. Scutum vollkommen 
unbewehrt, ohne Dorn oder Höcker. Freie Ventralsegmente glatt, doch jedes am Vorderrand 
mit schmalem, granuliertem Querstreifen. Coxen sehr fein granuliert; Coxenrandhöcker 
viereckig stumpf. 

Augenhügel oben und basal unter den Augen vollkommen glatt und glänzend; 
von vorn breiter ‘als hoch, nur flach gefurcht, von der Seite vorn scharf senkrecht und 
hinten etwas gerundet, so lang wie hoch, an den oberen Vorderecken finden sich (je einer 
jederseits der Furche) zwei stumpf vorgewulstete kleine Höcker oder Buckel. 

Mandibeln: Glied I dorsal fein aber spärlich bezähnelt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella +- Tibia; Patella mit kleiner, spitzer Apophyse; 
Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur ventral mit dichten, aber stumpfen Höckerchen 
besetzt, innen mit einer bogigen Reihe stumpfer Hocker versehen; Patella dorsal fein 
bezähnelt, besonders die Apophyse; Tibia dorsal dicht bezahnelt, ventral nur behaart; 
Tarsus behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, III und IV mit je 1, 
Femur II mit 6 Pseudogelenken. 





1) Vielleicht sind Zaleptus fuscus WITH und Zaleptus minutus WITH, die ich nicht gesehen 
habe, auch Bullobun us-Arten (vergl. dort deren Augenhtigel). 


154 


Färbung des Körpers rotbraun, wo granuliert, die glatten Chitinteile (Gelenk- 
häute) blaßgelb. Cephalothorax rotbraun, beiderseits schräg vor dem Augenhügel mit 
dicken Flecken aus weißem Hautdrüsensekret. Augenhügel rotbraun einfarbig und glänzend, 
ebenso der Cephalothorax median vor ihm bis an die Stirnmitte und hinter dem Augen- 
hiigel. Scutum rotbraun, besonders an den Seiten, mit breit schwefelgelb glänzender 
(nicht Sekret-) Medianbinde bis zum Scutumhinterrand. Freie Dorsalsegmente einfarbig 
rotbraun, ungefleckt. Bauchsegmente blaßgelb, die Körnchenquerbänder rotbraun, außerdem 
mehr oder minder mit weißem Drüsensekret bedeckt. Coxen rotbraun, median undeutlich 
blaßgelb gefleckt, Randhöckerreihen dunkler, mehr oder minder mit weißem Drüsensekret 
bedeckt. Mandibeln blaßgelb; Palpen einfarbig blaßgelb. Beine einfarbig blaßgelb. 


— Philippinen (Bislig) — Coll. SEMPER — (Mus. Hamburg). 


* Bullobunus similis nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 21.) 


Körper 3,5—5 mm lang; Beinfemur I 8,5, II 21,5, III 9, IV 13,5 mm lang. 
Bein 149, U 94, IU 43, IV 52 mm lang. 

Körper gerundet und oben ganz und gar dicht, aber nicht rauh granuliert; freie 
Ventralsegmente glatt. Coxen grob, aber spärlich behöckert; Coxenrandhöcker dreispaltig. 

Augenhügel von vorn breiter als hoch, nur flach gefurcht, von der Seite vorn 
senkrecht, hinten etwas gerundet, so lang wie hoch, nicht rückgeneigt; oben glatt und 
ohne Zähnchen, nur finden sich an den oberen Vorderecken zwei stumpf vorgewulstete, 
glatte Buckel oder Höcker (je einer jederseits der Furche); basal ist der Augenhügel 
granuliert und geht hier in die Granulation des Cephalothorax über. 

Mandibeln: Glied I dorsal granuliert. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella mit kleiner Apophyse; 
Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur ventral bezähnelt, dorsal glatt und nur mit feinem 
spitzen Endzähnchen; Patella dorsal fein bezähnelt, besonders die Apophyse; Tibia und 
der gebogene Tarsus nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, III, IV mit je ı, 
Femur Il mit 6 Pseudogelenken. 

Färbung: Körperfarbe braun, Augenhügel blaßbraun. — Dorsalseite: Cephalothorax 
mit 2 großen weißen Hautdrüsensekretflecken, die durch eine schmale schwarzbraune 
(von Sekret freie) Binde, die von der Sirnmitte bis zum Augenhügel geht, getrennt sind. 
Cephalothorax hinter dem Augenhügel frei von Hautdrüsensekret, dunkelbraun, Scutum 
heller pechbraun; besonders in der Mitte. Scutum wie das übrige Abdomen spärlich mit 
Hautdrüsensekret überstäubt, welches auf jeder Seitenrandmitte des Scutums einen sehr 
deutlich begrenzten, stark weißen Sekretfleck bildet. Ebenso zeigen die Seiten der freien 
dorsalen Abdominalsegmente solche (kleinere) weißen Hautdrüsensekretflecken. — Ventral- 
seite: pechbraune Chitinfarbe, die aber fast ganz von weißem Hautdrüsensekret 
bedeckt wird. Mundgegend blaßbraun; Genitalplatte ganz weiß bedeckt; Coxen nur in 
der Hälfte, die der Genitalplatte zu liegt, weiß bedeckt, die äußere Hälfte ohne Drüsen- 


_155_ 
sekret, welches aber zwischen Coxa III und IV breit weiß hindurchgeht; freie Ventral- 
segmente weiß bedeckt, nur die Ränder bleiben schmal frei und ein dunkles Ventralband, 
das vom Analende bis zur Genitalplatte reicht, bleibt von weißem Hautdrüsensekret 
frei. Mandibeln blaßbraun; Palpen blaßbraun, Femurbasis und Tarsenspitze etwas dunkler 
braun. Füße hellbraun, Trochantere etwas dunkler, aber nicht schwarz. Coxen wie die 
Chitinfarbe der Bauchseite dunkelbraun. 


— Philippinen (Bislig) — einige Exemplare — Coll. SEMPER — (Mus. Hamburg). 
— Philippinen (Leyte) — ı Exemplar — JAGOR leg. — (Mus. Berlin). 


*Bullobunus ater nov. spec. 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 8, II 22, II 8, IV 11 mm lang. 
(Die übrigen Beinglieder fehlen mehr oder minder). 


Körper dorsal wie ventral gleichmäßig rauh, fein spitz granuliert. 


Augenhiigel oben vollkommen glatt und glänzend, nur basal wie der Cephalothorax 
granuliert; von vorn breiter als hoch, nur flach gefurcht, von der Seite vorn senkrecht, 
hinten etwas gerundet, so lang wie hoch, nicht riickgeneigt, oben an den Vorderecken 
zwei stumpf vorgewulstete, glatte Höcker oder Buckel. 


Mandibeln: Glied I dorsal rauh bezähnelt. 


Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella mit deutlicher Endapophyse; 
Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur ventral mit spitzen Zähnchen besetzt, dorsal nur 
spärlich bezähnelt, aber hier mit feinem, spitzen Enddorn; Patella fein bezähnelt, besonders 
die Apophyse; Tibia bezähnelt; Tarsus behaart. 


Beine sehr Jang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, III und IV mit je 1, 
Femur II mit 6 Pseudogelenken. 


Färbung des ganzen Körpers dorsal wie ventral tiefschwarz, mehr oder minder 
(besonders Cephalothorax, Bauch und Coxen) weißlich bepulvert. Scutumseitenränder 
fein goldgelb-glänzend gerandet. Augenhügel pechbraun. Mandibeln schwärzlich oder 
schwarzbraun. Palpen schwarzbraun, Tibienspitze und Tarsus blaßgelb. Beine ein- 
farbig braungelb. 


— Philippinen (La Laguna) — 1 Exemplar — EYDOUX leg. — (Mus. Paris). 


20* 


156 


Bastia nov. gen. 


Augenhiigel von vorn oben nur halb so breit wie hoch, vollkommen glatt. 
Scutum unbewehrt, ohne Dorn oder Höcker, doch Querfurchen der Segmente angedeutet. 
Coxenrandhöcker viereckig stumpf, nur die Höcker am Vorderrand von Coxa I dreispaltig. 
Beine mäßig lang und dünn; Femur I und III ohne, Femur II mit 6, Femur IV mit 
1 Pseudogelenk. 


(Type: Bastia lineata nov. spec.) 


* Bastia lineata nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 29.) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 12, 11 28, III 11, IV 21 mm lang. 
Bein I 59, II 84, III 55, IV 68 mm lang. 


Körper flach, wenig gewólbt und hinten scharf quer abgestutzt; die freien 
Dorsalsegmente sind auf die Bauchseite gerückt. — Cephalothorax und Scutum fein 
granuliert. Scutum unbewehrt, aber mit angedeuteten Querfurchen. Coxen grob behöckert; 
Bauchsegmente fein granuliert; die ganze Bauchseite außerdem fein borstig behaart; 
Coxenrandhöcker viereckig stumpf, nur die Höcker am Vorderrand von Coxa I dreispaltig. 

Augenhügel von vorn oben nur halb so breit wie hoch, basal wenig verengt, 
oben wenig gefurcht, hier und basal vollkommen glatt; von der Seite senkrecht, nicht 
rückgeneigt und doppelt so hoch wie lang. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella +4 Tibia, Patella einfach und ohne Apophyse; 
Tibia 2 /amal so lang wie breit; Femur ventral bezähnelt; Patella dorsal fein bezähnelt; 
Tibia und Tarsus nur behaart. 

Beine kräftig und mäßig lang; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, 
Femur IV mit 1, Femur II mit 6 Pseudogelenken; Tibien sehr kräftig gebaut. 

Färbung des Körpers schwärzlich; Rücken und Bauch mehr oder minder mit 
schmutzig grauem Hautdrüsensekret bedeckt. Cephalothorax vor und neben dem Augen- 
hügel schwarzbraun und heller bräunlich gesprenkelt. Die beiden letzten Cephalothorax- 
segmente schwarz und jedes mit einer Querreihe sehr kleiner, aber deutlicher gelbweißer 
Pünktchen. Augenhügel basal blaßbraun, oben ganz schwarz. Scutum schwarzbraun 
mit median scharfgelber Fleckenreihe, deren einzelne (3—4) Flecken länglich sind. Die 
ganze Bauchseite schwarz, nicht glänzend, nur die Genitalplatte median blaßgelb. Die 
schwarzen Coxen haben jede basal vor ihrer Spitze einen undeutlich blaßgelben Fleck. 
Mandibeln blaßgelb. Palpenfemur gelb, -Femurspitze, Patella und Tibienbasis dunkler 
braun, Tibienspitze und ganzer Tarsus blaßgelb. Beine schwarzbraun, alle Femora und 
Tibien undeutlich blaß geringelt (diese blassen Ringe fallen an Femur II und IV mit 
den Pseudogelenken zusammen); Patella II deutlich blaßgelb. 


— Indien (Maria Basti) — 1 Exemplar — R. OBERTHIER leg. — (Mus. Paris). 


157 


Pectenobunus nov. gen. 


Augenhügel schmal, jederseits mit einem Kamm aus 4—5 schlanken, langen 
Dornen besetzt. Scutum unbewehrt. Chitinstruktur aus netzartig stehenden Grübchen 
bestehend. Coxenrandhöcker klein und scharf dreispitzig. Beine kurz, nur Femur II mit 
2 Pseudogelenken. 

Nur eine Art: 

(Type: Pectenobunus paraguayensis.) 
— (Süd-Amerika) 
* Pectenobunus paraguayensis (CANEST.). 
(Taf. I, Fig. 29 und 30.) 
= Opilio paraguayensis, CANESTRINI 1897, Atti Padua vol. XI, p. 105. 
Körper 3 (9), 4,5 (9) mm lang; Beinfemur I 3,5, II 8, III 4, IV 6mm lang. 
Bein 118 , II 34, II 17, IV 23 mm lang. 

Cephalothorax und Abdominalrücken stark rauh, mit grobem Netzwerk von 
dichten Grübchen bedeckt. Abdomen mit Scutum, dieses aber den Segmenten entsprechend 
quer gefurcht. — Freie Ventralsegmente glatt, spärlich beborstet. Genitalplatte und Coxen 
sehr stark rauh behöckert. 

Augenhügel von der Seite so hoch wie lang, stark gerundet, nicht rückgeneigt. 
Jederseits mit einem Kamm von 5 sehr starken, dreispitzigen Zähnen überragt (Taf. I, 
Fig. 29 und 30). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur, Patella und Tibia stark bezähnelt und beborstet, Tarsus nur 
behaart. Patella mit stumpfer Innenapophyse. Tibia so lang wie die Patella, Tarsus 
doppelt so lang wie die Tibia. 

Beine: Coxen stark spinuliert und mit deutlichen Randreihen dreispitziger Hocker; 
Trochantere seitlich stark spinuliert. Femora, Patellen und Tibien bezáhnelt. Femur II 
mit zwei deutlichen Pseudogelenken, Femora I, III und IV ohne Pseudogelenke. 

Färbung: Körper (Cephalothorax und Abdomen) braun, die Grübchen erdfarben 
heller. Die Abdominalsegmente sind durch dunkelbraune Querstreifen angedeutet. Jedes 
Segment vom Augenhügel ab median blasser, so daß fast eine feine helle Medianzeichnung 
entsteht. Freie Ventralsegmente glatt weißlichgelb, Genitalplatte und Coxen wie der 
Rücken. Palpen blaßbraun, Femurspitze und Patellenbasis dunkelbraun gefleckt, Basal- 
hälfte der Tibia dunkelbraun; Tarsus hell erdfarben, die Spitze etwas gebräunt. — Beine 
blaß weißlich gelb, Femurbasis fein und undeutlich braun geringelt. — Trochantere 
erdfarben, seitlich mit den Zähnchen gebräunt. Coxen braun und weiß marmoriert, die 
Zähnchen und Höckerchen pechbraun, die braune Farbe besonders an der Spitze der 
Coxen vorherrschend. 

— Siid-Amerika (Paraguay) — CANESTRINI det. — ?Exempl. 

— Süd-Amerika (Puerto Max am Rio Paraguay) — 1 Exempl. — L. Des ARTS leg. 

(Hamburger Museum). 
— Siid-Amerika (Paraguay) — 5 (3 erwachsen, 2 jung) — BOHLS leg. — 
(Brit. Mus. London). 


Je. 


Geaya nov. gen. 


Augenhügel glatt oder bezähnelt, deutlich gefurcht. Scutum unbewehrt. Chitin- 
struktur des Rückens immer, des Bauches meist ein feines Grübchennetzwerk nicht 
erhabener Granulationen. Coxenrandhöcker scharf dreispitzig. Mandibeln, Glied I dorsal 
vollkommen glatt. Palpenpatella mit deutlicher Apophyse. Beine lang und dünn; 
Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke, nur Femur II mit 3 Pseudogelenken. 


— Südamerika. 


(Type: Geaya nigromaculata nov. spec.). 


1. Augenhügel vollkommen glatt. (Scutum goldgelb, nur Hinterecken des 
Scutums und die Seiten der freien Dorsalsegmente stark und groß 


schwarz gefleckt) nigromaculata. 
— Augenhügel oben deutlich bezähnelt 2 
2. Rücken (Scutum) schwarz doch schön blaugriin metallisch schimmernd aenescens. 
— Rücken (Scutum) schwarz oder rostgelb, doch nicht metallisch schimmernd 3 
3. Coxen schwarz und mit der blaßgelben Genitalplatte und übrigen Bauchseite 

scharf contrastierend; Scutum rostgelb nigricoxa. 
— Coxen rostgelb und mit der übrigen Bauchseite gleichfarbig 4 
4. Körper dorsal wie ventral vollkommen einfarbig rostgelb, sogar Augenhügel 

und Trochantere nicht schwarz, nur wenig dunkler rostfarben unicolor. 


— Rücken des Körpers gelb, nur das Scutum mit großem schwarzbraunen 
Fleck, der seitlich nur schmal blaßgelbe Ränder freiläßt und hinten 
gelblich ausgebuchtet ist atrolutea. 


* Geaya nigromaculata nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 24.) 


Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 10, II 20, III 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 47, II 85, III 45, IV 66 mm lang. 


Körper: Sowohl die ganze Dorsalseite wie die ganze Ventralseite einschließlich 
der Coxen gleichmäßig netzartig mit winzigen Chintingrübchen bedeckt. Coxenrandhöcker 
scharf dreispitzig. 

Augenhügel von der Seite so hoch wie lang, vorn verengt, hinten gerundet; 
von vorn basal kaum verengt, so breit wie hoch; oben vollkommen glatt und unbezähnelt, 
doch hier einige feinste Härchen. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, kürzer wie der Tarsus; Patella 
mit schlanker Apophyse von der halben Länge des Gliedes; Tibia 4!/smal so lang wie 
breit. Femur ventral kaum deutlich und spärlich stumpf bezähnelt; Patella (besonders 
die Apophyse) nur dorsal und Tibia nur dorsal fein spitz bezähnelt; Femur, Patella und 
Tibia außerdem borstig behaart; Tarsus nur behaart. 


159 


Beine lang und diinn; Femora bezáhnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken; 
Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. | 


Färbung des Cephalothorax einfarbig goldgelb, nur Augenhügel schwarz mit 
einigen weißen kleinen Härchen. Scutum goldgelb, seine Hinterecken und die freien 
Dorsalsegmente seitlich stark und groß schwarz gefleckt. Bauch und Coxen vollkommen 
einfarbig blaßgelb. Trochantere und Beine einfarbig dunkelbraun. Mandibeln blaßgelb. - 
Palpen: Femurbasis blaßgelb; Femurspitze, die ganze Patella nebst Apophyse und die 
Tibienbasis schwarz; Tibienspitze und der ganze Tarsus blaßgelb. 


— Nord-Brasilien (oberer Carsevenne-Fluß) — 1 Exemplar — F. GEAY leg. 1898 
— (Mus. Paris). 


* Geaya aenescens nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 25, Taf. III, Fig. 6 und Taf. IV, Fig. 17.) 


Körper 4 mm lang; Beinfemur I 10, II 18, ID 10, IV 14 mm lang. 
Bein I 39, II 86, III 39, IV 43 mm lang. 


Körper dorsal wie ventral bis auf die Coxen ganz und gar gleichmäßig mit 
feinen Chitingriibchen netzartig bedeckt; Coxen dagegen mit erhabenen stumpfen und 
groben Höckern nicht sehr dicht besetzt; Coxenrandhöcker scharf dreispitzig (Taf. IV, Fig. 17). 


Augenhügel vorn senkrecht, hinten gerundet, oben jederseits mit starkem, regel- 
mäßigen Zähnchenkamm, der aber vorn und hinten nicht am Augenhügel herabreicht; 
von vorn so breit wie hoch und oben flach gefurcht, die Furche zwischen den Zähnchen- 
kämmen glatt (Taf. III, Fig. 6). 


Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 


Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit deutlicher Apophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur basal spärlich stumpf 
behöckert; Patella dorsal (besonders die Apophyse) bezähnelt; Tibia nur ventral spitz 
bezähnelt; Tarsus nur behaart. 


Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken; 
Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 


Färbung des Rückens und Bauchs gleichmäßig schwarzbraun, nur die Gelenkhäute 
zwischen den harten Chitinteilen blaß weißgelb. Rücken (besonders das Scutum) schön 
blaugrün metallisch schimmernd (dieser Metallschimmer fehlt den jungen, nicht erwachsenen 
Tieren). Augenhügel schwarz, doch seine Zähnchen contrastierend hellbraun. Bauch nicht 
metallisch schimmernd; Coxen und Trochantere der Beine schwarz, die übrigen Beinglieder 
auch einfarbig schwarzbraun. Mandibeln und Palpen einfarbig blaßgelb. 
— Nord-Brasilien (Oberer Carsevenne-Fluß) — ı Exemplar — F. GEAY leg. 1898 — 
(Mus. Paris). 

— Brasilien (Unterer Amazonas) — 16 (davon 12 nicht erwachsen) Exemplare — 
—+? leg. 1897 — (Brit. Mus. London). 

— Brasilien (genaue Loc.?) — einige Exemplare — BRAUNS leg. — (Mus. Hamburg). 


160 
* Geaya nigricoxa nov. 8pec.') 
(Taf. III, Fig. 7 — ọ und Fig. 10 — jung.) 
Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 11, II 22, III 10, IV 14 mm lang. 
Bein I 43, II 73, III 42, IV 54 mm lang. 

Körper auf dem Cephalothorax, Scutum und den freien Dorsalsegmenten gleich- 
mäßig mit feinen Chitingrübchen netzartig bedeckt, nicht granuliert mit erhabenen Körnchen. 
Freie Ventralsegmente glatt, doch jedes mit einem deutlichen schmalen, braun bezähnelten 
Querstreifen am Vorderrande. Genitalplatte rauh behöckert, Coxen desgleichen; Coxen- 
randhöcker scharf dreispitzig. 

Augenhügel von der Seite so hoch wie breit, oben gerundet und hier nur mit 
zwei Kámmen stumpfer Höckerchen, die nicht sehr regelmäßig stehen; von vorn 1!/s mal 
so breit wie hoch, basal kaum verengt. 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, Patella mit langer, dünner Apophyse, 
die */s der Länge des ganzen Gliedes erreicht; Tibia 4mal so lang wie breit. Femur 
ventral spitz bezähnelt, doch dorsal glatt, mit kleinem spitzen Enddorn; Patella (besonders 
die Apophyse) und Tibia fein spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken, 
Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 

Färbung des Cephalothorax und Abdominalrückens einfarbig weißgelb bis 
goldgelb; Seiten des Scutums bisweilen fein und schmal längs braun berandet. Augen- 
hügel tiefschwarz. Freie Ventralsegmente weißgelb, nur die Körnchenquerstreifen jedes 
Segments pechbraun. Genitalplatte weißgelb, median fein bräunlich; Mundgegend blaß- 
gelb; Coxen jedoch schwarz bis schwarzbraun mit der übrigen blaßgelben Bauchseite 
scharf contrastierend. Mandibeln einfarbig blaßgelb; alle Palpenglieder leicht gebräunt, 
Tibienspitze und Tarsus blaßgelb. Trochantere der Beine und Beinfemora schwarz, die 
übrigen Beinglieder einfarbig braun, apical blasser. 

— Brasilien (Para) — 6 Exemplare — EHRHARDT leg. — (Mus. Hamburg). 

— Brasilien (Para) — 2 Exemplare — SCHULTZ leg. — (Mus. Berlin). 

— Brasilien (Unterer Amazonenstrom) — 20 (3 davon jung) Exempl. —? leg. — 

(Brit. Mus. London). 

— Holland. Guayana (Paramaribo) — viele Exemplare — C. HELLER leg. 1909 — 

(Mus. Hamburg). 
1) Bei den Londoner Exemplaren dieser Species befinden sich drei nicht erwachsene Tiere, deren 
Chitinpanzer noch (wie nach einer Häutung) weich ist und stellenweise weiße Flecken aufweist. Es ist die 
weiche Rückendecke des Abdomens noch deutlich in Segmente gegliedert. Der Cephalothorax ist vor und 
schräg vor dem Augenhügel noch vollkommen weiß. Die Coxen, deren Chitin auch noch weich und glatt ist, 
haben keine Randhéckerreihen, und tragen jede einen weißen Mittelfleck (Taf. III, Fig. 10). Der Augenhügel 
ist vollkommen glatt und bis auf die schwarzen Augen, weiß. .Die Palpen sind weich, im übrigen aber wie bei 
den erwachsenen Tieren gebaut. Die Genitalien endlich sind wohl vorhanden, aber noch sehr unentwickelt, 
Trotz der an sich großen Unterschiede in der Chitinstruktur und Färbung sind diese drei Exemplare zweifellos 
junge Tiere zu Geaya nigricoxa n. spec.; sie stammen von demselben Fundort und zeigen (wie so oft bei den 
Gagrellinen — vergl. dort) die blassen Flecken der Chitinzeichnung viel auffälliger als die erwachsener Tiere 
deren Chitinbewaffnung bei den jungen Tieren hingegen vermißt wird. 


161 





* Geaya unicolor nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 30; Taf. IV, Fig. 53.) 


Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 8, II 16, III 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 38, II 64, III 38, IV 49 mm lang. 


Körper hoch gewölbt und hinten eiförmig gerundet, dorsal wie ventral ein- 
schließlich der Genitalplatte und der Coxen mit kleinen Chitingrübchen gleichmäßig netz- 
artig bedeckt, nur die weichen Gelenkhäute zwischen den harten Chitinteilen sind glatt. 
Coxenrandhöcker scharf dreispitzig. Ä 

Augenhügel von vorn breiter als hoch, basal nicht verengt; von der Seite vorn 
und hinten senkrecht, nicht gerundet, oben flach und hier tief gefurcht; jederseits der 
Furche mit einer scharfen Reihe stumpfer Zähnchen, doch vorn und hinten glatt (vergl. 
Prionostemma coronatum!) (Taf. III, Fig. 30). 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit schlanker Apophyse von der halben Länge des Gliedes; Tibia nur 2!/,mal so lang 
wie breit; Femur nur ventral-basal spitz bezähnelt; Patella (besonders die Apophyse) und 
Tibia allerseits spitz bezähnelt; Tarsus nur behaart (Taf. IV, Fig. 53). 

Beine lang und dünn; Femora fein bezähnelt; nur Femur II mit 3 Pseudo- 
gelenken, Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 

Färbung: Körper dorsal wie ventral einfarbig rostgelb, nur Augenhügel dunkler 

braun (nicht schwarz). Bauch wie die Rückseite gefärbt, Coxen desgleichen, wie auch die 
Trochantere der Beine, deren übrige Glieder einfarbig rotbraun sind. Mandibeln und 
Palpen einfarbig blaßgelb. 


== Venezuela (Porto Cabello) — 1 Exemplar — SIEVERS leg. —- (Mus. Hamburg). 


* Geaya atrolutea nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 23 und Taf. IV, Fig. 35 und 36.) 


Körper 4 mm lang; Beinfemur I 11, II 20, UI 10, IV 13,5 mm lang. 
Bein I 49, II 83, III 47, IV 67 mm lang. 


Körper dorsal (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) gleichmäßig 
netzartig mit feinen Chitingriibchen bedeckt. Freie Ventralsegmente glatt. Genitalplatte 
und Coxen gleichmäßig mit Grübchen bedeckt wie die Dorsalfläche des Körpers. Coxen- 
randhöcker scharf dreispitzig. 

Augenhügel von vorn wenig breiter als hoch, deutlich gefurcht, basal nicht 
verengt, von der Seite so breit wie hoch, vorn und hinten gerundet; vorn, oben zwischen 
den Augen und hinten unregelmäßig und dicht fein und spitz bezähnelt; Furche nicht 
glatt (Taf. IV, Fig. 36). 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen schlank und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der 
Tarsus; Patella mit schlanker und dünner Apophyse, die länger ist wie die Hälfte des 


21 


102. 


Gliedes; Tibia 3mal so lang wie breit. Femur dorsal-basal und ventral fein bezáhnelt; 
Patella und Tibia rauh behaart, Tibia außerdem ventral fein bezáhnelt; Tarsus behaart 
(Taf. IV, Fig. 35). 

Beine lang und dünn; Femora bezáhnelt; nur Femur II mit 3 Pseudogelenken, 
Femur I, III und IV ohne Pseudogelenke. 

Färbung des Cephalothorax einfarbig rostgelb und ungefleckt, nur der Augenhügel 
schwarz. Abdominalrücken rostgelb, nur das Scutum mit großem schwarzbraunen Flecken, 
der seitlich nur schmale Ränder am Scutum freiläßt und hinten, wo er mehr oder minder 
ausgebuchtet ist, teilweise auf die Seiten der freien Dorsalsegmente übergeht; diese selber 
gelb, nur Analsegment scharf schwarz. Bauch und Coxen ganz blaßgelb einfarbig. 
Trochantere der Beine tiefschwarz; Beinfemora basal und kurz vor der Spitze tiefschwarz, 
die übrigen Beinglieder, bis auf die auch schwarzen Patellen, braun. Mandibeln blaßgelb. 
Palpen blaßgelb, nicht einfarbig, sondern Femurspitze scharf schwarz, ebenso Patella 
tiefschwarz, nur die Apophysenspitze blaß; Tibienspitze leicht gebräunt. 


— Brasilien (Igara Para) — 1 Exemplar — ?leg. 1904 —- (Brit. Mus. London). 
— Südbrasilien (genaue Soc.?) — ı Exempl — J. METZ leg. — (Mus. Hamburg). 


Holcobunus nov. gen. ’) 
= Prionomma, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. System, XVI. 2, p. 178 (ad part). 
== Prionostemma, Pocock 1903, Ann, Nat. Hist. (7) XI. p. 435 (ad part). 

Augenhügel tief längsgefurcht, mit mehr oder minder regelmäßigen Zähnchen- 
kämmen (selten fast glatt). Körper fein granuliert oder gleichmäßig netzartig mit Chitin- 
grübchen bedeckt. Scutum scharf begrenzt und unbewehrt. Mandibeln Glied I dorsal 
vollkommen glatt. Palpen mit Patellarapophyse. Coxenrandhöcker aller 4 Beinpaare 
scharf dreispitzig. Beine lang und dünn; Femur I, III und IV mit je einem, Femur II mit 
drei Pseudogelenken. Tarsalklaue kammzahnig. 

— (Südamerika). 


(Type: Holcobunus nigripalpis nov. spec.) 


I. Cephalothorax und Dorsalscutum mit granulierter Chitinstruktur *) 2 
-- Cephalothorax und Dorsalscutum mit gleichmäßig netzartiger Grübchen- 
struktur ?) 3 


1) Holcobunus unicolor (= Prionomma unicolor LoMAN) und Holcobunus citrinus 
(= Prionostemma citrinum Pocock) habe ich nicht gesehen bezw. identifizieren können, daher auch die 
Zahl der Pseudogelenke an den Beinfemora nicht feststellen können. Es ist möglich, daß beide Species zu 
Geaya oder Prionostemma (s. Diagnose) gehören; ich habe sie zu Holcobunus n, g. gestellt, da sie große 
Ahnlichkeit mit Holcobunus luteipalpis n. spec. aufweisen und sich nur durch die Chitinstruktur des Körpers 
unterscheiden. — Die Unterschiede und ı. und 2. der Tabelle sind nach Pocock (1903) angegeben und mußten 
Berücksichtigung finden, da mir die Typen von Prionomma unicolor LOMAN und Prionostemma citrinum 
Pocock nicht vorgelegen haben, 

2) »Granuliert« heißt hier: mit erhabenen runden Körnchen dicht bestreut, im Gegensatz zu gleich- 
mäßig netzartiger Grübchenstruktur, bei der vertiefte, kreisrunde, winzige Grübchen die harten Chitinteile 
dicht übersäen. i 


163 


2. Augenhügel schwach und unregelmäßig bezähnelt; Patellarapophyse viel 


kürzer als die halbe Länge des Gliedes citrinus. 
— Augenhiigel stark und regelmäßig bezähnelt; Patellarapophyse gleich der 

halben Länge des Gliedes unicolor. 
3. Rücken (Scutum) vorwiegend hell rostgelb 4 
— Rücken (Scutum) vorwiegend schwarz 6 
4. Scutum einfarbig rostgelb, ohne Medianbinde, höchstens die Hinterecken 

gebräunt 5 
— Scutum rostgelb gesprenkelt oder gefleckt, mit deutlichem blassem 

Medianstreif unifasciatus. 
5. Palpen (alle Glieder) einfarbig blaßgelb luteipalpis. 
— Palpen schwarz, nur Tibienspitze und Tarsus blaßgelb nigripalpis. 


6. Scutum schwarz, doch Seiten- und Hinterrand scharf weißgelb; Augen- 

hügel mit 3—4 größeren Zähnen jederseits; Palpen einfarbig blaßgelb dentatus. 
— Scutum nicht derart gelb gerandet, höchstens Gelenkhäute und Bauchseiten 

blaß. Augenhügel jederseits mit einer Reihe winziger Zähnchen; Palpen 

schwarz, nur Tibienspitze und Tarsus blaßgelb ater. 


*Holcobunus nigripalpis nov. spec.’) 
(Taf. III, Fig. 12 und Taf. IV, Fig. 4 und 5). 


Körper 4 mm lang; Beinfemur I 11, II 20, III 12, IV 14 mm lang. 
Bein I 45, II 88, III 52, IV 70 mm lang. 


Körper hoch gewölbt, besonders hoch die beiden letzten Cephalothoraxsegmente. 
Körper hinten mehr oder minder quer abgestutzt. Rücken- und Bauchseite gleichmäßig 
mit feinen Chitingrübchen netzartig bedeckt, nicht granuliert. Genitalplatte und Coxen 
auch gleichmäßig mit Chitingrübchen bedeckt, nicht granuliert; Coxenrandhöcker fein 
dreispitzig. 

Augenhügel breiter als lang, die beiden Augen durch eine deutliche Längsfurche 
getrennt; diese Furche glatt glänzend, beiderseits der Furche fast glatt, nur einige wenige 
(1—2) stumpfe Höckerchen hier, doch Augenhügel an der vorderen und hinteren Rundung 
fein bezähnelt — bisweilen (bei jungen Tieren) ganz glatt, (Taf. IV, Fig. 4). 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. 
Patella mit schlanker Apophyse von der halben Länge des Gliedes; Tibia 3'/: mal so 
lang wie breit. Femur nur ventral-basal spärlich stumpf bezähnelt, im übrigen wie 
Patella (besonders Apophyse); Tibia und Tarsus behaart (Taf.3IV, Fig. 5). 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, III und IV mit je ı, 
Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers dorsal wie ventral einfach glänzend rostgelb, nur Augen- 
hügel schwarz; Scutum-Hinterecken und Seiten der freien Dorsalsegmente bisweilen dunkler 





") Vergl. die Anmerkung zu Holcobunus luteipalpis n. spec. 


21* 


oi: 


braun angelaufen. Mandibeln blaßgelb. Palpen schwarz, so Femur, Patella und Basal- 
hälfte der Tibia; Tibienspitze und der ganze Tarsus blaßgelb. Beine einfach schwarz 
einschließlich der Trochantere. Coxen von der Farbe der etwas helleren rostgelben Bauchseite. 


— Brasilien (Süden — genaue Loc. ?) — viele Exemplare -— METZ leg. 1894 — 
(Mus. Hamburg). 


* Holcobunus luteipalpis nov. spec.!) 
(Taf. IV, Fig. 11 und 12). 


Körper 4,5 mm lang; Beinfemur I 11, U 22, II 11, IV 15 mm lang. 
Bein I 52, II 90, HI 52, IV 68 mm lang. 

Körper flach gewölbt, hinten quer rund abgestumpft; Riicken- und Bauchseite 
gleichmäßig netzartig mit deutlichen kleinen Chitingrübchen bedeckt, Coxen desgleichen; 
Coxenrandhöcker fein dreispitzig. 

Augenhügel so breit wie lang, vorn senkrecht, hinten gerundet, wenig rück- 
geneigt, vorn und hinten vollkommen glatt, doch oben zwischen den Augen rauh granuliert, 
nicht bezahnelt; die tiefe Furche gleichmäßig rauh (Taf. IV, Fig. 12). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit kurz vorgewölbter, stumpfer Apophyse, Tibia cylindrisch und 2'/%--3 mal so lang 
wie breit. Femur ventral-basal ungleichmäßig stumpf bezáhnelt, im übrigen spärlich 
behaart; Patella (besonders Apophyse) und Tibia, wie der Tarsus nur behaart (Taf. IV, Fig. 11). 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, IH und IV mit je 1, 
Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers dorsal wie ventral einfarbig rostgelb glänzend. Augen- 
hügel schwarz. Scutumhinterecken bisweilen dunkel gebräunt, Mandibeln blaßgelb, ebenso 
alle Palpenglieder, auch Tarsenspitze. Trochantere der Beine tiefschwarz, die übrigen 
Beinglieder, bis auf die schwarzen Femurbasen, pechbraun, der Spitze zu heller. 


— Brasilien (St. Catharina, Flußgebiet des Itapocu) — einige Exemplare — 
W. EHRHARDT leg. 1908 — (Mus. Hamburg). 


* Holcobunus dentatus nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 34 und Taf. IV, Fig. 49 und 50.) 
Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 16, III 9, IV 11 mm lang. 
Bein I 32, II 72, II 35, IV 47 mm lang. 

Körper dorsal wie ventral nicht mit erhabenen Körnchen granuliert, sondern mit 
feinen Chitingrübchen gleichmäßig netzartig bedeckt, nur die weichen Gelenkhäute zwischen 
den harten Chitinteilen glatt. Coxen auch mit feinem Grübchennetzwerk. Coxenrandhöcker 
dreispitzig. 


1) Diese Species stimmt bis auf geringe Unterschiede am Augenhügel und der Palpenfarbe mit 
Holcobunus nigripalpis n. sp. überein. Von Holcobunus unicolor (= Prionostemma unicolor LOMAN 
unterscheiden sich beide Spezies durch den mit Grübchen gleichmäßig bedeckten Körper, der bei unicolor LOMAN 
granuliert ist (s. d.). 


165 

Augenhügel hoch, deutlich gefurcht, so hoch wie breit, jederseits der glänzend 
glatten Furche mit 3—4 starken divergierenden Dornen besetzt. (Taf. IV, Fig. 49 und 50). 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit Apophyse von der halben Länge des Gliedes; Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur 
nur ventral deutlich spitz bezähnelt; Patella und Tibia allerseits, aber äußerst fein bezähnelt; 
Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, III und IV mit je ı, 
Femur Il mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers schwarz. Cephalothorax am Stirn- und Seitenrand entlang 
mit schmalem Randstreifen grauweißen Hautdriisensekretes. Augenhügel schwarz glänzend. 
Scutum schwarz, doch hinten und an den Seiten scharf blaßgelb gerandet, sodaß das 
Scutum ein großes schwarzes, scharfeckiges Quadrat aufweist. Freie Dorsalsegmente 
schwarz, nur ihre Gelenkhäute blaßgelb; freie Ventralsegmente desgleichen; die Gegend 
zwischen den Ventralsegmenten und den blaßgelben Scutumseitenrändern schwarz. Genital- 
platte schwarz und, wie auch die freien Ventralsegmente, mehr oder minder mit grauweißem 
Hautdrüsensekret bepulvert. Coxen schwarz, doch mit weißem Hautdriisensekret körnig 
und dicht überdeckt. Trochantere der Beine schwarz, übrige Beinglieder einfarbig pechbraun. 
Mundgegend und Maxillarloben schwarz. Mandibeln dunkelbraun, nicht blaßgelb. Palpen 
blaßgelb, nur die schmale Femurbasis und die äußerste Tarsenspitze dunkelbraun. 


— Brasilien (Rio de Janeiro) — 1 Exemplar — GAGZO leg. 1904 — (Mus. Hamburg). 


*Holcobunus ater nov. spec. 


Körper 3 (9) — 4,5 (Q) mm lang; Beinfemur I 8,5, II 17, III 9,5, IV 12 mm lang. 
Bein 138, 169, lll 47, IV 60 mm lang. 


Körper dorsal und ventral nicht granuliert, sondern mit kleinen Chitingrübchen 
gleichmäßig netzartig bedeckt, die Coxen desgleichen. Coxenrandhöcker deutlich und 
scharf dreispitzig. 

Augenhügel vorn senkrecht, deutlich gefurcht, basal etwas verengt; jederseits 
der Furche ein Kamm aus sehr winzigen spitzen Zähnchen, die nicht sehr regelmäßig 
aber dicht stehen. 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella mit kleiner Apophyse; 
Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur grob und spärlich beborstet, ohne größere Zähnchen, 
nur der ventrale Innenrand hat einige stumpfe Tuberceln; Patella (besonders die Apophyse), 
Tibia und Tarsus nur kurz behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, IH und IV mit je 1, 
Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers schwarz; diese Farbe ist ventral nur zwischen den freien 
Ventralsegmenten sichtbar und wird im übrigen gleichmäßig von weißem, körnigem 
Hautdrüsensekret überdeckt. Die Rückenoberfläche des Körpers ist ebenso pechschwarz 


166 ' 


in ihrer Grundfarbe wie die Bauchseite, nur ist das Drüsensekret hier in spärlicheren 
weißen Körnchen vorhanden, sodaß die schwarze Grundfarbe des Chitins mehr zur Geltung 
gelangt als auf der Bauchseite; die Seiten des Bauches bis an den Scutumseitenrand 
meist blaßgelb (besonders beim 2). Oft ist auch das weiße Drüsensekret an den Vorder- 
ecken des Cephalothorax dicker aufliegend. Scutum bisweilen (besonders beim 2) mit 
zwei sehr undeutlichen und schwachen hellbraunen parallelen Längslinien, meist aber ganz 
schwarz. Mandibeln, Mundgegend und Maxillarloben weißgelb. Palpenfemur, Patella und 
Tibienbasis schwarz, Tibienspitze und Tarsus ganz weißgelb. Beine einfarbig. braun. 


— Brasilien (Rio de Janeiro) — 4 Exemplare — E. R. WAGNER leg. 1902 — 
(Mus. Paris). 

— Brasilien (Petropolis) — viele (Y + 9) Exemplare — Dr. OHAUS leg. 1900 — 
(Mus. Hamburg). 


* Holcobunus unifasciatus nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 4. — 9) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 9,5, I 17, III 9,5, IV 13 mm lang. 
(Metatarsen und Tarsen der Beine fehlen teilweise!) 


Körper hinten quer gerundet abgestutzt, da die freien Dorsalsegmente auf die 
Ventalseite hinabgezogen sind — co — (beim 9 erscheint der Körper jedoch hinten oval 
gerundet). Cephalothorax und Rückenoberfläche mit feinem Grübchennetzwerk gleichmäßig 
bedeckt; Bauchsegmente, Genitalplatte und Coxen desgleichen; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel hoch, etwas rückgeneigt, vorn höher als hinten, deutlich gefurcht 
und jederseits der Furche mit etlichen undeutlichen und sehr winzigen, unregelmäßig 
stehenden Höckerchen. 

Mandibeln: Glied I dorsal vollkommen glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, etwas kürzer als der Tarsus; Patella 
mit Apophyse von der halben Länge des Gliedes; Tibia nur 2*/amal so lang wie breit. 
Femur ventral bezähnelt; Patella und Tibia allerseits fein bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I, III und IV mit je ı, 
Femur II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers rostgelb, so auch der Augenhügel, der wie die Augen 
nur oben dunkelbraun ist. Cephalothorax dunkler rostgelb, besonders an den Seiten- 
rändern, bisweilen mit feiner medianer hellerer Längslinie vor dem Augenhügel; hinter 
dem Augenhügel zieht sich eine deutliche, helle, breite Längsbinde bis an das Ende des 
Abdomens; jederseits davon ist das sonst rostgelbe Scutum dunkler rostbraun gefleckt 
und gesprenkelt. — Bauchseite einfarbig rotbraun, nur sind die Mitten der freien Ventral- 
segmente und die Coxen den Trochanteren zu etwas dunkler braun angelaufen. Mandibeln 
gelb. Palpen gelb, nur Patella und Tibia dorsal wenig dunkler. Beine einschließlich der 
Trochantere einfarbig braun. 


— (?) Cuba (Sabanilla??) — 1 Exemplar — ?leg. — (Mus. Hamburg). 


167 
Holcobunus citrinus (POcock)') 
= Prionostemma citrinum, Pocock 1903, Ann, Nat, Hist. (7) VI. p. 435. 
(Diagnose nach Pocock): 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 10, II 17, HI 9, IV 13,5 mm lang. 
Bein II 78 mm lang. 

Körper an der Rückenoberfläche dicht granuliert; Ventraloberfläche wenig 
granuliert; Coxen ohne deutliche Randhöcker. 

Augenhügel (wie bei Prionostemma insculptum) von vorn breiter als hoch, 
basal kaum verengt, von der Seite so lang wie hoch, hinten granuliert; der ganze Raum 
zwischen den Augen oben und basal unter ihnen entlang rauh und dicht bezähnelt. 

Palpen fast glatt; Patellarapophyse kurz und stumpf. 

Färbung des Rückens blaß (fast citron-) gelb; Augenhügel schwarz; jederseits 
des Scutums ein schwarzer Längsstreif; Coxen und Genitalplatte auch gelb; Trochantere 
der Beine schwarz, Beine dunkelschwarzbraun. Mandibeln und Palpen gelb. Spitze des 
Maxillarfortsatzes des I. Beinpaares schwarz. 

— Brasilien (Lages — Prov. Sao Paulo) POCOCK det. 1903. 


Holcobunus unicolor (Loman.?) 
= Prionomma unicolor, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. XVI. 2, p. 178. 
(Diognose nach LOMAN): 
Körper 4 mm lang; Beinfemur II 19, ganzes Bein II + 85 mm lang. 


Körper ganz mit mikroskopischen Knötchen bedeckt, auch die Coxen. Coxen- 
randhöcker dreispitzig. Scutum deutlich; 4 vollkommen freie Dorsalsegmente. 

Augenhügel klein, hinten am Cephalothorax, über jedem Auge eine Reihe von 
7—8 scharfen Zahnchen; neben dieser Außenreihe einzelne gewissermaßen zu einer 
Innenreihe vereinigt. 

Palpen (wie bei Prionostemma coronatum LOMAN): Patella mit Apophyse von der 
halben Lange des Gliedes; Tibia 3'/smal so lang wie breit; Tarsus kaum 2 mal so lang 
wie die Tibia; Femur, Patella und Tibia mit sehr kleinen, scharfen Dornchen; Tarsus 
wenig behaart. 

Beine länglich und dünn, winzig bestachelt. 

Färbung ganz kaffeebraun, nur der Augenhügel schwarz. Palpen und Mandibeln 
heller. Füße von der Grundfarbe. 

—- Bolivien (Tipnani, Quellfluß des Beni, 2500 m hoch) — 1 Exemplar — 

v. LEONHARDT leg. — LOMAN det. 


1) Trotzdem Pocock 1903 auf die Ähnlichkeit von Prionostemma citrinum mit Prionostemma 
insculptum, bicolor und scintillans (Pocock) hinweist, glaube ich diese Species, die ich nicht gesehen 
habe, dennoch als Holcobunus citrinus zum Genus Holcobunus stellen zu müssen, da die Prionostemma- 
Arten (vergl. Genus-Diagnose) nur in Mittelamerika und dem Norden von Südamerika gefunden sind, während 
H. citrinus sich in seinem Fundort an die stid-brasilianischen Arten anschließt (vergl. auch die Anmerkung 
zum Genus Holcobunus). 

») Für Holcobunus unicolor (= Prionomma unicolor Loman) gelten gleicherweise die 
Anmerkungen zu Holcobunus nov. gen. und zu Holcobunus citrinus (s. d.) 


168 





Prionostemma Pocock. ') 


Prionomma, LOMAN 1902, Zvol. Jahrb, Syst. XVI, 2, p. 177 (ad part.). 
Prionostemma, Pocock 1903, Ann. Nat. Hist. (7) XI, p. 435 (ad part.). 

Liobunum, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr. Amer. — Aran, II, p. 582—85 (ad part.), 
Liobunum, BANKS 1909, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia 1909, p. 231—33. 


lu ud 


Augenhügel langsgefurcht, mit mehr oder minder regelmäßigen Zähnchenkämmen, 
einzelnen Dornen oder auch ganz glatt. Körper fein granuliert oder gleichmäßig netzartig 
mit Chitingrübchen bedeckt. Scutum gut ausgebildet, aber unbewehrt. Mandibeln, Glied I 
dorsal vollkommen glatt. Palpenpatella mit oder (selten) ohne Apophyse; Tarsalklaue 
kammzähnig. Coxenrandhöcker aller 4 Beinpaare scharf dreispitzig oder stumpf dreispaltig. 
Beine meist äußerst lang und dünn; Femur I und III ohne Pseudogelenke; Femur II mit 3, 
Femur IV mit ı Pseudogelenk. 

— (Mittel- und Südamerika.) 


(Type: Prionostemma coronatum, LOMAN.) 


I. Coxen einfarbig entweder schwarz bis schwarzbraun oder rostgelb bis 


blaßgelb 7 
— Coxen nicht einfarbig, sondern gefleckt oder teilweise (wenigstens Coxa IV 

vorn oben) perlmutterglánzend 2 
2. Coxen größtenteils braun, ein unregelmäßiger blasser Fleck an der Basis 

jeder Coxa. Augenhügel glatt (annulipes.) 
— Coxen I—III einfarbig; Coxa IV oben vorn oder auch ganz weiß oder 

perlmutterartig glänzend 3 
3. Coxa IV vorn oben mit weißem oder gar perlmutterartig glänzendem 

Fleck, im übrigen gelb bis braun 4 


— Coxa IV ganz und gar perlmutterartig weiß glänzend; Trochanter I—IV 

schwarz, nur Trochanter IV mit 2 kleinen Perlmutterpiinktchen; Augen- 

hügel ganz glatt, glänzend perlucidum. 
4. Cephalothorax vorn .jederseits an den Vorderecken silberweiß glänzend; 

Trochantere I—IV schwarz, aber jeder mit 2 weißen Perlmutterpünktchen scintillans. 
— Cephalothorax einfarbig rotbraun, ohne silberweiße Flecken; Trochantere 


ohne solche Pünktchen 5 
5. Palpen vollkommen blaßgelb; Augenhügel glatt, doch vorn oben mit 

wenigen kleinsten Tuberkeln tristani. 
— Mittlere Palpenglieder dunkel gebräunt bis schwarz 6 


6. Scutum einfarbig schwarzbraun, ohne große und deutlich blassere Flecken intermedium. 
— Scutum und Abdominalrücken mit 2 glänzend gelben bis weißlichen 

Flecken jederseits nahe der Spitze des Abdomens und bisweilen ein 

solcher Fleck jederseits davor + biolleyi. 








1) Pocock führte 1903 für Prionomma LOMAN 1902 den Namen Prionostemma ein, da Prio- 
nomma schon friiher verbraucht ist, 


o | o] 


II. 


12, 


169 


. Scutum vorwiegend schwarz oder schwarzbraun 8 
Scutum vorwiegend blaßgelb oder rostgelb II 
. Mandibeln, Glied II blaßgelb 9 
Mandibeln, Glied II schwarz bis schwarzbraun 10 


. Augenhügel vollkommen glatt; Palpen bis auf den blaßgelben Tarsus 


dunkel gebräunt. Cephalothorax median vor dem Augenhügel bis an 
die Stirnrandmitte schmal weißgelb frontale. 
Augenhügel mit wenigen stumpfen Höckerchen; Palpen einfarbig blaß- 
gelb; Cephalothorax vor dem Augenhügel dunkel, ohne solch weißgelbes 
Längsband albofasciatum. 


. Palpen dunkel gebräunt bis schwarz (außer dem blaßgelben Tarsus); 


Augenhügel oben dicht, aber fein und zahlreich bezähnelt; Scutum ein- 
farbig schwarz nigrum. 
Palpen weißgelb (nur Femurbasis gebräunt); Scutum rings und Cephalo- 
thorax lateral und frontal schmal und scharf weiß und gelb gerandet; 


Augenhügel oben jederseits mit 3—4 größeren spitzen Zähnchen albipalpe. 
Palpenpatella apical verdickt, aber ohne Apophyse; (Augenhügel voll- 
kommen glatt) coriaceum. 
Palpenpatella apical verdickt und mit deutlicher vorgestreckter Innen- 
apophyse I2 
Coxen schwarz bis schwarzbraun, scharf mit der rostgelben übrigen Bauch- 
seite kontrastierend 13 
Coxen rostgelb, mit der rostgelben übrigen Bauchseite gleichfarbig | 16 


. Scutum mit 2 medianen parallelen schwarzen oder dunkelbraunen Längslinien laterale. 


— Scutum einfarbig blaßgelb oder rostgelb 14 


. Cephalothorax goldgelb, neben dem Augenhügel spärlich dunkler gespren- 


kelt und Vorderecken mehr oder minder deutlich perlmutterartig weiß 


glänzend bicolor. 
Cephalothorax nicht so gefleckt und nicht so gezeichnet 15 
. Cephalothorax schwarz, nur die Gelenkhäute der beiden letzten Cephalo- 
thoraxsegmente blaßgelb luteoscutum. 
Cephalothorax und Scutum einfarbig rötlichgelb; Coxen und Trochantere 
tiefschwarz; Palpen und Mandibeln blaßgelb coxalis. 
Augenhiigel oben jederseits mit 3 (4) schlanken und glatten divergierenden 
Dornen, im übrigen glatt (Körper rostfarben gelb) dentatum. 
Augenhügel glatt oder mit 2 Kämmen kleiner Zähnchen 17 
Scutum einfarbig rostgelb oder blaßgelb, ohne Flecken oder Binden oder 
dunkle Seitenränder oder Ecken 18 


Scutum rostgelb, mit Flecken oder Binden, dunklen Seitenrändern oder 
Ecken, oder wenn das Scutum einfarbig rostgelb, dann wenigstens die 
freien Dorsalsegmente dahinter jedes mit zwei schwärzlichen oder schwarz- 
braunen Fleckchen 20. 


22 


20. 


21. 


22, 


23; 


sn. 


. Körper blaßgelb (nicht rostfarben), nur Augenhügel und Trochantere der 


Beine schwarz, ferner die blaßgelben freien Dorsalsegmente jedes mit 
medianem kleinen dunkelbraunen Fleckchen minimum. 


Körper rostfarben gelb bis gelbbraun, freie Dorsalsegmente ohne solche 
Medianflecken 19 


. Beine kurz (Femur I 5, II 8 mm lang); Palpen schwarz, sogar die Tarsen- 


basis, nur die Tarsenspitze der Palpen blaßgelb insculptum. 


Beine lang (Femur I 10, Femur II 16mm lang); Palpen einfarbig 
blaßgelb reticulatum. 


Scutum rostgelb, ohne dunklere Medianzeichnung, höchstens die Hinter- 
ecken des Scutums gebräunt; Augenhügel vollkommen glatt foveolatum. 


Scutum rostgelb, mit dunklerer Medianzeichnung (eine Medianbinde oder 
zwei [oft undeutliche] parallele dunkle Binden oder auch nur freie Dorsal- 
segmente mit je zwei schwarzen Flecken); Augenhügel mehr oder minder 
bezähnelt 21 


Augenhiigel ohne Zähnchenkämme, nur einzelne verstreute (wenige) 
Höckerchen; Scutum mit einer dunklen schmalen medianen Fleckenreihe fulvum. 


Augenhügel mit Zähnchenkämmen oder vollkommen rauh granuliert; 
Scutum mit 2 parallelen (oft undeutlichen) dunklen Längsbinden 22 


Medianbänder auf dem Scutum vorn deutlicher als hinten. Augenhügel 
breit und niedrig, überall gleichmäßig granuliert, nicht glänzend glatt 
oben median; Cephalothorax mit dunklen Stricheln jederseits vorn schräg 
vor dem Augenhügel genufuscum. 


Medianbänder schmal, oft verwischt, hinten am Scutumrand deutlicher 
(doch oft den co ganz fehlend), dann aber wenigstens freie Dorsalsegmente 
seitlich braun gefleckt; Augenhügel jederseits nur oben mit Zähnchen- 
kämmen, Furche zwischen den Augen glatt glänzend 23 


Körper hinten gerundet, Rückenbinden oft undeutlich, fast fehlend, immer 
sich auf den von oben gut sichtbaren freien Dorsalsegmenten in schwarzen 
Randflecken fortsetzend; Cephalothorax auch hinter dem schwarzen Augen- 
hügel blaßgelb bis rostgelb einfarbig coronatum. 


Körper hinten gerade eckig abgestutzt; Rückenbinden oft undeutlich, fast 
fehlend; freie Dorsalsegmente nicht schwarz gefleckt und auf die Bauch- 
seite hinabgerückt; Cephalothorax rostgelb und hinter dem schwarzen 
Augenhügel tief braun, von hier aus in die dunklen Scutumbinden über- 
gehend vittatum. 


171 





* (Prionostemma annulipes [BANKs]). *) 


= Liobunum annulipes, BANKS 1909, Proceed. Acad. Nat, Sc. Philadelphia 1909, p. 232. 
(Diagnose nach BANKS): 


Körper 7 mm lang. 


Rücken mit Chitingrübchen netzartig bedeckt; Coxen granuliert; Bauchsegmente 
spärlich granuliert. 

Augenhügel glatt. 

Beine sehr lang, besonders Paar II. 

Färbung braun und gelblich marmoriert; Augenhügel blaß; eine schmale braune 
Linie reicht bis zum Stirnrand, hinten einige mediane blasse Flecken; Coxen tiefbraun 
mit einem unregelmäßigen blassen Fleck an der Basis jeder Coxa; Genitalplatte basal 
blaß, an der Spitze dunkel; Bauchsegmente blaß, dicht braun gesprenkelt. Palpen blaßgelb, 
außer einem braunen Streif an der Basis des Tarsus. Beine blaßgelb, mit vielen braunen 
Ringbändern, die zum Teil weiß punktiert sind; Trochantere der Beine braun. 


— Costa Rica (Tablazo) — TRISTAN leg. — BANKS det. 


*Prionostemma perlucidum nov. spec. *) 
(Taf. II, Fig. 31 und Taf. IV, Fig. 22.) 


Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 8, II 14, HI 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 39, II 71, III 39, IV 50 mm lang. 


Korper: Cephalothorax und Scutum rauh, durch Chitingriibchen netzartig bedeckt; 
treie Ventralsegmente glatt, doch jedes mit einer Querreihe kleiner stumpfer Höckerchen 
besetzt. Genitalplatte und Coxen fein behöckert; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel von vorn doppelt so breit wie hoch, stark gefurcht und vollkommen 
glatt glänzend. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Femur 
ventral der ganzen Länge nach spitz bezähnelt, dorsal nur basal spitz bezähnelt; Patella 
einfach und ohne jede Apophyse. Tibia allerseits spitz bezähnelt und nur 2 mal so lang 
wie breit. Tarsus nur behaart (Taf. IV, Fig. 22). 

Beine sehr lang und dünn; Femora dicht spitz bezähnelt; Femur I und III ohne, 
IV mit ı, II mit 3 Pseudogelenken. 


mu A AA A A nn 


!) Das mir von BANKS gütigst überlassene Exemplar dieser Species (ex typ.) ist zweifellos ein 
junges Tier, welches alle Eigenschaften und Färbungen, an denen die jungen Tiere der Gagrellini und Liobunini 
kenntlich sind und darin übereinstimmen, aufweist. (Seine Chitinhaut ist noch völlig weich!) Ich glaube daher, 
daß diese Species einzuziehen ist, weil es sich nur um junge Tiere irgend einer anderen Species handelt. 

3) Diese Species ist sehr ähnlich Pr. scintillans Poc., von der sie sich unterscheidet: der Augenhúgel 
ist gänzlich glatt und doppelt so breit wie hoch; der Cephalothorax weist keine silberweißen Flecken auf; Rücken 
einförmig schwarz, freie Dorsalsegmente ungefleckt, Coxen I—III schwarz und contrastierend mit der gelben 
Genitalplatte und den Ventralsegmenten. Coxa IV vollkommen perlmutterartig silberweiß glänzend, Trochantere I—III 
vollständig schwarz, nur Trochanter IV mit 2 Perlmutterpünktchen oben, 


22* 


172 


Färbung schwärzlich braun. Cephalothorax ohne perlmutterartig glänzende 
Flecken vor und beiderseits des Augenhügels, blaß rostgelb, hinter ihm schwärzlich wie 
das ganze einfarbige Scutum und die nicht gefleckten freien Dorsalsegmente. — Augen- 
hügel basal blaßbraun, desgleichen die Furche, nur die Augen und Augenringe schwarz. 
Freie Ventralsegmente schwärzlich, nur die Gelenkháute blasser. Genitalplatte blaßgelb, 
ebenso die Mundgegend. Coxen I--III schwarz, scharf constrastierend mit der gelben 
Genitalplatte. Coxa IV hoch glänzend perlmutterartig weiß. Trochantere I—III schwarz 
und gleichfarbig mit den schwarzen bis schwarzbraunen Beinen. Trochanter IV schwarz, 
aber vorn oben mit einem kleinen perlmutterartig weißglänzenden Pünktchen. Mandibeln 
und Palpen einfarbig blaßgelb. 


— Costa Rica (La Palma) — 1 Expl. — ? leg. 1896 — (Brit. Mus. London). 
— San Salvador (Acajutla) — ı Expl. — PAESSLER leg. 1906 — (Mus. Hamburg). 


* Prionostemma scintillans Pocock. 
(Taf. II, Fig. 32 und Taf. IV, Fig. 38.) 


== Prionostemma scintillans, POCOCK 1903, Ann. Nat. Hist. (7) XL, p. 434. 


Körper d 4, Y 4,5 mm lang; Beinfemur I 11, If 16, IlI 11, IV 13 mm lang. 
Bein I ?, If 55, HI ?, IV ? mm lang. 


Cephalothorax und Scutum rauh, durch Chitingrübchen netzartig bedeckt, auf 
dem Cephalothorax nur die beiden silberweiß glänzenden Fleckchen an den vorderen 
Seitenecken glatt. Freie Dorsalsegmente mit Grübchen bedeckt. Freie Ventralsegmente 
glatt, doch jedes mit einer Querreihe kleiner stumpfer Höckerchen, Genitalplatte und 
Coxen fein behöckert, Coxenrandhöcker dreispitzig.. 

Augenhügel von vorn breiter als hoch, deutlich gefurcht, von der Seite vorn 
senkrecht, hinten gerundet, wenig rückgeneigt, oben fast glatt, nur vorn oben mit etlichen 
(constant 2) stumpfen, unregelmäßig stehenden Höckerchen (Taf. IV, Fig. 38). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella -}- Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral der ganzen Länge nach spitz bezähnelt, dorsal nur basal spitz bezähnelt; Patella 
mit kleiner stumpfer Apophyse, die ebenso wie das ganze Glied allerseits dicht spitz 
bezähnelt ist. Tibia 3'/amal so lang wie breit und allerseits dicht spitz bezáhnelt; 
Tarsus nur fein behaart. 

Beine sehr lang und dünn, Femora dicht spitz bezáhnelt; Femur I und III ohne, 
IV mit 1, II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers dorsal hinter dem Augenhügel und das Scutum rostbraun; 
Cephalothorax jederseits des schwarzen, nur basal blasseren Augenhügels mit einigen 
dunkelbraunen Stricheln auf rostgelben Grunde. Seitenränder (besonders die Vorderecken 
des Cephalothorax) mehr oder minder silberweif} perlmutterartig glänzend; Stirnmitte 
mit 2 undeutlich dunkel rostbraunen Flecken jederseits eines blassen Medianstriches. 
Scutum einfarbig rostbraun (über das Scutum laufen — bisweilen kaum sichtbar -- 
2 l.ängsreihen feinster blasser Pünktchen); Gegend zwischen Scutumseitenrand und Bauch 


173 


blaßgelb. Freie Dorsalsegmente jedes mit 2 mehr oder minder silberweißen Fleckchen. 
Freie Ventralsegmente, Genitalplatte und Coxen einfarbig blaßgelb, nur Coxa IV (vorn 
oben) mit einem scharf perlmutterartig weiß glänzenden Fleck. Trochantere der Beine 
schwarzbraun, jeder (von oben gesehen) oben mit 2 silberweiß-perlmutterartigen Pünktchen. 
Beinfemora rostgelb, nur die Gelenkknöpfe oberhalb der Trochantere scharf schwarz. 
Patellen der Beine dunkelbraun, ebenso die Tibienspitzen Beine, im übrigen blaßgelbe 
Tibien, Metatarsen und Tarsen. — Mandibeln und Palpen einfarbig blaßgelb. 


— Guatemala (Barrancos) — 3 Exempl. — Pocock det. (Brit. Mus. London). 


*Prionostemma tristani (BANKS). 


= Liobunum tristani, BANKS 1909, Proc, Acad. Nat. Sc. Philadelphia 1909, p. 232. 


Körper d 5, ọ 6 mm lang; Beinfemur I 10, II 19, III 10, IV 15 mm lang. 
Bein I 47, II 85, III 47, IV 63 mm lang. 


gd Körper dorsal ganz und gar rauh mit Chitingrübchen dicht bedeckt (beim q 
sind nur die durch Auftreibung deutlicheren, breiten Gelenkflächen zwischen den Dorsal- 
segmenten glatt, desgleichen auf der Bauchseite); Bauchsegmente, Genitalplatte und Coxen 
äußerst rauh behöckert. Coxenrandhöcker dreispitzig. 


Augenhügel breiter als hoch, basal verengt, glatt, nur vorn oben jederseits der 
flachen Furche mit einigen wenigen spitzen Höckerchen. 


Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 


Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der 
Tarsus. Patella mit stumpf vorgewölbtem Innenwinkel; aber ohne deutliche Apophyse; 
Tibia nur 2!/smal so lang als breit. Femur ventral stark und dicht bezáhnelt; Patella 
dorsal, Tibia ventral spärlich und winzig bezähnelt; Tarsus nur behaart. 


Beine lang und kräftig; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, Femur IV 
mit ı, Il mit 3 Pseudogelenken. 


Färbung lederbraun, Cephalothorax vor dem Augenhügel undeutlich blasser; 
Abdominalrücken lederbraun mit Spuren (bisweilen Punkten) zweier dunkler Längslinien 
jederseits der Mediane; freie Dorsalsegmente dunkler braun. Die ganze Bauchseite 
schwarzbraun einfarbig, desgleichen Genitalplatte und Coxen, doch Coxa IV vorn oben 
mit deutlichem weißem (nicht granuliertem) Fleck. Trochantere der Beine schwarz, die 
übrigen Beinglieder einfarbig schwarzlich. Mandibeln und Palpen einfarbig blafgelb. 
(Beim ọ Scutumhinterecken, Abdominalseiten und Bauch gleich hinter Coxa IV bisweilen 
deutlich blaß weiß). 


— Costa Rica (Fortuna Cervantes und La Verbena) — viele Exempl. — BIOLLEY et 
TRISTAN leg. — BANKS det. 1909 (1 ch — BANKS ded. 1909 ex typ. — 
Mus. Hamburg). 


174 


* Prionostemma intermedium (BANKS). 
= Liobunum intermedium, BANKS 1909, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia 1909, p. 233. 


Körper d 4, e 5 mm lang; Beinfemur I 8,5, II 14, MI 8,5, IV 12 mm lang. 
Bein I 38, I 61, III 38, IV 50 mm lang. 


Körper dorsal gleichmäßig (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) 
mit feinem Chitingrübchen bedeckt. Bauchsegmente glatt, doch jedes mit einer Querreihe 
sehr spitzer und deutlicher Zähnchen; Genitalplatte und Coxen dicht und gleichmäßig 
rauh granuliert; Coxenhöcker dreispitzig. : 

Augenhügel wenig breiter als lang, deutlich gefurcht und oben jederseits der 
Furche fein, aber spärlich bezähnelt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen dünn und lang; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der 
Tarsus; Patella mit kleiner, spitzer Innenapophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit. Femur 
ventral deutlich spitz bezähnelt; Patella und Tibia allerseits aber spärlich und winzig 
bezähnelt; Tarsus behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Trochantere spärlich granuliert, nicht bezähnelt; 
Femora bezáhnelt; Femur I und III ohne, IV und 1, II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung dorsal dunkelbraun bis schwärzlich gleichmäßig; ventral blaß rostgelb, 
ebenso die Coxen und Trochantere der Beine, nur Coxa IV hat vorn oben einen scharf- 
weiß perlmutterartigen Fleck. Augenhügel schwarz glänzend. Beine basal blasser braun, 
die mittleren Glieder dunkler, die Enden wieder heller werdend. — Mandibeln blaßgelb 
einfarbig; Palpen blaßgelb, nur dorsal die Femurspitze, die Patella und Tibia wenig 
dunkel gebräunt. 


— Costa Rica (Fortuna Cervantes, Pacaca, Turricares) — TRISTAN et BIOLLEY leg. — 
BANKS det. (1 Exempl ex. typ. BANKS ded. 1909 — Mus. Hamburg). 


Prionostemma biolleyi (BANKS). *) 


= Liobunum biolleyi, BANKS 1909, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia 1909, p. 231. 
(Diagnose nach BANKS): 


Korper 6 mm lang. 


Cephalothorax mit Chitingrübchen gleichmäßig bedeckt, ein schmales Band von 
kleinen Chitingrübchen vor der Basis des Abdomens, darauf folgend ein breites Feld aus 
Chitingrübchen, welches fast den ganzen Scutumrücken einnimmt; freie Dorsalsegmente 
jedes mit einem Querstreif aus rauhen Chitingriibchen. Coxen und Genitalplatte rauh 
granuliert, freie Ventralsegmente spärlicher. 

Augenhügel mit einigen wenigen feinen Zähnchen vorn oben. 

Beine lang und dünn. 


") Diese Species, die ich nicht gesehen habe, ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Prionostemma, 
Sie ähnelt auch in der Zeichnung (Coxa IV) einigen anderen Species der Gattung Prionostemma so sehr, daß 
ich nicht anstehe, sie unter diesem Genus aufzuführen. 


175 


Färbung des vorderen Teils des Cephalothorax braun; Augenhügel und mittlerer 
Teil des Cephalothorax wie der ganze Abdominalrücken schwarz, nur zwei perlmutterweiß 
glänzende Flecken jederseits oben nahe der Spitze des Abdomens und bisweilen ein 
gelblicher Fleck jederseits vor diesen beiden. Coxen und Bauchsegmente blaßbraun, ein 
deutlicher perlmutterweiß glänzender Fleck vorn oben an Coxa IV. Trochantere der 
Beine und die übrigen Beinglieder schwarz, den Spitzen zu blasser. Palpen basal braun, 
Tarsus blaßgelb. Mandibeln blaß. 

— Costa Rica (Congrejal de Aserri — 800 m) — BIOLLEY leg. — BANKS det. 


* Prionostemma frontale (BANKS). 
== Liobunum frontale, BANKS 1909, Proc, Acad. Nat. Sc. Philadelphia 1909, p. 232. 


Körper 4 mm lang; Beinfemur I 9, II 17, III 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 4ı, II 86, III 4ı, IV 53 mm lang. 


Körper dorsal netzartig mit kleinen Chitingrübchen bedeckt; Coxen rauh granuliert; 
Genitalplatte und freie Ventralsegmente spärlich granuliert. Coxenrandhöcker tief dreispitzig. 
Augenhügel breiter als hoch und lang, basal stark verengt; vollkommen glatt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. 
Patella mit kleiner spitzer Innenapophyse; Tibia 4mal so lang wie breit. Femur nur 
ventral spitz bezähnelt; Patella und Tibia allerseits, besonders ventral spitz bezähnelt; 
Tarsus nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezahnelt; Femur I und 111 ohne, IV mit 1, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung dunkel bis schwärzlich braun, sowohl dorsal wie ventral, einschließlich 
der Coxen, nur Genitalplatte median blaßgelb und fein dunkelbraun gerandet. Augenhügel 
schwärzlich, davor auf dem Cephalothorax bis an die Stirnrandmitte ein scharf weißgelber 
Fleck. Trochantere der Beine schwärzlich, die übrigen Beinglieder desgleichen, nur 
Metatarsen und Tarsen der Spitze zu allmählich blasser werdend. Palpen dunkel gebräunt, 
nur der Tarsus blaßgelb. Mandibeln und Mundgegend gänzlich blaßgelb. 

— Costa Rica (Mündung des Rio Jesus Maria) — BIOLLEY et TRISTAN leg. — 

BANKS det. (et ded. 1 Exemplar ex typ.). 


*Prionostemma albofasciatum (CAMBR.) 
(Taf. V, Fig. 19 und 20). 
= Liobunum albofasciatum, CAMBRIDGE 1904, Biol, Centr. Amer. Aran. II, p. 584. 
Körper 4--6 mm lang; Beinfemur I 11, II 23, III 10, IV 16 mm lang. 
Bein I 33, IL 98, III 49, IV 69 mm lang. 


Körper dorsal (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) glänzend mit 
kleinen, schön netzartig stehenden Grübchen bedeckt; Körper hinten spitz zugerundet. 
Freie Ventralsegmente matt und lederartig, ohne Grübchen oder Körnchen; Genitalplatte 


176 
spärlich mit Chitingrübchen bedeckt; Coxen spärlich mit erhabenen stumpfen (nicht spitzen) 
Höckerchen bestreut; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel von vorn oben wenig breiter als hoch, basal verengt; Furche 
glatt, jederseits oben eine Reihe aus 4—6 (cd) oder nur 1—3 (9) stumpfen Hóckerchen 
oder auch ganz glatt (Taf. V, Fig. 19). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral spärlich und kaum wahrnehmbar bezähnelt; Patella mit stumpfer Innenapophyse; 
Tibia 3 mal so lang wie breit; Patella und Tibia allerseits äußerst fein bezähnelt; Tarsus 
nur behaart (Taf. V, Fig. 20). 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, IV mit 1, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers vollkommen schwarz glänzend, nur die Gelenkhäute zwischen 
Cephalothorax und Scutum, den Seiten des Bauches, zwischen den freien Dorsal- und 
Ventralsegmenten blaßgelb. Cephalothorax seitlich und Scutumvordereckeu bisweilen mit 
schwarzem, schiefergrauen Hautdrüsensekret überzogen. Genitalplatte und Coxen schwarz, 
Trochantere und Beine desgleichen. Mandibeln und Palpen vollkommen blaßgelb, ebenso 
die Mundgegend vor der Genitalplatte. 


— Mexiko (Orizaba) — Y -| q coll. GODMAN et SALVIN — CAMBRIDGE det. 
— Venezuela (Barima-Demerara) — 4 Exempl. — (JUETCH leg. 1897 — (Brit. 
Mus. London). 


*Prionostemma nigrum nov. spec. 
(Taf. V, Fig. 13 und 14). 


Körper 3 mm lang; Beinfemur I 11, H 21, III 15, IV 11 mm lang. 
Bein I 16, U ?, IH 46, IV ? mm lang 


Körper hinten gerundet; Cephalothorax und Scutum nicht mit Grübchen bedeckt, 
sondern fein granuliert mit erhabenen Körnchen. Ventralsegmente fein lederartig granuliert, 
Coxen desgleichen und ohne Griibchen; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel vorn und hinten senkrecht, so hoch wie lang, nur oben mit 
2 Kämmen starker spitzer Zahnchen; Augenhügel von vorn quadratisch, so hoch wie 
lang, basal nicht verengt, flach gefurcht (Taf. V, Fig. 14). | 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella +- Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit kurzer Apophyse, Tibia 2'/smal so lang wie breit; bis auf den behaarten Tarsus 
alle Palpenglieder allerseits äußerst fein spitz bezähnelt (Taf. V, Fig. 13). 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I und UI ohne, IV mit ı, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung vollkommen schwarz, nur die Gelenkhäute zwischen Cephalothorax 
und Scutum, an den Seiten des Bauches, zwischen den freien Dorsal- und Ventral 


i Ml 
segmenten blaßbräunlich. Augenhügel schwarz; Genitalplatte und Coxen einfach schwarz. 
Mandibeln und Palpen schwarz, nur der Palpentarsus blaßgelb. Beinglieder und Trochantere 
schwarz. 

— Mexiko (La Union) — ı Exempl. — PAESSLER leg. — (Mus. Hamburg). 
— Columbien (Darien) — 3 Exempl. — F. Gray leg. — (Mus. Paris). 


*Prionostemma albipalpe (BANKS). 
= Liobunum albipalpe, BANKS 1898, Journ. N. York Ent. Soc. VI, p. 182. 
== Liobunum albipalpe, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr. Amer, Aran, II, p. 585. 

Körper 5 mm lang; Beinfemur I 9, II 15, HI 9, IV 12 mm lang. 

Bein I 35, I 59, II 35, IV 48 mm lang. 

Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente mit deutlichen Chitingrübchen 
bedeckt, die nicht sehr dicht stehen. Coxen, Genitalplatte und freie Ventralsegmente 
granuliert; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel mäßig hoch, mit 3 größeren Zähnchen jederseits der schwarzen, 
glatten Furche. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
mit deutlicher Apophyse von der halben Länge des Gliedes; Tibia 2*/amal so lang wie 
breit; Tarsus etwas gebogen. Femur ventral spärlich bezähnelt; Patella, Tibia und 
Tarsus behaart. 

Beine lang und sehr dünn; Femora schwach bezähnelt; Femur I und III ohne, 
IV mit ı, II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Cephalothorax schwarz, doch der Stirn- und Seitenrand scharf weiß 
gerandet durch weißes Hautdrüsensekret; Abdomen matt schwarz, ein scharf hellgelber (nicht 
aus Hautdrüsensekret gebildeter) Randstreif schließt das Scutum quadratisch ein; freie 
Dorsalsegmente sind schwarz aber jederseits spärlich mit weißem Hautdrüsensekret bestreut. 
Coxen und Bauchsegmente schwarz, doch ganz und gar dick mit weißem Hautdrüsen- 
sekret bedeckt; hinter Coxa IV befindet sich am vorderen Seitenrand des Bauches ein 
kleiner undeutlich perlmutterartig weiß glänzender Fleck. Trochantere der Beine schwarz; 
Beine lederbraun, Patella und Tibienspitzen fast schwarz, nur Femurmitten blaß; Palpen 
weiß bis blaßgelb, nur Femurbasis gebräunt. — Mandibeln: Glied I blaßgelblich, doch 
dorsal mit braunem Längsstrich, Glied II gänzlich dunkelbraun. i 


— Mexiko — BANKS det. (et ded. ı Exemplar ex typ.). 


* Prionostemma corlaceum (CAMBR.). 
== Liobunum coriaceum, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr. Amer. Aran. II, p. 582. 
= Liobunum coriaceum, BANKS 1909, Proc. Acad, Nat. Sc. Philadelphia, p. 232. 
GS Körper 3— 4 mm lang; Beinfemur I 8, II 18, III 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 41, II 68, III 41, IV 53 mm lang. 
Q Körper 5,5—6 mm lang; Beinfemur I 9, II 12, III 9, IV 10 mm lang. 
(Beine fehlen teilweise!) 


23 


8. 


d Cephalothorax, Scutum und freie Abdominalsegmente mit kleinen Chitin- 
grübchen netzartig bedeckt. Genitalplatte und Coxen rauh granuliert; freie Ventralsegmente 
jedes mit einer Querreihe deutlicher Hóckerchen; Coxenrandhöcker dreispaltig. 

Augenhügel breit, mit deutlicher Längsfurche, glatt und ohne jede Rauhigkeit, 
basal verengt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
apical verdickt, aber ohne jede Apophyse; Tibia 2!/smal so lang wie breit. Alle Glieder 
beborstet, nur der Tarsus ventral innen mit feiner Zähnchenreihe. 

Beine sehr lang und dünn, Femora bezáhnelt; Femur 1 und III ohne, IV mit 1, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers dorsal rostfarben rotgelb, dunkler auf dem Abdominal- 
rücken, wo sich bisweilen (9) ein breites Centralband findet. Nur Augenhügel und 
Trochantere der Beine schwarz. Bauch und Coxen wenig blasser als der Rücken. 
Mandibeln und Palpen gelblich, doch Femur, Patella und Tibia der Palpen dorsal wenig 
gebräunt. Beine einfarbig schwarz. 

o dem cd‘ sehr ähnlich, nur ventral mehr granuliert. Palpenfemur und Patella 
dorsal mit kurzen, Femur auch ventral mit Zähnchen besetzt. 


— Mexiko (Orizaba, Omilteme, Amula u. a.) — Y + 9 — Coll. GODMAN et 
SALVIN — CAMBRIDGE det. 1904. 

— Mexiko (Jalisco, Guadalajara) — 1 9 — L. DIGUET leg. 1897 — (Mus. Paris). 

— Costa Rica — 1 UY — BANKS det. 1909. 


* Prionostemma laterale (BANKS). 
== Liobunum laterale, BANKS 1909, Proc. Acad. Nat, Sc. Philadelphia 1909, p. 233. 


Körper d 4, 2 5 mm lang; oh Beinfemur 1 9, II 14, III 9, IV 12 mm lang. 
Bein I 34, II 68, III 34, IV 46 mm lang. 


Körper dorsal gleichmäßig und dicht mit feinen Chitingrübchen netzartig bedeckt; 
Coxen und Genitalplatte rauh granuliert; freie Ventralsegmente jedes mit einer unregel- 
mäßigen Querreihe kleiner stumpfer Hóckerchen; Coxenrandhöcker dreispitzig. 

‚Augenhügel breit, flach gefurcht und basal wenig verengt, jederseits der flachen 
Furche eine Reihe äußerst kleiner, spärlicher Höckerchen, 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
mit kleiner, stumpfer Apophyse; Tibia 2'/emal so lang wie breit. Femur ventral, Patella 
dorsal, Tibia ventral spärlich und winzig bezähnelt; Tarsus behaart. 

Beine lang; Femora bezähnelt, Femur I und III ohne, IV mit ı, II mit 3 
Pseudogelenken.. . . | | 

= Färbung des Körpers blaßbraun, das lederfarbene Scutum hat 2 mediane, parallele 
schwarze Längsstriche und die freien Dorsalsegmente sind seitlich bisweilen etwas dunkler 
gebräunt. Bauch blasser: als die Grundfarbe des Rückens; die ersten freien Ventralsegmente 


79 


seitlich blasser, bisweilen deutlich weiß (besonders beim o). Coxen schwarz bis dunkel- 
braun, mit der blassen Gegend der Bauchsegmente hinter ihnen kontrastierend. Trochantere 
der Beine schwarzbraun; die übrigen Beinglieder einfarbig braun, wenig blasser als die 
Trochantere. Augenhügel blaßbraun, nur Augen und Augenringe schwarz. — Mandibeln 
und Palpen einfarbig rostgelb. 


-— Costa Rica (Chiral Paraiso, Fortuna Cervantes, Huacas) — (oh + q) — 
BIOLLEY et TRISTAN leg. — BANKS det. 1909. 
(einige Exemplare BANKS det. et ded. ex typ. 1909 — Mus. Hamburg.) 


* Prionostemma bicolor Pocock. 
(Taf. III, Fig. 8 und Taf. IV, Fig. 18 und 19.) 


= Prionostemma bicolor, Pocock 1903, Aun, Nat. Hist. (7) XI. p. 434. 


gd Körper 3 mm lang; Beinfemur I 9, II 16, III 10, IV 13 mm lang. 
Bein II 50 mm lang. 


Körper (Cephalothorax und freie Dorsalsegmente) äußerst fein netzartig mit 
Chitingrübchen bedeckt, fast glatt; Scutum rauher granuliert. Freie Ventralsegmente glatt, 
aber jedes mit einer Querreihe winziger Höckerchen; Coxen grob, aber spärlich mit 
stumpfen Höckerchen besetzt; Coxenrandhöcker stumpf dreispaltig (Taf. IV, Fig. 19). 

Augenhügel von vorn breiter als hoch und basal verengt; von der Seite vorn 
senkrecht, hinten gerundet; oben größtenteils glatt, nur oben in der Mitte vorn jederseits 
der Furche zwei Zähnchen (Taf. IV, Fig. 18). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella +- Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
mit kurzer Apophyse; Tibia 3!/: mal so lang wie breit. Femur ventral bezähnelt; Patella 
und ihre Apophyse spitz bezáhnelt; Tibia spärlich bezáhnelt, ventral reichlicher; Tarsus 
nur behaart. | 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Beinfemur I und [II ohne, IV mit 1, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung goldgelb. Cephalothorax goldgelb, neben dem Augenhügel spärlich 
dunkler gesprenkelt, Seiten und Stirnrand wie die beiden letzten Cephalothoraxsegmente 
(hinter dem Augenhügel) mit silberweiß glänzendem Schein. Augenhügel dunkelbraun, 
Augen und Augenringe schwarz. Scutum goldgelb, jederseits der Mediane mehr oder 
minder fein dunkelbraun gesprenkelt. Freie Dorsalsegmente I und II median dunkelbraun, 
III und IV gänzlich dunkelbraun. Coxen und Trochantere tiefbraun und teilweise (besonders 
die Fugen) spärlich mit weißgrauem Hautdrüsensekret bedeckt. Coxen und Trochantere 
scharf mit der weißgelben Genitalplatte und den Ventralsegmenten contrastierend. — 
Palpen und Mandibeln einfarbig blaßgelb; Beine einfarbig rostgelb. 


— Guatemala (Barrancos) — POCOCK det. (Brit. Mus. London) — (vidi typ.). 
— Guatemala — ı erwachsen, 4 jung — CHAMPION leg. — (Brit. Mus. London). 


23° 


1 80 


* Prionostemma luteoscutum nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 9.) 

Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 8, II 14, III 8, IV 10,5 mm lang. 

Cephalothorax mit kleinen Chitingrübchen regelmäßig bedeckt. Scutum und 
freie Dorsalsegmente fast glatt, nur fein lederartig. Freie Ventralsegmente in den Furchen 
glatt, jedes mit breitem, dunkelbraunen, scharf begrenzten Querbande, das aus kleinen 
gleichmäßigen Chitingrübchen gebildet wird. Genitalplatte und Coxen mit kleinen Chitin- 
grübchen (wie der Cephalothorax) dicht und gleichmäßig bedeckt; Coxenrandhöcker 
dreispitzig. i 

Augenhügel oben glatt, jederseits oben ein winziges stumpfes Zähnchen. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella -+ Tibia. Femur ventral spärlich spitz 
bezähnelt; Patella mit kleiner stumpfer Innenapophyse; Tibia 2'/s mal so lang wie breit. 
Patella und Tibia allerseits spitz bezähnelt; Tarsus nur fein behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, IV mit ı, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Cephalothorax schwarz, ebenso der Augenhügel, nur Stirnmitte 
und die Gelenkfurchen der beiden letzten Cephalothorax-Segmente blaßgelb. Scutum 
einfarbig blaßgelb, ebenso die freien Dorsalsegmente. Freie Ventralsegmente rostgelb, 
jedes am Vorderrande mit breitem, scharf begrenzten dunkelbraunen Querbande, dessen 
Grübchen hellen Grund haben. Genitalplatte und Coxen schwarz, mehr oder minder mit 
dünn gestreutem grauem Hautdrüsensekret bedeckt. — Palpen und Mandibeln einfarbig 
blaßgelb. Beine und ihre Trochantere einfarbig schwarz. 


— Brasilien (Theresopolis) — 1 ch — OHAUS leg. 1905 — (Mus. Hamburg). 


Prionostemma coxalis (BANKS). ') 
= Liobunum coxalis, BANKS 1909, Proc. Acad, Nat. Sc. Philadelphia, p. 233. 
(Diagnose nach BANKS): 

Körper 2,5 mm lang. 

d Rücken kurz und breit, dicht mit Grübchen bedeckt; Coxen granuliert, Bauch 
und Genitalplatte spärlicher; Genitalplatte sehr breit. 

Augenhügel glatt. 

Palpen mäßig lang; Patella mit kleiner spitzer Innenapophyse. 

Beine nicht sehr lang. 

Färbung des Körpers rötlich; Coxen und Trochantere der Beine tiefschwarz; 
Beine blaß, aber ihre Basis nahe den Trochanteren schwarz. Augenhügel schwarz. 
Palpen und Mandibeln blaßgelb. 

— Costa Rica (Tejar de Cartago) — TRISTAN leg. — BANKS det. 

1) Diese Species, die ich nicht gesehen habe, ist vermutlich auch eine Prionostemma-Art. Obgleich 
die Diagnose von BANKs nicht sehr ausführlich ist, weist die Palpenpatellarapophyse auf das Genus Priono- 


stemma, wie ja auch alle tibrigen von Costa Rica beschriebenen Liobunum-Arten, soweit sie mir zugänglich 
waren, sich als zum Genus Prionostemma gehörig erwiesen haben. 


181 





*Prionostemma dentatum nov. spec. 
(Taf. I, Fig. 33 und 34.) 
Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 9, II 17, III 9, IV 13 mm lang. 
(Die übrigen Beine bezw. Beinglieder fehlen.) 

Körper dorsal und ventral regelmäßig und dicht mit kleinen Chitingrübchen 
bedeckt, einschließlich der Coxen. Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel hoch, von vorn höher wie breit, basal stark verengt, vorn senk- 
recht, oben jederseits der flachen Furche mit 3 (4) divergierenden starken, glatten Dornen, 
im übrigen glatt (Taf. I, Fig. 33 und 34). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, Tarsus wenig länger; Patella mit 
deutlicher spitzer Innenapophyse; Tibia 2'/s mal so lang wie breit. Femur ventral spärlich 
bezähnelt; Patella und Tibia allerseits dicht spitz bezähnelt; Tarsus behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezáhnelt; Femur I und III ohne, IV mit 1, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung einfarbig hell orangegelb, sowohl der Rücken wie die Bauchseite; 
schwarz sind nur der Augenhügel, die Trochantere der Beine und die Basalhälfte der Bein- 
femora; im übrigen sind die Beine blasser bräunlich und der Spitze zu heller. Mandibeln 
und Palpen einfarbig blaßgelb. | 


— Brasilien (Santos) — Y — H. Brauns leg. — (Mus. Hamburg). 


* Prionostemma minimum nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 33 und Taf. IV, Fig. 10.) 
Körper 2,5 mm lang; Bein I 38, II 75, III 36, IV 50 mm lang. 
7 Beinfemur I 8,5, II 16, III 7,5, IV 11 mm lang. 

Körper nicht granuliert, sondern die ganze Dorsal- und Ventralseite mit winzigen 
Grübchen dicht bedeckt; Ventralseite außerdem mit sehr spärlichen Borstenhaaren. 

Augenhügel hinten auf dem Cephalothorax; vorn senkrecht und höher als hinten, 
wo er gerundet ist; oben gewölbt und nicht gefurcht, aber mit je einer Reihe von 4 winzigen 
unregelmäßigen Zähnchen über jedem Auge; basal etwas eingeschnürt (Taf. IV, Fig. 10). 

Mandibeln gewöhnlich gebildet, Glied II vorn etwas rauh behaart. Glied I 
oben ganz glatt. | 

Palpen: Femur behaart und ventral mit winzigen Zähnchen besetzt; Patella und 
Tibia mit kleinen Zähnchen überstreut und etwas behaart; Patella mit stumpfer Innen- 
apophyse, welche nur !/s der Länge der Patella erreicht; Tibia 3 mal so lang als breit und 
1*/2 mal so lang als die Patella; Tarsus etwas gekrümmt und nur behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora mit Zähnchen besetzt; Coxen mit Randreihen 
3 spitziger Höckerchen. Femur II mit 3, IV mit 1, I und III ohne Pseudogelenke. 

Färbung: Der ganze Körper ist oben und unten gleichfarbig blaßgelb, oder 
weißlich gelb, nicht rostfarben. Dunkelpechbraun sind nur der Augenhügel, die Trochantere 
und Basis der Beinfemora; der Spitze zu werden die Beine blasser braun. Braun sind 


182 





ferner auf jedem der 4 freien dorsalen Abdominalsegmente je ein Mittelfleck, sodaß vom 
Hinterrande des Scutum bis zur Analspitze dorsal ein schmales, dunkelbraunes Medianband 
erscheint (welches bei einigen Exemplaren [wohl juv.) fast verschwindet). Mandibeln 
weißgelb von der allgemeinen Körperfarbe, nur Klauenspitzen dunkel angelaufen. Palpen 
ganz weißgelb, nur die Tarsen ihrer Spitze zu dunkler, sodaß die Klauengegend pech- 
braun erscheint. 


— Brasilien (Minos-Geraés) — 4 Expl. — ? leg. -— (Mus. Berlin). 


*Prionostemma insculptum Pocock. 
(Taf. J, Fig. 37.) 
= Prionostemma insculptum, Pocock 1903, Ann, Nat. Hist, (7) XI. p. 433. 


Körper 3 mm lang; Beinfemur I 5, II 8, III 4,5, IV 7 mm lang. 
Bein I 23, II 34, III 23, IV 28 mm lang. 


Körper (Cephalothorax, Scutum und freie Dorsalsegmente) mit deutlichen Chitin- 
grübchen netzartig und rauh bedeckt; Scutum ohne Querfurchen. Bauchsegmente, Genital- 
platte und Coxen rauh mit winzigen Höckerchen bedeckt. Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel von vorn breiter als hoch, basal kaum verengt, von der Seite so 
lang wie hoch, hinten gerundet; der ganze Raum zwischen den Augen oben und basal 
unter ihnen rauh und dicht bezähnelt (Taf. I, Fig. 37). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; Patella 
mit kurzer spitzer Apophyse; Tibia 2 mal so lang wie breit; Tarsus doppelt so lang wie 
die Tibia. Femur ventral stark bezáhnelt; Patella und Tibia allerseits spärlich bezähnelt; 
Tarsus nur behaart. 

Beine dünn und nicht sehr lang; Femora bezähnelt; Femur I und [II ohne, 
IV mit 1, II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des Cephalothorax, Scutums und der freien Dorsalsegmente einfarbig 
rotbraun bis braun. Augenhügel rostbraun, nur Augen und Augenringe schwarz. Bauch 
segmente und Genitalplatte goldgelb bis rotbraun. Coxen rotbraun, Ränder bisweilen 
dunkler, jede mit einem undeutlichen blaßgelben Mittelflecken; Trochantere rostbraun, 
jeder vorn und hinten mit einem kleinen schwarzen Fleck. Mandibeln blaßgelb. Palpen 
schwarz, sogar die Tarsenbasis; nur die Tarsenspitze blaßgelb. Beine schwarzbraun, 
Femora undeutlich blaßbraun geringelt. 


— Venezuela (Merida) — Pocock det. — (Brit. Mus. London) — (vidi typ.). 


*Prionostemma reticulatum nov. spec. 


Körper 3 mm lang; Beinfemur 1 10, II 16, III 10, IV 13 mm lang. 
Bein I 43, II 73, III 43, IV 52 mm lang. 


Körper (Cephalothorax und Scutum) gleichmäßig deutlich mit Chitingriibchen 
netzartig bedeckt, freie Dorsalsegmente desgleichen. Freie Ventralsegmente glatt, doch 


183 


jedes mit einer Querreihe stumpfer Höckerchen; Genitalplatte dicht stumpf bezähnelt; 
Coxen dicht, wie der Rücken und gleichmäßig mit Chitingrübchen bedeckt. Coxenrand- 
höcker dreispaltig. 

Augenhügel von der Seite vorn senkrecht, hinten gerundet; von vorn breiter 
als hoch, basal wenig verengt; vorn und hinten glatt, aber oben mit zwei deutlichen 
Reihen spitzer Zähnchen; Furche deutlich und glatt. | 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral der ganzen Länge nach gleichmäßig und spitz bezähnelt, dorsal nur an den 
Enden basal und apical spärlich spitz bezähnelt. Patella mit deutlicher Apophyse von 
der halben Länge des Gliedes; Patella (besonders ihre Apophyse) allerseits dicht spitz 
bezähnelt. Tibia 3'/s mal so lang wie breit, besonders ventral dicht und spitz bezähnelt. 
Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, Femur IV mit ı, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung des ganzen Körpers dorsal wie ventral einfarbig rostfarben orange- 
gelb. Schwarz gefärbt sind nur: der Augenhügel, die Trochantere der Beine und die 
Gelenkknöpfe der Beinfemurbasen. Beine schwarzbraun einfarbig, nur die Femora kurz 
vor den Gelenkknöpfen rostfarben. Mandibeln und Palpen einfarbig blaßgelb. 


— San Salvador (Acajutla) — ı Expl. — PAESSLER leg. 1896 — (Mus. Hamburg). 


*Prionostemma foveolatum (CAMBR.). 
(Taf. II, Fig. 30 und Taf. IV Fig. 51 und 52). 


== Liobunum foveolatum, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr. Amer. Aran. II, p. 583. 
== Liobunum foveolatum, BANKS 1909, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia 1909, p. 232. 
Körper 3—5 mm lang; Beinfemur I 8, If 20, IlI 7, IV 10 mm lang. 
Bein II 100 mm lang. 


Körper gewölbt hinten gerundet; Rücken und freie Ventralsegmente mit deutlichen 
Chitingrübchen bedeckt; Scutum ohne Querfurchen. Genitalplatte und Coxen wie der 
Rücken mit Chitingrübchen bedeckt. Coxenrandhöcker dreispitzig. 

Augenhügel von der Seite so lang wie hoch; von vorn so breit wie hoch, 
deutlich längsgefurcht und Furche glänzend glatt; Augenhügel vollkommen glatt und 
ohne Zähnchen (Taf. IV, Fig. 51 und 52). 

Palpen: Femur so lang wie Patella +- Tibia. Patella mit langer, vorgestreckter 
Apophyse; Femur, Patella und Tibia mit wenigen Zähnchen besetzt; Tarsus behaart. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, IV mit 1, 
II mit 3 Pseudogelenken. | 

Färbung orangefarben braun bis rostfarben, bisweilen einfarbig (g); die beiden 
letzten Cephalothoraxsegmente mehr oder minder dunkel gebräunt. Augenhügel und 
Trochantere der Beine schwarz. Scutum mit deutlich schwärzlich gebräunten Hinterecken 


aim 
und gebräunten kleinen Flecken am Hinterrande, der sich median über die freien Dorsal- 
segmente in einer Reihe dunkler Flecken fortsetzt. Freie Ventralsegmente, Genitalplatte 
und Coxen, sowie Mandibeln und Palpen einfarbig orangegelb. 


— Mexiko (Teapa) — (& + 9) — coll. GODMAN et SALVIN — CAMBRIDGE det. 
— Costa Rica (Tablazo) — BANKS det. 1909. 

— Columbien (Darien) — 8 Exempl. — F. GEAY leg. 1899 — (Mus. Paris). 
— Columbien (Js. de Darien) — ı Exempl. — VIGUIER leg. — (Mus. Paris). 


* Prionostemma fulvum (CAMBR.) 
(Taf. II, Fig. 26; Taf. III, Fig. 5 und Taf. IV, Fig. 26 und 27.) 
= Liobunum fulvum, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr, Amer. Aran. IL, p. 583. 
Körper d 4, og 5 mm lang; Beinfemur I 8, II 16, III 7,5, IV 11,5 mm lang. 


Körper: Cephalothorax rauh granuliert. Scutum und freie Dorsalsegmente mit 
Grübchen dicht netzartig bedeckt. Freie Ventralsegmente granuliert; Coxen dicht und rauh 
mit spitzen Höckerchen bedeckt; Coxenrandhöcker dreispitzig (Taf. IV, Fig. 26). 


Augenhügel von vorn so breit wie hoch, basal nicht verengt; von der Seite 
vorn senkrecht, hinten gerundet, wenig rückgeneigt, oben flach gefurcht; jederseits der 
Furche fast glatt und nur mit höchstens je 2—5 verstreuten unregelmäßigen, äußerst 
winzigen Zähnchen (Taf. III, Fig. 5). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 


Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit deutlicher Apophyse; Tibia 2'/smal so lang wie breit. Femur ventral-basal stumpf 
bezähnelt, im übrigen nur behaart. Patella (besonders die Apophyse) und auch die Tibia 
allerseits spitz bezáhnelt. Tarsus nur behaart (Taf. IV, Fig. 27). 


Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, Femur IV mit ı, 
II mit 3 Pseudogelenken. 


Färbung rostfarben braungelb; Augenhügel schwarz, beiderseits davon wenig 
schwarz gesprenkelt; die beiden letzten Cephalothoraxsegmente rostbraun, doch jedes fein 
dunkelbraun gerandet. Scutum rostgelb, vorn sehr fein schwarz gerandet, Seitenränder 
braunschwarz gerandet, Segmentfurchen dunkler angedeutet; Scutum mit medianer Reihe 
aus 4 (den Segmenten entsprechend) schwarzen Flecken. Freie Dorsalsegmente rostbraun, 
median dunkler. Bauch rostbraun, Coxen schwarzbraun. Trochantere der Beine schwarz. 
Beine schwarz, nur basale Femurhälfte rostbraun, die 3 Pseudogelenke an Femur II und 
die Pseudogelenke an Tibien und Metatarsen deutlich blaBgelb geringelt. Mandibeln blaß 
braungelb; Palpen einfarbig rostbraun. 


— Mexiko (Teapa) — (d + q) — Coll. GODMAN et SALVIN — CAMBRIDGE det. 1904. 
— Mexiko (La Union) — PAESSLER leg. 1905 — (Mus. Hamburg). 


185 


* Prionostemma genufuscum nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 28 und Taf. IV, Fig. 8 und 9.) 


Körper 4 mm lang; Beinfemur I 11, II 16, III 9,5, IV 14 mm lang. 
Bein I 41, II ?, III ?, IV 55 mm lang. 


Körper hinten breit gerundet; Cephalothorax und Scutum mit deutlichen größeren 
Chitingrübchen netzartig bedeckt, freie Dorsalsegmente desgleichen. Freie Ventralsegmente 
jedes mit einer Querreihe stumpfer Höckerchen. Genitalplatte und Coxen stark rauh 
behóckert und zwischen den Höckern mit Chitingrübchenstruktur. Coxenrandhöcker 
dreispitzig. 

Augenhügel niedrig, von der Seite 1*/a mal länger als hoch; von vorn doppelt 
so breit wie hoch, basal nicht verengt, oben nicht gefurcht; der ganze Raum vorn und 
hinten und oben zwischen den Augen rauh granuliert (Taf. IV, Fig. 8 und 9). 

Palpen: Femur so lang wie Patella +- Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral spärlich bezähnelt; Patella mit stumpfer Apophyse; Tibia 3 mal so lang wie breit; 
Patella und Tibia allerseits äußerst fein bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Femur I und III ohne, IV mit ı, 
II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung dunkel rostgelb. Cephalothorax rostgelb, seitlich vom Augenhügel mit 
je einer schrägen schwarzbraunen Bogenlinie. Augenhügel rostbraun, Augen und Augen- 
ringe schwarz. Scutum rostgelb, doch mit breiter brauner Medianbinde, die median etwas 
blasser wird. Freie Dorsalsegmente rostgelb, doch jedes jederseits wenig gebräunt. Bauch- 
segmente, Genitalplatte und Coxen einfarbig rostgelb; die Höckerchen (besonders der 
Querreihen der Bauchsegmente) dunkelbraun. Trochantere und Gelenkknöpfe der Bein- 
femora pechbraun; die übrigen Beinglieder rostgelb bis auf die stark dunkelbraunen bis 
schwarzen Patellen. Mandibeln blaßgelb; Palpen rostgelb, nur die Patella dorsal etwas 
dunkler gebräunt. 


— Mexiko (La Union) — PAESSLER leg. — (Mus. Hamburg) 


*Prionostemma coronatum (LOMAN). 
(Taf. III, Fig. 3, 3a, 3b, 3c — € —). 
= Prionomma coronatum, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. Bd. XVI, p. 178. 
== Prionostemma coronatum, POCOCK 1903, Ann. Nat. Hist, (7), XI, p. 433. 
gd Körper 4 mm lang; Beinfemur I 11, II 18, III 11, IV 14 mm lang. 
Bein 1 44, II 80, III 43, IV 61 mm lang. 
o Körper 6—7 mm lang; Beinfemur I 12, II 21, III 11, IV 14 mm lang. 
Bein I 56, II 106, III 51, IV 61 mm lang. 


gd — Körper gewólbt und hinten gerundet. Cephalothorax, Scutum und freie 
Dorsalsegmente durch Chitingrübchen fein rauh. Freie Ventralsegmente glatt, aber jedes 
am Vorderrande mit schmalem, rauhen Querstreifen. Genitalplatte und Coxen durch 
Chitingrübchen gleichmäßig rauh; Coxenrandhócker dreispitzig (Taf. III, Fig. 3c). 


24 


186 

Augenhügel von vorn breiter als hoch, basal kaum verengt; von der Seite so 
lang wie hoch, oben. ungleichmäßig beiderseits der Furche stark spitz bezähnelt, nur die 
Furche glatt (Taf. III, Fig. 3a und 3b). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit deutlicher Apophyse; Tibia 2'/smal so lang wie breit. Femur ventral basal stumpf 
bezähnelt, sonst nur behaart. Patella (besonders die Apophyse) und Tibia allerseits spitz 
bezähnelt; Tarsus nur behaart. 

Färbung rostgelb dorsal wie ventral. Augenhügel schwarz. Bauch und Coxen 
einfarbig rostgelb. Trochantere und Gelenkknöpfe der Femurbasen scharf tiefschwarz; 
die übrigen Beinglieder rostbraun einfarbig. Mandibeln blaßgelb; Palpen einfarbig blaßgelb. 

Q — Färbung auf dem Abdominalrücken (außer wie beim c'): Scutumhinterecken 
und erste freie Dorsalsegmente derart schwärzlich gebräunt, daß bisweilen zwei feine, 
schwarzbraune Parallellinien jederseits der Mediane über das Scutum gehen und sich 
auf jedem der 2 ersten freien Dorsalsegmente in dunklen Flecken fortsetzen. 


-— Venezuela (Porto Cabello) — (Y +- 9) — SIEVERS leg. 1893 — LOMAN det. 
(Mus. Hamburg) — type. 

— Siid-Amerika (Vallée du Naricual) — 3 Expl. — CHAPER leg. — (Mus Paris). 

— Columbien (Darien) — 3 Expl. — F. Gray leg. 1899 — (Mus. Paris). 


* Prionostemma vittatum nov. spec. 
(Taf. II, Fig. 27 und Taf. III, Fig. 18 und 19.) 


Körper 3,5—4 mm lang; Beinfemur I 9, II 17, III 9, IV 13 mm lang. 
Bein I 44, II 72, III 44, IV 55 mm lang. 


Körper: Cephalothorax und Scutum dicht mit Chitingrübchen netzartig rauh 
bedeckt. Scutum sehr hart und ohne Querfurchen. Körper hinten scharf abgestutzt, denn 
die freien Dorsalsegmente sind klein und auf die Bauchseite herabgerückt. Freie Ventral- 
segmente glatt, doch jedes mit einer Querreihe deutlicher spitzer Höckerchen. Genital- 
platte und Coxen dicht rauh mit spitzen Zähnchen besetzt; Coxenrandhöcker dreispaltig 
(Taf. III, Fig. 18). 

Augenhügel von vorn so breit wie hoch, basal kaum verengt; von der Seite 
vorn senkrecht, hinten gerundet, oben jederseits der glatten Furche unregelmäßig, aber 
sehr dicht, stark und spitz bezähnelt, nur frontal-basal nicht (Taf. III, Fig. 19). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. | 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
mit kleiner, spitzer Apophyse; Tibia 2'/s mal so lang wie breit. Femur ventral spärlich 
spitz bezahnelt; Patella und Tibia allerseits dicht spitz bezahnelt; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und dünn; Trochantere seitlich spitz bezähnelt; Femora bezähnelt; 
Femur I und III ohne, IV mit 1, II mit 3 Pseudogelenken. 

Färbung rostfarben braungelb. Cephalothorax seitlich über den Coxen- 
ausbuchtungen (besonders die Ecken) fein tiefschwarz gerandet. Augenhügel schwarz, 


187 
in einem kleinen tiefschwarzen Dreieck stehend, welches seine Basis nach hinten zu hat 
und hier seitlich in die schwarz gerandeten und nur median rostgelben beiden letzten 
Cephalothoraxsegmente übergeht. Vorder- und Seitenränder (besonders die Hinterecken 
des Scutums fein schwarz gerandet; vom Vorderrand geht jederseits der Mediane eine 
dunkle mehr oder minder deutliche Fleckenbinde über das Scutum, auf dessen Mitte sie 
sich wieder verlieren und erst am Hinterrande des Scutums wieder deutlich hervortreten. 
Bauchsegmente und Coxen einfarbig rostgelb, bisweilen schwach mit schiefergrauem 
Hautdrüsensekret bedeckt. Trochantere der Beine schwarz, ebenso die Gelenkknöpfe der 
Femora; die übrigen Beinglieder einfarbig braun. Palpen und Mandibeln einfarbig rostgelb. 


— Venezuela — 9 Expl. (9 + 9) — F. GEAY leg. 1899 — (Mus. Paris). 
— Trinidad — 4 Expl. — W. JucE leg. 1898 — (Brit. Mus. London). 


Hinter diesen amerikanischen Gagrellinen führe ich eine Phalangium-Species aus, 
die nach der angegebenen Diagnose nicht identificiert und keinem der Genera Pecteno- 
bunus, Geaya, Holcobunus und Prionostemma mit Sicherheit zugerechnet werden kann, 
weil die Beine »so broken, that their length cannot accurately be determined«. Nach 
dem übrigen in der Diagnose angegebenen Habitus gehört sie aber zu einem der oben 
bezeichneten Genera: 


Spec. spur.: Phalangium Ortoni Woop. 
(Woop 1869, Trans. Amer. XIII, p. 435): 


Riicken schwarz, fein dicht tuberculiert; Cephalothorax mit seinem letzten Segment 
deutlich von den übrigen getrennt, mit einer deutlichen membranösen Querlinie gerade 
hinter dem Augenhügel, und einer weiteren ähnlichen zwischen ihm und dem Abdomen. 
Augenhügel mäßig hoch, mit einer Reihe kleiner Zähnchen über jedem Auge. Palpen 
lang, dünn, gelbgrau, ohne Zähnchen, behaart, mit gut ausgebildeter Apophyse am 
Distalende der Patella. Mandibeln von derselben Farbe wie die Palpen, ohne Zähnchen- 
besatz. Abdomen hinten deutlich segmentiert. Ventralseite und Coxen schwarzlich, fein 
tuberkuliert. Coxen mit einer Reihe kleiner Höcker an ihren Rändern. Trochantere 
schwärzlich. Beine sehr lang und dünn, rauh durch kleine Zähnchen. 

Körper 2,5 mm lang. Beine derart abgebrochen, daß ihre Länge nicht genau 
bestimmt werden kann, doch ist das längste gegen »3 Zoll« lang. — Nur ein Exemplar 
aus Ecuador (Napo River). 


24* 


188 





2. Subfam.: Liobunini Banks. 


BANKS 1901, Amer, Naturalist. XXXV, No. 46, p. 672. 
LOMAN 1902, Zool. Jahrb., Suppl. VI Faun. Chilens. Bd. III, Heft 1. 
LOMAN 1902, Zool. Jahrb,, Syst. Geogr. Biol. Bd. XVI, Heft 2, p. 171—177. 


Cephalothorax vorn gerade oder gerundet, halbkreisfórmig, oben vor dem 
Augenhügel eben und ohne größere, einzelne Hóckerchen oder Zähnchen; neben dem 
Augenhügel oft jederseits eine schräge Furche. Die beiden letzten Segmente durch Quer- 
furchen vom Abdomen getrennt. 


Abdomen bei beiden Geschlechtern oft verschieden: Die ọ haben vielfach einen 
ovalen, gerundeten Hinterleib mit weicher Rückendecke, welche kein Scutum aufweist und 
die einzelnen Segmente und Furchen deutlich erkennen läßt. Die co dagegen haben bei 
den meisten (nicht allen) Arten eine mehr oder minder harte Rückendecke, deren erste 
Segmente bei vielen zu einem oft sehr deutlichen und harten Scutum verwachsen sind; 
die freien Dorsalsegmente sind dann mehr oder minder auf die Bauchseite hinabgerückt, 
wodurch das Abdomen dann hinten quer abgestutzt erscheint. — Die Bauchseite läßt 
die Segmentierung deutlich erkennen, ist meistens glatt und nur selten granuliert; (letzteres 
ist besonders bei den südlichen Arten aus Nordamerika, Mittelamerika, China und Japan 
der Fall). Das erste Ventralsegment ist als Genitalplatte nach vorn zwischen die Coxen 
vorgeschoben. Coxen der Beine frei und glatt oder seltener granuliert oder behöckert. 
Ihre Seitenränder weisen oft, aber nicht immer Reihen stumpfer oder dreispitziger Rand- 
höcker auf. Die Coxen der echten Liobunum-Arten haben wenigstens am Vorderrand von 
Coxa I und am Hinterrand von Coxa IV eine Reihe von Randhöckern; bei einigen Genera 
sind die Coxen ganz glatt und ohne Randhöckerreihen.!) 


Augenhügel weit vom Stirnrand entfernt, knopfartig, bisweilen niedrig und breit, 
und nur flach gefurcht, bisweilen hoch und deutlich lángsgefurcht; entweder ganz glatt, 
granuliert, bezähnelt oder (selten) mit größeren Zähnchen oder Dörnchen besetzt. 


Supramandibularfortsätze vorhanden, meist aber stumpf, selten bezähnelt. 


Mandibeln bei beiden Geschlechtern klein; Glied I dorsal glatt oder granuliert, 
ventral aber stets mit großem, vorgestreckten, spitzen Zahn; Glied II einfach, selten 
(Radiobunus) mit frontal-basalem Höcker. 


Palpen: Maxillarloben der Palpen mit 2 Fortsätzen, von denen der eine meist 
stumpf, der andere spitz und dornartig ist. Femur meist so lang wie der Tarsus, so lang 
wie Patella + Tibia; bei beiden Geschlechtern keine Größenunterschiede. Palpenpatella 
meist ohne Apophyse, höchstens apical innen geschwollen und vorgewölbt. Der Palpen- 
tarsus hat beim d' bisweilen eine mehr oder minder regelmäßige ventrale Zähnchenreihe. 
Tarsalklaue stets kammzähnig. 


1) — Das vollständige Fehlen der Coxenrandhöcker auch bei den erwachsenen Tieren habe ich zur 
Abtrennung des Genus Nelima ‘von dem Genus Liobunum benutzt. Die echten Liobunum-Arten haben 
immer Coxenrandhöcker, deutlich wenigstens am Vorderrand von Coxa I und Hinterrand von Coxa IV, wie 
man sich bei allen Species von L.iobunum bezw. Nelima an zahlreichen Exemplaren leicht überzeugen kann. 





aia herr ee eee ae 


ee ena Sy 





ae. 


Maxillarloben von Beinpaar II sind spitz dreieckig und liegen in einer geraden 
Linie quer vor dem Vorderrand der Genitalplatte (sie bilden keinen stumpfen Winkel, 
wie bei den Phalangiini). 

Beine meist sehr lang und dünn; selten kurz und robust. Alle Femora stets 
ohne Pseudogelenke (Unterschied von den Gagrellini). Tarsalklauen aller Beine einfach. 

Der Abdominalrücken ist meistens (nicht immer) mit Sattelzeichnung versehen, 
die dann bei den 9 deutlicher ist als bei den &. 


Bei dieser Tabelle ist darauf zu achten, daß nur vollkommen erwachsene 
Tiere bestimmt werden, besonders für Liobunum und Nelima: 

Für die jungen, nicht erwachsenen Tiere gilt durchaus dasselbe, was für die nicht 
erwachsenen Gagrellini gesagt ist (natürlich unter Ausschluß der Pseudogelenke der 
Beinfemora): 


ı. Palpenpatella mit starker Apophyse; Abdominalrücken mit großem, hartem 


Scutum, nur das letzte Dorsalsegment frei Eusclera. 
— Palpenpatella einfach und ohne Apophyse; Scutum (wenn iiberhaupt vor- 
handen) nur aus den ersten Riickensegmenten gebildet 2 


2. Cephalothorax seitlich und auch der vordere Abdominalriicken deutlich 
bedornt; Augenhiigel jederseits mit 4 schlanken, spitzen Dörnchen Odontobunus. 


-- Cephalothorax und Abdominalrücken glatt, höchstens fein granuliert 3 
3. Sämtliche Coxenränder glatt, ohne Randhöckerreihen; Fläche der Coxen 
nicht granuliert, nur beborstet Nelima. 


— Wenigstens Vorderrand von Coxa I und Hinterrand von Coxa IV (meist 
aber alle Coxenränder) mit Höckerreihen besetzt, die bisweilen schwer 


sichtbar sind 4 
4. Körper hart und dorsal wie ventral rauh granuliert; Beine sehr kurz; 

Bein IV fast so lang wie Bein II; Tibia II ohne Pseudogelenke Mesosoma. 
— Körper meist weich, lederartig; Beine sehr lang; Dein IV viel kürzer 

als Bein II 5 


5. Femur I länger als der Körper, oder bei einigen ọ wenig kürzer, aber 
dann länger als die Breite des Körpers; Tibia II stets mit einem oder 


mehr Pseudogelenken Liobunum. 
— Femur I kürzer als der Körper; bei einigen ọ nicht so lang wie die 
Breite des Körpers; Tibia II ohne Pseudogelenke Hadrobunus. 


Eusclera nov. gen. 


Cephalothorax vorn gerade abgestutzt; Furche zwischen Cephalothorax und 
Abdominalrücken nicht deutlich. Scutum groß und hart, nur das Analsegment frei und 
auf die Bauchseite hinabgerückt. Coxen rauh stumpf behöckert; Coxenränder mit Reihen 
deutlich dreispaltiger Höcker; die ersten 4 Bauchsegmente sind in eine harte Chitinplatte 
verwachsen. 


Augenhügel sehr klein und vollkommen glatt. 
Maxillarloben II in einer Geraden quer vor dem Vorderrande der Genitalplatte. 
Palpenpatella mit deutlicher vorgerundeter Apophyse. Tarsalklaue kammzähnig. 
Beine kräftig; alle Glieder bis auf die Tarsen stark bezähnelt. Femora ohne 
Pseudogelenke. 
Nur eine Art: 
(Type: Eusclera aureomaculata nov. spec.) 


*Eusclera aureomaculata nov. spec. 
(Taf. III, Fig. 16.) 


Körper 11 mm lang; Beinfemur I 12,5, II 17, III 10, IV 14 mm lang. 
Bein I 48, I 85, III 45, IV 64 mm lang. 


Körper dorsal und ventral bis auf die Coxen und Genitalplatte glatt glänzend, 
auch vor dem Augenhügel bis zur Stirnrandmitte durchaus glatt glänzend. Cephalothorax 
vorn breit und gerade abgestumpft, quadratisch. Furchen zwischen Cephalothorax und 
Abdomen sehr undeutlich. Scutum sehr groß und bestehend aus allen Dorsalsegmenten 
bis auf die Analplatte, die frei ist. Scutum und Bauchsegmente vollkommen glatt, lederartig. 
Die ersten Ventralsegmente sind in eine harte Chitinplatte verwachsen, nur die letzten 
sind frei. Coxen stark rauh und stumpf behöckert, ihre Randhöcker dreispaltig. 

Augenhügel klein, doppelt so breit wie hoch, basal nicht verengt, nicht gefurcht, 
oben gerundet und vollkommen glatt. | 

Supramandibularfortsätze deutlich und spitz bezähnelt. 

Mandibeln: Glied I vollkommen glatt. 

Palpen: Femur ventral stark bezähnelt; Patella allerseits bezähnelt, mit stark 
‘vorgerundeter, deutlicher Innenapophyse. Tibia 31/2mal so lang wie breit und ventral 
dicht stark spitz bezáhnelt. Tarsus ventral mit einer unregelmäßigen Längsreihe conischer 
Zähnchen. 

Beine kräftig und lang; alle Glieder bis auf die Tarsen stark bezáhnelt. Femora 
aller Beine ohne Pseudogelenke. 

Färbung des Cephalothorax hell goldgelb, vorn median mit winzigen schwarzen 
Pünktchen; Augenhügel pechbraun, hinter ihm auf dem Cephalothorax ein schwarzes 
Dreieck, das auf das glänzend schwarze Scutum übergeht; Scutum schwarz, vorn mit 
2 goldgelben Pünktchen, dahinter 2 große runde goldgelbe Flecken, dahinter wiederum 
2 goldgelbe Pünktchen. Palpen schwarz, nur der Tarsus pechbraun. Mandibeln einfarbig 
heller pechbraun. Bauch und Coxen pechbraun schwärzlich. Trochantere und die übrigen 
Beinglieder schwarz. 

(Das zweite der vorliegenden Exemplare — gehäutet? — ist ebenso gezeichnet, 
nur sind alle sonst schwarzen Chitinteile hier etwas heller pechbraun). 


— China (Kony-Tschiou, Kony-Yang) — 2 Exemplare — P. P. CAVALERII et 
FORTUNAT 1906 leg. — (Mus. Paris.) 








191 


Odontobunus nov. gen. 
(Taf. V, Fig. 21 und 22.) 


Körper hinten stark verschmälert, spitz zulaufend; Cephalothorax hoch gewölbt, 
zwischen Augenhügel und Stirnrand glatt, doch seitlich zwischen den Coxenausbuchtungen 
hinter dem Augenhügel und den ersten Dorsalsegmenten des Abdomens mit Querreihen 
kleiner spitzer Dörnchen. Bauch glatt; Maxillarloben von Bein II liegen in einer geraden 
Linie von dem Vorderrand der Genitalplatte. Coxen ohne Randhöckerreihen. 

Augenhügel hoch und jederseits mit 4 starken, divergierenden Dornen. 

Mandibeln: Glied II frontal über der unbeweglichen Klaue mit stumpfem, 
großen, fein beborsteten Höcker (Taf. V, Fig. 21.) 

Palpen einfach und dünn. Tarsalklaue deutlich kammzähnig. 

Beinfemora ohne Pseudogelenke, Tibia II mit solchen. 

Nur eine Art: 


Type: Odontobunus africanus nov. spec. 


*Odontobunus africanus nov. spec. 
(Taf. V, Fig. 21 und 22.) 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 5, II 8, III 5, IV 6 mm lang. 
Bein I 18, II 36, III 18, IV 27 mm lang. 


gd Körper hinten stark verschmälert, spitz zulaufend; Cephalothorax hoch gewölbt 
(auf dem höchsten Punkt steht der Augenhügel), vorn glatt, seitlich über den Coxen mit 
einigen kleinen spitzen Dornen. Abdominalrücken deutlich segmentiert, die ersten 
3 Segmente des Abdomens und die beiden letzten Cephalothoraxsegmente (hinter dem 
Augenhiigel) mit je einer Querreihe kleiner spitzer Dornen, die nach hinten zu an Größe 
abnehmen. Bauch glatt, desgleichen auch die Genitalplatte und die Coxen; alle Dorsal- 
wie Ventralsegmente jederseits mit einigen vertieften Grübchen. Bauchsegmente spärlich 
schwarz beborstet; Coxa II hinten und Coxa IV vorn mit kleinem spitzen Dorn; Coxen 
ohne Randhöckerreihen. 

Augenhügel senkrecht, so hoch wie lang, jederseits oben mit 4 schlanken 
spitzen, divergierenden Dornen bewaffnet, deutlich längsgefurcht. 

Mandibeln: Glied I und II fein beborstet, besonders Glied II frontal mit einigen 
Längsreihen; Glied II frontal über der unbeweglichen Klaue mit großem, stumpfen, 
vorgewölbten, beborsteten Hocker (Taf. V, Fig. 21). 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus; alle 
Glieder nur spärlich rauh beborstet, nur Tarsus ventral dicht mit äußerst winzigen 
Zähnchen besetzt. Patella einfach und ohne Apophyse. 

Beine lang und dünn; Femora schwach bezähnelt, fast glatt und mit wenigen 
Borsten. 

Färbung des Körpers trüb rostgelb. Cephalothorax seitlich stark dunkel gebräunt; 
Augenhügel blaßgelb, nur die Augen schwarz; von der hinteren Basis des Augenhügels 


292 


jederseits ein schwarzbraun quergestellter Kommastrich ausgehend. Abdominalrücken 
trüb rostgelb, median blasser, Abdominalseiten dorsal dunkler gebräunt und jedes Segment 
mit einigen vertieften schwarzbraunen Grübchen. Bauch, Genitalplatte und Coxen einfarbig 
trüb orangegelb (Borsten schwarz). — Palpen und Mandibeln blaßgelb (Borstenhaare schwarz). 
Beine schwarz, ihre Trochantere blaßgelb. 


(Das vorliegende Exemplar ist ein g, dessen Mandibelstruktur vielleicht nur ein 
sekundäres Geschlechtsmerkmal ist. — Q nicht bekannt). 


— Afrika (Congo, Ruwenzoni) — 1 Y -— ? leg. 





Liobunum C. Koch 1839. 


| 


Phalangium und Opilio auctor. ad part. 

Leiobunum, C. KocH 1839, Übers. üb. Arach. Syst. 11 (Typus I. rotundum). 
Liobunum, SIMON 1879, Arachn. d. France VII, p. 172. 

Liobunum, CAMBRIDGE (). P. 1890, Proc. Nat. Hist. Anat. Field. Club II, p. 173. 
Liobunum, WEED 1890, Bull. Illinois. Lab. N. H. III, p. 81. 

Forbesium (juv.) WEED 1890, Amer, Nat, XXIV, p. 915. 

Liobunum, WEED 1893, Proc. Nat. Mus. XVI, p. 516. 

Liobunum, KRAEPELIN 1896, Mitt. Nat. hist. Mus. Hamburg XIII, p. 222. 
Liobunum, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 673. 

Liobunum, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Abt. f. Syst. XVI, p. 166—167. 
Liobunum, CAMBRIDGE o. P. 1904, Biol. Centr. Amerika, Aran, II, p. 581. 


I 


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| 


Körperdecke weich oder lederartig, seltener (bei den d') hart. Cephalothorax 
halbkreisformig und ohne jeglichen Zähnchenbesatz; Gegend vor dem Augenhügel voll- 
kommen glatt. Abdomen bisweilen (g) mit Dorsalscutum aus den ersten Segmenten; 
die letzten Dorsalsegmente immer frei, bisweilen (9) Segmentfurchen des Abdominalrückens 
deutlich kenntlich. Rücken und Bauch ohne jede Zähnchenbewehrung. Coxen glatt, 
fein beborstet oder granuliert und meist alle 4 Beinpaare mit Randreihen stumpfer Höcker, 
die bisweilen schwer sichtbar sind, aber nie am Vorderrand von Coxa I und Hinterrand 
von Coxa IV fehlen. 


Augenhügel klein, weit vom Stirnrand entfernt, knopfartig, entweder glatt oder 
fein bezähnelt. 


Mandibeln beider Geschlechter klein und gewöhnlich gebildet. 


Palpen dünn und bei beiden Geschlechtern von gleicher Länge. Patella selten 
mit kurzer Apophyse, meist einfach. Tarsalklaue stets kammzähnig. 


Beine sehr lang und sehr dünn; alle Femora ohne Pseudogelenke. Tibien von 
Beinpaar II mit mehreren Pseudogelenken. 


(Type: Liobunum rotundum LATR.) 


193 


1. Palpenfemur cylindrisch, parallel, einfach, ohne Ventralsporn und ohne 

ventrale bezähnte Beule 2 
— Palpenfemur mit deutlichem, spitzen Ventralsporn oder mit ventraler, 

spitz sägezähniger, vorgewölbter Beule, gegen welche die Palpenpatella 


articuliert 48 
2. Alle Palpenglieder (außer dem Tarsus) ungewöhnlich verdickt 3 
— Palpenglieder gewöhnlich gebildet, normal 4 


3. Alle Palpenglieder mit Zähnchenbesatz; Abdominalrücken mit deutlichem 
dunklen Medianband; Palpen blaßgelb (N. Amerika) — crassipalpe. 

— Palpenfemur ventral nur beborstet; alle Palpenglieder schwarz, bis auf den 

blaßgelben Tarsus; Abdominalrücken blaßgelb und ohne Medianband 
(Japan) — curvipalpe. 

4. Die beiden ersten dorsalen Abdominalsegmente gewölbt, hoch emporstehend 

und durch tiefe Furchen deutlich getrennt, sodaß zwei Höcker quer hinter- 


einander auf dem Abdominalrücken entstehen (Mexiko) — dromedarium. 
— Abdominalrücken gleichmäßig gewölbt oder flach, jedenfalls ohne solche 

Furchen und Querhöcker | 5 
5. Rücken dunkelbraun mit 2 großen gelben Flecken auf der Verbindung 

zwischen Cephalothorax und Abdomen (Californien) — bimaculatum. 
— Rücken nicht derart gezeichnet und ohne solch gelbe Flecken 6 
6. Trochantere der Beine dunkel gebräunt bis schwarz, mit den blassen 

Coxen contrastierend | 7 
— Trochantere der Beine blaßgelb, mit der blaßgelben bis weißlichen Grund- 

farbe der Coxen nicht contrastierend 39 
7. Palpenfemur sehr lang, gebogen und weit über den Stirnrand des 

Cephalothorax hervorragend 8 
— Palpenfemur von normaler Länge, etwa den Stirnrand des Cephalothorax 

erreichend 10 
8. Abdominalriicken mit schwarzem Medianband, seitlich davon weißlich; 

Beinglieder blaßgelb; Bauch weißlich (Mexiko) — denticulatum. 
— Abdominalrücken mit schwarz-braunem Medianband, seitlich davon hoch 

lederfarben gelbbraun; Bauch ledergelb, Beine schwarz 9 


9. Bein II länger als 70—75 mm; Bein IV gegen 64 mm lang 
(N. Amerika) — vittatum c. 
— Bein II kürzer als 70—75 mm; Bein IV gegen 36—44 mm lang 
(N. Amerika) — vittatum-dorsatum 9d. 
10. Tibienspitze von Bein II weiß!) II 
— Tibienspitze von Bein II nicht weiß 22 





1) Die hier gemeinten blassen gelblichen oder weißlichen Endringe der Beinglieder sind nicht zu ver- 
wechseln mit den weißen Gelenkhäuten zwischen den einzelnen Gliedern. 


ZI. 


22. 


23. 


E 


. Körper schwarz und weiß marmoriert; Segment I und die vordere Hälfte 


von Segment II des Abdominalrückens trägt einen viereckigen schwarzen, 
fein weiß berandeten Fleck, auf den nach hinten zu ein breit weißes 


Medianband folgt, das hinten divergiert (Mexiko) — marmoratum. 
Abdominalrücken nicht derart gezeichnet 12 
. Abdominalrücken mit mehr oder minder deutlichem Medianbande (Sattel- 
zeichnung!) 13 
Abdominalrücken ohne Sattelzeichnung 18 
. Palpen einfarbig weißgelb, höchstens Patella dorsal gebräunt 14 
Palpenfemur, Patella und Tibia ganz oder teilweise schwärzlich gebräunt 16 
. Augenhügel vollkommen glatt; Palpenpatella weißlich 15 
Augenhügel oben jederseits mit 3—4 spitzen, starken Zahnchen; nur 
Palpenpatella mit dorsalem schwarzen Fleck (Kleinasien) — seriatum. 
. Sattel des Abdominalrückens schwarz (Marokko, Portugal) — biseriatum. 
Sattel des Abdominalrückens blaß (Marokko) — socialissimum. 
. Beine braun mit verstreuten blassen Flecken; Sattel des Abdominalrückens 
nur schwach angedeutet (Mexiko) — mexicanum. 
Beine braun oder schwarz bis auf die weißen Spitzen!) der Glieder 
einfarbig 17 


. Grenze zwischen Cephalothorax und Abdominalrücken breit quer schwarz 


(Mitteleuropa) — roseum. o 
Grenze zwischen Cephalothorax und Abdominalrücken nicht breit schwarz 


(Europa) — limbatum. o 


. Palpen teilweise dunkel gebräunt 19 
Palpen vollkommen einfarbig weißgelb 21 
. Augenhügel vollkommen glatt 20 


Augenhügel oben mit 2 deutlichen Tubercelreihen (N. Amerika) — nigropalpi. 


. Grenze zwischen Cephalothorax und Abdominalrücken breit quer schwarz; 


Rücken weißlich (Mitteleuropa) — roseum. g 
Grenze zwischen Cephalothorax und Abdominalrücken nicht breit quer 
schwarz; Rücken gleichmäßig weißlich bis orangegelb (Mitteleuropa) — limbatum. © 


Abdominalrücken blaß orangegelb (Algier) — coccineum. c 
Abdominalrücken mit breit dunkelbrauner Mediane, nur Seiten des Rückens 
blaß; median außerdem mit 2 Reihen feiner weißer Punkte (Marokko) — cupreum. 


Femurspitze von Bein I weiß, davor ein schwarzes Ringband 
(Mexiko, Texas) — townsendi. 


Femurspitze von Bein I nicht derart gezeichnet 23 
Augenhügel behöckert oder bezähnelt 24 
Augenhügel vollkommen glatt 33 


') Die hier gemeinten blassen gelblichen oder weißlichen Endringe der Beinglieder sind nicht zu ver- 


wechseln mit den weißen Gelenkhäuten zwischen den einzelnen Gliedern, 


24. 


26. 


27. 


28. 


29. 


30. 


31. 


32. 


33. 


34. 


35. 


195. 


Abdominalrücken ohne jede Zeichnung, hell orangegelb 25 
Abdominalrücken mit (wenn auch bisweilen undeutlicher) Sattelzeichnung 28 
. Coxen ventral einschließlich der Randhöckerreihen einfarbig gelbbraun; 


Palpen fast einfarbig, nur Patella dorsal schwach gebräunt, Palpentibia 
3mal so lang wie breit, Palpentarsus = 1*/a der Länge der Tibia 26 
Coxen ventral gelbbraun, ihre Randhöckerreihen einfarbig blaß; Palpen- 
tibia ca. 1'/amal so lang wie breit; Palpentarsus doppelt so lang wie 


die Tibia (Guatemala) — fuscum. 
Palpenfemur und Tarsus an der inneren Ventralseite mit einer Reihe 
schwärzlicher Tuberceln 27 
Palpenfemur und Tarsus vollkommen blaßgelb (N. Amerika) — speciosum. d 
Körper 5 mm lang, 2,8 mm breit; Bein I 25, II 51, IH 26, IV 36 mm lang 

(N. Amerika) — politum. 


Körper 5 mm lang, 4 mm breit; Bein I 40, II 80, III 40, IV 58 mm lang 
(N. Amerika) — politum-magnum. 


Femurbasen der Beine schwarz wie die Trochantere 29 
Femurbasen der Beine nicht schwarz wie die Trochantere 32 
Bauch einfarbig gelb bis gelbbraun (N. Amerika) — vittatum. 
Bauch weißlich aschfarben 30 
Bauch und Coxen einfarbig weißlich 31 
Bauch und Coxen weißlich, ihre Tuberceln schwarz (N. Amerika) — nigripes. 
Alle Palpenglieder nur behaart, nicht mit Zähnchen besetzt; Augenhügel 

weiß mit schwarzer Furche (N. Amerika) — ephippiatum. 


Basale Palpenglieder (Femur ventral und Tibia allerseits) scharf bezahnelt; 
Augenhiigel nicht derart gezeichnet, sondern einfarbig braun bis braun- 


schwarz (N. Amerika) — speciosum. 9 
Abdomen hinten verschmälert, spitz zulaufend; Rücken goldig-farben 
(Körper 7—8 mm lang) (N. Amerika) — verrucosum. 
Abdomen kurz, hinten breit gerundet (Körper nur 3—4 mm lang) 

(N. Amerika) — bicolor. 


Augenhügel schwarz, eine Furche (oben zwischen den Augen) blaß bis 
weißlich oder bis auf die schwarzen Augen ganz weiß oder die weiße 


Furche fein schwarz längsliniert 34 
Augenhügel gänzlich (auch oben zwischen den Augen) schwarz 38 
Palpenpatella mit kleiner, aber deutlicher Apophyse; Mandibeln: Glied I 
gelb, dorsal deutlich fein braun punktiert (Mexiko) — ischionotatus. 
Papenpatella einfach und ohne Apophyse; Mandibeln: Glied I einfarbig 
blaßgelb, dorsal nicht so gezeichnet 35 


Augenhügelfurche blaß gelblich oder weiß, ohne schwarzen Medianstrich 
(Europa) — rotundum. 


— Augenhügelfurche weiß oder blaßgelb, in der Mediane auf ihrem Grunde 


jedoch eine feine schwarze oder braune Längslinie 36 


25° 


36. 


37: 


38. 


39. 


40. 


43. 


44. 


45. 


46. 


109 


Nur Coxa I und III vorn mit einer Randhöckerreihe; Beinfemora einfarbig 
dunkel gebräunt (Europa) — Blackwilli. 
Die Coxen der Beine vorn und hinten mit je einer Randreihe deutlicher Hocker 37 
Coxen der Beine einfarbig blaßgelb, nicht dunkler gestreift; Medianband 


des Rückens undeutlich; Beinfemora bezähnelt, fein braun und blaßgelb 
längsliniiert (Mexiko) — consimile. 
Coxen und Beine aschgrau in der Grundfarbe, doch jede mit je einer 
dunkelbraunen Längslinie gezeichnet; Medianband des Rückens deutlich; 
Beinfemora nur beborstet, blaßgelb und durch die schwarzbraunen Borsten 
kaum punktiert oder gesprenkelt erscheinend (Mexiko) — insignitum. 
Femur von Bein I kaum so lang wie der Körper; Beine lichtbraun, dunkel 
geringelt; Palpen gesprenkelt, distal weiflich, nur die Behaarung der 
Palpen schwarz (N. Amerika) — formosum. 
Femur von Bein I deutlich langer als der Korper; Beine einformig 
schwarz; Palpenfemurspitze, die ganze Patella und ganze Tibia tief 


schwarz, nur der Tarsus scharf weiß (N. Amerika) — exilipes. 
Alle Palpenglieder einfarbig blaßgelb bis rostgelb 40 
Mittlere Palpenglieder mehr oder weniger schwarz gefleckt 46 
Augenhügel vollkommen glatt glänzend; Femora der Beine basal fein 
dunkelbraun und weißlichgelb längs liniert (Mexiko) — consimile. 
Augenhügel bezähnelt oder behöckert (wenn auch bisweilen nur spärlich 
und winzig) 41 
. Palpenfemur ventral nur borstig behaart; Körper heller blaßgelblich, 
Medianband undeutlich 42 
Palpenfemur ventral stark bezähnelt, (wenn wenig bezähnelt, dann ein 
sehr deutlich schwarzes Medianband auf dem Abdominalrücken) 44 
. Beinfemora rostfarben, an der Basis jedoch mit scharf schwarz abgegrenzten 
Gelenkknöpfen | (Japan) — giganteum. 
Beinfemora einfarbig blaß rostfarben oder mit blasseren Endringen, aber 
die basalen Gelenkknöpfe nicht schwarz 43 
Beinglieder einfarbig rostbraun (N. Amerika) —- speciosum. q 
Beinfemur, Patella und Tibia aller 4 Paare mit weißen Endringen 
(N. Amerika) — longipes. 
Körper dorsal fein bezähnelt; Augenhügel (bis auf die braunen Augen 
und Augenringe) blaßgelb (Medianband kaum wahrnehmbar) (N. Amerika) — flavum. 
Körper dorsal nur äußerst fein granuliert; Augenhügel (auch oben zwischen 
den Augen) schwarz 45 
Bein I 35, II 68, III 35, IV 53 mm; Körper 7 mm lang (N. Amerika) — ventricosum. 
Bein I 52, II 101, III 50, IV 73 mm; Körper 9 mm lang 
(N. Amerika) — ventricosum-hyemale. 
Beinfemora einfarbig braun oder schwarz, ihre basalen Gelenkknöpfe nicht 


weiß und wesentlich heller als der übrige Femur 47 


47. 


48. 


197, 


Beinfemora schwarz, ihr basaler Teil (Gelenkknöpfe) scharf weiß, mit der 
schwarzen Farbe des übrigen Teils der Femora scharf contrastierend; 
Coxen weiß, jede mit braunem Endfleck; Hinterecken des Abdominal- 
rückens tief schwarz 
Körper groß (d' mit hartem Scutum); d' 8 mm und q 12 mm lang; d' ohne, 
o mit schwachem (aus einzelnen Fleckchen bestehenden) Medianband; 
alle Coxen bräunlich und vorn und hinten mit deutlichen Randhöcker- 
reihen (China) — 
Körper kleiner (ohne Scutum), Y 4—6,5 mm; ọ 6—8 mm lang; Sattel- 
zeichnung deutlich (bisweilen sehr breit, d') schwarz; Coxen weißlich und 
nur Coxa I am Vorderrand und Coxa IV am Hinterrand mit einer 
ungleichmäßigen Höckerreihe (Europa) — 
Rücken gelblich lederfarben ohne oder mit sehr undeutlicher Sattelzeich- 
nung; Bauch kaum heller als der Rücken, lederfarben; Gelenkknöpfe der 
Beinfemora nicht scharf schwarz abgesetzt; Palpenfemur mit spitzem 
Ventralsporn, Palpenpatella einfach und ohne Apophyse (N. Amerika) — 
Rücken aschfarben und sammetbraun gefleckt, mit deutlichem schwarzen 
oder dunkelbraunen Mediansattel, der aschfarben gesäumt ist; Bauch 
grauweiß; Gelenkknöpfe der blaßbraunen Beinfemora scharf schwarz 
abgesetzt und gleichfarbig mit den schwarzen Beintrochanteren; Palpen- 
femur mit ventraler, dicht bezähnter Vorwölbung; Palpenpatella mit 
gerundeter deutlicher Innenapophyse 


* Liobunum rotundum Larr. 
(Taf. V, Fig. 25.) 

Phalangium rotundum, LATREILLE 1798, Bull, Soc, philom. I, p. 113. 
Opilio hemisphaericus, HERBST 1799, Ungefl. Insect. ILI, p. 11. 
Phalangium rotundum, TJ. ATREILLE 1802, Hist. nat. d. Fourmis No. X, p. 379. 
Phalangium rufum, HERMANN 1804, Mém. apt. p. 109. 
Phalangium longipes, HAHN 1834, Arach, II, p. 70 u. 162, 
Leiobunum rotundum, C. Kocu 1839, Uebers. Arach. Syst. 11, p. 36. 
Phalangium rotundum, P. GERVAIS 1844, in Walck. Apt. III, p. 119. 
Phalangium hemisphaericum, P. GERVAIS 1844, in Walck. Apt, III, p. 125. 
P’halangium filipes, H. Lucas 1846, Explor. Alg. Ar. p. 291. 
Leiobunum hemisphaericum, C. Kocn 1848. Übers. Arach. Syst. XVT,.p. 51. 
Leiobunus rotundus, MEADE 1855, Ann. Mag. Nat. Hist. p. 411. 
Leiobunum rufum, C. Kocu (Franft. a. M.) 1872, Opil. mittl. Rhein. p. 35. 


| 


| 


| 


I 


| 


| 


| 


(N. Amerika) — Paessleri. 


maximum. 


rupestre. 


calcar. 


(N. Amerika) — serratipalpe. 


| 


| 


| 


| 


i 


Liobunum fasciatum, 


Liobunum 
Liobunum 
Liobunum 
Liobunum 
Liobunum 
Liobunum 


Liobunum 


rotundum, 
rotundum, 
rotundum, 
rotundum, 
rotundum, 
rotundum, 
rotundum, 


T. THORELL 1876, Ann. Mus. civ. sc. nat. Genova VIII, p. 492. 
SIMON E. 1879, Arach. d. France. VII, p. 172. 

CANTONI 3882, Bull. Ent. Ital. XIV, p. 159. 

HANSEN 1884, Nath. Tids. Ser. 3, XIV, p. 497. 

CAMBRIDGE 1890, Proc. D. N. Hist. and Ant. Field. Club XI, p. 174. 
CARPENTER 1895, Proc. Phys. Soc. Edinbg. XIII, p. 117. 

BECKER 1896, Ann. Mus. Belg XII, p. 343—344. 

KRAEPELIN C. 1896, Mitt. Nat. hist. Mus. Hamburg XIII, p. 222. 


RLS 


gd Körper 3—4 mm lang; Beinfemur I 7, 11 12, III 8, IV 11 mm lang. 
Bein I 32, 11 58, III 36, IV 47 mm lang. 
o Körper 5—7 mm lang; Beinfemur I 6, II 10, III y, IV 9 mm lang. 
Bein I 30, II 54, III 32, IV 45 mm lang. 


gd Körper gedrungen, hinten stumpf abgerundet. Die ganze Rückseite fein 
granuliert, die Bauchseite glatt. Cephalothorax deutlich vom Abdomen durch Querfurchen 
getrennt; die Segmentierung des Abdomens nur undeutlich. 

Augenhügel von der Seite vorn höher als hinten, vorn oben gerundet, etwas 
rückgeneigt, länger als hoch, nicht bezähnelt sondern ..glatt und nur mit ein paar winzigen 
Härchen besetzt; von vorn basal wenig verengt, oben breiter als hoch und deutlich gefurcht. 

Mandibeln glatt und unbehaart, nur Glied II vorn über den Klauen mit wenigen 
kleinen Borsten. 

Palpen: alle Glieder unbewehrt und nur spärlich beborstet, nur der Femur hat 
ventral an der Spitze zuweilen 2—3 äußerst winzige Tuberceln. Patella wie die anderen 
Glieder nicht spinuliert. 

Beine: Coxen mit Randreihen (Vorderrand) kleiner Höcker (Taf. V, Fig. 25), 
besonders Coxe I und II; Trochantere seitlich bezähnelt; Femora mit feinen Zähnchen- 
langsreihen; die übrigen Glieder unbewehrt und behaart; nur Patellen III und IV dorsal 
etwas spinuliert. 

Färbung: Körper ganz und gar orangebraun. Stirnecken des Cephalothorax 
mehr oder minder dunkel gebräunt. Abdomen ohne jegliche dunklere Sattelzeichnung, 
einfarbig wie die orangebraune Bauchseite, Einschließlich der Coxen. Augenhügel erdfarben, 
nur die Augen und breiten Augenringe schwarz, sodaß eine feine erdbraune Linie am 
Grunde der Furche beide Augenringe trennt. Mandibeln bis auf die dunkelbraunen Klauen 
erdfarben. Palpen erdfarben gelblich, Femurspitze, Patella ganz (besonders dorsal) dunkel 
gebräunt, Tibia mit einigen dunkelbraunen Flecken. Beine: Coxen erdfarben orangebraun 
wie die übrige Bauchseite; Trochantere und die übrigen Beinglieder schwarz oder tief- 
dunkelbraun (nicht heller geringelt). 


o Körper oval, hinten rundlich und nicht abgestumpft. Struktur des Körpers 
und der Gliedmaßen wie beim d. 

Färbung: Körperfarbe matt gelblich; Cephalothorax matt gelblich, die Gegend 
zwischen Stirn und Augenhügel mit einem tiefbraunen Flecken, der vorn bis an die 
Vorderecken des Cephalothorax reicht. Jederseits des Augenhügels, zwischen ihm und 
dem Seitenrand, eine unregelmäßige und undeutliche braune, vertiefte Zeichnung und 
einige blaßbraune Bogenflecken, die nach vorn zu convergieren. Färbung des Augenhügels 
wie beim Y. — Abdomen von der mattgelblichen Grundfarbe wie der Cephalothorax, 
dorsal von der 2. Querfurche ab mit dunkelbraunem Rückensattel, der nach hinten an 
“Breite zunimmt und auf dem 7. Segment seitwärts spitz schwarz ausgezogen ist und auf 
dem 7. Segment plötzlich aufhört. Dieser Sattel trägt undeutliche Querreihen schwach 
gelblicher winziger Fleckchen, die auch auf den letzten Abdominalsegmenten, die median 
dunkler bräunlich sind, nicht fehlen. Seiten des Abdomens mehr oder weniger braun 


an. 


gesprenkelt, doch die mattgelbliche Grundfarbe des Abdomens immer vorherrschend. — 
Bauchseite einschließlich der Coxen heller matt gelblich als die Rückseite. — Mandibeln 
und Palpen gefärbt wie beim d', ebenso die Beine einschließlich der Trochantere, doch haben 
Femur und Tibia der Beine einen schmalen undeutlichen erdfarbenen Endring. 


— Mitteleuropa: Spanien, Italien, Balkanhalbinsel, Oesterreich, Deutschland, 
Dänemark, Schweden, England, Canarische Inseln, Algier etc. 


* Liobunum Blackwilli MEADE. 
(Taf. V, Fig. 33.) 


Liobunum Blackwilli, MEADE 1862, Ann. Mag, nat. Hist., p. 355. 

Liobunum hemisphacricum, C. Koch 1872, Opil. mittl Rhein., p. 34. 

Liobunum hemisphaericum, CANESTRINI 1872, Ann. Mus, civ. sc. nat. Genova II, p. 14. 
Liobunum Blackwilli, SIMON 1879, Arachn. de France VII, p. 178. 

Liobunum Blackwilli, HANSEN 1884, Nath. Tids. Ser. 3. XIV, p. 498. 

Liobunum Blackwilli, CAMBRIDGE 1890. Proc. D. N. Hist. and Ant. Field Club XI. p. 175. 
Liobunum Blackwilli, CARPENTER 1895, Proc. Phys. Soc. Edinbg. XIII, p. 175. 

Liobunum Blackwilli, BECKER 1896, Ann. Mus. Belg. II. p. 345. 

Liobunum Blackwilli, KRAEPELIN 1896, Mitt. Nat. Hist. Mus. Hamburg XIII, p. 222. 


gd Länge 3—4 mm lang; Beinfemur I 5, II 9, III 5, IV 8 mm lang. 
Bein I 26, II 50, III 26, IV 38 mm lang. 


| 


| 


| 


Cephalothorax und Abdomen gewöhnlich gebildet, wie bei L. rotundum. 


Augenhügel glatt und mit ein paar spärlichen Börstchen besetzt, von oben 
breiter als lang und leicht gefurcht; von der Seite hoch und oben gerundet. 

Supramandibularraum weiß und mit ein paar schwachen, stumpfen Zähnchen. 

Mandibeln gewöhnlich gebildet; Glied II vorn mit ein paar spärlichen Börstchen. 

Palpen unbewehrt und nur mit einzelnen Haaren besetzt, nur der Femur am 
ventralen Außenende mit einer Gruppe von 3—4 kleinen schwarzen Zähnchen. 

Beine: Coxen fast glatt, nur mit Randreihen kleiner Höcker (Taf. V, Fig. 33) 
am Vorderrand von Coxa I und II; Femora mit kleinen Zähnchen besetzt, die in Längs- 
reihen stehen (an Femur II kaum deutlich erkennbar); die übrigen Glieder sind nur kurz 
und anliegend behaart. 

Färbung: Körper orangebraun ohne dunklen Rückensattel, von dem Augenhügel 
auf dem Cephalothorax an den beiden Vorderecken ein paar vertiefte braune Sprenkel 
und median bis an die Stirnmitte reichend ein deutlicher dunkelbrauner Fleck. Augen- 
hügel weiß bis auf den schwarzen Augenring und eine sehr feine dunkle Medianlinie 
inmitten der Furche; basal erdfarben. Mandibeln blaßbraun, ebenso die Palpen erdfarben, 
nur die äußerste Femurspitze und die Dorsalseite der Patella deutlich dunkelbraun. 
Coxen der Beine erdfarben und blaß; Trochantere und alle anderen Beinglieder dunkel- 
braun oder schwarz. 

NB. Es sind auch J zu finden von der Färbung der ọ (vergl. unten). 


200 


o Körper 5—6 mm lang. (Beinahe wie beim g). 

Cephalothorax und Abdomen gewöhnlich gebildet. Augenhügel von derselben 
Structur wie bei d' oder etwas rückgeneigt; die Augen stehen der Basis des Augenhügels 
sehr nahe. Mandibeln und Palpen wie bei co. Die Unterschiede liegen also haupt- 
sächlich in der 

Färbung: Cephalothorax erdfarben weißlich; nur entlang an den Seitenrändern 
zieht sich jederseits eine recht unregelmäßige dunkelbraune (vertiefte) Zeichnung, die 
vor dem Augenhügel einen breiten, deutlich weißen Fleck begrenzen, der bis an den 
weißen Stirnrand und weißen Supramandibularraum reicht. Augenhügel bis auf die 
schwarzen Augenringe auch weiß mit fein dunklem Medianstrich. — Abdomen in der 
Grundfarbe fahlgelb, median findet sich vom II. —V. Segment ein deutlicher dunkler sammet- 
brauner Rückensattel, der auf den einzelnen Segmenten eine mehr oder minder deutliche 
Querreihe kleiner fahlgelber Pünktchen trägt. Der Sattel verbreitert sich von vorn nach 
hinten (Segment IV) allmählich und hört nach Segment II auf, deutlich sichtbar zu sein. 
Bauchseite erdfarben einschließlich der Coxen; Trochantere und die übrigen Beinglieder 
schwärzlich. Farbe der Mandibeln und Palpen sowie die dunklen Stellen der letzteren 
wie beim cd‘. 

— Mitteleuropa (Belgien, Frankreich, Deutschland [Hamburg], England, Irland, 

Schottland, Dänemark, Österreich). 


* Liobunum limbatum L. Kocit. 
(Taf. III, Fig. 27 —- 9 — und Fig. 28 — ot —; Taf. V, Fig. 26 und 27.) 


Liobunum limbatum, 1. Koch 1861, Corr. Blatt. Regensburg 9, p. 140. 
Liobunum purpurissatum, L. Koch 1869, Zool. Mitteil. aus Tirol p. 56. 
Liobunum hemisphacricum, CANESTRINI 1872, Ann, Mus. civ. Genova II, p. 14. 
Liobunum limbatum, THORELL 1876, Ann. Mus, civ, Genova VIII, p. 493. 

== Liobunum limbatum, E, SIMON 1879, Arach. d. France, VII, 176. 


IN 


gd Körper 5 mm lang; Beinfemur 1 12, II 17, MI 10, IV 15 mm lang. 
Bein 1 57, II 79, III 59, IV 76 mm lang. 


gd Körper glatt und lederartig, nicht granuliert; Bauchseite glatt und meist mit 
wenigen Borstenhaaren. Coxen glatt, mit spärlichen Borstenhaaren; Vorderrand von 
Coxa I (Taf. V, Fig. 27) und Hinterrand von Coxa IV (Taf. V, Fig. 26) mit deutlicher 
Randhöckerreihe, im übrigen sind die Ränder der Coxen unbewehrt. 

Augenhügel von vorn so hoch wie breit, kaum gefurcht, basal nicht verengt, 
von der Seite vorn höher als hinten, oben vorn und hinten gerundet, glatt mit ein paar 
winzigen Haaren, etwas rückgeneigt, so hoch wie lang. 

Mandibeln mit wenigen Borstenhaaren besetzt. 

Palpen: Femur ventral stark bezahnelt, Patella dorsal und ventral spinuliert. 
Tibia ventral mit sehr winzigen Tuberceln, Tarsus behaart. 

Beine: Trochantere seitlich stark bezahnelt; Femora mit Zahnchenreihen; Patellen 
und Tibien stellenweise bezähnelt, die übrigen Glieder behaart. 


201 


Färbung: Körper dorsal matt weiß oder isabellenfarben. — Cephalothorax weiß, 
fein braun berandet, an den Ecken der Coxenausbuchtungen ein kleines braunes Fleckchen; 
Stirnecken gebräunt. Von der Stirn aus außerdem ein feiner medianer dunkelbrauner 
l.ängsstreif, der den Augenhügel nicht erreicht. Jederseits des Augenhügels eine undeutliche 
blaßbraune Bogenlinie, die nach vorn convergiert, den Augenhügel aber nicht erreicht. — 
Augenhügel basal weiß, Augen und breite Augenringe schwarz, eine feine helle Linie in 
der Furche freilassend. — Abdomen oben mattweiß oder isabellenfarben, die deutlichen 
Segmentfurchen durch feine braune Querstriche gezeichnet, die aber median nicht geschlossen 
sind; keine Sattelzeichnung. Abdomen an den Seiten fein schwärzlich gerandet. — 
Mandibeln weißgelb, Glied I dorsal hellbraun angelaufen. — Palpen weißgelb, doch der 
Femur an der Spitze stark gebräunt, Patella ganz schwarz, Tibia nur dorsal dunkel 
gebräunt. — Bauchseite weißgelb einschließlich Genitalplatte und Coxen, die an den Seiten 
sehr wenig hellbraun gesprenkelt sind; Trochantere weißlich, aber an den Seiten sehr 
stark schwarzbraun; die übrigen Beinglieder schwarzbraun, die Tibien mit weißen Endringen, 
außerdem nur die Gelenkhäute weißgrau. 


Die & zeigen in der Färbung zuweilen Anklänge und Übergänge zu den ọ. 


o Körper 6—8 mm lang (Beine wie beim g). 


o Körper hinten nicht quer abgestumpft, sondern oval gerundet, oben glatt 
und lederartig, Bauchseite ganz glatt. 


Structur der Augenhügel, der Mandibeln und Beine wie beim Gc. 


Palpen: Femur beborstet und ventral mit 4—5 weit von einander entfernten 
Zähnchen; Patella (besonders innen) bezähnelt, Tibia und Tarsus behaart. 


Färbung: Farbe und Zeichnung des Cephalothorax genau so wie beim ð, nur 
findet sich hinter dem Augenhügel, dessen Färbung dieselbe wie beim g ist, ein dunkel- 
brauner Medianfleck, der den Hinterrand des Cephalothorax breit erreicht. — Vorderer 
Medianteil des Abdominalrückens mattweiß mit hellen erdfarbenen Querbinden, die jede 
2 undeutliche weiße Fleckchen umschließen. Segment 5 und 6 ganz dunkel sammetbraun 
(auf Segment 5 median etwas blasser) und jedes von beiden mit einer regelmäßigen Quer- 
reihe feiner weißlicher Flecken. — Die übrigen Dorsalsegmente bräunlich, ihr Vorder- 
und Hinterrand fein weiß, ihre dunkelbraune Mitte quer mit unregelmäßigen Reihen fein 
weißlicher Fleckchen. Seiten des Abdomens dunkelbraun, gegen den Rücken undeutlich, 
doch gegen die Bauchseite scharf begrenzt. Letztere schmutzig weiß, einschließlich 
Genitalplatte. Augenhügelfärbung, Farbe der Mandibeln, Beincoxen und Trochantere wie 
beim Y. Palpenfärbung wie beim co, nur außerdem die Tarsenspitzen gebräunt. Femora 
der Beine pechbraun mit schwarzen Zähnchen, über den Trochanteren schmal aber scharf 
begrenzt schwarz, die Spitzen der Beinfemora schwarz angelaufen und vor dem Gelenk mit 
deutlichem weißen Endring, ebenso die Tibien. Die übrigen Beinglieder pechbraun. 


— Alpen (Gebirgsform) — Siebenbürgen zahlreiche Exemplare (Y + 9) aus 
Schweiz, Tirol, Österreicher Alpen, Siebenbürgen. 


26 


202 





* Ljobunum roseum C. Koch. 
(Taf. III, Fig. 20.) 


= Liobunum roseum, C. Kocu 1848. Arachniden Bd. XVI, p. 58, fig. 1539. 
= Liobunum roseum, SIMON 1879, Arach. d. France VII, p. 188 


GO Körper 4 mm lang; Beinfemur I 10, 11 18, HI 11, IV 14 mm lang. 
Bein I 45, II 92, III 61, IV 77 mm lang. 


gd Körper hinten abgestumpft; Cephalothorax an den Coxen ausgebuchtet, Stirn 
gerade. Dorsal- und Ventralseite glatt. 


Augenhügel von der Seite so hoch wie lang, vorn höher als hinten, etwas 
rückgeneigt, oben gerundet, vollkommen glatt; von vorn oben breiter als unten, basal 
etwas verengt, oben wenig breiter als hoch, nicht gefurcht. 


Mandibeln: Glied I oben glatt, Glied IJ vorn spärlich behaart. 


Palpen: Femur ventral mit Zähnchen besetzt; Patella wenig bezahnelt; Tibia und 
Tarsus behaart. 


Beine: Coxen glatt, an den oberen Ecken wie die Trochantere seitlich bezähnelt, 
Femora mit Zähnchenreihen, die übrigen Glieder behaart. 


Färbung: Weiß-isabellenfarben, Cephalothorax weiß, sein Seitenrand schmal und 
fein dunkelbraun, Stirnecken braun, ebenso ein Medianstrich in der Stirnmitte, welcher 
den Augenhügel nicht erreicht. Jederseits des Augenhügels zwei nach vorn convergierende 
braune eingedrückte Bogenlinien. Hinterecken des Cephalothorax braunschwarz. Augen- 
hügel schwarz, mit feiner erdfarbener Medianlinie. Der Cephalothorax hat hinter dem Augen- 
hügel ein schwarzes breites Querband, das die Hinterecken erreicht und deutlich gegen 
das weiß-isabellenfarbene Abdomen abgegrenzt ist. Rücken des Abdomens ganz und gar 
isabellenfarben, nur die Lateralgegend schmal dunkel gebräunt und die letzten Segmente 
mit dunkelbraunen Querbinden, die jedes etwa 3 weiße Flecken tragen. Bauchseite weiß 
einschließlich der Coxen, welche an den Seiten fein dunkelbraun gesprenkelt sind. 
Trochantere weiß und tief dunkelbraun (Seiten) gefleckt. Die übrigen Glieder pechbraun, 
Femora und Tibien mit deutlichem erdfarbenen Endring. Mandibeln weiß, Glied I dorsal 
mit feiner scharfer dunkelbrauner Zeichnung. Palpenfemur der Spitze gebräunt, diese selbst 
deutlich weiß; Patella dunkelbraun mit weißem Spitzenring; Tibia und Tarsus erdfarben, 
erstere mit dorsalem dunkelbraunen Lángsstrich. 


o — Das Weibchen ist größer, der Hinterleib länglich eiförmig, die Zeichnung wie 
beim d', nur etwas heller, die Beine sind weißlich, gegen die Spitze der Glieder verloren 
braun, die Spitze selbst, wie beim c, weiß. 


— Deutschland (Laibach — Triest — C. Koch) (1 Exemplar J aus Tirol, 
ded. L. KocH — Hamburger Museum). 
(Tirol) — (S + q) — STEINDACHNER leg. 1884 — (Hofmus. Wien). 


203 


*Liobunum rupestre HERBST. 
(Taf. V, Fig. 1 und 2 — d'; Fig. 3 und 4 — 9; Fig. 5; Taf. VI, Fig. 9 — d’ und Fig. 10 — Q.) 


Opilio rupestre, HERBST 1799, Ungefl. Insect. III, p. 4. 

(?) Phalanginm annulatum, HERMANN 1804, Mém. apt., p. 110. 

Leiobunum bicolor, C. KocH 1848, Arachn. XVI, p. 56. 

(?) Liobunum ovale, C. Koch 1848, Arachn. XII, p. 59. 

Liobunum bicolor, C. Koch 1861, Corres. z. m. Regensburg 9, p. 139. 

Liobunum bicolor, C. KocH 1872, Opil. mittl. Rheing., p. 34. 

Liobunum rupestre, SIMON 1879, Arachn. d. France VII, p. 181. 

Liobunum rupestre, CANTONI 1882, Bull. Ent. Ital. XIV. 

Liobunum rupestre, HANSEN 1884, Nathist. Tidsckr. (3) XIV, p. 500. 

Liobunum rupestre, KRAEPELIN 1896, Mitt. Nat. Hist. Mus. Hamburg XIII, p. 222. 


AAA 


d Körper 4—5 mm lang; Beinfemur I 10, II 15, III 12, IV 13 mm lang. 
Bein I 49, II 76, III 52, IV 65 mm lang. 


Cephalothorax und Abdomen dorsal chagriniert glatt, ventral glatt mit wenigen 
feinen Borsten. Coxa I vorn und Coxa II hinten mit einer oberen Randreihe spitzer 
und deutlicher Höckerchen (Taf. V, Fig. 5). 


Augenhügel unbewehrt und glatt, mit etlichen winzigen Haaren besetzt, breiter 
als lang und gefurcht, von der Seite her hoch und vorn senkrecht, etwas rückgeneigt. 


Supramandibulargegend mit zwei winzigen Zähnchen. 


Mandibeln mit winzigen Borstenhaaren spärlich besetzt, im übrigen wie gewöhnlich 
gebildet (Taf. V, Fig. 2 — oh — und Fig. 4 — q —). 

Palpen dünn und lang; Femur ventral mit vielen unregelmäßigen Zähnchen 
besetzt, Patella einfach und mit ein paar Zähnchen ventral und lateral besetzt, dorsal 
stärker bezáhnelt; Tibia ventral dicht mit feinen spitzen Zähnchen besetzt (beim 9 gänzlich 
unbewehrt); Tarsus nur behaart (Taf. V, Figur 1 — Y —, Fig. 4 — ọ —). 


Beine sehr lang; Trochantere seitlich mit spitzen Zähnchen besetzt; Femora 
mit regelmäßigen Zähnchenreihen; die übrigen Glieder nur mit Haaren besetzt, nur 
Tibien I, III und IV mit ein paar Zähnchen. 


gd Färbung: Körper dorsal schwarz oder dunkelbraun, die Seiten des Cephalo- 
thorax und der ersten beiden Abdominalsegmente sind gelbweiß, ebenso wie die Seiten 
des Abdomens und die beiden letzten Abdominalsegmente. Die Bauchseite ist ebenso 
gelbweiß (einschließlich der Coxen) gefärbt wie die Seiten des Abdomens; auch die 
Coxen und Trochantere der Beine zeigen diese Farbe, während die übrigen Beinglieder 
einfarbig pechbraun sind und nach der Spitze zu dunkler werden. Femora und Tibien 
haben einen schmalen, hellen Endring. — Augenhügel schwarz mit hellbrauner Furche. 
Mandibeln blaß, Glied I oben etwas gebräunt; Palpen: Femur und Patella dunkelbraun, 
Tibia etwas heller, Trochanter und Tarsus erdfarben. (Manchmal ist auf dem braunen 
Abdomen eine etwas hellere Mediangegend wahrnehmbar, die sich der Zeichnung der 
ọ nähert. Die Exemplare aus Siebenbürgen haben kräftigere Bezähnelung der Palpen- 
glieder, auch sind die Palpen sehr stark gebräunt. 


26? 


ER, 


o Körper 6—7 mm lang; Femur I 8, II 13, III 9, IV 12 mm lang. 
Bein I 43, II 72, III 47, IV 58 mm lang. 

Matt weißgelb gefärbt. Cephalothorax mit einem sehr breiten braunen oder 
schwarzen Band, welches an seinem Hinterrand mehr als die Hälfte seiner Breite ein- 
nimmt und sich allmählich dem Augenhügel zu verschmälert und hier winklig gebogen 
jederseits zwei kleine Ausbuchtungen, die etwas heller sind, von dem Augenhügel 
aussendet, getrennt vom Stirnrand durch eine feine helle Linie. Vor dem Augenhiigel 
eine feine dunkelbraune Medianlinie, welche die weiße Stirn durchteilt. Somit hat der 
Cephalothorax keine Seitenzeichnung bis auf 3 kleine Flecken an den Vorderecken. 
Augenhügel wie beim d‘ dunkelbraun, basal heller, Augen und Augenringe schwarz. 
Abdomen oben mit langem braunen Bund, welches an den Segmentfalten durch deutliche 
Linien tiefschwarzer Punkte durchquert wird. Das breite braune dorsale Längsband ver- 
breitert sich nach hinten stark bis an das 5te Segment und reicht etwas noch auf das 6te; 
die 3 folgenden Segmente sind durch Linien schwarzer Punkte begrenzt und haben jedes 
ein braunes Querband, das die Hälfte ihrer Breite einnimmt und mit einem großen weıßen 
Mittelfleck geseichnet ist. Seitengegend des Abdomens am 4ten und 5ten Segment dunkel- 
braun und hier einen breiten dunklen Gürtel bildend, doch wird derselbe durch zwei schmale 
feine weiße Bogenlinien, die das Mcdianband begrenzen, quer geteilt. Körperunterseite 
erdfarben weiß, ebenso die Coxen (Coxe I am Vorderrand mit ein paar Höckerchen); 
Trochantere erdfarben, die anderen Beinglieder dunkel rotbraun, die Patellen und Enden 
der Femora und Tibien gebräunt, am Ende der Femora und Tibien weißliche Ringe. 
Palpen bräunlich, Basis des Femurgliedes und des Tarsus dunkel, Tarsenende auch gebräunt. 


— Gebirgsländer von Mitteleuropa: 
— Frankreich? (Simon), Deutschland, Holstein, Bayern, Elsaß. 
Tirol, Calabrien, Siebenbürgen, Dänemark, Schweiz. 


*Liobunum biseriatum nov. spec. 
(Taf. VI, Fig. 1.) 


Körper d 4, Q 6 mm lang; Beinfemur I 10, II 14,5, III 11, IV 13,5 mm lang. 
Bein I 43, II 74, III 45, IV 59 mm lang. 


Oo Körper flach, wenig gewölbt, hinten oval. Cephalothorax und Abdominalriicken 
fein lederartig granuliert; Bauchsegmente, Genitalplatte und Coxen glatt glänzend, nicht 
beborstet, doch alle Coxenränder mit sehr deutlichen Randreihen abgestumpfter Höcker. 

Augenhügel so lang wie hoch, wenig rückgeneigt und vollkommen glatt. | 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
ventral unregelmäßig spitz bezähnelt; Patella einfach und ohne Apophyse; Tibia 2'/s mal 
so lang wie breit und allerseits sehr spärlich und zerstreut bezähnelt; Tarsus nur fein 
beborstet. 

Beine dünn und lang; Trochantere seitlich spärlich bezähnelt; Femora bezähnelt. 

Färbung weiß und schwarz. Cephalothorax weiß, fein scharf schwarz gerandet, 
seitlich des schwarzen, weißgefurchten Augenhügels mit einigen braunen Stricheln 


205 


und Punkten. Stirnmitte bis zum Augenhügel breit schwarz, ebenso hinter dem Augen- 
hügel; von hier ausgehend ein breites, schwarzes, parallelrandiges Medianband, das nur 
an der Grenze von Abdominalsegment I und II schwarz eingeschnürt, auf der Grenze 
zwischen Segment V und VI bisweilen plötzlich schwarz verbreitert ist und auf jedem 
Segment (auch den beiden letzten Cephalothoraxsegmenten) zwei scharf weiße Punkte 
trägt. Abdomen dorsal jederseits dieses Medianbandes weiß, Segmentgrenzen fein braun 
gestrichelt; Abdominalseiten hingegen dunkelbraun bis schwarz, mit mehr oder minder 
deutlichen weißen Sprenkeln. — Bauch, Genitalplatte und Coxen einfarbig weißgelb; 
Mandibeln und Palpen desgleichen. Trochantere der Beine gebräunt, die Seiten schwarz; 
Beine schwarzbraun, Tibienspitzen und Femurspitzen breit und scharf weiß geringelt. 


Beim 9 sind die Abdominalseiten dunkler und spärlicher weiß gesprenkelt; doch 
hat das Abdomen außer dem (wie beim d') schwarzen Medianbande jederseits desselben 
meist eine Reihe (segmentweise) größerer weißer Flecken. 


— Nord-Afrika (Tanger) — ı5 Exemplare — G. BUCHET leg. 1901 — Mus. Paris). 
— Portugal (Lissabon) — 1 + 29 — F. CHAVES leg. — (Brit. Mus. London). 


*Liobunum socialissimum C. Koch. 
(Taf. V, Fig. 16 und Taf. VI, Fig. 8.) 
= Liobunum socalissimum, C. Kocu 1872/73, Ber. d. Senckenberg. Ges., p. 107. 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 13, II 18, III 13, IV 16 mm lang. 
Bein I 47, II 70, III 49, IV 63 mm lang. 


Korper dorsal deutlich rauh granuliert; Bauchsegmente glatt, Genitalplatte und 
Coxen gleichmäßig granuliert. Coxen I—IV vorn und hinten mit je einer deutlichen 
Randreihe 3-spitziger Höckerchen. 


Augenhügel niedrig, länger als hoch, vollkommen glatt; von vorn 1*/2 mal so 
breit wie lang, kaum gefurcht, basal nicht verengt. 


Mandibeln glatt, spärlich beborstet. 


Palpen: Femur so lang wie Patella -+ Tibia, so lang wie der Tarsus. Patella 
einfach und ohne Apophyse; Tibia 3mal so lang wie breit. Femur ventral mit einer 
Reihe spitzer Stacheln; Patella und Tibia allerseits dicht spitz bezähnelt, der Tarsus nur 
behaart (Taf. V, Fig. 16). 


Beine lang und diinn; Trochantere und Femora stark bezahnelt. 


Färbung des Körpers blaß rostgelb. Cephalothorax blaß rostgelb, Stirnmitte 
mit einigen dunkelbraunen Flecken; vom Augenhiigel, hinter dem das blasse Medianband 
beginnt, geht jederseits ein brauner Längsfleck ab, der das vordere Medianband umfaßt 
und sich über das sonst blasse Abdomen jederseits in einzelnen dunkelbraunen, blaß- 
gesprenkelten Flecken parallel des blassen Medianbandes fortsetzt. Hinterecken des 
Abdomens deutlich blaßgelb; hintere Dorsalsegmente median dunkelbraun. — Augenhügel 
weiß, nur Augen und Augenringe schwarz. — Bauch einfarbig weiBgelb; Coxen desgleichen, 


206 
nur Randhöckerreihen scharf schwarz. — Mandibeln und Palpen einfarbig blaßgelb. 
Trochantere der Beine vorn und hinten scharf schwarz gefleckt; die übrigen Beinglieder 
blaß gelbbraun, Femora und Tibien mit deutlichen, breiten weißen Endringen. 


-- Marokko -- viele Exemplare (nur 9) — C. Kocu det. 1872. 

— Marokko — 6 Exemplare (d + q) — G. BUCHET 1897 leg. — (Mus Paris). 

— Marokko (Casablanca) — ca. 18 (9 + q) — FRITSCH und REIN 1872 leg. — 
(Mus. Frankfurt a/M.). 


*Liobunum cupreum SIMON. 
= Liobunum cupreum, SIMON 1878, Ann. Soc. ent. Belg. XXI, p. CCXVI. 
CO Körper 5 mm lang; Beinfemur I 11, II 15, III 10, IV 13 mm lang. 
Bein I 44, 1 75, III 42, IV 58 mm lang. 

o Körper 6 mm lang. 

Körper dorsal gleichmäßig granuliert; Ventralsegmente gleichmäßig lederartig, 
fast glatt. Coxen gleichmäßig rauh behöckert und ihre Ränder (besonders deutlich am 
Vorderrand von Coxa I und II) mit je einer Reihe stumpfer Höckerchen. 

Augenhügel unbewehrt, gefurcht, von der Seite her hoch und rückgeneigt, nur 
vorn oben mit etlichen wenigen Körnchen rauh. 

Palpen dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. 
Femur ventral, Patella allerseits mit kleinen (schwarzgesprenkelten) Zähnchen. Tibia 
kaum länger als die Patella; Tarsus behaart, doch beim & ventral mit unregelmäßiger 
Reihe spärlicher Zähnchen. 

Beine lang und dünn; Femora, Patellen und Tibien fein bezähnelt. 

Färbung des Cephalothorax mattweiß, fein braun gesäumt, mit einem schwarzen 
Längsband, das den Stirnrand nicht ganz erreicht und vor dem Augenhügel ausgerandet 
ist. — Abdomen dorsal mit einem sehr breiten schwarzbraunen, kupferigen Längsband, 
dessen Seiten ein wenig geschweift sind, und das auf den hinteren Dorsalsegmenten 
verengt ist; außerdem ist dieses Sattelband mit zwei Längsreihen sehr kleiner weißer 
Punkte gezeichnet. Die Seiten der Segmente sind mit perlmutterartig weiß glänzenden 
Flecken gezeichnet; Analplatte ganz weiß. — Palpen einfarbig erdfarben. — Coxen der 
Beine weiß, ihre Trochantere schwarz; die übrigen Beinglieder braun mit weißem Endring 
an den Femora und Tibien. j 


— Marokko — SIMON det. (et ded. ex typ. — oh + 9). 


*Liobunum coccineum SIMON. 
= Liobunum coccineum, SIMON 1878, Ann, Soc, ent. Belg. XXI, p. CCXV. 

d Körper 2,6 mm lang. (9 nicht bekannt). 

Körper dorsal fein gleichmäßig granuliert; Segmentfurchen des Abdominalrückens 
undeutlich kenntlich. Bauch und Coxen fein lederartig granuliert. Coxen aller Beinpaare 
vorn und hinten mit je einer Randreihe stumpf viereckiger Höcker. 

Augenhügel hoch und basal verengt, oben fast wagerecht und glatt mit wenigen 
feinen Granulationen, nicht bezähnelt. 


en 


Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella -+ Tibia, so lang wie der 
Tarsus; Patella einfach und Tibia 2*'/amal so lang wie breit. Femur ventral und Patella 
dorsal spärlich und zerstreut bezähnelt; im übrigen alle Glieder der Palpen zerstreut fein 
beborstet. 

Beine dünn; Femora mit Zähnchen besetzt, die aber unregelmäßig stehen; 
Patellen und Tibien bis an den weißen Teil mit ganz winzigen Zähnchen besetzt; Tibien 
ziemlich stark zusammengedrückt, distal wenig verbreitert. 

Färbung des Körpers orangegelb mit großen mattgelben oder weißen Flecken 
auf den Seiten, besonders des Cephalothorax; dieser mit einem scharfen, tief braunen 
Seitenrandstreif und außerdem vorn mit zwei winkelartigen Flecken und zwei kleinen 
braunen medianen Längslinien, die von der Stirnmitte ausgehen, den Augenhügel aber 
nicht erreichen. — Augenhügel dunkel erdfarben, nur Augen und Augenringe schwarz. — 
Palpen völlig einfarbig blaß-erdfarben, desgleichen die Mandibeln. — Beine: Trochantere 
schwarz, die übrigen Glieder hellbräunlich, die Tibienglieder mit einem sehr breiten 
weißen Endring; die Zähnchen an den Beingliedern bis an die weißen Endringe schwarz. 


— Algier (Bordj-Ménail) — SIMON det. (et ded. 1 Exemplar ex typ.). 


*Liobunum seriatum SIMON. 
(Taf. I, Fig. 38.) 
= Liobunum seriatum, SIMON 1878, Ann. Soc. ent. Belg. XXI, p. CCXVII. 
(Y nicht bekannt.) 


ọ Körper 6—7 mm lang: Beinfemur I 12, II 18, III 10,5, IV 14 mm lang. 
Bein I 45, II 72, III 43 , IV 56 mm lang. 


Körper dorsal lederartig, fast glatt; Bauchseite und Coxen ganz und gar regel- 
mäßig granuliert, nur die freien Dorsalsegmente fast glatt glänzend. Hinter- und Vorderand 
der Coxen aller vier Beinpaare mit je einer Reihe stumpfer Höckerchen. 

Augenhügel klein,, ziemlich hoch, stark rückgeneigt, nicht gefurcht und oben 
mit je einer Reihe von drei spitzen, gleichartigen, ziemlich starken Zähnchen über jedem 
Auge (Taf. I, Fig. 38). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen: Femur ventral bezahnelt; Patella und Tibia lateral mit zahlreichen kleinen 
blassen Zähnchen besetzt; Tibia ebenso lang wie die Patella; Tarsus nur behaart. 

Beine lang und diinn; Femora mit kleinen zahlreichen, aber unregelmaBigen ver- 
streuten Zähnchen besetzt, welche auf den Tibien noch kleiner sind. 

Färbung des Cephalothorax lebhaft weiß, hinten über Coxa III fein braun 
berandet und mit breitem dunklen Medianband von der Stirnmitte zum Augenhügel, 
welches durch eine scharfe blaß erdfarbene, feinste Medianlinie wiederum geteilt ist. — 
Augenhügel oben schwärzlich, basal weißlich erdfarben. — Abdomen auf den ersten fünf 
Segmenten mit einem braunen, parallelrandigen, relativ schmalen Bande, das auf jedem 
Segment mit zwei gelben Punkten markiert ist. Die drei letzten Dorsalsegmente sind 
braun mit Querreihen gelber Punkte, ihre Seitengegenden dunkler gebräunt und gelblich 


208 


punktiert. — Palpen erdfarben, mit cinem schwarzen Fleck auf der Dorsalseite der Patella. — 
Coxen der Beine einfarbig blaß erdfarben, Trochantere seitlich braun gefleckt; die übrigen 
Beinglieder blaßrötlichbraun, an den Patellen, Metatarsen und Tarsen gebräunt; Femora 
und Tibien mit deutlich weißen Ringen am äußersten Ende. 


— Kleinasien (Latakieh) —- 9 — SIMON det. (et ded. ex typ. 1909). 
— Cypern — (9 ; 2 juv.) -- ?leg. — (Brit. Mus. London). 


*Liobunum maximum nov. spec. 


O Körper 8 mm lang; Beinfemur I 12, II 21, III 12, IV 16 mm lang. 
Bein I 49, II 85, III 49, IV 70 mm lang. 
o Körper 12 mm lang; Beinfemur I 10, II 20, III 10. IV 15 mm lang. 
Bein I 49, II 92, III 49, IV 68 mm lang. 


gd Körper dorsal hart und glatt, ventral weicher. Stirnrand des Cephalothorax 
gerade, über den Coxen kaum gebuchtet. (Supramandibularfortsätze groß mit einer Gruppe 
kleiner Tuberceln.) Abdomen mit hartem Rückenscutum, welches hinten scharf und eckig 
abgestutzt ist, so daß die freien Dorsalsegmente auf die Bauchseite hinabgerückt sind. — 
Bauchsegmente lederartig; Genitalplatte spärlich rauh granuliert. 

Augenhügel von vorn gesehen quadratischh so hoch wie breit, basal nicht 
verengt, oben wagerecht und nicht gefurcht; von der Seite vorn etwas höher als hinten, 
nicht rückgeneigt, oben fast gerade, glatt, nicht bezähnelt, höchstens ein paar winzige 
Borsten vorn und hinten an der Basis. 

Mandibeln ganz glatt, mit einigen feinen, aber spärlichen Haaren besetzt. 

Palpen: Femur ventral stark bezähnelt, dorsal rauh tuberculiert wie die ganze 
Patella und Tibia; Tarsus behaart, ventral mit einigen winzigen, kaum erkennbaren 
Tuberceln. Klaue spärlich kammzähnig. 

Beine: Coxen stark rauh tuberculiert, mit deutlichen Randreihen viereckiger 
Hocker; Trochantere grob rauh bezähnelt; Femora ohne Pseudogelenke; Femora, Patellen 
und Tibien rauh bezähnelt. 

Färbung: Cephalothorax vor und seitlich dem Augenhügel klar weiß, über den 
Lateralporen etwas gebräunt, neben dem Augenhügel ein paar kaum deutliche braune 
Sprenkel; Stirnmitte mit braunem Median-Doppelstrich, der den Augenhügel aber nicht 
erreicht. Cephalothorax hinter dem Augenhügel dunkelbraun. — Abdominalscutum wie 
auch die freien Dorsalsegmente pechbraun, mit zwei Reihen schwarzbrauner undeutlicher 
Flecken, den Segmenten entsprechend (diese Zeichnung entspricht der des 9, ist aber bei 
weitem nicht so scharf und deutlich wie bei diesem). -- Augenhügel wie das Scutum 
pechbraun, median wenig heller braun. Bauchseite hellgelbbraun, scharf contrastierend 
mit der Rückenfärbung. — Coxen der Beine mit dunkelbraunem Endfleck; Trochantere 
dunkelbraun wie die Endflecke der Coxen, also mit deren Grundfarbe contrastierend; die 
übrigen Beinglieder von der Farbe des Scutums, also pechbraun, die Femora und Tibien 
mit undeutlich begrenztem hellgelblichen Endring. — Mandibeln braun; Palpen dunkel 
pechbraun wie die Beine, Tarsen heller. 


Be 
Q Körper dorsal und ventral weich und glatt, kein Abdominalscutum, der Körper 
hinten oval gerundet. Auf der Bauchseite nur die Genitalplatte und die Coxen (wie 
beim &') grob granuliert. 
Structur des Augenhügels und der Gliedmaßen wie beim d; die Palpen- 


bezahnelung nicht so kräftig wie beim Y — der Tarsus nur behaart. Supramandibular- 
fortsätze nicht tuberculiert. 
Färbung im allgemeinen wie beim g, nur contrastreicher. — Cephalothorax wie 


beim ð, hinter dem Augenhügel ein trapezoider schwarzer Fleck, der bis an den Vorder- 
rand des Abdomens reicht. Rücken des Abdomens schmutzig graubraun, jederseits der 
Mediangegend auf Segment 1—4 je ein (also auf jedem Segment ein Paar) kleiner schwarz- 
brauner Fleck, neben dem nach außen hin ein kleiner deutlicher weißlicher Fleck liegt. 
Zeichnung auf Segment 5 und 6 ebenso, aber zwischen diesen vier Flecken auf Segment 5 
und 6 median ein deutliches dunkelbraunes Quadrat. Segment 7 gezeichnet wie Seg- 
ment 1—4, aber die beiden dunkelbraunen Flecken median durch ein braunes Querband 
verbunden. Seitlich ist das Abdomen nicht gezeichnet. Die letzten Rückensegmente 
verwischt mehr oder minder die Zeichnung der ersten vier Abdominalsegmente. — Bauch- 
seite hellgelblichweif3, dunklere Punktreihen deuten die Furchen der Ventralsegmente an. 
Die Bauchseite ist scharf gegen die dunklere Rückenseite seitlich abgegrenzt. Augenhügel 
wie beim co, mit fast heller Medianlinie. Palpen und Mandibeln wie beim co. — Beine: 
Coxen gelbweiß wie die Bauchseite, mit braunen Endringen (wie g), außerdem fein 
bräunlich gesprenkelt. Trochantere und die übrigen Beinglieder wie beim cd‘, etwas heller, 
Endringe der Femora und Tibien (besonders Paar II) deutlich und scharf weiß. 


— China (Fukien) — 1 Y -- 1 9 — SIEMSSEN leg. — (Mus. Hamburg). 
— China (Soo-Choo) — 1 y -— N. A. Hoist leg. 1892 — (Brit. Mus. London). 


*Liobunum curvipalpi nov. spec. 
(Taf. V, Fig. 34 und 35.) 


d Körper 6 mm lang; Beinfemur I 6, II 11, III 6, IV 8 mm lang. 


gd Körper flach; Abdomen hinten schlank zugespitzt; Rückensegmente deutlich 
durch Furchen getrennt. Cephalothorax, Abdominalrücken und Bauchsegmente fein leder- 
artig matt, fast glatt; Coxen desgleichen, doch jede vorn und hinten mit je einer Rand- 
reihe stumpfer Höcker. 

Augenhügel niedrig, doppelt so breit wie hoch, basal verengt, nicht gefurcht 
und oben jederseits, besonders vorn oben, mit einigen verstreuten winzigen Zähnchen. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt, Glied II frontal und lateral borstig behaart 
und basal innen mit 4 kleinen Höckern in einer Längsreihe (Taf. V, Fig. 35). 

Palpen: alle Glieder stark gebogen, Patella und Tibia auffällig verdickt; Femur 
dorsal glatt, ventral beborstet, nicht bezähnelt; Patella ohne Apophyse und lateral innen 
mit einigen Tuberceln; Tibia doppelt so lang wie die Patella, besonders basal geschwollen, 
daher apicalwärts etwas an Dicke abnehmend, ventral dicht spitz bezähnelt; Tarsus dünn 
und gebogen, so lang wie Patella + Tibia, beborstet und ventral und ventral-lateral 


27 


210 
innen mit je einer (also 2 im ganzen) Reihe sehr dicht gestellter äußerst feiner Zähnchen ; 
Klaue kammzähnig (Taf. V, Fig. 34). 

Beine lang und kräftig; Femora stark rauh bezähnelt. 

Färbung lederfarben gelb. Rückenfurchen zwischen den Segmenten wenig 
dunkler bráunlich. — Augenhügel schwarz, nur seine Basis blaßgelb. Bauch und Coxen 
einfarbig blaßgelb; Trochantere und Gelenkknöpfe der Beinfemurbasen desgleichen; Bein- 
femora im übrigen dunkelbraun, Patellen fast schwarz, übrige Beinglieder einfarbig 
schwarzbraun. -— Mandibeln blaßgelb, doch Glied 1 dorsal mit dunkelbraunem Längsfleck. 
Palpen schwärzlich braun, nur die Femurbasis und der ganze Tarsus (außer seinen 
schwarzbraunen Zähnchenreihen) blaßgelb. 


© -— nicht bekannt. 
— Japan (Umgebung von Tokio) — 1 Y — LENZ leg. 1896. 


*Liobunum giganteum Loman. 
(Taf. V, Fig. 28.) 
= Livbunum giganteum, LOMAN 1902, Zool. Jahrb. Syst. XVI, p. 177. 
g Körper 8—10 mm lang; Beinfemur 1 12, II 20, II 10, IV 15 mm lang. 
Bein I 59, Il 113, III 57, IV 80 mm lang. 


Körper hinten oval gerundet, Cephalothorax vorn gerade, nicht ausgerandet. 
Rückenfläche wie die Bauchseite fein granuliert, die Coxen und Genitalplatte stärker. 

Augenhügel hoch, im Profil vorn und hinten senkrecht, nicht gewölbt, oben 
gerade, nicht rückgeneigt; vorn und oben jederseits mit mehreren (5—8) kleinen Zähnchen 
besetzt in unregelmäßiger Anordnung; von vorn geschen basal verengt und oben breiter 
als hoch und flach gefurcht. 

Mandibeln gewöhnlich gebildet, Glied I dorsal glatt, wie Glied II vorn mit 
blassen spärlichen Borstenhaaren besetzt. 

Palpen lang und dünn; Femur schlank und nur mit spärlichen blassen Borsten- 
haaren besetzt, Patella gebogen und einfach, dorsal mit kleinen spitzen Tuberceln zerstreut 
besetzt; Tibia 2mal so lang wie die Patella und 4mal so lang wie breit, mit blassen 
Borstenhaaren spärlich besetzt; Tarsus dünn und 1’/:mal so lang wie die Tibia, Tarsus 
dicht mit blassen Borstenhaaren besetzt. 

Beine: Coxen (und Genitalplatte) rauh granuliert und alle 4 Paare mit deutlichen 
Randhöckerchen (Taf. V, Fig. 28), Trochantere granuliert und jederseits mit starken 
Zähnchen besetzt; Femora mit Zähnchenreihen besetzt, ebenso die Patellen; die Tibien und 
Tarsen nur behaart. 

Färbung: Der ganze Körper in der Grundfarbe rostgelb; Cephalothorax hell 
mit wenigen blaßbraunen Sprenkeln. Augenhügel blaßgelb, nur Augen und Augenringe 
schwarz, so daß median die helle Färbung erhalten bleibt. Abdominalrücken hellrostfarben. 
Jedes Segment mit zwei schwachen braunen Flecken, die sich bis zum dritten Segment 
nähern, auf dem vierten aber sich wieder von einander entfernen und von da aus parallel 
bis zu After verlaufen. Diese braunen Flecken werden nach der Außenseite hin von 


211 


blaßweißen, undeutlichen Flecken abgegrenzt. Bauchseite einschließlich Genitalplatte, Coxen 
und Trochantere matt gelbweiß, wenig heller als die Rückenfärbung. Die Randhöcker- 
reihen der Coxen und Zähnchen der Trochantere sind etwas dunkler braun. Beine: die 
Femora sind rostfarben, an der Basis jedoch scharf begrenzt schwarz, die Spitzen undeutlich 
weiß, Patellen rostfarben und an der Spitze heller, die Tibien rostfarben, mit deutlichem 
weißen Endring. Die sämtlichen Glieder der Beine werden den Tarsen zu immer heller, 
so daß die Tarsen weiß erscheinen. Mandibeln (bis auf die dunkelbraunen Klauen) und 
Palpen gleichmäßig gelblich von der Farbe des Körpers. 

o größer als d' (etwa 10 mm). Augenhügel fast glatt, nur vorn oben mit ein paar 
Tuberceln. Die Körperfarbe ist etwas blasser. Die Flecken (vergl. d) nur auf den ersten 
Abdominalsegmenten deutlich, nach hinten zu fast verschwindend. Auch die Beine sind 
blasser, doch sind (wie beim oc) die Gelenkkugeln der Femora über den Trochanteren 
deutlich schwarz. 


— Central-Japan (Minosan, Setsu) -— 2 Y + 3 Q — LENZ leg.— LOMAN det. — 
(Mus. Hamburg). 


*Liobunum vittatum (SAY). 
(Taf. V, Fig. 29 und 30 und Taf. VI, Fig. 12 — &.) 


= Phalangium vittatum, Say 1821, Journ. Philad. Acad, II, p. 65. 
Phalangium vittatum, WEED 1868, Com. Essex, Inst. VI, p. 20. 
Phalangium vittatum, UNDERWOOD 1887, Canad, Ent. XVII, p. 168. 
Liobunum vittatum, WEED 1887, Amer. Nat, XXI, p. 935. 

Liobunum vittatum, WEED 1890, Bull, Illin. St. Lab. N. H. IIT, p. 85. 
Liobunum vittatum, WEED 1891, Amer. Nat. XXVI, p. 999. 

Liobunum vittatum, WEED 1892, Psyche VI, p. 426. 

Liobunum vittatum, WEED 1893, Proc. U. St, Nat. Mus. XVI, p. 545. 
Liobunum vittatum, WEED 1897, Life Hist, Amer, Insect. New York VII, p. 12 und p. 272. 
= Liobunum vittatum, BANKS 1901, Amer. Nat, XXXV, p. 675. 

== Liobunum vittatum, BANKS 1900, Proc, Acad, Nat. Sc. Philadelph., p. 541. 


| 


| 


GO Körper 7 mm lang, 4 mm breit; 
Palpen 7 mm lang; Bein I 44, II 89, III 45, IV 64 mm lang. 


Körper dorsal sehr hart, mit dichten kleinen Granulae besetzt, ventral desgleichen; 
Coxen deutlich granuliert; jede vorn und hinten mit einer Randreihe viereckiger Höcker 
(Taf. V, Fig. 29). 

Augenhügel hoch, etwas breiter als hoch, über jedem Auge eine Reihe 
deutlicher Tuberceln. 

Bauchseite nur vorn mit wenigen Tuberceln, hinten ohne solche; Segmente 
sehr deutlich. Nur die Coxen sind mit zahlreichen Tuberceln dicht besetzt. 

Mandibeln: Glied II mit kurzen zerstreuten Haaren besetzt. 

Palpen sehr lang, ihr Femur stark gebogen und den Stirnrand weit überragend; 
Femur und Patella mit 2 Reihen ziemlich stumpfer, dunkler Tuberceln an der 
äußeren Ventralseite, wenige solcher Tuberceln hat der Femur auch auf der Dorsal- 
seite; Tibia mit einer ähnlichen Tubercelreihe an der äußeren Ventralseite; an der inneren 


27° 


15) 
— 
ty 


Ventralseite distal eine kurze Reihe und ebenso eine solche kurze Reihe proximal an der 
Ventralseite. Tarsus behaart mit einer Reihe kurzer schwarzer Hóckerchen an der inneren 
Ventralseite von der Basis bis zur Spitze (Taf. V, Fig. 30 — cd). 

Beine sehr dünn, Trochantere mit feinen zerstreuten Tuberceln; Femur und 
Patella aller vier Paare mit feinen Stachelhaaren; Tibien sehr kurz behaart. 

Farbe: Rücken rötlich braun, mit einer dunklen vasenartigen Mittellängsbinde, 
die beim Augenhügel beginnt, ohne deutlich schwarze Randstreifen, leicht am Beginn des 
Abdomens eingeschnürt ist und bis zum letzten oder vorletzten Abdominalsegment verläuft. 
Der Cephalothorax ist dunkelbraun gezeichnet. Bauchseite lichtbraun; die Tuberceln der 
Coxen haben weiße Spitzen. Augenhügel oben schwarz, auch die Tuberceln über den 
Augen schwarz. Mandibeln hellgelbbraun. Palpen rötlich braun, Tarsen heller. Beine 
schwarz, Coxen rötlich braun, Trochantere heller bräunlich. Jedenfalls tragen Femur und 
Tibia immer einen deutlichen schwarzen Ring. 


o Körper 8—9 mm lang, 5—6 mm breit; 

Palpen 5 mm; Bein I 42, II go, III 43, IV 61 mm lang. 

Körper kräftiger und rundlicher als beim Y. Vom d' folgende Unterschiede: 
Rücken viel dunkler braun beschattet, daher der Dorsalsattel nicht so deutlich wie beim co 
und oft hinten unterbrochen. Bauchseite heller als beim Y. Mandibeln: Glied II weniger 
behaart. Palpen kürzer, dünner; die Tubercelreihen der Tibia fehlen fast und ganz fehlen 
sie am Tarsus. Beine nicht so dunkel als beim c'; Femur und Tibia immer deutlich schwarz 
geringelt an den Gelenken. Ovipositor weißlich, apical nicht dunkel geringelt. 


— Nord-Amerika (Texas, Nebraska, Ohio, S.-Illinois, Alabama). 

— Nord-Amerika (Süden, genaue Loc. ?) — 1 Y — SPEYER leg. — (Mus. Hamburg). 
— Canada (Ost) — 1 Exemplar — OBALSKI leg. — (Mus. Paris). 

— Nord-Amerika (Shrewport La.)— (8 4- 9) — BANKS ded. 1909 — (Mus. Hamburg). 


Liobunum vittatum-dorsatum (SAY) WEED. ') 


== Phalangium dorsatum, SAY 1821, Journ. Phila. Acad, II, p. 66. 

Phalangium dorsatum, Woov 1868, Comm. Essex. Inst. VI, p. 18. 

= Liobunum dorsatum, WEED 1887, Am. Nat. XXI, p. 935. 

= Liobunum dorsatum, WEED 1890, Bull. Illin, St. Lab. N. H. III, p. 83. 

= Liobunum viltalum-dorsatum, WEED 1891, Am, Nat. XXVI, p. 786. 

= Liobunum vittatum-dorsatum, WEED 1893, Proc. N. S. Nat. Mus. XVI, p. 546. 
(Diagnose nach WEED): 


GO Körper 5 mm lang; 3,5 mm breit; 
Palpen 7 mm lang; Bein I 27, II 50, III 27, IV 36 mm lang. 
Körper auf der Rückenseite fein granuliert; Segmentation des Abdomens gut sichtbar. 


1) Diese Form unterscheidet sich von L. vittatum Say nur durch den kleineren Körper und die 
kürzeren Beine. Sie ist (nach WEED) die verbreitetste Form dieser Familie in den centralen und nördlichen 
Teilen der Vereinigten Staaten Nord-Amerikas und ist wohl als die nördliche Form von Liob. vittatum 
anzusehen. WEEN zieht die Grenze zwischen beiden folgendermaßen: 

Beinpaar II beim (Y kürzer als 70—75 mm = L. vitt. dorsatum. 
Beinpaar II beim of länger als o—75 mm = L, vittatum, 


En 


Augenhügel hoch, nur wenig behöckert. 

Bauchseite behöckert, mit stark ausgeprägter Abdominalsegmentation; Coxen 
glatt oder leicht tuberculiert; jede an ihrem Vorderrande mit einer Reihe kurzer Tuberceln. 

Mandibeln: Glied II dorsal mit kurzen stacheligen Haaren. 

Palpen lang (wie bei voriger Species); Femur mit einer Reihe von kurzen conischen 
Tuberceln an der äußeren Ventralseite, nahe dem Grunde beginnend bis zum Ende hinlaufend; 
eine weitere, aber kurze und stumpfe Reihe auf der Dorsalseite, welche aber distalwärts nur 
etwa bis '/ der Femurlänge reicht; Patella mit Tubercelreihe an der äußeren Ventralseite 
(ähnlich wie am Femur) und ein paar stumpfe Tuberceln an ihrer Dorsalseite; Tibia mit 2 fast 
parallelen Tubercelreihen auf der Ventralseite; Tarsus zerstreut mit steifen Haaren besetzt 
und an seiner inneren Ventralseite mit einer deutlichen Tubercelreihe. 

Beine lang und dünn, Bezähnelung nur klein und sehr spärlich. 

Penis sehr dünn, nicht abgeflacht, distal beinahe rechtwinkelig geknickt und in 
einer langen dünnen, sehr scharfen Spitze endigend. 

Farbe des Rückens graubraun (oft von einer Art Goldfarbe); vor dem Augen- 
hügel einen V-artigen oder unregelmäßig-parallelogrammartigen Fleck auf jeder Seite. 
Beim Augenhügel beginnt ein schwärzliches Mittellängsband, das in seinem Verlauf bis 
zum Hinterrand des Körpers zweimal eingeschnürt ist, und mehr oder weniger schwarz 
gebändert an den Seiten. Abdomen oben mehr oder weniger schwarz gefleckt. Mandibeln 
ganz lichtbraun, Spitzen der Scheren schwarz. Palpen rötlich braun, mit der ganzen 
Körperfarbe variierend. Beine variierend von graubraun bis schwarz, mit dunkleren Ringen 

9 Körper 5—7 mm lang; 3,5—4,5 mm breit; 

Palpen 5 mm lang; Bein I 27—30, Il 50—61, III 28—31, IV 40—44 mm lang. 

Der Unterschied vom d' beläuft sich auf folgende Merkmale: q dicker und rund- 
licher, in der allgemeinen Färbung dunkler und weniger rötlich. Palpen viel dünner und 
die Tuberceln vielfach durch Haare ersetzt. Beine bráunlich. Apicalende des Ovipositors 
ohne dunklere Ringe. 


— Nord-Amerika (New York, Washington, Ohio, Dakota). 


* Liobunum nigropalpi (Woop) WEED. 


Phalangium nigropalpi, Woop 1868, Comm. Essex Inst VI, p. 22—23, 39. 
Phalangium nigropalpi, UNDERWOOD 1887, Can. Ent, XVII, 168, 

Liobunum nigropalfi, WEED 1890, Bull. Ilin. Lab. N. H., III, p. 88, 
Liobunum nigropalpi, WEED 1890, Am, Nat, XXIV, p. 918. 

Tiobunum nigropalpí, WEED 1892, Trans. Amer. Ent. Soc. XIX, p. 187. 
Liobunum nigropalpi, WEED 1893, Proc. N. S. Nat. Mus. XVI, p. 547. 
Liobunum nigripalpí, BANKS 1901, Am. Nat, XXXV, p. 675. 


loud 


| 


Hou d 


GO Körper 6—7 mm lang, 4 mm breit; 
Palpen 5 mm lang; Bein I 40—51, II 75—92, III 39—48, IV 60— 70 mm lang. 


Körper langlich, hinten schmäler werdend; Rücken sehr fein behöckert. 
Augenhügel so breit wie hoch, längsgefurcht, jederscits der Furche ein Längskamm 
aus deutlichen, weit von einander stehenden Höckern. 


214 

Mandibeln: Glied II wenig zerstreut behaart. 

Palpen wohl entwickelt und dünn und lang; Femur mit einer Tubercelreihe an 
der Ventrolateralseite; Femur, Patella und Tibia etwas gebogen, mit zerstreuten Höckerchen 
und kurzen Haaren besetzt; Tarsus behaart und an der inneren Ventralseite mit einer 
Reihe ganz kleiner schwarzer Tuberceln besetzt. 

Beine sehr lang und dünn, Coxen fein tuberculiert. 

Penis stark abgeplattet, am Distalende eingeschnürt und aufwärts gebogen, in 
eine kurze Spitze endigend. 

Färbung: Rücken rötlich braun, fast einfarbig, mit einigen graugelben Punkten. 
Augenhügel oben schwarz, die Höcker der Kämme auch schwarz. Bauchseite blasser als 
die Rückenseite, fast einfarbig, dieselbe Farbe haben die Coxen, die weiß gesprenkelt sind; 
Trochantere schwárzlich, Beine schwarz, Femur und Tibia distal mit weißen Ringen 
(besonders bei Paar II und IV). — Mandibeln gelbbraun, nur die Klauenspitzen schwarz. — 
Palpenglieder schwarz, außer dem braunen Tarsus. 


o Körper 7,5 mm lang, 4,5 mm breit; 
Palpen 5 mm lang; Bein I 37, II 70, III 38, IV 51 mm lang. 
Unterschiede des q vom ð: Körper breiter und rundlicher; dorsales Längsband 
deutlicher; Tubercelreihe des Palpentarsus rudimentär oder fehlend; Beine bräunlich. 


— Nord-Amerika (Ohio, Pennsylvanien, Illinois) — (in felsigen Gegenden). 
Falls Church (N. Amerika) — 1 Exemplar (0) — BANKS det. 


*Liobunum formosum (Woop) WEED. ) 


= Phalangium formosum, Woow 1868, Comm. Essex, Inst. II, p. 30. 

Liobunum (>) formosum, WEED 189-:, Bull. Ilin. St, Lab, N. H. III, p. 91. 

== Forbesium formosum, WEED 1890, Amer, Nat, XXIV, p. 915— 16. 

Liobunum ventricosum (juv. formosum), WEED 1893, Proc. U. St, Nat. Mus, XVI, p. 551. 
Liobunum formosum, BANKS 1894, Journ. N. York ent. Soc. Il, p. 145/6. 

= Liobunum formosum, BANKS 1901, Amer. Nat, XXXV, p. 676. 


| 


| 


d, ọ Körper 4—6 mm lang und 2,5—3 mm breit; 
Bein I 10, II 22, MI 11, IV 16 mm lang. 
Der Rücken ist fast glatt — ein eingedrückter schräger Bogen hinter jeder 
Lateralpore auf dem Cephalothorax. 


1) WEED stellte Phalangium formosum 1890 zu Liobunum, trennte aber wegen der Patella- 
apophyse 1890 ein neues Genus (Forbesium) ab. 1893 tritt WEED dafür ein, Liobunum formosum sei 
die Jugendform der nördlichen Form von Liobunum ventricosum. Dagegen macht Banks 1884 (Jour. 
N. York ent. Soc, II, p. 145—146) geltend: »Ich halte Liobunum formosum (Woop) für eine sehr gute 
Species und nicht für die Jugendform von Liobunum ventricosum (Woop). . ..... »Woonp’s Exemplare 
konnten nicht jung sein, da er die Patellar- und Tibialapophyse der Palpen nicht erwähnte. Banks’ Exemplare 
von Long Island und Washington D. C. sind erwachsene G und Q von Liobunum formosum und gleichen 
den jungen, sind aber kleiner als Woon’s Exemplare und so groß wie L. ventricosum. »Sie stimmen mit der 
Beschreibung durchaus tiberein, schwarze Trochantere, dunkle Ringbänder an den Beinen, die Tibia des (f ganz 
dunkel, ein deutliches Vasenband beim ©, undcutlich beim (SF. — Die Beine sind kürzer und viel dicker als 


bei L. ventricosums etc. 


215 


Augenhügel vollkommen glatt, überhaupt nicht gefurcht, fast halbkugelig. 
- Mandibeln: Glied II dorsal mit schwarzen Haaren besetzt. 

Palpen schlank, mit kurzen Haaren besetzt; Patella mit kurzer Innenapophyse 
und dort mit einer dünnen Haarbürste. 

Beine mit feinen Zähnchen besetzt. 

Färbung: Rücken grau und schwarzbraun gesprenkelt. Am Cephalothorax 
beginnt ein dunkles braunes Medianband, das bis zur Mitte des 5. Abdominalsegments reicht, 
wo es stumpf endigt. Dieses Medianband ist auf dem hinteren Cephalothorax breiter, auf 
dem ersten Abdominalsegment eingeschnürt und dann wieder verbreitert. Von der Mitte 
des 5. Abdominalsegments bis zur Analspitze median viel heller. — Augenhügel bräunlich. — 
Mandibeln weißlich, die Haare auf Glied II schwarz. — Palpen gesprenkelt, distal weißlich, 
die Haare schwarz. — Bauch und Coxen graubraun; Trochantere braunschwarz; Beine 
lichtbraun, dunkel geringelt, die Zahnchen schwarz. 

— Nord-Amerika (Ohio, Mississippi, Sea Cliff) — oO + q — BANKS desc. 

(et ded. 2 Exempl.) 


* Liobunum Paessleri nov. spec. 
(Taf. VI, Fig. 16.) 


d Körper 4 mm lang; Beinfemur I 6,5, II 10,5, II 6,5, IV 9,5 mm lang. 
Bein I 37 , II 58 , III 37 , IV 47 mm lang. 


d Körper hinten quer gerundet, fein granuliert, besonders die Dorsalseite des 
Abdomens. Bauchsegmente glatt, lederartig; Coxen der Beine mit Randreihen spitzer 
Höckerchen, außerdem rauh granuliert. 

Augenhügel niedrig, so lang wie hoch, oben gerundet, fast glatt, mit einigen 
wenigen stumpfen Höckerchen. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der 
Tarsus. Femur und Tibia nur ventral spitz bezähnelt, Patella allerseits spitz bezähnelt; 
Tarsus nur behaart. Tibia 2'/; mal so lang wie breit. Tarsalklaue kammzähnig. 

Beine lang und dünn. Trochantere nur spärlich behaart; Femora fein bezähnelt. 

Färbung des Cephalothorax weiß, seitlich über den Coxen sehr fein schwarz 
gerandet, nur die Gegend hinter dem Augenhügel dreieckig dunkelbraun, von hier aus 
ein Medianband über das Abdomen laufend, das auf jedem der Abdominalsegmente I—IV 
in zwei neben einander stehenden schwarzen Flecken besteht; jeder dieser Flecken hat 
nach den Außenseiten zu einen scharf weißen Flecken neben sich. Abdominalseiten 
gebräunt und weil} gesprenkelt. Abdominalsegment V jederseits der blassen Mediangegend 
breit tiefschwarz; Abdominalsegment VI und VII median breit weißlich, doch seitlich 
davon tiefschwarz, so daß die Hinterecken des Abdomens tiefschwarz erscheinen. — 
Augenhügel weiß, nur Augen und die schmalen Augenringe schwarz. Bauch blaß 
weißlich; Coxen weiß, jede vorn und hinten unterhalb des Außenrandes mit einem deut- 
lichen, scharf schwarzen Flecken; Trochantere der Beine weiß, Femora dunkelbraun, doch 


216 
ihre Basis (Gelenkknöpfe) scharf weiß abgesetzt; Patellen schwarz, Tibien bis auf die 
schmalen weißen Endringe pechbraun; Metatarsen und Tarsen blaßgelb. — Palpen weiß, 
doch gefleckt; Femur unterhalb der Spitze dorsal scharf schwarz gefleckt, Patella dorsal 
tief schwarz, Tibia dorsal wenig schwarz gesprenkelt; Tarsus einfarbig blaßweiß. — 
Mandibeln einfarbig weiß. 


— Nord-Amerika (Westen: Puget Sound, Port Ludlow) — 1 Y — 
PAESSLER leg. 1907. 


* Liobunum exflipes Woo)». 


Phalangium exilipes, Woop 1868, Commun, Essex. Inst. VI, p. 23. 
Liobunum exilipes, WEED 1890, Am. Nat, XXIV, p. 916. 

Liobunum exilipes, BANKS 1900, Proc. Acad. Sc. Wash. Il, p. 44. 
Liobunum exilipes, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, No. 416, p. 675. 
Liobunum exilipes, BANKS 1904, Proc. Californ. Ac, Sc, III, 13, p. 361. 


Heo u i 


d Körper 6,5 mm lang; Bein I 45, II 68, III 45, IV 53 mm lang. 


gd Rücken sehr dicht und fein granuliert; Cephalothorax mit ein paar Furchen 
jederseits vorn, fast parallel zum Rand; hinter dem Augenhügel mit vier deutlichen 
Querfurchen, Abdomen sehr deutlich vom Cephalothorax getrennt, deutlich segmentiert. 
Bauchsegmente glatt, Genitalplatte und Coxen mit sehr zahlreichen kleinen Stacheln. 

Augenhügel hoch, fast glatt, basal etwas verengt, oben gefurcht. 

Palpen einfach, ohne Patellarapophyse, Femur und Patella mit zahlreichen 
Stacheln besetzt 

Beine: Coxen dicht bestachelt; Trochantere an ihrem Innenwinkel mit einem 
kleinen unansehnlichen Stachelfortsatz versehen; Femora dünn und bezahnelt. 

Farbung: Rticken dunkel schwarz oder goldbraun, Cephalothorax mit zwei 
weißlichen unregelmäßigen Längsbändern, die am Augenhügel beginnen und nach dem 
Stirnrande zu laufen, wo sie rechtwinklig gebogen sind und in zwei schmale Randstreifen 
übergehen. Jedes Abdominalsegment mit einer mehr oder minder regelmäßigen Querreihe 
sehr deutlicher weißer Flecken, die oft in gleicher Entfernung von einander stehen und so 
Längs- wie auch Querreihen bilden; aber bei anderen Exemplaren sind die vorderen 
Flecken nur halb so weit von einander entfernt als die hinteren. — Bauchseite licht- 
graubraun, ebenso die Bestachelung der Genitalplatte und Coxen. — Palpen: Femur, 
Patella und teilweise die Tibia dunkelbraun, Tarsus hellbraun. Trochantere der Beine 
braun, die übrigen Beinglieder dunkelbraun, Femora am Grunde leicht braun, mit schwarzen 
Stacheln besetzt. 

Q (wie g) etwas größerer Körper. 


Westküste von Nord-Amerika (Nevada, Californien). 


BANKS fügt 1894 hinzu: Mehrere Exemplare aus Olympia und Washington 
(d und q) stimmen ganz gut mit dieser Beschreibung überein, doch findet sich bei den 
meisten von ihnen ein breites gelbes Band nahe der Mitte des Abdomens, hinter dem 
der Rücken sehr gefleckt ist; vorn ist cr schwarz mit einigen Flecken auf jedem Segment; 


is 


die Patellen der Beine sind dunkelbraun. Nur bei einigen Exemplaren sind die weißen 
Linien vor dem Augenhügel zu einem weißen Rande verbunden. Palpentibia, Patella und 
Femurspitze nur beim d' schwarz. 


— Nord-Amerika (Olympia, Washington) — (9 + q) — BANKS det. (et ded. 
einige Expl.). 


* Liobunum verrucosum (Woop) WEED. 
(Taf. III, Fig. 22 — 9 — nach WEED.) 


Phalangium verrucosum, Woon 1868, Comm. Essex. Inst. VI, p. 29—30 und 40. 
Phalangtum verrucosum, UNDERWOOD 1887, Canad. Ent. XVII, p. 168. 
Liobunum verrucosum, WEED 1892, Trans, Amer, ent. Soc, XIX, p. 189. 
Liobunum verrucosum, BANKS 1901, Amer. Nat XXXR, p. 676. 


to ill 


e) 


A 


örper 6,5 mm lang, 4,5 mm breit; 
Palpen 4,5 mm lang; Bein I 32, II 64, III 31, IV 46 mm lang. 


Rücken fein tuberculiert. Auf dem Cephalothorax ist gerade quer hinter dem 
Augenhügel ein tiefer Eindruck, hinter dem eine noch tiefere Querfurche liegt. 


Augenhügel hoch, basal eingeschnürt, gefurcht und mit einer Reihe wohl- 
entwickelter Tuberceln über jedem Auge. 


Palpen dicht mit steifen Haaren besetzt, die proximalen Glieder mit wenigen 
zerstreuten Tuberceln. 


Beine: Coxen tuberculiert, Trochantere etwas tuberculiert. 


Färbung: Rücken von einer schönen Goldfarbe, die den Anschein hat, als ob 
die Oberfläche vergoldet wäre; der Untergrund ist hell rötlichbraun, der an der Stirn des 
Cephalothorax und mehr oder weniger an den Seitenrändern des Abdomens sichtbar ist. — 
Augenhügel schwarz außer der Basis. — Palpen braunlich, doch Femurspitze und Patella 
dunkler. — Bauchseite rötlich, besonders die Coxen, oder auch lichtbraun variierend, die 
Coxen weißlich gesprenkelt. Trochantere der Beine schwärzlich, die übrigen Beinglieder 
rötlich braun. 


Q Körper 7,5 mm lang, 5 mm breit; 
Palpen 4,5 mm lang; Bein I 32, II 61, III 33, IV 48 mm lang. 
Unterschiede vom d sind folgende: Körper mehr gerundet; Rücken goldbraun 
mit einer schwachen Andeutung eines Medianbandes (aber ohne Goldbedeckung) und mit 
graulichen Flecken auf dem Abdomen, dessen Behöckerung feiner ist als beim d. — 
Palpen heller, Patella mit deutlicher Innenapophyse (Taf. III, Fig. 22). — Beine außer den 
Trochanteren heller braun, weniger rötlich. Bauchseite graubraun, mit fast rötlichen Coxen. 


— Nord-Amerika (Sea Cliff, N.S.) — 1 9 — BANKS det. (et ded. einige Expl.) 
28 


ee st 


* Liobunum calcar (Woon) WEED. 


= Phalangium calcar, Woob 1868, Commun, Essex. Inst. VI, p. 26—27, 39. 

-= Phalangium calcar, UNDERWOOD 1887, Can. Ent. XVII, p. 168. 

Liobunum (2) calcar, WEED 1887, Am. Nat, XXI, p. 935. 

Liobunum (+) calcar, WEED 1890, Bull. Illin. St. Lab. N. H. III, p. 90—91, 102 — 103. 
Liobunum (>) calcar, WEED 1890, Am, Nat. XXIV, p. 918. 

Liobunum calcar, Web 1893, Proc, Nat. Mus, XVI, p. 553. 

Liobunum calcar, BANKS 1901, Am. Nat. XXXV, p. 675. 

= Liobunum calcar, CROSBY 1904, J. N. York Ent. Soc, XII, No. 4, p. 256. 


| 


| 


| 


| 


(Diagnose nach WEED): 
GO Körper 7,5 mm lang, 4,5 mm breit; Bein I 31, II 56, MI 33, IV 40 mm lang. 


gd Rücken fein tuberculiert. 

Augenhügel groß, so breit, wie lang, wie hoch; leicht gefurcht, mit einer Reihe 
kleiner spitzer Tuberceln oben jederseits der Furche. 

Mandibeln: Glied II mit steifen Haaren besetzt. 

- Palpen lang und sehr robust; Femur distal an der äußeren Ventralseite verbreitert. 
in einen sehr starken spornartigen Fortsatz, der dem q fehlt und dessen Vorderrand eine 
Reihe kurzer schwarzer Tuberceln trägt; Dorsalseite des Femur mit vielen verstreuten 
kurzen schwarzen Tuberceln, auch ein paar solche am Proximalteil der inneren Ventralseite, 
außerdem mit wenigen stachelartigen Haaren besetzt; Patella kurz und dick, in Bogenform 
mit dem Femur verbunden und mit verstreuten Haaren und wenigen verstreuten Tuberceln 
besetzt an ihrer äußeren Dorsalseite; auch Tibia gebogen und dicht mit langen schwarzen 
Haaren besetzt, ferner ein Fleck kurzer schwarzer Tuberceln am Proximalteil der Ventral- 
seite und eine kurze Reihe ähnlicher Tuberceln am Apicalteil ihrer inneren Ventralseite; 
Tarsus dicht mit langen schwarzen Haaren und einer Reihe kurzer schwarzer Tuberceln 
an der inneren Ventralseite besetzt; Tarsus endigend in eine kammzähnige Klaue. 

Beine: Coxen mit wenigen kurzen Haaren bedeckt; die Coxen mit einer 
Reihe kleiner Höckerchen an ihrem Vorder- und Hinterrande; Femur, Patella und 
Tibia aller Paare mit kurzen Stacheln. 

Penis sehr robust, abgeflacht, distal gebogen und dort plötzlich eigeschnürt, in 
eine kurze scharfe Spitze endigend. | 

Farbe: Rücken rötlich braun, mit schwarzen Tuberceln, oft mit schwach an- 
gedeuteter Längsbinde und mit helleren Flecken bestreut. Augenhügel oben schwarz. 
Mandibeln gelbbraun, mit dunkleren Streifen, besonders an der inneren Dorsalseite des 
Gliedes II, wo die Flecken bisweilen in Reihen unregelmäßiger Parallelogramme stehen, 
Klauenspitzen schwarz. Palpen dunkel rotbraun, distal heller. Bauchseite hell rotbraun, 
ebenso die Coxen. Trochantere der Beine hellbraun, oben dunkler; die übrigen Glieder 
der Beine rötlich braun mit dunkleren Ringen. 


o — bis auf den Palpenfemursporn wie das Y' gebaut und gezeichnet. 


— Nord-Amerika (Illinois, Ohio, New York, Catawba Islands, Carolina) — (S + Q). 
— Nord-Amerika (genaue Loc?) — (1 Y + 1 9) -- (Mus. Hamburg). 


en 


* Liobunum politum WEED. 

Liobunum politum, WEED 1890, Bull. Illinois St. Lab. N. H. III, p. 89. 
Liobunum politum, WEED 1890, Amer. Nat, XXIV, p. 918. 
Liobunum politum, WEED 1891, Amer, Nat. XXV, p. 295. 
Liobunum politum, WEED 1892, Trans. Amer. Ent, Soc. XIX, p. 266. 
Liobunum politum, WEED 1893, Proc. N. St. Nat. Mus. XVI, p. 548. 
Liobunum politum, NEED 1897, Life Hist. Amer. Ins, vol. 8, p. 12 und 272. 
= Liobunum politum, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 676. 

= Liobunum politum, BANKS 1900, Proc, Acad. Nat, Sc. Philadelphia, p. 541. 
d Körper 5 mm lang; Beinfemur I 7, II 14, II 7, IV 11 mm lang. 


Bein I 25, II 51, III 26, IV 36 mm lang. 


d Körper dorsal ganz fein granuliert; freie Ventralsegmente glatt, doch nicht 
glänzend; Coxen grob rauh behöckert, Randhöckerreihen der Coxen deutlich. 

Augenhügel hoch, basal eingeschnürt, gefurcht und mit zwei Reihen kleiner 
spitzer schwarzer Zähnchen besetzt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen dünn, fein behaart. Femur so lang wie Patella + Tibia; Tibia 3 mal so 
lang wie breit und doppelt so dick wie der Tarsus; Tarsus 1*/amal so lang wie die Tibia 
und stark gebogen. Femur ventral innen mit einer verkiimmerten Reihe feiner schwarzer 
Tuberceln; Tarsus mit ebensolcher Reihe an der inneren Ventralseite. Alle Palpenglieder 
leicht gebogen. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt; Trochantere seitlich sehr spärlich 
bezähnelt. 

Färbung des Rückens einfarbig hell rotbraun, mit keinem deutlichen Sattelbande 
(höchstens ein etwas dunklerer Mittellängsschatten sehr schwach angedeutet). Bauch- 
segmente und Coxen einfarbig blaß rotbraun, blasser als der Rücken. Trochantere der 
Beine blaß rotgelb; basale Glieder der Beine heller braun, Endglieder (Patellen und Tibien) 
dunkelbraun bis schwärzlich. Mandibeln bis auf die schwarzen Klauenenden blaß. Palpen 
hellbraun, Patella und Femurende schwach dunkler gebräunt. 


| 


| 


| 


| 


| 


Das q unterscheidet sich vom & durch den größeren und hinten mehr gerundeten 
Körper, ebenso in der Rückenfärbung, die braun mit deutlichen, dunklen Mediansattel 
und zahlreichen weißlichen, mehr oder weniger transversal geordneten Fleckchen 
gezeichnet ist. 
— Nord-Amerika (Ohio, Illinois, Alabama) — (9 + q) — BANKS det. (et ded. 
einige Exemplare Mus. Hamburg). 


* Liobunum politum-magnum WEED. 
(Subspec. von L. politum.) 
= Liobunum politum-magnum, WEED 1893, Psyche VI, p. 428. 
(Diagnose nach WEED): 
d Körper 5 mm lang, 4 mm breit; 
Palpen 3,8 mm lang; Bein I 40, II 80, HI 40, IV 58 mm lang. 


28% 


GO Rücken granuliert. 

Augenhügel hoch, leicht eingeschnürt an der Basis, gefurcht, mit regelmäßigen 
Bogenreihen kleiner, spitzer Stacheln über jedem Auge. 

Palpen dünn, fein behaart, mit einer Reihe kleiner Höcker an der Innenseite 
des Femur entlang und eine gleiche Tubercelreihe an der Ventrolateralseite des Tarsus; 
alle Glieder leicht gebogen. 

Färbung: Rücken hell rötlichbraun bis rotbraun variierend, ohne scharfes Median- 
band, außer bisweilen einer schwachen Andeutung des gewöhnlichen Vasenstreifens. Augen- 
hügel mehr oder weniger schwarz oben, die Zähnchen schwarz. — Mandibeln bräunlich 
weiß, Klauenspitzen schwarz. — Palpen lichtbraun, Femur und Patella bisweilen dunkel. — 
Bauch mit Coxen, einschließlich der häutigen distalen Seitenenden und der Trochantere, 
rötlich braun. — Beinglieder proximal lichtbraun, distal dunkelbraun oder schwärzlich. 


Q Körper 6,5 mm lang, 4,5 mm breit; 
Palpen 3,6 mm lang; Bein I 39, II 81, III 39, IV 57 mm lang. 


Die Unterschiede vom g sind folgende: Körper größer und mehr gerundet; in 
der Rückenfärbung, die braun oder rötlichbraun ist, mit cinem ziemlich deutlichen, dunklen 
Medianstreifen und zahlreichen weißen Flecken, die mehr oder weniger transversal geordnet 
sind. Bei einigen Exemplaren ist der Medianstreifen sehr schwach sichtbar. (Apicalringe 
des Ovipositor weiß.) 


— Nord-Amerika (Mississippi) — WEED det. 


Liobunum nigripes WEEN.') 

= Liobunum verrucosum, Wern 1887, Amer. Nat, XXI, p. 935. 
= Liobunum verrucosum, WEED 1890, Bull. Ilin. St. Lab. N. H. III, p. 88—89, p. 102. 
= Liobunum verrucosum, WEED 1890, Amer. Nat, XXIV, p. 918, 
= Libunum nigripes, WEED 1892, Trans. Am. Ent, Soc. XIX, p. 190. 
= Liobunum nigripes, WEED 1893, Proc. U. St. Nat. Mus. XVI, p. 547. 
== Liobunum nigripes, BANKS 1901, Amer, Nat, XXXV, p. 676. 

(Diagnose nach WEED): 

d' Körper 6,5 mm lang, 4 mm breit; 
Palpen 4,5 mm lang; Bein I 27, II 50, III 28, IV 30 mm lang. 


Rücken fein tuberculiert; die beiden letzten Segmente des Cephalothorax durch 
deutliche Querfurchen hinter dem Augenhügel sichtbar; Segmentation des dorsalen 
Abdomens sehr deutlich. 

Augenhügel länger als hoch, kaum gefurcht, mit zwei Reihen kleiner, oft 
verkümmerter Tuberceln jederseits der Furche. 

Bauchseite im vorderen Teil tuberculiert (besonders stark die Coxenventralseite). 

Mandibeln: Glied II mit zerstreuten Haaren besetzt. 


1) WEED identificierte 1887 (Amer. Nat. XXI) und 1890 (Bull, Illin. St. Lab. III) mit Phalangium 
verrucosum (Woop) = Liobunum verrucosum (WEED) — s. d. — eine Liobunum-Species, die er (WEED) 
erst 1892 (Trans. Amer, Ent. Soc. XIX) als selbständige Species unter dem Namen Liobunum nigripes (WEED) 


abtrennte; diese Abtrennung besteht wohl zu Recht. 


221 


Palpen: Femur mit kurzen zerstreuten Haaren besetzt, seine Ventralseite mit 
deutlichen schwarzen Tuberceln; Patella gebogen mit kurzen Haaren und kleinen schwarzen 
Tuberceln besetzt; Tibia und Tarsus dicht zerstreut behaart und ohne Tuberceln, außer 
einer rudimentären Reihe an der Ventralseite des Tarsus. 

Beine: Trochantere tuberculiert; Femur, Patella und Tibia aller Paare mit Reihen 
kleiner Stacheln. 

Penis: Schaft gerade und, die Spitze ausgenommen, breit und flach; ungefähr 
2/3 von der Basis der Spitze zu flach ausgebreitet, dann plötzlich in ein robustes, gebogenes, 
gefurchtes Endstück zusammengezogen, welches in einer scharfen Spitze endigt. 

Färbung: Dorsalseite rostbraun, vorn etwas dunkler, und mit einer schwachen 
Andeutung eines dunklen Langsbandes. Bauchseite graubraun, ihre Tuberceln schwarz. 
Mandibeln hellbraun. Palpen graubraun, die Behaarung braunschwarz. Beine dunkel- 
braun oder schwarz. 


Q Körper 9 mm lang, 4 mm breit; 
Palpen 4,5 mm lang, Bein I 28, Il 48, HI 26, IV 40 mm lang. 


Riickenseite des 9 viel dunkler als die des Y, Bauchseite des y dagegen mehr 
grau, auch sind die Beine heller braun als beim cd. 


— Nord-Amerika (Ohio, Illinois) — WEED det. 


Liobunum crassipalpe BANKS. ') 


== Liobunum crassipalpis, BANKS 1900, J. N. York, Ent. Soc. VIII, p. 199. 
Liobunum crassipalpis, BANKS 1901, Am. Nat, XXXV, No. 416, p. 675. 


(Diagnose nach Banks): 
gd Körper 7,5 mm lang. 


d (nach BANKS) Körper lang, hinten spitz zulaufend. 


Augenhügel vom Stirnrand weit entfernt, oben mit ein paar kleinen Zähnchen. 

Palpen von normaler Länge, Femur, Patella und Tibia verdickt; Femur etwa 
2!/a mal so lang wie breit, etwas krumm; alle Glieder mit Zähnchen besetzt, eine ganze 
Zähnchenreihe am Tarsus. 

Beine von mäßiger Länge; Femur I so lang wie der Körper; Coxen mit einigen 
verstreuten Körnchen, außer der gewöhnlichen Höckerreihe an jedem Rand. 

Färbung: Dorsal blaßgrau mit vielen kleinen, verstreuten, braunen Flecken; ein 
sehr deutlicher, brauner Medianstreif reicht vom Augenhügel bis zur Spitze des Abdomens; 


dieser Streifen ist in der Mitte kaum verbreitert. — Palpen gelbblaß. — Bauch und 
Coxen grauweiß, Trochantere braun, Beine blaßgelb, ihre Patellen und Tibienspitzen bräunlich. 
: (Q nicht bekannt.) 


— Nord-Amerika (Washington, Columbia) — 1 Y — BANKS det. 


1) Diese Species ist nahe verwandt mit Liobunum vittatum (Say), von ihr aber unterschieden 
durch die dicken Basalglicder der Palpen. 


7939 
e. .. as 


*Liobunum serratipalpe nov. spec. 


Körper 7 mm lang; Beinfemur I 4, II 10, III 5, IV 8 mm lang. 
Bein I 23, II 51, II 25, 1V ? mm lang. 


Körper hochgewölbt und oval; Cephalothorax und Abdominalrücken fast glatt, 
fein chagriniert. Bauchsegmente glatt; Coxen fast glatt mit sehr wenigen, verstreuten 
Höckerchen; Randhöcker in Reihen nur entwickelt am Vorderrand von Coxa I und an 
der oberen Vorderecke von Coxa II; die übrigen Coxenränder ohne Höckerreihen. 

Augenhügel so lang wie breit wie hoch, kaum gefurcht, basal nicht verengt; 
über jedem Auge eine Reihe deutlicher, aber sehr winziger Zähnchen. 

Mandibeln klein und unbewehrt; Glied II frontal spärlich beborstet. 

Palpen kräftig; Femur cylindrisch und rundlich, doch ventral unterhalb der 
Spitze auffällig beulenartig vorgewölbt, hier und von hier bis zur Femurspitze dicht 
mit mehreren Reihen kleiner, spitzer Sägezähnchen besetzt, welche die ganze Ausbuchtung 
einnehmen, gegen welche die gebogene, gleicherweise ventral mit solchen Sägezähnchen 
dicht besetzte Patella articuliert. Femur und Patella im übrigen spärlich verstreut bezähnelt, 
winziger als an den oben bezeichneten Stellen; Patella außerdem mit kurzer, aber deutlicher, 
dicht und fein behaarter Innenapophyse. Tibia 3 mal so lang wie breit, dorsal fein behaart, 
ventral dicht fein bezähnelt; Tarsus nur fein behaart und Tarsalklaue kammzähnig. 

Beine relativ kurz; Femora nicht bezähnelt, sondern nur spärlich beborstet. 

Färbung des Cephalothorax aschgrau, am Seitenrande und schräg vorn bis 
seitlich vom Augenhügel schwarzbraun gesprenkelt; Stirnmitte mit schwarzbraunem 
Medianstrich, der den Augenhügel aber nicht erreicht. Basis des Augenhügels aschgrau, 
blaß; Augenhügel nur oben nebst den Augen schwarz Hinter dem Augenhügel beginnt 
ein sammetartiges schwarzbraunes Medianband, das auf Segment I des Abdomen deutlich 
eingeschnürt ist, sich dann wieder erweitert, auf Segment IJI und IV am deutlichsten 
und schwärzesten ist und auf den letzten Abdominalsegmenten in hintereinanderliegende, 
schwarzbraune Querflecken aufgelöst ist, getrennt durch die blassen Gelenkhäute der 
Segmente. Dieser dunkle Sattel weist auf jedem Abdominalsegment eine deutliche, regel- 
mäßige Querreihe feinster weißer Pünktchen auf. Jederseits des Sattels ist das Abdomen 
gelblich blaß bis aschfarben, welche Färbung den Sattel scharf begrenzt, aber nach den 
Seiten des Abdomen zu in eine dunkler braune Färbung mit weißlichen Sprenkelungen 
allmählich übergeht. — Bauch einfarbig fahlgelb, Coxen desgleichen; Trochantere der 
Beine schwarz. — Beine im übrigen fahlgelb wie die Bauchseite, nur die basalen Gelenk- 
knöpfe der Femora scharf schwarz abgesetzt und die Patellen wenig dunkler braun an- 
gelaufen. — Mandibeln rostfarben gelb, einfarbig. — Palpen blaßgelb, doch Femurspitze 
und die ganze Patella dunkel gebräunt bis schwarz; die hier stehenden ventralen Säge- 
zähnchen an Femur und Patella schwarz. 


— Nord-Amerika (Cold River) — 1 Exemplar — HORVATH leg. 1907 — 
(Mus. Budapest). 

— Nord-Amerika (Long Lake) — 1 Exemplar — HORVATH leg. 1907 — 
(Mus. Budapest). 


223 


* Liobunum bicolor (Woon) WEED. ') 
(Taf. V, Fig. 23.) 


~ Phalangium bicolor, Woon 1868, Comm, Essex. Inst. VI, p. 28, 39. 

— Phalangium bicolor, UNDERWOOD 1887, Can. Ent. XVII, p. 168 

= Liobunum (?) bicolor, Weep 1887, Am, Nat. XXI, p. 935. 

== Liobunum (2) bicolor, WEED 1890, Bull, lin. St. Lab. N. H. III, p. 103. 
== Liobunum elegans, WEED 1890, Bull, Illin. St. Lab. N- H. III, p. 89, 102. 
== „Istrobunus (>) bicolor, WEED 1890, Am. Nat. XXIV, p 918. 

== /iobunum elegans, WEED 1890, Am. Nat. XXIV, p. 918. 

== Liobunum bicolor, WEED 1893, Proc. U. St. Mus. XVI, p. 553. 

= Liobunum bicolor, BANKS 1894, New York Ent. Soc. II, 4, p. 145. 

-= Liobunum bicolor, BANKS 1900, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, p. 541. 
== Liobunum bicolor, RANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 676. 


J Körper 3,5 mm lang; Beinfemur I 13, II 21, III 13, IV ? mm lang. 


gd Körper dorsal fein granuliert, mit zahlreichen, sehr kleinen verstreuten 
Tuberceln; außerdem eine Querreihe deutlicher kleiner Tuberceln auf jedem der freien 
Dorsal- und Ventralsegmente. Genitalplatte und Coxen grob granuliert; Coxen mit 
deutlichen Randreihen stumpfer Höckerchen, 

Augenhügel hoch, gefurcht und mit zwei Reihen gut entwickelter, spitzer 
Zähnchen über den Augen (Taf. V, Fig. 23). 

Palpen dünn und lang; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der 
Tarsus. Femur, Patella und Tibia mit weit von einander stehenden, kurzen Stachelzähnchen 
besetzt; Tarsus weißlich behaart. 

Beine dünn und lang; Femora bezähnelt. 

Färbung des Rückens an den Seiten schwärzlich, besonders auf dem Abdomen, 
nach der Mitte zu blasser rotbraun mit schwacher Andeutung eines dunklen, parallel- 
randigen Mittelbandes. Augenhügel braun, oben dunkler. Mandibeln blaß Palpen ein- 
farbig hellbraun. Bauchseite weißlich gelb. Die basalen Beinglieder rostbraun, Patellen 
und Tibien dunkler gebräunt; die Zähnchen der Femora schwarz; Trochantere der Beine 
dunkel gebräunt, mit den rotgelben Coxen contrastierend. 


o Körper dorsal mit mehr oder minder deutlichen Tubercelquerreihen, außerdem 
(auch Cephalothorax) granuliert; jedes freie Ventralsegment mit einer Querreihe feiner 
Tuberceln; Coxen rauh granuliert und mit Randhöckerreihen (wie 9'). Augenhügel, Man- 
dibeln und Palpen wie beim Y. Die Femora der Beine mit Reihen spitzer, conischer 
Zähnchen. 

"Färbung des Rückens schwárzlich, mit schwacher Andeutung eines heller gesäumten 
Sattelbandes. Mitten auf dem Cephalothorax ein breiter, dreieckiger genetzter Fleck, dessen 
hinterer Teil den Augenhügel umgibt und sich nach hinten über das Abdomen in einigen 
(segmentweise) genetzten Medianflecken fortsetzt, die eben die schwache Sattelzeichnung 


1) Liobunum elegans WEED ist ein nicht erwachsenes Exemplar von l.iobunum bicolor, wie 
WEDD 1893 p. 553 feststellt. Obige Diagnose ist nach den von N. BANKS mir gütigst überlassenen Exemplaren 
aufgestellt. 


224 


andeuten. — Palpen hellbraun, Femur und Tibia mehr oder weniger schwarzlich. Mandibeln 
und Beine gefärbt wie beim cd‘. 


— Nord-Amerika (Osten: Ohio, Delaware, Illinois, Florida) — (d 4 g) — 
BANKS det. (et ded. 1909). 


* Liobunum longipes WEED. 
(Taf. VI, Fig. ıı.) 


Liobunum nigropalpt, WED 1887, Am. Nat. XXI, p. 935. 

Liobunum nigropalpi, WEED 1890, Bull. Illin. St. Lab. N. H. III, p. 87. 
Liobunum longipes, WEED 1890, Am, Nat. XXIV, p. 866 — 867, 918. 
Liobunum longipes, WEED 1892, Trans. Amer. Ent. Soc. XIX, p. 265. 
Liobunum longipes, WERD 1893, Proc. U. St. Nat. Mus. XIV, p. 550. 
Liobunum longipes, BANKS 1901, Am, Nat. AXXV, p. 676, 

Liobunum longipes, BANKS 1902, Entom. News, p. 308. 

= Liobunum longipes, BANKS 1894, New York: Ent, Soc, II, 4, p. 145. 


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GO Körper 4 mm lang, 3 mm breit; 

Palpen 4 mm lang; Bein I 41 —49, 11 82 —99, M1 43— 50, IV 59—67 mm lang. 

Rücken fein tuberculiert; freie Ventralsegmente und Coxen fein tuberculiert; 
Coxen mit deutlichen Randhöckerreihen. 

Augenhügel wenigstens so breit wie hoch, gefurcht, mit kleinen schwarzen 
Höckern auf den Kämmen. 

Mandibeln: Glied II mit verstreuten Haaren. 

Palpen dünn; Femur, Patella und Tibia mit kleinen Tuberceln bestreut und mit 
kurzen Haaren besetzt; Tarsus mit einer Reihe rudimentärer, kleiner, schwarzer Tuberceln 
an der inneren Ventralseite. 

Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung des Rückens ockerfarben braungelb. Cephalothorax blaß mit einigen 
dunkleren braunen Flecken und scharf dunkelbraunen Seitenrandflecken. Abdominalrücken 
mit undeutlicher breiter Längsbinde, die seitlich durch schwarzbraune Flecken (segment- 
weise) gerandet ist; diese Flecken sind nach außen hin weiß berandet. Abdominalsegment V 
des Rückens quer weifsgestreift und fein schwarz berandet. Hintere dorsale Abdominal- 
segmente von Segment II ab dunkelbraun, fein heller gesprenkelt. Bauchsegmente, Coxen 
und Trochantere einfarbig ockergelbbraun, nicht gefleckt. — Beine schwarz oder braun- 
schwarz; Distalenden der Femora und Tibien (besonders bei Paar II und IV) weißlich 
geringelt, desgleichen sämtliche Metatarsen und Tarsen. 


Q Körper 6 mm lang; Bein I 39, II 72, III 40, IV 51 mm lang. 
Außer durch den größeren Körper und die kürzeren Beine unterscheidet sich 
das y vom d' durch die glattere Rückenseite mit mehr oder weniger dunklem Sattelstreifen. 
— Nord Amerika (Osten: Ohio, Illinois, Maine) — ( + 9) — BANKS det. 
(et ded. aus Franconia). 
— Nord-Amerika (Westen: Eagle Harbour, Puget Sound) — (3 € + 1 9) — 
PAESSLER leg. 1907 — (Mus. Hamburg). 


225 


* Liobunum ventricosum (Woop) WEED. 
(Taf. III, Fig. 23.) 


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Phalangium ventricosum, Woop 1868, Comm, Essex. Inst. VI, p. 32, 33, 39. 
Phalangium ventricosum, UNDERWOOD 1887, Canad. Ent. XVII, p. 169. 
Liobunum (2) ventricosum, WEED 1887, Amer, Nat. XXI, p. 935. 

Liobunum (2) ventricosum, WEED 1890, Bull. Illin. St. Lab. N, H. III, p. 104. 
== Liobunum ventricosum, WEED 1890, Amer. Nat. XXIV, p. 918. 

== Liobunum ventricosum, WEED 1892, Trans, Amer, ent. Soc. XIX, p. 188. 
Liobunum ventricosum, WEED 1892/93, Amer. Nat. XXVII, p. 534— 541. 
Liobunum ventricosum, WEED 1897, Life Hist. Amer. Ins. VIII, p. 12, 272. 
Liobunum ventricosum, BANKS 1894, Journ. N. York. ent. Soc, II, p. 146. 

== Liobunum ventricosum, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 677. 


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gd Körper 7 mm lang, 4,5 mm breit; 
Palpen 5 mm lang; Bein I 35, II 68, III 35, IV 53 mm lang. 


Körper langlich, Abdomen conisch oder birnförmig, Rücken dicht granuliert. 
Augenhügel gerundet, nicht gefurcht, fast glatt oder mit einigen spitzen Tuberceln. 


Palpen ziemlich dünn, ohne Apophysen; Femur mit einigen spitzen Tuberceln 
und Haaren; Patella stark, Femur und Tibia schwach gekrümmt. 


Beine lang und mit kleinen Stacheln besetzt; Coxen fein tuberculiert und mit je 
einer Höckerreihe an den Seitenrändern. 


Färbung: Rücken und Beine einschließlich der Trochantere dunkel rötlichbraun 
mit rostfarbenen Sprenkeln; Bauch heller graubraun; Rücken mit dunkler Binde und zahl- 
reichen grauen Flecken, die in unregelmäßigen Querreihen stehen. — Augenhügel schwarz, 
außer der hellen Basis. — Coxen der Beine fein weißgefleckt; Beine und Trochantere 
rötlich braun, Tarsen dunkler. Palpen rostfarben braun. 


Q Körper 10,5 mm lang, 5,5 mm breit; 
Palpen 5 mm lang; Bein I 32, II 62, III 32, IV 45 mm lang. 

Rücken fein granuliert; Querfurche hinter dem Cephalothorax sehr deutlich. 

Augenhügel mittelhoch und mit doppeltem Kamm sehr kleiner Tuberceln. 

Palpen lang und dünn, mit feinen Tuberceln besetzt, die an den einzelnen Gliedern 
proximal dichter stehen, behaart und ohne Apophysen. 

Färbung: Rücken rotbraun, mit schwarzem Vasenband, der bisweilen undeutlich 
ist. Rückenseite mit feinen hellen Flecken, die auf dem Abdomen in unregelmäßigen 
Querreihen stehen, — Augenhügel schwarz. — Palpen lichtbraun. Bauchseite glatt und 


lichtbraun, die Abdominalsegmente oft hinten heller und vorn dunkler gerandet. Coxen 
lichtbraun, ebenso die Trochantere. 


— Nord-Amerika (Pennsylvanien, Nebraska, Ohio, Illinois, West-Virginia etc.) — 
(Y + 9) — BANKS det. (et ded). 
— Nord-Amerika (Long Lake) — 1 d — HORVATH leg. 1907 — (Mus. Budapest). 


29 


226 


*Liobunum ventricosum-hyemale WEED. 
(Taf. III, Fig. 24) 


Phalangium ventricosum, Woon 1868, Comm. Essex. Inst. VI, p. 32. 
Liobunum ventricosum, WEFD 1890, Amer, Nat, XXIV, p. 918. 

Forbesium hyemale, WEED 1890, Amer, Nat. XXIV, p. 916. 

Liobunum ventricosum, WEED 1892, Trans. Amer. ent. Soc. XIX, p. 188, 
Liobunum ventricosum-hyemale, WEED 1893, Amer. Nat. XXVII, p. 538- 
Liobunum ventricosum-hyemale, WEED 1893, Psyche VI, No. 204, p. 427. 
Liobunum hyemale, BANKS 1900, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, p. 541. 


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(Diagnose nach WEED): 


& Körper 9 mm lang, 6 mm breit; 
Palpen 8 mm lang; Bein I 52, II 101, III 50, IV 73 mm lang. 


Körper langlich, Abdomen fast kegelartig. Rücken fein granuliert. 

Augenhigel gerundet, nicht gefurcht, fast glatt, mit ein paar winzigen spitzen 
Tuberceln. 

Palpen ziemlich dünn, ohne jede Apophysenverdickung; Femur mit etlichen 
Stachelhöckern und Haaren; Patella stark und Femur und Tibia schwach gebogen. 

Beine: Coxen fein tuberculiert und mit Randhóckerreihen; Beine lang und 
ziemlich kräftig. 

Färbung: Rücken und Beine einschließlich der Trochantere rötlichbraun; Bauch 
etwas heller braun, bisweilen graubraun. Rücken mit undeutlichem Längssattel und 
zahlreichen kleinen graulichen Flecken, die in unregelmäßigen Querreihen stehen. — 
Augenhügel schwarz außer an der Basis. — Coxen weiß gesprenkelt, Trochantere und 
Beine rötlich braun, Tarsen dunkler. 


o Körper ıı mm lang, 6,2 mm breit; 

Palpen 7 mm lang; Bein I 48, II 93, III 46, IV 68 mm lang. 

Unterschiede vom Sd sind folgende: Der Körper ist größer und das Abdomen 
oft angeschwollen. 

Diese Species, welche WEED 1890 als besonderes Genus (Forbesium) beschrieb, 
aber 1892 wieder einzog und als südliche Form (L. ventricosum-hyemale) von 
L. ventricosum abtrennte, überwintert halberwachsen. Die Eier werden im Sommer 
und Spätsommer abgelegt, und die jungen Tiere schlüpfen alsbald (noch vor dem 
Winter) aus. 

Diese überwinterten, im Frühling beobachteten Tiere haben folgende Gestalt und 
Körperstructur: 

Körper 7 mm lang; Bein I 32, II 60, IH 31, IV 75 mm lang. 

Körper weich; Rücken glatt; auf dem Cephalothorax unmittelbar hinter den 
Lateralporen je ein stumpfer bogiger Eindruck. 

Augenhügel vollkommen glatt, gänzlich ungefurcht. 

Mandibeln spärlich mit Haaren besetzt. 

Palpen dünn, alle Glieder mit kurzen, steifen Borstenhaaren besetzt; Patella 
gebogen, ihr Innenrand vorn mit stumpfem Apophysenhicker. 


to 
ty 
N 


Beine lang und kräftig. 

Färbung: Rücken braun gesprenkelt, mit deutlichem dunklen Medianstreifen, der 
hinter dem Augenhügel anfängt und sich über die ersten */s des Abdomens erstreckt. 
Dieser Streifen ist am Vorderrande des Abdomens eingeschniirt, von da aus seitlich 
bogig gerandet und sich wieder breit erweiternd und von hier aus wieder bogig verengt; 


hinten gerade aufhórend. — Abdomen mit dunklen Flecken gesprenkelt, die in unregel- 
mäßigen Querreihen stehen. — Augenhügel schwarz bis auf eine hellbraune Medianlinie 
oben zwischen den Augen. — Mandibeln hellgrau, die Behaarung schwarz. — Palpen 
graubraun gesprenkelt, die Behaarung schwarz. — Bauchseite hellgrau. — Coxen der 


Beine hellgrau, die übrigen Beinglieder rotbraun gesprenkelt. 
— Nord-Amerika (Alabama, Mississippi) — (S + q) — BANKs det. (et ded. 1909). 


* Liobunum flavum BANKS. !) 
(Taf. V, Fig. 15.) 
= Liobunum flavum, BANKS 1894, Canad, Ent. XXVI, p. 164. 
= Liobunum flavum, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 676. 
= Liobunum flavum, BANKS 1900, Proc, Acad, Nat. Sc. Philadelph., p. 541. 
GO Körper 5,5 mm lang, 4 mm breit; Femur I 13, II 18, III 10, IV 17 mm lang. 
Bein I 43, II 88, III 41, IV 62 mm lang. 


d Körper dorsal deutlich segmentiert, ganz und gar rauh granuliert und gleich- 
mäßig fein bezähnelt, besonders der Cephalothorax, der an den Vorderecken ein paar 
Eindrücke und vorn, ganz nahe basal vor dem Augenhügel etliche winzige Zähnchen trägt. 
Bauchseite äußerst bezähnelt, besonders die Genitalplatte und Coxen. Segmentierung der 
Bauchseite deutlich; eine eingedrückte Linie auf dem letzten Ventralsegment. 

Augenhügel von vorn breiter als hoch, basal kaum verengt, nicht gefurcht; 
von der Seite so hoch wie lang, oben gerundet, nicht rückgeneigt, oben mit 5—6 unregel- 
mäßigen Zähnchen besetzt. 

Mandibeln einfach, Glied I dorsal, Glied II vorn mit wenigen schwachen 
Borsten besetzt. 

Palpen lang und dünn; Tibia wenig länger als die Patella, Tarsus gebogen und 
länger als Patella und Tibia zusammen; Femur ventral stark bezähnelt, Patella ganz und 
gar stark bezähnelt; Tibia und Tarsus nur behaart. 

Beine: Coxen (wie die Bauchseite) stark bezähnelt und mit deutlichen Randreihen 
starker viereckiger Hocker versehen (Taf. V, Fig. 15); Coxen I, II und III mit einem 
Stachel an der Innenspitze; Trochantere seitwärts stark bezähnelt; Femora ohne Pseudo- 
gelenke und stark bezähnelt, ebenso Patellen und Tibien. | 

Färbung: Dorsal wie ventral ist der Cephalothorax und das Abdomen gleich- 
farbig rostfarben-gelblich, Cephalothorax mit ein paar gelbbraunen Flecken; eine sehr 





1) BANKS 1894: »L. flavum ähnelt etwas L. verrucosum, doch sind die Trochantere blaß, auch 
fehlt die Goldfarbe. L. flavum ist näher verwandt L. ventricosum, hat aber längere Beine und einen mehr 
bezähnelten Körper.« 


29” 


228 

undeutliche Spur eines schwachen dunkleren Vasenbandes läuft kaum sichtbar über das 
Abdomen. — Augenhügel wie die Körperfarbe hell, nur die Augen selber und die schmalen 
Augenringe dunkelbraun. — Coxen und Trochantere der Beine mit der Körperfarbe gleich- 
farbig rostfarben gelblich, nur die Randhöcker der Coxen und die Zähnchen der Trochantere 
etwas gebräunt. — Mandibeln und alle Palpenglieder blaß, nicht gebräunt, von der Farbe 
des Körpers — Dunkelpechbraun sind nur die Beine vom Femur einschließlich bis zur 
Spitze; die dunkelbraune Basis der Femora scharf contrastierend mit den rostfarben 
helleren Trochanteren. 


o Körper 8 mm lang; Femur IV 13 mm lang (nach BANKS). 

o ähnlich dem ð, etwas bräunlicher, Beine kürzer und rotlicher; — Körper 
weicher und Bauch weniger bezähnelt. 

— Nord-Amerika (Louisiana) BANKS det. (et ded.) 

— Nord-Amerika (New-Orleans) — SCHWINGHAMMER leg. — (Mus. Hamburg). 


* Liobunum speciosum BANKS. 
(Taf. VI, Fig. 15.) 
= Liobunum speciosum, BANKS 1900, Proc, Acad. Philadelphia, p. 541. 
== Liobunum speciosum, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 676. 
d Körper 4 mm lang; Beinfemur I 10, II 17,5, IH 10, IV 13 mm lang. 
Bein I 46, II 86, III 45, IV 61 mm lang. 

d Körper breit und kurz; fein granuliert, ziemlich hart. Bauchsegmente glatt; 
Genitalplatte und Coxen rauh granuliert. 

Augenhügel deutlich gefurcht, so hoch wie lang und breit, oben deutlich bezähnelt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt; Glied II frontal spärlich beborstet. 

Palpen: Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der Tarsus. Femur 
diinn und gebogen, ventral mit etlichen verstreuten stumpfen Tuberceln. Patella einfach 
und ohne Apophyse, nur dorsal-basal mit einigen Tuberceln. Tibia 3'/s mal so lang wie 
breit, cylindrisch, nicht gebogen, nur apical-ventral mit einigen Tuberceln; Tarsus diinn 
und stark gebogen, beborstet und ventral mit einer deutlichen Reihe dichter spitzer Zahnchen. 

Beine sehr lang; Trochantere seitlich bezähnelt; Femora spärlich bezähnelt. 

Färbung einförmig ledergelb oben, ventral blasser; ebenso die Mandibeln und 
Palpen blaßgelb. Schwarz sind der Augenhügel und die Trochantere der Beine, die scharf 
mit den blassen Coxen contrastieren. Schwarz ist auch die Basis der Beinfemora; sonst 
sind die Beine blaß, außer den lichtbraunen Patellen und Tibienspitzen. 


o Körper 5 mm lang; Beinfemur I 12, II 21, III 12, IV 16 mm lang. 
Bein I 45, II 86, III 44, IV 63 mm lang. 

o Körper stark gewölbt und hinten oval gerundet. Palpenfemur ventral stark 
zerstreut bezähnelt; Patella und Tibia allerseits stark bezähnelt; Tarsus nur behaart und 
ohne Zähnchenreihe. 

Färbung braun; ein dunkler Medianstreif von der Stirnmitte ausgehend auf dem 
Cephalothorax wird durch zwei parallele schmale weiße Linien geteilt, die bis an den 


229 

dunkelbraunen Augenhügel reichen. Seiten des Cephalothorax fein braun berandet, hinten 
am breitesten und hier einen gelben Fleck (seitlich vom Augenhügel) einschließend. Das 
hinter dem Augenhügel liegende Cephalothoraxsegment ist median schwärzlich und hat 
jederseits einen scharf weißen Fleck. Rücken des Abdomens mit dunkel gesäumtem, 
segmentweise blaß gesprenkelten, auf Segment I und II etwas eingeschnürten Vasenband, 
das vom Augenhügel bis zum After reicht, vorn am deutlichsten ist, seitlich fein dunkler 
wird und klar blaßgelb gerandet ist; seitlich seiner Einschnürung vorn liegt jederseits an 
den vorderen Seitenecken des Abdomens ein scharf blaßgelber runder Fleck. Im übrigen 
sind die Abdominalseiten dorsal lederfarben bräunlich mit quer Kettenreihen (segment- 
weise) blasserer Fleckchen. — Bauch blaßgelb bis weißlich, einfarbig einschließlich der 
Coxen. — Mandibeln, Palpen und Beine hell ledergelb; auch die Trochantere der Beine 
sind blaß und mit den Coxen gleichfarbig. 


Nord-Amerika (Alabama) — wenige Exemplare — BANKS det. 
(1 So + 1 9 aus Alabama) BANKS det. (et ded. 1909). 


Liobunum bimaculatum BANKS. 


Liobunum bimacutatum, BANKS 1893, Canad, Ent. XXV, p. 210. 
Liobunum bimaculatum, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, No. 416, p. 676. 
Liobunum bimaculatum, BANKS 1904, Proc. Calif. Ac. Sc. III (13), p. 361. 


I dd 


(Diagnose nach BANKS, 1893): 


(BANKS gibt in seiner Diagnose kein Geschlecht an; es ist daher anzunehmen, 
daß sie für d' und ọ gilt.) 


Körper 4,2 mm lang, 3,5 mm breit; Beinfemur I 11,9, II 19,5 mm lang. 


Körper kurz und breit, das Ende des Abdomens nach unten herabgebogen; die 
Seiten der Genitalplatte scheinen vollkommen von der Genitalplatte getrennt zu sein; 
Bauchseite einschließlich der Genitalplatte und Coxen wenig granuliert. Abdomen mit ein 
paar Querreihen kleiner steifer Haare. 


Augenhiigel mäßig hoch, mehr als seine Lange vom Stirnrand entfernt und mit 
zwei Zahnchenreihen oben. 


Palpen: Femur ventral mit kleinen Zähnchen; Patella ungefähr so lang wie 
die Tibia. 

Beine äußerst lang, mit einigen kleinen Zähnchen besetzt und etlichen größeren 
Zahnchen an den Spitzen der Femora und Patellen; Tibia I ohne Pseudogelenke; Tibia II 
mit mehreren. 

Färbung: dunkelbraun mit zwei großen gelben Flecken an der Verbindungsstelle 
des Cephalothorax mit dem Abdomen. — Augenhiigel schwarz. — Bauch, Palpen und 
Beine gelblich. Patella der Beine und die Spitzen der Tibien bräunlich; Metatarsen und 
Tarsen gebräunt. 


— Nord-Amerika (Süd-Californien) — BANKS det. 


pr 230 - 


* Liobunum ephippiatum nov. spec. 


Körper 5 mm lang; Beinfemur I 9, II 14, III 8, 1V 11 mm lang. 
(die Tarsen der Beine fehlen größtenteils.) 


Körper oval und nur wenig gewölbt, hinten gerundet. Cephalothorax und 
Abdomen dorsal und ventral fein granuliert. Coxen rauher granuliert, jede vorn und 
hinten mit je einer Randreihe rundlicher Höcker. 


Augenhügel nicht rückgeneigt, so hoch wie lang, breiter wie hoch, nur oben 
beiderseits mit wenigen (4—6) kleinen spitzen Körnchen und flach längsgefurcht. 


Mandibeln klein; Glied I dorsal glatt, Glied II frontal spärlich fein beborstet. 
Supramandibularfortsätze stumpf und glatt. 


Palpen klein und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und 
ohne Apophyse; Tibia 3mal so lang wie breit. Alle Glieder weder bezähnelt noch 
behöckert, sondern nur äußerst fein spärlich beborstet. 


Beine lang und dünn; Trochantere seitlich bezähnelt; Femora mit Längsreihen 
kleiner, spitzer Zähnchen, Patellen und Tibien desgleichen. 


Färbung des Körpers im Grunde aschfarben grau; Cephalothorax grauweiß und 
parallel den Seitenrändern mit feiner, dunkelbrauner Bogenlinie; neben dem Augenhügel 
desgleichen einige schräg nach vorn gerichtete dunkelbraune Bogenstrichel; von der Stirn- 
mitte ausgehend eine fein dunkelbraune Medianlinie, die den Augenhügel nicht erreicht. 
Dieser aschgrau weißlich bis auf die schwarzen Augen und eine feine, undeutliche Median- 
linie oben in der Furche. Cephalothorax hinter dem Augenhügel dunkelbraun, doch mit 
kreisrunden aschgrauen Pünktchen quergesprenkelt. Abdominalrücken mit breitem, sammet- 
braunen Sattelbande, das hinter dem Augenhügel beginnt, auf der Grenze zwischen 
Abdominalsegment I und II stark eingeschnürt ist, sich dann nach hinten zu wieder ver- 
breitert, auf Segment III und IV parallel scharfrandig ist und sich hinten auf Segment IV 
in zwei seitliche (jederseits eine) scharf dreieckige Spitzen erweitert, von hier aus bis zur 
Analspitze dann sich allmählich verschmälernd. Dieses Band weist auf dunkelbrauner 
Grundfarbe auf jedem Segment eine Gruppe feinster aber scharf weißer kreisrunder, ver- 
streuter Pünktchen auf und ist seitlich scharf und deutlich gegen die weißgrauen Seiten 
des Abdominalrückens begrenzt. Diese Seiten sind mit scharfen dunkelbraunen Stricheln 
gesprenkelt, und außerdem sind die Segmentgrenzen scharf und fein braun liniert. — 
Bauchseite und Coxen einfarbig matt gelbweiß fahl. Trochantere der Beine dunkel 
gebräunt, contrastierend mit den Coxen; Beine fahlgelb bis blaß, nur die basalen Gelenk- 
knöpfe der Femora scharf dunkelbraun abgesetzt und mit den Trochanteren gleichfarbig; 
Patella und Tibienspitzen der Beine deutlich dunkler braun angelaufen. — Mandibeln und 
Palpen eintarbig blaßgelb. 


— Nord-Amerika (genaue Loc.?) — 1 & — PAESSLER leg. 1909. 
‚(wahrscheinlich Brit. Columbia oder Olympia.) 


E 


* Liobunum townsendi WEED. 


Liobunum townsendi, WEED 1893, Amer, Nat. XXVII, p. 295. 

Liobunum townsendi, BANKS 1894, New York Ent. Soc. IT. 4, p. 145. 
Liobunum townsendi, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 676. 

Liobunum townsendi, BANKS 1901, Proc, U. St. Nat. Mus, XXH, p. 588. 
Liobunum townsendi, BANKS 1901, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, p. 593. 


Hoi aM 


d Körper 5 mm lang; Beinfemur I 7, H 11, MI 7, IV 9 mm lang. 
Bein I 43, II 80, III 45, IV 59 mm lang. 


Körper dorsal fein chagriniert, matt, fast glatt; Furchen der letzten drei Abdominal- 
segmente sehr deutlich. Bauchsegmente mattglatt, nicht granuliert, Genitalplatte des- 
gleichen. Coxen glatt, glänzend, nur vorn und hinten mit je einer Randreihe kleiner 
stumpfer Höckerchen. 

Augenhügel hoch, von oben her fast quadratisch, gefurcht, glatt außer zwei 
spärlichen Reihen feiner Börstchen. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen lang und dünn, nicht verdickt und ohne vorgestreckte Innenwinkel, mit 
ziemlich kurzen Haaren besetzt und ein paar feinen spitzen Tuberceln; Tarsalklaue 
kammzähnig. 

Beine dünn, nicht sehr lang; Bein II viel dünner als die übrigen; Femora sehr 
spärlich fein bezähnelt. 

Färbung des Rückens dunkelbraun. Cephalothorax um den Augenhügel und 
breit vor ihm bis an den Stirnrand tief schwarzbraun, mit einigen verstreuten kreisrunden, 
blaßgelben Pünktchen und Stricheln. Seitenränder des Cephalothorax (besonders auch 
seine Hinterecken) scharf hell weißgelb mit einigen scharfen dunkelbraunen Stricheln als 
Ausläufern der medianen dunklen Zeichnung des Cephalothorax. Augenhügel weiß, Augen 
und die schmalen Augenringe schwarz, auch in der Längsfurche oben mit feinem schwarzen 
Längsstrich. — Abdominalrücken dunkelbraun, ohne deutliche Sattelzeichnung. Das ganze 
Abdomen ist dorsal von dunkelbrauner Grundfarbe, aber über und über äußerst fein mit 
kreisrunden, fahlgelben Pünktchen dicht gesprenkelt und übersät, nur Abdominalsegment I 
jederseits der Mitte mit je einem deutlichen, aber unregelmäßigen, sammetschwarzen Flcck; 
dieselbe Zeichnung auf Dorsalsegment IV und hier etwas in die Breite gezogen, (diese 
Flecken von Segment I und IV sind bei manchen 9 jederseits längs dunkler, aber 
undeutlich mit einander verbunden, sodaß bei ihnen ein dunkles Sattelband etwas deutlicher 
erscheint). In sehr undeutlichen Querreihen findet sich — auf jedem Segment — eine 
Querreihe größerer (etwa 4) kreisrunder fahlgelber Pünktchen. Bauchseite nebst Genital- 
platte und Coxen einfarbig blaß ockergelb, die Trochantere der Beine dunkler gebräunt. 
Beine im übrigen dunkelbraun, mit weißen Ringen nahe den Gelenken und darauf folgenden, 
schwärzlichen Ringen an den Gelenken selber (Spitze von Femur I weiß, davor ein 
schwarzes Ringband; Spitze von Tibia II nicht weiß), Patellen schwarz. Mandibeln 
blaßgelb einfarbig. — Palpen gelblich oder bräunlich, der Bauchfarbe ähnlich, Dorsal- 
seite der Patella und Femurspitze dunkelbraun, desgleichen mehr oder minder die Dorsal- 
seite der Tibia; Tarsus einfach blaßgelb. 


a 


o Körper 7 mm lang; Bein I 35, II 61, III 37, IV 46 mm lang. 

o unterscheidet sich vom Co hauptsächlich durch den größeren Körper und die 
kürzeren Beine. 

— Mexiko (Las Cruces) — (1 Y +2 9) — WEED det. 1893. 

— Texas (Süd-Arizona, Neu-Mexiko) — BANKS det. 

— Mexiko — einige Exemplare — BANKS det. (et ded. 1909 — Mus. Hamburg). 


* Liobunum consimile BANKS. ') 


Liobunum consimile, BANKS 1900, J. N. York. Ent. Soc. VIII, p. 200. ') 
Liobunum consimile, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr. Amer, Aran. II, p. 585. 
Liobunum dugesi, BANKS 1908, Proc. Ent. Soc. Wash. IX, p. 37. ') 


Körper Y 4,5, @ 5,5—6 mm lang; Beinfemur I 8, II 12, III 8, IV 10,5 mm lang. 
Bein I 32, II 52, III 33, IV 44 mm lang. 


Körper fein regelmäßig granuliert; Bauch glatt; Genitalplatte und Coxen 
rauh granuliert. 


Augenhügel stark gefurcht und gänzlich glatt. 


Palpen: Femur ventral mit 3—4 größeren stumpfen Tuberceln; Patella dorsal 
bezähnelt, ihr vorderer Innenwinkel etwas vorgewólbt; Tarsus 11/3 mal so lang wie die Tibia. 


Beine sehr lang und dünn; Femora bezähnelt. 


Färbung blafigelblich bis blaßbraun; Abdominalrücken mit einem ziemlich 
schwachen Medianband hinten, das bisweilen in einzelne sehr schwache blasse Flecken 
aufgelöst ist. — Augenhügel weißlich, mit schwarzem Medianstrich in der Furche (Augen 
schwarz). — Lateralrander des Abdomens oben schwarz, Bauch blasser als Rücken. — 
Mandibeln und Palpen einfarbig blaßgelb. Trochantere der Beine breit vorn und hinten 
braun gefleckt; Femora der Beine bräunlich, basal dunkler, aber hier mit abweichend 
schwärzlichen und blaßweißlichen feinen Längslinien, besonders deutlich an der Unterseite 
der Femora in der Basalhälfte und weniger deutlich an der Oberseite der vorderen Bein- 
paare; die übrigen Beinglieder bräunlich, Tibien und Tarsen den Spitzen zu fast schwarz. 
(Ein kleiner schwarzer Fleck an der Unterseite der Palpenpatella.) 


— Mexiko (Puebla) — viele Exemplare — A. DUGES leg. — BANKS det. (dugesi) 
— (einige Exemplare davon BANKS ded. 1909 — Mus. Hamburg). 

— Mexiko (Cuernavaca, Morelos) — BANKS det. (consimile) — (2 Exemplare 
BANKS ded. 1909 — Mus. Hamburg). 

— Mexiko (Jalisco, Guadalajara) — 1 Y L. DIGNET leg. 1897 — (Mus. Paris). 

— Mexiko (Orizaba) — ca. 60 (S + 9) — BILIMEK leg. 1883 — (Hofmus. Wien). 


!) Die mir von BANKS (ex typ.) 1909 überlassenen Exemplare von L. consimile Bks. und L, dugesi 
Bks. stimmen so sehr überein (und das auch in der von BANKS für dugesi als typisch angegebenen Beinfemur- 
zeichnung), daß ich nicht anstehe, beide Species als synonym zu bezeichnen, wonach L. consimile Bks, 1900 
den Vorrang hat. 


233. 


Liobunum denticulatum BANKS. 
= £Liobunum denticulatum, BANKS 1900, J. N. York Ent. Soc. VIII, p. 199. 
= Liobunum denticulatum, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr. Amer. Aran. II, p. 585 (nur aufgezählt). 
(Diagnose nach Banks): 

G Körper 5 mm lang. 

d Abdomen ziemlich klein. 

Augenhügel ziemlich groß, vom Stirnrand weit entfernt, oben bezähnelt. 

Palpen viel länger als gewöhnlich, Femur sehr lang und krumm; Tibia ventral 
mit einer Reihe feiner Zähne; Tarsus gebogen. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung: Rücken weißlich mit einem breiten dunkelbraunen Vasenstreifen vom 
Augenhügel bis zur Abdominalspitze, jederseits einige braune Streifen abgebend, die das 
Blasse der Seiten durchqueren. — Bauch und Coxen weifilich. — Palpen und Mandibeln 
blaßgelb. — Trochantere und Basis der Femora der Beine sehr stark dunkelbraun, die 
übrigen Beinglieder blaßgelb, außer den braunen Patellen und einem braunen Band an 
der Spitze jeder Tibia. 

o von BANKS nicht besonders beschrieben. (Abdomen größer und Palpen nicht 
so lang als beim Gc, doch länger als bei anderen Arten.) 


— Mexiko (Cuernavaca, Morelos) — (BANKS det.) 


* Liobunum insignitum nov. spec. ') 


Körper 4 mm lang; Beinfemur I 8, II 12, III y, IV to mm lang. 
Bein I 29, II 58, III 29, IV 50 mm lang. 


Körper flach gewölbt; Cephalothorax und Abdomen dorsal gleichmäßig fein 
granuliert oder chagriniert. Cephalothorax jederseits schräg seitlich vor dem Augenhügel 
mit einem deutlichen, bogigen Eindruck. Die 2 letzten Cephalothoraxsegmente hinter dem 
Augenhügel und Rückensegmente des Abdomens deutlich granuliert. Bauchsegmente glatt, 
doch jedes mit einem deutlichen granulierten Querband. Genitalplatte gleichmäßig granu- 
liert; Coxen fast glatt, auf der Fläche nicht behöckert, doch jede Coxa vorn und hinten 
mit je einer Randreihe conischer Höckerchen. 

Augenhügel mäßig hoch, wenig rückgeneigt und vollkommen glatt glänzend, 
längsgefurcht; von vorn basal kaum verengt, oben fast doppelt so breit wie hoch; von 
der Seite gleichmäßig gerundet, vorn so hoch wie lang, hinten wenig niedriger. 

Mandibeln: Glied I glatt und Glied Il frontal verstreut fein beborstet. 

Palpen dünn und schlank; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der 
Tarsus; Patella einfach und ohne Apophyse. Alle Palpenglieder nur sehr spärlich fein 
beborstet, keines bezähnelt oder behöckert, nur der Tarsus an der inneren Ventralseite 
mit 8—10 spitzen und winzigen Zahnchen. | 





') Die Tibien der Beine an der Spitze jedoch nicht besonders weiß geringelt (vergl. Liobunum 
mexicanum Banks). 


30 


ash. 


Beine lang und dünn; keines der Glieder bezähnelt; alle Glieder nur spärlich 
mit kurzen, kräftigen Borsten besetzt. 


Färbung des Körpers graubraun. Cephalothorax fahlbraun, seitlich dunkler braun 
gerandet. Vorderecken und Stirnmitte des Cephalothorax scharf schwarzbraun (so daß die 
Stirn von 3 in einer queren Geraden stehenden dunklen Fleckchen besetzt erscheint, die 
nach hinten verwischen). Von diesem Mittelfleck der Stirn geht über die blaßweiße 
Gegend vor dem Augenhügel eine feine, scharfe, schwarzbraune Linie bis zum Augenhügel 
und setzt sich fort als Medianband in der Furche über den weißen Augenhügel (Augen 
jedoch schwarz). — Abdominalrücken graubraun, äußerst fein weißgelb punktiert (ent- 
sprechend der Granulation des Abdomens). Hinter dem Augenhügel beginnt ein breites, 
dunkles Sattelband, das durch 2 feine, scharf weiße Linien (die nur auf den Segmentfurchen 
unterbrochen sind) begrenzt wird, auf Segment I des Abdomens sehr breit ist (doppelt so 
breit wie auf den folgenden), auf Segment II plötzlich schmal ansetzt und parallelrandig 
von Segment II auf den folgenden bis zur Analspitze verläuft. — Bauch aschfarben 
weißgrau, die Segmente quer wenig dunkler gefleckt; Genitalplatte blaß weißlich mit 
jederseits scharfen, schmalen dunkelbraunen Seitenrandern; Coxen aschgrau, blaß in der 
Grundfarbe, ihre Spitzen unauffällig dunkler gesprenkelt und außerdem jede mit einem 
dunkelbraunen, deutlichen Medianlängsband. Trochantere der Beine dunkel gebräunt, mit 
der Farbe der Coxen contrastierend, jedoch jeder Trochanter dorsal und ventral mit einem 
noch dunkler braunen Längsstrich. — Beine blaßgelb bis weißlich und nur durch die 
schwarzbraunen Borstchen braun punktiert oder gesprenkelt erscheinend. — Mandibeln 
blaß gelbweiß, doch Glied II dorsal mit einer Gruppe dunkelbrauner Pünktchen von der 
Basis zur Spitze. — Palpen blaßgelb, doch die Femurspitze dorsal und ebenso die Patella 
dunkel gebräunt. 


— Mexiko (Chapultepec) — 2 Exemplare (S 4- ¢) (+ 1 juv.) — BILIMEK leg. 
1883 — (Hofmus. Wien). 


Liobunum mexicanum BANKS. ') 


= Liobunum mexicanum, BANKS 1898, Journ. N. York. ent. Soc. VI, p. 181. 
= /Liobunum mexicanum, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr. Amer. Arach. II, p. 585. 


(Diagnose nach BANKs 1898): 
Körper 4 mm lang; Beinfemur I 11, II 18 mm lang. 
Rücken oben ganz fein und regelmäßig granuliert. 
Augenhügel hoch, glatt, Augen vorstehend. 
Palpen: Tarsus so lang wie Tibia + Patella zusammen. 
Beine: Coxen I, Il und III endigen oben am Körper in einen kleinen weißen Stachel. 


Farbung dunkelbraun, fast einfarbig, doch mit schwach angedeutetem Vasenband 
auf der Abdominalbasis; Bauchseite vollkommen blaß; Palpen blaß, Femurbasis bräunlich, 





1) BANKS gibt in seiner Diagnose kein Geschlecht an. Es ist anzunehmen, daß das eine Exemplar, 
das er beschreibt, ein g' ist, wenn es nicht gar eine Prionostemma-Spec. ist, 


235 


die Patella oben und die Tibia an der Spitze bräunlich. -— Mandibeln blaß. — Beine 
braun, mit verstreuten blassen Flecken auf den basalen Gliedern, die oft in Gruppen an- 
geordnet sind; Coxen blaß, Trochantere bräunlich, äußerste Spitze der Tibien blaß. 


— Mexiko (Amecameca) — BARRETT leg. — BANKS det. 


Liobunum marmoratum CAMRR. ') 


= Leiobunum marmoratum, CAMBRIDGE 1904, Biol. Centr, Amer. Arach. II, p. 584. 
(Diagnose nach CAMBRIDGE): 


( wird von CAMBRIDGE nicht beschrieben — nicht bekannt.) 
o 5 mm lang; Femur II 12 mm lang. 


Stirn und Augenhügel glatt. Palpenglieder ventral ohne Zähnchen. 

Beine: Femora fein bezähnelt, die übrigen Glieder glatt. 

Färbung: Körper und Beine schwarz, weiß gefleckt und gesprenkelt. Cephalothorax 
weiß; Stirn und Raum um die Augen schwarz; Abdomen Segment ı und Segment 2 halb 
tragen einen 4eckigen schwarzen, fein weiß gerandeten Fleck; darauf folgt ein breites, 
weißes centrales Band, das in ein divergentes nach jeder Seite hin übergeht; diese 
divergenten weißen Bänder umschließen einen breiten, fast 3 eckigen schwarzen Flecken. 
Der Rücken ist an den Seiten schwarz, ebenso wie die Abdominalspitze. 


— Mexiko (Omilteme in Guerrero). 


Liobunum dromedarium CAMBR. ?) 
(Taf. III, Fig. 25 — nach CAMBRIDGE.) 
= Leiobunum dromedarium, PICK. CAMBRIDGE 1904, Biol, Centr. Amer. Arach. II, p. 583. 
(Diagnose nach CAMBRIDGE): 

So 4 mm lang. 

GO Stirn einfach, nicht tuberculiert; der Cephalothorax und das Abdomen 
stark tuberculiert oder bezáhnelt; die letzten beiden Cephalothoraxsegmente und die 
ersten beiden des Abdomens gefurcht und emporgewölbt. Genitalplatte und Coxen 
fein tuberculiert. 

Augenhügel auf den oberen Wölbungen bezähnelt. 

Palpen mit ein paar Zähnchen an Femur und Tibia; Tarsus ventral mit Tubercel- 
reihe; Tarsenklaue fein kammzähnig. 

Beine: Coxen und Trochantere, Femora und Patellen fein bezähnelt. 


(CAMBRIDGE: »Möglicherweise ein nicht erwachsenes Exemplar, obgleich der Penis 
gut entwickelt ist.«) 





1) Sollte sich herausstellen, daß die Beinfemora mit Pseudogelenken versehen waren, so würde diese 
Species zu Prionostemma zu rechnen sein. Vielleicht handelt es sich auch, nach der angegebenen Färbung 
zu schließen, um ein nicht erwachsenes Tier. 

*) Sollte sich für diese Species, die ich nicht gesehen habe, jedoch herausstellen, daß die Beinfemora 
(wenigstens von Paar 11) Pseudogelenke besitzen, so müßte diese Species einem der amerikanischen Genera der 
Gagrellini eingefügt werden. 


30* 


an 


o 6 mm lang; Beinfemur II 6 mm lang. 

o ähnlich dem Y, doch die Rückenhöcker viel stärker entwickelt, und die Zähnchen 
zahlreicher. Die Zähnchen an den Palpen stärker, aber die Tuberceln am Palpentarsus 
fehlend; Palpentarsalklaue kammzähnig. 


(Tibien II in beiden Geschlechtern mit einem Pseudogelenk.) 


— Mexiko (Teapa) — (oh | 9) --- coll. GODMAN et SALVIN — CAMBRIDGE det 


*Liobunum fuscum nov. spec. 
(Taf. V, Fig. ı7.) 


Körper 4 (9) — 5,5 (9) mm lang; Beinfemur I 5, II 10, III 5, IV 8 mm lang. 
Bein I 19, II 39, III 20, IV 30 mm lang. 


gd Körper oben stark bezähnelt, sowohl auf dem Cephalothorax wie den Abdominal- 
segmenten, während die Furchen der Segmente nur grob granuliert sind; besonders die 
beiden letzten Cephalothoraxsegmente hinter dem Augenhügel stark spitz bezähnelt. 
Scutum deutlich entwickelt, aber seine Segmente durch Furchen angedeutet. Bauch- 
segmente lederartig matt, und jedes mit einer feinen Querfurche stumpfer Höckerchen. 
Coxen der Beine stark bezähnelt, mit feinen, aber deutlichen Randreihen zugespitzter 
Höckerchen (Taf. V, Fig. 17). 


Augenhügel von der Seite her so hoch wie lang, oben gerundet, nicht rück- 
geneigt, mit zwei Kämmen kräftiger Zähnchen besetzt; von vorn breiter als hoch, basal 
nicht verengt. 

Palpen lang und dünn; Femur beborstet, ventral bezähnelt; Patella ganz und gar 
stark bezähnelt und ohne Apophyse; Tibia beborstet und ventral mit 2 —3 feinen Tuberceln; 
Tarsus nur behaart. Tibia 1'/emal so lang wie die Patella; Tarsus doppelt so lang 
wie die Tibia. | 

Beine mäßig lang und dünn; Trochantere seitlich bezahnelt; Femora ohne 
Pseudogelenke. 

Färbung: Rücken und Bauchseite (diese etwas blasser), Mandibeln und alle 
Palpenglieder, auch die Coxen der Beine hell orangegelb. Rücken ohne jede Zeichnung. 
Schwarz sind nur die Trochantere und Femurbasen der Beine. —. Augenhügel dunkel 
pechbraun, median etwas heller als die dunkelbraunen Augen. — Coxen der Beine hell 
orangebraun, Randhöcker fein pechbraun. Beine hellbraun, Femora basal und apical 
dunkler, Patellen ganz dunkelbraun, Tibien apical dunkler angelaufen. 


o ebenso gebaut und gefärbt wie Go, nur größer. 


— Guatemala (San José de Guatemala) — 1 d — PAESSLER leg. 1906 — 
(Mus. Hamburg). 

— Guatemala (San José de Guatemala) — 1 Y + 4 Q — PAESSLER leg. 1907 — 
(Mus. Hamburg). 


237 


* Liobunum ischionotatum (DUGEs — BANks).') 
(Taf. V, Fig. 42, 43 und 44.) 


Opilio ischionotatus, DUGES 1884, Nat. Mex. VII, p. 194. 
Egaenus mexicanus, BECKER 1886, C. R. Ent. Belg. (3) No. 66, p. 23—27. 
Phalangium ischionotatum, SIMON 1886—87, C. R. Ent. Belg. (3) No. 74, p. 122. 


o Körper 6 mm lang; Beinfemur I 7, II 9,5, III y, IV 8 mm lang. 
Bein I 27, U ?, Ul 27, IV 32 mm lang. 


o Körper dorsal fein und regelmäßig granuliert; Lateralsporen deutlich von 
oben sichtbar. Cephalothorax seitlich und vor dem Augenhügel nicht tuberculiert, glatt, 
vorn gerade abgestumpft. Supramandibularfortsätze deutlich aber stumpf und häutig. 
Abdomen dorsal gewölbt, nicht hart, letzte Segmente durch deutliche Querfurchen kenntlich. 
Bauch glatt, nicht granuliert, matt, nicht glänzend; seine Segmente deutlich; Genitalplatte 
desgleichen. Maxillarloben II liegen vor dem Vorderrande der Genitalplatte deutlich in 
einer geraden Linie, nicht in einem stumpfen Winkel. Coxen glänzend glatt, nicht 
rauh oder granuliert, doch jede vorn und hinten mit einer deutlichen Randreihe stumpfer 
Höckerchen. (Taf. V, Fig. 44). 

Augenhügel knopfartig, senkrecht, so lang, wie breit, wie hoch, kaum gefurcht, 
basal kaum verengt, vollkommen glatt mit einigen winzigen Härchen (Taf. V, Fig. 43). 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt, ventral mit spitz vorgestrecktem Zahn. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella + Tibia, so lang wie der 
Tarsus; Patella mit deutlicher, aber kurzer und dicht behaarter Innenapophyse. Tibia 
2*/: mal so lang wie breit und nur wenig länger als die Patella. Alle Glieder unbewehrt, 
nur fein beborstet; Femur ventral mit steifen Borsten besetzt. Tarsus wenig gebogen 
und fein behaart. Tarsalklaue kammzähnig (Taf. V, Fig. 42). 

Beine lang und dünn; Femora fast glatt, mit wenigen, äußerst feinen Zähnchen 
in spärlichen Langsreihen; Femora ohne, Tibia II mit Pseudogelenken. Trochantere 
glatt, nicht tuberculiert. 

Färbung des Körpers dorsal schmutzig dunkelbraun, ohne Spur eines Median- 
bandes auf dem Abdomen; Cephalothorax desgleichen ungefleckt. Die ganze Dorsalseite 
äußerst fein (nur mikroskopisch deutlich) mit blassen Pünktchen dicht besät. Augenhügel 
blaß gelbweiß, nur Augen schwarz. Bauch blasser, im übrigen wie die Rückseite (mikro- 
skopisch) punktiert, desgleichen die Genitalplatte. Coxen blaß, ihre seitlichen Fugen und 
ihre Basalspitzen scharf dunkelbraun gefleckt; Trochantere der Beine dunkelbraun glänzend 
und mit den Coxen contrastierend. Mandibeln blaßgelb, Glied I dorsal scharf schwarz- 
braun punktiert, desgleichen Glied II an der Außenseite; Zangenspitzen schwarz. Palpen 
blaßbraun, Femurspitze und Patella dorsal fein schwarzbraun punktiert. — Beine einfarbig 
schwarzbraun, nicht geringelt; Patellen und Femora schwarz angelaufen. 


— Mexiko (Guanajato) BANKS det. (et ded 1909). 


') Die obige Diagnose wurde nach dem einen von BANKS bestimmten und mir gütigst überlassenen 
Exemplare aufgestellt; aus ihr geht unzweideutig die Zugehörigkeit zum Genus Liobunum hervor. 


Nelima nov. gen.') 
= Liobunum auct. (KOCH, SIMON, CANESTRINI) — (ad part.). 

Körperdecke weich oder lederartig; Abdomen ohne Dorsalscutum, seine Segmente 
deutlich durch Querfurchen kenntlich. Cephalothorax vor und neben dem Augenhügel 
stets glatt und unbewehrt. Bauchsegmente deutlich getrennt; Genitalplatte und Coxen 
meist glatt, sehr selten granuliert. Coxen meist fein beborstet, mehr oder minder ver- 
streut; Coxen niemals mit Randhöckerreihen oder Spuren davon. 


Augenhügel, Mandibeln, Palpen und Beine wie bei Liobunum. 


(Type: Nelima silvatica [SIMON)). 


1. Coxen der Beine rauh behöckert, doch ohne Randreihen von Höckern (d + q) genufusca. 
-— Coxen der Beine weder mit Randreihen von Höckerchen, noch überhaupt 


rauh behöckert, entweder beborstet oder vollkommen glatt 2 
2. Augenhügel glatt, höchstens spärlich behaart Ä 3 
— Augenhügel mehr oder minder behöckert oder bezähnelt, nicht glatt 15 
3. Trochantere der Beine blaß wie die Coxen, mit ihnen gleichfarbig 4 
— Trochantere der Beine schwarz oder dunkelgebräunt, mit den blassen 

Coxen contrastierend 14 
4. Coxen der Beine mit dunkelbraunem Endfleck — (c'+ 9) religiosa. 
— Coxen der Beine einfarbig blaß, höchstens seitlich in Fugen braun fein 

gesprenkelt, ohne großen braunen Endfleck 5 
5. Alle Palpenglieder einfarbig blaßgelb 6 
— Palpen blaßgelb, doch Femur, Patella und Tibia mehr oder minder dunkel 

gebräunt 10 
6. Körper (Abdomen) dorsal ohne Spur eines Vasenbandes oder Medianstreifen 7 
— Abdomen dorsal mit einem mehr oder minder deutlichen, dunklen Median- 

oder Sattelstreifen 9 
7. Abdominalrücken ohne jegliche Rückenzeichnung und Bauch mit feinen 

schwarzen Börstchen dicht besetzt — (S -4 9) troglodytes. 
— Abdominalrücken, entweder heller oder dunkler als die Grundfarbe 

gefleckt oder gesprenkelt 8 
8. Palpenpatella einfach; Abdomen dorsal hellbraun, schwarz gefleckt, | 

besonders beiderseits hinten — (9) nigromaculata. 
— Palpenpatella mit kleiner Innenapophyse; Abdomen dorsal breit dunkelbraun 

mit einzelnen gereihten blassen Piinktchen (2 Medianreihen) aurantiaca. Y 


9. Augenhügel queroval, doppelt so breit wie hoch; Beinfemur I so lang 
wie der Körper, Vasenband des Abdominalrücken nicht sehr deutlich — (9) humilis. 





1) Vergl. Anmerkung zu den Liobunini. Bei sämtlichen Nelima-Arten ist darauf zu achten, daß 
nur erwachsene Tiere zur Untersuchung vorliegen, denn die meisten jungen, nicht erwachsenen J.iobunum- 
Arten entbehren der Coxenrandhöcker ebenfalls. | 


— Augenhügel hoch, so breit wie lang; Femur I länger als der Körper; 


Vasenband deutlich — (co - 9) glabra. 
10. Beinfemora bezähnelt Td 
— Beinfemora nur behaart oder beborstet 13 
11. Palpenfemur wie alle Palpenglieder nur behaart, nicht bezähnelt 12 
— Palpenfemur ventral bezáhnelt -— (g) norwegica. 
12. Trochantere der Beine vollig unbewehrt; Beine einfarbig, mehr oder minder 

gebräunt, nicht geringelt nigripalpis. y 
-- Trochantere der Beine vorn mit etwa 6 Zahnchen; Beine blaß gelbbraun, 

schwärzlich geringelt — (9) | gracilis. 
13. Augenhügel erdfarben, nur Augenringe schwarz. Cephalothorax vor dem 

Augenhügel braun gefleckt nigripalpis. o 
-— Augenhügel schwarz einfarbig; Cephalothorax vor dem Augenhügel | 

weiß gefleckt —- (9) laevis. 
14. Augenhügel mattweiß, nur Augenringe, Augen und eine feine Längslinie 

oben in der Furche schwarz oder braun — (ch + o) fuscifrons. 
— Augenhügel schwarzbraun, nur die Furche oben zwischen den Augen 

fein weiß langsliniert aurantiaca. 9 
15. Trochantere der Beine (seitlich) nur beborstet, nicht bezähnelt — (S + q) silvatica. 
— Trochantere der Beine seitlich bezahnelt oder tuberculiert 16 
16. Rücken des Abdomens einfarbig matt schwarz; ohne Medianband oder 

Vasenstreif (9') atrorubra. 
— Rücken des Abdomens blaßbraun, heller und dunkler gefleckt, ferner 

hier ein mehr oder minder deutliches Medianband — ( + gq) Doriae. 


* Nelima nigripalpis (Simon). 
= Liobunum nigripalpe, SIMON 1879, Arachn, d. France VII, p. 183. 
So Körper 2,5—3 mm lang; Beinfemur I 6, II 9, III 6, IV 7 mm lang. 
Bein I 29, Il 44, III 29, IV 39 mm lang. 
Körper dorsal ziemlich stark rauh granuliert, besonders an den braunen Stellen. 
Abdomen hinten oval gerundet. 
Augenhügel etwas breiter als lang, sehr leicht gefurcht, ziemlich hoch und gerade, 


oben jederseits mit ı kleinen Tubercel, der bisweilen auch fehlen kann, — dann ist der 
Augenhügel ganz glatt. 
Mandibeln glatt, mit spärlichen Borstenhaaren besetzt — (Supramandibular- 


gegend mit 1—2 Tuberceln). 

Palpen weder tuberculiert noch bezähnelt, nur mit zahlreichen (am Femur ventral 
stärkeren) Borstenhaaren besetzt. 

Beine: Coxen und Trochantere unbewehrt, nur mit einzelnen Borstenhaaren; 
Femora sehr weit und fein bezähnelt, folgende Glieder gänzlich unbewehrt. 

Färbung: blaßweiß, Cephalothorax am Vorderrand vor dem Augenhügel mit 
einem deutlichen braunen Fleck, der nach hinten in die braunen Bogenlinien seitwärts 


2.10 


des Augenhügels übergeht. — Augenhügel schwärzlich, oben heller, mit feinem erdfarbenem 
Furchenstrich. — Abdomen bräunlich, auf jedem der Segmente 2— 5 beiderseits einer mehr 
oder minder hellen durchlaufenden Mediangegend mit dunkelbraunen Flecken, die einen 
undeutlichen Sattel ergeben, auf den letzten Rückensegmenten auch noch vorhanden sind, 
aber an Deutlichkeit stark zurücktreten. Die ganze Rückseite mit Querreihen weißlicher 
Punkte, deren seitliche größer und breiter sind. — Bauchseite weißlich erdfarben. Mandibeln 
und Palpen erdfarben, letztere an der Femurspitze, der ganzen Patella und der Basis der 
Tibia deutlich dunkelgebräunt. — Beine: Coxen und Trochantere erdfarben, die übrigen 
Glieder gebräunt, Femora basal allmählich heller. 


o Körper 4—5 mm lang. 

Körperbau wie beim Gc, die Femora der Beine nur beborstet. 

Färbung: Cephalothorax weißlich erdfarben; Stirnrand mit zwei genäherten 
deutlichen dunkelbraunen Flecken, die sich seitwärts nach hinten verbreitern und 
verschwimmen; an den Stirnecken stumpf nach hinten verlängerte braune Flecken; beider- 
seits des Augenhügel etwa 3 braune winzige Flecken, parallel dem Seitenrand des 
Cephalothorax. — Augenhügel erdfarben, Augen und Augenringe schwarz. Hinter dem 
Augenhügel ein braunes Querband. Abdomen grauweiß erdfarben, jedes Segment mit 
einem braunen Querband, welches eine Linie erdfarbener Punkte einschließt. Dieses Band 
ist sehr breit auf dem ersten, schmäler auf den 2 folgenden Segmenten, nimmt fast die 
ganze Breite auf den übrigen ein und ist blaß und verschwommen auf den letzten 
Segmenten. — Bauchseite, Coxen und Trochantere einfarbig erdfarben-weißlich. Beine 
blaß, Femurenden, Patellen ganz, Tibienenden gebräunt; Femora, Patellen und Tibien 
mit weißem Endring. — Mandibeln und Palpen weißgelb, an letzteren, die Femurspitze, 
Patella und Tibienenden stark gebräunt, besonders an den Seiten. 


— Frankreich (Tal der Isère) — (9 -! 9) — SIMON det. (1 Exemplar -- SIMON det. 
et ded. Mus. Hamburg). 
— Siebenbürgen (Kronstadt) -— 6 Y (juv.) — VERHOEFF leg. — (Mus. Berlin). 


* Nelima humilis (L. Koci). 
= Liobunum humile, L. Koch 1868, Zool. Mitt. a. Tirol II, Innsbruck, p. 5 (nur 9). 


(S -+ 9) — Körperlänge 3,5—4,5 mm; Beinfemur I 4, II 6, II 4, IV 5 mm lang. 


Körper gewölbt, am Stirnrande fast gerade, an den Seiten gerundet, hinten spitz 
zulaufend, nicht granuliert. An den Vorderrandsecken ein tiefer, muschelförmiger Eindruck, 
von welchem eine Furche, längs des Seitenrandes am Cephalothorax verlaufend, abgeht; 
die Fläche ist mit einzelnen, sehr kurzen, aufrechten Borstenhaaren besetzt, welche auf 
den weichen Abdominalsegmenten in undeutlichen Querreihen stehen. Bauchseite glatt, 
Genitalplatte kurz seitlich am Grunde mit je einer Spitze nach vorn. 

Augenhügel niedrig, dem Umrisse nach queroval, ohne Mittelfurche, also median 
die Wölbung am höchsten; von vorn doppelt so breit wie hoch, von der Seite länger als 
hoch, oben gerundet, glatt, mit ein paar feinen Härchen besetzt. 


241 

Mandibeln: Glied I oben mit sehr kurzen, Glied 11 vorn herab mit längeren 
Borstenhaaren besetzt. 

Palpen dickgliederig, kurz behaart, am Femur, Patella und Tibia oben ein Streifen 
unbehaart, alle Glieder nicht bezähnelt. Femur etwas gebogen, am Ende etwas nach innen 
verdickt und dort bürstig behaart; Patella kurz und an ihrer Spitze aufgetrieben, dort 
innen bürstig behaart, Tibia so lang wie die Patella, innen dichter behaart; Tarsus behaart. 

Beine: Coxen glatt, ebenso die Trochantere, beide nur beborstet, die übrigen 
Glieder anliegend behaart und außerdem beborstet. 

Färbung: Bräunlichgelb, Cephalothorax weißlich und bräunlich unregelmäßig 
gesprenkelt, Abdominalrücken mit undeutlichem, durchlaufenden, seitlich zackigen und 
breit weiß gesäumten Rückensattel, der auf dem vierten Segment am breitesten, auf dem 
fünften und sechsten am deutlichsten (dunkelsten) ist und sich dem After zu verliert. Der 
ganze Rücken ist außerdem weißlich gesprenkelt. Bauchseite, Mandibeln und Taster 
unrein weißlich gelb. Die Segmente der Bauchseite durch dunkelbraune feine Querstrichel 
getrennt; am Grunde der Genitalplatte zwei deutliche kleine dunkelbraune Fleckchen. Die 
Haare der Mandibeln und Taster sind pechbraun. — Beine mit Coxen und Trochanteren 
erdfarben, Femur gegen die Spitze, Patella ganz, Tibien an der Basis und gegen das 
Ende breit gebräunt (Gelenkhäute weiß). Augenhiigel schwarz mit deutlichem weißen 
Mittelstreifen. 


— Tirol (L. KocH leg. et det. 1894 dem Mus. Hamburg) — 1 9. 

— Tirol (Bozen) 4 9 — VERHOEFF leg. — (Mus. Berlin). 

— Tirol (Castelruth) — (1 Y + 1 9) —- STEINDACHNER leg. 1884. — 
(Hofmus. Wien). 


* Nelima glabra (L. Koch). 
(Taf. VI, Fig. 13.) 

= Liobunum glabrum, L. Koch 1868, Zool. Mitt. aus Tirol II, p. 6. 

= Liobunum glabrum, SIMON 1879, Arach. d. France VII, p. 188, 
Oo Körper 3—3,5 mm lang. 
o Körper 4 — 5 mm lang. 
GS (von L. KOCH nicht beschrieben) ist etwas kleiner als das g. Körperstructur 

und Färbung wie beim ọ (nach KOCH), nur die weiße Zeichnung nicht so lebhaft. 


l o Körper stark gewölbt, Vorderrand des Cephalothorax schmal, der Seitenrand 
den Coxen entsprechend ausgerandet. 

Augenhügel oben ziemlich breit; von vorn so breit wie hoch, nicht gefurcht; 
von der Seite so hoch wie lang, oben gerundet, glatt, mit sehr kurzen wenigen Borsten- 
haaren, vorn steil abgedacht. 

Mandibeln mit kurzen Borsten besetzt. 

Palpen kurzborstig und nicht bezähnelt, Femur mit einer Längsreihe von etwas 
längeren abstehenden Borstenhaaren. 

Beine mit Längsreihen starker Borsten, aber nicht bezáhnelt. Coxen glatt und 
sehr dünn behaart; Trochantere glatt, wenig behaart. 


a 


51 


242 

Färbung: (L. Koch: »Oben hellgrau mit undeutlichem, bräunlichen Rückensattel 
und braunen Querstreifen an den hinteren Abdominalsegmenten.«) Cephalothorax vor dem 
Augenhügel weiß bis zur Stirn, von wo ein feiner hellbrauner Medianstrich ausgeht, der 
den Augenhügel nicht erreicht. Seiten des Cephalothorax fein braun berandet. Die 
Gegend hinter dem Augenhiigel braun, neben dem Augenhügel je eine feine braune 
Bogenlinie nach vorn entsendend, welche das weiße Medianband vor dem Augenhügel 
seitlich begrenzen und die braunen Stirnecken erreichen. — Augenhügel matt weiß mit 
braunen Augen und feinen braunen Augenringen. Abdomen mattweißgrau, mit braunem 
mehr oder minder deutlichem Sattel, der median vom Augenhügel bis zum After eine 
feine, aber nicht scharfe, weiße Längslinie trägt. Dieser Sattel ist auf Segment I breit 
dunkelbraun, auf Segment 2--5 schmäler und parallel, aber in der Furche vom vierten 
zum fünften Segment etwas eingeschniirt. Median ist der Sattel mattweißgrau gefleckt. 
Segment 1—3 seitwärts vom Sattel mattweiß, die Segmentfurchen hier fein hellbraun. 
Segment 4 und 5 seitwärts vom Sattel ebenso dunkelbraun wie dieser; diese dunkelbraune 
Furche vom dunkelbraunen Sattel durch eine feine weiße Zickzacklinie getrennt. Die 
letzten Segmente mattweifigrau, median gebräunt und weißlich gesprenkelt. Analsegment 
scharf dunkelbraun. Ventralseite mit Coxen und Trochanteren einfarbig grauweiß. — 
Mandibeln einfarbig gelbweiß. — Palpen gelblichweiß, Femurspitze, Patella und Tibien- 
spitze hellbraun angelaufen, nicht scharf gebräunt. — Beine hellbraun angelaufen, mit 
weißlichen Gelenkspitzen; Patella ganz, Tibien gegen die Spitze dunkelbraun. 


— Tirol (Meran) — (L. Koch). 
— Siebenbürgen (Eisenstein) — 1 Q — VERHOEFF leg. 
(Veinsberg ?) — 2 (S + q) — VERHOEFF leg. 
— Schwäb. Jura (Urach) — 4 ¢ — SCHAEFFER leg. (Mus. Hamburg). 


*Nelima religiosa (SIMON). 
(Taf. VI, Fig. 2.) 
= Liobunum religiosum, SIMON 1879, Arachn. d. France VII, p. 180. 


gd Körper 4—5 mm lang; Beinfemur I 9, Il 15, III 9, IV 11 mm lang. 
Bein I 41, U 72, II 41, IV 55 mm lang. 


Oo Körper dorsal fein lederartig, ventral glatt. 

Augenhiigel glatt, wenig breiter als lang, gefurcht, hoch, vorn senkrecht, hinten 
fast senkrecht abfallend. 

Mandibeln mit kurzen einzelnen Haaren besetzt. 

Palpen: Femur oben apical bezähnelt, ventral die ganze Länge bezähnelt, Patella 
bezähnelt, übrige Glieder unbewehrt und behaart. 

Beine: Coxen glatt, Trochantere bezähnelt, Femora bezáhnelt; Patellen und Tibien 
nur unten bezähnelt, sonst behaart wie die übrigen Beinglieder. 

Färbung: Mattweiß, an den Seiten etwas silberglänzend, mit Querreihen schwarzer 
Punkte auf den Abdominalfurchen. In der Mitte ein langes schwarzes Medianband, welches 
etwas ausgebuchtet und vorn dreispaltig ist und am Augenhügel etwas verbreitert und 


243 


ausgebuchtet ist, hinter dem Augenhügel ist es etwas eingeschnürt, dann breiter und bis 
zum After parallel verlaufend. — Bauchseite weiß erdfarben. — Augenhügel schwarz. — 
Mandibeln weiß-erdfarben. Palpen ebenso, doch die Patella oben, die Tibia unten leicht 
gebräunt. — Coxen weiß erdfarben mit einem starken schwarzen Querband an der Spitze, 
Trochantere erdfarben, die übrigen Glieder braun, fast schwarz, Femurbasis heller und 
Femur und Tibia mit weißem Spitzenring 


o Körper 6—7,5 mm lang. 

Palpenfemur nicht bezähnelt, unbewehrt, Patella nur dorsal bezähnelt. Nur in 
der Größe und Färbung von d' unterschieden: 

Färbung: Cephalothorax mattweißlich, vor dem Augenhügel ein brauer Medianfleck, 
der vom Stirnrande aus nach hinten in zwei gebuchtete Seitenflecke ausläuft, die vom 
Seitenrande durch eine feine weiße Linie getrennt werden. Hinter dem Augenhügel ein 
großer brauner Fleck, der die ganze Gegend um und hinter dem Augenhügel einnimmt 
und seitlich durch zwei dunkle Linien, die nach vorn convergieren, begrenzt wird. Die 
Lateralzeichnung besteht nur aus drei kleinen Punkten den Seitenrändern entlang. — 
Augenhügel blaßbraun oben, Augenringe dunkelbraun. — Abdomen erdfarben braun, 
mit braunem Längsband, das kaum dunkler ist als die Seiten, eingeschnürt auf dem ersten, 
parallel auf den übrigen Segmenten, begrenzt durch eine gelbliche unterbrochene Bogen- 
linie. Am Vorderrande jedes Segments wird diese Linie durchschnitten von einem braun- 
schwarzen Querband, welches 3—4 quergestellte erdfarbene Fleckchen einschließt. Seiten 
des Abdomen weißlich gezeichnet und jedes Segment hier durch eine Reihe unregelmäßiger 
schwarzer Punkte gezeichnet; die Zwischenräume sind unregelmäßig weißlich erdfarben 
gefleckt. — Bauchseite mattweiß. — Coxen der Beine wie beim co. — Trochantere 
erdfarben; die übrigen Beinglieder blaßbraun, Femurenden, Patellen und Tibienende gebräunt, 
Femur und Tibia mit hellem Endring. Palpen einfarbig gelbweiß, Patella oben gebräunt. 


— Frankreich (Isère) — SIMON det. — (“+ q — SIMON det. et ded. — 
Mus. Hamburg). 3 


* Nelima fuscifrons (SIMON). 
= Liobunum fuscifrons, SIMON 1879, Arachn, d. France VII, p. 186. 
Körper 2,5—3 mm lang; Beinfemur I 4, II ọ, IU 5, IV 7 mm lang. 
Bein I 25, II 44, III 23, IV 33 mm lang. 


d Körper dorsal fein granuliert, ventral glatt. 

Augenhügel unbewehrt, deutlich breiter als lang und hoch, nicht rückgeneigt 
und kaum gefurcht. 

Palpen alle Glieder unbewehrt und behaart; Femur so lang wie Patella + Tibia, 
so lang wie der Tarsus; Tibia nur 2mal so lang wie breit. l 

Beine: Coxen unbewehrt, Trochantere unbewehrt; die übrigen Glieder nicht 
bezähnelt, nur spärlich und einzeln behaart. 

Färbung des Körpers lebhaft rötlich braun; auf dem Cephalothorax eine scharf 
dunkelbraune, schmale Berandung vorn und seitlich und ein großer dunkelbrauner Fleck, 


31* 


244 





der den ganzen Raum vor dem Augenhiigel bedeckt und durch eine erdfarbene Linie, 
die vom Augenhügel ausgeht, geteilt wird. Augen schwarz, Augenringe weiß und durch: 
die feine schwarze Längsfurche getrennt. — Abdomen mit blasser gelblichen, wenig 
deutlichen Pünktchen gezeichnet. — Palpen blaßgelb, Patella breit braun gestreift. Bauch 
weißlich, Coxen erdfarben, jede mit einem kleinen braunen Fleck am unteren Drittel; 
Trochantere erdfarben, an den Seiten stark gebräunt; die übrigen Beinglieder einfarbig 
bräunlich, bisweilen fast schwarz. 


o (Unterschiede vom & nur in Größe und Färbung): 


Färbung: Cephalothorax dunkelbraun, an den Seiten erdfarben aufgehellt; vor 
dem Augenhügel ein dunkel-erdfarbenes Längsband, das am Stirnrand durch einen kleinen 
3 eckig verlängerten schwarzen Fleck gezeichnet ist. Seiten des Cephalothorax fast schwarz 
berandet. Vorn jederseits des Augenhügels eine schwarze Bogenlinie, die nach vorn 
convergiert und hakenförmig rückgebogen ist. Augenhügel mattweiß, mit Augen, Augen- 
hiigel und feiner Medianlinie braun. — Abdomen blaß gelblich an den Seiten, mit 
breitem, braunen Medianbande auf den ersten 5 Segmenten, vorn etwas verengt, auf dem 
5ten Segment quer deutlich dunkler verbreitert, auf jedem Segment mit mehreren blasser 
gelblichen Punkten gezeichnet; 6. und 7. Segment weißlich erdfarben, an den Seiten 
leicht braun punktiert, Seiten unregelmäßig gebräunt, auf den Segmentfurchen mit schwarz- 
braunen Punktquerreihen. — Palpen erdfarben, Femur mit braunem Fleck unten, Patella 
oben leicht braun gestreift. — Beine: Coxen erdfarben mit rötlichem, wenig deutlichem 
Fleck; Trochantere schwarz an den Seiten; Füße bráunlich, den Enden der Glieder zu 
noch dunkler werdend, doch die Spitze der Femora und Basis der Tibien erdfarben 
geringelt. 

— Frankreich (Gironde) SIMON det. (Y + q) — SIMON det. et ded. 


* Nelima Doriae (CANESTRINI). 
(Taf. V, Fig. 31 — o& — und Fig. 32 — q —) 


Liobunum Doriae, CANESTRINI 1872, Ann. Soc. nat. Modena VI, p. 6. 
Liobunum agile, CANESTRINI 1872, Bull. ent. Ital, III, p. 384/85. (juv.) 
Liobunum Doriae, CANESTRINI 1872, Ann. Mus. civ. sc. nat. Genova II, p. 16. 
Liobunum agile, PAVERI 1876, Ann. Mus, civ. sc, nat. Genova VIII, p. 445. 
Liobunum Doriae, SIMON 1879, Arachn. d. France VII, p. 184. 

Liobunum Doriae juv. = agile, KULCZYNSKI 1904, Ann. Mus. Hung. II, p. 79. 


Pi ddd 


GO Körperlänge 2,5—3,5 mm. Bein I 12, II 37, III 11, IV 30 mm lang. 
Femur I 4, II 8, II 5, IV 7 mm lang. 


Körper hinten oval abgerundet, dorsal ganz und gar sehr rauh granuliert; 
Cephalothorax über den Coxen ausgebuchtet, die Stirn vorn gerade. Die dorsale 
Abdominalsegmentierung ist deutlich. 

Augenhügel so lang wie breit und leicht gefurcht, ziemlich hoch, vorn und hinten 
gerundet, oben mit zwei Zähnchenreihen; Augen der Basis näher als den Seitenrändern. 

Mandibeln mit kurzen Haaren besetzt, fast glatt. 


245 


Palpen: Tibia kaum lánger als die Patella; Femur und Tibia ventral mit Borsten 
und kleinen Zähnchen besetzt (Taf. V, Fig. 31). 


Beine: Coxen unbewehrt, Trochantere an den Seiten mit kleinen Zähnchen, 
Femora mit ziemlich starken Zähnchen besetzt, die: folgenden Glieder unbewehrt. Tibia J, 
Ill, IV breit und ein wenig zusammengedrückt, Tibia 11 sehr schlank und cylindrisch 


Färbung: Ziemlich lebhaft hell rötlichbraun. Cephalothorax mit dunklem, 
schwärzlichbraunen Rande und einer ebensolchen seitlichen Netzzeichnung. Vor dem 
Augenhügel ein schmales blasses Band median und seitlich auf braunem Grunde einige 
Punkte weißlichgelb. Abdomen mit undeutlichen gelblichen Flecken gezeichnet. Augen- 
hügel mattweiß mit schwarzen Augenringen. Bauchseite gelblichweiß. Supramandibular- 
raum weiß. Mandibeln weißlichgelb. Palpen erdfarben, unregelmäßig braun gezeichnet. 
Beine: Coxen weißlich-erdfarben, an der Basis ganz hell, Trochanteren weiflich-erdfarben. 
Die übrigen Beinglieder bräunlich; Femora basal heller, besonders Tibien und Patellen 
dunkelbraun. 


o Körperlänge 4—6 mm; Bein I 19, II 34, III 17, IV 26 mm lang. 
Femur I 5, If y, DI 3, IV 6 mm lang. 


Augenhügel niedrig, länger als hoch, oben länger als breit, mit 2 Reihen kleiner 
Zähnchen, die stärker sind als beim Cd. 


Palpen: alle Glieder unbewehrt, nur beborstet (Taf. V, Fig. 32). 


Färbung: Cephalothorax bräunlich erdfarben, mit einer schwärzlichbraunen feinen, 
über den Coxen deutlicheren Seitenrandlinie. Jederseits von dem Augenhügel unregel- 
mäßige, gebuchtete braune Flecken. Über den ganzen Körper läuft ein helles Medianband, 
das vom Stirnrande bis zum Augenhügel sehr schmal ist, sich hinter dem Augenhügel 
aber verbreitert und sich blaß über das Abdomen fortsetzt. — Augenhügel mattweiß, die 
Augen und schmalen Augenringe schwarz. — Abdomen gelbbräunlich: die 3 ersten 
Segmente mit unregelmäßigen, gelblichen Sprenkeln bedeckt und jedes von ihnen mit zwei 
deutlichen, braunen Flecken; viertes und fünftes Segment fast ganz braun, sechstes mit 
breitem gelblichen Querbande, das die Seiten des Abdomens nicht erreicht und in der 
Mitte etwas braun gesprenkelt ist. Die letzten Abdominalsegmente braun und blaß 
punktiert wie die ersten drei. — Bauchseite blaßerdfarben, die Segmente blaßbraun 
gesprenkelt. Coxen der Beine erdfarben mit großem braunen Spitzenfleck (Coxa IV 
außerdem mit sehr kleinem braunen Basalfleck), die Trochantere und übrigen Beinglieder 
blaßerdfarben, letztere mit undeutlichem weißen Endring. — Palpen erdfarben, nur Femur- 
spitze, Patella ganz und Tibienbasis dunkel gebräunt. 


— Italien und Spanien, Corsika und Südfrankreich (SIMON) — viele Exemplare 
(Y + Q) San Remo, 1 g Pisa, 1 9 Lugano — (Mus. Hamburg). 


246 


*Nelima atrorubra nov. spec. 


gd Körper 3 mm lang; Beinfemur I 4, II 10, III 4, IV 6 mm lang. 
Bein I 19, II 39, III 19, IV 27 mm lang. 


d Körper dorsal fein granuliert, Abdomen hoch gewölbt. Bauchsegmente matt 
glatt; Coxen und Genitalplatte fein beborstet, die Coxen besonders stark, doch ohne 
Randhöckerreihen; auf der Fläche sind die Coxen fein granuliert. 

Augenhügel so lang wie breit, basal wenig verengt, deutlich gefurcht und in 
zwei Längsreihen fein bezähnelt. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella -+ Tibia; Patella ohne 
Apophyse und einfach; alle Palpenglieder nur beborstet; Tarsalklaue kammzahnig. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt. 

Färbung des Rückens einfarbig matt schwarz. Bauchsegmente, Genitalplatte 
und Coxen einfarbig hell orangebraun; Genitalplatte und Coxen spärlich schwarz beborstet. 
Trochantere der Beine dunkelbraun und mit den Coxen contrastierend. Femora, Patellen 
und Tibien der Beine schwarzbraun; ihre Metatarsen und Tarsen orangebraun heller. — 
Mandibeln blaßgelb, scharf contrastierend gegen den schwarzen Cephalothorax und die 
schwarzen Supramandibularfortsatze. Femur, Patella und Tibia der Palpen schwarz, ihr 
Tarsus blaßgelb. 


— Spanien (Algeciras) — 1 Y — ? leg. — (Mus. Hamburg). 


* Nelima silvatica (SIMON). 
= Liohunum silvaticum, SIMON 1879, Arachn. d. France VII, p. 187. 
GO Körper 2—3 mm lang; Beinfemur I 4, If 11, II 4, IV 6 mm lang. 
Bein I 26, II 50, III 24, IV 34 mm lang. 


gd Körper hinten abgestumpft, oben lederartig. Stirnrand ausgebuchtet, ebenso 
die Seitenränder des Cephalothorax über den Coxen. 

Augenhügel von vorn 1'/:mal so breit wie hoch, basal nicht verengt, wenig 
gefurcht; von der Seite länger als hoch, vorn oben gerundet, hinten senkrecht abfallend, 
oben mit wenigen Zähnchen besetzt; von oben so breit wie lang. 

Mandibeln: Glied II vorn spärlich behaart. 

Palpen: Alle Glieder nur behaart, nicht bezähnelt; Ventralseite des Femurs und 
der Tibia mit längeren stärkeren Borsten, aber keine Zähnchen. 

Beine: Coxen glatt, nur spärlich fein behaart; Trochantere nicht bezähnelt, seitwärts 
nur spärlich borstig behaart; Femora spinuliert, die anderen Glieder behaart. 

Färbung: Rücken gelblich oder bräunlich weiß, Bauchseite heller, fast grau. 
Cephalothorax mit schmalem braunen Seitenrand, dessen Farbe an jeder Coxeneinbuchtung 
unterbrochen ist. Zwei braune Flecken jederseits des Augenhügels. Stirn vor dem Augen- 
hügel netzartig gebräunt, drei erdfarbene Flecken neben einander frei lassend. — Jedes 
Abdominalsegment dorsal mit 2 dunkelbraunen Flecken, die die mediane Fläche freilassen 
und den Seiten des Abdomens zu (an den Kanten der Segmente entlang) ganz fein 
dunkelbraun ausgezogen sind. Diese dunkelbraunen Flecken bilden zwei bis zum After 


o 


reichende parallele Längsrcihen jederseits der nicht gezeichneten Mediangegend. — Jedes 
Segment außerdem mit unregelmäßigen Querreihen sehr kleiner weißer Silberpunkte. — 
Augenhügel silberweiß, Augen und die sehr schmalen Augenringe schwarz. — Mandibeln 
mattgelb. — Palpen gelblich weiß, Femurspitze, die Patella und Tibia an den Seiten 
braun angelaufen. Coxen der Beine mattgelb wie die Bauchseite. Unter dem Außenrande 
trägt jede Coxa einen deutlichen, tief dunkelbraunen Fleck; Trochantere erdfarben, die 
übrigen Beinglieder erdfarben: doch Femora und Tibien apical gebräunt und ihre Spitze 
mit deutlich weißem Endring; Patella ganz dunkelbraun mit weißem Endring. 


o Körper 3—-4 mm lang (Beine wie beim 9). 

Körper hinten oval zugespitzt. Cephalothorax mit Augenhügel wie beim co gebaut. 
Struktur der Mandibeln, Palpen und Beine wie beim Cd. 

Färbung: Grundfarbe wie beim &, doch sind auf dem Cephalothorax jederseits 
des Augenhügels außer der übrigen Zeichnung deutliche silberweille Sprenkel bemerkbar. 
Auf dem Abdomen ist die für das d angegebene Zeichnung deutlicher hervortretend, 
also die paarigen Flecken auf dem Segmente tiefer braun und größer, die silberweißen 
queren Sprenkelreihen deutlicher. Die dunkelbraune Farbe ist auf dem fünften Segment 
am stärksten; die folgenden Segmente heller erdfarben und ziemlich scharf gegen das 
fünfte abgesetzt. — Farbe des Augenhügels, der Mandibeln und Palpen wie beim cd. 
Bauchseite schmutzig weiß, die Seiten der vorderen Bauchsegmente, die hinteren Segmente 
fast ganz gebräunt. Auch Trochantere und Coxen der Beine wie beim co. Die Coxen- 
flecken sehr scharf ausgeprägt. Die übrigen Beinglieder heller braun als beim Y, doch 
Femur und Tibia kurz vor der Spitze tiefbraun angelaufen, die Spitze selbst bei beiden 
Gliedern weiß geringelt; Patella tiefbraun, mit weißem Spitzenring. 


— Algier —- 1 9 — M. CORDIER leg. 1896 — (Mus. Paris). 
— Frankreich (Seine-Marne-Garonne) —- SIMON det. 
— Italien (Albaner Gebirge) — ? leg. — (Mus. Berlin). 


* Nelima nigromaculata (Lucas). ') 
(Taf. VI, Fig. 22.) 


= Phalangium nigromaculatum, LUCAS 1846, Explor, Algier, p. 288, u. Taf. 20, Fig. 8. 
d Körper 6 mm lang; Beinfemur I 4,5, II 7, HI 4,5, IV 6 mm lang. 
Bein I 20 , II 35, IH 18 , IV 25 mm lang. 


d Körper auf dem Cephalothorax glatt; Ränder des Cephalothorax etwas aus- 
gebuchtet über den Coxen und vorn quer abgestutzt; seine letzten Segmente vom Abdomen 
durch deutliche Querfurchen getrennt und hier etwas bezáhnelt. Bauchsegmente glatt, 
ebenso Genitalplatte und Coxen; diese ohne Randhöckerreihen. 

Augenhügel oben gerundet und nicht rückgeneigt, vollkommen unbewehrt und 
glatt; doppelt so breit wie hoch und basal nicht verengt. 





1) Die vorliegende Type dieser Art aus dem Pariser Museum ließ durch Untersuchung erkennen, daß 
es sich um ein erwachsenes Tier handelt, denn der Penis ist vollkommen ausgebildet wie bei Liobunum. 


248 





Mandibeln klein; Glied I dorsal glatt, ventral mit starkem, vorgestreckten Zahn. 

Palpen lang und dünn; Patella einfach und Apophyse; alle Glieder nur fein 
behaart; Tibia nur doppelt so lang wie breit; Tarsalklaue kammzähnig. 

Beine lang und dünn; Femora bezähnelt und ohne, Tibia II mit Pseudogelenken. 

Färbung des Cephalothorax rötlich braun, schwarz gesprenkelt. Abdomen 
dorsal hellbraun, schwarz gefleckt, besonders hinten beiderseits gefleckt. Bauch und Coxen 
einfarbig blafigelb. — Augenhügel blaßgelb, nur Augen und Augenringe schwarz. 
Trochantere der Beine blaß und den Coxen gleichfarbig. Palpen und Beine rostfarben 
blaß; Tarsen der Beine kaum dunkler geringelt. Palpenfemur, Patella und Tibia wenig 
dunkler angelaufen. Mandibeln blaßgelb, ihre Zangen schwarz. ` 


— Algier (Constantine) — 1 Exemplar (Type) — Lucas det. et desc. (vidi typ.) 


*Nelima troglodytes nov. spec. 


gd Körper 5— 6 mm lang; Beinfemur I 9, II 15, III 8, IV 12 mm lang. 
Bein I 45, II 88, III 52, IV 78 mm lang. 


o Körper 6--8,5 mm lang; Beinfemur I 10, II 16, III 9, IV 12 mm lang. 
Bein I 55, II 96, III 53, IV 68 mm lang. 


Körper oval und hoch gewölbt, lederartig glatt glänzend, dorsal und ventral 
mit weit von einanderstehenden starren Borstenhaaren spärlich bedeckt; Stirnrand aus- 
gebuchtet, ebenso die Seitenränder über den Coxen. Auf der Bauchseite ist besonders 
die Genitalplatte und Coxenbasis dichter behaart. 

Augenhügel klein, von der Seite nicht hoch, oben rund gewölbt, glatt und 
vorn und hinten mit ein paar Borstenhaaren besetzt, länger als hoch; von vorn zweimal 
breiter als hoch, nicht gefurcht. 

Mandibeln glatt, Glied I dorsal wenig, Glied II frontal mehr beborstet, ganz 
kurze Borsten finden sich besonders auf der Innenseite am Grunde der Klauen. 

Palpen: Femur etwas gebogen und der Spitze zu schwach verdickt, beborstet 
besonders ventral, wo sich mehrere stumpfe, kaum wahrnehmbare Tuberceln befinden; 
Patella apical verdickt und hier besonders beborstet, dorsal mit 2—3 Tuberceln; Tibia 
beborstet, besonders ventral, nicht viel länger als die Patella; Tarsus dünn, Jang, etwas 
gekriimmt, beborstet besonders an der Spitze um die kammzahnige Klaue. 

Beine: Coxen am Grunde stärker beborstet, Trochantere beborstet, Femora 
beborstet und fein bezähnelt, Patellen behaart mit einem deutlichen Stachel vor dem 
Tibialgelenk; die übrigen Glieder behaart. 

Färbung: Der ganze Körper dorsal wie ventral (hier meist heller) mehr oder 
minder lederbraun glänzend. Diese Farbe geht bei den älteren Tieren (besonders 9) in 
ein lederartiges Schwarzbraun über. — Der Augenhügel ist ganz schwarz, ohne helleren 
Medianstreifen. Palpen und Mandibeln von der Farbe des Körpers; die Borsten, welche 
den Körper und Gliedmaßen überall bedecken, jedoch immer schwarzbraun. — Palpen- 
femur und Patella zuweilen etwas dunkler gebräunt, als die Tibia. Palpentarsus entweder 





249 


ganz schwarzbraun oder um die Endkralle braun. — Beine von der Farbe des Körpers, 
nur Femurbasis etwas dunkler angelaufen und zuweilen die Femur- und Tibienenden 
undeutlich heller geringelt. 
o Durchaus in Körperbau und Farbe dem co gleich gestaltet, unterscheidet sich 
von ihm nur durch die Größe. 
— Süd-Herzegowina (Höhlen: Eliashohle, Wolfshöhle) — zahlreiche Exem- 
plare — VERHOEFF leg. — (Mus. Berlin). 


*Nelima aurantiaca (SIMON). 
(Taf. VI, Fig. 6 — Y — und Fig. 7 — Q.) 
= Liobunum aurantiacum, SIMON 1881, Bull. Soc. Zool. France VI, p. 84. 
= Liobunum signatum. KULCZYNSKI 1909, Bull. Acad. Sc. Cracovie, p. 459. 
gd Körper 2,5—3 mm lang; Beinfemur I 6, II 9, II 7, IV 8 mm lang. 
Bein I 35, II 58, IH 39, IV 49 mm lang. 

gd Cephalothorax am Stirnrande fast gerade, an den Seiten gerundet, Abdomen 
hinten spitz zulaufend. — Cephalothorax glatt mit einigen vertieften Stellen dem Seiten- 
rande entlang, Abdomen dagegen mit kleinen schwarzen und wenig dichten Rauheiten 
übersät. — Bauchseite glatt, mit wenigen Härchen. 

Augenhügel breiter als lang, vertical vorn und hinten gerundet, sehr leicht 
gefurcht, oben glatt mit spärlichen winzigen Härchen. 

Mandibeln spärlich behaart. 

Palpen nicht bezähnelt, nur rauh behaart; Patella leicht in einen dichter behaarten 
Innenwinkel vorgewölbt, Tibia länger als die Patella und dünn. 

Beine: Coxen unbewehrt, spärlich behaart, ebenso die Trochantere; alle übrigen 
Beinglieder nur behaart. 

Färbung: Cephalothorax blaßbraun matt, ein wenig rötlichbraun gesprenkelt, 
mit zwei kleinen braunen Randflecken, die bis an die Lateralpore verlängert sind; 
jederseits eine schräge, dem Seitenrand parallele Reihe kleiner blasser unregelmäßiger, 
ein wenig vertiefter, brauner Flecken. — Augenhügel schwarzbraun mit weißlicher Mittel- 
linie. — Abdomen bräunlich, die Seitenränder bräunlich weiß (wie Coxen und Trochantere); 
auf der breit dunkelbraunen, fleckigen Mitte zwei Medianlängsreihen hellerdfarbener, oft 
aber sehr undeutlicher Punkte, die nach hinten noch mehr verwischen; die letzten 
Abdominalsegmente wie die Seiten der vorderen weißlich-hellbraun. — Mandibeln und 
Palpen blaß erdfarben, einfarbig, doch mit schwarzbraunen Haaren bezetzt. — Beine: 
Coxen und Trochantere einfarbig hell erdfarben, erstere jedoch unterseits seitlich sehr 
matt hellbraun gesprenkelt; die übrigen Beinglieder mehr oder minder weniger dunkel 
bráunlich, mit hellen und an der Basis hellbraunen Femora. — Bauchreihe weißlich 
erdfarben, die Segmentfurchen braun punktiert. 


ọ 4—6 mm lang; Bein I 20, II 34, III 28, IV 29 mm. 
Körper größer als beim d, Abdomen mehr hochgewölbt und hinten stark gerundet. 
Übrige Körperstructur (auch Palpenpatella) wie beim Y. Unterschiede nur in der Färbung: 


32 


250 

Färbung: Cephalothorax grauweiß, mit einem dunkelbraunen dreieckigen Flecken 
vor dem Augenhügel, jederseits von diesem mit drei kleinen verlängerten Flecken, die 
eine schräge, dem Seitenrand parallele Linie bilden, und davor auf jeder Seite mit 3—4 
unregelmäßigen, in eine schräge Linie gestellten Flecken gezeichnet; hinter dem Augen- 
hügel, der wie beim & schwarzbraun mit heller Medianlinie gezeichnet ist, gebräunt. — 
Abdomen braunschwarz, undeutlich weiß punktiert und stark heller gesprenkelt, die Seiten 
und hinten mit einigen schwarzbraunen Punkten, welche auf Segment 4 und 5 als zwei 
dunkle, deutliche S-Flecken gezeichnet sind. Bauchseite schmutzig weißlich, Segmentfurchen 
stark dunkelbraun punktiert, Coxen der Beine in der Grundfarbe wie die Bauchseite, 
aber stark braun gesprenkelt, wie auch die erdfarbenen Trochantere, die dadurch an 
den Seiten gebräunt erscheinen; die übrigen Beinglieder bráunlich, die Femora an der 
Basis hell mit einem breiten dunkelbraunen Endring, dem ein hellerdfarbener Ring vor- 
hergeht. — Mandibeln gelblichweiß, Glied I dorsal, II frontal, braun gesprenkelt. — 
Palpen blaß, Femurende, Patella ganz, Tibienbasis stark gebräunt; die Behaarung der 
Palpenglieder (entgegen den cd‘) ist blaß. 

(Die jungen 9 sind fast mattweiß, doch sind die beiden S-förmigen Abdominal. 
flecken immer sichtbar; auch sind die Coxen und Mandibeln kaum gesprenkelt und fast 
einfarbig blaß wie die Trochantere der Beine. Außerdem sind die Palpenglieder ganz 
blaß, nicht teilweise gebräunt). 


-- Frankreich (Seealpen) — (S -+ Q) - - SIMON det. (S + q — SIMON det. et 
ded. Mus. Hamburg). 
— Bayern (bayr. Alpen: Eibsee) — (S j q) — VERHOEFF leg. — (Mus. Berlin). 
— Bosnien (divers. Loc.) — (S + 9 4- juv.) — VERHOEFF leg. — (Mus. Berlin). 
— Herzegowina, Semmering-Paß -- (Y -+ 6) — KARLINSKI leg. — 
KULSZYNSKI desc. (als L. signatum). 


Nelima gracilis (THORELL). 
= Liobunum gracile, THORELL 1876, Ann. Mus civ, sc. nat. Genova VIII, p. 496. 
Q (Diagnose nach THORELL): 

d war THORELL nicht bekannt. 

o Körper 4 mm lang; Bein I 33, II 57, III 35, IV 47 mm lang. 

Cephalothorax vorn abgestumpft, nicht bogig gerandet, granuliert und rauh. 

Augenhügel oben leicht gefurcht, von der Seite wenig länger als hoch und 
stark gerundet, vorn und hinten fast gerade, aber etwas geneigt, oben glatt und wenig 
behaart; von vorn halb so breit wie hoch. 

Palpen nicht bezähnelt, nur behaart. 

Beine sehr lang, Trochantere vorn mit 6 Zähnchen. 

Färbung: Cephalothorax vor dem Augenhügel weißlich, vorn breit rotbraun 
gerandet, beiderseits des Augenhügels rotbraun gefleckt. — Abdomen oben an den Seiten 
weißlich und schwarz abwechselnd gezeichnet: die schwarze Farbe besonders an den Seiten 
der Abdominalsegmente III—VI vorherrschend. Sattel aschbraun, deutlich, beiderseits 


..o” Y * "e. mo. 


> 


251 





mit großen schwärzlichen, weniger gut begrenzten Flecken gezeichnet. — Mandibeln 
weißlich. — Palpen weißlich, aber Femurspitze und Patella ganz schwärzlich. — Coxen 
und Trochantere der Beine wie die Bauchseite weißlich und gesprenkelt (dadurch von 
N. laevis unterschieden). Beine aschfarben, schwärzlich geringelt. 


- — Schweden — 1 Q — THORELL det. 


Nelima laevis (THORELL). 
= Liobunum laeve, THORELL 1876, Ann. Mus, civ, sc. nat, Genova VIII, p. 497. 
G (Diagnose nach THORELL): 
GO war THORELL nicht bekannt. 
o Körper 5 mm lang; Bein I 22,5, II 41, III 24, IV 32 mm lang. 


Cephalothorax vorn leicht bogig ausgerandet; Abdomen fein lederartig, 
nicht granuliert. 

Augenhügel hoch, nicht gefurcht, mit kleinen Haaren zerstreut besetzt, von 
der Seite halb so lang wie hoch, oben und vorn gerundet, hinten unten fast gerade. 

Palpen kurz, behaart und nicht bezähnelt; Tibia 2'/s—3 mal länger als breit; 
Tarsalklauen kammzähnig. 

Färbung: Cephalothorax vor dem Augenhügel weißlich, vorn mit rötlichen 
Flecken und beiderseits rotbraun gefleckt. — Abdomen hinter dem Augenhügel weiß und 
schwarz abwechselnd, schwarze Flecken bilden einen weniger deutlichen Sattel; Seiten der 
Abdominalsegmente V und VI größtenteils weißlich. Mandibeln weißlich. Palpen weißlich; 
Femurspitze und die ganze Patella schwärzlich. — Coxen und Trochantere wie die 
Bauchseite weißlich, die Spitze braunlicher; Füße ascherdfarben; Femora und Tibienspitzen, 
Patellen fast ganz schwärzlich, alle Gelenke weiß. 

— Dieser Species ist N. glabra (KOCH) nahe verwandt, unterscheidet sich aber 
von letzterer durch die Form des Augenhügels, durch die Zeichnung vor dem Augenhiigel, 
Länge der Palpentibia (bei N. glabra 2 mal länger als breit). 


— Schweden — ı oa — THORELL det. 


Nelima norvegica (STRAND). 
= Liobunum norwegicum, STRAND 1900, Norsk. Selsk. Sk. No, 2, p. 7. 

S' von STRAND nicht beschrieben — nicht bekannt. (Diagnose des y nach STRAND): 

o Körper 6 mm lang; Bein I 30, II 54, HI 33, IV 43 mm lang. 

o Körper dorsal granuliert, vor dem Augenhügel ohne Haare. Stirnrand bogig 
ausgerandet. 

Augenhügel oben leicht gefurcht, fein granuliert, von vorn halb so breit wie 
hoch, von der Seite kaum länger als hoch, oben gleichmäßig und ziemlich stark gerundet. 

Palpen behaart, aber Femur ventral mit einer Zähnchenreihe, außerdem mit zwei 
Zähnchen am Außenrand und innen an der Spitze; Patella oben an der Spitze mit Haaren 
besetzt; Tibia 2'/e —3 mal länger als broit; Klauen kammzähnig. 


252 


Beine sehr lang, Femora und Trochantere bezähnelt, Patellen und Tibien kaum 
zum Teil bezähnelt. 

Färbung: Cephalothorax vor dem Augenhügel weißlich, vorn breit schwarz 
gerandet, nach hinten zu dreiteilig schwärzlich: Gegend vor den Augen Y-artig dicht weiß 
gezeichnet. — Abdomen besonders an den Seiten weiß und schwarz gefleckt, die schwarze 
Färbung besonders an den Segmenten III und IV, weiß dagegen vorherrschend an den 
Seiten der Segmente V und VI; Sattel schwarzbraun, deutlich, beiderseits mit großen 
schwärzlichen mehr oder weniger gut begrenzten Flecken. — Mandibeln weißlich; Palpen 
schwärzlich, nur der Femur an der Basis, die Tibienbasis und der Tarsus weißlich. 

— Nahe verwandt mit N. gracilis (THOR.), aber durch die angegebenen Merkmale 
leicht davon zu unterscheiden. 


—- Norwegen (Christiania) — I Q — STRAND det. et descr. 


* Nelima genufusca (Kakscil). 
(Taf. VI, Fig. 3) 
= Vitopus genufuscus, KARSCH 1881, Berlin. Ent. Zeitschr. XXV, p. 35. 
Körper 7 (9), 8(g) mm lang; Beinfemur I 9, II 17, MI 12, IV 13 mm lang. 
Bein I 52, II 79, III 53, IV 68 mm lang. 


o Körper länglich oval und gewölbt, an den Seiten über den Coxen stark aus- 
gebuchtet. Die ganze Rückseite des Körpers fein lederartig granuliert. 

Augenhügel von vorn gesehen 1'/zmal breit wie hoch, basal nicht verengt, 
nicht gefurcht; von der Seite vorn höher als hinten, vorn und hinten gerundet; vollkommen 
glatt und unbehaart, etwas länger als hoch. 

Bauchseite: Die Coxen rauh und weit (weißlich) granuliert, ohne besondere 
regelmäßige Randhöckerreihen; Genitalplatte rauh bezähnelt; die Ventralsegmente glatt, 
doch jedes Segment mit einer Querreihe unregelmäßiger Tuberceln. 

l Mandibeln nicht granuliert, beide Glieder nur mit ein paar spärlichen Borstenhaaren. 

Palpen: alle Glieder borstig behaart; Femur behaart und an der Ventralseite der 
Spitze verstreut bezähnelt; Patella einfach und dorsal spärlich spitz bezähnelt; Tibia und 
Tarsus nur behaart; Tibia 2!/2mal so lang wie breit. 

Beine lang und dünn, nur die Patellen etwas dicker; Beinfemur stark bezähnelt; 
Trochantere seitlich schwach bezähnelt; Femora ohne Pseudogelenke. 

Färbung: Cephalothorax seitlich und vor dem Augenhügel weiß. Stirnmitte mit 
feinem doppelten hellbraunen Medianstrich, der den Augenhügel nicht erreicht. Die Ecken 
der Coxenausbuchtungen sind deutlich dunkelbraun. Jederseits zwischen den weißen 
Seitenrändern und dem Augenhügel auf weißem Grunde drei blaßbraune Flecken, die fein 
zu einem Bande parallel den schrägen Seitenrändern des Cephalothorax verschmelzen. 
Dieses Band erreicht die Vorderecken nicht. Augenhügel weißlich erdfarben, nur Augen 
und Augenringe schwarz, so daß ein feiner weißer Medianstreifen bleibt. Vom Augen- 
hügel zieht sich ein dunkelbraunes Dreieck nach dem Cephalothoraxhinterrand, welcher 
die Basis dieses Dreiecks bildet. Abdomen braun, weißlich gelb gefleckt und gestreift; 


253. 


mediane Zeichnung des Abdomens: die ersten 3 Segmente tragen jedes zwei dunkelbraune 
Flecken, welche die Mediangegend blaßbraun freilassen Diese Flecken nähern sich auf 
dem dritten Segment soweit, daß eine Einschnürung der Zeichnung erscheint. Vom 
4.—7. Segment hat jedes Segment an der Vorderkante einen scharfbegrenzten dunkel- 
braunen Streifen in der Mediangegend, der außen von einem deutlichen weißen Fleck 
jederseits, auf den seitwärts wieder ein brauner Fleck folgt, begrenzt wird. Jedes der 
4.—7. Segmente wird median an der hinteren Kante heller weißlich gelb begrenzt. Die 
angegebene Zeichnung ruft auf dem Abdomen eine Art Sattelzeichnung hervor, die auf dem 
dritten Segment eingeschnürt erscheint und sich vom siebenten Segment ab dem After zu 
verliert. Von Segment 7 ab trägt jedes Segment median einen schmalen dunkelbraunen 
Querstreifen, der nach jeder Seite hin von einem sehr deutlichen weißen Fleck begrenzt 
wird. — Seitlich dieser angegebenen Medianzeichnung ist das Abdomen schmutzig-gelb- 
braun, die Seitenränder des Abdomens werden dunkelbraun, sind aber nach der Rücken- 
seite zu durch dunkelbraune Flecken und Sprenkelungen undeutlich und verwischt, nach 
der weißgelben Bauchseite zu aber scharf abgegrenzt. Bauchseite weißlich gelb, die 
Ventralsegmente durch feine dunkelbraune Fleckenreihen quer deutlich getrennt. Coxen 
wie die übrige Bauchseite weißlich gelb, nur die Seiten äußerst fein bräunlich gesprenkelt. 
Trochantere der Beine erdfarben, die Seiten leicht dunkler gebräunt. Die übrigen Bein- 
glieder schmutzig weißgelb, nicht geringelt, nur die Patellen rostfarben, also dunkler als 
die übrigen Glieder. — Mandibeln (außer den dunkelbraunen Klauen) und alle Palpen- 
glieder gleichmäßig blaßgelb. 


Bis auf die Größe stimmen co und 9 überein, nur ist beim Y der Augenhügel 
ungleichmäßig und spärlich winzig tuberculiert. Beim & verschwindet oder verschwimmt 
die Zeichnung des Abdominalrückens bisweilen, so daß der Rücken fast einfarbig dunkel- 
braun aussieht mit zwei parallelen Längsreihen weißer Punkte. 


— Japan — 1 9 — HILGENDORF leg. — KARSCH desc. — (Mus. Berlin). 
— Japan — (ð 4- 9) — HARMAND leg. 1901 — (Mus. Paris). 
— Japan — 1 Y -— ? leg. — (Brit. Mus. London). 


ee m I Un 


Hadrobunus Banks. 


Phalangium, SAY 1821, Journ. Phil. Acad. Nat. Sc. Il, p. 67 (ad part.). 
Phalangium, Woon 1868, Commun. Essex. Inst. VI. p. 34, 40 (ad part.). 
Astrobunus, WEED 1890, Amer. Nat. XXIV, p. 917. 

Liobunum, WEED 1892, Trans. Am. Ent. Soc. XIX, p. 192 (ad part.). - 
Liobunum, WEED 1893, Proc. Nat. Mus. XVI, p. 555 (ad part.). 
Leptobunus, BANKS 1893, Canad. Entom. XXV, p. 209 (ad part.). 
Hadrobunus, BANKS 1900, Journ. N. York. Ent, Soc. VIII, p. 199. 
Hadrobunus, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 671. 


ltd u db wg 


Körperdecke dorsal mäßig hart. — Cephalothorax granuliert oder mit kleinen 
Zähnchen bestreut (besonders nahe vor dem Augenhügel), doch ist (wie bei Liobunum) 
der Stirnrand des Cephalothorax selber immer unbewehrt und nicht mit Zähnchen besetzt. — 


254 


Augenhügel niedrig und oben mit ein paar Zähnchen besetzt. — Lateralporen randständig 
und von oben her sichtbar (wie bei Liobunum). — Auch das Abdomen (wie bei Liobunum) 
meist mit einem schwachen vasenartigen Rückenband. Bauchseite, Sternum und Coxen 
der Beine wie bei Liobunum. Maxillarloben der Coxen II bilden keinen stumpfen 
Winkel zu einander, sondern liegen in einer Geraden wie bei Liobunum. — Mandibeln 
klein, Glied I mit spitzem, nach vorn gerichteten Zahn an der Unterseite. — Palpenglieder 
ohne Stachel und etwas gebogen. Nur die Patella zeigt manchmal einen kleinen vor- 
geschobenen Innenwinkel. Die Tarsalklauen kammzähnig. — Beine relativ dünn; Femur I 
besonders kurz, kürzer als der Körper (Unterschied von Liobunum), beim o sogar 
kürzer als die Breite des Körpers; Tibia II ohne Pseudogelenke; Metatarsus I mit 
mehreren Pseudogelenken. 


(Type: Hadrobunus grandis [SAY)). 


1. Dorsale Abdominalsegmente mit deutlichen Zähnchen oder Tuberceln 

besetzt, außerdem fein granuliert oder chagriniert 2 
— Dorsale Abdominalsegmente nur fein granuliert, nicht tuberculiert oder 

bezähnelt; (zahlreiche gelbe Flecken bedecken in unregelmäßigen Quer- 

reihen die Abdominalsegmente maculosus. 
2. Dorsalsegmente des Abdomens granuliert und außerdem dicht mit kleinen 

stumpfen Höckerchen besät; dunkler Mediansattel mehr oder minder 

deutlich; Basalenden der Femora der Beine nicht weißlich 3 
— Dorsalsegmente des Abdomens mit Querreihen feiner Tuberceln oder 

Zähnchen; Körper dorsal schwarz; äußerste Basalenden der Beinfemora 


weißlich spinulatus. 
3. Mandibeln und Palpenendglieder blasser braun grandis. 
— Mandibeln und Palpen tiefschwarz grandis var. similis. 


* Hadrobunus grandis (SAY). 
(Taf. IV, Fig. 62 und Taf. VI, Fig. 17.) 


— Phalangium grandis, SAY 1821, Jour. Phil. Acad. Nat. Sc. Il, p. 67. 

== Phalangium grande, Woon 1868, Commun. Essex. Inst. VI, p. 34, 40. 

= Phalangium grande, UNDERWOOD 1887, Canad. Ent. XVII, p. 168. 

= Phalangium (2) grande, WEED 1890, Bull, Illinois. Stat, Lab. N. H. III, p. 105. 
= Astrobunus (2) grande, WEED 1890, Amer, Nat, XXIV, p. 917. 

== Liobunum grande, WEED 1892, Trans. Am. Ent. Soc. XIX, p. 192. 

== Liobunum grande, WEED 1893, Proc. Nat. Mus. XVI, p. 555. 

== Leptobunus grande, BANKS 1893, Canad, Entom. XXV, p. 209—210. 

== Hadrobunus grande, BANKS 1900, Journ. N. York Ent. Soc. VIII, p. 199. 

== fladrobunus grande, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 677. 


d Körper 9 mm lang, 5 mm breit; Beinfemur 1 5, II 8, III 5, IV 7 mm lang. 
Bein I 2ı, II 36, III 23, IV 32 mm lang. 
o Körper 12 mm lang; 6,5 mm breit; Bein I 20, II 35, II 21, TV 28 mm lang. 


E ——<—_— r- 


255 


co Körper dorsal fein granuliert, und außerdem über dic Oberfläche dicht verstreut 
zahlreiche, deutliche, glatte und niedrige Höckerchen, die auf dem Cephalothorax und 
dem vorderen Teile des Abdomens (und vor dem Augenhügel in einer viereckigen Gruppe) 
besonders zahlreich stehen. Bauchseite mehr oder minder dicht mit kurzen, steifen Haaren 
bedeckt; Seiten der Genitalplatte und der rauh granulierten Coxen mit je einer Reihe 
deutlicher stumpfer Höckerchen. 

Augenhügel hoch, gerundet, etwas gefurcht, jederseits der Furche mit einer 
Reihe aus 5—6 gut ausgebildeten, scharf conischen Tuberceln besetzt (Taf. IV, Fig. 62). 

Palpen ziemlich lang und kräftig; der innere Distalwinkel der Patella bisweilen 
etwas vorgewölbt. Alle Palpenglieder gebogen, besonders die Patella. Femur umd Patella 
besonders an der Dorsalseite und Tibia mit zahlreichen (schwarzen) spitzen Höckerchen 
und Haaren besetzt; Klaue des Tarsus kammzähnig. 

Beine kurz und kräftig; Trochantere seitlich tuberculiert; Femora deutlich, 
Patellen und Tibien weniger bezähnelt. 

Färbung des Rückens mehr oder minder dunkelbraun, rostbraun bis schwarz, 
mit zahlreichen kleinen gelblichen, nicht sehr deutlichen Fleckchen (entsprechend den 
Höckerchen) auf dem Abdomen, hier in unregelmäßigen Querreihen stehend, die bisweilen 
schwinden. Rücken mit einem dunklen Vasenbande, welches an den Seiten des Augen- 
hügels beginnt, hier sehr breit ist, sich auf der Mitte des I. Abdominalsegments einschnürt, 
dann sich allmählich wieder verbreitert, um sich gegen das Ende des Abdomens (hier 
wieder deutlicher kenntlich) allmählich zu verschmálern; oft ist dieses Längsband sehr 
undeutlich oder fehlend. — Bauch heller rostfarben braun. Trochantere der Beine schwarz 
glänzend, die übrigen Beinglieder einfarbig dunkelbraun, ihre Femurbasen nicht weißlich 
abgesetzt; Tarsenglieder schwárzlich. — Mandibeln rostfarben, Glied I dorsal median 
wenig gebräunt, Glied II lateral dunkler, undeutlich punktiert. — Palpen trüb gelbbraun, 
oft schwarz gesprenkelt, besonders die Patella und Femurspitze. 


o unterscheidet sich vom & durch den größeren Körper, besonders durch das Abdomen; 
auch hat es weniger Tuberceln auf dem fein granulierten Rücken und an den Palpen. 
— Nord-Amerika (Osten: Illinois, Ohio, Virginia) — (S + q —) BANKS det. 
(et ded. 1909 Mus. Hamburg). 


variiert: 


Hadrobunus grandis var. similis (WEED). 
(Taf. IV, Fig. 63.) 
Liobunum similis, WEED 1890, Amer. Nat. XXIV, p. 918. 


Liobunum similis, WEED 1892, Trans. Am, Ent. Soc. XIX, p. 193. 
Liobunum grande var. simile, WEED 1893, Proc. Nat. Mus, XVI, p. 556. 


Wow 


(9) — Diese Varietät unterscheidet sich von dem Typus durch die tief schwarze 
Farbe der Palpen und Mandibeln; sonst stimmt die Varietät in jeder Hinsicht mit 
H. grandis überein. 


— Nord-Amerika (Ohio). 


256 


* Hadrobunus maculosus (Woon) ') 


Phalangium maculosum, Woop 1868, Commun. Essex, Inst. VI, p. 31— 32; 40. 
Phalangium maculosum, UNDERWOOD 1887, Canad. Entom. XVII, p. 168. 
Phalangium (2) maculosum, WEED 1890, Bull. Illinois St. Lab. Nat. Hist, III, p. 104. 
Liobunum maculosum, WEED 1890, Amer, Nat. XXIV, p. 918, 
Liobunum maculosum, WEED 1892, Trans. Am. Ent, Soc. XIX, p. Igi. 
Liobunum maculosum, WEED 1893, Proc. Nat. Mus. XVI, p. 554. 
Leptobunus maculosum, BANKS 1893, Canad. Entom, XXV, 209—210. 
Hadrobunus maculosum, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 677. 
(Diagnose nach WEED 1892): 


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Oo Körper 8 mm lang, 4,5 mm breit; Palpen 5,5 mm lang. 
Bein I 19, II 33, HI 21, IV 26 mm lang. 


o Körper 11 mm lang, 6 mm breit; Palpen 5 mm lang. 
Bein I 16, II 32, III 20, IV 27 mm lang. 


Riicken granuliert; der Cephalothorax hat vorn, gerade vor dem Augenhiigel, 
einen Fleck mit drei Reihen kleiner schwarzer Tuberceln, die bisweilen fehlen; andere 
ähnliche Tuberceln stehen verstreut über den seitlichen Rändern des Cephalothorax. 
Abdomen nur fein granuliert, ohne Tuberceln oder Zähnchen. 


Augenhügel basal am breitesten, nach oben zu verschmälert, kaum gefurcht, 
mit zwei fast rudimentären Reihen schwärzlicher Tuberceln. 


Palpen am inneren Distalwinkel des Femur und der Patella etwas verlängert 
(beim 9), kaum merklich (beim oc); Femur, Patella und Tibia mit Reihen aus kleinen 
Stachelhöckern besetzt; Tarsus mit ähnlichen Reihen aus zahlreichen steifen Stacheln 
besetzt; Basalglieder der Beine bezähnelt. 


Färbung: Rücken rötlich braun, mit einem undeutlichen dunkleren Vasenstreifen, 
der am Augenhügel beginnt, auf dem 1. Abdominalsegment etwas eingeschnürt ist, sich 
darauf allmählich wieder erweitert und mit fast parallelen Rändern bis an das Hinterende 
des Körpers läuft. Abdominalsegmente mit sehr vielen kleinen gelben Flecken, die in 
unregelmäßigen Querreihen stehen (beim Y finden sich am Vorderrand des 1. Abdominal- 
segmentes und zwischen ihm und dem Augenhügel auf dem Cephalothorax Querzeich- 
nungen feiner goldiger Fleckchen). Vor dem Augenhügel eine weiße V-Zeichnung. 
Augenhügel schwarz, bis auf einen weißlichen Fleck an der Basis vor und hinter ihm. — 
Mandibeln bräunlich weiß, Klauenenden schwarz. — Ventralseite der Palpen ganz hell- 
braun, fast weiß; Rückenseite des Femur und der Patella dunkler als die übrigen Glieder. — 
Bauchseite ganz hell lichtbraun, fast weif lich, Coxen ebenso; Trochantere schwarz; die 
übrigen Beinglieder rötlich braun mit dunkleren Gelenken. 


— Nordamerika (Ohio, Pennsylvania etc.). 
— Nordamerika — ı Exemplar — MEINHARDT leg. — (Hofmus. Wien). 


<A _—_ i 


257 


Hadrobunus spinulatus (BANKS). ') 
= Leptobunus spinulatus, BANKS 1898, Journ. N. York, Ent. Soc. VI, p. 182. 
(Diagnose noch BANKS): 
Korper 11 mm lang; Femur I 5, II 9 mm lang. 


Augenhügel niedrig, mit etlichen Zähnchen oben. Eine Gruppe zahlreicher kleiner 
Zähnchen am Stirnrande. Coxen mit Granulae. Abdomen mit Querreihen feiner Tuberceln. 

Palpen mit kurzen steifen Haaren; Tibia viel länger als die Patella, Tarsus 
länger als beide zusammen, fast gerade. 

Beine: Trochantere bezähnelt; Femora mit Zähnchenreihen, welche auch auf den 
Patellen, hier aber unregelmäßiger, und auf den Tibien, hier aber kleiner sind. Tibia II 
fast glatt und mit zwei Pseudogelenken; die anderen Tibien ohne Pseudogelenke. 

Färbung des Körpers schwarz, Coxen dunkel gelbbraun; die Tuberceln der 
Abdominalquerreihen haben blasse Spitzen. Mandibeln blaß gelblich. Patella, Tibia und 
Basalhálfte des Tarsus der Palpen gelbbraun. Äußerste Basalenden der Beinfemora 
weißlich; Tarsen der Beine bräunlich. 


(Verwandt mit H. grandis BANKS, doch viel mehr bezähnelt.) 


— Mexiko — BANKS desc. als Leptobunus spinulatus. 


Mesosoma (WEED) Banks. 


== Mesosoma, WEED 1892, Trans. Amer. Ent, Soc. XIX, p. 187—197. 
== Mesosoma, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 673 und 677. 


Körper sehr hart und dorsal wie ventral granuliert; Abdomen mit hartem Dorsal- 
scutum; Abdomen viel breiter als die größte Breite des Cephalothorax. Dieser vor dem 
Augenhiigel unbewehrt. Segmentation des Abdomens nicht sehr deutlich. Augenhiigel 
mit Körnchen besetzt wie der ganze Rücken, Bauch und Coxen der Beine. Diese Coxen 
außerdem mit deutlichen Randreihen stumpfer Höckerchen. Palpen mittellang und ihre 
Patella mit kleiner Apophyse; Tarsalklaue der Palpen kammzähnig. Mandibeln Glied I 
mit vorgestrecktem spitzen Zahn. Maxillarloben II deutlich und in einer Geraden (nicht 
stumpfen Winkel) vor dem Vorderrand der Genitalplatte. Beine kurz und kräftig; 
sämtliche Glieder ohne Pseudogelenke: Bein IV fast so lang wie Paar II; sämtliche 
Femora viel kürzer als der Körper. 


1) BANKS (1893) stellt das Genus Leptobunus auf mit der Type; L. californicus BANKS und 
rechnet außerdem dazu noch Leptobunus maculosus (Woop) und Leptobunus grande (Say), hebt jedoch 
hervor, daß die beiden letztgenannten wohl ein besonderes Genus bilden. Dieses stellt er dann 1900 als zu den 
Liobunini gehörig auf als Hadrobunus (BANKS 1900), — 1898 beschreibt BANKS einen neuen Leptobunus 
(= L. spinulatus — Mexiko), aus dessen Diagnose hervorgeht, daß dieses Tier auch wohl ein Hadrobunus 
sein wird, zumal BANKS angibt, »related to L. grandee. Ich habe daher die Diagnose dieses Tieres, das ich 
leider nicht gesehen habe, unter Hadrobunus BANKS aufgeführt, 


33 


258 


Nur eine Art: 


* Mesosoma niger (Say). 
(Taf. VI, Fig. 14) 


Phalangium nigrum, SAY 1821, Journ. Phil. Acad. VI, p. 66—67. 
Phalangium nigrum, Woob 1868, Commun. Essex. Inst. VI, p. 34—35. 
Astrobunus nigrum, WEED 1890, Amer. Nat. XXIV, p. 683—685. 
Mesosoma nigrum, WEED 1892, Trans. Amer. Ent, Soc, XIX, p. 187—197. 
Mesosoma niger, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 677. 


dS Körper 6 mm lang; Beinfemur I 2,5, II 4, II 2,5, IV 3 mm lang. 
Bein I ıı , II 18, WI 11 , IV 16,5 mm lang. 


[ddd 


gd Körper dorsal sehr fest und hart, dicht besetzt mit runden Kórnchen oder 
Höckerchen. Stirnmitte des Cephalothorax gerade und median etwas hochgewölbt, hier 
keine Tuberceln vor dem Augenhügel, doch sind die feinen Körnchen (Granulis) von der 
Wulst (an der Stirnrandmitte) bis zum Augenhügel in drei deutlich parallelen Längsreihen 
geordnet. Größte Breite des Abdomens viel größer als die des Cephalothorax. Schwache 
Querfurchen deuten die Segmente des Dorsalscutums an. Ventralsegmente deutlich 
getrennt; diese sowie die Genitalplatte und Coxen wie der Rücken äußerst fein granuliert; 
Coxen mit deutlichen Randreihen stumpfer Höckerchen. 

Augenhügel länger als hoch, nicht gefurcht, mit schwarzen Körnchen dicht 


bedeckt, nicht bezähnelt. 

Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 

Palpen kräftig; Patella so lang wie die Tibia, diese doppelt so lang wie breit. 
Patella mit kleiner stumpfer, dicht behaarter Apophyse. Alle Glieder zerstreut beborstet ; 
Femur ventral bezähnelt; Tibia und Patella allerseits spitz bezähnelt, nur der Tarsus behaart. 

Beine kurz und kräftig; Trochantere seitlich nicht bezähnelt, sondern nur granu- 
liert; Femora, Patellen und Tibien deutlich dicker als die Metatarsen; Bein II am dünnsten; 
Femora, Patellen und Tibien äußerst fein und dicht bezähnelt; Femora ohne Pseudogelenke, 
desgleichen auch die Tibien, nur Metatarsus II mit mehreren Pseudogelenken. 

Penis schlank, proximal fast cylindrisch, dann abgeflacht und leicht verbreitert, 
dann plötzlich in einen breiten, flachen Teil verbreitert, dann plötzlich verengt und stumpf 
gebogen und in eine scharfe Spitze endigend. 

Färbung des Rückens heller oder dunkler braun, doch die dichten Körnchen 
schwarz, die ihm ein dunkles Aussehen geben. Jedes Dorsalsegment des Abdomens mit 
einem schmalen Querstreif, der aber durch etliche winzige blasse (weil nicht granulierte) 
kreisrunde Fleckchen unterbrochen ist, welche von Segment zu Segment derart geordnet 
sind, daß sie über das Abdomen hin in vier Längsreihen stehen. Bauch rotbraun, Coxen 
desgleichen. Trochantere der Beine braungelb, mit den Coxen gleichfarbig; Femora der 
Beine blaßbraun, nur die Spitzen stark gebräunt; Patellen und Tibien aller 4 Paare tief 
dunkelbraun, doch dorsal breit längsgestreift blasser; Metatarsen .und Tarsen blaßgelb. 
Mandibeln schwarz. Palpen dunkel gebräunt, nur das Tarsalglied blasser. 


259 


o Körper 9 mm lang; Bein I 11, II 20, III 11, IV 19 mm lang. 


Außer durch die Größe unterscheidet sich das 9 vom o durch die rötlich braune 
Bauchseite, welche schwarze Flecken aufweist. Mandibeln braun, nur Glied I dorsal 
schwarz. Die Außenränder des Rückens glatt und ohne schwarze Körnchen, die eine 
große viereckige Platte in der Mitte des Abdominalrückens bilden und eine Querplatte 
auf jedem der drei letzten freien Dorsalsegmente; diese glatten Ränder sind dunkelbraun. 


—- Nord-Amerika (Carolina, Georgia, Nebraska, Texas, Dakotah) — einige Exem- 
plare aus Shrewport La. — BANKS ded. 1909 (et ded. — Mus. Hamburg). 


3. Subfam.: Leptobunini Baxks.') 


— Banks 1894, Canad. Entom. XXVI, p. 165 (ad. part). 
— Banks 1898, Journ. N. York Ent. Soc. VI, p. 181—182. 
— BANKS 1900, Journ. N, York Ent. Soc. VIII, p. 199. 

— BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 673. 


Cephalothorax vorn gerade oder gerundet, halbkreisförmig; neben und vor 
dem Augenhügel eben und ohne größere einzelne Höckerchen oder Zähnchen; schräg 
neben dem Augenhügel bisweilen einige Längseindrücke; seine beiden letzten Segmente 
durch deutliche Querfurchen vom Abdomen getrennt. | 

Abdomen bisweilen (oh einiger Genera) mit hartem Dorsalscutum, meist aber 
mehr oder minder weichen und die Segmentfurchen quer leicht kenntlich. Bauchsegmente 
deutlich getrennt; Analplatte groß und einfach. Coxen frei beweglich, selten (bei den C 


1) Den von BANKS 1901 von den eigentlichen Liobunini abgetrennten Leptobunini, die keine 
kammzähnige Tarsalklaue besitzen, wäre ein altweltliches Genus (Cosmobunus SIMON) hinzuzufügen. Die 
Bewehrung der Coxenränder der Beine, die Banks für die eigentlichen Liobunini angibt, fehlen aber einer 
Reihe von altweltlichen Liobunum-Arten, die ich deswegen zum Genus Nelima (s. dort) zusammenfasse. 
Dieses Merkmal kann also kaum oder nicht zur Trennung der Liobunini von den Leptobunini benutzt 
werden, zumal auch bei einigen Liobunum verwandten Tieren Nord-Afrikas und Süd-Europas (ohne kamm- 
zähnige Tarsalklaue) Coxenrandhöckerreihen deutlich gefunden werden. Für die Liobunini und Leptobunini 
bleiben also die Merkmale der Stellung der äußerst charakteristischen Maxillarloben II zur Körperachse am 
Vorderrand der Genitalplatte und die Beschaffenheit des Penis maßgebend, während die Liobunini (der Neuen 
wie Alten Welt) sich von den Leptobunini (der Neuen wie Alten Welt) nur durch kammzähnige bezw. ein- 
fache Tarsalklaue unterscheiden. Auf die Unterschiede dieser beiden Subfamilien von den Gagrellini und 
auch Phalangini und Oligolophini wurde oben schon hingewiesen. — Während bisher die Gattung 
Cosmobunus SIMON den Übergang von den Liobunini zu den Phalangini oder Oligolophini in der 
Alten Welt bildet, stehen die übrigen Leptobunini, die bisher auf Nord-Amerika beschränkt sind, zwischen 
den Liobunini und Oligolophini. Sie bilden eine eigene Subfamilie der Lage ihrer Maxillarloben II und 
ihrer einfachen Klaue am Palpentarsus wegen. Während ihre Gattung Leuronychus sich eoger an die 
Gattung Liobunum anschließt, neigen Protolophus, Trachyrhinus und Leptobunus mehr zu den 
Oligolophini hin, wo sie sich an deren Gattungen Homolophus und Eurybunus anschließen würden. 
BANKs 1901 rechnet auch Eurybunus zu den Leptobunini; es muß aber — wie ich mich an den vor- 
liegenden Typen überzeugt habe — diese Gattung der Lage der Maxillarloben II im deutlich stumpfen Winkel 
vor der Genitalplatte wegen noch zu den Oligolophini (vergl. Tabelle weiter oben) gerechnet werden, wenn 
sie auch, wie eben dargetan, Gattungen der Leptobunini sehr nahe steht. 


33° 


229. 


einiger Genera) an Größe untereinander verschieden, entweder mit oder ohne Randreihen 
kleiner Höckerchen. 

Augenhügel weit von der Stirnmitte entfernt, bewehrt oder glatt. 

Mandibeln: Glied I ventral mit spitz vorgestrecktem Zahn. 

Palpen dünn (mit Ausnahme der ð des Genus Protolophus BANKS); ihre 
Maxillarloben mit zwei Fortsätzen, von denen der eine meist stumpf, der andere spitz ist. 
Palpenpatella mit oder ohne Innenapophyse. Tarsalklaue der Palpen stets einfach, nicht 
kammzähmig. 

Maxillarloben II liegen scharf und deutlich in einer Geraden (nicht in einem 
stumpfen Winkel) vor dem Vorderrande der Genitalplatte. 

Beine lang und dünn oder kurz und kräftig; ihre Femora stets ohne Pseudo- 


gelenke; von den Tibien nur Tibia II mit Pseudogelenken. — (Penis wie bei den Liobunini). 
1. Coxenränder mit je einer regelmäßigen Reihe stumpfer Höckerchen 2 

— Coxenränder ohne solche Randreihen regelmäßiger Höckerchen, obwohl 
die Coxen bisweilen stark rauh granuliert oder tuberculiert sind 3 


2. Abdomen dorsal vollkommen unbewehrt, ohne kuppenartige Höcker; 
Mandibeln und Palpen bei beiden Geschlechtern gleichartig gebildet; 
Palpenpatella einfach und ohne Apophyse Cosmobunus. 
— Abdomen dorsal mit 2 Längsreihen kuppenartiger Höcker; Mandibeln 
und Palpen bei beiden Geschlechtern sehr verschieden gebildet (Geschlechts- 
dimorphismus), beim &' sehr groß und verdickt entwickelt, beim q normal. 
Palpenpatella bei beiden 9 mit deutlicher Innenapophyse Protolophus. 
3. Palpenpatella mit deutlicher Innenapophyse; Körper sehr hart und rauh; 
Augenhügel stark bezáhnelt; Coxa III und IV beim cd’ stark verdickt Trachyrhinus. 
— Palpenpatella einfach und ohne Apophyse; Körper mehr oder minder weich; 
Augenhügel glatt, nicht bezähnelt, höchstens rauh tuberculiert; alle Coxen 


normal und gleich groß entwickelt | 4 
4. Beine dünn und lang; Femur I so lang oder länger als der Körper; 

Femur II viel (bis doppelt) länger als der Körper Leuronychus. 
— Beine nur kurz; Femur I viel kürzer als der Körper (nur '/;—'/s); Femur II 

häufig nicht so lang, höchstens so lang wie der Körper Leptobunus. 


Cosmobunus Simon. !) 


= Phalangium, Lucas 1846, Explor, Alg. — (ad part.). 
== Cosmobunus, SIMON 1879, Arachn, d. France VII, p. 189. 


Körper dorsal wie ventral hart; Cephalothorax vor und neben dem Augenhügel 
völlig unbewehrt. Bauchsegmente und Coxen rauh granuliert. Augenhiigel klein und 


1) Das Genus Cosmobunus SIMON ist den Liobunini sehr nahe verwandt und leitet von den 
altweltlichen Liobunini zu den Phalangini oder Oligolophini tiber. Der einfachen Tarsalklaue der Palpen 
halber muß es zu den Leptobunini BANKs gestellt werden, die sich sonst nur auf Amerika beschränken und 
dort den Übergang zwischen Liobunini und Oligolophini bilden. 





261 

länger als breit. Die Maxillarloben von Beinpaar II liegen in einer Geraden quer vor 
dem Vorderrande der Genitalplatte. Coxen aller vier Beinpaare vorn und hinten (ebenso 
die Seitenränder der Genitalplatte) mit je einer deutlichen Randreihe scharf ausgebildeter 
Höckerchen. — Mandibeln und Palpen bei beiden Geschlechtern gleich entwickelt. 
Glied I der Mandibeln basal mit deutlichem spitzen, nach vorn gerichteten Zahn. Palpen- 
patella fast ebenso lang wie die Tibia und ohne Apophyse oder vorgewölbten Innen. 
winkel; Tarsalklaue stets einfach, niemals kammzähnig. — Femora der Beine stets ohne 
Pseudogelenke, nur Tibia II mit einigen Pseudogelenken. 


(Type: Cosmobunus granarius LUCAS.) 


I. Abdominalrücken dunkel mit deutlichem rostgelben, parallelrandigen 
Medianband; Augenhügel bezähnelt; Coxenrandhöcker stumpf dreispitzig granarius. 
— Abdominalrücken einfarbig blaß rostgelb, ohne jede Spur eines Median- 
bandes; Augenhügel glatt und unbewehrt; Coxenrandhöcker stumpfviereckig unicolor. 


* Cosmobunus granarius (Lucas). ') 
(Taf. VI, Fig. 4 — 9.) 
= Phalangium granarium, Lucas 1846, Explor. Algérie, p. 289, Taf. 19, Fig. 3. 
Phalangium levipes, Lucas 1846, Explor. Algérie, p. 287, Taf. 20, Fig. 6. 
Phalangium flavo-unilineatum, Lucas 1846, Explor. Algérie, p. 290, Taf. 20, Fig. 5. 
= Cosmobunus granarius, SIMON 1879, Arach. d, France VII, p. 189. 
d Körper 6 mm lang; Beinfemur I 10, II 16, III 10, IV 14 mm lang. 
Bein I ?, II 58, II ?, IV ? mm lang. 
o Körper 8 mm lang; Beinfemur I 10, II 14, III 10, IV 12 mm lang. 
Bein I 40, II 60, III 38, IV 52 mm lang. 

Körper dorsal fein gleichmäßig granuliert; Bauchsegmente glatt, doch jedes mit 
einer Querreihe feinster Körnchen; Genitalplatte und Coxen stark rauh bezähnelt; Coxen 
aller vier Beinpaare vorn und hinten mit je einer Randreihe regelmäßiger dreispitziger 
Höckerchen. 

Augenhügel hoch, basal kaum verengt, jederseits oben mit einer Reihe feiner, 
aber deutlicher Zähnchen über jedem Auge. 

Palpen kräftig; Femur so lang wie Patella -+ Tibia, so lang wie der Tarsus. 
Patella einfach und ohne Apophyse; Tibia 2'/2 mal so lang wie breit. Femur ventral 
dicht spitz bezähnelt; Patella und Tibia allerseits spitz bezähnelt; Tarsus behaart; seine 
Endklaue einfach. 

Beine lang und kräftig; Trochantere und Femora bezähnelt. 

Färbung des Cephalothorax seitlich rostbraun mit dunkleren Sprenkeln und 
Stricheln, um den Augenhügel in der Mitte mit einem schwarzen, hinter dem Augenhügel 


| 


1) SIMON 1879 stellt nach den Typen von Lucas fest, daß Phalangium levipes Lucas ein nicht 
erwachsenes Exemplar ist und ebenso Phalangium flavo-unilineatum Lucas, welches jedoch vielleicht ein 
nach der Eiablage contrahiertes Tier ist; Phalangium granarium LUCAS ist die normale Form, Diese Befunde 
Simon's konnte ich an den Typen von Lucas aus dem Museum Paris vollauf bestätigen. 


262 
breit abgeschnittenen schwarzen Dreieck. Hier beginnt ein breites, parallelrandiges, hell 
rostgelbes Medianband, welches bis zum After läuft und seitlich von den tiefschwarzen 
Abdominalseiten begrenzt wird. Diese sind nur am schmalen Seitenrande, wo sie in die 
vollkommen gleichmäßig blaß rostfarbene Bauchfärbung übergehen, blaßgelb bis weißlich. 
Augenhügel weiß, nur Augen und Augenringe schwarz. Mandibeln blaßbraun, Zangen 
schwarz. — Palpen einfarbig blaß erdfarben. Coxen und Trochantere der Beine der 
übrigen Bauchseite gleichfarbig blaß rostfarben; die übrigen Beinglieder blaßbraun, Femora 
gegen die Spitze gebräunt, ebenso und etwas stärker die Tibien; Patellen vollständig braun. — 
Während beim q die Seiten des Abdomens dorsal.rotgelb gesprenkelt sind, ist Abdomen 
beim oc seitlich vollkommen schwarz. 


— Algier und Südspanien (nach SIMON 1879 und LUCAS [typ.] 1846). 


— Algier — einige Exemplare (Y +. q) — SIMON det. (et ded. 1909). 
— Marokko — (1 Y -+ 1 q) — G. BUCHET leg. 1897 — (Mus. Paris). 


*Cosmobunus unicolor nov. spec. 


Körper 7 mm lang; Beinfemur I 10, II 14,5, HI 11, IV 12,5 mm lang. 
Bein I 38, II 71, Ill 43, IV 57 mm lang. 


Körper dorsal fein lederartig rauh; Bauchsegmente granuliert; Genitalplatte und 
Coxen rauh granuliert; Coxen aller vier Beinpaare vorn und hinten mit je einer deutlichen 
Randreihe viereckig stumpfer Höckerchen. 


Augenhügel senkrecht, so lang wie hoch, vollkommen glatt, nicht gefurcht, 
basal nicht verengt, von vorn doppelt so breit wie hoch. 


Mandibeln: Glied I dorsal glatt. 


Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella -+ Tibia, so lang wie der 
Tarsus. Femur ventral spitz bezähnelt; Patella einfach und ohne Apophyse, dorsal 
spärlich spitz bezáhnelt, Tibia 3 mal so lang wie breit; Tibia und Tarsus nur behaart; 
Tarsalklaue einfach. 


Beine lang und kräftig; Trochantere und Femora bezähnelt. 


Färbung des Körpers rostrotgelb einfarbig; der ganze Körper und die Gliedmaßen 
so gefärbt, nur der Bauch wenig blasser. Schwarz ist nur der Augenhügel und dunkler 
gebräunt nur die Femurbasen der sonst einfarbig rostfarbenen Beine. 


— Spanien (genauer Fundort?) — ? leg. — ı Exemplar. 


263 


Protolophus Banks. !.) 

(Taf. V, Fig. 36, 37, 38, 39.) 

= /’rotolophus, BANKS 1893, Canad, Entom. XXV, p. 206. 
= Protolophus, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 672. 

Körper granuliert; Abdomen mit zwei Längsreihen größerer, kuppenartiger Höcker 
auf den ersten 5 Abdominalsegmenten, welche mehr miteinander verwachsen sind als die 
übrigen. Bauchsegmente glatt; Seitenränder der Genitalplatte und Coxen der Beine vorn 
und hinten mit deutlichen Randreihen stumpfer Höckerchen (Taf. V, Fig. 39). Maxillar- 
loben II deutlich in einer geraden Linie quer vor dem Vorderrand der Genitalplatte 
(Taf. V, Fig. 39). — Mandibeln, Glied I ventral mit starkem, vorgestreckten, spitzen 
Dorn; Tarsalklaue der Palpen einfach. Mandibeln und Palpen bei beiden Geschlechtern 
verschieden (Geschlechtsdimorphismus): Mandibeln beim d' viel stärker und dick geschwollen 
als beim 9, bei dem die Mandibeln normal sind; Palpen beim Gc mächtig verdickt und 
hoch gewölbt vorragend, ihre Tibia fast länger als ihr Tarsus. — Beim 9 Palpen dünn 
und schmächtig, ihr Tarsus viel länger als die Tibia; Patella mit langer Innenapophyse, 
Tibia nur mit dem Ansatz einer solchen. — Tibia II der Beine mit ı Pseudogelenk. 

— (Nord-Amerika.) 


(Type: Protolophus tuberculatus, BANKS.) 


1. Die kuppenartigen Hocker auf dem Abdomen unbewehrt und vollkommen 


glatt tuberculatus. 
— Die kuppenartigen Höcker auf dem Abdomen mit einigen Spitzen- 
zähnchen singularis. 


*Protolophus tuberculatus BANKs.?) 
(Taf. V, Fig. 36, 37, 38, 39). 
= Pratolophus tuberculatus, BANKS 1893, Canad. Entom. XXV, p. 206. 
== Protolophus tuberculatus, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 674. 
& Körper 5,5 mm lang; Beinfemur I 2,3, IT 5, III 3, IV 4,5 mm lang. 
Körper 4- Mandibeln 8 mm lang; Bein I ı8, II 31, III 19, IV 26 mm lang. 
gd Körper dorsal gleichmäßig dicht und fein granuliert; Querfurchen zwischen 
Cephalothorax und Abdomen deutlich. Zwischen Stirnrand und Augenhügel einige mehr 





1) Fußend auf dem Geschlechtsdimorphismus errichtete BANKS 1893 ftir Protolophus eine neue 
Subfamilie der Phalangiidae. Da sich aber schon eine Genus-Abtrennung auf Grund solcher Geschlechts- 
unterschiede allein nicht halten läßt, wie die Phalangium-Arten Europas und Afrikas zur Genüge beweisen, so 
ist das natürlich noch viel weniger für die Aufstellung einer Subfamilie durchzuführen. So habe ich die Sub- 
familie: Protolophini BANKS nicht aufrecht erhalten, zumal sich durch die Lage der Maxillarloben II die enge 
Beziehung zu den Liobunum-Arten dartut. Auch spricht das Vorhandensein der Coxenrandhöckerreihen dafür, 
dieses Genus Protolophus BANKs näher zur Gruppe Liobunini zu stellen. Wegen der einfachen Endklaue 
am Palpentarsus muß Protolophus Banks dann zu der Subfamilie der Leptobunini BANKs gezählt werden, 

?) Obige Diagnose wurde nach den beiden mir von BANKS gütigst überlassenen Exemplaren (of und 9) 
erweitert. 


20%. 


oder minder längsgeordnete winzige Körnchen. Abdomen dorsal jederseits der Medianlinie 
mit einer Längsreihe kuppenartiger größerer glatter Hocker, so daß auf jedem Segment 
zwei Höcker nebeneinander stehen; nur die vier letzten deutlich freien Segmente ohne 
solche Hócker. Coxen der Beine vorn und hinten, ebenso die Seitenränder der Genital- 
platte mit je einer Randreihe stumpfer, kleiner Höckerchen besetzt. — Bauchsegmente 
deutlich getrennt, glänzend glatt; Genitalplatte fein granuliert; Coxen rauh granuliert und 
fein dicht behaart (Taf. V, Fig. 39). 


Augenhügel niedrig, halbkugelig, basal nicht verengt, nicht gefurcht, seine 
ganze Fläche vor, zwischen und hinter den Augen rauh mit unregelmäßig stehenden, 
stumpfen Zähnchen mehr oder minder dicht besetzt. 


Mandibeln groß und kräftig; Glied I dorsal so lang wie der Cephalothorax, 
glänzend glatt, hoch gewölbt und ventral mit deutlich spitz vorgestrecktem Dorn; Glied II 
um '/s länger als Glied I und dick geschwollen, frontal dicht fein behaart; Zangen kräftig, 
aber kurz (Taf. V, Fig. 36). — Supramandibulargegend mit zwei kleinen spitzen Zähnchen. 


Palpen: Trochantere ventral, unterhalb des Vorderrandes mit einer Gruppe 
kleiner, stumpfer Zähnchen besetzt; Femur verlängert und stark verdickt an der Spitze 
dorsal mit einigen verstreuten Zähnchen und ventral mit Zähnchen bestreut, die basal 
etwas dichter stehen. Patella ohne Apophyse, sehr kurz, aber breit verdickt und nur 
'/4 der sehr breit verdickten, bogigen Tibia betragend; diese etwa doppelt so lang wie 
breit, dorsal stark gewölbt, ventral ausgebuchtet und hier in der Mitte mit zahnartig- 
erhabener Scharte; im übrigen ist die Tibia nur fein behaart. Tarsus basal breit, wenig 
kürzer oder so lang wie die Tibia, aber bei weitem nicht so dick, der Spitze zu dünner 
werdend, ventral mit drei an der Spitze convergierenden Reihen kräftiger, kurzer Zähnchen ; 
Tarsalklaue einfach (Taf. V, Fig. 37). 


Beine relativ kurz; alle Glieder nur zerstreut fein bezähnelt und beborstet, nur 
Femora und Patellen mit winzigen Enddornen; Tibia II mit einem Pseudogelenk. 


Färbung des Körpers dorsal graubraun, äußerst fein punktiert. Abdominalrücken 
dunkler grau, etwas rötlich braun. Über den Körper läuft dorsal ein breiter, mehr oder 
minder deutlicher dunkler Medianstreif, der am Stirnrand des Cephalothorax beginnt und 
bis zum 6. Abdominalsegment reicht; neben diesem Medianband vor dem Augenhügel ist 
der Cephalothorax weißlich wie auch seitlich vom Augenhügel selber, nach den Seiten- 
rändern hin aber durch Spenkelungen dunkler braun. Die Abdominalkuppen auf den 
Rückensegmenten schwarz, mit fein hellerer Spitze. — Bauch blaßgrau; die freien Ventral- 
segmente an den Furchen dunkler gesprenkelt. Coxen und Genitalplatte einfarbig fahl 
braungelb, nur die Höckerchen der Randreihen schwarz. Trochantere der Beine blaßgelb, 
desgleichen die Beine, doch Femora den Enden zu mit 1—2 dunkleren, undeutlichen 
Ringen; Tibien und Patellen fein dunkler punktiert. Mandibeln blaßgelb; Glied I dorsal 
weiß und hier fein schwarz punktiert, desgleichen, wenn auch weniger deutlich die Seiten 
von Glied II; Zangenspitzen schwarz. — Palpen blaßgelb bis aschgrau; Femur und Tibia 
ventral schwarzbraun angelaufen, außerdem alle Glieder äußerst fein dunkler punktiert, 
ihre Zähnchenbewehrung schwarz. 


LOS. 


o Körper 7,5 mm lang; Beinfemur I 2,3, II 5, IH 23, IV 4 mm lang. 
Bein I 17, If 29, HI 17, IV 26 mm lang. 


o Körper und Beine von derselben Struktur und Bewehrung wie beim cd. 
Mandibeln sehr klein und schmächtig, viel kleiner als beim cd. 


Palpen lang und dünn, von denen des d' sehr verschieden. Trochantere unbe- 
wehrt und nur spärlich beborstet. Femur lang und dünn, so lang wie Patella + Tibia, 
aber kürzer als der um ein Viertel längere und diinnere Tarsus. Femur dorsal und 
ventral spärlich stumpf behöckert, ventral außerdem dicht steif beborstet. Patella mit 
langer, schmaler, äußerst dicht behaarter Innenapophyse, die etwa */s der Länge der 
Tibia erreicht; diese lang und dünn, ventral mit einigen stumpfen Höckerchen und 
kleinem, apophysenartig vorgewölbten, sehr kurzen, aber dicht behaarten Innenwinkel 
(entsprechend der Patellarapophyse). Tarsus dicht borstig behaart, besonders gegen die 
Spitze hin; Endklaue einfach (Taf. V, Fig. 38), 

Färbung dem Y ähnlich, aber der Körper im ganzen dunkler braun. Cepha- 
othorax an den vorderen Seitenecken tiefschwarz gerandet, dahinter einige scharf tief- 
schwarze Stricheln und Punkte auf weißem Grunde. Augenhügel weiß, Augen und eine 
feine Längslinie zwischen ihnen schwarz. Medianband des Rückens vorn deutlicher als 
hinten, hinter dem Augenhügel auf dem Cephalothorax am breitesten, auf Abdominal- 
segment I wenig eingeschnürt, von Segment II an zwischen den beiden schwarzen, mit 
blasser Spitze versehenen Abdominalkuppen-Reihen parallel bis hinten verlaufend. — 
Bauch dunkelbraun, Gelenkhäute blaßgelb; jedes Segment mit einer Querkette blasser, 
‚runder Fleckchen. Genitalplatte und Coxen bis auf die schwarzen Randhöckerreihen 
blaßgelb, wie auch die Trochantere der Beine. Femora der Beine basal blaß, den Spitzen 
zu dunkler gebräunt, Spitzen selber schwarz, wenigstens dorsal; Patellen dunkelbraun, 
Tibien wie die Femora gefärbt; Metatarsen und Tarsen blaß. — Mandibeln in der 
Grundfarbe blaßgelb; Glied I dorsal und lateral scharf und fein schwarz punktiert, 
Glied II lateral desgleichen. Palpen rostgelb; Femur ventral, Patellenapophyse an der 
Spitze, der apophysenartig vorgewölbte Innenwinkel der Tibia und die Tarsenspitze 
dunkel gebräunt. 


— Nord-Amerika (Californien, Texas) — BANKS det. (et ded. — 1 d -l-I 9 
aus Californien). 


Protolophus singularis BANKS. ') 


= Protolophus singularis, BANKS 1893, Canad, Entom. XXV, p. 207. 
= Protolophus singularis, BANKS 1901, Amer. Nat, XXXV. p. 674 und Fig. 3, p. 673. 
(Diagnose nach BANKS): 
Ähnlich Protolophus tuberculatus BANKS, doch die Abdominalhöcker mit je 2—4 
Zähnchen auf der Spitze. Vorderrand des Cephalothorax mehr bezahnelt. Femur und 


1) Diese Species habe ich nicht gesehen, kann daher nur die reichlich kurze Diagnose von BANKS 
angeben. 


34 


266 


Tibia der Palpen noch viel mehr verdickt und verbreitert als bei Pr. tuberculatus, ebenso 
auch der Augenhügel stärker bezähnelt. Beine dünner, besonders Paar 11. Körper und 
Beine bräunlicher und die Palpen sind gesprenkelt, auch Glied II der Mandibeln ganz dunkel. 


— Nord-Amerika (Süd-Californien) — Coll. Marx — 1 Y — BANKS det 


Trachyrhinus Banks. 


Phalangium, Woop 1868, Commun. Essex, Inst. VI, p. 28 (ad part.). 
Phalangium, WEED 1890, Amer, Nat. XXIV, p. 914 (Astrobunus?) (ad part.). 
Trachyrhinus, BANKS 1894, Journ. N. York, Ent. Soc. II, p. 145. 

= Trachyrhinus, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 675. 


| Il 


l 


Körper flach, hart, dorsal rauh grob granuliert. Cephalothorax vor dem Augen- 
hügel unbewehrt und ohne Tubercelgruppe. Lateralporen des Cephalothorax deutlich. 
Die ersten Dorsalsegmente des Abdomens bilden beim d' ein Scutum, welches wellenförmige 
Querfurchen zeigt; beim co sind die vier letzten Dorsalsegmente auf die Ventralseite hinab- 
gerückt, so daß die Analplatte in die Mitte der Bauchseite des Abdomens zu liegen 
kommt. Abdomen des ọ normal gewölbt und hinten gerundet. — Genitalplatte beim oF 
schmal zwischen den Coxen IV eingeengt. Maxillarloben von Beinpaar II liegen in einer 
Geraden quer vor dem Vorderrande der Genitalplatte und bilden gegeneinander keinen 
stumpfen Winkel. Beim co Coxa III und IV äußerst dick und geschwollen; Coxa II 
auffällig klein und eng eingekeilt zwischen Coxa I und III. Alle Coxen rauh behöckert 
und granuliert, doch ohne deutliche Randhöckerreihen. 


Augenhügel niedrig, nicht gefurcht, basal nicht verengt, oben stark bezähnelt. 


Mandibeln bei beiden Geschlechtern gleich entwickelt; Glied I ventral mit 
starkem vorgestreckten Zahn. 


Palpen bei beiden Geschlechtern gleich entwickelt; alle Glieder bezähnelt; Patella 
mit kleiner Innenapophyse; Tarsalklaue einfach, nicht kammzähnig. 


Beine lang und bezáhnelt; Trochantere rauh behöckert oder bedornt; Tibia II 
mit 2 Pseudogelenken. 


(Type: Trachyrhinus favosus [Woon].) 


1. Körper (auch des g) blaß, fein dunkelbraun marmoriert; Coxen blaß, 

stark braun (große braune Flecken auch an den Basen und Spitzen) 

gefleckt (Taf. VI, Fig. 20 und 21). marmoratus. 
— Körper bisweilen ganz schwarz (g), dann auch Coxen schwarz; oder 

Körper blaß, fein dunkelbraun gesprenkelt (9), dann auch Coxen blaß, 

einfarbig oder nur an den oberen Ecken wenig dunkelbraun gefleckt, 

ihre Spitzen dann immer blaß favosus. 


zen 


* Trachyrhinus favosus (Woon). 

(Taf. VI, Fig. 18 — o& —, und Fig. 19 — Q.) 
Phalangium favosum, Woop 1868, Commun. Essex. Inst. VI, p. 28. 
Astrobunus (2) favosus, WEED 1890, Amer. Nat. XXIV, p. 917. 
Trachyrhinus favosus, BANKS 1894, Journ. N. York. Ent. Soc. II, p. 145. 
Trachyrhinus favosus, BANKS 1901, Proc. U. St, Nat. Mus. XXIII, p. 548. 
Trachyrhinus favosus, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 675. 


1 te ll 


| 


GO Körper 7 mm lang; Beinfemur I 5, II 8 II 5, IV 6,5 mm lang. 
Bein I 18,5, II 33, III 20, IV 26 mm lang. 
o Körper 6—7,5 mm lang; Beinfemur I 5 II 9, III 5, IV 7 mm lang. 
Bein 1 20, II 32, III 20, IV 27 mm lang. 


GO Körper flach und hart; Cephalothorax seitlich vom Augenhügel schräg nieder- 
gedrückt und über den Coxen stark ausgebuchtet; hinter dem Augenhügel trennen zwei 
deutliche Querfurchen den Cephalothorax vom Abdomen. Abdomen dorsal sehr hart und 
breit; die ersten Segmente in ein hartes Scutum verwachsen, welches die einzelnen 
Segmente durch quere, wellenartige Eindrücke erkennen läßt und hinten scharf quer ab- 
geschnitten ist, weil die letzten 4 Dorsalsegmente völlig auf die Ventralseite hinunter- 
gerückt sind. Abdominalscutum sehr dicht und sehr rauh grob granuliert (»wurmfraßartig«); 
die letzten vier Dorsalsegmente (auf der Ventralseite) und die freien, deutlich getrennten 
Ventralsegmente weniger rauh, aber doch deutlich granuliert. Coxen dagegen wieder 
sehr rauh und dicht granuliert, jedoch ohne Randhöckerreihen. Coxa II viel schmäler 
als Coxa I und III und zwischen diesen beiden eng eingekeilt; Dicke der Coxen in 
folgender Reihenfolge: II, I, IH, IV; Coxa IV wohl doppelt so dick wie Coxa I und 
dreimal so dick wie Coxa II. 


Augenhügel senkrecht, so breit wie lang wie hoch; nicht gefurcht, basal nicht 
verengt; vorn, oben und hinten mit mehreren (etwa 10) starken und spitzen Zähnchen, 
die unregelmäßig, nicht in Kammreihen stehen. 


Mandibeln klein und normal gebildet; Glied I dorsal glatt, ventral mit vor- 
gestrecktem spitzen Zahn. 


Palpen dünn; Femur so lang wie Patella -} Tibia, so lang wie der Tarsus. 
Trochanter und Femur ventral kräftig spitz bezähnelt; Patella mit kurzer, aber deutlicher, 
fein behaarter Innenapophyse und dorsal spitz bezähnelt; Tibia 3 mal so lang wie breit 
und allerseits, besonders aber ventral kräftig spitz bezähnelt. Tarsus fein beborstet und 
ventral mit wenigen (etwa 6) spitzen Zähnchen bewehrt; Tarsalklaue einfach. 


Beine lang, aber kräftig; Trochantere seitlich tuberculiert; Femora mit mehr 
oder minder regelmäßigen Langsreihen spitzer Zähnchen, welche auf Patellen und Tibien 
schwächer und spärlicher sind; Tibia II mit 2 Pseudogelenken. 

Färbung des Körpers schwarz oder dunkelbraun, dorsal einfarbig; ventral sind 
die Hinterränder der freien Ventralsegmente und der 4 letzten Dorsalsegmente (auf der 
Bauchseite) schmal blaßbraun gerandet. Coxen schwarzbraun, nur ihre Höckerchen, die 
ihre ganze Oberfläche bedecken, blaß braungelb. — Augenhügel schwarz, oben zwischen 


* 
34 


ae 


den Augen wenig heller braun. Palpen und Mandibeln einfarbig dunkel gebräunt bis 
schwarz. — Beine mit Trochanteren einfarbig schwarz, nur die Metatarsen und Tarsen 
heller braungelb. 


Einige GO nähern sich in der Färbung der der q, sind also wesentlich heller gefärbt. 


o Körper in Bau und Bewehrung wie beim Y, doch das Abdomen hochgewölbt, 
hinten nicht quer abgestutzt, da die 4 letzten freien Dorsalsegmente des Abdomens von 
den übrigen vorderen, die kein deutliches Scutum bilden, nicht deutlich getrennt und 
nicht auf die Ventralseite hinabgerückt sind. 

Palpen, Mandibeln und Beine wie beim g, nur Palpenfemur ventral viel 
spärlicher bezähnelt und Palpentarsus ventral nur fein beborstet, nicht bezähnelt. 

Färbung viel heller als das Y. Die ganze Rückseite Llafbraun in der Grund- 
farbe, aber dunkel- und hellbraun unregelmäßig gesprenkelt. Cephalothorax an den 
Seitenrändern entlang und schräg neben dem bis auf die Augen weißgelben Augenhügel 
mit einigen schwarzen Stricheln und Punkten. Abdominalrücken mit dunkel- und hell- 
braunen Sprenkelungen, die sehr unregelmäßig quer den Segmenten entsprechen. Nur 
hinter dem Augenhügel und auf dem vorderen Teil des Abdominalrückens sind durch 
einige dunklere Sprenkelungen und Strichel die Seitenränder einer sehr undeutlichen 
Längsstreifzeichnung angedeutet. — Ventralsegmente weißlich ledergelb, ebenso die Genital- 
platte und Coxen, von denen aber jede bisweilen vorn und hinten an den oberen Vorder- 
ecken dunkelbraun gefleckt ist. Trochantere der Beine blaß, seitlich scharf dunkelbraun 
gesprenkelt. Beine blaß ledergelb, Enden der Femora dunkelbraun angelaufen; Patellen 
ganz dunkelbraun. Mandibeln ledergelb, Glied I dorsal mit dunkelbraunem Medianstrich; 
Glied II lateral außen mit schrägen dunkelbraunen Stricheln — Palpen ledergelb blaß; 
Femur, Patella und Tibienbasis dorsal dunkelbraun längsliniert. 


— Nord-Amerika (Nebraska, Colorado, Arizona, Neu-Mexiko) — (d +. ¢) --- 
BANKS det. (et ded. einige Exemplare 1909, Mus. Hamburg). 


* Trachyrhinus marmoratus BANKS. 
(Taf. V, Fig. 40 und 41 und Tafel VI, Fig. 20 und 21.) 


Trachyrhinus marmoratus, BANKS 1894, Journ. N. York. Ent. Soc. II, p. 145. 
Trachyrhinus marmoratus, BANKS 1901, Proc. Acad. nat, Sc. Philadelphia, p. 593. 
Trachyrhinus marmoratus, BANKS 1901, Amer, Nat XXXV, p. 675. 


Go Körper 5 mm lang, 4,5 mm breit; Beinfemur I 6, II 10, III 6, IV 9 mm lang. 
Bein I 25, II 48, III 25, IV 33 mm lang. 


S — Körper sehr hart und flach; der Cephalothorax seitlich schräg neben dem 
Augenhügel eingedrückt. Querfurchen zwischen Cephalothorax und Abdomen sehr deutlich. 
Die ersten Dorsalsegmente des Abdomens bilden ein viereckiges Scutum, das wellen- 
förmige Querfurchen zeigt. Außerdem hat das Scutum zwei parallele Längsfurchen, welche 
das undeutliche Medianband zwischen sich einschließen. Körper (Cephalothorax und 
Abdomen dorsal) stark und grob rauh granuliert (wie Tr. favosus). Abdomen hinten 
quer viereckig abgestutzt, weil die letzten 4 freien Dorsalsegmente auf die Bauchseite 


09 


hinuntergerückt sind, so daß die große glatte Analplatte in der Mitte der Ventralseite des 
Abdomens liegt. Vor ihr liegen hier 6 deutlich getrennte halbmondförmige, glatte, nicht 
granulierte, nur mit je einer Querreihe kleiner, punktartiger Vertiefungen versehener 
Ventralsegmente, die nach vorn zu eingeengt werden, ebenso wie die sehr schmale und 
fein granulierte Genitalplatte durch die sehr dicken Coxen IV, welche sogar die Hinter- 
ecken des Abdomens an Länge erreichen. Coxa III fast ebenso dick wie Coxa IV; 
Coxa I normal; Coxa II auffällig klein und zwischen Coxa I und III eng eingekeilt. Alle 
Coxen rauh grob behöckert und dazwischen äußerst fein granuliert, doch ohne deutliche 
Randhöckerreihen (Taf. VI, Fig. 20 und 21). 

Augenhügel so lang wie breit wie hoch, nicht gefurcht, basal nicht verengt, 
(weniger dicht bezähnelt als bei Tr. favosus), mit 2 Reihen von etwa 5 starken und 
spitzen Zähnchen (Taf. V, Fig. 41). 

Mandibeln klein und normal; Glied I dorsal glatt und ventral mit einem vor- 
gestreckten, größeren Zahn. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella -4+- Tibia, doch Tarsus um '/4 
länger als der Femur. Femur ventral mit 2—3 Reihen spitzer Zähnchen; Patella mit 
kleiner Innenapophyse und dorsal mit spitzen Zahnchen; Tibia etwa so lang wie die 
Patella und allerseits deutlich spitz bezähnelt; Tarsus mehr als doppelt so lang wie die 
Tibia, behaart und ventral mit einer spärlichen Längsreihe aus etwa 8 spitzen Zahnchen 
(Taf. V, Fig. 40). 

Beine lang und dünn; alle Glieder dicht spitz und kräftig bezähnelt; Trochantere 
seitlich stark bestachelt. 

Färbung des Körpers dorsal blaß weißgelb, dunkelbraun gesprenkelt; größere 
Sprenkeln bilden auf dem Abdomen die sehr undeutlichen Spuren eines Medianbandes; 
außerdem einige größere, weißliche, verstreute runde Flecken. Cephalothorax blaß, fein 
dunkelbraun gesprenkelt; Stirnrandmitte mit zwei feinen parallelen dunkelbraunen Längs- 
linien, die aber den Augenhügel nicht erreichen. Dieser weiß, nur die Augen schwarz; 
seine Zähnchen weiß mit feiner dunkler Spitze. — Bauch in der Grundfarbe aschfarben 
weißgelb; freie Ventralsegmente jedes mit einer äußerst feinen Querreihe brauner Pünktchen, 
entsprechend den Grübchen. Genitalplatte basal dunkelbraun gesprenkelt. Coxen von 
der Grundfarbe, ihre basalen Spitzen dunkelbraun gesprenkelt, desgleichen einige dunkel- 
braune Randflecken aus einzelnen Sprenkeln an den oberen Seitenrändern, so daß sie 
marmoriert erscheinen; die Höckerchen der Coxen weiß, so daß die Coxen fein weiß 
punktiert erscheinen. — Mandibeln weiß, Glied I dorsal scharf dunkelbraun längsliniiert; 
Glied II lateral innen und außen mit schräg abwärts gerichteten dichten dunkelbraunen 
Stricheln; Klauenspitzen schwarz. — Palpen weiß; Femurspitze, Patella und Tibia dorsal 
wenig gebräunt. — Beine blaßgelb, nur die Patellen dunkler gebräunt. Die Zähnchen auf 
den Gliedern der Beine und Palpen dunkel gebräunt. 


(9 — unbekannt.) 
— Nord-Amerika (Neu-Mexiko) — g — BANKS det. (et ded. ı g). 


270 


Leptobunus Banks. 


= Leptobunus, BANKS 1893. Canad. Entom. XXV, p. 209. 

= Leptobunus, BANKS 1894, Canad. Entom. XXVI, p. 163. 

= Leptobunus, BANKS 1898, Journ. N. York Ent. Soc. VI. p. 181 — 182. 

= Leplobunus, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 673 und 674. 
(Diagnose nach BANKs 1893 und 1901): 


Cephalothorax zwischen Stirnrand und Augenhiigel glatt und unbewehrt. 
Coxen der Beine glatt und ohne Randhóckerreihen; Coxa II so breit wie Coxa I. 


Augenhügel klein, glatt. 
Palpen: Patella einfach und ohne Apophyse; Tarsalklaue einfach. 


Beine kurz und kräftig; Femur I viel kürzer als der Körper; Femur II häufig 
nicht so lang wie der Körper. 


(Type: Leptobunus californicus BANKS.) 


2. Spitzen der Coxen dunkel; Tibia I mit einem dunklen Ringband; Palpen 


braun liniiert borealis. 
— Spitzen der Coxen blaß; Tibia I mit zwei dunklen Ringbandern; Palpen 
nicht braun liniiert californicus. 


Leptobunus californicus BANKS. 


= Leptobunus californicus, BANKS 1893, Canad. Entom. XXV, p. 210, 
= Leptobunus californicus, BANDS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 674. 
= Leptobunus colifornicus, BANKS 1904, Proc. Californ. Ac. Sc., p. 362. 


(Diagnose nach BANKS): 


Körper 6,6 mm lang; Beinfemur I 2,7 mm lang. 

Körper nicht sehr hart, glatt; Lateralporen des Cephalothorax deutlich. Cepha- 
lothorax zwischen Stirnrand und Augenhiigel glatt, nicht tuberculiert. Coxen der Beine 
glatt und ohne Randreihen von Höckerchen; Coxa II so breit wie Coxa I. 


Augenhügel niedrig und glatt, klein. 


Palpen: Tarsus so lang wie Patella + Tibia; Patella einfach und ohne Apophyse. 
Tarsalklaue einfach, nicht kammzahnig. 


Beine kurz und kraftig; Tibia II mit 2 Pseudogelenken, Metatarsus I mit 1 Pseudo- 
gelenk. Femur I viel kürzer als der Körper; Femur II häufig nicht so lang wie der Körper. 


Färbung dorsal weißlichh braun und schwarz gesprenkelt; Sattelzeichnung 
undeutlich. Ventralseite weißlich, mit einigen wenigen braunen Sprenkeln; Spitzen der 
Coxen blaß. — Beine gelblich, mit einem braunen Spitzenring an jedem Gliede; Tibia I 
mit zwei dunklen Streifen. Palpen nicht braun liniiert. 


— Nord-Amerika (Süd-Californien) — DAVIDSON leg. — BANKS det. 


271 


Leptobunus borealis BAnks.') 


= Leptobunus borealis, BANKS 1899, Rep. Fur-Seals Invest. IV, p. 328. 
= Leptobunus borealis, BANKS 1901, Am. Nat, XXXV, p. 674. 
= Leptobunus borealis, BANKS 1900, Proc. Wash. Acad. Sc, II, p. 44. 


(Diagnose vergl. Tabelle und Anmerkung). 
— Nord-Amerika (Alaska) — BANKS det. 





Leuronychus Banks. ?) 


= Liobunum, BANKS 1894, Canad, Entom. XXVI, p. 163 (ad part.). 
= Leuronychus, BANKS 1900, Journ. N. York. Ent, Soc. VIII, p. 199. 
== Leuronychus, BANKS 1901, Amer, Nat, XXXV, p. 675. 


Körper mehr oder minder weich, jedenfalls ohne hartes Abdominalscutum. 
Cephalothorax zwischen Augenhügel und Stirnrandmitte glatt, hier ohne Tubercelgruppe; 
Lateralporen deutlich. Coxen ohne Randhöckerreihen; Coxa II nicht zwischen Coxa I und III 
eng eingekeilt und nicht kleiner als die übrigen; alle Coxen gleich groß. 

Mandibeln: Glied I ventral mit vorgestrecktem, spitzen Zahn. 

Palpen: Patella ohne Apophyse, einfach und ohne vorgewölbten Innenwinkel. 
Tarsalklaue einfach und nicht kammzähnig. 

Maxillarloben II liegen in einer Geraden (nicht in Form eines stumpfen Winkels) 
vor dem Vorderrand der Genitalplatte. 

Beine dünn und lang; Femur II viel länger als der Körper; alle Femora ohne 
Pseudogelenke und nur Tibia II mit wenigen Pseudogelenken. 


(Type: Leuronychus pacificus BANKS.) 


1. Abdominalrücken mit dunklem Medianband oder schwarzer Kreuzzeichnung ; 

Beine nicht einfarbig, sondern geringelt oder weiß längsliniert; Augen- 

hügel oben zwischen den Augen weiß 2 
— Abdominalriicken trüborange; auf Dorsalsegment I und II des Abdomens 

jederseits der Mediane mit fast centralem dunklen Lángsstrich; Beine 

einfarbig schwarz bis pechbraun; Augenhügel einfarbig schwarz (fulviventre.) 
2. Körper mit einem dunklen braunen dorsalen Medianband; Patellen der 

Beine braun und weiß liniert; Augenhügel wenig stumpf behöckert ; 

freie Ventralsegmente mit feinen Höckerquerreihen pacificus. 


') Die Diagnose von Leptobunus borealis ist mir nicht zugänglich. leider habe ich auch 
keine Leptobunus-Arten gesehen, kann also nur das angeben, was aus den Diagnosen bezw. Tabellen er- 
sichtlich ist (vergl. BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 673 und 674). Dasselbe gilt auch für die Genus- 
Diagnose. Leptobunus spinulatus BANKS 1898 siehe unter Hadrobunus (Anmerkung s. d.). 

7) Das Genus Leuronychus Banks bildet wohl das Bindeglied zu den Liobunini hin, denn bei einigen 
wenigen Exemplaren der untersuchten Arten (pacificus und parvulus) fanden sich rudimentäre Kammzähnchen 
an der Basis der Palpentarsalklaue, während sie bei den meisten untersuchten Exemplaren derselben Arten voll- 
kommen glatt und einfach waren, 


ede. 


— Körper ohne solch Medianband, dorsal mit großem schwarzen Kreuz auf 
dem Abdomen; Patellen der blassen Beine braun, nicht liniert, aber 
Femora und Tibien braun geringelt; freie Ventralsegmente ohne Höcker- 
querreihen; Augenhügel vollkommen glatt parvulus. 


*Leuronychus pacificus BANKS.') 
= Liobunum pacificum, BANKS 1894, Canad. Entom XXVI, p. 162. 
== Leuronychus pacificus, BANKS 1900, Journ. N. York Ent. Soc. VIII, p. 199. 
= Leuronychus pacificus, BANKS 1901, Amer, Nat. XXXV, p. 675. 
= Leuronychus pacificus, BANKS 1904, Proc. Calif. Acad. Sc. III. 13, p 361. 
gd Körper 4,2 mm lang; Beinfemur I 5,8, II 10, III 4,5, IV 8,5 mm lang. 
Bein I 26, II 45, II 26, IV 36 mm lang. 


& Körper 7 mm lang; Beinfemur I 6,2, II 85, II 6, IV 7,5 mm lang. 
Bein I 23, II 42, III 23, IV 34,5 mm lang. 


gd Körper flach, sehr wenig gewölbt; Abdominalriicken granuliert; Coxen, 
Genitalplatte und freie Ventralsegmente rauh bezähnelt; jedes Ventralsegment mit einer 
Querreihe kleiner Zahnchen; Coxen ohne Randhöckerreihen, doch Coxa I und II an der 
Innenseite mit je einem kleinen Stachel. 

Augenhügel mäßig hoch, oben mit etlichen stumpfen Höckerchen; so lang wie 
hoch, oben gerundet; von vorn so hoch wie breit, deutlich gefurcht und basal wenig verengt. 

Mandibeln spärlich borstig behaart. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella +- Tibia, so lang wie der 
Tarsus. Femur ventral mit wenigen, aber starken spitzen Zähnchen besetzt. Patella 
einfach, ohne Apophyse und allerseits spärlich spitz bezáhnelt Tibia 2'/; mal so lang 
wie breit und ventral dicht spitz bezahnelt. Tarsus behaart und ventral mit einigen 
spitzen Zähnchen. Tarsalklaue einfach, höchst selten basal rudimentär kammzähnig. 

Beine mit kurzen, steifen Haaren besetzt; Femora bezähnelt; Trochantere seitlich 
bezähnelt. 

Färbung des Rückens hell gelbgrau bis weißgrau mit einem breiten, scharf 
dunklen Medianstreifen, der hinter dem Augenhügel beginnt, bis an die Analspitze reicht 
und fast überall gleich breit ist (kaum breiter in der Mitte des Abdomens) Augenhügel 
weiß, nur die Augen schwarz. Vor dem Augenhügel hat der Cephalothorax median zwei 
divergierende weiße Striche bis zum Stirnrande. Cephalothorax jederseits mit einigen 
dunkler braunen Flecken und Sprenkeln. Abdomen dorsal jederseits des Medianbandes 
segmentweise blaß und wenig dunkler braun gesprenkelt. Bauch und Coxen weißlich 
grau. Mandibeln weißgelb; Glied I dorsal mit breitem schwarzen Längsstrich. — Palpen 
einfarbig weißgelb, nur die Bezähnelung gebräunt. Beine: Trochantere vorn und hinten 
stark gebräunt; die übrigen Beinglieder braun, Patellen und Spitzen der Femora und 


!) In seiner Diagnose gibt BANKS 1894 einige kleine Zähnchen an der Basis der Tarsalklaue der 
Palpen an. Drei der von PAESSLER gesammelten Tiere (2 ($ + 1 Q) haben (auch bei stärkster Vergrößerung) 
ebenso wie die 2 mir von BANKS gütigst überlassenen Exemplare vollkommen glatte und einfache Endklauen 


am Palpentarsus (vergl. Anmerkung unter Genus Leuronychus). 


273 


Tibien heller; Tarsen bráunlich; die blassen Teile der Beine (Femurspitzen, Patellen und 
Tibienspitzen) fein, aber deutlich weiß liniert. 


o Ähnlich dem Y; das Medianband gewöhnlich auf dem Cephalothorax hinter 
dem Augenhügel in zwei kleine Flecken durchbrochen und auf dem übrigen Abdomen 
undeutlich. Körper nicht so rauh wie beim co, besonders nicht die Ventralsegmente. 
Palpenbezähnelung schwächer, bisweilen gänzlich fehlend, besonders der Tarsus voll- 
kommen unbewehrt. 


— Nord-Amerika (Olympia Wash. St.) — viele 9 + q — BANKS det. (et ded. 1909). 

— Nord-Amerika (Puget Sound) — (3 & + 2 q) — PAESSLER leg. 1907 
(Mus. Hamburg). 

— Nord-Amerika (Insel Vancouver, Namaimo) — 1 Y — PAESSLER leg. 1909 — 
(Mus. Hamburg). 


* Leuronychus parvulus BANKS. 
(Taf. VI, Fig. 5.) 
= Liobunum parvulum, BANKS 1894, Canad. Entom. XXVI, p. 163. 
= Leuronychus parvulus, BANKS 1901, Amer. Nat. XXXV, p. 675. 
Körper des d’ 4, des Q 5 mm lang; Beinfemur I 5, II 9, III 5, IV 7 mm lang. 
Bein I 18, II 31, III ı8, IV 24,5 mm lang. 


Körper dorsal fein chagriniert, fast glatt; desgleichen die freien Ventralsegmente, 
diese nicht mit Tubercelquerreihen. Coxen, Trochantere der Beine und Genitalplatte mit 
kurzen steifen Haaren besetzt, nicht rauh bezähnelt oder behöckert; Coxa I, II und III 
an den Innenecken mit je einem kleinen Stachel bewehrt. 

Augenhügel niedrig, vollkommen glatt, doppelt so lang wie hoch und doppelt 
so breit wie hoch, basal nicht verengt und nicht gefurcht. 

MandibcIn spärlich beborstet. 

Palpen lang und dünn; Femur so lang wie Patella 4 Tibia, so lang wie der 
Tarsus; alle Glieder nur spärlich beborstet. Tarsalklaue einfach. 

Beine nur behaart. 

Färbung des Rückens grau und schwarz, mit einem großen bräunlichen oder schwarzen 
Fleck auf dem Abdomen, der die Form eines breiten, hinten scharf begrenzten Kreuzes hat, das 
hinten die Mitte des Abdomens erreicht; der hintere Teil des Abdominalrückens median breit 
weiß. Cephalothorax jederseits vorn mehr oder weniger weiß und braun gesprenkelt und 
keine deutlichen dunklen Längslinien vor dem Augenhiigel zur Stirnmitte. Bauch und 
Coxen einschließlich der Trochantere einfarbig blaßgrau bis weiß; über die weißgrauen 
Ventralsegmente median ein mehr oder minder deutlicher brauner Längsstrich, oft verwischt, 
bis an den Vorderrand der Genitalplatte reichend; Coxen bisweilen seitlich fein braun 


gesprenkelt. — Augenhügel weiß, nur Augen schwarz. Palpen weißlich, nur Patella 
dorsal und Tibia basal mit einer feinen braunen Linie. Mandibeln: Glied I dorsal braun 
gesprenkelt. — Beine blaß, mit breiten braunen Ringen an den Spitzen der Femora und 


35 


274 


Tibien; solche Ringe auch, aber weniger deutlich, in der Mitte der Femora und Tibien; 
Patellen braun. 
— Nord-Amerika (Olympia Wash. St.) — einige Exemplare — BANKS det. (et ded.). 


— Nord-Amerika (Brit. Columbia) — 4 Exemplare — KEEN leg. — 
(Brit. Mus. London). 


(?) Leuronychus fulviventre (CAMBRIDGE). !) 


= Liobunum fulviventre, CAMBRIDGE 1904, Biolog. Centr, Amer. Aran. II, p. 584. 
(Diagnose nach CAMBRIDGE) : 


Q Körper 6,5 mm lang; Beinfemur II 16 mm lang. 


o Sehr ähnlich im allgemeinen Liobunum coriaceum CAMBRIDGE 
(= Prionostemma coriaceum, s. oben), aber die Körperdecke bei weitem nicht so 
rauh granuliert (die Granulae nur bei starker Vergrößerung sichtbar). 

Bau und Bewehrung des Augenhügels, der Mandibeln und der Beine? 

Palpen: Femur nicht bezähnelt; Palpenpatella mit ı oder 2 Zähnchen oben. 
Tarsalklaue nicht kammzähnig. 

Färbung des Körpers einschließlich der Ventralseite, Coxen, Mandibeln und 
Palpen trüb-orange. Augenhügel schwarz. Dorsalseite braun gesprenkelt; Dorsal- 
segment I und II des Abdomens mit fast centraler dunkler Binde jederseits längs. Beine 
schwärzlich, ihre Metatarsen und Tarsen pechbraun. 


— Mexiko (Omilteme in Guerréro) — CAMBRIDGE desc. 





Berichtigung. 


In der Bestimmungstabelle der Gattungen der Gagrellini auf Seite 15—17 findet 
sich ein Fehler. Das Genus $cotomenia mit seiner einzigen Art Scotomenia cetrata 
THORELL hat an Beinfemur II nicht 3 Pseudogelenke, wie es in der Tabelle steht, 
sondern stets nur 1 Pseudogelenk, wie richtig in der Genus- und Species-Diagnose 
angegeben ist. 


1) CAMBRIDGE 1904 gibt keine Coxenrandhöcker an wie bei den anderen von ihm an dieser Stelle 
beschriebenen Liobunum-Arten. Überhaupt ist die systematische Stellung dieses Tieres sehr problematisch. 
CAMBRIDGE 1904 beschreibt es als ILiobunum in einer sehr dürftigen Diagnose, welche, da ich leider das Tier 
nicht zu Gesicht bekommen habe, oben gegeben ist. Da aber ein Teil der von CAMBRIDGE 1904 aufgeführten 
Liobunum-Arten sicher zu den Gagrellini(Prionostemma etc.) gehört, so ist anzunehmen, das Liobunum 
fulviventre CAMBRIDGE auch nicht zum Genus Liobunum gerechnet werden darf, da — wie sicher aus 
der Diagnose von CAMBRIDGE 1904 hervorgeht — die Tarsalklaue der Palpen einfach ist. Es würde also dieses 
Tier den Leptobunini, und zwar dem Genus Leuronychus zufallen, welchem ich es einstweilen eingereiht habe, 


— BANKS, 
— BANKS, 
— BANKS, 
— BANKS, 
— BANKS, 


--* BANKS, 


— BANKS, 
— BANKS, 
— BANKS, 
— BANKS, 


— BANKS, 


— BANKS, N 


A- 


Literatur-Übersicht. 


(* = mir unzugänglich.) 


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N. 


N 


N 


$} 


3 


9 


-< 


.) 


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BANKS, N., 1904: 
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KARSCH, 


KARSCH, 


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Koch, 
Koch, 
Koch, 


Koch, 


KOCH, 


- KOCH, 


li; 


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C. R. Soc. Ent. Belg. XXI. 


O 
Q 


— LOMAN, J. 


— SIMON, E, 1877: 
— SIMON, E., 1879: 
— SIMON, E., 1879: 
— Simon, E., 1886: 


— SIMON, E, 1887: 


-— SIMON, E, 1897: 


— SIMON, E, 1899: 


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— THORELL, T, 


— THORELL, T., 


—*UNDERWOOD, 1887; 


WEED, 


- WEED, 


WEED, 
WEED, 
WEED, 
4 
WEED, 
WEED, 
WEED, 
WEED, 
WEED, 
WEED, 
WEED, 


WEED, 


WEED, 


—*WEED, 


-- WITH, 


C. 


C. 


M., 1887: 
M., 1889: 
M., 1890: 
M., 1890: 
M., 1890: 
M., 1890: 
M., 1890: 
M., 1891: 
M., 1891: 
M., 1892: 
M., 1892: 
M., 1893: 


M., 1893: 


. M., 1893: 


. M., 1897: 


1894: 


280 


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36 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 


Fig. 


Fig. 


OS 


10. 
> HI. 
> I2. 


a 
. 14. 
15. 
> 17 
. 18. 


. 19. 


to 
le 
ty 


Figurenerklärung. 


Tafel I. 


Phalangium opilio LIN.; Mundgegend von der Ventralseite gesehen (Leitz, Ocl. 1; 
Obj. 3), (nach Präparat). 
Gagrella splendens WITH; Mundgegend von der Ventralseite gesehen (Leitz, 
Ocl. 1; Obj. 3), (nach Präparat). 
Ischyropsalis spec. (nach POCOCK 1902), Mundgegend ventral. 
Dicranolasma spec. (nach POCOCK 1902), Mundgegend ventral. 
Trogulus spec., Mundgegend ventral (Leitz, Ocl. 1, Obj. 3), (nach Präparat). 
Nemastoma spec. (nach POCOCK 1902), Mundgegend ventral. 
Triaenobunus spec. (nach POCOCK 1902), Mundgegend ventral. 
Gonyleptidae (spec.?) ¡nach POCOCK 1902), Mundgegend ventral. 
Für Fig. 1—8 gelten folgende gemeinsame Bezeichnungen: 
I, II, TIL, IV Coxenglieder von Bein I bis IV. 
ml Maxillarloben der Palpen. 
mt Maxillarloben der Coxa I (Bein I)... 
m2 Maxillarloben der Coxa II (Bein II). 
ls Vordere Sternalplatte /Labzum sternale). 
st Hintere Sternalplatte (Sterzum). 
g  Genitalplatte. 
Pachylus chilensis GRAY; Penis (nach LOMAN 1902). 
Phalangium spec.; Penis (nach Praparat, Leitz Ocl. 1; Obj. 3). 
Desgleichen (von der Seite). 
Liobunum flavum BANKS; Penis schräg von oben gesehen (nach Präparat: 
Leitz Ocl. 1; Obj. 3). 
Acumontia armata LOMAN (Insidiatores), Penis (nach LOMAN 1902). 
Nemastoma quadripunctata KOCH; Penis (nach LOMAN 1902). 
Larifuga Weberi LOMAN (Insidiatores), Ovipositor (nach LOMAN 1902). 
Pachylus chilensis GRAY (Laniatores); Ovipositor (nach LOMAN 1902). 
Eugagrella variegata (DOL.) (Gagrellini); Ovipositor (nach Präparat, Leitz 
Ocl. 1, Obj. 3). 
Tarsalklaue der Beine einer jungen, nicht erwachsenen Pa/patores-Species (nach 
LOMAN 1902). 
Dieselbe einer erwachsenen Palpatores-Species (nach LOMAN 1902). 


q. 


-— e 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 


20. 
21. 
22. 
23. 
24. 
25. 
26. 
27. 
28. 
29. 
30. 
31. 
32. 


33 


34. 
35- 
36. 
37. 
38. 
39. 
40. 
. 41. 
. 42. 
. 43. 
. 44. 
. 45. 
. 46. 


RN E NS 


p p op 
nm 0 0 


fo 
Ww 


en. 


Dieselbe einer nicht erwachsenen Lanzatores-Species (nach LOMAN 1902). 
Dieselbe einer erwachsenen Laniatores-Species (nach LOMAN 1902). 
Dieselbe einer nicht erwachsenen /nszidiatores-Species (nach LOMAN 1902). 
Dieselbe einer erwachsenen /xszdiatores-Species (nach LOMAN 1902). 
Syleus niger KOCH; Augenhügel von der Seite (nach KOCH 1848). 
Eugagrella celerrima (LOMAN); Augenhügel von der Seite. 
Gagrellula vulcanica THORELL; Augenhügel von der Seite. 
Dentobunus tenuis LOMAN; Augenhügel von der Seite. 

Dentoburus luteus nov. spec ; Augenhiigel von der Seite. 
Pectenobunus paraguayensis (CANESTRINI); Augenhiigel von der Seite. 
Derselbe, von hinten gesehen. 

Maindronia Maindroni (SIMON); Augenhiigel von der Seite. 
Ceratobunus annulatus THORELL; Augenhiigel von der Seite. 
Prionostemma dentatum nov. spec.; Augenhiigel von der Seite. 
Derselbe, von vorn gesehen (nach Type). 

Melanopa pumilio (KARSCH); Augenhiigel von der Seite. 

Crassicippus nigerrimus nov. spec.; Augenhiigel von der Seite. 
Prionostemma insculptum POCOCK; Augenhiigel von vorn. 

Liobunum seriatum SIMON; Augenhügel von lings her. 

Gagrella serrulata nov. spec.; Augenhüzel von der Seite. 

Gagrellula albicoxa (LOMAN); Augenhiigel von der Seite. 

Verpulus spumatus SIMON; Augenhiigel von vorn. 

Gagrella insculpta POCOCK; Augenhiigel von der Seite. 

Maindronia ceylonensis (KARSCH), Augenhiigel von der Seite. 
Gagrella longipalpis THORELL; Augenhigel von der Seite. 
Hologagrella reticulata nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Gagrellula unicolor nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 


Tafel II. 


Dorsalansicht von Melanopa vittata nov. spec. 
Dorsalansicht von Dentobunus tenuis LOMAN. 
Dorsalansicht von Dentobunus insignitus nov. spec. 
Dorsalansicht von Dentobunus luteus nov. spec. 
Dorsalansicht von A/tobunus maculatus nov. spec. 
Dorsalansicht von Gagrella atrorubra SIMON 
Dorsalansicht von Gagrella coriacea nov. spec. 
Dorsalansicht von Gagrella lepida THORELL.. 
Dorsalansicht von Gagrella crux WITH. 
Dorsalansicht von Gagrella serrulata nov. spec. 
Dorsalansicht von Gagrella scintillans nov. spec. 
Dorsalansicht von Gagrella elegans SIMON. 
Dorsalansicht von Gagrella ornata nov. spec. 


36* 


Fig 


Fig. 


~. 


— o 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
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14. 
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17. 
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27. 
28. 
29 

30. 
31. 
32. 
33- 
34: 


11a. 
ııb. 
12. 


13. 


284 


Dorsalansicht von Gagrellula albicora (SIMON). 
Dorsalansicht von Metagagrella pustulata nov. spec. 
Darsalansicht von Crasszeippus quadrivittatus (SIMON). 
Dorsalansicht von Gagrellula scabra nov. spec. 
Dorsalansicht von /Ziugagrella variegata (DO1..) d- 
Dorsalansicht von Zaleptus biseriatus nov. spec. 
Dorsalansicht von Zaleptus caeruleus nov. spec. 
Dorsalansicht von Zaleptus festivus THORELL.. 
Dorsalansicht von Gagrella splendens WITH. 
Dorsalansicht von Geaya atrorubra nov. spec. 
Dorsalansicht von Geaya nigromaculata nov. spec. 
Dorsalansicht von Geaya aenescens nov. spec. 
Dorsalansicht von Prronostemma fulvum (CAMBR.). 
Dorsalansicht von Prionostemma vittatum nov. spec. 
Dorsalansicht von Prionostemma genufuscum nov. spec. 
Ventralansicht von Zaleptus sulphureus THORELL. 
Ventralansicht von Prionostemma foveolatum (CAMBR.). 
Ventralansicht von Prionostemma perlucidum nov. spec. 
Dorsalansicht von Prionostemma scintillans POCOCK. 
Dorsalansicht von Prionostemma minimum nov. spec. 
Dorsalansicht von olcobunus dentatus nov. spec. 


Tafel III. 


Dorsalansicht von //ologagrella reticulata nov. spec. 
Dorsalansicht von Gagrella magnifica nov. spec. 
Augenhiigel derselben Art, von der Seite. 

Prionostemma coronatum LOMAN; 9, Dorsalansicht. 
Prionostemma coronatum LOMAN; Augenhügel von vorn. 
Prionostemma coronatum LOMAN; Augenhiigel von der Seite. 
Prionostemma coronatum LOMAN; Coxenrandhockerreihe. 
Holcobunus unifasciatus nov. spec, Dorsalansicht. 
Prionostemma fulvum (CAMBR.); Augenhigel von der Seite. 
Geaya aenescens nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Geaya nigricoxa nov. spec. Y; — von der Seite gesehen. 
Prionostemma bicolor POCOCK; von der Seite gesehen. 
Prionostemma luteoscutum nov. spec.; von der Seite gesehen. 
Geaya nigricoxa nov. spec.; jung — von der Seite gesehen. 
Altobunus formosus nov. spec.; von der Seite. 

Altobunus formosus nov. spec ; Augenhügel von der Seite. 
Altobunus formosus nov. spec.; Coxenrandhöcker an Coxa I. 
Holcobunus nigripalpis nov. spec.; Dorsalansicht. 

Melanopa pumilio (KARSCH); Lateralansicht. 


Fig. 
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20. 
21. 
22. 
24. 
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26. 
27. 
28. 
29. 
30. 
31: 


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285 


Harmanda instructa nov. spec.; Dorsalansicht. 

Hypsibunus scaber nov. spec.; Dorsalansicht. 

Eusclera aureomaculata nov. spec.; Dorsalansicht. 

Gagrellula albitarsis (SIMON); Höckerreihe der Coxenränder. 
Prionostemma vittata nov. spec.; Höckerreihe der Coxenränder. 
Prionostemma vittata nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Liobunum roseum KOCH; GC, Dorsalansicht. 

Bullobunus similis nov. spec.; Dorsalansicht. 

Liobunum verrucosum WEED, Q; Palpenpatella 

Liobunum ventricosum WEED; Dorsalansicht (cfr. Type, BANKS). 
Liobunum ventricosum-hyemale WEED; Dorsalansicht (nach WEED). 
Liobunum dromedarium CAMBEIDGE; Lateralansicht (nach CAMBRIDGE). 
Gagrellula albicoxa (LOMAN); Dorsalansicht des Scutums. 
Liobunum limbatum KocH, 9; Dorsalansicht 

Liobunum limbatum KocH, d'; Dorsalansicht. 

Bastia lineata nov. spec.; Dorsalansicht (Type). 

Geaya unicolor nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 

Gagrella luteofrontalis nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 


Tafel IV. 


Gagrella aenescens THORELL; Palpe des q (nach Präparat). 
Gagrella aenescens THORELL; Palpe des co (nach Präparat). 
Gagrella disticta THORELL; Palpe (nach Präparat). 

Holcobunus nigripalpis nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Holcobunus nigripalpis nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 

Gagrella ornata nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 

Zaleptus manubriatus KARSCH; Palpe (nach Präparat). 
Prionostemma genufuscum nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Prionostemma genufuscum nov. spec.; Augenhiigel von vorn. 
Prionostemma minimum nov. spec.; Augenhiigel von der Seite. 
Holcobunus luteipalpis nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 
Holcobunus luteipalpis nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Gagrella nigripalpis nov. spec.; Höckerreihe der Coxenränder. 
Gagrella nigripalpis nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 

Gagrella Feae THORELL; Mandibel (nach Präparat). 

Gagrella Fcac THORELL; Höckerreihe der Coxenränder (nach Präparat). 
Geaya aenescens nov. spec.; ein Höcker der Coxenrandseite. 
Prionostemma bicolor POCOCK; Augenhügel von der Seite. 
Prionostemma bicolor POCOCK; Höckerreihe der Coxenränder. 
Marthana cuspidata LOMAN; Dorsalsäule des Scutums (nach WITH). 
Eumarthana vestita WITH; Dorsalsäule des Scutums (nach WITH). 
Prionostemma perluctdum nov. spec.; Palpenpatella (nach Präparat). 


Fig. 
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Fig. 
Fig. 
Fig. 
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Fig. 
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Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


280 


Hologagrella reticulata nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 
Hologagrella reticulata nov. spec.; Mandibeln (nach Präparat). 
Hologagrella reticulata nov. spec.; Höckerreihe der Coxenränder. 
Prionostemma fulvum (CAMBRIDGE); ein Höcker der Coxenrandreihe. 
Prionostemma fulvum (CAMBRIDGE); Palpenpatella (nach Präparat). 
Gagrella longipalpís THORELL; Dorsalstachel des Scutums. 
Gagrella longipalpis THORELL; Palpe (nach Präparat). 

Gagrella disticta THORELL; Mandibeln (nach Präparat). 

Gagrella spinulosa THORELL; Höckerreihe der Coxenränder. 
Gagrella spinulosa THORELL; Palpe (nach Präparat). 

Gagrella spinulosa THORELL; Augenhügel von der Seite. 
Gagrellula untcolor nov. spec.; Höckerreihe der Coxenränder. 
Geaya atrolutea nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 

Geaya atrolutea nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 

Marthana cornifer LOMAN; Dorsalsäule des Scutums (nach Type). 
Prionostemma scintillans POCOCK; Augenhiigel von der Seite (nach Type). 
Altobunus maculatus nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Altobunus maculatus nov. spec.; Augenhügel von vorn. 
Eugagrella laticlavia (THORELL); Dorsalstachel des Scutums. 
Metagagrella sordidata (THORELL); Höckerreihe der Coxenränder. 
Metagagrella sordidata (THORELL); Palpe (nach Präparat). 
Metagagrella sordidata (THORELL); Mandibeln (nach Präparat). 
Gagrella coriacca nov. spec.; Augenhiigel von der Seite. 
Gagrella coriacea nov. spec.; Höckerreihe der Coxenränder. 
Gagrella coriacea nov. spec.; Palpenfemur (nach Präparat). 
Gagrella cortacea nov. spec.; Mandibeln (nach Präparat). 
Holcobunus dentatus nov. spec.; Augenhiigel von der Seite. 
Holcobunus dentatus nov. spec.; Augenhiigel von vorn. 
Prionostemma fovcolatum (CAMBRIDGE); Augenhügel von der Seite. 
Prionostemma foveolatum (CAMBRIDGE); Augenhügel von vorn. 
Geaya untcolor nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 

Crassicippus semigranosus (SIMON); Augenhügel von vorn. 
Crassicippus scmigranosus (SIMON); Palpe des & (nach Präparat). 
Crassicippus semigranosus (SIMON); Palpe des q (nach Präparat). 
Crassicippus semigranosus (SIMON); Dorsalstachel des Scutums. 
Marthanella turrita nov. spec.; Dorsalsáule des Scutums. 

Perpulus spumatus SIMON; Mandibeln (nach Präparat.) 
Crassicippus quadrivittatus (SIMON); Dorsalstachel des Scutums. 
Gagrella cinerascens nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 
Hadrobunus grandis (WEED); Augenhügel von der Seite. 
Hadrobunus grandis var. símilis (WEED); Augenhiigel von vorn. 


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SE BOATIARIÍS AS ODADOIRADND 


33. 


287 


Tafel V. 

Liobunum rupestre HERBST; Palpe des & (nach Präparat). 
Liobunum rupestre HERBST; Mandibel des Y (nach Präparat). 
Liobunum rupestre HERBST; Palpe des ọ (nach Präparat). 
Liobunum rupestre HERBST; Mandibel des ọ (nach Präparat). 
Liobunum rupestre HERBST; Höckerreihe am Vorderrand von Coxa I. 
Gagrella serrulata nov. spec.; Dorsalstachel des Scutums. 
Gagrella luteofrontalis nov. spec.; Mandibel (nach Präparat). 
Gagrella lutcofrontalis nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 
Maindronia gracilis nov. spec.; Augenhiigel von der Seite. 
Maindronia gracilis nov. spec ; Höckerreihe der Coxenränder. 
Maindronia gracilis nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 
Maindronia gracilis nov. spec.; Mandibel (nach Präparat). 
Prionostemma nigrum nov. spec.; Palpe (nach Präparat). 
Prionostemma nigrum nov. spec.; Augenhügel von der Seite. 
Liobunum flavum BANKS; Höckerreihe der Coxenränder. 
Liobunum socalissinum Kocu; Palpe (nach Präparat). 
Liobunum fuscum nov. spec.; Höckerreihe der Coxenränder. 
Gagrellula annulata nov. spec.; Bein Il: Femur II mit 3 Pseudogelenken. 
Prionostemma albofasciatium (CAMBRIDGE); Augenhügel von der Seite. 
Prionostemma albofasciatum (CAMBRIDGE); Palpe (nach Präparat). 
Odontobunus africanus nov. spec.; Mandibel (nach Präparat). 
Odontobunus africanus nov. spec.; Lateralansicht von rechts. 
Liobunum bicolor WEED, Augenhügel von der Seite. 
Gagrella insculpta POCOCK; Dorsalstachel des Scutums (nach Type). 
Liobunum rotundum Jl.ATR., Höckerreihe am Rande von Coxa III. 
Liobunum limbatum KOCH; Hockerreihe am Hinterrand von Coxa IV. 
Liobunum limbatum Kocu; Höckerreihe am Vorderrand von Coxa I. 
Liobunum giganteum LOMAN; Höckerreihe der Coxenränder. 
Liobunum vittatum WEED; Hockerrethe der Coxenränder. 
Liobunum vittatum WEE); Palpe des d (nach Präparat). 
Nelima Dortae (CANESTRINI); Palpe des d (nach Präparat). 
Nelima Dortae (CANESTRINI); Palpe des ọ (nach Präparat). 
Liobunum PBlackwilli MEADE; Höckerreihe am Hinterrand von Coxa IV. 
Liobunum curvipalpe nov spec.; Palpe des d (nach Präparat). 
Liobunum curvipalpe nov. spec.; Mandibel des Y (nach Präparat). 
Protolophus tuberculatus BANKS; Mandibel (nach Präparat). 
Protolophus tuberculatus BANKS; Palpe des & (nach Präparat). 
Protolophus tuberculatus BANKS, Palpe des q (nach Präparat). 
Protolophus tuberculatus BANKS; Ventralansicht der Mundgegend. 
Trachyrhinus marmoratus BANKS; Patella und Tibia der Palpen des g (nach 

Präparat). 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
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Fig. 
Fig. 


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42. 
43. 
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288 


Trachyrhinus marmoratus BANKS; Augenhiigel von der Seite. 

Liobunum ischionotatus (DUGES); Patella und Tibia der Palpen (nach Präparat). 
Liobunum ischionotatus (DUGFs); Augenhügel von der Seite. 

Liobunum ischionotatus (DUGES); Höckerreihe der Coxenränder 


Tafel VI. 


Liobunum biseriatum nov. spec.; Dorsalansicht. 

Nelima religiosa (SIMON); Dorsalansicht. 

Nelima genufusca (KARSCH); Dorsalansicht. 

Cosmobunus granarius (LUCAS); Dorsalansicht des cd. 

Leuronychus parvulus BANKS; Dorsalansicht. 

Nelima aurantiaca (SIMON); Dorsalansicht des cd‘. 

Nelima aurantiaca (SIMON); Dorsalansicht des q. 

Liobunum soctalissimum KOCH; Dorsalansicht. 

Liobunum rupestre HERBST; Dorsalansicht des Cd. 

Liobunum rupestre HERBST; Dorsalansicht des q. 

Liobunum longipes WEED; Dorsalansicht. 

Liobunum vittatum WEED; Dorsalansicht des dd. 

Nelima glabra KOCH; Dorsalansicht des 9. 

Mesosoma niger (WEED—BANKS); Dorsalansicht des d'. 

Liobunum speciosum BANKS; Dorsalansicht des q. 

Liobunum Paessleri nov. spec.; Dorsalansicht des g. 

Hadrobunus grandis (WEED); Dorsalansicht des g. 

Trachyrhinus favosus BANKS; Dorsalansicht des d'. 

Trachyrhinus favosus BANKS; Lateralansicht des 9. 

Trachyrhinus maculatus BANKS; Körper des d von hinten gesehen (nach Type). 

Trachyrhinus maculatus BANKS; Ventralansicht des d. 

Nelima nigrimaculata (Lucas); Dorsalansicht (nach Lucas’ Type). 

Scotomenta cetrata THORELL; ein Teil der Chitinstructur des Dorsalscutums 
(photographiert: Leitz Obj. 3, Ocl. 4). 


de 


Register. 


Seite 
Acanthonotus. ... 0 2.0... 0... eee ooo... ...o.. 17 
Altobunus .......... 0.0... cece eee eee 16, 42 
— fOFMOSUS osorno ic ea 42, 43 
ZEN ae 42 
— maculatus sis o 42, 44 
Apagosterni .............. 0... cece eee 10 
Arthrocentrus atratus ......... ........ 44, 45, 56 
Astrobunus bicolor ..............ooooooo.o.o.. 223 
Ze FAVOSUS ren O SE E 267 
ES grande success 254 
A a area 258 
Aurivillia: ¿oia ee 16, 98 
—AAUNM lesa tus Aa ek $A dis 98 
Y A ee 98, 99 
Bastia .................o.....oooooo ooo. 16, 156 
=> MERA era ars Wider 156 
Bullobunas............................ 16, 153 
u Bler A A E ee 153, 155 
— luteovittatus............ooooooooooo.m.m.o.. 153 
— similis aii 153, 154 
Ceratobunus............. ............. 16, 142 
— annulatus data 142, 143 
—- bimaculatus ...............ooooo.o.o.. 142, 144 
o cogon d dreim Coa ERIA 143, 146 
— calcuttensis .............ooooooooo... 143, 147 
— lugubris 24:4 nie e 142, 144 
s= pulcher 22 342 A eh 142, 146 
— quadricornis .........o.ooooooo.o..o.o 142, 145 
Cosmobunus.......................05. 259, 260 
== SADA cs ae aaa 261 
— unicolor... onana ae 261, 262 
Crassicippus... ...............oooooo... 16, 100 
-— ephippiatus ................. 100, 101, 104 
— DIPEMMIMUS rel 100, 102 
— quadrivittatus .........o.oooooo... 100, 101, 102 
— semigranosus.........2....0..0eeeee 100, 101 
A da ta  a 100, 101, 103 
Cryptostemmiden vu... eure 8) 


Seite 
Dentobunus ............................ 15,31 
— acuarius OS A 32, 38 
Ad tas a 40 
— bicorniger .............o..o.oooooo.. 31, 32, 41 
— bidentatus ...... cc 32, 38 
— chaetopus......... 0.0.0.0 .0 cee eee eee 31,33 
— dentatus een 31, 34 
— imperator o... coco 31,35 
— — var. dentatus ................ . 36 
Similar RS bed 32, 37 
— Kraepelinii ........ .............. 31, 32, 36 
== A a ae ON 32, 39 
— ramicornis.............00 0.0 ce «o 31, 32 
ES ee ae eae en pas 41 
SE MENUS: a e is 31, 33 
(Dicranolasmidae ...........-. 0.000 e eee 9, 10) 
Egaenus mexicanus .......... 0.0.0.0. ee eee 237 
Eugagrella ......................... 16, 45, 119 
— celerrima ............o.oooooo ..... 120, 122 
— laticlavia ..........oo.oooooococoo... 120, 123 
= ‘MAUDETA or gee cha pee. daba 120, 125 
== rufescens va. ae 119, 124 
— Stoliczkae .............ooooooooo.o.. 120, 125 
Wyarlepala naeh are toa 120 
Eumarthana.......... ................. 16, 93 
Ae MESAS cecilia ries 94 
Eupagosterni ....................oo.o.ooooc.o. 10 
Kürybünus ns es era 259 
A AAA E E ERT 189 
— aureomaculata ...........o..oooooooooo oo.» 189 
di ekat en eh ee Be ee 192) 
(== formosa sera 214) 
(— hyemale iaa 259) 
Gagrella .......... 16, 20, 31, 44, 98, 105, 119, 126 
A E EES E own Sure E 38 
— aenescens ounen eener errea 45, 52 
— Albertisii..... 0. cc ren 45,47, 85 
== ADICON ae 114, 121 


Gagrella Seite 
— albitarsis ana sa en 111 
— amboinensis........... a ee 48, 79 
— armillata ......................... 45, 49, 63 
— arthrocentra...................o. 44, 45,47, 56 
A a aa isa 115 
A a ata is E 23 
E AOU DIT ni ds 45, 47, 59 
AMV au dos ea te BU eR 98 
Hos DICOMMPCEA oori ter da di 41 
+ bidentata 2 seh. an a 38 
= DIOS an 49, 59 
— bipeltata ...........o. oo... ooo.ooo.. 45, 47, 11 
> DISOHALA S68 aean nauan es 47, 60 
a E nine bane Oe Me Ia 46, 88 
Fat telettimar actos ana Odea ae 122 
= COI das Gran 50, 58 
E GCEVIONCNSIS cite 108 
— — var, bispinosa.............006. 108 
Zichaelopus a ende 33 
— cinerascens ....................... . 47,82 
— concinna Lo. 000 cee 44,45, 48, 70 
ESEL A GH. a Midis: AR. ae 49, 62 
SIE an de tai 45, 47, 64 
= CUBE a ee O EE 45,80 
= denia ee pdas biien 34 

E YS CUA ee ne 47, 52 
— Doleschalii ............... . 44, 45, 46, 83 
— elegans.........0 0.0.0.0... 48, 81 
— ephippiata............. seen 100, 104 
e Ore A aa 49, 53 
rede ee el Bere 45,47, 51 
— == bispinosa .... 0... ce ecw eee 47, 51 
— -— humeralis................. 00... 48, 51 
— ferruginea LL. oauan aaneren. 117 
te Mn BR E E 50, 68 
— flavimaculata...........0... aaa 49, 69 
rap ne a rel 21 
ESTIUIVA: arca a ES lidad 49, 67 
= TUSCIPOS ferns Wg sins a als ea 48, 86 
A een Bear ea 47,89 
A er a el ae E 30 
=> Hasseltii ... egies 0844 Eu 44, 45, 48, 69 
— Hansenu 4.0555. lan we Sasse 25 
ss AAS se coed nde Stop pele Daath REES RR. 44, 45, 46, 65 
— histrionica...............4.. 44,45, 50, 54,55 
= SISAL asus at a hed aos 60 
== IMPetalor Saba ri . 35 
— — AEE PE re er 35 
— — unispinosa 35, 36, 44, 49, 66 
CEMIS er ee area 42 


290 


Gagrella Seite 
= INSCU DIA ar ni dar 49, 75 
sP ten ee 49, 89 
ze A a ee cee 123 
= eintrat 45, 49, 62 
= — claducha see ask 49, 63 
un a tlibelona., anne orn RS oe 49, 63 
== LOMO cura natal at 113 
ES longipalpis ee ee 50, 73 
— luteofrontalis .... 00... cece ee eee 50, 67 
A gn baw eo eha aioe ale 127 
o ace ke Saeed eee eee 43, 50, 54 
=s MING POND Era ee ee eee ek 106 
MIDA HE Os Mae rien are 96 
A A er 123 
== GWA CANUN As Be 15, 45 
— monticola............oo.oooo.o.. 44, 45, 46, 72 
— — dd Pie a bs 46,72 
= NIASENSIS ee ne okay bes ese eee as 112 
Ss; Mpral IS: ee a ued Pee wie ee weak 47, 61 
== POIS 2222. pacts are 44, 45, 46, 65 
= MOCUCOLO en 15, 52 
== ae ARUGA narrado 52 
== OSCURA eae eae oe 49, 81 
= OPN Coa ge he RRR RETA ee en A 50, 84 
--- patalungensiS..........o.o.o.oooooo. 44, 45, 49, 56 
sr paupera E E a 125 
A a SEET E ET Dr 25 
<= pullata e son. 44, 45, 47, 11 
SMM 2 EEE A a 29 
== Quadriviltata: Det ae 100, 102 
== TAMICOMIS casas DA 32 
A A dae nis Aaa ee 124 
— sarawakensis ............0000005 44, 45, 46, 76 
= scintillans s Terisi ana 45, 78 
— scorbiculata Sanskrit 44, 45, 49, 14 
— Semİgranosa.......ssssessenr DEAD 100, 101 
~ E TE EEEE E ETETE 99 
— serrulata ssepe cee entre eens . 48,77 
NA er rd ii els 100, 103 
mp rar ts 98 
Se A ea Soe ea ee es 95 
= SPINOSA aan nennen 50, 57 
A A SANA 45, 87 
— — DISPO cards 45, 87 
= Stoliezkae rss een 125 
ar SUDIUSCA ur irn 50, 83 
=e WOMMISS @ Seed econ Sas PE Oe A Re 33 
= tHlangularis u... cid eos ees te eee ee Lees es 106 
US it | tease oa dea ne cal 27 
== MAT IANS re Ee ee Saas Seat ans 24, 98 


291 


Gagrella Seite ` Seite 
Ex AFIRMA E, ses vend tra 120. ao Wesidliatores:.42.4 45 fines ada 9 
E 2 ec ch acura ee ween O es 120 (Ischyropsalidae ...........o.o..o.ooooo.o... 9, 10, 11) 
A SEE RU RER EN 48, 73 Laniatores ua sans ee a 9 
#5) YanthOstonia. correr ir 46, 85 Leiobunum eese wessen 192 
Gagrellini (Subfam )....... ....ooo.o.o.. 12, 13, 14 = Dicolor tithe gts sas ee ae 203 
Gagrellula eee ne = GE. Bahn Pel > versus ga! 16, 45, 110 — dromedarium...............0 0c eee 235 
.— albicoxa........... 00-0 e cece eee ees 111,114 — fulviventre............. o... ee es 274 
=D iaa 111,112 — hemisphaericum ............. cece cece 197 
= Aniulla O he Gos 110, 114 — marmoratum ernennen 235 
us Satta er lr caia og TEAS => TOMNCUE 4 2.638235 Ss execs 197 
= fernipinen sat RAS Wehen a 111,117 NUM: ee 197 
-— VAN Got oo Ge OG HS So ME RRR 111, 113 Leiobunus rotundus .................0cceeee 197 
ets, INIASENSIN ass La 111, 112 Leptobunini (Subfam.) .......... ....... 12, 259 
Sat SERBIEN 110, 116 Leptobunus................... 253, 257, 260, 270 
EE A A E 111, 118 — borealis ...............o ooo ooo oo... 270, 271 
— yirescens ... u ee 110,418 -— californicus .............o.ooooo.o.o cee eee 170 
A 16, 157 SI sd rin 254 
— aenescens... n.. oauan onure e 158. 159 — maculosum.......... Venen 256 
— atrolutea............ooo ern .. 158, 161 SA an 257,271 
ES DEN CON tos 158, 160 Leuronychus ................. ... 259, 260, 271 
2) WiprOMaCUIAla rra 158 — (fulviventre).............o.oooooooo... 271, 274 
— unicolor..... Fis En ee 158, 161 Baches 271,272 
(Gibbocelliden. + curo 8) A IN aunt ae rs 272,213 
Hadrobunus......................005- 189, 253 Liobunini (Subfam.).............oo see. 12, 188 
A een 254 Liobunum ............ ... 168, 189, 192, 253, 271 
2. vee. JM. cor koe ea 255 eS BRIG rip a. att ated ean 4 Penk Sake athus 244 
Rand ee 254 — albipalpe ............o.o.o.ooooooomoo eee 177 
u ES similis ... ada Ebola os 254, 255 — albofasciatuM............ooo ooo ooo... 175 
— maculosus aa a aba 254, 256 = ONMUN DES sense ana 171 
— maculos iMac rer 256 — aurantiacum. see 249 
A ara 254, 257 A A aen 195, (203), 223 
Harmanda ............................ 16, 151 — bimaculatum ....................... 193, 229 
o een: waere 151, 152 $= (DIONE boi ste a 174 
Hexomma vulcanicum .............o... ooo...» 73 ==; DISCTIBNUIN: 3 neun in hha d 194, 204 
Holcobunus ... ................ 00 eee 16, 162 = Blackwilli 3 ra eaa er 196, 199 
So Bene een 163, 165 RICA Ad 197, 218 
SOCIOS: ar en .. 162, 163, 167 = COCCINEUIM ra a 194, 206 
2 O Sasse an are 163, 164 == EOI ke Sea 196, 232 
— luteipalpis ........ 6.0... ee eee 162, 163, 164 > COMACOUNY nase RER 177 
— nigripalpis ass side een 162, 163, 164 A EEE NE RR 180 
Unico lO. nun ne 162, 16%, 164, 167 -= crassipalpe...... 0.0... cee eee eee 193, 221 
— unifasciatus ...........o..ooooccooo eee 163, 166 ==: Crassipalpis «wane rer das 221 
Hologagrella ............... ......-. 16, 45, 126 CUCA cda 194, 206 
A e ee 126, 127 = curvipalpe 44.544. Senat 193, 209 
=> réliculata EA 126 — denticulatum ............ooooooomo.o.. 193, 233 
Homolophus .................. ee 259 == DOTA ta ee ate el Did 244 
Hypsibunus ee ee ETENEE EE 16, 148 SA SA LUNT au een ee 212 
— diadematus a he 148, 150 — dromedarium...... 0.0.0.0. cee ee eee 193, 235 
SH SCADON ia Wars cae cates’ 148, 149 — dugesi ........ be GER, Ag RIA Anche AS 232 
= AS Ve Sarthe Gaye HEM RRS ee SE 148 A A E EES 223 


Liobunum Seite 
— €phippiatuM..........o..ooooooooo mo. 195, 230 
O ewe aes 196, 216 
==. fasciatum so. ea ee hh ge ae ees 197 
= MA Sara 196, 227 
— FfOTMOSUM...... o... oooomoo momo mono. 196, 214 
= føvéolatum E ei 182 
== frontale oa Aa 175 
== fulviventre a iio 274 
A A neds ieee wie deg a awe 184 
== PUSCIIFONS ceed Wh ea neun 243 
0 USC See Baba br RSE es 195, 236 
— giganteum.. ............002 eee eee 196, 210 
= glabrüm 57 aS ee mower. res Ge ewe 241 
A see 250 
== prande rs dp A en Sunes 254 
af et GIMME namens 255 
— hemisphaericum .................05. 199, 200 
A A E E 240 
=, hyemale A A Rai 226 
— insignitum .... .......6. 0.0 ee eee ee 196, 233 
— intermedium ........... ooo... o...«... 174 
— ischionotatum .............00.-0006: 195, 237 
== ANO 2 cave dies OH SUA a Dede ae ps 251 
==: laterales 178 
— limbatum circa ade We 194, 200 
== IONPIPES kan. ass lea ie 196, 224 

~ maculosum zu... Van dhe tere 256 
— manubriatum ............ 2.0. cece ee eee ees 141 
— marmoratum .. 02er 194, 235 
= MAXIMUM Es 197, 208 
— mexicanum tail ey pie ee Baw 194, 233, 234 
Ameri palpe sais iy hone Rowan be a eat 239 
== DIPTIPES a se ae 195, 220 
— nigropalpi ................0.005 194, 213, 224 
=> DOEVEPICUM sars Selena 251 
ONO seen areas 203 
reihe re ee ken 272 
— Paessleri 4.05 iii ie 197, 215 
= PAra sea ases 273 
— politum .........ooooomomo oo nennen 195, 219 
—  — magnum..............eeeee, 195, 219 
— purpurissatum ..........o.ooooooooooo...o.. 200 
== Telifliosum „astra FR 242 
u POSEUM is 194, 202 
— rotundum... ouuu cece cece nenn 195, 197 
= ITUPESITE is Sepia er ae, we oe ne eS Res 197, 203 
SEM erg 194, 207 
= serria Pe 5.5 san 197, 222 
— signatum A KN Ode eared an SAS 249 
= SUV AUCUG aaa eet an 246 


29 


l 
| 


Liobunum Seite 
MOS oi ena 255 
— socialissimum ...................o.o.. 194, 205 
== SpeClOSUMN is eas 195, 196, 228 
— townsendi.......... 0... ccc eee wees 194, 231 
ME nasser 173 
— ventricosum ........... 196, 214, 225, 226, 227 
— — hyemale cars a Ba 196, 226 
— Verrucosum ........oooooo.o.. 195, 217, 220, 227 
— Viator 193, 195,211, 221 
— —  dorsatum .......... «ooo... 193, 212 
Maindronia ..................... 16, 44, 45, 105 
SS iteylonensis say. 105, 108 
— — bispinosa ......o...o.ooooo. 105, 108 
= gratis era 105, 107 
==. Maindroni i560 5403 pondre Samed 105, 106 
ot UTA hot eee ne Sas area 105, 109 
— triangularis ...............o..oooooo.. 105, 106 
— — FUSED Sat ee 105, 106 
Marthana ......................o..o.. 15, 89, 129 
= “COMMMMATIS oo io. 8 Soy 6 SS ara E E 90, 93 
COLOMA elta 90, 91 
= us CALA, al lid 90 
Se CUPPA: bs Gate E E E eS Ge Ge E 90, 92 
SS NOS raso ias 94 
Marthanella.. ... ......... .......... 15, 129 
IA di ida 129 
Melanopa 2.20, ee 15, 20, 98 
$= Mars dr res nes 21, 23 
A She REN ee 98 
ACOMPLIA N AN ae re 98 
O een 20, 21 
— CES. DISPIDOSA: u.a 20, 22 
ES MATS oe oe ahs deh ew Sd ehe 21,27 
U Bla AI TE E EE 21, 30 
== Hanseni rasieren 21, 25, 98 
== JAPOn a bacon o rd 21,22 
=> plebeja an na an 20, 21, 25 
== DEMO: ¿an odas Dada 21,29 
EMS ee Game 21, 27 
7.1 27.1. Wu 21, 23, 24, 98 
eo VILLAR sont oe aide we iwi Coe ea EEE . 21, 28 
— yuennanensis.......... 02.0000 eee eens 21, 26 
Mesosoma................. 0.0.00 eee 189, 257 
= Ber Bee a Or adele cea 258 
= MP eiserne 258 
Metagagrella ..................... 16. 44, 45, 95 
MINEN ¿Dd A ada 95, 96 
— pustulata cocina 95, 97 
A A oles Pe io a ee RN E kk ES 95 
Mitopus genufuscus ... 0.0.0.0... 0. eee eee 252 


Seite 

SHIOpus- mobilis ato ba isn iaa IS 
NOMA: eo cora al 189, 238, 259 
= IO ea 239, 246 
— aurantiaca een 238, 239, 249 
== Dorlae ieroci nuotin wee ee. 239, 244 
— FUSCIÉTONS... o... en 239, 243 
O I a ste dea oa eee 238, 252 

SOLARA. ga eon Sb ich ear nd . 239, 241 
A eaa eer a e aAa ia 239, 250 
MÍAS. ur a RE 238, 240 
HEN eine N a a lia, Arena 239, 251 

— MIBCIPAIPIS oscar a 239 
-— nigromaculata .......0. ............ 238, 247 
5 MNOTWERICH. ee ae 239, 251 
= EI AAA O EE e 238, 242 
— silvalica ann ei 238, 239, 246 
== troglodytess ida das 238, 248 
(Nemastomidae .... o ÓN 9, 10) 
Odontobunus.. ...................... 189, 191 
— africanus ern 191 
(Oligolophnn sra ada EEEa 12) 
Oncobunus galeatus ...................00. 18, 19 
Opilio hemisphaericus ..... cc come 197 
— ischionotatus .... cc ce nn 237 
+ »Paraguäyensis san 157 
=" UPES ii OE dw ace desk Da sg eee ee 203 
Opiliones erea we se teas a Ace a 5 
== Mecostethi cr a ee 9 
=e Plagiostethr ns ste ed age due hee dy teers 8,9 
Opilionidae msn a re 1. 5 
Opihionides un sus cae Lu Boa eee 5, 11 
A A anf 5 
ODONI „een den 11 
Palpatores ww seen 8,9 
Pectenobunus.......................... 16, 157 
— paraguayensis ......... an 157 
Phalangidac <3 v4.05 442A esas oso bed woods 11 
Phalangides sus: 5.11 
Phalangiidae nass rin. 9, 10, 11 
(Ehalangiini A Leah, 12, 250) 
Phalangioldae 05.44/12 whe pean a ous se lI 
Phalangium .............. 187, 192, 253, 260, 266 
— amboinense .... 22 LL. 79 
— annulatum.....................0. a 203 
DICO ae ee lade Ooo 223 
CUCA ae Gh tute mas Bis ded eda eee 218 
— dorsatum... Giessen a foul; chien: 212 
= CXIIPES areas Susanne 216 
= fAyosinn AAA a a a bA 267 
SS i ale aa ae 197 


j 


Phalangium Seite 
— flavo-unilineatum ..................00000. 261 
=> TOPMOSUM oee nae ee 214 
— granarium ......... ce ccc teens 261 
= BON Crs kk eis ae Oke a E aos 254 
ERAS Da cena 254 
— hemisphaericum a... anuanua uana 197 
— ischionotatum none nenn 237 
= levipes tn se eee Seaweed ae 261 
= ONPE ab E Aa id 197 
= ION a ee tn ah 256 
— nigromaculatum. . 2.222022 fe lee eee eee 247 
== DIETODAlDI dnd la Pet 213 
e TIP A ke We 258 
= ION) ista ais daa aba 15, 187 
— rotundum................. 2.0002 197 
A ed ae fol ee 197 
=, MOSTAC Wing a oe ect Sestak 120 
— variegatum... A Wa 120 
— ventricosum....... o... ooo... oo... 225, 226 
== VErHICOSUIR pa ada aia 217 
Ida dio ee 120 
A een Me ae ans 210 
— vulcanicum ........0 0.0... ccc eee eee eee 73 
Prionomma ...... Mc ahs in aa Dade: des Dice 162, 168 
— coronatum een 168, 170, 185 
— unicolor.. vid tt a 162, 167 
Prionostemma .............. 16, 162, 168, 234, 235 
== albipalpesa id das 169, 177 
— albofasciatum .. ........... nn 169, 175 
(— annulipes cae sn ala wad dd 168, 171) 
= bicol a Son Kee SA Bese 167, 169, 179 
— biolleyi.................o.oooooo.o.. 168, 174 
—UICHTINUN ae ee 162, 167 
— coriaceum ..... ee ee 169, 177 
— COronatuMm . een 168, 170, 185 
TACO E A Ra 169, 180 
a= dentatum nsr nense aa es 169, 181 
— foveolatum. 22.2 ce css een. 170, 183 
E AE re 169, 175 
= A A E E EE & 170, 184 
— genufuscum........... 0.0000 cece eee 170, 185 
— inmsculptum................0000- 167, 170, 182 
— intermedium ................0-00000e 168, 174 
— Jaterale aa eu A AANT 169, 178 
— luteoscutum ............ooooooo.o ee ee 169, 180 
~- MINIMUM. nern 170, 181 
SE NIRLUM nee ee 169, 176 
— perlucidum ............. 00.00 c eee 168, 171 
— reticulatum ....... .. re ee 170, 182 
— scintillans ........... ..... 167, 168, 171, 172 


294 


Prionostemma Seite 
A a a a a a 168, 173 
— vittatum nern 170, 186 
Protolophus...................... 259, 260, 263 
==’sinpularis. 4342 u ern .. 265 
— tuberculatus...........o.0.ooooooonooo.m.o»o 263 
Pseudoarthromerus spurius ........o.o.oo.ooo.o.... 15 
(Sclerosomidae ......... ..0.ooo.o.oomooo.. 9, 10, 11) 
Scotomenia ........... .......... .... 16, 128 
(s. Nachtrag) 
ESCORIA studs: EAS E 128 
(Sironiden cs: a ds 8) 
SYIERS pastos sacs cieeeawes 15,17 
A rd 17 
Systenocentrus................o.o.o.o.oo.oooo. 15, 18 
— quinquedentatus +... 0.0. .oococcoocoo o... 18, 19 
A er 19 
Trachyrhinus ......... Esti 259, 260, 266 
— fAVOSUS. 2d vincia 266, 267 
— marmoratuS ...........000 ccc ee eee 266, 268 


Seite 

(Tropulidac «ies ur ra . 9, 10) 
Verpulus. ....... 0 0... cee eee eee eee 16, 150 
PUMAS a na toes ee . 151 
Zaleptus ... ..... 6... cece eee es 16, 130 
= biserialüs: fig he Hekate caw EKEN 131, 135 
— caeruleus............ ccc eee e eens 131, 134 
— festivus 2.0... 000.0. c ew cece eee eee 131, 136 
SCS: a ne T E 130, 131, 132 
— AA 130, 131, 133 
— Manubriatus............oooo sorsero 131, 141 
— marmoratus .. o... oo. .ooooooooo.o.o.» 131, 140 
— minutus .......... 00.00 ccc wees 130, 131, 133 
— FAMOSUS 0... ooo oo monocromo... 130, 131, 138 
Ze SIMpIER proa 130, 131, 139 
= SDINOSUS rat are 131, 135 
= SUDCUPReUS: aka 131, 138 
— sulphureus............. 0.0... s sees 131, 137 
— Thorellii ..................o.... 130, 131, 132 
— trichopus ..........ooo.oooo... .. 130, 131, 140 


—— ADA) A  -— 


Taf. VI. 


Abh. Nat. Ver. Hamburg, XIX. Bd., 4. Heft. 





von Knackstedt & Co., Hamburg. 


Lichtdruck 


gez. 


C. F. Roewer, 


lio do 


C. F. Roewer, Revision der Opiliones Plagiosteth 


A m. 


Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, 
herausgegeben vom Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg. 


XIX. Band, 5, Heft (Schlußheft). 


Die Oligochatenfauna 


der 


vorderindisch -ceylonischen Region. 


Von 


Prof. Dr. W. MICHAELSEN. 


Mit 1 Tafel, 9 Kartenskizzen und 2 Abbildungen im Text. 


Ausgegeben im September 1910. 


HAMBURG. 
L. FRIEDERICHSEN & Co. 
1910. 


Druck von GREFE & TIEDEMANN, Hamburg. 


Inhalt. 


Seite 

Einleitung ..................o.o..o.oo.o.o.. Lis lts, 5 

Allgemeiner Tel ovio: ars de A ta Bra 7 

Tabelle der Oligochäten von Vorderindien, Nepal und Ceylon....... 7 

Limnische Olgochaten. 32 si ea . 15 

Terrestrische Oloochäten....5..u# newer rt. Dr Bake ees 15 

Vorbemerkungen ......... SA ee ee aan w JE 

Über peregrine Formen ............ 0.0 ccc ee cece e eee eens 15 

Uber Lücken in der Kenntnis des phyletischen Zusammenhanges... ı9 

Charakterformen des Gebietes........:.. ..ooooooonoconomorono moon... 20 

Fam. Moniligastridat isic AAA E ADA A UR A ee wie 20 

Fam. -Afepascoleadae.. 2:2. en. rel EEE ORTE 21 

Unterfam, Merascokanar ia SA AAA dee 21 

Unterfam. Octochaetinae u. 0 AR Den res 25 

Unterarm: Seas ine: A ne ee Karate sechste: 26 

Fam, ENMIENDA 29 

Geologische Geschichte; sisi a cya ee ee. 30 

Vorbemerkungen zu... darte 132 Speier sa E 30 
Faunensonderung in der vorderindisch- eenlonischen Region und erdgeschicht- 

liche Ursachen derselben..... ........... oo... c..oooooomoo.o 31 

Auswärtige faunistische Beziehungen der vorderindisch-ceylonischen Region 35 

Sudöstliche: Beziehungen... 2.022: AA Bat 36 

Östliche Beziehunpen..u.2:uu 2. ebene 37 

Nordliche: Beziehungen » 3... ad ee ee 43 

Westliche. Beziehungen ito at CAR AVE ra 44 

Zusammenfassung ets sta ar re en 44 

Gebietsteilung und geographische Beziehungen. ..........oo.oooooooo.o.. 44 

Geologisch-faunistische Geschichte. ... .........oooo cee eee eee nenn 45 

Spezieller Teil...... oh: Dee ete ee «emer ee weet 46 

Fam, Womed sidat: uw Jak eR ERK A A HENS la Hee a 46 

Gen. RAMA AS RA A BES ER EBA LAA RR ES AES 46 

Gen: Moniigas hr ci je Socal Sc dd Daten he aware bake en eats ... 54 

Pam. SCP ASCOAGe a A ie ok Be a eae e a Ea ea es ee le dde: Bee ee A 55 

Sübfam, IMERASEOUARAE anerkennen a E Be 55 

Gen, MERO SCONAES Lc ee a lee Gee whe Nahe Pale wed ae We whe ee 55 

GER, LV COROT dit ok ere tires ee A A EA EZ 57 

Gen. FONE Sa ae eae AGO RSA sarah 58 

Gen. POM PHO reid adn A Bikes FAS VG Sine RG ane Oe Aa OS BS 62 

Gens LV OOS COLES nee ES A eb Sees 62 

(Ten. TOROS COLES oo apps Sap et ae toes nee MAE rere Sadan Weare eR Ee RO EE Al ae 64 


Gen, JAUME AMM O A a Oa hen EE AEE 83 


Seite 

SuUblam; “OCIO CACERES an ETA AAA bas oe eRe 86 

Gen. OO CRASAS Het RE wae A Cap ewe 86 

Gen, LUVRO A Ms Be eRe SUA Meee eC eee AE go 

SULA: IPPO AN ee EAE GONE PRIOR RES OE SS 92 

GEN. PICA O RTE ee A DE PN SDE WOR So tie BAAR CRA EOI 92 

Gen... DROP EER SARRIA A ER OE RE RoE BRO end 6 AS 98 

Subfam. CONEDAFUIMAE= 2 6% ti Es Gee A Oe AERO ir ORR ROMER 98 

Gen: Cordo IS ook s aa hig billie BO a ee ae Re AS A 98 

Gen OMODU AA AN AAA RAS CRORE EA A AS E 100 

Subfam, “FMA gists SAR Bea nee a Ra: A ARIES BEA 100 

Gen. MINS A A A RRR: diria 100 

Fam. Costos cole adal sn. en it a dí IOI 
Subfam: GlossOscolecinae ee acacia ARA A OE ERR CORRELA EEE MwA RRS IOI 

Gen. FOROR. SAA ARTS Ad tt Ne IOI 

Subfam: Mzrochatlinat a. nalen Teint IOI 

Gen: GUPRATUNS 22.2020 ae ee 101 

Fam, CONCTIA ES ¿1 E AA Kl Bee ie Se eR eS 104 
Gen. FICLOATURE a en ea RE ae ee 104 


Literatur über Oligochäten der vorderindisch-ceylonischen Region.. ... 105 
Figurenerklärung......... .. ...... ids Genel Sea oun ae eee he Rae gad 108 


Die vorliegende Abhandlung soll meine vor Jahren begonnenen Untersuchungen 
an der interessanten Oligochátenfauna Vorderindiens und Ceylons, sowie die daran 
angeknüpften erdgeschichtlichen Studien zum Abschluß bringen. Sie schließt sich eng an 
meine älteren Arbeiten über »Die Terricolenfauna Ceylons« !) und »The Oligochaeta of 
India, Nepal, Ceylon, Burma and the Andaman Islands« *) an. In dieser letztgenannten 
Arbeit habe ich nach einer Zusammenstellung der sämtlichen aus dem behandelten Gebiet 
bekannten Oligochätenarten eine eingehende Erörterung der verschiedenen geographischen 
Beziehungen und der sich daraus ergebenden erdgeschichtlichen Schlußfolgerungen veröffentlicht. 
Diese Schlußfolgerungen konnten zu folgender These zusammengefaßt werden: 

Der Malayische Archipel ist nur der übrig gebliebene östliche Teil 
eines früheren größeren Archipels, dessen mittlerer Teil in die See einsank, 
während der westliche Teil zur kompakten Landmasse Vorderindiens 
zusammengewachsen ist. $) 

Ich hatte ursprünglich die Absicht, an dieser Stelle lediglich eine deutschsprachliche 
Wiederholung dieser in englischer Sprache abgefaßten allgemeinen, faunistisch-erd- 
geschichtlichen Erörterungen zu bringen. Wenngleich nun auch das oben kurz formulierte 
Endergebnis keiner Änderung bedarf, so verlangen doch einige geographisch bedeutsame 
Funde an weiterem reichen Material eine Modifizierung bezw. eine Weiterausführung jener 
Erörterungen. Auch bedürfen die jüngst veröffentlichten Darstellungen von FR. SARASIN 
»Über die Geschichte der Tierwelt von Ceylon«*), sowie eine vor kurzem herausgegebene 
Arbeit BENHAM's *) der Berücksichtigung. 

Ich führe auch in dieser Arbeit eine scharfe Sonderung nach biologischen Gruppen, 
eine Sonderung in limnische, litorale und terrestrische Formen, durch. (Die litorale Gruppe, 
bisher nur durch eine Art der tropisch circummundanen Gattung Pontodrilus an der Küste 
Ceylons vertreten, bedarf jedoch weiterhin keiner Besprechung). 

Ich lasse zunächst eine Tabelle der sämtlichen mir bis zum Ende des Juli 1910 
bekannt gewordenen Oligocháten Vorderindiens inkl. Nepals und Ceylons folgen, mit den 
Fundorten und der etwaigen weiteren Verbreitung der Art, sowie mit Angaben über die 


1) 1897. In: Mt. Mus. Hamburg XVI. 

2) 1909. In: Mem. Indian Mus, I, No. 3. 

$ Der Lapsus einer Verwechslung von »eastern« und »westerne in dieser These (l. c. p. 128) wird 
kaum zu Mißverständnissen geführt haben. j 

*) Vorläufige Mitteilung 1909. In: Verh. Schweiz. Naturf. Ges., 92. Jahresvers, zu Lausanne I (im 
Folgenden citiert als: »Vorl. Mitt«.) 

Ausführliche Abhandluug 1910. In: Zool. Jahrb., Suppl. XII (im Folgenden citiert als: »Ausf. Abh.e) 

5) W. B. BENHAM, Report on Oligochaeta of the subantarctic Islands of New Zealand. In: Subantarctic 

Islands of New Zealand, Art. XII. 1909. 


6 
biologische Natur der Gattungen und den faunistischen Charakter der Arten. Diese Liste 
weicht von der im vorigen Jahre !) veröffentlichten in mehreren Hinsichten ab, zunächst 
durch den Ausschluß der Andaman-Inseln und Birmas, dann aber hauptsächlich durch die 
Aufnahme einer großen Zahl neuer Arten und Funde nach der Untersuchung des reichen 
neuen Materials, sowie nach den neueren Forschungen STEPHENSON’s. Auch manche 
Änderungen in der Synonymie bringen eine Abweichung von der früheren Tabelle zuwege. 
Bedeutungsvoll war vornehmlich eine Nachuntersuchung der Originale einiger alter 
PERRIER'scher Arten, sowie die jetzt notwendig erscheinende Verschmelzung der Gattungen 
Perionyx E. PERR. und Perzonychella MICH. 





1) W. MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal etc., p. 104—114. 


Allgemeiner Teil. 


Tabelle der Oligochäten von Vorderindien, Nepal und Ceylon.') 





Systematische Liste 


—- 


Fam. Aeolosomatidae 


Gen. Aeolosoma 
Ae. viride STEPHENS. 
Ae. Hemprichi E HRBG. 


Gen. Pleurophleps 


P. ternaria SCHM. 


Fam. Naididae 


Gen. Chaetogaster 
Ch. bengalensis ANNAND, 
Ch. Limnaei K. BAER 
Ch. ortentalis STEPHENS, 


Ch. punjabensis STEPHENS, 


Ch. Spongillae ANNAND, 
Gen. Branchiodrilus 

B. Semperi (BOURNE) 

B. hortensis (STEPHENS.) 


Gen. Nais 


N. elinguis MÜL1.-ÖRST. 


N. obtusa (GERVAIS) 
N. paraguayensis MICH. 
4V. communis PIGUET 


Gen. Aulophorus 
Au. tonkinensis (VEJD,) 


Gen. Ripistes 
R. sp. 
Gen. Slavina 
S. appendiculata (UDFK.) 
S. punjabensis STEPHENS, 
Gen. Stylaria 
St. lacustris (L.) 


Fundort der Art 


| Weitere Verbreitung 
A O der Art 


| limnisch 
| Punjab (Lahore) 
Punjab (Lahore) N-Amerika, Europa, 
O Afrika 
limnisch 
Ceylon (Galle) 
limnisch 
Bengalen (Calcutta) 
NW-Prov.(Kumaon-Distr,) | N-Amerika, Europa | 
Punjab (Lahore) 
Punjab (Lahore) 
Bengalen (Calcutta) 
limnisch 
Stidindien (Madras) 
Punjab (Lahore) 
limnisch 
Bengalen, Punjab N- u. S-Amerika, 
Europa, Kerguelen 
Bengalen, Vereinigte Prov. | Europa, Sibirien 
Bengalen, Bihar, Punjab S-Amerika, O-Afrika 
Punjab (Lahore) Europa 
limnisch 
NW-Prov.. Verein. Prov., | Tonkin, Java 
Bengalen, ? Ceylon 
limnisch 
Bengalen (Calcutta) ? 
limnisch 
Bengalen (Calcutta) N-Amerika, Europa 
Punjab (Lahore) — 
| limnisch 
Punjab (Lahore) | N-Amerika, Europa, 
| Sibirien 


) Abecechlosech Ende Juli 1910, 


Biologischer 
Charakter 
der ANNIE: 


Faunistischer 
Charakter 
der Art 


endemisch 
weit verbreitet 


spec. inquirend. 


endemisch 
weit verbreitet 
endemisch 
endemisch 
endemisch 


endemisch 


' endemisch 





weit verbreitet 


weit verbreitet 
weit verbreitet 
weit verbreitet 


mäßig verbreitet 


?, spec, inquirend, 


weit verbreitet 
endemisch 


weit verbreitet 

















| | Weitere Verbreitun Biologischer | Faunistischer 
Systematische Liste Fundort der Art. Charakter | Charakter 
| HETAT der Gattun | der Art 
Gen. Pristina | imnisch 
P. breviseta (BOURNE) Stid-Indien (Madras) — endemisch 
P. longiseta EHRBG. f. typica | Bengalen, Punjab Europa, O-Afrika 
P. aequiseta BOURNE Bengalen, Punjab Europa weit verbreitet 
P. proboscidea BEDD. f. typica | Bengalen (Calcutta) S-Amerika, Europa, weit verbreitet 
O-Afrika 
var. paraguayensis MICH. Bengalen (Calcutta) S-Amerika weit verbreitet 
Fam. Tubifcidae 
Gen. Bothrioneurum limnisch 
B. iris BEDD. O-Himalaya (Darjiling- Malayische Halbinsel mäßig verbreitet 
Distr.) 
Fam. Enchytraeidae 
Gen. Henlea? 
H.? Lefroyi BEDD. ? > ? 
Fam. Moniligastridae 
Gen. Drawida terrestrisch 


. Barwelli (BEDD.) 


. chlorinus (BOURNE) 
Friderici (MICH.) 

. ghatensis n. sp. 

. grandis (BOURNE) 
Mattha#z n. sp. 
minutus (BOURNE) 
. nepalensis MICH. 


HHSSdsssd d 


nilamburensis (BOURNE) 
. parvus (BOURNE) 
. pellucidus (BOURNE) 


Sod 


f. typica 

var. Bourner (MICH.) 

var. pallida n. var. 
D. ramnadanus MICH. 

D. robustus (BOURNE) f. typica 
subsp. indicus (BOURNE) 
subsp. ophidtoides (BOURNE) 
. sapphirinaoides (BOURNE) 

sulcatus MICH. 
travancorensis n. sp. 
uniguus (BOURNE) 


SS&s 


S 


. Wulsi Mich. 


Travancore (Kerumaadi) | Birma, Philippinen, 


Karolinen 
Sud-Indien (Nilgiri Hills) 
Ceylon (Trincomalie) 
Travancore 
Stid-Indien (Nilgiri Hills) 
Malabar (Calicut) 
Süd-Indien (Salem) 
Nepal, ?Süd-Indien 


Stid-Indien (Nilambur) 
Stid-Indien (Nilgiri Hills) 
Stid-Indien, Ceylon 


Std-Indien (Nilgiri Hills) 
Ceylon 
Travancore 
Stid-Indien(Madura-Distr.) 
Stid-Indien (Nilgiri Hills) 
Std-Indien (Nilgiri Hills) 
Stid-Indien (Nilgiri Hills) 
Stid-Indien (Nilgiri Hills) 
Stid-Indien (Nilgiri Hills) 
Travancore (Kottayam) 
Stid-Indien (Nilgiri Hills), 
? Nepal 


Zentral Prov., Dekkan 





peregrin 


endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 


endemisch 
endemisch 


? == D.uniqua 
(BOURNE) etwas 
peregrin? 

endemisch 

endemisch 

in geringem Grade 
peregrin 


endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
? = D. nepalensis 
MICH., etwas 
peregrin? 
etwas perigrin 








Weitere Verbreitung Biologischer Faunistischer 
Systematische Liste Fundort der Art REN Charakter Charakter 
an der Gattung der Art 
Gen. Moniligaster terrestrisch 
M. Deshayesi E. PERR. Travancore endemisch 
M. Perrieri MICH, Stid-Indien (Palni Hills) endemisch 
Fam. Megascolecidae 
Subfam. Megascolecinae 
Gen. Plutellus terrestrisch 
P. Halyi (MICH.) Ceylon (Colombo) endemisch 
P. indicus MICH. f. typica Stid-Indien (Palni Hills) endemisch 
var. silvestris MICH. Stid-Indien (Palni Hills) endemisch 
P. palniensis MICH. Stid-Indien (Palni Hills) endemisch 
P. sikkimensis MICH. O-Himalaya (Sikkim) endemisch 
P. singhalensis (MICH.) Ceylon (Nuwara Eliya) endemisch 
Gen. Pontodrilus litoral 


P. bermudensis BEDD. 
Gen. Megascolides 

M. Bergtheili MıcH. 

M. cochinensis n. sp. 


M. Tenmalai n. sp. 


Gen. Diporochaeta 
D. pellucida (BOURNE) 


Gen. Spenceriella 


S. duodecimalis MICH. 


Gen. Woodwardia 
W. Useli (MICH.) 


Gen. Perionyx 
P. Annandalei (MICH.) 
P. ceylanensis MICH, 
P. excavatus E. PERR. 


nu 


>. himalayanus MICH. 
. M’Intoshi BEDD. 
. nainianus (MICH.) 


saltans BOURNE 

sanstbaricus MICH. 
stkkimensis (MICH.) 
. simlaensis (MICH.) 
vartegatus (MICH.) 


sa o BD 


Ceylon (Belligamme) 


O-Himalaya (Sikkim) 
Cochin State 
(Nelliampathis Hills) 


Travancore (Tenmalai) 
Vorderindien oder Ceylon? 
Stid-Indien (Palni Hills) 
Ceylon 


Darjiling Distr. u, Assam 

Ceylon (Peradeniya) 

W- u, O-Himalaya, Ben- 
galen, Vereinigte Prov., 
Ceylon 


Sikkim 
Darjiling Distr. od, Bengal. 
W-Himalaya (Kumaon 
Distr.) 
Std-Indien (Nilgiri Hills 
Sud-Indien (Palni Hills) 
Sikkim u. Darjiling Distr. 
W-Himalaya (Simla) 
Sikkim 


terrestrisch 


terrestrisch 


terrestrisch 


terrestrisch 


terrestrisch 


Philippinen, 
Malayischer Archipel, 
Cochinchina, 

Siam, Birma, 

Réunion 


Sansibar 


weit verbreitet 


endemisch 
endemisch 


endemisch 


endemisch 


endemisch 


endemisch 


endemisch 
endemisch 


peregrin 


endemisch 
endemisch 
endemisch 


endemisch 
peregrin 

endemisch 
endemisch 
endemisch 


2 








Weitere Verbreitung Biologischer Faunistischer 
Systematische Liste ` Fundort der Art Charakter Charakter 
Gera der Gattung | der Art 
Gen. Lampito. | terrestrisch 
L. Mauritii KINB. | Punjab, Bengalen, Zentral- | China, Sunda -Inseln, peregrin 
| und Süd-Indien, Ceylon Singapore, Birma, 
Minikoy, Seychellen, 
Comoren, Mauritius, 
Madagaskar, Sansi- 
bar 
L. sylvicola MICH, Süd-Indien (Palni Hills) endemisch 
L. vilpattiensis MICH. Süd-Indien (Palni Hills) endemisch 
Gen. Notoscolex. terrestrisch 
N. ceylanensis (MICH.,) Ceylon (Nuwara Eliya) endemisch 
N. crassicystis (MICH.) Ceylon (Nuwara Eliya) endemisch 
NW. dambullaensis (MıcH.) Ceylon (Nord-Region) endemisch 
N. decipiens (MICH.) Ceylon endemisch 
N. Jacksoni (BEDD.) Ceylon endemisch 
N. Kraepelini (Micu ) Ceylon (Zentral-Region) endemisch 
N. Sarasinorum (MicH.) Ceylon endemisch 
V. scutartus Micu. Süd-Indien (Palni Hills) endemisch 
N. termiticola n. sp. Ceylon endemisch 
N. trincomaliensis (MICH.) Ceylon (Nord-Region) endemisch 
Gen. Megascolex terrestrisch 
M. acanthodriloides MICH. Ceylon (Peradeniya) endemisch 
M. Adami n. sp. Ceylon (Bulutota) endemisch 
M. brachycyclus (SCHM.) Ceylon (Ratnapura) endemisch 
AM. caeruleus TEMPLET. Ceylon (Peradeniya, Nu- endemisch 
wara Eliya) 
M. ceylonicus (BEDD.) Ceylon endemisch 
M. cingulatus (SCHM.) Ceylon endemisch 
M. Escherichi n. sp. Ceylon endemisch 
37. funis MICH. Ceylon endemisch 
AT. Hendersoni Micu. Süd-Indien (Palni Hills) endemisch 
M. imperatrix (BOURNE) Vorderindien od. Ceylon? endemisch 


AT. insignis n. sp. Travancore, Ceylon schwach peregrin 


M. konkanensis FEDARB Travancore bis Konkan schwach peregrin 


M. leucocvclus (SCHM.) Ceylon (Kandy, Nuwara endemisch 
Eliya) 
M. longiseta Mich. Ceylon (Nuwara Eliya) endemisch 
M. Lorenzi ROSA Ceylon (Kandy, Perade- endemisch 
niya) 
M. madtispinus MICH. Ceylon endemisch 
M. nureliyensis MICH. Ceylon (Nuwara Eliya) endemisch 
M. pharetratus Rosa Ceylon (Kandy) endemisch 
M. Sarasinorum Mich. Ceylon (Nord-Region) endemisch 
M. Schmardae Micu. Ceylon (Ratnapura) endemisch 
M. singhalensis MICH. Ceylon (Nuwara Eliya) | endemisch 
M. spectabilis n. sp. Ceylon (Süd-Region) endemisch 
M. templetonianus ROSA Ceylon (Colombo) endemisch 


11 





M. 


Systematische Liste 


travancorensis n. Sp. 


f. typica 
var. ghatensis n. 


var, quilonensis n. 


M. 


varians MICH. f. typica 


f. simplex MICH, 


aM. 


M. 


Ph 


Ph. 


Ph 


Ph 


Ph. 


Ph 


subsp. f. barbadensis ( REDD.) 


Willeyi MICH. 
zygochaetus MICH. 


Gen. Pheretima 
. Alexandri (BEDD.) 


anomala MICH, 
. bicincta (E. PERR.) 


. burliarensis (BOURNE) 


elongata (E. PERR.) 


.hawayana (Rosa) f. typica 


Ph. heterochaeta (Mici.) 


Ph. Houlleti (E, PERR.) 


Fundort der Art 





Travancore (Pallode) 
Travancore (Maddathorai) 


Travancore 
(Shasthancottah) 


Ceylon (Nuwara Eliya) 
Ceylon (Nuwara Eliya) 
Ceylon (Labugama) 
Ceylon (Ratnapura) 


Bengalen(Calcutta) u.a.O,? 


Bengalen (Calcutta) 
Dekkan (Hyderabad) 


Stid-Indien (Nilgiri Hills) 
. 0? 


u. a 


Sind, Dekkan, Ceylon 


O-Himalaya, Verein. Prov. 
Punjab, ©-Himalaya 


W-, Z- u. O-Himalaya, 
Bengalen, Süd - Indien, 
Ceylon 


W - Himalaya, Bengalen, 


South - Kanara bis Tra- 


vancore, Ceylon 


Weitere Verbreitung 
der Art 


?, siehe PA. heterochaeta 
(MICH.) 


Philippinen, Penang, 


Westindien 

?, Ph. rodericensis(GR.): 
Japan, China, Inseln 
d. Indischen Ozeans, 
Madagaskar, Ober- 
Guinea, Europa, 
Südamerika, West- 
indien 

Hawayi Ins, Philip- 
pinen, Sumatra, 
Madagaskar, Co- 
moren, Westindien, 
Zentral- und Süd- 
Amerika 


Hawayi-Ins., China, 
Südamerika, Ber- 
mudas u. a. O. 

Westindien, Süd- 
amerika, Canarische 
Ins. u. a. O, 


Hawayi-Ins., Japan, 


Sunda - Ins., Neu- 
Kaledonien, Mada- 


gaskar, Comoren, 
Europa, Azoren, 
CapVerde'sche Ins., 
Nordamerika, 
Zentralamerika, « 
Südamerika 


Philippinen, China, 
Cochinchina, Sunda- 
Ins, Birma, Mada- 
gaskar, Fiji Ins., 


Comoren, Bahamas 


Biologischer 
Charakter 
der Gattung 


| Faunistischer 


Charakter 
der Art 





terrestrisch 


endemisch 
endemisch 
endemisch 


endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 


?— PA. heterochaeta 
(MicH ) endem. 
od. peregrin? 


endemisch ? aus bo- 
* tanisch, Garten! 


peregrin 


>= Ph. rodericensis 
Gr., endemisch 
od, peregrin? 


peregrin 


peregrin 


peregrin 


peregrin 


peregrin 


2* 


12 





Ph. 


Ph. 


Ph. 
Ph. 


Su 


8:88:86 


Systematische Liste 








Weitere Verbreitung 
der Art 


Fundort der Art 





posthuma (L. VAILL.) 


quadragenaria (E. PERR.) 


Taprobanae (BEDD.) 
fravancorensis (FEDARB) 


bfam.- Octochaetinae 
Gen. Octochaetus 


. Aitkeni (FEDARB) 
. Beatrix BEDD, 


Fermori MICH. 
Hodgarti MICH. 
Maindroni MicH. f. typica 


var. Chaperi MICH. 


SS: 


H. 


Eu 


Pattoni MICH. 


. Phillotti MICH. 
. Pittnyi n. sp. 


. Surensis n. Sp. 


Thurstoni MICH. 


Gen. Hoplochaetella 
Stuarts (BOURNE) 


Gen. Eutyphoeus 
. Annandalei MICH. 


[£u. bastianus Mich.) 


Eu 


Eu. 


Eu. 


Eu 


En. 


. bengalensis MICH, 
chittagongianus MICH. 


comillahnus MICH. 
. Gammiei (BEDD.) 


incommodus (BEDD.) 


(Eu. laevis (Rosa)] 


Eu 


. Masoni (BOURNE) 


Philippinen, Malayi- 
scher Archipel, 
Cochinchina, 
Malayische Halb. 


insel, Bahamas 


Malayischer Archipel, 
Kapland 


¿iadagaskar, Brasilien 


Bihar, Bengalen 


Vorderindien 


Ceylon (Peradeniya) 
\W-Himalaya, Travancore |? Sumatra 


Travancore 

Bengalen (Calcutta; 
Bengalen (Burdwan Distr.) 
Nepal 

Stid-Indien (Gingi) 
Stid-Indien (Madras) 
Stid-Indien (Madras) 
Dekkan (Hyderabad) 
Travancore (Trivandrum) 
Orissa (Sur Lake) 

Süd- Indien (Madras) 


Süd-Indien(Shevaroi Hills) 


W-Himalaya (Kumaon 
Distr.) 


Bengalen, Bihar, Verein. 
Prov., ? W- Himalaya 


Bengalen (Saraghat) 

Bengalen (Chittagong 
Distr.) 

Bengalen (Chittagong 
Distr.) 

O-Himalaya (Darjiling 
Distr.) 

Bengaldb 

Ceylon 

W - Himalaya, [Bengalen, 

Bihar, Vereinigte Prov.) | 


Birma 





Biologischer 
Charakter 
der Gattung 


terrestrisch 


terrestrisch 


terrestrisch 


Faunistischer 
Charakter 
der Art 


peregrin 


peregrin 


peregrin 

? = Ph. dubia 
(Horst), in ge- 
ringem od, weit. 
Grade peregrin 


endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 
endemisch 


endemisch 


endemisch 


? = Eu. Masoni 
(BOURNE), in ge- 
ringem Maße pe- 
regrin 

endemisch 

endemisch 


endemisch 
endemisch 


endemisch 
fragliche Art 


>= En. bastianus 
(MicH.), ende- 
misch oder in 
geringem Maße 


peregrin? 


13 





Systematische Liste 


Fundort der Art 


Weitere Verbreitung 
der Art 














En. nainianus MICH, 


. nepalensis MICH, 
. Nicholson! ( BEDD.) 


. orientalis (BEDD.) 


En. 
En. 
En. 
Eu. 


quadripapillatus MICH. 
Patvai MICH, 
pharpingianus MICH, 


scutaríus MICH. 


Eu. Waltoni MICH. 


Subfam. Trigastrinae 
Gen. Eudichogaster 
Eu. Ashworthi MICH. 
Eu. bengalensis n. sp. 
Eu. indica (BEDD.) 


Eu. parva (FEDARB) 
Eu. poonensis (FEDARB) 


Gen. Dichogaster 
D. affinis (MICH.) 


- Bolaui (MicH.) 


D. 
D. 
D. 


Modighanii (ROSA) 
parva (MICH.) 
saliens (BEDD.) 


[D. travancorensis (FEDARB)] 


Subfam. Ocnerodrilinae 
Gen. Gordiodrilus 


G. travancorensis n. sp. 


Gen. Nematogenia 
N. panamaensis (Eisen) 
Gen. Ocnerodrilus 


| 
O. occidentalis EISEN 
| 








W-Himalaya (Kumaon 


Distr.) 


Nepal 
Bengalen, Vereinigte Prov, 


Bengalen, W-Himalaya 


Bengalen, Bibar 


Bihar (Darbhanga Distr.) 


Nepal 
Bengalen (Chittagong 
Distr.) 


Bengalen, Bihar, Verein. 
Prov. 


Zentral-Indien (Nagpur) 
W-Bengalen 


West- Indien (Thana bei 
Bombay) 


W-Himalaya (Dehra Dun) 
West-Indien (Poona) 


Travancore, Ceylon 


Bengalen, Cochin - State, 
Travancore, Ceylon 


Bengalen (Calcutta) 
Ceylon (Peradeniya) 
Ceylon (Peradeniya) 


Travancore 


Travancore(Nedumangad) 


Ceylon (Paradeniya) 


Travancore, Ceylon 


Tropisches Afrika, 
Siidamerika, West- 
indien, Madagaskar, 
Comoren, Cap Ver- 
desche Ins, 

Tropisches Afrika, 
N.- Zentral- u. S.- 
amerika, Westindien 

Sumatra, Neu Pomm, 

Tropisches Ost-Afrika 


Penang, Singapore, 
Java 


’Tropisches Ost-Afrika 


TropischesWest-Afrik. 
Zentral-Amerika 


Comoren, Rhodesia, 
Cap Verdesche Ins., 
N-Amerika 





| 


Biologischer Faunistischer 
Charakter Charakter 
der Gattung der Art 
endemisch 
endemisch 


terrestrisch 


terrestrisch 


limnisch bzw. 


amphibisch 


limnisch bzw 
amphibisch 


limnisch bzw. 


amphibisch 





in geringem Maße 
peregrin 

in geringem Maße 
peregrin 

endemisch 

endemisch 

endemisch 

endemisch 


in geringem Maße 


peregrin 


endemisch 
endemisch 
endemisch 


endemisch 
endemisch 


peregrin 


peregrin 


peregrin 
peregrin 
peregrin 
= D. kafuruensis — 


(MıcH.), pere- 
grin? 


endemisch 


weit verbreitet 


weit verbreitet 


14 





a, l Weitere Verbreitung Biologischer Faunistischer 
Systematische Liste Fundort der Art E | Charakter Charakter 
en | der Gattung der Art 
7 eg. nu e ee [ 
Sub. Eudrilinae 
Gen. Eudrilus | terrestrisch 
Fu. Eugeniae (KINB.) | Ceylon Neuseeland, Neu Kale- peregrin 
donien, Madagaskar, 
Tropisches West- 
Afrika, St. Helena, 
Westindien, N.- 
Zentral- u. S.- 
f Amerika 
Fam. Glossoscolecidae 
Subfam. 
Glossoscolecinae 
Gen. Pontoscolex terrestrisch 
P. corethrurus (Fr. MÜLL.) Dekkan, South-Kanara bis | Ins. d. Pacifischen peregrin 
Travancore, Ceylon Ozeans u. d. Malayi- 
Archipels, Malayi- 
sche Halbinsel, 
Australien, Ins. d. 
Indischen Ozeans, 
Cap Verde’sche Ins., 
Westindien, N- 
Zentral- u S-A merik. 
Subfam. Microchaetinae 
Gen. Glyphidrilus terrestrisch 
G. Annandalei n. sp. ‘| Malabar, Travancore, endemisch 
? W-Himalaya 
Fam. Lumbricidae 
Gen. Helodrilus terrestrisch 
H. foetidus (SAV.) W-Himalaya, Süd-Indien | fast kosmopolitisch peregrin 
H. roseus (SAV.) Kaschmir (Gurez) fat kosmopolitisch peregrin 
H. caliginosus (Sav.) f. typica | West-Himalaya nördliche u, südliche peregrin 
gemäßigte Zone 
f. trapezoides (Dus.) Kaschmir, W-Himalaya, | fast kosmopolitisch peregrin 
Stid-Indien 
HT. constrictus (ROSA) W-Himalaya, Stid-Indien | fast kosmopolitish peregrin 
H. Eiseni (LEVINS,) W-Himalaya, (Kumaon Europa, Azoren, Ma- peregrin 
Distr.) deira, Canar, Inseln 
H. indicus MICH. Bengalen (Calcutta) endemisch (?) 
Hf. parvus (EISEN), var.? Kaschmir (Gorai) fast kosmopolitisch peregrin 
H. rubidus (SAV.) W-Himalaya (Kumaon fast kosmopolitisch peregrin 
Distr.) 
H. subrubicundus (EISEN) W- u. O-Himalaya fast kosmopolitisch peregrin 


Gen. Octolasium 
O. lacteum ÖRLEY W-Himalaya (Simla Distr.) | fast kosmopolitisch peregrin 


| | 
| 


Limnische Oligochäten. 


Die von Vorderindien und Ceylon bekannten limnischen Oligochäten gehören der 
überwiegenden Zahl nach den phyletisch ältesten Familien der Aeolosomatidae und Naididae 
an, die nicht nur meist der Gattung nach, sondern zum Teil selbst der Art nach fast 
kosmopolitisch sind. Nur die Naididen-Gattung Branchiodrilus, der nach den neueren 
Funden STEPHENSON's zwei Arten angehóren?), scheint auf Vorderindien beschränkt zu 
sein. Ebensowenig wie die Aeolosomatiden und Naididen liefern uns die Familien der 
Tubificidae und Enchytraeidae Material zur Anknüpfung geographischer Beziehungen. 
Der einzige Tubificide Vorderindiens, Bothrioneurum iris BEDD., gehört einer weltweit 
verbreiteten Gattung an, der einzige Enchyträide, Henlea(?) Lefroyi BEDD., ist eine 
species inquirenda, deren Gattungszugehörigkeit fraglich ist. Die übrigen Familien der 
phyletisch älteren, früher als »Limicolen« bezeichneten Oligochätengruppe kommen über- 
haupt nicht in Vorderindien vor. Von den limnischen Zweigen der phyletisch jüngeren 
Oligocháten war bisher nur die Glossoscoleciden-Subfamilie Microchaetinae durch eine 
nicht näher bestimmbare Form im nördlichen Vorderindien vertreten. Die neuen 
Sammlungen enthalten dagegen zwei wohlbestimmbare Arten dieser Gruppe, eine 
Glyphidrilus-Art, vielleicht identisch mit dem oben erwähnten Microchätinen, und eine 
Ocnerodrilinen-Art der Gattung Gordiodrilus. Die Glyphidrilus-Art bildet eine Zwischen- 
station zwischen den hinterindisch-malayischen und den tropisch-ostafrikanischen Vor- 
kommnissen dieser Gattung. Der vorderindische Gordiodrilus travancorensts n. sp., im 
südlichen Winkel (Travancore) gefunden, steht dem G. madagascariensis MICH. und dem 
G. sansibaricus BEDD. sehr nahe. Er bildet demnach einen über den Indischen Ozean 
hinüber geschobenen Posten dieser quer über das ganze tropische Afrika verbreiteten 
Gattung. Die geographischen Beziehungen beider limnischer Gattungen weisen also 
einerseits gleicherweise auf das tropische Afrika hin. Während jedoch die eine Gattung, 
Glyphidrilus, nach der anderen Seite noch weiter verbreitet ist und dort, in Hinterindien 
und auf den Sunda-Inseln, ihre üppigste Entfaltung zeigt, scheint die andere Gattung, 
Gordiodrilus, im Ostgebiet, in Afrika, ihr Hauptquartier zu besitzen und nur einen geringen 
Vorstoß ostwärts unternommen zu haben. 


Terrestrische Oligochäten. 


Vorbemerkungen: 

Die terrestrischen Formen bilden die Hauptmasse der Oligocháten, und liefern 
uns die interessantesten geographischen Ergebnisse. Um jedoch zu diesen Ergebnissen 
zu gelangen, bedarf es zunächst einer Aussonderung der peregrinen Formen; denn nur 
die Formen mit ganz beschränktem Gebiet, die sog. endemischen Arten, ergeben ein auf 





1) Meiner Ansicht nach muß Zahoria hortensis STEPHENSON von Lahore der Gattung Branchiodrilus 


zugeordnet werden, 


ur 


erdgeschichtlichen Vorgängen beruhendes Bild der Verbreitung. Es sind von FR. SARASIN 
(Ausf. Abh. p. 118) Bedenken gegen mein scharfes Vorgehen bei dieser Aussonderung der 
peregrinen Formen erhoben worden; es scheint mir deshalb angebracht, meinen Standpunkt 
noch einmal klarzustellen und mein Vorgehen zu rechtfertigen 


Es steht dem Forscher zweifellos frei, die Fragestellung so zu gestalten, wie es 
ihm für die Gewinnung greßzügiger Resultate am günstigsten scheint. Zu der von mir 
als günstig erkannten Fragestellung bin ich nicht durch lediglich theoretische Erwägungen 
geführt worden, sondern durch verschiedenartige Versuche, durch Zusammenstellungen 
des gegebenen geographisch-statistischen Materials nach verschiedenen Gesichtspunkten 
und Regeln. Ohne besondere Kritik ausgeführte Zusammenstellungen sämtlicher Fundorte 
von Arten einer Gattung ergaben meistens unnatürlich große, charakterlose Verbreitungs- 
gebiete, an denen von einem Einfluß irgendwelcher erdgeschichtlicher Vorgänge nichts zu 
erkennen war. Sehr charakteristische Gebiete ergeben sich andererseits bei einer Be- 
schränkung auf die Arten mit sehr geringer Verbreitung. Es war leicht zu erkennen, 
daß bei der Bildung jener ersteren großen, charakterlosen Gebiete die Verschleppung 
durch den Menschen eine große Rolle gespielt hat ?), andererseits war cs fraglich, ob die 
zweite Methode der Beschränkung auf die Arten mit sehr geringer Verbreitung (auf dic 
endemischen Arten) die eigentlichen, selbständig erworbenen Gebiete der betreffenden 
Gattungen in vollständigem Umfange ergab. Es handelte sich nun in erster Linie darum, 
bei der Feststellung der selbständigen Verbreitung die mit Hülfe des Menschen erworbenen 
Verschleppungsvorkommnisse auszusondern; denn nur das selbständig erworbene Gebiet, 
das Autochthonen-Gebiet, kann bei erdgeschichtlichen Problemen in Frage kommen. 
Diese Aussonderung war leicht zu bewerkstelligen, soweit es sich um die sprunghafte 
Verbreitung von Arten übersee handelte. Schwieriger oder ganz unmöglich war jedoch 
der Nachweis etwaiger Verschleppung durch den Menschen bei einer mehr oder weniger 
weiten und zusammenhängenden Verbreitung überland; und doch ist es zweifellos, daß 
die Verschleppung von Regenwürmern im nachbarlichen Verkehr der Völker und Stämme 
überland ebenso wohl stattgefunden hat wie jene leicht nachweisbare Übersee-Verschleppung. 
Daneben aber mögen unter diesen überland verbreiteten Arten manche oder viele auch 
selbständig zu ihrer weiteren Verbreitung gelangt sein. Es war nun die Frage, in wie 
weit sollten die überland verbreiteten Arten — ich nannte sie »Weitwanderer« ohne 
Rücksicht auf den Grund ihrer weiteren Verbreitung, ob selbständig oder mit Hülfe des 
Menschen erworben — bei der Feststellung des Gebietes berücksichtigt werden. Da 
eine Sonderung nach verschleppten und selbständig verbreiteten bei diesen Formen 
unausführbar ist, so konnte es sich nur darum handeln, ob alle bis zu einer gewissen 
Hundertzahl von Meilen verbreiteten Weitwanderer mit berücksichtigt, oder ob alle 
Weitwanderer ausgeschlossen werden sollten, In dem ersten Falle würde das gefundene 
Gebiet sicher zu groß ausfallen, im zweiten Falle wahrscheinlich zu klein. Im zweiten 


') Dies wurde bestätigt durch die direkte Beobachtung zahlreicher Verschleppungsfälle (Oligochaten, 
im Handelsverkehr lebend nach llamburg verschleppt), sowie durch die Beobachtung offenbarer Einschleppungs. 
vorkommnisse (Europäische Oligochäten in den Handelszentren der südlichen Erdhälfte). 


17 

Falle, beim Ausschluß sämtlicher Weitwanderer und Berücksichtigung lediglich der sicher 
endemischen Arten mit ganz beschränkter Verbreitung, erhalten wir den reinen, sicheren 
Kern des Autochthonen-Gebietes. Verschiedene Fälle zeigten mir, daß für erdgeschicht- 
liche Fragen nur diese Kerne der Autochthonen-Gebiete Berücksichtigung finden durften, 
da augenscheinlich die weitere Verbreitung einzelner Formen, mochte sie nun mit Hülfe 
des Menschen oder auch selbständig erlangt sein, der jüngsten geologischen Epoche 
angehört. Ein Beispiel mag die faunistisch-erdgeschichtliche Bedeutung dieser Weitwanderer 
klar stellen: Der Kern des Autochthonen-Gebietes der Familie Zumbricidae zieht sich 
über Süd-Europa hin. Die Nordgrenze dieses Gebietes rein endemischer Lumbriciden 
fällt fast genau mit der Südgrenze der größten Eisverbreitung während der Eiszeit zusammen. 
In diesem Übereisungsgebiet fehlen (abgesehen von Helodrilus norvegicus (EISEN) mit 
zweifelhafter artlicher Selbständigkeit) endemische terrestrische Oligochäten, zweifellos, 
weil hier sämtliche terrestrische Oligochäten durch den Eispanzer der Eiszeit vernichtet 
worden sind. Die jetzt in diesem Gebiet angetroffenen Arten sind peregrine Arten, 
daneben höchstens eine fragliche endemische (H. norvegicus), die sich aber nur wenig 
von einer peregrinen Art (H. constrictus [ROSA]) unterscheidet, also wahrscheinlich plyletisch 
ganz jung ist. Zweifellos sind diese peregrinen Formen erst nach dem Zurückweichen 
des Eispanzers von Süden her in Mittel- und Nord-Europa eingewandert, ob mit oder 
ohne Hülfe des Menschen, ist gleichgültig. Zu einer Neubildung von Arten, zur Bildung 
endemischer Formen, hat die Zeit nicht ausgereicht (abgesehen vielleicht von der fraglichen 
Art H. norvegicus), Nun ist H. limicola (MICH.) eine Art, die als mäßig verbreiteter 
Weitwanderer zu bezeichnen ist; kommt sie doch zugleich in der Schweiz und in Nord- 
deutschland (bei Hamburg) vor. Die Lebensweise dieses Tieres ist eine solche — es 
lebt in sumpfigen, morastigen Waldniederungen —, daß an eine Verschleppung durch 
den Menschen kaum zu denken ist. Sie mag den Weg von der Schweiz, im Kern des 
Autochthonen-Gebiets, nach Norddeutschland selbständig zurückgelegt haben. Soll nun Nord- 
deutschland nur wegen dieses H. limicola zum eigentlichen Gebiet der Familie Lumbricidae 
gerechnet werden? Das müßte wohl geschehen, falls keine weitere Einschränkung der 
Fassung des Begriffes »eigentliches Gebiete getroffen würde. Diese uneingeschränkte 
Fassung des Gebiets-Begriffes würde aber die innige negative Beziehung des Lumbriciden- 
Gebietes zum Übereisungsgebiet verschleiern, während eine Beschränkung des Gebiets- 
Begriffes auf den Kern mit rein endemischen Formen jene erdgeschichtliche Beziehung 
klar in die Erscheinung treten lassen würde. Wenn es sich um Feststellung von Begeben- 
heiten der jüngsten geologischen Epoche handelt, etwa um die Schilderung der nach- 
eiszeitlichen stufenweise vorgeschrittenen Einwanderung von terrestrischen Oligochäten 
in das frei gewordene Gebiet hinein, so wird man natürlich auch diese mäßig verbreiteten 
Weitwanderer mit in den Kreis der Betrachtung ziehen. Man wird dabei aber stets der 
Gefahr ausgesetzt sein, einen durch Hülfe des Menschen erworbenen Gebietsteil irrtümlich 
zum Autochthonen-Gebiet zu rechnen. Für die von mir ins Auge gefaßten, in der 
geologischen Geschichte weit zurückgreifenden Probleme ist sicherlich die andere Frage- 
stellung die günstigere, die Frage nach den Beziehungen zwischen den Kernen der 
Autochthonen-Gebiete. 


18 

FR. SARASIN moniert es, daß ich auch sogenannte eigene Arten, welche an 
Orten sich finden, die nach meiner Ansicht nicht zum ursprünglichen Verbreitungsgebiete 
der betreffenden Gattung gehören, als peregrin beanstandet habe. Ich habe jedoch bei 
derartigen Fällen stets einen zureichenden Grund für mein Vorgehen angegeben. Es 
handelt sich wohl hauptsächlich um die ganz unsicheren Fundortsangaben, die wir Händlern 
verdanken, oder die auf Grund von Einführungen mit Pflanzen in botanische Gärten 
aufgestellt wurden. Wo es sich um sichere Fundortsangaben handelte, habe ich diese 
Arten wohl nicht geradezu als peregrin beanstandet, sondern nur die endemische Natur 
des Fundes in Zweifel gezogen. Ein Beispiel: Als sicheres endemisches Gebiet der 
Gattung Dichogaster, in dem sie sowohl durch kleine wie auch durch große Formen 
vertreten ist, muß Zentralamerika, Westindien und das tropische Afrika angesehen werden. 
Die kleinen und winzigen Arten dieser Gattung (nicht die größeren Formen) sind nach- 
weislich vielfach verschleppt worden, und zumal im Malayischen Archipel wimmelt es 
von solchen nachweislich eingeschleppten Arten. Nun fand sich auf Celebes eine solch 
winzige Dichogaster-Form, die bisher andernorts nicht nachgewiesen wurde (D. corticis 
MICH.). Soll ich nun auf Grund dieses Fundes Celebes zum eigentlichen Gebiet der 
Gattung Dichogaster rechnen? Sollte diese Art nicht vielleicht ebenso wie die anderen 
winzigen Dichogaster-Arten nach den Sunda-Inseln verschleppt und nur in ihrer Heimat 
noch nicht nachgewiesen sein? Ich zog in diesem Falle die endemische Natur des Vor- 
kommens in Zweifel und bezeichnete es als »peregrin?«e Sollte Celebes wirklich zum 
Dichogaster-Gebiet gehören, so wird sich das wohl durch weitere Funde herausstellen. 
Jedenfalls würde eine Nichtberücksichtigung dieses Fundes nur negative Bedeutung haben, 
gleichwertig einer weiteren Verbreitungslücke, deren wir in Folge von Aussterben und 
auch in Folge von ungenügender Durchforschung so viele zu verzeichnen haben. Sollte 
dieser D. corticis-Fund andererseits tatsächlich auf Einschleppung beruhen, und das halte 
ich für wahrscheinlich, so würde eine Einregistrierung als endemisches Vorkommnis zu 
ganz unleidlichen Fehlschlüssen führen. Auf solch unsicherem Grunde können wir nicht 
bauen. Wir brauchen Steingrund, wenn er auch etwas schmäler ist, als es für die 
Errichtung eines stattlichen Baues wünschenswert wäre. Wohl bei keiner anderen Tier- 
gruppe spielt die Verschleppung eine so große Rolle wie bei den terrestrischen Oligochäten. 
Hier kann nur eine ganz scharfe Kritik der Vorkommnisse verwertbares geographisches 
Material liefern. Übrigens würde ich den Gedanken, meine Methode einmal auch auf 
andere Tiergruppen anzuwenden, gar nicht so weit von der Hand weisen. Wenn wir 
auch zu recht seltsamen Ergebnissen gelangen würden, es wären doch Ergebnisse. 
Selbstverständlich müßte die Methode dem Charakter der betreffenden Tiergruppe angepaßt 
werden. Bei Tieren mit intensiverem aktiven Ausbreitungsvermögen, wie bei Reptilien 
und Amphibien, darf natürlich nicht mit solch ungemein engen Distrikten endemischen 
. Vorkommens gerechnet werden wie bei Tieren mit langsamerer selbständiger Ausbreitung. 
Die Art der Ausbreitung ist ja, entsprechend der verschiedenen Lebensweise, bei ver- 
schiedenen Tiergruppen ganz verschieden. Schon die limicolen und die litoralen Oligochäten 
weichen in ihren Ausbreitungsverhältnissen so sehr von den terrestrischen ab, daß bei 
ihnen die Fragestellung ganz anders gestaltet werden muß. Die terrestrischen Oligochäten 


en 


sind in diesen Hinsichten eben ganz eigenartig. Wohl bei keiner anderen Tiergruppe 
finden wir eine so langsame, gleichsam schrittweise Ausbreitung und eine so große 
Bedeutsamkeit selbst schmaler Ausbreitungsschranken, mögen diese nun durch Meer oder 
durch Wüste gebildet werden. Die Folge dieser eigenartigen Ausbreitungsverhältnisse sehen 
wir in den vielen auffallenden, ganz eigenartigen Ausbreitungswegen und geographischen 
Beziehungen, die sich nur zum Teil mit denen anderer Tiergruppen decken, zum großen 
Teil aber lediglich bei terrestrischen Oligochäten gefunden werden. (z. B. Beziehungen 
zwischen Vorderindien und Neuseeland, zwischen Ceylon samt dem südlichsten Vorderindien 
und dem australischen Kontinent, scharfe Trennung zwischen dem Malayischen Gebiet 
und Australien in der Torresstrasse). Gerade in dieser Eigenart der terricolen Oligochäten 
sehe ich die große Bedeutsamkeit dieser Tiergruppe für die Tiergeographie und für die 
Erdgeschichte. Ihre geographische Verbreitung liefert nicht lediglich Bestatigungen von 
anderweitig gefundenen Tatsachen, sondern sie ergänzt in willkommener Weise die lücken- 
haften Feststellungen, die wir aus der Verbreitung anderer Tiergruppen und aus geologischen 
Untersuchungen gewonnen haben. Sie zeigt uns manche geographische Beziehungen, 
Verbreitungswege und Verbreitungsschranken, die in der Verbreitung anderer Tiergruppen 
gar nicht zum Ausdruck gekommen und deren geologische Spuren geschwunden sind. 
Was ferner FR. SARASIN’s Zweifel an der genügend weit vorgeschrittenen Klärung 
der Systematik anbetrifft (Ausf. Abb. p. 117), so muß ich zu meinem großen Leidwesen 
zugestehen, daß wir noch weit von einer lückenlosen phyletischen Verknüpfung der 
verschiedenen Gruppen entfernt sind. Wohl Niemandem sind die betreffenden Lücken 
empfindlicher als gerade mir, und ich habe mich bei meinen Erörterungen über phyletische 
Verhältnisse möglichst beflissen, auf den Grad der Sicherheit hinzuweisen, mit der in 
den betreffenden Fällen zu rechnen ist. Wenn trotzdem die Sicherheit auffällt, mit der 
ich die verschiedenen Gattungen von einander ableite und als phyletisch ältere oder 
jüngere unterscheide, so beruht dies eben hauptsächlich darauf, daß ich wichtige Schluß- 
folgerungen nur auf solchen phyletischen Verhältnissen begründe, die mir durchaus sicher 
erscheinen, die unsicheren Verhältnisse aber außer Berücksichtigung lasse. Derartige 
durchaus sichere phyletische Feststellungen waren aber in der Ordnung der Oligochäten 
glücklicherweise vielfach zu machen. Das liegt hauptsächlich an der Besonderheit der 
hauptsächlichsten systematischen Charaktere der Oligochätengruppen, zumal an der nicht 
hoch genug zu bewertenden Verdoppelung der an bestimmte Segmente gebundenen 
Gonaden in den Familien der Lumbriculiden und Haplotaxiden. Durch diese Verdoppelung 
der Gonaden (bei Haplotaxis Hoden im 10. und 11., Ovarien im 12. und 13. Segment) 
wurde die Möglichkeit einer großen Mannigfaltigkeit durch verschiedenartige Reduktion 
gegeben, eine Mannigfaltigkeit, die nicht nur den phyletischen Zusammenhang, sondern 
auch die Richtung der Ableitung erkennbar sein ließ. Noch wertvoller wurde diese 
Gonaden-Verdoppelung durch die damit zusammenhängende Verdoppelung der Ausführ- 
apparate, die das phyletisch so bedeutsame Material an Reduktionsmöglichkeiten noch 
in hohem Grade vermehrte (Microscolecine und balantine Reduktionen des acanthodrilinen 
Ausführapparates, Vermehrung der Samentaschen in Folge eingetretener Incongruenz 
zwischen männlichen und weiblichen Begattungs-Poren bei teilweiser Reduktion u. a.). 


qe 


20 





In diesen Fällen können wir mit voller Sicherheit angeben, welches die archaischen 
Formen und welches abgeleitete Formen sind. Aber auch andere systematisch verwertete 
Charaktergruppen erlauben eine Feststellung der Entwicklungsrichtung. So wissen wir 
sicher, daß der meganephridische Zustand phyletisch älter ist als der mikronephridische, 
daß sich die perichátine Borstenanordnung aus der lumbricinen entwickelt hat, daß in 
der Unterfamilie der Megascolecinen die schlauchförmigen Prostaten einen phyletisch 
älteren Zustand darstellen als die Pheretima-Prostaten usw. Alle diese Verhältnisse 
gestatten uns, im Bereich der von Haplotaxiden abgeleiteten terrestrischen Oligochaten 
meist mit großer Sicherheit die phyletischen Verhältnisse feststellen. Die übrigen Oligochäten, 
deren phyletische Verhältnisse unklar sind, wie ich stets zugegeben habe, fanden in 
meinen erdgeschichtlichen Erörterungen keine Berücksichtigung. 


Charakterformen des Gebietes. 


Um eine Übersicht über die geographischen Beziehungen der terrestrischen 
Oligochäten Vorderindiens und Ceylons zu gewinnen, lasse ich zunächst eine Besprechung 
der systematischen Gruppen folgen, die in diesem Gebiet durch rein endemische Arten 
vertreten sind. 


Fam. Moniligastridae. Diese Familie ist durch eine große Zahl zweifellos endemischer 
Arten in Vorderindien und Ceylon vertreten. Die phyletischen Beziehungen zwischen 
den 4 Gattungen dieser Familie sind durchaus geklärt. Die Gattung Desmogaster mit 
= holoandrischem und acanthodrilinem Ge- 
Deamognetar $ L schlechtsapparat ist die phyletisch älteste. 
wet. se. ON Aus Desmogaster sind durch Reduktion und 
tee Verschiebung gewisser Geschlechtsorgane 
auf zwei verschiedenen Wegen die Gat- 
tungen Zupolygaster (protandrisch) und 
Drawida (metandrisch) hervorgegangen. 
Die Tatsache dieser Reduktion ist durch das 
Studium des Drawida Willst MICH., der noch 
Rudimente des verloren gegangenen vor- 
deren männlichen Apparates aufweist, be- 
stätigt worden. Die letzte Gattung, Mozzli- 
gaster, ist ein direkter Abkömmling von 
Drawida, dem er noch sehr nahe steht. 

Die Stammgattung Desmogaster ist in Hinterindien (Nieder-Birma) und auf den 
Sunda-Inseln Sumatra und Borneo endemisch. Fast genau die gleiche Verbreitung zeigt 
die Abzweigung Zupolygaster. Der andere, jüngere phyletische Zweig dieser Familie, 
Drawida-Moniligaster, weist eine ganz andere Verbreitung auf. Die Hauptmasse seiner 
Arten, tatsächlich alle unzweifelhaft endemischen Arten, finden sich im südlichsten Vorder- 
indien und im nördlichen Teil Ceylons. Nur wenige Arten kommen außerhalb dieses 
Gebietes vor; aber die meisten dieser sind sicherlich peregrine Arten, vor allem sämtliche 





K. I. Verbreitung,der endemischen und der in geringem 
Grade peregrinen Moniligastriden, 


21 

außerindischen wie D. Barwelli (BEDD.), D. Burchardi (MICH.) und D. japonicus (MICH.). 
Einer náheren Besprechung bediirfen aber einige vorderindische Funde, die unter der 
Rubrik »Weitwanderer« zu führen sind. Ein Drawida von Nepal, D. nepalensis (MICH.), 
ist wahrscheinlich mit D. uniquus (BOURNE) von Süd-Indien identisch, steht dieser Art 
jedenfalls sehr nahe. Sollte D. nepalensis tatsächlich eine besondere, in Nepal endemische 
Art sein, so würde sie doch nur als ein in jüngster Periode vorgeschobener Posten 
anzusehen sein, der nicht befähigt ist, seinen Fundort zum eigentlichen Gebiet seiner 
Gattung zu stempeln. Die zweite Art vom nördlicheren Vorderindien, D. Willsi MICH., 
zeigt sich in ihrer weiten Verbreitung als Weitwanderer; ist sie doch zugleich in Dekkan 
und in den Zentral-Provinzen gefunden worden. Als Autochthonen-Kerngebiet von 
Drawida-Moniligaster ist also das südlichste Vorderindien bis etwa zur Breite von Mysore 
oder Pondicherry und Nord-Ceylon anzusehen. In dem so gut durchforschten breiten 
Gebiet von Bengalen ist nicht ein einziger Drawida-Fund zu verzeichnen. Das Kerngebiet 
des phyletisch jungen Drawida-Momligaster-Zweiges ist also durch den weiten Golf von 
Bengalen von dem Gebiet des Stammes Desmogaster getrennt. 


Fam. Megascolecidae. Der Stammbaum dieser großen Familie gleicht einem 
viel-verzweigten Baum. Drei der Hauptäste dieses Stammbaumes sind durch endemische 
Arten in unserem Gebiet vertreten. Der erste derselben ist mit der Unterf. Megascolecinae 
identisch. Die beiden anderen sind die Unterfam. Octochaetinae und Trigastrinae, die 
ich früher fraglicherweise als Teile eines einzigen Astes angesprochen habe. Das geschah 
unter der mutmaßlichen, durchaus nicht vollständig gesicherten Voraussetzung, daß die 
Trigastrinen-Gattung Zudichogaster aus der Octochaetinen-Gattung Octochaetus hervor- 
gegangen sei!). Neuere Untersuchungen an weiterem Material von Zudichogaster (darunter 
das einer neuen Art), Trzgaster und Octochaetus haben keine Bestätigung dieser Mut- 
maßung gebracht. Sie sprechen eher für eine engere Verwandschaft der Gattung 
_ Eudichogaster mit der westindisch-zentralamerikanischen Gattung: Trigaster und damit 
für einen Anschluß an den nordamerikanisch-westindischen Diplocardinen - Stamm 
(in tropisch Afrika durch die phyletisch jüngste Trigastrinen-Gattung Dichogaster ersetzt 
oder verdrängt). Wir haben jetzt also im Gegensatz zu den früheren diesbezüglichen 
Erórterungen die beiden Unterfamilien Octochaetinae und Trigastrinae ganz auseinander 
zu halten. Die sämtlichen Unterfamilien der Megascoleciden lassen sich auf die acanthodriline 
Urform, entsprechend der rezenten Gattung Zodrilus (= Notiodrilus part.) zurückführen. 


Unterf. Megascolecinae. Diese Unterfamilie ist durch die vermittelnde Gattung 
Diplotrema aus Eodrilus [= Notiodrilus part.) entsprossen. Man könnte vielleicht die Gattung 
Diplotrema, wie es vonseiten SPENCER’s geschah, schon den Megascolecinae (= Crypto- 
drilidae + Perichactidae W. B. SPENCER) zuordnen. Ich halte es jedoch für richtiger, 
sie im System noch an der Seite von Zodrius in der Unterfam. Acanthodrilinae (als 
sectio Diplotremacea) zu belassen. Die Gattung Diplotrema ist in Australien (Queensland) 
endemisch (siehe Kartensk. IX), und Australien ist auch das Hauptquartier sämtlicher 
phyletisch älteren und fast sämtlicher phyletisch mittelalten Gattungen der Unterfam. 


1) Siehe: The Oligochaeta of India etc., p. 123 u. f. 


22 
Megascolecinac (der Gattungen Plutellus |inkl. Fletcherodrilus')|, Megascolides, Diporochaeta, 
Spenceriella, Woodwardia, Perionyx, Notoscolex, Digaster, Perissogaster, Didymogaster 
und Megascolex). Nur einige kleine Gattungen (Digaster, Perissogaster und Didymogaster) 
sind ganz auf Australien beschränkt. Die übrigen verbreiteten sich wahrscheinlich zentrifugal, 
aber in sehr verschiedener Weite und in verschiedenen Richtungen nicht gleichmäßig 
weit, über die Grenzen des jetzigen Hauptquartieres hinaus. Nur eine einzige sehr kleine 
mittelalte Megascolecinen-Gattung, Lampito mit 2 in Vorderindien endemischen Arten, 
ist bisher nicht in Australien endemisch angetroffen worden. 

Die phyletisch älteste, direkt aus der australischen Gattung Diplotrema entsprossene 
Gattung Plutellus verbreitete sich von Australien nordwestwárts nach Ceylon, dem südlichen 
und nördlichen Vorderindien (Britisch Sikkim) und in anderer (?) Linie nach den Pacifischen 
Gebieten Nordamerikas (Queen Charlotte Island, Californien und Guatemala — die 
Richtigkeit der sehr alten und niemals bestätigten Fundorts-Angabe »Pennsylvania« 
erscheint mir sehr zweifelhaft. Eine besondere Z/utellus-Art wurde neuerdings von 
BENHAM?) auf den Auckland Islands (südlich von Neuseeland) nachgewiesen. BENHAM 
hält dieses Vorkommen, vielleicht mit Recht, für ein Einschleppungsvorkommnis (auf 
australische Ansiedler 
des »Enderby Settle- 
ment« zurückzuführen), 
weil Plutellus in Neu- 
seeland zu fehlen 
scheint. Das an- 
scheinende Fehlen von 
Plutellus in Neuseeland 
ist allerdings sehr auf- 
fällig, denn die nächst 
jüngere, zweifellosdirekt 
aus Plutellus hervor- 
gegangene Gattung Dz- 
porochaeta kommt auf 
Neuseeland (2 Arten), 
den Auckland Islands 
(3 Arten) und den Cha- 
tham Islands (1 Art) 
endemisch vor. Sollte 
nicht doch etwa der 


K. II. Verbreitung der Gattungen P/utellus und Megascolides. Plutellus von den Auck- 
land Islands endemisch 


ve 


qa > 





1) Die früher gesondert aufgeführte kleine Gattung Fletcherodrilus MicH. glaube ich mit der größeren 
Gattung Plutellus E. PERR. vereinen zu sollen, nachdem in Vorderindien ein Pésfe//us mit ebenfalls unpaarigen 
Samentaschen-Poren gefunden ist, der aber den Fletcherodri/us-Formen nicht nahe zu stehen scheint. | 


2) Rep. Olig. subantarct. Isl. N. Zealand, p. 255, 278. 


‚23 


sein und einen spärlichen Überrest der ältesten Megascolecinen-Wanderung zwischen 


Australien und dem neuseeländischen Gebiet darstellen? 


wie Plutellus zeigt die sich eng an 
Plutellus anschließende Gattung 
Megascolides,mit demUnterschied, 
daß sie in Ceylon nicht vorzu- 
kommen scheint, und daß sie sich 
auch in der Richtung ostwärts nach 
Neuseeland verbreitet hat, was fiir 
Plutellus nicht sicher nachweisbar 
ist. Megascolides konnte jedoch 
nur noch die Nord-Insel Neusee- 
lands erreichen. Während sie hier 
zahlreiche Arten aufweist, fehlt sie 
auf der Süd-Insel. Die beiden sich 
an Plutellus und Megascolides 
(beide mit lumbriciner Borsten- 
anordnung) anschließenden Gat- 
tungen mit perichätiner Borsten- 
anordnung, Diporochaeta und 
Spenceriella, zeigen die gleichen 
Verbreitungsrichtungen, jedoch 





K. IV, Verbreitung der Gattung Woodwardia. 


Diporochaeta. @ 


Spenceriella 


0 





Eine ganz ähnliche Verbreitung 


K. III. Verbreitung der Gattungen Diforochaeta und Spenceriella. 


nicht die enorme Verbreitungs- 
weite wie ihre lumbricinen 
Parallelgattungen: Sie fehlen in 
Nordamerika (wie alle jüngeren 
Magascolecinen - Gattungen), und 
sind nordwestwärts nur bis ins 


südliche Vorderindien vorge- 
drungen. Ostwarts ist Spenciella 
wie ihre lumbricine Parallel- 


gattung Megascolides bis zur 
Nord-Insel von Neuseeland (Little 
Barriere Island) gelangt, während 
Diporochaeta sich nach der Süd- 
Insel von Neuseeland, den Auck- 
land Islands und nach den Cha- 
tham-Inseln verbreitete. 


Von den Gattungen mit 
Pheretima-Prostaten, diezweifellos 
phyletisch jünger sind als die 


24 





soeben erörterten Gattungen mit 
schlauchförmigen Prostaten, zeigen 
die ersten, Woodwardia und Pe- 
rionyx*) (s. 1) (jene mit lum- 
briciner, diese mit perichaetiner 
Borstenanordnung) eine ähnliche, 
aber viel beschränktere Verbreitung 
als P/utellus. Außerhalb Australiens, 
wo beide durch mehrere Arten ver- 
treten sind, kommt Woodwardia 
(siehe Kartensk. IV) aufJava, Ceylon 
und in Nieder - Birma, Perionyx 
(siehe Kartenskizze V) einerseits auf 
Java-Sumatra und Ceylon, sowie 
im südlichen und nördlichen Vorder- 
indien, andererseits auf den Auck- 
land Islands [P. perionychopsis 
campio: -$ (BENH.) > Diporochaeta periony- 
chopsis BENH., siehe unten] vor. 
K. V. Verbreitung der endemischen Arten der Gattungen Daß die kleine, sich wahrscheinlich 

Perionyx und Lampito. von Perionyx herleitende Gattung 


Perionyx 0 





Lampito auf das südliche Vorder- 
indien beschränkt erscheint, wurde 
schon oben erwähnt. 


Die phyletisch mittelalten 
rein mikronephridischen Gattungen 
mit Pheretzma-Prostaten, Votoscolex 
und der ihm sehr nahe stehende 
Megascolex, sind durch zahlreiche 
endemische Arten in Australien und 
auf Ceylon vertreten, sowie durch 
einige wenige endemische Arten 
auch im südlichsten Vorderindien, 
Megascolex außerdem durch eine 
endemische Art auf der Norfolk- Noloscolan a 
Insel zwischen Neuseeland und 
Neu - Kaledonien (siehe Karten- 
skizze VI). 





K. VI. Verbreitung der Gattungen Votoscolex und Megascolex. 


1) Eine eingehende Erörterung über die systematischen Verhältnisse dieser Gattung (Pertonyx s. 1. 
== Perionyx s. s. + Perionychella) folgt unten, im systematischen Teil. 


25 


Eine ganz besondere Verbreitung zeigt schließlich der phyletisch jüngste Mega- 
scolecinen-Sproß Pheretima (siehe Kartensk. IX), der aus Megascolex hervorgegangen ist. 
Die Gattung Pheretima ist in mehr als 100 Arten endemisch im Malayischen Archipel 
und in dem sich daran anschließenden Südost-Asien. Im Norden umfaßt dieses Gebiet 
noch die japanische Insel Nipon (Korea ist unbekannt), den Küstenstreif Chinas, Cochinchina 
und Birma. Vorderindien von Ost-Bengalen an liegt schon außerhalb des Pheretima- 
Gebietes. PA’. anomala MICH. von Calcutta muß als ein vorgeschobener Posten angesehen 
werden, falls sie tatsächlich in ihrem Fund-Distrikt endemisch ist. Als vorgeschobene 
Posten müßten auch die spärlichen Pheretimen von den Comoren und Seychellen sowie 
von Madagaskar bezeichnet werden; doch ist mir die endemische Natur derselben sehr 
zweifelhaft. Gegen Süden markiert die Torresstraße eine scharfe Grenze des Pheretima- 
Gebietes. Die endemische Natur der Pheretima queenslandica (FLETCH.) von Nord- 
Queensland, der einzigen angeblich rein australischen Art, ist zum mindesten zweifelhaft. 
Ostwärts erstreckt sich das Gebiet über Neu-Guinea und den Bismarck-Archipel bis zu 
den Salomo-Inseln. Einzelne auf den Südsee-Inseln angetroftene Formen müssen als 
peregrin aufgefaßt werden, wenn auch noch der sichere Nachweis der peregrinen Natur fehlt. 


Die auffälligste Besonderheit in der Verbreitung der Megascolecinen liegt in der 
innigen Beziehung zwischen Australien und Ceylon-Vorderindien, sowie in der schroffen 
Faunen-Trennung zwischen Australien und Neu-Guinea bezw. dem Malayischen Archipel. 
Die weite räumliche Trennung der ceylonisch-vorderindischen Kolonie von dem Haupt- 
quartier in Australien ist wohl hauptsächlich auf das Konto der in junger Periode zu 
üppiger Entwicklung gekommenen Gattung Phereima zu setzen, die fast alle schwächeren 
Ahnen-Formen in ihrem Gebiet ausgerottet hat. Dies ist aber sicher nicht die einzige 
Ursache jener eigentümlichen Verbreitungsverháltnisse. Es müssen auch geologische 
Momente dazu gekommen sein. Die eingehende Erörterung dieser erdgeschichtlichen 
Vorgänge wird weiter unten folgen. 


Unterfam. Octochaetinae. Diese Unterfamilie ist entsprungen aus Zodrilus 
(== Notiodrilus part.) durch Vermittlung der Gattung Octochaetus, die ich bereits den 
Octochátinen zuordne. Aus Octochaetus entwickelte sich einerseits der kleine Zweig 
Dinodrilus- Hoplochaetella durch perichätine Borstenvermehrung, andererseits der Zweig 
Eutyphoeus durch microscolecine Reduktion. Die Stammgattung Octochaetus findet sich 
in zwei weit getrennten Gebieten, einerseits auf Neuseeland (5 Arten), und zwar sowohl 
auf der Nord- wie auf der Süd-Insel, andererseits in Vorderindien (8 Arten und ı Varietät), 
und zwar in einem breiten Gebietsstreifen, der sich am Golf von Bengalen entlang zieht, 
von Travancore über die Madras-Presidency bis Bengalen und Nepal. Eine ähnliche 
Verbreitung zeigt Hoplochactella, von der zwei Arten auf der Südinsel von Neuseeland 
gefunden worden sind, während eine andere vom südlichen Vorderindien stammt. 
Die Gattung Dinodrilus ist bisher nur auf Neuseeland angetroffen worden, 2 Arten auf 
der Süd-Insel, 1 Art auf der Nord-Insel. Zutyphoeus schließlich scheint ganz auf das 
Indische Octochätinen-Gebiet beschränkt zu sein. Wir kennen 17 Arten vom nördlichen 
Vorderindien (Himalaya und Bengalen) und ı Art von Nieder-Birma. Die Unterfamilie 


4 


Octochaetus e 
Dinodrilus * 


Hoplochaetella 4 
Eutyphoeus 4 


K. VII. Verbreitung der Octochätinen. 





der Octochätinen zeigt also eine 
ganz eigenartige Verbreitung. 
Ihre Gattungen kommen ent- 
weder zugleich auf Neuseeland 
und in Vorderindien vor, oder 
sind auf einen dieser beiden 
Gebietsteile beschränkt. In den 
weiten, zwischen diesen Gebiets- 
teilen liegenden malayischen und 
australischen Gebieten ist keine 
Spur eines Octochátinen ge- 
funden worden. 

Wir haben hier also eine 
ähnliche zersprengte Verbreitung 
wie bei Plutellus, Perionyx und 
anderen Megascolecinen vor 
uns; doch deckt sich die geo- 
graphische Beziehung zwischen 
den Gebietsteilen der Octo- 
chätinen mit keiner der bei 


anderen Oligochaten-Gruppen gefundenen. Es ist eine reine Beziehung von Neuseeland zur 
Südost-Küste von Vorderindien. Da der Kontinent von Australien augenscheinlich von dieser 
Beziehung ganz unberührt blieb, so können wir nur annehmen, daß der Ausbreitungsweg, 
die Brücke zwischen Neuseeland und Vorderindien, über Neu-Guinea und den Malayischen 
Archipel ging, und daß die Octochätinen des Zwischengebietes durch die verbreitungs- 
kräftigeren, fast alle Konkurrenten vernichtenden Pheretima-Formen ausgerottet worden sind. 

Es muß noch eine andere, allerdings sehr fragliche Beziehung der Octochätinen 
erwähnt werden, die Beziehung zur Gattung Howascolex von Madagaskar. Diese Gattung 
ist vorläufig in die Unterfamilie Acanthodrilinae gestellt worden und muß vielleicht als 


Zwischenglied zwischen den Acanthodrilinen 
(Eodrilus) und den Octochatinen (Octochaetus) 
angesehen werden. Es würde schwer festzustellen 
sein, ob Zowascolex eine faunistische Beziehung 
von Madagaskar zu Neuseeland oder zu Vorder- 
indien repräsentierte. 

Unterfam. Trigastrinae. Diese Unterfamilie 
ist in Vorderindien nach unserer neuesten Kennt- 
nis durch 5 endemische Zudichogaster-Arten ver- 
treten (siehe Kartensk. VIII), abgesehen von der 
fraglichen Dichogaster travancorensis (FEDARB.), 
deren artliche Selbständigkeit sehr zweifelhaft ist 
— wahrscheinlich ist sie mit D. Zafuruensis (MICH.) 





Verbreitung der Gattung Zudichogaster 
und der fraglich-endemischen vorderindischen Art 
der Gattung Dichogaster. 


a 


von Deutsch-Ostafrika identisch, — und deren endemische Natur geradezu als unwahr- 
scheinlich bezeichnet werden muß. Ich habe meine Ansicht über die systematische 
Stellung der Gattung Zudichogaster insofern geändert, als ich den Gedanken einer näheren 
Verwandtschaft mit der Octochatinen-Gattung Octochaetus fallen gelassen habe. (Siehe 
unten bei der Erörterung der Gattung Zudichogaster.) Die nähere Untersuchung einer 
altbekannten und einer neuen Zudichogaster-Art ergab, daß diese Gattung zweifellos der 
zentralamerikanisch-westindischen Gattung Trigaster sehr nahe steht. Sie scheinen sich 
nur dadurch zu unterscheiden, daß 77igaster keine Kalkdrüsen besitzt, während Zudicho- 
gaster im Bereich des 10.—13. Segments 2 —4 Paar kleine Kalkdrüsen besitzen soll. 
Diese Kalkdrüsen stehen aber bei der neuen Art Zu. bengalensis auf einer so niedrigen 
Ausbildungsstufe '), daß man im Zweifel sein kann, ob man sie schon als echte Kalk- 
drüsen ansprechen soll, mit anderen Worten, ob man diese Art nicht zur Gattung Trzgaster 
zu stellen habe. Lediglich das Zusammentreffen dieses geringfügigen Unterschiedes zwischen 
Eudichogaster und Trigaster mit einer weiten räumlichen Trennung der Fundorte läßt eine 
generische Sonderung gerechtfertigt erscheinen. Im übrigen liegt in dieser weiten Trennung 
der Gebiete zweier sehr nahe verwandter Formengruppen nichts Auffallendes, finden wir 
doch vielfach selbst Gattungsgenossen in zersprengten Gebieten räumlich weit getrennt. 
Auch hier erklärt sich die Zersprengung des Gebietes, das Fehlen der Zudichogaster- 
oder Trigaster-Formen in dem Mittelgebiet, dadurch, daß sehr verbreitungskräftige, 
phyletisch jüngere Formen jene phyletisch älteren, schwächeren Formen in ihrem 
Gebiet ausgerottet haben. Wir können in dem von den phyletisch jungen Dichogaster- 
Arten und Eudrilinen beherrschten tropischen Afrika kaum noch Überbleibsel der 
älteren Trigastrinen-Gattungen erwarten, es müßte denn in dem Refugium des 
Kamerun-Gebirges sein. Bis jetzt sind jedoch derartige alte Trigastrinen-Relikte nicht 
gefunden worden. 

Von den drei fraglichen Schematen der Trigastrinen-Verwandischaft, die ich in 
meiner Abhandlung über »Die geographische Verbreitung der Oligochäten (Berlin 1903)« 
p. 107 aufgestellt habe, wäre nach meiner jetzigen Anschauung demnach das erste (Schema A) 
den Tatsachen entsprechend. Danach ist der Octochatinen-Stamm ganz in sich abge- 
schlossen, während die Diplocardinen und Trigastrinen zusammen einen aus Zodrzlus 
(= Votiodrilus part.) entsprossenen Ast darstellen, dessen phyletisch älteres Stück durch 
die Unterfamilie Diplocardinae repräsentiert wird.*) Die phyletische Entwicklung und 
geographische Verbreitung dieses Megascoleciden-Astes ging hiernach wie folgt vor sich: 
Aus der Stammgattung Zodrilus (= Notiodrilus part.), die ja circummundan ist und 
endemische Vertreter in Zentralamerika und Mexico aufweist, entwickelte sich, wahr- 


t) Es sind lediglich segmentale Anschwellungen des Osophagus mit lamelliger Struktur der Wandung, 
keine vom Ösophagus abgesetzte Organe. 


2) Man könnte die Diplocardinen mit den Trigastrinen zu einer einzigen Unterfamilie vereinigen, not- 
wendig ist diese Zusammenfassung jedoch nicht. 


28 





scheinlich in Mexico—Nordamerika'), durch Verdoppelung des Muskelmagens die älteste 
Diplocardinen-Gattung Dzp/ocardia, endemisch in Nordamerika inkl. Mexico. Aus Diplocardia 
entsprang einerseits der kleine Zweig Zapotecia mit 3 Muskelmagen, der sich von Mexico 
nach Westindien verbreitete, andererseits der große Trigastrinen-Zweig durch Zerfall der 
Meganephridien in Mikronephridien. Schon die phyletisch ältesten Formen dieses Trigastrinen- 
zweiges, Trigaster - Eudichogaster, müssen sich nach unseren jetzigen Kenntnissen über 
die Verwandtschafts- und Verbreitungsverhältnisse von Zentralamerika - Westindien über 
das tropische Afrika bis nach Vorderindien verbreitet haben, als Vorläufer ihres später 
zu üppiger Entwicklung gelangenden jüngsten Sprosses Dichogaster*). Die Gattung 
Dichogaster hat sich zweifellos in Westindien-Zentralamerika (wo sich der kleine Seiten- 
sproß Eutrigaster von ihr abzweigte) aus einer der beiden einander sehr nahe stehenden 
Gattungen Trigaster und Zudichogaster entwickelt und, die gleiche Brücke wie diese 
letzteren benutzend, von hier aus über das tropische Afrika verbreitet. Wenn Dichogaster 
seinen Ahnen 7rigaster-Eudichogaster auch auf dem Fuße folgte, so muß sie doch eben 
zu spät gekommen sein, um die (pliocene) Brücke von Ostafrika nach Vorderindien benutzen 
zu können, die für Zudichogaster noch passierbar war; denn in Vorderindien sind endemische 
Dichogaster nicht sicher nachgewiesen. (Über die sehr fragliche D. wavancorensis (FEDARB) 
vergleiche das oben gesagtel) Es ist sogar fraglich, ob Dichogaster die Durchquerung 
des afrikanischen Kontinents schon ganz vollendet hat. Nur an zwei Punkten, einerseits 
im Nyassa-Land, andererseits in Schoa und den Galla-Ländern, kommen Funde endemischer 


21) TH. ARLDT nimmt in seiner Abhandlung »Die Ausbreitung der terricolen Oligochäten im Laufe der 
erdgeschichtlichen Entwicklung des Erdreliefs (Zool. Jahrb. Syst. XXVI p. 103)« an, daß die amerikanischen 
Diplocardinen sich aus dem Octochäten-Stamm, speziell aus Howascolex, entwickelt haben sollten. Ich kann diese 
Annahme nicht für gerechtfertigt halten. Dzp/ocardia ist rein meganephridisch; die Octochätinen sind dagegen 
mikronephridisch, während Howascolex neben Meganephridien schon Mikronephridien aufweist. Es müßte demnach, 
da der rein meganephridische Zustand sicher der primäre ist, hier ein Rückschlag stattgefunden haben. Es liegt 
aber gar kein Grund für diese unwahrscheinliche Rückschlags-Annahme vor. Warum sollte sich Diplocardia nicht 
direkt aus dem meganephridischen Zodrilus (= Notiodrilus part.) entwickelt haben, aus dem so viele Zweige 
hervorgegangen sind, und der, circummundan verbreitet, noch jetzt im südlichen Teil des Diplocardia-Gebietes 
(in Mexico) angetroffen wird. Es bedarf meiner Ansicht nach für die Erklärung des amerikanischen Gebietes der 
Diplocardinen nicht der weiten Herleitung vom Indischen Gebiet unter Zuhilfenahme des Angara-Kontinents. 


2) TH. ARLDT, ]. c. p. 303—304, hält diesen Vorgang und die diesem Vorgang zu Grunde liegende 
systematische Kombination (Mein Schema 4 des Octochätinen-Trigastrinen -Systems in; Die geogr. Verbr. d. Olig., 
p. 107) für paläographisch kaum erklärbar, »da der orientalische Zwaichogaster sich vom neotropischen Trigaster 
direkt herleiten solle. Hier hat ARLDT meine Erörterung doch wohl mißverstanden. Ich habe nicht behauptet, 
daß sich die orientalische Zudichogaster von der neotropischen 7rigaster herleiten solle, Ich habe angenommen, 
daß entweder Zudichogaster im jetzigen Gebiet der 7rigaster aus dieser entsprossen und sich dann tiber Afrika 
nach Vorderindien verbreitet habe, oder daß 7rzgaster sich ostwärts verbreitet habe und am östlichen Ende ihrer 
Verbreitung Zudichogaster aus sich hervorgehen ließ. (Da die neue Lsdichogaster-Art von Bengalen fast noch 
auf der 77igaster-Stufe steht, so halte ich jetzt diese letztere Anschauung für die wahrscheinlichere.) Es steht 
nichts der Annahme einer solch weiten Verbreitung einer Gattung entgegen, nimmt doch auch ARLDT (l. c. p. 304) 
die gleiche Verbreitung für eine Oligochäten-Gattung, für Dichogaster, an. Daß wir auf dem mittleren Teil dieses 
Verbreitungsweges, im tropischen Afrika, keine Spuren der alten Wanderer T7rigaster- Eudichogaster gefunden 
haben, ist ganz belanglos; in diesem Gebiet mußten jene phyletisch älteren Formen der jungen Gattung 
Dichogaster weichen. 





ee 


Dichogastren dem Indischen Ozean nahe, während in langer Strecke der ostafrikanische 
Graben die Ostgrenze des Autochthonen-Gebietes von Dichogaster zu sein scheint. Wenigstens 
in der nördlichen Linie, wo der äußerste Dichogaster-Fund (Berg Gara Mulata bei Harar) 
keine 400 km von der Ostküste Afrikas entfernt liegt, und wo die undurchforschten 
Distrikte im Umkreis des Golfes von Aden weitere Funde versprechen, dürfen wir wohl 
die Durchquerung Afrikas durch Dichogaster für vollendet ansehen. Wenn sich aber Dichogaster 
nachgewiesenermaßen von Zentralamerika-Westindien bis an den Indischen Ozean ver- 
breitete, so steht nichts der Annahme entgegen, daß ihr direkter Vorfahr Trigaster- 
Eudichogaster dicht vor ihr den gleichen Weg zurücklegte und über die noch passierbare 
Brücke von Nordost-Afrika sogar bis Vorderindien gelangte. Hier finden wir denn auch 
endemische Zudichogaster-Arten hauptsächlich in den der afrikanischen Brücke zunächst 
liegenden Distrikten (Mittlerer Teil der Bombay Presidency und landeinwärts Nagpur in den 
Central Provinces). In diesem Nordwest-Gebiet von Vorderindien scheint die Gattung 
Eudichogaster alleinherrschend zu sein; wenigstens ist bis jetzt keine endemische Art 
anderer Gattung hier gefunden worden. Zudichogaster hat sich aber noch etwas weiter 
verbreitet, nordwärts bis in den westlichen Himalaya (Dehra Dun), ostwärts bis in das 
westliche Bengalen (eine neue Art von Rajmahal am Ganges). 

Die Gattung Zudichogaster repräsentiert demnach eine faunistische Beziehung 
Vorderindiens zu Ostafrika, und diese Beziehung findet sich hauptsächlich im nordwestlichen 
Teil Vorderindiens, landeinwärts bis zu den Central-Provinces und nordwärts bis zum 
gemeinsamen Quellgebiet des Puntjab-Flusses Sutlej und des Ganges, ausgeprägt. Das 
weit östlich vorgerückte Vorkommnis von Bengalen ist wohl als ganz junger Vorstoß 
anzusehen, der sich vom Quellgebiet des Ganges stromabwarts leiten ließ. 

Fam. Lumbricidae. Diese Familie ist durch eine große Zahl endemischer Arten 
in den südlichen Distrikten Europas von Portugal bis Süd-Rußland und in den 
angrenzenden Teilen Südwest-Asiens (Kleinasien, Transkaukasien, Syrien, Palästina, 
Persien und Turkestan) vertreten. Außerdem sind einige weit vorgeschobene Vorposten 
in entfernteren Gebieten endemisch, einige Arten (z. B. Helodrilus (Eisenia) Lönnbergi 
MICH.) in den Atlantischen Staaten Nordamerikas, dem Autochthonen-Gebiet der 
Megascoleciden-Unterfamilie Diplocardinae, eine Art (Helodrilus (Allolobophora) japonicus 
MICH.) in Japan, dem Autochthonen-Gebiet der Gattung Pheretima, und schließlich eine 
Art (Helodrilus (Bimastus) indicus MICH.) in Bengalen. Da diese Art in Calcutta, 
dem Zentrum des kaufmännischen und des gärtnerischen Verkehrs gefunden worden, so 
ist ihre endemische Natur nicht über jeden Zweifel erhaben. Übrigens mag die Grenze 
des eigentlichen Autochthonen-Gebietes der Lumbriciden, die sich von Süd-Persien (Farsistan 
und Chusistan) auf irgend einem Wege nach Japan hinzieht, nicht in besonders weiter 
Entfernung an dem Fundort des Æ. zndicus vorbeistreichen, so daß dieses Vorkommnis 
als vorgeschobener Posten nichts unwahrscheinliches hat. 

Der vorderindische Lumbricide, mag er nun tatsächlich endemisch in Bengalen 
sein, hat auf keinen Fall Einfluß auf den faunistischen Charakter des Gebietes. Er kann 
höchstens als Ansiedler junger geologischer Periode von nördlicher Herkunft angesehen 
werden. 


30 





Geologische Geschichte. 


Vorbemerkungen. 

Die endemischen terrestrischen Oligochäten bieten uns wertvolle Dokumente für 
die geologische Geschichte eines Landes. Sowohl die See wie Wüsten sind unüberwindliche 
Schranken für ihre Ausbreitung. Da diese Schranken sich in verschiedenen geologischen 
Perioden verschieden gestalten, so waren auch die Ausbreitungswege der in verschiedenen 
geologischen Perioden zu weiterer Verbreitung gelangenden Oligochätengruppen verschieden. 
Infolgedessen setzt die rezente geographische Verbreitung der Oligocháten uns in den 
Stand, rückschließend diese verschiedenen Ausbreitungswege und vorzeitlichen Schranken, 
und damit hauptsächlich die Konfiguration von Land und Ozean in früheren Erd- 
perioden, festzustellen. 

Allerdings können wir nicht in jedem Falle angeben, in welcher Richtung eine 
bestimmte Ausbreitung vor sich ging. Zum Beispiel können wir von dem in Neuseeland 
und Vorderindien vorkommenden Octochaetus nicht sagen, ob er sich von Neuseeland 
nach Vorderindien oder in entgegengesetzter Richtung verbreitete, oder ob er gar von 
einem dritten, jetzt aufgegebenen Distrikt in seine beiden rezenten Gebiete einwanderte. 
Wir können aber feststellen, daß einst eine Landbrücke zwischen Neuseeland und Vorder- 
indien existierte. In anderen Fällen vermögen wir aus gewissen Tatsachen auch die 
Richtung einer gewissen Ausbreitung festzustellen. 

Wir haben noch einen anderen Leitsatz vorweg zu erörtern. Wenn ein früherer 
Ausbreitungsweg durch einen gewissen Distrikt führte, so suchen wir nach Spuren der 
betreffenden Gattung in diesem Distrikt. Das Fehlen solcher Spuren in dem Zwischen- 
gebiet zwischen zwei weit getrennten Gebieten einer Gattung erlaubt aber nicht immer 
die Schlußfolgerung, daß der benutzte Weg dieses Zwischengebiet nicht berührte. In 
vielen Fällen ist die betreffende Gattung in dem Zwischengebiet vollständig ausgerottet 
durch das Auftreten jüngerer, kräftigerer Formen. In dem hier erörterlen Gebiet stellt 
die Gattung Pkeretima, der phyletisch jüngste Megascolecinen-Sproß, eine solche kräftige 
Form da, die in ihrem Gebiet alle phyletisch älteren und alle schwächeren Konkurrenten 
unterdrückte und meist vollständig ausrottete. Wir finden in der Tat im eigentlichen 
Pheretima-Gebiet neben den zahlreichen PAereiima- Arten nur einige spärliche Moniligastriden- 
und Plonogaster-Arten, sowie in Java und Birma je eine Woodwardia und einen Perionyx, 
abgesehen von einem Lumbriciden in Japan, der ja selbst zu einer der verbreitungs- 
kräftigsten Gruppen gehört. In den Ländern und auf den Inseln eben außerhalb des 
Autochthonen-Gebietes von Phkerefíma, namentlich auf Neuseeland, in Australien, auf 
Ceylon und in Vorderindien, treffen wir eine größere Zahl phyletisch alter Formen an, 
während phyletisch jüngere, kräftige Formen hier nicht endemisch sind. Wenn eine 
gewisse Gattung oder Unterfamile in einem größeren Distrikt dieser Länder und Inseln 
mit phyletisch älterer Oligochätenfauna fehlt, so dürfen wir mit ziemlicher Sicherheit 
annehmen, daß sie hier nie vorkam, denn keine Gattung dieser Distrikte war im Stande, 
die Suprematie über andere zu erlangen und andere zu verdrängen. In diesen Distrikten 
sehen wir die verschiedensten Gattungen und Unterfamilien friedlich neben einander hausen. 


31 





Faunensonderung in der vorderindisch-ceylonischen Region. 


Betrachten wir zunächst die vorderindisch-ceylonische Fauna terrestrischer 
Oligocháten an sich (siehe Kartenskizze IX), so fällt eine bedeutende Verschiedenheit 
der verschiedenen Distrikte dieser Region ins Auge. 


Der Nord-Distrikt ist charakterisiert durch die Gattung Zutyphoeus, die sich über 
den Himalaya von Kumaon bis Sikkim und weiter über ganz Bengalen erstreckt und 
einen äußersten Vorposten bis Nieder-Birma (Rangun) gesandt hat. Ostwärts ist dieser 
Nord -Distrikt scharf begrenzt durch das Gebiet der in Birma schon vorherrschenden 
Gattung Pheretima, seine Nordgrenze ist unbekannt, doch scheint Tibet ein Gebiet ohne 
endemische Terricolen zu sein. Westlich liegt die Grenze dieses Distriktes anscheinend 
schon vor Kaschmir, von dem, wie von Tibet, nur peregrine Lumbriciden bekannt sind. 
Südwärts scheint der Nord-Distrikt den Ganges nur in seinem Unterlauf etwas zu über- 
schreiten. 


Diesem Nord-Distrikt Himalaya-Bengalen steht ein Süd-Distrikt, das südlichste 
Vorderindien bis etwa zum 12° nördl. Br. samt Ceylon, gegenüber, dessen Charakterformen 
durchaus andere sind. Dieser Süd-Distrikt ist vor allem charakterisiert durch einen nur 
hier endemisch vorkommenden Moxzligaster-Zweig (Gattungen Drawida und Moniligaster), 
ferner durch die weiter nördlich ganz fehlenden, sonst nur noch in Australien (inkl. 
Tasmanien und Norfolk-Insel) auftretenden Gattungen Votoscolex und Megascolex. Auch 
die Gattung Spenceriella ist, abgesehen von Australien und Neuseeland, nur in Süd-Indien 
gefunden worden, doch können wir auf dieses ganz isolierte, auf einer einzigen Art 
beruhende Vorkommnis keine sicheren Schlüsse bauen. Ganz auf Süd-Indien beschränkt 
scheint schließlich die Gattung Lampito zu sein. 


Dieser Süd-Distrikt, den ich wegen seiner durchaus besonderen Terricolen -Fauna 
als südindisch-ceylonisches Terricolen-Gebiet vom nordindischen Terricolen-Gebiet ab- 
sonderte, ist aber nicht einheitlich. Er setzt sich aus zwei verschiedenen Teilen zusammen, 
die ich als Untergebiete von einander sonderte, nämlich aus dem kontinentalen Süd-Indien 
(südindisches Untergebiet) und Ceylon (ceylonisches Untergebiet). FR. SARASIN weist darauf 
hin, daß ich meine Anschauung über das faunistische Verhältnis von Ceylon zu Süd-Indien 
geändert habe. Das ist wohl richtig. Eine Erweiterung unserer Spezialkenntnisse bringt 
ja meist eine Erweiterung unserer allgemeinen Anschauungen und vielfach auch eine 
Änderung derselben mit sich. Die Unvollkommenheit unserer früheren Kenntnisse durfte 
uns nicht hindern, eine vorläufige allgemeine Anschauung zu bilden. Wollten wir mit 
der Formulierung derselben warten, bis das sämtliche Spezialmaterial durchforscht ist, so 
müßten wir uns noch für viele Generationen auf reine Registrierung von Spezialtatsachen 
beschränken. Eine Änderung der allgemeinen Anschauung ist jedenfalls etwas ganz 
naturgemäßes. Ein Vorwurf könnte nur gegen das starre Festhalten an einer veralteten 
Anschauung gerichtet sein. Einen Vorwurf sollte der betreffende Hinweis auch wohl 
nicht enthalten, eher eine Diskreditierung der Grundlage, auf der meine Anschauung 
beruht; aber auch dies muß ich zurückweisen. Die neueren intensiven Sammlungen 
der Beamten und Freunde des Indian Museum zu Calcutta haben ein so reiches Spezial- 





i N  Draswida und 
K et ie Moniligaster 


OSOS]. 


AOS 
NUN 
START 


99 


N 
N Eutyphoeus 


LA 


4 


Eudichogaster 


Diplotrema 


ji 


Perionyx, teils 
im PAeretima- 
Geb. 


Hh 


2 IS 


SST Notoscolex und 


C Megascolex 


mm 


K. IX. Verbreitung der Charakterformen des Indo-Malayisch-Australischen Gebietes. 





material zu unserer Kenntnis gebracht, daß wir nachgerade auf einer recht sicheren 
Grundlage zu stehen kommen. 


Was nun das faunistische Verhältnis zwischen Ceylon und Süd-Indien anbetrifft, 
so stimme ich auch jetzt noch nicht ganz mit FR. SARASIN überein. Wenn sich auch 
eine deutliche Beziehung zwischen beiden Untergebieten erkennen läßt, so bleiben doch 
noch genügende Verchiedenheiten, um die Annahme bedeutsamer geologisch- historischer 
Besonderheiten von Ceylon und Süd-Indien zu rechtfertigen. Süd-Indien unterscheidet 
sich von Ceylon zunächst durch das Hineinragen mittelindischer Elemente (Gattung 
Octochaetus bis Travancore nach Süden gehend, in Ceylon fehlend), sowie durch die ihm 
eigentümliche Gattung Lampifo. Auch Spenceriella und Megascolides sind wohl in Süd- 
Indien, aber nicht auf Ceylon angetroffen worden, andererseits Woodwardia auf Ceylon 


MERMA 

und nicht auf Süd-Indien; doch soll auf die ziemlich spärlichen Vorkommnisse dieser 
Gattungen mit sehr weiter Verbreitung kein besonderes Gewicht gelegt werden. Bedeutsam 
ist aber zweifellos, daß die für beide Untergebiete gemeinsam charakteristischen Gattungen 
Notoscolex-Megascolex und Drawida-Moniligaster in diesen beiden Untergebieten eine so 
auffallende Verschiedenheit des Vorkommens aufweisen. Selbst wenn man auf die Zahl 
der Arten keinen Wert legt, so ist doch die Verschiedenheit der Gebietsumgrenzung der 
verschiedenen Gattungen beachtenswert. Der Moniligastriden-Zweig Drawida- Moniligaster, 
dessen Beziehungen nach Hinterindien und den großen Sunda-Inseln hinweisen, nimmt 
mit vielen Arten ganz Süd-Indien nordwärts bis über die Nilgiri und Sheveroy Hills ein 
und ist nur durch eine einzige endemische Art auf Nord-Ceylon vertreten. Die nach 
Australien hinweisenden, auf Ceylon eine ungemein reiche Entwicklung aufweisenden 
Gattungen Notoscolexr und Megascolex sind dagegen, soweit nur endemische Arten in 
Betracht gezogen werden, auf den äußersten Süden Süd-Indiens, Travancore und Palni 
Hills, beschränkt. Wenn auch die prozentuale Zusammensetzung der Fauna, die Zahl 
der Arten, allein für sich ohne besondere Bedeutung sein mag — darin stimme ich 
FR. SARASIN bei —, so muß ihr doch in Zusammenhang mit der verschiedenen Verbreitung 
eine gewisse Bedeutung zuerkannt werden. Die folgende Tabelle der hier in Betracht 
kommenden Gattungen mag die faunistische Beziehung zwischen Ceylon und Süd-Indien 
veranschaulichen: 





Stid-Indien Ceylon Weitere Verbreitung 
Drawida 13 I — | Verwandte Gattungen nur in Hinter- 
Moniligaster 2 — — | indien und auf den Großen Sunda-Inseln. 
Notoscolex I 9 Australien, ca. 22. 
Megascolex 3 22 Australien, ca. 53; Norfolk-Insel, 1. 


Es läßt sich kaum verkennen, daß Drawida-Montligaster im wesentlichen südindisch, 
Notoscolex- Megascolex im wesentlichen ceylonisch sind, und das jetzige Verbreitungs- 
verhältnis macht ganz den Eindruck, als ob es das Ergebnis einer sehr unvollkommenen 
Faunenmischung sei. Nun erscheint diese Mischung der typisch südindisch - ceylonischen 
Gattungen in einem solchen Grade unvollkommen, daß ich nur an einen zeitlich sehr 
beschränkten Zusammenhang zwischen Ceylon und Süd-Indien glauben kann. Ein während 
des größten Teiles der Tertiärzeit !) andauernder Zusammenhang dieser beiden Untergebiete 
hätte zu einer gleichmäßigeren Mischung führen müssen. 

Die beiden sich schroff gegenüberstehenden Gebiete von Nordindien und von 
Südindien - Ceylon sind durch die breiten Distrikte Mittelindiens von einander getrennt. 
Auch diese Distrikte haben ihre besondere Fauna endemischer Terricolen. Es sind aber 
die Gebiete der betreffenden Gattungen nicht auf Mittelindien beschränkt, sondern ragen 


1) Die Tertiärzeit erscheint mir für die Ausbildung der verschiedenen Terricolen-Gebiete der vorder- 
indisch-ceylonischen Region bedeutsam. 


oh, 


in den Süd- bezw. den Nord-Distrikt hinein. Für den östlichen Teil Mittelindiens ist die 
sonst nur noch auf Neuseeland vorkommende Gattung Octochaetus charakteristisch, die nord- 
wärts bis in Bengalen hineinreicht und südwärts ganz Südindien bis Travancore durchzieht. 
Für den westlichen Teil Mittelindiens ist die Gattung Zudichogaster, deren verwandt- 
schaftliche Beziehungen westwärts, nach Mittelafrika-Westindien-Zentralamerika, hinweisen, 
charakteristisch; diese Gattung ist im Bombay-Distrikt die einzige endemische Gattung 
und hat sich von hier aus nordwärts bis Dehra-Dun im westlichen Himalaya und ostwärts 
bis nach Bengalen (Rajmahal am unteren Ganges) ausgebreitet. 


Vorderindien stellt also eine Kombination von vier Distrikten dar, deren äußerste 
(der Nord- und der Süd-Distrikt) ganz verschiedene endemische Terricolenfaunen beherbergen 
und auch von den benachbarten Distrikten Asiens, von Birma und Tibet (sowie von 
Persien?) durchaus abweichen, während die beiden Mittel-Distrikte nur in geringerem Grade 
selbständig erscheinen. Es läßt sich diese Verschiedenheit zwischen den auf einem ver- 
hältnismäßig so kleinen Raum zusammen gedrängten Distrikten nur durch vollständige 
Isolierung der Distrikte bis zur jüngsten Vorzeit herauf erklären. 


Diese Isolierung kann sowohl durch Meeres-Arme wie durch Wüsten verursacht 
worden sein. Da es sich jedenfalls um relativ schmale Verbreitungsschranken handelt, so 
habe ich bisher eine länger andauernde Trennung dieser Distrikte durch Wüstenstrecken 
nicht ernstlich ins Auge gefaßt. Nun legt neuerdings FR. SARASIN (Vorl. Mitt. p. 16) 
auf eine derartige Wüstenbildung als Faunen scheidendes Moment in der Faunengeschichte 
Südindiens besonderes Gewicht. Nach FR. SARASIN sollen die Ergüsse des sogenannten 
Dekkan-Trapps am Schluß der Kreidezeit und im Beginn des Eocäns eine hervorragende 
Rolle in der Isolierung des südindisch-ceylonischen Distriktes gespielt haben. Im allgemeinen 
muß ich den Erörterungen SARASINS durchaus zustimmen. Ein derartig von Lava- und 
Aschen-Massen überdeckter Distrikt ist als unüberschreitbares Hindernis für die Verbreitung 
von Feuchtland-Tieren, wie Regenwürmern, anzusehen, und auch in der Folgezeit mag 
der Charakter der Landschaft so ungünstig geblieben sein, daß er die Verbreitung der 
_ terricolen Oligochäten wenigstens sehr erschwerte. Sehen wir doch auch im südlichen 
Afrika und im siidlichsten Amerika solche Wüstenstriche scharfe Gebietsgrenzen für 
terricole Oligochäten bilden. Aber hier in Vorderindien liegen die Verhältnisse doch 
noch etwas anders und sind offenbar viel komplizierter. Hier handelt es sich nicht ein- 
fach um die Absonderung eines an sich einheitlichen Distriktes von einem großen, eben- 
falls ein Einheitliches darstellendes Gebiet, wie in Südafrika und im südwestlichen Süd- 
amerika. Es handelt sich hier nicht um eine einzige konstante Schranke, sondern um ein 
System von Schranken, die auch nicht andauernd gleich blieben, sondern mancherlei 
Wechsel unterworfen waren. Wir kommen hier doch ohne die Zuhülfenahme von 
wechselnden Meeresschranken nicht aus. 


Betrachten wir zunächst den Süddistrikt Siidindien-Ceylon. Wenn wir in diesem 
Distrikt auch zweifellos ein zusammen zu fassendes Terricolen-Gebiet vor uns haben, so 
läßt sich doch nicht verkennen, daß dieses Gebiet in zwei deutlich gesonderte Unter- 
gebiete, Indien und Ceylon, zerfällt (siehe oben, p. 33). 





35 


Auch das nördliche Vorderindien bildet kein einheitlich mit den Nachbar-Regionen 
zusammenhängendes Gebiet. Hier haben wir die scharfe Absonderung des Bengalen- 
Distriktes gegen Hinterindien, markiert durch die Verbreitung der außer Bengalen auch 
den Himalaya-Distrikt einnehmenden Gattung Zutyphoeus und durch das fast vollständige ?) 
Fehlen der in Hinterindien vorherrschenden Gattung Pheretima in Bengalen. Auch hier 
muß während der Tertiärzeit eine vollständige Isolierung stattgefunden haben. 

Es ergibt sich aus diesen Verbreitungsverhältnissen endemischer terricoler Oligo- 
chäten folgender Schluß: 

Vorderindien-Ceylon bildete zur Zeit, da sich die jetzt dort vorhande- 
nen Terricolen-Gebiete und Untergebiete bildeten — das geschah im Wesent- 
lichen mutmaßlich in der Tertiárzeit — eine Gruppe von Inseln, die in 
ihrer Verbindung und Trennung einem Wechsel unterworfen waren. 

Diese Feststellung steht mit den SARASIN'schen Erörterungen durchaus nicht im 
Widerspruch; nur verschiebt sie die Bedeutung derselben etwas. Während FR. SARASIN 
in jenem Phenomen der Ergüsse der Dekkan-Trapps und seinen Folgeerscheinungen die 
erste Ursache der auffallenden Faunenscheidung sieht, gestehe ich ihm nur die Bedeutung 
eines Konservierungsmomentes zu, das die hauptsächlichste der durch die Inselbildung 
geschaffenen Faunenscheidungen auch nach der Konsolidierung des vorderindisch-ceylonischen 
Archipels selbst für verbreitungsschnelle Tiere, wie Reptilien u. a., aufrecht erhielt. 
Für eine Tiergruppe, wie die terrestrischen Oligochäten, deren Verbreitung so ungemein 
langsam vor sich geht, konnte diese mittelindische Wiistenschranke kaum zu augen- 
scheinlicherer Geltung kommen; denn die seit der Konsolidierung Vorderindiens verstrichene 
Zeit ist so kurz, daß auch ohne diese Schranke eine vollständige Faunenmischung nicht 
erreicht worden wäre. Wir sehen es an der Terricolen-Fauna des Himalaya- und 
Bengalen-Distriktes, die ja gegen Osten keine derartige Wüstenschranke erhielten, daß 
die Zeit bisher nicht ausreichte, ihre insulare Beschränktheit zu verwischen. 


Auswärtige faunistische Beziehungen der vorderindisch-ceylonischen Region. 
(Siehe Kartenskizze IX auf Seite 32). 


Wenn wir nun nach den Ausbreitungswegen suchen, auf denen fremde Oligochaten 
in Vorderindien-Ceylon eingedrungen, oder auf welchen vorderindisch-ceylonische Oligocháten 
ausgewandert sind, so haben wir die auswärtigen Beziehungen der in unserem Gebiet 
endemischen Terricolen zu prüfen. Auf diese faunistischen und erdgeschichtlichen Ver- 
hältnisse beziehen sich die hauptsächlichsten Gegensätze zwischen FR. SARASIN’s An- 
schauung und der meinigen. Einer Erörterung dieser Sache muß ich die Bemerkung 
vorausschicken, daß ich in früheren Jahren mein Urteil auf das faunistische Verhältnis 
(Gebietseinteilung; in: Die georgr. Verbr. d. Oligochäten, Berlin 1903, p. 163—164) 
beschränkt habe, erdgeschichtliche Schlußfolgerungen dagegen erst in jüngster Zeit auf 
umfangreicheren Spezialkenntnissen aufbaute. Bei einer Beurteilung dieser erdgeschicht- 
lichen Erörterungen ist demnach lediglich die ihnen zu Grunde liegende modernere, 


1) Pheretima anomala MıcH. in Bengalen endemisch? — nur aus Gärtnereien bei Calcutta bekannt. 


5° 


a 


vollständigere und systematisch vervollkommnete Liste meiner Abhandlung »The Oligochaeta 
of India, Nepal etc. (p. 104—114) zu berücksichtigen, FR. SARASIN kommt bei seiner 
Erörterung der Oligocháten -Verhältnisse zu einer vielfach irrtümlichen Anschauung dadurch, 
daß er sich an die veraltete Liste von 1903 hält. So bezeichnet er (Ausf. Abh. p. 120) 
Pheretima als ceylonisch. Die einzige früher als endemisch-ceylonisch angesehene Pkeretima- 
Art, Ph. Taprobanae (BEDD.), hat sich nachträglich als stark peregrin erwiesen (in Mada- 
gaskar und Brasilien nachgewiesen). Ferner ist die für Ceylon so charakteristische Gattung 
Notoscolex (Ausf. Abh. p. 121) nicht bis Amerika verbreitet. FR. SMITH stellte zwar 
einen Votoscolex americanus auf, und 1903 führte ich diese Art auch noch unter der 
Gattung Votoscolex; eine spätere Revision der Megascolecinen-Gattungen hat aber ergeben, 
daß diese Art zu Megascolides gestellt werden muß. Bis nach Amerika sind demnach 
nur die beiden phyletisch ältesten Megascolecinen-Gattungen mit schlauchförmigen Prostaten, 
Plutellus und Megascolides, gedrungen. Die Gattung Vofoscolex ist tatsächlich ganz auf 
Australien und Ceylon beschränkt. 


Die hauptsächlichsten Beziehungen der endemischen Terricolen der vorderindisch- 
ceylonischen Region weisen nach südöstlicher Richtung, nach Australien und Neu- 
seeland. Aber diese südöstlichen Beziehungen sind nicht einheitlich. Nur einige der 
phyletisch ältesten Megascolecinen, die Gattungen Megascolides, Diporochaeta und 
Spenceriella, fanden ihren Weg von Australien gleicherweise nach Neuseeland und nach 
Vorderindien!); andere, die Gattungen der Unterfamilie Octochaetinae (Octochaetus und 
Hoplochaetella) fanden zwischen Neuseeland und Vorderindien einen Weg, der Australien 
nicht berührte (über Neu-Guinea?), und noch andere, in Neuseeland fehlende Gattungen, 
Plutellus, Woodwardia, Perionyx, Notoscolex und Megascolex, fanden Wege zwischen 
Australien und Vorderindien-Ceylon, ohne zugleich nach Neuseela ndabzuschweifen. (Perionyx 
und vielleicht auch Plutellus sind aber nach den Auckland-Inseln gelangt, vielleicht von 
Tasmanien aus?). Auch in den vorderindischen Teilen dieser Wege zeigen die verschiedenen 
Gattungen große Verschiedenheiten.*) Die sonst rein neuseeländischen Octochaetinen 
Octochaetus und Hoplochaetella nahmen den ganzen südöstlichen Küstenstreifen von Travancore 
bis zum inneren bengalischen Winkel ein. Andere, Megascolides, Plutellus, Woodwardia 


1) Von diesen drei Gattungen finden sich Megascolides und Spenceriella nur anf der Nord-Insel. 
Diporochaeta kommt dagegen nicht nur auf den beiden neuseeländischen Hauptinseln vor, sondern zugleich auch 
auf den Chatham-Inseln und auf den Auckland-Inseln (südlich von Neuseeland). Auffallend ist, daß die 
phyletisch älteste Megascolecinen-Gattung, Plutellus, bisher auf Neuseeland nicht angetroffen wurde. Eine Art 
dieser Gattung fand sich jedoch auf den Auckland-Inseln, nach BENHAM wahrscheinlich von N, S, Wales her 
eingeschleppt. Da jedoch auch eine echte Perionyx (Erörterung siehe unten im speziellen Teil) neben dieser 
fraglichen P/utellus- Art und den Diporochaeta-Arten auf den Auckland-Inseln lebt, so fragt es sich doch, ob 
nicht ein direkter, Neuseeland vermeidender Weg zwischen Tasmanien, wo die Gattungen Plutellus, Diporochaeta 
und Perionyx vertreten sind, und den Auckland-Inseln existierte. ob nicht etwa Diporochaeta auf einem südlichen 
Wege (spärliche einseitige Faunenzuschiebung) über die Auckland-Inseln nach Neuseeland und den Chatham- 
Inseln gelangte, während Megascolides und Spenceriella, die nur die Nord-Insel noch erreichten, zweifellos auf 
einem nördlichen Wege (tiber Neu-Guinea?) dorthin gelangten, 

2) Diporochaeta mit einer einzigen nördlichen Art von Vorderindien oder Ceylon lasse ich im Weiteren 
unberticksichtigt, da der Fundort der betreffenden Art nicht genauer festzustellen ist. 





37. 


und Pertonyx, besiedelten außerdem auch den eigentlichen Nord-Distrikt, zum Teil 
(Perionyx und Woodwardia) Relikte in Java und Birma zurücklassend, Plutellus und 
Megascolides über den Angara-Kontinent [?] weiter bis nach Nordamerika vordringend. 
Die beiden phyletisch jüngeren, mittelalten Megascolecinen- Gattungen Votoscolex und 
Megascolex beschränkten sich ganz auf Australien, Ceylon und das südlichste Süd-Indien. 

Die Verhältnisse werden noch komplizierter, wenn wir eine weitere auswärtige 
Beziehung mit in Betracht ziehen, nämlich die östliche bezw. nordöstliche Beziehung der 
siidindisch-ceylonischen Moniligastriden (Drawida, Moniligaster) zu den hinterindisch- 
malayischen (Desmogaster, Eupolygaster). Es ist zum mindesten unwahrscheinlich, daß 
die aus der hinterindisch-malayischen Desmogaster entsprossenen Drawida-Ahnen bei 
ihrer Ausbreitung nach Süd-Indien hin den in der Jetztzeit gangbaren Weg um den 
Golf von Bengalen herum eingeschlagen’ haben sollten. Dieser in Süd-Indien so üppig 
entwickelte Moniligastriden-Zweig würde in den Zwischendistrikten, in Bengalen, Orissa etc., 
wohl Relikte zurückgelassen haben; denn dies sind keine Distrikte, in denen besonders 
kräftige Formen wie Pheretima oder Lumbricidae herrschen. Es ist wahrscheinlich, daß 
den Moniligastriden ein anderer Weg von Hinterindien-Malakka-Sumatra nach Süd-Indien 
offen stand, ein Weg, der jetzt vom Golf von Bengalen überflutet ist. 

Wir dürfen aus den erörterten sehr mannigfaltigen östlich-südöstlichen Beziehungen 
Vorderindien-Ceylons den Schluß ziehen, daß die von den betreffenden Oligochäten- 
Gattungen benutzten Wege nicht auf einer andauernd in voller Breite zwischen 
Vorderindien-Birma und Australien-Neuseeland ausgespannten Landbrücke 
lagen. Die Verbindungen zwischen diesen beiden Regionen müssen viel 
komplizierter und wechselnd gewesen sein. Es müssen schmälere, in den 
verschiedenen Perioden sehr verschiedene Landbrücken zwischen Australien- 
Neuseeland und Vorderindien-Birma bestanden haben, einmal nur von 
Australien, ein andermal nur von Neuseeland ausgehend, andererseits sich 
teils nur auf Birma-Nord-Indien, teils nur auf Süd-Indien oder auf Ceylon 
stützend. 

Einer besonderen Erörterung bedarf von den oben festgestellten Beziehungen noch 
die auffälligste, weil bei keiner anderen Tiergruppe so deutlich zum Ausdruck kommende, 
die Beziehung zwischen Ceylon und Australien. In der verschiedenen Bewertung 
derselben liegt einer der Haupt-Gegensätze zwischen FR. SARASIN und mir. FR. SARASIN 
stellt eine nähere Beziehung der Oligocháten-Fauna Ceylons zu der Australiens geradezu 
in Abrede. Er fußt hierbei jedoch auf einer irrtümlichen Voraussetzung, auf der veralteten, 
aus dem Jahre 1903 stammenden Liste ceylonischer Oligochäten (siehe oben p. 35). Tat- 
sächlich liegen die Verhältnisse folgendermaßen: In Ceylon sind 6 Gattungen durch 
endemische Arten vertreten, nämlich der Moniligastride Drawida (1 Art), sowie die 
Megascolecinen Plutellus (2 Arten), Woodwardia (1 Art), Perionyx (1 Art), Notoscolex 
(9 Arten) und Megascolex (22 Arten. Nach dem Vorgange FR. SARASIN’s haben wir 
bei der Beurteilung der spezielleren Beziehungen abzusehen von den Resten einer einst 
viel größeren Verbreitung, den Gattungen Plutellus (Auckland-Inseln [endemisch?], Australien, 
Süd-Indien, Ost-Himalaya, Nordamerika), Woodwardia (Australien, Java, Birma) und nach 


38 
den Ergebnissen neuerer Untersuchungen!) auch Perionyx (Auckland-Inseln, Australien, 
Java-Sumatra, Birma, Süd-Indien, West- und Ost-Himalaya). Da diese Gattungen sämtlich 
auch in Australien vertreten sind, so würde ihre Mitberücksichtigung die Erkenntnis der 
Beziehung zwischen Australien und Ceylon jedenfalls nicht schwächen. Nach Ausschluß 
dieser 3 Gattungen bleiben die 3 Gattungen Drawida, Notoscolex und Megascolex. Diese 
3 Gattungen kommen außer auf Ceylon auch in Süd-Indien vor, Votoscolex und Megascolex 
außerdem in Australien einschließlich Tasmaniens und Megascolex schließlich auch noch 
auf der Norfolk-Insel. (Ihre Verbreitung ist aus der Tabelle auf Seite 33 ersichtlich.) 
Selbst wenn wir von der in hohem Maße überwiegenden Artzahl der ceylonischen 
Notoscolex und Megascolex absehen, bleibt die innige Beziehung zwischen Ceylon und 
Australien augenscheinlich. Diese Beziehung wird kaum beeinträchtigt durch die Tatsache, 
daß diese Gattungen auch auf die Südspitze Indiens übergetreten sind. Bedeutsam ist es 
jedenfalls, daß diese beiden australisch-ceylonischen Gattungen Votoscolex und Megascolex, 
soweit sie durch rein endemische Arten vertreten sind, ganz auf den äußersten Süden von 
Süd-Indien (Travancore und Palni Hills) beschränkt sind; während die typisch südindische 
und anscheinend nur sekundär ceylonische Gattung Drawzda (nur eine einzige endemische 
Art im nördlichen Teil von Ceylon) in zahlreichen Arten das ganze Südindien bis zu den 
Nilgiri und Shevaroy Hills besiedelt. Es hat wirklich den Anschein, als seien diese 
wenigen südindischen Nozoscolex- und Megascolex-Arten von Ceylon aus in Südindien 
eingedrungen. Eine direkte Beziehung zwischen Ceylon und Hinterindien ist überhaupt 
nicht vorhanden. Die Gattung Drawida, die ganz auf Südindien und das nördliche Ceylon 
beschränkt ist, weist allerdings auch eine Beziehung ostwärts auf, nach Hinterindien und 
den Sunda-Inseln; aber diese Beziehung ist keine direkte. Sie wird nur durch Verwandt- 
schaft zwischen verschiedenen Gattungen, nicht durch Gemeinsamkeit der Gattung gebildet. 
Nach SARASIN sollen eine ganze Reihe von Gattungen die mittelindische Verbreitungslücke 
mit einer Beziehung zwischen Südindien-Ceylon und Bengalen-Hinterindien aufweisen. Diese 
Liste bedarf jedoch einer bis zur vollständigen Auflösung führenden Reduktion. Die 
Gattung Drawida ist in Birma nicht endemisch. Die einzige in Birma gefundene Art, 
D. Barwelli (BEDD.), ist sicherlich eine weit verschleppte Art, auch auf den Philippinen, 
auf den Karolinen und in Südindien gefunden. Noch weit verfänglicher ist die Anführung 
der Gattung Dichogaster, die auf dem Vorkommen von D. Bolaui (MICH.) im botanischen 
Garten von Sibpur bei Calcutta beruht. D. Bolauz bildet das typischste Beispiel aller 
Verschleppungsformen. Sie ist fast in allen botanischen Gärten und Versuchsstationen 
der wärmeren Gebiete Amerikas, Afrikas und Asiens, sowie des Malayischen Archipels 
nachgewiesen worden. Mehrfach ist diese Art, die fast so gemein und so verbreitet wie 


1) Daß auch Perionyx im australischen Gebiet vertreten ist, und zwar nicht nur durch die erst jetzt 
mit Perionyx vereinten früheren Perionychella-Arten, sondern dazu auch durch einen echten Perionyx im alten Sinne 
(P. perionychopsis [BENDH.]), war zur Zeit der Veröffentlichungen Fr. SARASIN’s noch nicht bekannt. Der in 
Ceylon endemische P. ceylonensis MICH., anscheinend lediglich mit Beziehungen zu Stid-Indien, Birma und 
Sumatra-Java, konnte der SARASIN’schen Anschauung als Stütze dienen, die meiner Ansicht nach aber der Wucht 
der übrigen, entgegenstehenden Verhältnisse kaum gewachsen war. Durch die erweiterte Kenntnis über die 
Gattung Perionyx (siehe unten!) ist auch diese Stütze hinfällig geworden. 





39 
die Stubenfliege ist, in eingeführten Pflanzenbündeln lebend angetroffen worden. Ebenso 
wenig. dürfen wir andererseits Pherefima und Eutiphoeus als endemisch in Südindien und 
Ceylon ansehen. Die früher anscheinend für Ceylon, Süd- und Mittelindien charakteristischen 
Pheretima-Arten haben sich, meist nach Prüfung von Originalstücken (siehe unten!), als 
weit verschleppte Arten ausgewiesen, die. wollte man das Gebiet nach ihnen feststellen, 
Pheretima als circummundane tropisch-subtropische, fast kosmopolitische Gattung erscheinen 
lassen würden, während das Phere#ma-Gebiet tatsächlich höchstens durch vorgeschobene 
Posten von Birma nach Bengalen hineinreicht, und auch diese bengalischen Vorkommnisse 
sind nur sehr fraglich endemischer Natur. Der Zutyphoeus von Ceylon ist ebenfalls 
peregrin, in gleicher Art von Birma bekannt. Nur die Gattung Pertonyx mit je einer 
ceylonischen und einer südindischen Art konnte damals als berechtigte Unterlage für die 
SARASIN'sche Anschauung gelten. Nachdem nun kürzlich ein echter endemischer Perionyx 
im australisch-neuseeländischen Gebiet nachgewiesen worden ist, muß auch diese Gattung 
aus der SARASIN'schen Liste gestrichen werden, und damit löst sie sich ganz auf. 
Sicherlich tritt die Beziehung zwischen Süd-Indien-Ceylon und Australien nicht zurück 
gegen die Beziehung zwischen Süd-Indien-Ceylon und Hinterindien, wie SARASIN glaubt 
annehmen zu sollen; ist doch die erstere eine direkte und sehr intensive, beruhend auf 
der Gemeinsamkeit der beiden großen, formenreichen Gattungen Votoscolex und Megascolex, 
die letztere nur eine indirekte, lediglich beruhend auf einer gewissen Verwandtschaft der 
Gattungen, nicht auf Gemeinsamkeit der Gattungen. Mit dieser intensiven direkten 
Beziehung zum australischen Kontinent, einer Beziehung, an der schon. das nördlichere 
Süd-Indien nicht mehr teilnimmt, muß der Zoogeograph rechnen, und zur Erklärung dieser 
Beziehung genügt nicht die Hypothese, daß Süd-Indien-Ceylon ein Reliktengebiet sei, 
dessen altertümliche Fauna einstmals über Bengalen oder den nördlichen Teil des Ben- 
galischen Golfes mit der malayisch-australischen Fauna in Kontinuität gestanden habe. 
Müssen wir diese über ganz Australien verbreiteten und auf Ceylon, weniger in Süd-Indien, 
eine üppige Entwicklung aufweisenden Gattungen Nosscolexz und Megascolex überhaupt 
als Relikten-Gattungen ansprechen? Doch wohl nur relativ, in Hinsicht auf die phyletisch 
jüngste Gattung ihrer Unterfamilie, in Hinsicht auf die kräftige Gattung Pheretima. In 
Hinsicht auf Pheretima sind aber auch die weiter verbreiteten nordindischen Gattungen 
als Relikten-Gattungen oder besser als Gattungen mit zersprengtem Gebiet, und das ganze 
Vorderindien als Reliktengebiet anzusehen. Hier ist keine Gattung endemisch, die irgend 
welche Superiorität über andere erkennen ließe. Es sind nur Gattungen mit geringer 
oder zersprengter Verbreitung, die zu mehreren friedlich in dem gleichen Gebiet wohnen 
und keineswegs als Bedränger der Gattungen Vofoscolex und Megascolex, und als Ursache 
für deren Beschränkung auf die südlichste Spitze Vorderindiens angesehen werden können. 

Fassen wir nun die verschiedenen Feststellungen über die auswärtigen Beziehungen 
der vorderindisch-ceylonischen Oligochäten-Faunen zusammen, so ergeben sie meiner Ansicht 
nach fast zwingend folgenden Schluß: | 

Die verschiedenen zwischen Neuseeland, Australien, dem Malayischen 
Archipel und Hinterindien einerseits und den verschiedenen Distrikten 
Vorderindiens samt Ceylon andererseits ausgespannten Landbrücken wurden 


40 


gebildet durch einen Archipel (ähnlich dem Malayischen Archipel) an Stelle des 
jetzigen Golfes von Bengalen, dessen Teile ihre Gestalt und ihre Verbindungen 
mit einander mehrfach wechselten, indem sich einmal eine Brücke zwischen zwei 
benachbarten Inseln bildete, während ein andermal der mittlere Teil einer größeren Insel 
versank und die getrennten Überbleibsel mit anderen Inseln verschmolzen. Was die 
zeitliche Orientierung anbetrifft, so müssen wir diesen südbengalischen Archipel wohl in 
die ältere Tertiärzeit verlegen. Der Malayische Archipel ist demnach der übrig 
gebliebene östliche Teil eines während der älteren Tertiärzeit größeren 
Archipels, dessen mittlerer Teil versunken ist, während sich sein westlicher 
Teil zu der kompakten vorderindischen Landmasse zusammengeschlossen hat. 
Es soll hiermit keineswegs behauptet werden, daß der Malayische Archipel nun während 
der ganzen geologischen Perioden, vom älteren Tertiär an bis jetzt, den rezenten Charakter 
der allgemeinen Zerrissenheit besessen habe. Es mögen immerhin während gewisser 
Perioden Teile dieses Archipels sich zu größeren Landmassen zusammengeschlossen haben. 
Bedeutsam ist meiner Ansicht nach hauptsächlich die Mannigfaltigkeit und der vielfache 
Wechsel, dem hier die Verteilung von Land und Wasser unterlag. In dieser Hinsicht 
stimme ich überein mit den Herren P. und FR. SARASIN, die in ihrem grossen Werk über 
die geologische Geschichte von Celebes für einen derartigen Wechsel in der Gestalt der 
Insel und der Verbindung einzelner Teile derselben mit benachbarten Inseln eintreten 
und verschiedene Landbrücken zur Erklärung der komplexen Fauna dieser Insel 
konstruieren.) Ich habe bei meiner früheren Zitierung dieser SARASIN'schen Arbeit 
keineswegs übersehen, daß es sich bei diesen celebensischen Landbrücken um geologisch 
späte Erscheinungen handelt. Ich führte und führe diese Landbrücken in erster Linie 
nur als Beispiele an, um darzulegen, wie ich mir die veränderliche Konfiguration des 
malayischen Gebiets in der Vorzeit, hineinreichend bis in die Jetztzeit, vorstellte. Daß 
die jetzigen Inseln dieses Archipels zum Teil jüngere Bildungen sind, spricht durchaus 
nicht gegen meine Anschauung. Die Inseln des Urarchipels lagen nach meiner Anschauung 
von der Inselverschiebung zum Teil an ganz anderen Stellen als die jetzigen, an Stellen, 
die zur Zeit teilweise vom Ozean überspült sind. Die reichlich verbreiteten frühtertiären 
marinen Ablagerungen beweisen doch nur, daß viele Punkte der jetzigen Inseln während 
des Frühtertiärs oder während eines Teiles des Frühtertiärs untergetaucht waren. Was 
die Teilung von Vorderindien in verschiedene Inseln anbetrifft, so gibt SARASIN die 
Möglichkeit einer zeitweisen Überflutung der Indus-Ganges-Ebene im Frühtertiär selbst zu. 
In der Anschauung, daß diese Überflutungsschranke zeitweise durch Wüstenbildung infolge 
der Ergüsse des Dekkan-Trapps ersetzt wurde, und in der Begrenzung der südindischen 
Insel bezw. des südindischen Gebietes kann ich mich SARASIN anschließen. Nimmt man 
hinzu, daß die scharfe faunistische Trennung zwischen Birma und dem Himalaya-Bengalen- 
Distrikt die frühere insulare Natur dieses letzteren dartut, und daß auch Ceylon zeitweise 
mit Südindien zusammenhing, zeitweise davon getrennt war, so stimmt auch diese 


1) P. und Fr Sarasin, Uber die Geologische Geschichte der Insel Celebes auf Grund der Tier- 
verbreitung, Wiesbaden 1901. 


41 





modifizierte Anschauung mit meiner Hypothese von der zeitweisen und wechselnden 
archipelagischen Konfiguration dieses Gebietes überein. 

Meine oben formulierte Hypothese steht durchaus in Harmonie mit diesen Resultaten 
der Herren SARASIN, bildet jedoch eine Erweiterung derselben. Sie verlangt die Annahme, 
daß der in sich (in der Verbindung der Einzelteile) stark wechselnde Malayische Archipel 
- einst viel weiter nach Westen reichte und dabei eine Verbindung zwischen Australien- 
Neuseeland und Vorderindien-Ceylon bildete, wie jetzt zwischen Australien und Südost- Asien. 

In seiner jüngeren Arbeit über die Geschichte der Insel Ceylon (Vorl. Mitt. p. 11, 
Ausf. Abh. p. 50 u. f.) sagt FR. SARASIN, daß er eine direkte Landverbindung von 
Ceylon-Süd-Indien über den Bengalischen Golf hin nach dem südlichen Hinterindien und 
Sumatra nicht für annehmbar halte. Ich kann jedoch seinen diesbezüglichen Schluß- 
folgerungen nicht zustimmen. Nach FR. SARASIN sollen zunächst dagegen sprechen »die 
viel zahlreicheren ceylonisch-südindischen Formen, welche gerade den Norden von Hinter- 
indien, den Osthimalaya, Assam und Burma bewohnen und teilweise im Süden fehlen.« 
Diese Verbreitungsverhältnisse können doch höchstens dartun, daß jene west-östliche 
Landbrücke nicht die einzige gewesen ist, daß außerdem, und wohl zu anderer Zeit, auch 
eine südwest-nordöstliche Landverbindung nach Südindien-Ceylon hingeführt habe. Übrigens 
sind derartige Formen, wie sie FR. SARASIN hier im Auge hat, unter den terricolen 
Oligochaten nicht vorhanden. Als Zweites sollen die Tiefenverhältnisse des Bengalischen 
Golfes dagegen sprechen. . Die Tiefen des südlichen Golfes von Bengalen zwischen der 
Nordspitze Ceylons und den Nicobaren halten sich jedoch unter 3700 m. Die 4000 m-Linie 
verläuft nach meiner Karte in ziemlich regelmäßiger Schlängelung über den Breitengrad 
zwischen der Südspitze Ceylons und der Nordwestspitze Sumatras. Nun aber weist das 
Tyrrhenische Meer, von dem wir doch mit großer Sicherheit annehmen, daß es noch vor 
verhältnismäßig kurzer Zeit landfest war, Tiefen von über 3700 m auf. Folglich können 
auch die Tiefen des südlichen Bengalischen Golfes kein Hindernis für die Annahme einer 
einstmaligen Landbrücke sein. Als letzten und hauptsächlichsten Grund führt FR. SARASIN 
folgendes an: »Dagegen [spricht] der Umstand, daß die Ostküste der vorderindischen 
Halbinsel, speziell ihres südlichen Teiles, geologisch uralt ist. Litorale marine Deposita 
längs dieser Küste aus dem Ende der Juraperiode und aus der Kreide, mit deutlichen 
‚Anzeichen des nahen Landes beweisen, daß die Ostküste Vorderindiens schon damals 
ungefähr ihre heutige Lage gehabt hat, und nicht anders war es im Tertiär, wonach wir 
keine Landverbindung von Südindien nach Osten können ausgehen lassen.« Ich kann 
diese Begründung nicht als stichhaltig anerkennen. Die Ostküste des südlichen Vorder- 
indien mag im allgemeinen geologisch uralt sein und ungefähr ihre heutige Lage 
gehabt haben. Daß sie im speziellen einem gewissen Wechsel unterworfen war, ist doch 
nicht von der Hand zu weisen; das geht ja schon aus der wechselnden Verbindung und 
Trennung zwischen Ceylon und Vorderindien hervor. Eine derartige schmale Land- 
brücke, wie sie sich z. B. einst zwischen Ceylon und dem Festlande ausspannte, 
und wie sie in der Konfiguration der Länder und Inseln des Indo-malayischen Gebietes 
so häufig auftritt (z. B. Malayische Halbinsel, Arme von Celebes, Halbinsel gegen- 
über der Insel Hai-nan), würde an der allgemeinen Konfiguration der Küste Vorder- 


6 


42 





indiens nichts wesentliches geändert haben, und daß wir von derartigen schmalen Küsten- 
Modifikationen keine geologischen Belege kennen, ist bei der fragmentarischen Natur der 
geologischen Dokumente belanglos. Dasselbe gilt für eine Verbindung zwischen Ceylon 
und einer hypothetischen Insel des südlichen Bengalischen Golfes. Daß Süd-Indien eine 
ganze Reihe hinterindischer Formen besitzt, welche Ceylon fehlen, und die es somit nicht 
von dorther bezogen haben kann, spricht nicht gegen eine Landbrücke zwischen Ceylon 
und dem Malayischen Gebiet, es befürwortet nur die Annahme einer zweiten Brücke 
zwischen Süd-Indien und Hinterindien. Es wird mir vorgeworfen werden, daß ich im 
Brückenbau allzu leichtfertig sei. Ich glaube nicht, daß ein solcher Vorwurf gerechtfertigt 
wäre. Ich glaube im Gegenteil, daß wir in diesem Gebiet noch viel zu wenig mit der 
Beweglichkeit der Erdkruste rechnen. Man darf nur nicht, wenn hier von Landbrücken 
die Rede ist, ausschließlich an vollständig überspannende Landstreifen denken. Es wäre 
in manchen Fällen vielleicht richtiger, von Trajekten statt von Landbrücken zu reden, 
von sich verschiebenden Inseln, die infolge wellenförmigen Vorschreitens der Land- 
Hebungen und -Senkungen von einer Landmasse zu einer anderen hinüberwandern und 
so nicht einen Faunen-Austausch, sondern nur einen einseitigen Faunen-Zuschub bewerk- 
stelligen. Verschiebungen von Inseln sind zweifellos nichts seltenes, und gerade in dem 
offenbar sehr labilen Gebiet östlich von der festen Tafel Süd-Indiens mögen derartige 
Erscheinungen häufiger aufgetreten sein. So konnte sich auch eine östlich von Ceylon 
im südlichen Bengalischen Golf befindliche Landmasse nordwärts verschieben und dabei 
einmal eine Brücke nach Ceylon hinüber, ein andermal eine solche nach dem südindischen 
Festlande hinüber bilden. Es mag sich dabei um relativ kurzlebige Bildungen handeln, 
denn für den Übergang der Tierwelt, die auf der «vorwärts geschobenen Landmasse 
gewissermaßen schon auf eine Gelegenheit zur weiteren Ausbreitung wartet, genügt eine 
im geologischen Sinne sehr kurze Zeit der Berührung mit dem neuen Lande. Beachtenswert 
ist, daß Ceylon selbst nicht immer den gleichen Umriß hatte, daß es sich selbst wenigstens 
in gewissem Grade verschoben hat. FR. SARASIN weist in seiner Ceylon-Abhandlung 
(Vorl. Mitt. p. 21) auf die von SOMMERVILLE nachgewiesene Tatsache hin, daß Ceylon 
infolge der Strandtrift an der Westküste im Begriff ist, nach Norden zu wachsen, dem 
Festland entgegen. Falls mit diesem Wachsen nach Norden, wie anzunehmen, eine 
Abrasion an der Südküste verbunden ist, so wäre das Endergebnis eine Verschiebung 
der Insel nach Norden. Der Oligochatologe kann auf keine Weise ohne eine Landbrücke 
zwischen Ceylon und dem Malayischen Archipel als Vermittler zwischen Ceylon und 
Australien auskommen; kann er doch kaum umhin, Ceylon geradezu dem australischen 
Terricolen-Gebiet anzuschließen. Käme auf Ceylon nicht eine anscheinend endemische 
Drawida-Art vor, so bliebe keine Möglichkeit, einen engeren Anschluß Ceylons an Süd- 
Indien zu begründen; denn die übrigen endemischen ceylonischen Gattungen sind sämtlich 
auch australisch, die hauptsächlich in Betracht kommenden Hauptgattungen Voftoscolex und 
Megascolex fast rein australisch, außerhalb Australiens und Ceylons nur noch durch spärliche 
4 Arten in Süd-Indien und durch eine versprengte Art auf der Norfolk-Insel vertreten. 


_43_ 


Viel weniger deutlich als die bisher besprochenen Beziehungen sind diejenigen, 
die Vorderindien-Ceylon mit nördlicheren Gebieten verbinden. Ich sehe hierbei ab 
von dem fraglichen endemischen Vorkommen eines Lumbriciden in Bengalen, das, wenn 
nicht auf Einschleppung beruhend, höchstens als ganz junger, quartärer Vorstoß der 
gemäßigt eurasischen Familie angesehen werden könnte. Als echte nördliche Beziehung 
könnte nur diejenige gelten, die durch das Vorkommen von 5 Plutellus-Arten und 
1 Megascolides-Art in den westlichen Küstendistrikten Nordamerikas, von Queen Charlotte 
Island bis Guatemala, angezeigt wird. (Die zweifelhafte Fundortsangabe »Pennsylvania« 
für Plutellus heteroporus PERR. lasse ich hier unberücksichtigt). Plute/lus und Megascolides 
sind die einander sehr nahe stehenden phyletisch ältesten Megascolecinen-Gattungen. 
Beide Gattungen kommen außerhalb ihres australischen Hauptquartieres und Nordamerikas 
noch in Vorderindien-Ceylon vor, und zwar sowohl im Norden, im östlichen Himalaya, 
wie in Süd-Indien bezw. Süd-Indien und Ceylon. In der Ostrichtung, nach dem neu- 
seeländischen Gebiet, hat sich eine dieser beiden Gattungen, Megascolides, bis zur Nord- 
Insel von Neuseeland, die andere, Plutellus, vielleicht nach den Auckland-Inseln südlich 
von Neuseeland (1 fraglich endemische Art?) verbreitet. Die Frage ist nun, auf welchem 
Wege haben diese beiden Gattungen von ihrem mutmaßlichen Entstehungsherd Australien, 
dem Gebiet ihrer Ahnengattung Diplotrema und zugleich ihrem eigenen Hauptquartier, 
das nördliche Amerika erreichen können? ARLDT (l. c. p. 301) stellt die Möglichkeit 
zweier verschiedener Wege fest, des Weges über Asien und des Weges über Südamerika. 
ARLDT entscheidet sich dann für den letzteren; doch kann ich die Gründe, die er hierfür 
anführt, nicht annehmen. Ich kann nicht einsehen, warum Plutellus und Megascolides 
nicht die gleiche Verbreitungsmöglichkeit ausnutzen konnten, wie ARLDT sie für die 
Diplocardinen in Anspruch nimmt (eine Annahme, der nun ich wieder aus phyletischen 
Gründen nicht zustimmen kann; siehe oben, S. 28). Die Plutellus-Megascolides-Funde vom 
östlichen Himalaya liegen gerade auf dem Wege zum Angara-Kontinent, der im Malm 
von Australien aus erreichbar war, und im Senon und Cenoman mit dem westlichsten 
Nordamerika in Verbindung gewesen sein soll. Auch der Plutellus-Fund von Queen 
Charlotte Island, sowie der Megascolides-Fund vom nordwestlichen Winkel der Vereinigten 
Staaten Nordamerikas deuten auf diesen Weg hin. Andererseits fehlt Plutellus östlich 
von Australien, von dem fraglichen Fund auf den Auckland-Inseln abgesehen, und auch 
Megascolides konnte die Süd-Insel Neuseeland nicht mehr erreichen, hat sich also erst 
relativ spät ostwärts gewandt. Mir ist ARLDT’s Argumentation, soweit diese Frage in 
Betracht kommt, unverständlich. ARLDT sagt: »Wenn die Gattungen in einem alten 
Gebiet fehlen, so müssen sie entweder durch Naturgewalten wie durch Eis- oder Meer- 
bedeckung oder durch stärkere Formen verdrängt sein. Beides trifft in Ost- Asien nicht 
zu« (l. c. p. 301). Meiner Meinung nach trifft gerade beides zu. Ganz Tibet ist augen- 
scheinlich ein Gebiet ohne endemische Terricolen, ein Gebiet, in dem die Oligochäten- 
Fauna entweder durch die rezente Trockenheit oder durch vorzeitliche Wasserbedeckung 
vollkommen vernichtet wurde, und die übrigen Partien Ost-Asiens beherbergen jetzt die 
stärksten Oligochitenformen, die wir überhaupt kennen, die Gattung Pheretima und, 
weiter im Norden, die Fam. Lumbricidae. Da diese beiden Gruppen in ihrem Gebiet 


6* 


AA 


kaum etliche Konkurrenten dulden, so dürfen wir nicht erwarten, Relikte solch’ phyletisch 
alter Formen wie Plutellus und Megascolides in dem Gebiet der jugendkräftigen Pheretimen 
und Lumbriciden anzutreffen. Ebenso unverständlich ist mir teilweise die Begründung, 
die ARLDT andererseits für die Bevorzugung des südlichen Weges, von Australien über 
die pacifische Brücke nach Südamerika, anführt: »Dazu kommt als ein sehr wesentlicher 
Faktor, daß die Tiere immer in ähnlichen Klimaten blieben.« Für eine Gattung, deren 
rezentes Gebiet sich vom tropischen Guatemala bis Queen Charlotte Island unter 
ca. 52°—54° nördl. Breite (dicht unterhalb der nördlichen Grenze der Getreide - Anbau- 
fähigkeit) erstreckt, hat das Klima doch wohl kaum eine wesentliche Bedeutung. Ich glaube 
deshalb, daß die Gattungen Plutellus und Megascolides bei ihrer Verbeitung von Australien- 
Vorderindien nach dem westlichen Nordamerika den Weg über den Angara-Kontinent 
eingeschlagen haben. (Aus diesem Grunde rede ich hier auch von nördlichen Beziehungen, 
wenngleich das Ziel nach östlicher Abweichung von der zunächst nördlichen Verbreitungs- 
richtung nicht nördlich vom Ausgangspunkt liegt). 

Schließlich sind noch die westlichen Beziehungen des nordwestlichen Vorder- 
indiens, repräsentiert durch die Trigastrinen-Gattung Zudichogaster, zu erwähnen. Die 
Einwanderung der Gattung Zudichogaster aus westlich oder nordwestlich von Vorderindien 
gelegenen Distrikten geschah wahrscheinlich in verhältnismäßig junger Periode, etwa im 
Pliocän, nach der Konsolidierung des vorderindischen Archipels zu einer kompakten 
Landmasse und gleichzeitiger Verwachsung mit den südwest-asiatischen Ländern. 


Zusammenfassung. 


Gebietseinteilung und geographische Beziehungen. 


Vorderindien-Ceylon weist zwei von einander und von den benachbarten 
Regionen scharf gesonderte Terricolen-Gebiete auf, das nordindische und das südindisch- 
ceylonische Terricolen-Gebiet. 

Das nordindische Terricolen-Gebiet, das Himalaya-Bengalen-Gebiet, ist charak- 
terisiert durch die auf dieses Gebiet beschränkte Gattung Zutyphoeus, deren verwandt- 
schaftliche Beziehung auf ihre Ahnengattung Octochaetus vom südöstlichen Küstenstrich 
Vorderindiens hinweist. 

Das südindisch-ceylonische Terricolen-Gebiet, nördlich etwa bis zum 12° 
nördl. Br. reichend, zerfällt in zwei Untergebiete, das ceylonische Untergebiet, mit fast 
reinen Beziehungen zu Australien (Gattungen Votoscolex und Megascolex) und schwachen 
Beziehungen zu Süd-Indien (I Drawida-Art), und das südindische Untergebiet mit den 
indirekten Beziehungen des Moniligastriden-Zweiges Drawida-Moniligaster zu Hinterindien- 
Malakka Sumatra, sowie schwachen direkten Beziehungen zu Ceylon (1 Votoscolex-Art und 
3 Megascolex-Arten). Auf Süd-Indien beschränkt erscheint außer der Gattung Moniligaster 
die kleine Gattung Lampito. 

Die beiden Hauptgebiete Vorderindiens sind von einander getrennt durch die 
beiden mittelindischen Distrikte, deren einer, der östliche, ausgesprochene Beziehungen 
zu Neuseeland aufweist (Octochaetus), aber auch mit seinen Charakterformen in das 


sl. 


siidindische und in das nordindische Gebiet (Bengalen) eingreift, während der andere, 
westliche, lediglich indirekte Beziehungen zum tropischen Afrika zeigt (Zudichogaster), 
deren Träger aber auch bis in den Himalaya und bis in Bengalen hinein vorgedrungen 
sind. Das Eindringen der Charakterformen dieser Mitteldistrikte in die angrenzenden 
Terricolen-Gebiete verwischt die Selbständigkeit dieser Zwischengebiete. Sie werden 
wohl am besten dem Nordgebiet angegliedert, als Untergebiete des nordindischen 
Terricolen-Gebietes. 

An allgemeinen vorderindisch-ceylonischen Beziehungen sind außer 
hinterindisch-malayischen und australisch-neuseeländischen noch die zum westlichen Nord- 
amerika, durch Vermittlung des Angara-Kontinents, zu erwähnen (Plutellus, Megascolides). 

Die räumliche Trennung der vorderindisch-ceylonischen Gebiete und Unter- 
gebiete von den auswärtigen, zu denen sie in innigerer Beziehung stehen, ist verursacht 
zum Teil durch Verschwinden gewisser Landbrücken (Archipel im südlichen Golf von 
Bengalen), zum Teil durch die Ausbreitung der phyletisch jungen, kräftigen Gattung 
Pheretima im Malayischen Archipel und in Hinterindien, 


Geologische Geschichte. 

Die ältesten Bestandteile der vorderindisch-ceylonischen Terricelen-Fauna glaube 
ich als Relikte aus dem Malm ansehen zu sollen, als Hinterindien und Teile des nördlichen 
Vorderindiens in breiter Verbindung einerseits mit Australien-Neuseeland, andererseits mit 
dem Angara-Kontinent standen. Dies war die Periode, da die ältesten Megascolecinen, 
Plutellus und Megascolides, ihren Weg von Australien über unser Gebiet zum Angara- 
Kontinent fanden, von dem sie sich dann im Cenoman oder Senon nach dem westlichen 
Nordamerika weiter verbreiten konnten. 

Die Hauptentwicklung, die vielfache Sonderung der vorderindisch-ceylonischen 
Region in kleine Gebiete und Untergebiete, glaube ich in das Tertiär verlegen zu sollen, 
in dem unser Gebiet, wie damals und auch jetzt das malayische Gebiet, einen Archipel 
repräsentierte, der über den bengalischen Golf hinüber sich an den hinterindisch-malayischen 
Archipel anschloß, und dessen Inseln vielfach wechselnde Verbindungen miteinander 
eingingen. Dieser weite, Australien und Vorderindien durch wechselnde Landbrücken 
und Inselzuschübe verbindende Archipel behielt nur im östlichen Teil seinen allgemeinen 
Charakter bei (Malayischer Archipel), während der mittlere Teil versank und dem ben- 
galischen Golf Platz machte, und der westliche Teil sich zur vorderindischen Landmasse 
konsolidierte. Im Pliocän trat diese vorderindische Landmasse im Westen oder Nordwesten 
mit Ländern in Verbindung, die ihre Tierwelt früher vom tropischen Afrika erhalten 
hatten (Exaichogaster). Im malayisch-hinterindischen Gebiet dagegen trat die phyletisch 
jüngste Megascolecinen-Gattung Pheretima auf. Pheretima verbreitete sich dann in der 
Folgezeit über den ganzen Malayischen Archipel und Südost-Asien, nordwestwärts bis 
über Birma, nordostwärts bis über Japan, südwärts bis an die Torresstraße, und in diesem 
Gebiet rottete sie fast sämtliche phyletisch älteren und schwächeren Konkurrenten aus, 
nur spärliche Relikte einzelner älterer Gattungen verschonend. 


Spezieller Teil. 


Fam. Moniligastridae. 


Gen. Drawida. 


Drawida travancorensis n. Sp. 


Fundnotiz: Travancore, Kottayam; G. MATTHAI leg. VI. 09. 

Vorliegend drei stark erweichte Stücke. 

Äußeres. . Dimensionen: Länge ca. 85 mm, Dicke 3 mm, Segmentzahl ca. 130, 
Hinterende pfriemförmig. 

Färbung und Kopfform nicht mehr erkennbar. 

Borsten eng gepaart, besonders eng die lateralen am Vorderkórper. Ventral- 
mediane Borstendistanz etwas kleiner als die mittleren lateralen, am Vorderkörper etwa 
3/4 so groß, am Mittelkórper fast eben so groß (aa = */4—5/e dc). Dorsalmediane Borsten- 
distanz etwas größer als der halbe Körperumfang (dd > !ı u). 

Gürtel am 10.—13. Segment (= 4), sattelförmig, ventral zwischen den Borsten- 
linien a unterbrochen. 

Männliche Poren auf Intersegmentalfurche 10/11 ungefähr in der Mitte zwischen 
den Borstenlinien 5 und c; es sind kommaförmige Schlitze, deren breiter Pol medial liegt. 

Samentaschen-Poren auf Intersegmentalfurche 7/8, ihre Mitte ungefähr in den 
Borstenlinien c. 

Innere Organisation. Dissepiment 5/6—8/9 ziemlich stark verdickt. 

Darm mit 2 Muskelmagen anscheinend im 13. und 14. Segment. Vorderer 
Muskelmagen etwas kleiner als hinterer; in dem dem vorderen Muskelmagen vorangehenden 
Segment (dem 12.?) ist der Osophagus etwas angeschwollen, aber dünnwandig. Vielleicht 
ist diese Osophagealpartie als rudimentärer Muskelmagen anzusehen. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 9. Segment. 

Männliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen oval, im 9. und 10. Segment, 
durch das Dissepiment 9/10 nicht merklich eingeschniirt. Atrien groß, regelmäßig birn- 
förmig, distal kaum halb so dick wie unterhalb des proximalen Pols, oberflächlich glatt, 
ohne Driisenbesatz. 

Weibliche Geschlechtsorgane: Ovarien im 11. Segment, das anscheinend 
durch dorsale Verwachsung der Dissepimente 10/11 und 11/12 in eine allerdings recht 





47. 


große, den Darm bogenförmig überspannende Kammer umgewandelt ist (nicht genau 
erkannt!) Ein Paar dicke, kurze Eiersäcke, die vorn mit dieser Ovarialkammer kom- 
munizieren, ragen von Dissepiment 11/12 durch ein oder zwei Segmente nach hinten. 

Samentaschen: Ampulle dick birnförmig; der Ausführgang ist sehr lang, dünn- 
schlauchförmig und mündet von hinten her in das distale Ende eines mäßig großen, ein- 
fachen, schlank keulenförmigen Atrialsackes ein, der frei in die Leibeshöhle des 7. Segments 
hineinragt. 


Drawida Matthaii n. sp. 


Fundnotiz: Malabar, Calicut; G. MATTHAI leg. VII. 09. 

Vorliegend vier geschlechtsreife, schlecht konservierte Exemplare, von denen nur 
zwei vollständig sind. 

Äußeres. Dimensionen: Länge 110 bzw. 160 mm, Dicke 2—3!/s bzw. 3— 5 mm, 
Segmentzahl 240 bzw. 250. | 

Färbung weiß bis grau; pigmentlos. 

Kopf? 

Borsten zart, sehr eng gepaart. Dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich 
dem halben Körperumfang, vielleicht am Mittelkörper ein sehr Geringes kleiner, am Vorder- 
körper ein sehr Geringes größer. Ventralmediane Borstendistanz am Mittelkörper kaum 
halb so groß wie die mittleren lateralen Borstendistanzen (am Mittelkórper aa : bc : dd 
= 10:19:51). Vom Gürtel nach vorn nähern sich die ventralen Borstenpaare einander, 
so daß am Vorderkörper bis etwa zum 7. Segment die ventralmediane Borstendistanz den 
mittleren lateralen gleichkommt (am 6. Segment aa: dc: dd = 10:10:35). 

Nephridialporen in den Borstenlinien cd. 

Gürtel am 10.—13. Segment (= 4) am 10. und II. Segment ventral unter- 
brochen, am ı2. und 13. Segment vollständig. | 

Männliche Poren auf Intersegmentalfurche 10/11 dicht lateral an den Borsten- 
linien 4. Es sind Querschlitze, deren mediales Ende an die Borstenlinie 5 stößt, und die 
von großen kreisförmigen Höfen umgeben sind. 

Samenrinnen: Von dem Hinterrande jedes männlichen Hofes (nicht direkt von 
den männlichen Poren) zieht sich je ein Wall, in weitem, lateral konvexen Bogen den 
ventralen Borstenpaaren des 11. Segments ausweichend, nach hinten bis dicht vor die 
Intersegmentalfurche 11/12, wo er etwas lateral von dem betreffenden weiblichen Porus 
endet. Eine feine aber scharfe Furche, eine Samenrinne, läuft auf diesen Wällen entlang. 

Weibliche Poren auf Intersegmentalfurche 11/12 in den Borstenlinien 2. 

Samentaschen-Poren klein, augenförmig, auf Intersegmentalfurche 7/8; ihr 
Zentrum liegt dicht medial an den Borstenlinien c, ihr oberes Ende überragt eben die 
Borstenlinie d. 

Innere Organisation. Dissepiment 5/6—8/9 stark verdickt, die folgenden zart 

Darm mit 3 Muskelmagen (im 14.—16. Segment?); die beiden hinteren Muskel- 
magen sind groß; der vordere ist sehr klein, wenngleich noch deutlich ausgebildet. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 9. Segment. 


48 

Männliche Geschlechtsorgane: Testikelblasen . unregelmäßig eiförmig, ohne 
Einschnürung am Dissepiment 9/10 suspendiert, mit dem etwas größeren Teil in das 10., 
mit dem etwas kleineren Teil in das 9. Segment hineinragend. Atrien von der Gestalt 
einer distal etwas abgeplatteten Kugel, sitzend, d. h. ohne deutlichen Ausführgang aus- 
mündend, oberflächlich glatt. l 

Weibliche Geschlechtsorgane: Ovarien von Ovarialblasen (?, kammerartig 
verengtes 11. Segment?) umschlossen, die den Osophagus bogenförmig umfassen. Eiersäcke 
(Ausstülpungen des Dissepiments 11/12 nach hinten hin) scheinen zu fehlen. 

Samentaschen: Ampulle groß, dick-birnförmig, Ausführgang dünn, sehr lang, 
locker geknäult, durch eine winzige atriale Erweiterung ausmündend; atriale Erweiterung 
nur ca. doppelt so dick wie der Ausführgang, ganz im Dissepiment 7/8 und in der 
Leibeswand verborgen. 


Bemerkungen: Diese Art erinnert durch die Ausbildung sehr charakteristischer 
Samenrinnen an D. sulcatus MICH. von den Nilgiri Hills. Sie unterscheidet sich von 
D. sulcatus nicht nur durch den stark abweichenden Verlauf dieser Samenrinnen, sondern 
auch durch die Borstenanordnung, durch die Zahl der Muskelmagen und andere 
Charaktere. 


Drawida pellucidus (BOURNE) s. 1. 


1894. Moniligaster pellucida + M. sp., BOURNE. On Moniligaster grandis, A. G. B,, from the Nilgiris, S. India; 
together with Descriptions of other Species of the Genus Moniligaster. In: Quart. Journ. micr, 
Sci. (N. S.) XXXVI, p. 363, t. 23 f. 3, t. 25 f. 30, p. 375, t. 23 f. 14. 

1897. Moniligaster Bournei + M. Pauli, MICHAELSEN. Die Terricolenfauna Ceylons. In: Mitt. Mus, Hamburg XIV, 


p. 167, p. 171. 
1900. Drawida Bourne + D. Pauli + D. pellucida, MICHAELSEN. Oligochaeta. In: Tierreich X, p. 116, 


. 118. 
1909. ERS Bournei + D. Pauli + D. pellucida, MICHAELSEN. The Oligochaeta of India, Nepal, Ceylon, 
Burma and the Andaman Islands. In: Mem. Indian Mus, I, p. 106. 

Die in der obigen Liste unter der variablen Art D. pellucidus (BOURNE) zusammen- 
gefaßten Formen bilden zusammen mit D. grandis (BOURNE) eine enge Gruppe, die 
durch folgende gemeinsame Charaktere ausgezeichnet ist: Männliche Poren dicht lateral 
an den Borstenlinien 5 (der äußere Spalt der männlichen Poren stößt medial an die 
Borstenlinien 4), Samentaschen-Poren in den Borstenlinien c (der äußere Spalt der 
Samentaschen-Poren ragt medial über die Borstenlinien c hinweg), männliche Atrien 
polsterförmig, halboval bis halbkugelig, oberflächlich glatt, muskulös glänzend, Samen- 
taschen-Atrien auf eine winzige Erweiterung des Samentaschen-Ausführganges innerhalb 
der Leibeswand beschränkt, wenn nicht ganz fehlend. 

Man könnte demnach versucht sein, auch D. grandis, der, abgesehen von der 
Größe, durch keine wesentlicheren Merkmale von den übrigen Formen unterschieden ist, 
artlich mit denselben zu vereinen. Ich halte es jedoch für richtiger, D. grandis artlich 
gesondert zu lassen, da seine Größe doch so enorm von der der übrigen Formen abweicht, 
und Mittelglieder zu fehlen scheinen. (Während das von den übrigen Formen angegebene 
Maximum eine Länge von 190 mm ist, beträgt die Länge eines normal gestreckten 


49 


D. grandis 590 mm.) Im übrigen beruhen die Unterschiede zwischen den verschiedenen 
Formen lediglich auf der Stärke der Pigmentierung und auf einer geringen Verschieden- 
heit in der Anordnung der Borsten. Es kann sich bei ihnen meiner Ansicht nach nur 
um verschiedene Varietäten einer variablen Art handeln. In der folgenden Tabelle stelle 
ich die Charaktere der verschiedenen Formen von D. pellucidus und von D. grandis 
zusammen. 










Haut- s can Borstendistanz 
Pismentierung Körperlänge | Muskelmagen a 
D. pellucidus f. typica (BOURNE)| fehlend 4 od. 5 65 : 52 
var. Bournei (MICH.) stark 55—142 mm} 3 od. 4 (od. 5) 52 : 52 
var. pallida n. var.|sehr schwach|100—125 mm 3 od. 4 35 : 52 
D. grandis (BOURNE).... ...| schwach 5 44 : 52 


Was die verschiedene Stárke der Pigmentierung anbetrifft (die Farbe des 
Pigments ist ganz belanglos, meist bei einer und derselben Art wechselnd, bláulich oder 
rötlich), so kann sie nur als Varietáten-Merkmal dienen. Die Körperlänge weicht nur 
bei D. grandis in beträchtlichem Maße ab, ist dagegen bei den Formen des D. pellucidus 
verhältnismäßig nur wenig verschieden. Daß ein Schwanken der Zahl der Muskel- 
magen innerhalb einer Art stattfindet, ist schon früher genugsam klargestellt. In Hinsicht 
der Borstenanordnung bilden die drei Formen von D. pellucidus eine Reihe, deren 
eines Extrem ein Überwiegen der ventralmedianen Borstendistanz zeigt, während bei dem 
anderen Extrem die mittleren lateralen Borstendistanzen überwiegen. D. grandis kommt 
in dieser Hinsicht dem mittleren Zustand nahe. 


An die hier erórterte Formengruppe schließen sich noch zwei weitere Arten an. 
D. Friderici (MICH.) von Ceylon unterscheidet sich von jenen Arten hauptsächlich dadurch, 
daß das Überwiegen der mittleren lateralen Borstendistanzen über die ventralmediane 
Borstendistanz ganz beträchtlich zunimmt (am Mittelkórper aa : dc = 1 : 2), und vor 
allem dadurch, daß zugleich die dorsalen Borsten bedeutend an Größe verlieren, und 
damit auch die Entfernung zwischen ihnen sich verringert (cd = '/2 ab). D. uniquus 
(BOURNE), der nach BOURNE mit D. pellucidus Hybride bilden soll, unterscheidet sich von 
den übrigen hier erwähnten Formen wohl hauptsächlich durch den Besitz eines wohl- 
ausgebildeten Samentaschen- Atriums; wenigstens nennt BOURNE die »Copulatory 
pouches« dieser Art nicht »small« oder »simple, ... . embedded in the body-wall« wie 
bei D. grandis und D. pellucidus, sondern nur »simple«. 

Auch D. Barwelli (BEDD.) stimmt in den meisten Hinsichten mit den bisher 
erwähnten Arten überein, unterscheidet sich jedoch von ihnen dadurch, daß seine 
männlichen Atrien nicht oberflächlich glatt, sondern uneben, drüsig-papillös, mit einem 
dichten Besatz birnförmiger Prostatadrüsen ausgestattet sind. 


50 
f. typica. 
1894. .WMoniligaster pellucida, BOURNE l. c. p. 363, t. 23 f. 3, t. 25 f. 30. 
Diagnose. Dimensionen: Länge 90—190 mm, Segmentzahl 130. 
Pigmentlos. 
Am Mittelkörper Borstendistanz aa: dc: dd = 5:4:24. 
Muskelmagen 4 oder 5. 


var. Bournei (MICH.). 
1894. .Wonzligaster sp., BOURNE, l. c. p. 375, t. 23 f. 14. 
1897. .WMoniligaster Bournei + M. Pauli, MICHAELSEN, l. c. p. 167, p. 171. 
1900. Drawida Bournei + D. Pauli, MICHAELSEN, l. c. p. 116, p. 116, 
1909. Drawida Bournei + D. Pauli, MICHAELSEN, l, c. p. 106. 

Diagnose. Dimensionen: Länge 55—142 mm. 

Pigmentierung stark, Färbung bläulich oder bräunlich rot. 

Am Mittelkörper Borstendistanz aa: dc: dd=1:1:6. 

Muskelmagen 3 oder 4 (oder 5?). 

Fundnotizen: Ceylon, Vakvella, 7.—10. VIII. 09; Dr. G. DUNCKER leg. 

» Bentota, 1.—2. VIII. 09; Dr. G. DUNCKER leg. 

> Kaniya, zwischen Wurzeln in humösem Boden der 
Abfluß-Pfützen einer heißen Quelle; 19. VIII. 09; 
Dr. G. DUNCKER leg. 

Bemerkungen: Die Untersuchung des reichen neuen Materials bringt mich zu der 
Ansicht, daß Drawida Pauli nicht nur artlich, sondern auch in enger Varietät mit 
D. Bournei bezw. D. pellucidus var. Bournei vereint werden muß. Die angeblichen 
Unterschiede zwischen beiden Formen beruhen teils auf unwesentlicher Variabilität, teils 
auf verschiedenen Pubertätszuständen und auch wohl auf verschiedener Konservierung. 

Äußeres. Die Färbung ist variabel, meist bläulich, manchmal mehr oder weniger 
bräunlich rot; in einem Fall erschien der Vorderkörper bläulich und das regenerierte 
Hinterende rötlich. 

Die vor und hinter den männlichen Poren gelegenen Pubertätsgruben, die für 
D. Pauli charakteristisch sein sollten, beruhen darauf, daß an diesen Stellen die Gürtel- 
Modifikation der Haut unterbrochen, die Haut also dünner ist, und infolgedessen die 
Oberfläche tieferliegend erscheint; es handelt sich hierbei also nicht um eigentliche Pubertäts- 
organe. Diese Bildung tritt um so deutlicher hervor, je stärker der Gürtel ausgeprägt ist, 
und sie wird noch verstärkt durch ein stärkeres Vortreten der augenförmigen Papillen der 
männlichen Poren, ist also auch von Konservierungs- und Kontraktionszuständen abhängig. 
Ich fand sie an dem neuen Material unabhängig von anderen Variabilitäten verschieden 
deutlich erkennbar. 

Die Angabe über die Lage der Samentaschen-Poren (»dicht unterhalb der 
Borstenlinien ce bezw. »hart unterhalb der Linien der äußeren Borstenpaare«) ist in allen 
Fällen gleicherweise so zu verstehen, daß das Zentrum der schlitzförmigen Poren dicht 
unterhalb der Borstenlinien c liegt, während das obere Ende der Poren-Schlitze eben über 
die Borstenlinien c hinüberragt. Die feinen Poren selbst liegen in den Borstenlinien c. 


51 

Innere Organisation. Die Zahl und Lage der Muskelmagen scheint bis zu 
einem gewissen Grade variabel zu sein. Ich fand an dem neuen Material 3 oder 4 
Muskelmagen. Falls 4 vorhanden waren, lagen sie in den Segmenten 12—15 oder 13—16. 
Die größere Zahl ist hierbei nicht von der Größe der Tiere abhängig; denn ich fand 
z. B. 4 Muskelmagen bei dem kleinsten der untersuchten Stücke. Ich konnte kein anderes 
Merkmal finden, welches die Tiere mit 4 Muskelmagen von denen mit 3 Muskelmagen 
unterschiede. Was die Originalstücke anbetrifft, so gehört das näher untersuchte Stück 
mit der Fundortsbezeichnung: »Wahrscheinlich Peradeniya« zweifellos mit den neuerdings 
untersuchten Stücken artlich zusammen. Wie die Nachuntersuchung ergab, besitzt es 
4 wohl entwickelte Muskelmagen im 14.—17. Segment. Den angeblich rudimentären 
Muskelmagen, der im 13. Segment liegt, glaube ich jetzt nicht mehr als eigentlichen 
Muskelmagen anerkennen zu sollen; es handelt sich hier wohl nur um eine segmentale 
Anschwellung des einfachen Ösophagus. Es erscheint mir dagegen fraglich, ob auch die 
Stücke mit der Fundortsbezeichnung »Westprovinz« dieser Art zugeordnet werden müssen. 
Die Nachuntersuchung ergab, daß das schon früher näher untersuchte Stück tatsächlich 
5 Muskelmagen in den Segmenten 14—18 besitzt Der ungünstigen Konservierung wegen 
(die Stücke sind in Sublimatlösung überhärtet) kann ich leider nicht angeben, ob diese 
Besonderheit mit anderen spezifischen Charakteren kombiniert ist. 


var. pallida, n. var. 


Pundnotiz: Travancore, Shencottah an der Ostseite der West-Ghats; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 25. XI. 08. 

Diagnose. Dimensionen: Länge 100—125 mm, Dicke 3—4 bis 2—4'/ı mm, 
Segmentzahl 235—245. 

Pigmentierung sehr schwach, auf einen schwachen bläulich-grauen Schimmer 
an der Rückenseite beschränkt. 

Am Mittelkórper Borstendistanz aa: dc: dd=4:6:15. 

Muskelmagen 3 oder 4, der vorderste bei 4 Muskelmagen im 13. Segment 
(nur an einem Stück ließ sich die Lage des vordersten Muskelmagens feststellen). 


Drawida Barwelli (BEDD.). 


Fundnotizen: Travancore, Kerumaadi am Süd-Ende des VembanaadLake; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 6. XI. 08. 
Karolinen, Insel Jap; Dr. H. HALLIER leg. 1903. 


Bemerkungen: Ein Teil der vorderindischen Exemplare war mit einem Gürtel 
ausgestattet. Derselbe erstreckt sich über die 4 Segmente 10—13 und ist ringförmig. 

D. Barwelli steht, wie oben erwähnt, den Arten D. pellucidus und D. grandis 
nahe. Er unterscheidet sich von beiden durch die beträchtlich geringere Größe und die 
Beschaffenheit der männlichen Atrien, die bei jenen Arten oberflächlich glatt, bei 
D. Barwelli jedoch oberflächlich uneben, mit einem dicken Besatz mehrzelliger birnförmiger 
Drüsen versehen sind. 


2 


In der Originalbeschreibung *) gibt BEDDARD an, daß D. Barwelli 4 Muskel- 
magen besitze. In einer späteren Arbeit über diese Art?) widerruft er diese Angabe 
als wahrscheinlich irrtümlich, und zwar auf Grund eines Befundes von nur 3 Muskelmagen 
bei einem später untersuchten Stück. Nach unseren jetzigen Erfahrungen wissen wir, 
daß jener Widerruf nicht gerechtfertigt war, daß eine Variabilität in der Zahl der 
Muskelmagen bei Arten dieser Gattung nichts Ungewöhnliches ist. Wir dürfen die erste 
Angabe BEDDARD’s für ebenso sicher annehmen wie das Ergebnis der späteren Unter- 
suchung. Ich fand bei einem der beiden näher untersuchten Stücke 3 Muskelmagen, bei 
dem anderen nur deren 2. Die Zahl der Muskelmagen schwankt demnach bei D. Barwelli, 
soweit sich jetzt feststellen läßt, von 2—4. 


Drawida ghatensis n. sp. 
Tafel, Fig. ı und 2. 


Fundnotizen: Travancore, Tenmalai, Maddathoray und Kulattupuzha am 
Westfuß der West-Ghats; Dr. N. ANNANDALE 
leg. 10., 18., bezw. 19. XI. 08. 
» Kottayam; G. MATTHAI leg. VI. 09. 

Vorliegend einige gut konservierte halbreife und einige schlecht konservierte 
reife Stiicke. 

ÁuBeres: Dimensionen sehr verschieden: Kleinstes anscheinend reifes, aber 
gürtelloses Exemplar 80 mm lang und 2—3 mm dick, größtes Exemplar 160 mm lang, 
5—6 mm dick, Segmentzahl 145— 150. 

Kopf prolobisch. 

Färbung grau-braun mit bläulich-grüner Pigmentierung dorsal am Vorder-Ende. 

Borsten mäßig eng gepaart, am Vorderkörper die ventralen etwas weiter als 
die lateralen. Dorsalmediane Borstendistanz sehr wenig größer als der halbe Körper- 
umfang (dd > '/s u); ventralmediane Borstendistanz sehr wenig größer als die mittleren 
lateralen (aa > bc). 

Nephridialporen am Vorderkörper bis etwa zum 15. Segment (meist?) in den 
Borstenlinien cd, weiter hinten meist in den Borstenlinien ad. 

Gürtel am 10.—13. Segment, ventralmedian zwischen den Borstenlinien æ 
unterbrochen. 

Männliche Poren auf Intersegmentalfurche 10/11, ungefähr in der Mitte zwischen 
den Borstenlinien 4 und c. 

Weibliche Poren auf Intersegmentalfurche 11/12 in den Borstenlinien ad. 

Samentaschen-Poren auf Intersegmentalfurche 7/8 dicht unterhalb der Borsten- 
linien c, mit den oberen Enden gerade an die Borstenlinien c hinanreichend. 

1) F, E. BEDDARD, Notes on some Earthworms from Ceylon and the Philippine Islands etc. In: Ann. 
Nat. Hist. (5) XVII, p. 9, Pl. II Fig. 4— 6. 

2) F. E, BEDDARD, Observations upon the Structure of a Genus of Oligochaeta belonging to the 
Limicoline Section. In: Tr, R. Soc. Edinburgh XXXVI, p. 2, Pl, 


53 


Innere Organisation. Dissepiment 5/6—8/9 etwas verdickt, jedoch nicht besonders 
stark; Dissepiment 10/11 dorsal weit nach hinten verschoben (benachbarte Dissepimente 
dorsal weniger weit nach hinten verschoben?). 

Darm mit 4 Muskelmagen im 16.—19. Segment (manchmal dazu noch ein 
rudimentärer Muskelmagen im 15. Segment?). Muskelmagen des 18. Segments am größten, 
der des 19. Segments wenig kleiner, die des 17. und 16. Segments stufenweise deutlich kleiner. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach; letzte Herzen im 9. Segment. 

Männliche Geschlechtsorgane (Fig. 2): Testikelblasen (Fig. 2 75) weit nach 
hinten verschoben, mehrere Segmente einnehmend, im extremen Falle das 13 —16. Seg- 
ment, in anderen Fällen etwas weniger weit hinten. Das Dissepiment 9/10 (Fig. 2 ds) 
treibt dorsal jederseits eine enge, röhrenförmige, vorn offene Ausstülpung durch ein 
einziges oder durch einige wenige Segmente nach hinten. Das hintere Ende dieser Aus- 
stülpungen trägt die großen, breit sackförmigen, mehr oder weniger langen Testikelblasen, 
deren verengtes Vorderende nach vorn in die röhrenförmige Ausstülpung des Disse- 
piments 9/10, die morphologisch dem 9. Segment angehört, hineinragt. Die beiden Testikel- 
blasen liegen manchmal neben einander, manchmal infolge verschiedener Länge ihres 
dissepimentalen Trägers hinter einander. Die ziemlich massigen Hoden (Fig 2 7) und 
die großen, faltigen Samentrichter (Fig. 2 s¢) ragen in die Testikelblasen hinein. Die 
vielfach geschlängelten bis geknäulten Samenleiter (Fig. 2 s/) füllen das vordere Ende 
der röhrenförmigen Ausstülpung des Dissepiments 9/10 vor dem Vorderende der Testikel- 
blasen fast ganz aus und bilden außerdem hinten am Dissepiment 9/10 vor der Öffnung 
der Dissepiment-Ausstülpung, sowie in ihrem Umkreise, einen dick-zottenförmigen Besatz. 
Die männlichen Atrien sind dick-birnförmig; sie besitzen einen mäßig dicken, verhältnis- 
mäßig vielleicht als dünn zu bezeichnenden, äußerlich etwas unebenen Driisenbesatz. 

Weibliche Geschlechtsorgane: Die großen Ovarien sitzen an der Innenseite 
der zarten Wandung einer Ovarialkammer, die bogenförmig den Darm dorsal umfaßt und 
nur ventralmedian unterbrochen ist. Diese Ovarialkammer wird wahrscheinlich lediglich 
von den teilweise verschmolzenen Dissepimenten 10/11 und 11/12 gebildet, doch ließ sich 
dies nicht sicher feststellen. Von dieser Ovarialkammer geht jederseits dorsal ein vorn 
ziemlich breit geöffneter Eiersack durch einige Segmente nach hinten, bis in das 15. oder 
16. Segment. 

Samentaschen: Ampulle dick birnförmig; Ausführgang lang (im Verhältnis zu 
anderen Arten als mäßig lang zu bezeichnen). Muskulöser Atrialraum (Fig. 2) groß, in 
zwei kurze, dicke Atrialsäcke auslaufend, die äußerlich nur als dicke Aufbeulungen schwach 
gesondert erscheinen. Das Lumen dieser Atrialsäcke steht durch einen sehr kurzen, 
dicken Kanal mit dem Zentrallumen des Atrialraums in Verbindung. Der Ausführgang 
der Ampulle tritt in der schwachen, sattelförmigen Einsenkung zwischen den beiden 
Atrialsäcken in den Atrialraum ein und mündet, die dicke muskulöse Wandung durch- 
setzend, direkt in das zentrale Lumen des Atrialraumes zwischen den Kanälen der 
Atrialsäcke ein. 

Bemerkungen: D. ghatensis ist durch die eigenartige Verlagerung der Testikel- 
blasen vor allen übrigen näher bekannten Moniligastriden ausgezeichnet. Diese Eigenart 


On 


erinnert sehr an gewisse Megascoleciden, wie gewisse Polytoreutus-Arten. Doch liegen 
hier bei weitgehender oberflachlicher Ahnlichkeit doch morphologisch ganz verschiedene 
Bildungen vor. Bei den in Vergleich gezogenen Polytoreutus-Arten sind die Samensäcke 
selbst stark in die Länge gezogen, im vorderen Teil dünn-schlauchförmig; bei Drawida 
ghatensis dagegen ist das Dissepiment, der Träger der Testikelblasen (die hier die Funktion 
der Samensäcke ausüben, und deren hintere, morphologisch dem 10. Segment angehörende 
Partie wahrscheinlich den Samensäcken anderer Oligocháten homolog ist), röhren- oder 
schlauchförmig ausgezogen, und erst infolge der Verlagerung des Stützpunktes sind auch 
die Testikelblasen verlagert, die dann allerdings von diesem verlagerten Stützpunkt aus 
noch mehrere Segmente durchsetzen können. 


Gen. Moniligaster. 


Moniligaster Deshayesi E. PERR. 


Fundnotizen: Travancore, Anachardie; R. S. N. PITTNY leg. V. 09. 
> Neduvangand; Trivandrum-Museum leg. XII. o8. 


Bemerkungen: Es ist das erste Mal, daß diese interessante Art, der Typus der 
Gattung Moniligaster, wieder aufgefunden worden. Das Originalstück soll von Ceylon 
stammen. Auf dieser Insel ist jedoch trotz ziemlich intensiver Durchforschung nie wieder 
ein Exemplar dieser recht auffallenden und ansehnlichen Art wiedergefunden worden. 
Da es sich bei der Angabe um ein älteres Museumsstück handelt, so glaube ich die 
Genauigkeit in Zweifel ziehen zu sollen. Vielfach wurde in früheren Perioden der Wohnort 
des Sammlers an Stelle des nicht genauer angegebenen Fundortes auf die Etikette 
geschrieben. Da nun das neue Material, wie das der nahe verwandten Art M. Perrieri 
MICH., von Süd-Indien stammt, so bezeichne ich die Fundortsangabe des Originalstückes, 
Ceylon, als zweifelhaft. 

Was die Organisation von M. Deshayesi anbetrifft, so bedarf es keiner ein- 
gehenderen Schilderung. Die vorliegenden Stücke stimmen in fast allen Hinsichten mit 
dem Originalstück überein. Vielleicht sind die Atrialsäcke der Samentaschen (die Stiele 
der großen Atrialdrüsen der Samentaschen) bei den Stücken von Anachardie (nicht bei 
denen von Neduvangand) etwas kürzer als bei dem Originalstiick, also mehr denen der 
M. Perrieri ähnlich. 

Die Färbung der Tiere ist wie die bei M. Perrieri ein schönes helles Blau, 
ventral in ein grünliches oder bläuliches Grau übergehend. Kopflappen und I. Segment 
sind bleich-rötlich, pigmentlos. Das Originalstück wies die gleiche Färbung auf. 

Die 4 Muskelmagen, die in der Reihe von vorn nach hinten an Größe zunehmen, 
scheinen den Segmenten 16—19 anzugehören. 


Fam. Megascolecidae. 
Subfam. Megascolecinae. 
Gen. Megascolides. 


Megascolides Tenmalai n. sp. 
Tafel, Fig. 3. 

Fundnotiz: Travancore, Tenmalai am Westfuß der West-Ghats; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 10. XI. 08. 

Vorliegend mehrere geschlechtsreife und unreife Exemplare. 

Äußeres: Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke wenig verschieden: Länge 
ca. 95 mm, Dicke ca. I—ı?/s mm, Segmentzahl ca. 140. 

Färbung weiß; pigmentlos. 

Kopf pro-epilobisch. Kopflappen hinten nahezu halbkreisförmig, tief in das 
1. Segment eingesenkt. 

Borsten mäßig zart, getrennt. Laterale Borstendistanzen gleich groß; ventral- 
mediane Borstendistanz ungefähr um die Hälfte größer als die lateralen; dorsalmediane 
Borstendistanz vorn ca. 31/smal so groß, am Hinterkórper nur 2mal so groß wie die 
lateralen Borstendistanzen, vorn etwas kleiner als */s Körperumfang, am Hinterende kaum 
so groß wie !/s Körperumfang (vorn aa:ab:bc:cd:dd=3:2:2:2:7, am Hinterkörper 
aa:ab:be:cd:dd—=3:2:2:2:4). Borsten d am Hinterkörper vielfach unregelmäßig 
gestellt, aus der geraden Linie herausgerückt. 

Gürtel ringförmig, am 14—17. Segment (= 4). 

Männliche Poren sehr unscheinbar, äußerlich kaum erkennbar, am 18. Segment 
zwischen den Borstenlinien a und 5 (den letzteren genáhert?), auf je einem großen Polster, 
und zwar nahe dem Rande desselben lateral-hinten. Die beiden männlichen Polster sind 
deutlich erhaben, mit steil abfallendem Rande, oben ganz eben; ihr Umriß ist etwas 
schief oval mit gerade abgeschnittenen, parallelen medialen Seiten. Sie sind nur durch 
eine schmale ventralmediane Lücke von einander getrennt; lateral reichen sie etwa bis 
an die Borstenlinie 4, vorn drängen sie die Intersegmentalfurche 17/18 etwas vor, während 
sie die Intersegmentalfurche 18/19 nicht ganz erreichen. 

Samentaschen-Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8,9 in den 
Borstenlinien 2. 

Innere Organisation. Dissepiment 6/7—12/13 mäßig stark verdickt, besonders 
die mittleren derselben. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Segment. Osophagus im 7.—ı5 Segment 
segmental etwas angeschwollen, sehr blutreich, mit zottiger Innenwand, im 16. Segment 
einfacher. Mitteldarm vorn im 17. Segment beginnend. 

Nephridialsystem: Ich konnte die Nephridien nicht auffinden; M. Tenmalai 
ist demnach zweifellos mikronephridisch. 


56 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Hoden und Samentrichter 
frei im 10. und 11. Segment. Zwei Paar gedrängt traubige Samensäcke von Disse- 
piment 10/11 und 11/12 in das 11. bezw. 12. Segment hineinragend. 

Prostaten schlauchförmig; Drüsenteil mäßig dick, sehr lang, mehrere Segmente 
einnehmend, eng und unregelmäßig geschlängelt, die einzelnen Windungen scharf geknickt, 
eng gegen einander gepreßt und infolgedessen kantig. Bei oberflächlicher Betrachtung 
sieht der Drüsenteil fast traubig aus, und mag leicht den Eindruck einer Votoscolex- 
Prostata machen; diese irrtümliche Auffassung mag noch verstärkt werden durch die 
Brüchigkeit des Drüsenteils, die den schlauchförmigen Zusammenhang der kurzen dicken 
Bruchstücke leicht in Zerfall geraten und unkenntlich werden läßt. Ausführgang der 
Prostaten mäßig lang, dünn, besonders proximal, stark gebogen. 

Penialborsten sind nicht vorhanden. 

Ovarien im 13. Segment. | 

Samentaschen (Fig. 3): Ampulle unregelmäßig birnförmig, distal verengt. Aus- 
führgang der Ampulle kurz, noch dünner als das dünne Ende der Ampulle. Ein einziges 
Divertikel mündet in das äußerste distale Ende der Ampulle, wenn nicht in das proximale 
Ende des Ausführganges ein. Das Divertikel ist kürzer als die Ampulle; sein größerer 
proximaler Teil bildet einen einfachen, länglichen, wurstförmigen Samenraum, während 
sein kürzerer distaler Teil einen dünnen, gebogenen Stiel darstellt. Im distalen Teil der 
Ampulle findet sich meist eine Spermatophore, deren dünner distaler Teil die enge distale 
Partie der Ampulle ausfüllt, während ihr dickerer, kopfartiger proximaler Teil in den 
erweiterten Teil der Ampulle hineinragt, jedoch nur eine kleine Partie desselben einnimmt. 
Der übrige, proximale Teil der Ampulle ist von Eiweiß-artigen granulierten Massen 
angefillt. Der freie Teil des Ausführganges sowie der engere distale Teil der Ampulle 
und der Stiel des Divertikels sind mit zahlreichen kleinen Drüsen von schlank lappen- 
förmiger Gestalt besetzt. Jede dieser kleinen Drüsen besteht aus vielen birnförmigen 
Drüsenzellen mit gleichmäßig grobkörnigem Zell-Inhalt. 


Megascolides cochinensis n. sp. 
Tafel, Fig. 4 und 5. 

Fundnotiz. Cochin State, am Fuß der Nelliampathis Hills; G. MATTHAI 
leg. VI. og. 

Vorliegend ein einziges sehr stark erweichtes, im Innern fast mazeriertes Exemplar. 

Äußeres. Dimensionen: Länge 155 mm, Dicke 2’/:—4 mm, Segmentzahl ca. 280 
(Tier etwas abnorm gestreckt!). 

Färbung und Kopfform unkenntlich. 

Borsten an einigen Segmenten des Vorderkórpers, etwa am 4.—7., ziemlich 
groß, im übrigen ziemlich klein, am Vorderkörper ventral mäßig weit, lateral sehr weit 
gepaart, am Mittelkörper ventral eng, lateral mäßig weit gepaart. Ventralmediane Borsten- 
distanz am Vorderkörper etwas kleiner, am Mittelkörper etwas größer als die mittleren 
lateralen Borstendistanzen. (Am Vorderkórper aa: ab: bc: cd = 3:2:4:3, am Mittel- 
körper aa: ab: bc: dd = 5:1:4:2). Die Weite der lateralen Borstenpaare ist am Vorder- 


57 





körper an einzelnen Segmenten etwas vergrößert auf Kosten der mittleren lateralen. 
Dorsalmediane Borstendistanz gleich ?,s des Körperumfanges (dd = ?/s x). 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 9/10. 

. Gürtel am (13?) 14.— 18. Segment (= 5, wenn nicht 6), anscheinend ringförmig. 

Männliche Poren am 18. Segment in der Borstenzone und in den Borsten- 
linien a, an den drüsig verdickten Abhängen einer das ganze 18. Segment ventralmedian 
durchsetzenden Längs-Einsenkung; diese Längs-Einsenkung geht vorn, hinten am 17. Segment, 
in eine Quer-Einsenkung über, die seitlich bis an die Borstenlinien c reicht. 

Weibliche Poren etwas medial von den Borsten a des 14. Segments, ein sehr 
Geringes vor der Borstenzone. 

Samentaschen-Poren 2 Paar, vorn am 8. und 9. Segment in den Borstenlinien a. 
Die Haut in der Region der Samentaschen-Poren scheint drüsig zu sein. 

Innere Organisation. Dissepiment 7/8—11/12 etwas (ziemlich stark?) verdickt. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 7. (?) Segment. Kalkdrüsen scheinen zu fehlen. 

Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 13. Segment. 

Nephridialsystem im Vorderkörper mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar gedrängt traubige Samensäcke 
von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend. 

Prostaten klein, schlauchformig. Drüsenteil mäßig dick, oberflächlich uneben, 
weißlich, unregelmäßig und vielfach zusammengelegt, fast zu einem festen Paket. Ausführ- 
gang eng und mäßig lang, etwas gebogen. 

Penialborsten (Fig. 4) klein und einfach, fast gerade gestreckt, ca. '/s mm lang, 
distal ca. 16 «, in der Mitte ca. 12 ¿e dick, distales Ende schlank zugespitzt, kaum merklich 
gewellt, äußerste distale Spitze kurz haarfein ausgezogen, manchmal etwas umgebogen. 
Eine Ornamentierung ist nicht vorhanden. Die Penialborsten sind schwach horn-braun. 

Samentaschen (Fig. 5): Ampulle länglich wurstförmig, ca. 2 mm lang und 
!/ı mm dick. Ein einziges Divertikel vorhanden. Das Divertikel ist ca. */s mm lang und 
stellt ein von einem feinen Häutchen umkleidetes und zusammengehaltenes Bündel von 
ca. 5 Samenkämmerchen dar. Eines dieser Samenkämmerchen ist viel länger und ragt 
viel weiter vor als die übrigen, die ein ziemlich selbständiges Aussehen, fast wie das von 
einkammerigen Nebendivertikeln an einem ebenfalls einkammerigen Hauptdivertikel haben. 
Bei der Betrachtung »in situ« scheint das Divertikel etwas vor der Haupttasche zu stehen 
und selbständig auszumünden. Ich glaube annehmen zu sollen, daß die Einmündung des 
Divertikels in den nicht beobachteten distalen Teil der Ampulle innerhalb der Leibeswand 
vor sich geht. 


Gen. Woodwardia. 
Woodwardia Uzeli (MIcH.) 


1903. /lutellus Uzeli, MICHAELSEN, Oligochaeten von Paradeniya auf Ceylon etc. in: Jb. böhm. Ges. 1903, XL, 
Pp. 4, Textfig. A—C, 
Fundnotiz: Ceylon, Avissavela, 30 engl. Meilen O. von Colombo; 
Dr. A. WILLEY leg. 21. VII. 09. 


58 
Bemerkungen: Zu erwähnen ist nach der Untersuchung des einzigen Exemplares 
der neuen Kollektion, daß die Zähne der Penialborsten am äußersten distalen Ende der 
Borste etwas weiter vorspringen und schärfer sind, als an dem Originalstück (l. c. Textfig. B) 
beobachtet wurde. Das distale Ende der Penialborste ist einfach und scharf zugespitzt. 


Gen. Perionyx. 


1872. Perionyx E. PERRIER, Recherches pour servir à l’histoire des Lombriciens terrestres, In: N. Arch. Mus, 
Paris VIII, p. 126. 

1887. Perichaeta (part.), FLETCHER, Notes ou Australian Earthworms III. In: P. Linn. Soc. N. S. Wales 
(2) II, p. 391. 

1889. Megascolex (part.), L. VAILLANT, Histoire naturelle des Annelés marins et d'eau douce 1111, p. 62. 

1895. Megascolex + Perionyx (part.), BEDDARD, A Monograph of the Order of Oligochaeta, Oxford, p. 375, 380, 435. 

1900. Diporochaeta (part.) + Perionyx, MICHAELSEN, Oligochaeta In: Tierreich X, p. 199, 207. 

1900. Megascolex (part.), W. B. SPENCER, Further Descriptions of Australian Earthworms I. In: P. R. Soc, 
Victoria (N. S.) XIII, p. 47. 

1907. Lerionychella + Perionyx, MICHAELSEN, Oligochaeta. In: Die Fauna Südwest -Australiens, Erg. Hamburg. 
sw.-austr. Forschungsr. 1905 I, p. 163, 163. 

1909. Diporochaeta (part.) + Perionyx, W. B. BENHAM, Report on Oligochaeta of the subantartic Islands of 
New Zealand. In: Subantarct. Isl. New Zealand XII, p. 286, 288, 


Im Jahre 1907 stellte ich nach engerer Fassung der Gattung Diporochaeta (Be- 
schrankung auf die Arten mit schlauchförmigen Prostaten) für einige mit Pheretima- 
Prostaten ausgestattete, und deshalb aus dieser Gattung herausgehobene Arten die neue 
Gattung Perzonychella auf, so genannt, um die nahe Verwandtschaft derselben mit der 
Gattung Perionyx E. PERR. zu markieren. Pertonychella unterschied sich nach unserer 
damaligen Kenntnis durch den Besitz eines wohlausgebildeten Muskelmagens und durch 
eine beträchtliche Distanz zwischen den männlichen Poren, sowie zwischen den Samen- 
taschen-Poren eines Paares von Pertonyx, bei dem der Muskelmagen rudimentär und die 
genannten Geschlechts-Poren paarweise einander und der ventralen Medianlinie genähert 
waren. Wir kannten in jener Zeit Perzonychella nur von Australien und Tasmanien, 
Perionyx endemisch nur von Vorderindien, Birma, Ceylon, Sansibar (jetzt als peregrin 
nachgewiesen) und Sumatra-Java. Also auch die geographische Verbreitung sprach für 
eine Sonderung dieser beiden Gattungen. Zwei Jahre später fand ich im Material vom 
nördlichen Vorderindien') mehrere Arten, die teils zu Pertonyx, teils zu Perionychella 
gestellt werden mußten, die aber die frühere scharfe Trennung zwischen diesen beiden 
Gattungen stark reduzierten. Bei zweien war es sogar sehr fraglich, ob sie der einen 
oder der anderen zugeordnet werden müßten. Von P, stmlaensis MICH. sagte ich l. c. p. 174: 
Like P. sikkimensis and others this species comes near the genus Perionyx. It may 
perhaps seem justifiable to transfer it to the latter genus.« Wenn ich nicht schon damals 
eine Vereinigung dieser beiden einander genäherten Gattungen ausführte, so geschah es, 
weil ich noch weitere Erkenntnisse abwarten wollte, und weil die damals bekannte 
geographische Verbreitung den beiden Gattungen immerhin noch eine geringe Besonderheit 
ließ. Wir kannten nämlich bis dahin im australischen Teil des weiten, zersprengten 


1) W. MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal etc., p. 165—178. 


39 _ 


Perionyx-Perionychella-Gebietes nur echte Perionychella-Arten, während die typischen 
Perionyx auf den nördlichen Teil des Gebietes, Vorderindien und benachbarte Distrikte, 
beschränkt erschienen. Neuerdings nun erkannte BENHAM in einer Kollektion von den 
Auckland Islands, also von einem dem australisch-neuseeländischen Gebiet anzugliedernden 
Distrikt, eine Art (Diporochaeta perionychopsis n. sp. l. c. p. 286), die zweifellos der 
Gattung Perionyx im alten, engeren Sinne angehört. Selten ist mir bezw. meinen 
geographischen Ausführungen ein neuer Fund gelegener gekommen, vervollständigt er 
doch die Verbreitungsparallelen, die zwischen den Oligochatenfaunen des australisch-neu- 
seelandischen und des vorderindisch-ceylonischen Gebietes schon seit langem erkannt 
waren. Weisen doch jetzt fast sämtliche Octochätinen- und Megascolccinen-Gattungen 
des vorderindisch-ceylonischen Gebietes (Octochaetus, Hoplochaetella, Plutellus, Megascolides, 
Diporochaeta, Spenceriella, Woodwardia, Perionyx [+ Perionychella], Notoscolex und Mega- 
scolex) Vertreter im australisch-neuseeländischen Gebiet auf, bei einer meist vollständigen 
Verbreitungslücke im malayischen Gebiet. Nur geringe Nebengattungen dieser Unter- 
familien erscheinen noch einseitig verbreitet (Eutyphocus und Lampito in Vorderindien, und 
die kleinen Gattungen Digaster, Perissogaster und Didymogaster in Australien). Es ist 
mir deshalb unverständlich, daß BENHAM, der die Perzonyx-Natur der erwähnten Art von 
den Auckland Islands wohl erkannte, ihr aus geographischen Gründen den Platz in der 
Gattung Perionyx versagte (»Anatomically, this species appears to differ from the rest of 
the species of Diporochaeta in having a branched lumen to the prostate, and on that 
account should perhaps be placed in the genus Perzonyx, according to MICHAELSEN's 
most recent views on the diagnostic characters of the genera of the subfamily Megascolecinae. 
But, considered from a geographical aspect, this. seems an impossible view to take. 
I cannot persuade myself that it can belong to this genus, which is confined to the 
Oriental region.« — 1l. c. p. 288). 

Mit dem Fund eines echten Perzonyx mit rudimentärem Muskelmagen im australisch- 
neuseeländischem Gebiet fällt der letzte Grund für eine Sonderung der Gattungen Perionyx 
und Perionychella, und ich vereinige dieselben deshalb nun unter dem Namen der älteren 
Gattung als Perionyx E. PERR. (s. 1.). 

BENHAM wirft mir vor, daß ich nach Kenntnis der oben erwähnten Zwischen- 
Glieder (Perionychella sikkimensis u. a.) die Trennung von Perzonyx und Perionychella 
noch aufrecht erhielt (»1 may point out that Michaelsen does not seem quite consistent 
in the value he puts upon this gizzard-character ..... What remains of the distinction 
between the two generate — |. c. p. 269). Dieser Vorwurf ist wohl gerechtfertigt. Ich 
hätte die Verschmelzung der beiden Gattungen schon damals vornehmen sollen. Ich darf 
aber die Gegenfrage stellen: Warum führte nun BENHAM nicht in seinem jüngsten Werke 
diese Verschmelzung von Perionyx nnd Perionychella aus? Dann hätte er seine Diporochaeta 
perionychopsis in die Gattung Perionyx s. l. stellen können, ohne auf die vermeintliche 
geographische Schwierigkeit zu stoßen; denn Perionyx s. l. war seit längerem von Australien 
und Tasmanien bekannt (z. B. Pertonyx scolecoides [W. B. SPENCER] von Tasmanien). 
Die Ausführungen über die systematische Wertigkeit der Prostaten-Form, die BENHAM 
an die Einordnung jener auckländischen Art in die Gattung Diporochacta knüpft, wird mit 


gr 


60 





dieser Lösung der Frage hinfällig. Ich bin jetzt mehr denn je davon überzeugt, daß die 
Umwandlung der schlauchförmigen Prostaten in Pheretima-Prostaten, ein Vorgang, der 
nur in der Unterfamilie Megascolecinae auftritt, von höchstem systematischen Wert 
ist, und nur ein einziges Mal vor sich ging, während die übrigen wesentlicheren 
Umwandlungen (meganephridrischer-mikronephridischer Zustand, lumbricine- perichätine 
Borstenanordnung, acanthodriliner-microscoleciner-balantiner Ausführapparat, holoandrischer- 
meroandrischer Geschlechtsapparat) in den verschiedensten Unterfamilien der Megascolecidae, 
zum Teil sogar in den anderen Familien der terricolen Oligochäten eingetreten sind. Es 
ist daraus ersichtlich, daß die Prostaten-Form bei den Megascolecinen an systematischer 
Wertigkeit jene übrigen generischen Besonderheiten übertrifft. 

Nach ihrer Vereinigung mit Perionychella kennen wir 19 Arten der Gattung 
Pertonyx, nämlich: 


P. Annandalei (Mıcn.), Ost-Himalaya | P. perionychopsis (BENH.), Auckland Islands 
P. arboricola Rosa, Birma P. Pritchardi (W. B. Sp.), Victoria 
P. canaliculatus (FLETCH.), Nord-Queensland | P. saltans BOURNE, Süd-Indien 
P. cevlanensis Micu., Ceylon P. sansibarieus MicH., Süd-Indien und Sansibar 
P. Dendyi (W. B. Sr.), Victoria | (peregrin) 
P. excavatus E. PERR., Inseln und Küstenländer des P. scolecoides (W. B. Sr.), Tasmanien 
Indischen Ozeans und Malayischer Archipel | P. sikkimensis (MICH.), Ost-Himalaya 
(peregrin) P. simlaensis (Mich.), West-Himalaya 
P. himalayanus MıcH., Ost-Himalaya © P. variegatus (Micu.), Ost-Himalaya 
P. MIntoshi BEDD, Ost-Himalaya oder Bengalen? | P. vielacens HORST, Sumatra und Java (in geringem 
P. nainianus (Mich.), West-Himalaya | Grade peregrin). 


Perionyx sikkimensis (M1CH.). 
Tafel, Fig. 6. 


1909. Lerionychella sikkimensis, MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal, Ceylon, Burma and the Andaman 
Islands. In: Mem, Indian Mus, I, p. 170, t. 13 f. 12, 13. 

Fundnotizen: Ost-Himalaya, Kurseong im Darjiling-Distrikt, 5000 engl. 

Fuß hoch; Dr. N. ANNANDALE leg. 7. JX. 09. 

» Gangtok in Sikkim, 6150 engl. Fuß hoch; 

R. A. HODGART leg. 6. IX. 09 und Capt. 

F. H. STEWART J. M.S. leg. 10. IX. 09 (var.?) 

Bemerkungen: Das von Capt. F. H. STEWART gefundene, leider stark erweichte 
und beschädigte Exemplar scheint von den übrigen Stücken etwas abzuweichen. 

Die männlichen Poren liegen am Innenrande eines dicken, das 18. Segment 
ventralmedian etwas ausweitenden Ringwalles, dessen zentrale Höhlung tief eingesenkt 
dreiseitig erscheint. 

Die Samentaschen-Poren, 2 Paar auf Intersegmentalfurche 6/7 und 7/8, sind, 
wie wohl auch bei den Originalstücken, der ventralen Medianlinie sehr nahe gerückt. 

Eine sehr auffallende Gestalt zeigte eine herauspräparierte Penialborste (Fig. 6). 
Dieselbe ist ca. 0,6 mm lang und in der Mitte 20 fe dick, in der proximalen Hälfte 
schwach gebogen, in der distalen fast gerade gestreckt. Gegen das distale Ende wird 
sie etwas dünner. Das äußerste distale Ende ist nach deutlicher Verengung zu einer 





61 





kleinen schräg ausgezogenen, fast kreisförmig zugeschnittenen, in der Mediane etwas ver- 

tieften Platte verbreitert, die ungefähr die Gestalt hat wie die ausgebreitete Mundscheibe 

eines Blutegels der Gattung Herpobdella oder Nephelis. Die Ornamentierung gleicht 

ungefähr der des Originalstiickes, scheint jedoch etwas spärlicher zu sein. Sie besteht 

aus unregelmäßigen, ziemlich langen, etwas schräg verlaufenden gezähnelten Querriefen. 
Es scheint diese Form eine Varietät der P. szkkimensis zu repräsentieren. 


Perionyx excavatus E. PERR. 


Fundnotizen: Giri River Tributary, North Fagu, Jumna River und Lutla 
River, 6000— 7000 engl. Fuß hoch, unter Steinen am Flußufer; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 12. und 14. V. 09. 
Simla, ca. 7000 engl. Fuß hoch; Dr. N. ANNANDALE leg. 11. V. 08. 
United Provinces, Melaghat im Pilibhit-Distrikt; R. 
A. HODGART leg. 1. III. 98. 


Perionyx Annandalei (Mich.) 
Tafel, Fig. 7. 
1909. Perionychella Annandalei, MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal, Ceylon, Burma and the 
Andaman Islands. In: Mem. Indian Museum I, p. 166, Textf, 13. 
Fundnotizen: Darjiling-Distrikt im östlichen Himalaya, Kurseong, 
5000 engl. Fuß hoch; R. A. HODGART leg. 5. VII. 08. 
Assam, Cherra Punji in den Khasi Hills (ca. 5% 20’ nördl. Br., 
91° 40' östl. Lg.), B. WARREN leg. 12. V. 09. 

Bemerkungen: Wahrend die neuen Stiicke von Kurseong nur wenig kleiner als 
das Originalstiick sind, besitzt das Stück von den Khasi Hills beträchtlich kleinere 
Dimensionen; es ist nur 160 mm lang, im Maximum 6 mm dick, am Hinterende viel 
diinner, und besteht aus ca. 170 Segmenten. Wenngleich das Hinterende dieses Stiickes 
regeneriert ist, so scheint es doch die normale Größe wiedererlangt zu haben. An diesem 
Stück von den Khasi Hills konnte ich noch die folgenden ergänzenden Feststellungen machen. 

Der Kopf ist epilobisch (*/s); der dorsale Kopflappen-Fortsatz ist durch eine 
Querfurche vom Kopflappen abgesetzt, hinten offen. 

Der erste Rückenporus liegt auf der Intersegmentalfurche 6/7. 

Der Hof der männlichen Poren ist nicht eingesenkt, sondern fast papillen- 
formig erhaben. 

Der weibliche Porus ist unpaarig, ventralmedian vor der Borstenzone des 
14. Segments gelegen, von einem weißlichen Hof umgeben. 

Samensäcke konnte ich nur im ıı. und 12. Segment finden. 

Die Ampullen der Samentaschen sind sehr unregelmäßig gestaltet, stellenweise 
stark eingeschnürt und vorgewólbt; der Ausführgang verjüngt sich distalwärts fast kegel- 
förmig; die Samenkämmerchen, 2 oder 3 an Zahl, bilden winzige, zu einer knotigen 
Papille verschmelzende Vorwölbungen (Fig. 7). 


62 


Gen. Lampito. 
Lampito Mauritii KINB. 
Fundnotizen: Orissa, Sur Lake im Puri-Distrikt; Dr. N. ANNANDALE leg. 
22. X. 08. 
Cochin, Trichur; G. MATTHAI leg. VII. 09. 
> Ernakulam; Dr. N. ANNANDALE leg. 7. XI. 08. 

Travancore, Shasthancottah, 12 engl. Meilen NNO. von 
Quilon; Dr. N. ANNANDALE leg. 8 XI. 08. 


» Kerumaadi, am O.-Ende des Vembanaad-Lake; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 6. XI. 08. 

» Pallode, 20 engl. Meilen NO. von Trivandrum; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 5. XI. 08. 

> Trivandrum; R. S. N. PITTNY leg. 3. VIII. oo. 


Ceylon, Bentota, Vakvella, Peradeniya und Panadhure; 
Dr. G. DUNCKER leg. 29. VII. — 12. VIII. 09. 
» Kanthalai; Dr. A. WILLEY leg. VI. 09. 


Gen. Notoscolex. 


Notoscolex decipiens (MıcH.). 
Tafel, Fig. 21. 


1897. Cryptodrilus decipiens, MICHAELSEN, Die Terricolenfauna Ceylons. In: Mt. Mus. Hamburg XIV, p. 41, 
Taf, Fig. 18. 
1899. Cryptodrilus decipiens, MICHAELSEN, Beiträge zur Kenntnis der Oligochäten. In: Zool. Jahrb., Syst. XII, p. 140. 

Fundnotizen: Ceylon, Panadhure, Kaniye bei Trincomalie, in humösem 

Boden an der Abfluß-Pfütze der heißen Quellen, und 
Peradeniya; Dr. G. DUNCKER leg. VII. —VIII. 09, 

» Avissavela, 30 engl. Meilen O. von Colombo; 
Dr. A. WILLEY leg. 21. VII. og. 

Bemerkungen: Votoscolex decipiens scheint eine der häufigsten Arten auf Ceylon 
zu sein. Die zahlreichen Exemplare von Kaniye zeigen keine Spur von paarigen Pubertats- 
papillen oder einem unpaarigen Polster, die geschlechtsreifen Stiicke von Panadhure, 
Peradeniya und Avissavela besitzen dagegen ein Paar Pubertatspapillen auf Inter- 
segmentalfurche 13/14, wie es als das Gewöhnliche für diese Art angesehen werden muß, 
eines der Stücke von Avissavela außerdem noch das unpaarige Pubertätspolster an 
Segment 19—20. Das Vorkommen und Fehlen dieser Papillen scheint demnach für das 
Material von verschiedenen Örtlichkeiten charakteristisch zu sein, wenn auch nicht so 
ausnahmslos, daß man von Lokalrassen reden könnte. In manchen Ortlichkeiten sind 
ja Tiere. verschiedener Form mit einander vergesellschaftet. 

Einer Erörterung bedarf noch die Gestaltung der Samentaschen (Tafel, Fig. 21). 
In der Original-Beschreibung (l. c. 1897, p. 41) und -Abbildung (l. c. 1897, Taf. Fig. 18) 
ist die Samentasche nur unvollständig wiedergegeben; es fehlte an der untersuchten 


63 
Samentasche der wahrscheinlich bei der Präparation abgerissene äußerste distale Teil, der 
eigentliche dünne, mäßig kurze Ausführgang. Der angebliche Ausführgang der Original- 
beschreibung ist nämlich der verengte distale Teil der Ampulle, in dessen distales Ende 
das Divertikel einmündet, während sich der eigentliche, noch dünnere Ausführgang distal 
an diesen verengten Ampullen-Teil anschließt. In Fig. 21 der Tafel gebe ich eine bessere 
Abbildung von der Samentasche des N. decipiens. 


Notoscolex termiticola n. sp. 


Fundnotiz: Ceylon, Peradeniya, im hügelförmigen Nest von Termes obscuriceps 
in den Zwischenräumen zwischen den Pilzkammern; Prof. K. ESCHERICH leg. 22. II. 10. 


Vorliegend zwei Exemplare. 


AuBeres: Dimensionen des vollstandigen Exemplares: Lange 38 mm, Dicke 
1—1'/s mm, Segmentzahl ca. 140. 

Färbung schmutzig weiß; pigmentlos. Der bräunliche Darminhalt und weißliche 
innere Organe schimmern durch die Leibeswand hindurch. 

Kopf pro-epilobisch. Der gerundete dorsale Kopflappenfortsatz ragt ungefähr 
bis zur Mittelzone des I. Segments nach hinten. 


Borsten ziemlich weit gepaart, laterale noch etwas weiter als die ventralen. 
Ventralmediane Borstendistanz ungefähr doppelt so groß wie die Weite der ventralen 
Paare, mittlere laterale Borstendistanzen um die Hälfte größer als die Weite der ventralen 
Paare, laterale Paare etwa um ?*/s weiter als die ventralen (aa: ad: 6c: cd = 12:6:9: 7). 
Dorsalmediane Borstendistanz etwas kleiner als der halbe Körperumfang (dd < '/s u). 
Die ventralen Borsten des Vorderkörpers sind etwas vergrößert. 

Rückenporen vorhanden. 

Giirtel am 14.—17. Segment, ventral schwächer ausgeprägt und vorn anscheinend 
unterbrochen, hinten undeutlich ringförmig. 


Männliche Poren am 18. Segment dicht lateral von den Borstenlinien 4, 
auf der Vorderseite einer queren wallförmigen Papille dicht unterhalb des höchsten 
Randes derselben. Vor diesen männlichen Papillen liegt je eine Querschlitz-artige Ein- 
senkung, die sich medial etwas über die Borstenlinie 4, lateral nicht ganz bis an die 
Borstenlinie c erstreckt. Die wallartigen Papillen der männlichen Poren umkreisen diese 
Einsenkungen lateral, um sich dicht vor denselben medialwärts hinzuziehen. Bei ober- 
flächlicher Betrachtung könnte man leicht jene Einsenkungen lateral für die männlichen 
Poren halten. 

Weibliche Poren vorn am 14. Segment etwas medial von den Borstenlinien a. 

Samentaschen-Poren ı Paar, deutlich augenförmig, auf Intersegmental- 
furche 8/9 zwischen den Borstenlinien 5 und c, etwas näher diesen letzteren. 

Pubertätsbildungen: Ein Paar kleine, quer-ovale Papillen, die durch eine 
schmälere ventralmediane Brücke mit einander verbunden sind, vorn am 19. Segment, 
die Borsten a tragend. Eine undeutliche quer-ovale unpaarige Papille ventralmedian 
vorn am 18. Segment 


64 

‚Innere Organisation: Dissepiment 8/g—10/11 verhältnismäßig stark verdickt, 
die sich daran anschließenden stufenweise schwächer, 6/7 und 13/14 zart, nur noch 
kaum merklich verdickt. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Segment. Osophagus ohne eigentliche 
Kalkdrüsen aber mit blutreicher, nach innen stark gefältelter und stellenweise anscheinend 
zottiger Wandung. 

Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 13. Segment. 

Nepheridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar große Hoden und Samen- 
trichter frei im 10. und 11. Segment. Zwei Paar kleine, mehrteilige Samensäcke von 
Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hineinragend. 

Prostaten: Pheretima-Prostaten. Drüsenteil scheibenfórmig, gedrängt traubig. 
Ausführgang ungefähr so lang wie der Durchmesser des Drüsenteils, ziemlich dick und 
muskulös, nur wenig gebogen. 

Penialborsten ca. 1 mm lang und proximal 20 p dick, distalwärts 
sehr wenig dünner werdend, etwas unterhalb des distalen Endes noch 
16 « dick, wasserhell, stark und einfach gebogen. Grad der Krümmung 
distalwärts zunehmend; äußerstes distales Ende schließlich hakenförmig 
eingebogen, einfach und mäßig scharf zugespitzt. Distales Viertel orna- 
mentiert, mit unregelmäßigen Ringelreihen oder Querreihen dicht an 
einander gestellter, zarter, schlanker, ziemlich eng anliegender Dörnchen. 
Fig. A. Notoscolex ‚Weibliche Geschlechtsorgane in normaler Lagerung. Ovarien 
termiticola n. SP. und Eitrichter sehr groß. 

Samentaschen: Ampulle eiförmig, Ausführgang muskulös, mit 
engem Lumen, etwa halb so dick und halb so lang wie die Ampulle. 
In das distale Ende der Ampulle mündet ein kleines keulenförmiges Divertikel mit ein- 
fachem, langlichem Samenraum. Das Divertikel ist wenig länger als der Ausführgang 
der Haupttasche. 

Biologische Notiz des Sammlers: Sondert eine milchige Flüssigkeit aus. 

Bemerkungen: Votoscolex termiticola steht einzig in seiner Gattung da, insofern 
er nur ein einziges Paar Samentaschen besitzt. In dieser Bildung schließt er sich an 
eine Gruppe der ceylonischen Arten der Gattung Megascolex an, die ja zweifellos direkt 
aus Notoscolex hervorgegangen ist und noch deutliche Übergänge zu dieser Gattung aufweist. 





distales Ende einer 
Penialborste. 


Gen. Megascolex. 


Megascolex Adami n. sp. 
Tafel, Fig. 14 u. 15. 
Fundnotiz: Ceylon, Bulutota oberhalb Ratnapura am Adams Peak; 
Dr. A. WILLEY leg. IV. 07. 
Vorliegend ein vollständiges Exemplar und das Kopfende eines zweiten, beide 
ziemlich schlecht konserviert. 


65 

Äußeres. Dimensionen des vollständigen Exemplares: Länge 320 mm, Dicke 
3—4 mm, Segmentzahl ca. 290. 

Körperform sehr schlank. 

Färbung rötlich fleischfarben; pigmentlos. 

Kopf ?, Segmente des Vorderkörpers mehr-ringelig. 

Borsten sehr zart, besonders am Mittel- und Hinterkörper, ziemlich regelmäßig 
gepaart, aber Weite der Paare verschieden. Borstenlinien 4 und 5 in ganzer Körperlänge 
ziemlich regelmäßig. Borstenzahlen an den ersten (3?) borstentragenden Segmenten 10 
(nicht ganz genau erkannt, jederseits 2 Paare und eine iiberzahlige?), an den folgenden 
Segmenten 12, jederseits 3 Paare, aber nur die Paare ab gleichmäßig eng, die übrigen 
zum Teil erweitert bis ganz getrennt; Borstenzahlen an den Segmenten des Hinterendes 
14 oder 16 (?). Dorsalmediane Borstendistanz am Vorderkörper sehr groß. 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 7/8. 

Gürtel nicht erkennbar. 

Männliche Poren auf kleinen rundlichen Papillen am 18. Segment in der 
Borstenzone, ca. 1/13 des Körperumfanges von einander entfernt. 

Weibliche Poren oder weiblicher Porus markiert durch ein kleines Drüsen- 
feld ventralmedian am 14. Segment in der Borstenzone. 

Samentaschen-Poren 2 Paar auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, die eines 
Paares ca. !/ıo des Körperumfanges von einander entfernt. 

Pubertätsorgane: An 4 oder 5 Segmenten vor dem Segment der männlichen 
Poren (am 13. oder 14.—17. Segment) erkannte ich bei dem einen Stück ventral, aber 
nicht sämtlich ganz genau median, unpaarige, quer-ovale schwache Erhabenheiten. Ob es 
sich hierbei um Pubertätsorgane oder um zufällige postmortale Bildungen (infolge seitlichen 
Druckes?) handelt, ließ sich nicht feststellen. 

Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, 6/7—11/12 ziemlich stark verdickt, 
12/13 —14/15 stufenweise schwächer. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. 2 Paar sehr große Kalkdrüsen 
(Fig. 15) im 14. und 15. Segment. Die einzelnen Kalkdrüsen sind dick Widderhorn- 
förmig, eingerollt, spärlich geringelt, mit fein quer-lamelliger Struktur der Wandung. Die 
einer Seite sind fest an einander gelehnt, anscheinend mit einander verwachsen, aber durch 
das scharf einschneidende Dissepiment 14/15 gesondert; sie münden durch eine gemein- 
same Öffnung hinten im 14. Segment in den Ösophagus ein. Man könnte die Kalkdrüsen 
auch als die eines einzigen, morphologisch dem 14. Segment angehörenden Paares 
betrachten, die vom 14. Segment in das 15. hineinragen. Mitteldarm mit einer ziemlich 
dicken, kantigen Typhlosolis. 

Nephridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar ziemlich große Samentrichter 
frei (?) im 10. und 11. Segment. Samensäcke, falls überhaupt vorhanden, jedenfalls nur 
klein und unscheinbar. 

Prostaten ziemlich klein. Drüsenteil unregelmäßig scheibenförmig, vielfach und 
unregelmäßig, zum Teil ziemlich tief, eingeschnitten, mit rissiger Oberfläche. Ausführgang 


9 


66 
ungefähr so lang wie der Drüsenteil breit, gerade gestreckt, mäßig und gleichmäßig dick, 
nur an beiden Enden etwas dünner, muskulös glänzend. 

Samentaschen (Fig. 14): Ampulle lánglich zylindrisch, am proximalen Ende 
gerundet, manchmal mit warzenfórmigem Auswuchs an der Seite. Ausführgang wenig 
enger als die Ampulle, kurz. In das distale Ende der Ampulle mündet ein gleich- 
mäßig zylindrisches, distal nicht verengtes Divertikel ein, das etwa halb so dick und gut 
halb so lang wie die Ampulle ist. 


Megascolex Escherichi n. sp. 

Fundnotiz: Ceylon, Hidana bei Peradeniya, 3000 engl. Fuß hoch, in morschen 
Stämmen; Prof. Dr. K. ESCHERICH leg. 14. III. 10. 

Vorliegend 2 geschlechtsreife Exemplare. 

AuBeres. Dimensionen: Lange 43 bezw. 45 mm, maximale Dicke 3 mm, 
Segmentzahl 104 bezw. 119. 

Färbung dorsal dunkel braunviolett, lateral zu einem helleren Violettbraun 
abgetönt, ventral gelblich weiß. 

Kopf epilobisch (ca. */s); dorsaler Kopflappenfortsatz nach hinten etwas ver- 
schmälert; hinten offen. 

Borsten zart, Borstenketten ventralmedian sehr schmal und unregelmäßig unter- 
brochen (2 ad > aa > ab), dorsalmedian deutlich, aber verhältnismäßig schmal unter- 
brochen (zz = ı?/s—2 yz). Borstenketten ventral viel enger als dorsal. Borstenzahlen: 
“fy, 38/x, /xix, /xxv. 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 5/6. 

Gürtel ringförmig, am 14.—17. Segment (= 4). Borsten trotz der starken Ver- 
dickung der clitellialen Hypodermis auch am Gürtel erkennbar. 

Männliche Poren dicht neben einander und an der ventralen Medianlinie auf 
einer gemeinsamen, ventralmedianen quer-ovalen Papille, die die ganze Länge des 
18. Segments einnimmt. 

Weibliche Poren vor der Borstenzone des 14. Segments auf einem gemein- 
samen, ventralmedianen, schmalen Querstrich, der sich seitlich bis etwa an die Borsten- 
linien 5 erstreckt und durch dunklere Färbung ausgezeichnet ist. 

Samentaschen-Poren 3 Paar ventralmedian verschmolzene bezw. 3 unpaarige 
auf Intersegmentalfurche 6 7, 7/8 und 8/9, dicht an bezw. in der ventralen Medianlinie. 
Die Samentaschen -Poren lassen nur undeutlich ihre paarige Natur erkennen, wenngleich 
die Samentaschen selbst paarig sind und ventralmedian nur aneinanderstoßen. Die Samen- 
taschen-Poren sind fast ganz auf den ventralmedianen Raum zwischen den Borstenlinien a 
beschränkt und reichen lateral kaum über die Borstenlinien a hinweg. 

Innere Organisation. Dissepimente von 4/5 an deutlich und vollständig aus- 
gebildet, 8/9— 12/13 sehr wenig verdickt, am deutlichsten noch 10/11 und 11/12, 12/13 
etwas weniger, 9/10 und 8/9 noch weniger deutlich, die übrigen ganz zart. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 7. Segment. Das Dissepiment 6/7 setzt 
sich vor dem Muskelmagen, das Dissepiment 7/8 ebenso deutlich hinter dem Muskelmagen 


67 


an den Darm an. Osophagus im 8.—ı3.(?) Segment verhältnismäßig stark erweitert, mit 
stark gefalteter und stellenweise fast zottiger, blutreicher Innenwandung, aber ohne 
eigentliche, abgesetzte Kalkdriisen. Mitteldarm ohne Typhlosalis und ohne Blindsäcke. 

Nephridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane proandrisch: ı Paar kleine Hoden 
und große Samentrichter im 10. Segment, eingeschlossen in eine unpaarige, quer gestellte, 
median verengte Testikelblase, die sich seitlich in je eine große, samensackartige, einfach 
gerundete Erweiterung fortsetzt. Diese beiden seitlichen Erweiterungen liegen seitlich vom 
Ösophagus und kommunizieren vorn mit je einem großen Samensack, der von Dissepiment 
9/10 in das 9. Segment hineinragt. Die beiden Samensäcke im 9. Segment sind in viele 
undeutlich gesonderte birnformige Kammern geteilt. Ihre Oberfläche ist infolge der 
schwachen Vorwölbung der distalen Kammerwände uneben. 

Prostaten: Drüsenteil unregelmäßig scheibenförmig, mit ziemlich regelmäßig 
gefelderter und am Rande gekerbter und eingeschnittener Oberfläche. Ausführung mäßig 
dick, muskulös, kürzer als der Durchmesser des Drüsenteils, gerade gestreckt. 

Penialborsten (Textfigur 3) schwach gelblich, fast wasserhell, 
nur sehr schwach geschweift, fast gerade gestreckt, ca. 0,65 mm lang und 
proximal ca. 20 w dick, distalwárts nur wenig dünner, an der dünnsten 
Stelle, etwas unterhalb des distalen Endes, noch ca. 14 mw dick. Das 
distale Ende ist nach Art eines Hohlmeißels abgeflacht und kaum 
merklich verbreitert. Distal endet es in einer schwach ausgeschnittenen 
Schneide, deren Endpunkte sehr schwach, undeutlich zahnförmig, vortreten. 
Dicht unterhalb der distalen End-Schneide ist das distale Ende in kurzer 
Strecke mit langen, schlanken, in spitzem Winkel schräg abstehenden 
Stacheln besetzt. Diese schlanken Stacheln sind zum Teil fast so lang, 
wie die Borste hier dick ist; sie sind in einigen wenigen (ca. 5) unregel- 
mäßigen Querreihen angeordnet. Die der am weitesten proximal stehenden 
Reihe sind etwas kürzer als die übrigen, die der am weitesten distal Fig. 2. Megascolex 
stehenden Reihe ragen fast bis an die distale Borstenspitze. Escherichi n. sp., 

Samentaschen: Ampulle eiförmig, unter mäßig scharfem Absatz distales Ende einer 
in einen etwas längeren, etwa halb so dicken Ausführgang übergehend. ee 
Nahe dem distalen Ende des Ausführganges mündet in denselben ein Divertikel ein. 
Das Divertikel ist, gerade gestreckt, ungefähr so lang wie der Ausführgang der Haupt- 
tasche. Seine distale Hälfte bildet einen engen Stiel, seine proximale Hälfte ist etwas 
angeschwollen und enthält einen länglichen Samenraum, der nicht immer ganz einfach 
ist. Er ist manchmal durch Abschnürung des kleineren proximalen Teils zweigeteilt. 
Der Samenraum des Divertikels enthält ein Paket ziemlich regelmäßig zusammen gedrehter 
Spermien. Das verhältnismäßig weite Lumen des Ausführganges enthielt bei den näher 
untersuchten Samentaschen ein dickes Bündel von Spermien, die anscheinend zu einer 
Spermatophore zusammen gekittet sind. Diese Spermatophore ist, entsprechend der 
Gestalt des Ausführganglumens, zylindrisch. Ihr inneres Ende scheint weich zu sein; 
ihr zugespitztes äußeres Ende scheint härter zu sein; es ist hornig gelblich. Die Ampulle 





9* 


68 
ist von unregelmäßig und ziemlich grob granulierten Massen angefüllt. Die beiden Samen- 
taschen eines Paares stoßen distal an einander, ohne jedoch mit einander zu verschmelzen. 

Biologische Notiz des Sammlers: Bewegung stark, fast springend. 

Bemerkungen: M. Zscherichi steht dem M. brachycyclus (SCHMARDA) nahe, 
unterscheidet sich jedoch von dieser Art scharf durch die Lage der Samentaschen- 
Poren und der männlichen Poren, die bei M. brachycyclus paarweise deutlich getrennt, 
bei M. Escherichi einander und der ventralen Medianlinie, zum Teil bis zur paarweisen 
Verschmelzung, nahe gerückt sind. Ferner ist M. drachycyclus holoandrisch, M. Escherichi 
meroandrisch, und zwar proandrisch. In letzterer Hinsicht steht M. Zscherichi ganz 
allein in seiner Gattung; denn die wenigen bisher bekannten meroandrischen Megascolex. 
Arten sind metandrisch [M. Fielder (W. B. Sp.) und M. Frosti (W. B. Sp.)]. 

Den Besitz von Testikelblasen teilt M. Zscherichi mit einigen wenigen 
australischen und ceylonischen Arten. Durch diese Bildung nähert sich die betreffende 
Artengruppe der phyletisch jüngsten Megascolecinen-Gattung Pheretima, die zweifellos 
aus Megascolex, wahrscheinlich aus Formen mit dieser Bildung, entsprossen ist. Eine 
weitere Hinneigung zu Pheretima bekundet die hier in Rede stehende Art durch die Lage 
des Muskelmagens im 7. Segment. Der einzige durchgehende Charakter, durch den 
die Gattung Pheretima von Megascolex zu trennen ist, beruht darauf, daß bei Pheretima 
der Muskelmagen hinter Dissepiment 7/8 liegt, im 8. Segment oder in den verschmolzenen 
Segmenten 8 und 9 oder 8, 9 und 10. Bei Megascolex liegt dagegen der Muskelmagen 
meist im 5. Segment, manchmal im 6. und selten im 7. Segment [im 7. Segment bei: 
M. nureliyensis MICH., M. leucocyclus (SCHMARDA) und M. imperatrix (BOURNE), vielleicht 
auch bei M. Schmardae Micu., M. cingulatus (SCHMARDA) und M. singhalensis MICH., 
wahrscheinlich auch bei dem M. Eschericht nahestehenden M. brachycyclus (SCHMARDA)]. 
Es ist zu beachten, daß diese letztere Hinneigung zu Phereima nur bei ceylonischen und 
vorderindischen Megascolex-Arten beobachtet worden ist; doch finden wir einen Vorläufer 
auch in der australischen Fauna: Bei M. collinus MICH. von Siidwest-Australien nimmt 
der Muskelmagen nämlich das 6. und 7. Segment ein. 


Megascolex Willeyi MICH. 
Tafel, Fig. 19 und 20. 
1909. Megascolex Willeyi, MICHAELSEN, On a new Megascolex from Ceylon. In: Spolia zeylan. VI, p. 96, Textf. 1-~3_ 


Fundnotiz: Ceylon, Labugama im Ratnapura-Distrikt (Der andere in der 
Originalbeschreibung angegebene Fundort ist irrtümlich !)); Dr. ARTHUR WILLEY leg. 
Vorliegend mehrere zum Teil geschlechtsreife Exemplare. 


1) Mir haben nur Stücke von Labugama zur Untersuchung vorgelegen. Die Fundortsangabe 
‚near Galle (Buonavista Hill)« ist ohne mein Wissen von Dr. A. WILLEY in mein Manuscript eingeschoben, 
und zwar nach Beobachtung von Tieren, die M. Willeyi im Habitus ähnelten. Auch die Bemerkung »it is the 
white earthworm .... can never be mistaken for any other in the same country« stammt von WILLEY und muß 
als irrttimlich bezeichnet werden. Es gibt mehrere Arten verschiedenster Gattung, die den gleichen Habitus 
besitzen und unter Umständen eine milchig-weiße Flüssigkeit ausscheiden, z. B. Votoscolex termiticola n. sp., 
ebenfalls von Ceylon (siehe oben!), Nach diesen habituellen Eigentümlichkeiten würde man nicht einmal die 
Familie der Art feststellen können. 





69 


AuBeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Exemplare: Länge 40—55 mm, 
maximale Dicke 1'/s—2 mm, Segmentzahl ca. 140. 


Färbung gelblich-grau; pigmentlos. Gürtel braungrau. Lebende Tiere weißlich. 


Kopf epilobisch (!/s). Dorsaler Kopflappen-Fortsatz fast quadratisch, hinten offen, 
durch eine Querfurche vom Kopflappen abgesetzt. 


Borsten an den Körper-Enden etwas vergrößert, besonders die ventralen. Borsten- 
zahlen an den Segmenten des Vorderkörpers 8, am Mittel- und Hinterkörper 12; nur in 
einem Falle fanden sich 8 Borsten an einer Seite eines Segments, so daß an diesem 
Segment die Borstenzahl auf 14 stieg. Am Vorderkörper Borsten in regelmäßigen Längs- 
linien, 4 weite Paare an einem Segment bildend. Am Vorderkórper mittlere laterale 
Borstendistanzen etwas größer als die Weite der dorsalen Paare'), diese sehr wenig größer 
als die der ventralen (4c > cd > ab); ventralmediane Borstendistanz doppelt so groß wie 
die Weite der ventralen Paare; dorsalmediane Borstendistanz ungefähr 5 mal so groß wie 
die Weite der dorsalen Paare (aa: ab:dc:cd: dd = 24:12:14:13:64). Während die 
Borstenlinien a stets in ganzer Körperlänge regelmäßig sind, liegen die Borsten 5 bis f 
nur bei einigen Stücken in regelmäßigen Längslinien, bei anderen Stücken mehr oder 
weniger unregelmäßig. Die etwas verschiedene Borstenstellung mag durch folgende 
Verhältniszahlen illustriert werden: Bei einem Stück am zwölft-letzten Segment 
aa:ab:bce:cd:de:ef: ff = 24:12:12:11:12:11:45, am dritt-letzten Segment 
aa:ab:bce:cd:de:ef:f = 24:12:12:10:13:13:26. Die bei einigen Stücken am 
Hinter-Ende auftretende Unregelmäßigkeit der Borstenstellung beginnt mit den dorsalen 
Reihen fund e ungefähr in der Mitte des Körpers, wo die lateralen und ventralen Reihen 
noch sämtlich regelmäßig sind; die Unregelmäßigkeit dieser letzteren beginnt weiter hinten. 


Rückenporen sehr deutlich, der erste auf Intersegmentalfurche 9/10. 


Gürtel durch dunklere Färbung erkennbar, ringförmig, am 14.—17. Segment 
(= 4), am Vorderrand des 14. Segments und am Hinterrand des 17. Segments oft 
schwächer ausgeprägt. 


Männliche Poren am 18. Segment in den Borstenlinien 4, wenn nicht etwas 
lateral von Borstenlinien 4, an den Spitzen je eines anscheinend nicht zuriickziehbaren 
Penis. Diese Penes entspringen mit breiter Basis auf der hinteren Halfte des 18. Segments 
und sind scharfspitzig, fast gleichseitig dreieck, von vorn nach hinten abgeplattet, nach 
vorn hin gebogen. Häufig sind die beiden Penes durch einen ebenfalls nach vorn über- 
hängenden Querwall mit einander verbunden. Die Körperwand ist vor diesem Penis-Apparat 
etwas eingesenkt, und jener Apparat ist etwas in diese Einsenkung eingebettet. 


Weibliche Poren bezw. weiblicher Porus am 14. Segment medial von den 
Borsten a oder ventralmedian, markiert durch ein quer-ovales ventralmedianes Drüsen- 
feldchen. 

Samentaschen-Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den 
Borstenlinien 5, die eines Paares ungefähr '/s des Körperumfanges von einander entfernt. 








1) Die widersprechende Angabe in der Originalbeschreibung beruht auf einem Schreibfehler. 


70 

Pubertätsbildungen: Meist findet sich ein Paar quer-ovaler, ziemlich flacher 
Papillen vorn am 18. Segment in den Linien der ventralen Borstenpaare, d. h. etwas 
medial von den Linien der männlichen Poren. In einem Falle war dieses Papillen-Paar 
durch eine unpaarige ventralmediane Papille vertreten. Ein Paar mehr kreisförmiger 
Papillen manchmal am 19. Segment vor den ventralen Borstenpaaren, und bei einem 
Stück 2 Paar solcher Papillen in der gleichen Stellung am 9. und 10. Segment. 

Innere Organisation. Dissepiment 7/8— 11/12 schwach verdickt, 6/7 schwächer; 
kein Dissepiment der Muskelmagenregion fehlend. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 6., wenn nicht im 5. Segment. Kalk- 
drüsen fehlen. i 

Nephridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar glänzende Samentrichter 
frei im 10. und 11. Segment. 2 Paar gedrängt traubige Samensäcke ragen von Disse- 
piment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein; Teilstücke der Samensäcke 
ziemlich klein, kugelig. 

Prostaten klein. Drüsenteil scheibenförmig, vielteilig, ziemlich locker, fast zottig. 
Ausführgang ungefähr so lang wie der Drüsenteil, gerade gestreckt, ziemlich dick, spindel- 
förmig, muskulös glänzend. 

Penialborsten (Fig. 19) schlank, ca. 1 mm lang, am distalen Ende ca. 5 ¿e dick, 
proximal ca. 13 wœ dick, in der Mitte ca. 10 ¡e dick, in den proximalen zwei Dritteln 
schwach gebogen, im distalen Drittel annähernd zu einem Halbkreis ausgeschweift, dessen 
distaler Arm wieder in die ursprüngliche Linie zurückkehrt. Distales Ende an der durch 
die Konkavität der Halbkreis-Kriimmung markierten Seite bürstenartig mit dicht gestellten 
Querreihen von zahlreichen schlanken, schräg abstehenden Haaren besetzt, die fast so 
lang sind wie die Borste breit ist. Distale Spitze einfach. 

Samentaschen (Fig. 20): Ampulle schlank gestielt, birnförmig; Ausführung der 
Ampulle sehr kurz und dünn, äußerlich nicht vom dünnen distalen Ende der Ampulle 
abgesetzt. An der Grenze von Ampulle und Ausführgang mündet ein sehr kleines, 
schlauchförmiges, kurz gestieltes, distal kaum verengtes Divertikel, das ungefähr ein 
Viertel so lang wie die Haupttasche und ungefähr ein Drittel so dick wie der Ausführgang 
ist. Divertikel äußerlich glatt, innerlich mit zahlreichen winzigen Samenkámmerchen, ohne 
deutliches Lumen. 


Megascolex Lorenzi ROSA. 
(Tafel, Fig. 9). 
1894. Megascolex Lorensi, Rosa, Perichetini nuovi o meno noti. In: Atti Acc. Torino XXIX, p. 5, Taf. Fig. 4. 


Fundnotiz: Ceylon, Peradeniya; Dr. G. DUNCKER leg. ı2. VIII. 09. 


Vorliegend ein einziges geschlechtsreifes Exemplar, das beträchtlich kleiner ist 
als die RosA’schen Originale, aber im Wesentlichen durchaus der Originalbeschreibung 
entspricht. Durch folgende Angaben mag die RosA'sche Beschreibung. ergänzt werden: 


71 

AuBeres. Dimensionen des vorliegenden Stiickes: Lange 27 mm (gegen 60 mm 
des Orig.), Dicke 1—1'/: mm (gegen 2 mm des Orig.), Segmentzahl 121. 

Kopf pro-epilobisch. 

Borsten wie in der Originalbeschreibung angegeben; Borsten a in geraden 
Längslinien, am Vorderkörper ein wenig größer als die übrigen Borsten. 

Rückenporen wie bei den Originalen auf Intersegmentalfurche 4/5 beginnend, 
derjenige von Intersegmentalfurche 9/10 ungemein groß, ca. '/: mm breit, der vorher- 
gehende nur wenig kleiner, die benachbarten nur noch wenig vergrößert. Ich glaubte 
anfangs, diese auffallende Vergrößerung gewisser Rückenporen auf Rechnung einer zufälligen 
Zerreißung des Hautmuskelschlauches setzen zu sollen. Eine genauere Prüfung zeigte 
jedoch, daß diese Rückenporen durchaus normal, scharf und regelmäßig umrandet sind. 
Es kann sich nur um eine vielleicht wohl abnorme, aber nicht gewaltsame Dehnung 
handeln, die wahrscheinlich im Stadium des Absterbens auftrat. 

Gürtel ringformig, am 14.—?/4 17. Segment (= 3°/s), also am 13. Segment fehlend, 
das 17. Segment fast ganz einnehmend (beim Originalstiick am */n 13.—'/n 17. Segment). 

Männliches Geschlechtsfeld: Das von ROSA genau geschilderte, tief eingesenkte 
männliche Geschlechtsfeld ist bei dem vorliegenden Stück ganz von einem weißlichen 
Drüsenwall umgeben, der dadurch zustande kommt, daß die ganze Ventralseite des 17. 
und 19. Segments wallartig verdickt ist, und daß diese ventralmedianen Verdickungen 
sich kontinuierlich an die von ROSA angegebenen seitlichen Verdickungen anschließen. 
Die männlichen Poren an dem medialen Abhang der seitlichen Verdickungen mögen 
ungefähr zwischen den Borstenlinien 5 und c liegen. 

Weibliche Poren und Samentaschen-Poren wie bei den Originalen. 

Innere Organisation. Dissepiment 5/6—13/14 verdickt, die mittleren derselben 
stärker als die äußeren. 

Darm: Ein sehr kleiner, aber durchaus deutlicher, nicht rudimentärer Muskel- 
magen im 5. Segment. Kalkdrüsen fehlen, Ösophagus im 8.—13. Segment segmental 
angeschwollen. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: Megascolex Lorenzi gehört zu den 
wenigen metandrischen Arten dieser Gattung. Ein einziges Paar großer Samentrichter 
liegt frei im 11. Segment. Ein Paar vielteilige, einen breiten Basalraum einnehmende 
Samensäcke ragen von Dissepiment 11/12 in das 12. Segment hinein. 

Prostaten wie bei den Originalstücken, Penialborsten fehlen. 

Samentaschen im Wesentlichen wie bei den Originalen, doch enthielten die 
Divertikel (Fig. 9) im proximalen Teil bei dem vorliegenden Stück nur je 2 schlauch- 
formige Samenkämmerchen (nach Rosa, l. c., p. 6, Taf. 4: »3 o 4 digitazioni riunite in 
un sacco ovale«), deren eines allerdings manchmal Spuren einer weiteren Gabelung auf. 
weist. Es handelt sich hier jedenfalls nur um eine geringfügige Variabilität. 

Bemerkungen: M. Lorenzi erinnert durch die Gestaltung seines Samentaschen- 
Divertikels am M. longiseta MICH., von dem. er sich übrigens durch die größeren 
Borstenzahlen am Vorderkörper, durch seine Metandrie und durch das Fehlen von 
Penialborsten scharf unterscheidet. 


TE 


Megascolex travancorensis n. sp. 


Es liegen mir mehrere kleine Megascolex-Formen von drei verschiedenen Ortlichkeiten 
in Travancore zur Untersuchung vor, die in geringem Maße von einander abweichen, im 
übrigen aber eine so nahe Verwandtschaft erkennen lassen, daß mir eine artliche Sonderung 
nicht gerechtfertigt erscheint. Man hat es hier wohl mit Lokal-Varietäten zu tun. 


f. typica. 
Tafel, Fig. 16. 


Fundnotiz: Travancore, Pallode, 20 engl. Meilen NO. von Trivandrum; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 15. XI. 09. 
Vorliegend zwei gut konservierte Exemplare. 


Äußeres. Dimensionen: Lange 125 mm, Dicke ı!/,—2 mm, Segmentzahl ca. 280. 

Färbung grau; pigmentlos. 

Kopf undeutlich epilobisch. Dorsaler Kopflappen-Fortsatz schmal? 

Borsten am 2.—6. Segment vergrößert, an den ersten zwei, drei oder vier borsten- 
tragenden Segmenten deutlich gepaart, weiter hinten gleichmäßige aber nicht immer ganz 
regelmäßige Borstenketten bildend. Borstenketten ventralmedian und dorsalmedian ziemlich 
weit und ventralmedian sehr regelmäßig unterbrochen. Borsten mehr oder weniger regel- 
mäßige Längslinien bildend, zumal die ventralen am Vorderkórper. Borstenzahlen: 
12 (3 Paar jederseits) 12 (3 Paar jederseits) 12 oder 16 (3 oder 4 Paar jederseits) 








II 2 III IV i 
16 oder 18 (4 Paar oder ca. 9 jederseits) ca. 20 ca. 20 ca. 23 ca.25 ca.24 Ca. 23 
o NA MIE? IX?° X’ XI XIX” XXV' 


Bei paarig angeordneten Borsten ist die Weite der Paare nur sehr wenig geringer als die 
Entfernung zwischen zwei Paaren; stellenweise ist die Paarigkeit auch an den genannten 
Segmenten nicht ganz regelmäßig. 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 4/5. 

Gürtel noch nicht deutlich ausgebildet. 

Männliches Geschlechtsfeld und männliche Poren: Männliche Poren am 
18. Segment ungefähr in den Borstenlinien 4, in der Borstenzone, auf der breitesten Quer- 
achse von schwach erhabenen Polstern. Diese beiden Polster haben einen fast eiförmigen 
Umriß; ihre medialen Kanten verlaufen parallel und dicht neben einander; ihre schmäleren 
Pole sind nach vorn gerichtet und enden hier etwa auf der Intersegmentalfurche 17/18 
in einer grubenartigen seichten Vertiefung. Die beiden Polster der männlichen Poren 
füllen zusammen ein etwas eingesenktes, fast kreisförmiges, ventralmedianes männliches 
Geschlechtsfeld, das seitlich und vorn schwach-wallförmig umgrenzt ist, nahezu aus. Hinten 
ist das männliche Geschlechtsfeld undeutlicher begrenzt; es reicht hier ungefähr bis an 
Intersegmentalfurche 18/19. 

Weibliche Poren: Zwei sehr feine, punktförmige Löcher, sehr dicht neben einander 
und an der ventralen Medianlinie in der Borstenzone des 14. Segments, umgeben von 
einem gemeinsamen sehr kleinen, kreisrunden ventralmedianen Hof. 


E 


Samentaschen-Poren .2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 zwischen 
den Borstenlinien 4 und 4, die eines Paares ungefähr */s des Kórperumfanges von ein- 
ander entfernt. 


Innere Organisation. Dissepiment 6/7--12/13 verdickt, das letzte nur wenig, 
die übrigen stärker. 


Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Segment. Osophagus ohne Kalkdrüsen. 
Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 13. Segment. 
Nephridialsystem mikronephridisch (nur im Vorder- und Mittelkörper untersucht!). 


Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter frei im 
10. und 11. Segment. 2 Paar ziemlich kleine, gedrängt traubige Samensäcke ragen von 
Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. 


Prostaten: Pheretima-Prostaten. Drüsenteil mäßig groß, länglich und unregel- 
mäßig rechteckig, vielfach tief eingeschnitten und mit rissiger Oberfläche; kleinste Teilstücke 
fest an einander gelegt, nicht locker vorragend. Ausführgang ziemlich lang, im distalen 
Teil, der vom männlichen Porus aus gerade nach vorn hin geht, ziemlich dick, muskulös 
glänzend, im etwas längeren proximalen Teil, der in unregelmäßiger Krümmung zurück 
und zur Seite geht, dünner, etwa halb so dick, zunächst noch etwas muskulös glänzend, 
nur am innersten proximalen Ende, das schon vom Drüsenteil bedeckt ist, glanzlos weißlich. 
Kopulationstaschen sind nicht vorhanden. 


Penialborsten fehlen. 


Samentaschen (Fig. 16): Ampulle groß, birnförmig, distal stark verengt und 
meist stark verbogen. Ausführgang noch etwas dünner als das dünne distale Ende der 
Ampulle, sehr kurz, nur wenig länger als dick, nur sehr wenig in die Leibeshöhle hinein- 
ragend, im übrigen in der Leibeswand verborgen. In das distale Ende der Ampulle, und 
zwar dicht neben der inneren Öffnung des Ausführganges der Ampulle, mündet ein 
schlank keulenförmiges, distal etwas verbogenes Divertikel. Das Divertikel ist etwas mehr 
als halb so lang wie die Ampulle und enthält einen fast seine ganze Länge einnehmenden, 
seiner äußeren Form entsprechenden einfachen Samenraum. Die Ampulle der Samentasche 
ist mit gleichmäßig granulierter Masse angefüllt; der Inhalt des engeren distalen Teils 
der Ampulle scheint etwas dunkler und von der übrigen Masse gesondert zu sein. Wahr- 
_scheinlich haben wir es hier mit einer (nicht vollkommen ausgebildeten) Spermatophore zu tun. 


Bemerkungen: Megascolex travancorensis steht dem M. konkanensis FEDARB 
(siehe unten!) nahe. Er unterscheidet sich von letzterem hauptsächlich durch die Borsten- 
Anordnung, die Lage der Geschlechts-Poren und vor allem durch die Gestaltung der 
Prostaten. Die nahe Verwandtschaft zwischen beiden Arten zeigt sich besonders in 
der eigenartigen Gestaltung der Samentaschen, doch ist diese Eigenart nicht bei beiden 
Arten in gleichem Grade hervortretend. 


74 


var. quilonensis, nov. var. 


Tafel, Fig. 17 und 18. 


Fundnotiz: Travancore, Shasthancottah, 12 engl. Mcilen NNO. von Quilon; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 8. XI. 08. 


Vorliegend ein gut konserviertes Exemplar. 


AuBeres. Dimensionen: Lange 85 mm, Dicke 1—2 mm, Segmentzahl 186. 
Farbung hellgrau; pigmentlos. 
Kopf epilobisch (ca. 1/3). 
Borsten und ihre Anordnung ähnlich wie bei der typischen Form, jedoch die 
Paarigkeit an den ersten Segmenten nicht deutlich erkennbar (ad, cd und ef durchschnittlich 
12 16 20 22 
I-VI" XP XII XXV 
Gürtel ringförmig, am !/313.—'/s17. Segment (= 3?/s). 


gleich dc und de); Borstenzahlen: 


Männliche Poren ca. 1/3 u von einander entfernt, in einem gemeinsamen Quer- 
spalt; vor diesem Querspalt, auf Intersegmentalfurche 17/18, ein quer-ovales, undeutlich 
begrenztes Drüsenpolster. 


Samentaschen-Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den 
Borstenlinien a, die eines Paares ca. */10 u von einander entfernt. 


Innere Organisation. Dissepimente, Darm, Blutgefäßsystem, Nephridial- 
system und vordere männliche Geschlechtsorgane wie bei der typischen Form. 


Prostaten (Fig. 17): Drüsenteil durch ca. 10 Segmente in die Länge gestreckt, 
sonst wie bei der typischen Form. Ausführgang im proximalen Drittel sehr dünn, vom 
vorderen Ende des Drüsenteils schräg medialwärts und nach vorn gehend, in den proxi- 
malen zwei Dritteln dicker, muskulös, in schlanker Schweifung nach hinten gehend; zumal 
Vorder-Ende des dickeren Teils des Ausführganges stark eingebogen, fast eine Öse bildend. 


Samentaschen (Fig. ı8): Im allgemeinen wie bei der typischen Form, aber 
Ampulle breit und platt, unregelmäßig aufgebeult, und Divertikel sehr lang, länger als 
die Ampulle. Spermatophoren, im distalen Teil der Ampulle, kugelig. In einem Falle 
fanden sich zwei Spermatophoren in einer Samentasche. 


Bemerkungen: Diese Varietät unterscheidet sich von der typischen Form haupt- 
sächlich durch eine mäßige Annäherung der Prostaten- und Samentaschen-Poren an 
die ventrale Medianlinie, sowie durch die Gestaltung des männlichen Geschlechts- 
feldes. Die eigentümliche, an beiden Seiten des einzigen Untersuchungsobjektes ganz 
symmetrisch ausgebildete Gestaltung der Prostaten mag vielleicht durch besondere 
Kontraktionsverhältnisse verursacht sein. Zweifelhaft ist mir auch, ob die abweichende 
Gestalt der Samentaschen von systematischer Bedeutung ist; vielleicht ist es die größere 
Länge des Divertikels. 





var, ghatensis, nov. var. 


Fundnotiz: Travancore, Maddathoray am Westfuß der West-Ghats; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 19. XI. 08. 

Vorliegend einige wenige Exemplare. 

Äußeres. Dimensionen: Länge ca. 80mm, Dicke 1 —1*/a mm, Segmentzahl ca. 185. 

Färbung hell- bis dunkel-grau; pigmentlos. 

Borsten und ihre Anordnung ähnlich wie bei der typischen Form, jedoch die 
Paarigkeit an den ersten Segmenten (wie bei var. guzlonensis) nicht deutlich erkennbar. 

12 16 18 20 
I—II IV’ V-XOT XXV 

Gürtel ringförmig, am 14.—'/s17. (?) Segment. 

Männliche Poren am 18. Segment in der Borstenzone, ungefähr '/10 « von 
einander entfernt, auf kleinen rundlichen Papillen. Mannliches Geschlechtsfeld ventralmedian, 
etwas eingesenkt, schildformig, hinten gegen die Borstenzone des 19. Segments spitz 
auslaufend. Die männlichen Papillen oder Porophoren erscheinen als mediale Vorwölbungen 
des erhabenen Randes des männlichen Geschlechtsfeldes. Das männliche Geschlechtsfeld 
ist verschieden scharf ausgeprägt. 

Samentaschen-Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 medial 
von den Borstenlinien a, die eines Paares ca. 1/1. u von einander entfernt. 

Innere Organisation. Dissepimente, Darm, Blutgefäßsystem, Nephridial- 
system und vordere männliche Geschlechtsorgane wie bei der typischen Form, 
Prostaten und Samentaschen wie bei var. guilonensis. 

Bemerkungen: Diese Varietät unterscheidet sich durch die starke Annäherung der 
Samentaschen-Poren an einander, sowie durch die Gestaltung des männlichen 
Geschlechtsfeldes von den übrigen Formen dieser Art. Für die Gestaltung der 
Prostaten und Samentaschen gilt das oben bei var. guzlonensis gesagte (p. 74). 


Borstenzahlen: 


Megascolex konkanensis FEDARB. 
Tafel, Fig. 13. 


1898. Megascolex konkanensis, FEDARB, On some Earthworms from India. In: Journ. Bombay Soc. XI, p. 434. 
Pl. II. Fig. 1, 6—8, 10. 


Fundnotizen: Travancore, Trivandrum; Dr. N. ANNANDALE leg. 12. XI. 08, 
R. S. N. PITTNY leg. 3. VIII. 09. 


> Shasthancottah, 12 engl. Meilen NNO von Tri- 
vandrum; Dr. N. ANNANDALE leg. 7. XI. 08. 

> Kulattapuzha, Westfuß der West-Ghats; Dr. 
N. ANNANDALE leg. 19. XI. 08. 

> Maddathoray, Westfuß der West-Ghats; Dr. 
N. ANNANDALE leg. 18. XI. 08. 

> Kerumaadi am Siid-Ende des Verbanaad Lake, 
Dr. N. ANNANDALE leg. 6. XI. 08. 

» Quilon; SHUNKER leg. IV. 09. 


no? 


76 


Travancore, Kottayam; G. MATTHAI leg. VI. 09. 
Cochin State, Ernakulam, Dr. N. ANNANDALE leg. 5. XI. 08, 
: G. MATTHAI leg. VI. 09. 
» Chittoor; G. MATTHAI leg. VI. oo. 
Malabar, Palghat; G. MATTHAI leg. VI. 09. 
» Calicut; G. MATTHAI leg. VII. og. 
> Tiruvallur; G. MATTHAI leg. VI. og. 
> Tirur; G. MATTHAI leg. VII. 09. 
South Kanara, Mangalore; G. MATTHAI leg. VII. 09. 

Vorliegend zahlreiche Exemplare von den verschiedensten Örtlichkeiten des 
westlichen Siid-Indiens. Da bisher nur eine lückenhafte Beschreibung von dieser inter- 
essanten Art vorliegt, so gebe ich im Folgenden eine durch Untersuchung dieses neuen 
Materials ergänzte Beschreibung. 

Äußeres. Dimensionen durch ihre ganz ungewöhnlichen Verhältnisse auffallend: 
Größtes Exemplar 415 mm lang, 2—3 mm dick und aus ca. 370 Segmenten bestehend. 
Eine bedeutende Länge bei sehr geringer Dicke ist augenscheinlich charakteristisch für 
diese Art, findet sich dieses eigenartige Verhältnis doch bei fast allen vorliegenden Stücken, 
deren Zahl über Hundert beträgt, und die auf die verschiedenste Weise konserviert sind 
(16 Kollektionen von 4 verschiedenen Sammlern). Nur einige wenige Exemplare zeigen 
Größenverhältnisse, die den gewöhnlichen näher kommen. Ein mäßig großes Stück ist 
z. B. 165 mm lang, 1*/s—2!/s mm dick und besteht aus 218 Segmenten. Das beruht 
wohl auf stärkerer Kontraktion. Einige Stücke, die bei ähnlicher Dicke noch kürzer 
sind und eine noch geringere Segmentzahl aufweisen, halte ich für regenerierte Bruchstücke. 
Dadurch, daß die größte Dicke sich an den ersten borstentragenden Segmenten (Segment 2 
und 3) findet, erhält das Vorderende der Tiere eine ungewöhnliche, plumpe Form. 

Färbung im allgemeinen gelblich grau oder weißlich, am Vorderende, zumal 
dorsal, rauchbraun oder violettbraun. 

Kopf epilobisch (ca. */s). Dorsaler Kopflappen-Fortsatz sehr schmal und klein. 

Borsten ziemlich zart. Borstenketten ventralmedian deutlich und regelmäßig 
unterbrochen (aa = ca. 3 ad), dorsalmedian unregelmäßig unterbrochen, ventral am Vorder- 
körper etwas dichter als dorsal. Borstenzahlen: ca. 35/VI, ca. 35/IX, ca. 35/XIII, 
ca. 35/XXVI, -ca. 24/CC. Borsten gleicher Nummer vielfach in regelmäßigen Längs- 
linien stehend. | 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 4/5. 

Gürtel ringfórmig, am 14.—16., '/a17. Segment (= 3—3'/s); meist reicht der 
Gürtel bis an die Borstenzone des 17. Segments. 

Männliche Poren am 18. Segment, ventral, unfähr '/ des Körperumfanges 
von einander entfernt, in den Zentren von mehr oder weniger großen, meist sehr großen 
Drüsenscheiben. Diese Drüsenscheiben haben, so lange sie verhältnismäßig klein sind, 
eine annähernd kreisrunde Form und sind durch einen Zwischenraum von einander 
getrennt, der ihrem Durchmesser fast gleich kommt (dieses Stadium entspricht der Ab- 
bildung FEDARB’s, l. c., Pl. II, Fig. 6). Meist sind die Drüsenscheiben jedoch größer, 


77 


so daß der Zwischenraum zwischen ihnen sehr gering erscheint, und sie nicht nur eine 
Ausweitung des 18. Segments nach vorn und hinten, sondern auch zur Seite verursachen. 
Das ventral stets flache 18. Segment ist dann stark verbreitert und zeigt, von oben 
oder unten betrachtet, seitliche Vorwölbungen. Meist wird zugleich auch die Form der 
Drüsenscheiben etwas unregelmäßig, schräg oval. | 

Weibliche Poren bei dem von mir näher untersuchten Stück nicht unpaarig, 
wie FEDARB von seinem Untersuchungsmaterial angibt, sondern paarig. Es sind zwei 
feine, punktförmige Löcher, die dicht neben einander und neben der ventralen Median- 
linie liegen, und von einem gemeinsamen kleinen, kreisrunden Drüsenhof umgeben sind. 
Nach. der FEDARB'schen Zeichnung zu urteilen, hat die Autorin die eigentlichen weib- 
lichen Poren nicht erkannt, sondern den unpaarigen Drüsenhof für einen Porus gehalten. 

Samentaschen-Poren ziemlich unscheinbar, 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 
7/8 und 8/9, ventral-lateral, die eines Paares ca. ®/ıo x von einander entfernt. 

Innere Organisation. Dissepiment 6/7—12/13 verdickt, die vorderen bis etwa 
9/10 ziemlich stark, die folgenden stufenweise schwächer. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 6. Segment. Ösophagus ohne Kalkdrüsen. 
Die »two larges pouches,« mit denen der Mitteldarm nach FEDARB beginnt (l. c., pP. 435), 
sind keine eigentlichen Taschen oder Darmblindsácke, sondern nur morphologisch belanglose 
Aufbeulungen, deren Lumen nicht von dem eigentlichen Darmlumen gesondert ist. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 13. Segment. 

Nephridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter frei im ıo. 
und 11. Segment. 2 Paar kleine, gedrängt traubige Samensäcke ragen von Dissepiment 
10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. 

Prostaten von sehr charakteristischer Gestaltung: Drüsenteil sehr groß, aus 
zahlreichen spärlich dichotomisch verästelten Teilstückchen bestehend, deren Endäste lang 
und schlank fingerförmig sind, und ziemlich dicht, parallel zu einander, aneinander 
gelegt erscheinen, so daß der ganze Drüsenteil wie ein zottig bepelzter Körper aussieht. 
Ausfúhrgang dick 'muskulós, mäßig lang, an den Enden dünner. Meine Befunde ent- 
sprechen im Allgemeinen der Abbildung FEDARB's von diesem Organ (l. c. Pl. II, Fig. 7); 
doch war der Drüsenteil meist sehr viel größer, bezw. die fingerförmigen Endäste zahl- 
reicher. Die FEDARB'sche Bezeichnung »moplike« (Mop = Fegehader, Fegelappen oder 
Fegewisch) ist sehr treffend; von einer sackartigen Erweiterung des Lumens im Drüsenteil 
konnte ich jedoch nichts erkennen. Kopulationstaschen sind nicht vorhanden. 

Penialborsten fehlen. 

Weibliche Geschlechtsorgane in normaler Lagerung. 

Die Samentaschen (Fig. 13) entsprechen in ihrem allgemeinen Habitus durch- 
aus der Beschreibung und Abbildung FEDARB's; doch bedarf ihr innerer Bau und die 
Deutung ihrer verschiedenen Teile noch einer Erörterung. Es erscheint mir fraglich, ob 
die bei der Freilegung der Samentasche sofort in die Augen fallende, ungefähr die distale 
Hälfte der Haupttasche ausmachende verengte Partie tatsächlich als Ausführgang zu be- 
zeichnen ist. Ich glaube vielmehr, daß diese Partie nur eine Verengung der Ampulle 


an 


darstellt, die demnach als gestielt-birnformig zu bezeichnen wäre, und daß der eigentliche 
muskulöse Ausführgang ganz winzig, fast rudimentär, und vollständig in der Leibeswand 
verborgen ist. Im Prinzip gleicht die Ausmündungspartie der Samentasche von M. kon- 
kanensis nämlich ganz der von M. travancorensis n. sp. (siehe oben p. 73), nur ist die bei 
M. travancorensis schon sehr kleine, aber noch nicht in der Leibeswand verschwindende 
Ausmündungspartie bei M. konkanensis noch viel winziger, so daß auch die Einmündung 
des. schlank-keulenförmigen Divertikels in die Leibeswand versenkt ist. Erachtet man die 
Samentasche von M. konkanensis mit der von M. travancorensis gleichartig, so muß es 
heißen: Das Divertikel mündet in das distale in die Leibeswand eindringende Ende der 
Ampulle ein. Das Divertikel ist ungefähr halb so lang wie die Haupttasche, und 
enthält einen einzigen, einfachen, den größeren Teil des Divertikels einnehmenden und 
seiner äußeren Gestalt angepaßten Samenraum. 

Viele Samentaschen enthielten eine Spermatophore von dick- und kurz-birn- 
förmiger Gestalt. Der dicke Teil der Spermatophore füllt die distale Partie der Ampullen- 
Erweiterung aus, während das kurze dünne Ende der Spermatophore etwas in den ver- 
engten Teil der Ampulle (»duct« nach FEDARB) hineinragt. Der proximale Teil der 
Ampullen-Erweiterung oberhalb der Spermatophore, ist von gleichmäßig granulierten 
Massen angefüllt. 

Bemerkungen: Megascolex konkanensis FEDARB, diese durch ihre absonderliche 
Körperform und die eigentümliche Gestaltung der Prostaten auffallende Form, ist 
zweifellos der häufigste Regenwurm im westlichen Süd-Indien. Er fand sich in 16, also 
fast allen, mir zur Untersuchung vorliegenden Kollektionen aus diesem Gebiet, und zwar 
an 14 verschiedenen Örtlichkeiten von Trivandrum nahe der Südspitze Indiens bis 
Mangalore. Da er nach FEDARB auch in North-Konkan vorkommen soll, so erstreckt 
sich seine Verbreitung im westlichen Küstenland Indiens über etwa 11 Breitengrade. Er 
ist demnach als in geringem Maße peregrin anzusehen. 

M. konkanensis steht dem oben beschriebenen M. travancorensis nahe. Er unter- 
scheidet sich von demselben unter anderm durch die größere Borstenzahl an den ersten 
Borsten tragenden Segmenten, sowie durch die eigenartige Gestalt der Prostaten. 


Megascolex insignis n. sp. 


Tafel, Fig. 6. | 
Fundnotizen: Travancore, Trivandrum, R. S. N. Pittny leg. 3. VIII. oo. 
> Nedumangad, ıoengl. MeilenNOv. Trivandrum; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 14. XI. 08. 
» Kerumaadi am Südende des Vembanaad Lake; 


| Dr. N. ANNANDALE leg. 6. XI. 08. 
- Ceylon, Panadhure; Dr. G. DUNCKER leg. 29/31. VII. 09. 
Zur Untersuchung vorliegend zahlreiche gut konservierte Exemplare. 
Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke: Länge 45—83 mm, 
maximale Dicke 2—2!/s mm, Segmentzahl 115—145. | 
Färbung gelblich grau; prigmentlos. Gürtel hell orangegelb. 





sl 


Kopf epilobisch (ca. ?/s). Dorsaler Kopflappen-Fortsatz hinten offen. 

Borsten zart. Borstenketten ventral etwas dichter als dorsal, ventralmedian 
regelmäßig unterbrochen (aa = ca. 2 ab), dorsalmedian unregelmäßig unterbrochen. 
Borstenzahlen in verschiedenen Körperregionen verhältnismäßig wenig verschieden, 
liv, xx, xx. | 

Erster deutlicher Rückenporus auf Inteisesmentallürche 10/11, ein anscheinend 
rudimentärer auf Intersegmentalfurche 9/10. 

Gürtel ringfórmig, am 13., '/213.—17. Segment (= 4'/s—5), am 13. Segment, 
zumal an dessen vorderem Teil, schwächer ausgebildet. | 

Männliche Poren am 18. Segment ungefähr in den Borstenlinien 4, ungefähr 
1/8 des Körperumfanges von einander entfernt, an den schwach verdickten medialen 
Seitenwänden einer quer gestreckten ventralmedianen Einsenkung, die aber nicht immer 
deutlich ausgeprägt ist. 

Weiblicher Porus (oder weibliche Poren?) durch ein kleines weißliches, 
kreisrundes, in der Borstenzone des 14. Segments liegendes Drüsenfeldchen markiert. 

Samentaschen-Poren ziemlich unscheinbar, 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 
7/8 und 8/9, ungefähr in den Borstenlinien 4, die eines Paares ungefähr '/s des Körper- 
umfanges von einander entfernt. 

Besondere äußere Pubertätsbildungen fehlen. i 

Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, Diiseriniente 6/7— 13/14. verdickt, 
die mittleren derselben wenig, die äußeren graduell noch weniger. 

Darm: Ein verhältnismäßig großer Muskelmagen im 5. Segment. - Ösophagus 
einfach, ohne Kalkdrüsen. Mitteldarm im 14. Segment ‘beginnend, ohne Typhlosolis. 

Blutgefäßsystem: Letzte Herzen im 13. Segment. 

Nephridialsystem mikronephridisch. Winzige Mikronephridien zerstreut. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentrichter 
frei im 10. und 11. Segment. 2 Paar ziemlich große, gedrängt traubige Samensäcke ragen 
von. Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. l 

Prostaten klein, fast ganz auf das 18. Segment beschränkt; Pheretima- Prostaten. 
Drüsenteil vielfach und tief eingeschnitten, ziemlich locker, Teilstücke durchschnittlich 
ungefähr so breit wie lang. Ausführgang mäßig dick, wenig kürzer als der Drüsenteil, 
gerade gestreckt, am äußersten distalen Ende etwas dünner werdend. 

Penialborsten fehlen. 

Samentaschen (Fig. 6): Ampulle unregelmäßig kugelig bis kurz sackförmig. 
Ausführgang mäßig scharf abgesetzt, ungefähr halb so dick und ebenso lang wie die 
Ampulle, oder etwas länger. In das distale Ende des Ausführganges mündet ein einziges 
keulenförmiges, unregelmäßig verbogenes Divertikel ein. Das Divertikel enthält in der 
Regel einen einzigen, proximal verdickten, manchmal auch weiter distal oder gar am 
distalen Ende unregelmäßig angeschwollenen Samenraum, der fast die ganze Länge des 
Divertikels einnimmt. “ In einem Falle war das Divertikel vom Ende des proximalen 
Drittels an gegabelt. Der eine Gabelast war viel kürzer als der andere, fest an diesen 


angelegt. 


SO 
Bemerkungen: Diese Art scheint dem M. konkanensis FEDARB nahe zu stehen, 
unterscheidet sich jedoch von demselben scharf durch die Gestalt des Prostata-Drüsen- 
teils, sowie durch andere Besonderheiten der Organisation. Die an der einen Samentasche 
beobachtete Gabelung des Divertikels mit dem lang schlauchtórmigen Samenraum erinnert 
an M. longiseta MICH. und M. Lorenzi ROSA. 


Megascolex cingulatus (SCHMARDA). 


Fundnotiz: Ceylon, Avissavela, 30 engl. Meilen O. von Colombo; 
Dr. A. WILLEY leg. 21. VII. 09. 

Bemerkungen: Das einzige zur Untersuchung vorliegende Stück weicht etwas von 
den früher untersuchten Stücken ab. Es besitzt nur ein einziges Paar fast kugeliger 
akzessorischer Drüsen, und zwar hinter den Prostaten, und zugleich natürlich nur ein 
einziges Paar dem entsprechender Drüsen-Öffnungen auf Intersegmentalfurche 18/19. 
Auch die Samentaschen zeigen Abweichungen. Das Divertikel der linksseitigen Samen- 
tasche besitzt nur ein einziges dreikammeriges Nebendivertikel, zeigt aber im übrigen die 
charakteristische Gestaltung der Samentaschen dieser Art. Bei der Samentasche der 
rechten Seite dagegen ist das Divertikel rudimentär, nur als plumper Stumpf erkennbar. 
Wir dürfen sicherlich diese Abweichungen in der Gestalt der Samentaschen als Anomalien 
betrachten, während das Fehlen der vorderen akzessorischen Drüsen eine Variabilität in 
diesen Organen anzeigt. 

Das jetzt vorliegende Exemplar hat einen Gürtel zur Ausbildung gebracht. Der 
Gürtel nimmt die 5 Segmente 13—17 ein und ist ringförmig, aber am !,2 14.—'/217. Segment 
ventral anders gefärbt als lateral und dorsal, an der hinteren Hälfte des 17. Segments 
ventral unterbrochen. 


Megascolex spectabilis n. sp. 
Tafel, Fig. 10—12. 


Fundnotizen: Ceylon, Vaxvella, in Gartenerde, und 4 engl. Meilen SO. von 
Galle, in feuchter Laterit-Erde in geringer Tiefe; Dr. G. DUNCKER leg. VIII, 09. 

Vorliegend 10 zum Teil geschlechtsreife, gut konservierte Exemplare. 

Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke: Länge 235—-320 mm, 
Dicke 5!/;—g mm bis 7—10 mm, Segmentzahl 157—174. 

Färbung dorsal am Vorderkórper dunkel bläulich grau, hinten mehr dunkel 
violett-grau, lateral sanft abgetönt in das helle gelbliche Grau der Bauchseite übergehend. 
Kopf epilobisch (ca. */s). Dorsaler Kopflappenfortsatz breit, hinten offen. 

Borsten am Vorder- und Mittelkörper zart, am Hinterkörper ziemlich groß. Borsten- 
zonen mehr oder weniger schmal-wallförmig erhaben. Borstenketten ventralmedian am Vorder- 
körper undeutlich unterbrochen, am Mittel- und Hinterkörper deutlich, aber schmal, unter- 
brochen, dorsalmedian überall deutlich und mäßig weit unterbrochen, im allgemeinen dorsal 
58 50 59 ca. 30—40 
X’ XIX XXV’ CL—CLX’ 
am Hinterende vielfache Unregelmäßigkeiten aufweisend. 


etwas weitläufiger als ventral. Borstenzahlen: Borstenketten 


81 

Erster Riickenporus auf Intersegmentalfurche 9/10, wenn nicht 8/9. 

Gürtel ringfórmig, am 14.—17. Segment (= 4). 

Männliche Poren in der Borstenzone des 18. Segments, ventral, ungefähr 1/4 des 
Körperumfanges von einander entfernt, auf kleinen quer-ovalen Papillen, falls nicht ein- 
gesenkt. Die ventralen Borsten des 18. Segments zwischen den männlichen Poren 
sind abortiert, 

Weibliche Poren der ventralen Medianlinie genähert, vor den Borsten a des 
14. Segments, von einem gemeinsamen Drüsenhof umschlossen. 

Samentaschen-Poren ı Paar, auf Intersegmentalfurche 8/9, ventral-lateral, 
ungefähr */10 des Körperumfanges von einander entfernt. Die Samentaschen-Poren 
erscheinen manchmal durch einen rundlichen, knopfförmigen Spermataphoren-Pfropfen 
verschlossen. | 

Pubertätsorgane: Ein Paar kleine, graue, kreisrunde, von einem weißlichen 
Wall umschlossene Drüsenfelder liegen auf Intersegmentalfurche 17/18 vor den männlichen 
Papillen, ihr Zentrum ein sehr Geringes weiter lateral als die männlichen Poren. Diese 
Pubertätsorgane sind anscheinend durchaus konstant; sie fanden sich bei sämtlichen vor- 
liegenden Stücken, auch bei den halbreifen. Sie tragen die im übrigen unscheinbare Aus- 
mündung der akzessorischen Drüsen. 

Innere Organisation. Dissepiment 6/7 sehr zart, 7/8—13/14 verdickt, die 
äußeren derselben nur wenig, die mittleren sehr stark. 

Darm: Osophagus mit 4 starken, kalkdrüsenartigen Anschwellungen im 
10.—13. Segment, in diesem Teil mit blutgefäßreicher, fein quer-lamelliger Wand. Mittel- 
darm mit scharf-firstförmiger Typhlosolis. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 13. Segment. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Samentrichter im 10. und 
11. Segment. Zwei paar winzige Samensácke vom Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 
11. und 12. Segment hineinragend, anscheinend rudimentär. Große Samenmassen die 
ganze Leibeshöhle des 10. und 11. Segments einnehmend, anscheinend zusammengeballt 
zu samensackartigen Gebilden. Es ließ sich nicht genau feststellen, ob diese Samen- 
massen samt Eitrichtern und Hoden von einem speziellen Häutchen, Testikelblase, um- 
hüllt sind. Dieses Häutchen müßte ungemein fein sein. Vielleicht werden diese Massen 
nur von den zahlreichen die Leibeshöhle schräg von vorn-oben nach hinten-unten durch- 
setzenden Muskelbündeln gestützt. 

Prostaten (Fig. 11): Drüsenteil groß, im allgemeinen dick-zungenförmig, im 
feineren Bau gedrängt traubig, aus vielen kleinen, ziemlich regelmäßig gerundet-poly- 
edrischen Teilstücken bestehend. Ausführgang viel kürzer, gleichmäßig dick, muskulös, 
gebogen. Der Drüsenteil ist dem Mittelteil ziemlich fest angeschmiegt und nimmt eine 
große Zahl von Segmenten ein. 

Penialborsten (Fig. 10) ca. 2 mm lang und proximal ca. 85 u dick, distalwärts 
dünner werdend, am Ende des distalen Fiinftels noch etwa 50 « dick, in der proximalen 
Hälfte fast gerade gestreckt, in der distalen schwach gebogen, am distalen Ende am 
stärksten gebogen. Distales Ende senkrecht zur Krümmungsebene abgeplattet, aber 


weder verbreitert, noch beträchtlich verschmälert ; äußerstes distales Ende gerundet spatel- 
formig. Das distale Viertel der Penialborste, mit Ausnahme des äußersten distalen Endes, 
zeigt eine deutliche, aber zarte und sehr dichte Ornamentierung, bestehend aus kleinen 
bogenförmigen, zart gezähnelten Querstricheln, die ziemlich regelmäßig in mehreren 
Längslinien und zugleich Schräglinien-Systemen angeordnet sind. 


Akzessorische Drüsen (Fig. 11): Vor jeder Prostata-Drüse steht eine große 
akzessorische Drüse, deren Ausmündung durch das äußerlich erkennbare kreisrunde 
Feldchen auf Intersegmentalfurche 17/18 in der Borstenlinie a5 markiert ist. Diese 
akzessorischen Drüsen sind plump, etwa halb so lang und dick wie die Prostaten, breiter 
als dick, unregelmäßig gewulstet, anscheinend einen stark angeschwollenen, eng ge- 
schlängelten Schlauch bildend. Sie sind oberflächlich ganz glatt. Ihr distales Ende ver- 
engt sich zu einem unscharf abgesetzten Ausführgang. Bei jüngeren, halbreifen, noch 
vollständig gürtellosen Stücken waren die akzesscrischen Drüsen zwar anscheinend in 
ganzer Länge ausgebildet, aber noch sehr dünn, schlauchförmig. 


Samentaschen (Fig. 12): Ampulle sehr groß, unregelmäßig apfelformig. Aus- 
führgang kegelförmig, sehr kurz und selbst proximal viel dünner als die Ampulle, ganz 
unterhalb derselben verborgen. In den proximalen Teil des Ausführganges mündet ein 
kleines, schlank-ovales, undeutlich gestieltes Divertikel ein, das kaum so lang ist wie der 
Ausführgang der Haupttasche im Maximum (proximal) dick ist. Das Divertikel trägt an 
der Unterseite ein noch kleineres, ungestieltes, rundliches Nebendivertikel, das mehrere 
auch äußerlich als Aufbeulungen erkennbare Samenkämmerchen enthält. 


Bemerkungen: Megascolex spectabilis gehört zu einer kleinen Art-Gruppe, die durch 
den Besitz akzessorischer Drüsen in der Nachbarschaft der Prostaten ausgezeichnet 
ist. Zu dieser Gruppe gehören M. acanthodriloides MICH. und M. cingulatus (SCHMARDA) 
mit 2 Paaren solcher Drüsen, sowie M. ceylonicus (BEDD.) und M. spectabilis n. sp. mit 
1. Paar. Von M. ceylonicus unterscheidet sich die neue Art durch die Stellung der 
Prostaten-Poren, die Gestalt der Penialborsten, sowie auch durch die Form der 
Samentaschen-Divertikel. M. acanthodriloides unterscheidet sich von M. spectabilis, 
abgesehen von der Vierzahl und der abweichenden Gestalt der akzessorischen Drüsen, 
durch das Fehlen der Penialborsten, während er in der Gestalt der Samentaschen- 
Divertikel der neuen Art fast gleicht. Von M. cingulatus ist die neue Art leicht durch 
Zahl und Form der akzessorischen Drüsen zu unterscheiden, dann aber auch durch 
die Gestalt der Penialborsten und der Samentaschen Divertikel. Dieser letzt- 
genannten alten SCHMARDA'schen Art steht meine Art M. nureliyensis nahe; doch war 
bei dieser keine Spur von akzessorischen Drüsen aufzufinden. Es ist zu beachten, 
daß dieser M. nureliyensis in der Gestalt und Ornamentierung der Penialborsten fast 
genau mit M. spectabilis übereinstimmt; während er sich in der Gestalt Samentaschen- 
Divertikel von dieser neuen Art entfernt und dem M. angulatus nähert. Zweifellos 
steht M. nureliyensis der Gruppe der Megascolex mit akzessorischen Drüsen nahe. Das 
Vorkommen oder Fehlen dieser Organe, die ja schon innerhalb jener Gruppe eine sehr 
verschieden starke Ausbildung aufweisen, z. B. bei M. cingulatus auf kleine kugelige 


er, 


Polster reduziert sind, ist systematisch wohl von geringerem Belang, höchstens als Art- 
Charakter, nicht als Gruppen-Charakter zu verwerten. 


Megascolex Sarasinorum MICH. 


Fundnotizen: Ceylon, Kaniya bei Trincomalie, im humösen Boden des Abflusses 
der heißen Quellen; Dr. G. DUNCKER leg. 19. VIII. 09. 
> Mahaväli Ganga, in alluvialem schwarzen Boden auf 
ausgetrockneter Viehtränke, Wiesenland; Dr. G. 
Duncker leg. 16. VIII. 09. 

Bemerkungen: Das einzige von Kaniya stammende Exemplar zeigt eine geringe 
Abweichung von den Originalstücken in der Lage des Gürtels. Der Gürtel läßt den 
Vorderteil des 14. Segments ganz frei, und dadurch ist das Drüsenfeld der weiblichen 
Poren, ein in die Breite gestrecktes, an den seitlichen Enden spitz auslaufendes Polster 
vorn am 14. Segment, das ungefähr '/s des Körperumfanges überspannt und in geringer 
Entfernung von der ventralen Medianlinie die beiden weiblichen Poren trägt, isoliert, 
vom Gürtel gesondert. Der Gürtel ist infolgedessen in ganzer Länge sattelformig. Daß 
er bei den Originalstücken am 14. Segment ringförmig erscheint, beruht wohl nur darauf, 
daß er hier mit dem ähnlich aussehenden Drüsenpolster der weiblichen Poren verschmolzen 
ist, und daher dieses Drüsenpolster als Teil des Gürtels erscheint. (Die beiden Stücke 
von Mahaväli Ganga sind noch nicht vollständig geschlechtsreif, gürtellos). 


Gen. Pheretima. 
Pheretima Houlleti (E. PERR.). 


Fundnotizen: South Kanara, Mangalore; G. MATTHAI leg. VIII. 09, 
Malabar, Chevagun bei Calicut; G. MATTHAI leg. VII. 09. 
Cochin, Trichur; G- MATTHAI leg. VII. 09. 
Travancore, Trivandrum; R. S. N. PITTNY leg. VIII. oo. 
Ceylon, Panadhure, Dr. G. DUNCKER leg. 29./31. VII. 09. 


Pheretima heterochaeta (MICH.). 


Fundnotizen: Ost-Himalaya, Gangtok in Sikkim, 6150 engl. Fuß hoch; 
R. A. HODGART leg. 9. IX. 09. 
Nord-Bengalen, Siliguri; R. A. HODGART leg. 18./20. VII. 07. 
Ceylon, Bulutota oberhalb Ratnapuras am Adams Peak; 
Dr. A. WILLEY leg. IV. 07. 
> Panadhure; Dr. G. DUNCKER leg. 29./31. VII. 09. 


Pheretima hawayana (ROSA) f. typica. 


Fundnotiz: United Provinces, Ramnee im Garhwall-Distrikt; R. A. 
HODGART leg. 20. X. 07. 


11? 


84 


Pheretima bicincta (E. PERR.). 


1875. Perichaeta bicincta, E. PERRIER, Sur les Vers de terre des îles Philippines et de la Cochinchina, In: 
C. R. Ac. Sci. LXXXI, p. 1944. 

1895. Perichaeta violacea, F. E, BEDDARD, A. Monograph of the Order of Oligochaeta, Oxford, p. 407. 

1909. Pheretima violacea, W. MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal, Ceylon, Burma and the Andaman 
Islands. In: Mem, Indian Mus, I, nr. 3, p. 188. 


Bemerkungen: Wenngleich diese Art nicht in dem neuen vorderindisch-ceylonischen 
Material vertreten ist, so füge ich hier doch die Ergebnisse meiner Untersuchung an 
einigen Originalstiicken ein, da sie für die Synonymie dieser auch in Vorderindien vor- 
kommenden Art bedeutsam sind. 

Die Nachuntersuchung einiger (aller?) typischen Stücke ergab, daß diese bisher 
als »species inquir.« aufgeführte Art mit der später beschriebenen und wohlbekannten 
Pheretima violacea (BEDD.) identisch ist. | 

Der Gürtel ist bei diesen Originalstücken nicht auf zwei Segmente beschränkt, 
wie es nach der Angabe PERRIER's der Fall sein sollte. Der Gürtel nimmt auch noch 
den vorderen Teil des 16. Segments ein, ohne jedoch ganz bis an die Borstenzone des 
16. Segments zu reichen. Der Rückenporus 15/16 liegt deutlich auf dem Gürtel, eine 
kleine Strecke vor dessen Hinterrand. Daß der Gürtel den hinteren Teil des 16. Segments 
frei läßt, habe ich übrigens schon an vorderindischen Exemplaren feststellen können 
(l. c. p. 188). | 

Die Papillen auf Intersegmentalfurche 18/19 konnte ich an dem PERRIER'schen 
Material nicht erkennen, wohl aber die an dem vorderindischen Material gesehene 
Drüsenspalte auf Intersegmentalfurche 9/10. 

Bemerkt mag noch werden, daß die Samentaschen-Poren des letzten Paares 
auf Intersegmentalfurche 8/9 etwas weiter auseinander gerückt sind als die der vorher- 
gehenden Paare. Die der vorderen 4 Paare sind wie die männlichen Poren ungefähr 
l/a des Korperumfanges von einander entfernt. 

Die Borsten des anteclitellialen Körpers mit Ausnahme des 10. Segments sind 
deutlich vergrößert. | 

Auch in allen übrigen erkannten Charakteren stimmen diese Philippinen-Stücke 
der Ph. bicincta mit Ph. violacea überein. Ich hebe hervor die eigenartige Gestalt der 
Prostaten, die Zahl und Gestalt der Samentaschen, die Kleinheit der Darmblindsäcke, 
die vielleicht aber ein wenig schlanker sind als bei dem vorderindischen Material (infolge 
der Erweichung etwas gestreckt?). 


Pheretima elongata (E. PERR.) 


1872. Perichaeta elongata, E, PERRIER, Recherches pour servir a l'histoire des Lombriciens terrestres. In: 
N. Arch. Mus, Paris VIII, p. 124, t. 4 f. 70. 

1875. Perichaeta biserialis, E, PERRIER, Sur les Vers de terre des îles Philippines et de la Cochinchine. In: 
C.-R. Ac, Sci. LXXXI, p. 1044. 


Fundnotiz: Ceylon, Panadhure; Dr. G. DUNCKER leg. 29./31. VII. 09. 


oe 


Bemerkungen: Ich konnte die beiden Originalstiicke PERRIER's von Perichaeta 
elongata untersuchen und fand den lange gehegten Verdacht, daß diese Art mit der 
später beschriebenen und nach neueren Untersuchungen gut bekannten Pheretima biserialis 
(E. PERR.) identisch sei, voll bestätigt. Die Abweichungen zwischen den Angaben über 
diese beiden Arten beruhen wohl hauptsächlich auf dem schlechten Erhaltungszustand der 
beiden Perichaeta elongata-Originale, sowie darauf, daß PERRIER auf eine Sezierung 
verzichtete. Beide Originalstücke sind intakt; PERRIER hat sie lediglich in der Durchsicht 
— sie sind stellenweise fast durchsichtig, stellenweise durchscheinend — untersucht. Ein 
Versehen PERRIER's in der Angabe über die Lage der Samentaschen-Poren verstärkte 
den Anschein einer Verschiedenheit zwischen beiden Arten. Ich hebe zur Begründung 
meiner Identifizierung beider Arten nur die wesentlichen Punkte hervor. Die auffallende 
Länge und Schlankheit der Perichaeta elongata beruht zum Teil sicher auf abnormer 
postmortaler Streckung; doch ist zu beachten, daß Pheretima biserialis eine der schlankesten 
Pheretima-Arten ist. Die Originale von Perichaeta elongata zeigen deutlich die von PERRIER 
nicht erwähnten, später als für Pheretima biserialis charakteristisch erkannten Borsten- 
verhältnisse (Borsten a > ¿> cí, Borstendistanz aa > ab > bc, Borsten a in regelmäßigen 
Lángslinien) Auch die charakteristischen Pubertätspapillen der PA. biserialis ließen 
sich, zumal im Profil, noch erkerinen; wenngleich sie infolge der schlechten Konservierung 
so undeutlich geworden sind, daß sie jedem entgehen mußten, der nicht geradezu auf sie 
fahndete. Die PERRIER'sche Angabe über die Samentaschen-Poren beruht zweifellos 
auf einem Versehen. Diese Poren liegen nicht zwischen dem 4. und 5. Segment, sondern 
in einem einzigen Paar auf Intersegmentalfurche 5/6, wie es sich auch bei einem Teil 
der später untersuchten PA. biserialis fand. Es bleibt als einziger anscheinend wesentlicher 
Unterschied zwischen letzterer Art und Perichaeta elongata noch die Gestalt der Samen- 
taschen zu erörtern. Dieselben sollen nach PERRIER bei Perzchaeta elongata einfache 
Taschen sein, während sie bei Pheretima biserialis ein schlauchförmiges Divertikel besitzen. 
PERRIER hat die Samentaschen von Perichaeta elongata aber sicher nicht deutlich erkannt. 
Da der Hautmuskelschlauch am Vorderende der Tiere dicker und nur schwach durch- 
scheinend ist, so konnte das zarte Divertikel ohne Eröffnung des Tieres nicht zur An- 
schauung kommen. Tatsächlich sieht man bei Betrachtung eines intakten Stückes im 
durchfallenden Licht nur einen schwachen, undeutlichen Schimmer von diesen Organen. 
Ich hielt es nach den übrigen Feststellungen nicht für notwendig, eines der Originalstücke 
zwecks Klarstellung der Samentaschen-Gestalt zu sezieren. 


Da die Art-Bezeichnung »elorgata« älter ist als »dzserzalis«, und der charakteristischen 
Gestalt dieser Art, auch wenn man von postmortaler Streckung absieht, sehr wohl entspricht, 
so bezeichne ich diese Tiere jetzt als Pheretima elongata (E. PERR.) 


Mit der Zuordnung der bisher nur von Peru bekannten Perichacta: elongata (im 
Sinne PERRIER's) zu einer weit verschleppten peregrinen ‘Art, reinigt sich auch das Bild 
der geographischen: Verbreitung endemischer Pheretima. 


Pheretima quadragenaria (E. PERR.). 


1872. Perichaeta quadragenaria, E. PERRIER, Recherches pour servir á l'histoire des Lombriciens terrestres. 
In: N. Arch. Mus. Paris VIII, p. 122, t. 4. f. 69. 

1883. Megascolex capensis, R. Horst, New Species of the Genus Megascolex Templeton (Perichaeta Schmarda). 
In: Notes Leyden Mus. V, p. 195. 

1900. Pheretima capensis, W. MICHAELSEN, Oligochaeta, In: Tierreich X, p. 259. 

Bemerkungen: Es bedarf nach der Untersuchung der beiden Originalstiicke 
PERRIER's von Perichaeta quadragenaria, die mir durch das freundliche Entgegenkommen 
des Pariser Museums ermöglicht wurde, im wesentlichen nur der Angabe, daß diese Art 
mit der weit verbreiteten peregrinen Pheretima capensis (HORST) identisch ist. Eine 
besondere Erörterung verlangt wohl nur PERRIER's irrtümliche Angabe, daß seine Art 
nur I Paar Samentaschen-Poren auf Intersegmentalfurche 7/8 habe. Ich fand bei 
beiden Originalstücken deren 2 Paar auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9. Bei einem 
der beiden Originale waren die beider Paare gleich deutlich, oder vielmehr gleich undeutlich ; 
bei dem anderen Originalstück waren die des vorderen Paares auf Intersegmentalfurche 7/8 
weit geöffnet und infolgedessen sehr deutlich, die des hinteren Paares dagegen geschlossen 
und so wenig deutlich wie die Samentaschen-Poren des anderen Stückes. PERRIER hat 
zweifellos nur die vorderen Samentaschen-Poren dieses Stückes erkannt. Daß die Unter- 
suchung der inneren Organisation dem Autor der P. guadragenaria nicht die beiden 
Samentaschen-Paare enthüllte, liegt wohl daran, daß bei der Präparation eine Samentasche 


der linken Seite verloren ging — auch ich fand hier nur eine Samentasche und undeutliche 
Fetzen einer abgerissenen zweiten —, und er bei der Präparation nur diese linke Seite 
frei legte. 


Da die Art-Bezeichnung »quadragenaria« die ältere ist, so muß ihr die jüngere 
»capensis« weichen, ein Umstand, der wegen des Wegfalls dieser irreleitenden geographischen 
Benennung nur willkommen zu heißen ist. 

Durch Zuordnung der ostindischen Perichaeta quadragenaria zu einer weit 
verbreiteten peregrinen Art erfährt die Terricolenfauna Vorderindiens eine weitere Reinigung 
von fraglichen endemischen Pheretima-Elementen. 


Subfam. Octochaetinae. 


Gen. Octochaetus. 


Octochaetus Pittnyi n. sp. 
Tafel, Fig. 25 u. 26. . 
Fundnotiz: Travancore, Trivandrum; R. S. N. PITTNY leg. 
Malabar, Mangalore; G. MATTHAI leg. VII. 09. 
Vorliegend 2 geschlechtsreife und einige halbreife und jugendliche Exemplare. 
Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Exemplare: Länge 60—62 mm, 
Dicke ca. 2—3 mm, Segmentzahl ca. 165. 


„an, 


Färbung hellgrau; pigmentlos. Darm-Inhalt dunkelgrau, verschiedene Organe 
weißlich durch die Haut hindurchschimmernd. 

Kopf epilobisch (ca. */2); dorsaler Kopflappenfortsatz hinten parallel-randig, durch 
eine Querfurche abgeschlossen. 

1. und 2. Segment einfach, 3. und 4. Segment 2-ringlig, 5.—12. Segment 3-ringlig, 
manchmal der dritte Ringel dorsal noch wieder geteilt. 

Borsten zart, ventral mäßig weit, lateral etwas weiter gepaart. Im allgemeinen 
ventralmediane Borstendistanz ein wenig (ca. um '/s) größer als die mittleren lateralen. 
Weite der ventralen Borstenpaare !/s, Weite der lateralen Borstenpaare '/s so groß wie die 
ventralmediane Borstendistanz (aa : ab : bc : cd = 6:2: 5 : 3). Nach vorn zu gegen 
die männlichen Poren verringern sich die ventralen Borstendistanzen (am 20. Segment 
aa : ab : bc: cd = 2:1: 3: 2). Dorsalmediane Borstendistanz am Vorderkórper 
gleich */s, am Mittelkörper gleich */s des Körperumfanges (dd = */s — */s x). 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 11/12. 

Gürtel ringförmig, am 13.—17. Segment (= 5). Hinten am 17. Segment ven- 
tralmedian mit einem Ausschnitt, in den das männliche Geschlechtsfeld sich einschmiegt. 
Vor diesem Ausschnitt ist der Gürtel etwas quer-wulstig verdickt, und diese Verdickung 
ragt etwas konvex über den Rand des männlichen Geschlechtsfeldes hinüber. 

Prostata-Poren am 17. und 19. Segment etwas medial von den Borstenlinien a. 

Samenrinnen bogenförmig, medial konvex, auf undeutlichen, ebenso gebogenen 
Wallen. 

Männliche Poren in den Samenrinnen am 18. Segment (?, nicht ganz deutlich 
erkannt). 

Weiblicher Porus unpaarig, ventralmedian am 14. Segment vor der Borstenzone. 


Samentaschen-Poren 2 Paar, am 8. und 9. Segment medial von den Borsten- 
linien a, zwischen dem ersten und zweiten der drei Ringel dieser Segmente. 


Innere Organisation. Dissepiment 7/8—12/13 ziemlich stark verdickt, besonders 
die mittleren derselben. | 

Darm: Ein sehr großer Muskelmagen vor Dissepiment 7/8. Ein Paar große fein 
quer-blättrige, äußerlich fast glatte Kalkdriisen im 14. und 15. Segment, morphologisch 
anscheinend nur dem 15. Segment angehörend. Die Kalkdrüsen stoßen im 15. Segment 
dorsal jederseits an das Rückengefäß, ziehen sich seitlich wie eine breite, dicke Rüsche 
am Ösophagus hinunter; ventral biegen sie nach vorn um, in das 14. Segment hinein, um 
hier dann wieder etwas aufwärts zu steigen. Bei einem anscheinend nicht normal aus- 
gebildeten Stück zeigte nur die Kalkdrüse der linken Seite diesen Verlauf; die der rechten 
Seite jedoch trat gleich dorsal auf das 14. Segment über, verlief in diesem Segment ab- 
warts, um sich ventral dann nach hinten umzubiegen, in das 15. Segment zurück. Mittel- 
darm mit einer großen Typhlosolis, die nur im Mittelkörper einfach saumförmig, im 
vorderen Teil dagegen verdoppelt ist, von der Gestalt zweier hoher, mit den Flächen 
gegen einander gelegter oder etwas von einander klaffender Säume. 

Nephridialsystem mikronephridisch. 


88 


‘ . Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter (frei ?) im 

10. und 11. Segment. Zwei Paar Samensäcke von pia ae 10/11 und 11/12 in das 
11. und 12. Segment hineinragend. 

Prostaten schlauchfórmig, sehr klein, auf die ventrale Partie des 17. bezw. 
19. Segments beschränkt. Drüsenteil verhältnismäßig dick, eng und schmal geschlangelt, 
Ausführgang sehr dünn, viel kürzer als der Drüsenteil, etwas gebogen. 

Penialborsten (Fig. 26) zart, ca. ?/s mm lang und 17 ¿e dick, fast gerade gestreckt, 
nur an den Enden etwas gebogen, distal ziemlich plump zugespitzt; äußerste distale 
Spitze durch eine zarte Längsfurche jederseits schnabelartig geformt (normale Bildung ?). 
Die Ornamentierung besteht aus einigen wenigen, unregelmäßig gestellten, verhältnismäßig 
sehr groben Narben, die von plumpen, ziemlich eng anliegenden Spitzen mehr oder 
weniger ausgefüllt werden. nn 

Samentaschen (Fig. 25) verhältnismäßig klein. Ampulle eiförmig; Ausführgang 
gut !/s so dick wie die Ampulle, so lang wie diese oder etwas länger. Etwas distal von 
der Mitte des Ausführganges sitzt ein dick-keulenformiges Divertikel, das etwas dünner 
als der Ausführgang und etwa halb so lang wie derselbe ist. 

Geschlechtsborsten sind nicht ausgebildet (Borsten in der Nähe der Samen- 
taschen-Poren, a und ¿ des 8. und 9. Segments, normal). 

Bemerkungen. O. Pittnyi scheint dem O. Aitkeni (Benhamia Aitkeni FEDARB) ') 
nahe zu stehen. Beide Arten unterscheiden sich durch die Anordnung der Borsten 
(bei O. Aitkeni cd = bc), durch die Gestalt der Kalkdrüsen (bei O. Aitkeni auf das 
15. Segment beschränkt, seitlich tief eingeschnitten) und durch die Gestalt der Penial- 
borsten (bei O. Aztkeni glatt, ohne Ornamentierung). 


Octochaetus surensis n. sp. 
Tafel, Fig. 22—24. 
Fundnotiz: Orissa, Sur Lake im Puri-Distrikt; Dr. N. ANNANDALE leg. 22. X.08. 
Vorliegend ein einziges, gut konserviertes geschlechtsreifes Exemplar. 


Äußeres. Dimensionen: Länge 75 mm, Dicke 2—2*/2 mm, Segmentzahl 113. 

Färbung grau mit dunkelbraunem Auflug vorn dorsal. 

Kopf epilobisch (ca. ®/s). Dorsaler Kopflappen-Fortsatz dicht hinter seinem 
vorderen Ende von einer scharfen Querfurche durchschnitten, hinten offen. Jene Quer- 
furche ist gebogen, nach vorn konkav. Sie scheint einen eigentlichen pro-epilobischen 
Kopflappen vom Kopflappen-Fortsatz abzutrennen. 

= Borsten ziemlich groß, mäßig weit gepaart, am Vorderkörper etwas weiter. als 
am Mittelkörper, die lateralen etwas weiter als die ventralen. Ventralmediane Borsten- 
distanz im allgemeinen sehr wenig kleiner als die mittleren lateralen Borstendistanzen, 
am Vorderkórper so groß wie diese (am Mittelkörper aa:ab:bc:cd=7:3:8:4; am 
Vorderkórper aa:ab: bc: cd =6:3:6:4). Dorsalmediane Borstendistanz etwas größer 
als der halbe Körperumfang (dd = ca. */1 u). | | 


') S. M. FEDARB, On some Earthworms from India. In: Journ, Bombay Soc. XI, p. 431, Pl. I. Fig. ı — 5,7. 


89 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 13/14 (oder 12/13?). 

Gürtel am 13.—17. Segment (= 5), ringförmig, jedoch ventral am 17. Segment 
und an der hinteren Hälfte des 16. Segments durch die Wucherung des männlichen Ge- 
schlechtsfeldes ersetzt. Borsten in der Gürtelregion unverändert deutlich. 

Männliches Geschlechtsfeld von einem ziemlich breiten, aber nicht scharf 
begrenzten und nur mäßig stark erhabenen Wall eingefaßt, gerundet-quadratisch, hinten 
bis an Intersegmentalfurche 20/21, vorn bis an die Borstenzone des 16. Segments reichend. 

Prostata-Poren am 17. und 19. Segment dicht medial an den Borstenlinien 2. 

Samenrinnen fast gerade, nur schwach geschweift. 

Männliche Poren in den Samenrinnen, auf der Borstenzone des 18. Segments. 

Weibliche Poren etwas medial von den Borstenlinien a, etwas vor der Borsten- 
zone des 14. Segments. 

Samentaschen-Poren unscheinbar, am 8. und 9. Segment in den Borstenzonen 
dicht medial von den Borstenlinien 2. 

Pubertätsorgane: Je ein Paar unscharf begrenzte Drüsenpolster hinten am 
8. und 9. Segment zwischen den Borstenlinien a und c, im Bereich der Borstenlinien a 
und 4, d. i. hinter den Samentaschen-Poren, schmal, oberhalb der Borstenlinie 5 nach 
vorn hin vorragend bis über die Zone der Samentaschen-Poren hinüber. Die Samentaschen- 
Poren liegen also gewissermaßen in einem Ausschnitt dieser Drüsenpolster. 

Innere Organisation. Dissepiment 7/8—12/13 schwach verdickt. 

Darm: Ein sehr großer Muskelmagen vor Dissepiment 7/8. Ein Paar dick 
wurstförmige, unregelmäßig eingeschnürte Kalkdrüsen umfassen den Ösophagus im 
15. Segment; dorsal stoßen die Kalkdrüsen an das Rückengefäß. Mitteldarm mit einer 
großen Typhlosolis, die einige Segmente hinter dem Anfang des Mitteldarms beginnt 
und wenigstens im Anfangsteil doppelt ist, nämlich aus zwei parallel und dicht neben 
einander verlaufenden hohen Säumen besteht. 

Nephridialsystem mikronephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar Samentrichter im 10, 
und 11. Segment, anscheinend in Testikelblasen eingeschlossen. (Es ließen sich jedoch 
Testikelblasen nicht mit voller Sicherheit nachweisen). Zwei Paar ziemlich große, unregel- 
mäßig sackförmige Samensäcke ragen von Dissepiment 9/10 und 11/12 in das 9. bezw. 
ı2. Segment hinein. 

Prostaten schlauchförmig, vom Ort der Ausmündung zur Seite und aufwärts 
ragend, die Grenzen des 17. bezw. 19. Segments nur wenig überragend. Drüsenteil 
ungemein lang, mäßig dick, locker geknäult; Ausführgang dünn, viel kürzer als der 
Drüsenteil, aber verhältnismäßig noch ziemlich lang, zu einer unregelmäßigen Doppel- 
schleife zusammen gelegt. Ziemlich starke Transversal-Muskelbündel strahlen, die distalen 
Partien der Prostaten überdeckend, von der ventralmedianen Partie des 17. bezw. 19. 
Segments zur: Seite, lateralwärts schwach divergierend. 

Penialborsten (Fig. 22) ca. 15/4 mm lang und ca. 24 p dick, nur am äußersten 
distalen Ende etwas dünner werdend. Die Penialborsten sind fast gerade gestreckt, nur 
an den Enden sehr schwach gebogen, distal pfriemförmig zugespitzt, jedoch nicht besonders 


12 


a 


scharf spitzig. Äußerstes distales Ende glatt. An einer verhältnismäßig kurzen Strecke 
unterhalb dieses glatten äußersten distalen Endes trägt die Penialborste eine Anzahl 
ziemlich großer, annähernd gleichseitig dreieckiger, ziemlich eng anliegender Zähne, deren 
Spitzen distalwärts zeigen. Die Breite der Basis dieser Zähne kommt durchschnittlich 
etwa dem dritten Teil der Borstendicke gleich. Die Zähne stehen ziemlich regelmäßig 
in vier Längsreihen und zugleich in zwei sich kreuzenden Spirallinien-Systemen. 

Samentaschen (Fig. 23): Ampulle eiförmig bis dick-wurstförmig, Ausführgang 
etwa halb so dick wie die Ampulle, so lang wie diese oder kürzer. Etwas proximal von 
der Mitte des Ausführganges sitzt ein unregelmäßig knollenförmiges, stellenweise ein- 
gekerbtes und aufgebeultes (mehrkammeriges?) ungestieltes Divertikel, das ungefähr so lang 
wie dick und so dick wie der Ausführgang ist. 

Geschlechtsborsten (Fig. 24): Die ventralen Borsten des 8. und 9. Segments 
sind zu Geschlechtsborsten von eigentümlicher, sehr charakteristischer Gestalt umgewandelt. 
Sie sind ungefähr 1,4 mm lang und 35 fu dick, sehr schwach und einfach gebogen. 
Distalwärts nimmt ihre Dicke bis auf etwa 27 u ab; das äußerste distale Ende ist dann 
zunächst wieder etwas verdickt, bis auf etwa 30 p, und schließlich unter etwas stärkerer 
Krümmung scharf zugespitzt, im ganzen klanenartig. An der Konkavitat der Krümmung 
(die ich als Ventralseite bezeichne) zeigt das distale Ende eine scharfrandige, mäßig breite 
Längsfurche. Ich konnte nicht genau feststellen, wie tief diese Längsfurche ist; vielleicht 
handelt es sich hier gar um einen Längsspalt, der in einen axialen Hohlraum der Borsten 
einführt (Furchenborste oder Hohlborste?). Das klauenfórmige distale Ende der Penial- 
borste ist oberflächlich glatt. Unterhalb desselben ist die Borste oberflächlich in sehr 
charakteristischer Weise ornamentiert, und zwar besteht diese Ornamentierung aus dicht 
gestellten Querriefen, die sich.an den Flanken der Borste bis zum Rande der ventralen 
Längsfurche hinziehen, dagegen die Rückenseite der Borste frei lassen. Diese Querriefen 
werden von kurzen, schräg abstehenden, zu dichten Querreihen zusammengestellten 
Börstchen gebildet, und geben der Borstenoberfläche das Aussehen einer Raspel. 

Bemerkungen: Octochaetus surensis steht wegen seiner Ausstattung mit 
Geschlechtsborsten im Bereich der Samentaschen den Arten O. Philotti MICH. und 
O. Pattoni MICH. nahe. Die Gestalt und Ornamentierung der Geschlechtsborsten und 
der Penialborsten genügt zur Unterscheidung dieser Arten. 


Gen. Eutyphoeus. 
Eutyphoeus quadripapıllatus MICH. 
_Fundnotiz: Bengalen, Calcutta; Capt. R. LLoYp, I. M. S., leg. XI. 08. 


Eutyphoeus incommodus (BEDD.). 


Fundnotizen: Bengalen, Rajmehal; R. A. HODGART leg. 
» Calcutta; Dr. N. ANNANDALE leg. 6. IX. 08. 
Bemerkungen: Ein Stück von Rajmehal weicht insofern etwas von dem früher 
untersuchten Stück (von Calcutta) ab, als die Samentrichter des vorderen Paares im 
10. Segment durchaus nicht kleiner, eher größer als die des hinteren Paares im 11. Segment 


91 
sind. Auch in der Lage und Gestalt weichen sie von denen des hinteren Paares ab; sie 
liegen viel höher, entfernt von der ventralen Medianlinie, und sind stark quergestreckt, 
während die des hinteren Paares rosettenfórmig sind. Die Erkenntnis einer augenscheinlich 
verschiedenen Ausbildung der Samentrichter des vorderen Paares läßt den Zustand der 
vollkommenen Rückbildung, wie ihn offenbar das BEDDARD'sche Originalstück darstellt, 
weniger auffallend erscheinen. 


Eutyphoeus bastianus MICH. 


? 1889, Typhaeus Masoni, BOURNE, On certain Earthworms from the Western Himalayas and Dehra Dun. In: 
J. Asiat. Soc. Bengal LVIII, p. 112, Pl. III figs. 1—3. 

1909, Eutyphoeus bastianus + E. Andersoni, MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal etc. In: Mem. Indian 
Mus, I, p. 236, Pl. XIV figs. 58—61, Textf. 33; p. 238, Pl. XIV figs. 40—41, Textf. 34. 


Pundnotizen: Zentral-Indien, Basti-Distrikt, Dorf Buzru Kurme; DUNNU 
KHAN leg. A 
Bengalen, Calcutta; Capt. R. Lioyp, I. M. S. leg. und 
Dr. N. ANNANDALE leg. 6. IX. 08. 


Bemerkungen: Es erscheint mir nach neueren Untersuchungen zweifelhaft, ob die 
in der obigen Synonymie-Liste zusammengestellten Arten zum Teil gesondert bleiben 
miissen. Die Haupt-Unterschiede liegen in der Gestaltung der Penialborsten. Diese 
Gestaltung ändert sich aber offenbar während des Ausreifens. Bei den unreifen Penial- 
borsten ist das distale Ende weich und von einer weichen Kappe umhüllt. Die äußere 
Ornamentierung ist bei diesen noch gar nicht oder nur undeutlich erkennbar; dafür aber 
tritt eine innere Faserstruktur scharf hervor. Ein solches Stadium scheint die kleinere 
der beiden Penialborsten-Formen des Typhaeus Masoni BOURNE (l. c. Fig. 3a) zu reprá- 
sentieren. Ob die größere der beiden Formen (l. c. Fig. 3b) ausgewachsen ist, läßt sich 
aus der Abbildung nicht erkennen. In ihrer allgemeinen Gestaltung stimmt sie wohl 
genügend mit denen von Zutyphoeus bastianus MICH. bezw. E. Andersoni MICH. überein. 
Da aber BOURNE nichts von einer charakteristischen Ornamentierung erwähnt, so muß die 
Frage nach der Identität zwischen BOURNE’s und meinen Arten unbeantwortet bleiben. 
An der Identität zwischen meinen Arten E. bastianus und E. Andersoni zweifle ich jetzt 
nicht mehr. Die anscheinend besondere Gestaltung des distalen Penialborsten-Endes von 
E. Andersoni ist zweifellos nur ein Kunstprodukt, hervorgerufen durch Umknickung des 
weichen Endes und einer dadurch hervorgerufenen Verschrumpfung und Zerfetzung der 
weichen Borsten-Oberfläche. 


Eutyphoeus Waltoni MICH. 


Fundnotiz: Bengalen, Rajmehal; R. A. HODGART leg. 


92 


Eutyphoeus Nicholsoni (BEDD.). 


1901. Typhoeus Nicholsoni, BEDDARD, Contributions to the Knowledge of the Structure and Systematic Arrange- 
ment of Earthworms. In: Proc. Zool. Soc. London 1901 ?, p. 185, Textf. 54, 55. 
1909. Zutyphoeus Khani, E. provincialis [laps.], MICHAELSEN, The Oligochaeta of India, Nepal etc. In: Mem. 
Indian Mus. I, p. 233, Pl. XIV figs. 62, 63; p. 218, 
Fundnotizen: Zentral-Indien, Basti-Distrikt in den United Provinces, 
Dorf Buzru Kurme; DUNUN KHAN leg. 
Bengalen, Rajmehal; R. A. HopGarr leg. 31. VII. 07. 

Bemerkungen: Ich vereine meine Art Zutyphoeus Khani (in meiner Arbeit einmal 
irrtümlich als Æ. provincialis bezeichnet) mit Typhoeus Nicholsoni BEDD., da die Unter- 
suchung weiteren Materials mir zeigte, daß der angebliche Unterschied in der Penial- 
borsten-Gestalt bedeutungslos ist. Die Größe auch der ausgewachsenen Penialborsten 
ist etwas variabel. Bei einem Stück von Rajmehal waren sie viel zarter als bei dem 
Originalstück von Æ. Khani, nämlich nur etwa 2 mm lang und 10—14 {e dick. Das 
äußerste distale Ende erscheint häufig stark gebogen, manchmal fast schleifenförmig 
Die Ornamentierung war bei den neuerdings untersuchten Stücken gar nicht erkennbar 
(bei dem Originalstück von Æ. Khani nur undeutlich). Daß BEDDARD die Ornamentierung 
bei seinem Originalstiick von 7yphoeus Nicholsoni als »a very fine pitting: bezeichnet, 
während sie bei einem Originalstiick von Zutyphoeus Khani als »some rather indistinct 
triangular teeth« auftritt, halte ich jetzt nicht mehr für einen genügenden Grund zur 
Sonderung der Arten. 

Erwähnen will ich noch, daß das männliche Geschlechtsfeld vielfach deut- 
licher markiert erscheint, und zwar als eine schwache Finsenkung, die seitlich von 
ziemlich unscharfen Wällen begrenzt wird. Diese nach vorn etwas divergierenden Wälle 
fassen auch noch die beiden Pubertätsfelder auf Intersegmentalfurche 15/16 zwischen sich. 

Die drüsige Hautverdickung ventral am 7. und 8. Segment, die für Zuty- 
phoeus Khani charakteristisch sein soll, fand sich bei keinem der neuerdings untersuchten 
Stücke deutlich ausgebildet, ebenso wenig, wie bei dem zweiten kleinen, halbreifen 
Originalstück von jener Art. Die Samentaschen-Poren, auf Intersegmentalfurche 7/8 
in den Borstenlinien a gelegen, sind stets von sehr kleinen, rundlichen, schwach erhabenen. 
‚Drüsenhöfen umgeben. 


na m m 


Sub. Trigastrinae. 
Gen. Eudichogaster. 


Diese Gattung ist in den vorliegenden Ausbeuten durch eine kleine Art aus 
Bengalen vertreten. Bei dem großen Interesse, welches die noch unklaren systematisch- 
phyletischen Beziehungen dieser Gattung in Anspruch nehmen, habe ich auch die zweite in 
der Sammlung unseres Museums vertretene Art, Zudichogaster Ashworthi MICH.'), einer 
erneuten Untersuchung unterzogen. 


!) W, MICHAELSEN, Neue Oligochaeten und neue Fundorte alt-bekannter. In: Mt. Mus. Hamburg XIX, p. 14. 


93 _ 


Es handelt sich um die Beziehungen der Gattung Exdichogaster zu den übrigen 
Trigastrinen-Gattungen, zumal zu 7rigaster BENH., sowie auch zu der Octochatinen-Gattung 
Octochaetus BEDD. und den Gattungen der Unterfam. Diplocardinae, Diplocardia GARMAN 
und Zapotesia EISEN. 

Am bedeutsamsten für die Beurteilung dieser Beziehungen ist wohl die Gestaltung 
der Nephridien. Wenn ich bei der Beschreibung von Eudichogaster Ashwortht') keine 
Angabe über die Nephridien machte, so geschah es, weil durch die Zuordnung zur Gattung 
schon die Wertung des Nephridialsystems als mikronephridisch zum Ausdruck kam. Die 
Bewertung als mikronephridisch ist aber sehr summarisch und tut dem jetzigen Stand der 
Wissenschaft nicht Genüge. Ich lasse hier deshalb eine eingehendere Schilderung des 
Nephridialsystems von E. Ashworthi nach neueren Untersuchungen am Originalmaterial 
folgen. Æ. Ashworthi ist mikronephridisch, insofern sich in jedem Segment eine Anzahl 
Mikronephridien findet, kleine lockere Büschel von schlanken Nephridialloben, jedes Büschel 
anscheinend mit einem kleinen Flimmertrichter (nur bei einzelnen erkannt). Zu diesen 
büscheligen Mikronephridien kommt jedoch in den Segmenten des Hinterkörpers noch je 
ein Paar größere Nephridien hinzu. Diese liegen jederseits neben dem Bauchstrang, 
etwa im Bereich der ventralen Borsten, und sind von anderer Gestalt als die Mikronephridien- 
Büschel. Sie stellen nämlich eine ziemlich große Rosette dickerer, kürzerer, enger an 
einander gehefteter Nephridialloben dar und sind mit je einem verhältnismäßig großen, 
in das vorhergehende Segment hineinragenden Flimmertrichter ausgestattet. Sie machen 
ganz den Eindruck von kleinen Meganephridien. Æ. Askworthi ist also nicht rein mikro- 
nephridisch, sondern stellt einen Übergang vom meganephridischen zum mikronephridischen 
Zustand dar. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß £. bengalensis n. sp. und wahrscheinlich 
auch die übrigen Zudichogaster-Arten in dem Charakter des Nephridialsystems mit 
E. Ashworthi übereinstimmen. Ich konnte allerdings bei Æ. bengalensis (siehe unten!) 
im Hinterkörper nur größere Nephridien erkennen, die sich von denen der Æ. Ashworthi 
wohl nur durch ihre mehr gestreckte Form unterscheiden. Der schlechte Erhaltungs- 
zustand des Materials verhinderte eine weitergehende Klarstellung. 

Was nun die übrigen in Frage kommenden Gattungen anbetrifft, so habe ich je 
eine Art von Trigaster und Octochaetus näher untersucht. Trzgaster Lankesteri BENH. 
subsp. Calwoodi MICH. zeigte die gleiche Bildung des Nephridialsystems wie Zudichogaster, 
in den Segmenten des Hinterkörpers jederseits neben dem Bauchstrang je ein größeres 





1) Es mag hier auf einen Irrtum in der Beschreibung von Exuatchogaster Ashworthi hingewiesen werden. 
Ich gab l. c. p. 15 an, daß die Samentaschen-Poren ventral auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 (in den Borsten- 
linien 4?) lägen, und daß sich in der Nähe der Samentaschen-Poren, in den Borstenlinien ad auf dem vorderen 
Ringel der Segmente 8 und 9, konstant zwei Paar Pubertätspapillen finden. Die Nachuntersuchung der Typen 
ergab, daß diese Angabe nicht zutrifft. Jene vermeintlichen Pybertitspapillen vorn am 8, und 9. Segment sind 
nichts anderes als die Träger der Samentaschen-Poren, die also bei Æ. Ashworthi wie bei E. bengalensis nicht 
intersegmental, sondern nach hinten gerückt, auf den Segmenten 8 und 9 liegen. Die beiden von mir näher 
untersuchten Zudichogaster-Arten stimmen also in dieser Hinsicht mit den meisten Octochaetus-Arten (Ausnahme 
z.B O. Pattoni MICH.) und den meisten Arten der Unterfamilie Diplocardinae überein, ohne daß aber aus dieser 
Besonderheit, die ja nicht ftir die in Frage kommenden Gattungen konstant ist, ein sicherer Schluß auf etwaige 
Verwandtschaftsbeziehungen gezogen werden könnte, 


94 


(hier ziemlich stark in die Länge gestrecktes) Nephridion und daneben eine Anzahl winziger 
Mikronephridien, im Vorderkörper dagegen nur Mikronephridien. Ganz anders dagegen 
Octochaetus Thurstoni MICH.; bei dieser Art fanden sich auch im Hinterkörper nur typische 
Mikronephridien. Bei dieser Art weist die ganze Innenseite des Hautmuskelschlauches 
mit Ausnahme der vom Bauchstrang überdeckten ventralmedianen Partie im Hinterkörper 
einen gleichmäßigen dichten Besatz winziger Mikronephridien auf, die diese Innenwand 
dicht und gleichmäßig zottig erscheinen lassen. Von größeren Nephridien ist hier keine 
Spur zu erkennen. Es geht aus diesen Beobachtungen klar hervor, daß das Nephridial- 
system nicht den geringsten Anhalt zu einer weiteren Sonderung zwischen den Gattungen 
Trigaster und Eudichogaster, und zu einer Annäherung dieser letzteren an die Gattung 
Octochaetus ergibt; denn wenigstens zwischen einzelnen Arten der Gattungen Trigaster 
und Zudichogaster herrscht vollkommene Übereinstimmung in den wesentlichen Zügen 
dieses Organsystems, während wenigstens eine Art der Gattung Octochaetus ganz andere 
Charaktere des Nephridialsystems aufweist. Es wäre aber voreilig, dieses rein negative 
Ergebnis zu einer positiven Feststellung über die Verwandtschaftsbeziehungen zu verwerten. 
Die neueren Untersuchungen BENHAM's') lassen erkennen, daß das Nephridialsystem 
innerhalb der Unterfam. Octochaetinae wohl nicht so gleichförmig gebildet ist, wie die 
summarische Bezeichnung »mikronephridisch« in der Unterfamilien-Diagnose vermuten ließ. 
Es hat hiernach ganz den Anschein, als sollten sich auch in dieser Unterfamilie Übergangs- 
formen finden lassen, die im Bau des Nephridialsystems mit den oben erörterten beiden 
Eudichogaster-Arten übereinstimmen mögen. Die von BENHAM in Aussicht gestellte ein- 
gehendere Untersuchung über das Nephridialsystem dieser neuseeländischen Octochaetinen 
(sog. Plagiochaeta-Arten) wird hoffentlich bald Klarheit in diese Verhältnisse bringen. Zur 
Zeit kommen wir durch die alleinige Betrachtung des Nephridialsystems in unseren Schluß- 
folgerungen auch nicht einen Schritt weiter. 


Es bleibt als einziger wesentlicher Unterschied zwischen der vorderindischen 
Gattung Zudichogaster und der mittelamerikanisch-westindischen Gattung 7rzgaster das 
Vorkommen und Fehlen von Kalkdrüsen am Osophagus im Bereich der Segmente 10—13, 
ein Unterschied, der recht geringfügig erscheint, zumal wenn wir in Rechnung ziehen, daß 
die Kalkdrüsen von Zudichogaster eine ziemlich niedrige Ausbildungsstufe dieser Organe 
repräsentieren. Wir können demnach nicht umhin, einstweilen an der Annahme einer 
nahen Verwandtschaft zwischen Trigaster und Zudichogaster festzuhalten, und auf die 
Annahme einer näheren Beziehung zwischen Zudichogaster und Octochaetus zu verzichten. 
Am besten gerechtfertigt erscheint nach dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse die 
Annahme zweier getrennt von der acanthodrilinen Urform » Zodrilus« ausgehender Ver- 
wandtschaftsstämme, einerseits des Octochaetinen-Stammes, andererseits des Diplocardinen- 
Trigastrinen-Stammes: 


1) W. B. BENHAM, On the Old and some New Species of Earthworms belonging to the Genus 
Plagiochaeta, In: Trans. New Zealand Inst. XXXV, — Ich habe später (W. MICHAELSEN, The Oligochaeta 
of India, Nepal etc., p. 201—203) festgestellt, daß wenigstens ein Teil dieser sog. Plagiochaeta-Arten zur Unter- 
familie Octochaetinae zu stellen ist. 


93 _ 


Eodrilus 
(circummundan) 


Y N 
/ N 





Octochaetus Diplocardia ————— Zapotezia 
Vorderindien, ee Mittel- wa) 
Neuseeland Amerika Westindien 
Eutyphoeus Dinodrilus Trigaster 
Vorderindien ) (Neuseeland) ar) 
Birma Westindien 


N, 





Hoplochaetella Eudichogaster 


Kae (Vorderindien) N 


s ; 
Neuseeland 


Dichogaster 
Mittel-Amerika, 


Westindien, 
Trop. Afrika 


? Vorderindien 


e 


Eutrigaster 
(Mittel-Amerika) 


Schema des Stammbaumes der Unterfamilien Octochaetinae und Diplocardinae-Trigastrinae. 


Die geographische Verbreitung des Octochätinen-Stammes ergibt ein klares und 
ohne weiteres annehmbares Bild, nicht ganz so die des Diplocardinen-Stammes, wenigstens 
nicht ohne Hülfsannahme. Die weite räumliche Trennung zwischen den anscheinend nahe 
verwandten Gattungen Trigaster und Eudichogaster, eine nahe faunistische Beziehung 
zwischen Mittel-Amerika—Westindien einerseits und Vorderindien andrerseits, steht meines 
Wissens ohne Parallele da. Sie verlangt die Annahme, daß eine dieser beiden Gattungen 
(für Mittelglieder ist bei der sehr nahen Verwandtschaft zwischen ihnen kaum Platz) früher 
auch über das dazwischen liegende Gebiet des tropischen Afrıkas verbreitet gewesen sei. 
Dieser Annahme steht aber auch nichts Wesentliches entgegen. Es ist kaum verwunderlich, 
daß eine phyletisch ältere Gattung im tropischen Afrika, dem Gebiet der phyletisch jungen 
Formen Dichogaster und der Unterfam. Zudrilinae, infolge der Konkurrenz mit diesen 
jüngeren Formen ausgestorben ist. Was die phyletisch jüngste Form des Diplocardinen- 
Trigastrinen-Stammes anbetrifft, nämlich die artenreiche Gattung Dichogaster, so leitet sie 
sich morphologisch am besten von Zuadichogaster ab, während die jetzige geographische 
Verbreitung eher an eine Ableitung von der mit ihr zusammen in Westindien und Mittel- 
amerika endemischen Gattung Trigaster denken läßt. Da wir aber doch zur Erklärung 
der Beziehung zwischen T7rzgaster und Eudichogaster der oben aufgestellten Hülfsannahme 
(Trigaster oder Eudichogaster über die ganze Brücke »Westindien—tropisch-Afrika— 
Vorderindien« verbreitet) bedürfen, so steht auch in geographischer Hinsicht der Ableitung 


¿98 


von Dichogaster aus Eudichogaster nichts Wesentliches entgegen. Wenn wir annehmen, 
daß Eudichogaster in der Vorzeit von Westindien über tropisch-Afrika bis Vorderindien 
verbreitet war, so ergibt sich der Schluß, daß Dichogaster von (jetzt ausgestorbenen ?) west- 
indischen Zudichogaster-Formen entsprungen sein mag. Einen sicheren, sehr willkommen 
zu heißenden Stützpunkt für diese Annahme würden wir gewinnen, wenn sich in West- 
indien oder im tropischen Afrika Relikte der Gattung Zudichogaster nachweisen ließen. 
Wir dürfen das allerdings kaum erwarten; denn diese phyletisch alte Gattung, von der 
wir bis jetzt überhaupt nur 5 Arten kennen, zeigt selbst in Vorderindien nur ein spärliches 
Vorkommen. Vorderindien aber ist für derartig schwächere Gattungen eines der günstigeren 
Gebiete, da hier nicht die Konkurrenz mit einer der verbreitungskräftigen, phyletisch 
jüngeren Formen ausgekämpft zu werden brauchte. 


Eudichogaster bengalensis n. sp. 
Tafel, Fig. 27 u. 28. 
Fundnotizen: Bengalen, Tribeni, wenige engl. Meilen W von Calcutta; 
> Rajmahal; Dr. N. ANNANDALE leg. 6. VII. 09. 

Vorliegend mehrere ziemlich stark erweichte Stücke, von denen einige vollständig 
geschlechtsreif sind. 

Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Exemplare: Länge 40—54 mm, 
Dicke 2—2*/2 mm, Segmentzahl 94—124. 

Färbung hellgrau; pigmentlos. 

Kopf tanylobisch. Dorsaler Kopflappen-Fortsatz mit parallelen Seitenrändern. 

Borsten ziemlich weit gepaart, besonders weit die dorsalen. Ventralmediane 
Borstendistanz etwas größer als die mittleren lateralen. Ventrale Paare halb so groß, 
dorsale Paare */s so groß wie die mittleren lateralen Borstendistanzen (aa : ad : bc : cd 
= 1§ : 6: 12 : 8). Dorsalmediane Borstendistanz viel kleiner als der halbe Körper- 
umfang, am Mittel- und Hinterkörper nur etwa '/s so groß (dd = '/s u), am Vorder- 
körper etwas größer (dd = ca. */s u). 

Erster Rückenporus auf Intersegmentalfurche 10/11. 

Gürtel ringfórmig, am 14.—'/317. Segment (== 3'/.), ventral nur bis zur 
Intersegmentalfurche 16/17 deutlich ausgebildet. 

Prostata-Poren 2 Paar, am 17. und 19. Segment dicht medial an den Borsten- 
linien 2. 

Samenrinnen mit Ausnahme der etwas medialwärts eingebogenen Enden gerade 
gestreckt, in den mittleren Partien breit, an den Enden verschmälert.. 

Männliche Poren nicht deutlich erkannt, anscheinend in den Samenrinnen auf 
der Borstenzone des 18. Segments. 

Samentaschen-Poren 2 Paar, an Stelle der fehlenden Borsten a des 8. und 
9. Segments. Vor und hinter jedem Samentaschen-Porus ist die Haut drüsig modifiziert, 
nicht verdickt, aber von dunklerem Aussehen. Diese Drüsenfeldchen sind aber sehr klein, 
kreisförmig oder etwas schmäler als lang; sie reichen nicht an die ihnen zunächst liegende 
Intersegmentalfurche heran. 


97 


Innere Organisation. Dissepiment 5/6 sehr schwach verdickt, noch zart zu 
nennen, 6/7— 11/12 stärker verdickt, besonders 7/8— 10/11, die als ziemlich stark verdickt 
bezeichnet werden müssen. 


Darm: Zwei ziemlich große Muskelmagen im 5. und 6. Segment. Ösophagus 
im 10.—13. Segment mit je einem Paar seitlicher, äußerlich nicht abgesetzter Kalkdrüsen. 
Mitteldarm etwa vom 17. (?) Segment an mit saumförmiger, unregelmäßig gefalteter, 
anfangs sehr hoher, nach hinten niedriger werdender Typhlosolis. 


Nephridialsystem in Folge des schlechten Erhaltungszustandes nicht vollständig 
klar gestellt. Im Hinterkörper, deutlich etwa in den letzten 40 Segmenten, findet sich 
jederseits in jedem Segment neben dem Bauchstrang etwa in dem Bereich zwischen den 
Borstenlinien a und c ein ziemlich großes Nephridion, das den Eindruck eines Mega- 
nephridions macht. Bei diesen Nephridien sind die einzelnen Loben, in denen der 
Nephridialkanal in vielen Schlängelungen verläuft, ziemlich plump und ziemlich eng 
mit einander verbunden. Flimmertrichter habe ich nicht finden können, doch zweifle ich 
nicht daran, daß jedes Nephridion wie die größeren Nephridien im Hinterkörper von 
E. Ashwortht MICH. (siehe oben, p. 93) einen einzigen Flimmertrichter besitzt. Auch im 
Vorderkörper, so z. B. im 11. und 12. Segment, liegt jederseits neben dem Bauchstrang 
je ein größeres Nephridion; doch besitzen die vorderen größeren Nephridien einen 
anderen Bau als die des Hinterkörpers; sie stellen lockere Büschel von schlanken, zotten- 
förmigen Nephridialloben dar, und müssen vielleicht angesehen werden als Mikronephridien, 
die zu einem Büschel zusammengerückt sind. Typische Mikronephridien, wie sie bei 
E. Ashworthi neben den größeren Nephridien vorkommen, konnte ich bei Æ. bengalensis 
nicht finden. Das liegt zweifellos an dem schlechten Erhaltungszustand des unter- 
suchten Materials. Im Mittelkörper konnte ich überhaupt keine Nephridien nachweisen. 
Da nicht anzunehmen ist, daß diese Art der Nephridien im Mittelkörper entbehrt, so 
bleibt nur die Annahme, daß die Nephridien hier klein und hinfällig, also wohl Mikro- 
nephridien, sind. Wie diese kleinen Nephridien im Mittelkorper bis zur Unkenntlichkeit 
zerfallen waren, mögen aber auch derartige Mikronephridien neben den größeren Nephridien 
bestanden haben und infolge von Erweichung in Zerfall geraten sein. 


Vordere männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar große Hoden und 
Samentrichter frei im Io. und 11. Segment. Zwei Paar gedrängt traubige Samensäcke 
ragen von Dissepiment 10/11 und 11/12 in das 11. und 12. Segment hinein. 


Prostaten schlauchförmig, mit dickerem, sehr langem, zu einem flachen Paket 
zusammengelegtem weißlichen Drüsenteil und dünnerem, viel kürzerem, aber verhältnis- 
mäßig ziemlich langem, muskulös glänzenden Ausführgang, der noch einige wenige kleine 
Schleifen bildet. 


Penialborsten (Fig. 28) ca 1,3 mm lang und in der Mitte ca. 20 ¿e dick, im 
Allgemeinen leicht und einfach gebogen, am distalen Ende etwas stärker. Äußerstes 
distales Ende einfach klauenförmig. Unterhalb des klauenförmigen Endes ist die Penial- 
borste etwas angeschwollen, oberflächlich mit zerstreuten, sehr feinen, schlank dreiseitigen, 
eng anliegen Spitzchen besetzt. Gegen das distale Ende der Penialborste werden diese 


13 


98 


Spitzen gröber und bilden manchmal gar einen pinselartigen Schopf, aus dem dann das 
nackte, klauenartige äußerste distale Ende der Borste herausragt. 

Samentaschen (Fig. 27): Ampulle dick eiförmig, fast kugelig; Ausführgang 
ziemlich scharf von der Ampulle abgesetzt, proximal kaum halb so dick, am distalen 
Ende dünner werdend, so lang wie die Ampulle oder wenig länger. Am proximalen 
Ende des Ausführganges, dicht an die Unterseite der Ampulle angelehnt, sitzt ein knollen- 
förmiges, unregelmäßig aufgetriebenes stielloses Divertikel, das einige wenige unregel- 
mäßig gestaltete Samenkämmerchen enthält. Die Kanäle der Samenkammerchen vereinen 
sich zu einem Hauptkanal, der dicht vor dem Übergang des Ausführganges in die Ampulle 
in das Lumen des Ausführganges einmiindet. 


Gen. Dichogaster. 


Dichogaster Bolaui (Mıch.). 


Fundnotizen: Cochin, Ernakulam; Dr. N. ANNANDALE leg. 5. XI. 08. 
Travancore, Trivandrum; R. S. N. PITTNy leg. 3. VIII. og. 


Dichogaster affinis (Micu.). 
Fundnotiz: Travancore, Shasthancottah, 12 engl. Meilen NNO von 
Quilon; Dr. N. ANNANDALE leg. 5. XI. 08. 


Dichogaster Modiglianii (ROSA). 


Fundnotiz: Bengalen, Calcutta, in der Blattbasis am Stamm einer Sago-Palme; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 2. VII. og. 


Subfam. Ocnerodrilinae. 


Gen. Gordiodrilus. 


Gordiodrilus travancorensis n. sp. 


Fundnotiz: Travancore, Nedumangad, 10 engl. Meilen NO v. Trivandrum; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 14. XI. 08. 

Vorliegend einige wenige Exemplare, von denen jedoch nur eines vollkommen 
geschlechtsreif ist. 

Äußeres. Dimensionen des geschlechtsreifen Stückes: Länge 32 mm, maximale 
Dicke ?/s mm, Segmentzahl 84. 

Färbung hellgrau; pigmentlos. 

Kopf epilobisch (ca. */2); dorsaler Kopflappenfortsatz dreiseitig, hinten spitz, 
geschlossen. 

Borsten ziemlich eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz sehr wenig größer 
als die mittleren lateralen, dorsalmediane annähernd gleich dem halben Körperumfang 
(aa > bc, dd = '/: u). Borstendistanz aa am 18. und 19. Segment sehr verringert. 








99. 


Gürtel sattelformig oder wenigstens ventralmedian zwischen den Borstenlinien a 
schwächer entwickelt, vom '/413.—19. Segment (= 6!/2), aber am Ende des 19. Segments 
schon schwächer entwickelt. 

Prostata-Poren 2 Paar, auf kleinen warzenförmigen Papillen, die auf dem Platz 
der fehlenden Borsten 5 des 18. und 19. Segments stehen. Die Borsten a des 18. und 
19. Segments sind wohl ausgebildet, aber durch die Ausbildung der Prostaten-Papillen 
deutlich medianwärts verschoben, einander genähert. Sie stecken in dem medialen Ab- 
hang der Prostaten-Papillen. 

Ein Paar Samenrinnen, scharfe, feine, jederseits von einem niedrigen, schmalen 
Längswall begleitete Längsfurchen, verbinden die Prostata-Poren einer Seite und gehen 
noch ein sehr Geringes über die vorderen Prostata-Poren (des 18. Segments) hinaus nach 
vorn hin. 

Die männlichen Poren sind nicht erkannt worden. Sie scheinen mit den 
Prostata-Poren des vorderen Paares verschmolzen zu sein; wenigstens ließen sich die 
Samenleiter in einer Schnittserie bis dicht an die vorderen Prostata-Poren verfolgen. 

Weibliche Poren vor den Borsten ad des 14. Segments. 

Samentaschen-Poren 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den 
Borstenlinien 2. 

Innere Organisation. Dissepiment 6/7—8/9 stark verdickt, 5/6 und 9/10 schwach 
verdickt, 10/11 kaum merklich verdickt, die folgenden zart. 

Darm: Ösophagus einfach, ohne Muskelmagen. Eine große, unpaarige ventrale 
Chylustasche hängt im 9. Segment vom Ösophagus in die Leibeshöhle hinein. Die 
Chylustasche zeigt die für Gordiodrilus charakteristische komplizierte Struktur, ein ziemlich 
enges, von Zylinderepithel ausgekleidetes Lumen und eine dicke, von zarten Blutgefäßen 
durchzogene Wandung. Chyluskanäle ließen sich, zweifellos nur wegen des ungünstigen 
Erhaltungszustandes des Objektes, nicht erkennen; sie sind wahrscheinlich kollabiert. Auf 
der Grenze zwischen dem 12. und 13. Segment erweitert sich der Ösophagus plötzlich 
zum umfangreichen Mitteldarm. Mitteldarm ohne Typhlosolis. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentrichter 
frei im 10. und 11. Segment. 1 Paar mehrteilige Samensäcke ragen von Dissepiment 
11/12 in das 12. Segment hinein. Weder im 9., noch im 11. Segment waren weitere 
Samensäcke vorhanden. 

Prostaten 2 Paar, am 18. und 19, Segment ausmündend, sehr zart, mäßig lang, 
unregelmäßig verschlungen, mit kurzem, engerem Ausführgang. 

Weibliche Geschlechtsorgane in normaler Lagerung. Ovarien ziemlich groß. 
Annähernd reife Eizellen im Ovarium ca. 50 # dick, mit zart-körneligem Dotter-Inhalt. 
Eitrichter verhältnismäßig groß, von der Gestalt eines unregelmäßigen Falten-Trichters. 
Eileiter eng, ziemlich kurz, fast gerade gestreckt. 

Samentaschen mit einfach-sackförmiger Ampulle und engem Ausführgang, der 
ungefähr ebenso lang wie die Ampulle ist. 

Bemerkungen: Gordiodrilus travancorensis steht dem G. zanzibaricus BEDD. nahe. 
Er unterscheidet sich von dieser Art nicht nur durch die Borsten-Stellung (Borsten bei 


13* 


100 


G. sanzibaricus sämtlich ventral, also dd > !/s u), sondern auch durch die Stellung der 
Prostata-Poren, die bei G. sansibaricus um eines Segmentes Länge weiter vorn liegen. 
Auch von G. madagascariensis MICH., der ebenfalls der neuen Art verwandt ist, unter- 
scheidet sich G. /ravancorensis durch Borsten-Stellung und Lage der Geschlechts-Poren. 


Gen. Ocnerodrilus. 


Ocnerodrilus (Ocnerodrilus) occidentalis EISEN. 


Fundnotizen: Travancore, Nedumangad, 10 engl. Meilen NO. von 
Trivandrum; Dr. N. AANANDALE leg. 14. XI. 09. 
Ceylon, Panadhure; Dr. G. DUNCKER leg. 29./31. VII. 09. 

Bemerkungen: Bei einem näher untersuchten Stück von Nedumangad waren die 
Septaldrüsen des 3. Segments nur wenig kleiner als die der vorhergehenden Segmente. 
Dieses Stück würde demnach in der Mitte zwischen der typischen Form und der 
var. Arisonae EISEN stehen. Ich habe schon früher der Ansicht, daß sich die Absonderung 
dieser Varietät nicht aufrecht erhalten ließe, Ausdruck gegeben. 


Subfam. Eudrilinae. 


Gen. Eudrilus. 


Eudrilus Eugeniae (KINB.). 


Fundnotiz: Ceylon, Bentota und Panadhure; Dr. G. DUNCKER leg. 29. VII. 
bis 1. VIII. 09. 


IOI 


Fam. Glossoscolecidae. 
Subfam. Glossoscolecinae. 


Gen. Pontoscolex. 
Pontoscolex corethrurus (FR. MÜLL.). 


Fundnotizen: South Kanara, Mangalore; G. MATTHAI leg. VII. 09. 
Malabar, Calicut und Chevayur bei Calicut; G. MATTHAI 
leg. VII. 09. 
Tiruvallur; G. MATTHAI leg. VI. 09. 
Travancore, Shasthancottah, 12 engl. Meilen NNO. von 
Quilon; Dr. N. ANNANDALE leg. 7. XI. 08. 


> Pallode, 20 engl. Meilen NO. von Trivandrum; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 15. XI. 08. 
» Kerumaadi am Süd-Ende des Vembanaad 


Lake; Dr. N. ANNANDALE leg. 6. XI. 08. 
» Trivandrum; R. S. N. PITTNY leg. 3. VIII. 09. 
Ceylon, Avissavela, 30 engl. Meilen O. von Colombo; 
Dr. A. WILLEY leg. 21. VII. 09. 


Subfam. Microchaetinae. 


Gen. Glyphidrilus. 
Glyphidrilus Annandalei n. sp. 


Fundnotizen: Malabar, Calicut, Malapuram und Tiruvallur; G. MATTHAI 
leg. VI. und VII. 09. 
Travancore, Quilon, an der Küste; Dr. N. ANNANDALE 
leg. 9. XI. 08. 
Vorliegend zahlreiche geschlechtsreife, z. T. gut konservierte Exemplare. 
Äußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Exemplare wenig verschieden: 
Länge ca. 150 mm, max. Dicke ca. 2!/s mm, Segmentzahl durchschnittlich etwa 300. 
Körperform: Vorderende angeschwollen, Maximum der Dicke ungefähr am 
9. Segment, Mittel- und Hinterkörper allmählich an Dicke abnehmend, bis zu der minimalen 
Dicke von ca. I mm am Hinterende. Abgesehen von geschlechtlichen Modifikationen ist 
der Vorderkörper bis etwa zur Körpermitte drehrund, der Hinterkörper etwa von der 
Körpermitte ab vierkantig, im Querschnitt trapezförmig, mit breiterer Rückenseite. Gegen 
das Hinterende senkt sich. die Rückenseite mehr und mehr hohlkehlenartig ein. 


Färbung hell- bis dunkelgrau; pigmentlos. 

Kopf zygolobisch; Kopflappen breit und kurz, kuppelförmig. 

Segment 1 einfach, 2— 6 oder 7 dreiringlig, die folgenden fünf- und mehrringlig; 
etwa vom 14. Segment an wird die Ringelung undeutlich. 

After bei intakten Stücken rücken-endständig, ein kommaförmiger dorsalmedianer 
Längsschlitz, der mehrere der kurzen und mehr oder weniger scharf ausgebildeten Segmente 
des Hinterendes durchschneidet. 

Borsten am Vorderkörper bis etwa zum 12. Segment sehr weit gepaart; Weite 
der Paare hier ungefähr ?/s der ventralmedianen Borstendistanz gleichend. Nach hinten 
nimmt die Weite der Paare etwas ab, so daß sie am Mittel- und Hinterkörper kaum halb 
so groß ist wie die ventralmediane Borstendistanz. Die mittleren lateralen Borstendistanzen 
sind annähernd gleich der ventralmedianen, die dorsalmediane nicht ganz doppelt so groß 
(am Vorderkórper aa: ab: bc: cd: dd =3:2:3:2:5, am Hinterkörper annähernd 
aa:ab:bce:cd:dd=4:2:4:2:7). 

Gürtel ringförmig, mit dem 17. oder 18. Segment beginnend und bis über 
Segment 36, 37...41 nach hinten reichend (— 19—25), hinten sehr unscharf begrenzt, 
vorn etwas schärfer, aber doch nicht ganz scharf begrenzt, am 17. Segment, falls hier 
überhaupt erkennbar, nur undeutlich. 

Pubertätssäume zwischen den Borstenlinien 5 und c, ventralwárts dem Körper 
mehr oder weniger eng angelegt, je nach dem Kontraktionszustand mehr oder weniger 
stark gewellt. Es sind mäßig breite, zartrandige Hautsäume, in ihrer Erstreckung nur 
geringen Schwankungen unterworfen, meist mit dem 27. Segment, selten mit dem 
28. Segment beginnend und bis über das 32. oder 33. Segment nach hinten reichend, 
ganz vereinzelt noch länger, im Maximum bis über das 35. Segment nach hinten gehend. 
Die Pubertätssäume sind vorn und hinten scharf begrenzt, setzen sich jedoch nach vorn 
in je eine Längskante fort, die wie die Pubertätssäume ventralwärts geneigt ist. Bei stark 
erweichten Stücken erscheinen manchmal auch diese Kanten saumförmig, unterscheiden sich 
aber auch in diesem Falle durch ihre viel geringere Breite scharf von den eigentlichen 
Pubertätssäumen. Die Gürtelkanten reichen anscheinend konstant bis über das 18. Segment 
nach vorn. Vorn am 18. Segment enden sie in einer schwachen Abwärtskrümmung 
medialwärts. 

Pubertätspapillen meist in großer Zahl vorhanden, in der Lage am Segment 
sehr konstant, in der Zahl und Anordnung sehr schwankend. Es sind annähernd kreis- 
runde Polster an der hinteren Partie der Segmente. Während ihr Hinterrand die hintere 
Grenze ihres Segments berührt oder gar etwas ausweitet, reicht ihr Vorderrand nicht ganz 
bis an den Vorderrand ihres Segments, manchmal nur wenig über die Borstenzone nach 
. vorn. Es lassen sich zwei ihrer Lage nach verschiedene Gruppen von Pubertätspapillen 
unterscheiden, eine unpaarige Reihe ventralmedian und jederseits eine Reihe lateral zwischen 
den Borstenlinien 6 und c. Die unpaarigen, ventralmedianen Pubertätspapillen bilden 
meist eine kontinuierliche, weniger häufig eine unterbrochene Reihe, die mit dem 11,, 12., 
13. oder 14. Segment beginnt. Im Minimalfalle fand ich zwei derartige Papillen am 
12. und 14. Segment, im Maximalfalle ihrer 14 am 12.— 25. Segment. Sie sind im 


Bio 


allgemeinen auf das Gebiet vom 11.—26 Segment beschrankt, doch findet sich ganz 
verejnzelt eine solche unpaarige Papille postclitellial am 35., 36. oder 38. Segment. 
Ebenso variabel ist die Zahl und Anordnung der paarigen, lateralen Pubertätspapillen. 
Abgesehen von den Fällen, wo diese Papillen, die wegen ihrer Lage in der Gürtelregion 
leicht undeutlich werden, überhaupt nicht erkannt werden konnten, fand ich als Minimal- 
zahl jederseits deren 9, und zwar am 18.—26. Segment. Häufig kommt dazu noch je eine 
am 17., seltener noch weitere am 16. und 15. Segment. Das letzte Paar dieser Gruppe 
liegt stets vor dem Beginn der eigentlichen Pubertätssäume. Es kommt aber häufig noch 
eine Gruppe hinter den Pubertätssäumen, 1—5 Paar, beginnend dicht hinter dem Hinter- 
ende der Pubertätssäume, hinzu. Zu bemerken ist noch, daß die obere Hälfte dieser 
paarigen Papillen im Bereich der Gürtelkanten ausgemerzt erscheint, so daß ihre Gestalt, 
oben durch die Gürtelkanten begrenzt, hier eine halbkreisförmige ist. 

Männliche und weibliche Poren? 

Samentaschen-Poren in Gruppen zu 1 bis 5, in den Borstenlinien und der 
Laterallinie zwischen den Borstenlinien 4 und c, auf Intersegmentalfurche 13/14 bis 16/17 
oder 17/18. Die meisten Gruppen weisen die vollständige Anzahl auf, nämlich 5; bei den 
Gruppen mit geringerer Anzahl können regellos irgend welche der 5 Samentaschen fehlen. 


Innere Organisation. Dissepiment 6/7 —11/12 verdickt, das letzte derselben 
mäßig stark, die vorhergehenden stufenweise etwas schwächer. 

Darm: Ein ziemlich großer Muskelmagen der Hauptsache nach im 8. Segment, 
mit dem Vorderende anscheinend ein Geringes in das 7. Segment hineinragend. Das 
Dissepiment 7/8 ist proximal anscheinend dicht hinter dem Vorderende des Muskelmagens 
inseriert. Mitteldarm ohne deutliche Typhlosolis. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach; letzte Herzen im 11. Segment. 

Nephridialsystem meganephridisch. 

Männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar große Samentrichter frei im 10. und 
11 Segment. 4 Paar große, unregelmäßig sackförmige Samensäcke im 9.— 12. Segment, 
an der Vorderseite von Dissepiment 9/10 und 10/11 sowie an der Hinterseite von 
Dissepiment 10/11 und 11/12. Prostaten scheinen zu fehlen. 

Weibliche Geschlechtsorgane: Ovarien von Dissepiment 12/13 in das 
13. Segment hineinragend, büschelig. 

Samentaschen einfach, unregelmäßig dick-birnförmig bis kugelig, kurz- und 
eng-gestielt, dem Anschein nach sitzend; Ausführgang ganz in der Leibeswand verborgen. 

Bemerkungen: Schon in meiner älteren Arbeit über die Oligochäten Vorderindiens ') 
stellte ich das Vorkommen einer limnischen Microchätine (Glyphidrilus oder Callidrilus) 
in Vorderindien fest. Der neue Fund eines bestimmbaren G/yphidrilus im südlichen 
Vorderindien verstärkt meine Vermutung, daß jener nordindische Microchätine der Gattung 
Glyphidrilus angehöre. Dieser südindische G. Annandalei stellt nicht nur in geographischer, 
sondern auch in morphologisch-systematischer Hinsicht ein vermittelndes Glied zwischen 
den hinterindisch-malayischen Arten dieser Gattung und dem bisher in jeder Hinsicht 


1) W. MICHAELSEN. The Oligochaeta of India, Nepal etc. In: Mem. Indian Mus. I, p. 244. 


104 

sehr isoliert stehenden G. Stuhlmanni MICH. von Deutsch-Ost-Afrika dar. Während bei 
jenen hinterindisch-malayischen Arten Gürtel und Pubertätssäume verhältnismäßig nahe 
dem Kopfende liegen, sind sie bei dem ostafrikanischen G. Stuh/manni') auffallend weit 
nach hinten gerückt. Auch in den Längenverhältnissen der Pubertätssäume bildet 
G. Annandalei gewissermaßen ein Mittelglied zwischen jenen extremen Formen, falls 
man nämlich die vordere Fortsetzung der Pubertätssäume von G. Annandalei, die oben 
als Gürtelkanten bezeichneten Bildungen, mit den »kaum erkennbaren Anfängen« der 
Pubertätssäume von G. Stuhlmanni homolog erachtet. Die folgende Tabelle mag die 
vermittelnde Stellung des G. Annandalei veranschaulichen. 


Art: | Fundort: Gürtel: Pubertätssäume: 








' Malayische Halbins. 





G. malayanus MICH. 17, 18—1/821, 1/8 22 








G. papillatus (ROSA) _ Birma 18— 24 
G. Kükenthali MICH. | Borneo 18—? | 1i8— ? 
G. quadrangulus (HORST) | Sumatra IQ, 20— 25 
G. Weberi HORST | Sumatra, Java, Flores, 

Celebes (13), 18—32, 22, 23— 32 





G. Annandalei n. sp. Vorderindien 17, 18— 36, 41 | 27, 28— 32, 33 


G. Stuhlmanni MICH. Deutsch-Ost-Afrika | 22, 23—66, 67 | 42, 43— 66, 67 





Fam. Lumbricidae. 


Gen. Helodrilus. 
Helodrilus (Eisenia) foetidus (SAv.) 


Fundnotiz: Hill States, Lall Pani unterhalb Simla, 6000 engl. Fuß hoch; 
Dr. N. ANNANDALE leg. 10. V. 09. 


| Helodrilus (Bimastus) constrictus (ROSA). 
Fundnotiz: Giri Tributary, North Fagu; Dr. N. ANNANDALE leg. 12. V. 09. 








1) W. MICHAELSEN, Neue und wenig bekannte afrikanische Terricolen. In: Mt, Mus. Hamburg XIV, p. 62. 


1884. 
1858. 


1861. 


1867. 
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STEPHENSON, J. The Fauna of Brackish Ponds at Port Canning, Lower Bengal. VIII. 
Preliminary Description of an Oligochaete Worm of Uncertain Position. 
In: Rec. Indian Mus. II. — Der betreffende Wurm, Matla bengalensis 
n. gen., n. sp., ist sicher kein Oligochät, sondern ein Pylochät der 
Familie Capitellidae). 

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MICHAELSEN, W. On a new Megascolex from Ceylon. In: Spolia Zeylan. VI. 


Fig. 


Fig. 
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ne. 


Fig. 


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Fig. 


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10. 
II. 
I2. 


13. 
14. 
15. 
16. 
17. 


19. 


20. 
21. 


22, 


23. 
24. 
25. 
26. 
27. 


28. 


O 


Figurenerklárung. 


Drawida ghatensis n. sp., Muskulóser Atrialraum der Samentasche mit dem 
distalen Ende des Ampullen-Stiels; °°/1. 
> > »  (halbreifes Stück), Testikelblasen-Apparat; ?°/1. 


ds = Dissepiment, 4 = Hode, s/=Samenleiter, st = Samentrichter, 
tb = Testikelblase. 


Megascolides Tenmalai n. sp., Samentasche nach Aufhellung; °°/ı. 
Megascolides cochinensis n. sp., Distales Ende einer Penialborste; °%/1. 
> » »  Samentasche; 7°/1. | 
Perionyx sikkimensis (MICH.) var.?, Distales Ende einer Penialborste; *°%/ı. 
a von vorn, 5 von der Seite. 
Perionyx Annandalei (MICH.), Samentasche; '?/ı. 
Megascolex insignis n. sp., Samentasche nach Aufhellung; * 


a eine ganze Samentasche, 5 das Divertikel einer anderen Samen- 
tasche. 


Megascolex Lorensi ROSA, Samentaschen-Divertikel nach Aufhellung; °%ı. 
Megascolex spectabilis n. sp., Distales Ende einer Penialborste; '*%ı. 
» > » Prostata und akzessorische Drüse; °/1. 
» y » Distaler Teil einer Samentasche; !%ı. 
(Der größte Teil der Ampulle ist abgeschnitten.) 
Megascolex konkanensis FEDARB, Samentasche nach Aufhellung; '?/ı. 
Megascolex Adami n. sp., Samentasche; *°/ı. 


? » » Kalkdrüsen einer Seite; °/1. 
Megascolex travancorensis n. Sp. f. typica, Samentasche nach Aufhellung; SA. 
> > » var. guilonensis n. var. Prostata; §/1. 


(Der proximale Teil des Drüsenteils der Prostata ist 
abgeschnitten.) 


» » » var. quilonensís n. var., Samentasche nach 
Aufhellung; ?*/;. 
Megascolex Willeyz MicH., Penialborste. 
a ganze Borste, *%/,. ¿ distales Ende derselben, */,, 
» > » Samentasche; °°/ı. 
Megascolex decipiens MICH., SS mentischs nach Aufhellung; 2/1. 
Octochaetus surensis n. sp., Distales Ende einer Penialborste; *4°/:. 


» » » Samentasche nach Aufhellung; 7/1. 

> > » Distales Ende einer Geschlechtsborste; ?1%/;. 
Octochaetus Pittnyt n. sp., Samentasche; *°/ı. 

> > > Distales Ende einer Penialborste; *?*/ı. 


Eudichogaster bengalensis n. sp., Samentasche nach Aufhellung; 79/1. 
» > » Distales Ende einer Penialborste; °°°/1. 








Abh. Nat. Ver. Hamburg, XIX. Bd., 5. Heft. 


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Lichtdruck von Knackstedt & Co., Hamburg. 


W. Michaelsen, gez. 


W. Michaelsen, Oligochaeten d. vorderindisch-ceylon. Region. 

















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