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ABHANDLUNGEN
DER
KÖNIGLICH PREUSSISCHEN
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN.
1910.
PHYSIKALISCH-MATHEMATISCHE CLASSE.
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ER
ABHANDLUNGEN
DER
KÖNIGLICH PREUSSISCHEN
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN.
JAHRGANG 1910.
PHYSIKALISCH-MATHEMATISCHE CLASSE.
MIT 19 TAFELN.
BERLIN 1910.
VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN.
IN COMMISSION BEI GEORG REIMER.
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Knhalt.
Öffentliche Sitzungen :
Verzeichnils der im Jahre 1910 elesenen Abbandiengen : &
Bericht über den Erfolg der Preisausschreibungen für 1910 und neue
Preisausschreibungen €
Verzeichnils der im Jahre 1910 erfolgten Besonderen Geldhewilheungen
aus akademischen Mitteln zur Ausführung wissenschaftlicher Un-
ternehmungen . & a
Verzeichnifs der im Jahre 1910 Gehierenen im Aufihdee ade mit
Unterstützung der Akademie bearbeiteten oder herausgegebenen
Werke ;
Veränderungen im Bessonalstaha& de Aladenieh im Teck des Fahren
1910
Verzeichnifls der Mitglieder ee Akademie am n Seflieee ag een 1910
nebst den Verzeichnissen der Inhaber der Helmholtz- und der
Leibniz-Medaille und der Beamten der Akademie .
Rusens: Gedächtnilsrede auf Friedrich Kohlrausch
van’r Horr: Gedächtnifsrede auf Hans Heinrich Landolt
Abhandlungen.
LAnwporr +: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen
Anhang.
nn
. VII— VII.
. VIIT—XVI.
» KVI—XXU.
». XXIII—XXVI.
. XKXVII—XXIX.
. KXX— XXX.
»- XXXIII— XL.
. Ged.Red.I. S.1-11.
. Ged.Red. II. S.1—13.
Abh.I. S.1-158,
Abhandlungen nicht zur Akademie gehöriger Gelehrter.
E. MAtone: Über die Kerne des menschlichen a (Mit
9 Tafeln)
H. Reck: Das Bailbanizche Horstgebirke Dyngjuf ai mit a Einbrunhs‘
calderen der Askja und des Knebelsees sowie dem Rudloffkrater
in Centralisland. (Mit 8 Tafeln) : ß
J. WALTHER: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe \ von Neapel.
(Mit 2 Tafeln) .
A. BerzerıceH: Tafeln für die Heligeentrischen Geordinaten von 307
kleinen Planeten .
Abh.I. S.1-32.
Abh. II. S.1-99.
Abh. III. S. 1-49.
Abh. IV. S. 1-108.
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Jahr 1910.
Öffentliche Sitzungen.
Sitzung am 27. Januar zur Feier des Geburtsfestes Seiner
Majestät des Kaisers und Königs und des Jahrestages
König Friedrich’s I.
Der an diesem Tage vorsitzende Secretar Hr. Diels eröffnete
die Sitzung mit einer auf die Festfeier bezüglichen Ansprache.
Darauf hielt Hr. Harnack die wissenschaftliche Festrede, die zwei
saecularen Erinnerungen gewidmet war, den ersten Publicationen
der Akademie (1710) und Wilhelm von Humboldt’s Denkschriften
zur Reorganisation der wissenschaftlichen Anstalten (1810). Die
Jahresberichte über die wissenschaftlichen Unternehmungen der
Akademie und über die ihr angegliederten Stiftungen und Institute,
welche im Sitzungsbericht im Wortlaut abgedruckt sind, wurden
diesmal wegen der knappen zur Verfügung stehenden Zeit in der
Sitzung nicht verlesen. Zum Schlufs folgte der Bericht über die
seit dem letzten Friedrichs-Tage (28. Januar 1909) in dem Personal-
stande der Akademie eingetretenen Veränderungen.
Sitzung am 30. Juni zur Feier des Leibnizischen Jahrestages.
Hr. Waldeyer, als vorsitzender Secretar, eröffnete die Sitzung
mit einer kurzen Ansprache.
Darauf hielt das seit dem letzten Leibniz-Tage (1. Juli 1909)
neu eingetretene Mitglied der philosophisch-historischen Classe
Hr. Lüders seine Antrittsrede, die von dem beständigen Secretar
VII
Hrn. Diels beantwortet wurde. Es folgten Gedächtnifsreden auf
Friedrich Kohlrausch von Hrn. Rubens, auf Hans Landolt
von Hrn. van’t Hoff und auf Robert Koch von Hrn. Rubner.
Alsdann wurde verkündigt, dals die Akademie eine Anzahl
von Leibniz-Medaillen verliehen habe, und zwar in Gold dem
Herzog Joseph Florimond von Loubat in Paris, in Silber dem
Öberlehrer Professor Dr. Johannes Bolte in Berlin, dem Uni-
versitäts-Professor Dr. Karl Zeumer in Berlin, dem Dr. Albert
von Le Coq in Berlin, dem Professor am Königlichen Albert-
Gymnasium Dr. Johannes Ilberg in Leipzig, dem Oberlehrer
Professor Dr. Max Wellmann in Potsdam, dem Directorial-Assi-
stenten der Königlichen Museen in Berlin Professor Dr. Robert
Koldewey in Babylon und dem Professor an der Landwirthschaft-
lichen Akademie zu Bonn-Poppelsdorf Dr. Gerhard Hessenberg.
Schliefslich erfolgten Mittheilungen betreffend eine Akademische
Preisaufgabe für 1914 aus dem Gebiete der Mathematik, das Preis-
ausschreiben aus dem Eller’schen Legat für 1910, den Preis der
Steiner’schen Stiftung für 1910 und eine Preisausschreibung aus
derselben Stiftung für 1915, die Preisaufgabe der Charlotten-Stif-
tung für 1910 und das Stipendium der Eduard Gerhard-Stiftung.
Verzeichnils der im Jahre 1910 gelesenen Abhandlungen.
Physik und Chemie.
Rubens und H. Hollnagel, Messungen im langwelligen Spectrum.
(G. S. 6. Jan.; S. B. 20. Jan.)
Nernst, F. Koref und F. A. Lindemann, Untersuchungen über
die specifische Wärme bei tiefen Temperaturen. I. U. (Cl.
I7=Reb::08,Das4Marz))
.
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1X
Rubens und Prof. E. Hagen, über die Änderung des Emissions-
vermögens der Metalle mit der Temperatur im kurzwelligen
ultrarothen Spectrum. (Cl. 21. April; S. B. 28. April.)
Meyer, Dr. E., über die Structur der Y-Strahlen. Vorgelegt von
Rubens. (G.S. 9. Juni; S. B. 23. Juni.)
Fischer, über die Walden’sche Umkehrung. (Cl. 21. Juli.)
van’t Hoff, der Verband für die wissenschaftliche‘ Erforschung
der deutschen Kalısalzlagerstätten. Zweiter Bericht. (G. S.
28. Juli; S. B.)
Planck, über den Inhalt und die Bedeutung des Nernst’schen
'Wärmetheorems für die reine Thermodynamik. (Cl. 20. Oct.)
Warburg, über die Constante c des Strahlungsgesetzes schwarzer
Körper. (Cl. 3. Nov.)
van’t Hoff, über synthetische Fermentwirkung. Il. (G.S. 10. Nov.;
S. B. 24. Nov.)
Rubens und R.W. Wood, Isolirung langwelliger Wärmestrahlung
durch Quazzlinsen. (Cl. 15. Dec.; S. B.)
Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Gothan, Dr. W., Untersuchungen über die Entstehung der Lias-
Steinkohlenflöze bei Fünfkirchen. Vorgelegt von Branca.
(G. S. 10. Febr.; S. B.)
Branca, über den jetzigen Stand unserer Kenntnisse vom fossilen
Menschen. (G.S. 10. März.)
Liebisch, über die Rückbildung des krystallisirten Zustandes aus
dem amorphen Zustande beim Erhitzen pyrognomischer Mi-
neralien. (G. S. 14. April; S. B.)
Eberhard, Prof. G., über die weite Verbreitung des Scandiums
auf der Erde. I. Vorgelegt von Nernst. (Cl. 21. April; S. B.)
b
x
Bücking, Prof. H., die Basalte und Phonolithe der Rhön, ihre
Verbreitung und ihre chemische Zusammensetzung. Vor-
gelegt von Branca. (Cl. 12. Mai; S. B.)
Branca, über Pithecanthropus, Homo Moustieriensis Hauseri und
das geologische Alter des Erstern. (Cl. 16. Juni.)
Reck, Dr. H., die Dyngjufjöll mit der Askja-Caldera im centralen
Island. Vorgelegt von Branca. (Cl. 7. Juli; Abh.)
Walther, Prof. J., die Sedimente der Taubenbank im Golfe von
Neapel. Vorgelegt von Penck. (Cl. 21. Juli; Adh.)
Bauer, Prof. M., vorläufige Mitteilung über die Eruptivgesteine
am Westrande des niederhessischen Basaltgebiets nördlich
von der Eder. Vorgelegt von Liebisch. (Cl. 17. Nov.; S. B.
1. Dec.)
Nacken, Dr. R., über die Mischfähigkeit des Glaserits mit Na-
triumsulfat und ihre Abhängigkeit von der Temperatur. Vor-
gelegt von Liebisch. (G.S. 8. Dec.; S. B.)
Botanik und Zoologie.
Ludwig, Notomyota, eine neue Ordnung der Seesterne. (G. S.
14. April; S. B. 28. April.)
F. E. Schulze, über die Bronchi saccales und den Mechanismus
der Athmung bei den Vögeln. (Cl. 2. Juni.)
Engler, die Florenelemente des tropischen Africa und die Grund-
züge der Entwicklung seiner Flora. (Cl. 17. Nov.)
Anatomie und Physiologie, Pathologie.
Rubner, über Compensation und Summation von functionellen
Leistungen des Körpers. (Cl. 17. März; S. B.)
Malone, E., über die Kerne des menschlichen Diencephalon. Vor-
gelegt von Waldeyer. (Cl. 17. März; Abh.)
xl
Koch, über das epidemiologische Verhalten der Tubereulose. (Cl.
7. April.)
Wohlgemuth, Dr. J., und Dr. M. Strich, Untersuchungen über die
Fermente der Milch und über deren Herkunft. Vorgelegt
von Orth. (Cl. 12.Mai; S. B.)
Waldeyer, das Skelet einer Hundertjährigen. (G.S. 26. Mai;
S. B. 24. Nov.)
Munk, zur Anatomie und Physiologie der Sehsphäre der Grols-
hirnrinde. (Cl. 7. Juli; S. B. 1. Dec.)
Brahn, Dr. B., die Wirkung krebskranker Organe auf den Kata-
lasengehalt der metastasenfreien Leber. Vorgelegt von Orth.
(Cl. 7. Juli; S. B.)
Virchow, Prof. H., die Wirbelsäule des abessinischen Nashorns
(Biceros bicornis) nach Form zusammengesetzt. Vorgelegt
von Waldeyer. (G.S. 14. Juli; S. B. 28. Juli.)
Morgenroth, Prof. J., und Dr. L. Halberstaedter, über die Be-
einflussung der experimentellen Trypanosomeninfection durch
Chinin. Vorgelegt von Orth. (Cl. 21. Juli; S. B.)
O. Hertwig, neue Untersuchungen über die Wirkung der Radium-
strahlung auf die Entwicklung thierischer Eier. Zweite Mit-
theilung. (G.S. 28. Juli; S. B.)
Astronomie, Geographie und Geophysik.
Struve, über die Bahnen der Uranustrabanten nach neueren Be-
obachtungen. (Cl. 13. Jan.)
Penck, Versuch einer Klimaclassification auf physiogeographischer
Grundlage. (Cl. 3. März; S. B.)
Berberich, Prof. A., Tafeln für die heliocentrischen Coordinaten
von 307 kleinen Planeten. Vorgelegt von Auwers. (G.S.
27. Oct.; Abh.)
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XII
Mathematik.
Frobenius, über die mit einer Matrix vertauschbaren Matrizen.
(G. S. 6. Jan.; S. B.)
Schottky, die geometrische Theorie der Abel’schen Functionen
vom Geschlechte 3. (Cl. 17. Febr.; S. B.)
Frobenius, über den Fermat’schen Satz. II. (@. S. 24. Febr.;
S.2b3)
Schwarz, Beispiel einer stetigen Function reellen Argumentes, für
welche der Grenzwerth des Differenzenquotienten in jedem
Theile des Intervalles unendlich oft gleich Null ist. (G. S.
23. Juni; S. B.)
Frobenius, über die Bernoulli’schen Zahlen und die Euler’schen
Polynome. (G.S. 14. Juli; S. B. 28. Juli.)
Schwarz, über eine bisher noch nicht bemerkte Eigenschaft einer
der drei ebenen Configurationen (93, 93). (G.S. 28. Juli.)
Schwarz, über die conforme Abbildung von Ecken und Spitzen
auf einen flachen Winkel. (G.S. 28. Juli.)
Schottky, über die Gauls’sche Theorie der elliptischen Functionen.
(ELAP. Dee.;S! B72.März1 917)
Mechanik und Technik.
Zimmermann, über die Ermittlung der Knickfestigkeit von Rah-
menstäben. (Cl. 3. Febr.)
Martens, Zustandsänderungen der Metalle infolge von Festigkeits-
beanspruchungen. (G.S. 10. Febr.; S. B. 24. Febr.)
Müller-Breslau, über excentrisch gedrückte gegliederte Stäbe.
(Cl. 17. Febr.; 8. B.)
Kötter, Prof. F., über die Spannungen in einem ursprünglich
geraden, durch Einzelkräfte in stark gekrümmter Gleich-
gewichtslage gehaltenen Stab. Vorgelegt von Müller-Breslau.
(G. S. 27. Oct.; S. B.)
XII
Philosophie.
Dilthey, das Verstehen anderer Personen und ihrer Lebensäulse-
rungen. (G.S. 30. Jan.; Abh.; Theil der Abhandlung: Der
Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissen-
schaften.)
Stumpf, Structurverschiedenheiten der Wahrnehmungsinhalte. (Cl.
17. Febr.)
Geschichte des Alterthums.
Meister, Prof. R., kyprische Sacralinschrift. Vorgelegt von v. Wila-
mowitz-Moellendorff. (Cl. 13. Jan.; S.B. 17. Febr.)
von Fritze, Dr. H., die Münzen von Pergamon. Vorgelegt von
Conze und Dressel. (Cl. 13. Jan.; Abh.)
Dressel, über eine bisher unbekannte Silbermünze des Arsakiden
Mithradates II. (Cl. 12. Mai.)
Zucker, Dr. F., Urkunde aus der Kanzleı eines römischen Statt-
halters von Aegypten in Originalausfertigung. Vorgelegt von
Erman. (Cl. 7. Juli; S.B. 21. Juli.)
Zimmer +, über directe Handelsverbindungen Westgalliens mit
Irland im Alterthum und frühen Mittelalter. IV. V. Vor-
gelegt von Diels. (Cl. 20. Oct.; S. B. 8. Dec.)
Sachau, über den Charakter der jüdischen Colonie in Elephan-
tine. (Cl. 3. Nov.)
Kirchner, Prof. J., die Doppeldatirungen in den attischen De-
creten. Vorgelegt von v. Wilamowitz-Moellendorff. (Cl. 1.Dec.;
Sl.)
Hirschfeld, Beiträge zur römischen Geschichte. (G. S. 22. Dec.)
Mittlere und neuere Geschichte.
von Schmoller, die thatsächliche Entwickelung der deutschen
Städte im Mittelalter. (Cl. 13. Jan.)
XIV
Koser, über die politische Haltung des Kurprinzen Johann Sigis-
mund von Brandenburg. (G.S. 31. März.)
Lenz, über die Geschichte der Theologischen Facultät an der
Berliner Universität seit der Berufung Neander’s bis 1817.
(Cl. 7. April.)
Burdach, Sinn und Ursprung der Worte Renaissance und Re-
formation. (G. S. 28. April, Cl. 2. Juni; S. B. 23. Juni.)
Schäfer, Mittheilungen aus dem ersten Bande seiner »Deutschen
Geschichte«. (Cl. 16. Juni.)
Meyer, Beiträge zur Geschichte der Mormonen. (Cl. 7. Juli.)
Kirchengeschichte.
Harnack, das ursprüngliche Motiv der Abfassung von Märtyrer-
und Heilungsacten in der Kirche. (Cl. 3. Febr.; S. B.)
Harnack, »Ostiarius«. (G.S. 9. Juni; S. B.)
Harnack, das Problem des zweiten Thessalonicherbriefs. (Cl.
16. Juni; S. B.)
Harnack, die Adresse des Epheserbriefs des Paulus. (Cl. 21. Juli;
S. B.)
Meyer, Prof. P. M., die Libelli aus der Decianischen Christenver-
folgung. Vorgelegt von Harnack. (G.S. 24. Nov.; Abh.)
Allgemeine, deutsche und andere neuere Philologie.
Schmidt, die Ruine als dichterisches Motiv. (G.S. 24. Febr.)
Roethe, über Briefe der Sophie Laroche und Wieland’s an die
Gräfin Elisabeth von Solms-Laubach. (G.S. 9. Juni.)
W. Schulze, Etymologisches. (G.S. 14. Juli; S. B. 28. Juli.)
Brandl, Spielmannsverhältnisse in frühmittelenglischer Zeit. (Cl.
21. Juli; S. B. 20. Oct.)
Heusler, Verbrechensfolgen in den Isländersagas. (G. S. 27. Oct.)
xXV
Classische Philologie.
Heeg, Dr. J., das Münchener Uncialfragment des Cassius Felix
(clm. 29136). Vorgelegt von Diels. (Cl. 3. März; S. B.)
von Wilamowitz-Moellendorff, über das ® der Ilias. (Cl.
Ze April. 8.95)
Vahlen, über eine Stelle in Aristoteles’ Poetik. (G.S. 24. Nov.;
S. B.)
von Wilamowitz-Moellendorff, die Bühne ın den ältesten
Tragödien des Aischylos. (Cl. 1. Dec.)
Diels, über einen neuen Versuch, die Echtheit einiger Hippokra-
tischen Schriften nachzuweisen. (Cl. 15. Dec.; S. 5.)
Diels, Hippokratische Forschungen. I. II. (Cl. 15. Dee.)
Archaeologie.
Kekule von Stradonitz, über griechische Portraits. (Cl. 17. März;
Abh. unter dem Titel: Strategenköpfe.)
Conze, Plan eines Tempels auf Mamurt-Kaleh im Jünd-Dag bei
Pergamon. (Cl. 17. Nov.)
Orientalische Philologie.
Thomsen, ein Blatt ın türkischer »Runen«schrift aus Turfan.
(Cl. 3. Febr.; S. B. 17. März.)
Andreas, Prof. F. C., zwei soghdische Excurse zu Vilhelm Thom-
sen’s: Ein Blatt in türkischer Runenschrift. Vorgelegt von
Müller. (Cl. 3. Febr.; S. B. 17. März.)
Erman, zwei Actenstücke aus der thebanischen Gräberstadt. (Cl.
3. März; S. B. 7. April.)
Ranke, Dr. H., keilschriftliches Material zur altaegyptischen Vo-
calisation. Vorgelegt von Erman. (G.S. 10. März; Abh.)
XVI
Schäfer, Prof. H., und Dr. H. Junker, Bericht über die von der
Königlichen Akademie der Wissenschaften in den Wintern
1908/09 und 1909/10 nach Nubien entsendete Expedition.
Vorgelegt von Erman. (Cl. 12. Mai; S. B. 16. Juni.)
Müller, Uigurica II. (Cl. 20. Oct.; Adh.) |
Andreas, Prof. F. C., Bruchstücke einer Pehlewi-Übersetzung der
Psalmen aus der Sassanidenzeit. Vorgelegt von Müller.
(Cl. 20. Oct.; S. B.)
von Le Cog, Dr. A., Chuastuanift, ein Sündenbekenntnifs der
manichäischen Auditores, gefunden in Turfan. Vorgelegt
von Müller. (Cl. 20. Oct.; Abh.)
Junker, Dr. H., der Auszug der Hathor-Tefnut aus Nubien. Vor-
gelegt von Erman. (Cl. 20. Oct.; Abh.)
Möller, Dr. G., das Decret des Amenophis, des Sohnes des Hapu.
Vorgelegt von Erman. (Cl. 3. Nov.; S. B. 17. Nov.)
Lüders, über Varuna. (Cl. 17. Nov.)
Bericht über den Erfolg der Preisausschreibungen für 1910
und neue Preisausschreibungen.
Akademische Preisaufgabe für 1914 aus dem Gebiete der Mathematik.
Die Akademie stellt für das Jahr 1914 folgende Preisaufgabe:
»Die Classenzahl des allgemeinsten Kreiskörpers soll be-
rechnet und mit der Classenanzahl seiner Divisoren verglichen
werden.« ;
Der ausgesetzte Preis beträgt fünftausend Mark.
Die Bewerbungsschriften können im deutscher, lateinischer,
französischer, englischer oder italiänischer Sprache abgefalst sein.
Schriften, die m störender Weise unleserlich geschrieben sind,
xXvi
können durch Beschlufs der zuständigen Classe von der Bewer-
bung ausgeschlossen werden.
Jede Bewerbungsschrift ıst mit einem Spruchwort zu bezeich-
nen, und dieses auf einem beizufügenden versiegelten, innerlich
den Namen und die Adresse des Verfassers angebenden Zettel
äulserlich zu wiederholen. Schriften, welche den Namen des Ver-
fassers nennen oder deutlich ergeben, werden von der Bewerbung
ausgeschlossen. Zurückziehung einer eingelieferten Preisschrift ist
nicht gestattet.
Die Bewerbungsschriften sind bis zum 31. December 1913
ım Bureau der Akademie, Berlin W 35, Potsdamer Stralse 120,
einzuliefern. Die Verkündigung des Urtheils erfolgt m der Leibniz-
Sitzung des Jahres 1914.
Sämmtliche bei der Akademie zum Behuf der Preisbewerbung
eingegangene Arbeiten nebst den dazu gehörigen Zetteln werden
ein Jahr lang von dem Tage der Urtheilsverkündigung ab von
der Akademie für die Verfasser aufbewahrt. Nach Ablauf der be-
zeichneten Frist steht es der Akademie frei, die nicht abgeforderten
Schriften und Zettel zu vernichten.
Preisausschreiben aus dem Eller'schen Legat.
In der Leibniz-Sitzung des Jahres 1904 (30. Juni) hat die
Akademie für das Jahr 1910 folgende Preisaufgabe aus dem Eller’
schen Legat ausgeschrieben:
»Die Akademie verlangt Untersuchungen über die unsern
Sülswasserfischen schädlichen Myxosporidien. Es ist alles,
was von der Entwicklung dieser Parasiten bekannt ist,
übersichtlich zusammenzustellen und mindestens bei einer
Species der vollständige Zeugungskreis experimentell zu er-
mitteln. «
XVII
Bewerbungsschriften, welche bis zum 31. December 1909 er-
wartet wurden, sind nicht eingegangen; die Akademie will aber
die Aufgabe unverändert, und zwar für das Jahr 1914, wiederholen.
Der ausgesetzte Preis beträgt viertausend Mark.
Die Bewerbungsschriften können in deutscher, lateinischer,
französischer, englischer oder italiänischer Sprache abgefalst sein.
Schriften, die in störender Weise unleserlich geschrieben sind, kön-
nen durch Beschluls der zuständigen Olasse von der Bewerbung
ausgeschlossen werden.
Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Spruchwort zu bezeich-
nen, und dieses auf einem beizufügenden versiegelten, innerlich den
Namen und die Adresse des Verfassers angebenden Zettel äufser-
lich zu wiederholen. Schriften, welche den Namen des Verfassers
nennen oder deutlich ergeben, werden von der Bewerbung aus-
geschlossen. Zurückziehung einer eingelieferten Preisschrift ist nicht
gestattet.
Die Bewerbungsschriften sind bis zum 31. December 1913 im
Bureau der Akademie, Berlin W 35, Potsdamer Strafse 120, ein-
zuliefern. Die Verkündigung des Urtheils erfolgt in der Leibniz-
Sitzung des Jahres 1914.
Sämmtliche bei der Akademie zum Behuf der Preisbewerbung
eingegangene Arbeiten nebst den dazu gehörigen Zetteln werden
ein Jahr lang von dem Tage der Urtheilsverkündigung ab von der
Akademie für die Verfasser aufbewahrt. Nach Ablauf der bezeich-
neten Frist steht es der Akademie frei, die nicht abgeforderten
Schriften und Zettel zu vernichten.
Preis der Steiner'schen Stiftung.
In der Leibniz-Sitzung am 29. Juni 1905 hat die Akademie
für den Steiner’schen Preis zum dritten Male die Aufgabe ge-
stellt:
Be
XIX
»Es soll irgend ein bedeutendes, auf die Lehre von den
krummen Flächen sich beziehendes, bis jetzt noch nicht ge-
löstes Problem möglichst mit Berücksichtigung der von
J. Steiner aufgestellten Methode und Principien vollständig
gelöst werden.«
»Es wird gefordert, dals zur Bestätigung der Richtigkeit
und Vollständigkeit der Lösung ausreichende analytische Er-
läuterungen den geometrischen Untersuchungen beigegeben
werden. «
»Ohne die Wahl des Themas einschränken zu wollen,
wünscht die Akademie bei dieser Gelegenheit die Aufmerk-
samkeit der Geometer auf die speciellen Aufgaben zu richten,
auf welche J. Steiner in der allgemeinen Anmerkung am
Schlusse seiner zweiten Abhandlung über Maximum und
Minimum bei den Figuren in der Ebene, auf der Kugelfläche
und im Raume überhaupt hingewiesen hat.«
Eine Bearbeitung ist für dieses Thema indes auch diesmal
nicht eingegangen, und die Akademie zieht die gestellte Preis-
aufgabe nunmehr zurück.
Den Statuten der Steiner’schen Stiftung gemäls will die
Akademie den frei gewordenen Preis von Sechstausend Mark zur
Anerkennung hervorragender Arbeiten aus dem Gesammtbereich
der Geometrie verwenden. Derselbe wird zuerkannt dem corre-
spondirenden Mitglied der Akademie Hrn. Gaston Darboux in
Paris, Mitglied des Institut de France und ständigem Secretär der
Academie des Sciences, für seine ausgezeichneten geometrischen
Arbeiten.
Gleichzeitig stellt die Akademie für das Jahr 1915 folgende
neue Preisaufgabe:
»Es sollen alle nicht zerfallenden Flächen fünften Grades
bestimmt und hinsichtlich ihrer wesentlichen Eigenschaften
c*
X
untersucht werden, auf denen eine oder mehr als eine Schar
von im allgemeinen nicht zerfallenden Curven zweiten Grades
liegt. «
»Es wird gefordert, dafs zur Bestätigung der Richtigkeit
und Vollständigkeit der Lösung ausreichende analytische Er-
läuterungen den geometrischen Untersuchungen beigegeben
werden.«
Für die Lösung der Aufgabe wird ein Preis von 7000 Mark
ausgesetzt.
Die Bewerbungsschriften können in deutscher, lateinischer,
französischer, englischer oder italiänischer Sprache abgefafst sein.
Schriften, die in störender Weise unleserlich geschrieben sind,
können durch Beschlufs der zuständigen Classe von der Bewerbung
ausgeschlossen werden.
Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Spruchwort zu bezeich-
nen, und dieses auf einem beizufügenden versiegelten, innerlich
den Namen und die Adresse des Verfassers angebenden Zettel
äulserlich zu wiederholen. Schriften, welche den Namen des Ver-
fassers nennen oder deutlich ergeben, werden von der Bewerbung
ausgeschlossen. Zurückziehung einer eingelieferten Preisschrift ist
nicht gestattet.
Die Bewerbungsschriften sind bis zum 31. December 1914 im
Bureau der Akademie, Berlin W 35, Potsdamer Strafse 120, ein-
zuliefern. Die Verkündigung des Urtheils erfolgt in der Leibniz-
Sitzung des Jahres 1915.
Sämmtliche bei der Akademie zum Behuf der Preisbewerbung
eimgegangene Arbeiten nebst den dazu gehörigen Zetteln werden
ein Jahr lang von dem Tage der Urtheilsverkündigung ab von der
Akademie für die Verfasser aufbewahrt. Nach Ablauf der be-
zeichneten Frist steht es der Akademie frei, die nicht abgeforderten
Schriften und Zettel zu vernichten.
XXI
Preisaufgabe der Charlotten-Stftung.
Gemäls dem Statut der von Frau Charlotte Stiepel geb.
Freiin von Hopffgarten errichteten Charlotten-Stiftung für
Philologie hat die Akademie in der Leibniz-Sitzung am 1. Juli
1909 die folgende Preisaufgabe gestellt:
»In den litterarischen Papyri sind so zahlreiche proso-
dische Zeichen an das Licht getreten, dals das Aufkommen
und die Verbreitung der griechischen Accentuation sich ver-
folgen lälst und die byzantinische Tradition, die im Wesent-
lichen noch heute herrscht, controlirt werden kann. Dazu
ist die erste und nöthigste Vorarbeit, dals festgestellt wird,
in welchen Fällen die antiken Schreiber und Correctoren die
Prosodie bezeichnen, und wie sie das thun. Zur Vergleichung
müssen mindestens einige sorgfältig geschriebene Handschrif-
ten des 9. und 10. Jahrhunderts herangezogen werden. Diese
Aufgabe stellt die Akademie. Es bleibt dem Bearbeiter an-
heimgestellt, inwieweit er die Lehren der antiken Grammati-
ker heranziehen will, oder andererseits Schlüsse auf die wırk-
liche Betonung und Aussprache machen. «
Es sind drei Bewerbungsschriften eingegangen, die eine aller-
dings erst am 1. März, dem Einlieferungstermine, zur Post gegeben;
die Akademie hat sie noch angenommen, wird aber in Zukunft
in dem Ausschreiben deutlich aussprechen, dals die Bewerbungs-
schriften am 1. März in die Hände der Akademie gelangen müssen.
Die Arbeit mit dem Motto »ToAua mpn&ıos apyj« kann schon
wegen ihres Umfanges und der aphoristischen Behandlung des
Themas nicht ernstlich in Betracht kommen.
Die Arbeit mit dem Motto »rem tene, verba sequentur« hat
aus vier besonders wichtigen Papyrı das gesammte Material ge-
ordnet vorgelegt und auch sonst das Wichtigste verarbeitet, auch
xx
die grammatische Tradition herangezogen, und die zusammenfas-
sende Darlegung zeugt von ebensoviel Fleils wie eindringendem
Urtheil, wenn sich der Verfasser auch selbst darüber klar ist, dals
er in der verfügbaren Zeit nur Unfertiges und Provisorisches liefern
konnte. Es werden sich noch manche Schlüsse und Behauptungen
bei der nothwendigen Erweiterung und Vertiefung der Arbeit anders
stellen.
Ziemlich dasselbe gilt für den Verfasser der Arbeit mit dem
Motto »Der kennt den Ernst der Arbeit usw.«. Aber seine Samm-
lungen sind so weit gediehen, dals er wirklich im wesentlichen
alle in antiken Büchern erhaltenen Accente bereits gesammelt und
geordnet vorgelegt hat. Demgemäls erstrecken sich seine Beob-
achtungen und die Probleme, die er aufwirft, weiter als in der
anderen Bewerbungsschrift, und wenn auch keine von beiden mehr
als Vorarbeiten zu dem Buche liefert, das dıe von der Akademie
bezeichnete Aufgabe lösen soll, so würden sie doch beide als ge-
nügend für die Zutheilung des Preises erachtet werden können.
Es ist wesentlich das Übergewicht des gesammelten Materials, was
die Akademie bestimmt, der Arbeit mit dem Motto »Der kennt
den Ernst der Arbeit« den vollen Preis, der mit dem Motto »rem
tene« einen Nebenpreis in Höhe einer einjährigen Rate des Haupt-
preises zuzuerkennen.
Die nach Verkündung des vorstehenden Urtheils vorgenom-
mene Eröffnung der Namenszettel ergab als Verfasser der mit dem
vollen Preise ausgezeichneten Arbeit Hrn. Bernhard Laum, Can-
didaten des höheren Schulamts in Stralsburg ı. E., und als Ver-
fasser der durch den Nebenpreis anerkannten Arbeit Hrn. Her-
mann Flebbe, Candidaten des höheren Schulamts in Hannover.
XXIII
Verzeichnils der im Jahre 1910 erfolgten besonderen Geldbe-
willigungen aus akademischen Mitteln zur Ausführung wissen-
schaftlicher Unternehmungen.
Es wurden im Laufe des Jahres 1910 bewilligt:
2300 Mark dem Mitglied der Akademie Hrn. Engler zur Fort-
4000
6000
5000
4000
2000
1000
1500
500
»
führung der Herausgabe des »Pflanzenreich«.
dem Mitglied der Akademie Hrn. F. E. Schulze zur
Fortführung des Unternehmens »Das Tierreich«.
dem Mitglied der Akademie Hın. Koser zur Fort-
führung der Herausgabe der Politischen Correspondenz
Friedrich’s des Grolsen.
dem Mitglied der Akademie Hrn. von Wilamowitz-
Moellendorff zur Fortführung der Sammlung der
griechischen Inschriften.
der Deutschen Commission der Akademie zur Fort-
führung ihrer Unternehmungen.
dem Curatorium der Akademischen Jubiläumsstiftung
der Stadt Berlin zu den Kosten der Veröffentlichung
der Ergebnisse der von der Stiftung veranstalteten
Trinil-Expedition.
zur Förderung des Unternehmens des Thesaurus
linguae Latinae über den etatsmälsigen Beitrag von
5000 Mark hinaus.
zur Bearbeitung der hieroglyphischen Inschriften der
griechisch-römischen Epoche für das Wörterbuch der
aegyptischen Sprache.
zu der von den cartellirten deutschen Akademien unter-
nommenen Herausgabe der mittelalterlichen Bibliotheks-
kataloge.
XXIV
2500 Mark für das Unternehmen einer Neuausgabe der Septua-
2875
2000
1500
12000
1000
600
1500 Fres.
1000 Mark
1000
»
»
»
ginta, welche das Cartell der deutschen Akademien
in die Hand genommen hat.
dem Mitglied der Akademie Hrn. Engler zur Fort-
setzung des Sammelwerkes »Die Vegetation der Erde«.
dem Mitglied der Akademie Hrn. F. E. Schulze zur
Fortführung seiner Untersuchungen über die Lufträume
des Vogelkörpers.
dem Mitglied der Akademie Hın. Struve zu einer Be-
arbeitung der in den letzten Jahrzehnten angestellten
Beobachtungen der Uranusmonde.
dem Mitglied der Akademie Hrn. Sachau als Beitrag
zu den Kosten der Herstellung eines Thesaurus der
japanischen Sprache.
dem correspondirenden Mitglied der Akademie Hrn. von
Bezold in Bonn zu den Vorarbeiten für eine Mono-
graphie über den französischen Publicisten Jean
Bodin.
dem correspondirenden Mitglied der Akademie Hrn.
Mitteis in Leipzig zur Herstellung einer Sammlung
der justinianischen Interpolationen in den Digesten,
dem Codex Justinianus und den Institutionen.
der Biologischen Station in Roscoff gegen Einräumung
eines von der Akademie zu vergebenden Arbeitsplatzes
für die Dauer eines Jahres.
dem von dem zweiten Deutschen Kalitage eingesetzten
Comite zur wissenschaftlichen Erforschung der nord-
deutschen Kalisalzlager.
Hrn. Prof. Dr. Emil Abderhalden in Berlin zu Ver-
suchen über Ernährung mit vollständig abgebautem
Eiweils.
XXV
420 Mark Hrn. Prof. Dr. Ernst Anding in Gotha zur Herausgabe
1200
1000
1000
600
500
1000
600
600
650
500
einer von ihm berechneten Tafel der Bessel’schen Func-
tionen für imaginäre Argumente.
Hrn. Prof. Dr. Adolf Borgert m Bonn zu weiteren
Untersuchungen über Radiolarien.
Hrn. Privatdocenten Dr. Otto H. Erdmannsdörffer
in Berlin zu Untersuchungen über Contact-Metamor-
phismus in französischen Gebirgen.
Hrn. Dr. Victor Franz in Frankfurt a. M. zur Fort-
setzung seiner Untersuchungen über Fischwanderungen.
Hrn. Prof. Dr. Karl Hausmann in Aachen zur Unter-
suchung des Aachener magnetischen Störungsgebiets.
Hın. Dr. M. K. Hoffmann in Leipzig zur Fortführung
der Bearbeitung eines Lexikons der anorganischen Ver-
bindungen.
Hrn. Prof. Dr. Arrien Johnsen in Kiel zur Unter-
suchung des auf den Inseln S. Pietro und S. Antioco
gesammelten mineralogischen Materials.
Hrn. Dr. Otto Kalischer in Berlin zur Fortführung
seiner Untersuchungen über die Hörsphären des Grols-
hirns usw.
Hrn. Dr. Ludwig Keilhack in Berlin zur Fortsetzung
seiner zoologischen Seenuntersuchungen in den Dau-
phine-Alpen.
Hrn. Privatdocenten Dr. Hans Kniep in Freiburg ı.
Br. zu Untersuchungen über den Einfluls der Schwer-
kraft auf‘ die Orientirungsbewegungen von Pflanzen-
organen.
Hrn. Prof. Dr. Paul Kuckuck auf Helgoland für eine
Reise nach England und Irland zum Abschluls seiner
Bearbeitung der Phaeosporeen.
XXVI
500 Mark Hrn. Prof. Dr. Otto Ruff in Danzig zur Fortsetzung
2000
5000
500
1500
600
300
1800
»
seiner Untersuchungen über das Osmium.
Hrn. Prof. Dr. Johannes Walther ın Halle a. S. zu
einer Reise nach Aegypten behufs Studien über Wüsten-
bildung.
zur Untersuchung antiker Anlagen bei Paphos auf
Cypern durch Hrn. Dr. Robert Zahn in Berlin.
für die Zwecke des Corpus inscriptionum Etruscarum.
Hrn. Prof. Dr. Erich Adickes in Tübingen zur Druck-
legung seiner Untersuchungen über Kant’s physische
Geographie.
Hrn. Dr. Theodor Kluge in Berlin zur photogra-
phischen Aufnahme altgeorgischer Handschriften.
Hrn. Prof. Dr. Gustav Knod in Stralsburg i. E. zu einer
Reise nach Frankreich behufs Fortführung der Arbeit
an seinem Werke »Die deutsche Nation zu Orleans«.
Hrn. Prof. Dr. Oskar Mann in Berlin zur Fortsetzung
seiner Forschungen über Kurdistan und seine Be-
wohner.
Demselben zur Drucklegung der II. Abtheilung seiner
»Kurdisch-persischen Forschungen «.
Hrn. Prof. Dr. Hans Pomtow in Berlin zur Vollendung
seiner Delphischen Studien.
Hrn. Prof. Dr. Friedrich Schulthefs in Göttingen zur
Drucklegung seines Werkes »Kalıla und Dimna. Sy-
ıisch und deutsch.«
Hrn. Privatdocenten Dr. Rudolf Unger m München
zur Drucklegung seines Werkes »Hamann und die
Aufklärung. «
XVII
Verzeichnils der im Jahre 1910 erschienenen im Auftrage
oder mit Unterstützung der Akademie bearbeiteten oder
herausgegebenen Werke.
Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Im Auftrage
der Königl. preuls. Akademie der Wissenschaften hrsg. von
A. Engler. Heft 41—46. Leipzig 1910.
Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der
rezenten Tierformen. Begründet von der Deutschen Zoolo-
gischen Gesellschaft. Im Auftrage der Königl. Preuß. Aka-
demie der Wissenschaften zu Berlin hrsg. von Franz Eilhard
Schulze. Lief. 24. Berlin 1910.
Acta Borussica. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im
18. Jahrhundert. Hrsg. von der Königlichen Akademie der
Wissenschaften. Behördenorganisation und allgemeine Staats-
verwaltung. Bd.5, Hälfte 1. Bd. 10. — Die einzelnen Ge-
biete der Verwaltung: Getreidehandelspolitik. Bd. 3. Münz-
wesen. Münzgeschichtlicher Teil. Bd. 3. Berlin 1910.
Politische Correspondenz Friedrich’s des Grolsen. Bd. 34. Berlin 1910.
Kant’s gesammelte Schriften. Hrsg. von der Königlich Preußischen
Akademie der Wissenschaften. Bd. 1 (Neudruck). Berlin 1910.
Die antiken Münzen Nord-Griechenlands. Unter Leitung von
F. Imhoof-Blumer hrsg. von der Kgl. Akademie der Wis-
senschaften. Bd. 1. Dacien und Moesien, bearb. von Beh-
rendt Pick und Kurt Regling. Halbbd. 2, Abth. 1. Ber-
lin 1910.
Deutsche Texte des Mittelalters hrsg. von der Königlich Preußi-
schen Akademie der Wissenschaften. Bd.11. Die Predigten
Taulers. Bd. 18. Gundackers von Judenburg Christi Hort.
Bd. 21. Die poetische Paraphrase des Buches Hiob. Ber-
lin 1910.
4
XXVII
Wielands Gesammelte Schriften. Hrsg. von der Deutschen Kom-
mission der Königlich Preußischen Akademie der Wissen-
schaften. Abt. 1, Bd. 3. Berlin 1910.
Thesaurus linguae Latinae editus auctoritate et consilio Academia-
rum quinque Germanicarum Berolinensis Gottingensis Lip-
siensis Monacensis Vindobonensis. Vol. 3, Fasc. 6.7. Vol. 5,
Fase. 1.2. Supplementum: Nomina propria Latina. Fase. 2.
Lipsiae 1910.
Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung. Bd. 3.
Lh: Die Tripyleen Radiolarien. 10. Borgert, A. Porospa-
thidae und Cadudae. Kiel und Leipzig 1910.
Reck, Hans. Isländische Masseneruptionen. Jena 1910. (Geo-
logische und paläontologische Abhandlungen. Hrsg. von
E. Koken. Neue Folge. Bd. 9, Heft 2.)
Schultze, Leonhard. Zoologische und anthropologische Ergeb-
nisse einer Forschungsreise im westlichen und zentralen Süd-
afrıka ausgeführt in den Jahren 1903—1905. Bd. 4. Jena
1910. (Denkschriften der Medicmisch-Naturwissenschaftlichen
Gesellschaft zu Jena. Bd. 16.)
Vocabularium Jurisprudentiae Romanae iussu Instituti Savigniani
compositum. Tom. 3, Fasc.1. Tom.5, Fasc. 1. Berolini 1910.
Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahr-
hunderte. Hrsg. von der Kirchenväter-Commission der Königl.
Preulsischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 18: Die
Esra-Apokalypse (IV. Esra). Tl. 1. Leipzig 1910.
Philippson, Alfred. Topographische Karte des westlichen Klein-
asien. Lief. 1. Gotha 1910.
Philippson, Alfred. Reisen und Forschungen im westlichen
Kleinasien. Heft 1. Gotha 1910. (Ergänzungsheft N. 167
zu »Petermanns Mitteilungen «.)
XXIX
Voeltzkow, Alfred. Reise ın Ostafrika ın den Jahren 1903—1905
mit Mitteln der Hermann und Elise geb. Heckmann W entzel-
Stiftung ausgeführt. Wissenschaftliche Ergebnisse. Bd. 2.
Stuttgart 1906 — 10.
Ammiani Marcellini rerum gestarum libri qui supersunt rec. rhyth-
miceque distinxit Carolus U. Clark. Vol. 1. Berolini 1910.
Ascherson, Paul, und Graebner, Paul. Synopsis der mittel-
europäischen Flora. Lief. 64--70. Leipzig 1909 — 10.
Bauschinger, J., und Peters, J. Logarithmisch-trigonometrische
Tafeln mit acht Dezimalstellen. Bd. 1. Leipzig 1910.
Hoffmann, M.K. Lexikon der anorganischen Verbindungen. Bd.1,
Bogen 1—5. Bd. 3, Bogen 1—5. Leipzig 1910.
Lehmann-Haupt, C.F. Armenien einst und jetzt. Bd. 1. Ber-
lin 1910.
Mann, Oskar. Kurdisch-persische Forschungen. Abt. 2. Berlin 1910.
von Recklinghausen, Friedrich. Untersuchungen über Rachitis
und Osteomalacie. Text und Atlas. Jena 1910.
Römer, Fritz, und Schaudinn, Fritz. Fauna Arctica. Eine Zu-
sammenstellung der arktischen Tierformen. Fortgesetzt von
August Brauer. Bd. 5, Lief. 1. Jena 1910.
Salomon, Wilhelm. Die Adamellogruppe. Tl.2. Wien 1910. (Ab-
handlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt. Bd. 21,
Heft 2.)
Schweinfurth, Georg. Aufnahmen in der östlichen Wüste von
Aegypten. Serie 1, Blatt 7. 8. Berlin.
Spuler, Arnold. Die Schmetterlinge Europas. Lief. 31—37.
38a. 38b. Stuttgart 1905 —10.
Taschenberg, O. Bibliotheca zoologica II. Verzeichnils der Schrif-
ten über Zoologie, welche in den periodischen Werken ent-
halten und vom Jahre 1861 —1880 selbständig erschienen
sind. Lief. 18. Leipzig 1910.
AXX
Veränderungen im Personalstande der Akademie im Laufe des
Jahres 1910.
Es wurden gewählt:
zum auswärtigen Mitglied der physikalisch-mathematischen
Olasse:
Lord Rayleigh in Witham, Essex, bisher correspondirendes Mit-
glied, bestätigt durch K. Cabinetsordre vom 6. April 1910;
zum Ehrenmitglied:
Bernhard Fürst von Bülow in Rom, bestätigt durch K. Cabi-
netsordre vom 31. Januar 1910;
zu correspondirenden Mitgliedern der physikalisch-mathemati-
schen Ulasse:
Hr. Albert Ladenburg in Breslau
Roland Baron Eötvös ın en a
Hr. Wilhelm Wien im Würzburg am 14. Juli 1910,
Sir Joseph John Thomson in Cambridge, England
» Vietor Horsley in London,
Hr. Felix Marchand in Leipzig
» Friedrich Merkel in Göttingen se
: i 28. Juli
» Angelo Mosso in Turin 1910
» Gustav Schwalbe in Strafsburg
» Oswald Schmiedeberg in Stralsburg
» William Morris Davis in Cambridge, Mass.
i Dans I Er I N am 27. October 1910;
» Friedrich Küstner in Bonn |
xXxxi
zu correspondirenden Mitgliedern der philosophisch-historischen
Classe:
" Wilhelm Fröhner in Paris am 23. Juni 1910,
Samuel Rolles Driver ın Oxford
Ignaz Goldziher in Ofen-Pest am 8. December 1910.
Franz Praetorius in Breslau
Gestorben sind:
die ordentlichen Mitglieder der physikalisch-mathematischen
Classe:
'. Hans Landolt am 15. März 1910,
Robert Koch am 27. Maı 1910;
die ordentlichen Mitglieder der philosophisch-historischen Classe:
. Adolf Tobler am 18. März 1910,
Heinrich Zimmer am 29. Juli 1910;
die auswärtigen Mitglieder der physikalisch-mathematischen
Classe:
". Eduard Pflüger in Bonn am 16. März 1910,
Giovanni Virginio Schiaparelli in Mailand am 4. Juli 1910;
das auswärtige Mitglied der philosophisch-historischen Classe:
" Leopold Delisle m Paris am 22. Juli 1910;
das Ehrenmitglied:
" Friedrich Kohlrausch in Marburg am 17. Januar 1910;
die correspondirenden Mitglieder der physikalisch-mathemati-
schen Ulasse:
" Alexander Agassız in Cambridge, Mass. am 27. März 1910,
Eduard van Beneden in Lüttich am 28. April 1910,
Stanislao Cannizzaro in Rom am 10. Mai 1910,
XXXII
Sir William Huggins in London am 12. Mai 1910,
Hr.
Friedrich von Recklinghausen in Stralsburg am 26. Au-
gust 1910,
Melchior Treub, früher in Buitenzorg, zuletzt in Saint-Ra-
phaöl (Südfrankreich) am 3. October 1910,
Rudolf Fittig in Stralsburg am 19. November 1910,
Angelo Mosso in Turin am 24. November 1910;
die correspondirenden Mitglieder der philosophisch-historischen
Classe:
. Benedictus Niese ın Halle a.S. am 1. Februar 1910,
Emil Schürer in Göttingen am 30. April 1910,
Adolf Michaelis in Strafsburg am 12. August 1910,
William James in Cambridge, Mass. am 27. August 1910.
XXXxIIl
Verzeichnils der Mitglieder der Akademie am Schlusse des
Jahres 1910
nebst den Verzeichnissen der Inhaber der Helmholtz- und der Leibniz-Medaille
und der Beamten der Akademie.
Hr.
Hr.
I. Beständige Secretare.
Auwers
Vahlen
Diels .
Waldeyer .
Gewählt von der
phys.-math. Classe
phil.-hist. -
phil.-hist. =
phys.-math. -
II. Ordentliche Mitglieder.
Physikalisch-mathematische Classe
Arthur Auwers .
Simon Schwendener
Hermann Munk
Wilhelm Waldeyer .
Franz Eilhard Schulze
Adolf Engler
Hermann Amandus Schwarz
Georg Frobenius
Emil Fischer
Oskar Hertwig .
Max Planck .
Philosophisch -historische Classe
Hr.
Johannes Vahlen .
Alexander Conze
Hermann Diels .
Heinrich Brunner .
Oito Hirschfeld .
Eduard Sachau .
Gustav von Schmoller .
Wilhelm Dilthey .
Adolf Harnack .
Karl Stwnpf.
Datum der Königlichen
Bestätigung
1878 April 10.
1893 April 5.
1895 Nov. 27.
1896 Jan. 20.
Datum der Königlichen
Bestätigung
mn mn
1866 Aug. 18.
1874 Dee. 16.
1877 April 23.
1879 Juli 13.
1880 März 10.
1881 Aug. 15.
1884 Febr. 18.
1884 April 9.
1884 Juni 21.
1885 März 9.
1887 Jan. 24.
1887 Jan. 24.
1887 Jan. 24.
1890 Jan. 29.
1890 Febr. 10.
1892 Dee. 19.
1893 Jan. 14.
1893 Febr. 6.
1893 April 17.
1894 Juni 11.
1895 Febr. 18.
e
XXXIV
Physikalisch- mathematische Classe
Hr.
Emil Warburg .
Jakob Heinrich van’t Hof
Wilhelm Branca
Robert Helmert .
Heinrich Müller-Breslau .
Friedrich Schottky .
Hermann Struve
Hermann Zimmermann
Adolf Martens .
Walther Nernst .
Max Rubner
Johannes Orth .
Albrecht Penck .
Heinrich Rubens
Theodor Liebisch
Philosophisch-historische Classe
| — mn
Hr. Erich Schmidt
- Adolf Erman
- Reinhold Koser .
- Max Lenz AH
- Reinhard Kekule von Stradonitz
- Ulrich von Wiamowitz-
Moellendorff .
- Heimrich Dressel
- Konrad Burdach
- Gustav Roethe
- Dietrich Schäfer .
- Eduard Meyer .
- Wilhelm Schulze
- Alois Brandl
- Friedrich Müller
- Andreas Heusler
- Eduard Seler
- Heinrich Lüders
- Heinrich Morf .
- Heinrich Wölflin
Datum der Königlichen
Bestätigung
—
1895 Febr. 18.
1895 Febr. 18.
1895 Aug. 13.
1896 Febr. 26.
1896 Juli 12.
1896 Dec. 14.
1898 Juni 9.
1899 Aug. 2.
1899 Dee. 18.
I900anS 3%
1901 Jan. 14.
1902 Mai 9.
1902 Mai 9
19032 Jans:
03 dem 8
1903 Aug. 4.
1903 Aug. 4.
1903 Nov. 16.
1904 April 3.
1904 Aug. 29.
1904 Aug. 29.
1904 Aug. 29.
1905 Nov. 24.
1906 Dec. 2.
1906 Dec. 2.
1906 Dec. 2.
1906 Dec. 24.
1907 Aug. 8.
1D7EANu0 E83:
1908 Aug. 3.
1908 Aug. 24.
1909 Aug. 5.
1910 Dec. 14.
1910 Dee. 14.
II. Auswärtige Mitglieder.
Physikalisch-mathematische Classe
Winterthur .
- Pasquale Vilları in Florenz .
Hr. Wilhelm Hittorf in Münster i.W.
- Eduard Suess in Wien .
Sir Joseph Dalton Hooker in Sun-
ningdale . .
Hr. Adolf von Baeyer in München
Lord Rayleigh in Witham, Essex
IV. Ehrenmitglieder.
Earl of Crawford and Balcarres in Haigh Hall, en
Hr. Max Lehmann in Göttingen . ö
Hugo Graf von und zu Lerchenfeld in ah |
Hr. Richard Schöne in Grunewald bei Berlın
Frau Elise Wentzel geb. Heckmann in Berlin .
Hr. Konrad von Studt in Berlin
- Andrew Dickson White in Ithaca, N. Y.
Rochus Frhr. von Lilieneron in Coblenz
Bernhard Fürst von Bülow in Rom .
Philosophisch -historische Classe
Hr. Theodor Nöldekein Strafsburg
- Friedrich Imhoof-Blumer in
- Vatroslav von Jagie in Wien
- Panagiotis Kabbadiasin Athen
AXXV
Datum der Königlichen
es!
Jmm—m— nn
1900 März
1900 März
1900 März
1900 März
1900 März
1904 Mai
1905 Aug.
1908 Sept.
1908 Sept.
1910 April
5.
Datum der Königlichen
Bestätigung
1883 Juli
1887 Jan.
1900 März
1900 März
1900 März
1900 März
1900 Dee.
1901 Jan.
1910 Jan.
30.
24.
5.
5.
b.
IK%
12.
14.
31.
XXXVI
V. Correspondirende Mitglieder.
Physikalisch-mathematische Classe.
Hr. Ernst Wilhelm Benecke in Strafsburg
- Lewis Boss in Albany, N. Y. y
- Oskar Brefeld in Charlottenburg
- Heinrich Bruns in Leipzig .
- Otto Bütschli in Heidelberg
- Karl Chun in Leipzig
- Giacomo Ciamieian in Bologna
- Gaston Darbouxz in Paris NSEN,
Sir George Howard Darwin in Cambridge .
Hr. Wilkam Morris Davis in Cambridge, Mass. .
- Richard Dedekind in Braunschweig .
- Nils Christofer Duner in Upsala .
- Ernst Ehlers in Göttingen .
Roland Baron Fötvös in Ofen-Pest
Hr. Max Fürbringer m Heidelberg
Sir Archibald Geikie m Haslemere, Surrey .
- David Gill in London
Hr. Paul Gordan in Erlangen .
- Karl Graebe in Frankfurt a.M. .
- Ludwig von Graf in Graz.
- Gottlieb Haberlandt in Berlin .
- Julius Hann in Wien
- Victor Hensen in Kiel :
- Richard von Hertwig in München
Sir Victor Horsley in London .
Hr. Adolf von Koenen in Göttingen .
- Leo Koenigsberger in Heidelberg .
- Wilhelm Körner in Mailand
- Friedrich Küstner in Bonn .
- Albert Ladenburg in Breslau .
- Henri Le Chatelier in Paris
- Philipp Lenard in Heidelberg .
- Michel Levy in Paris
- Gabriel Lippmann in Paris.
- Hendrik Antoon Lorentz in Leiden .
- Hubert Ludwig in Bonn
Datum der Wahl
1900
1910
1899
1906
1897
1900
1909
1897
1908
1910
1880
1900
1897
1910
1900
1889
1590
1900
1907
1900
1899
1889
1898
1898
1910
1904
1893
1909
1910
1910
1905
1909
1898
1900
1905
1898
Febr.
Oct.
Jan.
Jan.
März
Jan.
Oct.
Febr.
Juni
Juli
März
Febr.
Jan.
Jan.
Febr.
Febr.
Juni
Febr.
Juni
Febr.
Juni
Febr.
Febr.
April
Juli
Maı
Mai
Jan.
Oct.
Jan.
Dee.
Jan.
Juli
Febr.
Maı
Juli
27.
19%
8.
21.
24.
28.
28.
5.
4.
Us
27.
6.
14.
21.
28.
22.
4.
14.
Hr. Felix Marchand in Leipzig
- Friedrich Merkel in Göttingen
- Franz Mertens in Wien.
- Henrik Mohn in Christiania :
- Alfred Gabriel Nathorst in Stockhohn :
- Karl Neumann in Leipzig . . . .
- Max Noether in Erlangen .
- Wilhelm Ostwald in Grols- Beihen: Mn Saleen ;
- Wilhelm Pfeffer in Leipzig .
- Emile Picard in Paris h
- Edward Charles Pickering in Somiinäke, ı Mass. :
- Henri Poincare in Paris. REEL:
- Georg Quwincke in Heidelberg .
- Ludwig Radlkofer in München
Sir William Ramsay in London
Hr. Gustaf Retzius in Stockholm . :
- Theodore William Richards in Oalinsäk, Mas
- Wilhelm Konrad Röntgen in München . :
- Heinrich Rosenbusch in Heidelberg .
- Georg Össian Sars in Christiania
- Oswald Schmiedeberg in Strafsburg .
- Gustav Schwalbe in Stralsburg
Hugo von Seeliger in München 5
en Graf zu Solms-Laubach in Srafhurg
Hr. Johann Wilhelm Spengel in Giefsen .
- Eduard Strasburger in Bonn 6
- Johannes Striwer in Rom
Sir Joseph Johm Thomson in Saabitlee
Hr. August Toepler in Dresden .
- Gustav von Tschermak in Wien
Sir William Turner in Edinburg
Hr. Woldemar Voigt in Göttingen 2 5 ;
- Johannes Diderik van der Waals ın Arnsterdem 2
- Otto Wallach in Göttingen .
- Eugenius Warming in Kopenhagen .
- Heinrich Weber in Strafsburg .
- August Weismann in Freiburg i. Br.
- Wilhelm Wien in Würzburg
- ‚Julius von Wiesner in Wien
- Ferdinand Zirkel in Bonn ,
XXXVU
Datum der Wahl
— en
1910
1910
1900
1900
1900
1893
1896
1905
1889
1898
1906
1896
1879
1900
1896
1893
1909
1896
1887
1898
1910
1910
1906
1899
1900
1889
1900
1910
1879
1881
1898
1900
1900
1907
1899
1896
1897
1910
1899
1887
Juli
Juli
Febr.
Febr.
Febr.
Mai
Jan.
Jan.
Dec.
Febr.
Jan.
Jan.
März
Febr.
Oct.
Juni
Oct.
März
Oct.
Febr.
Juli
Juli
Jan.
Juni
Jan.
Dee.
Febr.
Juli
März
März
März
März
Febr.
Juni
Jan.
Jan.
März
Juli
Juni
Oct,
28.
28.
22.
22.
22.
13.
119)
30.
Ile
14.
8.
20,
XXXVIH
Philosophisch-historische Classe.
", Karl von Amira in München . Mer
Ernst Immanuel Bekker in Heidelberg .
Friedrich von Bezold in Bonn.
Eugen Bormann in Wien
Emile Boutroux in Paris
James Henry Breasted in Akten
Ingram Bywater in London
Rene Cagnat in Paris
Arthur Chuquet in Yıllemomble a)
Samuel Rolles Driver in Oxford .
Louis Duchesne in Rom.
Benno Erdmann in Berlin .
Julius Euting in Stralsburg
Paul Foucart in Paris
Wilhelm Fröhner in Paris
Percy Gardner in Oxford .
Ignaz Goldziher in Ofen-Pest .
Theodor Gomperz in Wien .
Francis Llewellyn Griffith in San
Gustav Gröber in Strafsburg .
Ignazio Guidi in Rom :
Georgios N. Hatzidakis in ken
Albert Hauck in Leipzig
Bernard Haussoullier in Paris .
Barclay Vincent Head in London
Johan Ludvig Heiberg in Kopenhagen .
Karl Theodor von Heigel in München .
Antoine Heron de Villefosse in Paris .
Leon Heuzey in Paris
Harald Hjärne in Upsala
Maurice Holleauz in Athen
Edvard Holm in Kopenhagen
Theophile Homolle in Paris .
Christian Hülsen in Florenz
Adolf Jülicher in Marburg .
Karl Justi in Bonn & :
Frederic George Kenyon in london :
Georg Friedrich Knapp in Stralsburg
Basil Latyschew in St. Petersburg
Friedrich Leo in Göttingen
Datum der Wahl
1900 Jan. 18.
1897 Juli 29.
1907 Febr. 14.
1902 Juli 24.
1908 Febr. 27.
1907 Juni 13.
1887 Nov. 17.
1904 Nov. 3.
1907 Febr. 14.
1910 Dec. 8.
1893 Juli 20.
1903 Jan. 15.
1907 Juni 13.
1884 Juli 17.
1910 Juni 23.
1908 Oet. 29.
1910 Dee. 8.
1893 Oet. 19.
1900 Jan. 18.
1900 Jan. 18.
1904 Dec. 15.
1900 Jan. 18.
1900 Jan. 18.
1907 Mai 2.
1908 Oet. 29.
1896 März 12.
1904 Nov. 3.
1893 Febr. 2.
1900 Jan. 18.
1909 Febr. 25.
1909 Febr. 25.
1904 Nov. 3.
1887 Nov. 17.
1907 Mai 2.
1906 Nov. 1.
1893 Nov. 30.
1900 Jan. 18.
1893 Dee. 14.
1891 Juni 4.
1906 Nov. 1.
Hr.
August Leskien in Leipzig .
Emile Levasseur in Paris
Friedrich Loofs in Halle a. S.
Giacomo Lumbroso in Rom.
Arnold Luschin von Ebengreuth in en
John Pentland Mahafy in Dublin
Gaston Maspero in Paris N
Wilhelm Meyer- Lübke in Wien
Ludwig Mitteis in Leipzig .
Gabriel Monod in Versailles
Heinrich Nissen in Bonn
Georges Perrot in Paris .
Edmond Pottier in Paris
Franz Praetorius in Breslau :
Wilhelm Radloff i in St.
Pio Rajna in Florenz :
Moriz Ritter in Bonn
Karl Robert in Halle a.S..
Anton E. Schönbach in Graz
Richard Schroeder in Heidelberg .
Eduard Schwartz in Freiburg i. Br..
Emile Senart in Paris
Eduard Sievers in Leipzig .
Henry Sweet in Oxford .
Edward Maunde Thompson in Koran :
. Vilhelm Thomsen in Kopenhagen
Girolamo Vitelli in Florenz .
Julius Wellhausen in Göttingen
Wilhelm Wilmanns in Bonn .
Ludvig Wimmer in Kopenhagen .
Wilhelm Windelband in Heidelberg
Wilhelm Wundt in Leipzig .
XXXIX
Datum der Wahl
———
1900 Jan. 18.
1900 Jan. 18.
1904 Nov. 3.
1874 Nov. 12.
1904 Juli 21.
1900 Jan. 18.
srl Alt 15;
1905 Juli 6.
1905 Febr. 16.
1907 Febr. 14.
1900 Jan. 18.
1884 Juli 17.
1908 Oct. 29.
1910 Dec. 8.
1895 Jan. 10.
1909 März 11.
1907 Febr. 14.
1907 Mai 2.
1906 Juli 5.
1900 Jan. 18.
1907 Mai 2.
1900 Jan. 18.
1900 Jan. 18.
1901 Juni 6.
1895 Mai 2.
1900 Jan. 18.
1897 Juli 15.
1900 Jan. 18.
1906 Juli 5.
1891 Juni 4.
1903 Febr. 5.
1900 Jan. 18.
XL
Inhaber der Helmholtz-Medaille.
Hr. Santiago Ramon y Cajal m Madrid (1904).
- Emil Fischer in Berlin (1908).
- Jakob Heinrich van’t Hoff in Berlin (1910).
Verstorbene Inhaber:
Emil du Bois-Reymond (Berlin, 1892).
Karl Weierstra/s (Berlin, 1892).
Robert Bunsen (Heidelberg, 1892).
Lord Kelvin (Netherhall, Largs, 1892).
Rudolf Virchow (Berlin, 1898).
Sir George Gabriel Stokes (Cambridge, 1900).
Henri Becquerel (Paris, 1906).
Inhaber der Leibniz-Medaille.
a. Der Medaille in Gold.
Hr. James Simon in Berlin (1907).
- Ernest Solvay in Brüssel (1909).
- Henry T. von Böttinger in Elberfeld (1909).
Joseph Florimond Duc de Loubat in Paris (1910).
b. Der Medaille in Silber.
Hr. Karl Alexander von Martius in Berlin (1907).
- A. F. Lindemann in Sidmouth, England (1907).
- Johannes Bolte in Berlin (1910).
- Karl Zeumer in Berlin (1910).
- Albert von Le Cog in Berlin (1910).
- Johannes Iiberg in Wurzen (1910).
- Max Wellmann in Potsdam (1910).
- Robert Koldewey in Babylon (1910).
- Gerhard Hessenberg in Breslau (1910).
Beamte der Akademie.
Bibliothekar und Archivar der Akademie: Dr. Köhnke.
Bibliothekar und Archivar der Deutschen Commission: Dr. Behrend.
Wissenschaftliche Beamte: Dr. Dessau, Prof. — Dr. Harms, Prof. — Dr. von Fritze. —
Dr. Karl Schmidt, Prof. — Dr. Frhr. Aller von Gaertringen, Prof. — Dr. Ritter.
Gedächtnisrede auf Friedrich Kohlrausch.
N
Gehalten in der öffentlichen Sitzung am 30. Juni 1910.
Zum Druck eingereicht am gleichen Tage, ausgegeben am 16. Juli 1910.
De
nn Re
essen Kohlrausch wurde der deutschen Wissenschaft am ı7. Januar
d.J. durch den Tod entrissen. Mit ihm ist einer der großen Männer dahin-
gegangen, welchen der mächtige Bau der modernen Physik seine Aufrichtung
verdankt. Uns Hinterbliebenen ist es Pflicht und Trost, die großen Verdienste
des Verstorbenen zu verstehen und zu würdigen.
Friedrich Kohlrausch hat unserer Akademie ı ı Jahre als korrespon-
dierendes Mitglied, 10 Jahre als ordentliches Mitglied und 5 Jahre als Ehren-
mitglied angehört. Er entstammt einer alten Gelehrtenfamilie, welche seit
mehreren Generationen bedeutende Männer hervorgebracht hat. Sein Groß-
vater Heinrich Friedrich Theodor, geboren 1780 in Landolfshausen bei
Göttingen, war ursprünglich Theologe und widmete sich später vorwiegend
der Geschichtswissenschaft und Pädagogik. Seine deutsche Geschichte, ein
viel gelesenes zweibändiges Werk, hat die stattliche Zahl von 16 Auflagen
erreicht. Er starb 1867 in hohem Ansehen, nachdem er lange als Chef des
Oberschulkollegiums zu Hannover gewirkt hatte. Sein Sohn Rudolf, ge-
boren 1809 in Göttingen, studierte in seiner Vaterstadt, in welcher damals
das Doppelgestiin Gauß und Weber leuchtete, Physik und Mathematik.
Er wurde 1333 Lehrer an der Ritterakademie zu Lüneburg und lehrte dann
nacheinander an den Gymnasien zu Rinteln, Cassel und Marburg, wo er zu-
gleich als Professor extraordinarius an der Universität Vorlesungen hielt.
1357 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor nach Erlangen; doch ist
ihm daselbst nur eine kurze Zeit des Wirkens beschieden gewesen. Schon
im darauffolgenden Jahre raffte ein inneres Leiden den im besten Mannesalter
stehenden Forscher nach längerem Krankenlager dahin. Rudolf Kohlrausch
hat sich durch seine berühmte, in Gemeinschaft mit Wilhelm Weber
ausgeführte Messung des Verhältnisses der elektrostatischen und elektro-
magnetischen Stromeinheit ein bleibendes Denkmal in der Geschichte unserer
Wissenschaft errichtet. Seinem Sohne Friedrich aber war es beschieden,
den angestammten väterlichen Namen zu noch höherem Ansehen zu bringen.
1*
4 RusBens:
Geboren am 14. Oktober 1840 zu Rinteln, bestimmten ihn natürliche
Veranlagung und das väterliche Beispiel dazu, sich gleichfalls der Physik
zu widmen. Er studierte in Erlangen und Göttingen und geriet dort,
ebenso wie sein Vater unter den Einfluß der machtvollen Persönlichkeit
Wilhelm Webers. 1863 promovierte er mit einer Arbeit über die elasti-
sche Nachwirkung und erhielt bereits im folgenden Jahre einen Ruf als
Dozent an den Physikalischen Verein zu Frankfurt a. M., eine bescheidene
Stellung, welche ihm aber reichlich Zeit zu eigenen Arbeiten gewährte.
Über die äußeren Hilfsmittel, welche ihm das Frankfurter Laboratorium
darbot, erfahren wir einiges Charakteristische aus einem Briefe, welchen
er 1908 an den Physikalischen Verein gelegentlich der Einweihung des
neuen Laboratoriums richtete. Er schreibt:
»Damals, in den Jahren 1864—66, hatte Kollege Boettger' eine Höhle
neben dem Hörsaal, einer anderen Höhle; und auf der anderen Seite vom
Hörsaal bildete eine dritte Höhle die Physikalische Sammlung mit mir.
Außer diesem Raum stand mir ein Zimmer im dritten Stock zur Verfügung.
Es war also dafür gesorgt, daß der junge Physiker reichlich Bewegung
hatte, um gesund zu bleiben, welch letzteres in der Tat erzielt wurde. Und
erzogen wurde er zu einfachen Ansprüchen, und zwar solchen, die ihn bis
auf die Reinigungsarbeiten, zu denen täglich ein Frankfurter Militärinvalide
einmal erschien, ganz auf sich selbst anwiesen, einschließlich teilweise der
Öfenheizung. In Summa Zustände, die der jetzigen Generation als unmög-
lich erscheinen würden.
Die Einfachheit brachte aber auf der anderen Seite den unschätzbaren
Vorteil, daß man durch Verwaltung und andere Nebendinge nicht belästigt
wurde. Alles in allem, hätte ich heute zwischen einem glänzenden Institut
zu wählen und den damaligen Höhlen, ich würde mich vielleicht für die
letzteren entscheiden. «
Hier tritt Kohlrauschs einfacher und bescheidener Sinn, welcher
eine der wesentlichsten Seiten seines Charakters bildete, in besonders ge-
winnender Weise hervor.
Im Jahre 1866 folgte Kohlrausch einem Ruf als außerordentlicher
Professor nach Göttingen, wo er in Gemeinschaft mit Wilhelm Weber
eine intensive Lehr- und Forschertätigkeit ausübte. Seine weitere Lauf-
! Dozent für Chemie an dem Physikalischen Verein.
Gedächtnisrede auf Friedrich Kohlrausch. 5
bahn führte ihn 1870 als Ordinarius an das Polytechnikum in Zürich, 1871
in gleicher Eigenschaft an die Technische Hochschule in Darmstadt, 1875
endlich als Nachfolger August Kundts an die Universität in Würzburg,
an welcher er ı3 Jahre hindurch eine glückliche Lehr- und Forschertätig-
keit entfaltete. Diese Zeit seiner Würzburger Professur ist in wissenschaft-
licher Beziehung die fruchtbarste seines Lebens geworden. Hier hat er
seine berühmten Versuche über elektrische Maßbestimmungen und über die
Leitfähigkeit der Elektrolyte vollendet; hier ist es ihm zuerst möglich ge-
wesen, in dem neuerbauten physikalischen Institut den systematischen La-
boratoriumsunterricht in der von ihm angestrebten Weise durchzuführen.
Als August Kundt 1888 nach Berlin berufen wurde, gelang es der Straß-
burger Fakultät, Kohlrausch zur Annahme der frei gewordenen Professur
zu bestimmen, und als sechs Jahre später August Kundt der Wissen-
schaft durch einen jähen Tod entrissen wurde, erging wiederum an Kohl-
rausch der Ruf, den verwaisten Lehrstuhl an der Berliner Universität zu
besetzen. Die Frage, ob er diesem ehrenvollen Ruf folgen solle, ob es für
ihn richtig sei, die größere Ruhe und geistige Konzentration, welche die
kleinere Universität bietet, gegen die in mancher Beziehung großartigere
Lehrtätigkeit an der Riesenuniversität der Reichshauptstadt zu vertauschen,
hat ihn lange und intensiv beschäftigt. Aber kaum war Friedrich Kohl-
rausch nach reiflicher Überlegung zu einem ablehnenden Bescheid gelangt,
als er von neuem vor diese Frage in etwas veränderter Form gestellt
wurde. Wenige Monate nach August Kundts Tod verlor die deutsche
Wissenschaft auch denjenigen Mann, welcher neben Galilei und Newton
als der größte Meister der Physik angesehen werden muß, Hermann von
Helmholtz. Es ergab sich die Notwendigkeit, unter den Physikern
Deutschlands nach einem geeigneten Präsidenten der physikalisch-tech-
nischen Reichsanstalt Umschau zu halten, und hier konnte die Wahl nicht
zweifelhaft sein. Gerade auf dem hier in Betracht kommenden Gebiete
der exakten Messungen hatte Kohlrausch in Deutschland nicht seines-
gleichen. Als Nachfolger von Helmholtz an die Reichsanstalt berufen,
hat er sich der Verpflichtung, sein vielseitiges Wissen und die reichen
Schätze seiner Erfahrung in den Dienst dieses wohl einzig in der Welt da-
stehenden Forschungsinstituts zu stellen, nicht entziehen mögen. Zehn
Jahre hindurch hat er sich mit der ihm eigenen Pflichttreue dem großen
Werke gewidmet, und es darf ihm das hohe Lob gespendet werden, daß
6 RUBENnSs:
es ihm gelungen ist, die Reichsanstalt während dieser Zeit auf der gleichen
Höhe wissenschaftlichen Ansehens und Ruhmes zu halten, welche sie unter
seinem großen Vorgänger eingenommen hatte. Leider war jedoch Kohl-
rauschs zarte Gesundheit der großen Arbeitslast, welche ihm insbesondere
der Verwaltungsapparat des weitverzweigten Betriebes aufnötigte, auf die
Dauer nicht gewachsen. So kam es, daß er im Jahre 1905 von seinem
Amte zurücktrat, um den Rest seines Lebens der Pflege seiner Gesundheit
und der geliebten wissenschaftlichen Forschungsarbeit im stillen Labora-
torium, fernab von dem Getriebe der Großstadt, zu widmen. Er wählte
Marburg als Aufenthaltsort, welches ihm von der Jugendzeit her vertraut
war. Dort richtete ihm Professor Richarz in den Räumen des physi-
kalischen Universitätsinstituts ein gutes Privatlaboratorium ein. Von Mar-
burg aus hatte es Kohlrausch auch nicht weit zu dem ihm ans Herz
gewachsenen Jugenheim an der Bergstraße, wo er über 40 Jahre lang
gegenüber dem Wechsel seiner Aufenthaltsorte gleichsam eine zweite
ruhende Heimat gefunden hatte. Sein Gesundheitszustand hatte sich
sichtlich gebessert, und das Erscheinen einer Reihe von interessanten Ab-
handlungen bewies, daß auch seine alte Schaffensfreudigkeit nicht ge-
schwunden war. So traf Friedrich Kohlrauschs plötzlicher Tod, welcher
ihn kurz vor der Vollendung seines 70. Lebensjahres dahinraffte, seine Fach-
genossen und Freunde völlig überraschend. Zu seinem 70. Geburtstage
hatten ihm seine Schüler und Kollegen eine großartige Ehrung vorbereitet.
Das unerbittliche Schicksal hat diesen freudigen Ausdruck dankbarer Ver-
ehrung für den lebenden Forscher in eine Gedenkfeier für den großen Toten
verwandelt.
Kohlrauschs wissenschaftliche Arbeiten ließen von Anfang an die
Eigenart seiner Begabung klar und deutlich hervortreten. Zwar verfügte
er über ein bedeutendes theoretisches Wissen, welches ihm insbesondere
in der Auswahl der Probleme von Nutzen war, aber stets ist sein Ziel in
erster Linie auf die Feststellung des Tatbestandes gerichtet gewesen. Über-
raschend groß ist auch die Zahl neuer experimenteller Methoden und sinn-
reich konstruierter Meßinstrumente, mit welchen er die Physik bereichert
hat. Die Geschicklichkeit und Sorgfalt, mit welcher Kohlrausch diese
Instrumente und Methoden selbst anzuwenden verstand, ist wohl von keinem
Physiker übertroffen worden. Mit berechtigtem Stolze dürfen wir auf diesem
Gebiete unseren Friedrich Kohlrausch mit dem großen französischen
Gedächtnisrede auf Friedrich Kohlrausch. U
Meister der physikalischen Meßkunde Henri Vietor Regnault auf eine
Stufe stellen.
Unter Friedrich Kohlrauschs metrologischen Arbeiten sind in erster
Linie seine Ohmbestimmung und die in Gemeinschaft mit seinem Bruder
Wilhelm 1885 ausgeführte Messung des elektrochemischen Äquivalents
des Silbers zu nennen. Die große Bedeutung dieser beiden klassischen
Untersuchungen liegt nicht nur in der bewundernswerten Genauigkeit des
gewonnenen Zahlenergebnisses, welche durch neuere Arbeiten nicht über-
troffen worden ist; ein fast ebenso großer Nutzen ist in der für die ge-
samte Physik äußerst wichtigen Durchbildung der erdmagnetischen Meß-
methoden und in der Konstruktion bequemer und genauer magnetischer
Meßinstrumente zu erblicken, welche in jenen Arbeiten zur Anwendung
gelangten. Auch verdanken wir ihnen dasjenige Verfahren zur Vergleichung
kleiner Widerstände, welches bis auf den heutigen Tag als das beste gilt,
die Methode des übergreifenden Nebenschlusses.
Aus der Fülle seiner übrigen Arbeiten sollen an dieser Stelle nur
wenige hervorgehoben werden, welche einen besonders großen Einfluß auf
die Entwicklung unserer Wissenschaft ausgeübt haben.
Wertvollen Einblick in ein bis dahin wenig aufgeklärtes Gebiet ge-
währte Kohlrauschs Untersuchung über Thermoelektrizität, Wärme- und
Elektrizitätsleitung. Angeregt durch einen zuerst von seinem Freunde L. Her-
mann in Zürich ausgesprochenen Gedanken, hat Kohlrausch den erfolg-
reichen Versuch unternommen, die elektromotorische Kraft der Thermo-
elemente nicht, wie bis dahin üblich, durch einen in der Kontaktfläche
der aneinander grenzenden Metalle sich abspielenden Vorgang darzustellen,
sondern die beobachteten Erscheinungen auf Grund der Annahme zu be-
schreiben, daß mit jedem Wärmestrom in bestimmtem, von der Natur des
Leiters abhängigen Maße ein elektrischer Strom verbunden sei. Er ergänzte
diese Hypothese durch die weitere Annahme, daß durch einen elektrischen
Strom auch die Wärme in bestimmter Weise mitbewegt würde. Es findet
dann nicht nur das Auftreten des bekannten Peltierschen Phänomens seine
Erklärung, sondern die Kohlrauschsche Strömungstheorie ist auch im-
stande, über den sogenannten Thomsoneffekt Aufschluß zu geben, was die
Kohlrauschsche Erklärungsweise der Thermoelektrizität durch eine auf
die ältere Theorie nicht zu leisten vermochte. Erst in neuester Zeit ist
der modernen Elektronentheorie fußende Anschauung abgelöst worden, welche
6) RuBEns:
wir in erster Linie Paul Drude verdanken. Aber auch die Drudesche
Theorie erklärt die Thermokräfte und den Peltiereffekt nicht durch Vor-
gänge in der Grenzfläche, sondern durch Bewegung der Elektronen in den
Leitern selbst. Sie schließt sich in diesem Punkte der Anschauung Kohl-
rauschs an und darf in diesem Sinne als eine Weiterentwicklung der-
selben angesehen werden.
Aber auf keinem Gebiete ist der Name Friedrich Kohlrauschs so
innig mit der Geschichte unserer Wissenschaft verknüpft wie in der Lehre
von der elektrolytischen Leitung. Die Verdienste, welche er sich um
diesen Zweig der physikalischen Forschung erworben hat, sind allein aus-
reichend, um ihm einen Ehrenplatz in der Reihe der ersten Experimen-
tatoren aller Zeiten zu sichern. Es ist erforderlich, hier auf diese Unter-
suchungen etwas näher einzugehen.
Während man über den Widerstand metallischer Leiter seit Ohms
epochemachender Entdeckung in weitgehendem Maße unterrichtet war,
lagen auf dem Gebiete der elektrolytischen Leitung, als sich Kohlrausch
diesem Gegenstande zuerst widmete, außer einigen spärlichen Zahlen von
Beetz und Paalzow keine Angaben vor. Durch Verwendung von Wechsel-
strom an Stelle des bis dahin ausschließlich angewendeten Gleichstroms
gelang es Kohlrausch mit einem Schlage, die größte Schwierigkeit,
welche erfolgreichen Messungen auf diesem Gebiet entgegengestanden
hatte, nämlich die Einwirkung der Polarisation, vollkommen zu beseitigen
und damit ein großes neues Gebiet der Forschung zu erschließen. Er be-
gann diese berühmte Reihe von Experimentaluntersuchungen mit einer
sorgfältigen Prüfung des Ohmschen Gesetzes für Leiter zweiter Klasse.
Es gelang ihm im Jahre 1369 in Gemeinschaft mit W. A. Nippoldt den
Nachweis zu führen, daß bis herab zu elektromotorischen Kräften von
1429000 Grove das Ohmsche Gesetz innerhalb der Grenzen der Beobachtungs-
fehler für Elektrolyte Geltung besitzt. Als Beispiel für die Anwendung seiner
neuen Methode, bei welcher ein Sinusinduktor als Stromquelle, ein Weber-
sches Elektrodynamometer als Meßinstrument verwendet wurde, bestimmte
er das Leitvermögen der Schwefelsäure bei verschiedener Konzentration.
Im Jahre 1875 war Kohlrauschs Wechselstrommethode zur Bestimmung
des elektrolytischen Leitvermögens schon so weit verbessert, daß nach des
Autors eigenen Worten »von den drei Größen, deren Messung gefordert
wird, nämlich Prozentgehalt, Temperatur und elektrolytischer Widerstand,
Gedächtnisrede auf Friedrich Kohlrausch. 5)
der letztgenannte bei gleichem Aufwand von Sorgfalt die geringsten Fehler-
quellen enthält«. Es wurden 35 Salzlösungen bei drei verschiedenen Tem-
peraturen untersucht. 1876 kam eine große Zahl von Säuren hinzu, 1879
weitere 158 Lösungen von 40 verschiedenen Körpern. Auch wurden in dem-
selben Jahre drei wichtige experimentelle Verbesserungen eingeführt: die
Vergrößerung der Elektrodenflächen durch Überziehen mit Platinschwarz,
die Verwendung des Induktoriums mit Neefschem Hammer an Stelle des
Sinusinduktors und der Ersatz des Elektrodynamometers durch das Bell-
sche Telephon. Das nunmehr vorliegende gewaltige Beobachtungsmaterial
gestattete schon eine ziemlich gute Übersicht und ließ ein Gesetz von
fundamentaler Wichtigkeit erkennen, welches aussagt, daß innerhalb einer
stark verdünnten Lösung einer jeden Ionengattung ein ganz bestimmter
Widerstand zukommt, dessen Größe von der Zusammensetzung des Mole-
küls unabhängig ist, aus welchem sich das Ion durch Dissoziation gebildet
hat. Ist der Widerstand einer jeden lonenart ein für allemal bestimmt,
so läßt sich daraus das Leitvermögen verdünnter Lösungen berechnen.
Dieses Gesetz von der unabhängigen Wanderung der Ionen bildet heute die
Grundlage unserer Anschauung auf dem Gebiet der elektrolytischen Leitung
und ist deshalb auch für die physikalische Chemie von großer Bedeutung.
Unter Kohlrauschs elektrolytischen Arbeiten beansprucht die in Ge-
meinschaft mit Hrn. Heydweiller angestellte Untersuchung der Leitfähigkeit
des reinen Wassers besonderes Interesse. Durch Eindestillieren des Wassers
in Glasgefäße unter Luftabschluß, welche durch lange Berührung mit Wasser
fast alle löslichen Bestandteile der Wände abgegeben hatten, war es den
Verfassern möglich, ein Wasser von nie dagewesener Reinheit, entsprechend
geringem Leitvermögen und hohem Temperaturkoeffizienten zu erzielen.
Es ergab sich, daß dieses Wasser etwa 200mal schlechter leitete, als das
unter gewöhnlichen Bedingungen an der Luft destillierte, und es ließ sich
theoretisch berechnen, daß es sich in seinem Leitvermögen von dem ab-
solut reinen Wasser nur noch. um etwa 1ıo Prozent unterschied.
Kohlrausch hat in einem besonderen Werk, welches er 1898 zusammen
mit Hrn. Holborn veröffentlichte, die experimentellen Methoden zur Be-
stimmung des Leitvermögens von Elektrolyten, das gesamte auf die moderne
Widerstandseinheit umgerechnete Beobachtungsmaterial und die theoreti-
schen Folgerungen, welche sich aus den Versuchsergebnissen ziehen lassen,
in übersichtlicher Weise zusammengestellt. Die imponierende Größe des
Phys.-math. Klasse. 1910. Gedächtnisr. 1. 2
10 RuBEns:
von Kohlrausch geschaffenen Werks tritt uns in diesem Buche besonders
klar vor Augen.
Der Einfluß, welchen Kohlrausch auf unsere Wissenschaft ausgeübt
hat, ist jedoch keineswegs auf seine Forschertätigkeit beschränkt geblieben.
Als Lehrer gehört er zu den großen Reformatoren, denen wir die Durch-
bildung des modernen physikalischen Laboratoriumsunterrichts verdanken.
Hierzu haben nicht nur die von ihm selbst abgehaltenen Vorlesungen und
Übungen, sondern in erster Linie sein klassisches Lehrbuch der praktischen
Physik beigetragen.
Als Kohlrausch in Göttingen die ersten praktischen Übungen ab-
hielt, waren die Anfänge eines systematischen physikalischen Laboratoriums-
unterrichts wohl nur bei Magnus in Berlin und bei Neumann in Königs-
berg vorhanden. Erwiesen sich schon die Apparatensammlungen der meisten
physikalischen Kabinette für die Zwecke physikalischer Übungen als unzu-
reichend, so war dies doch in noch viel höherem Grade von den vorhandenen
Lehrbüchern zu behaupten. Bei der Lösung der meisten Aufgaben war der
Praktikant genötigt, sich die erforderlichen praktischen Anweisungen aus
den Originalabhandlungen zusammenzusuchen. Diese Schwierigkeit hatte
Kohlrausch dazu veranlaßt, eine kleine Aufgabensammlung mit kurzen
theoretischen und praktischen Erörterungen für den speziellen Gebrauch
der unter seiner Leitung arbeitenden Praktikanten zusammenzustellen. Erst
viel später entschloß er sich dazu, auf den Rat seines Lehrers Wilhelm
Weber, dieses Werk unter dem Titel eines Leitfadens der praktischen
Physik der Öffentlichkeit zu übergeben. Seit dieser Zeit ist mehr als ein
Menschenalter vergangen. In elf Auflagen hat dieses in seiner Art einzig
dastehende Werk auf die Entwicklung der Physik hervorragenden Einfluß
ausgeübt. Daß es dabei im Laufe der Zeit, den Fortschritten der Wissen-
schaft folgend, an Inhalt und auch an Umfang zunehmen mußte, war
unvermeidlich. Aus dem »Leitfaden« ist ein stattliches »Lehrbuch« ge-
worden. Aber Kohlrausch hat es meisterhaft verstanden, trotz des be-
deutend erweiterten Inhalts den Umfang des Lehrbuchs in mäßigen Grenzen
zu halten.
Einen wie großen Teil seiner Lebensarbeit Kohlrausch auf die wissen-
schaftliche Durcharbeitung seines Lehrbuchs verwendet hat, geht am besten
aus seinen eigenen Worten hervor, mit welchen er die Vorrede zu der
letzten, in diesem Jahre erschienenen Auflage beginnt. Diese Worte lauten:
Gedächtnisrede auf Friedrich Kohlrausch. 1
»Jeder muß schließlich mit dem Geschick rechnen, daß seine Kräfte
eine bisher gewohnte Arbeit nicht mehr leisten, und es wird kaum eine
falsche Prognose sein, wenn ich, ungeachtet der vielseitigen und hingebenden
Unterstützung, bei einer etwaigen künftigen Auflage jenen Zeitpunkt für
den Verfasser als eingetreten erachte. Es empfiehlt sich deswegen, zur
Sicherheit Abschied zu nehmen von dieser Arbeit, die sich zudem in
40 Jahren, getrieben durch die Entwickelung des Unterrichts und der
Forschung so erweitert und zu einem so starken Bruchteil der Lebenstätig-
keit ausgewachsen hat, daß der Verfasser zweifelt, ob er sie mit dieser
Aussicht unternommen haben würde. «
Es klingt in diesen Worten wie Todesahnung. Kurze Zeit nach ihrer
Niederschrift hat uns der Tod des großen Mannes beraubt, welcher bis
dahin der Stolz unserer Wissenschaft und eine Zierde unserer Akademie
gewesen war.
Seine wissenschaftlichen Werke sichern ihm Unsterblichkeit. Solange
es Menschen geben wird, welchen Freude am Erkennen eigen ist, welche
Verständnis für die großen Ziele unserer Wissenschaft besitzen und Hoch-
achtung empfinden vor der ehrlichen Gelehrtenarbeit im großen wie im
kleinen, wird Friedrich Kohlrauschs Name unvergessen sein. Uns aber,
die wir des Glückes teilhaftig geworden sind, ihm als Freunde, Kollegen
und Schüler näherzutreten, uns wird sein gütiges Herz, sein einfaches und
vornehmes Wesen, seine edle Persönlichkeit einen nicht weniger tiefen und
bleibenden Eindruck hinterlassen.
Gedächtnisrede auf Hans Heinrich Landolt.
Typ pa Se
“ 0 Bier NN, . » e SZ = F -
Gehalten in der öffentlichen Sitzung am 30. Juni 1910.
Zum Druck eingereicht am 24. November, ausgegeben am 16. Januar 1911.
>
Zürich (1331—1853).
Am 15. März schied Hans Heinrich Landolt, der Älteste unserer che-
mischen wissenschaftlichen Generation, der Altmeister der physikalischen
Chemie, von uns. Er war am 5. Dezember 1831 in Zürich geboren und
hat also das hohe Alter von 78 Jahren erreicht, doch wurde ihm das
Glück zuteil, sich nicht überlebt zu haben. Nicht müde und vergessen
von seinen Zeitgenossen hat er sich nach ewiger Ruhe gesehnt; nein, fröh-
lich und arbeitsfroh, rastlos bis zum letzten Tage, wurde er von dem
Friedebringer überrascht, der ihm sanft und mild die Feder aus der Hand
nahm, nachdem das große Werk soeben vollendet war. Tätig und lebendig
wirkend bis zuletzt, so wird Landolt im Gedächtnis der wissenschaftlichen
Gefährten, im Herzen der Freunde und Verwandten fortleben.
»Landolt war ein Sproß derselben alten und angesehenen Züricher
Patrizierfamilie, der auch jener Salomon Landolt, ‘der Landvogt von
Greifensee‘, angehörte, den Gottfried Keller in seinen “Züricher Novellen’
so köstlich geschildert hat. In seiner ganzen Persönlichkeit war diese Ab-
stammung unverkennbar ausgeprägt: schlicht und aufrecht, einfach und
doch vornehm vom Scheitel bis zur Sohle, frei in Denken, Fühlen und
Handeln, ohne irgendwelchen religiösen oder politischen Aberglauben, war
Landolt das Urbild des tüchtigen, freien Schweizer Bürgers.« Diese treff-
lichen Worte des langjährigen Mitarbeiters von Landolt, Prof. Brühl,
mögen das Bild des allverehrten und geliebten Kollegen einleitend zur Lebens-
skizze bei diesem feierlichen Anlaß noch einmal bringen.
Landolts in Zürich verlebte Jugend war eine überaus schöne und
sorglose. Er war von früh auf fleißig und zeigte alsbald seine wissen-
schaftliche Neigung, indem er auf dem Gute seiner Großeltern sich leiden-
schaftlich, auf Kosten von Vorhängen und Decken, mit chemischen Ver-
suchen und Feuerwerken beschäftigte; die Flamme und das Licht sollten
bekanntlich nachher öfters seine größeren Arbeiten heherrschen.
1°
4 VAN ’T Horr:
Mit neunzehn Jahren bezog Landolt die Universität in seiner Vater-
stadt zum Studium der Chemie und Physik, erstere unter Löwig; und in
demselben Jahre erschien noch seine Erstlingsarbeit über »Stibmethyl« in
den »Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich«. Bei Löwig
alsbald Assistent geworden, folgte er demselben dann 13853 nach Breslau,
um damit ständig die Schweiz zu verlassen. Hierzu möge beigetragen
haben, daß Landolt früh elternlos geworden war: aber er hielt die Bande
mit seiner Vaterstadt durch alljährlichen Besuch und Pflege der vielen
persönlichen Beziehungen aufrecht.
Breslau, Berlin und Heidelberg (18531856).
Eingeleitet durch die Übersiedlung nach Breslau, folgen nun Landolts
Wanderjahre, die ihn über Berlin und Heidelberg für kurze Zeit wieder
nach Breslau zurückführten.
Zunächst erhielt er noch 1853 in Breslau unter seinem damaligen
Chef Löwig auf Grund einer Inauguraldissertation »Über die Arsenäthyle«
den philosophischen Doktorgrad. Diese sich der Erstlingsarbeit anschlie-
ßende Leistung wurde bekanntlich für die Valenzlehre von großer Bedeutung.
Dann wurde die Reise nach Berlin angetreten, besonders veranlaßt durch
die dortige Anwesenheit von Mitscherlich, Rose, Johannes Müller
und Dubois, deren Vorlesungen er hörte. Nur die Gelegenheit zu ex-
perimentellen Arbeiten in einem chemischen Laboratorium war hier damals
kaum vorhanden; und so wurde alsbald Berlin mit Heidelberg vertauscht,
wo eben Bunsen in einem neuen Institut zu wirken angefangen hatte,
dessen Persönlickeit Landolt wohl schon in Breslau gefesselt hatte.
Die Heidelberger Zeit, besonders Bunsens Einfluß, ist wohl für
Landolts Ausbildung maßgebend gewesen, und gern und oft verweilte
er noch in den späteren Jahren bei derselben und bei Bunsens Eigenart,
die der seinigen wohl in vieler Hinsicht nahe stand. Aber auch der
sonstige Verkehr bot überaus viel, wie es mir von noch überlebenden
Freunden, Quincke und Roscoe, mitgeteilt wird:
»Mit von Pebal hatte er zusammen in der Meierei neben dem alten
chemischen Laboratorium in der Hauptstraße seine Wohnung. Am gemein-
samen Mittagstisch im Bayrischen Hof beteiligten sich alsdann unter andern
noch Lothar Meyer, August Kekule, Beilstein, Dr. Bahr (später
(redächtnisrede auf Hans Heinrich Landolt. 5)
Adjunkt in Upsala), Frapolli (später in Mailand), Pavesi (später in
Pavia), Goupillat (später in Sevres) und auch der hiesige Adolf Wagner.
Im kleinen Gaszimmer mit zwei Arbeitsplätzen im neuen Institut arbeiteten
damals Landolt und Quincke zusammen.
Nach vorübergehender Beschäftigung mit der elektrolytischen Dar-
stellung von Kalzium und Lithium untersuchte dann Landolt die Gase
der Lampe, welche im Winter 1854/1855 von Bunsen konstruiert worden
war. Das gemeinsame Arbeiten mit Quincke, wozu sich Sonnabends und
Sonntags Ausflüge in die Umgebung gesellten, verband alsbald beide durch
eine Freundschaft, die nur der Tod löste.
1856 erfolgte dann die Rückreise nach Breslau, wo auch Lothar
Meyer und Beilstein alsbald eintrafen, und in demselben Jahre erwarb
Landolt die Venia legendi in Chemie durch seine Habilitationsschrift über
»Chemische Vorgänge in der Flamme der Leuchtgase«.
Bonn (1857—1869).
Schon im Jahre 1857 wurde der erst 26jährige Forscher von Breslau
weg, als jüngster Extraordinarius Preußens, an die Universität Bonn be-
rufen. Die Chemie war damals dort durch Bischof, ordentlichen Pro-
fessor der Chemie und Technologie, und durch Baumert, die pharma-
zeutische Chemie durch Bergemann vertreten, zu denen Landolt bald
in freundschaftliche Beziehungen trat. Dem Bonner Freundeskreis gehörten
weiter an: Usener, Schönfeld, Pflüger und dann Landolts zeitweiliger
Assistent Bettendorf sowie der bis zuletzt mit Landolt befreundete
Schüler und Mitarbeiter Horstmann und viele andere. In der neuen
Stellung begann Landolt seine großen grundlegend gewordenen Unter-
suchungen über den »Einfluß der atomistischen Zusammensetzung kohlen-
stoff-, wasserstoff- und sauerstoffhaltiger flüssiger Verbindungen auf die
Fortpflanzung des Lichtes«; dieselben wurden 1862—1864 in Poggen-
dorfs Annalen der Physik und Chemie veröffentlicht und waren wohl mit
angeregt von einem der vielen Bonner Freunde Landolts, Pflüger, und
dem trefflichen Mathematiker und theoretischen Physiker Beer, dem Ver-
fasser eines originellen Buches über höhere Optik. Diese Untersuchungen
schlossen sich an ältere (1858) der Engländer Dale und Gladstone an,
verfochten aber besonders die neuen Gesichtspunkte, welche die eben in
Entwicklung gekommene Konstitutionslehre eröffnete; sie erlaubten dann
6 van tr Horr:
auch schließlich, das Liehtbrechungsvermögen der chemischen Moleküle aus
demjenigen der elementaren Atome zu bestimmen, unter Mitberücksichtigung
ihrer Bindungsweise. Landolt hat noch in späteren Jahren an diese
schönen Jugendarbeiten angeknüpft. Nachdem nämlich durch die epoche-
machenden Untersuchungen von Hertz (1887—1883) die Wesensgleichheit
von optischer und elektrischer Fortpflanzung nachgewiesen, und gezeigt
worden war, daß Lichtwellen und elektrische Wellen sich lediglich durch
allerdings ungeheure Größendifferenzen voneinander unterscheiden, nahm
Landolt (1892) in Gemeinschaft mit Jahn jene alten Untersuchungen
wieder auf, indem er aber nun die molekuläre Refraktion organischer Kör-
per für Strahlen von sehr großer Wellenlänge, d.h. für elektrische Strahlen,
der Messung unterzog. Im großen und ganzen ergaben sich für die elektrischen
Wellen ähnliche Beziehungen wie für die Wellen des Lichts, jedoch mit ver-
schiedenen merkwürdigen noch nicht genügend aufgeklärten Abweichungen.
In Bonn hatte Landolt schon frühzeitig (1859) sein sehr glückliches
Familienleben begründet durch die Heirat mit Milla, geb. Schallenberg,
einer liebenswürdigen und fröhlichen, einst wunderschönen und echt rheini-
schen Frauengestalt, der Tochter einer in Bonn ansässig gewordenen, eben-
falls der Schweiz entstammenden Familie.
Nach Bischofs Rücktritt wurde August Wilhelm Hofmann aus
London nach Bonn berufen, auf dessen Andrängen in Bonn das damals
umfangreichste chemische Institut der Welt entstand. Allein noch ehe der
Bau vollendet war, folgte Hofmann einem Rufe nach Berlin, und an seine
Stelle kam von Gent August Kekule. Ihm und dem zum ordentlichen
Professor beförderten Landolt, der inzwischen auch seine bekannten Ar-
beiten über die »Dampfspannung homologer Verbindungen « ausgeführt hatte,
wurde 1867 die Direktion des neuen Instituts übertragen. In voller Ein-
tracht wirkten die beiden so verschiedenartig veranlagten Gelehrten bei
der Einrichtung ihres Laboratoriums zusammen. Doch schon im Jahre
ı869 nahm Landolt einen Ruf an die neugegründete technische Hoch-
schule in Aachen an, wo dann nach seinen Plänen ein stattliches chemi-
sches Institut entstand.
Die Bonner Zeit blieb aber wohl in Landolts Erinnerung seine
schönste Lebensepisode, und noch in den letzten Jahren dachte er sehr
ernst daran, sich dort dauernd niederzulassen. Dazu ist es allerdings
nicht gekommen. aber seine letzte Ruhestätte hat er sich dort gewählt.
Gedächtnisrede auf Hans Heinrich Landolt. 7
Aachen (1867—1880).
In Aachen war zunächst Landolts Aufgabe der Bau des neuen In-
stituts. Unterstützt von seinem Assistenten, dem damaligen Privatdozenten
Brühl, wurde bei diesem Bau das Allerbeste erstrebt, vielleicht mit einer
kleinen Übertreibung, da dem Neubau für den vorübergehenden Besucher
eine gewisse Komplikation nieht abzusprechen war. Von meiner persön-
lichen Besichtigung mit Rücksicht auf eigenen Neubau erinnere ich mich
z. B., daß der Heizer von den unteren Räumen aus Gelegenheit hatte,
durch eine Serie Thermometer, welche heruntergezogen werden konnten,
die Temperatur in den oberen Räumen zu kontrollieren; derselbe gestand
mir aber, diese Einrichtung nie zu gebrauchen und mehr nach dem Gefühl
zu arbeiten. Anderseits aber wurde Grundlegendes erzielt, und die An-
wendung des Projektionsapparats mit elektrischer Beleuchtung zu Vorlesungs-
zwecken ist wohl wesentlich durch Landolt zum unentbehrlichen De-
monstrationsmittel im Hörsaal geworden.
Die Untersuchungen bewegen sich auf dem Gebiet, das die damalige
physikalische Chemie charakterisierte: Beziehungen zwischen physikalischen
Eigenschaften und chemischer Zusammensetzung. Nur wurde, wohl der
mehr praktischen Seite einer technischen Hochschule entsprechend, dies-
mal das polarisierte Licht, das ja für die Zuckerindustrie unter anderm von
größter Bedeutung ist, ins Auge gefaßt. Der Erfolg war ein durch-
schlagender. Die ausgezeichneten Arbeiten (»Über das Vermögen organi-
scher Körper, das polarisierte Licht zu drehen«) brachten diese Disziplin
zu einer wahren Vollendung; Landolt hat durch seine klassischen ex-
perimentellen Arbeiten auf diesem Gebiet, durch Verbesserung und Neu-
konstruktion der Polarisationsinstrumente, sowie durch sein mustergültiges
Buch über »das optische Drehungsvermögen organischer Substanzen «
(1879) seinen Namen in Wissenschaft und Technik weltbekannt gemacht;
die zweite, 1898 von ihm besorgte Auflage dieses Werkes ist noch
heute unbestritten das klassische, den ganzen Stoff mit seltener Zuver-
lässigkeit behandelnde Kompendium der Polarimetrie. Von den wissen-
schaftlichen Resultaten sei hervorgehoben das Gesetz, das wohl bleibend
mit Landolts Namen verknüpft sein wird und nach welchem die Drehung
von Salzen aktiver Säuren und Basen in wässeriger Lösung für einen
gegebenen aktiven Bestandteil unabhängig von der Salzart ist. Aber
8 vAN’T Horr:
auch die Stereochemie verdankt Landolt in den ersten Jahren des etwas
erschwerten Emporkommens eine kräftige Stütze, als er seine, auf dem
Gebiet der aktiven Körper unbestrittene Autorität zugunsten der neuen
Lehre geltend machte.
Daß er aber, der Mann der voraussetzungslosen Wissenschaft, infolge
gerade dieser seiner Leistungen, auch bei der Staatsverwaltung, in der
Industrie und sogar bei den Landwirten Beachtung fand, rührt daher, daß
der Polarisationsapparat, und das mit ihm gemessene optische Drehungs-
vermögen, als analytisches und zentralisierendes Hilfsmittel eine sehr wich-
tige Rolle spielt in der Fabrikation des Zuckers, der Alkaloide, der Terpene,
Kampfer und Riechstoffe. Und wo sich die Industrie zu entwickeln be-
ginnt, da ist bekanntlich auch der Steuer- und Zollbeamte gleich bei der
Hand. So kam es denn, daß Landolt auch bei den Zöllnern und sogar
bei den Agrariern bekannt wurde, mit denen ihn sonst keine sehr nahen
Beziehungen verbanden. Damit hängt auch wohl zusammen, daß Landolt
im Jahre 1880 vom preußischen Ministerium für Landwirtschaft an die
neugegründete Berliner Landwirtschaftliche Hochschule berufen wurde.
Berlin (1880—1910).
Die an der Landwirtschaftlichen Hochschule verlebte Zeit (1880 bis
1891) brachte, neben einem nochmaligen Neu- und Umbau, 1883 die durch
Sorgfalt und Zuverlässigkeit ausgezeichneten » Physikalisch-chemischen Ta-
bellen«, in Gemeinschaft mit Prof. Börnstein bearbeitet. Die dritte Auf-
lage (1905), für die auch Prof. Meyerhoffer als Mitherausgeber auftrat
und deren Erscheinen durch eine tatkräftige Unterstützung der Berliner
Akademie der Wissenschaften gefördert wurde, hat einen derartig unent-
behrlichen Charakter, daß nunmehr durch internationale Vereinbarung, von
den französischen Physiko-Chemikern angeregt, ein regelmäßiges Erscheinen
derartiger Tabellen in Aussicht genommen ist, welche hoffentlich die so
wertvolle Knappheit der Landoltschen Bearbeitung beibehalten werden.
Der Umfang einer derartigen Zusammenstellung verlangt tatsächlich das
Zusammenwirken vieler Kräfte, da schon die letzte Auflage der Tabellen
neben den 3 Herausgebern nicht weniger als 45 Mitarbeiter in Anspruch
nahm.
Gedächtnisrede auf Hans Heinrich Landolt. N)
Inzwischen (1882) war auch Landolt als Mitglied in unsre Aka-
demie aufgenommen. Seine kurze, aber inhaltsreiche Antrittsrede be-
antwortete du Bois-Reymond, und ein Passus dieser Antwort möge
hier angeführt werden: »Die Fülle ausgezeichneter Gelehrten, womit die
Schweiz heute Deutschland beschenkt, ist kulturhistorisch sehr merkwürdig.
Wiederholt waren Schweizer ordentliche Mitglieder der Berliner Akademie,
wie die Mathematiker und Astronomen Euler, der dritte Johann Ber-
nouilli, Steiner und jener Sulzer, der lange vor Galvani hier den
ersten galvanischen Versuch beschrieb. «
In dieser Zeit entstanden auch die ganz merkwürdigen Untersuchungen
(in den Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1885/86 veröffentlicht) »Über die
Zeitdauer der Reaktion zwischen Jodsäure und schwefliger Säure«. Diese
Reaktion, bis zum heutigen Tage der sehr verlockenden Rechnung unzugäng-
lich geblieben, gehört zu denjenigen, deren zeitlicher Verlauf sich am schärf-
sten experimentell fassen läßt, und die frappante, nach genau bestimmbarer
Zeit plötzlich erfolgende Tiefblaufärbung fesselt sogar das große Publikum,
wovon ich mich in der Gewerbeausstellung 1896 in Treptow bei einem
Vortrag von Viktor Meyer überzeugen konnte.
ı59ı wurde dann Landolt als Nachfolger von Karl Rammelsberg
Direktor des zweiten ehemischen Instituts an der Universität Berlin, welche
Stelle er bis zu seinem Rücktritt (1905), unter Verleihung der großen goldenen
Medaille für Wissenschaft und Kunst, innehatte. Die in diese Zeit fallen-
den Versuche haben vorwiegend den Charakter von unendlichen Gedulds-
arbeiten und zielen weniger auf neue Gesichtspunkte und Wege hinaus als
noch die letzterwähnte Arbeit.
Eine Reihe von allersorgfältigsten Schmelzpunktbestimmungen unter
möglichster Reindarstellung von großen Substanzmengen leitete dieselbe ein
und hing wohl zusammen mit der Bedeutung, welche die Schmelzpunkt-
bestimmung allmählich für die Feststellung des Molekulargewichts gewonnen
hatte. Dann folgte eine Versuchsreihe über die Frage, ob man kristalli-
nischen Körpern durch äußerste Verreibung das Kristallgefüge nehmen kann.
Eine äußerst glückliche Idee, die Verfolgung der mit diesem Gefüge zu-
sammenhängenden optischen Aktivität beim chlorsauren Natron, erlaubte,
diese Frage scharf zu beantworten, was im verneinenden Sinn ausfiel und
besagt, daß die damalige Verreibungsgrenze noch nicht entfernt an die
Abtrennung von Molekül und Molekül heranreichte.
Phys.-math. Klasse. 1910. Gedächtnisr. 11. 2
10 YAN T Horr:
Die dritte, letzte und vielleicht am meisten Bewunderung abzwingende
Versuchsreihe betraf dann die etwaige Gewichtsveränderung bei chemischen
Vorgängen. Schon wiederholt angefaßt, von Lavoisier im Anfang des
ı9. Jahrhunderts und Staß zur Hälfte desselben, wurde das Problem zu
Ende desselben Jahrhunderts nochmals mit den besten Hilfsmitteln und
mehr als ıojähriger Ausdauer verfolgt. Sehr glücklich fiel diese Neu-
prüfung, welche bekanntlich mit negativem Resultat verlief, in die Zeit,
wo die ganz unerwarteten Erscheinungen des Radiums die besterprobten
Experimentalgesetze zu erschüttern schienen, merkwürdigerweise zu einer
gewissen Genugtuung von ganz nahe Stehenden.
Um von dem Opfer, das bei diesen Versuchen von Landolt verlangt
wurde, .einen Eindruck zu bekommen, genügt es nicht, an die lange Dauer
und die Genauigkeit, die von Fischer gelegentlich einmal dahin eharak-
terisiertt wurde, daß die Astronomie hier die Chemie ersetzt habe, hinzu-
weisen; man muß vielmehr bedenken, daß die Langeweile dasjenige ist,
was der Durchschnittsmensch am schlechtesten verträgt, wie es der Fran-
zose ausdrückt: »tous les genres sont bons, sauf le genre ennuyeux«, und
gerade die Fähigkeit, von diesem Genre eine große Dose verdauen zu
können, ohne an Aufmerksamkeit zu verlieren, war für Landolt die größte
Notwendigkeit. Merkwürdig stimmte das zu seinem Charakter. Wieder-
holt läßt sich eben beobachten, von Regnault bis zu Beilstein, daß eine
solche Begabung nur bei einer unverwüstlichen Selbstvergnügtheit besteht,
welche die ganze Persönlichkeit von Landolt charakterisierte. Dann kam
neben der Geduldfrage noch allerhand, das viele schon allein vollständig ab-
schrecken würde; das Zentrum Berlins, wo Landolts Institut lag, ruht näm-
lich nur, wie es für die allerfeinsten Wägungen nötig ist, zweimal in 24 Stun-
den genügend aus. Das eine Mal am Tage, zur Zeit des Mittagstisches, das
andere Mal früh morgens oder nach Mitternacht. Gerade zu dieser Zeit eine
zweistündige Wägung durchzuführen, ist nicht jedermanns Sache. Als dann
wiederum die Wage der Reparatur bedarf, und nur eine geeignete Persönlich-
keit in Berlin dieser Aufgabe gewachsen war, schraubte diese Persönlichkeit
die sehr komplizierte Wage auseinander und — starb. Doch genug von
diesen kleinen Leiden. Landolt blieb unerschütterlich bei seinem guten
Humor und hat der Nachwelt eine Arbeit geschenkt, die auf lange Zeiten
hinaus monumental sein wird. Nicht unwesentlich war für deren Abschluß,
daß die letzten Versuche in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt
Gedächtnisrede auf Hans Heinrich Landolt. 11
(deren Kuratorium er angehörte) nach Landolts Rücktritt vom Institut
durchgeführt werden konnten. Schon war auch zu gemeinschaftlicher Aus-
führung mit Quincke hier eine größere Neuarbeit geplant, aber zur In-
angriffnahme kam es nicht. Die kleineren Arbeiten, die noch mit den
Wägeversuchen zusammenhingen und die die Angaben von Zingelis
widerlegten, daß Glas für Jod und dergleichen durchlässig sei, bildeten
den Abschluß der Landoltschen wissenschaftlichen Lebensaufgabe, und sein
letzter Bericht darüber wurde in der Kgl. Preußischen Akademie der Wissen-
schaften vor gar nicht langer Zeit verlesen, während er für Mai des näch-
sten Jahres einen zusammenfassenden Bericht über die Gewichtsbestimmung
beabsichtigt hatte.
Landolts Persönlichkeit war eine ganz eigenartige, vorwiegend be-
herrscht durch einen nie versagenden, feinen, anspruchslosen Humor.
Derselbe, welcher bei anderen öfters erst das Resultat einer langen Lebens-
erfahrung ist, war bei Landolt wohl angeborenes Talent, denn Roscoe
beschrieb ihn schon aus der Heidelberger Zeit (1865) als »full of dry
humour, aber etwas schweigsam«; auch seine damit zusammenhängende
humoristisch angehauchte Gleichmäßigkeit, wenn es wissenschaftliche Fragen
galt, rühmt schon Roseoe aus dieser Zeit. Dieser Humor hatte immer
einen tieferen Grund, konnte persönlich sein, war aber nie verletzend, so-
gar besann sich Landolt nicht, zugunsten eines Scherzes ins eigene Fleisch
zu schneiden, allerdings mit der Vorsicht, welche man ebenfalls als eine
Landoltsche Eigenschaft bezeichnen kann; gelegentlich entfiel ihm z.B.
die bekannte Auslassung über die doch von ihm vorwiegend gepflegte
physikalische Chemie. Die dabei geübte Vorsicht besteht darin, daß Lan-
dolt gerade derjenige Physiko-Chemiker war, dem die gerügten Fehler am
fernsten lagen, denn in der Ausarbeitung der Methode war er nach seiner
eigenen Definition Physiker, und Chemiker in der Reindarstellung der Sub-
stanz; die Spitze, die nie fehlte, war offenbar gegen die neuere physikalische
Chemie gerichtet, wo das Vorwiegen der Berechnung öfters den experi-
mentellen Teil zu vernachlässigen droht.
Dieser feine Lebenshumor spielte sich aber noch in einer ganz anderen
Seite der Landoltschen Lebensgeschichte ab. Wenig Schicksale wurden
12 van’ tr Horr:
so fast ohne Handumdrehen in glücklichster Weise gelenkt. Landolt
machte nicht entfernt den Eindruck des Mannes, der kämpft und strebt,
vielmehr desjenigen, dem so ziemlich alles gleich ist, dennoch kam der
eine Erfolg vor und der andere nach, und nach kaum einjährigem Auf-
enthalt in Bonn hatte er, der anscheinend sich so ganz der Liehtbrechung
dort widmete, schon eine der anziehendsten Erscheinungen als Frau erobert.
Bei einer festlichen Gelegenheit hörte ich unseren Kollegen Stumpf
Landolt feiern als den Lebensphilosophen, und so steht auch sein Bild
vor mir, ob es wissenschaftliche Fragen oder Lebensprobleme gilt.
Schmerz blieb ihm weder in einem noch im anderen erspart, aber sofort
erkannte er auch die heitere Seite, die für den feinen Kenner so manchem
anklebt. Ernst war sicher im Grunde seines Charakters, und doch wußte
er diesen Lebensernst so leicht zu tragen, daß er kaum mehr als Ernst
erschien, und so verließ ihn kaum je ein feines Lächeln, das jeden gewann,
und eine seiner großen stillen Kräfte gewesen ist. Fast schien es, als
hätte das Leben für Landolt nur eine Sache, die allseitig ernst zu nehmen
sei, und das war die Zigarre. Eine kleine diesbezügliche Geschichte aus
den letzten Jahren möge hier eingeflochten sein, um so mehr als die Witwe
sie zu diesem Zweck mir zur Verfügung stellte. Unser verehrter Sekretar
Diels sandte an Landolt vor nicht langer Zeit einen Geburtstagswunsch,
sagend, daß er ihm die Achtzig ebenso frisch wie diesen Geburtstag
wünsche. Da ging Landolt gleich an seinen Schreibtisch, ihm folgendes
antwortend:
Die freundlich gewünschten 80
Will in Geduld ich erharren,
Ich hoffe die Sache macht sich
Vermittels recht vieler Zigarren.
Und so hoffte er wirklich auch noch manches arbeiten zu können,
wollte auch, wozu ihn Ostwald angeregt hatte, seine Lebenserinnerungen
schreiben. Es ist schade, daß er dazu nicht kam, denn bei seinem guten
Humor und seiner so klaren und einfachen Lebenserfassung, seiner Güte
und seinem Wohlwollen, den vielen Beziehungen, wären es gewiß erfreu-
liche Skizzen geworden.
Landolts Natur war eine überaus rüstige; manches hat er bestanden
ohne wesentliche Störung, und noch, wie erwähnt, im vorigen Jahr eine
Gedächtnisrede auf Hans Heinrich Landolt. 13
größere Arbeit mit Quincke geplant. Nach einem Aufenthalt in Karlsbad,
wo ihn eine Rippenfellentzündung überfiel, schien er, der in der Akademie
öfters mein Nachbar war, mir aber nicht mehr der Frühere, war auch auf-
fallend kurzatmig. Die Versuche mit Quincke wurden, weil die Aussicht
doch zu unsicher schien, nicht aufgenommen. Dann aber übertrug er auch
seine sämtlichen Apparate dem Sohne und Enkel und stellte die experi-
mentelle Arbeit ganz ein.
Noch am 7. März, einem Montag, acht Tage vor dem Ableben, arbei-
tete Landolt ununterbrochen von Z10 bis 2 Uhr, als er nachmittags
plötzlich einen Erstickungsanfall erlitt, der sich am Abend wiederholte.
Der Arzt befürchtete sofort das Schlimmste. Die bösen Anfälle wieder-
holten sich, Herzwirkung und Nieren versagten ganz und vergifteten den
armen Körper, der von Schmerzen geschüttelt wurde trotz Morphium.
Es waren Tage der Qual und Angst. Er klagte, warum, um zu sterben,
er so leiden müßte, wollte aber mehrmals keine Morphiuminjektion, um
mit seinem jüngsten Enkel (Erich Liebreich) über das, was an seiner
Arbeit noch fehlte, zu sprechen, diktierte noch einiges, erklärte, in wel-
chen Fächern noch Teile der Arbeit lägen, wurde dann aber ganz bewußtlos,
litt und stöhnte dennoch. In der Nacht zum ı5. März begann die Agonie,
und er starb morgens 3 Uhr, keinen von den Seinigen mehr erkennend.
Eine Trauerfeier fand in Wilmersdorf statt an einem unfreundlichen
Frühlingstag, aber in der kleinen Kirche lebte nochmals das warme, freund-
liche Mitempfinden auf, das Landolt immer um sich geweckt hatte, und
fand in manchem vom Herzen kommenden Wort Ausdruck. Die Akademie
beteiligte sich nach angenommenem Brauch durch einen stillen Kranz.
Indessen dies sollte nicht der endgültige Abschied sein. Landolts
letzter Wille war anders: Bonn, wo der Rhein an die Schweizer Heimat
erinnert, gleichzeitig eins der schönsten Fleckchen Erde auf deutscher
Erde, wo Landolt seine erste Lebensstellung und seine Lebensgefährtin
fand, Bonn sollte auch die letzte Ruhestätte sein.
Phys.-math. Klasse. 1910. Gedächtnisr. II. 3
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Über die Erhaltung der Masse bei chemischen
Umsetzungen.
Von
DES BANDOENT
Ausführliche Bearbeitung der unter dem Titel:
»Untersuchungen über die fraglichen Änderungen des Gesamtgewichtes
chemisch sich umsetzender Körper«
in den Sitzungsberichten der Akademie, Jahrg. 1893, S. 301—334, Jahrg. 1906, S. 266—298,
Jahrg. 1908, S. 354—387, erschienenen drei Mitteilungen.
Vorgelegt von Hrn. Rubens in der Gesamtsitzung am 26. Mai 1910.
Zum Druck eingereicht am gleichen Tage, ausgegeben am 13. Oktober 1910. &
Vorbemerkung.
Das Manuskript der vorliegenden Abhandlung fand sich beim Tode des
Verfassers zum größten Teil druckfertig vor. Kapitel I, I, IV und vom
Kapitel III Teil A und D bedurften nur der Durchsicht und geringer Ände-
rungen redaktioneller Art. Der Rest wurde vom Unterzeichneten nach
hinterlassenen Aufzeichnungen des Verfassers und seinen früheren Veröffent-
lichungen soweit als möglich ergänzt. Außer den in den Sitzungsberichten
der Akademie enthaltenen Mitteilungen dienten hierzu folgende Publika-
tionen: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen (Ab-
handlungen der deutschen Bunsen-Ges. f. angew. physik. Chemie Nr. ı [1909]);
Über die Durchlässigkeit des Glases für Dämpfe (Zeitschr. f. physik. Chemie
68, 169 [1909)]). W. Marckwald.
Vorbemerkung des Verfassers.
Der Beweggrund zu der vorliegenden Bearbeitung lag zunächst in dem
Umstande, daß in den bezeichneten drei Abhandlungen, besonders in der
zweiten, nur die Endresultate der Versuche mitgeteilt worden sind, während
die Beobachtungselemente wegen ihres großen Umfangs weggelassen werden
mußten. Da die Kenntnis der letzteren zur Beurteilung des Zuverlässig-
keitsgrades der Ergebnisse durchaus erforderlich ist, war eine nachträgliche
Angabe derselben geboten. Zweitens erschien es wegen der verschiedenen
Folgerungen, welche in den drei Abhandlungen aus den Versuchen gezogen
worden waren, wünschenswert, eine Berichterstattung über die ganze Arbeit
in der Form zu liefern, wie sie nach Abschluß sämtlicher Beobachtungen
sich ergibt. Die hierbei gezogenen Endresultate stimmen mit denjenigen
überein, welche bereits in der dritten Abhandlung mitgeteilt wurden.
1*
4 LANDOLT:
Kapitel 1.
Einleitung.
A. Veranlassung zu der Arbeit.
Der erste Anstoß zu den vorliegenden Untersuchungen lag in Ansichten,
welche über die alte Proutsche Hypothese von der Ganzzahligkeit der auf
Wasserstoff bezogenen Atomgewichte aufgestellt worden waren. Nachdem
man dieselbe als nicht zutreffend erkannt hatte, wurde von Marignae'
der Gedanke ausgesprochen, »daß man vielleicht Prouts Gesetz neben die
Gesetze von Mariotte und Gay-Lussac stellen und damit die Existenz
einer wesentlichen Ursache anerkennen könne, auf Grund deren alle Atom-
gewichte einfache Verhältnisse zeigen müßten, sowie ferner sekundärer Ur-
sachen, welche leichte Störungen in diese Verhältnisse bringen«.
Eine Vermutung über die mögliche Art solcher störenden Einflüsse
äußerte sodann 1872 Lothar Meyer, indem er in seinen »Modernen
Theorien der Chemie«” sagt: »Es ist wohl denkbar, daß die Atome aller
oder vieler Elemente doch der Hauptsache nach aus kleineren Elementar-
teilchen einer einzigen Urmaterie, vielleicht des Wasserstofis, bestehen, daß
aber ihre Gewichte darum nicht als vielfache voneinander erscheinen, weil
außer den Teilchen dieser Urmaterie etwa noch größere oder geringere
Mengen der vielleicht nicht ganz gewichtslosen den Weltraum erfüllenden
Materie, welche wir als Lichtäther zu bezeichnen pflegen, in die Zusam-
mensetzung der Atome eingehen. Es ist das eine Hypothese, die nicht
unzulässig erscheint, und obwohl sie zur Zeit weder erwiesen noch widerlegt
werden kann, doch vielleicht zukünftig lohnende Früchte zu tragen vermag,
wenn auch für den Augenblick die Gewinnung solcher sich noch nicht
erwarten läßt.« Diese Anschauung berührt auch zugleich das Lavoisier-
sche Gesetz der Erhaltung der Masse, denn da der Äthergehalt verschie-
dener Elemente ungleich sein wird, müßte, wenn in einem Molekül sich
! Liebigs Ann. d. Chem. Suppl. IV, 206 (1865). — Arch. des seiences phys. et natur.
Geneve 24. 371 (1865).
* U. Aufl. (1872) S. 293. — V. Aufl. (1884) S. 135.
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 5)
ein Atom durch ein anderes ersetzt, an der eintretenden Gewichtsänderung
auch die veränderte Menge des ponderabeln Äthers Anteil haben. Somit
könnte der Fall eintreten, daß bei sehr genauer Wägung das Gesamtgewicht
zweier Körper vor und nach ihrer chemischen Umsetzung nicht völlig gleich
gefunden wird, indem eine gewisse Menge Äther aus- oder eingetreten ist.
D. J. Mendelejeff, welcher in seiner großen Abhandlung‘: » Versuch
einer chemischen Auffassung des Weltäthers« letzteren als ein gasförmiges
Element betrachtet, dessen Atomgewicht bezogen auf H=1ı zwischen
0.0,96 und 0.0,53 liegt, nimmt an, daß er ähnlich wie Helium und Argon
unfähig sei, chemische Verbindungen mit anderen Körpern einzugehen.
Anstatt eine chemische Bindung des Äthers anzunehmen, hat man sich
auch vorgestellt, daß die Atome von einer Schicht äußerst stark verdichte-
ten und dadurch wägbaren Äthers umgeben seien. Diese Ansicht, welche
namentlich von dem Botaniker C. v. Nägeli” in seiner Schrift: »Kräfte und
Gestaltungen im molekularen Gebiet« entwickelt worden ist, würde eben-
falls Gewichtsänderungen als möglich erscheinen lassen, wenn ein Molekül
seine chemische Zusammensetzung wechselt, und man voraussetzt, daß die
Atome verschiedener Elemente eine ungleich dichte Ätherhülle besitzen.
Gegenwärtig dürfte wohl kaum mehr der Äther als Ursache einer
Massenänderung betrachtet werden. An dessen Stelle können jetzt die
Elektronen herbeigezogen werden, oder nach Aufstellung der Lehre vom
Zerfall der Atome die Annahme sehr kleiner Bruchstücke der letzteren.
vielleicht der Elementarkorpuskeln. Gleichgültig, welcher Art die Substanz
ist, durch deren Aus- oder Eintritt das Gesamtgewicht chemisch sich um-
setzender Körper möglicherweise eine Änderung erleiden kann, muß dieselbe
immer die Eigenschaft besitzen, durch die Wandung geschlossener Gefäße,
wie sie bei den nachfolgenden Versuchen verwandt wurden, hindurchzugehen.
Eine ganz andere Vermutung, welche sich aufstellen ließe, wenn in
der Tat Abweichungen vom Lavoisierschen Gesetze nachweisbar wären,
ist die, daß die Schwerkraft nicht auf alle Substanzen mit völlig gleicher
Intensität wirkt. Wie schon Bessel 1833 bemerkt hat, kann diese Frage
nicht absolut sicher entschieden werden, sondern nur mit einer Genauigkeit,
! Russisch erschienen 1902. — Deutsch in OÖ. N. Witts Prometheus. Jahrg. XV, S. 97,
121, 129, 145 (1903).
® Zuerst erschienen als Anhaug zu Nägelis Mechanisch-physiologische Theorie der
Abstammungslehre. 1884.
6 \EANHO Law 2
welche von der jeweiligen Präzision der Instrumente und Beobachtungs-
methoden abhängt. Versuche von Bessel' über die Schwingungsdauer von
Pendeln, deren Körper aus verschiedenen Metallen sowie Mineralien be-
standen, hatten ergeben, daß etwa auftretende Unterschiede kleiner sein
müssen als !/so000 der gemessenen Größe (Länge des Sekundenpendels). Durch
spätere von R. v. Eötvös” 1891 mit Torsionswagen angestellten Versuche
ist diese Grenze indes viel weiter hinausgerückt worden. Dieselben zeigten,
daß, wenn überhaupt eine Differenz in der Schwere der Körper von gleicher
Masse, aber verschiedener Substanz vorhanden ist, diese zwischen Luft und
Messing weniger als !/ıooooo und zwischen Messing, Glas, Antimonit und
Korkholz weniger als ı Zwanzigmilliontel beträgt’. Die letztere Zahl würde,
bezogen auf das Gewicht einer chemischen Umwandlungsmasse von etwa
100 oder 200 g, wie sie bei meinen Reaktionsversuchen in Anwendung
kam, einem Unterschiede von 0.005 bzw. 0.010 mg entsprechen. Wie aus
den nachfolgenden Kapiteln ersichtlich, haben viele meiner Beobachtungen
nur Differenzen von 0.001 bis 0.003 mg ergeben, so daß dieselben als noch
genauere Beweise für die gleiche Wirkung der Schwerkraft auf verschiedene
Körper angesehen werden können, als sie die oben erwähnten Unter-
suchungen geliefert haben.
Genaue experimentelle Prüfungen der Frage, wie nahe das Gewicht
einer chemischen Verbindung mit der Summe der Gewichte der Bestand-
teile übereinstimmt, sind zuerst 1865 von J. S. Stas ausgeführt worden.
Wie in Kap. Ha (Versuche anderer Beobachter) näher angegeben, erhielt
er bei der direkten Synthese des Jodsilbers und Bromsilbers stets einige
Milligramm dieser Körper weniger als der Summe der abgewogenen Mengen
(60 bis 300 g) der Elemente entsprach. Von zwei weiteren Versuchen
über die Zersetzung des Silberjodats (68 u. 157 g) in Jodsilber und Sauer-
stoff ergab das eine, daß das Gewicht der beiden letzten Körper 1.4 mg
mehr betrug als dasjenige der ursprünglichen Verbindung, der andere
! Versuche über die Kraft, mit welcher die Erde Körper von verschiedener Beschaffen-
heit anzieht. Schumachers Astronomische Nachrichten. X, 97 (1833).
®2 Über die Anziehung der Erde auf verschiedene Substanzen. — Mathematische und
naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn. VIII, 65 (1891) Siehe ferner: Winkelmanns
Handb. d. Physik. 2. Aufl. Bd.I, Abt. ı, S. 4 (1906).
® In einer neueren Arbeit (Wiedemanns Ann. d. Phys. 59, 373 (1896) führt Eötvös
an, daß äußerst sorgfältige Beobachtungen gar keinen Unterschied in der Anziehung zwischen
Kupfer und Korkholz auffinden ließen.
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. m
lieferte 2 mg weniger. Da diese Abweichungen nur etwa len der ange-
wandten Masse betragen und außerdem in entgegengesetztem Sinne auf-
treten, sprachen sie bereits für einen sehr hohen Genauigkeitsgrad des
Lavoisierschen Gesetzes.
Mit Ausschluß aller durch chemische Operationen verursachten Fehler,
nämlich unter Anwendung zugeschmolzener Glasgefäße, in denen zwei Sub-
stanzen erst getrennt und sodann nach erfolgter chemischer Umsetzung ge-
wogen wurden, sind die Versuche angestellt, welche D. Kreichgauer 1891
veröffentlicht hat (s. Kap. IIb). Dieselben ließen bei der Vereinigung von Queck-
silber (etwa 165 g) mit Brom sowie Jod kleine Gewichtszunahmen im Betrage
von 0.003 bis 0.008 mg erkennen, welche innerhalb der Wägungsfehler lagen.
Veranlaßt durch die oben dargelegten Verhältnisse hatte ich im Jahre
1890 begonnen, mich ebenfalls mit der Prüfung der fraglichen Gewichts-
änderungen zu beschäftigen, und zwar in erster Linie, um zu entscheiden,
ob, wenn solche sich überhaupt feststellen lassen, sie von einer Größe sind,
daß dadurch eine Beeinflussung der Atomgewichte stattfindet. Es mußte,
wenn möglich, mit Sicherheit ermittelt werden, ob die Chemiker wirklich
mit störenden Einflüssen bei ihren Massenbestimmungen zu tun haben oder
nicht. Die wenigen Versuche von Stas, welche zu jener Zeit allein vor-
lagen, gaben noch keine genügende Auskunft; es ging aus denselben nur
hervor, daß man sich auf die Ermittelung sehr kleiner Gewichtsdifferenzen
gefaßt machen mußte, und ferner sichere Resultate nur zu erwarten sind,
wenn man die chemischen Umsetzungen in zugeschmolzenen Glasgefäßen
vornimmt. Inzwischen erschienen die Untersuchungen Kreichgauers,
welche bereits auf diese Weise ausgeführt waren; aber dieselben konnten
mich nicht hindern, die bereits begonnene Arbeit fortzusetzen, da ich andere
Reaktionen, und zwar auf nassem Wege verlaufende, in Anwendung zog.
B. Verlauf der Untersuchung.
Derselbe läßt sich in folgende drei Perioden teilen, welche sowohl
zeitlich als auch in bezug auf die Arbeitsverhältnisse verschieden waren.
Erste Arbeitsperiode 1890 — 1892.
(Veröffentlichung der Resultate: Sitzungsberichte Jahrg. 1893 S. 301—334 Abh.].)
Die hierhin gehörigen Versuche sind sämtlich in dem zu jener Zeit
unter meiner Direktion stehenden ehemischen Laboratorium der Königlich
(6) LANnDouT:
Landwirtschaftlichen Hochschule ausgeführt worden. Das angewandte Ver-
fahren war im wesentlichen das gleiche, wie es sich in Kap. IIIA ausführlich
beschrieben findet. Man benutzte zu den Versuchen N-förmige Gefäße aus
Thüringer Natronglas, deren vertikale, unten geschlossene Schenkel 13 em
lang und 5 cm weit waren. In das oben gekrümmte Verbindungsstück
mündeten beiderseits kurze offene Röhren, welche zum getrennten Einfüllen
der zwei Reaktionssubstanzen dienten und nachher zugeschmolzen wurden.
Nachdem man für zwei in gleicher Weise beschiekte Gefäße zunächst durch
hydrostatische Wägung ihr Volum sowie Gewicht ermittelt hatte, wurde
mit Hilfe von gläsernen Zusatzkörpern nebst Platindraht eine Ausgleichung
soweit vorgenommen, daß die Differenz im Volum nur noch wenige Hun-
dertstel ccm und diejenige im Gewichte einige mg betrug. Hierdurch war
die Reduktion der späteren Wägungen auf das Vakuum vermieden. Zur
Ausführung eines Versuchs bestimmte man nach dem Aufsetzen der Ap-
parate auf die beiden Wageschalen zunächst die genaue Gewichtsdifferenz
derselben durch eine Reihe von Präzisionswägungen. Sodann wurde in
einem derselben (A) durch Neigen des Gefäßes die Vermischung der Sub-
stanzen vorgenommen und hierauf abermals der jetzt vorhandene Gewichts-
unterschied festgestellt, welcher nunmehr gegen den ursprünglich vorhan-
denen eine kleine Zunahme oder Abnahme zeigte. Das gleiche geschah
schließlich mit dem zweiten Apparat (B), .es fand also immer doppelte
Ausführung des Versuchs statt. Das Gewicht der gefüllten Apparate schwankte
zwischen 700 und 950 g, und ihr äußeres Volum zwischen 370 und 970 cem;
sie waren also erheblich schwerer und größer als die in der zweiten und
dritten Arbeitsperiode gebrauchten N-Röhren.
Die Wägungen sind mit der in Kap. Il, Bı beschriebenen Stückrath-
schen sowie alten Rueprechtschen Wage vorgenommen worden, und zwar
nach dem Verfahren von Gauß (III, B2) mit zweimaligem Umtausch der
Belastungen und viermaliger Empfindlichkeitsbestimmung. Im übrigen
wurden die in Kap. III, B4 erwähnten Vorsichtsmaßregeln beachtet. Der
mittlere Fehler des Mittels aus 4 bis 6 Einzelwägungen schwankte zwischen
= 0.004 und 0.016 mg, und der ganze der festgestellten Gewichtsänderung
anhaftende Wägungsfehler betrug = 0.008 bis 0.030 mg.
In dieser ersten Versuchsperiode fanden noch keine nähere Berück-
sichtigung die durch die Glasgefäße verursachten Fehler, so namentlich
diejenigen, welche entstehen, wenn die Reaktionen unter Wärmeentwieklung
Er.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. I
verlaufen, wodurch eine Volumvergrößerung der N-Röhren und Verminderung
der an der äußeren Glasoberfläche anhaftenden Wasserhaut erfolgt. Einige
wenige Versuche über den Einfluß künstlicher Erwärmung auf die Gefäße
schienen damals keine in Betracht kommenden Gewichtsänderungen zu er-
zeugen, und demgemäß wurde die erst in der dritten Arbeitsperiode erkannte
Notwendigkeit außer acht gelassen, nach Ausführung einer Reaktion die
Wägungen nicht schon in den nächsten Tagen, sondern erst nach Ablauf
von mindestens einer Woche vorzunehmen (s. Kap. II, Cı). Da infolge der
Nichtbeachtung dieses Umstandes die bei den Reaktionen zwischen Silber-
sulfat und Ferrosulfat sowie Jodsäure und Jodwasserstoff erhaltenen Ge-
wichtsverminderungen ohne Zweifel sich zu groß ergeben hatten, so wurden
sie später (dritte Arbeitsperiode) gestrichen.
Die Versuche erstreckten sich auf folgende bei Gegenwart von Wasser
verlaufende Umsetzungen, welche mit Rücksicht auf die Verschiedenheit der
dabei auftretenden Dissoziationsvorgänge ausgewählt worden waren:
1. Silbersulfat und Ferrosulfat in Silber und Ferrisulfat
Ag.SO, +2FeSO, = 2Ag-+Fe,(SO,), ,
2. Jodsäure und Jodwasserstoff in Jod und Wasser
HJO,+5HJ = 6J+3H,0,
3. Jod und Natriumsulfit in Jodwasserstoff und Natriumsulfat
2J+ Na,S0O,+H,0 = 2HJ-+Na,SO,,
4. Chloralhydrat und Kaliumhydroxyd in Chloroform und Natriumformisat
CC], - CH(OH), + KOH = CCL,H-+CHKO, +H,0,
5. Lösungsvorgang von Chloralhydrat in Wasser.
Die Ergebnisse der in dieser ersten Arbeitsperiode erhaltenen Versuchs-
zahlen finden sich in der umstehenden Tabelle zusammengestellt.
Aus diesen Versuchen sind in der ersten Abhandlung vom Jahre 1893
folgende Schlüsse gezogen worden:
a) Die Reaktion zwischen Silbersulfat und Ferrosulfat hat bei
drei Versuchen Gewichtsänderungen von —0.130 bei —0.167 mg ergeben,
welche den 4- bis Sfachen Betrag des Wägungsfehlers (0.017 bis 0.030 mg)
ausmachen. Trotzdem dürfte das Auftreten solcher Abnahmen noch nicht
als sicher festgestellt zu betrachten sein, denn der gesamte Versuchsfehler,
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. TI. 2
10
LANDOLT:
U II IV V VI VI
Reaktion Beriors- Beobachtete & | = Seal
BE Versuch E masse A Wägungs- | änderung auf
Reaktion in Gewichts-
Nr. x (ohne ee fehler 100 g Reak-
PP- Wasser) 5 tionsmasse
157.0 8
+0.105 mg
0.008 mg
-+0.067 mg
Silbersulfat 1 A 114.28 —0.167 mg | -=+0.02I mg | —0.146 mg
und 2 B 114.2 —0.131 0.030 —0.115
Ferrosulfat 3 B 171.3 —0.130 0.017 —0.076
4 A 127.6 8 —0.047 Mg | +0.022mg | —0.037 mg
Jodsäure 5 B 127-6 —0.114 0.013 —0.089
eg 6 A 157-2 —0.103 0.012 —0.066
7 B 157.2 —0.102 0.016 —0.065
Jodwasserstoff 8 A 314.5 —0.177 0.012 —0.056
9 B 314.5 —0.011 | 0.003
A
B
A
B
Jod
II 157-0 —0.031 0.01 —0.020
nd 57 3 7
- 12 192.0 -+0.002 0.020 0.001
Natriumsulfit 2
13 192.0 —0.127 0.017 —0.066
Chloralhydrat und
201.0 8
=0.024 mg
+0.006 mg
Kaliumhydroxyd
201.0 | =
Chloralhydrat u. Wasser 16 A
(Lösungsprozeß)
16.0 € —0.003 me 0.013 m —0.00I m
4 8 5
auf welchen außer der Wägung auch noch eine mögliche Änderung der
Gefäße Einfluß hat, kann vielleicht eine beträchtliche Größe erlangen. Einen
Anhaltspunkt hierfür liefern die bei der Reaktion zwischen Jod und Na-
triumsulfit (Versuche ıo bis 13) gefundenen Resultate, aus denen hervor-
geht, daß die Gewichtsänderungen zwischen +0.105 und —0.127 mg, also
Wenn endlich die Ursache der
beobachteten Abnahmen in dem chemischen Prozeß lag, mußte Proportionali-
tät mit der angewandten Reaktionsmasse erwartet werden, was aber nach
um mehr als 0.2 mg schwanken konnten.
Kol. VII nur in sehr unvollkommenem Grade stattfindet.
Eine Frage konnte aber jetzt schon entschieden werden, nämlich die,
ob die gefundenen Gewichtsverminderungen, wenn sie wirklich existieren
und nicht von Versuchsfehlern herrühren, auf das Atomgewicht des Silbers
Aus den obigen Versuchen berechnet
sich, daß bei der Überführung von Silbersulfat in metallisches Silber je
100 g des letzteren im Mittel eine Abnahme von 0.32 mg erleiden.
einen wesentlichen Einfluß ausüben.
Diese
Zahl kann angewandt werden, um eine von J. S. Stas ausgeführte Anzahl
Tai
Tber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 11
von Atomgewichtsbestimmungen des Silbers zu korrigieren, bei welchen
Silbersulfat mit Hilfe von Wasserstoff reduziert worden war. Die Rechnung
ergibt, daß die Gewichte erst in der vierten Dezimalstelle eine ganz außer
Betracht fallende Änderung erfahren'.
b) Bei der Reaktion zwischen Jodsäure und Jodwasserstoff haben
sechs Versuche sämtlich eine Gewichtsabnahme ergeben. Dieselbe ist jedoch
zweimal so klein (Versuch 4 mit 0.047 mg und Versuch 9 mit 0.011 mg)
ausgefallen, daß sie dem Wägungsfehler nahesteht, und man daraus auf
ein völliges Konstantbleiben des Gewichtes schließen könnte. In den vier
anderen Fällen (Versuch 5 bis 8) übersteigen die auftretenden Änderungen
von —0.102 bis —0.177 mg die Wägungsfehler sehr bedeutend, und sie
zeigen sich nach Kol. VII auch annähernd proportional der Reaktionsmasse.
Bedenkt man aber, daß, wie oben unter a angeführt, der mögliche Gesamt-
fehler eines Versuchs über 0.2 mg betragen kann, so wird man auch hier
die beobachteten Gewichtsabnahmen noch nicht als sicher konstatiert an-
sehen dürfen. Immerhin bleibt es auffallend, daß nie eine Gewichtsvermeh-
rung gefunden wurde.
ec) Die vier Versuche betreffend die Umsetzung zwischen Jod und
Natriumsulfit haben zweimal eine Zunahme und zweimal eine Abnahme
des Gewichts ergeben, und zwar in Beträgen, welche sich nahezu aufheben.
Das Mittel der Bestimmung ist —0.005 mg für 100 g Reaktionsmasse. Hier-
nach muß völlige Gewichtskonstanz angenommen werden.
d) Bei der Zersetzung des Chloralhydrats durch Ätzkali ließen
die zwei Versuche keine Gewichtsänderung erkennen, denn die aufgetretenen
Differenzen liegen unterhalb des Wägungstfehlers.
e) Beim Auflösen von Chloralhydrat in Wasser ist das Gewicht
völlig gleichgeblieben.
Das Endresultat der Untersuchung wurde somit dahin gefaßt, daß bei
keiner der angewandten Reaktionen sich eine Gewichtsänderung mit völliger
Bestimmtheit hat konstatieren lassen. Wenn solche dennoch bestehen sollten,
so sind sie von derartiger Kleinheit, daß dadurch die stöchiometrischen
Rechnungen in keiner Weise beeinflußt werden. Demzufolge ist die der
ganzen Arbeit ursprünglich zugrunde gelegte Frage, ob die Abweichungen
! Die vollständige Rechnung ist in der ersten Abhandlung (Sitzungsber. d. Berl. Akad.
d. Wiss. 1893, S. 332) angeführt.
9*
u
12 LANDOLT:
der Atomgewichte von ganzen Zahlen etwa davon herrühren, daß bei den
chemischen Umsetzungen gewisse Mengen eines feinen wägbaren Stoffes
(Äther, Elektronen) aus- oder eintreten, in verneinendem Sinne entschieden.
Eine weitere Fortsetzung der Versuche wurde nicht als notwendig er-
achtet, besonders da das Ergebnis derselben mit demjenigen übereinstimmte,
welches schon Stas sowie Kreichgauer bei Anwendung ganz anderer
Reaktionen erhalten hatten. Wenn sich auch die Genauigkeit der Gewichts-
bestimmungen noch günstiger gestalten läßt, so ist es doch zweifelhaft, ob
man bei der Wägung von Glasgefäßen, welche ungefähr ı 1 Volum und
ı kg Gewicht besitzen, jemals dazu gelangen wird, kleinere Unterschiede
als 0.1 mg mit Sicherheit festzustellen. Aber selbst wenn dies gelänge,
würden, wie schon oben bemerkt, die etwa beobachteten Gewichtsände-
rungen ihres minimalen Betrages wegen für die Chemie doch von keiner
reellen Bedeutung sein. In physikalischer Hinsicht dürfte es dagegen wohl
Interesse bieten, die nicht genügend aufgeklärten Gewichtsabnahmen, welche
sich bei der Reduktion von Silber sowie Jod stets gezeigt haben, durch
eine Reihe weiterer Versuche auf ihr wirkliches Bestehen zu prüfen, denn
es herrscht immerhin keine vollständige Sicherheit darüber, ob dieselben
sämtlich auf Beobachtungsfehlern beruhen.
Die vorhergehenden Sätze bildeten den Schluß der ersten Abhandlung
vom Jahre 1893.
Zweite Arbeitsperiode (1901—1905).
(Veröffentlichung der Resultate: Sitzungsberichte Jahrg. 1906, S. 266—298, Abh. 11.)
Nach dem Erscheinen der Abh. I wurde die Frage der Änderung des
Gesamtgewichtes chemisch sich umsetzender Körper auch von anderen
Beobachtern aufgenommen. Das spätere Kap. II enthält einen ausführlichen
Bericht über diese Versuche, welche alle nach dem von mir benutzten Ver-
fahren mittels N-Gefäßen ausgeführt worden sind. Zunächst hatten F. San-
ford und L. E. Ray' 1897 die Reduktion von ammoniakalischer Silber-
nitratlösung durch Traubenzucker geprüft und bei fünf Versuchen dreimal
Abnahme und zweimal Zunahme des Gesamtgewichtes im Betrage von 0.03
bis 0.03 mg erhalten. Da die Wägungsfehler etwa =0.05 mg betrugen,
so schlossen jene Beobachter auf völliges Konstantbleiben des Gewichts.
! Literaturangaben siehe Kap. 11.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 13
Zu dem nämlichen Resultate war später (1904) auch A. Lo Surdo' ge-
langt, welcher bei der Reaktion zwischen Kupfersulfat und Eisen drei positive
und zwei negative Abweichungen im Betrage von 0.003 bis 0.013 mg
beobachtet hatte. Die ausführlichste dieser Untersuchungen hatte aber 1901
A. Heydweiller' veröffentlicht, und zwar erstreckte sich dieselbe auf
folgende Reaktionen:
ı. Kupfersulfat und Eisen.
2. Lösungsvorgang von Kupfervitriol in Wasser.
3. Mischen von Kupfersulfatlösung mit verdünnter Schwefelsäure.
4. Teilweise Zersetzung von Kupfersulfat und Kalilauge.
5. Essigsäure und Ammoniak.
6. Baryumchlorid und Schwefelsäure.
Wie aus den in Kap. IId mitgeteilten näheren Angaben über die er-
haltenen Resultate ersichtlich ist, ergaben von insgesamt 21 Versuchen,
19 eine Gewichtsabnahme, welche zwischen 0.016 und 0.217 mg schwankte.
Von diesen lagen 13 oberhalb des zu = 0.04 mg geschätzten größten Ver-
suchsfehlers und 6 unterhalb desselben. Gewichtsvermehrung war nur bei
2 Versuchen in geringer Größe beobachtet worden.
Das Auffallendste an den Resultaten Heydweillers war das ganz
überwiegende Auftreten der Gewichtsabnahmen. Dies erschien um so be-
merkenswerter, als sich die nämliche Erscheinung auch bei meinen in der
ersten Arbeitsperiode erhaltenen Beobachtungen gezeigt hatte. Wie aus der
am Schlusse von Kap. I, Ba gegebenen Tabelle (Kol. V) ersichtlich, gaben
damals von 16 Versuchen, welche sich auf 5 verschiedene Reaktionen be-
ziehen, ı2 eine bis zu 0.177 mg gehende Verminderung des Gesamtge-
wichtes und nur 4 eine kleine Zunahme.
Angesichts dieser Ergebnisse sowie anderseits der von mehreren For-
schern gefundenen gänzlichen Konstanz des Gesamtgewichtes war eine
erneute Untersuchung des Problems zur dringenden Notwendigkeit geworden.
Es mußte endlich mit Bestimmtheit entschieden werden, ob die vielfach
beobachtete Gewichtsabnahme nur auf Versuchsfehlern beruhen, hervor-
gebracht durch rein äußerliche Ursachen, oder ob sie im Zusammenhang
mit der Substanzänderung stehen.
U Literaturangaben siehe Kap. II.
14 LANDoLT:
Als ich mich im Jahre 1901 entschloß, den Gegenstand von neuem
aufzunehmen, ließ sich nach den früheren Erfahrungen eine zeitraubende
und mühsame Arbeit voraussehen. Es hatte sich gezeigt, daß die auftreten-
den Gewichtsänderungen häufig nur hundertstel oder sogar tausendstel Milli-
gramm betragen, also in einem Gebiete liegen, in welchem bei der Wägung
von Glasgefäßen manche Fehlerquellen ins Spiel treten können. Hoffnung auf
das Erlangen sicherer Resultate war nur vorhanden, wenn die Genauigkeit
des Versuchsverfahrens sowie besonders der Wägungen gegen früher noch
erheblich gesteigert werden konnte. Glücklicherweise ließ sich dies ermög-
lichen durch sehr dankenswerte Unterstützungen seitens der Akademie der
Wissenschaften sowie des Königlichen Kultusministeriums, welche mich in
den Besitz einer neuen vorzüglichen Wage nebst anderen nötigen Instru-
menten brachte. Die neuen Versuche sind nunmehr sämtlich in dem früheren
sogenannten II. Chemischen Institut der Universität (jetzigem Physikalisch-
Chemischen Institut) ausgeführt worden, dessen Direktion ich vom Jahre
1891 an übernommen hatte.
Das angewandte Versuchsverfahren, welches gegen das frühere eine
Anzahl Verbesserungen erfuhr, findet sich in dem nachfolgenden Kap. II
ausführlich beschrieben. Eine Änderung fand namentlich statt bezüglich
der Größe der Reaktionsgefäße, da dieselbe der auf 600 g sich belaufenden
Tragfähigkeit der neuen Rueprechtschen Wage angepaßt werden mußte.
Die größtenteils angewandten N-Röhren hatten im beladenen Zustande das
Gewicht von 350 bis 500 g (mit Stativ 400— 550g) und das äußere Volum
von 390 bis 420 cem. Sie besaßen also nur etwa das halbe Gewicht und
Volum der in der ersten Arbeitsperiode benutzten Gefäße. Die Wägungen
wurden wie früher nach dem Gaußschen Verfahren mit zweimaligem Um-
tausch der Belastungen und viermaliger Empfindlichkeitsbestimmung aus-
geführt. Wie aus den in Kap. IV mitgeteilten Beobachtungstabellen her-
vorgeht, betrug der mittlere Wägungsfehler des Mittels aus 4—6 Einzel-
wägungen jetzt nur #0.001 bis 0.005 mg, während er bei den früher ge-
brauehten Wagen zwischen =0.007 und 0.016 mg geschwankt hatte. Die
Genauigkeit der Wägungen war also erheblich gesteigert worden. Dazu
hatte besonders auch der Umstand beigetragen, daß man vielfach nach dem
in Kap. III, B4b erörterten Verfahren die Wägungen mit 2 oder 4 ver-
schiedenen Stellungen der Apparate auf den Wageschalen ausführte. Die
Volume der beiden Glasgefäße sind wie früher auf einige hundertstel Kubik-
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 15
zentimeter ausgeglichen worden, und wo größere Differenzen vorkamen, wie
z.B. bei den Versuchen in Kap. II, D Nr. ı, 2, 3 (Diff. 0.08 cem), wurde
Korrektion der Wägungen auf das Vakuum unter Bestimmung der jewei-
ligen Luftdichte vorgenommen.
Die Arbeiten dieser Periode erstreckten sich zunächst auf die Er-
mittelung des Gesamtfehlers, welcher der bei einem Reaktionsversuch
gefundenen Gewichtsänderung anhaften kann. Derselbe setzt sich zusammen
aus erstens dem Wägungsfehler und zweitens den durch die Gefäße und
ihre Behandlung entstehenden Fehlern, namentlich herrührend von Verän-
derungen der Oberfläche des Glases und des äußeren Volums. Über die
Summe dieser Wirkungen konnte dadurch Aufschluß erhalten werden, daß
man je 2 Apparate mit ganz indifferenten Substanzen beschickte und die-
selben dann den gleichen Operationen und Wägungen unterwarf wie die
mit reagierenden Körpern gefüllten. Auf die genannte Weise sind 19 Ver-
suche angestellt worden, über deren Einzelheiten in dem späteren Kap. III D
ausführlich berichtet ist. Das Ergebnis war, daß in diesen Fällen die auf-
getretenen kleinen Gewichtsänderungen sich ebensooft positiv wie negativ
zeigten, und zwar zu gleichen Beträgen, wie dies zu erwarten ist, wenn
das Gewicht konstant bleibt. Von den ı9 Versuchen hatten 17 eine unter
0.016 mg liegende Zunahme oder Abnahme ergeben, und nur zweimal war
die Änderung auf #0.023 und 0.024 mg gestiegen. Diese Zahlen stellen
den Maximalfehler dar, welcher dem ganzen Versuchsverfahren anhaftet.
Erweitert man die Grenze noch bis zu
=E0.03 mg,
so läßt sich mit Sicherheit annehmen, daß, wenn bei einem Versuch eine
diesen Betrag überschreitende Gewichtsänderung gefunden wird, diese nicht
mehr von Beobachtungsfehlern herrühren kann.
Die Versuche über die Änderung des Gesamtgewichts che-
misch sich umsetzender Körper wurden in dieser zweiten Periode
weiter fortgesetzt; sie erstreckten sich auf folgende teils früher schon ge-
prüfte, teils neue Reaktionen:
I. Ag,SO,+ 2FeSO, = 2Ag-+-Fe,(SO,),
I. 3AgNO,+3FeSO, = 3Ag-+-Fe,(SO,), + Fe(NO,), ,
II. AuCcl,+ 3FeCl, = Au+3Fe(l,,
IV. CuSO,+Fe = Cu+FeSO,,
16
V. HJO,+5HJ =
LANnDouLT:
6J+3H,0,
VI. 2J+NaHSO, +H,0 = NaHSO,+ 2HJ,
VII. 2UO,(NO,),+6KOH = K,U,0,+4KNO,-+3H,0.
Das spätere Kap. IV enthält über die Ausführung dieser Versuche alle
näheren Angaben; an dieser Stelle genügt es, die erhaltenen Gewichts-
änderungen in folgender Tab. ı zusammenzustellen. Bezüglich der letzteren
ist zu bemerken, daß bei Reaktion I, Verf. 2, 3, und II, Verf. ı, 2, Glas-
gefäße angewandt wurden, deren innere Wandung mit einer Schicht Paraffın
gedichtet worden war (s. Kap. HI A 2). Die Versuche IV ı—4 sind Wieder-
Was die den Gewichts-
änderungen anhaftenden Wägungsfehler betrifft, so lagen diese zwischen
holungen solcher von Heydweiller (s. Kap. Id).
0.003 und 0.010 mg.
Tabelle ı.
IL I
I IV V VI
Beobachtete
yes Vers. Jahr der Reaktions- Gewichts-
Season Nr. | Ausführung masse pp. änderung
Ss ms
I. Silbersulfat I 1903 88.9 4A —0.035
und | Past 2 1905 69.1 f A —0.042
Ferrosulfat » 5 » 69.1 \B —0.029
IL. Silbernitrat y Paraffin 1 1902 49-3 A +0.003
und Ferrosulfat l » 2 » 49.3 B —0.003
IH. Goldchlorid I 1903 41.7 A —0.009
und Ferrochlorid
: Ohne —0.094
Br 2 AR Alkalizusatz { —0.022
Sn Mt y 0.024
sulfat E
Alkalizusatz | —0.028
% —0.004
V. Den 0.019
un
—0.033
Jodwasserstoff 0.053
VI. Jod und —0.021
Natriumhydrosulfit —0.034
VI. Uranylnitrat und +0.006
Kaliumhydroxyd +0.002
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. IRA
Eine Reihe weiterer Prüfungen betraf die Frage, ob bei Lösungs-
vorgängen von Salzen in Wasser eine Gewichtsänderung bemerkbar
ist. Da bis jetzt nur 4 Versuche von Heydweiller (Kap. Ild) vorlagen,
welche beim Lösen von Kupfervitriol in Wasser Gewichtsabnahmen zwischen
0.029 und 0.126 mg ergeben hatten, so wurden weitere Salze, namentlich
Salmiak, zugezogen. Die erhaltenen Resultate, deren Erlangung in Kap. IV, 10
näher beschrieben ist, sind in der nachstehenden Tabelle 2 verzeichnet.
Iajbiellliez>r
Angewandt Beobachtete
N Jahr der Art der Gefäß Gewichts-
2 Ausführung Gefäße Salz Wasser | "7% änderung
g g mg
Chlorammonium
I 1902 N Jenaer 44.0 | 115.4 B +0.017
Geräteglas
2 » 0-Gefäße mit 23-7 131.6 A +0.008
3 Vakuummantel 2 | ae B +0.005
4 N-Gefäß 37-5 150.0 | (A —0.024
5 Altes Thüringer 37-5 150.0 | 12 —0.002
Glas
6 1903 N-Gefäß 60.0 160.0 | JA —0.008
7 » aus Quarzglas 60.0 160.0 | \B —+0.019
8 » N-Gefäße 51.0 134.0 B —0.033
Quarzglas
Bromkalium
9 1902 N Jenaer 72.5 145.0 A —0.038
Geräteglas
Uranylnitrat
10 1905 N Jenaer 136.0 136.0 [ A 9.009
Geräteglas \
IL D N Jenaer 136.0 136.0 | B —0.010
Geräteglas
12 ” N Jenaer 136.0 136.0 B —0.094
Geräteglas
Im Anschluß an die obigen Versuche ist noch der umgekehrte Fall
geprüft worden, wo ein Salz aus dem gelösten Zustande wieder in den
festen übergeht. Wie in Kap. IV, ıo beschrieben, wurde hierzu der eine
Schenkel eines N-Gefäßes mit konzentrierter Kupfervitriollösung, der andere
mit absolutem Alkohol gefüllt und nach dem Wägen die Mischung voll-
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. I. 3
18 LANDOoLT:
zogen, wobei Ausfällung von kristallinischem CuSO,+5ag erfolgt. Fin
Doppelversuch lieferte nachstehende Gewichtsänderungen:
Tabelle 3.
Nr Jalır der Art der Abgeschiedenes a
“ | Ausführung Gefäße CuSO, - 5H,0 ey
| änderung
I | N Jenaer A 0.017 mg
2 ” Geräteglas | | +0.016 »
Angesichts dieses Verhaltens ist in der Abhandlung II vom Jahre 1906,
S. 295 die Vermutung ausgesprochen worden, daß bei chemischen Reak-
tionen die Gewichtsabnahme die normale Erscheinung darstelle, und selbst
solehe von geringem Betrage nicht als Versuchsfehler zu betrachten seien.
Eine Erklärung des Vorganges wurde in der inzwischen aufgetauchten
Lehre vom Atomzerfall gesucht, indem es nicht unmöglich schien, daß
ähnlich wie bei den radioaktiven Atomen auch bei andern eine Ablösung
kleiner Masseteilchen stattfinden könne, wenn sie durch ehemische Prozesse
eine starke Erschütterung erleiden. Dabei mußte die Annahme gemacht
werden, daß diese Teilchen die Eigenschaft besitzen, die Glaswandung der
Gefäße zu durchdringen.
Die weitere Vermutung, daß die Gewichtsabnahme vielleicht auf dem
Freiwerden von Elektronen beruhe, hat sich durch Versuche von G. Marti-
nelli' nicht bestätigt. Er konnte bei verschiedenen Prozessen, wie Reduk-
tion von Silbersulfat durch Eisenvitriol, Lösen von Kupfervitriol oder Kalium-
bichromat in Wasser, keine Ionisierung der die Substanzen umgebenden Luft
wahrnehmen. Dieselbe Beobachtung machte N. R. Campbell’.
Wie in Abhandlung I, S. 295, $5 bemerkt wurde, blieb aber immer
noch der Verdacht bestehen, daß noch eine bis jetzt nicht aufgefundene
äußere Ursache vorliegen könne, welche die Gewichtsverminderungen be-
wirkt, obschon dies bei der Sorgfalt, mit welcher alle denkbaren Fehler-
quellen untersucht worden sind, wenig wahrscheinlich erschien. Die Arbeit
wurde infolgedessen noch nicht als abgeschlossen erachtet, sondern weitere
Versuche in Aussicht genommen.
! Atti R. Acad. d. Lincei [5] 13, II, 217 (1904). — Chem. Zentralblatt 1904, II, 1096.
® Phil. Mag. [6] 9, 545 (1905). — König, Beiblätter 1905, 1070.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 19
Dritte Arbeitsperiode (1906. 1907).
(Veröftentlichung der Resultate: Sitzungsberichte Jahrg. 1908, S. 354— 387, Abh. 111.)
Dieser neue Abschnitt hatte seine Veranlassung in dem abermaligen
Wechsel des Arbeitslokals. Als ich im Sommer 1906 die Direktion des
früheren II. Chemischen Instituts der Berliner Universität niederlegte, wurden
mir seitens des Präsidenten der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt Hrn.
Warburg in sehr dankenswerter Weise Räume für die Fortsetzung der
Versuche zur Verfügung gestellt, und ferner hatte mein Amtsnachfolger
Hr. Nernst die Gefälligkeit, mir noch einen großen Teil der früher bei
der Arbeit benutzten Gerätschaften und Instrumente zum weiteren zeit-
weisen Gebrauch zu überlassen.
Die Resultate, welche in der zweiten Abhandlung aus den in obigen
Tabellen verzeichneten Beobachtungen gezogen worden sind, waren folgende:
a) Von den chemischen Umsetzungen haben, wie aus Tabelle ı er-
sichtlich, diejenigen zwischen
I. Silbersulfat und Ferrosulfät,
IV. Eisen und Kupfersulfat,
V. Jodsäure und Jodwasserstoff,
VI. Jod und Natriumhydrosulfit
ausnahmslos Gewichtsabnahmen ergeben, welche in 7 Fällen den maximalen
Versuchsfehler von 0.03 mg übersteigen oder ihm sehr nahe kommen,
während sie in 6 Fällen darunter bleiben.
b) Die Reaktionen zwischen
II. Silbernitrat und Ferrosulfat,
III. Goldehlorid und Ferrochlorid,
VH. Uranylnitrat und Kaliumhydroxyd
lieferten teils Zunahmen, teils Abnahmen des Gesamtgewichts, und zwar
immer von einem unterhalb des maximalen Versuchsfehlers liegenden Be-
trag. Es läßt sich daher in diesen Fällen auf völlige Gewichtskonstanz
schließen.
c) Beim Lösen von Salzen stellten sich nach Tabelle 2 sowohl positive
wie negative Gewichtsänderungen in nahezu gleicher Zahl (5 und 7) ein,
deren Betrag meist kleiner war als 0.03 mg. Somit scheint der Spaltungs-
vorgang eines Elektrolyten in Ionen ohne Wirkung zu sein.
20 LAnDorT:
Dieselbe Gewichtskonstanz bleibt nach Tabelle 3 auch beim Rückgang
der Dissoziation bestehen.
d) Am auffallendsten ist bei den chemischen Umsetzungen (Tabelle ı)
das ganz überwiegende Auftreten der Gewichtsabnahme, eine Erscheinung
welche auch schon bei den Versuchen der ersten Arbeitsperiode beobachtet
worden war. Es hatten ergeben:
ı6 Versuche der I. Periode: ı2 Abnahmen und 4 Zunahmen,
18 » » 1. » 3 5 » » 3 »
Auch Heydweiller war, wie schon am Anfang dieses Abschnittes be-
merkt, zu dem gleichen Resultate gekommen. Von 21 Reaktionsversuchen
(s. Kap. IId) hatten 19 eine Verminderung und nur 2 eine Vermehrung
des Gesamtgewichts erkennen lassen.
Dieses starke Überwiegen der Abnahmen schien darauf zu deuten,
daß ein Zusammenhang mit dem chemischen Prozeß stattfindet. Wäre ein
solcher nicht vorhanden, so müßten positive und negative Gewichtsände-
rungen in gleicher Zahl erwartet werden, wie dies die in Kap. IID be-
schriebenen Versuche mit nichtreaktionsfähigen Substanzen gezeigt haben.
Die Arbeiten der dritten Periode erstreckten sich hauptsächlich auf
folgende Punkte:
ı. Erneute Prüfung der bei den Versuchen auftretenden
Fehlerquellen.
Der bisherige Verlauf der Untersuchung hatte zu der Ansicht geführt,
daß die bei fast allen Reaktionen immerfort aufgetretenen Gewichtsabnahmen
durch den chemischen Prozeß veranlaßt werden. Doch ließen sich dagegen
noch Bedenken erheben. Zunächst war bei dieser Auffassung zu erwarten,
daß die Verminderungen proportional den Reaktionsmassen sich verhalten,
wenigstens in angenähertem Grade. Aber schon die Versuche der ersten
Periode hatten dieser Anforderung nicht entsprochen, und ebensowenig war
dies bei den neuen der Fall. Legt man beispielsweise die bei der Ab-
scheidung von Silber sowie Jod erhaltenen Zahlen zugrunde und berechnet
die Gewichtsänderungen für 100 g Reaktionsmasse, so ergeben sich neben-
stehende Verhältnisse.
Wie man sieht, zeigen die Zahlen der Kol. V eine so geringe Über-
einstimmung, namentlich bei der zweiten Reaktion, daß von einer Pro-
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 21
I II IV \Y
Gewichts- ale
Ver- Reaktions- ä änderung für
I änderung A
Reaktion such masse 100 g Reaktions-
Nr beobachtet
B masse
mg
Silbersulfat I
und 2 69.1 —0.042 —0.061
Ferrosulfat 3 69.1 —0.029 —0.042
dan I 127.6 —0.004 —0.003
2 127.6 —0.019 —0.015
un 127.6 —0.0 —o 026
Jodwasserstoff 3 1% > ;
4 106.1 —0.053 —0.049
portionalität zwischen Reaktionsmasse und Gewichtsabnahme nicht die Rede
sein kann.
Ein ferneres Bedenken gegen das wirkliche Bestehen der Gewichts-
abnahmen gründete sich auf die Schwierigkeit, unter den obwaltenden Ver-
suchsverhältnissen hinreichend genaue Resultate zu erhalten. Vergleicht
man die in den beiden Arbeitsperioden gefundenen Zahlen miteinander, so
zeigt sich, daß die neuen stets erheblich kleiner sind als die alten. So
hatten z. B. die früheren Versuche über die Reaktion zwischen Silbersulfat
und Ferrosulfat Gewichtsabnahmen zwischen 0.130 und 0.167 mg geliefert,
während die in der zweiten Periode erhaltenen nur noch 0.029—0.042 mg
ergaben. Dieses Verhalten war ohne Zweifel auf die Verbesserung der
Methoden zurückzuführen, und es erschien daher die Möglichkeit nicht aus-
geschlossen, daß eine weitere Vervollkommnung derselben schließlich in
allen Fällen Resultate liefern könnte, welche unter der Grenze des maxi-
malen Versuchsfehlers von 0.030 mg liegen und auch vielleicht entgegen-
gesetztes Vorzeichen tragen. In diesem Sinne wurde weiter gearbeitet, und
eine Reihe neuer Versuche teils über Fehlerquellen, teils Prüfung chemi-
scher Reaktionen vorgenommen.
Der Umstand, daß die Mehrzahl der Reaktionsversuche eine Abnahme
des Gesamtgewichtes ergeben hatte, forderte zu einer besonders sorg-
fältigen Prüfung derjenigen Ursachen auf, welche ein Leichterwerden des
in Reaktion gesetzten Gefäßes zur Folge haben. Dies tritt besonders ein,
wenn die chemische Umsetzung unter Wärmeentwicklung verläuft. Hierbei
wird erstens die Wasserhaut an der äußeren Glasfläche vermindert, und
2 LAnporrt:
zweitens findet eine Volumvergrößerung des Gefäßes statt, welche verstärk-
ten Luftauftrieb desselben bei der Wägung verursacht. Bringt man den
Reaktionsapparat wieder in das Wagegehäuse neben das unberührt gebliebene
Taragefäß, so wird allmählich die Wasserhaut an dem ersteren sich wieder
ergänzen sowie das Volum kleiner werden. Aber es fragt sich, nach welcher
Zeit diese Vorgänge ihr Ende erreicht haben und wieweit überhaupt die
Rückkehr in den ursprünglichen Zustand erfolgt. In dieser Hinsicht ist
früher bei vielen, mit Erwärmung verbundenen Reaktionsversuchen stets
beobachtet worden, daß das Gewicht des benutzten Gefäßes bei den täg-
lichen Wägungen zuerst rasch abnahm und dann etwa vom dritten Tage an
bis nach Verlauf einer Woche keine wesentlichen Änderungen mehr zeigte.
Es wurde dann angenommen, daß die Ausgleichung der beiden Apparate
in bezug auf Wasserhaut und thermische Nachwirkung nunmehr beendigt
sei und die Verschiebung der jetzt vorliegenden Gewichtsdifferenz A—B
gegen die ursprüngliche als das Resultat des Versuchs betrachtet. Aber
dieses in der ganzen zweiten Arbeitsperiode angewandte Verfahren konnte
noch unvollkommen erscheinen, weil man die Wägungen meist nicht über
eine Woche ausgedehnt hatte und daher die Möglichkeit vorlag, daß bei
weiterer Fortsetzung derselben die Gewichte der beiden Gefäße sich noch
mehr ausgleichen würden. Bezüglich dieser Fragen war die Anstellung
folgender Versuche wünschenswert geworden.
a) Verhalten der temporären Wasserhaut. Um ein Urteil über
die Zeitdauer zu erhalten, innerhalb deren eine verschwundene Wasserhaut
sich wieder ersetzt, wurde von zwei Glasgefäßen mit gleich großer Ober-
fläche, welche erst eine Woche im Wagengehäuse gestanden und deren
Gewichtsdifferenz man bestimmt hatte, das eine 48 Stunden lang in einen
Schwefelsäureexsikkator gesetzt und nach dem Zurückbringen in die Wage
während etwa 8 Tage die allmähliche Gewichtszunahme desselben beob-
achtet. Die Versuche wurden angestellt mit: ı. den in der zweiten Arbeits-
periode allgemein benutzten N-Gefäßen aus Jenaer Geräteglas, Volum etwa
416 ccm, äußere Oberfläche etwa 330 qem; 2. zylindrischen Gefäßen von
etwa 237 cem Volum und 230 gem Oberfläche, wie sie zu den in Kap. IV 9
beschriebenen Versuchen über die Elektrolyse von Kadmiumjodid gedient
hatten.
Die Wägungen, deren Einzelheiten in Kap. II, C ıa mitgeteilt sind,
führten zu dem Ergebnis, daß bei beiden Gefäßen die Wiederherstellung
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 23
der durch das Trocknen entfernten Wasserhaut nach Verlauf von 2 bis
3 Tagen vollendet war.
b) Einfluß der durch die Reaktionswärme verursachten Vo-
lumvergrößerung der Gefäße (thermische Nachwirkung). Hier handelte
es sich erstens um die Frage, nach welcher Zeit das Volum des erwärmten
Gefäßes wieder auf den ursprünglichen Betrag zurückgegangen ist, und
also keine Verkleinerung seines Gewichtes durch verstärkten Luftauftrieb
mehr stattfindet. Über diesen Punkt sind mit den im vorhergehenden Ab-
schnitt erwähnten M-Röhren und zylindrischen Apparaten eine Reihe von
Versuchen angestellt worden. Von zwei mit indifferenten Substanzen be-
ladenen und bezüglich des Volums ausgeglichenen Gefäßen A und 5, deren
Gewichtsdifferenz anfänglich bestimmt worden war, wurde das eine (A)
mittels eines Luftbades ı bis 2 Stunden lang auf verschiedene Temperaturen
erhitzt und nach erfolgter Abkühlung sodann durch mehrere Wochen lang
fortgesetzte Wägungen das Verhalten der Differenz A—B verfolgt. Hierbei
zeigte sich stets, daß das Gewicht von A, welches anfänglich um etwa
o.1ı mg gesunken war, in den nächsten Tagen infolge Wiederherstellung
der Wasserhaut rasch zunahm und sodann während etwa einer Woche sich
wenig änderte. Setzte man aber die Wägungen noch ı bis 2 Wochen fort,
so konnten abermals kleine Gewichtszunahmen konstatiert werden, die von
weitergehender Kontraktion des Gefäßes herrühren mußten, bis endlich die
ursprüngliche Differenz A—B erreicht war. Ein Bild dieser Verhältnisse
gibt z.B. die in Kap. III, G ıb enthaltene Tabelle 2.
Bei anderen Versuchsreihen wurde die thermische Nachwirkung da-
durch verfolgt, daß man mittels fortgesetzter hydrostatischer Wägungen die
allmähliche Volumverminderung des erhitzten Gefäßes bestimmte und daraus
den noch vorhandenen Luftauftrieb berechnete.
Die sämtlichen Versuche über thermische Nachwirkung sind in Kap. III,
Gıb ausführlich beschrieben. Das Ergebnis derselben war, daß die Dauer
der thermischen Nachwirkung mit der Höhe der vorausgegangenen Erwär-
mung zunahm und bei den angewandten Gefäßen die Zeit von 10 bis
21 Tagen erforderte.
Diese Prüfungen ließen noch eine weitere Frage entscheiden. Bei
vielen in der zweiten Arbeitsperiode ausgeführten Reaktionsversuchen, und
zwar solchen, welche unter Wärmeentwicklung verlaufen, war, wie aus den
in Kap. IV mitgeteilten Beobachtungstabellen hervorgeht, nach vorgenom-
24 LAnpour:
mener Mischung der Substanzen sehr bald mit den Wägungen begonnen
worden, und zwar meist schon am 3. oder 4. Tage. Da sie ferner nur eine
Woche lang fortgesetzt wurden, also während einer Zeit, wo die durch die
Reaktionswärme erfolgte Volumvergrößerung des Gefäßes noch nicht ver-
schwunden war, so mußte das Gewicht desselben etwas zu leicht gefunden
werden und bedurfte deshalb einer Korrektion. Die Größe dieser letzteren
ließ sich aus den in Kap. II, C ıb mitgeteilten Ergebnissen ableiten. Sie
schwankte zwischen +0.010 und 0.042 mg, und es konnten dadurch die
Resultate vieler älterer Reaktionsversuche berichtigt werden. Die näheren
Angaben hierüber finden sich in Kap. IV’. Wie aus der in Kap. V mit-
geteilten Schlußtabelle über sämtliche Beobachtungen ersichtlich, sind durch
diese stets positiven Korrektionen manche der direkt gefundenen kleinen
Gewichtsabnahmen in Zunahmen übergegangen.
Endlich ist in bezug auf die in der ersten Arbeitsperiode gewonnenen
Resultate zu bemerken, daß eine Korrektion derselben nicht ausführbar ist.
Zunächst fehlt die Kenntnis des maximalen Versuchsfehlers, welcher für
die damals angewandten großen N-Röhren von ungefähr 900 cem Volum
jedenfalls viel höher anzunehmen ist als #0.03 mg, wie er sich für die
später gebrauchten kleineren Gefäße ergeben hatte. Ferner waren früher
die thermischen Nachwirkungen bei den großen Apparaten nicht untersucht
worden. Aus diesen Gründen, wozu noch weitere am Ende des Berichtes
über die erste Arbeitsperiode bereits erörterte hinzukommen, sind die Er-
gebnisse jener Zeit mit schwer zu schätzenden Unsicherheiten behaftet,
und es erschien daher ratsam, sie nicht in die Schlußtabelle Kap. V auf-
zunehmen.
2. Ausführung neuer Reaktionsversuche.
Nachdem der Einfluß der thermischen Nachwirkung auf die bis dahin
beobachteten Gewichtsänderungen erkannt worden war, wurden von den
früheren Reaktionsversuchen noch diejenigen zwischen Silbersulfat und Ferro-
sulfat wiederholt, und zwar unter Anstellung von mehrere Wochen lang
dauernden Wägungsreihen. Die zwei angestellten Prüfungen sind in Kap. IV ı,
Versuch 4 und 5 beschrieben. Es zeigte sich, daß die Mittel der zu ver-
schiedenen Zeiten nach Vornahme der Reaktionen ausgeführten Wägungen
folgende Gewichtsänderungen lieferten:
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 25
Versuch 4 Versuch 5
a) Wägungen nach 5 bis 10 Tagen —0.012 mg —0.013 MS,
b) » » 2 » 5 Wochen -+0.003 » —0.008 ».
Während die unter a erhaltenen Resultate in beiden Fällen Gewichts-
abnahmen darstellten, welche trotz ihres geringen Betrages sich vielleicht
als zutreffend ansehen ließen, zeigen die mit b bezeichneten entgegenge-
setztes Vorzeichen und eine so kleine Größe, daß daraus mit Sicherheit auf
völliges Konstantbleiben des Gewichts zu schließen ist.
Ferner wurde eine Reihe schon in der zweiten Arbeitsperiode begon-
nener Versuche über etwaige Gewichtsänderungen bei der Elektrolyse von
Kadmiumjodid in größerem Umfange fortgesetzt. Sie finden sich in Kap. IV 9
ausführlich beschrieben.
Endlich sind im Jahre 1909 nach Abschluß aller bisherigen Arbeiten
noch eine Anzahl Versuche über die Durchlässigkeit des Glases für Dämpfe
ausgeführt worden. Ihre Beschreibung folgt in Kap. II, C 3b.
3. Schlußergebnisse.
Die in der Abhandlung II vom Jahre 1908 gezogenen Endresultate
aller Arbeiten sind übereinstimmend mit denjenigen, welche in dem nach-
folgenden Kap. V erörtert werden sollen.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. I. 4
26 LANDouLT:
Kapitel 11.
Versuche anderer Beobachter.
Über die Frage, wie nahe das Gewicht einer chemischen Verbindung
mit der Summe der Gewichte ihrer Bestandteile übereinstimmt, und ferner
bei chemischen Umsetzungen das Gesamtgewicht der Körper konstant ge-
funden wird, sind teils vor Beginn meiner Arbeiten, teils während des Ver-
laufs derselben folgende Untersuchungen ausgeführt worden:
a) von J. S. Stas. Seine im Jahre 1865 veröffentlichten Bestimmun-
gen des Atomgewichts des Jods durch direkte Jodsilbersynthese' hatten
erkennen lassen, daß das Gewicht der Verbindung stets einige Milligramm
weniger betrug als die Summe des abgewogenen Silbers und Jods, und
zwar belief sich der Verlust auf !/z0000 bis "/72000 der Gesamtmasse (etwa
60 bis 300 g), im Mittel aus fünf Versuchen auf "/,oooo- Dasselbe zeigte
sich bei den Synthesen des Bromsilbers’. Die Differenzen konnten indes
sehr wahrscheinlich Folge der angewandten komplizierten Operationen sein,
indem das Silber in Silbersulfat, das Jod in Jodwasserstoff übergeführt,
und der nach Vermischen dieser Verbindungen entstandene Jodsilbernieder-
schlag durch Dekantation mit Wasser ausgewaschen wurde. Zwei weitere
Versuche, welche Stas” über die Zersetzung des Silberjodats in Jodsilber
und Sauerstoff angestellt hatte, wobei der letztere von einer gewogenen
Menge erhitzten Kupfers aufgenommen wurde, lieferten folgende Zahlen:
Angewandtes Erhalten
Versuch Silberjodat Jodsilber + Sauerstoff Differenz
n 98.2681 8 98.2695 8 +14mg = 170000 der Masse,
2 156.7859 » 156.7839 » 2.0, 2 — Bo
Hier sind die Abweichungen noch kleiner als die bei den Synthesen
des Jodsilbers beobachteten, außerdem ist die eine positiv, die andere negativ.
! NouvellesRecherches sur les lois des proportionschimiques. Bruxelles 1865. S.I22— 153.
Tabelle S. 152. (Deutsche Übersetzung von Aronstein S.152.) — Stas, (Euvres completes.
1894. I, 581. — Die obigen Zahlen sind aus der von Stas gegebenen Tabelle berechnet.
?2 Nouy. Rech. 154— 172. Tab. 171. (Aronstein 170.) (Euvres compl. I, 603.
® Nouv. Rech. 189, 190. (Aronstein 196, 197.) (Euvres compl. I, 623—625.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 27
b) Von D. Kreiehgauer. Unter dem Titel »Einige Versuche über die
Schwere« veröffentlicht derselbe im Januar 1891 eine Arbeit', bei welcher
zum ersten Male zugeschmolzene Glasgefäße Anwendung fanden, in denen
zwei Substanzen erst getrennt und sodann nach ihrer chemischen Vereini-
gung gewogen wurden. Er wandte zwei gleich beschickte Gefäße A und B
an, deren Volumdifferenz zur Berechnung des Gewichtes der verdrängten Luft
bestimmt worden war, und ermittelte den nur wenige Milligramm betragen-
den Gewichtsunterschied nach den Methoden der Präzisionswägung. Über
die Form der Gefäße, die Art, wie in denselben die beiden Substanzen an-
fänglich getrennt waren, und die Ausführung der mit starker Wärmeent-
wickelung verbundenen Reaktionen finden sich in der Abhandlung keine
Angaben. Die Versuche bezogen sich auf die Vereinigung von Quecksilber
mit Brom sowie Jod und ferner auf die Prüfung der Frage, ob sich bei
Natriumazetat, wenn es aus dem geschmolzenen überkälteten Zustande in
den kristallisierten umgewandelt wird, eine Gewichtsänderung bemerkbar
macht. Es wurden folgende Resultate erhalten:
Gewichts-
Zeil differenz una Gewichts-
der Wägungs- | _
& A-—-B änderung
Wägungen Mittel fehler
I. Quecksilber und Brom. Gesamtgewicht etwa 160 g.
MorzderäViereinimung ee 3 9.310 mg | +0.008 mg en
Nach der Reaktion: in Gefäß A 1. Wägungsreilie .. 2 9.313 | #0.010 Raum
D D » » n 2-2 » 3% 4 9.344 0.003 l
> » » » N SEEN ROH 4 9.336 -+.0.006 J RE
I. Quecksilber und Jod. Gesamtgewicht etwa 170 g.
VsderäV/ereinieung se ee. | 3 1.470 mg | +0.004 mg
Nach der Vereinigung in Gefäß B............... 7 1.467 —+0.003 } Se rE
II. Natriumazetat. Etwa 300 g.
3 — 2.897 mg | #0.005 mg \
2 —2.903 -+0.005 J
Imerlussireny Zustandes se een ee
Nach der Kristallisation in Gefäß A ............. ons
Die erhaltenen vier Änderungen betragen, nach der obigen Reihenfolge
geordnet:
1s3» 120, 57 1-0 Milliontel
Verh.d. Physik. Gesellsch.zuBerlin. Sitzung vom 23. Jan.ı8gr. Jahrg. X. Nr. 2. S.13— 16.
® Ausgeführt nach neuer Volumbestimmung der Gefäße.
4*
38 LAanporr:
der angewandten Gewichtsmenge. Dieselben sind sehr viel kleiner als die
von Stas erhaltenen Abweichungen, und da sie in den Bereich der Wägungs-
fehler fallen, haben die Versuche überhaupt keine Gewichtsänderungen nach-
weisen lassen.
Nach der 1893 erfolgten Veröffentlichung meiner ersten Arbeit über
den vorliegenden Gegenstand erschienen, durch dieselbe veranlaßt, folgende
weitere Untersuchungen:
c) F. Sanford und L. E. Ray' prüften 1897 die Reaktion zwischen
ammoniakalischer Lösung von Silbernitrat und Traubenzucker unter Bei-
behaltung der von mir angewandten Methoden, jedoch mit geringerer Ge-
nauigkeit der Wägungen. Bei der Reduktion von etwa 60 g Silber ergaben
5 Versuche die Zahlen:
Versuch Nr. I 2 3 4 5
Beobachtete Gewichts-
änderungr ei. —0.05 —0.05 —0.03 -+0.04 -+-0.08 mg,
Wahrscheinlicher Feh-
ler-der-Wägung- .- =E0.07- = =E0.052..-20.07% .=E0.04- .-E0.04-mg-
Es traten somit positive und negative Abweichungen auf, und zwar
von derselben Größenordnung wie die Wägungsfehler.
d) A. Heydweiller, damals in Breslau, publizierte 1901 eine aus-
führliche Arbeit” über Gewichtsänderungen bei einer Anzahl auf nassem
Wege verlaufender Reaktionen. Er wandte, wie es bei meinen Versuchen
geschehen war, Nförmige Glasgefäße an, deren beide Schenkel nach dem
Einfüllen der Substanzen zugeschmolzen wurden. Auch das übrige Ver-
fahren war mit dem meinigen übereinstimmend, bis auf die Abweichung,
daß man die beiden Gefäße nicht durch Zusatzkörper gleichvolumig machte,
sondern ihre Volumdifferenz genau ermittelte und die Wägungen mittels Be-
stimmung der jeweiligen Luftdichte auf das Vakuum reduzierte. Das Gewicht
eines fertiggestellten Apparates belief sich auf etwa 300 g und dasjenige
der eingefüllten Substanzen + Wasser auf etwa 200 g. Der wahrscheinliche
Fehler des Mittelwertes aus 3 bis 5 Einzelwägungen beträgt =0.01 mg, und
Heydweiller nimmt an, daß Gewichtsänderungen, welche den Betrag von
0.04 mg überschreiten, nicht mehr auf Versuchsfehler zurückzuführen sind.
! Plıysical Review vol.V. S. 247 (1897).
® Drudes Ann. d. Plıysik 5, 394 (1901). Vorläufige Mitt. i. d. Physikal. Zeitschr. 1,
527 (1900).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 29
Es wurden die in der folgenden Tabelle verzeichneten Reaktionen
untersucht:
Ver- Beobachtete
such Beschickung der beiden Schenkel der Gefäße Gewichts-
änderung
I. Eisen und Kupfersulfat.
a) Lösung neutral.
I (13.96 g Fe) (63.88 CuSO,-5ag+100g Wasser .......2..c2oeeneeceennen —0.026 mg
(13.96 8 Fe) (63.18 CuSO,-5ag+100g Wasser .... .......2.c.ecccenıo. -+0.019
D
b) Lösung alkalisch.
3 | (asg Fe) (79.98 CuSO,-5ag+130g Wasser mit Spur NaOH) ............ —0.217
(15 g Fe) (69.68 CuSO,-5ag+ı15 g Wasser mit 0.138 NaOH)........... —0.161
5 |] (18.3g Fe) (98.0g CuSO, -5aqg+1o03g Wasser mit 0.23g NaOH) ......... —0.176
ce) Lösung sauer.
6 | (15g Fe) (69.6g CuSO,-5aq-+114.2g Wasser mit 0.36g H,SO,) .......-. —0.097
7 | (18.3g Fe) (103.2g CuSO, -5aqg+92g Wasser mit 0.06g H,SO,)...... .. — 0.158
II. Lösen von Kupfervitriol in Wasser.
8 (62 g aus alkalischer Lösung kristallisiertes Salz) (151 g Wasser) ............ —0.029
9 | (62 g gewöhnliches Kupfervitriol) (147 8 Wasser) .............2..-.22220020.. —0.126
10 | (5og gewöhnliches Salz) (150g Wasser enthaltend 7.38 H,SO,)............ —0.081
Iı (50g gewöhnliches Salz) (150g Wasser enthaltend 3.7 g H,SO,)............ —0.072
III. Mischen von Kupfersulfatlösung mit verdünnter Schwefelsäure.
12 (383g CuSO,-5aq-+11og Wasser) (2.37 g H,SO,+10g Wasser)........... +0.014
IV. Mischen von Kupfersulfatlösung mit Kalilauge.
(38g CuSO,-5aq-+ı1og Wasser) (2.25 g KOH-+1og Wasser)
13 nach@halbemfZusatzuderpRalilaugenn. 2. re ee —0.037
14 nachwoanzem®ZusatzudenaRKalilaugehee a —0.092
(33 g CuSO,-5aq+92g Wasser) (10.048 KOH-+40g Wasser)
15 nach vollständiger Vermischung in Gefäß A ..............rcrec202o. —0.068
16 nach#HalberäV/enmischung&ınn GetaßrB en ne, —0.059
17 nach ganzer Vermischung in Gefäß B.................. zuceececen. —0.080
18 | (34.48 CuSO, -5aqg-+ 99.5 g Wasser) (13.48 KOH-+15g Wasser) .......... —0.045
V. Essigsäure und Ammoniak.
19 | (49.78 C,;H40,+ 87.5 g Wasser) (15.3g NH; + 123.7 g Wasser) ............ —0.034
20 | (50.48 0,H,0,+88.5 g Wasser) (15.68 NH; +125.9g Wasser) ............ —0.026
VI. Baryumchlorid und Schwefelsäure.
21 (20.08 BaCl, +100g Wasser) (9.78 H,SO,+40.3 8 Wasser) ..............- —0.016
30 LANDoLT:
Im allgemeinen ließen die Versuche erstens das Auftreten viel größerer
Gewichtsänderungen ersehen, als die Beobachtungen Kreichgauers ergeben
hatten. In ı3 unter 2ı Fällen bewegen sie sich zwischen 0.045 und
0.217 mg, und überragen meistens bedeutend den maximalen Versuchsfehler
von =0.04 mg. Zweitens ist es auffallend, daß von den 21 Versuchen ı9
eine Gewichtsabnahme und nur 2 eine Zunahme geliefert haben. In bezug
auf beide Verhältnisse zeigten somit die Resultate Heydweillers Ähnliech-
keit mit denjenigen, welche bei meiner ersten in den Jahren 1890 bis 1892
ausgeführten Versuchsreihe aufgetreten waren.
Hinsichtlich der einzelnen Reaktionen läßt sich aus der Tabelle fol-
gendes ersehen:
I. Die Umsetzung zwischen Fe und CuSO, verlief ohne nachweisbare
Gewiehtsänderung, wenn der angewandte Kupfervitriol säurefrei war (Ver-
such I, 2), dagegen trat eine weit über die Versuchsfehler (0.04 mg) hin-
ausgehende Abnahme ein, wenn die Lösung nur eine sehr kleine Menge
Alkali (Versuch 3, 4, 5) oder Schwefelsäure (Versuch 6, 7) enthielt. Die
Wirkung dieser Substanzen ist rätselhaft.
I. Beim Lösen von säurefreiem Kupfervitriol in Wasser zeigt sich
abermals kaum eine Verminderung (Versuch 8), wohl aber eine starke bei
Anwendung von gewöhnlichem Salz (Versuch 9) oder nach Zusatz von
Schwefelsäure (Versuch 10, 11).
III. Beim Mischen von Kupfersulfatlösung mit verdünnter Schwefel-
säure fand keine Gewichtsänderung statt (Versuch 12).
IV. Die Zersetzung von Kupfersulfat durch Kalilauge (Versuch ı 3 bis 18)
war immer von einer Gewichtsabnahme begleitet, welche bei teilweiser Ver-
mischung der Flüssigkeiten kleiner ist als bei vollständiger (Versuch 13, 14
und 16, 17).
V. Die kleine Gewichtsänderung, welche beim Neutralisieren von Essig-
säure mit Ammoniak auftrat (Versuch 19, 20), bleibt innerhalb der Versuchs-
fehler (0.04 mg).
VI. Bei der Zersetzung von BaÜ]l, durch H,SO, ist dasselbe der Fall.
Wie Heydweiller hervorhebt, läßt sich gar kein Zusammenhang der
Gewiechtsänderungen mit andern bei der Reaktion auftretenden physikali-
schen und chemischen Vorgängen auffinden, sie zeigen sich sowohl bei
Vermehrung (Gruppe II) wie Verminderung (IV, VI) der elektrolytischen
Dissoziation, Dichte (N, VI), und magnetischen Permeabilität (N.
[ber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 31
Zu den Versuchen Heydweillers machte Lord Rayleigh' die Be-
merkung, daß in den Gefäßen vor der Umwandlung nicht immer ein Gleich-
gewichtszustand vorhanden gewesen sei, so z. B. bei Gruppe I, wo in dem
einen Schenkel fester Kupfervitriol, im andern Wasser sich befand. Es
konnten hierbei durch fortwährendes Überdestillieren des Wassers Tempe-
raturänderungen eintreten, welche die Gewichtsbestimmung möglicherweise
beeinflussen. In einer Entgegnung Heydweillers” weist derselbe darauf
hin, daß, wenn hierin die Ursache der bei den Versuchen 9 bis ıı beob-
achteten Gewichtsabnahmen läge, die Wirkung sich dann auch bei Ver-
such 8 hätte zeigen müssen, wo aber keine wesentliche Änderung auftrat.
e) J. Joly® in Dublin hat 1903 auf ganz andere Weise versucht, ob
beim Lösungsvorgang von Kupfervitriol in Wasser eine Änderung der Masse
zu beobachten ist. Kurz angedeutet, bestand das Verfahren darin, daß an
einem Ende einer Drehwage ein die beiden Substanzen anfangs getrennt
enthaltendes Glasgefäß aufgehängt und, wenn mittags oder mitternachts
die Arme senkrecht zur Richtung der Erdbewegung standen, die Lösung
vollzogen wurde. Es mußte Beschleunigung eintreten, wenn Masse ver-
schwand, und umgekehrt. Von 14 Beobachtungen sprachen 3 entschieden
und 3 weniger deutlich für Massenabnahme, 2 waren dagegen und die
letzte zweifelhaft.
f) In das Jahr 1903 fallen noch einige von G. Kahlbaum’ ausgeführte
Versuche, betreffend die Frage, ob bei der Umwandlung der grauen Modi-
fikation des Zinns in die weiße und umgekehrt eine Gewichtsänderung be-
merkbar ist. Die Wägungen ließen eine solche nicht erkennen.
g) Von A. Lo Surdo’ in Messina ist 1904 eine sorgfältige Unter-
suchung der Reaktion zwischen Eisen und Kupfersulfat ausgeführt worden.
Er wandte N-Gefäße aus Thüringer Glas an, welche, wie bei Heydweillers
Versuchen, einesteils etwa 15 g Eisenpulver enthielten, andernteils etwa
80 g Kupfervitriol und 200 bis 250 g Wasser, welches mit einer kleinen
Menge Ätznatron versetzt war. Das durch Zusatzkörper auf 0.004 bis
0.023 cem ausgeglichene äußere Volum der Apparate wurde vor und nach
Nature 64, 181 (1901).
Physik. Zeitschr. 3, 425 (1902).
On the conservation of mass. R. Dublin Soc. Trans. Ser. II, 8 23—52 (1903).
Verhandl. d. Naturforsch. Gesellsch. zu Basel 16, 441 (1903).
Nuovo Cimento. Ser. V, vol. 8 (1904).
» 0 -
E11
32 LANDOLT:
der Reaktion bestimmt, wobei sich die nachstehend verzeichneten Ände-
rungen ergaben. Die Wägungen geschahen mittels einer mit Spiegelablesung
versehenen Wage von Sartorius in Göttingen (Empfindlichkeit 20 bis 30
Skalenteile pro Milligramm), welche die Einrichtung besaß, daß die Gefäße
nicht nur umgewechselt, sondern auch geneigt werden konnten, wodurch
sich die Reaktion innerhalb des Wagekastens ausführen ließ, ohne Berüh-
rung des Glases. Der wahrscheinliche Fehler des Mittels aus 6 bis 7 Einzel-
wägungen betrug =0.003 bis =0.007 mg, in einem Falle #0.012 mg.
Fünf Versuche ergaben folgende Resultate:
Versuch Nr. I 2 3 4 5
Gewichtsänderung -+0.008 -—-0.008 —-0.008 0.013 0.003 mg,
Volumänderung -+-0.0II --0.002 -+0.008 -+-0.003 -—-0.006 cem.
Da die Versuchsfehler im ganzen auf höchstens 0.02 mg zu schätzen
sind, so liegen die Gewichtsänderungen vollständig innerhalb dieser Grenze,
und sie würden sich auch durch Anbringung einer durch die Volumände-
rung der Gefäße bedingten Korrektion nur unwesentlich ändern.
Ferner wurden von A. Lo Surdo' 1906 zwei Versuche veröffentlicht
über die Reaktion zwischen Silbernitrat und Ferrosulfat, wobei die Menge
des abgeschiedenen Silbers etwa 40 g betrug. Die für die beiden Nförmigen
Gefäße A und B erhaltenen Zahlen sind:
Gewichts- \
Reaktion differenz Wensieli Entstandene
in AB Icher Gewichts-
e RK Fehler ®
Gefäß (Mittel aus des Mittels änderung
6 Wägungen)
Vor der Reaktion ........ 3.837 mg 0.007 mg |]
.006 mg
In der Reaktion ....... 3.843 + 0.006 } oe
f Vor der Reaktion ........ 3.848 + 0.007 (ie A
\ Nach der Reaktion ....... 3.837 +0.008 " f
Auch bei diesen Versuchen wurde vor den betreffenden Wägungen
die Volumdifferenz der Gefäße jedesmal bestimmt und der den Änderungen
entsprechende verschiedene Luftauftrieb berechnet. Es ergab sich:
! Nuovo Cimento. Ser. V, vol. ız (Nov. Dec. 1906).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 33
Entsprechende
Reaktion Volum- v
5 : olum- :
in differenz ns Gewichts-
Gefäß A—B er korrektion
N j Vor der Reaktion....... 0.025 cem |] en Ei R
\ Nach der Reaktion...... 0.022 Wirt 3 Se
f Vor der Reaktion....... 0.022 \ R Bayas
\ Nach der Reaktion...... 0.029 mehr 7 >
Diese Korrektion dürfte aber innerhalb der Beobachtungsfehler liegen
und auf die in der obigen Tabelle angegebenen Gewichtsänderungen keinen
wesentlichen Einfluß ausüben.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. 1. 5
34 LANDouT:
Kapitel 111.
Angewandte Methoden.
A. Apparate und Behandlung derselben.
ı. Verfahren im allgemeinen.
Zur Prüfung der fraglichen Änderungen des Gesamtgewichtes bei chemi-
schen Reaktionen sind, wie schon Kap. I, B erwähnt, durchweg folgende
Methoden in Anwendung gekommen: Von zwei einer Umsetzung auf nassem
Wege fähigen Substanzen wurden abgewogene Mengen nebst Wasser ge-
trennt in die beiden Abteilungen der nachfolgend beschriebenen Glasgefäße
gebracht und die Einfüllöffnungen zugeschmolzen. Man stellte stets zwei
solcher Apparate A und B her, welche sodann in bezug auf Gewicht und
äußeres Volum durch Beifügung von Zusatzkörpern aus Glas und Platin
soweit ausgeglichen wurden, daß A nur einige Milligramm schwerer war
als B und der Volumunterschied weniger als etwa 0.03 cem betrug. Nach
dem Stellen der Gefäße auf die beiden Schalen der Wage bestimmte man
nun durch eine Anzahl an verschiedenen Tagen ausgeführter Präzisions-
wägungen die anfängliche Gewichtsdifferenz A—B mit einer Genauigkeit
von einigen tausendstel Milligramm. Sodann wurde die Reaktion zunächst
in Apparat A ausgeführt, wozu man denselben aus dem Wagengehäuse
nahm, und durch Neigen, Horizontallegen oder auch Schütteln die Ver-
mischung der beiden Substanzen bewerkstelligte.e Nach dem Zurückbringen
des Gefäßes folgte eine zweite Wägungsreihe zur Bestimmung der jetzigen
Gewichtsdifferenz A—B. Hierauf nahm man in gleicher Weise die Reak-
tion in Apparat B und schließlich die dritte Wägungsreihe vor. Es fand
also immer doppelte Ausführung des Versuchs statt. Da A stets schwerer
war als B, so entsprach in der ersten Versuchshälfte Abnahme der Diffe-
renz A—B gegen die anfängliche einer Gewichtsverminderung des Appa-
rates A. In der zweiten Versuchshälfte mit Gefäß B mußte sodann die
Differenz A— B wieder größer werden und dem anfänglichen Wert nahezu
gleichkommen. Wenn umgekehrt die erste Reaktion Zunahme von A—B
und die zweite Rückgang auf die ursprüngliche Größe bewirkte, so hatten
beide Apparate Gewichtsvermehrung erfahren.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 35
Die Versuche erforderten stets die Bestimmung sehr kleiner Gewichts-
unterschiede von der Größenordnung der hundertstel und tausendstel Milli-
gramm bei Belastungen von etwa 500 g. Dies machte nicht nur den Ge-
brauch höchst genauer Wagen nötig, sondern auch die Beachtung einer
großen Zahl von Versuchsfehlern, welche teils durch die Wägung, teils durch
die Gefäße und ihre Behandlung hervorgebracht werden konnten. Dieselben
finden in den nachfolgenden Abschnitten eine ausführliche Erörterung.
2. Reaktionsgefäße.
Bei den seit dem Jahre 1901 mit Hilfe der Rueprechtschen Präzisions-
wage (Tragkraft 600 g) ausgeführten Versuchen kamen folgende Gefäße in
Anwendung:
a) In den meisten Fällen wurden Nförmige Röhren (Fig. ı) benutzt,
welche 1901 aus Jenaer Geräteglas von Glasbläser R. Burger angefertigt
waren. Die beiden vertikalen Schenkel hatten 1o cm Länge
und 5 cm Durchmesser. An dem oberen gebogenen Verbin-
dungsstück von etwa 2 cm Weite saßen die beiden Einfüll-
röhren von 7 mm Durchmesser, welche nach der Beschickung
des Gefäßes in Spitzen ausgezogen und zugeschmolzen wurden.
Gewicht ‚der! leeren. Gefäße ......2.... 105—1I15&
» » Füllung inklusive Wasser 250—350 »
» » gefüllten Gefäße ....... 360—465 »
äußeres Volum der Gefäße ......... 400 —450 ccm
äußere Glasoberfläche etwa ......... 450 qem
Behufs der Wägung wurden die N-Röhren in
Stative von der Form Fig. 2 eingesetzt, welche aus
Messingblech hergestellt und galvanisch vergoldet
waren. Die auf beiden Seiten der senkrechten Platte
befindlichen 4 federnden Arme hielten die Schenkel
der N-Gefäße eingeklemmt. Die Stative stammten
aus der Rueprechtschen Werkstatt, und es waren je
zwei zusammengehörige in ihrem Gewicht bis auf mg
ausgeglichen. Da die Stative etwa 44 g wogen, stieg
mit dem eingesetzten Glasgefäß die Schalenbelastung
der Wage auf‘ 400 bis 500 g.
36 LANDOoLT:
b) Eine zweite Form, Fig. 3, in der Folge als 0-Gefäße bezeichnet,
bestand aus einem ı2 cm hohen und 7 cm weiten Glaszylinder A, am Boden
geschlossen und oben in eine Einfüllröhre ausgehend. Am
Boden von A war ein oben offener Glasbecher B von 8 em
Höhe und 5 cm Weite angeschmolzen, wodurch ein ringför-
miger Zwischenraum entstand, in welchen die eine der Reak-
tionssubstanzen eingefüllt wurde, während die andere in das
Innere des Bechers B kam. Schließlich umgab den Zylinder A
noch ein größerer geschlossener Dewarscher Glasmantel € von
Fig. 3.
ı3 cm Höhe und 8 cm Durchmesser mit luftleer gepumptem
Raum zwischen A und C. Hierdurch blieb das Volum des äuße-
ren Gefäßes C unberührt von den Volumänderungen, welche
das Gefäß A infolge der Reaktionswärme erleiden konnte. Gewicht der
gefüllten Gefäße 450—550 g (Füllung 170—260 g), äußeres Volum etwa
600 cem, äußere Glasfläche etwa 350 gem. Zu den Wägungen kamen die
Gefäße in Messingstative zu stehen, welche ähnlich dem in nachstehender
Fig. 4 abgebildeten konstruiert waren, jedoch einen größeren Durchmesser
Fig. 4. besaßen. Das Gewicht derselben betrug etwa 79 8,
somit die Schalenbelastung der Wage 530 bis 630 8.
Beim Zentrieren dieser Apparate in ihrem
Stativ nach dem in Kap. Il, B, 4b beschriebenen
Verfahren zeigten sich Schwierigkeiten trotz ihrer
symmetrischen Form. Sie sind deshalb nur bei
wenigen Versuchen (s. Kap. III,D, ferner Kap. IV,
I, 10) angewandt worden.
c) Zu den später in Kap. IV, 9 beschriebenen
Versuchen über die Elektrolyse von Kadmiumjodid
hatten zylindrische Glasgefäße von ı2 cm Höhe
und 4 em Durchmesser gedient. Äußeres Volum
223 ccm, Mantelfläche 230 gem. Wie Fig. 4 dar-
stellt, standen dieselben in einem Messingstativ,
a | wa bestehend aus einer runden Bodenplatte mit 4 auf
derselben befestigten Säulen, deren jede 2 Stell-
schrauben trug.
a Im
all Eh
I Il
LITT FIT SIIEETELTETTT
al
d) Bei einigen Versuchen wurden aus Quarzglas hergestellte Nför-
mige Gefäße benutzt, welche von Hrn. Heraeus in Hanau geliefert worden
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 37
waren. Sie hatten dieselbe Größe wie die unter a) angeführten Röhren aus
Glas, besaßen aber nur eine einzige Einfüllöffnung an der obersten Stelle
des Bogens. Diese wurde anfangs auf die Weise geschlossen, daß man
eine Korkscheibe einsenkte und darüber eine geschmolzene Mischung aus
3 Teilen Kolophonium und ı Teil Wachs goß. Später wurde die Öffnung
zu einem Röhrchen gestaltet, dessen Spitze sich mittels des Knallgasge-
bläses zuschmelzen ließ. Da die Ausdehnung des amorphen Quarzes be-
deutend geringer ist als diejenige des Glases, so ließ sich von diesen Ge-
fäßen bei Reaktionen, welche mit Wärmeentwicklung verknüpft sind, eine
vorteilhafte Unveränderlichkeit des Volums erwarten. Die Quarzapparate
sind jedoch nur wenig benutzt worden (s. Kap. III, D und Kap. IV, 5, 10),
weil wegen ihrer sehr dünnen Wandung zu befürchten war, daß schon eine
kleine Druckänderung im Innern (s. Kap. II, C 2) von Einfluß auf ihr Volum
sein könne und sie sich ferner als leicht zerbrechlich erwiesen hatten.
e) Endlich kamen auch M-Röhren aus Geräteglas von der Größe der
mit a) bezeichneten in Anwendung, deren innere Fläche mit einer etwa
ı mm dicken Schicht Paraffin (Schmelzpunkt 54°) überzogen worden war.
Veranlassung hierzu hatte der einigemal beobachtete Übelstand ergeben,
daß Glasgefäße sich nicht als vollständig dicht erwiesen (s. Kap. III, © 3).
Röhren dieser Art sind bei den in Kap. II, D und Kap. IV, ı, 2 beschrie-
benen Versuchen benutzt worden.
N-Gefäße von bedeutend größeren Dimensionen waren bei den wäh-
rend der Jahre 1890 bis 1892 ausgeführten Versuchen angewandt worden,
unter Benutzung der in Kap. III, Bı beschriebenen Stückrathschen sowie
einer älteren Rueprechtschen Wage, welche beide über ı kg Tragkraft
besaßen. Die damals aus Thüringer Natronglas verfertigten Gefäße hatten
die N-Form Fig. ı mit 18 em langen und 5 cm weiten Schenkeln, ihr äußeres
Volum betrug 830—930 cem und die Glasoberfläche 750—790 gem. Das
Gewicht der gefüllten Apparate schwankte zwischen 700 und 980 g, und
bei der Wägung mit dem dazugehörigen Metallstativ (75 g) erhöhte sich
die Schalenbelastung auf 775—1055 g.
Vor dem Gebrauche der Glasgefäße wurde zunächst bei einer
größeren Anzahl durch Auswägen mit Wasser das innere Volum bestimmt,
und sodann paarweise die am nächsten miteinander übereinstimmenden zu-
sammengelegt. Um die äußere Glasoberfläche alkaliärmer und dadurch
weniger hygroskopisch zu machen, tauchte man hierauf die Gefäße einige
38 LANnDorr:
Tage lang in verdünnte Schwefelsäure und nachher in wässeriges Ammoniak.
An der so behandelten Glasfläche ließ sich später mittels der Myliusschen
Jodeosinprobe' kein Alkali mehr nachweisen.
3. Beschickung der Gefäße.
Nach dem Abwägen der einer gegebenen Reaktionsgleichung entspre-
chenden Mengen der Substanzen wurden dieselben mittels langhalsiger
Trichter in die beiden Abteilungen der Gefäße eingefüllt, teils in gepulver-
tem Zustande, teils in Lösung. Die zugegebenen Wassermengen sind stets
so bemessen worden, daß beide Schenkel der N-Röhren gleiche Belastung
erhielten. Bei den Versuchen über die Lösung von Salzen (Kap. IV, 10)
trat oft der Fall ein, daß das Gewicht des nötigen Wassers erheblich größer
war als dasjenige des Salzes. Es wurde sodann dem letzteren zur Gewichts-
ausgleichung noch indifferente Körper, wie kleine böhmische Granaten oder
Iserinkörner, seltener Quecksilber, zugefügt. Sämtliche Wägungen, zu denen
eine Tarierwage diente, sind bis auf Zentigramme vorgenommen worden.
In manchen Fällen, namentlich bei Lösungsversuchen, überdeckte man
die Flüssigkeitsoberfläche in einem oder auch beiden Schenkeln der N-Röhren
mit einer Schicht Paraffinöl, um Verdampfung und dadurch vorzeitigen Ein-
tritt der Reaktion zu verhüten.
4. Ausgleichung der Gefäßpaare in bezug auf Gewicht
und Volum.
Zu den betreffenden Arbeiten benutzte man eine ältere aus der Ruep-
rechtschen Werkstatt stammende Wage von ı kg Tragkraft und ı mg
Empfindlichkeit, welche für hydrostatische Wägungen eingerichtet worden
war. Auf die linke Schale kam eine Metallplatte zu liegen, an deren Enden
sich zwei vertikale Stangen befanden, die durch Öffnungen in der Boden-
platte des Gehäuses hindurchgingen und unten durch einen Bügel ver-
einigt waren. An dem letzteren wurden mittels eines dünnen Nickeldrahtes
die zu wägenden Apparate aufgehängt. Man bestimmte nun das Gewicht
der zusammengehörigen Gefäße A und B nacheinander zuerst in Luft und
sodann in Wasser von genau gleicher Temperatur. Dasselbe befand sich
! Ber.d.chem. Gesellsch. 22, I, 310 (1889). — Zeitschr. f. Instrumentenkunde 9, 59 (1839)
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 39
in einem großen unterhalb der Wage stehenden Glaszylinder, welcher sich
horizontal verschieben ließ. Selbstverständlich wurden alle nötigen Vor-
sichtsmaßregeln beachtet, wie gleichzeitiges längeres Liegen der Gefäße in
dem Wasser zur Erlangung übereinstimmender Temperatur, Entfernung an-
hängender Luftblasen usw. Die hydrostatischen Wägungen ließen sich bis
auf I mg genau ausführen, und es gaben wiederholte Bestimmungen der
Volumdifferenz zweier Apparate, auch wenn sie bei wechselnden Tempe-
raturen (16—19°) vorgenommen wurden, Abweichungen bis zu höchstens
0.02 ccm.
Nach der Bestimmung des Gewichts- und Volumunterschiedes zweier
Reaktionsgefäße A und B war nun die Ausgleichung derselben durch
Beigabe von Zusatzkörpern vorzunehmen. Die letzteren wurden aus Platin
und Glas hergestellt; sie mußten immer klein ausfallen, da man schon an-
fänglich A und DB möglichst gleich groß gewählt hatte. Zur Anfertigung
der Glaskörper dienten dünnwandige Röhren von 5 bis I0o mm Durchmesser;
ein Stück von einigen Zentimetern Länge wurde zunächst an einem Ende
zu einem kleinen Ring geformt, um den Körper später mittels Platindraht
an die Apparate hängen zu können, und das andere Ende zu einer langen
Spitze ausgezogen (in der Kap. III, B4b vorhandenen Fig. 6 stellt v einen
solchen Glaskörper dar). Man bestimmte nun das äußere Volum des an-
fänglich zu groß hergestellten Gefäßes durch Eintauchen in eine Zehntel-
Kubikzentimeter angebende, zum Teil mit Wasser gefüllte Meßröhre und
verkürzte die nach oben gerichtete Spitze an der Stelle, wo das gewünschte
Volum erreicht war. Sodann wurde der Körper gewogen und zur Gewichts-
ausgleichung dem anderen Apparat eine entsprechende Menge Platindraht
zugegeben, oder es mußte in gewissen Fällen der Hohlkörper noch be-
schwert werden, was durch Einfüllen von Quarzsand oder Kupferfeile in
die noch offene Spitze geschah. Diese ersten den Apparaten A und B bei-
gefügten Zulagen waren sodann zu ändern, bis eine genügende Ausglei-
chung erreicht war. Zuletzt wurde die Spitze des Hohlkörpers zugeschmol-
zen und das genaue Volum des letzteren mittels einer kleinen hydrostati-
schen Wage bestimmt. Das Volum des angewandten Platindrahtes oder
Bleches berechnete man aus dem Gewicht desselben durch Division mit
der Dichte = 21.5.
Als Beispiel für dieses oft sehr zeitraubende Verfahren möge die Aus-
gleichung der Apparate angeführt werden, welche zu den in Kap. IV,9
40 LAnporr:
beschriebenen Versuchen über die Elektrolyse von Kadmiumjodid gedient
hatten:
Ursprüngliche Gefäße.
Gewicht Volum bei 17.50°
A 378.263 8 236.630 cem
B 378.086 » 233.578 »
A—B= +0.177 g+ 3.052 cem.
Der zunächst angefertigte Glashohlkörper für B zeigte in der Meßröhre
das Volum 3.5 cem und besaß das Gewicht 2.063 g. Um letzteres auszu-
gleichen, mußte dem Gefäß A ungefähr dieselbe Menge Platin zugegeben
werden. Man hatte dann als:
Erste Annäherung
Apparat A Gewicht Volum Apparat B Gewicht Volum
Gefäß .... 378.263 236.630 ccm Gefäß .... 378.086 g 233.578 cem
Platindraht 2.060 » 0.096 » Glaskörper 2.063 » 3.5 »
380.323 g 236.726 ccm 380.149 g 237.078 ccm.
A—B= +0.1748g— 0.352 cem.
Der Platindraht zu A sowie der Glaskörper zu B wurden verkleinert.
Dies gab als:
Zweite Annäherung
Apparat A Gewicht Volum Apparat B Gewicht Volum
Gefäß ..... 378.263 g 236.630 ccm Gefäß.... 378.086g 233.578 cem
Platindraht 1.847 » 0.086 » Glaskörper 2.002 » Bez en
380.110o g 236.716 ccm 380.088 g 236.323 ccm.
A—B= +0.022 g—0.112 cem.
Der Glaskörper zu B war nochmals durch Abnehmen der Spitze zu
verkleinern, und das dadurch verminderte Gewicht durch Platindraht zu
ersetzen, welcher zugleich zum Anhängen des Körpers am Gefäß zu dienen
hatte. Demzufolge mußte auch die Menge des Platindrahtes an A etwas
vergrößert werden. Nach der genauen Volumbestimmung des Glaskörpers
mittels der kleineren hydrostatischen Wage wurde erhalten als:
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 41
Dritte Annäherung
Apparat A Gewicht Volum Apparat B Gewicht Volum
Gefäß ..... 378.263 g 236.630 ccm Gefäß ..... 378.086 233.578 cem
Platindraht 1.895 » 0.088 » Glaskörper 1.760 » ZIG.
380.158 g 236.718 ccm Platindraht 0.309 » 0.014 »
380.155 g 236.702 cem.
A—B= etwa 3 mg-+ 0.016 cem,
womit die Ausgleichung für genügend erachtet wurde.
Wie aus den vielen in Kap. III D und Kap. IV angeführten Versuchen
ersichtlich, betrug nach der Ausgleichung die Volumdifferenz zweier Apparate
häufig nur einige Tausendstel Kubikzentimeter und stieg höchstens bis zu
0.03. Aber auch in dem letzten Falle entstand durch den etwas ungleichen
Auftrieb der beiden Gefäße kein in Betracht kommender Wägungsfehler;
denn selbst wenn während einer Versuchsreihe das Gewicht eines Kubik-
zentimeters Luft zwischen den äußersten Grenzen 1.15 und 1.25 mg ge-
schwankt hätte, würden die entsprechenden Auftriebsänderungen doch stets
unterhalb 0.003 mg liegen. Variiert das Luftgewicht nur zwischen 1.19
und 1.22 mg, wie es bei den in Kap. III D, Reihe ı mitgeteilten Versuchen
der Fall war, so bleibt für die Volumdifferenz von 0.03 cem der Einfluß
auf die Wägung sogar unter 0.001 ng.
In den wenigen Fällen, wo der Volumunterschied der Apparate einen
größeren Betrag erreichte, wie z. B. 0.082 ccm bei den Versuchen Kap. III,
D ı, wurde die Reduktion der Wägungen auf das Vakuum vorgenommen
und hierzu das Gewicht A von ı cem feuchter Luft in Milligrammen aus
dem herrschenden Barometerstand H und der Temperatur ? nach der von
F. Kohlrausch' gegebenen Formel:
1.295 H
N
760 1-+0.004:t1
berechnet. Das bezeichnete Beispiel läßt erkennen, daß selbst bei der be-
treffenden großen Volumdifferenz die Korrektionswerte noch zu klein waren,
um einen Einfluß auf das Endresultat der Versuche auszuüben.
! Lehrbuch d. prakt. Physik ro. Aufl. S. 80 (1905) — rr. Aufl. S. 81 (1910).
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. I. 6
42 LANDoLT:
5. Ausführung der Reaktion.
Hierzu mußten die Apparate nebst ihren zugehörigen Metallstativen
zunächst aus dem Wagengehäuse genommen werden. Bei den N-Gefäßen
geschah dies auf die Weise, daß man unter den oberen Bogen derselben
einen Doppelhaken aus poliertem Stahl schob, welcher am Ende einer mit
Handgriff versehenen Stange angebracht war. Zum Transport der 0-Gefäße
befanden sich am oberen Ende der zugehörigen Metallstative zwei Ringe,
wie aus der in Kap. III, A2c gegebenen Zeichnung Fig. 4 ersichtlich ist;
diese wurden mittels einer halbkreisförmigen Gabel angefaßt, deren Enden
in Haken ausgingen. i
Bei den ersten in den Jahren 1890—1892 ausgeführten Versuchen
waren die Glasgefäße mit der Hand unter Benutzung weißer Handschuhe
angefaßt worden. Später wurden die letzteren weggelassen und so ver-
fahren, daß man die zuerst mit Seife gereinigten Finger mit Alkohol ab-
spülte und diesen verdunsten ließ, ohne ein Handtuch zu gebrauchen, da
dasselbe Fasern abgeben konnte. So behandelte Finger hinterlassen auf
einer blanken Glasfläche nicht den mindesten Abdruck.
Zur Vornahme der Reaktion wurden die N-Apparate teils mit, teils
ohne ihre Zusatzteile in ein Metallstativ gesetzt, dessen Form aus Fig. 5
ersichtlich ist. Zwei übereinanderliegende
sechskantige Messingplatten a und 5 waren
durch Stangen verbunden, an welchen sich
unten zwei federnde Klammern cc befanden,
zwischen welchen die N-Röhren sich einsetzen
ließen. Sodann schob man von oben die mit
Schlitz versehene Platte dd über den Hals des
Gefäßes, das nun vollständig festgehalten war.
Durch Horizontallegen des ganzen Stativs auf
die verschiedenen Kanten der Endplatten
konnten die beiden Schenkel der N-Röhren
entweder in gleicher Ebene oder um 45° ge-
neigt oder endlich übereinandergestellt werden,
wodurch eine ungleich rasche Vermischung der
beiden Flüssigkeiten erfolgte. Bei den O-Gefäßen erreichte man dies teils
dadurch, daß man sie horizontal legte, teils auch einen kleinen Messing-
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 43
dreifuß in umgedrehter Lage aufstellte.. Während der Dauer der Reaktion
waren die Apparate mit einer Glasglocke bedeckt.
Um eine Erhitzung der Glasgefäße möglichst zu vermeiden, wurden
die Reaktionen stets langsam im Verlauf von mindestens zwei Tagen voll-
zogen, entweder durch geeignete Stellungen des Stativs oder portionenweise
Vermischung der Substanzen. Über die trotzdem erfolgten Erwärmungen
finden sich bei den speziellen Versuchen die näheren Angaben.
B. Wagen und Wägungsmethoden.
1. Angewandte Wagen.
Zu sämtlichen in der 2. und 3. Arbeitsperiode, d.h. vom Jahre 1901
an, ausgeführten Versuchen hatte eine Wage gedient, welche in der rühm-
lichst bekannten Werkstatt von Alb. Rueprecht in Wien angefertigt wor-
den war, und zwar mit Rücksicht auf die hier vorliegenden speziellen Be-
dürfnisse. In dem verdienstvollen Werke von W. Felgenträger, Theorie,
Konstruktion und Gebrauch der feineren Hebelwage (B. G. Teubner, Leipzig.
Berlin 1907), findet sich eine Abbildung (Fig. 106, S. 218) sowie Beschrei-
bungen einzelner Teile derselben. Sie hatte eine Tragfähigkeit von 600 g,
der ganze Messingbalken eine Länge von 30 cm. Die automatische Um-
wechslung der Belastungen, Transport derselben auf die Schalen, Auslösung
der Schalen und des Balkens mittels 4 Führungsstangen wurden aus 3 m
Entfernung bewirkt, die Spiegel- und Fernrohrablesung aus der gleichen
Distanz. Die Empfindlichkeit für ı mg bei 500 g Belastung auf jeder
Schale betrug 35 bis 38 Skalenteile (mm), von welchen sich noch Zehntel
mit Sicherheit ablesen ließen. Schwingungsdauer zwischen zwei Umkehr-
punkten 35 Sekunden.
Die an beiden Seiten der Wage auf die Gehänge niedersenkbaren Ge-
wichtssätze umfaßten 6 Stücke von den Nominalbeträgen
120, 121, 122,129 125.5!4126 m)
durch deren Kombination alle Belastungen von 0.5 bis 9.5 mg, steigend
um 0.5 mg, sich herstellen ließen. Sie bestanden aus ringförmig gebogenem
Platindraht und konnten einzeln durch einen von der Außenseite des Wage-
kastens dirigierbaren Mechanismus auf die Gehänge niedergelassen oder
6*
44 LAnDonr:
emporgehoben werden‘. Dazu war es allerdings nötig, auf einige Sekunden
an das Wagengehäuse heranzutreten, was aber zufolge der das letztere um-
gebenden Wärmeschutzschirme von keinem Nachteil sein konnte.
Da die bei der Reaktion auftretenden Gewichtsänderungen immer sehr
klein waren und selten den Betrag von 0.1 mg überschritten, so konnten
die zu einem Versuche nötigen drei Wägungsreihen stets unter Benutzung
der gleichen Gewichtsstücke vorgenommen werden. Aus diesem Grunde
war es nicht nötig, die absoluten Werte der ı2 Platingewichte zu bestimmen;
nach der Versicherung des Hrn. Rueprecht sollten übrigens die Fehler
derselben so klein sein, daß sie außer Betracht bleiben konnten.
Bei der ersten während der Jahre 1890— 1892 verlaufenen Arbeits-
periode kamen folgende Wagen in Anwendung:
a) Eine von P. Stückrath in Berlin verfertigte Präzisionswage mit Vor-
richtungen zur selbsttätigen Umwechslung der Belastungen, Niedersenken
von Reitergewichten auf die Endgehänge und Balkenauslösung von außen
auf ı5 m Entfernung. Spiegelablesung mit Glasskala und Fernrohr. Ganze
Balkenlänge 30 cm, Tragkraft 1.5 kg. Gewicht der gefüllten Reaktions-
apparate 700—900 g, mit dem dazugehörigen Messingstativ 1100 bis 13008.
Empfindlichkeit 39—41 Skalenteile für ı mg, Schwingungsdauer zwischen
2 Umkehrpunkten 50 bis 60 Sekunden.
Das Instrument war ursprünglich zu Wägungen im Vakuum konstruiert
worden und mit einer Glocke aus dickem, vernickeltem Kupferblech über-
deckt, welche nur eine kleine mit Glasplatte verschlossene Öffnung für den
Durchgang der Lichtstrahlen besaß. Es gelang jedoch nicht, die Verdün-
nung genügend lange Zeit konstant zu halten, und daher wurde stets in
Luft von gewöhnlicher Dichte gewogen.
Die 2 angewandten Differentialgewichtssätze umfaßten je 5 Reiter aus
Aluminiumdraht von den nominellen Gewichten
10,) TO, 1,019, In7.mg;
durch deren Kombination sich alle Belastungen von 0.5 mg bis 21.5 mg,
um 0.5 mg steigend, herstellen lassen.
Die Prüfung dieser Gewichte im Normaleichungsamt ergab folgende
absolute Werte:
! Eine Beschreibung dieser von A. Rueprecht konstruierten Vorrichtung findet sich
in Felgenträgers Werk S. 176, Fig. 84.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Unmsetzungen. 45
b) Eine etwa im Jahre 13830 von A. Rueprecht in Wien angefertigte
Wage für 2 kg Tragkraft (Nr. 5 des Preisverzeichnisses von 1902). Die-
selbe war für Präzisionswägungen eingerichtet worden durch Anbringen
einer Spiegel- und Fernrohrablesung und Verlängerung der Auslösevorrich-
tung für Schalen, Gehänge und Balken durch eine ı$ m lange Stange.
Häufig wurden die Schwingungen auch an dem Zeiger der Wage be-
obachtet, indem man die Umkehrpunkte an der Skala mit dem Vertikal-
faden eines Fernrohrs verfolgte, welches sich durch eine Mikrometerschraube
horizontal bewegen ließ. Hierbei ergab sich bei ı kg Belastung für ı mg
die Empfindlichkeit von 3 Skalenteilen, von welchen sich Zehntel oder
sogar Zwanzigstel mittels des stillstehenden Fernrohrfadens ablesen ließen.
Schwingungsdauer zwischen 2 Umkehrpunkten 50 Sekunden.
Der angewandte Gewichtssatz umfaßte bloß 4 aus Aluminiumdraht her-
gestellte Gewichte von den Werten:
nominell 4, 4-5, 5, 7 mg,
welche durch Auflegen auf beide Wageschalen alle Belastungen zwischen
0.5 bis 9.5 mg, um 0.5 steigend, herstellen lassen.
Behufs gleichförmiger Wärmeverteilung war das Wagengehäuse von
einem doppelwandigen Kasten aus Kupferblech überdeckt, dessen vordere
Seite sich emporschieben ließ. Beim Gebrauch dieser Wage wurden die
beiden Apparate mittels eines starken Platindrahtes an dem am Schalen-
bügel befindlichen Haken aufgehängt und bei geöffneten Türen umgewechselt,
was anfangs mit der Hand, später mit Hilfe einer besonders dazu kon-
struierten Zange geschah. Ebenso war beim Auflegen der Gewichte das
Öffnen der Wage nötig.
2. Wägungsverfahren.
Wie früher erwähnt, waren die Gewichte des zu einem Versuch ge-
hörigen Apparatepaares A und B bis auf einige Milligramm ausgeglichen, und
es handelte sich nur um Bestimmung der Bruchteile eines Milligramms.
Sämtliche Wägungen wurden nach dem Gaußschen Verfahren ausgeführt,
und zwar meist mit zweimaligem Umtausch der Belastungen und viermaliger
Empfindlichkeitsbestimmung, was die Beobachtung von 8 Gleichgewichts-
lagen nötig machte. Die Ausführung der ganzen Wägung geschah nach
folgendem hin- und rückläufigem Schema, in welchem P, und P, die rechts
46 LAnporrt:
oder links aufgesetzten größeren Milligrammbelastungen, p, und p, die ent-
sprechenden um 0.5 mg kleineren bedeutet. Diese Belastungen wurden
mittels der über den beiden Wagegehängen befindlichen Differentialgewichts-
sätze hergestellt. Apparat A war stets schwerer als B.
Beobachtete
Teilwägung Bulk Zorhie een ee
Nr. ı App. A App. B+P, |
VE R,
2 A B-+p, jR
Umtausch
B
3 +Ppı A u a
4 B+P, A L,)
5 B+P, A Ib, a
6 B+p A I, BERG
Umtausch
7 A B+p, T, | R
8 A BrPin HR al a
Aus den Mittelwerten
R,+R, Bin a, Ba, L+Db_,;
2 2 2 2
folgt als Gewichtsunterschied der Apparate
r—l
A—B=+|(p, P.—»,+ P,—
le+n+ 7 pP, + ı p) Fa ra
oder
AöpE glp era, rl ee
=; r 1 Pr ı = Pı Pannen
Die Gleichgewichtslagen R, r, ! usw. wurden nach Ablesung von 3,
selten 4 Umkehrpunkten a,a,a,a, der Schwingungen nach folgenden von
M. Thiesen gegebenen Formeln berechnet:
a, ta
+ (+3® + «) oder 4(a,+ 2a, -+-a,)
bzw. (© + 30,+ 30, +4,).
Es zeigte sich, daß die Ablesung von 4 statt 3 Umkehrpunkten keinen
wesentlichen Vorzug bot. Indem jede der 3 Größen R, r, ! usw. durch
mindestens dreimalige Auslösung der Wage bestimmt wurde, nahm hier-
durch eine ganze Wägung die Zeitdauer von etwa I Stunden in Anspruch.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 47
Bei der großen Rueprechtschen Wage konnte stets
P.—-p,+P,—-p = ımg
angenommen werden und es fiel daher dieser Teil der Formel bei der
Rechnung fort. Setzt man ferner (r— R)+(L—[!) = E, so nimmt die Formel
die folgende vereinfachte Form an:
A—B= &In+n+ =
L—R
=
Die folgende Tabelle enthält ein Beispiel für die Ausführung einer Wägung.
a-B=4|R+2—
Beginn der Wägung ı2"5'. Schluß der Wägung ı"30'.
Teil- Ent- Beobachtete Gleich-
wägung. Lage Aufgelegte sprechen- | Tem-| Umkehrpunkte bei ee Mi
der Gefäße | Gewichte des pera-| dreimaliger Aus- | SWS Une
Belzsiun: Gewicht | tur | lösung der Wage lage
yon links | rechts | links | rechts mg Skalenteile Skalenteile Skalenteile
| | | 22.0—59.6—23.0 41.05
R, A Bee 1 a | 18.40°| 24.6—57.9—25.6 41.50 | 41.23=R,
| | | 23.3—58.5—24.2 41.13
| 2 | | 45.3—75-.3—46.2 60.53
TR A| B + + | 2.5=pr |18.40| 43.4—77-9—44.6 60.95 | 60.73 =r,
| Be | | 42.0—78.9—43.0 60.70
| | I 2 | | 16.2-50.5—17.2 33.60
l, B A + + |2.5=p, |18.41| 15.0—-52.8—16.2 34.20 | 33.68 = |,
| ae 5 | | 15.2—50.8—16.1 33.23
l l |
| | | | 38.0—69.0—39.0 53-75 |
L, | B Are ı | 3=P, |18.41 | 36.9-69.1—37.9 53.25 153.69 — 2,
35-4—12.2—36-5. | 54-07 |
|
| | | 36.4—71.2— 37-2 54.00
L, B A 4 I a era 322 73.5 33:31 53-73 53.61 —=L,
37.0—70.0— 37.8 53.70
1 220 | | 17.3—50.0— 18.2 33,86
Z B A + + | 25=pj |18.42 | _ 16.0—50.9—17.0 33.70 133.92 —=%
Man | | | 15.2—52.6—16.4 34.20
zz ze Te Te
2 I |. .45.3—76-2—46.4 61.03
za A B + + |25=Ppr |18.44| 44.0—77.I45.2 60.85 61.1I=r,
| | |
5.5 4 | 46.6—75-.8—47.6 61.45
| | | 23.0—60.5— 23.9 41.97
R, za 32 I 4 | 3=P: |18.45 | 24.3—58.0—25.3 41.40 | 41.79=R,
| 25.0—58.6— 25.8 42.00
48 LAnporurt:
Hieraus ergibt sich:
Pr+Ppı = 5 mg
+ R+R)=R= 41.51
I(r, + r)=r = 60.92
la —al— 332880
I(L+L)=L= 53.65
r—R= 19.41
E— U — An, T2
L—!= 19.85
= 2310,26
} r—l 27.12
—B=X SEE — 2.845.
Al— 18 m +n+ 5 3|s+ 322] 2.845
Die beiden Hälften der ganzen Beobachtungsreihe führen zu fol-
genden Resultaten:
Erste Hälfte.
I, — 400.2
Wen r,— R, = 19.56
Bee 7 — 3780
nr L,—1 20.01 Fa
I. — 53:69) BEN
Ei 39-51
27.05
A—B=1I — 2,0812,
| | ä
Zweite Hälfte.
I 53
a L—1= 19.69
= 33.92 Bl
—1= 27.19
MR OATGT on
I, — 304070)
E= 39.01
27-19
—B=htI — 848.
a | | a
Eine Kontrolle für Richtigkeit der beobachteten Schwingungspunkte
lag darin, daß nahezu
R+i=r-+]l
R+L=r+L|
sein mußte.
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 49
Kna==44)1%23 B=100N73 1, = UN716) NO ATAT
I — ER) 33408 Vs=053-601 33:92
94.72 94-41 95.49 95-03
R= 41.51 nr = 60:92
B>— 32.05 133.80
95.16 94.72
95.16
94.72
189.88
Mittel 94.94.
8. Prüfung der neuen Rueprechtschen Wage.
Prüfungen der Leistungsfähigkeit der Rueprechtschen Wage
sind mehrfach ausgeführt worden durch Vergleichung zweier zylindrischer
Messinggewichtsstücke von 400 g, welche um etwa 4 mg voneinander ab-
wichen und sich stets in völlig gleicher Lage auf die Schalen setzen ließen.
An verschiedenen Tagen ausgeführte Wägungen lieferten beispielsweise fol-
gende Resultate, von welchen Gruppe I unter besonders günstigen, II unter
ungünstigen Verhältnissen erhalten worden sind.
I 5 Bet
Wägungstag Gewichtsdifferenz Wägungstag Gewichtsdifferenz
1904 mg 1902 mg
NG alone 4.2586 4.257
Mittlere Fehler ........ =#0.0003 0.005
Größte Wägungsdifferenz 0.0015 0.031
4. Wägungsfehler.
a. Durch Temperatureinflüsse.
Bei der bekannten Empfindlichkeit feiner Wagen gegen Temperatur-
schwankungen sind selbstverständlich alle Vorsichtsmaßregeln zur Vermin-
derung derselben getroffen worden.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. TI.
al
50 LAnDorr:
Das Zimmer in dem früheren II. Chemischen Institut der Universität,
in welchem die Rueprechtsche Wage sich während der zweiten Versuchs-
periode (1901— 1907) befand, lag gegen Norden. Das Instrument war
zunächst dicht umstellt von 4 außen mit Stanniol überzogenen doppelten
Pappschirmen, von welchen der vordere eine für die Spiegelablesung
nötige runde Öffnung besaß. Um den Wagentisch standen ferner auf
dem Fußboden drei große mit Pappe und Stanniol überzogene Holz-
walzen von 2 m Höhe und ı m Breite, von welchen die eine zwischen
der Mauer und dem Rücken der Wage befindlich war, die andere zu
beiden Seiten der letzteren in +m Abstand. Endlich befand sich ein Zeug-
schirm vor dem in 2m Abstand von der Wage befindlichen Ablesefern-
rohr, welcher nur die nötige kleine Öffnung für den Durchgang der Licht-
strahlen enthielt und die Wärmestrahlung seitens des Beobachters ver-
hindern sollte.
Die Heizung des Wagenzimmers geschah durch einen von der Firma
Joseph Junk, Berlin SW, Ritterstr. 59 gelieferten Gasofen, verbunden mit
einem selbsttätigen Gaszuflußregulator, System ©. A.Porges, dessen elastische
Metallkapsel Chloräthyl enthielt. Derselbe wurde eingestellt auf Erzeugung
einer Temperatur von 19°, und es konnte letzterer, indem der Ofen während
des ganzen Winters Tag und Nacht brannte, bis auf einige zehntel Grade
konstant erhalten werden. Auch während des Sommers wurde die Vor-
richtung nicht selten mehrere Wochen benutzt, wobei man die Temperatur
auf 23° erhielt.
In der dritten Versuchsperiode (1906 —1908), wo die Rueprechtsche
Wage sich in einem nach Norden gelegenen Zimmer der Physikalisch-
Technischen Reichsanstalt befand, war dieselbe wieder mit dem erwähnten
Wärmeschutzschirm umgeben. Da der Raum Dampfheizung besaß, mußte
zur Erzielung konstanter Temperatur folgendes Verfahren befolgt werden.
Wenn die Heizung um ıo Uhr abgesperrt wurde, wo die Temperatur des
Raumes etwa 20—21° erreicht hatte, so begann nachher Abkühlung der
Luft, und von ı2 bis ı Uhr verlief dieselbe so langsam, daß die etwa 19°
anzeigenden Thermometer in der Wage höchstens um o.1° sanken. Diese
Stunde wurde als Wägungszeit benutzt. Immerhin war es ratsam, letztere
nicht zu lange auszudehnen, und es wurde deshalb häufig nur die erste
Hälfte des ganzen Wägungsschemas vorgenommen. In den Sommermonaten,
wo man auf die jeweilig herrschende Temperatur angewiesen war, trat
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 51
während der Wägung infolge der Körperwärme des Beobachters ein An-
steigen der Thermometer in der Wage ein, welches aber meist unterhalb.
0.1° blieb.
Die Temperaturmessung der Wage geschah mittels zweier vom
Glasbläser Richter angefertigter Thermometer, welche, wie längere Verglei-
chung gezeigt hatten, zwischen 15° und 25° stets vollständig miteinander
übereinstimmten. Dieselben waren in die obere kupferne Schlußplatte des
Wagengehäuses so eingesetzt, daß die Quecksilbergefäße zu beiden Seiten
des Balkens, ungefähr in der Mitte ihrer Länge, herabreichten. Die aus
dem Gehäuse herausragenden Skalen der Thermometer ließen mit Sicher-
heit hundertstel Grade ablesen; sie wurden von hinten durch kleine elek-
trische Glühlampen von Zylinderform beleuchtet, welche mit Wärmeschutz-
mitteln umgeben waren, und nur einen schmalen, mit durchsichtigem
Papier bekleideten Spalt besaßen. Zur Ablesung der Thermometer diente
ein am Platze des Beobachters, also in 2 m Entfernung aufgestelltes Fern-
rohr, welches vertikal sowie horizontal beweglich war. Im letztern Falle
konnte mittels zweier Anschläge das Fernrohr rasch von einer Skala zur
andern gerichtet und zugleich durch einen nebenan befindlichen Taster
die elektrische Beleuchtung in Tätigkeit gesetzt werden. Da die Ablesung
der beiden Thermometer nur wenige Sekunden in Anspruch nahm, war
keine schädliche Wärmewirkung der Glühlampen zu befürchten. Übrigens
hatte eine Prüfung gezeigt, daß selbst bei 5 Minute langem Glühen der
einen Lampe noch kein Unterschied in den beiden Thermometerständen
eintrat.
Schon eine nur um os verschiedene Temperatur der beiden Balken-
arme würde eine erhebliche Störung bei der Wägung verursacht haben.
Was zunächst den Einfluß ungleicher Temperatur der beiden
Balkenarme betrifft, so ergibt die Rechnung, daß, wenn der Ausdehnungs-
koeffizient des Messings zu 0.000019 angenommen wird, bei der 150 mm
betragenden Länge der Balkenhälfte und der Belastung von 500 g auf
jeder Schale, die Temperaturdifferenz von 0.01° das Wägungsresultat um
0.095 mg ändert. Man sieht, daß, wenn bei Gewichtsbestimmungen die
hundertstel oder sogar tausendstel Milligramm in Betracht kommen, die
Temperatur der beiden Balkenarme noch bedeutend weniger als um 0.01°
verschieden sein darf. Solche vielleicht unvermeidlichen minimalen Tempe-
raturdifferenzen sind wahrscheinlich eine Hauptursache der Abweichungen
mi
d
52 LANDoLT:
zwischen den an verschiedenen Tagen erhaltenen Wägungsresultaten. Alle
Wägungen sind übrigens nur dann vorgenommen worden, wenn die beiden
Thermometer vollkommen miteinander übereinstimmten; zeigte sich, was
äußerst selten vorkam, auch nur der kleinste Unterschied, so wurde die
Wägung verschoben.
Zu-oder Abnahme der gleichmäßigen Temperatur des ganzen
Balkens war ebenfalls zu berücksichtigen. Bei dem Rueprechtschen In-
strumente zeigte sich bald, daß bei den an verschiedenen Tagen und unter
Wärmeverhältnissen mit gleicher Belastung ausgeführten Wägungen die
beobachteten Ausschläge sich auf der Skala um so mehr nach rechts ver-
schoben, d.h. größere Werte annahmen, je höher die Temperatur war.
Als Grund dieser Erscheinung ist anzunehmen, daß die linke Hälfte des
Balkens durch die Wärme sich etwas stärker ausdehnt als die rechte,
wahrscheinlich infolge nicht ganz gleichmäßiger Härtung des Messings.
Nach vielfachen zwischen den Temperaturen ı8 bis 20° ausgeführten
Wägungen betrug die Verschiebung 9 bis ıı, im Mittel 10 Teilstriche der
Millimeterskala für ı° Temperaturzunahme.
Da bei den meisten Wägungen während der etwa ı4stündigen Dauer
derselben die beiden neben dem Balken befindlichen Thermometer ent-
weder gar nicht oder übereinstimmend nur um einige hundertstel Grade
stiegen, so hat der erwähnte Umstand wenig Einfluß. Er fällt bekannt-
lich ganz fort, wenn die Gewichtsbestimmung nach dem Gaußschen
Verfahren mit Umtausch der Belastungen nebst hin- und rücklaufenden
Teilwägungen ausgeführt wird und die Temperatur dabei in der gleichen
Richtung stetig fortschreitet. Die Kompensation wird auch dann noch
in genügendem Grade stattfinden, wenn im Thermometer die Temperatur-
änderung zwischen Anfang und Schluß der Wägung einige zehntel Grade
beträgt.
In einigen Fällen, wo eine zu rasche Temperaturzunahme auftrat, be-
schränkte man sich auf die ersten 4 Teilwägungen und reduzierte die
beobachteten Ruhelagen auf diejenigen, welche ihnen bei einer will-
kürlich angenommenen Mitteltemperatur zukommen. Dazu dient die oben-
erwähnte Beziehung: ı° = 10 Teilstriche. Z. B. wurde bei zwei Reaktions-
apparaten A und B gefunden:
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 53
Aufselegte Beobachtete Beobachtete ne ui Korrekti Korrigierte
Gewichte Ruhelage Temperatur N ee ae Ruhelage
Skalenteile vom Mittel
P, 3 me R= 38.42 19.50° — 0.06° + 0.60 19.02 R
Pr 2.5 r = 57.88 19.54 — 0.02 + 0.20 58.08 r
pi 2.5 Il = 29.28 19.61 + 0.05 — 0.50 28.78 I
Pı 3 L = 47.38 19.66 + 0.10 — 1.00 48.38 L
Mittel: 19.56
Pr+pl=5mg r—|= 28.60 r— | 29.30
r -R+L-I=E = 37.56 E 38.66
Wägungsresultat: A—B 2.881 A—-B= 2.879
Abnahme der Empfindlichkeit mit steigender Temperatur,
wie sie von mehreren Beobachtern! wahrgenommen worden ist, konnte
bei der Rueprechtschen Wage ebenfalls erkannt werden.
Wägungsgruppen ergab sich, daß für eine Temperaturzunahme von 1° die
Verminderung der 35—40 Teilstriche für ı mg betragende Empfindlich-
keit 0.865 Teilstriche oder durchschnittlich 2.3 Prozent betrug. Dieser
Punkt kam jedoch nicht in Betracht, da die Temperatur während einer
ganzen Wägung nie mehr als um einige hundertstel Grade stieg.
Änderung um 0.03° würde der entsprechende Fehler etwa 0.0007 mg
Aus mehreren
Für eine
ausmachen.
b. Wägungsfehler durch ungleiche Lage der Belastungen auf den
Wageschalen.
Wenn die aufgelegte Last nicht vollkommen gleichmäßig um die von
der Endschneide des Balkens ausgehende Schwerpunktslinie verteilt ist, so
wird beim Auslösen der Wage eine Verschiebung der Schale mit ihrem
Gehänge stattfinden, wodurch Neigung der Pfanne gegen die nicht absolut
scharfe Schneide und somit eine minimale Änderung der Balkenlänge ein-
treten kann’. Beträgt diese nur 0.0001 mm, so entsteht bei der Balken-
! Siehe W. Felgenträger, Theorie, Konstitution und Gebrauch der freien Hebel-
wage. S. 90. (I907.)
® Siehe F. Richarz und O. Krigar-Menzel, Bestimmung der Gravitationskonstante
und der mittleren Dichtigkeit der Erde durch Wägungen. — Abhandl. der Akad. der
Wissensch. zu Berlin 1898, S. 23. — Ferner W. Felgenträger, Hebelwage, S. 88.
54 LANDOLT:
hälfte 150 mm und der Belastung von 500 g auf das Wägungsresultat
bereits ein Einfluß von 0.333 mg. Bei der Rueprechtschen Wage wird
zwar diesem Übelstand durch die An-
bringung von Kreuzgehängen zwischen
der-Endpfanne und dem Schalenbügel
größtenteils vorgebeugt, aber immer-
hin war eine möglichst vollkommene
Zentrierung der Belastungsmasse, d.h.
des Reaktionsgefäßes mit seinem Stativ
notwendiges Erfordernis. Hierzu diente
ein besonderes Instrument (Fig. 6).
An dem hohen, auf der schmalen
Platte m befestigten Metallbogen a be-
findet sich oben der drehbare Knopf b,
welcher mittels des kardanischen Ge-
lenkes ec die an dem Bügel d befestigte
Schale e trägt, auf die der Glasapparat f
gesetzt wird. Die Schale e trägt unten
die Spitze g, welche der vertikal ver-
schraubbaren Spitze % gegenübersteht.
Das Ganze ist an dem auf 3 Stahl-
schrauben i versetzten Dreifuß k be-
festigt. Zunächst wurde, ohne aufge-
setzten Apparat f mittels der Stell-
schrauben {, die beiden Spitzen g und A
zum Einspielen übereinander gebracht,
welche Stellung sich auch erhalten muß,
wenn man die Schale e mittels des
. Knopfes b dreht. Sodann erfolgt das
Aufsetzen des Apparates f, welcher nebst
dem aufgehängten Hilfskörper vo auf dem
schon früher (Kap. II, A 2, Fig. 2) be-
schriebenen Metallstativ / steht. Die
runde Bodenplatte desselben ist mit 2 kleinen Löchern versehen, welche
auf die an der Schale e angebrachten 2 konischen Spitzen 2 2 passen. Die
Lage dieser Spitzen gegen den Mittelpunkt der Schale e ist genau über-
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 55
einstimmend mit dem Standpunkt der an den Wechselscheiben der Ruep-
rechtschen Wage befindlichen Spitzen.
Beim Freilassen der hängenden Schale e wird zunächst wegen der
ungleichmäßigen Beschaffenheit des Apparates f eine Schiefstellung der
Spitze g eintreten.
Ist die Reaktion in dem Gefäße noch nicht vollzogen und sind somit
die beiden Schenkel mit verschiedenen Substanzen gefüllt, so muß nun
durch Verschiebung des Apparats auf seinem Stativ eine gleichförmige
Verteilung der Last bewirkt werden, und diese läßt sich dadurch erkennen,
daß beim Drehen der Schale e an dem Knopfe b die Spitzen g und Äh ge-
nau übereinanderliegen. Das Verschieben des N-Gefäßes läßt sich dadurch
erreichen, daß man die 4 auf jeder Seite des Stativs befindlichen elastischen
Flügel mehr öffnet oder zusammendrückt. Ist die Reaktion in dem Appa-
rat bereits ausgeführt, so läßt sich die symmetrische Verteilung der
Masse einfach durch Übergießen der Flüssigkeit aus dem einen Schenkel
in den andern erreichen. Immerhin bleibt die Zentrierung der Masse oft
eine zeitraubende Arbeit, und sie hat sich mehrfach nicht in befriedigendem
Grade ausführen lassen. Sodann wurden die beiden Apparate in die
Wage gebracht, wobei der Mechanismus derselben bewirkte, daß sie immer
auf die gleiche Stelle der Wageschalen sich aufsetzten. Ferner konnten
sie in die um 180° gedrehte Lage gebracht werden. War die Zentrierung
gut gelungen, so fielen die in beiden Stellungen vorgenommenen Wägungen
sehr übereinstimmend aus. Bei unsymmetrischer Massenverteilung konnten
dagegen Differenzen bis nahezu 0.1 mg eintreten; in diesem Falle erreichte
man aber befriedigende Resultate, wenn die Apparate in jeder der zwei
Lagen aufgesetzt und dann das Mittel der 4 Wägungen genommen wurde.
Häufig genügte es, nur zwei Stellungen anzuwenden, nämlich: ı. eine
bestimmte Anfangslage beider Gefäße, 2. den Reaktionsapparat um 180°
gedreht, Tara-Apparat unverändert. Das in den späteren Kapiteln mit-
geteilte Beobachtungsmaterial enthält Beispiele derartiger Wägungen.
c. Erschütterungen der Wage.
Die Gebäude, in welchen die Versuche vorgenommen wurden, lagen
ziemlich erschütterungsfrei, und ich hatte von dem betreffenden Übelstande
nicht sehr oft zu leiden, zumal die Wägungen in solche Stunden verlegt
wurden, in denen in den Gebäuden selbst der Verkehr ruhte.
56 LANnDouLT:
d. Elektrische Störungen.
Da durch elektrostatische Einflüsse eine Störung der Wägungen her-
vorgerufen werden kann, so wurden häufig sowohl die Glasscheiben des
Wagengehäuses wie die Reaktionsgefäße mittels des Elektroskops geprüft.
. Dabei konnte zweimal ein elektrischer Zustand der Gefäße beobachtet
werden, und Versuche zeigten, daß derselbe durch gelindes Streichen des
Glases mit ganz trocknen Fingern sich hervorrufen ließ. Zum Schutz
gegen solche Störungen wurde ein mit Polonium überzogenes Antimon-
stäbchen (nach Marckwald) in dem Wagekasten angebracht, das die
Luft genügend ionisierte, um schnelle Ableitung etwaiger elektrischer
Ladungen zu bewirken.
0. Durch die Gefäße bewirkte Versuchsfehler.
1. Fehler infolge von Erwärmung der Glasgefäße.
Wie schon in der Einleitung (Kap. I, B) erwähnt, kann die bei manchen
Reaktionen auftretende Erwärmung des Gefäßes eine Gewichtsabnahme des
letztern erzeugen, und zwar dadurch, daß: ı. die Wasserhaut an der äußern
Glasfläche sich vermindert, und 2. eine Volumzunahme des Gefäßes erfolgt.
Bei der Abkühlung werden diese Einflüsse allmählich schwächer werden, und
es fragt sich, nach welcher Zeit das erhitzte Gefäß seinen ursprünglichen
Zustand und damit das frühere Gewicht wieder erreicht hat. Hierüber sind
mit den nämlichen Glasgefäßen, wie sie zu den Reaktionsversuchen gedient
hatten, folgende Prüfungen angestellt worden.
a. Verhalten der temporären Wasserhaut.
Um die Wiederherstellungszeit einer verschwundenen Wasserhaut für
sich allein zu bestimmen, wurde in der Weise verfahren, daß man von zwei
Glasgefäßen mit gleich großer Oberfläche, welche erst eine Woche im Wagen-
gehäuse gestanden hatten und deren Gewichtsdifferenz man bestimmt hatte, das
eine während zwei Tagen in einen mit konzentrierter Schwefelsäure be-
schickten Exsikkator setzte und nach dem Zurückbringen in die Wage die
allmähliche Gewichtszunahme desselben verfolgte. Versuche über diese Frage
haben bereits E. Warburg und T.Ihmori' ausgeführt und gefunden, daß
! Wiedemanns Ann. d. Physik 27, 502 (1886).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 37
bei kleinen Glasflächen von 30 gem die Bildung der Wasserhaut schon in
10— 15 Minuten erfolgt war. Es blieb aber noch das Verhalten größerer
Flächen (von etwa 200 und 400 gem) zu prüfen übrig.
Wie schon Kap. II, A 2 erwähnt, sind die für sämtliche Versuche be-
nutzten Glasgefäße vor dem Gebrauch längere Zeit in verdünnter Schwefel-
säure und sodann ammoniakhaltigem Wasser liegen gelassen worden, um
ihre äußere Oberfläche alkaliärmer und dadurch weniger hygroskopisch
Auch wurden sie zum Teil mit kochendem Wasser behandelt.
Mittels der Myliusschen Jodeosinprobe' ließ sich sodann an dem Glase
kein Alkali mehr nachweisen. Nach Versuchen von Ihmori” beträgt bei
ausgekochtem Jenaer Glas die auf 100 gem Oberfläche kondensierte Wasser-
menge 0.035—0.068 mg; für die nachstehend erwähnten zwei Gefäße,
deren Oberfläche 230 und 380 qem betrug, würde sich hiernach das Ge-
zu machen.
wicht der Wasserschichten zu 0.081 bzw. 0.133 mg berechnen.
Versuch ı. Angewandt zwei Nförmige ausgeglichene Gefäße
aus Jenaer Geräteglas, welches im Innern mit Silbersulfat und Eisen-
Wägungsreihe I Wägungsreihe II
Anfänglich.
Gefäße am 4. April
in die Wage gesetzt
Gefäß A 48 St. (18. 19. April) im Schwefelsäure-Exsikkator,
am 19. April in die Wage gesetzt
: A Gewichts-
a Gewichts- 4 Gewichts- a
Wägungstag ; Wägungstag Verflossene i änderung
1 differenz er Zeit differenz des Gefäßes
A—B A—B rn
8. April 4.510 mg 19. April 3 St. 4-392 mg —0.121 mg
gan 4-517 200» ı Tag 4.495 —0.018
TO.» 4.508 As 5m 2 Tage x 4.511 —0.002
TI >» 4.514 22% Sen x 4.506 —0.007
Nr 4-515 23- 4 x 4.510 —0.003
Mittel: 4.513 mg 24. er x 4.508 —0.005
Mittlerer Fehler: +0.002 25. 6 I RB ro
Einzelwägung: =+0.004 Mittel: x 4.510 mg
Mittlerer Fehler: +0.002
Fehler der Einzelwägung: =+0.003
vitriol nebst Wasser beschickt waren, und später zu dem in Kap.IV, ı,
2
Nr. 4, 5 beschriebenen Reaktionsversuch dienten,
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. TI.
® Wiedemanns Ann. d. Phys. 31, 1014 (1837).
U Ber.d.D. Cheın. Gesellsch. 22, I, 310 (1889); Zeitselr. f. Instrumentenkunde 9, 59 (1839).
58 LAnporr:
Gewicht des Gefäßes A..... 478.228 Gewichtsdiff. A—B = etwa 4.5 mg
Äußeres Volum des Gefäßes A 416.374 cem Volumdiff. A-B =-+ 0.021 cem
Äußere Oberfläche etwa 380 qem.
Die letzte Kolumne stellt diejenigen Gewichte dar, welche der Wasser-
haut bis zur Erlangung ihres ursprünglichen Gewichtes noch fehlen. Man
sieht, daß die Wiederherstellung der Schicht auch bei großen Gefäßen sehr
rasch erfolgt und daß schon vom zweiten Tage an die Ausgleichung mit
mit der am unberührten Apparate vorhandenen beendigt ist. Die vom
zweiten bis sechsten Tage aufgetretenen Schwankungen liegen nahe dem
'Wägungsfehler.
Versuch 2. Zu diesem wurden zwei zylindrische Gefäße aus
Thüringer Glas unbekannter Herkunft benutzt, welche vorher zu den
in Kap. IV, 9 beschriebenen Versuchen über die Elektrolyse von Kadmium-
jodidlösung gedient hatten und mit der letzteren Flüssigkeit noch gefüllt
waren. Höhe der Zylinder etwa 14 cm, Durchmesser 4.5 cm.
Gewicht des Zylinders A..... 380.15. 8 Gewichtsdiff. A—B = etwa 3 mg
Äußeres Volum des Zylinders A 236.718cem Volumdiff. A-—B = 0.016 ccm
Äußere Oberfläche etwa 230 gem.
Wägungsreihe I Wägungsreihe II
Anfänglich.
Gefäße am ıo. März
in die Wage gesetzt
Gefäß B 48 St. (20. 21. März) im Schwefelsäure-Exsikkator,
am 21. März in die Wage gesetzt
= Gewichts- 7 Gewichts- Gewichis,
Wägungstag E Wägungstag Verflossene f änderung
1907 eur 1907 Tage Benz des Gefäßes
A—B A—-B
B
ı1. März 2.843 mg 22. März ı Tag 2.885 mg —0.044 mg
T2> 2.837 Dr 3 Tage x 2.844 | —0.003
16. 2.845 26. » Ser x 2.839 | +0.002
18. » 2.842 ZT 6 x 2.833 | -+0.008
19. » 2.839 DS Te | x 2.837 | +0.004
Mittel: 2.841 mg 30. nr, | x 2.842 | —0.001
Mittlerer Fehler: +o.o01 Mittel: x 2.839 mg
Einzelwägung: +0.003 Mittlerer Fehler: +0.002
Fehler der Einzelwägung: =0.0045
Es zeigte sich also wie bei Versuch ı, daß die Wasserhaut sich sehr
rasch ergänzte; sie hatte vom dritten, vielleicht zweiten Tage an ihren
ursprünglichen Betrag wieder erreicht.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 59
b. Ein“luß der Erwärmung.
(Thermische Nachwirkung.)
Es handelte sich hier erstens um die Frage, nach welcher Zeit das
durch Erwärmung vergrößerte Volum eines Gefäßes wieder auf den ur-
sprünglichen Betrag zurückgegangen ist. Obgleich bei Thermometern be-
kanntlich die thermischen Nachwirkungserscheinungen in vielfacher Hin-
sicht untersucht worden sind, lassen sich in bezug auf den zeitlichen Verlauf
des Rückganges der Nullpunktsdepression nur wenige Angaben finden.
Nach denselben stellte sich bei Thermometergefäßen aus Jenaer sowie fran-
zösischen Gläsern nach der Erhitzung auf 100° das anfängliche Volum
schon in 2—3 Tagen, bei solchen aus englischen Gläsern nach ı Monat
erst etwa zur Hälfte wieder ein, und die in den siebziger Jahren aus
Thüringer Glas angefertigten Thermometer brauchten hierzu 4—6 Monate.
Es war daher ganz ungewiß, wie sich die zu meinen Versuchen aus
ganz andern Glassorten hergestellten großen Gefäße, deren Volum etwa
200—400 cem betrug, verhalten würden.
Die zweite Frage betrifft die Größe des Fehlers, welcher auftritt, wenn
nach der Erwärmung die Wägungen zu früh abgebrochen werden. Hierzu
hatte, wie früher schon bemerkt, bei vielen Reaktionsversuchen der Um-
stand Veranlassung gegeben, daß schon wenige Tage nach Vornahme der
Umsetzung die Wägungen begannen, anscheinend konstant zu werden.
Da bei den vorliegenden Untersuchungen nicht die Volumänderungen,
sondern die durch dieselben bei den Wägungen verursachten Änderungen
des Luftauftriebes in Betracht kamen, so habe ich diese Verhältnisse zu-
nächst mit Hilfe der Wage untersucht. Es wurde in der Weise verfahren,
daß man von zwei ausgeglichenen und bezüglich ihrer Gewichtsdifferenz
A— B bekannten Gefäßen das eine auf bestimmte Temperaturen erwärmte
und die nach der Abkühlung auftretenden Gewichtsänderungen während
mehrerer Wochen verfolgte. Vor dem Versuch blieben die Apparate erst
lange Zeit der gewöhnlichen Temperatur ausgesetzt. Zur Erwärmung diente
ein mit Wassermantel umgebenes zylindrisches Luftbad aus Kupferblech
(innere Höhe 40 em, Durchmesser 40 cm), welches oben durch einen mit
Thermometer versehenen Deekel verschlossen war, und es wurden die
Gefäße mittels eines besondern Stativs in den Hohlraum eingesenkt.
gr
60 LANDOoLT:
Die Stärke und Dauer der Erhitzung ist so bemessen worden, daß sie
den bei den Reaktionsversuchen auftretenden Verhältnissen nahezu ent-
sprachen.
Versuche 1. Mit N-Gefäßen aus Jenaer Geräteglas.
Gewichtsdiff. A—B = etwa 4.5 mg
Volumdiff. A—B = 0.021 ccm.
Gewicht von A..... 478.22 g
Äußeres Volum von A 416.374 cem
Es waren die nämlichen Gefäße, welche schon zu dem in Absehnitt A
(Verhalten der Wasserhaut) beschriebenen Versuch ı gedient hatten, und
die nachstehenden Bestimmungen schlossen sich unmittelbar an jene an.
Demzufolge bildete die dort in der Wägungsreihe II erhaltene Mittelzahl
jetzt den Ausgangspunkt, und man hatte:
Anfängliche Gewichtsdifferenz A— B = 4.510 mg # 0.002.
Es wurden zwei verschiedene Erhitzungen des Apparates A vor-
genommen:
a) Gefäß A am 26. und 27. April je ı Stunde von etwa 18° auf 28°
erhitzt (Steigerung 10°) und im Luftbade langsam abkühlen gelassen. Am
28. April in die Wage gesetzt.
Tabelle ı.
Anfängliche Differenz A—B = 4.510 mg.
fi MT I mW
en Verflossene Gewichts- Gewichts-
s = 5 Zeit nach der differenz änderung des
ZN Erhitzung A-B Gefäßes A
29. April 2 Tage 4.482 mg —0.028 mg
30.09 3 » 4.493 —0.017
ı. Mai 4 x 4.500 x—0.010
3. 6 x 4.497 x—0.013
6. () x 4.503 x—0.007
> Io» 4.508 — 0.002
14. » Tr 4.514 +0.004
Mittel: x 4.500 mg —0.010 mg
Man sieht aus Kol. III, daß am 2. und 3. Wägungstage die Differenz
A—B rasch zunahm, was nach den im vorhergehenden Abschnitt gemachten
Erfahrungen von der Wiederherstellung der Wasserhaut herrühren wird.
Ben"
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 61
Sodann blieb vom 4.—9. Tage das Gewicht des erhitzt gewesenen Appa-
rates nahezu konstant (A—B = 4.500 mg), aber immer noch kleiner als
das ursprüngliche (4.510), und erst vom 10. Tage an schien das letztere
erreicht zu sein.
Da bei diesem Versuch die Gewichtsänderungen infolge der geringen
Erwärmung nur wenig hervortraten und innerhalb der gewöhnlichen
Wägungsschwankungen lagen, so wurde nunmehr eine stärkere Erhitzung
vorgenommen.
b) Gefäß A am ı5. Mai ı Stunde von 18° auf 57—60° erwärmt
(Steigerung etwa 40°) und der langsamen Abkühlung im Luftbade über-
lassen. Am ı6. Mai in die Wage gesetzt.
Tabelle 2.
Anfängliche Differenz A—B = 4.510 mg.
VERS We na
— a Te 23
Wäsungsta Verflossene Gewichts- Gewichts-
2 > 5 Zeit nach der differenz änderung des
21 Erhitzung A-B Gefäßes A
17. Mai 2 Tage 4.418 mg —0.092 mg
22. m 4.450 —0.060
23. 8 x 4.467 —0.043
24. 9 x 4.464 —0.046
27- 12 x 4.470 —0.040
28. 13 x 4.471 —0.039
1. Juni 17 xx 4.511 +0.001
4. 20 xx 4.513 +0.003
6. 22 xx 4.521 +0.0I1
8» 24 xx 4.509 —0.001
10. 26 xx 4.515 -+-0.005
Mittel: x 4.468 mg —0.042 mg
” xx 4.514 +0.004
Es ergibt sich aus Kol. III, daß, wenn man die Wägungen nach dem
3.—13.Tage, wo sie ziemlich konstant blieben, abgeschlossen hätte, das Resul-
tat des Versuchs eine Gewichtsverminderung von 4.5 10-—- 4.468 = 0.042 mg
gewesen wäre. Erst die Wägungsgruppe vom 17.— 26. Tage (Mittel 4.514 mg)
hat auf das ursprüngliche Gewicht (4.510) geführt.
62 LANDoLT:
Versuche 2. Zylindrische Gefäße aus Thüringer Glas.
Gewicht des Zylinders A.... 380.15 g Gewichtsdiff. A—B = etwa 3 mg
Äußeres Volum des Zylinders A 236.718cem Volumdiff. A—B = 0.016cem.
Die nämlichen Gefäße hatten unmittelbar vorher zu dem in Abschnitt a
(Verhalten der Wasserhaut) beschriebenen Versuch 2 gedient. Das dort
in der Wägungsreihe II erhaltene Mittel für die Gewichtsdifferenz der
Apparate bildete somit den Ausgangspunkt für die folgenden Bestimmungen.
Hiernach hat man:
Anfänglich A—B = 2.839 mg =# 0.002.
Da die Versuche ausgeführt wurden mit Bezug auf die früher mit
denselben Gefäßen vorgenommenen Prüfungen der Gewichtsänderungen,
welche bei der Elektrolyse von Kadmiumjodidlösung (Kap. IV, 9) sich zeigten,
so waren die Temperatursteigerungen auf gleiche Höhe zu treiben, wie
sie bei jenen aufgetreten sind. Dieselben betrugen je nach der Dauer der
Erhitzung 20 — 30°.
a) Gefäß B an 3 Tagen (2., 3., 4. April) im Luftbade 2 Stunden von
etwa 18° auf 40° erhitzt (Steigerung 22°) und sodann durch Herausnehmen
rasch abkühlen gelassen. Am 5. April in die Wage gesetzt.
Tabelle 3.
Anfängliche Differenz A—B = 2.839 mg.
I I II IV
wi R Zeit Gewichts- Gewichts-
ae nach der differenz änderung des
ON Erhitzung A-B Apparates B
6. April 2 Tage | 2.913 mg —0.074 mg
7- 3» 2.894 —0.055
II. 7 x 2.860 —0.021
125 8 x 2.859 —0.020
16. 12 x 2.852 —0.013
172 13 x 2.857 —0.018
20. 16 2.846 —0.007
238 19 xx 2.842 | —0.003
26. | 22 xx 2.844 | —0.005
2 | 25 xx 2.840 | 0.001
Mittel: x 2.857 mg —0.018 ng
xx 2.842 —0.003
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 63
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß vom 7. bis 13. Tage, wo die
Differenz A—B sich sehr wenig änderte, die Volumvergrößerung des Ge-
fäßes noch derart war, daß dessen Gewicht um (2.339 — 2.357) 0.018 mg
zu klein erhalten wurde. Das ursprüngliche Gewicht war erst etwa vom
ı9. Tage an nahezu erreicht.
b) Gefäß B nochmals an 3 Tagen (29., 30. April, ı. Mai) je zwei
Stunden im Luftbade von 17° auf 47° (Steigerung 30°) erhitzt und darin
langsam abkühlen gelassen. Am 2. Mai in die Wage gesetzt.
Tabelle 4.
Anfängliche Differenz A—B = 2.842 mg.
I knarpın aA TE RW V
an Zeit Gewichts- Gewichts-
R Ei 5 nach der differenz änderung des
a Erhitzung A—B | Apparates B
3. Mai 2 Tage 2.945 mg —0.103 mg
UNAR 3. Im 2.912 —0.070
5. 4 2.906 —0.064
6. » 5-8 2.897 —0.055
II 10 x 2.861 —0.019
12 Tr» x 2.865 —0.023
14. ws © x 2.860 —0.018
18. 17 2.850 —0.008
Zoe 2» xx 2.841 +-0.001I
DA 23007 xx 2.838 +0.004
26. » 25, 9 xx 2.845 —0.003
30. » 2 ” xx 2.837 +0.005
Mittel: x 2.862 mg —0.020 mg
» xx 2.840 -+0.002
Die durch Verminderung der Differenz A—B sich kennzeichnende Ge-
wichtszunahme des Gefäßes B ging hier, wie im vorhergehenden Versuch,
sehr langsam vonstatten. Dies ist namentlich der Fall zwischen dem 10.
bis ı3. Tage, und wenn hier die Wägungen abgebrochen worden wären,
würde als Resultat eine Gewichtsverminderung von 2.862 — 2.842 = 0.020mg
anzunehmen gewesen sein. Es finden aber noch weitere Änderungen bis
zum 21. Tage statt, von welchem an das ursprüngliche Gewicht erreicht ist.
Den Einfluß der Erwärmung habe ich ferner durch Untersuchung
der Änderungen des Volums der Glasgefäße zu verfolgen gesucht,
und zwar mit Hilfe hydrostatischer Wägungen. Die Ausführung ge-
64 LANDoLt:
schah auf die Weise, daß man die betreffenden zwei Gefäße erst in Luft,
sodann nacheinander in Wasser von genau gleicher Temperatur wog und
hieraus ihre Volumdifferenz berechnete. Nachdem man den einen Apparat
in dem obenerwähnten Luftbade erhitzt hatte, wurden die hydrostatischen
Wägungen einige Wochen fortgesetzt. Die gewählten Gefäße sind in nicht
ausgeglichenem Zustande angewandt worden. Die benutzte hydrostatische
Wage ließ Milligramme bestimmen. Die jeweilig vorhandenen Mehrbeträge
über das anfängliche Volum rechnete man durch Multiplikation mit 1.2
(mittleres mg-Gewicht von ı cem Luft) in Milligramm um, wodurch sich
der Luftauftriebsfehler ergab.
Versuch 1. N-Gefäße aus Jenaer Geräteglas.
Volum von Gefäß A bei 18.25° etwa 406.1 cem
Differenz etwa 2.3 cem.
» » » B » 18.250 » 403.8 » 3
Gefäß A am 24. und 25. Juni 2 Stunden von 19° auf 39° erhitzt.
Steigerung 20°. langsame Abkühlung im Luftbade.
Tabelle 5.
I u I IV v ER vu
Vor der Erhitzung Nach der Erhitzung
= Volum- L Tage Volum- Abweichung Wägungs-
Near differenz Meguees nach der differenz vom urspr. , fehler durch
2 A—B 21 Erhitzung A-B Volum 2.345 | Luftauftrieb
ı2. Juni 2.348 ccm 26. Juni I 2.380 ccem| -+-0.035 ccm —0.042 mg
14. » 2.345 28. » 3 x 2.370 -+0.025 —0.030
Alle 9 2.346 29. » 4 x 2.363 +0.018 —0.022
24. » 2.342 1. Juli 6 x 2.365 0.020 —0.024
Mittel: 2.345 ccm 8.» 13 xx 2.349 +0.004 0.005
Mittl. Fehler: 0.001 16. » an xx 2.340 =50:005 +0.006
Einzelbest.: +0.0025 II? 24 xx 2.339 —0.006 +0.007
Mittel: x 2.366 ccm -+0.021 cem —0.025 mg
”» xx 2.343 —0.002 +0.003
Zwischen dem 3.—6. Tage nach der Erwärmung würde, wie aus
Kol. VII ersichtlich, das Gefäß bei der Wägung noch um 0.025 mg zu
leicht erscheinen. Der Rückgang auf das ursprüngliche Volum ist nach
etwa dem ı3. Tage eingetreten.
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
65
Versuch 2. Zylindrische Gefäße aus Thüringer Glas.
Vorher zu den in $S 5 erwähnten Versuchen benutzt.
Volum von Gefäß A etwa 236.4 ccm
»
»
B »
233-7
»
Differenz etwa 2.7 cem.
(Steigerung 40°.)
Gefäß A am 7. Juni im Luftbade ı Stunde von 19° auf 59° erhitzt.
Langsame Abkühlung.
Tabelle 6.
I 1m IM wo V vI an
Vor der Erhitzung Nach der Erhitzung
y Volun- Volum- Abweichung Wägungs-
Wä stag ägungsta
ee differenz ne, 5 ann differenz vom urspr. fehler durelı
I A-B 901 | 8 A-—B Volum 2.728 | Luftauftrieb
|
31. Mai 2.729 cem 8. Juni I 2.756 cem +0.028 cem —0.034 mg
1. Juni 2.732 10. 3 2.746 +0.018 —0.022
Ben 2.721 Dre 4 2.737 -++0.009 — 0.011
4. » 2.727 14. » 7 2.740 +0.012 — 0.014
6.» 2.731 17- 9) 2.735 -+0.007 —0.008
Mittel: 2.728 cem 19. » 12 | 2.730 +0.002 —0.002
Mittl. Fehler: 0.002 21. 14 2.732 +0.004 0.005
Einzelbest.: 0.004 25: 18 2.125 m 0:003 0.004
29. » 22 2.729 0.001 —0.001
8. Juli Be 2.724 —0.004 -+0.005
10. 33 2.730 +0.002 —0.002
16. » 39 2.729 0.001 —0.001
Mittel der Volumbestimmungen vom 3.— 7. Tag: 2.741 cem +0.013 cem —0.016 mg
» » » » 10.— 14. 2.732 -+0.004 —0.005
» » » n» 18.—39. » : 2.727 —0.001 +-0.001
Als Ergebnisse sämtlicher Versuche über die Wirkung der
Erwärmung lassen sich besonders drei Punkte hervorheben, von welchen
die zwei letzten durch nachstehende Zusammenstellung (Tabelle 7) begründet
werden.
1. Wie aus allen obigen Tabellen 1—6 ersichtlich, geben alle Wä-
gungen, welche bis zum 3. Tage nach dem Erwärmen des Gefäßes aus-
geführt worden sind, infolge noch nicht vollständig wiederhergestellter
Wasserhaut erheblich zu große Gewichtsverminderungen und sind deshalb
ganz zu verwerfen.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. I. g
66 LAnbourt:
Tabelle 7.
I Tan mag RES V vI
Term Werden nach z B
Siehe | Dauer und Höhe ga En dem Erhitzen ER Re ae
Art der Gefäße Tabelle der Temperatur- u die Wägungen =< sn
5 erreicht änderung zu
Nr. steigerung vorgenommen A
nach zwigchendem niedrig um:
N-Gefäße Jenaer I 2mal ı St. um 10° | ro Tagen 4.— 9. Tag 0.010 mg
Geräteglas 5 2». 25 mu20 13 3.—6. » 0.025
Volum 416 cem 2 |29 mo 240 Tan 8.—13. » 0.042
—— ll — — en re? ——
Zylindrische Gefäße 2 St. um 22° 19 Tagen
Thüringer Glas 4 ID WBND 2,8 DT 10.—13. 0.020
Volum 237 cem 6 Do ı . 40 9» 3.— 7» 0.016
2. Werden die Wägungen vorgenommen zwischen etwa dem 4. bis
13. Tage nach der Erhitzung, wie dies bei vielen später in Kap. IV be-
schriebenen Reaktionsversuchen geschehen war, so ist die thermische Nach-
wirkung noch nicht beendigt und der vorhandene Gewichtsverlust noch
um gewisse Beträge zu hoch. Über die letztern gibt Kol. VI der Tabelle 7
Auskunft. Wie die Vergleichung der Kol. VI mit Kol. II zeigt, nehmen
bei den N-Gefäßen die Beträge mit der Höhe der stattgefundenen Erwär-
mung zu, während bei den zylindrischen Gefäßen kein deutlicher Zu-
sammenhang auftritt.
3. Aus der Vergleichung der Kol. II mit Kol. IV ist ersichtlich,
daß bei den N-Röhren das Ende der thermischen Nachwirkung und damit
der Eintritt des ursprünglichen Gewichts um so später erfolgte, je höher
die Erwärmung war. Bei den zylindrischen Gefäßen trat dieser Einfluß
nicht bestimmt zutage.
4. Durch Benutzung der in Kol. VI enthaltenen Korrektionen lassen
sich nun diejenigen der älteren Reaktionsversuche berichtigen, bei welchen
die Wägungen aus noch vorhandener Unkenntnis der thermischen Nach-
wirkung zu früh abgebrochen wurden, und die deshalb zu große Gewichts-
abnahme ergeben hatten. Dies war namentlich der Fall bei den von
Wärmeentwicklung begleiteten Umsetzungen zwischen Silbersulfat und
Ferrosulfat, Eisen- und Kupfersulfat, Jodsäure und Jodwasserstoff, Jod-
und Natriumsulfit, Elektrolyse von Kadmiumjodid.. Um die erhaltenen
Versuchszahlen korrigieren zu können, mußte die Höhe der bei den Re-
aktionen aufgetretenen Temperatursteigerungen ungefähr bekannt sein,
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 67
wozu in manchen Fällen nachträgliche Prüfungen notwendig waren. Diese
wurden mit Hilfe von N-Gefäßen vorgenommen, deren obere Einfüllröhren
erweitert waren, so daß T’hermometer in die beiden Schenkel eingesenkt
werden konnten. In diese Gefäße wurden die verschiedenen Substanzen
nebst Wasser eingefüllt, und zwar in den bei den früheren Reaktions-
versuchen angewandten Gewichtsmengen. Nach Bestimmung der Anfangs-
temperatur wurde die Mischung in der früher ausgeführten Weise voll-
zogen, entweder durch portionenweises Umgießen des Inhalts oder Ho-
rizontallegen der Gefäße. Selbstverständlich weichen die eintretenden
Temperatursteigerungen stark untereinander ab, doch ließen sich immer-
hin einige Anhaltspunkte gewinnen. Es ließ sich dann aus den Kol. III
und VI bisweilen auch aus den speziellen Tabellen ı —6 diejenige Korrek-
tionszahl wenigstens annähernd feststellen, welche den bei dem betreffen-
den Reaktionsversuch stattgefundenen Verhältnissen am nächsten entsprach.
Immerhin blieb dabei öfters noch eine Unsicherheit von einigen tausendstel
Milligramm bestehen. Die in Kap. IV gegebene Beschreibung der einzelnen
Reaktionsversuche enthält die näheren Angaben über die vorgenommenen
Berichtigungen.
2. Volumänderung der Gefäße durch Druckänderungen im Innern.
Die vorgenommenen chemischen Reaktionen sind immer von einer
Volumänderung der Gesamtmasse begleitet, welche in einer Abnahme be-
steht, wenn aus flüssigen Körpern sich feste abscheiden und umgekehrt.
So tritt z. B. bei der Umsetzung zwischen Silbersulfat und Ferrosulfat in
wässerigen Lösungen von den angewandten Konzentrationen eine Ver-
minderung des Volums der Flüssigkeitsmasse um 1,67 Prozent ein. Be-
sitzt die in einen Apparat eingefüllte Menge der Substanzen nebst dem
Wasser das Volum von 300 cem, so hat sich dieses bei der Reaktion auf
295 cem vermindert, und wenn über der Flüssigkeit sich 100 ecem Luft
vom Drucke 760 mm befanden, muß letzterer auf 724 mm sinken. Um
zu prüfen, welchen Einfluß solche Druckänderungen auf die Wandungen
der N-Röhren, welche die Dieke von 0.75—0.8 mm besaßen, ausüben,
wurde ein besonderer Apparat aus dem nämlichen Glase hergestellt. Der-
selbe bestand im wesentlichen aus einem geschlossenen zylindrischen Gefäß
von 400 cem Inhalt, umgeben von einem mit Wasser gefüllten Glasmantel,
g*
68 LAnporr:
welcher in eine enge graduierte Röhre auslief. Indem man die Luft im
innern Zylinder verdichtete oder verdünnte, ließ sich aus der Verschiebung
des Wasserstandes in der Röhre deutlich die Volumänderung feststellen,
und mehrfache Versuchsreihen ergaben, daß für je 100 mm Zu- oder Ab-
nahme des Druckes das ursprüngliche Volum von 400 cem sich um
0.0036 cem vermehrte oder verminderte. Da bei den Reaktionsversuchen
die Druckvariation niemals IOO mm erreichte, so änderte sich somit das
Volum der Gefäße in so geringem Grade, daß kein wesentlicher Auftriebs-
fehler bei der Wägung zu befürchten war.
8. Undichtheit der Gefäße.
a. Gegen Wasser.
Eine sehr unangenehme Eigenschaft der während der I. Arbeitsperiode
benutzten Glasgefäße lag in der einigemal vorgekommenen Undichtheit
ihrer Wandung. Es ergab sich dies aus der Wahrnehmung, daß bei
Wägungsreihen von ein- bis zweiwöchiger Dauer die Gewichtsdifferenz
A—B täglich um einige hundertstel Milligramm in der gleichen Richtung
zu- oder abnahm. Im ersten Falle mußte das Gefäß BD, im zweiten A
eine undichte Stelle haben, durch welche Flüssigkeit verdunstete, und
zwar konnte entweder ein kleiner Sprung im Glase, wie er auch einmal
aufgefunden wurde, oder eine durchgehende Blase in der Wandung die
Schuld tragen. Glücklicherweise wurden derartige Gewichtsänderungen
stets schon bei der ersten Wägungsreihe mit noch nicht in Reaktion ge-
tretenen Substanzen bemerkt, sie führten dann zu sofortiger Verwerfung
des Gefäßes.
Auch in den späteren Arbeitsperioden wurde daher der etwaigen Un-
dichtheit der Gefäße regelmäßig Beachtung geschenkt, und zwar zunächst
dadurch, daß man die anfängliche Wägungsreihe einiger Reaktionsversuche
mindestens acht Tage fortsetzte. Eine Gewichtsänderung, wie sie bei den
alten Apparaten mehrfach vorgekommen war, ließ sich bei den jetzigen,
aus Jenaer Geräteglas hergestellten Gefäßen nicht mehr beobachten, doch
wurden dieselben, um Dichtheit zu erzielen, einigemal auf der inneren
Seite mit einer Paraffinschicht überzogen. Eine Prüfung auf Durchlässig-
keit der Glaswandung für Wasser ist ferner auf die Weise vorgenommen
worden, daß man von zwei M-Apparaten den einen mit Wasser, den
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 69
andern mit Paraffinöl füllte und ihre Gewichtsdifferenz während fünf
Monaten bestimmte. Von der letztern Flüssigkeit ließ sich ein Entweichen
dureh die Glaswand nicht annehmen. Es wurde kein Leichterwerden des
Wasser enthaltenden Gefäßes bemerkt.
b. Undichtigkeit der Gefäße gegen Dämpfe der Substanzen.
Über die Ursache der bei den Reaktionsversuchen vielfach aufge-
tretenen Gewichtsabnahmen, welche ich durch Volumänderungen der Ge-
fäße erklärt hatte, ist neulich von ©. Zenghelis in Athen eine ganz andere
Vermutung ausgesprochen worden. Nachdem derselbe schon früher die
Verdampfbarkeit vieler fester Körper bei gewöhnlicher Temperatur aus
der allmählich eintretenden Färbung darüber angebrachter Silberblättchen
erkannt hatte', fand er, daß die Veränderung der letzteren auch eintreten
kann, wenn sie an der Außenseite eines Glasgefäßes sich befinden, in
dessen Innern gewisse Substanzen eingeschlossen sind’. So zeigte von
denjenigen Körpern, welche bei meinen Reaktionsversuchen in Betracht
kamen, namentlich das Jod die Eigenschaft, Glaswände leicht zu durch-
dringen. Befand sich dasselbe in zugeschmolzenen Glaskolben, so begann
schon nach einigen Tagen eine Gelbfärbung der außerhalb befindlichen
Silberblättehen, und es ließ sich nachweisen, daß sie zum Teil in Jod-
silber übergegangen waren. Längere Zeit, 1—2 Wochen, dauerte es,
wenn man durch die Reaktion zwischen wässerigen Lösungen von Jod-
säure und Jodkalium im geschlossenen Gefäß Jod erzeugte. Bei der unter
gleichen Umständen ausgeführten Umsetzung zwischen Silbernitrat und
Ferrosulfat konnte nach einigen Wochen durch Analyse der Silberblättchen
nachgewiesen werden, daß sie Salpetersäure und Schwefelsäure aufgenommen
hatten. Auf Grund dieser Beobachtungen glaubt Zenghelis die von mir
gefundenen Gewichtsabnahmen dadurch erklären zu können, daß Dämpfe
der Substanzen, welche vielleicht durch Dissoziation in sehr kleine Partikel
zerfallen waren, durch die Glasmasse (Poren?) entwichen sind.
Die Zenghelisschen Versuche sind ihrer auffallenden Resultate wegen
bald Nachprüfungen unterworfen worden. Zuerst von den HH. A. Stock
und H. Heinemann’ in der Weise, daß zwei Kolben von 300 cem In-
ı Zeitschr. f. phys. Chemie 50, 2ı9 (1905); 57, go (1906).
® Zeitschr. f. phys. Chemie 65, 341 (1909).
® Ber. d. d. chem. Ges. 42, 1800 (1909).
70 LANDOLT:
halt und 0.5—0.3 mm Wandstärke mit Silberfolie beschiekt, sodann eva-
kuiert und nach dem Zuschmelzen in ein schließbares Gefäß gestellt wur-
den, in welchem sich Jodkristalle befanden. Einer der Kolben enthielt
etwas Wasserdampf. In beiden war nach dreimonatlichem Stehen das
Silber noch vollständig blank geblieben und löste sich in Salpetersäure
ohne jeglichen Rückstand von Silberjodid. Bei einem fernern von Hrn.
B. Tollens' angestellten Versuch wurde ein dünnwandiges, etwas Jod
enthaltendes Probierrohr nach dem Zuschmelzen in eine Stöpselflasche ge-
stellt, in welcher sich poliertes Silberblech befand, und sodann durch
oft wiederholte Wägungen des Rohres geprüft, ob dasselbe an Gewicht
abnahm. Dies ließ sich während einer Dauer von zwei Monaten nicht
konstatieren, und ferner hatte das Silberblech seinen ursprünglichen Glanz
beibehalten.
Daß Glaswandungen durchlässig sein können, hatte ich schon bei Be-
ginn meiner Untersuchungen wahrgenommen, doch handelte es sich in
jenen Fällen, wo das Gewicht eines beschickten Gefäßes täglich um einen
geringen Betrag abnahm, ohne Zweifel um größere Öffnungen im Glase,
wie Sprünge oder durchgehende Blasen. Anderseits hatten sich nach dem
im vorigen Abschnitt erwähnten Versuch meine Ml-Röhren für Wasser voll-
ständig dicht erwiesen.
Ich habe die Versuche von Zenghelis in der von ihm beschriebenen
Weise wiederholt, und zwar zunächst unter Benutzung der nämlichen Ge-
fäße, welche in der ersten Arbeitsperiode bei der Reduktion von Silber
sowie Jod die stärksten Gewichtsabnahmen ergeben hatten. Von je zwei
mit den Reaktionssubstanzen beschiekten N-Röhren wurde nach dem Zu-
schmelzen die eine unverändert gelassen und in der andern die Mischung
vollzogen. Dann behängte man sie mit einigen Silberblättchen, teils am
Glase anliegend, teils in geringer Entfernung, und bedeckte mit einem
großen Becherglase, dessen unterer Rand auf der Bodenplatte mit Paraffin
gut gedichtet wurde. In das Innere ist stets etwas Wasser gebracht worden,
da nach Zenghelis die Veränderung der Silberblättehen in feuchter Luft
rascher erfolgen soll.
Es wurden die Reaktionen zwischen Silbersulfat und Eisenvitriol so-
wie Jodsäure und Jodwasserstoff (KJ+H,SO,) geprüft, und hierbei zeigte
! Ber. d. d. chem. Ges. 42, 2013 (1909).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 71
es sich, daß bei keinem der vier Apparate selbst nach Verfluß von 24 Mo-
naten die mindeste Färbung oder ein Mattwerden des Glanzes der Silber-
blättehen eingetreten war. Dasjenige Gefäß, in welchem Abscheidung von
Jod stattgefunden hatte, war noch mit einigen Streifen Stärkepapier um-
geben worden, und diese schienen nach etwa 30 Tagen eine schwach bläu-
liche Färbung anzunehmen, welche aber später wieder verschwand. Ein
weiterer Apparat, in welchem sich trockenes Jod befand, ließ ebenfalls
kein Entweichen desselben beobachten.
Bei Beginn der Versuche waren gleichzeitig einige Silberblättchen
durch Aufhängen in einem offenen Becherglase der Luft des Zimmers aus-
gesetzt worden. Durch den Schwefelwasserstoff des Leuchtgases hatten
dieselben nach 24 Tagen gelbliche Flecken und später eine gleichförmig
goldgelbe Färbung angenommen.
Die Ursache, weshalb die obigen Versuche ein anderes Resultat er-
gaben als die von Zenghelis angestellten, kann darin liegen, daß meine
Gefäße die Wandstärke von 1.10 —ı1.16 mm besaßen, die seinigen da-
gegen nur 0.51—0.71Imm. Wie er fand, gehen die Dämpfe um so
leichter hindurch, je dünner die Glaswandung ist. Es sind deshalb noch
folgende Gefäße geprüft worden: erstens eine N-Röhre aus Jenaer Geräte-
glas, wie ich solche in der zweiten Periode meiner Wägungsversuche
benutzt hatte; die Glasdicke betrug 0.73—0.85 mm, das Volum etwa
425 ccm. Zweitens wurde, wie Zenghelis es gelegentlich seines Versuchs
Nr. VI beschreibt, bei zwei Kolben aus Thüringer Glas (Gundelach) von
300 und 400 cem Inhalt die Wandung an vier Stellen vor der Lampe zu
nußgroßen Erhöhungen aufgeblasen. Die Glasdicke betrug an diesen Stellen
0.18—0.27 mm. Alle drei Gefäße waren mit Jodkristallen beschickt und
unter mit Paraffin gedichteten Glasglocken aufbewahrt worden. Während
eines Zeitraums von drei Monaten ließ sich bei keinem derselben die min-
deste Veränderung der umgebenden Silberblättchen wahrnehmen, während
Zenghelis angibt, daß das Jod in vier Tagen schon das Silberblatt ange-
fressen hatte, und letzteres dünn und fast durchscheinend wie Zigaretten-
papier erschien.
Zu bemerken ist noch, daß während der obigen Versuche auch die
Einwirkung der Zimmerluft auf Silberblättehen geprüft wurde, indem man
einige derselben in einem offenen Becherglase aufhing. Sie begannen stets
nach 24— 30 Tagen entweder gelbe Flecken oder eine gleichmäßige gelb-
2) LAnDouT:
liche Färbung anzunehmen, welche sich allmählich verstärkte. Die Ursache
lag ohne Zweifel darin, daß durch Undichtheit der Gasleitung etwas schwefel-
wasserstoffhaltiges Leuchtgas in das Zimmer gelangte.
Die Wiederholung der Versuche von C. Zenghelis hat gezeigt, daß
die von ihm gegebene Erklärung der bei gewissen Reaktionen beobach-
teten Gewichtsabnahmen nicht zutreffend sein kann. Es sprechen aber
auch noch andere Gründe gegen dieselbe. Erstens traten die Verminde-
rungen des Gewichtes immer gleich nach Vornahme der Umsetzung auf,
während sie sehr allmählich sich hätten einstellen müssen, wenn die Ur-
sache in dem Entweichen der Substanzen durch die Glaswandung lag.
Zweitens ist folgendes zu bedenken: bei den Reaktionsversuchen sind
immer drei Wägungsreihen zur Bestimmung der Gewichtsdifferenz der Ge-
fäße A und B vorgenommen worden, nämlich: I. im anfänglichen Zustande,
II. nach der Reaktion im Apparat A, III. nach derjenigen in B. Bei den
Wägungen I sowie II war der Inhalt beider Gefäße übereinstimmend und
nur bei II verschieden; es ließ sich demnach allein in dem letzteren Falle
ungleiche Verdampfung der Substanzen und somit Gewichtsänderung er-
warten. Die letztere trat jedoch auch stets bei der Wägung III auf.
Die Beobachtung, daß Reaktionen in N-Röhren, deren innere Wandung
mit einer Paraffinschicht überzogen war, kleinere Gewichtsabnahmen er-
gaben als in nicht bekleideten, könnte allerdings zugunsten der Zenghelis-
schen Ansicht gedeutet werden. Wie ich schon früher erwähnte, liegt
aber die Ursache möglicherweise in der schlechten Wärmeleitung des Paraf-
fins, wodurch die Übertragung der Reaktionswärme auf die Glaswandung
vermindert wird.
4. Änderungen des Gewichtes der Apparate durch auf die
Außenseite geratene fremde Körper. Da die Gefäße behufs Aus-
führung der Reaktion aus der Wage genommen, gelegentlich angefaßt,
auch mit einem feinen leinenen Tuche abgewischt wurden, so war es nötig,
zu untersuchen, ob solche Manipulationen von Einfluß sein können. Der-
artige Prüfungen haben nie bestimmte Wirkungen erkennen lassen. Nur
einmal wurde als Ursache einer aufgetretenen Gewichtsvermehrung von
o.ımg ein am Apparate hängendes, vom Staubpinsel stammendes Haar
aufgefunden.
5. Konstanz der Stative. Die vergoldeten Stative für die Apparate
wurden gleichfalls auf Gewichtskonstanz geprüft. Der eine Apparat wurde
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 73
mittels Platindrahts um etwa 4 mg schwerer gemacht als der andere. Die
folgende Beobachtungsreihe zeigt, daß das Gewicht während ıı Tagen ganz
unverändert blieb:
Gewichtsdifferenz
des Apparates
21. Januar 03 3.853 mg
a 2030 3.807,»
24. >03 3.854 »
20 0732,03 3.865 »
Zoe 03 3.861 »
BOT DO 3 3.3860 »
Semi 03 3.3866 »
1. Febr. 03 3.853 »
D. Bestimmung des Gesamtversuchsfehlers durch Beschickung der
Gefäße mit nichtreaktionsfähigen Substanzen.
‚Wie schon in der Einleitung (Kap.I, B, Zweite Versuchsperiode) erwähnt,
sind. diese Bestimmungen genau in der gleichen Weise ausgeführt worden
wie die Reaktionsversuche. Die Apparate wurden aber jetzt mit indiffe-
renten Flüssigkeiten beladen, oder man verwandte zwei Gefäße, in welchen
vorher eine Reaktion vorgenommen worden war, und wiederholte mit dem
nunmehr gleichförmigen Inhalt die Manipulationen des Umgießens, Schüt-
telns usw.
Die Versuche sind teils in der Weise geleitet worden, daß man, um
die fehlende Reaktionswärme zu ersetzen, das eine Gefäß kurze Zeit auf
etwa 25°, 35°, 40° erhitzte. Bei anderen, und zwar der Mehrzahl, wurde
die gewöhnliche Temperatur von etwa 18° innegehalten.
Die Wägungen wurden sämtlich mittels der Rueprechtschen Prä-
zisionswage ausgeführt. Bezüglich der Wägungstabellen sind folgende Be-
merkungen zu machen:
1. Die in den Kolumnen Wägungstag vorkommenden Buchstaben
M und A bedeuten die Zeiten mittags 12—2 Uhr und abends 6—3 Uhr.
2. In Verfolg der im Allgemeinen Teil Kap. III, B 4b (Wägungsfehler)
gegebenen Erörterungen sind bei den Wägungen die beiden Gefäße vielfach
in 2 oder auch 4 verschiedenen Stellungen auf die Wageschalen gesetzt
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh.T. 19
74 LANDOLT:
worden, um den Einfluß der unsymmetrischen Zentrierung auszugleichen.
In den mit Lage der Apparate A und DB bezeichneten Kolumnen be-
deutet @ eine bestimmte Anfangsstellung und 9 die um 180° gedrehte Lage
des Gefäßes. War A der Versuchsapparat und B der Taraapparat, so
wurden die Stellungen aa und ga benutzt, im umgekehrten Falle «a und
ag. Mehrfach waren auch die Lagen aa und 99 angewandt worden. Die
Mittel aus den beiden zusammengehörigen Wägungen stimmen, wie aus den
Tabellen ersichtlich, meist sehr nahe überein. Wenn die Zentrierung der
Gefäße, welche nach jeder Behandlung derselben mittels der im Kap. III, B 4b
beschriebenen Vorrichtung neu vorgenommen wurde, ungenügend gelang,
so sind 4 Teilwägungen mit den Stellungen aa, ag, 99 und ga ausgeführt
und das Mittel aus denselben gezogen worden.
3. In den früheren Publikationen war bei den schließlich resultie-
renden Gewichtsänderungen stets der größtmögliche Wägungsfehler der-
selben angegeben worden, erhalten durch Summierung der den Beobachtungs-
reihen I u. Il (bzw. II u. III) anhaftenden Fehler fund f,. In der vorliegenden
Abhandlung wurde mit mehr Berechtigung immer der mittlere Wägungs-
fehler (Yf’-+-f}) festgehalten.
Erste Versuchsreihe.
Versuche Nr. 1, 2, 8.
N-Gefäße aus Jenaer Geräteglas.
Füllung beider Gefäße: Wasser. In jedem Schenkel 130 g.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
orte { Gefäß + Füllung 359.272 8 393.701 ccm
ID.
Pi \ Platindraht 2.077 0.096
361.349 8 393.797 ecm
Gefäß + Füllung 359.091 389.918 cem
App. B \ Zusatzkörper aus Glas 2.106 3.790
| Platindraht 0.148 0.007
361.345 8 393.715 cem
Differenz A— B etwa 4mg 0.082 cem
Schalenbelastung (App. + Stativ) 413.51 8.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 75
Infolge der etwas großen Volumdifferenz beider Gefäße wurden die
Wägungen auf den luftleeren Raum reduziert, und zu diesem Behufe aus
der Temperatur ? im Wagekasten und dem Barometerstand 3 die jeweilige
Luftdichte (Gewicht von ı cem feuchter Luft in mg) nach der von Kohl-
1.295
I+0.004t 760
rausch! gegebenen Formel bestimmt.
Die Apparate sind bei den Wägungen stets in der gleichen Stellung
auf die Wageschalen gesetzt worden.
Versuch ı. (Jan.-Febr. 1903.)
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
Beobachtete
Wägungstag Lage der Apparate auf den Gewichts-
1903 Wageschalen differenz
AB A-B
29. Jan. A | Anfangsstellung oa 4.077 mg
Bor » aa 4.079
Bu M | Aund B neu zentriert a «a 4.055
ı. Febr. M | Unverändert aa 4.087
Mittel: 4.075 mg in Luft
Mittlerer Fehler: +0.007
Größte Wägungsdifferenz: 0.032
Zugehörige Auftriebskorrektion.
Korrigierte
Temperatur Gewicht Auftriebs- x
p Barometer F Gewichts-
im R von korrektion differenz
Wagekasten ı cem Luft | für 0.082 ecem A_B
18.05° 762.9 mm 1.212 mg +0.099 mg 4.176 mg
17-50 760.9 1.212 0.099 4.178
17-85 761.9 1.212 -+0.099 4.154
16.95 750.7 1.198 -+0.098 4.185
Mittel: 4.173 mg im Vak.
Mittlerer Fehler: +0.007
Größte Wägungsdifferenz: 0.031
F. Kohlrausceh, Lehrbuch der praktischen Physik. ır. Aufl. S. 81. (rg1o0.)
10*
LANDOLT:
II. Nach dem Umschütteln des App. 4.
Beobachtete
Wägungstag Stellung der Gefäße Gewichts-
1903 auf der Wage differenz
AB A-B
3. Febr. M Anfangslage a a 4.066 mg
3. A » a a 4.055
AV » a a 4.056
6. A A und B zentriert a «a 4.091
7- M a a 4.089
8. M A und B zentriert a a 4.075
8. A aa 4.070
Mittel: 4.072 mg in Luft
Mittlerer Fehler: +0.005
Größte Differenz: 0.036
Zugehörige Auftriebskorrektion.
Temperatur Gewicht Auftriebs- Kozrigierte
: Barometer : Gewichts-
im von korrektion ee
Wagekasten ı ccm Luft | für 0.082 ccm A_B
17.63° 759.3 mm 1.209 mg +0.099 mg 4.165 mg
16.70 761.9 1.217 0.100 4.155
18.02 765-5 1.217 40.100 4.156
18.10 764.8 1.216 -+0.100 4-I9I
18.01 762.3 1.207. +0.099 4.188
17-80 757-7 1.206 -+0.099 4.174
17-92 756.3 1.202 0.098 4.168
Mittel: 4.171 mg im Vak.
Mittlerer Fehler: -+0.005
Größte Differenz: 0.036
Resultate:
A-B Fehler Gewichtsänderung
a) Ohne Vakuumkorrektion
I. Ursprüngliche Apparate 4.075 mg 0.007]
,— 0.003 Mg = 0.009
II. Nach Behandlung von App. A 4.072 = 0.005[
b) Mit Vakuumkorrektion
I. Ursprüngliche Apparate A072 =E 0.007]
— ==6),
II. Nach Behandlung von App. A 4.171 = 0.005 10 a
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. TR
Endresultat.
Versuch ı. Apparat A. Gewichtsänderung: — 0.002 mg = 0.009.
Die Weiterführung des Versuchs auf Apparat 5 war nicht möglich,
weil beim Umschütteln desselben einer der angehängten feinen Platindrähte
verloren ging. Nachdem derselbe ersetzt und eine neue Ausgleichung
beider Gefäße stattgefunden hatte, dienten die letztern zu den folgenden
zwei Versuchen.
Versuch 2 und 3.
Das Gewicht und Volum der beiden N-Gefäße betrug jetzt:
Gefäß Gewicht Volum bei 15.95°
A 361.427 8 393.895 cem
B 361.423 393-834
Differenz etwa 4 mg 0.061 cem
Schalenbelastung (Apparat—+ Stativ) 413.58 g
Es wurden stets Doppelwägungen in der Art ausgeführt, daß man
die beiden Gefäße erst in einer Anfangsstellung (a) und sodann in der
um 180° gedrehten Lage (g) auf die Wageschalen setzte.
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
Lage Gewichts-
Wäeunestae ° Mittel
agungstag der Gefäße differenz Kine
1903 E MR A-B
18. Febr. M a 4.389 ng |\ er me
18 A GISEEI 4.413 J z
19 » M [7 @ 4.405 \
20 M 9 I 4.422 I var
Mittel: 4.407 mg in Luft
Fehler: + 0.006
Größte Wägungsdifferenz: 0.012
Zugehörige Auftriebskorrektion.
Korrigierte
N sratur Dar
Denperz a Barometer | Gewicht von AEeS Gewichts- Mittel
ın der korrektion ae
ne 0° ı cem Luft für er differenz A-B
ge ur 0.00I cem ER
18.58° 772.0 mm 1.225 mg 0.075 mg 4.464 mg || ae
18.36 772-9 1.227 0.075 4.488 J
8. 5 e 4 ei
18.22 766.5 1.217 0.074 4-479 \ 4.488
17-99 763.7 1.214 0.074 4.496
Mittel: 4.482 me im Vak.
Fehler: + 0.006
LANDOLT:
I. Nach dem Umschütteln von Apparat A
(am 20. Februar; da keine Erhitzung des Apparates vorgenommen worden war,
lag gegen die Fortsetzung der Wägungen am nächsten Tage kein Bedenken vor.)
Lage Gewichts-
Wäeungstag > Mi
VeREHES der Gefäße differenz ie
1903 A 28 MR A-B
21. Febr. M a a 4.396 mg || en
EI N 79 4.430 ES
22 M a [7 4.400 \
DE N m 7 4.422 Ne
Mittel: 4.412 mg in Luft
Fehler: + 0.001
Zugehörige Auftriebskorrektion.
Temperatur Auftriebs eu
Bor Barometer | Gewicht von re Gewichts- Mittel
er 5 o° ı cem Luft nr R er differenz A-B
age ir 0.061 ccı A-B
18.00° 760.6 mm 1.209 mg 0.074 mg 4.470 mg \ a87 me
18.00 758.8 1.206 0.073 4.503 J
17.70 759.7 1.208 0.074 4.474 N
4.485
17.70 759.8 1.208 0.074 4.496 J
Mittel:
4.486 mg im Vak.
Fehler: +0.001
II. Nach dem Umschütteln von Apparat B
(am 22. Februar).
Beobachtete
Gewichts-
differenz
A-—-B
Mittel
4—B
Wägungstag
1903
23. Febr. M
DEN
DENT
DA DEN
A 5, Mt
25. A
Lage
der Gefäße
A. B
[44 a
gI I
[67 a
I I
a [67
I I
4.417 mg
4.395
4.410
4.398
4.420
4.392
Mittel:
\ 4.406 mg,
\ 4.404
\ 4.406
4.405 mg
Fehler: +0.001I
in Luft
Über die Erhaltung der Massen bei chemischen Umsetzungen. [2)
Zugehörige Auftriebskorrektion.
Temperatur
in der
Wage
Barometer
o°
Gewicht von
ı cem Luft
Auftriebs-
korrektion
für 0.061 cem
Korrigierte
Gewichts-
differenz
A-—B
Mittel
A—B
18.09° 748.2 mm 1.189 mg 0.073 mg 4.490 mg || Me
18.11 748.8 1.190 0.073 4.468 I a u
17.50 759-8 1.212 0.074 4.484 \ 8
17.72 761.7 1.215 0.074 4 472 in el
18.35 762.3 1.211 0.074 4.494 \
17.90 763-9 1.218 0.074 4.466 S 0,
Mittel: 4.479 mg im Vak.
Fehler: #0.001
Resultate:
zen A-B Fehler Gewielhtsänderung
reihe 7
a) Ohne Vakuumreduktion
I .407 mg =E 0.006
Versuch 2. App. A [ een + 0.005 mg 0.006
“ n E‘ Il 4.412 =E0.001,
ersuch 3. App. —+ 0.00 =E 0.001
Sue Um hhosi! + oloon) /
b) Mit Vakuumreduktion
I .482 =E 0.006
Versuch 2. App. A t ja 1 +0.004 0.006
” ir II 4.486 S= 0.001,
ersuch 3. App. —+ 0.00 == 0.001
ee UM san 2 20.001 [
Endresultat.
Versuch 2. App. A. Gewichtsänderung: + 0.004 mg =# 0.006
Versuch 3. App. BD. Gewichtsänderung: +0.007 0.001
Wie schon bei Versuch ı zeigt sich auch hier, daß die Reduktion der
Wägungen auf den luftleeren Raum das Resultat gar nicht (Vers. 3) oder
nur unwesentlich (Vers. 2) ändert.
In den obigen Tabellen tritt ferner der sehr günstige Einfluß auf die
Wägungsresultate zutage, welcher eintritt, wenn die Gefäße in zwei Lagen
(@ und 9) auf die Wageschalen gesetzt werden.. Die Mittel aus solehen
Wägungspaaren zeigen eine sehr nahe Übereinstimmung.
80 LANDOLT:
Zweite Versuchsreihe.
Versuche Nr. 4, 5 (Juni 1903).
N-Gefäße aus Jenaer Geräteglas.
Füllung: App. A in jedem Schenkel 107.8 & Wasser
App. B » » » 107.8 g Paraffinöl
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
een 352.453 8 402.134 ccm
App. A, Glaskörper 1.958 3.220
| Platindraht 0.124 0.005
354-535 8 405.359 ccm
IR g| Gefäß-+Füllung 351.171 8 405.200 cem
PP- ) Platindraht 3.360 0.156
354.531 8 405.356 ccm
Differenz A—B etwa 4 mg 0.003 cem
Schalenbelastung (App.+ Stativ) 406.69 g.
Die Apparate waren Anfang Januar 1903 hergerichtet worden, und
dienten zunächst zu der Prüfung, ob die Glaswandung der N-Gefäße für
Wasser vollständig undurchlässig ist (s. Kap. II, C 3). Demzufolge wurde
während einer Dauer von 5 Monaten durch zeitweise vorgenommene Wä-
gungen bestimmt, ob das Gewicht des Wasser enthaltenden Gefäßes sich
gegen das mit Paraffinöl gefüllten verminderte. Bei dem letzteren konnte kein
Wandern der Flüssigkeit durch das Glas angenommen werden. Die bis Mitte
Juni fortgesetzten Versuche ergaben keine erkennbaren Gewichtsabnahmen.
Es folgten dann die nachstehenden Versuche über den Einfluß des Um-
schüttelns der Apparate sowie gelindere Erwärmung derselben. Zu diesem
Behufe wurde ihre Temperatur von etwa 17° auf 25° gesteigert, was durch
Einsetzen in mit Wassermantel umgebenes Luftbad geschah. Dauer der
Erwärmung 30 Minuten.
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
Een Lage Gewichts- Mittel
/ stag
sunssias der Apparate| differenz
1903 Am N A-B
16. Juni M a [7 4.396 mg ||
TO. A 9 a 4.393 Ve
7 M a a 4.368 \
lg g a 4-386 Daesalhl
Mittel: 4.386 mg
Fehler: #+0.009
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. sl
I. Nach dem Umschütteln und Erwärmen des Gefäßes A.
(17. Juni)
72 = Lage Gewichts- E
Ws der Apparate | differenz El
Es AB A-B en
19. Juni M [7 [7 4.403 mg |\
eh a 138% j 4394 mg
20.» M [7 a 4.381 [}
Due a Mi Me 4.383 nr
Mittel: 4.388 mg
Fehler: 0.006
Il. Nach dem Umschütteln und Erwärmen des Gefäßes B.
(21. Juni)
Gewichts-
Lage
Wä estag = Mittel
Senneang der Apparate differenz Bi 3
nn RB A-B
23. Juni M [7 a 4.378 mg |\
2 M [7 4.416 jan
25 M a [7 4.390 N
As N a y 4.396 J 4.393
Mittel: 4.395 mg
Fehler: +0.002
Resultate:
Gewichtsdifferenz A—B Gewichtsänderung
I 4.386 mg =E 0.009
+ 0.002 mg # 0.011
— 0.007 =E 0.007
Versuch Nr. 4. App. A | H
Versuch Nr. 5. App. B }
ersuc r. 5 PP Um 4.395 =E 0.002
4.388 =E 0.006
Dritte Versuchsreihe.
Versuche Nr. 6,7 (März 1904).
N-Gefäße aus Quarzglas. Öffnung im Knallgasgebläse zugeschmolzen.
Füllung beider Gefäße: In dem einen Schenkel 135 g Quecksilber,
in dem andern 135g Wasser.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
a: A j a + Füllung 317.452 8 386.472 ccm
| Platindraht 2.734 0.127
320.186 8 386.599 cem
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. TI. 11
LANDOLT:
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
Be 317.405 8 385.342 cem
App. B} Quarzröhrchen (d = 2.202) 2.505 1.240
| Platindraht O.272 0.013
320.182 8 386.595 cem
Differenz A—B etwa 4mg 0.004 cem
Schalenbelastung (App. + Stativ 44.01) 364.19 g.
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
Wägungstag Toze Seiner Mittel
der Apparate | differenz
er AB AB
9. März M a a 4.378 mg || =
ON g a 4.372 ya Ha
Tre MM a a 4.390 \
EN, g a 4-384 J 4.387
Mittel: 4.381 mg
M. Fehler: = 0.006
I. Nach dem Umschütteln des Gefäßes A.
Wäsunsstag na Gewichz, Mittel
SER der Apparate| differenz A_B
ne A B A-B Air
16. März M a 4.384 mg |\
No N g 4.372 Nuss zE
18. » M a a 4-379 \
.376
TON g (7 4-373 el
Mittel: 4.377 mg
M. Fehler: = 0.001
IU. Nach dem Umschütteln des Gefäßes 52.
Wägungstag Lass Sal Mittel
der Apparate differenz en
Aa Ale A-B
23. März M [7 [7 4.399 mg || 2
EIN RT, 4.391 J EsRs ns
DI VI [7 [7 4.402 \ g
Dre 9 il [7 g 4.376 Ve
Mittel: 4.392 mg
M. Fehler: -+0.003
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 83
Resultate:'
Gewichtsdifferenz A—B Gewichtsänderung
—.
Versuch Nr.6. App. A [ a a Ba. — 0.004 mg =# 0.006
Me 120.00
Versuch Nr. 7. App. B (nr ns — 0.015 —i0:008
Vierte Versuchsreihe.
Versuche Nr. 8, 9 (Mai 1904).
N-Gefäße aus Jenaer Geräteglas.
Füllung beider Gefäße: Jod und Kaliumhydrosulfatlösung. Die
Apparate hatten vorher zu dem Januar und Februar 1904 vorgenommenen
Reaktionsversuch zwischen Jodwasserstoff (Jodkalium + Schwefelsäure) und
Jodsäure Nr. ı gedient. Nach den damals eingefüllten Mengen dieser
Körper mußten nach der Umsetzung vorhanden sein: 64.9 g Jodnieder-
schlag und 257 g wässerige Lösung von Kaliumhydrosulfat. Inhalt auf
beide Schenkel gleichförmig verteilt.
Ausgleichung. Eine neue Untersuchung der bereits zu dem frühern
Reaktionsversuch äquilibrierten Apparate nebst ihren Zusatzkörpern gab:
Apparat Gewicht Volum bei 15.8°
A 441.572 8 398.699 cem
B 441.568 398.694
Differenz A—B etwa 4 mg 0.005 cem
Schalenbelastung (App. + Platinstativ 82.93 8) 524.50 @.
Infolge befriedigender Zentrierung konnten die Apparate stets in der
gleichen Stellung auf die Wageschalen gesetzt werden.
! Eine frühere, in der Abh. III der Sitzungsber. (1906. 283. Tab.) angeführte Berech-
nung hatte kleine Abweichungen von den jetzigen Zahlen ergeben. Es war gefunden worden:
Für Versuch Nr. 6: —0.008 mg, und für Nr. 7: —0.017 mg.
84 LANDOoLT:
II. Nach dem Umschütteln | II. Nach dem Umschütteln
T:yeenfauglich des Apparates A des Apparates B
Wägungstag Gewichts- Wägungstag Gewichte" Wägungstag Gewichts-
non differenz non differenz Ha differenz
A—-B A-B A—B
30. April M 4.164 mg 9.Mai M 4.175 mg 17.Mai M 4.168 mg
2.Mai M 4.148 KON. 4.174 ee N 4.151
DEN! 4.145 Ds m N 4.167 Ep, 7. N 4.166
DEN 4.169 Izn Eh 4.157 DD N 4.163
5 Mi 4.160 14. » M 4.187 28. M 4.153
TR ENT 4.166 N 4.178 30.» M 4.164
Mittel: 4.159 mg Mittel: 4.173 mg Mittel: 4.161 mg
M. Fehler :=-0.004 M. Fehler:-+0.004 M. Fehler:-+0.003
Gr.Wäg.-Diff.: 0.024 Gr.Wäg.-Diff.: 0.030 Gr.Wäg.-Diff.: 0.017
Resultate:
Gewichtsdifferenz A—B Gewichtsänderung
„I 4.159 mg = 0.004
\ II 4.173 =E 0.004
tm 4.161 = 0.003
+ 0.014 mg =# 0.006
+0.012 =0.005
Versuch Nr.8. App. A
Versuch Nr.9. App. B
Fünfte Versuchsreihe.
Versuche Nr. 10—13.
N-Gefäße aus Jenaer Geräteglas.
Füllung beider Gefäße: Kupfer und Ferrosulfatlösung. Die
Wägungen bildeten die Fortsetzung des im Februar und März 1904 aus-
geführten Versuchs über die Reaktion zwischen Eisen und Kupfersulfat,
Versuch Nr. 3, 4 (Kap. IV). Nach erfolgter Umsetzung mußten in jedem
Gefäß vorhanden sein: 17.0 g metallisches Kupfer und 236 g wässerige
Lösung, enthaltend 40.3 g Ferrosulfat nebst 3.0 g überschüssigem Kupfer-
sulfat.
Ausgleichung. Dieselbe war nach den bei dem oben bemerkten
Reaktionsversuch gegebenen Zahlen folgende:
Gefäß Gewicht Volum bei 17.0°
A 422.320 8 409.348 ccm
B 422.316 409.352
Differenz A—B etwa 4 mg 0.004 cem
Schalenbelastung 505.25 8.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
a. Versuche Nr. ıo und ıı (März 1904).
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
En Lage Gewichts- 4
Meute der Apparate differenz Ri
Fe AB; A-B =
9. März M a 4.382mg || e
REN g 4.406 ES
TOM a a 4.377 \
10 A g [7 4.395 J 1305
Mittel: 4.390 mg
85
M. Fehler: #0.004
Vor Ausführung der Wägungen wurde Gefäß A nur umgeschüttelt
und neu zentriert, Gefäß B außerdem zweimal einer halbstündigen Erwär-
mung von etwa 18° auf 35° ausgesetzt.
I. Nach dem Umschütteln des Apparates A.
Lage
Gewichts-
Name der Apparate| differenz ae
ehe AB A—B Pr
ı2. März M a a 4.397 mg ||
12. A g [7 4.425 yo
14. » M 7 a 4-397 \
Dar ieh A g [7 4.409 RR
I a a [7 4.390 I\
DENN 9 a 4.410 DuREROIET,
Mittel: 4.405 mg
M. Fehler: -+ 0.004
II. Nach dem Umschütteln und Erwärmen des Apparates B.
(16. März.)
4; Lage Gewichts- r
Wasuuestzs der Apparate| differenz en
192 AB AB ET
19. März M a a 4.426mg |
Tome N Be 4.402 Re
ZONEN a a 4-432 \ KL
2m M [7 g 4-392 az
ZI EAN [7 [7 4.451 \
22.» M [7 9 4.386 ) Haıs
Mittel: 4.415 mg
M. Fehler: +0.002
s6 LANDOLT:
Resultate:
Gewichtsdifferenz A—B Gewichtsänderung
" ee + 0.015 mg =# 0.005
II 4.40 =E0.00
> i — 0.010 = 0.004
Um Era 20002
b. Versuche Nr. ı2 und ı3 (Dezember 1904).
Zu denselben dienten die Heilen Gefäße, nachdem sie acht Monate
unter einer Glasglocke gestanden, und sodann durch Abwischen mittels
eines feinen Leintuches von etwa anhängenden Staubteilchen gereinigt
worden waren. Ferner wurden die zur Ausgleichung benutzten Platin-
drähte geglüht. Die Gewichtsdifferenz A—B fand sich in der Folge stets
um etwa 0.4 mg kleiner als bei den im März vorgenommenen Wägungen.
Bei beiden Versuchen wurde außer dem Umschütteln und Zentrieren
der Gefäße auch Erwärmung derselben vorgenommen, und zwar durch
halbstündiges Einsetzen in ein auf 40° erhitztes Luftbad.
Während dieser Versuchsreihe nahm man ferner Gelegenheit, die Un-
veränderlichkeit der Wage während längeren Gebrauchs derselben zu prüfen.
Dies geschah durch wiederholte Wägung der schon Kap. II, B3 erwähnten
400 g Gewichtsstücke, welche sich um etwa 4 mg unterschieden. Wie
aus den nachfolgenden Zahlen ersichtlich, wichen die mehrfachen Bestim-
mungen dieser Differenz erst in der vierten Dezimalstelle der Milligramme
voneinander ab, die Wage gab also stets zuverlässige Resultate.
a. 400-g-Stücke (28. November 1904) Differenz 4.2538 mg.
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
CerTehren
Wägungstag Dass en u Mittel
der Apparate | differenz A_B
Be METB AB TR:
29.Nov. M [7 [7 4.043 mg \ 5
30.» M a 4.042 SS
ı.Dez. M a a 4.032 \ ee
a g [7 4.050 J
2 A 17 a 4.045 \
3 M 9 a 4-045 J ne
Mittel: 4.043 mg
= 0.001
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 87
b. 400-g-Stücke (5. Dezember 1904) Differenz 4.2591 mg.
II. Nach Umschütteln und Erwärmen des Apparates A.
(3. Dezember.)
Wägungstag Taee az Mittel
der Apparate | differenz
1904 Pa A A—-B
6. Dez. A @ @ 4.021 mg \
Ten A 9 a 4.015 aolane
SM @ [7 4.024 \ En
OD N g @ 4.020 Va
Mittel: 4.020 mg
0.002
€. 400-g-Stücke (10. Dezember 1904) Differenz 4.2589 mg.
II. Nach dem Umschütteln und Erwärmen des Apparates B.
(9. Dezember.)
BE Lage Gewichts- ;
VesmEHEE der Apparate | differenz Ant
1904 Ar ve A-B
11. Dez. M @ [77 4.034 mg ||
II. » A ag 4.060 Ss
N2-@n MI [7 a 4.038 \ Hohe
DENT @ g 4.042
Mittel: 4.044 mg
+.0.004
d. 400-g-Stücke (14. Dezember 1904) Differenz 4.2585 mg.
Resultate: Gewichtsdifferenz A—B Gewichtsänderung
I .o4A3 me =&o.
Versuch Nr. ı2. App. A { h a N
Ver ] e R DB; j
ersuch Nr. 13. App UI 4.044 == 0.004
— 0.023 mg = 0.002
4.020 =E 0.002
— 0.024 =E 0.004
Sechste Versuchsreihe.
Versuche Nr. 14 bis 17.
a. Versuche Nr. 14, 15 (Februar 1905).
Gefäße von O-Form mit Vakuummantel.
Füllung: Silber und Ferrisulfatlösung. Die Wägungen schlossen
sich an einen im Januar 1905 ausgeführten Versuch über die Reaktion
s8 LANDOLT:
zwischen Silbersulfat und Eisenvitriol. Nach erfolgter Umsetzung müssen
in den Gefäßen vorhanden sein: 24.2 g schwammförmiges Silber und
234.8 g wässerige Lösung, enthaltend 44.9 g Ferrisulfat.
Die Ausgleichung der für den Reaktionsversuch hergerichteten Appa-
rate hatte ergeben:
Apparat Gewicht Volum bei 15.8°
A 547.037 8 591.734 cem
B 547-034 591.728
Differenz A—B etwa 3 mg 0.006 cem
Schalenbelastung (App. + Stativ 103.20 g) 650.24 @.
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
Lac ichts-
Wäsungstag => Gonuleh ö Mittel x
= der Apparate differenz
in AB AB Sa
10. Febr. M @ [7 3.414 mg |\ Ba
N g @ 3.410 Ik. =
To a [7 3.425 \
TON A g a 3.417 ana
133000 2M @ « 3.424 \
14. »n M g a 3.424 Ve
Mittel: 3.419 mg
M. Fehler: -+0.004
I. Nach dem Umschütteln des Gefäßes 4.
Lage Gewichts- R
ägungs Mittel
NESOEnS der Apparate | differenz a
1905 A AB A—-b
16. Febr. M a @ 3.418 mg ||
KENT g a 3.404 AMD Hi ne
18. » M oa 3.419 N
NO EN eg a 3.399 a
Mittel: 3.410 mg
M. Fehler: 0.001
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 162)
Il. Nach dem Umschütteln des Gefäßes B.
Lage Gewichts-
Wi ;
Vägungstag der Apparate] differenz Me]
1905 as; MER A—B
3.412 mg |\
22.» M a 3.390 I Se
23.» M a [7 3.398 \
23 N Bg 3.416 Re
Mittel: - 3.404 mg
M. Fehler: -+0.003
Resultate:
Gewichtsdifferenz A—B Gewichtsänderung
gl 3.419 mg & 0.004
Mersuch Nr. 14. "App. A |
— 0.009 mg = 0.004
A BERIO N -SOL0O1
Versuch Nr. 15.. App. B +0.006 =0.003
IT 3.104 =0.003
b. Versuche Nr. 16, 17 (März 1905).
N-Gefäße aus Jenaer Geräteglas, auf der Innenwand mit einer Pa-
raffinschicht bekleidet.
Füllung: Silber und Ferrisulfatlösung als Umwandlungsprodukt
des Reaktionsversuchs zwischen Silbersulfat und Ferrosulfat Kap. IV, ı,
Nr. 2, 3. März 1905. Zufolge der bei diesem angegebenen Mischungs-
verhältnisse mußte jedes Gefäß enthalten: 24.2 g schwammförmiges Silber
und 281g wässerige Lösung von Ferrisulfat.
Die Ausgleichung der fertigen Apparate war:
Apparat Gewicht Volum bei 16.60°
A 397-362 8 403.419 ccm
B 397.358 403.389
Differenz A—B etwa 4 mg 0.030 ccm
Schalenbelastung (App. + Stativ 44-018) 441.37 8-
Die Wägungen schlossen sich unmittelbar an den erwähnten Reak-
tionsversuch an. Die bei diesem erhaltene Wägungsreihe II bildete den
jetzigen Anfangspunkt, und man hat hiernach:
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh.T. 12
30
LAND
OLT:
I. Apparate im anfänglichen Zustande.
Wägungstag
1905
Gewichts-
differenz
A-B
Mittel
A—B
17. März M
I N
18.» M
18. A
19. .M
19. A
Lage
der Apparate
Am
[27 a
MRGRR Tg
a a
ag
a a
ag
3-669 mg |\
3.662 J
3-675 \
3.685 J
3.690 \
3.675 J
Mittel:
3-666 mg
3.680
3.682
3.676 mg
M. Fehler: 0.005
I. Nach dem Umschütteln des Apparates A.
Wägungstag
1905
22.März M
2. »
[97
wo
>zs>u>
Lage
| der Apparate
BAER,
[7 a
g [7
a a
I d
[47 a
I a
Gewichts-
differenz
A-—-B
3.651mg ||
3.698 J
3.657 \
3.671 J
3.664 \
3.700 J
Mittel:
Mittel
A—-B
3.675 mg
3.664
3.682
3.674 mıg
M. Fehler: 0.005
II. Nach dem Umschütteln des Apparates B.
Wägungstag
1905
26. März M
Lage
der Apparate
AR
Gewichts- |
differenz
A-B
Mittel
A-B
27.
28.
28.
Resultate:
Versuch Nr. 16.
Versuch Nr. 17.
M
M
A
App. A
App. B
3.673
Mittel:
M. Fehler: +0.002
Gewichtsdifferenz A—B
3.676 mg &0.005
3.674
3.675
3.675 mg
Gewichtsänderung
— 0.002 mg = 0.007
= 0.005
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. Su!
Siebente Versuchsreihe.
Versuche Nr. 18, 19 (Oktober 1905).
N-Gefäße aus Jenaer Geräteglas.
Füllung: Wässerige Uranylnitratlösung, in jedem Apparat 2728,
enthaltend 106.75 g wasserfreies Salz.
Die Versuche wurden mit den noch beladenen Apparaten vorgenommen,
welche im Juli 1905 zu dem Lösungsversuch Uranylnitrat UO, (NO,), + 6.29
in Wasser (Nr. 3) gedient hatten.
Ausgleiehung. Nach den früheren Angaben war:
Apparat Gewicht Volum bei 17.5°
A 367.138 8 499.907 ecm
b 367.134 409.888
Differenz A—b etwa 4 mg 0.019 cem
Schalenbelastung (App. + Stativ 44.02 g) 411.15 @.
Bei den Wägungen mußten, weil eine gute Zentrierung der Apparate
nicht gelungen war, die letzteren in vier verschiedenen Stellungen auf die
Wageschalen gesetzt werden. Es wurde die Ausführung von je einer
derartigen Wägungsreihe als genügend erachtet, da die Mittel mehrerer,
wie im Kap. III, B 3 b erörtert, stets schr nahe übereinstimmen. Die Ge-
wichtsbestimmungen lieferten folgende Ergebnisse:
I. Anfänglich.
Lage Gewichts-
DV zunetn2 der Apparate differenz
225 AB, A-B
6. Okt. M a a 3.875 mg
fo 9 [7 3.903
Te eg 3.950
8 M A 9 3.938
Mittel: 3.917 mg
92 LAnvotr:
I. Nach dem Umschütteln des Apparates A.
Lage Gewichts-
Ksmogsizs der Apparate differenz
en A A-B
10. Okt. M a a 3.834 mg
10. A g [7 3.943
II. » M g 9 4.013
Mio Dt a 9 3.900
Mittel: 3.923 mg
II. Nach dem Umschütteln des Apparates B.
Lage Gewichts-
wä
Masmsstzs der Apparate differenz
> AB A-B
13. Okt. M [7 a 3.912 mg
I N g [7 4.023
14.» M 9 3-934
14. ». A [7 g 3.836
Mittel: 3.926 mg
Resultate:
Gew.-Dift. Fehler Gewichts- Fehler
A-b etwa änderung etwa
I 3.917 mg 0.003
+ 0.006 mg # 0.004
Versuch Nr. 18. App. A
II 3.923 =E 0.003
.B — 0.003 =E 0.004
u
Versuche Nr2192 App II al des,
Die Ergebnisse sämtlicher ı9 Versuche sind in der nebenstehenden
Tabelle zusammengestellt. In Kol. III bedeutet E, daß das Gefäß der Er-
wärmung ausgesetzt war.
Die obigen ı9 Versuche führen zu folgendem Ergebnis:
Die in Kol. VIII angegebenen Gewichtsänderungen, welche die ge-
samten bei einem Versuche auftretenden Fehler einschließen, sind sowohl
zunehmend wie abnehmend, und zwar tritt achtmal das + -Zeichen, elfmal
das — -Zeichen auf. Die Mittel aus den Summen der beiderseitigen Ab-
weichungen betragen: + 0.008 und — 0.010 mg, sie sind also beinahe über-
einstimmend. i
Von den ı9 Versuchen haben ı7 eine Gewichtsänderung ergeben,
welehe unter #0.015 mg bleibt. Nur in zwei Fällen (Nr. 12, 13) ist der-
FR
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 93
27 II IIL IV V VI VI VII IX
Ver- Füllung Wersnch Zeit Selen Benbagl nıuaalanen
suchs- der re der Aus- | Art der Gefäße belastung Gefäß omeis- Wägungs-
ES Gefäße r. führung änderung | fehler
ng —mg
Wasser 1903 N Jenaer —0.002 0.009
- Jan./Febr.| Geräteglas
» 1903 | N Jenaer +0.004 0.006
» Februar Geräteglas +0.007 0.001
IL Wasser 1903 N Jenaer +0.002 0.011
Paraffinöl Juni Geräteglas —0.007 0.007
Ir Wasser N-Gefäße —0.004 | 0.006
Quecksilber Quarzglas —0.015 0.003
v Jod und Kalium- 8 1904 N Jenaer 525 A +0.014 0.006
hydrosulfatlösung 9 Mai Geräteglas 525 B +0.012 0.005
n 5
male 1904 Jenaer +0.015 0.005
5 El März, Geräteglas —0.010 0.004
V und Ferrosulfat- 3 5
nn 1904 N Jenaer —0.023 0.002
2 Dezember Geräteglas —0.024 0.004
Silber 1905 0-Gefäße mit A —0.009 0.004
a Februar | Vakuummantel B 0.006 0.003
VI | und Ferrisulfat- a
ne 1905 N Jen. Geräteglas A —0.002 0.007
5 März Paraffinschicht b —0.001 0.005
Yu Uranylnitrat- 18 1905 N Jenaer 4Iı A 0.006 0.004
lösung 19 Oktober Geräteglas 4II B —0.003 0.004
selbe auf =0.023 und 0.024 mg gestiegen, und es stellt die letztere Zahl
den Maximalfehler dar, welcher dem Verfahren anhaftet.
Grenze noch etwas weiter, und zwar bis zu
0.03 ng,
Rückt man die
so liegt vollständige Sicherheit vor, daß, wenn bei einem Versuch eine
diesen Betrag überschreitende Gewiehtsänderung gefunden wird, diese nicht
mehr von Beobachtungsfehlern herrühren kann.
Die Zahlen der Kol. VIII umfassen:
a) die Einflüsse, denen die Gefäße bei der ganzen Behandlung aus-
gesetzt sind und die von verschiedener Feuchtigkeitsschicht auf der äußeren
Glasfläche, nieht ganz gleichem Volum der beiden Gefäße, Volumänderung
infolge der Reaktionswärme, Berührung mit den Transportvorrichtungen,
Staubablagerung usw. herrühren können;
94 LANDOLT:
b) die Fehler der Wage und des Wägungsverfahrens. Der diesen
zukommende Betrag ist in Kol. IX angegeben, und wie ersichtlich, bewegt
sich derselbe zwischen den Grenzen =0.001 und #0.011 mg, bleibt also
immer erheblich kleiner als der Gesamtfehler.
Der oben angegebene Maximalfehler von 0.03 mg bezieht sich auf die
Versuche, welche seit 1901 mit der neuen Rueprechtschen Wage ausge-
führt worden sind. Was die alten Versuche von den Jahren 1890—1892
und 1899 betrifft, zu welchen die Stückrathsche und alte Rueprechtsche
Wage diente und wobei größere Gefäße benutzt wurden, so betrug, wie
aus der ersten Abhandlung ersichtlich, der mittlere Fehler des Mittels einer
Wägungsreihe hier 0.004 bis =0.014mg. Der Gesamtversuchsfehler
ist früher nicht bestimmt worden, dürfte aber 0.05 mg keinesfalls über-
steigen.
Hr. Heydweiller' schätzt den seinen Beobachtungen anhaftenden
größten Fehler auf =E 0.04 mg.
! Drude, Ann.d. Physik Bd. 5, S.404 (1901).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 95
Kapitel IV.
Versuche über die Änderung des Gesamtgewichtes chemisch
sich umsetzender Körper.
Bezüglich der in den nachstehenden Wägungstabellen benutzten Zeichen und Abkürzungen
gelten die in der Einleitung zu Kap. Ill, D (Bestimmung des Gesamtversuchsfehlers) mitge-
teilten Vorbemerkungen Nr. 1, 2, 3.
Erste Reaktion.
Silbersulfat und Ferrosulfat.
Ag,SO,+ 2FeSO, = 2Ag-+Fe,(SO,),.
Diese Reaktion wurde deshalb gewählt, weil sie von J. S. Stas zur
Bestimmung des Atomgewichtes des Silbers benutzt worden war und eine
vielleicht stattfindende Gewichtsänderung Veranlassung gegeben hätte, an
den Stasschen Zahlen eine Korrektion anzubringen. Es stellte sich aber
heraus, daß selbst die größte der beobachteten Gewichtsabnahmen jenes
Atomgewicht erst in der vierten Dezimalstelle beeinflussen würde und die
Frage daher ohne Bedeutung ist (s. Abh. I, Sitzungsber. 1893, S. 332).
Bezüglich der Reaktion ist zu bemerken, daß, wenn man dieselbe
ohne künstliche Erwärmung verlaufen läßt, was bei den nachfolgenden
Versuchen stets geschah, sie nicht ganz vollständig erfolgt. Wie mehr-
fache Analysen der umgesetzten Masse ergaben, werden bei den angewandten
Gewichtsverhältnissen, welche immer einen Überschuß von Eisenvitriol auf-
wiesen, von der theoretischen Silbermenge nur 94—97 Prozent abgeschieden.
Das Ferrosulfat wurde stets in Form mit Alkohol gefüllten Salzes
FeSO,-7ag abgewogen. Dem zur Lösung dienenden Wasser ist stets etwas
Schwefelsäure zugesetzt worden. Das Silbersulfat befand sich während
der Reduktion größtenteils im festen Zustande.
Versuch ı (Oktober 1903).
Gefäße N-förmig, aus Jenaer Glas vom Jahre 1890.
Beschiekung beider Apparate in den Schenkeln a und b:
a) 45.03 g Silbersulfat +123.35 g Wasser = 168.38 &
b) 85.00g Eisenvitriol+ 33.39 8 » — 108.395
80.03 8 » theoretisch erforderlich = 43.88 g FeSO,.
96 LAnport:
Die Reaktionsmasse bestand somit aus:
vor der Umsetzung: 45.038 Ag,S0O,+43.88g FeS0, = 88.918
nach » » 31.16 g Ag Sven He (SO), Serge
Wirklich erhalten: 30.04 g Ag = 96.4 Prozent.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
Keen 425.7258 398.342 ccm
App. A, Platindraht 0.275 0.012
| Platindraht 0.098 0.005
426.0988 398.359 cem
425.184 397.192 cem
App. D\ Glaskörper 0.817 1.15
| Platindraht 0.094 0.004
426.095 g 398.346 cem
Differenz A—B: etwa 3 mg 0.013 cem
Schalenbelastung (App: + Stativ 44.08) 470.18.
Wäe en:
on I. Vor der Reaktion.
Lage Gewichts-
Wr et der Apparate| differenz ie
1903 in der Wage en AB _
11. Okt. M 18.50° a a 2.681 mg ||
TE EN! 18.95 2. @ 2.675 eo :
Be 18.17 a [7 2.678 \
Id.» A 18.48 g a 2.674 as
Mittel: 2.677 mg
Fehler: 0.001
I. Nach der Reaktion in Apparat A.
(18. Oktober.)
Lage Gewichts- :
ä f € st
Wösungstag a der Apparate] differenz a
1903 in der Wage RT AER
21.Okt. M 18.65° @ @ 2.651 mg ||
22 18.70 I a 2.639 J 2:645mg
23. mM 18.17 a a 2.639 \
6
23% A 18.10 07] [7 2.627 J Fr
26. M 18.33 @ a 2.658 \ Ee:
26 N 18.13 g a 2.648 a
292 m eM 18.70 a a 2.640 \
.6
Ko Da AN 18.69 I a 2.634 Vet
Mittel: 2.642 mg
M. Fehler: 0.004
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. IM
Nach der Reaktion in Gefäß B zeigte sich am Glase eine gesprungene
Stelle, der Versuch konnte demzufolge nicht fortgeführt werden.
Resultat:
Gewichtsdifferenz Gewichts-
A-B änderung
I 2.6 =E 0.001
Versuch Nr. 1. App. A An
— 0.0 TE 0.004
lu 2.642 =E 0.004 Saar ü
Der Versuch ist zu einer Zeit ausgeführt worden, wo der im Kap. Il,
6 1 beschriebene Einfluß der Wasserhaut sowie der thermischen Nach-
wirkung des Glases noch nicht bekannt war, und es unterliegt daher das
obige Resultat infolge der zu bald (am 3. bis ıı. Tage) nach der Reaktion
vorgenommenen Wägungen einer Korrektion. Bei der Umsetzung zwischen
Silbersulfat und Eisenvitriol können, wie besondere Prüfungen ergaben,
je nach der Raschheit der portionenweise ausgeführten Vermischung bei-
der Substanzen Temperaturerhöhungen um 2° bis etwa 10° eintreten. Nach
den Zahlen in Kap. II, GC ı b, Tab. 7 sowie besonders zufolge der Erfah-
rungen, welche bei den nachfolgenden Versuchen über Silbersulfat und
Ferrosulfat Nr. 4 und 5 gemacht worden sind, läßt sich die Korrektion
von +0.010mg als die am nächsten zutreffende betrachten, und man hat
dann als Resultat:
Versuch Nr. ı, korrigiert: — 0.025 mg.
Doppelversuch Nr. 2, 3 (März 1905).
Gefäße: N-Form, Jenaer Geräteglas, die innere Wandung mit einer
Schicht von Paraffin überzogen.
Beschickung der Apparate in den Schenkeln a und b:
a) 35.0 g Silbersulfat + 117.5 g Wasser = 152.5 8
b) 66.5 g Eisenvitriol+ 86.08 » —, 12
62.48 » stöchiometrisch erforderlich = 34.10 g FeSO,.
Reaktionsmasse:
Vor der Umsetzung: 35.00 g Ag,SO,+34.10gFeS0, = 69.108
Nach » » 24.22 g Ag + 44.88 g Fe, (SO,), = 69.10 g
Wirklich abgeschieden: 23.618 Ag = 97.5 Prozent.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. 1. 13
LANDOLT:
Ausgleiehung der Apparate Gewicht Volum bei 16.60°
eeans 392.7348g 403.204 ccm
App. A Platindraht 4.500 0.209
| Platindraht 0.128 0.006
397-3028 403.419 cem
Gefäß + Füllung 394.7338 399.293 ccm
App. DB Glaskörper 2.501 4.09
Platindraht 0.124 0.006
397.358 8 403.389 cem
Differenz A—B: etwa 4mg 0.030 cem
Schalenbelastung (App. + Stativ 44.01 8) 441.37 8.
Wägungen:
I. Vor der Reaktion.
Wägungstag Temperatur muse el Mittel
ER in ala es der Apparate | differenz As
385 SEA A-B
4. März M 18.51 a [7 3.702 mg ee
AU REN 13.53 g a 3.690 =
5. M 18.33 [2 a 3.672 \
3 .68
5. N 18.35 g a 3.688 j a
6. M 18.75 a a 3.682 N
| | .6
TE N 18.26 wg a 3.699 J SinoE
Mittel: 3.689 mg
Mittlerer Fehler: +0.005
I. Nach der Reaktion in Apparat A.
(Am 7. und 8. März.)
Lage Gewichts-
Wägungst IR ratur Mittel
en EI i en der Apparate] differenz ” 5
905 in der Wage Ne A_B
. März N .00° a E ©
10. März M 18.00 I. @ a 3.641 mg 3.&nche
Tor a 18.19 ag; a 3.648 =
sl | 18.50 le a 3.650 N Ele
m | aa 9 a 3.642 J
| 18.27 a @ 3.658 \ Si6Es
N 18.28 Mm a 3.642 f
Mittel: 3.647 mg
Mittlerer Fehler: 0.002
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 39
II. Nach der Reaktion in Apparat B.
(Am 14. März.)
Lage Gewichts-
8
Wägungstag Temperatur der Apprneis| Eben Mittel
1905 in der Wage Ye) AB A-B
17. März M 18.15° [7 [7 3.669 mg |] h
18. » M 18.28 a 3.662 N ran:
Tor 18.40 a [7 3.685 N
19. » A 18.40 a I 3.675 f 3080
Ai a 18.21 7 @ 3.690 \
DIESEN 18.30 a 3.675 } a
Mittel: 3.676 mg:
Mittlerer Fehler: -+0.005
Resultat:
Gewichtsdifferenz
A—B
N 3.689 mg = 0.005
Gewichtsänderung
Versuch Nr. 2. App. A — 0.042 me =E 0.00
z Si 3.647 =E 0.002 en ;
Versuch Nr. 3. App. B N
— =3(0)
CIE 12670100. -2 0.005 Sr a
Auch bei diesen beiden Versuchen wurden, wie aus den Tabellen er-
sichtlich, die Wägungsreihen II und III in zu kurzer Zeit (am 2. bis 7. Tage)
nach Vornahme der Reaktion ausgeführt, und es unterliegt keinem Zweifel,
daß infolge der noch nicht beendigten Ausgleichung der Wasserhaut sowie
des Volums der Glasgefäße die obigen Gewichtsabnahmen zu groß sind.
Die Verhältnisse sind die nämlichen, wie sie bei Versuch Nr. ı vorlagen,
und die dort beschriebene Korrektionsgröße von etwa +0.01o mg paßt
auch für die jetzigen Fälle. Man hat daher
Versuch Nr. 2 korrigiert: — 0.032 mg
» » 3 » — 0.019 »
Doppelversuch Nr. 4 (Juni, Juli 1907) und Nr. 5
(Oktober, November 1907).
Gefäße: N-Form, Jenaer Geräteglas.
Beschickung der Apparate in den Schenkeln a und b:
a) 57.8 g Silbersulfat + 185 g Wasser = 142.3 g
b) 110.0 g Eisenvitriol + 133 8 » — NO
102.3 8 » stöchiometrisch erforderlich = 56.3 g FeSO,.
13%
100 LANDoLT:
Reaktionsmasse:
Vor der Reaktion: 57.8 g Ag,SO,+56.3 g FeS0, = 114.18
Nach » » 40.0 g Ag + 74.18 Be(S0,), = 117.18
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
a [Gefäß + Füllung 472.617 8 416.113 ccm
“ Platindraht 5.604 0.261
478.221 8 416.374 cem
N + Füllung 472.723 g 405.836 cem
App. B | 3 Glashohlkörper 4.869 10.267
| ı Glasstäbchen 0.625 0.250
478.217 8 416.353 ccm
Differenz A—B: etwa 4 mg 0.021 cem
Schalenbelastung (Apparat + Stativ 44.01 8): 522.23 @.
Wägungen. Die beiden Versuche sind im Zusammenhang mit den
in Kap. III, C ı beschriebenen Prüfungen des Einflusses der Wasserhaut
sowie der thermischen Nachwirkung des Glases auf die Wägungsergebnisse
ausgeführt worden. Zu diesem Zwecke wurden die Gewichtsbestimmungen
während mehrerer Wochen fortgesetzt und die in verschiedenen Zeitab-
schnitten sich ergebenden Resultate bestimmt.
Besondere Sorgfalt verwandte man sowohl vor wie nach der Reaktion
auf gute Zentrierung der Apparate, und es konnten diese demzufolge immer
in gleicher Lage auf die Wageschalen gesetzt werden.
Da Versuch Nr. 5 zwei Monate später als Nr. 4 ausgeführt wurde,
mußte die anfängliche Differenz A—b wieder von neuem bestimmt werden.
Aus den beiden folgenden Tabellen ergibt sich folgendes:
Wie aus der letzten Kolumne ersichtlich, werden die anfänglichen
Gewiehtsabnahmen der in Reaktion gesetzten Apparate allmählich kleiner.
Nimmt man zunächst die zwischen etwa dem fünften und zehnten Wä-
gungstage beobachteten Differenzen A—B, welche mit x bezeichnet sind,
so führen die Mittel derselben zu folgenden Ergebnissen:
A-B ERANE-
änderung
Versuch Nr. 4 [Vor der Reaktion 4.585 mg| Ze
— 0.012 mg
App. A |Nach » » X 4.573 ns
Versuch Nr. 5 [Vor der Reaktion 4.598 mg|
— 0.013 mg
App. B Nach » » x 4.611
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
Versuch Nr. 4.
Reaktion in Apparat A.
101
Vor der Reaktion
Nach der Reaktion
- A: o Tewi =
Wägungstag Gewichts- Wägungstag lasse Gewichts- N Gl
1907 differenz A—B 1907 nach ides differenz A—B anderane) des
9 Reaktion Apparates A
12. Juni 4.586 mg 22. Juni 2 4.564 mg —0.02I mg
a 4.584 Dane 3 4.568 —0.017
Ten 4-577 Den 5 x 4.571 —0.014
16.» 4.587 Alla © 7 x 4.575 —0.0I0
18. » 4.592 30. » 10 x 4:572 —0.013
Mittel: 4.585 mg 2. Juli 12 4.569 —0.016
Mittlerer Fehler: +0.002 6. » 16 xx 4.578 —0.007
ur I xx 4.586 -+0.001
Reaktion am 19. und 20. Juni ? 2 “>
13. » 23 xx 4.593 -+0.008
vorgenommen
o 18. » 28 xx 4.595 0.010
2 ” 34 xx 4.583 —0.002
30.0 40 xx 4.593 +-0.008
Mittel: x 4.573 mg —0.012 mg
Mittlerer Fehler: = 0.001
Mittel: xx 4.588 +-0.003
Mittlerer Fehler: + 0.002
Versuch Nr. 5. Reaktion in Apparat B.
Vor der Reaktion Nach der Reaktion
Anzahl Tage | Gewichts-
Wägungstag Gewichts- Wägungstag BR ner Gewichts- 5 Ed E
difr, MR nach der differen ACB änderung des
221 EUER: au Reaktion Aa Apparates B
3. Oktober 4.616 mig, 14. Oktober 2 4.630 mg —0.032 mg
5. ” 4.588 I5. » 3 4.622 —0.024
1e » 4.580 18. » 6 x 4.607 —0.009
9. ” 4.600 20. 8 x 4.614 —0.016
11. » 4.606 D2% » 10 x 4.613 —0.015
Mittel: 4.598 mg 26. ne STIER: ac“
Mittlerer Fehler: +0.006 SEha I9 xx 4.604 —0.006
1 4. November 2 xx 4.596 +0.002
Reaktion am ı1. Bud 12. Oktober DIOR r BD, DR 08
augen 13. ” 32 xx 4.620 —0.022
Mittel: x 4.611 mg —0.013 ng
Mittlerer Fehler: -=+ 0.002
Mittel: xx 4.606 —0.008
Mittlerer Fehler: = 0.005
102 LANnDorrT:
Nach den Erörterungen im Kap. III, C ı ist aber die thermische Nach-
wirkung bis zum ungefähr zehnten Tage nach Vornahme der Reaktion
noch nicht beendigt, und es müssen daher die obigen Gewichtsabnahmen
zu groß sein. In der Tat ergeben die späteren Wägungen noch kleinere
und zum Teil positive Änderungen, somit ist jetzt Gewichtskonstanz ein-
getreten. Berücksichtigt man diese nach Ablauf von etwa 14 bis 40 Tagen
erhaltenen, mit x x bezeichneten Differenzen A—B, so führen sie zu nach-
stehenden Resultaten:
Gewichts- Wägungs-
ee änderung fehler
Vers. Nr.4 f Vor der Reaktion 4.585 mg = 0.002 |
B == 2
App. A | Nach » ».xXX 4.588 20.08 J + 0.003 mg # 0.003
Vers. Nr. 5 f Vor der Reaktion 4.598 mg = 0.006 |
—_ >
App.B |Nach » » xx4.606 +0.005J 0.008 mg = 0.008
Hier liegen die wichtigen Resultate vor, welche, da sie entgegenge-
setztes Vorzeichen tragen, dafür sprechen, daß bei der Reaktion zwischen
Silbersulfat und Ferrosulfat überhaupt keine Gewichtsänderung stattfindet.
Die aus den x Beobachtungen berechneten Ergebnisse, welche infolge
des zu frühen Abschlusses der Wägungen noch mit dem Fehler der ther-
mischen Nachwirkung behaftet sind, würden somit einer Korrektion von etwa
0.010 mg (0.015 bei Versuch 4; 0.005 bei Versuch 5) zu unterwerfen sein.
Die nämliche Verbesserung hat schon bei den Versuchen Nr. ı, 2, 3 An-
wendung gefunden.
Anmerkung: Über die Reaktion liegen noch drei ältere, aus den
Jahren 1890 und 1892 stammende Versuche vor, welche in der ersten Ab-
handlung (Sitzungsber. 1893, S. 315—319) angeführt sind, und Gewichts-
abnahmen im Betrage von 0.130, 0.131, 0.167 mg ergeben hatten. Die-
selben sind aber mit großen N-Gefäßen von etwa 900 cem Volum und
etwa 925g Gewicht unter Benutzung der alten Rueprechtschen und
Stückrathschen Wage ausgeführt worden, und ferner fanden die Wä-
gungen sehr bald nach Ausführung der Reaktion statt. Unter diesen
Umständen konnten, wie in der oben erwähnten Abhandlung S. 331 an-
gegeben ist, die Gesamtversuchsfehler über 0.1 mg betragen, und es wurden
daher die betreffenden Gewiehtsverminderungen als nicht sicher festge-
stellt erklärt.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 103
Zweite Reaktion.
Silbernitrat und Ferrosulfat.
6 AgNO,+6 FeSO, = 6 Ag+ 2 Fe, (SO,), + Fe, (NO,);.
Doppelversuch Nr. ı und 2 (März, April, Mai 1902).
Gefäße: Nförmig, Jenaer Geräteglas, auf der Innenseite Paraffinschicht.
Beschiekung der Schenkel a und b:
a) 26.00 g Silbernitrat + 137.80 g Wasser = 163.830
bh) 47.14 g Eisenvitriol + 116.66 g > —3103.80,8,
42.528 » stöchiometrisch erforderlich = 23.27 g FeSO,.
Die Reaktionsmasse bestand somit aus:
Vor der Reaktion: 26.008 AgNO,+ 23.27 g FeSO, — AO 2NS;
Nach » » 16.518 Ag + 32.76g FeSO,NO, = 49.27 g
Wirklich ausgefüllt: 15.728 Ag = 94 Prozent.
Volum
Anfänglich (15.60°) Am Schluß (14.95)
f Gefäß + Füllung 622.947 8 405.966 ecem
Ausgleichung der Apparate Gewicht
App. A | Platindraht 0.280 0.013
623,.21207, 8 405.979 ccm 405.957 ccm
Gefäß + Füllung 614.674 8 402.245 cem
App. B ! Glaskörper 8.273 3.700
Platindraht 0.276 0.013
623.223 8 405.958 ccm 405.923 ccm
Differenz A—B: etwa 4 mg 0.021 cem 0.034 cem
Schalenbelastung (Apparat—+ Stativ 44.018) 667.23 g.
Wägungen. Die Apparate konnten zufolge guter Zentrierung der-
selben immer in gleicher Lage auf die Wageschalen gesetzt werden.
Die Reaktion war in beiden Apparaten portionenweise sehr langsam
im Verlauf mehrerer Tage vollzogen worden, es konnten «daher die Ge-
fäße keine in Betracht kommende Volumvermehrung erlitten haben.
104 LAnporr:
I U
Nach der Reaktion
in Apparat A
III
Nach der Reaktion
Vor der Reaktion in Apparat B
Wägungstag | Gewichtsdifferenz | Wägungstag |Gewichtsdifferenz] Wägungstag | Gewichtsdifferenz
1902 A—B 1902 A-B 1902 A-B
4.340 mg 4.353 mg 4.337 mg
28. » 4.336 22 4.330 7. 4-338
29. » 4.334 25. » 4.338 8.» 4.351
30-00 4.337 26. 4.340 12. » 4.332
9. April 4.338 27 EM 4.336 13. » 4.346
Mittel: 4.337 mg A 4:342 14. » 4-354
Mittlerer Fehler: +0.001 Mittel: 4.340 mg
Mittlerer Fehler: +0.003
Mittel: 4.343 mg
Reaktion in Apparat A am Mittlerer Fehler: +0.004
10.—13. April Reaktion in Apparat B am
28.—30. April
Resultat:
Gewichtsdiffereuz ENN
AR Gewichtsänderung
I 4.337 mg = 0.001
Versuch Nr. 1. App. A {
n UN er u 4.340 =E 0.003
ersuch Nr. 2. App. B \ıy a
+ 0.003 mg # 0.003
—0.003 =0.005
Anmerkung. Die Reaktion wurde auch schon in den Jahren 1899
und 1900 mit großen N-Gefäßen von etwa 800 cem Volum und unter Be-
nutzung der alten Wagen geprüft, wobei sich Gewichtsabnahmen im Be-
trage von — 0.199, — 0.137, —0.079 mg ergeben hatten. Diese Resultate
können aus den in der Anmerkung zu der Reaktion zwischen Silbersulfat
und Eisenvitriol angeführten Gründen nicht als zuverlässig betrachtet werden.
Dritte Reaktion.
Goldehlorid und Ferrochlorid.
AuCl,+ 3FeCl, = Au-+ 3Fe(],.
Versuch Nr. ı (Januar 1903).
Gefäße: M-Form, Jenaer Geräteglas.
Beschickung der Schenkel:
a) mit 122 g einer aus 12.03 g Gold hergestellten Lösung von Gold-
chlorid, enthaltend 18.52 g Aull;;
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 105
b) mit ı22 & Ferrochloridlösung, dargestellt durch Behandlung von
12.0 g reinem Eisen mit Salzsäure, enthaltend 27.17 g FeCl,. Die
stöchiometrisch erforderliche Menge hätte 23.21 g FeÜl, betragen.
Reaktionsmasse:
Vor der Umsetzung: 18.52 g AuCk + 23.21 g FeÜl, = 41.73 g
Nach » » 12.05 AUT 29.70 5 Kell —Ar.73 2
Gesamtgewicht der Füllung: 244 g.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 15.80°
A [ Gefäß + Füllung 352.585 8 393.131 ccm
“PP. | Platindraht 0.159 0.007
352.7448 393.138 cem
er + Füllung 345.019 8 390.459 ccm
App. B } Glaskörper + Inhalt 71.566 2.687
Platindraht 0.155 0.007
352.740 8 393.153 ccm
Differenz A—B: etwa 4mg 0.015 cem
Schalenbelastung (Apparat + Stativ 54.52 g) 407.26 @.
Die Reaktion konnte nur in Apparat A ausgeführt werden, bei der-
jenigen in B war die Spitze des Glaszusatzkörpers verletzt worden. In-
folge gut gelungener Zentrierung wurden die Apparate immer in der gleichen
Lage auf die Wageschalen gesetzt.
II
Nach der Reaktion in App. 4
I
Vor der Reaktion
# Gewichts- B Gewichts-
esungstag differenz Wägungstag differenz,
1903 MER 1903 A-B
M 4.436 mg ı8. Jan. M 4.430 mg
M 4-454 19. » M 4-427
M 4.424 2. » M 4.419
M 4.436 Da 4-431
2» EM 4.428 EN 4.428
Mittel: 4.427 mg
M. Fehler: +0.002
Mittel: 4.436 mg
M. Feliler: +0.005
Resultat: Gewichtsdiff. Gewichts-
A—-B änderung
[fl 4.436 mg =#0.005
Versuch Nr. ı. App. A — 0.009 mg = 0.005
lu 4.427 =E 0.002
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh.T. 14
106 LANDOLT:
Einer Korrektion bedarf das Versuchsergebnis nicht, weil infolge der
großen Verdünnung der Substanzen und langsamen Mischung derselben die
eintretende Erwärmung nur etwa 2° betrug.
Vierte Reaktion.
Kupfersulfat und Eisen.
CuSO,+Fe = FeSO,-+ Cu.
Es handelte sich um Wiederholungen der im Allgemeinen Teil Kap. IId
angeführten Versuche Heydweillers. Dieselben hatten keine bestimmte
Gewichtsänderung (—0.026, +0.019 mg) ergeben, wenn der angewandte
Kupfervitriol möglichst neutral, d.h. aus einer mit etwas Natronlauge ver-
setzten Lösung auskrystallisiert war. Dagegen traten erhebliche Abnahmen
(0.097— 0.217 mg) ein, wenn die Lösung nur eine kleine Menge Alkali
oder Schwefelsäure enthielt. A. Lo Surdo' hatte dagegen bei Anwendung
alkalihaltiger Lösung gar keine Gewichtsänderung (40.008, —0.008, —0.008,
0.013, +0.003 mg) beobachtet.
Doppelversuch ı und 2 (Oktober/November 1902).
Ohne Zusatz von Alkali. Es wurde mehrmals aus Wasser um-
kristallisierter Kupfervitriol (CuSO,-5 ag) benutzt. Das Eisen kam in Form
kleiner Stücke Klaviersaitendraht zur Anwendung.
Gefäße: N-Form, Jenaer Geräteglas.
Beschickung der Schenkel a und b:
a) 15.0g Eisen +120.0g Wasser = 135.08
b) 70.08 Kupfervitriol+ 65.098 >» —11315:078;
67.08 » stöchiometrisch erforderlich = 42.3 g CuSO,.
Demnach bestand die Reaktionsmasse aus:
vor der Umsetzung: 15.0g Fe+42.8g (uSO, = 57.88
nach » >» 17.08 Cu+40.3g FeSO, = 57.8 8.
ı Alle. Teil Kap. Ile.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 107
Ausgleichung der Apparate Gewicht
App. A Gefäß-+-Füllung 373.776 8
Gefäß -+ Füllung 373.680 g
App. B\ Glashohlkörper 5.024
| Platindraht 0.067
378.771 8
Differenz A—B:
Schalenbelastu
Da die Zentrierungen
den Wägungen immer die
etwa 5 mg
Volum bei 15.68°
394.749 com
391.233 cem
3.482
0.003
394.718 cem
0.031 ccm
ng (App. -+- Stativ 82.93 g) 461.708.
der Apparate gut gelungen waren, wurde bei
gleiche Stellung derselben beibehalten.
I
Vor der Reaktion
II
Nach der Reaktion
in Apparat A
III
Nach der Reaktion
in Apparat B
Gewichtsdifferenz
A—B
Wägunsstag
Wägungstag | Gewichtsdifferenz
1902 A-B
M 5.115 mg
EN 5.120
SV 5.120
EN 5.115
NOV! 5.132
Mittel: 5.120 mg
Mittlerer Fehler: -# 0.003
Resultat:
Wägungstag |Gewichtsdifferenz
1902 A—B
23. Okt. 5.127 mg
25. » 5.116
26. » 5.117
21 dr 5.107
28. » 5.114
Mittel: 5.116 mg
Mittlerer Fehler: = 0.003
Gewichtsdiff.
Mittel:
Mittlerer Fehler: + 0.004
Gewichts-
5.136 mg
5.131
5.144
5.130
5-I51
5.138 mg
A-—B
Versuch Nr. 1. |
f MI cArro
App. B
Ver a2)
ersuch Nr. 2 Um unge
rl 5.120mg -+.0.003 |
0.003
= 0.004 J
änderung
y 9.904 mg =E 0.004
\__ 0.022 =E 0.005
Die obigen Gewichtsänderungen bedürfen aber einer Korrektion, da
die Versuche zu einer Zeit ausgeführt worden sind, wo der in Kap. UI,
Gıb beschriebene Einfluß der thermischen Nachwirkung der Glasgefäße
auf die Wägungen noch nieht bekannt war. Die Reaktion verläuft nämlich
unter nicht unerheblicher Wärmeentwicklung (37240 g cal. J. Thomsen).
Werden die oben mitgeteilten Gewichtsmengen der Materialien innegehalten
und das Eisen in der Form von Draht angewandt, so steigt, wenn man
die Reaktion durch Horizontallegen des Apparates langsam vollzieht, die
14*
108 LANDOLT:
Temperatur des Gefäßinhaltes um 10° bis 12°. Nun sind, wie aus der
obigen Tabelle ersichtlich, die Wägungsreihen II und III zwischen etwa
dem 3. bis 8. Tage nach Vornahme der Reaktion ausgeführt worden, somit
unter Umständen, wo die Volumvergrößerung des Gefäßes noch nicht zu-
rückgegangen war. Zur Korrektion des hierdurch entstehenden Wägungs-
fehlers entspricht den Verhältnissen am nächsten der in Tabelle 7 (Kap. II,
Cıb) gegebene Betrag von +0.010 mg, wonach die berichtigten Resul-
tate folgende sind:
Versuch Nr. ı. App. A: — 0.004 mg-+0.010mg = + 0.006 mg
Versuch Nr. 2. App. B: —0.022mg-+0.010mg = — 0.012 mg.
Doppelversuch Nr. 3 und 4 (Februar, März 1904).
Mit Zusatz von Alkali. Das dem Kupfersulfat sowie dem Eisen
beigegebene Wasser war mit etwas Natronlauge versetzt worden. Das
Eisen wurde in gepulverter Form (Limatura ferri) angewandt.
Gefäße: N-förmig, Jenaer Geräteglas.
Beschickung der Schenkel:
a) 15.0g Eisen + 125.08 Wasser = 140.08
b) 70.0g Kupfervitriol + 70.08 Wasser = 140.08
67.08 » stöchiometrisch erforderlich = 42.3 g Cu SO..
Die Reaktionsmasse hatte demnach die gleiche Zusammensetzung wie
bei den Versuchen ı und 2.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 16.15°
I f Gefäß + Füllung 422.185 8 409.342 eem
PP- } Platindraht 0.135 0.006
422.320 8 409.348 cem
Gefäß + Füllung 418.241 408.424 ccm
Glaskö + Inhalt i 0.86
AbDB = örper + Inha 222 5
Platindraht 222 0.057
Platindraht 0.131 0.006
422.316 409.352 cem
Differenz A—B: etwa mg — 0.004 cem
Schalenbelastung (App. + Platinstativ 32.93 g) 505.25 g.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
109
Wägungen. Dieselben wurden in zwei Stellungen der Apparate vor-
genommen, weil deren Zentrierung Schwierigkeiten geboten hatte.
I. Vor der Reaktion.
nee
Wägungstag
1904
|
Temperatur
in der Wage
18.42°
18.38
18.52
18.62
Lage
der Apparate
ZANNB!
a a
ga
[47 a
g [7
Gewichts-
differenz
A-—B
4.378 mg
4.374
4.369
4.371
Mittel:
mn
Mittel
A—B
4.376 mg:
4.370
4.373 mg
Mittlerer Fehler: +0.003
I. Nach der Reaktion in Apparat A.
(Am 17.—19. Februar.)
Wägungstag
1904
21. Febr. M
22.00») EM
2 MM
DEE NT!
26.» M
264017 AL yA:
Temperatur
in der Wage
18.33°
18.63
18.71
18.40
18.59
18.57
Lage
der Apparate
A B
a a
gue ka
a a
De
[77 ad
ga
Gewichts-
differenz
A-—-B
4.334 mg
4.360
4.332
4.355
4.348
4.364
mm
Mittel:
Mittlerer Fehler: +0.004
Mittel
A—B
4.347 mg
4.344
4.356
4.349 Mg
II. Nach der Reaktion in Apparat B.
(Am 27./28. Februar.)
Temperatur
in der Wage
Lage
der Apparate
Gewichts-
differenz
A-—B
Mittel
A—B
Wägungstag
1904
2. März M
2
Ana
4. A
6. M
7e A
18.48°
18.43
18.40
18.35
18.16
18.20
ABER,
@ [7
@ I
[7
I
[7 @
[7 g
4.371 mg
4.389
4-375
4.380
4.364
4.382
me nu—
Mittel:
Mittlerer Fehler: +0.005
4.380 mg
4.378
3-373
4.377 mg
110 LANDoLT:
Resultat:
Gewichtsdif. Wägungs- Gewichts-
A-B fehler änderung
sl 4.373mg =E 0.003
ı II 4.349 =E 0.004
Um ann 230,005
Versuch Nr. 3. App. A —0.024 mg =& 0.005
Versuch Nr. 4. App. B —0.028 =E0.006
Auch diese Versuche bedürfen wie die beiden früheren einer Korrektion
infolge der zu bald nach der Reaktion begonnenen und nicht lange genug
fortgesetzten Wägungen. Wie besondere Versuche gezeigt haben, tritt bei
Anwendung von Eisenpulver eine stärkere Erhitzung des Gefäßinhaltes ein
als bei Eisendraht, da die Reaktion rascher verläuft, und zwar betrug die
Temperatursteigerung 15°—20°, in einem Falle sogar 25°. Da die Wägungen
zwischen dem 2.—6. Tage nach Schluß der Reaktion vorgenommen wurden,
so entsprechen diese Verhältnisse der in Kap. II, Cıb Tab. 7 angegebenen
Korrektion von etwa + 0.025mg. Demgemäß sind die korrigierten Resultate
folgende: ;
Versuch Nr. 3. App. A: — 0.024 mg + 0.025 = + 0.001 mg
Versuch Nr. 4. App. DB: — 0.028 mg + 0.025 = — 0.003 mg
Das Endergebnis der vier Versuche ist also, daß bei der Reaktion
zwischen Kupfersulfat und Eisen keine Gewichtsänderung eintritt. Dieser
Schluß würde auch bestehen, wenn man die nicht korrigierten Resultate
in Betracht zieht, denn es sind dieselben sämtlich kleiner als der in Kap. III, D
festgestellte maximale Versuchsfehler von 0.030 mg.
Fünfte Reaktion.
Jodsäure und Jodwasserstofl.
HJO,+5HJ = 6J-+ 3H,0.
Bei dieser Reaktion wurde die Anwendung wässeriger Jodwasserstoff-
säure vermieden, indem infolge Verdunstung derselben vorzeitige Berührung
mit der Jodsäure zu befürchten war. Man verfuhr in der Weise, daß in
den einen Schenkel der N-Gefäße Jodkaliumlösung, in den andern Jod-
säurelösung nebst Schwefelsäure kam, wonach beim Mischen die Umsetzung
gemäß der Gleichung:
(HJO,-+ 5H,SO,)+(5KJ) = 69 + 5 KHSO,+ 3H,0
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 111
erfolgte. Es wurde dabei die Jodkaliummenge als Grundlage genommen,
und die darauf berechneten Quantitäten Jodsäure sowie die Schwefelsäure
etwas im Überschuß gehalten, so daß nach der Reaktion kein Jod in Lö-
sung blieb. Die angewandte Schwefelsäure war 98 prozentig.
Versuch Nr. ı (Januar, Februar 1904).
Gefäße: N-Form, Jenaer Geräteglas.
Beschickung der Schenkel:
a) Jodkalium 70.38 + Wasser 105.2 &
b) Jodsäure 16.0 g + Schwefelsäure 48.09 -+112.0g Wasser =
176.08
Jodsäure theoretisch erfordert 15.0 g, Schwefelsäure theoretisch
erfordert 42.68
Jodsäure überschüssig 1.0 g, Schwefelsäure überschüssig 5.4 8.
Somit war die Zusammensetzung der Reaktionsmasse:
Vor der Umsetzung: 15.08 HJO,+41.5g H,SO,+70.3g KJ = 127.68
Nach » » 64.989 +5831gKHSO,+ 4.65H,0 = 127.68
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 19.7°
Io Ne + Füllung, 441.448 8 398.769 cem
| Platindraht 0.117 0.006
441.565 8 398.775 ccm
Gefäß + Füllung 439.164 8 396.760 cem
App. B\ Glashohlkörper 2.284 ZRONT
| Platindraht 0.114 0.005
441.562 8 398.776 cem
Differenz A—Bb: etwa 3mg 0.001 ccm
Schalenbelastung (App. + Platinstativ 82.93 8) 524.49 8:
Nach Beendigung des Versuchs gab eine nochmalige Gewichts- und
Volumbestimmung der montierten Apparate folgende Zahlen:
Gewicht Volum bei 15.8°
| App. A: 441.561 8 398.745 cem
| App. B: 441.558 398.750
Differenz A—B: 3mg —-.0.005 cem.
EN
112
1:
LANDOLT:
Vor der Reaktion.
Gewichts-
differenz
A-B
Mittel
ll
Wägungstag
1904
17. Jan. M
18. » M
19. » M
19. A
20. » M
20. A
Lage
der Apparate
A B
[42 a
7 a
[27 ad
g [7
a [40
I d
3.046 mg
3.050
3.040
3.046
3-045
3-049
Mittel:
\
J
\
J
\
J
3.048 mg
3:043
3.047
3.046 mg
Mittlerer Fehler: +0.002
I. Nach der Reaktion in Apparat A.
(Am 21r., 22., 23. Januar.)
Wägungstag Lage anaıis- Mittel
: 5 > der Apparate differenz NR
2 A B A-B S
29.Jan. M a a 3.047 mg ||
30. » M Bm 3.043 I
5. Febr. M a 7 3.029 \
.o
5 A g a 3.049 Me
7 M a a 3.028 \
7 A g a 3.055 Iran
Mittel: 3.042 mg
Mittlerer Fehler: 0.002
Resultat:
Gewichtsdiff. Gewichts-
A-B änderung
gl 3.046 mg = 0.002
Versuch Nr. ı. App. A — 0.004 mg # 0.003
U 3.942 -2/05002
Nach Ausführung der Reaktion in Apparat B zeigte sich eine erhebliche
Änderung der Gewichtsdifferenz A—B, indem dieselbe auf etwa 2.926 mg
gesunken war. Die hierauf vorgenommene neue Bestimmung der Volum-
differenz A—B, welche, wie schon oben angeführt, den Wert —0.005 cem
statt des früheren 0.001 ergab, lieferte keinen genügenden Aufschluß über
Sie rührte wahrscheinlich von der Ablagerung eines
Die weiteren Wägungen wurden unter-
die Erscheinung.
Fremdkörpers auf Apparat B her.
lassen.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 713
Doppelversuch Nr. 2, 3 (Oktober, November 1904).
Gefäße: N-Form aus Quarzglas, an der oberen Biegung mit weiter,
röhrenförmiger Einfüllöffnung versehen, die am unteren, etwas verengten
Teil mit einer Korkscheibe und darüber mit einer geschmolzenen Mischung
von ı Teil Kolophonium und 2 Teilen Wachs verschlossen wurde.
Beschickung der Schenkel:
a) Jodkalium 70.88 + Wasser 98.2 g = 169.08
b) Jodsäure 16.0g-+ Schwefelsäure 43.8g+109.2g Wasser =
169.08
Jodsäure theoretisch erforderlich 15.0 g, Schwefelsäure theoretisch
erforderlich 41.8 g
Jodsäure überschüssig 1.0 g, Schwefelsäure überschüssig 2.0 g.
Reaktionsmasse wie bei Versuch Nr. ı.
Vor der Umsetzung: 15.08 HJO,+41.8g H,SO,+70.3g KJ= 127.68
Nach » » 64.98 J +538.1g KHSO,+4.6g H,O = 127.6g
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 17.50°
f Gefäß + Füllung 385.834 8 386.258 cem
Appı | Platindraht 3.679 SR
389.513 8 386.429 ccm
Gefäß + Füllung 386.420 8 385.173 ccm
App- DB Quarzröhrchen (d= 2.202) DR 2/A 1,227
Platindraht 0.365 0.017
389.509 8 386.427 ccm
Differenz A—B: etwa mg 0.002 cem
Schalenbelastung (App. + Platinstativ 82.93 g) 472.44 8
Wägungen. Es wurden halbe Wägungen mit nur einmaliger Be-
stimmung der Größen R, r,e, L ausgeführt. In der Kolumne Temperatur
sind die bei Beginn und Schluß der etwa $ Stunden dauernden Wägungen
abgelesenen Thermometerstände angegeben.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. 1. 15
114
LAnvorr:
l. Vor der Reaktion.
Lage
Gewichts-
Wägungstag Temperatur 5 Mittel
der Apparate] differenz ;
1904 Anfang Ende en A-_B A-B
6. Oktober M 19:.15° 19.14° [77 a 4.681 mg |]
10. M 19.13 19.13 g a 4.685 J „ses us
; N ! 4 i
II M 19.06 19.05 Be 4.683 \ 4.688
11. A 19.01 19.03 Da 4.693 f
12% M 19.18 19.20 aaa, 4.686 \
.68
12. A 18.91 18.92 9 @ 4.688 J
Mittel: 4.686 mg
Mittlerer Fehler: +0.002
Ha. Nach der Reaktion in Apparat A
(am 13., 14., 15. Oktober portionenweise vorgenommen).
Lage
Gewichts-
Wägungstag Temperatur 2 Mittel
der Apparate differenz
1904 Anfang Ende Fr N A-—B
21. Oktober M 19.3220-10:330 [7 [7 4.662 mg |)
21. » A 19.40 19.40 a 4.669 f ns
22. » M 19.46 19.46 a a 4.668 \
.668
22. A 19.42 19.40 oa 4.672 je 55
Mittel: 4.667 mg
Fehler: +0.001
Nach Ausführung der letzten Wägung wurde eine neue Zentrierun
£
der Apparate vorgenommen. Dabei ließ der Harzverschluß des Apparates A
IIb. Nach Änderung und Neuzentrierung der Apparate.
Wägungstag Temperatur 4 ne ’ a Mittel
CH er Apparate ifferenz _B
1904 Anfang Ende N: En A
25. Oktober M 19.41° 19.41° aa 4.812 mg |) assohne
BESTEN 19.35 19.35 ag 4.845 We Aa
26. » M 19.19 19.19 @ a 4.813 \ 1.826
26. » A 19.03 19.00 ag 4.839 J
27- » M 19.19 19.20 [7 a 4.823 \
4.8
27 A 19.19 19.18 ag 4.825 J Aare
28. » M 19.60 19.60 a. 4.824 \ Age
29. -r M 19.57 19.59 ag 4.844 J ®
Mittel: 4.8238 mg
Mittlerer Fehler: +0.002
|
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 115
eine Stelle erkennen, welche der Verbesserung durch Zufügen eines Tröpf-
chens der Masse bedürftig erschien. Hierdurch änderte sich die Differenz
A—B um einen kleinen Betrag (etwa 0.16 mg) und mußte neu bestimmt
werden. Wahrscheinlich war die Vorsichtsmaßregel unnötig gewesen.
II. Nach der Reaktion in Apparat B
am 29. Oktober bis 1. November durch Horizontallegen des Apparats vorgenommen).
9 8 PI 3
Wägungstag Temperatur Lage Geyrichts; Mittel
Ag der Apparate | differenz Aa
1904 nfang Ende A AB A—
n o © ©
6. November M 19.71° 19.70 OR cz 4.867 mg || 4.866. me
7- M 19.57 19.55 ag 4.865 J
8. M 19.59 19.56 a, a 4.887 \ Ba
9. M 19.62 19.63 a, 4.357 J
10. M 19.60 19.60 a a 4.866 \
4.860
10. ” A 19.30 19.32 eg 4.854 J
12. » M 19.16 19.12 a a .8
n 9 9 4.855 Var
12. TON EIOTZ ET, 4.835 J
Mittel: 4.861 mg
Mittlerer Fehler: +0.006
Die Wägungen dieser Reihe ließen größere Schwankungen als gewöhn-
lich erkennen.
Resultate:
Gewichtsdifferenz
A-—B
I 4.686 mg =E 0.002
— 0.019 mg = 0.002
Ha 4.667 =E/O:OON
jIb 4.828 =E 0.002
Versuch Nr. 3. App. B _
II 14.861 =#0.006
Gewiehtsänderung
Versuch Nr. 2. App. A |
0.033 =E 0.006
Versuch Nr. 4
(Dezember 1905, Januar 1906).
Gefäß: N-Röhren, Jenaer Glas von 1890.
Beschickung beider Apparate in den Schenkeln @ und b. Grund-
lage 58.89 g KJ.
a) Jodkalium 53.39 g + Wasser 123.5 g = 182.39 &
15*
116 LANDoLT:
b) Jodsäure 14.008 + Schwefelsäure 41.308 + Wasser 127.08
= 182.308
stöchiom. erforderlich: 12.488 + » 34.778
überschüssig 1.52g+ » 6.538
Reaktionsmasse:
Vor dem Umsatz: 12.48g HJO,+ 53.898 KJ + 34.778 H,SO, =106.148
Nach » » 54.008 J + 3.818 H,O+48.33g KHSO,= 106.148
Ausgleichung der Gefäße Gewicht Volum
AB [Gefäß und Füllung 456.248 g 409.038 cem
| Platindraht 0.998 0.046
457.246 g 409.084 ccm
Gefäß und Füllung 450.377 8 399.639 cem
App. DB 3 Hohlkörper aus Glas 6.503 9.370
Platindraht 0.363 0.017
457.243 8 409.076 cem
Differenz: etwa 3 mg 0.008 ccm
Schalenbelastung (App. + Stativ 44.01 g) 501.25 8.
Bei der Wägungsreihe I waren außergewöhnlich große Differenzen auf-
getreten, und es wurde deshalb das Resultat der ersten Hälfte des Versuchs
(— 0.085 mg für App. A) als nicht zuverlässig außer Betracht gelassen.
Die auf die zweite Versuchshälfte mit Reaktion in Apparat B bezüg-
lichen Wägungen, welche wegen nicht gut gelungener Zentrierung der Ge-
fäße in vier verschiedenen Lagen derselben auf den Schalen vorgenommen
wurden, ergaben folgende Zahlen:
I. Vor der Reaktion.
Wägungstag [ass Serie Mittel
der Apparate] differenz
1905 ner AR A—-B
21. Dez. M oa 2.551 mg
ZI DER: 9 a 2.548
; >» 2.553 mg
22.» M Vg 2.553 | =
DEN! ag 2.560
24. » M 0 2.559
DAR! Go @ 2.543 2.555
25.» M I 9 2.550 |
ap Da rg, 2.568
Mittel: 2.554 mg
Mittlerer Fehler: = 0.001
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. #I7
II. Nach der Reaktion in Apparat B.
(Reaktion am 26. und 27. Dezember ausgeführt.)
1u ichts-
Wägungstag ES SERIE Mittel
En der Apparate | differenz an
z A 8 A-B x
2. Jan. M [7 a 2.602 mg |
3 m ER oz | » 2.604 mg
4. M I g 2.621 |
4. A [7 g 2.641
6. M a a 2.608 |
6. A g [7 2.597 Sie
7- M g g 2.613 |
8. M ag 2.622
Mittel: 2.607 mg
Mittlerer Fehler: == 0.003
Resultat:
Gewichtsdifferenz A—B Gewichtsänderung
fu 2.554 Mg =E 0.001
Versuche Nr24. 2 App \ II 2.607 0.003
— 0.053 mg =E 0.003
Korrektion der vier Versuche.
Bei allen obigen Bestimmungen liegt wiederum der in der I. Ver-
suchsperiode (1901— 1905) meist begangene Fehler einer zu baldigen Vor-
nahme der Wägungen nach Abschluß der Reaktion vor. Um die bei der
letzteren auftretende Wärmeentwicklung zu prüfen, wurde der eine Schen-
kel einer N-Röhre mit ı8 g Jodsäure, 100 g Wasser und 60 g konzen-
trierter Schwefelsäure beladen, der andere mit 87 g Jodkalium und g9ı g
Wasser. Das eingesenkte Thermometer stieg bei sehr langsamer Mischung
um etwa 15°, bei rascherer um 21°'. Bezüglich der obigen vier Versuche
U Der verstorbene Prof. H. Jalın hat aus den Wärmetönungen, welche J. Thomsen
für die bei der ganzen Umsetzung in Betracht kommenden Teilreaktionen gefunden hatte,
die Temperaturerhöhung der Masse abgeleitet. Nach der mir übergebenen Rechnung müßte
bei Innehaltung der bei den obigen Versuchen Nr. ı, 2, 3 bemerkten Gewichtsmengen der
Stoffe eine Wärmemenge entstehen, welche die Temperatur von ı kg Wasser um 7.51°
steigert. Das Gesamtgewicht der umgesetzten Flüssigkeit betrug etwa 345 g, und macht
man die Annahme, daß ihre Wärmekapazität gleich derjenigen des Wassers ist, so würde
000
für die auftretende Temperaturerhöhung sich der Betrag von -7.51= 21.8° ergeben.
Dieser maximale Wert kann aber nicht erreicht werden, weil 1. bei den Versuchen nicht
die ganze Masse auf einmal der Reaktion unterworfen wurde, und 2. die Wärmekapazität
der Umsetzungsmasse größer sein wird als die des Wassers. Demzufolge sind die beob-
achteten Erwärmungen auch unterhalb der berechneten geblieben.
118 LANnporrt:
ist die Temperaturzunahme auf 18° bis 20° zu schätzen, und es kann
daher nach Kap. III, C, Tab. der Korrektionswert + 0.025 mg Anwendung
finden. Man hat dann:
: Gewichtsänderung Wägungs-
Versuch Beobachtet Korrektion = sung
korrigiert fehler
I — 0.004 Mg-+ 0.025 mg = + 0.021 mg = 0.003
2 — 0.019 + 0.025 = +(.006 =Z0.002
3 — 0.033 + 0.025 = —(0.008 =0.006
4 — 0.053 + 0.025 = —0.0238 0.003
Da sich die korrigierten Werte nahezu aufheben und auch unterhalb
des maximalen Versuchsfehlers von =0.030 mg liegen, muß völlige Un-
veränderlichkeit des Gewichts bei dieser Reaktion angenommen werden.
Sechste Reaktion.
Jod und Natriumsulfit.
Diese Reaktion war ursprünglich gewählt worden, weil sie unter Ver-
schwinden von festem Jod erfolgt, während bei derjenigen zwischen Lö-
sungen von Jodsäure und Jodwasserstoff Abscheidung festen Jods eintritt.
Die beiden Umsetzungen konnten daher vielleicht von entgegengesetzten
Gewichtsänderungen begleitet sein.
Zu den Versuchen diente anfänglich Natriumsulfit, abgewogen als
das kristallisierte Salz Na,SO,+7ag. In diesem Falle können zwei ver-
schiedene Umsetzungen eintreten: fügt man Jod zu überschüssigem Natrium-
sulfit, so bleibt die Flüssigkeit neutral und enthält dann Natriumdithionat:
2J+2Na,SO, = 2NaJ-+- Na, S,O,.
Wird umgekehrt zu überschüssigem Jod Natriumsulfitlösung gesetzt,
so zeigt die Mischung starksaure Reaktion infolge Bildung von Jodwasser-
stoff- und Schwefelsäure-Ionen:
5 23 + Na,SO,-+H,0 = 2HJ + Na,SO,.
Bei der Art des Ausführens der Mischung konnten beide Reaktionen
auftreten, vorwiegend aber die zweite.
Später wurde Natriumhydrosulfit angewandt, abgewogen als kon-
zentrierte Lösung von bekanntem Gehalt. In diesem Falle hatte man:
2J+H,0+NaHSO, = 2HJ + NaHSO..
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 119
Versuch Nr. ı (August 1890).
Derselbe war während der I. Arbeitsperiode Im Laboratorium der Land-
wirtschaftlichen Hochschule und unter Benutzung der alten Rueprecht-
schen Wage (Kap. II, B ı b) ausgeführt worden.
Gefäße: Große M-Röhren aus Thüringer Glas (Kap. III, A 2).
Beschiekung der beiden Schenkel:
a) 90 g gepulvertes Jod+ 200g Wasser = 290 9,
b) 1348 Na,SO,+7a9+156g Wasser = 290 g,
entsprechend 67 g Na,SO, = 13 Mol. auf 2 At. Jod.
Reaktionsmasse 157 g-
Um den Übertritt von Joddämpfen zu der Sulfitlösung zu verhindern,
wurde die Flüssigkeit in beiden Schenkeln mit einer etwa 5 mm hohen
Schicht von Paraffinöl bedeckt. Bei der Reaktion verschwand das Jod
gänzlich.
Nach Ausgleichung der Gefäße ergab die Bestimmung mit den Zu-
satzkörpern:
Gewicht Volum
App. A: 918.585 8 906.94 cem
App. B: 918.580 906.96
Differenz: etwa 5 mg 0.02 ccm
Wägungen. Die Resultate derselben sind bereits in der I. Abhand-
lung vom Jahre 1893 S. 325 angegeben. Wie dort beschrieben, wurde bei
der Wägungsreihe I mit den ursprünglichen Gefäßen mehrmals die Prüfung
vorgenommen, in welcher Weise sich die Gewichtsdifferenz A—B ändert,
wenn eine zweistündige Erhitzung des Apparates A auf 32° und ferner beider
Apparate auf 40° stattgefunden hat. Hierbei ließen die Versuche keine
deutliche Wirkung erkennen. Da der Zustand der Gefäße in bezug auf
'Wasserhaut und Volum durch diese Eingriffe ohne Zweifel beunruhigt war
und keine Sicherheit vorliegt, ob bei den letzten Gewichtsbestimmungen
die thermischen Nachwirkungen schon ihr Ende erreicht hatten, so erscheint
es ratsam, in dem vorliegenden Bericht auf die Wägungsreihe I und damit
auf die erste Versuchshälfte, welche eine Gewichtsvermehrung von 0.105 mg
ergeben hatte, zu verzichten. Es möge daher nur das Ergebnis der Re-
aktion in Apparat 5 angeführt werden, welches auf folgenden Wägungen
basiert:
120 LAnporrt:
Wägungsreihe II Wägungsreihe III
Nach der Reaktion in App. A | Nach der Reaktion in App. B
2
7 Gewichts- ER Gewichts-
MWasusssug differenz Mesugsag differenz
A-B IE A-B
5.599 mg 5. August 5.619 mg
30. » 5.608 Br © 5.654
1. August 5.582 7 » 5.610
2ER 5.596 Mittel: 5.628 mg
B 5.602 Mittl. Fehler: 0.013
Mittel: 5.597 mg |Gr.Wäg.-Diff.: 0.034
Mittl. Fehler: #0.004
Gr.Wäg.-Diff.: 0.026
Resultat: Gewichtsdiff. Gewichts-
A-—-B änderung
(Il .597 mg = 0.00
Versuch Nr. 1. App. B ı ee 5 — 0.031 mg #0.014
(Im "2.028 ==o013
Versuch Nr. 2 (August 1891).
Auch dieser Versuch wurde in der I. Arbeitsperiode im Laboratorium
der Landwirtschaftlichen Hochschule und unter Benutzung der alten Ruep-
rechtschen Wage vorgenommen. Er gehört also zu denjenigen, welche unter
weniger günstigen Umständen verlaufen sind.
Gefäße: Große N-Röhren aus Thüringer Glas.
Beschiekung der beiden Schenkel:
a) 110g gepulvertes Jod-+ 200 g Wasser = 3108,
b) 164g Na,S0O,+7ag +146g Wasser = 3108,
entsprechend 82 g Na,SO, = 14 Mol. auf 2 At. Jod.
Reaktionsmasse 192g. Bei der Umsetzung fand Verschwinden der
ganzen Jodmenge statt.
Ausgleichung der Apparate mit ihren Zusatzkörpern.
Gewicht Volum
App. 4: 913.658 8 969.990 cem
App. B: 913.654 969.965
Differenz: etwa 4mg 0.025 cem
Die Wägungen geschahen wie bei Versuch Nr. ı unter Aufhängen
der Apparate am oberen Schalenkreuz.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 121
Erste Versuchshälfte. Reaktion in Apparat A.
I I
Vor der Reaktion Nach der Reaktion
— -
Wägungstag |Gewichtsdifferenz Wägungstag Gewichtsdifferenz
1891 A-—B 1891 A-—-B
30, Juli 4.436 mg 10. Aug. 4.473 mg
2. Aug. 4.509 TO 4.495
4» 4-497 13.I0R 4.486
Or 4-472 14. » 4-448
8. > 4.456 In 4.477
Mittel: 4.474 mg Mittel: 4.476 mg
Mittlerer Fehler: +0.013 Mittlerer Fehler: +0.007
Größte Wäg.-Diff.: 0.073 Größte Wäg.-Diff.: 0.047
Resultat:
Gewichtsdiff. Gewichts-
A-B änderung
(I ; me =E0.013
Versuch Nr. 2. App. A! ” +.0.002 mg= 0.015
lu 4.476 = 0.007
Die zweite Versuchshälfte wurde erst im Dezember 1891, und zwar
unter Benutzung der Stückrathschen Wage (Kap. II, Bıa) ausgeführt.
Wie aus den in Abhandlung I, S. 327 mitgeteilten Tabellen ersichtlich
ist, traten zwischen den verschiedenen Wägungen erhebliche Differenzen
bis nahe o.ı mg auf, was von den ungünstigen Temperaturverhältnissen
des damaligen Lokals herrührte. Es dürfte daher das Ergebnis der Re-
aktion in Apparat D, welches in einer Gewichtsabnahme von 0.127 mg
bestand, als nicht genügend sicher auszuschließen sein.
Versuch Nr. 3 (Oktober, November 1901).
Zu diesem der II. Arbeitsperiode angehörigen Versuch diente Natrium-
hydrosulfit. Derselbe wurde im II. Chemischen Universitäts-Laborato-
rium unter Benutzung der neuen Rueprechtschen Wage angestellt.
Gefäße: Kleine N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.
Beschieckung der Schenkel a und d. Hierbei wandte man eine
wässerige Natriumhydrosulfitlösung mit 37.72 Prozent NaHSO, an.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. I. 16
122 LANDOLT:
a) 50 g gepulvertes Jod+135 g Wasser = 1858,
b) 60 g Sulfitlösung+ 125 g Wasser = 185 8,
enthaltend: 22.63 g NaHSO,,
stöchiometrisch erforderlich: 20.52 g NaHSO, auf 50 g Jod.
Mit Zugrundelegung der Gleichung: ;
2J+NaHSO,+H,0 = 2HJ-+NaHSO,
bestand die Reaktionsmasse aus:
Vor der Umsetzung: 50.00 g J+ 20.52 g NaHSO,-+ 3.55 g H,O = 74.078
Nach » » 50.408 HJ+ 23.67 g NaHSO, = 74.07 g
Nach Ausgleichung der Apparate wurden Volumbestimmungen der-
selben samt den Zusatzkörpern mittels hydrostatischer Wägungen unter
Wasser von zwei verschiedenen Temperaturen angestellt. Dieselben ergaben:
Temperatur Volum von ER
En i Differenz
des Wassers App. A App. B
Te 16.5° 496.640 ccm 496.630 cem 0.010 ccm
2* 18.2 496.675 496.650 0.025
Gewicht der ausgeglichenen Apparate: 539.608. A um etwa 5mg
schwerer als B.
Schalenbelastung (App. -+- Stativ 44.01 8): 583.61 8.
Wägungen. Dieselben waren stets bei gleicher Stellung der Appa-
rate auf den Schalen vorgenommen worden.
I I
Vor der Reaktion Nach der Reaktion in App. A
Wägungstag Fr Wägungstag En Si
1901 AB 1901 AB
27. Okt. 5.433 mg 3. Nov. 5.423 mg
28. >» 5.432 4. 5.408
ar. 5.429 5: 5.413
1.Nov. M 5.428 6. 5.394
DAN 5.443 Tom 5.420
Mittel: 5.433 mg Mittel: 5.412 mg
Mittl. Fehler: -+0.003 Mittl. Fehler: =0.005
Gr.Wäg.-Difl.: 0.015 Gr.Wäg.-Diff.: 0.029
vesultat: Gewichtsdift. Gewichts-
A-B änderung
(1 5.433 mg = 0.003
Versuch Nr. 3. App. A Ir — 0.021 mg = 0.006
5.412 == 0.005
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 123
Der Reaktionsversuch konnte nur zur ersten Hälfte ausgeführt werden,
weil bei Vornahme der Substanzmischung in Apparat B an dem zu diesem
gehörigen gläsernen Zusatzkörper eine Spitze abbrach.
Versuch Nr. 4 (Februar, März 1902).
Derselbe war unter gleichen Verhältnissen wie Nr. 3 ausgeführt worden.
Es diente dazu wieder die Natriumhydrosulfitlösung mit 37.72 Prozent
NaHSO..
Gefäße: Kleine N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.
Beschiekung der Schenkel:
a) 8o g gepulvertes Jod+g0og Wasser = 1708,
bh) 100 g Sulfitlösung+70g Wasser = 1708,
enthaltend: 36.53 g NaHSO,,
stöchiometrisch erforderlich: 32.850 g NaHSO, auf So g Jod.
Reaktionsmasse:
Vor der Umsetzung: 80.00 gJ+ 32.30g NaHSO, + 5.67 gH,0 = 118.47 8
Nach » » 80.638 HJ +37.84g NaHSO, = 113.47 2.
Nach Ausgleichung der Apparate ergab sich für die mit den Zu-
satzkörpern versehenen:
App. A App. B Differenz
Volum bei 12.20°: 417.385 ccm 417.416 ccm 0.03I ccm
Gewicht: 463.25 8 B um etwa 6 mg leichter.
Wägungen auf der neuen Ruepreehtschen Wage mit gleicher Stel-
lung der Apparate auf den Schalen.
I II
Vor der Reaktion Nach der Reaktion in App. A
< Gewichts- E Gewichts-
Wegunsstze differenz Wismesise differenz
1902 1902 al
14. Febr. 5.686 mg 18. Febr. 5.651 mg
Al 5.707 19. » 5.674
N 5.690 20. » 5.660
16. » 5.705 BEN 2 5.661
Mittel: 5.697 mg 23. » 5.669
Mittl. Fehler: =0.005 Mittel: 5.663 mg
Gr.Wäg.-Diff.: 0.021 Mittl. Fehler: -#0.004
Gr.Wäg.-Difl.: 0.023
16*
124 LANDOoLT:
Resultat: Gewichtsdiff. Gewichts-
A-B änderung
(I 5.697 mg + 0.005
Versuch Nr. 4. App. A
ee mal z [Bi 5.0037.,°.0.000
— 0.034 mg =E 0.006
Nach Ausführung der Reaktion in Apparat B zeigte sich bei den
fortgesetzten Wägungen, daß die Differenz A—B allmählich immer mehr
abnahm. Sie betrug am:
25. Februar M 5.638 mg
2 » M 5.608
ı3.März M 5.594
Tan A 5.592
I4. » M 5.517
16. » M 5.478
18. » M 5.460
Do © M 5.328
Hiernach war unzweifelhaft an einem der Gefäße, und zwar an 4A,
eine undichte Stelle entstanden, und der Versuch mußte abgebrochen wer-
den. Später ließ sich in der Tat am Boden des einen Schenkels ein Sprung
auffinden.
Korrektion der vier Versuche.
Die vorstehenden Beobachtungen sind zu Zeiten angestellt worden, in
welchen ich der Meinung war, daß es zweckmäßig sei, die Ausführung der
Reaktionsversuche möglichst zu beschleunigen. Demzufolge wurde, wie aus
den obigen Tabellen ersichtlich, schon am zweiten Tage nach Vornahme
einer Reaktion mit den Wägungen begonnen und die Anzahl derselben
auf höchstens 5 beschränkt. Wie erst später erkannt, war aber unter diesen
Umständen die Wirkung der Reaktionswärme auf das Glasgefäß noch nicht
beendigt. Zur Ermittelung des hierdurch entstehenden Fehlers wurde auf
die in Kap. III, Cı b beschriebene Weise die während der Umsetzung ent-
stehende Temperaturerhöhung der Masse durch zwei Prüfungen bestimmt,
und zwar unter Anwendung der bei Versuch Nr. 3 (50 g Jod) und Nr. ı
(90 g Jod) benutzten Mischungsverhältnisse. Im ersten Falle trat eine Er-
wärmung um 8°, im zweiten um 11° ein. Beide Zahlen liegen nahe der
Temperaturzunahme von 10°, für welche nach Kap. IH, C ı, Tab. 7 der Kor-
rektionswert + 0.010 mg anzunehmen ist. Man hat somit:
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 125
A En
6 rrigiert »
erandh Jachedhueis Ko Eielorie Wägungs-
Gewichts- Korrektion Gewichts-
Nr. S x fehler
änderung änderung
I —0.031 mg | -+o.or1omg | —0.021 mg | -+0.014 mg
2 +0.002 -+0.010 +0.012 =#0.015
3 —0.021 +0.010 —0.011 +0.006
4 —0.034 +0.010 —0.024 | 0.006
Man sieht, daß die korrigierten Werte, wenn sie auch die Wägungs-
fehler überschreiten, doch alle unterhalb des maximalen Versuchsfehlers
von =0.030 mg (Kap. ID) liegen. Dies ist übrigens auch schon bei den
direkten Beobachtungen nahezu der Falle Es muß somit angenommen wer-
den, daß die Reaktion zwischen Jod und Natriumsulfit ohne Gewichts:
änderung verläuft.
Siebente Reaktion.
Uranylnitrat und Kaliumhydroxyd.
2UO,(NO,),+6KOH = K,U,0,+4KNO,+ 3H,0.
Die Reaktion war gewählt worden, um zu prüfen, ob bei einem Element
mit hohem Atomgewicht sich vielleicht eine stärkere Gewichtsänderung be-
merkbar macht.
Versuche Nr. ı und 2 (Mai 1905).
Gefäße: Kleine N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.
Beschiekung der Schenkel:
a) 63.7 g UO, (NO,),+6 ag + 96.3 g Wasser = 160 g (entsprechend
50.0 g wasserfreiem Salz),
b) 25.0 g Ätzkali+ 135 g Wasser — 160 g (stöchiometrisch erforder-
lich 21.35 g Ätzkali).
Demnach war die Reaktionsmasse:
vor der Umsetzung: 50.00g UO, (NO,),+ 21.35 g KOH —S7MEIS NO:
nach » » 42.23g K,U,0, +.25.65g KNO,+ 3.42 g H,O
SS
126 LANDOoLT:
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 19.12°
a | Gefäß + Füllung 416.229 g 409.809 ccm
Js DZ
PP- © | Platindraht 2.105 0.098
418.334 8 409.907 cem
ee 414.860 g 403.980 cem
App. B ) Erster Glaskörper 1.959 3023
[Zweiter Glaskörper TapLaT 2.70
418.330 8 409.910 cem
Differenz A—B: etwa 4mg 0.003 cem
Schalenbelastung (App. -+ Stativ) etwa 462.34 @.
Wägungen. Neue Rueprechtsche Wage. Zwei verschiedene Stel-
lungen der Apparate auf den Schalen:
I. Vor der Reaktion.
ichts-
Wägungstag ss 2 = Mittel
der Apparate| differenz AR
m AB A-B =
14. Mai M ar a 2.823mg | ,
TAN ER, 2.847 asus
15.» M g a 2.832 \
NG ara 2.826 J 2)
16. M a a 2.820 NEN EB
? 16. A 3 .@ 2.830 >
Mittel: 2.830 mg
Mittlerer Fehler: = 0.003
Größte Wägungsdifferenz: 0.010
I. Nach der Reaktion in Apparat A.
Wägungstag Lage Gerichte: Mittel
2 der Apparate differenz AR
1205 ANNE A
20. Mai M [7 a 2.820mg ||
21. M 7 @ 2.846 J 2.833 mg
22% M aa 2.838 \ ;
22: A a, 2.835 J 2
24. M 7 2.853 \
5 2rSB2
24. A a a 2.812 ) 3
26. M 7 [7 2.840 \
2 A rc 2.842 ER
Mittel: 2.836 ng
Mittlerer Fehler: = 0.002
Größte Wägungsdifferenz: 0.009
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 127
II. Nach der Reaktion in Apparat 2.
Wägungstag Dese er Mittel
der Apparate | differenz AB
Bar > Pr A-B Ge
30. Mai M ara 2.833 ng |\
2.827
Zus m Al ed 2.821 J
1. Juni M 9 2.835 \
I A DB. 2.837 Ware
4. » M a a 2.838 \\ x
4 A Gag, 2.840 J 23
Mittel: 2.834 mg
Mittlerer Fehler: = 0.004
Größte Wägungsdifferenz: 0.012
Resultate: Gewichtsdiff. Gewichts-
A—-B änderung
Versuch Nr. ı App. A | I 2220 E=E 0.003 + 0.006 mg = 0.004
I 2.336 =E 0.002 \
Versuch Nr. 2 App. B 2834 -Hoooa 0.002 0.004
Eine Korrektion ist an diesen Versuchen nicht anzubringen, da bei
der Reaktion eine Erwärmung um höchstens 2° stattfand. Beide Zahlen
sprechen wegen ihrer Kleinheit für völlige Konstanz des Gewichts.
Achte Reaktion.
Chloralhydrat und Kaliumhydroxyd.
CCL .CH(OH), + KOH = CCLH + CHKO, +H,0.
Es sollte durch dieselbe das Verhalten einer nicht dissoziierten Sub-
stanz geprüft werden.
Versuche Nr. ı und 2 (Juli, August 1891).
Dieselben sind während der I. Arbeitsperiode im Laboratorium der
Landwirtschaftlichen Hochschule ausgeführt worden und finden sich be-
reits in der I. Abhandlung (Sitzungsber. 1893, S. 327, 323) beschrieben.
Gefäße: Große N-Röhren aus Thüringer Glas.
Beschickung der Schenkel:
a) 150g gepulvertes COhloralhydrat,
b) 558g Ätzkali + 100 g Wasser,
stöchiometrisch erforderlich 51 g KOH.
128 LANDoLT:
Reaktionsmasse:
Vor der Umsetz.: 150 g Chloralhydrat +51 g Kaliumhydroxyd = 201g
Nach » » 108 gChloral + 76g Kaliumformiat+ 17gWasser= 2018
Nach vorgenommener Ausgleichung der Apparate hatte man:
App. A App. B Diff.
Volum 894.86 cem 894.82 cem 0.04 cem
Gewicht 670.208 DB um etwa 4mg leichter.
Die Wägungen wurden mittels der alten Rueprechtschen Wage
vorgenommen, unter Aufhängung der Apparate am oberen Teil des Schalen-
bügels.
I u III
Wars des Barikion Dch der Reaktion Naeh der Reaktion
in Apparat A in Apparat B
Gewichts- Gewichts- Gewichts-
ei R E A
% Sn - differenz nn differenz Eee differenz
aa A-B 2 A-B u A-B
1. Juli 4.081 mg 12. Juli 4.074 mg 9. Aug. 4.051 mg
2: 4.068 24. » 4.053
5» 4.010 2. Aug. 4.075
7 4.022 an 4.029
9 4.050 Mittel: 4.058 mg “
Mittel: 4.046 mg | Mittl. Fehler: +0.011
Mittl. Fehler: #0.013 Gr.Wäg.-Diff.: 0.046
Gr. Wäg.-Diff.: 0.071
Trotz der großen Differenzen zwischen den einzelnen Wägungen, wie
sie bei der alten Rueprechtschen Wage vorkamen, sowie der Beschrän-
kung des Abschnittes III auf eine einzige Beobachtung dürften doch die
obigen Ergebnisse genügende Sicherheit bieten, um sie beibehalten zu
können.
DE a
Resultate: Gewichtsdiff. Gewichts-
A—B änderung
I 4.046 mg 0.013
ViersaNra1 7 App A
Vers Nr22, EXppD,
+0.012mg=&0.017
..058 == 0.011
iD + 0.007
un
—_
-
II 4.051
Uber die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 129
Einer Korrektion bedürfen diese Zahlen nicht, weil die Umsetzung
ohne merkliche Erwärmung verlief.
Da die Resultate unter die Versuchsfehler fallen, hat sich somit bei
dieser Reaktion keine Gewichtsänderung konstatieren lassen.
Neunte Reaktion.
Elektrolyse von Kadmiumjodidlösung mittels Wechselstrom und Gleichstrom.
Der auf Vorschlag des Hrn. Kollegen W. Nernst unternommene
Versuch sollte Aufschluß geben, ob bei vielfach wiederholtem Übergang
eines Elements aus dem ionisierten Zustand in den molekularen und um-
gekehrt sich eine Gewichtsänderung bemerkbar macht. Zu diesem Zwecke
wurde eine konzentrierte Lösung von Jodkadmium, welche mit etwas freiem
Jod versetzt war, der Einwirkung eines raschen Wechselstroms ausgesetzt.
Hierbei besteht der Vorgang darin, daß das Kadmium als komplexes Jodid
in der Flüssigkeit bleibt, während ein Teil des Jods an beiden Elektroden
die erwähnte Umwandlung erleidet, welche möglicherweise durch die hef-
tige Erschütterung einen Zerfall des Atoms verursacht.
Die angewandten zwei elektrolytischen Apparate, welche bereits in
Kap. II, A 2c, Fig. 4 abgebildet sind, bestanden aus Glaszylindern von
ı2cm Höhe und 4 em Durchmesser, am Boden geschlossen und oben in
eine Spitze ausgehend. Im Innern waren in konzentrischer Stellung zwei
röhrenförmig gebogene Platinbleche von 9 cm Höhe und 3.5 bzw. 2.5 cm
Durchmesser angebracht, von welchen Platindrähte durch die Glaswandung
nach außen führten. Die einander zugekehrte Oberfläche dieser beiden
Elektroden betrug bei der größeren 99, bei der kleineren 71 gem. Vor
der Benutzung war die äußere Glasoberfläche der Gefäße auf die in Kap. I,
A 2 beschriebene Weise zuerst mit verdünnter Schwefelsäure und dann mit
wässerigem Ammoniak behandelt worden.
Zur Beschickung jedes Gefäßes wurden 135 cem einer wässerigen
Lösung angewandt, welche in 100 cem 40 g Kadmiumjodid und ferner eine
kleine Menge Jod enthielt.
Die Ausgleichung der beiden Apparate, deren Einzelheiten schon
in Kap. Il, A4 als Beispiel mitgeteilt sind, führte schließlich zu folgenden
Volum- und Gewichtsdifferenzen:
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. TI. 17
130 LAnDorr:
Apparat A Gewicht Volum bei 17.50°
Gefülltes Gefäß 378.263 8 236.630 cem
Platindraht (Dichte 21.5) 1.895 0.088
380.158 8 236.718 cem
Apparat B Gewicht Volum bei 17.50°
Gefülltes Gefäß 378.086 8 233.578 ccm
Hohlkörper aus Glas 1.760 ZEL1O
Platindraht 0.309 0.014
380.155 8 236.702 ccm
Somit A—B: etwa 3mg 0.016 cem
Zur Wägung wurden die Apparate in zwei gleich schwere (86.650 g)
Stative aus poliertem Messing gestellt, wodurch die Schalenbelastung auf
etwa 466.30 g stieg. Der Transport der Gefäße geschah stets samt ihren
Stativen, und zwar mit Hilfe zweier an den letzteren angebrachten Hacken,
welche mittels einer polierten Stahlgabel sich anfassen ließen. Zu den
Präzisionswägungen diente ausschließlich die neue Rueprechtsche Wage.
Die Elektrolyse der Jodkadmiumlösung wurde auf drei Arten vorge-
nommen:
a) mittels raschen Wechselstroms. Hierzu benutzte man einen
zweipoligen Gleichstrommotor, von dessen Überwickelung zwei Punkte mit
Schleifringen verbunden waren, an denen der Wechselstrom abgenommen
wurde. Die Zahl der Umdrehungen betrug etwa 1500 in der Minute
(1 Umdrehung in 0.04 Sek.). Die Stromstärke wurde stets auf 3 Amp.
reduziert.
b) mittels langsamen Wechselstroms. Bei einem zuerst unter
Anwendung des raschen Wechselstromes eingeführten Versuch (Nr. ı der
nachfolgenden Tabelle) hatte sich keine Gewichtsänderung des behandelten
Apparates ergeben. Da die Ursache vielleicht darin liegen konnte, daß
der Stromweehsel gegenüber der Zeitdauer der Reaktion zu schnell erfolgte,
wurde zur Anwendung eines in größeren Intervallen kommutierten Gleich-
stromes übergegangen. Der dazu hergestellte rotierende Kommutator war
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 131
ähnlich der von Le Blane und Schick' gebrauchten Vorrichtung. Er
bestand aus einer Hartgummischeibe, deren Peripherie an zwei gegenüber-
liegenden Quadranten mit Metallstreifen belegt war, von denen durch
Schleifkontakte der Strom abgeleitet wurde, während die Zuführung des-
selben auf die beiden durch die Scheibe isolierten Seiten der Drehungs-
achse erfolgte. Als Motor hatte sich am besten ein kleines oberschlächtiges
Wasserrad von 20 cm Durchmesser bewährt, welches man über Nacht gehen
lassen konnte. Die Geschwindigkeit wurde so reguliert, daß der Kommu-
tator in 2 Sekunden ı Umdrehung machte, wobei zweimal Stromschluß und
zweimal Unterbrechung von je # Sekunde Dauer stattfand. Die Zeit der
elektrolytischen Wirkung betrug demnach die Hälfte der Rotationsdauer
des Kommutators. Der von einer Akkumulatorenbatterie gelieferte Strom
wurde auf die Intensität von 3 Amp. reduziert, Spannung 4—5 Volt. Bei
dem langsamen Verlauf der Elektrolyse war stets auf der jeweiligen an-
odischen Platinplatte ein schwärzlicher Anflug von Jod sichtbar, welcher
beim Gegenstromstoß wieder verschwand. Die Dauer der Stromwirkung
schwankte, wie aus den nachfolgenden Tabellen ersichtlich, zwischen 5 und
ı10 Stunden; jedoch wurde die Behandlung meist auf mehrere Tage ver-
teilt, um eine zu anhaltende Erwärmung des elektrolytischen Glasgefäßes
zu vermeiden. Wie besondere, am Schlusse der Versuche vorgenommene
Prüfungen zeigten, bei welchen durch die geöffnete Spitze der Gefäße ein
Thermometer in die Flüssigkeit eingesenkt wurde, fand bei zweistündiger
Elektrolyse eine Temperatursteigerung von anfänglich 18° auf etwa 28°
und nach 6—8 Stunden auf höchstens 48° statt, somit Zunahme um
etwa 30°.
e) mittels Gleichstroms. Derselbe wurde von einer Akkumulatoren-
batterie geliefert unter Abschwächung der Stromstärke auf 1—ı# Amp.
Spannung 4 Volt.
Die angestellten Versuche, von welchen Nr. ı im Physikalisch-Chemi-
schen Institut der Universität, Nr. 2—9 in der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt ausgeführt worden waren, folgen nunmehr in chronologischer
Ordnung.
1
Zeitschr. f. physikal. Chemie 46, 213 (1903).
132
LANDoLT:
Versuch Nr. ı
(Januar 1906).
Ver- amestn Tagenach| Gewichts-
such Behandlung der Apparate s = 5 der Be- differenz
Nr. 2 handlung A—B
8. Januar 3.138 mg
10.» — 3.152
12% —_ 3.151
Vor der Elektrolyse 13. pe 3.138
14. _ 3.146
3.145 mg
= 0.003
Apparat A 22. Januar 5 3.142 mg
am ıI5., 16. und 17. Januar erst | 23- 6 3.153
30St. (mit Nachtbetrieb), dannnach | 25 ” 8 3.139
I ı4 stündiger Unterbrechung noch- 27- 10 3-.I4I
mals ı0 St. dem raschen Wech- | 2 12 3.130
selstrom ausgesetzt. 3 Amp. 3.141 mg
Dauer der Elektrolyse 40 St. = 0.004
Versuche Nr. 2 und 3 (Juli, August 1906).
Nacheinander ausgeführt.
Ver- = Tagenach| Gewichts-
W 5
such Behandlung der Apparate NE EN I, der Be- differenz
Nr. 2 handlung | A-—B
- 2.894 mg
_ 2.897
Vor der Elektrolyse = 280
— 2.889
2.890 mg
= 0.004
Apparat A 23. Juli 3 2.882 mg
vom 17. bis 20. Juli täglich etwa 2 Ba 4 2.884
2 2 St. dem langsamen Wechsel- 25. 5 2.863
strom ausgesetzt. 3 Amp. 4 Volt. 26. 6 2.875
Gesamtdauer der Behandlung 10 St. 2.876 mg
Dauer der Stromwirkung 5 St. = 0.005
Apparat A 3. Aug. 2 2.858 mg
nochmals vom 27. Juli bis 1. Aug. a 3 2.847
täglich etwa 8 St. dem lang- 6. 5 2.857
3 samen Wechselstrom ausge- 1. 6 2.846
setzt. 3 Amp. 4 Volt. 8. 7 2.842
Gesamtdauer der Behandlung 40 St. 2.850 mg
Dauer der Stromwirkung 20 St. = 0.003
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 133
Versuche Nr. 4 bis 9 (Oktober 1906 bis März 1907).
Nacheinander ausgeführt.
Ver- Wägungstag Tagenach Gewichts-
such Behandlung der Apparate der Be- differenz
en handlung A-—B
23. Oktober — 2.902 mg
25. » _ 2.903
26. » — 2.899
Vor der Elektrolyse Zul == 2.894
30. » — 2.902
ae n _ 2.898
2.900 mg
+ 0.001
14. Novbr. 2 2.800 mg
16. 4 2.842
Apparat A IE 5 2.865
demlangsamen Wechselstrom | 19. » 7 2.876
in der Zeit vom ı. bis ı2.November | 2o. 8 x 2.884
4 täglich einige Stunden ausgesetzt. | 21 9 x 2.889
3 Amp. 22. » 10 x 2.904
Dauer der ganzen Behandlung 36 St. | 23. » Il x 2.892
Stromwirkung 13 St. 2A En 12 x 3.883
x 2.890 mg
== 0.004
7. Dezbr. 3 2.922 mg
Apparat B sn 4 2.917
demlangsamen Wechselstrom | ıo. 6 x 2.897
in der Zeit vom 26 November bis | ı1. 7 x 2.908
5 4. Dezember täglich einige Stunden | 13. 9 x 2.885
ausgesetzt. 3 Amp. LT: 13 x 2.910
Dauer der ganzen Behandlung 50St. | 29. 25 x 2.880
Stromwirkung 25 St. x 2.896 mg
+ 0.006
10. Januar 2 2.938 mg
Apparat B I1. 3 2.923
nochmals dem langsamen Wech- | 14. 6 x 2.899
selstrom in der Zeit vom 2. bis | 15. 7 x 2.910
6 8. Januar 1907 beiTage sowie Nacht | 16. 8 x 2.903
einige Stunden ausgesetzt. 3 Amp. | 18. 9 x 2.891
DauerderganzenBehandlungıroSt. | 19. >» 10 x 2.897
Stromwirkung 55 St. x 2.900 mg
+ 0.003
134 LANDoLT:
Ver- = |Tagenach Gewichts-
W t 5 |
such Behandlung der Apparate ne ”5 der Be- \ differenz
Nr. u handlung A-B
22. Januar 2 2.945 mg
24. 4 2.940
Apparat B 26. » 6 2.924
mit Gleichstrom von 1.2 Amp. | 8- 8 xz2:9W5
1 am 2o. Januar ı St. lang behandelt. | 29- 9 x 2.906
Abgeschieden nach Rechnung: 30 Io x 2.913
2.52 g Cd 2. Februar 13 x 2.908
5.68 g I 2 15 x 2.903
x 2.909 mg
= 0.002
Apparat A 22. Februar 7 2.360 mg
2 8 2.869
demlangsamen Wechselstrom
x A 5 De Io 2.875
8 vom 4. bis 15. Februar, teilweise mit nr £ Er 2.877
Nachtbetrieb, ausgesetzt. 3 Amp.
S Zi: 12 2.864
Dauer der ganzen Behandlung 220St. De
Stromwirkung 110 St. 285
= 0.003
Apparat A ı1. März 4 2.851 mg
mit Gleichstrom von ı Amp. am | 12. >» 5 2.847
2. bis 7. März täglich ı bis 2 St. lo 2» 9 2.853
9 behandelt. Gesamtdauer 9 St. Id m II 2.851
Abgeschieden nach Rechnung: 110 Se 12 2.848
18.86 g Cd 2.850 mg
42.62 g J = 0.001
Aus diesen Beobachtungen ergeben sich folgende Gewichtsänderungen:
In der Tabelle enthält Kol. III die Gesamtdauer der mit mehrfachen
Unterbrechungen vorgenommenen Elektrolyse. Die Zahlen der Kol. IV
geben an, daß die Wägungen zwischen dem rn“ und n,‘” Tage nach Aus-
führung der Elektrolyse stattfanden. Die mittleren Wägungsfehler der
Differenzen A—B schwankten zwischen =0.001 und 0.006 mg.
Die in der folgenden Tabelle angegebenen Gewichtsänderungen bedürfen
aber einer Korrektion. Die Elektrolyse war stets mit einer beträchtlichen
Erwärmung des Apparates verbunden, und zwar zeigten besondere nach
Beendigung der Versuche vorgenommene Prüfungen, bei welchen durch
die geöffnete Spitze des Gefäßes ein Thermometer in die Flüssigkeit ein-
gesenkt war, daß während 5 bis Sstündiger Elektrolyse mit langsamem
Wechselstrom die anfängliche Temperatur von 18° auf 48° bis höchstens
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 135
| 1 IM IV v VI
Be. ee. (es
Nr. | Gefäß Elektrolyse | Elektrolyse A—B uam
antanolichW ee — E= 3.145 mg
n nı \ —0.004 mg
I A rascher Wechselstrom..... 40 St. 5—12 3.141
ananolichEn ee er, — —_ 2.890 \ er
2 A langsamer Wechselstrom .. 5 3—6 2 876 |
5 A langsamer Wechselstrom .. 20 » 2—7 2.850. J Bi
anfänglich .......... — — 2.900
4 A langsamer Wechselstrom .. 18 » 8—12 2.890 | Ft
5 B langsamer Wechselstrom .. 25 6—25 2.896 S TR
6 B langsamer Wechselstrom .. 55 » 6—ı10 2.900 | Re
7 B Gleichstrom. ............» I» 8—15 2.909 4 er
8 A langsamer Wechselstrom .. 110 » 7—12 2.869 I Dr
9 A Gleichstrom re 9» 4—12 2.850 I Rn
© ctiao:
52° stieg.
Da ferner die Wägungen meist schon zwischen dem 3. bis
12. Tage nach der Elektrolyse ausgeführt wurden, wo möglicherweise der
Einfluß der Erhitzung auf das Gefäß noch nicht verschwunden war, so
mußten die Resultate nach Kap. IH, C ı b, Tabelle 7 korrigiert werden. Man
kann daher für die bei den elektrolytischen Versuchen eingetretene Tem-
peratursteigerung von etwa 30° unbedenklich den Korrektionswert +0.018 mg
wählen.
T | II II | IV V
Run ns Re Gewichtsänderungen
Ne aue Setretenes Jod direkt mit Korrektion
beobachtet -+0.018
Wechselstrom. 3 Amp.
2 5 St. 71.08 —0.014 mg
4 18 255.7 —0.010
3 20 284.1 —0.026
5 25 355.1 —0.006
I 40 568.2 —0.004
6 55 781.3 —0.004
8 110 1562.6 —0.040
Gleichstrom.
7 ı St. 1.2Amp. 5.6088 —0.009 nıg
42.62 —0.019
+0.004 mg
+0.008
—0.008
+0.012
0.014
+0.014
—0.022
+9.009 mg
—0.001
136 LANDOLT:
In der obigen Tabelle sind die korrigierten Beobachtungen geordnet
nach der Stromdauer sowie der davon abhängigen Gewichtsmengen Jod,
auf welche sich der elektrolytische Vorgang erstreckt hat. Die Berechnung
der letzteren Zahlen gründet sich darauf, daß ein Strom von ı Amp. Stärke
in ı Stunde 4.025 g Ag = 4.735 g Jod abscheidet.
Wie aus Kol. IV hervorgeht, führten die direkten Versuchsresultate
sämtlich zu negativen Zahlen, und es konnte daher wie früher bei anderen
Reaktionen die Vermutung auftauchen, daß die Gewichtsabnahmen trotz
ihres geringen Betrages als wirklich bestehend anzusehen seien. Durch
Anbringung der Korrektion (Kol. V) haben nun aber mehrere der Zahlen
ein positives Vorzeichen erhalten, und es charakterisieren sich dieselben
jetzt als gewöhnliche Versuchsschwankungen, wie sie eintreten würden,
wenn die Reaktion ganz ohne Gewichtsänderung verläuft. Da außerdem die
Änderungen sich nicht proportional der Stromdauer bzw. den in Reaktion
getretenen Jodmengen erweisen, so kann mit Bestimmtheit behauptet werden,
daß bei der Elektrolyse von Kadmiumjodidlösung das Gewicht völlig kon-
stant bleibt.
Zehnte Reaktion.
Lösungsvorgänge.
Zur Prüfung der Frage, ob die Spaltung von Molekülen in die Ionen
von einer Gewichtsänderung begleitet ist, wurden eine Anzahl Lösungs-
versuche mit Salzen vorgenommen. Bis jetzt lagen nur vier Beobachtungen
von Heydweiller (s. Kap. IId) vor, welche beim Lösen von Kupfervitriol
in Wasser sämtlich Gewichtsabnahmen im Betrage zwischen —0.029 und
—0.126mg ergeben hatten. Zu den folgenden während der II. Arbeits-
periode ausgeführten Versuchen sind Chlorammonium, Bromkalium und
Uranylnitrat benutzt worden. Die Wägungen geschahen alle mittels der
neuen Rueprechtschen Wage.
a. Chlorammonium in Wasser.
Versuch Nr. ı (Juni 1902).
Gefäße: M-Röhren aus Jenaer Geräteglas, inwendig mit einer Paraffin-
schicht bekleidet.
3eschiekung der Schenkel:
a) 95 g gepulverten Salmiak,
b) 115 & Wasser.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
Die vorhandene Wassermenge löste bei mittlerer Temperatur (19°)
etwa 44 g Salmiak, und es blieben 5ı g im festen Zustand zurück.
1
3
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 23.6°
N f Gefäß + Füllung 309.678 8 413.778 ccm
“PP. =] Platindraht 0.180 0.008
309.858 8 413.786 ccm
Mac + Füllung 302.567 8 411.615 ccm
App: BD} Glashohlkörper + Inhalt TEROT 2.126
| Platindraht 0.176 0.008
309.854 8 413.749 ccm
Differenz A—B etwa 4mg 0.037 ccm
Schalenbelastung (App. + Stativ 52.16) etwa 362 g.
Wägungen: Bei der Beschiekung der Gefäßschenkel war das Ver-
sehen begangen worden, dieselben ungleich stark zu belasten. Hierdurch
ließ sich die Zentrierung der Apparate auf ihren Stativen (s. Kap. III, B4 b)
nicht hinreichend genau ausführen, und es gab demzufolge die Wägungs-
reihe I (Ursprüngliche Apparate) so abweichende Zahlen, daß auf sie ver-
zichtet werden mußte. Nach Vornahme der Lösung in Apparat A, wo
sich jetzt der Inhalt auf beide Schenkel gleich verteilen ließ, war eine
gute Zentrierung möglich; ebenso gelang dies auch bei Apparat B vor dem
Lösungsprozeß. Immerhin mußten die Wägungen mit vierfacher Aufsetzung
der Belastungen (a anfängliche Lage, b um 180° gedreht) vorgenommen
werden.
I. Nach Vornahme der Lösung in Apparat A.
Wäsung Nr. | I 2 3
Wägungstage : P ;
3., 4. Juli 6., 7. Juli 8., 9. Juli
1902
Gewichtsdifferenz
A-—-B
Gewichtsdifferenz
A-—-B
Stellung der App.| Gewichtsdifferenz
A B A-B
a @ 4.006 mg; 4.002 mg, 4.008 mg,
g a 3.994 4.006 4.018
g g 4.009 4.033 4.021
[7 g 4.004 4.031 4.028
Mittel: 4.003 mg 4.018 mg 4.019 mg,
Mittel: 4.013 mg = 0.005
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. 1. 18
138 LANDOoLT:
II. Nach Vornahme der Lösung in Apparat B.
Wägung Nr. | I 2 3
Wägungstage
1902
14., 15. Juli 16., 17. Juli 19., 20. Juli
Stellung der App.| Gewichtsdifferenz | Gewichtsdifferenz | Gewichtsdifferenz
A B A—B A-B A-B
a a 3.974 mg 3.981 mg 3-996 mg
g [7 3.962 3.978 3.981
g g 4.003 4.015 3.990
a g 4.016 4-032 4.021
Mittel: 3.989 mg 4.002 mg 3.997 mg -
Mittel: 3.996 mg = 0.004
Resultat:
Gewichtsdiff. Gewichts-
A-B änderung
2 (Id 4.013 mg =0.005 =
Versuch Nr. ı. App.B + 0.017 mg = 0.006
II 3.996 =E 0.004
Versuche Nr. 2 und 3 (August 1902, Oktober 1902).
Gefäße: Oförmig mit Vakuummantel (Kap. Il, A 2) Jenaer Glas.
Beschickung:
App. A App. B
In den innern zylindrischen Raum: Salmiak 23.808 23.568
In den ringförmigen Zwischenraum: Wasser 132.309 131.908
Die Salzmenge löste sich in dem vorhandenen Wasser vollständig auf.
Die entstandene Lösung enthielt 15.25 Prozent Salmiak. — Das Wasser
war mit einer Schicht Paraffinöl überdeckt worden.
Zur Ausgleichung der Apparate mußte wegen ihres bedeutenden
Gewichtsunterschiedes dem leichteren (A) größere Metallmengen angehängt
werden, wozu ein vorhandenes Goldblech sowie Platindraht diente.
Gewicht Volum bei 21.45°
Gefäß + Füllung 387.608 8 605.74 ccm
App. A ı Goldblech (d = 19.33) 27.529 1,09)
Platindraht (d = 21.49) 20.788 0.97
435.925 8 608.13 cem
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 139
Gewicht Volum bei 21.45°
| Gefäß + Füllung 428.308 & 597.61 ccm
App. B ı 3 Glashohlkörper 6.660 10.55
| Platindraht 0.952 0.04
435.920 8 608.20 cem
Ditferenz A—B: etwa 5 mg 0.07 cem
Wägungen. Die Gefäße ließen sich wegen ihrer symmetrischen Form
gut zentrieren, und demzufolge waren verschiedene Stellungen derselben
auf den Wageschalen nicht nötig.
Lösungsprozeß in Apparat A.
I. Vor dem Lösen Ia. Nach dem Lösen
Gewichts- Gewichts-
Wäg: & Wägunestag
es differenz a differenz
32 A-B ee A-B
30. Juli M 5.174 mg 5. August M 5.188 mg
At a 5.170 en A 5.183
1. Aug. A 5.166 6. » M Bon72
Mittel: 5.170 mg 7 M 5.181
Mittlerer Fehler: + 0.002 3 M 5.167
Max. Wägungsdiff.: 0.008 Mittel: 5.178 mg
Mittlerer Fehler: + 0.004
Max. Wägungsdiff.: 0.021
Nach Beendigung dieses Versuchs blieben die Apparate während zweier
Monate unter einer Glasglocke stehen. Als Anfang Oktober mit den
Wägungen wieder begonnen wurde, zeigte sich die Gewichtsdifferenz A— B
gegen früher um etwa 0.04 mg erhöht, wohl infolge davon, daß die Ober-
fläche des Glases oder das Metallstativ eine kleine Änderung erlitten hatte.
Es mußte deshalb die Wägungsreihe II wiederholt werden.
Lösungsprozeß in Apparat B.
IIb. Vor dem Lösen II. Nach dem Lösen
N £ jichts-
Warme | Gt | Wagens | Gilt
1902 RT 1902 NE
2. Okt. M 5.230 mg 8. Okt. M 5.203 mg
% M 5.216 989 EM 5.223
4. M 5.206 OR! 5.210
4. A 5.220 10. » M 5.207
Mittel: 5.218 mg Mittel: 5.211 mg
Mittlerer Fehler : + 0.005 Mittlerer Fehler : + 0.004
Max. Wägungsdiff.: 0.014 Max. Wägungsdifl.: 0.020
18*
140 LANDOLT:
Resultat: Gewichtsdiff. Gewichts-
A—-B änderung
5.170 mg =E 0.002
5.178 =E 0.004
IIb 5.218 mg =E0.005
III 5.211 =E 0.004
Versuch Nr. 2. App. A en + 0.008 mg # 0.004
Versuch Nr. 3. App. B + 0.007 mg = 0.006
Versuche Nr. 4 und 5 (November 1902).
Gefäße: Kleine N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.
Beschickung der Schenkel:
a) 37.5 g Salmiak-+ 115.9 g Quecksilber (zur Äquilibrierung),
b) 156.0 g Wasser + 3.4 g Paraffinöl.
Es bildeten sich 187.5 g Lösung, enthaltend 20.0 Prozent Salmiak.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 13.89°
Kon Gefäß + Füllung 360.836 403.170 eem
Platindraht 0922 0.010
361.058 8 403.180 cem
| Gefäß + Füllung 357.616 8 399.304 cem.
App. B \ Glashohlkörper 3.021 3.820
Platindraht 0.416 0.019
361.053 8 403.143 ccm
Differenz A—B: etwa 5 mg 0.037 cem
Schalenbelastung (App. + Stativ 44.01 g) etwa 405.06 g.
Wägungen. Dieselben sind in zwei Stellungen der Apparate auf
den Schalen vorgenommen worden, da keine ganz genaue Zentrierung er-
reicht worden war. F
I. Apparate in anfänglichem Zustande.
a { Lage Gewichts-
Wägungstag i
3 7 der Apparate] differenz Mittel
re A B A—B
ı2. November M ara 5.498 mg || !
13% 5 M D® 5.471 J 5.484 mg
14 M © @ 5.512 \ en:
14 A Fa 5.495 5:5
Mittel: 3.494 mg
Fehler: #0.010
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 141
IIa. Nach dem Lösungsprozeß in Apparat A.
Gewichts-
differenz Mittel
A-B
Lage
der Apparate
Al 28
Wägungstag
1902
18. November M a 5.464 mg || me
Is i N | ” 7 5.484 J 5.474 mg
22. » M | a [7 5.461
ee
Mittel: 5.470 mg
Fehler: +0.004
Da nach beendigten Wägungen auf dem vergoldeten Messingstativ des
Apparates A ein kleiner, schwarzer Fleck bemerkt wurde, welcher möglicher-
weise durch Oxydation sich vergrößern und dadurch eine Gewichtsstörung
hervorrufen konnte, so setzte man die Apparate in ein anderes Paar von
Stativen. Dadurch wurde eine Neubestimmung der Differenz A—Bb nötig.
Ib. Vor dem Lösungsprozeß in Apparat B.
wi a Lage Gewichts-
ägungstag Ze A
nn der Apparate| differenz Mittel
Ar Au B AB
25. November A ara 6.184 mg |] R
26. » M RG, 6.094 J SEO:
27. » M a a 6.183
27. D A ad, 6.091 } En
Mittel: 6.138 mg
Fehler: +0.001
II. Nach dem Lösungsprozeß in Apparat D.
Wägungstag Lage Gewichts-
» Ss = der Apparate differenz Mittel
z AS BR A—B
30. November M a [7 6.199 mg || x
EL } I 5 6 61098 fi 6.146 mg
2. Dezember M GN 6.177 \
38 » M ag 6.091 f 6.134
Mittel: 6.140 mg
Fehler: +0.006
142 LANnDorTt:
Resultat: Gewichtsdift. Gewichts-
; ZB} änderung,
A gl 5.494 mg = 0.010
Versuch Nr. 4. App. | Ha 5.470 = 0.004
— 0.024 mg #0.011
Ib 6.138 mg #0.001
Versuch Nr. 5. App. B J — 0.002 mg = 0.006
III 6.140 =#0.006
Doppelversuch Nr. 6 und 7
(Oktober, November 1903)!.
Gefäße: N-Röhren aus Quarzglas von Heraeus, Hanau (Kap. II, A 2),
mit weiter Einfüllöffnung am oberen Bogen. Dieselbe wurde nach der Be-
schiekung des Gefäßes mit einer Korkscheibe geschlossen und darauf eine
geschmolzene Mischung von 2 Teilen Kolophonium und ı Teil Wachs ge-
gossen.
Beschickung der Schenkel:
a) 60 g Salmiak + 122 g Granatkörner,
b) 160 g Wasser + 2g Paraffinöl.
Beim Mischen entstanden 220 g Salmiaklösung, enthaltend 27.27 Pro-
zent Salz.
Ausgleichung der Apparate: Gewicht Volum
App. A Gefäß Füllung 375-379 8 386.617 cem
Ders 373-954 8 386.317 ccm
App. B } Glaskörper+ Füllung 0.680 0.253
Platindraht 0.741 0.034
3715-3758 386.604 cem
Differenz A—B etwa 4mg 0.013 ccm
Schalenbelastung (Apparat + Platinstativ 82.93 g) etwa 458.3 @.
Wägungen: Wegen der nicht ganz günstigen Zentrierung der Ap-
parate auf den Stativen wurden stets Wägungen in zwei Stellungen aus-
geführt.
! In der in Abhandlung Il (Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1906, S. 293) vorkom-
menden Tabelle ist statt der Versuchszeit Oktober, November 1903 irrtümlich Juni, Juli 1903
angegeben. Das nämliche Versehen findet sich in der Schrift » Über die Erhaltung der Masse
bei chemischen Umsetzungen«, welche in den Abhandlungen der Deutschen Bunsen-Gesell-
schaft, Heft 1, 1909, erschienen ist, und zwar S. 28, Tab. 5.
- ai ..—
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
I. Anfänglicher Zustand der Apparate.
Wägungstag
1903
Gewichts-
differenz
A-—B
Mittel
[97
7
>bB>=ab>
I. Nach dem Lösungsprozeß in
Lage
der Apparate
FANIER,
a a
[24
a [7
9 [7
[7 a
3.896 mg
3.929
3.882
3.930
3.880
3.934
mo nn u
Mittel:
Mittl. Fehler:
3.913 mg
3.906
3-907
3.909 mg
0.002
Apparat A.
Lage
der Apparate
ATEEB,
Gewichts-
differenz
A—bB
Mittel
Wägungstag
1903
8.Nov. M
8.» A
Togo M
TONER
12. M
TON
14. M
TAI Sn UN
3.915 mg
3.851
\
J
3.917 \
3.901 J
3.914 \
3.894 J
3.899 \
3.913 J
Mittel:
Mittl. Fehler:
3.883 mg
3.909
3.904
3.906
3.901 mg
0.006
II. Nach dem Lösungsprozeß in Apparat 5.
Lage
Gewichts-
differenz
A-—B
Mittel
Wägungstag
1903
18. Nov. M
RS EA
20. M
204 m 8
23. M
Dan A
25.» M
2 » A
der Apparate
Alu JR
[7 [7
@ g
a a
@ I
a a
@ I
[7 a
a g
Mittel:
Mittl. Fehler:
3.877 mg
3-875
3.870
3.905
3.882 mg
= 0.008
145
144 LAnvporr:
Resultat: Gewichtsdiff. Gewichts-
A-B änderung
==(0)
SIE 27 Nemo
+ 0.019 = 0.010
Vers. Nr.6. App. A { 5
> r 3.901 =E 0.006
Vers. Nr.7. App. B UM 3.882 = 0.008
Versuch Nr. 8 (November, Dezember 1903).
Gefäße: M-Röhren aus Quarzglas, die nämlichen, welche zu den
Versuchen Nr. 6 und 7 gedient hatten.
Beschickung der Schenkel:
a) 51ıg Salmiak+83g Granaten,
b) 134g Wasser.
Die entstandenen 185 g Lösung enthielten 27.57 Prozent Salz.
Ausgleichung der Apparate: Gewicht Wal
App. a J Gefäß + Füllung 343.0988 386.284 cem
IP | Platindraht 0.080 0.004
343.178 8 386.288 ccm
( Gefäß + Füllung 342.513 8 386.066 ccm
App. B » Quarzstäbchen (d = 2.20) 0.435 0.198
| Platindraht 0.227 0.010
343-1758 386.274 cem
Differenz A—B etwa 3 mg 0.014 ccm
Schalenbelastung (Apparat Platinstativ) etwa 426.18.
Wägungen. Bei Ausführung der Wägungsreihe I zeigte sich wäh-
rend 10 Tagen eine fortschreitende Verminderung der Differenz A—B, was
auf ein Leichterwerden des Apparates A hindeutete, wohl infolge nicht
diehten Verschlusses der Einfüllöffnung. Als dieselbe aufs neue mit der
Mischung aus Kolophonium und Wachs gedichtet wurde, fand durch einen
Unfall Übertritt von Wasser zu dem Salze statt, und infolgedessen mußte
der erste Teil des Versuchs aufgegeben werden. Die Ausführung des
zweiten Teils nahm man nunmehr rasch mit nur einer Stellung der Appa-
rate vor, um den vielleicht nochmals auftretenden Einfluß nicht diehten
Schlusses zu vermindern.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
145
II III
Nach dem Lösen in App. A| Nach dem Lösen in App. B
e Gewichts- % Gewichts-
Wägungstag differenz Wägungstag differenz
25 A-B 1903 A—B
30.Nov. M 3.256 mg 5. Dez. M 3.293 mg
BO AN 3.247 BER! 3.285
1. Dez. M 3.271 GEM 3.296
Mittel: 3.258 mg Mittel: 3.291 mg
Mittl. Fehler: =0.007
Mittl. Fehler: +0.003
Resultat:
Gewichtsdiff. Gewichts-
A-B änderung
gu 3.258 mg = 0.007
Versuch Nr. 8. App. B — 0.033 mg # 0.008
lu 3.291 =E 0.003
Wegen der geringen Zahl von Wägungen kommt diesem Ergebnis
eine geringere Sicherheit zu als den früheren Versuchsresultaten Nr. 1—7.
b. Bromkalium in Wasser.
Versuch Nr. ı (Februar, März 1902).
Gefäße: N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.
Beschiekung der Schenkel.
a) 72.5 g Bromkalium + 81.5 & Iserinkörner als Ballast,
b) 145.08 Wasser+9g Paraffinöl.
Die Salzmenge löste sich vollständig zu 217.5 8
33.33 Prozent KBr.
Lösung, enthaltend
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 13.25°
App. A Gefäß-+ Füllung 403.956 8 409.762 ccm
Gefäß + Füllung 392.266 & 405.194 ccm
App. B | Glashohlkörper + Füllung 11.570 4.540
| Platindraht 0.115 0.005
409.739 cem
0.023 ccm
oBESnES
etwa 5 mg
Differenz A—B
Schalenbelastung (App. + Stativ 44.01 g) etwa 4488.
Wägungen. Dieselben wurden in allen vier Stellungen der Appa-
rate auf den Schalen vorgenommen.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh. 1. 19
146
LANDOLT:
I.
Anfängliche Apparate.
| 3 (neu zentriert)
Wägung Nr. | I 2
Wäeuns ©
en 27., 28. Februar I., 2. März 3., 4. März
Lage der App. | Gewichtsdifferenz | Gewichtsdifferenz | Gewichtsdifferenz
A B A-—B A-B A-—-B
a @ 5.060 ng 5.108 mg 5.084 mg
AR 5.095 5.093 5.085
g g 5.103 5.104 5.065
a g 5.049 5.060 5.087
5.077 mg 5.091 mg 5.080 mg
Mittel: 5.083 mg
Mittlerer Fehler: +0.004
II. Nach erfolgter Auflösung in Apparat A.
Wägung Nr. | I 2 (neu zentriert) 3 4 5
ee „ 8. März 9., Io. März 13., 14. März 16., 17. März 18., 19. März
Lage der App. |Gewichtsdifferenz |Gewichtsdifferenz |Gewichtsdifferenz |Gewichtsdifferenz | Gewichtsdifferenz
A B A-B A-B A—B A-B A-B
a a 5.070 mg 5.061 mg 5.058 mg 5.063 mg 5.058 mg
g a 5.045 5.028 5.030 5.058 5.052
g g 5.070 5.046 5.034 5.029 5.026
ag 5.047 | 5.034 5.035 5.028 5.033
5.058 mg 5.042 mg 5.039 mg 5.045 Mg 5.042 mg
Mittel: 5.045 mg
Mittlerer Fehler: -+0.003
Der Versuch mit Apparat B konnte wegen Krankheit nicht ausgeführt
werden.
Resultat: Gewichtsdifl. Gewichts-
A-B änderung
I 5.083 mg = 0.004
% 5
Versuch Nr. 1. App. A — 0.038 mg # 0.005
lu 5.045 = 0.003
Doppelversuch Nr. ı u.
Gefäße: N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.
C. Uranylnitrat UO,(NO,,+6aq und Wasser.
2
(Juni, Juli 1905).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 147
Beschiekung der Schenkel:
a) 136 & kristallisiertes Salz = 106.75 g wasserfreies,
b) 136 g Wasser.
Die Salzmenge löste sich vollständig. Die Lösung enthielt 39.25 Prozent
VO,(NO)..
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
f Gefäß + Füllung 364.155 8 405.705 cem
PP ©} Platindraht 0.240 0.011
364.395 8 405.716 ccm
| Getäß + Füllung 361.338 & 403.008 cem
App. B ı Glashohlkörper 2.820 2.660
Platindraht 0.234 0.011
364.392 8 405.679 ccm
Differenz A—b: etwa 3 mg 0.037 ccm
Schalenbelastung (App. + Stativ 44.01 g) etwa 408 g@.
Wägungen. Dieselben wurden teils mit 2, teils 4 Stellungen der
Apparate auf den Wageschalen vorgenommen.
I. Anfängliche Apparate.
Wägungstag Lage Gewichts-
3 | der Apparate differenz Mittel
a A B A—B
29. Juni M ara 2.370mg || Bosse
ZI Eh ec 2.400 J
3009 &M ER Co 2.366 | 2.386
30 A a, 2.406 J
5 M a a 2.374 Vume 8
5 A Da 2.394 J Er
Mittel: 2.385 mg
U. Nach dem Lösen in Apparat A.
Mittlerer Fehler: + 0.001
Wägungstag
1905
Gewichts-
differenz
A-—-B
Mittel
19. Juli M
19. » A
20.» M
20. » A
Lage
der Apparate
ABEENB;
a a
ac
Te]
[77 J
2.384 mg
2.394
2.407
2.391 J
2.394 mg
=+ 0.005
I8)-
148 LANDoLT:
II. Nach dem Lösen in Apparat B.
an Lage Gewichts-
Wägungstag >
ei der Apparate differenz Mittel
= NR A-B
25. Juli M [7 a 2.401 mg
26. » M g [7 2.404 2.408 mg
27. » M 99 2.424
28. » M ag 2.402 J
are mE M a eı 2.380 |
ro, m N g [7 2.390 |
1.Aug. A TE q, 2.427 | 02
DS ag 2.400
Mittel: 2.404 mg
Mittlerer Fehler: = 0.004
Resultat.
Gewichtsdiff. Gewichts-
A—B änderung
r I 2.385 m@=E 0.001
VersuchaNr en Npp | 3°5 m&=70.00T 0,009 mg =+0.005
2.394 =E 0.005
2.404 FO 001 0.010 =E 0.006
Versuch Nr. 2. App. B \ II
Versuch Nr. 3 (Juli 1905).
Gefäße: N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.. Es wurden die zu den
vorhergehenden Versuchen benutzten Gefäße gebraucht, nachdem an den-
selben neue Einfüllröhren angeschmolzen worden waren.
Beschickung der Schenkel wie bei Versuch ı und 2.
a) 136 g UO,(NO,),+6 aq = 106.75 g wasserfreies Salz,
b) 136 &g Wasser.
Die entstandene Lösung enthielt 39.25 Prozent UO,(NO,),.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
Gefäß + Füllung 364.534 8 409.786 ccm
App. A ı Platindraht, dicker 2.260 0.105
| » dünner 0.344 0.016
367.138 8 409.907 ccm
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 149
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum
Gefäß + Füllung 363.277 8 404.153 cem
Glashohlkörper, längerer 1.959 3.200
App: B » kürzerer 1.375 2.420
Glasstäbchen 0.190 0.100
Platindraht 0.333 0.015
367.134 8 409.888 cem
Differenz A—B: etwa mg 0.019 cem
Schalenbelastung (Apparat + Stativ) etwa 4118.
Wägungen. Die erste Versuchshälfte mußte gestrichen werden, weil
bei der Wägungsreihe I infolge ungenügender Zentrierung der Apparate
außergewöhnlich große Abweichungen vorkamen. Auch bei den Reihen II
und III sind die Differenzen zwischen den einzelnen Mittelwerten erheblicher,
als es bei den zu Versuch Nr. ı und 2 gehörigen Wägungen vorkam.
I. Nach dem Lösen in Apparat A.
Wägungstag Lage Gewichts-
"= 0° | der Apparate differenz Mittel
1905 A nr
17. Juli M Dr es
I.» A ka 3.878 |
18. » M g g 3.883 | 3.887 mg
N ET, 3.900
19.» M 2 @ 3.916
Aa ee | |
20. » M 9 g 3.902 ( 3.919
20. » A a I 3.918 j)
Mittel: 3.903 mg
Mittlerer Fehler: #0.016
II. Nach dem Lösen in Apparat 2.
rlanmaerne Lage Gewichts-
ASUNSERS | der Apparate differenz Mittel
u ATE A-—B
24. Juli M @ a 3.891 mg
24. n A g [7 3.869
.8 g
25.» M g g 3.897 | 3.0897 mg
A a g 3.934 J
28. » M [7 [7 3.887
29. » M 07 a 3-905
» 3.91
29. » A Tg, 3.940 | Sa
30.» M a 0] 3.937
Mittel: 3.907 mg
Mittlerer Fehler: 0.010
150 LANDOoLT:
Resultat: Gewichtsdiff. Gewichts-
A—B änderung
3.903 mg = 0.016
I
Versuch Nr. 3. App. B ker — 0.004 mg 0.019
3.907 =E 0.010
d) Wäßrige Kupfervitriollösung und Alkohol.
Ausfällung des Salzes.
Im Anschluß an die vorhergehenden Lösungsversuche wurde noch der
umgekehrte Fall geprüft, wo ein Salz aus dem gelösten Zustande in den
festen übergeht, also die Ionen desselben verschwinden. Dies geschah durch
Ausfällung von Kupfervitriol aus seiner gesättigten wäßrigen Lösung durch
Alkohol.
Versuch Nr. ı und 2
(Januar, Februar 1902).
Gefäße: N-Röhren aus Jenaer Geräteglas.
Beschiekung der Schenkel:
a) 107.8 g Kupfersulfatlösung, enthaltend 25.0 g CuSO, + 5aq, über-
schichtet mit 8.7 g Paraffinöl zur Verhinderung der Verdunstung;
b) 116.5 g absoluten Alkohol.
Wie ein besonderer Versuch ergab, werden beim Mischen dieser Flüssig-
keitsmengen 24.75 g CuSO,+35aq kristallinisch ausgefällt.
Ausgleichung der Apparate Gewicht Volum bei 12.8°
Gefäß + Füllung 340.067 & 416.148 ccm
App. A \dieker Platindraht 3.920 0.182
| feiner » 0.101 0.005
344.088 8 416.335 cem
er + Füllung 339.460 8 408.279 ccm
App. B \ Glashohlkörper 4.526 8.040
feiner Platindraht 0.098 0.005
344.084 8 416.324 cem
Differenz A—B: etwa mg 0.011 cem
Schalenbelastung (Apparat + Stativ) etwa 383 g.
ägcungen. Dieselben sind mit immer eleicher Stellung der Apparate
Wägun; Diesell 1 mit gleicher S g
ausgeführt worden.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
151
I I II
a Nach der Ausfällung Nach der Ausfällung
autanziich in Apparat A in Apparat B
Wägungstag Gewichts- Wägungstag | _ Gewichts- Wägungstag Gewiehts-
1902 differenz A—B 1902 differenz A—B 1902 differenz A—B
23. Januar M 3.265 mg 28. Januar M 3.255 mg 4. Februar M 3.225 mg
DAN 3.260 M 3.239 So 0 M 3.235
DRS! 3.253 M 3.227 Te 5 M 3.213
ZA IENEA: 3.251 31. M 3.241 8 ” M 3.223
Mittel: 3.257 mg Mittel: 3.240 mg Mittel: 3.224 mg
Mittlerer Fehler: +0.003
Mittlerer Fehler: +0.006
Mittlerer Fehler: +0.005
Resultat: Gewicehtsdiff. Gewichts-
A-B änderung
= gl 3.257 mg =& 0.003
Versuch Nr. ı. App. \ — 0.017 mg # 0.007
r u 3.240 = 0.006 =
Versuch Nr. 2. App. em an 220,05 + 0.016 =E 0.008
Fragliche Korrektion der Lösungsversuche.
Da der Lösungsprozeß der Salze von Temperaturerniedrigung begleitet
ist, so wird erstens eine Volumverminderung des Glasgefäßes eintreten
und zweitens die Wasserhaut auf der Außenfläche des letzteren sich ver-
stärken. Beide Vorgänge bewirken eine Gewichtszunahme.
Zur Prüfung dieser Verhältnisse sind bei den Versuchen mit Salmiak
mehrmals Wägungen bald nach Vornahme der Lösung und sodann an den
folgenden Tagen vorgenommen worden. Es zeigte sich, daß anfangs meist
eine Gewichtszunahme des behandelten Apparates bis zum Betrage von
0.3 mg bemerkbar war, welche ohne Zweifel von der Vermehrung der
Nach 2
gegangen, und wenn man die Wägungsreihen erst nach dem 4. Tage be-
Wasserhaut herrührte. bis 3 Tagen war diese Wirkung zurück-
gann, wie dies nach den vorstehend angeführten Beobachtungstabellen stets
der Fall war, so blieb die Gewichtsdifferenz A—B nahezu konstant und
wich dann wenig von dem Werte ab, welcher vor Ausführung des Lösungs-
prozesses bestanden hatte. Aus dem letzteren Verhalten ging zugleich
hervor, daß ein in Betracht kommender Einfluß der Volumverminderung
der Apparate nicht auftrat. Die Temperaturabnahme während des Lösens
der Salze war übrigens immer sehr gering, da der Vorgang stets in der
152 LANDOLT:
Weise vollzogen wurde, daß man das Gefäß horizontal legte und dann
während 48 Stunden der Ruhe überließ. Bei besonderen Prüfungen mit
den angewandten Salzen konnte dabei nur ein Sinken des Thermometers
um 2°, höchstens 5° beobachtet werden.
Diesen Verhältnissen zufolge können die vorstehend angeführten Lö-
sungsergebnisse direkt in die Kap. V gegebene Schlußtabelle aller Beob-
achtungen aufgenommen werden. Da die mit Chlorammonium, Bromkalium
und Uranylnitrat erhaltenen ı 2 Gewichtsänderungen teils positiv, teils negativ
waren und nur zweimal den maximalen Versuchsfehler von = 0.03 mg
(Kap. II, D), und zwar nur in geringem Grade überschritten, so läßt es sich
als erwiesen ansehen, daß der Lösungsvorgang der Salze ohne Gewichtsän-
derung verläuft. Dasselbe ist der Fall beim Übergang eines Salzes (Kupfer-
vitriol) aus dem dissoziierten Zustand in den molekularen.
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 153
Kapitel V.
Endresultate.
In der nachfolgenden Tabelle sind die sämtlichen Resultate der II.
und III. Versuchsperiode zusammengestellt‘. Kol.IV enthält die direkten
Beobachtungen, und von diesen ist eine Anzahl (22), nämlich diejenigen,
bei welehen die Reaktion unter stärkerer Wärmeentwicklung verlief, den
in Kap. HIC, ı b erörterten Korrektionen unterworfen worden. Die be-
richtigten Zahlen befinden sich in Kol. IV.
[Bi I ren
Gewichtsänderung
direkt mit
beobachtet Korrektion
Jahr der
Aus-
führung
Nr. Art der Reaktion
—0.035mg | —0.025 mg
Silbersulfat —0.042 —0.032
und —0.029 —9.019
Ferrosulfat 0.003 +0.003
—0.008 —0.008
Silbernitrat +0.003 mg | +0.003 mg
und Ferrosulfat —0.003 —0.005
Goldchlorid und Fe Cl, —o.oogomg | —0.009 mg
oo I oa In BoD
9 Eisen —0.004 mg. | -+9.006 mg
= und —0.022 .—0.012
1 Kupfersulfat —0.024 +0.001
12 —0.028 —0.003
.S Jodsäure —0.004 mg Br mg
2 und —0.019 +0.
15 Jodwasserstoff —0.033 — 0.008
16 —0.053 —0.928
ni Jod —0.031 mg | —0.021 ng
und +0.002 +9.012
” Natriumsulfit —0.021 —0.011
2% —0.034 0.024
! Von den Beobachtungen der I. Versuchsperiode konnten nur die auf Chloralhydrat
bezüglichen (Nr. 23, 24, 46) aufgenommen werden, da diese Reaktionen ohne Wärmeent-
wicklung verliefen.
Phys.-math. Klasse. 1910. Abh.T. 20
154 LANDOLT:
| I ame] ae IV
Jahr der | Gewichtsänderung
Nr. Art der Reaktion Aus- direkt | mit
führung beobachtet | Korrektion
Uranylnitrat 1905 +0.006 mg | -+0.006 mg
und Kaliumhydroxyd 1905 0.002 9.002
Chloralhydrat | 1891 +0.012mg | -+0.012 mg
und Kaliumhydroxyd 1891 0.007 +0.007
| —0.014mg | -+0.004 mg
—0.0I0 +0.008
—0.026 —0.008
Elektrolyse | —0.006 +0.012
von —0.004 +0.014
Kadmiumjodid ' | 0.004 +0.014
—0.040 —0.022
—0.009 +9.009
—0.019 —0.001
Lösungsvorgänge
34 | Chlorammonium. Wasser | 1902 —0.024 Mg —0.024 mg
35 » » 1902 —0.002 —0.002
36 » D 1902 +-0.008 +0.008
37 5 » 1902 +-0.005 +9.005
38 | = » 1902 --0.017 +0.017
39 » » 1903 —0.008 —0.098
40 D » 1903 +0.019 -+0.019
41 | » » 1903 —0.033 —0.033
42 Bronkalium. Wasser 1902 —0.038 —0.038
43 Uranylhydrat. Wasser 1905 +-0.009 +9.009
44 » » | 1905 —0.010 —0.010
45 | e » 1905 —0.004 —0.004
46 Chloralhydrat. Wasser | 1891 —0.003 —0.003
47 Kupfersulfatlösung 1902 —0.017 —0.917
48 und Alkohol 1902 +0.016 +0.016
Aus der Tabelle läßt sich folgendes entnehmen:
Betrachtet man zunächst die in Kol. IV verzeichneten Gewichtsände-
rungen, welche das Endresultat der Versuche darstellen, so zeigt sich erstens,
daß die Vorzeichen derselben in fast gleicher Zahl verteilt sind, und zwar
bei jeder der einzelnen Reaktionen. Insgesamt haben von den 48 Beob-,
achtungen 23 Zunahme und 25 Abnahme des Gewichts ergeben. Zweitens
liegen fast alle Zahlen unterhalb des in $ıS festgestellten maximalen Ver-
suchsfehlers von =0.030 mg, sie überschreiten denselben nur in wenigen
Fällen (Nr. 2, 41, 42) um sehr geringe Beträge (0.002 bis 0.008 mg).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen. 155
Diese beiden Erscheinungen sind nun genau diejenigen, welche auftreten,
wenn man die Versuche mit nichtreaktionsfähigen Substanzen ausführt,
wie dies die in Kap. Ill, D beschriebenen Beobachtungen gezeigt haben.
Hieraus folgt also völlige Nichtänderung des Gewichts.
Zu dem gleichen Ergebnis führen aber auch die in Kol. III enthaltenen
direkten Beobachtungszahlen. Dieselben liegen wiederum größtenteils unter-
halb des maximalen Versuchsfehlers von =0.030 mg; sie überragen ihn
in 8 Fällen, aber nur viermal (Nr. 2, 16, 31, 42) mit etwas höheren Be-
trägen. Die Erscheinung, daß die aufgetretenen Gewichtsänderungen ganz
überwiegend aus Abnahmen bestehen, besonders bei den unter Wärme-
entwicklung verbundenen Reaktionen, dürfte sich nach den in Kap. II,
Gıb gegebenen Erörterungen durch die Ausdehnung der Glasgefäße er-
klären.
Das Schlußresultat der ganzen Arbeit ist demnach, daß bei
allen vorgenommenen 15 chemischen Umsetzungen eine Ände-
rung des Gesamtgewiehts der Körper sich nicht hat feststellen
lassen.
Damit liegt wieder dasselbe Ergebnis vor, welches schon am Schlusse
der I. Versuchsperiode aufgetreten war und zu dem auch die zwar nur
wenige Reaktionen umfassenden Beobachtungen von Kreichgauer, San-
ford und Ray sowie Lo Surdo geführt hatten. Da keine Aussicht
vorhanden sein dürfte, die Genauigkeit der Versuche noch weiter zu steigern,
als es bis dahin möglich war, so kann jetzt wohl die Frage über die
Änderung des Gesamtgewichts chemisch sich umsetzender Körper und
damit überhaupt die experimentelle Prüfung des Gesetzes der Erhaltung
der Masse als erledigt gelten. Sollten wirklich Abweichungen bestehen,
so liegen dieselben jedenfalls unterhalb der Hundertstel und Tausendstel
Milligramme. Bei einer noch viel kleineren Größenordnung (Milliontel
Milligramme) würden sie in den Kreis der Betrachtungen fallen, welche
M. Planck in seiner Abhandlung' »Zur Dynamik bewegter Systeme« an-
gestellt hat. Sie entziehen sich dann aber der experimentellen Prüfung.
Der von mir und den anderen Beobachtern erbrachte Nachweis der
Gewiehtskonstanz ist von Bedeutung für die Entscheidung der Frage, ob
die Atomgewiehte «er chemischen Elemente völlig unveränderliche Größen
! Annalen der Physik [4] 26, 1, (1908).
156 LANDoLT:
sind oder nicht. In dieser Hinsicht dürfte nach der: jetzigen Sachlage
nieht mehr zu befürchten sein, daß bei der Bestimmung des Atomgewiehts
eines Elements aus verschiedenen Verbindungen desselben stets etwas ab-
weichende Zahlen auftreten werden, wie dies der Fall sein könnte, wenn
die Reaktionen von Gewichtsänderungen begleitet, wären. Es liegt gegen-
wärtig wohl kein Grund mehr vor, an der völligen Konstanz der Atom-
gewichte zu zweifeln.
Wenn auch Untersuchungen der vorliegenden Art viel Mühe erfordern
und wenig lohnend erscheinen, so müssen sie doch als notwendig bezeichnet
werden. Zur Unterstützung dieser Ansicht lassen sich die folgenden Worte
anführen, welehe Professor Th. W. Riehards in der Eröffnungsrede zu
seinen während des Sommersemesters 1907, an der Berliner Universität
gehaltenen Vorlesungen ausgesprochen hat!. »Die Frage, ob die angeb-
liehen Konstanten der physikalischen Chemie in Wirklichkeit Konstanten
sind: oder innerhalb kleiner Grenzen schwanken, ist von weitgehendem
Interesse und hervorragender Wichtigkeit für die wissenschaftliche Chemie
im besonderen sowie für die Naturphilosophie im allgemeinen. Wenn die
letztere der beiden Möglichkeiten wahr ist, dann müssen die Umstände,
welche jede Änderung begleiten, mit der. größten Genauigkeit bestimmt
werden. um den. Endgrund ihres Auftretens aufzufinden.« Ich. glaube, im
Sinne dieser Forderung verfahren zu haben und unter den vorgelegenen
schwierigen Verhältnissen bis zur Grenze des Erreichbaren gegangen zu sein.
! Siehe Chemikerzeitung Jahrg. 31, Nr. 36, S. 460 (1907).
Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
Inhaltsübersicht.
Kapitel I. Einleitung
A. Veranlassung zu der Arbeit.
B. Verlauf der Untersuchung (1. bis 3. Versuchsperiode) .
ISapıtelollseVersucheganderen) Beobachter 2 er
Kapitel III. Angewandte Methoden
A. Apparate und Behandlung derselben .
I. Verfahren im allgemeinen.
Reaktionsgefäße
. Beschickung der Gefäße .
Ausgleichnng der Gefäßpaare in Beer an Gemieh: und Volumen
. Ausführung der Reaktion .
2 on won
B. Wagen und Wägungsmethoden
1. Angewandte Wagen. Gewichte
2. Wägungsverfahren 6 :
3. Prüfung der neuen Ruepre ehtschen ef 6
4. Wägungsfehler
a. Durch Temperatureinflüsse
b. Durch ungleiche Lage der Belastung aut den ereelielen. Zentrieren
der Apparate .
c. Erschütterungen der are
d. Störungen durch Elektrizität .
C. Durch die Gefäße bewirkte Versuchsfehler
1. Fehler infolge Erwärmung der Glasgefäße .
a. Verhalten der Wasserhaut. ©
. Thermische Nachwirkung des Glases .
Do a durch Druckänderung im Innern der Gefäße
3. Undichtheit der Gefäße
a. Gegen Wasser.
. Gegen Dämpfe der Sibetanzen (Zeaebeiio))
4. ee. Staub
5. Konstanz der Stative
D. Gesamtversuchsfehler DR ER BOOTE Ne
Phys.-math. Klasse. 1910. _Abh. T. 21
157
Seite
158 Lawporr: Über die Erhaltung der Masse bei chemischen Umsetzungen.
Kapitel IV. Versuche über die Änderung des Gesamtgewichtes chemisch sich um-
setzender Körper . ö
ı. Silbersulfat und eh,
2. Silbernitrat und Ferrosulfat.
3. Goldchlorid und Ferrochlorid .
a. Kupfersulfat und Eisen ©
5. Jodsäure und Jodwasserstoffsäure
6. Jod und Natriumsulfit
7. Uranylnitrat und Kalumdrosa
8. Chloralhydrat und Kaliumhydroxyd . & ö
9. Elektrolyse von Kadmiumjodidlösung mittels W Üeheelsteom 8 Gleichateon: 2
10. Lösungsvorgänge
Kapitel V. Endresultate .
Seite
95
95
103
104
106
110
118
125
127
129
136
153
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ABHANDLUNGEN NICHT ZUR AKADEMIE GEHORIGER
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Über die Kerne des menschlichen Diencephalon.
Von
EDWARD MALONE.
(Aus dem Laboratorium des Hrn. Privatdozenten Dr. L. Jacozsonn.)
Anhang. Abh. 1.
OA
= S
Vorgelegt von Hrn. Waldeyer in der Sitzung der phys.-math. Klasse am 17. März 1910.
ae Zum Druck verordnet am 14. April 1910, ausgegeben am 30. Juni 1910. RI,
Di. vorliegende Arbeit ist eine Fortsetzung der Arbeiten von L.Jacobsohn:
Über die Kerne des menschlichen Rückenmarks und des menschlichen Hirn-
stamms, die in den Abhandlungen der Berl. Akad. d. Wiss. 1908/09 ver-
öffentlicht sind. Sie stellt sich die Aufgabe, die Zellen des menschlichen
Diencephalon zu beschreiben und versucht diese Zellen, soweit dies aus
ihrem histologischen Charakter zu erschließen ist, als primäre Kerne zu
gruppieren. Die Arbeit ist also nicht ein Versuch, das menschliche Dience-
phalon auf Grund der Ergebnisse aller Zweige der biologischen Forschung
in Kerne zu teilen, sondern sie ist eine rein histologische Arbeit, und in-
folgedessen werden in dieser Mitteilung nur solche Arbeiten anderer Autoren
berücksichtigt, welche Beiträge zur histologischen Struktur des Zwischen-
hirns darbieten.
In erster Linie werden solche anatomische Arbeiten in Rücksicht ge-
zogen, die sich mit den Verhältnissen beim Menschen beschäftigen. Unter
den Arbeiten über das Zwischenhirn der Säugetiere seien hier die ausge-
zeichneten Arbeiten von Da Fano (4) über den Thalamus des Hundes
und von Monakows (13) über den Thalamus des Hundes und der Katze
genannt. Über das Zwischenhirn der Maus, des Maulwurfs und des Kanin-
chens liegen auch eine Reihe wertvoller Mitteilungen vor von Haller (8),
Ganser (6), Nißl (16), Münzer und Wiener (15), Bianchi (ı)', Cajal
(2) u.a. Die Verhältnisse beim Hunde und bei der Katze lassen sich in
vielen Punkten mit denjenigen beim Menschen vergleichen, während bei
der Maus, beim Maulwurf und beim Kaninchen das nur für den Epitha-
lamus und Hypothalamus gilt. Bevor wir die Verhältnisse nicht zwischen
! Diesem Autor verdanken wir eine eingehende Beschreibung der Entwicklung des
Thalamus beim Kaninchen. Ähnliche Arbeiten bei der Katze und beim Hunde wären sehr
wünschenswert.
11
4 E. MıArtone:
dem Hundethalamus und dem Kaninchenthalamus verstehen, läßt sich ein
Vergleich zwischen dem Kaninchenthalamus und dem menschlichen schwer
ermöglichen. Ich möchte nochmal den großen Unterschied zwischen dem
Thalamus (im engeren Sinne) beim Menschen und beim Kaninchen betonen.
Wenn wir, dank den oben erwähnten Arbeiten, ein ziemlich gutes
Bild vom Zwischenhirn einiger Säugetiere besitzen, so gilt das beim Men-
schen weniger. Eine Einteilung des menschlichen Diencephalon wurde
vorwiegend nach Regionen gemacht, die durch Abtrennung von Faser-
massen hervortreten. In neuerer Zeit wurde der Versuch gemacht, eine
eingehende Einteilung zu erzielen, indem die Zahl, Richtung und Größe
der Fasern in Rücksicht gezogen wurden. Man muß zugeben, daß solche
Arbeiten sehr wertvoll sind, und daß ohne solche topographische Kenntnis
die Aufgaben der feineren Anatomie, der Physiologie und der Pathologie
sehr erschwert oder sogar unmöglich werden. Aber immerhin sollen wir
Einteilungen des Diencephalon, die nach rein äußerlich mechanischen Merk-
malen erzielt sind, nur für das erste Stadium unserer anatomischen Kennt-
nisse als ausreichend auffassen, und man ist nicht berechtigt, Felder, die sich
nur durch solche rein mechanischen Einflüsse abgrenzen lassen, als Kerne
zu bezeichnen. Beim Menschen liegt meines Wissens keine Arbeit vor, die
eine Einteilung des ganzen Diencephalon auf Grund von Zellenpräparaten
sich zur Aufgabe gemacht hat. Die ausführliche und wertvolle Beschreibung
von Monakows (13), die ich in vielen Punkten bestätigen kann, be-
schäftigt sich hauptsächlich über den Thalamus im engeren Sinne. Andere
Autoren haben nur kleinere Abschnitte des Diencephalon beschrieben.
Unter diesen Forschern seien hier hervorgehoben von Gudden (7), Forel
(5), Meynert (12), Kölliker (10), vonLenhossek (11) und Retzius (17).
Die meisten dieser Untersuchungen sind auf Grund der Karminfärbung ge-
macht, nach welcher das Zellbild nicht so klar hervortritt, wie dies bei
der Nißl-Methode geschieht.
Wenn, wie oben gesagt, die Ergebnisse der Faserpräparate vielfach
nur eine rein äußerlich topographische Bedeutung besitzen, so trifft dies
auch für die Ergebnisse der Zellenpräparate zu, wenn man dieselben nur
nach ihrer äußerlichen Anordnung gruppiert; man kann alsdann ein Bild
bekommen, das nur das Positiv des Weigert-Palschen Negativs ist. Um
die Vorzüge der Zellenmethoden auszunützen, ist es zunächst unbedingt
nötig, diejenigen Veränderungen in der Zahl, Größe, Form und Anordnung
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 5
der Zellen zu berücksichtigen, welche durch die Einwirkung von äußerlich
mechanischen Einflüssen bedingt werden. Dementsprechend darf man nie-
mals eine Gruppe von Zellen als einen Kern absondern, wenn diese Zellen
von den benachbarten nur durch solche Eigentümlichkeiten unterschieden
werden können, wie sie durch äußerlich mechanische Einflüsse bedingt
werden. Zu solehen mechanischen Einflüssen gehören die leichte Isolierung
einer Zellgruppe durch Fasermassen; das Zusammengepreßtwerden von Zellen
zwischen dichten Faserbündeln, das oft erhebliche Veränderungen in der
Zahl, Lage, Größe und Form der Zellen verursachen kann; das Eintreten
von Faserbündeln in eine Zellmasse, was die notwendige Folge hat, daß
in jener Gegend, wo die Fasern einmünden, die Zellen in kleinen Inseln
weiter auseinander als in den übrigen Teilen dieser Zellenmassen liegen
und auch in der Regel eine Veränderung in ihrer Form aufweisen. Während
dieses eben entwickelte Prinzip auch für das Rückenmark und den Hirn-
stamm gilt, d.h. für Abschnitte, in welchen die Kerne ihrer hohen Diffe-
renzierung entsprechend mehr oder weniger umschrieben sind, für das
Studium des Zwischenhirns ist es von noch größerer Wichtigkeit, besonders
im 'Thalamus, da im letzteren scharf umschriebene Kerne nur selten vor-
kommen. Meine Erfahrung reicht nicht aus, um dieses Prinzip für die
Hirnrinde anzuwenden, aber es ist unwahrscheinlich, daß die Rinde eine
Ausnahme bildet. Eine Beschreibung der Zellen des Diencephalon, die
solchen mechanischen Einwirkungen nicht Rechnung trägt, hat zum größten
Teil nur eine äußerlich topographische Bedeutung.
In der vorliegenden Arbeit habe ich den Versuch gemacht, solche Zell-
areale, in denen sich die Zellen von denjenigen anderer Areale durch aus-
gesprochene gemeinsame histologische Merkmale klar abgrenzen lassen, als
einen primären Kern aufzustellen. Kleine Abweichungen vom gemeinsamen
Zellbild habe ich zwar erwähnt, aber ich halte sie bei dem heutigen Zu-
stande unserer histologischen Kenntnis und Technik für nicht ausreichend,
um eine noch eingehendere Einteilung zu ermöglichen. Beim Aufstellen
der Kerne habe ich mit Rücksicht auf die oben erwähnten mechanischen
Einflüsse folgende histologische Merkmale als entscheidend betrachtet: die
Form, Größe, das räumliche Verhältnis der Zellen zueinander und vor allem
die Struktur. Wie oben gesagt, wurden Veränderungen in den drei ersten
Merkmalen sehr oft nur durch mechanische Einwirkungen bedingt; dann
haben sie auch nur eine äußerliche Bedeutung; wenn sie dagegen einen
6 E. MıArone:
inneren Wert für den Kern besitzen, so sind sie fast immer auch mit einer
Strukturveränderung der Zellen verknüpft. Als Ausdruck der Zellenstruktur
habe ich die Färbung und Anordnung der chromatophilen Substanz, die
allgemeine Schärfe der Umrisse und der inneren Struktur und den Pigment-
gehalt der Zellen berücksichtigt. Über die chromatophile Substanz wird
bei Besprechung der Schollen enthaltenden Zellen des Hypothalamus die
Rede sein; hier sei es nur erwähnt, daß sie ein sehr wertvolles Unter-
scheidungsmittel darbietet. Die allgemeine Schärfe der Umrisse und der
inneren Struktur ist zum Teil wohl vom Fixieren der Zellen abhängig und
darf deshalb nur mit Vorsicht verwertet werden; aber es steht doch fest,
daß gewisse Zellarten sich schwerer als andere fixieren lassen. Es gibt
einige Kerne im Diencephalon, deren Zellen gar kein Pigment enthalten,
aber im allgemeinen können die meisten Zellen des Diencephalon mehr oder
weniger gelbes Pigment enthalten, obwohl die verschiedenen Typen große
Unterschiede im relativen Gehalt und auch im Ton des Pigments aufweisen.
Der gesamte Pigmentgehalt der Zellen des menschlichen Diencephalon ist
großen Schwankungen ausgesetzt, aber der relative Pigmentgehalt der ver-
schiedenen Zelltypen bleibt konstant. Bei der allgemeinen Durchsicht der
Präparate habe ich verhältnismäßig schwache Vergrößerungen (etwa 50
bis 250fache) benutzt; hierbei lassen sich die wesentlichen Unterschiede von
den unwesentlichen am sichersten trennen. Die allerfeinste Zellstruktur,
wie den Zellnueleus, den Nucleolus, die Kernmembran und die Fibrillen
habe ich nicht in Rücksicht gezogen, weil bezüglich der Fibrillen noch
weitere generelle Studien notwendig sind, um über ihre Natur, ihren Ver-
lauf und ihre Zusammensetzung sichere Aufschlüsse zu erhalten, und weil
wir über die Struktur des Nervenzellkerns und des Kernkörperchens ver-
mittels unserer Methoden noch zu wenig Aufschluß erhalten.
Meine Beobachtungen stützen sich auf sechs Serien des erwachsenen
menschlichen Diencephalon. Drei Serien waren durchaus vollständig. Die
vierte war vollständig bis auf zwei Stellen, in welchen etwa ı mm Sub-
stanz fehlte. Die fünfte war eine vollständige Serie des basalen Teiles des
Diencephalon. Die sechste Serie umfaßte nur die Gegend der Corpora
mammillaria und der mittleren Kommissur. Die Durchsicht einer größeren
Anzahl von Serien ist durchaus notwendig, damit jeder Punkt klar heraus-
kommen kann, soweit letzteres mit unseren gegenwärtigen anatomischen
Methoden zu erzielen ist. Das möglichst frische Gewebe wurde in Alkohol
Über die Kerne des menschlichen. Diencephalon. Ü
gehärtet, in Paraffin eingebettet, und die Schnitte mit einprozentiger wässe-
riger Lösung von Toluidinblau (Grübler) gefärbt.
Die Resultate dieses Studiums sind die folgenden':
A. Metathalamus.
Im Corpus geniculatum laterale sind zwei Kerne zu unterscheiden,
Nuel. magnocellularis corporis geniculati lateralis und Nuel.
principalis corporis geniculati lateralis. Beide Kerne fangen kaudal
gleichzeitig an, und in der kaudalsten Partie bilden sie einige parallel ventro-
dorsal laufende Schichten; die medialste Schicht gehört zum Nuel. magno-
cellularis (n.mg.c.g.1l.). Weiter oral erscheint der Hilus, und medial vom
Hilus liegt der zweite Schenkel des Nucl. magnocellularis. Beide Schenkel
konvergieren nach oben und fließen zusammen. Damit hat der Kern die
Gestalt eines umgekehrten V oder Y, und zwischen beiden Schenkeln liegt
der Hilus (Fig.ı). Der zweite Kern, der Nuel. principalis (n. pr.e.g.1.),
ist bedeutend größer. Er umfaßt den ersten Kern dorsal, lateral und teil-
weise auch medial und erstreckt sich weiter oral als der Nucl. magno-
cellularis (Fig. I—3). Die oben beschriebene Lage der beiden Kerne ist
vielmals ein wenig modifiziert; z. B. in Fig. ı ist eine Schicht des Nucl.
magnocellularis abgebildet, die ganz medial liegt. Aber im wesentlichen
ist der Nucl. magnocellularis in der kaudalen ventromedialen Partie des
Corpus geniculatum laterale gelagert. Beide Kerne bestehen aus deutlichen
Schichten. Der Nucl. magnocellularis bildet 1—3 Schichten, und jede
Schicht besitzt eine Breite von etwa 5 Zellen. Die Schichten des Nucl.
prineipalis sind breiter und laufen nicht so gerade; im oralsten Teile dieses
Kernes sind deutliche Schichten nicht zu erkennen (Fig. 2 und 3). Die
Zellen des Nuel. magnocellularis (Fig. 14) sind ziemlich groß, etwas ab-
gerundet polygonal und besitzen sehr deutliche, grobe Fortsätze; sie färben
sich sehr dunkelblau und enthalten viel schmutziges, gelbes Pigment. Die
Zellen des Nucl. prineipalis (Fig. ı3) dagegen sind bedeutend kleiner
(etwa die Hälfte so groß), mehr rund oder oval als polygonal, und die Aus-
! Um zu vollständig unbeeinflußten Resultaten zu gelangen, habe ich zunächst nur
die Bilder aufgezeichnet, die sich bei alleiniger mehrmaliger Durchsicht meiner Schnitt-
serien ergaben (vgl. hierzu die Figuren 1—29). Erst nachher habe ich die Literatur durch-
gesehen.
8 E. Mavone:
läufer sind undeutlich; sie liegen dicht gedrängt. Die Zellen der ventro-
lateralen Ecke des Nuel. prineipalis sind etwas kleiner als die übrigen Zellen
des Kerns. Meiner Ansicht nach handelt es sich wohl um eine Druck-
veränderung. Ähnliche Veränderungen kommen im Corpus gen. lat. oft
vor, wenn Zellen in den Marklamellen liegen.
Von Monakow (14) S. 92ff. unterscheidet im Corpus gen. lat. drei Teile: a) Spornteil,
b) Hauptteil oder Hilusteil, der in einen medialen und in einen lateralen Schenkel zerfällt,
e) Gitteranteil (Traktusanteil). Der Hilusteil erstreckt sich soweit der Hilus vorhanden ist.
Der Spornteil stellt eine kaudale Fortsetzung des lateralen Schenkels des Hilusteiles dar, und
beide Teile zeigen dieselbe Anordnung von kleinen und großen Zellen. Der Gitteranteil nimmt
das vordere Drittel des Corp. gen. lat. ein und unterscheidet sich von den beiden anderen
Teilen, indem er nur kleine Zellen besitzt, die dicht gedrängt liegen; keine Schichten sind hier
zu sehen, und die Zellen sind durch sagittale Bündel zerklüftet. AufS.705 hatvonMonakow
zwei Schichten »kleinster Elementen« (Sch. kl. El. und Sch. kl. El. v.) abgebildet. Diese Schichten
kleinster Zellen sind nach der Figur von den kleinen Zellen (dors. gr. L.) ganz abgetrennt.
Solche Schichten habe ich nie beobachtet. Innerhalb der Marklamellen sind die zerstreuten
Zellen immer etwas kleiner, aber es läßt sich doch erkennen, daß es sich nur um abgetrennte
Zellen handelt. (Solche Zellen sieht man in der Abbildung von Monakow.) Ventral vom
Nuel. magnocellularis habe ich nur einzelne zerstreute Zellen gesehen, die sicher zu diesem
Kern gehören. Sie sind kleiner als die Mehrzahl der Zellen des Nuel. magnocellularis, aber
doch groß und sonst (durch ihren reichen Pigmentgehalt und durch ihre deutlichen, groben
Ausläufer) nicht zu verkennen. Kölliker (ro) S. 579ff. war nicht imstande, etwas über die
Art und Weise der Verbreitung der Zellen des Corp. gen. lat. beim Menschen mitzuteilen.
Im Corpus geniculatum mediale sind ebenfalls zwei Kerne, und
zwar ein Nucel. ventralis (n. v. c. g. med.), der lateroventral seine Lage
hat, und zweitens ein Nuel. dorsalis (n. d. c. g. med.), der dorsal und
und medial vom vorigen gelagert ist. Beide Kerne erstrecken sich bis zum
kaudalen Pol des Corpus gen. med., aber der Nucl. dorsalis erstreckt sich
weiter oral, und zwar bis zum Anfang des später zu erwähnenden groß-
zelligen Kerns des Thalamus (Fig. 3). Beide Kerne sind gewöhnlich ziemlich
gut zu trennen, aber an gewissen Stellen ist eine scharfe Grenze nicht
vorhanden. Der Nucl. ventralis besitzt ziemlich große abgerundet poly-
gonale Zellen, die dicht gedrängt liegen. Die Zellen färben sich schwächer
als diejenigen des Nucl. magnocellularis des Corpus gen. lat., enthalten
weniger Pigment und besitzen Ausläufer, die nicht so grob und deutlich
sind (Fig.ı5). Im Nuel. dorsalis liegen die Zellen sehr locker; sie sind
polygonal mit schärferen Ecken und färben sich ziemlich schwach (Fig. 16).
Sie schwanken sehr in der Größe, aber in der Regel sind sie entschieden
kleiner als die Zellen des Nucl. ventralis.
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 1)
Die beiden Corpora geniculata sind im großen und ganzen gut um-
schrieben, aber die laterale Fläche des Corp. gen. med. ist nicht immer
so scharf umschrieben wie in Fig.ı; besonders oral ist sie unregelmäßig
(Fig. 2). Von der medialen Fläche des Corp. gen. lat. sind Inseln viel-
mals abgespalten. Endlich kann es vorkommen, daß der ventrale Zipfel
des Pulvinar durch mediolateral laufende Fasern abgetrennt und weit ventral
zwischen die beiden Corpora geniculata gedrängt wird. In diesen abge-
drängten Pulvinarteil mischen sich abgetrennte Zellen der beiden Corpora
geniculata. Dieses gemischte Zellareal (Fig.ı) ist von einigen Autoren als
ein besonderer Kern (hinterer Sehhügelkern) beschrieben. Für dieses Zell-
areal schlage ich den Namen Area intergeniculata' vor.
Beim Kaninchen hat von Gudden (7) und auch Münzer und Wiener (15) zwei
Abteilungen des Corp. gen. med. beschrieben. Beim Maulwurf hat Ganser (6) keine Ein-
teilung gemacht. Beim Menschen gibt von Monakow (14) S.96 an, daß die Zellen des
Corp. gen. med. einen ähnlichen Bau und eine ähnliche Anordnung wie etwa im Pulvinar
haben, und daß die graue Substanz nur im vorderen Teil durch einstrahlende Bündel medial
und vorn zerklüftet ist. Kölliker (ro) S. 579 teilt mit, daß beim Menschen das Corpus
gen. med. nicht in besondere Abteilungen zerfällt.
B. Epithalamus.
In der Glandula pinealis wurden keine Zellen beobachtet, die man
für Nervenzellen halten kann.
Nach der allgemeinen Anschauung besteht das Ganglion habenulae
aus zwei Gruppen von Zellen; ich selbst aber betrachte als Kern des
Ganglion habenulae nur die Gruppe mittelgroßer Zellen, die lateral von
der Taenia thalami liegt und die sich nach kaudal bis zur vorderen Grenze
der vorderen Vierhügel hinzieht (ggl. hab... Das Ganglion habenulae
stellt in dieser kaudalen Gegend einen runden Körper dar, der dorsal und
lateral vom Stiel der Zirbeldrüse gelagert ist (Fig. 5). Weiter oral (Fig. 7),
wo die Taenia thalami schon ausgebildet ist, liegen die Zellen lateral von
der Taenia und auch zwischen den Taeniafasern. Allmählich werden die
Zellen durch die Taeniafasern ersetzt, und sie liegen immer mehr locker;
einzelne Zellen sieht man weit oral. Die Zellen des Ganglion habenulae
! Es kann sich für einzelne Gegenden nützlich erweisen, bestimmte kleinere Partien,
die nicht einem einzelnen Kern zugehören, sondern mehreren Kernen gemeinsam sind, heraus-
zuheben. In solchen Fällen ist die Bezeichnung Area besser als Nucleus, weil letzterer Ausdruck
nur für ein Zellareal von gleich gebauten Zellen gebraucht werden soll.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. 1.
[89]
10 E. MaArone:
(Fig. 17) liegen locker, sind dreieckig oder polygonal und haben scharfe
Ecken und deutliche Ausläufer. Die Zellen sind von Mittelgröße, färben
sich ziemlich blaß und enthalten kein Pigment. Obwohl die äußere Form
der Zellen den motorischen ähnlich ist, so macht ihre Struktur eine solche
Annahme unmöglich, indem bei mittlerer Vergrößerung (100—250) die
Zellen keine Schollen zeigen.
Ventral und medial vom Ganglion habenulae liegt eine Gruppe von
sehr gedrängten runden oder stumpf polygonalen, äußerst kleinen Zellen
(s. gr. 2 I). Weiter oral sind diese Zellen medial und ventral von der
Taenia thalami gelagert und erstrecken sich in dieser Lage weit oral.
Diese kleine Zellen bilden den sogenannten medialen Teil des Ganglion
habenulae. Dagegen rechne ich sie zur grauen Bodenmasse (s. Abschnitt E).
Ganser (6) S. 677/78 hat beim Maulwurf wahrscheinlich beide Zellgruppen gesehen.
Als Ganglion habenulae faßt er nur die mediale Gruppe auf, während er die Zellen, die
zwischen den Taeniafasern liegen, ihrer Struktur wegen nicht zum Ganglion habenulae
rechnet. Nißl (16) beschreibt beide Gruppen beim Kaninchen, eine laterale mit spärlichen‘
großen Zellen und eine mediale mit äußerst dicht gedrängten Zellen. Da Fano (4) Fig. 8
und 9 und Bianchi (r) Fig. 6a und 6b haben beim Hunde bzw. beim Kaninchen beide
Zelltypen abgebildet. Auch beim Kaninchen bildet Cajal (2) Fig. 596 und 598 beide Typen
ab. Über das Ganglion habenulae des Menschen sagt Kölliker (ro) S. 479, daß eine Zu-
sammensetzung aus zwei deutlich getrennten Kernen nicht wahrzunehmen ist, aber doch auch
beim Menschen größere Elemente mehr lateral und in der Tiefe zu liegen scheinen. Beim
Menschen hat Forel (5) nur einen Zelltypus beschrieben.
GC. Thalamus.
Im Metathalamus sind die Kerne mehr oder weniger scharf umschrieben,
entsprechend ihrer verhältnismäßig hohen physiologischen Differenzierung.
Im 'Thalamus und Hypothalamus jedoch hat die Differenzierung einen
weniger hohen Grad erreicht; auch wo der Zelltypus eines Kerns wohl
charakterisiert ist, gibt es gewöhnlich keine scharfe Grenze, und das Bild
wird weiterhin kompliziert durch das Vorkommen von Übergangstypen.
Diese Übergangstypen kommen in der Regel an der Grenze zweier Kerne
vor; es kann hier unmöglich sein, zu bestimmen, welchem Kern solch eine
Zelle angehört, während die von der Grenze mehr entfernten Zellen zweier
aneinander stoßender Kerne leicht unterschieden werden können.
Es gibt einen Kern, dessen Zellen fast den ganzen Thalamus durch-
ziehen. In gewissen Gebieten sind diese Zellen ganz allein vorhanden ;
diese Gebiete sind das Pulvinar, der dorsale Teil des Thalamus, und Teile
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 11
des sogenannten medialen Kerns. Die Zellen, die in den eben genannten
Gebieten liegen, zusammen mit ähnlichen Zellen, die auch in anderen
Teilen des Thalamus zu finden sind, fasse ich ihrer gemeinsamen Struktur
wegen als einen gemeinsamen Kern zusammen und bezeichne ihn als
Nuel. ecommunis thalami (n. es. th.) (Fig. 1—ı2). Aus topographischen
Gründen teile ich den Nuel. communis in eine
a) Pars lateralis, die den ganzen lateralen Kern von Burdach ein-
sehließt (n. es. th. lat.),
b) Pars medialis, die dem medialen Kern der Autoren entspricht (n.
es. th. med.),
ec) Pars dorsalis, entsprechend dem dorsalen oder vorderen Kern der
Autoren (n. es. th. dors.).
Die Grenze des Nucl. communis zu beschreiben wäre überflüssig und
würde nur Unklarheit verursachen. Man soll diesen Kern lieber als den
Grundkern des Thalamus betrachten, in welchen die anderen Kerne ein-
gebettet liegen. Durch die anderen Kerne des Thalamus sind die Zellen
des Nuel. ecommunis gemischt, und hier kommen oft Übergangstypen vor,
was große Schwierigkeit im Unterscheiden der Kerne darbietet. Diese
Mischung der Zellen und dieses Vorkommen von Übergangstypen ist nur
der Ausdruck eines Entwicklungsprozesses, der nicht sehr weit fortge-
schritten ist. Indessen besteht andrerseits der T'halamus nicht aus einem
Chaos von polymorphen Zellen, sondern er besteht aus Kernen, die durch
ihre verschiedenen Zelltypen sicher zu unterscheiden sind; und diese Kerne
bestehen nicht aus wenigen Zellen, die im Nucl. communis zerstreut sind,
sondern sie stellen ziemlich große Zellgruppen dar, in welchen die Zellen
des Nuel. communis entweder spärlich sind oder ganz fehlen. Wenn man
diese Kerne gut studiert hat, sind sie ja mit bloßem Auge vielmals zu
unterscheiden. Bei mittlerer Vergrößerung (100—-200) sind die Zellen des
Nuel. communis zum größten Teil abgerundet polygonal, und sie schwan-
ken sehr in der Größe (Fig. 19). Die chromatophile Substanz der Zellen
ist spärlich, aber sie färbt sich ziemlich dunkelblau. Die Zellen enthalten
stets eine mäßige Menge gelben Pigments. Wenn im lateralen Teile des
Kerns die Zellen in kleinen Gruppen weiter auseinander liegen und viel-
leicht auch eckiger als im medialen Teile aussehen, so wird dies durch
eintretende Faserbündel erzeugt und hat keine weitere Bedeutung. Im
vorderen Teile der Pars lateralis werden die Zellen allmählich größer,
DE
12 E. Marone:
mehr spitzig, färben sieh dunkler und enthalten mehr Pigment (Fig. 19a).
Es nähert sich hier der Zelltypus ein wenig dem Typus des Nucl. magno-
cellularis thalami (Fig. 20). Dadurch lassen sich hier die Zellen der Pars
lateralis von denjenigen der Pars medialis und Pars dorsalis unterscheiden,
indem beide letztere Teile Zellen enthalten, die vom gemeinsamen Typus
des Nucl. communis nicht abweichen. Da die Veränderung des Zellcharak-
ters nicht groß ist und sich sehr allmählich vollzieht, möchte ich keinen
speziellen Kern in dieser Gegend abgrenzen und begnüge mich mit der
Mitteilung der Tatsache.
Die äußere Gitterschicht rechne ich zum Nucel. communis. Sie
besteht aus Inseln von Zellen, die vom Nuel. communis durch Fasern ab-
getrennt sind. Für diese Entstehungsart der Gitterschicht sprechen die
folgenden Tatsachen:
1. Die Gitterschieht besteht nur aus wenigen Inseln von Zellen, und
genau solche Inseln kommen im lateralen Teil des Nucl. communis vor.
2. Sie ist durch die Lamina med. externa nicht scharf abgetrennt,
sondern in der Lamina med. liegen gewöhnlich auch solche Zellen; deshalb
ist die Gitterschicht immer am deutlichsten mit bloßem Auge zu sehen.
3. Sie kann an einzelnen Stellen ganz fehlen.
4. Die Zellen sind durch ihre Struktur von den Zellen des Nucl.
communis nicht zu unterscheiden. Ich gebe freilich zu, daß, wenn Zellen
in dichten Fasermassen liegen, ein Urteil über ihre Struktur nicht sehr zu-
verlässig ist. Aber es steht doch fest, daß die Gitterschicht sich als ein
besonderer Kern anatomisch nicht abgrenzen läßt. Ich muß erwähnen, daß
hier und da im dorsalen Teile der Gitterschicht kleine Gruppen von Zellen
vorkommen, die eine ähnliche Struktur wie die Zellen des Nuel. reuniens
(s. weiter unten) zeigen. In gewissen Gebieten erstreckt sich der Nucl.
reuniens bis zum dorsolateralen Rande des Thalamus (Fig. 8), und es ist
möglich, daß diese kleinen Inseln zum Nucl. reuniens gehören. In den ven-
tralen Teil der Gitterschicht sind einzelne Zellen der Substantia reticularis
des Hypothalamus mechanisch hineingetragen. Im kaudalen Teil der Gitter-
schieht kommen einzelne Zellen vor, die sich latero-ventralwärts fast bis
zum Unterhorn erstrecken.
Wegen der weiten Verbreitung des Nucl. communis durch den Tha-
lamus, und wegen des Vorkommens von Übergangszellen zwischen diesem
Kern und fast allen anderen Kernen des Thalamus, ist es wahrschein-
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 13
lich, daß der Nuel. communis ein großes Zentrum darstellt, in
welchem sensible bzw. sensorische Impulse umgeschaltet wer-
den. Daß verschiedene Teile des Kerns verschiedene Verbindungen be-
sitzen, ist für eine solche Funktion unbedingt notwendig und kann gegen
die einheitliche primäre Funktion des Kerns keinen Einwand darbieten.
Der Nuel. magnocellularis thalami (n. mg. th.) liegt in der ven-
tralen und ventrolateralen Gegend des Thalamus. Er beginnt am vorderen
Ende der Corpora geniculata dorsal vom Nucl. ventralis des Corp. gen.
ıned. (Fig. 3) und erstreckt sich oral bis zum Niveau der mittleren Kom-
missur. Er schaltet sich ein in den ventrolateralen, hinteren Abschnitt
des Nucl. communis. Er hat im wesentlichen die Form eines Magens, dessen
Pylorus nach medioventral, dessen Fundus nach dorsal, dessen kleine Kur-
vatur an das sogenannte Öentre median, dessen große Kurvatur an die
ventrolaterale Grenze des Thalamus anstößt. Der Nucl. magnocellularis tha-
lami kann aus topographischen Gründen in eine Pars arcuata geteilt wer-
den, die die ventromediale Spitze bildet, und in eine Pars prineipalis,
die lateral und dorsal liegt. Aus den Figuren 3— 10 ist die Lage des Nucl.
magnocellularis zu sehen und deshalb werden nur einzelne Punkte über
seine Grenzen erwähnt. In Fig. 3 ist er lateral, dorsal und medial vom
Nuel. communis begrenzt. In Fig.4 bildet sein lateraler Rand zum größ-
ten Teil die laterale Grenze des Thalamus. In Fig. 5 und 6 ist die Pars
arcuata zu sehen, und zwischen ihr und dem Nuel. parvocellularis bleibt
ein Zipfel des Nuel. communis; in Fig.7 ist dieser Zipfel verschwunden.
In Fig.8 ist der Nuel. magnocellularis medial vom Nucl. reuniens begrenzt
und lateral von einem Zipfel des Nucl. communis. In Fig. 9 und 10 sieht
man den Rest des Kerns in den Nucl. communis eingebettet; die Zellen
stellen hier Übergangstypen (zum Nucl. communis) dar, und eine scharfe
vordere Grenze des Nuel. magnocellularis ist nicht zu erkennen.
Die Zellen des Nucl. magnocellularis thalami sind die größten des
Thalamus (Fig. 20); sie sind polygonal, und derjenige Teil der Zelle, der
nieht mit sattgelbem Pigment gefüllt ist, färbt sich (mit Ausnahme des Zell-
kerns) homogenblau. Das Pigment stellt eine solide Masse dar, die einen
großen Teil der Zelle ausfüllt. Die Zellen liegen ziemlich locker, besonders
im ventrolateralen Teile, wo sie kleine Inseln bilden. In diesem ventro-
lateralen Teile ist der Kern am reinsten; hier kommen die größten Zellen
vor und hier ist der Kern fast frei von Zellen des Nuel. communis. In
14 E. MAvone:
der Pars arcuata, der ventromedialen Spitze, sind viele Zellen des Nucl.
communis und viele Übergangszellen vorhanden; die Zellen liegen dicht
zusammen und sind im allgemeinen kleiner. Die Spitze der Pars arcuata
hat Beziehungen zum Nuel. communis, Nucl. parvocellularis, Nuel. reuniens
und der Substantia retieularis des Hypothalamus (Fig. 5—7), und eine scharfe
Grenze ist nicht vorhanden, was auch von Monakow (13) aufgefallen ist;
aber es handelt sich nur um wenige Zellen, und im ganzen ist der Nucl.
magnocellularis gut umschrieben, und wenn man den Kern gut studiert
hat, ist er an Präparaten mit bloßem Auge zu unterscheiden. In einer
Serie eines ungefähr acht Monate alten menschlichen Embryo, mit Pal-
Weigert gefärbt, in welcher markhaltige Fasern nur mit dem Mikroskop
zu sehen sind, war der Nucl. magnocellularis mit bloßem Auge deutlich zu
unterscheiden. Vom Nuel. reuniens ist der Nuel. magnocellularis scharf ge-
trennt (Fig. 8) und durch eine Kapsel vom Nuel. parvocellularis (Fig. 6 und 7).
Es ist schon erwähnt, daß oral die Zellen des Nucl. magnocellularis den
Zellen des Nuel. communis immer ähnlicher werden und endlich nicht zu
unterscheiden sind. Das Aufstellen der Pars arcuata als eines besonderen
Kernes ist meiner Ansicht nach nicht berechtigt; wenn der Zellcharakter
des Nucl. magnocellularis auch im ventromedialen Teil nicht ganz so aus-
gesprochen ist wie im lateralen Teil, so ist er in der Pars arcuata doch
gut zu erkennen und zeigt den allgemeinen Typus des Nuel. magnocellularis.
Der Nuel. magnocellularis thalami entspricht im großen und ganzen der ventralen Kern-
gruppe von Monakow (13 und 14), nur hat von Monakow als die ventrale Kern-
gruppe die ventrale Hälfte des lateralen Kerns von Burdach bezeichnet. Die dorsale Grenze
dieser Kerngruppe zieht er selbst, wie er freilich zugibt, durch eine imaginäre Linie. Es ist
von Monakow (wie mir auch) nicht gelungen, seinen vorderen ventralen Kern vom übrigen
Teile des lateralen Kerns histologisch zu unterscheiden. Da Fano (4) hat beim Hunde den
ventralen Kern beschrieben und hat einige typische Zellen abgebildet (obwohl beim Hunde
die Zellen wahrscheinlich sehr wenig Piginent enthalten). Da Fano meint, daß man höchstens
zwei Gruppen unterscheiden kann, eine kleine ventral b, die medial liegt, und eine größere
Gruppe, die den Kernen ventral a und e entspricht. Von Monakow hat beim Hunde und
Menschen eine Gruppe von Zellen beschrieben, die er als medialis c (magnocellularis) be-
zeichnet; diese Gruppe soll dorsal und lateral vom vorderen Teil des Centre median liegen.
Es handelt sich wahrscheinlich um Zelleninseln des Nuel. reuniens. Daß ein besonderer Kern
in dieser Gegend beim Menschen vorhanden ist, ist meiner Ansicht nach ganz unrichtig.
Deshalb wäre der Name med. ce (magnocellularis) fallen zu lassen.
Das sogenannte Centre median besteht aus zwei Arten von Zellen,
die voneinander leicht zu unterscheiden sind (Fig. 5—7). Diese Zellen
gehören einmal dem Nuel. parvocellularis thalami (n. pv. th.) und
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 15
zweitens dem Nucel. reuniens thalami (n. r. th.) an. Die Zellen des
Nuel. parvocellularis sind rund oder oval und sind sehr klein, be-
sonders wenn man den großen Pigmentgehalt in Rücksicht zieht (Fig. 22).
Zu sehen ist nur ein schwach gefärbter Kern und eine große Masse gelben
Pigments. Wenn die Färbung nicht sehr gut gelungen ist, muß man suchen,
um diese Zellen überhaupt zu sehen, obwohl die Zellen in großer Zahl
vorhanden sind. Also die Zellen sind ebenso charakteristisch wie die großen
polygonalen des Nucl. magnocellularis. Dieser Nucl. parvocellularis ist fast
frei von Zellen des Nuel. communis, und lateral ist er durch eine Kapsel
abgegrenzt; aber im kaudalsten Abschnitt des Kerns strömen seine Zellen
über diese Kapseln in den Nuel. communis und den Nuel. magnocellularis
hinein (Fig.5). Unter diesen Zellen, die lateral von der Kapsel liegen,
kommen Übergangszellen vor, bei denen es schwer zu entscheiden ist, ob
sie zum Nucl. parvocellularis oder zum Nuel. communis gehören. Dagegen
ist der Zellcharakter in der Hauptmasse des Kerns gut differenziert, und
der Kern frei von Zellen des Nuel. communis. Der Nuel. parvocellularis
bildet den Grundteil des Centre median und wird am medialen Teil von
Zellen des Nuel. reuniens überflutet (Fig. 5—7). Das, was die Autoren als
Centre median beschreiben und abbilden, besteht also aus dem Nuel. parvo-
cellularis und einem kleinen Teil des Nuel. reuniens.
Obwohl im allgemeinen Messungen an Präparaten, die in Alkohol
gehärtet wurden, nicht vorteilhaft sind, muß ich hier doch versuchen, die
genaue Grenze des Nucl. parvocellularis anzugeben. Der Kern fängt un-
gefähr 0.7 mm rückwärts von der vorderen Grenze der Commissura posterior
an. Er bildet hier eine kleine Zellgruppe, die im Niveau des Daches des
Aquaeductus sylvii ungefähr 8 mm von der Medianlinie gelagert ist. Der
Kern dehnt sich nach oral zu ungefähr 4mm aus und hört in einem
Niveau auf, das kurz hinter dem in Fig.S wiedergegebenen Querschnitt
liegt. Die am oralsten gelegenen Zellen liegen innerhalb der inneren Gitter-
schicht (Fig. 7). Sein größter Durchmesser liegt in ventrodorsaler Richtung
und beträgt 6.5 mm. Die Literatur über diesen Kern wird erst nach der
Beschreibung des Nuel. reuniens erwähnt werden.
Der Nuel. reuniens thalami (n.r. th.) beginnt ungefähr im Niveau des
mittleren Abschnittes des Corpus geniculatum mediale, und seine kaudalsten
Zellen sind mit Zellen des Nuel. dorsalis des Corp. gen. med. gemischt
(Fig. 2); wenn in dieser Gegend Übergangszellen vorkommen und eine
16 E. Marone:
scharfe Trennung unmöglich ist, so ist es doch zu betonen, daß es sich um
keine Fortsetzung des Corpus geniculatum mediale, sondern um einen
speziellen Kern handelt, und nur an der Grenze ist eine Verwechslung
dieser Kerne möglich. Die Lage des Nuel. reuniens an der medialen
Grenze des Thalamus ist in Fig. 3—5 zu sehen; er bildet hier eine
dunkle Masse, die mit bloßem Auge zu sehen ist. Im Niveau des Ganglion
habenulae nimmt der basale Stammteil des Kerns erheblich zu, und dorsal
teilt sich der Kern in zwei Schenkel (Fig.5). Der eine Schenkel liegt
in der Lamina medullaris interna und bleibt in dieser Lage, bis der so-
genannte mediale Kern verschwindet; in seinem kaudalen Teile liegt dieser
Schenkel zwischen der Pars medialis und der Pars lateralis des Nucl.
communis, während er in seinem vorderen Teile zwischen der Pars dorsalis
und Pars lateralis dieses Kerns liegt. Dieser Schenkel erstreckt sich auch
am dorsalen Rand des Thalamus nach innen zu (Fig. 7—-9), und kleine
Inseln sind auch im dorsolateralen Teile des Thalamus gelagert. Der zweite
Schenkel liegt zwischen der Pars medialis des Nucl. communis und dem
später zu erwähnenden Nucl. paramedianus thalami und kann an einzelnen
Stellen vorübergehend fehlen. Die Zellen des Nucel. reuniens ziehen durch
die Commissura media in einer geschlossenen Masse. Daß der Kern sich
ventrolateral in den Nuel. parvocellularis ergießt, wurde schon erwähnt;
deshalb ist zwischen den beiden Kernen eine scharfe Grenze nie vorhanden,
trotzdem kommen Übergangszellen nicht vor, und die Zellen beider Kerne
sind immer zu unterscheiden.
Die Zellen des Nuel. reuniens sind in der Regel entschieden größer
als die Mehrzahl derjenigen des Nuel. communis, aber sie schwanken sehr in
der Größe (Fig. 21). Die Zellen sind zum größten Teil fusiform, färben sich
intensiv blau und enthalten gar kein oder sehr wenig Pigment. Es kommen
Übergangszellen zwischen diesen Zellen und denen des Nuel. ecommunis
vor, und an einzelnen Stellen sind die beiden Kerne schwer zu trennen.
Die bemerkenswerteste Eigentümlichkeit der Zellen des Nuel. reuniens ist
die Neigung zur Bildung kompakter Säulen und Inseln von Zellen, die
das benachbarte Gewebe durchdringen. Die Zellen ähneln auffallend denen
des Edinger-Westphalschen Kerns; daher neige ich zur Annahme,
daß der Nuel. reuniens sympathisch ist, obwohl ich dies keineswegs als
sicher hinstellen möchte. Daß der Nucl. reuniens einen absolut einheitlichen
Kern darstellt, ist unwahrscheinlich, weil der Zellcharakter sich an Stellen
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. tt,
nicht unerheblich ändern kann. Z.B. können die Zellen sich schwächer
färben, oder sie bilden kleine Inseln von dreieckigen Zellen. Dagegen ist
man berechtigt, alle diese Zellen vorläufig als einen besondern Kern auf-
zufassen, weil die Zellen sich doch von den andern Zellen des Thalamus
durch ihre Struktur unterscheiden lassen.
Von Monakow (13) hat beim Menschen als med. b das Centre median und Zellen
der inneren Gitterschicht zusammengefaßt; daß die Zellen, die in der inneren Gitterschicht
liegen, durch die Commissura media ziehen, hat er nicht erwähnt. Bei der Katze hat er
eine kleine Gruppe von kleinen Zellen abgebildet (Fig. 5. y). Da Fano (4) hat beim Hunde
diese Gruppe beschrieben, die, wie er sagt, unbedeutend ist, und in Fig. 2 hat er 2 Zellen
abgebildet. Diese Gruppe y ist sicher mit dem Nucl. parvocellularis beim Menschen homolog.
Da Fano bildet eine Gruppe von Zellen in der inneren Gitterschicht ab, die durch die
Commissura media verläuft (Zellenstraße), und die wohl als dem Nuel. reuniens homolog zu
betrachten ist. Nach Da Fano ist die Gruppe med. b beim Hunde von der Zellenstraße
schwer abzutrennen. Sachs (18) hat als Nuel. reuniens graue Substanz beschrieben, die in
der Commissura media liegt; diese Substanz hat er beim Menschen und bei fast allen Säugern
gesehen. Der Name Nucl. reuniens stammt von Edinger, der jene Zellgruppe so bezeichnet
hat, die bei niederen Tieren in der mittleren Kommissur liegt.
Dicht am Rande des dritten Ventrikels oberhalb der mittleren Kom-
missur liegt eine schmale, senkrecht gelagerte Zellsäule. Die Zellsäulen
beider Seiten bilden ein Hufeisen, indem sie sich durch die Commissura
media vereinigen. Diesen Kern nenne ich Nucl. paramedianus thalami
(n. pmd. th.). Kaudal erstreckt sich der Kern fast bis zum hinteren Ende
des dritten Ventrikels, wo sich seine kaudalsten Zellen um die Fissura
hypothalamica anhäufen. In dieser Gegend liegen dorsal vom Nuel. para-
medianus die dicht gedrängten Zellen der grauen Bodenmasse (s. Ab-
schnitt E), und weiter oral ist der Kern nach dorsal zu von der Taenia
Thalami begrenzt. Wie oben erwähnt, liegt die mediale Fläche des Kerns
am dritten Ventrikel. Die laterale Fläche ist durch den Nuel. reuniens
oder den Nucl. communis begrenzt. Die Zellen des Nuel. paramedianus
und die Zellen des Nucl. reuniens greifen mehrfach ineinander, und es
kommen Übergangszellen vor. Die Zellen des Nuel. paramedianus erstrecken
sich ebenso weit oral wie die Zellen des Nuel. reuniens. In der mittleren
Kommissur liegen die Zellen des Nuel. paramedianus zum größten Teil
peripheral. Einzelne Zellen sind auch ventral von der mittleren Kommissur
gelagert. Die Zellen des Nuel. paramedianus gehören mit zu den kleinsten
des Thalamus (Fig. 23); sie sind fusiform, färben sich stark blau und
liegen sehr dicht gedrängt. Oft liegen die Zellen in Inseln am Rande des
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. 1. b)
18 E. MALone:
Ventrikels. Also die Zellen des Nuel. paramedianus unterscheiden sich von
denjenigen des Nucl. reuniens, indem sie viel kleiner sind; sonst sind die
Zellen beider Kerne sehr ähnlich. Die Vermutung, daß der Nucl. para-
medianus sympathisch ist, liegt seiner Zellstruktur wegen nahe. Ob der
Nuel. paramedianus identisch dem Kern der Mittellinie von Niß] ist, muß
ich dahingestellt sein lassen.
D. Hypothalamus.
Das Corpus subthalamicum (ec. sth.) besteht aus Zellen, die nach
ihrer Struktur von denen des Nucl. communis thalami nicht sicher zu
unterscheiden sind. Die Zellen sind regelmäßig locker gelagert und zeigen
in allen Gegenden denselben Charakter. Der ventromediale Pol ist nicht
immer von der Substantia retieularis des Hypothalamus scharf abgegrenzt,
aber im allgemeinen ist das Corpus subthalamicum viel schärfer als irgend-
ein anderer Kern des Hypothalamus abgegrenzt.
Das Corpus subthalamicum ist von Forel(5) S. ıı6ff. beim Menschen ausführlich be-
schrieben.
Im Corpus mammillare sind drei Zellgruppen zu unterscheiden.
Die erste Gruppe stellt das mediale Ganglion dar; die zweite bildet das
laterale Ganglion (letzteres erstreckt sich auch in das Infundibulum);
die dritte Gruppe liegt teilweise zwischen den beiden letzten und teilweise
am lateralen Rande des Körpers.
Das Ganglion mediale (ggl. med. c. mam.) bildet bekanntlich den
Hauptteil des Corpus mammillare, und im kaudalsten Teil ist es allein
vorhanden. Vom lateralen Ganglion ist das mediale scharf abgegrenzt;
oral und dorsal sind die Zellen mit denen der grauen Bodenmasse ge-
mischt. Die Zellen des medialen Ganglion sind regelmäßig gelagert, sie sind
ungefähr so groß wie die Zellen des Nucl. communis thalami, und sind
zum größten Teil polygonal, aber auch fusiform; sie färben sich in der
Regel schwach, und enthalten eine spärliche Menge von diffusem, blaß-
gelbem Pigment (Fig. 24). Wenn an einigen Stellen die Zellen sich dunkler
färben und schärfere Umrisse besitzen, so sind diese Verschiedenheiten zu
klein, und die Stellen, in welchen sie sich zeigen, nicht gut genug um-
schrieben, daß man von besonderen Kernen sprechen darf. Endlich kommt
es in einigen Serien vor, daß der laterale Teil des medialen Ganglions
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 118)
durch eine Fasermasse abgetrennt ist; aber kein Unterschied im Zellbild
ist zu beobachten. Solche inkonstanten Inseln sind nicht mit dem Nucl.
intercalatus corporis mammillaris (s. weiter unten) zu verwechseln.
Wie oben gesagt, erstreckt sich das laterale Ganglion des Corpus
mammillare (n. mam. infd.) kaudal nicht so weit wie das mediale Ganglion.
Es bildet einen schmalen Saum, der das mediale Ganglion lateral und
ventral sichelförmig umfaßt (Fig. 7 links). Weiter oral zieht sich der
mittlere Teil dieses Bogens nach lateral (Fig. 7 rechts und Fig. 8); dadurch
besteht das laterale Ganglion aus zwei schrägen Schenkeln, die lateral
einen Winkel bilden, und zusammenfließen. Dieser Winkel liegt am
weitesten vom medialen Ganglion entfernt, während die freien medialen
Zipfel der beiden Schenkel das mediale Ganglion umfassen. In diesem
Winkel des lateralen Ganglions, im Raum zwischen dem lateralen und
medialen Ganglion liegt die dritte Gruppe des Corpus mammillare (s. weiter
unten). Während das laterale Ganglion nach medial, nach lateral und
auch nach kaudal gut umschrieben ist, erstrecken sich seine oralen Zellen
in dorsaler Richtung weit in das Gebiet des Infundibulum hinein (Fig. 8$— 10).
Sie begleiten einmal die Fornixsäule und den Fascieulus thalamo-mammillaris,
liegen aber zerstreut in der Infundibulargegend dorsal bis zur Commissura
media. Das laterale Ganglion des Corpus mammillare zusammen mit seiner
Fortsetzung in das Infundibulum bezeichne ich als Nuel. mammillo-in-
fundibularis (n. mam. infd... Die Zellen des Nucl. mammillo-infundi-
bularis sind recht groß, aber etwas kleiner als die Zellen des Nucl. mag-
nocellularis thalami; sie haben immer einen sehr unscharfen Umriß, und
die innere Struktur ist oft sehr verwaschen (Fig. 25). Mit nicht zu starker
Vergrößerung (etwa 100—200) sehen die Zellen in der Regel rund oder
oval aus. In der ventralen Hälfte des Kerns liegen die Zellen zwischen
diehten Faserbündeln und deshalb sind sie gewöhnlich fusiform statt rund.
Auch in diesem Teil färben die Zellen sich schwach und zeigen einen
sehr unscharfen Umriß, im dorsalen Teile dagegen färben sie sich besser,
und der Umriß ist nicht so unscharf. In den Zellen des Kerns ist Pig-
ment selten vorhanden, und dann nur in sehr geringen Mengen. Wahr-
scheinlich zeigen die Zellen des Nucl. mammillo-infundibularis dieses ver-
waschene Bild, indem sie sich nur mangelhaft fixieren lassen. Aber sie zeigen
immer dieses Bild, obwohl die benachbarten Zellen sich gut färben, und des-
halb bin ich überzeugt, daß diese Zellen einen besonderen Typus bilden.
3«
20 E. MALone:
Im Niveau des vorderen Teiles der Commissura media und des Chiasma
verschwinden die großen Zellen im lateralen Teil des Infundibulum. Da-
für erscheint nun eine ganz auffallende Zellsäule (n. pv. hyp.), die in ventro-
dorsaler Richtung parallel dem Rande des dritten Ventrikels verläuft (Fig. ı1ı).
Diese Zellsäule liegt dicht an der medialen Seite der Fornixsäule. Ihr dor-
saler Pol reicht nur bis kurz dorsal vom Bündel der Fornix, während der
ventrale Pol fast bis zur Hirnbasis reicht. Nach oral zieht sich diese
Säule ungefähr 2.5 mm hin, aber einzelne Zellen sind bis in die Gegend
des hinteren Teiles der Commissura anterior zu verfolgen. Die Zellen die-
ser Säule sind denen des Nucl. mammillo-infundibularis sehr ähnlich, sie
liegen aber dicht gedrängt, haben schärfere Umrisse, und färben sich besser.
Die Farbe ist mehr violettblau (Fig. 28). Weil diese dicht gedrängten Zel-
len eine ganz auffallende, gut abgegrenzte Gruppe bilden, und weil sie sicher
nicht rein mechanisch abgegrenzt sind, halte ich diese Zellgruppe für einen
besonderen Kern. Diesen Kern bezeichne ich als Nuel. paraventrieu-
laris hypothalami (n. pv. hyp.).
Im 'Telencephalon liegt eine zweite, ganz ähnliche Zellsäule mit ähn-
lichen Zellen (g. o. b.); diese zweite Säule liegt in der Substantia perforata
anterior und zieht am laterodorsalen Rande des Traetus optieus entlang
(Fig. 10). Der mediale Pol dieser Zellsäule reicht fast bis zum ventralen
Pol der oben beschriebenen senkrechten Säule, und weil das Zellbild der
beiden Kerne, obwohl charakteristisch, doch nicht zu unterscheiden ist,
vermute ich, daß die Trennung eine rein mechanische ist. Die Säule der
Substantia perforata anterior nennt Kölliker Ganglion opticum basale
(g.0.b.), und davon unterscheidet er ganz richtig drei Nuclei tuberis (n.tb.).
Weil die Nuclei tuberis ganz im Telencephalon liegen, will ich sie nicht
weiter beschreiben, aber ich möchte erwähnen, daß sie sich sowohl durch
eine ganz andere Zellstruktur als durch ihre scharfe Umgrenzung vom so-
genannten Ganglion opticum basale leicht unterscheiden lassen (Fig. 9 und 29).
Siehe auch weiter unten.
Die dritte Zellgruppe des Corpus mammillare (n.i. ce. mam.) liegt im
Winkel der beiden Schenkel des lateralen Ganglions zwischen diesem und
dem medialen Ganglion (Fig. 7 und 8). Deshalb bezeichne ich sie als Nucl.
intercalatus corporis mammillaris (n.i.c. mam.). Dieser Kern fängt
ein wenig weiter kaudal als die Fornixsäule an und erstreckt sich etwa
0.7 mm oral; in seinem oralen Teil liegen seine Zellen dem lateralen Rande
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 21
der Fornixsäule dicht an. Im Querschnitt ist er oval, und die Längsachse
läuft in dorsoventraler Richtung. Aber er kann auch rund sein. Der größte
Durchmesser beträgt ungefähr 0.7 mm. Im kaudalsten Teile sind nur der
dorsale und ventrale Pol vom lateralen Ganglion umfaßt, während der Rest
an der lateralen Fläche entweder ganz frei liegt oder nur von einigen Zel-
len des lateralen Ganglions begrenzt wird; d.h. kurz kaudal vom Niveau
der Fig. 7 liegt der Kern weiter ventral und lateral. Der Nuel. interealatus
ist scharf umgrenzt. Die Zellen des Nuel. intercalatus heben sich schon bei
oberflächlicher Betrachtung durch ihre dunklere Färbung von denen des
lateralen Ganglions ab. Mit den Zellen des medialen Ganglions sind sie nicht
zu verwechseln. Die Zellen sind etwas kleiner als diejenigen des lateralen
Ganglions; sie sind in der Regel polygonal und haben schärferen Umriß
(Fig. 26). Die innere Struktur ist nicht verwaschen, sondern die ehromato-
phile Substanz ist in deutlichen Schollen geordnet. Die Schollen heben
sich schon bei schwächerer Vergrößerung (etwa 100) vom ungefärbten Hinter-
grunde ab. In einzelnen Zellen sind die Schollen so groß wie diejenigen
der Zellen des Trochleariskerns, aber die Schollen sind immer spärlicher.
In der Fig. 26 sind die Schollen nicht sehr gut abgebildet. Man soll sich
vorstellen, daß bei genauem Einstellen des Mikroskops die Schollen einen
scharfen Umriß zeigen. Dasselbe gilt auch für die Schollen einzelner Zellen
der Substantia reticularis des Hypothalamus (Fig. 27). In den anderen Zellen
des Diencephalon kommen bestimmte Schollen nicht vor, sondern gelegent-
lich nur formlose Anhäufungen von chromatophiler Substanz. Um die
Struktur dieser Zellen gut darzustellen, ist eine gute elektive Färbung nötig.
Die Zellen des Nucleus intercalatus corporis mammillaris enthalten nie Pig-
ment. Die Struktur dieser Zellen steht den motorischen sicher recht nahe;
sie zeigen nicht das Aussehen peripherisch-motorischer Zellen, sondern
gleichen mehr denjenigen Zellen, welche man für Übergangszellen vom
sensiblen zum motorischen Typus ansprechen kann. Sicher ist es, daß solche
Zellen einen gut charakterisierten Typus bilden, und daß sie nur in
bestimmten Stellen zu finden sind; im Diencephalon kommen
solehe Zellen nur im Hypothalamus vor, und bei wiederholter
Durchsicht tausender von Präparaten wurde keine einzige solche
Zelle im Thalamus, Epi- oder Metathalamus gesehen. Daß die
motorischen Zellen sich von den sensiblen durch ihre innere Struktur leicht
unterscheiden lassen, ist durch die Untersuchungen Jacobsohns (9) fest-
22 E. MAvone:
gestellt. Nach diesem Autor zeigen die Zellen der übergeordneten moto-
rischen Neurone eine ähnliche Struktur, nur sind die Nißlschen Schollen
nicht so groß. Weiter konnte Jacobsohn einen allmählichen Übergang
von den sensiblen zu den motorischen Zellen erkennen, der sich durch eine
charakteristische Strukturveränderung ausdrückt. Er sagt: » Allgemein läßt
sich aus der Struktur des Zellprotoplasmas das Grundgesetz ableiten, daß,
je mehr sich der Nervenstrom von der sensiblen Anfangsstation des Zentral-
nervensystems der motorischen Endstation desselben nähert, um so mehr
sich die Struktur des Protoplasmas der zu passierenden Nervenzellen aus
einer feinkörnigen in eine grobschollige verwandelt.« Daß dieses Gesetz
für das Diencephalon gilt, folgt aus den Ergebnissen meiner Untersuchung.
Die Tatsache, daß im Thalamus, Epi- und Metathalamus keine einzige
grobschollige Zelle gesehen wurde, halte ich für sehr bedeutungsvoll, da
gerade diese Abschnitte des Zwischenhirns bekanntlich sen-
sible bzw. sensorische Zentren darstellen.
Im Corpus mammillare hat von Gudden zuerst beim Kaninchen, beim Hunde, bei der
Katze, beim Affen und beim Menschen ein mediales und ein laterales Ganglion beschrieben
(7, S. 175). Nach diesem Autor enthält das mediale Ganglion kleinere Zellen als das late-
rale. In einer späteren Mitteilung (7, S.ıg9r) gibt er an, daß das mediale Ganglion bei Tieren
aus zwei Abschnitten besteht, und zwar aus einem dorsalen vorderen und aus einem ven-
tralen hinteren; im ventralen hinteren Abschnitt seien die Zellen kleiner und zahlreicher als
im dorsalen vorderen Abschnitt. Kölliker (10), S. 491ff., beschreibt auch ein mediales
Ganglion, das sich bei Tieren in zwei Abschnitte teilen läßt, und weiter ein laterales Gan-
glion; nach diesem Autor läßt sich das mediale Ganglion beim Menschen nicht teilen. Weiter
erwähnt Kölliker beim Menschen einen Nucl. accessorius, der in Fig. 622, S. 492 abge-
bildet ist. Die Zellen des Nucl. accessorius seien kleiner als diejenigen der beiden anderen
Ganglien des Corpus mammillare. Ob dieser Nuel. accessorius dem von mir oben beschrie-
benen Nuecl. intercalatus corporis mammillaris entspricht, ist zweifelhaft, da der Nuel. inter-
calatus Zellen besitzt, die größer als diejenigen des medialen Ganglions sind. Weil Kölliker
keine genaue Beschreibung der Zellen angegeben hat, ist eine Entscheidung dieses Punktes
unmöglich. Cajal (2, S. 73r ff.) beschreibt ein laterales und ein mediales Ganglion; weiter
erwähnt er unter dem Namen Foco limitante eine Zone, die anterodorsal vom medialen Gan-
glion gelagert ist. Leider ist es aus seiner Beschreibung der Corpora mammillaria nicht zu
erschließen, ob letzterer nur für Tiere oder auch für Menschen gilt. Der komplizierte Bau
der Corpora mammillaria, der nach Haller (8, S. 434{f.) bei der Maus vorkommt, entspricht
dem des Menschen nur soweit, daß ein mediales und ein laterales Ganglion zu unterscheiden
sind; deshalb werden die Ergebnisse Hallers hier nicht erwähnt. Meynert (12, S. 73r)
beschreibt als basales Optikusganglion eine Gruppe großer Spindelzellen, die sich oberhalb vom
Traktus befindet, und welche sich etwa Ir cm vom Chiasma kaudal bis zur kaudalen Grenze des
Tuber erstreckt. von Lenhossek (11, S. 450) beschreibt einen Nuel. supraoptieus, der nach
diesem Autor dem basalen Optikusganglion Meynerts entsprechen soll, weiter einen Nucl.
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 23
-
anterior und einen Nucl. posterolateralis tuberis. Alle drei Kerne enthalten nach von Len-
hossek kleine spindelförmige oder polygonale Zellen sowohl wie Gliazellen. Kölliker
(10, S. 597 ff.) hat ganz richtig drei Nuclei tuberis vom basalen .Optikusganglion unter-
schieden und gibt eine vortreffliche Beschreibung dieser Kerne. Beim Kaninchen hat Cajal
(2, Fig. 640) eine Zellgruppe abgebildet und beschrieben (S. 756), die er als Ganglio peri-
kiasmatico oder tangential bezeichnet. Dieser Kern entspricht wohl sicher dem basalen
Optikusganglion des Menschen. Siehe auch Retzius (17, S. 67 £f.).
Das basale Optikusganglion und die Nuclei tuberis liegen ausschließlich im Telen-
cephalon; ich habe sie noch mit berücksichtigt, weil sie an der Grenze zwischen Diencepha-
lon und Telencephalon liegen.
Als Nucleo subventricular hat Cajal (2, S. 731) beim Kaninchen eine Zellsäule be-
schrieben, die aus großen oder piriformen Zellen besteht, die einen reichlichen chromato-
philen Inhalt besitzen. Diese Zellsäule liegt unmittelbar lateral vom Epithel des dritten Ven-
trikels (Fig. 604). Dieser Kern entspricht ohne Zweifel dem Kern, den ich beim Menschen
oben als Nuecl. paraventrieularis hypothalami beschrieben habe. Daß der Nucl. magnocellu-
laris strati grisei, den Edinger (3, S.ı14) bei den Vögeln und Fischen beschrieben hat, dem
Nucl. paraventricularis des Menschen entspricht, ist nicht sicher, aber doch wahrscheinlich.
Zwischen den Zellen des vorderen Teiles der Substantia nigra (Nucl.
pigmentosus subthalamo-peduncularis nach Jacobsohn) am ventralen Rande
derselben liegen kleine, spitzig dreieckige Zellen, die sich weit in den Pes
pedunculi cerebri erstrecken; sie lassen sich weiter oral als die eigent-
liche Substantia nigra verfolgen. Die Zellen sind viel kleiner als die charak-
teristischen Zellen der Substantia nigra und enthalten zumeist gar kein
Pigment. Die Mehrzahl dieser Zellen enthalten kleine, aber deutliche Schollen,
und deshalb halte ich sie für Schaltzellen. Daß die Substantia nigra einen
motorischen Kern darstellt, ist nach Degenerationsversuchen und experimen-
tellen Versuchen wahrscheinlich gemacht und von Jacobsohn (9) erst un-
längst auf Grund der Zellstruktur behauptet worden. Nach eigener Unter-
suchung bin ich derselben Anschauung. Daß die oben beschriebenen Zellen
einen unabhängigen Kern bilden, ist unwahrscheinlich. Es ist möglich,
daß es sich um Zellen der Substantia nigra handelt, die in ihrer Ent-
wicklung stehengeblieben sind.
Als Substantia retieularis hypothalami (s. ret. hyp.) fasse ich
diejenigen polymorphen Zellen zusammen, die im Hypothalamus zerstreut
liegen, und die sich in Kerne nicht gruppieren lassen. Die Substantia re-
tieularis ist mit der grauen Bodenmasse des dritten Ventrikels nicht zu
verwechseln, da letztere eine charakteristische Lage hat und da sie einen
ganz anderen Zelltypus aufweist. Die Substantia reticularis ist besonders
stark entwickelt in der Zona incerta (Fig. 5), d. h. dorsal vom Corpus
24 E. Maronre:
_ mammillare, dorsomedial vom Pes peduneuli, medial vom ventromedialen
Pol des Corpus subthalamicum und ventral vom roten Kern (Nuel. ro-
tundus subthalamo-peduneularis nach Jacobsohn). Von dieser Gegend
erstrecken sich die Zellen dorsalwärts in der Mittellinie bis zum Edinger-
Westphalschen Kern (Nuel. sympathieus n. oeulomotorii nach Jacobsohn).
In diesem Niveau (Fig. 5) häufen sich die Zellen auch an der medio-
ventralen Grenze des Thalamus dorsal vom roten Kern, lateral und dorsal
vom Nuel. com. posterioris. In dieser Weise ist die Substantia retieularis
in ihrer kaudalen Partie verbreitet. Weiter oral im Niveau des vordersten
Abschnittes des roten Kernes (Fig. 7) zieht sich die Substantia retieularis
über die Mittellinie hinweg und dorsal am dritten Ventrikel bis zur Fissura
hypothalamica. Wenn dann die Kerne des Thalamus weiter oral nach innen
gerückt sind, liegt ein Teil der Substantia reticularis auch an seiner ven-
tralen Grenze. Nach dem Verschwinden der Corpora mammillaria (Fig. 3)
ist der ventrale Teil der Substantia reticularis durch die Zellen des Nucl.
mammillo-infundibularis und der grauen Bodenmasse ersetzt; wenige Zellen
sind noch in der Mittellinie zu sehen, während dorsal am Ventrikel und
ventral vom Thalamus sie noch gut ausgebildet ist. In ihrem vorderen
Teil (Fig. 10 und ıı) liegt die Substantia reticularis nicht mehr am Ven-
trikel, sondern sie ist immer weiter lateralwärts und dorsalwärts durch den
Nuel. mammillo-infundibularis und die graue Bodenmasse gedrängt, die das
ganze Infundibulargebiet besetzt haben. Die Substantia retieularis läßt sich
oral an der ventralen Grenze des Thalamus bis zum vorderen Abschnitt
der Commissura media und des Chiasma verfolgen. Als Nucl. peripedun-
eularis lateralis (n. pped. lat.) hat Jacobsohn (9) eine Zellgruppe be-
schrieben, die sich zwischen dem roten Kern und der Substantia nigra
bzw. zwischen dem roten Kern und dem Corpus subthalamicum erstreckt
und die im hinteren Abschnitt auch um den lateralen Rand des Hirn-
schenkelfußes herumlagert (Fig. 2—7). Wahrscheinlich gehört diese Zell-
gruppe zur Substantia reticularis; aber weil diese Zellen zwischen Fasern
sehr stark gedrückt liegen, ist ein Urteil über ihre Struktur nicht zu-
verlässig, und weil es sich um eine topographisch gut abgegrenzte Gruppe
handelt, möchte ich die Frage, ob diese Zellen einen besonderen Kern
bilden, dahingestellt sein lassen.
Die Zellen der Substantia retieularis schwanken in ihrer Form,
Größe und Struktur außerordentlich. Die Schwierigkeiten einer Beschreibung
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 25
der Substantia reticularis sind sehr groß. Man muß diese Zellen unter-
scheiden von denjenigen der Kerne des Corpus mammillare, des Corpus
subthalamieum, der grauen Bodenmasse, des Edinger-Westphalschen
Kerns, des Nucl. commissurae posterioris, des roten Kerns und der Kerne
des Thalamus. Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, daß die Zellen oft
zwischen starken Fasermassen so gedrückt sind, daß von einer Beschreibung
ihres natürlichen Aussehens keine Rede sein kann. Zuerst sieht man Zellen,
die beinahe so groß wie die Zellen des Nucl. magnocellularis thalami
sind (Fig. 27a); sie sind scharf polygonal und besitzen lange, deutliche,
grobe Ausläufer. Diese Zellen zeigen bei mittlerer Vergrößerung (100 bis
250) etwas zarte und spärliche, aber doch unverkennbare Schollen. Beim
genauen Einstellen des Mikroskopes zeigen die Schollen einen scharfen
Umriß, was in den Abbildungen nicht sehr gut zu sehen ist; mit anderen
Worten: es handelt sich nieht um unregelmäßige Massen von Protoplasma,
sondern um scharf konturierte Körperchen. In vielen Zellen liegt eine An-
häufung von gelben Pigments. (Bei b der Fig. 27 ist eine Zelle abge-
bildet, die wohl nur eine mangelhaft gefärbte Zelle desselben Typus dar-
stellt.) Ganz ähnliche Zellen kommen im vorderen Vierhügel und im Nucl.
com. posterioris vor, und die Zellen der Substantia reticularis lassen sich
bis in diese Gegenden verfolgen. Weiter sieht man Zellen von gleichem
Typus, aber etwas kleinerer Form und weniger Pigment enthaltend (d, e,
f der Fig. 27), die vorwiegend im oralen Teile der Substantia reticularis
dieht ventral vom Thalamus sind. Weil der erste größere Typus in der
Regel vorkommt, wo die Zellen im lockeren Gewebe liegen, während der
zweite Typus dagegen, wo die Zellen zwischen dichten Fasermassen liegen,
und weil Übergangszellen sehr oft vorkommen, halte ich den Unterschied
(wenigstens zum größten Teil) für mechanisch bedingt. Über die übrigen
Zellen der Substantia reticularis habe ich sehr wenig zu berichten; diese
letzteren sind polygonal, oval oder fusiform und färben sich gewöhnlich
etwas schwach oder sehr schwach. Wie schon gesagt, sind viele Zellen
so stark gedrückt, daß das dargebotene Zellbild unzuverlässig ist. Aber
immerhin kommen Zellen immer wieder vor, die dieselben groben Aus-
läufer wie die oben beschriebenen Zellen besitzen (ce der Fig. 27). Einige
dieser Zellen zeigen noch eine Andeutung von Schollen.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh.T. 4
26 E. MaArone:
E. Substantia grisea des dritten Ventrikels.
Die graue Bodenmasse des dritten Ventrikels (s. gr. II) läßt sich
leicht in zwei Abschnitte teilen, die voneinander ganz getrennt liegen.
Die Pars superior (s. gr. 2 III) entspricht wohl dem medialen Teile des
Ganglion habenulae der Autoren. Sie fängt im Stiel der Zirbeldrüse an
und breitet sich lateral und ventral aus. Lateral ist sie durch den Tha-
lamus und das Ganglion habenulae (bzw. durch die Taenia thalami) und
medial durch den Ventrikelrand begrenzt. Im Niveau des kaudalen Teiles
des dritten Ventrikels bildet sie eine außerordentlich dichte Zellmasse, die
ventral und medial vom Ganglion habenulae gelagert ist; und sie erstreckt
sich bis zur Fissura hypothalamica, aber ihre ventrale Partie ist viel weniger
zellreich. Etwas weiter oral erscheint der Nuecl. paramedianus thalami
am Ventrikelrand dorsal von der Fissura hypothalamica; und da sich dieser
Kern allmählich nach dorsal ausdehnt, nimmt der ventrale Teil der grauen
Bodenmasse ab, und in ihrer oralsten Partie liegt sie an der medialen
Grenze der Taenia thalami und auch zerstreut zwischen den Taeniafasern.
Die Pars superior läßt sich ungefähr 4 mm vom kaudalen Pol oral verfolgen.
Die Pars inferior (s. gr. ı III) fängt im ventralen Teile des Infun-
dibulum im Niveau des oralsten Teiles der Corpora mammillaria an (Fig. 3).
Die Lage der Pars inferior ist in den Figuren 8—ı2 zu sehen. Die Haupt-
masse liegt am Ventrikel medial von der Fornixsäule und auch ventral
von letzterer. In dieser Gegend liegen die Zellen sehr gedrängt, aber
dorsalwärts und auch lateralwärts liegen die Zellen viel lockerer. Die
Pars inferior der grauen Bodenmasse erstreckt sich dorsal bis zur Commis-
sura media, d. h. durch den ganzen Hypothalamus, aber in der Pars op-
tica (Telencephalon) liegt die Hauptmasse dieser Zellen, und hier ist die
graue Bodenmasse immer vorhanden, während in der Pars mammillaris
(Diencephalon) viel weniger Zellen vorhanden sind, und in ihrer kaudalen
Partie (Fig. 7) fehlt eine Bodenmasse vollständig.
Die beiden Teile der grauen Bodenmasse bestehen aus Zellen, die
denselben Typus haben, und deshalb habe ich die Pars superior nicht als
einen speziellen Kern, d. h. als medialen Abschnitt des Ganglion habenu-
lae, sondern als einen Teil der grauen Bodenmasse aufgestellt. Die Zellen
liegen außerordentlich dicht gedrängt; sie sind zumeist sehr klein, ja oftmals
fast so klein wie Gliazellen, aber es kommen auch Zellen von Mittelgröße
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 27
vor (Fig. 18). Die Form der Zellen ist rund, oval, fusiform oder (selten)
abgerundet polygonal. Sie färben sich ziemlich schwach und besitzen
kein Pigment (oder äußerst wenig). Die graue Bodenmasse des dritten
Ventrikels besteht in allen Gegenden aus ähnlichen Zellen und läßt
sich deshalb in Kerne nicht teilen. Die größeren Zellen der grauen Boden-
massen sind wohl sicher Nervenzellen; aber ob die Mehrzahl der äußerst
kleinen Zellen Nervenzellen oder Ependymzellen darstellen, möchte ich mit
Sicherheit nicht sagen.
Um die Resultate meiner Arbeit kurz zusammenzufassen, teile ich
das menschliche Diencephalon in folgende primäre Kerne:
A. Metathalamus.
1. Nucl. magnocellularis corporis geniculati lateralis.
2. Nuel. prineipalis corporis geniculati lateralis.
3. Nuel. ventralis corporis geniculati medialis.
4. Nucl. dorsalis corporis geniculati medialis.
B. Epithalamus.
5. Ganglion habenulae.
6. Thalamus.
6. Nucl. communis thalami:
a) Pars medialis,
b) Pars lateralis,
c) Pars dorsalis.
7. Nucl. magnocellularis thalami:
a) Pars principalis,
b) Pars areuata.
8. Nucl. parvocellularis thalami.
9. Nuel. reuniens thalami.
10. Nucl. paramedianus thalami.
D. Hypothalamus.
11. Corpus hypothalamieum.
ı2. Ganglion mediale corporis mammillaris.
13. Nuel. intercalatus corporis mammillaris.
14. Nucl. mammillo-infundibularis.
15. Nuel. paraventricularis hypothalami.
16. Substantia retieularis hypothalami.
gr
28 E. Marvone:
E. Substantia grisea des dritten Ventrikels.
a) Pars superior.
b) Pars inferior.
Wenn eine auf anatomischen Studien basierende Einteilung des Dien-
cephalon mehr als eine rein mechanisch-topographische Bedeutung haben
sol, so muß sie sich auf ausgesprochene Verschiedenheiten der Zellen
stützen, und diese Verschiedenheiten müssen konstant zur Beobachtung ge-
langen. Bei Untersuchung des Zellbildes muß auch vor allem der äußere
mechanische Einfluß in Rücksicht gezogen werden, da Veränderungen, die
auf solche mechanische Einwirkungen zurückzuführen sind, keine physio-
logische Bedeutung besitzen. Bei Erfüllung obiger Bedingungen sind wir
berechtigt, anzunehmen, daß eine einigermaßen abgegrenzte Gruppe
von Zellen mit identischem Charakter (vor allem mit gleicher
Struktur) einen primären Kern bildet, der eine bestimmte pri-
märe Funktion besitzt, und ferner, daß zwei Kerne, die deutliche
Unterschiede im Zellcharakter zeigen, auch eine verschiedene
primäre Funktion haben. Daß innerhalb eines primären Kernes ver-
schiedene Teile vorkommen, die Beziehungen zu verschiedenen Fasersystemen
haben, ist kein Beweis gegen die Einheit des Kerns, da ohne solche ana-
tomische Einrichtungen ein Zusammenarbeiten einzelner Teile des Nerven-
systems ausgeschlossen ist. Dasselbe gilt von dem Einwande, daß nach
Verletzungen von verschiedenen Teilen eines primären Kerns Fasern sich
in verschiedene Teile der Rinde, oder daß nach Verletzungen verschiedener
Regionen der Rinde Fasern sich in verschiedene Teile des primären Kerns
verfolgen lassen; obwohl solche experimentellen Untersuchungen großen
praktischen Wert haben, können sie nur topographische Felder fest-
stellen, die eine Beziehung zu anderen topographischen Feldern
haben, und sie können weder für noch gegen die Einheit eines anato-
misch aufgestellten primären Kerns gelten. Wenn die Physiologie die
feinere Struktur des Diencephalon in Rücksicht zieht, so kann sie zu Er-
gebnissen führen, die für die Kenntnis der elementaren Zusammensetzung
dieser Gegend großen Wert besitzen. Solche Untersuchungen sind für die
Anatomie sehr wünschenswert. Nach dem Studium der Zellen des Dien-
cephalon bin ich überzeugt, daß wir durch die Nißlsche Methode im-
stande sein werden, nicht nur die motorischen Zellen, sondern auch andere
Über die Kerne des menschlichen Diencephalon. 29
Zellen zu erkennen, wenn nur einmal die physiologische Bedeutung eines
bestimmten Zelltypes klar erwiesen ist. Der Hauptzweck dieser Arbeit
ist, eine bessere Grundlage für physiologische und pathologisch-anatomische
Arbeiten vorzubereiten, die den Zweck haben, das für die Anatomie er-
wünschte Verhältnis zwischen Struktur und Funktion festzustellen.
Meinem verehrten Lehrer, Hrn. Privatdozenten Dr. L. Jacobsohn, sage
ich meinen wärmsten Dank für die Anregung zu dieser Arbeit, für die mir
gegebenen wertvollen Ratschläge und für die dauernde Unterstützung bei
der Arbeit.
Literatur.
1. Bianchi, Anatom. Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte
der Kerne des T'halamus opticus des Kaninchens. Monatsschrift für Psychia-
trie und Neurol. 1909.
2. Cajal, Textura des Sistema nerviosa usw., Bd. II, 1904.
3. Edinger, Nervöse Zentralorgane, Bd. II, 1908.
4. Da Fano, Studien über die Veränderungen im Thalamus optieus
bei Defektpsychosen. Monatsschrift für Psychiatrie und Neurol., Bd. 26 S. 4.
5. Forel, Gesammelte hirnanatomische Abhandlungen 1907.
6. Ganser, Vergleichende anatomische Studien über das Gehirn des
Maulwurfs. Morphologisches Jahrbuch Bd. 7.
7. von Gudden, Gesammelte und hinterlassene Abhandlungen 1889.
8. Haller, Vom Bau des Wirbeltiergehirns. Teil III, Mus. Morpho-
logisches Jahrbuch Bd. XX VL.
9. Jacobsohn, Über die Kerne des menschlichen Hirnstamms. Aus
dem Anhang zu den Abhandlungen der Berl. Akad. d. Wiss. 1909.
ıo. Kölliker, Handbuch der Gewebelehre, Bd. II, 1896.
ı1. von Lenhossek, Beobachtungen am Gehirn des Menschen. Anat.
Anz. 1887.
ı2. Meynert, Vom Gehirn der Säugetiere. Strickers Handbuch,
Bdall rer.
ı3. von Monakow, Experimentelle und pathologisch -anatomische
Untersuchungen über die Haubenregion, den Sehhügel und die Regio sub-
thalamica. Arch. für Psych. 1395.
30 E. MaAvone:
14. von Monakow, Gehirnpathologie, 1905.
15. Münzer und Wiener, Das Zwischen- und Mittelhirn des Kanin-
chens. Monatsschrift für Psychiatrie 1902.
16. Nißl, Cit. in Köllikers Handbuch Bd. II, S. 540ff.
17. Retzius, Zur Kenntnis der Gehirnbasis und ihrer Ganglien beim
Menschen. Biologische Untersuchungen, Neue Folge, Bd.X.
18. Sachs, Eine vergleichende anatomische Studie des Thalamus opti-
cus der Säugetiere. Arbeiten aus dem Neurologischen Institut an der Wiener
Universität, Bd. XVII.
Erklärung der Zeichnungen.
Die Figuren I—ı2 stellen Frontalschnitte durch das Diencephalon dar.
Zuerst wurden die Umrisse der Schnitte mit dem Edingerschen Zeichen-
apparat angefertigt, und dann die Einzelheiten eingetragen. Die Vergröße-
rung der Schnitte und auch der einzelnen Kerne war in den Original-
zeichnungen eine zehnfache. Von diesen Zeichnungen sind bei der Re-
produktion Fig. I—4, 6—7, Iı—ı2 auf die Hälfte, Fig. 5, S—ıo auf
zwei Drittel verkleinert worden; die Vergrößerung der Zellen dagegen ist
viel stärker. Die Figuren I—ı2 zeigen nur die Lage der verschiedenen
Kerne und die Anordnung der Zellen innerhalb jedes Kerns. Diese Merk-
male sind aus didaktischen Gründen ein wenig stärker hervorgehoben, als
sie der Wirklichkeit entsprechen. Die wirkliche Form und Struktur der
Zellen der einzelnen Kerne findet sich naturgetreu nur in den Figuren 13
bis 29.
Die Bezeichnungen der Figuren 1—ı2 sind die folgenden:
a.ig. Area intergeniculata.
e. bi. a. Rest der Zellen de Corpus bigeminum anterius.
com. ant. Commissura anterior.
com. med. Commissura media.
ce. sth. Corpus subthalamicum.
15 Fornixsäule.
ggl. hab. Ganglion habenulae.
ggl. med. c.mam. Ganglion mediale corporis mammillaris.
g.0o.b. Ganglion opticum basale.
n. €. Nucleus caudatus.
Uber die Kerne des
menschlichen Diencephalon. 3l
nJe.np: Nucleus commissurae posterioris.
n. cs. th. Nucleus communis thalami.
n. ces. th. (dors.) Nucleus communis thalami, Pars dorsalis.
n. cs. th. (lat.) Nucleus communis thalami, Pars lateralis.
n. es. th. (med.) Nucleus communis thalami, Pars medialis.
n.d.c.g. med. Nucleus dorsalis corporis geniculati medialis.
n.i. c. mam. Nucleus intercalatus corporis mammillaris.
nSme\clg.l: Nucleus magnocellularis corporis geniculati lat.
n.mg.th. (are) Nucleus magnocellularis thalami, Pars arcuata.
n. mg. th. (pr.) Nucleus magnocellularis thalami, Pars prineipalis.
n. mam. infd. Nucleus mammillo-infundibularis.
n. 0C. Nucleus oculomotorius.
n. pınd. th. Nucleus paramedianus thalami.
n. pped. lat. Nucleus peripeduneularis lateralis (Jacobsohn).
n. pr. e. 8.1. Nucleus prineipalis corporis geniculati lateralis.
n. pv. hyp. Nucleus paraventrieularis hypothalami.
n. pv. th. Nucleus parvocellularis thalami.
north. Nucleus reuniens thalami.
n. rub. Nucleus ruber (nucleus rotundus subthalamo-pedun-
eularis Jacobsohn).
n. th. Nuclei tuberis.
n. v. ec. g. med. Nucleus ventralis corporis geniculati medialis.
ssgr.. Il. Substantia grisea des dritten Ventrikels, Pars in-
ferior.
syor alle Substantia grisea des dritten Ventrikels, Pars
superior.
sun. Substantia nigra (N. pigmentosus subthalamo-
peduneularis Jacobsohn).
Sn. Substantia nigra, kleine Zellen.
s. ret. hyp- Substantia reticularis hypothalami.
tel. Zellen des Telencephalon.
tr. th. mam. Tractus thalamo-mammillaris.
Alle Zellen der Figuren 13—29 wurden mit dem Zeichenapparat bei
Benutzung von Okular ı und Objektiv 6 (Leitz) angefertigt, und die Ver-
größerung beträgt eine etwa 250fache. Die Zellen sind möglichst objektiv
wiedergegeben.
E. Mauone: Über die Kerne des menschlichen Diencephalon.
Fig. ı3 Zellen des Nucleus prineipalis corporis genieulati lat.
» 14 Zellen des Nucl. magnocellularis corporis geniculati lat.
» 15 Zellen des Nuel. ventralis corporis genieulati medialis.
» 16 Zellen des Nucl. dorsalis corporis genieulati medialis.
» 17 Zellen des Ganglion habenulae.
» 18 Zellen der Substantia grisea des dritten Ventrikels.
» 19 Zellen des Nucl. communis thalami.
a Zellen aus dem oralen, lateralen Abschnitte des Kerns.
20 Zellen des Nuel. magnocellularis thalami.
21 Zellen des Nucl. reuniens thalami.
» 22 Zellen des Nuel. parvocellularis thalami.
23 Zellen des Nuel. paramedianus thalami.
a siehe Text.
» 24 Zellen des Ganglion mediale corporis mammillaris.
» 25 Zellen des Nucl. mammillo-infundibularis.
» 26 Zellen des Nuel. intercalatus corporis mammillaris.
» 27 Zellen der Substantia reticularis hypothalami.
a—f siehe Text.
» 28 Zellen des Nucl. paraventricularis hypothalami und des
basalen Optikusganglions.
» 29 Zellen der Nuclei tuberis.
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Über die Kerne des menschlichen Diencephalon.
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Taf. VIII.
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E. Malone: Über die Kerne des menschlichen Diencephalon.
Taf. IX.
Ex Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll mit den
Einbruchskalderen der Askja und des Knebelsees
sowie dem Rudloffkrater in Zentralisland.
Von
Dr. HANS RECK.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II.
TE
Vorgelegt von Hrn. W. Branca in der Sitzung der phys.-math. Klasse am 7. Juli 1
Zum Druck verordnet am 14. Juli 1910, ausgegeben am 17. Oktober 1910.
a ei
Kapitel I.
Die Dyngjufjöll in ihren geologischen Beziehungen zu ihrer Umgebung.
Einleitung. — Die räumliche und zeitliche Verteilung der eruptiven Tätigkeit auf Island. —
Der rezent-vulkanische Gürtel. — Geologischer Bau. — Die Höhenverhältnisse. — Das
Verhältnis zu den Dyngjufjöll. — Bemerkungen über die einstige Lavaüberdeckung der
Höhen. — Das Alter. — Die Horste und die damit verbundenen Erscheinungen. — Die
Dyng,jufjöll ein Horst. — Die Richtungen der Vulkanlinien auf Island und ihr Verhältnis
zu den Dyngjufjöll. — Die Dyngjufjöll ein selbständiges Eruptivzentrum. — Tektonik und
Vulkanismus.
em und Askja, bis vor kurzem noch zur Terra incognita Islands ge-
hörig, wurden erst in den letzten Jahren durch von Knebels und Rudloffs
tragischen Tod in den Vordergrund des Interesses gerückt. von Knebel
hatte mit geübtem Blick die Bedeutung dieses größten vulkanischen Gebildes
Islands für die Wissenschaft erkannt. Wenn uns auch die Ergebnisse seines
zehntägigen Aufenthaltes in der Askja verloren gegangen sind, so bleibt es
doch sein unumschränktes Verdienst, den Anstoß zu einer Reihe von For-
schungen gegeben zu haben, die schon wesentlich zur Klärung einiger der
dort ruhenden Probleme des Vulkanismus beigetragen haben; ein Verdienst
allerdings, das er wie sein Begleiter Rudloff leider mit dem Leben zu be-
zahlen hatte.
In den folgenden Zeilen hoffe auch ich, auf Grund zehntägiger Beo-
bachtungen an diesem riesenhaften Vulkan, einen kleinen Beitrag zur weiteren
Erkenntnis einiger vulkanischer Phänomene leisten zu können.
Der Gebirgsstock der Dyngjufjöll im nordöstlichen Zentralisland wird
von dem größten Lavameer Islands, dem fast horizontal gelagerten Odä-
dahraun, das nur eine minimale Neigung gegen N erkennen läßt, allseitig
umschlossen. Das Odadahraun ist infolge seiner Unzugänglichkeit bis heute,
1*
4 H. Reex:
Fig. 1.
764942" 3 Z
°® Junge Ärslere N Solfslzrenfelder ( Ungelährer Winkel d. hauptsächlichen Bimssteinfalles. B.d. Eruption £2.J 1875
Topographische Kartenskizze der Dyngjufjöll.
Höhenkurven im Abstande von Ioo m.
Maßstab etwa 1: 200000.
6 H. .Recex:
seiner Beschaffenheit wie auch seinen Grenzen nach, nur in ganz großen
Zügen bekannt; seine Oberfläche wird von Thoroddsen aufetwa 5200 qkm
geschätzt und stellt ein ununterbrochenes Chaos wild durch- und überein-
andergeflossener Lavamassen dar.
Bevor ich zur Beschreibung des Gebirges selbst schreite, ist es not-
wendig, einen orientierenden Blick auf seine weitere Umgebung zu weıfen,
da es nur in diesem Zusammenhang möglich ist, zu einem Verständnis
der Grundzüge im Bauplan der Dyngjufjöll zu gelangen.
Island baut sich fast ausschließlich aus vulkanischen Gesteinen auf,
die vom Beginn der Tertiärzeit an bis heute sich zu unbekannter Mäch-
tigkeit (mindestens 4000 m) anhäuften. Jüngere Eruptivmassen verdrängten
in steter Folge die älteren von der Oberfläche, doch trat mit dem Ende
der Tertiärzeit' eine deutliche Beschränkung der vulkanischen Tätigkeit
auf gewisse Zonen ein. Die hauptsächlichste und für das Gesamtbild Is-
lands wichtigste Zone kennzeichnet sich durch das Auftreten ungeheurer
Tuffansammlungen, von denen in letzter Zeit nachgewiesen wurde”, daß
sie in vielen Fällen durch glaziale Umlagerung ein moränenartiges Aus-
sehen erhielten. Sie setzen das Palagonittuffgebirge der Insel zusammen,
das meist von einer hellen doleritischen Lava überlagert ist, die ebenfalls
häufig geschrammt ist und auf diese Weise ihr bis ins Glazial hinauf-
reichendes Alter verrät.
Die Eruptionspunkte der genannten gewaltigen Tuffmassen sind bis
heute noch gänzlich unbekannt, und auch die Ursprungsorte der Dolerit-
laven kennt man nur zum geringen Teil. Für die letzteren wird man
nicht fehlgehen, wenn man ihre Entstehung auf die Ergüsse von Lava-
vulkanen und Spalteneruptionen, also auf Masseneruptionen’, zurückführt,
in der Weise, wie auch heute noch die basaltischen Lavafelder der Insel
gebildet werden. Von Dolerit-Lavavulkanen ist uns eine ganze Anzahl
bekannt‘, von Doleritausbruchspunkten auf Spalten jedoch nicht, da Spal-
teneruptionen über der Spalte selbst nur geringe und leicht vergängliche
! Vielleicht auch erst während der Eiszeit, wenn man mit Pjeturss einen Teil der
Basalte noch als glazial bzw. interglazial ansieht.
® D.a. Helgi Pjeturss, K. Schneider.
® H. Reck, Isländische Masseneruptionen. Kokens geolog.-paläontolog. Abhand-
lungen, Heft 2, ı9r0. Bd. IX der neuen Folge S. 80 — 186.
* Z.B. die Vadalda in S der Dyngjufjöll.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 9
Bildungen hervorbringen, die besonders der Denudation durch Eis kaum
Widerstand zu leisten vermögen. Man hat lediglich an einigen Stellen, an
denen Dolerit beiderseitig von einer Spalte abfällt, solche Ausbruchslinien
an diesem beiderseitigen Gefälle erkennen zu können geglaubt. Doch stehen
wir hier auf dem Gebiete von Vermutungen, die für eine exakte Beweis-
führung nur untergeordneten Wert haben. Daraus ergibt sich jedoch keines-
wegs, daß Spalteneruptionen zur Zeit der Doleritbildung nicht existiert
haben; im Gegenteil ist nach der Analogie aus älterer und jüngerer Zeit
deren Vorhandensein in großer Zahl sehr wahrscheinlich. Sie lassen sich
nur nicht nachweisen, da die unter den Eruptionsspalten gelegenen Gänge
durch die Denudation meines Wissens noch nirgends freigelegt sind. Ich
betone im Anschluß an diese Tatsache nur das Eine, daß uns die Rich-
tung der Vulkanspalten zur Glazial- und Interglazialzeit aus der
Beobachtung noch unbekannt ist.
In den Grenzen dieser Palagonit-Dolerit-Zone bildete sich im Post-
glazial die Hauptzone des rezenten Vulkanismus aus. Sie ist besonders
im Nordlande vielfach durch auffallende Bruchlinien scharf begrenzt und
daher. leicht zu erkennen, wie ein Blick auf die geologische Karte Tho-
roddsens zeigt. Die Zone liegt überall innerhalb der Grenzen der vor-
hergenannten glazial-vulkanischen Zone, die ihrerseits wiederum einen Gürtel
innerhalb des Bereiches der tertiären Basaltergüsse bildet. Wir können
damit also eine allmähliche deutliche Regression der vulkani-
schen Aktivität und eine Konzentration der Eruptionspunkte
auf engeren Raum konstatieren. Die Parallelität dieser Zone mit der
glazial-vulkanischen legt allerdings die Vermutung nahe, daß auch ihre
Eruptionsspalten den heutigen parallel waren, besonders da die Richtung
dieser Spalten von der Richtung der Begrenzungslinien des vulkanischen
Gürtels stark beeinflußt wird.
Die Eruptionsspalten der Basaltformation scheinen dagegen, nach der
Lage zahlreicher Gänge zu urteilen, noch anderen Richtlinien gefolgt zu sein.
Der rezent-vulkanische Gürtel Islands zieht sich als breites Band von
der Nordküste zwischen den großen Gletscherflüssen Skjälfandafljöt und
Jökulsa i Axarfırdi quer durch die Insel nach Süden bis in den gewalti-
gen Tuffsockel des großen Inlandeisfeldes des Vatnajökull; hier biegt er
nach SW ab, um sich in dieser Richtung bis zur äußersten SW-Spitze
der Insel, dem Kap Reykjanes (Rauchkap), fortzusetzen; von dort ab ent-
Fig. 3.
\
er
N
N
Mr
‘
EB] 0 -200
200 - 400
E37) 40 - 600
Er] 69 -800
200 000
FI 000 - 1200
EEE über 7200
U T Webschercreie
Übersichtskarte des
jungvulkanischen
Senkungsgebietes
Nord- und Zentral-
islands mit Höhen-
schichten nach
Th. Thoroddsen.
H. Recx: Das vulkanische Horsigebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 9
zieht sich die vulkanische Zone der Beobachtung, doch gaben gelegentlich
beobachtete untermeerische Eruptionen und Seebeben die Beweise für ihre
unterseeische Fortsetzung auf noch weitere 1100 km.
Für diese Arbeit ist es nötig, etwas näher auf die Einzelheiten im Bau
des nördlichen Teiles dieser vulkanischen Zone einzugehen (vgl. die Karte,
Fig. 3). Bei normaler Lagerung folgt auf Island meist über dem Basalt Pala-
gonittuff und über diesem doleritische Lava, die ihrerseits die rezenten Lava-
meere vielfach unterlagert. Das Tal des Skjalfandafljöt wird im Westen von
steilen Basaltwänden begrenzt, die sich bis über 900 m Höhe erheben, und
teilweise noch eine Überdeekung mit doleritischer Lava aufweisen. Im
Osten dagegen erheben sich flache breite Dolerithügel zu kaum 300 m über
die Talsohle. In diesem Tal läuft also die große Bruchlinie, die den rezent-
vulkanischen Gürtel um mindestens 600 m gegen das Basaltgebirge ver-
worfen hat. Im Osten ist die Begrenzungslinie dieses gewaltigen Graben-
bruches nicht so deutlich ausgeprägt, folgt aber ebenfalls auf große Strecken
dem Tal eines mächtigen Gletscherflusses — der Jökulsa. Ihr Bett ist
meistens flach und breit, da es sich größtenteils in einer weiten Ebene
Jüngster Alluvionen befindet, welche die tektonischen Linien verhüllen. Sie
bildet die östliche Grenze der rezenten Lavafluten des Grabens, während
ihrem Ostufer Palagonitbergzüge und streckenweise auch Basaltzüge folgen.
Den Betrag der Verwerfung im Osten kennen wir daher nicht. Thoroddsen
nimmt an, daß er geringer war als im Westen. Da das gesamte Gelände auch
ein allgemeines leichtes Fallen nach Norden zeigt, betrachtet er das Senkungs-
feld als eine windschiefe, nach Norden und Westen geneigte große Tafel.
Diese Vermutung findet in der Verteilung der Höhen der einzelnen Ge-
birgszüge und -stöcke dieses Gebietes eine starke Stütze. Denn auf diese
Weise läßt sich leicht die deutliche Zunahme der Höhen der Palagonit-
gebirge sowohl von Norden nach Süden, als auch die weniger deutliche und
jedenfalls geringere von Westen nach Osten erklären. Diese Erhebungen
sind zweierlei Natur. Man kann scharf unterscheiden zwischen
ı. langgestreckten, schmalen Tuffgebirgsrücken, die schon durch ihre
schroffen Formen ihre Jugendlichkeit bezeugen. Sie streichen fast durch-
weg N—S, entsprechend der Richtung der jungvulkanischen Eruptions-
linien und der Hauptbegrenzungslinien des Grabenbruches. Während diese
letzteren jedoch fast durchweg vulkanfrei blieben (!), sind es vornehmlich
die Bruchlinien dieser Horste, die dem Magma zum Austritt gedient haben;
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh IT. 2
10 H. Reex:
2. hohen, massigen Tafelbergen, von nahezu quadratischem Grundriß,
deren Sockel aus Tuff besteht und durch eine mächtige Lavakappe vor
Denudation geschützt ist. Diese Tafelberghorste stellen, wie ich in der
bereits erwähnten Arbeit nachgewiesen habe, stets die Zentralpartien alter
Schildvulkane dar und verdanken dieser ihrer Eigenschaft ihre Festigkeit
gegenüber den absinkenden Schollen der Umgebung.
Diese Tafelberge sind für unsere Betrachtung von besonderer Bedeu-
tung, weil unter ihrer Lavadecke sich die ursprüngliche Oberfläche des
Tuffgebirges erhalten hat, die dagegen bei den Tuffgebirgszügen durch das
rasche Arbeiten der Denudation vielfach wohl bereits um wesentliche Be-
träge, deren Größe uns im einzelnen nicht bekannt ist, erniedrigt worden
ist. Jedenfalls sind die Höhen der Tuffzüge je nach ihrer Lage auf der
genannten windschiefen Tafel des Einbruchsfeldes stets niedriger als die
obere Grenze des Tuffs bei den ihnen bezüglich der Lage am nächsten
stehenden Tafelbergen. Die Auflagerungsfläche der Lava auf dem Tuff
ist stets eine praktisch horizontale und stellt die Oberfläche der damaligen
Palagonitebene dar, deren einstiges Niveau sich in diesen Resten erhalten
hat. Sie zeigt an allen mir bekannten Stellen nur ganz geringe flachwellige
Unebenheiten, die bereits durch den ersten Lavaerguß der sie überflutenden
Magmamassen völlig ausgeglichen wurden.
Es sei mir gestattet, den hier ausgeführten Gedankengang durch ein
Beispiel an der Hand der Karte zu belegen: Folgen wir zunächst dem
Bruchfelde von Nord nach Süd, so müssen die weitesten Absenkungen
und niedrigsten Höhen sich im Norden finden und nach Süden ansteigen.
Dementsprechend liegen die Dolerithöhen gegenüber von Ljosavatn, etwa
300 m hoch. In der Gegend von Lundarbrekka (etwa 30 km südlich) er-
reichen sie bereits die 400 m-Kurve, um nach abermals 50 km weiter
südwärts die 600 m-Kurve zu überschreiten. Dasselbe Bild zeigen die
Palagonithöhenzüge. Auf den Höhen im Süden von Husavık erreicht der
Palagonit 300 m, in den Lambafjöll 400 m. Noch weiter nach Süden bleiben
die Palagonitberge in der weiteren Umgebung des Myvatn durchschnittlich
zwischen 400 und 500 m und steigen nur an wenigen Stellen über 600m an.
Diese Höhenlage entspricht ungefähr dem Niveau der palagonitgeschützten
Sockel der benachbarten Tafelberge Sellandafjall und Blafjall; etwa Soo m
haben weiter südlich die Herdubreidarfjöll, noch weiter im Süden erreichen
die noch von Lavalagen bedeckten Herdubreidartögl über 1000m. Zwischen
Das vulkanische Horstgebirge Dyngyufjöll in Zentralisland. 11
beiden steht der Tafelberg Herdubreid, dessen obere Tuffgrenze wenig über
1000m liegt. Im SW der Herdubreid endlich ragen die Dyngjufjöll empor,
deren Tuffzüge bis etwa 1500 m Höhe erreichen. Noch weiter im Süden
erhebt sich das Eis des Vatnajökull, dessen Unterlage aller Wahrschein-
lichkeit nach größtenteils von Palagonit gebildet wird, bis zu Höhen von
über 1800 m.
In ähnlicher, wenn auch nicht so klarer und auffallender Weise zeigt
sich im allgemeinen eine Zunahme der Höhenlage der Bergzüge von Westen
nach Osten. Legen wir ein Profil durch die Gegend nördlich des Myvatn,
so finden wir im Westen die Dolerithöhen bis zu etwa 300 m empor-
ragen; das Palagonitgebirge im Norden des Myvatn steigt gegen Osten
von etwa 300 zu 500 m an und erhebt sich östlich hiervon in der Um-
gebung des Hrafntinnuhryggur ganz allgemein über die 500 m-Kurve, in
einzelnen Punkten bis über Soo m emporragend (z. B. Krafla). Legen wir
einen ähnlichen, etwas kombinierten Schnitt weiter im Süden, etwa in der
Gegend von Myri, durch die Bruchzone, so finden wir im Westen bei
Myri Dolerithöhen bis über 400 m, nach Osten fortschreitend den Sellanda-
fjall 1002 m, den Bläfjall 1225 m, die lavaentblößten Herdubreidartögl
85o m und im Süden hiervon die Herdubreid mit 1660 m. Die Mächtig-
keit der Lavadecken auf Sellandafjall, Blafjall und Herdubreid ist an-
nähernd die gleiche und beträgt zwischen 500 und 600 m. Subtrahiert
man diese Zahl von den absoluten Höhen, so erhält man das gleiche
relative Höhenverhältnis für die einstige Tuffoberfläche.
Die in diesen Verhältnissen sich andeutende windschiefe Stellung des
nach Norden einfallenden Bruchfeldes ist jedoch für diese Arbeit weniger
ausschlaggebend. Vor allem bedeutungsvoll ist hauptsächlich das regel-
mäßige Ansteigen der Bruchzone von Norden nach Süden, und das wich-
tige Resultat dieser Betrachtungen liegt darin, daß die großen Höhen
der Dyngjufjöll sich in natürlicher Weise aus dem geologischen
Bau der Gegend ergeben, durchaus gesetzmäßig sind und sich
leicht in den Rahmen des geologischen Bauplanes des vulkani-
schen Bruchfeldes einfügen.
Ich habe im vorhergehenden bereits erwähnt, daß die Tafelberge von
Lavakappen auf ihrer Oberfläche gegen die Einflüsse der Denudation ge-
schützt werden. Damit drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Warum
tragen nicht auch die schmalen Tuffgebirgszüge Lavadecken? In Beant-
9%
12 H. Reex:
wortung dieser Frage ist zuerst die Möglichkeit zuzugeben, daß große
Strecken des Tuffs vielleicht niemals von Lava bedeckt waren. Doch ging
zweifellos die Lavabedeckung des Tuffs in früheren Zeiten bedeutend weiter
als heute; dafür haben wir zahlreiche Anhaltspunkte. Thoroddsen er-
wähnt an den verschiedensten Stellen seines an vortrefflichen Beobachtungen
so sehr reichen Buches! Einlagerungen von Lavalagen und Reste von Lava-
decken an den Gehängen dieser Gebirgszüge. Als Beispiel möchte ich die
breiten alten Lavaterrassen im NO des Blafjall erwähnen. Auch in den Her-
dubreidarfjöll sind Reste früherer Lavabänke auf ihren Höhen in Gestalt
von Lavaschollen und schichtartigen Lavaeinlagerungen in den oberen Par-
tien häufig. Am schönsten zeigen jedoch die Herdubreidartögl diese Ver-
hältnisse: Über dem mächtigen Tuffgrundgebirge ruhen etwa in gleicher
Höhe wie bei der benachbarten Herdubreid selbst noch zusammenhängende,
allerdings schon stark zerstörte und vielfach zerbrochene Reste mehrerer
übereinandergelagerter Lavadecken, die nichts anderes als die Fortsetzung
der Herdubreidlaven darstellen können.
Die gleichen Verhältnisse weisen die Dyngjufjöll auf, worauf ich
später noch zurückkommen werde. Das nördliche Vorland derselben wird
von breiten Terrassen älterer Lavaflächen eingenommen; auch zwischen
den Höhen des Gebirges selbst hat sich ein plateauartiges Stück, das aus
zahlreichen mächtigen Lavalagen zusammengesetzt ist, im Ganzen unzer-
brochen eingesenkt, und ist dadurch in seinem vollen Umfange erhalten
geblieben. Ebenso finden sich an der Süd- und Ostwand häufig schicht-
artige Zwischenlagerungen von nahezu horizontalen Lavabänken — alles
Reste früher weiter ausgedehnter, jetzt vielfach unter das Niveau der
Jüngsten Magmaergüsse versenkter Lavamassen.
Der starke Kontrast, der beim Vergleich der spärlichen und zerrüt-
teten Lavareste auf den Tuffgebirgszügen und der ungestörten, wohler-
haltenen Lavakappen der Tafelberge auffällt, erklärt sich nach meiner be-
reits an anderem Orte” begründeten Ansicht daraus, daß die Tafelberge
bei dem starken Druck, dem die horstartigen Schollen von seiten des ab-
sinkenden Gebiets unterworfen wurden, durch das Gerüst ihrer zentralen
Magmaaxe gestützt und gefestigt wurden, im Gegensatz zu den nach-
! Th. Thoroddsen, Island. Erg. Hefte 152 u. 153 zu Peterm. Mitt. 1905 und 1906.
® A.a.0. A. S. 85— 121.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 1)
giebigen und sich zersplitternden Tuffgebirgszügen, die ohne festen Kern
bei geringer Breite und großer Länge den Druckkräften nur wenig Wider-
stand entgegensetzen konnten. Dadurch sind heute die meisten Tuffgebirgs-
züge ihrer Schutzdecke mehr oder weniger beraubt. Ihre frischen, steilen
Formen zeigen, daß dies aber noch nicht lange der Fall sein kann, denn
bei den stark wirkenden Einflüssen von Frost und Wind auf dem unge-
schützten Hochland Innerislands ist von diesem Moment bis zur Ausbildung
echter Mittelgebirgsformen, d. h. tief im Schutt versinkender Höhen und
Täler mit flachen Böschungen nur noch ein Schritt.
Die Dyngjufjöll zeigen, der großen Zahl und Kompliziertheit der hier
auf breitem Raum ineinandergreifenden und einander folgenden geologi-
schen Vorgänge entsprechend, verschiedene Stadien auf dem Wege dieser
Entwicklung. Während weite Teile im Norden durch Lavaüberdeckung
gegen die Einflüsse der Witterung fast gänzlich geschützt sind, zeigen die
sich anschließenden exponierten Tuffhöhen, die bis zu etwa 1500 m em-
porragen, bereits völlig den Charakter einer Mittelgebirgslandschaft, wie
Spethmann in seiner Arbeit! sehr hübsch darlegt. Im Südosten dagegen
begegnen wir den jugendfrischen Bergformen, die erst im Anschluß an
die Eruption von 1875 zur Ausbildung kamen.
Was das Alter der großen Versenkungsvorgänge in dem rezent-vulkani-
schen Graben Islands betrifft, so ist zunächst festzustellen, daß dieselben
auch heute allem Anschein nach noch nicht zum Abschluß gekommen sind.
Ihre ältesten Anfänge sind sicher jünger als die jüngsten
geschrammten Laven, denn diese sind überall mit verworfen.
So liegen westlich des Skjalfandafljöt geschrammte Doleritlaven auf
den Basalthöhen in etwa 9goo m Höhe, während sie im Osten die Höhen-
rücken bis zu 300 m Höhe zusammensetzen. In der Umgebung des Sellan-
dafjall liegen doleritische geschrammte Laven auf etwa 400m Höhe. Den
Horst selbst krönt eine Kappe gleichartiger geschrammter Lava in einer
Höhenlage von etwa 1000 m.
Aber auch die unmittelbar auf das Glazial folgende Zeit fand das
Land noch nicht versenkt vor, denn zunächst bildeten sich nun die ge-
waltigen Schildvulkane Blafjall und Herdubreid aus, deren postglaziales
ı H.Spethmann, Vulkanologische Forschungen im östlichen Zentralisland. N. Jalır-
buch, Beil. Bd. 26, 1908, S. 381ff.
14 H. Recke:
Alter ich an anderer Stelle' klargelegt habe. Sie wurden in gleicher Weise
von dem nach dem Erlöschen ihrer eruptiven Tätigkeit beginnenden Ab-
sinken des Grundes ergriffen wie der glaziale Sellandafjall. Dies ist auch
die Zeit, in der die heutige Gestalt der Dyngjufjöll angelegt wurde, wäh-
rend die Askja noch jüngeren Alters ist.
Ebenso wie ich fand auch Spethmann nur postglaziale Laven in den
Dyngjufjöll, und ich kann noch hinzufügen, daß auch die Laven im nörd-
lichen Vorlande der Dyngjufjöll, die die Thoroddsensche Karte als prä-
glazial angibt, wahrscheinlich postglazial, wenn auch sehr alt sind; denn ich
habe auf ihnen keinerlei Eisschrammung entdecken können und auch keine
diesbezügliche Mitteilung in der Literatur erwähnt gefunden, dagegen zeigten
sich stellenweise noch verhältnismäßig wohlerhaltene Fließstrukturen.
Blafjall, Herdubreid, Dyngjufjöll sind daher geologisch
gleichaltrige vulkanische Bildungen; ihre Entstehung setze ich
in die der Glazialzeit unmittelbar folgende Zeit. Die gleiche An-
sicht hat auch Spethmann bezüglich der Dyngjufjöll in seiner Arbeit
ausgesprochen.
Daß diese Zeit noch weit jenseits der historischen Periode liegt, er-
hellt ohne weiteres aus der Tatsache, daß in dem damals gesenkten Ge-
biete neue Schildvulkane entstanden (z. B. Kollotta Dyngja), von denen
ebenfalls die Geschichte keinerlei Ausbrüche authentisch überliefert, so daß
wir sie sämtlich seit historischer Zeit als erloschen betrachten müssen.
Vielmehr weisen an den Gehängen dieser Vulkane sogar jüngste Spalten-
bildungen auf die Vorbereitung des von anderen schon durchlaufenen Zyklus
der Herausmodellierung zu Tafelbergen hin.
Ich habe im vorangehenden die Tafelberge des isländischen Hochlandes
bereits als Horste angesprochen, d.h. als Reste eines ehemalig höher ge-
legenen Landgebietes, das an Brüchen allseitig in die Tiefe gesunken ist.
Die nahezu senkrechten Wände der Tafelberge zeigen, daß es sich hierbei
um annähernd vertikale Verschiebungen, also um vertikale Verwerfungs-
linien, handelt. Die Bruchnatur dieser Wände ist so charakteristisch und
auffallend, daß sie eines weiteren Beweises nicht bedarf.
Eine einzige andere Erklärung der Entstehung der Tafelberge wäre an
sich denkbar: man könnte sie vielleicht als vulkanische Auftreibungen an-
! Hans Reck a.a.O.
PEtENEN >
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 15
sehen. Daß dies nicht der Fall ist, ergibt sich neben anderen Gründen vor-
nehmlich aus der Gesetzmäßigkeit ihrer Höhen, die in der vorher besprochenen
Weise genau ihrer Lage auf der genannten windschiefen Tafel des Bruchfeldes
entspricht. Ferner ist der Umriß der Tafelberge ein mehr oder weniger
quadratischer, und zwei der parallelen Bruchwände streichen in allen Fällen
annähernd N-S. Die beiden anderen laufen ungefähr senkrecht dazu.
Die Bergkante an zwei derart zusammenstoßenden Flächen ist meist noch
scharf, manchmal sind die Ecken auch gerundet. Die Massive der Tafel-
berge stellen feste Widerlager gegenüber den jungvulkanischen
Spalten dar, dieinfolgedessen an ihnen absetzen oder ausbiegen,
wie es am Blafjall auf der Karte Thoroddsens besonders deutlich zum
Ausdruck kommt.
Vergleichen wir hiermit den äußeren Umriß der Dyngjufjöll: im Norden
und Süden finden sich 700—800 m über die Lavafläche des umgebenden
Odadahraun emporragend hohe O-W streichende Tuffgebirgszüge; im Osten
und Westen streichen sie N-S. Sie erheben sich abrupt aus der fast hori-
zontalen Ebene, im Norden und Süden sind sogar mehrere Terrassen mit
deutlichen Staffelbrüchen bekannt. Daß diese Gebirgszüge einstens weit-
gehend mit Lava überdeckt und durch sie geschützt waren, habe ich bereits
erwähnt. Ebenso bereiten sie auch den auf sie zustreichenden jungen Vulkan-
spalten ein Ende. So findet die von SW aus dem Odadahraun auf die
Südwestecke der Dyngjufjöll zustreichende Vulkanreihe an ihrem Fuße ihr
önde, ebenso die aus NNO bis an die Nordostecke des Gebirges laufende
Eruptionsspalte.
Wir haben somit die Grundzüge des Baues der Tafelberge
wie auch ihres Verhaltens gegenüber ihrer Umgebung auch an
den Dyngjufjöll wiederzuerkennen vermocht; die speziellen Ver-
schiedenheiten werden noch zu besprechen sein.
Außer den tafelbergartigen Horsten habe ich noch kurz des Baues der
zweiten Art von Erhebungen innerhalb der vulkanischen Bruchzone Er-
wähnung zu tun, der bereits genannten schmalen, langgestreckten Tuff-
gebirgszüge. Sie erheben sich stets abrupt aus einer nahezu horizontalen
Ebene, gegen die sie beiderseits mit steilen Böschungen einfallen, und be-
weisen dadurch ihre Jugendlichkeit. Ihr Fuß markiert stets eine Bruch-
linie und dient mit Vorliebe vulkanischen Eruptionen zum Austritt: den
Spalteneruptionen. Trotz «des geringen Querschnitts der Gebirgszüge sind
16 H. Recex:
diese öfters gerade in ihren höchsten Erhebungen auf große Strecken hin
von klaffenden Spalten durchzogen, die ebenfalls in manchen Fällen vul-
kanischen Eruptionen zum Austritt gedient haben. Bei derartigen Spalten-
eruptionen, die auf den Höhen der Gebirgsrücken stattfanden, bleibt ge-
wöhnlich die mit dem Fuße des Berges zusammenfallende Hauptabbruchs-
linie vulkanfrei; hierfür bietet die Spalte des Leirhnükur, nordöstlich von
Myvatn, ein schönes Beispiel. Es ist dies im kleinen die gleiche Erschei-
nung, die sich bei Betrachtung des gesamten vulkanischen Bruchfeldes
zeigt, daß nämlich auch dort die randlichen Hauptverwerfungsspalten vul-
kanfrei sind, während der Vulkanismus sich auf einzelne Punkte und Sprünge
innerhalb derselben konzentriert.
Das gleiche Bild geben die Dyngjufjöll, indem auch dort der Fuß des
Gebirges meist vulkanfrei ist. So sind mir auf der großen Bruchlinie,
entlang der im Norden die Dyngjufjöll sich über die Lava des Odadahraun
erheben, keinerlei Vulkane bekannt, während auf den höher gelegenen
Absenkungsstaffeln Spalteneruptionen stattgefunden haben. Da die Bruch-
linien des ganzen Gebietes, wie bereits erwähnt, soweit sie sich verfolgen
lassen, stets ziemlich lotrecht in die Tiefe setzen, so darf man bei der hier
herrschenden Gleichartigkeit der tektonischen Vorgänge, die unter Ausschluß
von Faltungen Brüche an Brüche reihen, wohl diese Fallrichtung als die
allgemein herrschende ansehen; unter dieser Annahme erscheint mir aber
eine Erklärung des ebengenannten auffallenden Auftretens von Vulkanlinien
nur unter dem Gesichtspunkt erklärlich, daß das auf der zentralen
Spalte des Gebirgsstückes aufsteigende Magma durch seinen
Seitendruck die Wände der randlichen Spalten gegeneinander-
preßte und schloß; denn es wäre sonst ganz unerklärlich, warum es oft
erst in einem mehrere hundert Meter höheren Niveau zum Austritt käme,
wenn es unbehindert bereits am Fuße des Gebirges die Oberfläche hätte
erreichen können.
Noch wissen wir nichts Bestimmtes über die Tiefe des Sitzes der
magmatischen Herde, immerhin aber weisen die neuesten diesbezüglichen
Untersuchungen! unzweideutig in der Richtung sehr seichter Vulkanherde.
Wenn beim Stromboli schon das Schwanken des Luftdrucks Einfluß auf die
vulkanische Aktivität gewinnt, wenn ferner isländische Vulkanspalten vor
ı Z.B. von Knebel, Über Lavavulkane auf Island. Zeitschr. d. D. Geol. Ges. 1906.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 17
200m hohen Palagonithöhen auszuweichen versuchen', so muß hier notwendig
eine entgegengesetzte Kraft vorhanden sein, welche die Lava bei ihrem Empor-
steigen bis zu den Höhen der Gebirgskämme daran hindert bereits vorher
auszutreten, und diese Kraft kann ich nur in der horizontalen
Druckkomponente des zwischen seitlichen Spalten aufsteigen-
den Magmas selbst finden. Es verdient immerhin betont zu
werden, daß danach vulkanische Kräfte Spalten gelegentlich
nicht nur aufzureißen, sondern auch zu schließen vermögen.
Es liegt der Gedanke nahe, diese Verhältnisse auch auf manche Fälle
zu übertragen, in denen es an sich rätselhaft erscheint, warum spaltenlose
Vulkane in der Nähe von Spalten und Verwerfungen von oft großer Länge
und Sprungweite auftreten, nicht auf diesen, sondern, oft noch dazu in
höherem Niveau, nahe bei ihnen entstanden. Unter diesem Gesichtspunkt
käme es eben weniger darauf an, ob das eruptionsfähige Magma in der
Tiefe von einer entstehenden Spalte angeschnitten würde, als vielmehr
darauf, ob es nicht einen Punkt in der Nähe dieser Spalte gäbe, an dem
sich das Magma bereits vorher in höherem Niveau befand. Denn dieser
Punkt könnte dann leicht die für den Ausbruch prädestinierte Stelle werden,
indem das Magma hier auf dem Wege zur Eruption an sich bereits einen
Vorsprung hätte und durch Seitendruck die Funktion der Spalte als
Schwächelinie — und nur darauf kann es ankommen — für die tiefer
liegenden Partien des Herdes eliminieren würde.
Ich habe bereits erwähnt, daß die Hauptverwerfungslinien der horst-
artigen Gebirge des nördlichen Island ausschließlich N-S streichen; ich
habe auch bereits angeführt, daß sie die bevorzugten Linien der Spalten-
eruptionen darstellen. Die Spalteneruptionen des Nordlandes folgen sämt-
lich ziemlich genau der N-S-Richtung. Ein ganz anderes Bild zeigt die
vulkanische Zone Südislands. Dort streichen Gebirgszüge wie Vulkanspalten
ganz allgemein von SW nach NO. Diese zwei Richtungen sind die
charakteristischen Leitlinien des rezenten Vulkanismus auf Island.
Thoroddsen” glaubte nun, daß die Dyngjufjöll — als Vulkan be-
trachtet — ihre dominierende Stellung gerade ihrer wichtigen Lage im
! Sapper, Über einige isländische Vulkanspalten und Vulkanreihen. N. Jahrbuch
1908. Beil. Bd. 26. Hans Reck, a.a. ©. S. 77.
2 Th. Thoroddsen, Island.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. 6)
18 H. Recekx:
Schnittpunkt dieser zwei Spaltensysteme im zentralen Island verdanken
würden. Diese Ansicht bedarf zweifellos der Modifikation.
Betrachten wir nämlich die Lage einiger Vulkanreihen in der weiteren
Umgebung der Dyngjufjöll, so finden wir, daß diese zwei Richtungen gar
keinen Schnittpunkt haben, sondern allmählich ineinander übergehen. Als
allgemein charakterisierend für die Richtung der vulkanischen Spalten des
Südlandes nenne ich nur Laki und Eldgja, beide mit einem Streichen von
etwa O 45 N. In der gleichen Richtung streicht eine namenlose Vulkanlinie
gegen die Südwestecke der Dyngjufjöll, wo sie abbricht und ihr Ende
findet. Eine andere Vulkanspalte, die Kverkhnukaranir, die südlich der
Dyngjufjöll aus dem Eise des Vatnajökull auftaucht, hat bereits ein Streichen
von OÖ 55—70 N'. An der Nordostecke der Dyngjufjöll findet eine andere
Vulkanreihe, die Dyngjutindar, mit einem Streichen von O 65 N ihr Ende.
Im Norden davon streichen die Herdubreidarfjöll OÖ 70 N, während noch
weiter nördlich bei der Sveinagja und der Spalte von Leirhnükur ein fast
reines N-S-Streichen allgemein herrscht.
Von einem Schnittpunkt von zweierlei Spaltensystemen ist tatsächlich
nirgends etwas zu beobachten, vielmehr werden die angeführten Beispiele
zeigen, daß es sich hier um ein allmähliches Umbiegen der Vulkan-
linien handelt, das bei dem allgemeinen innigen Zusammenhang von
Vulkanismus und Tektonik in diesem ganzen Gebiete wohl als der Ausdruck
des schalenförmigen Umbiegens der nach Norden und Westen flach geneigten
Senkungszone gedeutet werden darf.
Nahe der äußeren höher gelegenen, östlichen Peripherie
dieser Umbiegungszone erheben sich die Dyngjufjöll, ohne jeden
sichtbaren Zusammenhang mit irgendwelchen älteren Spalten
als größtes selbständiges Vulkanmassiv Islands.
Thoroddsens Hypothese von der Schnittpunktslage der Dyngjufjöll
wird auch dadurch noch mehr ins Ungewisse gerückt, daß wir nicht ver-
gessen dürfen, daß die an dem Bergmassiv unter verschiedenen Winkeln
abstoßenden Vulkanreihen zweifellos jünger sind als die Dyngjufjöll. Daß
wir aber über Spaltenriehtungen auch aus der Zeit der jüngsten Vereisung
gar nichts Bestimmtes wissen, habe ich bereits dargelegt. Die Vulkan-
! Eine genauere Angabe ist mir nicht möglich, weil die angegebene Streichriehtung auf
der geologischen Karte Th. Thoroddsens wesentlich von der auf der Karte der
Bruchlinien Islands (von dem gleichen Verfasser) abweicht.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 19
linien aber, die sich innerhalb der Dyngjufjöll ausgebildet haben, folgen
zunächst den von den Bruchlinien des Massives vorgeschriebenen Rich-
tungen und weisen, diesem Verhalten entsprechend, keinerlei Beziehungen
zu den SW-NO streichenden Spalten des Südlandes auf, während das
N-S-Streichen des Nordlandes an den N-S streichenden Vulkanspalten der
gleichgerichteten Randgebirgszüge zum Ausdruck kommt. O-W streichende
Vulkanreihen sind meines Wissens bisher einzig und allein von den Dyng-
Jufjöll in Island bekannt. Sie traten als Folge der Absenkungserscheinungen
auf den senkrecht zum normalen Hauptstreichen laufenden Abbruchsspalten
der Hochlandshorste auf, und sind daher natürlich sehr jugendlichen Alters.
Die Erklärung für die Entstehung der bei allen hier angeführten Horsten
typischen O-W-Bruchlinien liegt wohl in der notwendigen Auslösung der
gewaltigen Spannungen auf kürzestem Wege, die durch ihren Widerstand
gegen das allgemeine N-S-Sinken des Landes entstanden waren.
Eine Verwandtschaft des Dyngjufjöll-Vulkans mit den bis an seinen Fuß
herantretenden SW-NO-Spaltenrichtungen wird, wie gesagt, durch keine
Beobachtung gestützt. Die näheren Beziehungen desselben zu dem Vulkan-
system des Nordlandes dagegen ergeben sich außerdem noch durch die
Beobachtungen der Eruptionen des Jahres 1875: während das Südland
ruhig blieb, folgte auf die großen Explosionen des Jahres 1875 in der
Askja ein in offenkundigen Wechselbeziehungen zu diesen stehender Erguß
von Lava aus der etwa 60 km weiter im Norden N-S streichenden
Sveinagja. Diese Verhältnisse veranschaulicht am besten eine im Kap. V
dieser Arbeit gegebene Tabelle, auf die ich verweise.
Auf die aus den Vergleichen der dort gegebenen Beobachtungen sich
ergebenden Schlüsse werde ich noch zurückzukommen haben; hier genügt
die Feststellung, daß die Dyngjufjöllnach Form und Eruptions-
tätigkeit einen Zusammenhang mit zwei vulkanischen Systemen
nicht zeigen, daß sie nur vom System der Nordlandvulkane be-
einflußt zu werden scheinen, daß sie ferner nieht im Schnitt-
punkt, sondern in der Umbiegungszone der nordländischen in’
die südländischen Vulkanrichtungen liegen.
Schon aus der völligen Übereinstimmung des geologischen Aufbaues mit
den nachgewiesenermaßen' spaltenlos entstandenen Schildvulkanzentren, die
ı H. Reck, Ein Beitrag zur Spaltenfrage der Vulkane. Neues Jahrbuch f. Min. usw.
1910, Helt 6.
3*
20 EEORTICHKE
sich heute in Gestalt der Tafelberge uns darbieten, kann man durch
Analogieschluß auf die Selbständigkeit der Dyngjufjöll als Islands ge-
waltigstes Vulkanzentrum schließen.
Dieser Schluß wird gestützt dadurch, daß ebensowenig wie bei den
Tafelbergen die Dyngjufjöll an ihren durch keinerlei Vegetation bedeckten
Wänden durch irgendwelche Spalten angeschnitten sind; wenigstens wur-
den solche bisher noch nicht beobachtet. Die Spalten aber, von denen
bisher die Rede war, sind sämtlich jünger als der ursprüngliche Dyngjufjöll-
Vulkan, dessen Zentralpartie heute, wenn auch in einer Caldera versenkt,
dennoch als gewaltige kompakte Lavasäule mit seinen Tuffrandgebirgen
als Horst hoch über das umgebende Odadahraun emporragt. Das durch-
weg jüngere Alter dieser Vulkanspalten ergibt sich klar aus der Tatsache,
daß sie die Absenkungsspalten des Massivs sind, auf denen ausschließlich
die späteren eruptiven Erscheinungen zutage traten. Dies geschah also
erst dann, als das Massiv der Dyngjufjöll nicht nur in seinem Aufbau
vollkommen vollendet war, sondern als seine Zerstückelung bereits begonnen
hatte, und allem Anschein nach sogar schon sehr weit fortgeschritten war.
Es sind die Abbruchsspalten der Dyngjufjöll danach rein lokale Spalten,
die beeinflußt durch die N-S-Senkungsrichtung des vulkanischen Gürtels,
also erst nach dessen Anlage, im Anschluß an ihn entstanden.
Bei all diesen Betrachtungen drängt sich immer wieder die Frage
auf: sind die Spalten dieses ganzen rein vulkanischen Gebietes tektonisch
oder vulkanisch?
Es ist dies eine Frage, deren Lösung ich nicht zu geben vermag.
Vielleicht kann sie auf einem ausschließlich vulkanischen Gebiet über-
haupt nicht entschieden werden, weil hier ja die Grenze gegen das sedi-
mentäre Gestein fehlt, aus dessen Verhalten und Aufbau gegenüber den
vulkanischen Gesteinen wir vielleicht auf die Kräfte, die beide zersplitter-
ten, vergleichend zurückschließen könnten. Sehr richtig sagt Sapper in
seiner Arbeit über die Südlandvulkane Islands', daß es an sich unwahr-
scheinlich sei, daß die vulkanische Kraft selbständig eine lange, schmale
Linie zur Eruption wählen würde, wenn diese nicht als Schwächelinie vor-
gezeichnet sei. Aber ist dies nicht nur eine Rückwärtsverlegung der ent-
scheidenden Frage um einen Schritt? Vielleicht hat ältere vulkanische Kraft
I Sapper a.a.0.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjyufjöll in Zentralisland. 21
diese Spalte geschaffen, vielleicht waren es tektonische Vorgänge. Denn
man kann doch nicht Spalten deshalb für tektonisch erklären, weil sie
keine Vulkane tragen. Wenn ein langer, schmaler Gebirgszug an seinem
Fuß von vulkanfreien Spalten begleitet wird, während auf seinen Höhen
eine vulkantragende Spalte streicht, oder umgekehrt, wie auch beide Fälle
in der Natur vorkommen, — wer möchte hier den Unterschied feststellen
zwischen vulkanischen und tektonischen Bruchlinien?
Diese Frage gipfelt für Island nur in der größeren Frage: Ist der
rezent-vulkanische Gürtel, der quer durch die Insel zieht und auch unter-
meerisch noch auf weite Streeken sich fortsetzt, tektonischer oder vulkani-
scher Anlage? Wir kennen nicht wenige Fälle einer deutlichen Korrelation
zwischen Ausbruch und Einbruch, wie wir sie auch in den Dyngjufjöll
noch wiederfinden werden, und wie dies auch schon Spethmann erkannt
und für diesen Fall beschrieben hat. Ist also etwa der vulkanische Gürtel
nach Art mancher Kalderen nur ein Einsturz über einem sich erschöpfen-
den Magmanest, und sind vielleicht die großen, schalenförmigen Einbrüche
der großen Buchten Islands gleichartige Erscheinungen? Vielleicht gölte
dies auch für die Zerstückelung der ursprünglich wohl zusammenhängen-
den, von England über die Färöer nach Island und Grönland sich er-
streckenden Basaltplateaus der tertiären Eruptivpanzerung der nördlichen
Weltteile? Oder sind alle diese tief eingreifenden Schollenverschiebungen
nur auf Gebirgsbildung zurückzuführen? Mir scheint, daß bei der Schaffung
solcher großzügiger Linien im Antlitz unserer Erde sich untrennbar Vul-
kanismus und Tektonik als gleichwertige Elemente die Hand reichen.
22 EUR zit
Kapitel I.
Das Randgebirge Dyngjufjöll.
Die Lavaterrassen und Höhenverhältnisse der nördlichen Dyngjufjöll. — Das Lavaplateau. —
Der ursprüngliche Askjavulkan. — Die postglazialen Verwitterungsverhältnisse. — Gänge
in den östlichen Dyngjufjöll. — Die Lavaschollen und Einlagerungen der südöstlichen Dyngju-
Fjöll. Schlußfolgerungen aus dem Auftreten der intrusiven Einlagerungen. — Zusammen-
fassung der Resultate über die Natur des ursprünglichen Askjavulkans. — Die südlichen
Dyngjufjöll. — Die westlichen Dyngjufjöll. — Die Pässe des Gebirges. — Alter der inneren
Abbrüche in den Dyngjufjöll.
Dyng;jufjöll (Haufenberge)' pflegte man bisher zumeist nur das Ge-
birge im Norden des Askjakessels zu bezeichnen, während die ihn auf
allen anderen Seiten begrenzenden Tuffzüge namenlos blieben. Ich möchte
nun hier vorausschicken, daß ich bei der in den folgenden Zeilen not-
wendigen Benennung auch dieser Bergzüge den Namen Dyngjufjöll auf
ihre Gesamtheit ausdehne und also unter diesem Namen das gesamte Rand-
gebirge der Askja verstehe, deren einzelne Teile sich bei den Detailangaben
sehr gut nach Himmelsrichtungen näher definieren lassen.
Nähern wir uns nach den im vorigen Kapitel vorausgeschickten all-
gemeinen Betrachtungen den Dyngjufjöll von Norden her, so fällt sofort
der terrassenförmige Aufbau der Nordwand auf. Deutlich treten zwei
! Um Wiederholungen in Literaturangaben zu ersparen, gebe ich hier ein Verzeichnis
der für die Darstellung wichtigsten Schriften und werde im folgenden Text bei Hinweisen
fernerhin stets nur die Namen der Autoren nennen, ohne den Titel ihrer Arbeiten nochmals
zu geben, die wie folgt heißen:
H. Erkes, Aus dem unbewohnten Inneren Islands, Odädahraun und Askja. Dort-
mund 1909. (Mit einem vollständigen Literaturverzeichnis über die Askja.)
F. Johnstrup, Indberetning om den af Professor Johnstrup foretagne Under-
sögelsereise paa Island i Sommeren 1876. Kjöbenhavn 1877.
de Lapparent, Geologie Generale 1906. Paris.
W.G.Lock, Askja, Icelands largest volcano. Charlton 1831.
D.Morgan, Exeursion to Askja. August 1881. Proc. geogr. Soc. London4. 1882. S. 144.
H. Spethmann, Vulkanologische Forschungen im östlichen Zentralisland. N. Jahrb.
Stuttgart 1908.
Th. Thoroddsen, Eine Lavawüste im Inneren Islands. Peterm. Mitt. Gotha 1835.
Th. Thoroddsen, Island. Peterm. Mitt. 1905.
W. Watts, Across the Vatna Jökull. London 1876.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 23
Terrassen hervor. Der Fuß des Gebirges liegt auf ungefähr 550 m Höhe.
Hier erhebt er sich ziemlich steil aus den rezenten Lavafeldern des Oda-
dahraun. Etwa 250 m höher liegt eine erste Terrasse, weitere 100 m
höher eine zweite besonders scharf ausgeprägte. Die Oberfläche der ein-
zelnen Gebirgsschollen besteht aus einer ungeschrammten, aber nach ihrem
Erhaltungszustand offenkundig sehr alten postglazialen Lava. Die Schollen
zwischen den Staffelbrüchen sind verschieden stark — jedoch sämtlich
gegen außen — geneigt. Am steilsten fällt die unterste unter die Lava-
oberfläche des Odadahraun hinab. Im Landschaftsbild treten diese Staffeln
deutlich schon auf große Entfernung hervor, so daß Lock bei seinem
flüchtigen Besuch der Askja die Ansicht äußerte, daß es sich hierbei um
die hohen Stirnen gewaltiger aus dem Innern des Vulkans ausstreichen-
der Lavaströme handelte. Für ein einigermaßen geologisch geschultes
Auge mußte die Irrtümlichkeit dieser Ansicht sofort auffallen, und ist schon
durch das Vorhandensein von Verwerfungsspalten endgültig widerlegt.
Die größte Länge dieser O-W streichenden Gebirgszüge mag zwischen
20 und 25 km liegen. Die Spalten an ihrem Fuße sind — soweit bis-
her bekannt — vulkanfrei, ebenso die Bruchspalten der nächsten Staffeln.
Erst auf der obersten findet sich eine Reihe von Vulkanen, die größten-
teils Schlacken auswarfen und teilweise wohlgeformte Schlackenkegel von
mehr als 100m Höhe (nach Lock) gebildet haben. War beim Aufstieg zu den
Höhen der Dyng;,jufjöll bis zur letzten Lavaterrasse der Boden ziemlich eben,
abgesehen von dem Chaos kleinerer, durch die Verwitterung aus ihrem Zu-
sammenhang gebrachter Lavastücke, so treffen wir oberhalb derselben sofort
auf einen anderen Landschaftscharakter. Wir sind im Bereich der in ein-
zelne Höhen und Höhenzüge zerlegten Tuffgebirgsrücken, deren ursprüng-
liche Formen durch die hier gewaltig wirkenden Atmosphärilien bereits
weitgehend verflacht sind und durch Schutt verdeckt werden. Entsprechend
überragen nirgends Berggipfel die Umgebung, vielmehr ist die Kamm-
höhe eine ungemein einheitliche. Spethmann hat diese Erscheinungen
bereits eingehend und sehr hübsch gezeigt und dargelegt, daß es sich
hier um ein typisches Schuttgebirge im Sinne Pencks handele.
Schon unterhalb der Höhe des Jonskardes (Jonspaß), der im Westen das
Gebirge durchsetzt, zweigt ein breites, muldenförmiges Tal, von etwa 100 m
hohen Bergen begrenzt, nach Osten ab, das in gerader Richtung auf weite
Strecken aushält. Dasselbe Bild wiederholt sich auf der Höhe des Passes
24 H. Reer:
selbst'. Auch von dem Lavaplateau weiter im Osten zweigen die Täler
mit O-W-Streichen nach Westen ab. Daraus ergibt sich, daß die hier
allein auftretende tektonische O-W-Richtung auch das Tuffgebirge bis zu
seinen höchsten Höhen mit ergriffen und in parallele Höhenzüge zerlegt
hat. Diese Täler müssen ihrer Anlage nach tektonischer Natur sein, wenn-
gleich nirgends unter dem diehten Schuttmantel eine Spalte oder Verwerfung
der Beobachtung zugängig ist, denn die Erosion allein würde gemäß phy-
sikalischen Grundsätzen bei gleichartigem Material auf kürzestem Wege nach
der Tiefe streben und gerade senkrecht zu den vorhandenen laufende Tal-
systeme herausmodelliert haben müssen.
Einlagerungen von basaltischen Laven in den Tuffgebirgen dieses
Teiles der Dyngjufjöll habe ich nirgends finden können. Jenseits des
Jonspasses fällt das Gebirge mit einem Steilabfall gegen die zentrale Ver-
senkung des Askjakessels nach Süden zu ab. Auch hier setzt der Fuß
des Gebirges an einer O-W gerichteten Bruchlinie gegen die junge Lava
der Askja ab. Gegen Osten schneiden die Höhen der Tuffberge plötzlich
an einer etwas gezackten N-S-Linie gegen ein flaches, niedrig gelegenes,
schwach gegen Osten geneigtes Basaltplateau ab, dessen Oberfläche, ähn-
lich den Terrassen des nördlichen Vorlandes, aus einer sehr alten, jedoch
postglazialen Lava mit deutlich erhaltenen Fließwülsten besteht. Das
Lavaplateau bricht mit 40 m hohen senkrechten Wänden gegen den Kessel
der Askja zu ab und läßt uns daher klaren Einblick in seinen Aufbau
gewinnen. Es besteht aus einer ganzen Zahl regelmäßig übereinanderge-
lagerter Lavabänke, öfters mit Zwischenlagerungen schwacher rotgebrannter,
schlackiger Horizonte.
Die Basaltdecken liegen im allgemeinen horizontal, zeigen dagegen
lokal mancherlei Störungen; so weist die Abbruchswand im Süden ein-
zelne schmale basaltische Gänge, unvermittelte steile Schichtaufstellungen
und Verwerfungen auf, während das Plateau selbst auf seiner Oberfläche
von mancherlei vulkanischen Durchbrüchen jüngsten Alters betroffen wurde,
die teilweise schöne Schlackenkrater aufgebaut, teilweise auch nur regel-
lose Schlackenanhäufungen geliefert haben.
Die Eruptionserscheinungen häufen sich gegen das östliche Ende des
Plateaus, dessen Abbruchslinie dort von regelrechten Vulkanreihen begleitet
! Auch Erkes erwähnt dieses auffallende Tal.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 25
wird, welche einen topographischen allmählichen Übergang zu den Laven
des östlichen Odadahraun vermitteln und die steile Abbruchswand des
Lavaplateaus nirgends zu deutlicher Ausbildung kommen lassen. Diese
Kraterreihen streichen N-S, entsprechend der Lage der Abbruchswand
und der hier die Ost-West-Bruchlinien des Dyngjufjöllmassivs abschnei-
denden S-N-Bergzüge, die sich jenseits des Einbruches des Askja Op in
der südlichen Verlängerung dieser Kraterreihen befinden.
Hier liegt der Schnittpunkt dieser nord-südlich gelegenen lokalen
Vulkanlinien mit der bereits erwähnten großen Vulkanspalte, die von den
Herdubreidarfjöll aus der Richtung der Kolotta Dyngja gegen den Fuß
des Massives streicht. Hier erreicht sie auch plötzlich ihr Ende.
Wenden wir uns noch einmal der westlichen Begrenzung des genann-
ten Lavaplateaus zu. Seine N-S-Grenzlinie, mit der es scharf die Höhen
der benachbarten Tufizüge abschneidet, endet an der Einbruchswand des
Askjakessels. Dort schneidet sie die Südwand des Plateaus unter annähernd
rechtem Winkel. Der Schnittpunkt markiert sich in der Landschaft deut-
lich als scharfes Eck, das über die untere Begrenzungslinie der nun nach
Westen folgenden Tuffzüge hervorspringt, wie die Photographie (Taf. ı,
Fig. ı)' deutlich erkennen läßt.
Hinter diesem Eck folgt eine schmale, stark mit Schutt angefüllte
Schlucht in süd-nördlicher Richtung der Begrenzungstläche des Lavaplateaus.
Ihre Ostwand bildet Basalt, ihre Westwand der Palagonittuff. Hier liegt
also eine Verwerfungsspalte vor’.
Spethmann glaubte nun in diesem Lavaplateau die Reste des ur-
sprünglichen, nun versenkten, Askjavulkans zu sehen und konstruierte
dementsprechend in seinen Profilen die erste Phase in der Entwicklung
! Von den in den Tafeln gegebenen Photographien waren einige bereits der von
Frl. I. v. Grumbkow verfaßten und herausgegebenen schönen und interessanten Schilde-
rung der Wege und Erlebnisse unserer gemeinsamen Expedition als Textfiguren beigegeben.
I. v. Grumbkow, Isafold, Reisebilder aus Island. Verlag von Dietrich Reimer (E. Vohsen).
Berlin 1910. Es sind dies folgende Bilder: Taf. 1, Fig.ı und 2; Taf. 1I, Fig. 4; Taf. III, Fig. 5;
Taf. IV, Fig.9; Taf. VI, Fig. 10; Taf. VII, Fig. 15 und 16; Taf. VIII, Fig.ı8. Durch die gefällige
Überlassung der Klischees, von denen einige auch Aufnahmen von Frl. v. Grumbkow dar-
stellen, bin ich der Verfasserin wie auch dem Verlag zu besonderem Danke verpflichtet.
” Eine Bestätigung dieser Ansicht erhielt ich durch gefällige private Mitteilung von
Herrn Kaufmann H. Erkes aus Köln, der gerade an dieser Stelle einige Tage sein Zelt-
lager aufgeschlagen hatte.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. IT. 4
26 H. Recer:
des Askjavulkans. Er schloß aus dem Bau und der flachen Neigung der
Basaltspalte nach Osten, daß sie der übriggebliebene Teil des über der
östlichen Hälfte des Askjabeckens einstmals stehenden ältesten Eruptions-
zentrums des Askjavulkans, und daß dieses ein Schildvulkan gewesen sei.
Wenn auch im Prinzip die Schlußfolgerungen Spethmanns von der ur-
sprünglichen Schildvulkannatur dieses Gebirges richtig sind, kann ich mich
doch seinen hierfür angeführten Gründen keineswegs anschließen. Zu den
diesbezüglichen Resultaten gelangte ich vielmehr durch gänzlich andere
Betrachtungen.
Spethmann nennt die im Osten und Westen des Basaltplateaus ge-
nannten S-N-Verwerfungsrandspalten nicht; ich muß daher bei ihrer aus-
schlaggebenden Bedeutung zur Charakteristik des Basaltplateaus annehmen,
daß sie ihm unbekannt waren. Aber mit ihnen steht und fällt prinzipiell
die ganze Theorie des darauf fußenden zentralen Eruptionspunktes.
Die westliche Begrenzungsfläche des Basaltplateaus ist, wie gesagt,
keine gerade Linie, was seinen Grund in dem gegen Norden immer weiteren
Vortreten des Tuffgebirges gegen Osten hat. Dadurch erhält man unmittel-
bar den Eindruck, daß des Basaltplateau in diese Berge gewissermaßen
eingebettet ist, während die Bergketten dasselbe kulissenartig begrenzen.
Dieser Eindruck wird durch das genannte Profil der westlichen Begren-
zungsschlucht, die einer unbestreitbaren Verwerfungslinie folgt, zur Sicher-
heit. Es hat also tatsächlich eine Absenkung des Basaltplateaus
entlang dieser Bruchlinie stattgefunden. Somit ist das Basaltplateau
nicht mehr in seiner ursprünglichen Lage, kann also auch nicht der stehen-
gebliebene Rest eines alten Vulkans sein, dessen Eruptionszentrum man
aus seiner Lage rekonstruieren könnte. Das von Spethmann mitgeteilte
flache Einfallen nach Osten findet auch auf dieser Basis seine Erklärung.
Während dem ost-westlichen Absinken der Basaltscholle das im Westen
in höherem Niveau stehengebliebene Tuffgebirge Widerstände entgegen-
setzte, die ein Absinken der Scholle hemmen mußten, fand sie diese Wider-
stände im Osten nicht und neigte sich daher rascher in dieser Richtung
gegen das flache Lavafeld des Odadahraun, wodurch ihr leichtes Einfallen
in dieser Richtung erklärt ist.
Die Lage der ursprünglichen Eruptionsstelle des Askjavul-
kans war also wesentlich höher, als sich nach der Höhenlage
des-heutigen Basaltplateaus schließen läßt.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 27
Dafür sprechen auch die weit über dem Niveau des Basaltplateaus ge-
legenen Lavaeinlagerungen im Tuff der Süd- und Ostwände der Askja, wie
wir noch sehen werden. Denkt man sich ferner die Lavabänke der Terrassen
des Nordabhanges in ihre ursprüngliche Lage zurückversetzt, so wird man
auch ihre Quelle in der Askja suchen müssen, denn es ist nicht anzunehmen,
daß diese so nahe dem gewaltigen Eruptionszentrum gelegenen Laven aus
anderen Vulkanen stammen sollten. Durch die völlige Gleichartigkeit der
Laven des Abhangs und des Basaltplateaus wird diese Annahme nur gestützt.
Diese Gründe lassen in ihrer Gemeinschaft darauf schließen,
daß die Eruptionsstelle an irgendeiner Stelle in der Luft über
dem heutigen Askjakessel gelegen habe, die höher gelegen sein
muß als das umgebende Tuffrandgebirge.
Betrachten wir somit das Plateau als einen Rest des ursprünglichen
Askjavulkans, so zeigt uns seine Oberfläche ein Stück der ursprünglichen
Oberfläche desselben, sein Profil jedoch beweist uns die auf mindestens
40m Mächtigkeit unmittelbar meßbare Dieke dieser Laven am Rande des
Askjakessels. Daraus ergibt sich als notwendiger Schluß, daß der Kul-
minationspunkt der ursprünglichen Eruptionsstelle mindestens
4o m über der Höhe der heutigen Tuffgebirgskämme lag.
Diese Betrachtungen weisen unzweideutig darauf hin, daß der rekon-
struierte älteste Eruptionspunkt über irgendeiner zunächst nicht näher zu
bestimmenden Stelle des Askja gelegen haben muß. Das genannte Basalt-
plateau ist aber nun nicht nur nach Osten, sondern auch nach Süden
geneigt. Dies zeigt klar die Entwässerung des Plateaus (vgl. die Kartenskizze
von Erkes). Der über die südliche Bruchwand herabstürzende Wasserfall
wird von Wasseradern gespeist, die quer über das Plateau fließen, also im
allgemeinen nord-südlichen Lauf haben. Da aber der Wasserfall sich noch
fast gar nicht zurückgeschnitten hat, da ferner auch die Wasseradern keine
tiefliegenden Betten haben, und das ganze Plateau eine primäre, also nicht
etwa eine denudierte Oberfläche darstellt, so muß auch die Entwässerung
eine primär angelegte sein, d.h. es muß sich hier um konsequente FluB-
läufe handeln, nicht um subsequente oder dergleichen, die etwa durch die
größere Nähe der südlichen Erosionsbasis oder durch Härteverschiedenheiten
‘ des Gesteins aus ihrer ursprünglichen Richtung abgelenkt wären. Folglich
steigt das Plateau, da bekanntlich das fließende Wasser auch auf die ge-
ringsten Bodenerhebungen und -senkungen reagiert, nach Norden an. Nach
4*
28 H. Reex:
Spethmanns Auffassung wäre daher das Eruptionszentrum des
ursprünglichen Askjavulkans unbedingt im Norden der Dyngju-
fjöll, außerhalb derselben, zu suchen, aber nicht über der zen-
tral im Süden gelegenen Askja selbst, da ja sonst das Magma
nach außen hätte bergaufwärts fließen müssen.
Damit fällt natürlich auch von selbst die Behauptung, daß die Erup-
tionsstelle über der östlichen Hälfte des Askjakessels lag, was völlig un-
beweisbar und sogar sehr unwahrscheinlich ist, wenn sie einem Schild-
vulkan angehörte, da deren Eruptionspunkte naturgemäß stets ziemlich
genau zentral liegen.
Die Schildvulkannatur des ursprünglichen Askjavulkans ergab sich mir
vielmehr hauptsächlich aus Analogiebeweisen. Da sich die Askja, wie ich
im ersten Kapitel zu zeigen versuchte, in jeder Beziehung tektonischen Be-
wegungen gegenüber gänzlich analog den Tafelbergen des Nordlandes ver-
hielt, ist auch anzunehmen, daß ein gleichartiger Aufbau die Ursache dieses
Verhaltens ist. Für die Tafelberge ließ es sich ohne weiteres nachweisen,
daß sie Schildvulkanzentren darstellen, für die Askja ist durch die noch
zu besprechende Versenkung und wiederholte Lavaüberdeckung ihrer zen-
tralen Partieen sowie durch ihre Größenverhältnisse, welche weitergehende
Zerstörung der randlichen Abbruchszonen und damit Herausmodellierung
der Tuffgebirge bedingte, dieser Nachweis sehr erschwert.
Ein weiteres Moment spricht für die Deutung des Askjavulkans als
Schildvulkan: zweifellos haben aus diesem Vulkan Masseneruptionen statt-
gefunden, denn die Südwand des Plateaus zeigt ein 40 m mächtiges Lava-
profil und die Nordwand der Knebelkaldera in tieferem Niveau nochmals
60 m gleichartiger Lavabänke, die vollkommen den charakteristischen
Habitus der Schildvulkanlavabänke zeigen. In der bereits zitierten frühe-
ren Arbeit habe ich dargelegt, daß die isländischen Masseneruptionen ent-
weder auf Spalten oder in spaltenlosen Vulkanschloten als Schildvulkane
zutage treten. Daß der Dyngjufjöllvulkan keiner Spalteneruption seine
Entstehung verdankt, dafür spricht vor allem das tatsächliche Fehlen einer
hierfür in Betracht kommenden Spalte an der Oberfläche; ferner die Ver-
teilung und Neigung der Laven und die äußere Form des Askjakessels
wie der Dyngjufjöll.
Alle diese Punkte lassen sich unter der Annahme der Schildvulkan-
natur dieses Horstgebirges in natürlicher Weise nach dem Beispiele kleinerer
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 29
und daher einfacherer Horste erklären. Für die Beurteilung dieser Frage
ist auch die Betrachtung der Gänge in den Randgebirgen von großer Wichtig-
keit: Schildvulkane bauen sich bekanntlich über Lavaschloten auf, nicht
über Gängen, da sie von Spalten unabhängige Gebilde sind'. War die Askja
ein Schildvulkan, so lag notwendig ihr Eruptionszentrum in der Mitte.
Gibt es nun einen zentralen Punkt in der Askja, in dem die Gänge der
Dyngjufjöll sich schneiden? Wenn es einen solchen Punkt gäbe, wäre,
besonders wenn sich ein höheres Alter solcher Spalten nachweisen ließe,
die Schildvulkannatur des einstigen Askjavulkans sehr in Frage gestellt;
tatsächlich scheint es, nach den bisherigen Beobachtungen zu urteilen,
einen solchen Punkt nicht zu geben. Bedeutendere Gangsysteme habe ich
überhaupt nur auf den östlichen, N-S streichenden Dyngjufjöll finden können ;
diese streichen ebenfalls N-S und sind infolge der größeren Resistenz ihres
Materials offenbar für die Bildung der heutigen Oberflächengestaltung aus-
schlaggebend gewesen. Mir sind zwei parallele Gangzüge von dort bekannt,
die stets die Kammlinie des Zuges bilden und flache muldenförmige Täler
zwischen sich einschließen. Diese Gänge waren eruptiver Natur, denn viel-
fach bringen sie fast unveränderte Einschlüsse einer an der Oberfläche
unbekannten Lava empor, die infolgedessen aus der tieferen Unterlage des
Gebirges stammen muß. Welche Massen auf diesen Gangspalten empor-
drangen, wo ihre Lavadecken erstarrten und heutigentags liegen, ist nirgends
zu sehen. Sie müssen bei der Versenkung des Landes in Trümmer ge-
gangen und völlig unter den rezenten Lavaergüssen begraben worden sein.
Es sei mir hier gestattet, einige allgemeine Bemerkungen über die
Zerstörung der Gesteine auf dem isländischen Hochlande einzufügen, da
das von mir angenommene Maß der Größe und Bedeutung dieser Zerstörung
bei der Jugendlichkeit der Gegend und dem geringen Betrag der erodie-
renden Tätigkeit des Wassers leicht als Überschätzung gedeutet und die
daraus gezogenen Schlüsse als unrichtig bezeichnet werden könnten, wenn
ich nicht die besonderen Verhältnisse einer kurzen Besprechung unterziehe.
Es sind scharf zweierlei Vorgänge zu trennen:
1. Die Zerstörung durch Wind, Regen, Schnee, Frost und Tempe-
raturwechsel;
2. die Zerstörung durch tektonische und vulkanologische Vorgänge.
! H. Reck, Ein Beitrag zur Spaltenfrage der Vulkane. Zentralbl. f. Min. usw. 1910. Nr. 6.
30 H. Reex:
Ad ı: In diesem oberflächlich so gut wie abflußlosen Gebiet kommt
das erodierende Moment des fließenden Wassers und des Eises fast gänz-
lich in Wegfall. Wie rasch jedoch in den gegebenen einzelnen Fällen die
Erosion die Palagonitfelsen durchschneidet, zeigt am schönsten der einzige
kleine mir bekannte Bach, der in mächtigen Kaskaden über die frischen
Bruchränder zu der 1875 entstandenen Knebelkaldera herabfällt und der
nicht älter als diese sein kann' (Taf. V, Fig. ı2). Doch dies ist ein seltener
Einzelfall, der für die Gestaltung des allgemeinen Reliefs bedeutungslos bleibt.
Gewaltig dagegen ist die Wirkung des oft mit feinem, hartem, vul-
kanischem Glasstaub beladenen Windes, meist in Vereinigung mit Spalten-
frost oder rasch und stark wechselnden Temperaturen. Die wild zackigen
Kämme der erst jüngst ihrer letzten Lavadecken beraubten Tuffgebirgs-
züge legen hiervon ebenso beredtes Zeugnis ab wie diejenigen, welche trotz
ihres relativ jugendlichen Alters zu flachen Hügeln umgeformt, tief in ihrem
eigenen Verwitterungsschutt liegen. Wie rasch aus frischen, scharfkanti-
gen Abbruchsschollen und -blöcken die bizarren Formen der Winderosion
herausmodelliert werden können, zeigt das auf der beigegebenen Figur
dargestellte Bild, das eine ebenfalls erst seit 1875 abgestürzte Scholle am
Knebelsee repräsentiert (Taf. I, Fig. 3).
Diese Beispiele betrafen den verhältnismäßig weichen Palagonittuff.
Bei der relativ kurzen Zeit, die den Atmosphärilien zur Verrichtung ihres
Zerstörungswerkes gegeben war, fällt die Größe der geleisteten Arbeit auf.
Anders steht es bei ebenen, ungestörten Lavaflächen. Auf ihnen sind nur
geringe Spuren der Verwitterung zu entdecken, so gering, daß an geschütz-
teren Stellen noch die Schrammungen der letzten Eiszeit, sehr häufig die
Fließstrukturen auch der ältesten uns bekannten postglazialen Laven er-
halten blieben, während an exponierten Punkten sich eine von kantigen
Lavabruchstücken bedeckte Oberfläche einstellte. In keinem mir bekann-
ten Fall konnte die Verwitterung allein bis heute auch nur die oberste
Lavaschicht vollständig entfernen; vornehmlich wohl auch deshalb, weil
die Transportkraft des Wassers für Weiterbeförderung der entstandenen
Schuttmassen völlig fehlt und diese selbst auf diese Weise ihre massige
Unterlage vor weiterer Zerstörung schützen. Als typisches Beispiel hier-
für sind die Tafelberge zu nennen. Zu größerer Wirkung bedurfte hier
! Über die Knebelkaldera, ihr Alter usw. Vgl. Kap. IV.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. al
die atmosphärische Verwitterung einer gewaltigeren, rascher arbeitenden
Hilfskraft.
Ad 2: Diese Hilfskraft ist in inniger Verbindung Tektonik und Vul-
kanismus. Als die Landoberfläche der älteren Postglazialzeit gegen die Horste
des heutigen Hochlandes in die Tiefe sank, wurden die überlastenden Lava-
decken mit Gewalt zerbrochen. Zu diesen nun von Spalten zerrissenen Lava-
schollen fanden die Atmosphärilien viel leichteren Zutritt, ganz besonders
da, wo tektonische Verschiebungen die Tuffunterlage bloßgelegt hatten, so
daß durch deren raschere Verwitterung der Lava der Untergrund entzogen
werden konnte.
Auf diese Weise mußte es zu gewaltigen Blockansammlungen am Fuße
der Tuffgebirge kommen. Finden wir nun auch für die Richtigkeit dieser
Anschauungen zahlreiche Beispiele — ich möchte nur den Blockwall am
Fuße der noch teilweise von einigen gestörten Lavabänken bedeckten Herdu-
breidartögl erwähnen, ferner die Schuttmassen der Bruchwände der Herdu-
breid und eine große, steil aufgerichtete Lavascholle, die sich an die Sidwand
derselben anlegt, des weiteren in der Askja die Blockmassen am Fuße der
südlichen Außenwand der Dyngjufjöll, und endlich die erst nach dem Jahre 1875
angesammelten Blockanhäufungen, die am Rande der Knebelkaldera von
nur zwei oder drei mächtigen schichtartigen Lava- und Obsidianlagen- her-
stammen —, so ist doch das häufige vollständige Fehlen oder das geringe
Quantum solcher Blockansammlungen mancherorts für den ersten Augen-
blick sehr auffallend. Solche umsäumenden Blockmeere erscheinen in häufig-
ster Verbindung mit den jugendlichen Formen frischzackiger Tuffgebirgs-
ketten, während wir sie bei den reiferen oft vermissen; hier findet sich
vielmehr ein gleichartiger, meist feinerer Verwitterungsschutt, der bei flachem
Böschungswinkel bis fast zu den Höhen emporzieht. Bei solchen Gebirgen
mögen die großblockigen Produkte der ersten Verwitterungsphasen weiter
zerkleinert oder verschüttet sein, aber auch die Erklärung ihres Fehlens
oder Zurücktretens bei jungen Bergzügen ist nicht schwer, wenn man einen
wiehtigen Faktor in der Gestaltung der heutigen Oberfläche Islands im
Auge behält — die rezenten, großzügigen Lavaüberschüttungen des Lan-
des, die notwendig das Niveau der von ihnen heimgesuchten Gegenden
erhöhten und Gesteinsansammlungen am einstigen Fuße des Gebirges unter
sich begruben. Unter diesen Gesichtspunkten ist es leicht erklärlich, warum
wir solche Bloekmeere am Nordabhang der von staffelförmig abgesunkenen
32 H. Recekx:
Lavaplatten gebildeten Dyngjufjöll vermissen; warum wir auch keine von
dem von jüngsten Lavaergüssen überfluteten östlichen Fuß des aus Palagonit
bestehenden, von Laven durchsetzten Grenzgebirges finden; warum aber
anderseits die erst 1875 erschütterten und tief beeinflußten äußeren Süd-
und Südostgehänge der Dyngjufjöll, an deren Fuß sich nur bereits etwas
ältere Laven finden, gewaltige Blockmeere erzeugt haben.
Nach diesen allgemeinen Bemerkungen kehre ich zu den Gängen der
östlichen Dyngjufjöll zurück. Außer den bereits erwähnten treten noch
die Durchschnitte einiger unbedeutender Gänge an der Bruchzone von 1875
zutage, einen kleinen habe ich auch an der südlichen Bruchwand des be-
schriebenen Lavaplateaus entdeckt. Leider konnte ich aus Mangel an Zeit
diesen Gangerscheinungen nicht weiter nachgehen, doch schienen sie mir
nirgends weitergehende Bedeutung für den Aufbau der Askja zu gewinnen,
außer etwa an der einen erwähnten Stelle in den östlichen Dyngjufjöll.
Die dort von mir gefundenen Gänge haben aber ein nord-südliches Streichen,
welches genau mit den Bruchrändern des Gebirges parallel geht. Dies läßt
auf eine gegenseitige Abhängigkeit schließen.
Sind nun diese Gänge mit der Annahme des ursprünglichen Askja-
schildvulkans vereinbar? Diese Frage muß unbedingt bejaht werden; denn
schon durch ihre Richtung und Lage beweisen sie eine gewisse Zugehörig-
keit oder doch Abhängigkeit von den erst nach der vollkommenen Aus-
bildung des Zentralmassivs entstandenen Absenkungssprüngen in nord-süd-
licher und ost-westlicher Richtung. Jedenfalls kommt aber diesen Gängen
noch ein relativ hohes Alter zu, denn sie werden bereits von dem Aus-
läufer des Askjaeinbruches — dem Askja Op
mögen diese Gänge wohl Risse gewesen sein, auf denen Spalteneruptionen
abgeschnitten. Ursprünglich
ihren Ausweg gesucht und gefunden hatten, welche so die nachträgliche
Füllung und Verkittung dieser Spalten bewirkt haben.
Diese Art der Erklärung ist durchaus keine rein theoretische An-
nahme, vielmehr stützt sie sich auf die Analogie der anderen, ebenfalls
durch nachträgliche Eruptionen gangartig ausgefüllten Abbruchsspalten des
Massivs, sowie auch auf die Ähnlichkeit eines in unmittelbarster Nachbar-
schaft der Dyngjufjöll beobachteten Beispieles.
Die untere Hälfte der Gehänge des jungen Schildvulkans Kolotta Dyngja
wird von einer klaffenden Vulkanspalte durchzogen, die von den Herdu-
breidarfjöll herabzieht und sich diesseits der Kolotta in den Dyngjutindar
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 39
fortsetzt. Die Spalte weist fast in ihrer ganzen Länge Spuren starker erup-
tiver Tätigkeit auf und ist sehr jung. Im Bereiche der Herdubreidarfjöll
wie auch auf der Strecke, die Thoroddsen mit dem Namen Dyngjutindar
belegt hat, trägt sie zahlreiche Eruptionsschlackenkegel; solange die Spalte
im Bereiche des Lavaschildes selbst war, kam es jedoch nicht zur Krater-
bildung, sondern nur an einzelnen wenigen Stellen zum Auswurf geringen,
regellos angeordneten Schlackenmaterials. Dafür ist es hier am deutlich-
sten zu sehen, daß die Spaltenränder lokale Verschiedenheiten in der Höhe
ihrer Ränder aufweisen und damit zu einer richtigen Verwerfungsspalte
überleiten. Ich habe schon im ersten Kapitel darauf verwiesen, daß es
mir nieht unwahrscheinlich erscheint, daß hier bei dem noch weiter arbeiten-
den Prozeß des Absinkens des Geländes die Anfangsstadien für die Her-
ausmodellierung eines neuen Schildvulkanhorstes vorliegen. Denken wir
uns diesen Prozeß beendet und das Innere des Berges kalderaartig ge-
senkt, nehmen wir ferner die zerstückelten Lavadeeken der Bruchzone hin-
weg, so wird sich uns genau das Bild bieten, das uns heute der — sekun-
där vulkanisch gesenkte — Horst Askja im Verhältnis zu seinen Randgebir-
gen und in diesem Fall speziell zu seinem östlichen Randgebirge mit seinen
Gängen zeigt.
Gehen wir in der Betrachtung des Randgebirges Dyngjufjöll weiter,
so werden wir noch einen anderen Anhaltspunkt über die ursprüngliche
Natur des Askjavulkans gewinnen können. Zunächst treten im Süden der
beschriebenen Gangsysteme zahlreiche frische Bruchwände auf, die der Erup-
tion von 1875 ihre Entstehung verdanken. Mit den an diesen Bruchwänden
stattgefundenen Absenkungen schneidet der Einbruch der Knebelkaldera
tief in das Gebirge hinein, dessen Breite auf diese Weise etwa die Hälfte
seines ursprünglichen Ausmaßes verliert. Entsprechend sind die Böschungs-
winkel des Gebirges nach innen stets sehr steil, oft 90° erreichend, d.h.
senkrechte Wände bildend, während der Abfall nach außen wie weiter im
Norden ein mäßiger ist, und vielfach von altem Verwitterungsschutt be-
deckte Halden bildet.
Am südlichen Ende der östlichen Dyngjufjöll erfolgt bei gleicher Ge-
ländeform in kurzem, scharfem Bogen, der von zahlreichen Brüchen und
kleinen Verwerfungen sowie auch einzelnen unbedeutenden Gängen durch-
setzt ist, ein scharfes Umbiegen um 90°; damit betreten wir die südlichen
Dyngjufjöll.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II, B)
34 H. Reex:
Diese erstrecken sich als Ganzes betrachtet in gerader Richtung, die nur
ab und zu von kleineren Tuffvorsprüngen unterbrochen wird, etwa 20 km nach
Westen. Zunächst bieten sie in ihren östlichen Teilen das gleiche Bild wie
die südlichen Teile des Ostgebirges, da die gleiche Ursache, der Einbruch der
Knebelkaldera 1375, ihr heutiges Relief geschaffen hatte (Taf. I, F ig.4 und
Taf. IV, Fig.9). Wenn nun auch der nördliche Steilabbruch der südlichen
Dyngjufjöll durch seine steile Böschung im Verein mit dem bröckligen losen
Material, das ihn zusammensetzt, absolut unzugänglich ist, so kann man
ihn doch vom See aus in mäßiger Entfernung in bester Weise überblicken.
Zu einem solchen Überblick eignet er sich sogar weit besser, als die durch
zahlreiche Abbrüche in Schollen zerlegten und ihrer Einheitlichkeit be-
raubten Ostwände. Auf den Einbruch selbst werde ich noch in einem
späteren Kapitel zurückzukommen haben; hier genügt es, die Bruchwand
selbst nach ihrer Zusammensetzung einer kurzen Prüfung zu unterziehen.
Es sei hier vorweg bemerkt, daß die im folgenden beschriebenen Erschei-
nungen sich nicht nur auf die Südwand beschränken, sondern auch in den
östlichen frischen Bruchflächen wiederkehren. Während sie jedoch an der
Südwand leichter im Überblick betrachtet werden können, eignet sich der
Osten wegen seiner leichteren Zugänglichkeit mehr für eine detaillierte
Untersuchung. Die Bruchwände sind vielfach nicht ganz homogen, obgleich
bei weitem der größte Teil ihres Gesteins aus Palagonit besteht; es zeigt
nämlich der Palagonit besonders in seinen oberen und obersten Teilen
Einlagerungen von Laven.
Diese Einlagerungen sind höchst merkwürdig; sie haben schicht- oder
bankartiges Aussehen, und man ist leicht versucht, sie auf größere Ent-
fernung als Lavaströme zu deuten, die auf einer früheren Landoberfläche
geflossen waren und später wieder von Tuffen überlagert wurden. Dagegen
spricht aber einmal das Fehlen oder Zurücktreten der gewöhnlich stark
aufgelockerten Lavapartieen an der oberen und unteren Begrenzungsfläche
eines Stromes, wie sie in Gestalt des Schlackensackes der modernen Lava-
ströme zu erwarten wären, dann aber auch die sehr mangelhafte Ausbildung
von Fließstrukturen an der Oberfläche; doch ließe sich gegen dieses Fehlen
der Grund anführen, daß es sich in allen diesen Fällen — was schon
wegen ihrer großen Zahl unwahrscheinlich ist — um eine ruhig getlossene
Plattenlava handele. Die Südwand ist in ihren obersten Höhen außer-
ordentlich reich an solehen schichtartigen Einlagerungen, deren Auskeilen
Das vulkanische Horsigebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 35
jedoch — mit Ausnahme der am Rande des Einbruchsfeldes gelegenen —
stets an beiden Seiten des schmalen Höhenzuges beobachtet werden kann.
Dadurch erinnern diese Laven an sehr flache breite Linsen, ohne jedoch in
ihren mittleren Partien den bauchigen Charakter echter Linsen anzunehmen.
Um volle Klarheit über die Art dieser Einlagerungen zu gewinnen,
untersuchte ich einige der bedeutendsten der von der Ostwand des Gebirges
angeschnittenen Lavabänke eingehender, da diese nicht so unzugänglich
waren wie die im Süden des Sees gelegenen. Möglicherweise hatten jedoch
gerade bei der Entstehung dieser Lagen besondere, von dem gewöhnlichen
Typ solcher Einlagerungen etwas abweichende Verhältnisse geherrscht, wie
die abweichende Struktur des Materials, die sogleich noch angegeben werden
wird, anzudeuten scheint. Doch war dies die einzige Stelle, von der ich
unmittelbar bis an das Schnittprofil eines solchen größeren Lagerganges
herandringen konnte. Dabei zeigte es sich, daß der durch Einschlüsse
eine Art grobe Bänderung aufweisende Tuff in unmittelbarer Nachbarschaft
der Lava leichte Verbiegungen dieser Bänder aufwies, die jedoch stets nur
lokal an den Stellen der Intrusion der Lava auftraten, während die Bänder
sonst ihren geraden Lauf beibehielten. Durch diese Verbiegungen stellen
sich diese stets ziemlich horizontalen oder ab und zu nur ganz schwach
gebogenen oder geneigten Lavabänke als unzweifelhafte nachträgliche In-
trusionen dar. Sie bieten so ein vollständig analoges Bild zu den Erschei-
nungen, (die durch das Eindringen von Massengesteinen zwischen Sediment-
gesteine in Form von Lakkolithen bzw. Lagergängen hervorgerufen werden.
Damit erklärte sich mir auch die mir schon vom ersten Tag meines
Aufenthaltes in der Askja an auffällige Rotfärbung des Tuffes in der all-
seitigen Umgebung mancher soleher Lavabänke im Tuff der Südwand, die
ich wegen der Unzugänglichkeit dieser Stellen nicht näher untersuchen
konnte. Sie ist mit dem Zeißglas vom See aus deutlich zu beobachten und
stellt die Verbrennung des Palagonits an der Kontaktstelle mit intrusiver
Basaltlava dar.
In dem vorher erwähnten Falle lag wohl die oberste mächtige Lava-
bank trotz ihres wahrscheinlich ebenfalls intrusiven Charakters vor 1875
an der Oberfläche. Denn über ihr folgen feine vulkanische Sande und der
Bimsstein des damaligen Ausbruches in einer mehrere Meter mächtigen
Schicht. Dieser Fall ist außerordentlich häufig und erklärt sich leicht da-
durch, daß der zutage tretende Tuff sehr rasch der Verwitterung anheim-
5 He
36 H. Reex:
fällt, während jede intrusive plattenartige Lavafläche, die bei diesem Prozeß
freigelegt wird, einen spontanen praktischen Stillstand der Abtragung be-
wirkt. Die unmittelbar unter ihr folgenden flachen Lavalinsen lassen auch
heute noch ihren intrusiven Charakter durch die Art ihrer Einbettung in
den Palagonit unmittelbar erkennen.
Hier unterzog ich auch das intrusive Material einer etwas näheren Unter-
suchung, das in den Blockwällen am Fuße der Abbruchsstelle in frischen
Stücken zahlreich vorhanden ist. Die Lava hat ein sehr merkwürdiges Aus-
sehen und scheint auch insofern ein eigenartiges, von den übrigen Intru-
sionen abweichendes Verhalten gezeigt zu haben, als hier meines Wissens
die einzige Stelle in der Askja ist, an der ein schöner, schwarzer, reiner
Obsidian ansteht. Der Obsidian bildet an der Basis der Intrusion eine bis
zu 30 cm mächtig werdende Schicht, an deren unterer Fläche kleine Stücke
des benachbarten Tuffes fest angebrannt sind. Der Obsidian enthält auch
zahlreiche Einschlüsse einer mir sonst aus der Askja nicht bekannten Lava
mit großen weißen Einsprenglingen, die höchstens Ähnlichkeit mit einigen
Einschlüssen der schon genannten N-S streichenden alten Eruptivgänge
der östlichen Dyngjufjöll aufweisen. Die Stücke sind meist klein, etwa
nußgroß, aber kantig, und kontakt metamorph wenig oder gar nicht ver-
ändert. Über den Obsidian geht die Intrusion in eine sehr gasreiche mächtige
Bank vielfach braunrot gefärbter Lava über. Diese Lava bekundet ganz
besonders durch ihr eigenartiges Aussehen ihre für größere Lavabänke
ziemlich ungewöhnliche Entstehungsart als Intrusion, insofern als die durch
die ganze Masse verteilten Gasbläschen sich rasch in größeren Partien
sammelten, diese aber nieht nach oben entweichen konnten; so bildeten
sich große linsenförmige Gasblasen in dem unterirdischen Lavastrom, die
in der horizontalen Fließrichtung sehr lang gestreckt sind, aber stets sehr
dünn bleiben, d.h. die Gase fanden nach oben keinen Ausweg, wurden
vielmehr durch Druck von oben und unten komprimiert. Nur auf diese
Weise läßt sich meiner Meinung nach die eigentümliche und sofort auf-
fallende Struktur der ganzen Lavamasse mit ihren zahllosen bis zu IO cm
langen und meist in vertikaler Richtung wenig mächtigen, vollkommen
verdrückt aussehenden Gasblasen erklären.
Solche Lavaeinlagerungen sind, wie gesagt, in diesem Teile der Dyngju-
fjöll ganz besonders häufig. Möglicherweise sind sie auch in anderen Teilen
des Gebirges häufig, aber jedenfalls sind sie dort der Beobachtung durch
Das vulkanische Horsigebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 37
den Verwitterungsschutt vielfach entzogen. Zwei Momente sind bei ihrem
Auftreten charakteristisch.
i. Sie bilden vielfach heute noch die Oberfläche des Gebirges, wo-
für ich meine Erklärung bereits gegeben habe. Ganz besonders häufig
tritt uns dieser Fall im äußeren, also älteren Abhang der südlichen
Dyngjufjöll vor Augen. Während am jungen übersteilen Innenhang
senkrechte Anschnitte dieser Laven zutage liegen, sind am äußeren Hang
mit dem Absinken der Umgebung auch diese Lavaschichten abgebrochen
und bedecken als mehr oder weniger steil nach abwärts geneigte Schol-
len den Außenhang. Bei meinem Klettern unterhalb der Höhe dieses
Hanges bereiteten sie dem Vorwärtskommen oft beträchtliche Schwierig-
keiten.
2. Sie sind fast ausschließlich auf die oberen Teile des Gebirges be-
schränkt — mit Ausnahme der Fälle natürlich, in denen sie durch sekun-
däre Verschiebungen in ein tieferes Niveau versenkt wurden. Diese Höhen-
lage ist besonders auffällig und läßt — da es Intrusionen sind — keinen
Zweifel darüber, daß mindestens in gleicher Höhe einst ein Vulkan ge-
standen haben muß, von dem diese Intrusionen ausgegangen sind.
Wir kommen damit abermals zu dem gleichen Schluß, den wir schon
früher aus anderen Beobachtungen gezogen haben.
Diese Intrusionen sind nun noch geeignet, uns einen Fingerzeig über
die Art des Vulkans zu geben, der sie geschaffen hat; und zwar wieder
durch Vergleich mit anderen Vorkommnissen außerhalb der Askja.
Ein vortreffliches Vergleichsobjekt ist mir in der Südwand der Herdu-
breid bekannt. Genau wie hier wird dort das einförmige Braun der Pala-
gonitwand nur wenig unterhalb des Beginns der extrusiven Lava-
decken von einer Reihe schwarzer Basalteinlagerungen unterbrochen, die in
Form und Aussehen genau den in den Dyngjufjöll beschriebenen gleichen.
Diese Einlagerungen sind an der Herdubreid in unmittelbarster Nach-
barschaft des Vulkanschlotes (Entfernung vom Krater zum Plateaurand
etwa I km) angeschnitten, so daß über deren Herkunft kein Zweifel herr-
schen kann.
Diese Intrusionen sind auch geeignet, einiges Licht auf die Frage der
Entstehung und ersten Betätigung der Schildvulkane im allgemeinen zu
werfen. Die Intrusionen können nur erfolgt sein, entweder bevor das Magma
zum erstenmal die Oberfläche erreichte, oder nachdem der Vulkan seinen
H. Reee:
ws
[0 o)
Aufbau bereits begonnen hatte. Besonders wäre für die letztere Annahme
die Zeit in Betracht zu ziehen, in der der Vulkan mehr oder minder in
seinem Aufbau bereits fertiggestellt war, weil dann der größte Druck der
über den Intrusionslagen stehenden Lavasäule herrschte, der hauptsächlich
bei einem nach oben geöffneten Vulkanschlot als aktiv wirksame Kraft in
Betracht kommt. Betrachten wir jedoch zum Vergleich andere Vulkane,
so werden wir finden, daß selbst lose gebaute Stratovulkane ein Vielfaches
der Höhe des Herdubreidvulkans erreicht hatten, ehe der Seitendruck des
Magmas genügte, seitliche Injektionen zu bilden. So steht der Vesuv noch
durchaus im Alter der Gipfeleruptionen, wenn auch die ersten parasitischen
Krater sich an seinen Außenwänden bilden. Erst für den 3330 m hohen
Ätna scheint die Zeit der Gipfeleruptionen vorbei zu sein, während die
festgebauten Lavavulkane von Hawai ihre Laven bis zu Höhen von fast
9000 m aus Gipfelkraterergüssen aufgebaut haben und erst in jüngster
Zeit die Erscheinungen und Folgen von Flankeneruptionen, wie sie sich in
Unregelmäßigkeiten der äußeren Form der Berge kennzeichnen, aufweisen.
Und dies sind alles noch Injektionen des Eruptivkegels selbst, aber nicht
horizontale Injektionen zwischen die Schichtfugen des Untergrundes. Herdu-
breid als Vulkan dagegen ist nur etwa 500—600m hoch aus soliden Lava-
lagen aufgebaut, was die oben erwähnte Annahme über die Bildung der
Intrusionen nach der Bildung seines Eruptionszentrums für sie, wie auch
für die anderen ähnlichen Schildvulkanzentren Islands, wenigstens für die
weitaus überwiegende Mehrzahl von Fällen als sehr unwahrscheinlich er-
scheinen läßt, bzw. sie überflüssig macht.
Folglich greife ich zu ihrer Erklärung auf die erste Annahme zurück,
daß es sich um Intrusionen handele, die vor dem Durchdringen des Magmas
zur Oberfläche gebildet wurden. Die Bildung geschah offenbar deshalb
erst unmittelbar unter dem heutigen Massiv des Vulkans, also nur wenig
unter der einstigen Oberfläche des Landes, weil erst in dieser Höhe das
langsam aufwärtsdrängende Magma die Kraft hatte, feine seitlich ihm be-
gegnende Schichtfugen auseinanderzudrängen und durch die eigene Lava
um so fester zu verschließen. Diese Art der Intrusionen bildet eine starke
Stütze für die Ansicht von der Bildung der Schildvulkane durch einen
ohne Spalte langsam aufdringenden und sich durch das Gestein hin-
durchschmelzenden Lavapfropfen, der schließlich ohne heftige Explosion
die Oberfläche erreicht und von diesem zentralen, sich selbst durch spä-
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 39
tere Ergüsse erhöhenden Rohr aus den Aufbau des Vulkanberges durch-
führt!.
Die Theorie der Durchschmelzung der Erdkruste durch die nach Be-
freiung strebenden Gase des Schmelzflusses wird bekanntlich von Sueß
vertreten. Seine Ansicht kann durch diese Beobachtungen nur gestützt
werden, und damit vielleicht auch Brancas Wort der Verwirklichung
einen Schritt näher gebracht werden, der in der Aufschmelztheorie einen
Weg sieht, den herrschenden Streit über das Vorhandensein und die Be-
deutung der vulkanischen Spalte friedlich zu schlichten’.
Diese vergleichenden Betrachtungen über Intrusionen unter Schild-
vulkanen und die völlig gleiehartigen Intrusionen der Askja sind demnach
auch nur geeignet, einen ursprünglichen Schildvulkan über der Askja ver-
muten zu lassen. Sie führen uns aber dann auch zu dem ebenfalls schon
einmal gezogenen Schluß, daß dieser Askjavulkan seinen Gipfel noch eine
beträchtliche Anzahl von Metern über der heutigen Höhe der höchsten
Randgebirge gehabt haben muß.
Fassen wir kurz die Ergebnisse zusammen, die sich bei der bisherigen
Wanderung um das Grenzgebirge der Askja aus Beobachtungen und Ver-
gleichen bezüglich des ursprünglichen Zustandes des einstigen Askjavulkans
ergeben haben, so kommen wir zu dem Resultat, daß die Spalten und
Gangsysteme der Dyngjufjöll in Abhängigkeit von den Abwärts-
bewegungen der Umgebung gegen den festen Horst des selb-
ständigen und von keiner nachweisbaren Spalte abhängigen zen-
tralen Askjavulkans entstanden sind. Aller Wahrscheinlichkeit
nach war dieser zentrale Vulkan ein Vulkan vom Typus der
Schildvulkane, dessen FEruptionszentrum daher in zentraler Lage,
höher als die heutigen Höhen der Tuffrandgebirge, über dem
Askjakessel lag.
Kehren wir nun zu den südlichen Dyngjufjöll zurück. Ihr äußeres
Gehänge ist in den östlichen Teilen sehr steil, während die westlichen
! Ursprünglich war ich bereits durch den Mangel explosiven Materials an der Basis
der mir bekannten Schildvulkane zu dieser selben Ansicht gekommen. Hierin berulıt ein
Gegensatz zur Bildungsweise mancher allerdings viel kleinerer amerikanischer Lavavulkane,
deren Dasein mit einer heftigen Explosion begann, wie die große Masse loser Produkte an
der Basis der dann folgenden ruhigen Ergüsse zeigt (s. z. B. Russell, Bulletin Nr. 217
U. S. Geological Survey 1903).
2
2 W.Branca, Vulkane und Spalten. Mexiko 1907.
40 H. Recex:
etwa den Böschungsverhältnissen der nördlichen und östlichen Randgebirge
entsprechen. Diese Übersteilung der östlichen Südgehänge legt bei der
auffallenden Frische der Formen den Gedanken nahe, daß sie erst jüngst
diese Formveränderung erhalten haben; dabei liegt es bei ihrer unmittel-
bar benachbarten Lage zu dem Einbruch der Knebelkaldera natürlicher-
weise am nächsten, diese sekundären Formveränderungen mit dem Ein-
bruch des Jahres 1875 in Zusammenhang zu bringen. Dafür spricht auch,
wie Spethmann betont, die Lagerung der basaltischen Blockmeere an
ihrem Fuße, die sich bei der heutigen Anordnung der Höhenverhältnisse
des Gebirges nicht gut erklärt, vielmehr jüngere staffelartige Abbrüche
voraussetzt. Daß die Steilheit der Gehänge jedenfalls keine primäre mehr
ist, erhellt außerdem noch ohne weiteres aus dem Vergleich mit der west-
lichen Fortsetzung der südlichen Dyngjufjöll, die mit den östlichen zu-
sammen eine fast gerade Linie von etwa 20—25 km Länge darstellen,
und deren inniger genetischer Zusammenhang außer Frage steht. Die
weicheren, also älteren Formen des Gebirges stellen sich genau an der Stelle
ein, wo der Einfluß des Einbruches des Jahres 1875 sein Ende erreicht.
Auffallend ist hierbei noch das Verhältnis der relativen Höhenzahlen
der einzelnen Berge: da, wo nachträgliche staffelartige Absenkungen, ver-
ursacht durch die Ereignisse des Jahres 1875, stattgefunden haben, sollte
man naturgemäß die geringsten Höhen des normalerweise ursprünglich
auf weite Erstreckung hin annähernd gleich hohen Gebirgskammes er-
warten, wie ich ihn schon von den nördlichen und östlichen Dyngjufjöll
geschildert habe. Jedoch ist hier das Gegenteil der Fall. Gerade über
dem Einbruch erreicht die Kammhöhe des Gebirges, in Zacken und Spitzen
aufgelöst, ihre höchsten Höhenzahlen, während mit der Rückkehr zum ein-
heitlichen flachen Gebirgskamm am Ende des jüngsten Einbruchsfeldes eine
deutliche Höhenabnahme Hand in Hand geht. Trotzdem also aus schon
genannten Gründen staffelartige Versenkungen hier stattgefunden haben,
scheinen sie wenig Einfluß auf die Kammlinie des Gebirges gehabt zu
haben. Will man nicht eine lokale Aufstauung derselben durch die rand-
lichen Versenkungen annehmen, so wird man wohl die große Erhebung
der Tuffberge im SO der Askja als eine ursprüngliche ansehen müssen;
aber jedenfalls haben die Finbrüche von 1875 weniger die Höhe des Ge-
birges beeinflußt als vielmehr seine Basis, deren Breite sie wesentlich ver-
ringert haben.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjoll in Zentralisland. 41
In den tieferen Teilen der südlichen Gehänge der Dyngjufjöll stehen
ebensowohl wie auf der Hauptabbruchslinie am Fuße des Gebirges zahl-
reiche Kraterchen von durchschnittlich geringer Größe, deren Umrandungen,
die aus fladenförmigen basaltischen Lavaschlacken bestehen, öfters durch
den Ausfluß von Lava zerstört wurden. Die Laven ergossen sich nach
Süden über das Vorland. Die Kraterchen sind deutlich von den Spalten
des Gebirges abhängig und sehr jugendlichen Alters, wie ifr Erhaltungs-
zustand nicht weniger als ihre Lage beweist. Auch eine kleine Vulkan-
reihe läuft hier aus dem Lavafeld in NO-SW-Richtung auf das Gebirge
zu, um am Fuße desselben ihr Ende zu finden.
Nach Westen zu flachen die Höhen immer mehr gegen das Ödädahraun
ab, um in einem von rezenter Lava erfüllten Paß zu endigen. Jenseits
des Passes beginnen die nach N streichenden, westlichen Dyng,ufjöll.
Ihr innerer Bruchrand begrenzt wiederum in einer langgestreckten annähernd
geraden Linie, die gegen ihre Beendigung zu in kurzem Bogen auf die
senkrecht zu ihrem Streichen liegenden nördlichen bzw. südlichen Dyn-
gjufjöll zuläuft, den Askjakessel. — Die westlichen Dyngjufjöll sind noch
völlig unerforscht; es fehlen jegliche Detailangaben über ihren Bau. Es ist
nur das eine bekannt, daß auch sie durch ein Tal in zwei parallele N-S-
Bergzüge zerlegt sind und insofern den östlichen Dyngjufjöll gleichen'.
Nach dieser Betrachtung der vier paarweise rechtwinkelig zueinander
streichenden Grenzgebirgszüge müssen wir noch ihren Schnittpunkten unsere
Aufmerksamkeit schenken. Der quadratische Umriß des Gebirges wird,
wie gesagt, dadurch etwas verwischt, daß die Gebirgszüge sich nicht scharf
in rechten Winkeln schneiden, wie wir dies in den Kanten der rechtwinkelig
zueinander streichenden Tafelbergwände sehen, sondern sozusagen kanten-
gerundet sind, indem die Enden der Gebirgszüge in kurzen Bogen
ineinander übergehen. Es erscheint mir dies Verhalten als kein will-
kürliches oder zufälliges, sondern gewissermaßen als die Resultante
zwischen zwei verschieden wirkenden Kräften, nämlich zwischen den
! Soeben geht mir Nachricht zu, daß in diesem Sommer von dem momentan noch
auf Island weilenden Hrn. H. Erkes eine Durchwanderung der westlichen Dyngjufjöll durch-
geführt wurde. Nach der schönen Schilderung zu urteilen, die er uns von seinem ersten
Besuch der Dyngjufjöll seiner Zeit geliefert hat, darf man auf die Veröffentlichung seiner
Beobachtungen sehr gespannt sein, zumal sie berufen sind, eine große Lücke in unserer
mangelnden Kenntnis der westlichen Dyngjufjöll zu füllen.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. 1]. 6
42 H. Reee:
Tendenzen geradlinigen Abbruches an den vorgezeichneten N-S-,
O-W-Linien und der für vulkanische Einbrüche typischen Ten-
denz zu rundlichen Einbrüchen.
Die Schnittpunkte der Gebirgszüge sind danach den verschiedensten
Spannungen ausgesetzt gewesen, deren Vorhandensein eine stärkere Auf-
lockerung oder lokale Aufreißung des Gesteins bewirkte, und damit die
Anlage zur Ausbildung der Hauptgebirgspässe der Dyngjufjöll gab. Diese
Pässe liegen nämlich sämtlich in den Ecken des Gebirges, nie-
mals in der langgestreckten Bergkette selbst. So der Jonskard im NW,
Askja Op im NO, der Trölladyngjapaß im SW, während an der SO-Ecke
zwar nicht die Bildung eines Passes erfolgte, wohl aber der große Ein-
bruch des Jahres 1875.
Die Pässe stellen danach Linien des Ausgleichs der Span-
nungen zwischen den N-S- und Ö-W-Linien des vulkanisch-
tektonischen Aufbaues dar. So erklärt sich auch ihre von dem
allgemein herrschenden Streichen abweichende Richtung, die
annähernd der Mittellinie zwischen den Gebirgsrichtungen zu
folgen strebt und daher annähernd auf einen zentralen Punkt
über dem Kessel der Askja zuläuft; dieser Punkt aber würde mit
dem Eruptionspunkt des ursprünglichen Askjavulkans zusammen-
fallen.
Allerdings haben beide Kräfte nicht gleich stark gewirkt, denn die
Richtung der Pässe ist nicht rein NO-SW bzw. NW-SO, sondern der
Einfluß der tektonischen Richtlinien war zweifellos der stärkere, so daß
wir z. B. im Jonskard nahezu ein Streichen NNO-SSW haben.
Eine Ausnahme von dieser Regel macht nur das im Osten gelegene
Askja Op, doch liegen hierfür auch besondere Gründe vor. Askja Op
streicht ziemlich rein O-W, parallel den es begrenzenden nördlichen Dyn-
gjufjöll.e. Aber Askja Op ist gar nicht nach Art der anderen Pässe ins
Tuffgebirge eingeschnitten, sondern stellt selbst eine Bruchlinie des Ge-
birges dar. Es ist in gewissem Sinne als Graben von etwa ı km Breite
aufzufassen, dessen S-Wand von Palagonit gebildet wird, während er im
Norden von der bis 40 m hohen Bruchwand des seinerseits bereits im
Tuffgebirge eingesenkten Lavaplateaus begrenzt wird. Überhaupt markiert
der Nordosten der Dyngjufjöll die Stelle der größten Nachgiebigkeit und
damit der stärksten Versenkungen.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 43
Zuletzt sei noch auf einen Punkt hingewiesen, der sich aus dem all-
gemeinen topographischen Bild der Dyngjufjöll ergibt und für die relative
Altersbestimmung der diversen Einbrüche von großer Bedeutung ist.
Es hat sich bisher ganz allgemein bei unseren Betrachtungen die Regel
bestätigt, daß die durch die Abbrüche verursachten Geländeböschungen
um so steiler sind, je jünger sie sind, umgekehrt um so flacher, je älter.
Betrachten wir diese Verhältnisse in bezug auf den äußeren Abbruch des
Gebirges gegen das Ödadahraun wie auch auf den inneren Abbruch gegen
den Askjakessel. Zunächst die nördlichen Dyngjufjöll: die Breite des Ge-
birgszuges gemessen in der Richtung des Jonskardes beträgt etwa 11 km.
Die höchsten Höhen liegen zwischen etwa 3 und 5 km von dem Rande
der inneren Absenkung. Infolgedessen ist auch der Anstieg aus dem Askja-
kessel zur Höhe des Jonskardes unverhältnismäßig viel steiler als der Ab-
stieg zum ÖOdädahraun. Das gleiche Bild zeigen die östlichen Dyngjufjöll,
deren Abfall nach innen ebenfalls wesentlich steiler ist als nach außen.
Die südlichen Dyngjufjöll zeigen in modifizierter Weise Ähnliches, indem
naturgemäß die erst neu geschaffenen inneren Abbruchswände des Jahres 1875
bedeutend steiler sind als die höchsten modifizierten Außenwände. Die
westlichen Dyngjufjöll sind diesbezüglich noch unbekannt. Ich schließe
aus diesem Verhalten, daß die Einbrüche der Gipfelpartieen des
ursprünglichen Askjaschildvulkans nicht gleichzeitig mit der
Absenkung seiner Umgebung stattfanden, sondern jünger, und
zwar wesentlich jünger sind als diese, wie sich aus der wesent-
lichen Verschiedenheit derinneren undäußeren Böschungswinkel
der Tuffgrenzgebirge ergibt.
44 H. Reck:
Kapitel II.
Die Askjakaldera.
Der Horstcharakter des Askjakessels. — Staufalten in der Lava im Süden des Kessels. —
Die ursprüngliche Oberfläche und das Maß der späteren Auffüllung. — Die Form der Askja. —
Das Kartenmaterial. — Struktur und Aufbau, erschlossen durch die nordwestlichen Wände
der Knebelkaldera. — Das Alter der Askjakaldera. — Die jetzige Lavaoberfläche. — Die
Randkratere und ihre Tätigkeit.
Bei den vorangehenden Betrachtungen über die Dyngjufjöll habe ich
schon mehrfache Beziehungen derselben zu dem von ihnen umschlossenen
Askjakessel erwähnt.
Da ich ihn nach diesen für die versenkte Zentralpartie eines homo-
genen Vulkanmassives halte, ist er nach dieser Ansicht als Kaldera anzu-
sprechen, und zwar als Einbruchskaldera (Taf.Ill, Fig.8). DieseAnnahme,
daß es sich hierbei um den Einbruch, nicht etwa um die Explosion der
zentralen Vulkanpartie handele, wird besonders durch den Mangel jeglicher
Spur älteren explosiven Materials, selbst an den geschütztesten Stellen der
Dyngjufjöll, bestätigt, zumal da eine Explosion solchen Umfanges ganz
ungeheure Gesteinsmassen hätte ausschleudern müssen, die unbedingt auch
bei hohem Alter noch großenteils in der Umgebung ihres Ursprungsortes
sich hätten erhalten müssen, da die Weiterbeförderung des Detritus durch
strömendes Wasser in diesen Gegenden gänzlich in Wegfall kommt.
Von besonderer Wichtigkeit für den Nachweis des horstartigen Cha-
rakters des ganzen Gebirges, das seiner größeren Resistenz und Festigkeit
gegenüber der Umgebung seine Entstehung verdankt, ist das horstartige
Verhalten auch dieser versenkten Partie gegenüber den umgebenden Lava-
feldern des Ödadahraun. Hierfür einige Zahlen: der Nordabhang der nörd-
lichen Dyngjufjöll beginnt bei etwa Soo m Höhe ü. d. M. Jenseits des
Jonskards liegt der Südfuß der nördlichen Dyngjufjöll auf etwa 1200 m
Höhe. Auch in der SW-Ecke der Askja liegt die Lavaoberfläche auf etwa
1200 m Höhe. In der SO-Ecke trat 1875 eine nochmalige Versenkung ein,
die erst später zu berücksichtigen sein wird. An ihrem Westrande liegt
die Lava am Nordfuße der südlichen Dyngjufjöll etwa auf 1100— 1150 m
in
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 45
Höhe. Der Südhang der südlichen Dyngjufjöll dagegen endet in etwa
700 m Höhe. Ähnlich ist es im Osten, wo an der niedrigsten Stelle der
Askja die Lava bei etwas über 1000 m Höhe durch die Öffnung abströmt,
während im Vorland die Stellen, die nicht von diesen Ergüssen erhöht
wurden, auf etwa 700 m Meereshöhe liegen.
Wie vorher die Dyngjufjöll, so zeigt also auch der Boden
der Askja seine stärkste Absenkung im Nordosten, bewahrt aber
stets seinen horstartigen Charakter, indem er im Durchschnitt
etwa 500 m über dem allgemeinen Niveau des Vorlandes steht
und auch an der Stelle stärkster Senkung noch 200--300 m höher
liegt als dieses.
Die heutige Höhendifferenz von 300 m ist nämlich etwas größer als
die ursprüngliche, da sich durch das Askja Op noch nachträglich ein
Lavastrom gewälzt hat, der weite Strecken des Vorlandes überschüttete
und notwendig durch seine Masse den ursprünglichen Talboden erhöhte.
Doch darf die dadurch verursachte Erhöhung auch nicht zu hoch veran-
schlagt werden, da das Askja Op keinesfalls einen günstigen Sammelplatz
für das Magma bildete, sondern nur einen Durchgang mit nach außen zu-
nehmendem Gefälle darstellte, durch den allein die auf eine weite Ober-
fläche verteilte Lavamasse des Kessels nach außen drängte, und auf diese
Weise in der Enge selbst einen beschleunigten Abfluß notwendig machte.
Diese Tatsache zeigt uns schon, daß die heutige Oberfläche der Askja
nicht mehr die ursprüngliche Oberfläche der Einsenkung, d.h. des einstigen
Schildvulkans ist. Dieser ist für immer durch die nachträgliche Lavaüber-
schüttung und Auffüllung des Kessels unseren Blicken entzogen. Auf die
Eruptionspunkte dieser Laven werde ich noch zurückkommen; zunächst
die Frage: wie weit wurde der Kessel von etwa 55 qkm Oberfläche nach-
träglich aufgefüllt? Bestimmtes läßt sich hierüber nicht ermitteln, aber
immerhin führen einige Betrachtungen zu einer Idee über das ungefähre
Maß der in Betracht kommenden Massen.
Zunächst scheint nicht eine lang anhaltende Reihe von Eruptionen
die Auffüllung bewirkt zu haben, sondern, nach der Einheitlichkeit der
bekannten Eruptionspunkte wie auch der geflossenen Lavamasse zu schließen,
eine einzige Eruptionsphase. Der Lavastrom, der aus dem Askja Op heraus-
floß, ist durch seine scharf ausgeprägte, zerrissene Blocklavastruktur trotz
der dichten Bimssteindecke in seinen ungefähren Grenzen recht gut zu
46 H. Reck:
überblicken. Da jegliche genauere Messung fehlt, kann ich nur schätzen,
daß seine Oberfläche keinesfalls einen größeren Flächenraum einnimmt, als
der Askjakessel selbst besitzt, aus dem er entsprungen. Er gehört also
bei weitem nicht zu den größten Lavaströmen der Insel. Ältere Ströme,
die aus dem Askja Op stammen könnten, sind mir nicht bekannt.
Eine andere, höchst eigenartige und auffallende Stelle des Askjakessels
gibt uns Gelegenheit, einen Blick auf ältere Schichten zu werfen, als die
Oberfläche der letzten Ergüsse. Es ist dies nahe am Fuße der süd-
lichen Dyngjufjöll an der Westgrenze der Finbruchszone von 1875. Auf
Fig. 4.
jet!
Want!
! FRTE
DU Rezente U Lava IR —
GERÄTEN
Profil durch die Staufalten in der Lava des Askjabodens
nahe bei dem SW-Rande der Knebelkaldera.
der Wanderung an der Grenze des Einbruchs nach Süden zu verläßt man
unfern der südlichen Dyngjufjöll die rauhe Blocklava und stößt auf eine
glattflächige Plattenlava, auf deren Oberfläche die alte Blocklava ausebbte.
Diese Lava ist also älter; ihr Magma ist in merkwürdige Schlieren zer-
spalten, indem grellrot gefärbte, oft rundliche, oft unregelmäßig geformte,
wie verbrannt aussehende Schlieren, mit tiefschwarzen Basaltpartien regellos
wechseln. Aber besonders auffällig ist diese Lava durch ihre in seltener
Reinheit ausgeprägten Stauungserscheinungen. Hohe stehende Lavafalten
unterbrechen die glatte Oberfläche, meist durch die bei ihrer Bildung
entstandenen übermäßigen Spannungen von radialen klaffenden Rissen durch-
zogen, wie sie das Profil (Fig. 4) schematisch anzeigt. Diese Falten machen
von weitem den Eindruck mächtiger liegender Baumstämme; dem müden
Wanderer bieten sie als durchschnittlich etwa 50—70 cm hohe Stein-
bänke einen recht bequemen Sitz.
Sie bestehen meist aus einer sehr dichten, in der erwähnten Weise
schlierigen Lava und treten in mehreren Zügen in unregelmäßigen Abständen
hintereinander auf. Sie sind in ihrer Entstehung völlig unabhängig vom
Einbruch des Jahres 1875, denn sie werden von dessen Bruchspalten, zu
denen sie quer streichen, angeschnitten und durchsetzt. Sie sind also älter
|
f
|
-
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 47
als dieser Einbruch. Die Anschnitte zeigen, daß diese im Mittel etwa ı m
Durchmesser aufweisenden Staufalten in ihrem Inneren vollständig ausge-
füllt und kompakt sind. Sie können unmöglich als Fließerscheinungen
eines Lavastromes gedeutet werden, denn die Lava dieser Gebilde kann
bei ihrer Entstehung höchstens noch in minimalster Weise plastisch ge-
wesen sein, d.h. eben noch plastisch genug, um eine derartige Aufwölbung
kompakter Lavamassen ohne Aufbröckelung in Schollen und Bruchstücke
zu ermöglichen. Weiter kann ihre Plastizität unmöglich gegangen sein,
denn sonst hätte sich die oft bis an 90° heranreichende Steilheit der
Böschungen ebensowenig wie die glattwandigen, nach unten spitz zulau-
fenden klaffenden Zerrungsspalten erhalten können.
Ich fasse daher die Bildung dieser Staufalten nicht als ein
Produkt eines Lavaergusses auf — weder eines jüngeren, der den
eingesenkten Lavakessel auszufüllen suchte, noch auch eines älteren, der
dem ursprünglichen Askjavulkan angehörte —, sondern sehe in ihnen
die Wirkung tektonischer Kräfte, indem bei der Absenkung
des ursprünglichen Vulkanzentrums die angrenzenden südlichen
Dyngjufjöll das Widerlager bildeten, durch dessen seitlichen
Druck die Zusammenstauchung der — vielleicht eben erst ge-
bildeten — Lavaoberfläche auf engeren Raum bedingt wurde.
Möglicherweise wurde auch die zur Aufstauung der Falten, d.h. zur Er-
reichung der Plastizität nötige Wärme durch vulkanische Wärmezufuhr aus
der Tiefe unter dem zentralen ursprünglichen Krater geliefert, denn es
scheint unzweifelhaft, daß gerade durch den Einbruch eine neue Tätigkeit
des Vulkans entlang seiner Abbruchsspalten geweckt wurde, worauf die
noch zu besprechenden Randkratere hinweisen.
Durch diese Darstellung habe ich schon meine Ansicht bekundet, die
ich von dem Alter dieser Lava habe. Ich halte sie für ein Stück Platten-
lava, das der fertigen Bodenoberfläche der Zentralpartie des ursprünglichen
Askjavulkans angehörte, welches schon unweit des Fußes der Dyngjufjöll
in nur ganz unbedeutend geneigter Lage unter die jüngeren sekundären
Blocklavaergüsse des eingesenkten Askjakessels untertaucht. Für diese An-
sicht spricht, daß der ruhige Oberflächencharakter der Lava, trotz der Ver-
schiedenheit im Detail, dieselbe dem als Oberflächenrest bereits erkannten
Lavaplateau im Norden wesentlich näher stellt als den gänzlich verschie-
denen rauhen Blocklaven der jüngsten Ergüsse. Auch die Stelle des Vor-
48 H. Reck:
kommens ist dieser Auffassung günstig: diese liegt nämlich im äußersten
Süden des Kessels, der Abfluß der jüngeren Laven und die Stellen tiefster
Versenkung dagegen gerade gegenüber an der NÖ-Seite der Askja.
Von diesen Betrachtungen ausgehend, komme ich besonders auch unter
Berücksichtigung der in allen Profilen klar zutage tretenden fast horizon-
talen Lagerung der älteren Basaltbänke im Innern der Dyngjufjöll zu dem
Schluß, daß wahrscheinlich die sekundäre Lavaauffüllung der
Askjakaldera keine sehr tiefe Auffüllung des Kessels bedeutete;
denn auch nach der Bodengestaltung in der Umgebung des Askja Op sowie
nach der Masse der aus der Askja geflossenen Lava zu urteilen, lag die
ursprüngliche Einsenkungsoberfläche keinesfalls sehr tief unter der heuti-
gen; anderseits erreichen die jüngsten Blocklaven noch nicht den Ge-
birgszug, der den Kessel im Süden begrenzt, sondern lassen zwischen sich
und dem Gebirge, wenigstens an der von mir untersuchten Stelle, noch
eine Zone ihrer älteren Unterlage zutage treten. Daraus ergibt sich
weiter, daß der ursprüngliche Askjavulkan nicht wesentlich
unter das heutige Niveau des Askjabodens versenkt wurde.
Betrachten wir nun noch kurz die Form dieses Kessels. Der Isländer
nennt ihn »Askja«, d.h. Kiste, Kasten, und wollte damit offenbar seine
Form zum Ausdruck bringen. Er hat auf diese Weise mit vorurteilslosem
Blick Form und Wesen der Askja richtig erkannt, die dann allerdings im
Laufe ihrer Erforschung auf Karten und in Beschreibungen recht verschieden-
artig behandelt worden sind. Auf Islands ältester wissenschaftlicher Karte
sehen wir die Dyngjufjöll hufeisenförmig eine nach Osten geöffnete Tal-
schlucht umfassen'. Watts beschreibt sie 1876 als dreieckiges Gebirge.
Eine noch im gleichen Jahre erfolgte genauere Vermessung des dänischen
Leutnants Caroc’ dagegen gibt die Form der Askja in einer der Wirk-
lichkeit wesentlich näherkommenden Weise wieder. Seine Karte im Maß-
stab von 1: 80000 ist meines Erachtens die beste bestehende Karte des
Askjakessels; leider sind die umrandenden Dyngjufjöll nicht mehr auf
derselben mit eingetragen. Einige kleinere Fehler haften ihr auch noch
an; so weist die südliche Begrenzungslinie bei weitem nicht die Ausbuch-
tungen und Verbiegungen auf, die ihr hier zugeschrieben werden. Mög-
! Björn Gunnlaugsson, »Updrättur Islands«. 1844.
?2 Siehe Johnstrup, Indberetning om den af Professer Johnstrup foretagne Under-
sogelsereise paa Island i Sommeren 1876. Kjebenhavn 1877.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 49
licherweise änderten sich aber auch an dieser Stelle seit der Kartierung
die Terrainverhältnisse. Auch die östliche Grenze läuft in einer wesent-
lich mehr der N-S-Linie genäherten Richtung.
Jedenfalls ist aber auf dieser Karte eine charakteristische Eigenschaft
der Askja schon schwach angedeutet, deren klare Erkenntnis wohl aus der
gewohnheitsmäßigen Anschauung bis heute zurückgedrängt wurde, daß vul-
kanische Versenkungen rundlich sein müßten: nämlich die Geradlinigkeit
der Begrenzungslinien und ihr Ineinandergehen in kurzen Bogen. Es scheint,
als ob auch Caroc, wie mancher spätere Beobachter, bei der Bearbeitung
seines Materials zwischen der Niederlegung seiner Beobachtungen und der
seiner theoretischen Betrachtungen geschwankt hätte; denn so schloß er das
Kompromiß, diese Geradlinigkeit wohl noch zum Ausdruck kommen zu
lassen, wenn auch sehr geschwächt durch die übermächtige Ausdehnung der
bogenförmigen Stücke des Gebirgszuges.
Einen wesentlichen Schritt vorwärts tat Th. Thoroddsen', der 1884
diese Gegend durchforschte. Mit geübtem Auge erkannte er die rechteckige
Grundform des Askjakessels und trug sie deutlich erkennbar in dieser Weise
in seine große Karte Islands ein.
Spethmann übernahm in seiner Arbeit Carocs Karte der Askja
bis in alle Einzelheiten, mit Ausnahme der schon erwähnten übermäßigen
Ausbuchtungen im Süden. Durch diese Verbesserung tritt die schon bei
Caroec angedeutete Geradlinigkeit noch etwas klarer hervor — trotzdem
nennt auch Spethmann die Askja in seiner Beschreibung »eine kreis-
förmige Figur...«, im einzelnen mit »natürlich mancherlei Abweichungen von
der symmetrischen Form«.
Die zuletzt erschienene Karte der Askja und Dyngjufjöll endlich ist
eine von Erkes nach Augenmaßaufnahme veröffentlichte Skizze, die leider
durch die veraltete Art der Zeichnung wesentlich an der für wissenschaft-
liche Zwecke nötigen Übersichtlichkeit und Klarheit verloren hat. Auch
er sieht in dem Einbruch einen kreisförmigen Kessel, obgleich auch auf
seiner Karte von einer kreisförmigen Kontur der Askja nicht die Rede
sein kann.
Ich habe dagegen bereits im Vorangehenden auf die geraden
Linien des Askjaeinbruches und auf die kurze bogenförmige
! Th. Thoroddsen, Eine Lavawüste im Inneren Islands. Peterın. Mitt. 1885.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. 7
50 H. Reck:
Verbindungsstrecke dieser sieh senkrecht schneidenden Linien
hingewiesen. Diese Linien sind überall Bruchlinien, die dem
äußeren Bruchrande wie auch der Kammlinie des Teiles der
Dyngjufjöll, dem sie anliegen, parallel laufen. Damit betrachte
ich auch die Grundform der Askja gleich der der Dyngjufjöll
als ein Rechteck, das — noch immer horstartig im Verhältnis
zur weiteren Umgebung — in den größen Horst der Dyngjufjöll
sekundär eingesenkt wurde. Dabei weist die Parallelität der
jüngeren inneren Bruchlinien zu den älteren äußeren unmittel-
bar auf ihre Abhängigkeit von diesen bei ihrer Entstehung hin.
Ich habe versucht, das Bild der Askja, wie es sich mir bei meinem
dortigen Aufenthalt ergab, in beifolgender Kartenskizze wiederzugeben, bei
deren Zusammenstellung ich nicht nur meine eigenen barometrischen Höhen-
messungen, sondern auch die von meinen Vorgängern veröffentlichten Zahlen
verwandte (vgl. Fig. ı und 2, S. 4 und 5).
Durch die jüngsten Lavaergüsse wäre uns jeder Einblick in den inneren
Bau der Askjakaldera unmöglich gemacht, wenn nicht durch einen späteren
Einbruch in ihren südöstlichen Teilen ein herrliches, etwa 60 m hohes
bogenförmiges, mehrere Kilometer langes Profil mit senkrechten Wänden
geschaffen worden wäre, das uns in einwandfreier Weise den inneren Bau
des Kessels erkennen läßt. Taf. V, Fig. ıı und ı2 sowie Taf. VI, Fig. 13
lassen die dort angeschnittene Basaltwand deutlich hervortreten. Sie zeigt
übereinandergetürmt Basaltbank über Basaltbank, die einzelnen Lagen oft
durch grellrot gefärbte Bänder getrennt. Dieses Profil ist im ganzen be-
trachtet völlig analog dem 40 m hohen Profil des Basaltplateaus im Norden
der Askja. Stellt jenes eine abgesenkte, mehr randliche Partie des ursprüng-
lichen Askja-Schildvulkans dar, so haben wir in diesem die noch tiefer ver-
senkte Zentralpartie des gleichen Vulkans, die uns in einer Mächtigkeit von
6o m erschlossen ist. Um wieviel diese Zahl noch hinter der Gesamtmäch-
tigkeit der Laven zurückbleibt, ist unbekannt. Ein Punkt erscheint mir noch
erwähnenswert: Während die Lavabänke an der Nordwand der Askjakaldera
auf weite Strecken gleiche Mächtigkeit bewahren, ist dies an der Wand der
Knebelkaldera nur zum Teil der Fall; die Basaltbänke nehmen mit dem Vor-
schreiten gegen Westen und Süden an Zahl zu und harren dort länger in
gleicher Mächtigkeit aus als weiter im Osten. Dies veranschaulicht das
beigegebene schematische Profil der Bruchwand, das bei der Bootfahrt von
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 51
unterhalb des Rudloffkraters entlang der Bruchwand aufgenommen wurde
(Fig. 5). In nächster Nähe dieses Kraters, in dessen unmittelbarer Nachbar-
schaft die Basaltwand plötzlich ihr Ende findet, ist die Zahl der Basalt-
bänke am geringsten, ihre Mächtigkeit am größten und veränderlichsten.
Der Unterschied tritt beim Vergleich der Fig. ı2 und 13 besonders deutlich
hervor. Nach Süden zu verliert die Bruchwand mehr und mehr an Höhe.
Dort sind ausgezeichnete Abbruchsstaffeln mit zahlreichen Rissen und
Sprüngen und meterweit klaffenden Verwerfungsspalten ausgebildet, an
Fig. 5.
Askjahoden . .
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Basalt Deschlehe ZI Bimsstein Schutt
Profil durch die Be eeend im N und W der Knebelkaldera.
denen sich die schalenförmig abgebrochenen Schollen dem Seeufer zuneigen
(Taf. VI, Fig. 14). :
‚Dieses Profil gestattet Hane seine Größe und Frische sowie durch
seine Wiederholung in höherer Lage am Nordrande des Kessels, sich ein
völlig klares Bild über den wa des Untergrundes der heutigen Askja zu
machen.
„ Dieselbe besteht bis zu einer Tiefe ‚von mindestens 60 m
aus en pakten Basaltlagen, die ihrer Struktur nach ebenso wie
die bisher schon angeführten Punkte unzweideutig auf einen
einst über der Askja gelegenen Schildvulkan hinweisen.
Die Morphologie der Dyngjufjöll zeigte uns bereits, daß der Einbruch
des Askjakessels jünger ist als die Herausmodellierung des gesamten Horst-
gebirges aus dem Ödädahraun. Letztere haben wir ins älteste Postglazial
versetzt. Die große Jugendlichkeit der Askja im Verhältnis hierzu zeigt
sich nun auch an ihrer nördlichen Abbruchswand in einem schönen Beispiel.
Dort fällt ein Bach in .brausendem Fall über die senkrechten Basaltwände
herab, um durch das Op seinen Abfluß zu nehmen. Es ist ein unbedingter
Beweis der Jugendlichkeit dieses Falles, daß er sich noch in keiner Weise
7%
52 H. Reck:
durch das Gestein zurückschneiden oder auch nur die oberste Lavabank
durchsägen konnte. Da aber gar kein Grund oder Anzeichen dafür spricht,
daß dieser Bach erst wesentlich nach der Entstehung der Askja sich ihr
zuwandte, so sehe ich in der Jugendlichkeit seines Falles gleichzeitig einen
Beweis für die Jugendlichkeit des Askjaeinbruches selbst.
Die heutige Oberfläche der Askjakaldera stellt eine unpassierbare wild-
zackige Fläche zerrissener Blocklava dar, die ohne Ausnahme alle etwa
einst vorhandenen Unebenheiten des Kessels ausgefüllt hat. Sie ist in
geringem Maße (nach Thoroddsen 1°26') gegen NO geneigt, wo ihre
Laven durch das Op einen Ausweg fanden. Einige Oberflächenerscheinungen
hat speziell von diesem Punkte Spethmann in seiner Arbeit bereits be-
schrieben, weshalb ich mich hiermit nicht aufzuhalten brauche. Im übrigen
zeigt sich auch dieser Lavafluß in seinem Verhalten völlig analog den zahl-
reichen anderen Massenergüssen von Island, deren Oberflächenformen und
Struktur ich bereits in meiner Arbeit über »Isländische Masseneruptionen «
eingehend beschrieben habe.
Zuletzt seien noch die randlichen Kratere des Askjakessels erwähnt,
welche diese Laven geliefert haben. Sehr hübsch hat Spethmann die-
selben bereits geschildert und die Gleichzeitigkeit ihrer eruptiven
Tätigkeit hervorgehoben. Nur über ihre Verteilung seien noch einige
Worte angefügt. Sie sitzen auf den Abbruchsspalten der Askja auf, und
Spethmann glaubt, daß auf ihnen nach isostatischen Gesetzen durch das
Gewicht des zentralen Einbruchs Magma randlich emporgepreßt und aus-
gequetscht wurde, eine Ansicht, der ich mich voll und ganz anschließe.
Aber entsprechend den Abbruchslinien liegen die Vulkane nicht in einem
Kreise um den Askjakessel angeordnet, sondern auf und an zwei sich
rechtwinklig durchschneidenden Spaltensystemen. Die Vulkane häufen sich
besonders an der Stelle des stärksten Abbruches, also im Nordosten. Sie
sind in der Nähe des Askja Op am häufigsten und begleiten auch die
Abbruchswand des nordöstlichen Basaltplateaus bis zu den bereits von dort
erwähnten Krateren des äußeren Gebirgsrandes. Dabei haben vulkanische
Kräfte auch des öfteren den horizontalen Aufbau des Plateaus gestört und
einzelne Schollen steil aufgestellt, wie es an der Bruchwand im Profil am
deutlichsten zum Ausdruck kommt. An der gesamten Ost- und Nordwand
der Askja sind die oft halb zerstörten Kraterchen nicht selten, scheinen
dagegen der Südwand zu fehlen, was auch mit meiner Beobachtung älterer
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjupjöll in Zentralisland. 93
Laven an ihrem Fuße übereinstimmt. Ob die auf den äußeren Randspalten
oder auf den Staffelbrüchen der Dyngjufjöll stattgehabten Eruptionen gleich-
zeitig mit den soeben erwähnten stattgefunden haben, gelang mir nicht
nachzuweisen, doch ist dies, nach dem Erhaltungszustande der Schlacken-
kegel zu urteilen, mindestens möglich und scheint mir sogar wahrscheinlich.
Auf die Notwendigkeit der Annahme, daß die randlichen Kratere als Folge
des Einbruchs der Kaldera, also nach demselben erfolgten, hat ebenfalls
Spethmann bereits hingewiesen.
Als wichtiger allgemeiner Gesichtspunkt ergibt sich aus dem Voran-
gehenden, daß nach der tektonischen Zersplitterung des einst
einheitlichen und selbständigen Vulkanmassives jegliche spä-
tere Äußerung vulkanischer Kräfte auf den Verwerfungs-
spalten der Abbrüche stattfand — ein Punkt, auf den ich sofort
beim Rudloffkrater zuräckzukommen haben werde.
Während aber beim Rudloffkrater eine gewaltige Explosion
die Ursache des Einbruches der Knebelkaldera wurde — wie
ich noch zu zeigen habe —, war hier umgekehrt der Einbruch
der zentralen Partien des Askjavulkans die Ursache für den
Austritt von Magma an den Bruchrändern.
54 SCHE REoR:
"Kapitel IV.
Der Rudloffkrater.
Der Rudloffkrater und seine Beziehungen zu seiner Uıngebung. — Die en: S-N-
Linie. — Ihre Erklärung. — Spethmanns Ansicht. — Der Kraterwall. — Die jüngeren
tektonischen Linien. — Die Wände des Kraterschlotes. — Die Abhängigkeit des Rudloff-
kraters von der Tektonik der Dyngjufjöll. — Geschichte des Rudloffkraters. — Schilderung
nach meinen Beobachtungen im August 1908. — Das Eruptionsmaterial. —: Beschaffenheit: —
Verbreitung. — Fossiler Schnee. — Erdfälle. — Die Wärmeentwieklung des Rudloffkraters
in ihren Beziehungen zur Verbreitung des, eallan Schnees wie zu sipallen
Din Rudloffkrater steht unter den a longomeien der Askja Ihanpte
sächlich dadurch im Vordergrund des Interesses, daß er in historischer Zeit,
am 29. März 1375, durch eine der.gewaltigsten jemals beobachteten Ex-
plosionen ausgeblasen wurde. ‘Ebenso bedeutungsvoll ist seine Stellung im
Verhältnis zu den anderen Eruptionspunkten sowie zu. den tektonischen
Linien des Massivs.
Betrachten wir zunächst sein een in Beziehung zu seiner adheken
Umgebung. Gerade in seiner Nähe treten die geologischen Leitlinien dieser
Umgebung besonders deutlich zutage. Diese Verhältnisse zeigt größtenteils
Fig. 3 in Spethmanns Arbeit in schöner Weise. Die hier beigegebene
Skizze diene hierzu zur Erläuterung sowie zur Ergänzung (Fig. 6).
Beim Ritt entlang dem nach Süden streichenden inneren Fuß der öst-
lichen Dyngjufjöll treten plötzlich die Bergwände nach Osten zurück. Wir
befinden uns damit im Einbruchsgebiet der Knebelkaldera, die tief in die
Östberge einschneidet. Daß der S-N streichende Fuß der Dyngjufjöll die
tektonische Linie darstellt, an der das Zentralmassiv in die Askjakaldera
abgesunken ist, habe ich schon ausgeführt. Geht man von der Stelle des
Zurücktretens des Gebirges gegen Osten nur wenige IOo m in gerader
Richtung (N-S) weiter, so stößt man auf den Rudloffkrater. Aber damit
ist nicht etwa die tektonische N-S-Linie zu Ende. Jenseits des Kraters
bricht in seiner unmittelbarsten Nähe plötzlich die von Westen heran-
streichende 60 m hohe Basaltbruchwand scharf ab. Dafür greift nahezu
rechtwinklig zu dieser Wand, wiederum von einer N-S-Linie begrenzt, das
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 55
Land. weit vor in den Einbruch des Knebelsees.. Daß es sich hierbei um
tatsächliche Bruchwände handelt, beweist ohne weiteres ihr senkrechtes
Fallen sowie das scharfe Abstoßen der. 60 m hohen: Basaltwand. an: dem
genannten Eek. „Ferner ist gerade entlang dieser Bruchlinie die Temperatur
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decke
Kartenskizze der Umgebung des. Rudloffkraters.
des Wassers des Sees deutlich erhöht, und derselbe dampft stellenweise
leicht, wodurch der Zusammenhang dieser Linie mit einem tiefgreifenden
Bruch noch besonders klar wird.
Die Entstehung dieser in den See weit hinausgreifenden Scholle, die auf
Taf. VI, Fig. 15 abgebildet ist, während ihre N-S-Bruchwand auf Taf. VII,
Fig. 16, in größerer Nähe aufgenommen, deutlich hervortritt, ist nicht
56 H. Reex:
schwer zu erklären. Der harte, massive Basalt erhält sich viel leichter als
der weichere Tuff, auch in übersteiler Böschung. Daher die geschlossene Ba-
saltwand, welehe vom Rudloffkrater gegen Westen und Süden zieht, die nur
in ihren westlichen Teilen in schmalen, schalenförmigen Stücken abgebrochen,
dem See sich zuneigt. Dahingegen ist der Tuff zur Bildung einheitlicher
hoher Wände nicht geeignet; er bricht in langen, breiten Staffeln zum See
ab, wie dies besonders Taf. VIII, Fig. 17 in klarer Weise zeigt. Auf Taf. VII,
Fig. ı5 tritt auch deutlich hervor, daß dieser Absenkungsprozeß an Bruch-
linien keineswegs beendet ist; denn die vorderen Partien sind bereits aber-
mals von der hinteren Hauptscholle getrennt und neigen sich dem See zu.
Die völlige Trennung der Schollen findet dann durch einen plötzlichen,
unerwarteten Absturz statt, der endlich die in den vorhergehenden Stadien,
während derer sich die Abbruchsspalte immer mehr erweitert, entstandene
und sich immer mehr vergrößernde Spannung auslöst. Ich konnte diesen
Prozeß an einer während meiner Anwesenheit in der Askja etwas weiter
im Osten sich loslösenden und zuletzt mit mächtigem Getöse verschwin-
denden großen Tuffscholle Schritt für Schritt verfolgen.
Eine derartig abgesunkene und noch absinkende Staffel der östlichen
Dyngjufjöll stellt auch die beschriebene, weit in den See hinausgreifende
Scholle dar. Dabei ist sie so weit dem Seespiegel genähert, daß die Bruch-
wand im Durchschnitt nur noch etwa ıo m Höhe hat. Diese ıo m be-
stehen größtenteils aus feinen Aschen und Sanden sowie einer mächtigen
Bimssteindecke des Jahres 1875. Darunter tritt ab und zu noch ein Stück
einer Basaltbank zutage.
Der Grund für das N-S-Streichen der Abbruchswand ist nach
dem Vorangehenden lediglich in dem Beharren der Abbrüche
an einer vorgezeichneten Linie zu suchen.
Diese Linie tritt durch den scharfen Kontrast des sie begrenzenden
Gesteins hier ganz besonders klar vor die Augen. Links die Basaltebene
der Askja, die an einer 60 m hohen Wand senkrecht abbricht, rechts eine
steile Böschung hinab zu der nur noch etwa 10 m hohen Scholle am Fuße
der östlichen Dyngjufjöll! Diese Linie ist aber nichts anderes als die Ver-
längerung der inneren Abbruchslinie dieser Berge gegen die Askja; und
auf dem schmalen, kaum ı km breiten Landstreifen zwischen dem Eck der
Dyngjufjöll und dem Eck des Knebelsees steht der Rudloffkrater! In
nächster Nähe des Vulkans ist also im Norden wie im Süden eine gewaltige
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 57
Verwerfungsspalte zu sehen, nur in der unmittelbarsten Umgebung des-
selben ist es nicht möglich, sozusagen den Fuß über die Spalte zu setzen,
da sie dort vom Schlammtuff und den Bimssteinmassen des Kraters zuge-
deckt ist. Sollte aber nicht bei dieser Sachlage schon durch die Betrachtung
der Umgebung die Annahme unabweisbar sein, daß der Rudloffkrater
auch wie alle anderen Krater der Askja auf der großen Abbruchsspalte des
Askjakessels aufsitzt?
Wenden wir uns nun der Betrachtung des Eruptionspunktes selbst
zu, »so weist schon eine morphologische Würdigung desselben auf Stö-.
rungen hin, die er nach seinem Entstehen erlitten hat. Der Tuffwall näm-
lich, der ihn umkränzt, liegt im Süden auffallend tiefer denn im Norden.
Diese beachtenswerte Tatsache sticht noch schärfer hervor, wenn man be-
denkt, daß während des Ausbruchs westliche Winde wehten, vermöge derer
eine Höhendifferenz zwischen der Ost- und Westseite des Kraterwalles theo-
retisch zu erwarten gewesen wäre, aber nicht eine solche im Norden und Süden «.
Diese Spethmannsche Beobachtung über die höhere Lage des nörd-
lichen Kraterrandes ist sehr richtig, und auch ich nehme an, daß diese
Störung eine nach der Bildung des Kraterwalles durch Einsenkung gegen
den Seespiegel zu entstandene ist. Diese Störung tritt auch nach Osten
zu deutlich als klaffende Spalte zutage, die ihre näheren Beziehungen zum
Rudloffkrater noch dadurch beweist, daß eine Reihe ganz geringer Wasser-
dampfexhalationen zwischen den Lücken ihrer Bimssteinwände hervortritt.
Aber zwei Punkte berücksichtigt Spethmann hierbei nicht:
1. Er vergißt, daß die Beurteilung der Mächtigkeit des Kraterwalles
doch nieht nur auf der Betrachtung der Höhenlage seines Randes basieren
darf, sondern auch von der Lage seiner Unterlage abhängt. Daher ist
es nötig, zur Entscheidung dieser Frage auch einen Blick in den Krater zu
werfen. Das Innere des Kraters wird durch die beiden Photographien Taf. III,
Fig. 7, und Taf. IV, Fig. ı0, dargestellt, aus denen ohne weiteres erhellt,
daß die nach Spethmann nur theoretisch zu erwartende größere Mächtig-
keit des Tuffwalles im Osten gegenüber der im Westen auch tatsächlich
vorhanden ist; und zwar übertrifft die Mächtigkeit des blaugrauen Schlamm-
tuffes im Osten diejenige im Westen um einen ganz wesentlichen Betrag.
2. Spethmann geht stets von dieser jüngeren Störung aus, deren
Vorhandensein nicht zu bezweifeln ist, ohne auch nur die Frage zu be-
rühren, ob nicht außerdem noch eine ältere Störung vorliegen könnte!
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. 6)
58 Ein Rrer:
Er schreibt: »Die Verwerfung kann erst nach Ablagerung des
Tuffes, d.h. nach dem Vulkanausbruch, eingetreten sein, da
sonst der Tuff ungestört lagern würde. Sohin ist die Spalte
das sekundäre, der Vulkan das primäre Phänomen.«
In diesem Satz identifiziert Spethmann zudem noch »Spalte« und
» Verwerfung«. Es mag sein, daß Spethmann eine scharfe Trennung dieser
Begriffe für weniger notwendig hielt. Der Geologe hat jedoch prinzipiell
zwischen diesen beiden Begriffen in allen Fällen eine scharfe Grenze zu
ziehen, und ein Vulkan, der von einer Verwerfung unabhängig ist, muß
deshalb noch lange nicht von der Spalte unabhängig sein, auf der doch
möglicherweise erst später diese Verwerfung stattfinden konnte!
Nach diesen Berichtigungen kann ich mich Spethmanns Beweis-
führung von der Unabhängigkeit des Rudloffkraters von einer Spalte über-
haupt leider nicht anschließen. Ihm waren ja, wie er selbst sagt, die
Nord-Süd gerichteten tektonischen Linien im Gebiete der Dyngjufjöll nicht
aufgefallen, so daß er wohl bei seinen Arbeiten keine weiteren Störungen
in der Nähe des Rudloffkraters vermutete und alle seine Beobachtungen
auf die jüngeren Brüche der Knebelkaldera bezog.
Werfen wir nun nochmals einen Blick in den Rudloffkrater. Die
Schlammausbrüche, die Verschüttungen durch abgebröckeltes Material sowie
die zersetzende Wirkung der scharfen vulkanischen Gasexhalationen haben
dafür gesorgt. daß eine Spalte im Krater selbst heute nicht mehr offen
zutage tritt. Die Tatsache jedoch, daß von außen betrachtet der westliche
Kraterrand höher steht als der östliche, daß aber umgekehrt das Krater-
wallmaterial im Osten bedeutend mächtiger ist als im Westen, weist allein
darauf hin, daß hier schon vor der Eruption ganz auffallende Niveau-
differenzen bestanden. Ein Vergleich der in ihrem Gesteinscharakter so
gänzlich verschiedenen östlichen und westlichen Wände (vgl. Fig. 7 und 10)
läßt endlich keine andere Erklärung mehr zu, als daß hier — gerade durch
den Vulkan hindurch — eine gewaltige Verwerfung zieht. Die ganze Ost-
wand sowie auch die größten Teile der Süd- und Nordwand sind in den
Palagonittuff eingesprengt, während die westliche Wand die Anschnitte
einiger mächtiger Basaltdecken zeigt, die nur den Basaltlagen der ver-
senkten Askjakaldera angehören können.
Erwähnt sei noch, daß an dieser Seite der Vulkan auch einige kleine
Gänge von nur ganz geringer Mächtigkeit anschneidet, die zumeist unter
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 59
einer Basaltbank endigen. Alle Verhältnisse weisen jedoch darauf hin, daß
diese mächtigen Decken keinesfalls von diesen Gängen gespeist wurden;
die Gänge scheinen vielmehr bei der Einsenkung des Askjabeckens injiziert
worden zu sein und an dem Widerstand der Basaltdecken ihre Kraft er-
schöpft zu haben, so daß sie hier nicht zur Erdoberfläche empordringen
konnten, wie sie es im Nordosten der Askja getan haben.
Aus den vorangegangenen Beobachtungen und Ausfüh-
rungen ergibt sich mit Notwendigkeit, daß die Explosion des
Rudloffkraters, ebenso wie alle nach der Zerstückelung des
ursprünglichen Askjavulkans zur Eruption gekommenen vulka-
nischen Kräfte, auf den durch diese Zerstückelung lokal ge-
schaffenen Schwächelinien, d.h. Verwerfungsspalten, die Erd-
oberfläche erreicht haben.
Sonach bieten uns die Dyngjufjöll ein klares Beispiel dafür,
wie ein selbständig geschaffenes Vulkanmassiv gerade durch
seine Festigkeit und Widerstandskraft gegen tektonische Be-
wegungen die Ursache zur Ausbildung von lokalen, nur durch
dessen Dasein hervorgerufenen Spalten an seinem Rande wird,
die dann nach der Verfestigung des Vulkankerns sämtlichen
späteren Eruptionen zum Ausweg dienten.
Die Geschichte des Rudloffkraters ist uns durch die Mitteilungen der
gelegentlich dorthin vordringenden Expeditionen in großen Zügen von
seiner Entstehung an bekannt. Der Tag der Entstehung des Rudloffkraters
dürfte der 29. März 1875 sein, an welchem man im ganzen Nordland die
Erschütterung einer gewaltigen Explosion verspürte und an welchem das
ganze Ostland bis zum Meere hin unter einer mächtigen Bimssteindecke
begraben wurde, deren ungefähre seitliche Grenzen ich für das Gebiet der
Dyngjufjöll auf der Karte eingezeichnet habe.
Elf Berichte von verschiedenem Datum bringen über die Geschichte
der Askja von diesem Tage bis heute wichtige Nachrichten. Eine aus-
gezeichnete Zusammenstellung aller hierher gehörigen historischen Literatur
hat Erkes in seiner Arbeit gegeben, auf die ich hier ausdrücklich ver-
weise. Ich möchte in den folgenden Zeilen nur eine knappe Zusammen-
stellung der wichtigsten Daten meiner Arbeit einfügen:
1875, 29. März. Entstehung des Rudloffkraters durch eine ungeheure
Bimssteineruption.
g*
60 Hı Reex:
1875 kurz nach der Eruption spie nach dem Bericht von vier Isländern,
die jedoch nicht bis zum Krater vordringen konnten, derselbe Gestein und
Schlamm mehrere 100 Fuß hoch in die Luft.
1875, Mitte Juli, sah Watts eine qualmende Ausbruchsöffnung von
400 m Umfang.
1876 beschreibt Jon Thorkelsson einen etwa 190 m tiefen und
ebensoviel im oberen Durchmesser messenden trichterförmigen Kessel mit
tlachem Boden, in den eine zentrale Vertiefung von etwa 4 m Durchmesser
eingesenkt war, in welcher es gewaltig kochte.
1876 war auch Johnstrup am Rudloffkrater, welcher Schlamm und
große erstickende Dampfmassen über seinen Rand spie, so daß es gefährlich
war, sich ihm zu nähern.
1878 herrschte nach Lock noch immer sehr heftige Dampfentwicklung,
während
ıS5o der gleiche Autor den Krater in voller Ruhe vorfand.
1831 war bei der Anwesenheit Morgans der Krater in einen Schlamm-
pfuhl umgewandelt, in dem Schlamm und Wasser hoch aufspritzten. Dieser
Autor gibt den Durchmesser des Kraters oben zu etwa 50 m, unten zu
etwa 25 m, seine Tiefe zu 70—100 m an.
1884 fand Thoroddsen bei seinem Besuch der Askja einen grau-
grünen Tonbrei vor, aus dem im Süden unter Sausen und Zischen eine
dichte Dampfsäule entsprang. Der Durchmesser des Kraters betrug 90 m,
die Tiefe 45 m. An den Wänden waren zahlreiche Solfataren.
1907 traf Spethmann im wesentlichen das gleiche Bild an. In der
südlichen Hälfte des Wasserpfuhles waren 2 Thermen tätig, am Ostrand
sprang ein 30 cm hoher Wasserstrahl empor. Die Ostwand des Kraters
war reich an Solfataren. Seine Tiefe wird auf 50 m angegeben.
1908 gibt Erkes keine Veränderungen an; er schätzt die Tiefe auf
40 m, den Durchmesser auf 150 bzw. go m.
1908 war ich einige Wochen später als Erkes in der Askja und traf
im wesentlichen auf das gleiche Bild. Doch unternahm ich zur genaueren
Orientierung und Feststellung der Tiefe des Kraters wie auch der Tem-
peratur des kleinen Sees einen Einstieg in denselben. Derselbe ist nur
mit einer Sicherung durch Seil in einer schmalen und sehr steilen Erosions-
rinne möglich, die sich an der Nordostseite befindet (Taf. IV, Fig. 14).
Rechts und links davon fallen Palagonitklippen fast senkrecht in die Tiefe.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 61
Das Gestein in der Rinne ist ein ungemein glatter, zäher, blaugrauer Ton
und besteht zum größten Teil aus dem Bimssteinschlamm des Kraterwalles,
der durch das fließende Wasser hereingeschwemmt wird. Der Zufluß ist
nur gering, da die Rinne nur ein sehr kleines Einzugsgebiet für Schmelz-
wasser hat. Ein Teil des Seewassers, das diesen in Dampfform verläßt,
wird auch durch die steilen Kraterwände aufgefangen und kondensiert und
so dem Becken wieder zugeführt; hierzu kommt auch noch ein geringer
Tribut an kondensiertem Wasser von den Solfataren der Kraterwände.
Das Niveau des Sees scheint jedoch von der Höhenlage des Grund-
wasserspiegels unabhängig zu sein, der vielleicht die Höhe des Krater-
bodens noch gar nicht erreicht hat und daher von ihm nicht angeschnitten
wird, oder aber durch die zähe, wasserundurchlässige Tonschicht der Krater-
wände wie auch des Bodens vom Zutritt zum Kratersee abgesperrt wird,
und vielleicht nur den Wasserdampf der Solfataren liefert.
Ich schließe das weniger aus den stark variierenden bisherigen Höhen-
angaben, die alle nur auf Schätzung beruhen, als vielmehr aus dem
Vergleich meiner Aufnahmen mit einer von Spethmann herrührenden
Photographie aus dem Jahre 1907, die in der Zeit seines Aufenthalts in
der Askja angefertigt wurde; danach ist das Niveau des Sees innerhalb
eines Jahres um etwa ı m gestiegen. Vergleicht man diese Tatsache mit
den von Jahr zu Jahr stets niedriger werdenden geschätzten Tiefenzahlen
des Kraters, so kommt man zu dem Resultat, daß das Niveau des Sees
im Rudloffkrater von Anfang an stetig und langsam gestiegen ist.
Meine Messungen ergaben eine Höhendifferenz von etwa
52m zwischen dem Niveau des Sees und dem höchsten Punkte
des Kraterrandes, eine Zahl, welche mit den letzten Schätzungen vor-
trefflich übereinstimmt.
Dagegen ist mir nichts von einem ähnlichen Steigen des Wasserspiegels
im Knebelsee bekannt; überhaupt läßt die Entwickelungsgeschichte der
beiden vulkanischen Seen nichts von einem jeweils korrespondierenden
Ansteigen ihrer Wasseroberflächen erkennen, das vielmehr in beiden selb-
! Soeben erfahre ich durch liebenswürdige private Mitteilung sowohl von Hrn. Erkes
als auch von Hrn. Spethmann, der ebenfalls in diesem Jahre wiederum die Dyngjufjöll
besuchte, eine weitere Bestätigung dieser Angaben, indem das Niveau des Sees im Rudloff-
krater seit meiner Anwesenheit dortselbst abermals merklich gestiegen ist, während eine
Veränderung in der Lage des Seespiegels iin Knebelsee nicht konstatiert werden konnte,
62 H. Reex:
ständig und mit verschiedener Geschwindigkeit vor sich gegangen zu sein
scheint. Die langsame, allmähliche und ständige Höhenzunahme des Wasser-
spiegels im Rudloffkrater ist meines Erachtens aber weit weniger ein Hin-
weis auf die Zufuhr juvenilen Wassers als vielmehr darauf, daß von seinen,
durch den Tonschlamm zersetzten Gesteins undurchlässig gewordenen Wän-
den großenteils die auf die obenerwähnte Weise zugeführten vadosen Wasser-
mengen im Kraterbeecken zurückgehalten werden. Diese Erscheinungen
stehen durchaus im Einklang mit dem ebenfalls steten Steigen des den
Grundwasserspiegel darstellenden Seespiegels des Knebelsees selbst, der
bis heute noch stets in tieferem Niveau eingestellt war als der Seespiegel
des Rudloffkraters. Das Steigen des Seespiegels im Rudloffkrater müßte
ein noch wesentlich rascheres sein, wenn nicht die starke Evaporation
bei den starken Temperaturdifferenzen zwischen Seewasser und Luft in
hohem Grade in entgegengesetztem Sinne wirken würde, und nicht ander-
seits doch vielleicht auch ein gewisses Maß unterirdischen Wasserabzuges
vorhanden wäre.
An einzelnen Stellen steigen vom Grunde des Kraters durch das See-
wasser Gase empor und verursachen lokale, heftige und dauernde Aufwal-
lungen des Sees, die sich besonders auf drei Stellen im südlichen Teil des-
selben konzentrieren; die Dämpfe steigen in großen Blasen zur Oberfläche
empor und platzen dort, nachdem sie dieselbe flach glockenartig empor-
gewölbt haben. Der von Spethmann hart am Ostufer des Sees beschriebene,
etwa 30 cm hoch springende Wasserstrahl war zur Zeit meiner Anwesen-
heit offenbar auch schon unter die Wasseroberfläche des Sees geraten, denn
gerade dort kochte es heftig am Rande und kleine Wasserstrahlen wurden
ständig einige Zentimeter hoch in die Luft geschleudert!.
! Spethmann nennt dieses Vorkommen eine »Springbrunnenquelle« und definiert es
als einen Übergang von einer gewöhnlichen Quelle zu einem Geysir. Über die Herkunft
des Wassers, ob es vados oder juvenil sei, macht er keine Angaben. Von den zahlreichen
neuen Namen, die Spethmann in seinen Arbeiten als termini techniei vorgeschlagen hat,
muß ich diesen für einen der unglücklichsten halten; denn nach seiner Definition verbindet
er zweierlei Begriffe, die zueinander in gar keinem engeren notwendigen Zusammenhang
stehen: die Begriffe Quelle und Geysir. Dies erhellt schon aus der großen Zahl völlig ver-
schiedener Erscheinungsformen, die sich unter dieser Definition vereinigen lassen. So z.B.
wäre jeder auf längere Zeit ohne Unterbrechung springende Geysir ebenso wie jede inter-
mittierende Quelle eine Springbrunnenquelle, anderseits würde auch jeder artesische Brunnen
sich obiger Definition ohne weiteres anpassen. Diese Beispiele werden zur Genüge zeigen,
daß die gegebene Definition des Wortes Springbrunnenquelle so vielerlei Deutungen zuläßt,
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 63
Die Temperatur des Sees ist eine wohl ausgeglichene; ich maß an
verschiedenen Stellen wenige Zentimeter unter der Oberfläche 61° C. Über
die heutige Tiefe des Sees kann ich keine Angaben machen. Jedenfalls aber
hat sich der Kraterboden durch Verwitterungsschutt und eingeschwemmten
Schlamm seit seiner Entstehung nicht unwesentlich erhöht, was auch gleich-
zeitig wieder als ein Faktor zu berücksichtigen ist, der den Wasserspiegel
selbst hob. Durch Einstoßen eines Stockes nahe dem Ufer konnte ich kon-
statieren, daß dieker Tonschlamm die Unterlage des Wassers bildet. Jedes
Einstoßen des Stockes rief ein starkes Freiwerden von Gasen hervor, die in
Gestalt zahlreicher Blasen an die Oberfläche drangen. Auch Steinwürfe in die
Mitte des Sees verursachten ein momentanes kurzes Aufwallen des Wassers.
Der etwa go m im Durchmesser messende See hat eine trübe, grau-
blaue bis milchig graue Farbe, die jedenfalls von dem zerkochten Ton-
schlamm herrührt; auf seiner Oberfläche schwimmen feine Schwefelschüpp-
chen herum. Auch die Solfataren, die hauptsächlich an der Ostwand kon-
zentriert sind, setzen etwas Schwefel ab. Einige Solfataren sind auch an
der Südwand tätig, einige wenige ebenso an einer Stelle der Nordwand,
die sonst ebenso wie die Westwand von Solfataren frei ist. Die Dämpfe,
die vom Seespiegel oft in dichten Wolken aufsteigen, sind stark schweflig
sauer; man hat deshalb beim Einstieg in den Krater stets vorher die herr-
schende Windrichtung zu beobachten.
Die Tätigkeit der Solfataren an den Wänden wie auch die Dampf-
entwicklung im See war während meiner Anwesenheit eine mehrfach wech-
selnde ebenso wie auch die der Solfatarenfelder des Knebelkalderarandes,
die ich im nächsten Kapitel noch zu erwähnen haben werde.
Der Rudloffkrater gehört zu der großen Zahl von Vulkanen kleineren
Maßstabes, die ihre Kraft in einmaligem Paroxismus erschöpft zu haben
daß dieses sich als terminus technieus so lange nicht verwenden läßt, bis seine Definition
seinem Begriffe engere Grenzen zieht.
Ich möchte gleich an dieser Stelle auf einen anderen terminus technieus hinweisen,
den Spethmann vorschlägt: das Wort »gja«. Dieses heißt zu deutsch »offene Spalte«.
Damit ist jedoch schon ein derartig eingebürgerter und zugleich klarer Begriff bezeichnet,
der keinerlei Mißdeutung zuläßt und auch durch keinerlei neue Beobachtung überholt ist,
daß ich keinen Grund dafür finden kann, warum er durch einen fremdsprachlichen, allgemein
unbekannten Ausdruck ersetzt werden sollte. Dies wird auch dadurch nicht geändert, daß
schon vor Spethmann u. A. T. Anderson (Voleanie Studies, London 1903, S. 118) diesen
Namen durch sein Buch einzuführen versucht hat.
64 H. Reex:
scheinen. Wenigstens deuten alle Anzeichen, die sich aus dem Vergleich
der historischen Angaben ergeben, auf eine seit der plötzlichen gewalt-
samen Entstehung stetig abnehmende Aktivität. Nach dem Verhalten zahl-
reicher ähnlicher Kratere Islands zu schließen, ist auch eine zukünftige
Eruption an diesem Punkte nicht mehr zu erwarten.
Die gewaltige Menge des im wesentlichen an einem Tage ausgespieenen
Materials, die Thoroddsen auf 3—4 cbkm veranschlagt, besteht im we-
sentlichen aus Bimsstein. Der Bimsstein bildet im allgemeinen regellose
Bruchstücke von silberweißer und goldiggelber Farbe. Vereinzelt sind
die Stücke von ziemlich massigem Aussehen, aber schon eine nähere Be-
trachtung der Oberfläche, wie auch das geringe spezifische Gewicht lassen
deutlich erkennen, daß die glasige Grundmasse von zahllosen feinen Poren
durchsetzt ist. Dies sind jedoch Ausnahmefälle, ebenso wie es auch nur
vereinzelt vorkommt, daß Bimssteinstücke die rundliche Form von Bomben
annehmen, dabei auch durch den wechselnden Luftdruck hervorgerufene
Deformationen der Außenseite sowie klaffende Kontraktionsrisse aufweisen.
Im allgemeinen ist der Bimsstein von großen, regellos angeordneten
Dampfporen reichlich durchsetzt, die ihm eine grobmaschige Struktur ver-
leihen. Sein spezifisches Gewicht bleibt hinter dem des Wassers zurück, wie
die zahlreichen auf dem Wasser des Knebelsees umherschwimmenden Bims-
steine ohne weiteres beweisen. Die Bimssteine werden vom Wind in den
Buchten des Sees zusammengetrieben, um bei eintretender Änderung der
Windrichtung wieder als streifenförmige Inseln auf die Scefläche hinaus-
getrieben zu werden (vgl. Taf. VIII, Fig. 18). Eigentümlich ist das metallisch
klingende, melancholische Geräusch der aneinanderschlagenden und sich
reibenden Bimssteine im Wasser. Frisch in den See gefallener Bimsstein ist
nicht unwesentlich leichter als das Wasser, und es dauert viele Wochen
lang, bis seine Poren sich soweit voll Wasser gesogen haben, daß er,
den Einflüssen der Schwerkraft erliegend, zu Boden sinkt.
Naturgemäß liegen die größten Blöcke in unmittelbarer Nachbarschaft
des Kraters besonders reichlich aufgehäuft und verlieren mit zunelımender
Entfernung vom Eruptionspunkt an Größe. Diese Größenabnahme fällt bei
einem Marsch nach Osten, in welcher Richtung entsprechend den bei der
Eruption wehenden Westwinden der Bimsstein fiel, deutlich auf. So sind
Bimssteinblöcke von 50 em Kantenlänge in der Umgebung des Kraters keine
Seltenheit. Jenseits der Dyngjufjöll übersteigt die mittlere Korngröße des
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjyufjöll in Zentralisland. 65
Materials kaum mehr den Durchmesser einer Faust, während an den Herdu-
breidartögl ein Grus meist rundlich abgeriebener Körner von etwa Hasel-
nußgröße die Lava bedeckt. Der feinste Staub der Eruption wurde damals
in wenig mehr als 21 Stunden in den oberen Luftschichten bis nach Stockholm
entführt.
Unmittelbar nach dem Ausbruch war das ganze Ostland von Bims-
stein tief bedeckt, doch führten die Gletscherflüsse des Hochlands sowie
Regen und Wind von dem leicht transportablen Material in kürzester Frist
große Massen ins Meer. Immerhin zerstörte dieser Ausbruch etwa 17 Farmen,
von denen heute noch 5 brachliegen. Auch jetzt ist das Odadahraun im
Östen der Dyngjufjöll noch von einer stellenweise mehrere Meter dicken
Bimssteinschicht überzogen. Diese Decke allein ermöglicht es, die rauhe
Blocklava, die sie unter sich birgt, zu Pferde zu passieren, wenn auch bei
meinem Ritt hierüber mehr als einmal ein Pferd plötzlich bis über den
Leib in ein darunter liegendes Loch einbrach.
Der Bimsstein verwittert sehr rasch und zerfällt dann zu feinem vul-
kanischen Staub, dessen glasharte feine Körnchen mit anderem Verwitte-
rungsstaub von den Winden aufgegriffen, oft in gewaltigen Sandstürmen
über das Land gefegt werden und ein mächtiges erodierendes Agens auf
Island darstellen. Besonders häufig sind auch Wirbelwinde in diesen Ge-
genden, zufolge denen man oft eine ganze Anzahl sand- und staubbeladener
Windhosen über das Hochland treiben sieht. Vielfach sind die Bimsstein-
stücke des Jahres 1875 schon soweit zersetzt, daß sie in der Hand zer-
bröckeln.
Das Bimssteinmaterial läßt im Gang der Eruption des Rudloffkraters
scharf zwei Phasen erkennen. Die Eruption begann mit dem Auswurf
schneeweißer, feinkörniger Bimssteinsande, die in allen Anschnitten die im
Mittel etwa 2 m mächtige untere Schicht des Eruptionsmaterials bilden.
Erst die zweite Phase des Ausbruchs brachte die ebenfalls mehrere Meter
mächtige Schicht des grobkörnigen Bimssteines zum Ausbruch, der in den
Profilen gewöhnlich scharf von den unteren feinen Sanden getrennt ist und
wesentlich dunklere Farbe hat. Noch anders endlich ist das Bimsstein-
material, das den Kraterwall zusammensetzt. Es ist ein blaugrauer, erhär-
teter, durelı vulkanische Dämpfe zersetzter Schlamm; er ist nach meiner
Meinung größtenteils erst nach dem stärksten Paroxismus des Vulkans ge-
bildet, denn im allgemeinen steht die Heftigkeit des Ausbruchs im um-
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. h)
66 H.BREck:
gekehrten Verhältnis zum Maße der Akkumulation am Rande der Eruptions-
öffnung; ferner verbürgen uns auch die Berichte der ersten Askjabesucher,
daß der Krater noch lange nach der Haupteruption Gesteinsschlamm über
seinen Rand emporwarf.
An den Gehängen des Kraters finden sich endlich auch Stücke von
Obsidian und Bruchstücke basaltischer Laven. Letztere tragen fast durchweg
Spuren einer mehr oder weniger weitgehenden Metamorphose, so daß eine
Identifikation dieser Stücke mit irgendwelchem anstehenden Gestein mir
nicht gelang. Sie sind im allgemeinen klein, jedoch fand ich z.B. auch
eine dicke viereckige Platte von etwa 70 cm Kantenlänge. Sie können also
entweder von den tieferen Lagen der Laven des Askjakessels stammen,
oder aus Lavaeinlagerungen im Palagonit; eine dritte Möglichkeit endlich
läge in ihrer Losreißung von dem Basaltuntergrunde, auf dem die Askja
wie ganz Island ruht.
Der Bimsstein des Rudloffkraters bildet ein vortreffliches Wärme-Iso-
lierungsmaterial; denn nur so ist es verständlich, daß unter seiner Bedeckung
eine Schneeschicht des Jahres 1875 sich bis heute erhalten konnte. Durch
diese Tatsache liegt hier das geologische Kuriosum vor, daß Wasser als
Gesteinsschicht an einem Vulkan auftritt und anderen Schichten zwischen-
gelagert ist. Diese, wie auch die zwei Bimssteinschichten in ihrem Han-
genden, zeigt Taf. VIII, Fig. 19.
Vor der Eruption des Jahres 1875 waren die Dyngjufjöll unter einer
starken Schneedecke begraben. Durch die bei der Eruption auffallenden
heißen Gesteinsstücke müssen große Teile der oberen Schichten geschmolzen
sein, während das abfließende Wasser beim Durchsiekern der unteren Schnee-
schichten deren Verfirnungsprozeß eingeleitet haben mag. Dieser Prozeß
setzte sich, nachdem eine direkte Wärmeeinwirkung des überlagernden
Gesteins aufgehört hatte, dieses vielmehr die Wirkung der kurzen sommer-
liehen Wärmeperiode in den Dyngjufjöll auffing, allein durch die Wirkung
des überlastenden Gesteinsdruckes fort. Dieser ist nun bei dem leichten
spezifischen Gewicht des Bimssteines auch bei einer Mächtigkeit von 5—7 m
kein sehr bedeutender, so daß bis heute der Verfirnungsprozeß noch nicht
sehr weit vorgeschritten ist. Mit der Verfirnung dieses fossilen Schnees
geht aber eine Luftabgabe und somit Volumenverminderung Hand m Hand;
diese mag durch eine geringe Abschmelzung von der Oberfläche her noch
beschleunigt werden. Eine Abschmelzung durch innere Wärme scheint heute
Gute nen re 1 Bu
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 67
und auch schon seit geraumer Zeit hierbei nicht mehr mitzuwirken, denn
sonst müßte man eine merkliche Abnahme der Mächtigkeit der Schneeschicht
nach 35jährigem Liegen erwarten; doch weist nichts auf eine solche Re-
duktion in dieser Zeit hin, da ja sogar in verfirntem Zustande der Schnee
lokal noch immer eine Mächtigkeit bis zu 6 m besitzt. Irgendwelche be-
deutende Wärmezufuhr von unten kann also heute, wie durch das alleinige
Vorhandensein dieser doch recht ansehnlichen Schneeschicht bewiesen wird,
überhaupt nicht mehr stattfinden.
Durch das Vorkommen fossilen Schnees im Askjakessel an den Stellen
der jüngsten eruptiven Tätigkeit erscheint es mir fraglich, ob die Tat-
sache, daß der Askjakessel früher von Schnee frei zu sein pflegt als seine
Umgebung, auf innere Wärme zurückzuführen ist. Der Askjakessel ist an
und für sich durch seine allseitig von hohen Bergen umschlossene Lage
für ein rascheres Abschmelzen des Schnees besonders begünstigt; zudem
erhält sich an der einzigen Stelle, an welcher der Wind freien Zutritt zum
Kessel hat, im Askja Op und in dessen Umgebung, der Schnee bedeutend
länger als an den anderen Stellen, ein Zeichen, daß äußere Einflüsse, nicht
aber vulkanische Erwärmung, die frühere Abschmelzung des Schnees im
wesentlichen bedingen. Während aber die Auflagerungsfläche der Schnee-
schicht einen durchaus einheitlichen Charakter trägt, soweit sie sichtbar ist,
macht sich über der Schneeschicht die Bildung von Hohlräumen bemerkbar.
Im Gebiete der Bruchzone der Knebelkaldera sind nämlich fast überall östlich
vom Rudloffkrater Erdfälle eine häufige Erscheinung. Auch Spethmann
fielen sie auf, der sie in gleicher Weise wie ich auf die Ursache der lang-
samen Volumenverminderung des begrabenen Firns zurückführt; auf diese
Weise entstanden Hohlräume zwischen der Schneeschicht und dem über-
lagernden Bimsstein, der dadurch seinen Halt verlor und in die Höhlung
nachstürzte (vgl. Taf. I, Fig. 5).
Diese Schicht fossilen Schnees verdient auch deshalb ein besonderes
Interesse, weil ihr wechselnder Erhaltungszustand im Gebiete der Knebel-
kaldera uns einige Aufschlüsse über die Wärmeverteilung im Boden der
damaligen Oberfläche gibt. Denn da die schützende Bimssteinschicht
überall ziemlich gleich diek ist, können nicht nachträgliche atmosphärische
Einflüsse eine wesentliche Ungleichheit in der Mächtigkeit der Schneeschicht
auf große Erstreckungen hin erzeugt haben, sondern soiche erklären sich
im wesentlichen wohl nur aus der wechselnden Bodentemperatur ihres
gr
6
[0 0)
H. Reex:
Untergrundes, allerdings nur unter jedesmaliger Berücksichtigung etwaiger
tektonischer Abbrüche und dadurch hervorgerufener Lageveränderungen.
Dabei zeigt sich folgende Verteilung: In der nächsten Umgebung des
Rudloffkraters fehlt die Schneeschicht völlig (vgl. Taf. VI, Fig. 16). Die
schneefreie Zone mag einen Radius von etwa 500 m haben. Weiter gegen
Osten zeigen sich an den Anschnitten der Schollen wenige Meter über dem
Spiegel des Sees die ersten Vorkommnisse von fossilem Schnee. Bei etwa
Soo—1000m vom Rudloffkrater hat die Schicht im Durchschnitt etwa
50 cm Durchmesser und nimmt von da ab gegen Osten an Mächtigkeit be-
ständig zu (vgl. Taf. VII, Fig. 19). In den östlichsten Partien der Kaldera
ist die Schicht am mächtigsten und erreicht nach Spethmann 6 m.
Diese Angaben zeigen, daß für die Erhaltung des fossilen
Schnees einzig und allein seine Entfernung vom Rudloffkrater
maßgebend war; d. h. mit anderen Worten: die vulkanische
Wärme des Bodens ging im März 1875 im wesentlichen nur vom
Rudloffkrater aus.
Zahlreiche Schollenabbrüche haben wohl sogar in den meisten Fällen
den fossilen Schneehorizont erst im Laufe der Jahre an seine heutige Stelle
gebracht, aber dies ändert nichts an dem genannten Resultat, da eben auch
im höheren Niveau, in dem der Schnee damals lag, sich die gleichen Ein-
flüsse geltend machten. Die damalige Abschmelzung der Schneeschicht muß
wohl zu jener Zeit größtenteils durch innere Wärme veranlaßt worden sein
und geschah jedenfalls sehr gleichmäßig, wie der ebene Verlauf der Unter-
lage wie des gesamten Schneebandes beweisen, das innerhalb der einzelnen
Abbruchsschollen völlig ungestört lagert und nur eine Zunahme an Mächtig-
keit nach Osten hin erkennen läßt. Dies ist um so merkwürdiger, als
gerade im Osten der Knebelkaldera nahe bei der Stelle der größten Mäch-
tigkeit des fossilen Schnees bereits am 3. Januar Ausbrüche vorgekommen
waren. Die Beeinflussung des Bodens durch diese Eruptionspunkte infolge
von Wärmeentwicklung muß infolgedessen schon 2 Monate nach ihrer
Eruption völlig aufgehört haben.
Anders der Rudloffkrater, der heute noch durch die Wirkung heißer
Gase aus seiner Tiefe nicht nur seine Gehänge schneefrei hält, sondern
auch die Spalten, mit denen er verknüpft ist. Ein zweitägiger Schneefall
während meines Aufenthalts in der Askja ließ mich diese Verhältnisse klar
erkennen. Nicht nur die junge, klaffende Spalte, die von Osten nach Westen
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 69
auf den Krater zuläuft, bleibt schneefrei, sondern auch eine Anzahl von
Punkten, die vom Rudloffkrater nach Süden ziehen und also der bereits
geschilderten N-S-Bruchspalte am Seeufer parallel gehen. Diese Punkte
liegen ebenfalls alle ganz nahe am Sceufer, so daß es sich hierbei wohl
um eine verdeckte kleine Nebenspalte im Verhältnis zum Hauptbruch han-
delt, der ja auch von einer Thermenlinie begleitet wird. Im ungestörten
Boden dagegen reicht die oberflächlich erkennbare Wärmeentwicklung des
Rudloffkraters heute nicht mehr über die Gehänge des Vulkans hinaus.
Fassen wir die Resultate obiger Betrachtungen kurz zusammen, so er-
gibtsich, daß die Lage des Rudloffkraters im Askjakessel durch-
aus keine beliebige, sondern durch die Hauptabbruchsspalten
des Massivs bedingt ist. Die Eruption des Rudloffkraters war
eine der gewaltigsten, die wir seit historischer Zeit auf Island
kennen; sie trat plötzlich ein und war in der Hauptsache fast
an einem Tage beendet, währenddessen der Krater Bimsstein
auswarf, der nach der scharfen Trennung der von ihm geliefer-
ten Bimssteindecke in zwei Lagen von gänzlich verschiedenem
Korn und anderer Farbe zwei deutlich getrennte Phasen der
Eruption erkennen läßt. Bedeutende Magmamassen scheinen bei
dieser sowie bei den unweit davon kurz vorhergehenden Erup-
tionen nicht bis nahe unter die Oberfläche mit emporgedrungen
zu sein, da die Erhaltung und Verteilung des fossilen Schnees
aus dem Eruptionsjahr gegen jede bedeutende Erwärmung des
Bodens durch innere Wärme spricht.
Die Lava scheint vielmehr an einem anderen Punkte ihren Weg zur
Oberfläche gefunden zu haben, wie ich im nächsten Kapitel darzulegen
versuchen werde.
70 H. Reex:
Kapitel V.
Die Knebelkaldera.
Zeit der Entstehung. — Kritische Betrachtungen der Ansichten Erkes’ und Spethmanns.
— Die Kaldera als unmittelbare Folge des Ausbruchs. — Die Sveinagjaausbrüche in ihren
Beziehungen zu den Ausbrüchen in den Dyngjufjöll. — Periphere Vulkanherde und lokale
Magmanester. — Die Knebelkaldera eine Einbruchskaldera. — Die Spalten und Verwerfungen
im Bereiche der Knebelkaldera. — Der Knebelsee. — Seine Geschichte. — Temperatur-
messungen. — Tiefenmessungen. — Die Formen des Einbruchbeckens unter der Seeoberiläche.
Die jüngste Phase in der Entwicklungsgeschichte der Dyngjufjöll ist
die Bildung der Knebelkaldera mit dem Knebelsee. Aus der ungefähren
Gleichzeitigkeit des Ausbruchs des Rudloffkraters und des Einbruchs der
unmittelbar benachbarten Kaldera ergibt sich ohne weiteres ein Abhängig-
keitsverhältnis zwischen beiden. Bei der Bedeutung, die eine möglichst
genaue Feststellung der historischen Daten für die Klarlegung der Ent-
stehungszeit von Krater und Kaldera hat, ist es unumgänglich notwendig,
einen Blick auf die einschlägige Literatur zu werfen, um so mehr, als die
Wichtigkeit dieser Frage weit über den Rahmen der Dyngjufjöll hinaus-
greift und bedeutsames Licht auf die allgemein vulkanologische Frage der
Korrelation von Einbruch und Ausbruch zu werfen geeignet erscheint.
Die Meinungen über die Zeit der Entstehung des Einbruchs gehen
recht weit auseinander, doch ist es gerade wichtig, hierüber zu einem ab-
schließenden Urteil zu kommen, da über die Zeit des Ausbruchs des Rudloff-
kraters kein Zweifel besteht. Die beiden Arbeiten, die im letzten Jahr-
zehnt über die Askja verfaßt wurden, stammen von Spethmann 1908
und Erkes 1909. Beide haben bereits die Quellschriften verarbeitet, und
doch kommen beide zu einem recht verschiedenen Resultat.
Spethmann setzt die Genesis des Einbruchs zwischen Sommer 1875
und Januar 1876. Später erwähnt er nochmals die Entstehung von Ein-
bruch und See im Herbst 1875.
Erkes dagegen, wohl einer der besten deutschen Kenner der islän-
dischen Literatur, verlegt auf Grund ausführlicher Auszüge aus einer
großen Zahl von Quellschriften die Entstehung in eine frühere Zeit und
Das vulkanische Horsigebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. za
schließt sich der Ansicht älterer Autoren an, daß die Senke teilweise
schon vor dem Jahre 1875 bestanden habe. Diese Meinung vertrat zuerst
Johnstrup, ohne sie jedoch irgendwie näher zu belegen. Auch Thor-
oddsen steht noch auf dem Boden dieser Anschauung, obwohl ihm die
große Frische der Bruchwände deren große Jugendlichkeit als sicher er-
scheinen ließ.
Erkes kommt nun zu dem Schluß, daß die Senke jedenfalls nicht
lange vor 1875 entstanden sei. Auch er begründet diese Anschauung; leider
nicht näher, sondern erwähnt lediglich die Möglichkeit eines Zusammen-
hangs ihrer Entstehung mit den großen Erdbeben von 1872 und 1874.
Für diese Auffassung liegt jedoch, solange keine tatsächlichen Hinweise
auf einen solchen Zusammenhang oder wenigstens auf die Wahrscheinlich-
keit eines solchen Zusammenhanges geltend gemacht werden können, keinerlei
Grund vor. Im Gegenteil scheinen mir mehrere Punkte dagegen zu sprechen.
Die Beben von 1874 wurden mit der Eruption am 3. Januar sofort
deutlich schwächer. Daraus aber erhellt nur, daß die Spannung im Innern
der Erde durch die Eruption eine Entlastung bekommen hatte, bringt sie
aber nicht mit einem Einbruch vor der Eruption in Zusammenhang. Wäre
anderseits der frühere Einbruch der Kaldera die Ursache der Beben gewesen,
so wäre die entfernte Lage der hauptsächlichsten Erschütterungsgebiete vom
Einbruchsfeld höchst auffallend, anderseits stände auch die geringe Größe
des Senkungsfeldes in einem höchst unwahrscheinlichen Verhältnis zur Größe
des Erschütterungsgebietes und der Gewalt der dortigen Erschütterungen.
Wenn aber dort tatsächlich solche Spannungen in der Erdkruste bestanden
hätten, daß durch eine kleine Ursache so gewaltige Wirkungen ausgelöst
wurden, warum haben dann diese Beben nicht bereitsdie Einbrüche in der
ihnen doch viel näher liegenden Sveinagja veranlaßt, die 1875 erst eintraten,
als dort mächtige Lavamassen zur Eruption gekommen waren? Sollte nicht
analog der Einbruch auch hier erst entstanden sein, nachdem der voran-
gehende Ausbruch den nötigen Raum zum Einbruch geschaffen hatte? Denn
an und für sich war gerade damals unter den Dyngjufjöll kein leerer Hohl-
'aum zu erwarten, wie die gewaltige Dampfspannung der unmittelbar fol-
genden Explosionen zeigt.
Ich kann sonach rein theoretisch die genannten Erdbeben weder als
Ursache noch als Wirkung der Entstehung der Knebelkaldera betrachten;
jedenfalls müßten aber erst irgendwelche Gründe für die Wahrscheinlichkeit
72 H. Rec:
der Entstehung des Einbruchs vor 1875 geltend gemacht werden, wenn man
seine Genetik in eine frühere Zeit versetzen will.
Ein solcher Versuch wird durch keine beobachtete Tatsache gestützt.
Im Gegenteil sind alle Berichterstatter darüber einig, daß mindestens eine
gewaltige Vertiefung der Senkung nach 1375 stattgefunden haben müsse.
Durch direkte Beobachtung läßt sich natürlich nicht entscheiden, ob eine
Bruchlinie aus dem Jahre 1874 oder 1875 stammt. Daß der Rudloffkrater
älter ist als die ihn durchsetzende O-W-Spalte, wurde schon erwähnt. Die
heutige Form und Größe der Kaldera ist daher außer allem Zweifel jünger
als die Eruption, wie auch aus den noch immer stattfindenden Abbrüchen
großer Schollen zum See hinab klar hervorgeht. Einen Grund zur Annahme
einer vorher schon vorhandenen Senke könnte ich aber nur dann aner-
kennen, wenn die Masse des Ausbruchs geringer gewesen wäre als das
Volumen des Einbruchs; denn sonst bleibt die Annahme, daß eine vulkanische
Einsenkung, die zweifellos nach dem Ausbruch in bedeutendem Maße statt-
fand, schon vorher angelegt war, eine rein willkürliche Hypothese. Eine
Vergleichung des Volumens der beiden hier in Betracht kommenden Massen
geht begreiflicherweise nicht über den Rahmen einer rohen Schätzung
hinaus und hat auch nur insofern Wert, als sie einen ungefähren Begriff
darüber geben soll, ob die in Betracht kommenden Zahlen sich auch nur
annähernd das Gleichgewicht halten.
Gehen wir bei der Schätzung des Volumens der Knebelkaldera vom
Niveau der Askjaebene aus, nehmen wir die Länge des Sees zu 4,5 die Breite
zu 3 km und die größte Tiefe zu 300 m an, bei einem Gefälle des Bodens
von 15° bis zur 200-m-Linie, während der Rest dem Boden einer flachen
Schale gleichen möge', so kommen wir zu einem ungefähren Volumen von
1,000,000,000 ebm, Thoroddsen dagegen hat das Volumen des ausgespie-
enen Bimssteins zu etwa 3,000,000,000 cbm berechnet. Aus diesen Zahlen
ergibt sich, daß der durch die Eruption entstandene Massendefekt keinesfalls
geringer ist als das Volumen der gesamten Einsenkung der benachbarten
Kaldera.
Aus diesen Gründen kann ich mich der Ansicht Erkes’, daß
die Kaldera ganz oder zum Teil schon vor dem Jahre 1875 ent-
standen sei, nicht anschließen.
! Auf die: Berechtigung dieser Annahme werde ich in den folgenden Seiten noch zu-
rückkommen,
Das vulkanische Horsigebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 18
Ich habe nun noch die Angaben Spethmanns, der die Entstehung
der Kaldera etwa in den Herbst 1875 verlegt, einer kurzen kritischen Be-
trachtung zu unterziehen. Obwohl ich mich dem Spethmannschen Grund-
gedanken, daß die Kaldera nach dem Ausbruch und als dessen Folge ent-
standen sei, voll und ganz anschließe, bin ich nach der vorliegenden Literatur
zu einer anderen Ansicht über die genauere Zeit der Entstehung gekommen.
Es ist von vornherein sehr auffällig, daß die Folge eines so gewaltigen
Ausbruches, wie ihn die Explosion des Rudloffkraters darstellt, erst nach
etwa einem halben Jahr einsetzen. sollte, um sich dann rasch und ruckweise
zu einem gewaltigen Einbruchskessel auszubilden. Spethmann gründet
seine Ansicht vornehmlich auf zwei Berichte: Als Jon Thorkelsson im
Februar 1876 in der Askja war, war die Senke bereits vorhanden; als jedoch
Watts im Juli 1875 dort weilte, soll sie nach Spethmanns Angabe noch
nieht existiert haben, weil Watts nicht sie beschrieb, sondern nur den
Rudloffkrater erwähnte, man aber notwendig erwarten sollte, daß ein derart
auffallendes Phänomen auch ihm der Erwähnung wert geschienen haben müßte.
Ich kann mir diesen Irrtum Spethmanns nur aus der Annahme er-
klären, daß ihm Watts Buch unbekannt war; denn er zitiert nur dessen
kurzen Bericht, der im Journal der Royal Geographical Society 1876 ab-
gedruckt ist, in dem freilich der Rudloffkrater flüchtig erwähnt ist. Aber
Watts Buch! selbst läßt keinen Zweifel darüber, daß er die Knebelkaldera
gesehen. Erkes verdanken wir in seiner Arbeit einen ins Deutsche über-
tragenen Auszug der hier einschlägigen Stellen; es genügt deshalb, auf
diesen zu verweisen und hier nur einige der wichtigsten Sätze zu wiederholen:
Watts kam über die östlichen Dyngjufjöll zur Askja: » Wir standen
auf dem Gipfel und hatten unter uns eine Hölle von Dampf und fürchter-
lichem Getöse...... Offenbar stürzten die Seiten des Kraters ein, und ge-
waltig breite Risse, selbst wo wir standen, zeigten, daß unsere Lage nicht
sehr sicher war. ..... Eines war zweifellos: Dies war der Vulkan Öskjugja
BR und wir standen auf dem Ostrande seines Kraters!..... Anscheinend
eine englische Meile (1.6 km) nördlich von uns sahen wir den tief unter
uns liegenden (jenseitigen) Kraterrand, und während wir ihn betrachteten,
öffnete sich am Rande ein breiter Riß, und langsam und verhältnismäßig
geräuschlos löste sich ein großer Felsabschnitt und glitt in die Tiefe, wo
! Across the Vatna Jökull. London 1876.
Phys.-math. Klasse. 1910. ‚Anhang. Abh. II. 10
74 H. Reck:
er unseren Blicken entschwand. Der Nebel hellte sich weiter auf, und nun
sahen wir in der NNO-Ecke des Tales jenseits des Kraterrandes
eine Ausbruchsöffnung, ähnlich der Mündung eines Kohlen-
schachtes, woraus eine Säule pechschwarzen Rauches aufstieg. .... . Nun-
mehr brach die Sonne durch..... Wir konnten jetzt den ganzen Krater
und seine Umgebung sehen...... Dieser Krater, den wir vielleicht Öskjugjä
oder »Schachtelkluft« nennen dürfen, ist dreieckig' und hat ungefähr fünf
englische Meilen (8 km) Umfang. Die Grundlinie des Dreiecks liegt im NW
und ist annähernd 17 englische Meile (2 km) lang. Von dieser Grundlinie,
die ziemlich auf der gleichen Ebene mit dem Askjaboden liegt, schneidet
eine senkrechte Felswand nach unten alle Verbindung mit dem Kraterboden
ab, der sich in einer Tiefe von wahrscheinlich 400°—500 Fuß (120— 150 m)
unterhalb der beschriebenen Ebene allmählich zum Mittelpunkte neigt. .....
Die Ost- und Westseite des Kraters ist nach Süden ausgebuchtet und von
hohen Bergen eingeschlossen, die bis zu 1000 Fuß (305 m) steil über die
Askjaebene aufsteigen, so daß es aussieht, als sei die Innenseite dieser
Berge von der Gewalt des Vulkanausbruchs glatt weggeschoren worden
und nichts übriggeblieben als die gewaltig hohen senkrechten Felsen......
An einer Stelle schien es mir möglich, den Kraterboden zu erreichen, und
da es uns einen großen Umweg ersparte, wenn es uns gelang, dort hinüber
zu kommen, ..... kletterten wir an einem sehr steilen Bimssteinhang etwa
750 Fuß (228 m) abwärts; dann fanden wir unseren Weg durch den schon
erwähnten Innenrand des Kraters abgeschnitten....... Als wir endlich die
Höhe erreicht hatten, gingen wir längs der Felsen an der Ostseite
des Kraters...... Hierauf untersuchte ich den Schacht, den
ich am Morgen bemerkt hatte und der oberhalb der Einsenkung
liegt; er hat ungefähr 4 englische Meile (400 m) im Umfang...... «
Aus diesen Daten, die ich noch vermehren könnte, geht
unzweifelhaft hervor, daß der Einbruch der Knebelkaldera im
Juli 1875 in allen Hauptzügen bereits vollendet war.
! Eine sich als Dreieck von der Umgebung ablıebende Geländeform gibt es in den
Dyngjufjöll überhaupt nicht. Aber offenbar war bei der starken Dampfentwicklung das Ein-
bruchsgebiet nur schwer zu überblicken, und es kann von den fernen Bergen im Osten aus
die gegenüberliegende bogenförmige Basaltwand leicht als gerade aufgefaßt worden sein, von
deren beiden Endpunkten dann die gerade Südwand und die heute wenigstens ziemlich aus-
gebuchtete Ostwand als die Schenkel des genannten Dreiecks auf den Beschauer zulaufen.
“
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjyufjöll in Zentralisland. 75
Ich kann mich also auch der Ansicht Spethmanns nicht
anschließen, sondern komme zu dem Resultat, daß die Knebel-
kaldera sich in unmittelbarem Anschluß an die eruptiven Vor-
gänge im Askjakessel als deren direkte Folge gebildet hat.
Nun entsteht dadurch, daß die eruptiven Vorgänge von 1875 nicht
auf den 29. März 1875 beschränkt waren, sondern bereits durch einige
Explosionen im äußersten Südosten der Kaldera eingeleitet wurden, immer-
hin noch ein gewisser Spielraum für die Entstehungszeit der Kaldera. Diese
Eruptionen fanden am 3. Januar 1875 statt; es wurden dabei hauptsächlich
nur die Gesteine des Untergrundes herausgeschleudert, scheinbar etwas ver-
mischt mit wenig vulkanischem Material. Diese Eruptionspunkte sind 1884
das letztemal von Thoroddsen erwähnt worden; seitdem sind sie unter
das steigende Niveau des Knebelsees gerückt und damit der Beobachtung
unzugänglich geworden. Aber nach der Karte Carocs in Johnstrups
Arbeit zu schließen, muß die Verbreitung des hier entstandenen eruptiven
Materials nur eine sehr geringe gewesen sein; die rasche, völlige Beruhi-
gung und Erkaltung dieser Eruptionspunkte habe ich schon im Zusammen-
hang mit der Verbreitung des fossilen Schnees erwähnt. Aus diesen Betrach-
tungen scheint mir hervorzugehen, daß sie im Verhältnis zu der 24 Monate
später erfolgten Hauptexplosion von nur geringer Bedeutung waren; doch
ist durch ihr Vorhandensein zweifellos die Möglichkeit gegeben, daß die
erste Anlage der Knebelkaldera bereits im Anschluß an ihre Eruption
entstand.
Daß dies tatsächlich der Fall war, scheint mir aus einem Berichte von
4 Isländern hervorzugehen, die im Anschluß an diese mit starken Erdbeben
verknüpften Eruptionen die Dyngjufjöll Mitte Februar besuchten. Ich ent-
nehme der Übersetzung Erkes’ folgende Daten:
»Der Hauptkrater befand sich jetzt in der Südecke der Berghöhe, im
‘Westen unterhalb des östlichen Gebirgsrandes; er warf Gestein und Schlamm
mehrere 100 Fuß hoch in die Luft, und wegen des Ausbruchs konnten
die Männer nicht an den Krater herankommen, der 60— 70 Faden tief war
(113—132 m)‘. In der Nähe sahen sie noch mehrere kleinere Krater; aus
! Sollte die Schätzung der Tiefe des Kraters nicht Phantasie sein? Denn wie kann
man die Tiefe eines Kraters sehen, an den man nicht herankommen kann? Es sei auch
nebenbei bemerkt, daß nicht etwa die steile Abbruchswand der heutigen Kaldera die Is-
länder am Vordringen zum Krater hinderte, wie sie später Watts überall hindernd ent-
10*
76 H. Reex:
einigen von ihnen kochte eine Wasserflut heraus, die zwischen der Lava
einen Teich bildete... ... Überall ringsum war die Lava zerklüftet und
auseinandergerissen; es hatten sich breite Spalten und Risse gebildet, und
an einigen Stellen war der Lavaboden eingesunken. «
So ungenau und unklar dieser Bericht auch sein mag, jedenfalls scheint
mir doch aus dem letzten Satz mit ziemlicher Deutlichkeit das eine her-
vorzugehen, daß damals eine irgendwie große und einheitliche Senkung
noch nicht bestand, daß vielmehr ihre Bildung durch die vorangegangenen
geringeren Eruptionen höchstens eben erst eingesetzt hatte.
Ich komme daher zu dem Resultat, daß die ersten Anfänge
der Bildung der Knebelkaldera auf den Januar 1875 zurück-
greifen, keinesfalls aber älter sind, daß dagegen die eigent-
liche Kaldera erst dem Ausbruch des 29. März ihre Entstehung
verdankt.
Danach würde auch der jeweiligen Eruption eine der Bedeutung und
Größe dieser Eruption einigermaßen entsprechende Einsenkung gefolgt sein.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Zeiten der mir
bekannten vulkanischen Kraftäußerungen des nordöstlichen Islands während
der fraglichen Jahre. Sie wurde hauptsächlich im Anschluß an die An-
gaben Johnstrups und Erkes’ zusammengestellt.
Die Zusammenstellung zeigt jedoch nicht nur, daß bis zum ersten
Ausbruch in den Dyngjufjöll die Spannungen in der Erdkruste stetig zu-
nahmen; sie zeigt auch nicht nur den Zusammenhang zwischen Ausbruch
und Einbruch in der Askja, sondern die vulkanischen Erscheinungen in
den Dyngjufjöll lassen auch deutliche Beziehungen zu den Eruptionen in
der Sveinagja erkennen; denn sowohl auf die Eruptionen vom 3. Januar
folgten nach etwa 5 Wochen Ausbrüche auf der etwa 60 km weiter nach
Norden gelegenen Spalte, die mehrere Wochen anhielten und dabei nach
Norden fortschritten, als auch auf die Explosion des Rudloffkraters am
29. März, auf die schon nach einer Woche die Spalte durch Magmaerguß,
diesmal in weiter nach Süden zu aufreißenden Teilen, reagierte.
In den Dyngjufjöll kam nur explosives Material, und zwar fast aus-
schließlich ein weiß bis gelber Bimsstein, zum Ausbruch. Bei der Spalten-
gegentrat, sondern nur der Auswurf von Gestein! Auch Erkes fiel es schon anläßlich der
Beschreibung der Form der Askja auf, daß der gedruckte Bericht eine deutliche Beeinflussung
durch spätere Angaben von Watts zeigte.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjoll in Zentralisland.
Tabellarische Übersicht
77
der vulkanischen Erscheinungen in Nord- und Zentralisland 1872— 1876.
Nord- und Askja (Explosionen) Sveinag)ja (Spalteneruption) nr
Jahr |Monat| Tag Zentral- er Ausbrüche d. Ausbrüche d.| Ausbrüche d a Sersniie
. d Ausbrüche | Einbrüche = 2 lea *" - Einbrüche in Metern
islan g nördl. Krater | mittl. Krater | südl. Krater A
1872| — — Erdbeben _ — — | —_ —_ — —
|
Ausbruch im | |
Be au Waina Jokulll E: URSIEN LINIE re = ==
|
Erdbeben |
1874 | — — im nördl. u. |% _ | == _ Be re ae ai
östl. Island | \ | |
” \ II 2 ed ee \
S | |
| Erdbeben x |
1874 | Dez _ stets stärker — — —_ — -— — —
werdend | | | |
Kr = - ee
Bes. heftige | |
1875 | Jan. | 2.-3. Eraßeben _ | —_ — | — 1040
Deutl. Nach- Dampf- \
1875 Jan.- — lassen der eabyie ling keuksikanla nd — | — — u —
Febr. Erdbeben Dyngjufjöll H Konstatierung x |
Er |: der ersten BES N ab EEE EL U Eee N a
ı Anfänge \
\' in der Bildung A |
1875 Febr. | ı5. —_ » |: der — — = | eu a
\' Knebelkaldera
In
| |
8 | Ausbruch || |
1575 = 28. 7 2 ER basalt. Lava Baar, Da 403
= ' Ausbrüchen
| JE Dr Itpktolsten@Eln 2 se
Ausbruch ı brüche von |
al ut ' cht näher '
1875 März 10. 7 ® basalt. Lava een 390
Daum
Bes. starke
1875 BE 28. _ Dampf- = — —_
entwicklung
8 | 'Bimssteinaus-
I n 77209. — bruch des :| — u 1130
"2 © 'Rudloffkraters; E
= =
18 April er Dampf- ar Ausbruch en x
75 P a: entwicklung St \|basalt. Lava|ı 44
| Watts konsta- Der
Juli | tiert das Vor- ' Ausbrüchen !
1875 ulı 15. BL 4 ı haudensein d. | ı folgten Ein- | 7
' Knebelkaldera | ' brüche von '
er. = ‚in allen ihren | | anıchtinaher
; ' wesentlichen | Ausbr. basalt. |; Pekanntem
| li... Zügen |} ||Lavam.stärke-|;__Datum
15. Ze ” = ee ||ren explosiven 440
|| Erscheinungen ||
75 HRREICK®
eruption der Sveinagja dagegen traten die explosiven Erscheinungen, wie
dies bei Masseneruptionen stets der Fall ist, sehr in den Hintergrund; da-
gegen wurden ungeheure Massen basaltischen Magmas als weite Decken
über die Umgebung der Spalte gebreitet!.
Diese scharfe Trennung im petrographischen Charakter des Eruptions-
materials zweier Eruptionspunkte, die allem Anschein nach in unterirdi-
schem Zusammenhang miteinander stehen, ist auf Island nicht einzeln da-
stehend. Ein Analogon ist mir in der Eruption der sehr jungen (von
unbekanntem Datum) Obsidianlavaströme und Bimssteine im Liparitgebirge
des Torfajökull im Südland und der gleichfalls sehr jungen basaltischen
Massenergüsse aus Spalten am Fuße dieses Gebirges (ebenfalls von unbe-
kanntem Datum) aus eigener Anschauung bekannt. Ein weiteres gemein-
sames Charakteristikum, das nach meiner Meinung den Schlüssel zur Er-
klärung dieser Verhältnisse liefert, kommt ebenfalls beiden Lokalitäten zu.
Die Eruptionspunkte des spezifisch leichteren Bimssteins und Obsidians
liegen stets wesentlich höher als die Eruptionspunkte der schweren, gas-
armen, basischen Basaltmagmen. Diese Verhältnisse weisen auf irgend-
welehen Zusammenhang der Magmaherde, die beide Eruptionspunkte speisten,
hin. Über die Art des Zusammenhangs können wir naturgemäß bei unsern
heutigen Kenntnissen über das Verhalten magmatischer Schmelzflüsse über
Vermutungen nicht hinauskommen. Immerhin hat schon Johnstrup eine
Erklärung gegeben, die mit den tatsächlichen Verhältnissen sich sehr gut
deckt. Den treffenden Vergleich, bei dem man den Schaum auf dem Bier
dem gasdurchtränkten Bimsstein auf dem schweren Schmelzfluß gegenüber-
gestellt hat, wendet Johnstrup zur Erklärung dieser Erscheinungen an.
Er glaubt, daß eine leichtere, von Gasen besonders reich imprägnierte
Schicht auf dem Schmelzfluß schwamm, die dann im höheren Niveau zum
Ausbruch kam, während der schwere Basaltschmelzfluß sich nicht mit zur
Höhe hob, sondern sich in tieferem Niveau seinen Weg bahnte.
! Über die Berichte dieser Eruptionen ist als Literatur besonders anzuführen:
Th. Thoroddsen, Island. Peterm. Mitt. 1905.
Johnstrup, Indberetning om den af Professor Johnstrup foretagne Undersögelse-
reise paa Island i Sommeren 1876.
Auch meine »Isländischen Masseneruptionen« geben die hierhergehörigen Angaben
wieder sowie auch die im folgenden angeführte Analogie zwischen diesen Ausbrüchen und
einigen Eruptionen im Südland. (Kokens geolog. u. paläontolog. Abhandl. 1910, Heft 2.)
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 79
Verfolgen wir diesen Gedanken etwas ausführlicher, so ergibt sich,
daß er alle in Betracht kommenden Faktoren im Prinzip berücksichtigt.
Zunächst ist aus dem Zusammenhang der eruptiven Erscheinungen wohl
sicher auf einen unterirdischen Zusammenhang der die Eruptionsstellen
speisenden Magmen zu schließen.
Dabei sind zweierlei Annahmen möglich: einmal kann sich ein großer
Magmaherd unter dem rezent vulkanischen Gürtel unter der Oberfläche min-
destens von der Gegend der Dyngjufjöll bis zu dem nördlichen Ende der
Sveinagja erstrecken, was einer ungefähren Längenerstreckung von 80 km
entspricht. Da auch außerhalb dieses speziellen Gebiets, das durch die
Eruptionen von 1875 einen gewissen Zusammenhang verriet, sowohl in
unmittelbarer Nähe wie auch auf größere Entfernung hin zahlreiche histo-
risch junge, also geologisch als gleichzeitig aufzufassende Eruptionspunkte
liegen, so wäre gar kein Grund vorhanden, diesen Magmaherd mit den
beiden Oberflächenendpunkten Askja und Sveinagja zu begrenzen. Denn
lediglich die gleichzeitige Reaktion dieser beiden Punkte ist an sich noch
kein Grund hierfür; wenn man nämlich hier einen Magmaherd unter einem
von zahlreichen Vulkanen besetzten Gebiet annimmt, so wird man das
auch für andre Gebiete, die unter ähnlichen Erscheinungen der Erdober-
fläche aufsitzen, tun müssen. Island ist aber geradezu der Typus eines stark
vulkanischen Gebiets. Tatsache aber ist auch, daß in keinem Gebiet der
Erde, das von zahlreichen Vulkanen besetzt ist, alle gleichzeitig oder in
unmittelbarer Folge tätig sind. Vielmehr äußert sich die vulkanische Erup-
tionstätigkeit stets nur an einem oder an einigen voneinander abhängigen
Punkten, deren Zahl und Lage sogar wechseln kann. Da man nun in
diesem Fall keinen besonderen Grund hätte, den Magmaherd mit Askja und
Sveinagja enden zu lassen, vielmehr die Gleichartigkeit und relative Gleich-
zeitigkeit der Eruptionen sowie die durchweg gleiche Beschaffenheit des
Eruptionsmaterials auf kontinuierliche Verhältnisse der diese Eruptions-
punkte speisenden Quellen hinweisen, so hätte man allen Grund, die Grenzen
dieses angenommenen einheitlichen Magmaherdes noch weiter zu ziehen
und seine Grenzen etwa mit der Grenze seiner eruptiven Wirksamkeit an
der Oberfläche zusammenfallen zu lassen. Man könnte sogar theoretisch noch
weiter gehen von dem Gesichtspunkte aus, daß die Eruptionspunkte aller
dieser auf gleiche Weise zur Oberfläche beförderten gleichaltrigen und gleich-
artigen Eruptionsprodukte in einer breiten Zone liegen. die quer durch die
s0 H. Reex:
Insel streicht, und die nur in dieser Zone der Störung einem weit über
die Grenzen derselben hinausgehenden Magmaherd die Eruption seiner
Massen gestattete.
Doch selbst wenn wir von dieser die Grenzen des einheitlichen Magma-
herdes noch erweiternden Annahme, die auch durch die Vulkanlosigkeit
der begrenzenden Hauptabbruchsspalten nicht gerade gestützt wird, ab-
sehen, kommen wir zu der Frage: Ist ein so großer, einheitlicher Magma-
herd wahrscheinlich?
Zunächst wäre es unter dieser Annahme nach einfachen physikalischen
Grundsätzen doch nur als wahrscheinlich zu bezeichnen, daß ein sehr großer
einheitlicher Vulkanherd tiefer liegen würde als etwa ein kleines, nur mit
einem Vulkanzentrum an der Oberfläche verbundenes Magmanest liegen
könnte. Sodann aber müßten im ersteren Falle doch sämtliche Erup-
tionen des Gebietes von der Oberfläche dieses Magmaherdes ausgehen,
also mehr oder minder in einem einheitlichen Tiefenniveau ihren Ur-
sprung nehmen.
Erstarrte Schmelzflußherde bieten sich unsern Blicken in den ihrer
Deckschichten beraubten Lakkolithbergen dar'. Aber dieselben weisen fast
nie eine Differenzierung in eine obere saure und eine untere basische Schicht
auf. Den Grund hierfür kann man doch kaum nur in der vollen Auskristalli-
sation des Gesteins suchen, sondern man muß wohl schon ein im allgemeinen
einheitliches Gemenge der Flüssigkeiten des Schmelzflusses vor der Erstarrung
annehmen.
Wie verhalten sich nun die tatsächlich zu beobachtenden Erscheinungen
auf Island zu diesen Betrachtungen? Einmal möchte ich hier sogleich an-
führen, daß Sapper auf Grund seiner Untersuchungen auf Island” zu der
Ansicht gekommen ist, daß die benachbarten Eruptionen der Eldgja und von
Laki derartig verschiedene Kraftentwicklung an der Oberfläche vorauszu-
setzen notwendig machen, daß die vulkanischen Kräfte vermutlich nicht
aus gleicher Tiefe kamen. Dieser Ansicht konnte ich mich aus eigener
Anschauung völlig anschließen.
! Vgl. hierüber auch H. Reck, »Über Erhebungskratere«. Monatsber. d. Deutsch. Geol.
Ges. 19ro. In dieser Arbeit wird speziell auf mehrere Beispiele hingewiesen, in denen der
Zusammenhang von Vulkanen an der Erdoberfläche mit magmatischen Lakkolithintrusionen
klar hervortritt.
2 Sapper, Über einige Vulkanspalten usw.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. sl
Ferner wird noch Licht auf diese Frage geworfen durch das gänzlich
verschiedene Verhalten zweier völlig gleichartiges Material liefernden Vulkan-
arten, die in unmittelbarster Nachbarschaft auftreten: der Spalteneruptionen
und der Schildvulkane.
Die Spalteneruptionen lassen ja doch unzweifelhaft das Magma auf
langen Spalten zutage treten, die demnach Risse, d.h. Schwächelinien, dar-
stellten und so dem Magma den leichtesten, wenn auch nicht immer kür-
zesten Weg zur Oberfläche wiesen. Bei einem einheitlichen Herd, der seinen
Überdruck in einem so spaltenreichen Gebiet, wie es das nordisländische
ist, durch Spalteneruptionen entlasten kann, wäre gar kein Grund denkbar,
der das Magma nötigen könnte, sich außerdem noch in spaltenlosen Röhren
durch das Gestein selbständig langsam durchzuschmelzen, wie es bei den
Schildvulkanen der Fall ist. Die Spaltenlosigkeit der isländischen Lava-
schilde dürfte ja wohl nach den schon anderwärts von mir angeführten Be-
obachtungen und Tatsachen als erwiesen zu betrachten sein, und ebenso
weist alles darauf hin, daß der Schmelzfluß selbst, nicht etwa ein Gas-
überschuß desselben, diese Vulkane ins Leben rief. Dies besagt, daß sie
nicht durch Explosionen, sondern durch langsames Durchschmelzen des über-
lastenden Gesteins entstanden sind, wofür besonders der Mangel jeglicher
Ansammlung von explosivem Material an der Basis der Vulkane wie auch
die zahlreichen schicht- bis linsenartigen Injektionen von Magma (wie sie
auch bei Lakkolithen häufig auftreten) nahe unter der Basis dieser Vulkane
sprechen.
Ich vermag es nicht, diese sich gegenüberstehenden Erscheinungen
auf eine gleichartige Magmaoberfläche und damit auf einen gemeinsamen
Schmelzherd zu beziehen.
Bei der Annahme eines einheitlichen Herdes finden auch noch einige
andere Erscheinungen nur schwer ihre Erklärung. So müßte man doch
vermuten, daß bei einem unmittelbaren unterirdischen Zusammenhang zweier
oder mehrerer Eruptionspunkte ihre gegenseitige Bewirkung sich ebenfalls
unmittelbar folgen sollte. Tatsächlich ist dies aber sehr oft nicht der Fall.
So auch in der Askja, wo dem Ausbruch der südlichen Askjakrater erst
nach 5 Wochen der Magmaerguß in der Sveinagja folgte. Auch bei der
zweiten Eruption in der Askja erfolgte in der Sveinagja erst nach einer
Woche der Ausbruch. Was aber dabei noch unverständlicher ist — bei
der Annahme eines einheitlichen Herdes —, ist ein Umstand, der in der
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. ıl
82 HS Reekx:
Tabelle klar zum Ausdruck kommt: auf die jeweiligen Ausbrüche in der
Askja folgten der Menge dieser Ausbrüche proportionale Einbrüche an Ort
und Stelle, und erst hierauf der Ausbruch basaltischen Magmas an anderer
Stelle.
Diese zeitliche Abhängigkeit ist besonders für die erste geringere Erup-
tion durch Beobachtung verbürgt; daß auch bei der Explosion des Rudloff-
kraters der Einbruch in unmittelbarer Folge kam, habe ich bereits dargelegt;
Jedenfalls war er sicher vor dem kurze Zeit später erfolgten zweiten Erguß
in der Sveinagja in allen wesentlichen Zügen bereits vorhanden. Die Ein-
brüche waren also offenbar die Folgen der Ausbrüche und entstanden infolge
des durch diese hervorgerufenen Massendefektes.
Warum aber das flüssige Magma eines einheitlichen Vulkanherdes, der
unter derartigen Spannungen steht, daß Explosionen wie die des Rudloff-
kraters stattfinden können, nicht sofort den durch die entweichenden Gase
geschaffenen Raumüberschuß ausfüllte, ist mir unerklärlich.
Nach diesen Ausführungen muß ich es als sehr unwahr-
scheinliech betrachten, daß auch nur die Vulkane Nordislands von
einem einheitlichen Vulkanherde unmittelbar gespeist werden.
Alle diese Schwierigkeiten werden beseitigt, sobald man sich der zweiten
Möglichkeit zuwendet und eine größere Anzahl kleinerer Magmanester im
unmittelbaren Untergrunde Islands annimmt, die erst ihrerseits zum Teil
eine Verbindung mit den entsprechend tieferliegenden, von Stübel soge-
nannten sekundären Vulkanherden haben.
Diese Magmanester können zunächst in den verschiedensten Tiefen liegen.
So scheint es mir wahrscheinlich, daß die Herde der Schildvulkane außerhalb
des Bereiches der oberflächlichen Spalten liegen, weil sie sämtlich in regel-
loser Verteilung, lediglich der Zone stärkster vulkanischer Betätigung folgend,
ohne Spalten entstanden sind und auch, nach der Dünnbankigkeit ihrer
Laven zu urteilen, auf eine noch höhere Temperatur ihres Magmas schließen
lassen als die Spalteneruptionen, die durch die Einbrüche der Oberfläche
in ihrer Richtung bestimmt werden.
Natürlich erscheint es mir ferner, daß leichte saure Schlieren des Schmelz-
flusses und noch mehr die überschüssigen Gase desselben in die Höhe drängen,
und so die der Erdkruste am nächsten gelegenen Herde bilden, die sie bei
stetig wachsendem Druck durch Nachschub von unten in einem gegebenen
Momente sprengen. Daher die besonders große Zahl selbständiger Explosions-
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 83
krater, die durch einen einzigen Gewaltakt entstehen und sich erschöpfen,
und die dazu einer Spalte nicht bedürfen. Im Falle des Rudloffkraters frei-
lich war eine solche Spalte in den Bruchstaffeln des Massivs gegeben, die
dann die Gase auch benutzten.
Vielleicht ist es auch kein Zufall, daß diese Gase sich gerade unter dem
Massiv eines einstigen Schildvulkans sammelten; denn mit dem Aufhören
seiner eruptiven Tätigkeit geht eine Erstarrung und Zusammenziehung seines
Magmas Hand in Hand, die Gelegenheit zur Bildung von Hohlräumen geben.
Mögen für die Bildung dieser Hohlräume auch noch andere Gründe ange-
geben werden, immerhin ist ihre besonders häufige Entstehung gerade unter
den Zentralpartien der Schildvulkane durch die so oft zu beobachtenden
zentralen Einbrüche nicht zu verkennen. Einen solehen Einbruch bildet
Ja auch die Askja selbst.
Aber dies sind alles stets nur lokale vulkanische Einbruchserschei-
nungen; die ganzen Zentralpartien dieser Vulkane sind niemals versenkt, wie
Thoroddsen dies behauptet hat, vielmehr habe ich ja gerade im Gegenteil
die Horstnatur derartiger Gebilde aus ihrer Resistenz gegen Abbrüche zu
erklären gesucht. Aber diese vulkanischen Höhlungen im Grunde der Berge,
wie auch gerade ihr festes Dach, machen sie besonders geeignet zur Auf-
stapelung der leichtesten Produkte der tieferliegenden basaltischen Magma-
herde, bis durch einen zu gewaltigen Überdruck plötzlich das Dach ge-
sprengt wird.
Vielleicht steht in dieser Beziehung die Askja nicht einzig da. So
selten die durch stärkere Gaseruptionen sich von den Masseneruptionsformen
unterscheidenden Stratovulkane auf Island sind, gerade die in ihren ba-
salen Teilen einem Schildvulkan ähnliche Ketildyngja änderte nach Thor-
oddsen später plötzlich ihre typischerweise gasarme Eruptionsform und
wandelte sich in einen Stratovulkan um. Sind es im Südland auch nicht
die harten Basaltdecken eines Schildvulkans, durch die die Obsidian- und
Bimssteinergüsse erfolgten, so sind doch auch die Sammelpunkte des Mag-
mas von dem dort ebenfalls die höchsten Berge bildenden massigen un-
zerbrochenen Trachytgebirgsstock des Torfajökull überdeckt gewesen.
Jedenfalls weist die Tatsache, daß die sauren Eruptionen in Island stets
auf höherem Niveau stattfinden als die basischen, mit großer Wahrschein-
lichkeit darauf hin, daß ihre Sammelpunkte untief und unmittelbar unter
diesem Bergmassiv liegen, und zwar höher als die Eruptionsschicht des
112
Ss4 H. Reex:
Basalts; denn sonst wäre ihre Höhenlage an der Oberfläche nicht zu ver-
stehen. Diese Höhendifferenzen der Eruptionspunkte sind ganz wesentliche:
Im Südland betragen sie 150 bzw. 270, in Askja und Sveinagja 600— 700 m.
Doch stehen ihre Herde in gegenseitiger, wenn auch vielleicht nicht stetiger,
behinderter Kommunikation.
Ersteres beweist die gegenseitige Beeinflussung derselben, letzteres
das zuerst stark verzögerte Fintreten der Reaktion, die beim zweitenmal
bereits wesentlich rascher eintrat, ebenso wie auch das Einstürzen der Decke
in einem unterirdischen Hohlraum, der rascher vollzogen war als eine etwaige
Auffüllyng durch neue eruptionsfähige Massen.
Im Anschluß hieran möchte ich noch auf das Beispiel der beiden in
unmittelbarer Nachbarschaft mit einer Höhendifferenz von fast 4000 m zu-
tage tretenden Lavasäulen des Mauna Loa und Kilauea hinweisen‘. Sie
folgen offenbar nicht den hydrostatischen Gesetzen, also ist ihre Zurück-
beziehung auf eine ungehinderte Kommunikation mit einer gemeinsamen
Herdoberfläche nicht wohl möglich. Aber trotzdem zeigen beide Kratere,
wenn sie auch oft völlig unabhängig voneinander in Tätigkeit treten, doch
auch ebensooft gemeinsame Beziehungen zu dem unten lagernden Herd.
Ich halte es auf Grund obiger Ausführungen für sehr wahr-
scheinlich, daß im nord- und zentralisländischen Vulkangebiet
die vulkanische Kraft der einzelnen Eruptionszentren von den
ihnen in verschiedener Tiefe unterlagernden Magmanestern aus-
geht, die erst ihrerseits in einer in wechselndem Maße behin-
derten Kommunikation mit einem größeren, tiefer gelegenen
peripheren Vulkanherde stehen.
Wenigstens scheint mir nur diese Annahme alle an der Ober-
fläche zu beobachtendenvulkanischenErscheinungen zu erklären,
während dies bei Annahme eines peripheren Herdes allein, ohne
die Zwischenschaltung lokaler Magmanester, mir nicht möglich
erscheint.
Kehren wir nun nach diesen theoretischen Betrachtungen, zu denen
mich hauptsächlich die Prüfung der durch die Korrelation von Ausbruch und
Einbruch geschaffenen Verhältnisse geführt hat, zur Knebelkaldera zurück.
! Vgl. hierüber die Monographie dieser beiden Vulkane von W. T. Brigham: »The
Voleanoes of Kilauea and Mauna Loa.« Mem. of the Bernice Pauahi Bishop Mus. Vol. II,
Nr. 4. 1909.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 85
Das Bild der Knebelkaldera gibt ein Oval wieder, dessen breitere ba-
sale Teile durch den Anschnitt der Basaltwände im Norden und Westen
gegeben werden, während es gegen Osten zu tief in das Grenzgebirge der
Dyngjufjöll einschneidet und dessen junge Steilabbrüche gegen den See zu
veranlaßt hat. Im Süden zeigt sich auch dieser frische Steilabfall, doch
schneidet der Einbruch nicht tiefer in das Gebirge ein, dessen nahezu gerade
O-W streichende Grenzlinie dadurch erhalten wurde, und die ovale Ge-
samtgestalt des Einbruchs etwas deformiert, wie Taf. II, Fig. 6 zeigt.
Eine weitere bedeutsame Deformation liegt, wie ich dies schon bei der
Entstehung des Rudloffkraters ausgeführt habe, in dem markanten zungen-
artigen Vorsprung der abgesunkenen Schollen des östlichen Grenzgebirges
gegen die zurücktretende kompakte Basaltwand des Askjakessels vor.
Sämtliche Bruchlinien zeigen eine große Frische ihrer Ränder und be-
grenzen oft senkrechte Steilabstürze, was bei dem verhältnismäßig rasch
denudierbaren Palagonittuff die außerordentliche Jugendlichkeit des ge-
samten Gebildes beweist. Es weist auch nicht eine der von mir beob-
achteten Verwerfungen auf eine Entstehung älteren Datums hin. Ich habe
dieses Faktum schon bei der näheren Beurteilung der Frage nach der ge-
nauen Zeit der Entstehung der Kaldera berücksichtigt.
Die Bodenform der Kaldera ist unseren Blicken durch das Wasser des
Knebelsees entzogen. Die jetzige Tiefe des Sees ist nicht bekannt, ich
konnte nur, wie die unten folgenden Messungen zeigen, feststellen, daß sie
eine sehr bedeutende ist. In der Beurteilung der Bodenformen wie auch
des Alters des Sees und der stetigen Zunahme seiner Tiefe sind wir daher
auf historische Nachrichten angewiesen, die uns glücklicherweise die Haupt-
züge in der Entwicklung dieses Einsturzbeckens überliefert haben.
Bevor ich jedoch hierauf eingehe, möchte ich der Vollständigkeit halber
noch begründen, daß es sich hier tatsächlich um einen Einbruch handelt,
nicht aber etwa um eine Explosionskaldera, wie ich dies bisher bereits stets
stillschweigend angenommen hatte. Dieser Beweis gestaltet sich ganz analog
wie bei der Askjakaldera selbst; dort verrät zwar keine bisher beobachtete
Erscheinung den näheren Grund des Einbruchs, ich suche ihn daher auch
nicht in einer einzelnen Erscheinung an der Oberfläche, sondern in dem
durch die zahlreichen Eruptionen unter dem Magmaherd geschaffenen Massen-
defekt, mit dem eine allmähliche Erschöpfung des Herdes Hand in Hand
ging, so daß, noch beschleunigt durch die Folgen der Raumverminderung
86 H. Reck:
der im Innern sich langsam abkühlenden Magmamassen, der Gewölbedruck
des überlastenden eruptiven Gebirges immer stärker wurde, bis er in einem
gegebenen Moment durch den Einbruch sich auslöste. Denn die Annahme
eines Einbruchs und nicht etwa einer Aussprengung durch Explosionen
war notwendig durch das völlige Fehlen jeglicher explosiver Materialien,
seien sie nun magmatischer Natur oder Gesteine des herausgeschleuderten
Untergrundes. Diese aber müßten in einem so jungen Gebiet, wie es dieses
zweifellos postglaziale Gebirge darstellt, notwendig vorhanden sein, besonders
da das Gebiet durch keinerlei Flüsse drainiert wird.
Genau das gleiche gilt von der Knebelkaldera, nur daß wir hier den
Grund und sogar die schrittweise Entwicklung des Einbruchs an der Hand
historischer Nachrichten verfolgen konnten. Es fehlt auch in der Umgebung
der Knebelkaldera außer dem Bimsstein des Rudloffkraters jegliches mit
dem Einbruch gleichalterige Eruptionsmaterial. Sonach ist die Knebel-
kaldera notwendig als reine Einbruchskaldera aufzufassen.
Die ersten Spuren von Wasseransammlungen zwischen den Krateren
des 3. Januar 1875 erwähnt der Bericht der 4 Isländer, die um die Mitte
des Monats Februar die Askja besuchten.
Als Watts im Juli nach dem großen Bimssteinausbruch die Dyng-
Jufjöll besuchte, waren diese ersten Wasseransammlungen durch die neuer-
dings eingetretene Zerreißung des Bodens wohl wieder verschwunden,
wenigstens erwähnt sie Watts’ Bericht nicht. Aber die Tiefe der Senke
war schon damals eine sehr bedeutende.
Watts berichtet von seinem Überblick, den er auf dem spaltenzer-
rissenen östlichen Gebirgskamm gewann, daß die Ost- und Westseite‘ des
Kraters von 1000 Fuß hohen Bergen umgeben war. Oberhalb der Südecke
schien ihm der höchste Punkt des Kraterrandes gelegen, den er auf 4500 Fuß
mit dem Aneroid bestimmte (1370 m). Weiter erzählt er, daß er, jedenfalls
ganz in der Nähe dieses Punktes, einen Abstieg zum Krater unternahm
und an steilen Gehängen etwa 230 m tief kam; dort trat ihm der Innen-
rand, also die Absturzwand des »Kraters« (Kaldera) entgegen, dessen Tiefe
er nochmals auf ungefähr 300 Fuß, also annähernd ı00 m schätzte. Die
! Diese Richtungsangaben sind verständlich unter dem Gesichtspunkt, daß Watts die
Kaldera als dreieckig auffaßte. Er stand dann etwa im Schnittpunkt der beiden Schenkel des
Dreiecks im Süden und betrachtete die Gebirgszüge als östlichen und westlichen Schenkel
desselben.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 87
Fläche der Kaldera gibt er zu 6—8 qkm an, was jedenfalls eine geringere
Zahl darstellt, als wir heute antreffen.
Doch ist es nur natürlich und von mir auch schon erwähnt worden,
daß bei der übermäßigen Steilheit der Gehänge das Areal durch Abbruch
neuer Schollen noch jetzt stetig an Umfang gewinnt. Denn auch nur so
kann ich mir die Erhaltung der fossilen Schneeschichten im Bruchfeld der
Kaldera, heute nur wenige Meter über dem Spiegel des Sees gelegen, er-
klären. Dieselben konnten, soweit wir sie jetzt noch sehen, unmöglich
schon bei den ersten Abbrüchen, als vulkanische Dämpfe und Wärme das
Innere der Kaldera erfüllten, in diesem tiefen Niveau gewesen sein, sondern
können nur später an Staffelbrüchen vom oberen Rande des Gebirges her
iS ig. 7. N
Er Bümnsstein
“ Bimssleinzand
N-S-Profil der Abbruchswände des Palagonittuffgebirges
anı nordöstlichen Seeufer. (Unweit des Rudloffkraters.)
nachgerutscht sein. Diese Staffelbrüche begrenzen große, im ganzen ein-
heitlich gebliebene Schollen, wie dies Fig. 17 besonders klar erkennen läßt
an den großen Felsstreifen, die vom hohen Ostgebirge her gegen den See
zu absanken. Sämtliche großen Staffelbrüche laufen in ihrer Längserstreckung
den Ufern des Sees ungefähr parallel, es sind also konzentrische Sprünge,
die sämtlich nur auf diesen Einbruch als Ursache ihrer Entstehung zurück-
zuführen sind. Daß auch der Basalt stellenweise in Staffeln abbrach, zeigt
Fig. 14. Doch blieb die Basaltwand, im ganzen betrachtet, ihrer kompakten
Beschaffenheit und geringeren Höhenlage zufolge ziemlich einheitlich, und
bricht in einer senkrechten Wand 60 m tief zum Seespiegel ab (Fig. ıı und
Profil 5. S. 51). Die Verhältnisse beim Abbruch der Tuffschollen dagegen
85 HH Reer:
möge obenstehendes Profil der Ostwand unweit des Rudloffkraters etwas
detaillierter angeben (Prof. 7). Unweit dieser Stelle gegen Osten stürzt der
beschriebene Wasserfall über eine Wand herab, die folgendes interessante
Profil zeigt (Fig. 3):
N Fig. 8. MS
N-S-Profil der Abbruchswände des Palagonittuffgebirges am nordöstlichen Seeufer
(bei dem Wasserfall).
Senkrecht dazu zeigt sich das Profil an der mit Stern — *) — bezeich-
neten Stelle etwa folgendermaßen (Fig. 9):
O-W-Profil der Abbruchswand des Palagonittuffgebirges am
nordöstlichen Seeufer. (Senkrecht zu Profil Fig. 8 durch die
mit x bezeichnete Stelle gelegt.)
Diese Profile lassen erkennen, daß die konzentrischen Staffelbrüche
auch von radialen Sprüngen durchzogen werden. An solchen Verwerfungs-
linien fanden die seitlichen Bewegungen der einzelnen Schollen gegenein-
ander statt, ebenso wie auch geringe Verschiebungen innerhalb der Schollen
selbst. Letzteres zeigt besonders das Profil 9 sehr klar. Der Verwerfungs-
linie folgte hier, wie es auch anderwärts häufig ist, das Wasser, das auf
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 39
dieser Schwächelinie sein Bett besonders rasch zu vertiefen vermochte. Im
allgemeinen jedoch spielen radiale Spalten keine große Rolle im Bau der
Askja, und die Beträge der Verwerfungen, die an ihnen stattfanden, sind
im allgemeinen gering; im vorliegenden Fall beträgt sie zur Zeit etwa ı m.
Das Profil 7 zeigt sehr schön, daß die Bewegungen der Schollen keineswegs
stets ungestörte und gleichartige waren, sondern auch Stauungen als nicht
seltene Erscheinungen deutlich erkennen lassen, wodurch ihre Schichten
ein inverses Einfallen erhalten können.
Im allgemeinen liegt konkordant unter dem Bimsstein des 29. März
der feine weiße Bimssteinsand gleichen Alters, und dieser seinerseits ruht
auf der alten Palagonitoberfläche. Er ist daher in allen mir bekannten Fällen
und ganz besonders deutlich bei starken Verwerfungen mit seiner Unter-
lage verworfen. Dies heißt, er ist älter als diese Verwerfungen: der Ein-
bruch erfolgte nach dem Ausbruch.
Kehren wir nun zur Geschichte des Knebelsees zurück. Die ältesten
Nachrichten über die heute das Becken anfüllende Wassermasse datieren
vom Februar 1576 von Jon Thorkelson. Er fand einen kochend heißen
See vor, dessen Umfang er — wohl übertrieben — auf 7.5 km schätzt,
was einem Durchmesser von fast 2 km entsprechen würde. Johnstrup
fand im Juli des gleichen Jahres den See ebenfalls noch mit einer Tem-
peratur von 40°C vor, während die Größe seines Umfangs nach der gleich-
zeitigen Karte Carocs wesentlich reduziert und daher wohl richtiger erscheint.
Die Temperatur des Sees ist seit seiner Entstehung in stetem Abnehmen
begriffen gewesen. 1878 betrug sie nur mehr 1S— 19°C, 1831 maß Morgan
11°, 1884 Thoroddsen 14°. Als von Knebel im Juli 1907 zur Askja
kam, schwammen noch Eisschollen auf der Oberfläche des Sees.
Während meines Aufenthalts im August 1908 bemühte ich mich bei
meinen Fahrten auf dem See eine Reihe von möglichst genauen Beobachtungen
über die heutigen Tiefen- und Temperaturverhältnisse desselben zu ge-
winnen.
Zunächst die Temperaturverhältnisse: Der See ist von einem Gürtel
von Solfatarenfeldern, die teilweise dem Erlöschen nahe sind, umgeben.
Sie liegen auf Bruchspalten auf, oder mindestens in nächster Nachbarschaft
derselben, an mehreren Stellen gerade auf den Bruchspalten, die heute das
Ufer des Sees bilden; die stärkste Tätigkeit aber entwickeln außerhalb des
Sees gelegene Felder, ganz besonders eines im Süden. Im Osten treten
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. 12
90 H. Reox:
die Solfataren in der verschiedensten Höhenlage bis zur Kammhöhe des
Gebirges hinauf auf. Nur da, wo die Solfataren unter den Wasserspiegel
gerückt sind, macht sich eine wesentliche Beeinflussung der Seetemperatur
durch sie bemerkbar, die in allen Fällen aber nur lokal meßbar bleibt.
Die über Wasser liegenden Solfataren erwärmen nur durch ihre heißen
Abflüsse leicht das Wasser ihrer unmittelbaren Umgebung. Die heißeste
Stelle, auf die ich traf, lag auf der Thermenlinie, welche der Verlängerung
der Spalte folgt, auf welcher der Rudloffkrater steht. Dort maß ich 15° C
unweit der Basaltwand. Mit der Landzunge, die sich nach Süden in den
See erstreckt, hat auch die höhere Erwärmung des Wassers ein Ende.
Unweit nach Norden davon maß ich 8.5°.
Von Interesse ist auch die vertikale Verteilung dieses heißen Wassers.
Es scheint nur an wenig Stellen lokal emporzukommen und sich als dünne
Oberflächenschicht über das kältere Seewasser auszubreiten. Wenigstens
maß ich bereits 10 cm unter der Stelle der Seeoberfläche, die 15° ergab,
nur noch 8°!
An der Thermenstelle, die ich an der Ostwand, nahe der Mündungs-
stelle des Baches, fand, betrug die Temperatur 8°. Weiter gegen Osten,
an der Einmündung der kleinen Bucht, mit der der See im Osten endigt, 7°.
Im äußersten Osten des Sees, wo er auch am flachsten ist, empfängt der
See heiße Zuflüsse, die sich dureh eine leichte Temperaturerhöhung bemerk-
bar machen: 8°, mit zunehmender Entfernung vom Ufer dann 7.8°, 6.8°,
6.5°. Letzteres stellte die normale, mittlere Temperatur der großen Wasser-
masse während meiner Anwesenheit dar. Ich maß in den mittleren Teilen
des Sees noch mehrfach an verschiedenen Stellen diese Zahl. Dies ist
jedoch nicht nur die Oberflächentemperatur. Etwa in der Mitte des Sees
maß ich 6.5° bei 0, 0.5, I, 1.5 und 2m Tiefe unter der Oberfläche. Bei
den Solfataren der Südwand erhöht sich die Temperatur wiederum auf 11°.
Das allgemeine Bild, das sich aus diesen Messungen ergibt, ist also
folgendes: Der See hatte im August 1908 eine mittlere Tempe-
ratur von 6.5°, die nach außen durch unterirdische Wärmezu-
fuhr auf den Bruchrändern an zahlreichen Punkten eine schmale
Zone erhöhter Temperatur zeigt. Strömungen oder heiße Quellen im
offenen See habe ich nirgends bemerken können.
An zahlreichen Stellen des Sees habe ich auch versucht, die Tiefen-
verhältnisse desselben zu erkunden, soweit ich sie messen konnte. Die
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 91
Länge meiner Lotleine genügte leider an keiner Stelle, die Tiefe in größerer
Entfernung vom Ufer als höchstens 400 m festzustellen, eine Zahl, die bei
der etwa 3:4.5 km betragenden Oberflächenerstreckung des Sees als minimal
bezeichnet werden muß. Bei den meisten Messungen waren jedoch die
140 m meiner Leine, von der ich später noch dazu etwa 30 m verlor,
schon in etwa 200— 250 m Entfernung vom Ufer erschöpft. Den Messungen
der Abstände vom Ufer kommt keine absolute Genauigkeit zu. Die Abstände
wurden auf folgende Weise festgelegt: Ich maß am Ufer die Entfernung,
die ein kräftiger, ausgezogener Ruderschlag das Boot vorwärts trieb, zu etwa
3m und nahm darauf die Messungen in einer durch Visierung eines
Richtungspunktes am gegenüberliegenden Ufer leicht einzuhaltenden Geraden
nach je 25 solchen Ruderschlägen, also in je etwa 75m Abstand voneinander.
Die Richtungen, in denen die Messungen vorgenommen wurden, stoßen
jeweils in rechtem Winkel vom Ufer ab und sind die gleichen, in denen
auch die Temperaturzahlenwerte des Seewassers gewonnen wurden. Sie
zeigen folgende Zahlen:
I 1 1. IV Vv
45m 3om 22m im I3m
90 » 46 » 69 » >110-2 26 »
>140 » >140 » 100 » so »
IIo » >1IIO »
>140 »
Denkt man sich nach den so gewonnenen Zahlen die Tiefenkurven
der randlichen Partien des Sees ausgezogen, so zeigt sich zunächst, daß
der Grund allseitig steil gegen die Mitte des Sees zu abfällt. Die Kurven
sind in den westlichen Partien des Sees einander mehr genähert als in
den östlichen. Am engsten drängen sie sich an der Südwand in deren
westlichen Teil zusammen. Dort scheint gegen das Zentrum des Sees zu
die tiefste Stelle zu liegen. Dies deckt sich auch mit den älteren Karten-
angaben; denn wo auch dort der See schon verzeichnet ist, als er den
Kalderaboden noch lange nicht völlig bedeckte, liegt er über dieser Stelle.
Die Unregelmäßigkeit der Tiefenzunahme, die sich in den Zahlenreihen,
wie z.B. 30, 46, > 140 oder 13, 26, 80, > 110, äußert, die doch bei gleichen
Abständen gemessen sind, weist deutlich darauf hin, daß auch unter dem
Seespiegel die staffelartigen Steilabbrüche sich fortsetzen. Die erste Kurve
12*
u“
92 HOREeER:
zeigt meist einen größeren Abstand vom Lande als von der nächsten
Tiefenkurve; dieses randliche geringere Gefälle dürfte sich aus der Ein-
schwemmung von Material vom Ufer her erklären. In den meisten Fällen
beginnt der Steilabsturz erst bei der zweiten Tiefenkurve. Eine Ausnahme
hiervon macht die östliche Einbuchtung des Sees, in der die Kurven im
allgemeinen die weitesten Abstände, die Böschung also das geringste Ge-
fälle aufweist. Im Durchschnitt beträgt diese etwa 35°. Den Kalderaboden
habe ich mit meinen Messungen nirgends erreicht. Auf seine Lage können
wir nur schließen, wenn wir die verschiedenen historischen Daten darüber,
die zu einer Zeit gewonnen waren, als das Wasser des Sees ihn noch nicht
bedeckte, kritisch prüfend vergleichen. Leider beruhen diese Angaben alle
nur auf Schätzungen. Übereinstimmend aber bezeichnen alle Autoren den
Kraterboden als flach.
Watts Bericht habe ich schon erwähnt. Er stieg von einer Höhe von
1370 m etwa 230m abwärts. Damit befand er sich ungefähr auf dem
Niveau der Askjakaldera (1130 m). Von dort blickte er in einen etwa I00m
tiefen Abgrund. Doch kam Watts von Osten, wo die weniger tiefen Teile
des damals dampferfüllten Kessels zu liegen scheinen, so daß es sehr wohl
möglich ist, daß der Einsturz weiter im Westen größere Tiefen hatte.
Jedenfalls aber ist diese Zahl im Verhältnis zur heutigen Tiefe des Sees
zu gering, so daß voraussichtlich auch nach Watts’ Anwesenheit die Sen-
kungen sich noch fortsetzten. Caroes Karte aus dem Jahre 1576 gibt den
See als einen Teich von etwa 1200 m Durchmesser wieder, der wohl kaum
tief gewesen sein konnte, da er sich doch am flachen Kraterboden ange-
sammelt hatte. Von der Oberfläche des Teiches bis zum Askjarand betrug
die Höhendifferenz 230m. Bis 1878 muß das Niveau des Sees bereits- be-
deutend gestiegen gewesen sein, denn damals füllte er nach Lock bereits
die ganze Niederung und sein Niveau lag noch etwa 600 Fuß (etwa 180 m)
unter dem Askjaboden. 1880 war das Niveau abermals um 12 m gestiegen.
Thoroddsen gibt 1884 die Tiefe der Einsenkung zu 300—400 m an.
Soweit scheinen mir die Daten aus der Literatur einigermaßen genau
und daher bedeutungsvoll für die Erkenntnis der fortschreitenden Wasser-
auffüllung der Knebelkaldera zu sein. Denn ungenaue Angaben, wie die
Thorkelssons, der vor den korrigierenden Messungen Johnstrups den
See für fast doppelt so groß, als er später vermessen wurde, und ebenso
für sehr tief hält, und ähnlich die Schätzungsangabe Morgans, der den
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 93
See 300 Fuß tief sein läßt, haben, da sie auf keinerlei begründeten Tat-
sachen oder gar Messungen beruhen, nur wenig Wert.
Zur Zeit meiner Anwesenheit war der Wasserspiegel noch ungefähr
60 m unterhalb des Niveaus der Askja.
Aus diesen Angaben geht deutlich hervor, daß der Knebelsee seit
seiner Entstehung in ständigem Steigen begriffen war. Er stellt ein ab-
flußloses Sammelbecken für das Regen- und Schneeschmelzwasser der ge-
samten südlichen Askja und der begrenzenden Berge dar und wird deshalb
voraussichtlich — wenn nicht dem Grundwasser sich schon vorher ein
unterirdischer Abflußweg darbietet — sein Niveau weiter erhöhen, bis es
zur Höhe des Askjabodens gelangt ist. Dann erst wird sich ihm ein ober-
flächlicher Abfluß bieten, der einen Entwässerungskanal längs dem Fuße
der östlichen Dyngjufjsll durch die Öffnung im Osten ins Lavafeld des
Ödädahraun leiten wird. Dieser Prozeß des Ansteigens der Seeoberfläche
wird durch eine Auffüllung seines Bodens infolge des Abbruchs randlicher
Schollen und die von den Höhen mit großer Gewalt und in großer Zahl
niedergehenden Steinlawinen stark beschleunigt. Auch wird in großer
Masse dem See durch Wind, Regen und Schnee Bimsstein zugeführt, der
eine Zeitlang, ausgedehnte Inseln bildend, auf dem Wasser umhertreibt,
um dann nach seiner Durchtränkung und Kantenabstoßung durch gegen-
seitiges Aneinanderreiben zur Tiefe zu sinken. Diese Auffüllung des See-
bodens hat jedoch bei der weiten Entfernung der Seemitte von den Rändern
des Sees bei einer Tiefenschätzung desselben jedenfalls nur untergeordnete
Bedeutung, da die randliche Schuttkegelbildung die zentralen Tiefenverhält-
nisse kaum merklich beeinflussen kann.
Vergleichen wir daher die oben gegebenen Zahlen mit den Messungen
des heutigen Böschungswinkels des Sees bis zu einer Tiefe von 140 m,
so ergibt sich, daß die einst unersteigliche Steilwand, die Johnstrup zu
230 m angibt, jetzt mit einer durchschnittlichen Neigung von 35° in ver-
schiedenen Staffeln zum Seeboden sich neigt, den wir uns nach allen An-
gaben als flach vorzustellen haben, dessen tiefster Punkt uns jedoch nicht
bekannt ist, da er schon 1876 von einer unbekannt tiefen Wassermasse
überdeckt war, die jedoch voraussichtlich keine bedeutende Tiefe hatte.
Diese könnte ihr eventuell nur dann zukommen, wenn sich im
flachen Boden dieses Einbruchs noch einmal ein steiler Einbruch ein-
gesenkt haben sollte, worauf jedoch keinerlei Angaben hinweisen; be-
94 H. Reex:
rücksichtigen wir ferner, daß noch etwa 60 m die Oberfläche des Sees
von der Oberfläche der Askjakaldera trennen, so resultiert, daß der See
eine Tiefe von mindestens 170 m besitzt, wahrscheinlich jedoch
etwas mehr.
Diese Zahl würde ihrerseits im Vergleich mit dem mindestens über 140 m
betragenden Steilabbruch des Kalderarandes bestätigen, daß der Boden des
Sees ein nur sehr flach geneigter ist, dessen größte Tiefe nach früheren
Hinweisen etwa in der Verbindungslinie zwischen dem größten Solfataren-
feld am südlichen Seerande und dem Rudloffkrater im Norden zu erwarten
wäre, also jedenfalls sehr nahe in der Richtung der N-S-Bruchlinie der
Askjakaldera, auf der auch der Rudloffkrater aufsitzt.
Danach hat dieKnebelkaldera auch unter Wasserihrejugend-
lichen Formen, die der Abbruch des Jahres 1875 schuf, bewahrt,
indem einerseits die Tiefenmessungen scharf ausgeprägte Ter-
rassen in der Nähe des Ufers erkennen ließen, anderseits auch
kein allmählicher Übergang von der Wand zum Seeboden statt-
zufinden scheint, sondern ein ziemlich starker Geländeknick.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 95
Kapitel VI.
Zusammenfassung der wichtigsten Resultate.
Die vorhergehenden Ausführungen über den geologischen Bau der
Dyngjufjöll und die Entwicklung ihrer heutigen Oberflächenformen lassen
sich im wesentlichen in folgende Sätzen zusammenfassen:
1. Die Dyngjufjöll bilden nach Form, Höhenlage und Gesteinszusam-
mensetzung ein völliges Analogon zu den übrigen Tafelberghorsten des
isländischen Hochlandes, mit der einzigen Modifikation, daß in ihrem Zentrum
nach Herausbildung des Horstcharakters des Gebirges, also sekundär, zwei
ineinandergeschachtelte Einbruchskalderen auftreten.
2. Der geologische Bau, die Form und die Höhenlage der Dyngjufjöll
stehen in durchaus natürlichem und gesetzmäßigem Zusammenhang mit dem
Bau und Bild ihrer weiteren Umgebung, d.h. der Bruchzone (les rezent
vulkanischen Gürtels Nordislands.
3. Diese gesetzmäßigen Beziehungen lassen sich an der Höhenlage der
oberen Palagonittuffgrenze verfolgen, welche die alte Landoberfläche dar-
stellt. Auf ihr bauten sich Schildvulkane auf. Das gesamte Bruchfeld
stellt eine etwas windschief nach Norden und Osten, besonders aber nach
Norden geneigte Tafel dar. Analog mit den langgestreckten Tuffgebirgs-
zügen nimmt auch die Höhenlage der oberen Tuffgrenze der Tafelberge
nach Süden und Westen zu. Die Tuffgrenze bei den einzelnen Tafelbergen
liegt dabei stets höher als bei den benachbarten Tuffgebirgszügen, weil
erstere kompakte, in sich unzerbrochene, durch Lavakappen geschützte Kom-
plexe darstellen, während letztere meist stark gestört, zersplittert und ihrer
Lavadecke beraubt sind.
4. Diese Gesetzmäßigkeit der Höhenverhältnisse bei Tafelbergen macht
die Annahme unmöglich, daß es sich um vulkanische Auftreibungen
handele.
5. Die Dyngjufjöll bildeten, wie die Tafelberghorste, ehemals ein selb-
ständiges, schildvulkanähnliches Eruptionszentrum. das in keinerlei Ab-
96 H. Recke:
hängigkeit von präexistierenden Spalten entstand und zugleich Islands größtes
Vulkanzentrum darstellt'.
6. Sämtliche vulkanischen Kraftäußerungen, die nach der Heraus-
bildung des Horstcharakters dieses Vulkanzentrums von ihm ausgingen,
fanden auf seinen lokalen, d. h. nieht über den Bereich der Dyngjufjöll
hinausreichen Abbruchsspalten statt; fremde Spalteneruptionen, die von
außen auf das Gebirgsmassiv zuliefen, stoßen an seinem Fuße ab und finden
damit ihr Ende, ohne jemals ins Massiv selbst einzugreifen.
7. Die Dyngjufjöll verdanken ihrem ursprünglichen Schildvulkan-
charakter ihre Herausbildung als tafelbergartiges Horstgebirge und ihre
Resistenzfähigkeit gegenüber den Bewegungen der sinkenden Erdschollen
ihrer Umgebung.
8. Die Dyngjufjöll bilden sowohl nach den Grundzügen ihres Baues,
wie auch nach ihrem Verhalten gegenüber den Absenkungsvorgängen in
ihrer Umgebung ein völliges Analogon zu den anderen Tafelberghorsten
des isländischen Hochlandes.
9. Die erste Entwickelungsphase war danach die Bildung eines Schild-
vulkans über den heutigen Höhen der Dyngjufjöll: sein Eruptionsschlot
lag über dem heutigen Boden der Askja, einzelne dislozierte und abge-
senkte Schollen dieses Vulkans sind heute noch erhalten. Dieser Schild-
vulkan war postglazial.
10. Die zweite Entwickelungsphase war die Herausbildung des recht-
eckigen Horstes der Dyngjufjöll.
ı1. Es folgte drittens der Einbruch der Askjakaldera an, den äußeren
parallelen, Bruchspalten.
ı2. Hierauf viertens die jüngere Lavaüberschüttung des gesenkten
Bodens der Askja aus randlichen Krateren, die auf den N-S, O-W ge-
richteten Bruchspalten aufsitzen.
13. Als fünftes Stadium folgten die Explosionen im Südosten der Askja
(Rudloffkrater, südöstliche Krater).
14. Endlich sechstens als Folge dieser Ausbrüche der ovale, jedoch
lokal deformierte Einbruch der Knebelkaldera, die völlig jugendliche und
! Die Beweise für die Notwendigkeit der Annahme der spaltenlosen Entstehung der
Schildvulkane habe ich in meinen beiden Arbeiten: »Ein Beitrag zur Spaltenfrage der Vulkane«
(Zentralbl. f. Min. usw. 19ro Nr. 6) und »Isländische Masseneruptionen« (Kokens geolog. u.
paläontol. Abhandl. 1910 left 2) niedergelegt.
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. IM
einheitliche Formen in der Zone ihres Abbruchs aufweist und als einheit-
liches, keinesfalls vor 13875 entstandenes Gebilde aufzufassen ist.
15. Als siebentes und letztes Entwickelungsstadium ist die fortschrei-
tende Auffüllung der entstandenen Senke mit atmosphärischem Wasser zu
nennen. Ihre Tiefe beträgt über 230 m, die Tiefe des Sees über 170 m.
Die Temperatur fiel seit seiner Bildung mit ziemlicher Regelmäßigkeit und
betrug im August 1908 im Mittel 6.5°C. Die höchste gemessene Temperatur
betrug (lokal) 15° 0.
16. Der Rudloffkrater ist seit seiner Entstehung in stetig schwächer
werdender Tätigkeit.
17. Ein Vergleich der historischen Angaben über die Ausbrüche in
der Askja sowie die ihnen ebendort folgenden Einbrüche macht die An-
nahme einer Korrelation zwischen beiden Erscheinungen in unmittelbarer
Folge notwendig.
18. Es ergibt sich auch eine Korrelation dieser Erscheinungen mit
Aus- und Einbrüchen in der Sveinagja. Während in der Askja Bimsstein-
und Gasausbrüche in hohem Niveau stattfanden, traten in der Sveinagja
gasarme basische Massen in tiefem Niveau auf. Diese Erscheinungen lassen
sich nicht aus einem gemeinsamen peripheren Herd unter dem rezent vulkani-
schen Gürtel Nordislands erklären, sondern machen die Annahme lokaler
Magmanester unter den einzelnen Vulkanen und Vulkangruppen bzw. Vulkan-
reihen notwendig.
19. Die Verbindung dieser Magmanester kann keine ununterbrochene
sein, daher ist die Annahme einer mittelbaren, d. h. behinderten Kommu-
nikation der Magmanester notwendig.
20. Die Bewirkung des Ausbruchs in der Sveinagja durch die Aus-
brüche in der Askja war nur eine behinderte und temporäre, d.h. mittel-
bare, während sich an den beiden Eruptionspunkten der Askja selbst Aus-
bruch und Einbruch jeweils unmittelbar folgten.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. 13
98 H. Reex:
"Inhaltsverzeichnis.
Kapitel 1.
Die Dyngjufjöll in ihren geologischen es zu ihrer Umgebung 3
Einleitung. . . . . Be 3
Die räumliche und nichel Verhlune den er en Tätigkeit auf Island 3
Der rezent vulkanische Gürtel 7
Geolosischen Baufdesselbenge 2 er Se er b)
Die Höhenverhältnise . . EI ED SE LEE EN Te
Das Verhältnis zu den Dyngjufjöll SEHE RS Ne ae re Bee N
Bemerkungen über die einstige ayaliherderkung der Höhen ee
Das Aliar oo 0 ö ee ol ana an or)
Die Horste und die aha erh undanen Eeschöikanken EA
Die Dyngjufjöll ein Horst . . . . © 15
Die Richtungen der Vulkanlinien auf Toland un ihr Verbalnsr zu ae Dyngjufjöll 17
Die Dyngjufjöll ein selbständiges Eruptivzentrum . . . . 2 2 .2.2.2.....18
ektonikAunde Vulkanısmuser ver ee ee et)
Kapitel N.
Das Randgebirge Dyngjufjöll. . .. BB N a Se 27
Die Lavaterrassen und Höhenverhältnisse der nördlichen Dyng ul Tee 322
Das Lavaplateau . . Be NE an ah ra Van no Rad
Der ursprüngliche Resenulleon 0.000 ERSTEN N SNER TE a Oo. 28
Die postglazialen Verwitterungsver hältnisse RE NAT Te ic 2)
Gänge in den östlichen Dyngjufjöll. . . » RR AR) WIE ae Duo) Mar Br
Die Lavaschollen und -einlagerungen der südöstlichen Dyng gjufjöl EN TER
Schlußfolgerungen aus dem Auftreten der intrusiven Einlagerungen . . . . . 37
Zusammenfassung der Resultate über die Natur des ursprünglichen Askjavulkans 39
DiregsitdlichengD),yn out] ol We Er 3)
Dieswestlichen\ Dy.n ek ollyer zer er Sr rl
Die Pässe des Gebirges . . . N or as oN dera ss 2
Alter der inneren Abbrüche in den Da ‚jufjön DENE PERL) Be ano. (48)
Kapitel M.
Die Askjakaldera . . . © ESS none Deo een a
Der Horstcharakter des ei BEN END REN" u ee Et,
Staufalten in der Lava im Süden des Kessels . . . . EL AETRAD
Die ursprüngliche Oberfläche und das Maß der späteren Auffällung ae 0146)
Die, Hormlder@äsikja oe ES
Das: Rärtenmaterialli &..8 2a u N De RR IR SaNeG O AeL re EN. 7 ee a
Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland. 99
Struktur und Aufbau, erschlossen durch die nordwestlichen Wände der Knebel- 3
kaldera . . . N ol. Dr Be EL N RE EIER RE DE 0)
Das Alter der Ns re 0 ee ee. 6 ale eos ee |
DiegreizizeslRayaobertlächen re 292
Die@Randkrateraundeihrenläticikeitse ee 2.052
Kapitel IV.
Der Rudloffkrater . . . : NE RE Be or a NT:
Der Rudloffkrater und seine OBesiehunzen zu seiner Umsebume RN 9 604
Diestektonische@ Nz Seine. ya NN ee re ee 4
Ihrer klauen Se ee ee Se ee 90
Speatamanas Aue sera ae. Dodo u ehe ae ala.
Der [Sr aVeyvall N er Te N ne
Dies unseren@telktonisehlen@lEinien ne ne 77)
Die Wände des Kraterschlotes . . DS
Die Abhängigkeit des Rudloffkraters von der Tektonik den Dyngjufjöll En
Geschichte des Rudloffkraterss. . . . . cl RO A ame)
Schilderung nach meinen Beobachtungen im Aust a 2 a aa
DaswEiruptonSsnatentale ee ee ee 064
Beschalfen hei ee Be a ee er W204
Verb ne tun Se 2 ee Ren ner u OD,
HossilenASchn ee ya ee eu a see Del 2002°..06
Erdtälle 222 & nk ce er: 5 N OL
Die Wär meenteiekene He Radio Flratens in ihren Besiehunben zur Verbreitung
deswrossilenuSChnEESERYIEHZTUM Sp Alte u ee,
Kapitel V.
DiiesR&ntejbieilila die nam Vera en ee. 70
Zeit der Entstehung . 2 2m BU NRESRURE Te ae, a)
Kritische Betrachtungen der Nesichten Erkes’ nad Spielihlmtarnin' sel
Die Kaldera als unmittelbare Folge des Ausbruchs . . . . 75
Die Sveinagja-Ausbrüche in ilıren Beziehungen zu den Ausbrüchen in den Dyngjufjöll 76
Beniphere@VQulkanherdesundnlokales Macmanestenin ee
Die Knebelkaldera eine Einbruchskaldera . . . . REN Ed
Die Spalten und Verwerfungen im Bereiche der rheeiken I ae ee SD)
BD ertre belser Bea Ber ee ee ea a en 3.00 180
Beinehttes chichte ne Bee a El N a en ee len 89
Igaperalmenessinkan 085 08 or duo ae ro ie
Tiefenmessungen . . ! SER: E35 ER N AR)
Die Formen des Einbr Tehaberken unter der See läche Br SE N
Kapitel VI.
Zussmmentassungstderswiechuisstenchesultave 2 en. 295
er
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KERSTIN
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> 110 oe HE Na #1
K. Preuß. Akad. d. Wissensch.
Fig. 1.
Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1910.
a
Die nördliche Ab-
bruchswand des
Askjakessels mit
dem gegen die
westlichen Tuft-
gebirgszüge
scharf vorsprin-
genden Eck der
Abbruchswand
des in die nörd-
lichen Dyngjufjöll
eingesenkten
Lavaplateaus.
Die aus Basalt-
bänken be-
stehende nörd-
liche Abbruchs-
wand der Knebel-
kaldera. (Im
Hintergrunde ein
Teil der östlichen
Dyngjufjöll.)
Winderosions-
formen an einer
der Abbruch-
schollen der
Kuebelkaldera.
H.Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. I.
K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1910.
Das große Solfa-
tarenfeld am Fuße
der südlichen Ab-
bruchswand der
Knebelkaldera.
Erdfälle über der
fossilen Schnee-
schicht oberhalb
des östlichen
Seeufers.
Die Knebel-
kaldera mit
dem Knebel-
see.
H.Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. II.
K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1910.
Fig. 7.
Blick in den Rudloffkrater von Osten.
Fig. 8.
Die Askjakaldera von Norden aus gesehen.
H.Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. IH.
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K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1910.
Fig. 9.
Die junge südliche Bruchwand der Knebelkaldera.
Fig. 10.
Blick in den Rudloffkrater von Westen.”
H. Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. IV.
K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1910.
Fig. 11.
Im Abbruchsgebiete der Knebelkaldera. Gegen den Hinter-
grund zu die glatte, etwa 60 m hohe Bruchwand aus Basalt-
bänken bestehend.
Fig. 12.
Wasserfall an der nordöstlichen Ab-
bruchswand (Palagonit) der Rnebel-
kaldera. Rückschneiden des Wassers
seit 1875
H. Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. V.
um Bunt
K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang 2. d. Phys.-math. Abh. 1910.
Profil der nördlichen Basaltabbruchswand der Knebelkaldera
nahe unterhalb des Rudloffkraters.
Fig. 14.
Zum Einbruchsfeld der Knebelkaldera einsinkende Basaltschollen
(im Westen).
H.Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. VI.
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K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1910.
Fig. 15.
Eine große am Kontakt mit den massigen Basalten des Askjakessels
abgebrochene Tuffgebirgsscholle der östlichen Dyngjufjöll.
(Unmittelbar südlich des Rudloffkraters.)
Fig. 16.
Die in Fig. ı5 hervortretende Abbruchswand mit
der doppelten Bimssteindecke des Jahres 1875.
H.Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. VII.
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K. Preuß. Akad. d. Wissensch. Anhang z. d. Phys.-math. Abh. 1910.
Fig. 17.
Die Abbruchs-
staffeln der
östlichen
Dyngjufjöll.
Schwimmende
Bimssteininseln
auf dem
Knebelsee.
Profil an der
östlichen Ab-
bruchswand des
Knebelsees.
Fossiler Schnee
aus dem Jahre
1875, überlagert
von den Bims-
steinschichten
des Rudloff-
kraters.
H. Reck: Das vulkanische Horstgebirge Dyngjufjöll in Zentralisland.
Taf. VIII.
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Von
Prof. Dr. JOHANNES WALTHER
; inHalea.S. i
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. LIT.
T
Vorgelegt von Hrn. Penck in der Sitzung der phys.-math. Klasse aın 21. Juli 1910.
Zum Druck verordnet am 28. Juli 1910, ausgegeben am 23. Dezember 1910.
1. Die Umrandung des Golfes.
Der eigenartige Reiz, den das vielgestaltige Landschaftsbild auf den Be-
schauer ausübt, der von Camaldoli seinen Blick über den Golf von Neapel
und die ihn umrahmenden Berge schweifen läßt, ist die Wirkung von sehr
verschiedenen geologischen Vorgängen, die im bunten Wechselspiel der
Kräfte lange Perioden hindurch dieses Stück Erdrinde umgestaltet haben.
Als jüngste Ereignisse müssen wir die Entstehung der heutigen Küsten-
linie und die Aufschüttung des dampfenden Vesuv betrachten, der die
kampanische Ebene im Osten überragt. Auch die seltsamen kreisrunden
Ebenen, die zu unseren Füßen bei Soccavo, Pianura, Agnano und weiter
nach Westen über den Monte Nuovo nach dem Averner See die phlegräi-
schen Felder gliedern, gehören als Schußwunden vulkanischer Dampfexplo-
sionen den jüngsten geologischen Zeiträumen an. Die weit verbreitete Poz-
zuolanerde und die Bimssteinschüttungen, welche sich bis nach La Cava
hinüber und. sogar auf den 1443 m hohen Gipfel des M. Sant’ Angelo ver-
breiten, sind bei diesen jüngsten vulkanischen Eruptionen entstanden.
Während uns die letzten Ausbrüche des Vesuv und des Monte Nuovo
erkennen lassen, daß die Kräfte der Unterwelt auch heute nicht zu Ruhe
gekommen sind, geben uns die neolithischen Funde, die Dr. Gereo auf Capri
über der Pozzuolanerde gemacht hat, einen gewissen Anhalt, um das Alter
dieser Ausbrüche auch nach unten chronologisch zu bestimmen. Andere
paläontologische Grenzpunkte für diese jüngsten Ereignisse sind leider nicht
zu finden, denn die reiche Flora, welche Meschinelli aus den Tuffen
der Somma beschrieb, enthält nur Pflanzenarten, die noch jetzt auf den
Gehängen der Somma gedeihen, und die marine Fauna, welche aus dem
Untergrund des Vesuv mit den Aschen emporgerissen wurde, enthält
nach Guiscardi (sofern nicht die Radula vesuviana als eine ausgestorbene
Varietät anzusprechen ist) ebenfalls nur rezente Arten.
1*
4 J. WALTHER:
Aber unter den so fruchtbaren Aschendecken der jüngsten Eruptions-
phase ragen überall die stark denudierten Ruinen einer älteren Ausbruchs-
zeit empor. Der gelbe Tuff, auf dem wir bei Camaldoli stehen, der die
Höhen bei Neapel, den langen Bergzug des Posillip, die Insel Nisida, die
Küste bei Pozzuoli, den M. Barbaro und die vielbuchtige Küste von Bajä
bis Miseno aufbaut, wird in einer so deutlichen Erosionsdiskordanz von
den lockeren Pozzuolantuffen überlagert, daß wir beide Erscheinungen als
durchaus verschiedenaltrig betrachten müssen. Die ausgezeichneten Abhand-
lungen von di Lorenzo haben uns die meisten dieser alten Ausbruchs-
essen kennen gelehrt und gezeigt', daß auch ihre Entstehung auf längere
Zeiträume verteilt ist.
Auch auf Ischia sind die gelben Tuffe weit verbreitet, und das fast
verwirrende Bild kleiner und großer Krater, die hier neben- und überein-
ander gebaut sind und alle Stadien allmählicher Abtragung erkennen lassen,
drängt uns zu der Ansicht, daß die Ausbrüche der gelben Tuffe auch hier
einem langen Zeitraum angehören.
Die schönen Aufschlüsse, welche das Meer an der Küste von Nisida
geschaffen hat, zeigen deutlich, daß die gelbe Farbe, welche für den oberen
Teil der Insel so charakteristisch ist, in der Tiefe sich in ein dunkles Grau
verwandelt, und da auch der ältere graue kampanische Tuff mehrfach” eine
gelbe Verwitterungsdecke trägt, darf man wohl die gelbe Farbe als die Wir-
kung einer diluvialen Klimaperiode betrachten, welche die Eisenverbindungen
eines ursprünglich grauen Tuffes in rostgelbes Fisenhydrat verwandelte. Das
jetzige Klima erzeugt keine solchen Verwitterungsprodukte, und die Wände
der alten gelben Tuffe bedecken sich heute mit einer grauen Rinde.
Indem wir von Camaldoli nach Pianura hinabsteigen oder die wunder-
vollen Aufschlüsse studieren, welche in der Schlucht von Verdelino die
Grundlage des Berges enthüllen, treffen wir auf die Wirkungen einer dritten,
! di Lorenzo e Riva, ]l Cratere di Vivara. Atti della Reale Accademia delle Sceienze
fisiche e matematiche di Napoli. Vol. X, Serie 2, Nr. 8.
di Lorenzo, ]l cratere di Astroni. Daselbst Vol. XI, Serie 2, Nr. 8.
Derselbe, I erateri di Miseno. Daselbst Vol. XIII, Serie 2, Nr. 1.
Derselbe, Il eratere di Nisida. Daselbst Vol. XIII, Serie 2, Nr. 10.
Derselbe, History of Volcanie action in the Phlegrean Fields. @. J. Geol. Soc.
London 1904, S. 296f.
® J. Walther u. P. Schirlitz, Studien zur Geologie des Golfes von Neapel. Zeitschr.
d. D. Geol. Ges. 1886, S. 306.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 5)
noch älteren Ausbruchsperiode. Es ist der seltsame »Piperno« und die mit
ihm verknüpften Explosionsbreecien und Trachytlaven, welche zu so vielen
Diskussionen‘ Anlaß gegeben haben. Obwohl die Umstände der Piperno-
bildung noch immer manches Rätsel bergen, so läßt sich doch beweisen,
daß seine ganze Masse schon während der Ablagerungszeit eine beträcht-
liche Festigkeit besaß; denn metergroße Trachytblöcke sind in den alten
Steinbrüchen bei Pianura dem graugeflammten Gestein eingefügt, das sich
mit seinen dunklen Scherben um ihren Oberrand schmiegt, während diese
im Liegenden völlig horizontale Schiehtung zeigen. Im Hangenden ver-
wandelt sich der Piperno in die seltsame bunte »Museumsbreccie«, die an-
fangs vorwiegend aus grauem Material entstand, dem sich dann erst ver-
einzelte rote Brocken beimischen, die allmählich zu einem blaß orangeroten
Tuff hinüberleiten. An der Ostwand der Schlucht von Verdolino ist die dis-
kordante Überlagerung der »Museumsbreceie« durch den gelben Tuff prächtig
aufgeschlossen. Deutlich sieht man, daß die Pipernomassen disloziert und
denudiert waren, bevor die Aushrüche der gelben Tuffe erfolgten. Auch
an verschiedenen anderen Stellen reichen die Aufschlüsse im gelben Tuff
tief genug, um zu zeigen, daß die Ausbrüche des Piperno ein weites Gebiet
verheerten. Das Profil am Westfuß des M. di Procida bei Torre di Gaveta
stimmt völlige mit dem von Camaldoli überein. Die Nordküste von Procida,
der Felsen von Cumä, fügen sich diesen Vorkommnissen an, und bei den
Tunnelbauten im Vomero und Posillip hat Johnston Lavis ebenfalls den
alten Kernvulkan nachweisen können.
Die Untersuchungen von Deecke” haben dargetan, daß gleichzeitig
mit dem Piperno der sogenannte »kampanische Tuff« entstand, dessen weite
Verbreitung und Gehalt an Bomben mit Fluormineralien dureh Seacchi”
erkannt und studiert wurde, und so eilt unser Auge über die blaue Wasser-
fläche hinüber nach Sorrent, wo der kampanische Tuff in einer Mächtigkeit
von mehr als 40 m als ungegliederte Masse die fruchtbare Bucht auskleidet.
Selbst auf Capri bildet der kampanische Tuff, wie Oppenheim’ gezeigt
! Kalkowski, Über den Piperno. Zeitschr. d. D. Geol. Ges. 1878, S. 663. — John-
ston Lavis, Osserv. geol. in Boll. Com. Geol. Ital. XXI, 1890.
® Deecke, Zur Geologie von Unteritalien. N. Jahrb. f. Min. 1891, Il, S.286. — Führer
durch Campanien. Berlin ıgo1.
® Scacchi, La regione vule. fluorifere della Campania. Atti della Reale Accademia delle
Seienze fisiche e matematiche di Napoli. Ser. 2, Vol. II, Nr. 2, 1888.
* Oppenheim, Beitr. z. Geol. der Insel Capri. Zeitschr. d. D. Geol. Ges. 1889, S. 472.
6 J. WALTHER:
hat, unter den „jüngeren Vesuvaschen ausgedehnte Ablagerungen. Wir
werden dadurch in den Stand gesetzt, auch die Ausbruchszeit des kam-
panischen Tuffes und des Piperno zu bestimmen, im Anschluß an die
überraschenden Funde, die man der unermüdlichen Arbeit von Dr. Cereo
in Capri verdankt.
Bekanntlich ist über die ganze Länge der Apenninhalbinsel jene rote
Erde (terra rossa) verbreitet, welche meist als Spaltenausfüllung im dichten
Kalk auftritt und höchstwahrscheinlich aus eisenreichen, vulkanischen Aschen
entstand, die in den tiefen Karrenfurchen des Apenninkalkes der allgemeinen
Abtragung entgingen.
Auch auf Capri sind die mit »terra rossa« erfüllten Spalten nicht selten.
Die Straße nach Anacapri hat einige derselben angeschnitten, und auf dem
Weg von Anacapri-Caprile gegen Torre di Guardia bildet die rote neben
einer gelben Erde ausgedehnte Lager. Sie erfüllt hier tiefe Karren im hellen
Kalk, welche augenscheinlich nicht durch das Meer, sondern durch Regen-
wasser ausgewaschen wurden. Diese Tatsache, wie der Mangel an marinen
Fossilien, beweisen deutlich die festländische Entstehung der Terra rossa.
Als vor einigen Jahren die Gebäude vom Hotel Quisisana vergrößert wurden,
zeigte sich, daß unter dem grauen Tuff, der die Bucht von Quisisana bis
zur Certosa erfüllt, eine bis 5 m mächtige Ablagerung von roter Erde folgt,
welche der unebenen Oberfläche des Kalkes diskordant aufgelagert ist. Den
Bemühungen von Cereo gelang es, aus dieser Ablagerung eine Anzahl von
wohlerhaltenen Knochen und Zähnen zu gewinnen, welche geeignet sind,
nicht nur die Geschichte von Capri aufzuhellen, sondern auch die Ausbruchs-
zeit des kampanischen Tuffes zu bestimmen. Die Fauna besteht aus Resten
von Cervus, Sus, Ursus, Canis, Felis, Hippopotamus und Elephas. Zwei wohl-
erhaltene Molaren, deren Kaufläche ich photographieren ließ, zeigten sofort,
daß es sieh nicht, wie von Pigorini' angegeben wird, um E. antiquus,
sondern um F primigenius handelt”. Dadurch wird das Alter der Terra-
! Pigorini, Materiali paletnologiei del’ Isola di Capri. Bull. di paletnologia italiana
Vol. XXX], 1906, S. ı, Taf. P.
® Vgl. noch die anderen italienischen Funde, weiche A. Rieci, L’elephas primigenius
nel Post-Plioceno della Toscana. Palaeont. italica Vol. \1I, 1901, beschreibt.
Ich habe die Molaren mit dem reichen Valdarno-Material im Museum zu Florenz und
den oberitalienischen Funden in den Sammlungen von Bologna und Verona verglichen und
feststellen können, daß die jüngere Primigeniusform von dem älteren Antiquus ohne Über-
gangsformen überall leicht zu unterscheiden ist.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 7
rossa-Fauna von Capri als jungdiluvial bestimmt, und die mit den Knochen
gefundenen paläolithischen Steinwerkzeuge bestätigen diesen Schluß. Eine
Spalte im Caprikalk, die durch die von F. Krupp nach der Piccola marina
gebaute Felsenstraße nahe der Certosa aufgeschlossen wird, erfüllt noch
heute eine Terra rossa, die mit der von Quisisana übereinstimmt, und sogar
diluviale Knochenreste enthält.
Daraus ergibt sich aber auch, daß die Eruption des kampanischen
Tuffes erst im jüngeren Diluvium begann, als der Urmensch die italische
Halbinsel bewohnte und Capri noch landfest mit Italien verbunden war, so
daß Flußpferde und Hirsche auf dem Gebiet der heutigen Insel leben konnten
oder wenigstens vor den alten Jägern bis an den Fuß der felsigen Steil-
wände auf Capri flüchten konnten.
Daß das Becken des Golfes, dessen Nordküste jetzt ausschließlich
dureh die vulkanischen Bildungen begrenzt wird, von marinem Tertiär
unterlagert ist, geht aus den Faunen hervor, welche den Bomben der
Sommatuffe und vereinzelten Fundorten im gelben Tuff entstammen. Aber
es scheint, als ob unter dem marinen Pleistozän mit einer rezenten Meeres-
fauna direkt der Macigno folgt, der ja auch auf Capri und der Sorren-
tiner Halbinsel in vereinzelten Denudationsresten den Apenninkalk über-
lagert.
Der eigentliche Untergrund des Golfes wird durch eine große Synklinale
von mesozoischen Dolomiten und Kalken gebildet, welche im Norden der
kampanischen Ebene in den Massiker Bergen auftauchte, dann von Capua
bis Cava ihren Ostrand bilden und endlich in der Sorrentiner Halbinsel
den neapolitanischen Golf von dem salernitanischen scheiden. Daß Capri
als eine direkte Fortsetzung der Halbinsel von Sorrent betrachtet werden
muß, hat sich immer deutlicher herausgestellt, und auch die vielumstrittene
Frage nach dem Alter dieser Gesteine darf jetzt als entschieden betrachtet
werden. Zwischen Nocera, Salerno und Amalfi tritt die obere Trias zutage,
deren Fauna durch Galdieri' beschrieben wurde. Darüber folgt in einer
Diskordanz, deren Natur noch nicht studiert werden konnte, das Urgon,
dessen Fauna besonders durch die Bemühungen von Cereo von dem
reichen Fundort Venassino (über dem Arco naturale) auf Capri gesammelt
! Galdieri, Sul trias dei dintorni di Giffoni. Napoli 1908. Atti dell’ Accademia
Pontaniana. Vol. XXXVIN.
fo) J. WALTHER:
wurde. Die Arbeiten von Parona', Airaghi” und de Angelis d’Ossat’
haben ergeben, daß es sich hier nicht um Jura® oder um eine Grenzformation
zwischen Jura und Kreide’ handeln kann, sondern um eine höhere Stufe
der unteren Kreide (Urgon).
Für unsere Betrachtungen des Bodenreliefs im Golf ist aber nicht
so sehr die stratigraphische Stellung als die tektonische Lagerung dieser
Kreidekalke von Bedeutung, und in dieser Frage hat eine kürzlich erschienene
Arbeit von Rovereto° den Nachweis zu führen gesucht, daß der Ostrand
von Capri von einer überschobenen Falte gebildet werde. Trotzdem ich
bei günstiger Beleuchtung eine besondere Bootexkursion unternahm, um
die im Profil von Rovereto gezeichnete Falte zu verfolgen, ist es mir nicht
gelungen, auch nur eine Spur derselben zu entdecken, und ich finde mich
in Übereinstimmung mit di Lorenzo‘, wenn ich an der Auffassung festhalte,
daß Capri aus einer zerstückelten, mächtigen Kalkplatte besteht, deren
Tafeln vielleicht an ihren Rändern übereinandergeschoben, aber nicht über-
faltet sind. Nur am Westfuß des Solaro treten verwickelte tektonische
Störungen auf.
Wenn wir, von Castellamare gegen Capri vorschreitend, die Lagerung
der Kreidekalke prüfen, dann sehen wir die wohlgeschichteten Kreidekalke,
die nach den Untersuchungen von Böse” am M. Sant’ Angelo eine Mächtig-
keit von 1500 m erreichen, zunächst zwischen Nocera und Amalfı eine
breite, durch Brüche abgestufte Antiklinale bilden. Von Positano sinkt
der Südflügel der Antiklinale in einem Staffelbruch gegen den Golf von
Salerno ab, dessen Bruchrand in den Klippen der »Galli« über den Meeres-
! Parona, Nuove osservazioni sulla Fauna dei calcari con Ellipsactinidi dell’ Isola di
Capri. Rendiconti della Reale Accademia dei Lincei. Vol. XIV, Serie 5a, fasc. 2.
® Airaghi, Echinodermi infracetacei dell’ Isola di Capri. Rivista italiana di Paleon-
tologia. An. XI, fase. II. Perugia.
® de Angelis d’ OÖssat, I coralli del calcare di Venassino. Memoria della Reale Acca-
demia della Scienze fisiche e matematiche di Napoli. Vol. XI], Serie II, Nr. 16.
* Steinmann, Über das Alter der Apenninkalke von Capri. Berichte d. Naturf.
Ges. Freiburg i.B. 1883. Heft Ill.
> Oppenheim a. a. O., S. 450.
° Rovereto, Studii di Geomorfologia. Genova 1909. S. 233.
” di Lorenzo, L’Isola di Capri. Rendiconti della Reale Accademia dei Lincei.
19. Mai 1907.
® Böse, Contributo alla geologia della penisola di Sorrento. Memoria dell’ Accademia
delle Seienze fisiche e matematiche. Napoli 1896. Nr. 8.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. $)
spiegel ragen. Bis zur Bucht von Meta und Sorrento reichen die nach dem
Golf von Neapel in Nordwestrichtung hinabtauchenden Kreidekalke. So-
bald wir aber das breite, mit kampanischem Tuff erfüllte Becken von
Sorrento durchschritten haben, ändert sich das Streichen und die Lagerung
der Schichten in auffallender Weise, denn die dreieckige Kalkplatte, welche
sich zwischen Capo di Sorrento, Sant’ Agatha und P. Campanella ausdehnt,
streicht durchschnittlich Südwest-Nordost, und so sehen wir hier schon
dieselbe Lagerungsform beginnen, die uns jenseits der Bocca piccola in
den Felsenplatten von Capri entgegentritt.
2. Die Bodengestalt des Golfes.
Der Stand des Meeresspiegels hat sich bekanntlich gerade an den Ufern
des Golfes von Neapel im Laufe der letzten Jahrhunderte vielfach verändert,
und zwar haben ihn ganz verschiedenartige Kräfte umgestaltet. Regen-
wasser wusch frisch gefallene Aschen und den Schutt der Kalkberge nach
den Niederungen und verwandelte flache Meeresbuchten in fruchtbares
Ackerland. So lag Pompeji früher viel näher am Meer, und die weite
Ebene zwischen Torre Annunziata und Castellamare ist erst in den letzten
Jahrtausenden aufgefüllt. Auch die Niederung zwischen Neapel und Portiei
gehört zu den in jüngerer Zeit landfest gewordenen Meeresteilen. Zu
dem künstlich verbreiterten Ufergelände bei Neapel gesellt sich die Niede-
rung bei Bagnoli, das Gebiet des Lucriner Sees, das Mare morto, der
Lago del Fusaro und Lago di Licola als durch geologische Vorgänge neu-
gewonnenes Land. f
Andrerseits haben die stürmischen Wogen des Meeres vielfach große
Stücke ehemaligen Festlandes verschlungen. Zwar leisteten die Sorrentiner
Kalkfelsen der Brandung energischen Widerstand, und auch an den Lava-
strömen des Vesuvs arbeitete die Brandung meist vergeblich. Um so leich-
teres Spiel hatte sie mit den nur locker verkitteten Aschen am Fuß der
Vulkanberge zwischen Neapel und Ischia. Leicht läßt sich der alte Krater
von Nisida trotz der starken Abrasion noch erkennen; aber es bedurfte
der eingehendsten Untersuchungen, wenn di Lorenzo' die Kraterformen
! di Lorenzo, Il Cratere di Miseno. Atti della Reale Accademia di Napoli. Vol. XIII,
S. 2, Nr. 1; Il Cratere di Nisida; ebenda Nr. 10.
Phyys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. III.
[SS
10 J. WALTHER:
zwischen Bajä und Miseno und an den Ufern von Procida und Vivara ver-
folgen wollte. Auch an den Ufern von Ischia sehen wir alle Übergänge
von geschlossenen Kraterringen zu halb geöffneten Ringwällen und endlich
den phantastischen Felsen, die als letzte Überreste einstiger Aschenkegel
aus den Fluten ragen.
Als eine dritte Ursache von Veränderungen der Küstenlinie erkennen
wir die langsamen Schaukelbewegungen des Bodens, die im Zusammen-
hang mit dem unterirdischen Aufsteigen und Hinabsinken des vulkanischen
Magmas lange Küstenstreifen bald über den Meeresspiegel, bald unter den-
selben verlagerten. Die Säulen des Serapeum von Pozzuoli, die man so
lange als eine seltsame Ausnahme betrachten mußte, fügen sich nach den
Untersuchungen von Günther' in eine Reihe verwandter Erscheinungen.
In der Zeit der höchsten Blüte der griechischen Kolonie ragten auch die
Vulkane der phlegräischen Felder am höchsten (etwa 7 m höher als jetzt)
über das Meer empor, und als die klassische Blütezeit ihr Ende erreichte,
da sanken auch die Küsten unter den Wasserspiegel. Vom Mittelalter
läßt sich der Tiefstand der Küstenlinie im XVI. Jahrhundert bis auf 6 m
unter dem heutigen Strand nachweisen, dann erfolgten neue Hebungen,
die wahrscheinlich die Eruption des Monte nuovo vorbereiteten und im
XVI. Jahrhundert 4m über den heutigen Wasserspiegel reichten. Seitdem
dringt abermals das Meer tief in das Land hinein, so daß heute mehrere
Straßen am Hafen von Pozzuoli schon etwa 4 m tief unter Wasser stehen
und alle benachbarten Keller mit Seewasser erfüllt sind.
Wenn sich so der Meeresspiegel noch jetzt ändert, dann erscheint
es möglich auch die unter dem Wasser verborgenen Reliefformen mit den
Bergen der Küste zu vergleichen und zu prüfen, wie weit das festländische
Relief unter den Meeresspiegel hinab verfolgt werden kann.
An den unter der Leitung von G. B. Magnaghi’ in den Jalıren 1883
bis 1886 ausgeführten Lotungen nahm ich im Frühjahr 1885 teil, als Leut-
nant A. Colombo kommandiert wurde, um die Gestalt der von den Fang-
schiffen der Zoologischen Station zu Neapel allwöchentlich besuchten Untiefen
(= Secca) genau aufzunehmen. Mein leider so früh verstorbener Mitarbeiter
hat die Resultate seiner dann bis zum Schluß des Jahres 1335 fortgesetzten
! Günther, Contributions to study of Earth-Movement in the bay of Naples.
Oxford 1903.
® G.B. Magnaghi, Golfo di Napoli Blatt Nr. 127.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 11
Lotungen und Dredgungen in einer Monographie' veröffentlicht, während ich
eine geologische Übersicht der Bodengestalt in meiner Arbeit »I volcani
sottomarini del golfo di Napoli«” gab.
Das Becken von Neapel zeigt zwischen dem Posillip und der Halb-
insel von Sorrent eine verhältnismäßig einfache Gestalt. Langsam sinkt der
Meeresgrund von der Küste bis zu einer Tiefe von etwa 200 m hinab, so
daß Colombo mit Recht den Teil des Golfes östlich der Linie Gajola-Capri
als die »regelmäßige Hälfte« bezeichnen konnte. Nur zwei Stellen sind es,
die unsere Aufmerksamkeit in höherem Maße beanspruchen. Zunächst er-
hebt sich ungefähr im Mittelpunkt des Kreissegmentes, das durch die Küste
vom Castel d’Uovo bis Capo di Posillipo bezeichnet wird, über den 70—80 m
tiefen Grund eine Felsenklippe, auf der nur 48 m Wasser gelotet werden. Es ist
die Secca di Chiaia.
Sie bildet eine von Südosten nach Nordwesten etwa ıSo m lange und
etwa 60 m breite Untiefe, deren Grund fast durchweg aus festem, unver-
schiebbarem Material besteht, so daß man mit der Dredge auf ihr über-
haupt nicht arbeiten kann und auch das Lot nur Teile des organischen
Überzuges mit heraufbringt. Dieser besteht” aus ungemein formenreichen
Kolonien von Kalkalgen, Bryozoen, Hydroiden, Spongien und anderen fest-
sitzenden Organismen, zwischen denen eine mannigfaltige Fauna von kriechen-
den Tieren lebt. Wenn das große Standnetz (Tartanella) eine Nacht über der
Secca di Chiaia aufgestellt war, dann sind seine Maschen erfüllt mit bunt
gefärbten Pflanzen und Tieren aller Art.
Die isolierte Lage dieser felsigen Klippe inmitten einer schlamm-
bedeckten, fast ebenen Umgebung, nahe einer vulkanischen Küste, von
welcher die Meeresbrandung die Felsen des Castel d’Uovo, den stark ver-
kleinerten Krater von Nisida und die untertauchenden Klippen der Gajola
abgetrennt hat, macht es mehr als wahrscheinlich, daß wir in der Secca
di Chiaia den letzten Abrasionsrest eines alten Vulkans zu sehen haben,
der mit den Eruptionen des gelben Tuffes in Beziehung stand.
! A.Colombo, La fauna sottomarina del golfo di Napoli. Rivista maritima 1887.
®2 J. Walther, Bollettino del Comitato Geologico 1886, Nr.9. — Vgl. auch J. Walther
und P. Schirlitz, Studien zur Geologie des Golfes von Neapel. Zeitschr. d. D. Geol. Ges.
Berlin 1886 S. 300.
> J. Walther, Die gesteinsbildenden Kalkalgen des Golfes von Neapel und die Ent-
stehung strukturloser Kalke. Zeitschr. d.D. Geol. Ges. Berlin 1885 S.229.
I*
12 J. WALTHER:
Die zweite Anomalie in dem regelmäßigen Schüsselbau des östlichen
Golfes ist eine etwa 8 km lange Rinne, welche fast genau in der Fort-
setzung des M. Sant’ Angelo von Südosten nach Nordwesten streicht und
ziemlich rasch von 140 auf 160 m Tiefe absinkt. Ich nenne sie zu Ehren
meines Mitarbeiters den
Golombograben (fossa di Colombo),
denn sie bildet ein überaus merkwürdiges Element in der Gestalt des von
ihm durchloteten Meeresgrundes. Ihre Richtung kann durch die Nähe
des Vesuvkegels ebensowenig wie durch die Gestalt der phlegräischen Felder
erklärt werden. Vielmehr deutet ihr geradliniger Verlauf darauf hin, daß
sie in engen Beziehungen zu der tektonischen Senkung steht, welche am
Südwestfuße des M. Sant’ Angelo die gewaltige Steilwand und die Ebene
von Vico Equense erzeugte.
Aus der überaus langsamen Abdachung, mit der die Halbinsel von
Sorrent gegen Westen nach der Bocca piecola und weit hinaus jenseits
Capri bis zur Tiefe von etwa ı5o m absinkt, geht deutlich hervor, daß
hier der Untergrund des Golfes von nur schwach geneigten und wenig
gestörten Schichtentafeln gebildet wird. Dann aber treten wir in ein
Gebiet ein, in dem der Einfluß der Vulkane im Norden und der tek-
tonischen Störungen in der Fortsetzung von Capri eine seltsame Rolle
spielen und die Gestalt des Meeresgrundes in eindrucksvoller Weise beein-
flussen.
Betrachten wir zunächst die Nordhälfte des Golfes zwischen dem
Posillip und Ischia, deren Küste, wie wir gesehen haben, überall durch
die Abrasionsformen von vulkanischen Aschenkegeln bestimmt wird, die
alle Phasen der langsamen Zerstörungen durch das Meer verfolgen lassen.
Indem wir hier von der Küste mit ihren nur noch zur Hälfte oder zum
kleineren Teil erhaltenen Vulkanbergen gegen die vom Wasser verhüllten
Bodenformen vordringen, sehen wir bald, daß Nisida und Capo Miseno
nicht die letzten Vulkane sein können, welche dereinst in diesem Gebiete
tätig waren. Vielmehr erkennen wir, daß sich über den langsam gegen
Süden absinkenden Meeresgrund etwa sieben kleinere und größere Untiefen
erheben, welche zum Teil noch jetzt durch ihre Gestalt erkennen lassen,
daß sie die letzten Überreste einstiger Vulkanberge sind, welche im Laufe
langer Jahrtausende der Abrasion der Wellen zum Opfer fielen.
Die Sedimente der Taubenbank üm Golfe von Neapel. 13
Der felsige Grund, der südlich der Klippe von Gajola als
Secca di Gajola
von den Fischern der Zoologischen Station viel besucht wird, ist aller-
dings topographisch zu wenig scharf umschrieben, um als besonderer
Vulkanrest angesprochen zu werden; aber südlich von Nisida erhebt sich
ein rundliches Plateau von 73 m Wassertiefe wie eine Bastion über den
bis 120 m abfallenden Seegrund, die
Secca di Nisida
und im Osten befindet sich sogar eine 200 m tiefe, gewundene Rinne,
die als die
Steige (Ammontatura)
den neapolitanischen Fischern wohlbekannt ist, weil aus dieser tiefen Senke
oftmals die Cephalopoden, Krebse und Fische größerer Meerestiefen empor-
steigen. Südlich davon ist der Meeresgrund als ein breites, 120— 100m
tiefes Tal gestaltet, und dann steigt wiederum ein ungefähr elliptisches
Plateau bis 50 und 42 m Wassertiefe empor. Es ist die
Secea di Benda Palummo,
die wir noch ausführlich zu schildern haben. Soviel ich erfahren konnte,
rührt der Name Palummo (neapolitanisch = colombo) davon her, daß die
Fischer vor langen Jahren eine antike Bronzetaube im Netz mit herauf-
brachten, die vielleicht bei einem Schiffbruch hinuntergefallen war. Für
den Namen Benda (-Binde) konnte ich keine Deutung erfahren. Um einen
kürzeren Ausdruck zu haben, bezeichne ieh diese Seeca künftighin als die
Taubenbank.
In ähnlicher Weise, wie die Secca di Nisida der gleichnamigen Insel
vorgelagert ist, so erhebt sich vor dem Vulkanrest von Miseno aus der
Tiefe von 100—g0 m die
Secca di Miseno
bis zu einer Wassertiefe von 33—26 m empor und verknüpft die Tauben-
bank mit den benachbarten Vulkanresten von Procida.
Auch südlich der Taubenbank, kurz bevor der Meeresgrund zu 500 m
Tiefe absinkt, ist eine Untiefe, die aus 130—ı40 m bis zu 101 m Wasser-
tiefe aufsteigt und mit einer westlich davon gelegenen, weit hervorragen-
14 J. WALTHER:
den Bastion als die südlichste Grenze der untermeerischen Vulkanruinen
angesprochen werden darf.
Im Süden von Vivara steigt aus der Tiefe von 100— 80 m ein kleines
Klippengebiet (La Catena) empor, dann folgt nördlich die Formica ge-
nannte Bank, und endlich in der Straße von Procida die Torrione-Bank;
vor die Südostküste von Ischia lagert sich sodann die fast kreisrunde
Secea d’ Ischia,
welche, rings von So m tiefem Wasser umgeben, bei einem Durchmesser
von I km überall etwa 30—27 m Wassertiefe zeigt.
Nachdem wir so die vulkanischen Formationen der phlegräischen Felder
in der Nachbarschaft von Nisida, Miseno, Procida und Ischia bis zu einem
Küstenabstanld von 10 km in die Bodengestalt der nördlichen Golfhälfte
verfolgen konnten, wenden wir unser Augenmerk der Bocca grande zu,
die zwischen Capri und Ischia den Golf von Neapel mit den Tiefen des
Tyrrhenischen Meeres verbindet.
Während Ischia und die phlegräischen Vulkane in den Vulkanen der
Ponzainseln ihre westliche Fortsetzung finden, hören bekanntlich südlich
des Vesuvs längs der ganzen Küste bis zu den Liparen die vulkanischen
Essen völlig auf, und mit Recht weist di Lorenzo darauf hin, daß die
zahlreichen Vulkane im Golf von Neapel aus einer synklinal gebogenen
Mulde emporsteigen, während der Antiklinalbau des Nachbargolfes von
Salerno keinerlei Spuren' vulkanischer Tätigkeit erkennen läßt.
Um so größer sind hier die tektonischen Senkungsfelder, und die Re-
gionen der Tiefsee treten so nahe an die Südküste von Capri heran, daß
hier in 2 km Küstenabstand schon Tiefen von 1000 m gelotet werden. Der
Böschungswinkel des Meeresgrundes beträgt also hier durchschnittlich 45°.
In diesem sowohl bionomisch wie lithologisch so überaus interessanten
Grenzgebiet hat in den Jahren 1900— 1903 Friedrich Krupp zusammen
mit S. Lobianco seine wichtigen Tiefseeuntersuchungen angestellt. Ich be-
zeichne daher das über 1000 m tiefe Becken südlich von Capri als die
Krupp-Tiefe.
! Die Augite, welche in dem Muschelsand zwischen den Sireneninseln (Galli) so häufig
sind, stammen jedenfalls aus einem bis dahin reichendem Aschenregen des Vesuv.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 15
Langsam senkt sich die Tafel des M. Solaro gegen Westen und Nord-
westen bis zu einer Tiefe von etwa 200 m. Dann rücken die Isobathen
dieht aneinander und senken sich zu einer aus der Krupptiefe von Süd-
westen nach Nordosten streichenden Rinne, welche zunächst als eine sich
verschmälernde Furche mehr als 1000 m tief gegen Nordosten läuft, dann
durch eine Brücke von 750m Wassertiefe unterbrochen wird, um sich jenseits
derselben in einer bis 932 m hinabreiehenden Übertiefung, den ich als den
Brunnen
bezeichne, fortzusetzen. Dann gabelt sich die Rinne. Ihre Hauptticfe biegt
naclı Nordwesten um, wendet sich am Fuß der vulkanischen Secehen mit
auffallender Geradlinigkeit wieder gegen Nordosten, umkreist die Tauben-
bank und endet in der vorhin schon erwähnten Steige (Ammontatura)
an der Secca di Nisida. Diese lange, gewundene Rinne ist für den Tier-
reichtum des Golfes von Neapel von der allergrößten Bedeutung; denn die
aus der dunklen Tiefsee bei Nacht emporsteigenden Tiere werden durch
die in die Bocca grande mit besonderer Macht eindringenden Seirocco-
stürme gegen den inneren Golf getrieben, und so füllt sich am Südfuß der
Taubenbank das große Planktonnetz selbst in 100m Tiefe noch mit den Be-
wohnern der Tiefsee. Bei der großen Bedeutung, welche diese Furche für die
Arbeiten der Zoologischen Station hat, nenne ich sie nach deren Begründer:
Anton-Dohrn-Graben.
Nordwestlich des Dohrngrabens steigt der Meeresgrund ebenso steil wieder
empor und erhebt sich zu einem von Südwesten bis Nordosten etwa 15 km
langen und etwa 5 km breiten Plateau, dessen Oberfläche bis 134 m Wasser-
tiefe emporsteigt, aber durchschnittlich 230 m tief liegt. Die Erforschung
der Lebewelt und der Sedimente dieses fast von allen Seiten von Tiefsee
umgebenen Sockels verspricht überaus interessante Ergebnisse. Ich nenne das
Gebiet nach dem leider so früh der Wissenschaft entrissenen Konservator
der Zoologischen Station
Lobianco-Platte.
Im Südwesten deıselben öffnet sich abermals ein gewaltiges über 1000 m
tiefes Abyssalgebiet, das 1836 mit Rücksicht auf Fauna und Lebensver-
hältnisse von meinem Freunde ©. Chun durchforscht wurde und das ich
daher als die
Chun-Tiefe
bezeichne.
16 J. WALTHER:
Wie aus der Krupptiefe der Dohrngraben nach Nordosten dringt, so
entwickelt sich aus der Chuntiefe ein zweiter Graben, der die Lobianco-
platte mit steilen Böschungen fast geradlinig begrenzt und nur durch drei
merkwürdige Übertiefungen ausgebuchtet wird, während von Norden her der
breite Vulkansockel von Ischia mit weit vorragenden Bastionen seine breite
Senke gliedert. Ich glaube seine letzte nach Nordwesten gerichtete Fort-
setzung in dem seltsamen kleinen Übertiefungsgebiet zwischen der Secca
d’Ischia und der Taubenbank erblicken zu dürfen. Zur Erinnerung an den
ausgezeichneten Erforscher des Golfes bezeichne ich diese Furche als den
Magnaghi-Graben.
Das Relief der eben geschilderten Bodenformen zeigt so viele Beziehungen
zu dem Streichen und Fallen der aufragenden und gesenkten Streifen sowie
den Platten der Sorrentiner Halbinsel und der Insel Capri, unterscheidet
sich anderseits so grundsätzlich von den oben geschilderten Bodenformen
längs der vulkanischen Nordküste, daß ich in der vom Dohrngraben und
Maniaghigraben begrenzten Lobiancoplatte große Schollen des Apenninkalkes
erblicken zu dürfen glaube, welche bei der tektonischen Anlage des kam-
panischen Golfes in die Tiefe sanken.
3. Die natürliche Lage der Taubenbank.
Wenn die Taubenbank seit langen Zeiten für die Fischer von Neapel
als vielbesuchter Fischereigrund und seit Gründung der Zoologischen Station
wegen ihrer Fauna auch für zahllose wissenschaftliche Arbeiten eine so
große Bedeutung gewonnen hat, so liegt dies an einer Reihe von hydro-
graphischen und bionomischen Umständen, welche zusammenwirken, um
das reiche Tierleben dieser Untiefe zu bedingen.
Gegenüber den anderen Abrasionsresten einstiger Vulkane ist die Tauben-
bank zunächst durch ihre Größe ausgezeichnet. Nur die Secca d’ Ischia hat
ähnliche Dimensionen, aber diese liegt dem Lande so nahe, daß sie bei
Stürmen leicht von dem aufgewühlten, trüben Wasser des Küstensaums
bespült wird. Nach einem mehrere Tage anhaltenden Seirocco, der mit
seinen brandenden Wellen überall den Boden der Seichtwasserzone aufge-
wühlt hatte, beobachtete ich auf der Fahrt zur Taubenbank, daß das trübe
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 17
Wasser, das in breitem Saum die Küste des Posillip begleitete, schon in
einem Küstenabstand von 2 km südlich der Gajola rasch wieder dem reinen
blauen Wasser des äußeren Golfes Platz machte.
Der zweite günstige Umstand liegt darin, daß die Taubenbank im
Südosten und Nordosten vom Dohrngraben umzogen wird, so daß sie sich
hier aus einem Gebiet erhebt, das von 450m Wassertiefe bis zu 200m
nur langsam aufsteigt, dann aber rasch in den ausgedehnten Sockel über-
liefe von 120 m den Unterbau der
r
geht, der bei einer durchschnittlichen
Secca bildet.
Auf diesem erhebt sich die eigentliche Bank als ein zweigipfliger
Rücken, der in der Mitte nur 150 m breit ist, sich nach Süden bis auf 50 m
Wassertiefe erhebt, am Nordende aber, gegen Nordwest umbiegend, einen
bis 45 m Wassertiefe aufragenden Kamm bildet.
Von der Voraussetzung ausgehend, daß die Taubenbank ein stark
denudierter Vulkan ist, kann man ihre Gestalt etwa aus der Form des
Capo Miseno erklären, das nach di Lorenzo ebenfalls dem schmalen Mittel-
streifen eines wenn auch viel kleineren Vulkans entspricht, dessen östlicher
und westlicher Rand durch die in die Bocca grande hineindringenden Strö-
mungen fortgewaschen wurde.
Der Boden des Golfes wird mit Ausnahme der sandbedeckten Küstenzone
von einem sehr feinkörnigen grauen Schlamme bedeckt, der augenscheinlich
aus den Tuffen der älteren und den Aschen der jüngeren Vulkane durch
mechanisches Schlämmen und chemische Zersetzung entstanden ist. All-
mähliche Übergänge vermitteln zwischen dem feinkörnigen aber festen Sand-
boden nahe der Küste und dem sahneartigen feinen »Fango« der Tiefen
unterhalb 50— 100 m.
Auch an der Taubenbank beobachten wir ähnliche Verhältnisse. Nur
daß hier die Quelle des Sandes nicht in der 4 km entfernten Küste zu
suchen ist, sondern in den Tuffelsen und Laven, aus deren Zerstörung die
Secca entstanden ist. So kommt es, daß wir auf der Höhe der Taubenbank,
besonders auf dem Sattel zwischen den beiden Gipfeln, einen verhältnismäßig
festen Sandboden finden, zwischen dem augenscheinlich überallkleine und große
Klippenregionen aufragen. Die Existenz solcher Klippen wird zunächst
bewiesen durch die nicht seltenen Fälle, wo bei unseren Lotungen die mit
Talg ausgestrichene Vertiefung am Unterende des schweren Bleilotes den
deutlichen Abdruck eines harten unbeweglichen Körpers zeigte. Auf meiner
Phiys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. III. 3
18 J. WALTHER:
Sedimentkarte sind solche Stellen durch eine besondere Signatur bezeichnet.
Dann aber durch die an manchen Stellen auf der Taubenbank in so reicher
Entfaltung wachsenden Spongien, Gorgoniden und Hydrozoen. Eine Anti-
pathes oder Pteroides von Meterlänge braucht jedenfalls lange Jahrzehnte
zu solchem Wachstum und muß während dieser ganzen Zeit auf einem
Untergrund angeheftet sein, der sich auch bei den stärksten Stürmen nicht
bewegen kann.
Von der Festigkeit mancher Stellen an der Oberfläche der Tauben-
bank konnte ich mich auch jetzt wieder überzeugen, wenn die schwere
Eisendredge sich entweder in den Klippen des Untergrundes verfangen
hatte, so daß sie nur durch eine Änderung des Kurses wieder freizu-
machen war, oder wenn die Dredge nach einem Zug von 20—50m Länge
völlig leer an Bord kam. Es ist begreiflich, daß man aus diesem Grunde
vermeidet, gerade auf den felsenreicheren Teilen der Taubenbank zu dredgen
und hier lieber die Tartanella hinabläßt, in deren langsam dahingleitenden
Falten sich alle die mit zackigen und rauhen Hartgebilden versehenen Tiere
des Bodens fangen.
Von diesen nach Zahl und Ausdehnung schwer zu bestimmenden
Felsen und dem aus ihrer Verwitterung entstehenden Mineralsand wird
nun mitten in dem mit breiartigem Schlamm bedeckten Gebiet ein fester
Untergrund geschaffen für die Ansiedlung von zahllosen Organismen, welche
in ihren Lebensgewohnheiten an eine unverschiebbare Unterlage angepaßt
sind, aber durch Trübung des Wassers leiden.
Es gibt kaum eine Stelle im ganzen Golfgebiet, die dem geologisch
geschulten Beobachter die Bedeutung der Fazies des Untergrundes für die
Verteilung der Organismenwelt so klar und anschaulich vor Augen führt
wie die Taubenbank mit ihrem so überreichen Pflanzen- und Tierleben
inmitten des lebensarmen Schlammgebietes.
Aber zu den angeführten Umständen tritt als im hohen Maße lebens-
fördernd die Tatsache hinzu, daß sich die Taubenbank mit größeren Flächen
bis auf 65m und in zwei getrennten Rücken sogar bis 50 und 45m
Wassertiefe aus dem dunklen Abgrund in lichte Zonen des Wassers erhebt.
Von allen Faktoren, welche lebenerhaltend und lebenfördernd auf
dem Lande wie im Meere wirken, steht das Sonnenlicht an erster Stelle.
Wir wissen, daß selbst das reinste Seewasser eine starke Absorption auf die
eindringenden Lichtstrahlen ausübt; in einer Tiefe von 2m ist schon die
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 1)
Hälfte aller roten Sonnenstrahlen ausgelöscht, und je nach dem Stand der
Sonne und der Klarheit des Wassers beginnt in einer Tiefe von 2—400 m
die »aphotische« Region' der Tiefsee.
Bei seinen Studien über die Verteilung des Plankton in den größeren
Tiefen des Golfes fand Lobianco’, daß man vier Arten planktonischer
Organismen unterscheiden müsse, welche scharf umschriebene Lebens-
genossenschaften bilden, die sich im offenen Meer übereinanderschichten.
Zu oberst lebt in der lichtreichen Region von o0—30 m das Phaoplankton,
das hauptsächlich aus kleinen Algen und Diatomeen und mancherlei Tier-
formen besteht. Darunter beobachten wir die Dämmerungszone des Meeres
in Tiefen von 30-—500 m, in der sich das viel formenreichere Knepho-
plankton aufhält. In dieser Zone schwimmen besonders die Scharen der
meroplanktonischen Larven des bodenbewohnenden Benthos, die für die
Ernährung vieler anderer Meerestiere eine so wichtige Rolle spielen. Unter-
halb 50o0o m beginnt endlich das völlig aphotische Gebiet der Tiefsee, das
wiederum seine eigenartige Fauna des Skotoplankton enthält. Neben
diesen zonar geordneten Faunen, die in ihrer Verteilung durch den Wechsel
von Tag und Nacht, durch Strömungen und Windstau vielfach beeinflußt
werden, gibt es noch eine Anzahl schwebender Tiere, welche Lobianco als
Panteplankton” unterschied, weil er sie in allen Tiefen lebend antraf. Es ge-
hören hierzu besonders die auch geologisch so wichtigen planktonischen
Foraminiferen (Globigerina, Orbulina, Pulvinulina), die man früher vielfach als
Tiefseeorganismen angesprochen hat, weil ihre Schalen gerade in den größten
Meerestiefen so häufig und so weit verbreitet sind. Die methodischen Schließ-
netzzüge von Krupp und Lobianco südlich von Capri haben bewiesen, daß
gerade diese pamplanktonischen Formen in ihrem Leben an keine bestimmte
Wassertiefe gebunden sind.
Was für die schwebenden Organismen des Meeres gilt, das gilt
noch in viel höherem Maße für das Benthos des Meeresgrundes. Auch
alle bodenbewohnenden Tiere und noch mehr die Pflanzen zeigen sich in
strenger Abhängigkeit vom Lichte verteilt. Die Lebensarmut des weichen
Schlammes in der Umgebung der Taubenbank ist nicht allein durch die
! Walther, Bionomie d. Meeres S. 35.
® Lobianco, Mitteil. d. Zool. Station zu Neapel 1909, Heft 4, S. 524.
® Häcker hat neuerdings (Wissensch. Ergebn. d. D. Tiefseeexped. Bd. 14, 1908, S. 537)
dafür den Ausdruck »Pamplankton« gesetzt.
3*+
20 J. WALTHER:
Verschiebbarkeit des Untergrundes, sondern in viel höherem Maße durch
die Lichtarmut des darüber stehenden Wassers bedingt. Die Taubenbank
aber ragt aus der aphotischen Tiefe des Dohrngrabens und der Dämmerungs-
zone ihres Sockels mit ihrer Oberkante bis in die lichtreichen Oberschichten
hinein, und so konnten sich hier jene zahlreichen Algen ansiedeln, welche
die Dredge in so reicher Fülle zutage bringt und deren spröde Ästchen
auch das Bleilot so oft abbrach, daß ich auf Grund dieser Funde die Ver-
teilung der geschlossenen Florideengebiete auf meiner Karte darzustellen
versuchen konnte.
Bekanntlich zeigen auch die Algen des Meeres im allgemeinen eine
sehr deutlich gegliederte Zonenverteilung nach der Lichtmenge. Die braunen
und grünen Algen bewohnen vorwiegend die flachen Gründe bis zu 20 m.
Dann werden (die schon hier vorhandenen Rotalgen immer zahlreicher, und
wenn das Netz von den Algengründen der Taubenbank oder der Gajola
heraufkommt, dann wird das ganze Deck überrollt von den leuchtend hell-
roten oder violetten warzigen Knollen der Lithothamnien. Dazwischen be-
merken wir die zierlich gegliederten Astbüschel der Korallinen und die
prächtig rosaroten wie aus feinstem Porzellan gefügten Blattschirme der
Lithophyllen.
Überraschend war mir, daß auf der Taubenbank die dunkelgrünen,
wie ein Gingoblatt geformten Thallen von Udothea Desfontaini und die prall
mit Wasser erfüllten grünen Kugeln der Vallonia macrophysa ziemlich häufig
sind, daß also für diese nur mit Chlorophyll versehenen Algen das durch
som Wasser stark absorbierte Sonnenlicht zur Assimilation ausreichte.
Welche Bedeutung dieses reiche Pflanzenleben für die auf dem festen
Untergrund der Secea lebenden Tiere besitzt, bedarf weiter keiner Aus-
führung.
Für den Wasseraustausch innerhalb des Golfes kommt hauptsächlich
die Bocca grande zwischen Ischia und Capri in Frage,“ denn nur hier
kann der Südweststurm die hoch aufgetürmten Wogen des offenen Meeres
in ihrer ganzen Breite bis in den inneren Golf hineintreiben. Aber lang-
anhaltender Sturm setzt nicht allein die Oberflächenschieht des Meeres in
eine gleichsinnige Bewegung, sondern überträgt diese auch durch Reibung
auf immer tiefer liegende Wasserschichten. Nun haben wir gesehen, daß
die über 1000 m tiefe Krupptiefe und die ebensoweit hinabreichende Chun-
tiefe ungefähr in der Mitte der Bocca grande durch die langgestreckte
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 21
Lobiancoplatte getrennt werden, an deren Flanken der Dohrngraben und der
Magnaghigraben mit ihren Ausläufern bis an den Fuß der Taubenbank dringen
und diese von drei Seiten umkreisen. In diesen Flutrinnen werden mit dem
nach dem inneren Golf hineingetriebenen Tiefenwasser auch die Millionen
von planktonischen Tieren bis an den Rand der Taubenbank herangetragen,
und es wird dadurch eine unerschöpfliche Nahrungsquelle für die fest-
sitzenden Tiere auf derselben geboten.
So vereinigen sich eine Anzahl ganz verschiedenartiger Ursachen, um
die Oberfläche einer alten Vulkanruine mit reichblühendem Leben zu über-
ziehen.
4. Die Fauna der Taubenbank.
Auf Grund seiner umfassenden Kenntnisse der Lebensverhältnisse aller
Meerestiere im Golf von Neapel hat mein Freund Prof. Dr. Lobianco noch
kurz vor seinem Tode die folgende Liste mit mir zusammengestellt, welche
in übersichtlicher Weise die Lebewelt der Taubenbank und der sie um-
gebenden Schlammregion überschauen läßt:
Fauna des Fango: Fauna der Taubenbank:
Porifera.
— Aplysina aerophoba Ndo.
— Aninella foveolaria Ndo.
= Axinella polypoides O. S.
— Axinella verrucosa Esp.
u Cacospongia cavernosa OÖ. S.
— Cacospongia mollior ©. S.
_ Chondrilla nucula O.S.
— Ohondrosia reniformis Ndo.
or Olathria coralloides O. S.
= Corbieium candelabrum O. S:
— Euspongia offieinalis L.
— Halisarca Dujardinü Johnst.
— Hircinia variabilis O. S.
— Leucosolenia_ clathrus O.S.
_ Lieberkühnia caly.x Ndo.
— Oculina polystomella OÖ. S.
_ Reniera cratera O. S.
*Rhizawinella pyrifera D. Ch.! —
1 Die mit * bezeichneten Arten leben nur auf Steinchen und anderen Fremdkörpern, die im
Schlamm verteilt vorkommen.
ID
IND
*T’henea muricata Bwk.
J. WALTHER:
Schmidtia dura Ndo.
Siphonochalina coriacea O.S.
Spongelia pallescens O.S.
Suberites domuncula Olivi.
Sycon elegans Bwk.
Tethya Iyncurium Auct.
Ute glabra O.S.
Von 42 beschriebenen Spongien leben 24 auf der Secca und nur
2 Arten bewohnen den Schlammgrund.
Diese finden sieh auch hier nur
an Steinchen und Schlacken, die mitten im weichen Grund eine festere
Anheftungsstelle bieten.
Anthozoa.
*Antipathes subpinnata Ellis
*Caryophyllia cyathus?
*Dendrophyllia ramea M. Edw.
Funiculina quadrangularis D. Ch.
*Isidella elongata Esp.
Kophobelemnon Leuckartü Koell.
Pennatula phosphorea L.
Pennatula rubra Ellis
Veretillum pusillum Phil.
Adamsia palliata Bohd.
Adamsia Rondeleti D. Ch.
Alcyonium acaule Marion
Alcyonium coralloides Pall.
Alcyonium palmatum Pall.
Antipathes aenea Koch
Caryophyllia cyatlıus Lmx.
Oladactis Costae Panc.
Corallium rubrum Lam.
Gorgonella sarmentosa Val.
Gorgonia verrucosa Pall.
Muricea chamaeleon Koch
Palythoa arenacea D. Ch.
Palythoa axinellae O. S.
Paraleyonium elegans M. Edw.
Pennatula phosphorea L.
Pennatula rubra Ellis
Pteroides spinulosus Herkl.
Sagartia Dohrnü Koch
Unter 44 Anthozoen sind 16 auf der Seeca heimisch, nur die beiden
Pennatula finden sich zugleich auf Schlammgrund.
Im weichen Schlamm
vermögen sich dagegen Funiculina, Kophobelemnon und Veretillum zu fixieren.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 23
Funieulina wächst an manchen Stellen in dichtgedrängten Rasen. Auf Stein-
chen im Schlamm befestigen sich Anthipates, Caryophyllia, Dendrophyllia,
Isidella. Caryophyllia siedelt sich auch gern auf leeren Dentaliumröhren an.
Hiydromedusae.
Aylaophenia myriophyllum Aglaophenia myriophyllum Lamx.
Antennularia antennina Antennularia antennina Flem.
— Antennularia ramosa Lam.
— Plumuleria spec.
_—- Podocoryne carnea Sars
_ Sertularella polyzonias L.
Monocaulus. sp. —
Aglaophenia und Antennularia bewohnen sowohl die Seeca wie (den
Schlamm, Monocaulus nur diesen.
Crinoidea.
Antedon phalangium Marion —
-— Antedon rosacea Norman
Es ist sehr bemerkenswert, daß die beiden einander so Ähnlichen
Antedonarten ganz verschiedene Fazies bewohnen. A. rosacea sitzt auf
den roten Lithothamnienknollen so häufig, daß oft mit einem Dredgezug
mehrere Dutzende gefangen werden. A. phalangium lebt nur auf Schlamm,
allerdings besonders da, wo er ziemlich fest liegt. Nachdem ich im Süd-
osten der Taubenbank die Dredge über die glatte Oberfläche des Schlamm-
bodens etwa 20 m lang gezogen hatte, fanden sich darin 12 A. phalangium
und 2 Kolonien von Polyeyclus Renieri, aber kein Sediment. Erst mit Hilfe
des Zinkeimers konnte ich den ziemlich harten Sehlamm gewinnen.
Asteroidea.
Amphiura Chiajei Forbes —
— Astereopsis capreensis Gasco
— Asterias glacialis O. F. M.
Astropecten aurantiacus Gray Astropecten aurantiacus Gray
= Astropecten pentacanthus Müll. Tr.
Astropecten subinermis Müll. Tr. —
— Chaetaster longipes Müll. Tr.
Echinaster sepositus Müll. Tr. Echinaster sepositus Müll. Tr.
Luidia ciliaris Gray Luidia ciliaris Gray
— Ophidiaster attenuatus Gray
—- Ophioderma longicauda Müll. Tr.
24 J. WALTHER:
Ophioglypha lacertosa Lyman Ophioglypha lacertosa Lyman
— Ophiomyxa pentagona Müll. Tr.
— Ophiopsila aranea Forbes
_ Ophiothrix echinata Müll. Tr.
Palmipes membranaceus Ag. Palmipes membranaceus Ag.
Von 23 Seesternen leben 14 auf der Seeca und 7 auf Schlamm. Am-
phiura Chiajei und Astropecten subinermis bewohnen nur Schlammgrund, 5 Arten
sind beiden Fazies gemeinsam.
Echinoidea.
= Oentrostephanus longispinus Peters
— Dorocidaris papillata Ag.
— Echinocardium flavescens Ag.
Echinocyamus pusillus Gray Echinocyamus pusillus Gray
— Echinus acutus Laim.
= Echinus melo Lam.
Schizaster canalifer Ag. —
Spatangus purpureus Leske —_
— Sphaerechinus granularis Ag.
Die regulären Seeigel leben fast alle auf der Secca, dagegen sind die
Herzigel Schlammbewohner. Der kleine Kchinocyamus pusillus lebt auf beiden
Fazies.
Holothurioidea.
== Cucumaria Plancü Brdt.
Cucumaria tergestina Savs Cucumaria tergestina Sars
—_ Holothuria Poli D. Ch.
Holothuria tubulosa Gml. Holothuria tubulosa Gil.
Phyliophorus granulatus Grube —
Stichopus regalis Sel. Stichopus regalis Sel.
Synapta digitata J. Müll. —
Synapta inhaerens D. Koren —
Thyone aurantiaca Mrz]. =
Holothurien sind auf der Secca ungemein häufig; sie kriechen in solcher
Zahl auf sandigen Stellen zwischen dem Algengebiete umher, daß ein
Dredgezug allein ı8 Stück Holothuria Forskalü heraufbrachte. Phyllophorus,
Synapta und Thyone leben auf Schlamm.
Polycladidea.
— BEurylepta cornuta Ehrbe.
= Leptoplana Alcinoi OÖ. S.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 25
‚Nemertina.
— Amphiporus pulcher M. Int.
Carinella annulata M. Int. Carinella annulata M. Int.
Cerebratulus marginatus Ren. —
— Oerebratulus purpureus Hbcht.
—_ Cerebratuhus urticans Hbeht.
— Drepanophorus rubrostriatus Hbcht.
— Drepanophorus serraticollis Hbcht.
— Eupolia curta Hbcht.
— Lineus geniculatus D. Ch.
Gephyrei.
Aspidosiphon Mülleri Dies. Aspidosiphon Mülleri Dies.
= Bonelhia fuliginosa Rol.
Phascolosoma sp. —
Sipunculus nudus L. —
Annulata.
Aphrodite aculeata L. Aphrodite aculeata 1.
Dasybranchus caducus Grube —
— Dasybranchus gajolae Eisig
— Eunice gigantea D. Ch.
— Eunice siciliensis Grube
Hermione hystrix Sav. Hermione hystriv Sav.
— Miyzostoma cirriferum Leuck.
— Myzostoma glabrum Leuck.
_ Onuphis tubicola Muell.
_ Ophiodromus flexuosus Clap.
E= Petta pusilla Mlmgı.
_ Polynoe astericola Clp.
Polyodontes mazxillosus Ren. —
= Pontogenia chrysocoma Baird.
— Protula intestinum Lam.
— Sabella pavonia Sav.
u Salmacina aedificatrix Clp.
— Staurocephalus rubrovittatus Grube
Sternaspis thalassemoides Otto —
_ Syllis spongicola Grube
Terebellides Stroemü Sars. —
— Thelepus cincinnatus Fabr.
Aphrodite aculeata und Sternaspis gehören zu den häufigsten Bewohnern
des Schlammes, obwohl die erstere auch auf der Seeca gefunden wird.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. II. 4
26 J. WALTHER:
Sie gräbt sich durch schaufelnde Bewegungen rasch und geschickt in den
Schlamm ein und wühlt darin lange Gänge. Weniger häufige Schlamm-
tiere sind Dasybranchus caducus, Hermione hystrix und Polyodontes ma«illosus.
Bryozoa.
— Bugula turbinata Alder
— Cellepora pumicosa L.
— Discoporella complanata Menegh.
— Eschara cervicornis Pall.
— Eschara foliacea Ellis.
— Flustra carbasea Ellis.
— Flustra truncata L.
— Frondipora verrucosa Lamx.
— Hornera lichenoides L.
—_ Lepralia sp.
— Loxosoma tethyae Salensky.
—_ Membranipora pilosa L.
— Myriozoum truncatum Ehrbg.
— Retepora cellulosa L.
— Salicornaria farciminoides Johnst.
E Scrupocellaria scruposa Ben.
Von den 23 Bryozoenarten des Golfes kommen 17 auf der Secca vor,
keine einzige lebt auf Schlammgebiet. Die Bryozoen bilden ausgedehnte
Rasen, besonders Eschara cervicornis und E. foliacea, während die andern
Arten gesellige leben und in buntem Gemisch die Dredge erfüllen.
Cirripedia.
— Alepas minuta Phil.
— Dichelaspis Darwinü Fil.
— Parthenopea subterranea Kossm.
— Peltogaster socialis F. Müll.
—_ Scalpellum vulgare Leach.
Copepoda.
— Lichomolgus pteroidis D. Valle.
n Notodelphys prasina Thor.
— Notopterophorus elatus Costa.
Stomatopoda.
— Squilla Cerisüi Roux.
Squilla eusebia Risso. —
Squilla mantis Rond. =
.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 27
Ein typisches Schlammtier ist besonders Squ. mantis. Sie gräbt sich
Wohnröhren mit zwei gegenüber liegenden Mündungen, aus denen nur ihre
Augen und Antennenspitzen hervorschauen. Wie ich in meinem Bassin
mehrfach beobachtete, werden diese Röhren durch die Bewegungen des
unruhigen Tieres, das von ihnen aus auf vorbeiziehende Krebse jagt, nach
wenigen Tagen wieder zerstört, so daß die Squ. sich immer wieder eine neue
Röhre graben muß. So wühlt sie in überaus gründlicher Weise den Schlamm
bis zu 15 cm Tiefe um.
Macrura.
Alpheus ruber M. Edw.
Chlorotocus gracilipes M. Edw.
Crangon cataphractus M. Edw.
Eupagurus Prideauxü Hell.
Nephrops norvegicus Leach.
Peneus membranaceus Hell.
Peneus siphonoceros Phil.
Alpheus ruber M. Edw.
Athanas nitescens Leach.
Chlorotocus gracilipes M. Edw.
Crangon cataphractus M. Edw.
Crangon spinosus Leach.
Eupagurus angulatus Hell.
Eupagurus Lucasü Hell.
Eupagurus meticulosus Hell.
Eupagurus Prideauxii Hell.
Galathea strigosa Fabr.
Homarus vulgaris M. Edw.
Lysmata seticaudata Risso.
Munida rugosa Leach.
Paguristes maculatus Hell.
Pagurus callidus Risso.
Pagurus striatus Latr.
Palinurus vulgaris Latr.
Pandalus heterocarpus Costa.
Pandalus narwal M. Edw.
Peneus membranaceus Hell.
Peneus siphonoceros Phil.
Pontonia phallusiae Marion.
Scyllarus latus Latr.
Stenopus spinosus Risso.
Die meisten Macruren unternehmen als nektonische Tiere ausgedehnte
Wanderungen, daher kommen viele Arten auf der Seeca ebenso wie auf
dem benachbarten Schlammgebiet vor.
Brachyura.
Dorippe lanata Bose.
Achaeus Cranchü Leach.
Cymopolia Caronü Roux.
Dorippe lanata Bose.
4*
28 J. WAL THER:
— Dromia vulgaris M. Edw.
— Ebalia sp.
— Ethusa mascarone Roux.
— BEurynome aspera Leach.
Gonoplax rhomboides Lamk. —
Homola Cuvierü Roux. —_
= Homola spinifrons Leach.
— Inachus thoracicus Roux.
— Lambrus massena Roux.
— Lambrus mediterraneus Roux.
— Latreillia elegans Roux.
— Lissa chiragra Leach.
— Maja squinado Bose.
= Maja verrucosa M. Edw.
= Pisa armata Latr.
= Portunus corrugatus Leach.
— 5 Portunus depurator Leach.
— Portumus longipes Risso.
Von 50 Krabben sind 19 Arten auf der Secca endemisch, Dorippe be-
wohnt auch den Schlamm. Auf die schlammige Fazies ist neben Gonoplax
besonders Homola Cuvierü beschränkt, sie gräbt sich unter der Schlamm-
oberfläche ein, doch zeigen zahlreiche Spuren auf derselben, daß sie auch
über ihn wandert.
Amphipoda.
— Dexamine gibbosa Bate.
— Ichnopus taurus Costa.
— Maera grossimana Leach.
— Pseudoprotella phasma Mont.
Isopoda.
— Aega sp.
Anceus sp. Anceus sp.
— Anilocra mediterranea Leach.
— Cirolana hirtipes M. Edw.
En Conilera cylindracea White.
— Cymothoa sp.
— Nerocila sp.
Pantopoda.
— Ammothea franciscana Dohrn.
—_ Ammothea Langii Dohrn.
— Olotenia conirostris Dohrn.
— Phosxichilus charybdaeus Dohrn.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel.
Circe minima Mont.
Corbula gibba Olivi
Leda commutata Phil.
Lacina reticulata Poli.
Neaera. costellata Desh.
Neaera rostrata Spgr.
Nucula nucleus L.
Poromya granulata Nyst.
Venus fasciata Don.
Lamellibranchiata.
Anomia ephippium L.
Arca dilwii Lam.
Arca lactea L.
Arca tetragona Poli.
Avicula hirundo L.
Cardita aculeata Phil.
Cardita calyculata L.
Cardium echinatum 1.
Cardium erinaceum L.
Cardium oblongum Chemn.
Cardium papillosum Poli.
Cardium paucicostatum Sow.
Circe minima Mont.
Gastrochaena dubia Penn.
Isocardia cor L.
Lima subaurieula Mont.
Modiolaria marmorata Forb.
Neaera costellata Desh.
Neaera rostrata Spgr.
Nucula nucleus L.
Ostrea cochlear Poli.
Pecten flexuosus Poli.
Pecten glaber L.
Pecten hyalinus Poli.
Pecten jacobaeus L.
Pecten inflexus Poli.
Pecten opercularis L.
Pecten pes Felis L.
Pecten pusio L.
Pecten Testae Bivona
Pecten varius L.
Pectunculus bimaculatus Poli.
Poromia granulata Nyst.
Psammobia faröensis Chemn.
Tellina. balaustina L.
Venerupis irus L.
Venus offessa Bivona.
Venus gallina L.
Venus verrucosa L.
30 J. WALTHER:
Von den 105 Muschelarten des Golfes leben etwa 65 auf (dem Sande
des flachen Wassers. Besonders die Arten von Cytherea, Donax, Lina, Mactra,
Modiola, Ostrea, Pinna, Psammobia, Solen, Tapes und Tellina sind hier un-
gemein häufig. Auf der Secca leben dagegen 40 Arten mit meist bunter
und schön verzierter Schale. Arca befestigt sich mit ihrem Byssus zwischen
den Algen, Avicula sitzt meist auf Hydroidpolypen, große Cardium graben
sich in den Muschelsand zur Hälfte ein und Pecten tlattert bald im Wasser,
bald fixiert sie sich vorübergehend mit einigen Byssusfäden.
Echte Schlammbewohner sind nur wenige kleine, unscheinbare Formen,
wie Circe minima, Corbula gibba, Leda commutata, Lucina reticulata und Venus
Fasciata.
Sandiger Untergrund ist der bevorzugte Boden für die zahlreichen Mu-
scheln, welche sich im Sande so weit vergraben, daß nur die paarigen
Syphonen als kleine gefranzte Löcher an der Oberfläche des Sandes er-
scheinen.
Überraschend ist es, wie geschwind sich Muscheltiere eingraben, wenn
man sie in ein Bassin mit Sandboden bringt. Ich setzte in eines meiner
Bassins, dessen Boden mit feinem Mineralsand aus 20 m Meerestiefe 12 em
hoch bedeckt war, etwa 100 Exemplare nach Art und Größe ganz ver-
schiedener Muscheln, und schon nach der ersten Nacht waren die meisten
derselben so weit im Sand vergraben, daß nur noch ein Teil der Schale
herausschaute. Nach wenigen Tagen waren nur noch diejenigen Exem-
plare zu sehen, die beim Eingraben zufällig auf ein im Sand verborgenes
Rhizom von Posidonia, die ich in das Bassin gepflanzt hatte, gestoßen
waren.
Im Laufe der folgenden Wochen, wo das Bassin täglich unter meinen
Augen stand, bekam ich keines dieser Tiere wieder zu sehen, und nur,
wenn ich einmal die Wasserzirkulation für einen Tag unterbrach, so daß
empfindlichere Formen an Sauerstoffmangel litten, kamen sie ängstlich zur
Oberfläche.
Auch kranke, sterbende Tiere stiegen regelmäßig empor, und da sich
in dem Bassin keine Krebse befanden, die als Gesundheitspolizei die Leichen
verzehrten, so siedelten sich sofort Schleier von Bakterien darauf an und
verwandelten das Muschelfleisch in einen fadenziehenden Schleim, der sich
bei Bewegung des Wassers in diesem rasch verteilte und nun augenscheinlich
als Nahrung für andere Tiere dienen konnte.
Fr
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 3l
Auf diesem von Muscheln bewohnten Sand leben zahlreiche Krebse.
Ihren weichen Hinterleib in einer leeren Schneckenschale verbergend, spa-
zieren Hunderte von Päguriden über den Boden und suchen nach jeder
Leiche, jedem kranken oder ungeschützten Tier, um es sofort von allen
Seiten anzunagen. Geschickt nach vorwärts, rückwärts und seitwärts spa-
zierend, treiben sich dazwischen die Scharen der Brachyuren umher, und
ihre starken Scheren bilden eine wirksame Angriffswaffe. Daneben sehen
wir die langschwänzigen Macruren vorsichtig tastend umhersteigen und mit
ihren feinfühligen Antennen überall nach Beute spähen. Die wichtigste
Nahrung aller dieser Krebstiere sind die im Sande verborgenen Muscheln.
Das um die Columella fest gefügte Schneckenhaus vermögen sie schwerer
aufzubrechen, und auch lebende Echinodermen sind durch ihre Stachel-
haut gegen die Angriffe der Krebsscheren geschützt, aber jedes kränk-
liche Tier wird rasch ihre Beute, wobei sie aus den Hartgebilden den
weitverbreiteten Muschelsand erzeugen.
Gasteropoda.
= Aplysia punctata Cuv.
— Calyptraea chinensis L.
—_ Capulus hungaricus L.
Cassidaria echinophora L. Cassidaria echinophora L.
Cassis sulcosa Brug. Cassis sulcosa Brug.
— Cerithium conicum Blv.
— Cerithium mediterraneum Desh.
— Cerithium reticulatum Costa.
—_ Cerithium scabrum Olivi.
= Cerithitum vulgatum Brug.
Chenopus pes pelecani L. Chenopus pes pelecani 1.
— Chiton discrepans Brown.
— Chromodoris elegans Cantr.
— Chromodoris gracilis Iherg.
_— Chromodoris villafranca Risso.
— Olanculus cruciatus L.
_ Columbella scripta L.
— Coralliophila Meyendorffi Cale.
— Crepidula unguiformis L.
— Oypraea lurida L.
— Cypraea pyrum Gm.
—_ Defrancia gracilis Phil.
Dentalium entalis L. Dentalium entalis L.
Dentalium tarentinum Lam. —
32 J. WALTHER:
Doridium membranaceum Meckel.
Notarchus neapolitanus D. Ch.
Oscanius tuberculatus D. Ch.
Philine aperta L.
Pleurobranchaea Meckelü Leue.
Pleurophyllidia lineata L.
(Scaphander lignarius L.)
Tethys leporina Gml.
Trochus granulatus L.
Turritella communis Risso.
Turritella triplicata Br.
Umbrella mediterranea Lam.
Von 138 Schnecken sind 62 Bewohner der Secca,
gleichzeitig auf dem Schlamm.
Dagegen finden sich
Dolium galea L.
Doris tuberculata Cuv.
Emarginula elongata Costa.
Eulima polia L.
Euthria cornea L.
Fissurella graeca L.
Fusus rostratus Olivi.
Gastropteron Meckelüi Kosse.
Marionia quadrilatera Schultz.
Marsenia sp.
Mitra ebenus L.
Mitra tricolor Gml.
Mitrella scripta L.
Murex brandaris L.
Nassa limata Chemn.
Natica hebraea Martyn.
Natica intricata Don.
Natica millepunctata Lam.
Oscanius tuberculatus D. Ch.
Ovula carnea Poir.
Pleurobranchaea Meckelü Leue.
Scalaria communis L.
Scaphander lignarius L.
Tethys leporina Guil.
Triforis perversa L.
Tritonia tethydea D. Ch.
Tritonium corrugatum Blv.
Tritonium nodiferum Lam.
Tritonium parthenopeum Gub.
Trochus conulus L.
Trochus granulatus L.
Trochus magus L.
Trochus zizyphinus L.
Turbo rugosus L.
Turbo sanguineus L.
Turritella communis Risso.
Turritella triplicata Br.
Umbrella mediterranea Lam.
Vermetus gigas Phil.
nur 12 Arten leben
nur hier Dentalium
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 33
tarentinum, Notarchus neapolitanus, Pleurophyllidia lineata und besonders Philine
aperta.
Chenopus pes pelecani, Philine aperta, Scaphander lignarius, Tethys leporina,
Trochus granulatus, Turritella communis und T. triplicata sind häufig im ganzen
Schlammgebiet ebenso wie auf der Secca.
Cephalopoda.
Eledone Aldrovandi D. Ch. Bledone Aldrovandi D. Ch.
Bledone moschata Lam. Eledone moschata Lam.
Illex Coindetii Ver. Illex Coindetü Ver.
Loligo Marmorae Ver. n—
— Loligo vulgaris Lam.
Octopus Salutü Ver. =
—_ Octopus vulgaris Lam.
Rossia macrosoma F. Orb. —
Scaeurgus tetracirrus D. Ch. —_
(Scaeurgus unicirrus D. Ch.) _
Sepia. biserialis Ver. Sepia biserialis Ver.
Sepia elegans Blv. Sepia elegans Blv.
Sepia officinalis L. —
Sepiola Rondeletü F. Orb. Sepiola Rondeletü F. Orb.
Todaropsis Veranü Gir. —
Obwohl die Cephalopoden als nektonische Tiere leicht von einer
Region zur anderen wandern könnten, so sind doch auch sie teilweise in
ihrer Verbreitung durch die Beschaffenheit des Untergrundes begrenzt.
Überall finden sich Eledone, Sepia und Sepiola. Nur auf dem festen Unter-
grund der Secca leben Loligo vulgaris und Octopus vulgaris, während nur
auf Schlammgrund Loligo Marmorae, Octopus Sahıtü, Rossia, Scaeurgus und
Todaropsis gefunden werden.
Brachiopoda.
= Argiope cumeata Risso.
— Argiope neapolitana Scacchi.
— Crania anomala O.F.M.
— Megerlea truncata L.
*Terebratula vitrea Lam. —
Terebratulina caput serpentis L.
Die kleineren Brachiopodenarten leben auf der Secca, wo sie leicht in
den Höhlungen des Algenkalks ihre Schlupfwinkel finden. Terebratula vitrea
aber setzt sich auf Fremdkörpern im Schlamm fest. Ich hielt mehrere
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. III. Ö)
34
Exemplare wochenlang in einem Glasgefäß am Leben.
J. WALTHER:
Wenn man das
Wasser aufwühlte, verschlossen sie ihre Schalen, die sonst etwas klaffend
geöffnet sind.
Aseidiae compositae.
*Polycyclus Benieri L.
Ascidiae
* Ascidia cristata Risso
* Ascidia mamillata Cuv.
* Ascidia mentula O.E.M.
Botrylloides Gascoi D.\.
Diazona violacea Sav.
Distaplia magnilarva D. Valle.
Leptoclinum candidum D. Valle.
Leptoclinum maculosum M. Edw.
Polyeyclus Renieri L.
simplices.
Ascidia cristata Risso.
Ascidia mamillata Cuv.
Ascidia mentula O.F.M.
Corella parallelogramma O.F.M.
Cynthia microcosmus Cuv.
Cynthia papillosa L.
Polycarpa glomerata Alder.
Rhodosoma_ callense L. Duth.
Rhopalea neapolitana Phil.
Nur 4 Aseidien bewohnen den Fango, angeheftet auf toten Fremdkörpern.
Pisces.
Arnoglossus Grohmannü Bp.
Arnoglossus laterna Walb.
Callionymus. maculatus Raf.
Capros aper Lac.
Centriscus scolopax L.
Cepola rubescens L.
Chimaera monstrosa L.
Chlorophthalmus Agassizü Bp.
Citharus linguatula L.
Conger vulgaris Cuv.
Gadiculus argenteus Vaill.
Gobius jozo L.
Acantholabrus Pallonü C. V.
Anthias sacer Bl.
Capros aper Lac.
Cepola rubescens L.
Conger vulgaris Cuv.
Coris Giofredi Risso.
Coris julis L.
Dentex macrophthalmus C.\V.
Fierasfer acus Brünn.
Gadiculus argenteus Vaill.
Gadus poutassou Risso.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel.
Gobius Lesueurü Risso.
Gobius minutus 1..
Gobius quadrimaculatus C.V.
Laeviraja oxyrhynchus L.
Lophius budegassa Spin.
Lophius piscatorius L.
Myrus vulgaris Kp.
Ophisurus serpens 1:
Peristedion cataphractum C.\V.
Plagusia picta Costa.
Pristiurus melanostomus Raf.
Raja clavata L.
Raja miraletus L.
Rhinobatus Columnae Bp.
Saurus lacerta C.V.
Scorpaena scrofa 1.
Scyllium canicula L.
Sebastes ümperialis C.V.
Solea impar Benn.
Solea lutea Risso.
Solea ocellata L.
Sphagebranchus coecus L.
Sphagebranchus imberbis Delar.
Torpedo marmorata Risso.
Torpedo ocellata Raf.
Trachinus draco L.
Trachinus radiatus C.V.
Trachinus vipara Cuv.
Trachurus trachurus Cast.
Gobius Lesueurü Risso.
Gobius minutus L.
Labrus bimaculatus L.
Lophius budegassa Spin.
Lophius piscatorius L.
Merluccius vulgaris Flem.
Mullus barbatus L.
Mullus surmuletus 1.
Muraena helena L.
Pagellus acarne Cuv.
Pagellus erythrinus Cuv.
Pagrus vulgaris Cuv.
Phyeis blenmioides Bl. Selhn.
Phycis mediterranea Delar.
Raja clavata L.
Raja miraletus L.
Scorpaena scrofa L.
Scorpaena ustulata Lowe.
Seyllium canicula L.
Scyllium stellare L.
Sebastes imperialis C.V.
Serranus cabrilla L.
Serranus hepatus L.
Smaris vulgaris C.\V.
Solea ocellata L.
Solea variegata Donov.
Syngnathus acus Mich.
Trachurus trachurus Cast.
36 J. WALTHER:
— Trigla aspera Rond.
Trigla corax Bp.
Trigla cuculus L. Trigla cuculus L.
Trigla lineata L. Trigla lineata L.
— Trigla Iyra L.
— Trigla obscura L.
= Uraleptus Maraldü Risso.
Uranoscopus scaber L. Uranoscopus scaber L.
— Zeus faber L.
Trigla corax Bp.
Von den etwa 186 Fischarten des Golfes werden 48 Arten vorwiegend
auf der Secca gefangen. Ihnen stehen 25 reine Schlammbewohner gegen-
über, und etwa 20 Arten wandern von einem Gebiet zum anderen. Arno-
glossus, Chimaera, Myrus, Peristedion, Pristiurus, Torpedo und Trachinus sind
besonders bezeichnende Bewohner des Schlammgrundes.
Aus den vorstehend aufgezählten Formen ergibt sich, daß von den unge-
fähr 1120 Tierarten, welche bisher aus dem Golf von Neapel beschrieben und
häufiger gefangen worden sind, etwa 360 Arten auf der Taubenbank leben,
also etwa'/, der Gesamtfauna. Auf dem umgebenden Schlamm leben 142 Arten,
ıo davon nur auf den im Schlamm eingesenkten Fremdkörpern, 70 sind
auch auf der Taubenbank gefunden worden, und so bleiben nur 62 Tier-
arten, also IR der gesamten Fauna, als spezifische Schlammbewohner.
Die Faunenlisten werden besonders interessant, wenn man diejenigen
Formen herausnimmt, die so feste Hartgebilde besitzen, daß sie als Leit-
fossilen in Frage kommen:
Schlamm: Taubenbank:
Caryophyllia cyathus
Antedon phalangium
Echinocyamus pusillus
Schizaster canalifer
Spatangus purpureus
Squilla eusebia
Squilla mantis
6 Macruren
Nephrops norvegicus
Zahlreiche Foraminiferen
Caryophyllia cyathus
Antedon rosacea
Echinocyamus pusillus
Zahlreiche (16) Bryozoen
Squilla Cerisü
Zahlreiche (24) Macruren
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 37
—_ Zahlreiche (19) Brachyuren
Dorippe lanata =
Gonoplax rhomboides _
Homola Cuvierii ._
Anceus sp. Anceus sp.
— Zahlreiche Muscheln (105 sp.)
Circe minima Circe minima
Oorbula gibba —
Leda commutata —
Lucina reticulata —_
Venus fasciata —
12 Sp. Zahreiche Schnecken (135 sp.)
Chenopus pes pelecani =
Dentalium tarentinum —
Doridium membranaceum _
Philine aperta _
= 5 Brachyopoden
Terebratula vitrea —
Beide Faunen würden sich also geologisch so verhalten, daß die Hart-
gebilde von 45 Tieren im Schlamm erhalten bleiben, während dagegen
310 Arten nur im Kalksand der Taubenbank auftreten und von 500 nahe
beieinander lebenden Formen nur 14 Arten beiden Fazies gemeinsam sind,
also als Leitfossilien in Frage kämen.
5. Die Sedimente der Taubenbank.
Obwohl ich bei meinen verschiedenen Dredgexkursionen immer wieder
versuchte, auch einmal ein Stück des den Kern der Secca bildenden
Gesteins zu gewinnen, so scheiterten doch diese Bemühungen an der
Besorgnis, hierbei das Schleppnetz zu verlieren. Auch eine genauere
mikroskopische Untersuchungen der kleinen, stark zersetzten Mineral-
bestandteile im Sand auf dem Rücken der Secca versprach nach dem Ur-
teil des besten Kenners der phlegräischen Vulkane di Lorenzo keine Mög-
lichkeit, um die Entstehungszeit der Taubenbank in eine der eingangs
geschilderten Eruptionsperioden einzuordnen. Denn die leuzitführenden
Aschen des Vesuvs sind auch bei dem letzten Ausbruch nicht so weit nach
Westen getragen worden, und die petrographische Zusammensetzung der
Tuffe und Laven der beiden älteren Ausbruchsperioden ist nach di Lorenzo
so ähnlich, daß eine Altersbestimmung auf mikroskopischem Wege aus-
geschlossen erscheint.
J. WALTHER:
u
6)
Bei Betrachtung meiner im Jahre 1835 aufgenommenen Karte er-
gibt sich deutlich, daß von den Höhen der Taubenbank nach allen Sei-
ten ein Strom von Mineralsand gegen die mit feinstem Schlamm be-
deckte Tiefe hinabgleitet, und wenn auch zahlreiche Übergänge zwischen
Sand und Schlamm existieren, die sich im einzelnen kaum korrekt dar-
stellen lassen, so können wir doch sagen, daß der klippenreiche Felsen-
grund der Secca zunächst von einem sandigen Mantel umkleidet wird,
aus dem, wie es scheint, in regelloser Verteilung einzelne feste Klippen
noch aufragen.
Angelockt durch die auf der Secca so reich angesiedelte Algenflora,
welche direkt und ebenso indirekt durch Vermittlung kleinerer Pflanzen-
fresser eine unglaubliche Fülle von beweglichen Bodentieren, freischwimmen-
den Krebsen und Fischen ernährt, erscheint die ganze Oberfläche der
Secca wie eine reichbelebte Oase, die sich farbenreich über die umgebende
Schlammwüste erhebt.
Obwohl man zunächst vermuten möchte, daß die Zusammensetzung
dieser Fauna nach Gattungen, Arten und Individuenzahl nur in geringen
Grenzen sich ändern könne, so haben doch die phänologischen Beobach-
tungen von Lobianco und anderen seit Jahrzehnten an der Zoologischen
Station tätigen Naturforschern immer deutlicher gezeigt, daß unter dem
Einfluß bekannter und unbekannter Ursachen früher ungemein häufige
Tierformen fast völlig verschwinden können oder seltene Formen plötzlich
in großer Häufigkeit auftreten. Wir werden diese Fragen, über die ich
auch eigene Beobachtungen anstellen konnte, im nächsten Abschnitt ge-
sondert behandeln.
Jedenfalls dürfen wir auch die Lebewelt der Taubenbank nicht als
eine scharf zu umgrenzende, unveränderliche Tiergenossenschaft betrachten,
sondern als eine durch zahlreiche bionomische Umstände beherrschte und
mit diesen sich beständig ändernde Gruppe.
Wenn wir die verschiedenen Abarten des auf der Secca verbreiteten
Sandes betrachten, so fällt uns zunächst auf, daß der ursprünglich dunkel-
graue Mineralsand besonders in den Höhenregionen der Secca durch Bei-
mengung kleiner Kalkstückchen oft eine helle Farbe annimmt und sich
bald rascher, bald langsamer in einen feinen Kalksand verwandelt, der
wesentlich aus zerbrochenen Kalkalgen und Schaltierresten besteht. Meine
Karte zeigt, daß nahezu die Hälfte der Seccaoberfläche mit diesem » Muschel-
Die Sedimente der Taubenbank im. Golfe von Neapel. 39
sand« bedeckt ist. Die Korngröße der Kalkfragmente schwankt ebenso-
sehr wie ihr Umriß, und ich habe schon früher! darauf hingewiesen, daß
dieser Kalksand wesentlich durch die Tätigkeit von muschelknackenden
Krebsen und Fischen mit breiten Kauzähnen entsteht. Da diese Ansicht
mehrfach bestritten und die ältere Ansicht, daß solehe Kalksande durch
die Brandung entständen, mir wieder entgegengesetzt wurde, benutzte ich
die Zeit meines Aufenthalts an der Zoologischen Station, um diese Frage
durch ein überzeugendes Experiment zu entscheiden:
In einem meiner mit zirkulierendem Seewasser gefüllten Bassins hielt
ich vier Exemplare von Palinurus vulgaris mit einer Körperlänge von ı2 bis
18 em. (Ich wählte absichtlich eine Krebsart, welche keine Scheren besitzt,
denn daß scherentragende Makruren und Brachyuren ihre kräftigen Zangen
in sehr geschickter Weise ebenso gebrauchen wie die Langusten ihre dorn-
besetzten Gehfüße, kann man in den Aquarien der Zoologischen Station
täglich beobachten.)
Zunächst wurden in das sonst völlig leere Bassin 830 Exemplare etwa
haselnußgroßer Venus gallina geschüttet, und schon nach drei Tagen war
keine einzige ganze Muschel mehr zu sehen. Sämtliche Schalen waren
in größere und kleinere scharfkantige Stücke zerbrochen und selbst die
letzten Reste des Körpers und Mantels daraus entfernt. Nachdem sich
die Langusten mit dieser auf eine mehrtägige Fastenzeit folgenden Mahlzeit
gesättigt hatten, erhielten sie am 3. April 450 verschiedenartige Muscheln
(Venus, Donax, Cardium, Mactra) von 10 bis 15 mm Durchmesser mit einem
Gesamtgewicht von 530 g. Nach ı2 Tagen, am 15. April, waren sämt-
liehe Muscheln zerbrochen, so daß auf jede Languste täglich etwa 10 Mu-
scheln kamen, und der aus dem Bassin gesammelte Muschelsand, der
keinerlei Fleischreste mehr enthielt, hatte ein Gewicht von 280g. Da meine
Krebse nicht besonders hungrig waren und verhältnismäßig kleine Exem-
plare darstellten, während nicht selten 50 cm lange Palinurus auf der
Taubenbank gefangen werden und neben diesen Riesen Hunderttausende
von scherentragenden Makruren und Brachyuren auf der Secca leben und
Schaltiere fressen, kann man sich eine Vorstellung machen, welch staunens-
werte Massen von Muschelsand an jedem Tag und in jedem Jahr erzeugt
werden. Denn jeder meiner Versuchskrebse brauchte im Jahr 3500 Muscheln
! J. Walther, Lithogenesis der Gegenwart, S. 890.
40 L WALTHER:
und erzeugte daraus Muschelsand, der durch die Bewegungen der Tiere
wie des Wassers schichtförmig ausgebreitet wird.
So mischten sich dem Mineralsand, in dem die Mehrzahl jener Muscheln
eingesenkt lebt, die zerbrochenen Kalkalgen und der durch die räuberi-
schen Krebse erzeugte Kalksand bei, und es ist kein Wunder, daß er
gerade auf der Höhe der Taubenbank so weit verbreitet erscheint.
Unter den festsitzenden Tieren, deren Zahl nach der oben angeführten
Faunenliste so beträchtlich ist, verdienen vom geologischen Standpunkt
die Bryozoen eine gesonderte Betrachtung. Denn wenn auch die auf
meiner Karte als Bryozoenrasen eingetragenen Gebiete vielleicht kein voll-
ständiges Bild der Verbreitung dieser kalkabscheidenden Organismen geben
und diese, wie wir noch zeigen werden, in den letzten 25 Jahren eine
etwas andere geworden ist, so zeigten mir doch einzelne glückliche Dredge-
züge, daß auf der Taubenbank heute wie damals wohlgesonderte Bryozoen-
rasen existieren, die in beträchtlicher Ausdehnung von den dichtgedrängten
zarten Zweigen der bunten Kolonien bewachsen sind.
Bei den Dredgezügen in den Jahren 1883—1885 fanden wir auf
dem Nordgipfel der Secca an dem auf der Karte dementsprechend be-
zeichneten Südwestabfall so individuenreiche Ansiedelungen von Eschara
cervicornis, daß die Dredge mit den zarten orangegelben Ästen ganz
gefüllt erschien. An einer anderen Stelle, die ich nicht mehr lokali-
sieren kann, kam die Dredge herauf, und enthielt nur die bleichen ab-
gestorbenen Äste von Zschara foliacea. Man konnte schon aus dieser
Beobachtung schließen, daß das Leben der Bryozoenrasen durch bestimmte
Umstände gefördert, durch andere gehemmt wurde, so daß ihre Kolonien
bald hier, bald dort gedeihen, um endlich wieder abzusterben. Bei den
Dredgefahrten, welche Hr. Dr. Dohrn diesmal vor meiner Ankunft unter-
nahm, um eines meiner Bassins mit Bryozoenmaterial zu füllen, war alles
Suchen nach diesem Sediment vergeblich. Aber im Laufe meines Auf-
enthalts hatte ich dann zweimal das Glück, an Stellen, wo ich es nach
meiner Karte vom Jahre 1885 nicht vermuten konnte, ein ungemein reiches
Bryozoenleben zu finden, so daß das große Netz ganz mit lebenden und
abgestorbenen Ästen gefüllt heraufkam.
Die verbreitetsten Formen waren auch diesmal Eschara_ cervicornis und
Eschara foliacea, deren zarte Äste von ihrer Unterlage so leicht abbrechen,
daß ich keine Beobachtungen über ihr Substrat machen konnte. Auf-
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 41
fallend waren manche zu einem weitmaschigen Netzwerk verschmolzene
Äste von Eschara foliacea, die zahlreiche verheilte Bruchflächen erkennen
ließen. Frondipora bildet schöne Trichter, Myriozoum kräftige Stämmchen,
und bunte, vielverästelte Bäumchen von anderen Gattungen sitzen auf Kalk-
algenknollen so fest, daß diese mit den Bryozoen erbeutet wurden.
Das interessanteste Sediment, welches sich gegenwärtig auf der Tauben-
bank bildet, entsteht aber durch die Anhäufung der kalkabscheidenden
Algen, welche in ziemlich regelloser Verteilung, aber vorwiegend auf den
höchsten Teilen der Secca, gedeihen. In einer besonderen Arbeit! habe ich
die geologische Bedeutung dieser Ablagerungen geschildert, wobei ich mich
nicht allein auf die Taubenbank, sondern auch auf den als »Secea di
Gajola« bezeichneten tierreichen Fischgrund, 25 m tief, zwischen den Abra-
sionsklippen am Südende des Posillip bezog. Während dort hauptsächlich
das Lithothamnium racemus mit seinen bis faustgroßen Knollen und den
großen Öberflächenwarzen verbreitet ist, ist diese Art auf der Taubenbank
seltener, augenscheinlich, weil sie ein größeres Lichtbedürfnis hat.
Auf der 45—60om tief gelegenen Taubenbank ist dagegen das klein-
warzige L. ramolosum besonders verbreitet. Die zahlreichen Ästehen und
Warzen dieser Kalkalge scheinen eine Einrichtung zu sein, um die vege-
tierende 'Thallusoberfläche vor den Schäden einer Abrollung zu schützen.
ich habe besonders darauf geachtet und keinerlei Spuren einer Abnutzung
gefunden. Aber indem sich Knolle auf Knolle legt und jede derselben ebenso
wie alle frei herumliegenden Schneckenschalen, Seeigelstachel u. a. festere
Hartgebilde immer wieder von den rosaroten Algenrinden überwachsen
werden, häuft sich eine riffartig emporsteigende, geschlossene Kalkmasse
auf, deren zahlreiche kleine und große Lücken wie auf den Korallenriffen
der Tropenmeere immer wieder von dem Muschelsand erfüllt werden, den
die überall umherkletternden Krebse an jedem geschützten Winkel erzeugen.
Leicht greifen die rasch wachsenden Ränder der zarten Lithophyllen, welche
solche Lücken mit Vorliebe säumen, über die Kalksand-Ansammlung hinweg
und schützen sie vor der ausspülenden Wirkung der Wellen. So helfen
sich Pflanzen und Tiere, um immer höher wachsende Kalklager zu bilden;
und während ihre Oberfläche gedeiht und mit buntem Leben geschmückt
ı J. Walther, Die gesteinsbildenden Kalkalgen des Golfes von Neapel und die Ent-
stehung strukturloser Kalke. Zeitschr. d. D. Geol. Ges. 1885, S. 229.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. LIT. 6
42 J. WALTHER:
ist, beginnt schon in wenig Zentimeter Tiefe in dem stagnierenden Wasser
der Zerfall und die allmähliche Umwandlung des Algenlagers in jene homo-
genen Kalke, die wir an den prächtigen Aufschlüssen der Latomien von
Syrakus verfolgen können.
Sogar in meinem mit frisch gefischten Lithothamnien ı5 em hoch
gefüllten Bassin konnte ich im Laufe der Wochen durch die Glasscheiben
hindurch beobachten, wie sich überall unter dem Einfluß zerfallender
Pflanzen- und Tiergewebe jene dunkelgrauen bis schwarzen, nach Schwefel-
wasserstoff riechenden Verwesungsprodukte bildeten, welche im Sediment
Jedes Aquariums entstehen, in welchem man die Wasserzirkulation aus-
schaltet. Auf der Oberfläche gediehen die grünen und roten Algen, lebten
die orangeroten Seesterne, die langstachligen Seeigel, die bunten Röhren-
würmer und die reiche Fauna der Krebse und Schnecken. Mit eleganten
Armbewegungen stiegen die gelben und purpurnen Antedonen auf und
nieder, flatterten die prächtigen Pecten durch das klare Wasser — während
2 cm darunter die schwarzen Fäulnisprodukte den Übergang des rezenten
Sedimentes zu einer subfossilen Ablagerung vermittelten.
6. Die Veränderungen der Taubenbank.
Als ich im März 1910 wieder nach Neapel kam, um auf Grund meiner
längst fertiggezeichneten Sedimentkarte und zahlreicher Notizen die Ergeb-
nisse meiner früheren Forschungen abzuschließen und durch Beobachtungen
der auf den verschiedenartigen Sedimenten lebenden Tiere und Pflanzen noch
manche nicht völlig aufgeklärte Fragen zu entscheiden, war ich der Über-
zeugung, daß in der, geologisch gesprochen, so kurzen Zeitspanne von 25
Jahren keine wesentlichen Veränderungen in der Verteilung der Fauna,
Flora und der Sedimente eingetreten seien. Und so glaubte ich es auch
auf die Unsicherheit der Ortsbestimmung zurückführen zu sollen, wenn die
Bryozoenkolonien, die ich gebeten hatte für mich zu dredgen, von den
Fischern am Nordwestrand der Secca nicht wiedergefunden worden waren.
Selbst als ich auf meinen ersten Dredgeexkursionen auch auf dem Rücken
der Taubenbank an Stelle der früher in so weiter Verbreitung gefundenen
foraminiferenreichen Kalksande ausgedehnte Flächen mit Lith. ramulosum
bedeckt sah, zögerte ich noch immer, an eine so überraschende Änderung
in der Verteilung der organischen Sedimente zu glauben.
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 43
Aber je länger ich die Secca untersuchte, die einzelnen Sedimente in
meinen Bassins studierte und jene Fragen erwog, desto stärker drängte
sich mir die Überzeugung auf, daß inzwischen sehr wesentliche Änderungen
in der Verteilung der einzelnen Fazies eingetreten waren. Bei der Wich-
tigkeit dieser Frage möchte ich zunächst genauer die Methoden schildern,
mit denen meine Daten gewonnen wurden, um hierbei Gelegenheit zu haben,
die etwa vorhandenen Fehlerquellen der Beobachtung auszuschalten.
Als ich im Frühjahr 1835 mit Leutnant A. Colombo die Taubenbank
untersuchte, wurde das kleine Dampfboot der Station F. Balfour für unsere
Arbeit besonders ausgerüstet. Das Königliche Hydrographische Amt zu Genua
lieh uns einen Lotapparat neuester Konstruktion, der am Bug des Bootes
befestigt wurde und dessen Zifferblätter ein rasches Ablesen der erreichten
Tiefe gestatteten. Nacheinander wurde auf 3 Punkten der Secca eine Boje
verankert, von der wir radienartig die ganze Umgebung abfuhren und auf
jedem Radius je nach dem rascheren oder geringeren Wechsel des Bodens
nach Relief und Sediment in Abständen von 10—25 m das Lot auslösten.
Die an einem Klaviersaitendraht hängende schwere Bleistange hatte an
ihrem unteren Ende eine halbkugelige Höhlung, die jedesmal vor Beginn
der Lotung mit frischem 'Talg ausgestrichen wurde, an dem dann die Boden-
probe (in der Regel $ cem) festklebte oder felsiger Untergrund einen Ab-
druck erzeugte. Während ich die Bodenprobe sofort prüfte und ihre Be-
schaffenheit mit der fortlaufenden Nummer diktierte, maß Colombo zwei
Winkel, welche unsere Boje mit charakteristischen Punkten am Horizont
bildete, so daß die geographische Position jeder der etwa 500 Lotungen
völlig exakt ist.
Nachdem diese etwa 8 Tage in Anspruch nehmende, allerdings durch
stürmisches Wetter mehrfach unterbrochene Aufnahmearbeit beendet war,
trug Colombo seine Position auf der Karte im Maßstab 1:7500 ein, und
ich begann sofort unter nochmaliger genauer Prüfung der numerierten
Bodenproben, deren Faziescharakter mit entsprechenden Signaturen auf der
Karte einzutragen.
Da die Bodenprobe benachbarter Gebiete wegen unserer vielen Kreuz-
fahrten und der Unterbrechungen durch stürmisches Wetter zu ganz ver-
schiedenen Zeiten und unter sehr wechselnden Umständen gewonnen
waren, so konnte ich nicht voraussehen, inwieweit dieselben bei einer kar-
tographischen Darstellung geschlossene Faziesgebiete zum Ausdruck bringen
6*
44 J. WALTHER:
würden. Aber zu meiner eigenen Überraschung ordneten sich die Sedimente
in wohlumschriebene Flächen ein. Selbst die mannigfaltigen Übergänge
von einem Grund zum anderen erschienen in ursächlicher Verknüpfung mit
den auf der Taubenbank herrschenden bionomischen und lithogenetischen
Umständen.
So darf meine Karte wohl als eine ziemlich korrekte und genaue
Darstellung der Faziesverteilung auf einem Stück Meeresgrund betrachtet
werden.
Es wäre nun freilich sehr wünschenswert gewesen, jetzt nach Ver-
lauf von 25 Jahren dieselbe Aufnahme mit denselben Apparaten zu wieder-
holen; denn nur auf diesem Wege ließe sich endgültig und mit allen Ein-
zelheiten zeigen, welche Veränderungen inzwischen auf diesem Gebiet vor
sich gegangen sind. Aber dazu lag jetzt keine Möglichkeit vor; vielmehr
war ich darauf angewiesen, ohne Lotapparat und ohne genaue Winkel-
messung die verschiedenen Regionen der Taubenbank mit dem Schlepp-
netz zu untersuchen und konnte nur die hierbei gewonnenen Sedimentmassen
nebst den darauf lebenden Organismen in meinen Bassins einige Wochen
hindurch genauer beobachten.
Während das Lot eine scharf präzisierte Stichprobe bietet, bei der
die geringe Menge des heraufgebrachten Sedimentes nur von der Oberfläche
des Meeresgrundes stammt (sofern es sich nicht um den weichen Schlamm
in der Umgebung der Secca handelt, in dem das Lot 10—1ı5 cm einsinkt),
arbeitet die Dredge in wesentlich anderer Weise: Nachdem das schwere
Schleppnetz senkrecht heruntergegangen ist, fährt das Schiff eine Strecke
vorwärts, und man läßt ein entsprechendes Stück des Hanfseiles hinab-
gleiten, bis dieses ungefähr unter einem Winkel von 20° bis 30° über dem
Meeresgrund steht. Dann fährt man langsam vorwärts, wobei ein er-
fahrener Schiffer beständig die Straffheit des Taues prüft, um festzustellen,
ob dieDredge arbeitet, d. h. langsam über den Boden gleitet oder sich vielleicht
an einer Felsenklippe verfangen hat. Die scharfen Ränder des Eisenrahmens,
an dem das lange Netz befestigt ist, ergreifen nun die oberflächlichen
Sedimentschichten bis zu einer Tiefe von etwa 5 cm, reißen wohl ge-
legentlich auch einen größeren Block des rezenten Algenkalkes von seiner
Unterlage ab, und nachdem man je nach den Umständen eine Strecke
von 30 bis 50 m geschleppt hat, fährt das Schiff zurück, bis das Tau
senkrecht steht und die Dredge heraufgewunden werden kann.
Be "
DU
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 4
Es gehört nun schon eine genaue Kenntnis der verschiedenen Ab-
lagerungen dazu, um bei dieser verhältnismäßig unpräzisen Gewinnung
des Sedimentes zu wissen, ob das Schleppnetz nur eine Fazies herauf-
bringt oder mehrere benachbarte Sedimente miteinander mischt. Aber
die lange und eingehende Beschäftigung mit den Sedimenten der Tauben-
bank setzt mich, wie ich glaube, in die Lage, trotz dieser Fehlerquellen schon
heute erklären zu können, daß sich die Verteilung der Fazies auf dieser
Seeca im Laufe von 25 Jahren sehr wesentlich verändert hat, und zwar
beruhen diese Veränderungen nicht so sehr auf mechanischen als wie auf
biologischen Ursachen.
Man möchte zunächst an zwei Ereignisse denken, welche in dem
angegebenen Zeitraum den Golf von Neapel sehr stark beeinflußt haben,
nämlich den Vesuvausbruch von 1906 und die furchtbaren Stürme, welche
in den letzten Jahren die Ufer bei Neapel verheert haben. Wenn man am
Strande der Chiaja zwischen Castel d’ Uovo und der Mercellina sieht, welch
große Lücken die Brandung in den aus gewaltigen Lavablöcken wohl-
gefügten Mauern gerissen hat, dann möchte man glauben, daß das stürmisch
erregte Meer auch draußen in der Umgebung der Taubenbank überall
den Schlamm aufgewühlt und die bunten Tier- und Pflanzenkolonien auf
der 40 m emporsteigenden Höhe unter einer handhohen Schlammschicht
begraben habe. Wir würden dann auf der Höhe der Secca, selbst wenn
der Schlamm von den höheren Klippen wieder abgewaschen worden wäre,
doch in allen Lücken und Höhlungen den zähen Fango finden, die Kalk-
algen wären wegen Lichtmangels abgestorben, und auch die vielen, nur
auf festem Boden gedeihenden buntgefärbten Tiere würden ein fahles
Leichenfeld bilden.
Aber von allem dem konnte ich nichts beobachten. Wohl zogen wir
einmal mit dem Schleppnetz den steilen Westabhang an der Südklippe
hinauf, und die Dredge kam an Bord, gefüllt mit Kalkalgen, die voll-
kommen in gelbgrauen Schlamm gehüllt waren. Aber ich brauchte nur
die gefüllte Dredge bei langsamer Fahrt einige Minuten im Wasser spülen
zu lassen, und der Schlammüberzug war verschwunden, die zahlreichen
Lithothamnien leuchteten wieder in der hellen rosa Farbe, welche nur
die lebende Pflanze auszeichnet, und dazwischen lagen die zahlreichen Be-
wohner der Florideenrasen in lebenden Exemplaren, welche niemals frei-
willig den benachbarten Schlammgrund betraten. Ein Blick auf die Sedi-
46 J. WALTHER:
mentkarte zeigte mir, daß die Dredge zunächst den Schlamm ergriffen
hatte, dann aber nach den Kalkalgengebieten hinübergeglitten war und
hierbei beide so grundverschiedene Fazies miteinander gemischt hatte.
Wenn also auch während der großen Stürme das Schlammgebiet in
der Umgebung der Taubenbank bis zu seinem Grunde aufgewühlt und
das die Secca umgebende Wasser getrübt wurde, so sank doch der feine
Schlick während der nachfolgenden Dünung wieder in sein Faziesgebiet
hinab — tatsächlich fand ich den Rücken der Taubenbank jetzt wieder
ebenso schlammfrei und sauber wie vor 25 Jahren.
Das zweite Kreignis, das in der verflossenen Zeit den Golf betroffen
hat, war der große Aschenfall von 1906. Ich werde an anderer Stelle
die biologischen Wirkungen der damals niedergegangenen Lapilli und Aschen
besonders schildern und kann mich hier auf die Tatsache beschränken,
die mir mein Freund Lobianco noch kurz vor seinem Tode bei einer
Diskussion dieser Frage mitteilte: der damalige Aschenregen reichte, so-
weit seine Wirkungen für die Tierwelt des Meeres verhängnisvoll war,
nur etwa bis zu einer Linie, welehe den M. Nuovo mit Sorrent verbindet.
Östlich von dieser Grenze hat die Eruption ganze Faunen vorübergehend
vernichtet, aber die Taubenbank fällt außerhalb dieses Gebietes, und Lo-
bıancos Netzzüge auf derselben in den auf den Aschenregen folgenden
Wochen zeigten, daß das Leben hier unverändert war.
Betrachten wir nun diejenigen Tatsachen, welche für eine Veränderung
der Taubenbank sprechen.
Eines der charakteristischsten Merkmale in der Sedimentverteilung, wie
ich sie durch die genau fixierten Grundproben damals feststellen konnte,
war die weite Verbreitung der auf meiner Karte näher bezeichneten orga-
nisch entstandenen Kalksande. Sie entstehen, wie wir oben ausgeführt
haben, aus den zerbrochenen Kalkalgen und den zerfallenen Kalkpanzern
von allerlei hartschaligen Meerestieren, und bei der Bildung derselben sind
in erster Linie die räuberischen und aasfressenden Krebse beteiligt, welche
auf allen Teilen der Seeca in solchen Scharen leben, daß sie die Dredge
und noch mehr die Tartanella fast immer mit heraufbringt. Wenn man im
Aquarium beobachtet, wie schnell und geschickt die Krebse einer drohen-
den Gefahr entgehen und wie rasch sich viele derselben bewegen können,
dann erscheint die Zahl der in das Netz geratenen Exemplare nur als ein
kleiner Bruchteil der an derselben Stelle lebenden Individuen.
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Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. AT
Beim genaueren Studium der zahlreichen Grundproben, die aus wech-
selnden Mengen von Kalk- und Mineralsand gemischt waren, fiel mir die
Häufigkeit von Polystomella und anderen kalkschaligen Foraminiferen auf,
die trotz der Kleinheit der einzelnen Grundprobe in diesem Sand so oft
auftraten, daß ich versuchen konnte, ihre Verbreitung auf der Seeca' karto-
graphisch zu bestimmen.
Obwohl die Dredge ein viel weniger exaktes Instrument für die Be-
stimmung der Verbreitung verschiedener Sedimente als das Lot ist, so
hätte ich doch diesmal bei meinen zahlreichen Dredgezügen immer wieder
den foraminiferenreichen Kalksand finden müssen, den das Lot vor 25 Jahren
an etwa 70 verschiedenen Fundorten erkennen ließ.
Aber nur ein Dredgezug brachte mir größere Mengen von foramini-
ferenreichem Kalksand herauf, in einem anderen Netz war soleher Sand mit
Kalkalgen gemischt, während die meisten Netzzüge (etwa 12) auf den früher
mit solchem Kalksand bedeckten Gebieten nur das feine Astwerk von Litho-
thamnium ramulosum und andern Korallinen boten.
Es ist ausgeschlossen, daß der Rand der Dredge nur die Kalkalgen
ergriffen hätte, die zwischen feinem Kalksand verteilt wären und diesen
liegen ließ. Vielmehr glaube ich aus diesen Beobachtungen schließen zu
dürfen, daß auf‘ den früher wesentlich von feinem Kalksand bedeekten
Gebieten sich innerhalb der letzten 25 Jahre ausgedehnte Flächen mit
Florideenvegetationen überzogen haben. Wenn man sieht, wie rasch die
unteren abgestorbenen Teile zierlicher Bryozoenäste und selbst lebende
Schnecken oder Muschelschalen von den zarten Krusten der Florideen be-
wachsen werden, dann erscheint es nicht wunderbar, daß große Flächen,
welche dereinst mit Muschelsand bedeckt waren, jetzt mit den roten Algen-
kolonien in solcher Mächtigkeit überzogen sind, daß die Dredge, selbst
wenn sie 5 cm tief greift, nur die Florideen, nicht aber den darunter-
liegenden Sand erfaßt.
Wie leicht anderseits solche Algenvegetationen wiederum von organi-
schem Kalksand überstreut und bedeckt werden können, so daß diese
beiden Ablagerungen im Querschnitt des Profils in wiederholter Wechsel-
ı J. Walther, Die geographische Verbreitung der Foraminiferen auf der S. d.B. P.
Mitteil. d. Zool. Station Bd. VIII, S. 377.
48 J. WALTHER:
lagerung auftreten, geht aus folgender Beobachtung hervor: Lobianco'
berichtet, daß im Jahre 1895 östlich von Neapel bis Granili so viele
Exemplare von Mactra stultorum auftraten, daß die Fischer in 4 Wochen
etwa täglich 200 kg erbeuteten; in derselben Zeit wurde Cardium tuberculatum
und C. aculeatum an der Küste vom Castel d’ Uovo bis zur Punta del Posil-
lipo so häufig, daß täglich 200—250 kg gefangen wurden.
Wenn wir uns vorstellen, daß auf einem mit solch ungeheuren Men-
gen schmackhafter Muscheln bedeckten Stück Meeresgrund sich alsbald
die muschelfressenden Krebse und Fische einfinden und von dem über-
reichen Mahl nähren, so würden innerhalb 25 Jahren 600000 kleine Krebse
imstande sein, eine Fläche von ı qkm mit einer Muschelschicht von ı em
Höhe zu bedecken. Wenn aber die etwa zehnmal so schweren größeren
Krebse als Schalenknicker und Muschelsandbildner in Rechnung gestellt
werden, so könnten schon 60000 Krebse jene staunenswerte Leistung
in 25 Jahren oder 15000 solche in 100 Jahren vollziehen.
Unter den Tierformen, die ich mich nicht erinnere vor 25 Jahren
auf der Taubenbank angetroffen zu haben, wäre die Venus effossa zu nennen,
die bekanntlich zu den größten konchyliologischen Seltenheiten gehört und
von der ich diesmal innerhalb einer Woche 2 Exemplare fand.
Als ein neuer Ansiedler auf der Taubenbank muß auch eine kleine
Einzelkoralle (Caryophyllia) bezeichnet werden. Ich interessierte mich vor
25 Jahren sehr für ihre reizenden Kelche und erhielt sie damals fast nur
von der die Taubenbank umgebenden Schlammregion. Hier fand ich sie
auf Steinchen, Schlackenstückehen und besonders auf toten Schalen von
Dentalium oft angewachsen, in lebenden wie in toten Exemplaren. Daß ich
sie diesmal vom Schlammgebiet nicht erhielt, mag vom Zufall abhängen.
Aber da sie jetzt bei mehreren Dredgezügen, aufgewachsen auf Lithotham-
mienknollen, in Dutzenden von Exemplaren gefunden wurden und diese
so kräftig waren, daß sie auf ihrem Substrat noch wochenlang in meinen
Bassins lebten, folgt, daß diese Tierform jetzt Gebiete bewohnt, auf denen
sie früher so selten war, daß sie bei meinen damaligen zahlreichen Netz-
zügen nur ganz vereinzelt gefunden wurde.
So zeigt also die erneute Untersuchung der 'Taubenbank, daß ihre
Oberfläche in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum nicht unwesentliche
! Lobianco, Notizie biologiche ff. Mitteil. d. Zool. Station zu Neapel. XIX.
Heit4,19.2022.
Ben Lea a
Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel. 49
Veränderungen erfahren hat. Mit dichten Vegetationen haben die kalk-
abscheidenden Florideen große Flächen bewachsen, die früher mit lockerem
Kalksand überstreut waren, und die Foraminiferen, die, wie es scheint,
damals reiche Nahrung auf dem ebenen Sande fanden, sind von einem Teil
ihrer alten Wohngebiete vertrieben, weil ihnen die Florideenknollen nicht
den zusagenden Untergrund und die geeignete Nahrung bieten. Ich war
damals versucht, Polystomella crispa, deren harte Kalkschale so unverwüst-
lieh und leicht erkennbar ist, als ein rezentes Leitfossil der Taubenbank
zu betrachten; jetzt möchte ich eher die zierlichen Kelche von Caryophyllia
als solehes bezeichnen, wenn ich nicht neben den schönen Formen der
lebenden Einzelkorallen eine Anzahl Exemplare beobachtet hätte, die ab-
gestorben waren und beim Übergang in den subfossilen Zustand von der
Basis bis zum Rand der Theka und sogar hinüber auf die Septen und
die Columella mit dem zarten Blatt von Kalkalgen überzogen wurden;
da bei der Weiterentwicklung dieses Vorgangs schließlich der einst so
zierliche Kelch ganz von Kalkalgengewebe eingeschlossen sein dürfte,
könnte ein künftiger Geologe die Septalstruktur nur auf einer angewitterten
Fläche oder beim Zerschlagen des Algenkalkes auf der Bruchfläche er-
kennen und untersuchen.
Jedenfalls scheinen mir diese Beobachtungen auf das beste mit den
Erfahrungen übereinzustimmen, welche der Geologe beim Studium mariner
Profile immer wieder macht: organisch entstandene, geschichtete Kalke
zeigen oft in den aufeinanderfolgenden Lagen einen raschen Wechsel
fossilreicher Lumachellen, dichter Kalkbänke und andrer Zwischenlagen,
die auf angewitterten Flächen aus zahlreichen Bruchstücken nicht näher
bestimmbarer Schalenreste zusammengesetzt sind.
Die Taubenbank im Golf von Neapel lehrt uns nicht allein, unter
welchen bionomischen Umständen eine solche Wechsellagerung kalkiger
Sedimente eintritt, sondern läßt uns zugleich erkennen, daß sich ein
derartiger Fazieswechsel in einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne voll-
ziehen kann.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. III. Y
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des Golfes von Neapel.
| Auf Grundlage der ital .Seckarts (0olfo di Napoli - Capt
7) Magnaghi Jentworfen, von Johannes Walther.
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1 (Die Ränder der Gräben sind verstärkt)
— Va I EB Vberierte Gebiete EI Pipernou.d.
I —u | DI UntermeerischeBänke EM Diluviale Roterde
|
EI Kreidekalke
EI Vülkanische Gesteine
———-Hauptstreichen
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J. Walther: Die Sedimente der Taubenbank im Golfe von Neapel.
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en für die heliozentrischen Koordinaten von
307 kleinen Planeten.
Von
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Gesamtsitzung am 27. Oktober Ion
Zum Druck eingereicht am gleichen Tage, ausgegeben am 20. April oe
Vorgelegt von Hın. Auwers in deı
SEAN. area } RS,
Die im folgenden gegebenen Hilfstafeln sind aus dem mit der ständig
wachsenden Zahl der kleinen Planeten immer dringender werdenden Be-
dürfnis entsprungen, ein Hilfsmittel zur schnellen Herleitung genäherter
Örter zu besitzen. Sie beschränken sich zunächst auf diejenigen 307
Asteroiden, deren Balınen gegenwärtig als genügend gesichert für längere
Vorausberechnung gelten können.
Ähnliche Tafeln sind bereits früher hergestellt worden. Marth hat
in Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, Vol. 45, 1885 unter
dem Titel »Data for a Graphical Representation of the Solar System« für
ı50 Planeten Tabellen gegeben, welche mit dem Argument »wahre Ano-
malie« die heliozentrischen Koordinaten /, r eos b und r sin d liefern. Seine
Tafeln sind aber keineswegs bequem zu gebrauchen, da für das Argument
die Intervalle 15° oder 30° gewählt sind.
Die vorliegenden Tafeln, die sich auf eine wesentlich größere Zahl
von Planeten beziehen, sind anders eingerichtet. Mit dem von 10° zu 10°
fortschreitenden Argument heliozentrische Länge / sind die heliozentrischen
Ekliptikal-Koordinaten und die Zeit ? tabuliert, zu welcher diese Koordi-
naten gehören. Mit Hilfe der am Fuße der Tabellen bei den Elementen
angegebenen Umlaufszeit U ist es leicht möglich, auch für jede nicht inner-
halb des Bereichs der Tafel fallende Epoche die heliozentrischen Koor-
dinaten herzustellen.
Der Hauptvorteil dieser Anordnung gegenüber der von Marth liegt
darin, daß man für eine gewisse Zeit ? die heliozentrischen Koordinaten
direkt interpolieren kann, ohne erst die wahre Anomalie zu berechnen.
Die Rechnung genäherter Örter ist daher wesentlich bequemer und kürzer.
Die Interpolation ist in der Regel ganz leicht auszuführen, weil die höheren
Differenzen nur ausnahmsweise merklich werden. Solche Fälle treten nur
bei stark exzentrischen oder stark geneigten Bahnen auf.
1*
4 A. BERBERICH:
Die Genauigkeit, welche die Tafeln zu liefern imstande sind, ist im
Durchschnitt die einer vierstelligen logarithmischen Rechnung. Sie ist
wesentlich abhängig von der Sicherheit, mit welcher sich die Koordinaten
interpolieren lassen, also von der Größe der höheren Differenzen. Für
manche Zwecke, wie z.B. für die genäherte Bestimmung der Oppositions-
zeit, sind sie mehr als ausreichend genau.
Die Anordnung der Tafeln ist aber nicht allein auf den Zweck, schnell
genäherte Örter zu erhalten, zugeschnitten, sondern sie wird sich auch als
vorteilhaft für Untersuchungen erweisen, welche die Konstitution des Aste-
roidenringes betreffen. Marths Tafeln hatten das gleiche Ziel im Auge,
machten aber eine graphische Darstellung notwendig. Die vorliegenden Ta-
bellen gestatten, ohne Hilfszeichnung die gegenseitige Lage der Bahnen, vor
allem die Frage der Proximitäten zu studieren. Dieser Punkt ist besonders
zu betonen, weil hier ein einfaches Vergleichen der Tafeln untereinander
sämtliche möglichen Proximitäten erkennen läßt.
Die Anwendung der Tafeln bedarf weiter keiner Erläuterung. Die
am Fuße der Tabellen zusammengestellten Bahnelemente sind fast aus-
nahmslos dem Berliner Astronomischen Jahrbuch für 1906 entnommen.
Später etwa merklich werdende Abweichungen werden sich leicht empirisch
durch Korrektion der Epoche beseitigen lassen.
Um die Stellungen kleiner Planeten gegen die benachbarten großen
Planeten ermitteln zu lassen, sind in einem Anhang die, unmittelbar aus
den einzelnen Jahrgängen des Berliner Jahrbuchs entnommenen, Koordinaten
der Planeten Mars, Jupiter und Saturn ebenfalls für je einen Umlauf zu-
sammengestellt. —
Die Interpolation der Tabellen und die Herstellung des Manuskripts
ist mit Unterstützung der Astronomischen Gesellschaft durch die Herren
Dr. P.V. Neugebauer und Dr. Fr. Rahnenführer ausgeführt worden.
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(1) Ceres
log rsinb | t
.4627 —0.537
.4598 —0.510
—0.468
.4526 —0.411I
.4483 —0.343
.4436 | —0.266
.4386 —0.182
4333 —0.094
.4279 —0.006
.4225 |+0.080
4170 +0.162
.4120 +0.237
.4076 +0.304
.4040 +0.360
.4013 +0.406
-3999 |+0.440
.3997 — | +0.462
.4009 | +0.472
.4033 \+0.468
.4069 | +0.452
.4120 | +0.422
.4178 +0.380
.4242 | +0.325
.4310 +0.258
.4380 | +0.182
-4447 +0.097
.4510 , +0.006
oO | 0.087
.4610 \ —0.179
.4645 \ —0.268
.4652 —0.547
.4627 | —0.537
T 1904.404
M 94 9'
o® 69 29
R 80 41.5
i 10937-3
|
01.340
01.623
01.896
02.029
02.159
| 02.286
| 02.530
| 02.648
02.763
02.876
103.095
92
“ 04.773
°9 | 04.916
Aalesse3
*4 | 05.650
01.483 £
73
01.761
| I
\ 02.410
| 02.986 i
5
(2) Pallas | (3) Juno
{ log rsnb | t log rsnb | U
rcosb | | rcosb
| | I
an a >: es Bee: Be 3361 Ze B En 05.060 5
442 De —0.5 a 02.15 a ‚3220 | 0.160 RI 05.142 =
.4097 —0.811 02.305 _|| .3099 —0.23I 05.219
337 183 28 99 61 74
.3760 | —0.994 102.433 .3000 —0.292 05.293
320 | 126 109 72 52 70
.3440 | —I.I20 02.542 .2928 | —0.344 05.363
284 82 | 96 45 | 42 | 69
| .3156 6 —1.202 “ | 02.638 3 .2883 n | —0.386 nn 05.432 „,
|| .2918 De — 1.249 “2 102.722 © ‚2869 —E —0.419 a 05.500 Er
| 2736 Te — 1.267 ve 02.799 _, .2885 nz A 05.568 a
| Ü
.2610 & — 1.262 ag | 02-870 2112932 817-045 vn 05.637 R
2544 —1.234 | 02.938 .3012 | —0.457 — | 05.708
9| 48 | 68 IIc 9 74
.2535 — | —1.186 03.006 & ‚3122 |-0.448 ! 05.782 R
5 > 6 138 | {e)
‚2580 ° | —1.116 70 | 03.074 _ || .3260 5 —0.428 “ 05.860
5.| 59 | 16 85
.2673 e | —I.021 x | 03.143 3) ‚3424 „| 0.394 = 05.945 h
2 0. 18103: | 70.347 206.036
.2809 En 0.899 en 03.217 EN 3611 a 0.347 .,|° 03 vi
.2977 —0.745 | 03.296 -3815 |—0285 06.136
187 188 | 86 | 213 | 77 109
|| „3164 ae | —0.557 \ 03.382 || .4028 3 | —0.208 $ 06.245 I
18 224 | 94 215 9
3350 [—0.333 103.476 | .4243 \—0.I115 | 06.367
169 255 | 102 | 21T | 106 134
.3519 | —0.078 \ 03.578 .4454 | 0.009 06.501
6 140 278 | 68 109 68 197 | 8 117 6.648 147
a 106 Bude 286 | EU 116 Se 175 | en 123 Bi 161
.3765 ,+0.486 | 03.803 | »4826 +0.231 06.809
74 \ 273 | 120 143 124 173
‚3839 8 | en: 259 | 03.923 124 2 107 +0.355 116 ocuEz 133
.3887 A ++1.023 | 04.047 .5076 _ | -+0.471 07.165
37 22g | 126 67 102 190
-3924 | +1.252 04.173 -5143 __ | +0.573 O3
6 39 | 8 196 129| 68 25 | BE 80 ä 195
3963 7 | isLcHd es 04.302 a ‚5168 ——)1.4,0.653 s 07-55 &
.4014 ° \-+1.607 04.433 .5153 \+0.708 07.745
70 | 12T | 135 55 | 27 zoX
.4084 N +1.728 se 04.568 D .5098 a An 07:936 Er
.4179 u | +1.810 e- | 04.708 ı8 .5009 ar | +0.733 “a 08.122 3
.4301 > \+1.849 — | 04.855 = .4892 N Ie7os 2 | 08.299 E,
.4444 & +1.840 | 05.011 al 4750 | +0.652 a | 08.465 “.
.4605 \+1.778 05.179 .4590 -+0.581 08.620 ° |
164 | 124 ı8ı 173 85 144
4769 +1.654 sl 05.360 .e 4417 9, +0.496 iR 08.764 B.
15T G I} I: L e) S
.4920 = een 462 = | 05.555 a .4236 ao or 08.897 Ei
.5037 0% +1.198 | 05.762 A 4051 Er | +0.301 09.019, ,
7 54 330 | 16 | |
.5091 == +0.868 x | 05-97 ve .3868 1180-200 R: 09.131,
.5062 +0.494 | 06 196 .3688 0.101 09.233
127 386 | 209 B 170 94 96
| 35 „ .32
.4935 je +0.108 x a 405 2 351 AR +-0.007 a 09.329 5;
.4718 —0.255 06.599 .3361 | —0.080 | 09.416
T 1904.404 e 0.2385 T 1904.601 e 0.2581
VEN OA a2 M 288° 37! a 2.668
© 309 9 ja 78?00 © 244 36 u 82264
®2 172 51.5 Q 170 47
7.0775 4 U 42615 | a U 4:356
6 A. BERBERICH:
(4) Vesta (5) Astraea | (6) Hebe
I I GEN, Fr r | = 1 7 15 I
log rsnb | | r sind log r sin b
r cos b | r cos b
o°| .3787 2 0.291 , | 03.185 .4569 : Ze, .2832 —0.335 01.196
10 | .3850 ER | —0.303 ö | 03.291 4438 —0.194 .2786 | —0.392 -_| 01.265
20 | .3910 | —0.306 | 03.401 .4298 —0.214 .2763 | 0.438 | 01.332
30 | .3966 a | —0.299 | 03.513 .4150 —0.226 .2767 —0.473 | 01.400
.4014 —0.282 | 03.628 || .4001 —0.230 .2798 —0.497 01.468
9 |
.4053 7 | —0.256 03.746 .3856 —0.227 .2856 —0.5I0 01.537
.4080 "| _0.220 03.865 .3719 —0.217 .2942 —0.510 01.608
14 | 5
4094 eo] 03.985 -3594 —0.203 | .3054 | —0.497 | 01.683
.4095 = |—0.128 | 04.105 .3482 —0.183 ‚3189 |—0.470 | 01.762
.4081 0.075 | 04.225 .3386 —0.159 3343 |-0.428 ° | 01.847
“4054, | 0.020 04-345 .3308 —0.132 .3512 | —0.371 | 01.939
‚4013 +0.036 04.462 .3249 \—0.103 .3689 —0.296 | 02.037
.3960 °3 | 40.088 04.577 .3209 —0.072 .3867 —0.206 02.144
.3898 u 0.137 04.689 .3190 —0.039 .4037 | =0.101 02.261
.3829 +0.180 04.797 .3191 —0.005 ‚4193 ° |+0.016 02.386
3756 _ | +0.216 04-902 .3212 +0.029 -4325 —+0.141 02.521 &
-3681 +0.244 05.004 .3252 -+0.063 .4430 +0.267 02.662
.3608 +0.263 05.102 .33I2 |-+0.095 .4502 +0.388 02.310 2
.3540 +0.275 05.197 3391 +0.127 .4542 +0.497 | 02.961 Ri
3479 +0.278 05.289 .3486 ° | +0.156 4549 +0.588 03.114
3425 +0.274 05.378 .3598 +0.182 A525 -+0.657 03.266
.3380 e | +0.261 05-466 | -3722 +-0.205 ll -4474 -+0.70I 03.416 3
.3346 +0.242 05.552 .3858 +0.222 | .4401 +0.720 03-561
.3323 °® | 40.216 05.637 .400I -+0.234 4310 |+0.713 | 03.702
.33I0 ”” +0.185 05.721 || -4148 +0.240 .4205 +0.682 03.836
.3308 = +0.148 05.805 R .4294 +0.238 .4090 +0.631 03.963
.3316 Es +0.107 05.890 || .4436 +0.228 .3968 +0.563 04.083
3334 0.063 05-975 | -4565 0.209 2 .3841 0.481 04.197
‚3361 | +0.017 06.060 4677 +0.182 3 .3712 +0.388 | 04-304
.3396 | —0.031 06.147 4768 |+0.146 11.3580 40.2899 104.405
3438 —0.078 06.235 .4830 | +0.104 A .3450 +0.187 04.500
3487 ® —0.124 06.325 .4863 +0.057 3324 -+0.086 04.590
3541 2 —0.168 06.418 .4864 —+0.008 3 .3202 —0.013 04.674
.3599 - | 0.208 06.512 .4833 —0.042 .3088 —0.106 04.755
.3660 —0.242 06.609 .4771 —0.089 .2987 —0.I9I 04.831
—0.279 06.709 „4681 —0.131 .2900 —0.268 04.904
| 12 =
| —0.291 06.812 =} .4569 "= | 0.166 .2832 —0.335 04-974
T 1903.912 e 0.0903 T 1398.696 T 1900.503 0.2008
M 170° 23:5 2.361 M 224° 4' M 284° 20' a 2.426
® 148 15.5 A 99°28 © 353 28 ® 236 56 95°30
2 103 32 Q® 141 31 2 138 40
i 78:2 U 32627 | i 520.1 14 48.0 U 32778
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(7) Iris
(8) Flora
307 kleinen Planeten.
(9) Metis
7
log
7 cos
.2834
.2746
‚2682
.2643
.2629
‚2640
.2674
R2ıaın
‚2812
.2914
.3036
.3174
.3328
3494
.3667
.3843
.4017
.4183
4335
.4466
-4570
.4639
.4670
.4662
.4614
ERS)
.4412
.4268
.4104
.3926 ;
3744
.3563
.3388
.3223
.3074
2943
.2834
T
M
(2)
Q
ü
b
r sin b
+0.181
+-0.170
—+0.154
+0.136
—+0.114
+0.089
+0.062
+0.033
0.002
—0.031
—0.064
—0.097
—0.130
—0.162
—0.19I
—0.217
—0.237
—0.250
—0.256
—0.252
—0.238
—0.215
—0.182
—0.142
—0.097
—0.050
, —0.003
+0.042
'+0.082
+0.116
—+0.144
+0.165
+0.179
+0.188
+0.191
+0.188
—+0.181
1900.001
9° 5:3
141
260
J
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34
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.2679
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.2696
.2738
2797
‚2872
.2960
.3060
.3169
.3284
.3402
.3520
3633
3739
3833
.3912
| -3974
.4016
.4036
.4033
.4007
3959
|| .3890
.3804
3703
3592
3474
-3353
-3233
3117
.3010
.2913
.2830
.2762
1
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M 35° 53!
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\ 97-877
| 97.968
| 98.055
| 98.140
| 98.223
| 98.304
| 98.385
98.465
98.545
98.625
98.706
98.788
98.873
98.960
99.050
99.143
99.240
99-447
99-557
99.673
99.793
99.916
00.043
00.173
00.304
00.434
00.564
00.691
»
S
| 00.936
01.052
01.164
—0.232 — | 01.271
01.373
01.471
| 01.565
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| 230
240
250
260
270
280
290
) 300
310
320
330
| 340
| 350
360
(10) Hygiea
A. BERBERICH:
(11) Parthenope
(12) Victoria
r sin b
| —+0.213
—+0.224
+0.228
—+0.224
—+-0.212
+0.193
— |+0.168
| +0.136
0.101
0.062
+0.023
—0.016
—0.053
—0.087
—0.117
—0.142
—0.162
—0.176
—0.185
—0.189
—0.187
—0.180
—0.168
— | —0.152
— 0.132
| —0.108
w
[e}
—0.08I
—0.051
—0.019
+0.014
+0.048
0.082
40.115
+0.145
+0.172
89 |
| +9.195
+0.213
1898.970
291° 20'
©» 308 58
2
i
285 49
3 48.8
{o}
°
(9°)
[9°]
a
log
” c08
3529
| 3579
-3637
.3702
3774
3850
.3928
.4004
-4077
-4144
.4202
.4250
.4285
.4305
.4310
.4298
.4272
-4233
.4182
‚4121
4053
.3980
3905
.3830
-3758
|| .3690
.3627
3572
«3925
.3488
.3461
-3445
3439
3445
.3462
.3490
-3529
b
—0.149
—0.167
—0.181
—0.189
—0.192
—0.190
—0.182
| 0.167
—0.147
—0.12I
—0.091
—0.057
—0.020
+0.018
+0.056
0.091
+0.123
+0.151
+0.173
+0.189
+-0.199
0.202
0.198
-+0.189
+0.175
+0.156
+0.133
—+0.107
+0.078
+0.048
+0.017
—0.015
—0.045
—0.075
—0.102
—0.127
—0.149
T' 1901.817
M 65° 59'
@ 193 25
® 125 17
D
+ 37-9
r sin b
log
.2960
.3102
.3260
.3428
.3602
-3777
-3945
.4IOL
.4239
.4352
-4436
.4486
4502
.4484
.4434
4351
-4244
.4116
3971
.3815
-3654
-3491
3331
3179
.3038
‚2910
.2800
.2709
.2639
2593
.2571
2574
.2602
.2656
2734
‚2836
.2960
T
r sin b
-++0.240
|+0.215
+0.182
+0.140
+-0.091
| +0.034
| —0.028
| —0.094
—0.162
—0.227
| —0.287
295
>70:375
| 9.399
-
©
—0.400
=0:319
—0.346
20503
—0.253
”
a
Ti
—0.199
—0.142
—0.085
—0.030
+0.023
+0.072
+0.116
+0.156
—+0.190
+0.218
—— | ++0.240
+0.257
+0.267
0.268
+0.258
+-0.240
1850.999
M 66° 3'
(0)
2
3
66 5
235 34.5
8 23.3
|
|
|
—0.407 — | 02.334
+0.271 — | 04.020
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 3
(13) Egeria (14) Irene (15) Eunomia
U | og log g 5 log
be r sin b t ee r sin b t oT r sin b t
o E —i
0°| .4190 ee —0.533 „| 00.040 = -4730 „| 0477 es 02.925 „.| -3322 2 +0.408 BSH
10 | .4159 ZN 00.164 = .4718 = —0.464 25 03.081 Br .3266 2 -+0.428 A 99.678 3
20 | .4120 : —0.302 er 00.286 E28 .4685 3 —0.435 nn 03.236 3: .3236 : +0.437 = 99.758 78
e]
30 | -4071 _, —0.173 Rn 00.406 2 .4631 B\ —0.391 = 03.387 a ‚3230 | 50-435 = 99.836 5
40 | .4013 —0.042 00.523 .4558 —0.335 03.534 .3250 |-+0.422 99.915
67 129 113 go 65 142 46 23 81
50 | .3946 +0.087 00.636 4468 —0.270 03.676 .3296 +0.399 99.996
73 122 110 104 71 136 67 35 82
60 | .3873 +-0.209 00.746 .4364 —0.199 03.312 .3363 +0.364 00.078
H 75 112 106 I14 74 128 89 45 85
70 | .3798 +0.321 00.852 .4250 —0.125 03.940 .3452 +0.319 00.163
73 99 102 122 75 122 108 56 89
80 | .3725 6 | 9420 5 00.954 .4128 = —0.050 = 04.062 ıu8 .3560 3 +0.263 E 00.252
90 | .3659 +0.503 2 01.053 2 .4003 +0.021 04.177 || .3682 +0.196 00.346 2
55 67 97 124 68 109 134 76 100
100 | .3604 -+0.570 01.150 .3879 +0.089 04.286 .3816 +0.120 00.446
4I 50 94 119 61 103 140 85 106
IIO | .3563 +0.620 01.244 .3760 +0.150 04.389 .3956 -+0.035 00.552
23 33 93 112 53 98 143 92 114
| 120 | .3540 x +0.653 102-337 = .3648 10, | F9:203 = 04.487 5 .4099 ne —0.057 26 00.666 “+
130 | .3537 — | +0.669 — | 01.429 3547 +0.248 04.580 .4239 —0.153 00.787
16 ı 93 86 37, 89 135 97 129
140 | .3553 +0.668 01.522 -3461 +0.285 04.669 4374 —0.250 00.916
j 37 18 94 68 28 86 124 95 138
150 | .3590 _|-+0.650 01.616 || .3393 +0.313 04.755 4498 —0.345 01.054
55 37 95 49 19 83 I1I 83 146
160 | .3645 „a +0.613 OL.7II es :3344 2 +0.332 04.338 2 .4609 2 —0.433 n 01.198 2
170 | .3716 gr | 39-559 2 01.810 102 || "3315 +0.342 _|04.920 „|| 4705 2 0.510 „ |01.350 n
180 | .3797 . +0.487 "| 01.912 z .3306 — +0:344 | 05.002 , .4780 = —0.571 ; 01.508 }
Io I ı 1062
190 | .3886 3; +0.398 99 | 02.018 .3320 & +0.336 05.083 .4834 —0.614 : 01.670
90 106 IıI 35 16 82 33 22 166
200 | .3976 sl 292 102-129 = 3355 u +0.320 “ 05.165 9 4867 A —0.636 == 01.836 De
210 | .4062 3 +9-173 130 | 02-244 _, .3409 +0.295 05.249 , .4876 =, —0.635 2, , 02.004 ,
io] 2
220 | .4140 - sie, 02.364 .3481 5 +0.262 05.336 ‚ .4862 5 Zo6 02.171 er
12 2 le}
230 | .4205 2 —0.093 02.488 = 3570 ° | 40.220 ° 05.426 2 .4824 g —0.566 je 02.336 ?
52 136 127 103 50 94 62 64 162
240 | .4257 —0.229 02.615 3673 +0.170 05.520 .4762 —0.502 02.498
36 137 130 113 58 99 83 79 156
250 | .4293 —0.360 02.745 .3786 —+0.112 05.619 4679 —0.423 02.654
H 2I 120 132 I1g 64 104 102 gI 150
260 | .4314 —0.480 02.877 3905 +0.048 05.723 4577 —0.332 02.804
9 105 132 124 70 Io 121 97 142
270 | .4323 — | —0585 03.009 .4029 —0.022 05.833 .4456 —0.235 02.946
2 87 133 123 72 116 133 Ioo 134
280 | .4321 —0.672 _ | 03.142 .4152 —0.094 05.949 .4323 —0.135 03.080
9 65 132 ı1g 74 123 142 98 126
290 | .4312 —0.737 03.274 4271 —0.168 06.072 .4181 —0.037 03.206
13 41 132 III 72 130 146 93 118
1 300 | .4299 —0.778 03.406 .4382 —0.240 06.202 .4035 +0.056 03.324
5 17 130 100 68 37 147 85 IIo
310 | .4284 —0.795 — | 03.536 .4482 —0.308 06.339 .3888 +-0.141 03.434
6 7 130 87 60 143 I4I 76 103
320 | .4268 u —0.788 x 03.666 er .4569 2 —0.368 " 06.482 “= -3747 er +0.217 65 | 03-537 r
330 | .4252 —0.757 03.795 ‚4639 — 0.417 06.630 .3616 +0.282 03.634
17 54 128 5I 36 152 117 53 gı
340 | -4235 —0.703 03 923 .4690 —0.453 06.782 3499 +0.335 03.725
20 76 127 30 20 155 99 42 87
350 | .4215 —0.627 ci 04.050 E -47120 „| 0:473 2 06.937 % .3400 “ +0.377 us 03.812 ”
360 | .4190 —0.533 04.175 .4730 —0.477 07.093 .3322 +0.408 03.895
T 1849.999 e 0.0871 T 1898.751 e 0.1624 T 1854.000 e 0.1873
M 210° 46:6 @ 2.577 M 180°48' @ 2.590 M 122° 5:5 a 2.644
o 76 58.4 a 87206 o 92 3 1 86238 o 94 0 u 83276
2 43 11.6 BE Q 293 52
©, 16 32.4 U 4°135 i 9 75 U 4?168 a ir Allen U 4°298
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. IV. 2
10
(16) Psyche
A. BERBERICH:
(17) Thetis
.4038
.4019
4015
.4028
.4056
.4100
.4158
.4229
‚4311
-4403
.4502
.4606
.4712
.4816
4914
.5002
.5078
5139
.5182
.5204
.5206
.5187
5149
5093
.5022
-4937
.4842
-4742
.4639
-4537
.4438
.4344
«4259
.4185
.4122
4073
.4038
r sin b
—0.067 00.214
—0.086 00.319
—0.103 00.423
—0.117 00.528
—0.128 00.634
—0.136 00.741
—0.140 x 00.851
o
—0.140 — | 00.964
—0.137 : 01.082
—0.129 01.204
—0 117 01.332
—0.I0I 01.466
—0.081 01.606
—0.057 01.754
—0.030 01.908
—0.002 02.069
+0.028
40.058 02.409
0.087
+0.113 02.765
+0.135 02.946
0.153 03.126
+0.165 03-304
+0.17I 03-477
-++0.17I __ | 03.646
0.165 03.809
+0.154 03.965
+0,139 04.114
-+0.121 04.257
0.099 04.393
+0.076 04.523
—+0.051 04.647
+0 026
0.001 04.881
—0.023 04.992
—0.046 05.I0I
—0.067 05.207
T 1899.569 e 0.1364
M 301° 1:5 @ 2.921
o 226 3 a 72?10
2 150 32
i
3085 U 4993
3917
.4012
.4104
‚4194
.4276
.4346
.4401
.4440
.4461
„4461
4442
4403
-4345
.4271
.AIS4
.4087
‚3984
.3879
.3776
3678
-3587
3507
.3438
.3382
.3342
3317
3307
«3313
3334
.3369
.3418
«3479
Sol
.3632
.3720
.3814
3917
—0.198
—0.224
—0.244
—0.257
—0.262
—0.258
—0.245
—0.224
—0.194
—0.158
—0.116
—0.071
—0.024
+0.022
+0.066
0.106
-+0.140
+0.169
+-0.192
+-0.207
+0.216
+0.219
+0.216
+0.207
0.192
40.173
—+0.149
—+-0.121I
+-0.090
0.056
+0.019
—0.019
—0.057
—0.095
—0.132
—0.167
—0.198
T 1904.883
M 127° 25)
© 138 17
Qu125 7
i
5 36.5
r sin b
26
20
“a
5
— | 00.971
4
13
21
30
36
42
45
9
3
— | 03.054
3
9
(18) Melpomene
log r sin b
r cos b
2550 —0.161
33
2517 | —0.205
II
.2506 — | —0.244
13)
.2519 —0.277
2557 == 303
‚2620 —0.322
.2707 —0.334
.2818 —0.337
.2950 —0.332
.310I —0.316
.3267 —0.291
3443 0.255
.3624 —0.207
.3803
-3971 —0.078
.4123 —0.000
.4250 0.082
.4346 +0.166
.4407 —+0.246
4432 — | 40.319
4419 +0.379
.4372 +0.424
.4291 -+0.452
.4183 +0.462
.4056
—0.148
-+0.456
-3914 +0.434
.3762 -+0.400
.3606 +0.356
.3450 +0.304
.3296
.3150 +0.185
.3013 +0.123
‚2888 -+0.061
.2778 0.000
‚2683 ° | —0.057
+0.246
.2607 —0.III
57
.2550 —0.161
T 1854.000
M 80° 5!
o 225 I
2 150 4
BETON
e
05.307
05.368
05.429
05.489
05-551
05.614
05.679
05-747
05.819
05.896
05.978
06.068
06.165
06.270
06.385
06.508
06.639
06.778
06.921
07.067
07.214
07-358
07-499
07.633
07.760
07.880
07-992
08.096
08.193
08.283
08.367
08.446
08.520
08.591
08.658
08.722
08.785
0.2176
2.296
A1O3°51I
U 3°478
ar u er
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. ul
(19) Fortuna (20) Massalia (21) Lutetia
I
‚38 r sin d 3 5 r sin b log r sin b
r cos
o°| .3219 +0.029 98.655 .3843 -+0.013 97-570 .3190 —0.III 93.082
45 9 79 110 5 104 68 3 80
10 | 3174 _ |+0.020 98.734 a ass 0.008 : 97-680 “8 .3258 & —0.108 Ä 93.162 2
20 | .3145 4 +0.011 h. 98.811 ” .3625 r 0.003 i 97-778 .3341 —0.10I 98.244 a
I 4
30 | .3134 — | 0.001 98.387 .3522 ° | 0.002 97-872 “ .3438 2 —0.092 - 98.330 l
7 10 76 93 4 89 108 13 gI
40 | .3141 —0.009 98.963 .3429 —0.006 97-961 .3546 —0.079 98.421
24 9 77 83 4 86 118 15 95
50 | .3165 —0.018 99.040 .3346 —0.010 98.047 .3664 —0.064 98.516
42 9 78 71 4 83 123 19 Ioo
60 | .3207 s —0.027 99.118 N .3275 —0.014 98.130 5 .3787 a —0.045 983.616 =
lo] ° 2I
70 | .3266 ; —0.036 g 99.198 .3218 u —0.017 3 98.210 3911 R —0.024 98.722
74 8 83 42 3 79 123 23 IIz f
80 | .3340 —0.044 99.281 .3176 —0.020 98.289 .4034 —0.001 98.835
N 88 7 85 25 2 78 117 24 I1g
90 | .3428 —0.05I 99.366 -3I51 —0.022 98.367 .4I5I +-0.023 98.954 \
100 6 89 9 2 77) 107 25 125 f
100 | .3528 —0.057 99.455 .3142 — | 0.024 98.444 .4258 +0.048 99.079
110 4 94 7 I 77 92 24 131
1Io | .3638 7 —0.061 99-549 3149 h —0.025 98.521 “ 4350 2 +0.072 99.210
99 2 o 2 137
120 | .3754 „, —0.064 3 99.648 al ru) R =0:025, == 98.598 5 DL +0.095 3 99.347 ze
e} 2
130 | .3874 —0.065 — | 99.753 .3213 |-0.024 98.677 4477 +0.115 99.488
I2I I IIo 55 I 80 29 16 143
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109 6 123 82 2 86 20 6 144
160 | .4221 s| 9855 00.102 .3420 —0.019 98.926 3. || 4490 +0.149 „| 99-919
I2 I4I
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I io} I
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39 12 142 IIo 5 103 IOI T4 128
200 | .4498 —0.015 00.645 .3832 —0.003 99.309 4191 -+0.123 00.459
15 22 143 Io 5 108 113 17 I2I
2IO | .4513 — | —0.002 00.788 .3942 E 0.002 99.417 Ä .4078 -++0.106 n 00.580
© 5 I 120 II5
220 | .4504 °|+o.012 "* 00.932 E .4048 +0.007 ° | 99.531 : .3958 0.087 00.695
34 72; 142 98 5 11g 123 21 109
1 230 | .4470 +0.024 01.074 .4146 +0.012 99.650 .3835 0.066 00.804
57 12 140 86 5 125 123 22 103
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77 1o 135 72 5 129 118 22 97
250 | .4336 0.046 01.349 .4304 0.022 99.904 -3594 +0.022 01.004
94 ö 8 130 54 4 133 III 2I 92
| 260 | .4242 +0.054 „| 01.479 4358 +0.026 00.037 , 3483 +0.001 _,| 01.096 =
Io I2 I IOoI
270 | .4135 7 | 40.060 01.603 { .4392 5 -+0.029 3 00.173 5 .3382 5 —0.019 ed 01.184 2
IT 12 I
280 | .4020 ; +0.063 3 01.721 n .4404 — | 40.032 ; 00.310 n .3293 % —0.038 = 01.268 3
120 2 III Io I I I
290 | .3900 +-0.065 — | 01.832 4394 -+-0.033 — | 00.447 37 .3219 5 —0.056 01.349
120 I 106 32 I 136 58 15 78
300 | .3780 +0.064 01.938 .4362 +0.032 00.583 .3161 —0.071 01.427
117 2 100 52 I 133 41 13 76
310 | .3663 +0.062 02.038 .43 10 -+0.031 00.716 .3120 —0.084 SuKoLSosIEB:
II2 5 {0} 2 130 2
320 | .3551 ER +0.058 . 02.133 = .4240 5 +-0.029 00.846 n .3097 R 0.095 „| 01.579 2
I
330 | .3449 -+0.052 02.224 .. "4155 > |40.026 ° 00.971 3 .3093 — | —0.103 ; 01.655
I 120 I
340 | .3358 a +0.045 1 02.310 4058 40.022 * OL.O9I .3107 —0.108 01.730 7
77 7 83 106 4 114 33 3 77
1 350 | .3281 -+0.038 02.393 -3952 +0.018 01.205 .3140 —0.III 01.807
62 9 80 109 5 109 50 (6) 76
360 | .3219 +0.029 02.473 .3843 +0.013 01.314 .3190 —eH 0 01.883
T 1904.169 e 0.1576 T 1899.241 e 0.1443 T 1853.003 e 0.1621
M 137° 14:5 @ 2.443 M 176°24' @ 2.409 M 74° 20' a 2.436
@ 179 57 A 94230 @ 253 51 u 96730 @ 246 30 Au 94272
wa 8 R 206 38 2 80 28
ü 1 33 U 3:818 D o41I U 3°738 i Be UERSOT
12
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| 110
| 120 |
130
140
150
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170
180
190
200
210
220
230
240
I 250
1 260
270
280
290
300
310
320
3309
340
1 350
360
(22) Kalliope
A. BERBERICH:
(23) Thalia
(24) Themis
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.4285
.4322
.4368
.4422
.4486
.4558
.4636
.4716
-4797
-4873
4940
4994
.5030 H x
.5044 — | +0.089
8
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.4213
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+0.150
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—0.644
—0.600
1898.751
96° 35'
3910577
66 33
13 43.6
r sin b
r sn b
—0.470
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0.015
+0.08I
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+0.361
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—0.456
—0.509
EL
—0.542
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—0.470
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M 337° 2!
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+-0.037
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—0.018
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—0.049
—0.048
—0.045
—0.041
—0.035
—0.028
1897-984
40° 55!
106 59
3
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2
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6
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 135
(25) Phocaea (26) Proserpina (27) Euterpe
l
r sin b log r sin b log } r sin b
r cos b r cos b
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Io | .3022 ea +0.326 En 98.935 &% .4475 Re —0.103 Er 98.355 2 -3417 —0.061 3 96.692 3
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30 | .3449 _, -+0.065 < 99.113 En .4562 z —0.049 5 98.630 ne .3188 n 0.052 96.860 ‚8
40 | .3655 —0.092 99.215 .4589 —0.019 98.771 .3093 —0.046 96.938
190 169 II2 I4 32 143 80 7 75
50 | .3845 > —0.261 5 99.327 .4603 „9013 3 98.914 ie 3013, | 0-039 5 197.013 „=
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90 | -.4355 —0.893 99.864 .4532 +0.124 99.480 .2876 — | —0.004 97.296
59 105 150 45 19 137 14 1o 69
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1Io | .4450 2 —I.070 S 00.168 en A +0.157 5 99.751 2. .2923 R +0.015 . 91-435 _,
120 | .4465 = CH 00.323 2 4373 en -+0.165 99.881 a .2974 Er +0.024 5 97-507 A
130 | .4459 a —I.IOI e 00.479 23 .4309 £ +0.169 — 00.008 = .3043 2 „u0:083) °, 97-581 L
140 | .4431 —1.058 00.634 .4243 +0.167 00.131 .3129 -+0.041 j 97-657
48 79 152 66 27 I1g 101 79
150 | .4383 —0.979 00.786 .4177 +0.160 00.250 .3230 -+0.049 97.736
73 112 147 63 I2 116 114 6 84
160 } .4310 06 —0.867 eo 00.933 n .4II4 a +0.148 5 00.366 3 -3344 = +0.055 2 97-820 2
170 | .4214 _, —0.729 3 01.075 a .4054 5 +0.132 2 00.479 Er .3467 a +0.060 a 97-908 EN
| 180 | .4092 E —0.572 g, | O7-210 .4000 —+0.113 00.588 * .3596 +0.064 98.002
o° I 127 I I, I I0oo
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172 171 118 40 24 104 133 ° 106
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230 | .3162 a +0.223 ee 1.753, 5; .3848 al -aoLie: 01.105 || ‚4212 ® +-0.051 h 98.564 ar j
240 | .2955 +0.340 01.834 .3846 = —0.037 01.206 4296 ; +0.042 98.695
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250 | .2760 Ei +0.437 e 01.908 & .3854 "2 —0.062 5 01.307 „|| 4357 6 +0.031 = 98.829 2
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7 28 57 45 15 106 3 46 13 137
290 | .2256 +0.646 02.157 || .3983 —0.141 01.721 .4336 —0.021 99.384
h 34 13 56 53 T2 109 71 12 134
300 | .2222 — | +0.659 — | 02.213 .4036 —0.153 01.830 .4265 —0.033 99.518
6 I 55 59 51 IIT 93 Io 128
310 | .2228 2 +0.658 02.268 s|| 4995 , —0.160 01.941 we .4172 Ta043,7, 99.646 17
TI IIo
320 | .2274 # +0.644 ; 02.324 2 .4159 y —0.16 2 02.056 .4062 —0.051 99.769
86 30 3 58 5 66 3 2 118 122 6 117
330 | .2360 E* +0.614 ” 02.382 || 4225 = —0.161 . 02.174 122 || 3940 —0.057 } 99.886
340 | .2483 +-0.569 . 02.443 .4292 —0.154 02.296 .3810 —0.061I 99.996
155 62 65 65 12 126 133 2 103
350 | .2638 0.507 02.508 4357 —0.142 02.422 .3677 —0.063 00.099
184 80 70 62 17 129 133 o
360 | .2822 +0.427 02.578 .44 19 —0.125 02.551 -3544 —0.063 00.196
T 1898.586 e 0.2530 T. 1853.444 e 0.0873 T 1873.014 e 0.1739
M n7?°21:6 @ 2.4005 AUZST ol a 2.656 M 90°32' @ 2.347
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2 214 14 2 4555 Q 93 5I
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39 7
.3179 a 40.067 | 98.745
|| -3153 +0.072 | 98.824
II
Se —+0.075 f 98.902
.3146 +0.076 — | 98.980
20 2
.3166 > +0.074 2 99.058
.3200 R +0.07I 99.136
3248 0.066 "199.216
I
3309 ia 0.059 2 99.299
.3381 ! +0.049 99.384
2 ıI
.3463 aa +0.038 _,| 99-472
3553 Als? > 99.563
.3648 # +0.012 _ 99.659
3745 „| 0.003 „| 99-759
.3842 —0.018 99.364
93 16
| -3935 a, | 9034 = 99-973
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"4165 20075 00.328
4 10
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32 | 8
.4246 15 | 9093 a 00.581
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o
.4252 —0.097 — | 00.840
2 2
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60 8
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.3783 2 —0.027 S 01.672
97 15
.3686 6 —0.012 = 01.774
.3590 0.003 01.871
2 T
.3498 E +0.017 5 01.964
.3413 |-0.030 “ 02.054
2
.3336 2 +0.042 02.140
65 ıo
.3271 = +0.052 „|02.223
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T 1890.427 e 0.1279
M 239°%52'! a 2.3655
o@ 8343 m 9894
® 308 15
i 216 U 3:638
N ©
SS Ss
©
©
Ioo
110
120
130
140
150
160
170
1830
190
200
210
220
230
240
250
260
270
280
290
| 300
310
320
330
340
| 350
360
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(31) Euphrosyne
(32) Pomona
15
log
Tr cos
.4702
.4594
4470
.4332
.4180
.4024
.3871
«3732
.3614
3527
.3476
.3466
3498
3575
.3697
.3860
.4058
.4285
.A53I
.4782
5021
29288
.5396
5907
.5568
.5580
.5548
.5486
5405
5314
.5220
.5128
5041
4959
.4880
4797
.4702
1
b r sin b
+0.995
+0.889
+0.744
+0.555
-+0.322
+0.051
—0.247
0.554
—0.849
— | —1.114
1333
—1.497
—1.605
—1.655
— 1.604
—1.509
—1.373
—1.201
— 1.000
—0.773
1899.789
M 327° 7'
[2]
®
i
60 24
31 45
26 28.0
—1.657 —_
227
99.221
99.374
99.519
99.655
99.782
99.901
00.012
00.115
00.212
00.305
00.395
00.484
00.573
00.664
00.760
00.862
00.973
01.095
01.232
01.385
01.557
01.748
01.956
02.178
02.409
02.645
02.879
03.107
03.329
03.542
03.745
03.941
04.128
04.308
04.482
04.648
04.808
0.2228
3.148
64743
U 5:587
.4455
.4468
.4469
.4457
.4433
4397
.4350
4295
.4234
.4170
4104
4039
3977
3919
.3868
.3826
3792
.3768
«3753
.3748
3752
3765
.3787
.3817
.3855
.3900
3950
.4004
.4062
.4122
.4183
.4242
.4298
4349
4394
.4430
.4455
r sin b
+0.174 00.103
+0.137 00.239
— |+0.095 00.376
+0.050 00.512
+0.003 00.647
—0.043 00.780
“7 | _0.086 °° | 00.910
—0.126 | 01.038
—0.161 01.162
—0.190 01.282
—0.212 01.399
—0.227 01.513
—0.236 01.623
—0.236 — | 01.730
—0.231 01.835
—0.219 01.937
—0.200 02.038
—0.177 02.138
—0.149 02.236
—0.116 02.333
—0.080 02.431
—0.042 02.530
—0.003 02.629
+0.037 02.729
+0.077 02.831
+0.115 02.935
+0.15I 03.041
+0.183 03.150
+0.210 03.261
-+0.232 03.376
+0.247 03.494
-+0.255 03.615
I |
+-0.247 03.868
0.230 03.998
-+0.206 04.131
+0.174 04.265
T- 1855.012 e 0.0830
M 223° 55' @ 2.587
©
2)
i
332 39 a 86? 50
220 43
5 28.8 U 4:162
(33) Polyhymnia
& log r sin b
r cos b
.2833 —0.0I0 98.250
Tr
.2906 "2 | 40.001 98.315
» de} 12
.3010 R 0.013 98.383
135 I2
.3145 E, Se 98.455
.3310 +0.037 98.532
193 12
Se 98.616
.3722 | -+0.061 98.708
240 12
.3962 ; +0.073 98.810
2 II
.4219 5 +-0.084 98.925
269 9
.4488 +0.093 99.055
271 7
4759 = 0.100 ! 99.202
.5023 3) CH 99.368
.5267 u +0.105 == 99.554
.5483 -+0.102 99.762
171 9
.5654 ni +0.093 99.989
I1 13
2 . -+0.080 „| 009232
I
‚5828 — +0.062 00.485
20
.5817 is +0.042 00.740
22
.5740 77 | +0.020 00.990
138 22
.5602 —0.002 01.228
186 20
.5416 —0.022 01.449
226 x
.5190 0.039 _ 01.650
2 4
.4936 = —0.053 I 01.829
2
.4668 —0.064 5 01.988
270
.4398 [0.072 02.129
266 4
.4132 —0.076 02.254
2 I
.3878 < ao 02.364
2
.3645 = —0.076 02.462
21I 2
"3434 15, —0.074 u LEER
.3249 | —0.070 02.632
155 6
-3094 —0.064 ; 02.707
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7 Io
.2795 % aan 03.036
‚2833 —0.0I0 03.099
T 1899.999 e 0.3369
M 137° 41" @ 2.865
© 334 10 1 74224
2 9 8
i 1 55.5 U 4.849
16
(e)
A. BERBERICH:
(34) Circe (35) Leukothea (36) Atalante
1 |
I
log r sin b t R log r sin b t log r sin b t
r cos b r cos b r cos b
.4670 re +0.024 ” 01.428 u .5548 6% +0.040 a 98.965 a .3133 a 0.011 116 | 01-343 ”
.4621 —0.025 01.573 .5612 +0.130 99.182 .3005 +0.127 01.419
61 46 142 26 86 221 IIT | 107 72
.4560 —0.071 01.715 .5638 — | +0.216 99.403 .2894 +0.234 01.491
71 43 138 13 79 222 87 97 69
.4489 —0.114 01.853 .5625 +0.295 99.625 .2807 +0.331 01.560
79 38 133 5I 66 218 61 85 66
.4410 —0.152 01.986 .5574 -+0.361 99.843 .2746 +0.416 01.626
83 3I 128 85 50 212 32 74 66%
.4327 —0.183 02.114 .5489 +0.41I 00.055 .2714 = | 40.490 01.692
83 25 123 115 33 203 2 61 64
.4244 —0.208 02.237 .5374 +0.444 00.258 .2716 +0.55I 1.756
82 ı8 119 136 16 Igr 35 50 65
.4162 —0.226 02.356 .5238 0.460 — | 00.449 «2751 -+0.601 07.821
79 10 114 153 1 79 74 38 67
.4083 —0.236 02.470 .5085 .lo.459 00.628 x .2825 0.639 01.888
I Io ı0I I iX! III 2 70
.4012 g —0.239 en 02.580 .4924 +0.443 00.794 .2936 +0.664 01.958 i
63 3 107 165 29 154 150 II 74
3949 —0.236 02.687 4759 +0.414 00.948 .3086 +0.675 — | 02.032
54 ıo 104 163 39 142 135 5 30
3895 —0.226 02.791 4596 +0.375 01.090 .3271 +0.670 02.112
4I 16 102 158 47 133 218 23 87
3854 —0.2I0 02.893 .4438 +0.328 01.223 .3489 +0.647 02.199
30 22 101 149 54 124 247 43 98
.3824 2 —0.188 s| 02-994 .4289 +0.274 _,| 01.347 .3736 E +0.604 68 | 2 297 i
2 I II5 2 IIO
.3806 —0.162 03.093 = .4154 | 40.216 ° 01.462 | .4003 1 +0.536 02.407
4 31 98 122 60 IIo 279 96 | 126
.3802 77 | 70.131 r 03.191 e .4032 os -+0.156 e 01.572 R .4282 6 +0.440 ee 02.533 ie
.3808 —0.096 03.290 23921, 550:095 5 01.675 .4560 E +0.316 02.674 2
1 I 260 I5 ı61I
.3825 L —0.059 = 03.389 x -3841 +0.034 01.774 “ .4820 +0.162 02.835
zI 39 100 67 60 96 230 179 180
.3856 —0.020 03.489 -3774 —0.026 01.870 .5050 —0.017 03.015
4ı 4r 103 46 58 93 185 196 199
.3897 0.021 03-592 .3728 —0.084 01.963 .5235 —0.213 03.214
50 41 104 24 54 92 128 201 213
.3947 _ |-+0.062 03.696 -3704 —0.138 02.055 5363 _ | —0.414 03-427
59 40 106 3 5I gI 65 19I 223
.4006 +-0.102 03.802 .370I — | —0.189 02.146 .5428 —0.605 03.650
65 38 I1o 2I 47 92 I 166 227
‚4071 +0.140 03.912 .3722 —0.236 02.238 .5429 — | —0.771 03.877
71 36 113 43 40 93 57 132 223
„4142 +0.176 04.025 .3765 —0.276 02.331 .5372 —0.903 04.100
75 31 118 67 35 95 107 83 15
.4217 —+0.207 04.143 .3832 —0.311 02.426 .5265 —0.99I 04.315
78 26 122 90 29 99 146 46 203
‚4295 e +0.233 N 04.265 126 | 3922 „| 9340 „| 02-525 a .5IIg ur —1.037 i 04.518 za
.4372 +0.252 04-391 .4032 —0.360 02.628 4947 —1.042 — | 04.706
75 13 130 131 12 Io 189 32 173
.4447 “ +0.265 R 04.521 a .4163 N 0.372 _ 02.738 Es .4758 lee‘ 04.879 vs
.4518 en +0.269 un 04.657 & .4312 = —0.373 erg 02.854 ” .4560 nr —0.948 3 05.038 =
4582 +0.265 04.796 =. 4474 —0.364 02.980 .4358 —0.861 05.183
55 14 143 173 20 135 198 106 131
4637 er 0.251 = 04.939 nd .4647 er — 0.344 N 03.115 a .4160 Eh —0.755 en 05.314,
.4680 +0.229 05.085 .4824 —0.310 03.262 3967 —0.637 05.434
29 30 149 177 47 159 187 128 ııı
.4709 +-0.199 05.234 .500I —0.263 03.421 .3780 —0.509 05-545
14 37 150 168 60 172 178 132 10T
-4723 — | +0.162 05.384 .5169 —0.203 03.593 .3602 —0.377 05.046
2 43 151 151 72 186 168 133 94
.4721 —+0.119 05.535 .5320 —0.131I 03.779 3434 —0.244 05.740
17 47 150 129 82 198 158 130 87
.470. H ‚68 e —o. h .3276 —0.II 05.82
47904 Eh +0.072 BE 05.085 5449 ® 0.049 89 03.977 308 327 8 0.114 x SU a.
.4670 -+0.024 05.833 5548 +0.040 04.186 .3133 +0.0I1 05.908 -
T 1897.929 e 0.1058 T 1904.329 e 0.2194 T 1899.350 e 0.2996
M 288°25' a 2.687 M 189° 16' @ 3.0095 M 179°27' @ 2.752
® 326 55 a 812774 ® 207 50 u 68296 @ 44 26 1 718°86
2 184 50 2 355 35 2 359 7
i 5 27.4 U4:4o5 i SER RUrS221 0 18 39.7 U4:565
}
=
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
307 kleinen Planeten. 17
(39) Laetitia
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. IV.
(37) Fides 38) Leda
l
log n r sin b r sin b
7 cos D
o°| .3803 —0.018 98.649 4395 +-0.301 00.175
ck) 23 97 T2I 12
10 | .3694 +0.005 98.746 ‚4274 | +0-313 00.301
: 3 ;
20 | .3599 N -+0.026 98.840 % .4156 +0.316 — 00.420
N [0] I jo] IIOo
30 | .3519 ei +0.045 = 98.930 E .4046 100 |#9:310 | 00.533
40 | .3455 0.064 99.016 .3946 -+0.295 00.641
45 16 84 88 23
50 | .34I0 +-0.080 99.100 .3858 +0.272 00.744
! 25 13 84 74 29
60 | .3385 +0.093 _ 99.184 e 3784 „| +9-243 00.844
E J 3 2
79 ‚3380 — —+0.104 99.266 .3726 R -+0.209 a 00.940
14 9 83 43 39
80 | .3394 +0.113 99.349 .3683 -+0.170 01.034
34 5 84 26 44
90 | .3428 +0.118 99.433 .3657 -+0.126 01.127
52 3 85 II 46
100 | .3480 +0.121 — | 99.518 .3646 — | -+0.080 01.219
7X I 88 6 48
1Io | .3551I +-0.120 99.606 .3652 -+0.032 O1.31I
37 4 9T 23 5°
120 | .3638 +0.116 99.697 .3675 —0.018 01.403
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II6 Tr: 100 52 49
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i 126 15 106 67 47
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132 15 II2 79 44
1 160 | .4ıı5 +-0.065 00.110 391 —0.207 01.792
135 2I 119 {ele} 40
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134 24 127 TOI 34
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128 26 135 III 28
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118 27 143 116 20
200 | .4630 ed —0.033 E£ 00.634 ee .4329 2 —0.329 S 02.248
I 210 | .4732 —0.061 3 00.734 ar 4446 I —0.339 E 02.377
220 | .4815 : —0.087 100.941 2 .4562 un [79-340 — (02.513
25 162 I
230 | .4874 ° \-o.112 ” |or.1o3 .4673 —0.329 02.656
34 20 165 1oI 23
240 | .4908 —0.132 01.268 4774 —0.306 02.807
6 16 167 87 35
250 | .4914 — | —0.148 01.435 .4861 —0.271 02.965
2I ° TI 166 68 45
1 260 | .4893 R —0.159 01.601 n .4929 ” —0.226 e 03.128
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270 | 4845} |-0.164 — 01.764 ,,| 4977 „0172 2 |03.205
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ve
290 | .4679 | -0.156 02.077 || -4995 —0.044 03.637
IIo I2 147 29 67
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360 | .3803 —0.017 02.944 -4395 0.301 04.713
T 1904.117 e 0.1750 T 1901.646 e 0.1546
M 48° 17! a 2.6425 A ol @ 2.741
o® 59 42 u 83° 82 a ToenLIıE 2 21079222
Vs Q2 296 29
0 36.1 U 4:295 D 6 57.9 U 42538
.3902
.3895
.3900
.3916
3946
3990
.4046
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4195
.4283
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.4867
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.4858
.4825
-4776
-4715
.4646
4571
-4493
.4414
4337
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4133
.4076
.4026
.3983
-3947
3920
3902
r sin b
—0.173 00.206
— —0.242 00.309
; —0.304 00.412
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—0.472 = | 00.946
—0.469 01.061
—0.453 OI.ISI
—0.422 01.307
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-+0.025 02.176
+-0.122 02.336
— | +0.216 02.497
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+0.376 02.816 ?
+0.436 02.972
—+0.481 03.124
40.509 03.271
+0.520 — | 03.414
78 6 138
+0.514 03.552
79 20 132
+0.494 03.684
77 35 127
+0.459 03.811
E +0.412 |o 935 :E
68 en
+0.354 04.055
63 66 116
+0.288 04-171
57 73
+0.215 04.284
77 III
+0.138 04-395
43 79 108
-+0:059 04.503
36 79 105
—0.020 04.608
27 78 104
—0.098 04.712
ı8 75 104
—0.173 04.816
T 1897.053 e 0.1113
M 111°44' a 2.770
[0]
205 28 k 78209
® 157 25
i
10 22.2 U 42610
Ü 100
H IIO
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1 230
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250
260
| 270
230
290
| 300
310
320
330
340
350
360
A. BERBERICH:
(40) Harmonia (41) Daphne (42) Isis
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SB r sin b | t ee r sin b t es r sin b t
|
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9| 4 86 oo 167 205 130 | ıo| 77
3348 |—-0.155 98.946 __ || -5330 —0.350 99.927 .3176 —0.282 99.308
15 Io 87 47 158 214 48 19 82
.3363 —0.145 99.033 ,,|| 5377 — —0.508 g | 09-141 .3324 —0.263 99.390
20 14 5 13 214 163 28 39%
3383 —0.I31 99.121 5372 —0.646 00.355 3487 —0.235 99-479
26 18 88 55 109 | 212 176 37 95
-3409 —0.113 99.209 a] —0.755 __| 00.567 .3663 —0.198 99.574
30 22 89 98 76 203 179 48 104
3439 —0.091 99.298 .5219 —0.831I 00.770 .3842 —0.150 99.678
33 25 gI 130 40 194 179 56 II3
3472 —0.066 99.389 .5089 —0.871I 00.964 .4021 —0.094 99.791
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3542 —0.0I0 99.576 .4762 —0.854 01.313 .4350 0.040 00.045
35 29 95 180 50 155 135 74 141
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34 30 97 183 77 43 108 74 149
3611 ed 32.049, |, 99.768 . 4399 u eu ee OI.6II var || 4593 . +-0.188 a oE _.
.3643 | -+0.077 99.866 2 .4218 —0.646 01.742 ; .4670 +0.257 . 00.491 re
28 26 Ioo 176 100 I2I 4I 62 160
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24 24 IoI 170 109 III 49 162
3695 0.127 00.067 -3872 —0.437 01.974 4714 — | +0.368 00.813
20 ı9 102 160 113 104 33 35 161
3715 -+0.146 00.169 .3712 —0.324 02.078 .4681 —+0.403 00.974
14 15 03 150 II4 96 66 19 157
.372 0.161 00.272 .3562 —0.210 02.174 .4615 +0.422 01.131 f
8 Io 104 137 113 89 96 3 151
3737 +-0.171 00.376 -3425 —0.097 02.263 .4519 0.425 — | 01.282
3 5 Io4 I22 109 85 I2I 12 I44
3740 m +0.176 — | 00.480 2 -3303 35 0.012 ® 02.348 Ri 4398 1 | 43 6 01.426 3
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3738 +0.175 00.583 ° | „3196 40.115 ; 02.429 4259 5 +0.387 01.561 :
8 6 103 87 95 77 153 37 127
.3730 +0.169 00.686 .3109 40.210 02.506 4106 +0.350 01.688
14 12 03 65 87 74 160 46 118
3716 EA ROUs 00.789 ER 3044 ye, 40.297 53 02.580 z 3946 en SS 01.806 u
3697 2 —+0.141 00.891 S .3002 a —+0.374 a 02.652 || .3782 6, | 9.252 6 01.915 ©
2, 2I 02 4 2
3674 ° | 40.120 00.993 .2988 — —+0.442 02.724 & .3619 ? -+0.196 02.016
27 24 100 14 57 71 157 58 94
.3647 +-0.096 01.093 .3002 —+0.499 02.795 .3462 0.138 02.1IO
3I 27 98 45 46 72 147 58 88
.3616 +0.069 OI.IQI 3047 +0.545 02.867 3315 0.080 02.198
33 29 97 78 34 75 136 56 82
.3583 +-0.040 01.288 a -3125 +0.579 02.942 ‚3179 „, | +9.024 5 02.280 „81
5 o IIo 22 2
.3548 ° | 40.010 ° 01.384 Alkazas 0.601 „| 03-020 h -3058 Sch 02.358 -
2 142 2 TO,
3513 = —0.019 2 01.478 esse 0.609 — | 03.102 2954 —0.080 02.431 :
35 28 93 172 6 89 84 46 71
-3478 —0.047 01.571 -3549 +0.603 03.191 2870 —0.126 02.502
33 26 gL 198 24 97 62 42 68
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.3388 —0.118 01.840 -4200 +0.471 03.512 2752 — | —0.234 02.702
22 17 88 240 88 132 8 25 66
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Io 8 87 218 135 163 60 I2 67
.3340 L —0.156 2 .4893 nn +0.136 a SEI 2855 9 —0.290 e 02.901 A
3336 —0.160 02.188 .5082 —0.018 04.134 2939 —0.295 02.971
T. 1900.553 e 0.0466 T. 1897.765 e 0.2663 T 1900.138 e 0.2223
M 186° 48! a 2.267 M 338° 9! a 2.768 M 119° 9! @ 2.441
o 267 19 A 105244 ® 4I 50 78218 @ 234 5 A 94238
© 93 35 2 178 54-5 Q@ 84 20.5
D 4 15.8 U 3:414 2 Se U 4:605 D 8 33.9 U 3:814
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(45) Eugenia
19
(43) Ariadne (44) Nysa
" sin D r sin b
o°| .3191 -+0.126 00.877 .3986 —0.122 00.498
126 I 85 117 13 III
Io | .3317 +0.125 00.962 .3869 —0.135 00.609
129 4 go 119 8 105
20 | .3446 -+0.121 01.052 .3750 —0.143 00.714
128 8 96 116 4 99
30 | .3574 +0.113 01.148 .3634 —0.147 — | 00.813
124 13 IOI T09 I 94
40 | .3698 —+0.100 01.249 .3525 —0.146 00.907
116 17 107 100 5 89
50 | .3814 +0.083 01.356 .3425 — 0.141 00.996
j I0I 21 ar 89 86
60 | .3915 : +0.062 5 01.469 = .3336 & 0.132 01.082 =
2 2 5 2
70 | .3997 5 —+-0.039 “ 01.587 Er .3261 a —0.120 = 01.165 iS
80 | .4058 +0.013 01.709 .3200 —0.105 01.245
36 27 124 44 17 79
90 | .4094 —0.014 01.833 .3156 —0.088 01.324
Io 27 125 27 19 77
| 100 | .4104 = | —0.041 01.958 .3129 —0.069 OI.40I
18 25 126 auiR 2I 76
110 ! .4086 } —0.066 02.084 ‚3118 — —0.048 01.477 L
2, I2 22
1 120 | .4043 = —0.089 ° | 02.208 \ .3124 —0.026 01.553 a
Ig 12 2 2
| 130 | .3975 —0.108 |02.328 .3148 x —0.003 5 01.629 {
89 14 116 40 24 78
140 | .3886 —0.122 02.444 .3188 +-0.021 01.707
104 9 III 56 23 80
i 150 | .3782 Ei —0.131 z 02.555 „.,|| 3244 ns -+0.044 n 01.797 5a
160 | .3665 = —0.136 02.661 ‚3314 5 40.067 01.869 =
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170 | .3541 S med 02.761 E 3397 . -+0.089 | OR
1 180 | .z412 |—0.132 02.855 | .32492 ” |+0.109 | 02.042
127 8 89 106 18 93
190 | .3285 —0.124 02.944 3598 +0.127 02.135
122 II 84 I12 15 97
200 | .3163 —0.113 03.028 .3710 +0.142 02.232
N ı16 ® 13 79 82 IIS II = 103
210 | .3047 = 9.100 03.107 6 ‚3825 „| +0-153 i 02.335 „og
220 | .2942 2 —0.084 N 03.183 "3941 0.160 02.443
h I 2 I II
230 | .2851 E —0.066 18 | 03-255 % .4054 n -+0.163 — 02.557 _ i
240 | .2774 —0.048 03.325 .4160 +0.160 ; 02.677
61 19 67 95 9 126
1 250 | .2713 ze 0.029 | 03.392 es || 4255 5, | F-151 “n 02.803 a
I 260 | .2668 —0.009 03.458 .4336 +0.137 02.934
26 19 64 63 20 136
270 | .2642 -+0.0I0 03.522 .4399 +0.117 03.070
7 19 64 41 24 138
280 | .2635 — | +0.029 03.586 .4440 +0.093 03.208
II 19 64 17 28 140
290 | .2646 +0.048 03.650 4457 — | +0.065 03.348
39 17 65 7 30 141
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(55) Pandora
(56) Melete
(57) Muemosyne
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20 | .3733 a +0.046 S 00.III R
30 | .3752 a 0.097 % 00.207 se
40 | .3786 o +0.146 “ 00.303 N
50 | -3834 | BR 00.401,
60 | .3896 ansoaH: se 00.502 en
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80 | .4059 N —+0.30I 3 00.715 &
90 | .4156 N +0.324 N 00.328 nn
| 100 | .4260 = +0.338 } 00.946 2;
110 | .4370 „| +0:342 SE 01.070 a
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N 140 | .4698 +-0.291 01.484
95 40 151
| 150 | .4793 a, | F9:251 a 01.635 er
160 | .4874 zo 01.793 je
170 | .4936 " +0.142 = 01.956 %
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240 | -4734 —0.284 03.110
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250 | .4632 | —0.316 # 03.257 -
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320 | .3924 & —0.243 2. 04.108 ES
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340 | .3804 5 —0.157 % 04.309 ®
1 350 } .3764 * —0.109 Pe 04.406 Bi
360 | .3739 —0.058 04.503
T' 1898.806 e 0.1446
M 263° 33! @ 2.7585
oo 047 a 78258
A
i 7 13.4 U 4°582
3497
.3654
.3821
‚3996
«4171
.4346
.4510
.4660
4789
.4894
.4968
.5008
„5011 —
.4978
4909
.4809 |
.4680 F |
.4528 |
.4360
.4182
.4000
.3820
3648
.3488
3343
.3220
3119
.3042
.2990
.2965 —
.2967
.2996
.3050
.3130
3233
3356
-3497
145 |
r sin b
+0.077
+-0.023
—0.035
| —0.098
—0.162
—0.226
—0.287
ISH)
—0.389
—0.424
—0.443
—0.446
—0.431
—0.400
= 0:353
—0.298
—0.233
—0.163
—0.094
—0.026
—+0.037
—+0.094
—+0.143
+0.186
—+0.220
\+0.246
+0.265
+0.276
7 -F0:281
+0.278
40.269
+0.254
—+0.231
+0.202
+0.167
+0.125
-+0.077
T 1900.996
M 157
© 101
°16'
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[97
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[87
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I
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[9
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.4536
-4494
-4456
.4424
.4400
.4386
.4384
.4396
.4426
.4472
.4536
4617
4713
.4820
4935
.5050
|| 5161
.5263
5347
.5408
.5444
5453
.5436
3397
3339
.5267
.5188
.5105
.5023
4943
.4869
|| „4800
.4738
.4682
.4629
.4580
7
r sin b
-+0.267
EN
|-+0.13
42 *
0.000
„| 0.132
| 0.258
24 I
\—0.375
| —0.480
38
14
— | 0.572
—0.648
—0.708
—0.750
0.773
—0.756
— O7 14
—0.648
0.559
—0.446
—0.312
—0.I61I
0.000
+0.166
— +0.327
-+0.476
-+0.606
+0.712
+0.792
+0.844
+0.864
+0.835
+0.784
+0.71I
0.620
+0.513
53 I
+0.267
1899.228
M 345° 49:5
[0]
(9)
ü
208 5
199 58.5
15 12.3
| 0.30%
|+0:394 „,
—0.775 — | 00.367
+0.867 — | 03.240
2
24 A. BERBERICH:
(58) Concordia | (59) Elpis (60) Echo
lo 2 = 5
08 r sin b r sin b r sin b
r cos b 7
4491 —0.079 B = —0.058 .3781 0.031 97-857
.4491 ä —o,100) IL e —0.I19 .3640 +0.005 | 97.958
.4485 Ze:u5a < = —0.176 .3504 —0.020 98.053
IS —0.185 e —0.229 -3374 —0.042 98.143
.4455 —0.210 je —0.275 3257 —0.062 98.226
.4433 __| 0.22 . —0.314 3153 —0.080 98.306
.4408 : —0.238 k —0.345 : .3064 —0.094 198.383
.4380 —0.241 6 —0.367 2994 —0.106 98.457
-4351 3 —0.237 . —0.379 .2943 —0.114 93.528
.4321 —0.226 5 —0.381 .2912 —0.120 93.599
.4291 —0.207 a —0.372 .2902 —0.122 98.668
.4262 —0.183 5 e —0.352 .2913 — 0.121 98.738
.4234 „| 0.154 i —0.319 E .2944 —0.117 98.809
.4208 —0.12I : —0.275 .2995 —0.IIO 93.881
.4185 n —0.084 h —0.220 7 .3066 —0.100 93.954
4165 1 | 9945 6 —0.156 & .3155 —0.086 99.031
.4147 —0.005 : —0.084 .3260 —0.070 99.IIL
-4134 „| +0.034 l —0.007 .3378 —0.051 99.195
.4126 h +0.073 e +0.073 E 3507 —0.029 | 99.284
.4122 +0.109 E +0.150 .3644 —0.005 99.379
o
‚4122 | +0.142 : +0.223 .3785 0.021 99.481
.4128 +0.17I ® +0.288 .3925 -+0.048 99.588
.4138 16 | +9-195 5 ö +0.342 x .4060 +0.075 99.704 5
-4154 „| +0:213 1 +0.384 { .4187 +0.I0I 99.826
.4175 +0.225 2 -+0.411 .4297 +0.126 99.956
.4200 0.231 3 -+0.425 .4389 +0.146 00.091
.4230 ö 40.230 5 +0.425 ö .4458 +0.162 00.231
.4262 °* | 40.222 4 +0.411 .4500 +0.173 00.375
.4295 +0.208 : 0.386 4514 +0.177 00.521
.4330 ° | 40.186 : +0.350 2 4499 +0.175 00.667
4364 +0.159 : +0.305 -4456 +0.166 00.811
.4397 +0.126 a +0.253 .4385 -+0.152 00.951
.4426 £ +-0.089 2 £ +0.195 i .4293 0.132 01.086 E
‚4450 _ +0.048 0 +0.134 E .4182 -+0.II0 01.215
.4470 0.006 & 5 40.070 .4056 -+0.084 01.337
4484 —0.037 e B 0.005 a .3921 +0.058 01.452
4491 —0.079 5 B —0.058 .3781 -+0.031 01.560
T 1900.519 T 1900.771 T 1901.468 e 0.1835
MEI 210A\ { M 334° 19! M 272° 15' a. 2.3935
© 27 50 © 207 58 @ 267 58 Ak 97°23
2 161 Q 170 50 2 191 53
EB Re U 32703
a hl
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 25
(61) Danae (62) Erato (63) Ausonia
r sin b r sin b : r sin b
3953 +0.356 SL 96.973 .4255 —0.083 | 99.405 3711 -+0.089 99.988 ei
.3962 +0.480 Es 97-079 .4190 | —0.091 99.517 .3806 10.129 „| 09-091
3985 -+0.591 97.186 || -4142 —0.096 | 99.625 .3898 +0.167 00.198
.4024 +0.688 97-295 || .4113 —0.099 99.732 .3986 0.200 00.309
.4080 +0.769 97-406 .4105 —0.099 99.838 .4068 +0.228 00.426
.4156 +0.832 97-520 4117 —0.096 99.944 .4140 +0.250 00.546
.4253 40.8376 97.638 .4148 | 0.091 00.051 .4201 +0.264 00.671 2
.4369 +0.897 97.764 .4198 —0.084 00.161 || .4248 +0.270 00.799
.4502 +0.895 97.896 .4267 —0.074 00.273 .4280 -+0.266 00.928
4649 +0.866 98.037 .4352 —0.062 00.389 4293 -+0.253 01.059
.4803 +0.809 98.188 2 .4452 —0.047 00.510 4288 +0.231 01.190
.4957 +0.721 98.351 4566 —0.030 00.637 .4266 0.201 01.320
.5IOI +0.601 98.525 .4690 —0.012 00.772 | .4226 +0.165 01.449
.5227 +0.451 98.711 .4821 +0.008 00.915 .4169 +0.124 01.575
.5327 +0.277 938.906 || .4955 +0.029 01.066 .4098 +0.080 01.697
.5389 +0.084 99.109 .5089 | +0.051 01.227 .4015 -+0.036 01.815
.5407 —0.I15 99.315 5 .5218 +0.072 01.399 || .3923 —0.009 01.928
5384 ’ —0.309 | 99.522 .5337 +0.091 | 01.581 .3826 —0.051 02.037
.5322 | —0.488 99.724 ee | 5443 +0.109 01.772 3727 —0.090 02.140
.5226 —0.642 ° | 99.919 .5530 [740.224 01.972 3629 —0.124 02.239
186
.5108 —0.766 00.105 .5595 | -+0.134 02.180 3534 —0.153 02.334
175
4973 —0.857 00.280 5 .5634 9 | 40.140 02.392 .3446 —0.177 02.425
.4832 —0.915 | 00.444 2 .5646 +0.141 02.607 j .3368 —0.194 02.512
.4693 | —0:942 00.598 .5630 +0.136 02.822 ° .3302 —0.206 02.597
145
.4563 —0.940 00.743 .5587 +0.127 03.033 .3250 —0.212 02.679
136
:4444 —0.913 00.879 : .5519 +0.II4 03.239 .3213 —0.212 02.759
‚4338 —0.862 “ | 0I.009 .5430 +0.097 03.439 .3190 —0.207 02.838
-4250 —0.790 01.134 .5322 +0.077 03.629 .3183 —0.196 02.917
.4176 —0.700 01.252 .5200 +0.056 03.809 .3192 —0.179 02.996
‚4117 —0.594 01.368 .5070 +0.034 03.979 3217 —0.158 03.076
.4069 —0.474 01.481 .4936 +0.012 04.139 .3256 |-0.132 03-157
4031 —0.343 01.592 .4803 —0.008 04.289 .3308 —0.102 03.240
.4002 —0.204 01.701 .4672 —0.027 04.431 ° .3372 | 0.068 03.324
.3980 —0.062 01.809 .4549 —0.045 04.564 3447 —0.031 03-411
3964 0.081 01.916 4437 —0.060 04-691 .3530 +0.008 03.502
3954 +-0.222 02.022 .4338 —0.073 04.811 .3618 -+0.049 03.596
.3953 +0.356 02.128 4255 —0.083 04.927 3711 +0.089 03.695
T 1900.284 0.1648 T 1877.723 0.1756 T 1898.093 0.1271
2.984 M 358° 44' EB M 250° 44' 2.395
69° 84 | ® 273 17 u 65°19 ® 292 55 97°12
Q 126 © 2 337"58
U 5:155 i DET. U 5:522 i 5 47.2 U 3°707
*) Die ? erfordern gegenwärtig nach Beobachtungen aus 1907 und ı9ro eine Korrektion von etwa —o.115.
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. IV. 4
In
A. BERBERICH:
(64) Angelina (65) Cybele | (66) Maja
1 | |
n log b rsndb | t I log b I rsind t 5 108 7 \ rsinb | t
1
.4536 80 +0.050 F 98.855 Er .5421 aa! —0.077 = | 95.702 uu£ 3615 2a | —0.018 5 | 98.118 ee)
.4447 2 +0.055 R 98.990 | 5494 „,| 9.112 S 95.888 al 3534 3, +0.004 98.208 a
.4352 & +0.059 „| 99.120 a | .5562 6 [70-144 3 96.081 es 3470 a 2 98.295 Er
4255 * —+0.061 | | .5623 Er —0.173 A 96.279 2 3424 h —+0.044 ” 93.380 Y
.4159 # -+0.060 . 99.363 “ 5675 N —0.197 ; 96.482 28 -3397 +0.062 2 98.464 x
.4067 26 | +9-058 „| 99-477 . .5716 = 0.215 96.690 Re: 3389 >= +0.078 Su 98.547 A
.3981 a |+0.055 : 99.586 | 5745 S —0.226 E 96.902 E "302 E0.0927 5 98.629 3
390 40.050, 99.691 SE 5760 2 Se 9 r 3433 3 +0.104 98.713 5
.3836 a Er K 99.793 eo 5762 == | —0.225 Sl 97.330 ee .3483 95 +0.I14 \ 98.798 FR
.3781 | 40.036 99.892 | -5750 —0.213 97-544 .3552 +0.121 98.886
43 | 8 96 27 | 19 212 85 3 gI
.3738 E +0.028 ä 99.988 2 .5723 a —0.194 2 97-756 =. 3637 re 98.977 &
3710 = +0.019 A 00.083 5 5684 ei —0.169 E 97-965 204 | .3738 = 2223 99.072 5
3695 „| 9.010 AS en 5633 60.089 # 98.169 En 3851 = +0.121 n 99.171 >
3695 — 0.001 x 00.271 4 5573 e —0.106 % 98.368 3 3975 > 40.114 99.276 >
3711 X —0.009 ; 00.365 $ 5506 e —0.069 5 93.561 iR 4107 e +0.104 2 99.388 =
Pe) 33 e}
3742 a —0.018 R 00.460 = .5432 e —0.032 ® 98.749 ur | 4242 Si | +-0.089 e 99.507 &
.3785 = 2.027 00.557 3 5355 ns +-0.005 3 98.930 2 4377 er +0.070 99.634 I
-3841 ls 00.656274 .5280 lere S LS so +0.048 N 99.768 Er
SON I 00.758 Sl a0 LE, .4626 EN
.3990 —0.050 00.863 5137 +0.103 99.437 .4730 —0.005 00.060
87 5 109 64 26 158 85 28 157
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2 310 51 | RD 158 44 | 2 818
i 1 19.6 U 4:391 D 3 28.9 U 6°362 | D a0 25 U 4°304
er ae
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 2%
(68) Leto (69) Hesperia
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r cos b r cos b
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3877 |—0.117 3938 +0.032 1.4258 —0.273
.4017 —0.159 «4060 | 0094 4154 | —0:312
.4150 —0.200 & .4189 +0.157 : .4066 | —0.340
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.4460 —0.285 -4597 +0.332 .3910 | —0.367
4521 —0.296 .4726 +0.378 _ .3900 —0.357
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(70) Panopaea
A. BERBERICH:
(72) Feronia
(73) Klytia
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—0.077
0.017
+0.116
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+0.316
-+0.407
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19
+0.615
+0.615
+0.594
+0.554
0.496
+0.425
+0.343
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29
+0.164
30
+0.073
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—0.346
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—0.432
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—0.417
55
| —0.390
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—0.351
T 1890.975
M 305° 21'
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48 16
II 38.3
r sin b t
00.568
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— | 02.501
02.658
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04.707
04.797
e 0.1800
a 2.615
1 85°12
U 4°229
03.583 _
r sin b t
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—0.18I
—0.205
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.4124
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.4082
.4068
4059
4055
-4057
.4065
4078
.4096
.41I9
4147
.4178
4211
-4245
-4279
.4312
-4344
| -4373
b
—0.014
-+0.004
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+0.106
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+0.082
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+0.015
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4398 —0.025
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28
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32
.4182 —0.033
30
.4152 —0.014
T 1898.586
M 244° 30!
o® 5242
2 735-5
D 2 24-2
r sin b [7
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(74) Galatea
(75) Eurydike
2307 kleinen Planeten.
(76) Freia
i
r sin b
.3276 +0.045
.3267 0.020
.3283 —0.006
.3324 —0.032
.3389 —0.058
-3477 —0.083
3587 —0.107
.3717 —0.130
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.4204 —0.183
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.4572 —0.196
4752 —0.194
.4923 —0.184
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.5200 —0.142
.5294 —0.IIO
5351 —0.073
.5367 —0.032
.5342 +0.0I0
5277 +0.050
5174 40.087
.5040 +0.119
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‚4341 +0.181I
.4158 +0.181
3984 +0.175
.3824 +0.165
.3680 +0.151
-3555 +0.134
3450 +0.115
.3368 +0.093
.3310 -+0.070
.3276 +0.045
T 1897.162
M 148° 5!
Dr
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r sin b
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T 1904.500
M 180° 20'
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(77) Frigga (78) Diana | (79) Eurynome
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3 +0.074 -3191 +0.076
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—0.120 .4524 —0.430
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—0.127 .4783 —0.413
—0.124 .4882 —0.380
—0.117 .4952 —0.331I
| —0.106 .4989 —0.269
—0.093 .4990 —0.195
—0.077 4954 —0.115
—0.060 .4881 —0.032
—0.041I .4770 +0.049
0.022 .4646 +0.124
> | 0,004 .4494 ° )-+0.189
T 1897.765 T 1899.681 .2092 T. 1904.337
M 331° 14' M 253° 25' i M 199° 25!5
56 51.5 ® 148 55 a 84° ® 198 46.5
4 ORs352 Q 206 32
27.5 i 8 41.2 N23 | ü 4 36.0
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(80) Sappho
(81) Terpsichore
207 kleinen Planeten.
(82) Alkmene
Sa
log
7 COS
.2618
.2647
.2695
.2763
‚2848
.2950
.3065 1
3193
3330
3473
.3619
‚3765
.3906
4037
.4154
.4252
.4326
4371
.4382 ==
4359
4303
.4216
.4102
.3966
3814
.3653
.3489
-3329
-3177
-3037
.2914
.2809 =
.2726
.2666
.2628
.2618
b
146
14
131
117
98
r sin b
+0.173
—+0.134
0.090
+0.043
—0.007
—0:059
—0.112
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—0.342
—0.369
—0.384
| —0.387
—0.376
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—0.312
—0.260
—0.199
—0.131
—0.060
+0.009
+0.074
+0.133
+0.183
0.22
+0.255
+0.276
+-0.289
+0.293
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3
—+0.279
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—+0.261
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T 1896.77
M
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3 3
+0.263
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+0.311
+0.324
+0.329 —
+0.325
+0.312
+0.289
+0.256
+0.211
+0.156
+-0.092
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340
350
360
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(98) Ianthe
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M 57°46' a 3.2085 M 115° 33:5 a 2.6995 M 91°26' @ 2.5925
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NR 352 22 2 434 Q2 306 31
i 4 23.5 U 5:748 i Ser U 4:436 i 4 56.3 U 4°174
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. Al
(112) Iphigenia (113) Amalthea (114) Kassandra
I | lo
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50 | .3613 0.105 97.667 .4054 —0.214 | 02.904 .4317 —0.211 99.211
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300
310
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340
350
360
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(116) Sirona
(117) Lomia
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(115) Thyra
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—0.560
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—0.167
—0.078
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+0.086
+0.158
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+0.273
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M 340° 57:5
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II 35-5
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103 28
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24 7
.4956 —0.189 03.814
43 14
4913 —0.175 03.977
T 1889.441 e 0.1403
M 158° 3! a 2.768
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M 332° 36' a 2.993
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Q 349 33
D
14 56.3
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 43
(118) Peitho (119) Althaea (120) Lachesis
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(127) Johanna
A. BERBERICH:
(131) Vala
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33
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46
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2
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2I
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27
4561 | —0.276
34
4527 —0.217
T 1890.756
M 251°24'
® 90 26
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2 8 16
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2
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4278 En +0.103 i 99.953
.4330 2 | +0.106 ä 00.084
.4364 er +-0.106 = 00.219
237) — +0.102 ' 00.355
Asa; |+0.095 _, | 00.490
4347 r +0.084 5 00.623
‚4301 | +0.071 „| 00.755
.4239 ne +0.055 e, 00.885
‚4163 = +-0.038 ! OI.OIO
4075 S 0.021 “ 01.130
3978 2 359:003 = 01.245
.3876 —0.014 01.355
3773 ze —0.029 > 01.460
IoI 14
.3672 —0.043 01.560
97 12
.3575 3% an 01.656
.3486 un —0.065 : 01.748
.3406 6 —0.073 a) 01.836
3337 = —0.078 = | 01.921
‚3281 ° |—0.081 02.004
4I | Br
-3240 —0.082 SEE 02.085
‚3214 —0.081 \ 02.165
‚3203 — —0.078 a 02.244
‚3209 | 70.073 , 102.323
.3230 —0.065 02.403
| 36 ıo
|| .3266 El 0.0s5 02.483
3317 a ea 02.565
.3381 “ —0.032 2 02.650
:3A51 g, 770-018 17
.3542 | 0.003 02.828
94 16
3636 100 | H9.013 „(902.922
.3736 105 | 79-029 _,| 03.021
.3838 10. | 59:045 = 03.124
3940 |, | +0.060 u e3.282
.4038 | +0.074 03.345
92 I2
.4130 e | +0.086 , 03.463
4211 +-0.096 03.586
T 1896.944 e. 0.1346
M 211° 13' a 2.418
© 290 © A 95°73
Q 291 52
i 2 14.5 U 3°761
50
(143) Adria
A. BERBERICH:
(144) Vibilia
(145) Adeona
r sin b
R +-0.260
.4631 H +0.349
4643 +0.428
4646 _ +0.493
.4640 +0.542
I2
+0.574
-+0.587
+0.582
50.559
+0.519
+0.463
350-394
+0.314
+0.226
—+0.132
+0.036
—0.059
—0.150
—0.234
—0.309
age,
—0.428
—0.469
—0.497
—0.5II
—0.512
—0.498
—0.470
—0.428
—0.372
‚4290 „| —0:304
.4358 0224
.4424 —0.134
60
4484 __|—0.037
4536 ° | +0.063
42
4578 +0.163
2
.4610 ; | +0.260
T 1891.796
M 160° 46'
© 243 48
2 333 46
2) 77730
log
r sin b
r cos b
—0.166
6
—0.157
—0.144
—0.126
—0.106
—0.081
—0.054
—0.023
+0.011
0.046
+0.084
—+0.I2I
+0.158
+0.192
+0.223
+0.247
+0.263
+0.270
0.266
+0.252
+0.228
+0.196
+0.157
+0.115
+0.071I
+0.029
—0.012
—0.049
—0.082
—0.IIO
.3623 —0.132
145
.3478 —0.150
124
3354 —0.162
103
3251 —0.170
80
‚3171 0.173
—0.172
—0.166
T 1888.546
M 289° 54'
© 290 44
2 76 54
d 4 48
[0]
Q
I! Sc
ü
—0.604
—0.560
—0.50I
—0.429
—0.348
—0.260
—0.167
—0.073
0.020
—+0.1I10
+0.195
-+0.272
+0.341
0.401
1 -+0.450
—+0.488
+0.513
+0.526
+0.525
+0.509
+0.478
+0.431
-+0.368
+0.288
+0.194
+0.088
—0.026
—0.143
—0.257
—0.364
—0.458
35
ash
55
—0.590
a | —0.625
7 —0.0639
39
—0.63I
g —0.604
1898.641
M 240° 13!
40 33
77 48
12 41
r sin b
100
IIo
120
130
140
150
160
170
180
190
200
2Io
| 220
230
240
250
260
270
280
290
300
310
320
330
340
350
360
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(146) Luecina
(147) Protogeneia
307 kleinen Planeten.
(148) Gallia
5l
log
r cos
.4411
.4450
.4489
.4525
4554
4574
.4583
-4578
-4559
.4525
.4478
.4421
.4356
.4288
.4221
.4158
.4103
-4057
.4023
4001
"3991
3992
.4002
.4021
-4045
4073
.4103
-4133
.4162
.4190
4217
.4244
.4273
.4304
4337
-4373
4411
T
ü
b
33
|
r sin b
—0.639
—0.624
—0.589
—0.535
—0.463
—0.375
—0.275
—0.165
—0.050
+0.065
+0.176
-+0.279
+0.370
-+0.446
+0.507
+0.551
+0.579
40.590
+0.584
+0.562
+0.525
+0.473
+0.408
+0.331
+0.243
+0.147
+0.045
—0.060
—0.164
—0.264
—0.358
—0.442
—0.513
—0.570
—0.611
—0.634
—0.639
1898.586
M 89° ı'
® 140 57
Q 84 19
13
5.1
A
99.087
99.220
99.356
99.494
99.634
99.776
99-919
00.062
00.204
00.344
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00.875
00.998
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01.233
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01.677
01.736
01.895
02.005
| 02.116
02.228
02.342
02.458
02.575
02.693
02.813
02.935
03.058
03.183
03.310
03.439
03.570
0.0637
2.719
80°30
U 4:483
.4809 +0.095
.4806 = +0.087 98.810
.4807 | +0.077 98.954
.48I2 0.065 99.098
.4821 +0.052 99.243
log
r sin b
r cos b
.4835 +-0.037 99.388
.4852 +0.020 99.533
2 8
.4873 F 0.002 = 99.680
2 I
.4896 : —0.016 | 99.829
.4921 3 —0.033 | 99.980
2 17
4947 0.050 __| 00.132
2 5
4974 7 —0.065 100.287
26 14
‚5000 _|-0.079 | 00.443
.5025 > | 0.090 00.601
23 9
.5048 —0.099 00.761
2I 6
.5069 —0.105 00.922
17 zul
.5086 0:10 —]| 01.085
I I}
.5099 2 —0.106 | 01.249
.5108 2 —0.102 „01.414
5
‚5113 —0.094 01.579
[e] II
.5113 —= | —0.083 15 | 01-745
.5108 ä —0.07I 01.910
I
.5099 R —0.056 ; 02.075
I I
.5085 ü —0.039 x 02.239
I Id |
.5067 —0.021 | 02.401
22 ıg |
.5045 |--0.002 _|02.562
24 18
‚5021 , +0.016 vg, 02722
.4995 +0.034 02.880
.4969 +-0.050 03.035
.4942 +0.065 03.189
.4915 +0.077 03.341
.4889 +0.087 03.491
8
.4866 E +-0.095 03.639
20 5
.4846 .| F9-100 | 03.786
ı6 | I
.4830 [EroTom = 03.932
13 2|
.4817 SlRotaon 04.077
.4809 +-0.095 = 04.222
T 1898.696 e 0.0355
M 348° 52! @ 3.136
© 122 48 ja 64?81
Q 251 11
io 1354 U 5'555
log
Tr cos
.3497
.3364
.3254
-3175
.3132
.3127
.3163
.3238
3352
.3501
3678
.3876
.4083
.4284
.4468
| »4624
-4742
.4819
.4855
-4857
.4834
4794
-4745
4693
.4642
-4593
-4545
.4497
.4444
.4380
.4301
.4203
.4084
-3947
.3798
-3645
-3497
b r sın
—0.605
—0.724
—0.819
—0.890
—0.940
— | 0.969
—0.978
—0.965
—0.930
—0.870
177
—0.783
—0.666
—0.515
—0.332
—0.119
198 |
207
+0.116
+0.361
+0.603
+0.827
— | +1.021
Ss
+1.178
+1.293
+1.363
+1.389
+1.374
|+1.318
| +1.224
| +1.095
| +0.934
+0.748
+0.542
+0.326
| +0.109
| 0.099
| —0.291
—0.460
—0.605
T 1903.788
M 351° 39'
[2)
2
ü
250 24
145 10
W217
b
[o)
=
in
v
a
52 A. BERBERICH:
(149) Medusa (150) Nuwa | (151) Abundantia
- —
log r sin b % u r sin b log r sin b
rcosb | r cos b
1 lLLLLLLLLILLIL((ÜÜ((II I I I I I
| | | | | | |
.3164 —0.012 "4I5T | #0.045 4285 | 0.191
„3131 E —0.017 . 4167 -+0.029 .4281 y —0.147
.3104 —0.022 ‚4198 ° |-+0.013 .4272 | 0.098
er
.3085 —0.026 | 4242 —0.004 || 4257 | —0.046
I |
3074 —0.029 .4299 ° |0.021 .4236 0.006
3 2
.3071 = | —0.031I 4367 —0.039 .4210 +0.058
.3076 i —0.033 3 4446 —0.056 "4181 2 —+0.107
.3089 —0.033 ; .4533 —0.072 4149 +0.152
3
.ZIlI —0.033 3 .4626 —0.086 | .4116 +0.192
3141 = —0.031 .4722 —0.098 | -4083 9% | 40.226
.3177 —0.029 R g 4819 | —0.108 4051 +0.252
.3218 —0.026 2) 914 ; [=o.115 .4022 40.271
.3263 i —0.022 R .5004 _ | —0.118 || .3997 -+0.281
.3313 : —0.017 .5084 —0.117 3977 r +0.283
.3364 —0.0II .5152 —0.113 3963 +0.277
3415 —0.005 af .5206 —0.104 2 3954 +0.263
3465 -+0.00I a .5244 —0.092 -3951,— | H01241
3511 n +0.007 .5263 —0.076 3953 +0.212
3554 +0.013 .5263 —0.058 3961 +0.177
9 I
.3592 +0.019 .5243 | —0.038 3973 +0.137
.3622 +0.025 .5205 —0.017 .3989 -+0.092
.3643 | 0.030 .5150 -+0.005 .4007 "| 40.044
3655 3 0.033 5080 +0.026 .4028 —0.006
3658 — -+0.035 © 4998 +0.045 .4050 —0.056
3651 9 -+0.037 4908 -+0.062 2 .4073 2 —0.104
.3635 2 +0.038 ee. 4813 -+0.076 | -4097 —0.150
3611 +0.037 4715 +0.088 „122 |-0.193
3579 +0,035 2 4617 -+0.096 || »4146 —0.229
2;
3541 ; -+0.031 a 4523 -+0.10I .4169 5 —0.259
.3497 +0.027 >| .4436 +0.103 .4192 —0.282
3449 —+0.023 .4358 -+0.102 .4214 —0.296
.3398 40.017 2 .4290 0.098 .4234 —0.301
.3346 °° | 40.011 & 4234 -+0.092 4251 7“ —0.296
.3296 -+0.005 2 ‚4191 +0.083 .4266 | _0.282
.3248 —0.001 .4163 +0.072 .4277 ! —0.260
.3204 —0.007 3 .4149 +-0.059 .4283 R —0.229
.3164 —0.012 | i -4I5I +0.045 .4285 —0.191I
T' 1904.774 T 1893.165 T 1898.203
M 331° 53! M 155° 36' M 9°18'
© 249 42 || @ 146 53 1 | © 130 21
2 158 40 Q 207 40 | Dr Sa)
i o 56 | ü 2 84 | i 6 28.3
(152) Alala
r sin b
—0.439
—0.342
| 0.237
—0.126
—0.014
-+0.097
+0.203
+0.302
-++0.391
+0.468
+0.531
+0.580
+0.613
+0.629
+0.628
-+0.609
__ |+0.572
+0.517
+0.445
+0.356
+0.253
-+0.138
+0.016
: —0.109
—0.232
—0.348
—0.453
—0.542
—0.612
—0.662
—0.690
—0.697
—0.682
—0.647
euer,
—0.524
7\
| —0.439
T 1899.079
DE 27 San
® 42 37
2 AT LY
5 212.13.3
| 97-624
| 97-772
97-918
98.061
98.201
98.339
98.475
98.610
98.743
98.876
99.009
| 99.142
99.277
99-414
99.554
99.698
99.847
00.000
00.158
00.322
00.491
00.665
00.841
01.020
01.200
01.380
01.559
01.735
01.908
02.079
02.247
02.412
02.573
02.732
02.888
03.041
0.0733
3.141
64266
U 5°567
a 5661 = +0.380
| .5789 |+0.325
.5921 | #0.256
.6054 S +0.175
.6595 —0.420
.6609 — | —0.497 |
.6598 | —0.556
|| 6563 ° | 0.595
a
a
[e]
[eo
6430 —0.607
| »6339 | 0.582
.6235 | —0.540
[on
=
D
nn
.5886 | —0.332
.5768 | —0.247
c
13}
[ex
[o}
3
IS]
oo
ON
5164 |-+0.356
-5I61 — | +0.399 |
=)
.5345 |)
.5436 | -+0.449
06 |
‚5542 | +0-421
.5661 : -+0.380
(153) Hilda
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(154) Bertha
| rsinb
| +0.083
.6301 —0.017 | 99.570
.6405 —0.122 99.837
.6491 —0.228 00.115
5 —0.329
| —0.612 —
—0.482
118 |
5 —0.4I1
—0.159
—0.072
+0.014
+0.096
‚| #0.173
.5228 ; +0.243
>
=
a
H
7 | +0.304 |
I
T 1904.445 e
M 333° 5' a
o® 55 18 A
N 228 18
0 se U 7:869
r sin b
67 ; 179
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A. BERBERICH:
(158) Koronis
(159) Aemilia
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.3327 | 0.017
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3478 +0.112
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.3700 -+0.241
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(156) Xanthippe
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.4803 —0.019 02.470
.4783 _|—0.0I0 | 02.620
4757 —0.00I | 02.768
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.4605 -+0.032 03.336 £
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T 1898.641 0.0574
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.4634 —0.308 97-737
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(167) Urda
(168) Sihyila
(169) Zelia
307 kleinen Planeten.
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II
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.4658 —0.032 98.411
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5497 —0.216
.5538 —0.182
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4964 2 erost 23
T' 1899.408
M 218° 23'
© 174 27
® 209 15
i 4 36
1910. Anhang. Abh. IV.
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| 95.439
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3-377
58? 00
U 6%207
r sin b
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@ 332 II
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i 5 31
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2.358
A 99° 40
U 3:622
58 A. BERBERICH:
(170) Maria (171) Ophelia (172) Baucis
I I
r sin b log 7 r sin b r sin b
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170 | -3896 —0.471 02.032 .4462 +0.116 99.913 -4I9I —0.143 99.391
25 68 109 zıI 7 124 5I 72 126
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4I 18 113 67 4 133 87 39 II4
2Io | .4027 —0.647 2 02.476 5 .4660 ; +0.123 00.426 x .3906 —0.368 99.870
47 ır 5 7 3 92 27 109
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50 20 I1g 32 II 142 92 13 104
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52 39 122 86 15 147 89 o Ioo
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5o 58 124 89 18 155 82 ıI 96
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44 77 127 88 2ı 161 74 22 93
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45 I14 129 27 23 193 12| 63 82
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5 5 125 2 5
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340 | .4125 -+0.413 I 04.116 3 .5442 a —0.134 02.640 ” .3250 +0.052 | 01.048
7z 76 118 24 | II 192 18 | 64 82
350 | .4054 +0.489 04.234 5418 | —0.145 02.832 .3268 +0.116 01.130 N
71 58 114 40 6 190 27| 61 83 f
360 | .3983 +0.547 | 04.348 .5378 —0.I51 03.022 .3295 +0.177 01.213
T 1902.200 e 0.0653 T 1897.765 e 0.1157 T 1889.496 e 0.1139
M 81° 36' a 2.554 M 236° o' a 3.144 MM 316° 44' a 2.381
@ 155 42 jı 88°22 ® 50 26 1 64°57 ® 356 48.5 1 98%o1
Q 301 23 | ® 100 57 | Qa33233
22 U 4:081 | i 2 383 U 52575 | E10 Dal U 3:673
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 59
(173) Ino (174) Phaedra (175) Andromache
: | 5 | ]
ee r sin b t E 95 r sin b t bs r sin b t
r cos b r cos b r cos b
.3365 = —0.286 nn 96.052 ar 4614 en +0.323 06 97.222 SL 4270 EN —0.064 S 00.768 3
3825, —0.360 : 96.134 -4707 | +0-419 97-367 4349 —0.040 00.883
I 4 81 86 86 152 96 26 120
-3307 —| 0:424 _ 96.215 sr || 4793 -+0.505 97-519 4445 —0.014 01.005
| 54 I 76 72 157 II2 27 125
‚3313 _ —0.478 = 96.296 " .4869 66 | 9577 & 97-676 5 4557 „,.| +9-013 , 01.128 &:
.3344 | —0.520 96.378 -4935 | +0.633 97-839 4683 +0.041 01.260
58 | 30 84 54 36 167 137 | 29 140
3402 —0.550 96.462 4989 +0.669 98.006 .4820 +0.070 01.400
17 86 | 4I I4 171 144 29 150
.3486 > —0.567 \ 96.548 4 | .5030 ” +0.683 = 98.177 a. 4964 Br -+0.099 E 01.550 .,
-3595 = —0.570 ES 96.638 se .5056 R +0.674 > 98.350 a 5I1I 2 +0.126 6 OL.7II =
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180 65 IIg 45 90 I7I 113 12 07
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178 102 I4I 81 III 161 68 3 225
.4592 —0.235 97-334 .4842 +0.209 99.372 | -5803 +0.204 02.911
164 IIg 152 97 113 | 155 40 | Io 231
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143 133 164 109 IIo 147 8 18 234
.4899 +-0.017 97.650 .4636 —0.014 199.674 || .5851 —|+0.176 | 03.376
113 140 173 118 105 140 23 25 232
‚5012 +0.157 97.823 .4518 —0.119 99.814 .5828 +0.151 03.608
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"5131 +0.430 98.191 4274 | 0.298 00.072 .5694 -+0.088 04.058
3 117 188 II5 71 118 Io4 35 212
.5I34 — | 40.547 98.379 4159 —0.369 00.190 5590 —+0.053 04.270
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.4950 +0.752 98.925 3887 —0.497 00.513 5181 —0.046 04.839
107 14 169 55 15 IoI 149 28 166
4843 ER +0.766 00 .3832 3; ot _ 00.614 rn 5032 » —0.074 ” 05.005 5
.4722 +0.754 99.254 3798 —0.5I[4 — | 00.712 4834 —0.097 05.160
130 36 151 13 IT 97 143 19 145
.4592 +0.718 99.405 .3785 — | —0.503 | 00.809 4741 —0.116 | 05.305
136 57 142 8 24 97 133 15 135
.4456 -+0.661 99.547 3793 —0.479 00.906 .4608 —0.13I 05.440
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.4320 -+0.588 99.680 .3822 —0.442 01.004 4488 —0.141 05.568
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.4185 0.501 99.806 .3870 —0.393 01.104 4384 —0.147 05.690
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-4054 —+0.405 99.924 -3935 | —0.332 01.206 4298 —0.149 — | 05.807
127 103 110 80 73 106 68 2 112
3927 -+0.302 00.034 4015 —0.259 01.312 4230 —0.147 05.919
I20 106 105 [e)e) 83 III 47 6 109
.3807 +0.196 00.139 -4105 —0.176 01.423 4183 —0.14I 06.028
113 106 100 98 gI II5 25 Io 108
.3694 0.090 00.239 .4203 —0.085 01.538 4158 — 0.131 06.136
103 = 103 95 104 98 6 12I n RR, er I2 Es 107
3591 5 0.013 e 00.334 RL .4307 u -+0.013 = 01.659 „|| 4154 = ug, .243 ne
.3501 —0.III 00.424 | .4412 +0.116 01.785 4172 —0.103 06.350
77 92 87 103 | 105 132 39 18 109
.3424 —0.203 00.511 4515 +0.221 01.917 4211 —0.085 06.459
5 83 85 99 102 139 59 21 Lı1
3365 —0.286 00.596 4614 +0.323 02.056 4270 —0.064 06.570
T 1897.053 e 0.2056 T 1897.765 e 0.1460 T 1904.28 e 0.1931
ER TI2.2 @ 2.743 M 129° 24' a 2.859 M 240° 2:5 a 3.229
© 224 39.6 a 79° 22 © 286 21 u 714°47 © 301 55.5 u 62°04
2 148 45 2 328 40 25722
i 14 1957 U 43544 2 Or: U 42834 ü 3 10.6 U 5'802
60 A. BERBERICH:
(176) Idunna (177) Irma (178) Belisana
l ] DZ 1 ] T
log r sin b t log r sin b t log r sin b
r cos b r cos b rcosb |
1 = z j
o°| .4196 +0.394 00.324 3332 +0.010 | 95.956 .3923 | —0.064 | 00.522
7 185 118 44 9 79| 33 | 10 |
10 | 4189 _|-+0.209 1 | 09-442 en .3288 al 7 96.035 g .3956 20:054 5 00.631
20 | 4184 —+0.019 EB 00.561 h .3268 == -+-0.027 h 96.113 1.3987 ; —0.043 | 00.741
5 IT 7 2:
30 | 4179 | —0.171 5 00.678 .3273 | 0.035 96.190 u .4016 . | 0.030 z 00.853
5 185 118 31 7 78 || 25 | 14
40 | -4174 —0.356 00.796 .3304 +0.042 96.268 „4041 | —0.016 00.966
I 174 | 117 55 6 80 || 21 | 14 |
50 | .4173 = 0.530 „| 00-913 er 3359 * -+0.048 z 96.348 en .4062 6 | 2°%2 2 01.080
60 | .4180 —0.690 ED .3438 105 | +9-053 96.430 er .4078 tr , 01.196
2I I 2 Ö
70 | 4201 , —0.831 ü 01.148 var || 3540 +-0.056 2 96.516 .4088 0.028 & 01.312
121 12 je] 5
80 | .4239 = —0.952 01.269 23 .3663 \ & +0.059 i 96.606 2 4093 — | 40.042 3 01.429
2 95 | I I2
90 | .4297 —1.05I 2 01.391 .3805 | 40.060 — 96.701 © .4092 | +0.054 01.546
82 75 126 158 I 103 7 Io
100 | .4379 — 1.126 01.517 3963 +0.059 96.304 4085 +0.064 01.662
107 49 132 fi 3 III 13 g
IIo | -4486 , als 01.649 a 4134 +0.056 96.915 4072 5 | +0.073 2 01.778
I 2ı I 4 120 || 18 |
120 | .4617 x — 1.196 — | 01.788 or .4313 5 +0.052 97-035 .4054 | +0.079 01.894
2 Io 102 13I 2
130 | .4769 2 —1.186 s| 07-937 = 449501,01550:045 z 97.166 2 4031 i +-0.083 E 02.008
o T42 2
140 | .4938 2 —I.140 5 02.098 4675 -+0.036 7 97-308 h .4005 +0.084 — | 02.121
177 85 174 172 Io 153 29 2
150 | .5I15 “is —1.055 er 02.272 55 4847 2 -+0.026 a 97-461 En 3976 3 +0.082 ä 02.232
160 | .5290 —0.928 02.460 .5003 +0.013 97.627 -3945 +0.078 02.342
161 172 204 133 14 178 2) 6
170 | -5451I a —0.756 &; 02.664 En .5136 2 —0.00I & 97-805 1s8 || 3913 +0.072 x 02.450
180 | .5585 —0.542 02.882 .5240 —0.016 97-993 .3880 = +0.063 02.557
92 247 229 69 14 195 3I Io
190 | .5677 —0.295 03.III .5309 —0.030 93.188 .3849 -+0.053 02.662
41 268 237 31 14 109 30 12
200 | .5718 — | —0.027 03.348 .5340 —= | —0.044 98.387 .3819 +0.041 02.766
14 271 239 9 12 20I 27 13
210 | .5704 +0.244 03.587 .5331 —0.056 98.588 .3792 +0.028 02.868
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220 | .5637 En 0.499 > 03.821 ei .5282 2 —0.066 R 93.786 En 3769 5, +0.015 B 02.969
230 | -5524 m +0.724 ki, 04.045 „, .5196 en —0.073 ; 98.978 en -3749 __ | +0.001 Br 03.069
240 | -5377 -+0.908 04.256 5077 —0.077 99.161 Para Al 0:072 03.169
166 140 197 145 I 172 Io | 13
250 | -5211 nn +1.048 “8 04.453 „3,| 4932 zei —0.078 z| 99-333...) 3724 h —0.025 g% 03.268
260 | -5040 | FeTaa 2 04.635 a 47768 En —0.076 R 99.494 m -3720 — —0.038 3 03.366
270 | .4874 3% 1erggsR 04.803 a -4592 ,,| 0.072 ; 99.642 = "3g21. 1z0:049 21 03.464
L
280 | .4720 I +1.217 —| 04.959 Ge -4410 5 —0.065 ; 99.779 nd -3727 , ame > : 03.562
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115 46 138 175 e) I15 15 7
300 | .4468 +1.156 05.243 4054 —0.049 00.020 .3753 —0.074 03.761
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310 | .4376 = +I.083 05-374 | .3889 10 120:039 00.127 | 3774 —0.078 5 03.862
2 5 Io 25
| 320 | .4308 5 -+0.986 ie 05.501 eu 3738 = 0.029 __| 00.227 3799 > —0.080 P 03.963
330 | 4260 ; +0.867 2 05.624 3 .3605 = —0.0I9 00.320 e .3827 —0.080 — | 04.065
2 140 I2I Io I
340 | .4228 y +0.727 : 05.745 .3492 . —0.009 00.408 .3858 2 —0.077 . 04.169
20 159 120 92 ıo 84 32 5
1 350 | .4208 +0.568 05.865 || .3400 +0.001 00.492 .3890 —0.072 04.275
I2 174 I13 68 9 80 33 8
360 | .4196 +0.394 05.983 .3332 +0.010 00.572 .3923 —0.064 104.382
T 1904.391 e 0.1752 T 1897.053 e 0.2343 T 1902.091 e 0.0431
M 241° 2:5 a 3.176 M n71°43' @ 2.772 M 237° 57' @ 2.461
w 182 42.5 u 63°61 ® 33 16 jı 78°00 ® 212 31 ja 93°26
Q 200 59.5 R 349 25 2 5o 56
222 U 52659 | i 1 27 U 4:616 ü I 54.5 U 3:860
Ioo
IIO
f 120
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
230
240
250
260
270
280
290
300
310
320
330
340
350
360
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(179) Klytaemnestra
(180) Garumna
307 kleinen Planelen.
(181) Eucharis
61
log r sin b
r cos b
.4163 +0.342 97-627
.4183 +0.321 97.739
.4217 +0.290 97-852
.4265 +0.250 97.968
.4325 +-0.203 98.086
4394 +0.149
.4471 +0.088 93.334
4554 _ |+0.022 98.464
.4639 d —0.047 98.600
4724 0.118 98.742
.4807 —0.187 98.889
.4886 —0.253
4958 —0.313 99.200
.5022 —0.364 99.363
.5076 —0.405 99-531
-5117 —0.433 99.702
.5146 —0.447 — | 99.875
.5162 —0.446 00.051
.5163 — | —0.430 00.228
.5149 —0.400 00.404
.5120 —0.357 00.578
5077 —0.302 00.749
5021 —0.238 00.917
-4953 —0.169 01.080
.4876 —0.096 01.237
4791 —0.023 01.389
4701 -++0.049 01.535
4611 -++0.115
.4523 +0.175 01.809
4439 +0.228
.4362 +0.273 02.062
.4295 +0.308 02.182
4239 +0.334 _,| 02.299
-4197 5 +0.350 -
4170 +0.357 — | 02.525
II 3
4159 — | +0.354
4| I2
.4163 +0.342 02.748
T 1897.765 e 0.1152
M 14°33' @ 2.971
@ 100 31 A 710?29
2 253 12
i 7 48 UN Sanar
log r sin b
r cos b
.4653 12, | +9-032 99.154
4531 Er +0.036 5 99.295
4402 ne +0.039 99-429
a 0.0407 199555
.4143 +0.040 — | 99.674
122 I
.4021 an +0.039 _ 99.786
.3908 10, | +9-937 2 99.892
Sao 20 020:034777199.993
.3720 n: +-0.030 : 00.089
3649 +0.025 00.182
54 5
3595 = -+0.020 P 00.273
3559 = +0.015 „ 00.362
-3542 — | +0.009 „| 00.449
Sr | 7200, 00.536
.3564 —0.003 00.62
40 7
.3604 je —0.010 2 \ 00.713
.3662 = —0.016 ? 00.804
Ra 7 | _0.022 00.898
gI |
.3828 10: | 9927 | 90.995
5 5
3933 —0.032 01.097
115 4 |
.4048 = —0.036 s 01.204
.4172 12, | 9:039 a 01.318
.4300 ne 0.042 01.438
SO 43 | 01.566
.4558 —0.043 — | 01.70I
I20 2
4678 —0.04I | 01.844
109 3
4787 n —0.038 } 01.995
.4880 $ 0.034 „| 02.154
-4953 —0.028 02.319
49 7
.5002 —0.021 02.488
24 8
.5026 — | —0.013 02.660
.5023 —0.004 ; 02.833
4994 u +0.005 „| 03.005
4939 +0.013 03.173
78 7
4861 -++0.020 03.337
97 6
.4764 Se +-0.026 s | 03-494
.4653 +0.032 | 03.643
T 1899.846 e 0.1697
M 308° 54! a 2.721
o 169 16 u 80° 20
N 314 38 =
i 0 53.6 U 4:489
“4715 _
-4509
-4315
.4141
3992
3873
.3786
3730
.3706
3714
3749
.3809
.3889
-3985
.4094
.4211
-4333
-4458
-4584
a1
.4712
4841
4971
.5100
.5227
5350 °
.5464
.5562
.5637
.5683
5694
.5663
.5588
.5470
SL
.5128
.4925
-4715
I
194 |
157
185 |
203
210 |
r sin b
—0.572
—0.672
—0.744
—0.791
—0.815
—0.817
—0.801
—0.767
—0.716
—0.648
—0.564
—0.464
—0.348
—0.218
—0.075
+0.078
+0.236
7039
+0.555
+0.704
+0.840
+0.958
+1.052
+1.117
+1.148
+1.143
-+1.097
+1.009
+0.880
+0.715
-+0.523
+0.315
+0.103
—0.100
—0.284
—0.442
—0.572
T 1887.793
M. 305° 50!
® 310 26
2 144 59
i
*) Nach neueren Beobachtungen erfordert £ jetzt die Korrektion +0°071.
18
35-5
118
(77
A
98.595
98.737
98.867
98.986
99.096
99.200
99.299
99.395
99.489
| 99.583
| 99-678
99.775
99.875
99-979
00.088
00.203
I
00.325
I
00.453
00.589
00.734
00.887
01.050
01.223
01.407
01.601
01.805 £
02.020
02.245
02.477
02.712
02.944
03.170
03.387
03.591
03.780
03.952
04.108
0.2194
3.121
65? 30
VEN
62
R 100
110
| 120
130
1 140
H 150
160
170
1 180
I ıgo |.
200
(182) Elsa
A. BERBERICH:
(183) Astria
(184) Dejopeja
1 210 | .4:
220
230
| 240
250
260
270
280
290
300
310
320
330
| 340
350
360
log | rsin d
r cos b
3226 e —0.076 i 99.497
‚3129 „| 0.077 == 99.576
3049 6 | 9076 4 99.651
2988 ie : 99.724
2946 |-0.068 | 99.796
20 6
.2926 — | —0.062 g 99.866
I
‚2927 ,|0:054 a 99.936
2949 5 —0.045 00.006
‚2991 x —0.034 00.078
2 12
.3053 —0.022 00.151
> 81 13
3134 | —0.009 00.227
97 14
3231 „| +0.005 N 00.306
3343 „„, | +0-019 "| 00.388
15
30) | US
.3604 | -+0.048 00.568
142 13
3746 EN +0.061 00.667
4 I
3891 145 | #0:074 ; 00.773
2 12
4033 a 0.086 00.886
ar
4169 ; +0.095 z 01.007
124 | 6
4293 +-0.I0I 01.135
107 3
‚4400 „ |+0.104 —| 01.270
I
4485 B +-0.103 01.410
4544 S —+0.099 : 01.556
4575 „| +0.091 01.705
4575 — |+0.079 [01.855
30 24
.4545 0.065 02.004
59 17
4486 Be +0.048 E 02.150
‚4401 | +0.030 . 02.291
107
4294 | +0.012 5 02.426
12 I
4170 "| 0.006 02.553
137 16
: —0. .6
4033 2 0.022 N 02.674
.3890 Er —0.036 2 02.787
‚37415 |-0.049 02.893
143 10
.3602 —0.059 z 02.992
I
3465 x —0.067 ; 03.084
1206 |
3339 —0.073 03.171
113 3
3226 | —0.076 03.254
T 1897.217 e 0.1882
M' 102° 52! a 2.417
© 308 15 jk 95°83
Q 106 40
ü 2 10 U3:757
log
r cos b
2
.2496
.2329
‚2208
.2138
.2155
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(201) Penelope (202) Chryseis (203) Pompeja
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(207) Hedda (208) Lacrimosa (209) Dido
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M 280° ı5' a 2.284 M 315° 24" a 2.893 M 222° 33! a 3.142
® 190 38 A 104°30 ® 105 47 a 73°17 © 249 40 u 64°63
R 28 58 DIESES Q2 250
20.33.49 U 3°452 rei U 4:920 i 714.5 Üs5:s71
70
100
110
120
130
140
150
160
170
180
190
200
| 2ı0
220
230
240
250
260
270
280
290
300
| 310
320
330
340
359
360
A. BERBERICH:
(211) isolde
(212) Medea
(210) Isabella
—0.124
—0.088
—0.050
—0.0II
40.027
+0.065
-+0.10I
+0.134
-+0.165
-+0.192
+0.214
+0.230
+0.240
+0.243
+0.240
+0.229
+0.210
+0.183
40.149
0.109
-+0.063
—+0.015
—0.034
5
—0.08
R 0.083
—0.128
—0.168
—0.20I
—0.227
—0.245
—0.254
—0.248
—0.234
—0.214
—0.188
—0.158
—0.124
T 1897.820
M 358° 48'
10 17
3
[D}
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i
5 18
—0.255 —
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02.000
02.099
02.197
02.294
02.391
02.488
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03.114
03.231
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04.203
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e 0.1238
a 2.7122
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.4880
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‚5118
.5225
.5318
5393
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5475
.5478
5455
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3337
.5248
5144
.5029
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4782
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33
29
3
23
118
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+0.182
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—0.014
—0.044
—0.074
—0.102
—0.128
4
—0.152
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—0.207
—0.207
—0.200
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—0.164
—0.135
—0.IOI
—0.063
—0.022
+0.020
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+0.097
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+0.189
-+0.196
+0.197 —
+0.192
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M
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2
i
1° 10"
170 43
265 19
3 3°
00.326
00.454
00.576
00.693
00.805
00.914
01.022
01.128
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02.454
— 02,610
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24 103.523
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04.700
04.877
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05.632
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2 67784
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+0.187
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+0.122
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+0.057
0.020
—0.019
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—0.173
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—0,258
— | 0.250
—0.234
—0.210
—0.180
—0.144
—0.105
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—0.02I
0.020
-+0.059
+-0.094
+0.125
+0.152
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24
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(213) Lilaea
(214) Aschera
307 kleinen Planeten.
(215) Oenone
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103
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106
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40
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18
.4980 — | —0.143
5
-4975 —0.081
30
.4945 —0.016
52
4732 +0.163
.4629 2 | 10.210
.4518 +0.248
.4403 +0.276
.4289 +0.295
-4179 „,| 79-304
-4075 +0.304
-3981 +0.295
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3831 +0.255
3778 +0.225
3741 +0.190
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.3714 — | +0.107
3723 0.061
3747 +0.012
3786 —0.038
.3839 —0.087
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.3982 —0.181
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00.307
.4019 | 40.146 00.417
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.4012 — +0.121 00.637
4015 | +0.103 00.746
.4023 |+0.082 | 00.855
.4034 +0.059 00.965
15 25
-4049 5 +0.034 01.076
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20 27 |
4087 0.020 01.301
22 27
.4109 —0.047 01.414
23 26
.4132 —0.073 01.529
24 23 |
.4156 —0.096 01.646
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| +0.047 01.316
| +0.058 01.443
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| +0.076 01.701
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+0.084 01.965
+-0.085 — | 02.099
+0.083 02.234
+-0.078 02.370
{ +0.071 02.507
— | 40.061 02.644
; +0.050 02.781
4 +0.037 02.918
ar +0.023 03.054
0.008 03.189
—0.007 03.323
—0.021 03.456
—0.035 03.587
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—0.078 04.220
—0.080 04-343
—0.080 — | 04.464
—0.078 04.584
—0.073 04.704
| 0.046 05.061
—0.034 05.181
(216) Kleopatra
A. BERBERICH:
(217) Eudora
(213) Bianca
= 10 7 r sin b
.33I0O _|+0.292
.3254 +0.215
.3221 +0.134
.3209 +0.051
.3217 —0.034
.3245 —0.118
.3295 —0.201
.3366 —0.281
3457 0.357
3570 —0.427
-3705 = —0.489 je 97-466
.3858 en —0.541 Re 97.567
.4029 —0.582 =B 97-675
.4216 3 —0.6I0 mr 97-793
4413 —0.621 Zr 97-921
202
150 | -4615 9 —0.613 ® 98.062
160 | -4814 25 —0.582 e 98.215
170.| 5000 „| 0527 „, 98.384
180 | .5166 ss —0.447 5 98.568
190 | :5299 —0.344 98.764
go 123
200 | .5389 EN —0.221 Es 98.971
210 | .5431 — —0.085 De 99.185
220 | -5420 & +0.056 % 99.400
230.| .5355 „„, | 79-192 = 99.611
240 | .5243 -+0.315 99.314
151 103
250 | .5092 EN +0.418 ee 00.003
260 | .4912 Ex +0.499 Pa laozıeı
270 | A715 _,| +0-555 = 00.343
280 | .4509 Eu -+0.588 3 00.490
290 | -4304 0 23259) 00.624
300 | .4108 =, +0.593 e 00.747
310 | .3924 „,| +0.570 5 00.858
320 | -3758 u +0.534 = 00.962
330 | .3613 A -+0.486 er 01.058
340 | .3490 0.429 01.148
10I 65
350 | .3389 _ |-+0.364 _ | 01.234
360 | .3310 Re +0.292 = 01.316
T 1886.485 e 0.2507
M 277° 10' a 2.794
o 176 12 A 77208
2 216 ©
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—0.177
—0.246
—0.314
0.379
—0.439
—0.492
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—0.561
— 0.571
00.255
00-339
00.429
00.526
00.633
00.750
00.880
01.025
01.186
01.365
—0.558
—0.522
—0.461
0.377
—0.275
—0.162
—0.046
0.065
+0.165
+0.249
01.562
01.776
02.005
02.243
02.486
02.728
02.960
03.178
03.379
03.561
+0.315
+0.364
+0.396
+0.414
+0.418
03.723
03.868
03.998
04.113
04.217
0.411
+0.394
+0.369
+0.336
+0.297
04.311
04.398
04.479
04.556
04.629
04.700
04.779
04.840
04.910
04.982
+0.252
—-0.202
+0.147
+-0.088
+0.025
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05.136
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T 1900.941 e 0.3031
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2 164 I
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4401
4347
.4290
.4230
-4167
—0.675
—0.730
—0.760
—0.766
—0.748
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—0.647
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—0.472
—0.366
.4100
.4030
.3958
.3885
3815
3749
3691
.3645
3615
.3602
—0.25I
—0.132
—0.012
-+0.104
+0.213
+0.312
+0.399
+0.474
+0.535
+0.581
+0.612
+0.627
+0.626
+0.609
+0.575
+0.523
—+0.452
+0.364
+0.260
+0.142
.3609
.3636
.3683
3799
-3835
3933
4041
4153
.4264
.4368 |
.4460 |
.4536
+0.014
—0.120
T 1893.658 e
M 96° 5! a
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*) Nach Beobachtungen aus 1910 erfordert # jetzt die Korrektion +0:028.
Tafeln für die heliozentrischen
(219) 'Thusnelda
Koordinaten von
307 kleinen Planeten.
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+0.268
2
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|+0.179
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T 1889.058
M 130° 33!
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1910. Anhang. Abh. IV.
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| 00.133
| 00.256
00.378
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| 00.743
| 00.865
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13
74 A. BERBERICH:
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
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02.867
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| 03.216
03-375
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05.337
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.5456 |+0.277 05.484 2346 | 40.055 02.409
T 1896.944 e 0.2087 | T 1892.893 e 0.2406
M 283° 52' @. 3.142 | M 49°45' a 2.202
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(233) Asterope (234) Barbara (235) Carolina
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(238) Hypatia
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(240) Vanadis
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A. BERBERICH:
(243) Ida
(245) Vera
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r sin b
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Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von
(246) Asporina
(247) Eukrate
307 kleinen Planeten.
(248) Lameia
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10 | .4412 110702353
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30 | -4497 0.579
40 | -4526 —0.667
Bank #548 | 0.734
60 | -4563 n —0.779
70 | -4573 .) —0.800
8o | -4578 = | 0.796
90 | 4577 | 0.766
100 | 4570 x | —0.712
110 | -4556 an | —0.635
120 | -4532 r \ 0.539
130 | :4496 | —0.426
140 | -4448 i | 70-301
150 | -4386 |—0.169
160 | -4312 | 0.036
170 | -4227 £ | +0.093
180 | -4134 3 | +0:215
190 | -4039 |+0.325
200 | -3946 3 | —+0.420
210 | -3858 | +0.499
220 | 3783 x | +0.562
230 | -372 = | +-0.608
240 | -3682 | +0.637
250 | -3661 x \+0.649
260 | .3661 — | 40.645
270 | -3682 | +0.62
280 | -3722 R | +0.586
290 | .3780 +0.532
300 | -3852 2 | +9.461
310 | -3935 3 |750:374
320 | .4024 & +0.273
330 | -4114 Er ‚+0.159
340 | -4201 +0.035
80 |
350 | -4281 | 0.095
360 | .4352 7 | 0.226
T 1890.044
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01.824
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| 03.874
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| 04.067
04.167
04.269
04.375
04.486
| 04.601
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(264) Libussa (265) Anna | (266) Aline
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.3450 +0.067 03.693
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270
280
290
300
310
320
330
340
350
360
(295) Theresia
A. BERBERICH:
(297) Caecilia
(293) Baptistina
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r cos b
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118 19
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.4321 —0.I00 01.731
129 16
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.4580 x —0.128 2 01.993
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32 I2
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3.164
63°97
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|
|
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a7 0.229 — | 01.843
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.3300 „„| 0049 02.638
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T 1902.091 e 0.0968
M 352° 45' a 2.264
@ 132 13 a 105°68
NEEE8T70
i 6 17.7
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 93
(299) T’hora (300) Geraldina (303) Josephina
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I
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4 4
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2I 13 117 32 7 159 2 24 174
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28 12 116 31 7 157 9 II 174
250 | .4051 0.010 04.544 .5009 —0.020 06.260 .5IgI —0.399 — | 03.911
34 12 II4 30 6 155 16 I 173
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30 3 96 ro 4 147 49 65 147
350 | .3645 +0.061 05.593 .4891 —0.033 07-750 .4811 +-0.029 05.524
25 5 96 15 5 148 47 63 144
360 | .3620 +0.056 05.689 .4906 —0.028 07.898 .4764 +0.092 05.668
T 1903.050 e 0.0610 T 1895.520 e 0.0427 T 1902.092 e 0.0684
M 83°26' a 2.433 M 336° 45' a 3.209 M 175° 32' @ 3.121
® 147 38 u 94?88 @ 282 59 u 62263 ® 72 19 u 65°28
2 241 51 Q 42 17 2 345 14
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94
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120
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
230
240
250
260
270
280
290
300
310
320
330
340
350
360
(304) Olga
A. BERBERICH:
(305) &ordonia
(306) Unitas
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‚3965
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.4568
.4644
-4674
-4654
.4585
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4321
-4147
.3958
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3576
-3400
-3239
-3099
.2981
.2885
‚2812
.2760
.2728
.2715
.2719
.2738
.2772
.2821
r sin b
—0.196
| —0.285
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+0.081
—0.0II
—0.104
—0.196
T 1902.036 e
M 161° 50' a
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2
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169
158
15
52 A
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r sin b t
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+0.083
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-+0.004
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_ |+0.230
+0.198
+0.162
+0.123
1904.555 e 0.2002
M 201° 39! [7
log
r cos
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3319
3413
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.3740
.3853
.3963
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-4159
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.4315
.4274
.42Io
.4125
.4024
-3913
|| -3795
-3675
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-3447
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3015
3014
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b
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-+0.283
+0.281
|+0.272
+0.256
+0.233
+0.204
-+0.171
+0.134
| 40.094
+0.051
+0.007
—0.038
—0.082
—0.126
—0.167
T 1902.202
240° 21"
165 32
141 35
M
1775.3
r sin b t
00.189
00.273
00.360
00.451
00.546
00.647
00.753
00.864
00.981
01.104
01.232
01.363
01.497
01.632
01.768
01.902
02.032
02.157
02.278
| 02.393
02.502
02.605
02.702
02.794
02.883
02.967
03.048
03.126
03.202
03.277
03.352
03.426
03.500
03.575
03.651
03.729
03.809
e 0.1509
a 2.358
u 99744
U 3:620
Tofem für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 95
(308) Polyxo (312) Pierreita (313) Chaldaea
log r sin b Y log 5 r sin b 2 log 7 r sin b
-4325 _, | +0-007 97.885 .4398 —0.058 b .4155 —0.032 5 99.221 es
.4353 —0.029 98.009 16 || #523 -++0.019 Ä 4023 —0.121 99.344
.4382 —0.064 98.135 .4642 | -+0.100 R2 .3878 —0.200 99.459
.44 10 —0.098 98.262 I .4751 |+0.182 ö 3724 —0.267 99.567
.4436 —0.130 98.391 .4846 +0.262 6 .3570 |-—0.321 99.667
.4461 —0.158 93.521 N 4924 +0.335 d .3421 —0.362 99.761
.4483 —0.180 98.653 4981 +0.399 ö .3282 —0.391 99.848
.4503 —0.197 98.786 .5018 -+0.450 R ‚|| -3157 —0.407 99.931
4520 —0.210 98.920 .5034 — | +0.486 d .3051 —0.412 00.009
.4533 —0.215 99.055 .5029 +0.505 : | .2965 —0.406 00.083
4541 —0.214 | 99.191 .500I +-0.505 ; .2902 —0.389 00.155
.4545 —0.205 99.328 4953 +0.488 : || .2861 —0.364 00.226
.4544 —0.190 99.464 4887 +0.455 6 .2842 —0.330 | 00.295
.4538 —0.170 99.600 .4805 +0.408 { .2845 —0.287 00.364
.4528 —0.144 99.735 4711 +0.349 5 || „2868 —0.237 | 00.434
4514 —0.114 99.870 .4606 | +0.281 5 .2910 —0.180 00.505
4495 —0.080 00.004 || .4493 -+0.208 ö | .2969 —0.116 00.577
4472 —0.044 00.137 4375 +0.132 8 3044 —0.047 00.652
4445 —0.007 00.268 .4257 -+0.056 6 .3133 40.025 00.729
4417 +0.029 00.397 -4I4I —0.018 3.85 -3231 +0.100 00.810
.4388 -+0.064 00.525 4030 —0.087 : .3338 +0.176 00.895
.4357 -+0.097 | 00.651 .3928 —0.151 4 3452 40.250 00.984
.4326 -+0.126 00.775 .3838 —0.208 | oa. 3572 +0.321 01.079
.4297 +0.151 00.897 .3761 | —0.257 : 3695 -+0.386 01.179
.4271 -+0.172 01.017 3699 —0.297 4- .3818 +0.442 01.284
4249 +0.187 01.136 3656 —0.329 45 .3940 +0.487 01.396
.4231 +-0.196 01.254 .3634 —0.352 e 4058 +0.519 | 01.514
A |
4218 0.200 01.372 .3632 —0.366 d 4167 +0.535 01.638
.4211 +-0.198 01.489 .365I | —0.370 ö .4262 +0.533 01.768
.4209 0.191 01.606 3690 —0.365 .825 4341 +0.512 01.904
.4212 +0.177 01.724 -3749 —0.350 ö 4399 +0.472 02.044
.4221 +0.157 01.841 3827 — 0.320000 4 4432 +0.414 | 02.187
.4235 +0.134 01.959 .3921 —0.291 ö 4436 010m [027352
4253 -+0.107 02.078 4029 —0.246 i 4410 +0.253 02.475
:4274 -+0.076 02.198 4147 —0.192 : 4353 40.159 02.616
.4298 +0.043 02.319 .4271 —0.129 : .4267 +0.063 02.752
TI
.4325 0.007 02.441 4398 —0.058 e .4155 —0.032 02.883
T 1902.857 0.0387 T 1901.872 b T 1904.117 0.1808
M 97° 52' 2.748 M 149° 16! ; M 8 9! 2.376
@ 108 54 79202 3 ® 313 57 98?30
2 182 0 Me
i 4 20.0 U 42556 i 3 d. N 26 U 3:662
96 A. BERBERICH:
(314) Rosalia | (315) Constantia | (317) Roxane
” 108 % r sin b
| |
.4103 \—0.088 .2777 —0.026 5 \—0. 98.811
‚4113 —0.185 £ .2836 | —0.040 . | —0. 98.894
.4138 —0.278 .2912 —0.052 ö ; 98.978
.4180 —0.365 .3003 —0.063 £ ; ' 99.064
.4239 —0.445 .3107 —0.073 & R \ 99-151
log | r sin D
.4315 —0.514 .3222 —0.082 i 4 99.241
.4408 —0.572 3345 —0.089 e . 99-333
.4517 —0.618 3473 —0.093 ; e 99.428
4641 —0.648 .3601 —0.095 ; u 99.525
.4778 —0.661I .3727 —0.093 : 2 ; 99.625
4924 —0.655 .3846 —0.089 . eo: 99.729
.5074 —0.627 .3952 —0.081 E K 99.835
.5223 —0.577 .4042 —0.070 gi B 99.943
.5363 —0.504 ‚4112 —0.056 e > 00.053
.5488 —0.408 .4158 —0.040 ä | —0. 00.166
.5590 —0.291 .4178 —0.022 E : 00.279
I
.5662 —0.159 .4172 —0.002 .39: 4 00.392
.5699 —0.017 .4139 +0.017 s | +0. 00.505
I I
.5700 +0.127 .4082 -+0.035 5 E 00.617
.5664 +0.264 | .4002 -+0.051 5 5 00.728
.5595 +0.389 .3904 +0.065 : Ä | 00.837 e
5498 +-0.495 -3791 +0.076 . 2 | 00.943
-5377 +0.578 _ .3667 +0.084 ; 4 01.047
5241 -+0.637 { .3539 -+0.088 2 5 01.148
.5098 +0.671 .3410 —+0.090 £ H 01.246
.4953 +0.683 .3283 +-0.089 4 4 01.341
.4812 +0.674 .3163 +0.086 5 KH 01.434
.4679 +0.646 .3054 +0.081 a H 01.524
.4557 +0.602 .2957 +0.073 3 4 01.612
.4448 +0.543 .2873 -+0.064 3 K 01.698
.4354 +0.472 .2805 +0.053 : ! 01.782
.4275 +-0.392 .2754 +0.041 R 2 01.864
.4210 +0.304 .2721 +0.029 B H 01.946
4161 -+0.210 .2707 +0.016 5 E 02.027
.4126 +0.III .2712 +0.002 & A 02.108
.4107 +0.0122 2735 —0.012 .3220 ! 02.189
.4103 * | 0.088 2771 |--0.026 .3240 a 02.270
T 1903.952 T 1891.677 T 1904.226 0.0844
M 75° 17' M 9°28' M 223°53' a 2.287
oa 185 4 2 © 171 22 © 185 Io 2 104°09
®2 171 Io R 161 14 Q 150 43
Ar 225 D 2 24.6 5 i T 45.4 U 3:459
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(318) Magdalena
(321) Florentina
(322) Phaeo
97
r cos b
—0.175
—0.266
—0.347
—0.416
—0.472
| —0.513
—0.540
| —0.552
—0.548
—0.528
—0.494
—0.446
\—0.384
—0.309
—0.223
—0.129
—0.028
| +0.076
+0.180
+0.280
+0.372
+0.454
-+0.523
+0.576
| +0.610
+0.625
+-0.621
+0.597
+0.555
+0.496
-+0.421
0.333
-+0.236
'++0.028
| —0.076
—0.175
1903.734
294° 50!
213 42
162 41
Ü 10 33.6
Phys.-math. Klasse.
| |
log r sin b |
103
+0.133
104
99
e
[74
A
103.349
\ 03-511
03.670
0.0629
3.213
62251
U 5°759
1910. Anhang. Abh. IV.
log
r cos b
.4538
.4507
.4478
-4453
4431
| .4414
.4403
| 4397 |
sn
.4401
.4412
.4428
4450
.4476
.4505
.4538
-4573
.4609
.4645
.4680
TIL
-4738
4761
-4779
.4791
.4796 —
I
2195
4788
-4774
| .4755
.4731
4704
-4673
.4640
.4605
-4571
.4538
7,
A ee
[0]
R 4o4o
Ü
31
25
22
17
6
—+O.
| +O.
+0.
Oo.
+0.
12
5
—0.
—O.
—0.
+0.
+0.
+0.
+0.087
0.069
0.
—
0.
0.
—en
—0.
| —0.085
—0.066
—0.045
—0.023
—0.001
| 0.021
+0.042
+0.062
+-0.080
-+0.095
108
118
125
128
127
122
114
102
++0.048
0.026
Ss 0.002
ä —0.022
—0.046
—0.068
—0.087
104
118
128
133
134
132
125
115
102
\ 0.085
1903.131
33199
2 36.9
r sin b
I
2
105.114
| 05.260
| 05-404
| 05-546
7 | 05.686
Io
\ 05.824
13 |
05.960
17 |
06.093
0.0463
2.886
13°42
U 4°903
r sin
+0.280
+0.262
-+0.237
0.206
-+0.169
| +0.125
+0.076
0.021
| —0.038
—0.101
—0.166
—0.231
—0.295
170-353
—0.403
| —0.442
—0.466
| —0.473
| —0.462
—0.432
—0.385
—0.324
—0.254
—0.178
| —0.101
—0.026
+0.043
| +0.105
| +0.159
+0.204
+0.239
+0.266
+0.284
+0.294
+0.297
+0.292
|
| +0.280
T 1904.445
M 288° 23!
© III 33
2 253 39
u 759
b
00.687
| 00.762
00.838
00.915
00.995
01.079
01.167
| 01.261
01.362
01.471
| 01.589
| 01.718
| 01.858
| 02.010
02.175
02.351
02.539
02.735
02.937
03.142
03.346
03.544
| 03.734
[03.914
| 04.081
| 04.236
04.378
| 04-507
04.625
\ 04.733
04.833
04.926
05.014
05.096
05.175
05.252
05.328
0.2456
2.782
771°57
4:641
98 A. BERBERICH:
(324) Bamberga eh (325) Heidelberga A (326) Tamara
2 lo 1 | l
g . og | . | og
IEBEIG r sin b ee rsinb |
o | 2 Eu Er
o°| .2479 a 0.182 & 99.426 6 4618 56 +0.III er 95.786 iu SS 0.506 ne 00.531
Io | .2452 == -+0.230 )n 99.484 | .4522 en +0.178 Ei 95.916 = 3567 g —0.375 1 00.631 R
20 | .2457 \++0.273 99.541 | .4439 +0.238 96.041 || .3762 —0.218 | 00.741
40 37 57| 68 | 5I 120 170 180 120
30 | .2497 |-+0.310 \ 99.598 4371 | +0.289 96.161 .3932 —0.038 00.861
74 | 3ı 58 || 52 43 118 133 _, 194 128
40 | .2571 | ++0.341 99.656 ‚4319 |+0.332 96.279 .4065 |++0.156 00.989
109 25 61 33 33 115 89 | 198 136
50 | .2680 nn 1150:366 a 99.717 e .4286 = -+0.365 3 96.394 er 4154 za +0.354 En 01.125 =
60 | .2823 m +0.383 S 99.782 | 4273 | +0.388 = | 96.508 = .4198 „| +9-544 : 01.264 E
70 | .2999 R +0.392 — 99.853 | .4280 { | +0.40I N \ 96.622 = .4200 = |+0.714 Di 01.404 5
20: 77|| 2
80 | .3207 ang | 79-391 „, | 99-930 % .4307 | -+0.404 = 96.736 3 .4168 ss +0.855 5 R,
90 | .3445 : |+0.379 00.015 .4354 | +0.396 \ 96.852 .4IIo +0.963 01.681
261 | 24 95 66 | 18 | 120 75 72 | 132
100 | .3706 a | +0.355 5, 00.110 | -4420 a | +0.378 Rn 96.972 en .4035 a +1.035 el 01.813 2:
IIO | .3984 2 +0.316 2 00.218 A: 4504, | +0.348 97.096 | 3952 | +1.071 „| 01-941 a
2 | (0)
120 | .4270 ” +0.260 3 00.342 | .4602 n +0.308 % 97-225 2 3 .3867 & | +1.073 == 02.064 N:
2 Io I
130 | .4556 0.187 5 00.482 ä .4712 | +0.257 2 97.360 = 3784 ? +1.043 3° | 02.182
272 9gI 160 120 62 143 79 59 114
140 | .4828 | +0.096 00.642 .4832 | +0.195 | 97-503 3795 +-0.984 02.296
244 | 106 180 125 72 252 | 76 | 86 | IIo
150 | .5072 | —0.010 00.822 .4957 |+0.123 \ 97-655 .3629 _|+0.898 | 02.406
201 | 117 99 125 79 160 75 | IIo 106
160 | .5273 AS Lloro2 u .5082 105 | 79-044 a 97-815 I 3554 5 +0.788 I 02.512 n
I 2 2 |
170 | .5419 zo 248 116 | 01-237 „,,| 5204 I —0.041 % 97-984 ER .3478 Br +0.657 2 02.615 #
180 | .5501 —0.364 01.465 || .5318 —0.130 98.163 .3397 +0.511 02.714
13 102 | 234 || 103 | 89 189 90 | 157 5 95
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5
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(352) Gisela
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110°80
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3944
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-3964
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M 303° 31" a
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2.806
76°58
U 4'701
100
1Io
120
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
230
240
250
260
270
2830
290
300
310
320
330
340
350
360
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
(356) Liguria
(361) Bononia
(362) Havnia
103
r sin b
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+0.081
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+-0.299
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— | —0.473
u
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+0.024
T 1904.500
M 217° 41'
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Q
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45 110 |
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10.587
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M 109° 14' a
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| 98-533
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3.959
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U 7:878
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27 32 |
4065 79394 ; 03.328
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M 309° 19! a 2.580
® 28 46 u 86°87
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i 8 4.6 U 4°144
104 A. BERBERICH:
(371) Bohemia | (372) Palma | (378) Holmia
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70 | .4594 | +0.210 | 99.720 .3265 — | 40.911 00.213 | »3977 | —0.089 | 98.562
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120 | .4558 . OT 00.424, .3697 : +-0.488 | 00.641 = 4372 z —0.308 a | 99.139 2
I I 152 IOoI 2
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250 | .4079 —0.186 02.014 .5599 —1.559 — | 02.778 .4781 +0.107 01.136
I 50 III 72 55 238 83 56 151
260 | .4078 — | —0.136 | 02.125 .5671 —I.504 03.016 .4698 -+0.163 01.287
5 III I12 2 I
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15 59 113 29 215 | 247 102 | 30 13I
290 | .4108 0.034 02.461 .5698 —1I.0IO 03.756 „4401 -+0.281 01.700
20 58 113 77 250 241 101 2I 126
1 300 | .4128 +0.092 02.574 .5621 —0.760 03.997 .4300 -+0.302 01.826
25 56 II4 127 27I 230 97 II 120
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340 | .4253 2 +0.285 : 03.040 ’ .4854 4 +0.271 : 04.815 .3967 0.291 02.279
39 | 33 | 122 264 195 156 54 23 3 104
350 | -4292 a +0.318 | 03.162 ee .4590 Sen +0.466 157 | 04.971 IR .3913 5 -+0.268 en 02.383 ,
360 | .4334 +0.341 | 03.286 .4325 +0.623 05.109 .3873 +0.238 02.484
T 1902.091 e 0.0612 T 1902.365 e 0.2694 T 1902.803 e 0.1278
M 353° 26' @ 2.727 M 131° 58' a 3.142 M 4°15' a 2.776
o 340 I u 79°94 © 113 33 u 64264 ® 153 16 u 7782
2 284 9 N 328 20 Val 7
i 7 2362 U 4°503 ART U 52569 i 6 58 U 4:626
Tafeln für die heliozentrischen Koordinaten von 307 kleinen Planeten. 105
(379) Huenna (381) Myrrha (382) Dodona .
= Io b r sin b ” log 5 r sin b r sin b
4033 —0.009 - || »4927 | —0.566 97-485 || +0.314
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4117 —0.033 5 .5087 —0.694 97-807 © +0.421
.4188 —0.045 5 | .5170 —0.730 97-977 s -+0.454
.4278 —0.055 & || .5251 —0.745 98.154 5595 +0.471
.4386 ve —0.065 E 98.693 1 .5328 5 —0.736 a 98.337 = .5593 x +0-.471 7, 98.129 A
.4508 an —0.073 x 98.817 N .5398 & —0.702 E 98.527 “ .5562 5 -+0.455 = 98.340 2
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9 10 195 64 | 136 198 134 | al 154
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.5577 —0.055 00.154 .5326 \+0.193 00.126 4704 —0.030 99.760
75 15 | 213 99 118 | 182 129 63 137
.5652 "@ —0.040 | 00.367 ar || 5227 5: 0.311 Eu 00.308 In -4575 „| 9:093 99.897 E
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4784 el +0.084 S | 02.526 SS .4418 SE +0.438 4 01.859 N .4198 ee —0.283 a \ 01.122 n
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108 | 9 | 118 45 107 128 124 57 132
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90 10 113 53 | III 131 132 63 140
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-4022 —— | +.0.00 572 a | —0. R .5 R e
4 II 3 12 | 03-57 102 or 77 | SD 87 voran 152 5273 106 el 67 22493 138
.4033 —0.009 03.674 | .4927 | —0.566 | 03.205 .5379 +0.314 02.591
T' 1901.270 e 0.1924 T 1903.788 e 0.1259 T 1903.952 e 0.1760
M 210° 5' a 3.126 M 114° ı1' @ 3.199 M 211° 17" a 3.114
® 177 18 a 65° 12 | o 143 27 a 62293 ® 267 20 a 65°52
2 172 44 | 2 125 16 R 315 41
i 1 36.6 U 5:529 a r2=3488 U 5°720 i 7 26 U 52494
Phys.-math. Klasse. 1910. Anhang. Abh. IV. 14
106
100
| ııo
120
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
230
240
250
260
270
280
290
300
1 310
320
330
340
350
360
A. BERBERICH:
-3797
-3935
.4085
.4246
.4416
.4590
.4763
4925
.5067
I
5179
.5250
.527I1
.5238
.5150
.5OLI
4834
.4628
.4408
.4185
3971
-3773
-3597
-3448
.3328
-3237
3174
3139
.3129
.3143
.3176
.3227
.3292
‚3369
.3458
3559
-3672
3797
(387) Aquitania
| | Zr
„
S
o
3 |
|
r sin b
—0.607
| —0.704
—0.787
—0.852
—0.896
—0.915
—0.904
—0.860
—0.781
—0.667
—0.520
0.349
—0.163
+0.025
+0.203
-+0.360
+0.490
40.591
+0.664
+0.7I0
+0.732
+0.734
+0.717
+0.684
+0.636
+0.575
+-0.502
+0.416
—+0.320
—+0.215
0.103
—0.016
—0.139
—0.262
—0.383
—0.499
—0.607
T 1895.505
M 353° 6'
(0)
2
i
258
128 :
17
o
°
N)
°
7
log
r cos b
-4567
-4598
.4634
-4673
.4713
4754
.4796
.4838
.4878
.4916
4952
.4982
.5005
.5020
.5027 — | +0.209
.5025
.5014
-4994
-4964
.4926
.4882
-4834
-4784
.47132
.4681
|| -4633
.4592
-4557
.4528
.4507
.
.4490 — | — 0.227
I
Aue
4500
.4517
-4540
.4567
(388) Charyhdis
r sin b
0.026
+0.082
+0.138
+0.190
+0.236
+0.276
+0.310
+0:334
+0.348
+0.352
+0.344
+0.325
+-0.296
+0.257
+0.155
+0.096
+0.034
—0.029
—0.090
—0.146
—0.196
—0.240
—0.275
—0.302
—0.319
—0.324
—0.312
—0.291
—0.263
—0.185
—0.137
—0.085
—0.030
+0.026
T 1902.912
M
88° 56’
w 322 23
R 355 22
i
6.29
—0.326 u 00.876
2
I2
°
D
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.4404
.4403
-4395
.4380
.4358
.4331
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.4260
.4217
.4170
.4120
.4069
.4018
-3969
3924
.3885
.3853
.3830
-3817
.3815
.3824
.3843
3871
3909
3954
.4004
.4058
.4112
.4166
.4217
.4263
-4304
4339
.4366
.4386
-4399
.4404
T
8
— | 0.343 — | 02.978
2
(389) Industria
rsindb |
+0.384 g | 00-754
+0.392 — | 00.886
|+0.389 |
—+0.374 \ 01.150
+0.346 01.280
+0.307 01.409
-+0.260 01.536
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+0.145 01.784
-+0.082 01.904
+-0.017 02.021
\ 0.047
—0.107
_ | 0.163
—0.2I4 ° | 02.465
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S
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oo
—0.257 02.570
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—0.318 02.775 :
—0.335 02.877
—0.341 03-079
—0.330 03.181
—0.309 03.284
—0.279 03.388
—0.240 03.494
—0.193 03.603
—0.140 03.715
—0.081
—0.017 03.946
0.049 04.066
| +0.114 04.189
+0.176 | 04.314
+0.235 | 04-442
+0.287 ° | 04.571
+0.330 04.702
_\+0.363 04.834 R
" [+0.384 04.966
1899.462 e 0.0678
M 63° 27:5 a 2.608
® 262 5I ju 85°48
QR 2832 38
i
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(391) Ingeborg
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r sin b
r cos b
r +0.358
+0.260
I
+0.150
.2211 +0.032
118
—0.094
2 m DR
.2593 Be m ee) 02.034
.2739 a 02.105
.2895 —0.610 02.181
168 116
—0.726
—0.829
150 | .4289 —1.014 02.947
185 67
160 | -4474 —0.947 03.104
147 113
170 | -4621 —0.834 03.273
190 | .4733 — | —0.486
250 | -3451 +0.572 04.534
307 74
E 260 | .3144 a +0.646 s 04.630
2:
270 | .2856 +0.692 h 04.713
258 23
280 ‚2598 _ +0.715 04.786
22
290 | .2376 +0.718 —_ 04.852
182
| 300 | .2194 +0.794 04-911
310 | :-2054 +0.677
320 | .1956 |-+0.637 05.018
57 52
1 330 | -1899 Ar +0.585 E 05.069
340 | -1879 — | +0.521 N 05.119
350 | .1895 2 +0.445 05.169
360 | .1942 +0.358 05.219
i
23 2.6 UBzEsSE
|
.3648 r —0.984 02.556 5
2I I
130 | .3864 —1.027 % 02.674
217 12 130
140 | .4081 —1.039 — | 02.804
180 | .4713 ? —0.678 03.452
I
200 | .4676 —0.272 03.819
139 218 1741
lt 210 me 203 23223 1618
220 | .4327 +0.149 04.154 |
265 176 144%
230 | -4062 +0.325 04.298
299 141 26
240 | .3763 +0.466 04-424 j
T 1903.076 e 0.3087
M 141°50' a 2.321
o 145 8 a 101283
2 212 34
307 kleinen Planeten.
E
108
100
IIo
120
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
230
240
250
260
270
280
290
300
310
320
330
340
350
360
A. BergerıcH: Heliozentrische Koordinaten von 307 kleinen Planeten.
Anhang.
Heliozentrische Koordinaten von Mars, Jupiter und Saturn.
Jupiter
.1439
1473
.I5I6
.1568
.1627
.1692
.1761
.IS31
.1902
.I970
.2033
.2090
2138
2175
.2200
.2213
.2212
.2198
.2171
.2132
.2083
.2025
.I960
.ISgI
.I821
.1750
.I6S8I
.1616
.1558
.1508
.1466
.1434
.I412
.1402
.1403
.I4I5
.1439
—0.034
—0.028
—0.022
—0.015
—0.007
0.001
0.009
+0.018
+0.026
+0.034
+0.040
+0.046
-+0.050
+0.053
+0.054
Ho aaa oı0 © m on ©
|+0.053
+-0.050
+0.046
—+0.040
40.033
+0.025
0.017
+0.008
—0.001
ı—0.0I0
—0.018
—0.025
| —0.031
—0.036
—0.040
—0.043
—0.044
—0.044
—0.042
4
4
| —0.038
| 0.034
U= 1.880
* I für Aeq. 1900.0
| 00.322
| 00.366
| 00.412
00.458
00.505
00.554
100.604
| 00.656
| 00.709
00.764
00.821
00.879
00.939
01.000
01.062
01.124
| 01.187
| 01.250
01.312
1 01.372
01.432
01.490
01.547
| 01.602
01.655
01.707
| 02-757
01.805
| 01.852
| 01.898
KORES3E3
| 01.987
I
| 0.045 —
I I
02.030
|
| 02.073
ES
| 02.159
| 02.202
4|
| .6944 TE | —0.113
|| .6946
.6953
.6967
.6986
.7010
71039
.7071
.7106
.7142
7179
.7215
.7250
.1282
.7310
1333
7351
.7363
.7368
.71366
.7358
|| -7343
.1322
.7296
.7266
7233
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