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AKTENSAMMLUNG ZUR
GESCHICHTE DER
BASLER REFORMATION
IN DEN JAHREN
1519 BIS ANFANG 1534
IM AUFTRAGE DER HISTORISCHEN
UND ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT ZU BASEL
HERAUSGEGEBEN VON
PAUL ROTH
VERLAG DER
HISTORISCHEN UND ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT
UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK BASEL
1941
\^
AKTENSAMMLUNG ZUR
GESCHICHTE DER
BASLER REFORMATION
IN DEN JAHREN
1519 BIS ANFANG 1534
IV. BAND
JULI 1529 BIS SEPTEMBER 1530
VERLAG DER
HISTORISCHEN UND ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT
UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK BASEL
1941
i 8 i| fi I fl
Karl Werner, Buchdruckerei in Basel
1
DER ALLGEMEINEN
GESCHICHTFORSCHENDEN GESELLSCHAFT
DER SCHWEIZ
ZUR FEIER IHRES
HUNDERTJÄHRIGEN BESTEHENS
I
I
I
I
v^
VORWORT ZUM VIERTEN BAND
l.
n ernster Zeit war es detn Unterzeichneten vergönnt, den
vorliegejiden vierten Band zur Geschichte der Basler Refor-
mation, der die Zeit vorn Juli 152g bis Ende September 1530
umfaßt, fertig zu stelleri. Der Bearbeiter hat sich in keinem
Fall veranlaßt gesehen, im Aufbau des Werkes von dem me-
thodischen Wege abzugehen, den ihm seinerzeit Herr Professor
Dr. Emil Dürr sei. mit Umsicht und Weitblick gewiesen und
kraftvoll geebnet hat. Auch der folgende Band, den er ohne
Verzug in Angriff zu nehmen gedenkt, soll tcnter diesen Be-
dingu7igen gestaltet werden. Zu verbindlichern Dank ist der
Herausgeber vor allem der Historischen 7ind Antiquarischen
Gesellschaft und der hohen Regierung des Kantons Basel- Stadt
verpflichtet, deren materielle Hilfe ihm gestattet hat, die Arbeit
2inter den riämlichen Voraussetzungen zvie bis anhin weiter-
zujühren. Kür die Herstellung des Registers ließ sich iri dankens-
luerter Weise zvie der um Herr Eduard Von der Mühll in Basel
gewinnen.
Es ist dem Bearbeiter eine große Freude, diesen vierten
Ba?id der Allgemeinen Geschichtforschenden Gesellschaft der
Schweiz, die den Herausgeber vor einern yahre in ihreji Vor-
stand aufgenommeri hat, zu ihrem hundertjährigen Bestehen
zueignen zu dürfen. Diese ehrwürdige Gesellschaft, die vor
hmdert Jahren aus der Absicht heraus entstanden ist, die Quellen
zur ScJnocizcroeschichtc liiinh 7oisscHschaJi/ichc Hditioiioi zu-
oiiuclicJi zu macJicn, man daraus o-kouioi, ivic sehr die Heraus-
gäbe von Gcschichtsqucllcn auch innucr ein .bi/ie^en der Jiaslcr
Gesc h i chtfo rsch uug gewesen ist. /he Probleme, denen sieh das
Junge evangelisch-rcformierte Jnxsler (iemein^cesen nach den
stürmischen Tagen des Durchbruchs der Reformation im Februar
I $2 ) gegenübergestellt sah, greijcn atcch in das Gebiet der
eidzcnössischen und der ausländischen Politik hinciti. Den Ahte?t-
stücken unserer Sammluno; kommt . daher nicht iiur lokal-
o-eschichtliche Bedeutung zu, — sie vcrdioien aucJi von der
Gesamtgeschichte aus ihre besondere Beachtung 7ind ein reges
Studium.
Basel im September 1941-
PAUL ROTH
%-
LITE RA TUR VERZEICHNIS
Abschiede. Amtliche Sammlung der altern eidgenössischen Abschiede.
Band IV, Abteilung Ib (1529—1532), bearbeitet von Johannes Strick-
ler, Zürich 1876.
Basier Chron. Basler Chroniken, herausgegeben von der Historischen und
Antiquarischen Gesellschaft zu Basel, Band I (von Wilhelm Vischer
und Alfred Stern), Leipzig 1872; Band VI (von August BernouUi),
Leipzig 1902.
B. R. A. Aktensammlung zur Geschichte der Basler Reformation; Band I
(1519 — 1525), herausgegeben im Auftrage der Historischen und Anti-
quarischen Gesellschaft zu Basel, von Emil Dürr, Basel 1921;
Band II (1525—1527), herausgegeben von Emil Dürr und Paul Roth,
Basel 1933; Band III (1528—1529), herausgegeben von Paul Roth,
Basel 1937; Band IV (1529—1530), herausgegeben von Paul Roth,
Basel 1941.
Basler Urk.-Biich. Urkundenbuch der Stadt Basel, herausgegeben von der
Historischen und Antiquarischen Gesellschaft zu Basel, Band X
(1528—1600), bearbeitet von Rudolf Thommen, Basel 1908.
Berner Ref.-Akten. Aktensammlung zur Geschichte der Berner Reforma-
tion 1521—1532, herausgegeben mit Unterstützung der bernischen
Kirchensynode von R. Steck und G. Tobler, Bern 1923.
Paul Burckhardt. Die Basler Täufer. Ein Beitrag zur schweizerischen Re-
formationsgeschichte, Basel 1898.
Polit. Correspondenz. Politische Correspondenz der Stadt Straßburg im
Zeitalter der Reformation, Band I (1517—1530), herausgegeben von
Hans Virck, Straßburg 1882.
W. Köhler. Zürcher Ehegericht und Genfer Konsistorium, Leipzig 1932.
Ochs. Ochs, Peter, Geschichte der Stadt und Landschaft Basel, Band V
und VI, Basel 1821.
Stiichvliti, Ockohivipiul. Briefe und Akten zum Lehen Oekolanipads. Zum
vierluindcitjähiigen Jubiläum der l^asler Reformation, herausgegeben
von der theologischen Fakultät der Universität Basel, bearbeitet von
Ernst Staehelin"; Band II (1527—1593), Leipzig 1934.
Stiichclhi, Ernst. Das theologische Lebenswerk Johannes Ockolampads, in
Quellen und Forscliungen zur Reformationsgescliichte, Leipzig li)39.
Stricklcr. Aktensammlung zur schweizerischen Reformationsgeschichtc in
den Jahren 1521 — 1532, herausgegeben von Johannes Strickler. Bandit
(1529—1530), Zürich 1879; Band V (Nachträge, 1522—1533), Zü-
ricli 1884.
ABKÜRZUNGEN
A. Archiv.
abtlg. Abteilung.
aujgcdr. aufgedrückt.
bd. Band.
hl. Blatt.
B. v.B. Bürger von Basel.
d. d. de dato.
fasz. Faszikel.
jol. Folio.
gedruckt. Druck. Vollständiger Abdruck.
H. B. L. S. Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz.
Jht. Jahrhundert.
jir. Nummer.
d. R. des Rats.
Regest. Nur im Regest gedruckt.
s. oder st. sanct.
s. Seite (oder siehe).
St.-A. Staatsarchiv.
urk. Urkunde.
V. verso.
z. Zeile.
Z.G.O. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.
z. t. zum Teil.
DR ( xk'ii-iif.F.RnRRicnrrdi wchn
Dd. I , S. 14."), 13: Lies seditioniim statt sedititiomim.
Ell. /. .s'. '^'33, 39: Lh-s Ul. 100 statt 190.
Bd. I, S.Ö53, 1: Lies 1525 Juli 1 statt .luni 30.
Bd. II, S. 16, 29: Lies juventuti statt invcntuti.
Bd. II, S. IS, 5: Lies secedendum statt seccedcndum.
Bd. II, S. 19, 4: Lies caeksti statt caelisti.
Bd. II, S. 104, 31: Lies poterit statt porterit.
Bd. II, S.116, 11: Lies 1525 Oktober 14 statt 1925.
Bd. II, S. 199, 5: Lies Origenes statt Origines.
Bd. II, S. 270, 29: Lies fruditbar statt furchtbar.
Bd. III, S. 1, 5: Lies paulo ante statt pauloante.
Bd. III, S. 76, 25: Lies minen statt ninen.
Bd. III, S.114, 31: Lies zerisze statt ressisze.
Bd. III, S. 264, 7 : Lies admonens statt admoneus.
Bd. III, S. 264, 8: Lies libet statt hibet.
Bd. III, S. 278, 27: Lies ageret statt agaret.
Bd. III, S. 340, 19: Lies communen statt commumen.
Bd. III, S. 431, 34: Lies willenn statt willen.
Bd. III , S. 462, 12: Lies Eodem statt Eoden.
Bd. III, 8.559, 13: Lies Die Vorlage zerschreibt XII statt XIII.
Bd. IV, S.165, 2: Lies fünfthalb tausend Gulden statt fünfthalb
Gulden.
Bd. IV, S. 197, 11/2: Lies für zenemen in einem zvort.
ERGÄNZUNGEN
Bd. I, nr. 185, ergänze das Literaturzitat:
Strickler, bd. I, nr. 1301.
INHAL TS VERZEICHNIS
i
^?
Vorwort ......
Literaturverzeichnis ....
Abkürzungen und Druckfehlerberichtigungen
Text .......
Register zu Band IV ....
Ergänzungen zum Register der Bände I — 111
Seite
IX
XI
XIII— XIV
. 1—603
605
635
1. iS2g Juli.
Item fit [Philippjis episcopus] anno eodem [152g] mense julio, apud
vices gerentem comitem palatinum et reliquos imperii Status, exponit
episcopatus ingentia debita, extremam necessitatem, difficilem Helve-
5 tiorum viciniam defectionem subditorum, irreverentiam, inobedientiam,
rebellionem, immutationem religionis, minas reliquorum subditorum, si
vel in minimo ratione exactionum imperii impetantur, quod exemplo
aliorum Helvetiis se jüngere et in libertatem omnimodam asserere velint.
Igitur se rogare iterum ne exactionibus imperii gravat, esse enim id
10 omne ultra suas vires, et sese auxiiio (si modo episcopatum in aliquo
retineri velint) aliorum potius indigere, prout saepius etiam prius con-
questum et indicatum sit, etiamnum ergo sese obsecrare, ut ab omni
exactioni libere esse possit et aliorum subsidia ecclesia Basiliensis
allevetur,
15 Notiz. Ge?ieral-Landes-A. Karlsruhe, Handschriften nr. IS3S, bl.Siv.
2. 152g Juli 1})
Philips, von gots gnaden lantgrave zu Hessen etc., ann Oeco-
lampadium.
Gnade unnd friede von got durch Christum, unsern herren, und
20 erleuchtung des heiigen geistes zu worer erkentnus und bestendigkait,
amen.
Hochgelarter besunder lieber.
Wir haben kurz verrugter zeit mit Jacoben Stürmen zu Straszburgk
aus christenlicher neigung und getreier guter wolmeynunge rede ge-
25 habt unnd ime wege und mittel zu einem freuntlichen, gutlichen, on-
disputirlichen gesprech der irrung des sacraments unsers herren Jhesu
Christi fleisch und bluth halber zvvuschen euch und ezlichen ewern
mitvervvanten und doctori Luthero, Philippo Melanchtoni und auch ez-
lichen iren zugevventen vorgehalten mit gnedigem ansinnen, bei euch
30 daruff zu handelen, ob es dahin gelangen mecht und der almechtig
gütig got zu einem einhelligen verstände gnade verleihen wolte etc.,
zuversichtig, er hab euch solchs noch weitherem unsern untherricht
angezaigt, auff wilchs wir uns mit gnaden gottes sovil mit ernst
2. V ^^^ datierung siehe M. Lenz, Briefwechsel Landgraf Philipps mit Bucer, bd. I,
35 -f. <?, ferner Politische Correspondem, bd. 1, nr. 6ja.
Basler Reformationsakten, IV. -i
2 1529 y^ili '■ ^f- 2.
bemuhet und bcy dem Luthero, dergleiclien Philippe) Mclanchtoni
erhalten haben, das sie zu solcher frcuntlichen untherrcdc erscheinen
wollen, dorzu w ir inen den schirst kommenden donerstagk nach Micha-
elis ernent haben. Dormit aber nun solch gesprech unvorhindert vor-
gehen muge unnd wir uns versehen, das es euch als einem vornemen s
cristen, der tViden und einigkait zu sicherhait der armen gewissen und
meherung gottes reich in uns am höchsten liebt, nit ungelegen noch
zuwidder sey, so begeren wir an euch mit gnaden gutlich und ersuchen
euch von christlicher trew und lieb wegen, das ir sambt dem dfoctor]
Ulrico Zwinglio, den wir gleicherweisze herzu erfurderet haben, und hat 10
er uns auch zugeschrieben zu erscheinen, euch erheben und auffschirsten
sanct Michaelis tagk in unser stadt Martburgk gewiszlich ankommen
wollet, volgendts donnerstags das freuntlich ondisputirlich gesprech im
namen gottes zu seinem lob und eher anzufahen. So seint wir der
unzweifenlichen hofnung, der almechtig gutig barmherzig got werde 15
sein gnade (so wir inen mit ernstem fle^^s dorumb bitten werden, als
wir thun wollen) zu einhelligem verstände und freuntlicher vergleichung,
verleihen etc., dorbei wir dan eigner person selbst, gefets (!) got, sein
wellen.
Nachdem aber der wegk euch herüber ezwas weith und auch 20
sorglich ist, so stellen wir zu eierem gefallen, ob ir mit den kaufleuten,
so umb di zeit von droben herab noch Frankfurt ziehen werden, eiern
wegk uff Franckfurt zu nemen wollet, wiewol wir den vor geferlicher
dan den nochfolgenden wegk ansehen, oder aber von Stroszburgk aus
noher dem Waszkaw durch unsers freuntlichen lieben oheimen, Schwagers 25
und gfattern, herzogk Ludwigen zu Zweienbrugken, landtschaft uff
unser Stadt sanct Gewer durch unsere nidder graveschaft Cazenneln-
bogen, doher ir am sichersten weret, ziehen wollet. Dorumb wir an
euch mit gnaden begeren, welchen wegk ir zu ziehen gemeint seit,
uns bei dissem unserm botten anzuzeigen. So ir dan den wegk nach 30
Franckfurt mit den kauffleuten nemen werdet, so zeiget uns ane, wilche
zeit ir daselbst ankommen wellet, so wellen wir dohin zu euch di unsern
schicken und euch da dannen in unser Stadt Martburgk mit starkem
lebendigem glait unser reisigen bringen lossen. Wo ir aber den wegk
uff Straszburgk durch gemelts unsers oheimen, schwager und gefattern 35
landtschaft und unser nidder graveschaft Cazenelnbogen etc., wie oban-
gezeigt, nemen wollet, so begeren wir, uns zu verstendigen, was tags
ir aus Straszburgk ziehen und wuchs orths ir seiner lieb landschaft an-
treffen werdet, so wollen wir sein lieb freuntlich vernugen, das sie euch
mit einem starcken gelait und, wo von nothen, mit einem man drei- 40
oder vierhundert annemen und euch noch unser niddern graveschaft
Nr. .?. 1529 Juli 2. 3
sicher bringen lassen soll. Derolcichea wollen auch wir ein meil wegs
vier oder fenff jhenseit sanct Gewer noher dem Hundtsrucke zu euch
unser glaitsleuth starck gnug unther äugen schicken, die euch vorther
bringen sollen. Und loszen wir uns dissen wegk als den sichersten am
5 besten gefallen, gnediglich begerende, ir wollet euch noch gelegenen
Sachen zum besten selbst dorin schicken und uns ewer gemuet, wes
ir euch deszhalben entschlossen habt, bei dissem unserm botten zu
versteen geben, dornoch wissen zu richten. Sovil aber den hynnuff-
zuo-k Widder anheim betrift, sollet ir keinen zweiffei haben, wir wollen
10 euch mit gottes hilff sicher on far dohin bringen lossen.
Unnd nochdem wir (wie ir als ein wolverstendiger wol ermessen
könnet) in disser zwyspalt nit sondere entschiedtliche oder vertregliche
mittel vorzuschlagen können wissen, dorumb wollet selbst doruffdencken
und euch dorin, als der frieden und einigkait zu gottes eher, trost der
15 armen gewissen und Verhütung viles grossen blutvergiessens, unraths
und Verderbens, so villeicht aus solchem zwispalt entsteen kont, zum
furdersten liebet, zur vergleichung freuntlich erzeigen, auf das auch
deszhalb kein ferner ergernus entstee. Das, hoffen wir mit tröstlicher
Zuversicht, werde der gutig, barmherzig und herzrichtig got zum
20 guten ennde schicken und wellen es wir mit allen gnaden beschulden.
Datum [Friedezvald, den i.juli i^2g]^).
Etitwurf. St.-A. Marburg, Archiv des landgrafen Philipp, nr. 24^-
Marburger religio?isgespräch, bl. 10. — Dj-ucke: Joh. Phil. Kucheji-
becker, Analecta Hassiaca, coli. X, s. 40J, und Staehelin, Oekolampad,
25 bd. II, nr. 6j3.
3_ i'^2g Juli 2.
Capellonen und diener beyde conventt der Carthusz in minderen
Basel an Adelberg Meyer, burgcrmeyster in Basel unnd gantzem rat.
Es wurt unsz anzoigt durch unser pfleger, das ir, unsere gnädige
30 und gunstige herren, nit ein klein misfallen enphonen, so ir vermerckt
unseren willen, von hinnen zu scheiden. Geschieht aber das nit von
unsz usz unstanttiglicher lychtfertigheit, dann wir fast gern hie wolten
blyben, wo wir darzu nit mercklichenn geursachet wurden. Hierum!)
wollen wir unser anligen hie uffs kurzst gschriftlichen verzeichnen, in
35 hoffnung, e. e. w. werde dasz basz vermercken und ermessen, dann
unsere schlechte einfaltigkeit könne oder vermüge darthun und an tag
bringenn.
Nun sitmall wir geheissen werden gaistlicke knecht und diener
gotes, auch dieselben gern in der warheit durch die werckt erfunden
40 wolten werden, were billich, der gotesdienst von unsz mit grosser an-
dacht und hohem flysz verbracht würde; so aber dasz nit o^eschicht,
auch uiisz yetzuiit nit niiiglich ist, denselben ze verbrinj^en, alsz unsz
unsere consciencze heist, der orden gebuttct und wir vor got und den
menschen schuldig sind, deszhalben e. e. w. woll mag ermessen, wasz
fryds und ruwe wir in unsz mögen haben. Item sitmal wir in einem 5
standt sind, der got (alsz wir hoffen) angenem ist, dem wort gotes ge-
mesz, der seel heil nit widerig und von der gmeynen cristlichen kil-
chen nit verworffen, sonder angenomen, probiret unnd confirmiret,
können noch mögen wir denselben in keinerley wysze noch weg wider
unsere conscienczien verlassen, übergeben oder unsz desz verzyhen, lo
mochten deszhalben einer gemeyne der lobigen stat Basel (alsz ze be-
sorgen) Ursachen zij unruwe, dan Rüdolff Fry in der fasten, da er mit
unsz handlet anstat unnd von wegen herr Hansz Yrmisz hielt er unsz
für, wo wir uch, unseren gnädigen und gunstigen herren, nit wölten
wilfarenn und unsere bekleidung abzyhen, mocht ein ersamer wiser 15
ratt unsz in die harr vor der gemeine nit beschirmen; deszhalb wir
dasmal merckliche forcht enphingen, aber allermeist unser wirdiger
vater, der prior, der usz forcht solcher und derglichen Worten v^on unsz,
sinen schefflin, gewichen; ist wol war, das das beschehen ist on be-
felch (wie wir bericht sind) e. e. w. Nit desterminder mangellen wir 20
unsers vaters, des priors, nit on merckliche beschwertnusz und grossen
kumer; auch nemen wir darusz, und unsz bedunckett, es werde etwann
anders mit unsz gehandlet, dann ir, unsere gnädigen und gunstigen
herren, befolhen haben. Dann herr Hans Yrme nimpt sich mer gwalts
an (wil unsz beduncken), dann im von e. e. w. befollen ist; darumb 25
wir nit wenig werden betrübet. Dann so wir unser oberckeit vor den
pflegern gedencken, spricht h. Hans Yrme: Ir habt keine oberckeit,
aber ich bin euwer oberer. Und usz solcher vermessenheit hat er un-
sern vicarien (nit lang ist) genotiget, im gschrifft ze iiberanworten, da-
mit unser würdiger vater, der prior, unsz, sine verlassene scheflin, (wie 3°
eim fromen getruwen hirten zimpt) heimgesucht, dorffen wir siderhar
unser anligen im nit schriben, mögen sines ratsz nit pflegen, deshalb nit
wenig beleydiget sind. Item wir darnach (wiewol an das ingeschlossen
sind) gar gefangen worden und in kruzgang ingekerckert uffs gnubst,
das wir doch weder vor got (alsz wir hoffen) noch vor den menschen 35
beschuld haben. Ist wol war, in solcher lyblicher gefengnüsz musten wir
unsz lyden und patiencz haben, wo wir nit inwendig in unser con-
scientz vil ein swerere enphönen und hetten; dann s. Petrus tröstet unsz,
sprechende: Lieben brüder, so ir lyden, nit alsz die übeltheter, sonder
alsz cristen, sind ir selig etc. 40
Item ist nit lang, hat unnsz h. Hans Yrme gschriftlich etliche ar-
Nr. j. 152 g Juli 2.
o
tickel zugeschickt, widerumb begeret von unsz gschriftlichc antwort, ist
geschehen von unsz einhelling, jo auch alle unsz und ein yetlicher be-
sonders mit sinem nomen und hand underschriben, zu warer kuntschafft,
wasz unser endtlicher beschlusz und wesz willen wir weren, in auch
5 fruntlichen gebetten, das er sampt des andren pflegers unsere gschrift-
liche antwort, meynung und endtlichen beschlusz e. e. w. anz6igt und
uberantwortt, in hoffnung, es wurde e. e. w. und unsz dienen zu fryd
etc.; wil unsz beduncken, es sige nit beschehen. Item ist nit lang, sind
die pfleger in unser kloster komen, ir gebroten fleisch mitbracht und
10 dasz vor der kuchen geessen etc. Wir glouben, derglichen syge nye
nier geschehen, alsz lang unser gotzhQsz gestanden ist. Wir nemen es
auch uff für ein mutwillige lychtfertigkeit, zu schmach und Verachtung
unser und unsers ordensz. Item ist daszmalsz h. Hans Yrme in die ku-
chen gangen, bruder Hansen, den kuchenmeister, mit stoltzen worten
15 angefaren, sprechende: So ich hinnen wurdt essen, müsen ir mir fleisch
kochen. Hat bruder Hansz geantwortten : Ir solt mich nit musen, dann
ich kann kein fleisch kochen; hat h. Hans Yrme aber mit boch-
wortten gesprochen, er sol sich usz dem kloster machen etc. Gnädi-
gen lieben herren, personen unsers gotzhusz, die sich lang zyt frumbt-
20 lieh und eerberlich gehaltenn, auch not und nutz unsz und dem
ootzhusz s:ewesen, wollen vertriben on redliche ursach, ist unsz über-
leeen, bedunckt auch fast unbillich. Item er hat sich auch lassen mer-
ckenn, so man im kloster nit wolle fleisch kochen, wöll er sine magt
harin schicken, musz im kochen. Item er spricht etwan auch gar spott-
25 liehen zu etlichen unseren personen : Wann wolt ir dz narren-keplin
abzyhen? Wir hett wol gerneynt, so man handlet in namen und von
wegenn einesz ersamen wysen ratts, man solt auch wort bruchen, die
einem ersamen wysen ratt gemesz weren und dienent zu eren, ob man
joch die personen, mit den handlet wolt, verschmohen.
30 Harumb, gnädigen lieben herren, ist unsere demütige und ernst-
liche bytte, e. e. w. wolle soliche und derglichen lychtfertigkeit nit
gestatten, aber abstellen, wie dann unser herr zumpfmeister Jacob
Meyer dasz unsz wol vertröstet, nach dem abscheid unsers würdigen
Vaters, des priors, sprechende: E. e. w. sige der meynung, das unser
35 closter solle und werde hin und hin beschlossen blyben, keine frowen
harin lassen, auch unser spisung lassen bruchen, wie von altar gewon-
heit ist. Wir hoffen unnd vertruwen, e. e. w. wer unsz daby hand-
haben und keinen lychtfertigen inbruch lassen machen. Gnädigen lieben
herren, man mocht villicht gedencken, das soliches lyden und kumcr
40 unsz billich zu banden gang und nit on ursach musten erarnen, ange-
sehen, wir weren eygenköpffig, hartmutig, verblent, verstockt und die
G iS2g Juli j. Nr. 4.
keinen bericht \v611cn ancmen etc. Aber dz were freflichcn frcurteilt,
im heiligen ewangelio verbotten. Doch sige dem, wie es \v61, ist ye
dz unsere meynung und fürnemen. nit wollen thün wider got, unsere
glybt und conscientzien, auch nicmant (alsz vil an unsz ist) ergernusz
geben oder am guten hinderen, wollen auch usz cristlicher liebe nie- 5
mant in sinen glouben, gwalt, recht, erkantnüsz, furnemcn und wesenn
nit reden, keinen intrage bringen, nit verwerffen, nit verspotten oder
verachten; dann s. Paulus Icret unsz, wie ein yedlicher mensche für
sich selbs musz rechnung geben vor dem strengen gericht Christi und
da enphohen, wie er gehandlet hat im lybe. es sige gut oder bosz etc. 10
Harwiderumb erfordert cristliche billicheit, das man unsz thuge, wie
wir den anderen, und lasz unsz blyben by unserem glouben, recht,
wesen und fürnemen etc.
Darumb, gnädigen lieben herren, ist unsere ernstliche und demu-
tige bytte, e. e. w. wolle usz cristlicher liebe zu herzen fassen, betrach- 15
ten unnd ermessen unseren mercklichen kumer desz lybs und der
conscienczen schwere gefengnüsz, wie obgemelt, und unsz thun, wie
e. e. w. wolt in glichem fall ir gethon werden, und unsz lassen und
gönnen ziehen an die 6rt und endt, da wir nach unserem glouben, con-
scienczien und orden leben und thun mögen. Wollen wir alle zyt mit 20
unserem demutigen gebett umb e. e. w. verdienen. Geben uff visita-
tionis Marie anno xxix.
Auch gnädigen lieben herren, sit herr Hans Yrme kranckeit halb
unser anligen nit wol gnugsamplich mage verenden, wo esz e. e. w. nit
widerig were, begeren wir an sine stat einesz anderen pflegersz, der 25
unser anligen, wie es not erfordert, möge uszrichten.
Item das zytlich unsers gotzhusz wurt regirt und gehandlet on
unser wyssen und bericht, ze besorgen, in die har bring es nit ein
nutzbarliche endt.
Original, fnti auf gedr. verschlußsiegel (zerstört). St.-A. Basel, Kart haus Ql. 30
4. 1529 Juli 3-
Margaretha von Franckenmotit tritt aus dem kloster Gnade?ithal
aus U7id quittiert.
Ich, Margaretha von Franckenmont, mit dem ersamen Rheinharten
Retalet, burger zu Basel, bevogtet, beketme: Alsdann ich, jetzgenante 35
Margaretha von Franckenmont, gute zit jaren inn dem closter Gnaden-
tal an den Spalen zu Basel sannt Clara ordens wie ein chorfrow ge-
wonet hab unnd aber der löuffen halp, so jetz vor ougen sind, ouch
von wegenn der mercklichenn enderung, so ein ersamer rat der statt
Basel in obgemeltem closter fürgenomen und gethan hat, harusz ze gand 4°
Nr. 5. ißzg Juli 3. 7
willens worden bin, das mir da die würdigen frowenn äptissin unnd
convent des gemeltenn closters, ouch die herreii Marx Heydely,
diser zit obrister zunfftmeister, unnd meyster Sebastian Krug, des rats
zu Basel, als vermelts closters pfleger, von einem ersamen rliat der statt
5 Basel hartzu verordnet, drühundert guldin in müntz, für jeden guldin
ein pfunt fünfif Schilling gueter stebler Baszier werung insonders ge-
rechnet, so ich mins eignen guts unnd nit mer inn das closter gebracht,
also bar uszgricht unnd bezalt haben, darumben auch dann der bezalung
der obgemelten drygerhundert guldin wol benügt, ich auch nit mer
10 in das closter Gnadental bracht, so haVj ich mit hand, mund und gwalt-
same Rheinharten Retalets, mins vogts, und ich derselb Rheinhart in
vögtlicher wyse mit iro für mich, die gemelt Margaretha \'on Francke-
mont und mine erben, die obgemelten frawen äptissin und convent, das
closter Gnadental, alle ire und des closters nachkomen, ouch die ob-
15 gemelten pflegerherrn und derselben nachkomen, der obgemelten driger-
hundert gülden und alles mins zugebrachten guts, auch aller und jeder
vorderung recht und ansprach, so ich von wegen derselben dryer-
hundert gülden und alles mins zugebrachten guts gegen inen und
gmeinem closter Gnadental immer haben sol, kan oder mag, gar und
20 gäntz unnd inn allweg quitt, ledig unnd losz gelassenn und gezalt . . .
Des alles zu warem urkundt, so hab ich, Margaretha von Francken-
mont, mit flisz erbettenn den obgemelten Rheinharten Retalet, meinen
vogt, und auch mit desselben meines vogts gvvaltsam den edlen, vesten
Heinrichen von Franckenmont, meinen lieben bruder, mit des rat,
25 gunnst und willenn ich hievorgeschribne ding gethan unnd verhandlet
hab, das sy beyd ire insigele für mich und meine erben gehenckt
haben an disen brieff, die wir beyd. Rheinhart Retalet, als vogt unnd
in vögtlicher wysz, unnd Heinrich von Franckenmont, der obgemelten
meiner schwester, pitt halp, als sy die hiev^orgeschriben ding mit meinem
30 rat, gunst unnd willenn verhandlet hat, bekennen gethan und unser
insigel ann disen brieff . . . gehenckt habenn, der geben ist sampstag
den drittenn tag hewmonats, als man zalt von der gepurt Christi un-
sers erlösers thusennt fünffhundert zweynzig unnd nun jar.
Origmal, pergament, mit de7i hängenden siegehi des Rheinhart Retalet
35 und des Heinrich von Francke?imont. St.-A. Basel, Gnadefithal urk.
nr, 4ßO.
5. ^529 Juli J.
Aus den ivochenausgaben sampstags nach Petri und Pauli.
Ratscosten : Item im Ib xviii ß ist über Hansen Huber') von
40 5. ') Vorlage Haber.
8 1529 y^iti •/• • ^*'- ^'
Bratteln, den widertouffcr iiiul todschleger, in gefancknusz gangen. —
Item III Ih ist über Jacoben Treyger v^on Lausen, den widertoiffer,
in getancknus gangen, die er lut der urfeth bitz Bartholomei nechst-
kunfftig wider zalcn soll.
Sendbrieff: Item i Ib xii ß ilends gon Bremgarten. — Item v ß 5
daselbst wartgelt. — Item 11 Ib ilends gen Cappelln. — Item i Ib iii ß,
so Stoffel uff beden louffen wassers halb verrosslonet hat. — Item x ß
ime für wartgelt im lager. — Item i Ib xvi ß ilends gon Bern; item
V ß daselbst wartgelt. — Item i Ib xvi ß ilends gon Zürich; item ii.f ß
wartgelt. 10
Schenckwin: Item i Ib i ß 1111 d denen von Alulhusen, als sy mit
dem vendli inzogen. — Item i Ib i ß im d denen von Straszpurg. —
Item X ß VIII d denen von Zürich. — Item x ß iiii d denen von Fri-
burg in Uchtland. — Item x ß viii d denen von Costantz.
Item xxx Ib habend die von Straszpurg zum Storeken verzert. — 15
Item im Ib x ß by unnsern Eidgnossen von Zürich, Bern und denen
von Straszpurg verzert, zum Storeken.
St.-A. Basel, Finanz G /^, s. lojy.
6. 1529 Juli 4-
Urfehden: Peter Rüde, von Bubendorff, und Heini Flütbacher, 20
von Lampenberg, die widertouffer etc., Wallenburger vogty.
Dise zwen obgenant, demnach sy dem widertouff angehangen
und derselbigen sect gsin, ouch nechstmals, als sy von m. h. der statt
Basel wider die fünff ort etc. in die reysz under m. g. h. zeichen usz-
gelegt worden und aber ungehorsamklich erschinen, daheimen bliben, 25
deszhalb sy in gefencknusz im slosz Wallenburg kommenn und uff
sontag den vierdten tag huwmonads, was sant Ulrichs tag, derselbigen
widerumb gnedigklich ledig gelassen, haben anfengklich und erstlichen
bekent in dem, das sy dem widertouff angehangen und derselbigen
secten gsin, daran geirt, unrecht gethon und sich deszhalb swerlichen 30
übersehen und demnach solchen widertouff als einen waren irthumb
wider gottes wort, christenliche liebe und Ordnung (dafür sy sich fürer
hüten wollen) einmundenklich widerrüfft, uff sölchs lyplichen zij got
dem allmechtigen mit uffgestelten fingern und gelerten worten den
gewonlichen eyd, so die widertouffer bitshar gethon, gentzlichen er- 35
stattet und geschworen, in massen wie nechst davor by der wider-
touffer urfehen beschriben ist, ouch dass sy wollen der oberkeit und
iren gesatzten amptlüten in gotlichen, zimlichen, billichen, erlichen
botten und verbotten gehörig und gehorsam sin, deszglichen den costen
irer gefencknusz, was sich in rechnung erfinden wurt, ouch min, des 40
Nr. 7 8. 1529 Juli 5—^- ^
notariell belonung nach mutmassung Herrn Baltheimers in zweyen mo-
nadten den nechsten hern Rüdolff Werdenberg, m. h. vogt zu Wallen-
burg, gentzlichen usziirichten und ze bezahlen sampt der gemeinen urfech
mit allen iren puncten und inhalt in bester form, by pen des swerts,
5 desz sy trulich gewarnet sind; wo sy sich harin übersehen und so un-
thür an inen selbs sin würden, das man sy als erlosz, meineydig, ver-
verzalt lüth one verrer ervolgung einichs rechten, wo die betretten
wurden, zu wasser und uff land, in allen landen und gepietten, solle
und möge mit dem swert vom leben zum tod richten etc., presentibus me-
10 morato honesto Rudolfo Werdenberg, prefecto castri, et Fridolino, pistore,
cive Basiliensi, filio ejus at aliis testibus. Hans Henrich Fortmüller.
Protokoll, mit randvermerk uff dem sloss Wallenburg. St.-A. Basel,
Ratsbücher O 4, s. 13.
7. 1529 y^^^ 5-
15 Burgermeyster, die oberisten meyster unnd annder heymlich ver-
ordneth räth der statt Zürich ati burgermeyster unnd rhadt der statt
Basel.
Demnach unnser, ouch unnserer lieben Eydtgnossenn unnd cristen-
lichen mittburgern von Bern unnd üwer verordnete näherer tagen inn
20 der hanndlung desz cristenlichen burgkrechtens deren von Straszburg
für gut ansechen wellen, vor unnd ee man zij wytherer Handlung mit
denen von Straszburg griffe, eynen tag gan Arow zu ernennen, wyther
uff fürgeschlagene artickel allda betrachtung ze haben, so ernennen wir
uch vermög söllichen abscheyds eynen unverlangten tag, als nemmlich
25 uff frytag allernächstkunfftig nachts an der herberg zu Arow zu er-
schynen, den ir ouch also durch uwer verordnete bodten mit völligem
bericht, was uwers gefallenns uff gedachte artickel unnd waruff ir be-
rüwen, ouch was üch hierinn zu erlyden sin, besuchen unnd nit usz-
belybenn. Derglychenn wir ouch die unnseren alldar verfertigen unnd
30 uch sunst allzyt gunstigen, geneygten willenn unnd frundtschafft zu
bewysen geneygt sin wellennt. Wir habend ouch disen tag unnseren
lieben Eidtgnossen unnd cristenlichen mittburgern von Bernn, desz-
glychen unnsern lieben mittburgeren von Costentz glychergstalt zü-
geschribenn, den wiszenn mögen zu besuchenn . . .
35 Usz Zürich mentags nach Udalrici anno etc. xxix".
Original. St.-A. Basel, Eidge7iossettschaft D 4, bl. 139.
g^ 152g Juli 6.
Kuniglicher majestät zu Hungern und Bohaym etc. stathalter,
regenten und rate inn Obern Elsas an Statthalter des burgermeyster-
40 thumbs und dem rate der statt Basell.
Basler Reformationsakten, IV. 2
10 /jT^p Juli 7. Nr. g.
Als wir auff heut wider alhie zusanien koiiien, ist uns ewcr schrey-
ben, des datum stoth tVytags den xxv*«'" junii und den xxvi'en desselbigen
nionats, unsers abwesens alher geantwortet, so ir uns von wegen der
stifften und gotshewser, inn ewer statt gelegen, und der k. lu. unsers
gnedigisten hern bewilligten Turckenhilff halben angelegt worden seyn, 5
darinnen ir melden, das ir nit cleyn befrembdens, das wir von schirms
wegen die angelegten somma erfordern, und aber den ewern ire ze-
henden und nutzungen, daruff die anlegungen bcschehen, versperren
sollen, gethon, furgepracht und angezeigt. Daruff fugen wir euch zu
vernemen, das wir nit wussen, den gemelten stifften und gotsheusern 10
ichts, so die inn unser verwaltigung gelegen, verpotten haben. So ir
uns aber desselben, wa und an welchen enden solichs beschehen, ver-
stendigen, wollen wir uns demnach darumben erkundigen und euch
alsdan mit furer antwort begegnen; das wir euch auff das obgemelt
ewer schreyben nit verhalten wollen. Datum Ensisheim, den vi*'*" tag 15
julii anno etc. xxix^.
Original, unterschrieben H. Y. v. Gilgenberg, ritter, stathalter und
N. Babst, cannzler, mit drei aufgedr. siegeln. St.-A. Basel, Klöster
insgemein D /.
^' 1529 Juli y. 20
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an hern Johansen,
apt des gotzhusz sant Plesin uff dem Schwartzwald.
Unns haben die pflegere unnd Schaffner unnserer styfft sant Peter
by unns furpracht, das vermelter styfft manig jor unnd von menschen
gedechtnus har bitz uff dyse gegenwertige zyt mit guttem tytell den 25
zehenden zu Kilchenn, darzu den zehendenn von ettlichen güttern in
Effringen ban glegen, darzü gehörenn, unnd als zu vermuten, usz dem,
das sunderbare huser doselbest gon Küchen pfarren sampt andren jeren
mitzehendengnoszen empfangen, ingnomen unnd gnoszen, und wo! ver-
meint, den furer also gnoszen solten haben, aber unangefochen solchs 30
des gedochten unsers styffts lang hargebrochten besitz und gwer un-
derstand sich der jetzig lutpriester zu Effringen den teyl, so im ban
Effringen von ettlichen sonderbaren gutterenn gfalt, zu mynen unnd
(über den anlosz, so kurtz verrückter joren zwuschen obangefürter unser
styfft und euch uffgericht, bewilliget unnd zu beyden teylen angnomenn, 35
so do vermag, das jedes teyl bisz usztrag der sach by allen sinen
nutzungen, gfellenn, wy er dy biszhar uffgehept, gnutzt und gnossen,
pliben soll) by der überhand zu wegen procht, das bestimpter zehen-
den sequestriet und zu gmeinenn banden (das doch dem anlosz zu-
wyder) glegt soll werden. Dwyi wir unns nun vorgedachter styfft under- 40
Nr. 10. /j2g Juli 7. 11
ziehen und annemenn, so wyl dy sach oiich uns berierenn der ursach,
uns den styfft unnd das sin zu verdretten unnd by siner gerechtikeit
zu behalten geburen wyll. Unnd lanot deszhalb an i'ich unnser fruntUche
bitt, ir wellen mit obangezeugtcm euweren lutpriester zu Effringcn, das
5 sollich Sequester abgeton wcrd unnd unns an statt bemelten styffts by
dem angnomen und bewylligeten anloss zu dem jüngst ergangenn ur-
tail gegenn vermeltz lutpriesters vorfaren an dem gricht zu Wyl, und
demnach gegen jetzigem lutpriester am gricht zu Kilchen, die da heiter inn
sich haltet, das die stifft sant Peter by iren lang hargeprachten posses,
lo gwalt unnd gwer unangfochten mengelichs (wie dann uffgrichter urteil-
brieff das vermag) blibenn soll, erlangt, dem wir nochzekomen unnd
ze geleben begeren, pliben, loss verschaffen unnd, wywol wir unns
aller billichheit unnd keins abschlags zu üch versechen, jedoch begeren
wir euwer verschribne antwort by dysem botten, wonach wyszen ze
15 gerichtenn. Datum den viiten juijj anno etc. xxviiii.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, öl. 2J^ v.
10. ij2g Juli 7.
Urfehde: Ze wyssen: Alsdann zu rugkh geschribner Cunrat
Winckler ') ab dem Kapff am Zurichersee sines widertouffs halb etc.
20 zu merhmaln in miner g. h. einer stat Basel gefengknusz komen, sin
gethone und über sich dits gegenwurtig verschribne gegeben urfech
nachgendigs, als zu vermutten, frevenlicher wysz übersehen, deszhalb
widerumb zu im gegriffen und im Eselthurm getengklichen enthalten
worden, nachdem aber er giitwilligklich solch irthumb des widertouffi-
25 sehen sect, darinn er gstanden, widerrufft und sich geiit und doran un-
recht gethon haben bekhent hat, ist er derselbigen uff mitwoch den
sibenden tag höwmonads im jor wie hernach volgt usz bitt sines vatters
wider ledig gelassen. Uff solchs gesworen, das er sich von stund an
usz miner herren oberkeiten und gebieten zu statt und land von und
30 hinweg thün und darin sin lebenlang nimmerme kommen on miner
herren wüssen und erlouptnusz, ouch das er uszerhalb miner herren
gebieten, so sich ziitrug, das ettlich miner herren lüthen und ver-
wandten uff inn styessen, inen dheins wegs predigen, sonder zu
rüwen lassen, ouch das er furhin solicher sect dcsz widertouffs abston,
35 sich derselbigen personen gentzlichen entschlahen, sy weder behusen
noch beherbergen, dhein gmeinschafft uberal mit inen haben wolle,
an ire winckel-predigen, es sye zii holtz, veld, zii dorff, statt oder land,
an dheinem ort noch end uberal nit kommen, sonder das er zu anderen
christgloubigen an offne predginen inn die gewonlichen pfarkirchen sich
40 10. ') siehe ß. R. A. bd. III, nr. iS6.
12 r^2g Juli S — lo. Nr. ii — 12.
verfugen und dasclhigen das heilig wort gottes vernemmen und dem
trulichen nach bystand gottes ze geleben. Discr ingcschrihner und allen
vorgethonen urfechen in allweg onabbruchlich by pcn dcsz swerts oder
desz Wassers niitt heren einer vom leben inn tod ze richten, in optima
forma etc. Actum loco et die quibus supra Basilee anno etc. vigesimo 5
nono. Hans Heinrich F'ortmuller, notarius ss.
S/.-A. Basel. Dorsaltiotiz auf städt. urk. nr. 2QI I.
11. TS29 Juli 8.
Philips, bischove zu Basel, an burgermeister und rath der stat Basel.
Wir haben unnder den eltisten unnsers hofifs diennst empter eins, 10
genannt das beszemampt, darin der zoll vom hultzenen geschirr, so zu
Basel von frembden verkaufft wurt, gehörig; wurt vasst mit schusseln,
tellern und solchen kleinfugen dingen bezalt; ist kein intrag noch irrung
an bezalung solchs zolls ye beschehen, dann allein inn verganngner
purischen emporung, als zur selbigen zyt wylend Thiebold Härder 15
selig, spitalmcister, bemelt ampt von unns inngehabt, er sich solchs
Zolls enntsetzen lassen oder, als man sagt, usz uwrem gutbeduncken,
selbiger zyt zol ze fordern, stillgestanden. Dwyl aber dise unnsers
stiffts gerechtigkeit uwrn burgern gar onnachtheilig und dem frembden
kein sonndere beschwerd, unnser stifift auch und die solch emptlin ye 20
zu zyten zu diennstlehen gehabt, solchs zols mer dann einhundert jar
inn rechtmessigem besitz und gewer gewesen, und dann unns nit zwyf-
let, ob es glichwol umb hohers und grossers were, darzu wir gute
gerechtigkeit haben, vorab so uch und den uwrn onnachtheilig, ir
wurden unnser stifft getruwlich darby helffen hannthaben, ist unnser 25
trüntlich beger: Ir wollen daran und darob helffen sin^, das unnserm
diennstman, dem wir solchs nach absterben obgedachten Härders ge-
liehen, solcher kleinfuger zoll nun furohin wider gelannge unnd ver-
volge, wie dann billich und recht ist. Wollen wir inn grosserm und
mererm umb uch haben zu beschulden, als ir auch unns nehermaln 30
geschriben, unnserm guten frund, uwrem nuwen zunfftmeister, furderlich
zu sinem rechten by unnserm meiger und gericht zu Telsperg zusein;
haben wir mit gutem willen erstattet, hoffen, er das befinden soll, dann
warinn wir uch und der statt Basel verwannten unns willfarlich bewysen
mochten, wolten wir aller gebur nach willig sin. 3-
Datum Pornntrut viii. julii anno etc. xxix.
Original, mit dem auf gedr. bischöfl. siegel. St.-A. Basel, Bistum Basel E 2.
12. [zu Iß 2g Juli 10]^).
Memoriale uff herrn Caspar Schallern, statschriber zu Basell, zu7n
christlichen hurgrecht mit Straßburg. 40
12. ') Dieses datum ergibt sich aus den nachfolgenden nummern.
Nr. [2. zu 152^ Juli 10. 13
/. Des forsitz halb:
Das man zugeben wil, das, wie angesetzt, zwo parthien inn der
verschribung, so über das christlich burgkrecht unnd freuntlichen ver-
standt ufgericht, benent werden unnd darneben, als montlich durch
5 den stadtschriber zu Basell antzeigt, das zwe bengk, daruff die beden
parthien, nemlich die von Zürich, Bern, Basell uff einer, unnd wir von
Straszpurg uff der andern bangk zuvorderst unnd volgends, wer nach-
mals inn disz christlich burgkrecht empfangen wurt, nachsitzen, uimd
ein frag von einer bangk zu der andern bescheen soll; do sey ein
10 ersamer rathe der Zuversicht, das man einer statt gesandten, so sie
zu tagen erschinen, an der frag dem sitz unnd dem gang dermossen halten
werd, das es irem harkhomen nit ein schmelerung, wie man dann eins
solichen usz foriger ubergebner nottel bericht worden, inn deren ge-
meldt, das harinn versehen werde, das solichs einer stadt Straspurg an
15 irem harkhomen, standt unnd eeren sitz, wie sie die bey den stenden
des reichs harbracht, nachvolgends kein hinderung oder intrag geperen
soll.
Solchs auch nit dermossen, als ob es usz eim stoltz beschee,
erwegen, so man doch nit wither oder anders begert, dann das zu
20 behalten, so man zuvor unnd noch hat.
2. Des Zusatz halb:
Dvvil ein stadt Strasburg sich mit inen, den dryen stetten, inn ein
verstandt inlossen, das sy auch in zeit eins kriegs ir volgk, als mit
denen sie sonderlich verpflicht, auch in ansehung, das sie sich wesent-
25 lieh unnd tugentlich halten, lieber dann andere nation haben wolten.
Uff das sie sich aber nit durffen beschweren der furgeslagnen
besoldung, so woll man sich begeben, eim knecht ein monat, so lang
er inn der besatzung ist, vier gülden zu geben lut des angesetzten
artickels.
30 j. Des pulfers halb :
Dwil man es by irem furslag der dreytausent gülden lot pleiben
unnd tausent gülden mehr dann vor bewilligt zu geben sich erbewt,
das sie es vermege unnd innhalt desselbigen angestelten neundten
artickels auch beston unnd berugen lossen.
35 4. Des weissens halb:
Das ein rath von wegen einer gemeynen statt nit in gebruch, den
weissen wie das khorn hinder sich zu legen oder uffzeschutten, ursach
das der weysz der natur nit ist, das er also lang pliben mag, solt man
nun den weyssen hinuf verordenen, unnd er inn die harr, wie dann
40 zuversichtlich, nit pleiben mechte, brechte ein sondern unnotwendigen
schweren costen, also das man den wider verkouffcn unnd andern an
14 /J2p Juli lo. Nr. ij.
die statt schicken nuicszt, das alles mit dem körn, danisz in einer vehdt
oder thewren zeiten "iit brot zu hachen, zufurkhomen ist.
Darneben ist auch die warhcit, wo der weissen, so pleiblich als
das koiii, das es einer Stadt Straspurg" nutzlicher were, weyssen hynuff
dann koni zu legen, dann er allwej^eii in hoherm gelt verkaufft werden 5
mag.
So ist auch domit, so man körn erlegt, inen nichts abgestrigkt,
dwil sie doch hie ein veylen margkt vor andern haben, do sie allwegen
in zeit des triedens unnd zu irer gelegenheit frischen weyssen bekhomen
unnd kauffen mögen. 10
5. Des usznemens halb:
Ist zu bedengken, wie dieses burgkrecht oder x'crstandt nyemans
zu beleyden, sonder sich unnd die seynen bey gottlicher warheit zu
handthaben angesehen.
Item, was stende solichem furhaben zuwider sindt unnd, so sie 15
iren vortheil ersehen, iren lust zu ergötzen, nut unversucht werden lossen.
Dwil nun dem also unnd wir gott dem herren mehr dann den
menschen zu gehorchen schuldig syndt, so sollen inn diesem fall alle
andere bundtnis, einigung unnd verstandt nit statt haben, sonder un-
verhindert derselbigen diesem christlichen burgkrechten unnd verstandt 20
getruwlich unnd trostlich anhangen, rath, hilff unnd bystandt thun.
Dann ob joch by den yetzigen inn der usznom kein missverstandt
unnd kein ander meynung ist, dann das christlich burgkrecht unver-
hyndert aller bünd und verstentnis syn tapfern getrewlichen furgang
haben soll, so mocht doch inn der jaracht durch die nachkhomenden 25
ein andern verstandt gewynnen ; demselbigen zu begegnen, ist die
angestellt luterung nit von unnoten.
Uff soliche mosz weit es freuntlich antzeigen und, wo ubergebner
angestellter begriff also angenomen, mögen die von Bern es an ire
gemeynden pringen und, was zu allen theilen beslossen wurt, alhar 30
verkhunden, wil man es auch an die scheffeil langen lossen unnd mit
deren willen auch furfaren.
Original, 7iicht datiert wid nicht unterschrieben. Si.-A. Basel, Straß-
bürg A I . — Regest: Strickler , bd. II, nr. 66 j b.
13. [i^2g Juli 10.]^) 35
Innstructionn gönn Arouw, das cristenlich burgkrecht oder cristenn-
lichen nachperlichenn verstannd mit denenn vonn Straszburg belanngenn^
Item als derenn vonn Straszburg gsandte, das mann ein statt
Straszburg, so die sach zu allenn teilenn angnomenn, inn denn ver-
13. \) Diese daiierung ergibt sich inhaltlich aus der nächstfolgenden nr. 40
Nr. ij. i^2g Juli lo. 15
schribungenn und brieffen zuvorderst benamsenn unnd setzenn soll,
begert etc., sollenn unnsere pottenn gwalt habenn, sich mit unnserer
truwenn liebenn Eidtgnossenn unnd cristennlichenn mitburgern vonn
Zürich und Bern pottenn, welche statt inn sollichenn verschribungen
5 vor- oder nachgesetzt soll vverdenn, vereinbarenn, doch inn dem der-
masz, das zwo parthienn inn denn brieffenn, namblich Zürich, Bernn,
Basel für die eine unnd erste, darnach Straszburg für die andere unnd
nachgonnde benamsset wurdenn, sich bearbeiten. So aber je die statt
Straszburg vonn irm furnemen nit stann, sonnder vonn wegenn der
lo ursachenn, durch ire gsannten gmeldet, zuvor gsezt wolt werden,
damit dann disz burgkrecht oder verstanndt nit gehindert oder abge-
wenndet sonnder sinenn furganng neme, sollenn unnser potten die vonn
Straszburg vorzesetzenn bewilligen.
Item als die vonn Straszburg inn dem andern artickel, diewil der
'5 nam burgkrecht by denn stennden desz heiligenn Romischenn rychs
abschulich und inenn ettwas nachteil by denselbigenn, so sy sich doch
nach zur zit vom rieh keins wegs zu sundernn willens, geperenn mocht,
unnd demnach sy mit mengclichem einungenn unnd verstenndnussenn
innziigen unnd annzenemenn gwalt hettenn, das dann disenn gschefftenn
2o nit der nam „burgkrecht", sonnder ein „cristlicher nachperlicher ver-
stannd" gebenn wurde, begerenn etc., sollenn unnsere potten darann
sin unnd deszglich, wie vor, gwalt habenn, damit die sach irenn fur-
ganng neme unnd nit entschlage, ouch der ursach, das sy unnd wir
dester minder vonn k. mt. oder stenndenn des rychs angefochten wur-
25 denn, zu bewilligenn, das disenn dingenn der nam „ein cristennlicher
nachperlicher verstandt" gebenn wurde, diewil doch der substanntz
gar nutzit darunder benomen, sonnder nit dester weniger by allenn
irnn wurdenn, eren und krefftenn blibt.
Denn dritten artickel lonnd wir blibenn, wie der gsetzt ; dann er
30 cristennlich ist.
Denn vierten artickel lonnd wir blibenn; dann er aller billigkeit
gmesz ist.
Denn funfften artickel, das wir einannder gönn Basel bschribenn
unnd vertagenn sollenn, lonnd wir, diewil er zimlich und allen teiln
35 furstenndig, blibenn; doch das uff sollichenn tagleistungenn alles das,
so zum krieg unnd wie mann den ann die hannd nemenn vvoll, wol
beratschlaget werde.
Denn sechsten artickel, so sich krieg erhiebenn, wie wir einannder
zu hilff komen sollenn, belanngenn etc.: Diewil sich dann sollich kriegs-
40 emporungenn nit glichlich, sonnder seltzamlich zütragenn unnd bege-
benn, deszhalb nit wol, so sich krieg also erschwalletenn, einem oder
16 IS 2g Juli lo. Nr. /.?.
anndcrm teil ein l)onanntIichc summa, daby crblibenn uiiiul nit wytcr
o-stei'>-ert wcrdcnn solti, uffzelcticnn und inn die fader zu vergriffcnn
m^^lich, damit sich aber niemannds, das er desz orts übervorteilt, zu
becla<^cn sollenn unnscre potten anndernn unnscrnn truwenn liebcnn
Eidtgnossen unnd cristcnlichcn mitburoernn crschcincnn, das unns wolt 5
gtallenii. Wann sich (das gott ewiglich vcrhutenn wolle) begebe, das
eim oder dem andern teil (us Ursachen, wie inn articklen gmeldet)
cttwas begegnete, also das mann im nach gehaptcm wolbedachtcm rat
unnd bewilligung, so uff gehaltnenn tagenn zu Basel, wie vor crluttert,
allweg beschehenn soll, hilff bewysenn nuiste, der krieg hett sich hobenn lo
oder unndenn, umb oder zu Straszburg, angfenngt, mit wievil knechtenn
dann die dry stett, namblich Zürich, Bernn unnd Basel, usziehenn wur-
denn, der zug gienng obsich oder nidsich, denenn vonn Straszburg zu
hilff, wievil geltz dann ein monat uff solche der gmelten dry stettenn
knecht inn besoldung genn würd oder möcht, diewil dann Straszburg 15
ettwas abweg unnd ann einem ort glegenn unnd, ob glichwol der krieg
hobenn angfengt, so wurd doch die sach unnd krieg sy nit weniger
dann unns belanngen, der ursach, sy ir volck selbs daheimenn, ir statt
unnd sich selb ze bewarenn, ze behaltenn von noten sin will, soll sy
zu dem viertenn teil solicher besoldung anglegt werdenn, das ist: Wann 20
die dry stett iiii^I gülden zu besoldung usgebenn, soll sy ein thusennt
p-uldenn unnd also für und für ze rechnenn als manig iiiiM gülden die
bedachtenn dry stett usgebenn, als manig thusennt gülden die statt
Straszburg den vermelten dryenn stetten zu gebenn unnd zu bezalenn
schuldig sin soll, die hilff werd inenn oder anndernn, inn disem cristenn- 25
liehen burgkrechten oder verstanndt begriffenn, bewysenn oder nit oder,
was sich nach markzal treffenn wurt, so sich begebenn, das anndere
stett mer inn disz cristlich burgkrecht oder verstannd komenn wurdenn,
unnd nit desterweniger zu allenn ziten veilenn kouff, es sig kornn oder
annders, inn das heer, wo dann das derzit sin wurt, gönn lassenn. 3°
Trüge sich aber zu, das gott lanng verhüten woll, das krieg vonn
ursachenn wegenn inn articklenn gmeldet umb oder zu Straszburg sich
erhubenn, also das die dry stett Zürich, Bernn unnd Basel oder die,
so nach inn disz cristennlich burgkrecht oder verstannd komen mochten,
inenn wie billich zu hilff hinabziehen müstenn, ist wol zu gedenncken, 35
das solichs nit mit einer cleinenn, sonnder dapffernn anzal knechten
unnd zimblichem gschutz, damit man weg stark ze thun were, das dann
sollich gschutz unnd was darzu gehert, so mann also mitfürenn thäte,
inn der statt Straszburg costenn gfurt soll werdenn; unnd so man also
hinab komenn, soll ein statt Straszburg dieselbigen mit wytherm 40
gschutz unnd anndrem, so zum krieg gehört, zu versehenn gepundenn
Nr. 14. i^2g Juli 10. 17
sin. Doch so sollenn unnserc pottemi derenn vonn Zürich unnd Bernn
potten meynung unnd gntem beduncken auch harinn vernemenn.
Den sibennden artickel desz kornn unnd pulffers halb, lonnd wir
blibenn, doch das solich kornn weysscn unnd nit rocken sig. Unnd
5 diewil mann kästen, das zu schüttenn, darzu habenn musz, sodann die
sach Zürich unnd Bernn gUch wie unns anngot, das sy dann ouch die
ze buwenn, den costen mit unns ze tragen, schuldig sin sollenn.
Den achten, nündten, zchennden, eelfften unnd zwolfften artickel
lonnd wir blibenn.
10 Denn dryzehennden artickel. der jaracht halb, lonnd wir blibenn,
doch der gstalt: So eim oder dem anndernn teil sollich cristlich burgk-
recht oder verstanndt wyter unnd lennger zu erstrecken glegenn sin
wölt, soll solches zwey jar vor uszgang disz cristenlichen burgkrcchtenns
oder Verstands annpracht werdenn.
15 Den vierzehennden artickel lonnd wir blibenn.
Denn fünffzehennden artickel lonnd wir by derenn vonn Straszburg
beger blibenn, also : Wann ire gsanndte disz cristennlich burgkrecht
oder verstanndt globenn unnd sampt der bsiglung in namenn ir herrnn
unnd obernn versprechen, das es dann daby blibenn soll; dann solt
20 man hinab ryten, denn eyd, wie unnder unns der bruch, empfahenn,
würd allennthalb usgebreitet, sy werenn gar Eidtgnossen wordenn, unnd
inenn by stennden des rychs ettwas irrung geperen, soll mann wol
betrachten.
Doch so sollenn unnsere potten inn allenn vorgeschribnenn punc-
25 ten unnd articklenn, die zu meren unnd zu mindernn, ouch sich mit
unnsernn truwenn liebenn Eidtgnossenn und cristenlichen mitburgernn
potten vereinbarenn, gwalt habenn.
Original. SL-A. Basel, Siraßburg A 7.
14. K5^9 y^^^^ ^o.
30 Ajis dem abscheid von vvegenn des burgrechtens, so die funff stett
Zürych, Bernn. Basell, Costenntz unnd Straszburg miteinannder ze machen
fürgenomen, wesz sich der vier stettenn gesanndten hut sambstags nach
Udalrici anno etc. xxix disens burgkrcchtenns halb uff wider hinder
sych bringen zu Arow miteynannder underedt unnd vereymbaret habenn:
35 Derglychenn soll ouch jeder pott deren von Basel anbringenn
unnd begeren der angelegten häfften halb, inen durch das regiment zu
Ensiszheym beschechenn, trüwiich an sine herren unnd oberen bringen,
ob villicht dieselben von Basel der anntwurdt, deren das regiment sy
von kunig Ferdinandus inn einer kürtzi vertrost, nit erwarttenn oder
40 inen dieselb zu langwilig sin wollt, das man inen zu nächsten tag zu
Basler Refoimationsakten, IV. o
IS /-r^P 7"li 10—12. Nr. /> — //.
Railen wythcr ratheii uniul, wcsz sy sich hierinn hahltcn söllcnn, vcr-
trÄstonn nioi; : unml »»1» man ncnimUch dcni rc^inicnt dcs/.hall) inn gc-
mcyn zuschnbonn ratti}^ wurde, das die hottcnn das /e Uuin macht
unnd j^wallt habinnd. Datum et actum ut supra.
Original, unterzeichnet Hvgcl, staltschriber, Zuridi und dorsalnotiz 5
Basel. Abschciil ab tag Arow, dy von Straszhurg bclangcnn. St.-A.
Basel, Eidgenossenschaft D 3, bl. Q2 v. — Regest : Abschiede, bd. IV,
abtlg. 1 b, nr. 140.
15. 1529 y^i^ ^o-
Werbung in baticrnkrieg. 10
Sampstags den x. tag julii ist diser zug durch Hansen Wyssenn,
von Bencken, wider Sebastian Thuring, von Ettingenn, vervaszt worden :
Jörg Gschwind, von Tervvilenn, hat geschworenn unnd sagt: Das
Basthion Thüring inn und andere nechstvergangner purischer uffrur zu
kriegsKitenn angenonien und inen zugescit. er welle sy haltenn, wie 15
biszhar ander Eydtgnossen von furstenn unnd hern gehaltenn wordenn.
Also syen sy abhin zogenn unnd Hanns Wysz underfenderich wordenn,
darnach von dem underfenderich ampt gestossenn unnd Wachtmeister gsin.
Unnd als ein brieff inn das leger komen, das man abziechenn solle,
syen sy uff der pursame bitten bysz gen Uffenn zogen, daselbs ethlich 20
bezalt wordenn, unnd hab Basthion Thuring zu den uljrigenn gsagt:
Lieben frünt, thunt das best; wenn ich heim kom, so wil ich üch
erlich bezalcn . . .
Protokoll. St.-A. Basel, Gerichtsarchiv D 25. bl. 5 v.
16. ^529 y^^^ ^o. 25
Aus den Wochenausgaben sambstags vor sant keiser Heinrichs tag.
Ratscosten : Item v Ib xiiii ß vi d ist über Connrat Winckler ab
dem Kapff, vonn Zürich, dem widertouffer, inn gfengknis ganngen.
Item XVI ß dem notarien gönn Waldennburg ze ryten und vonn
zweyen widertouffernn die urfecht ze nemenn. 3°
St.-A, Basel, Finafiz G 14, s. lOjQ.
17. /52p yuli 12.
Joannes Oecolampadius ati Philipsen, lantgraven in Hessen etc.
Die eere unsers herns Christi und die liebe zu seiner gmaine
zwingen mich billich, das ich e. f. g. gnediger und christlicher ansii- 35
chung von wegen des freuntlichen gsprechs zu Marpurg mit Luthero
zu halten on alle widersetzung willfare, des ich mich auch forhin lang
zeit verwilligt han, wie dasz, als ich hoff, e. f. g. vernommen hatt; aber
wie dem. so fuge ich auch jetz e. f. g. zu wissenn und wil ir eigent-
Nr. i8. ij2p Juli 12. 19
lieh zugesagt han, uff ernendten tag- zu erscheinen, es sei dan, das mich
onabwendlich ursach hinderen. Aber der got des frides und der war-
hait verlaih, das sich die warhait railich (!) uffthue und ir die eer von
baiden tail gegeben werd. On in vvurt nicht erlichs gehandelt, dan es
5 warlich ein groszwichtiger handel, seitenmal ettlich gar hart gesinnet
sein und gfarlich ausschreiben gethan auch newHch. Doch wii gott sein
werck furdern, wer will es hindern? Im sei lob, der e. f. g. (welcher
die hohe sach der ainikait des glaubens zu hertzen gaat) erwecket hat.
Er wolle durch e. f. g. seliglich ausfuren des, so do gnediglich angfengt.
lo Weitter des gleittens halb hab ich mich noch nit gantz entschlossenn,
dweil ich nit weisz, wie es mfeister] Ulrich Zwinglin gelegen will sein,
des gferdt ich gern were. Deshalb ich im auch geschriben und in er-
manet hab, das er e. f. g. des glaittes halb von unser beider wegen
antworte. Wo aber im je nit gelegen, mit mir zu ziehen, ist mein gentz-
'5 lieh furnemen, mich gen Strospurg uff Matthei verfugen ongfart und
dannoehhin mit gutter frund radt und hilff zu s. Gwer zu den weg ne-
menn; mochte woll leiden, dasz die reisz Zwinglin auch gelegen wer.
Geleit werd ich suchen bei e. f. g. oehem, dem durehluchtigen hertzo-
gen zu Zweibrucken, und bei dem amptman zu s. Gwer. Mag e. f. g.
:o uff ein fursorg dero das forhin verkundenn; dan gott mein zeug ist, das
ich gern zu fridenn und ainikait hillff, so ferr all mein vermögen sich
streckten. Des und alles, so mir muglich, versehe sich e. f. g. gegen
mir als gegen irem gantz willigen. Datum zu Basel am 12. tag julii
des XXIX. jars.
-5 E. f. g. williger Joannes Oecolampadius.
Original. St.-A. Marburg, Archiv des la?idgrafe?i Philipp, nr. 24ß : Mar-
burger religio7isgespräch, bl. J/. — D^-ucke: Kuchenbecker, A?ialecla
Hassiaca, coli. X, 1736, s. ^oj und Staehelin, Oekolatnpad, bd. II,
nr. 6j6.
10 18. /52p Juli 12.
Stathalter, regennten unnd rete in Obern Elsass, sovil der noch
zu Ensiszhaim sein, a?i Sigmunden Branndisser unnd . . . Jacob Franck-
furter, doetor, der kn. mt. . . . verordneten commissarien unnd rat zu
Überlingen.
i5 ... Zum anndern teilen xvir euch mit, das unns tagliehen ain War-
nung über die anndern zuekhumbt, das die von Zürch unnd Bern
enntslossen sein sollen, das sy alle die zynns, renndt, gullt und zehenn-
den, so die gotzhewser Stain unnd Kungsfelden in den österreichischen
gebieten biszher fallennde gehebt unnd aber die kn. mt. oder aber die
o Oberosterreichisch regierung an derselben stat in arrest unnd verpot
leircii haben lassen oder ahcr sich (leren selbs nehern imiul mit der
thatt ynntzielien, sodann das die xcii \\.\sc\ diser taj^en ir ijotschafft
bcy unns «jehabt iinnd an uiins bei^orl. das wir inen die zynns, j^nllt
inuul zehnnntlen, so die stuften unnd closter in irer statt Basel gele-
gen, die inen aut" ain nianndat, so die kn. nit hievor ausgeen lassen hat, 5
vorgehallten werden, verfolgen lassen oder, wo wir das nit thun, das
wir inen dasselbig nur sagen, auf das sy den weg, den sy heerk'humen,
wider hinzure\'then unnd solchs iren herren unnd oberern antzuzaigen
wissen mit vil nier hochmuettiger, beweglicher unnd tratzlicher reden,
daraus w'ir wol abnenien unnd versteen mugen, das sy mer zu kriege 10
dann zu fride genaigt sein. Unnd wiewol wir unns darauf gegen inen
erpoten, das wir solhs an die kn. nit., die das und wir nit zu thun
haben, auf der posst gelanngen lassen und darneben, so es inen ann-
ders gefallen, damit die frucht, von den zehennden gegeben werden
sollen, nit auf dem veld verderbt, schreiben, das die eingetzogen, doch 15
bis auf der kn. nit. bcscheid unverruggt beleiben sollen, unnd die ge-
sanndten deren von Basel solich hindersich zubringen genomen, so haben
wir doch von denen darüber noch khain anntwort empfanngen unnd
werden aber darneben bericht, das die von Zurch, Benin, Straszburg
und Costanntz ir ratspotschafften zu Basel haben sollen. Unnd wiewol 20
wir nit erkhundigen mögen, was ir hanndlung sey, so muessen wir doch
vermueten, wie wir auch \^on unnsern kundtschafften antzaigung haben,
das sy sich mit einander vergleichen, wie sy sich gemelter zynns, gull-
ten unnd zehennden mit der thatt nehern oder des hawss Osterreich
unnderthonen überziehen, mit krieg angreiffen und beschedigen wellen, 25
dann unns durch die obgemelt unnser kundtschafft eroffent, das zu den
obern stetten, dergeleichen der alhieigen (!) statt Ennsiszhaim insonnders
guet sorg gehabt werden, dann sy des enntlichen furnemen sein sollen,
unns so e3iennds, das inen ymer muglich, auch unversehner dingen zu
überfallen der maynung, ew. mt. unns zu hilff khomen. iren willen ab 30
unns zu schaffen unnd zu erlanngen. Sy lassen sich auch vernemen, das
sy ain wissen haben, das die unnderthanen unnserer verwalthungen all-
ennthalben zu inen fallen werden. Weil fiun der landvogt abwesend,
zvir selber nur in geringer zahl zugegen u?td keine genügende Vorsorge
gegen einen plötzlichen Überfall getroffen, so ersuchen wir euch als die, 35
auf die wir angezviesen sind^ ihr ^/wehtet in eile die obern Städte be-
setzejt und alles nötige anordnen oder andernfalls die Oberösterrei-
chische regierung in Innsbruck von diesen dingen unterrichten. — Da-
tum eylennds Ennsiszhaim den xii. tag july anno etc. xxix".
Kopie. Landesregierungsarchiv für Tirol, Innsbruck, Copialbücher, Ge- 40
schafft von hof i ß2Q, bl. 166, bzw. i6j v.
Nr. ig — 20. 1529 Juli 12 — ij. 21
19. ^S^g Juli 12.
Bürgerrechtsverzicht des Lux Zeigler.
Anno etc. xxviiii uff mentag den xii*®" julii hatt junckher Lux
Zeygler vor beyden rettenn sin burgrecht uffgebenn, darzü den eyd^
5 den ein jedlicher ratzfrund, so sin burgrecbt uffgibt, schweren soll, er-
stattet, unnd deshalb das burgrecht von im uffgnomen, darzu uff sin
beger ein abscheid gebenn worden. Actum ut [supraj.
Si.-A. Basel, Oeffnungsbuch bd. J, bl. 2^1.
20. iß2Q Juli ij.
[o Urfehde Mathis ltelhei7irichs.
Ich, Mathis Itelheinrich, der rebman, burger unnd vvonhafft zu
Basel, bekenn unnd vergyhe öffentlich mit disem brieff: Demnach unnd
ich mich leyder kurtzvergangene tag so hoch unnd schwer übersehen,
das ich mynns geschwornen eydes, den ich alls ein sechser uff frytag
[5 den zwölfften tag februarii in gegen wirtigem neununndzwentzigisten
jare mit mynen gnedigen herren, den kleynen unnd grossen räthen,
desz inhalts erstattet, das ich der stat Basel nutz, lob unnd eer fürde-
ren, den gemeinen nutz handthaben unnd in dem allen zu dem höchsten
die eere gottes offnen unnd zu handthabung der dingen min lyb, eer
!o unnd gut truwlich setzen solle unnd wolle etc., so gar vergessen, das
ich nit alein die eere gottes (deren ich mich doch in veruckter unruw
zu dem höchsten zehandthaben berumpt) nit gefürderett, dann ich die
diener des göttlichen worts unnd allso das wort gottes selbs mit aller-
ley unwarhafften erdachten zureden verhaszt gemacht unnd also mit
15 vertribung der dieneren des worts die göttlich warheit unnd das heiig
evangelion, damit ich inn mynen lästeren unnd sunden ungestrafft plibe,
ze vertrucken understanden, sonder hab ich ouch wider erstgemelten
eyde unnd wider den jareyde der statt Basel gemeinen nutz an sinen
ungelten unnd gefallen ze schwechern vermeint. Dann ich desz enntli-
;o chen willens unnd meynung gsin bin, das ungelt abzethun, unnd damit
ditz min meynung darhin truckt, hab ich mit anderen pratticiert, ge-
ratschlagt unnd beschlossen, den jareyd uff nechst vergangenen sant
Johanns tag nit ze schweren, es were dann zevor das kornungelt nach-
gelassen. Ich bin ouch dess gemuts gsin, mich hierunder dergestalten
15 wider ein ersame oberkeyt ze setzen, das, wo ich by andern volg fin-
den mögen, ich ein nuwe uffrur erwecken unnd dann inn dheinen usz-
schusz me bewilligen, sunder gewaltigklich wider ein oberkeyt ze hand-
ien, also das Lorentz Keller sin müssen. Ich hab mich ouch damit nit
settigen lassen, sonder hab ich von einem ersamen rath on grund der
^o warheit ussgossen, wie sy der clostern gutter genomen, sich darby nit
•)•>
/^-^p Juli /;. Nr. 20.
versiimpten, den jetzis^eii pf'affen niee dann den allen anhicn<j;en; unnd
icli habe «verneint, der pfalYen rath syc abgestellt, so sye er jetz grösser
dann \or: das alles alein darunib beschehcn, damit ein rath sanipt (\q.\\
priostorn in der genieincn burgerschafft zu unruwcn bewegt, mit un-
warhcit \ciliasset gemacht, ein ijurgcrschafft zu nuvver erporung bc- 5
wegt unnii mit vertribung der dieneren des worts ein eeren regiment
der statt Basel sampt dem wort gottcs durch nuwe unruw undertruckt
wurden.
Ich liab ouch, alls mir ])}• geschwornem eyde für rath gebetten,
abermalsz min eyd übersehen unnd bin ungorsam verächtlich nit er- 10
schinen ; deszhalben . . . burgermeister unnd rath der statt Basel . . .
mich vorerzelter Verhandlung wegen in ir gefancknis annemmen lassen,
für recht stellen unnd nach strengy dess rechtens an mynem lyb unnd
leben stratTen wollen, dass sy aber nit gethon, sonder habend sy uff
min underthenigst gnad begern die strengy desz rechten, so ich nit 15
erliden mögen, gegen mir underlassen, die fuszstapffen irer voreitern,
dazu irer selbs angepornc miltigkeyt mit barmhcrzigkeyt an mir er-
füllt unnd mich der gefangenschafft mit disen furworten, das ich zu
eewigen z\'tten min lyb unnd gut ussz unnd von der statt Basel, andersz
dann allein umb bekomung myner narung, uff myn unnd anderer bur- 20
gern guttere, im bann der statt Basel gelegen, nit verenderen, dhein
gewer an mynem lyb, dann ein abgeprochen brottmesser tragen, dar-
zu weder in gericht noch rath niemers geprucht, ouch uff dhein zunfft
noch geselschafft daselbst urten ze thund nit gan, nach sunst mich an-
derer unruwigen gesellen unnd insonders deren, so jetz ouch in ge- 25
fangenschafft gelegen, nemblich Jörgen Wyldisens, Basthion Gerings,
Paule Bilgers, Hansen Wagers, des Schumachers, unnd Lienharten
Steinmüllers, des Schlossers, gantz nutzit beladen nach annemmen, son-
der iren unnd derogelichen mussig gen, mit urfehde ledig gelassen . . .
Desz alles zu gezugknisz unnd warem offenen urkundth, hab ich, 30
Mathis Itelheinrich, mit vlisz ernstlich gebetten unnd erbetten die edlen . . .
Hansen von Utenhein zum Ramstein unnd Heinrichen von Ostheim,
myn gunstig lieb junckherrn, das sy ir eigene insigel, mich vorgeschri-
bener Sachen damit zubezugende, gehenckt haben an diesen brieff,
wellichs wir, Hans von Uttenheim unnd Heinrich von Ostheim, obstand, 35
uff Mathisen Itelheinrichs ernstliche bitt, doch unns unnd unnsern erben
inn alleweg one schaden, versiglet haben bekennen. Geben unnd be-
schehen uff zinstag den dryzehenden tag hewmonats nach der geburt
Christi unnsers erlesers gezelt funffzehenhundert neun und zwentzigk jare.
Original, pergaineni, mit defi hä?igetiden siegeln Hans vo?i Utetiheims und 40
Heinrich von Ostheims. St.-A. Basel, städt. urk. nr. 2918.
Nr. 21—23. 152g Juli 14. — 15. 23
21. iß2g Juli 14.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel., an Jergenn, apt
des gotshusz Wettingenn.
Als dan herr Jacob Leuw von Badenn, so bitzhar in e. w.
5 hoff by unns Schaffner gwesenn, dyser zeit re3'tung e. \v. ze thun und
sich selbs personlich zu erzeigenn wyllens, hat er unns an e. w. umb
furgeschrifft, wy er sich by unns gehaltenn, dcmüteclich angesucht.
So wir nun in umb seiner erlichen unnd wolhaltung wyllen, nit allein
gegen e. w,, sonder auch gegen menglichen, do er hinfur sin wonung
10 haben wurt, zu turdren gneigt weren, e. w. gar freuntlich, bemelten
herrn Jacoben umb unser furbitt wyllen, domit er deren gnoszen haben
befinde, in truwenn befelch ze haben bittend, dan er sich nit anders,
der zyt er by uns gwonet, dan wy eynem fromen erlichen man, dem
alle treuw, eyd unnd eer wol zu vertruwen und wir selbs tettenn ge-
15 halten. Unnd ob er ettwas, es were mit dem, das er sich gottlichem
befelch nach verelichett oder sunst mit ablegung des angnomenen Or-
dens wyder e. w. gehandelt, im desz gnedeclich verzyhen und nit en-
gelten loszen. Das wellen wir umb e. w. gneigts wyllens gern ver-
dienen. Datum den xiiii'^^" july anno etc. xxxiiii.
20 Entwurf. St.-A. Basel, Missiveji A 2S, bl. 2SS ^•
22. I ^2g Juli 14.
Werbung in bauernkrieg.
Mitwuchs den xiiii. tag julii ist diser zug durch Basthion Thuring,
von Ettingen, wider Hansen Wysz, von Bencken, vervazzt wordenn:
25 Heinrich Meiger, von Esch, hat geschworen und sagt: Das im
Basthion Thüring, von Ettingen, noch by nechstvergangnem puren
krieg schuldig sye unnd wo er nit mit im guthlich verkomme, werde
er inn rechtenns nit erlassenn. Hans Wissen knaben halp weiszt er,
zug, nit ze sagen . . .
30 Protokoll. St.-A. Basel, Gerichtsarchiv D 2§, bl. 6.
23. zu IS 2g Juli 15. ')
Instruction meyster Diebolt Wyszachen, als eim pfleger, darzu dem
Schaffner zu den Predigern, gon Gebwyler zu dem Mertzenn, alten
priorn, unnd, ob nott, zu dem apt vonn Murpach ze ritten.
35 Item erstmols sollenn sy rittenn gon Gebwyler, den Mertzenn, alten
priorn im Predigercloster zu Basell, doselbst im Predigercloster süchenn
unnd im mit tugentsamen und glimpfflichen Worten anzeugen, er trag gut
wyssens, wy er zu Basell usz dem closter abgeschciden, nut haben wellen,
23. ') vgl. die nächstfolgenden nuvimern.
iM IS29 Jitli 15. Nr. 24.
allein, das man im sin clcydcr iiiiiul hiochcr vollen laszcn solt, l)Cf>crt,
als Glich bcscliecn.
Nun werde man hcricht, das er ul)er solliches, des doch er
weder j^limplV, eer noch tüo-, des Preili^erscloslcrs zu Hasell zinsz
unnd irultenn im land hin unnd w\dcr vordere, d\' innemc unnd c
dy quitantzen mit des convents zu Bascll insi<>e], das er mit im hin-
weg gnomen unnd nit gton solt haben, versigle, unnd doby begerenn,
das er uch C^y ingnommen zinsz sampt des conventz unnd andren in-
siglenn. so er mit im hinweg gnomen, zun handcn stellenn unnd gebcnn
welle; unnd daruff sin antwortt hörenn. 10
Gestett ers dan unnd spricht, er hab sin gut fug und macht, er
sig ein conventkind, darzu vom convent ein unabgesctzter prior, darzü,
so miesz er narung haben, dy kenne er niennan anderszwohar dan von
sins convents gütterenn nemen,sollenn irabermolsdy uffgehabnezinsunnd
sigel giittlich an in erfordern unnd darby sagenn: Sig im dan ettwas 15
wytters vonn wcgenn des convents oder sonst anglegenn, mög er das
an unns langen laszen, werd im on zwyfell billich antwortt wyderfarenn.
Unnd so er üch das sigel gar nit geben wyl, alsdan sollenn ir fürter
zu dem apt von Murpach rytten, im dy sachcnn zum geschickestenn
furlegenn unnd in zum fruntlichesten bitten, dwyl sin gnod sich alweg 20
unnser gutter nochpur sin berüme, das es dan mit angeregtem Mertzcn,
dem prior, so er doch in siner oberkeit wonhafft, verschaffen welle,
das er üch zu vermidung ergers, so darusz erwachsen mocht, dy uff-
gehabene zins unnd entwertte sigill uberlüffer unnd zun banden stelle.
Das wellen wir umb sin gnad, wo es jemer an unns gelange, zu ver- 25
dienen gneigt sin.
Doch so sollenn ir nit zu dem apt ryttenn, es sig dan sach, das
ir gwysz, das er das sigil hinder im habe unnd quitantzen domit ver-
sigelt ; dorumb so wurtt vonn netten sin, das ir uch zuvor woll by
denen, so im zinsz gebenn sollen, haben erkunden unnd dy sigil eygent- 30
lieh besichtigenn.
Original. St.-A, Basel, Prediger N i.
24. 1529 Juli 15.
Adelberg Meyger, bürgermeisler der Stadt Basel, an das regiment
zu Ensiszheim. 35
Uff die handlung, so unsere verordnetten den viii^p" tag julii von
wegen der zehenden unnd nutzungen, so unsern clostern unnd gotz-
husern in Altkylcher unnd Landsern ämptern arrestiert, mit uch gethon,
lassend wir unns gefallen, das uwerm erpieten nach diejhenigen, so von
unnsern clostern und gotzhusern zehenden empfangen, die wie vor- 40
Nr. 2^. iß2C} Juli 15. 25
naher gepriicht, innsammlcn unnd das nutzit doran verderbe, bewaren
sollen, mit fruntlichem beger, ir wollend, solches ze geschehen, by Hansen
Meygern, vogt zu Altkilch, und andern, da es not ist, on Verzug ernstlich
verschaffen. Unnd diewyl ir der kon. mt. zu Hungern und Beham, un-
5 serm gnedigisten hern, das wir angeregte arrest gar nit erliden möch-
ten, sampt uwerm rath und gutten beduncken uff der poscht angezeigt,
sind wir uch zu nochpurlichem gefallen derselbigen antwort bitz den
ersten tag augusti zu erwarten willig, der hoffnung, ire mt. werde der
Sachen gelegenheit sampt der billicheit gnedencklich bedencken unnd
10 anntwort geben, das wir bedersytts im friden plibenn unnd, wie wir
von hertzen begern, fruntlich mit einandern leben mögen.
Zu dem andern . . . haben wir nach absterben wyland hern Clau-
dien von Alingnio, probst zu sant Alban, uff wyland bischoff Christoffs
loblicher gedechtnisz und her Richart Geissenbergs, derzit vertribenen
15 probst zu Tierenbach, treffenlich furbitt unnd begeren erstgenant unser
probsty hern Richarten Geissenberg, doch mit solchem geding ver-
lyhen, das er, her Rychart, die probsty bitz zu ennd siner wyi selbs
eigner person besitzen oder, so er doruff nit residieren, die probsty
unns und niemand annderm wider resignieren, uffgeben, darzü der
20 probsty inkomen trüwlich beziehen und die gegenschulden inmaszen
bezalen solte, damit er unns jeder zyt truwe reittung thun unnd dem
gotshusz sin frommen fürdern wurde etc. Unnd wiewol wir unns gentz-
lich versehen, er hette dem also statt gthon, so ist er doch unns unnd
den geordnetten pflegeren zu rück unnd on wussen kurtz verschiner
25 zit also abgescheiden, das er unns sines innemens unnd ussgebens noch
dhein reyttung gethan, aber dem gotzhusz sin sygell, ouch ettlich syl-
ber unnd brieff entfürt unnd also wider sin zusagen grossen geperlichen
schaden zugefügt hat, wöUichs unns billicher dann zu den höchsten be-
schwert, unnd so er dann uszguszt. wie er ein erbare barhab, damit
30 er unnserm gotzhusz nit wenig usz nötten gehulffen, harpracht, unnd
aber der inngenomenen nutzung so gar nit gedenckt, das man lichtlich
achte, er hett alein uszgeben unnd nit genoszen. Damit dan wir unnd
er zu ruwen komen, gelanget an uch unnser gantz fruntlichs begeren,
ir wellendt obbedachten her Rycharten, wylandt probst zu sant Alban,
35 sampt siner frunntschafft anhalten, das er innerthalb vierzehen tagen
den nechsten sich eigner person allhar verfüge, unnserm gotzhuse
sin entwert sylber unnd brieff wider bekere, sines innemens unnd usz-
gebens erbare rayttung thüge, desz wollend wir ime hiemit für sich
unnd die, er ungevorlich mit im bringt, zu unns unnd wider von unns
40 an sin gewarsame fry Sicherheit unnd gleyt gegeben haben. Möchten
ouch treffenlich wol liden, so es jenen uwer gelegenheit were, das
Basler Reformationsakten, IV. ,
2(i /•f^p Juli /f. Nr. 2$.
ir im jcmaiulen. der b}' solcher rcchiuinf^ werc, zuordncttcn, damit
ir demnacli j;rundllicli. wie fVuntlicIi wir mit im liaiulleii lassen,
bericht werden möchten. Wir wellend unns ouch «getrosten, er wertie
uff dit/ unnscr erbietten sich haruff tluin und nit uszplibeii. Dann
so er sich nit stellen solte, wurden wir inn für ein hingeloffencn, der 5
on sin ecrenabscheid von unns gewichen, unserm gotzhusz das sin cnt-
furt hette, achten, uszruffen unnd nachgedenkes haben, wie wir dess
zugefugten Schadens gegen siner person inkomen möchten, desz wir
lieber absin unnd inn nach gethoner bckerung unnd raytung fruntlich
von unns abscheiden lassen wollend. 10
Zu dem dritten, so langt unns glouplich an, wie der Mertz und
andere predigermunch, so hie gewesen und sich jetz zu Gebwiler und
andern ortten uwer Verwaltung enthalten sollen, unserm Predigercloster
die sygel entragen, darzü sich hören haben laszen, dem Predigercloster
mit uwer hilff zinsz, zehenden und gulten etc. inzenemen, das unns alls 15
Schirmherren von inen ze dulden gantz nit lidenlich. Demnach gelangt
an uch unser fruntlich bitt, ob bedachte munch oder andere, so by
unns abgetretten, zu uch stieszen, arrest begerten, ir wollend inen nit
wilfaren, sonder das sy die abgetragenen sygell bekeren, ouch ob sy an
die unseren vorderungen ze haben vermeinten, für unns zu recht wysen, 20
sol inen in der zit, wasz billich, widerfaren, unnd umb uch von unns
gutwillig verdient werden, dann worin wir uch gutten fruntlichen nach-
purlichen willen zu bewisen gedechten, werend wir gneigt, uwer schrifft-
lich antwort by disen alein darumb gesandten begerende. Datum
donstags den xv**^" tag julii anno xxix. 25
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl, 757 v.
25. 152g Juli 15.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel^ an Jörgenn, apt
zu Murpach unnd zu Luder.
Unns langt gloublich an, w}' her Ulrich Mertz, so im Prediger- 30
closter by unns prior gwesen unnd sich jetzund im Predigercloster zu
Gebwyler enthaltenn soll, welcher dan in sinem abwichenn nichts
anders dan sin biecher und cleyder (das im durch dy pflegere vergent
und zugloszen) mit im hinweg ze füeren begert unnd, als er dyselbigen
in vass ingeschlagenn, dy pflegere dorzu berufft, gesprochenn: „Nun 35
sehend, lieben herren, alles das, so ich usz dem closter mit mir hin-
weg ze füerenn understand, wyl ich uch als von stuck zu stuck zeygen
und sehen lassen". Do man wol gmeint, angesechen sin alter und er-
barkeit, dy in dysem vall nichts anders dan ein schin, es weren sine
wort und werck glich gwesenn; aber über sollich sin erbiettenn unnd 40
Nr. 26 — 27. /52p Juli /,- — 16. 27
gut vertrüwenn hatt er stylschwygend obgedachtem unserm Prediger-
closter des conventz sampt dem prioratinsigel mit im hinweggfurt;
zudem, so nympt er demselben conv^ent sine zinsz, so er im Süngow
jerlich vallen hatt, in und tut f\y quitantzen, dy er dorumb gibt, mit
5 sollichen hingefurten sigeln, das im doch nit gepurt sin, auch weder
glimpff, er noch fug hatt, versigeln.
Dwyl dan sollicher her Ulrich Mertz im Predigercloster zu Gebwyler
und e. f. g. vergwaltigung wonhafft, bittenn wir dyselb e. f. g. gar freunt-
lich, sy welle unns zu guttem nachpurlichen gfallen mit vorgmeltem herrn
10 Ulrich Mertzen v^erschaffen, das er on alle verlengerung dy gedochten hin-
gefurten insigel gnantem Predigercloster by unns oder unns als desselbi-
gen kastvogt überantworten, domit wir nit ander weg ze suchen dyselbi-
gen zu bekommen ursach haben werden, und, so er an offtgedocht Pre-
digercloster by unns ansprechen ze haben vermeint, mag er dy vor uns
15 ansuchen und geburender antwort drunder erwartten. Und wywol wir
unns keins abschlags zu e. f g, versehen, jedoch begeren wir, was
e. f. g. deszhalb begegne, verschribne antwort by dysem botten, unns
furer wonach wyszen ze gerichten. Das wellen wir umb e. f. g., dy
got der her seliclich ze bewaren geruch, zu verdienen gneigt sin.
20 Datum donstags den xv^en j^H anno etc. xxviiii.
Efittvurf. St.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 2^6.
26. 1529 Juli 15.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Jacoben
Sturzel von Puchaim, doctorn, unnd Hans Jacoben Waldner, der kon.
25 mt. zu Hungern und Beham . . . rathen unnd regenten in Ober-Elsas.
Demnach ir sampt andern verordnetten uff montag den funfften
tag julii hievor hingefloszen von wegen der thümbstifift Basel by unns
erschinen sin solten, mögend wir nit wuszen, wasz uch an besuchung
angeregten tags verhindert oder ob ir mit unns ze handien noch des
30 gemuts synnd. Unnd so unns dann in sachen, bedachte thumbstifft
belangend, lenger stillzeston nit gemeint, gelangt an uch unser fruntlichs
begern, das ir unns by disem botten, ob unnd wann ir by unns Inhalt
uch vorgegebenen gleytes, so wir by kreften bestan lassend, erschinen,
oder ob ir dhein wittere handlung furnemen wellend, eigentlich berich-
35 ten, unns furer wonach haben ze halten . . . Datum donstags den xv.
tag julii anno etc. xxix.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. ißSv.
27. iß2g Juli 16.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, ^« Wolff Diet-
40 riehen von Homburg.
28 !t;2g Juli ly - ig. Nr. 2S — 2g.
Wir haben das schrihon, x) du dcw j^iiatit licrrcn iimul Schaffnern
iinsers rrodi^erclDStors von we^cnn der funffzi«; ^iildcn, so tlu innen
jerliclier milten uff Martini lut der verscliribun;; zu he/alen pMichli^
und aber dwselbij^enn dyser /yt unil) des/, wyllen. das wir in deni
angesinten closter ein endrun«;' fur^nonicn, dy dicli doch des orts nit 5
enlschütten niai>-, zu hinderhalten vermeinest, haben w ir <^cscchen, dorab
dins firncniens ettwas befrenulun<;- empfangen. Aber dem sig allem
\v\- im well, tlwyl du ilan ab sollicher unser endrung zum teyl ein
abschuens, als ob dir \on andren, so usz gedochtem closter komen, furer
ettwas angefordert mocht werdenn, haben wilt, domit du dan soUichcr 10
sorgen unnd zwyfels entledigett, so wellen wir als desselbigen closters
rechte kastvögt dy funffzig gülden, so du bedochtem closter ufF Martini
nechst verschinnen verfallen, von dir empfohen, doch gegen menglichem
deszhalb vertretten und schadlosz halten, auch undcr unser statt secrett
insigel dorumb gnugsamlich quitieren und versechen unns gentzlich, 15
du werdest dysem unserm botten soliche verfalne funffzig gülden on
wyteren uffzug behendigen und dy quitantz, so er deszhalb byhanden,
\-onn im empfohen, domit wir nit als kastvegt unnd in namen vor-
gmelts closter vermeg der inhabenden verschribungen und brieffen
verrer ze handien ursach haben werden . . . Datum denn xvi^^«" juli 20
anno xxviiii.
Entwurf, mit folgendem quittiingsentwurf d. d. 16. juli lß2Q. St.-A.
Basel. Missiven A 28, bl. 2^6 v.
28. 152g Juli ly.
Aus den woche?iausgaben sambstags noch Heinrici. 25
Bottennzerung: Item vi Ib im ß viii d habennd ][unker] Baltasar
Hiltprannd unnd der ratschriber gönn Enszheim . . . verzert.
St.-A. Basel, Finanz G 14., s. loSi.
29. ißzg Juli ig.
Aus instruction und bevelh, was . . . Jacob Zeller, desz richs vogt, 30
und Cunrat Zwick, unser ratsfrund, in namen . . . der statt Costantz uff
dem tag, der zu Baden zwischen Zürich, Bern, Costentz und Basel
deren von Straszburg halb uff Marie Magdalene dises 1529 jars sin
wirt, handien sollen:
Erstlich sollen ir den andern gesanten anzeugen, wie das wir de7i 35
letzten abschied der vier Städte zu Aarau eingehend behandelt habe7i
und findent aber anfangs, das in benamsung der vier stett die statt
Costantz nach der statt Basel beschriben stand, dorab wir achtind, das
villicht die mainung sin werd, ob man brief darumb uffrichten, das aber
Nr. jo. i^2p Juli ig. 29
dieselbig Ordnung ghalten und Basel für Costenz gestelt werd, welhes
wir uns nit versehen wellend, das es ains ersamen rats zu Basel beger
sin werd. Wir konten auch das nit zugeben, noch in disem fal unsers
alten hergebrachten wesens und Stands verzyhen oder abtretten, dann
5 es kuntlich ist, das uff den richstagen, ouch uff allen stettversamlungen
die statt Costentz am Swebischen banck den vierden sitz, nämlich nehst
uff Nürnberg und ob Ulm bisz dahin ghept und noch hat, zu glicher
wysz wie Straszburg uff dem Rinischen banck och die vierde statt,
nämlich nächst noch Coln besetzt, und das wir in der Ordnung der
lo stett nebent Straszburg gond und in allweg wie Straszburg ghalten
werden. Deszhalben wir gentzlichen achtent, das ein erbare statt Basel
darab kein beswerd haben und keins wegs den vorstand ob uns bc-
geren werd. Zudem \'ermainen die dryg stett Zürich, Bern und Basel
in eben disem handel gegen denen von Straszburg sich von des vor-
15 Stands wegen mit dem ze behelfen, das die dryg stett ain elters burg-
recht mit ainander haben. Nun sind aber wir mit Zürich und Bern in
dem ersten und ehesten burgkrechten und vor denen von Basel, desz-
halben och wir den vorstand vor inen haben sollend. Ob aber die
gesanten von Basel vermainten, by den worten, wie die zu Arow ge-
20 stelt sind und by dem vorstand ze pliben, sollen ir sy bitten, solher
mainung abzeston in betrachtung, das ain erbere statt Basel in disem
fal nichtz hingibt, mit meidung, wiewol wir begirig syen, sy zu allen
eren und nutz ze fordern, so wolle doch uns gepuren und not sin,
unser altes herkommen dornebent ze bedencken und nit hinzegeben,
25 darzu wissen wir das gegen unser gemainden nit zu verantwurten und
mochtens och, als zu besorgen, by denselbigen nit erlangen.
Zum andern: Ob diser handel deren von Basel halb kain span
wird haben, als wir achten, oder so die andern gsanten begern werden,
das ir unverzigen unser mainung desz Vorstands mit inen handien soll-
30 ten, so sollent ir uch desz bewilligen, doch mit nammen sagen, das
wir nit willens sygen, ichtzit anzenemmen, uns werde dann diser vor-
stand gelassen, deszgiich, das wir bisz am beschlusz handien, nichtz aber
on unser groszen rat und villicht ain ganze gmaind beschlieszen werden,
doch bestehe wegen der antiahme der beratenen artickel kei?i siueifel . . .
35 Actum lU. july anno 1529.
Stark durchkorrigierter entivurf. Stadt- A. Konstatiz, Urku?idc7i zur Ge-
schichte der Kirche?ireformatio?i,fasc.^. — Regest: Strickler, bd.II, nr.öSj.
30. 152g Juli ig.
König Ferdinand an das Oberoesterreichische regiment [zu htns-
40 brück].
80 /j^p Juli 22. Nr. ^i.
Aut nchcn<4CsIossen zwey schreiben') haben wir durch unser hof-
uiui kr\'e|Tsrat ratsieg; bej^reiffen lossen, che wir euch hieniit in oyl
zucsenden. Unnd nachdem die Aydgnosscn villeicht in werclien nil so
hitzig als in den schreiben sein, noch in thatlich handlun«^ crg^eben moch-
ten, ir auch sa<;t. ires wesens unnd diser Sachen, auch art der lannd 5
und anders merer gelegenheit wissen traj:;en, so wellet solch ratsieg
mit vleis übersehen und bewegen und was ihr glaubt, danach oder
sonstxvie handeln zu müssen, dass ihr das von unserhvegen tut, auch
unnser regierung im obern Elsasz bescheid auf der von Mulhausen und
Basel begern zueschreibet und ivas ihr in der sache tut, berichtet es lo
uns. Geben Wudweis 19, julii anno 29.
Entwurf. Landesregierujigs-A. für Tirol (hmsbruck), Ambraseraktefi
1529-
31. 1529 Juli 22.
Instruction uff tag Baden Magdalene anno etc. xxix angefangenn. "5
Unnsere botten sollend allen vlisz unnd ernst ankeren, damit die
Underwaldische handlung guttlich furgelegt unnd abweg gethon werde,
ouch sunst allen das handien, so zu friden unnd einigkeit loblicher Eid-
gnoschafft dienen mag, unnd insonders daran ze sin, das die pundt uff
das erst unnd beldest geschworenn, darzu, wasz im uffgerichten friden 20
noch nit uszgemacht ist, das dasselbig ouch abweg gethon werde, uff
das wir in einigkeit komenn, wie unsere botten wol ze thund wussenn.
In der sach das cristlich burgrecht mit der statt Straszburg be-
langen, sollenn unnsere bottenn losen, was uff den verfasztenn abscheid
zu xArow dy bottenn von Zürich unnd Bern pringen werden: woltenn 25
aber je dy von Bern dy sach zuvor unnd er an ir landsgmeinden
pringen, sollenn unnser bottenn innen sagen, dwyl dy sach alleinig dy
eer gottes, dyselbige zu meren, belange, das sy dan das furderlich
jeren landtsgmeinden trewlich fürhaltenn wellen, sy ouch darby ver-
stendigen, das der abscheid Arow sunst in allen puncten und artickeln 3°
unns gefalle; unnd sollen unnsere bottenn sunst das best unnd wegest
drunder ze handien gwalt haben, doch nit bewylligen, das des artickels
halb, wy man dy land, so eroberet wurden, deylen wolt, ettwas ge-
redett oder gehandelet wurd, angesechenn das unns von den v
ortten harinne nit begegne, wy dan innen in der Verdinandischen 35
verein begegnet ist; unnd was aldo beschloszenn wurtt, das man dan
solches denen \'onn Straszburg durch ein bottenn und nit durch ein
geschrifft zu wyssen tieg.
30. *) Ursprünglich lautete der eingang : Ewr schreiben, so ir uns von wegen deren
von Mülhausen unnd Basel begern der rennten und gulten halben, so in unser etlichen 40
gotsheusern gehörig und in arrest gelegt sein, zuegesandt, haben W\x durch . . .
Nr. 32. iS2g Juli 22. 31
In der sach dy zehenn, so unns durch das regiment Enszheim
verbotten, sollenn unnsere bottenn den botten vonn Zürich unnd Bern
anzeigen, wir habenn dem regiment uff sin bitt, antwort ze gebenn
bis uff den ersten tag- augsten, zugelaszen, deren wollen wir erwarten
5 unnd, was unns dan antworts wysz begegne, innen das nit verhaltenn.
Orighial. SL-A. Basel, Eidge?iosse7ischaft E 8. bl. 21J.
32. iß2g Juli 22.
Urfehden: Uli Madlinger und Jörg Nebicker '), von Hefelfingen,
Honburger ampt.
10 Demnach m. g. h. einer statt Basel iren zehenden zu Butken yedes
jars durch iren lutpriester zu Rumlicken under der predig lassen usz-
kunden und darnach durch iren vogt zu Houmburg pflegen zu verliehen,
als dann desz hürigen jars aber bschehen, dargegen aber Uli Madlinger
und Jörg Nebicker ') die uszkundung desz lutpriesters wider synns usz-
'5 gelegt, als ob ein yeder nach sin selbs mutmassung sin gijt oder
fruchten angeben und verzehenden solte und nit wie von alter har
uffruffen und daruff bieten yemants billich wäre, deszhalb sy mit ett-
lichen zugwandten über ir er und eyd, ouch m. h. mandat, sonders da
sich gebiJrt dem underthonen, siner oberkeit ghörig und ghorsam sin,
!o iren nutz fürdern und schaden wenden, sich mit einandern vereinbart
und beslossen also:
Wölcher uff solchen zehenden bieten würde, nachdem der von
dem vogt uszgerüfift, der solt und müßte, was den selbigen tag ver-
zert, semlichs bezalen und uszrichten; auch andere merhung, anschleg
!5 und practiken getriben, m. h. und amptlütten bott oder verbott
zu halten, ob es inen gefeilig gsin, und demselben nach, als der
vogt inn dem einen wirtshusz den zehenden uffgebotten, Jörg dahin
kert und demselbigen, so dann daruff botten hat, wie ein gemeiner
sich vereinbart, das der, so daruff butte, deszselbigen tags ürten alle
;o bezalen müszte, eröffnet, dardurch diser abgestanden und m. h. nutz
und frommen nebent sich gstelt; ouch nachmals vil unradt, sonders
howens und schlahens darusz bynoch entstanden wäre, alles zu schmach,
schaden und nachteil m. h., zu dem das ir anschlag, nachdem die herren
den zehenden hetten müssen behalten, das sy inen zu insamblung desz-
(5 selbigen weder schyff noch gschyrr lyhen wolten^ usz dem allem m. h.
hoch verursacht, sy gefencklich anzunemmen, aber gnedigklich uff dons-
tag sant Marien Madlenen tag, den xxii. julii, wider ledig gelassen,
haben Urfehde geschworen in bester form, ouch gegen dem vogt von
32. ') Vorlage Lebicker,
111
;i-_> 152g Juli 22—23. Nr. 33—34-
Iloiimhuro- und allen denen, so diser «^cfenck'nusz urs.ich tragen, alles
hy pon desz swerts*). Hans Henrich lM)rmuilIcr ss.
St.-A. Basel, KatsbUchcr O 7, s. 20.
33. ^5-9 J'^^i ^~'
Urfehde: Fridlin Schoub, von \Vittcnsper.<>. ll()nnl)urger ainpt. 5
Als dann diser genanter Fridlin verrückter tagen mit ni. h. in
Zurycher krieg durch den vogt von Honburg uszgelegt, dargegen er
sich vermeinter wysz kranck geschriben, und wiewol imni vom vogt
>eoundt, das an sin stat sin eiterer brüder, der buchszenschütz, ziehen
öchte und also für inn reysen, dem aber er nit nachkommen, sonder 10
sin Jüngern brüder dargeben, der erst nachwcrts gon Arow zum zug
kommen, umb solch ungehorsame in gfencknusz kommen; uff hut dons-
tag sant Marien Madlenen, den 22. tag july, ledig gelassen, hat Ur-
fehde geschivoren, by pen des swerts in bester form, hat ouch zuge-
sagt mit mund, das er uinb die xvi B, so imm Uli Madlinger und Jörg 15
Nebicker'), von Hefelfingen, obgenante, inn usz diser gfencknusz des
costen halb ze ledigen, dargelihen, so bald er immer möge, sy ent-
heben und inen dieselbigcn wider uszrichten und bezalen wolle.
Hans Henrich Fortmüller ss.
St-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 21. 20
34. ^529 y^^^ ^3-
Bürgermeister und rat der Stadt Co?istaiiz . . . Jacob ZcUer, desz
richs vogt, und Conrat Zwicken, unser . . ratsfrunden, jetz zu Baden.
. . . Zum andern hatt unser stattschriber zwo schrifften gfunden,
die im 1462 jor uszgangen sind, darin die beid bischoff von Basel und 25
Constantz, deszglich die stett Straszburg, Basel, Constantz, Zürich,
Bern und ander keyser Fridrichen geschriben und die Ordnung in
benamsung der stett, wie obstat, gehalten habent. So hatt der-
selbig kaiser Fridrich uff dasselbig schriben inen widerumb gschri-
ben und eben dieselbige Ordnung gehalten. Darumb ist unser mai- 3°
nun"-, das ir die handlung desz Vorstands, wie uwer instruction inhalt,
thuen, aber dornebent in still vlysz ankerent, ob ir erlernen moch-
ten, wie doch von alter Constanz und Basel in stett-versamlungen
esessen und gehalten sven . . . Datum uff 23. july anno etc. 29.
Entwurf. Stadt-A. Koiista7iz, Missiven 152g, nr. 180. 35
32. -) In urkundlicher ausfertigung findet sich die urfehde Madlingers in Rb. 0 14,
hl ^ 6, dem sachlichen inhalt nach kürzer mit den üblichen wideiru/s/ortneln.
33. ') Vorlage Lebicker.
^^^- 35- J529 Juli ^j. 8H
35. iß2g Juli 2j.
Kun. mt. zii Hungern und Bohaym etc. stathalter, regenten und
rate inn obern Elsas ati burgermeyster und rate der statt Basel.
Wir haben ewer schryben, des datuni stot den xv''^" dis monats,
5 des ersten die zehenden und nutzungen, so den clostern und gots-
husern, inn ewer statt gelegen, inn Altkircher und Lanser amptern
gegeben werden sollen, zum andern her Rychart Geyssenbergs, probsts
zu sant Alban by euch, und zu dem dritten den Mertzen und ander
prediger munch, so by euch gewesen und sich yetzt zu Gebwyler und
10 andern orten unser verwaltigung enthalten, auch dem Predigercloster
by euch die sygel entragen, und sich dartzü hören lassen sollen, dem
gemelten closter mit unserer hilff zyns, zehenden und gult eynzenemen,
beruren, nach der lenge alles innhalts v^ernomen.
Und als ir züfordrist inn demselben ewerm schryben ermeiden,
15 das ir euch gefallen lassen, das unserm erpieten nach diejhenen, so
von gemelten clostern und gotsheusern zehenden empfangen, die, wie
vorhar gepraucht, eynsamlen und, das nichtzit daran verderbe, be waren,
mit fruntlicher beger, das wir solchs by Hansen Meyern, vogt zu Alt-
kirch, und andern, da es not syge, onvertzug ernstlichen zu beschehen
20 verschaffen, daruff geben wir euch zu verston, das wir als die, so nit
gern sehen, das die frucht denen, so die zustendig, zu schaden uff dem
veld v'erderben solten, vordem uns obgemelt ewer schreyben zukomen,
genanten Hansen Meyer für uns erfordert, dem solichs zu bestellen
muntlichen, sodann inn das ampt Lanser schrifftlichen bevolhen, das
25 die zehenden denen, so die bestanden oder entlehent, getrewlich ge-
geben, uffgehept, eyngepracht und bitz uff der kun. mt. unsers gnedig-
isten hern furern bescheyd unverendert behalten werden sollen: das
ir aber über das, so ir durch ewer ratsbotschafft, die ir zu jüngst vor
uns gehapt, diser zehenden und zynsen halben mit uns reden und begeren
30 lassen, und wir der hochgemelten kun. mt. uff der post zugeschryben, der
antwort nit lenger dann bitz auff den ersten tag augusti schirist kunft-
tig erwarten, zweyffelt uns nit, dann das ir gut wussen, das ir mt.
diser zeit v^err von den landen, dartzu mit was treffenlichen obligen,
dieselb gemeyne cristenheit berüren, beladen, das nit zuversichtlichen
35 se^m, das inn solcher zeit wol von irer mt. antwort und bescheyd
komen möge. Demnach so begern wir anstatt irer mt., das ir bitz uff
derselben antwort gedult haben und bedencken wollen, das erst bitz
Martini schiristkunfftig die zehenden bezalt werden; sobald uns dann
von irer mt. antwort und bescheyd kompt, darumben wir nachmaln zu
40 furderung und gut der sach vermanen, wollen wir euch die nit v^er-
halten.
Basler Reformationsakteii, IV. ,-,
34 '529 y**li 23. Nr. j6.
Zum andern, so h.ihoii wir den artickcl aus/ hcrürtcni cwcrni
schreyben, sovyl der vorgcnanlcn hcrn Ricliarten Gc^'sscnbcr};- belangt,
demselben furgchalten : der hat sich ctlich tag" darüber genomcn zu
bedencken, dardurcli er uns mit disem unserm schreyben bitzhar auff-
enthalten. und aber nachmaln widerum lur uns komcn und antzeigt, 5
das er euch seynthalben sell)st schryben und antwort geben wolle, als
uns dann nit zweyffelt, er thiin werde; darbey lassen wir solchs seynt-
halben pleyben.
Aber von wegen des Mertzen und anderer prediger munch, die
sich zu Gebwyler und an andern orten inn unser verwaltigung ent- 10
halten sollen, des haben wir bitz auff das obgemelt ewer schreyben
dheyn wussen gehept; wussen auch noch nit, wa oder an welchen
enden sich die gemelten prediger inn unser verwaltigung enthalten
sollen. Das aber der Mertz zu Gebwyler sein solle, das ist nit inn
unser Verwaltung, deshalben wir uns auch desselben nit beladen. So 15
aber der oder andere nachmaln dareyn komen und mit unserer hilff
zyns, zehenden und gulten eynzuziehen begern, das doch noch bitzhar
von disen münchen nit beschehen, so wurden wir uns demnach anstatt
der kun. rat. darinnen aber der gebür und pillicheit nach unvcrwussen-
lich halten. Dann was wir nit aus bevelch oder von oberkeit, auch 20
gerichts und rechts wegen thun sollen, das mögen wir als die, so zu
fride und eynigkeit geneygt, wol über und entladen seyn, welches wir
euch hynwider guter meynung und im besten auff das obgemelt ewer
schreyben zu antwort nit verhalten wollen. Datum Ensisheim den
xxiii*^" tag julii anno etc. xxix®. 25
Origmal, unterschrieben H. Y. v. Gilgenberg, rittcr, stathalter u?id
N. Babst, cantzler, U7id gleichzeitige Kopie. St.-A. Basel, Klöster ins-
gemei?i D I.
36. 1529 y^^li ^3.
Jacob Stürtzel von Buchaym, doctor, und Hans Jacop Waldner 30
a7i burgermeyster und rat der statt Basell.
Ewer schreyben, so ir uns der handlung halben, die den funfften dits
monats nechstverschynen von wegen der thomstifft Basel by euch ge-
schehen seyn solt, haben wir vernomen und geben euch darauff zu
verston, das wir den bemelten tag der kun. rat. etc., unsers gnedigi- 35
sten hern, obligen und gescheffdten, derenhalben unser der raererteyl
verryten müssen, nit besuchen mögen. Wir haben aber das gemelt
ewer schreyben den andern unsern mitverordneten commissarien, als
die diser tagen alhie gewesen, angezeigt, welche sich, soferr es ewerer
gelegenheit eyns andern tags, nämlich bitz mytwochs schirist kunfftig 40
Nr. 37- 1529 Juli 24. 35
nachts by euch an der herberg zu scynde und morndes allergestalten,
wie auff obangezeigtem tag beschehen seyn solte, zu handeln. Wir
erivarteti ewer antwort by disem unserm potten hierüber . . . Datum
Ensisheim den xxiii. tag julii anno etc. xxix".
5 Original. St.-A. Basel, Bischöfliche Ha^idlung, Ol. bl. l.
37. ij;2(p Juli 24..
Ratsmatidat, wonacJi sich jedermann gemäß dem land/rieden
freimdschaßlick gegen die Eidgenossen aller Orte verhalten solle.
Wir, Adelberg Meier, burgermeister und radt der statt Basell,
10 thund kundt mengklichem : Alszdann durch sonder Schickung gottes
die erschrockenliche unrüw unnd kriegszubung, so disz vergagne (!) tag
in unser Eidtgnosschafft gewesen, allso hingelegt, das nitt allein blut-
vergiessen verhütet, sonnder auch ein gottlicher, eerlicher landtfriden
gemacht, damit ein lobliche Eidtgnosschafft mit hilff des gütigen gottes
15 wider in yhr allte fründtschafft, trüw, lieb und einigkeit gebracht, yhren
feynden und widerwertigen (denen solche zwytracht ein hertzliche freüd
gewesen) widerstand thün, yhr vatterland by alter fryheit handthaben
und im friden regieren, schützen und schirmen möge, gott S3'e lob
und danck in ewigkeit. Unnd so wir nun, alsz vil unns müglich, unser
20 erneüwerte fründtschafft, lieb und trüw zii erhalten unnd ze meren
begeren unnd dann gloublichen bericht, das ettliche, denen frylich
unser einigkeit leyd ist^ allerley spey-, spott- und schmützwort usz-
giessen. dardurch in loblicher Eidtgnoschafft vil Unwillens entstan unnd
die erneüwerte trüw unnd liebe gar bald zerstört werden möcht, solli-
25 chem vorzesin, habend wir einhellig erkhannt, wollend und gepietend
üch allen sampt und sonnders, das yhr unseren trüwen lieben Eidt-
gnossen v^on allen Orten, gantz kheine uszgenomen, wo die zu üch oder
yhr zu inen stossen, alle früntschafft, trüw und liebe, wie frommen
Eidtgnossen wol gezimpt, erzeygend unnd üch von wegen vergagnen
30 kriegs, ouch was sich darinn verlouffen hat, aller und yeder schmutz-,
Schmach- und Scheltwort enthalten, dartzü weder lieder noch sprüch.
darinn die verloffene henndell einem oder dem andern zu nachteil und
Schmähung angezogen, nit truckhen, singen, noch sprechen, sonder vil
mehr gott, dem hernn, umb die grosse gnad, so er uns Eidtgnossen
35 erzeigt hatt, danck sagen unnd üch aller trüw, lieb und fründtschafft
gegen unnsern Eidtgnossen gemeinlich beflyszen. Dann wölche die
seyen, so das nit thün und sich mit verletzlichen Worten hören lassen
würden, die wollen wir hertigklich, ye nach gstalt der sach, an yhrem
lyb oder gut straffen unnd darinn niemands verschonen. Des wisse
sich mcnoklich ze halten uiul vor schaden zu verhüten. Datum samps-
taos ilen vierundzwcntziostcn tag julii anno etc. im neunun(lz\ventzi<>sten.
Ongmaldruck. St.-A. Basel, Ma/uiatcnsammlung.
38^ 152g Juli 24..
Adelbcrg- Mc\ger, buroermcister unnd rath der statt Basel, an 5
Jacoben Meyocr, unscrm alt obersten zunlTtmeister, und Wolffgangen
Harnasch, unnscrm ratstVündt, jetzt uff tag Baden.
An hut dato haben wir ein schrifft, von dem regiment zu Ensisz-
heim uszgangen, empfangen, darinn, wie sy unsz der verbottnen zehen-
den halb mit antwort begegnen, ir ab biligender schrifft zuvernemen 10
hapt, unnd diewyl unns bedunckcn, es welle die sach mit ctwasz ge-
farden verzigen werden, seilen ir unnsern lieben Eidgnossen unnd
christenlichen mittburgern von Zürich unnd Bern sollich schriben an-
zeigen unnd mit inen ratschlagen, wie der sach furer zc thund sye, dann
es je in unnserm erliden nit sin, wo unns nit ein gutte antwurt be- 15
gegnen sollt; doch ir ratschlagen, wasz ir wellend, sollend ir dem
reo-iment nach zur zyt nutzit schriben, sonder solche ratschleg hinder
sich an unns pringen, darzü, ob etwas nüws vorhanden unnd sonder-
lich, wie sich jetzige tagleistung anlasse, by disem botten züschriben , .
Datum ilends sampstags vigilia Jacobi, die erste stund nachmittag 20
anno etc. xxix.
Original. St,-A. Basel, Eidgenossetischaft D 5, bl. 48.
39. 1529 y^i^ 24 '
Abfindungsurkunde der Merga ze Rhin, ehemaliger nomine zu
Klingefit aP). ^5
Ich, Merga ze Rynn, mit hannd ... her Johanns Wysenn, caplann
der stifft zu sannt Fetter zu Basell, mins elichenn manns unnd . . . vogtz,
. . . thund khunt mengclichem mit disem brieff: Als dann ich Merga ze
Rin mich verganngner jarenn inn das closter Clingental . . . begeben,
als ich ouch ein gutte zit darinn verharret, dannzemal ich mit mir inn 3°
vermelt closter Clingenntal hundert guldenn inn muntz pracht, . . . da
aber der rat zu Basel ein mandat wegen austritt aus den klöstern hat
ergehen lassen und diewil ich nun die zit des ewigen lebenns . . . basz
inn unnd by der weit dann inn gedochtem closter zu erlanngen ver-
hoff, mich ouch also der ursach inn die weit unnd inn elichenn stat mit 35
obgmeltem her Johanns Wysenn begebenn, hat das closter Klingental
unns beidenn benampten egmechten min Merga ze Rynn hynynn ge-
prachten hundert guldenn . . . also bar usgricht; . . . sagenn ouch deshalben
39. ^) Vgl. B. R. A. bd. II, nr. 202.
Nr. 40—42 1-^- ^529 Juli 24— 2 s- 37
. , . frowenn eplissin unnd convennt . . . der bezaltenn hundert guldenn
. . . quitt für litis und unsere erben. Des zu warem urkhund hab ich, Jo-
hannes VVysz, min eigcnn bittschafft in namenn unndvonn wegenn min vor-
bestimpter Merga, miner . . . husfrowen, . . . thun trucken inn disem brieff,
5 der gebenn ist den vierunndzwenntzigstcn tag des monatz juHi nach
Christi unnsers liebenn hern unnd erlosers gepurt funffzehennhundert
unnd nun jar zalt.
Origifial mit aufgedrücktem sieget. St.-A. Basel, Klingental HH ß.
40. 1529 Juli 24.
10 Aus den zvocheneinnahmen sambstags noch Magdalene.
Item X Ib xviii ß empfangen vonn Madlinger unnd Jorgenn
Nebiker usz Homburger ampt ratstraff unnd so von inen harin ze fürn
usgebenn ist.
St.-A. Basel, Finanz F ii, s. 426.
15 41. 1529 Juli 24.
Aus den wochetiausgaben sambstags noch Magdalene.
Ratscosten: Item xviii ß vonn zweyenn gfanngnenn vonn Honnburg
harinn ze fürenn. — Item i Ib xi ß ist über Clausenn Weber vonn
Roschotz, den widertouffer, inn gfenngknus ganngen.
20 Bottennzerung: Item i Ib xviii ß habennd die verordnetten hernn
der priesterschafft halb inn die empter verzert unnd verletzt.
Item II Ib XII ß VI d gebenn Jorgenn, dem amptmann, vonn
wegenn das er unnderzwurennt ilennds tag unnd nacht inn das lager
geritten ist. — Item 11 Ib x ß gebenn demselbenn Jorgenn für das
25 pottenbrot, als er unns pottschafft pracht, das die sach gerichtet was.
St.-A. Basel, Finanz G 14, s. loSj.
42 a. ^u 152g Juli 25.
Hans Hubers, von Bratelen, vergicht.
Hanns Huber, von Brattelenn, sagt: Das er vonn dem Wagner zu
30 Durnen gehört, wie das her Hanns Wick zu Rümlickenn inn der statt
Basel ein husz kouffenn wolli und deshalbenn inn, Wagnern, unnd Lienn-
harten Hersperg angsucht habe, das sy im gelt lyhenn wolten, damit
er das husz zalenn mochte; dann er wolte nit mer uff der pfrund
blibenn, wyszte siner sei heil nit daruff zu erlangen unnd wolle busz
35 thun. Ouch dorffe er vor der oberkeit die warheit nit bredigenn.
Sodann hab er vonn dem bredicannten zu Sissach an der bredig
gehört, das derselb gseyt, man sig weder zins noch zehenndenn ze
gebenn schuldig, doch sig es wol als gut: Er neme es unnd esz es,
m /S2p Juli J ,-. Nr. 42 b.
als das maus der obcrkcit geben müsse. Zudem so sig der Kinder
tout't" kein nutz unnd \ergcl)ennlicli.
Originalverhöraktc. St.-A. Basel. Criminalia i A. /f.
42 b. 1529 7"^' 25.
Urfehde des Hans Iliiber, von Pratteln. 5
Wir, official des bischoftlichcn hoffs zu Basel, thund khuntli meng-
lichem mit discm l^ieff, das inn dem jare, als man zallt von der gepurt
Christi unsers herrn tusent tTinffhundert zwentzig und neun jare uff
sontag sant Jacobs den fünffundzwentzigisten tag heuwmonats inn der
statt Basel und daselbst uff dem innerm Spalenthurm vor unsernn her- 10
nach genanten offnen geschwornen notarien, den wir zu uffhcbung und
beschribung der urfechen, von den gefangnen geschworn, sonderlich
verordnet! und geben haben, als vor einer bewerten personn, erschin-
nen und personlich under ougen gestanden ist Hans Huber, von Pratteln,
Baszier gebut. inid hat bekannt: «5
Demnach er durch . . . burgermeister und rhatt der statt Basel
umb des totschlags willen, den er vergangne zeitt, als er den kriegen
nachzogen, in frömbden landen freveis miittwillens begangen, ouch
von wegen das er sich der irrigen und verfürischen sect des wider-
touffs beladenn, gefenglich annemen laszen unnd, wiewol ir streng 20
ersam wiszheit ine als totschlegern nach keyserlichen rechten, ouch
als ein frevenlichen verprecher und ubertretter irer mandaten, wider-
taufifs halb uszgangen, nach strenge des rechten straffen wollen, darum
ir wiszheit yne für das malefitz recht gestellt, so hette doch ir
ersam wiszheit uff sein Hans Hubers seiner frundtschafft, ouch ge- 25
meiner burgerschafft, so dise tag usz dem Züricher krieg anheimsch
komen, ernstlich begern und fürpitten, die strenge des rechten gegen
yme underlaszen, yme gnad gethon und der gefangenschafft, doch
mit geding, das er fürohin gehorsam sin, der tauffprüdern mussig gon
und sein angenomme irtung bekhennen widerruffenn und ewig davon 3°
abstan solle, ledig geloszenn, welches er zu groszem danckh angenomen;
und hatt alda zuvordrist ongezwungen eigens fryes willens und mit gütter
Vorbetrachtung sich bekent und lutterlich verjehen, das er inn anhangung
solicher verfürischen sect des widertouffs gröszlich gesündiget, geirt unnd
unrecht gethon habe, deszhalb sein gemelte irtung vor bedachten no- 35
tarien öffentlich widerrufft hatt und darvon abgestanden, sich damit
widerum in einigkeit gemeiner Christen gentzlich ergeben, alles nach
inhallt des gantzen capittelsz der neuwen Ordnung der statt Basel, die
teuffer belangent, so im dan eigentlich vorgelesen und uszgelegt worden,
hat Urfehde geschworen bei strafe des todes mit dem Schwerte ... 40
Nr. 42 c — 4j. i-izg Juli 25— 2^. 39
Zue urkhunth haben wir, official, unsers hoffs insygell wiszent-
hafft gehengtt an disen brieff, der geben ist inn dem jare unnd uff den
tag als obstatt. Hans Henrich Fortmullcr, notariiis hc. sst.
Original^ pergameni, mii dem hängeftden siegel des officials. St.-A.
5 Basel, städt. urk. nr. 2g ig.
42 c. 1529 Juli 25.
Hans Hüber, von Pratelen.
Diser ist desz widertouffs halb inn gefencknusz kommen und, als
er von den siben herren besucht und erfragt worden^ hat er ouch
10 einen todschlag, den er imm land an der frembde neuszwen be-
gangen, bekent und verjehen, doch das er von dem todgeschlagnen
hoch verursacht, mit erpietung, sölchs fürzebringen und, als er harumb
als einen malefitzischen handel für recht gstelt, haben sin alter vatter,
fruntschafft und verwandten, ouch ander m. h. lüth, so nüvvlich in
15 Züricher krieg gereysset, getrungenlich und ernstlichen für inn gebetten,
haben also m. h. das und anders, obstat, ervvegen und sin jugent an-
gesehen, harinn im also gnad bewysen und uff hüt sontag sant Jacobs
tag den xxv. tag julii wider ledig gelassen, hat geschworen in bester
form die puncten und artickel der lenge nach, so bitsher die wider-
20 toüffer geschworen haben, alles Inhalt der nuwen Ordnung, wölch ich
imm an denen enden heyter vorgelesen hab ... by pen desz swerts,
renuncians omnibus graciis et privilegiis etc.
Hans Henrich FortmuUer ss.
St.-A. Basel, Raisbücher O 4, s. 21 .
25 43. ca. 152g Juli 27.^)
Instruction des reichstags, den herrn commissarien von den staenden
dess Heyligen reichs etc. in Baslischer sach erthailt und gegeben.
Es seyen sie, die churfürsten, fürsten und staend, durch kays. mt.
im Heyl. reich Statthaltern und regiment, auch sunsten in andere wege
30 berichtet, wie verschiner zeit burgermeister und rhat der statt Basell
in der Hohen stifft, auch andern stifften, clöstern und gotsheüsern die
heilige ämbter und mesz, das heylig sacrament wares leibs und bluots
Christi, auch viel andere gotsdienst, so von viel hundert jarn nach
christenlicher Ordnung gehalten, abgethan, die bilder zerschlagen und
35 sunst allerley newerung der maaszen fürgenommen, das die, so laut
43. ') Der in St.-A. Basel, Bischößiche Handlung 0 4, bl. 2 ff. enthaltene bericht
über die Verhandlungen zwischen dein capitel und der stadt in dieser zeit enthält auf bl. j v.
die notiz: Demnach sind bedachte herren commissarien uff donstag den xxvii. tag julii
alhie erschinen.
40 (■</. i^^2g Jult j/. Nr. ^.,'.
jercr stifftunji^ von cliristcnliclien kayscni, koiiij^cn, fürstcii und aiulcrcii
\villii4 iiniul bcy;ierig waercii, bc.\' ilcii lie>'liti^cn sacranicnlcii und jcrcn
gestift'tcn gotsheuscrn und dicnstcn zuo j)leibcn, jcier stitTtuiif>" \\wi\ pro-
fession nachzcklionimen und \i)n der <>"emcincn Christenheit nil abze-
weichen, die aber darinnen also f^etrungen werden, darzu viel, so der 5
Hohen und andern stitYten verwant, als sie das bilder-zerschlagen und
ander fiirnemnien gesehen, sich ausz t'uiclU haben usz der statt gctlian
und in hirsezung dieser vielfaeltigen newerung jer kirchen, heüser und,
was sie zue Basell gehabt, x-erlaszen.
Dieweil aber churfürsten, tursten und staende desz Heyligen reichs 10
gedenckhen, das disz fürnemmen, so es nit abgestelt und die göttlichen
ämbter der messz und anders also gar abgethan sein und pleiben solten,
das sollichs zuo viel unrue und nit allein in der Teuschen nation, sondern
auch be\' Rom. kays. mt., deszgleichen andern christenlichen künigreichen
und potentaten, inen ein groszen unglimpfF bringen und gebaeren wurde, 15
dieweil auch diese oberzelte und andere newerung und fürnemmen den
hochwürdigen fürsten, herrn Philips, bischoffen zuo Basell, auch zum theil
betreffen unnd ahn seinem stifft, die er als ein fürst desz Heiligen reichs
mit gewonlichen regalien nit wenig beschwaeren möcht, darmit dann nye-
mand unbillicher weis sich zuo beclagen und das Römisch reich ahn 20
seinen gerechtigkheiten nit gemündert oder geschmeelert, auch allerley
unruo, Widerwillen unnd khünfftig übel verhüetet werde, so sollen ob-
gedachte unsere commissarien höchstes vleis, so inen immer möglich,
handien, ob sie die abgestelte mesz und andere gottliche ämbter, wie
von altem zuo halten und zuo volbringen, wider erlangen möchten. 25
Wa aber das nit erlangt werden möchte, deszen sich doch churfürsten,
fürsten und staende zuo einer statt Basell nit versehen, so sollen sie
mit bestem vleis handien, darmit die von Basell mit dem bischoff, auch
demselbigen stifft unnd verwannten nichts newes oder ungüetlichs
handien oder fürnemmen; ob auch inen möglich, die gedachte bischoffen 3°
und die von Basell zuo vergleichen unnd zuo vertragen oder doch uff
das wenigst zuo einem endtlichen ausztrag zuo veranlaszen, das auch
dem bischoff, thumbcapitel und priesterschafft zuogelaszen, das sie frey,
sicher jeres leibs und guots bey inen wonen, usz- oder einziehen und
wandlen, deszgleichen jerer rentten, gültt, zeinsz und zehenden, so sie 35
inn- oder uszerhalb der statt under denen von Basell haben, fridlich
und rüewig nieszen, deszgleichen, was sie uszerhalb^) in andern ge-
büeten haben, auch zuo inen geen Basell, wie von alters haer, in jere
und andere heüser füeren und legen mögen.
43. ') B : auszerthalb der statt. 40
Nr. 4^. iß2g Juli 2g. 41
Unnd demnach sie laut jerer stifftungen die göttliche ämbter, messz
unnd anders, zuo volbringen schuldig, ob dann ye die von Basell ein
thumbcapitel und andere nit wolten zuo singen und laesen, auch messz-
haltung zuolaszen, das sie dann inen jeren kirchenschaz und -zierd folgen
5 laszen, darmit sie jeren gotsdienst desto waesentlicher ahn einem andern
ortt volbringen mögen ; und sunsten solle gedachte N. und N. wege,
mittel unnd vleis fürwenden und suochen, wie sie für guot ansieht, darmit
die gotsdienst wider uffgericht,deszgleichen der bischoffsein thumbcapitel
und verwandte geistlicheit bey jerer stifftung rechten und gerechtig-
10 kheit bisz zuokhünfftigem concilio, das ohne zweifei bald sein würdt,
bleiben und mit weiterer newerung nit beschwaerd':- werden. Darhan
thuon sie den churfürsten, fürsten und staenden ein sonders gefallen etc.
Zwei iibereinsiimme7ide kopien. A: aus den jähren 160S — 162S, General-
Landes- A. Karlsruhe, Handschrifte7i nr. /JJtV, bl. 6j v. — B : vom
■5 jähre 16 2J, ebenda, Akte?i Domslift Basel fasc. I^Q, bl, iJSv. —
Regest: Sl.-A. Basel, Bischöfliche Handlung O 4, bl. J v.
44. 15 2g Juli 2g— August i.
Handlung" von wegen der thüraherren.
Erstmols hatt man der churfürsten, fursten unnd andren stenden
20 des richs bottschafften des freuntlichen erbietens gedanckt.
Zum andren hatt man dy burgerschafift entschuldigett, das sy keim
thümherren oder priester nichts args zugefuegt oder gnomen, ouch
nichts ze nemen oder zuzefuegen begert; zudem so syg in sollichen
handlungen der uszschutz von der gmeind zu dem alten von Rynach
25 komen, in getrost unnd geseit, das er unnd andre irs Ubes unnd guts
sicher sin sollen, des er zu danck angnomen.
Zum dritten: Dwyl man gehert, das sy gmeldet, was innen für
antwort von unns uff ir furgeschlagne dry artickel wurt, das hinder
sich an dy stend des richs zu schriben unnd so darüber angehencht,
30 das sy zu frid und einikeit gneigt unnd, so sy ettvvas guts in dysen
Sachen handien kennen, das sy das mit vlys und gern thun wellen,
das man von innen zu danck anneme und gern von innen heren welle,
wy und welcher gestalt in dyse handlung gütlich ze komen wer.
Antwort der bottschafft:
35 Erstlich wellen sy dy antwort k. m. und stenden etc. relation
zuschiben, zum andren begeren, das man innen well uff dy dry arti-
ckell antwort geben, kennen sy dan usserthalb des befelchs für ir cygne
Personen ettwas guts dorin reden und handien, das wellen sy thun;
sy haben ouch gar kein befelch von den thümherren, sonder, was sy
Basler Reformationsakten, IV. „
42 /j-?p Juli 2g. Nr. 44.
thiint, tiegcii sy alloini}; usz bcfclch und noch vermeg gegebner iii-
structioii clor stciulcn des riclis. Ziiiii dritten: Als ^meldet wordenn,
das tl\- priestersclialTt usz vorcht jerer üben von der statt gwielienn,
sig nit ily nievnung, das dy priesterschafft sich deszen vor innen oder
den stendcn des richs erclagt, sonder soUiclis sig den stenden des richs s
under andrem angezeugt worden, deshalben sy mit Instruction, wy
gehert, abgefertigt wer worden. Nun wer wor unnd unleugenbar, es
weren uffruren hy gwesen, und begertten noch hut bei tag, das man
innen uff ir dry furgschiagne artickel antwort geben wolle.
Responsio dominorum liasiliensium: 10
Dwyl sy begerenn, das man well innenn utT d\' in artickel antwort
geben, so dan ettwas von wegen des andren unnd dritten artickels, dy
dy thumherren berieren, mocht gehandelt oder red gehaltenn solt
werden, ob sy dan von den thumherren gewalt oder befelcht hetten,
mechten sy erscheinen, geschee dan furer, was gut were. 15
Responsio nunciorum:
Sy hetten von den stenden des richs gwalt unnd befelch, die iii
artickel anzepringen unnd, so sich dy sach jenen zu guttem schicken
wolt, von jeretwegen als deren, dy do gern den styftt unnd statt Basell
wy von alter harkomen fridsam by einander sechenn, gwalt, gutlich 20
drunder ze handien; aber sy hetten von den thumherren gar kein gwalt
noch befelch: doch so wolten sy nit verhalten, das sy dennocht der
sach zu gut, ob sich ettwas an sy ze langen zutrieg, sy bescheiden,
das sy jemans von innen uff ein zimlichen platz an dy nehe ordnen
weltenn, als sy auch achten gescheen wer. 25
Responsio dominorum Basiliensium:
Dwyl man nun sollichs von innen vernomen, so well man dy sach
witer hinder sich an ein rott pringen mit beger, das bis uff morndig
fritags den 30. juli verziehen wellen, ist zugelassen.
Veneris post Jacobi respondere domini Basilienses: 30
Dwyl uff gesterigen tag gehert, das je der gsantenn entlich beger,
das man innenn uff die 111 furgschlagnen artickell antwort geben welli,
domit sy dy stend des richs des möchten berichtenn, daruff geb man in-
nen zu versten, das unnsere herren nit wyszten, das sy ettwas, so wyder
keys. mt. oder stend des richs sin mecht, gehandlet hettenn; hetten ouch 35
mit innen nichts anders dan alles liebs unnd guts ze schaffenn unnd
versechen sich ouch nichts anders dan alles guts zu inen als zu jeren
gnedigsten gnoden unnd lieben hern, derglichen sollen sy sich zu
unnseren herren ouch versechen. Dwyl aber dy endrung, so vergangner
tagen in unnseren kilchen mit eim unnd dem andren bescheen, alleinig 4°
den bischoff, thumherren unnd capittel berieren, so sy dan von den-
Nr. 44. 152g Juli 2g. 43
selbigen gwalt lietten, mechten sy den erscheinen, dan wer ettwas
darunder, so zu frid unnd eynikeit dienen mecht, handien weit, mechten
unser herren wol lydenn und niemanns deszhalb uszschlagen; wo sy
aber dy thumherren unnd capittel selb darby als ein party haben
5 wolten, mag man ouch wol lyden unnd setz solches zu jerem gfallen
heim.
Responsio nunciorum :
Sy weren, wy vormols von innen gehortt, von den stenden des
richs, unns die 3 artickel furzehalten unnd antwort darufif zu empfohenn,
10 abgfertigt, hetten ouch darby, was sy güts, so zu frid und eynikeit
dienen, unnd das ein loblicher styfft unnd statt Basel), wyvyl hundert
jor bescheen, in einikeit by einander beston mochten, gwalt ze handien
empfangen; darzu so weren sy für ir eygne personen, was fridlich
darunder ze handien urbuttig unnd wyllig unnd, so sy von den thüm-
15 herren unnd capittel kein gwalt und wol erachten konten, das solliche
guttliche handlung on sy nit zugend mochten, wolten sy dyselbigen,
dy in einer nehe als zu Bintzen weren, beschicken, doch begertten sy,
das man dennselbigen, wy dann billich, ein gleit geben unnd zuschicken
weit, ist zuglassen unnd bescheen.
20 Sabatho post Jacobi. Nuncii der stenden:
Uff gesterigen abscheid haben sy dy thumbherrenn, so sy an d\'
nehe gon Bintzen bescheiden, harin beschickt, innen ouch das gegeben
gleit zugeschickt; dy weren nun also hy, zu denen sy sich verfuegt, innen
jeren befelch, so sy von den stenden hetten, eröffnet, dy innen mit ant-
25 wort begegnet, sy mechten lyden, das sy also hy wy von alter her und
der styfft gestyfft unnd anngesehen sitzen pliben mochten; so aber das
nit begertten, sy doch ir residentz usserthalb der kirchen hy ze haben,
usz unnd in zu dem jeren ze ritten, das noch ir gelegenheit zu verkouffen.
Dominorum Basiliensium :
30 Dwyl man verstet, dz dy botten vonn capittel ze handien gwalt,
lot man doby pliben; man hab auch gehert, dz sy sich zu allen zytten
erbotten, ob sy ettwas neben jerem befelch gutlich handien konten,
das sy dasselbig thun wolten. Nun wer nit mynders, sy hetten drig
artickel furgeschlagen, do ein ersamer rat den ersten stan liesz, als
35 er stund, und von demselbigen nit vyl ze reden wer; aber von dem
andren, der meidung thett, das dy thumherren gern hy usz- und in-
rytten weiten, das ir v^erkouffen und kouffen, deszglichen ir personlich
residentz hy haben und dz solches ir wyl, gmiet und meynung wer,
do weit man heren, welcher gstalt sy dasselbig thun wolten, und be-
40 gerten solches zu erscheinen, was darnoch daruff zu antwortten gepure,
beschee ouch.
44 1529 Jitli ~'P' ^''- //•
Nuncii respoiulerunt unnd haben dyse artickel anzeugt'):
Erstlich: das dy Hohe styfft von keysern umul konigen gestyfft
unnd begobt, darzu ouch mit Statuten unnd Ordnungen, wy sy sich
mit singen, lesen eini und dem andren halten sollen, versechenn sig.
Zum andren: das sy nienen liebers dan hy in der statt Basell ir 5
wonung haben weiten, so terr sy by sollichcn jcren alten harkomcn,
Statuten unnd Ordnungen der styfft pliben mechten. So aber das nit»
so wer innen beschwerlich, furer ir wonung hy zu habenn, sonder
miesten dy an andren ortten unnd enden, domit sy der styfft und dem,
so gestyfft wer, gnug thetten, an dy band nemen. 10
Zum dritten: so sy dan also ir wonung. wy gehert, nit wol hy ze
haben mechtenn, dwyl sy dan zinsz, zehenden unnd ettlich gerechti-
keyten in der statt Basel hetten, das man innen weit zulassen, das sy
durch jere. dienst, so sy darzu verordnen wurden, solche zinsz unnd
zehenden on alle beschwerung mechten sicher unnd fry innemen, das 15
noch ir gelegenheit zun zytten hinweg usz der statt und dasghin, so
sy usserthalb der statt vallen hettenn, harin fueren und verkouffen megen.
Zum vierdenn: dz man zulassen well, das sy zun allen zytten,
innen geliept, sicher zu dem jeren har in dy statt in jere hoff usz- unnd
in rytten, jeren huszrott zu und von on alle beschwerungen und eyds- 20
pflichten fueren mochten.
Zum fünfften: unnd so sy also den gestyfften unnd anngesechenen
gotzdienst hy nit volbringen megen, das man dan innen die biecher,
ordinaten unnd anders, so sy zu sollichem bederffen und gehert, hinusz
mit innen hinweg an ort unnd ennden, dan do sy dan furer sollichen 25
gotzdienst zu geben angesechen, zufueren zulaszen wolt.
Solis octava Jacobi. Responsio nunciorum^):
Als uff nehst samstag der letst abscheyd gwesen, das die ver-
ordneten eins ersamen ratz die ubergebne geschrifft einem ersamen
ratt furtragen sollen, das nun bescheen; daruff sy ouch antwort wyder 30
empfangen, welche sy nun den verordneten der thumherren auch fur-
gehalten, sy darby erinnert, das es nit gerad den weg, wy sis fur-
gnomen haben mag, nämlich das es by dem angenomenen gotzdienst,
wy sy den bitzhar volprocht, pliben megen etc. Sy sygen nun innen
mit antwort begegnet dermosz, wo sy mechten den gotzdyenst, wy der 35
vonn alter har angesehenn unnd gestyfft pliben mechtenn, so weiten
44. ') -D(» ivortlatit der diesbezüglichen eingäbe an den rat siehe nr. 50.
^) Diese anntwort der comissarien von sonntags den ersten augusti anno xxix
findet sich in extenso St.-A. Basel, Bischöfliche Handlung O i, bl. 8. Wir verzichten indessen
auf deren tviedergabe, da sie sich mit dem obigen protokolleintrag nahezu deckt. 40
Nr. 4^. 152g Juli 2Q. 45
sy am allerliebsten unnd niencn anderschwo ir persenlich residentz liy
habenn.
So aber dasselbig nit, so kennen sy mit keinen fugen ir person-
lich residentz hy gehaben, sonder mieszen thun, das sy nit gelaszen
5 können.
So begeren sy doch ein verstentnusz ze haben, wy unnd welcher
gestalt sy das ir in unnd uszwendig der statt mechten durch jere diener,
dy sy n jere heff deszhalb setzen wolten, inpringen mechten, hieher
fueren, dasselbig zu gelegenen zeyten verkouffen, ouch welcher gstalt
10 dyselbigen hy sitzen sollen, desglichen, so es fugsam harzu rytten,
von denselbigen rechnung zu empfohenn unnd, so es sich dan je nit
schicken wolt, das sy jere residentz hy ze haben, so miesten sy je
thun, das sy nit gelassen möchtenn, sonder an andren ortten unnd
enden jeren sitz haben und den gotzdienst volpringen, unnd begertten
15 deszhalb, das man innen alles das ir wolt volgen und anderschwo hin-
fueren laszen ; unnd dwyl man solche sach an ein groszen ratt pringen
miest, das dan solches uff das furderlichest beschee, domit sy sich
furer wonoch wüsten ze gerichten, darby gebetten, das man wol be-
dencken wolt, wy ein loblicher styfft und statt Basel mit einander
20 loblich harkomen weren.
Origmalp7-otokoll mit gleichzeitigem dorsalvermerk : Wie mit des rychs
commissarien der thumbherren halb uff" und ab gehandlet ist mense
augusto anno 1529. St.-A. Basel, Bischöfliche Ha7idlung O I, bl. J — 5.
— Regest: Ebe?ida, Bischöfliche Haiidluftg O 4, bl. J v ff.
25 45. 1529 Juli 2Cf.
Adelberg Meyger, bürgermeistcr der Stadt Basel, an Phylippsen,
lantgraffen zu Hessenn, graven Catzenelnpogen.
E. f. g. gnedig schribenn v^on wegenn Steffan Störenn von
Diessenhoffenn, so ettwan in unnserem stettlin Liestall pfarrer gwesen,
30 haben wir alles Inhalts sampt siner, an e. f. g. ingeschlossner supli-
cation, verlesenn horenn. Unnd wywol wir e. f. g. in allenn unns
moglichenn sachenn zu wylfaren hochgneigt, so können wir doch dem-
selbigenn Steffan, in ansechung seiner Verhandlung, unser statt unnd
gebiet, darin ze komen, keinswegs eröffnen, sonder lond das dyser zeit
35 by der urfecht, so er zu Strossburg geschworen, pleybenn. Domit
aber er spüren unnd sechen mög, das er c. f. g. gnedig schriben
ettwas gnoszen, so wellen wir derselbigen e. f. g. zu sonderm ge-
fallen sinen kinden, oder, ob dy nyme weren, im als jeren erben, alles
dasghin, so in unsern gebieten vorhanden unnd daruff wir in crafft unser
46 1529 y^'^^ ?^- ^''- '^^•
oberkeit von we^cn seiner bösen vcrhandlunij billich band «i^eschlagcn,
volo-cn und oedyhcn laszen. Das mag er furcr durch einen seinen vol-
mechtigen anwald. wan im geliept, vordren und beliendigen. Das haben
wir e. f. g., in desz mog verstendigen, uff gncdig ansinnen nit wellen
verhalten. Dan e. f. g., dy gott der almechtig seliclich ze bewaren 5
crerüch, lieb und dienst ze bewysen, sindt wir wol gneigt. Datum den
xxix'^^" Juli etc, xxviiii.
Entwurf. St.-A. Basel. Missiven A 28, bl. 2J7 v.
46. ^529 y^^^i 30.
Bürgermeister iuid rat der Stadt Basel sicßiern auf ansuchen der 10
commissarien der zu Speyer versammelten filrsten dem domcapitel von
Basel und dessen gesandten freies geleite in Stadt und gebiet Basel zu
für die zeit der handlung zwischen ihm und der Stadt.
Wir, Adelberg Meiger, burgermeister unnd der rat der statt Basell,
thund khunt allermenngclich, das wir uff annsuchenn der hochglertenn 15
. . . Jacob Sturtzelnn vonn Buchhaim, beider rechtenn doctor, Hanns
Bechtoldenn vonn Rinach, Battenn vonn Pfirt, Hanns Friderichen vonn
Lanndeck unnd Jacob Richenn vonn Richennstein, als verordnet comis-
sarienn der . . . churfursten, fursten, prelaten unnd anndernn stenndenn
des heiligenn Romischenn rychs, unnserer gnedigstenn unnd gnedigenn 20
hernn, uff jungst gehaltnem rychstag zu Spyr versamlet, den erwurdi-
genn unnd edlenn hernn thumpropst, dechann unnd capittell der me-
rernn stiftt Basel oder irnn volmechtigenn gsanndten anwälden, ouch
allenn denenn, so sy unngevorlich mit inenn bringenn werdenn, ein fry
sicher strack gleyt unnd trostung für unns unnd alle die unnsernn unnd 25
die, so unns unngeforlich zu versprechenn stonnd, inn unnser statt Basell
unnd gepiet ze komenn, darinne, so lanng die gutliche hanndlung, so
zwuschenn inen unnd unns furgnomenn wurt, wäret, gönn, stonn, wannd-
lenn unnd vvaffernn unnd widerumb vonn dannenn ann ir sichere gwar-
samy, gebenn habenn; geben inenn ouch, das inn unnd mit krafft disz 3°
brieffs, doch das sy oder die irenn, so lanng sy also inn unnser statt
unnd gepiet sind, sich gegenn unns und den unsern gleydlichenn unnd
wie gleyds recht haltenn sollenn: inn urkhund disz brieffs, der mit unn-
serm annhanngendenn secret insigel bewart unnd gebenn ist den dryssig-
sten tag des monatz julii nach Cristi unnsers liebenn herrenn unnd er- 35
losers gepurt funffzehennhundert zweintzig unnd nun jar zalt.
Original, pergament, mit dem hä?igende?i secretsiegcl der stadt. St.-A.
Basel, Bischöfliches Archiv, urk. ?ir. 42. — Druck: Basler Urk.-buch
bd. X, nr. gi.
Nr. 47 — 48. T52g Jtili ?/. 47
47. 1529 Juli .?/.
Aus den %vochenausgabe7i sampstags noch Jacobi.
Ratscosten: Item vi Ib xiiii ß vi d ist über Hannsen Huber, vonn
Brattelenn, so mann eins todstichs halb berechtigen vvollcnn, inn gfenngk-
5 nus ganngen. — Item vi ß vonn im ann das recht ze furnn.
St.-A. Basel, Fi?ianz G 14, s. 10S6.
48, [^529 y^ii]^)
Instruction von wegen des burgrechtenns ein ersame statt Strasz-
burg belangenn.
10 Item zum erstenn: In deren von Straszburg vorred, den vorsitz,
namen unnd jarzal des burgrechtenn belangen etc., wer billichenn, dwyl
wir dry stelt, namblich Zürich, Bern unnd Basell, dy eltestenn in dysem
burgrechtenn werenn, das zuvor miteinander angfengt unnd ingangen,
das wir dan jetzund ouch vor und dy von Straszburg als dy, so erst
15 nochmols angnomen wordenn, nochgestelt wurden. So aber dy vonn
Straszburg je vermeinen wellen, es würd innen an andrenn orttenn
unnd endenn an jerem alten harkomen unnd eren sitz ettwas nochteyl
pringen, megen wir innen den vorstant wol gönnen unnd zulaszenn,
doch das es den namen ein „cristlich burgrecht" unnd nit ein „crist-
20 licher nachburlicher verstaut", als dy von Straszburg vermeinen wellen,
behalt, desglichen das dy jarzall uff funffzehen unnd nit zehen jar gesetzt
werd.
Item die funff erstenn artickell lond wir zu, wy sy durch dy von
Straszburg vergriffen, dan sy der ersten meynung vast glichfermig, doch
25 das das wort cristlich burgrecht unnd nit cristlicher nachburlicher ver-
standt darin gelipt werd.
Denn sechsztenn artickel, dy hilff, so man denen von Straszburg
thun miest ob sy deren not würdenn, belangenn, verstend wir des
geschiitzes halbenn also, das dy von Straszburg, w^in sy dy unnserenn
.^o erreichenn mögen, innen geschütz, stein, pulter unnd proviand umb
ein zimlichen pfennig zuzefieren oder, so sy zu innen hinab kemen,
ze geben schuldig sin sollen, sunst wer es innen unmöglich, dan sy
miestend sollich geschiitz unnd proviand mit eim gwalt haruff vertigen.
So sy dan selber ein solchen gwalt hettenn, durfftend sy unnser nit,
■■"^
48. ') Z7i?n datiun ist zu beachten, daß die instritclion vom 22. Jtili bereits niitteilungen
zur sacke enthält ; es handelt sich hier um eine spätere instrtution, deren entstehung in die
zeit der Beratungen itber das Straßburger burgrecht auf der tagsatzung zu Baden, 2j.juh
bis 4. august, fallen dürfte.
48 /S2P JuH. Nr. 48.
doch so sollemi s\- veroonncn unnd ziilaszcn, so es sich begeh, das
man also hinal) ziehen miest, unnd zu heschi'itzung der unnsern ein
zinilich \'cltgeschutz niitnemen wind, das man dan darzu puHer von
dem pulfer, so sy, wy harnoch xolgt, hyhar legen werden, nemen
mag-, sunst mögen wir den articlcel, wy er durch dy vonn Straszburg 5
angesetzt, wol pliben lassen. Doch das kein sum der laiechtenn, so
wir innen schicken wurdenn, gmeldett, sunder uff zehen tuscnt mer
oder mynder je noch gelegenhcit der sach unnd beratschlagung der
andren stetten gesetzt ward, desglichenn soll des zusatz halber kein
meidung beschehen, sunnder gar harusz getan werdenn. 10
Denn sybendenn artickel inhaltende, so sich krieg hcl^cnn, im
land erhiebenn, wy dy vonn Straszburg unns zu hilff sollen komen etc.,
land wir plibenn, wy dy von Straszburg den vergriffen habenn, doch
der gestalt, wan sich also, do got vor sig, krieg heben, im land zu-
tragen, das sy dan uns allen monat anstatt ir hilff iii"» gülden ze geben 15
schuldig sin sollen, zu dem das pulfer unnd weyszen, so sy also hy
har erlegen werdenn, ouch angriffen mögen.
Denn achten artickell, das pulfer unnd körn, so ein statt Strasz-
burg hyhar erlegenn soll, betreffen etc., lond wir, wy dy vonn Strasz-
burg denn angesetzt, plibenn, doch das sy x^i vierteil wyszen unnd 20
nit rockenn erlegen, unnd dwyl sy innen ein kästen darzu ze geben
begerenn unnd keiner vorhanden, sunder man erst einen buwen musz,
soll uff dem tag zu Baden by den andren stetten angesucht werden,
demnach vermelter wysz in unser aller namen do lygen württ, ob sy
uns dan den nit helffen buwen wellen. 25
Den nunden, zehendenn, eylfftenn, zwelfftenn, dryzehendenn, vier-
zehenden, funffzehenden unnd sechzehenden artickel lend wir pliben, wy
dy von Straszburg dy vergriffen haben, doch das dy jarzall dyses bürg-
rechtenn uff funffzehen jar gesetzt werd.
Denn sybenzehenden artickel, das schweren betreffen, dwyl der 30
ratt unnd dy xxi von Straszburg deren uff li, darzu alle schoffel sind,
gwalt von der gmeind dysz burgrecht uffzerichtenn unnd ze schweren
haben werdenn, domit dan kein nüwerungen by innen angefengt, lend
wir es darby pliben unnd mit dem, das sy an statt ir gmeint schweren,
vermegig sin. 35
Denn xviii. artickel inhabende, ob der zyt sich etwas zutrieg, das
on recht nit vertragen mocht werdenn etc., lond wir by dem vergriff,
den dy von Straszburg deshalb gton, plibenn.
Original. SL-A, Basel, Straßburg A I. — Vgl. Strickler, bd. II,
nr. 663 c. 40
Nr. 4g. 152g August. 49
49. LS ^9 August.
Anno praememorato 1529 in mense Augusto, licet antea et sae-
pJLis de egestate gravaminibus, ruina vel interitu in conventibus cx-
positum inculcatuni et rogatum sit, pergit tarnen fiscalis camerae Spi-
5 rensis et episcopum absolvenduni scptingentos trigenta quinque aureos
niandato cogit. Ibi tum episcopus legationem Spiram niittit et docet
quoniam corani regia majestate et statibus imperii saepius jam nomine
ecciesiae Basiliensis, ut quae omnino debitis gravata et suis juribus
destituta, conquestum et rogatum sit.
10 Jubet ergo legatione ipta ea omnia repeti et addi.
Primo, quod magnis sumptibus castra episcopatus sint in debitis
structuris retinenda, ne in totum collabantur, et quod quasi nuHus inde
sit proventus.
Secundo, quod in praeteritis belHs et dissidiis inter domum Au-
iS Striacam et Helvetios (dum antecessores sui sese veluti mcdiatores in-
terponerent) ingens summa pecuniae, quo semper hujus modi composi-
tionibus congregationibus vacare et adesse possint foenori accepta et
etiamnum liodie nondum redempta, sed annuo redditu persolvenda sit.
Tertio, quod in bellis Burgundiae ob viciniam episcopatus subditi
20 multa mala passi captivitate, igne, praedationibus afflicti, pagi et domus
destructae, redditus et proventus extincti, nee hodierno die nondum sibi
restituti sed deperditi extent.
Ouarto, quod proximior antecessor Christophorus episcopus pro
exactionibus imperii quingentos aureos solvere. Et ipse jam Philippus
25 episcopus pro confirmatione impetranda apud sumrnum pontificem et
acceptandis regalibus apud impetratoriam majestatem graves impensas
facere coactus sit.
Ouinto, quod subditis ne nummum quidem imponere possit, sie
et nee a clero ob tempora difficilia et deteriora collectam ulla vel sub-
30 sidium petere ausit.
Sexto, quod nihil amplius restet de bonis episcopatus, ([uod possit
pignorari, hypothecari vel dividendi. Omnia enim esse prius aliis vel
ad summum obligata vel omnino distracta.
Ultimo rogat, ut ab impositione ista imperiali über pronuncietur.
,5 Non nihil esse in viribus nee facultate et si in ali(]uo diffidant, offcrt
se id omne minutim doccre et monstrare velle, simulque petit commis-
sariiim ad id destinari, quod ita se episcopatus gravamina habere ex-
ploret et re vera cognoscat.
Notiz. General-Landes- A. Karlsruhe, Hamids chriften nr. iJjS, bl. S2.
Basler Reformationsakten, IV.
50 '5^9 -'^"gfi^f '• Nr. ^o.
50, 1529 August I
Als die vorordnetcnn eins ersamcn rots zu Basel begcrt zu ver-
nemenn. wellier gestallt die thunibhcirn veriucyncnu bA'wonuno- inn der
stat ze liabenn, daruf die verordnetenn tliunibhcrn nachvolgennde niey-
iiunt;- unns, den undertadingernn, angezeigt'): 5
Erstlich: Xochdeni disse Hohe stifft vor viel hundert jorenn vonn
Romschenn keisern unnd kungenn crlich unnd loblich gestifft, ouch
den thunibherrn vonn geistlichcnn unnd weltlichenn oberkeiten orde-
nung unnd Statuten gegeben, wie es inn der kirchen, ouch usserhalb,
mit regierung irer zitlichenn guterenn soll gehalltenn werdenn, sie und 10
ire voreiteren ouch viel hundert jor dasselb also gehalten, pflicht und
eydt darüber gethan, so begerendt sie uf das ernstlichist, wo möglich
zu erlangenn, sie nochmoln by solicher ordenung blibenn ze loszenn,
alszdann wellennt sie nyendert lieber dann hie ir personlich residentz,
wie hievor, haltenn. 15
Wa aber soliches diser zit nit zuerlangenn, so muszenn sie, domit
den angenomnen Statuten unnd stifftungen genug beschehe, solich irs
thumbstiffts residentz anderswo habenn, unnd begern daruf ire bücher,
Ornaten unnd anders, inenn zustendig, so disser zit inn der kirchenn
bewart, volgenn ze loszenn. 20
Unnd nochdem sie inn der statt unnd deren gepieten huser, zins,
zechennden unnd anders habent, so mögen sie lydenn, mit einem er-
samenn rot deshalbenn inn einen verstandt ze kommenn, als ire huser
obgemelt mit dienernn zu besetzenn, inen ire zinsz unnd gultenn, so sie
inn oder usserhalb der stat vallenn habenn, noch irem bevelch innze- 25
nemenn, sonstenn ouch anders ze hanndlen unnd schaffenn, unnd das
sie zu yeder zit noch ir gelegennheit fry, sicher inn unnd usz der statt
von unnd zu irenn huseren rytenn unnd darby sin mogenn, vonn iren
dienerenn rechnung zu empfohenn, derglich das ir usz- unnd innze-
furenn noch irem gevallenn unnd zu verkouffenn, ouch andere ire henn- 30
dell unnd geschefft zu volenden, wie mann dann soliches mit einande-
ren zu gutem verstandt mechte kommen.
Daruf sollennt die verordnetenn eins ersamenn rats unns, die unn-
dertadinger. irs gemuts ouch verstendigenn, verrer darunder wiszenn
ze hanndlcnn unnd die sachenn, soviel möglich, ze furderenn. 35
Origi?ial. Si.-A. Basel, Bischöfliche Handlung O 10, mit dorsalvermerk
Dises ist einem rath der stat Basel zugestellt sontags den ersten
augusti a" etc. xxix° durch die comissarien des rychs stenden. —
50. ') Sachlich ist diese angelegenheit in der Handlung \on wegen der thümherren,
/)'. R. A., bd. ly, nr. ^^^ bereits niedergelegt. 40
Nr. ,-/. '5^9 August i. 51
Kopie ebe7ida, Bischöfliche Handlung O 4, hl. 4. — U eher einst imme7ide
kopie7i aus dem XVII. j hl. Getieral- Landes- A. Karlsruhe, Handschriften
nr. 133S, bl. 66 v. und Akten Dooistift fasc. 13g, hl. 775.
51. 1529 Atigiist I.
5 Bürgermeister und rat der stadt Constanz an der stett Zürich
und Bern «^esanten ratsbotten, jecz zu Baden v^ersamelt.
Unser gesante, die b}^ uch und unserer guten frunden von Basel
desz Straszburgischen burgkrechts halb zu Baden gewesen, habent uns
alle handlung und under anderni, was mainung die gesanten von Basel
10 sind, fürgehalten. Weihes iren von Basel verhalten wir uns kains wegs
versehen hetten in bedacht der erbaren und gnugsamen Ursachen, die
unsere gsanten vor uch luter habent dargetan. Und wir achtent noch-
mals, so sy die selben erzellten Ursachen betrachten, so werden sy, das
uns unser statt ehafifte pliben, kain beswarnusz haben, auch nit begeren,
15 das uns die selbig uffgehalten werden solt. Harumb langt an uch unser
. . . beger, ir wollend bi denen von Basel gutlichen an sin, das sy der
Sachen zu gut und, damit die dest zu fruchtbarer endschafft kumme,
desz orts uns unserer rechten und herkummens nit vorzesin, besunder
hy den vorstand uns pliben ze lassen geruchen wellend. So sy doch in dem
20 sichnichtzvermindrend, ouch desz iren nichts hingebent nochfarenlaszent.
Ob aber sy ires furnemens ze beharren vermainent, so werden wir
by dem bschaid, den ir von unseren gsanten verstanden habent, pli-
ben und verursacht, uns diser sachen ze entschlachen.
Und ob es je dise gstalt haben sollt, damit dann die selbigen von
25 Basel und ir nit gedulten mogent, das wir von unser ehaffty oder
ettwas ander ursach wegen dises burgkrecht zu verhindern willens syen,
so wellen wir uch desz kain intrag thun, besunder unsern gemeinen
und lieben mittburgern von Zürich hierinn zulaszen und bewilligt haben,
für uch selber mit denen von Straszburg ze handien und burgrecht an-
30 zenemmen.
So aber die von Basel uns an unserm herkommen kain intrag
thimd und desz Vorstands, wie billich, gestattend, so wollend wir uns
die abredung, wie die beschehen ist, gfallen laszen, unangesehen, das
uns besser und mcr fruchtbar beduchte, das die zal der xv jar uf nun
35 X jor gesteh, deszglich, das jetzo zu Verhütung kunfftiger zwytracht
erörtert, ob ettwas gwunnen wird, wie sich mit dem selbigen gehalten
sollt werden, wie wol wir zu got trostlicher hoffnung sind, er werde
vorsin, das kain kriegsubung soll beschehen . . . Datum uff den 1. tag
augusti anno 29.
40 Stark durchkorrigierter cntwur f. Stadt-A. Konstanz, Missiven i S2g, nr.iSg.
52 1529 Au^<ust 4 -5- ^^'■- 52—35-
52. /f^P August 4—s.
Die resideiis ilcr Hohen slitTl wunlt ;;ccn Frcybiirj; im Hre}'sz}j;aw
geleimt, hcstiniht und an<;c.setzl.
Als nun diese Haslische handluno- den 4. und f). aug. zuo Freyhurg
capilulariter referiert und in deliberation gezogen, ist concludiert, mit S
der statt Freyburg der rcsidens halber ze handien, wie volgender tagen
bcschehen, auch alle und yede hcrrn canonici unnd cai^lön dahin ad
residentiam mit nachbeschribner missiff requiriert und erfordert worden.
Xotiz. General- Landes- A. Karlsruhe, Handschriften nr. I33<S, bl. 63.
53. 1 52g August j. 10
Adelberg Meyger, bürgenneister der statt Basel, an Müliuisenn.
Uwer getreuw schribcnn der lantzknecht halben, w}' dy dem
reysigen zug nochziehenn, haben wir alles inhalts v^ernomen unnd ist
nit on, wir sindt bericht, wy dyselbigen dem reysigen zug gen Stok-
kach zu nochgezogen, unnd achtenn, glich wy der reisig gezug geteylt, 15
also werden dy lantzknecht auch geteylt werden, unnd können noch
nit anders vernemen, dan das sy key. majestät in ^'taliam entgegen
ziehen sollenn. Des tags Baden halb unnd, was daruff gehandelt, achten
wir, ir nun dolme von euwern gsanten, so anheimisch komen, gnüg-
sam bericht empfangen. . . . Datum den v*^" augusti anno etc. xxviiii. 20
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 23g.
54. 1329 August 5.
Basel dem schultheyszen zu Liestall tind den übrigen landv'ögten.
Wir, Adelberg Meyger, burgermeister unnd ratt der statt Basell,
empietenn . . . Hans Gebhartten, schultheyszen zu Liestall, unnsern grus 25
unnd wollenn, das du den kilchennpflegerenn ernstlich empfelhest, das
sy alle jargezeit unnd gevelle der kilchenn zum vlyssigisten inziehenn,
niemans nüt nachlassen tiegen unnd dir jerlichen rechnung dorumb
thun, unns furer dy anzezeugen. Das wollen wir vonn innen gehept
haben. Datum (\q,\\ v*^'" augusti anno etc. xxviiii. 3°
Glicher gstalt werd allenn vegten gschribenn.
Ejitwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 23g v.
55. J529 August 5-.
Thumbprobst, stathalter und capitel der meren stifft Basel . . .
Ambrosio Wydman, doctor, thumbhern zu Augspurg und Basel, probst 35
zu Tubingen.
Es hat . . . her Xiclaus von Dieszbach, dechan unnser stifift, im fur-
genomen gehebt, sin canonicat unnd zudem die prelatur des decanats
Nr. ^6 — 57. 152g August 5—6. 53
vonn banden ze loszenn und dieselbigenn einem andern zuzestellen.
Unnd als aber unns nit wenig an einem dechan gelegen, da dieser des
capitels hendel unnd geschefft dirigirn unnd leiten musz, ouch ordi-
nariam Jurisdictionen! in alle person des gestifftz zu execucirn hat, so
5 haben %uir den dekan gebeten, uns mit keiner uberlastigen, joch ouch
untoglichen personen des canonicat, derglich dechani halb zu beladen,
sondern im amt zu verbleiben. Unnd nochdem im aber von wegen
anderer siner geschefften, wie er furgeben, nit gelegen, solich officium
selb zu verwalten, hat er sich dohien begebenn, wa im umb ein pre-
10 latur unnd besannder das archidiaconat geholffen, das er dannocht be-
dacht, by demselbigen das canonicat zu behalten und das dekanat je-
mandem abzutreten, der dem capitel genehm tväre, uwerhalb soviel anzeig
gebennde, als ob uch am archidiaconat nit viel gelegen unnd das ir
solichs, dwill es doch nutzt ertrug, blosz ein dignitet were, gern von
15 handen wurden loszen, in zvelchem sinne wir euch schreiben sollten.
Sofern ihr mm flicht die absieht haben solltet, hier zu residieren, so
bitten wir euch, ir woUennt unserm hern dechan vorberurtz archidia-
conat zuston loszen, domit unnd wir ine pro canonico by uns behalten
und zvir das dekanat an jemanden, der uns genehm ist, übertragen
20 können 'j. Datum Friburg den v. tag augusti anno xxix.
Entwurf. General- La?ides-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. JJß, bl. 2g.
56. ^529 August 5.
Aus einem brief des Sigmund Brandisser unnd Jacob Frannckfurtter,
doctor, ati die regierung zu Innsbrugg.
25 Von der letzten tagsatzung zu Baden hat man nur erfahren, daz
sy kain particular sachen furgenomen, niemannds auf sein anbringen
kain anntwurt geben, sonnder sich die von Zurch offennlich haben
mercken lassen, sv wollen dem bischoff unnd stifft Costanntz, noch
sonnst yemannds nit ain phenning verfolgen lassen, noch ire arrest ennt-
30 schlahen, es ervolge dann zuvor inen, den von Bern unnd Basel, alles,
daz inen arrestiert sey. — Datum Überlingen am funfften tag augusti
anno etc. xxix*®".
Original. Landesregierimgsarchiv für Tirol (Innsbruck), chronologische
AmraserakteJi, fasc. 2.
35 57. 1529 August 6.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Costenntz.
Unns hatt diser stund gloublichen anglangt, wie das alles das
55. V Unter demselben datum gibt das kapitel dem dekan von Diesbach kenntnis
von seinem schritt, der ihm vom dekan schon früher nahegelegt worden ist ?ind den es erst
40 jetzt auf dessen neuerliches schreiben getan hat. Entwurf, ebenda bl. sgo.
r>-l /,-_'<; . lugiisf ö - y. Nr. ^'tV— fy.
^^sclu'itz, so /u ViinslMiick l)ish;ir ,i;cslaimcleii, s(j11 fürilorlich hariis ^onn
Nessclwaniigcn ^efertiiit iiniul i^cfuhrt wertlcnn. Zudem so sind xiii"^
Xidcrlenndischc leisegcnii, welche ult Iiinachte nacht zw Hi ysach Ii«4cn
werden, uft" dem weg gönn Nesselwangcn zu den anndernn Burgundischen
reisigen, bystand unnd liiltV zu tlifuid. Dcszghchcnn so ziehennd ettlich 5
lanndtzknecht by uiins für, die, als s}' selbs sagen, auch gönn Nessel-
wanngen ze ziehen bescheid halien. Dicwil nun sollichs der red, so
bishar usgossenn, namblich das gmelter reisiger- unnd fuszzug key'^'''
mt., so inn Ytalia ankomenn werd, inn gmelt Ytalia enntgcgenn ziehenn
solle, ganntz widerig unnd ungemess ist, inn annsehenn, das wir bericht, 10
das key*". mt. dises jars inn Ytalia anzekomen nit furnemens, zudem ouch
sich der weg vonn Ynszbruck gen Nesselwangen und von dannen Ytalia
zu keinswegs verglichen will, und deshalb niemands wissens mag, wo-
hin sich solcher zug strecken und den hals hinwenden will, und dann
nutzit zu verachten, ist an uch unnser fruntlich pitt, ir wellend uwer 15
ernstlich und trüwe erfarung, was doch angeregter zug furzenemen
und wohin ze ziehen willenns iiaben, und uns desz alsdann uff unnsern
eignen costen, so tag so nacht, verstendigen . . . Datum den vi^i'" au-
gusti anno etc. xxix.
Entwurf. St.-A. Basel, Mlssivefi A 28 bl. 23Q v. 20
58. 152g August 6.
Aus einem brief des regimennt zu Intisbruck an k'önig Ferditia^id.
. . . Wir schreyben yetz der regierung zu Ennssiszhaim, wie sy
unnsers bedunckhens denen von Basel unnd Mulhausen auf ire schrifft-
lichen ersuechen von wegen der arrestierten geistlichen zehendten unnd 25
gulten anntwurt geben sollen innhalts beyligennder coppey . . . Datum
6. augusti 1529.
Kopie. Lajidesregierungsarchiv für Tirol (Ifms brück), Kopialbücher,
An die kö?iig, Majestät, 152J — 152Q, bl. ^SS.
59. ^S^g August 7. 30
Die statthalterei zu hinshruck an die regierung zu Ennssiszhaim
ivegen Basel und Mulhawsen, geistlich zehend und gulten.
Die kn. mt., unnser gnedigister herr, hat unns verschiner tag
unnder annderm zugeschriben unnd bevolhen, wir solten euch auf der
von Basel unnd Mulhaussen begern, so sy von wegen der gaistlichen 35
zehenndten unnd gulten an euch gethan, beschaid zueschreiben, und
darneben zwen ratsieg, von irer kn. mt. hof- unnd kriegsraten darüber
gestellt, zugeschickht, deren abschrifften wir euch hieneben auch zu-
sennden. Darauf haben wir die Sachen, wie die an in selbs gestalt
Nr. S9. '529 August 7. o5
sein unnd bey disen geferlichcn Icuffen unnd zeitten eindringen, auch
die vermelten zwen ratsieg mit vleisz bewegen, unnd finden gleichwol
auf bed weg, zu thun oder zu lassen, grosse beschwerden unnd sorgen
ainer bosern nachvolg, die kome dann schnell oder mit der zeit, wie
5 ir in eurm schreiben an die kn. mt., so unns auch furbracht, wol be-
dacht habt.
Unnd dieweik wie ir selbs wisst, bey diser lewt ubermuttigen
bösen willen steet, wann unnd warumb sy wellen ainen krieg, darzue
die kn. mt. unnd derselben Erblannde diser zeit nit gefaszt noch den
10 zu begegnen veraint sein, anzufahen, so hat unns vor unnd ee wir eur,
auch der kn. mt. unnd derselben hoff- unnd kriegszrate schreiben, be-
denncken unnd ratsieg empfangen, für not unnd guet angesehen, den
von Zürich unnd Bern innhalt beyligennder copey zu schreiben, als
wir gethan, unnd solliches den hauptleuthen des punds zu Swaben auch
15 angetzaigt, damit sy des ain wissen haben, unnd sein der anntwurt von
bemelten stetten bey unnserm aigem poten, so noch nit komen, ge-
warten. Werden sy sich darauf in hanndlung einlassen, so sein wir
enntslossen, unns mit inen ainer relaxation und enntslahung der gots-
heusser gulten zu beden tailen, doch unverzigen und unvergriffen aines
20 yedes gerechtigkait unnd ains austrags, darüber jetz zu vergleichen,
unnd wirdet damit die ursach des kriegs diszmals abgelait, daz sy nit
furgeben mugen, man halte inen gotsheusser, darüber sy vogt unnd
schirmherrn seyen, ire gulten mit gewalt unnd on recht vor, welche
ursach dannocht ainen schein hat in denen gotsheussern unnd stifften,
25 da die priester oder closterleut sich selbs unnder stett unwesen be-
geben haben unnd mit irer wonung noch bey inen beharren, darumb
dann bey unns in all weg für ratlich angesehen ist, das denselben
stifftungen unnd gotsheussern ire gulten relaxiert und enntslagen werden,
wie dann des spitals zu Mulhausen gulten sein mochten.
30 Aber der geistlichen halben, die bey den stetten nit verharren,
sonnder von inen getzogen sein, als die von der Hochen stifft zu Basel
oder annder, sover die umb recht anrueffen als die, so vermainen, die
rechten besitzer zu sein, dennen die gulten billich volgen sollen, ob
sy gleich unsicherhait halben nit residiern, dieweil sy des nit ursacch
35 geben haben unnd an ir schuld ist, mochte unnsers bedunckhcns (wie
auch der kriegszrate ratsieg dahin lenndet) denen von Basel unnd Mul-
hausen derselben geistlichen anrueffen wol fueglich durch euch an-
getzaigt werden mit dem erbieten, das man inen und iren verwannten
gegen denselben geistlichen anrueffenden und denselben herwiderumb
40 gegen inen unnd gegen den zinszparn guetern unnd inhabern derselben
an den orten unnd ennden, da es sich geburt, unverzogenlich recht
;i!)
i^2(^ .lu^nst 7. Nr. j^g.
verschalVon iinnd des rjestatloii wolle, der zuvcrsiclU umid mit I)C};er,
ilas s\- sich des <;iitliclieii crsetigen imiul hnun-^cn lassiMi; wo des nil,
welle man vor der reiclis renieruii«;. dem kay. cainerj^ericlU, dem pundts
zu Swal)cii, innhalt der crhaynung-, oder sonnst vor ainemyetlen gleichen
richter ilaruml» mit ienn t'urkomen und sich enntschaiden lassen, oh das 5
erbieten, inen das recht zu verscliatTen unnd erfolj^en zu lassen, billich
unnd gnueg sey oder nitt.
Unnd wo die sachcn sich noch nit verkert hctten, bedcucht unns,
ain solh schreiben an die von Basel zu thun oder darauf muntlich mit
inen zu hanndln se\', damit tatlicher eingriff \'on inen abgelait oder lo
doch aufgehalten und zeit gewunen unnd, darinn man die verainigung
zwischen der Erblanndc, davon zu Überlingen am jüngsten geratslagt
ist unnd derhalben wir in disen, auch in den Vorlannden eurer Ver-
waltung unnd bey den S wabischen herrschaffen, lanndtag zu halten, ge-
raten haben, aufrichten unnd sich mit der selben lanndtgemain, auch 15
anndcrn hilffen verfassen unnd den glimpff bey dem bundt zu Swaben
unnd anndern anstossern mit dem uberflissigen nachsehen und erbieten
erhalten, und nyemannd sprechen mocht, man hett die stett on not
zum krieg verursacht.
Dieweil aber ir, wie sich die sachen taglich verkern, auch wes 20
die leut besint seyen, ee unnd basz dann wir wissenns und erkanntnusz
habt, so kunnen wir euch von kn. mt. wegen hierinn kain anndere
masz geben dann allain, das ir durch obvermelt oder durch annder
fuegklicher weg unnd mitl nach gestalt der Icuff bey euch dise sach
dahin abrichtet unnd hanndelt, es sey mit cnntslahung der geistlichen 25
gulten oder annderer gestalten, doch dz man sich nichts verzeiche, da-
mit ausz diser ursach kain eylennder krieg oder sonnst tatlicher einfall
diser zeit erwachse; dann wiewol wir gleich euch selbs ermessen mugen,
daz swer unnd schimpfflich ist, daz man den leutten in dem, des sy
weder eer, glimpf, recht noch fueg haben, ires gefallens unnd niut- 30
willens henngen unnd nachgeben sollt, unnd zu besorgen, daz damit
kain aufhorn sein unnd daz die von Zürich, Bern unnd ire anhennger
darumb von iren posen practicken bey dem gemainen mann unnd auf-
rurischen gmuet unnd vorhaben nit absteen unnd inen des annder Ur-
sachen, wie sy mugen erdencken unnd furnemen, werden, so bedennck- 35
hen wir doch ennttgegen, wie ungefasst zum widerstannd alle lannd,
die es berurn mag, unnd wie hoch die kn. mt. mit dem Turggen-
krieg belesstiget, dz besser ist, mit etwas nachsehenns den offnen krieg
zu vermeyden unnd zu erwarten, was neben guetter zuerustung die zeit
für ain unbedacht remedium unnd abwendung geben mug, dann sich 4°
in ain gewisz perickl unnd verderblichen schaden zu begeben, wolten
Nr. 60 — 6j. 152g August 7 — 8. 57
wir euch auf kunigclicher mt. bcvelh unnd für unns selbs fruntlicher
gueter maynung- unangezaigt nit lassen. Was ir darauf hanndlen unnd,
wie sich die Sachen für unnd für zuetragen werden, das wollet unns
yeder zeit berichten. Datum 7. augusti anno etc. 1529.
5 Kopie. Staatsfilialarchiv Ludwigsburg, Schivabc7ibüchcr bd. / ; Vor-
bände (is23~is34)> ^'^■- ^4^ ^'•
60. ij2g August 7.
Bürgerrechtsverzicht des Andres Bischoff.
Samstags denn vn''''" augusti anno etc. xxviiii hatt Andres Bischoff
10 sin burgrecht uffgebenn, ist ouch also, nochdem er den abzug eyd
geschworn, von im uffgnomen wordenn. Actum ut [supraj.
St.-A. Basel, Öffnungsbuch bd. y, bl. 2^2.
61. 1^29 August 7.
Aus den zvochenausgaben sambstags den vii**^" augstenns.
15 Senndbrieff: Item xvi ß inn die empter.
Schennckwin: Item x ß viii d denen von Mulhusen.
Item XII ß by denenn vonn Zürich, Schaffhusenn unnd Mulhusenn
zum Storken verzert.
St.-A. Basel, Finanz G 14, s. io6'S.
20 62. ^S^g August 8.
Adelberg Meyger, burgermeister, unnd der rath der statt Basel
an Philippen, bischoven zu Basel.
Wiewol wir, gnediger fürst und herr, dhein zwivelt gehept, dan
das der angesetzt tag uff Laurentii gegen den funff derffern sin fur-
25 gang genommen haben solt, so ist doch unversehen furgefallen, das
ettlich der herren, so wir zu solcher tagleistung verordnet, ilends ver-
ritten müssen. Deszhalb wir vermelter tagsatzung bitz Bartholomei
schierist kunfftig, allsdann wie jetzt beschehen sin solt, ze handien
Schub gegeben, u. f. g. gantz trungenlich bittende, sy welle solchen
30 Verzug nit verargen, ire räth diser zyt anheimsch behalten; aber uff
bestimpten tag, oder, wo u. g. ein anderer tag basz gelegen, denselben
ernennen unnd alldann har verfertigen. . . Datum ilends sontags den
VIII. tag augusti anno etc. xxix.
Original. Latides-A. Liestal, lade II4 A, thckc 614, nr. 16S.
35 63. 152g August 8.
'Ihumbprobst, statthaltter und capitel der mehren stifft zuo Basel
a7i Philip Jacob von Andlaw, senger und thumbhern der mehren stifft
Basel und probst zuo Kalttenbrun.
Basler Reformationsakten, IV. q
.\1> Iciilcrs (so wir mit lictrüebtciii hcrt/cn und «^^emücthcn cffcrn)
durch (las uns unser tluwnl)kircli zuo Basel y^eslürinbt, die altaria dorinnrn
zerriszen und die hildnüsz gottes, seiner wiirdioen niuotter Mariae und
der liehen heiligen zerschlagen und verprendt worden, wir daselbst
unsern alttcn vielhundertjarigen gotsdienst mit singen und lesen, wie 5
der \o\\ unsern vorfahren loblich an uns koninien, fürrer nit volbringen
können, nach auch weitters daselbsten, wiewol und wir zum höchsten
darumb geworben, dazuo gelaszen wollen werden, haben wir (so trachten
und bedenckhen mögen, was wir gott dem almechtigen und unsern
stifftern schuldig und besonder bey heil unserer seelen gebunden, so lo
wir den geniesz unserer stifttung emptahen, das wir dann auch denen
obligen und nachkommen) also und anderer enden, und namblich zuo
Freyburg im Preyszgäw, wie euch wiszend, das man uns daselbsten wil
einkommen und unsere gewonlichcn obberürte gotsdienst volbringen
laszen uns beworben und mit denen zuo guottem verstand begeben 15
dergestalt, das wir wüssen, wie wir zuo und von inen kommen, auch
bey inen wohnen mögen, letst auch und uff solliches daselbsten capi-
tulariter erschinende uns entschloszen, in dem namen gottes und zuo
lob unil ehr demselbigen, seiner muotter Mariae und allem himlischen
heer, unsere residentz uff jetzigen s. Vrenentag, auch das singen, läsen 20
und andere gotsdienst anzefahen und zuo volbringen. Das wir euch
als einem, so auch ist de gremio ecclesiae, hiemit verkünden des ver-
trawens, das ir minders nit, dan wir euch erwegen und bedenckhen
werden, was ir bey der lehenschafft euwerer prelatur und prebend
schuldig, und sonderlich, wo ir des corpus, dergleichen der teglichen 25
gefeilen, als cotidian. presentz und anders, euch gefrewen wollen, euch
zuo solcher residentz ze thun, die ze verdienen, sonsten auch den stiff-
tungen obzeligen und namblich also gewisz und ohn fehlen uff den
nechsten tag vor Verenae *) nachts alhie zuo Freyburg zu erschinen,
und morndes soviel desto ansehenlicher und dapfern anfang der sachen 3°
fürzunemen zu verhelffen wissen. Dazuo wir dan euch auch requiriert
und allerdingen zuvor verwarnt wollen haben, damit der Unwissenheit
ir euch nit entschuldigen können. Datum Freyburg den 8«" tag augusti
a" etc. 29.
Nachtrag: Herrn von Andlaw handtschrift zuo ruckh diser missive: 35
Den brieff hab ich empfangen uff den 9. tag decembris (!) durch Hansen,
meinen knecht, nach sechsen nachmittag, kam von Kalttenbrun.
Kopie des XVI. oder XVII. jhds. St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv
bd. XVII, nr. 40 a. — Efitwurf, adressiert allen prelateii, thumb-
herren und caplonen der stitft; der brieff ist auch abgegangen an 40
63. 1) G. L. A. Karlsruhe, Handschriften ijjS, bl. 67 v. uff Bartholomaei nechstkhünfftig.
Nr. 64—66. ißjg August y. 59
den assisius und caplan Theboltcn Burgkman, an Jacob Lederer und
Gebbart [N]. Gefieral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 225 (152g),
bl. 2-j. — Kopie aus den jähren 160S — 162S ebenda, ffandschriffen
nr. 133S, bl. 6j v.
5 64. 1529 August g.
Protokolleintrag: Sind ingedenck, das unnser gnediger herr, herr
Jörg, abbt zu Murbach, sich an hüt dato durch Michel Hauen, irn
schribern, vor beden rathen erbotten hatt: Ob sich hinfur begeben, das
herr Ulrich Mertz, etwan prior zu den Predigern gewesen, oder andere,
10 die der stat Basel widervvertig, in irer f. g. oberkeitt unnd gebietten
sich niderlassen und enthalten unnd das irer gnaden angezeigt wirdet,
wolle sin f. g. sich gegen denselben dermassen halten unnd sy in irer
oberkeit nit dulden, das ein statt Basel gute nochpurschafft von irn
gnaden berumen möge. Actum mentags den ix. tag augusti anno
IS etc. XXIX. Ryhiner, ratsschriber.
St.-A. Basel, Öß'nungsbuch bd. 7, bl. 24.2 V.
65. J529 August g.
Stathalter und capitel der nieren stifft Basel, yetzunder zu Friburg,
an Balthasarn, bischoffen zu Hildisheim und Malten, keiserl. mt. . . hof-
20 rat, orator, vicecancellier und coadjutori Constantiensi.
Dwil usz kunglich mt. und unsers gn. herrn von Costentz, ouch
u. g. bewilligung uns armen vertribnen unnd soviel als inn das elend
verjagten nochgeloszen, unnser residentz zu Friburg furzenemen. . .,
haben wir mangelhalb unserer bucher, so uns versloszen, anderen noch-
25 trachtet unnd bericht empfangen, das inn u. f. g. stifft VValtkilch ettlich
alt, dannocht Baszier bistumbs sin sollen, deren man inn selben stifft
zu gebruchen nit von noten, unnd darumb ettlich usz unsern caplanen
verordnet, die selb bucher zu besichtigen und, so die uns zu unserm
singen und lesen gedienen mochten, alszdann die selb von u. g. stifft
30 also uff ettzwas zits zu endtlechnen. Wir bitten e. f. g. auf alle fälle
um gütige verzvejidung beim capitel zu Waldkirch jür unser anliegen^).
Datum Friburg uff den ix. dag augusti anno xxix.
Entwurf. Ge?ieral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (152g),
bl. SO V.
35 66. 152g August g.
Bürgermeister und rat zu Constanz an die rate zu Basel.
Wir sagen euch für eure Zuschrift verbindlichen dank. Nun ist
65. V /« derselben sacke geht unter demselben datum ein schreiben an dekan und
capitel der stifft W., wonach dorthin tnangel bucher halb z-wei capläne geschickt werden zur
40 Prüfung der genannten bi'tcher. Ebenda, bl. ji.
60 if;2^ Atigust g. AV. öy.
nit on, es enthalt sich ain nämlicher raysi^er ziio- Burgundisch ruter zu
Ravenspurg, Nesselwang- und anderszwo im Algow; so ziehend taglichs
zu vil fuszUnccht usz Elsasz, Wurtembcrg, Payger, ah dem Swartzwald
und von anderszwo und gebeut ettHch für, man wells in Italiam bringen.
Es sieht im alier nit gelich noch gstaU aller sachen, dann ettlich Icnecht 5
sich verncmen laszend, man habe inen zugsagt, sy nit usz Tutschen
land ze turen.
So ist vil kuntschafft und anzeugung voriianden, das man dises
voick allain wider die Luterschen, als maus haiszt, gebruchcn will.
Wo aber oder an welchen enden oder wie der angriff beschehen werd, 10
ob an den Swabischen stetten, ob an uns oder an andren orten, es sy
der Aidgnoschafft oder anderszwo, können wir nit erfaren gruntlich,
wiewol wir usz ettlichen stetten kuntschaft habent, das villicht an Mem-
mingen, Kempten, Rutlingen oder uns das spil soll angfangen werden.
Dwil und das volck sich für und für samlet und aber darby jeder- 15
man zusieht und villicht je ainer uff den andren wartet, so haben wir
uff hütt frü denen vo?i Zürich und Y^ern geschriebe?i und ihnen in dieser
angelegenheit eine tagsatznng 7iach Zürich angesetzt uff mentag noch
assumptionis Marie schierist abents an der herbrig ze sin, in der hoff-
nnng, sie werden flickt ausbleiben, alle diewil entliche sorg gehept 20
musz werden, das dises spil allain über die bekenner Christi syg an-
gesehen, das dann gehandlet werd, ob man davor were, das der zug
nit allengklich zusammen komme, oder wie man vor unrat sin mocht.
Es wird ouch uff nächsten frytag by den kungischen oder Oster-
richischen regimenten ain tag zu Überlingen under grafen, prelaten, 25
vom adel und ettlich stett und andrer wirden ') und, als wir verstand,
von deszwegen, wie sy sich gegen den Luterschen stetten in gegenvver
mitt einander schicken wolten. Desz gschutz halb, daz usz der Etsch
harus gan solt, können wir nit gruntlich erlernen, ob grosz gschutz
harus gange, wie wol man darvon sagt. Aber desz haben wir kunt- 30
schafft, das man 3000 spiesz harus uff Nesselwang gschickt hat. . . Da-
tum uff 9. augusti anno 29.
Efiiivurf. Stadt- A. Konstanz, Missivcti IS^9> '^*'- ^^-'J-
67. 152g August g.
Ullrich Berger, capplan zu Tri.ibenis krütz vor Solotornn, an bur- 35
germeister unnd rätte der statt Basell.
Nachdem unnd ich in vergangnen jaren ein pfriinde zu Schon-
tall, üwers gebietts, mitt anlag ettlicher summa gellts hab hulffen uff-
richten unnd stifften unnd aber jetzmal von üwer wyszheitt alls unnütz
66. ') nicht ganz sichere lesart. 40
Nr. 68. 152g August 11. 61
unnd untougenlich geacht, lanngt an dieselb uwer wyszheit min under-
thenig gantz geflissen bitte, ir wolle gevallen, söllich uszgeben gellte
unnd anlag wider zu minen banden gevolgen ze lassen, dann ich nun
betaget bin, der maszen, das ich hülff unnd rätt, ouch dess minen be-
5 darff, oder mich an dem ende mitt essen unnd trincken nach gebüre
versechen. Was uch deszhalb anmuttig sin wirt, wollen mich mit disem
botten lassen wüssenn unnd mich üch entpfolen lassen sin. Hiemitt geb
lieh gott allen nach üwerem begerem. Datum mentag vigilia Laurentii
anno etc. xxix.
10 Original, mit aufgedrücktem Verschlußsiegel. Landes- A. Liestal, lade ^^,
P nr. 12, theke 3JI.
68. 1529 August II.
Bittschrift des Heinricus Rinck, capplan, ihm seine pfründe zu lassen.
UfF Ostermontag hab ich empfangen von einem crsam cappitel
15 sant Peters, wie eins ersamen rats meynung sye, das ein yeder briester,
by uch verpfrundt, in acht tagen sich erzog und personlich uff sin
pfrundt sitze, dem ich v^on hertze gern gehuldet, aber libs halb nit
vermögt. Ist aber min flyssich demütig bit, ir wollent mir also gnedig
sin und min pfrundt usz genoden, des corpus halb, lossen noch dienen
20 das wenig zit, so ich noch zu leben achte, angesehen das mir solliche
pfrundt nit von uch, minen herren oder prelaten der stifft, sunder von
ksri. mt. lut miner briefif geliehen, dero ich ouch uffzugeben pflichtig
vermein, ouch dorumb bin angesucht und begert und mich ettlicher
mosz dorumb zu vernugen erbotten. Aber so ich gedenckt grosze un-
25 ruw, so u. e. w. durch etlich person begegnet ist, wolt ich ee dry
pfrundt verlossen, dan desglichen thun. Wan ich acht mich, verdient
haben umb u. e. wiszheyt und uwere verwandte, das mir von uch
gnodt erlange, wan ich mich mit Paulo zu den Corinthier am xiii. be-
rüme :
30 Zum ersten: an Cleuwe Rübe von Bettiken, den ich by husz und
hab behalten, furgesetzt achtzig gülden und sinen kinden zu gut acht
losung dorzu geben, on ander körn und gelt im geliehen. — Desgli-
chen vogt Ortlin im som wins in gelt zins verwandelt und sin alter und
krancke fraw trulich getrost. — Item Peter Byan ein gülden gelts zins
35 zu einer schuld gemacht und also zalen. — Item Andres Murer ein
husz koufft umb xx Ib, und on zins zalung erwartte. — Item Jörg
Nibling, metzger, ein gülden gelts zins zu einer schuld gemacht. —
Item Ylentsfeldt, kuffer, ein som wins zu einer schuld gemacht. — Item
der schliffer hinder Ars ein mercklichen zins zu zilen lossen ablosen on
40 zins. — Melchior Armbruster ein gülden gelts in vier ablosung ver-
62 1529 Anglist /.?. Nr. 6g.
gundt. — Item Thoman Egkl\' vier pfuiult gelts in vier ablosung ver-
wandelt luul otYt in notton geholffen. — Zweyen rebniann 11 soni wins
on zins lossen losen, nemlich Heinrich Stnni. der ander Barthiv Schretz,
des glichen thun. — Itcni einem schnider am Spalen mit i\c\\ vilen
Winden ein viertzal korns geschenck und vi IJ. — Item her Heinrich 5
Murer und sinen kinden grosz gutthat bewisen, ouch Konrad Kungen
und vil anderen, nit nodt zu erzelen. — Item viii jar helffer in der
kleinen Stadt in groszer pestilentz und trubsal das best gethon. — Item
ein mergiich stur geben an das spittal zu Sissach, weyst junckher Hein-
rich Meltinger. — Item, einer ersamcn stat Basel zu gefallen reidt ich 10
gen sant Hipolitt, dy diener do selbst uff österlich zitt zu versehen,
in minen costen, do man <\y saltzpfannen grub, onangcsehen mine zwo
ptVundt, dozemal Hunigen und Basel, Halbysen was lonher, schickt
mich, und ich dient mit frouden. — Item des lebkuchers kinden ge-
schenckt 11 Ib. und offtmols usz notten geholffen. — Item Matthisen, 15
dem Schumacher, geholffen on nutz zu husz und hoff.
Disz und andere, nit not zu erzelen, hilff beger ich nun, gnedige
herren, wollent mit hertzen betrachten und mich in minen alter an-
sehen. Hoff und vertruw zu gott, ich well noch mee thun; wan ich in
jars frysth keiner anderen pfrundt nutzung erwartten bin, red ich by 20
miner worheyt. Ob aber ich gantz kein gnadt by uch funde, das ich
mich keins weg versehe, wil ich doch min hertz von uch nit abkeren.
Domit gott bevolhen. Geben uff Tiburtii ^) im xv*' und xxix. jar.
Original. SL-A. Basel, Sl. Feier JJJ 4.
69. 1529 August I ^. 25
Kun. mt. zu Hungern und Bohem etc. stathalter, regenten und
rate inn obern Elisas an burgermeister und rat der statt Basel.
An statt der kun. mt., unsers gnedigisten hern, begeren wir, das
ir von wegen des kauffs Olsperg ewer treffenlich ratspotschafft uff men-
tag nach sant Bartholomeus, des helgen zwelffpotten tag, schirist konfftig 30
früger tagzeit alhie zu Ennsiszheim haben und deszhalben zu handien,
das verrer irrung verhuet werde, sodann auch durch dieselb ewer rats-
pottschafft der antwurt, welcher sich die kun. mt., unser gnedigister
herr, über ewer begeren, das verschiner tagen durch ewer pottschafft
von wegen der rendten, zinsen und zehenden, so die st^^fften und gotz- 35
heuser, inn ewer statt gelegen, bitzhar inn unser verwaltigung fallende,
gehept, an uns gelangt und wir siner mt. zugeschryben haben, ent-
schlossen hatt, zu vernemen, welches wir euch guter fruntlicher mey-
68. *) Die Jatierung ist wohl richtiger auf Jen 14. april anzusetzen.
Nr. jo—ji. 152g August T^ -ly. 63
nung und im besten, des ein wissen zu haben, nit verhalten wollen.
Datum Ennsiszheim, den xiii*'^" tag augusti anno etc. xxix».
Origifial, mit verschlußsiegel, unterschrieben H. Y. von Gilgenberg,
rittcr, s-tatthalter und N. Bähst, rannzier. St.-A, Basel, Klöster ins-
5 gemei7i D i .
70, 1529 August 13.
Schullthes unnd ratt der statt Solotorn an burgermeister unnd ratt
der statt Basell.
Wir werdenn durch herrn Ölrichenn Bergern, wylennd pfarrherren
10 zu iMümliszwyl, diser zytte hie by unns verpfrundett, bericht, wie er
dann verganngner jarenn usz sunderm andachte unnd geneigtem willenn,
so er zu dem gottshuse Schontal getragenn, sibennzig gülden an dasselb
gottshusz unnd darzü zechenn gulldin an die frumesz zu Walldennburg
bezallt unnd uszgericht habe. Wie dann soUichs umb die drissig gulldin
15 mit brieff unnd siglenn unnd die ubrigenn sum durch lebenndig lutt, die
evvern erscheint unnd offenbar mag werdenn, in gestalltenn obermellter
herr Ulrich desz begerenn, im ein pfriindt in vorgemelltem gottshuse
sin läbenn lanng gebenn unnd darzu ettlich mässenn gestifft sin soUtenn.
Diewyl sich nun die louff sydhar geenndrett, dermasz das im vorbemelte
20 pfründ an gedachtem ortte zu Schontal ze nutzenn nit gelägenn, darzü
die mäsz uwer Ordnung nach hingethan ist, bittenn wir üch, vorbemelltem
herren Ulrichen alls dem, so mit schwerem allter beladenn unnd des
sinen ganntz notturfft ist, soUichs sines uszgebnen gelltes, diewyl doch
dasselb, ze nutze des vorberurtenn gottshuses verwänndt, noch vorhann-
25 den, widerkommen unnd gedichenn ze lassenn, im selbs mangels unnd
o-ebrästenns darusz vorzesind . . . Datum frytag nach Laurenntii anno
etc. XXIX".
Original. St.-A. Basel, Klosterarchiv Schöntal Hl.
71. 1529 August 17.
Aus der dryger stetten Zürych, Bernn unnd Costentz abscheyd
desz burgertags zu Zürych, gehaldten uff zinsztag nach assumptionis
Marie anno etc. xxix".
Unsere mitbürger von Constanz haben uns dargetan, tvie sich im
Allgau und dort herum ein grosser heereszug besammle. Es ist zu ver-
muten, dass er nicht ausser landes, sondern gegen die evangelischen
Städte dort draussen geführt tverde. Sie haben deshalb für nützlich be-
ftmden, das wir den Schwebischen stetten, die sich inn nechster empörung
gar vil guts erbotten . . . , die hand ze byetten und nemmlich inen vor
und ce es an uns käme, diewyl unnser wand noch kalt, redtung und
30
1)4 IS 2g Aui^ust ij. Nr. 72.
endtsclüittiing- zc tliun unns beocben, alles laut ihrer driuglichoi in-
struktioJi. Uniul als wir nach gstalltsami der [sac/i] diser liandlun'> crfuiulon,
das dise sacli aniulcr unnser Eydtonossen unnd crislciilich niitburj^cr
«lieh als vil als unns anträffen . . . will, die als uff nächst konicnden
tVyttag" zu Baden zusanien koninicn werden, haben wir den hanndel 5
demn von Basell unnd sannt Gallen schrifftlich lanngen lassenn unnd
der sach also untz uff nächsten tag gan Baden scluib geben, die stat-
licher, was unns allen gemeynt sin well, uff wyther unnser herren unnd
oberen gefallenn daselbs zu bedengcken und zu beradtschlagen.
Der hofften halb, diew_>'l unnser Eydtgnossen von Basell villicht 10
ettwas nüwer beschwärden uff obangeregten tag gan Baden bringen,
laszt man disen artickel ouch daselbs hyn langen, doch das stattlich
unnd tapferlich dar\'on uff eyn sadten, beständigen ratschlag gehandlet
werd.
Original. Stadt- A. Konsta?iz, Urkunden zur Geschichte der Kirchenre- 15
formatioji, fasc. 4. — Regest: Abschiede, bd. IV, abtlg. i b, nr. 16^ a.
72. 132^ August IJ.
Von Zürich unnd Bern radtsbotten, yetz zu Zürich versampt, an
burgermeyster unnd rath der statt Basel.
x^lszdenn unnser liebe mittburger von Costentz von wegen der 20
krieglichen rüstung unnd starcken träffenlichen ziizyehens, so sich allennt-
halben im Algöw eroigt und embört, und die gemeyn sag ist, das sy
die evangelischen stett uberrumplen wellen, wie der sach zu rathen
syg, eynen burgertag als uff nächtigen abent allhie zu Zürich zu er-
schynen, angesächen unnd hüttigen morgens unns ir wärbung uff mey- 25
nung, so die evangelischen stett jhenet sees, als nemlich Ulm, Memmin-
gen, Lyndow, Kämpten, Bibrach unnd Ysni, oder dären eyntwädere
angriffen wurde, ob wir dann nit besynnt wärind, sy zu redten und zu
endtschütten unnd nemlich inen mit eym gegenfur ze machen, trostlich
unnd hilfflich ze sin, durch ir eersam bottschafft zum trüwlichisten unnd 3°
trungenlichisten fürtragen laszenn, wie ir dann soUichs usz hiebygelegter
copy irer Instruction heydterer haben zu vernemen. Unnd so aber wir
ob dem handel geseszenn unnd nach gnugsamer siner erwegung unns
ansechen wellen, das der üch unnd ander unnser cristenliche mittburger
sovil als unns von beyden stetten belangen unnd rüren well unnd desz- 35
halb on üwer zuthun nützit fruchtbars hierinn gehandlet oder fürge-
nomen werden möge, sunder zuvorderist uwer gemut hierinn ze ver-
nemen sig, unnd dievvyl dann on das unns von den sechs stetten als
yetz uff frytag nächstkunfftig zu Baden byeynannderen zu erschynen
tag angesetzt, haben wir disem handel unntz zu demselben tag, so wir 4°
Nr. yj. iS2g August ij. 65
all züsamen komen unnd die sach stadtlicher beradtschlagen mögent,
schul) gehen. Unnd ist hieruff urinscr gar flyszig begeren, ir mitler zyt
dem haiulel, was unns zu allen teylen hierinn ze thün oder ze laszen
unnd wellicher gstalt den biderwen lüthen als unsern mittgiideren und
5 cristenlichen bruderen zu hiltT zc körnend unnd trost ze gebend syge,
inn trüwen nachgedencken unnd üweren rath unnd gutt beduncken an-
zuzeygen, unnd was sich hicrinn der nottdurfft halb gebüren will, ze
handien, üweren botten, so ir yetz gan Baden fertigen werdent, inn
bevalch geben unnd uch hierinn so frundtlich und trostlich bewysen
lo wellind, als unns nit zwyfelt, ir zu uffnung unnd hanndthabung göttli-
cher eeren unnd cristenlicher warheyt selbs zum begirlichisten geneygt
unnd giittwillig sygint. Dann was wir hierzu gefürderen möchten, we-
rend wir nit raynder begirig dann urbuttig usz Zürich inn ilender il
unnder der statt Zürich uffgedrucktem secret von unnser bitt wegen
15 besiglet unnd geben zinsztag desz nächsten nach assumptionis Marie der
eynlifften stund vor mittag anno etc. xxix'^
Nachschrift : Möchtend ir unnser lieb Eydtgnossen . . . von Müll-
husen dises handeis ouch by zytten berichten, daran were unns zu fur-
derung der sach gedienet. Nuncii qui supra.
20 Original. St.-A. Basel, Eidge7iossenschaftE8, bl. 231. — Regest: Ab-
schiede, bd. IV. abllg. I b, nr. 163, I. beilage zu a.
73. 152g August IJ.
Kun. mt. zu Hungern und Bohem etc. regenten und rate, so vyl
deren noch zu Ensiszheim seyn, a7i burgermeister und rat der statt Basel.
25 Wir haben ewer schryben. uns by dyseni ewerm potten zugesant,
dorynnen ir erstlich ermeiden, wiewol ir gantz geneigt des kauffs Ols-
perg halben ewer pottschafft uff den tag, so wir euch angesetzt zu ver-
tigen, so haben ir doch ewer pottschafft der kun. mt., unsers gnedi-
gisten hern, antwurt der verpottnen zehenden halben zu empfahen ver-
30 ordnet, das die bytz donstag schirist konfftig rechter tagzeit by uns
erschynen werde, vernomen und geben euch doruff hynwyder zu ver-
steen, das uff den obgemeldten donstag inn cntwederer sach, den kauff
Olsperg noch die zehenden beruren, nichts gehandlet werden mag der Ur-
sachen, das der merenteyl us uns inn der hochgemeldten kun. mt. gescheff-
35 ten von hie verrytten, deszhalbcn wir dyser zeit und vor dem tag, den
wir euch zugeschryben, nit widerumben stattlich byeinander sein mögen.
Dorumben, wo der obgemelt euch von uns zugeschr3'ben tag, der beden
Sachen halb besuchen und handlcn zu lossen, nit gelegen (das ir uns
nachmolen zuschryben), so wollen wir denselbigen furer erstregken und
40 euch demnach solich erstragkung verkünden; welches wir euch, domit
Basier Reformatioiisakten, IV. y
(>(')
/f2p Au^a^Nst 21. Nr. 77.
ir ewer potschafft nit vcrs^ebeiilich verryten lassen, guter meyniing und
im besten nit verhalten wollen. Datum Ennsiszheim, den xvii*«" tag
augusti anno etc. xxix".
Original, mit Verschlußsiegel, unterschrieben Fritlcricli von Ilatstat und
N. Ballst, cantzler. St.-A Basel, Klöster insgemein JJ i . 5
74^ iß2p August 21.
Lanndtaman unnd rat ilx Unnderwaldcn an burgermeister unnd
rat der stat Baszel.
Es ist unns ungezwyffelt, ir tragen gut wusszen, wie dann im
nochstverrucktem herpst die von Bern unnd wier in spen unnd zwi- 10
tracht komen sind. Da nun ir unnd ouch die von Schaffliusszen unnd
Appenzell, ouch mit sampt der dryen punten bottschafft, in den sachen
gehanndelt unnd vil kost, mug unnd arbeit erlitten, des wir üwch zum
hosten danck sagen, unnd wa wir solichs zu gutem konden beschulden,
wend wir gutwillig fünden werden. Und also hand ir die sachen zu 15
gutem end unnd fryden bracht, als wir nit anders gewüst hand. Da
sich aber sidhar zugetragen hat, das wir mit den von Bern in ein
rechthandel zu Baden komen sind, und aber jetzmal nit gar uszgeupt,
sunder uff nochsten tag, so zu Baden sin wirt, solicher rechtshandel
zu volfuren, da wir aber kuntschafft der warheit notturfftig sinnd, von ... 20
her Adelberg Meyer, burgermeister, enndlich zu reden, ouch ein ge-
schryft't, so im unnd denn uberigen schibluten zu Bern worden ist, und
denselbigen schibluten gewalt geben ist, darum ist unnsszer gantz frunt-
lich pyt unnd beger an üwch, ir wellend den vorgedachten her bur-
germeister Meyer uff unnssern kosten uff nochstkunfftigen tag zu Baden 25
personlich dahin verschaffen unnd vermögen, ouch mit sampt der ob-
angezeigten geschrifft, so den schibluten zu Bern worden ist. Wo es
aber gedachten her burgermeister nit möglich sin wurd, so begerend
wir doch siner kuntschafft inn geschryfft, wie unnd was zwuschen unns
und den von Bern gehandelt, unnd wie derselbig fryden abgeredt unnd 30
beschlossen ist, Dasselbig wellennd unns by d3'Szem botten zuschicken
unnd um die anderm geschrifft, so hinder vilgemelten her burgermeister
lydt, wellennd eim schulthesszen gan Baden zuschicken, old denn schib-
luten, welches üch gemasz sin wurd. Harum, getruwen lieben Eydt-
gnossen, ist unnszer früntlich beger an üch, ir wellennd uns hierinnen 35
willfaren, dan wo das nit beschech (das wir doch nit verhoffend), wurdenn
wir darzu genotiget, das wir dem rechten musten ein uffschlag nemen,
das wir doch nit gern thund: dann wir geneigts willenns sinnd, wo es
sin mag, mit inen zu richten, damit ir unnd wir geruwiget wxrdenn . . .
Datum uff sampstag vor Bartlomey anno etc. xxix, 4°
Nr. 75" — yj. 152g August 21 — 22. 67
Original. St.-A. Basel, Obwaldm I. — Kopie, St.-A. Bern, Kirchliche
Angelegenheite7i,bd.'j-j , ?ir.ij6. — Druck: Berner Ref.- Akten nr. 2 4S ^. —
Regest: Abschiede, bd. IV, abtlg. ib, nr. 180, l. beilage zu b.
75. 152g August 21.
5 Bottennzerung: Item xii cronenn unnd xvi gülden gebenn her
Jacob Meigern, alt oberstenn zunfftmeister, unnd Baltasar Hiltprand uff
tag Baden, sampstags vor Barthlomei anno etc. xxix.
St.-A. Basel. Fina7iz N 5, J, s. 426.
76. 1529 August 21 .
lo Aus den Wochenausgaben sampstags vor Barthlomei.
Senndbrieff : Item i Ib v ß gönn Costenntz ; item x ß daselbs wart-
gelt. — Item VI ß gönn Mulhusen.
Schennckwin: Item xß viii d den houpternn zu sant Alban.
Item I Ib X ß by denen von Zürich und graff Jörgen vonn Wur-
15 tenbergs potschafft zum Storken verzert.
St.-A. Basel, Fina?iz G 14, s. logj.
77. 152g August 22.
Instruction uff tag Baden, so die sechs stett mit einandern leisten,
angefangen sontags vor Bartholomei anno etc. xxix.
20 Anfancklich den artigkell, im gemeinen landszfriden begriffen, die
fryheit unnsers christenlichen gloubens belangend, habend wir für ougen
genommen unnd befindend, das diser artigkell nit anders kan noch
mag verstanden werden, dann wie unnser getruw, lieb Eidgnossen unnd
christenlich mittburger von Zürich den uszlegend ; deszhalb sollend
25 unnsere botten hierin gewalt haben, sich ditz artigkells halben mit
unsern christenlichen mittburgern von Zürich und Bern [sich] ze ver-
glichen, inen anzehangen unnd von inen nit sondern.
In Sachen die Walliszer pundtnisz belangen, soll man uff nächstem
tag der funff orten antwort hören.
30 Den costen, so die funff ort unns abtragen sollend, belangend, diewil
wir in vergangenem krieg nit unns selbs, noch eignen nutz, sonder
furnemblich die eer gottes gesuocht, so weite unns gefallen, wann
wir unns vor den underthedingern uff disen artigkell der anntwort
entschliessen sollend, das wir ein solche antwort gebend: Wann unnser
35 Eidgnossen von den funff orten den gemeinen landszfriden in allen
andern artigklen nach sinen naturlichen rechten verstand, wie der by
allen verstendigen uszgelegt werden mag, haltend unnd volstreckend,
das wir dann disen sprach, den costen betreffen, ouch annemmen unnd
68 1529 ^"iiig'i^^ -.?• ^''- 7^'
im namen gottes darbv pliben; wurden aber die funff ort den landsz-
fridcn in ilen uberigen artigUlen nit halten, sonder uberfaren, wollend
wir unns hierin ouch nutzit begeben, sonder den costen witter vorbe-
halten haben.
Den Murrner betreffend, diewyl unns dieselbige sach nit berurt 5
Int desz tVidens, sollend sich unser botten darin nit stecken.
Dass schlosz Luggarus soll man nit schlissen, sonnder wider in
buw unnd eere legen zu trost der underthanen.
Die Underwaldische sach betreffend, soll man der antwort erwarten.
Desz Franzosen halb sollend unsere botten uff disen tag anziehen, lo
wie unns gloupplich anlang, das der keyser unnd der Frantzosz ver-
tragen unnd wir Eidgnossen im friden uszgeschlossen syend etc., wie
man sich deszhalb gegen dem kung halten wölli.
Die verbottenen zinsz unnd zehenden belangen, sollend unnsere
botten beden stetten Zürich unnd Bern anzoigen, wie unns die von 15
Ensiszheim uff niontag nach Bartholomei anntwort ze geben tag ernempt,
den werden besuchen unnd die antwort hören lan; unnd demnach wir
nit wussen mögen, wasz für antwort fallen wirt, sollend unsere botten
begern. das bed stett ir bottschafften verordnen unnd denen bevelch
geben wollend, wann unns nit ein gutte antwurt wurde, das sy dann 20
ilends mit unns gon Ensiszheim verritten unnd mit ernst handien helfend,
damit unns das unnser gevolge.
Die sach ettlicher Schwebischer stetten, frundthschafft, burgkrecht
unnd hilff betreffend, sollend unsere botten gewalt han ze vernemmen,
wie dise ding by unnsern Eidgnossen von Zürich unnd Bern standen 25
unnd, wasz deshalb, es sye der frundthschafft oder ilenden hilff, uff- unnd
abgerett unnd geratten wirdet, das sollend unsere botten in abscheid
nemmen unnd wider an unns pringen.
Mit Morelets kleynottern unnd brieven sollend unnsere botten,
wasz der mertheyl der Eidgnossen thut, denselben anhangen. 3°
Original. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft E8, bl. 2^j.
78. 1529 August 23.
Adelberg Meyger, burgermeister, und der ratt der statt Basell,
a7i Jacob Aleygernn, alt oberstenn zunfftmeister, unnd Tiebold Wyszach,
jetzt uff tag zu Badenn.
Unns hatt uff hut datum durch ein burger von Costantz gloublich
angelangt, das dA^se kunfftige wuchen durch dy regenten zu Inszpruck,
prelatenn, ritterschafft und dy funff ortt ein tag zu Überlingen gehalten
werden soll, unnd wywoll wir deinen glouben druff setzenn, das dy
funff ortt an innen selb so untür (!), über uffgerichtenn lantfridenn fürer 40
35
Nr. jg. 1 52g August 2j. 69
tag mit innen ze haltenn understanden, dwyl aber mit zu verachtenn,
(1\ leuff ouch so gschwind unnd seltzam, so wellen unnsern truwen
lieben Eytgnoszen unnd cristlichen mitpurgern von Zürich, desglichenn
denen von Costantz unnd sant Gallen sollichs in geheim anzeugenn, sy
5 darby fruntlich bettenn, das sy furderlich jemans dar ordnen und ir
flyssige erfarung, ob ettwas an der sach sig oder nit, habenn wellen,
unnd, was je erfarenn, das unns solches ze W3'ssen gton unnd nit ver-
halten werd . . . Datum mentags vor Bartholomei umb d}^ xii*« stund
zu mittag anno etc. xxviiii.
10
Origifial. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft D /, öl. 27 S. — Druck: Ab-
schiede, bd. IV, abtlg. I b, nr. 16g, 2. beilage zu k und l.
79. 152g August 2j.
Aus dem abschied der sechs stettenn Zürych, Bernn, Basell, sannt
Gallenn, iMulhusen unnd Biell . . . desz burgertags von wegenn der vier
15 articklen desz lanndtfridens unnd annderer Sachen halb inn disem ab-
scheyd vergryffen, zu Badenn inn Argöw uff sannt Barthlomeus abent
im xv'f unnd xxix*''" jar angefangen.
Unnd nemmlich sovil den erstenn artickel gemeldtenn fridenns,
der fryheytt desz geloubens halb antryfft, habent sych mine herren
20 gemeldter stettenn gesandten desz verstannds halb desselben artickels
usz allerley begründen Ursachen unnd bewegniszen, zum teyl inn unnser
herren von Zurych Instruction, zum teyl ouch durch min alten herren
zunfftmeyster von Basel unnd anndere von mund ermeldet, anfangs
eynhälligclich enndtschloszenn, verglycht unnd erlüttert, das nemlich
25 dises ersten artickels rechter eygentlycher, natürlicher und eynfältiger
verstand sig unnd annders nit sin mog, dann das by denen wortten
da gemeldet „das keyn teyll dem annderen sinen glouben vechen noch
hassenn'' heydter verstannden werd, das ouch die gutthertzigen unnd
gelobigen, so unnsernn gelouben recht unnd gottlich sin bekennen, by
30 unnseren Eydtgnossen von den funff ordten desz gloubens halb fry
sin unnd deszhalb ungefecht, ungehaszt unnd ungestrafft unnd wider
ir conscientz zegelouben nitt genott w^erden sollenn; synd ouch desz
eynträchtigen synns, gemutts unnd willenns, uff disem verstand also
zuv^erharrenn unnd sich von disem artickel nit tryben oder den fallenn
35 zelassenn, noch sich desz einicherley wisz zu begeben, sunder diewyl
er die eer unnd warheytt gots belanget, sofcrr es irer aller herren
unnd obern gefeit, den zu beharren unnd hanndtfestigclich eynannder
hanndthaben zehelffenn.
Für die heymlichen rhädt:
40 Uiewyl vornaher ettwas Werbung von wegen eyns crystenlichen
70 152g August 26. Nr. 80.
burorechtens der sechs stettenn Ulm, L}'ndo\v, Mcniingcii, Kaiiipten,
ßibrach uiuul Ysni durch unnser liebe niittburger von Costentz an unns
»gelanget, uiind aber dieselben stett \illicht anndcrer irer geschafften
unnd dcsz zugs halb der daussenn unib sy iinihar geschwebt sych syd-
här nützit wvthers hören lassenn, unnd dann die von Bernn sich ouch 5
nützit hierinn zuenndtschlyeszenn willenns, untz die sach mit Straszburg
uberhinkonipt, ist deszhalb der herrenn gesanndten meynung, das ge-
mellt unnser lieb mittburger von Costentz sich hie zwischen nächst
halttendem tag by den erbaren stetten erkünden, ob sy noch desz
willenns oder was deszhalb ires gemuts syge; unnd was sy allso fynden, 10
widerumb uff gemelten tag bringen unnd unns irs wythern gefallenns
berichten söllennt.
Straszburgischen burgrechtenns halb ist verabscheydet, das ich,
nachgemeldter stattschryber '), derer von Basell radtschlag für ougen
nemmen unnd lutt der beredung von den ersamen botten uff disem 15
tag, deszhalb beschehenn, die artickel, so jüngst durch die von Strasz-
burg gesetzt sind, corrigieren unnd änderen^ alszdann dieselben minen
herren von beyden stettenn Zür3xh unnd Bernn fürgehaldten ; unnd
so sy es also belyben lassennd, söUichs gemeldten unnsern Eydtgnossen
von Basel zugeschryben werden, die söllennt dann fürderlich söUich 20
geänderte artickel denen von Straszburg zuschicken; will es dann den-
selben von Straszburg also anzunemmen gefallen, mogent sy unns yrs
gefallenns wol wyther berichten; dann so sy es hieby belyben, werdents
darnach die von Bern an ire gemeynden von statt und land kommen
lasszen unnd on derselben wissen uutzit hierinn beschlyessen. 25
Origi?ial. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft ES, bl. 246. — Regest:
Abschiede, bd. IV, abtlg. I b, nr. i6g a, p und q.
80. 1 529 August 26.
Zeugefiaussagen vor gericht zum bildersturm.
Donstags, den ^2^. tag augstens sind dysz zügen von wegen Hansen, 3°
des goldschmidgsellenn, wyder Josenn Brotschoch, Hansen Kosy, Hansen
Joichdenhamer und Lorentzen [Tschau]^ kubler, vervaszt:
Conrat Ganser, Jacob Gansers, des blatharnesters seligenn son,
nach vermög ergangner urteil, gewisenn, ein warheit ze sagenn, ob es
nachmals dartzü kerne, das er dessenn ervordert wurde, das er dann 35
harumb sin recht thijn möge, sagt unnd bezügt: Das er an der altenn
vasznacht nechstverschinen zu sant Theodor mit anderen knabenn, da-
selbs die bilder hinweg zu thun ze sechenn, gangenn, und als er inn
die Kilchgassenn komen sye, hab er wol gesechenn, das Hans K6sy,
79. ') Bygel, stattschryber, Zürich. 4°
Nr. 80. 1 529 August 26. 71
Jos Rrotschoch, Hans Joichdenhamer unnd Lorentz, kubler, byeinandcren,
deszglichenn der goldschmidgsel unnd sunst noch zvven, ouch byeinan-
dcren oben inn der Kilchgassenn, am eck by der Carthusz, gegen dem
pfarhoff zu gestanden syen. Was die miteinanderen zu handlenn
5 gehept, hab er kein wüssenn, aber wol gesechenn, das Joichdenhamer
von erst, darnach die anderen dryg, Kosy, Brotschoch unnd Lorentz,
gezuckt hettenn zum goldschmidgsellenn und denen, so by im stünden,
geschlagenn; deszhalp der goldschmidgesell ouch zuckt, aber sine gsel-
lenn weren von im geflochenn. Als nun das gefecht zergangenn, er
10 und ander knaben hintzukomen, seche er wol, das der goldschmid übel
wund unnd blutig were, hette er, gezug, dem goldtschmid die schuch
und das schlepli, so im empfallenn were, uffgehept; deszglichenn Marti
Kesslers bruder im den rock uffgehept. Glich bald were Heinrich, der
amptman, über in dartzu komen, und hette den plunder genomen, desz-
15 glichen die frow, ein küghirtin über Rhin, die hette den goldschmid-
gsellenn zijm scherer gfurt. Wyter ist disem zugen nüt wüssennt.
Bath Boumgarter, der schlossergsell von Lindow, hat geschworen
und sagt: Das er von der sach kein ander wussenns trag, dann das er
an der altenn vasznacht den Joichdenhamer, den Brotschoch, den kubler
20 und ein vischer, den er von person, so er inn seche, wol erkennen
weite, hab gsechen im harnost stan, vor Joichdenhamers schmittenn;
was inen besehen oder die ursach gewesenn, sye im, zugen, nit wüs-
sennt, sonders er, zug, hinuff zu sant Theoder gangen, hab aber nie-
mants wyderwertigenn oder unruwigen gesechen, Wyter etc.
25 Josen Brotschoch, Hansen Kosis, Hansen Joichdenhamers und Lo-
rentzenn, kublers, kuntschafft:
Her Hans Brotbeck hat geschworenn unnd sagt: An der alten
vasznacht und umb die zit, als der handel mit den bilderenn inn sannt
Theoders kilchenn verloffenn, sye er, züg, inn sinem husz gewesenn,
30 hab ein gethon und geschreyg inn der kilchenn und vor sinem husz
gehört, inn siner camer zu sinem venster uszgluget und wol gesechenn,
das der goldschmidgsel mit blossem messer sinem husz zügeloffenn.
Were er, gezug, mit sinem wer die stegenn abgeloffenn, und der gold-
schmit inn sin husz geloffenn, die stegen uff gangenn. Hette er, zug,
35 inn gfragt, was er machte, aber im der goldschmit geantwurt, das er
nüt dann recht und schirm begert. Und kön diser zug nit sagen, ob
der goldschmid, do er inn sin husz geloffenn, das messer under dem
arm oder inn der hand getragenn. Aber als er inn sin husz komen,
unnd er, geziig, oben an der stegen des messers vom goldschmit begert,
40 hab im der goldschmit mit der einen hand das messer geben, und er,
gezug, im das messer ingestekt. Als nun er, züg, den goldschmit übel
72 /i^p August 2-j — 2S. Nr.Sj-82.
wund sin 'gesechenn, und iiin der ooldschmit, das er inn zu einem pjuten
scherer füren solte, frunthlich gepetten, hette er, züg, inn gfraget, wer
im das than. Aber er gcantwurt : Er wüsste es nit, er bekante sy ouch
nit, wer sv werenn. LUid damit er, züg, inn wyderumb usz sinem husz
gefiirt, in der gassen die küghirtin funden und dieselben gebettenn, 5
das sy den goldsciimidgsellenn zum scherer füren solte. Wer aber den
goldschmidgsellenn gschlagenn und gwundet, hab er, zug, nit gse-
chenn, dann er by der sach nit gewesenn, ouch im witers nit, dann
obstat, wussent sye.
Protokoll. St.-A. Basel^ Gcrichtsarchiv D 24, bl. 234. 10
81. 15 2g August 2j.
Burgermeyster, die oberisten meystcr unnd heymlich verordneten
räth der statt Zürich a7i burgermeyster unnd geheymen räthen, genant
die dryzechen, der statt Basel.
Vermög Badischen abscheyds, yetzt Bartholomei nächstverrugkt 15
uszgangen, haben wir hütt datum den Wirttenbergischen cantzler sins
bevälchs unnd fürtrags vernommen, inlut der articklen, die wir uch
hiemit zu meererem bericht zuschickend, uch daby uffs fründtlichest
bittende, ir dise sach, daran dem gütten herren vil gelegen sin will,
inn groszer vertrüwter heymligkeyt behaldten, über dise artickel sitzen 20
unnd üch uwers willenns, was üch darinn gemeynt, ze kurtz oder ze
lang sin beduncken will, enndtschlyessen, ouch uwerem botten, den ir
uff nächsthalttenden tag gan Baden abfertigen werden, unns uwers radt-
schlags unnd glitten bedunckens alldann zu verständigen, unnd glych-
förmiger meynung mit unnseren, ouch derer von Bern sendenden botten, 25
denen wir söllichs ouch zugeschriben, zu verglychen, inn bevälch ge-
ben unnd dise gute sach nit hynderstellig machen, sunder so furderlich
unnd ernstlich darzu thijn unnd üch harinn so güttwillig bewysen wellind,
als unns nit zwyfelt, ir zu hanndthabung cristenlicher warheyt deren
hiemit nit wenig zügan mag, selbs begirig unnd geneygt sygent ... 3°
Usz Zürich frytags nach Bartholomei frug angands tags anno etc.
XXIX".
Origi7ial. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft ES, bl. 2^"/.
82. ^529 August 28.
Vertrag zwische?i domprobst, dekati tind kapitel der mehrern stift 35
Basel tind bürgermeister tmd rat der Stadt Freibiwg i. Br. über die
Jiiederlassimg des Basler domstifte s in Freiburg.
Ze wiszen : Alsz die erwurdigen, wolgebornen, edlen unnd hoch-
gelerten herren thumbprobst, dechan unnd capitel der merern stifft
Nr. 82. [j^2Q August 28. 73
Basell, als die, so ab deren v^on Basel jungst unnd vordrigem irem eig-
nen furnemen unnd ergangnen uffruren, niitt welichem sie alle kilchen
daselbst irer gezierden unnd bildnusz leer unnd on gemacht, volgends
auch sie der gewonlichen gotzdienstcn, als der heiligen mesz, item singen
5 unnd lesens entsetzt unnd abgestelt, billichen ein christenlichs abscheu-
wen getragen unnd ganntz nit diejhenen sein, so da zu gehellen, noch
ouch zinsz, rennt unnd nutz, daruft' ir gotzdienst gestifft, innemen unnd
aber nichtzit dargegen thun wollen, also usz christcnnlichem gemut unnd
meynung, sonnderlich ouch zu crhaltung unnsers alten, waren unnd chri-
10 stenlichen giaubens, der heiligen mesz unnd sacramenten, kunglicher
majestat zu Hungarn unnd Behem, unnserm gnedigisten herren, nach-
gezogen, daselbsten als bey einem christenlichen kunig erlangt unnd
uszbracht, inn irem furstenthumb unnd disen Vorderen landen sich an
ein ort, so irer gelegenheit unnd bequem sein möcht, niderzelassen, ir
15 residentz daselbsten ze haben unnd den loblichen gotzdienst den stiff-
tungen nach, wie ouch sonsten geburlich zu vollbringen, so lanng solichs
bey eins jedentiieils gfallen sein, unnd untz got der almechtig gnad
geben, das durch ein gemein concilium oder nationalversamblung solich
des glouben unnd annderer stucken halb endtstanden irthumb under-
20 nomen unnd glicher verstandt inn der christenheitt widerumb uffge-
richt unnd gepflantzet wurde, dardurch sie wider zu irer muter unnd thumb-
kilchen gon Basell kommen unnd deren inngesetzt werden mochten,
unnd dann ouch, demnach dieselben herren thumbprobst, dechan unnd
capitel usz gemelter kungklicher majestet bewilligung, deszglich sonn-
25 derer neigung, die sie zu einer statt Fryburg im Bryszgow der Ur-
sachen, das der alt, war unnd christenlich gloub mitt allem gotzdienst
daselbsten noch so styff unnd darob gehalten wurdet, ouch guter platz,
wyte unnd behusungen da zu bekommen, solliche statt Fryburg allen
anndern vorgesetzt, unnd darumb mitt den edlen, vesten, fursichtigen,
30 ersamen unnd weisen herren burgermeister unnd rat derselben statt,
nach erkundigung irs willens unnd das sie des red hören mögen, ze
handien ankomen, das an heut datum, kunfftig spenn unnd irrung zu
\ermiden. [sind] zwuschen inen beidersits, als thumbprobst, dechan unnd
capittel, von irer selbst irer caplanen, ambtUiten, diener unnd eehalten,
35 sodann burgermeister unnd rat, ouch von ir selb irer gemein unnd
statt Fryburg wegen, nachvolgende artigkel vergriffen, abgeredt, ge-
mittlet unnd verglicht worden:
Erstlich: Das alle unnd jegliche personen des stift'ts Basell v^on
prelaten, thumbherren, caplanen, die von sollichen stiffts wegen nun-
40 zemaln inn einer statt Fryburg sint oder zukunfftiger zeitt, so lang
unnd der stifft dagehaltten, gesungen unnd gelesen wurdt, darkommen
Basler Reformatioiisakten, IV. </%
74 IS2Q August 2S. Nr. 82.
werden, mitt allen iren ambtluten, dienern unnd eehaltten, ouch aller
irer habe unnd i^ut, welherlei das sig, inn gemeiner statt PVyburg sicher
trostung, hut, schirm unnd geleitt empfangen und genomen, also das
sie gemeindlich und sonderlich inn ein statt Freyburg ziehen, faren,
kommen, ouch daselbsten als lanng inen unndt ir jegklichem das eben 5
unnd füglich sein wurdt, bliben und wonen unnd ouch so dick sie wol-
lent wider von dannen an ir gewarsamy nach ir gelegenheitt keren
unnd wider kommen mögen, von einer statt Fryburg unnd allen den
iren und sonst mengklichem onbeleidiget unnd onbekummert, sonder-
lich das ouch burgermeister unnd rat zu Fryburg unnd ir nachkommen 10
dieselbigen herren thumbprobst, dechan, capitell unnd caplanen inn irer
statt unnd gebieten schirmen unnd handthaben ires besten Vermögens
bcA' allen irn gnaden, fryiieiten, rechten unnd gewonheiten, wie annder
geistlich, bey inen wonendt, geschützt unnd geschirmbt werden 5
sie von Freyburg ouch durch sich selb solich stifftherren darvon nit 15
tringen.
Item, das burgermeister unnd rat für sie unnd all ir nachkommen,
alle prelaten, thumbherren, caplanen, ambtleut unnd diener und iren
jegclichen innsonders, die zu inen berurter stifft halben kommen unnd
inn einer statt Fryburg wonen sint unnd werden, freyen, ledig zelen 20
und sagen aller bezalung, zollen, ungeltz, steüren, gewerfen, tribut,
Schätzung, hüten, wachen, reisens unnd aller beschwerungen von allen
iren personen, gut unnd habe, esz sey ligends oder varends, gegen-
wertigs oder kunfftigs, derglich win, körn, visch, fleisch, bett, bett-
gewandt oder annders, so inen zugehört unnd sonst ab- oder zugefurt 25
wurdt, oder sie zu irem bruch nit uff merschatzung inkouffen werden,
für sich selb messen unnd bruchen. Sodann unnd ob da were, das sie
sambt oder sonders an win, körn, habern unnd derglich ettwas vor-
stendigs hetten, des sie zu irem gebruch nit beterfften, das sie zu jeder
zeitt unnd wann sie wollen dasselbig, doch das es nit uff merschatz, 30
wie obstett, erkoufft, unnd zu dem sie ouch kein win by dem zapffen
verschencken unnd die koufifer deren zollen, die sie alters har, wann
sie wein unnd körn koufft haben, gegeben unnd schuldig sint, des-
selben nit frien, onverhindert menglichs verkouffen, mögen, one das
sie, dieselben stifftherren, burgermeister, rat oder gemeiner statt keiner- 35
ley zoll, ungelt noch beschwerung davonzegeben verbunden sein, sonn-
der die kouffere gepurenden zoll davon uszrichten lassen sollen, änderst
dann inn dem zuherfuren irer haben unnd gutern, davon jedem wagen
vier unnd einem karren zwen rappen pfennig zu brugzoll von inen
oder den furleuten gericht unnd zalt werden. Glichergstalt unnd das 40
sie ires abtziehens, so das beschehe, gar kein federwatt unnd bett, so
Nr. 82. i')2Q August 28. 75
sie zu Freyburg koufft betten, ouch weder wein noch körn von einer
statt Fryburg- füren, sonnder daselbst lassen unnd verkouften oder aber
von wein, körn den gewondlichen zoll wie anndere geben unnd dem-
nach dasselb win unnd körn mitt inen hinwegfuren ; zudem ouch, wann
5 sie wein inkouffen, das sie von jedem soum einen rappen pfennig
stichgelt unnd, so sie selbst wolten bachen lassen, von einem mutt
einen blapart zalen, unnd dann ouch des saltzkouffs zu Fryburg sich
haltten, das ist: kein saltz von ussenn harin bringen, sonnder das ze
Fryburg umb ein zimlich lidlich gelt wie anndere nemen, glicherwise
10 den fleischzoll inn der metzgen geben sollent, wie anndere von den
geistlichen unnd adell, zu Fryburg gesessen, ouch thundt, doch mitt
sollichem anhang unnd verstandt, das die herren von der stifft Fry-
burger stattrechten nach kein ligendt gut alsz husar, acker, matten inn
der gemeind dem capitel oder iren pfrunden kouffen sollent; uszge-
15 nomen zwey husar, welche sie wol haben und kouffen mögen als zu
einem capitelhus, iren Schaffner, notarien oder anndere ambtlut darinn
zesetzen, ouch ire zinnsz, zehenden von fruchten unnd wein etc. darinn
zelegen, inn geding: So sie wider hinweg ziehen unnd die huser be-
halten wurden, sich alszdann mitt einem rat, einer satzstur halben, zu
20 vertragen, wie dann sie vorhin, irs husz halb, jetzt wider verkoufft, ouch
gethon, aber sonndrig personen, die sollent fry sein, husar unnd ann-
ders kouffen mögen, wie dann unnd andere, so im satz oder sonsten
ze Fryburg wonen sint unnd das stattrecht davon meidung thut.
Item, nachdem ein yeder dechan oder sein statthaltter ordennlicher
25 richter ist aller prelaten, thumbherren, caplanen, diener unnd stifftver-
wandter, das dann demselben frey unnd vorbehaltten sein soll, über
all unnd yegklich Sachen, die sich zwischen denselben begeben werden,
ze richten unnd recht ze sprechen, die testamenten, so ouch vor dem-
selben herrn dechan, desselbigen statthaltter, sinem notarien oder usz
30 sinem des herren dechan oder Statthalters bewilligen unnd nachlassen
(dann daron noch an anndern ortten unnd enden keins derselben testa-
menten uffgericht noch gemacht werden) vor anndern notarien unnd
gloubvvurdigen zeugen, also von seinen undertanen, uffgericht werden,
zu bekrefftigen. Unnd so were, das yemander solich testament, eins
35 oder mer, widerfechten wurde, dasselbig vor dem dechan oder seinem
statthaltter ze thun unnd vor dem rechtens zugewartten, der absterben-
den seiner underthanen verlassene habe unnd guter zubeschriben unnd
deren halb alle execution zethun oder zugcschehen verschaffen, sovil
im des als richter unnd Ordinarien geburt. Doch des abtzugs halb, so
40 von den frembden einer statt Freyburg der ererbten guter halb von
altem har zugehört, unvergriffenlich ob ouch ein ley, der stifft nit ver-
4()
/f^p August 2S. Nr. S2.
wandt, ein stifftverwandten, wie erstbemclt, anzesprcchen vermeint, das
im dcrselb stifftverwandter vor seinem declian oder Statthalter zu kurt-
zem usztrag- des rechten gehorsam sin ze antworten, unnd kein stifft-
verwandter vor weltlichem stah furgenomen werden, es werc dann,
das derselb stifftverwandter ein weltliche person unnd um die censuren 5
unnd peen geistlicher rechten, so derselb richter zufallen hett, nichtzt
geben oder denen nit gehörig sein wolt; soll dann derselbig ungehor-
sam weltlich der stifftverwandter uff des clagenden theil anruffen ge-
wisen unnd dann mitt weltlichem stab furgenomen unnd an im alles
volzogen werden, was gerichts unnd rechts bruch zu P^ryburg ist oder 10
sein wurdt. Wurd ouch ein dechan oder Statthalter der benantten
stifft burgermeister unnd rat zu Freyburg oder derselben ambtlut zu
dheinen zitten ankeren, im hilff oder bystandt ze thun, mitt iren die-
nern, knechten unnd gefengknusz, sine underthanen unnd stifftverwandten,
die im inn zimblichen dingen nit gehorsam sein wolten, ze straffen 15
unnd gehorsam ze machen, das were inn bürgerlichen oder der geist-
lichen halb, inn malefitzischen hendlen, als dick unnd vil des not sein
wurde, soll im das von denselben herren burgermeister unnd rat, der-
glich iren ambtluten, nit versagt, der selb gefangen ouch erbarlich
unnd bescheidenlich mitt zimblicher narung gehalten, unnd so er wider 20
usz gefengknus ze lassen von dem dechan oder Statthalter erkent unnd
bevolhen, allein mitt zalung seins attzs unnd turnlose, on annder be-
schwerung iren der statt halb uff ein zimblich notwendige urphedt
solich gefangenschafft weder gegen herren dechan, capitel, stifft ge-
meiner statt noch den iren nit zerechnen, anden noch efern etc., usz- 25
gelassen werden, unnd bedinglich ein statt Fryburg unnd die iren
solicher gefänglichen endthaltung halb alles costen unnd schaden ver-
hütet verlyben.
Item, das alle der herren der Hohen stifft Basel weltliche diener
unnd ambtlut, yeder seinem herren geloben soll oder schweren, so 30
lanng unnd er oder die zu Fryburg bey inen wonendt, einem rat unnd
o-emeiner statt umb unzucht, frevel unnd malefitz hendel zu gehorsa-
men, also das sie ein rat umb solliche henndel zestraffen haben. Wo
auch were, das derselbigen diener einer über seins herrn bevelch oder
on sein wissen schulden macht uff den herren, unnd der herr die nit 35
zalen wolt, damit dann der schuldgloubig des seinen nit verlustig unnd
ein sollicher unnutzer diener nit entrynne, so mag derselb wie ein
frembder mitt dem stab wol gehalten werden.
Item, das die stifftherren unnd ire verwandten, caplan, diener unnd
ambtlut, alle des rats Satzungen inn weiden, uff ackern, matten, gegen 40
den rebluten unnd anndern, so man dem gemeinem man zu gutem uff
Nr, 82. 1529 Aiigust 28. 77
dein margt unnd in der metzgcn im innkouffen essender spise ordnet
unnd ordnen wurdt, sich anndern inwonern glichtbrmig haltten sollent.
Dem entgegen unnd hinwider nach dem ein stifft Basell besonnder Sta-
tuten unnd Ordnungen under inen haben hinfurt, ouch deren noch mer,
5 wie sie zu witerung unnd bestendtHchem wesen der gotzdienst, der
eere gottes unnd der stifft, als dick inen das not wurdet sein, zu ewi-
oen zeitten uffzesetzen unnd zemachen, ouch die, so dick unnd vil sie
das zimblich unnd nottürfftig sein beduncken wurde, ze mindern, ze
meren, gantz oder zum theil abzethun, auch alle die iren unnd die inen
10 zuversprechen standt, solich Statut unnd ordenung zehaltten unnd dar-
wider nit zethun, mit penen unnd bussen zuverbinden haben, das ein
stat Fryburg sich denselben Statuten keinswegs widersetzen, sonnder
die also gesetzt sint oder kunfftig werden, gantz stet unnd vest bliben
lassen, aller ding unverletzt, unnd die oder deren keine, on derselben
15 herren dechan, Statthalters unnd capitels wissen unnd willen zeendern,
abzethun oder zu reformieren. Unnd ob soUichs beschehe, in welcherlei
wise das were, das alles soll nymmer zu ewigen zeiten krafft noch Vor-
gang haben noch gewynnen, inn kein wise, doch mitt dem vorbehält,
das sollich der herren vom capittel ordinieren, statuiern dem gotzdienst
20 unnd gebruch der kilchen zu Freyburg onabbruchlich sige.
Item, ob da were, das inn einer statt Fryburg (dafür gott sein wöU)
ein brunst oder ufflouff endtstund oder das gesturmbt wurde, sollent
thumbprobst, dechan, capittel, caplan, ambtlut, diener unnd eehalten ze-
samen uff platz unnd maistat, do anndere priester alters har gewesen,
25 ziehen, bey einandern bliben, bitz solliche not gewendt, es were dann
die nott als grosz, das irer hilff dazu nitt zu verkiesen; soUendt sie
als dann, so auch die statt Fryburg yemer von den finden belegret,
irem hochstenn vermögen nach unnd wie anndere von der geistlicheitt
unnd adell, inn einer statt Fryburg wonhafft unnd mitt gleichem satz
30 verhafft, rettung unnd weer thun helffenn unnd, als eercn luten zustet
unnd man des ein gut vertruwcn zu inen hatt, sich erzeigen halten und
beweisen. Unnd ob sich mitt der zeitt über dise vorgeschribne artigkel
etzwas annderer miszverstandt oder irthumb, so nit darinn lutcr be-
griffen, zwischen vilgemelten herren thumbprobst, dechan, capittel unnd
35 irs stiffts personen unnd einem rat der stat Fryburg oder iren perso-
nen zutragen, unnd man sich zuvordrist under einandern guttlich deren
nit verglichen oder vereynigen mocht, alszdann sollent beid theil soli-
cher spenn für der kungklichen majestet regiment inn Ober-Flsasz kom-
men unnd derselben entscheidt oder mittlung darüber gelcben, dweil
40 dann ein warheitt, das die herren thumprobst, dechan, statthaltter, thumb-
herren, caplanen, ambtleut, diener unnd eehaltten von unnd usz den
78 i^zg August 28. Nr. 82.
fruiultschalYten iinnd gutwilligheitten, inen bewisen, irs innkomens unnd
deszhalb, das sie uff wein, körn, saltz iiniul annderem eben guten nutz
unnd vorteil haben.
Ist aber erlutret unnd abgeredt, das die vilbemelten Herren vom
capitel von iren aller, ouch der caplanen, ambtluten, diener unnd eeiial- S
ten wegen, deren sig wenig oder vil, an stat einer gsatzten stur eins
jeden jars jerliclien, so lanng unnd ir stifft daselbsten, als obstet, ge-
halten wurdt unnd nämlichen jetzt kunfftigen sanct Verenentag, so ir
residentz, also ouch das jar, anfahen unnd demnach sannt Verenentag
des drissigisten jars unnd also für und für die zeitt, obstet, eins yeden lo
jars inn zeitt ir residentz als zu einer gegenergetzung geben, zalen
unnd inn das kouffhus zu Fr3'burg antworten hundert gülden Fryburgcr
werung, zwelffthalben schillingrappen für den gülden gerechnet, unnd
witters darüber nit angeheischen, sonnder die herren der stifft sambt
allen iren verwandten aller annderer ufiflegung von einer statt unnd den 15
iren vertragen werden unnd hybey der satz, den ein capitel von irs
husz, das sie hievor erkoufft habent, absein unnd inn kunfftigem weitters
deszhalb nit geben \ doch was des unntz der zeitt, das husz widerumb
verkaufft, einer statt versessen unnd usstendigs, das inen dasselb zalt
soll werden. 20
Unnd lest: So uff unnd mitt diser verstentnus die herren von der
stifft also inn ein statt Fryburg gelassen, unnd zugedencken, das niendert
schickerlicher, dann im Munster undter unnd bey anndern herren, pfarr-
her unnd caplanen zu Freyburg den chorgang zethun, singen unnd lesen
unnd ire stifftungen zu volpringen, unnd darumb von nöten, sich mitt 25
denselben, ouch der Universitet zuverglichen, sollent burgermeister
unnd rat zu Freyburg inen ettlich irs ratsverwandten, welche sie be-
gern, zu geben unnd zu verordnen retig unnd beholffen ze sein, damitt
sie sich mitt den herren, obstanden, singen, lesens unnd aller ordenung
der kirchen underschidlich gegen einandern verglichen, einmutig unnd 3°
gutwillig machen, ouch ob inen von der Fabrick inn derselbigen pfarr-
kirchen zu irem gebruch meszgewandt, bucher, kelch oder annder ornat
geliehen wurden, sollent dieselben herren sich darumb mitt den pflegern
der Fabrick zimblicher unnd billicher gstalt vertragen.
Unnd wir thumbprobst, dechan unnd capitel der stifft Basel zu 35
einem unnd wir burgermeister unnd rat der statt Freyburg obgemelt
am annderntheil bekennen, das dise gutlich abred unnd Vereinigung
mitt unnser beider theil gut wissen unnd willen gemacht unnd von
unns guts vorbetrachts rat unnd willens also angenommen ist. Darumb
so haben wir für unns unnd unnser nachkommen zugesagt unnd sagen 40
zu hiemitt wissennlich,dise abred unnd Vereinigung inn allen puncten unnd
Nr. 83 — ^j. 132g August 28 — 2g. 79
artickuln, sovil sie unnser jettwedern theil berurt unnd bindet, war
unnd stet zu halten . . . TJes zu warem urkundt sindt diser brieff zwen
glich lutend gemacht unnd jedem theil einer uff sein beger geben.
Daran wir thumbprobst, dechan unnd capitel unnsers capitels, ouch
5 wir burgermeister unnd rat zu Freyburg unnser statt secret insigle für
unns unnd unnser nachkomenen beider theilen offenntlich ann disen
brieff gehenckt, der geben ist uff sambstag nach sanct Bartholme des
heiligen zwelffpotten tag, als man zalet nach Christi unnsers lieben
herren gepurt thusent funffhundertzvventzig unnd neun jar.
10 Orighial, perga/nefit, die Siegel shid abgefallen. Stadt -A. Freiburg i. Br.,
Do/n st iß Basel, Maid. 123.
83. ^529 August 28.
Bottennzerung: Item xvi Ib gebenn den verordneten hernn genn
Enszheim ze ryten, sampstags noch Barthlomei anno etc. xxix.
15 St.-A. Basel. Finanz N 5, 3, s. -/2Ö.
84. ^S^P August 28.
Aus den ivochenausgaben sambstags nach Barthlomei.
Bottennzerung: Item xix Ib 11 ß viii d habenn her Jacob Meiger,
alt oberster zunfft meister, unnd Diepolt Wyssach uff tag Badenn ver-
20 zert . . . unnd umb den abscheid usgeben. — Item in Ib ix ß x d
habenn RudolffFry unnd der ratschriber gönn Ennszheim verzert unnd
verletzt.
St.-A, Basel, Finanz G 14, s. logß.
85. ^529 August 2p_
25 Burgermeyster, die oberisten meyster unnd heymlich verordneten
rath der statt Zürych a7i burgermeyster unnd geheymen ratten der
statt Basel, so man nempt die dryzehen.
Wir habenn die copy unnd den vergryff cristenlichen burgrechtens
dären von Straszburg, zusampt den änderungen, lütterungen unnd
30 besserungen ettlicher, besunder der hilffarticklen, wie die durch unnser,
ouch üwer unnd derer von Bernn, deszglichen unnser mittburgeren von
Costenntz gesanndtenn radtsbottenn uff nächstgehaldtenem burgertag zu
Badenn gesetzt unnd l)edacht worden, ires innhaldts verstannden. Unnd
wiewol wir inn allen articklen, so sy ächtent by der meynung, wie sy
55 etc. zu Baden gebessert unnd geändert sind, in lut der copy, die wir
üch darumb zuschickend, belyben, üch unnd annderen unnseren cristen-
lichen mittburgern, deszglychen unnseren guttenn fründen von Strasz-
80 IS 2g August 2g. Nr. 85.
bur<:j dermasz anzuiiemendc uniid gefellij^' werdent, villicht iiil \il spanns
oder intrags fiirnemen, sunndcr unns dieselben artickcl iiniUz iilt wyt-
licr hyndcrsiclibringen an unnsercn iiieereren gcwalt gefallen lasscnn,
der lioftnung, söllichs by yetzernenipten unnsereni meererem gewalt
ouch keyn span nieer haben, wo der artickel desz vorstandts bas be- S
dacht unnd von genieldten unnseren fründen von Straszburg nachge-
lasscnn wurd. So wir aber nit alleyn unnser, sunder ouch üwer unnd
e}'ner lobh'chen Eydtgnoschafft lob, nutz unnd eer unnd, was denen
hiemit abbruch unnd vercleynung, ouch inn annderen Sachen beschechen
mocht, zudem wir von den drygen stettenn die vorderen unnd eiteren 10
inn disem burgrechtenn sind, im grund erwegen, könnend wir by unns
nit f>'nden, das unns sojlicher vorstand (darusz ouch der Vorsitz, darzu
das anbringen unnd fürlrag cristenlicher geschäfftenn volgen wurd),
das wir nemlich den von hannden lassenn unnd unns desz begebenn
Süllen, könne oder möge billicher wysz zügemüttet werden, usz disen 15
nachvolgenden unnd villicht annderen durch üch als die hochverständigen
erwegenden begründten Ursachen.
Die erst: So doch der allmächtig gott, als wir usz cristennlichem ge-
louben unnd vertrüwen daran nit zwytien könnend, unnser kilchenn, statt
unnd land, usz sunderem gnedigem ansechen zum vorderistendarzü beruft, 20
ouch unnsere gemut unnd hertzen zu erhalttung sincr gottlichen war-
heytt dermasz besterckt unnd handtvest gemacht, das wir züruckge-
schlagenn alle vorcht unnd gefarligkeytt, vor allenn annderen stetten
die wyslosen, schwachen unnd forchtsamen bekenner gottlichs wortts
zu unns truckt, inn unnser trost, schütz unnd schirm genomen, die ouch 25
desz meerenn teyls all biszhar unnd noch inn allenn iren anfechtungen
ir Zuflucht zu unns, als urhaberen diser cristennlichen geschafften, ge-
hept, sich unnser getrost unnd alles guttens zu unns versechen, als wir
ouch mit göttlicher hilff die sach nach uffrecht gefurtt unnd allermeyst
costen, mug unnd arbeytt darob erl3^ttenn, deszhalb wir achten: Wo 3°
die von Straszburg oder yemands annders, wer der joch syge, söllichs
mit cristenlichem gemut bedencken, er inn im selbs usz billigkeytt
finden werd, sich nit gezimen unns, den fürfechteren, (die weder irs
lybs, güts noch bluts nye verschont, sunder zum vorderistenn vor allen
stettenn die köpf dargebottenn, unns inn alle gefhar, uff trost göttlicher 35
hilff, inns wuttend meer der anfechtungen gelassenn hand) sollichen
nachstand anzemutten, diewyl doch unvvidersprechlich war, das ouch
inn anfang der cristenhe3't die eiteren kilchen nach anfengklichem zu-
trätten ir ordt unnd sitz behaldten hannd unnd die fürträffenlicheren
geachtet sind, als sich das mit Hieruszlimitanischer unnd anndern erst- 4°
liehen kilchen clarlich bewysen laszt.
Nr. 8j. 1 52g August 2g. 81
Die anndere: Ob wir glych zyttlicher hab halb, lychtlich der oder
anndern stettenn nachzusetzen, sind wir doch von gott (dem wir den
riumi gebend) mit vil anndern eeren unnd hochheytten von yewälten har
dermasz begabt, das sich unnsers vortrits nyemand Schemen darff, dann
5 ye kimthlich, das nit v(5n grosse zyttlicher schätzen oder rychtümben,
sunder gütten redlichen thatten der vortritt, die achtung unnd das här-
komen genomen wirt. Unnd was joch zyttliche hab vermag, so ist
doch die macht der lütten dem gütt fürtzesetzend, unnd die hutt dar-
strecken (daran wir unns noch nye hinderhaldten) allwcg vil thurer ze
10 schetzen dann das gütt.
Die dritt: Das der vortritt, so die von Straszburg die fürnemere ach-
tung damit erlangen unnd villicht umb tagsatzung unnd anndere anbringen
besucht, nit allein unns, sunnder ouch uch, unnsern getrüwen lieben
Eydtgnossenn unnd cristenlichen mittburgern, unnd ganntzer Eydtgno-
15 schafft nachteylig wurde. Dann zu künfftiger zytt, als ob gott wil, vil
nieer von Eydtgnossen unnd annderen stetten harzuträtten, wirt einer
Eydtgnoschaft't allweg zu züglicher, komenlicher unnd fürständiger, wir
habind den Vorgang, dann so wir in da, behalltind wir in allennthalb.
Die vierd: So wir unns dises Vorstands begeben, getrüwind wir es nit
20 zu erheben by unnseren rcätten noch ganntzem volck. Dann sy den, wie
gehördt, thür erarnnet unnd, frylich on not, daran unns gar nit zwyfelt,
umb nyemands willen von hannden geben werden.
Unnd diewyl dann, getrüwen lieben Eydtgnossen unnd cristcnliche
mittburger, unnsere vorderen unnd wir unns nit dermasz gehaildten,
25 das wir unns erst nyderen noch unnsers wolthuns endtgelten, oder man
unns den nachstand mit billigkeytt anzemutten füg, so haben wir üch
unnser gemüt, das wir unns hynder- oder nachstellig machen unnd
gemeldten von Straszburg den titel unnd vorstand ze lassenn nit wil-
lenns sind, nit bergen noch verhaldten, sunder uch vorgemeldter unnser
30 Ursachen berichten wellenn, damit ir wythers mit denselben von Strasz-
burg, es syge durch geschrifft oder mündtlich handlung, was uch gut
unnd dem hanndel dienstlich sin beduncken wolt, wisztind ze handien.
Dann so sy ye uff irem fürnemen desz titeis unnd Vorstands hall) be-
harren, wisztind wir es (wie gehordt) by unnsern gemeynden nienarhyn
35 zu bringen. Unnd ist hieruff unnser früntlich pitt, ir unnser unnd
ganntzer Eydtgnoschafft gelegenheytt nutz unnd eer unnd wie ungelegen
unnd nachteyllig es unns allenn were, so sy oder annder den Vorsitz
haben, umb tag oder andere anligen zuvor besucht werden, unnd wir
inen erst inn die hend sechen sollten, bas nachtrachten unnd vilgemeldte
40 von Straszburg zum füglichisten, das durch üch angesechen werden mag,
früntlich hievon abwysen unnd uff anndere mittel, die unnsers be-
Basler Reformationsakteii, IV. ^Y
82 15^9 ^^g^isf jo. A"/-. S6.
dunckens wol zu fiiulcn sind, mit inen handlcn wcllind, achten wir sy
so lioher vcrnunft't, so s>' unnser Ursachen vernemcn, sy imns söllichs
iiit wyther zumutten, sunder, so inen ye fruntschaftt mit unns ze machen
anmiittig, selbs güttlich darvon abstan, disz friindtschafft an disem vor-
stand nit erwynnden lassenn, unnd söllichs ouch nit unnserem hoch- s
mut zugeben, sunder das gutter meynung unnd im aller bestenn von
unns uffnemen werden. Dann so unns yemand stoltzmüttigkeytt oder
unchristenlichen sinncs schellten, soll derselb gedenncken, das es hoch-
muttig möchte verdacht werden, so wir nit allweg zevorderist ge-
wesenn unnd yetz unns erst fürschieben wöltind. So aber das nit, wirt lo
unnsers bedunckenns mengklichem cristenlich anstan, das man unns nit
abgang anmütte, so doch gott durch unns den wagen noch biszhar
wol angefürdt, unnd noch nyemandt by unns keynen abfal befunden
hatt unnd, ob gott will, nymer befynden soll. So aber ir oder anndere
denen von Straszburg hierinn statt ze gebenn besynnt, wellint wir üch 15
darin nützit getragen, aber unns, das wir zu eeren der Eydtgnoschafft
hierinn ze wychhen nit gesynnet sind, hiemitt erlüttert haben. Dann
ye üwer unnd ganntzer Eydtgnoschafft unns meer dann unnser eygen
eer angelegen ist, bezügen wir unns an gott, der üch seligclich zu aller
wolfardt lybs unnd guts erhallten well . . . Usz Zürych desz nächsten 20
sonntags nach Bartholomeus anno etc xxix".
Orighial. St.-A. Basel, Straßburg A 1.
86. 1529 August 30.
Stellungnahme des regimettts zu Ejisisheim in der Basler
Zehntenfrage. 25
Das ir kon. mt. den genanten von Basel zu gnaden ir hievor usz-
gangen edict unnd mandat, sovyl dasselbig sy unnd die iren berürt,
uffheben unnd gnedigcHchen zugeben wolle, das ire unnderthanen der
stifften, gotsheusern unnd clostern, welche irer der von Basel fordern
unnd sy gestifft oder derselben stifften, gotsheuser unnd closter er- 30
kaufift, dergleichen deren priesterschafft unnd ordensleuten, so sich noch
bey inen enndthallten, sich mit inen irer new furgenomnen Ordnung
vergleicht unnd die angenomen haben, renndten, zynsen, gülldten und
zehenden, wie von alter herkomen, reichen unnd zaien mögen.
Wa sy aber vermeynen, das inen der andern stifften, gotsheuser 35
unnd clostern von und usz denen derselben verwanndten personen unnd
gotshausleut vertryben worden oder für sich selbst umb desz willen,
das sy irer der von Basel new furgenomen Ordnung nit annemen,
deren geleben noch die hallten wollen, abgetretten seyn, rendt, zynns,
güllten unnd zehenden, auch eyntzunemen unnd zu verwallten zuston, 40
Nr. So. 1 52g August jo. 83
— dwyl dann dargegen auch derselben stifftvervvandten personen unnd
gotshausleut vermeynen unnd darfür haben mochten, das inen dieselben
und nit den genanten von Basel, als denen, so noch der stifften, closter
unnd gotsheuser sigel unnd hawbtverschrybungen über sollich rendt,
5 zins, güUt unnd zehenden beyhanden haben, oder deren noch mit recht
nit endsetzt seyn, rechtlichen zuston unnd verfolgen sollen, unnd ir mt.
denen hierinnen nichtz hyntzügeben noch zu vertädyngen hatt, auch
darvon nichtz anders dann kunfftig irrung unnd rechtvertigung zuer-
warten, darinnen ir kon. mt. sich unnd ire unnderthanen selbst zu ver-
10 sehen schuldig ist. Wann dann die genanten von Basel sich inn der
besten unnd sicheristen form unnder irer statt insigl verschryben, so
irer mt. unnderthanen inen, der gemelten stifften, gotsheuser unnd
clostern, renndt, zins, güllt unnd zehenden uff irer oder derselben fur-
genomnen unnd gesetzten befelchhabern oder pflegern erfordern,
15 reichen, betzalen und verfolgen lassen, das die kon. mt , derselben
stathalter, regenten unnd rate inn Obern-Elsas oder berurte unnder-
thanen darumben von der obgenannten stifften verwandten personen,
gotshus unnd closterieuten, die, als vorsteet, vertryben oder selbst alj-
getreten seyn, wa, vor was unnd welchen gerichten dasselbig beschehe,
20 ersuchen oder rechtfertigen würden, das sy die deszhalben inn allweg
vertreten und schadlos halten, so wollen gemellt irer mt. stathalter,
regenten unnd rate, als die, so zu fryde unnd eynigkeit geneigt, das-
selbig an ir mt. gelangen lossen, ob die solches auch gnedigclichen
verwilligen, annemen unnd darufif den genanten von Basel oder iren
25 fürgenomnen unnd geordneten befelchhabern unnd pflegern berurter
stifften, gotsheusern unnd clostern renndt, zyns, güllt unnd zehenden
auch verfolgen lassen welle.
So aber burgermeister unnd rat zu Basel dise irer mt. gnedigen
antwort unnd mer dann gnugsam erpieten, auch stathalter, regenten
30 unnd rate fürschlag, desz sich doch ir mt., dergleichen gemellt stat-
halter, regenten unnd räth nach gelegenheit unnd gestalltsami der
Sachen nit versehen, nit annemlich seyn wollte, darmyt dann der uber-
Huss aller pillicheit by irer mt. erfunden, so erpieten sich die darumben,
vor des reichs regierung, dem kaiserlichen camergericht, dem pundt
35 zu Schwaben, innhallt der erbeynigung, dwyl dieselbig von den ge-
sandten der statt Basel, als ob diser renndten, zynnsen, güllten und
zehenden halben, wider vermög derselben gehandlt sein sollt, angezaigt,
oder vor eynem gemeynen obman und gleichen Zusätzen furtzükomen,
endscheiden unnd erörtern zu lassen, ob sich diser irer kon. mt. gnedigen
40 anntwort unnd erpietens billichen benugt werde, oder ob dieselbig
ychtz annders zu thün phlichtig sein solle, darmit sich die gegen mcnigc-
84 i>2g Aui^nsf jo—j/. Nr. Sy -8g.
lichciii zu verantworten unntl zii cntschulclijycn Inih, das die anndcrs
niclitz, ilann eyneni loblichen k6nig wol zustande und gci^ure, fürj^eno-
nien unnd <;elianndlt, dess Versehens, es sollen unnd werden hurj^cr-
nieistcr und rat zu Hasel des von irer mt. pilliclien ersettiji^ct, dester
f»eneii;tcr welle ir mt. seyn, inen gnedij;en willen zu beweisen. Actum 5
Ennssiszhaym, den xxx*^" tag augusti anno etc. xxix*"".
Kopie. Si.-A. Basel, Klöster itisgemeifi J) i.
87. J 52g August jo.
Adclberg Meiger, burgermeister unnd rat der statt Hasell, an
burgermeister unnd rat der statt Ulm. 10
Euwcr begerend schribenn (das wir üch unnser reformationn und
Ordnung), so wir kurtz hievor, gott unnserm erloser zu lob^ siner heil-
samenn leer unnd wort zu pflanzung und uffnung (wie dann alle, so sich
cristenn ze sin berumenn, schuldig) angesehenn, behcnndigenn wollten,
haben wir verlesen horenn. Unnd dwil wir euch (nit alleinig in diser, 15
sonnder allenn andernn unns moglichenn sachenn) ze willfarenn hoch
begirig, demnach so schickenn wir euch hiemit derselbigenn, unnser
reformacionn und Ordnungen ein truckte gloubwürdige abschrifft, thund
üch ouch daby v^erstenndigen, das unns derenthalb v^onn den geist-
lichenn (damit die nit irenn fürgang neme) ettwas enntgegen gangen, 20
aber solches unangesehenn noch biszhär lut derenn inn allenn puncten
fürgfarenn wordenn, ouch vermog dero fürohin glebenn unnd unns
keins wegs dafon tringen lassenn. Datum den xxx^**'" augusti anno
etc. xxix.
Original. Stadt- A. Ulm, Akten Reforinatiofi, teil I, nr. 7. 25
88. ^S^9 August JO.
Statthalter des burgermeisterthumbs und rat der statt Basell an
schultheisz unnd rat der statt Bernn, unnsern . . . cristenlichenn mitt-
burgernn, luegen Unterivalden.
Origitial. St.-A, Ber?i, Kirchliche Angelege?iheiteti, bd. "JJ , fir. 180. — 30
Druck: Berfier Ref.- Akten, fir. 2^g8. — Regest: Abschiede, bd. IV,
abtlg. I b, 7ir. 180, 2. beilage zu b.
89. 152g August 31.
Burgermeyster, die obersten meyster und heymlich verordneten
räth der statt Zürich . . . burgermeyster unnd geheymen rhätten der 35
statt Costentz, unnsern . . . mittburgeren.
Wir schickend üch hie eyn copy des vergrififs Straszburgischen
burgrechtens, wie der auf der letzten tagsatzung i?i anwesenheit auch
Nr. go — gi. 152g September i — 2. 85
eurer gesandten geänndert unnd gebessert ist, den wir unns inn allen
articklen, uszgenommen des Vorstands oder titeis halb, desz wir unns
nit begeben wellend unntz uff meerern unnd wytheren gewalt, gefal-
lenn laszenn, der Zuversicht, so die von Straszburg den also annemrnen
5 unnd ncmmlich sich desz Vorstands begeben, wir dannenthyn bald eyns
mit inen sin werden. Was dann uch hierinn gefallenn . . . sin will,
mögend ir unnser E^^dtgnossenn . . . von Basel dest bas wissenn mögen
jüngstem abscheyd nach mit denen von Straszburg fürer ze handien . . .
on Verzug berichtenn, dann wir inen dise meynung ouch zugeschriben. . .
10 Usz Zürich desz nächsten zinsztags vor Verene anno etc. xxix".
Original. In tergo : prese7itatutn 4. septembris anno i^2g. Stadt- A. Kon-
stanz, Urkunden zur Geschichte der Kirchenreformation, fasc. 4. —
Regest: Abschiede, bd. IV, abtlg. i b, nr. i6g, 2. beilage zu q.
QQ^ 152g September i.
'5 Habitis de hac re sub auspiciis Ferdinandi regis consiliis capitulum
se tuto adhuc Rasileam remigrare non posse perspectans advocatis ad
se capellanis suis Friburgi Brisgojae sedem posuit ac ipsa die Verenae
die I* 7bris in majori urbis illius templo de novo sacris defungi coepit.
Nunquam tarnen intermisit et tunc apud Carolum v. et Ferdinandum i.
20 et insequentibus temporibus in exilio constitutum capitulum pro sua
ad proprias sedes matremque ecclesiam remigratione sedulo agere nee
imperatorum regum procerumque imperii deficere promissa licet exop-
tatus rei successus adhuc desideretur.
Gaudebat capitulum Friburgi Brisgojorum pace et tranquillitate,
25 sacrisque suis vacabat absque fastidio usque ad annum 1632.
Nottz von lyör. St.-A. Basel, Bistum Basel A 4^ (I2i2—Ij6i),
bl. 2i~ .
Q] 1 52g September 2.
Ratschlag der Basler verordneten zur Ensisheimer antwort betr.
30 die zehnten.
Uff der k. mt. zu Hungern unnd Beham, unnsers gnedigisten herrn,
anntwort, die verbotene zinsz unnd zehenden belangen, habend die ver-
ordnetten geratschlagt:
Demnach die selbige antwort sich dahin streckt, das alein den
35 stifften, gotzhusern unnd clostern, so von einer ersamen statt Basel
oder irer vordem gestifftet oder erkoufft, sampt deren priesterschafft
und ordenslüten, so sich noch by unns enthalten, sich mit unser nüw
furgenomenen Ordnung verglicht etc., ire zinsz, gulten unnd zehenden
gevolgen, das ein ersamer rath solche antwort, diewyl es der stifftungen
86 ^5^9 ^(^ptfinbcr 2. Nr. gi.
halb \il iiuwcii oezencks iiiincl haders haben, nit aiincmen, soiulcr die-
\v\l ein ersanie slat Basel glich wie die k. mt. des klosters Olspcrg,
von wegen das dasselbig under irer int. alls laiulszfursten gelegen,
castvogt unnd schirmhcr unnd der ursach den kouff, so wir mit den
Schwestern daselbst gethon, obglich die erkoufilten stuck in der stat s
Basel oberkeyt gelegen, ze entkrelTtigen vermeint, der stifften, clostern
unnd gotzhusern, in ire der stat I^asel oberkeyt gelegen, alls von der
oberkeyt wegen castvogt unnd schirmhern sind, soll man begerii unnd
den artigkell also setzen: Das ir k. mt. unns, den genanten von Basel,
zii gnaden ir hievor uszgangen edict unnd mandat, so vil dasselbig 10
unns und die unnsern berurn, uCfheben unnd gnedencklich zugeben
wolle, das irer mt. underthanen allen unnd jeden stifften, gotzhusern
unnd clostern. die in unnsern alls castvogten, schirm- unnd leehenherren
oberkeitten unnd gebieten gelegen, die siend von unns, unsern vor-
eitern oder sunst gestifftet, erkoufft, an unns ergeben oder by unns 15
ingesessen, deszglichen allen pfarrern, priesterschafften unnd ordens-
lütten, so sich by unns enthalten, mit unser nuw furgenomene Ord-
nung verglicht, die angenomen oder sich kunfftig zu unns thün, mit
unns verglichen w^erden, rendth, zinsz, gulten unnd zehenden, wie von
alter harkomen, reichen unnd zalen sollend. 20
Unnd ob usz den vorbenanten stifften, gotzhusern unnd clostern
ettliche personen unnd gotzhuszlüth on unnsern willen unnd wüssen
abgetretten, den vorbenanten stifften, gotzhusern unnd clostern ire
sj^gel unnd houptverschribungen über rendth, zinsz, gulten unnd ze-
henden sagende entragen, entwert unnd genomen, den vorbenanten 25
gotzhusern solche rendth, zinsz, gulten oder zehenden mit hilff der
abgetragenen brieff unnd siglen im furstenthumb zu arrestiern, ze
verlegen, ze verhefften, auch inzenemen unnd zu verwalten ver-
meinten, diewyl dann angeregte rendthen, zinsen, gulten unnd zehen-
den nit uff die abgetrettenen noch ander sondere personen, sonder an 30
berürte unnser gotzhusere erkoufft, die abgetrettenen personen, so die
by unns in bedachten stifften, gotzhusern unnd clostern verpliben, al-
lein die blosse niessung darvon gehept, derselben von unns nit ent-
setzt, sonder durch iren abtritt sich selbst deren beroupt, zudem wir
sampt allen, die unns zuversprechen stand, das wir unnser hab unnd 35
gutere mit dheinen frömbden gerichten bekümbert unnd angefochten,
sonder, wer zu unns unnd denen, so unns zuversprechen stand, zu clagen
oder vorderung hat oder gewinnet, der soll das thun vor dem schult-
heissen oder stattgericht zu Basel unnd das recht daselbst vorderen,
suochen unnd nemen unnd niendert anderschwo, von dem helgen Romi- 40
sehen rieh hoch befrygt, darzu in sondern vertragen mit dem hoch-
Nr. gl. 1 5^9 September 2. 87
loblichen husz Osterrich also harkomen, das wir unnd die unnsern by den
verschribungen über zinsz, schuld unnd zehenden besagende pliben sol-
lend, das dann die hochgemelt k. mt. unns und unnsere schirmbsver-
wanten by unnsern fryheitten pliben, den uszgetrettenen dheiner ver-
5 bütten im furstenthumb gestatten, sonder, ob sy an obgemelter stifften,
gotzhuser und clostern renndth, zinsz, gülten unnd zehenden spruch
unnd vorderung ze haben vermeinen, dieselbigen lut obgemelter fry-
heitten zii recht, ouch den bedachten gotzhusern die abgetragenen sygel
unnd brieff zu bekeren wysen. Dargegen sind wir urbütig mencklichem
10 onverzogen fürderlich recht ergan ze lassen.
Unnd alls zwuschen den herrn der Hohen thümbstifft zu Basel
unnd unns der castvogty halben miszverstand, wollend wir sy by ob-
gemelten unnsern schirmbsverwandthen, stifften, gotzhusern unnd clo-
stern, diser zyt nit verstanden, aber diewyl iren der merentheyl on
15 not abgetretten, unns der thümbstifft, so vil an inen, eigenen gewalts
beroupt, die mutterkylchen mit dieneren des gottlichen worts unnd
der helgen sacrament unversehen verlassen, darzü unnserer rechten,
die wir in lyhung der canonicaten unnd capplanien haben, entsetzt,
wollen wir den predicanten, priestern unnd dieneren bedachter thumb-
20 stifft, so wir dahin geordnet, ouch by unns pliben sind, ire rendth,
zinsz, zehenden unnd nutzungen, darzü unns all unnser anspracht,
recht unnd gerechtigkeyt unverletzt vorbehalten haben.
Unnd wiewol unns nit zwivelt, es werd die hochgemelt k. mt.,
unnser enedioisterherr, unns unnd bedachte unnser schirmbsverwandthen,
25 stifften, gotzhuser, closter, priesterschafften unnd gotzhuszleuth by allen
Zinsen, renthen, gulten unnd zehenden, wie von alter har unverbotten
pliben lassen, unnd den abgetrettenen unns unnd unser schirmbsver-
wandthen wider vorgemelt fryheit, vertreg und harkomen in irer mt.
oberkeyt ze verbietten gar nit gestatten, sonder solche ansprechen
30 vermög unnser fryheit zu recht wysen, jedoch soverr ir mt. unns unnd
unsere schirmbsverwandthen wider unnser fryheit, vertrag, harkomen
unnd erbeynung in irer mt. oberkeytten mit frombden gerichten ze
bekiimbern, oder solches den abgetrettenen zu gestatten füg haben
vermeinen weit, damit dann der uberflusz aller billickeyt by unns ver-
35 merckt, sind wir uff der herrn der regierung in ober Elsasz furschlag
mit irer mt. vor einem gemeinen obman unnd glichen Zusätzen furze-
komen, entscheiden unnd erörteren ze lassen urbutig, ob wir unnd
unsere schirmbsverwandthen by unnsern fryheitten, vertragen, brieff,
siglen unnd erbeynung aller renthen, zinsen, gulten unnd zehenden
40 unverbotten derenhalb nit mit frombden gerichten angefochten werden,
sonder by den rechten, obgemelt, pliben sollen; doch das vor allen
88 1529 S./^/tJ/i/ur J- 4. Nr. 92 —gj.
dingen, iiic\v\ 1 iiieiiiaiuis 011 recht <;cprciult werden soll, ir k. m(. alle
«;elegtc hefft uffhcbcn, iinns uiind iiiinscre scl)irml)sver\vandtlicn, stillten,
ootzluiser unnd closter an alloni inkomen IVn uincrprcndct lasse, damit
das wilkiiri.«;- recht sin frygen gang haben möge, wie alle recht unnd
hillicheyt zugeben. 5
Beratten unnd mit bedcn rathcn beschlossen donstags den andern
tag septembris anno etc. xxix.
Original. S/.-A. Basel, Klöster insgemein D l.
92. K5^9 September 2.
Adelberg Meyger, burgermeister der Stadt Basel, an das regiment 10
Enszheim.
Wir haben in ankunfft unnserer bottenn dy antwort sampt schrifft-
lichem abscheid, so ir innen von wegenn der verbottenen zinsen unnd
zehenn, ouch anderer sachen halb gebenn, vernomen unnd fugenn da-
ruff üch guttlich zu vernemen, das wir abermols unnsere ratzbottschafft, 15
so uff nientag den xiii*^'^" dysz gegenwertigen monats by uch zu Ensz-
heim erschinen wirt, unnsers gmiets, deszhalb wyter ze verstendigen,
abvertigen wellenn . . . Datum donstags denn andern septembris anno
etc. xxviiii.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2S, öl. 240. 20
93, ^ 52g September 4.
Aus Instruction und bevelh, was . . . Cunrat Zwick, unser . . .
ratsfrund, in namen unser . . . statt Costenz uff dem burgertag, der zu
Baden uff suntag nach Verene sin wird, handien solle.
Desz Straszburgischen burgkrechts halb habent wir die gestalten 25
mainung verlesen unnd were villichter unserthalb, so vil es das burgk-
recht betrifft, nit sunders vil mangels befunden worden. Dwil aber die
Ordnung in benamsung der vier stett nach dem allerersten begriff
ghalten ist und doch wir vorher unser mittburger von Zürich und
Bern unser mainung, wie die selb Ordnung solle ghalten werden, munt- 30
lieh und in schrifft ze wissen gethan habent, so laszent wirs eben by
dem selbigen pliben, wie wirs vormals inen enteckt habent.^) Actum
4. septembris anno 1529.
Stark äurcMorrigierter entwurf. Stadt- A. Konstanz, Urku7iden zur
Geschichte der Kirchetireformatioti, fasc. 4. — 35
93. *) Eine durckstrichene fasstmg dieser stelle spricht noch deutlicher: unnd nach-
dem wir drinn [seil, im burgrechtsentwurf] befunden, das Basel für Costantz gestelt ist
Nr. p^ — g6. ^5^9 September 4—5. 89
94, ^529 September 4.
Adelberg Meyger, burgcrmeister iinnd rhatt der statt Basell, an . . .
thumbprobst und dechan und capitel, auch gemeinen caplänen der Hohen
stifft Basell, yezt zuo Freyburg.
5 Demnach v^erruckhter tagen (als ir wüst) die ornaten, kilchenzierden
und anders hie zuo Basell im mherern stifft (ausz Ursachen jezt von un-
nöten zuo eräffern) in den gwolben, da wir gleichwol als ir schlüszel
ze haben, beschloszen worden, dieweil aber nun lange zeit feucht und
resfenwetter gewesen und noch für und für unuffhörlich sich also zuo-
10 tregt, dardurch zuo ersorgen, das ahn sollichen ortten, als in den feuchten
gwölben, vermelten ornaten und gezierden etwas schad (das uns doch
laid wärr, so es beschehe) zuostön möchte, der ursach so wollend in
diesen nechsten acht tagen nach dato disz brieffs die cweren mit den
schliiszeln, so ir zuo den gwelben allenhall) haben (darmit zuo den-
15 selbigen tVuchtbarlich unnd minder schad empfangen gesehen mög
werden) abfertigen und im allerbesten (wie es beschicht) von uns ver-
merckhen. Datum sambstags den 4. septembris anno 1529.
Kopie (des Originals). Ge?ieral- Landes- A. Karlsruhe, Handschrifte7i
tir.i^S^, bl.690. — E?iiwurf, Sf.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 2^0 v.
20
25
95. ^529 September 4.
Bottennzerung: Item xx kronenn und xvi fl. inn Schwitzerbatzenn
gebenn dem altenn hernn zunfftmeister unnd Joder Brannden uff tag
Baden, sampstags noch Verene anno etc. xxix.
St.-A. Basel. Fitiajiz N ß, 3, s. 426.
96. ^529 September ß.
Instructionn uff tag Badenn, so Sonnentags noch Verene anno etc.
xxviiii gehaltenn.
Item wan der artickel vonnwegenn des gioubenns, im uffgerichtenn
lantfridenn begriffenn, ouch dy rattschleg, so dy bottenn vonn den
30 sechs stettenn, als sy hyvor zu Badenn by einander gwesen, geratt-
schlagt, für ougen gnomen wurtt, soUenn unsere bottenn denn andren
stettenn, unnsern cristlichen mitpurgern, wy des gloubens halben ge-
rattenn, anhangenn. So aber die funff ort sich des costens halb nit
weltenn laszen wysenn, unnd man dohin komen wurd, das man innen
35 deszhalb weit proviand abschlachenn, soUenn unnsere bottenn andern
unnsern cristlichenn mitpurgern gesantten zuvor anzeugenn, das wir im
fridenn den artickell des costens halb besechenn unnd kennen darinne
nit so v^yl findenn, das er zugebe, das die stett, so dem cristlichenn
burgrechtenn ingelipt, für sich selbs macht hettenn, denn funff orttcnn,
Basler Reformationsakten, IV. j^2
90 ^5^9 ^^Pf^fft/jcr f. Nr. g6.
ob sy glich wol den spriich des costens halb nit halten weltenn, dy pro-
viand abzcschlachcnii. unnd keins wegs darin gewylligenn, des ouch nit
gwalt habenn, das innen, den l'unff orttcnn, dy proviand abgeschlagenn
werd; ouch innen zu verslend geben, das dy erbeinigung, in deren sy
glich als wol als wir benanisett, zugebe, das jedem teyl veyler kouff 5
ged\henn solte; unnd so innen also veyler kouff abgeschlagenn, wurden
s\' mit huffenn harusz in das Sungouw und Elsas v^arenn, des wir innen
nit vor sin köntenn, unnd proviand im furstentumb, do man innen
dyser zeit on destmer dan unns gneigt, reichen. Was dan darusz ent-
stenn, mög man woU gedenckenn. So aber sach wer, das sich die funff 10
ortt uff dysem tag entschlieszenn wurdenn, denn spruch des costenns
halb nit zehaltenn, das unns dan für gut sin beduncken weit, das man
den schidluttenn den handell furtrieg unnd von innen luterung begerenn,
ob wir nun mcr nit gwalt hettenn, in krafft des fridenns innen, den
funff ortten, proviand abzeschlachenn. Unnd ob glich woll über dys 15
alles Zürich, Bernn sampt denn andern sich vereinbarttenn unnd innen
je dy proviand abschlachen weltenn, so sollen unnsere bottenn darin
ze bewylligenn kein gwalt habenn, sonder das zuvor wyder hinder sich
an unns pringenn.
Wan sich ouch dy funff ortt, des wir doch nit in hoffnung, je 20
dem fridenn wydersetzenn unnd kein billichs by innen funden werden
mechte, sollenn unnsere bottenn anzeugenn, das unns für gut ansechenn
wölt, das man zu den gemeinden der undertedinger rytte, sy ankertte,
dy funff ortt darzü ze haltenn, das sy dem, was durch ir herrenn unnd
obrenn in dem friden abgeredett, nochkemen, unnd das d^^selbigenn 25
gmeinden in dem sich nit von unns sundertenn oder abzugen, frintlich
bittenn, unnd furer in dysem artickel handlenn, wy dan dy bottenn
des geschickt und wol wussen sind.
Des Underwaldischenn handeis halb, dw}^ dy von Unnderwaldenn
ettlichen orttenn geschribenn, soll man erwartenn, was dyselbigen für 3°
antwort pringen werdenn, unnd sonst das allerbest, so jemer möglich,
domit der handel in der gute abweg thon werd, drunder handlenn.
Aisdan nehermols anzogen wordenn, das ein Eytgnoschafft in des
keysers unnd des koning von Franckrichs verein uszgeschloszenn sin
soll, dwyl dan zu vermuten, das des konings bottschafft ouch uff dysem tag 35
erschinen werd, soll man derselbigenn bescheids und antwort erwarttenn.
Denn handell, so sich zu Hitzkilch v^onn wegenn der bilder ver-
loffenn, lott man bym abscheidt plibenn.
Der geschwinden leuff unnd practiken halb, so sich jetzt allent-
halb ereygenn, sollenn unnsere botten anzeugenn, das wir uff ein für- 4°
sorg zum baner unnd venlin uszgeleit haben.
Nr. pö. ^S^P September 5. 91
Der hilff halbenn, so man uff anpringcn deren vonn Costantz den
Schwebischen stettenn, so innen ettwas begegnett, bewysen solt, lott
man das, \vy es verabscheidett, plibenn.
Wan man der verbottnen zinsen unnd zehenden halb red haltenn
5 württ, sollenn unnsere botten dy antwortt, so unns zu Enszenn wordenn,
desglichenn unnserenn rattschlag, \vy wir innen wyderumb mit antwortt
begegnen wellen, darlegenn unnd verlesen laszen. So dan dy vonn
Zürich unnd Bern ettwas wyters dovon ratschlagen woltenn, so sollenn
unnsere bottenn darby sitzen plibenn unnd sollichenn rattschlag wyder
10 hindersich an unns pringen.
Wan man fragen wurt, ob sich krieg erhiebenn, do gott vor sig,
was ratschlags wir denselbigenn zu begegnen unns verfast hettenn, sollenn
unsere bottenn sagen, unns sig von wegenn vyle der geschefften, domit
wir mit dem bischoff unnd sonst beladenn, dy zeit zu kurtz worden,
15 das wir dar von nit rotten haben mogenn, wellen aber, sobald es sin
mag, doruber sitzen unnd das selbig zum vlyssigesten an dy hand nemen.
Jacob Martins unnd des kremers halb, ob man dem herren von
Musz jerenthalben gleit geben well etc., soll man dem herrenn von Musz,
angesechenn dyse geschwinde leuff, kein gleyt geben, sonder sinen
20 miessig gon.
Des fleckenn Brislack halb, dwyl umb recht angerufft, soll man
losenn, wy sich andre bottenn deszhalb haltenn wollen, und solches
wyder hinder sich an unns pringen.
Der unbillichenn wucherzinsen halb, so zu Lugaris gnomen werdenn,
25 soll man daran sin, das solches abgestelt unnd furer nyme gestattet werd.
Sind ouch ingedenck, dy bottenn von Bern ze fragenn, welcher
gstalt ir herren und obren mit dem v^on Engelsperg, Johanser commentur,
uberkomen sind von wegen siner gottzhuser, under innen gelegenn.
Sind des Straszburgischenn burgrechtenn ingedenck, das best
30 drunder ze handien, domit es nit hindersich gang, unnd so es doch nit
anders sin, ob es doch nit dohin procht m6cht werdenn, das zwo
partyen in den brieffen redeten, die vier stett für eine unnd Straszburg
für dy andre, doch das dy vier stett vor und Straszburg noch gestelt
wurden, unnd wan sich dan begebenn, das zwuschenn innen ein tag be-
35 schribenn unnd gehalten wurd, das dan die vier stett uff einem banck unnd
Straszburg uff dem andren sesze; domit möcht sy nit sagen, das sy den
nachsitz heften etc. Gedenckcn ouch des letzten artickels mit dem obman.
Des burgrechtenn halb mit Schwebischen stetten, soll man er-
wartten, was dy von Kostantz deszhalb wyter erfarenn habenn . . .
40 Original. St.-A. Basel, Eidgenossenschajt E8, bl. 2ßQ. — Regest:
Sir i ekler, bd. Il, ?ir. '/Q4.
«)o /^jo St'ptemhcr 5, A/- gj.
g-j J 529 September f.
Aus dem iibscheU ilor <;csamulteiin von den sechs slettcn Zürych,
Hernn, Basel, sannt (iallenn, Mülluisen unnd Byel, sonla- nach Vcrenc
anno etc. xxix" zu Bailenn inn Argöw {^ehaltlenn.
Uniul als/dann uff neclistein ta^" der liatTtenn halb vciahsclicydet, 5
das ycdes bottenn hcrrcnn unnd ol)erenn den liandel, wie der anzii-
5;r\tTcnn unnd was darinn fürzcncnimen, hyezwischcnn discm tao berad-
schlagcn unnd yeder bott soUiclienn sincr hcrrcn radtschlag, desz^ly-
chennouch unnser Kydtonosscnn von Basel die andtwurt, deren sy daiiialn
von den küngischen regenndten zu Ensiszheym warttcnd warend, ulf 10
disen tag- bringen unnd erscheinen solttenn, unnd dann derselben unnser
Evdtgnossenn von Basel sandtbotten, disem abscheyd gnug ze thün,
unns von den liberigen stettenn hüttigs tags sollich andtwurt inn schriftt
hören lassenn, iru grund die meynung, das königlicher nit von Bohem
inen bewilliget, allein den stilTtenn, gotzhüseren unnd clöstern, so von 15
evner ersamen statt Basel oder iren vorderen gestifftet oder erkoufft,
sampt deren pryesterschafift unnd ordenslüthenn, so sych noch by inen
endthaltten unnd irer nüw fürgenommenen Ordnung verglycht band, ire
zynns, gültenn unnd zechenden gefolgen ze lassenn; wo aber unnd inn
wellichenn clöstern oder stifften die personen unnd gotthuszlüth vertriben, 20
oder villicht darumb, das sy sich irer nüw fürgenommenen Ordnung nit
verglychen wellenn, selbs abgeträttenn unnd ir bryef, sigel unnd gewar-
sami mit inen hynus unnd by iren banden band, wo dann eyn statt
Basel sich verschrybenn, ob desz hus Österrychs verwandten von dem-
selbenn abgewichenen personen inn krafft erst gemeltter bryef unnd 25
siglenn umb ir zynns, gültt unnd zechenden, wo, vor was unnd wellichenn
gerichtenn dasselbig bescheche, rechtlich ersucht wurdint, das dann ge-
melte von Basel sollich zynnslüth gegen denselbenn personen deszhalb
verträttenn unnd schadlos haldten welle, alszdann syn königlich mt. inen
sollich zynns und zechenden ouch gnedigclich werdenn unnd gediehen 30
lassenn, mit erbyetung, ob sy diser andtwurtt nit benugig sin, mitt inen
inn krafft der erbeynung oder vor keyscrlichem cammergericht unnd dem
pundt ze Schwabenn oder einem gemeynen obman unnd glychenn zu-
satzenn fürzekommenn unnd rechtlichen bescheyds darob ze er-
warttenn etc. 35
Unnd sodann gemelte unnser Eydtgnossenn von Basel uff sollich
anndtwurtt ir bottschafft mit schrifftlichem bevälch vast uff die meynung,
dyewil sy, unnser Eydgnossenn von Basel, der gottshüsern unnd stifften,
hinder inen unnd inn iren oberkeyten gelegen, von oberkeyts wegen
castvögt unnd schyrmherrenn sygent, das dann königliche mt. gnedigc- 40
lieh zügeben wolle, das irer mt. underthanen allenn unnd yeden stifftenn,
Nr. gj. 152g September 5. 93
frottshüsern unnd ootzhuslüthenn, die inn irenn als castvögtenn, schyrm-
unnd lehenherrenn oberkeytenunndgebycttenn gelegen, ire zynns, gültt
unnd zechenden wye von altterhär reychenn unnd geben. Item unnd
diewyl ouch sy, unnser Eydtgnossen von Basel, sampt allen iren güttern
5 für alle uszlendige gericht, das inen das yr nycmands verbyettenn noch
hefftenn, sunder ob yemands an sy oder das ir ettwas ze sprechenn,
derselb das vor irem schultheysen- unnd stattgericht thün soll, hoch-
loblich gefrygt, das dann ir königliche mt. die ansprecher daselbst hyn-
wysenn unnd vermögenn. So sy aber sollichs ze thun nit vermeynen,
10 alszdenn sy, unnser Eydtgnossen von Basel, zu allem uberflusz sich
nach der regierung fürschlag uff eynen obman unnd züsatz, ob nit
sollichs byllich geschechenn soll, erbottenn haben vvüllenn etc.
Widerumb für die herrenn von der regierung uff gemeldte mey-
nungen, als uff mentag den nechsten tag nach Felicis unnd Regule,
15 mit inen ze handien verferttigt, unnd ob man aber noch nitt wissenn
mag, was sy deszhalb erlangend, unnd doch sollichs, wo sy uff glyche
züsatz bewylligenn, als sy sich erbottenn, ein guter ingang were, da-
mit man usz der nachteyligen erbeynung zegan fiig unnd ursach hette.
Dyewii wir dann inn disen unruwen, darinn w3^r mit unnseren
20 Eydtgnossen von den fünff ordtenn steckennd, nit vyl inn disen dingen
handlenn unnd doch nyemands mit glimpf rechtens vorsyn könnend,
unnd unns aber gedachter unnserer Eydtgnossen von Basel furnemen
geschickt unnd gut syn bedunckt, ist deszhalb verabscheydet, das sy
damit fürfarenn, tapfer daruff howen unnd beharrenn unnd, was inen
25 hyerinn begegnet, unns desz zu tagen berichten sollind, darnach man
hördt, beschcche aber, was gut syg, der Zuversicht, so sy ettwas guts
erlangen, sollichs unns von den ubrygen stettenn nachfolgends ouch
ZU gutem reychen unnd fürständig syn werde. —
Unnd alszdann uff disem tag der beyder stettenn Zürych unnd
30 Bern radtsbottenn ettlich wythcrungen unnd anderungen der artickeln
Wyrttenbergischen burgrechtens, wye unnd wöllicher gstalt ire herrenn
sollich burgrecht mit hertzog Ulrychenn des Schlosses Thwyel halb zu
beschlyesenn vermeynnend, inn geschrifft bracht unnd gegen einander
verhörren lassenn, unnd unnser lyeb Eydtgnossen unnd cristlich mitt-
35 burger von Bern des burgrechtens halb für diszmal also gütlich still-
zestan sich endtschlossenn, diewyl dann gemeldte beyder stettenn ar-
tickel ires inhaldts nit glych unnd die bottenn von Basel der ursach,
das sy umb meerer heymlikeyt willenn dise sach an iren rath noch nit
langen lassenn, hyerumb andtwurt ze geben yetz nit verf^iszt, da so ist
40 verabscheydet, das denselben unnsern Eydgnossenn von Basel eyn copi
iremeltter articklen zugeschickt werden unnd sy die an iren radt, doch
94 'i'P Sff'tdnher f. Nr. gS.
Iialin^svws, \v«>l laiii^cn lasscnii umul zu ncchstcm ta<^ unns von <;incltlcn
bcvilcn stcttenn irs j^cmüts verstäiuli^cn sollend. V.s inöoent ouch dic-
solbeii zwo stctt Ziirych iiniul Costentz mittler /yt wol züsamen scliryben
umul, wo es inen ^elyeben, zu \v>-tlierer luuullun<^ einander vertraj^en
unnd sich ijedachter artickleii mitteynander \'crglychen, damit der Handel 5
zu fürderlichenn usztrag bracht werden mög.
Vnnd so dann unnscr Eydtgnosscn von Zürych usz ettlichenn
sy darzü bewegenden ursachenn 3'e vermeinen wöllenn, das inen der
nachstannd inn Straszburgischem burgrechten byllicher wys nit züze-
muttende syge, sich ouch desz nit begeben wöllenn, unnd aber die lo
andern zwo stett, Bernn unnd Basel, den nachzegei)enn besinnet, da so
habendt der dryger stettenn gesandten (diewyl Costentz uff irer ver-
gebenen anttwurt, das sy unnsern E_>'dtgnossenn von Basel den vorstand
nit nachlassen wellind, beständig verharret) sich diser nachfolgenden
meynungen desz Vorstands halb zwyschen den vyer stettenn Zürych, 15
Bernn, Basel unnd Straszburg uff irer herren unnd oberen gefallenn
miteinander beradschlaget, der hoffnung, so unnser gutte fründ v^on
Straszburg deren bericht, sy desz Vorstands halb dise fründtschafft nit
erwynndenn lassenn werdint.
Namblich unnd für das erst: Das inn uffrichtenden burgrechtsbryefen 20
zwo redend parthyen gesetzt wurdint, nämlich diser form: Wyr burger-
meyster, schultheys, kleyn unnd gros räth unnd gantzen gemeynden
diser nachbenempten stettenn, nemblich Zürych, Bern unnd Basel zu
e^'m, so denn wir, die meyster, kleyn unnd gros räth, schöffel unnd
amman, ouch gantze gemeynd der statt Straszburg zum anderen teyl, 25
thünd kundt allerm engklichem: Nachdem dyser zyt etc., unnd also redte
ye ein iey\ umb den anderen durch den gantzen bryef hinwegk, yedes
teyl für sich selbs, was es anträff unnd wye oder warzu es sych ver-
bünd. Damit meynend die herren gesandten der sach ettwas glympf
geben und be^'den teylenn wol anzunemmende syn. 30
Fürs ander: Das zwen bryef inn refers wys gemacht, da yeder teyl
dem anderen einen gebe unnd inn sinem eygenen bryef für sich selbs
redte, nämlich die vyer stett [inn] irem bryef, was sy sich gegen denen
von Straszburg verschrybent unnd was sy inen schuldig, unnd her-
widerumb die von Straszburg inn irem, was sy den vyer stettenn schul- 35
dig unnd wye sy inen gebunden werind; unnd dergslalt so stund keyn
te}'l vor oder unnder dem anderen, sunder redte yedes teyl inn sineni
eygenen bryef, wye gehördt ist, unnd möchtend dennochten wol beyd
bryef mit aller teylen siglen besiglet werden.
Fürs dritt: Desz sitzes halb, so es darzü käme, das wyr zusamen- 4°
sitzen unnd handien soUtind, wyewol inn bryefenn nit not ist, ützit
Nr. gSa. i S^g September 5. 95
hie von ze meldenn, das dann dise Ordnung brucht: das nemlich die dryg
stett Zurych, Bern, Basel, unnd ob villicht andere ordt der Eydgnoschafft
als Glarus, Solothurn unnd Schaffhusen mit der zyt ouch inn dises burgk-
recht komen, wye sy sunst irer Ordnungen nach sitzend, eynander nach
5 uff eym bangk iren sitze hettind, unnd dann dargegen noch ein bangk
gemacht, daruff denen von Straszburg vor allen andern mynderen stettenn
der obrist sitz gelassen wurd; da achtend die gesanndten, so das also
an die von Straszburg gesucht, sy hierinn frundtlich willenn geben unnd
das nit uszschlachenn werdint.
10 Als es ouch also verabscheydet; was den beyden stettenn Zürych
unnd Bernn, so es durch disen abscheyd an sy langen, hyerinn ge-
fallenn wyrtt, das sy soUichs, unnd was hyerinn ires gemuts syg, unn-
seren lyeben Eydtgnossen von Basel ufifs aller ilendischt ziischryben ;
die sollent dann durch schrifft oder mit bottenn, wye sy gut unnd der
15 sach aller bast geradten dungkt, sollichs fürer an die von Straszburg
uffs fürderlichst langen lassenn unnd solliche mittel mit allem flys by
inen suchen unnd zum beschlusz diser dingen arbeyten unnd handien.
Dann wenn wyr diser dingen eyns sind, last maus sunst bysz an wy-
theren gewaltt by den articklen, wye die zu nächerem tag zu Badenn
20 geänndert unnd gebessert sind, deren yeder theyl eyn copy hadt,
allenclich belyben, guter Zuversicht, dise sach gotts unnd unnser aller
lob, nutz unnd eer unnd zu vyl guter dingen, furnemlich erhaldtung
gottlichs Worts unnd gefallens vast nutzlich unnd fürstendig syn werd.
Amen, amen.
25 Original, unterschrieben W. ßygel, Zürich, staltschriber. St.-A. Basel,
Eidgenosse?ischafl D 3, bl. 34. - Regest: Abschiede, bd. IV, abtlg. I b,
nr. Ijg.
98 a. -^^ '529 September f. ')
Güetliche mittel, uff deren von Almszwyler beswerd, abgeredtt.
30 Die beid zehenden betreffen, irem priester zudienen ze laszen etc. :
Dwil dieselben nit unserm gnedigen herrn, sonder den hern vom capitel
zugehoren, sol der artickel, bisz mit gedachten hern selbs gehandlet
mag werden, pliben anstan.
Erschatz und anders sollen sie geben wie von altemher.
35 Holtz ze fiieren gon Basel in Hoff etc., sollen sie schuldig sin wie
von altemher, doch vorbehalten, das in iren eigen höltzern weder durch
min gnedigen hern oder siner gnaden amptlüt on ir, der underthanen,
vorwissen abgehowen noch hingefüert sol werden, sonder sie desshalb
by irer fryheit pliben.
40 98a. ') d.h. zu nr. qSJ.
96 15^9 Septiinfur ,-. Nr. c^S d.
rinh"olll ilor cisjcn m'ictcr und aiulers soll <;eluiltcn werden, wie
ilas von altcinlier koinen ist, naiulich von dein soiiin vi krützer.
Stupreilu'ieiuM- und vt)gt^arbcn sollen sie oiicli j^eben wie \'on
aUenihcr.
Das ootswort betreffen, soll mit inen gehalten werden glicher gstalt 5
wie mit Terwvler, Kttingen und Riiuuh, und diser zit also plyben und
gelaszcn werden, nandich das die predicanten nutz anders dann die
heiige schrifft, als nüw und alt testamcnt, predigen und uff den canlzlen
niemand nennen noch schelten.
Die steur sollen sie bezalen, wie von altemher und die versessen 10
bezalt und enlricht werden, doch das inen ein versessen jarsteur nach-
gelassen werde wie denen zu Louffen.
Die kilchenzierden sollen ouch allenthalb unverendert von den
undorthanen b\- gemeinen banden pliben ligen. Unnd was sich diser ar-
tickeln halben tür spenn oder missverstentnis zwuschen beiden theiln 15
erhebenn oder begeben wurden, sollen sie deren für uns zu entlichem
entscheid komen.
Und soll solche abredung unserm gnedigen herrn an andern sinen
gerechtigkeiten. ob er deren eniche an die underthanen hett, darvon
hierinn kein meidung gethon oder darumb kein spann gewesen, unab- 20
bruchlicii sin.
Original. Landes- A. Liestal, Lade II^ A, theke 6l/f, nr. ijo.
98 b. zii 152g September 5.
Güetliche mittel, die underthanen von Rinach belangende.
Erstlich das umbgellt belangen: Dwil dasselb mertheils von fremb- 25
den personen bezalt wurdt, die underthanen ouch sonsten von unserm
gnedigen herrn mitt hilff, gelt oder derglichen Schätzungen lydenlicher
dann andere underthanen gehalten werden, sollen sie die sechs krützer
von jedem soum, wie von altemhar, ze geben schuldig sin.
Die steur und schulden betreffen, ist unser meinung, das fürohin 30
gestürt soll werden, dessglichen, was v^erfallen und noch usstendig were,
dasselb ouch, wie von altemher, bezalt und uszgericht werden.
Was frevel fürohin verfallen, ouch die schon verfallen und noch
usstendig weren, sollen wie von altemher berechtiget und gebüeszt
werden. 35
Gericht und recht sol ouch mengklichen wider wie von altemher
gehalten werden.
Die tagwon berüern, sol yeder zum jar zwen tagwon schuldig sin,
und dem vogt für die beid mögen bezalen vi krützer, und ein wittfraw
für ire zwen tagwon in krützer. 40
Nr. g8 c. 1529 September 5. 97
Der In'iener halb soll ycder huszgcscsz jcrlich ein vasznachthun
und ein stüpfelhun an ein ort zu geben schuldig sin.
Vogtrecht und burggarben sollen bezalt werden wie von altemher.
By iren höltzern und den almenden sollen sie, die underthanen,
5 belyben und die mögen bruchen wie von altemhar, doch unserm gnedigen
herrn sin hohe oberkeit und herrligkeit in allweg vorbehalten.
Das ackert lassen wir beliben, soll gebrucht werden wie von
altemher.
Die zehenden dem priester, so by inen residiert, volgen ze lassen,
10 belangen: Dwil discr artickel unscrn gnedigen hern nit, sonders hern
Cornelien von l.iechtenfels etc. als rechten desselben orts kilchhern
beruert, lassen wir den diser zit, bisz desshalb selbmit ime gehandlet
mag werden, also anstan.
Vischen, voglen und jagen soll den underthanen zugelassen sin,
15 glicher gstalt wie denen von Terwyler und Ettingen, doch der oberkeit
ir recht darvon vorbehalten, nämlich mit dem berren, der angelschnur
und frigen hand zu vischen, item die beren, swin zu siner zit, ouch fuchs,
hasen, vogel wie von altemher ze jagen und ze fahen.
Der gefangenschafft halben mag unser gnediger herr sin oberkeit
20 gebruchen wie von altemher.
Das gotswort betreffen, soll mit inen gehalten werden glicher gestalt
wie mit Terwyler unnd Ettingen etc. und diser zit ouch by demselben
blyben und gelaszen werden, nämlich das die predicanten nutz anders
dann die heilige schrifft, als nuw und alt testament, predigen und uff den
25 cantzlen niemand nennen noch schelten.
Die kilchenzierden sollen ouch allenthalb unverendert von den
underthanen zu gemeinen banden pliben ligen bisz uff wyter der ober-
keit bescheid.
Unnd was sich diser artickel n halben für spenn oder missverstentnis
30 zwüschen beiden theiln erheben oder begeben würden, sollen sie deren
für uns zu entlichem entscheid kommen. Und das solche abredung unserm
gnedigen herrn an andern sinen gerechtigkeiten, ob er deren eniche
an die underthanen hette, darvon hicrinn kein meidung gethon oder
darumb kein spann gewesen, onabbruchlich soll sin.
35 Origmal. Landes-A. Liestal, Lade 114 A, iheice 614, ur. ijo.
98 c. SU 1529 September 5.
Der fünff dorffer etc. beschwerden, uff vorgeleszne gutliche mittel
angezogen.
Amlszwyler (!).
Das inen der versessnen sturen eine, wie denen \'on Louffcn sanibt
Basler Reformationsakten, IV. ]3
yj^ i^jg St-pfttninr 5. Nr. gSc.
ircr initvcrwaiulten, nachgelassen wcrd. Item das inen, \vz sich inii vcr-
iransjner pcurisclien enipörung hej>cben, verzig gclhan.
Itcni inen des uhrigen costns (I) halb, so noch von sell)iger empo-
rung uszstat, irs antheiis ahtrag beschcch.
überwiler. 5
Vermeinen, als sie dry versessen sturen schuldig, inen die eine,
glich wie andern xon Louflen etc., und die andere stur gegen dem costen,
so inen der emporung halb irs theils gepüren wurd, auch nachzulassen,
weiten sie selbigen costen, so noch usstund, selbs bezalen und die dritte
stur sambt der vierdten, so sie erst Martini nechstkunfftig verfallen wer- 10
den, in. g. herrn derselben zweyen gutlich vernugen und uszrichten.
Item das inen glicher gestalt peurisch uffrur etc. verzigen.
Item stüpfflhüner inen nachgelassen werden.
Rinach.
Das inen das ackert, wie andern iren nachpuren, zu gebruchen 15
zugelassen, erpieten sie sich mim gnedigen herrn, auch wie die ann-
dern, swin darin mit den iren ze lauffen lassen.
Item VI krutzer für die tagwon ze geben, sig inen ze schwer, begern
II ß für dieselben beid ze bezalen, die amptlut habens vormals also von
inen genomen. 20
Maeen wol liden der zehennden halb mit den rechten kilchhern
gehanndlet. sie wollen aber derselbigen theil des zehendens nit von hand
lassen, bisz sie enntlich wissen, wie es desshalb gehalten und inen das
auch gevellig sin werd.
Burggarben sigen körn über x, die selbs buwen, die anndern mussns 25
kauffen, vermeinen die auch nachgelassen werden, deszglichen die stüpffl-
hüner sigen nülich ufifgesetzt etc.
Item inen der versessnen sturen eine auch nachgelassen.
Herr coadjutor etc. hab inen zugesagt, was sie mögen darthun,
by menschen gedechtnus uffgesetzt etc., soll abgethon werden. 30
Item sie irer emporung nit entgelten zu lassen.
Terwiler und Ettingen.
Haben x'orhin nit mer dann 11 ß für tagwon dörffen geben. Yezt
sigen inen darfür vi crützer uffgelegt. Die von denen von Solothurn
darrüren, haben vormals zwen tagwon, den einen alsz hindersessen, thun 35
müssn; denselbigen vermeinen sie yezt, dweyl sie nit mer hindersessen
sind, auch nit mer schuldig ze sin, weren sie also nur ein tagwon zu
thun schuldig.
Item ein fraw sig vorhin nit mer dan i tagwon schuldig gewesen,
darfur i ß dörffen geben, sigen ir yezt 11 uffgelegt etc. 40
Nr. gSd. i§2g September 5. 99
Item vermeinen, man solle sie all in dem fall einerley lüt und fry
durch einander mannen und vviben lassen, würde sunst vil irrung brin-
gen etc.
Item versessen sturen wollen sie keine geben, haben von m. g. h.
5 weder hilff noch trost gehabt, desshalb sie dann vermeinen ze sturen
schuldig sigen.
Item sie wollen auch, ir rechter kilchher, so derselb die pfrund
haben, by inen residieren soll.
Item es sig mit denen von Ettingen hievor auch ein vertrag uff-
10 gericht, demselben nach sie nit sovil schuldig, als inen vorgeleszne mittel
ufflegen.
Item das inen peurischer emporung halb, und wz sich darin begeben,
nachlassung beschehen.
Original. Landes- A. Liestal, Lade li^ A, theke 614, nr. ijo.
15 98 d. 152g September 5.
Vertrag zwischen bischof Philipp vo?i Basel U7id den dörfern Ret-
nach, Oberzvil und Allschwil ^).
Zu wissen : Als dann etzlich irrung und spenn, ouch missverstentnis
zwüschen dem hochwurdigen tursten und herren, herrn Philipsen, bischo-
20 fen zu Basel, an eim, ouch siner fürstlichen gnaden underthanen, der
dörffern Rinach, Oberwyler und Almswyler, andermtheil, nachvolgender
Sachen halb sich gehalten, das wir nachbenempten Niclaus, abbt zu
Bellelee, Adelberg Meyger, burgermeister, und Wolffgang Harnasch, des
rats der statt Basel, als erpettne und geordnete underthedinger, wölchen
25 solche irrungen und misshell in truwen leyd gewesen, beyd parthien
deren guetlich und freuntlich vereinbart, gericht und betragen haben
in masz und gstallt, wie nachgeschriben stat:
Zum ersten: Als die gedachten underthanen zu Rinach, Almswyler
und Oberwyler unserm gnedigen herrn die jerliche steur sydthar gemei-
30 ner peurischen entpörung, habenn wir gesprochen und geordnet, das
unsers gnedigen herrn leut, zu Rinach gesessen, nunhinfur nit mer, dann
an ein ort ein zimliche, billiche steur, die durch vogt und gswornen
by irn eyden nach yedes vermögen angelegt werden, darzu die von
Almswyler und Oberwyler ir gesetzte steuren wie von alterher geben,
35 ouch die versessne steuren fürderlich abrichten und bezalen ; doch sol
einem yeden an den versessnen steuren ein steur usz gnaden nachgelassen
werden.
Es sollen ouch unsers gnedigen herrn underthanen, in vorberüerten
98 d. V Der vergleich mit den Untertanen von 7'herwil und Ettingen erfolgte erst
40 am 22. februar ijjo ; siehe B. R. A. daselbst.
100 /f-'P Sif'tiinber f. Nr. ^S d.
diirffern ocscssen, iVy sin, on ciitj^cltnis sich iiiulercinandcr zu vcrhy-
raten. und ein yedcr nit mcr, dann an das ort stouren, dienen und gcliörio-
sin, da er «^^cscssen ist, doch unscrni o-ncchgen herrn der eigenschafft,
ouch nachvolg, ob yemands von sinen gnaden under fremde oberkeiten
ziehen wurde, onschcdlich. 5
Sodann der fron und tagwon halb, söllent unscrs gnedigcn herrn
underthanen zu Rinach und Oberwyler ein jeder unserni gnedigen herrn
alle jar zwen tagwon, und nemblich für die beid tagwon ein yeder zwen
Schilling ze geben, aber die von Alniswyler die grosze stubcn hie zu
Basel im Moff wie von altemhcr ze beholtzen verbunden, und sonst alles lo
rebgellt und holtzgellt, win- und holtzfur furohin ledig sin.
Es söllent ouch die wittwen zu Oberwyler ein yede für ire tagwon
des jars ein Schilling geben.
Furer sollen die underthanen, obgemellt, yede ee oder husgesesz,
des jars ein vasznachthun an das ort, dahin yeder gesessen, ze geben 15
verpunden sin, darzu den versess bezalen. Sodann die vogtgarben und
stupfclhüener belangen, söllent die underthanen der stupffelhi'iener furo-
hin ledig sin; aber wolche furohin zu Rinach, Almswyler und Oberwyler
körn buwend oder zu buwen v^erlonend, schnydend oder schnyden lassen,
deren soll yeder ein garben, wenn sie schnyden, dem vogt ze geben 20
verpunden, und hieby die versessnen garben und stupffelhüener ze
bezalen pflichtig sin.
Es söllent ouch die obbemelten underthanen zu Rinach, Almswyler
und Oberwyler furohin, wie von altemher, von yedem soum win, der
uszgezepft und verschenckt wiirdt, unserm gnedigen herrn sechs krutzer 25
zu umbgellt geben, darzu die würdt den win, so sie verschencken, trüwlich
ankerben lassen.
Item was zinsen die underthanen unserm gnedigen hern sydthar
der entpörung verfallen und noch unbezalt usstuenden, die söllent usz-
gericht und bezalt werden, nemlich allwegen ein nüwer und ein alter 30
zins mitteinandern, und jetz Martini nechstkunfftig anfallen.
Die bedachten underthanen söllent nun hinfur mengklichem widder-
umb gericht, wie von altemher, halten und umb die frevel, so hievor
berechtiget, verthediget oder hinfür fallen werden, unserm gnedigen
herrn gericht und recht gon lassen unnd das fürderlich an die hand 35
nemen, und die übrigen frevel usz gnaden nachgelossen sin.
Es sol ouch unser gnediger herr in bedachten dörffern wie von
altemher meiger setzen, und die underthanen ir fürstlich gnad in gepotten
und verpotten gehorsamen, wie frommen underthanen zustat.
Die verkündung des göttlichen worts belangen, lassen wir die under- 4°
thedinger für uns selbs belyben, das den gemelten underthanen das
Nr. g8d. ^5^9 September j. 101
gotsvvort trüwHch geprediget werde, also das die predicanten nutzit
anders dann die heiligen gschrifFt des nüwcn und alten testaments pre-
digen, aber uff den cantzlen niemand nennen noch schmehen. Es sollend
ouch und mögend die underthanen und ire predicanten von wegen des-
5 selbigen fry wandten in unsers gnedigen hern landen und oberkeiten,
unnd soll ouch inen nyemand nutz args von des gotsworts wegen, das
sie demselbigen anhcngig sind, zufuegcn; doch söllent sie sich hinwider
under unsers gnedigen herrn luten unverwyszlich halten.
Unnd als die underthanen gemeinlich begert, das ire predicanten
lo von den groszen zehenden mit zimlicher narung versehen, ouch das sie,
die underthanen, des kleinen etter-zehends ledig sin söllent, dwyl diser
artickel nit unsern gnedigen herrn, sonder die rechten kilch- und zehend-
herrn beruert, ist unser meynung, das diser artickel, bitz hienachfüeglicher
hierinn gehandlet werden mög, angestellt sin soll.
15 Aber hieby so ist unser erkantnis, das die obgemelten under-
thanen die groszen zehenden wie von altemher geben, ouch die yeder
zit fryg uffgeruefft, gelühen, entpfangen und von den underthanen,
deren halb dhein sonderer anslag, pact oder geding zu nachtheil der
zehendhernn in der lyhung oder uffrueffung gemacht werdenn.
20 Es söllent ouch bedachte underthanen fryg sin, das sie mögent
mit dem berren, mit der angelschnur und frygen hand vischen, darzu
beren und swyn zu siner zit, doch der oberkeit ir recht daran vorbe-
halten, item fuchs, hasen und vogel, ouch wie von altemher, jagen und
fahen mögend.
25 Der boden- oder eigenzinsen halb, lassen wir zu, das, so etzwan
jarzit oder derglichcn Vergabungen umb der Seelenheil willen bescheen,
das solche abgelöszt werden mögen, nämlich ein Schilling gelts mit
einem pfund houptguts, doch das söUich abgelöszt gellt widder zu nutz
der kilchen mit willen der oberkeit bewendt werde; wa aber sonst
30 ligende güeter umb ein eewigen jerlichen körn-, haber-, win- und der-
glichen zins verlühen weren, die söllent on der zinsherrn willen nit
abgelöszt, sonder wie von altemher gezinszt und bezalt werden.
Die almenden und höltzer betreffen, lassen wir plyben, das sich
bedachte underthanen in yedem dorff deren wie von altemher gebruchen
35 und insonderheit, das die von Almswyler by irer fryheit des holtzes,
also das weder unser gnediger herr noch siner gnaden amptlut in der
von Almswyler höltzer on der underthanen vorwüssen nutzit abhowen,
ouch die von Almswyler und Oberwyler des ackerits halb, wie es
hievor gebrucht, plyben, darzü die von Rinach von wegen des ackerits,
40 so uff iren eigen- oder zinsguetern, als ackern oder matten, erwachszt,
von der oberkeit onersucht plyben; doch das unserm gnedigen herrn
102 132g Si'f>tember 7. Nr. pp.
an allen aiulcrn siiicii liolion oberkciten und licrrli<;k'eitcn des ackrits
und sonst nut/it henomen sol sin.
Der {^cfanscnschafft halben, mag sich unser gnedi<i^er hcrr darmitt
wie von alteniher oebruchen unnd halten. Und als die underthanen
bef^crt, wann ein niissgewcchs der fruchten kiime, sie alsdann initt ab- 5
schetzung der zinsen zu bedencken, dievvil diser artickel ouch andere
betrifft, können wir hierum nutzit anders für gut achten, dann das die
zinsz wie von altemher bezalt. doch den underthanen, so ir jeder by sinen
zinsherren zu ziten ungewechses frywillig finden möcht, unabgeschlagcn.
Item der underthanen entpörung artickel betreffen, ouch das bürg- 10
recht, mit der statt Basel angenomen, belangen, dessglichen widerkcrung
der zerung, costen und Schadens, ouch die zerung beruern, wölche die
underthanen nachmaln inen ze geben begert, lassen wir zu diser zit
anstan, bisz das der wolgeporn herr Hans Jacob, fryherr zu Mörspurg
und Befl'ort, landtvogt in Under-Ellsas, und wir andere dry zusetz zu- 15
samenkomen, nach lut des abscheids, von uns uszgangen, alszdann darinn
ze sprechen :
Ob sich ouch diser artickeln halb kunfftiger zit zvvuschen beiden
teiln spenn oder missverstentnis erheben oder zutragen, deren sollen
sie für uns zu entlichem entscheid kommen. 20
Solch obgeschribne mittel und betrag beid parthien, obgenant, der
obberüerten artickeln halb angenomen, zugesagt und versprochen haben,
ze halten by iren fürstlichen würden, eeren und truwen an rechts eyds
statt mitt verzyhung aller uszzüg, fünden und geverden.
Zu urkhunt mit aller und jeder unser dryer uffgedruckten insigeln 25
besigelt, doch uns, unsern nachkomen und erben in allweg on schaden.
Datum Basel sontag nach Verene, als man zalt fünffzehenhundert
zwentzig und nun jar.
Original; drei aufgedrückte siegel, abgefalleti. Landes- A. Liestal, Lade
Ji^ A, theke 6l^, nr. i6g. — Kopien: L: XVL. Jahrh. aus der Basler 30
kanzlei. II: Ende XVL / anfg. XV IL jhd. (öi schoß, katizlei). III:
X VII. Jhd. : Vidimus bischof Philipps und trafissumpt : Frwitrut 1 533'
Ebe7ida (Lafides-A. Liestal). — St.-A. Basel, Bischöfliche LIandlu7ig Dl
und G 2, bl. 2ff. U7id bl. 3 ff.
99. iß^Q September 7. 35
Die Basler gesa?idten Jacob Meyger und Thoder Brand a?t burger-
meister und rath der statt Basel.
Wir sind uff sontag nechst vergangen umb vesperzeit gon Baden
kommen. Ist uff die zyt niemant doselbst gesin, dann die von sant
Gallen. Sint aber all botten erst uff mentag ze nacht dohin kommen, 40
\
A
I
Nr. loo. 152g September 7. 103
deszhalb ufif genannt mentag noch nützit gehandlet ist worden. Aber
uff zinstag früe gemein hotten zusammen berüfft und doselbst von den
schidluten erfordert, den handel, wo er zum nechsten geloszen, wider
anzefahen. Und als wir von den sechs stetten abtretten, uns mit ein-
5 ander ze beroten willens gesin, haben sich für das erst all botten von
den sechs stetten des bevelchs ircr herren und oberen entschlossen, und
als es komen, ist uff den artickel, so unser Eidgnossen von den fünff
orten den gesprochen costen, im friden begriffen, nit halten, noch den
nit geben wölten, solte man, als wir von den sechs stetten inen, den fünff
10 orten, noch vermög des fridens jemand inen zuzefuren abschlahen, die-
wil wir aber von wegen üwer wyszheit solichs kein bevelch, sonder
obglich wol die andern stett des einhellig weren, sollen wir doch solichs,
ee das wir bewillgen, an üwer wyszheit unser herren und oberen langen
lossen, wiewol wir doneben all Ursachen gnugsam vor unsere Eidgnossen
15 und cristenliche mitburgern, was euch, unser herren, zu solichem ver-
ursachet, dargethon haben; yedoch sind in disem stuck die übrigen funff
stett einhellig, das mans also an die hand nemmen solle, vermeinen ouch,
der artickel im friden geb inen solichs on vyl disputierens heiter zu.
So wir nun solichs by inen beharlich und ungeendert funden und
20 doneben bedocht, das es nit fruchtbar, sich von inen ze sunderen, ouch
das ir unser herren der sechs stetten rot und hilff zu uweren anligenden
geschefften bedorffen und begert haben, und nemlich der zweyer stetten
Zürich und Bern, das mann by denselben in uwer unserer gnedigen
herren anligenden sachen nit Unwillen erlangen möchte, hatt uns für
25 gut angesehen, üwer wyszheit solichs spans ze berichten, mit under-
tagniger bitt und beger, üwer wyszheit gemüt und willens hierin by
disem botten furderlich ze verstendigen: wil ouch unsz beide nit für
gut ansehen, domit man den funff orten ein halstarck und sonst usz
andern Ursachen sich von den funff überigen stetten abzesunderen, wie
30 wir auch das, so wir anheimsch komen, wyther berichten werden.
Solichs haben wir uwer ersam wyszheit undertaniger meinung uffs kurt-
zest berichten wollen, den allmechtigen hierüber bittende, das er uwer
wyszheit zu sinen eeren und lob allzit bewaren wolle. Datum Baden,
zinstag den vii. tag septembris anno etc. xxix.
35 Origifial. St.-A. Basel, Eidgenossejischaft D ^, bl. 146.
100. rs^Q September 7.
Thumbropst, Statthalter unnd cappittel der Hohenn sticfft Basell ati
burgermeister unnd ratt der statt Basell.
Wir haben uff datum dis brieffs ein missive von euch usganngen
40 verlesen, innhaltend, wie die ornaten unnd gezierd der stiefft, so inn
104 ij;2g September j—9' Nr. loi — loj.
den jjewelhcii. darzii w ir uniul ir schlüsscll haben, discs un^witters halb
mochten etwas Schadens cmptahcn, mit begcr, etlich mit den schlüsseln,
so allennthalben /u t\cy\ g^ewelbcn «i^ehorig, abzuvertij^en etc. Fliegen wir
uch hieruff gi'iter meynung zu vernemen, das wir usz merklichen unnd
obligenden geschefften, auch diewyl wir sollicher personen, so tler sach 5
gemcsz weren, diser zeit nit woll entperren mögen. Deszhalb ist unnscr
fruntlich beger, wellend ongevorlich vierzehen tag stilstan unnd unnser
antwurt deszhalb erwarten . . . Datum F'ryburg, den vii. tag Septembers
anno etc. xxix".
Orighial mit dorsalvermerk : Sclirib den thumlilicrren, man hah ir 10
scliriben geliortt. Nun lange aber niyn \\rvn an, das allerley, dovon
schad ze erwarten, furgen solle, deszhalb unser ernstlich beger, das
sy jemans mit den schluszlen bitz uff nechstkomend donstag haruff
verfertigen tiegen ; wo das nit, so werde man notarien und andre
darzu nemen und solche gwelb offnen. SL-A. Basel, Bischößiche 15
Handlimg, O II.
101. 1529 September 7.
Nachfolgend zeittung sind dem doctor Sturtzl zugeschriben worden,
am datum den 7. septembris 1529:
. . . Weiter so wisst, daz wir hewt gewiszlich vernomen, daz der 20
Zwingli salb annder zu füsz gen Brugk auf yetz sambstag verganngen
ist kumen, und man sagt, er well gen Basel; da werd er den Huschin
mit im nemen und gen Straszburg farn unnd da dannen zum lanndt-
grafen von Hessen, da werd ain disputacion mit dem Lutter gehalten.
Zeitgen. kopie. Landesregierungsarchiv für Tirol (Itinsbruck), Amraser- 25
aktefi.
102. ^52g September p.
Als h. Ulrich Zwinglin und Ecolampadius von Basel hie sind, soll
man inen den Avein schenken, und inen das bollwerk und anders durch
herrn Hans Kniebis gezeigt werden ... 30
Donnerstag post nativitatis Marie, 9. September.
Auszüge aus dem Protokoll der XXI herren zu Strassburg. — Druck
nach: Mittlgn. d. Ges. f. Erhaltg. d. geschieht l. Denkmäler im Elsaß,
f. II, bd. XIX, s. IJJ, ?ir. 480^.
103. 152g September g. 35
Der Basler rat fordert Johatin Gebiviier, chorherrn zu s. Peter,
zur residenz i?i Basel auf.
Wir nochgenanten, Balthasar Hylttprandt, Hans Rudolff Fryg und
Nr. 104 — 10^. 152g September 10— 11. 105
Adam Huckile, alle bürgere und des raths der statt Basell, . . . als rechten
castvogten, patronen und leehenherren sant Petters stifft zu Basel, der
erstbemelten stifft zu sant Peter verordnete pfleger, empietten dem wir-
digen, hoch- und wolgelertten doctor Johannsen Gebwiler, Chorherren
5 zu sant Peter, unsern grütz und ervordrend uch innamen . . . unser
gnedigen herren, uvverer pfründen leehenherren, das ir hiezvvischen
sant Matheus tag des heiigen zwolffbotten schieristkünfftig uch allhar
gon Basel verfugen, die prebend, so uch von einem ersamen rath
günstenglich geliehen, selbs eigner perscn besitzend und uch mit uns
10 in cristenlicher religion glichförmig halten und machen, darzü über die
bestimpte zitt nit uszpliben; dan so ir uff bedachten tag nit kommen,
selbs personlich nit residiern und, wie obstott, thün wurden, wellend
wir in namen . . . unser gnedigen herren usz irem sondren bevelch
uch jetz als dann und dann als yetz die bedachte prebend mit allem
15 irem anhang und nutzungen on all witter üwer entschuldigung und
inred abgeschlagen, uch deren priviert haben und gar nützit mer davon
verfolgen lossen. Des wir üch, darnach wussen ze richten, diser offenen,
versigletten schrifft gnugsam verstendiget haben wellen. Datum dons-
tags den ix. tag septembris anno etc. xxix°.')
20 Ortgmal, mit den aufgedr. (abgefalle7ie7i) sicgcbi der drei Pfleger. St.-A.
Basel, St. Peter JJJ 3-
104, ^5-9 September 10.
Das capitell an Wolffenn N., etwan glockner amptz im thumbstifft
zu Basell Verwalter.
25 Du ') weiszt warumb, welher ursachenn unnd wie du hievor, als
wir noch in Basel waren, zu dem glocknerambt neben den zweien
sestifften "iocknern kommenn und wie wir nun vertrieben xvorden sind,
so dass %vir deines dienstes jetzt Glicht mehr gebrauchen können. Wir
künden dir hiemit dienst und bestallung. Datum Friburg uff fritag
30 noch Unnser frouwenn dag ir geburt anno xxix.
Efitwurf. Gc7ieral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 223, bl. 32 v.
105. ^5^9 September 10 und 11.
Aus eitlem schreiben von doctor Jacoben Sturtzl an die herren
der regierung zu Ynnsprugg am datum Ennsiszhaim den 10. und U.
35 septembris 1529.
103. V ^"' f^^^ dieser vorläge entspricht einem formular, wie aus einem gleich-
lautenden schreiben unter demselben datum an den kaplan Niclausen Briever hervorgeht;
enlwurf. St.-A. Basel, St. Peter JJJ 4.
104. V Vermerck : ist noch nit uszgangen.
I^asler Refoimationsaktcn, IV. W
100 152g Scptanbcr 11 — 12. Nr. 1 06 — 108.
Die laniuler halben ir potschafft zu Basel und lianiulln mit den
züntTtn uml mit dem rat, hin all stund deren Handlung gewartend.
Ko/>ic\ iMndisregicrufigsarchiv für Tirol (Innsbruck), chronolog. Am-
raserakten.
106. '529 September 11. 5
Adelbcrfj IMevgcr, hürgermeister der Stadt Basel, an Stras/.burg.
Euwer schriben, . . . hern Ulrichenn, hcrtzogen zu Wurtenberg etc-
. . . belangennd, habenn wir sines inhalts vernomcn. Dwyl aber her
Jacob Mcyger, unnser alter zunfftmeyster, das er der sach ettwas sunder-
lichs wysscn tragenn soll, der dyser zeit nit anheimest benamset, so 10
bald dan derselbig wyder anheimisch kompt, wellen wir unns an im,
wy dy sach ein gestalt grüntlich erfarenn, unnd uch alsdan mit wytcr
geburender antwort begegnen. . . . Datum samstags den xi*^" September
anno etc. xxviiii.
Entwjirf. Si.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2:^2. 15
107. 1529 September 11.
Adelberg Meyer [bürgermeister der Stadt Basel] an das Basler
domcapitel in Freiburg.
Ewer schreiben der schhiszel halb, so ir zuo den gewölben (da
die Ornaten, kirchenzierden und anders inne verschloszen) haben und 20
die haraufif vertigen solten, haben wir alles innhalts vernommen unnd
möchten wol der zeit, so darinnen benambset, erwarten. So aber uns
allerley, so furghon solt, daraus schad zuo gewarten, anlangt, so ist
nach heut zem tag ahn euch unser ernstlich gesinnen, wollend solliche
schlüszel, so ir zuo den gwölben allenthalben haben, mit yemandts 25
der ewern bisz nechstkhommenden donnstags den 16. disz gegen-
würtigen monats, das, so darinn v^erschloszen, zuo besichtigen, harzu-
fertigen; dann so das nit geschehe, sondern von euch fürgangen solt
werden, wurden wir dieselbigen gwölb mit unsern wcrckleuthen in
beysein eines geschworenen notarien, den wir sonderlich darzuo er- 30
fordern wurden, zu öffnen verursacht. Haben wir euch, darnach mögen
gerichten, uff ewer schreiben nit mögen bergen. Datum den 11. sep-
tembris anno 1529.
Kopie (des Originals). General- Landes- A. Karlsruhe, HandsehrifUfi
nr. 1338, bl. JO. — Entwurf, St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2^2 v. 35
108. 1529 September 12.
Thumbprobst, stathalter unnd capittell der Hohenn stifft Basell,
yetzt zu Freyburgk, an burgermeyster unnd rot der statt Basel.
Wie nechst hievor, der sluszell halb zu unnsern gewelben, also
Nr. log — HO. 132g September 12. 107
ouch an hut datum aber iinns geschrifftenn vonn uch zukommenn, unnd
wiewol wir nit kleins verwundernn schopffenn des, das ir des unnsernn
halb als sorgveltig, das dasselbig feuchten unnd dann andershalb, so
furgon soll, nit schadhafft werde, so ist 3'edoch das ein viel seltzamers
5 by unns ze horenn, das ir über unnd widder das die ornaten unnd
annders, uns durch uch versloszenn, unns unnd annders nyemander zu-
stendig, ouch yewelten inn unnser vcrwaltigung gewesenn, unns jungst
euwers schrybenns anhenncken, so wir den sechtzehennden dag dis
gegenwertigenn monats, das ist an donnctag künfftig nyemanndtz der
10 unnsern mit den sluszelnn, so wir allennthalb zu den gewelbenn
soUenn habenn, schickenn, das, so darinnen, zu besichtigenn, das ir
darinn durch euwer werckleut ze brechenn unnd die ze offnenn ver-
meynenn. Unnd wie uf erst gethan euwer schreibenn, also will ouch
uf yetzigs unnser anntwort sein unnd loszenn es ouch by demselbenn
15 blibenn, der meynung, so es unns yemer möglich, das sige joch er-
nembtz donnstags, fritag, samsztag oder sonnenndags, uch uwerm
schribenn unnd unnser gelegennheit noch zu begegnenn, der achtung,
das ir unns inn unnd an dem unnsern kein gewalt thüen noch ouch
zuziehenn oder geschehenn loszenn. Wolltenn wir euch uff euwer
20 schrybenn yetzmolnn antwortz wise nit verhalltenn. Datum Friburg
Sonnentags noch Unnser liebenn frouwenn dag irer geburt anno etc. xxix.
Original mit dorsalvermerk : Trifft das capittell an, soll wol behalten
werden. St.-A. Basel, Bischöfliche HajidLung O 12. — Etitwurf, GLA.
Karlsruhe, Copialbiuh nr. 225, bl. 36. — Kopie, ebenda, Handschriften
25 nr^ 133S, bl. jov.
109. 15^9 September 12.
Thumbprobst und capitel an schaffner unnd rot zu Thann.
Von Basel nach Freiburg vertrieben, so manglent uns bucher
unnd sint bericht, wie ir deren, wir manglent, ettlich haben sollent,
30 so alt und uff uwerm stifft nyemer brucht werden der ursach, das ir
darob nuwen machen loszen. Desxvegen bitten luir euch, die bücher,
die her Thebolt Burgkman euch bezeichnen wird, uns ettliche zeit zu
lechen, bis zvir eigene haben. Wir werden dann die euern onschadhafft,
wie sie uns geliffert, zviederum zustellen. Datum Friburg uff sonnendag
35 nach nativitatis Marie anno xxix.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch 7ir. 223, bl. 33.
110. ^529 September 12.
Das capitel an den königlichen rentmeister Clausen Geiszbcrg und
den dryen verordneten von gemeiner landtschafft des furstenthumbs
40 Wurtemberg.
108 152g Sef>iembir 12 — 14. Nr. iii — i ij.
. . . l'iul /um dritten teilen tcir euch >nit, da/1 wir aus Basel ver-
trieben worden und zu Freiburg bis auf iveiteres resideuz geglommen
haben. Der könig hat uns und unserm gut seinem schirm versprochen
und dem regiment im Elsaß entsprechenden befehl gegeben. Uiind dwil
die von Basel \illiclit dem imscrn, so wir haben, viel foster dann uns 5
nochtrachten, uch villicht schriben und handien so viel, das ir on unser
vorverwarnens inen die zinsz und gult, so wir oder unser aniptlut,
cottidian, presentz, fabric, bruderschafft etc. uff dem furstenthumb
Wurtemberg haben mochten, volgen loszen, so möchten zvir euch auj
alle fälle getvarnt, den kötiiglichefi zvillen mitgeteilt haben und euch 10
ersuchen, allen verpßichtu?igen gegenüber dem capitel nur gerade in
Freiburg zu genügen. Datum sondags nach nativitatis Marie anno xxix.
Entivurf. General- La7ides-A. Karlsruhe, Copialbuch, nr. 22^, bl. ^J v-
111. 1529 September 12.
Urfehde : Claus Schaler, vogt von Sultza, usz miner herren amptern. 15
Er hat sich gewideret, her Henrichen von Syszach den zehenden
ze geben; darumb in gfencknus kommen und uff hüt sontag nechst vor
des heiligen crutz erhöhung, den xii. tag septembris, widerumb ledig
gelassen, hat geschworen, das er von den uberigen garben, so vil er
deren noch inn siner schüren hat unverzehendet sampt allem uberigem 20
sinem erbuwnem gut, davon man dann zehenden geben sol, wo er
sölchs her Henrichen obgemelt nit v^erzehendet hette, imme davon sinen
zehenden trulichen geben wolle, daby ouch gemeine urfech geschworen
in aller bester form by pen desz swerts etc.
Hans Henrich Fortmuller st. 25
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 2g.
112. ^52<) September ij.
Aus einem briefe des capiteb an de?i bischoff zu Basel.
. . . Unnd letst ist e.g. unsern amptluten viel zinsz schuldig; sodann
befinden wir an der laden rechnung, das ouch usz dem insigel inn die 30
Lxx Ib zinsz darinn zu bezalen uszstanden; weysz e. g., wie es mit dem
gehalten soll werden. Ist unser beger, sie woll insehens thun, domit
und solich uszstend zinsz gericht . . . Datum Friburg uff mendag vor
exaltacionis crucis anno 29.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^, bl. J5. 35
113. ^5^9 Septefnber 14.
Instructio, wie unnd was von wegen miner hern vom capittel durch
min hern thumbprobst unnd Johansz Rudolffen von Rinach die verord-
Nr. 11^. ^5^9 September i^. 109
netenii zweier puncten halb, als namblich die sluszel, so die von Basel
zu den gewelben begern, unnd die Handlung- berurn, so sie mit dem
reffiment zu Enszheim zinsz unnd zechenden halb haben, mit demselben
regiment handien und berotslagen sollen, als uf zinsztag des heiligen
5 kreutzdag ze herbste.
Erstlich: Den herren der regierung von capitels wegen sich zu dietist
erbieten . . . Unnd das viel umbreden bekurtzet unnd dieselben herrn
von der regierung mit vieln umbstenden unnd vergebnen Worten nit
uffgehalten, wollendt demnoch die verordneten iren furtrag thun un-
lo gevorlich uff wise hernoch volgende:
Wiewol mine hern vom capitcl mine gnedig hern vonn der re-
eieruno- uneern soviel molen unnd yeder zit mit iren handien, sachen
unnd geschefften bemugenn, viel lieber die ze ruwen unnd onkumbert
lieszenn, so tragendt sich yedoch die ding in moszen zu, das min herrn
15 vom capitel das nit umbgon khonnen unnd die ansuchen unnd anruffen
muszen, da sie verhoffendt unnd wuszen hilff unnd trosst ze finden.
Unnd sig namblich yetzmoln das min herrn vom capittell ob unnd
anoele<ienn, wuszenlich unnd kundt, das der kilchenschatz, heyltumb,
kleinotter, ornaten, meszgewandt, brieff unnd anders, so dann zu Basell
20 inn unnsern gewelben yewelten gewesenn unnd behaltenn, inn anders
nyemander hut, pfleg unnd versorgknis gewesenn, dann eins capittels
zu ziten, unnd das ein rot und stat Basell überall unnd gantz unnd gar
kein recht, vordrung noch zugangk dozu gehebt, wie dann ouch billich
gewesen, dann, was do nit von inen, sonnder vonn keiser, kungenn,
25 furstenn, herrn unnd dem adel dohien verordnet und gebenn ist, ouch
ebenn viel unnd groszen Schatzes wert.
Nun über unnd widder das solicher kilchenschatz also in verwarung
miner herrn vom capittell unnd deren gewesen unnd noch ist unnd mit
derselben sloszen verwart wordenn, ouch über und widder das die vonn
30 Basell hievor inn irer onsynnigkeit unnd oncristennlichen erschrocknen
furnemen des heiligen sturmens solichenn kilchennschatz inn den ge-
welbenn mit iren sloszen unnd riglenn ouch verschloszenn unnd uns
verspert, das wir dozu nit kommen, noch unns des gebruchen mogenn,
so habenn yedoch unnd yetzt vonn nuwem sie vonn Basel min herrn
35 unnd ein stifft zu kumbern unnd des iren abzetribenn unnd dasselb
inenn innhandig ze machen unnd zu verswendenn, wie Zürich, Benin
unnd andern orten ouch beschehen sin mocht, denselben minen herrn
vom capitel zum zweyten mol geschribenn, im erstenn derselben ge-
schrifften, yemander von iren wegen gen Basel mit den sluszeln zu
40 allen gewelben ze schicken, zu dem kilchenschatz ze lugen, das der
disser feuchten wetters-ziten nit schadhafft wurd; unnd als min herrn
I
110 15^9 Scptnnher 14. Nr. 113.
darul)Cf, mit antwort zu bcoeorncn, herwider geschriben unnd vicrlzchen
da<^ schuh bessert, im andern derselben von Basel scliribcn crmcldet,
wie sie so lang nit stilston khonnen, und das sachen halb, so furgon
sollen, darvon schaden zu ersorgen, mit witer meidung, so uf den xvi. dag
disz monotz nyemander von wegen miner hern zu Hasel, das sie die 5
gewelb offnen werden; da dan aber min herrn inn irem schriben, daruff
gethan, es by dem, das ein stat von Basel inen den schub der begerten
xiiii dagen zuloszen solt und das sie, mine Herren vom capitel, sich
hierumb gar nit versehen, das sie einichen gewalt mit uffbrechen oder
sonsten anlegen wurden, alles vermog, auch lut und Inhalt der vier*) 10
geschrifften, so deshalb hien und widder gangen unnd die herren ver-
ordnetenn zu merer underricht der herren von der regierung erscheinen,
inleeen und lesen laszen mochten.
Unnd demnach der sachen furtrag, wie dann die vor äugen, also
beschehen, sollent unnd wollent die hern verordneten min herrnn vonn 15
der regierung bittlich ansuchen, die ding zu erwegen unnd bedcncken
und minen hern ze rotenn, wie unnd was inen hierunder ze thun oder
ze loszen sin woll unnd wie irem erbieten noch, sich gegen denen von
Basel mit antwort ze halten; unnd so die von Basel, die antwort sige
joch wie sie well, nit destminder furfaren wurden, was dann minen 20
herrn vom capitel zuston unnd sich irenthalb ze halten sin woll.
Für das annder: So habenn ouch kurtz hievor mine herrnn vom
capittel, als denselben landtmerwise angelangt, wie die vonn Basel inn
etzwas Handlung zinszen und zehenden halb by mynen herrn von der
regierung kommen unnd sonderlich die selb sach dohien bracht sin, 25
das der stifften unnd closter zinsz unnd zehenden, wie von alter har,
inn ein stat Basel gon sollen etc., denselben minen herrn vom regiment
darumb thun schribenn und der warheit zu erkundigen, da sie nun inn
kurtz geschrifftlich verstendiget worden, das inn solicher Handlung sie
mit sonderer meidung darinnen nit begriffen. 3°
Dvvil dann minen herrn von dem capitel nit wenig hieran gelegen
unnd sie zu gedencken Haben, wie angriffig die vonn Basel unnd das
sie inn gantz ringisten nochloszen, das aller höchst habenn und pre-
tendieren mochten unnd das, so man inen eins gleichs lang zuloszt, das
sie ein gantze spannen darfur Haben wollen unnd unnder dem gemeinen 35
wertlin der „stifften" ouch unnser stifft, dann die ouch ein stifft für
ingesloszen achten wurden, so haben mine hern vom capitel, welche
sich der sachen etzwas ersitzen, nochmoln inen, den verordneten, bevelch
geben, den hern von der regierung, das hierunder dannocHt ein stifft
bedacht unnd nit vergangen wurd, anzezeigen, ze ermanen unnd ob- 40
113. *) die lesart ist nicht ganz sicher; uwr?
Nr. 114 — //f. 1529 September 14 -15. 111
zeligen unnd doby bittenn ein stifft für bevolhen ze habenn unnd ze
hanndlen, wie min herrn vom capitel iren gnoden zum höchsten und
wol getruvven, dann ein gar ungerumbtz, das mine herren vom capitel
mit groszem costen usserhalb sin, singen und lesenn unnd ire renth,
5 zinsz, gult und zehenden gon Basel gen und zogen werden selten. Wo
min herren vom capitel das umb sie wuszen zu verdienen, werden sie
sich des mit nichten sparen.
Es wellendt die hern verordneten ouch vlisz anwenden, ob yendert
sin, das sie, wie joch die handlung der 'dnsz und zehenden halb mit
10 denen vonn Basell stände, sich erkundigen mochten, also das mine herrn
eigentlich bericht, wie unnd was inen nochgeloszenn etc.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22ß, bl. jöv.
114, zu 75-? 9 September 14.
Der besckeiä des regiments an die verord?ietefi des capitels.
15 Uff den artickel, die gewelb und schlissel berieren, haben mine
g. hern landvogt und regiment gerotten, das wir inen dise antwort
geben uff ir ledst schriben : Wie das churfursten, fursten und stend des
richs etlich mit inen zu handien verordnet, die selbigen handlung noch
nit volendet ist und wir antwort von denselben commissarien erwarten
20 und wollen achten, das hie zwischen die Ornamenten nit verderben,
das sy die schlussel also wellen Ion beriiwen bis zu der zyt, so ferrer
gehandlet sol werden. Die hern der regierung gedengken, so yeman
dorzu verordnet wird und schlissel schigten und sy doby weren, so
mochten sy nüt erheben oder wenden und miesten inen zusehen.
25 Uff den artickel, zins und zehenden berieren, haben wir dise ant-
wort empfangen: Das die von Basel by inen geweszt und handlungen
furo-enommen, aber noch nichtz endlichs beschlossen. So sy aber
witer kumenn wurden und zu handien begerten, was dan inen dorzu
gebirt zu reden, das wurden sy thun und uns das selbig nit verhalten.
30 So ich kum, wil ich e. erw. muntlich mer berichten.
Orighial. Genera 1-La7ides-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^, insert
flach bl. ip.
115^ 152g September 75.
Adelberg Meyger, Bürgermeister der Stadt Basel, an Bernn.
35 Wir habenn unnsern bottenn, so uff jungst ghaltenem tag Badenn
abgevertigt, das sy an uwern gsantten, wy, welcher mosz unnd gstalt
ir uch mit dem von Engelsperg sant Johanser commentur von wegen
der huser, so er unnder üch ligen hatt, vertragenn, zu erkundigen in
befelch gebenn. Welche innen mit antwortt begegnet, sy mechtend
40 b'denn, das wir uch als jeren herrenn und obren deszhalb schriben,
Ijv) /5-^p September ly. Nr. 1 16.
liarl.v innen /u verston geben, wy sich dcrsclb commcntur, das wir
ettwas unfreüntlich mit sincm j^otzliusz unnd den sinigen by uns hand-
ien sollen, becla-e. Ulf das fugcnn wir uch gutter meynung zu ver-
nemen, das wir gegen dem bedachtenn commcntur, sincm gotzhusz
unnd (\cn sinigen bitzhar nichts anderes, dan das dy billichcit erfordert 5
unnd wir mit eeren verantwortten megcn, furgnomcn, dcszhalb uns
solches unguttiich zuglegt wurt; aber nit mynders sin schaffner hatt sich
kurtz vergangner tagenn unser statt unnd das gotzhusz entuszerett unnd
underfocht sich allerley hendel, dy uns in dy har nit wo! ze gedulden
oder lidlich. Unnd domit uneinikeit, so dorusz, wo es nit abgestelt, 10
erfolgen möcht, furkommen, wir uch gar freuntlich bitten, unns uff was
niosz ir uch mit demselbigen commcntur siner huser halb, so er undcr
uch ligen hatt, betragen haben, ze berichten, ob wir unns ouch glicher
gestalt (do wir uch als freuntlich untertedinger wol liden megen) mit
im vereinbaren könten . . . Datum den xv^e« september anno etc. xxviiii. 15
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 243.
115 jj)2g September 17.
Tumbpropst, stathalter, capitel und gemein caplon der Hohen stifft
Basel, yetzt zu Fryburg, a?i burgermeyster unnd rath der stat Basel.
Es ist unns ein schriben, in welchem ir, das wir euch die schlus- 20
sei zu den gewelben, darinnen die ordinaten, kilchenzierden und anders
verschlossen ligen ist, uff den sechtzehenden septembris mit yemans
der unsren zu besichtigen, zuzeschicken, abermals zu verordnen be-
gerend, mit dem anzeig, wo das nit bschech, das ir dieselbige gwelb
mit euwren wercklüten in bysin eins gschwornen nottarien, den ir 25
sonderlich darzii beruffen, zu eroffnen verursacht w'urden, von euch zu-
komen. Desselben innhalts haben wir vernomen und fugen euch daruff
gutter meinung zu vernemen, wie das kurfürsten, fursten und stend
des Heiligen reichs etlich usz in zu comissarien von unsert wegen mit
euch der und andrer sachen halben gutlichen zu handien verordnet 3°
haben, dieselbig handlung noch nit voUendt, sonder von denselben
commissarien noch antwurt erwarten. Langt demnach unser ernstlich
ansinnen und flyssig begeren an euch, ir wellen nun zumal die Schlüs-
sel, untzt witter durch die comissarien der und andrer sachen halben
gutlich gehandelt wirt, beruwen lassen; das wellen wir uns also gutter 35
meinung zu euch vertrösten, verhoffen ouch, die Ornamenten, kilchen-
zirden unnd annders, so in gwelbern verschlossen ist, sollen bisz derselben
handlungszit nit verderben . . . Datum den xvii. septembris anno etc. xxix.
Original. St.-A. Basel, Bischöfliche Handlu7ig Ol 3. — Efitwurf: Gener al-
Landes-A. Karlsruhe, Copialbiich ?ir. 22 ß, bl. 40. 40
Nr. iiy. 'S2g September ly. 113
117. 1529 September ly.
Burgermcystcr, die obcristen meystcr unnd heymlich verordneten
rath der statt Zürich a7i burgermeyster unnd rath der statt Basel.
Jüngstem absclieyd nacli, yetz uff dem tag zu Baden gemaclit,
5 schickennd wir üch copyen unnd abschrifften der articklen Wirttennber-
gischen burgrechtens desz schlosszes Twyel halb, wie die durch unnser,
ouch unnserer . . . mittburgeren von Costentz sandbotenn ufF eegerürtem
tag zu Baden fürbracht, damit ir üch darüber beradtschlagen unnd uff
nachstkomenden tag zu Baden, was uwers gemüts hierinn sin welle,
10 unnsere sendenden botten verständigen mögend: dann wir unnd gemelte
unnser mittburger die sach ouch untz uff denselben tag, bisz wir üwern
willen haben mögend, inn ruwen guttlich anstan lasszenn werdent.
Wyther, ... als wir den abscheyd Straszburgischen burgrechtens
halb unnd darinn dryerlei mittel, so uff vilgemeltem tag desz titeis
15 oder Vorstands halb durch unnser, ouch unnserer lieben Eydtgnossen
und crist. mitt. von Bern unnd uwere sandbotten bedacht worden, v^er-
standen, will unns doch under denselben keyns bas dann das erst [gefal-
len], das nemlich zwo redend parthyen, als nenmilich wir von den drygen
stetten für eyne unnd die statt Straszburg als für die anndere parthye,
20 inn eynen brief gesetzt wurdint. Da, achten wir, die genannten von
Straszburg sollichs übel abschlaiien, noch unns wythers zumutten kön-
nind, usz den begründten billichen Ursachen, die wir üch vornaiier
grundtlich unnd eygentlich zugeschriben, der Zuversicht, so dieselben
von Straszburg durch uwere botten, die wir von üch darumb ze schicken
25 uffs flyssigest bittend, derselben Ursachen, usz was gemuts unnd wa-
rumb es beschicht, mit gebürender geschickligkeyt bericht, sy sollichs
nit abschlahen, ouch unns den nachstand wyther nit zumutten, sunder
sich sollichen mittels unnd desz Vorsitzes uff dem annderen bangk set-
tigen unnd benügen laszenn, dann wir sunst gentzlich (so ferrs die vil-
30 gemeldten von Straszburg ouch daby belyben lasszenn wellent) unnsers
teyls bisz an wytheren unnseren gewalt, den wir doch keyn intrag ze
machen besorgend, by den articklen, wie die Bartholomei uff dem bur-
gertag zu Baden gebesszert unnd geändert sind, belyben lasszenn unnd
hiemit willenn geben haben wellent; so ir die von Straszburg inn ob-
35 angezogen mittel desz Vorstands halb zu bewilligen bereden, ir alszdenn
ferrer mit inen zum beschlusz handien unnd fürfaren mögend, damit
e}'n gemeyner tag angesetzt unnd die sach zu end gefürdt werde.
Unnd als wir uch inn jüngstem unnserem schryben anzoigt, wie
unns ansehen, das die fünff ordt villicht uff unruw stellen, die Wal-
40 lisszer beruffen unnd die profiand gewaltiglich selbs reychen wellind etc.,
kompt iinns uff hynachtigen abent durch unnser kundtschafft für, das
Basier Reformationsakleii, IV. jk
114 '5-9 ^t'ptember iS. Nr. iiS.
die vier ordl sich uUclciii la«; /ü Hrumicn niittcynamulcr ciindtschlosszcnn,
cvn hottsclialTt als iiU naclistkiinlTli^en sunntas;- fiir iimis zc scliickcn
unnd ir l)itt, so sy an iinnser gcsanndten zu Hadon lan<2:cn lasszcn, unn-
sercm orosszcn lalh sollis furzetragen. Das haben wir uch rruiultliclicr
meynuni^, wiewol wir noch kc>'n gewisses darumb hand, nit wellen 5
beroen mit oantz fründtlicher truni^enlicher bitt, ir destmyndcr nit
handtvest an unns sin unnd getruw zuscchen uff unns haben, gutter Zu-
versicht, wir wellind noch dem ersten artickel desz geloubcns halb, so-
ferr wir handtlich byeynannder inn gelychem gemut verharrend, euch
lufft machen; der tufel, spricht man, mit züchten zereden, ist nit halb 10
als grusamlich, als man in malet. Sy werdent denocht zeletst (der
hoffnung sind wir zii gott) die milch ouch niderlasszenn müsszen. Der
herr meere sin eer unnd gelouben inn unns allen unnd geb unns stercki,
sin eer unnd warheyt ze redten . . . Usz Zürich spadter nacht frytags
nach Felicis unnd Regule anno etc. xxix. 15
[Nachsatz] : Wir bitten uch, wellindt uns zu gunst das abscheydli,
so ir hieby findend, ilends gan Müllhusen fertigen, das sind wir zuver-
glychen urbuttig,
Origmal, mit aufgedr. Verschlußsiegel, abgefallen. St.-A. Basel, Poli-
tisches M. 5, I. 20
118. ^5^9 September 18.
Joannes Gebwiler, dechan zu Lutenbach, an Balthasarn Hiltprand,
Rudolffen Frygen, Adam Huckely, pflegeren sant Peters stifft zu Basel.
Demnach ir in namen und von wegen . . . myner gnedigen herren
von Basel, mich by verlierung myner pfrund, so mir von inen verlyhen, 25
und allem irem anhang, hierzwyschen Mathei schierist kunfftig selbs
personlich zu resydieren erfordren etc., uff soUichs fieg ich uch zu
wissen, das ich vormals vor mynen gnedigen herren, beden rhäten, munt-
lich und schrifftlich myne eehafftigen Ursachen hab dargethon, was mich
darzu dryngge, das ich jetzmal nit kan, noch mag zu Basel residieren, 30
von unnöten jetz wyderumb zu affren, guter hoffnung, myne g. h.
nemen von wegen und in ansehen myner dargethonen Ursachen myn
abwesen nit zu ungnoden uff. Doch so kan ich wol ermessen, das man
myner person halber in diseni fal nit vil sonders kan machen, wiewol
ich myn pfrund mit myeg und arbeit, mit grossem kosten für ein andren 35
verdient, diewil ich im coUegio ob xvi jarn uff myner g. h. Universität
hab geholffen regieren, wie dann ich vormals eym ersamen rhat in myner
supplicatz hab angezeigt; deszhalber myne g. h. mir die pfrund zugseidt
und conferiert, und aber nu deren je soll und musz priviert werden.
So ist doch myn ernsthlich pit und begern, das ir, myne herren 40
Nr. iig — 120. I5~9 September 18. 115
die pfleger, die dessen wol fug und macht haben, mir die nutzung
myner pfründ, die ich biszhar zu Basel besessen und deren noch nye
entsetzt und ouch zum te\'l disz gegenwertig jor verdient, — dan unsre
jor der nutzung halber synd biszhar uff Gregory usz- und angangen, —
5 dasz dan ir, myne herren die pfleger, mir die nutzung dises jars volgen
lossen. Und desz huses halb, so zu der pfrund ghort, das mir der kost,
so ich dorinnen verbuwen, ouch das, so ich herren Cunrad Hanfstengel
umb das husz oder für synen kosten in barrem gelt geben, von dem,
der usz evverem gheysz dorin kompt, wydetumb zu banden gstelt werde.
10 Und so dise myn pit uch, mynen gunstigen herren, wol micglich, ouch
pillich und gotlich ist, hoff ich, evver e. w. werde mir die nit abschlahen;
doch so wil ich alweg in m3^ner gnedigen herren von Basel willen leben,
mich flisen, ich syge, wo ich welle, gegen allen bürgeren von Basel,
das sy mich werden spieren als ein liephaber der loblichen stat Basel
15 und irer burger. Datum zu Lutenbach, samstag vor Mathei anno 29.
Origmal, mit ?iachsatz Ufi' Mathei wil ich, ob got wil, als der
ghorsam selbs erschynen. St.-A. Basel, St. Feter JJJ -f.
119. 152g September 18.
Mathis Gulden, kilchher zu Buchszvviler und dechan des capittel
20 Leymenthals, an Balthaszar Hiltprand, Hanns Rüdolff Fryg unnd Adam
Hückele, burger und des rats zu Basel, als pflegere sannt Peters stifft
daselbs.
Ewer schriben unnd verkünden, wie das ich mich in eigner person
gon Basel verfiegen unnd min pfrund zu sant Petern selbs besitzen
25 unnd versechen solle, hab ich verstanden; unnd so ir des willends, mich
die mit singen unnd leszen, wie von alther har unnd die an mich komen
ist, so bin ich desz willends, die in eigner person zu besitzen unnd die
versechen. Wa aber ir der meinung nit sin wolten unnd mir darüber
min prebend unnd nutzung davon fallende abstrickend, wicwol mir
30 biszhar keine ingangen ist, das mus ich lyden, aber in guttem vertruwen,
ir werden mich daby bliben lauszen (!). Wa ich das umb euch beschulden
unnd verdienen kan, will ich altzit gutwillig sin, dan ich die ob den
drüundviertzig jar inhands gehept unnd alwegen willends gehept unnd
noch selbs daruff zu ziechen unnd die versechen. Datum samstag vor
35 sant Matheus tag apostoli anno etc. xxix.
Origmal. St.-A. Basel, St. Peter /// 4-
120. J52Q September 18.
Marcus Vogel [kaplan des Stifts zu s. Peter] ati burgermeister und
rath der statt Basel.
11(3 Iß 2 9 September iS. Nr. I2i.
Dwil uiul ein crsamer wysscr rath der stat Basel durch die pflcger
sant Pettcrsz stitTt mich, ^hlrcum Vo^el, dosclbs ca])cllancn, crvordert
zu residircn, personhch min capplany zu besitzen, und aber mir sollichs
uff d\sz mal nit komlich nach miglich, lan<;t min crnstlichs grosz de-
nuittigsz gebctt an üwer vest ersam wüszheilt, g-nedenjj^lichen mit mir 5
zu haniUcn und mich nit nach lütt der ervorderung so strenglich miner
pfrunden, ob got wil, unverdicntt entzetzen und heroben, wann
micii die schwerlich mit groszen costen und arbeitt, aber durch gottes
minesz herren hilft" und fromer lutt stür ankörnen und erlangt von
bepstlicher heyliWeitt vor achtundtrissig jaren. Wellen nit ansehen, lo
dz ich mich jetzemal einer loblichen ersame statt Basel geüssert hab,
wann for zehen oder mer joren ist mir durch meister Ulrich, burger-
meister der stat Friburg im Brisgow, so etwan zu val kern, zugesagt
ein ptVünd zu lihen oder schaffen — hat mir sollichs vor einem jar ge-
leistet und zu wegen gebracht — sunder mer ansechen, dz mine eil- 15
teren und ich by funfftzig vier jaren lieb und leid mit einer ersamen
loblichen statt Basel gelitten und noch hüttiges tags lyden wil, so bald
und mir muglich und mit eren wichen mag, und bevilch mich also euwer
gnadenn. Datum Friburgi uff samstag vor Mathei anno etc. xxviiit.
Original. SL-A. Basel, St.-Peler JJJ 4. 20
121. I52<^ September 18.
Gütlich abrede und handlung, so zwuschen der kun. mt. zu Hungern
und Bohem etc., unsers gnedigisten hern, landtvogt, regenten und rate
inn obern Elsas, sodann eyner ersamen statt Basel rats- und sandpotten
von wegen der zynsz, rendten, gulten und zehenden, so bytzhar die 25
styfften. closter und gotzheuser, inn der obgenanten statt Basel gelegen,
inn der Vorderosterrichischen landen oberkeiten und gepieten fallende,
gehept; den achtzehenden tag des monats septembris anno etc. xxix*^
beschehen.
Erstlichen: Das hochgemelt kun. mt. den genanten von Basel zu 3°
gnaden ir hievor uszgegangen mandat und edict, sovyl dasselbig sy
und die iren, auch gemelter styfften, closter und gotzheuser zynsz, rendt,
gulten und zehenden berurn, uffheben und gnediglich zugeben wolle,
das irer mt. underthonen dieselben zynsz, rendt, gült und zehenden
den vorgenanten styfften, clostern und gotzheusern oder derselben ge- 35
setzten pflegern und bevelchabern wie von alter harkomen reichen und
bezalen mögen, doch das solich uffhebung beruerts edicts und mandats
nit witer noch anders dann uff gemelt zynsz, rendt, gult und zehenden
verstanden werden noch sich erstrecken solle.
Nr. 122. ^52g September i8. 117
So aber jemanden anderer zu solchen zinsen, rcndten, gulten und
zehenden sprucli oder vordrung zu haben vermeinten und deszhalben
umb der hochgedachten kun. mt. stab, verpott oder recht anruffen,
und ein ersame statt Basel inn krafft und vermöge irer freyheiten soliche
5 verpott widerumben ulTzuhaben oder die Sachen zu remittiern begeren
wurden, das allsdann deszhalben mit wysung oder inn ander weg be-
schehen sol, was recht sein wurdet, dormit sich nyemanten von der
kun. mt. oder derselben regierung zu beclagen habe, das ime gepurlichs
rechtens abgeslagen oder versagt worden syge.
lo Wann aber yemanten der obgemelten personen, so zu bcruerten
zynsen, rendten, gulten und zehenden spruch und vordrung zu haben
verme3men, nit umb hochgenanter kun. mt. stabe, verpott oder recht
anruffen, besonder die personen, so soliche zynsz, rendt, gult und zehen-
den zu bezalen schuldig, vonn deswegen, das sy dieselben den obge-
15 nanten styfiften, clostern und gotzheusern oder derselben gesetzten
pf^egern und bevelchabern gereicht und usgericht hetten, vor andern
geistlich oder weltlichen gerichten, was namens die haben, ersuchen
und rechtfertigen wurden, das dann burgermeister und rat der statt
Basel dieselben personen deszhalben inn alvveg vertretten und schadlos
20 halten sollen.
Was priester aber inn der statt Basel gesessen und inn dysen
vordren Osterrichischen landen verpfrijndt weren, sich derselben pfrunden,
styfftungen nit gemesz hielten, das allsdann den oder denselben von
solichen pfrunden dhein eynkomen gefolgen, besonder mit denselben,
25 inn mossen die gestyfftet, gehalten werden solle.
Und wellen inen obgemelt landtvogt, regenten und rate, inn mossen
eyner ersamen statt Basel rats und sandtpotten auch gethon, die Hohe
tumbstyfft daselbst, derglichen deren styfftspersonen zusampt den pfrun-
den, so die regierenden fursten zu Osterich uff demselben gestifft hier-
30 ynnen mit nichtem begriffen, besonder hiermit gentzlich uszgeslossen
und unvertädingt haben.
Und so von beden teylen dyse abrede, wie die vor begriffen ist,
angenomen wurdet, sollen demnach zu verhuetung kunfftiger irrung und
mysverstands doruber noturfftige vertrage, wie sich gepürt, uffgericht,
35 versigelt und verfertigt werden.
Original. SL-A. Basel, Klöster ifisgetnein Di.
122. IS 29 September 18.
Pfleger uff Burg:
Item i'^ Ib., gluchenn den pflegernn uff Burg, soll mann ann den
40 Zinsen, so der stifft Basel unnd sannt Johannsbruderschafft uff minen
118 nach 132^ Stpf,mi>cr iS. Nr. I2J.
hcriHi ofallcmul, wicloruinl) imibehalten ; sainjjstaos vor Mathci anno
etc. XXIX halt her Hanns Irmy unnd Heinrich Grebli empfangen.
Si.-A. Basti. Finanz N 5, 3, s. ./li.
123. uac/i iS2p September iS.
Wasz sich ein crsamcr rath der statt Basel uff die guttlich abred 5
unnd handhing der verbottencn zinsen unnd zehenden halben, zu Kn-
siszheim den xviir''" tag scptembris beschehen, entschlossen.
ErstHch : Das die k. nit. zu Hungern unnd Beham, unnser gnedig-
ister herr, gnedencklich zugeben wolle, das ircr mt. underthanen den
stifften, clostern unnd gotzhüsern in der stat unnd landschafft Basel ge- 10
legen oder derselben gesetzten pflegern unnd bevelchhabern ire zinsz,
oult, rendthen unnd zehenden, so die benantcn stifften, closter unnd
gotzheuser, in der Vorderosterrichischen landen oberkeytten unnd ge-
bieten fallende, gehept, wie von alter harkomen reichen unnd bezalen
sollend. 15
Unnd so aber jemanden anderer zu solchen zinsen, rcnndthen, gulten
unnd zehenden spruch oder v^orderung zu haben vermeinten unnd desz-
halb umb der hochgedachten kun. mt. stab, verpott oder recht anruffcn
unnd denselbigen, dormit sich niemands von der kun. mt. oder der-
selbigen regierung, das ime gepurlich recht abgeschlagen oder versagt 20
were, zu beclagen hette, ze verbieten gegönnt werde, diewyl dann ein
stat Basel sampt allen, die iro schütz unnd schirmbs wyse zu versprechen
stond, nach vermeg der Gullden bullen für frembde gericht befryet,
wann dann ein statt Basel in krafft irer fryheiten solliche verbott wider-
umben uffzehaben oder die sachen zu remittieren begeren wurden, das 25
alszdann die beschehene verbott uffgehept unnd die sachen nach vermö-
gen der von Basell Guldin bullen unnd fryheitten gewisen werden sollen.
Wasz priester aber in der stat Basel gesessen unnd in den vor-
dem Osterrichischen landen verpfründt weren, sich denselbenn stifftungen
nit gemesz hielten, das allsdann den oder denselbigen von sollichen 30
pfründen dhein inkomen gefollgen ; hinwiderumb, wasz priester usser-
halb der stat Basel, in den Vorderosterrichischen landen gesessen, die
in der stat Basel verpfründt weren unnd sich unnser nuw furgenomenen
Ordnung nit glichformig halten werden, das allsdann den oder denselben
von solchen pfründen ouch dhein inkomensz gevolgen; doch soll die 35
Hohe thumbstifft zu Basel, derglichen derselbigen stiffts personen under
disem abscheid nit begriffen, sonder der hochgemelten k. mt., ouch unns
von Basel, lut voriger abscheiden derenhalb unnser gerechtigkeyt vor-
behalten sin.
Original. Si.-A. Basel, Klöster i?isgeinei?i D I. 4°
Nr. 12^ — 126. 152g September ig- 20. 119
124. 1529 September ig.
Aus einem a7to7tymen Zürcher bericht an eineti Österreicher., zu-
handen der hmsbrucker regierung.
. . . Weitter, als er [Zwingli] gen Basel komen, ist Ecolampadius
5 auch mit im hinweg gefaren in ainem schiff unnd sinnd auch nächst')
hinweggefaren. Auch so ist der Butzer zii Straszburg mit inen hinab . . .
Datum Sonntag vor Mathei 1529.
Origi7ial. Landesregienmgs- Archiv für lirol (Innsbruck), Amraser-A/äefi
1529-
,0 125. 152g September ig.
Bernhart Tillman, Peter Stürler, Sulbicius Haller unnd Niclaus
Manuel, berfiisclie gesa?idte zu Solothurfi.^ a7i Schultheis unnd rat der
statt Bern.
Jer werdend bericht durch hernn Bernharten Meyger, wie üwer
15 mittburger von Baszel den abschlag der probantt so tieff bedacht unnd
beratschlaget habend, unnd was jer meinung darinn sige. Diewil aber
wir in diszer stund klein unnd grosz rät zu Solathurn alles Ursprungs
unnd ursach bericht unnd sy hoch unnd tür ermantt hand, schuldiger
pflicht, unnd was gmeiner Eidtgnoschafft haran gelegen sin wil, das
20 der zur busz gehalten werd, so gefreffnet unnd gesundet hat, dasz sy
dan lyb unnd gut doran strecken sollend, unsz by dem zu hantthaben,
darzu wir gesprochen recht habend, mochtend wir für gut ansechen,
das der Baszier ratschlag noch nit für den groszen rat kemme, bisz jer
durch unsz bericht, was anttwurt unsz von den fünff ortten gefallen
25 wurde, unnd so die ettwas ruch unnd nitt zu friden dienen wurd, vilicht
durch die schidlut etwas mittels fürgeschlagenn, das zu unszer, der sechs
stetten, er unnd nuttz dienen wurd. Sote aber der Baszier ratschlag
vor demm groszen rat eröffnet unnd dadurch lut unnd den fünff orten
kund tan, werden sy halszstarch darab. Aber nachdem jer von unsz
30 der handlung zij Baden erstmalsz bericht, werdend jer mitt üwer wysz-
heitt wol darin sechen unnd unsz berichten, was zu eroffnenn sige.
Dann wir selb ouch den Baszier ratschlag nitt verwerffend, aber bis
zu siner zyt gut syn zu sparen erachtend . . . Dato sonntag vor Mathey
zu Solathurn 1529 jar, inn der nunden stund vormittag.
35 Origifial. St.-A. Berft, Kirchliche Angelege?ih€ite?i hd. J"/, nr. i ß6. —
Drucke: Strickler, bd. II, nr. 81^ a; Berner Ref.- Akten tir.2ß3i.
126. 1^5-9 September 20].
Instruction, sonderlich mit unsern Eidgnossen unnd christenlichen
mitburgern von Zürich, Bern, sant Gallen, Byel und Alulhusen ze handien.
40 124. ') Soll heissen nachts.
I'JO /,-^p St-/>ftiii/>tr 20. Nr. 127.
l-'.rstlich sdIKmuI unsere iH.ticn \cniu-lten uiisi-rn cluisleiiliehen init-
l)iiri;ern tlaptVerlieli anzoi^en, das iiiitis i^antz iihel iK-diire an die xon
Costantz, das sy den vorstand f^c^en unns hejTjcrn, dann unns solliclis
nachzclassen dheinerlcy wejrs p^elegen, unnd ec wir das gestalten, ce
weiten wir gantz nutzit mit inen ze selialTcn lian. ouc 1\ in dlu-in hurek- 5
recht, ilarinn s\' begriffen, unns nit inlan. Dann \\ii- 1)\- (\c\\ stcnden
des riclis inen vorgangen unnd \orgesessen ; worum!) weiten wir dan
inen jetzt wichen. Deszhalh sollend unsere hotten an Zürich unnd Bern
begern, dass sy den von Costantz, ditz irs rurncmens al)slanden unnd
unns desz furer nit gedencken, wie unsere Ixjttcn wol wussend. 10
Das Wurtenpergisch burgkrecht belangen mit llohentwyel, soverr
unnser Eidgnossen von Bern je nüt darvon wellen handien etc., sollend
unsere botten dieselb sach weder zusagen noch abschlahen, sonder an-
zeigen, wir wellend vor allen dingen das Straszpurgisch burckrecht zu
end pringen; wenn dasselb volzogen, sye dann jemands, der witter 15
frundthschafft mit unns beger, wellend wir unns gepurlich halten. Wo
aber unnser Eidgnossen von Bern jetzt mit dem Wurtenpergischen burck-
recht furfarn, megen unsere botten mit inen uff ein verner hinder sich
pringen wol handien.
Wasz der Schwebischen stetten antwort sin will desz burckrechtens 20
halb, sollend unsere botten in ein abscheid nemmen.
Der abgetrettenen halb zu Rottwyl soll man der antwort warten
unnd, was unsere botten guts darin handien kennen, mit allem vlisz thun.
Sunst in gemein sollend unsere botten doran sin, helffen unnd
rothen, das wir Eidgnossen vor kriegen verhütet, in einigkeit komen 25
megen.
Ir band gewalt, gen Schaffhusen ze ritten, wie ir wussend.
Berichten unser mittburger der verbottenen zinsz- und zehendsachen
handlung von Ensiszheim.
Fragen den botten von Bern, wie sinen herrn der ratschlag des 30
Vorsitzes halben mit Straszpurg gefalle, damit ir unns dessen by dem
solder, den ir harab schiken werden, berichten kennen etc.
Orighial. Si.-A. Basel, Eidgenossenschaft ES, bl. 2jgv. — Z.t. druck:
Strickler, bd. II, nr. 816.
\11. 1^2^ September 20. 35
Sebastianus Müller, chorher züi Seckingen, [einst leutpriester am
Petersstift] an junckheren und heren pflegern sant Peters zu Basel.
Nachdem und mich uwer . . . e. w. geschriftlich ervordert hat, uff
sant Matheus tag vor ewer gnaden zi°i erschynen, han ich uff disz be-
stimpten tag nit mügen kumen, dan ich von miner gn. frowen äbtissin 40
N'r. 12S. r^2g September 20. 121
und von des gotzluisz Seckingen wegen ylends hab mieszen zu minem
gn. heren bischof zu Costentz reyten. Byt c. c. \v. wolle nit gachen und
ylen in der sach, dan sobald ich widerkum, so wil ich mich onver-
zuglich zu e. g. verfiegen und erschinen. Bitt, ewer gnaden wollen jetz
5 zu mal also wartten, wil ich um e. g. und stat zu Baszel alwcg willig
und truwlich v^erdiencn. An sant Alatheus abend.
Original. S/.-A. Basel, St. Peter /// 4.
128. ^5^9 September 20.
Capplon Wolfgang Rümcn, von Dornhan, am stift zu s. Freier, afi
10 herren pfleger der stifft sanct Fetter zu Basel.
Uff sampstag nest verschinen umb die achti ist mir ein geschrifft
uberantwortt worden von uch, minen gnädigen herren. Dieselbig hab
ich empfangen mit geburlicher reverentz und dieselbigi gelesen mitt
irem inhaltt. Und erstlich find ich, wie ich requiriert wurd von uch,
15 g. min h., das ich als uff Mathei personaliter residieren uff miner capplani
etc.; dasselb ist mir jetzmols nit müglich, dan ich ein dürftig bin, kranck
mins libs, nit witter mag, dan man mich trett und fürtt; und wo ich
nit kämm, sol ich prifiertt werden miner prebend, so mir von minen
g. h. gelihen und vorgünt sy.
20 Sag ich, ich hab min g. h. byszhar und furer gern für mini g. h.,
doch wil ich sy daran manen, das si mir nutitz gelihen haben: Die
pfründt hab ich viiiij jor umb gedient und darzü lii gl. costen geheptt,
darum ich hoff zu gott und einer erberkeitt, niemant niemmers on
beschnitt und verdenc, gang das mensch harfur, dem ich leids hab thon
25 oder schad, dardurch ich um das min soltt kumen. Oder w^c soltt ich
frum burger zalen in der statt, den ich schuldig bin, die mir das ir
vertruwt und furgesetzt haben, den ich me dan xxx gl. schuldig bin?
Darum, g. h. wollen nit gehan an mir armen krancken man, sunder mir
gunen das min, dodurch ich mit eeren müg beston, bider frum lüt
30 bezalen. So aber jemes wer, der mir min expens abtrijg, die ich er-
litten hab, im namen gotz, hatt es ein kleinen span, dardurch ich
niemen irtti. So aber dasselb nit, hoff ich gott und dem rechten, die
prundt sy min, und hab des gutt brief und sigel und niemen werd mirs
niemen; und verzieh mich ouch der pfrund nit, wil mich sy ouch nit
35 verzihen in dhein weg. Des bezüg ich mich mit diser miner eigen
handtgschrifft. Ich beger aleinig, das min zu behaltten und nit andern
das ir zu niemen, wie mich Christus lertt und bütt. Wils domit gott
bevolhen haben und aller erberkeitt. Datum uff montag vor Mathei
anno 29.
40 Original. St.-A. Basel, St. Feter JJJ 4.
Basler Reformatioiisakten, IV. je
122
j^jg StpU-inlur jo. ^f- 1^9-
,_Q /ß2p September 20.
r.re-orius Wcv, kaplcut des Stifts zu s. Peter, an Haltliasar llilt-
brant lla'isz RiKlolfen Fry und Adam Huckclc, alle bür^^cr und desz
raths der statt Basel, pllegere der stilTt zii s. Peter yetzsemelter statt.
Uff mittwochen den 15. tag septembris ncchst ve.schinen hab ich 5
empfanden cuweren offnen und besigleten bricff, welchen verlesen hab
ich vermimnien, wie cuwer c. w. durch denselbigen als die verordneten
Pflegerherren der stift zu s. Peter zu Basel und in namen vo7i burger-
meirter und rath der statt Basel als lehenherrcn oder patronen der-
selbigen stifft mich ervorderet haben, personlich zu herschynen zu «o
Basel" und besitzen und residieren selbs uff miner pfrund oder prebend
zu s. Peter, so mir mine obgcmelten g. herren von Basel gnediglichen
verliehen und geben haben, und dasz uff des heiligen zwelbotten(!) s. Mathcus
tag nechstkunfftig; ouch soll ich mich do mitt euwer e. w. glichformig
machen und halten in cristenlicher religion etc., noch witerem inhalt «5
desz brieffs etc., ouch, wo ich sollichs gesaczt zyl uszplib, alsden well
euwer e. w. in namen der obgemelten minen g. h. von Basel mich in
summa der obgemelten prebend, so sy mir verliehen haben, ganctzlich
on alle anderi anschuldegung oder inred privicrt haben, mitt allen yrer
nuczungen und anhang, durch den obgemelten brieff etc. 20
Darzu, vesten, fursichtigen, ersamen, wisen, lieben herren, sag ich
also und ist disz min antwort: Das mine g. h. von Basel mir min prebend
nitt han geben noch verliehen, wie euwer e. w. meldet in yrem brieff,
und sint in dem val nitt min lehenherren, noch vil minder die Chor-
herren und das capittel zu s. Peter, und ouch weysz ich, kan noch mag 25
in miner conscientz yetzmol nitt herfinden (es wer den sach, das ich
eins besseren bericht wurd) ein ander cristellich religion von eynem
yettlichem geist anzunemen, den ich biszhar an mir gehabt han, mitt
welcher (als ich glaub) min prebend versechen hab, ouch, als ich hab
gelopt und geschworen, nitt allein dem menschen, sunder ouch gott 30
dem almechtigen. Und so ich sollichs verbringen möchte, bin ich allweg
willig und urbittig zu herschinen und residieren, so ver mir herlengert
ein zimlich zyl mich witer zu bedencken. Aber by disem zyl ist es
mir yetzmol nit möglich, und dorum hoff ich, m. g. h. von Basel, ouch
euwer e. w. werden sich eins anderen besseren bedencken, nitt also 35
strenglichen handien, nitt mir abzustrecken dasjennig, so sy mir yn
keynenweg verlihen noch geben hand, wie in dem obgemelten brieff
euwerer wiszheit verzeichnet stotd. So es aber doruber beschehen
wurde, will ichs gott dem almechtigen in synem obersten throne be-
vollen und clagt haben, dem obersten und gerechten richter etc. Do- 40
mitt will ich min armen allewegen gutwilligen unthertenigen dienst
Nr. ijo — iji. 132g September 20. -21. 123
minen dick gedochten g, herren von Basel, ouch euwer ersam wiszheit
bevolhen han. Geben zu Friburg uft' montag desz heiligen zwelfbotten
s. Matheus aben 1529.
Orighial. SL-A. Basel, Si. Feier JJJ 4.
5 130. 1529 September 20.
Ulricus Ney ati Balthaser Hyltbrand, Hansz Frey, Ruedolff Frey
und Adam Hückele, verornneten pflegeren der styfft zu sant Peter
zu Basel.
Uff raitwochen nechst verschinen hab ich empfangen uweren offnen
10 brieff, durch welchen u. e. w., als pflegerherrn der stifft zu s. Peter zu
Basel, in namen vo?i burgermeister und rath der stat Basel alsz lechen-
herren und patronen der obgemelten styfft mich ervordert haben, per-
schonlich zu erschynen, zu Basel selbs zu bes^'tzen mein pfrond, so die
obgemelten myne gnedigen herren mir gunstlichen verliehen haben etc. . .
15 Uff disz, vesten, ersamen, wisen, lieben herren, ist dises mein
antwurt und sag also, dasz myne obgemelten g. lieben h. mir mein
pfrondt oder prebent zu s. Peter nit handt verliehen, und in demsel-
bigen fal sind sy nit mein lechenherren, alsz e. e. w. inn irem brieff
vermeldet. Herumb hoff ich, myne obgemelten g. 1. herren von Basel,
20 auch e. e. w. . . . werden mir nit nemen oder abstrecken daszjennig,
so sy mir nit geben noch verliehen haben, sunder sy werdend ansechen
mein sweren alter und betrachten, das ich irrer chorsamer, trewer diner,
capplan und sigrist zu sant Joder zu Basel by zwentzig jaren bin gesin,
und mich lassen bliben by meinem armen pfrondlin bis an mein endt.
25 Wil ich allzeit mit meinem unwirdigen diemutigen gebett gegend got
dem almechtigen für sy bittende verdienen, und domit wil ich mynen
obgemelten gnedigen herren von Basel, auch u. e. w. mein armen wil-
ligen dinst bevolchen haben. Geben uff montag des heyligen s. Matheus
des zwelffbotten abend 1529.
30 Origmal. St.-A. Basel, St. Peter JJJ 4.
131. ^5^9 September 21.
Johannes Vischer, korherr sant Peters stifft ze Basel, an die herren
pflegeren sant Peters stifft ze Basel.
Mir ist ein schrifftlich mit üweren syglen erforderung zukumen,
35 mich har gen Basel ze stellen uff sant Matheustag, min pfründ, so ich
von eim ersamen rat, minen gnedigen herren, empfangen, ze besitzen
etc. \ wo dz nit, mich derselben yetz entsetzt und priviert haben etc.,
wie dan das der büchstab der selben gschrifft usztruckt.
Ersam, günstigen herren, üch ist ze wissen, wie ich min antwurt
40 in verrückter zit ze pfingsten üch, minen herren, in gschrifft uberant-
1_'4 r^2Q Si/>/t>fi /><■/■ 21. Nr. tji.
wurt, min ui'saili uml anli.L;ciulo not doi in anzey<T;t, oiuli iiiiiis iViint-
lichcn crbictcns tU)rin i^etlion. IlolT, solches durcli ucli eini cisamcii rot,
niincii t^nodi^cn horreiu ans^czeyj^t, losz es yetz also iiocli 1)\- derselhcii
antuiiit lilihen. l>ilt iich, min <>üiisti|;- lieh lictren, mir solches nit zc
arii[ anmessen, dann es in Ueiner bösen mcynuni; hschicht. l'rhiit mich 5
oiich noch dos pHicht ze thiin, min lil) \\\\(\ s;nt zi'i minen j^n. herren,
cim ersanien wisen rot und einer gantzcn statt Hasel ze setzen, sy
helft'en (so wyt niins vermögen) schützen und schirtiien, alle burdi, so
ander burger traji^en und, obglich mir nie uffi^elcyt, güt\villif>" lidcn, ich
sy in der stat Basel oder nit. es sig hüten, wachen, re3'sen, zoll, ungelt lo
oder ander beschwerden, mich derselben nit wideren, wie dann ich yetz
byszhar ein zit mich des nit gewidert, sunder min wacht, so offt ich
erfordert, körn, ungelt und anders bezalt und erstattet hab; bitt iich uff
das früntlichest und um gotzwillen, mich dob}' lossen ze bliben und mich
nit wyter tringen, sunder indenck sin, dz ich einer stifft lang zit ge- 15
dient. Wellen mich miner pfriind, so mir einmal von minen gnedigen
herren, cim crsamen wisen rot, umb gott, singen und lesens willen,
günstiglich verliehen, nit entsetzen noch privieren, dann ich hoff zu gott
und üch, minen herren, hab solches mit keinen uneren noch verschuldt,
das mir die entwert oder ich deren entsetzet und priviert werden sol. 20
Ist aber üch, minen herren, do angelegen, die nutzung der pfrund in
ander weg ze bewenden als cottidian, presentz und corpus, wil ich im
selben fal früntlich gegen üch funden werden und nit mich wider
üweren willen setzen, in sunders diewyl mir uff diszmol usz vil ehaffter
Ursachen nit kan gelegen sin, hie ze residieren, doch in guter hoffnung 25
die zit, byszhar verlouffen, mir nüt abschlachen; sunder diewyl ich der
meren teyl hie gewesen und usserthalb nüt verdient, mir das corpus,
cottidian, presentz etc. lossen werden.
Deszglich bitt ich üch, min günstig herren, mir min husz, doran
ich grossen kosten gelegt, niit verbuwen ze lossen, do inn dan min 3°
muter oder ander, üch minen herren nit widerig, by miner armüt. so
ich do inn verlosz, bliben werden, dovon ouch, den jerlichen zinsz der
stifft wie biszhar ze richten, mich gantz nit ze wideren.
Wellen disz min schlechte einfalte antwurt zum besten vernemen
und eim ersamen wisen rot, minen g. h., uff das früntlichest fürtragen, 35
ouch mich üch befolen haben, mit erbietung, wo ich üch, minen herren,
und einer stifft mag dienstbarlich sin und zu gutem erschiessen, es sy
zu statt oder land, wil ich alltzit gutwillig funden werden, beger ouch
sollichs um üch ewiglich ze beschulden. Datum uff sant Matheus des
helgen zwölffbotten tag anno xv«' xxx». 4°
Original. St.-A. Basel, St. Peter JJJ 4.
Nr. IJ2. ^5^9 Sipiejnber 21. 125
132. ^529 September 21.
Der sechs stettenn abscheyd gehaltenem tags zu Badenn inn Ergöw
uff Mathei im xxix" jar.
Alszdann unnser.. . Eydtgnossenn von Basel uff disem tag anzogenn,
5 wie sy durch eynen gloubwirdigen man berichtet, das eyn benantlicher
undervogt im Fricktal eben inn dem, als wir yctz zu Baden mit unseren
Eydtgnossen von den funff ordten taget, sin gemeynd byeynannderen
gehept unnd dären turgehaldten, ob sy erfordert wurden, gemelten
unnsern Eydtgnossen von den fünff ordtenn zuzeziechen, ob sy das nit
10 thun welltind unnd wesz willenns sy hierinn wcrind etc.; item das ouch eyw
red sig, das schulltheysz Hug von Lutzern die vergangene wuchen
heymlich zu Ensiszheym gesin sin soll; da wol zu gedenncken, wie die
regimentischenn die erbeynung an unns welleiui haldten; das inen gar
nit gezympt unnd, obschon die Ferdinandische pundtnisz noch by creff-
15 tenn were, diewyl doch dise sach nit von desz geloubens, sunder von
wegenn eyns gelts unnd zugesprochenen costens ze thund gewesenn.
Unnd diewyl dann zu gedenncken, das man villicht bald ettwas tapfers
mit inen der häfftenn halb fürnemen müsz uiuid deszhalb wol eyns zum
andern zubynden unnd sy mit glycher miintz mit der zytt zubezalen;
20 unnd man aber oberzelter pratickenn noch keyn eygenschafft han mag,
da soll yederman, besunder unnser Eydtgnossen von Basel und MüU-
husen, als die, so der sach gesäszen, diser sach wyther nachgründen
unnd die flyszig erkunden, damit man desz eygenndtschafft han unnd
zii siner zytt, ouch was sich gepürt, dargegen hanndlen mög.
25 Unnd alszdann das regiment von Ensiszheym unnsern Eydtgnossen
von Basel irer verlegten güldten unnd zehenden halb erstlich nit als
gar eyn ungeschickte anndtwurt gebenn, aber usz dem, das wir mit
unnsern Eydtgnossen yetz widerumb zii stösz komen, unnd villicht die-
selbenn unnser Eydtgnossen sich umb hilff by inen beworben, gar wider-
30 umb darvon gefallenn unnd die nach irer gewonheyt, do sy allweg
dem wynd nach ze seglen pflegend, schier gäntzlich geändert, dergstalt
sich nützit enndtlichs, sichers noch erbars zu inen zu versechen ist.
Diewyl dann eben der tagen, da gedacht unnser Eydtgnossen von Basel
ir pottschafft zu Ensiszheym gehept, ouch ettlich der thumherren von
35 Basel verborgenlich da gewesen, unnd man yc dem dicht geännderten
abscheyds unnd allenn dingen nachgedenncken musz, das dise pfil usz
irem kocher komend unnd uff ir anstifftenn dise ding geändert unnd nach
irem vorteyl gestelt sygind, unnd sodann hierinn nit ze fyren, sunder die
sach tapfer ze trybend. Diewyl der Ferdinandisch züg usz dem land
40 ist, angesechen das unnser Eydtgnossen von Basel sich zum höchsten
unnd träffenlichisten beclagennd, das sollich verhalltung ires erlydens
llMt ^5-9 Sff'tttnhfr 21. Nr. /,'y.
kc\iis\\oj;s sin, s\- oiicli ir f^cmcj'iul iiit wol luco iiHh;iIclten mögend,
da so soll diso sacli hoyinbraclU uniul LMiistlicli hiezwischcii nächsten
taj» bctiaclit uiuul hy \eiles hottenn obcrkcyt eyn sadtcr, tapferer unnd
cnndtlicher radtsclila«;' hierüber vcrfaszt uniul onndlhch davon <^eredt
werdenn, ob man bt)ltcnn fürs rej^inient schicken unnd cUircli diesell)en 5
inen e\n schlegel anhenncken wurde, das man ckinn vcrfaszt unnd be-
dacht syg, dem, so man also dem regiment fiirhaldten wirdt, on wände!
uniul weygern nachzekomen und der sach eynen usztrag ze gebenn.
Es soll ouch jeder pott siner herren gemüt unnd radtschlag uff nächsten
tag bringen unnd hierumb cndtlich anttwurt geben. <o
Item alszdann usz rychen genaden got unnscrs heyls wir mit
unnseren Eydtgnosscn von den fünft ordtenn widerumb betragenn unnd
zu fryden komen sind, deszludb uff disem tag abgcredt, das man uff
nächst künfftigenj tag ansechen, wenn wir eynannder widerumb die
pundt schweren soUenn; da so haut die gesanndten der sechs stettenn 15
für gutt angescchen, das man mittler zytt daheymen der sach, wenn,
wie unnd wellicher gestallt wir inen die pundt schweren, nachge-
dennckcn und darüber beradtschlagenn welle. Dann die gesanndten
gnt bedunken (wo es irer oberkeyt gefallen wollt), das man nach Ver-
lesung der pünden den landsfriden den gemeynden allennthalben vor- 20
geleszen unnd dann eyn zierliche ermanung daruff gethan hedt, wie
unnd warusz wir zu disen stöszen komen, was unraths darusz gefolgt
unnd wyther folgen möcht, wo der nit gehaldten werden sollt, mitl
ermanung unnd hocher pitt, sy den haldtenn; so wellind wir inen thün,
was inen lieb unnd diennst unnd wir usz alter fründtschafft, Irüw unnd 25
liebe, ouch inn crafft der punden, schuldig sind etc.
Desz Straszburgischen burgrechtens halb soll man daran sin, das
die sach gefürdert werd, diewyl wir doch der articklen nundalatmeer
als vil als allenclichenn eyns sind. Bygel, stattschriber. Zürich.
Original. SL-A. Basel, EidgenossetiscJiaft E 8, bl. 2'j6. — Vollständiges 3°
regest: Abschiede, bd. IV, ahtlg. i b, ?ir. igi.
133. 1529 September 21.
Das Basler d^öwcapitel an Lorentz Losz, Schaffner.
. . . Und witers: So die von Basel sich beromenn, das inen der
zinszen und zechenden halb der stifften und gotszhusarenn inn einer 35
stat Basel gelegen eben viel und alles nochgeloszen der gestalt, das
solich zinsz und zechenden inn ein stat Basel wie anhar sollent gereicht
werden und also under disem schein understan mochten, widder den
bevelch, uch unser zinsz und zechenden halb gegeben, ze handien und
die bursami und ander ze bereden, inen, das uns zustot, ze weren etc., 40
Nr. I J4. 15-9 September 21. 127
wellten ir noch uwer bescheidenheit unnd geschickte dem vorsin by
allen denen, so von noten unnd dye bi guter zeit daruff warnen; dann
wir sint des vergewiszt, das unnscre zinsz und zechenden inn aller hand-
lung deshalb gehebt, hindann gesetzt und deren kein darinn begriffen.
5 Datum Friburg uff Mathei anno xxix.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22ß (152Q),
bl. 39 V.
134. 1529 September 21.
Das capitel dem presentzer . . . Hanszen Loub, caplan, sozuie den
10 ambtluten der stifft.
Unns gelangt an, wie das uff das verbott, so uff der kunglichen
mt. zu Hungern und Beham bevelch hievor beschehen über der closter
und gotshuser, renthen, gulten, zinsz und zechenden im furstentumb
gefallenden, namblich die nit inn ein stat Basel ze gen loszen etc., die-
15 selben von Basel mit dem regiment zu Enszheim etzwas handlungen
gehebt, unnd wievvol solichen Verbots nochlosz mit einer meszigung
unnd mit uszdingten furworten also, das gehebte handlung unnsere als
der Hohen stifft zinsz und zechenden nit beruren, das yedoch unnd inn
einer gemein davon wolle geredt werden, ja man soll unnd muss aller
20 stifften und closter zinsz und zechenden inn ein stat Basel füren. Dwil
wir dann darusz zu ersorgen habenn, das diejhen, so unns und unsern
emptern zinsz unnd zechenden schuldig, villicht zu irem vorteil ir selbst
gutwilligkeit oder sonst ander Ursachen dieselben ouch mochten gon
Basel, denen die nit gehören, vieren unnd uns, so darumb singen und
25 lesen, deren endtsetzen, so bevelhen wir euch gantz ernstlich unnd
wollen, das ir inn euwerm ambt und von derselben zinsz und zechenden
wegen, wo ir die usserthalb der stat Basel und iren gebieten haben,
dem vor sigen, an all die ort unnd end keren oder sonst verfenglich
schicken unnd diejhen, so dem ambt schuldig, wie unnd was, denen
30 von Basel und witers nit besonder unser stifften unnd ampter halb
ganntz nichtzit nochgeloszen sig, inn bysin eins amptmans derselben
enden berichten mit dem anhang, anders nyemander dann euch und
ye zu ziten andern, von unns dozu gesetzt, mit solichen zinszen und
zechenden zu gehörigen und solich anderm nyeman ze geben mit gnung-
35 sanier Verwarnung, so das von inen übergangen, das wir inen des nit
sfut sin, sonder sie mit recht darumb ersuchen unnd handien wurden
in moszen, das sie wollen solichs nit gethan haben und, so friedlicher
so beszer will sin, die ding zu volenden. Datum Friburg uff Mathei
apostoli et evangeliste anno xxix.
40 Entwurf. G eneral- Lande s-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22$ (iS^9)> ^i- 4^ ^'
[26 i,^2g Stptnnher 21—22. Nr. ijj ijö.
I35_ i';2<p Septt-mber 21.
AbfiHduu^surkundc der Barbara Span, ehcmaligir nonuf zu
Klingeiital. *J
Ich, Harhara Spoiiin, mit liaiul, nuiiul iiiul gcwaltsami mcinstcr(!)
Hansen Rorbcclicrs, mcins clichcn mans und wissenthafiftcn vogts, luisz- 5
fraw . . . bekennen und tluin kluiiit mcnnglichem mit disem bricff:
Als/dan ich, Barbara, obonant, vergangen jarcn in das closter Clingen-
thal. in der niiiulern stat Basel gelegen, darin got dem almechtigcn zu
dienen vermeind, begeben, alsz ich auch ein gut zit darin verhart, da-
zumal ich mit mir ins vorgemelt closter Klingenthal hundert gülden 10
in muntz gebracht..., alsz aber verschyner zyt . . . burgermeister und
rot der stat Basel ein mandat 7vegi'n austritt aus deti klostern haben
ergelu'ti lassen, hat das kloster Klingental uns beiden benanten ege-
niechten mein, Barbara Sponin hicningebracht hundert gülden in
muntz . . . also bar uszgericht, bezalt und uberantwort . . . Wir sagen ... 15
bestimpte fraw eptissin und capitel desz closters Clingenthals der be-
zalten hundert gülden sampt allem dem, so ich Barbara in gedacht
closter gebracht und mir darin uberantwort ist, quiet, ledig unnd losz,
jür uns und unsere erben. Des zu warben urkundt, so haben wir beyde
egemecht, obgemelt, dieweyl wir uns eigen ingesigels nit gebruchen, 20
mit sondrem vlysz erbetten die ersamen fursichtigen und weisen burger-
meister und rath der stat Lanndaw, unszer gepiettende lieben heren,
irer stat secret ingesigel und dan den ersamen, furgcachten hern
Jacob Speirer, schultheisz daselbst, sein ingesigel an disen brieff zu
drucken .... Datum dinstags Mathei apostoli anno etc. funffzehen- 25
hundert zwentzig neun.
Original (mit fehlende?i siegeln). St.-A. Basel, Klingenlal HH ß.
136. 1529 September 22.
Thumbprobst, Statthalter und capitel der meren stifft Basel an
Ernsten, margraffen zu Baden und Ilochperg etc. 3°
Als bi uns nit zwifel, so ist e. f. g. noch gut wiszen unser schriben
verschiener zit der zinsen unnd zechenden halb, die wir, derglich unser
ambter cottidian, presentz, puw, ouch die bruderschafft inn e. f. g. ober-
keit, herschafft und landen haben, an sie gethon in der gestalt . . .
bittende : das dieselb e. f. g. bi den iren . . . schaffen und ansin wolt, 35
das die iren solich anders niemander dann unns unnd den amptluten,
von uns dozu bestelt, ouch domoln iren, mit all iren namen bestimbt,
135. ^) Unter dem ciatnin des 2j. September IS^Q quittier l auch der vater der Bar-
bara Spon, Cuntz Span, der kuniglichen mt. zu Hungern und Boheym etc. meins gnedigisten
herren zu Ensiszheym in Obern-Elsasz diener, in deren namen das kloster. Ebenda, Klingen- 40
tat HHj. — Vgl. ß. R. A. bd. II, nr. 202.
Nr. 136. ij2g September 22. 129
reichen und geben wollten. Da dann e. f. gnod denzemolen villicht von
wegen das eben lang noch zu der zit, das zinsz und zechenden solten
gewert werden, gewesen, solich unser beger zu erstatten von unnoten
geachtet, welches wir nun ouch also im besten bisz har sin unnd be-
5 ruwen loszen . . .
So aber niitler zit worden, das u(T der kunglichen mt. zu Hungern
und Peham . . . oder von derselben wegen uszgangen niandat, das man
den stifften und clostern, in einer stat Basel gelegen, ire zinsz unnd ze-
chenden, im furstentumb Osterrich gefallenden, nit inn stat solle loszen
10 volgen, die v^on Basel mit der regierung zu Ensiszheim inn etzwas
handlung komenn unnd uszbrocht, das beschehen mandat villicht uff-
gehebt sin soll und deshalb ein gemeine red erhellen, mann soll unnd
muss aller stifften und closter zinsz und zechenden nochmoln wie vor
gen Basel vieren, welches aber nit also an im selb, sonnder so ist
15 unnser stifft inn derselben hanndlung, zu Ensiszheim beschehen, gentz-
lich hindan gesetzt unnd derenhalb nichtzit beredt worden, viel mer
dobi die sach bestannden, das noch billigkeit anders nyemander dann
dann uns, so mit singen unnd lesen (das wir zu Friburg im Briszgow
zu lob und er got dem almechtigen, siner würdigen muter Marie und
20 allem himelschen heer, ouch zu trost und hilff der abgestorbnen crist-
gloubigen mentschenseelen angefangen unnd volbringen sint) den stiff-
tungen obligen unnd, soviel an uns, gnung thundt, der geniesz solicher
stifft, zinsz und zehenden, zuston unnd geherenn soll, wie von altem
herkomenn.
25 Deszhalbenn, domit unnser zinszlut unnd zechender usz unwiszen-
heit oder sonst anderen Ursachen das unnser denen von Basel nit
reichenn oder weren, da jetiJ der zins- imd zehntentermin ist, so
habenn wir unnsern ambtluten bevolhen, zu allen denselben ze keren,
um sie zu zvar?ien. E. f. g. möge bedenken, dass ivir allein der ere
30 und dinst gotts halb unnd das wir unns der schantlichen, uberusz groszen
ketzerien nit anhangig machen wollen, von dem unnsern, hus, hoff unnd
habe, das unnser vorfaren unnd wir ob den xiii hundert joren beseszen,
vertribenn unnd inn das elendt verwisen.. Wir bitten deshalb um schirm
mit geschrifftlichen mandaten uff unser anruffen (dann wir uns des witers
35 nit bergen, die von Basel ouch deshalb nit endtsitzen werden) an ir
underthonen versehen und sonnsten zu furderung unnser furgenom-
menen nuwen residentz unnd des gotsdinst volbringen . . . Datum Fri-
burg uff mitwochen noch Mathei anno xxix. ')
Entwurf. Ge?ieral-La?ides-A. Karlsruhe, Copialbiich ?ir. 22^ (l ß2Q), bl.42 v.
40 136. V -^■f /"tgt noch ein nachtrag wegen den beiden cantoren Paulus Heybeck
(assisius) und Bastian Bringfelder, die den stiftischen dienst verlassen und in markgräf-
Basler Reformationsakten, IV. J^Y
IHO 152g September 25. Nr. 137— '39-
137. ^529 September 25.
Bürgermeister und rat der Stadt Freiburg i. Br. anii das regi-
mcnt inn Ober-Elsas.
Diser stund ist unns von einer gloibwurdigen pcrsonen warnung
zukhommen, wie die von Basell unnd Schaffhusen sampt andern Kid- 5
gnossen irer nuwen sect inn einer treffenlichen rustung scient unnd sie
das gschrey, sy seient willens, für dise statt Fryburg zu ziehen etc.
Dweil nun pillichen inn disen leuffen nichts zu verachten, habent wir
e. g. unnd gunst solichs inn der il warnungs wise aufzeigen wollen,
damit sie ann statt k. mt. etc., unnsers gnedigisten herrcns, ir kundtschafft 10
daruff destbas machen unnd uff unns zu jeder zeitt ein uffsehen haben
mögen, wie wir unns desz sonderlich und hiemitt derselben wolgefallen
alltzeitt willigklich erpieten. Datum zwischen siben unnd acht uren vor-
mittag dess XXV. tag septembris anno etc. xxix.
Kopie. Stadt- A. Freiburg i. Br., Missiven bd. XIII, bl. l'jö. 15
138. 152g September 25.
Burgermeister Jind rat der Stadt Freiburg i. Br. ann marggraff
Ernsten.
Inn diser stund hatt unns von einer glaubwürdigen personen war-
nungs wise angelangt, das die v'on Basell unnd Schaffhusen sampt iren 20
angehörigen unnd mittverwandten Eidgnossen inn einer treffenlichen
rüstung sient, unnd ganng das gschrey, das sie willens, für dise statt
Fr^'burg zu ziehen etc. Dweil nun solichs unns nit allein, sonnder e. f. g.
land unnd luten zu merglicher beschwerd unnd nachtheil reichen wurd,
haben wirs e. f. g. ilends nit verhalten wollen, mitt ganntz undertheniger 25
bitt unnd beger, sie welle dannocht ir kundtschafft ouch daruff machen
unnd ein gtruws uffsehen inn disen leuffen uff unns haben ; dasz wollen
wir hinwider mitt gantzem vleis auch thun. Datum zwischen siben unnd
acht uren vormittag des xxv. tag septembris anno etc. xxix.
Kopie. Stadt- A. Freiburg i. Br., Missiven bd. XIII.^ bl. ij6v. 30
139. 152g September 2j.
Aus de?i Wochenausgaben sampstags nach Mathei.
Ratscosten: Item viij Ib geben meister Hansen Veldern von den
predicanten ilends gen Straszpurg ze füren.
St,-A. Basel, Finanz Gl 4, s. II Oß. 35
lichenübergehen möchten; dazu ist heranzuziehen das schreiben an den cantoren Johann Knablin
(ebenda, bl. 4j).
Nr. 140 — 142. i^2Q September 2"] — 28. 131
140. 15^9 September -?/.
Thumbprobst, stathalter unnd capitel a7t burgermeister und rot
zu Nuwenburg im Briszgaw.
Wege7i deren von Basel furgenommen miszordnung gezwungen,
5 eine atidere residenz zu suchen, haben wir uns in Freiburg niederge-
lassen und besorgest dort den gottesdiettst. So habenn wir ouch v^or,
das unnser, so wir von varender habe unnd guteren zu Basel, das ouch
an ort und end, do wir sint, ze füren. Aus mitleid habe?i uns die von
Breisach für diese habe zoUfreiheit versprochen. Da zvir bei euch die-
10 selbe gesi7inung voraussetzeti dürfen, bitteJi tvir, was vonn varender
haben unnd guteren wir, unnsere caplanen unnd diener also von Basel
herab zu Nuwenburg vorfuren wurdenn, . . . solichs zolfry faren loszen
und den sweren groszen uncosten, so wir . . . liden, das ouch, so wir
das unser uff der achsz füren wurden, euch one das nutzt darvon
15 wurd, bedencken . . . Datum Friburg uff mendag vor sant Michels dag
anno etc. xxix.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 225 (152g),
bl. 46 r.
141. 1529 September 2y.
20 Urfehde: Daniel S wegler, vogt von Byrseckh.
Ist etlicher worten halp, die er vor recht geredt, als im ein guldin
gelts hus-zins von meister Ludwigen Grüninger zu sant Martin ange-
fordert worden, namblich, wie tryerley') pfaffen syen etc., wie dann
sölchs m. h. wol wussent ist, in gefencknuß kommen und widerumb
25 uff hut mentag sant Cosmas und Dammianus, den siben und zwentz-
gesten tag septembris, wider ledig gelassen; hat geschworen gemeine
urfech in bester form by peen des swerts . . .
Joannes Henricus Fortmuller,
notarius ss.
30 St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. Ji.
142. ^S^9 September 28.
Burgermeyster, die oberisten meyster unnd geheymen räth der
statt Zürich an burgermeyster unnd rath der statt Basel.
Wie wir uch vor nächstgehalttenem tag zu Baden Straszburgischen
35 burgrechtens halb, wie unnd wellicher gstalt die burgrechtsbrief desz
titeis halb gestelt werden sollennt, geschriben, desz beständigen willenns
sind wir noch hüt zum tag, dann wir unns ye offterzeldter Ursachen
halb desz Vorstands nit begeben können noch wellenn. Unnd so wir
141. ') Vorlage eher tyerley.
132 15^9 September 28. Nr. 143.
dann uiHisciLMi lieben Eydtgnosscn unnd cristenlichcn mittburgeren von
Bcrnn. licli iros gemüts euch ilends zu berichten, oesterigs tags gc-
schriben, so langet an ucli, unnser fürgeliepte mittbruder, unnser fründl-
lichs bc'Tcren, ir wellind durch uwer darzu verordnende bottschafft (so
erst noch gemelter unnserer Eydtgnossen von Bernn anndtvvurdt bc- 5
händigt wirt) der sach furderlichen obliggen unnd die zu enndtlichcni
usztrag füren, diewyl wir doch zu allenn teylen der anndercn articklcn
als vil als eyns sind. Daran thund ir unns sunder gefeilig liebthat, umb
uch gantz frundtlichen willenns zu verglychen. Wellindt ouch discn
hiebygelcgten abschcyd uffs beldist unnsern Eydtgnossen . . . von Müll- 10
husen zuschicken, damit sy sich dest bas demselben nach vvissind ze
haldten . . . Usz Zürich desz nächsten zinsztags nach Mathei sanct Michels
abendt anno etc. xxix" der dritten stund nachmittag.
OrigtJial. St.-A. Basel, Straßburg A i.
]43. 152Q September 28. 15
Urfehden: Jörg Schmidli, meiger zu Biilbencken, und Hans Eckli,
meiger zu Grossen Bencken.
Dise zwen sind in gfengknus kommen, namblich Jörg Schmidlin
siner schmechworten halp, die er dem lutpriester, irem predicanten, zCi
Bencken zugelegt, wie er ein lecker und ein bub sye, sodann Hans 20
Ecklin, das er etliche gfengklichen siner underthonen solte her gon
Basel gschickt haben, das aber er nit in massen, wie im bevolhen worden,
verhandlet hat. Uff sölchs haben sy geschworen, erstlichen Jörg Schmid-
lin, das er diser schmachworten halp, furderlich er ummer möge, irem
predicanten zu Bencken under der gantzen gemeinde einen offnen, 25
fryen widerrüff thün wolle und sagen, er habe imm semblicher worten
halp unrecht gethon und wüsse nut von imm, dann alle eren, liebs
und güts, ouch das er zu bus diser worten funff pfund und achtzehen
Schilling costen, so siner gfengknus halp uff inn geloffen, noch usstond,
furderlich dem obervogt zu Munchenstein in namenn m. h. usrichten 30
und bezalen wolle. Sodann haben obgemelte Jörg Schmidli und Hans
Eckli all beyd geschworen, das sy mit vilgedachtem irem predicanten
nut gewaltigs wollen anheben noch arges zufügen mit worten noch
wercken, mit noch one recht, durch sich selbs oder ander luth, sonder
gegenn imm, ouch den sinen, fryd und gleit halten, glicher gstalt ouch 35
gegen den herren burgermeister und rhat und allen den iren der stat
Basel, by pen des swerts cum renunciationibus solitis in optima forma.
Actum uff zinstag vigilia s. Michaelis xxviii. septembris.
Joannes Henricus Fortmüller,
notarius ss. 40
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 32.
Nr. i^^ — 146. ^529 September 2g. 133
144. 1529 September 29.
Adelberfy Mciger, burgermeister unnd rat der statt Basell, . . .
den dryzehenn herrenn der statt Straszburg.
Wir habenn unnsernn . . . Caspar Schaller, stattschribernn, zu euch,
5 ettwas mit euch den cristlichenn, nachperiichenn verstannd unnd burgk-
recht belangenndt, v'onn unnsernnt wegenn ze redenn unnd ze hannd-
lenn, abgcvertigt utid bitten, ihm zu glauben. Datum denn xxix^**^"
septembris anno etc, xxix.
Original (pergame?it). Straßburg AA 1610. — Regesteti: Politische
• o Correspondenz bd. I, ?i> , 6^y und Strickler bd. V, nr. 64.
145. ^529 September 29.
Aus einem anonymen bericht über die tagsatzung zu Baden.
Lieber schwager. Wisz, das ich uff gestert von Baden khomenn
bin und noch nutz entlichs verhandelt ist, dann die funff lender erst
15 uff donstag und frytag morges khomen sind. Und ist man erst am
frytag nach essens zum ersten zii ratt gangenn, und wend die lender
den kosten, so gesprochen ist gsin, nit geben. Und wiewol vom handel
geredt ist, ob mann es am kosten woll lassen arwinden, wollten Basel,
Schaffhusen und ander denselben geben, das wend die lender nit haben,
20 das jemans nüt für sey gebe . . . Datum in yl uff sontag vor sant
Michels tag im 29. jar.
Original (verf asser und empfänger unbekannt). Landesregierung s-A . für
Tirol (Ifmsbruck), Amraser Akte?i ^§29.
146. ^529 September 29.
25 Das capitel a?i doctor Johannszen Fabri.
Wie wir vor dissem, euch usz Nuwennburg, welhcr mosz unnsere
Sachen gestalt, zugeschriben, haben wir demnoch hinwidder ouch inn
einem schriben, an uns gethan, vermerckt uwer, derglich unnsers mit-
bruders, her Josen, vermogligkeit, das unns zu sondern freuden, hingegen
30 ouch, das der vigenndt unnsers heiligen und cristenlichen gloubens,
der Turgk, also einer groszen macht unnd der cristenheit soviel ab-
brechen soll, nit zu geringer beswerden, got den hern andachtigklich
bittend, euch also by gesundtheit zu erhalten unnd sin göttlich gnod
mittzuteylen, auff das dem wuttcrich unnd cristlichen blutzbegirigen
35 hundt, dem Turcken, widderstanndt gethan, ouch cristener gloub nit der
mosz zu grund gericht, sonnder viel mer uszgebreitet unnd beschirmet
werden mag.
Dwil dann unns on zwifel, ir, wie nunmer unnser händel gestalt,
zu vernemen belangen habenn mochten, wir ouch, das euch das kundt
134 15-9 St-piemlnr jp. Nr. 146.
werde, heueren, so tluiiult wir noclimoln uch zc wiszcnn, das wir yetz-
under alliic zu Friburg in der luiwen residentz singen, Icscnn und annder
gotlich dinst, daruff unnscr stiffUuigcn sagcnn unnd wiscnn volbringenn
sint. haben ouch, wie dann unnd euwcrs bywcsenns alle ding zu Fri-
buro- angefengt unnd gelianndlet, mit denen zu end bracht und wiszen 5
noch zur zit nit anders dann dz mit dem gotsdinst unnd volbringung
dcsselbenn sich alle ding noch recht unnd wol anloszenn unnd, wie-
wol der Station halb etc. zwuschen uns und der Universitet etzlich
moderamina anzesehen, glouben, wir werden uns zu beiden theylen
darumb wol mögen verglichen. 'o
Wyters, so wuszt ir, wie stend richs ettlich commissarien ver-
ordnet, unserhalb mit denen von Basel ze handien; die sint zu ver-
gangner zit by inen zu Basel gewesen, mit denen unserhalb handlung
furgenomcn, letst daruff allein gelendet, das sie von Basel uns joch
unnser ornaten, kilchenzierd, meszbucher, meszgewender, klcynetter etc. 15
weiten zustcn unnd werden loszen, des aber nit willen können haben,
sonder sie vom rat geantwortet, solichs nit inn irer macht sin, viel
mer sich geburen, das einem groszen rot anzebringen. Wolten sie dann,
so das bcschehen, den hern commissarien, ob die witer khommen unnd
handien oder anheim bliben solten, zuschribenn unnd antwort geben; 20
welche antwort noch uff disen dag nit von inen gefallen, wurdet ouch,
glouben wir, nit vonn inen gehört. Dann sonsten hieneben loszen sie
sich hören, wie inen nit gelegen, das wir anderswo residirn, sonder
sollen wir unser residentz bi inen thun unnd das unnser verzern unnd
wollen aber unns nit loszen kommen zu volbringung der gotsdiensten, 25
daruff unser stifftungen sagen.
Unnd noch witer: Als sie zu unsern slossen, die wir an den thuren
unnd behaltnussen haben, darinn unser kilchenschatz unnd gewarsami,
ouch besonder slosz angeslagen unnd das also vom eschermitwochen
bitz jetzt versloszen, das weder wir noch sie darüber kommen, yetzt 30
kurtzer dagen uns geschriben, das wir yemanden usz uns gen Basel
senden wolten, mit den sluszlen die gewelb ze offnen, unnd dem ange-
henckt, so wir das nit thaten, wurden sie dieselben gewelb durch ire
wercklut ze offnen verursacht. Da aber wir weder schickenn noch zu
Öffnung solicher unnser gewelben gehellen wollen, sonnder begert, solich 35
offnunof des unsern nit zu underfohen unnd anston ze loszenn untz der
commissarien witer handlung, unnd habenn noch untzhar nit verston
mögen, das sie mit solicher offnung furgefaren, wiewol wir achten
unnd gloubenn, das sie khum abston, vielmer der nechsten dagen die
Sachen underston werden. 4°
Unnd noch mer: Als von wegen kunglicher mt. uff zinsz und ze-
Nr. 146. 152g September 2g. 135
chenden inn irem furstenthumb bott geleit, die nit inn ein stat Basel
gon ze loszen, haben die von Basell, denen solich sach nit gemeint
oder lidlich gewesen, sonder wollen habenn, das solich zinsz und ze-
chenden, wie v^or alter har hininn gangen, sich darumb mit dem regi-
5 ment zu Enszislieim ze handien ingeloszen unnd villicht die sach dohien
bracht, das anstat kungiicher mt. denen von Basel nochgeben, das iren
und irer gotshuser, closter und stifften, welche sich irer Ordnung an-
hängig gemacht, zinsz und zehenden gen Basel onverspert gen sollent
unnd geliffert werden, doch unnser als die Hohe stifft vonn der re-
10 gierung inn solicher handlung uszdinget unnd vorbehalten sin soll, also
das deren zinsz und zehenden uff uns, wa wir singen und lesen, dienen
und dohien gewert werden sollen.
Da aber wir verstanden, das ein stat Basel nochmoln des nit so
gar zefridden unnd deszhalb inn sorgen, das sie usserhalb irer stat
15 und gebieten (was darinn, haben wir verschetzet oder des klein hoff"-
nung, dann das es war, haben sie von Basel mir, dem thumbprobst,
über den zechenden zu Basel zwen pfleger gesetzt unnd abgestelt, das
die uszteilung desselben, wie alters, uff personen des capitels gangenn,
nit beschehenn, sonnder das mit der uszteylung solle stillgestanden und
20 nichtzit darvon verändert werden, haben ouch min schaff"ner und keller
darüber inn gelubt genomen unnd, als zweyen oder drien usz unns,
unnser deputat geliffret, verschaffet, das solichs widderumb von dannen
genomen unnd inn thumbprobsti muszen gefurt werden zu dem zechen-
den, darvon es vor kommen ist etc.) inn andern oberkeiten: Osterrich,
25 Margraveschaff't, item im furstentumb Wurtemberg und andern enden
noch unsern zinszen und gulten, zechenden unnd anderm trachten, unnd,
das inen die ouch inhandig gemacht, gedenckens habenn mochten unnd
darumben, soviel und an uns, hien und har geschriben unnd begert,
solicher zinsen und zechenden halb anders nyemander dann uns zu
30 respondirn unnd denen von Basel nit, ettlich uns kein antwort geben,
ettlich sich zu bedencken genomen etc., also das uns allem handel
noch für notwendig und gut ansehe, ob ir uns zu furdernus ein geschrifft
oder dry by kungiicher mt. uszogen hetten, ein an die herren von der
regierung, etwan ^) uff" die wise, das kunglich mt. vernomen, wie wir
35 unser residentz zu Friburg angefangt, da singen, lesen unnd unser alt
gewonlich loblich gotsdinst volbringen weren, das irer k. mt. zu son-
derm gnedigen gefallen reiche unnd, wiewol ir mt. sich versech, das sie
von der regierung vermog voruszgangnen schriben und bevelchs inen
ein stifft furbevolhen hetten, so wolt yedoch ir mt. nochmoln sie ersucht
40 unnd inen ernstlich bevolhen haben, das sie uns unnd unnser stifft inn
146. ') wohl dem sinne nach, kaum der lesung nach: eszhan (?).
136 '5^9 September jo. Nr. i^y
allem handt obheben, schützen, schirmen unnd widder zimblichs nicht-
zit zuziehen loszen, besonder ouch ob- \n\<\ aiisin, das uns und ander
nvemandcr unser /.ins untl zechenden gehandreichet etc.; und wie an
die regierung- also ouch uf verbuchte meynung, so viel sich des vvere
geburen, unser zinsz und zehenden halb an margroff Ernsten, sodann 5
der reoierung zu Stuttgarten, das die uns, unscrn amptcrn und ampt-
luten an den enden wir residirn, als zu LViburg, oder von uns unnd
nit von denen von Basel bestellt sint, mit solichen zinszen gehörigen etc.
Nit witers dismoln, dann das wir got bitten, keyserlichen unnd
kunglichen majesteten sigU und gluck zu verlyhen und das dem Thurck- lo
sehen hundt widderstandt gethan unnd demnoch ouch uns durch ir
hillT gnedigst erlosung unnd ruw geschafft werden mag, also das wir
schirst Widder zu unser muter- und thumbkilchen geloszen und kom-
men mögen, unnd das got der her ouch inen, euch und uns längs leben
mit gesundtheit geruch zu verlyhen. Wir stehen euch stets zu diensten 15
wie unserm mitbruder, hern Josen 2), so der by uch were.
Nuwe zitung wiszen wir by uns jetzt nit sonders, dann das zwi-
schen den funff orten unnd den stetten Zürich und Bern etc. yetzt
aber gutlich such unnd underhandlung furgenommen und das von we-
gen des, das Zürich und Bern den costen voriger uffrur, uffgelouffen 20
von den funff orten, haben unnd aber die funff ort nit geben wollen.
Wurdet die sach gericht. Wo nit, werden sie widder gegen einander
uff sin unnd einandern überziehen. Wir werden bericht, wie sie allen-
halb uszgeleit.
Item aber so ist Zwinglin und Ecolampadius vor dryen wochen 25
ungeverlich zu Basel usz gen Straszburg gefarn und zu Straszburg der
Butzer, Capito, graff Wilhelm von Furstenberg, Daniel Müg und Jacob
Sturm mit inen von dannen den Rin ab inn Hessen gon Marckburgk,
unnd als red got, ein verglichnusz ze machen des spans, so zwischen
dem Luter und inen des sacramentz halb etc. Mag villicht von ann- 30
derer sachen wegen ouch beschehen. Wie und was da gehandlet, mus-
zen wir erwarten. Datum Friburg ipso die Michaelis anno xxix.
EfUwurf, General- Lafides-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (iß2Q),
bl. 4y.
147. ^529 September 30. 35
Urfehden: Othman Wysz, Mathis Schnider und Simon Schnider,
von Bencken.
146. -) Auf Jos V. Reittach bezieht sich folgende notiz (bl. jo) : Es ist ouch inn
eim besondern schryben hern Josen die residentz verkündet, ob er wol corpus, presentz
und cottidian verdienen, das er das thun und kommen mog, man werd im sonst nutzt 40
gebenn, unnd ist zu Fabri brieff gebunden.
Nr. 148. ^529 September. 137
Dise try jetzgenanten von Bencken haben vil tratzlicher schme-
licher werten wider iren predicanten, inen von m. g. h. burgermeister und
rhat der stat Basel, irer naturlichen oberkeit, geben, usgestossen, deszhalb
in gefengknus kommen und uff hut donstag, den letzsten tag septembris
5 (die s. Hyeronimi) wider ledig gelassen; haben all try geschworen, das sy
furohin durch sich selbs, noch andre personen oder mittel mit irem
predicanten zu Bencken, den sy ditsmol haben, an dheinen orten noch
enden, noch ouch mit siner husfrowen und allen den sinen, nüt ge-
waltigklichs noch arges inn worten oder wercken, weder mit recht
10 noch on recht fürnämen wollen, sonder gegen imme und allen den
sinen diser Sachen halp son, frid und gleit halten und zu ruwen lassen
sampt gemeiner urfech in bester form, alles by peen des swerts, de
quo ad longum abunde et locupletissime avisati sunt, renunciantes Omni-
bus exempcionibus et graciis, affatim per totum').
,5 Joan. Hen. FortmuUer, notarius ss.
St.-A. Basel, Ratsbücher O ./, s. S3-
148. 152g September.
Abscheidt vonn Enszheim der zinsz unnd zehenden halb.
Uff der kun. mt. zu Hungern und Bohem etc., unsers gnedigisten
20 hern, antwurt, die verpotne zynsz, rendten, gulten und zehenden be-
langend, nympt eyn ersamer rat der statt Basel inn underthenigkeit zu
dangk und gefallen an, das die hochgemelt kun. mt. ir darvor uszgangen
edict und mandat, sovyl dasselbig ein statt Basel und die iren beruert,
uffheben und gnediglich zugeben wolle, das ire underthonen den styfften,
25 gotzhusern und clostern, welche eyn statt Basel oder iro vordren ge-
styfft oder derselben styfften, gotzheuser und cl6ster erkaufift, derglichen
deren priesterschafft und ordensleuten, so sich noch by einer statt Basel
enthalten, sich mit iro der neuw furgenomnen Ordnung verglicht und
die angenomen haben, rendten, zynsen, gulten und zehenden, wie von
30 alter harkomen, reichen und zalen sollend.
Das aber der uberigen stifften, gotzhusern und clostern, so inn
der statt Basel oberkeit gelegen, doruber ein ersamer rat zu Basel
lehennhern oder von oberkeit wegen castvogt und schirmhern synd,
by dysem ersten artickel nit gedacht und gar lichtlich irtung hierynn
35 erwachsen und geachtet werden mocht, alls ob denselben ire eynkomen
verlegt solten werden, das dann eyner statt Basel alls lehenhern, cast-
147. ') Anno etc. 29 uff mentag den xxv. tag octohris haben Mathis Schnider, von
Bencken, und Simon Schmid, von Roderstorff, versprochen, Wolfgang Harnisch, burger und
der rhäten zu Basel, von jetz fritag über vni tag vier pfund siben Schilling, welche sie bei
40 ihm geliehen, zu entrichten. (Insert in Ratsbücher 0 4, s. jSjg.)
Basler Reformationsakten, IV. jg
138 IS29 September. Nr. 148.
vog^tcn und schiriiihcrn zu dem höchsten beschwerlich; doniit dann
kuntüis: irluni; furkonicn, ist eins ersamen rats bcger: Die\v}'l die hoch-
gemch kuii. nit. ir usgangen cdict, niandat gegen der statt Basel und
den iren uffgehept, doby ein statt Hasel sich dheins andern versieht,
dann es werde ir kun. nit. den gotzhusern etc. inn der statt Basel S
oberkcit nichtzit vurbicten, das dann dyser erster artickel also gestelt
werde :
Das ir kun. mt. den genanten von Basel zu gnaden ir hievor us-
gangen edict und niandat, sovyl dassclbig sy und die iren beruern,
uft'heben und gnediglich zugeben wolle, das irer mt. underthoncn allen 10
und jeden styfften, gotzhusern und clöstern, die inn der statt Basel ober-
keiten und gepieten gelegen, doruber ein statt Basel alls von oberkeit
wegen castvögt, schirmhern oder lehenhern synd, die seyen von inen,
iren voreitern oder sunst gestyfft, erkoufft, an sy ergeben oder by
inen eyngesessen, deszglichen allen pfarrern, priesterschafften und 15
Ordensleuten, so sich zu Basel by iren sitzen enthalten, der neuwfur-
genomnen Ordnung verglicht, die angenomen oder sich kunfftig zu inen
thun und mit inen verglichen werden, rendten, zynsen, gulten und
zehenden, wie von alter harkomen, reichen und zalen sollend.
Und demnach es ein gantze warheit, das ein statt Basel nyemanten 20
ab stifften, gotzhusern und clöstern vertryben, sonder wol ettliche per-
sonen on wussen eins rats für sich selbs abgetretten, ob dann under
denselbigen einiche befunden, so denen styfften, gotzheusern und
clöstern, inn der statt Basel oberkeiten gelegen, die, wie obstat, der
statt Basel mit schütz und schyrms wyse von oberkeit wegen zuver- 25
sprechen stond und also die iren geachtet weren, sygel und brieff
über zynsz und zehenden etc. sagende entragen und inn krafft solcher
verschrybungen vermelten gotzheusern ire nutzungen im furstenthumb
zu verlegen und zu verhefften vermeinten, diewil dann vermelte haubt-
verschrybungen nit uff sonderige personen, sonder uff die gotzheuser 30
gestelt, erkoufft, vergabt, und die abgetrettnen personen, so die by
der statt Basel plyben, alleyn die blosse nyessung davon gehept und
derselben nit von der statt Basel entsetzt, sondern durch iren abtryt
sich selbs deren beraubt, zudem ein statt Basel sampt allen, die iro
schütz und schirmswyse zuversprechen stond, von dem heiigen Römi- 35
sehen reych befreyt, das ire gutere mit dheinen frembden gerichten
bekumbert, verlegt noch angefochten, sonder, wer an sy zusprechen
hab, syn clag und vordrung vor schulthesen und Stattgericht zu Basel
besuchen, da im auch furderlich recht ergon solle, dortzü ein statt
Basel von dem hochloblichen haus Osterich sambt der erbeynigung 40
auch mit sondern vertragen gnediglichen fursehen, das sy und die iren
Nr. 14g. ^529 Oktober i. 139
by iren hargeprachten freyheitcn, auch brieff und siglen, umb zynsz,
zehenden und schuld besagende, verplybcn sollen; das dann ir kun. mt.
solchen abgetretnen inn irer mt. furstenthumb dheins rechtens gestatten,
sonder sy umb ire vordrung lut der statt Basel freyheit, harkomen und
5 vertragen, wie obgemeldt, zu recht wyse, auch den von Basel zu gnaden
die entragnen brieff und sigel inn ire gotshuser zu bekeren anhalten
lassen, alls ir mt. furohyn, wie bytzhar beschehen, wol thun, sich und
ein statt Basel vor witherm kumber verhueten mag. Das alles begert
umb die hochgemelt kun. mt. ein statt Basel inn underthenigkeit zu
10 verdienen.
Es will auch ein statt Basel under den obgenanten stifften, gotz-
husern und clostern, deren castvögt und schirmhern sy seind, dyser
zeit die Hohe tumbstifft nit verstanden, aber diewil derselben styfft
personen der meren teyl on not abgetrettcn, ein statt Basel der styfft,
15 sovyl an inen ist, eignen gewalts beraupt, die muterkilchen mit dienern
des gotlichen worts und der helgen, hochvvurdigen sacrament unver-
sehen verlassen, dortzü ein statt Basel der rechten, so die an lyhung
der canonicaten und caplonyen haben, entsetzt, will ein statt Basel den
predicanten, priestern und dienern bedachter tumbstyfft, so sy neuwlich
20 dahyn verordnet und die by inen plyben sind, ire rendt, zynsz, zehen-
den und nutzungen, dortzu iro selbs all ir ansprach, recht und ge-
rechtigkeit unverletzt vorbehalten haben.
Mit undertheniger pittlicher beger, es wolle die hochgemelt kun.
mt. dysen handel sambt dem unrath, so gar lichtlich davon entsteen
25 mechte, inn gnaden behertzigen und mit so gnediger wylfariger ant-
wurt ein statt Basel abfertigen, domit irer mt. gnedig, frydlich nach-
purlich gemuet hoch gebrysen werden möge. Das wurdet umb ir
kun. mt., deren landvogt, regenten, rat und underthonen ein statt Basel
inn aller underthenigkeit mit gantz geneigtem nachpurlichem willen
30 unverdrossen verdienen und beschulden.
Original. St.-A. Basel, Klöster insgemein Dl.
149. 152g Oktober /.
Ein ingelegter zedel des schribens, so hievor stot und an doctor
Fabri gangen.
35 Eedann und wir unsern brieff an euwer erwurde sagen fertigen
mögen und übersenden, hat sich zutragen, das die von Basell, namblich
an samsztag vor sant Michels dag, so dag und nacht scheiden wollen,
inn das Munster doselbsten zu Basel ettlich verordnet unnd uns, wie wir
hievor und langst ersorget, unnsere gewelb, darinnenn unnsere brieff,
40 gewarsamen und anders gelegen, mit gewalt brechen; nit mögen wir
140 '3^9 Oktober /. Nr. i./g.
cif^cnlich hcricht wortlcii, d) das mit den andern zweien ^ewclben,
darinnen das heiltinnl), kilchensclialz und gczicrd, niesz<;ewander imiid
derj^liclien ist, i»uch hcschehenn. Wir ersorgcn aber wol ja und wie
mit dem ein, also (Uicli dem andern erja^angcn sin. Des sie auch nil
crsettigt, sonndcr, als der wiii- unnd kornzcchen in der Groszcn stat 5
Hasel mir, dem tliumhprohst, gehörig unnd vonn demselben unns allen
unnserc claustralia, villicht inn die sechshundert vierntzel körn und
somen win jerlichcn uszteilet und gereicht worden, haben die von
Bascil, yetzt disz jors den kornzechenden, das der nit uszteylet mögen
werden, verspert unnd, so es zunn herpst worden, mir, dem thumb- 10
probst, min eigne vasz und grosze stuck, die ich ufif den herbst b}'nden
und inn mynen keller legen loszen, genomen, widder usz minem keller
thun unnd in das Augustinercloster legen loszen der mcynung, den
zechendtwin daselbst hien ze legen unnd irs gefallens darmit ze hand-
lenn; unnd wie mit dissem, also wurdet es auch mit dem andern ze- 15
chenden, den wir haben inn der Kleinen stat, ein gestalt haben oder
gewynnen, unnd nit allein inn der statt, sonnder inn allenn ircn pieten und
fleckenn, ouch nit allein inn denselben, sonder euch an andern enden,
do wir unnd unnsere embter, cottian(!). fabric, presentz, bruderschafft
etc. unnsere zinsz unnd zechenden, vorab under den Eidgnoszen, habennt. 20
Dannocht werden sie des nit ersettigt sin, vielmer dahien trachten,
wie sie anders das unser, so wir hinder andern obberkeiten habenn,
inen zuziehen, und loszen sich deren burger offenlich hören: Ja was
vor anher inn ein stat Basel gangen unnd den stifften gehöre, das musz
nochin aber darinn gon, oder sie werden das mit gewalt rechen. Das 25
nun uns ze gar swer unnd überlegen. Wir haben thum wellen als
die frommen, wie dann konigl. mt. unserm gnedigsten hern zu gne-
digem gefallen gewesen, unns von Basel gon F"riburg inn ein nuwe
residentz verfugt, das unser zu Basel verloszenn, singendt, lesendt und
volbringen daselbst den gotsdienst, wie dann unnseren stifftungen noch 30
sich geburt unnd wir schuldig sint, unnd thundt das mit gutem willen
und gern.
So aber denen von Basel also zugesehen unnd gestattet, das sie
unns das unnser, so wir von Romischen keisern, kungen, den loblich-
sten fursten vonn Osterrich und andern hernn usz milter vergabung 35
habenn, dermosz und als gewaltigklich nemen unnd das endtsitzenn, noch-
dem unnd leiders wir irem gewalt ze viel swach unnd dem kein widder-
stand gethun, wurden wir furwar nit lang singen oder lesenn können,
sonder unnserer angefangnen residentz notwendigklich, wasz doch got
widder unsern willen und gemut, widder muszen von und abston; dann 40
wir hetten nichtzit, darusz wir uns erhalten konnthen, unnd sint inn
Nr. 150. 152g Oktober i. 141
der sach ouch inn uns selb gar verirret, wuszen nit, wie im ze thiin
sin, ivhenn oder mog dodurch uns geholffen. Es ist swer unnd er-
bärmlich ze hören, das denen luten dannocht under zweien als mech-
tigen keiser und kungen, die wir, got hab yemer danck und lob, ouch
5 geben und fugen woU, das die zu unnserm heil längs leben mit ge-
sundtheit haben etc., soll diser mutwil gestattet unnd zugesehen werden,
das ein so erlich furstentumb und glidt des rychs, wie ein bischoff zu
Basel ist, unnd ein so alter loblicher gestifft uszgerutet, ze grund ge-
richtet und der hochloblichen fursten von Csterrich und gantzen adels
10 erbfygenden, als den Eidtgnossen, besonder denen von Basell, dasjhen,
so die bischoff unnd stifft so viel und lange jor beseszen unnd von
keisern, kungen etc. erlanget, underwerffig und innhandig gemacht
werden.
Unnd dwil wir nit darzu ze thun wiszen, beclagen wir jedoch
15 uns des bitterlichen unnd zum grossisten, bezugen uns ouch bi got
der höchsten warheit, das unns, wann wir also von unser residentz ze
ston, durch das man uns das unser neme, getrungen, leiders nit mochte
beschehen, das wir also selb in blütenn unnd das unnser verlieren
muszen. Ruffendt euwer erwurden zum trungenlichisten und höchsten,
20 wir immer khonnen, an, die wolle doch inn sich selb gon, ersynnen
unnd dencken, wie joch wir unsern sachen witers thun sollen, können
oder mögen, unnd ob sie für gut ansech, kunglich mt. diser sachen zu
berichten unnd ob das ein wegk, das ir mt. furter der keiserlicher mt.
zuschrib, wie stend richs hievor ettlich commissarien verordnet, von
25 unser wegen mit denen von Basel ze handien, das die uns widder
doselbsten inkommen oder aber das unser volgen lieszen, unnd das
aber die v^on Basel ab solicher commissarien handlungen nichtzt thun,
auch mit inen soviel als den commissarien nichtz handien wollen, und
was uns nochmoln begegnet, ir keyserl. und kunglichen mt., derglich
30 gantzem rieh nit zu kleinem veracht, uff dise meynung, das nechmoln
die keiserlich mt. mit denen von Basel der notturfft noch schaffen und
handien loszen mocht oder anderley wise, wie e, e. denncken mocht,
die ding furzenemen sin. Darum bitten zvir e. e. und stelle7i es ihr
a7iheini. Wir zviinschen ihr zum heil des glaubens langes lebefi. Datum
35 fritags noch Michaelis anno xxix.
Efiiwurf. Getieral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22 ß (lß2Q),
bl. ßo V.
150. ^S^P Oktober 1.
Anno dm. xv^ xxix uff fritag den ersten tag octobris sind die
40 herren, so in sachen die Hohe stifft belangen, ratschleg ze faszen, ver-
142 /5-'P Oktober i. Nr. i^o.
oriliiot j^cscsscn, imiul ist, was nachvolt^t, durch sy uff j^cfallen eins
crsamcn ratlis für j;ut anj;cschen.
So die verordnette Herren von den saclien, die einem crsamen
rath löblicher stat Basel alls ordenlicher oberkeyt mit heimlicher cnt-
\verun<; der tluimbstitTt, j^ult, l)rieven etc. nit zu kleinem nachthe^l, 5
Schmach unnd spott begegnet, rathschlagen sollennd, befinden sy disen
handelt also gestalt, das der mit dheinen fugen nachgelassen, aber daby
ouch mit so vernuniTtigen dingen gehandlel werden solle, damit man
vor aller erberkeyt, wasz hierinn an die hand genomenn, verantworten,
dar/u diso ding dester mit stanthafftigern gcmütten, ouch manhafftcn 10
herzen unverzagt handien mögen.
Sollichs an die hand ze ncmenn, habend sich die verordnettenn
herren erinneret, das, wiewol in der unruow, die sich umb fasznacht
nechst vergangenn by unns erhept, allerley sich verlouften, das wo!
weger mit beszern fugen gehandlet were, jedoch, dievvyl solche ding 15
(gott hab lob) allso geendet, das die stifftverwandthen, thumherrenn
unnd ire capplanen weder an lyb noch gut geschediget, darzu selbiger
zyt inen trostlich zugesprochen unnd nochmalen, alls sy abgetretten,
den XXI. tag martii anno etc. 29 unnd, als her thümprobst denselben
brieff von dem botten nit annemen wollen, widerumb den 27. tag ap- 20
prilis zugeschriben ist, das sy wider alhar zu dem iren keren, dann ein
ersame oberkeyt, sovil iro mit gott mugiich, den stifftverwandthen dienst-
lichen willen zu bevvysen, darzii inen gutwillig schütz unnd schirm geben
wölte etc., könnend die verordnetten herren nit gedencken, das die
stifftverwandthen über solchen trost unnd zusagen nit alein nit abze- 25
tretten dhcin ursach, sonder noch vil weniger der stifft ire gult, brieff
und anders von dannen in ein frombd bistumb hinzufürn gar dhein
glimpff, fug noch recht haben.
Es ist ouch den verordnetten noch in fruscher gedechtnis, wie
eerlich ein ersamer rath der stat Basel durch ir treffenlich ratsbottschaftt 30
sich nach ergangener unser unruow gegen dem bischoff unnd capittel
erbotten, ja unnsern g. h. von Basel unnd die thumbstifft zu handthaben
sich entschloszen unnd daby von ir f. g. insehens ze thund begert, das
das bistumb furer nit zerschrentzt noch witter getheylt wurde, wie ditz
alles in der instruction, selbiger zyt den botten gegeben, clarer befunden 35
wirdt.
Wie fruntlich nun unser g. h. von Basel denselben ratsbotten
antwortswise begegnet, ja wie gnedecklich ir f. g. zugesagt, dass sy
ein stat Basel nit veruntruwen, sonder selbs v^or schaden warnen wolte,
dess sol ein ersamer rath irn gnaden vertruwen, ist einem ersamen rath 40
von domals den v^erordnetten botten gnugsam anzoigt.
Nr. 150. Iß 2g Oktober i. 143
Es habend ouch die thümherren uff das vorangeregt schriben einem
ersamen rath antwort, darzu in guttliche Handlung willen geben, doch
als sy etwasz fursorg trugen, als ob sy nit sicher harkommen und
deszhalb ein ander molstat begerten, ward inen von einen ersamen rath
5 die molstat gon Basel ernempt, darzu inen und die, sy mit inen bringen
möchten, fryg, sicher gleitt zugesagt etc.
Das alles wirdeth darumb gemeldet, damit sich min g. h., bed
räth, erinneren mögend, wie fruntlich ein ersamer rath dem bischoff
unnd der stifft für und für engegen gangen, desz iren nit alein nüt be-
10 gert, sonder sy darby ze handthaben, ze schützen unnd ze schirmen
sich erbotten. Unnd also disen handel glich nach ergangener unrüw
mit der bewilligeten guttlichl<e3't hangend gemacht unnd damit den
thümherren allen glimpff, der stifft das ir zu empfrömbden, hingenomen
habenn.
15 Unnd wiewol denen, so nit by unns plibcn wollen, hinzeziehen
vergont, so hatt man doch inen alein das ir, aber der stifft gar nutzit
hinzefurn bewilligt.
In denen dingen hat sich furer zutragen, das ettliche vom adell,
alls comissarien von ko. mt. zu Hungern unnd Beham etc., ouch ge-
20 meinen stenden des rychs zwuschen einem e. rath unnd thumbstifft ze
handien verordnet, die mit sampt den thümherren vergleitet, irer
Werbung unnd anligens gehört unnd also abgescheiden sind, das man
inen mit witterer antwort begegnen wolle etc.
Diewyl sich nun in hangender guttlickeyt, über unnd wider das
25 sich ein e. rath, wie obstat, das bistumb unnd thumbstifft zu handthaben,
schützen und ze schirmen erbotten, in gutliche Handlung verwilligt,
guttlich tag geleistet, darzu noch dhein antwort, deren sich die thüm-
herren beschweren mögen, gegeben, zugetragen, das die thümheren
der stifft unnser mutterkylchen ire briefif, sygell unnd gewarsame, unib
30 unnd über der thumbstifft zinsz, gulten, zehenden etc. sagende, heimlich
in hangenden sachen entwert, in ein frombd bistumb gefürt, unnd aber
solche brieff nit uff jetziger thümherren personen, sonder uff die thumb-
stifft zu Basel, deren verwandthen und nachkomen wisend, da zuver-
sichtlich, es werde gott gnad geben, das der thumbherren nachkomen
3"; sich in christenlicher religion mit unns glichformig ze halten alls gneigt
werden sin, alls unwillig die jetzigen sich mit unns zu verglichen syend,
da aber die nachkomenden umb der jetzigen widerspenstigen willen
der nutzung beroubt oder zum wenigisten wider ire conscientzen sich
in frombde gottesdienst begeben müszen etc., das nun me dann vil
40 beschwerlich, darzu ein ersamer rath irer gerechtigkeyt, so sy an lyhung
der pfrunden im Monster haben, von den thümherren, indem sy die
144 15^9 Oktolu-r i. Nr. ißi.
stifl't ^oii l'iNbiir-; tr.uisrerierl, inil ^ewalt oiie recht cntset/t, so luihciul
tue vcronlncttcn goralten, das ein statt Basel diso cnderung unnd ciü-
weruns; dheincrieywegs j>estatten, sonder mit allem ernst darob sin
solle, ilas der sliftl entwerte brieft", sygel unnd anders vor aller witterer
handlunj; in ein statt Basel, darzu ein ratli der lehenschafit bekcrt werde. 5
Unnd so dann der bischoff unnd capittell ein dini;, dliein theyl
on den andern, sonders niit liandlen, unnd aber der bischoff den ge-
sandthen, wie obstat, das bistumb unnd stillt unzersclirentzt ze behalten
unnd, wo etwasz untruw derenhalb vorhanden sin, ein statt davor zc
warnen ziiL;esagt, wil die verordnetten für gut ansehen, das dise hand- lo
hing, entwerung unnd untruw dem bischoff angezüigt unnd sin f. g.
in krafft ires zusagens, ouch schuldiger ptlicht, die stifft an gepurlichem
ort ze handthaben, ersuocht unnd ervorderet werde, das ir f. g. mit irn
capitellbrudern onc verziehen verschaffe unnd sy anhalte, dass sy der
stift"t alle entwerte ge warsame, darzü einen rath irer leehenschafftcn 15
bekeren. Dann wo das nit geschehe, wolle ein e. rath hingegen, wie
sich gepuren, handien.
üb aber dise Werbung durch ein bottschafft oder mit schrifft be-
schehe, soll zu beder rathen gefallen stan.
So mechte nüt schaden, wenn man erkundigen kondthc, welcher 20
zyt die briefif entwert worden, in der uffrür oder hangender guttlicheyt^
wiewol die verordnetten achten, die brieff syennd, wenn sy wollen,
entwert, das die thumherren solcher entwerung gantz dheine fug ge-
hept, usz Ursache oberzelt.
Hieby ist witter geratschlagt, das man nunme den thumherren 25
unnd stifftverwandthen alle ire zinsz, rennt, gült unnd zehenden in
unnser statt unnd landschafft verhefften, an sichere ennd erlegen unnd
vor usztrag diser handlung dheinerleywegs gevolgen laszen sollte.
Actum ut supra. H. Ryhiner, ratschriber.
Unnd diewyl die comissarien antwort begern, mag inen zöge- 30
schriben werden, das ein ersamer rath, vor unnd ee der stifft ir entwerte
gutter bekert, dhein verrer gütlickeyt hören wollen.
Original. Si.-A. Basel, Bischöfliche Handlu7ig. O 3, bl. ^.
151^ iS2g Oktober i.
Thumbprobst, stathalter und capitel der stifft Basel ad omnes pre- 35
latos et canonicos ecciesie Basiliensis: Dieszbach — Sebastian von
Housenstein — Ambrosio Widman, doctori, canonico Augustensi, ar-
chidiacano Basiliensi ac preposito Thubingensi — doctor Ludwig Ber —
Heinrich von Fleckenstein — Jacob von Fleckenstein — Jeorius Sigis-
mundus de Embsz — her Sigmundt von Pfirtt — Hansen von Rinach. 40
Nr. 1^2. iß2Q Oktober 1—4. 145
Dvvill unnser stifft so grosz unnd swer handeil zuston, auch min-
ders nit dann unns, derglich unsern nachkomen unnd gemeynem adell
beruren, wie dann ab byiigenndem zedel ir inn kurtz vergriffen zu
ersehen vvuszen, so fordern zuir euch auf, das ir uff sonnendag ncchst
5 noch sant Martins dag des nachtz ze Fryburg im Briszgouvv und morndes
frug im capitel gewisz unnd personlich erschynen, utn in der sache zu
ratschlagen. Damit dies um so fiiglicher geschehe, mögt ir mitler weyl
euvver frunden unnd verwandten rot und gutbeduncken darüber auch
hören, erfragen unnd, so es yemer sin khonnt, deren ein oder zwen
10 mit euch alher zu dissem dag oder zum wenigisten irer, so nit komen
mochten, rot unnd gutbeduncken mit euch bringen und inn bedacht,
das unnser noturfft das ervordert, atis keinem gründe zvegbleiben. Datum
Friburgs uff fritag noch Michaelis anno xxix.
Entwurf. General-Landes-A. Karlsruhe, Copialhtch nr. 225 (i ^2g),
15 bl. ß2 V.
'52. r^S2g Oktober i — 4.]
Ratschlag zu einem ^christlichen verstand" mit landgraf Philipp
von Hessen.
Nachdem sich die leufif allenthalben sorgklich, geschwind unnd
20 sonderlich der gestalt erzeigend, alls ob man begerte diejhenen, so
das hell dar wort gottes in iren furstenthumen, stetten, landen unnd
gebieten predigen unnd verkünden laszen, daruff allerley miszpruch ab-
gestellt unnd verenderet, mit gewalt oder der that von solchem irem
christenlichen furnemen ze tringen, unnd aber je einer christenlichen
25 oberkeyt schuldig ampt ist, nit allein iren underthanen das wort gottes
ze verkünden lassen, sonder ouch mit allem ernst unnd vermögen davor
sin, dasz sy von dem wort gottes nit getrungen oder abfeilig gmacht
werdint, derhalben so will die notturfft unnd das schuldig ampt der ober-
keyt erfordern, wo jemands sich understund, ire underthanen mit gewalt
30 oder der thatt von dem wort gottes unnd erkandther warheit zu den
abgethanen miszpruchen wider ze tringen, nach allen mittlen unnd wegen
zu gedencken unnd ze trachten, damit sollicher gewalt abgewendt unnd
verderbenheit an lyb unnd seel der unterthanen verhütet werdi.
Diewyl aber sollichs einer oberkeyt oder einichem stand allein
35 ze thund in ansehung der louff vilicht ze schwer, were uff volgende mittell
zu gedencken:
Erstlich: das alle oder der mertheyl der oberkeytten, so bitzhar
das wort gottes by inen verkünden lassent, sich mit unnd gegen einan-
dern truwlich unnd von hertzen meynen und furdern unnd vor schaden
40 warnen soltenn.
Fasler Reformationsakten, IV. .,„
1 y
140 /f-?p Oktober 1 — 4. Nr. i';2.
l'niul ob sich in l<iiiitTtij;eiii begebe, das jeinaiuls usz inen ge\ ecli-
deU, \crg\valliy[el oder überzogen wiirdi unil) des/ wort golles, oder
wasz demselben anliengig oder darusz gelolgct ist, willen, oder so ein
andere sach furgcwendcth wiirdi zu einem schin, da doch die andren
erkennen möchlcn, das es iürnemblich umb des wort gottcs willen bc- 5
schehc, das dann alle die andren, so in disem christenlichen verstand
werind, und ein jeder für sich selbs, sobald sy dcsz von dem vcr-
gwaltigeten verständig oder sunst innen wurdend, inen nit anders sin
solten lassen, dann als ob ein jeder selbs angegriffen, bevechtct oder
überzogen were, unnd also on einichen gefarlichcn verzug sinem besten 10
vermögen nach hclften retten unnd weren, es were mit angriffung der-
jenen, so im gelegen unnd sich wider sine pundtsverwandthen er-
pörtent, oder dem angegriffnen oder bevechten mit macht zuzuchen
oder in andere weg, wie es sich jeder zyt zutragen unnd gelegenheit
des handells unnd die notturfft erheischen oder erfordren wurdi, unnd 15
allso den handell trüwlich helffen füeren, sich ouch dhein the^d on der
andren wussen unnd willen in dhein rachtung begeben.
Ob sich ouch zutragen wurdi, das einicher obcrkeyt ire under-
thanen durch heimlich practiken oder sunst zu abfal von dem wort
gottes und also zu ungehorsame und emporung wider solche oberkeyt 20
bewegt wurdend, so sollen die andren unnd furnemblich die, so dem
handell zum nechsten gelegen, allen vlisz unnd ernst ankeren, solliche
underthanen wider zu gehorsami irer oberkeyt ze pringen, wie sich
je die gelegenheit unnd sollicher oberkeyt notturfft erhöuschen wurdi.
Es soll ouch solcher christenlicher verstand kcys. mt. oder dhei- 25
nem stand des Helgen rychs oder sunst jemantz zuwider, sonder allein
zu erhaltung gottlicher warheit und fridens im Helgen rych unnd zu
entschuttung unbillichs gewalts furgenomen werden.
Ob ouch jemandts were, der in solchen verstand sich ze nemen
begerte, unnd erstmals nit darin begriffen were, der soll mit wussen 30
und willen der andern ouch darin genommen werden.
Es sol ouch diser verstand n. jar weren. —
Obgeschribene me3'nung haben uff anregen unnsers gnedigen
herrens, des lantgraven zu Hessen etc., die gesandthen von Zürich, Basel
unnd Straszpurg, diewyl sy hierinn etwasz ze handien kein befelch gehept, 35
an ire herren unnd oberen in geheim hindersich zu pringen angenom-
men, der gestalt:
Das die gesandthen von Zürich unnd Basel solchs an ire herren
unnd oberen bringen sollend, obgemelte meynung ferner by inen selbs
unnd mit denen von Bern unnd andern iren christenlichen mittburgern 40
zu beratschlagen unnd, wasz inen hierinn gemeint oder gefeilig, zum
^^- ^53 — ^54' 1529 Oktober 2. 147
furderlichisten einem rath der stat Straszpurg zuzeschriben, welche von
Straszpurg- furter sollichs sampt irem geniut unnserni gnedigen herrn,
dem lantgraven, ouch zuschriben sollenn.
Unnd so man zu allen theylen ein sollichen christenlichen verstand
5 uffzerichten unnd anzesehen also gemeint vvere, solte allsdann furder-
lichen tag uff gelegene maistat ernent, daruff ein jedes theyl sin bott-
schafft mit Instructionen unnd waz die notturfft crvorderet abfertigen.
sich der Sachen ze verglichen und so vil möglich zu entschliessen.
Orighial. SL-A. Basel, Politisches M S , i. — Druck U7id regest.: Ab-
10 schiede hd. IV, abtlg. I b, nr. IQÖ b und bei läge zu b.
153. iß2g Oktober 2.
Thumbprobst, stathalter und capitel a7i die regierung zu Ensisz-
heim.
Die von Basel liaben vergangenen samstag zur zeit der dämmerung
'5 im Basler Münster das geivölbe erbrochen, in dem wir unsere brief
etc. aufbeivahrt haben. Es ist anzunehmeti, dass sie mit den beiden
sacristeien, in denen der kirchenschatz und die ornate aufbewahrt wer-
de?i, gleich verfahren sind. Ferner haben sie mir^ dem domprobst, die
im bann der Grossen Stadt fallenden zvein- und kornzehnten beschlag-
20 7iahmt und das gewohnte verfügungsrecht aufgehobeti oder rückgängig
gemacht. Weiterhi?i haben sie meine eben gebundenen fässer meinem
keller entnommen, zu den Attgustinern geschaßt, um dorthin mei?ten
zveinzehenden zu führeti. Es ist zu befürchten, dass sie überall mit
unserm capitel gut so verfahren werden^), ivas der min unserer existefiz
25 mid tätigkeit luäre. Alit berufung auf de?i u?is bisher erzviesefien rat
und beistand rufen wir sie an unnd bitten nochmoln . . ., die wellenndt,
wie wir uns hierunder halten unnd schicken, was wir anfohen, thun
oder loszen sollen, truwer^ guter rotsz wise verstendigen und das inn
geschrifft übersenden . . . Datum sambstags noch Michaelis anno xxix.
30 Entwjirf. Ge7ieral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22ß (i ^2q),
bl. 54-
154. ^529 Oktober 2.
Aus deti Wochenausgaben sambstags noch Michaelis.
Ratscosten : Item xii ß vonn eim touffer vonn Liestal harin zfurn.
35 Senndbrieff: Item xviii ß gönn Zürich. — Item i Ib ylennds gönn
Ennszheim ; item v ß daselbs wartgelt.
St.-A. Basel, Fi?ia?iz G i/f, s. i loy.
153. ') wörtlich wie Jas schreiben an Fabri d. d. i. Oktober; nr. 14g.
148 i ;2g Oktober ';—S Nr. /fj — ij^y.
155. ri^2g Oktober f.
Das capitcl an den ciistor.
Wie wir unserer scfnveren obliej^en/ieiten Jialb alle residierenden
und nicht residierenden confratres auf sonntag nach Afartini nach
Fretburg entboten haben, so bieten 7vir auch euch auf. Die Basier 5
haben u. a. das ge^völb tinserer Urkunden aufgebrochen und sint da
last(!) mcr l)i den acht daj^cn, wie unser kundtschatl liit, darüber f^e-
scszen, solich briefif zu erlesen . . . IIal)cn uns vor des ^geistlichen
endtsetzt, ytzt ncmen sie uns das weltlich dozu .... Datum Fribur"-
u(Y zinsztag noch Francisci anno 29. 10
E?iixvurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 23j (152CJ),
bl. £ßv.
'56. /j2p Oktober 6.
Adelberg IMeyer, burgermeister unnd rat der statt Basell, an
thumpropst, dechann unnd gmeinem capittell des thumbstiffts zu Basel. 15
Demnach her Cunrat Zimerman sampt herrn Cristoffeinn, des de-
channs, caplann selige, inn des bapsts monat mit tod verscheiden, habennd
wir dieselbigenn zwo caplanienn zu erhaltung unnscr Universitet verord-
not unnd conferiert, gedenncken auch daby entlich zu verblibenn; das
zeigenn wir üch darumb an, damit ir diser collacion unns hierann un- 20
verhindert ze lossen wüssen tragenn. Datum mittwochen den vi*«" tag
octobris anno etc. xxix.
Original, 7nit dorsalnotiz presentata vii. octobris anno ut intra. General-
Landes-A. Karlsruhe, Akten Domstift Basel, fasc. 301, hl. ig. — Ent-
wurf, St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. 1 3g v. 25
^57. j^2g Oktober 8.
Daniel Swegler, vogt zu Birseck, an Philipszen, bischoff zu Basell.
Demnach ich nechst u. g. von wegen der von Rinach ir anttwortt
unnd abschlag hab verschriben, unnd daruff gehandeltt worden, wasz
dieselbigen oder den meyer zu Rinach unnd sin gesell, die mir 30
sollichs gesagtt, beduncht oder sy belangtt, do min herren von Basell
inen ir handlung furgehaltten, do habend sy aller wortten nitt gestanden
unnd furgeben, sy haben mich umb zil gebetten unnd bitten nochmol
dieselbigen min herren umb zil, des sy mir doch mitt keinem wortt
nie erdacht, nut anders mitt lütteren unnd hellen wortten, wie ich das 35
u. g. zugeschribenn, darumb wil ich den dod liden, min huszfrow hett
es ouch alsz lutter gehortt, alsz ich aber, g. f. unnd herr, ee ichs
dem meyer nachlasz, ee müsz es min lyb costen. Ich hab ouch jetz
zum vierden mal des ratz gewarttett mich ze enthschuldigen, bin noch
nie furkumen, unnd so jemand u. g. ratsverwanter zij Basel gwesen 40
Nr. ij;8. 152g Oktober g. 149
were, so hett ich ir anttwortt nitt allein empfangen. Ich wasz ouch
des willens, sy zu minem herrn burgermeister ze füren, forcht doch,
ich dettc nit recht, hett mich sy niemer zu im versehen. Ich mein
aber, ich well innen woll zukumen.
5 Witter, gnediger herr, so wer ich notturfftig eins priestersz zu
Arliszen, wan herr Conrat wil nit bliben, der biszhar gern das best
hette gethan, unnd noch, so im die caplanen zu Fryburg ettwasz geben
hetten oder geben, alszdan u. g. getruwlich für in geschriben; es wil
aber nitt verfachen weder umb vil noch umb wenig gegen inen, un-
10 angesechen das er sid fasznachtt gepredigett, mesz gehalten, bettett,
gesungen unnd gelesen unnd also das folchly zu Arliszen by cristenlicher
Ordnung behaltten, so sy biszhar deren keins gethon. Unnd im soll nutt
werden, unnd den anderen soll werden etc. Wie dem allem, g. herr,
ich weisz mich nitt ze haltten, so er hinweg kumptt, wo dan einer nit
15 ettwasz also darzu hatt, so mag es kein ertragen, wie licht sy dan ein wyl
on priester sollend sin, so ist es gerings umb Luterisch, Solathurner
ouch. So ist die sach schon hinüber. So aber nochmalen die caplen
von Fryburg im sin gellt wie einem andren biszhar geben, enputt er
sich umb gottes willen unnd uwern gnaden zu gefallen da ze verharren,
20 bisz das es nit anders sin mug der hoffnung, dannechhin helpf im u.g., das
er mitt anderem versorgt werd, alsz er 3'etzund ouch gutt stend wysz unnd
uberkumen möcht. Well u. g. das best hierin bedencken, ob ich mechte
Arleszen behaltten, wiewoll mir vil muszen lyden unnd ubersechen.
Nitt mer, gnediger herr, yetz zemal, dan u. f. g. losz mich ir g.
25 befolhen sin. Ich wird unnd musz groszlich similieren, wil ich der puren
unnd miner herren huld haben unnd mitt inen nacher kummen. Ich
bezüg mich aber gegen gott, gegen künigen, keyser, fursten unnd herren,
ich thue, wasz und wie ich will under inen, das ich von cristenlichen
articklen, wie die min forderen gegloubtt, niemer mer wichen will, unnd
30 so ich vermuglicher, so weltt ichs bewisen etc. Uwer f. g. well mir
den uberflusz miner wortter verziehen. Datum anno 29, fritaes vor
Basel kilchwichen.
Original. St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv, bd. XVII, nr. 7/.
158. 152g Oktober g.
35 Aus den wochenausgaben sampstags vor der kalten kilwin.
Ratscosten: Item i Ib xv ß ist über Hannsen Treiger, von Lannsen,
den widertouffer, inn gfengknus gangen.
Senndbrieff: Item x ß gönn Enszheim. — Item v ß wartgelt zu
Enszheim.
40 St.-A. Basel, Fi?ianz G 14, s. i log.
löO fS^P Oktober ii. Nr. /.fp.
I5Q^ 132^ Oktober II
Cutlich ahrcil iiiul liaiuiliiii^, so zxvisc/ien h\m\\.\o^\., rcf^cntcii iiiul
rat inii Ohcrn Elsas, sodann luir<;crmeistcr und rat der statt Hasel rats-
und saiultpottcn von we^on iler zynseii, reiullen, jaulten und /chciulcn,
sc» bilzhar die stitYtcn, closter und «^otzhuscr, inn der vorj^cnanten stat 5
Hasel i^eles^en, inn der vordem Osterrichischcn landen, obcrkeitcn und
l^epieten lallende, gehept, den eylfftcn tag des nionatz octobris anno
clc. nounundtzwentzig beschehen.
Erstlichen: Dicwil obgcmelt burgcrmeister und rat zu Hasel die
artickel, so hievor den achtzehcnden tag des monatz septembris nechst- 10
verschinen zwuschen beden teylen abgercdt, welche auch, wie billich,
an die kn. mt. gelangt, geendcrt worden scyn und aber ir kn. mt. der-
selben enderung nit bericht sein mögen und auch irer mt. landtvogt^
regenten und rät dieselb enderung on siner mt. vorwyssen und gnedigst
bewilligen antzunemen nit gepuren wollen, das dann vom regiment be- 15
rurte geendertc artickel irer kn. mt. zugeschryben, verkundt und die
doruber irs wyllens und gevallens auch vernomen werden solle.
So aber die herbstzeit gegenwurtig, sich auch nimmer täglichs
die pfennigfrucht, zinns und zehenden glich wie die weynzyns zu be-
tzalen gepuren werden, das dann das regtmeut anst3.it irer mt. bewilligen, 20
alls sy auch hiermit thun, das alle derselben underthonen irer verwal-
tigung, unverhindert irer mt. vorusgangen edicten und mandaten, der
stifften, clostern und gotzhusern, inn der statt Basel gelegen, die rendten,
zynsz, gulten und zehenden, so die bitzher inn berurter irer regierung
und verwaltigung gehept haben, wie von altem harkomen bytz 25
ufif hochgenanter kn. mt. furern bescheid und meniglichs syns rechten
und gerechtigkeit unvergriffen und on schaden reichen und betzalen
mögen, doch das die Hohe thumbstifft zu Basel, derglichen derselben
stifft personen hierynnen nit begriffen, besonder usgeschlossen und un-
vertädingt sein sollen, und das auch der vorgemelten burgermeister 30
und rat der statt Basel gesanten die vorgeschribne abrede auch an ir
hern und obern pryngen mögen, alles on geverd. Und des zu urkund
sein dyser abscheid zwen glichlautend ververtigt, deren der eyn cum
regime7it inn Obern Elsas behendiget mit des ratschrybers der statt
Hasel, sodann der ander, welcher den gesandten yetzgemelter statt 35
Basel uberantwurt worden, mit des cantzlers inn Obern Elsas banden
underschryben und gefertiget worden sein uff den tag monat und jar
alls obstadt.
Original, unterschrieben N. ßabst, cantzler. St.-A. Basel, Klöster ins-
getnein Di. — Kopie: General- Landes- A. Karlsruhe, Akten Domstift 40
Basel, fasz. 301, bl. 26.
Nr. 160 — 161. 152g Oktober 12 — 13. 151
160. ^5^9 Oktober 12.
Das regimeut zu Ensisheim verkündet die abrede mit Basel.
Wir, der kn. mt. zu Hungern unnd Bohcym etc., unnscrs gntdigisten
Herren lanndtvogt, regennten unnd rate inn Obrenn Ellsass, empieten
5 allen unnd yeden der hochgemelten kn. mt. unnd deren loblich hawsz
Osterreychs unnderthonen, so inn den fordern Osterreychischen lannden
unnser regiments verwaltigung gesessen unnd den stifftten, clostern
unnd gotzhusern, inn der statt Basell gelegen, zynszbar oder zehenden
zu bezalen schuldig sein, unnsern grus und alles gut zuvor unnd ver-
!o khunden ouch, das wir anstat der hochgenanten kon. mt. uff dye abredt
unnd handlang, so zwuschen unnser in namen irer mt., sodann dem
burgermeyster unnd rat der obgenanten statt Bassel bcschehen ist, be-
willigt unnd zugelossen haben, das ir, unverhyndert derselben irer mt.
hievor usgangnen edicten und manndaten, den gemelten stifften, clostern
•5 und gotzhusern dye rendt, zynsz, gult unnd zehenden, so dye bitzher
von euch gehept haben, furer wie von altem herkhumen reychen unnd
bezalen mögen, welches wir euch, des von uns eyn wussen unnd vor-
gemelter uszgangen manndaten solcher rendten, zynsz, gultten und ze-
hennden bezalung halber nit zu weygern nach uszeziehen haben, nit
20 verhaltten wellen. Des zu urkhundt mit furgetruckhten secreten ver-
sygelt unnd geben zu Enszheym den xii*^" tag octobris anno etc. xxix.
Kopie, Gejieral- La?idesarchiv Karlsruhe, Akteti Domstift Basel, fasc. Soi,
bl. 25. — ^gleichzeitige und spätere Kopien: St.-A. Basel, Klöster i?is-
gemein D i .
25 161. 152g Oktober ij.
Schullthes unnd ratt der statt Solotorn an burgermeister unnd
ratt der statt Basell.
Uwer schribenn, unns gethan, beträffennd den rechtshanndell, so
sich zwüschenn üch einer- unnd Heinrichen von Flüen in namen des
30 gottshuses im Stein der anndern sydten halltet, habenn wir sampt an-
gehenckter begere, des spanes halb mit uch zu frundtlicher unnderred
zekommen unnd deszhalb tag gan Dorrieck zu bestimmen, alles innhalltes
verstannden unnd sind allso des geneigtenn gemuttes, uch in söllichcm
unnd grosserm mit willfare zu begegnen. Deszhalb wir unnser bott-
35 schafft, donnstag vor Martini zu Dorneck an der herberg zu erschinen
unnd morndes fryttag mit den uwern harüber red ze halltenn, abvertigen
werdcnn, wollichs wir uch, damit ir mit vordrung uwer rattsbottschafft,
uch hierinn ouch wissen zehalltenn, gutter meynung unangezougt nit
wollten lassenn . . . Datum mitwochenn vor Galli anno etc. xxix"
40 Origi?ial. St.-A. Basel, Solothurn j", 2, 7ir. 108.
152 /i-'p Oktober 14—15- Nr. 162 — 164.
162. '529 Oktober 14.
Aclclbci}; Mc\^tr, l)iir«:^ermcistcr etc., den koiuissaricn, zwusclion
der stifTt uniul iinns zc haiullen, verordnet.
Alls wir kiirtzverschine zytt in sachcn, tue Hohe ihuinhstitTl ze
Hasel helanejen, ulY den jüngsten abscheid, uch mit vernerer antwurt 5
zu hcRCgnen, schub unnd bedacht <i;enomcn, hat sich mittler zyt zutragen,
das die herrn vermelter thumbslifit in hangender sachenn der stifft den
bessern theyl irer brieff siglen unnd gcwarsame heimlich usz der statt
Basel entwert, hingefurt unnd die stifft in ein frömbd bistumb trans-
feriert, unns unnserer gerechtigkeytten, so wir in lyhung der canonicaten 10
und capplanicn haben, mit eigenen gewalt entsetzt. Deszhalben wir
unns entschlossen, in angefengtcr guttlickeyt verner nit furzefaren, son-
der vor witterer handlung mittellweeg ze suochen, damit der stifft ir
entwerte gewarsame bekert werde . . . Datum donstags den xiii. tag
octobris anno etc. xxix. 15
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. I sg v. — Kopie, ebc?tda,
Bischöfliche Hamilung O 14. — Regest, ebenda, Bischöfliche Handlung
O4. bl. ßv.
163. 132g Oktober 14.
Adelberg IMeyger, burgernteister, an das regiment zu Ensiszheim. 20
Wir habend den jüngsten abschid sampt aller handlung, die sich
der verbottnen zinsz unnd zehenden halben uff mentag nechst verschinen
zwuschen uch und unnsern verordnetten ratsbotten verloffen, gnügsam
verstanden, unnd diewyl ir unnsern entschlusz an die ko. mt. zu Hungern
unnd Beham, unnsern gncdigisten herrn, ze pringen schub genomen, 25
belangt an uch unnser gantz fruntlichs begern, ir wollend uch der hoch-
gemelten ko. mt. anntwort, zu dem furderlichisten unnd es möglich,
bewerben, ouch mit allem ernst darob sin, damit die ko. mt. unnsern
entschlusz, ouch umb Verhütung kunfftiger irtung, demnach besigelte
vertrag uffzerichten, gnedicklich bewillige; darzwuschen wollend wir die 30
Olsperger sach fertigen . . . Datum donstags den xiiii. tag octobris
anno etc. xxix"°.
Entwurf. St.-A. Basel, Missive7i A 2g, bl. 160.
164. 152g Oktober 15.
Christliches burgrecht der Städte Basel, Bern., Zürich und Schaff- 35
hauseyi.
Origmale im St.-A. Luzerti. — Druck: Abschiede, bd. IV, abtlg i a,
s. 1521.
Nr. i6§. 152g Oktober 15. 153
165. 152g Oktober /f.
Mandat der Xlll orte, sich des schvtähejis gegeneitiander zu enthalten.
Wir, von stett und landen der Dryzehen orten gemeiner Eydgno-
schafft des alten und grossen pundts oberer Tütschen landen, nämlich
5 von Zürich, Bern, Lutzern, Ury, Schwytz, Underwalden, Zug, Giaris,
Basel, Fryburg, Solothurn, Schaffhusen und Appenzell, zusampt anderen
unserer Eydgnoschafft pundtsgnossen und zugewandten, embietend allen
und yeden . . . unsern grusz . . . und fugend üch . . . durch disz \mser
offen mandat und edict zu vernemen:
lo Alsdann wir le3'der verrückter zyten nit on sunder anstifftung
desz alten fygends mentschlichs geschlächts, der ein ursacher ist alles
zangks unnd unfridens, ouch etlicher anderer nydiger gemiiten, die
unserem lob, cer und glück nit holder sind, in schwär zwyträchtigkeit,
ouch jüngst eins teyls zu fygendtlicher vechd nit on sunder frolockung
15 unserer miszgonneren gegeneinander gewachsen, deren die verächtliche
und hitzige laster-, schmach-, schand- und Schaltwort, so durch die ny-
digen gemut gantz unverschampt wider gottlich und weltliche erberkeyt
on alle straff hin und wider gebrucht worden, nit die geringeste ursach
gewesen, unnd wo die nit abgestelt, fürer wol sin möchten, dardurch
20 sich ouch unsere gemut und alte loblich harbrachte fründtschafft nit
wenig gesündert, von einander zerteylt unnd zu widerwertigem willen
bewegt; und so wir aber yetz usz sunderen gnaden und gaben gottes
desz allmächtigen widerumb miteinander tugentlich bericht, vertragen
und, ob gott will, zu voriger liebe, beständiger fründtschafft und fründt-
25 licher eynigkeit kommen, desz wir siner gottlichen majest. mit Ver-
besserung unsers läbens billich lob, prysz unnd danck ze sagen pflichtig,
habend wir in uns selbs erwägen und zu hertzen gefasset, das sich
etwan usz geringen, lychtfertigen worten grosz zwytracht unnd uneynig-
keyt erwegend und durch frid und eynigkeit alle regiment in gutem
30 wäsen behalten, aber mit unfrid zenüte werdend. Und diewyl dann
usz lesterungen und Verachtungen nye nützit guts, sunder gewonlich
usz bösen worten böse werck v^olgend und dcszhalb in nüw uffgerichtem
und v^ersigletem landsfriden under anderen articklen gar heyter ver-
sehen, das vilgemelt schand- und schmachwort, so desz gloubens halb
35 eben grob und unverschampt gebrucht, hinfür zu beyden syten ver-
mitten unnd abgestelt heyssen und sin sollend, also das man deren
zu allen teylen überhebt und vertragen belyben mög, sind wir vorab
gott und aller erbarkeyt zugefallen in ansehung gemeinen landtsfridens
und das wir wol lychtlich usz derglychen lesterungen widerumb zu
40 uneynigkeyt und grosserer unruw^ kommen mochtend, gantz guter er-
barer und getrüwer meinung bewegt und billich verursachet worden,
Basier Reformationsakten, IV. 9q
154 rs2g Oktober /j. Nr. i6^.
sölich schaiul- und schniachwort zii lob, wolfaitlt, cor uml haiultliahuny;
ocrncincr l'".yilj;noschafTt unib bestaiuü^cr fritl, ruw iiiul cvnii^keyt
willen im aller besten abzustellen.
L'nt-l gebietend ouch liieruff von ol)cike\t- und aniptswegen untl
in krafn obanj;ezo<;cnen landttVidens allen und yeden obbcstinipten 5
unseren undeithancn. züj^ehörigcn und verwandten und ilic uns ^e-
meinlich oder sundcrlich zii verwalten unnd zu versprechen stond, uffs
aller ernstlichest, so hoch, thür und traffenlich wir das yemer sollend
und mögend, b_\- hocher und schwarer unser straff und ungnad, ouch
by den penen und straffen, in obgcmeltem landtsfriden usztruckt, lo
das sy unnd ir yeder besunder s61icher ungebürlichcr, cerverletzlicher,
üppiger, unnützer unnd schanilicher schmaach-, schand-, schmutz- und
schältworten, veraciitungen, verkleynungen, re^-tzungen und anlassen,
wie die yemer fürgezogen genempt und erdacht werden möchtind, gar
unnd gantzlich mussig und abstandind, sich deren oder derglychcn 15
ruwigind und fürer nit mer gebruchind, ouch niemand den andren mcr
mit eynichen verächtlichen schält-, schmutz- und lasterworten, schandt-
bücheren, trücken, Sprüchen, liederen, gedichten und anderen an-
reytzungen weder an glimpff, gutem lob, noch eeren anzeziehen, ze
stupffen, ze schäntzlen oder ze sehenden, oder einer dem andren eynich 20
laster noch leyd wider obgemelten friden anzegestatten understande,
weder mit worten noch werckenn, heymlich noch offenlich . . . und
niemants den andren desz gloubcns halb anziehe, schäntzle, verachte,
fechde oder hassze, noch eynigerley Ungunst, gewalt, unbilligkeit,
schand oder schad zufüge, noch zugefugt w^erden gestatte, sunder 25
yeder den andren rüwig, unbekümbert und in allweg unangezogen by
offtangeregtem friden desselben vermög und innhalt belyben lasse.
Dann ob yemants, war der wäre, hoch oder niders Stands, sollich unser
erbar und zymmlich gebott überfaren, sich desz nit halten und unge-
horsam erfunden wurd, der sol das bussen und an lyb und gut nach 30
grosse sines Verschuldens, lut unnd vermog desz zähenden artickels ge-
dachten landtfridens, on alles nachlassen hertigklich gestrafft werden.
Wir befelchend und gebietend ouch hierumb zum aller treffen-
lichesten und ernstlichesten allen und yeden, . . . gut flyssig acht und
ernstlich uffsehen hierinn ze haben, damit disz unser mandat styff ge- 35
halten und die gifftzungen nach irem verschulden gestrafft unnd daran
niemants verschont werde. Doch wellend wir uns destminder nit dick
gemelten landsfriden, was der den biderben lüten in gemeynen herr-
schafften umb Sachen, den glouben und das gottlich wort belangende,
ze meeren und sunst in allen anderen sinen puncten und articklen 40
yedem teyl zugibt, unverletzlich behalten, und disz mandat demselben
Nr. i66. 152g Oktober 15. 155
landtsfriden in allweg unschädlich sin . . . In krafft disz brieffs, dei zu
urkundtlicher warheyt mitt desz frommen und wysen, unser der Acht
orten getrüwen lieben landtvogts der graffschafft Baden, Antoni Adachers
von Underwalden, fiirgetrucktem ynsigel by end verwaret und zu Baden
5 im Ergow geben ist, ufif sant Gallen abent, nach Christi unsers lieben
herren geburt gezelt fünfftzehenhundertzwentzig und nun jar.
Gedr. mandat, mit dem auf gedr. sieget A7itoiii Adachers. St.-A. Basel,
Mandatensammlimg, bd. IV, 7ir. g.
166. 152g Oktober 15.
10 Aus dem abscheyd desz burgertags zwyschenn Zürich, Bern, Basel
unnd Schaffhusenn, zu Badenn inn Argöw frytags sanct Gallenn abendt
anno etc. xxix" gehalten.
Unnd alsz von wegen der häfftenn unnser Eidtgnoszen von Basel
unns anzoigt, wye sy dem regiment zu Ensiszheym etlich artigkel,
15 daruff sy vermeynend zii beharrenn, fürbracht, unnd daruff verab-
scheydet, diewyl inen on vorwissenn ko. mt. von Behem die anzenemenn
nit gebürenn well, das dann dieselben artigkel an yetzbenempt ko. mt.
lanngen unnd dieselb innerthalb V3'^erzechenn tagen den nächsten ires
gefallens vernomen werden; doch destmynder nit, diewyl die hörbst-
20 zyt gegenwürttig, den gedachtenn unnsern Eydgnossenn v^on Basel ire
zechenden, renndt unnd gültt bysz uff füreren bescheyd ko. mt., yeder-
mans rechtenn unvergriffenn, gefolgen sollent; dyewyl dann vyerzechen
tag keyn lang zyl ist, unnd ettlich der bottenn vermeynen, gut unnd
nutzlich ze syn, das vor allen dingen die pündt geschworen werdint
25 unnd wir unnserer Eydtgnossenn huld unnd fründtschafft gewisz, desz-
glychen ouch diser zyt meer dann sunst von wegen der träffenlichen
grosenn nodt unnd anliggenn aller crystenheyt unnd Tütscher nation
des Türgkens halb gedult ze tragend unnd keyn kryeg oder unruw
anzefahende, sunder umb deren willenn, die unns ouch giits gönnend
30 unnd aber yetz mit nodt beschwärdt syennd, zu verschonende syg, so
ist deszhalb verabscheydet, das dise sach, gehörter ursachenn halb
unntz wyr Eydgnossen eynander die pund geschworn habind, inn ruwenn
anstan belyben soll. Dann mittler zyt möge man aber sechenn, wie
der sach ze thün, ob mans mit rath gemeyner Eydgnossenn für dhand
35 nemen oder wye man im fürer thün well, damit man nit sagen mög,
das wyr diser sorgklichen zyten, inn so schwärem anliggen desz hey-
ligen Rom. rychs, aller fürsten, herren unnd stetten unriiw ze stififtenn,
begirig unnd meerers unraths ursacher sygent.
Origifiat, witerschriebe7i W. Bygel, stattschribcr Zuricli. St.-A. Basel, Eid-
40 geiiossenschaft ES, bl. 28S. — Regest: Abschiede bd. IV, abtlg. ib, nr. 20 j b.
i:,C, ij;jg Oktolur / f -/;. Nr. 167 — 1 6g.
^57 r§2g Oktober /f.
Marlin \t)ii 1 luscnstaiii, rittcr, clc. an tlumihpiohst, statlialtcr und
capitel der mercin schifft (!) Hasel, icz zu lMil)uij;ck'.
Mir ist am mittwochen nach Dionis\' nlicst verschinen euer hrief
zu^ekomvien, und wicwol benante schrifft an Bastian, mein sonc, aus- 5
«vaui^cn. dieweil aber der icz zu Dubingen in studio, so hab ich disse
schrifft ufgethan, irn inhalt gelesen, fuge daruf euch zu wissen, das mir
disse gewaltsame, freveliche, hoch beschedigungh, so euch \(n\ denen
von Basel zugefeugt, getreulich Icidthe ist, und wiewol disscr handel
ausz mancherlei Ursachen, was darin furzencmen, hoch zu bcdcncken, 10
bin ich doch ungezwifelt, ihr wissen solichs zu beratschlagen und die
Sachen nach gclegenheit der iczigen leuffte zum besten vornemen, und
aber in solchem ewerm schriben ir Bastian, mein sone, bey seinen
pflichten zu euch gein Fribürgck ins Brisgau in eigner person nest
kommenden sontags zu nacht nach Martini erfordern, ist an euch mein 15
dinstliche bitt, diew^eil gedachter Bastian noch jungcke und in dissen
Sachen euch sein raidth velicht nit hoch erscheiszlich, inen by der schullc
bliben und sein biennium, welches er zum zweiten mol angefangen und
icz bisz uf ein halbs jar ungeverlich complirt, enden loisscn. Wes sich
auch ihr uf gedachten mondag nach Martini bcraitschlagen, handeln 20
und furnemen, das sol gemeltem Bastian auch wolgefallen und angenem
sein. Ich bitte bei diesem boten um anhvort. — Geben uf fritag nach
Dionisy.
Original, mit aufgedr. verschlußsiegel und dorsahioiiz prcsentatum lune
ante Simonis unnd lüde anno ut intra. General- La^ides-A. Karlsruhe, 25
Akten Domstift Basel, Fasz, 301, bl. 2.
168, ^5^9 Oktober 16.
Aus den zvochenausgaben sampstags vor Luce.
Ratscosten: Item vlb xiii ß im d ist über Clausenn, den widertouffer,
inn X wochenn inn gfenngknus gangen. 3°
St.-A. Basel, Finanz G 14, s. II ii.
159. i^2g Oktober 17.
Konigclicher mt. zu Hungern und Behaim stathalter, regenten und
räth inn Obern Elsas an burgermeister und rat der statt Basel.
Wir haben ewr schreiben, so ir uns yetz umb erlangnus fürder- 35
licher anntwort von der k. mt,, unnserm gn. herrn, über den vergriff des
abscheids, der zu jungst zwüschen unnser und ewrn gesanden von wegen
der Zinsen und zehenden, so die stifften, closter und gotsheuser, inn
ewrer statt gelegen, inn unnser verwaltigung fallende, haben, beschehen,
Nr. i-jo—iyi. /S2p Oktober 17 — 18. 157
gethon, vernomen und geben euch darufif zu versteen, das wir dem
gemellten absclieidt, sovyl sich desz unnsers teils halben gebürt, zum
furderlichistcn nachkomen unnd, sovyl als an uns ist, furdern; das wir
euch uff das obgemelt ewr schrybcn zu antwort nit verhallten wellen.
5 Datum Ennssiszhaim den xvii''''" tag octobris anno etc. xxix">°.
Original., mit defi auf gedr. verschlußsicgebi utid U7iterschriebe7i H. Y. v.
Gilgenberg, ritter, Statthalter imd N. ßahst, cantzler. St.-A. Basel,
Klöster insgei/ieifi D i .
170. ic;2g Oktober ly.
10 Philips, von gots gnaden bischoff zu Basel, an burgermeister und
rath der statt Basel.
Wiewol wir euch unser stifft noturfft noch vormaln, nämlich uff
VIII. julii, fruntlich ermant und gebetten, uns und bemelt unser stifft
also geneigt ze seyn und ze vergünstigen, auch helffen, darmitt der
15 kleinfug zoll von frembdem hültznem gschirr, zu unserm dienstlehen
emptlin, genant das beszenampt, von anfang vorgemelts unsers stiffts
gehörig, so sydt peurischer emporung also angestellt, widder geben
und in gang brocht wurde, so doch denselbigen allein die uszlendigen
gegeben und uns mer umb die gerechtigkeit, dann das, so geben würdt,
20 ze thund ist, sind ir uns aber uff solch unser schreyben noch biszhar
mit keiner antwurt begegnet; haben wir andern euwern geschefften
zugemeszen. Dweil aber yetz in der kunfftigen messz solcher kleinfueger
zoll mer dann sonsten im gantzen jar uffzeheben und uns dise alte ge-
rechtigkeit (darumb wir gnugsamen guten schin in unsern lehen-urbern
25 haben) nit gebürt, verloren lassen ze werden, ist nochmals unser fruntlich
pitt und beger, ir wollen unser stifft zu gut solch lehenlin helffen hant-
haben und daran sin, darmitt desselbigen innhaber, als jetz ist unser
cantzler oder dessen bevelchhaber, alter gerechtigkeit und zugehörd
nit in mangel gesetzt und uns dasjhenig abgange, das doch euch noch
30 gemeiner statt weder schad noch nutz bringen mag, als wir uns gentz-
lich zu euch versehen, ir thün werden . . . Datum xvii^'''" october anno
etc. xxviiii".
Origi?ial, mit aufgedr. Verschlußsiegel (zerstört). St.-A. Basel, Bistum
Basel E 2.
35 171. 152g Oktober iS.
Adelberg Meyger, burgermeister unnd rath der statt Basel, an
Fryburg im Pryszgow.
Uff das schriben, so ir unns den xxiiii. tag des monats septembris
158 IS ^9 Oktoln-r iS. Nr. ly
I .
ncchst vcrschincn, Kiiulhanscn von Burg, unnscrn hurp^crn'), l)claii^eiHl,
«»elhoii t'u"ciul wir uch /luerncmen, das Kiiulhans sich ilhcins abschcids,
den ir iine ocoeben, bcruinpt, sonder allsz er sich zu vil malen der
trcftenliclien beschwcrdcn, so imc (wie er sa<;l) unverdient be^^c^^nelt,
bv unns erclaj^t mit trun[;enlicher bitt, inne /u burgern anzencmen unnd 5
zu gcpurlichen rechten zevcrhelffen, haben wir das, in vergangenen
Zotten mit manchem armen man eben strong gehandlet, zu hertzen ge-
faszt. Unnd vordem wir in zu burgern angenommen, sines herkomens,
Wesens umid abscheidcns gruntlich erkundet unnd, alls wir, das Kind-
hans sich von jugent uff frömbklich, cerlich unnd wol gehalten, der 10
purischen uffrur nit alcin dhein anfenger, sonder so streng wider die
uffrurigen gsin, das sy inn ein suppen-esser (!) gescholten unnd zu tod
zestechen getröwt, darzu uwere hilff, inn und andere underthanen vor
den uHVurigen zeschirmcn, aber vergebcnlich angesuocht, ouch das er
nach dem Offenburgischen vertrag ein gutte zytt im furstenthumb 15
Osterrich gewesen, umb recht angerufft, uch gen Filigen für ko. mt.
comissarien vertagen Jossen, denselben tag besuecht, aber ir nit er-
schinen sind, darzu über recht bieten, an husz, hoff unnd sinen guttern
beschediget, durch vil frommer biderber lütten geschworne kundth-
schafften meer dann gnug underrichtet, habend wir, unangesehen das 20
er dhein abscheid von uch gehept, inne zu burgern in unnsern schütz
unnd schirm uff- unnd angenomen; wolten wir uch uff uwer begern nit
unangezeigt lassen. Unnd demnach ir, alls wir bericht, gedachten unserm
burger sin gut. in uwer oberkeyt gelegen, zum theyl entwert unnd zum
theyl in verbott genommen, gelangt an uch unser gantz früntlichs be- 25
geren, ir wollend (in bedenckung, das niemand des sinen mit gewalt ent-
wert werden solle) vermelten Kindhansen, wasz ir ime one recht ab-
trungen, bekeren, die gelegte hefft uffheben, entschlahen, sin gut ge-
volgen unnd, ob ir etwasz an inn zesprechen vermeinend, uch desszhalb
gepurlichen rechtens (darzu wir inn halten wollend), wie billich be- 30
Schicht, gegen inne zegepruchen settigen lassen oder, wo uch umb Ver-
hütung vyler mug, arbeyt unnd costens unser guttliche underhandlung
jedes rechten unvorgriffen hierunder gelegener, unns uwers gemuts ver-
stendigen, wollen wir uch zu fruntlichem nachpurlichen gefallen unns
der arbeyt willig erbotten, ouch sollichs in glicher unnd merern fallen 35
umb uch zu beschulden haben. Datum montags den xviii. tag octobris
anno etc. xxix.
Entwurf. SL-A. Basel, Missiven A 2g, bl. l6ov.
171. ') Kindhans usz Kilchzarter Tall by Friburg wurde am 3. april ijsg ins Basier
Bürgerrecht aufgenommen; St.-A. Basel, Öffnungsbuch 7, bl. aj8. 40
Nr. 1^2— lyj i^2g Oktober i8. 159
172. /52p Oktober 18.
Austritt des Bartholometis Knobloch, vott Wesen, aus dem Kar-
thäuserkloster.
Ich, Bartholomeus Knobloch, vonn Weszenn, bekenne: Demnach
5 unnd ich gutte zytt jarenn inn dem gotzhus der Carthus, inn der niyndern
statt Basell gelegenn, als ein conventherr gewonett, den ordenn ge-
melltts gotzhus angetragenn unnd aber ich der loiffenn halber, so jetzt
vor ougenn synnd, ouch vonn wegenn der mercklichenn ennderung,
so . . . burgerme3^ster unnd ratt der statt Basell, myn gnedig herrenn,
'o inn dem gemelttenn gotzhus fürgenomen unnd getann habenn, mytt
mir selbs zu ratt wordenn, harus inn die weltt zegannd, willenns wor-
denn, das da . . . herr Ludwig Becherer unnd Rudolff Supper, dess ratts
zu Basell, als vermeltts gotzhus der Carthus Pfleger, inn bywessenn
unnd mit zuthun von Fridlin Ryffenn unnd Hannsenn Veldners, ouch
15 dess ratts zu Basell, vonn wegenn myner raög, arbeytt unnd versumnis,
ouch aller unnd jeder anvordrungenn, recht unnd ansprach, so ich ann
unnd zu solichem gotzhus unnd desselbenn zeitliche hab unnd gütter
geheptt, usz sonderem bevelch gemeltter myner gnedigenn herren der
rättenn, myn leptagenn lanng inn lypdings wysse zegebenn unnd ze-
20 werenn zugeseytt unnd versprochenn haben, nämlich: Es sollen die
obgenannten Pfleger mir usz den nutzungenn unnd gevellen gemeltts
gotzhus myn lebenn lanng, unnd nytt fürer, jerlichs sechzig pfund stebler
Basler werung unnd darzu achtt soum wins unnd achtt iiertzell dinckell,
alles glich geteilt zu den vier fronvastenn, ... zu minenn sichernn
25 hanndenn, on allenn min costenn unnd schadenn unnd one mengklichs
irrung unnd intrag, . . . rychttenn unnd anttwurttcnn, wofür ich dem
kloster quittiere. Für mich siegeln junckher Heinrich von Ostheym, erb-
schennk, unnd junckher Jacob Truchsess vonn Rynfeldenn, geschweger . . .
Des ouch zu worem urkhund haben wir, Ludwig Becherer utid Rudolf
30 Supper, unser eygen insigel, doch uns und unsern erben one schaden,
gehenckt an disen briefif, dere zvvenn glicher lut gemacht und jedem
theyll einer gebenn ist den achzechenden tag des monatts octobris, als
man zait nach der gepurt Jhesu Cristi, unsers lieben hern und erlössers,
thusent fünffhundert zweintzig und nun jore.
35 Origijial, pergamefit, mit den ^ ge?ia?mte?i hängenden siegeln. St.-A.
Basel, Karthäuser urk. fir. 490.
173. 1^29 Oktober 18.
Austritt des Bonifacius Keck, von Torenbüren, aus dem Kar-
thäuserkloster.
40 Ich, Bonifacius Keck, vonn Torrenbüren, bekenne: Demnach ich
1(30 J5~9 Oktober 20. Nr. 174.
«Tiit zvt iarcn inn dem i;otzluis der Carllius, inn mynndcrn Basel rc-
letjcnii, als ein coincrs uiiiul Icybruder j>c\vonct, denselben ordenn
an'>etra<'en unnd aber ich der loitcnn lialb, so yetz vor ou<;cnn sind,
ouch vonn we<;en der niercklichcnn cnndcrun^, so . . . ])ur^crmeistcr
unnd rat der statt Basel, min s"cdi|:^ lierrcnn, inn ol)<;cmclttem «rotzluis s
fiiri;enomen unnd getan haben, mitt mir selbs ze rat und willenns
wordenn, harus usser demselben gotzluis unnd inn die weltt zegannd,
als ich ouch getan hab, das da die . . . herren, mitt namen Ludwig
Becherer, Riidolff Supperr, Fridli Ryfif unnd Hanns Veldner, all vier
der rätten, als vorgemeltts gotzhus pflegcr herren, . . . für min müg, 10
arbeit, ouch alle anvorderung unnd gcrechtigkeit, wie ich die an ob-
gemeltt gotzhus unnd desselben nachkomenn gehept oder gehabenn
möcht, mir bar uszgericht unnd bezaltt habenn hundert unnd achtzigk
pfund Stehler Basel müntz unnd werung, darzu mir zuhannden gesteltt
unnd uberannttwurtt alle mine cleidcr, wie die uff diszenn tag an minenn 15
hb gehört, sampt minem werckzüg unnd ettlichem husrättli, darann
mich dann ganntz wol benügt, tvofiir ich dem kloster quittiere. Es
siegeln für mich junckherr Heinrich vonn Ostheym, erbschennck, unnd
junckher Jacob Truchsäss von Rinfelden, geschwägere. Gegebeti uff
sannt Lucas, dess heiligen evangelisten tag, als man zaltt nach der gc- 20
purtt Jhesu Cristi, unnsers seligmachers, fünffzechenhundertt unnd nün-
undzweinzig jarc.
Original, pergameni, mit den 2 genannten hä7igC7iden siegeln. St.-A.
Basel, Karthmiser urk. nr. 491 .
174^ iS^g Oktober 20. 25
Anno dm. xvcxxix, uff mitwochen den xx. tag octobris, sind unsere
herren die xm geseszen, unnd demnach sy der verordnetten herren
rathschleg uff frytag den ersten tag octobris, von wegen der brieff
unnd syglen, so die thumherren der Hohen stifft Basel heimlich entwert,
vergriffen, zusampt der Instruction, wie die botten by unnserm g. h. 30
von Basel handlen solten, für ougen genommen, habend sy nach er-
wegung der sachen sich vereint unnd geratschlagt, wie nachvolgt:
Anfencklich habend min herren die xiii nach vilerley reden unnd
rathschlegen befunden, das die schmach, spott und schad, so einem e. r.
der statt Basel alls ordenlicher oberkeyt, mit heimlicher entwerung der 35
thumbstifft gult, brieven etc. über das vilfaltig fruntlich erbietten, das
ein rath zu mermaln, so schrifftlich, so montlich gegen dem bischoff unnd
capittell gethon, begegnet, dheinerley wegs nachzelaszen oder darzü
still ze schwigen sye, dann wo man mit dapffers dargegen handlen
solte, wurde man den thumherren ursach geben, das sy nit alein die 40
Nr. iy4. 152g Oktober 20. IGl
entwerten brieff by banden behielten, sonder ouch, wasz zehenden,
Zinsen, gulten etc. sy in unnsern oberkeyten haben, allsz das ir ze be-
geren, dasz aber dheinerley wegs nachgelaszen werden mag, von wegen
das die entwerten brieff sampt aller der thumbstifft nutzung nit irer
5 personen, sonder der stifft zugehörig, sy noch ire erben daran nutzit
ze erben, sonder die blosze niessung ir leben lang haben. Deszhalb
einem e. rath billich gepurt, ein getruw insehen ze thund, damit der
thumbstifft, unnser mutterkylchen, ir entwerte gewarsame bekert werde.
Unnd damit dann ein ersamer rath dester mit bessern fügen dise
•o bekerung unnd restitution erv^olgen möge, habend min herren, die
XIII, für not unnd gut bedacht, diewyl man fursorg haben musz, das
dise bekerung nit mit lieb beschehen, sonder mit gewalt (gott wolle es
wenden) müsse erlangt werden, damit man dann nit sprechen, wir
werend wider die leer des evangeliums Christi, das zyttlich gut zu
'S suochen me geneigt, dann die eeren gottes mit christenlicher liebe ze
üffnen etc., das aber dem wort gottes, desz wir unns berümen, treffen-
lichen abbruch geberen, darzü unns by allen gutherzigen grossen Un-
willen bringen wurde, sodann ein ersam rath noch andere mee an-
sprachen an den bischoff hatt, das da alle Sachen, die unns der bischoff
20 billich erstatten soll, zusampt der entwerung, samenthafft gemeinlich an
den bischoff unnd capittell begert, unnd wann unns dann unnser zimblich
begern versagt, mit allem ernst dargegen handien sollend.
Dem also stattlich nachzekommen, ist geratten, das unsere herren,
bede räth, unnserm g. h. von Basel von stund an zuschriben unnd an-
25 zoigen sollend, es hab ein e. rath mit irn f. g. unnd deren capittell sachen
halb, wie sy hienach vernommen werden, ze handien, unnd, damit sollichs
dester stattlicher beschehen, sye unnser beger, das ir f. g. ire capittell-
brüder gemeinlich oder zum wenigisten ettliche von inen mit gewalt
uf M . . . tag des monats ^) • . . zu Porntrut oder Telsperg, wo es inen am
30 gelegnisten s^^e, zu erschinen vermögen, wellen wir uff solchen tag
unnser bottschafft zu irn gnaden schicken unnd unnsers anligens be-
richten lan etc. Das beschicht darumb, damit sich dhein theyl, mit dem
alein gehandlet werden solt, uff den andern entschuldigen, die sachen
in langen verzug stellen möcht.
35 Furer sind min herren einheling, das man uff solchen tag ein
treffenliche ratsbottschafft verordnen unnd denselben botten, dem bischoft
unnd capittell ditz volgende meynung anzüzoigen und zu begern, in
bevelch geben solle.
Des ersten: Demnach ir f. g., ouch deren capittell gut wuszen
40 tragend, *das sy einen e. rath der stat Basel nach Inhalt des Pfeffinger
174. ') oßert gelassen.
Basler Reformationsakteii, IV. 01
U")2 t^2p Oktober 20. Nr. 174.
vertraj^ks, ilio luiiipthiiolT unil) die /u cytuseiid ^uldiii lioiipl^ut/ imiul
ilarvuii hiiitV/i,i;l< i;uldiii ccwigs j^clts ah dem scldosz umul hcisclialTt
IMetTiiiLjcn, so ilann aber die Iu)uj)tbriett iimh dic^ tlriltlialh tiiseiid ^uldiii
hoiipti^utz uiind deren jerlichcn zinsen, ouch den UoulYhrieff unih iinnd
über das dorff Ryehcn ulTzericlitcn schuldig, das da ir f. <; unns solche 5
liouptverschribungen, nach hit der coppicn uff zinstag nacli jubilate anno
etc. XXVIII. gestelt worden, fertige, unns die mit sampt den vcrscszenen
Zinsen, oucli aller briefflichen gcwarsame, uml) unnd über das dorff
Ryehen besagende, von stund on lenger verziehen zu banden stelle,
dan wir solcher brieven, zinsen unnd gewarsame nit witter in mangcl 'o
stan könnend.
Zu dem andern: das ir f. g. unns entrichte i'^ krönen, so der grevin
von Tierstein ditz zehen jar, nemblich alle jar hundert krönen, ab der her-
schafft Pfeftingen zu widembzinse, nach besag des wilbrieffs, verfallen sind.
Zu dem dritten: das ir f. g. unns zale i'^' gl., so aber ir f. g. der 15
grevin zu Tierstein nach besag des letsten vertragks dise zehen jar zu
lypgeding verfallen unnd unns glich wie ir widemb ziistendig sind.
Zu dem vierden: das ir W ^^. unns bczale die vier tusend guldin
houptgutz, so sy wyland herrn grave Heinrichen zu Thierstein seligen
in krafft des letsten vertragks ze bezalen schuldig pliben ist, ouch unns 20
die farende hab, so im schlosz Pfeffingen inventiert, inhendig mache,
ouch sich von wegen der brieffladen, die irer gnaden vorfaren in der
grevin zu Thierstein hoff für sich selbs on eins raths verwilligen, eignen
gewalts entwert, mit unns vertrage, dann wir hierin lengcr nit mögen
gespannen stan. 25
Zu dem letsten sollend unnsere botten irn f. g. unnd deren capittell
witter furhalten: Unns zwifle nit, ir f. g. unnd deren capittell habend
noch unvergessen, wie truwlich ein ersamer rath der stat Basel bitzhar
ob der wirdigen stifft, ouch deren landen unnd lütten, gehalten, wie
ernstlich ein stat Basel in vergangener purischer uffrur zwuschen unserm 30
g. h. und deren underthanen gehandlet, die undcrthanen wider in ge-
horsame procht, ouch ettliche, damit die der stifft nit abgezogen, zu
handthabung derselben in iren schirm unnd burgkrecht uff- unnd an-
genomen, darzü, wie truwlich ein e. rath ob den herren vom capittell
in gemalter uffrijr unnd siderhar gehalten, sy by dem iren geschützt, 35
geschirmt unnd denocht von solchen costens wegen, desz ein statt Basel
nit wenig der geistlichen halben erlitten, noch dhein beschwerd uff sy
erlegt haben, das alles inen vvol wuszend.
Unnd so wir glich der dingen nit gedencken, weiszt ir f. g. unnd
dero capittell noch wol, mit wasz truwem ernst wir unns nach ergangener 40
unnser unruow das bistumb, die stifft unnd stifftsverwandthen unzer-
Nr. /7/. 1529 Oktober 20. 163
schrentzt b}' dem iren ze handthaben, ze schützen unnd ze schirmen,
so montUch by irn f. g., so ouch gegen den herren vom capittell schrifft-
Hch erbotten. von irn f. g. gnedige anntwort empfangen, das sy die
stifft handthaben, ein statt Basel nit veruntriivven, sonder unns selbs
5 vor schaden warnen wolle, desz wir irn g. vertruwen sollen.
Glichergestalt habend unns die herren vom capittell fruntliche
antwort geben unnd insonderheyt nach fiirgenomener enderung, in gutt-
liche handlung mit unns kommen, guttliche tag geleistet unnd noch gar
dhein anntwort, deren sy sich beschweren können, von unns empfangen.
10 Zu dem allen so sye vorlangest in der gutlichen handlung
zwuschen irn f. g. unnd deren capittell an einem unnd uns am andern
theyl, vor glichen zusetzen furgenomen, im zwelfften artigkell abgereth,
das der kylchen kleynot, zierden unnd guttere inventiert pliben, aber
der thumbherren vatterlich unnd mutterlich gut, farende hab unnd was
15 nit kylchen-gutter, sollenn darin nit vergriffen sin. Deszhalben wir unns
weder gegen irn f. g. noch den herren vom capittell gantz dheiner un-
truw unnd sunderlich nit verstehen, das sy der thumbstifft das ir, so
bedachter capittellherren weder vatterlich noch mutterlich erb ist, ouch
uff ire erben nit got, hingefurt hetten.
20 So habend doch die herren vom capittell der Hohen stifft Basel
über unser fruntlich erbieten, unangesehen des abscheids erst gemelt,
in hangender guttlickeyt unnd, alls wir achten müszen, nit on irer f. g.
vorwüszen, die thumbstifft zu Basel, unnser mutterkylchen, in ein frombd
bisthumb transferiert, unnd unns mit solcher transzlation unser mutter-
25 kylchen, ouch der gerechtigkeytten, so wir an lyhung der pfrunden im
monster haben, mit eigenem gewalt one recht entsetzt, darzü unnsere
armen durfftigen der gestifften allmüsen, so man zu Basel und nit zu
Fryburg usztheylen solte, beroupt.
Sy habend sich ouch deszen nit settigen lassen, sonder habend
30 sy unnser mutterkylchen unnd thumbstifft ire brieff, sygel unnd gewar-
same umb unnd über der stifft, zinsz, gult unnd zehenden sagende, heim-
lich in hangender sachen wider alle recht und billicheit entwert, hingefurt
unnd also die mutterkylchen mit dieneren des gottlichen wortes und der
heiigen sacramenten unversehen verlassen, darzü dem buw das sin, damit
35 die kylchen in eeren solle gehalten werden, entfurt unnd hingenomen.
Dadurch syend wir verursacht, alle der stifft zehenden, zinsz,
rennt unnd gulten, in unnser oberkeyt, statt unnd landschafft, gelegen,
zu verhefften, gedencken ouch den herren vom capittell die vor usztrag
unnser spennen nit vervolgen ze laszen.
4" Diewyl nun ir f. g. unns die stifft unzerschrentzt ze behalten unnd,
wo etwasz untruw (alls dise nit die kleinste ist) derenhalb vorhanden,
104 15^9 Oktober 20. Nr. 174.
iinns davor zu wariuMi zugcsaj^t, oucli die hcru-n \oni ca|)ittcll mit
solcher entwcruiii; wider recht, usz gehörten Ursachen, uiil)illich geliaiullet,
sollenil unnsere hotten begeren, das ir f. g. sanipt deren capittellbruderen
alle unnd jede entwerte brieff uniul i^ewarsanie bedachter stifft, unnser
nuitterkvlchen, in acht tagen on telen alhar inn die statt Basel bekeren 5
unnd unns der entsetzten leehenschalTten restituieren, darzu dem buw
und den dienern der kylchen, damit wir die underhalten mögen, das
ir vervolgen lan, dan wir vor solchen, ouch vor bekerung der brieven
und leehenschatften gutlichs nutzit witters mit inen handlcn werden.
Unnd ob sy ditz beger erstatten wollen oder nit, unnscrn botten on 10
Verzug antwort geben, unns dennoch furer haben ze haltenn.
Diszen furtrag sollend die botten in vorgehördther masz anzeigen,
den beschlusz nit ruher an die hand nemmen, sonder der antwort hierüber
warten (dasz beschicht der ursach, damit unnsere herren die wal haben,
das sy nochmalen mit ruhe ein gegenpfand innemen oder sich on ver- 15
wysz milter in handell schicken mögen). Doch so ist sonderlich hieby
geratten, das nut desterminder die kriegsherren mit allem ernst über
disen handel sitzen unnd rathschlagen sollen, ob wir je ein gegenpfannd
innemmen, wie das zu wegen gepracht werden möchte, damit wir nit
umb eins kleinen willen das gantz land in andere schedlichere hend 20
brechten. Das soll den kriegsherren bevolhen sin.
Aber den houpthandell belangen, ob der bischoff unnd das capittell
die Sachen verziehen, sich umb disen furtrag antwort ze geben bedanck
nemen weltenn, sollend unsere botten ernstlich widerfechten unnd
trungenlich begeren, ob sy unnser begeren erstatten wollen oder nit, 25
sich ze entschliessen unnd sagen, wie sy on solche antwort nit heim
komen dorffen.
Wurde aber der bischoff unnd das capittell antworten unnd nemb-
lich der bischoff sagen, wie unser anforderung an sin gnad, wie vor
stat beschehen, in veranlaszter guttlichke3't onentscheiden hienge, item 3°
unnd das das capittell das ir hinweg gefurt unnd darumb dhein be-
kerung thun sollen etc., dann sollend unsere botten anzeigen :
Wiewol nit on, ir f. g. unnd wir syend in etwasz guttlicher hand-
lung gestanden, aber diewyl die capittellherren über die abgeredthen
mittell neben irem vatterlichen gut ouch die kylchengutter, zinsz, ze- 35
henden, brieff unnd sygell hingefurt etc., sye unns denselben anlasz
furer ze halten ouch nit gemeint, wollend unns ouch hiemit bezugt
habenn, furohin in sollich guttlickeyt dhein willen gegeben haben, unnd
so wir dann rnit dheinen fugen dem gemeinen gut das sin lenger mö-
gend uszligen lan, solle ir f. g. unser beger, wie vor gemeldet, erstatten. 40
Nr. iy§ — iy6. iß 2g Oktober 21. 165
Doch wollend wir den hotten gewalt geo-eben han, wenn iinns
der bischoff die brieff umb die fünfthalb gl., obstand, sampt dem kouff-
brieff umb Ryehen uffrichtet unnd mit den brieven über das dorff Ryehen
ze handen stellt, deszglichen der grevin widemb oder lypgeding, welches
5 ir gnad will, jetz zallt, das dann unsere botten alein umb die übrigen
vier tusend gl. farende hab, wydemb oder lypgeding, welches nit bezalt
wirdet, unnd umb die entwerten brieffladen vernere gütliche handlung
bewilligen mögen.
Aber mit den thumherren sollend sy entlich beharren, das alle
10 entwerte brieff, darzu wir der lyhungen restituiert werden etc., dann
wasz sy entwert, ist nit iren, sonder gehört es der stifft zu.
Original. SL-A. Basel, Bischößiche Ha7idlung O J, bl. 6 — g.
175. if;2g Oktober 21.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an den bischoffen
«5 zu Basel.
Wir haben mit u. f. g., ouch deren cappittel Sachen halb, wie u. g.
vernemen werden, ze handien, und damit solichs dester statlicher be-
schechen, gelangt an u. f. g. unser gantz trungenliche bitt, sy welle ire
cappittelbruder gemeinlich oder zum wenigisten etliche von inen in ir
20 aller namen mit gwalt by u. g. zii Telsperg uff Simonis und Judae ze
erschinen vermögen. So wellen wir unser botschaft ouch dahin ver-
ordnen und morndes fruger tagzit u. g. unser anligen zusampt der ant-
wurt, das bäsem-ampt') betreffenn, erscheinen lassen... Datum dons-
tags den xxi. octobris a"^ etc. xxix.
25 Kopie. St.-A. Basel, Bischößiche Handlimg 0 14. — Entwurf, ebenda :
Missivefi A 2g, bl. 16 1 v. — Weitere kopie: General- Landes- A. Karls-
ruhe, Akte?i Domstift Basel, fasz. 30 1, bl. 21,
176. 152g Oktober 21.
Urfehde: Hans Treger, von Lanser, usz miner herren ämptern,
30 ein junger büb, der widertouffer.
Diser, nach langwiriger gefengknusz, darin er zum teil uff dem
inneren Eschemerthor, die uberige zyt im Eselthurn gelegen, hat er
sich ze jungst ze schweren begeben, und uff donstag den xxr. tag octobris
hat er zuvor sinen irthumb desz widertouffs, darin er gelegen, bekendt
35 und denselbigen mit allem sinem Inhalt als ein verfürische, schedliche,
unchristenliche, irrige sect in massen, wie ouch andere widertouffer
gethon, ledig und losz, frywilligklichen, öffentlich widerrüfft und nach
disen dingen die artickel in m. h. nuwen Ordnung begriffen, die wider-
175. ^) Missiven: besen-ampt.
1 (■>(') /j-?y Oktober 22. Nr. lyj ijS.
tiHitfor hclaii<icii, niil licitorcMi worUn ult" iniiu cU'sz notariell, xorcr-
lütoruiii;, muli das er der oherlceyt \\\\(\ m. Ii. x'öj^tcn hoKen und ver-
holten in ootliclien, biiiiclien dinj^on wolle gehorsam sin sanipt gemeiner
urfecli in bester torni by pen des swcrts j^cschworen.
Ilans Henrich I'\)r(miill(M' ss. 5
St.- A. Basel, Ralshuchcr 0./, s. j^ö.
177. iS2g Oktober 22.
Adelberg" Meygcr, burgernicister und rath der statt Basel, an das
rcgiment zu Ensisheini.
Wiewol unns gar nit zwivelt, ir liabciid unnsern stilTten, clostern 10
uniul gützliusern Ire zinsz, zehenden etc. lut uszgangenem mandats ent-
schlagen, jedoch begegnet unserm Schaffner zu sant Allian zu Hapscn
unnd andern orten, da er dem gotzhusz sine zinsz und zehenden in-
zeziehen bevelch hat, das die armen lut anzeigen, wie inen noch nutzit
entschlagen, sonder sye der vermeint probst zu Bussiszheim by inen 15
gsin und angezeigt, wie ir iniie (\^on wegen das er dem alten probst
zu sant Alban sin gerehigkeit abkoufft) inn erstgemelter unnser probsty
sant Albanns zinsz und zehenden, im furstenthumb gelegen, ingesetzt,
ouch die inzenemen briefflichen schin gegeben; daruff er mit den armen
lütten so vil gehandlet, das sy sich und uwern bevelch, unserm gotz- 20
husz das sin volgen ze lassen, sperren etc. Diewyl unns nun gar nit
zwivelt, dann das ir bedachten vermeinten probst zu Bussiszheim gantz
nit ingesetzt, sonder er solche reden erdacht, ouch wir mit ime nutzit
ze schaffen unnd gar nut geliehen haben, so langt an uch unnser gantz
fruntlichs begern, ir wellend demselben probst zu Bussiszheim, desz gotz- 25
huses zu sant Albans zinszen, zehenden und nutzungen im furstenthumb
stillzestan, sich deren nit anzenemen, schrifftlichen bevelch geben unnd,
damit unnser geordnette pfleger durch den Schaffner dem gotzhusz dass
sin inbringen und den zinszlutten, das ir die hefft entschlagen, gloub-
lichen anzeigen. Mögend unns by disem botten der uszgangener man- 30
daten eins, mit furgetrucktem secretem bevvart, so furnemblich die, so
dem gotzhuse zu sant Alban zinsz oder zehenden ze geben schuldig
gestellt, [by disem botten] zuschicken, sich dessen gepruchcn mögen . . .
Datum fritags den xxii. tag octobris anno etc. xxix.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. 161 v. 35
178. ^529 Oktober 22.
Peter Rych von Rychenstein, custer, unnd Cornelius von Liechten-
fels, schulherr, beyd thumbherren der stifft Basel, an thumbprobst und
capitel der meren stifft Basel.
Nr. lyg. i^2g Oktober 22. 167
Als wir in Sachen, darumb ir uns bevclch geben, uff hüdt hie zu
Telsperg gewesen, haben die von Basel ein ylenden potten mit einer
schriffc, deren copy wir üch ingeschlossen zusenden, allhcr abgefertiget;
daruff unser gn. herr mit uns zu rath worden und us bewegenden ur-
5 Sachen inen den tag bisz uff andern tag novembris erstreckt und sel-
bigen gon Pourntrut gesetzt. Dwyl dann wir achten mochten, bemelte
tagleistung uns capitulariter ouch belangen mog, wollten wir, nämlich
ich, Peter Rych etc., zu sant Ursitz, und Corneli von Liechtenfels, zu
Munster, mittler zyt verziehen und uff benampten tag zu Pourntrut
10 erschinen, mitt fruntlichem, vlyszygem beger: ir wollen yemants mer
von uch, zu uns by unserm gn. hern uff gedachten tag zu erschinen
ouch verordnen, und insonderheit wer unser gantz gut beduncken, unser
lieber herr und capitelbruder, der thumbprobst, sampt noch einem oder
zweyen verordnet wurde. Dann es haben uns die gemelten von Basel
15 die zins von den vier stetten am Wechsel verpotten, des presentzers
knecht untz on ir bevelch ze handien in gelübd genomen, unsere ze-
henden in der Kleinen statt glych wie die in der Groszen gespert und
die wyn in die Carthus gelegt; dessglichen wollen die von Rinach weder
gemeinem capitel noch mir, dem von Liechtenfels, als rectori, etzwas
20 zehenden volgen lassen, und boszern sich unsere sachen von tag zu tag.
Haben wir darfür, es sige vilicht vorhanden, solcher zehenden halb ouch
gehandlet werde; darumb von noten, dapfer darzu ze ordnen. Wollen
in dem allem bevelch geben, wie üwer meinung sige, die verordneten
handien sollen; als vil dann an uns ist, wollen wir solchem üwerm be-
25 velch gutwillig nachkommen. — Datum Telsperg xxii. octobris anno etc.
XXVIIII,
Orighial, mit 2 aufgedr. verschlußsiegebi ?i?id dorsalvermerk cito, cito,
presentate lune ante Simonis et Jude. General- Landes- A. Karlsruhe,
Akten Domstift Basel, fasz. 301, bl. 22.
3° 179. i^2g Oktober 22.
Thumbprobst und capitel — den officiaten: dem puwmeister
Haussen Verbern, caplan der stifft Basel, dem presentzer Haussen Lieb,
caplan der meren stifft Basel, dem schaffner . . . Lorentzen Losz.
Von wegen des, das wir euwers berichtz yetzmoln betorffen, ist
35 unser bevelch, das ir so baldist ir dz wol thun unnd fuglich schicken
mogenn, uch alher zu uns gen Friburg verfugen unnd nit ussen bly-
benn . . . Datum uff fritag noch Lucc anno xxix.
Efitwurf. General- La?ides-A. Karlsrtihe, Copialbuch nr. 22=^ (iß2(j),
bl 56.
1(53 tS^9 Oktober 22— 2j. Nr. iSo-iSi.
IgQ ^529 Oktober 22.
Urfehde: Nicolaus Kantus, der biiclibiiulcr, hurocr zu Basel.
Dwvl disor wider ni. h. oidnun«; und verbot mesz zu laiul gehört
und er darumb vor in. h. fürostellt worden, 1 Ib. biis ze bczalen, hat
er gedachten herren hochtragende wort daran geben, naniblicli gesagt:
er habe mesz gehört und wolle noch merh hören etc.. Deszhalb ingclegt
worden und uff hüt, fritag den xxii. tag octobris, gnedigklich ledig
o-elassen, hat geschworen gemeine urfech in aller bester form by pen
desz swerts. Hans Henrich I'^ortmuller ss.
St.- A. Basel, Ratsbüehcr O 4, s. 36.
10
|g| 15^9 Oktober 23.
Kun. mt. zu Hungern und Bohem etc. stathalter, regenten und
rate inn Obern Elsas aji burgermeister und rat der statt Basel.
Ewer schryben, uns by dysem ewerm potten gethon, dorynnen ir
erstlichen ermeiden, wiewol euch gar nit zwivelt, dann das wir ewern stiff- 15
ten, clostern und gotzhusern ire zinsz und zehenden etc. lut usgegangner
mandat entschlagen, so begegne doch ewerm schaffner zu sant Alban
zu Habsheim und an andern orten, do er dem gotzhus sine zynsz und
zehenden yntzuziehen bevelch, das die armen leut antzeigen, wie inen
noch nichtzit entschlagen, das auch der jetzig probst zu Buessiszheim 20
by inen gewesen und zu erkennen geben, wie wir in, von wegen das
er dem alten probst zu sant Alban sein gerechtigkeit abkaufft, inn be-
melter probsty sant Alban zinsz und zehenden, im furstenthumb gelegen,
gesetzt, auch die eyntzünemen briefflichen schyn gegeben, doruff der
mit den armen leuten sovyl geredt, das sy sich, on unsern bevelch, 25
dem berurten gotshus das syn volgen zu lossen, sperren sollen etc.,
haben wir alles inhalts vernomen. Und geben euch doruff hynwider
zu versteen, das wir an alle ort und end, da den vylgenanten styfften,
clostern und gotzheusern inn unser verwaltigung zynsz und zehenden
vorgehalten worden seyn sollen, wie uns dann die hievor von ewern 30
rats- und sandtpotten inn geschrifft übergeben und lut des vergryffs,
der neben dem jüngsten abscheyd mit ewern gesanten abgeredt und
gemacht, auch zugestelt, geschigkt und verkünden lassen haben; dasz
aber dieselbig des gotzhus sant Alban halben zu Habsheim nit beschehen,
ist darumben underlassen, das wir nit wussen gehapt, das gemelt gotz- 35
haus, diewil das inn angezeigtem zedel nit wither, dann von des ze-
henden wegen zu Utingen, inn Altkilcher ampt gelegen, gemeldet worden,
ichts von zynsen oder zehenden des ends fallende gehept. Domit ir
aber befunden, das an dem, sovyl wir uns obberurts abscheids halben
verwilliget haben, dhein mangel sein solle, das auch das widerspyl des 40
Nr. 182 — i8j. i^2p Oktober 23 — 25. 1Ö9
jetzigen probsts zu Buesziszheym furgeben, wo anders der dasselbig
lut ewers schrybens gethon, die vvarheit ist, so wellen wir nachmalen
solich verkünden, daselbsthyn gon Ilabsheim auch thun, dormit sich
jemanten der enden uff uns ustzuziehen oder zu weigern hab ; welches
5 wir euch uff das obgemelt uwer schryben guter meynung und im besten
nit verhalten wollen. Datum Ensisheim den xxiiiten tag octobris anno
etc. XXIX.
Original, mit aufgedr. verschlußsiegelti und miterschrieben H. Y. v. Gil-
genberg, rittcr, stathalter. St.-A. Basel, Klöster insgemein Dl.
10 182. 1 52g Oktober 2j.
Aus den zvochetiausgaben sampstags noch Luce.
Bottennzerung: Item ix Ib xv ß habend Rudolff Super, Joder
Brannd unnd der ratschriber uff dem ritt gon Enszheim verzert. —
Item XX Ib xii ß vi d habenn her Jacob Meiger unnd Joder Brannd uff
15 tag Badenn verzert, verletzt unnd umb den abscheid usgebenn.
Senndbrieff: Item xii ß gönn Friburg. — Item x ß gönn Ensz-
heim. — Item X ß aber gönn Enszheim. —
St.-A. Basel, Fifiafiz G 14, s. 1113.
183. 132g Oktober 23.
20 Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Zürich.
Uff hut datum hatt unser stattschriber, den wir von wegen des
cristlichenn burgrechlens, so ein ersame statt Straszburg mit uch und
deneti von Bern unnd unns anzenemen understand, gon Straszburg ab-
gevertigt, was er by denselbigenn gehandlett, geoffnett; unnd wywoll
25 dy sach unnsers bedunckens, got dem almechtigenn sinem heylsamen
wortt zu furdrung, ouch unns unnd den unnseren zu wolfart, zu guttem
end procht, jedoch so wyl unns zu noch hocherem furstant unnd ein-
trechtikeit für gut ansechenn, das wir unns zuvor noch einmoll, ob dy
sach an dy gmeinden procht wurt, gentzlich zu vereinbarenn, zusamen
30 verfuegen. Deshalb an uch unser ernstlich bitt unnd beger, das ir euwer
treffeliche ratzbottschafft, uff nehst komenden sontag den xxxi*^'» octobris
zu Arow zu nacht an der herberg zu sin, von der sach entlich ze reden,
verordnen wellen, da wir achten, euwer und unnser Eidgenossen von
Bern, den wir glich wy uch geschriben, die jere sampt der unnseren
35 ouch aldo haben werden, wellen im besten umb gott zu lob (der uch
seliclichen in seinen gotlichen gnaden zu enthalten geruch), als es be-
schicht von unns, vermercken. Datum den xxv*«" octobris anno etc. xxviiii.
Entwurf, tnit dem ?iachsatz: Glicher wysz werd den von Bern ge-
schriben. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 243 V. — Regest: Abschiede
40 bd. IV, abtlg. I b, ?ir. 212, beilag e zu a.
Basler Refoi mationsakten, IV. «q
1 ,i> ij29 Ol-tohtr 23. Nr. 184—18^.
184. ^5^9 Oktober ^5.
(". Schallcr . . . Pol er lUilzcnii, stattschribcni /u Slraszburf»;.
1)\' sacli des burgrccIUciis halb hab ich iitT hut dalum luacJi meiner
durc'n kranckheit unterwegs verzögerten rückkehr aus Straszburgj «^e-
otfiiett uniul gctclt \w\\\ herrn wol. \\y es «^^csctzt, wcrdcntz ouch zu 5
joreni tc>'l also plibcn laszenii; haben aber, doiuit sy d_>' andren zwo
stett destcr basz berichten können, einen tag- uff nehst körnenden son-
tag gen Arow beschriben, gütter hoffnung, s}' werdentz auch also pHben
hiszenn unnd ein furgang gwinnen.
Des Turckens hall) hatt man ein grosz niitl}(len mit den . . . leulen, 10
so in der statt Wien unnd lantschafft sind, unnd ist der Eytgnoschafft
oder niynen herren gar nichts geschriben worden; verstand aber woll,
wer ettwas begertt wordenn, s\' wurden nit C^y letsten sin gwesen.
Dwyl in aber nichts geschribenn, soll ouch nyemans ungeladen zur
hochzeit komenn. 15
Es lout'fen vyl knecht usz der Eytgnoschafft zu denn Venedigeren,
dy sy alle annemenn, unnd ist OiV sag, das sy ouch \y\ Dürcken by
innen haben sollenn . . . Hand ir ettwas nüwes des Turcken halb,
schriben unns. Datum den xxv. octobris anno etc. xxviiii.
Orighial. Stadt- A. Straßburg AA iSoS, — Druck: Politische Corre- 20
spo?idenz bd. I, nr. 6~ l . — Regest: Strickler bd. V, nr. 6ß.
185. ^529 Oktober 2ß.
Thumbprobst, senger und capitel an Peter Riehen von Richen-
stein, custer, und Cornelien von Liechtenfels, schulherrn, thumbherren
der Hohen stifft Basel. 25
Als wir ungeverlich yetzt bi funfftzehen dagen uch zur sach, die
Jurisdiction belangendt, uff beger unsers gnedigen herrn deputiert,
habenn wir anhudt datum ein ze gar slechtz schriben empfangen on
allen bericht der sachenn, wie und was insonders gehandlet, allein mit
bloszen worten, jo, ir heben by denen Telsperg kein volg gefunden 30
unnd dann, das ir uff deren von Basel gethan schriben sambt unserm
gnedigen herrn geratslaget, inen von Basel ein dag als uff den andern
novembris zuzeschribenn etc., unnd ab dem nit wenig miszvallenn
genomenn, hetten wol geacht, ir als unser deputaten noch verendung
der geschefften, darumb ir abgefertigt, widder zu uns kommen unnd 35
selb relation gethan unnd denen dingen, so daglich und soviel manig-
faltig vorfallen, vorab ir von Liechtenfels als stathalter uszgewartett (!).
So viel dann die arglist deren von Basel belangendt, ist wuszen-
lich, wie die von Basel unns das unnser nemenn, begwaltigen, das wir
Nr. i86. i^2g Oktober 25. l7l
nun, wann inen gelegen, dannocht inn hcndlenn, da uns onkundtbar,
was die sygent, geneigt, yemander ze deputirn, ist nit. Mögen doch
liden, so doch ir on unser bevelch uch so wyt der dags ernennung
halb ingeloszen, das ir desselben dags zu Porntrut erschinen, ze ver-
5 nemen, was aldo woU gehandlet oder furgenomen werden, unnd aber
gantz nit habenn, das ir zu einichen dingen, darby der stifft nochteil
zu ersorgen, von unsern wegen bewilligen unnd, so bald dann ist, das
derselbig dag zu end kompt, wollen wir uch bi uwern pflichten ervor-
dert haben, alhar on allen Verzug ze kommen, domit unnd wir uns die
10 zit, so eben bitz zu unserm dag kurtz sin wurdet, mitler weil, was
unser fruntschafft unnd denen, so beschriben, furzedragen und was auch,
waruff ze handien, beroten und verfaszen mögen, wie unnsere Sachen
sich anloszen . . .
Unnd namblich so haben die von Basel jetzt bi kurtzen dagen
15 der amptluten, als cottidianer und presentzers, an weit zu Basel be-
schickt und die befragen loszen, ob sie nun furthien in denselben
emptern inen dienen wollen. Wo nit, das sie dann alles innemens von
wegen derselben empter stillston unnd die huser rumen sollen etc.
Deren und ander mer hendel sich für und für begeben, also das uwer
20 gegenwurtigkeit vorab und besonder uwer des stathalters vast gut und
von noten . . . Datum Friburg uff mendag vor Simonis und Jude anno
etc. XXIX.
E7itwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbnch nr. 22§ (i^2g),
bl. 56.
25 186. 152g Oktober 2^.
Die capläne dechan, camerer unnd senarien sant Johans bruder-
schafft a7i Philipszenn, bischoffenn zu Basel.
Wie so ganntz gnedigklich unnd vatterlich e. f. g. unns hievor, zu
zitenn derselbenn thumbkilch uffgestoszenn und verberget wordenn, zu-
30 geschribenn unnd ermant, das wir als die frommen priester standthafftig
blybenn unnd der stifft anhangenn unnd nit verwisenn oder uf besen
weg füren wolten loszenn etc., habenn wir als die gutwilligenn unnd
vonn hertzenn gernn gethan, mögen auch wiszenn, das wir solichs schuldig,
werdenn ouch, das will gott, hinfur wyters also beharrenn unnd darvon
35 nit tringenn loszenn yemmer unnd so lang wir solichs der narung halb
gethun und erswingen mogenn, namblich singenn, lesenn unnd unnseren
stifftungenn gnung thim und obligenn. Als aber, gnediger fürst unnd
her, hienebenn ouch ist, das ein stat Basell unns inn unnser bruder-
schafft unnd anderer embter zins unnd zechenden grifft, unns derselbenn
172 1329 Oktober 25. Nr. iSy.
lutzcl p^creicht oder inn<janp:en, deren oucli ulT r C <;. cbcmi ein ont
tlieil \-crseszen, wie dann unil (uu-li nf andern Idiann uniul nia<; usz-
t(.\\ luni^" solicher gefellen, wie vorliien under unns unnd unnser niitbruder
von caplanen beschelienn, liinfiir nit wol also beharret werdenn, unnd
stot zu ersorj^enn unnd darut", wo e. f. j;. uniul andere nit zaicnns halb 5
unnd etzwas furdersamer damit sin, chis etthch imnd der nierer theil
unnser nit by dem stiftt, not unnd armut hall), blybenn mochtenn.
Dwill dann e. f. g-. trostlichem schribenn unnd erbieten noch wir
uns \e nit versehenn, das sie einer solicher zertrennung ursach sin
werd, durch ir nit zalen unnd uftcndthalt, bittenn wir die nochmolnn 'o
gantz underthanigklich unnd zum hochstenn wir mogenn, sie well inn
bedacht der schuldige pflicht, darmit die gegenn unns verstrickt, unnd
dann ouch des, so usz irem witer verziehen gevolgenn oder endtsten
mocht, gnedig unnd ernstlichs innsehenn thun, ob unnd an sin, damit
unnd unns unnsere zinns, die v^erfallen sint, 011 lenger uffenthalt gericht '5
unnd zalet werdenn, soliche furrer unnder unns und unnser mitbruder,
die caplanen, ze teilen unnd usz dem so viel dester basz unns zu er-
halltenn habenn . . . Datum Friburg mondags vor Simonis und Jude
anno 29.
Origmal. St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv, bd. ly, fir. 42. 20
187. 152g Oktober 25.
Schultheis unnd rhat der statt Bernn an burgermeyster und rat
der statt Basell.
Uff uwer zwyfach schryben ist herr commendur von Englisperg
vor unns erschinnen unnd, nachdem ime uwer meynung furgehallten, 25
hatt er sich vyl guttes gegen uch erpotten; das aber der schaffner die
zinsz, rannt unnd giJlt, dem husz zugehörig, und aber ussertthalb uwern
gepietten gelägenn, uch nitt zukommen last, tregt herr commendur des
kein schuld. Uch sie aber woll zu wussenn, das des ordens capitell
söllichs angesachenn unnd gedachtem schaffner bevolchen hab ; nudt- 30
desterminder so welle er, der sach zu güttem, den obern schryben etc.
Alls wir aber von ime vermercken, so mag der handell nitt angefengt,
noch zu usztrag komen, es sye dann sach, das ir Matheum Steck, der
jetz im husz sitzet, vor allen dingen hinweg wysent; wann dann söllichs
beschicht, ist er urpüttig, zu der sach ze reden unnd unns darinne 35
handien ze lassen. Harumb getruwen lieben Eydgnossen und christen-
lichen mittburger wellen wir uch getruwer meynung von uwers nutzes
unnd eer wegenn gepatten unnd vermant haben, obberürten Matheum
Steck one verzug ze versännden unnd uch sinen ganntz entslachenn.
Das wirt dem hanndell furderlich unnd dienstlich sin. Wo wir dann 40
Nr. iSS. r^2g Oktober 25. 173
demnach mitt tVüntlicher underhanndlung uch in disem val gedienen
könnend, werden wir unns kein mfig, costen noch arbeitt beduren las-
sen . . . Datum XXV*. octobris anno etc. xxix".
Origmal, mit verschlußsiegcl. St.-A. Basel, Johafuiiter Fi.
5 188. I :^2g Oktober 2ß.
Urfehde: Marx Krutlin, von Bencken.
Demnach diser Marx Krutlin umb siner schweren m3'szhandlung
und ubertrettung willen, so er nechtlicher wyl an dem lütpriester zu
Bencken begangen, in m. h. statt Basel gfan genschafft kommen, da-
10 selbst veriehen und bekent, das er und Hans Byrsecker von Leimen
sampt Casparn, einem schmidknecht, kurtz vergangen tag, als nemblich
uff sontag ungevar nechst noch sant Frenentag zu Bencken im wirtz-
hus by einander ze abendt zert und als es spat und nacht worden,
werend sy try mit einanderen ze rhat worden, das sy dem lütpriester
15 zu Bencken für sin husz gon, inn siner eren ze bescheiten, darzü usz
dem sinen herusz vorderen und, so er usz dem husz komenn, ze boden
schlahen wolten, es geryedte joch zum tod oder zum leben. Also
solchen radt ze volschtrecken, syen sye dem priester für sin husz gangen
und onangesehen, das sy umb all Sachen gut recht gegen dem priester
20 hetten bekommen mögen, haben sy doch alle erberkeit fallen lassen
und zewider aller oberkeit, ouch deren gericht und recht, den priester,
so inn sinem husz gewesen, ein schelmen, ein ketzer, ein Verräter ge-
scholten und, damit sy irn anschlag am pfaffen volbringen möchten, den
pfaffen usz dem husz gevorderet, desz willens, so der priester herusz
25 kommen, das sy inn zu boden schlahen wolten, es diente joch dem
pfaffen zum tod oder nit. Und als der priester nit herusz kommen,
haben sy imm sine venster zerschlahen, so alles by nacht und nebel
bschehen, und also in sollichem mutwillen beharret, bits desz priesters
frow umb hilff geschruwen, und als man zügeloffen, weren s}', darmit
30 man iro nit sichtig würde, entloffen. Es hat ouch gedachter Marx wyter
veriehen, das er morndysz, als er sich besorgt, das dise handlung usz-
kommen, zu desz lutpriesters frowen gangen und iro getrowt, ouch desz
willens gsin, wann der pfaff inn verclagte, das imm der pfaff undern
grund entrunnen müszte. Obivohl er deshalb sclnuere strafe verdient,
35 so haben doch aus gnade m. h., auch auf siner swangeren ehfrowen
und anderer siner guter fründ und gunner bitt, bürgermeister und rat
sich gnedigklich gegen imm geneharet und ist deshalb uff hüt mentag
den XXV. tag octobris wider ledig gelassen. Marx Krutlin schzvört
einen eid zu gott dem allmächtigen, daß er m. h. an das brett im richt-
40 hus zii Basel xx Ib d bezalen wolle U7id sich bis zu abtragung der
174 1529 Oktober 26. Nr. 18g igo.
i'UjU nicht aus dem Basier i:^ebiet entfernen ivolle. WirtsJidUsverbot.
l-.r darf als waffe nur ein slimipr abficbroclicii l)ic)lniesscr tragen nnd
soll in den nächsten acht tagen uiulcr einer ^antzen gemeinde zii
Hencken dem priester widerrufen und verspricht auf eivig, auf keine
weise sich dieser gefangenschaft halb weder an dem priester und seiner 5
familie noch an der stadt Basel ze änden, iicfern, noch rechen. Jm
falle der Übertretung der urfehde wird ihm mit einziehung seiner
guter und mit todesstrafe gedroht . . . Zeugen: Herr Hans l^althcinier,
oberster rhatknecht, und Urban Blech nagcl, stattknecht.
Hans Henrich l*^)r(.nu'iller hc. ss. 10
St.-A. Basel, Ratsbüchcr O ^, -^' 37 -
189. rj^BQ Oktober 26.
Die statthalterei zu Innsbruck an das reginient zu Ensisshaim.
Basel, gotzhewser, rant und gulten.
Wir habn aus eurni schreiben, den 17. octobris auszganngn, und 15
den beyligenden coppeyen den schrifftlichn abschid, mit burgermaister
unnd rat der stat Basel gemacht der zinsen, gulten und zchennden halbn,
vernomen, so die stifften, closter und gotzheüser in der stat Basel, in
Vorderosterreichischen lannden ligen, haben. Unnd nachdem ir aber
die ursachn diser hanndlung, daraus solher abschid mit^) denen von 20
Basel gefolgt unnd dardurch ir denn also bisz an kn. mt. antzunemen
oder eintzugeen bewegt worden, den besten bericht zu geben, wissen
ir die kn. mt. des selbst notturfftigclich zu berichten unnd irer mt.
willen darinnen zu erlanngen unnd ist demnach unnser gutbedunckhen, dz
ir solhes also furderlichen thiiet. — Datum ut supra [2(). octobris 1529]. 25
Kopie. Filialarchiv Ludwigsburg, Schwabcnbücher bd. I, Vorla?ide
1^23 — 1534, bl. 132V.
190. [152Q Oktober 26.]^)
Das regimennt zu Innsbruck an könig Ferdinand.
Unns ist von e. kn. mt. Vordem Oesterrcichischen regierung zu 30
Ennsiszhaim v^on wegen aines Vertrags, darein sy sich mit bürgermeister
und rat der stat Basel der zynnsen, rennten unnd gulten halben, so
die stiffter, closter unnd gotzhewser in der stat Basel in denselben For-
dern Oesterreichischen lannden fallen bis auf e. kn. mt. willn und gefallen
eingelassen, laut eingeslossen coppeyen geschriben. Und nachdem wir 35
inen aber innhalt ainer coppey hieneben mit A darauf geanntwurt, wel-
189. *) Vorlage verschreibt nit.
190. ') Der brief steht zwischen zivei schreiben vom 25. und 36. Oktober. Gemäß der
antwort d. d. ij. noveinher trug er das daltiiii des 26. Oktober.
Nr. igi—ig2. ij^zg Oktober 26. 175
Icn wir e. kn. nit. iinnderthenigster mainung des gehaltnen reichsabschids
zu Speyr im 26. jar erinnert haben, welcher austruckht, was gestalt
und niasz alle geistlichait wider restittuiert unnd eingesetzt werden solle
unnd das e. mt. darauf innhalt desselben reichsabschid der gotzheuser
5 Stain, Kunigsfelden unnd anndern renten, zinsz unnd gulten in e. mt.
oberkaitten unnd gebietten, biszheer in verbot unnd arrest, auch neben
dem biszheer ob dem alten lannghergebrachten cristenlichen glauben
gehalten. Unnd so in e. mt. in solhem abschid des Vertrags gegen inen,
den von Basel, gehellen, mochte e. mt. zugemessen werden, als ob e. mt.
10 über daz, sy biszheer ob solhem reichsabschid hart gehalten, der erst
were, der davon stüennde unnd solhn fräfell unnd eingriff beschehen
Hesse, wurden auch nachmals die von Costenntz, Zürich unnd Bern, wie
zu gedennckhen ist, anndere arrestierens halben in gleichen fallen auch
darauf fallen. Solhs welle also e. kn. mt. von unns unnderthenigister
15 mainung versteen unnd bedacht sein, ob sy, die von der regierung zu
Ennssiszhaim, e. mt. deshalben selbst ansuchen würden. Datum ["Jf). oc-
tobris 1529J.
Kopie. LaJidesregienoigsarchiv für Tirol (Imisbnick), Copialbiicher, a?i
die kön. Mt., ißjj — 132g, öl. 5^0.
20 191. /jpp Oktober 26.
Thumbprobst, stathalter und capitel a/i Martin vonn Husenstein,
ritter.
Aus eures und eures sohnes Sebastian, unseres capitelbruders,
sclireibeji haben zvir die gründe erfahren, tvarum dieser nicht zur be-
25 ratung fiach Freiburg erscheinen kann; zvir lassen es dabei bezv enden
unnd wellendt uwern son hiedurch von sinem biennio, besonder das
er solichs, so noch am end, nit vollst uszmachen mag, nit tryben . . .
Wir bitten euch hingegen, zum wenigisten doch einen von stammen
und namen und geschickt zu ernembten dag ze kommen verordnen,
30 zu ratschlagen und zu helfen. Datum Friburg uff zinsztag vor Simonis
und Jude anno etc. xxix.
Efitwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 223 (i ^2g),
bl.57.
192. i:^2g Oktober 26.
35 Thumbprobst, stathalter etc. an die hern von der regierung zu
Ensisheiin.
Hievor, namblich samstags noch Michaelis, habenn wir e. g. und
gunst anzoigen loszen, was beswernus uns von denen von Basel zu-
gezogen, unnd die umb iren rot darinnen angesucht unnd wie derselb
40 in geschrifft begert unnd e. g. . . . domoln unnserm secretario durch
17(; 1529 Oktobt-r jo. Nr. ipj.
hcrn lacobcn Stiirtzel saj^cn loszcn, imns der suchen b.il!) schrihcnn
wollen. So ist yedoch noch utThutiy;en da^ unnscr darinnen vcr<»eszcnn,
unnd sint aber die von Basel, die so destcrminder nil ir fiirncnien
beharrenn, unns das unnser nenien, nit allein das inii ir stal und j^e-
bictenn. sonnder ouch usscrhalb, wo sie das ergriffen und erreichen 5
Micken unnd sonderlich inn kraft't etzlicher mandatcn, so sie von e. ^. . . .
habenn, so wir doch nit gesehen, aber, als wir bericht, des innhaltz
sin, den zinsz und zechenden, den closter unnd stiüten inn einer stat
Basel gehörig, hinfur wie biczhar hininn gewert sollent werden, bereden
sie unnsere zinszlut und zechender, dasselb also ze thun. "o
Item habenn jungst ouch unnser ambtiuten, als presentzers, cotti-
dian. buwmeisters bestehe diener (dwil sie dasselb zu Basel Unsicherheit
halb nit thun mögen) beschickt und erfragt, ob sie inen von der stat
inn solichen amptern dienen wollen, wa nit, das sie dann die husar, zu
solichen amptern verordnet, zu Basel rumen unnd witer innemen und '5
uszgebenns muszig ston sollten.
Dwil dann die bemclten von Basel gegen uns also besynnt unnd
von noten, der sach rot ze thun, ruffcn wir nochmoln an unnd bitten
e. g. . . , iren rotslag, wie vor begert, bi dissem darumb gesanten
botten irer gelegenheit noch ze schicken, ouch zu berichten, wie und 20
was denen von Basel unser zinsz und zechenden halb nochzegeben
und ob wir desselben mandatz der dearrestation copi gehaben moch-
ten . . . Datum Friburg uff zinsztag vor Simonis und Jude anno xxix.
E7Uwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22§ (1529),
bl. 37 V. 25
193^ ■ 1329 Oktober jo.
K[dalberg] Meyger, bürgerrneister der Stadt Basel, an regiment
Ensiszheim.
Demnach Peter iMuIIer, unser burger, wylandt vogt zu Blotzhein,
uff uwer vertagen zu Ensiszheim der brandtschatzungen etc. halber 30
rechnung ze geben erschinen, die erstatten wollen, aber uwer gescheff-
ten halben nit hatt mögen gehört werden, doch ufif uwer gefallen, die
nachmaln, wan er berufft, zu erstatten willig ist, so langt an uch unnser
fruntlichs begern, ir wollend bedachten Petern Muller, diewyl dhein
sumnisz an ime, sin gut, in dem furstenthumb gelegen, entschlachen, 35
gevolgen lassen, dargegen wellen wir inn, ob irs begern, vermögen,
das er uch, wan ir in beruffen, vermelte rechnung thun unnd, ob etwas
mangell daran befunden, denselben, wie recht unnd billig sin wurdet,
erstatten solle . . . Datum den xxx. tag octobris anno etc. xxix.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A2g, bl. 162 v. 40
Nr. ig^ — igß. i^zg Oktober 30—31. 177
194. iß2g Oktober 30.
Aus den ivochenausgaben sambstags noch Simonis et Jude.
Ratscosten : Item xviii ß vonn eim touffer von Sissach harin zfürn ;
item I ß IUI d, so er verzert hat. — Item i Ib vii ß vi d ist über
5 Hannsen Treyger, von Liestal, den widertouffer, inn gfenngknus gangen.
Senndbrieff: Item v ß wartgellt zu Ennszheim. — Item xviii ß
gönn Bernn; item v ß daselbs wartgelt. — Item 11 Ib gönn Zürich unnd
Bernn.
Item I Ib X ß vonn Hanns Ludys vonn Lampenbergs urfecht ze
10 schribenn.
St.-A. Basel, Finanz G14, s. iiiß.
'95. i^2g Oktober 31.
Der drygen stetten Zürich, Bernn unnd Basel abscheid uff ge-
haltenem burgertag zu Arow, sonntags nach Symonis unnd Jude anno
15 etc. xxix^.
Unnd alszdann die herren von Straszburg inn nächstem vergriff,
wie der zu Badenn gebessert wordenn, nit sunders vil geänndert, sunder
den zu gutter masz, wie der gesteh unnd unns zu Baden gefallenn hat,
belyben lassenn, unnd wir also der sach vast zuhin mitteynannder eyns
20 sind bis an ettlich geringe artickel, als nemlich des bulfers, Zusatzes
unnd ettlicher annderer kleynfuger dingen halb, da man gutter Zu-
versicht ist, wenn man zum beschlusz zusammen komen, man sich der-
selben wol verglychen unnd keyn spann meer da sin werd. Diewyl
dann dise sach der hanndthabung göttlichs lobs unnd unnser aller stercki
25 nit wenig furstandig, unnd doch unnser lieb Eydtgnossen unnd cristen-
lichen mittburger vonn Bernn inen selbs allvveg vorbehaldten, söllichs
vorhyn an ire gemeynden von statt unnd lannd langen ze lassenn, das
aber biszhar nit beschechen, unnd die sach keyn langen Verzug meer
lyden mag, damit sy dann gefürdert unnd nützit darinn versumbt werd,
30 diewyl by disen geschwynden louffen bald ettwas irrigs darin gefallen,
so haben wir, die uberigen bodten, gedachten unnsern lieben Eydt-
gnossen von Bernn, dises also an ire herren unnd obern langen ze
lassenn, inn abscheyd geben unnd sy zum truwlichisten unnd ernnst-
lichisten darneben zu ermanen, das sy fürderlich, so erst unnd beldist
35 das yemer sin mag, disen hanndel an gemeldte ire gemeynden lanngen
lassenn unnd, so sy (als wir hoffennd) by inen willen fyndent, dasselb
unnsern Eydtgnossen von Basel zuschryben, dieselben uffs beldist,
so yemer mögennd, unns zusampt den von Straszburg zusamen in ir
statt vertagen, welchen tag wir ouch denn zu allen teylen mit follem
Basler Reformationsakten, IV. iio
178 Iß 2p Oktober ji. Ar. /pj.
gewallt besuchen iiniul discs hurs^rccht, altla cnndtlich bcsclilossenn,
uft'L^ericht unnd, wie der briich ist uiind die bottenii für [;utt ansechcn,
will geschworen uniul zu eniultlicheni usztrag bracht werden soll.
l'nnd als unns ilann wyther durch unnser Eydtgnoszen von Zürich
utV diseni tag der gutt, geneygt unnd friindtlich will desz lanndtgrafens 5
von Ilesscnn unnd siner niittverhafflenn unnd zugewanndten herren
unnd fründen, ouch dab\' anzeygt worden cttlich artickel, die der herr
landtgraf eyns crystenlichen verstandts unnd anhangs halb ze machen
iren botten, so daniden by im zu Margkpurg gewesenn, behandigen
lassenn. dargegen die geschwynden arglistigen griff unnd pratick, so 'o
zu undertruckung göttlichs worts von dem gewychten huffen durch hilff
unnd trost beyder herren von Osterrich, besunder keyser Karlis, der
deszhalb von den pfaffen usz Hispanien bezylet unnd versoldet, ouch
im der drytteyl irer guttern zugeseydt ist, wie gar gut unnd fruchtbar,
ouch von grossenn nöttenn es were, das wir mit gemeltem herren »5
landtgrafen unnd villicht anndern, im anhangenden herren unnd stettenn
fründtschafft und anhanng ze machen understundind ; diewyl unns die
mit reysigen, geschütz, profand unnd annderer hilff wol grosen fiJrstand
unnd gutte hilff thun mögend, dann der landtgraff alleyn für sich selbst
inn siner landtschafft zweytusend pferd haben mag, geschwygen der 20
anndern fursten und stetten hilff, mit denen er ouch ungezvvyfelt ver-
stänndtnisz hatt; mit beger, dises inn abscheyd ze nemmen unnd inn
vertriiwter heymligkeyt by den heymlichen räthen wyther darumb be-
trachtung zethun etc., da so habend unnserer Eydtgnossen von Bernn
botten sollichs inn abscheyd ze nemmen unnd mittler zytt der sach 25
wyther nachzegedencken bewilligt, mit dem bescheyd, das diser hanndel
inn grosser geheym by den heymlichen räthen behaltten, beradtschlaget
unnd, wenn man nähernmals zusamen kompt, yedermann darumb anndt-
wurt geben solle, was deszhalb siner herren meynung unnd gemüt
sin well. 3°
Was der pratick unnd kundtschafift halb by den Venedigeren ze
machen uff disem tag anbracht ist, weiszt eyn yeder bot daheymen
wol anzuzeygen; dann es den herren lanndtgrafen, ouch unnser Eydt-
gnossenn von Zürich für nöttig unnd gutt ansechen wolt, damit man
yeder zyt desz keysers anschlegen. was fürnemmens er were, bericht 35
unnd kundtschafft haben mocht. Datum et actum ut supra.
Original, unterschrieben Wernnher Bygel, Zürich, stattschriber. St.-A.
Basel^ Eidge7iossenschaft D 3, bl. 32. — Regest und druck: Abschiede
bd. IV, abiig. i b, nr. 212.
AV. igö ipS. 152g Oktober ji November 179
196. 152g Oktober ji.
Quittung Cofirad Schnitts als sc/iaffner des Augustitierklosters .
Ich, Cunrat Schnit, Schaffner desz gotzhusz sant Augustins zu Basel,
beke7ine, daß icli von dem hochwirdigenn furstenn und herrenn, herrn
5 Philipps von Guntdelszheim, bischoff zu Basel, . . . empfangenn hab,
durch handenn desz ersamen her Hans Hans Heinrich FurtmuUers, siner
f. gnaden Schaffner, nämlich acht guldin, für eyden (!) guldin ein pfundt
und fumpf Schilling, so man jerlich schuldig und verfallen was uff sant
Jacobs desz heyligen zwelffpotten tag nechest verruckt im nunund-
10 zwentzigistenn jar, wofür ich sin fürstlich gnad und ir erbenn . . . für mich
und mine nachkummen quittiere ; und desz zu merer sicherheytt so hab
ich min eygen b3^tscheft hiehar getruckt an dissenn brieff, so gebenn
ist uff dem einunddrysigisten tag octobris im mx""" xxix jar etc.
Origmal. S/.-A. Basel, Augj/stmer H i .
15 197. 152g Oktober ji.
Urfehde: Frantz Schvvitzer, von Waidenburg
Diser hat wider den obervogt daselbst, als er imm ze fronen ge-
botten, ein gemeinde besambiet, dardurch schier ein uffluff entstanden
wäre, ist uff hüt sontag, den letzsten tag octobris, ledig gelassen, hat
20 geschworen, das er fürhin m. h. von Basel, iren vögten und amptlütten,
als siner oberkeit in allen billichen zimblichen dingen wolle in botten und
verbotten trulich gehorsamen und wider s}' dhein gemeinde sin lebenlang
nimmerme besamblen, darzu an dhein gemeinde, die sich wider ob-
gedachte sin oberkeit setzen wollte, ze kommen, sonder deren gentz-
25 liehen müssig gon, sampt gemeiner urfech in bester form by pen desz
swerts. Jo. Hen. Fortmuller ss.
St.-A. Basel, Ratsbücher O^, s. 40.
198. [152g OktoberjNovefnber.]
Unnd ist disz nochvolgend der handel darumb ze rotslagen, wie
30 dann auch solicher einem yeden herrn siner frundtschafft furzetragen
und darüber ze beratslagen anzeigt.
Es weisz ein yeder miner hern sin frundtschafft, so der beroten
thut, zu berichten ober- unnd herligkeiten ein bischoff unnd sin capittel
in einer stat Basel mit besatzung burgermeister, zunfftmeister, eins rots
35 unnd schultheiszenamptz, derglich, wie sie von Basel hern bischoff und
capitel sweren muszen, denen ouch mit beden, zins, ungelt und andern
stucken verbunden unnd inn kurtz begriffen, das ein bischoff und sin
capitel deren von Basel inn geistlichen und, wie erst gemelt, inn welt-
lichen ire recht naturlich herren und obern gewesen, ouch noch billich
40 sin solten.
180 iji^9 Oktober! November Nr. ig8.
Nun ilisers onangcsehcn uniul alle cristciilichc ordenuiig, crhar-
iinnil hillij^kcit zcruck i;eslafT;en. habcnt sie von Basel zuvordrist die
cre iiiul diiist »;oUcs umui Ire scluildige gcliorsaini so gar liicndan
setzeiiiule, nochdeiu sie ettlich zit ein liorn iinnd hisclioff, ouch capitel
und sondrig personen mit abtringung cttlicher flecken unnd gutern, 5
inen gehorennden, item mit Schätzungen, item abstrickung veylen kouffs
und das sie vonn Basel witers nit den gewondtliclien cidt tluin, noch
eim liernn bischoff und capitel zu besatzung burgermeister, zunfftmeister
unnd eins rots etc. wollen komnienn loszen, item mit lyliung der
pfrunden, inn babstlichem monadt ledig werdende, sodan sonster dz lo
sie minen liern vom capitel sambt und sonders ire habe, guter, zinsz
und gult, wie man ubelthatcrn ze thun pfligt, ouch deren emptern,
cottidian, fabric, presentz und bruderschafft, renth, gult, zechenden, der-
glich den kilchcnschatz, yetzt bi den funff joren gewesen, bcschriben,
item inen vom Hohen stifft ouch abgestrickt, yetzt onlangst verschienen, 15
das iren keiner zu Basel gastung haben, noch ouch gast sin sollen und,
so einem sin bruder oder verwantcr ze husz kommen, hette keiner dem
herberg torffen geben, und derglich viel und manigfaltigklich, sonst
ouch inn ander weg dicselbigen herrn bischoff unnd capitel beswert,
betrengt unnd überladen liaben, demnoch ouch inn das geistlich griffen, 20
inen ire predicanten, weihe nyemant dann sie ze setzenn gehebt, noch,
volgends die niesz, ouch singen unnd lesen, wie dann uff eim cathedral
ze thün gewon ist, abgestelt, darnoch die Hohen thumb- und ander
kilchen, closter und cappellen, soviel unnd was derselbenn inn einer
stat Basel, überfallen, die thuren derselben, so besloszen gewesen, uf- 25
gestoszen, zerbrochen und darinnen die altaria zerzerrt, die bylder,
holtzin unnd steynin und tafflen, so darinn gewesen, uberab gcworffen,
zerslagen, usz den kilchen gethan unnd das, so von holtz gemacht, vor
der kilchen verbrennt unnd, was von ornaten, kleynottern, gülden und
sylbcrn gefeszenn, munstrantzen, kelchen etc. gewesen, dasselb alles 30
inngesloszen unnd verwart, inn moszen, mine herrn von capitel des iren
im thumb witers nit gewaltig sin können.
Desselben ouch noch onersettigt, als sie von Basel so gar un-
cristenlich inn den gotszhusarn iren mutwil volbracht, habennd sie dem-
noch ouch bi verwalternn Unnser frouwen buws im thumb angehalten, 35
das der durch sine wercklut die thumbkilch ouch inn costen der stifft
rumen, die altaries inn irem wüten zerzerret unnd endteret, volst dannen
thün, wa gemolte bylder darinnen an wenden hien unnd har gestanden,
mit wisze verstrichen und gar usztilgen muszen, also das weder gottes
noch siner werden muter Marie und der lieben heiligen und jungfrowen 40
byldnis oder anzeig witers nit darinnen gesehenn oder befunden wurden,
Nr. ip8. ij2p Oktober! November 181
unnd inn iren hanndlungen ze widder die gotszhusar und geistligkeit
also grym gewesen und der gestalt miszhandlet, das sie von der geist-
ligkeit irer lyben, haben und gutern inn groszer sorg und gevar ge-
standen, witers auch nit inn irem thumbstifft noch andern enden inn
5 einer stat Basel den gotsdinst, singen, lesen unnd anders, wie dann
biszher loblich geübt, volbringen können, vielmer dieselbigen von
der Hohen stifft als inn den geistlichen und weltlichen dingen durch die
von Basel endtsetzt unnd doch inn inen selbst das cristennlich und erlich
gemut tragendt, also das sie nit die stifftungen onvolbracht haben,
10 sonnder, was die wisenn, gegen dem genyesz daruff gestifftet, ouch
hallten wollenn etc. usserhalb umb ander bequeme stat und platz, do
sie ire gotliche ampter volbringen, singen unnd lesen mochten, sich
beworbenn und uff der kunglichen mt. zu Ungern und Peham gnedigist
erbyeten, furdernisz und bevelch solich stat unnd platz zu Fryburg im
IS Briszgouw angenomen und doselbsten sich niddergcloszenn unnd zu vol-
bringen ir stifftungen gottlicher empter, singen und lesens underfangen.
Der achtung, das die von Basel irs begangnen mutwils ersettigt,
dvvil ein stifft vonn inen ze Basel gewichen, denen ouch usz den ougen
gangen unnd sie ze Basel irs singens, lesens etc. ongeengt lieszenn,
2o das sie von Basel ze widder sie vonn der stifft nit witer underston
oder furnemen wurden, ist yedoch derselben vonn Basell begirligkeit
(welche sie zu geistlichem gut habenn) so grosz und starck, das die
nit veyr noch ruw het, noch haben mag, viel mer stetigs, wie sie in
dem, das ein bischoff, capittell unnd stifft aller geistlicher und weltlicher
25 ober- und herligkeiten inn einer stat Basel von inen endtsetzt unnd
sie sich zuglich dem Luciper (!) im himel gethan, ze widder bischoff
und capitel als ire recht obberkeiten uffblosen, erhocht, uffgeworffen,
die stul uff benck gesetzt unnd gehanndlett, das inen erenhalb nit wol
angestanden, ein lobwirdige stifft inn noch witern nochteill, schaden
30 unnd verderben ze wisen, wütet, nochsynnt unnd trachtet, haben also
Widder got, ere und alle billigkeit boszheit uff boszheit ze huffen und
mit ubelm zu überschütten, denselbigen von der Hohenn stifft die
zechenden inn der groszen und kleinen stat Basel, ouch iren zwingen
und bennen, was des an win und körn inen von der Hohen stifft ge-
35 fallen, über und widder das derselb der ire, sie ouch besonnder von
wegen des zechenden inn der kleinen stat zu underhaltung eins lu-
priesters doselbsten ob den hundert pfunden steblern disz jor har usz
irem seckel zalet, genomen, den win zu den Augustinernn unnd Car-
thusarn gelegt und den kornzechenden sonnsten versport, das uszteylung
40 desselben noch ouch des wins, wie untzhar under sie vom capittel jer-
lichen beschehen unnd sich gepurend, yetzt nit mögen furgenomen
1^2 i>2g Oktober November Nr. ii^S.
werden. Uniul hal>ciull nioiit;licheni /u stat iiniul laiult ircr {^cpictcii
sa^en uniul l>cvellien loszcnn, inen iiniul nil ciin capitcl oder dcrsclhrnn
aniptluton mit aiuleni iroii /cclietuleii und zinszemi j;clu)isam ze sin
und die zu liezalcnn gehruclien. aucli das. ua sie wuszcnn, das ein
capitel, der^lich desselben schaffncr uiind die anijjtlut, prescntzcr, cotti- S
dianer, puwnieister, camerer ctc usserthalh ircr j^epieten inn andern
turstentluiniben, landen, stetten \\n(\ Hecken, auch inn Eidt<^no.szcnn
zinsz und zechenden habenn, das inen dieselbigen, soviel 3'emmer
mo£rlichen, ouch "cantwort werden und ze handen kommen, und be-
römen sich dannocht unnd geben für besonder inn den flecken der lo
\*ordern kunglicher ml. erblanden, dassell) von der regierung zu Ensz-
heim erlangt und des mit sondern mandaten von denen versehen sin
(so doch nit dann die Hohe stifft darinnen uszdinget), haben ouch pfleger
gesetzt, welhes nie gewesenn, über die thumbprobsti, über die fabric,
item die dry anweit, so der puwmeister, cottidianer unnd presenntzer, 15
yeder inn sinem ambt, von deswegen, das sie selb inn ein stat Basel
nit wandlen torffen, gesetzt habenn, beschickt unnd den gesagt: Wa sie
inen von der stat inn denselben amptcrn dienen, das sie die dozu
gebruchen. wa nit, das sie alszdann der emptern, ouch alles innemen
und uszgebens derenhalb still ston unnd derselbigenn huser, inn einer 20
stat Basell zu solichen cmbtern verordnet, rumenn unnd usziehenn wolten.
Unnd sint zum selben die vonn Basel einem capitel im thumbstifft über
ire gewelb, darinnen sie ire brieff unnd hcimligkeiten ligenn habenn,
auch über die sacristien, darinnen der kilchenschatz, ornaten und mesz-
gewant kurtzer zit, villicht zweger monatten, gewaltigklich brochenn, 25
unnd domit, wie zu gcdencken, irs gefallens gehandlet unnd haben sonst
mit vieln und mencherley andern beswerden ein stifft und capitel über-
setzt, dergestalt sie von husz, hoff unnd dem iren vertriben, ouch
groszter ursachenn halb, das sie deren vonn Basell oncristenlich wesen
und Unordnung nit annemen oder sich derselben verglichen, sonnder 30
singen, lesen unnd ire stifftungen volbringen, got unnd den menschen,
was sie schuldig, leisten wollenn, abgewichenn, schirist nützt mer irer
innkomen habenn oder wiszenn, so deren vonn Basel halb sicher unnd
inen nit zu iren hannden khomen.
Sint ouch durch iren von Basel furnemen unnd endtwerung irer 35
zinssen, zechenden unnd gefeilen inn ein solichen mangel gestölt, das
zu versorgen, ein capitel sambt derselben caplanen bi angefengter
residentz nit bliben khonnen, dann nit vorhanden, darusz die personen,
weihe singen und lesen sollen, zu erhalten, besonnder so die von Basel
also der stifft mit und an iren zinszen unnd zechenden die beswerlichen 40
inngriff thun unnd nit abgestellt werden solten.
^^- 199- 152g November 2. 183
Dvvill dann leiders die ding also gestalt und von noten, das, wie
solichem zu begegnen, rotsieg verfaszet, die sachen wol bedocht und
ouch, was beroten, demselben Vollziehung beschehe, woll ein yeder
miner Herren soliche hendell, wie und was der stifift endtgegen gangen,
5 etzlichen von der fruntschafft also und noch beszerer fugenn erscheynen,
furtragen, dieselbigen darüber beroten unnd deren ein oder zwen zu-
kunfftigen dags, namblich, so mendags noch Martini nechst kombt, alhie
zu Friburg haben, ire rotsieg do zu eröffnen, andere inn den iren
zu vernemen und alszdann über die endtlich zu beslieszen, was ouch
10 besloszen, dasselb zu volstrecken verhelffen, wie die groszte noturfft
thut erheischen. Dann wo das nit beschehe, hat ein yeder zu gedenncken,
wahien disse ding ze letst gelangen wurden, namblich zu uszrutung
einer so alten und loblichenn gestifft unnd bistumbs, inn die xiiic jor
nun mer gevvert, furvvar nit allein zu nochteil unnd schaden der per-
15 sonen, so yetzt daruff versehenn, sonnder auch des heiligen Romischen
richs unnd dann des gemeinen adels, deren kinden unnd kindskinden,
welher spittal die unnd ir glich gestifften sint.
Unnd letst, wie ouch die ding uff dem richsdag zu Spir an chur-
fursten, fursten und stend gelanget, dieselbigen commissarios verordnet
20 und, was die gehandlet, wysz ein yeder miner hern bericht umben ze
geben.
Eniwurf. GeJieral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22ß (1529),
bl. ^gv.
'^^' ^529 November 2.
25 Das regiment zu Efisisheim an thumbrobst, stathalter und capitel
der merern stifft Basel, seine lieben ohaym, hern und frundn.
Uff ewr schreiben, des datum steet Freyburg zinstags vor Simonis
et Jude nechstverschinen, fügen wir euch zu vernemen, das wir euch
und ewrn stifift inn dem, so wir bitz hieher mit burgermeister und rat
30 der statt Basel gehanndlt, inmassen die genanten von Basel durch ire
gesanndten auch gethan, uszgeslossen unnd gar nit begriffen, unnd dar-
mit ir desselben, auch berurter hanndlung und ledsten abscheids, wie
unnd welcher gestallten wir alleyn eyn verkundung und dhein mandat
an die zinsleut, die bitzhieher den stifften, clostern und gotsheusern
35 inn der genanten statt Basel gelegen zu zinsen schuldig gewesen, auch
die, so von denselben zehenden gelechnet und bestannden, uszgen
lassen haben, lauter bericht worden, so schicken wir euch desselben
hierinnen verschlossen abschrifften zu'), euch in allweg desterbas dar-
nach zu halten wussen, dann ir sollen uns pillichen darfur haben, das
40 199. ') Siehe B.R.A., bd. IV, nr. ijg.
ls'4 /-T-'P Novemht-r j. Nr. 200—201.
wir euch iiivorn iiui cloin nuch inii cinoin luiiulcrii iisscrtlialb cwcrs
h\\vcsciis und willens vcrtadviigcn oder uns ewerthalhen yclitz bc-
gcl^en. — Datum Ennssisheim den anndern la<; novembris anno etc.
Original, unterschrieben Fridiidi von llatstal und N. Babst, cantzlcr, 5
mit dorsalnotiz prescntata Iuik,' ante Martini anno ul intra. General-
Landes- A. Karlsruhe, Akten Domstift Basel, fasz. 301, bl. 24.
200. '5^9 November j.
Das ein rath gewalt hat, mit uszlcndischen furstcn, herren und
stetten burgkrecht anzenemmen. 10
Anno domini xv« xxix uff mitwochen nach Simonis und Jude
haben m. h. die sechs einem ersamen rath gewallt geben, das er hin-
fure, es sye mit frombden fursten, herren oder uszlendigen stetten und
nachpuren, christlich burgkrecht und verstenthnis, doch uff ein hinder-
sichpringen an sy, die sechs, uffrichten unnd annemmen mögenn. 15
St.-A. Basel, Ratsbücher A6, bl. IQ imd ebenda, Ratsbücher ß 4, bl.
5p. — Regest: Ochs, bd. VI, s 14.
201. '5^9 November j.
Uff mitwochen nechst nach animarum sind her Bernhart Meyger,
Wolffgang Harnasch unnd der ratsschriber by unserm g. h. von Basel zu 20
Porntrut erschinen unnd habend mit siner gnaden, ouch hern Peter
Rychen, custern, und hern Cornelien von Liechtenfels, schulherrn, alls
in namen des capittells gehandlet, wie nachstat:
Nach anzoigung unserer herren gutwilligen dienst und fruntlichem
erbieten haben wir irn f. g. fürgetragen, es habe ein ersamer rath der 25
stat Basel gantz dhein zwivel, ir f. g., ouch deren capittell tragend
gnedigs gut wussen, dass sy, vermög des Pfeffinger vertragks, einem
ersamen rath die houptverschribungen umb die i. gl. ewigs gelts unnd
zweytusend gl. irer houptgut, item und dann die verschribung umb
die 11.4^ M gl. houptgutz und dero jerlichen zinsen, ouch den koüffbrieff 30
umb und über das dorff Ryehen uffzerichten unnd die mit sampt den ver-
sessenen Zinsen unnd aller gewarsame umb und über das dorff Ryehen
wisende einem ersamen rath zu banden ze stellen, pflichtig syend.
Unnd so dan ein e. r. diser dingen lenger nit in mangell stan, sye
unser beger, das ir g. einem ersamen rath die angeregten houptver- 35
schribungen sampt den versessenen zinsen und gewarsame, obstat, be-
hendigen unnd on verner uffziehen abrichten wolle.
Nr. 201. ij2Q November ?. 185
Zu dem andern: So sye ir f. <^. der grevin von Tierstein nach
lut der willbrieven jerlich ab der herschafft Pfeffingen hundert krönen
vvidembgelts, item unnd vermog des Ictsten vertragks, so ir f. g. vor-
farn bischoff mit hern grave Heinrichen von Tierstein seligen und lob-
5 licher gedechtnis gemacht, hundert gl. jerlichs lypgedings gelts zu be-
zalen schuldig. Unnd demnach solche der grevin gerechtigkeit, wie irn
f. g. unverborgen, an einen e. rath kommen, dem nunme zustendig
syend, haben wir begert, das ir f. g. jetzt on verziehen entweders die
widemb oder lypgedinggult, welches iren g. gefellig, was derenhalb
lo verfallen, abrichte, darzü einem rath, das soUichs der grevin leben lang
einem rath werde, versichere. Unnd welches ir f. g. under disen zweyen
unbezalt anstan laszt, daran behalten wir einem ersamen rath zusampt
der gerechtigkeit der vier tusend gl. halb, item unnd der farende hab
im schlosz Pfeffingen, darzu die entwerung der brieffladen etc. in alle-
15 weg ir recht unverletzt bevor etc.
Zu dem dritten habe ein ersamer rath dheinen zwivell, es sye
irn f. g. und deren capittell noch ingedenck, wie fruntlich ein ersamer
rath der statt Basel sich gegen irn f g., ouch dem capittell bitzhar
gehalten, wie truwlich ein rath in vergangener purischen uffrur der
20 stifft ir abgefallene underthanen zu gehorsame bewegt unnd ob den
capittell herren gehalten, sy in solcher geferlicher zyt truwlich geschützt
unnd geschirmt habe, ouch wie fruntlich ein ersamer rath nach er-
gangener unruovv unnd furgenomener enderung christenlicher religion
halben sich ein e. r. gegen sinen f. g. durch ir ersam wyszheit gesand-
25 then ratsbotten habend erbetten, darzu erluteret, das ir f. g. sich dheins
andern, dann alles gutten zu einer stat Basel versehen, unnd das ein
stat Basel das bistumb zu handthaben, zu schützen und ze schirmen
gneigt were, mit beger, ir f. g. weite sich entschlieszen, wesz sich ein
statt Basel zu iren versehen sollte. Darzu, wie fruntlich ein rath den
30 herren vom capittell geschriben unnd sich erbotten, ist inen unver-
borgen etc. Es hat ouch min g. h. gnedig und fruntlich anntwort geben,
die stifft unzerschrentzt zu behalten, ouch die herren vom ca'pittell
guttig antwort geben und in guttliche handlung verwilligt, göttlich tag
geleistet unnd die sachen also gestanden, das sich ein e. r. dheins
35 argen versehen. Aber das unangesehen haben die herren vom capittell
in hangender guttlickeit der thumbstifft, frylich nit on irer f. g. wussen
unnd willen, in schwebenden sachen heimlich hinweggefürt, die thumb-
stifft in ein fromb bistumb gelegt, unns der mutterkylchen, ouch un-
serer lyhungen beroupt etc., wie ob in der Instruction gemeldet, mit
40 beger, vor allem der stifft ir entwert gut zu bekeren unnd, ob sy das
thun wellen oder nit, unns mit antwort ze verstendigen etc.
Basler Reformationsakten, IV. „,
Igß /^-jp November ./. Nr. 202.
HierutT h.U unser i^nccli.-^cr herr geantwortet: Sin f. p;. syc willig,
den ersten arti<;kell der brieven uiiiul versessenen zinscn lialh zu er-
statten. Doch das ir darlegen oudi uber-en inul helialten werde, \vz
man im schuldig sye. Der ander artigkell : Diewyl der in schwebender
guttlickevt unentscheiden hangt, beger sin gnad derselben uszzuwarten. 5
Aber die enlwerung der brietf belangen, sagt ir f. g , das die herren
vom capittell sollichs on irn f. g. gunst, wussen unnd willen gethon,
habe ouch nützit darvon gcwuszt etc. Deszhalb ir t". g. hierinn ent-
schuldiget unnd den herren vom capittell disen artigkell ze verant-
wurten hingestelt haben wolle etc. 10
Demnach haben der von Liechtcnfells und hcrr Peter Rych sich
und ire capittellbruder, wie sy nit arger meynung oder fluchtiger wise
von Basel abtretten, sonder alein ire lib etwasz ze sichern, dann inen
nüt liebers, das sy nit zu Basel sin mögind, unnd hand anzeigt, sy
habend die brieff nit in hangender sach, sonder im purcnkrieg hinweg 15
gefurt, aber alein das ir genomen, gengen min herren niit an. Item
unnd sy habend sich zu beclagen, dan man inen ire zinsz und zehenden
verspert, über ire gewelb brochen, ir kylchen zerstört, unnd darumb,
das sy wol huszhalten, wolle man inen das ir nemen etc., mit anzog,
wie sy nit gewalt hetten, unns antwort ze geben, ob sy die brieff be- 20
keren weiten oder nit; aber sy weltens iren capittellbrudern anzögen,
trüwlich anbringen unnd unns mit antwort begegnen.
Daruff haben wir dem bischoff anzegt: Den ersten artigkell lassen
wir pliben, das sin gnad der also fertige.
Den andern berüren sye nit on, wir syend mit sinen g. in gut- 25
licheit gestanden; diewyl aber die herren vom capittell über die ab-
geretten artigkel die brieff hingefürt, sye die guttlikeit usz und wellend
siner g. darmit den anlosz uffgesagt habenn.
Unnd für das dritt: Diewyl die herren vom capittell der stifft ire
brieff on ir f. g. vorwuszen entwert und jezt nit antworten, ob sy die 30
bekeren wellen oder nit, das wellen die botten einem ersamen rath
anzogen und sy darin, wz gehandlet, lan. Unnd sye nit glouplich, das die
brief im purenkrieg, da alle wellt gen Basel geflohen, usz der stat ge-
fuert syen, darum die in hangender guetlicheit entweret sin müssen etc-
Origifial. SL-A. Basel, Bischöfl. Handlu7ig O 3, bl. gv. 35
202. ^5^9 November 4.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Zürich.
Demnach (als ir wyszt) uff nechst gehaltenem tag Baden, das man
dy bund, domit frid unnd einikeit in loblicher Eitgnoschafft gepflantzt,
wyderumb schweren, unnd menglich sin botten uff nechstkomenden son- 4°
lO
Nr. 20J- 204. i-^2g November 6 — 10. 187
tag nach Martini allerschierest, solches zu vollendenn, an den herbergen
haben soll, verabscheidet, so haben wir doch sither lantmerszvvysz, das
sich ettwas irrungen, das zu verhinderen, zugetragen, vernomen. Domit
wir dan nit zu unbillichem kosten gewysenn, wir uch gar freuntlich
5 bitten, wellen unns b\' dysein darumb eygnen gesanttcn botten, ob
sollich bundschweren uff obernempten tag sinen furschritt haben werd
oder nit, schrifftlich berichten, unns mit abvertigung der botten wonach
wuszen ze halten... Datum den iiii*«" novembris^) anno etc. xxviiii.
Entwurf, mit dem 7iachsaiz Glicher gstalt werd gon Bern gcschribenn.
St.-A. Basel, Missiven A 28 , bl. 24J.
203. 152g November 6.
Aus den xvochenausgaben sampstags noch omnium sanctorum.
Bottennzerung : Item i Ib viii ß halt Rudolff Super uff dem ritt
gönn Mulhusenn, als sy das burgkrecht gschwornn, verzert unnd ver-
15 letzt. — Item xi Ib vii ß im d habcnnd her Bernnhart Meiger, Wolff-
ganng Harnasch unnd der ratschriber uff dem ritt gönn Bronntrut zum
bischoff verzert unnd verletzt. — Item l xxi Ib xviii ß x d habenn
Rudolff Fr\' unnd der doctor im Munster der disputacionn halb gönn
Marbburg verzert unnd verletzt.
20 Rytgelt: Item xvii Ib Rudolff Fryenn unnd dem doctor rytgelt.
Senndbrieff: Item xviii ß gönn Zürich.
St.-A. Basel, Fi?ianz G14., s. lllS.
204. ^S~P November 10.
Philips, von gots gnaden bischove zu Basell, an thumbprobst, statt-
25 halter unnd capitel der meren stifft Basel.
Jüngstem abscheid nach mit ewern gesandten, dem herrn Petern
Riehen von Richenstein, custern, und herrn Corneli von Liechtenfels,
schulherrn etc., verlassen, haben wir usz sonnderer begird, frids und
einigkheit unnser pottschafft zu unnsern guten freunden, burgermeister
30 und rath der stat Basel, verordnet, bey inen uffs höchst und fruntlichst
lassen ansuchen der spennen und irrthumb halben, zwuschen euch und
inen sich haltende, uff gutlich unnderthedinger den sachen gemesz (sie
sygen joch von fursten, herrn oder stetten, als da mochte sein Strasz-
burg oder anndere) nachmaln freuntlich zu bewilligen, inn betrachtung,
35 vvas unwillenns und unrats sonnster mit der zeyt darusz erwachssen
mocht, wir auch inn guter hoffnung seyen, noch wol weg zu solcher
gutlicheit funden mögen werden, sodann sie bewilligen, sygen wir
202. ') Vorlage verschreibt octobris.
188 152g November 11. Nr. 205.
llrputi^^ hc\- euch anzcsuchcn, zuversichtlich, ir die ohcher gstalt nit
abschlagen werden, sanibt anderni crpicten, so unnserthalb sich hatt
wollen j^cburen. DarutY sie nach lann«j ojchabtcni rath und bcdannckh
obgemeltcr unnscr pottschafft inn gesessnem rath mit anntwurt begeg-
net, das sie unns unnsers guten geneigten frcuntlichen willens, den sie 5
b\- unns spuren, bedanncken, aber der unndcrhanndlung halben, wie
obstat, an sie begert, haben beyde, allt und new rath, erkhennt:
Soverr die enntwerten brieff wider in die statt Basel zu gemeinen
hannden erlegt, darüber dann ewch ein schlussel geben werd und inen
einer, doch zu unglichen schlössen, blyben soll, mögen sie demnach 10
lyden. wir ein statt Straszburg oder anndere vermögen, sich berurter
gutlicher hanndlung underziehe, darinn sie sich der gebur nach erzoigen
wollen mit angehennckter beger: dweyl wir dise Werbung also an sie
lanngen lassen, das wir sie furderlich wider verstendigen, ob ir solchs
annemen und eingen wollen oder nit, sie sich furter dester basz wissen 15
ze halten. Desshalben unnser früntlich beger, ir wollen gestaltsame der
sach (als unns nit zwifelt, ir ze thun selbs geneigt sygen) bewegen und
ermessen und unns ewr anntwurt furderlich wider verstendigen. Was
dann wir ewch zu gutem erschiessen mögen, wollen wir ganntz gut-
willig und gern thun. Sie haben auch abermals die verschrybungen 20
über die zinsz Pfeffingen und Rhiehen etc. sambt den versessnen zinsen
begert, darumb von noten, wir solche verschribungen haben, auch nach-
gedencken gehabt werd, wie sie der gemelten zinsz vernugt mögen
werden. Es ist wol der halbtheil uffgeswolln, vor unnd eehr wir herr
worden; so mögen ir gut wissen haben, was wir für swere jar biszher 25
gehabt, das nit muglich gewesen, die zu erübrigen oder ze bezalen. —
Datum Porntrut x'^«" novembris anno etc. xxix°.
Original, mit aufgedr. verschlußsiegel und dorsalvermerk presentate
sabatho post Martini anno ut intra. General- La?ides-A. Karlsruhe,
Akten Dotnstift Basel, fasz. 301, bl, 20. 3°
205. ^529 November 11.
C. Schaller . , . Peter Butzen, stattschriberen zu Straszburg.
Lieber schwager ... In der sach des burgrechtens bringen dy von
Zürich und Bernn das allenthalbenn an jere gmeindenn, unnd bin der
hoffnung, es werd gut antwort gfallenn. 35
Die vonn Schaffhusen sint sithar ouch in das burgrecht komen
unnd ist man in hoffnung, es werden bald mer harnach komen.
Man soldt dy pund uff jetzt nehstkomenden sontag wyder ge-
schworen habenn. So ist in allenn bünden bebstliche heylikeit unnd
der stul zu Rom vorbehaltenn. Das wellen dy von Zürich unnd Bern 40
Nr. 206. 1529 November 12. 189
nymme schwerenn ; deszhalb ist es bysz uff ein andre zyt angestelt . . .
Datum uff Martini anno etc. xxviiii.
örighial. Stadt- A. Straßburg, AA 1808.
206. ^529 November 12.
5 Fritags den xii. tag novembris sind disz zügen durch Hans Jacoben
Wild, den Substituten, wider doctor Alexandern Sytz v^ervaszt wordenn.
Hanns von Seltz, der schnider, hat gschworen unnd sagt: Das
er uff Unser frowen tag der mindern zal im xxviii jar nechstverschinen,
als sy über das birg gangen, im Munster predig gehört; hab darnach
10 sin gev^attern, hern Anthoni Bären, als die predig usz gewesen, under-
wegen funden, mit demselbigen untz an Vischmerckt gangen, vii mit-
einandern geretj yedoch zeletzt wurden sy ze rat, giengen zu Casparn
Appentecker, besichtigeten inn in siner kranckheit. Also finden sy in
Caspars stuben doctorn Alexander sitzen by eim tisch. Er, zug, und
15 Anthoni Bär sich ouch gesetzt, allerley mit Casparn geret, und under
anderm Anthoni Bär gsagt : Hey, wie hat der wichbischoff im Münster
so ein schone predig gethan, von Unser frowen und unserm hern Jhesu
Christo. Inn solichem redte doctor Alexander und zerwürfe die einen
hand: Hey, was sagen ir, es weist niemant, wannen er ist (Christum
20 meynent), wannen er kumpt, oder wer in gemacht hat. Der engel Gabriel
mocht inn wol gemacht haben in der zit, als er by iro gsin ist. Joseph
ist iro nun zugeben worden für ein huter. Und sagt diser zug, das
doctor Alexander so erschrockenliche wort uszgestossen, das im, zügen,
in der stuben gruset. Were damit hinweg gangen ; gebe ime des Cas-
25 pars frow das gleit, sagte : O, wie hat der man so erschrockenliche un-
cristenliche wort geret, es müsz mir min lebtag nit mer usz min hertzen.
Wyter etc.
Anthoni Bar hat geschworen und sagt: Uff einen firtag, der im
jetz ze bestimmen nit wussent, sye er und noch ethlich mer inn Caspar
30 Appenteckers stuben gsin. Haben angefangen miteinanderen ze dis-
putieren. In dem sagte her doctor Alexander, so ouch zugegen was, das
inn, zugen, uncristenlich und dem evangelio nit gemesz beduchte. Was
es aber gewesen, ist im, zugen, von lenge wegen des zits vergessenn.
Her Vit Wurster, von Herenberg, hat gschworen und sagt : Das
35 er uff ein zit zu Biblingen im schlosz by hern Ulrichen, hertzogen zu
Wurtenberg, Hans Lienharten von Rischach, Utzen Richwin von Sternen-
fels, Martin Gutbrot von Urach, doctor Oszwalden von Kalp, Wolffen
Rennmeistern von München, Veitin von Kilchen an der Eck und Jo-
sephen Wurster, dem vorstknecht zu Biblingen, an einem tisch ge-
40 sessen. Haben die hern von her doctor Alexandern und siner handlung
190 15^9 November r i. Nr. 2oy.
mit nicistcr B.vinvons, eins schcrcrs schwcstcr zu Herenberg-, umb deren
willen er her doctor inn «jevangenschafft konicn, anj^efangen ze reden.
Hab under anderm lior riricli, hcrtzog zu Würtenberg, gsagt: Hett
ich *\c\\ schehiien in niincni gwalt, wie ich inn uff ein zit inn der Kydt-
gnoschafft gehept hah, ich weite inn straffenn, tlas ein land niiisz an 5
inn tenken, ich weite inn uff vier Strassen hencUen; dann er hat
mich gegen minem schwager, hertzog Wilhelmen von Peyercn, ouch
gegen miner lantschafft falschlichen vertragen und verlogen, er ist mir
in der Eydtgnoschafft entschlipfft, er must mir nit mer entschlipffen.
Es sagt ouch discr her züg, das doctor Alexander an vilcn orten mit lo
grossen Unwillen und unlieb hinweg komen sye, muste sich ouch noch
huttisz tags im gantzen land zu Wurtenberg besorgen ; wo er ergriffen,
man wurde etwas, so im unlidenlich und ongelegen were, mit im fur-
nenien unnd handlenn. Wyter ist disem hern zugen nit wussent.
Protokoll. St.-A. Basel, Gerichtsarchiv JJ 2ß, Id. igv. '5
207. ^5^9 November rj.
König Ferdinand an das regiment in Innsbruck.
Wir bestätigen den empfang eures Schreibens am datum den 26.
octobris jungst verschinen sampt den abschrifften betretend den vertrag
der Ensisheimer regierung mit der Stadt Basel. Wir haben dergleichen 20
abschrifften von der regierung zu Ennsishaim auch cmpfanngen, darauf
wir inen dann laut eingelegter copeyen wider anntwurt geben. Unnd
dieweil ir uns in berurtem eurm schreiben diser sachen halb etlich
treffennlich unnd wichtig Ursachen, die wir unns gnedigclich gevallen
lassen, antzaigt und derselben noch mer zu erzelen weren, demnach 25
empfelhen wir euch mit ernnst, daz ir die sach nach notturfften noch
weitter beratschlaget unnd, so ye die von Basel ein zuesagen oder ab-
slag haben wolten, wie sich unnsere Vordere regierung an unnser stat
darinn halten und ob, auch welher gestalt wir unns auf kay. mt. als
ainen Rö. kaiser, auch den eltisten ertzherzogcn zu Osterreich, desz- 30
gleichen auf ainen kunfftigen reichstags referirn und ziehen sollen. Unnd
so euch solchs für fruchtper unnd nutzlich ansehen wil, alszdann ain
form, wie wir das mit pessten fuegen an die kay. mt. gelanngen lassen
sollen sampt ainer weittern anntwurt an gedachte von Basel verfasset
unnd unns dieselbig furderlichen zueschicket. Wo ir aber noch pessers 35
wisset, unns dasselbig auch antzaiget. —
Datum Lynntz, den 13.*^*^" tag novembris anno etc. 1529.
Kopie, tnit vermerk durch dise kn. mt. unnd Wisinger underschriben.
Lafidesregierungsarchiv für Tirol (Innsbruck), Copialbücher, von der
kgl. Majest., 152- — 1529, bl. ^jov. 4°
Nr. 208— zog. i^2g November ij. 191
208. fj2p November 75.
Freies geleit für Gerhard von Harcourt.
Wir, Adelberg Meiger, burgermeister unnd der ratt der statt
Basell, tunt kunt aller menglich, das wir dem erwurdigen hern Ger-
S hartten vonn Harrekortt, camerern zu Gigny, Cluniacenser ordens, uff
sin vlyszig bitt unnd beger, ouch allen denen, so er mit im pringen
wurtt, ein fry, sicher unnd starck gleit für unns, dy unnserenn unnd dy,
so unns ungeferlich zu versprechen standenn und wir mechtig sind, in
unnser statt Basell unnd gebiet ze komen, darinne so lang dy gütlich
10 handlung, so er mit unns des gotzhusz halb zu sant Alban ze haben
vermeint, werett, ze wonen, ze gon, ze ston unnd ze wandlen unnd
wydrumb vonn dannen an ir sichere gvvarsami von unns unnd den un-
seren ruvvig unnd on alle beleydigung, doch dy sy sich ouch sampt unnd
sonders gleitlich unnd vvy recht gegen unns unnd den unseren halten
15 sollen unnd wellen, geben haben. Gebenn innen ouch das in unnd mit crafft
dysz brieffs, der zu urkund mit unnserem ingedrucktenn secret insigel
versigelt und geben ist mentags den xv^«» novembris anno etc. xxviiii.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A2S, bl. 2^'jv.
209. 152g November /j.
20 Adelberg Meyger, bürgertneister der Stadt Basel, an margraff
Ernsten.
Wir sind durch dy pflegere unsers gotzhusz sant Alban der war-
heit bericht, wy demselbigen gotzhus durch e. f. g. ambtleut simige
zins unnd zehen, so es in den dorffren Wittlicken, Öttlicken, Houwingen,
25 Lörrach, Halttingen unnd Wyl jerlich fallen hatt unnd deren in lang
hargebrachtem und ruwigem besitz gwesenn, über das sy vonn wegenn
vermelts gotzhusz weder mit e. f. g , den jerenn oder andren nichts
anders dan alles liebs unnd guts ze schaffen wyszen, in arrest unnd
verbott gelegt. Dorab wir unns ettwas verwundren; dwyl wir aber,
30 ob solches von wegen e. f. g. oder andren bescheen, nit eygentlich
wyszen mögen, wir dyselb e. f. g. gar freuntlich bitten, by den jerenn
in obvermelten derffern, das solche verbottne zins unnd zehen wyder
entschlagen werden, zu verschaffen geruchen, oder aber unns b}' dysen
eygnen darrumb gesantten botten, von weszwegen solche verbott be-
35 scheen unnd worumb dyselbigen verbott nit wyder uffgehept und
entschlagen werden sollen, schrifftlich, uns furer wonach wyszen ze
gerichten, verstendigen . . . Datum mentags den xv*^*=" novembris anno
etc. XXVIIII.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A28, bl. 248.
192 15^9 November 16-18. Nr. 210 — 211.
210 ^5^9 November 16.
Ralserkantnis: Wie die biirj^cr, hiiulcrsessen und i)ricstcr, so
von wegen furgenomener religionordnun«^- von uns <;ezoocn, Kclialtcn
werden sollend
Anno domini xv« xxix", uff zinstag den \vi''«" tag novcnibris, 5
habend unsere Herren bed, nuw unnd allt rath, cinhclling erkant, das
alle die so unsere burgerr oder hindersassen unnd deshalben einem
ersamen rath mit eidsptlicht verwandth gsin, ouch alle die, so inn
unnser stat Basel verpfrundct gsin, die syend geistlich oder welltlich,
edel oder unedel, hochen oder nidern Stands, die von wegen unser 10
nuwfurgenomenen Ordnung und bcschechener enderung inn christeniicher
reli^ion ire burgkrecht oder hindersassene^'d uffgcben, item unnd die
priester, ouch geistlichen, die von uns gezogen und aber ire huser,
hove, guter oder verwandthen by uns haben, wan solche furohin, als
nemblich nach verschinung eins monats, irer geschefften und anligens 15
halben inn ein statt Basel wandlend, das dann sy und ir gesind nit
me inn Iren husern noch by iren verwandthen inziechen, sonnder yeder
zit inn ein offen gasthaltend wirtzhusc innkerend und gantz kein für
nach rouch by uns nit haben noch halten sollend, by peen eins marrck
svibers so der Verbrecher diser erkanthnis, so offt die nach verschinung 20
des monats obbestimbt ubertretten, one gnad bezalenn solle.
Unnd ob sich über kurtz oder lang zutragen, das die obgenanten
abgezogenen burger oder hindersassen sich wider harthun, das burgk-
recht wider begerenn oder sonst hindersassen sin wollten, deren soll
keiner zu burgerr angenommen werrden one wussen und willen beder 25
rathenn und unserer herren der sechsenn, allso das bede, rath unnd
sechs, yeder zitt nach gestallt der Sachen thun mögend, was inen ge-
fellig, ouch gemeiner stat Basel nutzlich und eerlich sin wurdet.
St.-A. Basel, Ratsbücher A6, bl. 18 v. und ebenda Ratsbücher B 4,
11^ ßSv. — Gekürzte Kopie, mit vermerk, daß diese ratserkantfiis 1333 30
7iovember 22 erjieueri wurde, ebenda, Ratsbücher B6, bl. 17 v. —
Regest: Basler Chron., bd. I, s. 106. Regest und druck: Ochs, bd. V,
s. 663 und bd. VI, s. 14.
211 ^529 November 18.
Uff denn andren sinodum, so mentags noch Katharine den xxix. 35
novembris anno etc. xxix gehaltenn, ist allen vogten, wy harnoch volgt,
geschriben :
Wir, Adelberg Meyger, burgermeyster unnd ratt der statt Basell,
empietenn unnserm lieben getruwen Hans Gebharttenn, Schultheis zu
Liestall, unnsern grus. Fugen dir hyby zu vernemen, das wir den si- 40
Nr. 212. ^529 November i<^. 193
nodum, daruff alle lütpriester, Seelsorger unnd verkünder des wortt
gottes in unnsern gebietenn zu statt unnd land examiniertt unnd jerlich
umb Martini ungeverlich v^ermög unnser nuwen uszgangnen reformation
und Ordnung gelialtenn soll werdenn, uff mentag noch Katharinc den
5 XXIX *<=" novembris dysz gegenwertigen monatz, alhy zu Basell in unn-
serm Augustinercloster ze haltenn, angesechen habenn. Unnd thundt
dir deszhalb gantz ernstlich befelchenn, das du dich by dinen ampts-
untertonen und geschwornen, wy, welcher niasz unnd gestalt dy pfarrer,
sellsorger unnd, so das wortt gottes verkünden, sich in verkundung
10 desselbigenn unnd andrem, by innen bishar gehaltenn, ob sy sigen
eebrecher, hurer, wacherer, trunckenboltz, oder ob sy dem gmeinen
volck, jeren schefflinen unnd untertonen, ergerlich, denselbigen nit fur-
stendig lebten, woU erfaren wellest. Unnd so dir also etwas von innen
anzeugt wurt, din gwysze unpartysche kuntschafft unnd worheit darumb
15 zu verhorenn, desglichenn ouch vlyszig erkundigenn, was mangels den-
selbigen selsorgern untzhar in jeren pfrunden und libs narungen zu-
gestanden, domit du sellichs unnsern geordneten examinatoribus uff
obgenanten mentag, vor denen dieselb parsenlich sampt allen pfarreren,
Seelsorgern und helffern, in din ampt gehörig, darzu denselbigen, so
20 also ettwas wyder sy clagen oder kuntschafft sagenn, denen du allen
by jeren eydenn alhy zu Basell in unnserm Augustinercloster zu rechter
früger tagzyt zu erschinen gebieten sollest unnd keinswegs uszpliben
anzuzeugen wyssest. Wurde aber jemans vonn den pfarrern, Seelsorgern
oder helffern uff obbestimptem mentag unnd sinodo, nochdem du innen
25 zu erschinen gebotten, uszpliben, sich ab gedochte unnsere verordnete
examinatores inhalt angezeugter unnser reformation nit examinieren las-
zen, sonder also ungehorsam sich erzeugen, denselbigen soll durch unns
sin pfrund gestracks und von stund an gnomen unnd mit einem andren
versechen werden. Des wollest sy eygentlich wol berichten unnd er-
30 warnen laszen, sich dornoch haben ze halten. Datum fritags den xviii.
novembris anno etc. xxviiii.
Protokoll. Sf.-A. Basel, Kzrchcfi C S, Liber synodorum, bl. 7.
212. ^529 November ig.
Adelberg Meyger, burgermeister und rath der stat Basel, an marg-
35 graffen Ernsten.
U. f. g. schriben unns, den xvii. novembris von wegen der zinsz
unnd zehenden, die unnserm gotzhuse unnd pfarrkylchen zu sant Alban
in u. f. g. oberkeyt, den dörfern Wittlickhenn, Otlicken, Houwingen,
Lörrach, Haltingen unnd Wyl etc. in verbott gelegt, zukomen, haben
40 wir allen inhalts, ouch darby verstanden, das der geschehenen Werbung
Basler Reformationsakten, IV. .) =
194 I52() November ig. Nr. 212.
halben, so Liidwij^ Züricher, unser ratszlVinid 1>\- u. f. \y. sollichcr sachen
gethan, miszverstand fiiri^cfallen ; dann nit 011, wir habend crstgcnantcn
unnsern rats/frund verschinncr ta^cn zii 11. f s^. mit solchem bevelch
ab«;efertij;et, das er u. t". };. zu erkennen oel)en solle, wie unns anlanj;,
das ettliche personcn, so in den stifitcn, gotzluisern umul clostcrn. die 5
in unnserii statt oberkeitten unnd gebieten gelegen, sich gehalten, unnd
aber von wegen unnscr nuw furgcnomenen Ordnung, christcnliche re-
lii>-ion betreffen, deren sy sich mit unns nit glichformig machen wollen,
von unns abgetrettenn, den vermeltcn unnsern stifften, clostern unnd
gotzhusern ire zinsz, renndt, gulten unnd zehenden in u. f. g. obcrkeytt 10
gelegen (glich wie iro ettliche im fürstenthumb Osterrich, aber ver-
ffebenlich ze thund understanden), mit arrest ze verhefften vermeinend,
unnd sonderlich so syend zwen, da der ein zu Busiszheim gesessen,
sich, wie er probst zu sant Alban sye, wiewol on grund der warheit,
dann wir im nutzit gelyhen, berume; ouch ein abgetrettener munch, 15
der unnserm gotzhuse zu sant Alban ein allt urbarbuch heimlich en-
tragen, by ime unnd in crafft solchen urbars die zinszlut, ime vilge-
nanten unsern gotzhuses nutzungen ze geben, ankert, ouch ettliche mit
sinen verheissungen ime ze willforn bekomen habe; der ander sye
Schaffner im sant Johanser husz gewesen; der habe hern Wendlin zu 20
Schliengen deszselben huses renth und zehenden, in u. f. g. oberkeyt
gelegenn, inzenemen verordnet. Diewyl aber unns, der vermelten stiff-
ten, gotzhusern unnd clostern, castvogten, schirm- unnd leehenherren,
unnsern gotzhusern das ir entziehen ze lassen gar entlegen, zudem wir
unnd die unnsern, das wir unnser hab unnd gutere mit dheinen fremb- 25
den gerichten verbotten, bekumbert, noch angefochten, sonder wer zu
unns unnd denen, die unns zu versprechen stand, zu clagen vorderung
hat oder gewunnet, das der oder die das vor schultheissen unnd stat-
gericht zu Basel und niendert anderschwo das recht vordem, suochen
unnd nemen sollen, von dem helgen Romischen rych hoch befryget, 30
ouch allen denen, so an vermelte gotzhuser Spruch unnd clag ze haben
an angeregtem ort furderlichen rechtens zu gestatten urbuttig sind, das
dan u. f. g. unnserm hohen vertruwen nach unns unnd die unnsern, ob-
stand, by angeregten fryheitten pliben, den uszgetrettenen in irem
fürstenthumb dheiner verbotten gestatten, sonder, wie obgemelt, die 35
anspreher zu recht wisen, unnd umb Verhütung kunfftiger irtung glich
wie die Herren zu Ensisheim getan, ein generalmandat uszgann, ouch
unns derselben eins mittheylen wolle, das alle u. f. g. underthanen den
stifften, clostern unnd gotzhusern, in der stat Basel gelegen, und sunst
niemandem andern die rendth, zinsz, gult unnd zehenden, wie sy die 40
bitzhar in u. f. g. oberkeyt gehept. furer wie von altem harkomen on-
Nr. 21^. ij^20 November ig. 195
verhindert reichen unnd bezalen sollen mit erbietung, das umb u. f. g.
wir sollichs unverdrossen verdienen wollend. Und alls unser ratsbot-
schafft usz u. f. g. antwort uff ditz unser zimblich ansuochen gegeben,
vermerckt, das die sach in verzugk gestellt unnd der zyt dhein entlich
5 antwort bekomen mögen, unnd aber nit kleine fursorg tragen, das dar-
zwuschen die obgenanten personen nit firen, sonder mit allem ernst,
wasz inen werden mechte, inziehen wurden, hat er begert, das u. f. g.
gnedigs insehen thun, iren underthonen dem vermeinten probst zu
Busiszheim, ouch den abgetrettenen nutzit ze geben, gebieten wölte
lo unnd gar nit begert nach versehen, das darumb unsern gotzhusern das
ir verbotten nit gevolgen solte, sonder trostlich hoffnung gehept, wann
sich u. f. g. irer antwort entschliessen, sy wurde unserm beger, nit
weniger dann zu Ensisheim beschehen, gnedicklichen willforn. Darby
hatt er sich ouch erluteret, das wir die Hohe thumbstifft und wasz
15 demselbenn in u. f. g. furstenthumb zustendig, diser zyt in ruowen un-
angefochten pliben lassen.
Demnach . . . gelangt an u. f. g. abermaln unnser gantz ernstliche bitt,
u. f. g. wolle unns sampt den unsern, obstand, by unsern fryheitten unnd
furgeschlagenen rechten pliben, darzü die gelegten hefft relaxieren unnd
20 darby ein offen edictmandat vorangezeigter wyse in irem furstenthumb
uszgan lassen, unns ein sollichs by disem bringer mittheylen . , .
Furer . . . sind wir in diser stund bericht, das ettliche u. g. under-
thanen zu Tegernow, so unserm gotzhusz sant Augustins zinszbar, von
wegen das wir usz göttlichen, christenlichen Ursachen die bapistischen
25 miszbruch der mesz abgestelt, Hansen Mullern von Wittnow, des ge-
melten gotzhuses schaffneren, ir gewondliche zinsz ze geben frevenlich
sperrend, über gut, brieff unnd sygell, so das gotzhusz darumb by
handen hatt; unnd diewyl dann von disem unnd derglichen dingen, als
u, f. g. selbs zu ermessen hatt, wo das nachgelassen, vil irtung er-
30 wachsen, ist an u. f. g. unser bittlich beger, sy wolle die bedachten
underthanen ir gewondliche zinsz abzerichten vermögen unnd unns uft
ditz schriben irer gnedigen antwort schrifftlich verstendigen . . . Datum
fritags den xix. novembris anno etc. xxix.
E7itwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2Q, bl. 16^. — Kopie, ebenda,
35 Si. Alban EE i .
213. 152g November ig.
Thumbprobst und capitel .. . an Thebolten, abt des gotzhusz Lutzel.
Von Basel verlrieben und durch die Stadt im einzuz unserer
Zinsen und zehnden gefährdet, haben wir unsern ambtluten bevolhen,
40 solch unser zinsz usserhalb zu behalten, kornschutten zu bestellen und
196 15^9 ^^ovember 20. Nr. 214 — 215.
das körn etc. dohien iw schütten. Und so ewcr gotszhuszlin sanl Ap-
püllinaris unsern amptluten hiczii ctzwas dinstlicli, l^ittcn wir, c. e. ivolle
aus mitlfid zugeben, das unnscrc amhtlut ettlich ir fruchten dohien
schütten mo|;en unnd deshalb irem verweser doselbstcn bcvelhnus
{Tcbcnn . . . Datum Fribur<j uf Elizabet anno xxix.
Entwurf. Ge7i€ral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22 ß (lß2g), bl.66.
214. L'^^9 November 20.
Adclbcrg Meiger, burgcrnieister und rat der statt Basell. ... an
Philipsenn, bischoffenn zu Basell.
E. f. g". jüngste nieynung habend wir Heinrichenn von Ostheim, 10
unnserm burgernn, anngezeigt; der hatt zu turderung der sachen hern
Jacoben Meygern, unnsernn altcnn zunfftmeister, unnd Rudolff Fryenn
zu bysitzernn und schidlüten sines teils erncmpt unnd verwilligt, das
e. f. g. einen furderlichenn gerumpten tag ann gliche maistat ernennen
mit irnn zusätzenn, ob sy die gehabenn mag; wa aber das nit, mit 15
zweyenn anndern, glich wie er mit den sinenn thun will, erschinen.
Dise vier zusatz erstlich güttlich hanndlenn, unnd ob die fruntliche
hanndlung vergebennlich sin, die sachenn mit rechtlichem spruch ennt-
scheidenn sollenn, damit die hanndlung on lengernn uffzug zu ennd
gepracht, das zeigenn wir e. f. g. an, damit sich die mit irnn zusätzenn 20
unnd ernenung des tags habenn zu gerichten. Sodann e. f. g. unnd unnser
burger zusamenkomen unnd inn der gute nit vereint werdenn soltenn,
lossenn wir des recht sprechennt, was ir der parthienn by denn zu-
sätzenn vermögenn, ouch beschehenn. Wir bii(e?i um schriftliche mit-
teilu7ig eures ivilletis durch diesen boten. Datum den xx^*^" tag no- 25
vembris anno etc. xxix.
Origifial. St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv, bd. IJ, ?ir. 43.
215. 152^ November 20.
Aus einer missive: Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt
Basel, an das regiment zu Ensiszheim. 3°
Zu dem andern habend wir der ko. mt. zu Hungern unnd Beham,
unnsers gnedigisten herrn, anntwort uff den jüngsten abscheid zwüschen
uch unnd unns, unnserer stifften, gotzhuser unnd clostern zinsz unnd
zehenden im furstenthumb Osterrich gelegen belangende, uszgangen,
jetzt eben lang gewartet, also das wir irer mt. meynung noch dhein 35 j
gruntlichs wussen tragen; domit dann ir und wir solcher sachen zu
ruwen komen, gelangt an uch unser fruntlichs begern, ir wellend die- j
Nr. 216 a. i^2g November 20. 197
selbige handlung furdern, uch unnd unns deren vols zu ennd verhelffen,
worüber ivir um schriftliche anttuort bitten. Datum sampstags den
XX. tag novembris anno etc. xxix.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A2g, bl. 164 v.
^ 216 a. j^2g November 20.
Thumprobst, Statthalter unnd capitel der meren stifift Basel afi
Philipszen, bischoven zu Basel.
Als e.i.g. uns kurtzer dag') geschriben mit meidung, wie sie zu
Herrn burgermeister unnd rot zu Basel geschickt hab, inn sachenn
10 zwuschenn denselben unnd uns miszverstandig, zu gutlicher Handlung,
das were joch durch fursten, herrnn oder stet unnser beidersitz für
zenemen etc., zu verwilligenn, dann die bemelten vonn Basel! solichs
glicher wise getan, doch also, das unnsere briefif widder inn ein stat
Basel zu gemeinen handenn erlegt werden, bedanncken wir unns gegen
15 e. g. irs angekerten vdisz, ouch der mugen, hierunder angewendt, tvir
sind hiefiir dmikbar, dann wir achtenn mogenn, das guter meynung
beschehenn.
Unnd gebenn u. f. g. hieruf zu verston: Wiewol ze widder unns
unnd den lobüchenn soviel alten stifft als mancherlei unnd der mosz,
20 das unns nit wol wurszer oder übler beschehen können, furgenomen
und endtgegengangen, wir billich eins so verbitterts unnd des gemuts,
das wir uff soviel empfangne scheden, zuvor ouch widder unnser re-
ligion thattliche Handlungen, mentschlicher blodigkeiten noch der gut-
ligkeit nit wol stat geben mochten, so bedencken unnd erwegenn je-
25 doch wir, das die von geistlichem standt (den wir versehen) yeder zit
die gutmutigisten zu fridd, ruw unnd einigkeit gneygt sin sollenn.
Darumb . . , dwil bi Herrn burgermeister unnd rot der willen, sich mit
unns zu gutlicher Handlung zu begebenn, so wollenn wir unnser fur-
swebender irrung, derglich das wir des unsern endtsetzt und zuvordrist
30 billich Widder restituiert werden, ouch angeregter unnser brieffenn halb,
wa und wie die behaltenn unnd verwart sollen werden, ouch zu gut-
licher Handlung unnd das e. f. g. unns uff ettlich gütlich unnd fruntlich
unnderhandler, die sigen von fursten, Hern, stetten oder sondrigen per-
sonen, so mit wissennthaffter thading die ding unnderfohenndt, wisen
35 oder bringen mog, gnung und gern verwilligen und an uns nutzt, so
zu son und einigkeit dienen und onverwisziich sin mag, erwinden loszen.
216 a. ') sambstags noch Martini [ij. nov.], au/ welchen brief das capitel nicht sofort,
■wie es gebeten und seine absieht war, antworten konnte. Es wollte den kommenden montag,
da dann alle capitelherren anwesend wären, abwarten ybenda, bl. 62 V.].
198 f^^9 November 20. Nr. 2iöb.
Dies unsere atihvort an e.g., sich demnocli . ., das wir dicparthicn zu
gutem vcrstandt kommen, zu bearbeiten . . . wiszen, solichs ouch fur-
dcrlichst an liandt ze nemen unnd, was c. f. s- Kv ^^'"1 i<^l l)egc[,nict,
unns des geschrifftlich hinwiilder zu verstcndigen. Datum samsztags
noch Elizabet anno 2^'.
Enhvurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialhuch nr. 22ß (15^9)'
1,1, 6 Sv. — Kopie, Sl.-A. Basel, Bischößiche Handlung Ol^.
216 b. ^^* ^5^9 November 20.
Ein inngelegter zeddel.
Unnd gnediger her, so e. g. ouch eins ncbenschribens anregt, das «o
durch unsern secretarien die antwort also gesteh, das e. g. solichs uns-
sers schribens copi denen von Basel ze geben wisz, hetten wir wol
geacht, von kein noten ze sin, das e. g. das thate, dann viel minders
standtz sich selb so gering, als ob irn worten nit, sonder der copy
o-egloubt werden solt, nit schätzten, es mocht e.g. denen von Basel '5
sonsten hinwidder zuschriben unnd zu erkennen geben, wie sie die
Sachen an uns hette gelangen loszen und das wir zwuschen unns und
inen von Basell swebender irrung, derglich angeregter unser briefen
halb, wa und wie die behalten sollent werden, ouch zu gutlicher hand-
lung etc., lut der missivcn, ze komen willens, mit beger, das sie die 20
ding bedencken und schidlich, ouch sliszig sich wolten loszen finden,
mit mern unnd schickerlichen worten, wie e. g. inn irer cantzli das wol
ze fertigen weisz. Ob dann glich wol sie inen copy unnsers schribens
zuschickt, achten wir doch, dasselb nit sin anders, dann das es sich der
sach verglich. So aber, nochdem unnd die von Basel anregent der 25
brieffen halb, das die zuvorderst w^idder inn ein stat Basel sollent
geantwort werden, die Sachen by inen sich stoszenn were, woll e. g.,
wie sie dencken mag, gut und verfenglich sin, sie des ab- unnd dahien
wisenn, das sie unnser bewilligung noch der spennen, ouch unnser endt-
setzung unnd brieffen halb mit uns furkomenn: dann wir e.g. des nit 3o
bergenn wollenn, das wir nit inn rot funden, die brieff vonn handen
ze geben; dann so unser brieff by deren von Basel handen, wurden
sie unns nit viel nochfechten, sonnder unser wol embern mögen; wir
haben darfur und achten, das unnser brief durch anders nyemandtz
dann uns behalten unnd verwart werden, hat ouch anders nyemant 35
kein recht dozu dann wir, mögen aber und yedoch lidenn, so die von
Basel den artigkel der briefen, ouch anregenn unnd zu eim span ziehen
wollenn, das darunder gutlich handlung mit wissenhaffter thading fur-
genomen werde, haben wir e. g. zu bericht unnd witern verstandt nit
Nr. 21 j. iß2g November 20. 199
wollen unangezeigt loszen, soviel dester schickerlich im Handel wiszen
mögen furzefaren.
Unnd witers, g. herr, habenn wir zum theil vorhien gutz wiszen,
auch jungst von unnsern gesandten und mitbrudern, die by e. g. ge-
5 wesen, bericht empfangenn, wie es umb e. g. unnd den stifft gestalt,
furwar unns zu groszem erschrecken, gelangend unnd zum höchsten
bethurende, das wir beider sitz so ungefellig, wir vonn dem unnsern
gewaltigklich vertribenn unnd unns das unnser genomen solle werden
und dann e. g. inn denen schulden verstrickt und behafft sin, das sie
10 nit wol ze bliben soll wiszen.
Unnd dwil, g. herr, die sachenn swer, deren viel unnd sich nit
will schickenn, darunder uberfelt ze dagleisten, sonder von noten, das
wir furderlichst zesamen khonmien, hievon red habenn unnd unns be-
ratenn etc., wie denen dingen endtgegen ze khommen, rot und pfleg
15 ze thun sin woll, so habenn wir angesehenn hie zvvuschen Nicolai uff
einem dag, e. g. gelegen, doch das der nit sig den andern, dritten und
vierden decembris (dann der zit ein landtag zu Enszheim, darby wir
ettlich usz uns haben werden) zu Nuvvenburg als der lifferung, behusung
unnd ouch maistat halber bequem zesamen ze kommen, also und der-
20 gestalt, das e. g. nit als ein fürst, sonnder ir armut noch mit ringstem
costen, villicht eim pferd, vier oder funffen sich zu unns dohien ver-
fugte, wie obstot, von dissen besvvernussen ze handien unnd bittenn
hieruff, e. g. woll iren ouch disz meynung gefallen loszenn unnd den
dag, wann sie khommen woll, unns by disem botten ernennen unnd
25 zuschribenn, damit wir des ein bericht haben unnd uns dohien ze thun
wiszenn, wurdet, dann ouch by uns e. g. ettlich der brieffen, so unnsern
deputaten hievor ufgeben, besiglet und übriger halb guten bescheidt
funden. Datum ut in literis.
Entwurf. Genera l- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr.22ß (iß2g), bl.6^.
30 217. 1 52g November 20.
Das capitel dem Adelberg Saltzman, Johanssen Heintzman, Jo-
hanssen Spirer und Johanssen Svvegler, geistlichen hofgerichtz notariis
und procuratoribus, jetzt zu Altkilch sambt unnd sonders.
Dohar, dwill wir euwer husz des consistorn zu der schul gebrucht,
35 haben wir den zinsz, der ab dem jerlichen gat, gereicht unnd zaiet;
als aber wir solich euwer husz witers nit gebruchent unnd yetzt der
zit kein schul mer halten khonnent, so kundenn wir uch solich uwer
behusungen hiemit ab . . . Datum uff samsztag noch Othmari anno 29.
Efilwurf. General- La7ides-A. Karlsruhe, Copialbuch fir. 22^ (l ^2g),
40 bl. 6ßv.
200
I ^2g A'ovt'tn/'et 20—22. Nr. 218—220.
21 g 152g November 20.
Aus den \cocheuauxgaben sambstags nach Olliniari.
ScnndlirielT: Item xvi B inn alle einpter.
Item II Ib denn hernn zu sannt Peter, zins von wegenn des olamptz.
Martini anno etc. xxix gfallen. 5
St.-A. Basel, Finanz G 14, s. 1/2^.
2|g ^S^9 November 21.
Philipps, von gots gnaden bischove zu Basel, an burgermeister
unnd rath der statt Basel.
Wir haben ewer anntwurl uii unnser jüngste meynung, Hein- 10
riehen von Oscheims halber, unns zugeschribn, vernommen, mögen
also die zwen ernempte züsetz wol lyden und woltcn gern, wir die
unnsern auch turderlich gehaben möchtn. Darumb dann wir innert-
halb zwcy oder dryer tagen sonnderlich mit unnserm guten frund,
Herr Hanns Jacoben, fryherrn zu Morsperg unnd Beffort, lanntvogt 15
inn Unnderelsasz, red gehalten, dersclbig unns berichtet, das er vor
oder umb wyhennechten nechstkunfftig wider hieoben sin wcrd, wolle
er sich der Sachen (wie dann vor abgeredt) unns beyden theyln zegut
mit geneigtem willen unnd gern beladen. Sodann bisz zu selbiger
zyt nit sonnders lanng mer ist, wer unnser fruntlich beger an uwch, 20
ir bemelte sach bisz siner annkunfft, vorgemelt, beruwen Hessen, unnd
alsdann inn voriger unnser verabscheydten hanndlung, die wir unnd ir
gemeiner unnserer artickeln halb gegen einander haben, sambt diser.
tag zu ernemmen, vergönnten. Auch mitler wyl obgcdachtem lanndt-
vogt, sich darnach ze richten haben, schryben und ansuchen, wie dann 25
wir* glicher gstalt gethon unnd noch verrer thun weiten, verhoffen, die-
selbigen unnsere spenn, auch zu gutem usztrag also bracht möchten
werd'en. Und wa aber er inn solcher zyt ye nitt erschinen wurd mögen,
(des wir unns doch, sinem vertrösten nach, nit versehen) wollen wir
nicht destminder inn Oscheimers sach furfarn und an siner statt alsdann 30
Hatten von Pfirrt, der unns mit nichten verpflicht (so verr wir es an
ime gehaben mögen), für den annder unnserer zusetzen ernempt haben.
Wolchs wir ewch guter meynung nit wollen bergen . . . Datum Pornntrut
den XXI *^" novembris anno etc. xxix°.
Original, mit auf gedr. Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Bistum Basel A 1 . 3$
220 ^S^9 November 22.
Aus einem schreiben kun. mt. zu Hungern und Bohaym etc. stat-
halter, regenten und rate inn obern Elsas an burgermeyster und rate
der statt Basel.
Nr. 220. ij2g November 22. 201
Ewer schryben, so ir uns by discni evverni potten uns gethon,
haben wir vernomen . . .
Zum andern : Dweyl wir noch ufif den abscheid, der jungst zwuschen
uns und ewer von wegen der stififten, gotsheuscr und closter, ussert-
5 halb der Hohen stifft, zinsz und zehenden, so die bitz hieher inn unser
verwaltigung fallende gehept. abgeredt, von der kn. mt., unserm
gnedigisten hern, kein antwort noch bescheid empfangen, und wir ge-
dencken mögen, das solichs irer mt. anderer ir treffenlichen obligen
und des Turcken, gemeyner cristenheit erbfeynd, beschwerlichen hand-
le lung halben, die euch, als uns nit zwyfelt, unverborgen seyn, verhindert
worden, oder das dieselb unser geschrifften uff der post verfurt seyn
mochten, haben wir sydthar irer mt. nachmaln darüber umb antwort
und bescheid vermant; so uns die zukompt, wollen wir euch den, wie
wir euch dann hievor auch geschriben, nit verhalten.
15 Das ir aber inn einem ingelegten zedel begert, das wir dem alten
Schaffner des gotshusz zu sant Johans by euch, nachdem er sich zu
Altkirch enthelt, schriben und den anhalten sollen, das er alle die zinsz,
so er eyngenomen und ewerm gotshusz zustendig seyn, demselben
ewerm gotshusz bekeren und zuhanden stellen, sich furohin solicher
20 zynsz müssigen und mit eynziehung derselben stillston, sonder die
ewerm gotshusz verfolgen lassen, darmit unserm mandat gelept und
nit zuwider gehandelt werde, daruff geben wir euch guter meynung
zu verston, das vermelts abscheids Vermögens und innhalt nichts anders
ist, dann das wir irer kun. mt. lantvogt, regenten und rate anstatt irer
25 mt. bewilligen, als wir auch gethon, und deshalben offen verkundung
usgon lassen haben, das alle derselben underthanen unser verwaltigung
unverhindert irer mt. vorusgegangnen edicten und mandaten den stifften,
clostern und gotshüsern, inn der statt Basel gelegen, die rendten, zinsz,
gulten und zehenden, so die bitzhar inn berurter unser regierung und
30 verwaltigung gehept haben, wie von altem harkomen, bitz uff hoch-
genanter kun. mt. furerm bescheid und meniglich seins rechten und ge-
rechtigkeiten unvergriffen und one schaden reichen und bezalen mögen;
doch das die Hohe stifft by euch, derglichen derselben stifftspersonen
hierinnen nit begriffen, besonder usgeslossen und unvertedingt sein sollen
35 etc. By demselben lassen wir es pl3'ben, der hoffnung, es sollen und
werden sich alle theil, so diser abscheid berürt, demselbigen gemesz
und unverwussenlich halten, als wir dann unsers teils halben auch thun:
welches wir euch guter meynung und im besten nit verhalten wollen.
Datum Ensisheim, den xxii*^" tag novembris anno etc. xxix^.
40 Orighial, imierschriebenYi.X .\ . Gilgenberg, ritter, stathalter ««^N. Babst,
c^wizX^t und de?i auf gedr. verschlußsiegeln. St.-A. Basel,KlösterinsgemeinDl .
Basier Reformationsakten, IV. oß
202 ii;2q November 22-2^. Nr. 221 — 222a.
221. ^529 November 22.
Krnnst, von «jots {^naclcii mari^frrave zu Baden mul Ilochhcr}^. laiult-
grave zu Suscnberi;, licrr zu Rotein und Haticnux Icr etc. an hurj^er-
meistcr untul rliat der statt Bascll.
Wir hallen abenualn uwer schriben belreften die /.ins und zeiiennden, S
so uwer ^otsluiser, stitft unnd clöstcr inn unser obcrkcilt fallen haben,
uns jetzt }i[Cthan, alles inhalts hören lesen unnd haben unns mitler zeitt
uwers vorigen schribens by unnserni landtvogt zu Rotein erkundigt,
usz was Ursachen das arrest oder verpot uff sännet Albann und sännet
Johans gotshuscr, zins und zehcnnden gelegt sey, unnd befinden, das 'o
sollichs allein uff ewers gesannten begeren beschehen, vvellicher euwer
gesannter sollich beger also gethan oder aber das also by unns ver-
standen, wie dan, so wir usz jetzigem und vorigem uwern schriben
und begerungen verseen, das ir von wegen sollicher euwer gotshuser
sollich zins und zehennden begern, als die derselben je unnd biszhar 'S
deren inzunemmen und gon Basel zu fueren inn ruwiger besitzung syen,
so wollen wir sollichs auch nit sperren, sonder gutlich geschehen lassenn,
auch daruft" unserm lanndtvogt zu Rotein bevelch thun, das uffgelegt
arrest und verpott, so allein obgerurter gstalt und sonnst uff niemands
anrueffen beschehen, wider zu entschlagen, dessglichen unserm vogt zu 20
Tegernouw schriben, by denjhen, so dem closter zu sännet Augustin
zinnsz schuldig seinnd, demselben damit wie biszhar gewertig zu sein.
Das wir aber deszhalb einich mandata, wie uwer wither begeren ist,
usgeen sollen lassen, das achten wir von unnoten, stot auch die sach
by uns und dem regiment zu Ensiszheim nit in glichem val, dann die- 25
selben sollich zins und zehenden hievor in nammen des fursten arrestiert
unnd verpotten, wie wir bericht, daruss sy vilicht verursacht, sollich
mandat dagegen zu uffgebung desselben uszgeen zu lasssen, das aber
by uns ein ander gstalt hatt, dann wir niendertt icht verspert oder ver-
potten haben, dann allein usz Ursachen wie obgemelt. Ob aber uch 3°
ann einichem ortt irrung oder spann begegnen, und wir des von uch
verstendigt werden, wollen wir uns jederzeit daruff der gepur nach
und dermasz halten, das ir uch ab uns nit zu beklagen haben, sonnder
guten nachpurlichen willen by uns spüren sollen... Datum Sultzberg
den XXII ^^" novembris anno etc. xxix°. 35
Original^ mit auf gedr. Verschlußsiegel und signet EMB Baden. St.-A.
Basel, Deutschherren C^ (band), hl. p.
222 a. r^2p November 2j.
Lienharten Eppingers bestallung als einzüger zu s. Peter.
Ich, Liennhart Eppinger, diszer zytt wonhafftt zu Basel etc., be- 40
Nr. 222 h. i^2g November 2j. 203
kenne: Nachdem junckher Balthasszer Hiltprandt, Hans Rüdolff Fry und
meister Adam Huckely, all des rats der statt Basel und pfleger der
stifift sant Peters daselbst, mich zu einem innemer und inzieher der jerlichen
zinszen, renten unnd gnlten, was dann die capplanien gemeker stifftt mit
5 iren begriffen und anhang betreffen und anrieren ist, uff- und angenomen
band, das ich uff sollichs inen und allen... gelobt und versprochen hab,
glob unnd versprich ouch hiemitt by mincn glitten trewen, eren und
eiden inen, ouch allen denen, die deszhalb schalten und walten und
befelch hand, in allen zimlichen unnd erlichen dingen, vorab sollich min
10 ampt berierend, gehorszam und gehörig sin, ouch allem irem befelch
getrewlich nachkomcn und handien, den nutz und frommen allzytt fur-
dern und schaffen, unnutz und schaden wenden, noch allem minem
besten verstand unnd vermügen, alles getrewlich unnd ungeverlich .. .
Des zu urkund hab ich min eigen pittschaft zu end diser bekantnusz
15 unnd brieffs getruckt, der geben ist uff zinstag vor sant Katherinen tag,
als man zalt von Christi unnsers herren gepürtt x\ •> zwentzig und nun jor.
Original, mlf dem auf gedr. siegel Eppingers. St.-A. Basel, St, Peter
J//9-
222 b.
20 Bürgschaftsbrief Lienhart Eppingers, der caplanien Schaffner.
Wir, disz nochbenempten, Bastion Schellhorn, der messerschmidt,
Hans Schlepp, der kannengiesszer, Joder Gryn, der sattler, all burger
zu Basel, thünd khundt und bekennen: Nachdem junckher Balthaszar
Hiltprandt, Hanns Rudolf Fry, meister Adam Huckely, all des radts
25 der statt Basel und pfleger der stifft sant Peters . . . , Lienharten Eppinger
zu einem inzieher unnd innemer der jerlichen renten, gulten und zinszen,
was dann die capplanien sampt iren zugehörungen bemelter stifft be-
treffen und anrieren ist, uff- unnd angenomen hand, das wir uns all für
denselben Liennharten Eppinger von jetzt datum an bitz uff sant Jo-
30 hanns des teuffers tag nechst künfftig im xv<^ unnd dryszigisten jor ge-
meinlich und jeder insunders gegen obgemelten herren pflegern und
wen sollichs berieren unnd angehören ist, zu rechten wisszenhafftigen
gulten bürgen und selbst Schuldner gemacht und gesetzt hand, für allen
mangel, abgang und schaden, also wo durch bemelten Liennharten
35 Eppinger selbst oder sine verwandten, in dem das sollich sin ampt und
inziehens halb berieren und antreffen ist, ettwas veruntrewt, abtragen,
entwert und entfrombdet, oder so er noch rcchnung sines inziehens
schuldig beliben wurde, sollichs alles zu bezalen, ersetzen unnd gantz
schadlosz halten sollen und wollen, on allen uszzug unnd widerred,
40 alles getrewlich und ongcverlich und on alle arge list etc.
204
/ f 2p Novcmbir 2^. Nr. 22J.
10
Zu warcr iirkundt und mcrcr Sicherheit, diewil wir all dry eigner
sigci manolcn. haben ich, Bastion Schelihorn, und ich, Hans Schlepp, an
statt der sigel jeder sin eygen bitlschatt gelruckt zu end dies/er bürg-
schatTt. und ich, Jodcr Gryn, hab erbetlen den erberen Jacob Brun, den
Sattler, das er sin eigen bittschadt für mich thie trucken zu end diszs
brietYs, das ich, Jacob Brun, also umb sin ernstlich bitt wegen gethon
hab, doch mir und minen erben onschedlich. Geben uff zinsztag vor
sant Katherinen tag, alsz man zaltt von Cristi unsers harren gepurtt xv«
zwentzig und nun jor.
Original, mit S aufgcdr. siegeln. St.-A. Basel, St. Peter JJJ 9
fyfyx 1529 November 24.
Anno dni. xv<= xxix, mitwochen den xxiiii. novembris '), habend
die verordnetten, in sachen den bischoff unnd capittell belangen, wie
nachvolgt, geratschlagt.
Das uff unnsers g. h. von Basels schriben ein ersamer rath irn f. g. '5
mit antwurt begegnen solle: Diewyl die brieff umb die fünfthalb m gl.
houptgutz mit den versessenen zinsen sampt dem kouffbricff unnd ge-
warsame umb und uiier Ryehen noch nit uffgericht, einem e. rath zu
banden gestellt unnd zallt syen, das dann ir f. g. solches vor allen dingen
erstatten unnd, so das beschehen, das dann ein ersamer rath der be- 20
gerten guttlickeyt halben siner f. g. mit vernerer antwort begegnen
wolle, unnd were hiemit uff die begerte guttlickeyt nüt zugesagt noch
abgeschlagen.
Dergegen vermeinend die andern: Diewyl man irn f. g. nit on
trefifenliche Ursachen unnd insonders umb willen, das man die burger 25
im Louffental nit müsze fallen lan, die guttliche underhandlung unnd
anlasz uffgesagt, das mans dann nachmaln darby pliben lassen unnd
irn f. g. wol anzSigen möge, es habe ir f. g. kurtz vergangene tag, wasz
Ursachen unns in angefengter guttlickeyt witter nit furzefaren gemeint
sye, von unsern gesandthen ratsfrunden vernomen; by demselben lasze 3°
mans nachpliben, unnd sye unser gelegenheit nit, herrn landvogt diser
zyt umb gutliche underhandlung anzesüochen.
Aber die thumherren, alls für den andern artigkell belangenn,
ist geratten, das ein ersamer rath irn f. g. zuschriben solle, das wir der
thumherren antwort nit nachfragen, sonder die sachen irenthalb, wie 35
denselben in bysin irer f. g., ouch nachmalen irer f. g. bottschafft an-
gezeigt, beruwen laszen; diewyl aber ir Lg. sich in disen handeil ge-
schlagen, mittellpersonen anzöigt, do wir noch nit wüssen, ob ir f. g.
derselben anzoigten personen von Straszpurg sich der gutlickeyt ze
223. ^) Original XXIII. novembris. Mittwoch war aber der 24. novembir.
Nr. 22^. ^5^9 November 24. 205
undernemen mechtig sye oder nit, das da ir f, g. unns solcher antwort
in acht tagen verstandige, damit wir unns furer der gepur nach wussen
ze halten.
Dargegen vermeinend die andern, dievvyl sich ein ersamer rath
5 erstlich durch ir bottschafft unnd nachmaln gegen herren bischoffs
gesandthen lulter entschlossen, das ir e. w. mit den herren vom capittell
gantz dhein guttlickeyt leisten, sy habend dann vor unnd ee der thumb-
stifft ir entwerte brieff bekert, so were es einem ersamen rath gantz
schimpfflich, das man jetz von demselben fallen, der bekerung ge-
10 schwigen, den fürgeschlagenen underthedingern nachfragen unnd, ob ir
f. g derselben zu gutlicher underhandlung mechtig sin mege oder nit,
nachfragen unnd antwort begern solte.
Unnd so aber diser handeil, der mit groszem ernst angefangen,
eintweders mit giichem ernst furtriben, oder ein rath mit gespött davon
15 abston müszte, so habend die andern geratschlagt, das umb der stat
eer willenn ein ersamer rath ir treffenlich bottschafft zu dem bischoff
schicken unnd siner gnaden volgende meynung anzeigen lassen solle,
nemblich : Wiewol ein ersamer rath sich gentzlich versehen, sich bettend
die thumherren uff eins raths ernstlich ansuechen in handeil geschickt,
20 damit sy der hochwurdigen stifft ir entwerte brieff unnd guttere an die
ort, da dannen sy die hingefurt, bekert hetten; jedoch müszte ein er-
samer rath gedencken, diewyl sich bemelte herren bitzhar gar nit hören
lassen, das sy vermelt beger erstatten wellen, geschwigen wellen wir,
das sy die brieff erlegt hetten; dass sy frylich unser beger mit dheiner
25 lieb thun werden, wellichs ein ersamer rath musze beschehen lan. Diewyl
aber ein rath, wie irn f. g. nehern malen anzöigt, vilgemelte entwerung
nit alein nit nachlassen, sonder mit allem ernst furfaren wolle, der stifft
ir entwert gut wider ze pringen, unnd dann ir f. g. sich nehermaln
heitter entschlossen, ob ein ersamer rath vilgemelter entwerung halben
30 etwasz dapfers gegen dem capittel furnemen, das dann ir f. g. sich mit
irn landen unnd lütten des capittells in diser Sachen nüt beladen noch
annemen, aber einem e, rath fruntlichen willen bewisen welle.
Daruff nun ein ersamer rath den Sachen witter nachgedacht, unnd
diewyl ir f. g., der stifft houpt, lichtlich bedencken mögen, das ir f. g.
35 vil me dann ein ersamer rath schuldig ist, ein gnedigs und ernstlichs
insehen ze thund, damit der thumbstifft ir entwerte gutter bekert unnd
ir habe un?erschrentzt plibe, unnd so dann ein e. rath, damit solches
erstattet, ir vermegen darzestrecken geneigt, sye unnser beger, das ir
f. g. nunme disen handell, alls der ir f. g. unnd unns billichen gemein,
40 mit uns in die hand nemmen, ir vermögen mit unns truwlich darstrecken
wolle, damit wir der thumbstifft ir entwerte gütter zu iro der stifft
206 t S'^9 Novemiwr 34 Xr. 224.
unnd dheins andern banden wider prinj^en mö<:jcnd. Unnd wiewol wir
unns. das ir t". j;. ilitz zinihlich lieber usz pcluildi^er pfiicht ^nedcnck-
lic-h erstalten wertlc, gentzlich getrösten, jedoch s\'c iinnser begcr, das
ir t. g. sich hieruff irer anntwort entschlicszen, unns fcrcr mit irn f. j^.,
wie die sachen mit (\c:\\ geschicktesten fugen anzegriffen s\'c, zc be- 5
ratsclilagen haben, daiui wir mit gottes hillT des entlichen willens, disen
iiandell an ein c\\(\. zu pringen.
Dise meynung ist beratschlagt turnemblich usz der ursach, das ein
e. r. wider die vorgemelte erkandthnisz nit handlete, der gutlickeyt (die
doch nit uszzeschlahen) nit nachfragte unnd also dem gegentheyl halstarck 10
gebe, sonder in angefengter dapferke}'t furfaren befunden wurde. Unnd
so (alls gentzlicli zu vermuten) der bischoff disen ernst hören, sin f. g.
umb wittere guttlickeyt ansuechen, das allsdann ein e. rath dester mit
bessern eeren die guttlicke}'t zulassen unnd bewilligen möchte, damit
man diser Sachen einmol zu end keme. Doch das zum wenigisten ditz 15
mittell getroffen, das vor anfang aller guttlichen handlung die entwerten
brieff usz der thumherren hende inen von einem ersamen rath zu ge-
meinen handen an sichere ort, alls hindcr den bischoff (der allwegen
darumb zu pfenden were), hinderlegt unnd erst nach solcher hindcr-
legung, damit die vorige erkandthnusz zum theyl erstattet, in der gutt- 20
licheit furgefaren werde. Hierumb werde not sin, wo einem e. rath dise
meynung gefalle, das man den botten gewalt gebe, uff das allertruw-
lichest nach der statt nutz unnd eeren ze handien, es were in jetzge-
melter gutlickeyt oder, ob der bischoff die gutlickeyt Hesse fallen unnd
sich der handlung uszziehen, oder die mit unns annemen unnd, wasz 25
hierin zethund were, red halten oder sich darüber ze bedencken schub
begeren wolte, das uff jede meynung die botten handien möchten, wasz
unnser aller wollfart unnd eere were etc.
Oiigi?ial. St.-A. Basel, Bischöfliche Handlwig O S, l^l- 1 1-
224. 1529 November 24. 30
Philips, von gots gnaden bischoff zu Basel, a?i burgermeyster und
rath der statt Basel.
Es haben uns die erwurdigen unsere brueder thumbprobst, Statt-
halter und capitel unsers stiffts Basel uff meynung, wölch wir hievor
guetlicher underhandlung halben an sie, gleichwie an euch langen laszen, 35
antwurt zugeschriben. Darmitt dann wir weder mit zuveyl oder wenig
Worten ir meynung und gemuet euch anzöugen, haben wir obgedachter
irer antwurt von wort zu wort abschrifft euch uberschicken wollen,
mitt freuntlichem ansynnen, bitt und beger, ir gstaltsame der sachen
güetigklich und freuntlich bedencken, euch zu friden, son und einigkeit 40
Nr. 225 i^2g November 27. 207
neheren und mit masz, ouch der bescheidenheit, als obgemelte unsere
briieder sich ze thund erpieten, gleichergstalt ufif freuntüch underhandler
bewilligen wollen, dieselbige on zweyfel den artickel, widererlegung der
brieften belangen, der guetlicheit und billiclieit gemesz wol werden
5 wissen zu erledigen und beiden theilen mit der liilfif gottes darusz ze
helffcn... Begern nochmaln euwer antvvurt (dweil und sie von unserm
capitel herwidder ouch begert), uns zu erscheinen. Datum Pourntrudt
xxiiu* no\embris anno etc. xxviiii".
Original. SL-A. Basel, Bischöfliche Handlwig Oiß.
10 225. 152g November 2j.
Adelberg Meiger, burgermeister, unnd rat der statt Basell an Phi-
lipssenn, bischoffenn zu Basell.
Demnach e. f. g. unns die houptbrief umb die fünffthalb thusennt
guldenn houptgutz vonn, uff unnd ab der herschafft Pfeffingen sampt
15 dem kouffbrieff, umb unnd über das dorff Riehenn uffzerichten, die ver-
sessene zins abzutragenn unnd die gwarsame über das dorff Riehenn
zu hannden zu stollenn erpottenn, ist an e. f. g. unnser gantz ernstliche
pitt, s}' wolle zu volziehung solicher dingenn unnd vernerer underred
der grävin zu Thierstein libgeding oder wydemb ir bottschafft ver-
20 ordnenn, das die uff menntag den vit^n tag decembris schieristkiinfftig
zu rechter tagzit alhie by unnsernn darzu verordnotenn uff unnserm
richthiis erschinennd unnd, was zu ustrag diser dingenn gepürt, handien
verhelffenn, damit e. f. g. unnd wir solcher sachenn einmal ab unnd zu
ennd komenn.
25 Unnd diewil ettliche brieff e. f. g. unnd unns zu disenn sachen
diennlich hinder hernn abbt zu Lutzell als zu gmeinenn hannden er-
legt, habend wir siner erwurde, e. f. g. unnd unns anngeregte brieff uff
den bestimpten tag unnd ort zu hanndenn zu stollenn, zugeschribenn,
mitt ernstlicher pitt, das e. f. g. sin erwurde glichergstalt, das also zu
30 erstattenn, ansuche; sind wir ungezwivelt, es werde bedachter her abbt
uff e. f. g. unnd unnser beger sins teils auch fürdernn.
Sodann, gnediger fürst unnd her, habennd wir e. f. g. schribenn,
die herrenn vom capittel belanngenn, sampt derselbenn anntwort, die
sy e. f. g. zugeschribenn, vernomenn unnd, wiewol wir e. f. g. by disem
35 pottenn von vyle der gschefftenn nit anntwortenn konnenn, wollennd
wir doch zu dem beldisten e. f. g. unnsernn willeim daruff zu erkhennenn
gebenn... Datum den xxvii^*^" tag novembris anno etc. xxix.
Origi?ial. St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv, bd. ly, 7ir. 44. — Efilwurf,
ebetida, Missiven A 2Q, bl. 16 5 v.
208 15^9 November 2j-~2g. Nr. 226 227.
226. O'^P November zy.
Adolberg Me\'ger, hurgcrnieister, und rath der statt Basel ayi
Herrn abbt zu Lutzell.
Allsilann unnser gnediger her \'on Hasel unnd wir vergangener
jarcn ettliche bricff hinder uwer erwirdc alls zu gctruwen handen er- 5
Ic'^t. tuüen wir uwer erwirden zu wussen, das hochgeniclt unser gnediger
herr sin botscliafft uff mentag den \'i. tag decenibris scliicrist Uunfftig
zu unns abfertigen, die sachen, derenhalb vermelte brieff hinder uwer
erwirden erlegt, mit unns zu end wirt pringen lan. Unnd so dann ir
t"urstlich gnaden unnd wir der hinderleglen brieven zu solcher sachen 10
notturft'tig, ist an uwer erwirden unnser fruntlich bitt, sy welle unns
vilgenannte brieff uff den obgemeltcn tag rechter tag zit uff unser richt-
husz hochgemeltem unsern gnedigen fursten und herren und unns zu
handen antworten lassen unnd unns daran nit sumen, noch verhinderen .. .
Datum den xxvii. tag novembris anno etc. xxix. 15
Entwurf. St.-A. Basel, Missivm A2g, bl. 166.
227. 1 529 November 2g.
Die herbstsynode des Jahres ij2g.
Mentags den xxix*^» novembris anno etc. xxix presiderunt Jo.
Ecolampadius, Paulus Costentzer, doctores, Bernhardus Meyger, Joder 20
Brand et Caspar Schaller, protonotarius ex conciliaribus, et sunt persona
subscripte tamquam ydonee ad concionandum verbum dei et in plebanos
admisse.
In der statt Basell :
/. Doctor Johannes Ecolampadius, pfarrer im Münster. 25
2. Doctor Paulus Costantzer, pfarrer zu sant Peter.
?. Meyster Marx Bertsch, pfarrer zu sant Lienhartt.
4. Her Hans Leuthart, predicant zu den Barfusscn unnd im spital.
5. Her Thoman Girfalck, dyacon im Münster unnd ordlicher pre-
dicant. 30
6. Her Hans Gast, dyaconn by sant Martin.
7. Her Jeronimus Botha/>/7/i-/, dyacon by sant Alban.
8. Her Benedict W^'dman, dyacon by sant Peter,
g. Her Balthasar Voglin, dyacon by sant Lienhartt.
10. Meyster Wolffgangus Wyssenburg, pfarrer zu sant Joder. 35
//. Her Bernhart Ronner, dyacon zu sant Joder.
Zu Liestall:
12. Her Hanns Bruwyler, pfarrer zu Liestall.
ij. Her Hanns Elfteld, dyacon zu Liestall.
14. Her Hanns Ruhenacker, schulmeyster zu Lyestall. 4°
Nr. 22J. i^2p November 2g. 209
Varnsperg :
/j. Her Peter Werly, pfarrer zu Siszach.
16. Her Hans Jacob [Low], pfarrer zu Gelterchingen.
//. jMeyster W^iws [Huser]^) , pfarrer zu Oltingen ; der ist kranck,
5 hat nit megen erschinen.
18. Her Hans Stuckin, pfarrer zu Rottenflu.
ig. Her Hanns Grell, pfarrer zu Kilchberg.
20. Her Jeronimus Ritter^), pfarrer zu Diecken.
21. Her Fridlin Brombach, pfarrer zu Meyspach.
10 22. Her Jacob Schlam, pfarrer zu Wintersingen.
2j. Her Matheus Merck, pfarrer zu Busz.
24. Her Heinrich Schilling, caplan zu Varsperg.
25. Her Rudolff Ricker, pfarrer zu Tennickenn; wyl man Ion
plibenn bis uff das nehst examen; soll er studieren unnd sich besseren;
,5 wo das nit, werd man in varen lassen.
26. Her Peter Beck, pfarrer zu Muntzach.
Waidenburg:
27. Her Peter [IVidmer], pfarrer zu Waidenburg; dem ist geseit
wordenn, das er furer dem studieren basz dan bishar oblige, und soll
20 uff nechstem sinodo wyder examiniert werdenn.
28. Her Martin Fuchs, pfarrer zu Benwyl.
2g. Her Lienhart Strubich, pfarrer zu Zyffenn.
jo. Her Marx Heyland, pfarrer zu Bubendorff.
JT. Her Michel Schoffer, pfarrer zu Richyschvvyl, der studiere.
25 J2. Her Peter Kutter, pfarrer zu Schontall; soll man presentieren.
Homburg:
3j. Her Burckhartt Rottpletz, pfarrer zu Leuffelfingen.
J4. Her Hans Wick, pfarrer zu Rjmilicken; dem ist mit ernst ge-
seit, das er denck und lug unnd bis uff das nehst examen studier; dan
30 wo er der zeit als unwyssen wy jetzt funden, soll er on alles mittel
siner pfrund entroupt sin; hynoch hab er sich ze richten.
Ramstein :
jj. Her Michel Hiltzenkopff, pfarrer zu Bretzwyl.
Munchenstein:
35 j6 Her Peter Brem, pfarrer zu Munchenstein.
227. *) Im texte ist an der stelle des geschlechlsnamens eine liicke gelassen.
^) Vorlage verschreibt Ricker.
Basler Reformationsakten, IV. an
L>U» /52p November 2g. Nr. 22'j.
jj. Her Heinrich Schön, pfarrer zu Muttentz, der studiere.
^S. Her \cx'g Hronuner, pfarrer zu Beiickcnn.
Brattlenn :
^p. Meyster Jakob Ymelin, pfarrer zu Hrattlenn.
Riehcnn: 5
40. Her Ambrosius Kettenacker, pfarrer zu Riehen.
Huningenn:
4!. Her Michael Glaser, pfarrer zu lluningen.
Sant Jakob:
[nicht besetzt] 'o
Item uff dysem sinodo ist den priestern uff dem land dyser noch-
volgender eyd, den sy alle geschwornn, furghalten worden unnd darby
gseit, das sy hinfuro sich in beyden, r\[u]\v unnd alt testament, zu stu-
dieren beflyszenn: desglichen, das sy jerem dechan, der innen vonn
einem ersamen ratt der statt Basell zu einem dechan geben, nämlich 15
her Hansen [Bruwiler] zu Liestall, gwertig und gehorsam sigen, unnd
das man demselbigen jars zwo berieftungen zu Liestall, dy eine uff in-
vocavit, dy ander uff Bartholomei, ze haltenn befolhenn.
Forma juramenti:
Ir werdenn schwerenn, das ir das wort gottes üwern untertonen 20
nach uwerm besten vlisz und vermögen getrwlich furlegenn und noch
rechtem verstand gottlicher unnd biblischer geschrifft predigen, ouch den-
selbigenn üwern untertonen in hantreichung der sacramenten, desgli-
chenn in besuchung jerer kranckheitenn, so tag, so nacht, gewcrtig und
gehorsam sin, menglichem, der das an uch begertt, umb uwere leer 25
underwysung, red und antwort geben, uch fromclich und erbarlich (als
fromen priestern züstott) haltenn und unergerlich leben, darzü einem
burgermeister, einem oberstenn Zunftmeister unnd einem ersamen ratt
der statt Basell in gebotten und verbotten als jeren ordlichen obren
untertenig und gewertig sin und, was ein ersamer ratt vermelter statt 3°
ZU uffnung und hanthabung des gottlichen worts angesechen. erkant oder
für baszer ansehenn unnd erkennen wurdt, in darby noch üwern bestenn
vermögen schutzenn, schirmenn unnd hanthabenn, uch keinswegs dovon
Nr. 228. 152g November 2g. 211
sundern oder abziehenn unnd in dem allem gottes eer unnd der statt
Basell nutz und frommen werben, jerenn schadenn wendenn, alles ge-
trwlich, erbarlich unnd ungeverlich.
Protokoll. St.-A. Basel, Kirchen C 3, Liber synodorum, bl. S — 12. —
5 Regest: Staehelifi, Oekalompad bd. IT, nr. joS.
228, ^S^g November 2g.
Philips, von gots gnaden bischoff zu Basel, an burgermeister und
rath der statt Basel.
Uns ist üwer schryben von xxviit^n tag dis monats novembris uff
10 heudt datum überantvvurt, darinn ir begeren erstlich, das wir euch durch
unser pottschafft die houptbrieff umb die funffthalb tusent gülden houpt-
güts ab unser herrschafft Pfeffingen sampt dem kouffbrieff über das
dorff Riehen uff mentag den sechsden tag decembris schierstkunfftig zu
handen stellen und verrer, der grevin zu Tierstein lypgeding oder wy-
15 dembs halben, mit üwerm verordneten, zu usztrag der sach, underred
und handlung fürnemen sollen, das alles wir mit mehrerm innhalt ver-
nomen. Geben üch daruff zu erkhennen, das unser cantzler, so zu voln-
ziehung begerter artickeln unserthalb allermeyst bericht und wissens
hat. jetziger zyt in zweyungen, zwüschen unsernn guten fründen, herrn
20 Hans Jacoben, fryherrn zu Mörspurg und Böffort, landtvogt etc., sodann
wylent desselben bruders seligen sünen swebend, als ein zusatz uff
gestern hiedannen und gon Elisas Zabern verritten, also das wir ine
usz jetzgemelten eehafften, den ernempten tag ze besuchen, nit haben
mögen. Deszhalb unser freuntlich beger, ir angesetzten tag widerumb
25 uffheben und zu besser unser gelegenheit anstellen, uns ouch solchs
keins wegs verargen wollen.
So dann gemelter unser cantzler widerumb anheimsch, wol-
len wir üch uffs fürderlichst, uns yendert möglich (dann wir zu
usztrag bemelter Sachen für uns selbs geneigt weren), einen an-
30 dern tag ernennen, üch züschriben und den ze besuchen, ouch in
Übergebung der brieffen, deszglichen underredung des lypgedings oder
wydembs, obgemelt, sich der gebür gegen üch ze beflyssen, unsere ver-
ordneten alsdann mit bevelch zu üch abfertigen. Wir wollen ouch den
würdigen unsern lieben andechtigen herrn abbt zu Lüttzel dessen be-
35 richten, damitt er mitt Übergebung hinder in erlegten brieffen sich dester-
basz. untz wir ime wyter ein tag deszhalb ernennen, zu halten wissen
mög. Sölchs haben wir üch diszmaln, unser gelegenheit nach, antwurts-
wysz nit wollen bergen. . . Datum Pourntrut xxviiii^en novembris anno
etc. xxviiii.
40 Origmal. St.-A. Basel, Bistum Basel A i .
212 tS2g November jo. Nr. 22g — 2^0.
22Q. 152g November ?o.
Vollmacht an Lorenz Losz zur einziehunf^ der don do)nstifte
gehören den zeh n ten .
Wir, Aclcll)crg- Meyger, burgcrmeystcr unnd ratt der statt Basell,
bekennen unnd tliiin kunt vor mcnoliclieni, das wir dem erbaren Lorentz 5
Loszcnn. wysern dis brieffs, unnscrn volmcclitigen gwalt und macht
bevolhen unnd o-ebcn habenn. bevelhen unnd geben im den oucli in
unnd mit krafft dysz brieffs also, das er in unnserm namen unnd von
unnsert wcgenn alle renten, zehenden, zins, gultenn in win, körn, habern,
gelt unnd andrem, nichtzt vorbehalten, so das thumcapittel der Hohen 10
styfft vermelter unnser statt Basell in unnd uszerthalb der gedochten
unnser statt jerlich inkomen unnd vallen hatt, so gutlich, so rechtlich
vordem, uffheben, innemen, empfahen, dy zinszleut, oder wer des nott,
gnugsamlich dorumb quitieren, bisz uff verrer unnser abkundung oder
bescheid, soll unnd mag. Gepieten haruff allen unnd jeden unnsernn 15
amptleuten, schultheyszen, richtern, ober- unnd undervögten, weyblen
und geschworn in angezeigter unser statt Basell und deren empter und
gebieten, den bestimpten Lorentzen an inziehung und vordrung bemelter
zehenden, zinszen, rentten und gulten, wy gemeldett, by vermidung
unser schweren straff, ungeirret unnd ungesumpt ze laszenn, sonder 20
denselbigcn darin furdren, im in sollicher inziehung uff sin erfordern
irs Vermögens behelffen unnd berotten sin. Daran bewysen ir sampt
unnd sonders unser ernstliche meynung unnd gut wolgfallen. Wir heben
ouch hymit alle gebott uff unnd thund dy entschlahen, so hyvor von
uns uff solliche rent, zinsz, zehen und gult bescheen sind; unnd des zu 25
urkund haben wir unnser statt secret insigel an dysen brieff thun
hencken, der geben ist zinstags den xxx**'" novembris ') von Cristi unn-
sers lieben herren gepurt tusentt funffhundert zwentzig unnd neun jar
gezelt.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiveti A28, bl. 249. 30
230. ['529 November j Dezember] *)
Basler Instruction von wegen der vier mannen, zu Solothorn ab-
getretten.
Schribend unnser . . . Eidgnossen von Bern, wie dise vier man ir
dag gegen Solothorn unnd demnach ir entschuldigung uff jetzigen tag 35
Baden thun werden.
229. ') Im original allerdings eher XXV nov. zu lesen, was aber nicht stimmen
kann. Der nächstfolgende eintiag im Alissivenbiich ist datiert mittwochs den ersten dezember.
230. ') Zum da/um siehe die akten dieser Solothurntr Unruhen: St.-A. Basel, Eid-
genossenschaft Dj, bl. 17g ff., bl. 186 ff. und bl. 192 ff. 4°
Nr. 2JI. '5^9 November! Dezember. 213
Unnd allsdann unnsern unnd andern botten der Eidgnoschaft in
vergangner Solothornischen unruow eben vil zugesagt, dem aber nit
welle statt geben werden, es sye das in aller handlang alwegen vor-
behept, das man des gloubens halb nieniands nutzit vertedigett wollt
5 haben, das die landtlut on alle entgeltnisz zu husz unnd heim keren,
unnd wie wir in Sachen des gloubens darnach handien möchten oder in
andere weg das alles eben so vil verfangen, das die von Solothorn die
Iren, so der bapstlichen ceremonien abgestanden, widerumb darzu zwin-
gen unnd die, so in dem fal nit gehorsamen, irs lands verjagen unnd
10 in andere weg straffend, zudem das dhein Eidgnossen, in sachen des
gloubens fruntlich ze handien, bitzhar gar nutzit by inen schaffen noch
erheben mögen etc. Da sy unns gebetten, unsern botten, hierunder
das best ze thund, ze bevelhen, damit den armen abgetrettenen zu der
billiheit mochte verhulffen werden, darumb sollend ir das best thun,
15 alls ir unser gemut hierin wol wussend.
Original. SL-A. Basel, Eidgefiosse?isc/iaft D J, bl. igi.
231. 152g November l Dezember.
Supplication des capitels an regierung, ritterschafft und adell der
vordem Osterrichischen lanndenn sambt handeis erzelung.
20 VViewol merer theils euwer, unnserer sachenn, wie solche zwuschen
uns und denen vonn Basel stet bericht, will doch übriger halb, die
villicht des noch unbericht, vorab dwill wir euch all darunder zu be-
roten, umb hilff unnd bystandt anzesuchen vermoynent, wie dann ge-
legenheit solicher sach zum höchsten erheischt von noten sin, ein klein
25 die ding ze uberlouffen und anzeregen, besonnder ouch ze melden, wie
unnd was sich noch und noch zugetragen, unnd wellent jedoch so kurtz
unnd beschnitten, das yemer mag wesen, durchgon, euch dinstlich unnd
fruntlich bittend, solichs onverdrieszen zu vermerckenn unnd zu bedenk-
kenn, das nit vonn unnsert wegenn allein, sonnder ouch anderer, vorab
30 des gemeynen adells halb hie ze rettenn und deshalb euch nit minder
dann unns disser dingenn angelegenn sin will.
Unnd erstlich den hanndel anzegryffen unnd euch innzebyldenn, das
denen vonn Basell viel minder dann frombden zugestanden, widder-
wertiger hendlen und sachen uns ze gegen sich zu gebruchenn und zu
35 underston, wollenn wir als für den ersten puncten nit ubergon:
Das dieselbigen vonn Basell mit grundt unnd boden der stifft zu-
gehörig, das ouch ein her unnd bischoff den bodenzinsz, zoll, ungellt,
all herligkeit unnd oberkeit, item burgermeister, zunfftmeister, ein schult-
heiszen unnd rot ze setzen gehebt, die selbigen ouch yedes mol, so
40 ein herr und bischoff zum ersten mol ingeritten unnd demnoch ouch
'il4 iS'^9 ^ovemberlDezember. Nr. 2ji.
vcdes jor, so man Inirg^ermcistcr, zunfftmeister unnd rot p^esetzt, dem
swcrcii imis/oii. Sic luihcn oucli iiit sollen noch lorffcn ciiiich Statut
noch ordeiunif;- machen on ein hcrnii iiniid hischoff der {jjcstalll, das deren
thim unnd loszen nit h>- inenn, sonder einem hcrn und bischoff gestan-
den unnd die eins bischoffs unnd stitTt gewesen und billich noch sin 5
sollten, darumben dann ouch ein herr und bischoff sich billichenn des
titclls und wortercnn gebrucht inn ubergeschrifften an ein stat gethan:
„Unnsern lieben getruwen burgcrmeister und rot unser stat Basel",
item: „Geben inn unnser stat BaselT". Darusz ein yedcr abzenemen, das
nit ein bischoff unnd capitell vonn der statt gesetzt oder vonn den lo
selben da, sonnder das ein statt vonn einem stifft harkomm unnd vonn
selbenn alle obberkeit unnd herligkeiten harruren syent.
Unnd wiewol by unnsern altvordcrn, bischoffen, capitell unnd
stat, das styff und tapffer gehalten, ein stat Basell schuldigi gehorsami
unnd undertanigkeit, wie sich undertanen gegen ir oberkeit geburt, inen 15
ouch zu- und wol angestanden, ouch wol komen ist, bewisen, ist doch
noch unnd noch mit der zit derselben von Basel schuldige gehorsami
abnemens*) halb gewesenn unnd also erkaltet, das sie sich hudt des
einen, morn eins andern uf gezogen, mit andern luten zu verstentnus
geben, bundnus gemacht, für sich selb burgermeister, zunfftmeister 20
unnd die reth gesetzt, witers ouch nit die gewondliche eidtzpflicht ge-
than, item den bodenzins, so ein her und bischoft uff den husarn zu
Basell jerlich gehebt, witer nit wollen geben, für sich selb Statuten
undordenungen, ouch zewidder ein stifft, gesetzt unnd, als sie von Basell
einem bischoff und stifft all obberkeit inn einer stat also unnd mit der 25
that abgetrungen unnd solich zu iren banden bracht, die ouch nochmoln
ze Widder ein herrn bischoff und capitel unturlich brucht, die mit eignem
irm swert verletzt, unns von der geistligkeit widder unnser fryheit des
trungen, das wir vor inen ze recht ston müssen, unser testamenten
vor inenn uffrichten, item, so einer gestorben, dem inn sin huzs gangen 30
unnd im das sin beschriben, also das sie unns ouch der geistlichen fr}'-
heiten und oberkeit, wie der weltligkeiten by inen unnd inn der stat
endtsetzt, haben zum selben demnoch ouch uns mit unzimblichen din-
genn belastiget, glich sambt sie über uns ze gebieten hetten, Schätzung
uff uns gelegt, unns ze vielmoln feylen kouff holtzes unnd etzlicher 35
essender dingen abgestrickt und gebotten, den geistlichen^) derselben
nutzt ze kouffen ze geben unnd in summa inn denen und viel mer
ander derglichen dingen all irs willens und gefallens mit unns gehandlett.
Item der lehenschafft babstlichs monatz sich ouch underzogen, thumb-
231. ') oder abwonens resp. abwenens 2« lesen? 40
*) durchstrichen pfaffen.
Nr. 2^1. 1529 November I Dezember. 215
probsty und ander pfrunden uff unser stifft geliehen der meynung,
solichs für und für zu gebruchen und dodurch die stifft zu irn banden
ze bringen. Item vergangner burischen uffrur der stifft unnd all der
selben personen zinsz, zechenden, hab und guter, ouch barschafft, kleyn-
5 Otter unnd alles das, so einer von vatter oder niutter oder pfrunden
gut gehebt, beschribenn, glich sambt unnd wir ubelthater gevvesenn
unnd des benotet, das wir inen ouch geschrifftlich verzeichnet muszen
geben unsern kilchenschatz. Item unser stifft, cottidian, presentz, fabric
etc. innkommen, rent und gulten, item unser ettlich, derglich caplanen,
10 gefenglichen angenomen.
Dem allem wir nun ein gute zit also zusehen muszenn, gedult
gehebt, unns getruckt unnd geschmückt, ouch gethan, das wir nit loszen
konnenn, allein das wir by unnser muterkylchen und bi dem unsern,
husern, hoften und gutern blibenn unnd den gotsdinst mit singen, lesenn
15 unnd dye embter der heiligenn messenn volbringen mochten, wie denn
ouch wir, weisz got der her, gute oder lange zit harunnder vieler
trubsal gethonn,der hoffnung, das einmol got gnod geben unnd schickenn
wurd, das unnsere Sachen zu beszerm bracht, unnd ein yeder sich selb
khennen lernet und thate, so er schuldig. Das aber leiders nit sin
20 mögen, sonnder, wie die vonn Basell irdischer oder zitlicher dingen
halb inn Unordnung gevvachszenn unnd inen deren mer zugezogen dann
inen gebürt, habenn nochmolen, so dann uns das swerer, die selbigenn
von Basel als die verfurisch Luterische sect unnd miszlere ingerisenn,
derselbenn verkunder oder predicanten uffgestelt, loszen predigen unnd
25 ein solichen samen, frucht oder unkrut by inenn erweckt, pflantzt unnd
uffzogen, das sie vonn dem bruch der mutter der cristenlichen kilchen,
soviel hundert jor loblich unnd cristenlich inn wesen gestanden und
behalten, gefallenn, die ampter der heiligen messenn, deszglich singen
unnd lesenn unnd all ander gotzdinst, so inn einer stat Basel besche-
30 hen, bichten, vasten, vyrenn unnd ander cristenlich ordenungen gentz-
lich abgestellt, item vergangner eschermitwochen inn iren harnestern,
angelegt mit spieszen, halbarten, wie inn reysz oder krieg zu ziehen
brucht wurdet, für kilchen zogen, gesturmbt, die uffgestoszen, alle
byldnus und tofflen, der selben enden allendthalb befunden, über die
35 altar herab geworffen unnd solichs, das von holtz gewesen, ouch etlich
bucher verbrennt, das steinwerck zerslagen, die altaria zerriszenn
unnd kilchen deren gantz und gar gerumbt unnd darinn kein byld nit
ston loszenn. Item do wir inn den beiden sacristien unser kilchenschatz
und Ornaten, mit guten sloszen verwart, behalten, über solich unnser
40 slosz für sich selb ouch besonder slosz daran geslagen unnd unnsere
Werkmeister, der wir uff dem buw gehebt, dozu gehalten, das die
216 iS2g November ^Dezember. Nr. 2ji.
selben dannocht inn unsers puw costenn die kilchen im Munster runicn
nuiszen unnd die altaria durch sie zerzert, verfollst, dannen thun und
die h^•Idcr, daraff'ter an den wenden geniolct, verwiszcken etc., unnd
also ouch mit soliclieni gruel durch sie von Basel niiszhandelt, das wir
nit gctruwt, weder unnser lyben, haben noch gutern Sicherheit zc habenn 5
soruider, als des gotzdinst zu Basell unnd unser kilchen gar endtsctzt,
unns herduszenn zesamen verfugt, mit einander underredt, was uns zc
thun wollen sin, item zu unserm gnedigen hern von Costentz und siner
gnaden capitcl, item zu unserm gnedigen herrn von Hildiszheim, der-
glich euch, herren vonn der regicrung, ritterschafft, adel unnd unser lo
fruntschafft, mit beclagung des, so uns begegnet, geschickt, umb hilff
und rot angesucht und donzemoln ouch gefunden, das wir uff den
richsdag gon Spir verordnen und senden und uns aldo, was uns be-
gegnet, by der kunglichen mt., item und ouch den stenden des richs
erclagen, da anruffen und handien weiten; das wir gcthan, uszbracht is
und erlangt, das stend des richs ettlich commissarios verordnet, so mit
denen von Basel handlen sollen uff meynung, das unns die von Basel
Widder restituierten unnd zu volbringen unnser stifftungen inn unserm
thumbstift't komenn; unnd so aber das nit zu erhebenn, das sie dann uns
den kilchenschatz, ornaten, meszbucher unnd das unnser volgen und 20
werden lieszen, damit unnd wir yedoch des gotzdinst unnd unser
stifftungen nit so gar hinder- und abgestelt, sonder den an andern enden
leisten mochten, da dann unnd wir verhofft, unnsern Sachen durch
solichs wol ze raten unnd hellffen gewesen, welhes doch, wie leiders
nochmoln inn der handlung gespurt, nit erfundenn unnd gantz nit er- 25
schieszlich gewesenn. Dann die von Basel gantz nutzt darab thun wollen
unnd gesprochen, das sie mit den stenden des riches nichtzit ze schaf-
fen hetten; wo aber were, das die commissarien für ire personenn inn
fruntligkeit etzwas handlen mechten, wolten sie wol zugeben und denen"'')
red heren unnd durch solichs uns verursacht, zu den comissariis hininn 30
ze schicken unnd deren gutlich handlung statt ze geben. Da aber solichs
an und by inen von Basel erwunden der ursach, das die uns bi inen
nit zu volbringen die gottlich empter und unser stifftungen zu-, noch
auch uns das unser volgen wellen loszen unnd allein habenn, das wir
uns mit inen inn und zu verstandt geben solten, wie wir by inen wo- 35
nen mochten etc., und wiewol ouch die selben von Basel uff der com-
missarien anhalten, das sie von Basell uff leisten puncten (namblich
uns das unser volgen ze loszenn) etc., inen nochmoln gutlicher hand-
lung getruwen wolten, bedanck genomen unnd abgescheiden, die herrn
commissarien des mit der zit zu berichten, habenn sie doch dieselb 4°
231. ^) oder dovon.'
N'r. 2jr. ij2p November j Dezember. 217
nit geben, gliclnvol ye dickest darumben angesucht, also das wir denk-
ken mögen, kein antwort auch ein antvvort und soviel als nein sin.
Der ursach wir bewegt, besonnder so wir bedacht und erwegen,
wann glich wol wir unnser stifftungen inn unser muter- und thumb-
5 kilchen zu Basel nit mer zu diser zit leisten oder volbringen khon-
nen, das wir yedoch schuldig, vonn wegen des geniesz, so wir da-
rumben innemen und daruf das singen, lesen und der gotzdinst geslifft,
zu vordrist ouch usz erheischung unnsers Stands soliche stifftungen
anderswa zu volbringen und leisten, wie dann unnd kunglicher mt.,
lo och den herrn vonn der regierung unnd andern zu willen unnd gefal-
lenn gestanden, eins gelegnen platz underredt unnd des uff Friburg,
aber mit rot und vorwiszen der herren von der regierunsr verglicht,
mit denselbigen von Friburg deshalben ouch vereynnt unnd also inn
dem namen gotz, ouch zu lob und er dem selben und siner würdigen
15 muter Marie unnd allen himlischen heeres solich unnser residentz da
angefangen \innd ein zit lang yetzt gehalten, des versehenns, so wir
denen von Basel gewichen, das die uns witer nit belestigt, ruwig und
ze fridden geloszenn.
Hat das ouch nit sin khonnen, sonder haben sie sich unser zinszen,
20 zechenden, renthen und gulten, ouch der empter, cottidian, fabric, pre-
sentz unnnderfangen, alle dasjhen. so wir von zinszen unnd zechenden
inn gemein, auch ein yeder von siner als thumprobsti, prebend oder
caplani insonders und die empter inn der stat und iren gepieten
habenn, verer nit ein kleine oder geringe zal, schirist das halb all
25 unnser innkhomen unns verspert, besonnder amptlut darüber gesetzt
mit bevelch, inenn solich zu verreytenn, unnd vliszenn sich zum selben,
wo sie khonnen, das, so inn anderer hern obberkeiten, so viel inen wer-
den mag, das auch inn stat Basel ze bringen und unns ze endtweren
oder endtziehen, allein umb willen des, das wir nit narung gehabenn,
30 vonn unser furgenommen residentz ze ston benotet werden, haben ouch
besonnder pfleger über solich unser stifft, empter unnd ouch der thumb-
probsti gesetzt, unser diener, als der fabric, cottidian, presentz, thumb-
probsti, so zu Basel gewesen, inen ze sweren getrungen.
Item über unnser gewolb, darinnen unnser brieff unnd heimlig-
35 keiten gelegen, gewaltigklich brochen, derglich über die sacristien,
darinnen das heiltumb und der kilchenschatz unnd darmit irs gefallens
gehandlet, über und widder dz inenn das nit zustot, unnd mag licht sin
von kleinfuger sach wegen, das sie unns, hinuff gen Basel für schult-
heisz und gericht zu erschynen, ladung zuschicken onangesehenn, das
40 wir irem gerichtzzwang nit underworffen.
Item das sie uns ouch noch mer ungemachs zufügen unnd belei-
Basler Reformationsakten, IV. ^jq
21Ö I ^2g NovemherlDtzember, Nr. 2ji.
digcn mochten als oewcscn, das zu zitcn unser, «^liclnvol, ouch der
caplan einer yenianden gen Hasel geschickt oder sin Iniszhalten, für
unti ri)uch da .nehcl)t uiul doselbst oder bi sin vcrwanten inzo^en, ha-
lben sie nuueiilicii. ungevorlich den xvi. daj; novembris, mit beiden
reihen erkant und ouch publiciert. wer die, so von wegen ir nuwen 5
fur-^enommen ordenung abgewichen, wann die nach verschynung mo-
natz gen Basel kommen, inn ein herbcrg und nit inn ire husar, noch
zu iren verwandten ziehen sollenn, ouch weder fucr noch rouch do
übnen habenn.
Unnd sint des ouch noch unersettigt, als ettlich unser brief vor .o
langem nit inn einer stat Basel, sonnder anderszwo zu behalten gebenn
wordenn, bilden sie von Basell innheimische^wf/ und frembden////.^, wie
das wir soliche brietT hievor, als wir die unnsern, inn der gutlichen hand-
lung durch die commissarien underfangen, zu Basell inn eim geleit ge-
hebt, heimblich hinuszbracht, unns nit geleitlich gehalten und das 15
sie die selbigen bryetf widder inn ein stat habenn wollen, oder
unnderston, das menglich gesehenn oder spuren muszen, inen hierann
gelegen aller mosz unnd gestalt, als ob sie zu disen unnsern brieffen
etzwas rechten oder gerechtigkeiten hetten unnd sie die iren waren,
haben ouch kurtzlich hievor, ungevorlichenn zu anfang novembris ettlich 20
usz inen zu Porntrut by unnserm gnedigen herrn gehebt unnd solich
der briefen endtwerung zum hechsten anzogenn.
Do aber unnd so viel als inn einer unnderrede unnser gnediger
her sich gegen inen hören loszenn, ob nit mögen sin unnd der weg
gefunden werden konth, das inn Sachen zwuschen unns unnd inen ein 25
mittels ze fyndenn, dodurch sie unnd wir zu gutem verstaut bracht
unnd ein theil sich gegen dem andern ze halten wiszte etc., unnd als
die gesandten von Basel solichs weder ab- noch zusagen wollenn, son-
der zugeben, das unser g. herr solichs an ein rot mochte werben, wie
dann beschehenn, unnd sin gnad doruff iren vogt zu Pourntrut hininn 30
gen Basel geschickt unnd für rot sich erbotten, wa inen gelegen oder
gemeint, mit uns uff ettlich gutlich underhandler, so mit wiszenhaffter
thading handletten, ze kommen und deren sin gnad unns und sie von
Basel verglichen mocht, das werent joch fursten, hern, stett oder be-
sonder personen, wolt sie gern darunder sich vliszen unnd handien; 35
wann auch were, das sin gnod des verstendiget, wolte sich dann umb
gliche bewilligung by uns ouch werben und anhalten.
Darufif nun die von Basell, wie unser gnediger her unns zuschri-
ben loszenn, siner gnaden vogt und gesandten zu erkennen geben, wie
sie durch beid, alt und nuw, reth endtsloszen und erkhent, so die endt- 40
werten brieff zu vordrist inn ein stat Basel geantwurt worden, das sie
Nr. 2jr. 1529 November I Dezember. 219
dann von wegen des, wie wir gehalten solten werden, sich zu ver-
stant zu begeben und ze handien gnung gern inloszen unnd des uf lut
wiszenhaffter thading ze handlenn khommen unnd so werdenn, das unn-
ser g. her von Basel unns disz meynung zuschriben loszen unnd begert,
5 das wir unns furderlicher antwort endtslieszen, die sinen gnaden zuschri-
ben; weite sie dann der gebne noch darunder ferrer handien, dwil dann
durch unnd mit wiszenhaffter thading handien ze loszenn dheinem teil
nochteilig, sonder einer, das im gelegen, annemen unnd das übrig faren
loszen mag, haben wir, deshalb wir endtsetzt unnd hillich widder vor
to allem restituiert solten werden, unnd dannn ouch der irrung halb
zwuschen unns und denen von Basel, derglich vonn wegen unser
brieffen behaltnus zur gutlichkeit, wie obstot, verwilliget, also das eins
mit dem andern verglicht, uffgehebt unnd guter verstandt gemacht
möge werden. Das aber wir unnser brieff von banden geben, khonten
15 wir keins wegks thun unnd sint also gewarten, so unser gn. her disz
meynung an ein rot zu Basel gelangen losz, ob sie on der brieffen
antwortung mit uns furknommenn oder das abslagen wollenn.
Nun derenn eins beschehe, weihe das woll, so wurdt unns, das
sie joch zu gutlicher hanndlung unnd so die nit zu dag khomen, sonn-
20 sten vonn noten sin, inn alweg uwer als unnser lieben hern, frund unnd
verwandten rotz zu pflegen, hilff zu begern und mit uwerm vorwiszenn ze
handien, so doch euwer als gemeynen adel wolfart unnd nochteil ouch
hieby beruwet, dinstlich unnd fruntlich bittenden, sydtmoln usz endeck-
tem handel, so kurtz der yemmer begriffen mögen werden unnd wol
25 noch lengere meynung alles zu erzelen betorfft, ir dannocht verston,
abnemen unnd uch zu erlernen*) haben unnserer rechtsami, gerechtig-
keiten unnd oberkeiten, wie ouch wir deren endtsetzt unnd was ze
widder unns und auch zu vordrist widder die ere gottes miszhandlet,
was gewaltz wir erlitten und letst vonn dem unsern vertryben unnd doch
30 usserhalb nit wol sicher unnd onangefochten konnent sin etc., das ir das
wol erwegen, ye eins gegen andern erteylenn unnd endtslieszen, wes
sich inn gutlicher handlung ze halten unnd, so die nit zu krefften kome,
was joch unns alszdann fugen unnd wie die ding witer furzenemen sin
wollent; dann wir untzhar alles, so man uns geroten, volzogen, kung-
35 licher mt. und den stenden des richs, wie wir by euch und unser frunt-
schafft in rot funden, nochgevolgt, die ankert, aber leiders noch unntz-
har nit so erschieszlich, wie wol von not gewesenn, und das villicht
die ding uf das gestelt, das wir exempel by unsern herrnn unnd frun-
den des thumbstifftz zu Costentz nemen und uns, wie si's halten solten
40 unnd das die mit richtumb unnd groszer fruntschafft gefaszt unnd uns
231. ^) vorläge erlennen.
220 O'-P Dezember i. Nr. 2J2.
uvt uhertroflcn sint, aber Iculcrs oucli nit iic saclicii by (Iciicii voiin
Costentz yctztmobi crhcbcnn mo<;cnn, sonndcr {^^cdult traj^cn umul
bcszcrcr zit cMuartcn imisztteii, mochten wir «^eiii uniid wol tliun, der
liotTiuinL;, die /il einest kliommen, das ^ot inen, unns und andern wurde
Widder ulfli elften, ja, wann do wcrc, das wir glich inenn innkonimen unnd 5
die sach zu erharren hetten. Das aber nit, dann sie vonn Basel, zudem
wir vorhien wenig unnd blosz uszkhonicnn gehebt, unns dasselb gar
nochet inn iialben theill verspornn (!) inn der gestallt, wo nit ein anders
erfunden, wir by unser angefengten residentz nit bliben konnenn, sonn-
der deren notwendigklich, wie grosz unser sorg, von- und abston werden lo
nniszen, dann alle ding zum turisten pfenning zu bezalenn unnd nichtzt
haben, noch verdienenn, zemol zwey ungeformbten by einandern nit
beston, noch erhart werden mögen.
Darumb laszt euch uns bevolhenn sin, roten unnd helffen, das sig
joch mit mundtlicher Werbung und handlung oder geschrifftlich, das ein 15
stat Basell sich gegen unns schickerlicher innrichten, das unnser ver-
folgen unnd das, so wir hinder inen haben, fry gebruchen, ouch sicher
vonn unnd zuryten loszenn, unnd so das nit stat habenn, unns dann,
wie die euwern unnd adelspersonen, nit zu verloszenn, sonnders zu recht
unnd billigkeit gefurdert habenn unnd anleytung ze gebenn, was alsz- 20
dann witer hierunder furzenemenn.
Wo wir das umb euch sambt und sonders khonnent verdienenn,
wollennt wir usz all unnsern krefften mit willen und gern thün.
Thumbprobst, stathalter und capitel der merenn stifft Basel.
Ejitwurf. General-La7ides-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22s (^ 529), 25
bl. 6g V. — -jS.
232. i 529 Dezember I.
Adelberg Meyger, burgermeister unnd rath der statt Basel, an
Bern, den heimlichen räthen.
Alls dann die sach uwer unnd unsere guten frund unnd nach- 30
purn von Straszpurg sich eben lang by uch verziehen, darumb wir
nit kleine fürsorg tragenn, diewyl diser handell eben lutprecht worden,
das dann gar bald etwasz darzwuschen fallen, so die Sachen unns allen
zu spott, schaden unnd nachtheyl verhindern mocht, deszhalb [istj unser
gantz fruntlich beger, ir wollend erst angezoigten handell furdern unnd 35
wo möglich unns uwers willens by disem pringer verstendigen, damit
die sach zu ennd gefurderet werde.
Zu dem andern... langt unns an: Demnach key. mt. in Italien umb
Bononien ligt, das da grosze pratticken unnd anschleg über die ver-
yeher gottlichen worts unnd sonderlich wider die bekennere der war- 40
Nr. 2:}j. ij2g Dezember i. 221
heit in unnser Eidgnoschafft gemacht unnd vorhanden sye, das wir Eid-
gnossen, so die evangelisch leere angenomen, des ersten angegriffen,
unnd, so es mit unns uszgemacht, allsdann die uberigen richstett ouch
straffen wollenn, unnd wiewol wir gantz ungezwivelt, der barmherzig
5 vatter werde sin heligs wort unnd die veryeher siner eeren usz gros-
ser barmherzigkeit unnd umb der eeren willen sines namens vor allem
ubel gnedencklichen behutten, jedoch wyl sich denocht gepuren, das
wir alle mittell, die unns gott zu erhaltung sines worts mittheilt, nit
verachtend, unnd wette unns gefallen, das uwer unnd unnser insonders
lo gutt frund, truw, lieb Eidgnossen und christenlich mitburger von Zürich,
Schaffhusen, uwer lieb unnd wir gemeinlich und in unser aller gemeinen
costen zwen oder dry geschickt man, doch das dheiner derselben nüt
von dem andern wuszte, in Italien abgefertiget, die sich in still so vil
muglich der angezeigten dingen erfaren, unns sollichs anzeigen, ouch
15 wir darneben so vil muglich unnser ernstlichs uffsehen hetten unnd
mit lütten, die sich unns glichformig hielten, frundthschafft ze machen
beflissen, damit wir unns mit gottlicher hilff dester basz vor schaden
mögen bewaren, unnd so uch dise meynung gefellig, das dan ir sollichs
uwern unnd unsernchristenlichen mitburgern, obgemelt, zuschriben, ouch
20 was uch daruff begegnet, unnd wie es uch geliebe, unns das zu-
schriben wellend.
Zu dem dritten: So hat one zvvivel uwer lieb und gunst nach un-
vergessen, wasz wir uch des von Engelspergs halben zu meer malen
anzoigen lassen, unnd diewyl aber die sach sich nit on unsern schaden
25 eben lang verziehen, gelangt an uch unnser gantz fruntlichs begern,
ir wollend unns zu gefallen ein gutlichen gerümten tag ernemmen,
den von Engelsperg unnd unns daruff beschriben, uwer eeren bottschafft
darzu verordnend unnd die sachen gutlich betragen verhelffen, unnd
alls unns anlangt, wie der von Engelsperg dem sant Johanserhusz by
30 unns sin inkomen ze verkouffen willens sye, dass ir (wo etwasz hierann)
sollichs by dem von Engelsperg für uch selbs abstalten... Datum mit-
wochen den ersten tag decembris anno etc. xxix"".
E?iiwurf. St.-A. Basel. Missiven A 2Q, bL. l66v. — Z. /. druck: Ab-
schiede bd. IV, abtlg. I b, nr. 240, 4. beilage zu e.
35 233. 152g Dezember i.
Das capitel a?i den bischof von Basel,
Wir haben e. g. schriben, darinnen sie dann Ursachen, warumben
sie nit unserm ansehen noch gen Nuwenburg zu uns khomenn mag,
anregen thut, gelesen unnd loszen dieselbigen Ursachen, wie die, sin;
40 dann so heysz unnd swere e. g. sachen unnd wie die gestalt an unns
•2'JJ iß2Q Dezember 2. Nr. 2J4.
bracht, hat uns soHch zcsamcn khomen mer<>klich uniul hoch von noten
l^cduiicken iiniul das demselben über all kein (vorab als onbesliesziich
Ursachen anders nutzt uff inen tragenden, dann das sie nit wol on an-
sehen erscIiN'nen khonnen) ze widder sin oder anzogen werden mochten.
Es hette auch e.g. by unns als irem capitel das erlicher unnd <^roszer 5
ansehen hal>cn unnd unns, wie die iren, gebruchen mögen, üwill dann
unnd bv e. g. ire meynung t'ur die beszere angesehen unnd sie euch
obanzeigtz irs schribens meldet, das sie zu gott hoff, das allen Sachen
noch wol ze thun sig, domit unnd sie noch ein wil harren mögen, wir
das vast wol liden unnd ist unns zu sonndern fre3'den...; werden 10
deshalb yetzt, wir als mit andern unnser selbst ehafft beladen, den
selbigen obligcnn unnd gewarten untz zu musziger zeit unnd merer
e, g. noturfft, schoti um durch unnötige Verhandlungen enstehende
kosten zu ersparen.
Unnd witers, gn. her, belangendt die brieff, so e. g. uns alher zu 15
versiglen übersendet, haben wir die zwen brieff der \i^ gülden zinsz
denen von Basel gehörenden, deszglich Wendelstorffs zinszbrieff, be-
siglet... Und den brieff mit dem kouff Riehen belangenden, wiewol
und der besiglet, haben wir yedoch den selben behalten, der ursach,
das unns unser zinsz, ouch die vi Ib v ß der vischentzen, dorinnen 20
vorbehalten, und aber [erg. die von Baselj solich zinsz unns nit zalenn
und viel jor uszstanden uf meynung, das zuvor und ee sie von Basel
sich gegen uns solicher vischentzen zinszen halb verschriben unnd des
brieff geben, unns die wollen volgen loszenn.
Sodann unnd für das ander, das der brieff der v\\^ gülden, so 25
hinder dem herrn von Lützel, unns ouch geantwort und zu banden
khomm unnd nit denen von Basel zusambt dem dorff Riehen verlyb. Well
e. g. also, das beider Sachen halb dem stat beschehe, wir umb unser zinsz
versichert und deren von Basel brieff der vii"» gülden cassiert werd ...
Unnd letst unser handlung gegen Basel zur gutligkeit berurenden, 30
wollen wir e. g. erinnert haben, das nit in vergesz ze stellen, sonder
furderlichst darinnen ze handien unnd, was iren begegnet, by eignem
botten wiszen loszen.
Datum mitwochen den ersten decembris anno xxix.
Entwurf. Gcfteral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 225 (iß^P), 35
bl. 78 r.
234. 1S29 Dezember 2.
Urfehde: HansKupffernagel, etwa meszner sant Martin zu Basel gsin.
Demnach diser mit sinem hin- und herscheiffen im Münster zu
Basel sich argwenig gehalten, als wölte er für in legen, ouch sunst mit 40
^^' 235—23^- 152g Dezember 3. 223
diebstal verdachtlich gsin, ist er in gfengknus angenommen unnd ufif
hüt donstag, den anderen decembris, wider ledig gelassen, hat ge-
schworen, by mornderigen tagzyt an sich usz m. h. statt und land hie
diset und jhensit Rhins hinweg ze thun und darinn sin lebtag nit merh
5 kommen one m. h. verlaub, wüssen und willen, sampt gemeiner urfech
in bester form, alles by pen desz swerts, sich verzigen aller fryheiten
und gnaden etc. Jo. Hen. Fortmuller ss.
SL-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. ^ß.
235, 152 g Dezember 3.
•o Ernnst, von gots gnaden marggrave zu Baden und Hochberg,
landtgrave zu Susenburg, herr zu Rotein und Badenwyler etc., ati
burgermeister unnd rhat der stat Rasell.
Uwer schriben, unns jetzt gethan, berueren etlich personen, denen
irumb ir mishanndlung euwer statt verpotten, mit bitt, uch zu vergönnen,
'S dieselben, wo ir die inn unser lanndtschafft betretten, fencklichen an-
nemmen zu lassen, mit anzeug, wie hievor wir soUichs uch zu thun
auch vergont und zugelassen, haben wir mit ferrerm inhalt vernommen
und ist uns wol ingedenck, das wir verganngner zeit uff ein sollich
meinung mit uch handien lassen, also das diejhen, so uch abtretten,
20 uff euwer begern durch unnser amptleut solten fencklich angenommen
und uch uberantwurt werden, doch das uns derglichenn von uch der
unnsern halb auch vviderfarn und begegnen solt. Ob nun sollichs vonn
uch also bewilligt und angenommen sey, des habenn wir nit wissen.
Wir wollen aber deszhalb unsern lanndtvogt zu Rotein furderlich be-
25 senden und uns deren ding by im erkündingen und demselben withern
bevelch, was hierin unsers gemuets und willens mit uch mundtlich zu
hanndlen, geben. Wolten wir uch uff disz euwer schriben guter nach-
purlicher meinung nit verhalten, dann uch guten, nachpurlichenn willen
zu bewisen, seind wir geneigt. Datum Sultzperg, denn dritten decem-
30 bris anno etc. xxix°.
Origmal. St.-A. Basel, Baden F i.
236. 152g Dezember 3.
Jacob Stertzel äeu k'Ö7iiglichen stathalteren und regenten aller
oberesterichischen landen. Innspruck.
35 ... So haben auch die von Basel in diser wuchen die sacrament-
huszlin, so nach unzerprochen in den kilchen gestanden, zerprochen
und verganten alle ornata, mesgewandt usz allen kirchen und closteren,
usserhalb der Hohen stifft... Datum 3. decembris anno etc. 29.
Original mit dorsalverjnerk cito, cito, cito. Lmsbruck, Landesregierungs-
40 Archiv für Tirol, Pestarchiv II, faszikel ßij, bl. 31J .
224 15^9 Df^(f>iber 3—4. Nr. 2J7—238.
237. 'S^Q Dezember j.
Vir kauf von kircheugeräten.
UtT tVita}^ vor Nicolai anno lö29 fieng man zu den Au}jfu.stincrn
zu dem ersten mal an, die ornattcn und kilchcnzicrd vcrlcouffcn; weliclics
darnach in allen kilchen beschach. S
Eine originale vorläge dieser chronikalischen noitz tst nicht vorhanden.
Druck: Basler Chron., bd. VI, s. 1 22 (Konrad Schnitt); ebenso Basier
Chron., bd, /, s. 106 (Fridolin Ryff).
238. f 529 Dezember 4.
Übergabe des klosters st. Clara an den rat von Basel. 10
Wir, die nacligenantten, Barbara Griebin und Barbara Glcien,
die man nempt Rechbergcrin, statthalterin und ganzer convent des
closters zu sant Ciaren in mindern Basell, sant Franciscen ordens, mit-
sambt den erbern Anthonien Grieben unnd Ulrichenn Muntzingern, bur-
gern zu Basell, unnsern mit recht gegebnen vogten, denen wir der 15
vogtye anred und bekantlich sind, unnd wir, die erstgenanten Anthoni
Grieb und Ulrich Muntzinger, als vögt angeregter statthalterin und con-
vents, mit inen, unsern vogtfrowen, und in solher wyse thund khunt
und bekennen: Demnach wir obgenanten, stathalterin und convent, ein
gute zit in vermeltem closter und orden gwesen, aber jezt us vyl 20
christenlichen bewegenden Ursachen des closters und ordens abzetretten
und in dem namen gottes widerumb zu gemeinem christenstannd, den
wir im orden durch onwissenheit etwas zitz verlassen, ze keren in
wyllen komen, haben wir zij hertzen gnomen, erwegenn und betrachtet,
das es zimlicher dann billich sige, das durch unnser abtretten des ob- 25
gemelten closters zu sant Ciaren zitliche haab und guttere nit allein
nit verschwendet, sunder vylme also bewendet, das dardurch die eer
gottes geuffnett, die armen durfftigen getröstet und gemeiner nutz der
statt Basell gefurdert werde. Daher haben wir noch vilvaltig gehap-
tem ratt ongetzwungen, ouch mit dheinen geverden noch lysten hierzu 30
bewegt noch hindergangen, sunder mit fryvvilligen gemuten den edlen,
strengen . . . herrn burgermeistern unnd den rätten der statt Basell . . .
als ordenlicher oberkheitt, rechten castvogten und Schirmherren be-
dachten closters . . ., dartzu iren ewigen nachkomen, das obgemelt unnser
closter und gotzhuse zu sant Ciaren mit allen sinen begriffen, rechten 35
und gerechtigkeiten, ouch zugehorden, mitsambt allen und yeden ver-
melten closters vergabten ersparten und erkouften lygenden und varen-
den guttern, als ackern, matten, reben, holtzern, veldern, kiichensatzen,
zehenden, zinsen, renntten. gulten, geveilen und nutzungen, wie das be-
melt unnser gotzhuse die alle inn und usserthalb der statt Basell im 40
Nr. 2j(p. iß2g Dezember 4. 225
gantzen Römischen rych zu Tutschen und Welschen landen in besesz
gwalt und gewer innen hat, gantz dheine usgeschlossen noch abgesun-
deret . . ., dartzü alles silberin geschirr und kleinotter, monstrantzen,
kclchen unnd alles, was zu kilchen und altar gezierden gehört unnd wir
5 deren vorhanden haben..., übergeben unnd zuhanden gesteh...
Des zu warem urkhunt haben wir, die statthalterin und convent, be-
dachten closters insigel, deren sich jeder zit ein äptissin gebrucht, unnd
des convents insigel gehenckt an disen brieff. Unnd zu noch merer
Sicherheit haben wir mit unsern vögten, obstond, und wir, Anthoni Grieb
10 und Ulrich iMuntzinger, in vogtlicher wyse mit inen, dwil wir unns
eigener insiglen nit gepruchen, mit vlys ernstlich gebetten und er-
betten die ersamen wysen Wolffgang Kräften jetzigen und Conraten
Doltern, altschultheissen zu mindern Basell, unsere lieb und guten
frundt, das sy ire insigele, unns unnd unnsere nachkomen damit ze ver-
15 bindende, gehenckt haben an disen briefif, wellichs wir Wolffgang Krafft
unnd Conratt Doltter uff bitt vorstat, doch unns unnd unnsern erben one
schaden, getan haben bekennen. — Geben unnd beschehen den vier-
den tag decembris noch der gepurt Christi unnsers lieben herren ge-
zalt thusendt fiinffhundert zweintzigk unnd neun jare.
20 Original, pergament. St.-A. Basel, st. Clara urk. nr. 8sq. — Druck:
Basler Urk. -buch bd. X, nr. Qy.
239. ^529 Dezember 4.
Inve?itar von confiszierten kirchenzierdeu des closters st. Alb an.
Nachgeschribne stück sind durch hern Ludwigen Züricher unnd
25 meister Anthoni Dichttier, dessglich hern rattschryber Joachimen, als
pfleger zu sannt Alban, ufif dass richthus uberantwort, sampstags vor
Nicolai anno xv^xxix.
/. Item IUI kelch, so vorhin hinder im gelegen sind.
2. Item sannt Alban brustbild silbrin, ouch vorhin hinder im ge-
30 legen.
3. Item I sylberner arm, ouch vorhin hinder im gelegenn.
4. Item mer v kelch.
f. Item die gross mosterantz.
6. Item II deine mosterantz.
35 7- Item das glas, so in die mosterantz gehörtt.
8. Item I sylbrin crütz.
p. Item II sylbrin schiltt mit lowen und hafften.
Origiftal, unterschrieben Joachim Schenckli, haec scripsit et subscripsii.
St.-A. Basel, St. Alban EE 6.
Basier Reformationsakten, IV. _„
•j'2{j 'S ^9 Dfsetnber 4. Nr. 240.
240. I1529I J^t'sember 4.
Handlung::; zxvischen Basel und Straßburg.
Demnach iiniul hcrr Bcrnhart Mciger vonn min herrcnii den xiii
zu denn vcrordnctcnn krij;slierren, ouch genempt die drizechenn der
statt Straszburg, als zii unnscrn liebenn unnd vertruwtcnn naclipurcnn, 5
volgcnder sachen halp red zu haltcnn unnd zu handlenn abgcfertigct,
namblich als er vergangenenn jars gar noch gliche Werbung gethonn,
do wir dann vonn wcgenn der unrüw, so zwuschen f. d'. usz Saffoy
unnd der stat Jennff inn sorgen, das nitt dasselbig uns ouch zu schadenn
reichenn möchte, stünden, dorby ouch das die funff ort ire houptlut enel 10
dem gebirg hettenn, dorus lichtlich zu erachtenn, wesz sinnes ouch
wider sy die rüstung annsechenn mit beger, wo einer stat Basell etwas
züston wurde, wesz man sich zu einer statt Straszburg versehen solte etc.;
do nun zur selbigenn zit ime ein antwurt wordenn, das ein stat Basell
sich zu einer statt Straszburg nutzit dann all eer, liebs unnd güts ver- «5
sehenn solte, unnd wo ein stat Straszburg einer stat Basell mitschribenn
warnenn unnd anderem dienenn, ircn schadenn zu wenden wuszte, so
würde sy es thünn ; sovernn unnd aber etwas satters unnd gwussers
begert werdenn solte, do könte sy, die drizehenn, ime, herren Bern-
hartenn, dhein antwurt gebenn, sonder müszten sy es ann merern gwalt, 20
als ann die xxi, langenn lossenn.
Diewyl nun dise antwurt dann zümol ime worden, solte er es
jetzt wider do nemmenn unnd aber den herrenn dritzehen der stat
Straszburg furtragenn unnd anzeigenn, wie der Jenffisch handel nit
minder sorglich unnd gevarlich dann dozümol; deszglichen so wäre 25
jetzt vonn wegen der ix mannen, der stat Solenthurn abgesagte vienn-
denn, diewil wir sy nit für viand, wie dann die zechenn ort achtenn
unnd haltenn wöltenn, onangesechenn das erlich erbietenn, so wir zu
vil molenn gethonn, das wir sy weder behusenn, behoffenn, ätzenn,
trenckenn noch unnderschleiff gebenn wöllenn, dohinn kommen, das 30
sich die vier ort Lutzern, Uri, Underwalden unnd Zug heiter ent-
schlossenn, das nun uns hochbeschwert, unnd wurdenn mit gutem rhat
die sachenn erwegenn inen mit antwurt zu nachgendenn tagen, wann die
sin wurdenn; dorab sy frilich klein gefallenn habenn wurdenn. Desz-
glichenn so tagenn die v ort sampt annderenn stäts zu Beckenried, möge 35
aber niemand wussenn, was oder worumb, sige aber wol zii gedenckenn
wider unns^ dann unnsere angenommene religion unnd ir wesenn by
einanderenn nitt bestaun möge. Wir habend sy ouch mit demselbigenn
nun ettliche jar har doheim, das sy furstenn unnd herrenn nit dienend
noch zülouffenn können, das aber inen unlidenlich behaltenn, deszhalp 40
unns nit zwivelt, sy werdenn nit firen, wider unns zu practicieren.
Nr. 240. iß2g Dezember 4. 227
Esz rustenn sich unnser Eidgnossenn vonn Solenthurnn inn allenn iren
gepietenn, do müssen ire unnderthonen allenthalbenn harnasch unnd
gewär habenn, dorus dann wol zu erachten, das practic sie vor-
handenn.
5 Diewil dann die sachenn also gestaltet unnd ein stat Basel vonn
alter har inn guter nachpurschaff unnd fruntschafft gestandenn unnd
noch (als wir verhoffenn) sige, wiewol durch verhencknus gottes wir
die brieff, so zwuschenn unns uffgericht, hinusgebenn müssend, so si-
gend dorumb die hertzenn unnd gemüter zwuschenn uns, do dann die
10 rechte, wore liebe unnd fruntschafft bystand, nit vonn einanderenn ge-
sunderet; deszhalp so begeren wir, wo ein stat Basel inn disen sorgk-
lichen zitenn der religion halp etwas züfals mit kriegklicher empörung
oder annderem habenn wurde unnd sy ein stat Straszburg, es wäre
umb proviand, pasz, munitionn oder gelt annsüchenn wurde, wesz sich
15 dann ein stat Basel sölte unnd möchte vertröstenn ; hieby so dorffe
ein stat Straszburg nit achtenn, das ein stat Basel, wo sy also vertröstet,
dester eer zu kriegenn begirig, sonder werde sy allweg, was zu fridenn
reichenn möchte, ann die hannd nemmen, so sig ouch ein stat Basel zu
diser zit nit inn abgang oder armüt (gott hab lob), das es umb selbig
20 beschehe, aber es gehört gar vil zu disen sachen.
Diser furtrag ist durch herren Bernharten zu Straszburg vor den
XIII beschehen, sampstag denn im. tag decembris.
Uff disenn furtrag ist herren Bernharten durch die dritzehenn zu
Straszburg geantwurt, das inenn wolgefalle, das ein statt Basell inn
25 irer furgenommene religion so stiff plibe unnd verharre. Es solle ouch
ein stat Basell sich nutzit annders dann aller eren, liebs unnd güts
v^ersechenn, unnd was ein stat Straszburg oder sy die dritzehenn inn
namen derselbenn mit schribenn warnen, irenn schadenn zu wendenn
und iren nutz zu furderenn, wollen sy ungesparts vlysz thün.
30 Unnd als aber her Bernhart etwas satters vonn inen begert der
munition, proviand etc. halp, habennd ime die verordneten herrenn,
das sy es by gegebner antwurt plibenn loszenn ; dann so sy etwas
sattes also antwurten soltenn, müsten sy es witer langenn lossen,
dann sy desz (als er selb wol gedenckenn möge) nit gwalt habenn;
35 aber das wöllenn sy ime inn gheim nit verhaltenn, das ein statt Basel
by einer stat Straszburg lieber höcher unnd werder geacht unnd ge-
haltenn werde, dann dhein anndere statt; deszhalp sy gar nit zwiveln,
sollichs wurt weder by den xiii noch by denn xxi etc. nit mangel
noch abschlag habenn.
40 Orighial. St.-A. Basel, Politisches L i.
22 S is^9 Dezt-mlur 4 -r. Nr. 241 — 242.
241. 152g Dezember ./.
Aus den u<oche)iausi:;alH>i sanii^slai^s deiui \ iortcn dcccnibris.
Ratscostcn : Itrni \t 15 ist iibri- llaiinsciin Kiiplcrnai^cl inn ^fcnii^k'-
nus gamigen.
SennclbrietY: Itcin i 11) w 1 ß ylcrul i;<)iiii I^rrnii 5
St.-A. Basel, Ft/ianz G /./, x. it2j.
242. '5^9 Dezevtber f.
Der bischöfliche hofscJiaffner zu Basel, Jo. Ilen. Fortmiiiler, <?//
den bischof von Basel, Pliilippo episcopo Basiliensi.
Gnedigcr herr. Es hat sich junckher Thoma begeben, wolle mir 10
den win Völlers die ix som gon Basel weren, denn wir uns pro justa
aestimatione vini nit verglichen mögen; unib 11 Ib. hat ich im den ent-
lichen per soma entschlagen, vermeint, es were gar ze thür. Ach got,
so bedörften aber wir vil, so will nyemants daran, es ist triggatrag
spyl. Vedoch ob j. Thoma mit e. gnaden selbs pactieren vvoltc, 15
lasz ich bschehen, doch das alsdann e. g. mir solchs, wie es abgeredt
sye, schriben lasse, mich darnach ze halten.
Ich trib mit e. g. zinsz, miner schaffnery züstendig, für und für
mirabilia pennata, weysz, e. g. sich desz verwundern mochte, uff das
ich die büren zum seil bringen mochte, aber es gat gantz krachet zii. 20
Es ist leider wenig körn worden und gipt noch minder usz den gar-
ben, und ist ein jeder im selbs der neher; und wo mine schleckmunde
mumpffeli nit wären (denn in spysung der zinszluten yede person mich
ob II ß anstat), so wuszte ich by miner Seligkeit wenig herusz ze brin-
gen. Ich lig keren den buren vil lystiger, denn der einem fuchss 25
richtet, oportet inescare rusticos. Mir ist für e. g. nut ze schwer, berg
und tal, essen und trincken, onangesehen wie vil ich joch daran ver-
liere. Ewer gnad ist mir vil lieber denn das als samen und min frawen
darzu.
Nechstmals werften die von Terwylen iren zehenden, sassen ze 3°
tisch 20 personen (haben in hur aber ad sortem dividiert), diser 20
personen mal thiit in rechung 1 Ib., costen mich ob 11 Ib. Sy haben
für I Ib. win truncken, gesegne es inen, Heini von Kalb etc. (1). Möcht
hie einer sagen, doctor Fortmüller, müsz man also jubilieren, antwort,
sy sollen an min statt sitzen und nit thün wie ich, lasz sehen, wie vil 35
wollen sy inbringen! Namblichen : Dwyl der merer teil diser zinsz-
luthen zu Ettingen und Terwylen gsessen, da noch weder gricht noch
recht, die buren sui juris selbs meister sind, und da schon einer ist
(als ir denn fast wenig sind), der sich allen eren gern gemesz hielte,
ewer gnaden ze zinsen, wie er das schuldig, so darff ersz doch vor 40
Nr. 242. i^2Q Dezember 5. 229
sinen nochpuren nit thün. Also, wo ich ein puren mit der nagel treff,
das gantz dorff gestochen hette, und wiewol es ist, das ich nut dest-
minder dem buren sag, das sy etwa ab mir crstutzen, so lasz ich doch
denselbigen in dheiner unfrüntlicheit von mir abscheiden; hoc est:
5 das der bür vil frolicher von mir abtritt, denn er zu mir komen ist.
Man fmdt ouch luth, die die buren daruff wysen, ethch, man solle
euer gnaden nut geben nisi prius composito etc. illis, contra omne jus,
e. g. ze pfänden. Die uberigen absolute, man soll e. g. gar nüt geben.
Mag e. g. usz dem wol ze erkennen haben, ob e. g., zuvor, und ich
10 mit inbringen nit marterer syen. Solte nun ich etlicher meinung nach-
volgen und mir damit nut ingienge, was würde e. g. sagen, euge,
serve nequam, wo wolt man die zinsz vom hof bezalen, deren eben
vil sind, darzii ziie vil, ein buren etc. lösen. Ich gschwig nach dem
vil zusamen schwalt, das uns die buren hernach so vil dester minder
IS zu bezalen hetten, ja daruff stünde uns gar nut darfur wurde. Dan ge-
meinlich bschicht, so man in concordias kompt, das damit extancia uff-
gheppt werden. Als wolte min her official vom Fryen berg, macellator
ille, sagen: Wolan, gnediger her von Basel, e. f. g. schenkt den buren
die extantz, und so sollen sy furhin in den nuwen zinszen nüt merh
20 uffschlahen, und das bschicht denn, so ein schwarzer sehne falt. Denn
ob joch mern inen extancia nachgelasen, würde dannocht e. g. siner
jerlichen zinsen nit gantz zukomen oder inbringen. Dise ding zu fir
komen, ist besser, ich bringe in, was ich mag, fiat quorumque modo,
hab nit sorg, wie mir e. g. minen verlust dermalen wol wüsse ze ver-
25 gelten. Was usz kompt, verbriet nit, sagt die baderin zue langen
lütten. Ich hab die tag wollen etlicher radt volgen und die buren et-
liche in der statt lassen verbieten. Aber min regiment ist noch das
besser, denn derselbigen buren noch dheiner komen, hab ich botten
Ion schicken, an mir selbs halten müssen. Es ist weder triiw noch
30 glouben by vilen, haben mir empotten, ich solle ir frund sin, wollen
sy zinsz bringen jetz montag, daruff ich inen frid und gleit zügsagt,
videbo an veniat Hellas. Dis alles schrib ich darumb euer gnaden,
das e. g. sehen möge und erkennen mihen vlysz und deren clappery,
die vilicht contrarium e. g. mochten fürtragen, so vil dester geringer
35 habe ze ruck legenn. Denn dieselbigen halten joch von mir, was sy
wollen, so wolt ichs doch inen ze rhaten geben, wie man den buren
kappen anlegen solle, es laszt sich nit machen by uns, als der gensz
stupt, die buren sind im ze witzig. Was ich ouch zu wegen bring,
nach bezalung der zinsen, wölche wir von uns geben, will ich suo tem-
40 pore das uberig mit solchem nutz on werden, das e. g. daran (hoff
ich) zu sonderni gfallen komen solle.
230 IS29 Dezember 5. Nr. 24^^.
Ich hitt oucli c. j;. Irulichcn, mir abermals min lanj;' scliribcn und
injijczognc fantasicn ze vcrzyhen. Ich kan (hy ji^ot) nit anders. Es ist
vi! hesser, ich schribe nach grund mines hertzcn und nach der hai-
schung der sach und thüe damit als ein iVommcr und gctrüwcr, luge,
was ich zc schaffen habe, weder das ich usz gestyfftem gemut und 5
rhetorischer art schribe, und solle aber darmit weder im karren noch
ilarvor nüt schluchholdis wcrcken.
Ouch wi'isz e. g., das man by uns etlicher kirchen gut, hoc est
vestes, schon vergantet hat, zu bsorgen, es werde verrer gon. Augustin,
der narr, dits vergangen woche, lüff zun Augustineren in khor, da man 'o
dann ganter war, fluchet inen, sy selten siner frawen gut, der kunig
von Franckrich, ligen lassen, und Verbots by kopff abhowen, solverat
risu omnium astantium ora. Ich liigt ze wunder zu, vern, dits gut kompt
in min hcnd nit.
Die kranckheit desz schweysz visitiert die weber ser, es sterben 15
wenig liith. J. Luxen Zeiglers knecht, hoffischcrin man, ist ouch gstorben
im schweysz, wie wol es doch vollen kalt gegen dem Rhin usser ist.
Er hat geschlaffen, somnus enim certissima mors est.
Sy haben im Munster das sacramenthüszli abbrochcn und alle
steinposzen im khor und langwerck geschlyszen; orglen mus anweg. 20
Item der lettner ouch, sy wollen usz dem khor ein vorkirchen machen.
Got wolle, das wirs wol treffen, aber ich bsorg, das ouch der vogt
\on Blotzen disen dingen nit gnug witzig sye. Ich thu mich e. g.
allzyt underthanigklich be\'elhen und bitt got, das er e. f. g. lange zyt
glucklichen mit gesundtheit erhalten thüe. Datum Basel sontag am 25
morgen dominica secunda adventus domini anno etc. 29.
Original von der hand Forimüllers, infolge der Schwerfälligkeit im
satzbau und der ausdrucksweise dem si?ifie nach feilweise unklar.
St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv LVII, nr. i.
243. ^529 Dezember ß. 2,0
Schultheis, dein unnd grosz rhat, Straszburgischen handeis halb,
des ubrigenn Schultheis, venner unnd die heimlichen der statt Bernn
afi burgermeystern unnd rat der statt Basell.
Uff uwer schrybenn, erstlich Straszburgischen handell betreffend,
haben wir die antwurtten, so unnser underthan von statt unnd lannd 35
uff unsern furtrag geben, hut verhört unnd so geneigten gutten willen
befunden, das wir von stund unnser pottschafft verordnet habenn. sol-
lich burgrecht ze volstrecken. Dwyl nun uff letstenn hierumb gehallten
burgerstag zu Arouw verabscheidet, wo wir ann den unnsern vervvil-
lung haben möchten, obbernempt burgrecht anzenemmen, das wir uch 4'»
Nr. 24<f.. ij2p Dezember y. 231
sollichs verkundigen sollten. Damitt ir demnach zu furdrung des han-
deis einen tag bestimen unnd nämlich in uwer statt erstlich ze leysten.
davon haben wir uch des in vi by uwerm loufifer, den wir von frytag
nechst verschinnen by unns uffenthalten, hiemitt mitt sondern fröudenn
5 berichten wellen, ouch sollichs uwern unnd unsern getruwen lieben
Eydgnossen unnd christenlichen mittburgern von Zürich schrifftlich ver-
kündiget, damit sy, ouch wir uff uwer beschryben mitt abvertigung
unnserer pottschafften wussen ze halten.
Zii dem andern : Alls uwer schryben meldet, ettwas erfarnusz
lo ze thund der praticka halben ksrl. mt. unnd des gewichten huffen,
haben wir die heimlichen rät sollichs nach uwerm ansechen versorgt
unnd daruff zwen ann die ort geschickt, ouch sollichs denen von Zürich
unnd Schaffhusen khundt than, sich demnach ouch wussen ze hallten,
doch alles uszsändung halb der spechern in grossen geheimbd. Was nun
15 Straszburgischen burgrechtens halb furer ze handien, sye uch bevolchen,
Hiemitt sye der frid gottes mitt uch unnd unns allenn.
Wir haben ouch herrn comendur von Englisperg beschrybenn.
Dem werden wir das, so ir unns sinenthalb geschrieben, furhallten
unnd demnach sin antwurt uch nitt bergen . . . Datum sontag \^ de-
20 cembris anno etc. xxix°.
Original, St.-A. Basel, Stadt Siraßburg A i. — Zeitgenössische kopie,
Stadt- A. Straßburg AA iSo<S. — Regest: Abschiede bd. JV, abtlg.
I b, 7ir. 240, 6. beilage zu e.
244. i^2g Dezember 7.
25 Adelberg Meiger, burgermeister und rat der statt Basel, an Philip-
senn, bischoffenn zu Basel.
E. f. g. schribenn, die herrcn der Hohenn thumbstifft zu Basel
belangende, habend wir sampt darinn verschloszner antwort, damit die-
selben hernn e. f. g. begegnet, allen innhaltz vernomen. Und als wir by
30 angeregter herrenn anntwort, das sy uff unnser beschehenn begeren, die
hingefurten brieff ann die ort, von dannen sy entwert, bekerenn wol-
lennd, nit vermerken, darzu ob e. f. g., nach beschehener restitutionn,
ein statt Straszburg (die unns von e. f. g. gsanndtenn furgeschlagenn)
sich der gutligkeit ze unndernemenn angesucht, keinbericht empfanngenn,
35 da aber e. f. g. des ersten durch unnsere ratzbottenn und nachmalen durch
ire gsanndtenn gnugsam verstendigt, das wir zuvorderist der stifft ire
entwerte brieff bekert liabenn, unnd so nach besehener restitucionn e. f. g.
der statt Straszburg zu guttlicher unndcrhanndlung mächtig, das wir
e. f. g. zu gefallenn sollicher zit die früntliche hanndlung nit abschla-
40 henn, sonder dermaszenn finden lossen wollend, das an uns, was den
•S^'2 1529 Dezember 7. Nr. 24/;.
eren uiul tritlen ^enic^s, mit crwindcnn soll. Dicwil dann, gnediger fürst
unnd her, die bckerung nach nit geschehen, will unns (unangesehen das
wir c. f. g. zu wilUarenn gncigt) vonn angezeigter nicxiiung ahzelrcttenn
gar nit glegcnn sin, sonndcr lassennd wir es nachmalen dal)y blibenn.
Vm\ damit wir, was doch bedachter thumhern meynung, darzü e. f. g. by 5
der statt Straszburg fundenn, eigenntlich bericht, ist an e. f. g., die sich
one zwivel unns beden teiln zu gut diser hanndlung gantz gnediger
meynung unndernomen, unszcr trungenlichs begerenn, sy wolle unns
zu dem furderlichsten, ob die hernn der Hohenn thumbstifft, obgemelt,
ziivorderist die brieff" restituieren oder die hinder inennbehalteim wollend. 10
sampt dem, so e. f. g. by der statt Straszburg funden, verstenndigenn,
damit wir im fal, so die bedachte hernn unnser billich bcgernn jhe nit
erstattenn, wyter t'urfarenn, oder wann sy die brieff restituiern, alsdann
e. f. g. zu gfallenn, die begerte gutlickeit, und das e. f. g. unns beide
parthiennuft" gutliche unnderthädingerusz der statt Straszburg, die schwe- 15
bennden irrungen mit der parthienn vorwiszenn zu vertragennde, verein-
barnn, bewilligen mogenn.
Zu dem andernn, den angesetzten tag, daruff e. f. g. unns die brieff
umb die funffthalb thusennt guldenn ab der herschafft Pfeffingcn, ouch
umb Riehenn ubergebenn, darzu der gravin zu Thierstein lybgedings 20
oder wydembs halben, wyterc unnderred gehaltenn worden sin solt,
belanngenn. wollend wir e. f g. zu gfallenn bisz sonntag den nun-
zehenden tag decembris uffschiebenn, mit beger, das e. f. g. ir bott-
schafft abvertigenn, das die uff erstgnanntenn sonntag zu nacht hie sin
unndmornndes am mcnntag, wieyetztbeschehenn sin solt, hanndlen wolle. 25
Zu dem letstenn habenn wir uff e. f. g. beger mit Heinrichenn
vonn Ostheim gehandlet, das der bisz wyhennechten, wie e. f. g. gfallenn
wollenn, hernn lanndvogt zu Hagnouw zukunfft, unnd so aber derselbig
\'e nit komenn möcht. als dann Balten von Pfyrdts ann siner statt set-
tigenn und e. f. g. furderlichenn tagsatzung erwartenn wurdeth. Solches 30
habenn e. f. g., derenn wir dienstlichen willenn zu bewisenn gneigt, disz-
malennantwortswysz nit wollenn bergenn. Datum zinstags denvii. decem-
bris anno etc. xxix.
Original, mit aufgedr. Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv
bd. XVII, nr. ^5. Dar?iach kopie General- La?ides-A. Karlsruhe, Akten 35
Domstift Basel, fasc. 301, f. ij. — Entwurf St.-A. Basel, Missivefi
A 2g, bl. 168.
245, 152g Dezember 7.
Anno etc. xv'^xxix^) ist diser zug durch Hans Jacob Wilden, den
245. ^) den VII. tag decembris 2« ergänzen, nach dem vorhergehenden eintrage im 40
gerichtsbuche.
Nr. 24 s. Iß 2g Dezember 7. 233
Substituten, wider hern doctor Alexander Sytzen, den lipartzet, vervaszt
wordenn:
Anthoni de Insula hat geschworenn und, nachdem er Tutscher
sprach wenig bericht, inn Latin gsagt, so da mit substantzlichenn Tut-
5 sehen werten, dem Latin mithellend und gantz onappruchlich, vergriiTenn
ist, wie hernach stadt. Dem ist nemlich also: Ungevorlich vor andert-
halpen jar minder oder mer sye er im scherhusz am Vischmerckt, da
Unser frow inn der sunnen angemalet, gesessenn, da dann doctor Alexan-
der ouch gewesenn. Hab der doctor ein allmanach inn henden gehept
10 und zu im, zügen, in Latin gsprochen: Er weite ouch wol ein allma-
nach machen, der des zukunfftigen jars gut were. Also hab er, zug,
und der doctor inn Latin vil und mengerley miteinandern und inson-
ders vom glouben geret. Zuge und allegierte der doctor den spruch
des zwolfften cappittels Mathei, so da lutet: „Sich, din mutter"^) und brü-
15 der stand vor der thuren und weren gern zu dir" etc.; da sagt diser
züg, das der doctor achtete und schetzte : .,Maria hette mer kinder ge-
hept." Sunst derley vil red syen zwuschen inen inn Latin verloffenn,
die im, zügen, jetz vergessenn sind. So vil ist disem zugen ze wüssen.
Eodem die sind disz zugen durch hern doctor Alexandern Sytz
20 wider Hans Jacoben Wild; den Substituten, vervaszt wordenn:
Caspar Bender, der appentecker, hat gschworenn und sagt, das
er von hern doctor Alexandern Sytzen weder inn sinem husz noch
ouch sunst nie gehört, das der unserm herren Jesu Christo und siner
müter, der junckfrowen Maria, einicherley weg schmechlichen züget
25 und gsagt, wie Christus alsbald vom engel Gabriel gmacht worden sin
solte etc. Hab die wort von hern doctorn nie gehört, dann er hab
si ouch inn sinem husz nie geret. Aber es sye nit on, er, zug, hab
uff ein zit Anthonni Bären inn sinem husz gsucht. Hab im, zugen,
Anthoni Bär gsagt, das er ouch einmol an das gricht musz. Er, zug,
30 gfragt, warum? Daruff im Anthonni wyter gsagt, das er, züg, ver-
standen, als ob Hans von Seltz etwas von hern doctorn geret
haben solte. Darab dann er, zug, erstummet, heim gangen und
Anthonni Baren kein antwurt daruff geben. Darnach über ein wyle
keme doctor Alexander zu im, zügen, inn sin stuben. Hette er,
35 züg, und doctor Alexander ein wild gsprech miteinandern der Worten
halp, die im dann der doctor hefftig loignete. Unnd sagt er, zug, das
der doctor nie nut uncristlichs inn sinem husz von Christo und siner
würdigen muter nit geret, dan er züg, das nit geduldet: und so im
xAnthoni Bär nut von solichen Worten gsagt, hette er. zug, nut dar-
40 von gwuszt. Sovil ist disem zugen ze wussenn.
245. ") Vorlage \atter; vgl. Matthäus 12. 4J.
Rasier Reformationsakten, IV. 30
234 i';2*) Dezember S. Nr. 246.
l'Vow lilszpcllia, des nechslj^cscliribnen 7,11^4011 cotrow, lial ^cscluvorn
umul sat^t, (las sy nie \on liorn doclor Alexaiulcrn gehört, das der
unscrin licrrcM Jesu Christo zugelegt, als ob er vom enge! Gabriel
gmacht worden sin solle. Hab soliche uncristeliche wort von ini nie
gehört, dann sy jictt es \on im nie gelittenn. Es sagt ouch disz zugin, 5
das sy nie mit Hansen von Seltz solicher worten halp red gehalten.
Hab im solicher worten halj) mit keim wxjit nie gedacht. Sagt ouch^
das dise uncristenliche wort inn irm luisz nie t'urgangen. Sovil sye
iro ze wusscnn.
Protokoll. St.'A. Basel, Gerichtsarchiv D 25, bl. 2ß v. 'o
246. iß2g Dezember 8.
Adelberg Meyger, burgermeistcr und die dryzehen der statt
Basell, an die hern die dryzehenn der statt Straszburg.
. . . Furer. günstigenn, liebenn herrnn und freund, antreffen das
cristennlich burgkrecht unnd verstanndt, so uwer gunst unnd lieb mit «5
denen von Zürich unnd Bernn sampt unns anzenemen unnderstodt,
habenn wir üwer gmut in einer vergriffner copien vonn unnserm statt-
schriber, als der vonn üch annheimsch komenn, verstanden unnd, dem-
nach unns dy gfallenn, vonn stund an obgmeiten von Zürich unnd
Bernn einen tag, innen das fürzehaltenn, gönn Arow verkündt, uff 20
welchem unnser Eidtgnossenn von Bernn, so glich unns der sach freucl
empfangenn, das an ire landschafften lanngenn ze lossenn, gnomen.
Sodann derselbigen landschafft, ettwas wyt zerteilt unnd in einer yl
nit geschehenn hat mögen, hatt sich die sach biszhär verwylet, aber
uff hut dathum haben unns dieselbigenn, wie ir ann ingschloszner co- 25
pyenn zu vernemen, gschribenn, diewil dannnoch cleinfug artickel,
als der vorbehaltung unnd pulfers halb, da, ob gott will, ouch kein
spann inn sin wurt, sonnder alleinig, das die basz erlutert werden, vor
ougenn, bittenn wir ewer lieb unnd gunst gar fruntiich, sy wolle ir
ratzbottschafft unnd, so es jhenenn möglich, mit vollem gwalt [oder] ') 30
ennlich zu beschliessen oder zum wenigsten uff ein hindersich schribenn
unnd das dieselbige, bisz sy wider anntwort empfohe, bv unns \'er-
harret, uff sonntag vor Thome nechstkomende, den xix*'*^" disz gegen-
würtigenn monatz decembris, alhie inn unnser statt Basell nachtz ann
der herberg zu sin, abvertigenn unnd keinswegs uszbliben; dann wir 35
glicher gstalt deuten von Zürich unnd Bernn uff obernempten tag durch
ir bottschafft zu erschinenn ouch gschribenn, ungezwivelt, sollich
unnser aller furnemen, so cristlich, wurt nit alleinig zu erhaltung und
pflantzung der erenn gottes, sonnder ouch zu wolfart unnd uffnung
246. ') nur so im tntwurf. 4°
Nr. 2^y — 2^g. i^2g Dezember 8 — g. 235
unnser (mit gott) angefengten pollecy und Ordnungen dienlich sin . . ,
Datum mittwochs den vni. decembris anno etc. xxviiii.
Origi?ial. Stadt- A. Straßburg AA l8oS. — Entwurf. St.-A. Basel,
Missiven A 28, bl. 2^2. — Regest: Abschiede bd. IV, abtlg. I b, nr. 2/j.o,
5 8. betlag e zu e.
247. 152g Dezember 8.
Adelberg Meiger, bürgermeister der Stadt Basel, an Heinrichen
vonn Alickonn, stattschriber zu Lutzernn.
Demnach verganngner zitt unns ebenn manig jargelt vonn wegenn
10 der erbeynung unnbezalt uszstonnd bliben und solcher jargelt zvvey
hinder uwer hernn unnd obernn . . . erlegt, ouch unns nochmals durch
dieselbenn bezalt und uberanntwort wordenn, dievvil unns aber, wie ge-
hört, deren noch me uszstenndig und wir, vonn welchenn jarenn har-
benempt zvvey jargelt hinder uwer hernn und obernn komen unnd er-
15 legt sind, in vergesz gstolt unnd deshalb die übrigen uszstonden jargelt,
inn welchenn jaren dieselben gfallen, nit eigenntlich vordernn kennen,
wer uch gar fruntlich pitten, ir wollennd unns zu sonderm gfallen,
vonn welchen jarnn har bemelt zwey jargelt erlegt syen, erkundigen
unnd uns desz by disem allein darumb gsandten potten schrififtUch ver-
20 stendigen . . . Datum den viii**^" decembris anno xxix,
E?ttiV7irf. .St.-A. Basel, Missive/i A 28, bl. 2^2 v.
248. 152g Dezember g.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Zürich und
Bernn.
25 In der sach unnser lieb nochburenn von Straszburg unnd das-
cristlich burgrecht belangenn, habenn wir vermög des jüngsten Arowe
schenn abscheids ein tag alhar gon Basell, domit man zu beschlus
kome, uff sontag vor Thome nehst körnende, das ist den xix*^" desz
gegenwertigen monatz decembris, nachts an der herberg ze sin, ange-
30 setzt unnd den vermelten unnsern nachburenn von Straszburg ze be-
suchen verkunt. Woltenn wir uch durch euwere botschafft, denselbigen
angesetzten tag mit vollem gwalt beschuszlich ze handlenn zu erschinen
und dyselb abzefertigen wyszenn, unverkunt nit laszen . . . Datum
donstags den viiii. decembris anno etc. xxviiii.
35 Entwurf mit vermerk Gliclier gestalt werd gon Bernn geschribenn.
St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 25 J. — Regest : Abschiede bd. IV,
abtlg, I b, ?ir. 2^0, 7. beilag e zu e.
249. I5~9 Dezember g.
Konigclicher mt. zu Hungern und Beheim etc. stathalter, regenten
40 und rate inn obern Elsas ati bürgermeister und rat der statt Basell.
1>H(5 1529 Desember g hk Nr. 2^0— 2 $1.
Krst diser taj^en halt uns die kon. iiil., unser giiedigister herr, gc-
schrvlicn, wicwi»! die gncdigclichen geneigt were, sich über die handlung,
so zwuschen unser iinnd cwr von wegen der rcndten, zins, gullten
und zchcnden, so die stifften, closter und gDlsheuscr, inn cwr statt ge-
legen bitzher inn irer lut. fordern Österreichischen lannden unser ver- 5
waltigung fallende gehabbt, bitz uff seyner mt. wolgefallen und annemen
furgenomen und abgeredt, furderlich antwort und beschc^'d zc geben,
so seige doch die mit sollchen treffenlichen handlungen, die nit alleyn
sevner mt., besonnder gemeyner cristenheit erbfeyndt bcrfiren, der-
massen beladen, das iren nit möglich, sich ijber sollich Sachen so 10
eylennds zii endtschliessen; die welle aber dasselbig zürn fürderlichistcn,
so es irer mt. möglichen, tiuin uiul uns alsdann weiter bescheid geben,
eucii denselben zu eroffnen, mit beger, desz myt gedult zu erwartten ;
daz wir euch solchem irer mt. schreiben und befelch nach hiermyt nit
verhallten wellen . . . Datum Ennssiszhaym, den neunden tag decembris '5
anno etc. xxix.
Orighial, Jtnterschrieben H.Y. v. Gilgenberg, ritter, stathalter und N.
ßabst, cantzler. St.-A. Basel, Klösier insgemein Di.
250. ^529 Dezember y.
Spruch des appellationsgerichts. 20
Zwuschenn Moritz Rudy, helgenpfleger zu Sissach, alsclagernn, eins-
unnd Hans Schop, von Holstein, verantworter, andersteyls ist erkant:
Üwyl dy helgenpfleger zu Sissach des mutkorns uff Hans Schoppen
von Holstein unnd sinen voreiteren ab funfftzig jor lang in besitz
gwesenn unnd Hans Schop, vorgnant, unnd sin vorfaren den ouch jer- 25
lieh gericht unnd bezalt haben, das dan er, Hans Schop, alle verseszne
zins, so er noch schuldig, mcrgemeltem Moritzenn, dem helgenpfleger
zu Sissach, uszrichtenn unnd bezalen solle; so er dan vermeinen, das
er denselbigen zins, furer ze geben, nymme schuldig, so soll er vor-
bestimpten helgenpfleger gedochts zins des mutkorns wy unnd mit 30
recht entsetzen. Actum ut supra [donstags noch Nicolai anno etc. xxviiii.].
Protokoll. St.-A. Basel, Gerichtsarchiv T 6, bl. j6 v.
251. ^529 Dezember 10.
Adeiberg Meyger. bürgermeister der Stadt Basel, an margroff
Ernsten. 35
Es habenn unns des capittels schafl^ner der Hochen thumstyfft,
desglichen dy pfleger der styfft sant Peter by unns, das sy Egmunden
Richszysenn, wysern dis brieffs, zu einem gwalthaber, ettwas vor e. f. g.
in jerem namen ze handien, angnomen hettenn, furpringen laszen, darby
Nr. 2'^2 — ^-j-j». ] ^2g Dezemder lo. 2B7
an e. f. g. umb furdernusz, domit derselb ir gvvalthaber vonn iren gehortt
wurd, vlyszig angerufft. Deszhalb wir e. f. g. gar freuntlich bitten, sy
welle öbbedochtenn Egmunden umb unnser furbitt wyllen, doby er
deren gnoszen haben befunde, gnediclich v^erhorenn unnd im siner
5 Werbung glich, als ob vorbestimpten thumcapittels Schaffner unnd pfle-
gere der st\^fft sant Peter by unns selbs personlich zugegen waren,
glouben geben unnd in furderen... Datum den x'^^" decembris anno
etc. xxvuii.
Entwm-f. St.-A. Basel, Missiven A 28, hl. 25 ->"' v.
10 252. ^529 Dezember 10.
Adelberg Meyger, burgermeister unnd ratt der statt Basell, an
meyger unnd geschwornenn zu Louffenn.
Fugenn üch hyby zu vernemenn, das unns dy pflegere der styftt
sant Peter by unns, wy ir innen jeren teyl des zehenden, so ir zu
15 geben pflichtig, usz was ursachenn innen verborgenn, verhalten, fur-
procht haben und unns deszhalb umb hilff, domit sy den von uch
bekomen mechten, vlyszig angesucht. Dwyl wir nun sy als dv
unnsernn by dem allem jeren zu schützen und schirmen pflichtig, wel-
len wir uch ernstlich hymit gebietende, das ir bemelten pflegern oder
20 jerem Schaffner in namen obgedochter styfft jeren teyl des zehenden
und, was ir innen ze tund schuldig, unverlengt uszrichtenn, tiegen s\'
desz unclagbar machenn, oder aber uff nehstkomenden mittwoch, das
ist den xv'**'" tag dysz gegenwertigen monatz decembris, zu rechter
fruger tagzyt vor unns unnd unnserm gesesznem ratt erschinen,
25 keinswegs, wy wir unns desz zu uch versechen, uszpliben unnd ursach,
worumb ir das ze thund nit schuldig sin vermeinen, anzeugen thiegen.
Dan wo das nit, so wurden wir als dan innen verrer dy hand, domit
sy des jeren vehig, ze bieten verursacht; hynoch haben uch ze richtenn.
Datum den fritags den x''«'" decembzis anno etc. xxviiir.
30 Efilwnrf. Sl.-A. Basel, Missiveti A 26', bl. 2^4.
253. '529 Dezember 10.
Philipps, von gots gnaden bischove zu Basel, an burgermeister
unnd rath der statt Basl.
Wir haben uwr yetztgethon schr^^ben dry articki, nemblich den
35 ersten unnsere bruder vom capitel, den anndern schurtzung des nechst-
ernempten tags unnd den drytten Heinrichs von Ostheims tagsatzung
belanngen, vernommen; fuegen ewch des ersten halber ze wissn, das
wir noch nichts annders by berurtem unserm capitel inn anntwurt
funden, dann wie wir ewch durch mitschickung irs schrybenns dessen
238
j^jg Dezember lo. Nr. 2^.j.
nehcrmaln vcrstcnndi^ct. wollen aber inen diss ewr meynung, yetzt
iunsst unns uberschickt, nochm:iln nit verlialten und, was sie unns annt-
wurts wysz verrer verstenndigen, cwch unanoczcii^t auch nitt lassen.
Sodann baben wir an ein ersamcn rath der statt Strasburnr diser Sa-
chen hallten noch nichts suchen lassn, dann, dwyl ir vor allen dingen 5
begert, die enntfrembdeten brieff wider inn die statt Basl zu gemeinen
hanndcn zu erlegen und aber vorgemelte vom capitel, ob sie dassclb
ze thun schuldig, zu gutlicher unverbintlichcr hanndlung sambt der
hawbtsachen uff gutlich unnderthedinger zu kommen, sich erpieten,
sunster die gedachten brieff wider zu erlegen abschlagennd, und ir lo
unns biszher darüber nit mit anntwurt begegnet, hatt unns noch zur
zyt unfruchtbar beducht, die bemelten von Straszburg oder yemands
anders darmit zu bemuigen. Soverr aber ir nachmaln für gut ansehen
und ewch gevallen lassen, wir ein ersame statt Strasburg desshalben
begrussen unnd ansuchen, soll unns kein muig, cost noch arbeit beduren, 15
dann, wisz got, wir ye gern frid, son unnd einigkheit zwuschen ewch
wider pflanntzen wollten.
Des anndern, auch dritten artickels halb Übergebung der brieffen
etc. mit sinem anhanng, auch den von Ostheim beruren, lassen wir es
by uwr meynung blyben, also das wir uff ernempten tag unnser pott- 20
schafft hinyn fertigen unnd ewch unnsers gmuts verstendigen, auch
darnach obbemelten von Ostheims halben aller gebur nach hanndlen
wollen, haben wir ewch uff vorangezeigt ewr schryben inn anntwurt
nit wollen bergen. Datum x. decembris anno etc. xxix.
Original, mit Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Bischöfliche Handlung Ol, 25
bl. 14.
254 /52p Dezember 10.
Schulltheis und ratt zu Bern an burgermeysternn unnd rat der
statt Basell.
Alls ir unns nechst verrückter tagenn vonn wegenn herr commen- 3°
durs vonn Englisperg [geschrieben], habenn wir im sölichs verkündiget
unnd in gutwillig befundenn, sich in frimtlich tading inzelassenn. Uff
s611ichs habenn wir einenn tag verrumpt, nämlich uff der kindlinnen tag
schieristkunfftig znacht allhie in unnser statt Bernn mitt uwer pottschafft
ze sinde und morndes denn hanndell fürzenemenn, guter hoffnung, 35
etwas fruchtbars geschaffet werde. Das habenn wir uch guter zitt wellen
berichten, uch mitt abvertigung uwer pottschafft wussenn ze halltenn . . .
Datum x^«» decembris anno etc. xxix'*.
Original, mit aufgedr. Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Johamiiter F l.
Nr. i?f5-. I ^2^ Dezember 1 1. 239
255. 1529 Dezember 11.
Thumbprobst, capitel etc. an äe?i biscJioff von Basell.
Ufif on *) ein jungst unser schril)en an e. g. by meister Thebolten
Oglin gethan, haben wir uff iuit hinwidder vonn derselbigen ein gegen-
5 geschrifft uff das lengst extendirt gelesen unnd ist ein warheit, wir
haben nehermoln usz guter meynung der stifft ze nutz und gutem
ansehenn, das e. g. und wir zesamen khomnien solten, da wir dann
mundtlich mit einandern handien, bericht geben und nemen mögen,
dwil dann e. g. das nit gmeint gewesen unnd wir nit zesamen khom-
•o men, der ursach dann allerlei miszverstant endtsproszen, so doch wol
verkhommen unnd uns leidt ist, mag unns das zu keiner schuldt ufif-
drochen oder zugemeszen werden, dann wir sambt und ein yeder inson-
ders des synn unnd gemuts, wa wir wuszten e. g. und der stifft fur-
stendig ze sin, das wir das gern thun und uns nutzt irren wolten loszen.
15 Es ist ouch inn uns über all kein böser will gegen e. g., sonder unn-
ser kheiner, er thate, was inn sinem vermögen (!). Es wurd sich übel
rymen, das bi yetzigen louffen e. g. und wir uns zertragen unnd mit
einandern miszverstendig sin solten. Es will sonnsten yederman an uns
yetzmoln ze ritter werden und dorfft, das wir zusamen halten und einan-
20 dern die hand bieten, hilfflich und beraten syent unnd darumben noch-
moln, wie e. g. vor ouch anzeigt, die hohe noturfft ervordern, das wir
beid zesamen kommen. Sodann e. g. ye als vast anregt, wie sie nit
zu uns gon Nuwenburg oder ander derglich ort khonnen khomen, wie-
wol dann wir, deshalb e. g. sich hievor gegen unsern widderwertigen,
25 als wir achten mochten, unnotwendiger wise und anders dann geburlich
ufif derselben erfragnusz hören unnd vernemen loszen, das sie ze widder
die selbigen sich mit ir landtschafft unnser nit beladen wolte etc., etz-
was abschuw mochten tragen, zu e. g. hininn ze khomenn, also wan wir
von yemand uns ze widder begwaltiget unnd angenomen ze werden
30 understanden, wir von und by e. g. weder schirm noch Sicherheit uns
versehen torfften etc., so wollendt yedoch destminder nit wir inn etz-
lichen dagenn und so es sin mag zu e. g. deputirn und von allen sachen
uff und nidder, ouch der brieffen besiglung halb, mit deren handien
loszen, einandern hören, bericht geben unnd nemen, ouch helffen rot-
35 slagen, so viel und was e. g. der stifift und uns aller noturfft ervordert.
Als aber vilHcht die sach des kouftbrieffs Riehenn solich depu-
tierung nit mag erharren, ob dann die vonn Basel e. g. deshalb ansu-
chen und besprechen wurden, woll sie denen nit bergen, das solichs
unser zinszen und vischentzen halb zu Riehen beschehe unnd das der
40 meynung, inn der koüffberedung Riehen ist uns luter vorbehalten, was
255. ') OJtr uff en ?
IMO O'-^J^ Dezember ii. Nr
'*' 'V)''
wir \ Uli zinszeii zu Riehen haben und das ein stat Hascll uns xon
wegen der vischentzen zinszes ein verschrybuno; sollen gehen und jcr-
lichen denselben \ischcntzenzinsz richten, das noch nit l^eschehen, uns
ouch eben viel der zinszcn usstallig werend, mit der beger, das sie
von Basel uns die abgeredt und bedingt Versicherung gebenn werde 5
das am koutTbrieff ouch nit mange! sin, sonder wir den selbigen besig-
let e. g. zustellen, inen gegen dem brieft" der vii"^' gülden und unser
zinsz verschribung ze antworten habenn inn guter achtung, so doch das
ein billichs, die von Basell werden solichs zu keyncm Unwillen khonnen
noch mögen anziehen unnd ouch nutzt dester minder, so inen guttlicher 'o
handlungen halb etzwas ze synns, deren sich vlyszenn und keins wegks
ussern, e. g. bittende, das sie witers mit denen von Basell, deshalb und
wie die ding angefengt, handien und furfaren woll, uff das unnd für
einest wir joch letst, waran wir werendt, wiszen mochten.
Unnd den handel libgeding und widdembs der frouwen von Tier- 15
stein ze gebennden etc. berurn, wolten wir gnung gern c, g. raten,
so wir dencken und achten mechten, e. g. und irer stift nutz und gut
sin und, nochdem die fro von Tierstein iren widdemb nit allein uff
Pfeffingen, sonder ouch andern herschafften als Tierstein, Vinstingen
etc. gehebt, khann e. g. nit wol angemutet werden, den allein ab der 20
herschafft ^ Pteffingen ze geben, vielmer sich geburen. den uff ander
herschafften ouch uszzetcilen.
Für das ander so wiszen wir ouch nit anders, dann dz groff Hein-
rich der herschafften Pfeffingen und Tierstein halb inn zit sins lebens
mit wilendt bischoff Cristoffen ouch beding und vertrag uffgericht, wie 25
solich durch denselben bischoff Cristoffen genoszen, was er darab und
witers nit namblich der frouwen von Tierstein libgedings wise ze
reichen schuldig. Solich vertreg ouch nochmoln sins testamentz be-
stetigt und zu dissem, das über uffgericht oder beredte artigkel und
testament die stifft by denen stucken, iren darinnen zugeeignet, nit 30
bliben mögen, unnd das ouch on Vollendung gantz handeis groff Hein-
rich todtlich abgestorben, also das das lehen Pfeffingen der stifft one
das were fry heimgefallen, unnd zu allem dem ist wiszen, das vor
langem groff Heinrichen und der frouwen von Tierstein thusendt
gülden uffgenomen und usz der stifft nunmer lang zit verzinszet uff 35
ir beider brieff und sigel inn zinsz und houptgut sich gar nocher nun-
mer inn die ii^I gülden louffenden inn bestimbter zit das zewidder
keren etc , so doch noch onvolzogen. Mag unnd well e. fürstlich gnod
dieselb handlungen alle under hand nemen, die gegen einander erwegen,
was sie schuldig oder nit schuldig erlernen unnd daruff, so sie mag 40
achten, der stifft nutz und gut sin, handlenn. Wolten wir e. fürstlich
Nr. 256 — 257. iß2g Dezember 1 1 — 12. 241
gnaden uff obanzeigt ir schriben nit verhalten. Datum samstags vor
Lucie anno xxix.
Entwurf. Getier al- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22ß (1331),
bl. 79.
5 256. '5-?P Dezember 11.
Aus deti Wochenausgaben sampstags noch Nicolai.
Senndbrieff: Item x ß uartgelt zu Bernn. — Item xiiii B gönn
Bronntrut unnd Liesperg. — Item xviir ß gönn Lutzernn. — Item
XVIII ß gönn Zürich. — Item xviii ß gönn Bernn.
10 St.-A. Basel, Fitiatiz G 14, S. 1130.
257. 152g Dezember 12.
Ratschlag der kriegsherreti zitegen der bischöflichen lande.
Anno domini xv^'xxix uff zinstag" den xii. tag decembris sind min
herren die kriegsherren gesessen.
15 Alis man davon ratschlagenn sollen, ob man dem bischoff das
lannd innemmen wette, wie man dise sach angriffen solte etc., ist da-
von geratten, das nach zur zyt weder gut nach not sye, zu ratschla-
gen, wie man ein frömbd land innemmen, sonder vil nie bedencken
unnd erwegen solle, ob man eins solchen ingriffs fug habe, usz wasz
20 ursach wir das thün mögen, unnd ob solche ursach vor einer erbar-
keyt beston möge oder nit, damit wir mit unredlichen sachen dem
wort gottes, desz wir unns berumen, nit nachtheyl zufügen unnd allso
den zorn gottes über unns ludend.
Zum andern so! man ouch wol erwegen unnd bedencken: So man
25 etwasz detlichs anzenemen glich fug unnd gut ursach hette, wen wir
uff unns laden, ob wir denselben starck gnug syend, wie wir die sach
beharren wollend, mit wasz hilff wirsz thun mögend, wasz das end sin
werde.
Unnd so demnach erfunden, das wir das land inzenemen fug
30 haben, ouch die sach beharren möchten, dann soll man sich vor allem
entschliessen, ob man das land wolle inneinen; unnd wenn man desz
entlichen willens wurde, das land inzenemen, allsdann soll man rat-
schlagen, wie die sach anzegriffen sye unnd glich die datum ein rath
an die hand nemmen.
35 Hieby möchte nut schaden, das man zu fursorg ein uszzug mache,
usznemme under dem schin und geschrey, alls ob es von wegen der
verbottenen zehenden unnd zinsen beschehe.
Man soll unserer Eidgenossen boten von Zürich unnd Bernn uff
jetzigen tag den handell und spann mit Straszpurg uszmachen lassen
Baslei Reformationsakten, IV. n-\
1>4L> / >^o Dezevihet 12. Nr. 2i;S.
und darneben dise Sachen unsern Kidgnosscn von Zürich anzeif^cn und
hiscn, wie es in inen stende.
Onginal. SL-A. luisc/. Polt/tsches L I.
258. '5^9 Dezember 12.
lluinibprol^sl und capitel an Sigmunden von X'alckenstein, Jörgen 5
von Andio, conienthur zu Bücken, Jacoben und Melchiorn von Rinach,
Mathisen von Rlumenegk, Jacoben und Hansz Heinrichen Riehen von
Richenstein, Veitin und Hanszen von Pfirt, Trutprechten von Krotzin-
gen und Hansz Willielni von Liechtenfels, unsern Heben hern gebrudern,
vettern, swogern und guten tVunden sambt und sonders, soviel was 10
deren yetzt uff dem landttag zu Ensiszheim werden erschinen.
Als nehermoln ir uff unnser bittlich ansuchen, ouch unns zu statten
ze Fryburg erschienen unnd inn vermerckung unnser obligenden be-
swerden geroten, jemander usz uns uff dem landtag zu Ensiszheim,
so den dritten dag decembris gewesen sin solt, ze habenn, unnd aber 15
derselbig landtag bitz yetzt Lucie furgeschoben, weren wir geneigt
unnd wolten gern, wie ir uns geroten zu uch schicken. Wa wir des
gefaszt und auch darneben nit ursach, so dem ze widder, weren. Es
sint aber diejhen, so usz uns hinüber zu verordnen yetztmoln nit
inn moszen, das sie r\'ten können, mit kranckheiten behefft unnd dann 20
auch ettlich deren nit anheimisch. Der Ursachen unnd von wegen des,
das weder den hern von der regierung noch andern etzwas verdencken
oder Widderwillens by yemander usz unser erschynung erwachsz unnd
dann ouch die vonn Basell, wa ir den von unsern wegen schriben oder
mit denen ichtzit handien solten, nit achten mochten, das uff unnser 25
nochervolgten bitt unnd ansuchen, sonnder und viel e, so wir nit zu
Ensziszheim erschynen, solichs durch uch als unser verwandten und
adelspersonen, die es glich sowol uns berurn sig, vonn eigner be-
wegnusz und uwer selbstanligen halber beschehen sin, vermutet werd^
so habenn wir nochmoln endtsloszen, uch by unserm secretarien den 30
handel, darüber wir uch alhie beroten, derglich ouch ein copy, deren
noch uff uwer verbeszern, denen von Basel ze schriben sin mocht,
vorab wa im rot funden, mundtlich handlung mit inen durch uch nit
ze thun sin, zuzeschicken, zum höchsten bittend, ihr möchtet darin, um
u?iser, euer und gemeinen adels willen das beste tun, den herrn von der re- 35
gierung unnd soglichmol nit allen vom adel, yedoch ettlichen, so die
verfenglichen und der sach gemess sin mochten, die ding nochmoln
furbringen, wo nit zum lengsten, yedoch, wie uch für gut ansieht, mit
denen hierusz underred haben unnd daruff die ding bringen, das die
hern von der regierung und durch uch uszgezogne vom adel ein rot- 40
Nr. 2^p. ij2g Dezember / ?. 243
slag darüber vergriffen unnd uns erscheynet, ouch der geschrifft halb
an ein stat Basell, was gut unnd verfenglichen sin mag, furgenomen
werde. Wie ouch unnd was hierunder gerotslaget, das wollent unns
by vermeltem, unserm secretarien widder zukhommen loszen . . . Datum
5 sondags vor Lucie anno etc. xxix.
Eniwurf. General-Landes-A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22ß (l ^29),
bl. 81 V.
259. ^529 Dezember ij.
Barbara Grieb, nonne des Claraklosters, erhält ein leibgeding.
10 Wir nachgenanten, WolfTgang Hutschy unnd Joder Brandt, beyd
bürgere unnd des rhates der statt Basell, durch . . . burgermeister unnd
rhat der statt Basell . . . alls recht castvogtt und schirmhern des clo-
sters zu santt Ciaren, inn mynderm Basell gelegenn, erstbenantem closter
zu pflegern verordnet und gesetzt, thunt khundt und bekennendtt mit
15 dysem brielT: Als dann die ersam frauw Barbara Griebin eben ein
gutte zeitt inn dem closter zu sant Ciaren gewesen, aber jetzt usz
christenlichen, redlichen Ursachen darusz gangen, darufT wir alsz pflegere
lutt unserer hern erkantnus iren allen das gut, so sy hinin geprachtt,
darin erspart und eroberet hatt, gevolgen lan, innhallt irer quittung
20 etc., haben wir us sonderm befelch obgenanter unserer gnedigen herren
alls castvögttenn der obgedachtenn frauw Barbara Griebin, damit sy
bitz zu endtt irer wil mit leibs narung versehen, verordnet und nun-
hinfur jerlich von bedachtem closters inkhomen sechtzig pfund stebler,
achtt soum wein unnd acht vierndzal dinckhell zu rechtem leipgeding
25 zinse, darzu ein behausung unnd nemblich das husz zum Kyel ouch
leipgedings weise, allain bitz zu endt irer weill und nit furer, unnd
innsonders die leipgeding zinse, glich zu den vier fronvasten geteillt,
zu gebenn zugesagtt, dergestallt, das nun hinfur ein jeder Schaffner zu
santt Ciaren der gedachten frauw Barbara Griebin von allen und jeden
30 gemellts closters ligenden und varenden guttern, zechenden, Zinsen,
rentten, guUten und gefeilen, so alles hinfur pfandtbar sein, das obbe-
stimpt leipgeding, glich zu den vier fronvasten geteillt, thut ein jede
fronvasten fünffzechen pfund gellts, zwen soum win unnd zwo vierndzall
körn, on alles uffziechenn, uszrichtenn unnd uff die fronvasten cinerum
35 nechst im tryssigisten jare kunfftig solle anfachen bezaln . . . Und so
bald die bedacht frauw Barbara Griebin die schuld der natur bezallt,
usz disem jamerthall abgescheiden ist, dann soll ditz obgemellt leip-
geding sampt disem brieff hin, tod unnd abe, wir aber, unser nachkhomen,
pflegere oder schaffner iren erben weitter nutzit schuldig noch verpun-
40 den sein. Des zu warem urkhundth haben wir, die obgenanten pflegere,
lO
244 iß2g Dezember />. Nr. 260.
clisem brievc mit unscni anhangenden insiglen, doch uszerhalb diser
prto{;ery uns onc schadenn bewart ocgcbenn iinnd doni also gclcpt ze
werden tur iinsz iiiul unser nochkhomen ptlegere by unsern guten
trouwenn uiul eeren mit dyscm brieff zugesagtt und vcrsprochcnn ulf
ilcn drvzechenden tag decenibrisz im lünffzehenhundert neun und 5
zwentzigisten jare.
Original, pergameni. Sf.-A. Basel, s/. Clara urk. nr. S40.
260. '529 Dezember ij^.
rhümprobst, Statthalter unnd capittel der meren stifft Basell an
Philipsenn, bischoffen zu Basell.
Wir haben euwer gnoden schriben, unns by disem potten zü-
komenn, saniptt eyner bygelegten copy am xiiii. tag decembris ver-
lesen unnd mit synem inhalt verstanden, fugen uff solchs e. g. zu ver-
nemen, erstlich : Diewyll denen von Basell nit gelegen syn will, sich
in die gutliche handlung inzulassen, es werden dann vor unnd ee der 15
stifft enttwert brieff restituiert, wellen ouch solcher irer meynung nit
abtretten, sunder, wo ir billich begeren, nit erstattet, wellen sy wyter
furfaren etc. Gnediger herr ! Wie zimlich unnd rechtmessig solch deren
von Basel gesüch unnd vorbehält ist, mag e. g. unnd mengklich er-
wegen, achten ouch, wir werden nyndert in ratt finden sollich unbillich 20
begeren zu erstatten, dann wir kheins wegs gestanden, das unser unnd
der stifft prieff entwerdt syenndt, diewill wir als ein capittel unns der-
selben yewelten geprucht, die als das unser ingehapt unnd genutzt,
die niemantz anders dann unns zugehörig. Wie mag dann geredt werden,
das solch brieff enttwert unnd widerumb restituiert sollen werden! Die- 25
will dann solch dero vonn Basell unbillich begeren unns kheins wegs
anzunemen oder zu bewilligenn gelegen syn will, mag e. g. ander
lidenlich weg unnd mittel suchen, wellen wir mit ratt unnd hilff e. g.
unnd anderen dem handel dermossen entgegen gönn, das an unns nit
erwinden soll, dan unsers bedunckens, so will solcher deren von Basell 3°
vorbehält der gütlichen handlung onverfencklich unnd wenig dienst-
lich sin unnd aber unns zu mercklichem unnd onwiderpringiichem nach-
teil unnd schaden reichen.
Sodann die brieff über Pfeffingen unnd Riehen, ouch die gräffin
von Tierstein unnd den Osthainer betreffendt, lassenn wir bliben by 35
der anttwurt, so wir e. g. jungst zugeschriben ; dann unser nodturfft
noch will unns nit gelegen synn, ainichen prieff zu besiglenn, es werde
dann innhalt unnd vermog der selbenn vor unnd ee erstattet. Unnd
so vyll unns derohalb gepurt unnd züstott, dasselbig versichert unnd
Nr. 261 — 262. '529 Dezember 75- 16. 245
uffgericht, habenn wir e. g. gehorsamer meynung nit wellen verhalten.
Datum Friburgk denn xv'^^n j-^g decembris [entzvtirf: anno 29].
Original, mit auf gedr. sieget des domkapitels. Jahreszaht fehtt. Ehemat.
fürstbisch.- Basetsches archiv, Bern, abt eilung tir. 128. — E?itwurf:
5 General- Lafides-A. Karlsruhe, Copiafbuch nr. 22ß (lß2g), bl. 84 V.
261. ^52g Dezember i §.
Urfehde: Peter Eckli, burger zu Basel, in Oberriets laden.
Ist uff mitwoch nach Lucie, den xv\ tag decembris, ledig gelassen,
darin er gelegen, das [er] etlichs brief, kendtli und derglichen husz-
10 geschyrr von sinem brüder in der Carthus empfangen hat, daruff ge-
schworen, das er semlichs alles, was er usz der Carthusz tragen noch
hinder im hat, es sye im trog oder anderen ghalten ligen, nit wolle
von hands geben, entweren noch veruntruwen one m. h. wüssen und
willen, sonder also versorgen und berüwen lassen bits uff wyteren
15 bscheid, darzu, das er ouch furhin one der pfleger wüssen und willen
zu gedachtem sinem brüder in die Carthus zu Basel nit merh gon,
ryten oder kommen wolle, sampt gemeiner urfech, alles by pen desz
swerts, in optima forma. Jo. Hen. Fortmuller h. s.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 48.
20 262. 1529 Dezember 16.
Quittung und urfech desz ersamen, andechtigen her Henrichen
Eckli, conventual Carthuser zu Basel.
Des jars etc. im nunundzwentzigsten uff donstag nach sant Lu-
den tag, was der xvi. tag wolfmonads, december genant, von halben
25 zweyen an bits es tru nach mittemtag geschlagen, in der Carthus zu
minderen Basel in desz Schaffners stubli, sind in min desz offnen
geschwornen notarien und gezügen, hernach genant, erschinen die
ersamen wysen Rudolff Supper, Fridli Ryf und Anthoni Göbeli, bur-
ger und der rhäten der statt Basel, genanter Carthus wüssenthaffte
30 pfleger und zu nachvolgenden dingen sonderlich verordnet, eins teils,
so denn der ersam andechtig her Henrich Eckli, conventual Carthuser,
priester jetzgedachts closters, und mit im die ers. Thoma Eckli, sins
vatters bruders sun, Peter Eckli, sin her Henrichen brüder, Claus
Falckysen, der schmid, und Tietrich Scherer, der Schumacher, sine swe-
35 ger, all burger zu Basel, sin lieb und gute fründ, anders teils. Und
öffnet alda meister Rudolf Supper^ wie imme her Henrichen, wol wüs-
sent, das er sampt anderen vättern der Carthus nechst sampstag vor
Lucie an m. h. die rhat schrifftlichen suppliciert und durch ire ver-
ordnete vom convent überantworten lassen, die dann ghort und ver-
24t) 1321) Dezember 16. Nr. 262.
lesen wate, helle// sich m. h. \ ersehen, her Henrich uff solch suppli-
cieren mit den anderen sinen niitvättern der antwort erwartet und dar-
zwüschend sich nützid undernomenn, so wiire er doch durch sine
practict so gschwind gsin um! so vil zu \ve<>en l)racht, das er by nacht
uiul nebel mit hilff sines bn'iders, Peter Ecklis, der daruml) in frfcncknus 5
komenn, bym hinderen thürn gegen Holtzachs hof sin uszgang und
Zugang betretten und uszgangen hette, da dann sy zwen zii sanienn
komenn, allerley desz sines hinweg bracht und (als zu vermuten) nül
da hinden gelassen, auch zu letzst sin selbs person durch solch fund und
list usz einer statt Basel m. h. zu ruck und onwüssent hin und aweg lo
ze empfrembden. darab ni. h. gros myszfallen getragen und darumb in
den conventkercker legen lassen. Uff das obgenanter her Henrich
Eckli sich begeben, wo er solcher gfencknus gelediget, wolt er sich
des closters verzyhen und gnüsamklich quittieren in all weg, masz und
gstalt, wie dann vormals uff solch meinung auch mit imm und an- 15
deren vättern geredt worden, man solte im allein sine hudlen buchli
und etlich vom betgwand volgen und geben, wolte er damit hin
und aweg ziehen, ouch hiemit einer stat Basel und allen der selbigen
verwandten personen nun und zu Iwigen zyten nüt anders denn all
zücht, er und güts nachreden, so wäre doch by im, her Henrichen, 20
durch inn, her Rudolfen Suppers, zusprechen so vil befunden, das er
sich recht an m. h. ergeben, die kutten uszthun und sich wie andere
fromme Christen zu Basel nach sinem vermögen dem gotlichen wort
verglichen: das durch her Henrichen so vil verlangt, das er desz
kerckers erlassen, an ein handysen geschlagen worden und also uff 25
disen tag fry ledig solcher banden widerümb erlassen.
Demnach so begerten m.h., das her Henrich sich allhie jetzund ent-
schliessen wolte, (jb er by sinem erbieten bliebe, hin und aweg gon, das
closter quittieren oder zu Basel fijrer wonen und sich anderen bürgern ver-
glichen oder zum wenigsten wider zii sinen mitvettern keren und irer mei- 30
nung ston wolte oder nit; dann imm m. h. semlichs, wölches er annemmen,
fry ledig, losz, ungezwungen und ontrungen vorbhielten, wolten imm
ouch daran weder an lyb noch an gut, hutt oder an har dhein intrag
thiln oder zu Ungnaden uffnemenn; verzygen im ouch hiemit alles das,
was er obgedachter gfangenschafft halb verschult, wolten ouch das 35
mer siner verstentnüs blödigkeit, ouch sinem angefochten bekümbterten
gemüt denn einleben frevel zugmessen haben. War es ouch sach, das
er, her Henrich, sich mit andern der statt Basel inwoneren glich und
gemesz halten würde oder wolte, als denn erbütten sich m. h. imm,
her Henrichen, imm closter oder uszerhalb zu aller lyb notturffts 4°
und narung erliche und gniJgsame fürsehung ze thun, darab in wol
Nr. 26J—264. i ^2g Dezember ly — ig. 247
benügte, desz solte er nit zvvyflen, in niassen als wann er ein gantz
buch davon redte, der sach gantz sicher sin solte. Über semlichs alles,
nachdem her Henrich mit siner fruntschafft, obgenant, zum zweyten
mal uszgetretten, diser dingen rats pflegt und mit allerly antwort uff
5 und ab begegnet, dargegen imm ouch nach erhöuschung der wort durch
genanten radtsherren Rudolfen Supper geantwortet, insonders harin
dhein zwungenschafft verdacht, sonder alle ding fry ledig zügan sollen,
hat alda entlich bestentlichen und verharrlichen jetzgedachter her Hen-
rich vor allen personen, obstat, sich entschlossen, bekhent und verjiehen,
'o das er uff geschrieben m. h. erbietens beruwen und semlichs an die
hand in gottes nammen nemenn und sich recht m. h. ergeben wolle,
die kutt uszthün, sich got bevelhen, der hoffnung, das im alles, hieby
zügsagt, trulichen gehalten werde. Im falle er von diesem entschliiß
zurücktritt, zvird er sich aller gerichte imd gerechtigkeiten der Kar-
15 tause z\x Basel begeben, wie er nun sein kl oster und die Stadt Basel
quittiert. Er gelobt i?i die hand des notars, die quittung und überge-
btaig zu halten im gesamteJi umfange. Für die gefangenschaft gelobt
er, stäten ewigen son, frid und gleit zu halten. Zeugen sind genatinte
Personen sampt dem ers. herr Bartholome Kobloch, diser zyt schaffner
der Carthus. Jo. Hen. Fortmüller hc.
2° St.'A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 4g.
263. 152g Dezember ly.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an den vogt
zu Dornach.
25 Unns langt gloublich an, w}^ ir den zinszleuten in euwer ampts-
verwaltigung, so dem sant Johanserhusz by unns jerliche zinsz ze
geben schuldig, dy ime har in dy statt Basell ze antwortten verbieten
unnd dy für uch selb inzenemen understanden, darab wir, wo dem
also, ettwas befrombdens empfangen. Und wywol wir noch zur zyt gar
30 kein glouben druff setzenn, so gelangt doch nit destweniger an üch
unnser frountlich bitt, das ir üch furohin sollicher zinsz miessigen, dy
zinszleut dyselbigen benantem sant Johanser-husz unnd sinem schaffner
alhar gon Basell on alles verhindren gutlich bezalen laszen, wy sy dan
zu thun schuldig, ouch dyselbigen zinsz darumb nit vechten wellen . . .
35 Datum fritags den xvii. decembris anno etc. xxviiii.
Entwurf. St.-A. Basel, Missivefi A 28, bl. 2ß6 v.
264. f52g Dezember 18.
Cornelius de Liechtenfels, scolasticus et vicedecanus ecclesie majoris
40 Basileensis, ««Martinen Risz, caplan Erasmi, Jo. Heinrichen von Seltz,
248 '5^9 Dt'Ztnibet 21. Nr. 265.
c. Marie in chripta, Pctorn LClscndorffcrn, c. Michaelis, Niciauscn Wilniaii,
c. Hiincrii, Luxen Sartoris, c. Mrliardi in capclla s. Nicolai, Jacoben
Karror, c. Ai)ollinaris, Michel Sodcr, c. secunde fronaltaris, Pctern Gcl)-
wiler. c. secunde sancti spiritiis, caplätic im thunibstifft Hasell.
S>'dtnu)ln wir ein ander residentz und inn der seihen aller und S J
jeder pfrunden fundationen gnung ze thun, die ordenung der heiligen ^k
empter der meszen taglichen, wie vor zu Basell beschehenn, ze halten
furgenonien etc.. ist uch zu gutem wiszenn. was ir von wegen uwer
caplanen ouch schuldig unnd mocht mich ab uch nit klein i)etVembden,
wie ir die zit solich residentz gewert, uwers beneficii und was ir des- 10
halb e.\ fundatione et ordine by nambhafften penfcllen ze thun, als
vergeszlich, jo mocht ich sagen: so kleiner conscientz. Und so man
keinem zugeben khann noch wurdet, caplanien zu besitzen oder occu-
pirn und aber nit zu erstatten dasjhenig, so man dargegen schuldig
und dohar in bruch gestanden, het min als vicedecani ambtz noturfft 15
ervordern wollen, uch dessen zu berichten, hiemit requiererendt, so
hoch ich das ze thun hab, das ir on wyter verzug gedencken unnd
die ordenung der mesz, soviel uch uwers beneficii halb geburt, durch
uch selb oder ander versehendt und dodurch dem vor syent, das nit
ad privationem beneficii, derglich desselbigcn fruchten behemmung und 20
verwurckter penfeiten innziehung, ouch sonsten, wie sich zu recht ge-
burt, Widder uch procediert werd. Datum Friburg uff samsztag noch
Lucie anno xxix.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22ß (152p)
bl. 86 V. 25
265. iß2g Dezember 21.
Jheronimus, prior der Carthus zu mindern Baszel, an burgermeister
undt radtt der statt Baszel.
Ich hab e. w. zu vergangner zitt schrifftlichen, ouch miindtiichen
berichten lassen, welcher gestallt undt usser was Ursachen ich von 30
minem gotshus undt der statt Baszel mich gethonn, in der warheitt,
wie ich allemall angezeigtt, nitt usser einem Widerwillen oder das ich
einich rath beger ze suchen, sunder allein deszhalb, das ich in miner
conscients nitt befunden, das mir gebürenn oder lidlichen sin woll, den
gotsdienszt, so von unserm orden gestifftt, undt die heiligen messen 35
zu verlassen, undt mich für undt für getröstet, der almechtig gott
wurdt es also schicken, das solicher gotsdienszt undt heiligen messen,
wie von alter loblicher gewonheitt, by uch widerumb zügelossen wur-
den. Aisdan wer mir niendartt uff erdtrich begirlicher zu wonen,
dan in e. e. w. statt undt doselbszt in minem gotshus. 4°
Nr. 266. 152g Dezember 21. 249
Langtt mich aber yetzundt ann, wiewol ich im kheinen giouben
gib, wie das man zu sanct Theoder ettlich gotzgezierdenn vergandtet
haben soll, dorab ich mich groszlich entseszen, dann wo dem also,
hett ich wol zu gedencken, nach dem min gotshus gelegen, das es zu
5 dem nechsten ann demselben sin wurdt. Deszhalb so ist ann e. w. gar
min getrungen undt vliszig bitt, so obberurter massen, wie zu sanct
Theoder geschechen sin soll, gegen minem gotshus ze handien, von
e. w. ouch angesechen, das solichs umb der erbarkeitt undt gerechtig-
keitt willenn, derenn ich mich gentzlich zu e. e. w. versieh, nitt zu her-
10 stattenn khom undt ouch dornebenn gnediglich undt gunstiglich verfugtt
werdt, das mine armen vetter, so noch in minem gotshus sindt undt
yetzs ein zittlang in schwerer gefencknis gehalten, endtlediget werdenn
undt nochmals unbeleidiget undt unbetrubtt blybenn. Wo aber dis
nitt statt habenn mechtt, undt yhe, wie zu sant Theoder geschehen
15 sin soll, in minem gotshus gehandlet würdt, das man mir doch die
gotzgezierden von silber undt sydengewandt, ouch zins und guldt, so
mich von vetterlichem undt mutterlichem erb angefallen, in das kloster
gebracht, undt ouch der zitt ich im orden gewesen, ererbtt hab, welle
volgen lassenn, undt bedenckenn, so mir solichs nitt gelangen soltt, das
20 ich mich mins vetterlichen undt mutterlichen erbs undt guts nitt wol
verziehen undt mitt der zitt nitt konde ungerechtvertigett lassen. Hab
ich e. w. als miner gebietenden lieben herren im allerbestenn anzeigen
wellenn, mich hiemitt e. w. zia allem dienszt herbiedtende. Datum ufF
sant Thomens, des heiligen apostlen tag, als man zaltt der mindern zall
25 noch Christi unsers herren geburtt zwenzig undt nunn jor.
Original, mit Verschlußsiegel des prior als der Kar lause. Sl.-A. Basel,
Kartaus Q i.
266. 152g Dezember 21.
Urfehde: Jos. Elichdorffer, der messerschmid, ist sunst ein schwert-
30 feger, burger zu Basel.
Er hat ergangner urtel zu den Augustineren, inn und sin husz-
frowen ehliche bywonung betreffen, nit statt gethon, darumb inn
gfangenschafft komen und uff hut zinstag sant Thomas desz zwolfbotten,
den XXI. tag decembris, ledig gelassen. Hat geschworen, solches er-
35 gangner urteill nochmals zu geleben und ze erstatten in all wysz und
masz ... by pen desz swerts. Ist imm wasserthurn gelegen.
Jo. Ken. Fortmuller.
Sl.-A. Basel, Ralsbücher O 4, s. jj.
Basier Reformationsakten, IV. oo
250 15^9 I^t'zember 2^. Nr. 267.
267. ^5^9 Dezember 2j.
/^(is Kleinbasler .u-fiultheissengericht weist jiniker Friedrich von
Eptingen mit seiner klage gegen nonnen des klosters Klingental wegen
eines Schuldbriefes ab.
Ich, \Vc)ltT<:^ann^ Krafft, scluiltlicis zu luyndern Hasell, an myncr 5
herren statt, des hurgernieisters uniul der rätten der statt Basell, thün
khunt mcn,q;klichem mit disem briefif, das uff hut datumb vor mir in
offnem gericht erschinen sind der edell und vest junckher Fryderich
von Epptingen, als cleger, an einem unnd die edlen, erwirdigen frowen
Margreth von Ampringen und Ursula von Hercken, beyd convent 10
s\v6stern zu Klingentlial. mit dem furnemen Mathis Müllern, Schaffner
zu sant Ciaren in myndern Basell, als iren in diser sach rechtgegebnen
vogt unnd er in vögtlicher wyse mit inen, verantwurten, andersthcils,
und erclagte sich der gedacht junnckher P'riderich von Epptingen zu
bemelten Margretha von Ampringen und Ursula von Hercken und sagt: 15
Wie das wylent Claus von Epptingen und Elsbeth zc Rhin, eegemechte
seliger gedechtnus, gegen vermelten swostern umb sechs guldin lypding
und sechs gülden zinszes jerlichen verschriben gwesen sigen, weihe
sechs guldin lypding er inen mit achtzigkh gülden und sechs gülden
zinses mit hundert und zweintzigk gülden, thut zweyhundert gülden 20
houptgutz, abgeloszt und also bar us obgenanter miner gnedigen herren
von Basell statt-wechsell, vermog und innhalt desselbigen wechselbuchs,
lyfern unnd volgen lassen hab, in der tneinung, gemelte swosteren
soltten unnd wurden deshalb ir gewarsame unnd verschribung, wie
billich unnd recht, dagegen cassieren, vernichten unnd abton. Das 25
aber zu schwerem nachteil bishar noch nit beschehen, sunder sige
durch sy und us der zit ires Schaffners geheis, on sin junckher Fride-
richs wyssen und wyllen, ein Signatur uff dysselben brief durch einen
notarien, der selbst sin abwesen bekennt, verzeichnet worden, darinn
sich gemelt swostern, sollich zweyhundert gülden empfangen haben, 30
bekennen und aber darzu lassen setzen „inen an irer verschribung one
schaden", wiewol er inen sunst nutzit schuldig gsin ist. Us dem allem
ofternemptz junckher Friderichs von Epptingen diennstlich bytten unnd
anruffen, mit recht zu erkennen, das gemelte swestern ime die ange-
reckten erloszten verschribung schuldig sin sollen, gegen den emp- 35
fangnen zweyhundert gülden zu uberantwurten abzuthun und die zu
cassieren, mit abtrag aller derhalpen erlittnen costen und scheden, darin
er unnd sine swoger von denen zweien swostern bracht, komen und
gfurt sin, mit vorbehalten aller witter rechtlichen hilff unnd notdurft etc.
Darwider die gemelten zwo swostern, Margreth von Ampringen 40
unnd Ursula von Hercken, sampt irem vogt antwurtten unnd reden
Nr. 26 y. iß2g Dezember 2j. 251
Hessen: Es sige war, das sich wilent Claus von Epptingen, ir stieffatter,
unnd Elsbeth ze Ryn, eegemechte, ir frow mutter selig, inen umb
sechs guldin jerlicher lypding geltz, dartzu dem convent zu Klingen-
thal umb sechs gülden jerlichs zins, nach lut brieff und siglen, so
5 sy unnd der conv^ent deszhalb byhanden, verschriben haben; es sige ouch
nit weniger, das sy zweyhundert gülden an myner g. h. stattwechsell
empfanngen, aber nit in abloszungs wysz sollichs lyptings oder der sechs
guldin jerlicher gultten, sonnder usz nachvolgender Ursachen, nämlich :
Als frow Elszbeth ze Rhin, ir frow mutter selig, vor Niclausen von
10 Epptingen zwen eeliche menner gehept, den ersten, einen von Amp-
ringen, genanter frow Margretha vatter, nochmalen einen von Hercken,
frow Ursula vatter, da habe ir frow mutter selig von dem von Amp-
pringen, irem ersten mann, ein wydem, der sich in die acht oder nun
hundert guldin geloufifen, ir lebenlanng ze niessen unnd noch irem todt
15 unnd abgang widerumb hinder sich an die nechsten unnd rechten
erben noch wydembs recht zu fallen, besessen. Als nun dieselbig ir
frow mutter ouch mit todt abganngen unnd solher wydem an frow
Margretha als von irem vatter seligen erplich angevallen, da habe sich
junckher Fryderich von Epptingen sins bruders Niclausen seligen ver-
20 lasznen gütz unnd siner tochter Anna, so er by gedachter frow Els-
betha ze Rhin ouch eelich erboren unde erzogen und angenomen,
unnd als aber Niciaus von Eptingen by zit sins lebens in solhen wy-
dem griffen unnd ein merckliche summa darvon verthon, unnd Fryde-
rich von Epptingen besorgt, das sins bruders tochter von inen, den
25 zweien swostern, umb sollichs rechtlich ersucht unnd angelangt werde,
habe er, cleger, sich zu inen gefügt unnd gutlich an sy, die verantwur-
tere, gelangt unnd begert, solliches wydems und aller ansprach halb
fruntlich mit inen uberkomen und zu vertragen, damit sy an Anna, sins
bruders seligen tochter, unnd ir gut nutzit witter zusprechen haben;
30 dann es hab junckher Philip Jacob von Ampringen ime, Friderich von
Epptingen, in selben widem etwas intrag ton wollen; unnd so er sich
mit inen als den nechsten erben vertragen könne, wolle er dannenthin
mit gedachten von Ampringen wol harnoch komen ; unnd also daruf
ein gutlichen tag ernent unnd angesetzt, und sigen in bysin erberer
35 lütten, deren noch etlich in leben, fruntlich vertragen unnd eins wor-
den, nämlich das er, cleger, inen den zweien swostern für solhen in-
griff des wydems unnd annderer ansprachen, der bettenn und kleidung
halper, so inen ir frow mutter selig in das gotzhus Klingental zugeben
verheissen unnd zugsagt gehept, uberantwurten unnd werden lassen,
40 nämlich zweyhundert guldin houptgijt und zehen guldin geltz jerlichs
zins, so ir frow mutter selig uff dem dorff und gmein zu Kunringen
252 fS~'9 I^*^zcmhtr 2i. Nr. 267.
^rehept hat, /ii iion tVs- cijrnen haniulcn \\\\\u\ gewalt nenien unnd
sollen, also hiemit soUichs wydcmbs aller vonlruti}:: und ansprach, so
sy an ir frow iniiücr unnd junckher Clauscn seligen gut gchcpt haben,
;^annt/ und j^ar uszgcricht, vernfist unnd vertragen sein. Unnd aber
damit lutter abgeredt unnd beschlossen, das ir lypting unnd zinszbricff 5
nut destcrweniger by iren krefften plyben und beston sollen, unnd als
aber derselbig houptbrieff über die zchen guldin geltz uff Kunringen
unnd dann ein annder brieff, über funffzehen guldin geltz wysende, dem
gedachten convent zu Klingenthal für sechs guldin geltz unnd ircn, der
swostern sechs guldin lypding, hindcr junckher Hemman Offemburg in 10
underpfands wysze erlegt sind unnd nochmals min gnediger her margk-
graff Ernnst zweyhundert gülden an myner gnedigen herren statt-
wechsel erlegt unnd damit solche zehen guldin geltz uff Kunringen
widerumb an siner gnaden erkouffen unnd ablöszen wollen und den
houptbrieff harus zu siner gnaden banden begert, desglichen ime, 15
cleger, solhe losung verkunt hat, da sige er, cleger, zu junckher Hem-
man Offempurg gangen und begert, dieselbigen brieff an vvechsell zu
erlegen, das aber junckher Hemman dheins wegs tan wellen, sunder
ime, cleger, geantwurt, das solhe brieff, wie oblut, in unnderpfands
wysze den frowen zu Klingental hinder inn als zu gemeinen hannden 20
erlegt worden sigen, lut eins revers brieffs, den er junckher Niclausen
von Eptingen darumb zuhanden gestelt habe; deszhalb ime dieselbi-
gen brieff onerloubt der frowen von Klingenthal vonhanden zegeben
nit gepuren wolle. Wa aber die gedachten frowen darin bewilligen,
unnd sollichs uff den revers geschriben werde, wolle er die brieff an 25
wechsell gijtwillig erlegen. Nochmals haben die berurten frowen von
Klingenthal iren Schaffner zu junckher Hemman geschickt unnd zuge-
lassen, er möge den brieff, über die zweyhundert guldin wisen, wol
hinus geben, doch das der annder brieff, so die funfzehen guldin geltz
wysende, hinder ime als ein underpfant für obgemelt zins unnd lyp- 3°
ting in stiller weer plyben, unnd sollichs uff den revers unnd Ire brieff
durch ein geswornen notarien verzeichnet werde. Und als sollichs
alles beschehen, habe junckher Friderich von Eptingen den gemelten
zweyen swostern solhe zweihundert guldin zu iren hannden zunemen
verwilligt unnd den Wechselherren bevolhen, inen sollich gelt zu über- 35
antwurten, das sy ouch also, in crafft sollichs Vertrags, wie obstat,
empfangen haben . . .
Daruff cleger wither reden und melden lassen, das er diser lang-
wirigen ingefurten antwurt dheins wegs gestendig, unnd dwil sy, ver-
antwurtere, khuntschafft zuverhoren begeren, das dann ime, cleger, 40
sint kuntschafft ouch zugelassen unnd erkant werde.
Nr. 267. 1529 Dezember 2j. 253
Daruff ist inen, den beyden parthien, namlicli dem cleger vor
und verantwurtern noch ir kuntschafftten unnd alles, so s\' zu beder-
sydtz zuverhoren haben, mit recht zugelassen unnd erkant worden:
Also uff nachgehaltnen rechtztag sind abermals beid parthien vor ge-
5 rieht erschinen, unnd als die v^erantwurteren mit irer kuntschaft noch
noturft gefaszt unnd an den cleger, sin kuntschafft zuvorderst inlegen
und verhören lassen, begert, oder aber sich luter entschliessen, ja oder
nein zu sagen, ob er sich solher siner vermesznen kuntschaft verzihen
oder nit wolle, daruff cleger siner kuntschaft sich verzigen unnd aber
'o in der verantwurtern zugen sag, was ime not sin, zureden vorbehalten,
demnach die verantwurtere ir kuntschaft in recht ingelegt und verhört.
Unnd nach verhorung solher khuntschaft gedachter cleger ime witer
reden lassen unnd vermeint, das in solher khuntschafft nit gnugsam ge-
hört und verstanden worden sige, das sy, verantwurtere, sollich zwey-
15 hundert guldin in vertragswysze, sunder in abloszungwysze der sechs
guldin geltz unnd sechs guldin lypting zinses empfangen unnd genomen
haben, deszhalb er, cleger, verhoffen, das ime die verantwurtere solhe
brieff, über die sechs gülden zins und lypting wysen, zu sinen hannden
geben, die cassieren und abzuthun, oder solhe empfangne zweyhundert
20 gülden widerum zuerlegen, mit recht erkannt werde, mit abtrag alles
erlittens costens und Schadens. Haruff die verantwurtere ir beschlus,
red unnd rechtsatz ouch ton unnd verhoffen, das an der gezugen sag,
ouch vermog des wechselbuchs der Signaturen unnd allem hanndel
nach sovil clerlich gehört unnd verstanden, wie sy solhe zweyhundert
25 gülden zu keiner ablosung, sunder in vertragswys empfangen haben,
unnd diser ingefierten clag mit recht ledig erkannt werden; ... ward
daruff noch min des richters, obgemelt, umbfrag, nach verhörung clag,
antwurt, red, widerred der khuntschaft sag und noch Verlesung der in-
gelegten briefen, allem darthun unnd rechtsatz noch zu recht erkannt:
30 Dwyl clerlich ghort unnd verstanden wirt, das die angeclagten
zweyhundert guldin nit zu einer losung der sechs guldin lypding und
sechs guldin jerlichs zinses den berurten frowen oder swestern uber-
antwurt, sunder in vertragswis, so ein wydem betreffen, an miner gne-
digen herren stattvvechsel erlegt unnd inen also uberantwurt worden,
35 das dann die gedachten frowen zu Klingenthal solher ingefierten clag
gegen junckher Friderich von Eptingen ledig sin sollen . . . Unnd waren
hieby unnd sind gezugen, so harumb gfragt wurden, . . . meister Hans
Nagel, Stoffel Boumgarter, Hans Spul, Steffan Suracher, Symon Dürr,
Hanns Mulich, Balthasser Vischer, Heinrich Muntzinger unnd Anthoni
40 Weltz, alle bürgere zu Basell. Unnd des alles zu warem urkunt, so
ist diser brieff mit des Stattgerichts zu mindern Basell anhangendem
254 i$2g Dezember 2j. Nr. 26S.
insij;ell vcrsi,i;Iet uiiiul Jüchen uff dornstag noch sant Thomas des
heilij^cii zwDHpottcn taj^ noch Christi umiscrs lieben herrcn und cr-
loszers gepiirt gezalt funtTzchenhniuiert zwcintzi^Uh iinnd neun jor.
Original, pergament . SL-A. Basel, Klingenial i/rk. -'^.?7.
268 a, -« ^5^9 Dezember 2j. 5
Hans Blapp, von Zoighngen, des touffers, vergicht.
Hanns Blap, von ZöigHngen, seyt : Er sye kein toiffer, habe sich
ouch nit toitTen lassen; unnd als er befragt, warunib er nit zu anndern
cristenlichen gemeinden inn die kirchen und ptare gange, seyt er;
Ir lutpriester oder turstennder schiesse mit bössen pfylen unnd schrye 10
über inn unnd annder: we, \ve! Zudem sye er übel verbronnen, ein
arm entzwey gefallen, sin vich ouch verbronnen unnd er sidhar nie
kein gesunde stund geheptt; desshalben im nit möglich, allweg inn
die kilchen ze gand. Im sye ouch ein kind worden, das er versorgt mit
gevattern unnd annderm, hinuff sinem lutpriester geschickt; unnd als 15
er nit müntz gehept, hab im Diepoltt von Arx die stur gehoischen,
der im die cronen gewechslet, also das er sich der toiffe versumpt.
Da hab sin lutpriester das kind nit wellen toiften umb dess willen,
das er nit selbs zugegen geweszen, unnd im sin kind wider ungetöift
heymgeschickt, wellich kind ouch wol acht tag, bisz der lutpriester 20
wider von Bernn ab der disputacion von Bernn komen, ungetoifft ge-
legen.
Zum anndern befragt, warumb er der toiffer bredig höre unnd sy
behuset unnd beherbergt etc., seyt er, wie das war, es syen uff das
erst mal bruder Conrat unnd der Treyer von Lannsen zu im uff dem 25
Crinenberg komen. aber wie sy einanndern grossen, hab er nit annderst
gehortt, dan wie von alter har; das er ouch wissens hab von dem
warzeichen, so sy einandern geben, das wisse er nit.
Zu dem dritten seyt er, das war, bemeltter bruder Conrat
und der Treyer von Lannsen syen uff donstag verganngen acht 30
necht by ime zu Zoiglingen über nacht gelegen; der habe im
unnd anndern hienach bestympt gebredigt von der liebe unnd das
man der oberkeit gehorsam sin, zins unnd zechenden solle geben.
Er welle aber für sin person minen gnedigen herren furbasser ge-
horsam sin, unnd so er kranckheit lybes halber möge an die predig 35
gan, sich der toiffer bredig nit mer beladen, annemen, behuszen
noch beherbergen ; und das mit dem eid ze haltten schweren.
Unnd syen disze personen in sinem hus an der predig geweszen:
Hanns Thoman, dess mullers, frow. — Glysenbachs frow. — Hemman
Kistler. — Häggis frow, — Löwen frow. — Füssen frow. — Lux 4°
Nr. 26S 2Öp. ^52g Dezember 2? — 24. 255
Suter, Diepoltt v^on Arxs dochternian. — Heini Suter, Diepolt dochter-
mans bruder. — Diepoltt von Arxs knecht. — Heini Suters knecht. —
Einer, heiss Hanns, sig von Bubendorff, unnd sonst fronde meytli.
Origi?ialverhörakte. St.-A. Basel, Crimmalia i B, B.
5 268 b. 152g Dezember 23,
Urfehde: Hans Blapp, von Zeglingen, Varspurger ampt, der
vvidertoüffer.
Ist oucii utY donstag den xxiii. tag decembris ledig gelassen, hat
sich zuvor offenlich und willig bekent, das er am glouben geirt und
10 das er in anhangung desz widertoutTs, wo er daran schuldig wäre, un-
recht und wider das verpott siner oberkeit gethon; hat haruff ge-
schworen alle und yede artickel, den widertouff betreffen, inhalt der
nüwen Ordnung, daran nüt vorbehalten, denn er sich hieby begeben,
furhin ze leben mit aller gehorsamkeit, wie einem frommen Christen
15 zughört; ouch wyter geschworen, das er als morn, den heiligen abendt
der gepurt Christi, nit von Basel kommen, [er] habe dann von m. h.
einen brieff, \u7icker Hemann Offenburg, vogt zu Varspurg, ze über-
antworten, zuvor empfangen, den er genantem ]uncker Hemann zu-
stellen und allem sinem inhalt, sin, Hans Blappen, obstat, person an-
20 treffen, trülichen geleben und dasselbig erstatten wolle, namblich uff
künfftigen heiligen wyenacht tag an offner cantzlen, so mengklichs
zu kirchen ist, in siner lutkirchen solchen sinen irthumb bekennen und
heiter ze widerruffen inhalt desz selbigen briefs, ouch desz costens
halb uff in gangen i Ib viii ß und, ob sich an rechnung merh erfunde,
25 das halb zu vasznacht, das ander halb zu osteren nechst kommende
m. h. uff ir richthusz gen Basel ze antwurten oder hariim iren willen
behalten, sampt gemeiner urfech in bester form, by pen desz swerts etc.
Jo. Hen. Fortmuller h. s.
8t.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. 55.
269. /52p Dezember 23 oder 24.
30 Vertrag zwischen den drei Städten Zürich, Bern, Basel und Straß-
burg über die rangordnung im christlichen burgrecht.
Zu wyssensyg: AUsdann die drey stett Zürich, Bernn unnd Basell
ann eim, sodann ein ersame statt Straspurg zum anndern the3dl, ein
chrystlich burkrechtt unnd frundtlichen verstannd, allein zu erhalltung
35 gottlicher warheytt und eefaniellischer lerr, damit sy nit mit gwalt
unnd unverhörtt darvon eenthrungen, mytt einander innganngen, uff
unnd angenomen: diewill aber vermeltte dry stett Zürch, Bernn
256 15^9 l^fzeml>er 24. Nr. 26g.
uniul Hasi.ll inii sollichem lurKckrechttcii die iklischcnn, uniul ein
statt Straspurj; sich erst nachmalls, vermej^ der hrief'fcn, so deshalb
ufCgcrichtt, uiind jede statt deren einen byhanndenn, zu inen verpfiichtt
unnil inn sollich hurf^ckrecht kernen, der ursach sy auch, das ohanzei^tte
dr\- stell inn benielltten brieft'enn zuvor für eine unnd die eltischtte, 5
unnd s\- vonn Slrasbur<y tur die andere unnd juno^ste parthy <jesetzt
werdenn, guttwilligklichen nachkomen; damit sich aber nicmands unnd
psunder ein ersame statt Strasburt^ zu beklagenn, das solches ir ann
irem alltten crlichen harkomen, würden unnd erensitz, so sy by stendcn
des heylligenn Remischenn rychs, ouch an anndern ortten unnd endenn >o
byshar geheptt unnd noch halje, ottwas nachtheyll, alls ob sy sich dar-
durch genidertt, geberen oder bringen mechtt, so ist durch obver-
meltter dryer stetten, samptt dern von Strasburg ersame ratts bott-
schafftenn, so mitwochs den xxiiistendecembris anno etc. xxviiii zu Bassell
bv einander versamlett gewesenn, neben den burckrcchttsbrieffenn, 15
wie unnd welcher gestalltt es mit dem sitzen, umljfragen, usz- unnd
inngann, so man hinfur uff dag zusamen komen wirtt, gehalltten
soll werdenn, gniigsamlich versechenn, abgeredt unnd, wie hernach
volgtt, beschlossenn:
Namlichenn unnd des erstenn, das man soll habenn zwenn benck; 20
da soll uff dem einen alle die, so von einer Eygnoschafft unnd uff dyse
zytt inn bestympttem burckrechttenn verfast oder hernach dryn komen
mechtenn, irem harkomen nach nacheinander sytzen.
Desglichen so soll ein ersame statt Straszpurg oder ir geordnette
bottschafften uff dem anndern bannck den obristen sytz, unnd andere 25
stett, so nit vonn Eygnossenn weren unnd harnach auch inn dis cryst-
lich burckrechtt [auch] komen wurden, den nachsitz habenn.
Unnd sollen die verordnetten herren, so von einem ersamen ratt
der statt, darine dann der thag beschriben unnd kaltten wirtt, geord-
nett, die umbfrag habenn, ein frag umb die andern thun, allso wann 30
sich ein frag uff der Eygnossen banck gethan, sollen sy die andere uff
dem andern banck, daruff einer ersame statt Straspurg bottschaffte
sytzen, auch thün, und allso für und für von einem banck zum andern
fragenn.
So sy auch begebenn, das mann inn stubenn oder seilen, darin 35
man allso zu ratt sitzant, usz- oder ingan wirtt, so sollen zu jeder zytt
zwen heren oder botten, unnd je die, so uff den bencken den versitz
habendi, nämlich einer von Zürich und einer von Straspurg, darnach
einer vonn Bernn unnd aber einer von Straspurg, so echtter ire zwen
zugegen weren, mytteinandern gan, unnd allso für und für frunttlich 40
und bruederlich gebruchtt werden.
Nr. 270. i^2g Dezember 24. 2bl
Unnd synd dysser abscheid vier glichen lutt und begriffen, da
obvermeltter vier stetten jeder einer geben. Donschtag den xxiiii. de-
cembers \) anno etc, xxviiii.
Original. St.-A. Basel, Politisches M 8, I. — Druck: Abschiede
5 bd. IV. abtlg. I b, fir. 240, Q. beilage zu e.
270. jß2g Dezember 24.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, afi Hemann
Offenburg, vogt zu Farnsburg.
Alls dann Hans Blapp, von Zeglingen, diser bringer, des wider-
10 touffs halben in gefangenschafft gelegen, das er sin irtung bekenndt,
die widerrufft unnd sich deren furohin niemer mer zu beladen, die
touffbrüder furer nit zu behusen, ire bredigen nit ze heren, sonder
sich des gettlichen worts by andern sinen pfarrgenossen vernugen ze
lassen, alles lut unser nuw uszgangen reformacion, geschworen hatt,
15 daruff wir im uffgelegt, das er ouch ze thund angenomen, das er uff
Sonnentag nechst kompt in siner pfarrkylchen erschinen unnd glich, nach-
dem das gettlich wort verkundeth ist, öffentlich vor aller gemeinde
sin irtung widerruffen unnd sprechen solle: Demnach er den rotten-
geisteren, die man nennet widertouffer, angehangen, denselben un-
20 derschleiff unnd behusung gegeben, ir predig gehert unnd dahin komen
syge, das er usz irer leer den heiligen kindertouff, wie der by unns
christenlich geprucht, wider den waren verstand gettlichen worts,
christenliche fryheit unnd liebe, ungehorsamlichen verachtet unnd ime
den widertouff, so nüt dan ein tufelische verfurung sye, gefallen lassen,
25 darzu anderer der widertouffer unchristenlicher leere angehangen, das er
doran unnrecht gethan, sich groszlich wider gott, sinen nechsten, sin orden-
liche oberkeyt unnd christenliche liebe verschuldet unnd gesundiget habe ;
das bekenne er öffentlich, Widerrede unnd widerruffe hiemit sin irtung,
habe ouch sollichs vor seiner christenlichen, von gott ingesetzten ober-
30 keyt widerrufft unnd sich mit eidspflicht, die er lyplich zu gott gethon,
solcher sinten ferrer nit zu beladen noch anzenemen, by verlierung
sins lebens, gebunden. Deszhalb bitte er mencklichen, den er mit
diser sach geergeret, ime umb gottes willen zu verzyhenn unnd gott
für inn zu bitten, damit er in warer erkandthnisz des gettlichen willens
35 wandlen und irtung verhütet werde etc.
Damit nun diser widerruff dester ernstlicher beschehe, ist unnser
bevelhe, das du nit lassen unnd uff sontag nechst kompt sampt den
geschwornen darby sin unnd, das sollichs mit allem ernst vollzogen
269. ') Donnerstag war der 23. dezember.
Basler Reformationsakten, IV. oo
L>5S ii;2g DfZfmber 24.. Nr. jyi 2yj.
werde, verschaffen wellest, doraii beschicht unnser sunders wolgefallcn.
Datum den xxiiii. taj;- decenil)ris anno etc. xxix.
P. S. (ilicher i^estallten ist inie ouch {;"escliril)en worden von
wciren Melcliior \on \V\'sn, der sich dann hatt lassen touffen. Soll
also widorrulVcii \on sonntatj nächst körnend über acht ta^. Aber wa 5
das dem voi^tt wii denselben lag personlich zu crschinen nit moj^lich,
soll er im, zum aller furderlichisten im möglich, einen anndern sontag
benennen etc.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2p, bl. l6gv.
271. 152g Dezember 24. 10
Urfehde: Caspar Schmid, ein krieger, von Scheflcitz, usz dem
Otenwald, Mentzer oberkeit und bistumb.
Ist ouch by der handlung gsin desz schniders von Bencken, oben
in urfehen geschriben, die den lutpriester daselbst by nacht usz sinem
husz erforderet und andere unbillicheiten mit im getriben, fenster und «5
anders zerschlagen etc.; deszhalb ingeiegt und uff hut fritag den heili-
gen wyenacht abendt, den xxiiir. tag decembris, ledig gelassen, hat
geschworen, das er von stund an sich usz m. h. statt und land hiediset
und jhensit Rhins hindan und a weg ze thun und darin sampt inn all
ire gebiet one m. h. wüssen, willen und erlouptnusz sin leben lang num- 20
mer me ze kommen sampt gemeiner urfech, so gegen m. h., allen den
iren unJ sonders gegen dem priester zu Bencken und sinen verwandten
in bester form, alles by pen desz swerts . . . Jo. Hen. Fortmuller h. s.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. ß6.
272. 132g Dezember 24. 25
Urfehde: Mölchior Locher, von Wysen by Goszga, Varspurger
ampt, der widertoüffer.
Ist ouch uff fritag den heiligen wienacht abendt, den xxiiii. tag
decembris, ledig gelossen; hat inn allweg widerrufft und geschworen
(uszgenommen desz costens halb, dann er nits hat) aller lenge nach und 30
mit allen gedingen und fürworten, wie Hans Blapp von Zeglingen in
nechster urfech, on eine, davor geschriben, widerrufft und geschworen
hat, sampt gemeiner urfech in bester form, alles by pen desz swerts.
^ ^ „ , „ , , ^ . Jo. Hen. Fortmuller h. s.
cit.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. ßo. 35
273. 132p Dezember 24.
Urfehde: Kungolt, Gorius Thürren, desz bapirers zu sant Alben zu
Basel, ehiich frow und Jacob Scheh von Rütlingen, der bapirer, obge-
nanten Gorius knecht.
Nr. 274— 2ys- 152g Dezember 25— 2y. 259
Sind durch einen jungen knecht, so ouch in irem liusz gedient,
verschreyt, als selten sy zwey einander beschlaffen haben, darumb inge-
legt und usz erkantnusz der ehgerichtsherren ') ledig erkent worden und
uff hut fritag, ouch den heiligen vvienacht abendt, den xxiiir. tag decem-
5 bris ledig gelassen, haben beyde geschworen, das sy umb aller handt
Sachen, durch mine herren mit inen und yedem insonders geredt, gegen
aller menigklich, sonders gegen iren ehgemaheln, kindern, fründen und
verwandten heling halten wollen und davon dheinem menschen noch
sunst gar nut sagen . . ., und sy, Kungolt, fürhin sich vor derglichen
10 Sachen hüten und abston, wo sys gethon, nit merh thue, sampt gemeiner
urfech in bester form . . ., alles by pen desz tods, . . . Jacoben bym swert
und kungolten by ertrencken ... Jo. Hen. Fortmuller h. s.
St.-A. Basel, Ratsbücher O4, s. 5<5.
274. ^520 Dezember 25.
15 Aus den ivocheti ausgaben sampstags den wyhennecht abent.
Ratscosten: Item 11 Ib xiiii ß vonn dry touffernn von Homburg
harin zfürn ; item 11 ß im d, so sy verzert hannd. — Item i Ib viii ß
ist über Hanns Plapenn, den widertouffer, inn gfenngknus gangen. —
Item VIII ß VI d ist über Melcher, den widertouffer, von Wysen, inn
20 gfenngknus ganngen. — Item i Ib v ß vi d ist über Caspar Schmid us
dem Otenwald inn gfenngknus ganngen.
Senndbrieff: Item vi ß gönn Varnnsperg.
Schennckwin: Item xvi ß denenn von Zürich. — Item xvi ß
denenn vonn Bern. — Item i Ib xii ß denen vonn Straszburg.
25 St.-A. Basel, Finafiz G 14, s. 1133.
275. 1529 Dezember 27.
Urfehde: Hans Siegel, von Rütlingen, der papirer knecht.
Diser ist ouch Kungolten halb, Gorius Thurren, desz papirers eli-
chen huszfrow, der worten, so er und sin gesell, Jacob Schech, nechst
30 davor geschriben, wider gedachte Kungolten ehbruchs halb uszgon
lassen, ingelegt worden und uff mentag sant Johans desz evangelisten,
den xxvii. tag decembris, wider ledig gelassen; hat in allweg und masz
wie sin niitgsell, davor geschriben, geschworen, heling ze halten . . .,
diser Sachen halb gentzlichen nyemants nüt ze eroffnen . . ., darzu sinen
35 meister, Gorius Thurren, gedachte Kungolten und Jacoben, vorstat,
sinen gesellen, in worten und wercken ontratzet ze lassen . . . Hat ouch
hiemit geschworen gemeine urfech, in bester form, alles by pen desz
swerts etc. Jo. Hen. Fortmuller sc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. ^J .
40 273. ') Diese sind hier im urjehdenbuch tum ersten male genannt.
L'OO 152^ Dtzember 27— 2g. Nr. 276- ^yS.
276. '5-9 Dezember 2J.
Urjeluif: Hans Weber, von Terwylen, alter vogt zu Rainstein.
Ist ouch utT \-or^eschribncn montag- sant Julians desz evanj^elistcn
ta^ le(li.qj gelassen, darin er {2^eleji;en, das er er<;"an;4ncr nrtlen von den
ehrichtern /u Hasel, iini nnd sin hus/,tVo\ven helrelTeii, nit <j^ele])t. Hat 5
daruti' «geschworen, tias er nochmals semlicher urtel nachkommen und
die erstatten \vc)lle, namblichen: Sin luisztVowen zu im nemen, ir ehliche
b\-\vonuns: thün und in Worten und werckcn halten, wie ein trommer
ehmann schuldig ist, und den eren wol anstat, sampt gemeiner urfech,
by pen desz swerts. Jo. Hen, Fortmuller sc. 'o
St.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. ^S,
277. ^529 Dezember 2g.
Basel an die vögte in den ämtern.
Wir, Adelberg Meyger, burgermeister unnd ratt der statt Basell
empietenn . . . Heniman Offenburg, vogt zu Varsperg, unsern grüs. Fiegenn > 5
dir hyby zu vernemen, das du unns hinfur kein wydcrteuffer mer,
bitz wir mit dysen, so wir haben, gerecht werden, gefenglich schicken,
es wer dan sach, das du der rechten houptsecher uberkemest, uff
welche du gut acht unnd unns dyselbigen zu aller stundt, so du sy
geheben magst, gfenglich schicken solt; sunst werden unns dy turn 20
so voll, das wir sy nit zerteylt mechten bergen.
Purer so wellest uff dy priester, wy wir dir das vor ouch ge-
schriben, gut sorg und acht haben, die hand ob in halten unnd be-
sonder lugen, ob innen ettwas an jeren huseren, schüren unnd stellen
ze buwen sig, unns dasselbig anzeigen. ^5
Wyter so thund wir dir ouch ernstlich befelchen, das du zu dem
geschlosz gut sorg, so tag, so nacht, habest, das unverwart, damit uns
und dir nit ettwas untrew begegne, ston loszest . . . Datum mittwochs
den xxviiii. decembris anno etc. xxviiii.
Entwurf mit vermerk: Glichervvysz werd allen vogten geschriben. 3°
St.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 2^8.
278. J^ 529 Dezember 2g.
Instruction unnd underricht, wie die verordnetten. uff dem tag
zu Bern, mitwochen nach der unschuldigen kindlinen tag anno etc.
XXIX. angefangen, gegen dem herren v'onn Engliszperg handien sollennd. 35
So, wann unnser botten gon Bern komenn, sollennd sy sich dem
schulthessen anzeigen unnd erfaren, ob sy unnser . . . Eidgenossen unnd
. . . mittburger von Bern den handeil zwuschen herren comenthur von
Engliszperg unnd unns vor rath hören, oder ettliche rats botten, gut-
Nr. 2y8. ^5^9 Dezember 2p. 261
lieh darinnen ze handien, verordnen wollend. Unnd wann unnsere
botten, wo die sach verhandlet werden solle, bescheid empfangen, die
parthien vor den underthedingern erschincnd, unnd man furfaren wir-
deth, dann sollend unnsere botten in namen eins ersamen raths der
5 statt Basel die sachen anziehen unnd clagen, wie nachvolgt :
Wiewol sich ein ersamer rath loblicher statt Basel uff herren co-
nienthurs von Engliszperg vilfaltig fruntlich erbieten, so sin eerwirde
verrückter zyt zu dem offtern mal gethan, dheins andern versehen,
dann das dem gotzhuse zu st. Johanns, in unnser statt Basel rinck-
10 muren, schütz unnd schirm gelegen, all unnd jettlich sine zinsz, renth
unnd gult on alle minderung gevolget, unnd her N. Schuli, Schaffner
daselbst, nach bevelch hern comenthurs, den pflegern, so wir dahin
verordnet, an unnser statt, ein uffrecht rechnung darumb thün sollen,
damit wir, alls ordenliche oberkeyt, das dem gotzhuse sines inkomens
15 nützit geschmeleret nach zu abgang gepracht, bericht unnd vergewüszt
wurden, so hat sich doch, das alles unangesehen, der Schaffner, obge-
melt, unnd wie wir gedencken müssen, nit on herr comenthurs be-
velhe, von der stat Basel geusseret, dem gotzhuse sin brieff unnd
sygel hingefurt, zinsz unnd zehenden in frombden oberkeytten, uns
20 theyls gespert, ingenomen unnd zum theyl verkoufft, wellichs unns zu
dem höchsten beschwert, ouch alls castvogten, schütz- unnd Schirm-
herren bemelten sant Johanser huses nit lidenlich ist. Deszhalb sye
unnser beger, das her comenthur von Engliszperg, vermelten sant Jo-
hanser huses comenthur, durch unnser . . . Eidgnossen unnd christenliche
25 mittburger von Bern, alls frunthliche unnd durch bede theyl verwilligte
underthedinger, gütlich doran gewisen, das sin eerwirde bedachten
Schaffner lut irs vilfaltigen zusagens anhalten unnd vermögen w611e,
das er bedachtem sant Johanser huse alle entwerte brieff bekeren, die
ingenomenen zinse überantworten unnd den pflegeren, an unnser statt,
30 umb das alles erbar rechnung geben, ouch das gotzhuse solcher
dingen turohin ungesumpt lassen wolle. So das beschicht unnd das
gotzhuse by dem sinenn plibt. dicwyl dann vermelter her von Englisz-
perg comenthur zu sant Johans ist unnd sin eerwirde je unnd je ein
guten Baszier erzöigt hatt, so mögen wir liden unnd sind urbutig, der
35 jerlichen gefeilen unnd nutzungen halben, wie es damit bitz zu ennd
herrn comenthurs wyle gehalten werden solle, von unsern . . . Eid-
gnossen unnd . . . mittburgern von Bern underred ze hören unnd unns
gegen herrn comenthur so fruntlich ze schicken, das sin eerwirde nüt
denn güts von unns berümen solle etc.
40 Wann nun der herr von Englisperg sich uff ditz beger gütlich
finden unnd zülossen wolte, das dem huse das sin allhar geantwortet
'>\V2 JJ~y Deztmber ?o. Nr. 27g.
werden solte, liarzu sich ilcr iiiessuti}^ halben wette fruntlich finden
'an etc.. dann sollend unsere hotten allen vlisz turUeren, damit der
conienthur des hiises vermögen darthüge, ouch sin bej^er der niessung
halben erscheine, unnd, wasz sy darulT gut bcdunckt, sollend sy, je nach
gestalt der sachen, es sye mit hindersich pringen oder in andere weeg, 5
handien. Ouch nit vergessen, wann sin eerwirde bewilligen wurde,
das dem gotzhuse sin inkomen werden solte, das dann sin eerwirde
ein gewalts briefif verfertigen iiesse, darinn des Schaffners gewalt wider-
rufft unnd den pflegeren bevolhen würde, die ding inzenemen und ze
verwalten etc. 10
Wurde aber her comenthur anziehen, das vor allen dingen her
Matheus Steck solte abgefertiget werden, sollend unsere botten, wasz
doch die ursach sye, die her comenthur wider inn habe, vernemen,
unnd so sy die gehört, dann mit oder on her Matheusen, wie sy ze
thund wol wussend, handien unnd, wo muglich, dise unnd den houpt- '5
handeil gutlich vertragen oder zum wenigsten uff gutte bann unnd
wittere underhandlung anrichten, wie die botten ze thund wol wus-
send . . .
Zu Solothorn sollend unsere botten am abhan ritten, für rath
keren unnd daselbst unnsern Eidgnossen anzoigen, wie unns am höchsten 20
beduren unnd frombd nemme, das sy ettlichen unnsern gotzhusern, so
in unnser castvogty schütz, schirm unnd ringkmuren gelegen, alls nemb-
lich der camery uff Burg, iren zehenden zu Witterschwyl, thut xxx
fiernzell, item der stifift zu sant Peter unnd dem gotzhusz zu sant Jo-
hans etc. ire zinsz unnd zehenden innemen lassen, mit bitt, das sy 25
dessen abston, unnsern gotzhusern das ir vervolgen lassen wollen etc.
Unnd ob sy sagen, sy oder ire amptlut hetten solche zinsz oder
zehenden erkoufft, sollend unsere botten sagen, das an denen orten
niemen nüt zu verkouffen habe, on unnsern der leehenherren unnd
castvogten wusscn und willen, alls sy selbs wol bedenken mögen etc. 30
Unnd wasz den botten begegnet, sollend sy wider an unns pringen.
Original. SL-A. Basel, Johanniter F i .
279. 1529 Dezember jo.
Das capitel an den bischof von Basel ').
Wiewol wir vorigem unnserm zuschrybenn noch der meynung, 35
zu e. g. zu verordnenn unnd unnser deputaten iren zuzeschicken, wie
279. ') Dieses schreiben ist an stelle eines andern kürzern vom 2g. dezember abge-
gangen (ebenda.^ bl. 8g).
Nr. 2'/(^. iß2g Dezember jo. 263
auch die begert, und wir ufif gestern frug vor ankunfft u. g. geschickten
botten dry usz uns deputirt, als namblich uns custer, Josen von Rinach
unnd Byelschmit und sonderlich Byelsmit deshalb, das der des spans
mit Pourntrut wol wiszens tregt. Habenn yedoch jungst irs schribens
5 wir verstandenn, das der groszer hafft an dem, das e. g. umb gelt,
wie sie anregt, zum wenigsten denen von Basel yetzmoln inn die
achtzehendhalb hundert gülden schuldig sin, die selbigen und ander
merglich grosz schulden und zinsz, die sie unsern amptluten und an-
dern richten, verholffen solt werden, gelegen. Dwill dann wir one das
lo vorhien, mer dan gut ist, für e. g. vorfaren und sie unns verschribenn,
unnd inn bedacht unnser armut unnd des elends, darinnen wir yetzt
sint, ouch angesehenn, das unns das unnser zum theil versperrt, sodann
ouch zum teil slechtlich inngot in mosz, das wir selb nit wol ze bliben
wiszen, zu geswigen des, das wir unns noch witer e. g. halb verstrickenn
15 und verpflichten oder sonst zu anderer der stifift beswerd gehellen
solten, do e. g. und wir doch vorhien wiszen, die arme stifft vorhien
ze viel überladen, so haben wir über disze ding capitels wise ze rat-
slagen unnd deren halb unns zu erluteren zesamen gethan unnd zu
verschienen dagen deshalbenn einhelligklich endtsloszen, weder e. g.
20 noch andern der selben nochkomen zu keinem uffnemen geltz noch
einicher der stifft eigenntumbs verenderung zu gehellen oder willenn
ze gebenn, noch das unser darab ze verhefften, sonnder habenn unnd
meynen, das e. g. und ein yeder irer nochkomen, her und bischoff,
sich also haltenn unnd ein solichen standt füren, das er getruwet,
25 sinen gefellen unnd inkommen noch zu erharrenn. Alle e. g. schult
rnocht über nacht uff uns wachszen, wie sie selbs irs schribens hievor
gemelt, die schultvorderer uft uns wisen wollen, welhes swer ze hören.
E. g. het langst glich so wol wir gewuszt, was der stifft vermögen und
das willig angenomen. Riciit sich billich noch der decken, wie wir
30 e. g. vorhien daruff gewarnet, aber sich nit dran kert; ob sie dann
durch solichs zu schulden kommen, stot iren zu, die ouch ze lo-
schen und so ordenlichs huszhalten ze pflegen, das es wol mog be-
schehen. Desterminder nit habenn wir e. g. bi irem botten dannocht
onanzeigt nit wollen loszenn des erpietanns, so hierüber e. g. achten
35 wolt, unnserer deputaten villicht anderer saehen halb von noten und
zu gebruchen haben, wie by uns deszenn kein wiszen, mögen wir liden,
das e. g. unns des in kurtz verstendig, werden alszdann wir die unsern
iren loszen zukommen, nach dem besten des bistums raten zu hellen . . .
Datum den xxx*«" dagk decembris anno 29.
40 Stark, auch vofi einer zweiten hand ergänzter efitwurf. General- Landes- A.
Karlsruhe^ Copialbuch nr. 22^ (l ^zg), bl. Sq v.
2(^4 jjjip Dfsember ji . Nr. 2S0 -28J.
230 iS2g Dezember ?/
Bur^ermaistcr uniul rat der stat Schaffhusenn an bur^rcrinaister
unnd rat der stat Hasell.
Lieben Aidtgnossen und cristcnlich mitburgcr! Unns langt an, wie
ir yetz willens sigint, uwer klosterfrowen in uwerm kloster Gnadenthal 5
irer libs narung halben zu bedencken und ze versehen; deszhalben
Angnesen Starchenbergin (die ouch daselbs am kloster trow und unser
stat kind ist) muter und früntschaft, unnser bürgere, unns an uch
umb furschrifft, der sy wol zu geniessen verhoffen, haben angerufft
und gebetten. Dwyl wir dan die unsern zu furdern schuldig und ge- 10
naigt syen, so bitten demnach wir uch mit fruntlichem ernst, ir wellen
umb unsert willen die vorgedachten Angnesen gnedenklich und wol
bedencken und üch darinne inmassen, das sy und gemelt ir friintschafft
unser fürpit zu gut genossen spürend, bewisen . . . Datum fritags vor
circumcisionis domini anno etc. 30. »5
Original mit dorsalvermerk Such in Soliotorner ladenn, triftt Agnesen
Starchenbergin an. St.-A. Basel, Gnadental J 2.
281. '529.
Anno etc. xxx. uff mentag nach dem sontag oculi ist abgerechnet
ivorden mit Burckharten Hugen, altschultheissen [zu Liestal], des korns 20
und habers halb, so er by nechster rechnung [über die erste hälfte
des Jahres 1 52g] schuldig plibenn :
Ist durch inn uszgeben :
In dinckel :
Uszgebenn Steffan Störenn ') usz erkantnusz miner hernn xxx 11 25
viertzel. — Dem priester von Bretzwil usz bevelch miner hern.
Landes- A. Liestal, theke IQ.
282. '529-
Aus der amtsrechnung des schultheissen zu Liestal, Hans Gebhart,
[über die zweite hälfte des Jahres 1529], abgerechnet uff mentag nach 30
dem sontag oculi 1530.
Ausgaben: Verzert der touffern halb xv ß viii d,
La7ides-A. Liestal., theke nr. ig.
283. '529-
Aus der amtsrechnung des vogtes zu Waidenburg, Marx Werden- 3 5
berg, über das Jahr ij2g, abgerechnet zinstags nach dem sontag oculi
1530-
281. ') Die vorläge legt eher die lesart Stärenu «a/4^,- aber der sehr i/lductus scheint
auf eine verschreibung hinzudeuten.
Nr. 284—286. 1529,30. 265
Ausgaben inn haberenn:
Dem priester zu Benwyl i viertzel, dem priester zu Richenschwil
j viertzel ^).
La?ides-A. Lies/al, theke nr. 2g8.
5 284. 1529^532-
Aus der amtsrechnuiig des vogtes zu Homburg, Bartlome Schonen-
berg, über die jähre 152g — ißj2 incl.
Ausgaben:
Für das dem vogt im purenkrieg abgangen ist, zvährend vier
'o Jahren je xl Ib ^).
Landes- A. Liestai, theke nr. 409.
285. J529.
Aus der amtsrechnung des vogtes zu Münchenstein, Bernhart
Fritschi, über das jähr 1529, abgerechnet uff zinstag nach dem sontag
15 oculi isjo.
Aus der abrechnung über Bencken :
In dinckel und habern dem predicanten zu Bencken je x viertzel ').
In win : Dem predicanten xiiii soum'^).
Landes- A. Liestal, theke nr. 486.
20 286. [^529130.]
Ordnung (Vorschlag) betr. die zahl der Chorherren zu st. Peter,
an die pfleger der stift.
Uff furtrag und beger unser gunstigen herren pflegere der stifft
sant Petters an uns, die chorhern doselbst, so diser zitt hie zu Basel
25 ir wonung haben, gethon, wesz und womitt mir uns wellen lossen ver-
niegen der narung und jerlichem inkomendts, von wegen derselben
unser chorhern pfründen, ouch sollichs in gschrifft und artickel uff
das kurtzist zu stellen, doruff fiegen wir euwer u. e. w. fruntlicher und
kurtzer me\aiung zu vernemen:
30 Erstlich: So ist unser aller meynung, uns verniegen ze lossen der
jerlichen nutzung und inkommens, wie jedweder noch sim stand bitz-
har gehept hat und ouch nochmol noch gelegenheit der joren sich zu-
tragen wirt.
283. ') Diese ausgaben sind nickt ständig. Nur für das Jahr ijjo figuriert
35 noch ein posiert: dem priester zu Benwil llj viertzel in dinkel.
284. ') Von IJSS ob scheint diese ausgäbe überzugehen in den posten : dem vogt
für sin abgang der eignen luten XL Ib [nachweisbar bis in die vierziger Jahre hinein].
285. ') Dieselben posten erscheinen für die ja'ire ijjoff.
^) Im Jahre ijjo und ff. werden viii soum ausgesettt (die /jjo in geld ver-
40 rechnet werden).
Basler Reformationsakten, IV. „,
26t5 is2pjißjo. Nr. 2S6.
Item tliewill aber iiocii \eiin6<; unser statlutteii iiiul slilTtiin}^ die
jerliche luitzuii}; uiul iiiessung- deren cliorhern, so nit ir wonunj^ und
residentz hie hyni stiftt halien, allwe^en denyeniy^en, so dan ir wonun^'
uiul residentz hie hand, zugehört und zugerechnet worden ist (uszge-
schlossen die cottidian), so ist doch in dem val (domit wir nit ver- 5
dechtlich als eygennutzsiechjoe bctundcn) dis unser, als wir achten,
hilliche meynuiig:
Item so sind jewenden by uns zu sant Peter nit nier dan eyllff
chorhern, prebenden und pfründen getzelt und gewessen, aber vast
selten all und so vill hie ir residentz und wonung gehept; deszluilb 10
des merentheils nur nun oder zechen gerechnet; aber solHchs unange-
sehen, lossen wir beschechen, das hinfur all eyllff prebenden gerechnet
werden.
Und das von denselben eyllff prebenden oder theylen allwegen
ein theil und prebend neben sich und vordannen gesteh und zu 15
gmeinem bruch, costen und, was von wegen sollicher chorhern pre-
benden sich utTIoufft, gebrucht und bewent werd, oder aber aller uff-
louffender und zu tragender costen v^ordannen zogen und gerechnet
und dan uff zechen personen oder theil gemachet und jedem chor-
hern sin theil und anzal werden und beliben. 20
Item diewill wir die nutzung der abwesenden chorhern, ouch
ander nutzung mer, so nit mit kürtze in gschrifft wol gesteh mag wer-
den, in dem vall nochlossen und manglen, ouch eins ersamen rats,
unserer gnedigen gunstigen hern, meynung, das wir hinfür glichförmig
andren burgern das kornumbgelt zu geben, des wir doch sunst glich 25
wie die thümhern uff Burg vor langem gefrygt, ist unser underthenige
bitt und beger an unser gnedige hern, ein ersamen rat, uns die zechen
gülden billich nochzelossen, diewill doch ein eintzige chorhernpfrund
dieselben rychlich ersetzen mag.
Item das ein ersamer rat, unser gnedig hern, und ir, unser gunstig 3°
hern pfteger, wol betrachten und bedencken künden und mögen, das
menger under uns grosser nutzung und zu buosz, so einem usserhalb
hiehar jetz oder in kunfftigem zuston möchte, derselben stillston und
manglen müsz.
Item in solcher fug und gstalt unserer narung und jerlichen in- 35
komendts achten wir, gegen den abwesenden hern und andern, so ouch
gegen allen burgern und inwonern diser statt, dester kumlicher, frid-
samer und guttmundiger zu ston und wonen und vor vill manigfaltiger
nochred zu sin.
Item wir achten und vermeynen ouch, es werde in den weg nit 4°
kleinen nutz und vorstand, sunders gutten und rychlichen uberschutz
Nr. 287. 1529I1S30. 267
bringen, wir wellen ouch allzitt ungespartes flisz, mieg und arbeit
dorob sin, domit die jerliche nutzung und ingonds für- und nit hinder-
gang habe.
Item so aber jetzgemeite unser meynung und furschlag euch
5 hcrn pflegern oder eim ersamen ratt, unsern gnedigen hern, nit ge-
meint sin wolte, so ist unser underthenig und ernstlich bitt und beger,
uns lassen zu bliben by unserm rechten harkomen, jerlichen nutzungen
und niessung, wie wir dan sollichs vormoin vertrost und uns zu mer-
moln fruntlich erscheint ist, mit erbiettung allzitt unser underthenige
lo gehorsame willige dienst gegen eim ersamen ratt, unsern gnedigen hern.
Orighial mit dorsaltiotiz die hern von s. Peter berurent. St.-A. Basel,
SL Peter JJJ 3.
287. 1529130 V)
Verhör von täufern.
It Caspar Schmid us dem Otenwald sagt: Das iren vil im wurtzhus
truncken, guter dingenn gwesen und gsungenn, und were der priester
zu inen komen und das singen weren wollen; und were darnach der
schnider von Bencken und sin schwager mit einandern, sodann er,
Caspar, und einer us Pfirterampt ouch miteinandern harus und für des
20 priesters husz gangen, erstmals vor desselben husz gsungenn, und hette
der schnider und sin schwager gsagt: „Schelm, gang harus"; und als
er nit komen wolt, hetten sy im, darzu er, Caspar, ouch geholffen,
ein vennster zerschlagen; sunst wisse er vonn keinem vorgehaptem an-
schlag, den sy deshalb mit einanndernn gemacht haben.
25 Hanns Hersperg vonn Loiffelfingen, der muller, ist by eim monat,
das er sich touffenn lassenn hatt, gstat, das er vormals ouch gfanngen
glegen, zum selben mal ein urfecht gschworn, habs aber us unwissenn-
heit thon, sunst syend sy ettwan inn Mathis Gysins husz zusamen,
ouch er zu inen uff das veld komen. Will nit schwerenn.
30 Melcher vonn Wysenn ist durch bruder Cunraten, ist by eim
monat im holtz, heisst Krinental, toufft worden. Will schwerenn.
Uli Madlinger vonn Heffelfingen sagt: Er sig vor ouch gfanngen
glegenn unnd zum selbenn mal ein urfecht gschwornn, erkenn aber,
das er unnrecht thon hab, unnd ist sydhar toufft wordenn inn sim
35 husz. Will nit schwerenn.
Originalverhörakte. St.-A. Basel, Criminalia i B, B.
287. 'J Difse datierung ergibt sich aus den Urfehden der verhörten : Caspar Schmid
und Melchior Locher schwören am 24. dezember fjsg, Uli Madlinger am 8. Januar und Hans
Hersperger am 2i.februar ijjo.
268 r^2gii<;jo. Nr. 28S.
288. /s^gL^o^).
Die aussagen des (äufers pfistcr Meyer von Aarau.
Phister Meyer, vomi Arow. «^^fragt: Deiunach uniul im liievor statt
uniul laniul verpottciin uiul er sich über sollichs yetzt wider harin tonn,
wer im sollichs crloupt, oder warum!) er das vcrpott ubersechenn hab, 5
sagt: Es sy war, das er vor eim jar inn dise statt komcnn, sin gelt ver-
zert; da hab mann im ein knecht ^schickt, sich us der statt zethun;
daruffer zu her Adelberg Meyer, burgermeisternn, ganngenn, inn giVagt,
warumb er doch hinweg miisste; geb im min her burgcrmeister die
anntwurt: Es wer minenn hernn nit glegenn, inn hie ze geduldenn. 10
Sprech er, der pfister: .,Nuwolann, ich will hynus, doch inn einer zyt
wider harin gann." Daruff der burgcrmeister sagte, er solt nit mer
harin komen, es beschehe dann mit willenn unnd erloupnis miner hern.
Demnach hab er sich ein zit uswenndig enthalten, darnach wider harin
ganngenn, mit etlichen gmeinschafft gehept; ye, min hern heten inn 15
und annder aber beschickt, inen geseyt, sy mochten wo! hie inn der
statt blibenn, doch kein gmeinschafft noch versamlung mit niemanden
haben. Daruff sy geanntwort, sy konnden das nit thün; also wurde
inenn die statt aber verpottenn, syenn demnach gönn Therwiler gangen,
da dient unnd dem volck glesenn, da selbs hin inen zwen knecht gschickt, 20
harin ze komenn. Unnd als sy harin komenn, hetenn min hernn inen
angemutet ze schwerenn, das sy sich zehenn myl wegs vonn der statt
thun wolten, welchenn eyd sy nit thun wollen; daruff inenn sollichs
by der gehorsame pottenn wordenn, nämlich das sy sich x myl vonn
der statt thun unnd nyme harin komen sölten. Nun sy er by einem 25
jar hynweg gsin, yetzt hab inn gott wider harin gefurt, unnd habs im
niemannd erloupt, hab aber horenn sagenn, wie gut cristenn lüt hie
syennd, hab hie gewerkt, niemand nutzit leids thonn; dann als er
sampstags verschinenn hiehar, syennd ir ettlich inn Hannsen, des wull-
webers, hus ann den Steinenn morndes sonntags zusamenn komenn, 30
einanndernn zum pett ermanet unnd darnach wider von einannder
ganngenn, hab ouch, diewil er zuletst hie gsin, niemannd toufft, noch
gsechenn touffen, hoff, mann konn inn nit umb das, so er nit verschult,
hynus wysenn; dann das erdrich sy des vatters, unnd wir mennschenn
komenn all von eim erdrich. 35
Item er höre kein predig, lesz aber das wort gottes ; dann es
stannde so luter unnd dar, das er gnugsam ersettigt sy.
288. 0 Ein genaueres datum ließ sich nicht feststellen ; das vorkommen Adelberg
Meyers als bürgermeister ist die einzig feststehende tatsache ; Adelberg Meyer war amtie-
render bürgermeister ij^jj^ö; tjaj'sS ; ij2(p^jo. Vgl. im übrigen P. Burckhardt, Die 4°
Basler Täufer, s. i6f.
Nr. 28g. [1S29I1530.] 269
Item er höre kein mesz, dann sy nit mit gott; dann die mesz
sy ein uffsatzung der mennschcn unnd dem wort gottes ungemesz,
unnd alle mennschenpott, so das wort gottes anntreffenn unnd dar-
wider syennd, syend nutzt.
5 Item er sagt, mann heisz unnd neme yetz den disch gottes, sy
nit, lieisz nit der disch, sonnder das obennmal Cristi, unnd welche von
dem obenbrot essenn, wie es Cristus uffgsetzt, deren werk sye gut.
Item er sagt, er hab noch bishär keiner bildnus nutzt getan, wolt
aber, das sy dannen werend, woU ouch niemand daruff wysen, sonnder
10 wurde ee das mit siner hannd selbs thun.
Item so einer zu im keme, den er styff im glouben funde unnd
des touffs begert, den wurde er touffenn, aber alleinig im wasser unnd
nit im geist. Unnd der touff, wie man den bishär gehaltenn, sy durch
den bapst geendert, glicher gstalt, wie die innsatzung gotts, unnd die
15 apostel habennd inn ouch nit also gehalten. Unnd so ein kynnd sturb,
vor unnd ee es zu dem gloubenn kern unnd nach dem glouben toufft
wurde, dieselbenn kynnd wolle er weder selig noch verdampt machen,
sonnder das gott, wie er die urteile, heimsetzen.
Er sagt, es neme inn wunder, was minen hernn ann sim touff
20 glegenn, das sy inn darumb us der statt wysenn, was doch der touf
inen an stur, ungelt, gewerf, zinsenn, zollen etc. (das er alles ze gebenn
urputtig) schadenn bringe. Das schwert sy der oberkeit gebenn, das
übel zc straffen; dann so die oberkeit das übel unnd bösz nit straffte,
wurd das schwert sy stechen.
25 Verhörprotokoll. SL-A. Basel, Crindnalia i B, A.
289. [1529I1530.]
Wasz hienach volgt, hat man in der herschafft verbotten.
Sant Alban: Den zehenden zu Uttingen in Altkilcher ampt.
Sant Lienhart: Zu Brunngken habend die zehender gesagt, das inen
30 allen verbotten, zinsz unnd zehenden ze geben an die ort, da man den
alten gotzdienst abgethon. — Zu Capell ist gebotten, den zehenden
nit harin zu fürn etc.
Augustiner: Sind ire zinsz zu Magstatt verbotten, deszglichen zu
Blotzhin und Uffhin.
35 Gnadental und Carthuser: Den zehenden zu Zessingen ist er-
koufft unnd inen verbotten.
Spittall: Zu Bartenheim hat der Spittall ein theyl am zehenden,
ist ouch verbotten.
Zu sant Johans: Zehenden zu Wyler, Bettendorff unnd Knöringen
40 verbotten, deszglichen die zinsz.
210 I :,iSi2g. is2glj./. Nr. 2go.
Item herrn ThclaiiuMiicn, wichbischoffen, sin zclieiulen, {^ullt uniul
rennt zu Übcr-IIirtzbach.
Denen ist Schätzung utügelcgt: Gnadcntal xxx pf. — Clingental;
sant Ciaren.
Original. Si.-A. Basel, Klöster insgemein J) I. 5
290. isiSj2g. i52gj^.
Die ftnanzwirtschajt des kl o st er s st. AI bau.
So dem gotshusz zu sant Alban durch die probst verthon, ver-
setzt, entragen unnd entwertt ist von dem xviii^'^" jar bisz uff das
XXIX*** jar: 'o
/. Item so hatt probst Claudius prachtlich huszghaltenn, von an-
fang bis zum end mit vi pferden am barren, ein mulesel (one die
kamer röszli) unnd one die rosz, so ein ackermeister fürt, gehalten.
Item so ist probst Claudius dem cardinal von Sitten zugeritten, erst-
mols uff den grosen tag zu Zürich; daselbst vil unnützlich verthon '5
unnd vxrspiltt etc.
Darnach ist er abermols mitt allen sinen pferden dem cardinal
ze dienst uff den richstag gan Spyr geritten in grossem costen, unnd
als über das closter sant Albans costen gangen.
Item darzwüschen hatt er, probst Claudius, ob ii"" krönen an einem 20
hoff zu Roll verbuwenn, daselbst hatt er wellen huszhalten etc. Dahin hatt
er gfurtt allerley huszrath von federvvadt, lynvvadt, moschen unnd
zinnen gschirr, berin hefen unnd anders unnd domit das closter fast
beroubett, unnd die pfleger andern huszrath hannd müszen kouffen.
Item so ist probst Claudius mit siner pracht gan Rom geritten, da 25
erlangt, das er prothonotarius ward. Darnach umb das bistumb zu
Byefen in des gotshusz zu sant Albans costen gesteht, darzü nach
andern prelaturen stetigs geritten unnd selten anheimsch pliben.
Unnd hat probst Claudius in den obgemelten ritten erstmols den
dinckhoff zu Appennwiler versetzt Wigrame, dem stettmeister zuColmar, 3°
für i'^LXxx gülden, unnd ist nit ze losen bisz zu ennd sins lebenns.
Darzu müsz im das closter sollich houptgüt verzinsen unnd der nutzun-
gen des dinckhoffes stilston, die jerlich xx stück thund. Unnd wan
sichs begibt, das genanter Wygram stirbt, wil dan das closter sinen
dinckhoff widerumb haben, so musz man sinen erben das obgnant 35
houpgütt sammethaft widerlegen.
Item so hatt probst Claudius des closters zinns zu Gelterchingen
versetzt umb i'^lxxx gülden; tund jerlichs xx viernzel dinckel unnd
habern etc.
i5i8\2g. 1S29I34. 271
Item so hatt probst Claudius uffgenomen erstmols uff doctor Lux
Conrad zii Costentz, so das closter uff diesen tag verzinsen musz, tutt
ii<^xx gülden.
Item aber hatt er uffgenomen uff dem Gluger, so das closter ver-
5 Zinsen musz, iii«' guldenn.
Item mer hatt er uffgnomen uff Hpgding uff Eisbett Jungin, so
das closter nach verzinnst, tiJt lxxx Ib.
Item aber nam er uff vom alten Claus Scherer, so im das closter
ze lipgding verzinst hat, i^ gülden.
lo Item aber hatt er uffgnomen uff der alten saltzschriberin zu lip-
gding etc. i<'xx Ib.
Item vviter hatt probst Claudius uffgenomen, so das closter uff
disen tag verzinset der stifft zu s. Peter, 1^ Ib.
Item aber von den pflegern zu s. Ulrich uffgnomen, so das
15 closter verzinnst, xx gülden.
Item mer hatt probst Claudius uffgenomen uff Hansenn Tschudi,
so das closter uff disen tag verzinset, i^ gülden.
Item so hat probst Claudius verkoufft vom closter: nämlich
in hüser, i schiiren, etlich rebgarten, unnd uff etlichen den zehenden
20 verkoufft etc.
Item so hannd im mine herren abkoufft die grechtikeitt des ge-
scheids, so das closter hatt unnd anders mer umb lxxx gülden.
Item so hatt probst Claudius Jacoben Meyer zum Hasen ze kouffen
geben ein grosse zai acker uff Brüderholtz, darzu zinns in win, körn
25 unnd geltt; tutt ouch ein hübsche summa, umb . . .
Item so hatt probst Claudius verthon in houptgütt, so under im
abglöszt ist, die jar lang, so er probst war, uff hüsern, ackern, matten,
reben und gutteren von burgern, so nit von nötten ist ze nemen, unnd
man aber wol zeigen kan, betrifft sich inn houptgütt ob in'" Ib.
30 Item solliche summa houptguts hatt probst Claudius verritten, ver-
spiit unnd verthdon in des cardinals dienst von Sitten; dan er zu Spir
in des closters namen kein gescheft gehept hat. Bracht mitt im herufif
ein frawlin, soltt edel sin, als man wol weist, gab er harnach dem
schafner zur ee.
35 Item witer hatt probst Claudius schulden gmacht, so pfleger unnd
schafner bezalt hannd, als harnach stadt, unnd sind noch nitt all bzaltt.
Summa summarum, so probst Claudius uffgenomen, erlöst unnd
für abglöst gülten in houptgut empfangen unnd verthon hatt, domit
er dem closter gar kein nutz geschaffet hatt: tiitt ob viii*" Ib.
272 'Si8j29. i5^9i§4
IL So probst GeisbcPi^er entfiirt liatt'):
Iteni liarnach haniul mine herren, die rliot, Richardt Geissenbcrper
zu einem probst zu sant Alban angenomcn uiiiul in}rsctzt, demselben
ouch so vil vertrüwctt, als wer er ein helg gsin. Was derselbig bzaltt
hatt, das halt er uffgnomen, unnd als im die sach nitt gfiel desz evan- 5
o-eliums halben, liesz er ablosen, das sonst nit ablosig war; bhieltt
das geht.
Darnach in dem xv^'xxix*«'" jar hatt der probst ein hübschen
Weiler mit win, deszgiichen den casten mit körn, das verkouft er in
kurtzem, nam dasselb geltt zu dem abglßsten houptgutt, betraft" sich ,0
ob vic Ib, furts mitt im hinweg gan Enszhein; darzü etlich gijltbrieff:
item ein credentz, warend xii sylbery becher, kosten i'^ gülden; item
II silbery schalen, warend mer dan xl Ib wertt; soden 11 kelch,
silberi vergültt, unnd i silbery monstrantz, die ouch vil wertt warend;
sollich hatt der probst Richardt Geiszberger dem closter entfurtt unnd ,5
sar beroubett; nit destminder warend die schuldvorderer nit bzaltt.
Summa, so probst Richart entfürt hat: ob viii« Ib.
///. Was pfleger unnd schafner bzaltt hand etc., so die probst in
schulden gemacht hannd :
Item die schuldvorderer warend desz ersten die procuratores, 20
mit namen Gregorius Schwegler, Haller, Spirer, Heintzmann, Hofi"ischer,
Saltzman, darnach doctor Lux Clett, Dilman unnd ander. Dise hannd
pfleger unnd schaff"ner irer ansprach zu friden gesteht von jar ze jar,
wie harnach volgt.
Item die andren schuldvorderer warend metzger, kremer unnd 25
hanndtwerchslütt, die sinnd ouch harnach von jar ze jar durch pfleger
unnd schaff"ner zefriden gesteht.
Item die büw, so probst Claudius zu sant Alban gemacht, vil un-
nütz büw, hannd ouch nachmols pfleger unnd schafner müssen bzalenn.
Item im xxix*«" jar hannd pfleger unnd schafner bzaltt in alten 30
schulden, thut ii^'iii Ib viii ß v d.
Item im xxxt«° jar hannd pfleger unnd schafner bzaltt: item alte
schulden, so die probst gemacht hannd, tütt lv Ib x ß vii d.
Item im xxxi*«" jar hannd pfleger unnd schafner bzaltt, so die
probst schuldig waren, tut i'^xlvii Ib xvii ß. 35
Item im xxxii*«" jar hannd schafner unnd pfleger bzaltt die schul-
den, so die probst gemacht hand, tut i^xc Ib vii ß 11 d.
Item im xxxiiit«" jar hand pfleger unnd schafner bzalt in alten
schulden, so die probst gemacht hannd, thüt i«xviii Ib 11 ß im d.
290. ') Vgl. B. R. A., bd. III, nr. J84. 4°
Nr. 2QO. ijiSl2g. i^2pjj4. 273
Iteni im xxxnite« usz bevelch miner Herren der rheten h. Steffan,
den jetzigen probst, ingesetzt unnd mit im costen ghept, tutt ob i'^ Ib.
Item im xxxiiii*«" hannd pfleger unnd schafner bzalt, so ouch
die probst gemacht hannd, tut icxiii Ib i ß x d.
5 Item den metzgern zwüschen gnanten jaren \}'^ Ib.
Item so hannd pfleger unnd schafner minen herren den rheten
geben, so dem closter kriegsgeltt ufifgleitt ward, tütt im'^ Ib.
Summa, so pfleger unnd schafner bzalt hand, ins klosters namen,
so die probst schuldig sinnd, tütt i'"nii<'Lxxviii Ib vii ß iin d.
lo Summa summarum alles des, so beid probst dem closter unnütz-
lich verthon unnd entfurt hand, sampt dem, so pfleger unnd schafner
von irentwegen bezalt hand, tut zesamenn x'"ii<^lxxviii Ib vii ß unnd mer.
IV. Item so habennd pfleger unnd schafner ufif das closter uffge-
«5 nomen, domit sy die erstgenanten schulden unnd zuviel abgerichtet
hannd, nämlich:
Uff der Gärtner zunfft ii*^ gülden houptgüts, uff Andres Trolin
i<= Ib houptgüts, von der Schmiden zunfft i*^ gülden houptgüts, uff Hanns
Rudolfen Herman ii<^ Ib.
Item so württ dem closter von den zehenden zu Houwingen nütt mer.
2o Item so niüsz das closter vom zehenden zu Utingen einem
pfaffen daselbst xxi viernzel korns unnd habren mer geben dan etwan.
Item die uszlendigen probstyen haben dem closter zu s. Alban
jerlich ob i*^ gülden gstürtt unnd mer, dovon dem closter jetzmol nitt
I rappen ingadt, sonder groser costen, domit man sy behalte.
2- Item so hannd mine herren, die rhett, dem closter uffgleitt, das
es jerlich haben müsz, item her Michel zu sant Alban ein jar lang
Lxv Ib d, X viernzel korns unnd x soum wins one behusung etc.
Item her Jacob Truckenbrott ein jar xxxii 11) d, xv viernzel körn
unnd XII soum wins.
30 Item der Hohen schul jerlich xl Ib.
Item dem Almüsen jerlich xv viernzel korns unnd x seck rocken.
Item den banwarten 11 viernzel körn, 11 seck rocken.
Item uff den marstal xiiii viernzel habren.
Item tottengrebern unnd dem wucherend jerlich v Ib.
35 Usz disen bezelten articklenn mag ein jeder verstendiger wol
verston unnd ermessen, wie das closter also in kurtzen jaren umb
grosz gütt komen ist, unnd so es witer beschwert wurdte, mags es
nit ertragen.
Ortgi7ial. St.-A. Basel, St. Alban EE S-
Basler Reformationsakten, IV. 35
L'74
15291532. Nr. 291.
291. ' 529 1' 532-
Handhing zwischen Stcffan, propst zu s. Alban und lUissisheint,
und Bastian Line/: von Colmar.
Nachdem als Claudius de Aliiigio, probst zu [sant Albauj '), mitt
tod abgangen, welcher mitt sinem pracht [das closter] ') zii sant Alban 5
in grose schuld bracht hatt etc., — Geisberger, ein alter conventual,
derselben zytt probst Tierenbach gwesen, mit einer furderung
schrim, so im bischoff Christoff zu Basel seliger gedcchtnisz, an einen rath
mitgetheylt, für ein cersamen rhatt der loblichen (stattj^) Basel kertt
unnd umb solche probsty gebetten, im ze lihen, so welle er mitt 10
siner barschaft unnd [husz]\\:iX\w\\^ ') gemeltt closter zu s. Alban
aller schulden erledigen, die versetzten zinns unnd zehenden widerumb
lösen, unnd mit sovil erbiettung, das ein ersamcr rhatt im siner worten
vertrüwt unnd glouben geben, haben uff soUichs, und besonders wol-
genanten herrn bischoff zu gefallen, genantem Richardten Geisberger 15
solche probst}' gont unnd glihen worden, mitt solcher geding, das er
solche probsty unnd gotshusz zu s. Alban nitt wyter versetze nach
beschwere, sonder alles, so solcher probsty zugehörig, flissig unnd er-
heb erhalte unnd nach allem sinem vermögen ufne etc., darzü solche
probstye niemanden resigniere nach uffgebe, sonder, wan er die nit 20
me besitzen, die einem rath und sunst niemanden widerum zustellen
solle. Sollichs hatt er sich gegen eim rhatt der statt Basel ze thund
versprochen unnd sollichs, ouch vil mer dan obstadt begeben, trülich
ze halten, daruff ein uffgehepten eid geschworen, alls billich unnd all
andere vordrigen pröbste ouch gethon habend etc. Uff sollichs in- 25
zogen unnd solche probsty bisz in das vierd jar besessen, hatt sich
begeben, das ein statt Brysach an probst Richarten geschriben, das
er die probsty zu Bussesheinn besetzen oder selber darziehe nach
sinem gevallen, welche probsty one satz war unnd der probsty zu
sant Alban incorporiert unnd zughorig ist. Also hatt probst Richardt 30
solche geschrifft von Brisach ze einer ursach gnomen unnd zu Sant Alban
uffgerumpt unnd hatt mit im gan Busseshein gefurtt, unwissendt eins
ersamen rats, ouch der pflegerherren gnants closters zu sant Alban,
des im doch niemands vertrüwt hett, als harnach stadt, unangesehen
siner gethoner eids pfligt, nämlich: xii sylber becher, 11 silber schalen, 35
costen ob \]^ gülden, darzu iiii^ gülden geltt houptguts, so abgelöst
gültten waren; soden hatt er win unnd körn heimlichen verkoufft unnd
ob iii^ gülden erlosts gelts mit im hingefürtt, zudem ein silberin ver-
gülten kelch unnd des convents sigell unnd anders mer, so nit von
notten als ze melden. <o
291. *) So zu ergänzen; die vorläge ist hier und später ze) stört.
Nr. 2g f. I52gji5j2. 275
Als nun die pflegerherren zu sant Alban solches untrüwlichen
von probst Richarten vernomen hatten, zeigten sy soUichs der oberkeitt
an. Also lies ein ersamer rhatt der statt Basel an probst Richarten
von Busseshein schriben, das er siner gethoner eidspflicht ingedenck
S were unnd dem closter zu sant Alban nützitt entfrümbte etc. Daruff'
embott probst Richardt mit antwurtt, er hette nach nützitt entwertt
unnd were ouch nitt des willens, sonder, was er zugesagt, des weit er
wol ingedenck sin unnd halten etc., unnd so er zu Busseshein wer, so
wer es eben glich, als ob er zu sant Alban huszhieltt etc. Desz liesz
lo sich ein ersamer ratt sampt den pflegern obgnants closters vernugen,
diewil er dan soUichs sins were etc. Aber kurtzlich nach dem über-
sach probst Richartt sin gethon eidspflicht gentzlich, dan er ^) den von
Haracurtt zu Buszisheinn in die propsty komen lassen und zog er gan
Enszheim unnd pleib da, bis er gestarb. In dem kartt der von Haracort für
'5 einen eersamen rath der loblichen statt Basel, begertt solche probsty zu sant
Alban ze empfahen. Als nun ein ersamer rhatt desz von Haracortts wesen
unnd der untrüwen prattick, so er unnd der probst Geissenberg gnant Ri-
chart mitt einandren practiciertt hatten, schlugend sy im siner bytt ab,
sagten im mit bescheidnen worten, das er gedechte unnd solches sines
2o fürnemens unnd der probstyen zu sant Alban, Buseshein unnd anderer
iren züghörungen mussig stan weltt; tette er das, wer gutt; tette er
aber das nitt, so sollt er warten sin, was im darusz entston würde.
Über das alles hatt sich der von Haracortt zu Bussesheim sins eignen
gwalts der probsty zu Bussesheim prachtlich underzogen, für einen
25 probst uszgeben unnd also falschlich ein brieff uffgericht über hundertt
cronen houptguts, so er von Bastian Lincken zu Colmar uffgenomen,
im den zehenden zu Cünhein, so der probsty zu Busseshein zugehörig,
ingesetzt unnd solchen houptbrieff mitt dem entragnen unnd erstolen
des convents zu sant Alban sigel falschlich versigeltt; dan der von
30 Haracortt nie kein conventualis nach probst zu sant Alban nie gsin
ist; deszglich ouch nie kein probst zu Büsseshein gsin von bepstlicher
heilikeitt und apt zu Cluniax, als wenig als von einem ersamen rhat
der stat Basel dahin verordnet noch bestetigt.
In solcher mutwilliger handlung des von Haracortt — herStef-
35 fan Marchisy, jetziger probst zu s. Alban und — mitt fürgeschriften
unnd herzogen von Saffoy, desglichen des apts zu Erlach, [ouch] ')
anderer herren etc., für ein ersamen rhatt einer 1. statt Basel kertt, sich
demütiklich erzeigt unnd umb die probstien zu sant Alban unnd Busses-
hein gebetten, im ze lihen. Also angesehen der fürgeschriften, ouch
40 291. '-) folgt durchstrichen resigniertt unnd übergab sollich probstien eim münchen
\on Haracurlt und zog . . .
270 i529i'5S2- ^^- ^9^'
sin orhiettcn. ist er zu einem probst zu s. Alhan uniul Busscshein etc.
ansenomen untuK wie sich zimpt, mit eidspllichtcn in^^esctzt worden.
Er^'hat ouch zu uherflusz disc propsticn by bapstlicher heyli^^keyt im-
petricrt. \\\ solchem ist der von Haracortt zu Husscshcin uffbrochcn
unnd schantlich hinzogen, vil burgcr zu Hrysach umb das ir beschissen 5
und betrogen, hatt ouch in sinem hinziehen unredlich abtragen unnd
enttürtt kelch, monstrantzen, so silber vergüUt waren, die 11 sylbcr-
schalen unnd xii silberbecher, so probst Richardt Geissenberg, kurtz-
lich vor diser handlung mit tod abgangen, dem closter zu sant Alban
enttürtt hatt, wie obstadt. '°
Als nun gnanter probst Steffan Marchysi jar unnd tag zu Busses-
hein ruwig gesessen, ist Bastian Linck von Colmar an in komen unnd
den zins lutt siner verschribung angevordertt. Darufif probst Steffan
geantwurtt, er sye im nützitt schuldig unnd gestand im nützet. Daruft
ist Bastian Linck gan Rottwyl kertt unnd gnanten probst Steffan cittiertt. 15
Also hatt probst Steffan sich durch sinen procurator zu Rotwyl abge-
vordertt unnd sich für sin ordenlichen richtcr, die\v\l er ein ordens-
man ist, begeben. Also hatt in der richter zu Rottwyl gan Alttkilch
für des bischoffs von Basel official gewysen; denselben hatt Bastian
Linck angerüfft, unnd ist also uff probst Steffan procediert worden, 20
bisz die leisten banbrieft" gangen sind. Wiewol probst Steffan sollcher
Processen halben ein teils wüssen ghept, hatt er doch nitt verstanden,
was der inhaltt der remission, zii Rottwyl erlangt, vermog, das er vor
dem official des bischofflichen hoffs zu Basel in recht stan soll, ange-
sechen das er des orden von Cluniax unnd, ein exempte person, on 25
alles mittel allein dem stul zu Rom underwürfig sye; hatt ouch wellen
erwarten, wan er von Bastian Lincken von Colmar für sinen rechten
ordenlichen richter cittiertt werde, welcher des ordens generalis ist.
Also hatt Bastian Linck die uszgegangnen processen zu Altkilch mit
einer urkunth vom official zu Alttkilch gnomen unnd ist widerumb 3°
gan Rottwyl für das keyserlich hoffgricht kertt, also die processen
unnd usbrachte urkunth ingelegt. Also ward ein comination von keyser-
lichem hoffgericht probst Steffan zugeschickt, das er sich uff ein er-
nempte zytt usz bann lesen unnd mit Bastian Lincken siner ansprach
halben bekomen, also, wo er das nitt tetti unnd Bastian Linck wytter 35
anrufftee, würde er in ach komen etc. Also hatt sich probst Steffan
usz ban geloszt unnd gegen Bastian Lincken rechts begertt, daruff die
rechtshandlung cassiertt; unnd ist aber in dem hoffgericht erkanth mit
urtel, das probst Steffan, so er sinen geistlichen Stadt schetze, einen
weltlichen anwaltt unnd gwaltthaber zu Rotwyl setzen, der Bastian 40
Lincken fürderlich red unnd antwurt ins recht gebe. Wiewol probst
Nr. 2Qf. 152^11532. 277
Steffan in willen gsin, solche urtel ze appellieren, so ist im doch die
urtel ze spadt zu handen komen, also das er nitt mer der verlofnen
zytt halben hatt mögen appelieren. Es hatt sich ouch probst Steffan
für unnd für abgev^ordertt für sinen ordenlichen richter, aber im mit
5 recht nitt mögen volgen, sonder uff Baschon Lincken beger sins falsch
uffgerichten contracts inhalt anleittung erlangt; also ist probst Steffan
für den hoffrichter gan Rottvvyl kertt unnd begertt, das die anleitung
cassiertt vverd, so well er mitt eigner person ein rechtlichen stand thim
unnd sin orden darin nit achten, also recht wartten, geben unnd nemen.
,0 Also ist im ein tagsatzung ernempt uff Nicolai nechst körnend, so sol
er in recht gefasset sin.
Zwüschen solcher handlung hatt sich der von Har/^rt-^'^r//') gehaltten,
das nit sicher in dem orden gsin ist, hatt in Franckrich thon
unnd von disem orden — unnd durch dispensation zewegen
15 bracht, das er in — — — Bernhardts orden angenomen worden ist;
ist also kein aptt worden in Franckrich, also spricht man.
Diewyl dem also ist, wie obstadt, unnd der münch von Haracortt
kein probst gewesen ist unnd mitt solchem betrug umbgangen ist unnd
falschem listh brucht hatt, verhoffett gnanter probst Steffan, Baschon
20 Linck soll dahin mitt recht gewysen werden, das er den von Hara-
cortt, dem er das geltt gelühen, suche, umb solche sin ansprach unnd
den probst Steffan domitt unbekumertt lasse: mitt abtrag erlittenen
costens unnd Schadens; dan der von Haracortt nach in lyb unnd leben
ist unnd wol ze finden etc.
25 Zum andern, so hatt kein probst, so ouch ein rechter angno-
mener probst ist, gwalt nach fug, einiche gülten uffzenemen, one
siner lehenherren wüssen unnd willen, daruff vil ze reden ist.
Zum dritten wysend alle privilegia, keyserlich unnd bäpstlich, wan in
solchem fal begibt, das ein probst abgadt, was er dan für schulden hinder
30 im laszt, ist kein nachkomender probst schuldig ze bezalen, es sy das
sach, das solche schuld schinbarlich unnd mit güttem wüssen an das
gotshusz komen unnd angeleitt worden sye.
Diewyl nun der von Haracortt kein probst gwesen ist, unnd
ouch kein probst gwaltt hatt, gültt uffzenemen one siner obern wüssen
35 unnd willen, darzü ouch solch houptgiitt mit anderm, mit grosem nach-
teil einer burgerschaft zu Brysach, mitt kelch, monstrantzen, silber
geschyr, wie obstadt, unredlich entfurdt hatt, wie könte dan jetzi-
ger probst Steffan solches bezalen, das doch kein recht nimer uff
im hett?
40 Original. St.-A. Basel, St. Alba7i EE j.
27S I s;2^J530. A>. 2^2.
292. [iS29li53o]^),
liandfl iifs Pr. Alexander Sytz.
a) Klage von Hans Jacob Wild gegen Dr. Alexander Sytz.
Hanns Jacob Wild, Substitut, clagt zu hcrn doctor Alexander Sitz.
dem lipartzet, gegen dem friden, unih das dcrselbig herr doctor inn, 5
Hanns Jacolicnn. vcrp;anoner tagen 1)\' . . . burgcrmcister unnd rat der
statt Basel als der obcrkcit verclagt, dargcbenn unnd uffgan lasscnn,
das er, Hans Jacob, inn, her doctor Alexandern, zu mernialen ein Lu-
terischen schelnien gescliuldigt unnd damit inn, Hans Jacoben, solicher
gstalt (doch neben der warheit) verunglimpfft, das im das, so er sich 10
des nit mit recht entschluge, nit zu deinem nachteil by der oberkeit
dienen unnd reichcnn wurde. Unnd dyewil dann gemelter her doctor
Alexander, das er obgemelter gstalt gehandelt, nit absin kan, welle
er dann, das inn Hanns Jacob ein Luterschenn schelmen gschuldigt,
das zu recht gnüg sye, furbringenn, musz er, Hanns Jacob, gedulden; 15
doch was im dannenthin witer inn recht not sy, vorbehaltenn habenn.
So aber doctor Alexander nützit furbringenn weit oder mocht, hofft
Hans Jacob, das er dise sach verbesserenn unnd im nach gepurender
noturfft wA'derredenn solle, wie ouch her doctor Alexander, das er inn,
Hans Jacobenn, solicher gstalt by der oberkeit verschreit gelouben, wol 20
unnd gut; wo nit, begert Hans Jakob im sin kuntschafft zc erkennen
unnd zeverhoren.
Protokoll. Sl.-A. Basel, Gcrichtsarchiv O ^ a, bl. j6.
b) Gegenklage vo7i Dr. Alexander Sytz. 25
Der hochgelert her Alexander Sytz, der artznie doctor, clagt zu
Hanns Jacobenn Wild, mins hern des stattschribers substitutenn, gegen
dem fridenn: Wiewol er sin lebenn lang demselbenn Hans Jacobenn
noch den synen laster noch leids nie gethan, inn ouch nie dann jetz
inn nachgeschribnem handel erkannt, so hab inn doch derselb Hanns 30
Jacob on alle ursach unverschult und onverdient vor biderbenn lutenn
und ouch vor minen gnedigen hern der rhäten siner eren hoch ge-
schuldigt, geschmecht und gsagt, das er, her doctor Alexander von
Baden, deszglichenn usz dem land zu Wurtenberg gescheidenn sye
wie ein schelm und wie ein truwloser unnd erloserr mann, und soliche 35
schand- und schmachwort vermessennlich und furtrechtigklich vor minen
gnädigenn hern den rhäten zum dritten mal und zu drygen tagenn,
deren sy beyd für sy betagt gewesenn, sind geret und daruff ver-
harret. Dyewil im nun soliche schand- und schmachwort, im von Hans
292. *) Dieses ungefähre datwn ergibt sich aus B. R. A. hii. IV, nr. 2^ und der 40
Urfehde des Alex. Sytz d. d. ijjo märz 28.
Nr. 2^2. 152911530. 279
Jacobenn zugelegt, nit zu deinem nachteil siner eren langenn unnd
dienen, so wil er, her doctor Alexander Sytz, zu recht verhoffenn, das
im Hans Jakob solichs unbillich gethan hab, das nach grosse der schuld
verbesseren und im nach siner eren noturfft wyderreden solle, mit
5 beger: Wo Hanns Jacob Wild diser clag abred sin, das man im dann
sin kuntschafft harumb zu verhorenn erkennen wolle.
Protokoll, ebe?ida, hl. 80 v.
c) Beanttvortiaig der gegenklage.
10 Es antvvurt Hans Jacob Wild, Substitut, uff die clag, so von
doctor Alexander Sytz von Marpach gegen dem friden zu im be-
schechenn, erstlich: Das er nit gstande, das er doctor Alexandern der-
massen, wie der büchstab anzeigt, weder by der oberkeit noch ouch
sunst geschuldigt, aber darby nit on, es hab sich vergangner tagen
15 zutragenn, das sy vor der oberkeit uff des doctors anruffen erschinen,
do hab er, Hans Jacob, im, doctor Alexandern, anzeigt, wie er sich
in dem Wurtenbergischen land dermassen gehalten, das er kein er-
lichen abscheid deszhalp nit bringen möge; sodann zu Baden im Er-
gow habe er einem ersamen rat daselbs ein eyd gschworenn und dem
20 nit gelept; deszglichen so hab sich hie begebenn, das er, doctor Ale-
xander, by guten hern und gsellen, als man unsers hern Jhesu Christi
zu red wordenn, offenthlich geret, man sage vil von Christo, wie er
sie vom heiigen geist empfangen, man wüsse es nit, er sye wol als
bald vom engel Gabriel gemacht wordenn, als vom heiigen geist emp-
25 fangen, dann er wol als lang by der muter gotz gsin sye. Da er,
Hans Jacob, nit ab sonder gestendig, das er inn, doctorn Alexandern,
usz oberzelten Ursachen ein schelmen gescholten, welle ouch doctor
Alexander, das er sich in dem Wurtennbergischen land und namblich
gegen sinem eignen lantzfursten und hern hertzog Ulrichen von Wur-
30 tenberg dermassen bewisen und gehalten, das er von demselben hertzog
Ulrichen kein erlichen abscheid nit bringen werde, deszglichen, das
er zu Baden in Ergow einem ersamen rat ein eyd geschworenn und
dem nit glept, ouch die wort von der muter gotz, wie gemelt, geret
hab, glouben wol und gut. Wo nit, begert im Hans Jacob sin kunt-
35 schafft und was im im rechten not zeverhoren.
Protokoll, ebe?ida, bl. 81.
280
293.
/jjo Januar-März.
Nr. 2pS-
[i^^o Januar-März]^).
Wiiitrru/ der iviedertäufer.
Fassung A.
DcrtOuffhriKlercn,so irer irUimbab-
stuniul, wilicrruir, den ir yeden des ersten
vor einem ers.unen rath unnd darnach vor
ganUer gemeinde des orls, d;i ein jeder
anheimsch ist oder die unseren verfurt
hat, inn der kilchen oftennlich thun solle:
Fassung H.
Der touffern, so umulcr inen p^c-
Icrt oder vollenden irer leeren 5
angehangenn unnd aber irer irtung
abstand, widerrufl", den ir jeder des ersten
vor einem ersamen rath unnd darnach vor
gantzer gemeinde des orts iinscr oi)er-
ke\'t da ir jeder anheimbsch oder die lo
unnseren verfuerl halt, in der kylchen
öffentlich thun solle :
Lieben Christen. Demnach der allmech-
tig gott, unnser himelschlicher valter, mich
von niyner Sünden wegen mit so gros- 15
ser blintheit geschlagen, das ich von dem
waren verstand heiiger, gottlicher geschrifft
abgetrettenn unnd die verfuorische irtung
der touffbrudern angenomenn, allso das
ich mich usz dorechtigem wan in 20
mynem altar zu Verachtung christen-
licher liebe und fryheit nach ein mal
touffen lan unnd also den kindertouff
verachtet, ouch das christenlich voick von
horting dess gottlichen Wortes mit schme- 25
hung der predicanten, die min chri-
stenliche oberkeyt in solchen dienst
verordnet abgewysen, zu den veld- unnd
winckellpredigen vermanet, darzu die
irrigen touffbrudere über miner 30
oberkeyt verbott ingezogen, her-
berg, underschleifF, furschub unnd
also ursach gegeben, das andere
einfaltige mentschen glicher ge-
stalt in dise irtung komenn, die- 35
wyl mir aber gott, der barmherzig vat-
ter, so vil gnad gethan, das ich durch
293. Vi Das dalum ergibt sich aus der tatsache^ dass in der urf eh de vom j. Januar
jjjo erstmals auf die neue fortncl des Widerrufs der Wiedertäufer bezug genommen tvird,
und zwar auf die fassung J, wie dies die urfehde {Übertretung) vom 9. april 1530 erhärtet. 40
Vor dieser zeit, noch am i. ;anuar ijjo, leisteten die tauf er ihre Urfehden nach der niiwen
reformationsordnung vom i. april 132g, resp. nach gewöhn lichcyn eid. Die fassung B des
Widerrufs ist zum ersten male in der urfehde vom 14. märz isjo als widerruf mit dem
buchstaben B bezeichnet bezeugt.
Der unterschied zwischen den beiden fassungen.^ <lie inhaltlich im wesentlichen über- ^g
einstimmen (xvobei bei B die textfolge z. t. umgestellt ist), besteht kurz darin, dass B die
etwas gelehrt theologisch-polemische färbung von A abgestreift hat.
Lieben cristen. Demnach der allmech-
lig gott, unser himelschlicher vatter, mich
umb der sunden willen mit so großer
blintheit geschlagenn, das ich von dem
waren verstand heiliger, gottlicher ge-
schrifft abgetrettenn unnd die verfurische
irtung der touffbrudcren angenommen, also
das ich mich zu Verachtung christenlicher
liebe und fryheit, usztorechtigemwan,
inn minem altar noch ein mal hab
touffen Ion, darzu der kinder touff ver-
achtet, ouch das christenlich volck von ho-
rung des gotlichen worts mit schmechung
unnd Verachtung der dieneren des
Worts, die ein christenliche oberkeit ver-
ordnet, abgewisen, zu den veld- unnd win-
ckelpredigenn wider gottes und miner
oberkeit gepott vermanet; ich hab
ouch wie ander touffbruder wider
gotz Ordnung gehalten unnd ge-
lert, das dhein crist inn der
oberkeit unnd die oberkeit nit
cristen sin möge; das ouch die
oberkeit das schwert zu räch der
Nr. 2g j.
1530 Jariuar-März.
281
ubelthat weder gegen den ver-
fureren unnd schmechern des hei-
ligen gloubens, mördern noch an-
dern, nit pruchen, ouch ire under-
5 thanen zu beschirmung witwenn
unnd weisen, zu hanthabung der
gerechtigkeit unnd vatterlands
nit ervorderen möge ; unnd so
aber die underthanen zu soüchem
10 cristenlichen werck ervordert, das
sy der oberkeit gehorsame zu
leisten nit schuldig sien, unnd da-
mit der oberkeit die gehorsame
by den underthanen gnomen, hab
15 ich mit andern touffbruderen ge-
halten, das man der oberkeyt
keinen eid schweren solle; darzu
andere irthumb, so die toufFerische
sect inhaltet, die nützit anders
20 dann ein eigennrichtige, phari-
seische glysznerye ist, die ir selbs
wol gefalt, alles anders verdampt
unnd entlich zu mercklicher unge-
horsame unnd uffrur dienet. Unnd
25 so mir nun gott der allmechtig, der
barmhertzig vatter, sovilgnad gethan, das ich
durch vetterliche anschickung eines ersamen
rats der statt Basel, miner christenlichen
oberkeit, durch die getruwen dienerdes
30 gottlichen worts inn der statt Basel inn
offenem christenlichem gesprech
mit heiiger biblischer schrifft, des nuwen
unnd altenn testaments, denen alle
Christen by verderbung irer seien
35 zu gloubenn schuldig sind, miner
obgemelten irtumb bezugt, überwun-
den unnd (gott hab lob) der war-
heit unnderricht, darumb ich von ob-
gemelten irrungen abgetretten bin; so
40 stan ich hie, lieben frundt, bekenn min ir-
tung unnd bezuge mich, das ich hinfur mit
gottlicher hilff der verfurischen touffbru-
deren, irer leer unnd sect gantz mussig gan,
dhein gmeinschafift mit inen haben, darzu
4^5 inen weder herberg, underschlouff, nOch
vatterliche anschickung eins ersamen ralhs
der stat Basel, myner gnedigen her-
renn, durch ire getruwen diener des gott-
lichen Worts obgemelter myner ir-
tung mit helger biblischer geschrifft be-
zugt unnd überwunden, darumb ich USZ
sondern gnaden gottes von be-
dachten irtungen abgetretten bin; so stan
ich hie, lieben frundth, bekenn min irtung,
widerruffen die unnd bezuge mich, das
ich hinfur mit gottlicher hilff der obgemel-
ten irtung unnd insonders der ver-
fuorisclien touffbrudern, irer leer unnd sect
gantz mussig gan, dhein gmeinschafft mit
inen haben, inen weder herberg nach un-
derschleiff geben, sonder mich by an-
dern Christen in horung des göttli-
chen Worts unnd ubung der helgen sa-
crament des touffs unnd herren nachtmals
mit truwer, williger gehorsame gegen
myner oberkeyt in allen sachen, die ir
ersam wyszheit zu uffnung der eeren
gottes, zu handthabung der gerech-
tigkeyt, zu beschirmung unscrs vattcr-
lands, ouch wyttwen unnd weysen, an
mich ervorderen, mit leistung der eyds-
pflichten unnd bezalung gewonlicher be-
schwerden glichformig halten unnd
truwiich erstatten welle. Ich bekenne
ouch, das alle touffbrudere, die
da leeren oder halten, das dhein
oberke^^t under den Christen oder
das die oberkeyt nit möge Chri-
sten sin, item unnd das die ober-
keyt das schwert zu räch der
ubelthath nit bruchen, ire under-
thanen zu handthabung der ge-
rechtigkeyt unnd beschirmung,
wittwen, weysen unnd vatter-
lands nit ervorderen möge, oder
die da halten, das die under-
thanen nit solten billiche eidsz-
pflichten iren oberkeytten erstat-
ten unnd so sy es gethan, dem-
nach zehalten nit schuldig weren
Basler Reformationsakten, IV.
36
282
iiyjo Januar- März.
Nr. 2g4.
lO
fiirdcrun« gebcnn.sonnderl.y frmclner etc., (las die alle trelTcnlich irren,
christenlichenn kilchenn innhommg die ordnuii};- ^roltcs wider die
des heilii^cn wort oottes. mit briich helge schritTt freueiilich vcrkerend
der hcilgcn sacrament des touffs unnd uniul lUlt andCfS dail ZWVtracht, Un-
«TcmeinscliatTt des Herren nacbtmals, geliorsamc uiiiid iifTrür crwcckeiid.
mit warer, demütiger, truwergchorsame
gegen rainer chrJstenlicher oberkeyt inn
allen sachen, die sy zu ulTnimg der eeren
gottes.'zü heschirmung witwcn unnd weisen,
zii hantiiabuno- der grechtigkeit
unndvatterlands, an mich ervorderen,
mit leistung der eyds pflichtenn unnd wil-
li<Ter beralung gewonlichen beschwerden
Irulichen ze pliben unnd zu erstatten.
Darumb, lieben Christen, so ist an euch
min pit, ir wellent mir, das ich euch mit
sollicher verfurung geergert, bruder-
liche liebe zertrennt unnd euch nit für
christenliche mitbruder erkennt hab, umb
gottes willen verziehen, mich für euweren
mitbruder widerumb uffnemmen und
helffenn gott bitten, das er mich inn warem
cristenn gloubenn stercke, vor irrung be-
hüte und nach sinem willenn inn
rechter christenlicher liebe unnd warer
gehorsame (wie ich vor miner chri-
stenlichen oberkeit mit geschwor-
nem eyde zethunt bezüget hab)
jetZ unnd alle zitt ze lebenn gnad gebe.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. i.
— Druck, aber unter unrichtigem
da tum: Strickler, bd. V, s. 14.
294, 1330 Januar. 30
Verhör von täufern.
Liennhart, Ulin Madlingers knecht, sagt: Als irenn ettlich, als
uff die dryssig, inn sin's meisters husz züsamen komen, syend under
denselben gsin Hanns Muller vonn Sissach, der Schulmeister von Zürich,
ein walch, ist ein murer, heiszt Ludy, Fridli Schoub von Wytlisperg, Bene-
dict vonn Loiffelfingen, so im wasserthurm lyt, die hebam von Durnen
und sins meisters jungfrow; die anndernn wisz er nit mit namen ze nennen.
Benedict vonn Loiffelfingen will schweren unnd minen hernn ge-
horsam sin.
Origi}ialv erhör akte. St.-A. Basel, Crimifialia l B, B.
Darumb, lieben Christen, so ist an uch
min vlissig bitt, ir wollend uch VOr SO
schedlicher verfuorung hüten unnd 1 5
jetzt mir, das ich uch geergeret, chri-
Stenlichc liebe getrennt unnd uch nil
für mittbruder erkenndt habe, umb gottes
willen verzyhen, mich für uwern bruder
widerumb uffnemenn unnd helffen gott bit-
ten, das er mich in warem Christen glou- 20
ben stercke, vor irtung behüte unnd in
rechter christenlicher liebe unnd gehorsame
zu leben gnad gebe.
St.-A. Basel, Ratsbücher B 4,
bl. 68 V. und ebenda O 4, s. 4.
35
40
Nr. 2g§. 1 530 Januar i . 283
295. 1530 Januar i.
Urfehden: Hans Landolt von Zürich, zu Lostorff in Solothurner
gebiet seszhafft, und Fridli Schoub von W}'tersperg, Honburger ampt,
die widertouffer.
5 Demnach dise zwen usz dem heiligen wort gottes ires irthumbs
gnügsam und heiter uberwysen und widerumb in gemeinen christen-
Hchen verstand desz heiligen evangelion restituiert und zügfurt wor-
den, demnach uff sampstag den ersten jenners, den man heiszt den
nuwen jars tag, als sy für die erenvesten, fromen, fursichtigen, ersamen,
10 wysen herren Adelberg Meiger, burgermeister, und gesessnen rhat der
statt Basel, m. g. h., in die rhatstuben berüfft worden, daselbst inen
zweyen von genantem m. h. burgermeister fiirgehalten, als sy dann,
davor sich begeben, von irem irthumb desz widertouffs mit sinem in-
halt fürhin davon abzeston, irer naturlichen oberkeit, m. h. und deren
15 amptlüten, in allen billichen dingen wie andere fromme gehorsamme
unterthonen zu gehorsamen und darüber, ouch nachvolgender dingen,
ein eyd schweren wolten, angebotten und ermant worden, sonders
darzu ja oder nein sagen, harinn allen gezwang, benotigung und try-
bens nebent sich gstellt worden; dann so inen das anzünemmen nit
gemeint sin wölte, möchten sy ditsmal also furtretten; dann m. h. ye
20 ein willigen und nit gezwungnen gots diener haben wolten, damit sy
nit nachgends sagen ^) möchten (wie dann desz andern tags davor
bschehen), sy usz pinlicheit oder zwang zu solchen getrungen'und'ge-
nötigt worden.
Daruff von inen zweyen allerley vergebne und unfruchtbare wort,
25 bitt und beger bschehen, zu jungst alda frywillig wolbedacht sich irs
irthumbs bekent haben, davon als einer lästerlichen verfürischen sect
heiter abgetretten unnd umb verzyhung gebetten; das inen durch m. h.
burgermeister, obgenant,in namen eins gantzenrhatgnedigklich bschehen,
nachdem inen durch den furnämen herrn Henrichen Ryhner, rhatschriber,
30 (alles vor gesessnem rhat) die form, wysz und masz, wie sy solchen
Iren irthumb in irem kilspyl an offner cantzel, so die gantz gemeinde,
das wort gottes zu hören, versamblet, widerrüffen und bekennen
sollen etc.; deszglich die straff inhalt m. h. nuwen Ordnung, so sy
widerumb in dits irthumb fallen thäten, so inen deszhalb nachvolgen
35 wurd, alles vorgeleszen worden, wölche form desz widerruffs, sampt
dem artickel die straff belangen, in disem urfech buch in den tryen
ersten bletteren da vornen ingelypt und beschriben stat. Aber semb-
lichs alles obgenante Hans Landolt und Fridli Schoub, die sächer, das
zu erstatten, dem geleben, nachzekommen und also fürhin, wie inen
40 295. ') Vorlage Sachen.
284 /i.?o Januar i — 2. Nr. 2g6 — 2g8.
durch in. li. hur^crmcistcr von munil und hcin rhalschrihcr schrifftlichcn
furijchaltcn uiulvor^rclescn worden als fromme underthanen mit aller ghor-
samme truliclicn an dhand zenemen und mit der j^^nad gottes zu beharren
sich erbottcn, ouch von stund an seml)lichs mit einem feierten cyd mit
uff^creckten fingern h\' got dem allmechtigen geschworen, bestätigt 5
und bezugt haben, by disem eyd ouch geschworen, gemeine urfech
in bester form, alles by pen desz swerts. Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Ratsbüchcr O 4, s. S9,
296. 1530 Januar i.
Aus den ivochenausgaben sambstags den ersten januarii anno lo
etc. XXX™«'.
Ratscosten: Item ix Ib xvi ß im d ist über die touffer, so disz
wochenn gfanngen unnd harin gefürt wordenn, gangenn unnd verzert,
— Item I Ib VIII ß umb schnüer inn die burgkrechtz bricff, — Item
XVI j ß ist über Fridlin Schoub, denn widertouffer, inn gfengknis 15
ganngen.
St.-A. Basel, Finanz G iß, s. i .
297. ^530 Januar i.
Bottenzerung: Item xl fl. gebenn den verordneten hernn gon
Straszburg das burgkrecht ufifzerichten, sampstags den nuwen jarstag 20
anno etc. xxx.
St.-A. Basel, Finanz N ß, 3, s. 2po.
298. /Jjo Januar 2.
Thumbprobst, stathalter und capitel der meren stifft Basel an
Philipszen, bischofifen zu Basell. 25
Was der zinszen halb, so durch e. g. uff den chor und auch der
bruderschafft zu bezalen und nun eben lang derselbigen uff ir erbieten,
unns uff verschienen sant Martins dag zu zalen, gedultigklich gewartet
und uszstanden an den Fortmuller, hoffschaffner zu Basel, (den sie
iren generalem collectorem benambszet) vonn denen von Basel uff 30
me3'nung, das er die iren gesatzten amptluten uszrichten, unnd dann
auch derselb Fortmuller furter deszhalb an e. g. gelanngt soll, habenn
wir eins schribens, uns durch herrn Bastian Bringfelder zutragen, er-
lernet unnd erstlich, soviel den Fortmuller berurt, das der zu Basel sin,
denen mit eidtzpflichten verwandt unnd irem gerichtzwang und ober- 35
keit underworffen und darneben das ampt der collectur general e. g.
verwalten soll, ob demselbigen das und anders mer unschickerlichs
und villicht uff sin selbst oder anderer anleytung begegnet, ja auch
derselb darumb für gericht unnd rat beschickt und zalung ze thun er-
v^ordert, ist sich darob nit zu verwundern. 4°
Nr. 2g8. i^jo yanuar 2. 285
Wo e. g. oder itn ze synns, wie villicht nit gewesen, unnser ampt-
lut abzerichten, hette er das billich vor langst gethon und, was im
amptzhalb geburt, erstattet unnd die sach nit dohien wachszen loszen,
das die von Basell darnach gefochten unnd, so glich wol das beschehen,
5 sie wol ab im wisen mögen also: er were e. g. hoffschaffner, belude
sich allem gewondlicher des hofts innemen und uszgeben und uberiger
zinszen, so e. g. ab der camer zalen liesz, änderst nit, dann so deren
ettlich werendt zu cndtrichten und e. g. im das gelt zuschickt. Thate
er änderst nicht darzu, dann er solich gelt furer uberliffert und dohien
•° trug, denen das von e. g. verordnet, also das er überall kein bevelch,
gewalt noch gelt enhett, khent auch nit wiszen, ob e. g. den emptern
ein oder kein zinsz zu bezalen schuldig, sonder mochten sie von Basel
e. g. darumb anlangen sincr achtung, sie wird inen noch geburligkeit
begegnen und also hiemit sich endtschutten, uszzichen und die ding,
'5 dohien sie gehören, wisen mögen. Welches aber by im nit also ge-
thonet, sonnder und vil ee derselb hoch und grosz bevelchs, das er
ouch villicht inen von Basel und andern viel vester dann uns. Wie
dann er das inn andern, do man uns über unser gewelb brechen und
er denn als notarius zugegen gewesen etc., gute prob gethan, denen
20 sollen sich gefromet und die sachen iren von Basell halb also truwlich
ze werben uff sich geladen het. Es lutet ze mol ubell. Wer mag
joch der sin, so denen von Basel anzeigt, ob e. g. den emptern schul-
dig sig oder nit? Es solt uns wol etzwas beseltzamen, wo so grosz
vermuten, da usz was ursach und von wem solichs und derglich endt-
25 stund, loszent aber das yetzt fallenn und beruwen.
Unnd e. g. belangendt, hat die zu erwegen, ouch gutz wiszen,
wie ouch gegen wem ire vorfaren sie und stifft disser zinsen halben
hafft und gebunden und was houptgut die selben ir vorfaren und stifft
dagegen ouch empfangen und verschriben, also das sie keinerlei wegks
30 sich der zalung sperren khonnen noch mögen. Item so weisz sie, zu was
bruch solich zinsz von denen, die geben, verordnet, das ist, das man
darumb lut uffgerichter fundatzen singen, lesen und die gotlichen empter
der messen volbringen soll etc., wie dann unnd wir das (got hab lob)
uff hutigen dag, wie vor viel hundert joren beschehen, verenden und,
35 so man uns zu Basel inn unser mutterkilchen des abgetryben, uns do dannen
an ander ort von husz, hoff und alle dem unsern doselbsten zu Basel so
viel als in das eilend (weisz gott mit sweren und groszen unsern costen)
gethon, also das abermolen {}) wiszendt, das unsern amptluten oder uns,
so auch das in besitz und änderst nyemandt, solich zinsz ze reichen.
40 Unnd mochte sin in handlung zinsz oder zechenden halb zu En-
siszheim für der regierung zwuschen denselbigen und denen von Basell
2S6
/^?o 7afnoir 2. Nr. 29S.
als leygischer pcrsoncn -cuht eben viel ufl" uml nicldcr orehaiullcl luul
von der regiening nochoeloszen, das alle k. int. undcrthonen, sc. den
stittton inul''t;otzluiseren, inn einer stat Hasel u^ele<>:cn, zinszbar oder
zehendon zu bezalen schuldig-, sie onvcrhindert usz^an^ner mandaten
ilen gemelten stifften und ^otzluisern die ront, zinsz, ^ult und zechen- 5
den wie von altem liarkhommenn an ein stat Basel reichew und geben
niooen etc., so sint yedoch dieselbigen von der regierunj>- der vor-
betrachtligkeit und deren so kristcnlichcr genuiten gewesen, das sie
das unshalb gar nit zugeben wollen, sonder den abschidt irer beider-
sitz underschriben, ingeliebt ein artigkel, also lutende: „Doch das die 10
Hohe thumbstifft zu Basel, derglichen derselbigen stitTtspersonen hier
innen nit begriffen, sonder uszgesloszen und onverthadingt sin sollen"
und dwil das inn den leigischen personen, viel mer soll das inn und
bi e. g. als einem geistlichen prelaten und unserm hopt, so darumb
gesworn als zu handthabung gotlichs dinst und der heiligen religion, 15
ouch gnugthugung irer conscientz, eren, bricffen und siglen erfunden
und geleistet werden, wie ouch e. g. als ein fürst des richs vermog des
richs^bschiden ze thun schuldig. Allen zwyffels on, so das als biUich und
kristlich, wir ouch verhoffen und uns versehen wollen, also by e. g. stot,
die hab' irer geschickligkeit noch guts wiszenns wie hierunder gegen 20
eim und dem andern sich ze hallten oder mit antwort zu begegnen.
Ist demnach an e. f. g. unser ernstlichs vordem und begern, wie
ouch vor mermolenn deren geschribenn, unnsern amptluten, so ouch
darumb zu ir khommen, derglich der bruderschafft, was sie denen
von zinszen verseszen, uszzerichten und darinnen witers kein verzug 25
ze thun, wie sie dann vermog irer artigklen solich vor andern zu be-
zalen schuldig, uff das dieselben nit verursacht, den verschribungen
nochzekommen, uff e. g. und den stifft costen ze tryben, derglichen
und das e. g. nit furder anzogen, so glichmal die inn bischofflichen
standt, yedoch das wir durch ir nitzalenswillenn von dem gotsdinst, 3°
singen und lesen, ze ston genotet, also des ein ursach ze sin.
Das ouch e. g. sich hievor gegen der von Basel gesandten mit
Worten vernemen loszen, namblich sich mit irer landtschafft (welche
doch uns soviel und iren pflichtig) unser nit beladen wellen, wie das
yetztmer also ouch mit den wercken inn unnd by iren ston, spuren 35
undbruffen muszen, sonder sich hierinnen halten und vliszen,ouchbewisen,
wie sie ze thun schuldig und einem erlichen prelaten zustot. Das wir
iren uff ir schriben zu antwort, sie habe es recht für warnung, rot oder
berichtzwise underthaniger, notwendiger und guter erbarer meynung nit
wellen onanzeigt loszen. Datum den andern dag jenners anno etc. xxx. 40
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch 7ir. 22^(1 53o), bl. I-
Nr. 2gg — joo. 75 jo Januar j — ^. 287
299. ^SJO Januar j.
Urfehden: Hans Muller, von Syszach, und Cleinhans Mulhopt, von
Keyserstul, ein tauner zu Gelderchingen, die widertouffer.
Dise zwen siid glicher gstalt, wie mit den vorigen, nechst davor
5 stat, gehandlet, für gesessnen rhat berüfft; da inen von m. h. burger-
meister muntlich und herrn rhatschriber schrifftlich alles das furge-
halten und angebotten worden in aller form, wie mit nechsten touffer,
obstat, bschehen, gantz nut uszgenommen, so abtrettung diser schnöden
sect, so desz widerruffs halb sampt gemeine urfech belangen, das
10 alles sy (wiewol mit fürloufifender bitt, sy desz widerruffs zu erlaszen)
entlichen alda in selbigen fuszstapffen vor gesesznem rhat zu thün, zu
erstatten, dem ze geleben und trulichen nachzekommen, ein yeder
für sich selbs frywillig, wolbedacht, ongenotigt, dessen sich ergeben
und über sich genommen hat. Daruff sy beyd liplichen zu got ein eyd
15 geschworen, das zu halten und gentzlichen darby pliben, alles nach
inhalt da vornen geschribner form desz Widerrufs unnd straff der uber-
trettung, solche sachen belangen etc.; sonders so sol der Muller zu
Syszsach und Cleinhans, obgedachte sächer, zu gelderchingen, da er
dann gefangen worden, an offner cantzlen uff nechst künfftig sontag zu
20 predig zyt, so yederman bsamblet, sich nebent iren predicanten stellen
und nach vorgeleszner form widerrüffen und umb verzyhung bitten,
darby ouch geschworen gemeine urfech in bester form, alles b}^ pen
desz swerts, renunciantes omnibus privilegiis, graciis et exceptionibus
etc. Actum uff mentag tercia januarii. Jo. Hen. Fortmüller hc.
25 SL-A. Basel. Ratsbücher O ^, .s-. 60.
300. ^530 Januar 4.
Adelberg Meiger, burgermeister, unnd der ratt der statt Basell
dem Jheronimo Zscheggapurlin, prior der Carthus zu mindern Basel.
Wir haben uwer schrybenn dess datum uff sanntt Thomannstag
30 dess verganngnen xxix. jares allenn innhaltts vernomenn. Gebenn
uch daruff annttwurttwysz zu erkennen, das wir unnserem trostlichenn
zusprechenn unnd uwerem fruntlichenn erpiettenn nach, so ir zu dem
dickern mal vor uwerem abscheid getann, unns ganntz nit versecheen,
das ir mit lyb unnd gut, als ob ir dess alhie nit sicher, von unns ab-
35 gescheiden, darzu über unnser verner fruntlichss erpiettenn uch biszhar
geuszert haben unnd, wiewol wir billich verursacht, das obgemeltt
schrybenn by uwerem unfruntlichen abschid one anntwurtt beruwen ze
lassenn. Yedoch habenn wir uch nit bergenn wellen, das wir, glich
wie inn anndern unnsern gotzhusern beschehen, also ouch inn der
40 Carthus die kilchenzierden verkouffen unnd, was darab erloszt, den
288 /5.?t' Januar 4. Nr. :;or.
armcnn zu umulcrhaltunj; uiiiul trost wertlciul hcwcniulcn lassen. Unnd
tlie\v\l ir anzi)iLjenn unnd bcy:crcn, das mann uch die ^ottszierden, so
uch von \ ättcrlicheni und nu'iterlicheni crl)<;utt anj.;e\allen sanipU dein,
so ir im dosier crcrpt, zustellen, da unns, was das sye, verl)or{>^enn,
möi;ennd wir lydenn, das ir uch sclbs eij^ner pcrson inncrthall) vier- 5
zeclienn tagenn haruff zu unns xertuoen, uwer vermeint vattcrlich unnd
mütterlich ererptl gutt anzoigenn. So wir das gchortt, wellcnn wir
uch mit tVunttlicher annttwurit begegnen: damitt ouch solliche hanndlung
dester stattlicher bescheen, wellenn wir uch hiemit, zu unns ze komenn,
bedachtter hanndlung usz ze warttenn unnd demnach wider von unns 10
an uwer Sicherheit und gewarsamy für unns unnd alle die, deren wir
ungeverlich mechtig sind, ein gestrack uftrecht sicher gelcyt gegebenn
unnd daby unverhaltten haben; so ir bestymptter zyt nit komenn, das
wir uch nachmalen der vermeinten uwer beger gar nutzit verbundenn
sin wellen... Datum den vierten tag januarii anno etc. xxx""». 15
Orighial. SL-A. Basel, Karthaus Q II. — Entwurf ebenda, Missiven
A 2Q, bl. I~0 V.
301. 1530 Januar 4.
Adelberg Meyger, bürgermeister der stadi Basel, an Solothurn.
Wir fugend uch gantz getriiwer meynung ze wüssen, das wir von 20
ettlichen rottengeisteren, die man widertouffer nempt, eigentlichen be-
richt, das iro ein gut theyl, so kurtzlich in unnsern emptern by ein-
andern gewesen, sich vereint unnd entschlossen, das sy in uwerer und
unnserer Eidgnossen unnd christenlichen mittburgern v^on Bern unnd
uwer landtschafft alls an die ort, da sy unbekandth, ziehen, sich hin 25
unnd har theylen, ir verfurische leer unnd sect uszkunden, das schlecht,
einfaltig volck an sich hencken wollen. Es sind ouch uff soUichs die-
jhenigen, so unns entrunnen, abgewichen, one zwivell irem furnemmen
nachzekommen.
Nun haben wir . . . solcher touffbruderen eben manchen gefanck- 3°
lieh annemmen, unnd, alls wir die alhar füren lassen, habend ir ett-
liche gerett, wie unsere predicanten unns verfuerend zu abgrundt der
hellen, desz wollend sy fusz haltenn, darumb wir verursacht, dasz wir
uff mittwochen nechst vergangen ') all unnsere predicanten für unsern
rath und gerichte berufft, elff touffer, so under den rottengeistern 35
die leerer unnd furnemisten gsin, gegen inen gestelt, unnd da unsere
predicanten irer leer, so sy unns furtragen, rechenschafft ze geben er-
vorderet, die ouch uff sollichs gehorsamlich erschinen, die substantz chri-
stenlicher evangelischer leer unnd lebenns öffentlich vor mencklichem
301. ') ag. dezember ijzg. ^
Nr- J02. /jjo Jatitiar 5. 289
(dann wir mit offenen rathsthuren gchandlet) so richlichen dargethon, das
alle touffere nit alein nutzit daran straffen, sonnder solches christenlich
erkennen müssen. Unnd alls wir die touffere befragt, diewyl sy die
gehorte leer nit widerfechten mochten, worumb sy dann unsere predi-
5 canten verfurer geschuldiget, habend sy öffentlich bekandt: darumb,
das die predicanten die oberkeyten liessend Christen sin, unnd hielten
aber sy, das dhein christ dhein oberer, noch die oberkeyt Christen sin
möchte. Sy sagten ouch öffentlich, das die oberkeyt das schwert zu
räch der ubelthath weder gegen den verfuorern unnd schmehern des
10 helgen gloubens, morderen noch andern nit pruchen, ouch ire under-
thanen zu beschirmung wyttwen unnd weysen, zu handthabung der ge-
rechtigkeyt unnd vatterlands nit ervordern möge; unnd so aber die
underthanen zu solchen dingen (die wir christenlich halten) ervorderet,
sagten die touffer, das die underthanen iren oberkeyten gehorsame zu
15 leisten nit schuldig, unnd damit der oberkeyt by den underthanen
die gehorsam genomen, sagten sy, das man der oberkeyt dheinen eyd
schweren solte. Sy haben ouch under anderm das allt testament zu
sampt dem kindertouff verachtet. Dargegen aber unsere predicanten
mit gottlicher biblischer schrifft nuwen unnd alten testaments inen so
20 tapfer begegnet, das dise touffer irer irtung öffentlich bezugt und, got
hab lob, überwunden, allso das sich me dann gnug öffentlich erfunden,
das die toufferische sect nutzit anders dann ein eigenrichtige, phari-
seische glisznery ist, die ir selbs wolgefallt, alles ander verdampt unnd
entlich zu merklichem ungehorsame unnd uffrür dienet, alls ouch ir
25 ettlich selbs bekent, unnd sind uff gesterigen tag vner irer irtung ab-
gestanden, die öffentlich widerrufft unnd urfethen gethon haben.
Diewyl wir nun ... gantz ungezwifellt, es werden uch dise lut,woirnit
mit ernst darvor sind, vi! ungehorsam unnd unruow machen, so haben
wir uch dise ding gantz fruntlicher meynung anzeigen unnd uch vor
30 grossem schaden verwarnen wollen mit bitt, solches, wie es gutter
meynung beschehen, von unns also anzenemen ') . . . Damit verlyhe
uch Christus, unser einiger heylmacher, ein selig nuw jar unnd sinen
gottlichen friden. Datum zinstags den vierdthen tag januarii anno etc. xxx.
Ejitwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. Ijl.
35 302. 1330 Januar 5.
Christliches burgrecht der Staate Zürich, Bern u?id Basel mit der
Stadt Straßburg.
3 Originale unter Nr. 11 im Sl.-A. Luzern. — Druck: Abschiede
bd.lV, abllg. ib, s. 14SS.
'^° 301. ') Es Jolgt ein passvs über eine in Vorbereitung befindliche neue müllerordmmg.
Basler Reformationsakten, IV. _
o i
290 ißjo Januar ji—y. Nr. jo_3—:}Os.
303. ^SJO Januar f.
Adelher^ Mevjjer, bUrgermeister der Stadt Basel, dem Valerien
Göuffin, burgern unnd des raths zu Hycl, unserin gutten frundth.
Deninacli du sampt andern ratsgesandthcn von wegen unnserer...
christenlichen mittburgern von Byel verruckte tag zu dem zweyten 5
mal alhie by unns gewesen unnd sachenhalb, dir unverborgen, red
mit unns gehalten, ouch ziiletst, alls wir den burgertag hie geleistet,
dieselbigen gesandthen von Byel mit unns abgescheiden, das unser
christenlich mittburger von Byel ir ratsbotten uff Ilillarii widerumb zu
unns abfertigen, selbiger sachen halben vernere underred ze haben etc., 10
daruff fugen wir dir gantz fruntlicher meynung ze vernemen, das wir
mittler zytt den dingen nachgedacht, darzü unser kundthschafft mit
solchem ernst uff den angezoigten handelt gelegt unnd aber nach
allem furgewendthen vlisz, so finden wir nit, das diser zyt einicherley
untruw vorhanden, nach zu ersorgen syge, unnd so es dann (wie du 15
selbs zu gedencken hast) nit wol zu verantworten, das diser zytt etwas
witters gehandlet werden sollt, will unns, den ernempten tag unbe-
suecht unnd dise sachen in ruow anzestellen, gefeilig sin, doch das din
herren, wie wir, nutdesterminder getruwHch uffsehen unnd, ob sich
etwas untruw so kurtz oder lang erzeigen weit, unns sollichs unange- 20
zeigt nit lassen, damit wir jeder zyt, w^asz den eeren gemesz unnd zu
verantworten ist, wussen ze handien; das wellest dinen herren an-
zöigen . . . Datum mitw^ochen den v. tag januarii anno etc. 30.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. IJ2.
304. //jo Januar j 25
Das capitel der stift Basel an den bischof von Basel.
E.f.g. schriben, uns uff hudt zukhomen, haben wir empfangen
und nochdem das inn moszen, das darunder mit gutem rot und vorbe-
trachtung ze handlenn, ouch nit also über feldt ze tagleisten, so wer-
den wir inn einer zit und so ee yemer fuglich mag wesen zu e. g. 30
schicken und mundtlich mit deren uff ir schriben und der noturfft noch
handien und bitten euch, bisz zu der unsern ankunfift also zu gewarten
in der Zuversicht, die verhandhing ergebe einen vergleich. Datum den
funfften januarii anno 30".
Entwurf. General-Landes- A. Karlsruhe, Copialbtich nr. 22ß (ißSo), bl.4. 35
305. 1530 Januar 7.
Aus der instruction, . . . was . . . Jacob Zeller, unser . . . burger-
meister, in namen . . . der statt Costentz by unsern . . . mittburgern von
Zürich und Bern oder iren verordneten uff dem burgertag, der gen
I
Nr. 306. i^jo Januar 8. 291
Zürich suntags noch trium regum dises 1530 jars ist angesetzt, hand-
ien soll.
. . . Zum dritten sollen ir vor und eeh ir in die rat gangend
mit dem burgermeister von Zürich red halten und im anzeigen : Nach-
5 dem in vorgehaltnen taglaistungen die gesanten der statt sant Gallen
über die statt Costentz in raten gsetzt syen worden, habent wir ettwas
beswerd darab gehept, dann uns gepuren well, der statt ehaftty och
ze behalten. Usz dem selbigen mogent ir jetzo gedenken (?), das
dieselbigen von sant Gallen, och die erber stett Basel, Schaffhusen
10 und ander abermols über uch gesetzet werdent. So das beschehen,
so wurden ir dem herkommen nach der statt Costentz darin nit be-
willigen und under inen nitt sitzen. Deszhalben ir ine in namen unser
fruntlichen bitten, das er an sin, das uch uwer sitz nächst an den ge-
santen von Bern gelassen werde.
15 Und so die von Straszburg auch zugegen sind und ob den von
Zürich sitzent, sollend ir den sitz an Bern nit nachlaszen und eh uff
ainen sunderbaren banck sitzen. Ob aber die von Straszburg zugegen
sind und ain sunderbaren banck haben, sollend ir zu inen sitzen, sind
si aber nit da u.s.f. mit ivettern Unterscheidungen. Actum 7. januarii
20 anno 30.
Entwurf. Stadt- Archiv Ko?ista?iz, Urku?iden zur Geschichte der Kir-
che?trefortnatiofi. Fase. ^.
306. jß^o Januar 8.
Urfehden: Lienhart iMuller von Rucheptingen, Varspurger ampt,
25 Benedict Keller von Löfelfingen, Honburger ampt, und Elsa Abera
von Tenniken usz dem Türgow, so by Uli Madlinger von Hefelfingen
gedienet, die widertöuffer.
Uff sampstag den viii. jenners, sant Erharts tag, ledig gelassen,
haben vor einem ersamen gesessnen rhat der statt Basel frywilligklich
30 alles da vornen in disem bijch geschriben, die widertouffer belangen,
so dess widerruffs, so der straffen halb, in messen, wie die nechst da-
vor geschribnen touffer gethon, sampt gemeiner urfech in aller bester
form by pen desz swerts geschworen, und ist inen durch m. h. burger-
meister muntlich und durch herrn rhatschriber schrifftlichs verlesen, so
35 denn durch mich nachgenanten notarien derselbigen dingen wider-
äferung alles nechst vorgeschribnen touffern eröffnet, ouch fürgehalten,
verlesen und gesagt worden. Jo. Hen. Fortmuller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. 6^.
.K)o ,^jo Januar S—p. Nr. ^oy—JoS.
oQ-T ^SJ^ Januar S.
Aus den wochenausgaben sambslaos noch triuiu rco^um.
Ratscüsten: Item ix ß x d ist über Ihuinsenn vonn Kciscrstul,
den toutTor, inn trtenngknus ganngcn. — Item vi ti vi d ist über Osch-
wald, denn Steinmetzen, so widcrtoutTs hall) ofanngenn glegenn inn 5
gfenngknus gangen.
Item III ß IUI d z\ve>enn toutfernn gschennckt. — Item ix Ib by
unnsernn Eidtgnossen von Zürich unnd Bernn zum Storken verzcrt.
St.-A. Basel, Finanz G Ij, s. 3,
308. ^530 Jaimar p. 10
Vertrauliche beratung der städte Strassburg, Zürich, Bern und
Basel iiber die Verhältnisse zu feindseligen altgläubigen.
Nachdem utY hut dato in unser stat Straszburg unserer vertruwten
lieben und besunder gutten freunden unnd christlichen mitburgern
der stett Zürich, Bern und Basel gesandten mit unserer der geheimen 15
rett verordentten der yetzt geschwinden und ungetruwen leuff halben,
so man zu wydder denjhennen, so gern got dem hern und seinem
wort anhingen, in practicierung und ubungen stat, vertrüwlicher wys-
ze rede gehapt, daby besorgenden schaden, wo nit bedachtlichs t'ur-
nemen beschicht, zu hertzen gefiert, ist von allen theiln beratschlagt 20
worden:
/. Dwil augenscheinparlich am tag, das der widderwertigen gemiet
gruntlich dahin gericht, die lutter erkanthnusz der gotlichen warheit
und evangelischen leer mit der that abzewenden unnd, sovil an inen,
uszzerytten, unnd hinwidder usz billicher und erheischender christlicher 25
pflicht einer yeden oberkheit, so dem wort gottes anhangen wyl, zu-
statt und ir schuldig ampt ist, sich und ire underthonen mit höchstem
vermögen darby durch mittel gütlicher hilff zu enthaltten und vor ab-
fall zu bewaren; damit man dan nit also gewaltiger that unverhört und
unüberwunden davon erschreckt und manch gefangen frum hertz widder 3°
under das bebstlich gesatz getryben werde, das dann, menschlicher
wysze ze reden, nit erschieszenlichers furgenomen oder bearbeit werden
mocht, dann das alle oder der merentheil oberkheit, so got unnd sein
wort lieben, das by inen lutter und klar predigen lassen, sy weren,
was stants sy wollten, verr oder noche gelegen, sich inn ein Christ- 35
liehen verstandt mit und gegen einander begeben, dergestalt, so eini-
cher theil unnder inen des wort gottes und evangelischer leer,
wy das ein jeder by im selb für muglich und recht haltett, oder
ander sachen halben, so inn ein andern schein mochten furgewendt,
doch im grundt wol abgenomen werden, das die zuforderst zu ab- 40
Nr. ^08. 1530 Januar g. 293
tribung des gots wort beschee, bev^ehdet, vergvvaltiget oder ubertzo-
gen wurden, das dan die andern, so inn diseni christlichen verstandt
weren, und ein yeder für sich selbs, so bald sie des durch geschrifft
oder glouplich erfarung innen wurden, die sach inen nit änderst soltten
5 lassen angelegen sin, dann als ob ein yeder selbs angriffen, bevehdet,
ubertzogen und sein eigen sach were, wie es dann inn warheit ist.
daruff ouch one allen vertzuck, sinem besten vermögen noch helffen
retten und entschitten, auch den nechsten im gesessen, so sich empört
oder sein helffer were, angriffen, beleidigen unnd dem benottigten
10 theil understeen lufft unnd platz ze machen, wie dann yeder zit noch
gelegenheit des handeis fuglich unnd ine sein christliche liebe unnd
truw, auch eigne gewyszne und selbs wolfart dahin wysen wurtt.
2. Ob sich auch ein solichs zu einem beharlichen krieg erstrecken
wolt, den getruwlich mit einander volfieren und uszfieren, auch khein
«5 theil dis christlichen verstants one des andern wyssen einich rachtung
antzenemen, unnd das harin noch gestalt der sach, diewil es die ere
des allerhöchsten unnd unser aller heil und wolfart belangt, die unge-
legenheit deren, so ouch dis christlichen furnemens sindt, nit zu be-
dencken oder yemants ime abschichelich sollte lassen sein, dwil und
20 doch diser christlicher verstandt nyemants züwydder, auch nit änderst
dan sich selbst by der ewigen warheit unnd vor unpillichen gewalt
zu beschirmen uffgericht würde, der trostlichen Zuversicht, so also ein
christlicher verstandt erpreuttert unnd gewyttert, das es manchem gut-
hertzigen, so die warheit vertrucken und nit öffentlich bekennen darff.
25 hoch trostlich, zu merung christlicher liebe dienstlich und den wyder-
werttigen erschrecklich, auch zii abtrybung irer geschwinden ratschleg
abruchlich und zerstorlich sein soll, manchen furgefaszten willen im
sack behaltten, dartzu die trowenden gemieter milttern werde.
j. Wiewol aber die gesandten deszhalb etwas zu beschliessen
30 nit bevelchd gehapt, allein das getruwlicher wysze by inen bedacht,
yedoch solichs, als ein notwendigs, an ire hern und obern hindersich
ze pringen angenomen, davon verrer mit vlisz ze ratschlagen, das zu
meren und mindern, auch nochgedenckens ze haben, wie ein solichs
inn das werck ze pringen sige.
35 4. Darneben ist auch bedacht, dwil unser gnediger her landtgrave
Philips zu Hessen etc. uff dem gesprech zu Marburg vast uff solche
mosz ein fruntlich gnedig underred gehapt, auch den gesandten von
Zürich und Basel neben den unsern von Straszburg ein abscheidt zu-
gestelt, das man sich auch uff denselbigen bedencken und unnser ver-
40 truwt lieb freund und christliche mitburger zu Zürich, Bern und Basel
ir gemiet unsern gesandten, so dis mol hinuff rytten, enttecken, unnd
294 iS.^o Januar lo -ir. Nr. j^og—jio.
ob verrcr dcszhalh tag furzencmen sig, ernennen mögen, damit hoch-
gedachtem fuisten uff sein christHch furhaben und anregen auch gc-
purlich antwort widderfare.
j. Es hat ouch yedcr theil für fruchtbar und gut angesehen, sein
vertruwt kuntschafft der leuff halb ze machen unnd, was also erfaren, 5
solichs dem ncchsten ort diser christlichen verstenthnusz zii verkünden,
unnd dasselbig das den andern auch zu wyssen thiin sol, sich dem-
noch haben ze haltten. Actum sontags den ix. januarii anno etc.
w^ tricesimo.
Original, imterschriebcn Petrus Buotz, urbis Argentin. prothonotarius '°
sszt. St.-A. Basel, Kirchenaklen A 4, foL 4. — Druck: Abschiede
bd. IV, abilg. i b, nr, 248, bei läge zu b.
309. ^530 Januar 10.
Das capitel der stift Basel an Jacob Riehen.
Über das, hievor inn handlung zinsz und zechenden halb zwuschen 15
den hern von der regierung und einer stat Basell beschehenn, unser
stifft und derselbigen personen uszgesloszen, wie dann zeiger disz briefs,
unnser stifft bruderschafft camerer dir abscheidt und alle handlung anze-
zeigen weysz, so ist doch, als wir bericht, understanden, derselben bru-
derschafft gepurenden theil [am] zechenden zu Kostlach vonn eynem, so 20
die von Basel über das amt der cameri gesetzt, hininn gon Basel zu
füren loszen unnd, so im das versagt unnd villicht auch mit warheit
anzeigt, das solicher zechenden witers nit mer gon Basel, sonder denen,
so zu Friburg sint, darumb singen und lesendt, gehör, den uff recht
verpieten habe loszenn. 25
Hieruff an dich unnser . . . beger ist, du wollest unnserm ampt-
man dem camerer, hernn Lennharten Suszhern, beschehen verbott uff
recht enndtslagen unnd mit dem vermelten zechenden hinfaren loszenn
an ort und end, er getruwet des zu genieszen und sicher ze sin, im
ghcher wise ouch die hende bieten . . ., das im und änderst nyeman- 30
der solicher verfolgt mocht werden. Wir sind n'ötigejifalls bereit, den
kämmer er ins recht zu stellen, sei's vor dem regiment, sei's vor dir.
Datum Friburg, den x. dag jenners anno xxx.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22s (^SS^J
bl. 5. 35
310. 1530 Januar 11.
Bruder Jheronimus, prior der Carthus zu mindern Baszel, an bur-
germeister undt ratt der statt Baszel.
Wiewol ich kheins wegs gezwifllett, das min zuschribenn, uff
sant Thomans tag nechstverrugkts jors euch minenn heran uberschicktt, 40
Nr.jio. 1530 Januar it. 295
mineni zimlichen begeren nach hochsts vervohens by u. w. syn wurdt,
khomptt mir doch us wider zugeschickter anttwortt uff den vierdten
tag gegenwertigs monats, ann mich gevertigtt, zu vernemenn, das ge-
dacht min zuschribenn undt zimHch begeren by u. w. nitt allein unver-
5 vengklich, sunder ouch, das mich noch vyl höcher beherzigtt, wie das
ich in minem abschidt mins gotshuses gross hab undt gutt mittge-
nomen haben soll, verunglipfftt undt deszhalb von u. w. angezogenn
wurdt.
Hochwisen, lieben heren; ursach mins abschidts hab ich euch zu
10 mermolen angezeigtt, deszhalb yetzs nitt nodtwendig zu wideräfferen.
Des guts halb aber, so ich hingefiirtt haben soll, geschichtt mir, nim
ich gott zu gezügen, ungüttlich. Das ist aber wol wor, so ich gevar-
lich wellen handien, hett ich woU cttlichs verändern mugen, so ich nitt
zu euch als minen getruwen heren der züversichtt gestanden, das s6-
15 lichs hinder u. w. wol undt sicher minem gotshus gelegen. Diewil aber,
lieben heren, ich usz obenangerecktem ewern züschriben vermerck, das
ye in ratt beschlossen, wie das glich als inn andern ewerer statt gots-
husern, ouch in der Carthus die kilchenzierden verkoufft werden sollen,
undt doruff an mich gevordertt, das ich selbs eigner person innerdt-
20 halb viertzehen tagen noch datum ewer geschrifftt hinuff mich ver-
fügen mug, da, was min begertt vätterlich undt mutterlich hererbt gutt
sampt dem, so mich sunszt, diewil ich im orden gestanden, von minen
frunden angevallen, anzuzeigen, ouch mir hiezü fry undt sicher geleitt
zugeschriben, sag ich e. w. dis herbietens hochen vlissigen danck, undt
25 dorby gemeltt, das ich gegen euch solichs vertruwens, ob ich schonn
onn geleitt hinuff kheme, aller gestalt by e. w., ouch deren verwandten
unbeleidigtt undt sicher sein mich bedencke.
Diewil aber diser zitt hinuff zu khomen mins libs undt anderen
anligenden Ursachen halb mir nitt muglich, so hab ich geschriffttlichen,
30 wie hernach verklartt, als vyl mir in gedechttnis khomen, min ererbtt
gutt anzoigen wollen, wiewol on alles widersprechen, dem merern theil
under euch minen herren zu wissen, wes Vermögens min vatter undt
mutter, denen gott gnod, ouch alle min frundtschafftt gewesen, ouch
was mich von inen angefallen, undt so ir rechtt wolten, wurden ir nitt
35 sprechen, das es min vermeintt vetterlich undt mütterlich erb, als in
ewer geschrifftt benemptt, sunder min natürlich wissendtlich undt vor
gott undt der weltt zugehörig erb wer. Will deshalb, das dis min
anvorderung samptt den vergangnen, mitt denen ich zu allen molen
begertt, min gotshus, des ich mich kheins wegs verzigen haben will,
40 in sinem wesen ze Jossen, rechtt undt billich zu gott undt der weltt
gesetzet haben undt zu euch, minen heren als liebhabern der gerech-
296 O'J^ Januar 12. Nr. ^11.
tigkcitt der gstalten mich versechenn, das ir niinedthalb wcrdt hand-
ien, das euch unvcrwisziich undt mir nochmolcn nitt zu rechttvcrtigcn.
V^olgt min ingebrachtt undt crcrbtt gutt:
Erstlicli: Kttlich siden meszgewendt, doruff min wapcn.
2. Item ein kelch, ein silberin beckin, zwey silberin mcszkendtlin, 5
ein silberin rouchtasz, doruff min wapen undt usz minem ererbten
silbergeschir gemachtt.
?. Item zwey tusendt vierhundertt gülden in barem goldt, so mir
im gewerb worden undt sunszt ererbtt ; hatt min v^orvar, prior Jacob,
uff Wurtenberg angelegtt, undt domitt hundertt undt zwentzig gülden 10
geltt gemachtt, uff Gregorii valiende.
^. Item Lv gülden geltt, aber uff Wurtenberg, under den achtzig
gülden uff purificationis Marie valiende, welche lv gülden geltt vor-
mols ab den gotshusern Maszminster undt sant Blesy gevallen etc.
§. Item funffhundertt gülden, so min bruder Ludwig Zschege- 15
purlin umb minen hoff by den Augustinern geben.
6. Item minen huszrott, zum wenigsten umb zweyhundertt gülden
angeschlagenn.
7. Item kleinotter, kleider undt bucher, uff zwey hundertt gülden
angeschlagen. 20
8. Item von miner baszen, frow Margarethenn voH Brunn, hun-
dertt undt sechs gülden ab Senheim, Thann, Enszheim etc. valiende,
item viertzig gülden ab der statt Lucern valiende, ererbtt.
g. Item sechs pfundt geltt ab Pauli Hirsinger, ettwann Schaffner
zu sant Ciaren in mindern Basel. 25
10. Item zwen gülden geltt ab dem hus zur Sunnen, sidhar ab-
geloszt.
//. Item zwey pfundt gelts uft dem hus zum Schlegel etc. undt
ander klein klitter schuldt undt zins.
12. Item glichen theil im bergwerck zu Blandi. 30
Datum uff den elfften tag januarii anno etc. xxx".
Original. St.-A. Basel, Karthaus Q i.
311. 1530 Januar 12.
Das capitel der stift Basel an schulthesz und urtelsprechern des
statgerichtz zu Basell. 35
Zu verschienen dagenn, namblich den sybenden dag nechst er-
gangnen decembris, ist unns uff anruffen Hanssen Groszen vonn Nurnn-
berg, etzwan unnsers organistenn, by uch beschehenn, die ander ver-
kundung zukhommen also und der Inhalt, das wir innerthalb vi wochen
unnd drien dagen für uch erschynen und genanten Hansz Groszen 40
Nr.jJ2. ij^jo Januar 12. 297
uff sin vermeint clag, vordrung und spruch ') gerecht werden solten.
Unnd wollent achtenn, so gedochter Hanns Grosz sin pflicht, darmit
derselb unns als ein diener verwandt gewesenn unnd dann er ouch noch
ufif dissen dag sins lehenn, des schenckennamptz, halben, des er unnser
5 brieff und sigell hinder im hat und des inn nutzender besitzung stot
und noch ist, darüber auch gelobt unnd gesworn hat, eins herrnn bi-
schofs unnd stifftz nutz ze furdern, schaden ze wenden unnd zu smele-
rung derselbigen nichtzit furzenemen etc., derglich unnser rechtmeszig
und gnugsam erbietenn, das wir hievor geschrifftlicher wise an ine
10 gethan, des wir hiermit copy übersenden, für ougenn neme unnd be-
dachte, wie dann einem yedenn, so der erberkeit noch ze handlenn
sich gern vliszen wolt, wol anstünde, er liesze üch der dingen halb
onkumbert unnd, so er uns rechttens nit truwte zu erloszen, neme das
an geburenden enden unnd, dohien wir zu recht gehören, für, handlette
15 auch nit also zu hinderruckung^) und nochteil unsers gnedigen herrn,
siner gestifftz und uns als (siner giidder) (?) geistlicher friheiten.
Dwil aber das nit und im dissers villicht das gemeinter und also
ze hanndlenn gelegner, khonnen unnd werdenn wir unns darumben,
yedoch an ort unnd end, do wir zu recht nit hien gehören unnd ouch
20 nye gehört habennt, als für uch inn einich rechtvertigung nit begebenn
oder einicherlei gestallt innloszenn, sonnder uns des halten, das wir als
geistlich personen vor uwerm unnd aller weltlichenn gerichtz zwengen
gefrigt unnd zum selben uch unnd uwer obberkeit gantz nit under-
worffen, denen weder gelobt noch gesworen, also das ir unns einicherlei
25 zu gebieten über uns und das unser, ouch zu erkennen oder richten
nit habenn und das ouch nach ordenung der rechtenn ein yeder
clagender dem verantworter billichen nachvolgen unnd für sinen richter
anlangen soll... So Hansz Grosz ye nit mag on^) sin demselben vor
unnserm ordenlichen richter eins usztreglichen rechtens zu gehorsamen,
30 also das derselb sich keins wegks der rechtlose zu beclagen habe.
Datum friburg xii. januarii anno 30.
Eniwuff. Gefieral- Lafides- A. Karlsruhe, Copialbuch Jir. 22^ (^53^)
bl. S V.
312. Afjo Januar 12.
35 Das capitel der stift Basel an Johanssen, abt des gotzhusz sant
Blasien.
311. ') jTj- hamielte sich nach dem schrtiben des capitels an Hans Gross vom to. Sep-
tember iS2g (ebenda bl. js) um einen streit wegen der besoldung und der interfretation
des bestallungsbriefes.
^o ■) '"^"' '^. hindertruckung zti lesen.
') an (?).
Basler Reformationsakten, IV. oq
298 ißjo Jattuar 12 — /f. ^^-3^3 — 3iS-
Als c. c. untul dcrselbig^cn gotzlius uiiscrni stifft jerlich ettlich zinsz
zu bezalen schuldig utiiul ii;iinblicli uff Thome apostoli nechst verruckt
unscrni prcsentzampt xx fluiden verfallen, haben wir usz fursorg, do-
mit solich zinsz unscrn widderwertigen zu Basel! nit zukhoninien, dissen
botten zu ircn noch dem gelt schicken wellen, mit der bitte^ dieseti 5
und andere zinse, so lang wir zu Friburg residiern, doselbsthien und
nit ^Q.\\ Basel ze schicken und also ir stur unnd furdernusz ze thun,
domit und wir soviel desterbass inn unnser residentz, ouch by volbrin-
gung des gotsdienst , , , alhie zu Friburg pliben megen . . . Datum
Friburg im Briszgouw, den xii. dag jenners anno xxx. lo
Entwurf. General- Landes- A.Karlsruhe, Copialbuch nr.22ß (i ^3o),bl.'/v,
313. 1530 Januar 12.
Urfehdetuiderruf des täufers Hans Lüdin von Bubendorf; seine
enthauptung.
Hans Lüdin von Bubendorff, der hie zugegen stat, hat veryehen, 15
das er sine gethone urfeht unnd geschworen eyde, darinn er die sect
des widertouffs halber öffentlichen verschworen unnd widerrufft, jetzt
aber nit gehalten, sonder die ubertretten, mit den touffbrijderen ge-
meinschafft gehept, ir winckellpredigen gehört, das wort gottes by
andern christenlichen gemeinden verschmecht, den kindertoufif ver- 20
worffen. Welle ouch fürohin, unangesehen sin widerruffen unnd eyde,
vonn der touffer sect nit abstan, sonder darin verharren.
Anno etc. xxx""" uff mittwochen den xii. tag januarii ist diser, mit
dem Schwert ze richten, verurteylt unnd an im erstattet worden.
Originalverhörakte. St.-A. Basel, Criminalia i B. L. 25
314. ^5Jö Januar i j.
Nota. Uff Hillarii werden die von Byel wider hie sin unnd witter
mit unns handien.
Protokoll, mit rafidbemerkung abgeschriben. St.-A. Basel, Oeffmmgs-
buch 7, bl. 24ßv. 30
315. zu iß30 Januar 75.
Priorin unnd convent frawen zur Engelporten zu Gebwyler suppli-
cation an kuniglicher majestet zu Hungarn unnd Boheim, unsers gne-
digisten herren, landvogt, stathalter, regenten unnd räth inn obern Elsasz.
Gnedig herren. Euer gnaden fuegen wir demuttiglich zu ver- 35
nemmen, wie das Angnes Meigerin, unser conventschwester (vor der
peurischen uffrür gewesen), welche sich, nochdem unser closter zerstert
was, sich mit einem müUer zu Basell vermechelt, und als unnser rosz
unnd karren verrugkte tagen aldo zu Basell gewesen, hatt sy mit ge-
Nr.jiö. fjjo Januar i§. 299
meltem muller rosz und karren, auch unsers gotshusz pfennig zinsz,
so wir doselbs fallen haben, mit dem stab doselbst arrestiern und
verpietten lassen. Diewil wir aber der gemelten Angnesen Meigerin,
auch niemanden von iretwegen, gestendig ettwas zu geben oder zu
5 thun schuldig sein und in der hochgemelten kuniglichen majestet als
regierenden landsfürsten zu Osterrich schütz und schirm verspruchig
gewest und noch sein und deszhalben mit dheinem frembden stab
bekumert oder angefochten werden sollen, so ist an e. g. unser de-
muttig pitt und anruffen, sy wellen . . . bürgermeister und rath zu
lo Basel! der freyheiten, damit die versprüchigen desz hochloblichen hüsz
Osterrich gnediglich begobt, ermanen unnd uns in crafft derselbigen
abvordern, das sy unnser arrestierte zinsz uns relaxiern, entschlahen
und volgen lassen wellen. Wo dan gemelte Angnes oder jemand
von iretwegen ansproch an uns ze haben vermeint, wellenn vor euer
15 gnaden wir iren dogegen rechtens wertig sein und das mit unserm an-
dechtigen gepett gegen gott dem almechtigen und sunst hie in zeit
mit gepürlichen diensten haben ze verdienen.
E. gn. demuttige priorin und convent zur Engelporten zu Geb-
wyler, prediger ordens.
20 Original. St.-A. Basel, Klöster G 2.
316. 1530 Januar /j.
Kon. mt. zu Hungern und Beheim etc. Statthalter, regenten und
rat inn Oberelsas an bürgermeister und rat der statt Basel.
Die hierinnen verslossen suplication ') haben uns die würdigen,
25 unnser lieb andechtigen priorin und convent zur Engelporten zu
Gebweyler, predigerordens, der kön. mt., unsers gnedigisten herrn
schütz- und schirmbsverwandten furbringen und inn crafft berurts schütz
und Schirms anruffen lassen, wie ir dann daraus vernemen werdet.
Dweyl sy nun, Agnes Meigeryn, inn bemelter suplication begriffen, irer
30 forderung nit gichtig noch gestenndig seyn, und dann ouch nyt alleyn
inn verm6g gemeynen rechten, besonder auch des loblichen haws Öster-
reichs freyheiten ist, das yemanden des gemelten haws Österreichs
undertanen und versprüchigen daz ir arrestiert, verhefft oder inn ver-
pot gelegt, noch dieselbigen myt frembden gerichten und rechten an-
35 gelangt, ersucht oder bekombert werden sollen, es wurde dann den
clegern inn den gerichten, da die ansprechigen gesessen und ordenlich
zu recht gehörig, recht versagt und dasselbig ungefarlich kundtlich
gemacht, so begern wir demnach anstatt der kon. mt., unnsers
gnedigisten herrn, daz ir nach vermog gemeyner rechten, dartzü
40 316. ') «/-. 31J,
300 iSJ''' 7ann'if /,- iS. Nr. jiy :;ig.
des vorf^cmcltcn lohlichen haws Österreichs iVcyhcit, den gedachten
trauen zu der Hngelportcn zu Cicbweyler das hcschchcn arrest
widerunihcn relacieren, uffhaben untl denen das ir, wie l)illichcn, vcrrer
unufTj^ehalten verfol^ren zu lassen verschaffen, und A<;ncs Mcigeryn
dahvn wevsen, wo sy, die p^enanten frawen, ye spruch oder forderung 5
nvt zu vcrtra<;en vermeynt, das sy dieselben ^cgcn inen, wie sich das
ni\l recht »;epurt, vor uns ersuchen. Alda soll ir uff ir anruffen fur-
derlich untl gepi'irlichs rechtens «[cstattet werden und ergcn und uns
zu euch versehen, ir sollt und werdet gcmelter Meigerin darüber nit
zulassen noch gestatten, das sy vilgedachten frawen zu der Engel- lo
porten das ir durch das beschehen verbott verrer vorhalten. Und
wiewol wir uns der pillicheit nach des dheyns abschlags zu euch ver-
sehen, so begern wir doch hierüber ewer verschribnen antwort, uns
anstatt der kon. mt. furer wüissen mögen, wonach zu richten. Datum
Ennssisheim den xv«'«'" tags januarii anno etc. xxx. 15
Original, unierschrieben Sigmund von Valckenstain, fryhcrr ufid
N. Babst, cantzler. St.-A. Basel, Klöster G 2.
317. /J-?o Januar 15.
Aus den Wochenausgaben sambstags nach Hillari.
Ratscosten: Item viii Ib im d ist über Hannsen Ludy, den wider- 20
touffer, so mit dem schwert grichtet worden, inn atzung gangen.
St.-A. Basel, Fifianz G i ^, s. 6.
318. 1330 Jafiuar ly.
Nota. Es wirt tag mit u. g. h. von Basel montags nach Hillarii
anno etc. xxx™'' [angesetzt]. 25
Protokoll. St.-A. Basel, Oeffnungsbuch 7, bl. 2^^v.
319. 1350 Januar 18.
Thumbprobst, stathalter und capitel der meren stifft Basel . . .
capitularibus [mit namen: Hansz Rudolffen von Rinach, thumbherren . . .
und probst zu Lutennbach zu Lutenbach, Sigmunden vonn Pfirt zu 30
Altkilch, doctor Berenn zu Thann).
Ehaffter, swerer unnd onverkieszlicher Ursachen halb unnsern gne-
digen hernn unnd siner gnodenn stifft belangend, habenn derselb unser
gnediger her, derglich wir uns vereint an mondag noch Sebastiani, den
xxiiii. dag januarii des nachtz zu Steynenbronn inn Jacoben von Ri- 35
nach slosz by einandern samenthafift zu erschynen unnd morndes zinsz-
tags aller noturfift noch von wegen solicher obligender beswerden ze
handien, weiten wir uch nit onanzeigt loszen, ouch by den pflichten,
Nr. J20—321. it^jo Jamiar 20. 301
domit ir unns verwandt, euch ervordrend, das ir zu obbestimbtem dag
ouch kommen unnd nit uszpliben, des ouch nichtz änderst dann lyb-
liche kranckheit uch irren laszen , . . Datum freyburg den xviii. dag
januarii anno etc. xxx.
5 Entwurf. General- La?ides-A. Karlsruhe. Copialbuch fir. 225 (1530), bl.6'.
320. ^530 Januar 20
Adelberg iMeyger, bürgermeister der stadt Basel, an Seckingenn.
Wir habenn das schribenn, so ir unnserm liebenn unnd getruwen
Heman Offenburg, vogt zu Varnnsperg, uff desselbigenn schribenn her
10 Hannsen Stucki '), kilchernn zu Rotennflü, belanngenn zugsanndt, ver-
merkt. Unnd diewil darinn under annderm, das ir vermög kon. mt.
zu Hungern und Behem etc. uberschickten manndaten unnd gepottenn
alle diejhenenn, so sich inn die Luterische oder nuwe sect (wie irs
nennend) inlaszen und by uch betretten werdenn, vengkHch annemen
15 müszen, meidung bschicht, unnd wir dardurch, wesz wir unnsz sampt
unsernn angeherigen unnd verwanndten zu uch getröstenn sollenn, nit
wiszenn mogenn, ist an uch unser gesynlich begerenn, ir wollend unns
deszen, namblich wess wir unns sampt unnsern angeherigen und ver-
wanndten, so wir unnd sy uwer verwaltigung gebruchen wurden, zu
20 uch und den uwernn versehen sollen, by disem darumb gsandten
potten, unns furer wonoch haben zu gerichten, schriftlich verstenn-
digen. Datum den xx^t«» januarii anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2^gv.
321. 1530 Januar 20.
25 Adelberg Meyger, bürgermeister der statt Basel, an Louffenberg.
Wir haben das schribenn, so ir . . . Heman Offennburg, vogt zu
Varnnsperg, uff desselbigen schribenn, her Hannsen Grellen belangend,
zugsandt, des innhaltz, das uch von kon. mt. zu Hungernn unnd Be-
hem mandaten zukomen und das ir nach innhalt derselbigen mandaten
30 ernempten her Hansen Grelln, das er sich hinfur der statt Louffenberg
miessigen und sich nit mer darinn finden losze, zu erkennen geben
haben, vermerckt. Diewil wir dann ab solchem uwerm schriben
ettwas verwundern tragen, ouch, wesz wir uns zu uch getresten, nit
wiszen mögen, ist an uch unser begeren, ir wollend unns, wesz wir
35 unns sampt unsernn angeherigen unnd verwanndten, so wir und sy
inn unnd durch uwer verwaltigung weffern wurden, zu uch und den
uwernn versehen sollen, by disem allein darumb gsandten potten unns
320. ') Vorlage Stuckli.
302 iSJO Januar 20. Nr. 322.
furcr, wonach lialicn zu richten, schrifftlich verstendi^en. Datum den
XX. tag jenners anno etc. xxx"-
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 260.
322. ^530 Januar 20.
Pas capilel ihr stift Basel an landvogt, regenten und reihen 5
ini ol)ern Elsasz.
Ks habendt die caplanen ufif unser stifft ein theil am zechenden
zu Kestlach, uwer regimentz verwaltigung, jerlich vallcnde, unnd, wie-
wol sie desselben für und für inn ruwiger pesitz gestanden, <\q,\\ euch
vast uff das halb gen Altkilch zu iren sichern handen füren und legen 10
loszen, sind doch deren von Basel verordneten mitler weyl kommenn
und sflicher wise solichen theil-zechenden ervordert und, als die zechen-
der denen, wie sie den zechenden gen Altkilch unnd nit gen Basel
ze waren empfangen hetten, endeckt, sint dieselbigen verordneten
zu^efaren und haben solichen zechenden uff recht verbieten loszen. «5
Der ursachenn wir von unser caplanen wegen bewegt unnd . . . Jacob
Riehen, vogt und pfandthern des ends geschriben mit beger, die capläne
inn bedacht irs titeis, den sie zu solichen zechenden haben, item das
sie und änderst nyemander des inn besitz und nutzung nutzbar gestann-
den und mit recht nit endtsetzt unnd das auch zwuschen uwer und 20
den von Basel zinsz unnd zechenden halb beschehene handlung, wel-
her aller, wie die uns von uch zukommen, wir im darby ouch copien
uberschickt, usztrugkenlich vermag, das die Hohe stifft Basel unnd der
selbigen verwandten inn gedochter handlung onverdingt sin sollent etc.,
die hend ze bieten, damit und denselben vonn denen von Basel das 25
ir nit endtwert.
Unnd wiewol . . . Jacob Rieh siner vermoglichkeit noch gnung
fruntlich unnd gutwillig gegen inen, den unsern, erzeigt unnd bewisenn,
hat yedoch der uff den artigkell unnser vorbehaltnusz und das wir
in beschehener handlung uszdinget sin, nit haltenn oder hafften wollen, 3°
sonder unnser caplanen gesandten zu erkennen geben, das noch dem
allem zwuschen uwer unnd den von Basel ein ander verstandt ge-
macht, so des Vermögens sin solle, das denen von Basell alle der gotz-
huser zinsz unnd zechenden, deren brieff und sigel by iren handen und
gewaltsame, gericht und geben sol werden, da irer von Basel berömen, 35
über dissen zechenden solche brieff auch by iren handen ze habenn
unnd das inen obangeregter letster handlung unnd abschidt noch der-
selbig zechennden zugehörig: unnd dwil das also were, ouch im nit
geburen, so der zechenden uff recht verbotten, on recht den selben
volgen ze loszen, mochten dieselbigen unsere caplanen zu endtslagung 40
Nr. J22. iß^o Januar 20. 303
verbottener zechenden, was landt und rechtz bruch erstatten oder aber
uch, unnsern hern von der regierung-, nochvolgen; was im dann von
uch bevolhen, dem er stat thun wellen und sich also bewisen, das
nutzt unbillichs by im gespurt solt werden. So nun by uns gantz
5 kein zwifel, das die sachen annderst, dann ir unns die zugeschriben,
gestalt, das ouch ir denen von Basel gar nit dozu gehellen, wann die
einem gewaltigklich brief und sigel über zinsz und zechenden sagende
endtwert unnd widder alle billigkeit genomen, als hie ouch gegen
unsern caplanen mochte beschehen sin, das sie von Basel darumbenn
10 dieselben zinsz und zechenden innzenemen gerechtigkeit oder einichen
titeil habenn solten unnd also irs freveis dodurch gesterckt werden,
suchen wir nochmolen by uch als der obberkeit an unnd bitten die,
sie wellent zu handthabung der erbarkeit, billigkeit und gerechtigkeit
zuvordrist, ouch des dinst gottes Jabob Riehen schriben, dass er ge-
15 mäss dem vorbehält im oesterreichisch-baslerischeft vertrag den caplanen
die verfiigwig über ire ze/mde?i einräume und, tvenn Basel auf gr und
von endtwerter brieffen rechtsansprilche erheben ivollte, so sind wir be-
reit, die capläne recht bieten zu lassen vor dem regiment, vor Rieh
oder anderswo. Datum den xx. dag januarii anno xxx.
ao Entwjirf. General-La7ides- A , Karlsruhe, Coptalbuch nr. 22ß (ijso),
bl. S V.
323. ^530 Januar 20.
Hannsz Ludwig, graff zu Sultz, ati den burgermeinister unnd den
rath in Basell.
25 Mir hatt min underthonn, Peter Walther vonn Wyler, diser gegenn-
würtiger zeiger, fürgepracht unnd zu erckennenn gebenn, wie er vonn
hernn Connradtenn Vochheinn, als schaffnner des commenthur vonn
Basell, hernn Peters vonn Enngelsperg, ein zehenndenn entlehenet
unnd denselbigenn zu bezalenn mit recht gezwungenn unnd trungenn.
30 Nun sig er aber am nechstverschienem frytag durch euch zu Basell
berurtz zehendens halber ervordertt unnd sich deshalb uff morgenn
frytag widerumb zu stellenn mit glupdenn angehaltenn wordenn. Wie-
wol sich nun gedachter min underthon, solchs hernn Conradtenn anzu-
zeigenn, gönn Altkilch verfügt, so ist doch derselb her Connradt nit
35 anheimisch gewesenn; derhalbenn er sich nit mögen bewerbenn, als
er ouch noch nit weisz, wasz ime darunder zu hanndlenn gepurlich sein
wolle. Dwyl aber der handell an im selbs ebenn schwer, unnd gedach-
ter min underthonn von hernn Connradtenn in namen des commenthurs
unnd sunst von niemandt andernn denn zehenndenn empfangen, so
40 ist min fruntlich bit und begerenn, ir wollennt mir zu gevallenn obge-
•J04 /^jo7afunir22 — 2j. Nr. ^^24—32^.
dachten! mincm u.ulerthonenn, domit er sich im haniulell bcwerbenn
und mit fruchtparkoit darinn hanndlenn mo<;, xim ta^^ withcr dilacionn
und schul) ocbcnn. Das will ich ßCRcnn uch und den uwcrnn frunllich
zu beschuldcn ijcneigt sein: und wiewoll ich mich abschlahens nit ver-
siyhc. jedoch so beger ich darüber cuwr beschrieben antwurtt. Datum 5
Altkilch am xx*'"" tag monatz januarii anno etc. xxx*«^".
Original, unlerschrit't>e?i llannsz Ludwig, grafl" zu Sultz. SL-A. Basel,
Johanniter F /.
224 '53^ Januar 22.
Aus den wochenansgaben sambstags nach Sebasteani. 10
Ratscosten: Item i Ib x\ 1 fi vonn 11 touffernn von Gelterhingen
harin zfijrn ; item vi ß im d, so sy verzert hannd. — Item viii Ib viii ß
VI d ist über Caspar Schuhmacher, von Liestal, so widertouffs halb
gtanngen lyt, inn atzung gangen. — Item x ß den totenngrebernn
vonn Hanns Ludy, so mit dem schwert gerichtet worden, zu ver- 15
grabenn. — Item 11 Ib i ß im d ist über den Treyer, vonn Lausen,
den widertouffer, inn der gfenngknus utT dem Rinthor in atzung gangen.
Bottennzerung: Item xlii Ib vi ß xi d habenn her Jacob Meiger,
alt oberster zunfftmeister, Baltasar Hiltprannd unnd der stattschriber uff
dem ritt gönn Straszburg, als sy das Cristennlich burgkrecht gschwornn, 20
verfarenn, verzert, verschorenn, verschlagenn unnd verletzt.
Schenckwin: Item xvi ß denen von Zürich. — Item xvi ß denen
von Bernn. — Item i Ib xii ß denen vonn Straszburg.
Item LI Ib XII ß ist über das mal, so min gnedig hernn, beid rat,
mit unnsernn Eidtgnossenn und cristennlichen mitburgernn vonn Zürich, 25
Bernn unnd Straszburg gehalten, onn ettlichen wynn, so us miner hernn
keller komen, gangen. — Item iii Ib vi ß ist durch min hernn by denen
von Zürich, Bernn unnd Straszburg zum Storken verzert.
St.-A. Basel, Finanz G 13, s. g.
325 J 530 Januar 23. 30
Adelberg Meyger, burgermeister, unnd der rath der statt Basel
ayi Philipsenn, bischoffenn zu Basell.
. . . Allsdann u. f. g. durch ire verordnetten unns die kouftbrieff
umb die funffthalb tusend guldin houptgutz uff der herschafft Pfeffingen
sampt dem kouffbrieff über das dorff Ryehen mit anderer gewarsame 35
zuhanden gestelt etc, haben wir dem erwirdigen herrn Thiebolden,
abbt zu Lutzell, zügeschriben unnd willen geben, u. f. g. die hinder-
legten brieff zu überantworten. Alls aber uwer gnaden gesandthen
die alte houptverschribung umb die funffthalb tusend guldin von unns
^>'- 326. ijjo Jamiar 24. 305
begert, unnd wir aber diser zyt, ob die voihanden, diiein wiiszen traoen,
habend wir bevelch geben, dise verschribung hie zwuschcn rcminiscere
zu ersuechen unnd die oder ein gnugsamcn dettbrieff selbiger zyt, so
u. f. g. unns die versessenen zinsz unnd lipgeding sampt dem lypgedings-
5 briefif abrichten lassen wirdeth, uwern gnaden zustellen, haben wir u. f. g.
gantz fruntlicher me^^nung nit wellen verhalten . . . Datum den xxiii.
tag januarii anno etc. xxx.
Original. St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv XVII, nr. 4^0.
326. 1530 JiDiiiar 24
10 Urfehde: Hans Meiger, von Hegenheim.
Ist umb siner lesterlichen, schmelichen worten wegen, so er onver-
ursacht wider ein ersame lobliche statt Basel uszgossen, ingelegt worden.
Nämlichen sich begeben, im nechstverschinen jar an der kalten Basel
kirchwyhe abendt zii Hegenheim haben Cunrat Hirtli, Lorentz Vogt
15 von Almschwyler und genanter Hans Meiger mit einandern zabendt
zert und, als sy under andern worten desz mornderigen tags, ob man
zu Hegenheim fyren wollte oder nit, anred worden, deszglich ettliche
worter, verfyrung der heiligen, ouch verloffen, daruff obgenanter Hans
Meiger gesagt: Was ists (vermeinende, das morndis kilwyhe im Mun-
20 ster zu Basel wäre), es gond nüt weder hiiren und buben darin und
(mit züchten zu lesen) mynnen einander zu den löchern in. Obwohl
die Stadt Basel gut fug gehabt, ihn deshalb schwer zu strafen, ist er
doch uff hüt mentag den xxiiir. jenners vor sant Pauls bekerung ent-
lassen worden, daruff eyn eyd geschworen, das er bits kunfftig sontag
25 nach mittemtag sich gen Basel in die statt verfügen und daselbst im
Munster, so man predigt, sich nebent den predicanten an offner cantzell
an dsyten stellen, und nachdem durch den predicanten die ursach, wa-
rumb obgemelter Hans Meiger hie stände, zu verston geben und eröff-
net worden, allda nachvolgenden widerrüff erstatten und mit verstent-
30 lieber luterer stymm sagen wolle: Lieben, frommen Christen, herren
und gut fründ, wie der herr gemeldet, das hab ich also usz eignem
mutwill onverursacht geredt und bekenn mich öffentlich vor uch allen,
das ich den selbigen daran unrecht gethan, das uff sy erdicht und
erlogen hab und nichts anders von inen und üch allen dann alle er,
35 liebs und güts als von frommen glitten Christen zu sagen weisz, bitt
ouch hie mengklich, mir das umb gottes willen zu verzyhen. Von den
100 gülden strafe iverden 50 bar bezalt. Für die andern 50 gülden
verpflichten sich als bürgen die ersamen Lienhart Müller von Luxstorf,
Hans Vellinger von Hegenheim und Werli Ryeher, burger zu Basel,
40 wirt zur roten kannen. Wo sie auf den bestimmten termin die §0 gul-
Basler Reformationsakten, IV. .jq
;>0G ij.io Januar 24. Nr.j2j 32S.
den nicht oezahlt uiul sy darüber zu luisz, liof oder an imiiul erfordert,
sollfn Sit- sii/i auf tfas richthaus nach Basel stillen und dir strafe
auf' sich nehmen 1)\' \erl)indunj; aller ir hih und j^iit, li^eiid und va-
rends. lür sich und ire erben saiiij)! i;eMieiner urfcch . . .
lo. llen. l'(irlmul](.'r, notarius lic. 5
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s.6j.
327. 1530 Januar 24.
Urfehde: Heini Ifental, von Liestal.
Ist ouch uff obgeschribnen mentag den xxiiii. jenners ledig gelassen,
darinn er gelegen, das er verrückter zyt, als ein ersamer rliat der statt 10
Basel scluiltheissen und rliat zu Liestall zügcschribcn, das sy zinsz
und zehenden wie von alter har geben sollen, inini rhat gesagt luul
geredt: Wann ist es gnug, wann hat man uns gnüg geschunden und
geschaben?; es wäre dalattmer gnüg, man gienge uns billich bas ent-
gegen; sol ouch geredt haben (wie wol nit kuntlich): m. h. verbieten 15
den predicanten, die warheit zc sagen; aber war sye, das der pfaff zu
Rummiken geredt, er dürff die warheit nit reden. Daruff geschworen
gemeine urfech in bester form, darzu der widertouffer müssig gon, an
ir predig nyendert komen, nit behusen noch beherbergen etc. ut in
forma, sonder m. h. und an ir statt deren amptlüten in allen billichen 20
dingen gehörig und ghorsam sin und sich halten fürohin, wie einem
frommen zustat, alles by pen desz swerts, renuncians omnibus privilegiis.
Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 6g.
328. 1530 Jojiuar 24. 25
Urfehde: Bastian Muntwyler, von Syssach.
Diser ist ouch uff gedachten mentag den xxiiii. jenners ledig
gelassen, darinn er gelegen, das er mer dann an eim ort geredt, es
werde darzü kommen, wann einer syn frowen im für ligen sähe, so
werde imm nüter sin, die herren zu tod zu schlahen, dann sin wyb 30
usz dem für zu ziehen; habe aber damit ein ersamen radt der statt
Basel nit vermeint, sonder habe ersz im Züricher krieg von vylen zu
Arow gehört, wie sich ein herr am Rhin erheben, der werde sym
volck also gr^^m sin, das sy imm so widerig sin werden, wann einer
sin wyb im für ligen sehe, werde imm nöter sin, den herren zu tod 35
schlahen, denn sin wyb usz dem für zij ziehen; hat geschworen, der
widertouffer müssig gon, an ir predig uberal nit kommen, nit behusen
noch beherbergen etc. ut in forma, ouch (ut supra) m. h. und deren
amptlüten an ir statt underthänig, gewertig und gehorsam sin in mas-
Nr. 32g - jjo. i^jo Januar 25 — 26. 307
sen, wie dann ein yeder frommer underthon siner naturlichen oberkeit
pflichtig und schuldig ist; darzü, das er von jetzund an bits vasznacht
nechst kunfftig atzung und thurnlose diser gfencknus, uff z"«') ergangen,
namblich 11 lib. \\\ ß, uszrichten und bezalen. Wo er das nit thäte, als
5 dann sich gen Basel uff angerurt z\d der v'asznacht uff das richthusz
stellen und, was imm als dann von m. h. uffglegt, trulichen erstatten
und volbringen wolle, sampt gemeiner urfech in bester form, alles by
pen desz swerts, renuncians omnibus graciis, indulten et exempcionibus etc.
Jo. Hen. FortmuUer.
10 St.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. 6g.
329. 1530 Jatiiiar 23.
Inventar von getvogoiem silber.
Uff Pauli bekerung anno 1530 band wir disz hie nobenemptt sil-
ber gewogen:
(5 /. Desz ersten nun kelch und nun patene, wegen an einer sum
xiiii marck und xii lod.
2. Mer sechs silberin meszkennlin 11 marck, funff lod.
3. Mer ein munstrantz mitt dem pslag, wigtt vr marck, im lod.
4. Mer ein silberin krütz mitt fünff steinnen, wigtt sampt einer
20 sacramentbüchsen in marck,
5. Mer allerley klein silber, an meszgewenden und schrinen ange-
hefftt gewesen, wigtt zusamen 11 marck xii lod.
Suma: xxviii marck, i lod.
St.-A. Basel, Gnadental J i.
25 330. 1530 Januar 26.
Andres Sturtzel von Buchem, doctor, thumbprobst der meren
stifft Basel a?i burgermeister unnd ret der stat Basel.
Nehermolenn hab ich mit erzelung, welher moszenn mir die thumb-
probsty geliehen, ir mir derenhalb inbunden, derglich ich mich ouch
30 gegen minen herrnn vom capitell irer jerlichen gefeilen halb by eidtz-
pflichten verstrickenn muszenn, unnd wie dieselben mich yetzt also
streng umb leistung desselbenn anstrengent etc., ewer wiszheit geschri-
ben, des allenn erinnert, sie gebettenn unnd angesucht, den zechennden
inn der groszenn stat Basel, durch uch verhafft, wi Ider zu enndtslagenn,
35 mir volgen ze loszenn, uf das ich denen, ich schuldig, solichs darusz
richten unnd zalen mecht, des ouch uwer geschrifftlich antwort begert,
so mir doch noch uf hutigen dag nit worden. Und als aber ich der
bemelten anvordrungen nit erledigt unnd nit ruwig geloszenn, es sig
328. ') rorl.: ir.
I
30S 153*^ yauiiiir 26. Nr.jji.
dann, das ich zal, bilt ich iiochmolii iiucr crsamc wiszhcit, die wcllent
sich eins ^utcnn hcdcnncken uniul iit xorfrclhoii min schribcii mit onal)-
slegis^er fruntliclicmi aiitwort, iiiind das üirderUchcr dann bitzhcr beschc-
liemi, mir eiultgc^en ^011, iif das ich der ansprochcr oni^cslümc stilU-n,
inen imnd mir selb zu ruwcnn heU'fen mo^-. 5
l'iir chis ander, giinsti»»" min hcrn, ist ouch noch eins unnd annders
mich anj^enn nnnd druckhenn, (Ki zu cndtledi^unj;- desselbi<:^enn, darun-
der ouch guten verstandt unnd bericht ze machenn, by anderem nye-
mander dann by uch ist ze schaffenn unnd erlangenn. Deshalb an uwcr
ersame wiszheit aber min ganntz trungennlich unnd frunthcli bitt, sie 10
wellent, uf das sie unnd ich soviel dest stattlicher deshalb mit einan-
dern hanndlenn khonnent, mir für mich unnd die ich ungeverlich mit
mir bringenn wurde, ein fry sicher trostung und geleit inn geschrifft
gebenn unnd werden loszen, inn ein stat Basel ze khommen, da ze
sin unnd widder von dannen an min gewarsamy, mir ouch zu geben, 15
das ich ungehindret uszgangnenn edictz inn der thumbprobsty hof inn-
ziehenn und do fuer, rouch unnd liecht haben und gebruchen mog, und
das die zit ouch so lang solich handlung uiinscr beidsitz weren were.
Unnd \va ich ewer ersame wiszheit ze dienenn und willen zu bewisen
weysz, will ich mich nit sparenn. Datum xxvi. jenners ') anno etc. xxx. 20
Ofighial, mit aufgedr. verschlußsicgel (A. S.J. Sl -A. Basel, Doinstifl
WW !, i.
331. J530 Jajiuar 26.
Bernhart Wormbser, ritter, der meister unnd der rathe zu Stras-
burg an burgermeister unnd dem rathe zu Basell. 25
Unns langt an, wie das sich ettwas spenn unnd irrungen zwischen
dem thumcapittel by uch eins unnd euch anderntheils halten soll.
Dwil wir nun besorgenden unrath unnd, was darusz erwachsen mecht,
gern verhieten unnd, das zwischen euch zu allen theilen zu fridlicher
einigkheit unnd guter nachpurschatft dienstlich syn khent, zu furdern, 30
mit willen verhelffen wolten, so ist unnser freuntlich bitt, ir wolt unns
inn solichen uwern spennen gutlicher underhandlung verwilligen unnd
harinn, domit ergers nit erwachs, gutwillig beweysen. So wollen wir
bym gegentheil glicher gstalt ansuchen der hoffnung, khein abslag zu
erlangn, unnd alsdann ferrer uch bedersits vertagen unnd, domit die 35
sach zu freuntlichem vertrag gericht werde, an unns kheinen mangel
beschinen Jossen; das wollen wir mit willigem gemuet verdienen unnd,
wiewol wir unns harinn abslags nit versehen, yedoch so begeren wir
des ewer schrifftlich antwort by diesem botten.
330. ') zur Jatierttng vgl. die antwort Basels J. d. ijjo jan.ji; fir.j^i. 40
^^- 33-- 1530 Januar 26. 309
Datum mittwuclien nach conversion Pauli anno etc. tricesimo.
Original (pergame7it) mit aufgedr. Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Bi-
schöfliche Hofidlung O 2J.
332 a. 2U 1330 Januar 26.
5 Verhör vor eJiegericht.
Petter, dischmacher vonn Liestal, erstlich befragt, warumb er mit
sinenn lyblichenn dochternn zu schaffcnn gehept hab etc., sagt: Es
soll sich nymer mer erfindenn, habs inn sin synn und danck sin lebenn-
lang nie gnomenn, unnd hab sin frow sollichs uff inn erdicht.
lo Des wamas halb etc. sagt: Das er disenn vergangnen sumer von
tag zu tag ann sinem Ivb, wiewol er wol essenn und trinckenn mo-
genn, abgnomen und, als die vonn Liestal inn mit einem salmenn gon
Loschdorff inn das bad zu junckher Heman gschickt, hab inn derselb
junckher beredt, das er mit im badenn wolti, doch vorhin heimgangen,
15 die alten cleider abzogen, anndere angleyt unnd, dievvil er die selben
angehept, hete er wider an sim lyb zugnomen; als er nun das wamas
mit dem salmen bschissen, hete er das siner frowen geben, im ze
weschen, und demnach ein stuckli, als ob es fleisch und mit fadenn
durchzogen, inn demselbenn wamas funden ; wohar es aber keme, wisz
20 er nit.
Petter dischmachers frow gstat keinswegs, das sy irm mann ett-
was inn das wamas geneyt hab, unnd hab inn ouch mit sinenn dochternn
nit zogen, dann das sy gsagt, sy ligenn da oben unnd hand ein schaben
mit einandernn; ob er aber ein metzenn by im hab oder es mit siner
25 dochter tribe, das wisse sy nit.
Originalverhörakle. St.-A. Basel, Criminalia, i B,B.
332 b. ^330 Januar 26.
Urfehde: Peter Wechter, der tischmacher von Liestal, und Bar-
bara Schwartz, sin eefrow.
30 Sind ires zweytrechtigen lebens halb, das sy in eelichcr bywo-
nung mit einander füren, durch die eerichter inglegt worden und uff
hut mitwoch den xxvr. tag jenners ledig gelassen; haben beyde ge-
schworen, das sy vor den ecrichtern zu Basel zu mornderiger dag zyt
widerumb erschinen und für und für dem rechten gehorsam sin wollen
3 5 und nachvolgen bits zu entlichem der sachcn usztrag und, was alda
erkent, dasselbig trulich zu erstatten; sonders der man geschworen,
das er nit usz der statt wychen, habe dann zuvor für sich und sin
frowen, obstat, allen costen, der gefangenschafft uff beide erloffen, usz-
:>10 rj;j;o Ja'iinir 26. jVr. ^{jj—^ij^.
ocriclu Oller cliirunil) i^nÜK-sameii willen gmacht, sanipt <j[cmcincr ur-
fcch zu allen teilen, by pen ilesz swcrls . . . }o. lien. Fortmullcr.
S/.-J. Jhisil, RatsbUchcr 0 7, s. JO.
333. ^530 Januar 26.
Urfehde: Hans Schniid, der schnidcr zu S\'ssacli. 5
Ist unih sincr ungehorsame wegen ingelegt worden, dann er sich
uff gebott sins vogts einen gfengklich hcltTen anzenenimen gcwidcrct
und gstriiszt hat, allerley red, wie und was er von herrn doctor Oeco-
lampadio diser dingen für ein bscheid empfangen, instroict, aber uff
nechst geschribnen mitwoch den 26. jenners ledig gelassen; hat ge- 10
schworen, fürohin m. h. als siner naturlichen obcrkeit und in irem
nammen deren gesatzten amptlüten in allen billichen dingen, botten
und verbotten, als ein frommer underthon ghörig und ghorsam sin,
sonders ouch der widertouffern und irn anhengern in allen dingen
müssig gon, on ir predig nyendart hin kommen, nit behusen noch be- 13
herbergen etc., ut in forma, darzu m. h. zu straff v Hb zu verbesseren,
das halb uff osteren, das uberig uff Johannis sonnenwend nechstkunff-
tig zii bezalen; dar für gult und bürg worden meister Ulrich Leiderer,
der tuchmann, hurger zu Basel, hat glopt by trüwen an eydstat, wo
ersz nit hielte, an sin stat m. h. zu bezalen, dargegen gedachter Jacob 20
Schmid zii enthebung solcher straff und deren bezalung imme zu rech-
tem Unterpfand all sin hab und gut, nüt uszgenommen, ingsetzt und
verpfendt hat, daby ouch geschworen gemeine urfech in bester form
hy pen desz swerts. Jo. Hen. Fortmüller, notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. J 1 . 25
334. 1530 Januar 26.
Adelberg Meyger [hürgermeister der stadt Basel] an Zürich.
Als unnsere botten ab nehst gehaltenem tag Badenn anheimisch
komen, habenn wir in ir offnung verstandenn, demnach dy sach mit
dem gotzhusz sanct Gallen furgnomcn unnd an uwere gsante botten, 30
das sy gunst unnd wyllen geben weiten, das hyzwuschen nehst konff-
tigem tag gegen demselbigen, ouch andren gotzhuseren im Turgow styl-
gestannden unnd nichts, es sig bilder oder anders halb, mit schriben,
ratten oder getatten furgenomen wurd, begertt wordenn, des sy nun
(als sy geantwort) ze bewylligen kein bcfelch von uch gehept. Domit is
dan nit gröszer unvvyll, wy ir selb zu ermeszen, darusz (so das nit
beschee) erwachse, ouch nit geredt mög werden, wir sigen hertgrettig,
varen uff unnserer furgnommen meynung (wir heben sin füg oder nit)
stetigs für, der ursach wir uch gar freuntlich bitten wellen, hyzwuschen
Nr.jj^. J530 Januar 2y. 311
nehst körnendem tag (dwyl doch gott der her umb sollicher kurtzer
tag wyllen sin hcylsam wort nit verbleichen laszen wirt) gegen gniel-
tem gotzhusz sant Gallen, ouch andren gotzhusern und communen, wo
dan dy gelegen sin mechten, mit schriben, ratten unnd meren stylsten
5 unnd nichts furnemen. Dardurch werden ir und wir, so das wort gottes
unnd ewangelische leer zu nochgenden tagen gwalteclichen durch-
tringen wurt, dester meer glimpffs, eeren und rums erlangen, wellen
im besten, als es beschicht, wysz gott der almechtig, der uns alle selec-
lichen ze bewaren geruch, von uns uffnemen.
10 Datum donstags ^) den xxvi. jenners anno etc. xxx".
Entwurf. St.-A. Basel, Missiveti A 2S, bl. 262 V. — Regest: Strickler,
öd. II, 7ir. lojj.
335. 1^30 Januar 27.
Steinenbronnisch handlung.
15 Zum erstenn: x\ls der hochwurdig fürst und hcrr, her Philip, bi-
schofF zu Basel, uff diszenn dag ongeverlich inn die vier tusandt gülden
verseszner zinszenn unnd umblouffender schulden unnd benantlich
denen von Basel von wegen Pfeffingen inn die acht oder vii:^'' gülden
zins unnd aber denen von wegen der grafin vonn Tierstein widdemb
20 oder libgedings soviel als tusant gülden ze thun und schuldig, darunder
dann uff zwelfhundert gülden, so langenn verzugk nit tragenn, sonnder
zalt sin muszen, aber übriger halb die Zuversicht, das solicher ettlich
witer gewarten, eltlich ire summen verzinszt nemmen und sich not-
wendiger und gnugsamer verschrybungen settigenn loszenn werden etc..
25 das mine herren vom capitell, wiewol die sich hievor enndtschloszen, inn
kein witer uf nemen zugehellen, yedoch inn yetziger, mins gnedigenn hern
not willen geben unnd gehellenn soUenn und wollen, das solich summ der
xii*^ gülden von iTiynem gnedigen hern uffgenomen unnd derselbige
stifft on eins capitels nochteil unnd schadenn, oder das die sich da-
30 rumb verschrybenn, darmit beschwert werden, doch mit dem anhang,
das min gnediger her von Basel by dem bistumb unnd stifft verlyben (!),
das yetzt oder in kunfftiger zit nit resignieren oder dem cedieren, noch
von handen kommen loszenn, wie ouch sin gnod vermog der artigklen,
durch sie gesworen, (weihe ouch inn diszen unnd allen stucken on-
35 verbrochen bliben und gehallten sollent werden) nit thun mögen, es
were dann mit miner herren vom capitell sonderm gunst, wiszenn unnd
willenn, oder das soliche ehafft vor werendt, das noch wysung ge-
meyner geschribner rechten dieselbenn für gnugsam erkent unnd er-
acht mechten werden. Und so dann glichwol das sich also geben
40 334. ') Donnti stag war der 2J. januar.
oll' IJSO Ji^fiuar 27. Nr. ;jj;.
wcro, soll doch als/dann dassclb änderst nit dann Int obanzci«>tcr ar-
tigklei\ rur<;oiiomcn werden unnd also unt/, siner wyi oder /n diszen
unoefellcn (darfnr unns got bewar) der stifft truwlichcn nnd sinem
besten vermögen, wiszen und kennen noch rot unnd gutem ansehen
derselben unnd miner hern \-om capitel, euch der stifft verwantenn 5
iiiii lieb unnd leydt verston, die derglich die bevolhene herdt nit ver-
loszen, wie einem frommen unnd truwen pastor wol geburt. Das ouch
min gnediger her disz uffgenommen gelt, wie ouch das ander, so ire
vorfaren uffgenomen haben, unnd sonderlich darfur ein capitell ver-
schrybenn, zum furderlichstenn widderumb ablosen unnd alle jor jerlich 10
ein namblich summ, als inn die hundert guldcnn, von iren innkhomen
hinderlegenn und gar nit, zu was sach das were, angriffen, sonnders
zu endtledigung uffgenomner summen gewartenn loszen.
Zum andern: Als zu regierung der stifft unnd derenn erhaltung
die noturfft ervordernn, ist das mit rot, guter vorbetrachtung, ouch 15
miner herren vom capitel oder derselbigenn deputaten gehell und an-
sehenn gehandlet, vorab inn Sachen unnd henndlen der stifft ehafft be-
ruren. Wie dann obangeregtt artigkell ouch usztrugkenlich melden,
soll es nun unnd hinfur ouch also beston, geregiert unnd brucht wer-
denn, unnd deshalb min gnediger herr wadel (!) haben, usz minen hern 20
vom capitel für deputatenn ze nemmen, weihe iren gnoden gemeint
oder gclegenn, ouch mit denselbigenn irer arbeit, mug unnd costenn
halb zum bestenn iren möglich zubekommen. Das sige joch mit be-
denckung geistlicher oder weltlicher lehenn oder inn andere wise wor-
den, unnd soUent mine herren vom capitel dem nit ze widder sin 25
unnd zum selben solich deputaten im corpus cottidian unnd prc-
sentz presentes hallten dergestalt, das sinen gnoden die zuvor solch
ouch soviel dester kömlicher, die ouch soviel basz und fugsamer on
iren schadenn gedienenn mochten.
Zum drittenn: So die ding also mit deputaten versehen unnd 30
dann inn bedocht der stifft on vermogligkeit, ouch die hohe noturfft
v^ordern thut, das ordenlichs unnd gerotens huszhaltens wargenomen,
das ouch brucht unnd inn alweg unnutz und unnotwendigen costenns
verschont unnd durch mins g. herrnn unnd der sinen rechnung, was
vor oder noch sige, dargethan werde, sol gedochter min gnediger 35
herr unnd sine ambtlut das an dag bringen, erscheynen und des be-
richt gebenn unnd dennoch sie beid als min gnediger her unnd siner
gnoden deputatenn ubersitzenn, deshalb ordenung ze machen und an-
zesehen, wie die noturfft will erheischen und wie die gemacht, dem
also gelebt unnd nit übergangen werden. 4°
Unnd von wegen der stifft briefen, die sinen gnoden hinusz zu
Nr. j ^6 —jjj. Jßjo Januar 28— 2g 313
iren hannden und (^en Pourntrut khomcnn und do selbsten yetzmolenn
behalten unnd ligen sint, das gedochtcr min gnediger her soll willen
gebenn, soliche an andere unnd beszere gevvarsame zu erlegen unnd
behalten ze gebenn inn ansehen, das soliche in Porntrut nit so gar
3 wol verwart.
Actum Steinennbronn a'* xxx vicesima scptinia januarii.
Original. Fürstbischöflich-baseisches Archiv im St.-A. Ber7i, Ajg.
336. 1530 Januar 2S.
Schwytzer Hans, von Bulbencken.
10 Ist darumb ingelegt, das er den predicanten zu Bencken siner
eren geschmutzt hat und uff fritag vor liechtmesz, den 28. januarii,
ledig glassen; hat geschworen, das er innerhalb viii tagen den nech-
sten under einer gantzen gemeinde zu Bencken den gedachten predi-
canten entschlahen, imme Widerreden und sagen wolle, er wüsse nüt
15 von imm dann alle er, liebs und güts und habe imm unrecht thon,
darzu dem vogt von MiJnchenstein in nammen m. h. zu straff v Hb
verbessern und die nach des selbigen vogts willen zu erlegten zylen
bezalen, ouch das er by hütiger tag zyt oder nit usz der statt kom-
men, den costen der gfangenschafft, uff inn gangen, thut 12 ß, herrn
20 Baltheimer bezalt habe, sampt gemeiner urfech, so gegen gedachten
predicanten, allen den sinen, so ouch gegen der statt Basel und allen
den iren in bester form, by pen desz schwerts etc.
Jo. Hen. FortmuUcr, notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher ö /, s. 7/.
2=;
337. 1530 Januar 2g.
Philips, von gots gnaden bischove zu Basell, an burgermeister
unnd rath der statt Basell.
Demnach eüwere verordneten nehermaln unsern gsanten rethen
in Sachen, die unsern von Louffen, Terwyler und Ettingen berueren,
zu verston geben, das üwer gut beduncken were, wir uff mentag nach
liechtmesz unsere reth dainnen hetten, ouch die bemelten von Louffen
und Terwyler etc. hinin bescheiden wurden, wolten ir bey inen darob
und daran hellffen sin, sie dem abgeredtten vertrag gelebten, mitt an-
dern! mehren früntlichem vertrösten von unnoten zemelden, bedancken
wir üch, solchs uwers früntlichen willens. Unnd dwyl uns überlegen
will sin, vorangeregter unserer underthanen ungehorsame in die harr
ze gedulden, mögen wir lyden, ir vorbemelten üwerm erpieten nach-
komen und das ir die merbemelten unsere underthanen bescheiden,
sie uff obangezeugten mentag vor üch oder uwcrn verordneten erschi-
Basler Reformationsakteii, IV. ^q
.'il-t J^^jü Januar jg ji. Nr. ^ß 339-
neu, wollen wir unser pottschafft auch da Iial)on, und das ir so ernst-
lich uiul ihun^cnlich handlcn, das wir hclindcn mögen, hy inen ver-
fengklich sige. wir nitt also von inen unbillicher wysz wider abgercdttc
vertrag und alle billicheit niutwilligklich des unsern endtsetzt belybcn . . .
Datum wiK*"*"" januarii anno etc. xxx°. 5
Original. St.-A. Basel, Bischöfliche Ilafidlimg C5.
338. Jjjo Januar 29.
Aus den wochcnausgabcn sambstags den xxviiii ') januarii.
Ratscosten: Item nii ß umb sigelbuchsli zu den burgkrechtz-
brieffcn. — Item iii Ib dem notarienn, vonn Jacob Treyers vonn Lann- 10
sen unnd Hannsenn Hubers vonn Brattelenn urfechten zu schriben.
Item II ib im ß für ein viertzel dinckel unnd dann im ß für zwen
capunen, zins dem caplanen des altars Unnser frowenn ann der Stegen
im Munster uff Martini anno etc. xxix verfallenn.
St.-A. Basel, Finanz G ij, s. 12. 15
339. ^530 Januar 31.
Abscheid von Zürich betr. den cJiristlicJieti verstand mit dem land-
grafen vo7i Hessen.
Alszdann wir der vier stetten, nemlich Zürich, Rcrnn, Basel unnd
Strassburg gesanndten radtsbottschafftenn, unns von wegen desz cristenn- 20
liehen verstannds mit unnserm gnedigen herrn, dem lanndtgrafen von
Hessen etc., zu hanndthabung göttlicher eeren unnd warheit ze machen,
hüt dato friintlich miteynannder underredt, da wol der driger stetten
Zürich, Basel unnd Straszburg gesanndten dem hanndel fürderlicher
unnd usztraglicher sin verme3aien wellen, diewil sin fürstlich gnaden 25
unns ettlich artickel unnd meynungen, mit was conditionen unnd gedin-
gen ime söUichen verstannd ze machen annemlich sin mocht, fürge-
schriben, dären wir nun zu allen teylen bericht, das wir dann sinen
gnaden unnser meynung, wie unns die anzunemend züsampt eyner
tagsatzung, doch unvergrifflicher wys, ouch hynwiderumb zugeschriben 30
hetten, damit er sich dest bas darüber beradtschlagen, ouch sin bott-
schafft mit dest volkomnerm bevälch abfertigen unnd inn allweg diser
cristenlich hanndel (diewyl desselben verzug nit wenig gefarlich) zu
meererm unnserm glück unnd wolfardt gefürdert werden möcht.
Diewil aber unnser Eydtgnossenn von Bernn, inn ansehung ge- 35
stalltsami unnd gelegennheit irer gemeynden von statt unnd land, nit
für fruchtbar noch gut oder dem hanndel erschiesslich biszhar ansehen
wellen, vylerley hanndlungen inn eynannder ze flechten, vor unnd ee
338. ') Vorlage verschreibt XXVIII.
N^r. J40. i3.yO Januar ,v. 315
der Straszburgesch hanndel zu cnnd bracht, unnd doch yetz nach usz-
trag erst ernempts hanndels gedachtem herrn landtgrafen eynen tag,
von der sach red ze hören, doch unvergriffhch, uff hinder sich bringen,
an withern gewallt, alls uff den xxvitc" tag mertzenns schierist künff-
5 tig gan Basel zuernennen unnd anzesetzen bewilligt unnd sich ir ge-
sandten für disz mal nit wither inlassen noch wythcrs gewallt annemen
oder eyniche betrachtung usserthalb siner herrn bevälch thun helffenn wel-
len, damit dann gedachter herr lanndtgraf nit gedenncken niog, das man
sin gnad umbzeziehen oder sin gnedig ansinnen uszzeschlahen willenns,
lo ist beradtschlaget, das unnser lieb mitburger von Strassburg sinen gna-
den dise hanndlung unnd woran es biszhar erwunden, zum glimpli-
chisten unnd clugisten sy wol könnend, zuschriben unnd daby anzoigen
sollent, das es unns weger unnd besser, ouch dem handel furstänndiger
sin beduncken wellen, inn gegenwürtigklieit unnd bysin, ouch mit zu-
15 thun unnd rath siner geordnethcn bottschafft vom hanndel wither red
zuhallten, das es ouch sin g. keyner anndernn dann gutter meynung
verstau; unnd damit allso unnser lieb mitburger von Strassburg im
gemellten tag gan Basel ernennen sollen, mit dem anbietten, ob sinen
gnaden sollicher tag zu lanng, das sy den umb ein tag vierzehen nach
20 irem gefallen wol anticipieren kürtzern unnd inen, unnsern lieben mit-
buroern, unns, die andernn stett, desz wither wissen zcberichtenn, zu-
schriben mog, wenn es sinen gnaden gefellig unnd anmuttig, ye ee ye
besser uimd ye lieber unns sig; wellent ^Iso sollichs sinen g. heimge-
setzt haben. Wurde dann sin gnad den angesetzten tag lan belyben
25 oder villicht eynen kützern ernennen, desz sollennt unns unnsere mit-
burger zu allen teylen by gutter zit verstänndigen, den wissen mögen
darnach dest stattlicher zubesuchen; doch das sinen gnaden heydter
anzoigt, was da uff ansetzenndem tag fürgenommen unnd sollichs allein
utivergrifflich uff widerhindersich pringen zu yedts herrn unnd obern
30 wither gefallen verhanndlet werd. Unnd wiewol der bott von Bernn
inn keynen kurtzcrn tag willen wellen geben, ist er doch von den
anndern umb sovil ubermeeret worden. Beschach zu Zürich desz
nechsten mentags vor liechtmesz anno etc. xxx",
SL-A. Basel, Kirchen A. 4, fol. S. — Ausführlicher regest : Abschiede
35 bd. IV, abiig. I b, nr. 263, b.
340. 153'^ Januar 31.
Philips, von gots gnaden bischoff zu Basel, an burgermeister und
rath der statt Basell.
Unsers bischofflichen hoffs official und lieber andechtiger herr
40 Johann Stainhuser, der rechten licentiat etc., hat uns verstendiget, wie
316 i,jjo 7anitar ji. Nr.^r.
imc Ulf aniiietTeii Hartmans von Hall\v\'l kurtz vcrschincr ta<;cii ein
verkiinduii-; zukoniincn, das er uff ein benanten tag vor uwcrni scluilt-
heisz uiui stattoeiicht erschinen und uü des gedachten von llallwyks
clag antwurt g:ebcn soll. Dessen wir beficmbden cntpfanocn usz Ur-
sachen er ein geistliche person, unser diener und also in crafft gul- 5
dener bullen und keyserlicher fryheit, unser stifft gegeben, vor allen
»rembden gcrichten bcfrigt ist, darzü euch gantz mit dhcinen pflichten
under\vurt"flich oder dheins wegs ze versprechen stat. Dweyl dann uns
geburdt, unsere diener und \'er\vanten bey bemelts unsers stiffts fry-
heiten, ouch ine, als ein gcistiche person,. under unsernn schütz und 10
schirm uff sin bittlich anrueffen handtzehaben, ist an uch unser frunt-
lich beger, ir wollen bey obgemelten uwern schultheisz und gericht
verschaffen, sie in obberuerter sach verrer nit türfaren noch sich deren
rechtlich underziehen, sonnder den cleger wysen, dem antwurter nach
vermög gemeinen rechtens und aller billicheit nachzevolgen. Wollen wir 15
darob und daran sin, vorbemelter unser official geburlichs rechtens sich nit
widern soll. Wir wollens auch in glychem und mehrem umb uch sampt
der billicheit beschulden. Datum Pourntrut, lettsten januarii anno etc. xxx».
Origmal. St.-A. Basel, Bistum Basel A i.
341 <v
• J 5 ^o Jantiar j f. 20
Adclberg Aleyger, bürgenneistcr der Stadt Basel, an Andresz
Sturtzell von Bucheüw (!), thumprobst der merernn styfft Basell.
Uwer schriben, des datum den xxvi'^f" jenners') dysz gegenwer-
tigen XXX« ten jors, dariuue ir under andrem, das wir uch unnd allen
denen, so ir mit uch pringen werden, ein gleit, in unser statt Basel 25
ze komenn unnd wyder von dannen an uwer sichere gwarsami geben
weiten, begeren, haben wir alles inhalts verlesen herenn, fugen haruff
uch gutlich zu vernemmen, das wir uff sollich uwer begerenn üch unnd
allen denen, so ir mit uch pringen werden, ein fry, sicher unnd starck
gleit für uns unnd alle dy, so unns ungeverlich zu versprechen stoiul, .0
in unser statt Basell unnd gebiet ze komen, darinne ze gon, ston unnd
wandlen, doch das ir mit denselbigen sampt uweren pferden nienen
anderszwo hin den in eins offnen würtzhusz und gastherberg, uvvern
Pfennig darinne zeren, inziehen sollen, darzu das ouch ir und dysel-
bigen sich gegen unns unnd den unseren gleitlichen unnd wy gleits 35
recht halten sollen, unnd vvyderumb von dannen an uvvere sichere gwar-
sami geben haben ; geben uch auch das in unnd mit krafft dysz brieffs,
der geben ist mentags den letsten jenners anno etc. xxx».
E7itwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2S , bl. 263 V.
341. ') Vorlage verschreibt XVI'''--" ; vgl. das schreiben Stürtzels ß. K. A: bd. IV, nr. jjo. 40
Nr.j42 — 343' 1530 Februar 1 — 2. 317
342. I c;jo Februar i.
Wandel iu der gesinmuig bei testajnen/e?i.
Zinstags den ersten tag hornungs ist dise zugin durch Hansen
Ilecker wider Hansen Hermans, des schuchmachers seligen, erben ver-
5 vaszt:
Elszpetha, Bernharten Horb, des gerwers efrow, hat geschworen
unnd sagt : Das sy zu Hansen Herman, dem schuchmacher, in siner
kranckheit komen sye, hette vil und mengerley mit im geret und er
iro under anderem anzeigt und gsagt, wie das er vor ziten wider und
10 für an kilchen umb volge, drissigisten, jarzit und anders müssen, das
nun jetz nit mer der bruch were; deszhalb so hette er anstat desselben
Hansen Hecker und sinem brüder siner frowen zweyen vetteren mit
verwilhgung siner frowen ir jedem xx Ib. oder zweynzig gülden ver-
ordnet, das sin frow nach sinem todt inen solich gelt uszrichten solte,
15 meinent: das es an inen zweyen als armen knaben basz dann an den
kilchen angelegt were. Und sagt disz zügin, das sy nit eigenthlich
wusz, ob er jedem knaben xx Ib oder xx gülden bestimpt hab, aber
eins under z\ve}'en sye beschechen, W3'ter etc.
S/.-A. Basel, Gericldsarehiv D 2^, hl. 2Cjv.
20 343 a. ißjo Februar 1-2.
C. Schaller an Peter Butzenn, stattschribern zu Straszburg.
Lieber schwager. Was sich myn herren uff üwer herren schriben
des capittels halb entschloszenn, werden ir in jerem schribenn ver-
nemenn, dan usz ursach, das ich myns tochtermans halben von der
25 sach dritt, mag ichs nit eygentlich wyszen, doch hoff ich, d\' sach
stand woll.
Doctor Luxen, mym dochterman, ist sin mutter innert halb iiii
tagen gstorben, got hab <]y seel. Aber es hatt Schwester Cristianen
gelts halben kein mangel Er wurt bald zu mir komen, wyl ichs mit
30 im abredenn.
Euwere herren sind noch iiit von Zürich komen, bin aber ire uff
morn mittwoch wartten und vernym, das innen in Zürich unnd Bern
grosz triumpff gehalten sig wordenn.
Nuwe zytung weysz ich keine, anders dann das geschrey, wy
35 ksrl. mt Florentz ouch bezwungen, und dem bopst mit ettlichen für-
wortten ingeben, deszglichen Meylandt des hertzogen briider mit be-
zalung einer grossen sum gelts zu banden gstelt, und behelt das schlosz
Meyland und dy statt Kum in, bitz dy erst bezalung beschicht.
Datum zinstags den letsten jenners') anno etc. xxx".
40 343 a. *) Der dienstag fällt auf den i.februar.
318 ixio Jü'lniiiu j. ^'f- 34-1— 345-
Original. S/aM-A. Sirassl'urs A A iSio. — Z. /. gedruckt: Polit.
Corrtspondenz bd. /, nr. (h)2.
343 b.
Uff luit mittwochs, den andren febr[uai-ii|, hatt myn herrcn lant-
mcrs wysz angelangt, \vv ein rc\sigcr zu»" iis/ Lotringen über ucli von 5
Siraszbiirg komenn soll, unnd seit ein tcyl, er soll sich ein zytlang umb
Enszheim, Nuwenburg und Hrisach, dem ich ettwas glouben gib, ent-
haltenn; dan d>- von der regierung den jeren habern usz der lant-
schafft zc fuerenn verbotten haben, der ursach ich dysen botten ylentz
ab^>^evertigt. Es haben ouch myne heren von stund an ein ryttencn lo
botten in Lottringen, dy sacli zu erkundigen, geschickt, unnd kem der
hertzog eben recht, wan er ettwas anfing, dan v}'l lut für sich selbs
lustig über in sind. Was ouch erfaren wurtt, soll uch nit verhalten
werden, der glichen tund ir ouch.
Vyten enthalt man, bytz dy herren von Zürich komenn. Dan man is
der sach halb, dorumb er hie oben ') ist, ettwas mit innen reden wurtt,
und bin ich in uff dysen ol)en wartten.
Original. Sladt-A. Sirassburg A A iSlO, beilage (zeddel) zum vorher-
gehe?iden slück.
344 1 530 Februar 5. 20
Urfehde: Claus Scherer von Syszach, Varspurgcr ampt, der wider-
toüffer.
Uff sampstag, den funfften tag hornungs, ledig gelassen, daruff vor
einem ersamen gesessznen rhat der statt Basel uff erlüterung m. h.
burgermeisters und Verlesung herrn radtschribers alles da vornen desz 25
widerrüffs und der straffen halb, die widertoüffer belangen, geschriben,
sampt gemeiner urfech in aller bester form, alles by pen desz schwerts,
frywilligklich mit uffgereckten henden geschworen, renuncians etc. Om-
nibus excepcionibus etc., darzu bym selben eyd geschworen, die atzung
und thürncosten uff in erloffen, thut i Ib xvii ß, m. li. bits sant Johans 3°
baptisten tag kunfftig zu bezalen oder sich widerumb zur selben zyt für
gedachte herren zu Basel im richthusz ze stellen und liaruber gentz-
lichen iren willen bhalten. Jo. Hen. Fortmüller hc.
Sl.-A. Basel, Ralsbücher O 4, s. J 3.
345, 1530 Februar 5". 35
Aus de?i Wochenausgaben sambstags den v**^" februarii:
Ratscosten: Item i Ib xviii ß vi d ist über Clausenn Scherer,
343 b. ') liie lesart hie oben ist nicht ganz sicher.
Nr. ^6. i^jo Februar 6 319
vonn Sissach, so widertouffs halb widcrrufft liatt, inn atzuiig unnd ur-
feclit «^anngen.
Bottenzeruno-; Item xxvi Ib viii ß vi d hatt Rüdolff Fry genn
Zürich unnd Bernn, als mann das Cristennlich burf^kreclU denenn vonn
5 Straszburg gschwornn, verzert unnd verletzt. — Item im Ib vi li hatt
Wolfganng Harnascli gönn Bronntrut verzert.
Schenckwin: Item i Ib xii 15 graff Ludwigenn von 5ultz. — Item
XVI ß denenn vonn Straszburg.
Item XXXIX II) habenn die vonn Straszburg am hynuff und am
lo harab ryten zum Storken verzert. — Item ii Ib xvi ß habenn min
hernn by denselben zum Storken \'crzert.
St.-A. Basel, Fhia?iz G / f , s. / i,
346. ^Sjo Februar 6.
Urfehde des Claus Pfiffer zu RieheJi.
'5 346 a.
Ich, Claus Pfiffer, seszhafft zu Ryehen, thun kundth unnd bekenn
mit disem brieff: Demnach unnd ich mich leyder kurtz vergangene zyt
so hoch übersehen, das ich meine utfehde des Jahres ißz^ freventlich
uberfarn, das ich kurtz verschine tag ettlichc, so des eeren raths der
2o stat Basel gsin, mit frevenen erdichten reden, one grund der warheyt,
angezogen, darzu dem ersamen gericht zu Ryehen glichergestalt übel
gereth, ire urtlen, so sy über mich gegeben, zusampt allen gebotten,
die sy mir an stat gedachter meyner g. h. gethan, verachtet, darzu
mich sunst mit frevenen, mutwilligen, bösen Sachen übel unnd ungehor-
25 sam gehalten, deszhalben . . . burgermeister unnd rath der stat Basel
. . . mich gefäncklich annemen lassen . . ., jedoch habend sy uff min
underthenigst gnad begern die strcngy desz rechten gegen mir under-
lassen . . . unnd mich der gefangenschafft mit solchen gedingen, das
ich hinfur min lyb unnd gut usz dem dorff, zwing unnd bann Ryehen
30 nit verenderen, flarzu furohin diiein tegen noch schwert an mir tragen,
ouch alle offene wirtzhuser miden, darin one erloubung nit zeren solle,
ledig gelassen ; schwört urfeJide hei strafe des Schwerts.
Dess zu warem urkundth unnd gezugknusz, so hab ich, der ob-
genant Claws Pfiffer, mit vlisz ernstlich gebetten unnd erbetten die
35 fromen, vesten Wolffen von Landemberg und Thuring Hugen von
Sultz, min gunstig lieb junckhercn, das sy irc eigene insigel, mich da-
mit vorgedachter dingen zu verbindende, gchenckt haben an disen
brieff, das wir ... uff bitt, wie angezeigt, doch unns unnd unnsern erben
one schaden, gethan haben bekennen. Geben unnd beschehen den
320 ^5.?^' luhi nur lo. Nr. ^46 — j/^.
scchszten tat^ febriiarii nach ilcr gehurt Clirisli jliosu, imiisers crlosers,
gczelt tuseiult t'uiiftluiiulert umul trissi«;- jarc.
Original, pirgamcnl, mit ticn hängenden siegeln voti Wolf i'on l.an-
denberg und Jini ring Ifitg von Sulz. — St.-A. Basel, sind/, urk.
nr. 2Q22. — Ausführliches regest: Basler Urk. -buch, hd.X, nr. loi. 5
346 b.
Claus niti'er, von Riehen, der widertouffer.
X'^on wegen das er der widcrtoufferischen, vcrfurischen scct an-
gehangen, ingelegt, aber uff sontag den sechsten fehruarii Icchg ge-
lassen und deszhalb ininie ein \'crscliribne urfcch durcii her Henrich 10
Ryhiner, radtschriber, gstelt worden; also nach inhalt der urfech ge-
nanter Claus Pfiffer uff obgedachten sontag in der richtstubcn über
Rliin in bysin jetzgedachten hern radtschriber, ouch meister Wolf-
gangen Krafft, Schultheis in minderen Basel, Henrichen Bader, fürsprech
da selbst, und Hans Hugcn, radtsknecht zu Basel, alles das in dersel- 15
bigen verschribnen urfech begriffen und imm vorgelesen worden, einen
gelerten eyd zu got dem herren mit uffgercckten fingern und gelerten
Worten fry, ledig und losz mit guter vernunfft, gesund und frisch ge-
schworen hat, ouch zugesagt, bits fritag nechst kommende Andres von
Kandel, dem fursprechen, by dem er gelegen, alles costens uff inn 20
solcher gfangenschafft halb erloffen, gentzlichen zu vernügen oder da-
rumb sinen willen bhalten. Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, RatsbUcher O ^, s. 7^.
347. 1530 Februar 10.
Johann \'on Hatstein, s. Johans ordens meister in Tütschland, 25
an burgermeister und rath der stat Basell.
Ich han vergangner zyt verstannden, wie ir usz disen regiren-
den louffen meins ordens kompthry glicher masz wie annder stifft und
closter in ewr stat Basell zuhannden genomen, darinn allen husz- unnd
vorrath, wyn, körn, silber und golld, euch zugeeignet. Bin dordurch 30
verursacht, den Schaffner daselbs, hern Conradt Vachen (den ir ouch
nitmer in bemellter kompthry dulldennoch lyden wollen) an ein annder
maistat zu verordnen und ime bevelch ze geben, die zehennden, zinsz
und renntten bemelter kompthry angehorig, inzebringen, darinn ir ime
verhindrung in und usserhalben ewr stat thund. Des alles ich von 35
'fc>
wegen meins ordens nit wenig beschwerdt trage und hett doch zum
wenigsten geacht, ir als die erfarnen verstenndigen heftend meinen
ritterlichen orden (in ansehung syns ritterlichen gueten herkomens und
das wir ritterbruder von Rhodis umb unnser komp;hr>'en mit unnsern
lYr. J4S- /SJO Febtnar ii. 321
selbst lybcn schwerlich uiul hei-tti<>cHch gedient haben und noch dienen
muessen) vor anndern o-eistlichen etwas bevor gehabt und denselben
mein orden on alle eehaffte ursach nit so gar usztriben und spolirt.
Aber wie dem allen, ist mein frundtlich pitt, ir wollet meinen orden
5 in obgemelt sein compthry zu Basel widcrumb insetzen und hcrn
Conradt Vachen als ein verordnetten Schaffner an inbringung der zehenn-
den, zinsz und renntten dhein yntrag noch verhindrung thun ; pitt des
gutwillig antwort.
Zum anndern: So hat obgemellte meins ordens compthry ab ewr
lo stat Basell rathhusz fleisch-scholn und anndern nutzungen und gefelln
jerlich neuntzig und zwen gülden gulllen fallen, die durch wylend hern
Bern von Melchingen, etwo kompthur seliger gedechtnusz, von syni
vatterlichen erb erkoufft und hernach zum teil durch obgemellten hern
Pettern von Engelsperg, yetzigen compthur, crnuwrt worden, innhallt
15 dryer verschrybungen, so ich mit wissen und willen gedachts komp-
thurs byhanden hab. An solchen gullten sind vierzig und vier guldin,
nemlich das halb uff Phillippi und Jacobi und das annder halb uff
des heiigen crutztag der erfindung, negst darnach volgend, verfallen.
Darumb und in krafft derselben verschrybungen ist mein frundtlich
20 pitt, ir wollet solche verfallne gullt zeiger diss brieffs gegen gebur-
licher ciuitacion uberantwortten . . . Datum Fryburg den x**^" tag fe-
bruari anno etc. xxx°.
Original, mit aufgedr. verscJiluflsiegel. St.-A. Basel, Jolianniler F i.
348. ^530 Februar 11.
25 Urfelideir. Die von Rotenflü und Andwyl.
Fridli Schaffner, Hans Schaffner, Bartle Louber, Conrat Louber,
Hans Gasscr, Hans Meiger, ein gschworner, Thoma Gasser, Cünrat
Schmid, Lienhart Gasser, Fridli Ryser, ein gschworner, Mathis Gasser,
Matheus Ryser, alle von Rotenflü; Hans Fry von Andwyl, Uli Gasser
30 von Andwyl, Heini Bus von Andwyl, Heini Schaffner, der vogt, und
Michel Krafft, ein geschworner, beid von Andwyl, alles Varspürger
ampt.
Görg Gasser, Theus Weber, Steffan Knecht, Steffan Gasscr, Jacob
Rysz, Hans Schmid, von Rotenflü, alles Varspürger ampt.
35 Claus Schaffner und Fridli Schaffner von Andwyl; Gorius Br\'-
sacher, Jacob Schmid, Galle Schoub, Heini Kcsszler, Jacob Hersperg,
von Rotenflü, alles Varspürger ampt.
Michel Willinger, Hans Keller, Steffan Louber, ein amptman,
Thoma Ryser und Mathis Keller, ouch all \'on Rotenflü, Varspürger
40 ampt.
Basler Reformationsakten, IV. 41
322 /i.?o Ffbruar ii. Nr. yS.
Lutz l'VicUer, Vv'xdW Meii;er, der sifjrist, Stcffan Gasscr, Bailassar
Schiiiclcr uiul ]öv^ Kolcr, \on Rotenflii, Hans Schiiider, jor}; (iasscr,
l'^iilli Im \- iiiiiul Hans Bus, \ on Anclwyl, Varspur^cr ampt.
Moritz llct"elfni<i;cr, Lorciilz Rickenbacli, Michel iiiui Jacob Rickeii-
l)ach, ein ^sclnvorncr, Miclicl uiul Fridli Gasser, ouch Baltassar Kupp, 5
all von Rotentlü, \'arspurger ampt, Baszier gebiet.
Dise jetzgeschrieben personen allesand sind unib irer ungehor-
same willen ingelegt worden, denn sy iibcr alle gcbott und einer er-
samen statt Basel mandat und nuwe retormacion der verfürischen toüffern
sect nit allein nit nuissig gangen, sonder ouch, die selbigen nit nicrh 10
ze fachen und inn irem türnemmen ungesumpt lassen, sich zusammen
verpündt und über ir er und eyd vereint haben. Deszhalb ein ersamer
rhat mercklichen verursacht, wo nit merh ir einfaltigkeit dann schwere
ir myszhandlung, als die ir er und eyd gegen inen ir oberkeit über-
gangen, angsehen und erwegen, deszhalben hertigklich nach scherpffe 15
der rechten mit inen zehandlen, das aber ir streng ersam wyszheit
fallen, die begnadet und uff fritag vor Valentini, den xi. tag februarii,
doch mit einer gethoner urfech, wie hernach gemeldet würt, der gfan-
genschafft ledig gelassen; daruff sy alle sammen usz fryem gemiit, mit
guter vernunfft, mit uffgehabnen fingern einen gelerten eyd zu got 20
dem herren geschworen, von ersten: gemeine urfech in aller besten
form gegen gedachten herren bürgermeister und rhat der statt Basel
und allen den iren zu statt und land styff und vest mit worten und
wercken ze halten, darinn uberal nüt uszgedingt; sodann alles nach-
x'olgend, inen an einem geschribnen bapirinen brief vorgelesen worden, 25
ouch stet, vest und unverbrochenlich ze halten, dem allem gentzlichen
nachkommen und geleben.
Diss briefs inhalt von wort zu wort lutet also: Demnach ein er-
samer rhat sy alle der ursach gefangklich annemmen lassen, das sey
vergangene tag, alls inen by geschwornen eyden und höchster straff 3°
ettliche verfürische toüffer gefangklich anzenemmen gebotten, sich un-
gehorsam erzeigt, ir eer und eyd übersehen, darzü in solcher unge-
horsame sich aber wider gethone eyd zusammen vereint und conspi-
riert, ouch das sy die christenliche mandaten, die ein ersame oberkeit
uszgan lassen, verachtet, deren nit gelept, sonder frevenlich, es sig 35
mit uffenthalt der toüffer, Verachtung des götlichen worts und anderm
darwider gehandlet, deszhalb ein ersamer rhat wol gewalt hette, gegen
inen als den ungehorsamen, die ir er und eyd ubertretten, nach
scherpffe desz rechten ze handien; yedoch hat ein radt bedacht, das
sy vilicht usz einfaltiger dorheit durch die verfürischen toüffere also 4°
uberfurt, und usz sondern gnaden irnthalben erkandt: das alle die, so
i
Nr. 34g. 1 530 Februar 12. 323
under inen nun hinfür einem ersamen radt und deren amptlüten an
irer statt gehörig und gehorsam sein, der uszgangnen reformacion und
Ordnung geleben, der verturischen touffbrüdern müssig gon, s}^ weder
behusen noch beherbergen, noch underschleiff geben, sonder das heilig
5 gottlich wort fürnemblich am sontag inn irer pfarrkirchen hören und
sich in christenlicher religion, inn horung desz götlichen worts und
gemeinschafft desz sacrament, des touffs und herren nachtmal unser
uszgangnen reformacion glichförmig halten wollen, die will ein er-
samer rhat begnaden und der gefangenschafft ledig lan, doch also,
10 das ir zevor werden die gewonlichen urfech sweren und darby dises,
wie obstat, ze halten, ouch zu rechter straff ewer yeder von der ge-
meinde V Hb, aber vogt, geschwornen unnd was amptluthen sind, yeder
X Hb bitz mitfasten zegeben und das ir alle bürg für einandren sein,
ouch zu ewigen zyten dhein gemein noch pact nimmerme wider die
15 oberkeit zemachen, ouch ewerm priester dhein schmach noch leyd zu
ze fügen, sonder gehorsamklich, früntlich und tugentlich mit einandern
zeleben und den costen diser gefangenschafft abzetragen mit dem ge-
ding, wo sey das nit thim, sonder ein oder mer artickel ubertretten
wurden, das man sy als dann alls erlosz meneydig lüth mit recht oder
20 on recht mit dem swert richten möge etc. Semblichs alles haran ge-
schriben die genanten personen, obstat, zu erstatten und trülich ze-
halten, wie oblüt, an den enden, da sy dan gefangen gsin, wie das
davor vergriffen, öffentlich fryvvillig one fürwort einhelligklichen ge-
schworen haben.
25 Und waren hie by als wyse radtsbotten der statt Basel die er-
samen fürnemmenherrWolfHuschi,M. Henrich Gebhart, lonher, N.Bientz,
M. Henrich Kufer zum Predigeren, N. Gebel, der schifman, M. Jacob
Tischmacher und Hans Jacob von Calw, radssubstitut, sampt vil statt-
knechten, so semblichs alles ghört und gsehen haben etc.
30 Joh. Hen. Fortmüller, notarius hc.
St.'A. Basel, Ratsbücher O 4, s. JJ.
349. ^530 Februar 12.
UrfeJideii: Rudolf Heid von Niderdorff und Mathis Gysi von
Loüffelfingen, usz den empteren, Baszier gebiet, die widertouffer.
35 Vi'i'i obgemelten sampstag vor Valentini den xii. februarii ledig
gelossen und für ein gesessnen, ersamen, wysen radt der statt Basel
gestellt worden und inen usz der nüwen Ordnung die artickel, die
widertouffer belangen, verlesen und durch Herrn burgermeister sampt
dem widerruff, davornen gschriben, wölchen sy morn sontag an offner
40 cantzel under der predig thün und widerruffen sollen, namblich yeder
324 iSJO Ft'brnar 12 — 1^,. AV.jfo— jj/-.
in der Uirchcn, da er duhcimcn etc., heyter uszgcle^t worden, und
nach meno-erley ins^ezooncr reden zuletzst sich frv, wiUioldich, wolbe-
dacht etc. begeben haben, seniblichs alles, inen vorghaiten und ver-
lesen worden, trülichen zii erstatten, darutf anrucks mit ulTgehabncn
fingern zu got ein gelerten eyd geschworen, wie obgemeldt alles das 5
selbig zu volziehen und gentzlichen zu volbringen, sampt gemeiner
urfech in bester form, by pen des schwerts, rcnuncians etc.
Je. Ilen. Fortmuller hc.
St.-A. Basel, Kaisbücher O ^, s. So. — Kopie: Ebejida, KircJmi A 4,
bl. 21.
350 ^530 Februar 12.
Aus den Wochenausgaben sampstags, denn xii'''" hornungs.
Ratscosten: Item viii ß vom Gysin von Leuffelfuigen harin zfurn.
— Item XII W X d vom jungen Treyer harin ze furn. — Item i Ib ix ß
von II toufternn von Waidenburg harin zfurn. '5
St.'A. Basel, Fi?ia?iz G iß, s. iS.
351^ 1^30 Februar 13.
Aus der Instruction uff tag Baden, sontags vor Valentini anno
etc. XXX'"'' angefangenn.
Der spennen halb, die sich zwuschen denen von Zürich unnd 20
Glarus, so dann denen von Lutzern unnd Schwitz der gemeinen vog-
tyen halben sich halten, sollend unnsere botten doran sin, das alle
ding zum besten unnd fridlichisten gehandlet, sün unnd einigkeyt
gmacht werde. Doch ob sich zutragen, das man solcher spennen
halben recht sprechen oder den landszfriden erluteren solte, das sol- 25
lend unnsere botten diser zyt nit thun, sonder, wo dise artigkell fur-
fielen, sollichs uff hinder sich pringen in abscheid nemmen.
Das jiunt-schweren betreffen sampt dem landtfriden, sollend unn-
sere botten sich desz ersten mit unnsern Eidgnossen . . . von Zürich,
Bern unnd Schaff husen underreden unnd inen anzöigenn: Wiewol wir 3°
liden möchten, das die zwen artigkell durch unnser . . . Eidgnossen von
Bern anzogen, also zugelassen; jedoch diewyl der artigkell im land-
friden luter zugibt, das die bunt, wie von alter har, wider ernuwert
sollen werden, versehen wir unns dheins gewusseren, denn das sy
darby pliben werden. Unnd so wir dann den landtfriden erwegen 35
und durch denselben der beschwerden, so \\\x in den bunten haben
möchten, widerumb erlediget sind, wolle unns gefallen, so die funif
ort je daruff tringen, das die bunt w^e von altem har geschworen, das
wir es ouch bescliehen unnd bedachter artigklen halb nit verhindern
Nr. ^^2. 1330 Februar 14.
lassen; damit nit gesagt, wir weiten dem landfriden nit gelebcn ; aber
desz megen wir unns wol uff disen tag protcsticrn, das wir uff die vor-
behaltung des stuls zu Rom nut setzen, sonder nut mit im wellend
ze schaffen han.
5 Gedencken mit unsern . . . Eidgnossen von Zürich unnd Bern zu reden
deren von Costantz halben, das wir des sitzes halb, uff nechsten burger-
tag zu Zürich gehalten, dhein sondere beschwerd, aber doran misfallen
haben, das sy by unns, denen sy doch mit dheiner eidspflicht ver-
wandt, ze tagen sitzen unnd, so sich zun zitten sachen unser Eid-
10 gnossen von den funff orten belangen zutragen, das wir unns dann
vor inen entecken, unsere herzen uffthun sollen, das unns zu grossem
nachtheyl unser eeren reicht; darumb wollen wir nit me by inen zu
tagen sitzen, aber daby unabgeschlagen haben, wann wir uff den bur-
gertagen unsere sachen uszgerichtet, das dann sy mit de7ien von Zu-
15 rieh und Bern ir sachen wol ouch verrichten mögen.
Unnd diewyl wir unns uff ir ansuochen das christenlich burck-
recht mit inen anzenemen bewilligt, doch das wir inen vor, glich
Zürich unnd Bern nachgestelt und sy unns nachgeschriben und nach-
gesetzt werden, soverr sy deszselbigen nachmalen begern, wollen wir
20 mit vorbehaltung unsers Verstands unnd vorsit/;es unsers zusagens nit
abston, sonder dasselbig uff ir begern nachmalen erstatten; doch das
Zürich, Bern und Basel des zusagens, der stat Straszpurg beschehen,
ingedenck syend etc.
Item zöigend an, wie im Sontgow verbotten sye, den haberen
25 alhar zu merckt ze furn, darzu, das die iren nit flochten sollen, ist wider
die erbeynung. Wie man sich da halten, ob wir von burgern inen gen
Ensiszheim, oder ob es an gemein Eidgnossen, das sy mitunns schriben,
zu pringen were, unnd was unnsern mitburgern gefallt, werde an die
hand genomen, wie unsere botten ze thund wol geschickt sind.
30 Original. St.-A. Basel, Eidge?iosse7ischaft E g, bl. jo. — Z. t. regest:
Abschiede bd. IV, abiig. i b, nr. 2"/^, s. 55^ zu f 2.
352. ^530 Februar 14.
Basler Abscheid von dem tag zu Baden, Valentin! im xxx**"" jar
gehalten.
35 Desz Costenntzischen burgkrechtens halb unnd warumb unnser
Eydtgnossenn von Basel vermeynend, nit by denen von Costentz zu
tagen ze sitzenn, haben derselben von Basel botten deszhalb bescheyd
unnd lütterung geben, wie und was irer herren unnd oberen meynung
syg; daruff dann daheymen zu beradtschlagen, wie sy vereymbaret
40 werden möchten.
326 /.-r?^ l'i'hrnar 14. Nr.j^J-
Wicwol der arlickcl dcsz landtfridcns hcydter uszwvszt, das keyn
tcvl dein aiiiulereii sinen y;cloubcn vehen, has/.zen oder straatTcn soll
etc., haiidleiit doch die von Raden, denen sölliclis als knechten unnd
undcrthanen niynder dann annderen geziinpt, statti<4s darwider, unnd
hand nemmUch ettlich darumb, das sy geredt, welle man sy von gott- 5
jichem wordt tryben, so musszind sy by iren herren von Zürich unnd
Rcrnn schirm unnd rugken suchen etc., item ouch ettlich, umb das sy
anderszwohin zum gotswort gand, inn thürn unnd getangcnschafft fi;e-
worffenn, sy gestraafft unnd under denen eynen getrungen, sich sines
rreloubens desz sacraments halb uffzethun, imc ouch, wo er nit so lo
hanndtvest gewesen, sinen gelouben gernn abgedroüwt etc. Da ist
usz söllichem unnd das unns diser platz nit gemeyn, man unns daby
spynnen sygennt unnd aller vorteyl der funff ordten ist, wir ouch da
on gotswordt zuglych dem vich wyszlos umbgan nuisszent, unnserer
Eydtgnosszen von Zürich hochgeflisszenn trungenlich bitt, die tag zu- 15
veränderen unnd eyn wyl, als lang als die funff ordt yetz tag da
gehept hand, an eyn ander ordt zeleggen; dann sy ye nit wissind,
keynen tag meer desz ordts zu besuchen etc. DarufT habent wir sy
ersucht unnd gebetten, noch den nächsten tag zubesuchen, so wellint
wir disz ir anbringen inn die abscheyd nemen unnd trüw^lich unnseren 20
herren heymbringen unnd uff nächstem tag darumb, was sy geschigkt
unnd gut dungkt, anndtwurt geben. Es ist ouch den botten von Bernn
angehengkt, mit denen von Baden ernnstlich red zu haben, das sy
ettwas geschickter farind etc.
Unnd so sich dann unnsere Eydtgnossen nit zum willigisten er- 25
zoygend, die pundt zeschweren, ouch keyn vorbehält, gottlichs wordts
darinn zulasszenn wellent, deszgiychen durch die kundtschafften, so
unnser Eydtgnossen von Basel uff disen tag bracht, unns allerley ge-
farligkeyten unnd arglistig praticken zuersorgen, sollent solliche ding
unnseren herren anzoygt werden ; dungkt sy dann nodt, von eynem 3°
burgertag zureden, stand zu irem gefallenn.
Original. St.-A. Basel, £idge?iossenschafl E g, bl. 41 . — Z. t. aus-
führliches regest: Abschiede bd. IV, abtlg. i b, 7ir. 27^ e.
353. 1530 Februar 14.
Philips, . . , bischoff zu Basell, an burgermeyster und rath der 35
statt Basel.
Wir haben us der relation unsers cantzlers, so nohermaln sampt
etzlich andern unsern verordneten by üch erschinen, üwern früntlichen
geneigten und guten willen gegen unser person und unserm stifft ab-
genommen und verstanden. Bedancken üch dessen mit gantzem hohem 40
J
i
^^'353- ^53^ Februar 14. 327
vlysz, innsonnderheit das ir der miszverslcndigcn Louffncr- und Ter-
vvilerischen artickel euch nachmaln sovyl beniuegt, auch zulettst die
uff die dry underthedinger wider gevvisen. Daruff wir . . . herrn
Niclaussen, abbt zu Bellelee, angesucht und kein andern gewissen tag
5 by ime vermögt, dann das er uff frytag ze nacht nechstkünftig zu
Basel erschinen will, morndigs, als uff den samstag zu frueger tagzit
helffen ze handien etc. Solchem nach unser friintlich beger, ir die
andern zwen, unsere giit frundt, Adelbergen iMeygern, burgermeistern,
und Wolffgangen Harnasch, üwern ratsfrünnd, ouch verordnen, desz-
10 glichen den unsern von Louffen verkünden lassen wollen, darmitt
samstag zu frueger tagzit irer miszverstendigen artickeln halb on uff-
zug gehandlet, und dann denen von Terwyler etc., als uff sontag dar-
nach verkündet und glicher gstallt gehandlet werde; dann wir obge-
dachten herrn abbt, anderer obligenden geschefften halb, kumerlich
15 vermögt, würdt ouch nit w}^ haben, lang ze plyben.
Und als ir der übrigen bemelter unserer underthanen spennen halb,
wolch im vertrag bisz ze verrer handlung unsers fründs, des landtvogts zu
Hagnow etc., angestellt, an uns begert, fürderlich, als hie und zwüschen
ostern nechstkünfftig, durch gedachten hern landtvogt und andere zusettz
20 usztreglich handien ze lassen, ouch wa wir merbemelten landtvogt nit ge-
haben mochten, ein andern der sach gemesz an sin statt ze nemen,
sind wir (soverr uns yendert müglich) gantz gutwillig und erpüttig,
wolten gern noch eehr sin möcht, dann wir vil lieber in richtigem
schlinigem verstand gegen unsern underthanen kommen, dann also in
25 missverstand und irrungen ston wolten. Sind also willens, obgemelten
landtvogt nochmaln darumb ze begruessen und, wa wir by ime nit
volg finden, ein andern zu erwelen, darnach fürderlich lassen handien.
Sodann hat uns vorgedachter unser cantzler ouch berichtet, der
früntlichen antwurt und erpietens durch euch uff unser anmutung, die
30 achthalb hundert gülden und das versessen lypgeding etc. berueren,
wie ir, über das es üch etzwas beswerlich und übel kome, nichtzdest-
minder angesehen unser obligende not uns zegefallen solch gellt zu
zins ze schlahen, bewilligen wollen, doch also, das ir zevor vernemen
begcren, was underpfänder wir euch inzesetzen willens etc. Daruff
35 wir achten mochten, nyendert ab billicher dann ab Pfeffinger herr-
schafft gezinszt würde. Aber yedoch, so ir daran nit gesettiget, wollen
wir von andern underpfandern hienach verrer red lassen halten
und solchen früntlichen guten willen, der uns vonn üch durch unsern
cantzler vilfeltig beruembt, in kein vergesz stellen.
40 Zulettst hat unns Michel Rütner, in Sachen in und Luxen Nassower
beruern, so für uns von unserm gericht zu Oberwyler appelliert und
ö
328 /.-Tjo Februar i6. Nr. 35^.
ilarinii wir oiuh zu i^cfallcn stillgcstaiulen, lul l)yi;clcgter copi sclirybcii
lassen, liettcn nit vennciiU, sin widcrlheil sich y^cspcrrt, für uns rechtens
ze kommen. Wir können euch nit wissen, wie dise sach Heinrichen
von Üstaim etc. ettwas behingen mos^, das er sich deren beladet, will
uns nit j^ebürn, den anrueffcnden rechtlasz ze lassen. Wurde uns ouch 5
hochlich kommen ze verwyssen, darumb ob wir, us crafft unser stifft
oberkeit, rechten und g^ebruchen in merljemelter sach fürfaren wur-
den, wollens uns nit verargen, es soll beiden teilen gedyhen und
volgen, was recht ist. Haben wir üch früntlicher guter meynung nitt
wollen bergen, sind euch hiemitt früntlichen und gantz geneigten 10
gnedigen willen ze bewysen alizit urpüttig. Datum in il xiiii''f'" februarii
anno xxx°.
Original, mit aujgedr. verschhißsiegcl. St.-A. Basel, Bischöfliche Iland-
lufig C 5, bl. 2,
354. ^33^ Februar 16. 15
Das regiment zu Innsbruck an die kun. mt. wegen der renten der
(Gotteshäuser i?i Basel.
Was ansuchen der statt Zürch, Bern, Ras), Schaff hawsen, st. Gallen
und Byel verordneten ratsbotten in Sachen, die rennt, zinsz, gülten
unnd zehennden, so das Barfüessercloster zu Mulhawsen, in e. ku. mt. 20
oberkaiten fallennd, gehebt, belanngend, an e. ku. mt. obristen haupt-
man unnd lanndtvogt, auch regennten in obern Ellsasz gethan unnd
mit was anntwurt sy inen widerumb begegnet seyn, das alles haben
wir aus e. ku. mt. betelh den 6. tag disz monets februari aus Prag
unnd den zugelegten abschrifften gnugsam verstannden. Unnd die- 25
weil uns e. ku. mt. auf solichs ernnstlich befolhen, ainen furderlichen
ratslag zu verfassen, was e. ku. mt. in dem zu thun sey, auch wie sich
e. ku. mt. darinn halten unnd der regierung zu Ennsiszhaim weitter
beschaid geben mug etc., und wir aus derselben regierung schreiben
weitter auch vermerkt, das bürgermaister unnd rat zu Basl der clöster, 30
gotzhewser unnd stifft, in der statt Basel gelegen, zinsz, rennt unnd
sülten halben über e. ku. mt. schreiben und antzaigen, hievor des
22. novembris in zwen weg derselben regierung, daraus sy ain ant-
wurt denen von Basel zugeschriben, scherpften solten, gethan, umb
verrer unnd weittere anntwurt auch ermanndt, so zaigen wir e. ku. mt. 35
zu gehorsame derselben befelh undertheniger mainung an, daz e. ku.
mt. in angezaigtem vorigen schreiben, an die regierung zu Ennsisz-
heim von wegen der stifftung zu Basel gefell unnd einkumen ausz-
ganngen, alle bewegungen unnd gegrundt erber Ursachen, als ain
cristenlicher kunig, der niemands seines beruebigen innhabens unver- 40
Nr. ^^4. J530 Februar 16. 329
hört unnd hinderrugkhs, auch on erfolgt rechtens in seinen oberkaiten
enntsetzen lassen will, gnugsani ausgefürt unnd angetzogen.
Dergleichen haben auch die von der Vordem regierung der stat
Mulhawsen clostershalben ain gannz glimpfliche erbere unnd der billichait
5 gemaesse anntwurt geben, deren die von Mulhawsen unnd Basel sich
unnsers achtens, wo sy sonnst nit gern Ursachen zu krieg suechten,
billichen settigen lassen unnd zu genuegen annenien solten. So aber
die von Mulhawsen der regierung zu Ennsiszheim anntwurt nit ersettigt
sein oder die von Basel nochmaln auf die abred derselben regierung
10 zu Ensiszheim dringen wolten, so könndten wir auch nit raten, daz
e. ku. mt. inen ain solhe widerbilliche sach nachlassen solt. Aber e. ku.
mt. mecht unnsers bedunckhcns inen in anntwurt antzaigen unnd er-
tzellen lassen, daz e. ku. mt. wider Ordnung gemainer recht und sun-
derlich über unnd wider des Heiligen reichs abschid zu Speyr, das
15 niemand, geistlicher oder weltlicher, seiner besitzung unnd innhabung
der zynsz, rennt, gült, zehennden unnd annderer gefell unntz auf ain
gemains conncili oder ankhunfft der Ro. kays. mt. unnsers allergnedi-
gisten herrn in das Heilig reich unnd verrer Verordnung enntsetzt
werden solt, nit gepürn noch zuesteen well, inen noch yemands ann-
20 derm zu gestatten, vil weniger zu bewilligen unnd zu verschaffen,
die rechten besitzer unnd innhaber irer gefell zu enntvveren unnd un-
verhört, auch unerfolgt rechtens frembdi personen zuwider der stiffter
Verordnung unnd letsten willen zuzustelln.
Aber e. ku. mt. seye genaigt unnd willig, inen vermüg gemainer
25 recht unnd der billichait gemesz gegen den innhabern unnd zinszleutten
furderlichs gebürlichs unnd gleichs recht an den orttenunndennden, da die
gülten, rennten, zinsz, zehennd unnd anndere gefelln unnd die guetter gele-
gen, zu gestatten, auch verschaffen, was mit recht erkanndt wirdet, dasselb
also den unnderthanen zu geschehen der Zuversicht, sy, die von Basel
30 unnd Mulhawsen, werden sich des also (wie es dann aller billichait ge-
mesz unnd damit an iren rechten gar nichts genomen ist) gütlichen erset-
tigen unnd zu genuegen annemen unnd als die verwonndten des Hei-
ligen reichs zuwider dem gemainen lanndsfrieden in ichte annders, das
wider recht unnd guetter nachpurschafft, auch der erbainigung zuwider
35 sein, unnd daraus weitter unradt (des e. ku. mt. auch die iren ungern
ursach geben wolten) erfolgen möcht, kainswegs bewegen lassen •, wo
sy aber dises e. ku. mt. erbern billichen unnd rechtmessigen erbiettens
unnd fürslagen kain genügen tragen unnd gesettigt sein wolten, so
möcht sich e. ku. mt. gegen inen, ob dises erbieten unnd furslag bil-
40 liehen unnd gnugsam seye oder nit, nach vermug der erbainigung
oder zu ainem yeden anndern gleichen unnd gemainen austrag fürzu-
Basler Reformationsakten, IV. Jt)
330 /i.>0 Februar ij. Nr.j^-i^.
kunicn erbieten. Anmlcrs noch weitters wissen wir in discn unnd
(lertrleichen s.iclicn disziiials nil /u raten, dann wir innren nit oe-
dennckhen, wann e. ku. mt. inen <;lciclnvol discs Ijosen, tratzliclien, hocli-
nuitir^cn fiirneniens wiiler i^ot und alle crherkait vcrhcnn.f^te unnd statt
thuet, daz sv damit gestillt, sonntler wurden nur hoser und noch merers 5
unnd unleidenlichcrs I)egeren unnd haben wellen unnd nil nachlassen,
so lannj^ unnd \il, bisz sy aine ursach zu krie^, die sy suchen, inen
selbs scheptTten. Darumb wir es bey got unnd der weit veranntwurt-
licher erkennen, datz e. ku. nit., wie die selbe gemaint ist, recht thue,
on zweit'l. got werde e. ku. nit. nit verlassen, weder datz die disen lo
statten zu irem geweitigen furnemen hilff unnd fürschub thun unnd in
solhs zu nachtail abtroen lassen solt. Das halben wir e. ku. mt. aus
schulden unnser pflicht unnd unndcrtheniger mainung mit ubersenndung
der zugesanndten schrifften unangczaigt nit wellen lassen . . . Datum
16. februari anno 1530, i5
Kopie. Landesregierujigs-A. für Tirol (Innsbruck), Copialbuch, An die
Rom. königl. Majestät, 1530 — iß^i, bl. 46.
355. 1530 Februar 17.
Urfehde: Jacob Treger, von Lausen, Baszier gebiet, der wider-
touffer. 20
Demnach er von wegen der vilfaltigen ubertrettung siner ge-
thonen urfehen uff sampstag den fünfften tag februarii in disem xxx.
jare in der statt Basel an offenem malefitz gericht fry under dem
Himmel mit dem schwert vom leben zum tod gerichtet ze werden
mit recht billich verurteylt, aber uff sin underthänigst gnad begeren 25
durch . . . burgermeister und rhat der statt Basel begnadet und sines
lebens gefrystet \vorden, dasz er inen underthänigsten danck sagt,
daruff er einen lyplichen eyde zu got geschworen, dise gefangenschafft
und was sich darinn verloffen, nit ze rechen, inhalt der gemeinen urfech
in aller besten form, by pen desz swerts, ouch wyter geschworen, das 3°
er der touffbrudern furohin gantz mussig gan, sy nit behusen noch
beherbergen, einich fürschub noch underschleiff geben, darzij ir leer
und predig nit hören, sonder sich in horung desz gotlichen worts und
gemeinschafft der sacrament dess touffs und herren nachtmals mit an-
dern gloübigen der statt Basel uszgangen christenlichen mandaten glich- 35
formig ze halten, und damit man diser dingen gegen imme gewüssz
sye, das er dann sin toufferische sect und irtung jetz vor gesessnem
rhat und uff hüt alhie imm Munster, item und darnach zu Liestall und
zu Lausen öffentlich widerrüffen solle und wolle, wie es der widerruff
uszwyset und anzeigt mit dem geding, ob er hernach wyter ungehor- 4°
Nr. Jj^ö. 1330 Februar //. 331
sam oder an disen obcrzeltcn artigklen, es were inn einem oder mer,
bruchig erfunden, das dann ein ersamer rliat der statt Basel inn als
ein meyneidigen verurteylten mann on alle wytere recht mit dem
Schwert oder wasser oder mit dem strängen an ein ast, wie iro ge-
5 liebt, vom leben zum tod solle und möge richten und umbbringen
lassen, Daruff sich Jacob Treger, obstat, aller rechten und fryheiten
etc. verzigen. Dise urfech hat er also geschworen, wie obstat, uff
donstag nach Valentini, den xvii. tag februarii anno etc. 30 ut supra.
Renhardus Rettelat, notarius hc.
10 Si.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. S [ .
356. 1530 Februar ly.
Uli Madlingers v^on Hefelfingen, Baszier gebiet, dess widertoüffers
urfech.
o
Als dann Uli Madlinger, v^on wegen das er ein v^orgethone ur-
15 fech und geschwornen eyde aber ubertretten und der verfurischen sect
dess widertouffs über sinen gethonen eyde wider angehangen, desz-
halb ein ersamer radt der statt Basel inne nach strenge des rechtens
mit dem schwert wollen richten lan, jedoch uff sin und siner frundt-
schafft trungenlich bitt ist er der scherpffe des rechtens erlassen, be-
20 gnadet und usz gefangenschafft kommen mit solchem geding, das er
zuvorderist sin irtung des widertouffs vor beden rhäten, item und im
Munster jetz umb die nune und uff sontag nechst kunfftig inn siner
pfarr, so bald das gotlich wort verkündet, offenlich inhalt gestellten
widerrüffs bekennen und widerruffen, ouch sich solcher verfurischen
25 irrigen sect ewigklich nummerme zu beladen, den touftbrudern weder
herberg noch underschleiff geben, ir lerr und predig nit ze hören,
sonder sich in hörung desz gotlichen worts und gemeinschafft der
sacramenten des touffs und herren nachtmals mit andernn gloübingen
der statt Basel uszgangnen mandaten glich formig halten, darzü siner
30 oberkeit gehorsam sein, dero gebotten trülich zeleben und zii straff
der ubertrettnen urfech funffzig guldin bezalen wolle, darzü den
costen, so über inn gangen, abtragen mit gelütterten fiJrworten, wann
genanter Uli Madlinger über kurtz oder lang in einem oder mer ar-
tickell der toüffery anhangen oder sunst dise begnadung übertreten
35 würde, das als denn ein ersame oberkeit gedachter statt Basel inn on
alles wyter berechtigen von stund annemmen und gestracks mit
dem schwert richten lassen sollen. Diss alles [hatj gedachter Uli Mad-
linger sampt gemeiner urfech in bester form by pen des schwerts . . .
geschworen und sich haruber aller gnaden, so imm harwider hilfflich
40 sein mochten, verzygen per totum etc.
332 /.v->'" Februar iS. Nr. S57-
Disc urfech (wie obstat) hat er also {geschworen uff donstag nach
X'alcntiiii, ilcn wii. ta^; fcbruarii anno etc. iit suj)ra ."50.
Ren. Rcttchit, notarius hc.
S^.-.4. Basel, Katsbüclur O /, s. S^. — Enlwitrf (bciida, Crinuiialta
I /t. J/. 5
357 f.\V^ Februar iS.
Du- Basier gesa/ulten Jacol) Götz u?id Haschion Kru^^ an burgcr-
nicystcr und rat der statt Basel.
Uwcr e. w. schryben sampt der ingelegten copy hand wir emp-
fangen utT die sechsty stund des xvii. tags hornung. Dieselbigen lo
hand wir uff den andren tag fru (ie?iefi von Zürich, Bern und Schaff-
husen anzögt und verlesen lassen. Dieselbigen hands genomen, hinder
sich an ir herren und obren zu bringen^ die werdcnt furderlich dar-
über raten.
Gnedig unser lycb herren; das wir Ulrichen hand uffenthalten 15
1 tag, ist darunib beschechen, es sind die zwen Franlzosen, der herr
Borrigo und der Megret, hand ir antwurt wollen geben, wie sy yeder-
man zallen wollend, die hand sy in gschrifft gesetzt ein lange mey-
nung; desglychen sind wir für beyd herren kört, uwerm bevelch
nach und ervordret, die usstonden pensyonen, so wyr anheymsch 20
komen, wend wir üwer e. w. berichten.
Gnedigen herren; das üwer e. w. bericht werd, so ist noch nit
fil sonders gehandlet, dan die iii ort Bern, Fryburg und Soloturn,
iren handel betreffen gegen den vi orten, hand sy hinder sich ge-
schriben um mer gwaltz; die von Bremgarten und die, so von inen ge- 25
wichen, handien wir sampt den im orten, guter hoffnung, die zwen hendel
werden zu gutem bracht. Aber den houpthandcl zwischen den im orten
Zürich, Glaris an eim. Lutzern und Schwytz am andren teyl ist noch
nit angefangen, darzwyschen zu handien: es dreyt sich aber von tag
zu tag- so vil ungeschickter hendel zu von vil orten und enden durch 35
sandpotten, durch bryeff, durch eintzig personen, die disen handel für
und für hitziger und böser machen, das wir besorgen, das zületscht
nit fil fruchtbars gehandlet werden mog, den daz wir besorgen, das
der landsfriden müsz erlutret werden. Der würt für und für anzogen
und wil nit glych verstanden werden, wiewol keyn theyl darwider 3s
gethon wil haben. Es ist aber zu besorgen, so man in urgrund
sölt besechen, ir etlich eben fil syder dem nechsten tag gehandlet,
das etwas darwyder mocht sin. Darinn wissen wir unsers heymkomens
keyn zyt, den die übrigen ort und wir mit inen allen möglichen flys
ankören wollen, mu und arbeyt vms nit beduren lassen, ob die sach 40
Nr. 3c;8. ^SJO tebritar iS. 333
ye zu gutem bracht möcht werden . . . Datum zu Baden, uff den xviii.
tag hornung abents spat anno 1530.
Original mit dem aufgedr. vcrschlußsiegel von ratsherr Jacob Götz.
St.-A. Basel, Eidge?iossefischaft J) ß, l>l. ^g.
5 358. 1530 Februar iS.
Dr. Ljicas Klett, kanzler des bischofs zu Basel, quittiert dem kloster
St. Albaji aber alle seine forderungefi, die er als desseti advokat an
dasselbe zu stellen hat.
Ich, Lucas Klet, der rechten doctor, diser z^'t mins gnedigen
10 herrn, des bischoffs zu Basel, canntzler, thun kundt mengklichem mit
disem brieve: Alsdann ich gute zyt jaren herrn Claudy de Aiingio
seligen, wylennd probst zu sanct Alban zu Basel, und auch desselben
closters verdienender lehenman diener und advocat gwesen bin, mit
demselben herrn probst und gemeltem closter mit bystand, schryben,
15 rathen, reden und annderm vil müig und arbeit gehabt, deszhalb ein
nemblich summ mins ussteennden diennstgelts auch bar usgebnen gelts
und verdienten iidlons an die ersamen Ludwig Zürcher, des rats,
Hannsen Buwman, gerichtschryber, und Anthony Dichtler, den slosser,
burger zu Basel, als vorgemelts closters verordnet pfleger ervordert,
20 das sich dann die yetzgenannten dry pfleger umb das alles, so ich
dem closter zu saunet Alban als von des gemein closters wegen und
inn desselben closters eehafften sachen, hänndlen und geschefften ge-
dient, darumb ich noch nit belonung noch bezalung empfangen, güt-
lich und früntlich mit mir vertragen, auch mich umb alles das, so sie
25 mir von wegen des closters und siner ehafften henndlen, sachen und
geschefften schuldig gwesen sind, gar und gantz uszgericht und wol
vernügt und, wiewol sie mir umb das, so ich obgemelts herrn probsts
eignen person, auch anndern personen, clostern und probstyen von sinen
wegen gediennt, desglich umb das, so er mir lut siner eignen hand-
30 schrifft, für sin person schuldig gwesen ist und auch von min Schuld-
nern mir ingenomen, das sich nit ein kleine summ getroffen (als die,
so sich seiner erbschafft nit beladen), gar nützit haben wollen geben.
Jedoch so lass und sag ich für mich und all min erbenn das obgemelt
closter zu sannt Alban zu Basel und seine rechtsnachfolger aller und
35 yeder anfordrung und ansprach, wie die ich oder min erben von des
closters oder vorgenants herrn probsts oder ander wegen bisz uff disen
hüttigen tag gehebt, jemer haben sol, kan und mag, gar und gentz-
lich und auch inn alhveg quit, ledig und losz . . . Und des alles zu
warem urkund, so hab ich, Lucas Klet, doctor und canntzler obgemelt,
40 min eigen innsigel für mich und all min erben offenlich gehenckt an
334 i^;o Februar iS— ig. Nr.ssg—jöo.
diseni brieff, der ^x^hcn ist frylags, den achtzchenden hormiiif^s, als
man /alt vdii der ^epiirt Ciiristi uniisers erlöscrs tuwsenl runHlunuicrt
und dryssi«;- jar.
Orit^i/uil, Pergament, mit dem häugouiin siege/ des /.neas Kielt. St.-A.
Base/, st. A//>a>i ur/;. ur. ßöj. S
359, ^SJ^^ Februar iS.
Kunäscliaftcn vor qeric/if: f'ritags den achtzchenden february ist
diser zug von Gerg Froidenbergs wegen wider llannsen Charomellis,
den vogt zu Byntzhein, vervasst worden.
Wolfgang Heberling hat gesworn und sagt: Das er zweymal von lo
Gerg Fraidenbergs wegen und sunst ouch einmal in vergangnem jar
zu Fryburg gewesen und das ir etlich, nemlich Swartz Hans, sin swa-
ger, ouch ein kursner, der im daz hus abkouft, ouch andre, die er, zug,
nit bekent, mit im, zugen, von Gergen wegen und sins handeis halp
allerley geredt, daran er dann wal (!) gespurt, das er, Gerg, zu Fryburg, i^
sonderlich bi einem rat daselbs, nit guten luft gehcpt; dann Schwartz
Hans, der im, zugen, von Gergen wegen als desselben Gergen swager
beholfen sin solte, sagt er im, das er sich Gergen nutzit annemen
weite; dann im sine herren zu Fryburg lieber weren dann sin swager.
So hetten etlich ander, deren namen er nit wusz, geredt: Wo 20
ire herren von Fryburg inne, Gergen, ankomen, sy wurden inn an
ein ast hengken lassen, den Lutrischen schelni ! So hete ouch einer,
den er, zug, ouch nit bekenne, gesagt: Er, Gerg, het zu Fryburg
gehandelt, das er da nit hab bliben mögen, und man wurde inn
bald zu Basel ouch vertryben. Das hab er, gezug, nach siner ard 25
und gwonheit in ein gespeyg gezogen, verlacht, aber nit vil guts
willens Gergen halp zu Fryburg funden. Jedoch diser zug gesagt:
Ich vernimb doch, das inn die herrn zu Fryburg, nachdem und im
der handel am Wechsel widerfaren sye, zu etlichen ambtern, als zu
einem redner oder fursprechen an irm stattgricht und vor irm ratt, 30
gebrucht. Sagte einer, den diser zug ouch nit ze bestymen wusse:
Es were war, aber das sich Gerg der Luthrischen sach sovil ange-
nommen, das hette im den schaden thun, und were er der Lutrischen
sach nit sovil anhengig gwesen, so hette man ime den handel am
Wechsel verlassen ; nit mer gedacht, wyter etc. 35
Protoko/l. St.-A. Basel, Gerichtsarchiv D 2j, hl. S3 "V.
360. ^530 Februar ig.
Bernhart Wormbser, ritter, der meister unnd der rathe zu Stras-
burg an burgermeister unnd dem rathe zu Basell.
Nr. 361 — 362. I jjo Februar ig — 20. 335
Wir haben von unserm gesandten, so jungst by uch gesyn, ver-
standen, das ir unns der irrthumb unnd spenn halb, sicli zwischen euch
unnd dem thumbstifft by uch halten, guetlicher underhandlung bewilligt,
des wir euch sondern vleyssigen dangk sagen. Dwil nun ernante stifft-
5 herrn unns davor glichergstalt zugeschriben, so ernennen wir euch
ein tag, nemlicii uff sontag oculi den xx. martii nehstkhomend zu
Colmar nachts an der herberg zu erschinen unnd volgends mentag
zu der guetlichen, unvergriffnen unnderhandlung zu griffen, dartzu wir
dann die unnsern verordnen unnd, was zu hinlegung deren furderlich
10 oder dienstlich syn kan, nit underlossen werden; . . . dem gegentheil
solcher tag giicher wyse verkhundt ist. Datum sambstag nach Valen-
tini anno etc. xxx^.
Original, perganie?iL St-A. Basel, Bischöfliche Handhing O i , bl. 75,
361. 153^ Februar ig.
15 Aus den ivoclienausgaben samstags den xix. februarii.
Ratzcosten: Item x ß Heinrich, dem wachtknecht, als er mit eim
touffer gon Waidenburg gangen. — Item xin ß im d v^on Berlins
frowen, der toufferin, harin ze fueren. — Item xiii ß von eim touffer
von Varsperg harin ze fieren. — Item xii ß von einem touffer von
20 Lampenberg harin ze fieren ; item 1 ß vi d, so derselb verzert hatt.
— Item XIX ß hatt der jung Treyer \'on Lausen, so jetzt im Eselsz
turnly ligt, by Bahamer verzertt.
Schenckwin: Item xvi ß dem apt von Bellele.
St.-A. Basel, Fi7ia7iz G 13, s. 20.
25 362. ^530 Februar 20.
Philips, von gots gnaden landtgraf zu Hessen, grave zu Catzeneln-
bogen etc., an die verordneten des kriegs inn der stadt Strasburg,
gnant die drytzchen.
Ewer schriben des datum steet am xi. tag disz monats, berich-
30 tende, wie ewer gesenter sich mit den von Zürich, Bern unnd Basell
des furgenomenen chrislichen Verstands halber, der abrede nach zu
Marpurg ergangen, besprochen unnd usz etzlichen Ursachen eins tags
gein Basell uff den xxvi*«"" des mertzen schierst, das alsdann doselbst
ein yeder theil durch syn petschafft mit befelch erschine, beslossen,
35 welchen tag ir unns dormit dergstalt verkhundiget und doch zu un-
serm gefallen den zu anticipieren unnd verkurtzen gestellt haben, wir
alles ferrern begriffs vernemen unnd lossen uns die gedachte schigkung
und malstadt wol gefallen. Dwil wir aber die zeit allerley sachen ge-
legenheit nach etzwas zu we}t hinuszgesetzt erwegen, lassen demnach
336 /x-!0 l-fhmar 2t. A^r. ^6j; —J64.
unns j^ctallcn, das die "ckurt/t uft den xiiii'<'" tai^ niertzens gewendet
imiul also, wie den xxvi. tag desselben monats beschccn hett sollen,
allerseits gein Basel geschigkt, zum besten notdiirffligklich gchandcdt
unnd die saehen geendet werden, doliin wir unnsere verordnete mit
befekli abfertigen wellen . . . Datum Cassell 20. februarii anno etc. xxx". 5
/zeitgenössische kopie. Si.-A. Basel, Polnisches M S, i . — Kegesl:
Polil. Correspofiiienz, Ini. I, nr. ögö.
363. 1530 Februar 21.
Adelberg Mc^'ger, burgermeister und ratt der statt Basell, an
schultheysz unnd rett der statt Bernn. 10
Euwer schriben der wydertouffer halb, so ir in gefangenschafft
unnd sich unnser angeherigen ze sin berumen, haben wir alles inhalts
vernomen. Fugen haruff uch gutlich zu vernemenn, das under densel-
bigen zwen, mit namen Hans Heyden unnd Claus Schwitzer, von
wegen des irtumbs vormols euch by unns gfangen glegen unnd mit 15
urfecht, wy ir an ingelegter copyen uffs kurtzest vergriffen zu ver-
ston, wyder uszgeloszen wordenn, dy wir uch furer drumben
wyszen ze handien nit verhalten wellen. Bitten uch aber hyby gar
freuntlich. so ir sy nit vertigen, sonder usz milter barmhertzikeit
w}'der ledig lassen würdenn, das dan innen in ir urfecht, furer unser 20
glichwy uwerer oberkeiten zu mieszigen, ingebunden, domit wir deren
unnd anderer dester eer mechten abkomen unnd geruwiget werdenn . . .
Datum mentags den xxi. februarii anno xxx*"".
Entwurf St.-A. Basel, Missive?i A 28, bl. 26ß v.
364. zti 1^30 Februar 21. 25
Verhör der täu/er Hans Hersberger vofi Läufelfingen und Fridli
Schaub V071 Witinsbur g.
Hans Hersperger, der muller von Louffelfingen, hatt verjechenn,
das er jetz an der fasznach zu nacht in des Schmidtz hus von Louffel-
fingen zusammen kumen syent in bysin des altten Schmidtz und Ba- 3°
stians, sins suns.
Aber sagt er, das sy zum dickermal in sin, Hansz Herspergers,
husz zu Louffelfingen zusammen kumen syent, da by und mit ouch
Mathys Gysy und Michel Gysy und sin frow und Uly Schnider, Bal-
dasar Schniders sun von Rottenflug, deszglich Schmidtz wib von 35
Louffelfingen gesin syent.
Aber sagt er, das er zum dickermal uff dem Fronberg mitsampt
anderen touffbruderen gesin s}^, deszglich zu Loszdorff by der sant-
grubenn, und nämlichen desz mals, als dem von Bübenhoffenn sin schüren
AV. ^64. 'Sjo Februar 21 . 337
verbriinncn, s}' er dal)y, ouch Mathys Gysy, Schmidt von Louffelfingen
mit siner frowen und sin huszfrow, Lienharlt Müller, Frydly Schob,
al von Louffelfingen, Blesy Oberer von Dieplichenn und der Heyd
von Wallenburg-; da hab innen Marty Linck usz Appentzell geprediget.
5 Aber sagt er, das sy Mathis Gysin zu einnem oberen erweltt
habenn, der touff und lerre jetzunder, wo er zu innen küm; desz-
glichenn so verkund er innen an die gemeynden oder versamlungen.
Aber sagt er, das Lorentz, der Mathis Gyssis dochterman ist, zu
Rottennflüg, das er s}' uffenthaltt und underschleiff geby etc.
10 Item mer sagt er, das er nit mer touffbruder zu Louffelfingen
wusz, weder Mathis Gysin und sin frow und Michel Gysin und sin
frow, Oschwald Busers frow.
Item sagt er, das Frydly Schob und Lienhartt Schob vonn Wyttlys-
perg habenn sy, nach dem und sy die touffbruder verschworenn habenn,
15 ein mal behuset und ein mal zu den touffbruderen kumen syent.
Item mer sagt er, das He_)'ny Hersperger von Turmnach, nach dem
und er die touffbruder by der hochstenn busz verschworen hab, hab er sy
wyderum ungefarlich by sechs wüchen widerum behuszt und beherberget.
Aber sagt er, das, ungefarlich jetz um Martini verschinnen, sy
20 er zu Keyserstul by anderen touffbruderen gesin, haben da selbs in
einnem bössen husz an der einody desz herren nachtmal gehaltten,
und hab innen Nysy usz Appentzel das brott brochenn.
Witter so hat er sich lutter entschlossenn, das er nit schweren
well und welle ouch sych der touffbruder nit verzychenn, deszglich
25 kien (!) waffenn nach gewer (obs im glich ein oberkeytt but) nit bruchenn,
ja ouch glich wider den Turckenn, deszglichenn kiennen pfarrer nit
horren predigen, dan kien frucht usz irren predigen kumc, sonder als
bald .s}^ uszgepredigent, so verfal man s}^ und stel in wider nach.
Item so wil er ouch der urfech, wie im die vorgelessenn ist, in
30 allen artickelen nit gestendig s,vn, sunder spricht, er habs nit verstan-
denn, darzu s}' er darzu gezwungen. —
Frydly Schob von Wittlysperg, der vormals zu Basel und ein-
mal zu Homburg von wegen der verfurischen sect der widertouffer
35 gefangen gelegen ist, hatt verjechenn :
Zum ersten sagt er, das er syderhar nechster urfecht zum offderen
mal by der touffbruder versamlung gesin sy, als zu Lostdorfftt und
o
zu Fronberg und in Uly Madlingers husz.
Item sagt ouch, dasz er die touffer beherbergt hab und nämlich
40 Blesy 01)berer, den Linckescherenn und den junngen Treger, Hans
Fütpacher, nach dem und innen allenn statt und land verbotten sy.
Basler Reformationsakten, IV. iq
338 O'jö Februar 21. Nr. ,'öi
Iti-m iiicr sas^t cv, er haln' des hcrrcn naclitiiial in Uly Madlin-
i^ers luisz oeminicii uml jotz zu lotst nach wynechtt, da hal) eis in l^lr-
hart Ileyden luisz zu Holstein ouch des hcrren nachtmal <>enunicn in
bvsv desz Kcszlers von Holstein und etlicher von Lanij)cnbcrg.
Item sagt, Mathys Gysin hab sin miUter getoufft, aber der 5
Schwitzer haby Erhartten und Heyny Schoben getoufft. Lienhartt
Schob hab alweg gesagt, er wel sich he^Mulich losscnn touffen, wusz
aber nit eygenlich, ob er toufft sy oder nit.
Item so sagt er, er sy ouch zu Lostdorff by der Sandgruben ge-
sinn; da syen ouch by sechtzig wiber und ungetarlich by sechtzig '^
man, jung und aUten, under dennen ouch der Huber und die hebbamm
von Turmnach gesy syent.
Item er hatt sych ouch lutter entschlosscnn, das er nit welle
schwerren, sych ouch der touffbrudcr nit verzichenn, deszglichen so
welle er kiennen pfarrer nit horren, dan die, so sy horrent, besserent '5
sych nit, sunder ferfolgent sy und fachent sy 5 spricht ouch, das kien
crysten den anderen fach, nach verfolg, sunder es thü ye ') einner
dem anderen, das er ger von einnem anderen ouch hette etc.
Item er hat ouch verjechenn, das er zii dennen von Dietkenn
gangen sy und zu innen gesagtt, sy habenn ein kirchen an der ein- 20
6dy, und so sys begertten, wellte er innen das gotzwortt verkünden;
daruff er gefragt ward, was er innen predigen wol, er kundt weder
schryben nach lessenn, antwurtt er: was im gott der vatter ingeb etc.
Originalverhörakte. St.-A. Basel, Crimi?ialia i B, H.
365. 1530 Februar 21. 25
Urfehde: Hans Hersperger, der muller von Louffelfingen, Baszier
gebiet, der widertouffer.
Demnach er von wegen der vilfaltigen ubertrettung voriger siner
gethoner urfehen und geschwornem eyde abermals sich der verfurischen,
verdamplichen sect der toüffer undernommen und solchem irsal wider 30
angehangen, deshalb der rat inne nach strenge desz rechten mit dem
Schwert wol mögen richten lassen, jedoch uff sin underthänig, ouch
siner fruntschafft trüngenlich bitt der scherpffe des rechten erlassen,
begnadet und uff mentag vor Mathie apostoli, den xxi. februarii, der
gfangenschafft erlidiget, daruff vor . . . burgermeister und radt der statt 35
Basel in gesessnem rhat solchen sinen irsal als ein verdampliche, ver-
furische sect bekendt und öffentlich widerrufft, daby ouch trulichen umb
gnad gebetten, und einen lyplichen eyde zu gott geschworen, das er der
touffbrudern fürohin gantz mussig gon, sy nit behusen, beherbergen,
364. ') Vorlage ey. 4°
Nr. s66. 1 530 Februar 22. 339
furschub noch underschleiff geben, darzü ir ler und predig nit zu-
hören, sonder sich in hörung desz gotlichen worts und gemeinschafft
der sacrament, desz touffs und herren nachtmals mit andern gloubingen
der statt Basel uszgangen christenlichen mandaten glichformig zuhalten
5 und zu straff der ubertrettnen urfech zwentzig guldin bits ostern nechst-
kunfftig bezalen, darzü den costen, so über inn gangen, abtragen;
für dise xx gülden, zu straff erkandt, der ersam Gorius Schule, der
nietzger, burger zu Basel, wussenthaffter gült und bürg worden mit hand-
gebner trüw an eydstatt zijgsagt und versprochen, wo genanter Hans
10 Hersperger gedachte bezalung uff zyl, obstat, nit erstatte, das alsdann er
solch gelt an sin statt m. h. uff ir richthusz gen Basel uszrichten wolle.
Es hat ouch obgeschribner Hans Hersperger gedachten herren
der statt Basel, das er von angezognem irsal der touffer abgestanden
sey, vergwussung und Sicherung ze thün geschworen, das er sin touf-
15 ferischen irtumb jetz im Munster umb die nune und uff sontag nechst-
kunfftig inn siner pfarr, sobald das götlich wort verkündt worden, öffent-
lich, inhalt gestellten widerröff, da vornen geschriben, angereckten irsal
bekennen und widerruffen, ouch solcher verfurischen sect sich num-
merme ubernemmen noch zübeladen, darzu m. h. und an ir statt iren
20 amptluten in allen billichen zimblichen dingen, wie trüwen, frommen
underthonen zustat, gehorsame leisten wollen, ouch fürhin in hörung
des heiigen wort gottes zu rechter zyt in sin lulkirchen mit andern
frommen underthonen und bis zu end der predig dasselbig hören;
was imm ouch deszhalb durch miszverstand mangel zTistünde, sich
25 durch sinen lutpriester underwysen lassen, ob er dessen nit gnug-
samen verstand, allhie zu Basel durch die predicanten entscheid emp-
fahen, aber des winckelkluszlen, hin und her, usz dem testament uszer-
halb pfarlicher predigen gesprech uffzerichten, solle ouch gentzlichen
miden, doch für sich selbs, das heilig gotts wort zu lesen und mit
30 sinem rechten verstand sinem huszgsind fürzehalten, sol er onverbun-
den sein, darby ouch geschworen gemeine urfech in bester form, tni
falle der Übertretung mit dem schwert oder wasser oder mit dem
strängen an ein ast gerichtet zu zuerden.
Jo. Hen. Formüller, notarius hc.
35 St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 86.
366. '530 Februar 22.
Vertrag zivischen bischof Philipp von Basel und den dörfern
Therwil und Ettingen.
Zu wissen: Als dann etzlich irrung und spenn zwuschen . . . herrn
40 Philipszen, bischoven zu Basel, an eim, auch siner fürstlichen gnaden
340 /,vi<^ l't'hruar J2. Nr. ^66.
iiniulertliancii tler clortTcr Trnw \Icr iiiul I^ttinocn anndcMiu (hoil, nach-
V(>h>-cnmKM- saclicii hall» sich ^ehalten, das wir naihbcMianntcn, Niciaus,
aM)t /u IW^llelce, Adclbcr«;- Mei<^cr, l)ur<;criucislci-, und \V()llTi4aiin<;-
llarnasch, des rats der statt Basel, als crpetnc umul «geordnete uiiiulcr-
thedini^er, welchen solche irrunt;- und miszhcU inii trewcn U-id ^e- 5
wesen, beid parthyen deren gutlich und iVuntlich vereinbart, <;ericht
und betragen hal)en in masz unnd gstaltt. wie nachgeschriben stal :
Zum ersten: Als die gedachten unnderthancn zu Terwyler und
Ettingen unnserm g. h. die jerliche stur syt gemeiner purischen empo-
rung vorgehalten, haben wir gesprochen und geordnet, das die be- 10
melten unndcrthanen nun hinfür nit mer dann an ein ort ein zimbliche
billiche stur, die durch vogt und geswornnen by iren eyden nach
vedes vermögen angelegt werden, auch die versessnen sturen furder-
lich abrichten und bezalen sollen; doch soll eim yeden an den ver-
sessnen sturen ein stur us gnaden nachgelassen werden. 15
Es sollen auch unnsers g. h. unnderthancn, inn vorberurten
dorftern gesessen, fryg sin, on enntgeltnis sich undereinannder zu ver-
heiraten und ein yeder nit mer dann an ain ort sturen, dienen und
gehörig sin, da er gesessen ist, doch unnserm g. h. der eigennschafft,
auch nachvolg, ob yemands von sinen gnaden unnder fremd oberkeit 20
ziehenn wurde, unschedlich.
Sodann der fron und tagwon halb sollen obgemelte unnderthanen
ein yeder unnserm g. h. alle jar zwen tagwon und nemblich für die
beid tagwon ein yeder zwen Schilling zu bezahl verbunden und sunster
des rebo-elts, holts^elts, win und holtzfur furohin ledig sin. Es sollennd 25
auch die w^ittwen zu Terwyler und Ettingen, ein yede für iren tagwon,
des jars ein Schilling geben.
Furier sollen die genannten unnderthancn, yede ee oder huszge-
sesz, des jars ein vasnachthun an das ort, dahin yeder gesessen, zu
sreben verbunden sin, darzu den versesz bezalen. 30
Item die von Terwyler sollennd die Martins- oder hofstetzins
sambt dem liechtmeszins wie von altem har bezalen und, was deren
usstenndig, vernugen.
Item was zinsen die unnderthanen unnserm g. h., sythar der em-
porung verfallen und noch unbezalt, uszstannden, die sollen usgericht 35
unnd bezalt werden, nemblich ein neuwen und ein alten zins mitein-
annder Martini nechstverschinen anzufahen.
Die gedachten unnderthanen sollen nun hinfur mengklichem
widerumb gericht und recht, wie von altem har, halten und umb die
frevel, so hievor berechtiget, vertedigt oder hinfur verfallen werden, 40
unnserm g. h. gericht unnd recht gon lassen und das fürderlich an die
Nr. ^66. ^530 Februar 22. 341
hannd nemen unnd die ubri<Tcn frevel, on allein den yetz beoanonen
todtschlag, usz gnaden nachgelassen sin.
Es soll auch inn niergemellten dörffern unnser g. h , wie von
altem har, nieiger setzen, unnd die unnderthanen sin fürstlichen gna-
5 den inn gepotten unnd verpotten gehorsamen, wie frommen under-
thanen zustat.
Die verkündung des gottlichen worts belanngen, lassen wir die
unnderthedingcr für uiuis selbs blyben, das den gemelten unnderthanen
das gotswort getrüwlich gepredigt werde, also das ir predicannten
lo nichts annders dann die heiligen schrifft des alten unnd nuwen testa-
ments predigen, aber uff den cantzlen niemands nennen oder schmehen.
Es sollen auch und mögen die unnderthanen und ir predicant von
wegen desselbigen fr^^g wanndien inn unnsers g. h. lannden und obcr-
keitten, und soll inen niemands yhzt args von des gotsworts wegen.
15 das sie demselbigen anhengig sind, zufügen; doch sollen sie sich hin-
wider unnder anndern unsers g. h. lüten unverwyslich halten.
Und als die unnderthanen gemeinlich begert, das ire predicanten
von dem groszen zehennden mit zimblicher narung fürsehen, dwyl
dann diser artickel nit unnsern g. h., sonnder die rechten kilch- und
20 zehennd-herrn berürt, ist unnser meynung, das bemelter artickel, bisz
hienach füglicher hierinn gehanndlet werden möge, angestelt solle sin.
Es ist aber des zehennden halb hieby unnser erkantnus, das die
von Terwyler und Ettingen die groszen zehennden, nemblich inn win,
wcyssen, dinckel, habern unnd rogken, wie von altem har, geben
25 sollen, auch die furohin on einchcn vorgonnden costcn, so biszher
daruff verzert, yeder zyt fryg usgeruefft, geluhen, empfanngen, und
von den unnderthanen deren halb kein sonnder anslag, part oder ge-
ding zu nachteil der zehennd herrn inn der lyhung oder uffrueffung
gmacht werden soll. Unnd dwyl sich die unnderthanen erpotten und
30 zugesagt, alle andre artickel getrüwlich zu erstatten, allein gepetten,
inen den kleinen zehennden und den gersten zehennden, als vil unscrn
<l. h beruren mag, nachzelassen, haben wir die unnderthedniger, unns
inn disem puncten bemelts unsers g. h. damit dise gutlicheit furganng
habe, gemechtiget, und solchen unnsers g. h. theil, auch gersten zehenn-
35 (\qv\ uffgehebt, also das er furohin für unnsers g. h. theil absin solle.
Item es sollen die unnderthanen frig sin, mit dem berren, mit
der angelsnur und fryger hannd vischen, darzu beren und swin zu sincr
zit, doch der oberkeit ir recht daran vorbehalten, item fuchs, hasen
und vogel, auch wie von altem har, jagen und fahen nuigen.
40 Der bodcn- oder eigenzins halb, lassen wir zu, das so etzwan
jarzit oder derglichen eewig Vergabungen umb der seelen heil willen
;Ul* ijSO Fibmar 22. Nr. ^^66.
besclichen, das solche ah^eloszt werden mooren, ncmblicli ein Schilling
«jcits mit eim jirnnd houhtj^uts, doch das solch abgelöst gelt witlcr zu
nutz der Uilchcn mit willen der oberkcit bewcnnt werde. W'a aber
sunster ledige <^"uter umb ein eewigen jerlichen Iconi-, liabrn-, win- und
tlerj^lichen zinsz \erhihen wcren, die sollen on der zinshcrrn willen 5
nit abi^eloszt, sonndcr wie von allem har <4ezinszt und bczalt werden.
Die allmennden und holtzer betreffen, lassen wir blyben, das sich
bedachte unnderthanen inn \'edem dorff, wie von altem har, deren <^c^-
bruchen. Es soll auch des ackerits halb, wie von altem har «j^chaltcn
werden. 10
Der gefanngensciiafft halben mag sich uniiser g. h. darmit wie
von altem har halten und gebruchen.
Und als die unnderthanen begert, wann ein misgewcchs der
fruchten keme, sie alsdann mit abschctzung der zinsen zu bedenncken,
dw3'l diser artickel auch anndere l)etrifft, können wir hierinn nützt 15
annders für gut achten, dann das die zins wie \on altem har bezalt,
doch den unnderthanen, so ir 3'eder by sineni zinsherrn zu zyten un-
gewechs frywilllg finden mocht, unbeslagen.
Den artikel der widerkerung der zcrung und costens, inn der
purischen empörung uffgeloffen, betreffen, welchen die \'il gemelten 20
unnderthanen inen zu ersetzen begert, erkennen wir, das der berurt
costen soll absin und furter nit gevordert werden.
Das umbgelt belanngen, sollen die unnderthanen von yedem
soum win, der usgezepfft unnd verschennckt wurt, unnserm g. h. hinfur
zu umbgelt geben sechs crutzer, darzu die wurt den win, so sie ver- 25
schenncken, truwlich ankerben lassen. Doch was des versessnen us-
stenndigen umbgelts zu Terrwyler und Ettingen biszher uffgeloffen, soll
US gnaden ab- und nachgelassen sin.
Den artickel betreffen die unnderthanen, der empörung halb, auch
das burgrecht mit der stat Basel angenommen, belangen, lassen wir 30
zu diser zit anston, bisz der wolgeborn her Hanns Jacob, fryherr zu
Morsperg und Beffort, lanndvogt inn Unnderelsass, und wir, die dry
zusetz, nachgonnder zyt zusammen kommen, alsdann darinn zusprechen.
Ob sich auch diser artickeln halb kunfftiger zit zwuschen beiden
theiln spenn oder miszv^erstenndtnus erheben oder zutragen, deren 35
sollen sie für unns zu enntlichem enntscheid kommen.
Solch obgeschriben mittel und betreg beid parthyen, obgenannt,
der obberurten artickel halb angenommen, zugesagt und versprochen
haben zu halten by iren fürstlichen würden, eeren und truwen an
rechts eidsstat mit verzihung aller uszzug, funden und geverden. Zu 40
urkund mit aller unnd yeder unnser dryen uffgedruckten innsiglen be-
lO
Nr. j6-j—_^68. 1530 Februar 22. 343
siglet, doch unns, unnsern nachkommen und erben inn all weg on
schaden. Datum Basel utT den zweyundzwentzigsten tag februarii als
man zait tuwsent funffhundert und dryssig jar.
Original, mit den aufgedr. siegeln der drei genannteii Unterhändler.
Landes-A. Liestal, thekc 61 ß, nr. IJI. — Kopien aus der Basler und
der bischöflichen katizlei, e?ide XVI. ;ht., sowie Vidimus bischof Phi-
lipps imd Trans sunt pt, Pru7itrut 1^33, ebenda (Landes-A. Liestal) ufid
St.-A. Basel, Bischöfliche Handlung D 2, bl. 7.
367. 1530 Februar 22.
Das capitel der stift Basel an das regiment zu Enszisheim.
Über alles, was uns geschehen ist., haben wir euch bis dahin
unterichtet und auch in unsern entschlüssen euren rat eingeholt. Wir
haben aber darzvvuschenn gespurt und befunden, was nochteil unnd
schaden unns zugezogenn, das wir nit die halb innkhommen, so wir
15 vor gehebt unnd by denen wir unns dannocht eben smal betragen,
yetzt molenn mogenn habenn, wir sovil dester ee, besonnder ouch
usz dem, das unns unnser abwichen ze Basell, nit so gar hocher ver-
nunfft beschehen, uszgelegt wollen werden, als wir doch guter cristen-
licher meynung gethan, so meister und rot der stat Straszburg unns
20 umb gutlich unnd onverbunden tagleist, inn spennen zwuschen unns und
denenn von Basel furzenemen, angesucht, dozu willenn gebenn, also
das jungst usz dem ervolgt, das dieselben von Straszburg beiden theilen
darunder gen Colmar den xx*«'» dag mertzens molstat unnd tag ernennt
unnd verkhundt habenn; welches wir nun e. g. und gunst guter meynung
25 nit verhalten wollenn, des sonnderen vertruwens und Zuversicht, noch-
moln, wie vor by inenn inn solichem wie in anderm, so vonn notenn,
rot unnd hilff ze findenn, ouch der bewegknus, das e. g. khein ver-
dacht empfangen, das wir unns on sie oder aber ouch sonsten in eynich
unpurlich handlung, sonders mit wiszenhaffter theding . . . ze hanndlenn
30 inloszenn wellent . . , Datum Friburg uff den xxii. dag februarii anno
etc. XXX.
Entwurf. Generallandes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 225 ([530), bl. lo.
368. 1530 Februar 22.
Das capitel der stift Basel an den thumbdechan zu Stroszburg.
35 In den irthumbenn zxuischen uns und der Stadt Basel hat sich
Strassburg um eine unverbindliche tagleistung betniiht, in die tvir ein-
geivilligt haben; daher werden wir den tag zu Colmar besuchen. Da
aber unns eben dick vorhar entgegen khommen unnd gesagt, ob wir
zu Basel wie ein thumbstifft zu Straszburg gehalten unnd die richtung
:U4
/ ^jo Februar 22. Nr. 36g.
wie sie f;elKil>ciiii. das iinns classcll> iiit so ^ar miszicorn sin luocht,
ilcr i^estalt, das wir nociulcnckens lial)cnn, das villiciU iiiuierstaiulen,
uff solich Dilcr viiliclit ander condiüon mit uns ze liandlcnn unnd dann
uns on wis/cnii, wie unnd was /wuschen unsern oncdi^cMi Iiern vom
Hohen stitVt Straszburg und der stat ih)sell) oehanndlet unnd was der- 5
selbigen vertrag oder ob die sich mit inen von Stroszl)urg zu etzwas
handlung oebenn oder nit. so schicken wir meister Theboltcn Ouglin,
unnser stifft vicarien unnd wol vertrüwetlen, zu euch mit der bitte, unns
iiui geheym durch den \olkomnen bericht und mögliclierxveise copien
jener vertrage und handlungen zu geben und mitteilen, was ouch vor- 10
oder nochteils darhy sin mog unnd was in furnemender gutUchen hand-
king zu verhüten etc. . . Datum l'riburg den xxii. februarii amio xxx.
Entwurf. Generallandes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^(1 ß3o),bl. lov.
359_ [zu 15JO Februar 22].
Instruction an meister TheboltenJ) '5
Soll sich gon Stroszburg verfugenn zu minem hern thumbdechan,
hernn von Rinegk, unnd sinen gnoden die missiven, deren copien im,
meister Thebolten, ouch behendigt werden, überantworten unnd, dem-
noch sin gnad soliche verlesen hot, witers mit deren hanndlenn, den
bericht ze bckommenn gemäss brieflicher begehr. 20
Zum andern: Alsdann unns uff kunfftigen dag eins redners vonn
notenn unnd mine herrcn nit wol wMszen, ob inen derjhenig, den sie
vorhaben, werden möge oder nit, unnd darumben die noturfft ervordert,
unns neben dem umb ander zu bewerbenn, das dann meister Thebolt,
aber als für sich selb, zu Straszburg sin erfarnus haben, ob die von 25
Straszburg dem Mornar nit zewidder und den lyden mögen, also das
der mynen herrn inn disser sach ze bruchenn unnd reden dinstlich,
dann der ze reden geschickt. Ob aber solichs angenemm by den under-
handlern, das mögen minen herrn nit vviszen.
Unnd so meister Thebolt die sach also funde, das wir den irenn 30
vonn Stroszburg halb wol nemen und gebruchen mochten unnd das
mine herren keins Unwillens zu ersorgen heften, woll dann derselb
meister Thebolt sich zu im gon Merszmunster oder wa er daselbst
umb ze finden verfugen unnd anzeigen, wie mine herren vom capitel
mit einer stat Basell ein gutlich onverbundenc dagleist uff den xx^'^^" 35
dag mertzens zu Colmar vor deren von Stroszburg verordneten zu be-
suchen, dozu sie dann eins redners zugebruchen von noten uff meynung,
ob im, dem Murnar, gelegen sin wolt; so von noten, sich dozu bruchen
ze loszenn, das er sich des vernemen loszenn, wurdenn mine herren
369. ') Ist nit übergeben, sonnder von mundt ze reden bevolhen. 4°
j\ir, jyo — ^yr. fjjo Februar 22. '"^45
vom capitell, vva die sins willens und gutwilligkeit bericht, im alszdann
witers ein dag oder ver(vier;?)zeclien vor solichem dag das zuschrieben
unnd allen handeis berichten unnd, was der bcmelt meister Thebolt by
im, dem iMurner, fyndt, soll er mynen hcrren vom capittel bericht gebenn.
5 Unnd ob were, das vermelter Murner mynen herren nit ze bruchenn
oder das er das nit thun khonnt oder wollt, wolle dann meister Thebolt
Ouglin des Zuckmantels wie des Murners halben handien unnd, Vv^as
im begegnet, des alles minen herren berichten.
Enlwurf. Gcncrallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (i 55o)> ^^- ^ ^■
10 370. 1530 Februar 22.
Das capitel der stift Basel afi Ernsten, margraffen zu Baden, Hoch-
perg, landtgraffen zu Susenburg, herr zu Rotlen und Badenwiler.
Mit berufufig auf das große, je und je durch die tat beiuiesene
wohhv ollen zvetiden zvir uns in der angelegenheit des gütlichen tages
15 zu Colmar, wie er zxvischen uns und der Stadt Basel vorgesehen ist,
an e. f. g. Unnd so unns dozu under anderm mergklich unnd gross
von noten, mit einer geschickten personen, die ouch redbar, zu ver-
faszen, will unns e. f. g. cantzler doctor Oszwalt Gut ') für all andern
dozu gefallenn; so bitten wir e.f.g. um unsert- und um iinsers gottes-
20 diensts willen dringend, unns iren canntzler zu dissem dag unnd das
der unns mit roten unnd reden inn der sach beholffen sin mog, ver-
gönnen zu loszen dem erloubenn, so er ouch des nit so gar willig sin
wolt, dozu vermögen. Der canzler soll dafür tvohl belohnt werden
und wird sich über nichts zu beklagen haben. Datum Friburg, den
25 XXII. fcbruarii anno etc. xxx.
Entwurf. Gener allandes-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22 j (I53<^)^ ^d. 12.
371^ i^jo Februar 22.
Das capitel der stift Basel an Jacoben Zymerman, licentiaten etc.,
dechan zu Colmar.
30 Wir benötigen auf die tagleistung zu Colmar Herberge. Unnd
als aber unns- nit gemeint, auch nit wol schickerlich vieler Ursachen
halber, inn herbrigen oder wurtzhusern ze ligenn, erinnern ivir uns,
wie der verstorbene bischof von Basel auch bei euch abgestiegen ist.
Daher bitten wir für die dauer dieser tagung ebenfalls um herbcrge
35 und umb provision körn, haberen unnd ander notwendigkeiten, so wir
von dem unsern als von Hatstat etc. nit haben mochten. Könnt ihr
370. V Ebenda, bl. ij, ivendet sich das capitel auch tinmittelbar an Oswald Gut mit
beiu/ung auf dieses schreiben und ersucht ihn drini^end, diese hürde au/ sich zu nehmen.,
tinter Zusicherung erbarer besoldigung. . . Datum den XXII. februarii anno XXX.
Basler Reformationsakten, IV. 44
:Uti ^Sjo Februar 24. ^r. 372— 373.
uns uiilit entsprechen, so bemüht euch, andere Unterkunft ausfindig zu
machen und sie uns sofort mitzuteilen. \\^ werden unser aller oiicli
nit von hcrren uiul knechten über xvi oder xx personcn. viel ec ein
'geringere zal. Datum l'riburt;-, den xxii. tehruarii anno xxx,
Entwurf, Gcncrallandcs-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 225 (fjSoJ' f'l- K^"^'- ^
372. ^53^^ Februar 2/.
Adclberg IMeyger, bürgermeisier der Stadt Basel, an schultheisz
unnd ratt zu i^adcnn in Ergeuw.
Es liatt doctor Allexander Sytz, so cttwan hy uch wonhafft gvve-
senn, uff luit datum ein lyl)cll, das wir famosz achten, mit siner eygnen 10
hand geschribenn, vor unns ingelegt und, dwyl er uch in sollichcm
libell, wy ir an ingcschloszner copyenn zu vcrncmen, von wegen der
kuntschafft, so ir uff Hans Jacobs, unsers substytutens, rechtlich er-
suchenn wyder in geben, ouch ettvvas anzucht unnd der eeren schmutzt,
haben wir in von meerer unnd anderer sachen wegen gfcnglich an- 15
gnomen und uch das (ob ir in ze berechtigen, wy wir uch dan unver-
zogenlich recht ergon ze laszen urbuttig) rettig wurden, gutter meynung,
als es beschicht, nit wellen verhaltenn und ersuchen um schriftliche
antivort hy dysem botten . . . Datum donstags den xx!!!!**"" februarii
anno etc. xxx. 20
Entwurf. St.-A. Basel, Missivcn A 28, bl. 266.
373 1530 Februar 24.
Adelberg Meyger, bürgermeisier der Stadt Basel, an Eberhart
vonn Ruschach, dem eitern.
Es hatt docter Allexander Sitz uff hut datum ein libell, das wir 23
famosz achtenn, mit siner eygnen hand geschribenn, vor unns ingelegt
unnd, dwyl er dich in sollichem libell, wy du an ingcschloszner co-
pyenn zu vernemen, von wegen der kontschafft, so du uff Hans Jacobs,
unnsers Substituten, rechtlich ersuchen wyder in^gebenn, ouch ettwas
anzucht unnd der erenn schmutzt, unnd du dan mit unnsern botten uff jo
nehst gehaltenem tag Badenn deszhalb red gehept, haben wir in von
sollicher diner schmutzung und anderer ursachenn wegen gfenglich an-
genomen unnd dich das (ob du in ze berechtigen, als wir dir ouch
unverzogenlich recht gegen im ergon ze loszen urbuttig) rettig wurdest,
gutter meynung, als es beschicht, nit wellen verhalten und ersuchen 35
tan schriftliche antzvort hy dysem botten. . . Datum donstags den
xxirii. februarii anno etc xxx°.
EntwurJ. St.-A. Basel, Missivcn A 28, bl. 266 v.
Nr.jy4- ^53'^ Februar 24. 347
374^ i'^jo Februar 24.
Urfehden: Hans Huber, von Pratelen; Anna Tregeri, von Lausen;
Margreth Borli genant Blapp, von Zuncka; Margreth P^lütbacheri, von
Lampenberg; Bläsi Obera, von Dieplika; die widertoüffer, alles
5 Baszier gebiet.
Uff donstag sant Mathis des heiligen zwolfbotten tag, den xxiiii.
tag hornung, sind dise obgeschribne fünff personen der gfangenschafft
gnedigklich ledig gelassen, und ist ihnen durch den rat der stadt Basel
nachvolgende meinung fürghalten worden, namblich Hans Hüber und
10 Anna Tregeri also:
Demnach sey von wegen ir vorgethoner urfeh und geschwornem
eyde, so sey ubertretten haben und widerumb über solchen gethonen
eyde, der verfiirischen sect desz widertouffs angehangen, deszhalb ein
ersame oberkeit gut {\\^ und recht gehept, sy beide vom leben zum
15 tod nach scherpffe desz rechten, namblich Hans Hubern mit dem schwert,
und Anna Tregerin mit dem wasser ze richten lassen, aber uff ir under-
thänig und irer fruntschafft und eitern trugenlich bitt, auch insonders,
dass beide fryes willens ihrem irrttim abgeschworen, sind sie hegw^-dci
xvorden und uff den tag, obstat, ledig gelassen.
20 Sodann den uberigen tryen personen, vorgenant, von gemelten
herrn burgermeister ir ubertrettung uszgangner christenlichen raandaten
der statt Basel, der toüffery halb, ouch fiirgehalten worden mit er-
scheinung, was sy dessen halb zu straff verdient hetten; dwyl sy aber
ouch gnad begert und alles dess sich erbotten zu volbringen, was
25 frommen underthonen zijstat, daruff ouch begnadet.
Und dem allem nach Hans Hüber und Anna Tregerin irn irsal,
als morn umb die nune im Munster, darnach sontag künfftig yedes an
ort, da es da heimen, deszglich ouch die uberigen try personen nechst
künfftig sontag an enden, da sy pfarlich hinghören, so bald das götlich
30 wort verkündet, öffentlich inhalt gestellten widerrüffs, da vornen ge-
schriben, so inen allen von herrn stattschriber vorgelesen worden, be-
kennen und widerruffen wollen, dessen sey ein lyplichen eyde zu gott
dem allmechtigen geschworen haben sampt allen nachvolgenden ar-
ticklen, uszgenommen die geltstraff, deren sy one die atzung erlassen,
35 in massen und gstalt, wie dann davor Hans Hersperger ouch geschworen
hat, mit angedingter pen, die frowen ze ertrencken (in eventum trans-
gressionis) und sy, die menner, alles on verrer ervolgetem rechten an
ein ast ze knupffen oder mit dem schwert vom leben zum tod ze
richten lassen; by diser pen ouch gemeine urfech in bester form ge-
40 schworen. . . Jo. Hen. Fortmüller notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. Sj.
o48 '.ijt) l'fbt uar 2^ — 26. Nr. ,'•75 — J7<^-
375. /J.50 l'elnuar 2^.
Ailclhor^ Me\\L;cr, biiroirnieistir der studt luisr/. an Ilaiinscii
Loiibcnn, iiiiicniorn ilci' |)icscnnl/. der tliünihstittt Hascll, jcl/ zu I'iihiirg
im nrysz<;ou\v.
Wir, AcloII>cr^- Mcygcr, hur^crmeystcr uiiiul der ratt der statt 5
Hasell. . . . tu,L;enii ücli liiehy zu \ eriieniiiicii. das unus ulT Iii'itt datuni
Jacob Meyi^er, uiinser hurLjer, so schrilftlich so munllicli anzeij^t: Dem-
nach er dem ampt tler preseiintz vermclts stiffts jerlich dr^'szij^ dritt-
halbenn j^uldcnn uff sannt Anndrcs des Iie_\'ligenn zwolffbottcnn tag von,
uff unnd ab luindcrt guldin jerlicher oültenn, so er uff der statt Mul- 10
hüsenn vallenn liatt, zu verzinscnn scluildig, die er uch vcrmog (der
versclirybunng", deren copy wir ouch gsehenn unnd verlesenn hörenn),
wo wir inn dcszhalb nit hinderstcllig gmaclit, w}' er üch dann gni'ig-
samlich verstenndigt, zu bczalenn willenns, aber ir uch solliches sins
berichts nit ersettigen lassenn, sunder im geschribenn unnd gmant, das 15
er üch wöll den zinsz in acht tagenn gon Nüwenburg, das er doch nit
schuldig, anntwurtenn, unnd wo das nit beschehe, werdenn ir im uff
die unnderpfanndt ze farenn unnd üch denen zu nähern ursach habenn etc.
Dwyl nun die houptverschribunng vermag unnd darlieh usztruckt,
das er denn zinsz an kein annder ort unnd ennd dan hyhar gönn Basel 20
zu anntwurten pHichtig, habenn wir im solliche verfallene zinsz, die
xxxii:^ guldenn, an den wechszel ze legenn unnd nienen annderschwo
hin on unnsernn verreren besche}'tl zu lüfferenn befolhen. Deszhalb
gelanngt an uch unnser ernnstlich gesinnen, vermeltenn Jacobenn, den
unnsernn, dysz vervallenen zinnsz halbenn wyter nit manenn, darzu ouch 25
der unnderpfanndt, \vy ir im geschribenn, uch ze miessigenn, keins wegs
nit beladenn oder anzetastenn. Dann wo ir soliches nit thetenn unnd
uff uwerem fürnemenn vermög uwers getandenn schribenns verharrenn
unnd uch der unnderpfennder (das wir doch nit hoffenn) unnderziehenn
weltenn, wurdenn ir spürenn unnd sehenn, das ir unns kein gfallen daran 30
thetenn, köntenn ouch den unnsern, der des orts sins gethondenn eyds
unnd unnsers befelchs gelept, keins wegs verlassenn, sunnder inn vestec-
lich hannthabenn: das wir uch im bestenn nit wellenn verhaltenn. Unnd
wiewol wir unns keins abschlags zu uch versechenn, jedoch begerenn wir
uwer unverlenngte verschribne anntwort by disem bottenn, fürer wonach 35
wüszenn ze gerichtenn. Datum fritags den xxv''^"^ februarii anno etc. xxx".
Entwurf. St.-A. Basel, Ädissiven A 28, bl. 26"] .
376. ^530 Februar 26.
Adelberg Meyger, burgermeister unnd ratt der statt Basell, an
Johan vonn Hattstein, sant Johannsordenn, in Tutschenn landenn meyster. 40
Nr. jyö. ^530 Febrtiar 26. 349
Euvver schribenn, des datum Friburg den x'^'^» februarii dis gegen-
wertigen xxx*^" jars, erstlich meldende, w}' wir usz dysenn regierenden
leuffenn euwer komptary by unns glich wy ander styft't unnd closter
zu handen gnomen, darin allcnn husz- unnd v^orrat, win, körn, silber
5 unnd gold unns zueygenet, unnd her Conrattenn Vochhennen, Schaffner
bemelter comptarienn, furer by unns nit liden noch gedulden wellen
und in an inziehung zins, zehenden und rentenn in unnd usserthalb
unnser statt Basell verhinderenn, üwcrn ordenn also uszgetribenn und
spoliyertt etc , zum andrenn, das wir gedochter komptarien ab unnserm
10 richthusz nuntzig zvven guldenn, inhalt der verschribungenn, so ir by
handenn jerlich zu verzinszenn schuldig, an wellichen xliiii gülden, näm-
lich das halb uff Phylippi unnd Jacobi und das ander halb uff des heylig
crutztag der erfindung nechst darnoch, verfallenn, mit beger, das wir
uch derenn uff geburliche quitantz uszrichtenn und bezalen weltenn etc.,
15 habenn wir alles Inhalts verlesen horenn.
Gebenn daruff euch gutlich zu vernemmen und achten, wo ir von
bemeltem Conrat Vochhennen, dem schaffner, der warheit ettwas
gmesser bericht werenn, ir hettenn nit der mosz (als bescheen) ge-
schribenn, dan es gar witt ein ander gstalt, dan er uch furgtragenn,
20 gstond ouch nit, das wir euweren ordenn uszgtriben, spoliyert oder
ettwas desselbigenn unns zugeeignet haben, wurt sich ouch mit der
worheit n\'mmer mer also sin erfinden. Dwyl aber angezeugts Schaff-
ners verhandlunng unnd anders, so sich in dyser sach von tag zu tag
zugetragenn, euch zu gruntlichcm unnd warhafftigenn bericht der feder
25 nit woll alles zu bevelhenn, bittenn wir uch gantz freuntlich mit sundrem
vlysz, so es jenen meglich und iich gfellig, dwyl ir doch also in einer
nohe, ir wellenn har gon Basell zu unns eygner personn komen oder
einen anwald schickenn. Darzü wir uch und allen denen, so ir ungever-
lich mitpringen werdenn, fry sicher trostung und strack geleyt für unnd
30 alle dy, so unns zu versprechenn stond, unnd wyderumb an uwer
sichere gwarsame gebenn, und in krafft dysz brieffs gebenn haben
wellen. Oder aber, wo uch har gon Basell ze komen ungelegenn,
das ir doch uff ein benemsten unnd uch gelegnen tag gon Nuwenburg
oder an andre ort unnd end, uch geliept, in der nehe ferfiegenn, dohin
35 wir glicher gstalt unnsere botschafften ouch geordnen, gutter unge-
zwyfelter hoffnung, ir so vyl worhafftigs von wegen des Schaffners ab-
wichens und andrem, ouch des verfalnencn zins halb, darab ir gut
gfallens haben, dorby ouch, das der schaffner in sinem furgeben wyt
neben dy worheit getretten und furer zii beyden teylcn, ir gegen uns,
40 und wir hinwyderumb gegen uch, zu guttem friden ston werden, erlcr-
nenn. Unnd w3'woll wir unns zu euch als zu dem, dem wir zu allen zeyten
350 /,SJO Itbruar 26. Nr. ,77.
freu nt seh äfft v.u l)c\v\sciin wol f^ncigt, kciiis ahsclilaj^s vcrsclicmi, bc-
oercmi wir docli uwcr uiuorlen^tte antworll 1)\- dyscm hotten, furer
dariiDcli iuej;en berichten. Datum samsta<;s Cicu xwi. li(»riiij.^s anno etc. x\x.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A aV, t>l. 2ÖS v.
377. J 530 l'^ebriiar 26. 5
Scluillthcis uniul rat zu l^ernu an l)uri4crnicystcrnn uniul ratl der
statt Bascll.
yja \illtalltig waruungenii, so uch unnd anndcrnn uwern unnd
uiuisernu chrystennliclienn niittburgern, ouch unns zükommeniienn, wie
dann der gewiclit huffenn unnd keyserlich nit. saiupt ireni anhanng mitt 10
geschwindenn pratickenn unnd ansclilcgcnn umbganngind, all liebhaber
gottlicher warheitt niitt gewallt unnderzetruckenn, will unns von groszen
notenn ze sin bedunckenn, das wir unns zusammen thucnnd, ze berat-
schlagen, wie denn sachenn ze thund sie. Derwegenn wir ein ver-
rumpten tag in uwer statt angesetzt habenn, zinstag viii. martii nachts 15
an der herbrig ze sin. Deszhalb wir ucii trungennlich pittennd, ir so
woll thun wellennd und erstbemeldte tagleystung uwern und unnsernn
chrystennlichen mittburgern von Straszburg unnd Miihuscnn, die mitt
ir treffennlich pottschafft ze besuchenn, verkundigen, mitt wyter bevelch,
ir pottschafft mitt unns denen vonn Zürich ze schickenn, mitt inenn 20
dapferlich ze redenn, das sy sich etlicher masz in sannt Gallischenn
apts hanndell gutiger erzougenn wellind, deszglichcnn in andern hcnnd-
lenn nitt ze hitzig siennd, damitt sv niemands zu kriegs ubung ursach
gebind; dann jetzig louff ebenn geschwind unnd sorglich unnd die
pratickenn selltzam, das unnser aller noturfft ervordert, wyszlich in 25
disenn sachen ze handien, das unns gemeinlichen zu gutem erschicssenn
unnd welltlicher geschwindigkeyt ettlichermasz begegnet werde.
Unnd allsdann etwasz miszhäll zwuschenn uch unnd unnsernn mit-
burgernn vonn Costanntz hannget, da ir uch merckenn laszenn, ir wel-
lind in ansächenn, das sy uch mitt theinem burgrecht verwanndt sind, 30
by inen zu tagen nitt sitzen, pitten wir üch uffs allerfruntlichest, ir
wellind hierinne das best thun unnd bemeldt vonn Costanntz, die wir
ouch uff obernemptenn tag beschryben, nitt uszschlachenn, sonnders
früntlichenn zu denn sachen redenn lassen, alles nach lut des burger-
lichenn abscheids zu Badenn, damit wir, so unns des evangelions be- 35
rumen, \'onn sollicher cleinfugen sachen wegenn nitt zertrennt unnd
jederman zu einem gespot werdind, darab unnser widerwertigen nitt
wenig frouwd empfachen wurden ; das alles wellennd alls die hoch-
wysenn betrachtenn. Datum xxvi. februarii anno etc. xxx".
Original, mit auf gedr. siegel. Sl.-A. Basel, Polnisches M ß, 2, bl. 32. 40
Nr. jy8 a. '5 30 Februar 26. 351
378. IS30 Februar 26.
Quittung des ehetnaligen Predigerin'oncJis Benedikt Noll, von
st. Gallen, nnd vertrag desselben mit dem kl oster.
378 a.
5 Ich, Benedict Noll, von sannt Gallenn, bekenne: Demnach ich vor
ettlichenn jarenn usz unverstandenheyt in den Predigerordenn unnd des-
selbigenn closter zu Basell kommen, darinne ein zyt lanng als anndre
conventbruder desselbigenn ordenns gwont, aber als ich durch die gnad
gottes unnd erfarnus der warenn göttlichenn geschryfft dy erkanntnus,
10 das solich unnd annder münch-wesenn wyder den bevelch unnd war
wortt gottes ist, miner seelenn heyl nit darinnen, sunnder basz ussert-
halb söllichenn ordenns unnd closters inn der ee, so vonn gott selbs
gstifftet unnd uffgesetzt, basz bekommen mögenn, überkommen, hab
ich als ein furgesetzter unnd Schaffner myner seel, dy ich trüwUich
15 zu bewarenn schuldig", solliches zu hertzenn gfasst, miijh usz benemptem
ordenn unnd closter verfliegt, inn elichenn statt begebenn, denselbigenn
ordenn unnd closter verlassenn unnd mit gutem wüssenn unnd willenn
der wyrdigenn herrnn unnd vatter priors und convents vermelts closters,
so der zyt min obrenn warenn, abgesche3'denn, des sy mir dozumal zu
20 minem tVüntlichenn abscheyd unnd zergellt usz fryem willenn zwelff"
guldenn Rinsch, des ich inen grossenn dannck sag, gebenn, lut unnd
vermog eyner quittanntz, dy inen der zyt behendigt, der ursach mir
die pflegere, so vonn einem ersamen ratt der statt Basell über sollich
closter gesetzt, fürer ichzit zegebenn nit pflichtig noch schuldig gwesenn.
25 Dw}'l aber .... burgermeyster unnd ratt der statt sannt Gallenn, ouch
lanndamman unnd ratt zu Appenntzell, minc gnedig günstige unnd
liebenn herrenn, so trüwlich verrer inn gnadenn mich ze bedennckenn,
dem ratt der statt Basell geschrybenn, habenn mir die selbigenn, mine
gnedige herrenn zu Basell, durch die verordnettenn pfleger obgedachts
30 closters zu denn Predigernn, usz luterenn gnadenn unnd keyner ge-
rechtigkeyt, angesehenn die bitt, so für mich beschehenn, ouch die
myeg unnd arbeyt, so ich der zytt inn gnantem closter gwesenn mit
predigenn, singenn unnd lesenn gehept, unnd mir noch zehenn Rynnsch
guldenn, ouch ettlichenn huszrott zu sampt den zwellff guldenn, so ich
35 inn minem hinscheydenn vormals empfanngenn, geben unnd zu minen
sicherenn hanndenn gestellt, des ich inenn billichenn vlysszigenn dannck
sag. Der ursach so sag ich die pflegere vermelts Prediger closters, so
jetzunnd sind oder inn kunnfftigcm werdenn, ouch dasselbig closter
unnd alle desselbigenn closters besytzer, innhaber unnd nachkommenn,
40 wy die genannt synnd oder werdenn mochtenn, aller sach, vorderunng
unnd annsprach . . . quitt, ledig, losz. . .
352 //jt» I-\bniar 26. Nr. ^yS — jjg.
Des zu warciii uiUiimul lial) ich mit \lys/ uiiiui crnnst fi^cbcUcnn
iloii t"urneiucnn licncnn Caspar Schallcr, staüschril)cr zu Hasoll, das cr
sN'n CN'y^enn iiisigcll li'ir mich iiuiul min crhcmi, imns ()l)^rschiil)iuM"
diu«; zu ui)ersagciiu, soll (lucUenn zii cund dyscr ciuittaiint/, das ich,
Caspar Schaller, yetz ^nioldct. \cui bitl wc^cnn, doch mir unnd min 5
erbemi 011 schadcnu, gthon habe bekenne, (icbenn samslaj^s den
xxvi'^" hornun<;s anno etc. xx\".
Orighiai. SL-A. Basel, Prcdi}^cr 7V^ ?.
378 b.
X'ertrag, durch licr Ilannsz Graffenn unnd Melchior R^'senn, des 10
ratz der statt Basel als ptleger des gotzhus zu denn Bredigernn, zwu-
scheiin den erwurtligeti gcistlichenn hernn i)rior unnd conv^ennt gnieltz
closters ann cim und dann Benedict Noll, von saunt Gallen, anndcnin-
teils abgrcdt.
Erstlich: So sollenu prior unnd convennt zu den Predigcrnn 15
Benedict Noilenn us gnadenn gcbenn zwolff gülden Rinisch, 1 Ib. v li
t'ur den guldenn Baszier werung grechnot, und, diewil derselb dry gul-
denn, nämlich zu Koblentz zwen und zu Spyr einen, schuldig, dieselbenn
soller. gedachte prior und convennt auch abtragenn. Doch so er, Bene-
dict, etwas wyters, wem joch das wer, zu thun schuldig, dasselb soll 20
das gotzhus nit zebezalen schuldig, sonnder emprosten sin.
Zum anndernn: So soll ouch das gotzhus Benedicten volgenn
lassenn alle die bücher, so sin sind, unnd keine, so dem gotzhus zu-
stenndig weren.
Zum drittenn: So soll das gotzhus benanntem Benedicten den 25
abscheid, glichcrwis wie vor anndernn usgetrettnen des ordenns ouch
beschehen, gebenn.
Zum vierten : So soll sich bestimpter Benedict hie zwuschen unnd
yetzt komenndem mentag us dem gotzhus thün, dasselb hinfür myden
und darA^nn nit mer komen. 30
Zum funfften: So soll gnannter Benedict das gotzhus, ouch vorab
ein statt Basel als castvogt, gnugsamlich und glichermasz wie durch
sine vor abtrettnenn ouch bschehenn, cjuittiern unnd einen erlichen
burger umb bsiglung pitten.
Kopie, nnterschriebeti Johannes WikI, subi^titut, sst. St.-A. Basel, 35
Prediger N ^.
379. 1530 Februar 26.
Nacktrag zur Urfehde des täufers Jacob Treger, vo7i Lausen })
Uff sampstag vor esto mihi, den xxvi. tag februarii zu Basel uff
379. V Siehe die urfehJe sub dato ijjo fehiuar ij ; B. R. A., bd. IV, nr.jjj. 4°
N'r. jSo —381. 1530 Februar 26. 353
dem richthusz in bysin hern Hans Baltheimers, obersten knecht, hat sich
obgenanter Jacob Treger frywilHg, mit guter vernunfft und gesundem
lyb by dem cyA^ so er obgcschribner urfehen halb gethon, begeben,
ziigsagt und v^ersprochen, das er atzung costen den nechsten uff inn
5 erloffen, so noch onbezalt uszstat, thut i lib viu ß, biss nechstkunfttig
sant Johans baj)tisten tag an das brett minen herren der statt Basel
gentzlichen ußrichten und bezalen ; wo er aber als denn solche be-
zalung nit hette oder vermöchte, das er sich zur selben zyt widerumb
uff das richthusz stellen und eins ersamen rhat etc. willen bhalten wolle,
10 renuncians omnibus exceptionibus.
Joh. Hen. Fortmuller, notarius hc.
St.-A. Basel. Ratsbücher O 7, s. S2.
380. 1 530 Februar 26.
Nachtrag zur urfehde des täufers Hans Hüb'er, von Pratteln})
15 Uff sampstag vor dem sontag esto mihi, den xxvi. tag februarii
erscheint Hans Hiiber von Pratelen sampt sinem vatter Uli Hüber auf
dem richthaus zu Basel und verspricht, das er den costen in atzung,
XVII Wochen lang 11 tag, die er gefangen gelegen, uff in erloffen, zii
nachvolgenden zylen m. h. der statt Basel uff ir richthusz an die tafel
20 bezalen wolle, namblich thut solcher costen xiii:f Ib; daran soll er geben...
alle fronfasten i Ib und jetz pfingsten fronfasten nechst kunfftig anfallen,
das für und fijr also beharren so lang, bits solche xiiif Ib costen gentz-
lichen uszgericht und bezalt sind. Uli Huber, sein vater, setzt als bürgen
für den söhn sein hab und gut ei?i, in die bürgschaft sollen auch ver-
25 bu7iden sein sin elich huszfrow, Enneli genant, und ir beider erben . . .
Jo. Hen. FortmliUer, notarius hc.
St.-A. Basel, Katsbücher O 4, s. 84.
381. J530 Februar 26.
Aus den zvochenausgaben sampstag den xx\ i. februarii.
30 Ratscosten: Item i Ib vii ß ist über Blesin Oberer, den wider-
touffcr, in atzung und turnlesy gangen. — Item xix ß im d geben Balt-
heimer, so Uliin Scherer, der widertouffer, viii tag by im verzert hat.
ee er in Esellthurm gelegt ward. — Item i Ib \\\} ß ist über Jacoben
den (!) Treyger, den wydertouffer, nachdem er verurtheylt, gangen ;
35 haben im min herrm gnedecklich nachgeben. — Item im Ib xmi ß vi d
ist über die Treygerin, die widertoufferin, in gefenknus gangen.
St.-A. Basel, Fina?iz G 1 3, s. 23-
380. V ^i(ht 'ii( iirfehde sttb dato ijjo februar 24; B. K. A., bd. 11^, nr.j^^.
Basler Reformationsaliten, IV. ^y
354 O'jo l'thruar 27 -jS. Nr. ^82-384.
382. J5.n^ Februar 2j.
Urfehde: Peter Rutle. von Bubeiulorff.
Ist ungehorsame wegen ingelegt, dann er mit etlichen eins ge-
bornen unwussenden kinds vatter nit wollen anzeigen, den er doch wol
erkent hat; tlom allem nach gnedigklich uff sontag esto mihi, xxvii. tag 5
februarii, ledig gelassen, hat geschworen, der touffery und derselbigen
sect und bruder uberal nuissig gon, inen dhein fürschub thon, an ir
predig nit kommen, sonder in siner lutkirchen zu sontag z\'t das wort
gottes empfahen, ouch m. h. und ircn amptluten in allen billichen dingen,
botten und \erbottcn, ghorsam sin unnd alles thün, das eim frommen 10
Christen und gehorsamen underthanen ziistat, sampt gemeiner urfech
in bester form, bj- pen desz swerts.
Jo. Hen. Fortmuller, notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. Sg.
383. 1530 Febrticir 2S. 15
Philips, vonn gots gnadenn lanndtgrave zu Messenn, grave tzu
Catzennelnnpogen etc., ati der dreyer orth Zürich, Bernn unnd Basel,
auch der stadt Straspurgk gesanndtenn, itzo tzu Basel versamblet.
In unserm namenn unnd vonn unsernnt wegenn habenn wir gegen-
wertige unnser amptmanne tzu Schmalkalden unnd Lanndegk rethe 20
unnd liebe, getrevvenn Sigmonnden von Boinepurgk unnd Jörgen von
Colmatzs tzu euch auf denn angesetztenn tage, denn viertzehennden
des mertzens, ghein Basel bestimpt, mit unsernn gesteltenn Instruction
unnd disser credentzschrifft apgevertigt. Demnach an euch unnser
günstigs begeren und gnedigs gesinnen, ir wollet dieselbigen als unnser 25
sonder vertrawete unnd geheime rethe tzu der furhabennden handlung
an unser stat guitwillig an- u?id aiifnehmeii. Datum Cassel, montags
nach estomihi anno etc. xxx.
Original, unterschriebe?i Philips, 1. z. Hessen etc. sszt., 7nit aufgedr.
Verschlußsiegel (zerstört). St.-A. Basel, Politisches M 8, I. 30
384. 1530 Februar 28.
Adelberg Meyger, burgermeister und ratt der statt Basell, an
meyster unnd ratt der statt Straszburg.
In dyser stund Jiaben wir von Bern ein schreibeti erhalten, das
wir euch auftragsgemäß in abschrift ^) iveiter geben. Wir bitten euch 35
dri?igend, den darin auf 8. märz nach Basel angesetzten tag zu be-
suchest, dan es ist nit on, es hatt sich allerley uff tag Baden, wy üwere
384. V Den Wortlaut siehe Berner Ref .-Akten nr. syjj.
Nr.jSj - ß6. isjo Februar 28 - März i. 355
bottschafft wol horenn vvurtt (der ursach gut ratt ze habenn ist), zu-
getragen . . . Datum montags den letstenn liornungs umlj dy x«' stund
vor mittag anno etc. xxx".
Origifial, pergament. Stadi-A. Sirassburg AA iSl^. — Entwurf,
St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2'jo. — Regesleii: Sin ekler bd. //,
?ir. 1 1 ^J n. und Polil. Corresponde/iz, bl. I, ?rr. 6qq.
385. ^5JO Februar 28.
Adelberg Meyger, burgermeister unnd ratt der statt Basell, an
burgermeister unnd ratt der statt Mulnluisen, unnsern insunders gutten
10 freunden, getruwen lieben Eytgnossen und cristlichen mittburgern.
Es habenn unns uff hut datum die von Bern, wy ir an b3^gelegter
cop3^en zu vernenien unnd einen burgertag uff nehst körnenden zinstag,
den viir. martii, in unser statt angesetzt, mit begerei ucli den zu ver-
künden, geschriben. Dwyl nun die Sachen unnd leuff eben seltzam sich
15 anrichten und gut sorg unnd ratt ze haben von notten, wir uch gar
freuntlich bitten, wellen uff ernempten zinstag, hy zu Basell zu er-
schinen, uwerc treffenlich botschafit abvertigen unnd nit uszpliben . . .
Datum montag den letsten februarii anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2jo v.
20 386. 1530 März i.
Bernhart Wormbser, ritter, der meister unnd der rathe zu Stras-
burg an burgermeister unnd dem rathe zu Basell.
Uff nechsten abscheidt des christlichen furhabenden Verstands halb
mit unserm gnedigen herrn landtgraf Philips von Hessen etc., ouch
25 andern unnsern christlichen mitburgern, den von Zürich, Bern, ouch
euch unnd unns schwebend, zu Zürich ufgericht, haben wir gedachtem
unserm g. h. den angesetzten tag verkhundt, doch vermege des ab-
scheids zugeben, das sin f. g. den ernanten tag kurtzern mag. Daruf
dann sin f. g. unns wider geschriben unnd den tag anticipiert unnd utf
30 den xiiii^'^" marcii benant, wie ir dann ferrer ab ingelegter copey ') zu
vernenien haben, das wir euch nit weiten verhalten, freuntlich bitten,
dwil der tag so kurtz angesetzt, ir weit den zum ersten unnsern christ-
lichen mitburgern von Zürich unnd Bern verkhunden, den also haben
zu besuchen. . . Datum zinstag den ersten marcii anno etc. xxx",
3 5 Original, pergament. St.-A. Basel, Politiuhes M 8, I. — Regest. Polil.
Correspondenz, bd. I, nr. ~00.
386. ') siehe B.R..4., bd. IV, nr.jöz.
ooC)
i^io März 1-4. Nr. :;S7 jSg.
387. rsjo ^t<^>z /.
Urfehdt-: Ilciiii Kystler, von l)>incn, Baszlcr «;cl)ict.
Doimiacli er iloin w iilcrtoulT aiv^ohanj^cii und mit solcher falscher
Icr l li Macllint;er, davor ^eschribon, al)tril)cn wollen, das er dhein
widerruft" sins irsals thun solte ; deszhalb inoelejj;t tuul ulT zinsta}>- den 5
ersten marcy ledig gelassen, hat geschworen alle und yede artickel,
(Wc widcrlofitTcr belangen, wie ander gethoii, trulich zu erstatten und
sich gentzlichen der statt i^asel uszgangnen inandaten unnd christen-
licher retbrmacion glichtbrniig ze halten, euch gehorsam sin etc, darzu
Inhalt desz gstelten widerruffs, davornen geschriben, jetz sontag künfftig 10
nach volendung der predig in siner pfarrkirchen an offner cantzlen
widerrüffen, sampt gemeiner urfech, by pen des swcrts, ouch nit usz
der statt wichen, er habe dann Hans Hugen zuvor umb die atzung
zufriden gemacht. Jo. Hen. Fortmullcr, notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. Sq. «5
388. ^5Jö März i.
Urfehde: Hans Kol, von Büren, wonhafft zu Zeiglingen, Baszier
gebiet.
Ist von wegen siner lesterlichen worten ingelegt, das er gesagt,
das m. h. der statt Basel den widertouffer unrecht thuen, deszhalb syen 20
ire vögt blüthünd; dem allem nach uff zinstag vasznacht, prima marcy,
ledig gelassen, hat geschworen, usz m. h statt, land und biet hiediset
und jhensit Rhins und try myl wegs furusz, darin ouch nummerme ze
kommen sin lebtag on gedachter herren von Basel gunst, wyssen und
willen; sol von stund an hinweg gan und on geleit und erloupnusz 25
lenger nit bliben, darzu, nachdem er, sobald das ummer sin mag, von
jetzund an und er heim gen Zeiglingen kommen, den costen, uff inn
mit atzung und gefengklicher fürung harin sinen halb erloffen, thut
I Ib XI ß II d, junckher Hemann, dem vogt von Varspurg, in m. h.
namenn gentzlichen bezalen wolle, als denn sinen weg volfüren und 30
sich, wie obstat, hinw^eg thun etc., sampt gemeiner urfech in bester
form, alles by pen des swerts. Jo. Hen. Fortmuller hc.
Sl.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. go.
389. 1530 März 4.
Philips, bischove zu Basel, an burgermeyster und rath der statt 35
Basell.
Alsdann wir, des versessnen lypgedings halben, des wir uns der
wolgepornen frawen, wylent grave Heinrichen von Tiersteins seligen
verlasznen gemahel, volgen ze lassen bewilliget, ouch der übrigen ver-
Nr. ^go. ij;jo März 4. 357
sessnen zinsen halben, ücli zustcndig und gehörig, kurtz hievor an üch
fruntlich begeren lassen, dicselbigcn von uns und unserni stifft ver-
zinszt ze nemen, und solch houptgüt zu jcrlichen zinsen anschlahcn ze
bewilligen, in ansehung wir, on sonder grosz unstatten, zu discn zyten
5 so vyl barschafft nit wol by handen haben, und ir unsern gsandten
daruff geantwurtet, üch hierinn uns ze willfaren, ouch swer, aber doch
nit abgeschlagen wollen haben, sonders zevorderst verstendiget ze wer-
den begeren, was underpfand wir üch dagegen insetzcn wollen, be-
dancken wir üch erstlich üwers fruntlichen geneigten willens, uns hie-
10 rinn erzöugt.
Und dwyl aber sich gebürt, wir unsern Worten statt thüegen,
auch die z^'t unsers willens, den wir by üch machen sollen, teglich
sich nahet, mögen wir achten, kein underpfand üch billicher ingesetzt
dann dasjhenig, darv^on dise schuld entspringt, das ist nanilich Pfeffingen,
15 das slosz sampt den dörffern und aller andern zugehörd. Ob aber ir
daran nit vernüegen haben (des wir uns doch zu (ich nit versehen),
wollen wir üch zu überflusz das husz Birsegckh sampt Ariesheim, Ober-
wyler, Almszwyler, Rinach und Biningcn mit aller irer zugehörd, zu
noch mehrer Sicherung, underpfandswysz auch dartzü setzen, darumb
20 doch wir (wa wir die bemelten underpfänder anderswa verkümberen
wolten) gar wol ein gröszere sum bekommen mochten. Wir wollen
aber in disem und anderm uns möglich gar vyl lieber üch willfaren,
mitt gantz früntlichem vlysz begerend, ir wöllent üwer antwurt nun
mehr uff disz unser meinung uns fürderlich verstendigenn . . . Datum
25 Pourntrut im**'" martij anno etc. xxx".
Original, mit auf gedr. verschlußsicgel. St.-A. Basel, Bisluin Basel A l .
390. 1530 ^^lärz 4.
Philips, von gots gnaden lantgrave zu Heszen, grave zu Cazen-
elnbogen etc. an die geschickten der stedte Zürich und Bern und ire
30 zugeordnete;/ aus dem rath zu Basell, jezo daselbst zu Baszel vcrsamblet.
Wir geben euch gnediger guter meynunge zu erkennen, das der
hochgeborn fürst, unser freuntlicher lieber vctter und gfatter, her Ulrich,
herzogk zu Wirtembergk und zu Tegk, grave zu Mümpelgart, gücter
neigung und willens ist und begerts auch dorumb, das seiner lieb unter-
35 danen, die sein lieb noch in iren graveschaften und hirschaftcn, wilche
seiner lieb bruder, grave George, jezo innen hatt, mit dem gnaden-
reichen und seligkmachenden wort gottcs zu ehr und preys seins hei-
ligen namens, mehrunge und pflantzunge seiner christlichen gemein,
dester friedelicher und beszcr versehen unnd inen das gepredigt werden
40 niuge, sich mit euch in ein christlich unnd erbar verstentnus einzulassen
iimul /u \(>rt"as/cn. I )ci otwoi^cn an euch unser j^uiisti}; uniul j^iiedi^
l)ei;lier, ir wollet \»)r euch seihst dorzn genei»i;t, auch clorol) und ;in
sein und t'urdetn. das sein liel) an^ercj^tcr f^estalt und) unscrnt und
auch seiner lieb seihst willen in sollich \-oistentnus {ycnunimen werde ;
das xerhoti'eu wir, uns solle allerseits zu <;üteni geraichcn. Und wollen 5
wir mit allem mu<^lichcn lleysz wege unnd mittel verwenden, das sein
lieh zu derselben iren graveschaften und hirschaften, die seiner lieh
hriider jczo innen hatt, widderumh onzweilTelich kommen. In dem
wollet euch furderlich umul gutwillig erzaigen, das wirdet sein lieh
hinwidder beschulden, so wollen wirs gegen euch in gnaden erkennen. 10
Datum Münden, am freitag noch estomihi anno etc. xxx**^".
Original, unterschrieben Philips, I. z. Hessen etc. sszl. Sl.-A. Basel,
Würtemberg A i.
391. 1^30 März 5.
Velti Rysszer, von Rotenflu, Baszier gebiet, der widertouffer. 15
Dwyl er über einer ersamen statt Basel uszgangnem mandat den
toüffern angehangen, deszhalb hillichen ingelegt, aber widerumh uff
sampstag vor invocavit, den fünfften tag marcy, ledig worden, hat ge-
schworen in all masz und gstalt, wie dann davor die anderen von
Rotenflu der v Ib und anderer articklen halb, da selbst geschriben, 20
geschworen haben, wölcher Q.yi\ imm durch mich notarien, hernach ge-
nant, eigentlichen sampt dem gestalten widerruff, da vornen geschriben,
vorgelesen worden; darzu wyter geschworen, das er nach inhalt jetz-
gemelten widderriiffs uff kunfftig sontag reminiscere zu Rotenflu in der
lutkirchen an offner cantzcl nach gchaltnem gotswort in gcgenwürtig- 25
keit der underthonen sin irsal bekennen und offenlich widerrüffen wolle,
item das er ouch usz der statt Basel nit kommen, er habe dann hern
Baltheimer umh XI11.+ ß costen atzung und thürnlosc etc. xcrnügt oder
darinn sinen willen bhalten, sampt gemeiner urfech in bester form, alles
by pen desz swerts, renuncians per totum. 30
Jo. Hen. Fortmuller, notarius hc.
Sl.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. Ql .
392. 1530 März 5.
Instruction gan Zürich.
Unnsere hotten sollend nach angezöigtem unnserm fruntlichen 35
grutz willigen dienst etc. sampt unnscr lieben Eidgnossen von Bern
hotten der beder artigklen halben, nemblich von wegen desz meerens
unnd der houptmanschafft zu sant Gallen, mit unnsern lieben Eid-
Nr.jgz. 1530 März f. 359
gnossen von Zürich handien unnd sy frunth'ch ansuochen, ob sy die
bede nach inhalt Bernischer instruction bewiUigen wolten. Ob vilicht
damit unnser Eidgnossen etwasz beruwiget werden möchten?
Hieby mögend unnsere botten anzöigen, ob das ein weeg zur
5 einigkeyt were, das man die gemeinen herschafften abtuschte, damit
die fünft ort ir reigierung besonders, unnd wir nutzit mit inen zethund
heften. Mag allso darvon gereth werden unnd geratschlagt, wie man
doch dethe, das man einigkeyt finden möchte.
Mit denen von Glarus mögend wir liden, das unnsere botten reden
10 unnd göttlich handlend, ob man sy mit denen von Schwitz mechtc
vereinen. Wo sy aber gutlich sich nit darin begeben wolten, sollen
unsere botten sy nach nit zu recht wisen, sonder wasz furfallt, wider
hinder sich an unns pringen etc.
Demnach sollend unnsere botten unnsern Eidgnossen von Zürich,
15 wenn sy darumb erfragt wurden, anzöigen, wie ir Verantwortung unns
an hut dato furkomen, aber von kurze der zyt niit enntlichs darvon
rathen mögen, wiewol wir ab irem verantworten ein gut vernugen
haben. Doch weite unns für gut ansehen, das man dise antwort, wo
es nit beschehen, den funff orten umb fridens willen noch nit zuschickte
20 etc., unnd so sy ir antwort begerten, wollen wir uff nechsten burger-
tag unser meynung anzöigen.
Gedencken ein furderlichen burgertag zu begern.
Item unnd den botten Zürich unnd Bern die handlung von Schmal-
kanden anzuzoigen, doch das es in geheim mit inen gehandlet werde,
25 wie ir ze thund wol wussend.
Witter sollend unnsere botten unnsern lieben Eidgnossen unnd
christenlichen mittburgern von Zürich und Bern anzöigen, wie unns je
lenger je strenger von unnserm bischoff, ouch thijmbherren allerley
beschwerlichs begegne, so unns in die harr zu liden nit möglich, in
30 ansehen, das wir durch ir vilfaltig pratticken, so sy triben, nit klc>'ne
fursorg tragen, das sy das bistumb in frombde unns unlidliche hend
zu bewenden unnd unns mit nochburn inzethun underston möchten etc.,
zudem das sy unnser mutterkilchen ir grosze vermögen entwert, heim-
lich hinweg gefürt, ouch nach hutbitag der stiff't zinsz und zehenden
35 verkouffen etc., darzu unns und unsern burgern nit wenig taglich
trotzen etc. Ob wir nun eeren halb, wiewol wir dheincn krieg anzu-
fahen geneigt, jedoch ettwasz dargegen handien muszten, das sv unns
entecken, ob sy, wie wir unns versehen, unns darin bcholffen, bei-
stendig unnd rätig sin wellen etc.
4° Zeigend inen an, wasz unns mit den von Solothcrn des ermorten
halber begegne, wasz sy unns geschriben, auch wir inen hinwider ge-
■M;0 fSSO März 3-7. Nr. sg^ - ^94-
geschrihen haben, licin und wie sy unscrn tlnimhhcnen /ins/ nxu\
zehcnden abkouffon etc. Doch sollen ir nit cla^en.
Des \oi\ nViclths sach zoi^cn den bottcn von Bern an und bitten,
dasz SV ulT nechistcn biir^ertag- antwort geben etc.
Original. SL-A. Basel, Eidgenossenschaft E 9, bl. S^. — Ausfuhrliches 5
regest: Strickler, bd. II, ur. iiSS-
}
393. ^SJO März i;-
Aus den ^vochenausgaben sanibstags vor invocavit.
Ratscosten: Item xiii Ib x ß ist über Hannsenn Muber, von Bratte-
len, so widertouffs halb gfanngenn glegen, widerrufft und lidig glossenn 10
ist, inn atzung ganngen, daran er all fronvasten i Ib widerumb zaln soll.—
Item I Ib X ß viii d ist über Marti Reck, den widcrtouffer, enet Riii
inn gfenngknus ganngen.
St.-A. Basel, Finanz G /J, s. 26.
394, 1530 März 7. 15
Das capitell der stift Basel an Jacoben Meiger, genant zum Hasen,
burger zu Basel.
Das schriben, so burgermeister unnd roth einer stat Basel uwert-
halb unnd das von wegen der zinsz der xxxiij gülden geltz, unserm
presentzambt uff Andree verschienen zu bezalen verfallen, unserm pre- 20
sentzer gethan, haben wir siner inhalt usz Übersendung desselben pre-
sentzers verstanden; unnd das bemelter unnscr prcsentzer mit inn-
ziehung solichs zinsz sich änderst dann uwer verschribung vermag,
namblich uch widder uwern willen den zinsz gen Nuwenburg ze ant-
worten, wie ir für rot erscheint, anhalten und, so das nit beschehe, 25
manen wellen, solichs zu keinem gefallen genomen, haben im das ouch
nit bevolhen, dann wir wol dencken und wiszen mögen, das nit statt
haben, unns aber nutzt desterminder zu uch eins so fruntlichen willens
versehenn, sonnderbar, so ir uch biszhar gehalten unnd vernemen loszen,
den zinsz änderst nyemandem dann unns, so den erkoufft, das gelt 3°
darumb hinusz geben und brieff unnd sigel, derglich underpfandt by
unsern banden und gewaltsamy etc. ze reichen unnd antworten, wa-
glich wol unnser presentzer sich änderst dann wol geburlich erzeigt,
ir betten unns unnd ein arme gestifft solichs nit endtgelten loszen, die
anzoig unns und nit einem rot gethonn, wolten wir wol tracht haben, 35
wie solcher zinsz von uch der verschrybung noch empfangen unnd
darumb quittiert were worden, unnd begern nochmoln an uch . . ., inn
dem willenn, ir biszhar gegen uns gewesenn unnd bestandenn, zu ver-
blibenn, unns, derglich uch disz zinsz unnd houptgutz halb nit irrung
Nr. 395' ^S3o März y. 361
machenn unnd das bedencken, wann glichwol uvver verschribung usz-
druckennlich inn ir begriff dissen zins änderst nj^endert dann inn einer
stat Basell ze weren, das yedoch der selben verschrybung ouch ange-
henckt „zu unnsern sichern banden und gewalsame'' unnd dz für aller
5 mengklichs verhefften, verbieten unnd das überall kein Statut, Satzung
noch ordenung, weder herrn, stetten oder lenderen dem ze vvidder sin,
war für nun dis uwere werung unnd lifferung zinsz, so ir vermeinen
gethan haben, im rechten ze achten, änderst nit dann für nichten.
Dwill dann und dasselb ir noch unntzhar uch als ein dapfferer und
lo redlicher erzeigt und dohar, das man uch nit wenig liebs verjehen, by uns
und andern erlangt, so wellenndt uch ein so kleins, namblich das unser
presentzer uch ze widder mocht furgenommen haben, nit irrenn loszenn,
sonnders verfallenen zins in namen der presentz an Jacobenn Rudis
wechszell mit der stylle, das nit yederman solichs kundtbar, erlegenn
15 (mocht dadurch der von Basel bevelch ouch erstat werden, wollende,
das solich xxxii^ gülden zu Basel an Wechsel und nyenen anderswohin
on iren verrer bescheidt gelifcrt werden), wellen wir alszdann dohien
Quittung verschaffen unnd . . . das gelt empfohen loszen. Dies geschieht
alles um der freundschaft zvillen, dann wolt unns glouben . . ., das
20 wir uwern gethatenn noch unnd als guten bestands halb viel e ein
groszen nachteil tragenn, dann uns lichtenklich mit uch zu gezenck inn-
loszen. Wir wollen ouch unserm presentzer alszbald bevelhen, on
unser vorwiszen witers nutzit ze widder uch ze handien. ') Wir bitten
um schriftliche antivort. Datum den sybenden dag mertzens anno
25 etc. XXX.
Entwurf. Gejieral- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch 7ir. 22ß ft^S^^J'
bl. ißv.
395. '530 März 7.
Johann von Hatstein, s. Johans ordens, meister in Teutschen lann-
30 den, an burgermeister und rath der stat Basell.
Ewer antwort uff mein gethan schryben bedreffend meins ordens-
kompthry in ewr stat Basell, darinn ir begcrn, mich selbs oder durch
meinen volmechtigen anwalde zu euch gen Basell oder, so mir dahin
ze komen ungelegen, gen Nuwenburg ze fuegen, wollen ir cwr podt-
35 schafft ouch dahin verordnen, guther hoffnung, das ich daselbs des
Schaffners, her Conradt Vochcn, abwichens und annders, ouch der ver-
fallnen zinsz halb, sovil erlernen, darab ich gut gefallens haben werde,
ist mir durch meinen Schaffner zu Fryburg zugesanndt, die ich alles
innhallts verlesen und anfangs, das ir nit gesteen, meinen orden usz-
40 394. ') Geschieht unter demselben datum, ebenda bl. i6 v.
Basler Reformationsakten, IV. ^ß
fjctriben, spoliert oder etwas desselben euch /ii<>ecij;cnt liaben, nym
ich zu lu)lieiii ilaniuk an. Woro ouch vast wol geneigt, wo mich solch
cwr schrvlicn zu I->\burg betretten, sclbs eigner person zu euch zu
komcn und bericlit aller handlung zu ondphahcn; so ich aber vor zu-
kuntft solchs ewrs schrybens herab gen Spcyr verruckt (der enndc 5
ich uff frcitag nach oculy ain versanilung etlicher mcins ordenskomp-
thur hallten werde), kan ich solchem ewren schryben discr zyt nit vollg
thun. Aber nach mittervasten oder uffs lengst nach ostern versieh ich
mich, wider hinuff gen Fryburg und Hcittersheim ze komcn und als-
dann uff angeregt ewr schryben durch mich selbs oder meinen anwallde 10
bey euch zu erschinen oder uns bedersits ains tags gen Nuwenburg
vereinen, daselbs cwr furhallten vernemen und, was zu friden, einig-
kcit und gutem dient, (sovil mir geburn will) mich yedcr zyt beflissen
und furdern lassen . . .
Datum Heidelberg, montags nach invocavit anno etc. xxx. 15
Original, mä auf gedr. versc/ilufisiegel. SL-A. Basel, /oha?iniler F i.
396. ^530 März 7.
Kun. mt. zu Hungern und Pohem etc. landtvogt, regenten und
rate inn obern Elsas an burgermeister und rat der statt Basel.
Alls wir dyser tagen widerumben alhie zusamen komen, ist uns 20
die Werbung, die ir des merenteils unsers abwesens durch ewern mit-
rat und pfleger des gotzhaus sant Johansen by euch, Diepolten Wys-
sachen und Egmonden Richsysen, hern Cunraten Vochheymen, so vor-
her des obgemelten gotzhauses sant Johans Schaffner gewesen, berfirn,
thun lassen, angezeigt worden. Daruff geben wir euch hynwider zu 25
verston :
Diewil wir inn dem letsten abscheid, der zwuschen uns und
ewer, des datum den einlfften tag octobris, uffgericht, durch den wir
uns an statt der kun. mt. unsers gnedigisten hern bewilliget, das alle
derselben underthonen unser verwaltigung unverhyndert irer mt. usge- 30
gangnen edicten und mandaten den stifften, clöster und gotzheusern,
inn ewer statt gelegen, die rendten, zynss, gulten und zehenden, so die
bitzhar inn berurter unser verwaltigung gehept haben, wie von altem
harkomen bitz uf hochgenanter kun. mt. furern bescheid und mengk-
lichem seins rechten und gerechtigkeit unvergriffen und on schaden 35
reychen und betzalen mögen, nyergends funden, das uns zusteen oder
gepuren konde, yemanten, der zu solchen rendten, zynsen, gulten und
zehenden interesse, spruch, vorderung und gerechtigkeit zu haben ver-
meyn, zu gebieten oder zu verschaffen, derselben irer vorderung ab-
zesteen, und die vor des Helgen reichs hofgericht zu Rotwyl oder 40
Nr. sg-j. 1330 März 8. 363
andern ordenlichen gerichten nit zu rechtvertigen oder zu ersuchen,
wir auch nit wussen noch gestendig, das euch deshalben von uns, wie
inn der ewern Werbung mer alls eynest angezeigt worden, dhein schrifft-
lich trostung beschehen noch zukomcn seig, so lassen wir die sach by
5 dem obgemelten abscheid plyben und alle teil handien, des sy ver-
meinen, fug und gerechtigkeit zu haben. Dann wo es euch gefallen,
das wir gern dyss ewer begeren an den erwurdigen unsern lieben freund
hern Johansen von Hatstein, sant Johans ordensmeister inn Teutschen
landen, gelangen lassen und den dargegen auch vernemen, welches wir
10 euch guter meynung und im besten zu antwurt nit verhalten wollen.
Datum Ennsisheim, den vii'^^'" tag martii anno etc. xxx".
Origmal, ntiterschriebefi (3 [abriet], g[raf] r[u] Ortenburg imd N. Bähst,
cantzler. St.-A. Basel, Johanniter F l .
397. ' -^X?» März 8.
15 Ans einem schreiben des capitels an den bischof von Basel.
Was unnser mitbruder, her Jacob von Pfirt, uff min Statthalters
werben an uns vom capitel e. g. halb gelanget, inn der antwort der-
selbigen e. g. darumb angezeigt widderumben einer langen instruction
an uns bracht, haben wir sambt etzlichen darum übersandten copien
20 verstanden unnd wolten gern (wisz got) so dag so nacht unns vliszen,
wa wir konthen oder wiszten, e. g. unnd irem stifft furstendig, beroten
und hilffrich, dem ouch vorzesin, das die nit inn schaden gefurt.
Unnd dwill die vonn Basel so hert uff Versicherung der xviii« gül-
den trungen, haben wir denselbenn puncten als für den andern ouch
25 alhie anregen unnd darüber unnser meynung gegen e. g. erlutren wollen.
Ist namblich die, so leiders yetztmolnn dem änderst nit ze thun, dann
entweders das gelt oder aber die verschribungen ze fertigen, domit
dann e. g. so viel desterminder ir zusagen nit leisten wollen verdacht
unnd aber sie doch die sachen noch ein klein zeit, namblich bisz noch
30 dem dag oculi furschieben unnd inn uffendthalt stellen, mocht unns für
gut und geroten dunckcn, e. g. liesz an die vonn Basel suchen und
gelangen, von wegen solicher xviii«' gülden ein verschrybungscopien
zu vergriffen, solich iren, demnoch ouch unns zu ersehen, dovon und
zuzethun haben, zukommen ze loszenn, darinnen ouch mit inen von
35 wegen der underpfendern verglichnus zu geschehen unnd namblich inn
ahveg darundcr zu verhüten, das die änderst nit dann eben von denen
stucken, dahar denen von Basel disz ansproch endtstanden, das ist von
der herschafft Pfeffingen, geben werden
So dann unnd e. g. sambt inen von Basel hierinnen also verglicht,
40 dozwuschen dann unnser gutlicher furgefaszter dag zu Colmar wol zu
;i()4 /jjo März S. Nr. ^gy.
ciul loiitlcn oder jT^elcist wcitlon niaj^, also das wir wiszcii inof^cn, was
wir an doncii \o\\ Basel iuo<>cn hal)cn oder iiil, wollciit wir alsztlami
inii disz vcrsclirxbuny; iler xviii'" «;uldcii liall)on iiuMi V(»i\ Hasel zu vcr-
zinszcn, oiich das \ orunderplandcn von Pt"cfTiiif;cr licrscliafft zc tliiiii
fjniin^ J^crn \erwilligcnn uniid den briellcn unser si{>el anhcnclccn, wie S
dann \orhien zu Steinenbron von unsz vcrwilli<^t, unnd wir versehen
uns oucli, so mit denen von Basel derselben verundcrpfandunji^ halb
mit sondern! vlisz gchandlct, die werden Pleffin^en für ,<;iiun<;sam dozu
oder darfur haben und annemcn.
Für die tagung zu Colmar hat der niarkgraf von Baden nicht lo
nur seinen canzler, sondern, ivenn wir es für nötig fänden, auch seine
eigene person zur irrfügung gestellt.
Dwil dann e. g. unnd irer stifft nit wenig- am Colmarer tag ge-
legen unnd hoch berurn, ist an sie unser dienstlich bitt, sie woll zum
selben dag uns auch yemander der iren unnd mit namen ircn cantzler 15
als den, so von der sach wo! wiszen tregt, zuschicken, aldo helffen
handien, wie tiötig ist.
So ouch e. g. amptluten rechnung zu andern niolen von viel ge-
ringer Ursachen wegen angestellt, woll sie, damit und diser dag zu
Colmar so \iel dester statlicher besucht werde und, was sonnst e. g. 20
notwender und ehaffter geschefft lictt, ^^etzmoln ouch furschiebenn,
diszem dag sin gang loszcn . . .
Witers ist noch eins, das wir dann u. g. ouch nit verhalten wol-
lent, namblich von hern thumbprobst, das der selb so glich wol ander
herren, die zu Steinenbron nit by der richtung gewesen, solich, wie 25
u. g. die gemacht, angenomen, yedoch soviel sich mercken unnd ver-
nemen loszen, als ob er deren richtungen beswert und die nit leisten
well. Wir sorgen ouch sinenhalb noch witers, das er sich von uns
sundern, dann er sich des offenlich mercken loszen, zu dem dag, gen
Colmar angesehen, nit khommen und widder ein stat Basel uberal nit 3°
ston oder handien wollen, unnd ist uff disen dag by inen ze Basell
über und widder das wir im das miszraten, betten und angesucht, bis
zu dem dag Colmar bi uns zu verbliben tind zu handehi helfen, wie
dann sinenhalb die hohe noturfTt schirst soviel als von uns aller wegen
von noten. Wir bitteji daher e. g. dri^igend, sie ivolle als kirchliches 35
haupt den domprobst ernsthaft einladen, dem vertrag vo?t Steinörunn
nachzukommen und zu Colmar mitzutvirken als ein glidt der stifft und
noch e. g. der obrist prelat, tvie jedes stiftsglied schuldig ist. Datum
den VIII. dag mertzens anno etc. im xxx.
Entwurf. General-Landes- A. Karlsruhe, Copialbjich ?ir. 22ß (fSS^^)' 4o
bl. 17.
Nr. 398. 1530 März 8. 365
398. '^5.?o März 8.
Stathalter und capitel . . . herrn Andressen Sturtzel, doctor, thumb-
probst der meren stilft Basel.
Nachdem wir vor uwerm abr\'tenn mit ucli reden haben loszenn,
5 hetten wir v^ermeint, ir alhie by unns verlybenn unnd iich nit hinuft
gethan, vielmer den hanndel, so wir mit einem ersamen rot zu Basel
inn der gutligkeit neclistkomenden sondags ocuii zu Colmar ze leisten
habenn, bedacht, darunder ouch erwogen, das ir als unnser oberprelat
uch nye vonn unns gesundert, yeder zit hellTen handien; heben unnd
10 legen ouch nit der geringst ursacher desjhen, das wir uns mit uch
unnd dann ouch ir mit unns inn die residentz alhye begeben, zum
wenigsten dozu geroten unnd geholffen, das ir ouch vonn wegen
zechendens als ein thumbprobst zuvordrist unnd demnoch als ein cano-
nicus uwer interesse des ends habenn, unnd on uch nit wol ze hand-
15 ienn sin will etc., unnd (wie wir begert) helffen die sachenn berotenn,
wie dieselb zum schickerlichsten furzenemen, also das wir unnd unnser
gegenpart soviel dester basz zu verstandt unnd guten vereynigung
kommen mechten. Unnd so aber das nit beschehenn unnd wir dester-
minder nit unns an hudt datum in dissem handel zu underreden ze-
20 samengethan inn meynung, im handeil furzefaren, so fallt yedoch inn
moszen vor, das wir uwer gantz nit hierzu geroten können, sonnders,
dwil ir wie unser einer geniesz wurde und ere da zu gewarten, ouch
untzhar empfangen und tragen, und sich zemol übel will schicken, das
wir on uch und ir onuns handien haben wellenn, das ir dem handel
25 zugegen unnd aller noturfft noch handien helften. Ir sint ouch alls
canonicus durch die merere vota usz uns für einen hinüber gen Colmar
deputirt. Das haben wir uch nit unanzeigt wellen loszenn, uch als
canonicum by uwerm jurament, dem capitel gethan, ervordrend und
requirierend, das ir on verzug uch alher zu uns verfugenn unnd helffen,
30 zuvordrist den handel berotslagen unnd demnoch gen Colmar ze ryten
unnd do inn selbigem handel ze tractieren, soviel unnd was zu der
gutligkeit will gedienen der Zuversicht, das uwer, als so villicht be-
sonndcrn und mer guts willens, dann ettlich ander usz uns bi der ander
part haben, gegenwertigkeit zu gutem erschieszlich, ouch die sach so-
35 viel zu beszern mittein ze bringen unnd gantz keins wegks uch des
ze weigern oder uszzeziehen ; dann wir uwer ye nit hiezu geroten
khonnen noch wellenn, uch daruff auch des verwarnt haben, wa ir hier-
über ussenbliben, das wir uch des nit gut sin, sonnder zewidder und
gegen uch procediern unnd hanndlen wurden, doch änderst nit, dann
40 sich wol geburt und recht, so wir denckcn zu abstellung der ungehor-
samen von noten und solicher mosz, das ander sich darvor ze hüten
3t)Ü /.f.>0 Aliirz S. Nr. jg<) 401.
me^oiK uis/i'ii wollciit tlcr noliirtTt noch im heslcn vcrmcrckcii uniul
uns hicriiM uwcr ineyiuing geschrifülicli hi dissciu dariiml) ;;esanilUMi
botteii verstendij>cn.
Datum den viii da^ nicrtzens anno etc. xxx.
Entwurf. General Landes- A. Karlsruhe, Copialbiteh nr. 22^ (i 5.->^\)> l^l- 21 . 5
399. 1530 März 8.
Stathalter und capitel der stift Basel an üswalteii Gut, der
rechten doctor, eles margroffen cantzler.
Für das gütige und trostvolle entsprechen des niarkgrafen und
eurerseits, euch zu Colvtar in anspruch nehmen zu dürfen, danken wir 10
sehr. Unnd als zit harzuriickcn unnd von notcn, bitten wir, das ir
unsers . . . margroffen, derglich ewer gelegenlieit noch inn kunfftiger
Wochen ein dag oder zwen vornemen und alher zu uns khommen, den
handel unnser spennen zu vernemen, deren uns auch zu underreden,
wie und was furzetragen und ze handien sin well zu beslieszen etc., 15
also das zu ziten der dagleist wir so \'iel dester basz gefaszt unnd
handien mogenn , . . Datum Friburg, zinsztag noch invocavit anno xxx.
Entwurf. Getieral- Latides- A. Karlsruhe, Copialbjich nr. 22^ (^530),
bl. 22.
400. J530 März 8. 20
Stathalter und capitel der stift Basel afi herrn Sigmunden von
Pfirt, thumbherrn der meren stifft Basel.
Es haben unser hern und gut frund, meister und rot zu Strosz-
burg, inn spennen und irtumben zwuschen uns unnd einer stat Basel
ein gutlichen onverbundenen verhordag uf sondag oculi nachtz zu 25
Colmar an der herberg ze sin und mornds frug zu handien ernembt
mit anzeig, der zit ire verordneten do ze haben unnd also ein vlisz
anzewenden, das die sachen zu gutem betragen. Also haben wir zu
vermeltem dag usz uns, so wir achten mögen, gut und verfcnglich sin
und namblich uch für einen derselben deputirt, fruntlich begern, der 3°
sach unnd unns allen ze gutem uch des nit ze weigern, sonder zu dem
dag ze thund unnd handien verhelffen, wie noturfft will heischen und
wir uch des getruwen . . . Datum den viii. dag mertzens anno im xxx**^".
Entwurf. General- La fides-A. Karlsruhe. Copialbuch fir. 22§ (1530)1
bl. 22 V. 35
401. 1330 März 8.
Das capitel der stift Basel an die regierung zu Ensisheim.
Wie wir ewer gnaden und gunst kurtzlich den gutlichen onver-
bundnen dag, inn sachen zwuschen uns und denen von Basel uf den
Nr. 402. ij^^o März g. H67
sondag oculi zu Colmar zu sin und mornds ze handien, und das vor
deren von Stroszburg verordneten etc. ouch anzeigt, haben wir sidt
dem witer den sachen nochgedacht, unnd will uns für not und gut
ansehen, unns zu solichem dag dannochten ouch mit luten zu verfaszen,
5 und bitten e. g. und gunst, wo denen nit so gar misslegen, die wel-
lendt uns und unserm stifift ze gutem yemanden usz inen uns uff solichen
dag zuordnen, so uns alszdan bystandig, hilfflich unnd retlich were.
Solichs erbieten wir unns umb sie wellen verdienen und begern des ir
gutig und onabslegig antwort.
10 Datum den viii. dag mertzens anno im xxx^®°.
Etitwurf. General- Landes-A. Karlsruhe, Copialbuch tir. 22^ (^ 53o),
bl. 2Sv.
402. 1530 März p.
Das Augustiner- und das st. Albankloster zu Basel erklären sich
15 ihrer gegenseitigen zinse tind rechte quitt und ledig.
Wir nachgenanntenn, Jacob G6tz unnd Adam Hugckely, beyd
des rats zu Basel, pflegere des closters zu den Augustinern zu Basel,
von . . . burgermeister unnd rat der statt Basel . . . dartzü verordnet,
tunt kunt allermencklichen mit disem brieff: Nachdem und das jetz
20 gemelt closter zu den Augustinern dem closter zu sannt Alban zu Basel
jerlichs nun pfunt von wegen der pfärlichenn reciiten, von sannt Martins
lutkirchenn zu Basel harrurend, sodann dritthalpen Schilling von dem
husz zum Roszberg unnd acht Schilling von den vischvachen by der
Pirszbrucken, thut zusamen nun pfunt zehen Schilling und sechs pfennig,
25 und harwiderum das closter zu sant Alban dem closter zu den Augu-
stinern jerlichs acht guldin, für jeden guldin ein pfunt dryg Schilling
stebler gerechnet, widerkouffiger gult, ab dem wintzehenden ethlicher
guter vor sannt Albans thor, deszglichen zwen Schilling geltz ab einem
husz genant zu sant Cristoffel, uff dem Kolenberg gelegen, thut zü-
30 samen nun pfunt sechs Schilling, gezinset, das wir da in namen des
closters zu den Augustinern . . . Ludwigen Zürichern, des rats, Hansen
Buwman, grichtschribern, und Anthonin Tichtler, burger zu Basel, als
pflegeren des vorgemelten closters zu sannt Alban, funffthalp pfunt
guter stebler Basler werung, als das Augustiner closter dem closter zu
35 sannt Alban funffthalp Schilling mer dann das closter zu sant Alban
dem Augustiner closter gezinset hat, also bar geben und gwert und
damit solich zins, so je ein closter dem andern, wie vorstat, geben
und gezinszt hat, gegeneinandern uffgehept, quitt, ledig und losz ge-
macht, ouch darby einandern zu beydenn siten aller versessener us-
40 stenden zinsen uszgericht, verniigt und bezalt haben . . .
308 i^jo März (^ — w. Nr. 403- 40$.
l'iul lies alles /u waioin urkiint, so haben wir, jacol) Ciotz iinnd
Atlaiii lluckoly. des clostcrs ixx (\c\\ Augustinern {^niein insiL;cl und
dartzüi unser beytler insigcl als ptlej^er unnd inn ptles^erszwxs/ lur das-
selb Augustiner closter, alle sine nachkonien, Inhaber, besilzer und
Verwalter, «^ej;cnwurtig- unnd kunffti^, doch uns und unscrn erben one 5
schaden, otTenlich yrehenckt an disen brieff, der geben ist niitwuchs den
niinten tag inertzens, als man zalt von der gepurt Christi, unsers er-
losers, tusent funffhundert unnd dryssig jar.
Original, pergainent, mit den 3 hängenden siegeln des Auguslinerkloslers
und der beidefi genannten pßeger. St.-A. Basel, st. All/an 7irk. nr. ^6j. 10
403. ^S.SO März g.
Innstructionn, so den pottcnn, wellichc vonn den gmeinen potten,
nämlich Bernn, Basell, Strasburg, Costenntz, Schaffhusenn, Mülhusenn
und Biell uff mitwochenn den ix^en niarcii anno etc. xxx zu Basel ver-
samelt gwesenn, gon Zürich ze ryten geben ist. 15
Originalia: Stadt- A. Straßburg {signiert Caspar Schall er, protonotarius
civitatis Basiliensis subscripsit) A A iSlI und St.-A. Basel, Eidgenosse?i-
schaft Dl, bl. 391.
404. [1530] März 9.
Aus einem Konstanzer tagsatzungsbericht. 20
Uff mitwoch nach invocavit ist ain burgertag zu Basel gehalten
worden, daruff man Cunraten Zwicken geschickt, ime aber kainen be-
velh noch instruction geben hett, dann in der beschribung nit ange-
zeigen ist, usz was ursach. Allain hat man im bevelh geben desz
Sitzes halb gegen denen von Basel in aller masz, wie burgermeister 25
Zeller verschinen burgertags, zu Zürich gehalten, in bevelh gehept hatt.
Und als er wider kummen ist, hatt er angezeigt, das die von
Zürich und Bern ine gebetten habent, er sollte desz sitzes halb sich
zimlich halten und daby angezeigt, das verordnet syg, das sy von der
Aidgnosschafft uff ain sundren banck und Straszburg und Costentz och 30
uff ain sundren banck solten sitzen; das selbig hab er angenomen,
doch das die frag och allso gehalten werd, das der ain banck allweg
gar uszgefrigt werd und dann der ander och. Das hab man also ge-
handelt.
Original. Stadt- Archiv Ko?ista?iz, Urkunden zur Geschichte der Kirchen- 35
reformatio?i fasc. 4. — Regest: Strickler bd. II, ?ir. 1 194.
405. J530 März 10.
Urfehde: Hans Byrsinger, von Leimen.
Ist der unfür halb, die sich mit dem predicanten zu Bencken ver-
Nr. 406. J530 März 11. 369
loffen, wie dann in etlichen urfehen, da vorncn geschriben, heiter ver-
griffen, ingelegt und ufif hiit donstag v^or reniiniscere, den x. tag marcy,
ledig gelassen ; hat geschworen, ni. h. zur straff x Ib zu verbesseren,
V bar, die uberigen v^on verschinen sontag invocavit über ein jar gen
5 Basel uff das Richthusz ze antworten und ze bezalen; darfür gült und
bürg worden die ersamen Hans Fitzschner von Leimen und Hans
Fuchss, der schulder, burger zu Basel, wölche dann anrucks v Ib für
das erst zyl bar bezalt, ouch solch burgschafft by truwen an eydstat
glopt und versprochen; dargegen Hans Byrsinger, obstat, ouch ge-
10 schworen, sy schadlosz ze halten by Verbindung und verpfendung sins
l3'bs und guts, darzu inerhalb viii tagen zu Bencken under der ge-
meinde gedachten predicanten siner eren zu entschlahen und im Wider-
reden, also sprechende: Was er uff in geredt, daran thüe er imm un-
recht und wusse nüt von im dann alle er, liebs und güts. Er ensoll
15 ouch mit imm, siner huszfrowen und verwandten 'gewaltigklichs in
Worten oder wercken, noch durch ander personen nüt fürnemmen,
sonder gestracks son, frid und gleit gegen innen halten sampt gemeiner
urfech in bester form, by pen desz swerts, renuncians omnibus excep-
cionibus etc.; daby ouch versprochen, costen, xiiii ß, bits kunfftig
20 sampstag vor reminiscere Hans Hugen, dem stattknecht, uszzerichten.
Jo. Hen. Fortmüller, notarius hc.
Sl.-A. Basel, Ratsbücher, O 4, s. Ql .
406. isjo März 11.
Philips, von gots gnaden bischove zu Basel, ati burgermeister und
25 rath der stat Basel.
Unns hat unnser vogt zu Pfeffingen innhalts einer missiff, ime
von uch, die pfarr Pfeffingen belanngend, zugesanndt, verstenndiget,
darinn ir begeren, er on der wolgebornnen fraw Margrethen, grävin
zu Tierstein, geborn von Nuwenburg, (als die den stammen Tierstein
30 iu allem eigenthumb ererbt und niemands anders dann sie collatrix
und lehenfraw sige) zu bemeltcr pfar fursehung oder besitz kommen
zii lassen etc., darab wir warlich nit klein befrembden empfanngen.
Dann wir wol vermeint, ir us vil erganngnen handlungen vor ewer
verordneten, der zehenden und anderer spennen halben, mermaln in-
35 gebracht, auch zum theil vor ewch furgewent, bericht solten sin, wer
für bemelter pfarren yetziger innhaber gehalten, als mit namen herr
Cornelius von Liechtenfels, unser stifft schulher. Ob aber derselb die
genannten pfarr übergeben, oder sie sunster ledig, wie ir inn ewrm
schriben anregen, mögen wir nit wissen, anders dann das wir den
40 Sachen ze gut nun zu mermaln priester dahin geordnet, welche durch
Basler Reformationsakten, IV. t-r
luü
/jjo März //. Nr.407—4oS.
ir un-eschicklichcit cnntwctlers nil /ü l)elialtcn oder durch <rcdacht
unnscr uiulerthancii nilt wollen {gelitten wenlen.
Nun sii;e ilein allein, wie im will: So ycdoch disc pfarr soll oii
satz oder ledis; sin, ^eston wir keins we^s, das ohgemeUe fraw von
Tierstein deren collatrix. Es ist auch der kilchensatz merbcincltcr plarr 5
keins wegs eigenthumb, sonder von unnser und unnserni stifft wylend
graf Heinrichs seli<?en recht, otTennlich, war und bekanntlich lehen ge-
wesen, dessen wir vor mengkhlichem guten schin darlegen wollen, und
sich, usz gedachten grat" Heinrichs eignen besigelten jüngsten reversz
also ze sin, kuntlich erfinden mag. Nitt wissen wir, wer das widerspil «o
inn ewch billdet und unns gegen ewch zu unruw oder Widerwillen
crem bringen wtSlt. Daruff unnser früntlich beger, ir wollen uch vil-
gedachter pfarr nützt beladen, diejhenigcn, denen es geburt, die tur-
sehen und vorab unns an unnser lyhung ungesumbt und ungeirrt lassen . . .
Datum Pourntrut, xi^e" marcii anno etc. xxx. '5
Original. St.-A. Basel, Bistum Basel F 2.
407. '530 März ii.
Aus dem schreiben von Jacob Sturm an Peter Biitz, prothonotario
der statt Straszburg.
Wir haben uff ansuchen der von Basel den thumhern und dem 20
capittel geschriben, dwyl wir ondes in gescheffden miner hern yctzo
alhie zu Basell und aber doneben bevelhe haben, den gutlichen tag
zu Colmar ze besuchen ; so inen dan Basel für ein gelegener malstadt
gefallen wolt, weren wir willig, den tag alhie zu leysten und inen
geleyt deshalb by einem rhatt hie zu erlangen. Sind also von inen 25
antwort warten, woU malstatt inen zum gelegensten sin wolle. So ferre
dan der tag hie zu Basel gehalten werden solt, werden wir euch ein
diener schicken, der mitt dem schryber heruff ryte. Wo wir aber euch
nichts ferrers entbieten, so wollen den schryber vorigem abscheyd noch
gon Colmar schicken . . . Datum Basel, xi*«-" mertzen anno xxx. 3°
Original. Stadt- A. Strassburg, AA 42 1.
408. '530 März ii-
Das capitel der stift Basel an Jacoben Sturm und Mathisen Pfarrer,
der stat Stroszburg verordneten botschafften, yezt zu Basel.
Wir haben uwer schribenn, inn welhem ir anregen uwers guten 35
beduncken dags halb, gen Colmar angesehen, gen Basel zu verendern,
verstannden unnd bedancken uch solichs uwer guten willens. Als aber
etzlicher Ursachen halb unnd sonnderlich ouch, das wir unns zum dag
gen Colmar verfaszt, dozu verordnet unnd beschriben, die wir nit wol
Nr jfog - 4^0- ^530 März 12. 371
ze wenden vvuszendt, so wellent wir umb nierer der underhandler, zum
teil ouch der parthien gelegenheit us reclit bi der dagsatzung, gen
Colmar ernempt, im besten bliben loszen . . . Das wir ucii uff uwer
schriben guter meynung nit wellen verhalten.
5 Datum den xi. dag marcii anno im xxx*«'".
Enlwurf. General- La?tdes-A. Karlsrjihe, Copialbuch ?ir. 22 ß (l $30) bl. 24,
409. ijso März 12.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Statthalter
unnd capittell der merern styfft Basell, jetzt zu Friburg.
10 Das schriben, so ir Jacob Meygern, gnant zum Hasenn, gton, des
datum wyszt Friburg, (So^w vn*«^" marcii dysz gegen wertigenn xxx'«" jars,
der xxxii;j gülden halb, so er dem presentzampt vermelts styffts nechst
verschinen sant Andrestag zu zinsz verfallen, haben wir alles inhaltz
verlesen hören unnd fugen uch deszhalb zu vernemenn, das wir nit
'S alleinig im, sonder allen andren in unser statt unnd gebyett, was zinsz
sy vermelter styfft Basell oder jeren empteren, es sig der presentz oder
andren, bishar geben, dy furer niemans anders dan unnsern (des orts)
geordnetenn pflegern, domit wir dy caplan unnd andre der styfft ver-
wante, so sich uns giichfermig haltenn unnd by uns pliben, under-
20 halten megen, zu geben gebetten haben, darby wir es noch zur zyt
pliben laszen und in, Jacobenn Meygern, by demselbigen hanthaben.
Der ursach noch hut bi tag an uch unnser ernstlich gesinnen, gedachten
Jacobenn, es sig mit manen oder neherung der underpfand, verrer
unersucht unnd unangestrengt ze laszen, wy wyr dan hyvor herr Hans
25 Louben, innemer der presentz, glicher gstalt geschriben, darby wyr
es noch pliben laszen. Dan solt das nit bescheen und gegen ange-
zeugten Jacoben oder dem sinen anders (das wir doch nit hoffen)
furgnomen worden, werden wir im dermosz dy hand bieten, domit von
meniglichem, das er von uns nit verlaszen, gespurt wurd . . . Datum
30 samstags den xii^'"' marcii anno etc. xxx".
Efitwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2-3.
410. 1530 März 12.
Aus dem schreiben der statthalterei zu hinsbruck an das regiment
zu Ennsiszheim.
35 Zurch, Bern, Basl, Schafhawsen, Mulhavvsen und Bicl.
Wir fuegen euch zu vernemen, datz wir bericht sein, gemain
Aydgnossen haben aber ainen tag gen Baden angesetzt, nemblich auf
suntag oculi negstkunftig zu abennd an der herberg zu sein. Darauf
ist unnser guetbedunckhen, datz ir yemannds auf sollichen tag schickhet
37l' i3JO März 12 — 14. Nr. 41 1 — 41 j.
uniul die sachcn, die von Zurcli, ncrn, Basl, Scliaffhawsen, Miilliawsen
uniul Hicl der ocisllichail L^uhen, wie ir wisst, hctreffeniul, bey ge-
inainen Avdgnossen sollicitiern iinnd imib anntwiirt anhalten lasset,
wie ir dann /u Ihun wol wisst. — Datum 12. marcy anno löviO.
Kopie. Staaisßlialarchiv Ludivigsburg, Schivabenbiuher bd. i, Vorlande, 5
1323— 1 53-1' ^'^- i'^'-
411. 1^30 März 12.
Aus den zvoc/ienausgaben sanibstags nach invocavit.
Ratscosten: Item xii ß vonn eim touffer von Waldennbur^ harin
zfurn: item i ß viii d, so er verzert hatt. 10
Si.-A. Basel, Finanz G 3, s. 28.
412. K530 März 13.
Adelberg Meiger, burgermeister unnd rat der statt Basell, an
meister unnd rat der statt Straszburg.
Wir habenn das pulffer vermog daby uberschicktenn schribenns 15
uff Hut dathumb empfangen, woUennd euch innlialt uffgrichtenn burgk-
rechtenns das halb Jeneti vonn Zürich, wie ir begernn, fürderlich zu-
turenn lassenn . . . Datum sonntags den xiii. martii anno etc. xxx.
Origi?ial, pergame?iL Stadt- A. Strassburg AA 1813. — Regest: Poli-
tische Corresponde7iz bd. 1, nr. ^03. 20
413. 1530 März 14.
Versteigerung von kirchenzierden : Rodel der kylchenn zierdt,
wie die verkoufft ist wordenn ann denn Steynen im closter anno domini
1530 uff mendag nechst nach reminiscere.
Wie die kylchenn zierdt ann denn Steynenn zu sant Marien Magda- 25
lenen im closter uffgerufft, verganttet und verkoufft worden ist uff men-
dasf nechst nach reminiscere anno domini funfzähenn hundert und im
dryssigosten jare, hienach v^onn stück zu stück vergriffen :
/. Item zum ersten ward uffgerufft eynn grün und roty sergen,
durch eynandren gewabenn, galt xii ß. 30
2. Item zum andren ward uffgerufft e3'nn guttschenn tüch, grün
blumpt, galt xiiij^ ß.
3. Item zum drytten ward uffgerufft eynn grün guttschenn tüch,
galt VIII ß.
4. Item aber eynn grün tüch, galt xix ß im d. 35
5. Item aber eynn grün blumpt guttschenn tüch, galt xvii:f ß.
6. Item eyn grüny und roty sergen, galt viii ß.
7. Item eyn grüny sergen, galt i Ib.
Nr. 41J. J530 März 14. 373
S. Item das aschenfarw attlisse mäszgewandt, galt i Ib. x ß.
g. Item usz eynem brusclUtuchlin ward erlöst i ß.
10. Item eynn dammaschty mäszgewandt, was blaw ann der
farbw, galt i Ib. xi ß.
5 //. Item eynn guldin stück eynes mäszgewands, galt 11 Ib. xiiii ß.
12. Item stolcnn und manipel, galtten vi ß viii d.
/i. Item um allerley stolenn und manipel. galt i Ib. x ß.
14.. Item mer um allerley guldine stücklin xv^f ß.
/f. Item um zwey mäszgewandt, mit gold faden durchzogen,
10 galtten \\\^ Ib.
16. Item zwey rotty kleyne tücher, dasz ann dem albann gesin ist,
galt XIII rapen.
//. Item mer eynn rott mäszgwandt, mit goldfaden durchzogen,
galt II Ib. III ß.
15 i8. Item mer um stolenn gelost xiiii ß.
ig. Item um eynn rott attlysse mäszgewandt xvii ß.
20. Item um eynn sergen vii ß.
21. Item um stolenn und manipel xiii ß.
22. Item um manipel und stolenn iiij ß.
20 2S- Item um zwey tucher, ann denn alban gesin, galtten 11 ß.
24. Item um stolenn und manipel im ß.
2ß. Item um eyn manipel 1 ß.
26. Item um stolenn und manipel 11 ß.
2^. Item um eynn gruny und rotty sergen xn.i ß.
25 28. Item um e}'nn rotten Umhang xvi ß im d.
2g. Item um eynn grone sergen i II).
30. Item um eynn rott duch xii ß im d.
?/. Item um dasz wyld tiich ist gebenn worden iii Ib. vi d.
32. Item um dasz rott schamlot mäszgewandt i Ib. v ß.
30 ??. Item um eynn heydischwerck deppencken xvi ß vm d.
S4. Item um eynn lang guttschen tüch, ist heydisch, i Ib. xiiii ß.
J5. Item um manipel, synd g. gewäsenn, xm.^ ß.
jd. Item um die hymel sergen 1 Ib. xv ß vm d.
?/. Item um eynn furalter i Ib. i ß.
35 s8. Item um eynn heydischwercktüch iif Ib. .+v ß.
Sg. Item um eynn furalter i Ib. xiiii ß.
40. Item um eynn lang heydischwerck tuch \\\} Ib.
41. Item um der vonn Baden teppich w^ Ib. v ß im d.
42. Item um die grosse gruni sergen m Ib i ß.
40 ^^. Item um eynn schwartz mäszgwandt xvi ß vm d.
44. Item um rott sammet stolen und manipel x ß ix d.
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Origiftal.
dasz rott karmcsine maszgwandt i\ Ib. 111 ß.
lim /wenn j^iildin lcvittcnr6ck inj Ih. vii li.
um cNiin kor kapj)cmi 1 11). \i ß \iii d.
um cyiin kusz zichelin ix rapeii.
um cyiiii ^uttschemi tücli xiiii ß 5
um oymi sergen XI1.+ ß.
um s\dcn stolcnn und manipcl x ß.
mcr stolenn xij ß.
um samet stolenn und manipcl miii ß.
um cynn syden tüchlin i ß viii d. jo
um e\nn syden tuclilin 11 ß.
um das/, \v}'sz damaschty mäszgewandt 11 Ih. vi ß.
um dasz schwartz schamlat mäszgwandt 11 Ib.
um cynen rotten kermensinen levittcnrock xi Ib.
um cynen rotten kermensinen levittcnrock xi Ib. vii ß. 15
um dasz schwartz sament mäszgwandt x Ib. xv ß.
um dasz schwartz kermensine mäszgewandt ii^f Ib. 11 ß.
um dasz blaw krutz 11 Ib. 11 ß.
um zwo küszziehen i Ib. ni ß.
um dasz grönn samet mäszgwandt ni Ib. xv ß. 20
um dasz blaw kermensinen mäszgewandt iii Ib. xv ß.
um dasz best krutz xii Ib. xv ß.
um dasz ander best krutz, dasz grün wasz, vi Ib. xviij ß.
um die übrigen krutz, allesampt vii Ib. iiii ß.
Summa summarum cxxxxv Ib. xiiii ß ix d. 25
St.-A. Basel, Maria Magdalena MM i.
414. 1^30 März 14.
Urfehde: Caspar Schumacher, von Liestal, der widertouffer.
Demnach diser Caspar in sinem irsall dess widertouffs vii zyt also
verharrlichen gstanden, das aller underricht viler predicanten zu Basel, 30
die dann über die gfengknus zu imm gefurt worden, gar nüt verfahen
mögen, deszhalb er billichen so vii lenger in gfangenschaflt enthalten, zu
letzst durch die gnad gottes in sich Wert und sich in einigkeit des
heiigen wort gottes nach Ordnung christenlicher reformacion der statt
Basel underthanigklich begeben, sinen irsal bekent, gnad bcgerende, 35
welche im deshalb verlangt und daruff der gfangenschafft uff mcntag
nach dem sontag reminiscere, den xiiii. tag mertzens, ledig gelassen,
dem selben nach für einen ersamen, wysen, gesessnen rhat der statt
Basel erfordert und fürgstelt und sines gemüts erforschet worden, und
als er da selbst bestendig sinen irsal aber bekent und umb gnad be- 40
Nr. ^/f. I -i^o März 75. 375
gert mit erbietung, wie oblut, darümb imm ouch gnad und verzyg
bschehen, deszglichen ein gestalter, gesetzter widerrüff, den er kunfftig
sontag oculi zu Liestal glich nach end der predig an offner cantzel
thün sol, darzu die pen und straff, so im nachvolgen wird (das got
5 wend), wann er widerumb in derglich irsäl umbschlüge, eigentlichen
alles sammen durch herrn radtschriber vorgelesen worden, wie dann
solcher widerrüff mit dem büchstaben B bezeichnet^), ouch der artickel
der pen da vornen in disem prothocoU verschriben sind. Daruff ge-
nanter Caspar gesund lybs, sinnen und vernunfft, ongczwungen, sonder
10 fry, ledig und losz, mit uffgehabnen fingern, mit gelerten worten zu
got geschworen, das er allem dem, obstat, imme so munüich, so schrifft-
lichen, erscheint und fürgehalten worden, trülichen geleben, dem sel-
bigen nachkommen, volziehen und erstatten wolle, sampt gemeiner
urfech in bester form; unnd als dann desz costens halb, der zyt er in
15 gfengknüs gelegen, uiT inn crloffen, namblichen umb xv Ib xiiii ß vi d,
der ersam meister Hans Zschüde, der gerwer, burger zu Basel, gegen
gemelten herren der statt Basel für den selben Caspar, obgcnant, recht
gult und bürg worden, ouch by trüwen an eydstat versprochen, wo
Caspar zu yeder fronfasten an bezalung bestimpter summa, Inhalt der
20 bekummnus, mit gedachten herren der statt Basel getroffen, zwey Ib
uff das Richthus nit antworte, das er als denn an sin statt solcher zylen
bezalung erstatten wolle. Harüber der offtgenant Caspar by solchem
eyd geschworen, das er dessenhalb sinen bürgen vertretten und schad-
losz halten, sonders sin hab und gut one genanten Hans Schüdis wüssen
25 und willen weder versetzen, v^erkouffen oder in einich weg empfrenden,
sonder uffrecht und redlichen, mit abtrag alles') costens und Schadens
zu entheben, sichern und fristen, in bester form, alles sammen haran
begriffen, sich by pen desz schwerts verbunden, renuncians omnibus
excepcionibus etc. Jo. Hen. Fortmüller, notarius hc.
30 St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. g2.
415. 1530 März /f.
Abscheid des tags, so zinstags den xv. martii anno etc. xxx zwu-
schen des durchleuchtigenn hochgeporen fursten unnd hern, herrn
Phylipsenn, lantgraffen zu Hessen etc., unnd der stettenn Zürich, Bern,
35 Basell und Straszburg bottschafften von wegen eins cristlichen verstandts
zu Basell gehaltenn.
Zu wyssenn: Demnach der durchleuchtig hochgeporn fürst unnd
her, her Phylips, lantgraffc zu Hessen, uff dem gesprech, so ir f. g. ver-
414. ') z';/. B. R. ./., bd. IV, nr. zgj.
^O ') ^'* vorl. wiederholt.
M(i ^SS^> Mtxrz /-,-. Nr. 41 ^.
«janj^ncn \\i\. jars xon \vc<;ciiii dos «^'otlliclicn woiis iitl Michaelis zu
Margpurg in ir t". j^. (urstcntiimb oohaltciiii, sicli mit vomu-ltor stellen
botschafflcn, so ouch aicia crschincn, eins crislliclien verstanclls halb
bes|)rochenn, welches clysell)iji^en botlen der /yt hinder sich an jerc
herrenn und oberen zu bringen meinen, unnd so w it i<onicn, das dyser 5
tag alhar ^^c\\ Basell. \v\' sollicher cristlicher vcrstandt an d\- hand
«^^nonien werden soll, red zehaltenn, aufgesetzt wordenn ist, und als
daruff \-erniells unsers g. h. lanlgraff Philipszen, desglichen bedachter
statten sandtbotten instruction, bevelch unnd nieinungen gehört, haben
angesinte sandtbotten das alles gnugsamlich erwogenn unnd bedacht 10
und deszhalb ein schrifft und nottel, wie unnd welcher mosz vermelter
cristlicher verstand zwuschen allen ernempten partyenn uffzerichlenn
sig, doch alles uff wyder hinder sich pringen, zu- oder absagen jerer
herren unnd obren, wy dan jeder bott deszen ein copy hatt verfaszen
laszenn, unnd soll eins jedenn hern unnd oberenn innerthalb sechs 15
wuchenn, das ist bis uff den meytag nehstkenfftig, ctb sy sollichen
cristlichen verstandt, wy der vergriff"en, annemen wellen oder nit,
einem ersamen ratt der statt Basell zuschriben unnd, was also eim ratt
zu Basell zugeschriben wurt, soll er von stund an einem ersamen ratt
der statt Straszburg verkünden, der dan solches glicher gstalt ver- 20
meltem unnserm g. h. lantgraffen, ylentz sich darnoch megen gerichten,
zuschriben.
Wan ouch bedechter unnser g. h. der lantgraff den angezeugten
christlichen verstandt, wy der in geschrifft verfaszt, uff vor zuschribenn
eins ersamen rats der statt Straszburg annemmen unnd ingon wyl unnd 25
das einem ersamen ratt der statt Basell zuschriben wurtt, so soll ir f. g.
damit ein tagsatzung, daruff gedachter cristlicher verstand beschlossenn,
brieffe unnd anders, was nottwendig, uffgericht werden soll, ouch gen
Basell bestimmen und ernennen, welches dan ein ersamer ratt zu Basell
wyter den andrenn stetten, daruff durch jere bottschafftenn zu er- 30
schinen, zuschriben soll.
Als ouch dy bottschafft unnsers g. h. lantgraffen n begert, das wir
den nottell vermelts cristlichen verstandts iniiben weltenn, so einer
oder der anderteyl von wegen des gottlichen worts begwaltiget wurde,
das dan dy andernn im mit gwalt zuziehen solten, desglichenn ob ir 35
f. g. knechten, oder wir reysige bederffen, das dan ir ein teyl dem
andren dy solt zukemen unnd louffen Ion; darzu, ob sich zutriegs, das
einichem teyl sine unterton von wegen des gottlichen worts abfellig
gmacht, zu ungehorsam precht unnd sich dardurch empören wurden,
das dan dy andren teyl demselbigenn sine ungehorsame wyder zu ge- 40
horsamkeit ze pringenn verhelffenn soltenn etc.; ist innen dises gantz
Nr. 41 6- 'i.'ö März i6. 377
gutter meinung uss nochfolgcnden Ursachen unnd im besten under-
lassenn angezeugt worden, namlicli: das in ansehung der entlegenheit
unnd verre des wegs sollich zuziehen keinem teyl zethun wol möglich
und deszhalbenn ouch by unnsern der Eytgnossenn landschafften unnd
5 gmeinden, mit wellicher vcrwylligung sollicher verstand uffgericht
werden musz, nit woU erheblich; solte ouch in sollichem verstand usz-
trucldich bedingt und zugloszen werden, unserem g. h. lantgraffen
knecht usz der Eytgnoschafft zu louffenn unnd zuzeziehen zu laszen,
wurde andren ortten der Eytgnoschafft, so dysem verstand unnd wesenn
lo zu wyder ursach gebenn, die jerenn ouch andren wyderwertigenn zu
louffenn ze laszenn, dardurch vyl zertrennung und unrath wyder letscht
uffgericht friden ensten mechte. Dwyl aber dyse verstentnus under
andrem vermag, das alle teyl einandern trewlich meinen und je einer
im des andren sach, als ob sy sin selbs were, angelegen soll laszen
15 sin, achten dy bottschafftenn, das, wo sich obgemelte feil begeben
wurden, sich ir hern und obren hier inne unverwiszlich, und was allen
teylenn zu guttem dienen mecht, halten und erzeugen; des halben sy
ouch nichts abgeschlagenn, sonder irn herrenn und oberenn ir hand
offen behaltenn haben weltenn. Desglichenn ist der artickel, dy unter-
20 tenen berurenn, keiner andren meynung underlaszenn wordenn, dan
das man besorgt, er mecht vonn den gmeinden unglich verstanden und
also dysem cristlichenn vorhabenn mehr hinderlich dan furderlich sin,
wy dan sollichs bemelts unnsers g. h. des lantgraffen gsante jerer ge-
schicklichkeit noch wol verres anzuzeugen wyssenn.
25 Ortgi?ial. St.-A. Basel, EidgC7iosseiischaft D 3, bl. gS. — Druck: Ab-
schiede bd. IV, abtlg. i b, nr. 28J a. b.
416, i^jo März 16.
Burgermeister und rate zu Mulhusen an burgermeister und rate
der statt Basel.
30 Unns ist angclanngt, wie gesterigs tag grave Wilhelm von Lupffen,
pfanndtherr zu Tann, Itelpeter von Brunighofen, ouch einer von Ensisz-
heim und andere, deren namen unns nit angetzeigt, zu Amerswiler im
sloss byeinandcr gewesen; die haben under andern reden yetziger leuff
halb also geredt, das man die nechstverganngen wochen zu Ensiszheim
35 ettlich uszgeschickt, die sollen in baldem ein frembd volgk oder zug
in disz lannd bringen. Wiewal wir nun eigenntlichers nit erfaren noch
wissen mögen, wahin sollichs reicht, so haben wir doch, solichs discr
geswinden leuffen halb uch ze schriben, nit wellen under lassen, guter
meynung von unns zu vernemen, mit erbiettung unnser erfarung nit
Basler Reformatioiisakten, IV. A^
378 i-ijo Miuz 17—19. Nr.; 17 ./iS.
zc sparen iinnd, was unns yc l)Cgcgcnt, mh nit zu vcrlialtcn, dcsz-
glichoii VOM ucli Duch wartoiulc . . . Datuni luitwoclis xvi. inartii aniio
etc. xxx"\
Original. S/.-J. luisel, Politisches Jf >, J, /'/. .;.S\
417. Af.?^ il/rt^r-sr 77. 5
Z>rtJ capitcl der stift Basel an den bisch off.
Auf unser schreiben vom S. nuirz erhallen 7vir e. j^. anUvort, das
sie solich rcchnung nit fiirschicbcn, auch ctzlichcr vermeinten ursachcnn
halb zum dag Cohnar nit schicken khonncn, das unns hoch l)efrcmbdt,
och e. g. uniul unns, so dz beschiht, nit zu geringem ansehen, so by to
gemeinem adcl, unser frundtschafft unnd den underthadingern langet
unnd grosz nochteihg, vorab inn einer so groszenn sachen e. g. rat
bvstands unnd hilff, brüst unnd mangel zu gedulden und liden unnd
mer onkomligkeiten, dann wir schriben können, unns schaffennde werc,
dem zusagen, das c. g. uns zu Steincnbron gethan unnd ouch sonsten 15
schuldig ist ganntz ungemesz, wollendt uns ouch nochmalen gar eins
andern zu e. f. g., vorab das die sich basz hinderdencken wcrd, ver-
trösten und bithn sie dringend, doch ja ihren canzler zur tagung
zu schicken. Niemand ivird ihr dies verargen. Zudem so ist es ein
gutlich hanndlung, nit als so die rechtlich Unwillen, sonnder und viel 20
mer guten willen unnd gunst bringende.
Unnd dwil, wie zu Steinenbron bedacht, nit allein rechnung von
den amptluten zu empfohen, sonder ouch von ordenungen ze reden
sin. wie hinfurter husz gehalten werden, vorab uff beschehene rechnung
und deren erlernung, so möge e. g. dies geschäft verschieben l)is noch 25
dem sondag letare, wozu wir dann auch unsere verordneten schicken
werden, sonsten och, zu dheiner annderen rechenschafft gehellen, willen
geben noch für gerechnet haben. Wir erivarten bestimmt einen abge-
ordneten zu Cohnar. Datum in yl uff donstag noch reminiscere anno xxx.
Entwurf. General-Landes- A. Karlsruhe. Copialhuh ?ir. 32^ (J 53^^)^ 3°
hl. 24 V.
418. '530 März ig.
Urfehden: Hans Flütbacher, von Bubendorff, und jung Hans
Treger, von Lausen, Basler gebiet, die widertouffer.
Demnach jetzgenante personen umb irs verfurischen toufferischen 35
irsals wegen vorhin mermaln, sonders bemelter Hans Treger, der jung
knab, by xviii jaren alt, in gfencknusz kommen und mit geschworner
urfeh, fürer nit mer solchem irsal anzuhangen etc., ledig gelassen, haben
Nr. 418. fsjo März ig. 379
sy doch über gethonen eycl solchen verfurischen irthumb widerumb
an sich genommen, trülosz und meyneydig an inen selbs worden, desz-
halb billichen mit gtangenschafft zu inen griffen und irem verdienst
nach als meneydige, ungehorsame, die er und eyd übersehen, ouch
5 Pflichtige, schuldige ghorsame uszgangner christenlicher mandaten und
Ordnung der statt Basel frevenlich nebent sich gstelt haben, desz schwerts
würdig gewesen, nütdestminder uff bemelter personen underthanig gnad
begeren nachmals begnadet unnd daruff für einen furnemmen, ersamen,
wj'sen gesessnen rhat der statt Basel erfordert und fürgstelt worden.
10 Als sy nun frywilligklich, gesund lybs und guter vernünfft beharr-
lichen umb gnad gcbetten, iren irsal bekendt, ouch desz abzuston und
irn lebtag nit mer an sich zenemmen, sonder uszgangnen mandaten und
Ordnungen der statt Basel, alles da selbst begriffen, mit der hilff gottes
zu volbringen sich erbotten, darumb sy dann uft" hut sampstag vor
15 oculi, den xix. tag mertzen, der gfengknusz gantz ledig gelassen und
zu gnaden angenommen, und inen anrucks der gesteh widerriiff, mit
A bezeichnet, da vornen geschriben,') sampt andern capiteln in der m'iwen
Ordnung eehgemeltcr statt Basel begriffen, den widertouff belangen,
der straffen halb etc. vorgelesen worden, haruber genante Hans Flut-
20 bacher und Hans Treger, obgeschriben, mit glichem fryem gemüt on-
gezvvungen, mit uffgehabnen fingern geschworen haben, angereckten
widertouff mit allem sinem irsal und inhalt nummerme an sich zenem-
men, sonder, wie obstat, sich fürer als fromme gehorsame Christen zehalten
und allem dem geleben, das triiwen underthonen züstat, insonderheit
25 ouch jctz nach den nunen, so die predig imm Munster volendet, glich
nach selben an offner cantzell ire irsal, inhalt dess vorverlesznen wider-
rüffs zu bekennen und offenlich widerruffen; derglichen, das sy uff son-
tag morndysz, namblich Hans Flutbacher zii Bübendorf und Hans Treger
zu Liestal in der lutkirchen zu end der predig von stunden an an
30 offner cantzlen inhalt desz bemelten widerruffs, wie imm Münster be-
schehen, ouch widerrüffen sollen und wollen; zu dem sol Hans Fliit-
bacher biss nechst österen den costen der alzung und sunst solcher
gfangenschafft halb uff inn ergangen, thiit i Ib x ß vi d, an die tafel
uff das Richthusz zu Basel antworten und bezalen oder iren willen
35 bhalten, hiemit haben sy ouch all beyd gemeine urfech in aller bester
form, sampt allem, obstat, by pen desz schwerts geschworen, renun-
ciantes omnibus excepcionibus.
Johan Henri. F'ortmüller, notarius hc.
Si.-A. Basel, Raisbüchcr O ^, s. Q4.
40 418. ') Vgl. ß. R. ./., bd. IV, nr. sgj.
419. 1530 J^^<trz ig.
Alts (h-N u'Oihfnausgalun sainbsta<;s vor ociili.
Ratscostcn: Itoin vii II) v ß \ d ist iihcr Caspar Sclu'imachcr, vonn
Licstall. so \viclcrli>iirt"s lialh ijtannocn f>Ict;cnn iiiul lidi<; kIossciiii, in
atzun;^ orangen. — Ilcin 11 U) vii B i\ d ist über (\^\\ iiin<;ciin Trcycr 5
ouch imi atzuiig oanni;cn. — Itciii 1 11) x ß ist über 1 lanns Flubachcr,
von Biibcnndorff, ouch iiiii atzuno- oanocn.
Schcnnckwiii: Itoni 11 Ib viii ß des lannd^ravcnn vonn Hcssenn
botschafft. — Item xvi B hcrrn Leo Jud, vonn Zürich, dem bredicannten.
St.-A. Basel, Finanz G 75, s. 32. 10
420. ^530 März 20.
Innstructionn uff tag Badenn, so uff sonntag oculi anno etc. xxx»
anngsetzt.
Demnach ab nechst gehaltnem tag Badenn denenn vonn Rotvvyl
zugschribenn, das sy uff yetzigem tag durch ir bottschafft erschinenn 15
unnd gegenn den vertribnenn unnd abgewichnenn gütlicher unnder-
hanndlung gewartenn woltenn, sover dann dicselbigenn vonn Rotwil
durch ir bottschafft erschinenn, sollennd unnsere pottenn das best
hierunder handlenn unnd arbeitenn, damit die abgewichnenn widcrumb
begnadet, zu husz unnd hoff glossenn oder sunst zu genugenn ver- 20
tragenn wurdenn. Wann aber die vonn Rotwil abermals, wie vor, usz-
blibenn, söUennd unnsere pottenn darann sin unnd sampt anndernn
stettenn, inn dem cristenniichenn burgkrechtenn verfaszt, hy anndernn
als den funff orten ansuchenn, das sy ire bottschafftenn sampt den
unnsernn gönn Rotwil zu rytenn unnd der abgewichnen halb das best 25
zu hanndlcnn abgevertigt unnd verordnet hettenn. Unnd so dann
solches by den funff orten mochte erhcpt werdenn unnd gmein Eidt-
o-nossen g-onn Rotwil verritten, soll einer us unnsernn potten ouch mit
dennselbenn verrytenn unnd, wie obenn gmelt, das best hanndlenn.
Denn hanndel, so sich zwuschenn Zürich unnd Glarisz ann cim 30
unnd dem apt vonn sannt Gallenn am anndernn teil haltet, belanngenn:
Diewil solchenn hanndels halb ein bottschafft zu denenn vonn Zürich
geschickt, müsz mann einmal derselbenn antwort erwartenn. Aber
daby sollennd unnsere potten gwalt habenn, inn solcher sach das best
unnd alles dasjhenig, so zu frid, ruw unnd einigkeit dienen mag, zu 3 5
hanndlenn unnd sich deshalb weder müig, costen noch arbeit bedurenn
lassenn. So aber die güttlichkeit nutzit verfahenn unnd man darfonn,
ob mann die vonn Zürich zu recht wysenn wolti oder nit, redenn
wurde, sollennd unnsere potten nit gwalt habenn, dieselbenn vonn
Zürich diser zit zu recht zu wysenn, sonnder alsdann vlysz furwenndenn, 4°
Nr. 420. 1530 März 20. 381
damit inn der sach wyter uffzug gniacht unnil die wider liindcr sich
ze bringenn gnomenn werde.
Der abgewichnenn unnd gfanngnenn halb vonn Wyl us dem
Thurgouw, diewil derennhall) ab nechstem tag gschribenn, soll mann
5 derselbenn antwort erwartenn.
Betreffenn das pundschwercnn, söllennd unnsere pottenn darann
sin, das sollich pundt sampt dem nuwenn uffgrichtenn lanndfridenn zum
allerturderlichstenn geschwornn luind nutzit diser zit darinn grüblet
werde, wie dann solichs uff nechst gehaltnem burgerlag zu Basell gnüg-
>o sam bedacht unnd zürn teil verabscheidet ist. Unnd wann aber sollich
pundschwercnn sich lennger verziehenn, unnd durch die funff ort wyter
uffzug gmacht wcrdenn wölti, sollennd alsdann unsere pottenn sich mit
andernn stetten potten, inn dem cristennlichen burgkrechtenn begriffen,
vereinbarnn unnd ann sollich funff ort, deszglichenn ann derenn vonn
'5 Friburg, Sollotornn, Glarisz unnd Appennzell pottenn ervordernn unnd
begernn, diewil sich sollich pundschwercnn ye inn die lenngee ver-
ziehenn unnd aber diser zit ebenn geschwinde leuff syennd, ob sich
dann ettwas schnellenn innfals oder sunst unnfruntlichs gegenn unns
begebenn, wesz wir unns dann zu inenn versehenn unnd getrostenn
20 sollenn, wie dann die vonn Bernn uff nechst gehaltnem tag ouch ge-
thonn habenn.
Ob die sach zwuschenn den ortenn der gotzhusernn unnd clo-
sternn halb inn dem Thurgouw noch nit zu ennd zogenn unnd wider
uff die bann komen wurde, sollennd unnsere pottenn das best aber-
25 mals hanndlenn, damit rechtsprechenn vermiten unnd die sach sunst
vertragenn werde.
Glicher gstalt söllennd unnsere potten der undertonenn beschwer-
denn halb der graffschafften unnd vogtienn das best hanndlenn.
So die sach, das mann die tagleistungenn anderschwohin dann
30 gönn Badenn erlegenn solt, uff die bann komenn, sollennd unnsere
pottenn das best hierunder hanndlenn, damit solich tagsatzungenn zu
Badenn, diewil es allen ortenn ein gmeiner platz, bliben. So es aber
ye nit sin wölt, das dann solich tag gönn Bremgarten ernempt werdenn.
Es söllennd ouch unnsere potten sich zii dem Magret unnd Paurigal,
35 so sy uff disenn tag komenn, verfügenn unnd mit denselben hanndlenn,
ob sy ein oder zwo pennsionen harusbringenn möchten.
Deszglichenn söllennd ouch unnsere potten sich by derenn vonn
Schaffhusenn unnd sannt Gallenn pottenn erkundenn, ob sy ouch uff
den rychstag bschribenn, unnd wie sy sich darinn haltenn, ob sy den
40 besuchenn woUenn oder nit, unns dessen inn ir zükunfft habenn zu
berichten.
3S2 /,\yO März 20 — 21. Nr. 421—^^22.
Ob ilic \i>iin Zürich derenii vonn CosU-nnl/ lialh anntwort ann
unns crfortlern wurdcnii, sollciiml uniiscre j)ottcmi inenn amizcigciiii,
ilas wir iiiins dcshall) uft* gelialtneni hurgerta«; hy iiniis cnntsclilossenn,
ilaln- wir es nochmals hlibenn lossenn.
Ortginal. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft E Q, bl. ^2. 5
421. J S30 März 20.
Urfehden : Uli Grimm, der mciger, Hans Anhang, der schnider,
von Rigasch\v\'l, Heini Steiger, von Lüw>'ler, Peter 'i'hunima, von Z>'t"en,
Baszier gebiet.
Dise personen haben iren prcdicanten widersprochen, namblich 10
als er under andern Worten siner predig geredt, das Christus ein eyd
gschworen, darumb sy den selbigen gschmecht und dessen halb tratz-
lichen imme zügredt; demnach in gfencknus komen und dero widcr-
umb gnedigklich uff sontag oculi den xx. tag mertzens ledig gelassen,
haben geschworen, das sy innerhalb viii tagen, den nechsten, solcher 15
schmechworten halb bemelten irn predicanten zu Rigaschwyl under
offner besambleter gemeinde entschlahen, imme widerrüffen unnd sagen
wollen, s}' haben imm unrecht gethon, wüssen nüt von imm denn all er,
liebs und güts, ouch mit imm gwaltigks nichts furnemmen, in dhein
wysz noch weg, sonder frid und gleit gegen imm und den sinen halten ; 20
darzu yeder zu straff m. h. v Ib. verbesseren und ir yeder dess ander
bürg sin wolle, deszglichen usz der statt Basel nit komen, sy haben
dann den costen, mit atzung und sunst uff sy erloffen diser gfengknus
halb, den knechten bezalt, sampt gemeiner urfech in bester form, alles
by pen desz schwerts. 25
Johan. Henri. Fortmüller, notarius hc.
SL'A. Basel, Ratsbücher O y, j-. 95.
422. 1530 März 21.
Instruction in der thumherren der merenn styfft Basell sach uff
tag, so mentags noch oculi anno etc. xxx zu Kolmar gehaltenn. 30
Item unnsere bottenn sollen uff dem tag zu Kolmar gegen den
thumbherren vermog des ratzschlags, so deshalb verfaszt und sy by
handen, handlenn unnd vor allen dingenn begerenn, das s}' dy ent-
wertenn brieff hiehar gon Basell, und so das nit erlupftt mocht werden,
hinder ein bischoff von Basell oder ein statt Straszburg erlegt werdenn. 35
So aber andere stett unnd flecken, do s}^ dy brieff hin erlegen weiten,
von innen, den thumbherrenn, furgeschlagen und ernempt wurden,
sollen sy nienen in bewylligenn, sonder das wyder hinder sich an
unns, verrer darüber berotten mögen, schriben.
Nr. 423. 1 jjo März 22. 383
Item so ouch andere tag anfi^esetzt vvolltcnn werdenn, sollen unsere
botten daran sin und nit anders bewylligen, dan das dyselbigen tag
hyliar gon Basell und nienen anderschwohin gesetzt werdenn.
Origitial. St.-A. Basel, Bischöfliche Handhmg Q i, bl. 16. — Zeit-
5 genössische kopie eöefiäa, O ^, hl.g .
423. 1530 März 22.
Abschied zu Colinar zwischen dem domcapitel taid der Stadt Basel.
Zu wyssen : Als inn den spennen, zwytrachten und myszhellen,
so sich zwuschen .... thumprobst, stathalter unnd capittel des thum-
10 stiffts Basel an einem, sodan .... burgermeister unnd rath der stat
Basel anderntheils haltten, .... meister und rath der stat Straszburg
uff ir ansynnen und begeren guetliche underhandlung bewilligt und
vergünstiget unnd deszhalb an hut dato tag gon Colmar ernant, der
ouch durch uns, Jacop Stürmen unnd Mathis Pfarrern, der stat Strasz-
15 bürg stet- unnd alt-ameistern, von ermeltten unsern hern und freunden,
meister und rath der stat Straszburg, zu diser guetlichen underhandlung
verordent, doselbst furgenomen unnd daruff zu der guetlichen handlung
unserm empfangnen bevelchd noch griffen wollen, unnd sich aber inn
solchem zugetragen, das die gesandten der stat Basel sich erscheint,
20 das sie der gestalt und mossen abgevertigt, dass sie inn khein guetlich
handlung thretten kennen oder werden, es werde dann zuvor gehandelt
von restitution der brieffen, so die obgemeltten tumprobst und capittel
usz der stat Basel vereussert, mit beger, dieselben in die stat Basel
Widder zustellen, unnd sich aber die gesandten tumprobst und capittel
25 des geweigert und antzoigt, das sie solichs ze thun nit schuldig weren,
wehten aber wir in der houptsach guetlicher handlung pflegen, unnsz
gesundert einichs artickels, woltten sie sich aller gepur haltten.
So »dann wir, die geordentten underthedinger, sie des strits nit
mögen verglichen, sunder yedertheil uff sinem vorhaben verhart, desz-
30 halb wir diszmols von wegen des streits inn der guetlichen handlung
zwuschen inen nit furgon mögen, so haben wir als für uns selbs der
sach zu guttem dis puncten halb uff nochvolgend artickel gedacht, auch
den beden parthien inn der guttigkeit furgeschlagen, nämlich und
zum ersten:
35 Das die vorgemeltten hern der tümstifft Basel die enteussertten
brieff und sigil, so\'il dero usz der stat Basel, dem stifft zustendig,
komen sind, durch ein gloupwurdigen offen notarien inventiern unnd
der stat Basel ein inventarium davon werden lassen soltten.
Zum andern: Das solche enteussertte und inventiertte brieff hinder
40 den durchlouchtigen hochgepornen fursten und hern, hern Ernsten,
384 tjjo März 22. Nr. 42^.
inart^^rafl'cn /u Hatlen iimul Hochbcrj^ etc., unscrn f^ncdigen licrn, oder
lue ersanieii und \v\scn hur^ernieister und lath der stet Coliuar und
Brvsach, wcichs ort ilon parthien ani annenilichstcn unnd sie tiart/u
erpetten mögen, zu verwarnun«;- hinderlegt solttcn werden.
Item, das derihcnni};-, liinder den die brieffen komen und erlep^t 5
werden, sich in zweyen gliclien reverszcn (deren einer zu der stifft
hern und der ander zu der stat Basel banden komen und jjlihen) sich
bekennen sol, das er solche briefT uff ir, der i)arthien, bit hinder sich
empfangen, mit der beredung und verschribung, das er die nyemant
one beder gemeltten parthien wyssen, verwilligung unnd gehell zu 10
und von sinen handen volgen lassen wolle.
Item dartzu, das solche brieff an dem ort, dahin sie gelegt werden,
bitz zu usztrag der sachen und das die guctlich oder rechtlich ent-
scheiden und erorthert wurde, ligen pliben soltten.
Item, ob sich ouch begebe, das ermelte stiffthern solcher hinder- 15
legten brieff und sigiln irer notturfft noch zu inpringung irer rent, zinsz
und gulten, ouch ablosung oder ernuwerung derselbigen, zu gepruchen
beturfftig wurden, sollent inen dieselbigen yeder zit uff gepurend re-
cognitionem zugestelt unnd gevolgt werden; doch das sie die, sobald
sies gepruchen, widder dahin one vertzugk luffern sollen. 20
Item, so inen aber einer oder mehr zinsz inn zit solcher stilligung
abgeloszt wurden, sollent sie das gelt zum besten noch der stifft nutz
anlegen unnd die brieff und verschribungen zum furderiichsten zu den
andern erlegten brieffen an der abgeloszten stat luffern.
Item unnd sol die hinderlegung allein dem stifft Basel zu guttem 25
bescheen unnd beden obgemelten parthien für sich selbs zu obgemelten
brieffen nit weitter gerechtigkeit, dan sie vor daran gehapt, deszglichen
auch kein nochteil geporen.
Item und welchem theil dan dise hinderlegung ze thun«unnd an-
zenemen sein wyl, der sol ein ersamen rath der stat Straszburg des 30
schrifftlich zum furderiichsten noch gelegenheit der Sachen verstendigen,
verrer guetliche verhör tag im houpthandel an maistat irer und der
parthien gelegenheit noch haben zuernennen.
Item unnd sol dann die erlegung der brieff, ouch des ansuchens
durch bede parthien uff solich zuschriben inn viertzen tagen bescheen. 35
Unnd wiewol dise guetlichen mittel, so wir, obgemelts, strittigen
puncten halb bedacht kein theil bewilligen oder annemen wellen,
sunder angetzeugt, das sie das ze thun weder macht noch gewalt hetten,
so haben sie doch uns, den underthedingern, zu gefallen bewilligt,
dasselbig hinder sich an ire obern unnd mithern ze pringen unnd, wie 40
oblut, unsern hern und frunden, eim ersamen rath der stat Straszburg,
Nr. 424 — 42^. 15 30 März 2j — 26. 385
zu- oder abzeschriben. Des habent wir den parthieii disen abschcidt
mit unsern, der beden underhandler, banden underschriben zugestelt
unnd geben uff zinstag den zvveiundzwentzigsten martii anno etc. xv<^
tricesimo.
5 Original, unterschriebefi Jacob Sturm sszt. tmd Mathis Pfarrer sszt.
St.-A. Basel, Bischöfliche Ha^idlung O 4, öl. 10.
424. iß^^o März 2j.
Adelberg Meyger, biirgermeisier der stadt Basel, an niargraff
Ernsten.
10 Unns hatt her Hans Dichtler, caplan der mcrern styfft Basell,
unnser purger, furprocht: Demnach er verrückter tagen sich mit einer,
so ein vettern, Marxen Hans genannt, zu Lörrach hatt, v^ermehelett
unnd mit derselbigen gon Lörrach zu demselbigen Marxen Hansen,
jerem vettern, ir cleyder zu holen komcn, über nacht by im pliben,
15 sig er v^on der bursame doselbest, wywol das sy eeleut sigenn, ange-
zeugt, uffgehept unnd gestraftt worden. Nun understand e. f. g. lant-
schriber, obbestimpten Marxen Hansen, umb das er sy in sinem hus
enthalten, umb funff pfund ouch zu straffen, daran dan dem gutten
man, so er also sinetthalben gestrafft würde, ungütlich beschee. Der
20 ursach wir e. f. g. gar fruntlich bittenn, sy welle angesintem Marxen
Hansen bemelte straff der funff pfund umb unser pitt wyllen gnedec-
lich nochlaszen, angesechen das wir den priestern by unns, eewyber
ze nemen, gestatten, solicher unnd kein anderer meynung er sy auch
beherbergt . . . Datum mittwochs den xxiii. marcii anno etc. xxx°.
25 E?dwjirf. SL-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2J ß.
425. /Jjo März 26.
Abelberg Meyger, biirgertneister der Stadt Basel, an Zürich.
Euwer schribenn. Eberharten von Ruschach unnd doctoren
Allexander Sitzen belangen, haben wir alles inhalts verlesen horenn.
30 Fugen uch haruff gutlich zu vernemen, das dy sach nit unnser ist,
sonder hatt dy gstalt: Obs nehermols unnsere botten uff tag Baden
gwesenn, ist Eberhart vonn Ruschach zu innen kommen unnd anzeugt:
Demnach sich ein rechtsjebung vor unserm Stattgericht zwuschen gmel-
tem doctorn eins unnd Hans Jacob Wyldenn, unnserem Substituten,
35 andersteyls hyelte, in wellicher rechtsjebung er uff rechtlich ansuchen
bedaclus Hans Jacoben kuntschafft gebenn mieszen, nun verstünde er,
(wyszt es doch nit eygentlich) wy in angesinter doctor in sollichem
siner eeren (als ob er unwarhaffte kuntschafft geben) anzogen und, so
er das worlich wyszte, wolle er in rechtens dorumb nit erloszen. Das
Basler Reformationsakten, IV. ^q
386 ^SSo ^I^irz 26-28. Nr. 126—427.
IkiIhmi unnsere liotlcmi, so sy anhcimiscli koincn, unns erscheint.
Mittler /.\t hat sicli /ulragen, das dersclh doctor ein ocscliefft, th)riii
er in, I-Ik-i harten, anzoi^en, vor unns in<vcie^t. Scmliclis haben wir
guter, erharer meynung von wegen der redenn, so er, Eberhart,
mit uiisernn botten zu Haden geredett. im zugeschribenn, ouch darin, 5
so ver es im gelegen, genempten doctoren umb soliichs ze be-
rechtigen, das wir im dan unverzogenlich recht gegen im gedyhen
lassen wellen, unns erbotten. Dwyl nun er i\y sachcn also wyl laszcn
beruwen und wyter rechtens sich nit gegen im gebrauchen, laszend
wir bescheen unnd setzends im heim . . . Datum samstags den xxvi*«" 10
marcii anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bi. 275 v.
426. ^530 März 26.
Aus den xvocJienausgaben sambstags vor letare.
Ratscosten: Item vi Ib ist über Lorenntzen Tagen, vonn Langenn- 15
brück, den widertouffer, inn gfenngknus gangen.
Bottennzerung: Item xxi Ib xix ß habenn die potten ufftagCol-
mar verzert . . . unnd umb denn abscheid usgebenn.
St.-A. Basel, Fina?iz G I $, s. S4--
427. 1530 März 28. 20
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Micheln
Rütnern.
Lieber Michell. Unns haben dy pfleger zu sant Johans, wy sy
dir nehermols ettlich körn unnd haber, so dem gotzhusz sant Johans
by unns vergangnen xxix**^" jars zu Briinstatt unnd derselben gelegen- 25
heit zu zinsz verfallen, zu koutTen geben haben, furbrocht, welche von
kon. mt. zu Hungern unnd Behem ... zu reichen verbottenn, aber
nochmols wyder entschlagen worden. Do wir wol gmeint, du hettest
vermelten pflegeren unnd gotzhusz in ansehung desselbigen uffgehobnen
Verbots sollich körn unnd haberen, wy du das umb sy erkoufft unnd 30
ze thun schuldig, nun langest bezalt unnd unclagbar gemacht. Dwyl
aber solches nit bescheen, so gelangt noch hut zum tag an dich unnser
ernstlich gesinnen, du wollest sy noch hut zum tag sollicher ir usz-
stenden schuld gutlich entrichten unnd unclagbar machen. Dan solt
das nit bescheen, wurden vermelte pflegere sich des dinen, so du by 35
unns in unser statt ligen hast, zu neheren (das wir innen dan nit vor
sin kenten) ursach haben . . . Datum mentags den xxviii**^" marcii anno
etc. xxx".
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2-j6.
Nr. 428-429. 1530 März 28. 387
428. 1330 März 28.
Quittung der eJiemalige7i clarissin Anna Bo?tdorf gegenüber detn
ko7ive7it V071 St. Clara.
Wir, dis nachgenanten, Jorig" Strub, invvoner zu Basel, unnd Anna
5 Bondorffin, sin efrows, mit im als minem eemann und vogte, dem ich
dann solicher vogtie hiemit anred bin, und ich, der jetzgenant Jorig
Strub für mich selbs und ouch mit ir also inn vogtlicher wyse, thünd
kunt menglichem und bekennen uns offenlich mit disem l^rieff: Nach-
dem sich kurtz vcrloffner tagen gefugt und sich ettlich spcnn zwuschen
10 den . . . frowen des convents des gotshuses zu sanct Clären inn der
mindern statt Basel und uns beden obgenantcn egemechten biszhar
von ettlicher versessener zinsen, von den achtundsibentzigk gülden,
so ich bemelt Anna inn dasselb gotshuse zu sanct Ciaren procht hab,
darreichent, deszhalb wir uff hut data inn der fruntlicheit durch und
15 inn bywesen vo7i meister Theodor Brand, des rats, Ulrichen Schuler,
Mathisen Muller und Andres Bomgart vereinbart und betragen worden
sint, also das dieselben frowen des gotshuses und convents zu sanct
Ciaren von wegen obanzaigter versessener zinsen, ouch des costens
daruff erloffen, uns beden egemechten einmalen für solich ansprach
20 und forderung also bar uszrichten und bezalen sollent sechs pfunt guter
nuwer stebler pfennigen ; alszdann beschechen ist. Darumb und uff das
so sagenn wir bede obgenanten egemechte für uns und alle unnser
erben die vermelten frowen des gotshuses und convents zu sanct Ciaren
zu mindern Basel und ire nachkommen, ouch sust menglich, so deshalb
25 quittierens notdurfftig, der bezallten sechs pfunt stebler pfennigen von
versessner zinsen und costens halb darurende mit unnd inn krafft diser
gschrifft quitt, ledig und losz . . . Zu urkund von unser beder ege-
mechten bitt wegen mit des ersamen Andres Bomgarts furgtruckten
bittschafft, doch im und sin erben one schaden, bewart. Geben uff
30 mentag nechst nach dem sontag letare, als man zalt xv*^ unnd drissig jare.
Original, mit aufgedr. sieget. St.-A. Basel., st. Clara S 2.
429. 1530 März 28.
Urfehde: Doctor Alexander Sytz, der medicus.
Demnach ein ersamer rath der statt Basel doctor Alexandern
35 Sytzen, obgenant, der ursach gefängklich angenommen, das er wider
gethonen jareyde die urteil, zwuschen imm und Hans Jacob Wilden
an unserm stattgericht ergangen, widersprochen, darby nit bliben
wollen, sonder sich deren halb erclagt etc., aber uff hüt montag nach
dem sontag letare, in der fasten, den xxviii. tag mertzens, solcher ge-
40 fangenschafft usz gnaden wider ledig gelassen, daruff mit nachvolgen-
388 /Jjo März jr. Nr. ^?o.
(Ion i;cclins;cn einen ^eierten eycl etc. ocschworcn. nainlich: sin Ivb
uiul .^ut iisz der statt Hasel, on eins raths crlouhuii^', nit zu vcrciuleren,
sotuler allhie zu erwarten, was ein ersanier ralit oder ein ersam gcricht,
oh ein rhat disen liandel daselbst hin wyscn wurde, darumb erkennen,
sprechen und urteylen werde und, was allda gesprochen, das er, 5
doctor Alexander, darby pliben, darwider nit thun, noch darvon appel-
lieren solle in dhcin wyse, euch das j^emcltcr doctor den costcn diser
getanoenschafft abwysen und verrichten, samj)t gemeiner urfech, in aller
bester form, alles bv pen desz swerts. Jo. Hen. FortnuiUer, notarius hc.
Sf.-A. Basel, Kaisbücher O 4, s. gj. 10
430. 1530 März 31.
Andres Sturtzel von Bucheim, doctor, thumbprobst etc. a7i Philip-
szenn, bischovenn zu Basel.
Zvvey u. g. schrybenn, erstmoln des dormenters unnd anderwers (!)
niiner herrn vom capitell zalung unnd der Baslischenn hanndlung halb 15
zu Colmar furgenomen, an mich gelanngt, hab ich verstanndenn unnd
nit klein !)efrembden genomenn des vertragen unnd verclagenns, mir
rucklingenn unnd zewidder by u. g. beschehenn. Gyb hieruff irenn zu
erkennenn, nit on sin, mich dem dormenter ze gebenn abgeslagenn
habenn unnd das nit onbillich, dann die abredd, zwuschenn mynen 20
herrnn vom capitel unnd mir gemacht, ine unnd ettlich anndere officiaten
nit begrifft. Item so wurdt mir ein groszes am zechendenn zu Basel
vorgehallten, viel darusz zogenn, unnd got mir sonnsten ouch uff dem
landt nit viel inn unnd loufft mir aber zu Basel mit huszhaltung, furung,
heuwet, ernd, herbst, troschenn unnd dann ouch uff dem landt, mit 25
den fruchten hien unnd herr ze füren unnd ze schuttenn, ubersweng-
licher unnd groszer costenn daruf dergestallt, das ich die im vertrag
vergriffenn swerlich unnd kumberlich hab uszzerichtenn, zu geswigenn,
das ich usserhalb Vertrags anndern gebenn solt. So aber die ding
hienocher beszer solten werden, will ich alzdann thun, soviel unnd was 30
ich mag erzeugenn unnd sich ist geburenn.
Das aber ich anzogenn, als ob ich den vertrag gegenn minen
hernn vom capitel nit hallten wellt, daran beschicht mir ungutlich;
dann ich n3'e des synns, weit mich ubel schamenn, das ich ein ding
zusagen unnd nit leisten solt, wiewol oberzelten Ursachen noch mich 35
die zalung ebenn herrt unnd swer ankommen wurdet: nutzt dester-
minder bin ich enndtlich der meynung, deren statt ze thun. Der termin
ist ouch erst uff letare verschienenn ergangenn. Da aber das ver-
clagenn wol viertzehenn dag darvor an u. g. gelanngt, wie billich unnd
mit was fugen, hat ein yeder verstendiger zu ermeszenn. 4°
Nr. 4jr — 4.J2. i^jo März jr — April j. 389
Das dann ich mich gevviddert, uf den dag Colmar ze ritenn, ist
keiner anndern ursachenn, dann minen herrnn vom capitel sowol als
mir selb ze merem nutz unnd gutem beschehenn, wie u, g. das selbst
weysz zu bedennckenn, die ouch hienocher vonn mir noch basz mundt-
5 liehen bericht habenn wurdt. Hab u. g. uff getan ir beid schriben mir
ouch zu enndtschuldigung ich nit wellenn onanzeigt loszenn unnd thun
mich iren hiemit altzit empfehlenn. Datum den letsten martii a" im xxx".
Origitial. Fürstbisch.-Baselsches Archiv Bern, A /J, J.
431. 1530 März ji.
10 Urfehde: Jacob Seyler, von Muttentz.
Uff nechst davor obgemelten donstag, den letzsten marcii, ist ge-
nanter Jacob Seyler der gfangenschafft gnedigklich uszgelassen, hat
geschworen, sin lyb und gut usz m, h. der statt Basel land und ge-
bieten nit zu empfrembden so lang, biss da uszfundig werde und
15 offenbar, wer da jetzigen predicanten zu Muttentz, herrn ') . . . die
Propheten an sym husz zii Muttentz by nacht und nebel entdeckt und
solch frevel begangen habe; item das er ouch gegen gedachtem predi-
canten, siner frowen und deren verwandten ichzyt frevelich furnemmen,
inn Worten oder wercken, sonder frid unnd gleyt gegen inen vlyssigk-
20 lieh leisten und halten wolle, sampt gemeiner urfech in bester form,
alles by pen desz schwerts, renuncians omnibus excepcionibus per
totum. Ursach siner gfangenschafft, das er sol by nacht und nebel,
wie davor gemeldet, die propheten an desz predicanten husz zu Mut-
tentz geholffen haben entdecken, ouch anderer schmach und unfuren,
25 daselbst verloffen, schuld haben; ist usz bitt siner schwangeren frowen
und sines schwehers, ouch anderer guter gunner und frünten von Mut-
tentz erbetten und uff tag, obstat, also widerumb gnedigklichen ledig-
gelassen, jurans ut supra.
Jo. Hen. Fortmuller, notarius hc.
30 St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. gS.
432. /j-jo April j.
Schulltheis unnd rat zu Bern an burgermeystern unnd rat der
statt Basell.
Alls unns unnser pottenn, so nechst gehaltnes tags zu Badenn
35 anheimsch komenn unnd abvertigung doselbs erschint unnd do inn
verstanndenn habenn, das der sannt Gallisch spann abenn vill uff im
tragen, doran ouch uch unnd unns unnd besonnders gemeyner Eyd-
431. ') Der name fehlt ; es dürfte sich vermutlich um pfr. Heinrich Schön handeln.
:\\)0 'SJO April j. Nr. 43J!.
fTnoschaftl iiit wonii^ oclaocnn sin wyll, so wir min lat;licli srichcnn
uiuul spuren, ilas sich uwor imiul unser I^ytlj;noszcnn unnd clirystenn-
lii'h luitthuri^or \t)nn Zürich rociitenns tiir und iVir unibe\vc;i"lich spcrrenn,
sich liillichs furschlaj^s nit hcnuLicn wcllcnn, niuchl zületst, alls sich
schonn oul^I. nutzyt giits, sonnders vcrderjjlich kricj;- dorusz volj^cnn, 5
wo nit chipptTerlich zun sachenn getliann wurd. So wir nun des statcnn
furnamenns, unnser treffennlich pottscliatU uff nechst haltendem tag mit
trungennlicher scharpffer bevellch al)ze\'crtigenn, bemeldt üwer unnd
unnser chrystcnnlich mittburger von Zürich nochmalls zum allerhöchstenn
ze ermanen, das sy gemeiner Eydgnoszschafft wollfart und, was unns lo
allenn darann gelegen, betrachtenn, vonn irem furnämen stan, sonders
dem rechtenn (ob es nit anders) gewertig sin vvellind, dann je ungehort
unnd unlydennlich wäre, des rechtenn jemannds abschlag gestattet wurde,
deszhalb, getruwen, liebenn Eydgnoszenn unnd chr3'stenliche mittburgcr,
so lanngt an uch unnser hochgefliszenn früntlich j)itt, ir wellind üwer 15
pottschafft uff nechstvolgenndenn tag mit unns glichs dapfferlichs unnd
ernnstlichests bevelchs, alls ir üch byszhar l)ewysenn, vonn wegen ob-
angeregts spanns abvertigenn, damit wir allersydt vor unrat, krieglich
emporung sin, sonnder gemeyner unnser Eydgnoschafft und sonderlich
der chrystennlichenn stett wolfart, lob, nutz unnd eer erhallten mögind; 20
das wellennd vonn unns früntlicher, brüderlicher unnd bester meynung
verstann, begärenn wir allzyt diennstlichs bereits willens umb uch zu
verdienen. Datum iii. aprilis anno etc. xxx".
Original. Si.-A. Basel, Abschiede E Q, bl. 6l.
433. 1530 April 3. 25
Urfehde: Wylhelm Margstein, von Muttentz.
Ist der Ursachen wegen, das dem predicanten zu Muttentz by
nacht und nebel das heimlich gemach der propheten entdeckt und
zerbrochen worden, ingelegt und uff hüt sontag judica in der fasten,
den iif. tag aprilis, ledig gelassen; hat geschworen, sin lyb und gut 30
usz m. h. land und gebiet nit ze üsseren, noch zu entpfrembden, es
werde imm dann gnedigklich nachgelassen so lang, biss uszfundig werde
der thater, so solch unzucht und frevel begangen hat; ouch, wann er
wyter von m. h. harumb für sich erfordert, gehorsamklich erschinen,
irs bscheids erwarten und dem trulich geleben wolle, darzu mit ge- 35
meltem predicanten und den sinen in dhein wysz noch weg gewaltigts
utzyt fürnemmen, sonder gegen inne son, frid und gleyt zu halten,
sampt gemeiner urfech inn aller bester form, alles by pen desz schwerts.
Jo. Hen. Fortmüller, notarius hc.
Si.-A. Basel, Ratshücher O 4, s. 100. 40
Nr. 4-34-435- 1530 April 4. 391
434. 1 530 April 4.
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Phylipscnn,
bischoffenn zu Basell.
Ungezvvyfelet e. f. g. sig unverborgen, wy Conrat Vochheim, so
5 sich ein Schaffner sant Johans husz by unns ze sin nent, sich unnser
statt Basell unverursacht entüsserett, die gultbrieff, demselbigen husz
zustendig, mit im hin unnd enweg gfiirt, die zinszleut, so vermog der-
selbigen brieffen (nit im), sonder gedochtem husz ze zinsen und alhar
gon Basel und nienen anderschwohin zu überantworten schuldig, mit
10 e. f. g. geistlichen rechtens proceszen, im d}' zu behendigen ze dringen
understott, das uns ze geduldenn gar keins wegs lidlich. Wir stend
ouch der unnd andrer Ursachen halb mit dem hochvvurdigen herrn
Hansen von Hattstein, sant Johans ordensmeyster in Tutschen landen,
in freuntlicher handlung, von dem uns dan guttlich tag uff quasimodo
15 schierist konfftig gon Nuwenburg ernempt. Solte nun ,T.ngesinter Conrat
Vochhen uff sinem furnemen verharren, des bestimpten huses zinsz-
leut mit e. f. g. geistlichen gerichtsprocessen also jagen und zu kosten
pringen, machte solches angefangener gutlicher handlung ettwas hin-
derung und nachteyl, wy e. f. g. selb zu erwegen hatt, geperen.
20 Dwyl dan e. f. g. einikeit (als wir wyszen) ze pflanzen gneigt,
wir sy gar freuntlich bitten, sy welle unns ze sondrem gfallen mit
jeren official und richtern zu Altkilch, das er hinfuro bedochtem Con-
raten kein procesz (ob er dy forderen wurd) uff genants unser sant
Johans husz zinszleut geben und gevolgen loszen, und ob also jemans
25 biszhar von wegen siner clag zu ban kommen, dy wyder on engeltnusz
zu absolvieren verschaffen, domit in angesechener gutlicher handlung
zwuschen bemelten hernn meyster und unns dester fruchtbarer fur-
gefaren werden mag . . . Wywol wir unns keins abschlags zu euch ver-
sehen, jedoch begeren wir ir verschribne antwort by dysem botten . . .
30 Datum mentags den iiii'*^" aprilis anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Misstven A 28, bl. 2jS.
435. i^jo April 4.
Urfehde: Barbara Zuger, von Beydertal, die woscherin zu Basel.
Ist über m. h. uszgangen mandat und verbott usz eigensinnigem
35 mutwyl und angenummer andacht uff den tag annunciacionis Marie mit
andern personen zu Unser frowen in Stein gangen und, als sy darüber
bschickt, den tryen herren vil unzüchtiger Worten mitgeteilt, deszhalb
ingelegt, umb ein Ib. gstrafft und widerumb solcher gfangenschafft uff
obgenanten mentag nach dem sontag judica in der fasten, den vierdten
40 apprellens, ledig gelassen, hat tirfehde geschworen by pen dess wassers,
;>92 ij^jo April f. Nr. 4^6.
rcmiiiciaiis oinnilnis cxcepcionibiis, cciani privilcjijio scnaliis consiilti
\cllciaiii per cxtensutii. Jo. Ilcn. I^'orlmiillcr, iiotarius hc.
Sl.-A. Basel, Katsbüchcr O ./. s. loi.
436. 1530 April 5-.
I^liilips, von gots gnaden bisclioff zu Basel!, an hurgermeister uiul 5
ratl» iler statt Basel.
Als ir uns zugcschriben, wie Cunrat Vachen, der sich ein Schaffner
sant Johans hus by euch nenne, die zinslüt i)cmclts liuses vor unscrnn
geistlichen rechten fürnemen, und aber ir mit dem erwürdigen hcrrn,
unserm frünnd, comenthür zu Heytersheim etc., in guctlichcr handlung 10
standen, \'on dem uch ouch uff sontag quasimodo schierst künfftig tag
ernempt, und dwyl uch beschwerlich, das also obgestalter masz mit mer-
gedachten zinsluten solt procedicrt werden, das dann wir darob sin
weiten, dem genanten schaffncr kein procesz oder ladung mer geben,
ouch die geladnen oder fürgeheischten on endgeltnis widder absolviert 15
wurden etc., haben wir solch üwer schriben mit verrerm innhalt ver.
standen und wären geneigt, alles das, so uns yendert möglich oder
lydlich, zu erstatten, was zu frid und einigkeit üwer und der üwern
langen mocht.
Wir haben ouch insonnders gern gehört, das umb misshellungcn, 20
so zwuschen euch und obgemelten unserm frund zu Heytersheim sich
halten sollen, ir uch in guetliche veriior beydersyts ingeloszen, in hoff-
nung, ir uch mitteinander wol verglychen werden ; das aber wir by
unserm official und gerichts verwanten zu Altkilch abstellen solten, vor-
genanten Schaffner uff sin anrueffen dhein procesz verrer gevolgte etc., 25
zwyflet uns nit, ir in uch selb ermessen mögen, uns das nit gebüren
wolle; dann disz unser gericht mengklichen gemein, solten wir es
3'emands abstricken, vorab der in unserm bistumb wonhafft und sich
dem underwürfft, konten wir mit keynen fugen wol verantwurten. Wir
haben uns ouch sovil erkundigt, wa wir disz recht abstrickten, wurde 30
der Schaffner die zinslut gon Rotwil oder für bepstlichen richter, als
für unser stifft dechan oder anderswahin an frembde ort laden, da
dann den armen lüten vil uncosten ufflouffen und uns von irer welt-
lichen oberkeit (dwyl unser ordenlich gericht darinn ouch gehalten)
gar swerlich verwissen möcht werdenn. Noch vil minder können wir 35
die ergangnen procesz on der für geheischten entgeltnis abschaffen,
dann darüber von den procuratorn und briefftregern schon costen er-
louffen, wöiher dem cleger mit fugen nit mocht uffgelegt werden; so
wurden ouch die, so in uszgeben, den an in selbst nit wollen haben.
Doch wollen wir gern, uch ze willfarenn, gnedigs begerens wysz 40
Nr. 4J7 — 4ß. i^jo April 5. 393
den vilbemelten Schaffner lassen ansuchen, aller dino^en stillzeston und lut
üwers schrybens sich ze halten, üb er aber darinn guetlich nitt weit
willfaren, gebürt uns nit, in altgcbruchten rechtmöszigen sachen yemands
(vv3'e dann obanzöugt) recht abzestricken. Es werden ouch hie und
5 zwuschen quasimodo nechstkünfftig verrer kein procesz uszgeschickt,
darzwuschen ir on zwyfel by mergenanteni unserm fründ zu Heiters-
heim disz und andershalb, uch widerig, wol werden wissen ze handien.
Was dann by selbigem, es sig joch voruszgangner oder künfftiger procesz
halb, gehandlet und uszbrocht, würdt offtgedachter Schaffner, als der
10 underthan, und wie billich, unsers achtens, sich nit weigern, sonders ge-
horsamlich erstatten, und mögen by demselbigen hern comenthur dise
ding on nachred und verwyszen, so uns sonster darusz entston mochte,
gar fieglicher abgestelt werden. Dcszhalb unser fruntlich beger, ir
wollen uns disz unser antwurt nit in ungutem uffnemen, dann ir selbs
15 abnemen mögen, wie im nit wol anders thun können. Sof.ster in anderm
sind wir uch fruntlichen willen ze bewysen alzit geneigt. Datum Tels-
perg v'^*'" aprilis anno etc. xxx*'.
Original, )nit aufgedr. Verschlußsiegel (zerstört). St.-A. Basel, Joha-rmiter
F I.
20 437. 1530 April 5.
UrfeJiden: Heini Sidenfaden von Liestal; Claus Hugiis knecht
von Pratelen; Jacob Sixst von Liestal; Hans Cutzen knecht von Prate-
len; Jacob Egli von Muttentz; Hans Regennasz knecht von Bratelen.
Sollen herrn meister Jacoben Ymelin, predicanten zu Bratelen,
25 menschen katt in sinen garten geworffen haben, ouch ein kachlen uff
siner louben zerworffen, deszglichen über in verächtlicher gstalt „Jeckli,
Jeckli" geschruwen, alles nechtlicher wyl bschehen, dcszhalb ingelegt
und widerumb gnedigklich uff zinstag nach judica in der fasten, den
V. tag apprillen, ledig gelassen, haben alle urfehde gesc/nvoren by pen
30 desz Schwerts. Jo. Hen. Fortmuller, notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. loi.
438. 1530 April 5.
Urfehden: Anthoni Kluber, Claus Hugli, Hans Schwab, Lienhart
Rütschi, die geschwornen von Prateln.
35 Demnach sy mit etlichen schmähen (wie m. h, dann wol wussent
ist) dem predicanten zu Pratelen, meister Jacoben Immelin, begegnet,
darumb sy ouch für ein ersamen rhat der statt Basel, ir recht naturlich
oberkeit, bschicht und gerechtfertiget worden, sonders daselbst inen
gebotten, solcher sachen halb gemelten predicanten aller ding, mit
Basler Reformationsakten, IV. en
;i'.)4
1530 April 6. Nr. 43g.
Worten uiul wcickcn, zo tVidcn lassen; dem sy aber sich ungehorsam
hcwysen und darüber umb einen vermeinten costcn zu Pratclcn in
recht genommen, dcszhalb ingele-t und widerumb gnedigkhchen uff
zinstag nach dem sontag judica in der tasten, den fünfften tag aprellen,
ledig gelassen, haben geschworen, das sy furohin mit gedachtem pre- 5
dicanten, sinem ehwyb und beider verwandten in werten noch wercken,
durch sich selbs oder yemant von iren wegen thün, schaffen gestatten
noch Verheugen, ichzyt gewaltigklichs fürzenemmcn, sonder gegen inen
allen ewigen, stäten son, frid und gleit halten, sampt gemeiner urfech
in aller bester form, alles by pen desz schwerts, renunciantes omnibus 10
excepcionibus per extensum. Es haben ouch gemelte personen, obstat,
yeder zu straff obgemeltcr ubertrettung halb m. h. also bar funff pfund
Pfennig verbesseret. Jo. Hen. Fortmüller, notarius.
SL-A. Basel, Ratshücher O 4, s. 102.
439, 1530 April 6. 15
Urfehde7i: Hans Atz, Hans Grimm, Jacob Weber, Claus Yselin,
von Muttentz.
Dise vier sind von wegen ircs frevenlichen mutwillens, den sy
irem jetzigen predicanten zugefugt, namblichen by nacht und nebel
sin privaten oder heimgemacht (locum secessus) an sinem husz zii 20
Muttentz by nacht und nebel zerryssen und umbgstossen haben etc.,
gefengklichen ingelegt worden, aber widerumb gnedigklichen uff mit-
wochen vorm palmtag, den sechsten tag aprellen, ledig gelassen; dem-
nach unverscheidenlichen geschworen, umb söllichen frevel und uber-
mut ir yeder dem obervogt zu Munchenstein in nammen eins ersamen 25
rhat der statt Basel funff pfund d. unverscheidenlich, wie sy dann das an
zylen an im haben mügen, gentzlichen zu bezalen ; darfür ein yeder
dess andern gült und bürg sin sol und, so lang das nit bschehen, ir
aller hab und gut, ligends und varends, nut uszgenommen, bemelter
statt Basel recht underpfand sin sol, ouch hafft- und pfandtbar bliben; 30
deszglichen sollen sy gedachtem predicanten solche zerbrochen priveten
in selbs eignem costen, zum aller fürderlichsten es bschehen mag, nach
aller notturfft wider machen, ouch mit imm, demselbigen predicanten
oder den sinen, solcher ansprach halb an lyb noch an gut, durch sich
oder ander, in dhein w^sz noch gstalt nichts gewaltigklichs, ouch mit 35
dheinem rechten nut anfahen, sonder, ob inen gegen imme einicherley
ansprach vorstünde, dasselbig obgemelten hcrren der statt Basel, einem
ersamen rhat, anzuzeigen und darin derselbigen entscheid erwarten und
trulichen zu erstatten, darzu, das sy Wylhelmen Margstein und Jacob
Seyler von Munchenstein, zu Muttentz wonhafft, den costen, vormals 4^
Nr. 4fO. 1^30 April g. 395
diser Sachen halb in gfengknus ufif sy erloffcn und durch sy erlitten,
abtragen, sy dcsselbigen gentzlichen vernügen wollen und unclagbar
machen, ouch furter sich m. h. der statt Basel und ir statt, iren ampt-
luten inn allen billichen botten und verbotten gehorsamklich bewysen
5 und als fromme underthanen sich halten wollen; zudem sol ouch Claus
Yselin, als er bissher bannwart gsin, sich fürter dess ampts müssigen...
sampt gemeiner urfech in aller bester form, alles by pen desz schvverts,
renunciantes hincinde omnibus excepcionibus iuris et facti per totum.
Pro Jo. Hen. Fortmüller hc. Renhardus Rettelat,
10 notarius, audivnt et detulit.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 102.
440. rsjo April p.
Urfehde: Hans Muller, von Sysach, Baszier gebiet, der widertouffer.
Demnach er sin vorige gethone urfech, davor geSchriben, nit ge-
15 halten und frevenlichen übersehen, in dem das er geschworen, sinen
irsal dess widertouffs inhalt gemelter urfech den nechsten sontag dar-
nach zu Syssach an offner cantzel nach end der predig in gegenwurtig-
keit dess volcks offenlich zu bekennen und ze widerrüffen, alles nach
inhalt eins gestehen widerrüffs, da vornen mit dem büchstaben A be-
20 zeichnet und geschriben, das aber nit bschehen, sonder darufif uss einer
ersamen statt Basel landschafft und oberkeit sich hinweg gethon und
boszlichen fluchtig und meyneidig worden; deszhalb nachgendig billichen
zu im griffen und in gfangenschafft genommen, aber uff diemütig sin
selbs ouch sins vatters begeren begnadet und widerumb ufif sampstag
25 den palmabendt, den ix. tag aprellen, ledig gelassen, dem selben nach
anrucks für einen ersamen rhat der statt Basel gestellt und imme
durch den f. w. h. Adelberg, burgermeister, angeregt sin missethat und
wie er deszhalb, wo er nit begnadet, sin leben verwurckt, angezeigt
worden; deszglichen nachvolgende urfech fürgehalten mit angebottner
30 fryer wall: wo er solch urfech frywilligklich nit gern thün wolle, das
ein ersamer rhat inne hiemit one alle sin entgeltnus widerumb an sin
vorige gewarsame, dannen her er komenn, ledig und losz wollen hin-
scheiden lassen. Als über sin bitt dhein nachlassens befunden noch er-
betten mögen, hat er ohfie ztvang und mit guter Vernunft gesc/nuorefi,
35 die vorige urfehde zu halten, sonders von stunden an jetz nach den
nünen zu end der predig an offner cantzel und morndigs tags zu
Syssach, ouch nach der predig, in gegenwurtigkeit der gemeinde an
offner cantzel inhalt dess angezognen widerrüffs, den töuffern, so in
offner Baszlischen disputacion gsin, gstelt, von wort zu wort one einich
40 anhengkens oder sonderens gestracklichen bemelten toufferischen ver-
39(') ixjO April lo. Nr. 441.
furischen irsal hekcniuMi. wiclcrriifren und iiinh i^iiad l)c<j;crcn. Stincs
mfineidts weisen soll er dem rate 40 gülden bezahlen. Die iermine
soll er mit dem obervoi^t von Waldoiburg abmachen. Urfehde des ge-
fängnisses halb. Jo. Ilcn. I'^ortniüllcr, notarius Iic.
Si.-A. Basel, Ratsbiicher O 4, s. lo.f. 5
441. 15.^0 April 10.
riuiiiiprobst uiul capitel der mcrcn stilTl Hasel an Ernst, mar-
orolifen zu Baden uiul Hochperg, landtgroffcn zu Susenl)ur<^, hcrii zu
Rctlen und l^adcnwilcr.
U. g. ist hiev^or nicrnioln von unns der zinnscn unnd zechenden lo
halb, die wir uff den iren unnd inn irer landtschafft \'allen haben, unns
vom capitel, derglich unnsern enipter, dem puw, cottidian, presentz,
bruderschafft und sondern personen usz unns und den caplanen ^c-
horendenn, inn underthanigkeit angesucht unnd betten worden, gnedi-
gistes insehen darunder bi den iren ze thun, das dieselben solich zinsz 15
und zechenden nit inn ein stat Basel, sonnder unns alhie zu Friburg
inn der residentz, denen und änderst nyeman solich ouch gehorten,
antworten, reichten unnd bezalten, des onzwifenlichen unnderthanigen
versehenns, dieselb u. t. g. thuge das unnd losz nit geschehen, zu ge-
swigen, das sie schaffen oder gebieten, das solichs inn ein stat Basell 20
gewert unnd unns endtzogen werden solt. Nichtzit desterminder ist
unns diser dagen angelangt, das by kurtzem etzwas handlung zwuschen
uwern gnaden unnd denen von Basel von wegen der gestifften unnd
clostern, inn einer stat Basell gelegen, zinsscn unnd zehenden furge-
nomen und also sin solte, das nun hinfur aller der stifften und closter 25
zinsz, zehenden unnd gefell inn ein stat Basel unnd andersz nit geliffert
werden unnd dem endtgegen die von Basel u. f. g. hinderseszen, ob
die von yemanden angesprochen, endtschedigenn, unnd ouch unnsern
ambtluten zum teil schirist dem glich von ettlichen begegnet, namblich
was sie schuldig, das sie das inn ein stat Basel und nit inen antworten 30
unnd zalen wellen, zu antwort worden.
Wiewol wir dann nit achtenn, hierumben die gestalt ze habenn,
besonder das u. f. g. die von Basel dermosz solicher zinszen unnd
zechenden inngesetzt unnd mit mandaten, das ire underthanen inen die
reichen muszen, versehenn, so haben yedoch wir als diejhen, denen 35
viel an der sach gelegen, zu eigenlicher erkundigung deren dingen
unnd des unsern zu handthab zu u. f. g. abgefertiget und bittenn die
underthanigklich, solich unser gesandten von mundt ouch witers hierüber
zu vernemen, unns unnd den armen stifft nit zu verloszen, mit gnoden
zu bedencken unnd yeder zit unnser zinszen und zechenden halb by 4°
Nr. 44.2. 1530 April 11. 397
den iren, inn ir landtschafft geseszen, das innsehen ze haben, das die
anders nyemanden darmit, dann uns und den emptern obberurt ge-
hörigen, wie zu Enszheim von der regierung ouch beschehen, also das
sie unns inn gliclier handlung vorbehalten und uszdinget haben, unnd
5 so das ye änderst nit sin weit, dieselbigen zinsz und zechenden, soviel
und was wir deren inn u. f. g. oberkeiten gefeilen haben, yedoch
widder rechtt (darumb wir dann sie zum höchsten wellent angeruffen
haben) unns nit endtweren unnd also mit der that endtziehen, sonnders
im landt zu erorterung rechtz, wem die zugehoren, inn verbott uff
10 unnser anruffen bliben ze loszenn unnd sich hierunder als gnedigiich
erzeigenn unnd bewisen, wie dann wir unnser groszt hoffnung deshalb
zu iren gesetztt. Das wollen wir umb u. f. g. (die got by langwiriger
gesundtheit zu schütz und schirm unser endthalten well) mit unserm
andechtigen gebett, ouch gehorsamen, undertanigen dinsten umb sie
15 haben zu verdienen. Datum Friburg uff palmarum anno etc. im xxx ').
EfUwi/rf. GencraUandes-A. Karlsruhe, Copialbuch iir.22^ (iß3o),bl. 2J.
442. 'S 30 April 11.
Urfelide : Hans Müller, von Syssach, der widertouffer.
Demnach er sampstag davor, den palmabendt, inhalt der urfech
20 daselbst geschriben sinen toüfferischen irsal im Munster zu Basel zu
end der tagpredig umb die nünen widerriiffen sollen laut urfehde vor
gesessnem rat, aber semlichs nit gethon, sonder sich ettlicher fürworten
gebrücht und sin sach, anders denn der verleszen widerruf! angezeigt,
beschonen wollen, deszhalb widerumb ingelegt worden und darnach
25 uff mentag den nechsten nach dem palmtag, den xi. tag apprellen, usz
bitt sines vatters und bystands gn. uszgelassen, ist, ausgenommen der
gefangenschaft halb aller artikel der vorigen urfehde, durch hern
Hans Baltheimer, obersten knecht, /';// namen des rates ledig, cjuit und
losz gesagt worden mit denen fürworten, das er sich von stunden an
30 uffmache, usz einer statt Basel statt, land und gebiet gestracks an ort
und ende, dannen er herkommen, hinschiede und sin lebtag nummer
herwider komme. Bei Übertretung soll der an ihm all das vollziehen,
das er in ubertrettung voriger zweyer urfehen huffet und wol ver-
schuldt hat. Uff semlichs anrucks in bysin sines vatters und frunds hat
35 er die urfehde des gefängnisses halb geschivoren, by pen des schwerts.
Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 106.
441. ') /« derselben angelegenheit unier demselben datum <;e/it ein kurzes schreiben
an Oszwald Gut, margravischen cantzler, »lil der bitte tun fördeiung der sacke beim mark-
40 grafen (ebenda, bl. zS).
398 1530 '-^pril 12. Nr. 4.^3.
443. ^530 April 12.
'riuMiiprobst, statlialtcr und cai)itoII der mcrcrn stiflt Hascll an
mcistcr und rotli der stat Stiaszpurg.
So nehcrmolcn unsere verordneten von der gütlichen da<;lcist,
ilurcli euch zwuschen uns, auch l)urj>ernieister und rot zu Basell nehst 5
oehaltnen dags zu Cohnar furgenomen, wider anheimhsch worden, haben
dieselbigen erstUch euweren gesandten vlys und willen, die sach uf
gute bau ze richten, betragen und hinzu legen ankertt, uns beretnbtt,
und niegent darab nemen und spuren, das ir unscrthalp die ding woll
und gut gemeinen: sagen euch deszhalb sondern danck, verhoffen auch 10
dabi, ir werden das also beharren und uff den andern puncten, den
abschidt gehepter dagleist vergriffen und hinder sich ze pringen, geno-
nien, den haben syc uns auch furpracht, zu versten geben und hören lossen.
Nachdem und dan im selbigen abschidt beredt, das beide parthien,
turderlich nach der sach gelegenheit und uff gehepten bedanck, ob sye 15
den annemen, sonderlich wir die briefe lut vormols abscheidts erlegen
wellen oder nit, uch verstendigen und zuschriben sollent, sint wir, so-
viell und unsz yetzmoln furwar in gantz deiner zall nit der halp theill
geweszen, über die ding geseszen, die erwogen und gethon nit änderst
dan diejhenigen, so zum baldsten gern usz der sachen, auch zu fryden 20
und ruwen komen. Dwyl aber, als schwer, grosz und wichtig solhe
ding, und das nit allein uns, sonder all unser mitbrudere vom capitell
die beruren seint, erwogen, dohar dan auch uns nit zusten nach gepuren
ist, on sie und ir vorwissen, rot und gutbeduncken und glichs ansehen
von inen den abwessenden mit uns hierüber zu beschehen, uch mit 25
endtlicher antwurt uf jo oder nein obantzeigts abscheids zusagen oder
abslagen zu begegnen, villmer die noturfft ervordern, das wir hierumb
ein gerumpten tag ernennen und all capitels verwandten dazu beschriben,
die der sachen berichten, und also samenthafft und statlichen der ant-
wortt uch ze gebende verfassen, so werden wir furderlichst, wir ye- 3°
mer kennen, unsere mitbrudere des capitels sovil derselben und dern,
so nit kommen mochten, yedoch iren ratschlag uf bequamen molstadten
und dagen by einandern zehaben und zu beschriben underston, und als-
dan sampt denselben ubersitzen und uff vermelten abschidt, was uns
deszhalp ze thun sein well oder nit, endtlich antwort verfaszen und 35
euch zukomen loszen, und alles das thun, so got den eren und aller
billicheit nach sich ist gepuren.
Und sithmoln dem also und wir die sachen änderst nit, vorab on
grossen ander unser mitbrudere vom capitell, derglich anderer vorwysz
anschicken können, auch ist, das dis beschriben ankunfft, anpringen und 4°
beschlus der sach nit so furderlich, wir gern wollten, voUendt mag wer-
Nr. 444. 1530 April 12. 399
den, dan solh unsere mitbrudere gar wyth von einandern zu Mentz,
Speir, Tubingen, Trier, Überlingen und andern orten ze finden, damit
dan und dis unszer ehafft by euch, derglicli unser gegenpardt uns nit
zu ubelm und dafür, das wir sonsten uns dem liandell nit zu nahern
5 flyszen selten, uszgelegt oder zugemessen, so haben wir euch, den
fruntlichen underthadingern, die ursach verzucks entdecken wollen, frunt-
lich bittende, das änderst nit anzünemen und uns gegen vermelten von
Basell hierunder zu enschuldigen, auch fruntlicher wyse by dennen
anzehalten und vermegen, gedultiglich unsers endtslusz und das die
10 sach an all capitulares bracht und umb willen des, das soviell dester
statlicher und bestendiger in der gutlicheit gehandelt und furgefaren
meg werden, zu gewarten, mitlerweyll auch zewyder unser kilchen,
derglich unsern personen haben und gutern nichts zu ernuwern, son-
der aller dingen uns enthgegen rüwig ze sein. Wa wir das und alles
15 guts umb euch unser gunstig herren und frund kennen verdienen, wellen
wir allzeit willig erfunden werden.
Dathum den xii. apprilis anno xxx.
Kopie. St.-A. Basel, Bischöfliche Ha7idlimg O 24. — Entwurf, Getieral-
landes-A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22ß (i 530), bl. 24.
20 444. 1530 April 12.
Das capitel der stift Basel dem Jacoben Sturm und Mathisen Pfar-
rern, stett- unnd altammeister der statt Stroszburg.
Es hat sich als Jiötig erzviesen, den Colmarer abschied allen capitels-
zHedern, residierendefi und nicht residierenden, zu unterbreiten und
25 sie zur beratung und beschlussfassung einzuladen. Über den dadurch
betvirkten Verzug des geschäfts haberi ivir nach Strassburg geschrieben,
das unsern gegenpart unterrichten wird. Da ivir in euren zu Colmar
erwiesenen gute?t willen alles vertrauert setzen, so bitten wir euch, ir
wellendt uch unns unnd unnsern sachen inn alweg loszen empfolhen
30 sin unnd so gegen unsern hern unnd frundenn vonn Straszburg, das
die angefengter ir gutlichen unnderhandlung das wegst unnd best, wie
unntzhar beschehen, ankeren, so auch by unnser gegenpart, das die
unns mit kheinen witern nuwerungen beladen. Ha?idelt, wie ihr selbst
es für gut beurteilt u?id zvie wir selbst in unserm schreiben an den
35 Strassburger rat zutn teil angeregt haben. Und so were, das von unnser
gegenpart, denen von Basel, uff beredten abschidt antwort by uch gefal-
lenn, wer dann und ze thün ouch uch nit ze widder, mochten wir lidcn und
wolten gern, wie die sach irthalb stund, berichtz von uch darüber bi dis-
sem bottenn gewarten . . . Datum den xn. dag apprillens anno etc. im xxx.
40 Erdwurf. General- Larides-A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22ß(lß30), bl.30.
400 I530 Aprtl ij. Nr. 4.45,
445. '530 April 13.
Wio (lio\itiiTuckins^'ii uiul Obcrcsch bitzusztra<^dcsspaiisz\vusclicn
demni von Ostheim uiul ilcin bischolT zu der stat luuulcn njcnoiiinien :
Als dann zwuschen dein hocluvurdigenn üirsteiin iinnd lierren,
herren Philippen, hysehoven zu Basel, unserni j4ncdi<4en herren an ei- 5
nem, so dann dem edlen v^esten Heinrichen von Üsthcim, unserm hur-
oerr, von wehren des dorffs Duckin<^enn sampt Oberesch am andern
thevl, spenn und irtuni>- unentscheiden schwebennd, die nun eben ein
lanoe zit oehanerenn, darumb dann Heinrich von Osthein die under-
thancn zu Duckingen inn eiilsptlichl zu nemmen understanndenn ; die- «o
\v\l unnd aber ein ersamer rath mit keinen fugen gestaten kann, das
ein theyl das annder one recht entsetze oder der ein theyl denn an-
dern usz dem, das diser ime zustendig sin vermeint, lenger uffzieche
unnd bekriege, so hatt ein ersamer rath umb Verhütung grossem un-
raths, so lichtlich hiervon erwachsenn moclit, für gut angesehen, das '5
die erbarn lut zu Duckingenn unnd Oberesch vor gesessenem rath
einen gelerten eyd zu gott schweren sollenn, das sy nun hinfur bitz
zu gutlichem oder rechtlichem usztrag der vorernempten spennen einem
ersamen rath der stat Basel gehorsam sin, sich gar an kein andere
oberkeit hencken, sonder dem usztrag diser irtung gewartenn; ouch 20
das sy inn niitler zyt die sturen, zins unnd zechenden, die sy diser
zit schuldig sind, weder unserm gnedigen herrn von Basel nach dem
von Ostheim nit geben, sonder dasselbig bitz zu usztrag der sachen,
beden parthien zu gut, inn ein statt Basel hinder unsere herren als zu
gmeinen getruwen hannden erlegen, dargegen ein ersamer rath sy, 25
die unnderthanen, bitz zu usztrag der sachenn zu aller billicheit wie
anndere ire burger schützen unnd schirmen, ouch das durch disen eid
keiner der bedachten parrthien gut recht und gerechtigkeit nit geletzt,
keinem theyl an sinem rechten nutzit genommen nach gegeben sin
solle, alles erbarlich unnd on gefarde. 3°
Disen eid habend die underthanen von Duckingen unnd Ober-
esch uff mitwochen, den xiiid«"" tag aprilis anno xyCxxx" gutlich erstattet.
St.-A. Basel, Ratsbücher A6, fol. igv., mit dem nachtrag : Die obge-
mellten armen lute sind des angezeigten eides wider erlassen und
dem bischotf zugestellt, dann sin gnad sich mit dem von Ostheim 35
gutlich vertragen hat. Ist geschechen mense octobri anno etc. xv*'
XXXI, und ebenda, Ratsbücher B 4, bl. yo, unter der überschrijt: Wasz
zwuschen junckher Heinrichen von Ostheim unnd denen von Duk-
kingen uff mittwochen, den xiii. tag appriiis anno etc. xxx durch
unsere herren, bede rath, erkandth, ouch wasz die von Duckingen 40
und Ober Esch geschworen hannd.
Nr. 446 — 44.8. IS 30 April /J. 401
446. iSJO April rj.
Der vogt zu Pfeffingen ') afi Philipscnn, bischovenn zu Basell.
Ich losz uwer f. g. wissen, das hienach uff discr nach[t] die vonn Bassel
oder Heinrich Osteimen alle die zu Thugingen und zu OI)cresch gefan-
5 gen haben und gon Bassel gefiert; und do si gon Rinach sint komcn,
geschossen und geschriwen; wil ich u. f. g. im besten nit voriialten habenn.
Witer g. h. ist min bit an u. f. g., das u. g. zeiger dies brieff
schribenn, wie ich mich sol hallten: ob ich sol solinner zu mir nemen
oder nit; beger ich ein gschrifflichen antwurt, denn u. f. g. sol sich zu
lo mir v^ersechen des, das ich numen an sechs, und wir drum alls ein beter
und nit als der schlech edelman Osteimen. . . . Geben uff mitwochen
nach dem baitag im xxx. jor.
Origifial. SL-A. Basel, Bischöfliches Archiv, bd. XVII, nr. 4g.
447. ^5J0 April 13.
15 Hanns Bogk, ritter, der meister unnd der rathe zu Strasburg an
burgermeister unnd dem rathe zu Basel.
Vermege unnsers utgerichten christlichen Verstands haben wir fur-
genommen, die frucht anfohen euch zuzefieren, wie wir euch dann by
diesen funffen hundert viertheil zuschigken ; do ist unnser freuntlich
20 bitt, ir weit dorob syn unnd verschaffen, das sie vermeg der bündt-
nisz bewart werde, das wellen hinwider wir meglichs vleysz verdienen.
Datum mitwuchen nach palmarum anno etc. xxx".
Original (pergament). SL-A. Basel, Frucht und Brot M i a.
448. 153^ ^Pfii 13-
25 Urfehde: Michel Fischer, der wagner zu Eschemerthor.
Ist von einer frowen, genant die Grünensteinn, der eh ange-
sprochem; deshalb für die eerichter kommen und für sy geschworen,
doch daby copulam carnalem bekantlich bestanden, darumb er dann
ingelegt, umb in Ib. gestrafft worden; darfür rechte gült und bürgen
30 worden die ersamen Jacob Wagner, sin sun, und Hans Buntz, der
wagner, sin dochterman oder schwager; daruff glopt und versprochen
by truwen an eydstat, ob sach wäre, das genanter Michel, obstat, in
monads frist, den nechsten, dise in Ib. minen herren nit uszrichtete
und vernügte, das sy alsdann an sin statt dieselbigen on alles weigeren
35 gentzlichen bezalen wollen-, demnach er, Michel Fischer, discr gefengk-
nus halber gemeine urfcch in aller bester form geschworen hat, alles
by pen desz Schwertes. Actum ut supra, mitvvoch vor ostern, den
XIII. tag aprilis. Jo. Hen. Fortmuller.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. loS.
40 446. ') Vorlage: Peflingen.
Basler Reformationsakten, IV. gj
402 /jjo April 14—15. Nr. 441^ 450.
449. /.f.^o April 14.
Adelbcrfi; Mcyj^er, burj^ernicistcr der skull Basel, an Bi\s;icli.
Alls wir jetzt ein sonima koin xoii vStraszpurj; alliar liierciul laiid,
bcricliteiul unns die fucrliite, wie ir jetzt zu Hiisiszheiiii inen zoll ze
geben angctorderct, darab wir, wo dise nuweruiig (des wir uch iiit 5
getruwcii) an die hand genonieii. nit wenig befrömbdens trugen. Die-
wyl unns aber, wasz oder worunib ir vermeinten zoll ervorderet, ver-
borgen, gelangt an uch unnser naclipurliclis begeren, ir wollend unns
disers nuwen uffsazes unnd uwers gcniuts b}' diseni alcin darunib ge-
sandthen scliriti'tlich verstendigen, damit wir, wo not, uch furer unserer 10
gelegenheit zu berichten haben, unnd nutdesterweniger die furlut, so
unnser gut turend, furer wie Vjitzhar onc entgeltnusz faren, unns an
dem unnsern unverhinderet hin . . ,
Datum donstags den xiiir. tag apprilis die vi. stund nach mittag
anno etc. xxx. 15
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl, 17 3 v.
450. 15J0 April /f.
Das capitel der stift Basel an Veitin von Pfirt unnd Melchiorn
vonn Rinach.
Uwer schriben unnd begern, an unns v^onn wegenn uwers vettern 20
unnd unnsers capittelbruder, her Sigmundtz von Pfirt, gelanget, erst
uff meynung, derselb sig arm unnd vermeg nit by unns allhic inn der
residentz ze sin, zu chor ze gon unnd mit den gefellen, so eim dovon
gefallet, sich zu betragen oder uszzehalten mit der beger, das wir
solich sin armut, ouch yetzig louff ansehen unnd ine glichwol absenten 25
im corpus unnd anndern gefellen presenten hallten wolten etc., haben
wir gelesen. Unnd furwar, desselbigen unnsers capitelbruder her Sig-
munds halb unnd das er ein solich ungerumbtz uch, siner fruntschafft,
furbringen, zu geswigenn vordem unnd heischen betarff, das er ouch
die ding nit änderst wigt unnd sin schuldige änderst bedennckt, nit 30
zu kleinem mitliden unnd bethuren bewegt, woltenn gernn unnd moch-
tenn liden, gedachter her Sigmund gieng inn sich selb unnd betrachte
annfengliche unnsere stifftungenn, was die wisen unnd by denen zu
leisten unnd ze thunde were; darumbenn dann die vergabungen, so
wir nieszendt, unns miltiglichenn gegeben, furwar nit vonn muszgangs, 35
sonnder deswegen, das wir darumb ze kilchen gon, singenn, lesenn,
got dienen unnd für die mentschen, lebenndig unnd dot, bitten sollen.
Derglich unnsere statutenn deshalb als zu erhaltung gottlichs dinst ge-
setzt, geordnet unnd uffgericht unnd vonn unns allen gelobt und gesworn,
was die unns verstrickenn unnd bindent, erwuge demnoch ouch, wie 4°
Nr, 4ßO. ijjo April 15. 403
schickerlich sin wurde, das er nit ze chor gon, nit arbeit nemen unnd
dester minder nit wie unnser einer, so all stund gespannen ston, alle
zit als zur mettin, prim, terc, sext, mesz, non, vesper und complet,
ouch vigilien gon und singen, unnd so ist, das einer deren eins ver-
5 sumbt, nochgeben und gedulden, das man im dasselb mol ein abzug
thug, und zudem der stifft und capitel Sachen handien muszen und
sollen etc., ouch teyll an corpus, cottidian und presentz habenn unnd
nemenn, was willenns, das unnder unnd by uns änderst dann Zerrüttung
der stifft unnd usz bevelch, geheisz unnd ordenung der kunglichen mt.
10 furgenomner residentz zertrennung bringenn unnd dohien dienen unnd
reichen, welher solichs gesehenn, das der urdrutzig, im derglich ze
thun, wurd hafften, zu was ennd änderst dann dem, das nyemander
mer sin, so da singenn, lesenn unnd stifftungenn vollenden wurd. Wa
das sin, were von unnoten gewesenn, vonn Basell sich ze thun, sonnder
■5 mit einer solichenn constientz man wol do verblybenn allenn zwiffels
on, so das bedencken by uwerm vettern, unnserm capittelbruder, der
wurde sins begerens abston unnd dem nit nochfechten, das im nit \on
eigentumb zustet, sonnder durch gots singen unnd lesens willenn
gebenn unnd im chor verdient musz werden; das dann der grundt
20 durch ine, derglich uch des schribenns sinenhalb an uns gelangt, nemb-
lich das er nit hab noch vermeg, inn der residentz zu Friburg zu ver-
blibenn, ouch nutzt bring; dann ob solichs glichwol, wie er anzeigt,
also an im selb were, yedoch darmit ein solichs zu verstrichen, das im
darumb onverdientz solt nochgeschickt unnd änderst dann solichs ver-
25 ordnet, uszteilt und geben werdenn ; das aber ir versten unnd ab-
nemen mögen, das uwer vetter, her Sigmundt, sich armut halb diser
residentz nit ze uszernn, noch sins begerens fug hab. Ist war, das ander
mer vom adel by unns inn der residentz, so kleins oder villicht minder
vermegenns als uwer vetter, nerenn unnd behelffenn sich dannocht irs
30 corpus, presentz und cottidian, mit dem uwer vetter, her Sigmunt, sich
glich sowol unnd als einander zu erneren unnd inn der residentz, so
er gern darbi, untz unnser sachenn beszer wurd, zu erhalten hette.
Das wir uch uf uwer schrybenn, im nit ze widder, sonnder der sach
ze gutem, ouch uch zu bericht nit wollten verhalten, fruntlich bittennd,
35 ir wellent die billigkeit unnd uwers vetter, her Sigmundtz, onbedachtz
furnemenn, und was darusz unratz komen mecht, ze hertzenn faszenn
unnd nochmoln mit im schaffen, ob unnd ansin, des gesuchs abzeston,
unnd so er well, das im etzwas vom corpus, derglich cottidian unnd
presentz gevolg, das er dann sich zu unns verfug unnd wie unnser
40 einer thug, wellenn wir ine vonn hertzen gern habenn unnd alles, wie
unnserr einem beschinen loszenn. Das wir aber das, wie er vermeint,
404 /Sjo April i6. Ar. ^';i—4';2.
tlniciit, wunlt nit heschchciin, wir wiinlcii dann solichs mit recht <^c-
wiscnn, wie wir x'cdocli iiit hoit'en, xonii dluMiicr irisU-nnliclKMi ohcrkiMl
zu ooscholion. So oiich hierüber iiwor \ ettcr yc nit ersetti<;t, wellent
wir im vor onlonhcli unser obberkeit, oder dohicn such j^ehert, recht
aii'^ebt)tten unnd turireslauen habenn unnd das wol und wehe ihun 5
loszenn mul. was unns cUirch das uHj^eleil wurdl, soHchs erstatten, hin
achtungs wise hiemit den vollen gethan haben unnd das nyemander
sin, so uns der unbilligkeit anziehen kenn. Datum h^iburg, den heiligen
kartVitag anno etc. im wx^*"".
S/ar/c durchkorrtgierter cntwurf. Generallandcs-A . Karlsruhe, Copial- 10
buch nr. 22-; (1330) bl. 33.
451. 1530 April 16.
Adelberg Meyger, burgermeistcr, unnd der rath der statt Basel
an meister unnd rath der stat Straszpurg, unnsern . . . christenlichen
niittburgern. «5
Alls dann durch uwere verordnetten ratszfrund zinstags den
zwenunndzwentzigisten tag martii ncchst verschinen zwuschen herrn
thumprobst, Statthalter unnd cappittel des thumbstiffts Hasel an einem
unnd unns am andern theyl von wegen der brieven, angeregter stifft
zuständig, aber durch benante herrn von unnd usz der statt Basel ver- 20
usseret, ein abscheid begriffen, habend wir nach gehaptem rath unns
denselbigen abscheid, also die entusserten brieff hinder ein statt Colmar,
so doch unser g. h. marggraff Ernst, alls siner f. g. cantzler sich hören
lassen, die nit annemen, erlegt werden, uch zu gefallen anzenemen
entschlossen. So nun unser widerparth glich alls wir disen abscheid 25
bewillgett, gelangt an uch unnser fruntlichs ansinnen, ir wollen unns
dessen by disem bringer verständigen, damit wir, wie unser widerparth,
ein statt Colmar umb annemung solcher brieven ansuochen, darzu uwer
lieb mit witterer tagsatzung, deren molstatt ir usserhalb unnser statt
Basel an orten uch gefeilig ernennen, furfaren mögen ... 3°
Datum sampstags den xvi. tag apprilis anno etc. xxx.
E?Uwurf. St.-A. Basel. Missiven A 2g, bl. 173. — Druck: Polit.
Correspo?idenz, bd. I, nr. 'J13. — Kopie: Bischöfl. Händig. O 4, bl. 12.
452. 1530 April 16.
Hanns Bogk, ritter, der meister unnd der rathe zu Strosburg a7i 35
burgermeistcr und dem rathe zu Basell.
Wir haben uwer zuschriben, dem abscheidt nach zwischen euch
eins unnd dem stifft Basel anderntheils zu Colmar ufgericht, derglichen
ouch ernanter stifftherrn antwort empfangn, davon wir uch hieby ab-
Nr. 45;^. i^jo April ig. 405
Schrift zuschigken, alles innlialts verstanden unnd dargegen evver zu-
scliriben gedacliten stififtherrn uberschigkt unnd darbey ine geschribn,
sich mit irer antwort, zum ersten es syn mag, zu entsHessen unnd
unns die zu überantworten. Sobald das beschicht, wollen wir uch die-
5 selbigen unnd derby tag unnd molstadt ernennen unnd, ob got wil,
die Sachen dohyn unnderstan zu richten, das sie zu fryd unnd einig-
keit dienen sollen. Wolten wir euch als unnsern geliebten freunden
unnd christlichen mitburgern guter meynung nit verhalten.
Datum sambstag den xvi. aprilis anno etc. tricesimo.
10 Original (pergametit). St.-A. Basel, Bischöfliche Handlung O 24.
453. 1530 April ig.
Thumbprobst, statthallter unnd cappittell der meren stifft Basell
a7i schulltheissenn und rat zu Bernn.
Alls ir sampt denn dryenn stettenn Lucernn, Fryburg unnd Solo-
15 turn etiich sum gellts järlich inn unnsere empter, fabric, cottidiann,
presenntz, brüderschafft, zu vcrzinszenn schuldig, wie dann söllicher,
besonnder der erst genannter empternn, cottidian, fabric unnd pre-
sentz, brieff by unnserenn hannden unnd gwailtsammy unnd dann et-
iich derselben zinsenn verfallenn unnd zu empfachenn, wiewoU dan ir
20 söllich gönn Basell ze wärenn schuldig und das zu unnsernn sichernn
hanndenn, so haben jedoch wir die sorgunng, was dohyen erlegt, das
unns das nit werde; dann wir sollicher zinsenn des ennds ze mol on-
gesichert, unnd das unns die wie anders do benomen oder verspert
unnd anders nutzyt gewyszers, schickennd darumb zu uch unnsernn
25 puwmeyster, bewyser disz brieffs, mitt quittanntzenn, sölliche zinsz,
die vervallen, do obnen by üch ze empfachenn, früntlich unnd zum
höchstenn pittennde, im söllich zinsz gegenn den quittantzenn zu iiber-
antwurten unnd volgenn ze lassenn unnd derohalb, wellicher zill noch
nitt erganngenn, uch gutwillig erzougenn, nämlich dieselbigenn, ouch
30 by darnach durch unns oder sunst mitt unnser credenntz unnd quitt-
brieffenn under unnserm secret [insiegel] geschicket mag werdenn, zii be-
halltenn unnd allsdann demselbigen gesanndtenn unnd anders niemands
ze geben, ouch ob uiuid an ze sin turdernn unnd helffenn by uwern mitt-
hafftenn unnd ouch sonndernn personen vonn üwer burgerschafft, das
35 dieselbigen zinsz uns unnd nit gann Basell disz zyt gewert werdenn.
Dann wir können es sunst für kein zalung anemen, wie dann unnd
wir die hundertunndfünffundzweintzigkh guldenn, so ir, unnsere herren
unnd frund, sampt denn dryenn stettenn, obstanndennt, unserm presentz-
ampt, uff Urbani nunundzweintzigestenn jar verfallenn, unnd hievor guter
40 zyt gann Basell geschickt, für kein zalung halltenn konnenn der ur-
40t) ijijo April ig— 20. Nr. 4^4— 455-
sachcnii, das uims sollicli i^ellt zu Basoll xrihalllcim iiniul tMittVoiiilxlot,
ulV disonii ta^' iiit wordcmi, S(tniidor diircli hiir^crmcystcr unnd ralt
oder diejhcni'ienn, die sy uhcv unnsere cmpter fjesctzt, cinpfanngcii ;
imiul ist aber man denen nit, sonnder iiims unnd unnscrii nachkoni-
nicnn, so die zinsz erkoufft, unnser gclU darunib uszj>cl)cnn unnd dar- 5
über uwer \erscliryl)ung, brieff unnd sigcll by Iianndenn liabcnn, sollicli
scliulldig. W'ellent üwer ersam wyszheit die billigkeit hierin ansächenn
uniul ansin, das söllicher verfallner zinsz uff c]uittun<>- unns gewert unnd
b\- diseni gesanndtenn oucli zugeschickt werde, erj)ieten wir unns allzyt
wellen verdienen. Datum xix. aprilis anno etc. xxx^. 10
Kopie. Sf.-A. Basel, Domstijt QQ I . — Entwurf [Capitel an die von
Süloturn, Friburg, Bern {durchstrichen folgt noch Luzern^] General-
landes-A. Karlsruhe, Copialbuch fir. 22ß (1530), bl. ?5 v.
454. '530 April ig.
Das capitel der stift Basel an Cristoffen von Dieszpach salgen '5
erben und Bartholme Aleig, burger zu Bernn.
Als ir uch gegen unnserm ampt der presentz umb li gülden
jerlichs zinsz uff Laurencii zu bezalen einns mit hern Claudien Balyson
verschryben unnd solchen zinsz gen Basell zu unnsern oder unnsers
presentzers sichern banden unnd gewalt ze weren schuldig, wolten wir 20
uch nit bergenn, wie das die von Basell, was zinsen dohin gewert, die
zu irn hannden nemen unnd durch die, so sie über unser empter ge-
setzt, empfohen loszenn unnd unns endtweren, also das wir solich zinsz
nit achten khennen, noch werden zu sichern unsern hannden gewert
oder geantwort sin. Begern hieruff an uch fruntlichs vliszes, ir wellent 25
unns unnd uch selb zu mer ruw unnd ersparung costens, solichen zinsz,
so der gefallt, zu disen ziten, und dwil wir usserhalb Basel sint, witers
nit hininn weren, sonnder behalten, unntz zu der zit, wir darnoch
schickenn unnd alszdann unnsern gesandten, so des credentzbrieff von
uns anzogen oder haben, uff gepurende Quittungen under unsers capitels 3°
secret bewart, soliche antworten. Das wollen wir sambt der billigkeit,
ouch dem, das es mit mindern uwern costen beschehen mag, umb uch
fruntlich verdienen.
Datum den xix. dag aprilis anno xxx.
Entwurf. General- Landes -A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22ß (1530), 3 5
bl. 36 V.
455. 1530 April 20.
Stathalter und capitel der stift Basel dem Sebastian von Housen-
stein, doctor Ambrosio Widman, archidiacono Basiliensi, praeposito in
Ah-. 455. 1S30 April 20. 407
Tubingen, Jörg Sigmundt von Embsz, canonico Constantiensi et ßasi-
liensi, Alt von Rinacli.
Ir habendt vor diszem usz unsern zuscliriben verstanden, was unns
von denen von Basel begegnet, unnd namblich, das sie unns allen des
5 unsern inn einer stat Basell endtsetzt und also gehalten, das wir by
inen witer nit bliben kennen, sonnder inn ein nuwe residentz gen Fri-
burg thun lian. Und so wir also ein zitlang verschiener vasznacht eins
jors inn denen spennen gegennandern gestanden habenn, yedoch meister
und rot zu Stroszburg durch ir ansuchen und werben by uns, derglich
10 bi unnser gegenpart erlangt, das inen zu gutlicher handlung, doch
wiszender dingen willen geben unnd daruff zu Colmar dagleist ge-
halten, unnd wiewol inn derselbigen wir inn unnser peticion daruff
gelendet und gangen, das die hern gutlich underhandler unnser gegen-
part dohien vermegen, inn unnsern clagpuncten oder irthumben zur
15 sach gryffen ze loszen, inn der gestalt wir wuszen mechten, wes sich
ein theil zum andern versechen und halten solte, haben yedoch die von
Basel uff dasselb nit gon, sonder zuvordrist, das wir unsere briefT, über
unnser cottidian, fabric und presentz sagennde, widder hininn inn ein
stat Basel erlegen solten, weltenn sie dennoch im houpthandel furfaren
20 loszen, von uns haben wellen; und als wir uns solichs geweigert mit
dem anhang, so billich, das wir das unnser, so wir uszerhalb Basel
haben, erlegen, were billicher, das sie das unser, namblich den kilchen-
schatz und briefif, die sie uns zu Basel endtwert, hindcr inen haben,
zudem so huszen ouch erlegen solten, unnd dann die underthadinger
25 für sich selb der bemelten brieffen halb, so noch huszen by unsern
banden, ein meynung vergriffen, die gewesen, das solich durch ein
notarien inventirt und demnoch zu gemeynen banden, endtweders
hinder margroff Ernsten oder der stetten ein, als Colmar oder Brisach,
erlegt und dadannen nit genomen werden, untz die sachen gutlich oder
30 rechtlich endtscheiden ; doch was deren brieffen zu gebruchen von
noten, solt hiedurch nit abgslagen sin etc., unnd unser der parthien
gesandten dozu vermögt, das sie dissen artigkel und abschidt hinder
sich ze bringen genomen, zum furderlichsten darüber uff ja oder nein
antwort ze geben, wie dann und unser gegenpart soliche antwort er-
35 stattet, namblich: das sie die brieff zu gemeinen banden hinder ein
stat Colmar erlegt ze werden gedolden und nochgeben wellen; so
haben yedoch wir on uwer vorwiszen unns disser dingen, vorab so wir
bedencken, das dissere brieff die unsern unnd unser gegenpart nit an-
gangen, denen nit gehorendt, ouch nye inn ir gewaltsami gewesen etc.,
40 uff kein endtlich antwort endtsloszen, sonder uch oder uwer, so nit
khomen kenthen, rotslag hierüber zuvor hören und vernemen wellen
408 ijijo April 22. Nr. 456.
iiiul soliclis j;eii Slros/hiirg den unclcrtliaclin<;crn ziij^^csclirihon mit hc-
gcr, uns. (las wir ilcr sacli discii \crzugk gehen, cndtscluildiot ze lial)cn,
dann die Sachen uch die al)sentcn Jülich sowol uns hiMuiten, weihe
underhandU^r ir i>egenschritTt darüber gethan begern, die ding nutzt-
destniinder ze furdern. 5
Deninoch vonn disser und ander nier handel wegen, daran uns
nit wenig gelegen, haben wir all capitulares, residentes und nit resi-
dentes, uff genanibt zit, nainblich uff den sonndag cantate nachtz alhie
zu I'riburg an der herberg ze sin unnd mornds frug inn capitel zu er-
schynen, über das alles uniis zu underreden, beraten und endtslieszen, 10
zu beschribcn der noturfft noch angcsehcnn, und begern hieruff an uch,
ir wollt uch derselbigen zit ouch alher thun unnd das, so vorstet,
helffen verenden; so aber ir ye nit khomen konthen, uns ycdoch uwern
rotslag vor der zit zuschicken, ob ze thun oder geraten sin well, unnser
brieff also verhafft ze machen, dannocht ouch vor dem und ee wir 15
wiszen megen, warmit man uns uff unser klagartigkell well begegnen,
ouch nit wiszen sollen, wann uns die widdcr zugestelt; dann sachen
mechten nyemer usztragen werden luul wir unser briefen, die wir doch
teglich bruchen muszen, ewiglich endtsetzt, zudem und das wir ge-
dencken, das über nacht das ort, do brieff hinderlegt, ouch der sect 20
megen werden, oder das beszer hinderlegung der brieffen abzuslagen.
Sodann und wir das thun, stet uns aber zu ersorgen, das nutzt gutz
bringen, unnd namblich, das sie von Basel bewegt unnd uns unsern
kilchenschatz, ziertumb, kleinotter, meszgewander, ornaten zu Basel inn
der kilchen verkouffen, verderben und angriffen werden sambt ander 25
mer ungeschickerlichen furnemen, hierüber ir uch uch eigentlichen
grindtlich und w^ol beroten Sollichs wellen wir also von uch zuge-
schehen erw'arten unnd uns daruff endllich vertrösten.
Datum Friburg, den xx*^° aprilis anno etc. im xxx.
Etihvurf. Generalla7ides-A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22^(1 ß^o),bl. JJ v. 30
456. /5J0 April 22.
Ur/e/ide?i : Ludwig Lachner, junckher Egli Offenburg, junckher
Nicklaus Escher, her Friderich Unger, Michel Schnitzer, all burger zu
Basel, und Lienhart Bischoff, der wirt zu Huningen.
Dise jetzgenante personen sind ires brasses halb, das sy über m. 35
h. niandat und sonders der heiligen zyt am ostertag frü, so andere
burger zu predig gsin, zu Seuffzen xiiu masz malvasier getruncken, so
alles zu verschmelerung uszgangner mandaten und zu ergernusz dess
nechsten langen thut; darumb sy dann ingelegt und yeder umb v Ib
gestrafft worden; dem selben nach widerumb diser gfangenschafft uff 40
Nr. 4.57-458' 1530 April 23. 409
fritag vor quasimodo, den xxii. tag aprellen, gnedigklich ledig gelassen,
habe7i alle urfehde geschworen hy pen dess schwerts etc.
Jo. Hen. Fortmüller hc.
SL-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 1 10.
5 457. 1530 April 23.
Urfehde: Der jung Hans Ougli, burger zii Basel.
Hat ouch uff den heiligen ostertag mit obgeschribnen personen,
über das er vormals geschworen Inhalt nechster urfech '), uszerhalb der
gesatzten malen, zu husz noch da vor, mit einichcm menschen nit zeren,
10 gastung noch gsellschafft zu leisten etc., malvasier helffen vertosen und
lichtfertigkeiten nachgehengt; darumb dann billichen abermals gfengk-
lichen angenommen und umb v Ib gestrafft worden; demselben nach
solcher gfangenschafft wider ledig gelassen uff sampstag vor quasimodo,
was sant Jörgen, der xxiii. tag aprellen; daruff geschworen, das er
15 umb alles durch die ersamen wysen radtsbotten und sibner herren,
Simon Albrecht [und] Ludwig Becherer, mit imm geredt und gehandlet
worden, in nammen m. h. bschehen, gegen aller menigklichem uff erden,
nyemants uszgedingt, ewigen heling halten wolle und gentzlichen ver-
schwigen; hat urfehde geschworen. Jo. Hen. Fortmüller hc.
20 St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 1 10.
458. 1530 April 23.
Urfehde: Bastion Kerer, von Ravenspurg, ein koch, der knecht
uff der Scherrer husz zu Basel.
Diser ist ouch uff obgeschribnen sampstag sant Jörgentag gnedigk-
25 lieh ledig gelassen, darumb er dann gfangen gewesen, das er usz
rechter boszwilligkeit und lichtferigkeit das heilig wort gottes zu ver-
schmeleren, ouch daby ein ersame statt Basel zu vercleinen in der
statt Costentz, da er dann uf mitwoch nach judica in bottschafft wysz
dahin gsandt, ubernacht gelegen und von einem von sant Gallen under
30 andrem gefragt worden, ob man noch zu Basel mesz halte, geantwortet:
Nein, nume in anderthalben jar nit; aber solte man nachmalen under
den gemeinden meren, wüszte er wol, das es über 11 m man das mer
wurd, die messz widerumb an die hand zenemnien; dann der gemein
man hab vermeint, wann sollich messz und der alt gotsdienst der
35 pfaffen abgethan, als dann inen die closter- und pfaffenguter werden
sölten; so aber das nit geschehen, würde es fryg das mer, die pfaffen
457. M Haus Ol\gli war laut uifehde vom it. april (Rb. O 4, s. loj) tingezogeti
worden ,,sines lichtvertigcn lebens, spyl und trunckenheit halb, sonders mit zutrincken, über
verbott zum Suffzen begangen".
Basier Reformationsakten, IV. g2
410 rsjo April jj 2^. Nr. ./.y ^^/.
wider zc iicmmcn. rncl wie wol obj^emelter hott an erst eröffneter')
red gestoupt uml die von einem unserni l)ur<;er verneinet und wider-
fochten, so ist doch benielter Bastion chiruff styff beharret; darunib
ilann mit ofengUniis gestralTl und ulf den tag, obstat, wider lechg ge-
hissen. //<// urfehde geschxvorfn ; daiiebent imnic ouch durch licrrn Hans 5
Baltheimer, obersten knecht, gesagt: Nach dem und sin cliche frow mit
hilff gottes des kinds, so sy scliwanger, empunden und dessen usz kind-
pett gangen, das er als dann sich von stunden an usz einer statt Basel
hinweg mache und furder Basel mide, dann inne ein ersamer rhat dlicins
wegs darinn wüssen wollen; daruff er trulichen verwarnet worden und 10
solchs zu erstatten sich leydig begeben.
Jo. Hen, Fortmüllcr, notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. iio.
459. ^530 April 2j.
Aus den Wochenausgaben sampstags vor quasimodo. 15
Ratscosten: Item im Ib im ß x d ist über Rudolff Heiden von
Niderdorf, den widertouffer, inn Lim tagenn inn gfengknus gangenn;
soll der vogt vonn Waldennburg widerumb vonn im inziehenn.
St.-A. Basel, Fi?ianz G 15, s. 42.
460. 1530 April 25-. 20
Urfehde: Claus Hell, der messerschmid, burger zu Basel.
Darumb das er über verbott und uszgangen mandat in krieg zogen,
deszhalber ingelegt und umb v Ib gestrafft worden, aber solcher
gfangenschafft widerumb gnedigklichen uff mentag nach quasimodo,
den XXV. tag aprellen, ledig gelassen, hat urfehde geschivoren. 25
Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 112.
461. ^530 April 25.
Das capitel der stift Basel an dechan von Dieszbach.
So wir dohar inn swern unnd groszlig anligenden unnsern ge- 3°
schefften unnd ehafften, denenn unnd ouch den mindern ir als unser
houbt und dechan yedoch billich zugegen werenn, uch ettlich mol, zu
angesehenen dagenn by unns zu erschinen, ze rotenn und handien ver-
helffen geschryben, sint yedoch ir einest uff furgewendt Ursachen,
andermol daron uszennblibenn unnd, inn so langer zit wir mit so vieln 35
hendlen beladen, nit erschienen, vvelhs nun unns etzwas befielett, wol
geacht ir dannocht bedencken solten vonn wegen des, das uch vonn
458. ') Vorl.: erster offneter.
Nr. 4.61. 1530 April 25. 411
der stifft gutz beschehenn, das ir die wol nyeszendt unnd das ir auch
uwer prelatur der dechan)' halb, so glichwol ir die mit einem stat-
halter usz unnserm nochloszen ettlich zit zu versehen, milterung ge-
funden, etzwas unnd umb viel mer und witer dann ein anderer ze thun
5 schuldig unnd deshalben zu ziten zu uns khommen unnd under solichen
zustenden, beswerden uwer rot unnd wegwise, hilft' und bystandt euch
gebenn unnd mitgeteilt, unnd so dieselb saclien unnd obligende be-
swerden noch nit uft"gehebt, viel c sich zu denen sich noch mer und
mer zutragen. Ouch ist, das nechst zu Colmar zwuschen uns und
10 denen von Basel vor deren von Stroszburg geordneten rotzbotten ein
gutlicher dagleist unnd wir zum selben el)en statlich und nit mit ringen
costen geschickt, inn hoff'nung, die von Basel werendt unns inn unnsern
klagartigklen endtgegen gangen inn mosz, das guter verstandt gemacht
werden, wie wir zu und von dem unsern, das wir zu Basel haben,
,5 wandlen, zu ziten dasin mechten unnd ouch das sie uns das unser und
aller ding onverspert volgen lieszen. Und aber sie von Basel darvon
nuzt heren, sonder für den ersten puncten von uns haben wellen, das
wir unser brieft" widder inn ein stat Basel erlegen, demnoch und so das
beschehen, sie uff ander puncten mit uns handien wellen unnd also
20 von deswegen durch die underhandler verabscheidet, ouch hinder sich
ze bringen vermegt, das solich brieff zu gemeinen handen hinder mar-
groff Ernsten, ein stat Colmar oder Brisach untz der sach usztrag er-
legt sollen werden etc.
Deshalben dann, ob uns solich hinderlegung ze thun oder ab-
25 zeslagen sin well, sicii zu endtslieszen und darvon red ze haben, wie
ouch wir, das zu erstatten, alle capitulares als uff den sondag cantate
nachtz alhie an der herberg und mornds in capitulo zu erschinen be-
schriben, da wir dann uwer nit minder zu beterff'en und neben dem
allem uff yetzt nechstkunfftigen sant Johans dag die zit, so wir uch
30 nochgeben, mit einem stathalter das decanat zu versehen, zu end loufifet
unnd von noten, das wir uns vonn desselbigen wegen ouch underreden;
dann wir khennen ye witers nit also unnd wie biszhar huszhalten,
sonder wellent, das ir endtweder selb hie und zugegen sigt und das
decanat versehet, oder aber das einem, so des geschickt, geben; be-
35 gern hieruff, jo ervordern uch ouch das by uwern pflichten, das ir uff
obanzeigten dag ouch alher khommen, alszdann aller noturfft noch von
oberzelten und ander mer sachen ze reden, handien und endtslusz ze
thun, ouch verstantnus zwuschen uns selbsten ze machen und gar nit
uszenzebliben, unnd wiewol wir keins uszblibens zu uch versehen, be-
40 gern wir doch bi disem botten hierüber uwer antwort, willen und
meynung verstendigt ze werden, uns haben deren noch uch ze halten.
412 /•)"?(' AprH 2j — 26. Nr. .f.62 -46^.
Datuin \\\\\c post ciuasiiiioch» anno \\x.
Entwurf. GeniralLimics-A. Karlsruhe, Copialbuch iir .22^(1 ^jo), hl. ^gv.
462. /.5:?o April 2'^.
Das caj)itcl (fer stift Basel an Sisnuiiulcn von ITirt.
X'oii \\cj;cn der lautlichen handlunjr, ncclist zu Colniar zwuschen 5
uns und denen von Basel geleist, unnd sonderlich des puncten, das
wir unns bedencken unnd demnoch denen von Stroszburg, den frunt-
lichen underthadingern, zuschriben sollen, ob wir unnser brieff hinder
unsern gnedigen hern niargroff Ernsten oder aber Colniar oder Hris-
sach zu gemeinen handen erlegen unnd de loszen wellen untz zu der 10
sach zwuschen uns beiden gutlichen oder rechtlichen usztrag etc., haben
wir angeschen, das all capitularcs, uff nechst khomenden mondag noch
cantate des morgen frug in capitulo alhie zu Friburg zu erschinen
und disen artigkel zu beratslagcn etc., soUendt beschriben und zum
wenigsten irer, so nit khomen khendten, rotsläg und gutbeduncken 15
über vermelten artigkel alher geschickt werden. Demnoch an uch
unser fruntlich beger, uch zu disem dag ouch zu verfugen und helffen,
so best wir megen, die ding beroten und, so ir von ehaffter ursach
wegen nit khomen khennten, yedoch uwer gutbeduncken vor der zit
oder zu solichem dag uns zuzeschicken. . . Datum den xxv. dag apprillis 20
anno im xxx.
Entwurf. Gefierallandes-A. Karlsruhe, Copialbuchnr. 22f; (l ß^o) bl. .f0 7>.
463. ^530 April 26.
Adelberg Meyger, burgermeister der Stadt Basel, ati Solloturn.
Euwer furbittlich schribenn von wegen Hans Mullers, das wir 25
denselbigen W3'der by unns insitzen laszen unnd \'on wegen sins ir-
tumbs der wydertoufifery, des er sich underzogenn, ein zimlichen wyder-
ruff stellenn unnd straffgelt ufflegen wolten, habenn wir verrers Inhalts
vernomen ^ unnd wywol wir uch als unsern . . . Eytgnossen in allen
unns möglichen dingen zu wylforenn gneigt, dwyl aber vermelter Hans 3°
Muller nit ein, sunder zum dritten mol sin eyd ubersechen, an dem
bruchig worden, darzu, als er zuletscht vor unns und unserem gesesznen
ratt gestandenn, im dy wal geben (domit er nit sprechen mocht, er
wer zu dem wyderruff zvvungen und trungen), er mog den wyderruff
thun oder aber wyderumb an sin gwarsami usz unnsern gepieten sich 35
verfiegenn, hatt er wylliclich, sich dy straff ze gebenn unnd den wyder-
ruff ze thün, bewylligett und angnomen, do wir wol gmeint, es von
im voistreckt worden wer; aber über das, er das ze thun, ein eyd zu
gott geschworn, hatt er sollichs sins getonden eyds vergessenn und
Nr. 464 — 465. 1530 April 26—27. 413
sich usz unnsern gebieten an sin gwarsami erhept, den wyderruff nit
gton; deszhalbenn wir unnserm vogt von Varspurg, ettvvas sin unnd
sins güts halben ze handien, befolhen, doby wir es noch ungendert
pliben laszen und in furer in unnsern emptern unnd gepieten nit lyden
5 oder gedulden wollen. . .
Datum zinstags den xxvi. aprilis anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Mlssivefi A 2g, öl. rjß.
464. 1530 April 26.
Burgermeyster und rat der statt Zürich an burgermeyster unnd
10 ratt der statt Basel.
AUsz dann der gmeyn arm mentsch inn unnser statt und landt-
schafft unnd villicht by uch unnd allenthalb, als wir wol achtend, jetz
inn diser durung und hertenn schwerenn jarenn mit grosser armutt
unnd hungers not beschwert, unnd aber inn dem Straszburgischen
15 christennlichen burgrechten, darinn wir gegenn und mit einandern ver-
faszt, under anderm begriffenn wirt, das der roggenn, so uwer und unser
mitburger von Straszburg inn uwer statt erleggen, nit allein uff kriegs,
sunders och uff thurungs not da wartenn und unns von den drigen
stetten, so wir des bedurffig, umb einen zimlichen pfening und etwas
20 necher, dann sunst der louff ist, geben solle werden, deszhalb ersuchen
zvir euch, ir wellind, sover obbestimbter roggen inn uwer statt erlegt,
alszdann uns furderlich by uwern furluten uff die zweyhundert sek zu-
gan und unns durch dieselben anzoigen lassen, was der roggen sambt
der fürkosten, sind wir urputig und wol geneigt, uch darumb mit barem
25 gelt luth des burgrechtens unverlengte bezallung zuzestellenn . . .
Datum zynstags nach Jeorgi anno etc. xxx.
Original. Sl.-A. Basel, Frucht u?id Brot O -,4.
465. 1530 April 27.
Burgermeyster, rath und burger der statt Zürich an burgermeyster
30 unnd rath der statt Basel.
Wir haben den vergriff unnd abscheyd, wie die verganngener
vasten desz Hessischen burgkrechtens und cristenlichen verstannds halb
by üch gestellt unnd vergriffen, hüt datum für unns genommen und
daruff nach erwegung alles hanndels unns, sollich burgkrecht allso luth
35 unnd vermog, ouch nach dem buchstaben gemeldten vergriffs unnd
der nottel, by üch gestellt, mitsampt üch unnd annderen im namcn
gots unnd umb syner eeren und warheyt willenn anzunemmen, enndt-
schlossenn unnd bewilligt, gutter Zuversicht, die sach göttlichem wort,
ouch unnser aller wolfardt, lob, nutz unnd hanndthabung unsers cristenn-
414 i^jo April 28. ■ Nr. 466.
liehen j^^loubcniis, zu iiftiuini^ iiiind rürdciunj; (lcrscli)eii, hurh dicnst-
licli s\n woiii. wollton wir iich «^aniitz tVüntlichcr [^ctrüwcr nicynun^
\v\thcr hicriiin. iiith desz abscheyds zchamidlen uiiiul unnsercn cristenn-
lichcn luitthurj^erii \o\\ Strassl)urg das anzekundcn wissen niüii^en, nit
verhallten... Usz Zürich, mittwochs nach (inasimodo anno etc. xxx. 5
Original. SL-A. Basel, Polnisches MS, 1 .
466. 1530 April 28.
Adelberi^" Mey^^cr, buroermeistcr unnd ratli der statt Hasel, ati
das re<;inicnt zu Ensiszheim.
Demnach wir unns der zinsen, renthen unnd «pulten, dem sant 10
Johanser huse, in unnser stat Basel gelegen, zustcndig, nach bitzhar
anderer gestalten nit underzogen, denn das wir bedachtem huse, damit
das by sinem inkhomen plibe, zu wolfart von unscrm rath pflegere
darüber geordnet, die ufF sollichs, wasz die zinszlut, in uwer regierung
und andersthwo gesessen, nach ko. mt. zu Ungern unnd Hehaim ... 15
relaxiertem arrest, bedachtem huse unnd insonderheit daselbst hin und
niemandem anders ze antworten schuldig, bezallt, zu desz huses handen
innemen lassen. Darumb sy ouch dem . . . Johann von Hadtstein, comen-
thuren zu Heiterszheim, uff dem guttlichen tag, so sin erwirde in kurzer
zytt mit unns leisten, früntlichen bescheid unnd bericht geben werden ; 20
deszhalben wir unns gentzlich versehen, es were bedacht huse by dem
sinen pliben, ouch deszselbigen zinszlut von niemandem andern umb
bezalung ersuecht worden, so werden wir doch abermalln glouplichen
bericht, das Cunradth Vochheim, wylandth schaffner in bedachtem huse
gewesen unnd vergangene zytt one abscheid fluchtig by unns abge- 25
tretten, Clawsen Gredern von Hegenheim uff fritag nach dem sontag
quasimodo für uwer lieb unnd gunst zu recht ervorderet, das unns ann
inne nit wenig befrömbden. Unnd so dann bedachter Claws Greder
uff hochgemelter ko. mt. beschehener relaxacion dem sant Johanser
huse by unns, wie er unnd sin vordem ze thund verbunden, sine 3°
schuldige zinsz bezallt, dem Vochheim nutzit pflichtig, darzu die frunt-
liche handlung mit genantem herrn comenthur nach vor ougen, so ist
an uch unnser gantz fruntlichs begern, ir wollend den rechtstag, gegen
Clawsen Gredern angesetzt, uffheben unnd mit genantem Cunradthen
Vochheim, dem abgetrettenen, so sich in uwer regierung enthaltet, ver- 35
schaffen, das er bedachten sant Johanser huses zinszlütte furohin un-
gesumpt dem gotzhuse das sin vervolgen lasse, ouch hieby Clawsen
Gredern sines uszplibens entschuldigt haben. Wir bitten um eure ant-
zvort. Datum donstags den xxviii. apprilis anno etc. xxx""".
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. 174 v. 4°
Nr. 467—468. rs30 April 28. 415
467. 1530 April 28.
Adelberg Meyger [bürgermeister der Stadt Basel] an Zürich.
Euwer schriben, das wir uch zweyhundertt seck rockenn, so uwer
unnd unnsere cristliche mitburger von Straszburg erlegt, vermög des
5 burgrcchtennsbrieff schicken solten, unnd was dy sampt der für kos-
teten, das bar gelt dorumb erlegen wolten, habenn wir alles inhalts
verstanden unnd fugenn uch by guttlich zu vernemen, das nit on, es
haben vermelte unsere cristliche niitburger von Straszburg ettwas
rockens, doch nit vyl, erlegt; der ligt noch inhalt des burgrechtens
lo in jereni namen und megend noch nit wyszen, wy sy in uch oder unns
anschlagen werden. Wir haben aber von stund an uwer begeren innen
zugeschriben gutter hoffnung, sy werden sich desz gar keins wegs
wegerenn, sunder gunsteclich zulaszen, was unns ouch d^^sz orts für
antwortt gfalt, uch dy nit verhalten, sonder mit ylender bottschafft
15 verstendigen wellen; dan uch als unnsern treuwen lieben Eytgnoszen
und cristlichen mitburgern lieben dienst ze bewysen, sint wyr gneigt,
Datum donstags den xxviii^*^" aprilis anno etc. xxx*».
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 281. — Ausführliches
regest: Strickler, bd. II, fir. I2Qß.
20 468. 1530 April 28.
Adelberg Meyger [bürgermeister der Stadt Basel] an Straszburg.
Es habenn unns uwer unnd unnser truw unnd lieb cristliche mit-
purger von Zürich uff hut datum zugeschriben unnd das wir inen in
crafft des cristlichen uffgerichtenn burgrechtenns von dem durch uch
25 erlegen rocken zwey hundertt seck, dy sy, w}' der angeschlagen sampt
der für, mit barem gelt ze bezalen urbuttig, schicken wolten, wy ir
dan verer ab ingeschloszner copyen zu vernemen begertt. Dwyl dan
der rocken in uwerem namen do ligt und uns etwas darvon on uwer
verwyszen, jemans ze geben, nit geburen wyl, darzu unnser stattschriber,
30 der in von wegen uwer verwarett, wy ir den anschlagen oder was
durch in doruber empfangen werden soll, anzezeugen nit weysz, haben
wir vermelter von Zürich beger uch nit verhalten, sonder das mit
eygnem doruber gesanten botten zuschicken wellen, fruntlich bittende,
innen das nit ze versagen, sonder vermelten rocken uff das zimb-
35 licheste, es jemer sin mag, mit barem gelt zu bezalen anschlahen unnd
unns euwers gmietz, ouch wesz sich angerurter unnser stattschriber
verrer drunder halten soll, by dysem botten schrifftlich, sy von Zürich
deszwegen verstendigen, berichten. . .
Datum donstags den xxviii. aprilis anno etc. xxx.
-Uli i^jo April jp -jo. Nr. .{6i) ^yo.
Enhvurf. St.-A. Basel, Missive/i A 2S, bl. jSj. — Rtgfs/c/i : S/rick/ir
lul. II, nr. 120^ und Pol it. Corrcsfiondt/iz Ixl. /. ///■. ~i ^ {un/cr dem
da/um des 26. aprils).
469. 15J0 April 2g.
Schüllthes uniul ratt der statt Solotluirnii an der statt I^asell 5
rhattcsanwälltcn in dem gottsluise Schontal versaninott.
Durch schrillen unnd wärbun<i^ an unnscr lieben lLidt<>nossen von
Basell von wcfren herren Ulrichen Rcrj^ers, capplans zu Trybcnis crutz,
durch unns «^elannget, so\il ir un^ez\v\'fflett bericht der vordrung, so
er zu dem gottshusz Schontal halt, allso das er sin bar «gellte, so zum 10
teyle an glitten guUten vorhanden, dargethan unnd sunst das sin da-
selbshin ^^eben, wie ir von im der lennge nach vernämmen mögen.
n
Diewyl nun obgemellter herr Ulrich mitt allter unnd armutt beladen,
das er solliches gelltes ganntz notturfftig, ist an weh unnser fruntllich
geflissen bitte, disz alles unnd usz was geneigten gutten willens er das 15
sin an obbemellt gottshuse geben, zu bedencken, im söllich das sin, desz
er selbs nottürftig, w^idcr zukommen ze lassen. Mitt bewysung dadurch
der allt armm priester befinden mag unser genossen, wollenn wir umb
uch in gelychem unnd mererem sampt das unnserem beduncken nach
söUichs die billickeytt vordrott, haben zu gedienen. 20
Datum fryttag vor Philipp et Jacobi anno etc. xxx**.
Origifial. Landes- A. Liestal, lade ^ß, P nr. 12, theke 37^-
470. JSJO April jo.
Supplication des domprobsts an de?i. rat.
An . . . burgermeister unnd ratt der statt Basell ist des erwirdigen 25
und hochgelerten hern Andres Sturtzels von Bucheim, thumpropsts, als
siner gnedigen und gunstigen lieb herren, beger und pitlich ansuchen,
wie nachvolgtt:
Des ersten: Das her thümpropst durch sinen schaffner, wie wüsent
und kuntlich, den zehenden zu Basel des xxix **"* jors mit costen, mue 3°
und arbeit inprocht, und aber ime alle ding verhindert und verspert,
ist ime ouch vom zehenden nit etwas wins volgen lossen, also das
sich der costen der huszhaltung im Hoff mit essen, trincken nut belonen
und im veld ongevorlich louft uff iii'^ gülden.
So nahet die zit, das man sich diz jor in huszhaltung uff dem 35
howet und andre Sachen rüsten soll, deshalp ime von nöten sin er-
scheint, ein wissen zu haben, onangesehen die gutlich tagleistung, wie
man das in disem jor mit im halten welle; denn solt er aber allen
costen tragen, wurde im schwer und onmuglich.
Nr. ^.yi — 473 i^- i53o April jo— Mai 2. 417
Ist deshalp her thumprobsts vlissifi; bit, ein ersamer rat, als sin
gnedig und günstig lieb Herren, wellen sich entschliessen, wie man
inne dis jor halten welli, und betrachten, das billich expensiert werden
soll usz win, körn und gevellen etc., und das übrig erlegt bitz zu usztrag
5 der Sachen. So ime aber solichs nit vergont werden solt (als er nit
hoffen wil), so wer es in sinem vermögen nit, den costen uszer sinem
seckel zu erhalten, es were dann, das man im entschlieg und volgen
liesz zinsz und zehenden in statt unnd gebiet Hasel.
Letst: Dwil der Baselwin nit wol lang pliben mag, so der jetzt
10 wol giltet, das man den verkouft hetti und das erloszt gelt in Wechsel
erlegt, desglichen mit dem körn im namen des herren, so es denn
ime sol gehören, so findt maus ouch und mag also mer darus zu nutz
komen, weder wan mans also onverkouft ligen loszt, so doch die frucht
diser zit also werd sind.
'5 Origifial, unterschrieben Oschwalt, der thumprosty alhie schafFner,
imd zeitgenössischer dorsalnotiz tumprobsts suplicatioiin, samstags den
letsten apriiis anno etc. xxx ubergebenn.
471. 1530 April jo.
Schultheis unnd ratt zu Bernn an burgermeysternn unnd ratt der
20 statt Basell.
Thumbropst, Statthaliter unnd capittell der merenn stifft Basell
habenn unns geschribenn, alls ir usz hier ingelegter copy erlernenn
mögennd; so nun der Savoysch tresorier hieby, unns hatt derselbig
die hürigenn zinsz dem buwmeyster der stifft uszgericht, des wir gut
25 quittanntzenn haben; ob üch nun etwas darzü ze thund wil gevallen,
setzenn wir üch heim, üch darnach wuszenn ze halltenn. Datum ultima
apriiis anno etc. xxx''.
Original, mit auf gedr. Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Domstift QQ i.
472. 1530 April jo.
30 Aus äeu zuochenausgaben sampstags vor misericordia domini.
Ratscosten: Item xiii ß vonn einer toufferin vonn Gelterhingen
harin zu fürenn. — Item ix Ib xvi ß im d ist über Ulin, den scherrer,
und Martin, die widertouffer, inn die gfanngenschaft inn atzung ganngen.
Item im ß den frowenn zu Gnadenntal zins vonn der Schal uff
35 Martini anno etc. xxix gfallenn.
St.~A. Basel, Fi?ia?iz G 13, s. ^4.
473 a. 1530 Mai 2.
Die früJifahrssynode von 1530.
Mentags, den andren meyens, anno etc. xxx presiderunt Johannes
Basler Reformationsakten, IV. co
4iy iSjo Mai 2. Nr. 473 a.
Ocolanipaclius, r.uilus Costantzcr, doctores, ncrnhardus Mcygcr, Jcodcr
Brand et Caspar Sclialler, protüiiotariiis, de concilio, et sunt pcrsonc
subschripte tamquam ydonec ad concionandum vcrbum dei admysse:
In der statt:
/. Doctor Johannes Ocolampadius, pfarrer im Munster. 5
2. Diictor Paulus Kostantzer, predicant zu sant Peter.
?. Meyster Marx Bertsch, pfarrer zu sant Lienhartt.
4. Her Hans Leuthartt, predicant zu den Barfiissen und im spitall.
5. Her Thoman Girfalck, dyacon im Münster unnd ordenliclier
predicant. '°
6. Her Hans Gast, dyaconn by sannt Martin.
7. Her Jeronimus Botha, dyacon by sant Alban.
8. Her Benedict Wydman, dyacon by sant Peter.
g. Her Balthasar Voglin, dyacon by sant Lienhart.
10. Meyster Wolffgang Wyssenburg, pfarrer zu sant Joder. 15
//. Her Bernhart Renner [Rotur], dyacon zu sant Joder.
Zu Liestall:
12. Her Hanns Brünwyler, pfarrer zu Liestall.
ij. Her Hans Eylfeld, dyacon zu Liestall.
14. Her Hans Rühenacker, Schulmeister zu Liestall. 20
Varnsperg :
/f. Her Peter Werly, pfarrer zu Siszach.
16. Her Hans Jacob [Low], pfarrer zu Gelterchingen.
17. Meyster Hans Huser, pfarrer zu Oltingenn.
18. Her Hans Stuckin, pfarrer zu Rotenflu. 25
ig. Her Hans Grell, pfarrer zu Kilchberg.
20. Her Jeronimus Ricker (!), pfarrer zu Diecken.
21. Her F'ridlin Brombach, pfarrer zu Meyspach.
22. Her Jacob Schlam, pfarrer zu Wintersingenn.
2j. Her Matheus Merck, pfarrer zu Busz. 30
24. Her Heinrich Schilling, caplan zu Varsperg.
25. Her Rüdolff Ricker, pfarrer zu Tennicken.
26. Her Peter Beck, pfarrer zu Muntzach.
Waidenburg:
27. Her Peter [VVydjner], pfarrer zu Waidenburg; soll studieren. 35
28. Her Martin Fuchs, pfarrer zu Benwyl.
2g. Her Lienhart Strübich, pfarrer zu Zyffenn.
30. Her Marx Heyland, pfarrer zu Bübendorff.
ji. Her Michell Scheffer, pfarrer zu Richenschwyl.
32. Her Peter Kutter, pfarrer zu Schöntall. 40
Nr. 473^- ^530 Mai 2. 419
Homburg:
jj. Her Burckhartt Rottpletz, pfarrer zu Leuffelfingen.
J4. Her Hans Wick, pfarrer zu Rimlickenn; dem ist abermols
mit ernst geseit, das er sich bis zum nehsten sinodo im studieren befleis
5 und ernsthafFtig sig; wo das nit, vverd man in siner pfrund entsetzen.
Ramstein :
jf. Her Michel Hiltzenkopff, pfarrer zu Bretzwyler.
Munchestein und Muttentz:
j(5. Her Peter Brem, pfarrer zu Münchenstein.
10 3y. Her Heinrich Schonn, pfarrer zu Muttentz.
^8. Her Jerg Brommer, pfarrer zu Benckenn.
Brattlen:
jp. Meyster Jacob Ymelin, pfarrer zu Brattlenn.
Riehenn:
15 40. Her Ambrosius Kettenacker, pfarrer zu Riehenn.
Huningen:
41. Her Michell Glaser, pfarrer zu Huningen.
Sant Jacob:
42. Meyster Hans Grüninger.
20 P7-otokoll. St.-A. Basel, Kirchen C Si Hb^f sy?iodorum, bl. 13 v. — Z. /.
druck: Staehelin, Oekolampad bd. II, nr. J41.
473 b. . [1530] Mai 2.
Uff den dritten sinodum, so mentags den 11. maii gehalten, durch
dy predicanten in der statt anprocht:
25 1. Das vyl zu statt unnd land sich der sacrament usseren und dy
mit andren cristen nit empfohen, sonder sonderlich secten der wyder-
toüffer heben und sich deren under ziehen ; item das under denen vyl
unser herren amptleuten syend, als gerichtsleutenn, ober- unnd under-
vögt, und so dyselbigen sich annemen, varen dy gmeinden lichtlich
30 harnoch, unnd begeren, wo dyselbigen also erfunden, das sy tur ben-
nige gehalten sollen werden.
2. Das ettliche uszlendische priester, als in der margraffschafft
unnd anderswo, dy priester, so das heylig ewangelium predigen und
angnomen, leckeren, schelmen unnd büben, unnd begeren soliches by
35 derselbigen herren und oberkeyten abzustellen.
3. Das dy ubertrettung der laster, in der nuwen reformation
begriffen, nit gestrafft werden, unnd sodan dy diener das uff den cantz-
len efferen, neme man dy predicanten gen dem friden fiend; ist schwer-
lich zu hören; begeren, das vlyssig der straff nochgefaren werd.
420 ^530 ^y<ii 2. Nr. 474.
Uff dem land:
1. Das der lutpriester zu Liestal, so ir dcclian sin soll, sy nit,
wy er schuldig, beruf und sy underwysz unnd straff; unnd begcrcn,
das man innen ein andren dcchan, er sig uff dem land oder in der
statt, ordnen well. 5
2. Der competentzen halb, das man innen dy nit ordenlich gebe ;
begeren, das man dy innen sunst ordnen well, domit sy dy nit von
den untertonen heuschen dürffe.
3. Das man innen buecher usz der kirchen gutter, wy innen zuge-
seit, koufft unnd bestalt werde, domit sy studieren mögen. 10
4. Das dy alten dy kinder nit darzuhalten, das sy von innen
underricht megen werden ; begeren zu verschaffen, das soliches beschee.
5. Begeren, das man innen von dem capittclgelt well zu hilff
komen, domit sy nit uff denn sinoden usz jerem eygnen gelt zeren
dorffen. 'S
Protokoll. SL-A. Basel, Kirchen C 2. — Druck (als anmerkung):
Staehelin, Oekolampad bd. II, nr. 741.
474. 1530 Mai 2.
Zeugenaussagen über die predigt des Barfüßers Johann, predi-
20
canten im spital zu Waidenburg.
Anno domini xv'^xxx'"'^ mentags den andern tag maii ist diz vol-
gende kundtschafft in der sach bruder Johansen, predicanten im spittal,
betreffen verfaszt worden etc.
Heinrich Schon, pfarrher zu Muttentz, sagt by sinem eide: das die
von Waidenburg, die, so den scherer harin gefurt, zu Muttetz öffentlich 25
gerett, das der barfusser z\x Waidenburg öffentlich gepredget unnd
gelert, das weger were, es gienge einer ein hund an, denn das er sm
ee breche; desz wollen sy inn besezen etc.
Petrus Beck, pfarrher zij Muntzach, sagt by gethanem eyde : das
er verrückter tagen zu Waidenburg gsin, mit Marxen Schmiden und 30
andern zoben zert. In dem weren sy des barfussers zu red worden,
unnd hett diser priester gefragt, wie er inen inn siner predig gefallen.
Hette Marx und andere, so by im gsin, ein schnider und ein weber,
gesagtt: „Er ist ein finer gsell; er hatt gepredigt, das eebrechen unnd
hund angen sye eben glich." Daruff diser priester gereth, das were 35
ungeschickt und sy gefragt, ob sy schimpfften oder ob inen ernst were;
dann so es ernst, so werde ers nit verhalten, sonder bruder Hansen
anzöigen. Daruff sy gerett, si schimpfften nit, es were ernst, und sy
wetten inn des besezen etc.
Nr. 4J4. i^jo Mai 2. 421
Petrus Widmer, pfarherr zu Waidenburg, unnd Martinus Fuchs,
pfarrher zu Bemw}^, sagen by gethanen iren eiden: das sy bed an
des barfussers predig zu VValdenburg gsin; der hette nun erstlich wider
die widerteuffer unnd darnach vom eelichen stand usz dem evangelio
5 Mathei ann xix. gerett unnd hupschlich anzeigt, das die ee von gott
ingesetzt, item der man des wibs houpt were, aber nit darumb, das er
sin wib verachten, sonder das er si schützen, schirmen, iren lieb und
frundtschafft bewisen sole. Hette ouch dann gerett, wie die eelut
einandern glouben und eeliche truw leisten, nit eebruchig, noch zang-
10 gisch und hadrig sin solen, und damit angefangen den eebruch usz der
geschrifft straffen. Deszglichen hette er ouch die unminligkeyt (!) der
groben trunkenbeigen, die ire fromen wiber so schned und übel hielten,
gestrafft unnd gesagtt, das solche ebrecherische, haderige, bissige gsellen
nit eewiber, aber hund haben solten, mit denen sy sich erbissen. Das
15 er aber geretth. das eebrechen und, mit züchten gesagt, hund angan,
glich sye, habe er nit gethan und werde im mit nid zugelegt. So vill
und nit mer inen bevvissen.
Meister Alban Gernler, des raths, Jheronimus, pfarrher zij sant
Alban, Hans Knoll, Lasarus Burckhart, unser burger, sagend by iren
20 eiden einhelligklich : dass sy alle zu Waidenburg an desz barfussers
predig gsin unnd wol verstanden, das derselbig das evangelium Mathei
am XIX. tractiert unnd under anderm gantz lieplich anzoigt habe, wie
der Christ sin eegemachell halte, wie er sy in allen truwen unnd gutem
gemeine, wie in solcher christenlicher ee nutzit anders dann alle got-
25 seligkeyt, trost unnd hilff etc. sye. Unnd nachdem er die christenliche
ee wol gelopt und uszgestrichen, habe er demnach anzoigt, wie der
ungloubig mit sinem eegemachell handle, nemblich das er an eelicher
truw bruchig, item und vol winsz werde, sin gemacheil übel schlahe,
miszhandle und in somma, so sye nut dann zangk und hader by solchen
30 lütten unnd gar dhein gotsfurcht nach liebe; wer nun die waldesel
weren, do er verhofft, es were niemands under inen allso gesinnet,
der solte dheins bidermans dochter haben, sonder sette er hund umb
sich han, mit denen er sich erbisse. Das er aber geret, das eebrechen
unnd, mit züchten, hund angan glich sye, habe er nit gethan. Das sagen
35 sy umb blosser warheit willen.
Heinrich, der stattknecht, gehellt mit disen zugen von wort zu
wort.
Urbann Schüchmacher, von Wallennburg, hat geschworn unnd
se3't: das herr Hanns, der barfusser, uff herr Peters brutlouff geprediget
40 unnd das gottlich wort verkündet unnd inn sollicher bredig uff die sect
der toiffer, ir herttigkeit unnd ungehorsamy angezogen, unnd demnach
422 133^ -^^'^ ^' ^^' 474-
\\\\ Jon ooliclicn staniul, wie es so ein göttlich unntl lieili|4" ding sye,
konien uniul den sin, dess zugen, vorstannd nach, der heilij^en f>eschii(Tt
gemesz, wol gcbriszen unnd uszgcicit. Aber minder annderni gredl:
„Aber du eeiiian sitzst bym wyn, \v\Tst \oll wins unnd konipst dann
heyini unntl bocliest mit diner frowenn, unnd hast aber nutzit dcster- 5
nnnndcr ein anndcrc darneben; weger wers, (hi bettest ein liund oder
ein eszel; ich weltte dirs ee vergeben, dann das annder", unnd damit
sin predig vast beschlossen. Wyther sig im nit ze wissen.
Heini Thomann, der muller vonn Niederdorff, hat ouch geschworn
unnd se}'t: wie das er ouch an gemeltter bredig gewesenn, als herr 10
Hanns, der barfusz, gepredigt. Da habe er wol gehörtt, das herr
Hanns ant'anngs ein gutte leer unnd predig getan, inn derselben an
die toiffer komenn, dieselben waldesel gescholtten, sich mit denen
toiffern ganntz erzürnt unnd demnach an den eelichen stannd ouch
komen, davon gebredigt unnd demnach angefanngen unnd geredt: 15
„Aber ir knebel werden vollen wins unnd komen dann heym, stoszen
unnd schlachen uwere eewyber; weger wer, welliche also hanndlettend,
sy bettend esel unnd hund darfur." Wyther etc.
Hanns Yszenmann von Wallennburg hatt ouch geschworn unnd
se\'t: das er an der bredig geweszen unn 1 woli gehortt, das herr Hanns 20
von dem eelichen stannd gebredigtt, den houch gebrissen unnd erhaltten,
wie das eelut einanndern lieb haben unnd das zwen eemenschen ein
lyb sin soltten. Wellicher aber sin ee breche, da were weger, er hette
einen esel oder hund, es were im vyl ee zu v^ergeben. Wyther sye im etc.
Heini Thoman v^onn Oberdorff seyt: wie das er ouch an herr 25
Hannsen bredig geweszen unnd wol gehörtt, das herr Hanns anfenngk-
lich ein gutte leer unnd predig getan, unnd an den eelichen stannd
komen, den houch gebriszenn unnd erhaltten, aber demnach beschlossen
unnd geredt, es were weger, wellicher sin eelichenn stannd nit hieltte
unnd sin ee breche, er hette ein esel oder hund, er wellte im es vyl 30
ee vergebenn; w\^ther sig im nit etc.
Erhartt Jost vonn Oberdorff hatt ouch geschworn unnd seyt:
das er ouch an herr Hannsen bredig geweszen unnd unnder annderm
wol gehört, das herr Hanns von den widertöiffern gebredigt, dieselben
holtzesel unnd vast übel gescholtten, unnd demnach an die ee komen 35
unnd geredt: „Aber ir werden vol wynns, komen dann heym, schlachen
unnd balgen uwere eewyber unnd brechenn uwer ee", unnd es were
weger, wellicher sin ee brech unnd nit hielte, er gienge einen esel
oder hund darfur an; er welltte im das vyl ee verziehen; unnd hette
sich selbs dawider gar erzürnt, das er, der zug, achttet, im soUichs 40
inn einem zornn harus gewüschst sig. Wyther etc.
Nr. 474. IS30 Mai 2. 423
Jorig Thomann von Oberdorff hatt ouch geschworii unnd seyt:
das er ouch ann Herr Hannsen bredig geweszen unnd wol gehörtt herr
Hannsen ein gutte leer infüren. Als er aber an den eelichen stannd
komen were, hette er sich ettlicher mosz sin, des zugen, bedunckenn
5 nach erzürnt unnd geredt, weliicher sich von siner eefrowen trannte
unnd sin ee breche, da were weger, er hette ein esel oder hund dar-
fur, er weltte im das vyl ee vergeben.
Connratt Glaser von VVallennburg hatt ouch geschwornn unnd seyt:
wie das er ouch ann herr Hannsen bredig geweszenn unnd wol gehörtt,
10 das herr Hanns an die waldesel komen unnd die lang gewaldeslet,
darob er, der zug, verwundern genomen, nit gewiszt, ween er gemeint,
bisz das er dieselben waldesel uff die toiffer gepracht unnd uszgeleyt.
Demnach were er an den eelichenn stannd unnd desselben liebe komen,
davon wol geredt unnd gelert, aber zuletst on alle furwortt geredt:
15 „Ir ziend uszhin, hannd hurenn, brechen uwer ee, komenn dann heym,
schlachen uwere eewyber; weger wers, ir gienngen hund an, ich weltts
uch vyl ee vergeben." Wyther etc.
Thurs Zschopp von Liederschwyl, Wallennburger ampts, hatt ouch
geschworenn unnd seyt: wie er ouch ann her Hannsen bredig gewes-
20 zenn unnd wol gehörtt, das er erstlich vonn den widetöiffern unnd
demnach von der ee gebredigtt, das alles dess ersten dem göttlichen
wortt gemesz wol erwogen unnd gelert, aber sich ettlicher masz sin,
dess zugen, beduncken nach, erzürnt unnd geredt: „Ir jungenn unnd
erbarnn, ir trincken unnd werden vol wyns, komenn dann heym, schla-
25 chen unnd stossenn uwere wyber unnd gewynnen ein Unwillen ab inen
unnd brechen dann uwer ee; es were lichtlicher zu vergeben, einer
gienge hund oder esel an, weder das er dasselb täte." Wyther etc.
Ulrich Hamerschmid von Wallennburg hatt ouch geschworn unnd
seyt: das er ouch ann herr Hannsen bredig geweszen unnd wol gehörtt
30 herrn Hannsen den eelichen stannd anziechen, den houch pryszen unnd
loben unnd die grossen sund dess eebruchs anzöigen, unnd das er on
alle furwort geredt, es were weger, weliicher sin ee preche unnd nit
hieltte, er hette mit einem hund ze schaffenn. Wyther etc.
Franntz Hägler von Ditterten, Wallennburger ampts, hatt geschwornn
35 unnd seyt: das er ouch an herr Hannsen bredig geweszenn unnd wol
gehörtt, das er von dem elichen stannd gepredigtt unnd geredt, wie
sy inn die wyrtshüser gienngen, voller wins wurden, müszten ir wyb
unnd kinder manngel liden, schlügenn darnach ire wyber, lüffenn dem-
nach hinus unnd brechen die ee, unnd were weger, welliche sollichs
40 dätten, sy hetten hund darfur; wyther etc.
Thomann iMuller von Niderdorff, der jung, hat geschworn unnd
424 rSJO ^^ai 2. Nr. 474.
seyt: das er nit /ur ^antzcn bredii,^ komcn, aber wol gehortt, lierren
Hannscn von dem staniul der ee hrcdigcn unnd die sund dcss ecbruclis
anzoigen. uniul das er ocredt : Jr loutTcn i.in die wynhüsscr, werden
voller wins, tüUenn ucli unnd stolbötzenn darnach uwcre wyber, prechen
uwer ee; weoer wers, wellicher sin ce preche, er hett mit Hunden ze 5
schaffen." Wyter etc.
Heinrich Dischmacher im Hoff zu Wallenburg, hat geschworn unnd
seyt: das herr Hanns von dem stannd der ee <>cpredi<>t unnd das kein
mennsch, dann allein gott, die ee scheiden möge, und wellicher sin ee
preche, were weger, er hette mit einem hund oder esel ze schaffen, 10
er weltte im das vyl ee verziehen. Wyther etc.
Benedict Krattinger vonn Oberdorff hatt geschworn unnd seyt:
das er ouch ann herr Hannsen brcdig geweszenn unnd wol gehortt,
das herr Hanns erstlich so ein gutte bredig getan, als er kum von
einem priester gehörtt. Als er aber inn den elichen stannd komen 15
unnd die sund anzeigt, hette er sich selbs hefftig erzürnt unnd geredt:
„Ir synd unvernünfftig gesellenn, werdenn vollen wins, gannd dann
heym, schlachenn uwere wyber unnd prechenn uwer ee; es wer weger,
wellicher sin ee breche, er gienng esel unnd hund an, er weltts im
vyl ee verzichenn." Wyther etc. 20
Oswald Scherer von Wallennburg hat geschworn unnd seyt: das
er ouch ann der bredig geweszen unnd unnder annderm herrn Hann-
sen hören bredigen von den toiffern, wie sy, die von Wallennburg,
die töiffer für töiffer hetten, so hette er sy für waldeseP); dann sy luf-
fend nackend inn die weld wie zu Appennzel unnd ann anndern ortten. 25
Darnach vonn dem eelichen stannd geprediget, wie sy sich fulttend,
ire wyber hielttend unnd sy schlugind, unnd darnach ir ee brechind,
unnd es wer vyl weger, wellicher sin ee preche, er hette mitt einem
esell oder hund ze schaffen; wyter etc.
Heinrich Weber vonn Oberdorff hatt geschworenn unnd seyt: 30
das er ouch an der predig geweszenn unnd wol gehortt, das herr
Hanns von den widertoiffern geprediget, dieselben waldesel unnd kal-
ben gescholtten, geredt: „Ir knüttlen unnd schlachen uwere wyber
unnd louffen durch einanndern wie zu sant Gallen, unnd demnach den
eelichen stannd anzogen unnd geredt, wellicher ein offennlicher eebrecher, 35
da wer weger, er hette mit einem hund oder unvernunfftigen dier ze
schaffen." Wyther etc.
Origi7ialprotokoU tnit dorsalnotiz des predicanntenn im spital kundt-
schafft. St.-A. Basel, Critninalia I A, B.
474. ') zu ergänzen : gescholten ; der satzbau ist unvollständig.
40
Nr. 4j'^ — 4yy. i_5jo Mai 2 — ^. 425
475. 1330 Mai 2.
Hans Bock, ritter, der nieister und der rat zu Straszpurg an
burgermaister und ratth zu Basell.
Euwer schriben uns gethon, wie unser vertruwt lieb frund und
5 cristlichen mitburger zu Zürich zu ir und der iren notturfft begern
zvvey hundert seck rocken v^on unserm erlegtem körn umb bezallung
verfolgen zu lossen, haben wir alles Inhalts verstanden und seint geneigts
willens, denselbigen die zwey hundert seck rocken, wie begert, werden
zu lossen. Haben auch deszhalb unsern renthmeister abgevertiget,
10 welcher der bezallung halb, auch wie der rocken zu underhalten syhe,
bericht geben soll. Das wir euch, die got der her in seliger wolfart
gefristen welle, fruntlicher nieynung nit wolten verhalten. Datum men-
tags den andren may anno xv^xxx.
Original (pergament). St.-A. Basel, Friicht tmd Brol M i a. — Regest:
15 Polit. Correspondenz, bd. i, 7ir. JI".
476. Tßjo Mai 4.
Urfehde: Margreth Rorer, von Gelterchingen, Baszier gebiet, die
widertoüfFere.
Ist umb dess verfurischen, widertoufferischen irsals wegen, dem sy
20 über m. h. uszgangen mandat und Ordnung angehangen, in gfengknus
komen und gnedigklich deren uff mitwoch den vierten tag may ledig
gelassen, hat vor dem rat der Stadt Basel fry, ledig iren irsal bekent,
umb gnad gebetten. Der tuiderruff nach formel B und die artikel der
nuwen Ordnung den widertouff belangen sind thr vorgelesen zvorden.
25 Über solchs bemelte Margreth den selben widerrüff an offner cantzel
zu Gelterchingen glich nach gethoner predig uff nechst kunfftig sontag
zu erstatten und christlich zu lebe?i gesc/nvoren, sampt gemeiner urfech.
Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. II 4.
30 477. 1530 Mai 5.
Lehenrevers Johann Wickrams von Colmar als propst von Bussis-
heim gegenüber dem kloster st. Alban in Basel.
Ich, Joannes Wickram, von Colmar, probst zu Busziszheim, bekhenn
mit dysem brieff: Demnach . . . burgermeister und rhatt der statt Basel,
35 mein gnedig und gunstig lieb herren, mir die probstie zu santt Joans
zu Busziszheim uff mein underthenig demutige pitt lutter umb gottes
verkhündung seines heilsamen worts, handtreichung der heiigen sacra-
menten unnd derglichen christenlichen werckhen willen, so einem
getreuwen Seelsorger zustat, gelyhenn, des ich ir strengen ersamen
Basler Reformationsakten, IV. ö4
4"2l> iSJO Mai 7. AV. 478.
wvszhcit undcrthcniy^cnn danclch sap^enn, das ich uff solichs mit ^üttcr
vorbctrachtunj^- by minen priestcrlichen wurden, ^louben und eeren in
crafft ditz lirieffs zusagen, globen und versprichen, die gedachte prob-
stien selbs zu besitzen, die one sondern gunst, wiszen und gehcll
bedachter niyner lieben herren niemanden zu ubergebcnn, noch die 5
zu permutirn, sunder, ob ich über kurtz oder lang mich deren abze-
thund willens wurde, die allsdann ir streng ersam wiszhcit und nie-
manden andern widerum zu resignieren und zu banden stellenn. Ich
will ouch alle onera und beschwerden diser probstien für mich selbs
one bedachter niA'ner lehenherrenn und gottshuses zu sant Alban (desze 10
ir ersam wiszheitt schirmhern sindt) costen und schadenn tragen, abrich-
ten und zalen, darzu der probsty ir husz, hoff, kylchenzierdt unnd was
der dingen sindt in eren behallten unnd sonderlich von dem allen
ouch von zins, zehenden, nutzungen und gefellen one myner lieben
herrn verwilligung gantz nutzit zu verkouffen, ze verendern, noch hin- 15
zegeben inn dheinerley wise, mit uszgetruckhtem gedinge: ob ich
einen oder mer artickhel, hierin geschribenn, nit hallten, sonder wenig
oder vil dargegen handien, das alszdan min furgenomne Handlung
gantz crafttlosz, unnutz, tod unnd obgenanten mynen gnedigen hern
alsz lehenhern, ouch dem gotshus inn allweg unschedlich sein solle ... 20
Zue urkhunth ist diser brieff mit myner selbs handt underschriben
und eignem anhangendem insigell bewart. Gebenn donstags den fünff-
ten tag maij im fünffzehenhundert unnd drissigisten jare.
Original, pergamenl, mit dem hänge7iden siegel des propstes und unter-
schrieben Johans Wickram, prepositus in Büszhein, manu propria sub- 25
scripsi. St.-A. Basel, st. Alban urk. nr. §66.
478. 1530 Mai 7.
Adelberg Meyger, burgermeister, und rath der statt Basel an das
regiment zu Ensisheim.
Wir haben herrn Johansen Wickram von Colmar, disem bewiser, 30
die probstyen zu Busiszheim, so diser zyt one satz gewesen unnd uns
alls castvogten unsers gotshuses zu sant Alban ze verlyhen zustendig,
conferiert unnd gelyhen; demnach so gelangt an etich unnser gantz
fruntlichs begern, ir wollend gedachten herrn Johansen Wickram in
gnedigem bevelch haben, ime furderlich unnd behilfflichen sin, damit 35
er by gedachter unser lyhung pliben, die gefeil und nutzungen benanter
probstien onverhindert bekommen unnd uch gegen herrn Johansen so
gnedecklich bewisen, das er unserer furschrifift by uwer lieb genossen
haben berumen möge . . . Datum sampstags den vii. maii anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, bl. //J v. 4°
Nr. 470 — 480. isjo Mai y. 427
479. 1530 Mai 7.
Johann von Hatstein, sant Johans ordens, meister in Tütschen
lannden, an burgermeister und rath der stat Basell.
Uff die schrifften, so sich verschiner tag zwüschen euch und mir
5 (meins ordens kompthry in ewr stat Basell belanngende) verloffen, han
ich mich wider heruff gen Heittersheim gethan, des willens, selbs eig-
ner person bey euch zu erschinen, so sind mir aber etlich meins ordens
gschefften zugestanden, zu dem das mir meins allters halb ze wandlen
beschwerlich ist, dernhalb mein frundtlich pitt, ir wollt mich disz meins
10 uszblibens des ennds endtschuldigt haben. Und han demnach die wür-
digen herrn Georigen Schilhing von Candtstat, comenthur zu Hall und
Überlingen, herrn Wilhelm Reussen von Reussenstein, kompthurn zu
Hemendorff, und herrn Luxen Reimboldt, stathallter zu Nuwenburg,
als meins ordens anwellde, zu euch verordennt, vorgeschribnermassen
15 ewr furhallten zu vernemen und dagegen meins ordens notturfften
und begern zu eröffnen, mit frundtlicher pitt, ir wollet denselben in
irm anbringen gutwillig verhör und uff diszmal glich mir selbs glouben
geben und euch daruff frundtlich und gutwillig erzeigen, hallten und
finden lassen. Das will ich sambt meinen mitbrudern alle zyt frundt-
20 lieh verdienen. Datum Heittersheim, den vii*^«" tag mey anno etc. xxx.
Origitial, mit auf gedr. Verschlußsiegel. Sl.-A. Basel, Joha?miler Fl.
480. ^530 Mai 7.
Adelberg Meyger, burgermeister der Stadt Basel, an Zürich.
Demnoch ir von dem rocken, so durch uwer unnd unnser treuw
25 und lieb cristlich mitburger von Straszburg erlegt, vermeg des artickels
in dem burgrechts brieff begriffen, inhaltende, das wir dry stett solli-
chen rocken in turen zytten (als bey der jetzt vorangon) giichwy in
kriegsnötten, unns unnd den unseren selb ze gepruchen, uff keinen fur-
kouff angriffen mögen, und das der durch ein statt Straszburg umb
30 ein zimlichs ettwas neher, dan er der zyt by unns giltett, angeschlagen
und ir das gelt dorumb behendiget soll werden, zweyhundert seck uch
dovon volgen ze loszen begert haben ; do wir uch domols erstlich
schrifftlich und dornoch uwer ratzbottschafft muntlich, das sollicher
erlegter rocken (wy ir dan selber wyszen) in unser macht anzeschlagen
35 nit wer, wyr hetten aber soUichs ylendts vermelten unsern lieben crist-
lichen mitpurgern von Straszburg, in deren namen er do lag und den
anzeschlagen hetten, zugeschriben und, was uns von denselbigen ant-
worts wyse begegnett, uch das nit verhalten wolten, geantwortett,
fugen haruff uch guttlich zu vernemen, das jetzt bemelte uwer und
40 unser lieb cristlich mitpurger von Straszburg uff uwer beger unnd
428 fsSo Mai 7—g. Nr. 481—482.
unser schriben, iicli solche zweyhundcrt oder nior seck rocken volorcn
ze laszen, jjantz oin\vylli<r unnd gneij^t, des/.halbcnn irn reiittnieyster,
den nierckt und was der rocken doruff gultctt, hy uns zu crkundiji^en,
abhar <;cn Hasell verfertigt; der ist ulT ncclisl vergangnen fritag an-
körnen, (\<i\\ merckt erlernett unnd, das ein sack mit rocken gmeinlich 5
XXXVI und XXXVII Costantser batzen gelten, l)efiinden. Also hatt er in
krafft sins befelchs uch ein sack unib xxxi.i Kostanzer batzen zu be-
zalen angeschlagen, und unseren stattschriber, der vermelten rocken
in der statt Straszburg namen v^ersicht, das gelt darunib zu empfohen
befolhen, welcher uch gutter meynung, wy wol ir nit so vyl anfang 10
begert, drü hundert zwentzig nund halb seck, inhalt der zedell, so er
uwerem seckelmeyster by jedem furman behendigett, zugeschickt; dy
thundt sechsz hundert tunffzig s^djen gülden, alweg xxxi:^ Kostantzer
batzen für zwen gülden gerechnett ersts kouffs, so uwern und unsern
cristlichen mitburgern von Straszburg zugehört. Item so ist in meszer 15
Ion druff gangen 11 Ib vii ß im d Basell werung. Item so gehertt do-
von zu zoll in unnserem kouffhusz viii Ib xv ß vir d, soliches alles Sa-
men haben wir uch gutter meynung darnoch megen gerichten nit wel-
len verhalten . . . Datum samstags den vii. meyes anno etc. xxx.
JSfiiwurf. SL-A. Basel, Missiven A 28, bl. 283. — Regest: Strickler., 20
bd. II, 7ir. 13U.
481. T5J0 Mai 7.
Aus den zvoche7iausgabe7i sambstags noch misericordia.
Ratscosten: Item xii ß vonn einer toufferin von Homburg harin-
zefürnn. — Item i ß im d, so sy verzert hat. 25
Item I Ib VIII ß Jacobenn vonn Rotberg bischoffamptzins, uff Mar-
tini anno xxix gfallenn. — Item x Ib dem murer, so das heilig crutz
angfanngen abzeprechen.
St.-A. Basel, Finanz G iß, s. 46.
482. iß'^o Mai g. 30
Ambrosius Widmann, der rechten doctor, probst zu Tubingen
und Sebastian von Howsenstain a7i thumbprobst, stathallter und cap-
pitel der merrern stifft zu Basel, yetzt zu Fryburg im Pryszgow.
Uwer e. und w. schryben, uns yedem in sonnderhait, doch glychs
innhaltz, was inen von denen zu Basel begegne, gethonn, habenn wir 35
verstanden und, als dieselbige under anderm begeren, uns ufif cantate
schieristkünfftig zu inen gein Fryburg zu verfugen, geben wir denen,
doch hiemit guter meinunge, zu versteen, das uns sollichs in ansehung
schwebender und seltzamer loiff, ouch verre des wegs und sonderlich
Nr. 482. 1530 Mai g. 429
obligender lybsbleidigkait min des probstz, diser zyt entlegen, aber
unsern als der absenten rath hierinnen ouch mitzütailen sind wir, sovil
unser verstand zugibt, in mererm willig und genaigt. Und nachdem
uwer e. und w. in irem schryben melldung thim, das dieselbig entgegen
5 unser widerparthy etlich clagartickcl gestellt, daruff dann von inen noch
kain antvvurt gefallen, ouch nit zu bedencken haben, wann die brieff
widerumb ainem cappitel zugestellt werden etc., daruff, günstig herren,
fugen uwer e. und w. wir früntlicher wolmaynung im besten zu ver-
nemmen, das, wiewol wir vermellter clagstuck in sonnderhait nit under-
10 rieht, ouch von unnoten, yedoch unsers Verstands uff das höchst vvol
zu erwögen ist, ob in dissz deren von Straszburg fi'irgeschlagen mittel
usz uwern, ouch andern mer Ursachen lychtlich syg zu bewilligen, dann
solliche hinderlegung der prieff mocht zu disen gefarlichen unnd künff-
tigen zyten gemainem cappitel von wegen Bäpstlicher hailigkait, ouch
15 Kayserlichen confirmierung und bestetigung, das soUichs inen zu ruckh
beschehen, zu mergklichem nachtail und schaden (des der allmechtig
lang verhieten woll) raychen und dienen; zudem wir in sorgen, ob-
gl3'ch die brieff betädingter masz hinderlegt oder nit, das sich die von
Basel ires nichtz wenigers vortails verm6g uwer e. und w. schryben
20 befleyssen, den kirchenschatz und ornaten angryffen und darmit irs
gefallens leben werden etc. Neben sollichem unns ouch bedunckt, das
fürgewent mittel nit un treffenlich ursach und uftsatz von den zu Basel
angenommen sey, dann ye billich, sover des ortz zwüschen gemainem
cappitel und stifftzverwanten, ouch den von Basel wollte ainigkait und
25 vertrag, doch wissender ding, uffzerichten understanden werden, das
alsdann nit allein obangeregt mitel, sonder beid parthyen irs anligens
nach notürfft gnugsam verhört und volgends mit yeder parthy in ab-
wesen der andern gehandelt und furgeschritten wurd, vvelhs dann yedem
teyl annemlich und zu thun füglich. Ob dann durch die andern fürge-
30 wente mittel von uvver e. und w. verstanden werden mocht, das die
brieff also zu hinderlegen weren, das stunde alsdann zu und by inen,
soUichs zu thün oder abzuschlagen; dann wo vilgenante prieff zu hinder-
legen darvor bewilliget und nachwendigs der vertrag nit verendert werden
sollte, ist zu besorgen, aber nichtz gutz darusz zu erfolgen, derenwegen
35 gantz beschwerlich in der sachen zu zuraten, uwer e. und w. dienstlichs
und früntlichs vleisz bittend, in diser handlung selbszt das best fürze-
nemenn, wie dieselbig dann als verstendig, so des stifftz gelegenhait
bericht, denen ouch sollich sachen, teglichs begegnen, zu thun wol
wissen. — Datum Tüwingen, den ix*®" tag may anno etc. xxx.
40 Orighial, mit zwei aufgedr. verschhißsiegeln. Generallafides-A. Karlsruhe,
Akte7i Doinstift Basel, fasz. soi, fol. jcS'.
4:io i.SJO ^I'ji 12. Nr. 48^-4.84.
483. ^530 J^Jai 12.
Adelborg^ Meyger, bürgermeisttr der stadt Basel, an Hcrnn (u?id
entsprechend an Zürich.)
Wir haben uwcr, auch derer von Zürich schrihcn, den Hessischen
verstand belangen, oehcrtt, unnd darinnc, das ir den vermcg der by 5
unns vergriffnen nottell nit annenien wellen, sonder usz ettlichen Ur-
sachen abschlachen, daringegen iich wegerenn unnd aber dy von Zürich
den inzegon unnd anzenemen sich bewylhget, vernomen. Dwyl nun
beyd schriben ettwas einander widerwertig, unnd wir aber bedencken,
das gar schimpfflich, wo wir mit zwyfacher antwortt unnserm gnedigen 10
fursten unnd heren, dem lantgraffen, oder uwern unnd unnsern cristlichen
mitbürgern von Straszburg begegnen solten, der ursach wir unnseren
botten, so uff nehst komenden tag gen Baden geordnett, ettwas von
wesen solches handeis mit den uwern ze reden befolhenn, und wolt
unns gfallen, sechen ouch das für das fruchtbareres an, das wir dry stett '5
vermeltem unnserm gnedigen fursten und hern, dem lantgraffen, mit
einhelliger antwort begegneten, antweders den verstand einmündig von
wegen und vermidung vyler nochredenn (so, wy ir selb ermessen
mögen, darusz ervolgen möchten) ab- oder zuseytenn. Demnach gelangt
an uch unnser freuntlich bitt, wellen uwern botten, so ir uff kunfftigen 20
tag Baden abvertigen werdenn, oder so dyselbigen verritten, noch-
schribenn, unnd mit andren sich des orts einer glichmessigen antwort
zu vereinbaren, desglichen uwer gmyet in dem vall on wyter hindersich
pringen entlich zu entecken, in befelch geben, domit wir bedachtem . . .
lantgraffen, ouch detien von Srtaszburg, inhalt des abscheidts alhy by 25
unns zu Basell mit den Hessischen vergriffen, mit satter antwort be-
gegnen megen . . . Datum donstags, den xii. meyens anno etc. xxx.
Entwurf. St,-A. Basel, Missiven A 28, bl. 283, resp. bl. 284 v. —
Regesi: Abschiede, bd. IV., abtlg. i b, nr. 322, beilage zu z.
484, 1330 Mai 12. 3°
Adelberg Meyger, burgermeister unnd rat der statt Basell, an
meister unnd rat der statt Straszburg.
Gemäß den abmachungen auf der tagsatzung zu Basel [vom
13. märz 13302 in Sachen des Hessischen Verstands teilen tvir euch mit,
das unns die vonn Zürich unnd Bernn in bezug auf bewußten abscheid 35
und die entworfefie nottel geschrieben, doch dermas, das unns wyter
erluterung, ob wir uch ir anntwort zuschickenn, vonn inenn zu emp-
fahenn, welches dann uff jetzt kunfftigem tag, so sonntags schierist
komennt zu Badenn sin wurt, geschehenn soll, von noten sin beduncken
Nr. 4Ss—4^6. 1530 Mai 12-13. 431
will. Wir werden euch die endgültige ajitivort eilig zustellen. Datum
donnstags den xii*^" meyenns anno etc. xxx".
Original (pergament). Stadt- A. Straßburg AA iSoQ (4). — Entwurf,
St.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 286.
5 485. 1530 Mai 12.
Schulltheis unnd rat zu Bernn a7i burgermeyster unnd rat der
stat Basell.
Wir sind lanndmers wys bericht, wie ein sum des koriins, so die
vonn Straszburg vermog des burgrechtenn inn uwer statt erleggenn
10 soUennd, by uch sie. So nun by unns unnd ouch allenthalbenn treffenn-
liche Hungers nodt ist, lanngt ann uch unnser früntlich pitt, ir wellind
unns anzöugenn, wie vill deszselbigenn jetzmalls inn uwer statt sie, wie
vill unns des werdenn möge unnd was es gellte, damit wir unns des
frouwen unnd die unnsern versächenn mogynd . . . Datum xii. maii anno
15 etc. xxx°.
Origifial. St.-A. Basel, Frucht und Brot O J.
486. 1530 Mai 13.
Ratschlag der kriegsherren in sacken des capitels.
Anno domini xv^xxx™« frytags nach jubilate sind min Herren die
20 nun alls kriegsherren in Sachen, das capittell belangen, gesessen unnd
geratschlagt:
Wiewol vergangene tag by unsern Herren geratscHlagt, diewyl
die thumherren, dass sy den Collmarischen abscheid annemen wollen,
sich nach nit entscHlossenn, sonder die Sachen vilicht uff iren v^ortheyl
25 in Verzug gestellt, das dann unsere Herren den anlasz unnd furgenomene
güttlickeyt ufFschriben unnd furer nut gütlichs me mit inen handien sollen,
da aber, wann der anlasz uffgeschriben, eintweders ettwasz düttlicHs
handien oder mit spott allso still sitzen musz, unnd darin von wegen der
schweren Herten thürung, ouch geschwinder sorgklicher leulifen gantz
30 nit vill zu ratten sin, diser zyt mit der Hand inzegriffen unnd unns in
gefariickeyt eines tödlichen kriegks zu stecken. Dann wie ein bürger-
schafft sampt unnsern landtlütten mit proviand gefaszt, litt am tag unnd
ist sich dheins gewüsseren zu versehen ; dann sobald man verrücken,
werden unnsere bürger unnd landtlüt körn wollen han, item man müsz
35 proviand mitfüoren, unnd darb}' ersorgen, kome man ins felld, das er-
gers me davon erwachse. Deszhalb ein meynung were, das man den
anlasz nit uffschriben, sonder by angefangener guttlikeyt pliben, aber
nacHgedenkens haben sollte, wie der bischoff unnd sine land in ein
burckrecht gepracht werden möchten.
432 I530 ^/<«' ^4 - i^' ^'- t^y-
Dari^ci^cn ist die andere iiieymiiii^-, das sich unsere licrrcn bcdc
rath vor allem entscliliessen, ol) man by der outljckeyt i)liben oder ein
gegenpfand innemen und der oefarliclieyt, wie obstat, darüber erwarten
wolle. Unnd w611ichs das mer wirdetii, das dann witter darvon gerathen,
wie die saciien an die hand ze nemen syen, damit man mit fuocn in 5
handcll kerne.
Original. St.-A. Basel, Bischöfliche Handluttg O S, l'l- U-
487 '5^^ ^^^^ 14—16.
Beschluß des rats ifi sacJien Unterhandlung mit dem capitel und
neuer ratschlag der kriegsherren. 'o
Anno dni. xvcxxx»"« sampstags vor cantate ballend sich unsere
herren bed rath entschlossen, das man der statt zu eeren den anlasz
uffschriben, nit nie gütlich mit den thumbherren handlcn, sonder die
nun herren nunme über dise sachen sitzen, darvon ratschlagen sollen,
wie unnd wasz man nunme, es sye mit einem gegenpfand oder sunst, «5
hierin thun wolle.
Hieruff sind min herren die neun uff montag nechst nach cantate
ob disem handeil gesessen unnd gerathschlagt:
Demnach die kriegszherren by unsern herren beden rathen in
iren rathschlegen gemeinlichen vermerckt, das ir e. w. den meren- 20
theyl der ursach, den anlasz uffzeschriben unnd, dem bischoff sin land
zu einem gegenpfannd inzenemmen, für gut angesehen, das man sich
gemeinlich versehen, es wurdend die armen lüt nüt liebers begern,
denn das wir komen, sy annemmen solten. Unnd diewyl ir will so gut,
das dann sollich land gantz lichtlich und mit wenig volcks inzenemen sye etc. 25
Daruff so habend die neun herren zu anfang der Sachen des paner-
herren von Hall unnd siner mitthafften meynung, darzü, wasz sich die heim-
lichen allenthalben sovii müglich by desz bischoffs underthanen er-
kunden mögen, gehört. Unnd allsz die kriegsherren usz solchen er-
farungen gnugsam vernommen, das des bischoffs volck gemeinlich nit 3°
desz wällens, von irem herren abzefallen, sonder, ob sich gefügen, dass
sy von jemandem begwaltiget, von irem herren getrengt wurdend,
allszdann erst sich zu einer statt Basel ze thund, schirm unnd ruggen
by iren anzenemmen willens syend, so mögend min herren die nun
wol abnemmen, erwegenn unnd bedencken, das wir dem bischoff sin 35
land nit so ring innemmen, sonder musz man sich versehen, wann wir
uffbrechen unnd hinin ziehen werden, das wir den merentheyl der
underthanen, unns ze hulden. unwillig erfinden werden.
So nun die sorg vorhanden, wil von notten sin, das man sich
zevor wol bedencke, wie man sich mit denen, so von irem herren 40
Nr. 48 j. 1530 Mai 14—16. 433
nit abfallen, sonder iren eeren unnd eiden gnug thun, halten, ob man
sy mit gvvalt notigen, item Schlosser unnd flecken prechen, verhergen,
biderb lut umbbringen unnd aliso blut vergiessen oder, so man das nit
thun, mit Spott, schaden unnd schand heimziehen wolle.
5 Unnd dievvyl die neun herren ouch ein jeder verstendig wol er-
wegen kan, wann sich die underthanen sperren, das wir eintweders
gewalt mit inen pruchen oder mit grossem spott, schand und schaden
abziehen müszten, da es aber göttlichem wort unnd evangelischer leer
gantz nienen glich, biderb lut zu gewaltigen, ouch hingegen einer statt
10 Basel unnd unsern kindszkindern me dan schimpfflich, das wir ein so
ernstliche sach anfahen unnd aber mit spott unnd schaden unervolgt
unsers furnemens abziehen muszten, so wolte min herren die kriegs-
herren für gut ansehen, das in diser sach zn dem wenigisten bitz nach
der ernn stillgestanden unnd aber mittler zytt mit allem ernst by den
•5 underthanen practiciert, ein guter will unnd bessere verstentnisz by
inen gemacht werde.
Hierzu verursacht min herren die nun die grosse thurung unnd
hungersnott, so jetzund leyder allenthalben unnd sonderlich in des
bischoffs land vorhanden, do sich wol zu versehen, wann man mit ge-
20 walt in das land ziehen, das den armen lütten hew unnd körn zer-
schleifft, dann man desz nit verschonen mag, wellichs jetziger thurung
ein treffenlicher zusatz thun unnd die hungersnot nach vil grosser
machen wurde.
Zudem haben wir in statt unnd land vil armsz volks, dazu er-
25 sorgen, das den armen lütten durch dieselbigen vil Schadens zugefügt,
durch welchen nam und roub ein treffenlicher unwill by den armen
lütten erweckt wurde.
Man musz sich ouch versehen, wan dise ding mit einem gewalt
an die hand genomen, obglich bede landschafften sich der Sachen nit
30 beladen, das denocht unns der merckt abgeschlagen, item und vilicht
darzü unns unnd den uberigen unnsern gotzhusern unnsere zinsz und
gult in beden landen in verbott gelegt werden.
Über das alles so schrygt man teglich, man solle dem gemeinen
gut zu hilff kommen, wie dann hoch von nötten, unnd ist aber dises
35 ein sollicher handeil, der dem gemeinen gut, so er unns glich nach allem
willen geriete, nit alein dhein nutz gebirt, sonder ist muglich, so es
unns miszrathen (das gott verhüte), das das gemein gut eben damit gar
zu schittern unnd verderben gerichtet wurde. Dann wasz nutzt es,
wann wir schon alle landtschafft in burgkrecht, und aber der bischoff
40 die nutzung darvon hatt, so mögen wir denocht diese burgerschafft nit
erlangen, es wirdt das gemein gut eben erbarlich costen etc. Deszhalb
Basler Reformationsakten, IV. R^
434 /Ä>'o Mai 14. Nr. 4SS.
die krieoshcncMi \ cMincinen, der suchen wol iiachzcdcnlccn iinnd ziiiu
weni^isteii bitz zu der crn damit nit zu ilen sin.
So CS aber unnscrn herren je gefallen wolle, dise gefarlickcitten
zu bestan unnd die saclien an die hand ze nemen, dann musz man
sich verweisen, das wir das land nit j^ar bekleft'teren, sonder ettvvasz 5
und nit wenig, ja den besten theyl darvon müssen faren lan, so, alls
zu ersorgen, Bern, Solothorn Byell ergriffen werden. Wie lidenlich
unns nun das sin wolle, mag ein jeder gedencken. Wir habend unns
allwegen entschlossen, das bistumb unzerschrentzt zu behalten. Jetzt
wirden wir ursach gen, das es zerstrowt wirdet, dann wir nit an allen 10
orten sin unnd weren mögen.
Aber wie dem so es je sin will, werden die kriegsherren von
witterm anschlag red halten und die ding nach dem besten anrichten etc.
Original, mit Jiachsatz Demnach ist die handlung in ruew pliben
anstan, bisz sich marggraff Ernst darin geschlagen, euch aller be- 15
scheid in der pfaflen handlung etc. St.-A. Basel, Bischöfliche Hand-
lung O S, bl. 13 V. ff.
488. 1530 Mai 14.
Adelberg Meyger, burgermeyster unnd ratt der statt Basell, a7i
Bernn. 20
Euwer schribenn, wy ir lanntmersz wysz bericht, das ein summ
rockenns von denen von Straszburg vermög des burgrechtenns allhar
in unnser statt Basell erlegt sin soll, unnd demnach by uch unnd allent-
halbenn ein treffennliche hungersnott, das wir üch dann wöllenn an-
zöugenn, wy vil desselbigenn kornn angefürt, unnd wie das von denenn 25
vonn Straszburg angeschlagenn, zu verstenndigenn, fügenn üch desz-
halb güttlich zu vernemmenn, das nit on: Es ist uff die vierdthalb
tusennt viertel rockenn durch die vonn Straszburg har gon Basell ge-
lyfferet worden, dovon habenn die vonn Zürych denjerenn, zu groszer
notdurfft unnd abwenndung des hungers, zwey hundert seck unnsers 30
mesz volgenn ze laszenn unnd wie das durch die vonn Straszburg
angeschlagenn, das also zu bezalenn begertt. Dwyl aber sollicher rocken
(als ir wüszt) nit in unnserem, sonnder in derenn vonn Straszburg
namenn do ligt unnd, ettwas dav^on jemanns ze gebenn oder anze-
schlachenn, on vorwüszenn der selbigenn vonn Straszburg, in unnser 35
macht nit gweszenn unnd noch nit ist, habenn wir sollichs denen vonn
Straszburg ylennds zTigeschribenn; dye habenn daruff jerenn rennt-
meyster, denn marckt unnd was der rocken by unns gültett zu erkün-
digenn unnd denn jerenn daruff anzeschlagenn, abgevertigt. Der ist
frytags denn vi*<^" meyenns nechst vergangenn by unns erschinenn 4°
Nr. 4Sg — 4go. i^jo Mai 14. 435
unnd befundenn, das ein sack rockenn gmeinlich by unns xxxvi unnd
xxxvii Kostantzer batzenn gelltenn unnd noch also mer unnd nit mynn-
der gilltet unnd hatt er usz bevelch siner herrnn unnd obernn ein
sack umb xxxij^ Kostantzer batzenn zu bezalenn angeschlagenn, unnd
5 gon Zürich unsernn stattschriber, der inenn söllichenn rockenn versieht,
die begerte summ zu schickenn unnd das gellt dorumb zu emphohenn
bevolchenn. Der hatt nun gutter meynung deiien von Zürich uff m'=
seck zükomenn laszenn, habenn wir alles üch uff üvver schribenn guter
meynung, so üch verrer deszhalb ettwas angelegenn, mit vermeltem
10 unnserm stattschriber deszhalb handlenn mögenn, nit wöllenn ver-
halltenn . . . Datum sampstags den xnir. meyenns anno etc. xxx.
Eniwurf. SL-A. Basel, Missiven A 28, bl. 28^. — Regest: Strickler .^
bd. II, nr. 1318.
489. iSJO Mai 14.
15 Urfehden: Lorentz Tegen, von Langenbrugk; Augustin Buser'),
Uli Schmid, Barbara Mulleri, alle trü von Louffelfingen, Baszier gebiet,
die widertouffern.
Uff sampstag vor dem sontag cantate, den xiiii. may, sind dise
obbemelte personen uszgelassen und vor ein ersamen rhat der statt
20 Basel furgstelt, daselbst irn irsal bekent, davon fryvvilligklich mit
guter vernunfft und vorbetrachtung abgetretten und umb gnad ge-
betten; daruff inen das capitel der nuwen Ordnung, die touffery be-
langen, ouch der gestellt widerruff, deren, die do nit in der disputacion
gsin, solchen widerruff uff den sontag vocem jocunditatis nechst kom-
25 mende yede personen an orten, da sy kilchghorig, an offner cantzlen
glich nach end der predig in bysin dess volcks zij bekennen, wider-
rüffen und umb verzyhung ze bitten, vorgelesen worden. Die vier
perso7ien versprechen, dem allem nachzukommen sowie die gefängnis-
kosten zu erlegefi.^ und schzvören urfehde.
30 St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. I16.
490. 1530 Mai 14.
Aus den ivochenausgaben sambstags noch jubilate.
Ratscosten: Item i Ib x ß ist über Augustin Buser vonn Loiffel-
fingen, den widertouffer, inn gfenngknus ganngen; soll der vogt von
35 Honnburg widerumb von im inziehen. — Item in Ib xix ß 11 d ist über
Lorenntz Tagenn von Langenbruck, denn widertouffer, inn gfenngknus
ganngen.
Schennckwin: Item i Ib xii ß denn sannt Johannser hernn.
St.-A. Basel, Fijianz G 13, s. 48.
40 489. ') Vorlage: Huser ; vgl. nr. ^go.
491. /5.?o iT/rt/ /<5.
Instruction ufif tag Baden, montags nach cantate anno etc. xxx'""
angefangen.
Wasz der cigincren halben uff jüngsten tag verabscheidet, lossend
wir, tlas ein jedes ort dem allso nachkomme, darby pliben. 5
So dann der predicanten competentzen belangen, diewyl sich
die funff ort selbs erbieten, das sy denen, so nit mit gnugsamer narung
fursehen, ir zimbliche competentzen zu schepffen gneigt syendt, so
will unns gefallen, das unnsere botten daran sin, damit die funff ort
an Ordnung der priester competentzen nit uszgeschlossen, sonder mit 10
unnsern lieben Eidgnossen und christenlichen mitburgcrn v^on Zürich
dise ding an die hand nemmend. Doch ob die funff ort, das wir nit
getruwen, den predicanten in den gemeinen herschafften, umb willen
das sy die ewangelische warheyt verkundethen, ir geburliche narung
nit schöpffen wolten, so dan die von Zürich furfaren, dieselbigen prie- 15
ster versehen wurden, kondthen wir nit darwider sin.
Alls der kon. mt. zu Franckrich der uszstanden pensionen halben
abermaln geschriben, soll man der anntwort nachfragen, darzu des kongs
bottschafften anhangen, das sy unns lut ires zusagens bezalen etc.
Die vertribenen zu Rottwil belangen, soll man hören, wasz ufif 20
den jüngsten abscheid gehandlet, unnd demnach mit allem ernst darob
sin, damit die armen v^ertribenen zu recht kommen möchten.
Unnd alls das pundthschweren, ouch wasz sich ein jedes ort zu
dem andern versehen solle, uff nechsten tag angezogen, da sollend
unnsere botten sich erluteren, das wir gneigt syendt, allen denen die 25
pundth zu schweren, die unns ouch schweren werden, unnd demnach
mit allem ernst daran sin, das die pundth one alles verlengeren furder-
lich geschworen unnd tag angesetzt werde, ouch das man nutzit darin
ströwen solle etc.
So dann die ungeschickten reden, so der priester im Sarganser- 3°
land gethan haben [soll]^ belangend, will unns gefallen, das der priester
beschickt, siner anntwort gehört unnd, demnach er recht oder un-
recht gehandlet, empfahen solle. So aber glichwol der pfaff unrecht
gehandlet, könnend wir denocht dheinerley wegs nachlassen, das dar-
umb die von Flumsz, so hievor die mesz unnd bilder abgestellt, abge- 35
meret unnd dannen gethan, jetzt, wie die funff ort begeren, wider uff-
meren, uffrichten unnd wider annemen unnd desz nach vermög desz
landfridens ze thund fug haben sollten, das ist nit; dann es vermag
der achtdist artigkell gar eigentlich, wo die bilder unnd mesz abge-
stellt, dass sy nit wider ufifgericht werden sollennd. Worumb wolte man 4°
dann wider darumb meren lan? So ist der landfriden lutter unnd be-
Nr. 491. '530 Mai 16. 437
darff dheins lutterens mee, sonder werden wir darby pliben. Es ist gott
nit so wanckelbar, ouch unnser gloub [nit] so zwivelhafftig, das wir
den allso mit dem meren behalten müssen ; es möchte vil unntruw in
disen dingen geprucht werden. Deszhalben sollen unsere botten darob
5 sin, das wir by dem landfriden pliben unnd dheiner luterung not sye.
Ob es aber je dahin kommen, das der landtfriden solte oder muszte
umb fridens willen geluteret werden, das dann solche luterung von
allen denen, so den landfriden abgerett, unnd sunst niemandem andern,
beschehe, wie dann unsere botten ze thund wol wussend.
10 Den handeil zwuschen dem abbt zu sant Gallen unnd unsern Eid-
gnossen von Zürich unnd Glarus betreffend, könnend wir nit befinden,
das wir unnser Eidgnossen von Zürich zu dem rechten zu manen
habend. Ouch ist es nit gut, das sy von diser sachen wegen rechtigen
sollend. Unns wölte aber für gut ansehen, das noch hut by tag gut-
15 lieh in den handeil gegriffen, dergestalt das von jedem ort, in diser
Sachen nit begriffen, ein bott verordnet, unnd das dieselbigen suochten,
ob der weg zu finden were, das eintweders der abbt sin orden von
im legte, der cerimonien abstünde unnd sich mit den biderben lütten
vergliche, der zyttlichen gutteren unnd nutzungen vernugen lasse oder,
20 so er nit abstan, das er dann usserhalb der Eidgnoschaft sinen sytz
haben unnd sich pensionieren Hesse mit einer erlichen competentz,
damit der handell vertragen. Wo aber das alles nit verfahen, das
dann darvon gerett, ob sich bede theyl uff gliche zusetz unnd uff ein
unparthieschen obmann veranlassen, damit die sachen zu ruwen ge-
25 pracht. Hierin sollend unnsere botten gewalt han, das best ze thund
unnd ze handien, allsz sy der sachen woU geschickt sind.
Zuletst sollend unsere botten mit den botten von Zürich unnd
Bern handien von wegen des Landgravischen christenlichen Verstands.
Diewyl ir beder antwort unglich unnd unns aber gantz schimpfflich,
30 so nit me dan dru ort, das wir so zweygig erfunden, zudem, wan die
antwurten erscheint werden solten, das einem theyl willen, dem andern
Unwillen darvon erwachsen, das da unns für gut ansehen wölte, das
wir unns in der antwort glichformig machen, allso das wir disen ver-
stand eintweders einmundig annemmen oder abschlahen sollen. Wellichs
35 aber der eeren gottes am tregiichisten sye, darvon sollend unsere
botten mit den andern ratschlagen unnd, so es je erfunden, das es das
besser, das wir disen verstand nit annemen, sonder abschriben solten,
das dann darvon gerett unnd geratten werde, mit wasz fruntlichen
fugen sollches geschehen, damit wir dhein Unwillen uff unns laden,
40 ouch dem wort gottes durch solche abschlahung dhein nachtheyl er-
wachse, sonder unnser christenliche liebe unnd gutwilligkeyt in erhaltung
438 ijyjo Mai ij. Nr. 4g 2.
«göttlichen Wortes erfunden werde, wie unsere hotten zc tluind wol
wussend.
Original. Eidgcfiossenschafi E g, bl. 62. — Z. /. druck : Stricklcr, öd. II,
fir. I j;2j und Abschitde, bd. IV, abiig. i b, 7ir. 322, 2. bcilage zu z.
492 a. I sjo Mai ly. 5
Meister Gabriel Keiser, hofsprocurator zu Ensiszheim, ati der hcrn
von Basel eigen nlyten zu Ogst, Magten und Olsperg.
Demnach und vogt, geschworncn und gemeind im Melibach gegen
ewch vor min genedigen hern der regicrung zu Ensiszheim in übern
Elsasz zu rechtvertigung stend, in welcher rechtvertigung denen im 10
Melibach und, als ich bericht, beiden parthyenn kuntschafft uff ewer
berumen ze leiten erkant, daruff dann gemelt min genedig hcrn mich
zu comissarien, sollich kuntschafft zu verfassen, lut der comission ver-
ordnet, daruff die im Melibach mir irc artickel und anzug (deren
copias ich ewch hiemit züschick) uberantwurt. Heruff so setz und ver- 15
khund ich ewch einen tag, uff frytag nach dem heilgenn uffart tag
schierist kunfftig zu Reinfelden im wirtzhusz zu der Sunnen früger tag-
zeit vor mir zu erschinen, zu sehenn und zu heren die zugen, wie sich
gepurt, in den eid nemen und schweren, och mir interrogatoria und
fragstuck, uff jere artickel, ob ir wellenn uff gemelten tag oder mittler 20
zeit zu uberanntwurten; wer och min meynung, ob ir ewer kuntschafft
och weiten denzemal laszen verheren, das ir mir ewern anzug by guter
zyt zuschicken, das ich denen im Melibach die mecht uberanntwurten;
ir erschinen oder ubergebenn mir fragstuck oder nit, werd ich nichts
dester minder uff gemelten angesetzten tag mit verher der zugen für- 25
farn, ewch hiemit gnugsam verkhunt will haben, ewch darnach wissen
zerichten. Datum mit rainem eignen furgetruckten insigel, damit ich
den brief besiglet und beschlossenn. Versiglet uff den xvii'^«" tag mey
anno etc. xxx.
Original. St.-A. Basel, Politisches M 4, 2, bl. 2j6. 30
492 b. [zu 1530 Mai 17.J
Vogt, geschwornen unnd gemeind im Melibach artickel irer be-
werender matery contra die eignen leut zu Ogst und Magten:
/. Zum ersten sagen wir: War sein, als die inwoner und hinder-
saszen in der herschafft, ettlich usz dem Melibach, Rinthal und Frick- 35
thal, im xxv*«" jar verschinen der purischen uffrur zu obern Meli by
einander versamlet sind, domalen die eigenleut Ogst, Magten, Olsperg
und die eigenlyt, so den von Basel zustendig, by und mit der versam-
lung gewesen.
Nr. 4Q2. [zu IS 30 Mai 17.] 439
2. Zum anndern: War sein, als die frag der versamlung umb-
gangen und an die eygenlyt, so den von Basel zustendig, komen,
haben sie schub begert; dann sie wissen nit, ob solche handlung wider
ire hern von Basel sy oder nit; solcher schub und bedacht ist inen
5 domaln vom huffen zugelassen und sind nit wyter angefochten worden.
j. Zum dritten: War sein, das die eignen leut deren von Basel
über acht tag widerkomen und den uffrurigenn dise anntwurt geben:
Ire hern von Basel haben inen verbotten, das sie zu solchen sachen
nit seilen raten noch helffen, sondern stillsitzenn. Darufif sie dann ein
10 gantze gemeind gebettenn, das sie so wol wellen thun und sie sollichs
erlaszen, das inen och von einer gantzen gemeind, still ze sitzen, zu-
gelaszen worden.
4. Zum vierden : War sein, das ufif sollichs vogt Schaller der
eignen lyt von Basel zum Fridlin Keller zu Meli gerett, das er mit
15 vogt Burgi zu Mackten verschief, wann es sich hinfur mer begeb, das
man wurd zesamen gepieten, das er sine eignen leut liesz still und
ruwig sitzen.
5. Zum funfften: War sein, als vogt Burgi komen und gesagt:
Ir gebieten uns, by den eiden gen Bücken ze ziehenn. Das ist uns
20 schwer, hat im vogt Burgi die anntwurt geben. Wann es ewch so
schwer ist, so solle Hanns Spilman zu allen eignen leuten gon und
inen sagen, das sie des eyds fry ledig syen; und zweymal gesagt, das
sie desz erlaszen syen und mechten thün, was sie wellten und gut
beduchte.
25 6. Zum sechsten: War sein, als Burgin, vogt von Magkten, mit
dem geschwornen botten von Mely gen Ogst an das far komen, sind
die eignen leut von obern Olsperg mit inen beiden an das far gezogen
und mit inen beiden understanden über ze farnd. Do hab deren von
Basel vogt, Hans Schlüp genant, zu den eignen lyten von obern Ols-
30 perg gerett: „Wa wellen ir hinziehen?" Haben sie im geanntwurt, sie
wellen gen Bücken ziehen; dann Hanns Burgin, vogt zu Magten, harzu
gegen, hat uns dahin ze ziehen by den eiden gebotten. Daruff Burgin,
vogt, gerett, er bekenne, das er inen gebotten hab, er hab aber nach
solchem gebott sie des eids entschlagen und ledig gezelt und gesagt,
35 sie megen thun, was sie wellen und gut bedunckt.
7. Zum subenden: War sein, das deren von Basel vogt, zu Ogst
wonend, sollichs zu inen gesagt hat, er ewch des eyd ledig gezelt, daruff
inen deren von Basel vogt geratten, sie seilen daheim belyben ; dann
ire hern syen zu Liechstall by einander und wiss nieman, wann sie sie
40 erfordern. Uff solchen rat sind sie still gestanden und nit über gefarn.
8. Zum achtenden: War sein, das uff solch truwe warnung, rat
440 ^530 ^^^^^ ^9' ^''- 49 J •
und gut becluncken sind deren von Basel eigne leut von Ogst, Märkten
uiul Olspcrg fiir sich selbs tVy eigens willens über oefarn und gen
Hucken zum luiüen konien und zu Rugkhen im kloster geholffen essen,
trincken, nietzgen, wie andere von der landtscliafft.
g. Zum neinden: War ist, das uff den niornigen tag, nachdem 5
die eignen leut, wie obgemelt, zürn huffenn komen, der ganntz huff,
so im kloster Buckhen domais gelegen, sich mit einander underrett
und beschlossen, abzeziehen und das kloster mit funffzig knechten be-
setzen lassen, darmit der kost gemindert und das kloster nit so gar
in ein verderben gericht werd. lo
10. Zum zehenden: War ist, uff sollich abred, uszgenomen die
hundert knecht, der gantz huf gemeinlich von eignen und uneignen
lyten abgezogen,
//. Zum eilfften: Ist war, das under den hundert knechten ettlich
usz den eignen leuten zu Bücken im kloster in der besatzung beliben. 15
Orig.-kopie. St.-A. Basel, Politisches M 4, 2, bl. 2J4ff.
493. 1530 Mai ig.
Thumbprobst, stathalter und capitel der stift Basel a?i das regi-
ment zu Ensisheim.
Uff uwer und anderer ansehen und gutbeduncken inn sachen gut- 20
lieber handlung, zwuschen uns und denen von Basel letst zu Colmar
furgenomen, haben wir vor disserm inn meynung, uffzug ze machen,
das wir so wol desterminder uff den abschidt, unns zu hinderlegung
unnser brieffen verstrickendt, uns uff jo oder neyn erluteren beterfften,
denen von Stroszburg geschriben und zu erkennen gebenn, unns des- 25
selben abschitz halb unnser mitbruder vom capitel alle beschriben,
denen solich ding furheben und mit irem rot darunder handien wellen.
So nun dasselbig beschehen unnd wir aber by unns und denselben,
ouch allen, so hievon heren, nit finden, das wir solich brief eincherlei
wise verhafft machen sollen, unnd nochmolen die sachen inn uffzug ze 3°
stellen, die weder ab- noch zuzesagen sin, habenn wir aber ein mey-
nung, denen von Stroszburg zuzeschicken, loszen verfaszen, inn welcher
daruf gangen, das sie von Stroszburg nochmoln mit den von Basel
handien unnd die vermegen sollen, ir meynung, soviel hinderlegung
der brieffen berurt, abzestan und sonsten zu gutlicher handlung sich 35
gegen uns innzeloszen, wie dann das concept, so wir uch hie zusenden,
vermag. Unnd bitten uvver gunst unnd fruntschafft, solich disz unser
meynung unnd gestelt concept für ougen ze nemen unnd darüber eins
rotslags zu verfaszen unnd solichen inn geschrifft mit dem concept also
bi dissem unserm diener zukommen ze loszenn unnd zu bescheiden, 4°
Nr. 4^4 — 4g§. IS 30 Mai ig. 441
ob solichem concept noch ze handien oder uff ein andersz gangen
werden solle . . . Datum donstag noch cantate anno etc. xxx.
Entwurf . Gencrallandes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22 § (^ Sjo), bl. 43.
494. IS 30 Mai ig.
5 Das capitel der stift Basel an die vonn Soloturn.
Was ir uff jungst unnser werben und schrifftlichs ansuchen, unnser
zinszen halb, by uch gethan, unns zugeschriben unnd dann sonst von
wegen ettlicher ander unnser zechenden und zinszen anmuten ist, haben
wir verstannden. Unnd nochdem wir ye achten unnd darfur hallten, das
10 ir unns ye nit anders, dann so recht uwer selbst unnd eigenn briefif
unnd sigell wisen, beschynen und, was dieselbigenn vermögen, unns
leistenn werden, so haben wir zu mererm bericht der zinszverschry-
bungen copien nochmolenn machenn loszen unnd schickenn uch die
hiemit also zu^ fruntlich bittende, soliche für ougen ze nemen, zu er-
15 sehen unnd denen noch unns dieselbige zinsz zu reichen unnd zalenn,
wie ir dann ze thund schuldig, unnd des ouch kein uszzug den zinsz-
verschrybungen noch gehaben megen, noch uch geburend ist. Glicher
wise ouch, so ir uff annder unnser zinsz oder zechenden einich bott oder
hafft gelegt (das wir yedoch, ouch ursach desselben, nit wiszen mögen),
20 dasselb widder uffzeheben unnd uns darmit, wie dem unsern schaffen
loszenn, wie dann von billigkeit wegen zu beschehen, wellent wir hye-
nocher, so da sin, das wir vonn kouffshendlen derenhalb redenn (wie
ouch wir gedolden mögen unnd hinusz basz zu unnser und uwer ge-
legenheit, darzu usz uns ordnenn woUent), unnsz ouch soviel dest williger
25 fynnden loszenn. Wir sint ye die, so unnser gelt hierumben von der
gevordretten zinszen wegen lut der copyen uszgeben, unnd ir, so das
endpfangen unnd uch verschriben haben. Sodann unnd wir diszer un-
gluckhaffter zit solich gelt und zinsz zu Basel nit zu sichern banden
empfohen mögen unnd uff" unsern costenn darnoch schicken unnd uch
30 der costen der lifferung über, sint abermolenn ir, soviel diser mer zalung
ze thun und die änderst nyemander dann uns ze geben, gebunden.
Wolten wir uff gethan uwer schriben uch nit bergen, demnoch ze
halten haben. Datum donstags den xix. dag meigens anno etc. im xxx.
Etitwurf. Gener al- Landesarchiv Karlsruhe, Copialbuch nr. 223 (1330),
35 i>l- 44-
495. 1530 Mai ig.
Das capitel der stift Basel an Bernn unnd Friburg.
Wie wir nehermoln der zinszen halb, ir unsern amptern jerlichen
ze reichen schuldig, uch schriben unnd zum selben unsern puwmeister
Basler Reformationsakten, IV. gg
442 /Jjo Mai 22. Nr. 4^6.
zukommen uiul durch i\c\\ haiulloii loszen, uff mcynuii«?, änderst nye-
mander dann uns dieselb zinsz zc reichcnn oder, so darnoch von unns
o-eschickt uniul darumh quittungen von uns bcsiglct, überantwortet, hat
derselb unser puwmeister unns, was im inn cim und anderm begegnet
unnd sonderlich, das ir die verschribungen oder aber abschrifften deren s
zc sehen begert, zu erkennen geben. Daruff unnd demselbigcn er-
stattung ze thun, uff das nycmander sin, der sich der unwiszenheit
oder sonsten endtschuldigen khenn, so haben wir dieselbigen original-
brieff abschriben loszen unnd schicken uch die copyen alo zu, noch-
moln, wie vor, fruntlich begerende, die hinder uch ze nemen, zu er- 10
sehen unnd was, ouch wie ir uch verschryben, zu bedencken unnd
uch denen noch inn rechnung der zinszen gegen uns und unsern ampt-
luten, zu ziten von uns abgefertigt und uff die quittungen von unserm
secret bevestnet, zu bewisenn, die versesznen unnd uns noch uszstellig
zu zaien unnd die zinsz, so kunfftig gefallen, zu disenn ziten nit gen 15
Basel ze schicken, sonnder gewarten loszen, untz wir darnoch ouch
senden; dann wir disser zit solich gelt und zinsz zu Basel nit zu sichern
hannden empfohen mögen, sonnder uff unsern costen gern darnoch
schicken und uch des costen der lyffrung diser zit endtheben. Dwil
dann das werdt, aber ir soviel dester mer zalung ze thun und die 20
änderst nyemant dann uns ze geben gebunden, unnd wa wir uch ge-
dienen können, wellen wir uns altzit willig bewisen. Datum ut supra
[donstag den xix. dag meigens anno etc. xxx].
Entwurf. General- Landesarchiv Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (t 53^)y
bl. 44 V. 25
496. 1530 Mai 22.
Das capitel der stift Basel an den bischoff von Basel.
Wir haben u. g. schryben gelesen unnd deren ungefell zu hohem
unnd swerem bethuren und mitliden genomen und weren geneigt, der-
selbigen, wa unser kleinfug vermögen dazu erschiesziich, uns darinnen 30
nit zu sparen.
Als aber die sach des deputirns uns eben stumpffligen annkhom-
men und dann ee vernoher zwuschen einem herrn und capitel also bricht,
was innen derselb eim capitel beroten wellen, das der durch hofmeister
oder cantzler eim capitel solcher sach und darbi sins gutbeduncken 35
darinnen zu berichten gepflegen und darüber furer irer vom capitel
meynung alsdann vernemen, so mechten wir liden, das nochmoln also
und der mosz bericht ze werden und das u. g., was ir yetzt an euch
obligen und gutbeduncken, darinnen uns alhar mit etzwas der iren zu-
schickt, mit dem soliche ding ze reden und handien, üorum das wir 40
Nr. 4PJ. 1530 Mai 2j. 443
3'etzt diser zit angesehen, das unser nit über vi byeinander und die
halben usz uns kranck, ouch nit so gar sicher uns ze wandlen zu u. g.
deputirn, khonnen wir furwar, wie gern wir das erstatten, nit gethun.
Wir bitten, uns dies 7iicht zu verargeti.
5 Witers den von Andlo belangen, wie wol derselb uns vor langest
vertrost, sin canonicat oder prelatur zu behalten und, so er das ye
hingeben, das yedoch eim, so einem capitel trostlich und nutzlich etc.,
zuzestellen, inn bedacht den groszen mangel, den wir im capitel haben,
so hat yedoch er sich inn etzwas handlung mit doctor Lyben inge-
10 loszen und rufft menglich umb furschrifften an, by u. g. willen zur selben
uszzebringen, unns minders ouch nit damit bemügende. Dwill dann sin
kranckheit angesehen, wir sinem dorumb gesandten, wie das wir hier-
innen u. g. uff sin begern ouch schriben wollen, endeckt, domit und
er unser furschrifften nit on (so glich wol das Statut, so wier hie
15 schicken, meidung und wisung geben ist, wie sich mit lehenschafft der
digniteten ze halten), haben yedoch wir siner und unserhalb ouch schriben
wellen und bittest e. g. zum höchsten, sie wolle zum vorteil des capitels
alles bei dem von Andlau versuchen, das er länger bei canonicat imd
prelatur bleibe oder, wo nit, die yedoch uff ein person dem änderst
20 gemesz, ouch eim capitel andersz zu gebruchen zu verwenden . . . Datum
sondags vocem anno 30°.
Entwurf. Ge7ural- Landesarchiv Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (t 53^),
bl. 46 v.
497. 1530 Mai 23.
25 Verzeichnis eingezogener kirchenzierden ab der landschaft.
I. Harnach stat, was minenn hernn gönn Basel vonn kelchenn,
mustrantzen, krützen unnd annderm uberantwort ist, usz Varsperger ampt:
/. Item II kelch, vergült, unnd i silbrin mustranntz, vonn Ol-
tingenn.
30 2. Item II kelch, sind von Kilchberg komenn, ist einer vergult,
3. Item III kelch, darunder ist einer vergult, unnd ein vergult
mustranntz, sind vonn Gelterhingen komenn.
4. Item I kelch, ist vergult, vonn Zuntzgenn.
5. Item II silbrin kelch unnd ein vergulter kelch unnd silber von
35 eim crutz, vonn Siszach.
6. Item II kelch, ist einer vergult, vonn Normadingen komenn.
7. Item II kelch, i krütz und ein silber loffelin, vonn Meiszprach.
8. Item II kelch, i krütz unnd ein silber loffelin, vonn Busz.
g. Item I kelch, ist vonn Betkenn komenn.
40 10. Item II kelch, ist einer vergült, unnd i krutz, vonn Dietken.
444 /jjO Mai 2j. Nr. ^gy.
11. Item 1 kclch, ist voiin Eptingcnn komenn.
12. Itcin 11 kclch, sind vonn Rotenflu komen.
ij. Item I kclch uiiiid i silber löffcl, vonn Wintersingenn.
/■/. Item 1 silhrin niustranntz, ist vonn Thennicken komenn, und
ein sidener sockel. 5
/f. Item I kelch, vonn Varnnsperg.
i6. Item IUI meszgwannd, bösz unnd gut, ii albann unnd was
darzu gehört.
//. Item II wyse thuchli, mit sydenn geneyt.
II. Vonn Liestall komenn: lo
iS. Item IX silbrin, ouch kupfferin, vergult kelch.
ig. Item i kupfferin arm mit einer silbrin hannd.
20. Item I kupfferin vergulti mostranntzen, zerleyt.
21. Item I silbrin loffel.
22. Item I silbrin crütz mit einem schvvartzenn futer. 15
III. Item der v^ogt von Waldcnburg hatt uff mentag vor dem uffarttag
anno xxx procht:
2j. Item XXI kelch.
24.. Item I sylberin mustrantz.
25. Item I sylberin crutz. 20
26. Item I schwartz dammast korkap.
^7. Item I beriecht Unser frow in der sonnen.
28. Item I gülden crütz uff eim meszgwand.
IV. Inn der capellenn zum Heilgen crutz unnder Riehemer tor:
2g. Item I silbrin monstrantz. 25
jo. Item I silbrin crütz mit Unser frowenn und sannt Johans.
j/. Item I silbrin crutz mit steinen.
J2. Item II kelch.
V. Vonn sannt Cristianen:
33. Item sannt Crischonen brustbild, ist silbrin, darann ein ver- 30
gult angnus dei und ein silbrin stuck, sannt Cristianen daran gstochen.
34.. Item I kranntz mit ettlichen ringen.
33. Item IUI kelch.
36. Item I kuszdingli.
57. Item allerley paternoster. 35
38. Item I geschmeltzt roszii.
Original. St.-A. Basel, Finanz Tl.
Nr. 4^8 — 500. ijjo Mai 23 — 27. 445
498. 1530 Mai 23.
Ulrich Schuller, burger zu Basell, . . . Schaffner und innemer der
camery uff bürg zu Basell, afi hern Ernsten, marggrav^en zu Baden und
Hochberg etc.
5 Als dann uwer fürstlich gnad erstgenantter camery uff bürg zu
Basell zwentzig und funff gülden in güttem Rinischem gewichtigem
gold uff nechstverschinen Jeorgii, des heyligen ritters tag, dises drissig-
sten jars zu rechtem järlichem zins verfallen ist, und aber von bemeltter
e. f. g. mir als Schaffnern beruertter camery noch unbezalt uszstendig,
10 haruff so manen e. f. g. ich inn krafft mins ampts und vermog e. f. g.
oder ir g. vorfarn fursten v^erschribung, das dieselb e. f. g. inn acht
tagen den nechsten, demnach e. f. g. dyser brieff zu hus, hoff, oder
under äugen uberanttwort ist, zwen reysig knecht mitt zvveyen reysigen
pferden gein Basell inn die herberg zu der Kronen inn leystung ze
15 schicken und daselbst by e. f. g. voreltteren pflichtten offen giselschafft
haltten lassen, und davon nitt khomen so lang, bisz mir obernantter
zins, zwentzig und funff gülden inn gold, sampt dem kosten uszge-
richt und betzalt ist. Zu urkundt mitt minem eigen hiefurgetruckten
sygell bewart, montags den xxiii, tag dess meyen im xV unnd drissig-
20 sten jar.
Original. St.-A. Basel, Domstift RR i .
499. 1530 Mai 25.
Urfehde: Hans Kym, der weber, hindersäsz zu Basel, von Alt-
dorff by Ravenspürg bürtig, der widertoijffer.
25 Ist umb dess verfürischen irsals des widertouffs, dem er ange-
hangen und gelert, ingelegt worden und widerumb gnedigklichen uff
mitwoch sant Urbans tag, den xxv. meyens, den uffart abendt, usz-
gelassen; hat sich zuvor sins irsals bekent und verjehen, daran geirt
und unrecht habe, sovil er daran wider got gethan hette, er wusse es
30 aber nil, er habe der gschrifft anghangen ; schwört urfelide by pen
dess Schwerts ... Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. Il8.
500. 1530 Mai 26— zy.
Urfehde: Her Niclaus Petri, Gallus caplan sant Peter zu Basel,
35 und Agnes Schmidinen, sin ehfrow, sind umb irs häderschen, zenckischen,
bösen lebens willen durch die ehrichter in gfangenschafft bracht und
er, her Niclaus, uff bemelten heiligen uffart tag, sodann genante Agnes
uff fritag morndis, den xxvii. tag maii, gnedigklichen ledig gelassen ;
446 i^jo Mai 2y- 28. Nr. ^^o 1—302.
haben all hcvtlc ein volkomnc urfech in aller bester lorm, her Niclaus
In Ml Schwert utul Agnes by ertrencken, geschworen . . .
Jo. Ilcn. Fortmüller,
notarius hc.
Sl.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. II Q. 5
501. ^530 Mai 27.
Philips, bischove zu Basel, an biirgermeister unnd rath der statt Basl.
Ewrem schryben nach, unns umb besiglung der verschribung die
einhundertt guldin uff Pteffingen unnd Birscgkh sambt ir zugehord etc.
belanngen, haben wir bemelte verschrybung bchenndiget, wollen die 10
mit unnserm insigel besiglen unnd darnach furderlich unnserm capitel
zusennden, auch zu besiglen; wann dan solichs beschehen, ewch die,
also besiglet, wider zuschicken. Sonnster lassen wir es by ewrm er-
pieten, rests zu bezalen (daran wir auch fruntlich gefallen tragen) gut-
willig blyben, wollens mit sonnder freuntschafft umb ewch haben zu 15
beschulden.
Verrer ist mit disem ewrem stattbotten noch ein annderer pott
kommen, welcher unns ein manung in leystung bracht, von wegen be-
zalung funffzig guldin geltz, uff Unnser frawen liechtmesz tag nechst-
verschinen verfallen. Hetten wir unns versehen, der zinsz zevor gutlich 20
erfordert were worden, darmit wir unnsern bericht on costen daruff
mos-en eeben. So aber solchs villicht usz ubersehung der amptluten
beschehen, fugen wir ewch nachmaln zu wissen, das camerer und caplan
unns bald umb vasznacht uffs höchst und trungenlichst zum zweyten
oder dritten mal schrifftlich und müntlich erfordert, auch by tröuwng 25
der leystung gemant, inen solchen zinsz zu bezalen und uszzerichten.
Daruff wir inen den, lut irer quittantz darüber geben, bezalt. Were
unns überlegen, ein zinsz an zwey orth zu geben, wie ir selbst wol
erachten mögen. Unns zwiflet auch nit, ir dessen an unns nit begeren.
Wir wollen aber ewch sunster inn annder weg alles das thun, so zu 30
fruntschafft und guter nachpurschafft dienlich wurd mögen sin, hiemit
auch unns unnd unnser stifft ewch als unnsern innsonnders vertröwten
alzit fruntlich bevolhen haben. Datum Pourntrut, xxvii^e'» maij anno
etc. XXX.
Original. Sl.-A. Basel, Bistum Basel A I. 35
502. 1530 Mai 28.
Adelberg Meyger, biirgermeister der Stadt Basel, an marggraff
Ernnsten.
Demnach verloffner zit sich Cristiana, Hans Felix Barrenn, unnsers
Nr. ^oj—so4- ^53^ ^^^^ ^^- ^^
burgers seligen dochter us dem closter zu Sulltzberg, darinn sy ein
zit gwesen, sich von wegen ettlicher Ursachen, wie dann e. f. g. un-
gezwivelt deren gut wissens gethann, inn elichen stat, namblich mit
Heinrich Schiffman, lutpriesternn ze Pfeffingen, vermechlet. Diewil aber
5 dieselbig Cristiana ettwas zitlichcr haab mit iro inn vermelt closter ge-
pracht, welich zitliche hab demselben closter biszhar verbliben, deszhalb
e. f. g. wir gar früntlich pitten, sy wolle obgmelter Cristiana sollich ir
ingeprachte haab us vermeltem closter SuUtzberg gnedig werden und
volgen lossen inn ansehen, das dasselbig gegen Michel Rutners dochter
lo und anndernn ouch erstattet worden ist . . . Datum den xxviii^'^"
may anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 28g.
503. /^■jo Mai 28.
Adelberg Meiger, burgermeister und rat der statt Basel, an Marx
15 Werdenberg, vogt zu Waidenburg.
Demnach sich der zit, das man die zehenden verliehen soll, ne-
heret, deszhalben bevelhend wir dir, das du dieselbigen zehenden wie
von alter har verlihen und daby ernnstlich uffsehenn haben thiegest,
ob die underthonen solcher zehennden halb ettwas betrug oder gfar
20 bruchen wölten, dardurch die zehenden nit nach gepür gulten etc.;
inen denselben underthanen ouch anzeigest und sagest, das unser ge-
pietend und wellende meynung syg, das sy die gmelten zehenden onn
allen intrag und widerred wie vonn altem harkomen unnd die vertrag
das zu geben, reichen und bezalen sollen. Dann so einich dasselbig nit
25 thun, sich herwider setzen, das wir dieselbigen ungestrafft keins wegs hin-
gen lossen werden. Du solt ouch uns dieselbigen ungehorsamen, so
deren einiche befunden, damit wir gegen inen der notdurfft nach hanndlen
können, anzeigen.
Verrer, so habenn wir uff ansuchen derer von Solaturnn bewilligt,
30 das die von Richenschwil die weid noch disz jar, doch nit lenger,
nutzen und niessen mögen . . . Datum den xxviii. may anno etc. xxx».
Entwurf. St.-A. Basel., Miss wen A 28, bl. 289.
504. isjo Mai 28.
Stathalter des burgermeisterthumbs und rath der statt Basel a7i
35 Fryburg in Uchtland.
Es ist an hut dato vor unns erschinen Hans Ebenbach, glasergsell,
von Straszpurg; der hatt unns angezeigt: Demnach er verrückter zytt
ettliche reden, herrn Jheronimum, uwern predicanten, belangen, die er
von Jacoben Lomparten, unnserm burger, gehört, uszgossen, darumb
448 /J.jo Mai 2S. Ar. ^of—fod.
er in iiwor «^etarirjenscharft gelegen, uiind zclctzt syc im, sincn vorrcdcr
bv ucli in recht ze stellen, ufft^elegt etc. Darunih er iiiins ernstlich ge-
bettcn, . . . das wir unnsern burger, sich b\' iich in recht zestellcn unnd
inn /e vertretten. anhalten weiten. Alls wir aber, getriiwen lieben Eid-
gnossen, Jacoben Lompart, unsern burgern, hieruff gehört und das er 5
der reden, wie in siner kundthschaft't, so uch hievor angezeigt, gnugsam
vernomen, . . . darzü uwerm predicanten, ob er dessen gegen imc nit
absin, lut der pundthen, vor unserm statgricht rechtens ze gehorsamen
erbutig ist. hat unns, den unsern für uch in recht zu wisen, nit not,
noch unns, das ze thünd, schuldig sin, sonder haben wir disen glaser- lo
gesellen sines gethonen vliszes unnd werbens zu siner entschuldigung
disen brieff mittzetheylen für gutt angesehen, unns hiebi erbietende:
So diewyl uwer predicant nun me gnugsam verstendiget, das diser
glasergesell von Jacoben Lompart gerett, so verr er dann, das im Jacob
dem vertige, vermeinen, unnd Jacoben darumb rechtens nit überheben 15
mag, das wir uwerm predicanten uff sin begern gegen Jacoben Lom-
part, lut der pundthen, an unserm stattgricht furderlich one alles ver-
ziehen rechtens gestatten unnd, wasz recht und billig sin wirdeth, ge-
d\'hen lassen wellen. Damit uch fruntlichen unnd dienstlichen willen zu
bewisen, sind wir ganz gneigt. Datum sampstags den xxviii. tag meyens 20
anno etc. xxx.
Stark durchkorrigierter entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2Q, bl. IJÖ.
505. 1530 Mai 28.
Urfehde: Anna [Gysin] Wintersingeri, v^on Wintersingen, dienst-
magt zu Rotenflü, ein widertoufferi. 25
Uff sampstag vor dem sontag exaudi, den xxviii. tag may, ist sy
uff ir diemütig gnad begeren der gfangenschafft ledig gelassen, daselbst
vor einem ersamen rhat der statt Basel iren irsal bekent, Jiat nach ver-
lese7i des Widerrufs und der ?ieuen täuferordnung geschivoren, von
ihrem irrtum abzustehen, sich andern frommen Christen zu verglichen, 3o
ouch uff den heiligen pfingstag nechst kunfftig vorgelesznen widerrufif
in irer pfarkirchen glich nach gethaner predig an offner cantzel zu er-
erstatten und umb verzyhung bitten, schiv'ort urfeJide bei strafe des
Wassers. Jo. Hen. Fortmuller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. i ig. 35
506. isjo Mai 28.
Aus den zuochenausgaben sambstags nach vocem jocunditatis.
Ratscosten: Item in ß und ist über Anna Gysy, von Rotenflü,
in atzung und urfecht ganngen.
St.-A. Basel, Finanz G iß, s. ß2. 4°
Nr. soj—ßoS. i^jo Mai jo. 449
507. ijjo Mai 30.
Urfehdeti: Jacob Sclimid, Thoma Gasser und Hans Keller, von
Rotenflu.
Sind umb irer ungehorsame willen, das inen etwas durch irn ober-
5 vogt götlichs und billichs gebotten worden, nit erstatten wollen, son-
ders obgenanter Jacob sich vermeinter wysz entschuldigen wollen, ge-
sagt, es standen alle eyd trülich und ongevar. Solcher Sachen halb ein
ersamer rhat der statt Basel, bemelter tryen obstat ordenliche oberkeit,
zu inen griffen, in gfangenschafft gebracht, aber widerumb gnedigklichen
10 uff mentag nach dem sontag exaudi, den xxx. tag may, wider ledig
gelassen, Jiabeji urfehde geschworen, sonders genanter Jacob Schmid
umb angeregter frevenlicher würten willen, m. h. v Ib. ze straff zu ver-
bessern und umb deren bezalung mit sinem obervogt zyl treffen, und
nach dem die selbigen gstelt, bezalung thün, ouch ry, genante try,
15 m. h. und iren amptluten fürter gehorsame leysten, wie sich das from-
men underthonen gepürt und ir gethone jar eyd uszwysen, alles by
pen des schwerts . . . Jo. Hen. Fortmüller, notarius hc.
Si.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 120.
508. 1530 Mai jo.
20 Adelberg Meyger, burgermeister und rath der stat Basel, an den
bischoff von Basel.
U. f. g. schriben, erstlich besiglung der ubersandthen verschribung,
ouch die manung von wegen der funffzig gülden gelts, so u. f. g. puri-
ficationis Marie nechst verschinen an die camery uff bürg verfallen, be-
25 treffen, haben wir allen inhalts vernomen unnd sind bemelter houpt-
verschribung, das die, wie u. f. g. unns zugeschriben, besiglet unns
furderlich zugesandth werde, wol zufriden. Aber von wegen der funffzig
gülden gelts, an die camery gehörig, sind wir eigentlichen berichtet,
das die u. f g. cantzler glich, alsz sy verfallen, ouch nachmaln u, g.
30 Schaffner zu mermaln angevorderet, unnd die wyl sy dann nach bitzhar
nit bezallt, können wir die capplanen, so in grosser anzal by unns
pliben, usz der unnd andern gulten underhalten werden müssen, sampt
iren pflegern, umb der abgewichenen willen, an inbringung bedachten
zinses nit verhindern, sonder werden wir sy lut der houptverschribung
35 zu ervolgung verfallenen zinses, wie recht ist, furfaren laszen, unge-
zwivelter hoffnung, u. f. g. wusse sich von wegen der bezalten funffzig
gülden gegen den abgewichenen capplanen wol zu halten. Sunst sind wir
in ander weg u. f. g. (deren wir unns hiemit bevelhen thund) dienstlichen
willen zu bewisen gneigt, Datum den xxx*^" tag may anno etc. xxx"^".
40 Entwurf. St.-A. Basel, Missive?i A 2g, bl. lyö v.
Basler Reformationsakten, IV. cy
450 ^SJO ^/(li jo jf. Nr.so^-310.
509. '530 Mai jo.
ScIniUthos uniul ralt der statt Solotoni <i// l)urf>crmcistcr unnd
ratt ilcr statt Hascll
Nachdem wir lich kurtzlich liicvor ocschrihciiii uiiiid unns iiffiiwer
ansiiclicn beigeben haben, die zinsz unnd gullte, so wir hcrrn thüni- 5
probst unnd cappittcll des tliumgestifftes by üch zc thund sin mögen,
in liwer statt wechssell aus zu gemeiner unparthygiger hannde ze ant-
wurten, habenn jctz gemellten herrn probst unnd cappittcll ir bott-
schafft bv unns gehapt unnd unns den iianndell wytter dann biszhar
beschechen eroffnott, allso das wir nach erkundung der uffgerichtcn 10
brieff unnd sigeiln anders nitt erfinden mögen, dann das sölliche warung
der Zinsen zu der obbemellten hcrrn probstes unnd cappittells, alls
deren, so das houptgutt erlegt, für aller mencklichs verhöfftcn etc.,
wie dann söllicher giilltbrieffen form w^^sett, hannden beschechen solle,
obwol uwer statt, in deren si domalen wonhafft gewesen, ouch darby 15
begriffenn. Diewyl unns nun gebürott (wie ir selbs wüssen ze ermessen),
brieff unnd sigell zu gelaben, werden wir obberurten herrn probst unnd
cappittcll, so si unns harumb hienach ansuchen, sollicher zinszpflichten
by unns bezalung unnd abrichtung thun. Wollennd von unns nitt ver-
argen, sunders im bestenn unnd usz unnsern schulldigenn pflichten be- 20
dencken, dann in allen unns möglichen sachen uch diennste unnd ge-
Valien zu bewysenn, sind wir ganntz begirig unnd wolgeneigt. Datum
mentag vor pfingstenn anno etc. xxx^.
Original, mit aufgedr. Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Domstift WW i, l.
510. 1530 Mai 31. 25
SchuUtheis und ratt zu Bernn an burgermeysternn unnd ratt der
statt Basell.
Nachdem wir üch verrückter tagenn geschrybenn der zinsenn
halb, so thümbropst, statthallter unnd capittell der merenn stifft anfor-
dernd, darumb wir mitt anndernn unnsernn Eydgnoszenn für f. d. von 3°
Savoye bürg sind, unnd aber vonn üch byszhar kein anntwurt unns
wordenn, da aber bemeldt herrn unns abermalls angesucht, obernempt
zinsz hinfür nit mer inn uwer statt ze werenn, sonnders hie belybenn
ze lassende, wellennd sy uff iren costenn die zinsz hie holenn ; des wir
üch abermalls gernn wellen berichtenn, ob ir etwas darzu thün well- 35
tennd, das ir söUichs fürderlich thüind; sunst werdenn wir die zinsz lut
der verschrybung erlegt ze werden verschaffen. Datum ultima maii
anno etc. xxx'*.
Origifial, ffiit aufgedr. Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Domstift QQ I .
Nr. §11. ^530 Juni i. 451
511. 1530 Juni I.
Ernnst, von gots gnaden marggrave zu Baden und Hochberg etc.,
an Bürgermeister und rhat der statt Basell.
Uns ist uff heuttigen tag von einem euwerm burger, mit nammen
5 Ulrich Schuller, der sich angibt, durch euch zu einem Schaffner und
innemmer der cammerey uff bürg zu Basell verordnett und gesetzt zii
sein, ein schrifftliche manung zukommen, wie ir an byligender copey
zu sehen habtt, des wir nit wenig befrembdens empfangen, angesehen
das wir nit zwiveln, ir tragen gut wissen, wie ir vergangner zeit ein
10 euwern ratsfrund by uns gehebt und mit uns der zins, zehenden und
gefeil halb, so euwer stifften, closter und gotshuser in unser oberkeit
fallen haben, handien lassen, da sich gemelter euwer gesandter in sol-
lichem seinem anbringen luter vernemmen lassen, das ir darinn den
Hohen stifft nit inziehen wellen, sonder denselbenn unang'efochten lassen.
15 So nun wir uns uff sollich euwer begeren, der andern euwer stifften,
closter unnd gotshuser halb, nachpurlich und frundtlich erzeugtt, und
auch daruff dem Hohen stifft uff ein vilfaltig ansuchen, das sein inn
unser oberkeytt und hinder uns gefallend biszher verfolgenn lassenn,
als wir auch achten, das dise gultt von unsernn amptleutten (wiewol
20 wir nit wissen, uff welcher unser herschafften die gefeit, auch inn der
vermeinten manung soUichs nit angezeugt ist) daruff der Hohen stifft
und irem cammerer bezalt sy, hetten wir uns versehen, es soltt eu-
werthalb daby blibenn sein, als wir uns auch noch versehen und
gentzHch dafür haben, das obgemelter euwer burger, der angeben
^5 Schaffner, dis on euwerm bevelch gegen uns also furgenommen usz
sonnderm lust, den villicht er gegen uns also für sich selbs zu handien
hatt; dann es wer je sollichs sonst obgemeltem euwers gesanten an-
bringen zu wider. Und ob glichwol dasselb nit, dannocht unsere ach-
tung etwas unnachpurlich, das wir onn alle vorgende erfordrung ann
30 uns sollicher gultten halb beschehen, inn so kurtzer zeit nach \'er-
schinung des zils glich stracks sollen inn leistung gemant werden, des
wir vonn hohem und niders Stands noch biszher uberheptt worden,
uns auch noch biszher dermasz gehaltten, das unser glaubigire ab un-
serer bezalung, wie wir hoffen, nichs zu clagen habenn.
35 Unnd ist dem allem nach unser frundtlich nachpurlich bitt und
begeren an euch, ir wellend inn bedennckung vergangner handlung,
wie obangezeugt, sollich furnemmen gegen uns by euwerm burger
abstellen; das wellen wir uns der billicheit nach versehen und dartzu
frundtlich und nachpurlich beschulden. Unnd wiewol wir uns uff sollichs
40 inn ansehung gelegenheitt und gstaltt der sachenn billich nit abschlags
versehen, jedoch begeren wir euwer schriftlich anntwurtt, uns wissen darnach
452 ISJO Juni 2— 4. Nr. ~ii2 —f, i^^.
witer zu haltten, iiniul sind euch mit frcundtlichcin und n;ichpurlichem
willen wol ^cncigtt. Datum Sultzperj^^, uff den erstenn junii anno etc. xxx".
Original, unlcrschriehen E. M. B., ///// üufgcdr. vcrschlußsicgcl. St.-A.
Basel, Dom Stift KR I.
512. '530 Juni 2. 5
Keileni mit konjessiunellein Einschlag.
Donstags den 11. junii sind disz zugen durch Hansen Marcher und
Fridlin Luterysenn gegen und widereinandern in ir beyder costen ver-
vaszt wordenn:
Lienhart Heidclin, der wagmeister, nachdem und er vormals im 10
rechten kuntschafft munthlichen gsagt und von beyden parthienn des
eyds erlassenn ist, sagt by vorgethaner wysung: Das er uff ein zit,
dcszglichen Jacob Riff, Jacob Schwartz, Conrat Marcher und einer, den
man nempt Steüblin, den Sprung by sannt Martin gegen der Burg zu
uffgangen und, als sy bysz zu der pursz, jetz her Jacobcnn Breit- 15
Schwerts husz, komen, sye er, zug, und Jacob Riff gegen her Jacobs
von Pfirt hoff umbher gangen und wol gehört und gesechen, das ethlich
da innen gewesen, miteinandern geret, und inen Othilia, die junckfrow,
zu trincken gebenn ; was inn solichem furgan Jacob Riff gehandelt, ob
er ein koppen gelassenn oder nit, sye im, zugen, jetz nit eigenthlich 20
wussennt; jedoch horte er, zug, wol, das Marcher sagte: „Wiewasser
har, der tüfel redt usz denen!" Daruff sagte er, zug, und Jacob Riff:
„Wir terffenn keins wiewassers, der tüfel redt nüt usz uns." Giengen
damit für, bisz zu dem pfrunt keller; inn solichem keme Marcher und
Ludi Wernher dahar louffen, rechtvertigeten sy und wortleten mitein- 25
andern; jedoch das sy ein dein von einanderen kernen und inen ein
gut nacht wusschent, sagte Jacob Riff zu im, zügen: „Ich will Marchern
wol lassen Marchern pliben." Giengen inn demselbigen für. Darnach
komen sy widerumb an sy mit blossen messern und gewerten henden
louffenn und schlüge Fridli Luterysenn zu im, zugen; deshalp er sich 3°
gegen im weren müssen, aber er wurde übel von im gewundet und, do
solich schlachen zergangen, sye er widerumb zu Jacob Riffen komen,
miteinandern inns Scherhusz gangen, daselbs verbunden worden, und
sagt er, zug, das Fridlin Luterysen inn der alten ratstuben dickermals
gsagt, er weite hundert gülden geben, das Jacob Ryff für Lienharten 35
Heidely den schaden hette.
Protokoll. St.-A. Basel, Gerichtsarchiv D 25, bl. ßo v.
513. 1330 Ju7ii 4.
Adelberg Meyger, burgermeister und rat der stat Basel, a7i Fri-
burg inn Uchtlannd. 4°
Nr. 514. 1530 Jufu 4. 453
Es hatt uns gloublich anglangt, wie die pfaffheit, so vergangne
zit by uns abgetretten, sich jetzt zu Friburg im Bryszgouw enthaltet,
kurtz vergangene tag einen von inen zu uch gsanndt und die fünfzig
gülden geltz, so ir unsern caplanen im thumstifft uff nativitatem Marie
5 verfallen und bezalt, sampt den viertzig gülden geltz, so ir uff Laurentii
nechstkonfftig verfallen werden, inen den abgewichenen ze bezahl be-
gernn, ouch darby uch abschrifften von den houptverschribungen ann-
zeigen lossenn, mitt angehenckter meynung, ob inen die zins nit ge-
reicht, das sy die underpfender inn recht beziehen wollen etc.
10 Hieruff geben wir uch . . . gantz fruntlicher meynung ze erkennen,
das nit on, es sind ettliche briester, inn unser thumbstifft verpfründet,
verrückter tagen vonn und usz unnser statt gewichen; aber daneben
ein merkliche anzal der briesterschafft, denen bedochte zins unnd gult
zügeherig, die ouch uwere brieff und sigel darumb byhannden haben,
15 by uns \'erbliben, usz denen und andern irnn gulten ir norung habend.
Diewil nun dise briester by irer kilchen blibenn, sich mit uns fruntlich
ingeschickt, könnend und mögend wir sy umb der abgewichnen willen
an bedachten gulten keinerley wegs hinderstellig machen oder zusehen,
das sy unser entgeltnusz haben solten, sonnder werden wir sy by irnn
20 briefifen unnd siglenn bliben lossenn, uch hiemit gantz fruntlich bittend,
ir wollend den abgewichnen keine zins abrichten, sonder, das sy uch
die houptverschribungen darlegen, begernn, ouch daby unser briester-
schafft obgmelte zins lut ir brieff und siglen gevolgen lan, wie wir uch
gentzlich vertruwen. Dann wo das nit beschehen, diewil dann Hanns
25 Lampart hierumb mitschuldner, den ir schadlosz ze halten und zu ver-
tretten schuldig, werden wir bedochter unser briesterschafft und geord-
neten pflegernn, den mitschuldner anzegriffen und irn brieff und siglen
nachzefaren, zulassen. Was uch darus erwachsen, das wollend gütlich
bedencken und uch unserm vertruwen noch schicken. Das begern wir
30 umb uch und die uwern gantz fruntlich zu beschulden.
Datum den im. junii anno etc. xxx.
E7itwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 28g v.
514. 75 jo Juni 4.
Louffen.
35 Item min hernn habennd einem rat und der gmeind von Louffen
gluchenn xxx viertzel kornn unnd dieselbigen mit gelt, nämlich für yede
viertzel 11 gülden und im ß zu bezalen, angeschlagen, welche summe zu-
rückzubezaJilen ist uff sannt Michels tag nechstkommen. Dafür sind
bürgen Jacob Im Hoff, der meyer, Cleinhanns Newerli und Wolffganng
40 Reber . . . Actum samptags den pfingstabent anno xxx.
St.-A. Basel, Fhiajiz N ß^, s. S3g.
4f)4 i';:;o Juni 4 -7. Nr. ^r 5—5^7'
515. ^S.^o Juni 4.
Ans den icoclwnausgaheit sambsta^s den pfiiißstabennt.
Ratscostcn: Itcni 11 ß ein touffer harin zc fürnn.
Schennckwiii : Itcm 1 II) x\ii ß im d des bischoffs bottschafft vonn
P;^^i^| — Itoin I Ih x\ 11 IJ 1111 d des bischoffs lanndluten. 5
St.-A. Basel. Finanz G 75, s. 57.
516. 1530 yuni 6.
Burgermeyster unnd rath der statt Zürich an burgcrmeyster unnd
rath der statt Basel.
Als unnser pottenn, so wir nachermalen im Thurgöw gehept, mit 10
sampt derer von Bernn gesanndten anheymsch kommen, iiabenn sy
unns anzoygt, wie inen fürkommen, das die von Schaffhusen noch ett-
licher cerimonien und vesper inn irer statt hallten lassind, ouch ire
predicannten eynanndern inn irem predigen ettvvas widerig sigind. Die-
wvl nun sollichs unnsereni cristenlichcn burgkrecht, wie wir dann desz- 15
halb mytteynander verfaszt, ungemcsz unnd villicht wyther unruw da-
rusz volgenn mocht, hatt unns für fruchtbar angesechenn, unns desz-
halb uff nächst künfftiger jarrechnung tag miteynander zu underreden,
unnd ist uffs sollichs an üch unnser fründtlichs begeren, ir üwerem
pottenn, den ir uff gehördten tag der jarrechnung abfertigen werden, 20
desz meerern gewalt geben wellint, das, ob wir die cristenlichcn stett
unns villicht enndtschliessenn wurden hinuszzekeren unnd die von Schaff-
husen für sollich zweyung pittlich anzekeren, er alszdann ouch hinusz-
zeryttenn unnd hierinn, was sich gepürt, ze hanndlen macht habe . . .
Usz Zürich uff den pfingstmentag anno etc. xxx^. 25
Origt?iaL SL-A. Basel, Eidge?iossenschafi E g, bl. lOSJ^.
517. 1530 Juni 7.
Adelberg Meiger, burgermeister unnd rat der statt Basell, ati
meister unnd rat der statt Straszburg.
Inn dem handel, das Lanndgraffisch burgkrecht belanngen, haben 30
uns hievor verm6g abgredtenn abscheids die vonn Zürich unnd Bernn,
wie ir ab ingschlosznenn cop^^enn zu vernemen, zugeschribenn ; da unns
der zit, diewil sy also mit zwyspaltiger anntwort begegnet, verrer red,
damit wir alle glichformig . . . dem landgraven ze antworten wuszten,
ze haltenn von notenn sin wolt, bedunckt unnd also unnsernn ge- 35
saunten, so wir uff nechstem tag Badenn gehept, dasselbig zu thun
(als ouch beschehenn) in bevelch gebenn, und sind nochmals beide
ort Zürich unnd Bernn uff ir vorgegebenn anntworten verharret. So
aber die vonn Bernn ein uszzug habenn, das der lanndgraff unnd
Nr. 318. 1530 Juni 7. 455
sin lanndschafft inen entlegenn, deszglichenn, so er, der lanndgraff,
bevehdet und angriffen, das wir dann denselbigen, der sin fürst-
lich gnad angriff oder diejhenigenn, so im behilfflich, am nechsten
umb unns, welche dann der zit gut nachperschafft mit unns ze halten
5 begyrlich, ouch bevehdenn unnd angriffenn solten etc., ettwas unnd
nit wenig beschwerlich sin wyll, habenn wir uff hut dathum sollichenn
handel sampt beider ortenn anntwort unnserer gmeind unnd grossenn
rat, onn derenn vorwissenn unnd bewiiligung wir inn solichenn und
derglichen sachenn nützit beschlieszlichs hanndlenn, furgebreittet. Unnd
10 nochdem wir den hanndel nit windig erwogenn, denen vonn Zürich
annzehangenn wol gmeint, damit aber solches nochmals vonn unns vier
stettenn (das der sach zum dienstlichen) einhelliglich beschehe, unnd
die zwen puncten, darinn die vonn Bernn ettwas beschwerd habenn,
verrer erlutert werdenn, will unns für gut ansehen, das wir vier stett,
15 vor unnd eer ob dem lanndgraffen geanntwort werde, zusamen komenn,
einer sattenn entlichen antwort uns enntschlieszen, dessglichenn die vonn
Bernn sollicher irer Weigerung wyter berichtent. Der ursach habenn
wir ein tag uff mittwoch den fünffzehennden diss gegenwurtigen brach-
monatz nachts alhar inn unnser statt Basel anngsetzt unnd verrumpt,
20 früntlich pittennd, demnach der hanndel üch vor anndern dienstlich,
wollen üwere ratzbottschafft mit vollem gwalt, wie gmeldet, zu er-
schinenn abvertigenn unnd nit ussblibenn; glichergstalt habenn wir den
vonn Zürich und Bern zu erschinenn ouch gschribenn . . . Datum zins-
tags nach dem heiigen pfingstag anno etc. xxx",
25 Origitial, pergame?iL Stadt- A. Straßburg AA iSog. — Entwurf: St.-A.
Basel, Missiveji A 28, bl. 2gi . — Regest nach original: Polit. Cor-
respo?ide7iz, bd. I, nr. J^ö. — Regest ?iach dem entwurf: Strickler,
bd. II, nr. 1 3J I .
518. 1330 Jutii 7.
30 Adelberg Meyger, bürgermeister der stadt Basel, etc. a7i Zürich.
Euwer jungst schriben, das Hessisch burgrecht belangen, haben
wir sampt uwriger antwort, unnd das ir dy vergriffne nottel vermelts
burgrechten on alle furwortt anzenemen üch begeben, gnugsamlich ver-
standen; unnd wyvvol wir uch anzehangcn unnd unns keins wegs von
35 uch abzesonderen wyllens, jedoch dwyl die von Bern ettwas abschüens
dorunder tragenn, hat unns zu ablenung sollicher abschuung für gut
unnd fruchtbar sin angesechen, das wir vier stett zuvor unnd e ob
wir unnserem gnedigen fursten unnd herren, dem lantgraffen, mit ant-
wort begegneten, zusamen kemen unnd des artickels halb, ob einicher
40 teyl angriffenn, wy dy andren im zu hilff komen soltenn, entliche red
456 153^ Jut^i 7—S. Nr. 519—520.
hallonn. I^cr iirsach wir einen tat; al har «^on Hascll ulT millw (»cli den
funtT/ehendcn chs oeji^enwertigen broclinianots schierst körnende, nachts
an lior lierberg ze sin, verruinpt und an<>esctzt haben, freiiiUlicIi hiltende,
wellen uwere bottschafftcn den zu besuchenn mit vollem j^walt iiw \crrer
hinder sich pringen in dem und andren artickcln ze handlcn uff zvt 5
und tag-, wy gmeldett, abvcrtigen ; glicher gestalt ladeji luir auch Bcrfi
und Straßburg dazu ei?i. Datum den vii. brochmonats anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 2Q2v. — Regest: Stricider,
hd. IL fir. 1374.
519. 1530 Juni (7—S). 10
Adelberg Meyger, bürgermeister der Stadt Basel, an Bern.
Euwer schribenn, desglichen dy antwort, so unnsern botten von
den euwerenn uff tag Badenn wordenn, das Hessisch burgrecht belangen
unnd furnemlich, das ir dy entlegenheit des lantgraffen lantschafft da-
^runder bedocht, darzu, ob der lantgraff befechtet oder angriffenn, das 15
uch dan den, der sollichen angriff gton, oder dyghinnigen, so im des
geholffen und vyllicht der zyt unser aller gut freund unnd nachpuren
ze sin begertten, auch anzegriffen, beschwerlich sin wyll und by den
uwern zu statt unnd land nit wol erheblich, haben wir alles inhalts
verstanden. Dwyl aber dy sach unnsers bedunckens in ansechung dyser 20
sorglichen unnd schwebenden louffenn nit zu verachten oder uszze-
schlahen, sonder wol ze betrachtenn, ouch dem artickel des angriffs
halber wol ein ander weg unnd mittel ze findenn, der ursach und von
wegen unnser aller wolfart unnd eeren, auch ob wir dem lantgraffen
mit verrer und entlicher antwort begegnen, wyl unns von notten und 25
gut sin beduncken, das wir vier stett zuvor zusamen kernen, verrer
underred ze halten und unns einer stetten, entlichen und einhelligen
antwortt zu entschlieszen. Dorumb so haben wir einen tag in unser
statt Basell uff mittwoch den funffzehenten dysz gegenwertigen broch-
monatz nachts an der herberg ze sin angesetzt und verrumpt, gar freunt- 30
lieh bittende, ut in proxima.
Entwurf, ohne datum, aber eingetragen im Alissivenbuch nach dem 7.
und vor dem 8. Jufii 1 530. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 2g3.
520. [1530 Ju7ii 8.] ')
Ratschlag zu einem inandat über den kirchenbami. 35
Wir, Adelberg Meyger, burgermeyster, klein unnd grosz räth,
520. ') Zunt- datum siehe Staehelin.^ Oekolampad, bd. II, nr. yji, und derselbe: Das
theologische Lebenswerk yohannes Oekolampads, Leipzig ig jg, s. J12; zur sache vgl. ferner:
W. Köhler, Zürcher Ehegericht und Genfer Konsistorium, Leipzig igj2, s. 21.^ ff.
Nr 520. [1530 Juni 8.] 457
so man nempt die sechs, mit sampt den verordnettenn, v^on unns unnd
gemeiner unnser burgerschafft der statt Basell sonnderHch hierzu be-
rufft, empietenn allenn unnd jedenn unsernn burgernn, hyndersassenn,
amptUittenn, vogtenn, ouch allenn andernn, geystlichenn unnd wellt-
5 lichenn, in unnserer statt unnd lanndtschafft Basell unsernn grusz unnd
alles gütz,
Liebenn fründt. Demnach wir im v^ergangnenn nünunndzwentzigi-
stenn jare nach anwysung des gottlichenn worttes ein christennliche Ord-
nung uszgan lassenn, in dero wir nach abstellung allerley miszprüchenn,
10 mit was grossem ernst das heylig, göttlich wortt nit allein verkhündet, son-
der ouch vernomenn unnd gehört, darzu die hochwirdigenn sacrament
des touffs unnd in des herrnn nachtmal gehandlet, ouch by was
peenenn die laster gestrafft und uszgerüttett werdenn sollenn, ganntz
eygentlich angezeigt, unnd wiewol (gott hab lob) angeregter christenn-
15 lieber Ordnung von v^ylenn guthertzigenn unsernn unnderthanenn mit
froud unnd lust gehorsamlich gelept unnd nachkomenn, wie wir dann
durch die gnad gottes furer ze geschehen gentzlich getruwenn, jedoch
so befindenn wir in teglicher erfarung, das der vyandth unnsers heyls
je lennger, je strenger das rych Christi zu verhindernn unnd, so es
20 möglich, ouch die guthertzigenn mentschenn durch sine bottenn, derenn
er v-yl hatt, von warer christennlicher liebe, zucht unnd eynigkeytt in
allerley ungehorsame unnd laster inzefürenn unnd damit nit allein un-
serm christenlichenn fürnemenn, sonnder ouch dem heyligenn, gott-
lichenn wortt Schmach unnd Verachtung zuzefügenn unnderstat. Diewyl
25 unns aber von oberkeyt, ouch unnser seelenn seligkeyt wegenn (so
wir doch usz gottes Ordnung üch fürgesetzt, zu sinenn dienernn er-
wellet sind), solchem unordenlichem, ergerlichem lebenn zu begegnenn
gebürenn, darzü hoch von nötten sin wil, so habenn wir unns vereint
unnd entschlossenn, das wir zu uffnung der eerenn gottes, pflantzung
30 christennlicher zucht, liebe, erberkeyt unnd gehorsamy unnd sonnder-
Hch (so vyl unns mit gott möglich) umb uszruttung wyllenn der offent-
lichenn lasternn zusampt den gelltt unnd burgerlichenn straffenn (die
hiemit nit uffgehept, sonnder onverruckt styff gehaltenn werdenn sol-
lenn) ouch den bann unnd uszschliessung von christennlicher gemeinde,
35 wie der in anfang der christennheytt by zyttenn der apostlenn, darzü
in einer jedenn christennlichen gmeinde billich geprucht, ouch wir hie-
vor in uszgangener Ordnung für gut angesehenn, nunme an die hanndt
zu nemenn, die laster damit uszzerüttenn unnd die mütwylligenn zu
der büsz unnd besserung zu pringenn, darab dann ungezwyvelt alle
40 guthertzigenn sonnderHch froud unnd lust tragenn werdenn.
Es soll aber sollicher bann glich wie in anfang, also ouch jezt
Basler Reformationsakten, IV. tg
4ÖS l'SJO Juni S.l Nr. 520.
zu laintTti>;cnn zyltciin weder uinh ^üts nach ^clts, somulcr allein iinil)
öffentlicher lasterenn wvUenn, mit denen ein christenHche gemein f,^e-
ergeret, wie die in voruszgangener Ordnung by des herrnn nachtmal
summarie bcstimpt, in dem namenn gottes, von der kylchcnn unnd mit
rechter wysze geprucht, damit die. so von irer öffentlichen lasterenn 5
wegenn ordenlichenn verbannt, zu besscrung gepracht, Christo ge-
wunnenn unnd nit vcrderlit unnd die wäre christenn in allcrley tu-
gendenn furzufarenn unnd ze wachszenn froud unnd lust habcnnd.
Dem also nachzckommenn, habennd wir für gut angesehcnn, das
wir in unnser statt Basell zwoilff fromme, eerliche, tapfere menner, 10
darzü uff dem lannd ouch ettliche byderbe lütt verordnenn wollend.
Dise sollenn hie in der statt unnd uff dem lannd, so offt es die not-
durfft erhouschen wyrdett, an ortenn inenn in der statt, ouch denenn
uff dem lannd am gelegnistenn, sich zusamennthijn, von den dingenn,
die hin unnd har in statt unnd lannd ergerlich fürgannd, red hallttenn; 15
unnd wann die verordnetten in der statt jemandenn, so in offentlichenn
lasternn begriffenn, erfundenn, den oder die sollennd sy nach der leer
Christi, unnsers heylannds, des erstenn durch einenn usz inenn, der
dann derselbenn personn am alleranmutigistenn, von dem laster, darinn
er begriffenn, abzüstan, sin lebenn zu verbesserenn, früntlich, tugenndt- 20
lieh unnd brüderlich warnenn lassenn. Volgett dann ein sollicher unnd
stat ab, so ist er gewunnenn; wo aber nit, dann soll er für die dry,
in siner pfarr verordnett, berüfft unnd zu dem andernn mal abzijstan
vermant werden. Volgett er dann, so plibt es darby; wo aber nit,
dann soll er für die zwölff verordnettenn berüfft, fürgestelltt, des las- 25
ters, in dem er begriffenn, gestrafft unnd abermalnn, darvon abzüstann,
ernnstlich angesprochenn werdenn. Hyllfftt dann disz dritte warnung
so vyl, das ein sollicher wyderkert, vom laster abstatt, verzyhung be-
gert, sin lebenn besserrtt, sol er aber alls ein christennlich glyd un-
verworffenn plibenn. Wurde aber ein solicher nach der andernn unnd 30
dryttenn warnung nit abstan, sonnder in begangnem laster verharrenn
unnd fürfarenn, unnd das kuntlich unnd offennbar were (dann umb
heymlicher sündenn willenn soll niemands verbannt werdenn), alsdann
unnd nit ee sol ein solcher lesterer in namenn unnd an statt gemeiner
kilchenn von den zwolff verordnettenn verbannt, von des herrnn nacht- 35
mal unnd gemeinschafft der gloubigenn uszgeschlossenn unnd zudem
uff der zwölffenn bevelch nachmalnn durch die diener des gottlichenn
Worts vor gantzer gemeinde offenntlich verbannt unnd uszkündeth
worden.
Wann aber die verordnettenn uff dem landt jemandenn obge- 40
melter wysze straffwyrdig erfindenn, den sollennd sy glichergestallt zu
Nr. S20. [1530 Juni 8.J 459
dem erstenn durch einenn unnder inenn, von dem laster abzustann,
püttlich vvarnenn lan, unnd so aber dise Warnung vergebennlich, dann
sollennd sy ein solchenn sunder für sich stelienn unnd ime von dem
laster, darinn er begriffenn, wie obgemelt, abzestan ermanenn. Hylfft
5 es dann, das sich ein solcher bessert, verzyhung bittet, dann plibt es
darby, wo aber nit, sunder wann ein solcher in dem laster, darinn er
begriffenn, verharrenn unnd fürfarenn wurde, dann sollennd die ver-
ordnettenn uff dem lannd disenn sunder für unnsere verordnettenn in
der statt betagenn, denselbigenn sin laster unnd, wie er gewarnet,
10 erzöigenn ; die sollennd alsdann disenn lesterer von des herrnn nacht-
mal uszschliessenn unnd den sinem pfarrer uff dem lannd offenntlich
vor gantzer gmeinde ze verbannenn bevelhenn.
Unnd welcher dergestalltenn ordennlich in einer kilchenn ver-
bannt wirdet, der soll ouch by allenn andernn christenlichenn gemein-
•5 denn unnd eerlichenn versamlungenn uszgeschlossenn, von mencklichem
gemittenn unnd für ein ungesundth, abgeschnittenn, dürr gelyd, das
zu allenn eerenn empternn untogennlich. also lang gehallttenn werden,
bisz er sich bekert, von den lasternn abstat unnd sich mit rechter
penitentz, wie nachvolgt, mit der christenlichenn gemeynde versünt
20 hette.
Wir wöUennd ouch unnsere verordnettenn by dem, so sy der-
ofestaltenn ordennlich unnd nach dem bevelch Christi verbannenn oder
uffloszenn unnd handlenn werdenn, getrüwlich handthabenn, darzu
gegenn den verbantenn ziisampt den burgerlichenn straffenn, in unnser
25 uszgangener Ordnung begriffenn, die sy jeder zytt lidenn unnd tragenn
soUenn, wann sv in monats frist im bann verharrenn unnd sich mit
gemeyner kilchen, wie nachvolgt, nit versünenn wurdenn, mit abschla-
hung irer gewerbenn, zünfftenn oder, wie es je nach gelegennheit der
sachenn giJt sin wirdet, ze handlenn, in unnser statt allenn zünfftenn
30 unnd geselschafften unnd uff dem lannd einem jedenn dorff, hiemit ge-
walt unnd volle macht gegebenn, unnd denocht unns vorbehaltenn
habenn, ob jemands, nachdem ime sin gewerb oder zunfft abgeschla-
genn, nach nit widerkerenn, sonnder bennig in lasterenn verpliben
wurde, das wir alsdann ein solchenn ergerlichenn mentschen je nach
35 gestallt der sachenn an sinem gut oder mit gefangenschafft unnd ver-
bietung des lannds straffenn werdenn.
Wann aber der verbannt in sich selbs gan, von den lasterenn,
derennhalb er uszgeschlossenn, abston, sin lebenn besserenn unnd büsz
würckenn wurde, der soll sich vor den zwolffenn, in unnser statt Basell
40 verordnet an statt unnd in namenn gemeiner kilchenn, erzöigenn, de-
mütencklich umb verzyhung bittenn unnd, nachdem er biisz ze thund
4tiU [SU iS.^o Jiim ii.J Nr. 521.
anscnomenn, alsdann durch hcmclte geordnettcnn des banns crlidin^elt
unnd darnach durch sinenn Seelsorger (dem er diser lidigung von den
o-eordncttcnn schyn bringenn) vor offener kilchcnn fiir ein cristcnnlich
wlvd \\\i- unnd angenomenn, darzu siner zunfft, oh er ilcrcnn entsetzt,
restituiert werdenn. 5
Harumb, liebenn getrüwenn, wöllennd wir fich alle vatterlich ver-
mant unnd gewarnet habenn, das ir üch vor den lästeren huttenn, ein
christennlich, gottforchtsams, erbers lebenn unnd weszcnn gehorsamlich
füerend, damit ouch die verspottere des göttlichenn worts gefallenn
darab habennd unnd Christo die eere verjehcnn, das wirdet der barm- 10
hertzig gott usz siner gute mit ewyger seligkeyt belonenn, unnd wir
cre^renn uch allenn in guttem erkennenn. Welche sich aber ungehorsam
erzöigenn, üppigklich unnd lichtfertigklich lebenn, in obgenantenn las-
ternn verharrenn, die werdenn wir zij dem, das sy der straff gottes
nit emptiiehenn, mit den burgerlichenn peenenn unnd christenlichenn 15
bann, obstat, straffenn unnd darinn niemands verschonenn. Desz wüsse
sich mengklich ze richtenn und vor schadenn zu bewarenn. Zu ur-
kundth . . .
Origmal. St.-A. Basel, Kirchen A 4, bl. 62. — Druck: Siaehelhi, Oeko-
lampad, bd. II, ?ir, -Jßl. 20
521. /"-sf« 1530 Juni IT.]
Instruction von bürgermeister und rat der Stadt Basel uff tag Nu-
wenburg, mit herrn meistern sant Jobans ordens ze handien.
Des ersten: Wie wir unns hievor gutlich bewilliget, das wir dem
sant Johanser huse by unns die pfleger abnemmen, doch unns vorbe- 25
halten, ob ettwan ein commenthur oder sin Schaffner ubell huszhalten,
dem husz sine zinsz und gult verkouffen oder sunst das husz zu abgang
unnd verderben richten wollte, das wir solcher zytt von wegen unnser
ordenlichen oberkeyt gepurlichs insehen thün mögen. Allso sollend
unnsere botten sich in disem artigkell jetz ouch halten, dem gotzhuse 30
die pfleger, doch mit vorbehaltung, obstatt, abzenemmen bewilligen.
Zu dem andern: Dasz aber dargegen ein jeder Schaffner, im sant
Johanser huse gesessen, sich unns glichformig halten, mit gewonlichem
hindersassen-eyde wie andere unsere hindersässen unns verbunden
unnd hieneben verbunden sin, desz gotzhuses zinse, renth, gult unnd 35
gefell innemmen, inziehen unnd die einem comenthur jedes mals ge-
truwlich verrechnen, red unnd anntwort darumb geben solle.
Zu dem dritten: Dasz ein jeder comenthur bedachten sant Jo-
hanser huses unns zu erhaltung des gemeinen gutz jerlich zwelff guldin
schirmgellt geben, dargegen wir ein getruw uffsehen zu dem gotzhuse 4°
Nr. 522. 1530 Juni 11. 461
haben, dem schaffner zu inbringung des gotzhusz gefellen furderlich
und erschieszlich sin unnd zu der billickeyt handthaben sollen.
Zu dem vierdthen: Unnd das nunme der her meister darob sin
und verschaffen solle, das dem gotzhuse zu sant Johans alle brieff unnd
5 sygell, so Cunradth Vochheim, alter schaffner, dem huse entwert, vvider-
umb alhar bekert unnd restituiert werden sollen.
In denen dingen allen sollend unsere botten gewallt han ze hand-
ien, damit die sacii zu ruwen komme, wie sy zc thund woll wussen.
Darby sind ingedenck, das unns der allt schaffner nit me harin
10 gesetzt werde.
Item unnd das der jetzig schaffner wo muglich da plibe oder
sunst uszkoufft oder ime sin pfrund lut siner brieff unnd siglen in diseni
gotzhuse sin leptag gevolge etc.
Item unnd das nunme dem alten schaffner ernstlich bevolhen
15 werde, des gotzhuses zinsziut unbekumbert zu lassen, das recht allent-
halben gegen inen abzestellen unnd dem gotzhuse sine zinsz unnd
gult unverhindert volgen ze lassen.
Unnd so nun dise mittell angenommen unnd der handell also
vertragen wurde, plibe es darby. Wo man aber zerschlahen solte,
20 dann sollend unnsere botten sich in unserm namen bezugen unnd pro-
testieren, das wir hievor by herrn meistern lut siner gnaden schriben
mit der unwarheit verclagt, dem gotzhuse nutzit genommen noch ver-
spert. Unnd diewyl das in unser oberkeyt gelegen, das wir unns furer
beratschlagen werden, wasz unns hierunder ze thund gepuren werde,
25 damit dem huse dass sin, alls vill unns muglich, gevolge etc.
Es mögend ouch unsere botten, ob ettwasz furfallen und die
Sachen zerschlahen wurde, wann es sy gut beduchte, je nach gestallt
der Sachen ein lengern schub machen oder mit obgedachter protes-
tacion abscheiden, wie sy ze thund wol wussend.
30 Es soll ouch unser stattschriber die red thün.
Original. St.-A. Basel, /ohafi/iiler F I.
522. isjo Juni 11.
Bürgermeister ufid rat der Stadt Basel vergleichen sich mit Jo-
ha7in von Hatstei?i, st. Johanns ordensmeister in deutsche?i landen,
35 tvegen der veriualtung der st. Johantis ordenscof?it2irei in Basel.
Wier, Adelberg Meyger, burgermeister und der rath der statt
Basell eins, und ich, Johann von Hatstein, st. Joann ordensmeister in
Teutschlanden anders theils, thuen kundt, bekhennen und verjehen
allermeniglichen mit diesem brief:
40 Als sich dan zwischen unnsz erstgenanten partheyen von wegen
462 /J.)'0 Juni ii. Nr. 522.
Verwaltung der comcntlnirey st. Johann ordens zue Bascil, darüber wier,
bur'^crnieister unnd rath, obgciucll, pllejijer gesetzt, auch anderer ar-
tickul halber, dieselben conimenthurcy belanf>ende, irrunj^ umui niisz-
verstandt zugetragen, das wier angeregte parthcycn aus gantz geneig-
tem iVeuiultlichein willen, den wier zusammen tragen, unnsz vermelter 5
irtungen sambt ireni ahnhang guetlich vereinbart und betragen hand
dergestalt, dass wier, burgermeister unnd rath der statt Bascil, die
pHeger, so wier über obgemelt commenthurey gesetzt, wieder abthuen
und obgenannten hcrrcn Johansen von Ilatstcin, s. Johann ordens,
meister in Teutschlanden, unsern gönstigen lieben herrn, wieder zue 10
freyer Verwaltung derselben commenthurey mit irer zugehörd kommen
lassen wollen, also das sein erwürde damit nach irem und des ordens
nutz und frommen fürnenmien möge, daran wier ine und seine nach-
kommen nit verhindern, sondern gar und gantz keinen intrag thuen
sollen, doch uns und unnscrn nachkommen burgermeister und rath der 15
statt Basell vorbehalten, ob ein schaffner oder verweser, den genanter
herr meister oder seine nachkommen dahin setzen, dem orden mit
Verschwendung, verkhauffung oder Versetzung des seynen, es were an
guetern, zinsen, gülten oder anderm, übel oder schädtlich hauszhalten
wurdt, das wier solches obgenantem hern meistern oder seinen nach- 20
kommen anzeigen und nichts dester minder mittler zeit von oberkeit
wegen unnd sonsten zimblich, getreuw unnd geburlichen uff und in-
sehens haben sollen und mögen.
Dargegen mag ich, Johann von Hatstein, obgemelt, und meine
nachkommen fürterhin in meines ordens commenthurey zue Basel einen 25
Schaffner, so der statt Basell nit widerwertig, nach meinem gefallen
und willen setzen und ordnen, doch das hinfür ein jeder schaffner, den
ich oder meine nachkommen in obgemelt commenthurey setzen und
geben würde, einem ersamen rath der stat Basell, meinen lieben und
gueten freunden, ein gemeinen burger- und hindersässen-eidt thuen soll, 30
und darnach ich al zeit, auch so lang mir und meinen nachkommen
gelieben, usz allerley bewegenden Ursachen ein ingesesznen burger
zue Basell, der einem rath nit widrig ist, in bedacht commenthurey
zue Schaffnern verordnen werde, da soll derselbig mir und meinen
nachkommen von wegen bemelter schaffnerey getreuwe huldigung zu 35
thun verbunden sein.
Fürther hab ich, Johann von Hatstein, uf einer statt Basell be-
geren für mich und meine nachkommen bewilligt und begeben die
zehenden, zinsz und gefell, so die commenthurey zu Basell fallen hat,
fürterhin in die statt Basell füren und daselbst zu gemelter commen- 40
thurey und meinem nutz verkhauffen und verwalten zue lassen, wie
Nr. f^22. ^530 Juni II. 463
ungefohrlich von alter herkommen ist und soviel an mir und meinen
nachkommen sein würt. Ob aber (das ich nit getreuvv) solches durch
fürsten, herren oder ander oberkeit, under deren angeregte nutzungen
gefallen, mit gewalt oder sonst verspert würde, das dan solches tnir
5 und meinen nachkommen an diesem zuesagen unverletzlich sein;
deszgleichen zu mein und meiner nachkommen gelegenheit stehn
soll die brieff, so vergangner zeit ausz bemelter commenthurey zu
Basel gefüert worden, wieder daselbsthin zu antwortten, doch dasz
jederzeit dem Schaffner, den ich dahin verordnen werde, mit solchen
'o brieten oder glaublichen abschrifften darvon zu statten kommen werde,
damit ein schaffner berürter commenthurey zinsz, gülten und gefell
desto fruchtbarlicher inbringen möge.
Zu dem allem, so hab ich, Johann von Hatstein, meister obge-
melt, für micii und meine nachkommen ausz guetem freundtlichem
'5 willen mich begeben, dasz ich und mein nachkommen von bestimbter
commenthurey zue Basell hinfür jerlichen und eines jeden jars besonder
uf st. Martins des heyligen bischoffs tag einer statt Basell für ein schirm-
oder hilffgelt bezahlen und geben soll zwolff gülden Rinischer und
darzue zechen seck mit rockhen den armen an ier allmuszen, wie dan
20 solche zehen seck mit rockhen durch herren Petern von Engelsperg,
commenthur hievor, auch bewilligt. Dargegen sollen wir, burgermeister
und rath der statt Basell, bemelte commenthurey sambt ier zuegehörd
in unserm getruwen schütz und schirm haben und halten und einen
jeden schaffner aller anderen beschwerden, es seyen Schätzungen, reysen,
25 hueten und wachen, von wegen solcher commenthurey gantz überheben
und erlassen.
Dieweyl nun wier obgenanten, Adelberg Meyger, burgermeister
und ratli der stat Basell, und ich, Johann von Hatstein, st. Johans Or-
dens, meister in Teutschlanden, obgemelter irrungen uns, in maszen
30 vorsthat, gütlich und freundtlichen geeint, harumb so sagen, globen
und versprechen wir für unsz und all unser nachkommen bei unsern
eren, würden, guten treuwen und glouben in krafft diesz brieffs, alle
und jede hierangeschriebene ding treuwlich zu erstatten, dem allem, in
maszen vorgeleutret stehet, also nachzukommen und gar nit darwider
35 zu thun in kein weisz . . . Desz zu wahrem urkhundt haben wir dieser
brieven zween, ahn wortten gleichlauttendt, ufrichten und jeder par-
theyen (mit unsern der stat Basel, auch Johan von Hatstein, meister,
anhangenden secret insiglen bewart) einen geben lassen uff sambstag
den XI. tag junii nach der geburth Christi unsers lieben herren gezalt
40 fünffzehen hundert und dreiszig jar.
Kopien, papier, iS.jht. St.-A. Basel, Johajmiter Fl.
464 /Ä?o Juni ii. Nr. ^2-^.
523. 1530 7uni 11.
Aus einem schreiben des capitcl an den bischoff von Basel.
Usz unser gesandten relatz haben wir verstanden, wie die sachen,
derenlialb u. g. etzwas viel beängstigt gewesen, Byel und Basel lialb,
sicli zu beszerm kert, das uns zu sondern iVeuden. Wir haben ouch 5
voran n.\e kein ander gedencken darundcr gehebt, dann das e. g. die
ding von denen \'on Basel etzwas nicr und hitziger furbracht, dann
die villicht, inn unnd l)y andern als denen von Byelnn gestanden, allein
also unnd durch ein solichs ir intent des burgkrechten, darnoch sie so
lange zit gelochten, ze wegen ze bringen. Unnd machen unns über 10
all kein zwiffel, sie werden nit viren unnd derglich mer inn einem und
dem andern understan, allein das ander darusz zu bekhommenn, u. g.
yetzt das dann jhenigs furbringcn. Deshalb so woll u. g. yetzt unnd
inn kunfftigem soviel dester gewarsamlicher handien unnd vertruwenn,
nit witers dann wol ze thun ist, unnd für und für ouch dester vliszigers 15
uffsehen zu irer stifft sloszen, stetten und flecken haben.
Dwil dann ein solichs unnd man diser unnd derglich sachen dag-
lich gewarten musz, bedunckt unns ze mol unschickerlich, die brieff,
der stifft gehörend, an solichen orten und enden, da man gewaltz nit
vor sin mag, wie dann unnd allen der stifft sloszen und flecken, zu 20
behalten, sonnder die hohe noturfft erheischen thu, dasz solich brieff
alle zesamen bracht unnd andersz wohin, es were gon Zschettlion oder
sonst, erlegt und behalten werden, nit so darfur gor langer zit sin wol,
u. g. oder ire flecken überfallen oder begwaltiget, ein stifft zum selben
nochteil irer briefflichen gewarsamen domit ouch endtsetzt. Ist hieruff 25
an u. g. unser dinstlichs werben und vermanen, ouch trungenlichst an-
synnenn, u. g. die woll an verziehenn hiezu thun, ansin und schaffen,
damit unnd solich brieff furderlich uff ein inventari änderst wohien
bracht unnd zu beszerer unnd sicherer gewarsame erlegt unnd behalten
werden inn moszen, u. g., derglich wir, deren gesichert, die minders ouch 30
nit u. g. und unns, so wir das begern, widder verfolgt, zugestellt unnd
nit verhalten werden, wie dann und das mit briefflichem schin zu
versehen.
Berurn die l gülden zinses, dechan, camerer und gemeinen cap-
lanen sant Johans bruderschafft zu bezalen, uff purificacionis Marie ver- 35
schienen verfallen unnd denselbigen durch e. g. zalet unnd aber noch-
moln von den von Basel ervordert, so glich wol unnd dieselbigen von
Basel darumb u. g. manendt und sich der brieffen beromendt, weyss
doch e. g. unnd mengklich, was titel oder gerechtigkeit sie zu solichen
brieffen haben unnd namblich, das sie von Basel dieselbige brieff on 40
rechtmessige titell hinder inen unnd solich den herren von der bruder-
Nr. S23- 1530 Juni 11. 465
schafft verhalten habenn, ouch weder haller noch pfenning diser gulten
halb nye uszo^eben, sonnders die herren vonn der bruderschafft durch
ir retlichs huszhalten, erkündigen unnd viisz die erkoufft unnd das ir
daruiiiben uszgeben unnd sonderlich die l gülden geltz, obanzeigt, erst
5 by drien joren uff der stifft mit i'^ gülden erkoufft unnd inen darfur
Telsperg und nit, als u. g. verwent, Porntrut verunnderpfandet, Dwil
dann es der gultbrieffen halben die gestalt und das u. g. den von der
bruderschafft und nit den von Basel darumb zu respondieren hat, wurdet
sie unnd ist nit schuldig, so glich wol sie manen, den selbigen ma-
10 nungen zu gehorsamen; mag ouch, so glich wol die selb manung zu
rechtvertigung komen, solte sich deren im recht lichtenklich haben zu
ervveren, dann ye ein warheit, das sie diser gulten halb nutzt gegen
denen von Basel verschriben, aber gegen der bruderschafft, iren noch-
komenn und der personen, so die gultbrieff mit ire'ii guten gunst,
15 wiszen und willen inhat; das sint furwar nit die von Basell. Dann so
von noten, mag dargethan unnd bezugt werden, das sie der bruder-
schafft dise ire brieff doron on recht enndtsetzet haben, also das sie
von Basel im rechten gar kleins gew^^ns zu gewarten, u. g. wurdet
inen ouch gar nutzt hiebi ze thun schuldig sin,
20 Das aber sie gewaltz unnd uberfals hierusz sich ersorgt, achtenn
wir, sie von Basell werden sich noch dry stet bedencken, ee dann
unnd von einer solicher ungrundter und unfugsamer ursach wegen sie
das furnemmen oder underston. Unnd so glich wol ein solichs von
inen understanden, das yedoch die von der bruderschafft mit irem
25 nochteil, als stilstandt irer erkoufften zinszen unnd die zu handen der
von Basel khommen ze loszen unnd die dadurch ze sweigen und ab-
zestellenn nit schuldig, sonnder sie u. g. yederzit umb zalung anze-
suchen, ze manen und quittieren haben und anderszt, unnd als die von
Basel u. g. verzeichnus übriger zinszen der bruderschafft zugeschickt
30 habenn, die selbigen hann hinwidder ouch ein zedel der zinszen, die
u. g. inen jerlich ze reichen schuldig, machen loszen, u. g. hieby ouch
zukhomenn mit der Verwarnung, änderst nyemander dann inen dise
zinsz zukhomen ze loszen unnd zu bezalen. Wollten wir u. g., soviel
und den artigkel der bruderschafft berurt, nit verhalten, sich soviel
35 dester basz herunder gegen denen von Basel und sonst dem noch
haben ze schicken, dann ye d'warheit, das sie vonn der bruderschafft
rechte unnd wäre besitzer diser jargulten by u. g. und deren vorfaren
und die sint, so das ir darumb uszgeben, ouch die, so darumb das
thundt erstatten und leisten, darumb unnd dise houptguter inen ge-
40 geben, deshalbenn sie dann u. g. nit ledig loszen, wann glich wol sie
usz ermelter sorgknus unnd das ir ze retten, denen von Basel die zinsz
Basler Reformationsakten, IV. rq
400 IjJO Juni II. Nr. 523.
oucli richten soll. Worc ilcshalh iiniiscr rol und >;iill)cdunckens, das
u o sonstcn lusit iiiuul ir ciulscluilclii>iinj4- bv Ci<i\\ von Hasel habe:
U. g. ist ye unser bischoff, houpt unil (>l)erer um! us/. kralTt bischoff-
lichcn irs anipt/ schuldig", furdersani und bciiolffcn, jo ouch daran ze
sin, das disser ir slifft by den oewandlichen gotdinstcn, singen unnd 5
lesen endhalten, dwill dann unnd die caplanen ulT dein stitTl die jhen,
so das thun sollent, sambt uns und nit ein kleine stur do zu gehen.
Unnd aber, so ir bruderschaftt nit euvvere, von anndern des chors ge-
fellcn nit in der residentz zc bliben hetten, will sich gepürn, denen
ouch die hend ze pieten, das sie by irenn renthen unnd gulien bliben 10
mögen unnd, so glich wol darüber etzwas gevarligkeiten zu beston sin
solte, wie doch wir nicht achten wollenn zu beschchen, sonnder hiemit,
wie mit Byeler sach, obanzeigt, gestalt gewynnen.
Unnd wie der zinszbrieff, der 1« gülden geltz ingrossirt, uns zu-
kommenn, wiewol wir inn den puncten uns be willigung on den zusatz 15
(doch uns und unsern nochkomen an unsern renthen, gulten, zinszen,
zechenden und sonst inn ahveg one schaden etc.) [nicht ganz genehm
ist]'), da dann der statschriber alter form noch den brieff soll gesetzt
haben und wir ouch liden mochten, die selb alt form inn rechnung-
zins, da man dann witers nit dan i Ib in ß für den gülden geben, aber 20
er solicher zinsz uff i Ib und v ß gesetzt, behalten und daby bliben were,
derglich ouch des übrigen geltz halb inred gebruchen mochten, haben
yedoch wir uff u. g. anzeig, doch das solicher artigkel hienocher yeder
zit on underloszen und das gelt, so herusz geben soll werden, mit
unserm wiszen und willen verwendt, für diszmol den selbigen brieff 25
zu besiglen bewilligt und loszen den u. g. also besiglet zukhommen, sie
von Basel denn soviel dester mer haben zu beruwigen.
Unnd als ye von notenn, das usz rechnung u. g. amptluten, der-
glich der collectur general zu erlernen, wie es joch umb den stifft ge-
stalt, was vor oder noch sige, soviel desterbasz ordenung, wie sich ze 30
halten, furzenemen haben unnd sonderlich under andernn Pourntruter,
Bieler, Basel und collectur general rechnung noch vorhanden und ze
geben, ist unser beger, das u. g. sich dozu ouch richten und schicken
well und dann solichs erstattet werden mag.
Den richsdag zu Augspurg belangendt, mögen wir bedencken, 35
die hohe noturfft zu ervordern, das wir dohien schicken unnd mit so
dapfferen unnd verfengklichen personen, als das mögen beschehen.
Als aber wir untzhar zugestandner costigung halb unsern gemeinen
seckel erschopffet, solich uncosten witers nit so swere des ends sin
wurde ertragen khonnen, haben wir uns endtsloszen, unnser obligen 4°
523. ') so offenbar zu ergänzen.
Nr. ^24- rsjo Juni ii. 467
Instruction wise zu vergriffen und doctor Johannssen Fabri das zu-
zeschicken, als oucli her Jose von Rinach one das hinusz willens dem
anhencken allein genanten Fabrum zu sollicitreren, unnd, so glich wo!
wir den selbigen herrn Josen darumben in corpore die zit present
5 halten, sint wir doch annderer costen dodurch überhebt unnd schaffen
yedoch inn disem weg soviel, als glichwol were, das wir viel personen
und grosz ansehens hinusz schicken solten. Dann was unser g. herr
von Costentz, probst zu Waltkilch etc., so eins groszen ansehens, item
Stroszburg etc. nit erheben mögen, wurde unsern gesandten ze lupffen
lo gantz endtlegen. Wurdet dann von denen iren stifften ze gut ichtzit
geschafft, solicher gestalt wurdet on zwifel unser stifft ouch verlangen.
Dann man ye noch gestalt der Sachen die ding nit mag sundern, son-
der, wie es einer stifft, also werde es den andern, Costentz, Chur,
Basel, Stroszburg etc., ouch ergon.
15 Mochte deshalb u. g., soviel sie berurt, bemeltem Fabri oder aber
dem Stroszburgischen cantzler etc. beveihnusz geben, ir armut, der
stifft onvermogen, wie ouch die gelegen, derglich, was sie für ein ge-
horsame by geistlichen und weltlichen iren undertanen hatt etc., in
gestalt, das sie bischoflichen standt nit halten mocht, mit vielen zinszen,
20 die sie von ir geben, were überladen unnd die zu zalcnn uffnemen
und verkouffen muszt, das schirst nichtz witer übrig etc., anzezeigen,
mit bitt, u. g. hendt ze pietten, item des richs anlagung zu vertragen
etc., wie dann und u. g. solichs inn ir cantzli bester mosz zu verfer-
tigen weisz. — — —
25 Das alles haben wir u. g. uff der unsern gethan relation . . . nit
wellen . . . verhalten . . . Datum den xi. dag junii anno 1530.
Unns wolt minders ouch nit geraten beduncken, das u. g. l)i
denen v^on Basel liesze handien, iro die laden, mit den l)rieffen über
die vitalicia sagenden und zu Basel inn der vordem sacristien versloszen
30 Stande, zu handen ze stellen. Es sint gute brieff, sonderlich der uff
Wurtenberg ab die lxxv gülden geltz und änderst mer verschribungcn
darinnen ^).
Ejitvüurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (^53'^)^
öl. 4J V.
35 524. 1530 Juni 11.
Abfinduiigsbrief der Barbara Vyscher, ehemaliger 7ionne im Stei-
nenkloster.
Ich, Barbara genannt V'yscherin, thün kundt und bekenn: l)em-
523. ') Dieser Schlußabsatz aus einem nach/rag samstags vor trinitatis zum voraus-
40 gehenden schreiben (bl. jo).
468 /SJO Jnn^ ''• ^f-S^S-
nach ich c\nn lan^c zytt h\' . . . prioiin uiul convcnt tVouwciin zu sant
Mariciin Ma.L;clalcncn ann denn SteN'iien. imi der lucreren statt Bas/.cl
gelai^cnn. «^cwaszcnu und demnach . . . burj^crmeystcr und rhatt der
statt Baszel als berurtten gotzhuszes schyrniherren und caslvös^len usz
gutter Vorbetrachtung c\nn crkanthnus gcthan iidrr den austritt von 5
ordenspersoncii aus ihren klöstern, daruff ich nun niich zc vorderyst
mich salbs inn niyner conscientzen ersucht, erfaren, by mir salb, ouch
bv mynen glitten fründen so vvl erfunden, dasz ich berürt closter ver-
lasszenn, mich harusz gethan und uff dasz mich vereynbaret mit den
wyrdigen frouwen, obbemelt, sampt herr Jacoben Götzen, saltzherren, 10
der inn dyszer sach als verwaszer der pfläggery ann statt myns gnä-
digen herren, herrn Adelbergen Meygers, burgermeysters der statt
Baszel, und meyster Anthony Grünenwaldt, bed desz rhats zu Baszel,
welche vonn denn obgemeltten mynen herren denn rhatten harzu ver-
ordnet als truwe pflägger desz obgedachten gotzhuszes ann denn Ste}'- 15
nen, also dasz s}' mir jerlichenn myn läbtag lang, als lang ich am laben
byn und wytter n3't, ze geben schuldig sind vonn desz obgedachten
gotzhuszes rentten, zinszen, gültten, nutzingen und niessungen etc.
viertzig pfundt stäbler ptennigen, vier fiertzel korns und dry soum
wins, glichformig zerteylt zu denn vier fronfasten, vonn wägen mynes 20
ingebrachten guts und aller diensten und arbeyttcn, die ich inn ob-
bemälttem closter vollbracht habe etc , daran mich an vermelte zalung
libdings wysz wol vernugt. Harumb so sag ich, obgedachte Barbara
genant Vyscherinn, mit sampt meyster Cunratten Grubeis, dem scherer,
mynem lieben schwager und rechtgebnen vogt und ich der sälbig inn 25
vögtlicher wysz mit yren die obbemelten priorin und convent sampt
denn pfläggerherren und der sälbenn nachkomen der vermältten za-
lungen halb, wie die beschächenn sol, quit, ledig und losz, für mich
und myne erbenn und nachkomen . . .
Desz alles zu warem rechtem urkundt und gloubens wyllens han 3°
ich dyszen brieff mit desz ersamen meyster Cunratten Grubeis, mynes
lieben Schwagers und vogts furgetrucktem büttschat, diewyl ich eygnes
büttschat nit gebruch, bewart, doch imm und synen erbenn on schaden.
Gebenn uff sambstag nechst vor der heyligen dryfaltigkeyt imm fünf-
zähennhundertesten und imm dryssigesten jare. 35
Original, mit auf gedr. sieget. St.-A. Basel, Maria Magdalcfia MM 2.
525. 1530 Juni 11.
Urfehde: Moritz Hefelfinger, v^on Rotenflü.
Ist umb siner ungehorsame wegen, namblichen das er über ge-
bott, sich für ein ersamen rhat gon Basel, sinen oberen, zu stellen, 4°
Nr. 526 — 5-27. ißjo Jimi 11 — 12. 469
gevvychen und uszlendsch worden; insonders als inn obgenante Jacob
Schmid, Thoma Gasser und Hans Keller herab füren wollen, inen ent-
gangen, deszhalber dann sy ouch ingelegt worden; darzu, als imm ein
kind geboren, das selbig nach alter christenlicher loblicher gewonheit
5 in siner jugendt nit wollen touffen lassen, in dem und andern stücken
merh der widertoüffer sect angehangen etc., in gfangenschafft kommen,
aber widerumb gnedigklichen uff sampstag vor dem sontag trinitatis,
den XI. tag juny, uszgelassen, hat geschworen, m. h. zur straff umb
solche frevenlich myszhandlung x Ib zu verbessern, desglichen costen
10 solcher gfangenschafft, uff in ergangen, thüt 11 Ib iß vi d, zu zylen, wie
er dann mit dem obervogt zu Honburg überkommen mag, one verrer
intrag zu bezalen. Dafür ist Hans Loterer an Steinen, burger zu Basel,
bürge zvorden. Hefelfinger verspricht, Loterer sofort zu ledigen durch
bezahitig des obervogts, ihm dies durch des obervogts handschrifft, das
15 er lidig sye, anzeigen und vorher sin lyb, hab und gut usz einer statt
Basel land und gebieten nit üszern noch zu empfrembden, deszglichen
dem widertouff fürter nit mer anhangen, sonder gentzlich fallen lassen
und sich halten, wie andere fromme Christen und gehorsame under-
thonen gepfligen, on allen zusatz, uffrecht und redlichen. Schwört ur-
20 fehde bei strafe des schzverts. Jo. Hen. Fortmüller, notarius hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O ^, s. 120.
526. 1330 Juni //.
Aus den wochettausgaben sampstags vor trinitatis.
Ratscosten: Item xii ß von einem touffer von Honburg harin ze
25 furn; item 11 ß, so er verzert hatt.
Bottenzerung: Item xvi Ib xvii ß vi d hatt der stattschriber uff
dem rytt gan Straszpurg verzert, verletzt unnd umb den abscheid
uszgeben.
Ryttgellt: Item i Ib x ß ime roszlon.
30 Sendbrieff: Item 11 Ib x ß ilends gon Straszpurg. — Item i Ib
XVI ß ilends gon Zürich. — Item i Ib xvi ß ilends gon Bern.
Schenckwin: Item i Ib xvii ß im d dem sant Johanser hern.
St.-A. Basel, FiJianz G iß, s. ß6.
527. i^j^o Juni 12.
35 Adelberg Meyger, burgermeister unnd rath der stat Basel, an
marggraff Ernsten.
Usz u. f. g. schriben, am dato Sultzpurg, den ersten tag junii
nechst verschinen, haben wir gnugsam verstanden, das sich u. f. g. der
manung, iro von Ulrich Schulern, der camery schaffneren uff Burg, zu-
470 JSio Juni 12. Nr. 5^7.
Uoinon, ilcr Ursachen hcsclnvort, tlas wir \cr^an^cne z>t, als wir von
wegen der zinsz. zehenden unnd j^efellen, so unsere stiffter. clostcr
unnd ootzhuser in u. l". g. oberkevt fallen hoben, mit u. f. ^ ohandlett,
lutter anzoigen lassen, das wir den Hohen slilTl darin nit begriffen,
nach inziehen, sonder nebend sich stellen, wo daruff u. f. g. sich gantz 5
nachpurlich erzoigt unnd uff dises erbieten sich gar nit versehen, das
unsere verordnetten aniptlut sich der stifft guttcrn undcrnoinen unnd,
ob s.\' aber glichwol die inziehen wollen, das dan u. f. g. sollichs vor-
uszgangener nianung gutlich angezcgt unnd erwideret were worden
etc., mit beger, die uszgangene nianung abzestellen etc. lo
Gnediger fürst und herr. Uff dises zuschriben geben wir u. f. g.
zu erkennen, das unns wol ingedenclc, das wir unnserni ratsfrundth,
den wir verschinner zyt obangeregter Ursachen halber zu u. f. g. ab-
gefertiget, die thumbstilTt mit andern unsern stifften, clostern und gotz-
husern, je ingezogen, berumen, die Sachen irenthalb by dem abscheid, 15
so wir glich davor mit der regierung zu Ensiszheim gemacht, pliben
ze lassen bevelch geben. Darumb ouch der thumbstifft halben selbiger
zyt by u. f. g. nutzit verabscheidet, inen nach unns durch u. f. g. be-
willigen, andere unsere gotzhuser betreffen, weder geben noch ge-
nomen. Demnach sich aber, gnediger fürst und herr, zugetragen, das 20
von den capplanen, denen u. f. g. die funffundzwenzigk gülden gelts
schuldig, ein grosser theyl hie by unns pliben, darzu dieselbigen u. f. g.
brieff und sigell um und über obgedachte gulten by irn handen von
dero unnd anderer nutzungen iren uffenthalt haben können oder mögen,
wir sy an dem, darvon sy geleben, umb willen das ettliche ire mitt- 25
bruder von den capplanen one nott von unns abgewichen, nit ver-
hindern noch irren, sonder sind wir unser achtung, sy darzü ze furdern,
vil me schuldig, das wirdeth ouch dem, so wir u. f. g., wie obstat,
anzoigen lassen, nit zuwider sin. Dann ob wir glichwol die thumbstifft
by andern unnsern gotzhüsern nit begriffen wollen, haben wir unns 30
darumb unnserer ansprachen, so wir an die abgetrettenen thumherren
unnd capplan, deszglichen der zinsen, zehenden und gefeilen, so die
priester im stifft, die noch by unns sind, darumb sy brieff unnd sigell
inhands haben, gar nit verzygen. Das aber, gnediger herr, die manung
u. f. g., vor dem der zinsz gütlich an sy ervorderet, uberschickt, ist der 35
Ursachen beschehen, das bedachter amptman sollichen zinsz by guter
zyt, glich nachdem der verfallen, u. f. g. cantzler angehöuschen, damit
er dem gutlichen ansuechen gnugsam statt gethan vermeint hatt. Desz-
halben gelangt an u. f. g. unnser gantz dienstlich bitt, sy wolle die
uberschickte manung nit anderer gestalten uszgangen sin annemen, 40
sonder, diewyl die gefallene gult den caplanen, so by unns pliben.
Nr. ^28 -S2Q. ißSo jfiiTii 14. All
nach besag irer brieff und si<^len zustendig, gnedigklichen verfugen,
das sy deren in vierzehen tagen ungevorlich uszgericht werden . . .
Datum den xii. tag junii anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, hl-, i'jS.
5 528. /fjo Juni 14.
Quittung der Barbara Vysclier, ehemaliger nonne im Stei?ien-
kloster.
Ich, Barbara Vyscheryn, und Cunrat Krebel, als niyn rechtgebner
vogt, beken mych myt ym und er myt myr als yn vogtlicher wysze,
10 dasz 3'ch empfangen han von . . . Jacob Gutzen . . . yn pflegersz W3'sz
an stat myns herren burgermeysters, her Adelberg Meyers, und meyster
Anthoni Grunenwalt, richter, pfleger der wyrdigen frowen zu sant Maria
Magdalena an den Steynen, xxx Ib stebler, desz glychen eyn fyertzal körn
und eyn som wyn, wofür ich dem kloster und dessen schaffuer Felyx
15 Eyerman quittiere. Desz zu warem urkundt und merer sycherheyt han
ych, Cunrat Krebel, als yr rechtgebner vogt myn bytschafft druckt zu
end dysser quytantz, unsz bede zu betzugen aller vorbestymbter sachen,
dye geben yst uff zynstag vor viti modesti ym jar, als man zait dusent
funffhundert und dryssyg jar.
20 Original, mit auf gedr. sieget. St.-A. Basel, Maria Magdalefia MM 2.
529. IS30 Juni 14.
Burgermeister unnd rath der statt Zürich an burgermeyster unnd
rath der statt Basel.
Als unnsere botten mittsampt anndern ordten unnser Eidtgno-
25 schafft uff nechstem tag im Thurgow unnd allda unnser mittburger von
Costentz ouch gewesen, haben derselben unnserer mitburgern von Co-
stentz unnserer Eidtgnossen von Rernn unnd unnseren bottenn^) byge-
legte instruction fürgelegt unnd luth derselben an sy geworben, dabi
ouch begert, üch sollicher instruction abgeschrifft zuzeschigken, welche
30 (inen zu willfaren) wir uch hiemit uberschigckt ^) unnd gott zu gnaden
wol befohlen haben wollennt. Usz Zürich, zinsztags vor corporis Cristi
anno etc. xxx.
Original. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft E g, bl. SS-
529. ') (s folgt durchstrichen inen.
35 -) Die instruction unnd hevelch, was unnser liebe ratsfründ Thoman Plarer unnd
Thoma Hüttii, zunfftmei.ster, innamen unnser burgermeisters unnd raths der statt Costentz
uff dem tag, der yetzo mentags nach exaudi disz xv'= unnd xxx jars zu Frowenfelld gehalten
würt, by unnserer getrüwen und liei)en mittburj^eren von Zürich unnd Bernn gesandten
werben unnd hanndlen sollend siehe im Wortlaut ebenda, Eidgenossenschaft E g, hl 7J J/.
47l' isSo Jh"! iji- ^f-SSO—S.yf-
530. fSJO Juni ij^.
Tluinibprohst, statlialter unncl capittcl der nicrcn stifft Hasel an
meister iimul rathc der statt Straszl)urg.
Usz jungst unserni schribii, an uch gethon, habt ir verstanden, ouch
noch (iinns on zwifel) inn guter gedechtnis, das wir den abscheidt 5
zwischen unns, sodann burgernieister iinntl rathe zu Hasel zu Colniar
durch uwere verordneten der briefen hinderlegung halb beredt, on
unnser milbruder des capittcls (so domoln nit by unns geweszen) vor-
wiszen nit annenien noch ouch abslagcn khennen, sonder dieselb
unnser niitbruder uff genambte tag zu unns berueffen, die hören und lo
deren, so nit khomnien kenthen, meynung unnd gutbedungken nutzt
destermynder haben unnd vernemen mueszten. So nun demselbigen
Stadt ze thün, wir die alle alhar zu unns ') beschriben unnd über die
Sachen geseszen, die uff unnd nider erwogen unnd bedacht: Wiewol
dann wir alle unns gern zur freuntlicheit, gutem bericht unnd ver- '5
standt mit gemelten von Basell begeben unnd inloszen, so wil doch
unns hierunder ze vil beschwerlich unnd überlegen, der glichen guet-
licher handlung ettwas ondienstlich unnd zudem geverlich syn, das wir
noch on wiszen, was inn guetlicher handlung by vermelten zu Basel
zu erheben, unns für unns selb, vorab ouch so keyser, kunig, fursten, 20
herrn unnd gemeyner adel den stifftungen noch unnd sonsten an dem
ort nit klein interesse haben, also unnserer briefen, so byszher unnd
allweg by banden unnd gwaltsame eins capitels geweszen unnd änderst
nyemander zusten oder gehören luth des artigkels, im abscheydt ver-
griffen, entwaltigen unnd die verhafft machen sollen, haben ouch dar- 25
für, ir selb noch andere werden unns zu unfugen das nit vermergken,
sonder erst der gepur gemesz syn woll zu erwegen wiszen, das wir uf
vermelts abschydts genommen bedangk, ouch vordrigem unserm zu-
schriben noch uch antwortswisz nit wellen unantzeigt loszen, frunt-
lich bittend, unns in guter trewer und freuntlicher nochpurschafft uch 30
yeder zeit wellen loszen bevolhen sin. Datum Fryburg, uff mitwuchen
den funffzehenden tag junii anno etc. tricesimo.
Kopie des Originals. St.-A. Basel, Bischöfliche Hafidhmg O 4, bl. IS- —
Stark durchkorrigierter entwurf, Generallatides-A. Karlsruhe, Copial-
buch nr. 22ß (1 530), bl. 42. 35
531. 1 530 Jtiui 75.
Urfelide: Velti Ryszer, von Rotenflu, loripes, der widertoüffer.
Ist vormals ouch gefangen gsin und, als er da selbst geschworen
. . . zu widerruffen und darinn dheine fürwort ze bruchen, das er nit ge-
530. ^) der ent-ivurf ergänzt gon Friburg. 40
Nr. SJ2. ^S^o Juni i6. 473
thon und gesagt, warinn er schuldig sye, wolle er widerrüfft haben. Umb
solchen meneyd und vervorteilung widerumb in vorige gefangenschafft
kommen und uff hüt mitvvoch, den abendt corporis Christi, den xv. ^)
tag juny, ledig gelassen^ daby und mit gsin her Baltheimer und der
5 ersam meister Hans Nagel, der rhatsher, sin fründ und verwandter;
demnach geschworen, by mornderiger tag zyt an usz einer statt Basel
land und gebieten sich hinweg zu thün, darinn sin leben lang one er-
louptnus bemelter statt Basel nit zu kommen; scinu'ört tirfehäe hy \)Qn
des Schwerts. Jo. Hen. Fortmüller hc,
lo SL-A. Basel, Ratsbücher O jj., s. 12:^.
532. 1530 Juni 16.
Abscheid des burgertags zu Basell, so durch die stett Zürich,
Bern, Basel unnd Straszpurg donstags den xvi. tag junii anno etc. xxx
gehalten worden.
15 Demnach diser tag furnemblich der ursach besuecht, das sich die
vier stett Zürich, Bern, Basel und Straszpurg zu uffnung der eren gottes,
sines worts unnd unser aller wollfart sich des Langrevischen christen-
lichen Verstands einer glichfermigen anntwort vereinbarn möchten, da
nun, alls sich die botten irer herrn und obern bevelhe entschlossen, der
20 bott von Bern gnugsam enteckt, das sin herrn disen handell by irer
vorgegebenen anntwort pliben unnd das er in diser sachen nutzit ratten,
sonder alein, ob ettwasz furfallen wurde, das selbig an sine herren zu-
pringen in abschid nemen weite etc., weiszt ein jeder bott sine herrn
wol zu berichten, mit wasz grossem ernst durch unns die übrigen botten
25 von angeregtem christenlichen verstand red gehalten unnd wasz wir
unnsern lieben Eidgnossen unnd christenlichen mittburgern von Bern
deszhalb zugeschriben, ouch wie unsern Eidgnossen und christenlichen
mittburgern vonn Basell, die antwurt von Bern zu empfahen unnd dem-
nach die selbigen gen Straszpurg zu fertigen oder, wo not, ein andern
30 burgertag zu ernennen, bevolhen ist.
Unnd allsz unnser Eidgnossen und christenliche mitburger v^on
Basel unns uff disen tag furgehalten: Alls dann unsre christenliche
mittburger von Straszpurg inhallt unsers burgkrechtens ein erbarn thevl
roggen gen Basel fertigen lassen etc., das die von Brysach zu Busisz-
35 heim ein nüwen zoll daruff geschlagen, unnd diewyl solche nüwerung
wider die erbeynung, ouch unser aller fryheit und deszhalben unns nit
lidenlich, habend sy denen von Brysach, solchen zolls abzuston, ge-
schriben unnd, wie woll die von Brisach inen mit antwort zebegegnen
531. ^') in vorläge irrtümlich xvi. tag.
Basler Reformationsakten, IV. /ja
474 /j )" Juni i6. Nr. yjj.
zusTesajrt, svc doch noch dhcin anluort Iconicti etc. Da ist vcrabscliei-
deth, das unser Kidgnossen \'on Hasel zu uhcrihisz noch ein mal gen
Hrisach uml) antwuit schriben unnd das aber nitdcstermindcr jede statt
mit ernst darvon rathen unnd uff den nechtsten burgertag darumb anl-
wurt oeben solle, ob die von Brvsach uff irem unbillichen furnemen 5
verharren, wie wir unns allszdann halten unnd solche nuwerung ab-
stellen wollen, wie ein jeder bott witter darvon zu sagen weiszt.
Original. St.-A. Basel, Eidgenossenschaf l D J, bl. 2S, und Stadt- A.
Straßburg AA iSog (6). — Kopie: St.-A. Basel, Handel und Gewerbe
U 21, 2, bl. 2. — Aus f. regest: Abschiede, bd. IV, abtlg. I b, ?ir. J?/. 10
533. ijjo Juni 16.
Das capitel der stift Basel an Niciaus vonn Dieszbach, dechan
der meren stiff't Basel.
Uwer schriben, daruff" ouch meister Hanszen von Kuff" mundtlichs
werben uwerthalb beschehen, haben wir vernomenn unnd gebenn uch «5
daruff zu \'ersten, das unns witer nit gelegen gemeint noch ze thun
will sin, das decanat wie biszhar etzwas zits von unns nochgeloszen
hinfurt durch uch per locum tenentem zu versehenn, sonnder begernn
unnd ervordern wir uch des, das ir als unnser decan selbst sojichs ver-
sehenn oder aber einem, so dozu toglich unnd geschickt, ouch unn- 20
sern Statuten glichformig zu stellennt oder aber unns das zu unnsern
hannden kommenn loszenn, domit unnd wir per electionem einen dem
ambt vorsetzenn megenn: dann mergliche noturff"t erheischet, solich
officium by dissen ziten und louff"en ob allem, sonderbar ouch mit einer
geschickten person zu versehenn. Wa etzwann ein gescheff"t gewesen, 25
sint yetzt zehenn unnd zechenmolen sorglicher unnd swerer dann vor-
hien, unnd wie die geschefft uff"wachszen unnd meren, also unnd die ge-
fell unnd innkommen berurter decani unnd anderer geistlicher lehenen
abnemen unnd sich mindern.
Deshalb an uch unnser fruntlich bit, unns dis unser beger unnd 30
ervordern zu unnfruntschaff't unnd widderwillen nit zu vermercken, viel-
mer der noturff"t, als es ouch und änderst nit ist, zugebenn, unnser
sint etzwan zechen, zwolff" unnd noch mer zu Basell inn der residentz,
dannocht by gutenn, ruwigen ziten, habenn ouch under unns gehebt
personen, die ze bruchenn, unnd sint im ambt der dechani ouch dester- 35
minder nit versehenn gewesen. Aber yetzt by onruwigen dagenn unnser
lutzel unnd ze bruchen kranckeit und ouch sonster andershalb nit zum
geschicktesten unnd dergestalt, das wir nit wol haben usz unns, das
ambt zu versehenn unnd doby ouch inn furfallenden sachen, personen
usserhalb capitels hien- unnd harzuschicken, wie off'termoln sich gefugt, 40
Nr. 5 ,'/. 1530 Juni 16. 475
das wir namblich yetzt uwern stathalter als ein person unnsers capitels
siner erfarung unnd ouch geschickt halb usserhalb muszen bruchen, ist
dann nyemander gewesen, so niitler wil doheimen das ambt versehenn,
also das über mosz groszer brüst an personen unnd grosz von notenn,
5 das ir hiezu thuendt unnd das officium versehen durch uch selb oder
das einem andern, einem capittell ze gebruchen, nutz und dinstlich zu-
stellen oder uns das resignirn, so dann hicrunder uf disz end fuglicher
wisen ze handien sin will, ob dan e. e. alher zu uns oder aber gen
Nuwenburg oder Altkilch oder Telsperg ze kommen gelieben, wellen
10 wir von Johannis kunfftig ze rechnen uch noch ein monadt zugeben
und zu der sach ordnen mitler wyl uff einen dag, uch gelegen und
durch uch uns an der enden eins zu ernennen, mit uch ze handien
der hoffnung, villiciit noch gut mittel weg ze finden unnd, was noturfft
erheischt, mit uch handien loszen. Das wir uch uff uwer schriben und
•5 werben nit wellen unanzeigt loszen.
Datum uff corporis Christi anno xxx.
Efitivurf. Ge?ierallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (l 53'^)> bl. jo.
534. '5J0 J?int 16.
Das capitel an den bischoff zu Basel.
20 Wie nehermoln wir u. g. thun schriben unnd unser meynung des
dags halb zu Augspurg zu besuchen anzeigen, schickt glich demnoch
und tregt sich zu, das doctor Johans Fabri unnder anderm sins schribens,
hern Josten von Rinach gethan, onerbetten sich selbst, uwer gnaden
ze dienen, erbut lut byligenden zedels unnd, so unns bedunckt, das
25 nit allein vonn im anzenemen, sonder ouch ze dancken sin, weit uns
gefallen, u. g. satzt also uff ine iren gewalt, in nammen iren inn des
richs versamblung ze sitzen unnd gebe dozu oder liesz im machen
gnugsani instruction und zukhommen, was er von iren wegen ailendt-
halb handien solt. D^n grundt disz sins begern het u. g. usz sinem
30 zedelin wol abzenemen unnd beschicht vast darumb, domit unnd der
nitlutrische part soviel dester greszer die ander mit den stymmen über-
setzen, er ouch als des handeis geschickt und voll, solichen dester
basz dirigiern khennen, unnd so u. g. das also ze sinns, wie wir roten
megen, well sie denselbigen gewalt sambt der instruction ungeverlich
35 in acht dagen den nechsten alhar zu handen unser oder her Josten
übersenden. Der wurdet alszdann domit also verriten. Wolten wir u. g.
nit onanzeigt loszen.
Datum Friburg uff corporis Christi anno xxx.
Efilivurf. Gefierallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch tir.22^ (^53^)) ^'^- 5^-
47(i ^SSo Ji"i' i^- Nr. 335—536.
535. [1530 Juni 18,1')
KliJi^r u'iihr Augustin Back wegfu gotteslnsteruug.
Es clagennd die ladcnnhcrinii, darzu Hans Balthaniar, der obrist
kneclit, mit iiicnn, in namenn uniul xoii wc^cnn der oberkeytt, zCi
Au'Tustin Hack, dem rehmann, zii s\'ncm lyb unnd lebenn, umb das er 5
uff sampstag vor johannis baplistc neclist verrückt iisz tVevelem, l)os-
zem turgefasztenn mütwill unverursaclit am mor<>enn zu eltlichenn trou-
wenn, die in die rebenn arbeyttenn gon wüUenn, vor dem Spalennthor,
innerthalb des tüchellwyhers, geredt: Unnserc herrnn wellenn unns jetzt
zu dem t\'sch (den tysch gottes meynende) ze gon zwyngenn ; gebenn 10
sy unns dann wyn und brott darzu, so köntenn wir züsamenn nyder-
sitzenn, essenn, trinckenn unnd gutter dingenn mit einandernn sin.
Darzu wyther geredt: Ja, unnser herrnn wöUennd unns doch in ein
kufudt zu gan zwyngenn. Dardurch er nit allein wyder die oberkeytt
unnd ir gebott diser statt Basell, ouch ir christliche angesetzte Ordnung, 15
welche er unnd ein yeder burger unnd hynderscäsz diser statt Basell
vestegclich mit dem eyd zu haltenn unnd handthabenn beduret, ge-
handlet, sonnder ouch gott, den allmechtigenn, unscrnn eynigenn er-
löszern, sine insatzung, die er in dem letstenn nachtmal, so er mit
sinenn liebenn jungernn, den heyligenn apostlenn, volbracht, inenn 20
unnd allenn christglöibigenn mentschenn, sin bitter lydenn unnd ster-
benn, das er an dem stammen des heyligenn crütz, für unnsere sünd
zu erlösung unnser aller, darumb er ouch von hymmel herab gestigenn
unnd mentsch wordenn, vollendet, darby ze gedenckenn unnd sich als
ein Christ zu sin zu bezügenn, ingesetzt hat, geschmecht, gelestert, die 25
heyligenn sacramennt dardurch gantz üppigklichenn unnd hoch veracht,
welches im als eim christenn nit gezympt oder gepürt, sin lebenn dar-
durch verwürckt hatt. Der ursach sy in namenn unnd von wegenn der
oberkeyt vermög des artickels, deszhalbenn vermelter Ordnung ingelybt,
euwer richterlich ampt anruffenn, unnd das mit recht zu im mit dem 30
schwert, unnd was darzü gehört, gerichtet werde, zu erkennenn be-
gerenn, vorbehaltlich dise ire clag zu merenn, mindernn, endernn unnd
alles das zu thünd, so inenn das recht zulaszt.
Original, undatiert. St.-A. Basel, Crimijialia i A, B.
536. ^SJo Juni iS. 35
Aus den zvochenausgaben sampstags nach trinitatis.
Schenckwyn: Item i Ib xvii ß im d graff Ludwigen von Sultz. —
Item xviii ß vm d unsern mitburgern von Straszburg. — Item xviii ß
535. ') Diese datierung ist im hinblick auf die stelle betr. den abendmahlszwang so
anzusetzen (vgl. hiezu den entsprechenden ratschlag der dreizehner kerren d.d. 21 . jttni ijjo. 40
B.R.A, bd. IV, nr.J4o).
-'Vr- 537- ^530 Juni 20. All
VIII d denen von Zürich. — Item xviii ß viii d denen von Bern. —
Item XVIII ß VIII d denen von Mulliusen.
Item II Ib IUI ß haben unsere herren by unsern Eydtgnossen und
mitburgern von Zürich, Bern und Straszburg zum Storchen verzert. —
5 Item XVIII ß haben unsere herren by den sant Johansen zur Cronen verzert.
S/.-A. Basel. Fhtajiz G Iß, s. 60.
537. ij so Jimi 20.
Philips, von gots gnaden bischove zu Baseil, aJt burgermeister
und rath der statt Basell.
10 Wir haben die nüwe verschribung der hundert gülden gelts, uff
Pfeffingen und Birsegker ampt belegt, wie ir uns die hievor zu be-
siglen zugesandt, unserm hoffschaffner dainn, Hans Heinrichen Fort-
müller, zu handen gestellt, mit bevelch, er das uberig rest von üch
empfahe. Demselbigen wollen ouch damitt gnugsame quittungen der
15 versessnen Zinsen, vormaln uff Pfeffingen geschlagen, ouch des ver-
sessen lypgedings, wylent graf Heinrichen von Tierstein seligen witt-
frawen bewilliget, behendigen. Und so sölichs also beschicht, würt ob-
genanter unser Schaffner üch obberuerte verschrybung überantwurten.
Wir haben darinn nütz geendert, sonder die lassen pliben, wie üwer
20 stattschriber die gestelt, wiewol unser meynung gewesen, ir heften ein
pfunt dri Schilling für den gülden sollen nemen, wiedann wir sonster
andere gülden in müntz verzinsen; verhoffen unangesehen den buch-
staben, ir desselbigen halben nütz destweniger in bezalung der zinsen
üch fruntlich und glichförmig andern gegen uns werden bewysenn.
25 Sodann stat uns noch usz die erste houptverschribung der fünfft-
halb tusent gülden, wylent unserm vorfarn, bischove Christoff seligen,
in der übergab Pfeffingen by ziten obgemelts graff Heinrichen gelühen,
deren dann ir kurtz hievor mit andern nuwen verschribungen ver-
sichert worden. Ist unser fruntlich beger, ir uns dieselbig alt ver-
30 schribung, künfftig irrung zu furkomen oder aber todbrieff darüber
sagend, ouch zuschicken wollen ; wiedann ir üch gegen unsern ver-
ordneten rethen muntlich und dann darnach in einer übersandten
missiff schrifftlich begeben.
Zu \ettfslj haben ir in jüngstem unserm schriben vernomen, wie
35 wir des hochlich beswert, das wir den zinsz der fünfftzig gülden sant
Johans brüderschafft oder dechan und camerer, unser stifft gehörig,
durch uns ein mal uszgericht und bezalt, den caplanen, so zu Basel
beliben, nachmaln bezalen solten, dwyl die verschribung on zwifel uff
bemelte dechan, camerer etc. und niemants andern, on ir wissen und
40 willen, lutet, ouch sie des gegen uns in possess sind, unsere quittantzen
478 /s.i^ y^'"' 20—22. Nr. SS^—jSP-
uff sie iiiul iiiemaiulz andern wyscn. iiion uinh siii}>cns iiiul Icsens
willen ersllich ilaran vert;al)t, sie nach und nach also <;cspart, discn
und dori^lichen zins darusz erkoufü, fui- und für noch erstatten, darunib
inen solch allnuiszcn und vcrgabuiifTcn bcschecn, wurde uns j^antz ver-
wN^szlich sin. Es weren dann die übrij^en zins ilcn caplaiien, so da 5
innen pliben, allenthalben sonster euch geoeben wurden, woltcn wir
uns dann darinn ouch gebürlich halten. Aber das wir in discm t'al hy
den \ordersten oder der erst selten sin, stucnde uns (und nit unbillich)
swerlich zu \erw}'sen. Darnmb unser fruntlich Ijitt, ir wollen uns, ob-
gedachts und anderer dergl\'chen zinsen halb, fürter unangesücht lassen, 10
ouch die gemelten caplanen, by üch woncnd, irs furncmens iitzt deren-
halb an uns ze vordem, abwyszen, oder zcvor gegen uns mit gebijr-
lichen rechten, vor unser ordenlichen oberkeit, und dahin wir zu recht
gehören, uszfündig machen, ob wir inen solche zinsz fijrohin ze bezalen
schuldig, da dann wir inen zu gehorsamen, uns nit sperren, sonder, 15
was erkannt, volnziehen und, sülchs mit freuntlichem nachpurlichem
willen allzit umb uch zu beschulden, gütwillig befunden wöllenn werden.
Datum Pourntrut, xx*^" juny anno etc. xxx<*.
Original. St.-A. Basel, Bistum Basel A i.
538. 1530 Juni 20I22. 20
Schontall ze kouffen.
Interessenten :
Damian Irmi:
Heine Häner, von Bretzwyl;
Jacob Hener, von Rigetschwil. ^5
Protokoll. St.-A. Basel, Oeffnungshich hd. VII, bl. 248.
539. rsjo Juni 21.
Zinstags vor Johannis baptistae anno etc. xxx sind min herren
die XIII gesessen unnd habend geratschlagt.
Herr Marxen [Bertschi] belangen : 3°
Ist sin antwort gehört. Unnd geratten, das er sin predge in ge-
schrifft stelle, unnd die uff morndigen tag unnsern herren angezoigt
werden solle, damit man hören mog, das ime unrecht beschehe. Unnd
so er dann unschuldencklichen gezigen unnd gerett worden, das ime
ein Schmach widerfaren, soll man ein insehen thun, damit man im und 35
andern darvor sye. Man sol ouch uff morndigen tag, vor unnd ee her
Marxen predge gehört, die, so in anzegen, zevor hören und daruff
hern Marxen predge vernemen, und darnach die vorsagen heren sich
erkunden, und die unwarhafften vorreder straffen.
Original. St.-A. Basel, Kircheti Bf. 4°
Nr. ^40. 1530 Juni 21. 479
540. 1330 Juni 21.
Ratschlag der dreizeknerherren zum abendmaldszwang.
Wie man sicli mit denen, so noch nie desz Herren nachtmal ge-
nommen, wolle halten.
5 Da ist geratten : Diewyl am allermersten an der oberkeyt, das die
einhellig" s^'e, gelegen, unnd je nit gelitten werden mag, das die ober-
keyt getheylt sye, dann in solchen zweyungen mag je nit wol ge-
reigiert, noch die eere gottes, wie wir alle schuldig, gefurderet werden,
deszhalben so ist hoch von notten, das jetzt, wie man angefangen hatt,
10 ein eeren rath subern, allso ouch under den sechsen alle die, so desz
herren nachtmal sidhar der nuw furgenomenen Ordnung, nach nit emp-
fangen, von den sechsen abstellen unnd andere, so sich christenlichen
gloubens unnd liebe in des herren nachtmal beziigt, an ir statt ver-
ordnet werden, damit das regiment gantz sye, unnd man allso sament-
15 hafft unnd einhellig reigiern, handien und straffen mögend.
Unnd wiewol es unsern herren den xiir beschwerlich, das man
biderb lut der ursach entsetzen, jedoch so kann man hierin niemands
verschonen unnd nit me hinder sich gon. Es ist me daran gelegen,
das das regiment gantz und einhellig sye, dann das ettlicher weniger
20 verschont unnd die zweyung wider in das regiment gepflanzt werde.
Unnd damit aber unnsere herren in alleweg alls vatter gespürt,
ist geratten, das man zu uberflusz die sechser, so nechstmaln furtretten
unnd nit gangen sind, nach einmal güttlich unnd fruntlich beschicken,
mit inen reden unnd sy ermanen, sich unns glichformig ze halten. Wer
25 dann gewunnen wirt, den soll man by sinem sechser ampt pliben lan,
welche aber nit gehorsam sin, dann soll man andere an ir statt ordnen,
damit der rath gantz werde.
Nun der übrigen halben, so under der gemeinde nit zum tisch
des herren gangen, ist geratten, das ratsherren und meister in allen
30 zünfften ire gemeinden rechtfertigen und alle die, so nit gangen und
ouch für nit gon wollend, uffzeichnen, unnsern herren anzeigen, und
wenn man hört, wie vil unnd wer sy sind, unnd dann einem e. rath an-
zeigen unnd darnach witter rathen lan, wie man sich mit inen halten welle.
Zu diser rechtfertigung sind ettliche doran, das unnsere herren ein
35 ratzbottschafft darzu verordnen, damit die sach ein groszer ansehen habe;
Die andern: man soll allein die zünfft fürfaren lan unnd, wenn sy
nut schaffen, allsdan ein rath mit inen handien lan.
Nota: Wer under den sechsen noch nit zum tisch des herren gangen
unnd sich aber jctz erbieten werde one furwort, das er hinfur gan
40 unnd sich unns glichformig halten weite, den soll man unentsetzt pliben
480 /i.J<> Juni 23. Nr. 541.
lau. Wölclier aber nit rangen unnd jetzt sicli nit cntschliessc, das er
hicnach gan wette, soiulcr sa<;to: ex wctt nit gan oder, wenn in ^ott
erluchte, so wctt er gan etc., der soll von stund an abgesetzt und ein
anderer an sin statt crwellct werden.
Unnd mit den gutwilligen mechte man bitz wienacht oder ostern 5
gedultt haben etc.
Original. St.-A. Basel, Kirchen ß /.
541. 1530 Juni 23.
Adelberg Me}'gcr, burgermcister luul rath der statt Basel, an das
regiment zu Ensiszheim. 10
Wir habend uwer schriben \'on wegen der ülsperger zinscn unns
gethan allen inhalts verstanden unnd gebend uch daruff ze verncmen,
das wir wol ingedenck, wie wir unns ko. mt. zu Hungern unnd Beham,
unnserm gnedigisten herren, unnd uch zu unnderthenigem dienstlichen
unnd nachpurlichen gefallen desz Olsperger kouffs abzetretten bewilligt: 15
das aber solHchs bitzhar nit bcschchen, ist nit an unns, sonder daran
erwunden, das ir unns der anntwort, deren sich hochgemelte ko. mt.
umb den letsten abscheid unnserer stifften, clostern unnd gotzhusern
zinsz, zehenden unnd gefellen halben obgereth entschlossen, noch nit
verstendiget. Da aber allwegen unnser meynung gsin, das erst bedachter 20
abscheid unnd die Übergebung der Olsperger zinsen mit einandern zu
end gezogen werden solten, darumb wir uwer lieb unnd gunst so dick
umb bedachte antwort geschriben, aber die nach nit bekommen mögen.
Zudem habend wir unns der zinsen, im neun unnd zweynzigistenn jare
verfallen, nit verzigen, aber den frowen von den uszstonden zinsz und 25
zehenden ein zimbliche vererung ze thund bewilligt, wellichs wir nach-
maln zu erstatten gedencken.
Diewyl nun, gunstig lieb herren unnd gute frund, dise abtrettung
usz jetzgehörter ursach unnd gar nit mit gefärden in verzug gestellt,
so gelangt an uwer lieb und gunst unnser gantz fruntlichs begern, ir 30
wellend uwerm vilfaltigen erbieten nach mit allem ernst anhangen,
damit die hochgemelt ko. mt. sich irer anntwort entschliesz unnd, sobald
ir die empfohen, unns deren verstendigen. Dargegen sind wir gneigt,
unnserm bewilligen der Olsperger zinsen, zehenden und vererung halber
statt ze thund. Unnd demnach die frowen uwer lieb und gunst an- 35
zoigen lassen, wie sy in den beschehenen kouff dhein willen geben,
weist uwer lieb und gunst das widerspil warheit, dann wir uch dessen
ouch wie der koufif uff ir unnd dero von Rinfelden (die sich des closters
Olsperg castvegt berumpt) ansuochen und begern öffentlich beschehen,
und wie sich die frowen gemeinlich vor gesessenem rath zu Rin- 40
Nr. j;^2—s43- f Sjo Juni 22. 481
t'elden, damit sy disen verkouff krefftencklichen thun möchten, bevogten
und darzu mit einer ratsbottschafft versitzen unnd das wir das kouff-
gelt erlegt, ouch uft" der frowen bevelhe ettwasz darvon uszgeben
haben, hievor gnugsam verstendiget, darby wir es nachmalln pliben
5 laszen . . . Datum den xxii. tag juni anno etc. xxx.
Etitwurf. Sf.-A. Basel, Missiven A 2g, hl. ijg.
542. 1530 Juni 22.
Basel in alle cmpter.
Wir, Adelberg Meyger, etc. unnd beleihend dir ernstlich, das du
10 von stund an mit allen zinszlutten unnd zehendern, die unns von den
frowen Olsperg ze koulifen geben, eigentlichen rechnist umb alle alten
extantzen, zinsz und zehenden, die unns bitz anhut dato verfallen sind;
doch sollen die zinsz, die jetz im xxx. jare verfallen werden, nit ge-
rechnet werden, unnd wasz ein jeder b\' rechnungen schuldig plibt, das
15 solt du eigentlich uffschriben unnd unns sin schuld mit sampt dem jar-
zinsz, den ir jeder gitt, in acht tagen zuschicken unnd dich doran nut
verhindern lan; das ist unser ernstlicher will unnd meynung. Datum
mittwochen den xxii. tag junii anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missh'Cfi A 2g, bl. iSo.
20
543. K^3^ Juni 22.
Appellatiofi ivegeti einer Stiftung an das kloster Engenthal.
Inn der sach der appellation^) z wüschen hern Ludwigenn Züricher,
des rats zu Basel, als ein wüssenthaffter pfleger des regelhuses zu
Engental, appellant an eim, sodann Arbogasten Brotbeck, dem vogt zu
25 Muttuts, in namen sin selbs, ouch Clausen Bruderlins und Werlin Hut-
tingers von Muttuts, siner schwegern, als geappellierten anders teils:
Nachdem dann zwüschen beyden teilenn einer matten halp, so Arbo-
gast Brotbecks vatter seliger nach sinem tod dem regelhusz zu Engental,
umb das die frowen sin jartzit jerlichs mit zweyen messen begiengen
30 und sinen bedechten, vergäbet und verordnet zu Muttuts ein urteil,
des Inhalts: dyewil solichs, darumb die mattenn vergäbet, nit me ge-
halten noch bescheche, das dann des gemelten regelhuses pfleger inen,
denen von Muttuts, die mattenn one alle furwort widerumb zu handen
stellenn sollenn. ergangen, welicher urteil er, her Ludwig, der pfleger,
35
543. ') ygl. hiezu: Es appelliert Ludwig Züricher, rles rats, als ein verordneter
pfleger der frovenn zu Enngental, vonn einer urtel, so zu Mutenntz wider vermelte frowenn
und für Arbogast Brotbeck, den vogt, Clausen Bruderli und Werl! Huttinger, vonn Mutenntz.
uszgangen. Ist angnomenn mittwochen den XV. februarii anno etc. xxx. [mittwoch luar
der i6.fel/rj St.-A. Basel, Gerichtsarchiv 7\ 6, />l.jg.
Basler Reformationsakten, IV. "1
482 iSJO J'f"' 25- ^^' 5H—545-
diewil die nicsson nit von (\c\\ frowen gemclts rcgclhuscs, soiulcr von
einer obcrkeit der statt Basel als irn castvögten abj^cstelt, sich be-
schwere unnd siner dardurch beschwert ze werdcnn bcsori^c, die für
min hern, die comissarienn, sich deren widcrunib zu erholcnn, «gezogen,
und gcappclliert, mit beger: mit irm rechtlichen spruch zu crkcnnenn, 5
das durch ein crsam gricht zu Muttuts übel gsprochenn unnd durch
inn wol gcapi)clliert sye. — Also nach verhör, clag, antwurt, red,
wydcrred der obangezoigtenn urteil zu Muttuts uszgangen, so ist erkannt,
das an obangezogner urteil zu Muttuts übel gsprochen und durch inne,
hern Ludwigen, darvon wol geappellieret sye. Actum zinstags, den lo
XXII. juni a° etc. xxx.
ProtokelL St.-A. Basel, Gerichtsarchiv T6, bl.ööv.
544. iSJO Juni 25.
RatserkaTitnis : Das ein jeder alter zunfftmeister uff dem banck
by den fensterrn den obersten sitz haben solle, er sye von welcher »5
zunfft er wolle.
Anno domini xv^xxx"'' uff sambstag den xxvi*^" tag brach-
monats ^) haben bed, nuw unnd allt, rath usz schinbarlichen sy darzu
bewegennden ursachenn einhelling erkannth, das hinfuro zu ewigen
ziten unnd tagenn ein yeder allter abgenderr zunfftmeister als ein allt 20
houpt, er sye von wellicher zunfft er wolle, das jar, so er ein allt
houpt ist und gnempt wurt, inn dem rath uff dem banck vor den
fensterrn har den obersten sitz vor der zunfft zum Schlüssel, ouch vor
der Hochen stuben, so yemands des jars von der selbigenn im rath uff
ernemptem bannck sitzen wurde, haben soll, unnd sich niemands des 25
weigern oder sperrenn. Actum ut supra.
St.-A. Basel, Ratsbücher A 6, fol. 20 v. imd B 4^ fol. 75. — Kopie
von I ^86 ebe?tda, Ratsbücher Fi, fol.2'jv.; ferner: Schlüsselzu?ift i ,
bl. Iß, Safra?izutift J, bl. 16 v. u?id Ochs bd. VI, s. 26.
545. 1530 Juni 25. 3°
Urfehde: Eva Meigerin von Nörich usz Züricher gebiet, ein
dienstmagt Uli Madlingers von Hefelfingen, die widertoufferin.
Ist uff sampstag nach Johannis baptiste, den xxv. tag juny, ledig-
gelassen und deszhalb ouch für ein ersamen rhat fürgstelt worden, da
selbst iro ir irsal fürghalten, deszglichen usz der nüwen Ordnung, die 35
touffery belangen, sampt dem gewonlichen widerruff, den sy nechst
sontag nach Petri und Pauli kunfftig zu Hefelfingen in ir pfarkirch an
offner cantzel thun und widerruffen, in gegenwurtigkeit des volcks nach
544. ') Der sanisiag war der 2j. /uni, nach dem wir das daluin korrigiert hohen.
Nr. ^^6—^4'/a. ißjo Juni 25 — 26. 483
gethoner predig etc. durch herrn stattschriber verlesen, und dessen
gnugsam verstendiget worden, schxvört iirfehde bei strafe des er-
trä?ikens. Jo. Hen. Fortmüller hc.
SL-A. Basel, Ratsbücher O 4, s.124.
5 546. i^jo Juni 2j.
Aus den wochenausgabe7i sampstags nach Johannis.
Ratzcosten: Item xviii ß von einem touffer von Honburg harin
ze füren; item 111 ß irii d hat derselb verzert. — Item xi ß geben usz
erkanntnusz eins rhats für die, so denselben touffer harinn gfurt unnd
10 zum Kräntzli vertzert habenn. — Item vi ß viii d uszgeben atzung von
wegen Eva Meygerin, der wydertoufferin, von Louffelfingen.
St.-A. Basel., Finanz G ij, s. 62.
547. 1530 Juni 2j, 2Ö^).
Verzeiclmis der nichtkommunikanten.
15 547 a. 1530 Juni 26.
Schlüsselzufift.
Disz sind, so erfrogt desz herrenn nachtmolsz worden sindt uff
sontag noch Johannis im 30. jor, so sid der nächsten Ordnung sich nit
derzu «schickt handt:
20 /• Cristoffel Boumgart; entschlüst sich, wider sölichsz bisz har nit
gfecht noch gredt, ouch sölichsz vestiklich gloub rechtt sin, wiewol
usz farlessikeit bisz har nit gebrucht, wil aber sich schicken, gegen got
zu bessernn und minen herren gehorsam sin.
2. Item sodan Thieboltt Rottgeb, deszglichen.
25 J. Anthoni Ber; entschlüst sich, got umb gnod zu bitten, sich ouch
an die bredigen flissen ; so er dan der gnoden enpfencklich werd, wel
er thün, daz sich gebüri.
4. Mathisz Ber; entschlüst sich, sölichem biszhar kein globen geben,
werd ouch für hin sölchsz weder glouben noch thijn.
30 5. Frantz von Spir; begert im züglossen werden, sich bisz ostern zu
beweren und gnod zu empfochen, wel sich ouch an bredigen schicken,
hoffe gnod zu erlangen.
6. Anthoni Heitzman; entschlüst sich, uff die gnod gotz zu warten;
so er die hab, well er thiin, daz sich gebüri,
25 7. Hansz Ougli; spricht, er kön in im selbsz nit finden, sölichem
statt zu thun, dan er sich nit befinden könne, geschickt zu sölichem sin.
547. ') Das datum der nachfolgenden sti'iche steht nicht durchweg fest; wo anhalts-
punkte für die datierung bestehen, ist dies vermerkt. Die reihenfolge der Verzeichnisse ist
nach dem rang der zünfte angeordnet.
4M4 iS3^ y//w/ -V;. Nr. j^47f>-
S. Tettcr Hraiul: spricht, er wcl niincn Herren ^liörij^ uiul ^hor-
sam sin: ol) or sölichem jct/ stat ze tluni, ki)n er in im scll)s iilT dis/
mul iiit liiulen.
0. Hatt Löwenstein; spricht, er kön uff disz niol in im seM)sz nit
tinden. söhchcm stat zthün, aber er wel sich schicken zii hredigen 5
hören; hot'te gnod zu erlangen, sich nun hin für christelichen halten.
10. German Einfeltig; spricht, sich bisz har mit kriegen, ouch
andern! gehalten, dasz er sich nit gschickt zu sölichem gewust, ob er
sich hin für zu bredig schicken: hoffe, minen herren ghörig und sölichem
statt zu thun. '"
Disz sind nit erfrogt, noch do gwesen uff sontag noch Johanis
im HO. jor :
//. Ulrich Schulthesz.
12. Hansz Sutter.
/ f Peter Sutter. "'S
14. Marti Leopart.
/ f. Lorentz Bellentz.
16. Hans Ougly ').
Original, stark verwasche?i und beschädigt, unierschriebe?i Schlüssel.
St.-A. Basel, Kirclmi A 2, fol. 38. 20
547 b. [rs.30 Jum 26?]^)
Bärenzunft (= Zun/t zu Hatis genossen).
Disz sechsser erpiettent sich glichförmig ze halten :
/. Jörg Schweiger.
2. Hans Eder. *5
Disz sechsser wellenn noch zur zyt, bisz inen gott wyther gnad
gyt, nit gan:
?. Jacob Rüedi.
4. Reinhartt Röttalet.
Von der gemeind wellen noch zur zyt, bisz inen got gnad gyt, 30
nit gan:
f. Jörg Wende.
6. Hanns Rudolff \'esch.
7. Ratt Müntzer.
8. Jacob Meiger.
Origifial, nicht datiert, stark verwasche?i, mit dorsalnotiz Bärenn.
St.-A. Basel. Kirchen A 2, fol. 42.
547 a. ') nachirag von späterer hand; vgl. zijfer j.
547 b. ') Der unter ziffer / genannte Jörg Schweiger ist im märz IS34 l^'-
^^^- 547 <^— 547^ 1530 Jtint 26. 485
547 c. fi^jo Juni 26.-}
Wynlüt.
Rattsherren, meister, sechs unnd züpottenn halber istkeynn rnanngel.
Diss nachvermerckten sind nit zum disch gotts ganngen, wellen
5 aber uff kunfftig houchzyt lut unnser herren inandat gan :
/. Hanns Erharl Reinhart.
2. Connrat Clingennberg.
j. Iheronimus Spät.
4. Zacheus Keller.
10 f. Peter Läsz
6. Steffann Boch.
7. Hanns Huszler.
8. Jorig von Bamberg.
g. Hanns Brasel; will minenn herren gehorsam sin ii.n allen sachen,
>5 uszgenomen dess sacraments halb kenne er nit zum disch gotts gan,
bisz die cristennlich kilch eins werde.
Origmal, nicht datiert, stark verxvaschen umt /n'sc/iädigt, mit dorsalnotiz
Win lut. St.-A. Basel, Kirchen A 2, fol. ^^.
547 d. h53'^ Juiii 26 .-j
20 Zunft zu Safran.
Disz nachgeschriben sind die, so biszhar ungehorsamm sind gsin
und aber sich ergeben:
/. Item Jacob Rechberger.
2. Item Melchior Harnast, huttmacher.
25 j?. Item Ludwig Liechtenhan.
4. Item Jerg Läpp, strelmacher.
f. Item Pauly Weber, huttmacher.
6. Item Heinrich Pettry.
7. Item Jocham Tegenhartt.
30 <y. Item Baltisar Ringler.
p. Item Klausz [Dürr], der papierer.
10. Item Hansz Besserer.
//. Item Konratt Pfister, zapt'engiesser.
12. Item Batt Hoffmeister.
35 / 9. Item Goriusz Dür.
14. Item Hansz Grosz, organist [auf Burgj.
IS Item Ambrosy Kratz.
i6. Item Hansz Studer, seckler.
17. Item Goriusz Wentz.
486 1530 Juni 26. Ar. 347 e - ^47 f.
Disz nachheschribcn siiul ilic, so biszhar ungchorsanim sind gsin
uiul verhören wcnd :
iS. Itcni Ilansz Obcriet.
10- Itoiii Konrat lOttendorf, genannt] Repluin.
20. Item Klausz Kanttusz, buclibinder. 5
21. Item Kaspar Egersheimer [Regisheim].
22. Item Jerg- Rumel.
2j. Item üffrion Holtzach.
24. Item Iheronimus Frobenius.
25. Item Niklausz Werenfels. 10
26. Item Blesy Wagigel.
27. Item Mathis von Büchel, silberkremer.
28. Item Jerg Homburger.
2g. Item Lorentz Sibenburger.
jo. Item Ludwig Meigel, silberkremer. 15
Original, ?iichi datiert, stark verwaschefi u?id beschädigt^ mit dorsalnotiz
Saffrann. St.-A. Basel, Kirchen A 2 fol. 47 — 48.
547 e.
Zunft zu Rebleuten.
[flieht vor handelt, resp. keine Jiichtkommunikanten PJ 20
547 f. [IS 30 Juni 26?]
Zunft zn Brotbeckeji.
Disz ist der brotbecken zeidell:
1. Frittli Essiiner ist nonitt gangen; er ist aber dess glitten willen,
er will sechen und, sobald im gott gnott verlieh, so will er gehorsam 25
sin, filichter e dan er seilber meint.
2. Heinni Spennhüer ist nit gangen — — unnd gevor die
antwurtt geiben.
j. Michell Jockist ist ouch nitt gangen und hatt ouch die antwurtt
geiben. 3°
Dis sintt drig vonn seggsen.
4. Jacob Suber ist ouch nitt gangen, hatt sich bevilgoth, er veill
minan herran gehorsam sin.
5. Hans Feinanberg ist ouch nit gan, in keiner bessan meinig,
vill gehorsam sin. 35
Disz sintt kornmeisser:
6. Bassion Kornmeisser ist nit gangen, vill minan herran korsam sin.
7. Heinricht Kormeisser, vill ouch gehorsam sin.
^^- 547 S- 1530 Juni 26. 487
S. Ryette Kornmeisser ist nitt ganen, in keiner bessan meinig
und hatt sich begeiben, er veill nitt vitter min herran tun, sunder
gehorsam sin.
Original, midatiert, stark verwasche?i und beschädigt, unterschrieben
5 Brotbecken, St.-A. Basel, Kirchen A 2, fol. SP-
547 g. [i^jo Juni 26 1]
Zunft zu Scliinieden.
Hienach volgend die, so biszher zu des herren nachtmol nit gangen,
ouch hinfüer nit gan wollen :
10 /. Burckhart Degerfeldt.
2. Tilman, schaffner ins Riehen hoff.
j. Hans Jacob Wyld.
Die, so es in zwyfel gstelt haben :
4. Michel Wellysen.
15 5. Fridlin Lutter3'sen.
6. Iheronimus Jeger.
7. Jost Schwertfeger.
8. Jost Brottschoch.
Die, so es vorhin underlassen, aber fuerhin, ettlich in monats
20 frist, ettlich hie zwischen wienacht, ettlich uff ostern erstatten wollen:
p. Fridlin Wyttennawer.
70. Frantz von Herten.
//. Thoma Weltz.
12. Martin Sonnenbühel.
25 13. Heinrich Wyld.
14. Jörg Hall.
75. Hans Jordysen.
16. Balthasar Grienysen.
77. Jörg Hetzeil.
30 18. Jacob Springindschmitten.
19. Wolff Falck.
20. Lienhart Steinmüller.
21. Heinrich von Herten.
22. Andres Heckys.
35 2ß. Anthoni Zeller.
24. Jacob Kenteler.
25. Claus Hai.
Original, nicht datiert^ stark verwascheji, mit dorsalnotiz Schmidt.
St.-A. Basel, Kircheti A 2, fol. 26.
488 'Sjo Juni 26. Nr. 347''— 317 '■
547 h. Ic"- >3J6I^^
llcin \ Uli Scluicliiiiachcni und <;ci\vcrn :
/. Item Kaspar Miirer. \v\l kein /vi liaii.
.' Item Hans Schröter, wilsz thün in der zit oder tylichter e.
,\ Itrni Utz Feterly. wilsz ihun. 5
7. Itoin l'iily Kaltberjj^er, wilsz thün.
,. Item Diebolt Henck, wilsz thun.
6. Item Marthin Yscnkremer. ist in v jorcn nit gangen; er wyl
sich aber berichten Ion und wyl esz mit der hylff gottesz erstatten.
7. Item Jacob Steinsultz ist gangen und — — — und w\'I nit 'o
gon usz der Ursachen, sigen dan tor und ee der wuocher abgestellt,
alsz ist win- und korngült, dan er sehy etlich zum disch desz herrn
gon, do weger wery, sy stunden styl: daz sig sin ursach.
8. Item Hansz Hutner wyl gehorsam syn minen herren.
p. Item Jacob Sumer, wylsz thün, so Ter im got gnad terlicht ; '5
dan er sich yetz zu der zit nit geschickt wissy.
10. Item Künrat Lederer, wilsz thün.
//. item Andresz Regyscr, kan es im selber nit erfinden, das er
zum disch desz heren gon kön, dan usz etlich Ursachen, er sehe kein
kristen leben under inen, und die douffer gfallen im basz, den sy füren 20
ein besser wessen und mit tyl andren Worten.
12. Item Jacob Spät, wyl sich berichten Ion und wyl gehorsam syn.
/,\ Item Lorentz DüUer, wylsz thün.
//. Item Marthin Strüb, ist nit gangen und hat sich vi jor bewert
und kan sich nit also geschickt finden, dasz ersz thü, künd aber, ob 25
er sy vesten ergern weit, alsz Paulusz spricht, er wete ee alle tag gon
und wasz in got lert. do wyl er gehorsam syn, dan esz sigy kein
gebot desz herrn.
Origifial, ?ucht datiert, stark verwaschen und beschädigt, mit dorsal-
notiz Schuchinacher und gerwer. St.-A. Basel, Kirchen A 2, fol. 2J . 3°
547 i. [13.^0 Juni 26 rj
Schnider und kürsner.
/. Item meister Matteus Gebhart hatt geantwurt, er welle sich
gehorsamlich halten und wele mit der gnod gottes in kurczen sich mit
anderen cristen sich vereinboren und mit inen cristenliche liebe bezügen. 35
547 h. 'j Dieses stück muß aus einer späteren zeit (ca. ijjS) stammen, wie dies
die zifern 6 und 14 erhellen. Wir publizieren das Verzeichnis trotzdem an dieser stelle um
des allgemeinen Zusammenhangs willen. Die verzeichneten namen stimmen überein mit den
angaben eines anderen, bei den akten liegenden, undatierten, nach znnften geordneten rodeis
Betreffennl die, so nit zu des herren nachtmal gangenn sind unnd zum teil noch nit gan 40
wellenn, den wir in das jähr /Jjö datieren (St.-A. Basel, Kirchen A2, fol. jo—jy).
Nr. j;47^- ^53^ Jwii 2j. 489
2. Item meister Hans Metz hatt geantwurtt, er habe sich befrogt
utul red gehalten mit guetten Herren und fründ, die haben in der sach
underricht, und willc mit der gnod gottesz ouch in kurtzen sich mit
ander cristen sich vereinboren.
5 J. Item meister Mattisz Boler hatt geantvvurt, so im gott die gnod
werd verlien, wil er ouch dun, wie ander crist und sich in denen dingen
geburlich halten.
^. Item meister Michel Schürer hatt geantwurt, so man im bericht
gebe, dasz ers künd griffen, so wele er ouch dun wie ein ander,
lo j. Item meister Morant Fey hatt geantwurt, er welle mit der gnod
gottesz in kurczen gehorsamlich erfunden werden.
6. Item meister Hans Sidensticker hatt geantwurt, er küne die
ding nit x^erston, so aber ein gancze cristelic gemein das werd an-
nemen und durch ein gancz kunczillium bestettigt wcd, wel er sich
15 ouch den geburlich halten.
7. Item meister Jeronimus Sidensticker hatt geantwurt, hie zwischen
der österlichen zitt wel er sich schicken und mitt der gnod gottesz sich
in denen dingen geburlich halten.
8. Item meister Mang Grasz hatt geantwurtt, er wele gott den
20 herren umb gnod [bitten], dasz im gott der herr die gnod werd mit-
deilen, dasz er möge wirdig gon und nit alsz Judasz gangen ist.
p. Hanns von Seltz wil gar nit gan.
Original, undaiiert, stark verwaschen und beschädigt. St.-A. Basel.
Kirchen A 2, fol. 40.
2
547 k. /5.?o Jmn 2j.
Zunft zu Gartnerfi.
Hienach sind uffgezeychnet und verschrybenn, so da nütt zu desz
herren unszers erhaltters nachtmaal gangen sind und semliches usz
göttlichem bevelch. ouch unszerer herren und obren erkanthnus nitt
30 erstattet.
Die ersiichung beschähenn uff der zunfft zu den Gartenern im jar
als mann zalt vonn Christi geburt duszendt funffhundert und inn dem
dryssygesten jare am donstag nechst vor Johannis baptiste.
/. Item Cunrat Schlündlin genant Bader hatt unszeren herren ratz-
35 herren und meystern uff ersuchung, so mann by im gethann, desz herren
nachtmaals halb geantvvurt also, dasz er desz herren nachtmaals jetzt zu
dyszer zytt nit geschyckt syge zu erstatten und ouch nitt erstattet habe.
2. Item Lienhart Hanis hatt geantwurt, er syge zu dyser zytt nit
gschickt darzu, er welle aber ouch rhatt suchen by denen, die gschyckter
Kaslei Reformatioiisakteii, IV. O-^
490 fSJO Juin j6. Nr. ^47^—547^^-
sy^ciul ilaiui er, ouch etwas gclcrtcr \ lui der gescliryfft, dann die uff
der cantzlcnn predigen.
Item dvsze nacligende synd zu desz hcrren nachtmaal nit gangen,
wend aber inn künfftigcn utf kurtz sich scliycken wie ander gütt chrysten:
,\ Claus Rott, allter Schaffner ann denn Steynen. s
^. Anthony Gropp.
5. Jacob Schmid von Müspach.
6. Jerg Trübehiian.
7. Hansz Melwer, der karrer.
5. Hansz Rüdolff Cornnelius. 'o
g. Ludwig KüUwegg.
10. Hansz Heynrich Kalchoffen.
//. Bartholome Pänthelin.
12. Peter vonn Roszenburg.
Origi?ial, feilweise verwaschen, mit dorsabiotiz Gärtner. St.-A. Basel, 15
KircJmi A 2, fol. 40.
547 1. [153° y^f^^ ^^^-/
Metzger.
/. Gorius Oberlin.
2. Mateus Pefinger. ^°
j. Simon Gisler.
4. Kasper Tafit.
-,-. Tietlin von Riegen.
6. Hans Meiger.
7. Adam Treiger. ^5
Original, toidatiert, verwaschen. St.-A. Basel, Kirchen A 2, fol. 44.
547 m. 1^^530 y^^ni 26. r]')
Zunft zu Spitinwettern.
Dise sind nit zu des herren nachtmol gangen:
Von sechsen: ^
1. Martin Hoffmann.
2. Kurat Dolcher.
j. Claus Fesch.
547 m. ') Der tmter ziffer i genannte Martin Hoffmann wurde 1S24 sechser zu Spitin-
wettern; 1330 ist er zum letztenmal im heizgeldrodel erfaßbar. Die zusätze von späterer 35
kand bei den Ziffern 6 und 13 entsprechen den angaben auf dem oben genannten rodel von
ca. IS36 (s. nr.j^yh, anmerkung i).
Nr. 547 n. 'Sjo Juni 26. 491
Von der gemeyn sind nit gangen :
4. Fridrich Dächshamer.
5. Andres Gucker.
6. Kristan Guldenbeck ^).
5 7. Hans Hoffer.
8. Lienhart Älin.
p. Jerg Sperly.
10. Diebolt Riely.
//. Hans Dägerfelt.
10 12. Lorentz Kühler.
ij. Pantlian Marty^).
T4. Hans Öttly.
15. Bartholome Bürgiter.
16. Feltin Scheffelt.
15 //. Hans Freuwler.
18, Wilhelm Künyg, zimerman.
ig. Jerg Netlinger.
20. Denge Wigys.
21. Jacob Murer.
20 22. Nyclaus Beidert.
2S- Bartholome Sigrist.
24. Lienhart Getz.
25. Hans Schimel.
26. Casper Dornsperger.
25 27. Hans Meyvvely.
28. Diebolt Meria.
2g. Jerg Pflieger.
Original, nicht datiert, mit dorsalnotiz Spiwctter. St.-A. Basel, Kirchen
A 2, fol. 2 g.
30 547 n. [1530 Juni 26?]^)
Zunft zum goldenen Sterti und zum Himmel.
Disz sint die zunfftbruder, so zum Sternen und Himel gerechtver-
diget wordenn sint.
Under den sechsenn :
35 /. Meyster Anthony Glasser, wil by der crystenlichen kilchenn be-
lipen und sich jetz mal mit uns nit verglichenn.
547 m. ^) Alit Zusatz von späterer katui V jar.
^) Mit Zusatz von späterer hand 7 jar. Als nächster name folgt durchstrichen
Fetter Schlickly.
^o 547 ri. ') Der unter zijjer 14 genannte Hans Holhein d. j. malte im jähre ijjo die
Wandbilder im großratssaale ; ab IJJ2 war er wieder in England.
A9'2 /ijo Juni 2Ö. Nr. 3470.
2. Mevster I lans llcipst, tler maller, spricht, er wcl sich mit des
hcrroiiii iiachliual. wie w irs halteiin, iiil ver^licheiiii uiul hatl uns hicmit
wcllenii ein ^esclii yfü in lej;cnn, die hand wir nit wellenn herrenn.
,\ Mejster Heinrich Dorer, der satler, sprich, er well nit züsaj^en,
ouch niit ahschlai;en. 5
4. Mevster Jerg Koch, der wirt zum Üchssenn, sprich, er kunt
noch in im nit lindenn, das er des iierren nachtnu)ls halb etwas züsag.
j. Meyster Jerg Sallitte, der scherrer zu der Rottenn hcnnen,
spricht, er sie nit hericht. wel ouch niit zusagen.
Von denn zübottenn : 'o
6. Meyster Ludwig Schellenberger, der sattler an den Spallenn,
sprich, er wel sich basz besinnen.
Us der gemeynn :
7. Meyster Jacob Linder, altter meyster, spricht, es sey im bisher
nit geschickt xin usz villerley ursach, er wel sich aber in der bestimpten '5
zit bisz winnacht oder osterenn mit uns verglichenn.
8. Meyster Claus Appfel, der scherer uff dem Platz, spricht, er wel
by der kirchenn blipen und sich mit uns nit verglichenn.
g. Meyster Emmerich [WurzgarterJ, der scherer am Fischmarckt.
spricht, er sy bisz her nit gangen, er wel sich aber nun furhin mit unsz 20
verglichenn.
10. Meyster Benedicht, der sattler an denn Spallenn, sprich, wen
im gott gnad geb, so wel er gan[gj, aber zu[r] disser zitt nüt.
11. Meyster Joder Öttly, der scherer an der Rinbrucken, spricht,
wen im gott gnad geb und die pfaffenn eins werdenn, so wel er gan. 25
12. Meyster Hans von Sigen, tler scherer, spricht, er kuntz by
im nit befinden, das er zu gang.
/j. Meyster Adam Gesus, der scherrer am Kornnmarckt, spricht,
wen er sinner artticklenn, die er hab, bericht werdt, so wel er gan.
14. Meyster Hans Holbein, der maller, spricht, man müsz im den 30
tisch basz uslegen, eb er gang ^).
/j. Meister Matheus Sporer, wil gar nit gan.
Original, undatiert, verwascheji, mit dorsalnotiz Hymel unnd Sternenn.
St-A. Basel, Kircheti A 2, fol, 5/.
547 o. 35
Zutift zu Webern.
[nicht vorhandefi ; resp. keine nichtkommunikanten .-]
547 n. "^^ Der text der zijfer i^ ist durchstrichen.
^^'- 547P—547 q- 'S.io Juni 26. 493
547p. ['530 Juni 26. ■^J^)
Zunft zu Fischern U7id zu Schiffleuten.
Item von den sechsen :
/. Jeronimus Mie.
5 2. Hans Strowhacker.
3. Rudolf Obercht.
4. Bernhart von Rinacli. wil gehorsam siti.
Item die \'on der gemeint'*):
■)-. Cunrat übercht.
10 6. Peter Muntzinger,
7. Lorentz Ziemerling.
5. Cunrat Aleyer.
g. Joder Zvvilclienbart.
Original, nicht datiert, stark verwaschen und beschädigt, mit dorsal-
15 notiz Vischer. Schifflüt. St.-A. Basel. Kirchen A 2. fol. 5?.
547 q. Iißjo Juni 26.^]^)
Die Universität u. a.
1. Doctor Mörnach wil nit schvverenn, vermeint, man soll inn
lassen by dem doctorat-eyd plibenn, wil ouch nit zu des Herren nacht-
20 mal gan, wil sich ee lassenn inn vier stucke howenn.
2. Junckher Lux Zeigler begert, by dem altenn eyd, so im vern
uberantwurt ist, ze plibenn.
j. Doctor Oswald [BerJ, rector universitatis, wyl für sin person
schweren, aber ut rector wyl er sich mit — — Universität bedencken,
25 x'ermeint, bym ersten eyd ze pliben.
4. Doctor Ammerbach wyl bym universitet-eyd pliben und der
selben fryheit : dan so ein universitet kein fryheit haben solt, hatt er
derglich nie kein gesechen, gloubt gott ewig, das sin wort beston. in
sim mund nie kein lugen gwesen.
30 5 und 6. Doctor Joachim unnd licentiatus Krus sagen, sy sigen
sub universitate und rectore, dem haben sy bisher geschworn ; darzu
so sagt licentiatus Krusz, er hab alle sin zinsz und gult under dem
husz Osterich und kenne dy nit anders dan mit Rottwylischem gericht
547 p. ') D(r unter ziffei 6 i^enannte Peter Muntzinger wird an Joh. bapt. ijjj sec/iser
35 s« Fischern. Die unter i — ^ genannten ßi^itrieren ab ijja nicht mehr als sechs er der zun/t.
-') mit randbemerkung wellennt sich dencken.
547 q. ') Der unter ziffer j genannte dr. Oswald lUr war der leitte gewählte rector
der Universität vor ihrer Schließung im Jahre 152g und der erste der reorganisierten anstalt
bei ihrer wieder er'dff?tung im Jahre ijjs
inpringen, uiul so er clor statt ein sonderlichen evtl thctc, wurd im der
selbig proccsz ii>-mincr vergont.
7. Eglin Offenburg sagt, er sig nit zu des Herren nachtmal gangen,
sig ouch noch nit ze gon besint, hat nit geschworn ; begert des eyds
ein abgeschrilTt, wyl er sich bedcncken.
S. Hanns von Ellecurt ist ein kriegman und nit pliplich, kan und
wil nit schweren.
Original, undatiert, verwaschen und stark beschädigt. St.-A. Basel,
Kirchen A 2, fol. 46.
54Y ^ 1530 Juni 26 rj 10
Klein-Basel.
Die, so nit zu des herrn nachtmol gangen sindt, in mindern Basel:
/. Der statschryber ist nit gangen, ist aber willens, zu nochgonder
zit sich nach lut miner gnedigen herrn mandat andern burgern zu-
verglichen. 'S
2. Hanns Hesz, der vischer, ist nit zu des herrn nachtmol gangen,
sagt ouch, wisse in im selbs noch nit erfinden, das er darzü gönn könne.
j. Märten Metzger ist nit zu des herrn nachtmol gangen, erpüt
sich aber hinach andern burgern zu verglichen.
4. Maximian, der kriegsman, ist nit gangen, ist aber willens hie- 20
nach sich mit andern burgern zu verglichen.
5. Wilhelm Sager ist nit zu des herrn nachtmol gangen, erbut
sich aber, zum furderlichsten mit andern des herrn nachtmols halb zu
verglichen.
6. Heini Hirtlin ist nit gangen, sagt ouch, wisse nit, das er zu 25
des herrn nachtmol gon welle.
7. Meister Hans, der wechter, sagt, er sye bisher nit zij des herrn
nachtmol gangen, welle sich aber hinfur darzij schicken.
Original, undatiert, 7nit dorsabiotizen Mindern Basel, antreffennt die, so
nit zu des harren nachtmal gangen sind und ouch nit gan wellen 30
U7id Dy in der deinen statt, so nit zu des herren naclitmal gangen
sind. St.-A. Basel, Kirchen A 2, fol. 2ß.
547 s. 1^530 Juni 26.^]
Dise nachvolgende zoller, soldner und diener habend des herren
nachtmall nit genomen: 35
/. Heine von Kalw, zoller uff der Rinbruck.
2. Hans Grop.
Nr. J4yts4^' ^53^ ^^''" ^^- ^^^
J. Bernhart Silberberg.
4. Fridlin Grünagel.
j. Hans Suter, der bott.
Origi?tal, 7iicht datiert. St.-A. Basel, Kirche7i A 2. Jol. 4ß.
5 547 t. [1530 Juni 26?]')
Auf der landscJiaft.
Dyse sind in den emptern nit zu des Herren nachtmol gangenn:
/. Marx VVerdenberg, vogt zu Waidenburg, ist sampt allem sim
volck nit gangen ; so mans aber gehcpt wyl haben, wyl er gon.
10 2. Hans Müller, von Ölten, ist nit gangen.
J. Urban, zu Waidenburg, ist nit gangen, wyl aber gon.
4. Lienhart Josz, von Waidenburg, ist nit gangen.
5. Der weybel von Waidenburg ist nit gangen, doch in keim bösen.
6. Der meyger von Lupsingen ist nit gangen; ist aber dy schuld
15 am priester.
7. Jerg Schmidle, von Bencken, wyl gar nit in d}' kilchen gon.
8. Hans Atz, von Muttentz, ist nit gangen, wyl aber gon.
p. Claus Ysely, von Muttentz, ist nit gangen; sagt, er sig dem
priester nit hold.
20 10. Conratt Oben, zu Münchenstein, wyl nit gon.
Original, nicht datiert. St.-A. Basel^ Kirchen A 2, fol. 41.
548. 1 530 Juni 26.
Schultheis, rät unnd burger der stat Bernn a7i burgermeister unnd
rat der statt Basell.
25 Nachdem unnser pot, so nächst by uch uff gehaltnem burgerstag
gewäsenn, unnsz den abscheid, ouch die frunntliche ermanunng an
unnsz des Hessischenn Verstands halb enntdecktt hat unnd wir das alles
wol verstanndenn, habenn wir doch in unnsz sclbs nit khonnenn er-
finndenn noch verhoffenn, das sollichs by den unnsern in statt unnd
30 lannd erheblich sin mochte, wie gern wir unnsers teils das best gethan
hättent; harumb wir es by vordriger unnser anntwurt belybenn lassennt,
doch daran gehenckt: Wann fürstlich gnad von Hessenn von wägenn
des wort gottes uberzogenn oder begwaltiget wurde, das wir unnsz
in dem val gägen sinenn fürst, g. so frunntlich erzöigenn wollennt, das
35 wir getruwenn, des gägenn gott unnd der wällt glimpff unnd fug ze
habenn.
547 1. ') Der unter ziffer i genannte Marx Werdenberg war vogt zu Waidenburg
von IJ27 — /JJ-/.
49») /.\?« Juni 2Q. Nr. -»vp.
Diso unnser meinunng umul cnntschlusz mofi^ennt ir uvvern uniul
uimscrn christliclicnn niithurj^eriin von Straszburg zrischryhenn, danii
uniisz \v\ttcr zc v-erbimidenii wil uiinsz nit f^cmcind sin . . Datum
sont.ig XXVI. junii anno etc. xxx".
Ortginal. St.-A. Basel, Eidgenossenschajt D ?, hl. llS- — Drucke 5
Abschiede., bd. IV, l h, nr. ^i^-j , i\ beilagc zu a (=r. s. 676). — Kopie:
Sl.-A. Straßbta-g AA iSoQ.
549. ^i ?f^ Juni 2g ^
Kaiserliches mandat zu gunslen des domstißs Basel in sacken
Zinsen und .zehnten. <o
jTjomischer ke\'serlicher niajestat mandat, das menglich irer under-
thanen, so dem stifft Basel unnd desselben geystUclieit zinsz, zehenden
und ander gefell ze geben schuldig, soliche sampt dem auszstand den-
selbigen oder denen, sie dazu verordnen werden und anders nyemant,
zaien sollen, und das by pen viertzig marck letigs goldts. '5
fwlir Karll, von gottes gnaden Römischer kayser, zu allen zeiten
merer des reichs, in Germanien, zu Hispanien. bayder Sicilien, Jerusalem,
Hungern, Dalmacien. Croacien etc. künig, ertzhertzog zu Osterrich,
hertzog zu Burgundy etc., grave zii Habspurg, Flandern unnd Tryrol etc.
embieten allen und yeglichen unnsern und des reichs underthanen 20
unnd getrewen, so dem stifft Basel und desselben gaystlicheit zinsz-,
steür- und zehendtbar, inn was wirden oder stats die sein, die mit
disem unnserm kayserlichen gebots brieff oder glaubwürdiger abschrifft
davon ersucht werdenn, unser gnade und alles gut.
Uns haben die ersamen, unser lieben andächtigen dechant und 25
capittel yetzt benannts thümbstiffts Basel angezeygt, wie ir euch inen ire
renndt, zinsz. gült und zehenden, so ir inen von alter und rechts wegen
zu geben schuldig seyt, weiter zu geben sperren, setzen und wiedern
unnd inen die nit mer zii geben unndersteen sollet, das inen zu ver-
derbung ires stiffts und irer personen raiche, und unns deszhalben umb 3°
unnser kayserliche hilff undertheniglich angesucht und gebetten. Die-
weyl unns nun als Römischem kayser, vogt und beschirmer der heyligen,
christlichen kirchen derselben gaystlichen bey iren freyhayten, rennten
und einkommen zu hanndthaben, schützen und schirmen gebürt und
auch des genadiglich genaygt sein, so gebieten wir euch demnach bey 3 5
vermeydung unnser und des reichs sweren Ungnaden und straff unnd
darzu einer pene, nämlich viertzig marck lottes goldes, die ir halb inn
unser unnd des reichs cammer unnd den andern halben theil dem
berurten thümbcapittel unnd desselben gaystlichait unableslich zii be-
zalen verfallen sein sollet, das yr gedachtem thumbdechant, capittel 40
Nr. ffo. iß^o Juli I. 497
unnd den gaystlichen daselbst die anoezaygt ire rennt, zinsz, gült unnd
zehenden, so ir inen also von alter unnd rechts wegen zu geben
schuldig seyt, wcyter nit vorhaltet, sonder inen oder denen, so sie
darzu verordnen werden und sonst nyemants änderst, die zu yeder
5 zeit sampt dem auszstandt, so ir inen biszher nit bezalt haben, one
aynich lenger verziehen entrichtet und bezalet unnd euch also herrauff
des verrer nit sperret, als lieb euch sey, gemelte unnscr und des reichs
swere ungnad, stroff und pene zu vermeyden. Das maynen wir ernstlich.
Geben inn unser und des reichs stat Augspurg under unserm
lo auffgetrucktem secret insigel auff den xxix. tag des monats junii nach
Christi unsers lieben herren geburt fünffzehenhundert unnd imm drey-
sigisten, unnsers kayserthumbs im x., unnd unserer reich im xv. Unnd
ist die underschreybung dises mandats also wie nachstehet:
Carolus.
15 Alber,, Cardi. Moguntiae, Ad mandatum Caesareae et
archicancellarius. Catholicae mtis. proprium
Vfice] clanzier] Waltkirch. Alexander Sweysz.
Origmaldruck mit gedr. fußnote Dise copy ist ab dem rechten, be-
sigletten, kayserlichen, mit ir majestät, auch meiner gnedigsten unnd
20 gedigen herren vonn Mentz unnd Costentz alls ertz- unnd vice-
cantzler, derglich herren Alexandri Schweysz, keyserlichen secre-
tarien, unnd namblich deren yedes eygnen handt underschribnem
mandat gedruckt, mit dem verlesen und geliylt demselben von wort
zu wort, bezüg ich nachgeschribner notarius und ha?idschriftlicher
25 Unterschrift W^x^xomKwws, Dankwart, von kayserlichem gwalt ain offner
unnd geschwornner notarius und des kayserlichen hoffgerichts zu
Rotwill procurator etc., manu propria subscripsit. St.-A. Basel, Bi-
schößiches Archiv, bd. XVII, nr. 4J ; ferner: Gener allatidesarchiv Karls-
ruhe Urk. IQ! I U7id ebenda Akten Domstift Basel fasz. ßoi, bl. 2g/ ^o. —
30 Kopien: ha?idschriftlich, XVI. jht., St.-A. Basel, Bischöfliche Handknig
O 60, ufid XVII. Jht.. Generallandesarchiv Karlsruhe, Akten Domstift,
fasz. I S9, bl. ijg v.
550. //f^^o Juli i.J')
Supplicatio7i des domstifts Basel an den kaiser beim reichstag zu
35 Augsburg.
[Entwurf .-j
Allerdurchleuchtigister groszmechti- Allerdurchleuchügister unuberwundt-
gister unuberwundtlichister kayser. lichistcr grosz mechtigister kayser,
allergnedigister herr. Wir fiegent e. kay. allergnedigister herr. Wir fiegent e. kay.
40 550. ') Zuvi daium vgl. die beiden nachfolgenden nuninitrn vorn i . Juli ijjo.
Basler Reformationsalcten, IV. tici
4U8
i^jo Juli I.
Nr. SSO.
nu unndertenigklichest /e wyssen: Wiewo!
von illter l>:»r ain sladt Hasel mit grund
unnd boden, mit Zinsen, zollen, euch
burgermeister, zunfitmeister und schiih-
heissen ze setzen ainem bischoff zu Basel
ziigehört hat, so habent doch gedachte von
Basel wider gemein recht, des Hailigen
reichs Ordnungen und lanndtsfriden, auch
e. kay. ml. und des hailigen Römischen
reichs uszgangne abschyd und edict zu ent-
fegen, auch wider unser freyheiten und
begnadigung, alt loblich harkomen unnd
gebruch, für sich selbs on einen bischoff
genannte burgermeister, zunflftmeister unnd
r;\dt gesetzt, ainem bischof gewonliche
pflicht nit mer gethon, den bodenzinsz, so
von aller har gegeben, abgestrickt, ouch
anndere oberkeit, so ain bischoff unnd
stiflft gehabt, abgedrungen, unns unnd
unnsere geistlich unnd weltlich verwandte
personen vor inen recht ze nemen unnd
geben, unnsere testament vor iricn
auffzerichten genottigt^ so dann ainer
unnder unns mit tod abgangen ist, sind sy
unns in unnsere Heuser gevallen,
unnser hab und gutter uffgeschriben,
gemainen marckt, so mir zu unnserer not-
wendigkait brauchen soltent, verbotten
unnd abgestrickt, darzu ettlich ansz unns
thumherren und den caplenen, doch on
alle verdienst, gefencklich angenomen
und vor etllichen jaren unns genottiget, das
mir inen unnseren kirchenschatz, kleineter,
briefF etc., ouch anndere unnserer hab
gutter, zinsz, zehenden, SO mir V^on pfr un-
den oder sunst von vätterlichem
erb habent, in geschrifft habent müssen
uberantwurten unnd inventiren ; SO dann
habent sich ouch der thumbprobstey,
ouch annderer thumbherren pfrunden unnd
caplanyen lehenschafftcn underzogen
ml, unndertenigklichesl zc wyssen: Wic-
wol von altem hur ain statt Basel mit
grund unnd boden, zinsen, zollen, ouch
gercchtikaiten, ainen burgermaistcr,
zunfftmaisler unnd .schullhaissen jarlicll 5
ze setzen, zu zcitcn ainem bischoff ze
Basel zugehört hat, so habent doch ge-
dachte von Basel wider gemain recht, des
Hailigen reichs Ordnungen unnd lanndts-
frid, auch e. kay. ml. unnd des balligen lo
Romischen reichs auszgangne abschyd und
edict zu entgegen, auch wider unnsere fry-
haiten unnd begnadigung, alt lohlich har-
komen unnd gebrauch, für sich selbs on
unnseren gnedigen herren den 15
bischoff genante burgermaistcr, zunfftmaisler
unnd rät gesetzt, dem Selbigen gewon-
liche pflicht nit mer gethon, den boden-
zinsz, so von alter har gegeben worden,
abgestrickt, ouch andre oberkait, so ain 20
bischoff und stifft gehabt, entzogen,
darzu unns unnd unnsere gaistlich unnd
weltlich verwanndt personen vor inen recht
ze nemen unnd geben gezwungen, dar-
zu unns genöttigt, das wir unn- 25
sere testament vor irem gericht
habent müssen auffrichten; so dann
ainer unnder unns mit tod abgangen ist,
sind sy in des hausz gangen und im
sein V^erlassen hab unnd gut auffge- 30
schriben, habent OUCh unns den ge-
mainen märckt, so mir zii unnser notwen-
digkait brauchen soltent, frev^elich ver-
botten unnd abgestrickt, darzü habent
sy eltlich ausz den thumbherren unnd 35
caplenen onverdient gefengklich ange-
nomen, so dann ouch vor eltlichen
jaren unns genöttigt, das mir inen unn-
seren kirchenschatz unnd klaineter ha-
bent müssen eröffnen, denselbigen, 40
ouch anndere unserr hab. gutter, klai-
Nr. S50.
1530 Juli I.
499
unnd verlihen, unns ouch ver-
botten, die nit weyter, besonder in
bäbstlichem monat ze liheil, welches
alles wir vil jar (allvveg verhofft
5 ein besserung) mit geduld gelitten,
je zu letst unnd in vergangnem jare
sind sy mit grossem frevel unnd müt-
willen gevallen in unnsere kirchen,
darusz alle sacramenten mit grosser
10 ungestimme geworffen, altartafflen unnd
anndere gotszird verbrennt, zerschlagen
unnd verderbt, allen gotsdienst mit singen
unnd lesen, ouch des ampt der hailigen
mesz abgethan, nit allain in unnserer,
15 sonder ouch in allen anndern kirchen,
klostern und capellen die alte cristen-
liche predicanten verjagt und die neuwe
verfürische an ir statt gestellt, unnseren
buwmeistern gezwungen, das er die kirchen,
20 die sy so jämerlichen habent zer-
schlagen, in unnserem kosten hat müssen
lassen rumen, ouch anndere vil mer
mutwillen unnd frevel bewysen, die mir
umb kurtze willen underlaSSCnt unnd
25 doch, so ewer kay. mt. begert, von stuck
zu stuck zu uberantwurten urbittig sind,
damit unns so mit vilfaltigen, erschrocken-
lichen, ungestimmen handlungen undthatten
bewegt unnd verursachet, das wir zu be-
30 warung unnsers leibs unnd lebens unns
gen Friburg in des Bryszgow thun haben
mussent, auch daran nit gesettiget,
besonder unns daneben unnserer
unnd unnser stifift Basel gerechtikait, nu-
35 tzung, gefell und inkomens entsetzt und
spolirt, das wir den merern tail ausz
unnsern ererbten hab unnd gutter (wie
wenig derselben ist) unns zu unnser leibs-
narung unnderhalten mussent.
40
netter, zinsz unnd zehenden in gschriüft
habent müssen uberantwurten unnd lassen
inventieren, OUCh lehenschafft der
thumprobsty, annderer thumbherren pfrun-
den unnd caplanyen sich unnderzogen,
dero ettlich, unnd sonnder so in
b&bstlichem monat ledig wurdent, unns
nit weiter ze lihen verbotten unnd
letsts in vergangnem jar mit grossem frevel
unnd ungestiniikait gevallen in unnserr
kirchen, darausz alle sacramenten geworffen,
die altartafeln unnd andere gotszird ver-
brennt, zerschlagen und verderbt, allen
gotsdienst mit singen uind lesen, ouch des
ampt der hailigen mesz abgethon unnd
des nit allain in unnserer, sonnder in allen
anndern kirchen, klostern unnd capellen,
habent auch die alten cristenlichen pre-
dicanten verjagt unnd die neuwe verfu-
rische an ir statt gesteh, darzu unsern
buwmaister gezwungen, das er die kirchen,
die sy so mutwilligklich zergengt
unnd zerschlagen hond, in unnserm
kosten habent miessen lassen räumen,
ouch vil anndren mutwillen unnd frevel
mit unns gebraucht, die mir umb
kurtze willen unnderwesfen lassent unnd
von stuck zu stuck, so e. kay. mt.
begert, in gschrifft zu uberantwurten
urbittig sind, habent also unns mit SO
vilfaltigen, erschrockenlichen, ungestimmen
handlungen unnd thatten bewegt unnd ver-
ursacht, das wir zu bewarung unnsers leibs
unnd leben unns gen Freyburg in des
Bryszgow thun haben mussent, aller unn-
serer unnd unserr stifft Basel gerechtikait,
nutzung, gefell und inkomens entsetzt und
spoliert, das wir ausz unnseren ererbten
hab und gutter (wie wenig des selben ist)
unns zu unnserr leibs narung unnderhalten
mussent^ wie wir das selbig alles
iSOO
i^jo 7u/i I.
Nr. sj/.
l>iewcil nun dem also, so isl an e.
ka\ ml unnser unndertenigst hilt, sy
wolle unns gnedigklichst bedencken unnd
verhelffen. das wir wider umb in unn-
seren alten stand, singens uiincl lesens.
Glich gotsdiensts und eiitnomner fry-
lieiten. gereichtikaiten, nutzungen nnnd
gefeilen restituirt unnd ingesetzt wer-
ilent, woUent wir umb e. kay. mt. unnder-
dertenigklichist gegen -ot und sunst haben
zu verdienen.
K. kay. mt.
unndertenigste caplen.
thumprobst, Statthalter und
capitel der merern stifft Basel.
Mundum. Gefieral- Landes- A. Karls-
ruhe, Akten Domstift BaselJasz.SOl ,
fol. 40.
5
e. l<a\- int., so sy des aigcnlicli
unnd nach der lenng bericht haben
will, wol unndcrtcnigklich wyssent
zu verstenndigen.
Dieweil nun dem also, so ist an e. kay. ml.
unnser unndertenigst bitt, sy wolle unns gne-
digklichst bedencken und verhelffen, das wir
widerun\ in unnscrn allen >tand. singens,
lesens unnd gotsdiensts, auch entnomner
freyhaiten, gerechtikaiten, nutzungen unnd lo
gefellen restituirt unnd ergentzt werden,
das wollen wir umb e. kay. mt. (die der
almechtig got in langkwyriger ge-
sundthait unnd glicksäliger re-
gierung fristen wol!) unndertonigklich 15
gegen gott unnd sunst haben zu verdienen.
E. kay mt unndertenigste gehorsame
caplen. Statthalter und capitel der merern
stifft Hasel.
Mundum. General- La?ides-A. Karls- 20
ruhe, Akten Domstift Basel, fasz.301,
fol. 12.
551. ^530 Juli i.
Das capitel der stift Basel an doctor F'abri.
Zu vergangnen zitenn haben wir uch zugeschickt alles, so unns 25
noch unnd noch von denen vonn Hasel begegnet, der mosz ir deren
dingen gnungsam underricht. Als aber ist, das vonn wegenn viele
uwerer geschefften uch die sachen ouch empfallen mögen, haben wir
nochmolnn noch lenge den handeil unnd, was wir eracht, daruff ze
handien unnd zu supplizieren sin instructionwise gestelt, uch und hern 30
Josen auch zu unsern anweiten gesetzt, wie dann im ankunfft her Josen
ir witersehen und bericht werden, fruntlich unnd zum höchsten wir
khonnendt an uch begeren und bittende, ir wellen uch so viel uns
halb bemugen, solich Instruction lesen, so vyel des von noten uch in-
bilden unnd sambt her Josen darusz by key. kunigl. majesteten, chur- 35
tursten, fursten und stenden des richs, ouch by andern handien, so ir
achten und gedencken mögen, sich geburt, . . . ob yendert möglich,
das joch unns armen verjagten leut rot und hilff geschafft mag werden.
Wa wir das umb uch können verdienen, wollen wir das nit vergeszen . . .
Nr. f; 5 2— 553. 1530 Juli I. 501
Sonsten hieneben schriben wir den bischöfen von Hildiszheiin, Augs-
purg-, Stroszburg, Spire, item thumbprobst zu Augspurg und empfehlen
diesen unsere suche und euch. Datum den ersten dag julii anno xxx.
Entwurf. Gefieralla?ides-A. Kar/smhe, Copialbt/ch nr. 22^ fl^^^o/,
5 bl. ß3 V.
552. ^530 Juli 1.
Das capitel der stift Basel an deti bischof von Hildiszheim, Cristoff,
liischoff von Augspurg, Philipp, bischoff zu Spir und den bischof von
Straszburg.
10 So u. g. hievor gehaltenen richsdags zu Spir vonn unnsern ver-
ordneten verstendigt worden des ubertrangs, uns von denen von Basel
zugezogen unnd das wir doselbsten \ertriben, witers nit unsere stiff-
tungen inn unser thumbstifift leisten, wedert singen oder lesen mochten
und dieselb darab mit uns beturen empfangen und sich vieler gnoden
'5 angeboten, haben n wir deren als uf yetzigem richsdag zu Augspurg
erschynende ouch nit bergenn wollen, das leiders syderhar unsere
Sachen nit beszer, sonnder yc lenger ye erger werdenn; deshalb wir
dann . . . her Johanszen Fabri, doctor, kunglicher mt. holTrat, unnd herrn
Josen von Rinach. beide thumbherren der stifft Basel, . . . sambt und
20 sonders bevelch unnd instruction gebenn, inn unnserm namen für ke}'-
serlicher, ouch kunghcher majesteten, churfursten. furstcn und stenden
des richs, ouch andern enden zu erschynen unnd abermoln unnser
beswerden do anzeziehenn unnd umb hilff ujind wendung anzeruffen.
Da e. g. uns hierin helfen ka?in, bitten ivir sie, sie möchte unnsere
25 bevelchträger in njiserm anliegeii fördern, damit unnd wir widderumb,
des wir endtsetzt, restituiert und zu unser thumbkilchen geloszen mögen
werden unnd unsern stifftungen gnung thun und obliegen . . . Datum
den ersten dag julii anno xxx.
Entwurf. Generallandes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr.22^ If53(\l> Id.. ^j;.
30 553, /,-jo Juli i.
Urfehde: Ulrich Yler, von Straszburg, der scherer und widertouffer.
Ist umb des widertouffs willen etc., dem er angehangen, uff die
XIX w ochen lang in gfangenschafift gelegen, zu jungst widerumb gnedigk-
Hchen uff fritag, prima july, den abendt Marie heimsüchung, ledig ge-
35 lassen; als er aber nit schweren wollen, ist im gebotten, sich by hütiger
tagzyt usz der statt Basel, ouch land und gebieten hin und a weg ze
keren und darin sin leben lang one erloupnus eins ersamen radts
nummerme zu kommen: sölchs alles bemelter Ulrich, bv zusagen und
^^^ ^S3o7uIt2-j. Nr. ,S4-SS6.
versprechen der uarheit des worts „ja'' an statt eins lyplichen evds
gehen, w.ll.oU.ch „her sich genommen; sc/^zvörl urfe/uU bei Strafe
lies sc/ncerts. i ir i-
e, , ^ , „ Jo. Hcn. I-ortmüller hc.
öL-A. Bast/, Ratsbücher O 4, s. 126.
554.
OrjM: Mart.n Reck, von Tanheim, Erenherger herschafft, hy
huszen mi Alo-öw, der widertöuffer.
Uff sampstag, den andern tag july, visitacionis Marie, der gfangen-
schafft Ied,g gelassen, darinn er umb sines toüfferischen glouhens willens
eu. ange zyt enthalten worden, hat sich by krafft des worts „ja« zu vester .0
Stethaltung nachgeschribner dingen willigklich begeben und damit 'ö-
gesagt und versprechen wollen haben, als ob er darumb ein Ivplichen
ejd geschworen, namblichen usz einer statt Basel, ouch deren landen
und geb.eten by hutigem tag ab zu wichen, darusz hin und a weg ge-
stracks hmscheiden und sin leben lang nit mer wider keren .^;.. er- ,-
loupt ems ersamen rads zu Basel, bei strafe des scfnverts.
r-, , ^ , „ Jo- Hen. P^ortmüller hc
Cit.-A. Basel, Raisbücher O ^, s. 1 2J.
555.
A j , "iJO Juli 2.
Aus den ivoche7iausgaben sampstags vor Ulrici 20
Ratzcosten: Item ix Ib xni ß ist über die zwen touffer, so by
[HansJ Kolern gelegenn, inn atzung und urfecht gangen
xvr„ f ^""f r^"- ^^^"^ -''" ß vin d den houptern zu s. Alban. - Item
XVIII ß VIII d den houptern inn das Tutsch husz.
St.-A. Basel, Fmanz G iß, s. 64.
556.
C. Schaller, .tadHchreib^r zu Basel, au Peter Butzen, stattschribern
zu btraszburg, myneni liebenn Schwager.
Es schickt doctor Johannes Öcolampadius ettliche biechle so er
Hed,o„. B.tt ,ch, ,r wellen deren en teyl, wy sy uch doctor Caspar
nit wenig doran gelegen sin wurtt ...
Datum sontags vor Ulrici anno etc. xxx.
Oekolau^pad, bd. II, nr. 7 sy , _ Regesten: PoliL Correspondenz, bd I
^if' 753 und Strickler, bd. V, nr. 7^. r . ,
Nr. 557— 55^' i53o Juli 3-4- 503
557. 1530 Juli j.
Das capitel äer stift Basel an hern Hansz Immern vonn Gilgennberg.
Es het der erwurdig unnd edel unnser mitbruder, her Peter Rieh,
thumbcuster, ein schriben, das ir im getan, anzeigt, unnd, soviel wir
5 uns uwer angebrachten artigklen erinnern mögen, wiszen wir nit änderst,
dann das wir unnserm gnedigen hern von Basel unnser gemut unnd
willen derenhalb uff alle endeckt unnd zugeschribenn; megt ir darüber
by sinen gnoden umb verrer bescheidt werben.
So dann unnd soviel den richsdag zu besuchen, ist antreffen, dar-
•o under ir dann wie ein truwer uns verwannenn(!), ze solichem ze schicken
und nit ze vyren, sint wir uch des und alles guten fruntlich danckenn,
unnd wolte got, das uch kunglicher mt., unnsers gnedigisten hern, ge-
schefften unnd uwer selbst lybs unnd dann unnserm gnedigen hern und
unns unser armut unnd onvermogen halb traglich und gelcjenn gewesenn,
•5 vonn unsern wegen uch disers ritts zu underfohen, wir wolten uch für
annder gern dozu gehebt unnd brucht haben ; als aber, wie ir dann uch
des zu Friburg vernemen loszen, solichs nit wol sin megen, unnd dann uff
doctor JohansFabri beger unser gnediger her demselbigenFabri,in namen
irer gnoden inn des richs versamblung ze sitzen und handien, bevelch
20 und gewalt zugeschickt, minders ouch nit derselb Fabri sich gegen uns
siner dinsten und gutwilligkeiten, und das wir im nit mer dann unnser
beswerd und anligen sambt dem, so daruff ze begern. geschrifftlichen
zuschicken, well er gern sin best thun etc., sich angebotten, so habenn
wir swerenn, der stifft costen zu verhüten, vermeltem Fabri, wie er
25 begert, unnsern handel ouch vcrtruwt, und by her Josen von Rinach,
so auch darumb hinusz und ein solicitator sin soll etc., zugeschickt und
darnebenn unsern gnedigen herren von Hildisheim, Stroszburg, Augs-
purg, Spir und andern geschriben, dermosz wir achten, wol unsere
Sachen zu Augspurg versehenn habenn , . .
30 Datum Friburg, sondags noch visitatio Marie anno etc. xxx.
Entwurf. Generalla?ides-A. Karlsruhe^ Copialbuch fir. 225 (ißjoj, bl. -,5-0 .
558. 1530 Juli 4.
Instruction uff tag Baden, montags den vierden tag julii anno etc.
xxx angefangen.
35 Die zyl der bezalung, deren sich ko. mt. zu Franckrych unns zc
thund erbotten, antreffen, lassend wir darby pliben, doch das die allso
gehalten unnd volzogen werden.
Aber den rechtstag unserer ansprechern belangen, wellend wir
bewilligen, das derselbig rechtstag zu Solothurn gehalten unnd geleistet
40 werden solle.
504 /xio Jult 4. Nr. jisS.
Sodann die lulherun^- des landfridcns betreffen, soll unnser bott
nochmaln verharren, das den ze luteren von unnöten. OI1 aber je der
selte erluterct werden, das dann solche luterun^ durch alle die be-
schehen solle, die den landtfriden abgereth hand unnd oiich in bysin
aller deren, so domals im veld gewesen. 5
Aber ilen spann, den unnser Eidgnossen von Zürich mit den
funff orten habend von der predicanten competentz wegen, betreffen,
soll unnser bott daran sin, wasz ditz bede parthien in gemeinen iren
herschafften dergestalten ze schepffen hetten, das sy es gemeinlich nach
billichen dingen dethen. Ob aber die funff ort das nit thun wolten, 10
das wir dann unnser christenlich mittburger an irem furnemen nit ver-
hindern wollend.
Purer den spann zwuschen Zürich und Glarus an einem, sodann
Lutzern und Schwitz am andern unnd den abbt von sant Gallen am
dritten betreffen, will unns gefallen, das unnser bott hierunder das best 15
thun, damit das furgeschlagen mittell, wie das im jüngsten abscheid be-
griffen, angenomme.i. Unnd ob sich zutragen, das unser christenlich mitt-
burger von Zürich ditz mittell nit annemen, mag unnser bott, ob es für
gut angesehen, mit andern woll gon Zürich ritten unnd helffen handien,
das sy es annemmen. Doch soll er alein gutlich und gar nit anderer 20
gestalt mit inen handien; dann wo unsere mittburger dises mittell nit
annemen wolten, wellend wir sy nit darzu tringen.
Im Span Costentz soll unnser bott das best thun, damit denen
von Costantz nut beschwerlichs uffgelegt werde.
Es soll unnser bott gewalt han, mit sampt unsern christenlichen 25
mittburgern von Zürich und Bern gon Schaffhusen ze ritten unnd ernst-
lich mit inen ze reden, diewyl wir in ein christenlich burgkrecht ver-
faszt, das sy sich dann unns glichformig sollen halten mit abthugung
der ceremonien, vesper, sallve etc. unnd in dess Herren nachtmal, dann
es je schimpfflich, das wir allso getheylt sin sollen etc. 3°
Hieneben soll unser bott by der christenlichen stetten botten
anpringen: Demnach die louff untruw und sorgklich, darzu allerley reden
hin und har gangen, weite unns für gut ansehen, das wir christenlichen
stett gemeinlich, niemand uszgeschlossen, ein furderlichen burgertag an-
gesetzt unnd ernstlich darvon gerattschlagt hetten, ob sich ettwasz zu- 35
tragen unnd erheben wette, es were oben oder unden im land, wie
wir unns in handell schicken, damit niemanden dhein untruw begeg-
nette etc., deszglichen, ob wir mit unnsern gelerten solten gen Ougs-
purg berufft werden, wie wir unns wellen halten etc., allsz unser bott
wol witter weiszt anzepringen. 4°
Origi7ial. St.-A. Basel, Eidge?iossenschaft E g, bl. io§.
^''- JS9- ^530 Juli 4. 505
559. 1530 Juli 4.
Thumbprobst, stathalter und capitel der meren stifft Basell an
Philipszen, bischoffen zu Basel.
Trotz unserm vornehmen und unserer bereitschaft ist es uns jetzt
5 aus verschiedenen gründen nicht möglich, zur vorgesehenen general-
abrechnung jemanden zu schickest. Möge e. g. in der einforderimg der
jährlichen rechtiungsablagen weiterfahren, damit bei der gemeinsamen
beratung alles bereit ist.
Der Urkunden halb halten tvir dafür, das die brieff, weihe inn
10 der hindern stuben unnd nit von Basel hinuszkomen und noch nit in-
ventirt sint, inventirt würden, damit man im auszug ^veifJ, was man
hat, und demnoch solich brieff an ein nier gewarsamlichen ort thon
würden, als uns Schettlion für gut ansiht.
Item der bruderschafft zinsz, weihe uwer gnod vermeint zu yeder-
15 maus rechten gon Basel an Wechsel ze legen etc., antreffen, so das
recht denselbigen caplanen als gemeinen^), als yedoch es nit ist, mochten
sie das soviel destminder widdersprechen. Alls aber die von Basel die
gegenpart, ob dann glichwol u. g. hinder sie an ire wechszel lutzel oder
viel erlegenn, über vorbeschehen Warnung, werden yedoch die caplan
20 das nit annemen, ouch zu keiner zalung haben, und wolt uns nochmoln
für das weger und beszer ansehen, u. g. bedacht sich eins andern unnd
gebe denen, so schuldig, unnd lyesz ir das nit also abtrouwen; dann
die caplän werden es nit nochgeben, sonder u. g. nutzt desterminder
dye zinsz anheuschen unnd, so sie die nit geben solt, uff das ir faren
25 und villicht anders ouch, was inen ire brieff zugeben, furnemen. das
yedoch viel weger unnderloszen.
Witers belangend Veitin Becherers verschribung, darob u. g. uns
copy zusendet, mit verwundrung, wie der zinszen uff ein hern gewachsen,
das der solichen biszhar zalet und aber das capitel solich houptgut
30 uffgenomen und iren pfrundkeller darfur verschribenn, und dwil das
sige, das dann wir der Hurlingin ein nuw verschribung uffrichten und
hinfur zinszen wolten, unnd wie u. g. disz also unnd wir eins andern
dannocht noch viel mer und groszes verwundern tragen mechten, das
u. g., derglich ir cantzler, so lang bi der stifft und derselbigen hendlen
35 gewesen, die geholffen heben unnd legen, das sie unnder demselbigen
nit gehört, gelesen oder behalten, wie mermoln ein capitel für ein hern
und bischoff gelt uffgenomen, item sine verwandten, als Byel, Telsperg,
Nuwenstat und ander stett, ouch gethan und sich für sich, deren noch-
kommen, capitel und stett verschriben bekhenndt, die houptguter emp-
40 fangen haben etc. Da aber inen des kein pfenning nye worden, annders
559. *) €v. gemeinn zu lesen.
Basler Keformatioiisakten, IV. "*
r^O(S IS30 Juli s- ^^' S<^o.
dann schadloszl^riclT imi einer zit widder ze lidi^cn, deren wir dann
ctzwan viel von unscrn vorfarcn haben, machen uns kein zwifel, so
u. g. oder ir cantzler ettlich prothocol uff^enomner houptgutern, zur
losuno- Pourntrut khomcn, vor ougen nemen, sie werden das also dar-
innen finden. 5
Item und zum andern, das bi ziten regierung uwerer gncdigen
vorfaren bischofi" Caspers also husz gehalten, das der witcrs nit
ocmooen, uffgeswolner zinszen und schulden zalung thun und des-
halb sich der regierung endtslagen muszen unnd zugeben, das im
ein stathalter verordnet unnd regiment gesetzt, by dem dann zu usz- lo
loschung gedochter uffgeswolner zinszen und schulden ein namblich
grosz houptgut, ungevorlich inn die xii"" gülden, nit uff ein hern und
bischoff sonder uff ein capitel (dann ein bischoff also verschreit, das
nyemander ichtzit dem vertruwen wollen) uffgenomen und angeleit
worden, deren dann disze iiii<= gülden ouch gewesen, nit inn unserm 15
nutz, sonder wie vorstot verwendet. Des wir dann ouch gnungsamen
und guten schin habenn, so es von noten, unnd dergestalt, das yedes-
mol regierend hern sich gegen uns verschriben, dieselbigen houptguter
on unser costen und schaden mit iren gewondlichen und verschribnen
zinszen zu verzinszen unnd, so ehest möglich, die widder abzelosen 20
unnd ein capitel ze lidigen. Es haben ouch u. g. vorfaren nit minders
dann sie gethan, inn iren artigklen solichs für ein artigkel ze leisten
gesworen, also das sich u. g. unnd annder inen ein solichs nit so gar
frembd solten loszen sin. Dwil sie als lang darbi gewesen unnd uns das
frylich eben dick und viel uff bann khommen, im capitel viel gemeldet 25
unnd beclagt worden, gehört, das ein capitel so hoch für ein hern und
bischoff verschriben.
Das alles wir u. g. zu bericht nit haben wellen onanzeigt loszen,
mit dinstlicher bitt, u. g. die well ir vermögen und vlisz daran strecken,
das wir an orten und enden, wir für ein stifft verschriben, gelidigt 30
werden, unnd besonder der Hurlingin ein nuw verschribung darumb
uffrichten unnd die mit andern underpfendern versichern unnd uns
unsern brieff herusz geben: wir lang gnung darhinder gestannden;
dann das wir gegen der Hurlingin oder yemant anderm verschriben,
werden wir keins wegks thun. Well u. g. gnediger und guter meynung 35
von uns vermercken. Datum den vierden dag julii anno xxx.
Entwurf. Generallandes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22s (l53o), bl. S7-
560. ^530 Juli 5-
Kun. mt. zu Hungern und Bohaym etc. stathalter, regenten und
rate inn obern Elsas an burgermeyster und rate der statt Basel. 40
Nr. ßöo. 1530 Juli 5. 507
Auf das vylfaltig vermanen, so wir der abrede halben, die hievor
zwuschen unser und ewer auf der kun. mt. etc., unsers gnedigisten hern,
wolgefallen zu- oder abschreyben beschehen, an die hochgemelt kun.
mt. gelangt, hat uns ir mt. erst diser tagen, euch zu eroffnen, schryben
5 und bevelhen lassen, das irer kun. mt. wider Ordnung gemeyner recht
und sonderlich über und wider des Heyligen reychs abscheyd zu Speyr,
das nyemands, geistlich noch weltlicher, seyner besitzung und inn-
habenden zynsz, rendt, gult, zehenden und anderer gefell untz auf eyn
gemeyn concili und verrer Ordnung entsetzt werden solle, nit geburen
10 noch züston wolle, zu bewilligen oder zu verschaffen, die rechten be-
sitzer und innhaber irer gefell zu entweren und unverhort, auch un-
erfolgt rechtens, andern personen wider der stiffter Verordnung und
letsten willen zuzestellen. Ir mt. sey aber geneygt und willig, euch
vermog gemeyner recht und der pillicheit gemesz gegen den innhabern
15 und zynslüten fürderlichs gepurlichs und gleych rechts, an orten und
enden, sich das gezympt, zu gestatten, auch zu verschaffen, was mit recht
erkant wurdet, dasselbig, als recht ist, von den underthanen zu ge-
schehen, der zuversycht, ir solt und werdet euch des, wie dann das
aller pillicheyt gemäsz, gütlichen ersettigen und benügen lassen und
20 als die verwanten des Heyligen reychs zuwider dem gemeynen landt-
fryden recht und guter nachpurschaft, auch der erbeynigung, daraus
sunst wyter unrath, des ir kun. mt., auch die iren, ungern ursach geben
wolten, erfolgen mochte, keyns wegs bewegen lassen, inmassen sich
auch ir mt. des gentzlichen zu euch versehen will. Das wolten wir euch,
25 des auf ewer vermanen umb antwort, eyn wussen zu haben, guter
meynung und im besten nit verhalten.
Und dweyl ir nun diser Sachen halben antwort haben, so begern
wir nachmaln anstatt der hochgemelten kun. mt. als des gotshuses
Olenspergs rechten und waren castvogts schirmhern und landsfurstens,
30 das ir den frawen daselbst irer zynsz, gulten und zehenden ewerm vyl-
faltigen erpieten und vertrösten nach widerumben abtretten, eynant-
worten und verfolgen lassen, als ir dann wüst, zu thun gebürlichen
seyn. Das wurdt ir mt. zusampt dem, das es billichen beschicht, inn
gnaden gegen euch zu erkennen haben.
35 Und nachdem wir bitzhar des silberkaufs halben, was die kun.
mt. darvon mit der herschafft Rappoltzstayn gehandelt, keynen bericht
empfangen, so haben wir darumben auf der post irer mt. geschryben :
sobald uns der, wie wir uns inn kurtzem zu beschehen versehen, zü-
kompt, wollen wir alsdann ewerm begeren nach eyn gemeynen muntz-
40 gnosztag usschryben, des, auch anderer mangel und geprechen halben,
zu ratslagen und zu handeln, was sich gepuren wurdet; das wir euch
f)Os
/,-,'c> Jult .,- ö. Nr. s^ 1—562.
auch nil unani^czeiot lassen wollen. Datum Knsisheim. den funfftcn ta^
lulii annii etc. x\\".
Original, unterschrieben Gfangolfl U/err/ /.//// h/o/ien/ ( laraltzack.
stathaltcr, und N. Babsl, . annzier. .S/.-.-/. Base/, Klöster insgemein 1) i.
561. '530 Juli s- ^
iiiunibprobst, stathalter und capilel an Schultheis/, unnd rat zu
Soloturn.
Das schriben, so ir dem crwurdigen herrn Cornelicn von Liechten-
lels als von wegen zinszen und zechenden, die wir um uwern gebiethen
unnd oberkeiten vallen haben, gethan, ist unns behandigt worden, in- >o
haltendt, wie ir ye gern mit der sachen furtarn, dieselbigen an uch
und gemein stat Soloturn koufswisc zu ziehen unnd mit der beger,
was bemelter von Liechtenfels, so im bevelch geben were, furderlich
dag ernennen wolt etc. Fugemi uch hieruff zu vernemen, das wir noch
dahar furwar nit deshalb, das wir nit mit uch handien wollen, sonnder 15
vieler annderer unnser unmusz halb nyemander zur sachen verordnet.
Sodann sint wir von unnserm Schaffner bericht, das die zechenden,
one das sich die von Basel deren ingetrungen (von deswegen uch dann
etzwas vorsorg truckt unnd villicht zu dissem schriben verursacht), nun-
mer verliehen unnd des, das man als ylends handien musz, vviter nit 20
von notenn, so wellen wir mit guter müsz zu solicher sach dannocht
ouch, als furderlich das yemer sin khann, verordnenn unnd uch alsz-
dann dasselb, ouch platz und dag ernennen unnd uns also gegenn uch
halten. So wir truwen der billigkeit gemesz und uch zu keinem misz-
vallen reichen sollen, wolten wir uch uff uwer schriben nit unanzeigt 25
loszenn. Datum den funfften dag julii anno etc. xxx.
Entwurf. General- La ndes-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 225 { 1 53^)> ^l- 59-
562. '330 Jiili 6.
Urfehde: Hans Herpster, der moler, burger zu Basel.
Uff den obbestimpten mitwoch nach Ulrici, den vi. tag july, ledig 30
gelassen, darinn er gelegen etlicher schmachworten halb, das heilig
sacrament belangen, deszhalben für ein ersamen rhat gestelt, da selbst
frywillig geschworen, die artickel und alles das in niiwer Ordnung, den
widertouff berüren, imme da selbst durch herrn rhatschriber verlesen
worden, trülich ze erstatten, insonderheit uff jetz nechstkunfftig sontag 35
nach dem imbis die wort, so er geredt und verhandlet, widerruffen, des-
glich, was imm verrer von m. h. ze straff uffgesetzt würt, gentzlichen vol-
bringen und dem selben geleben und nachkommen wolle, sampt ge-
meiner urfech in bester form, alles by pen des schwerts . .
Renhardus Rettelat. 40
Nr. 563. 1330 Juli 6. 509
Hansen Herpsters bekandthnis, so er dess Herren nachtmals halben
tln'in soll.
Lieben Christen. Demnach der allmechtig gott, unser himelscher
vatter, mich von grossen fürwitzes wegen mit solcher blindtheit ge-
5 schlagen, das ich von dem waren verstand heiliger göttlicher schrifft
abgetrettcn und wider den bevelch Christi, unsers heylands, vcrmessen-
lich gehalten habe, das des Herren nachtmal under den Christen ze
nyessen nit allein von onnöten, sonder ein grüwel und betryegerey
sey, damit ein gemeine Christenheit übel verfürt, dann (lieben frundt)
10 ich usz rechter dorheit gemeint, das die Christen gar dhein sacrament
sollend Haben, darumb ich alle, so das christenlich volck zu desz Herren
nachtmal vermant, die heiligen sacrament christenlich zu pruchen, an-
gehalten, verachtet, inen widersprochen und mich Hieruff usz dorecHtigem
won eben ein gute zyt mit andern gloübigen in gemcinschafft des
15 Herren nacHtmalsz nit vereint, sonder darvon abgezogen Hab. Diewyl
mir aber gott, der allmechtig vatter, so vil gnad gethon, das ich durch
vätterliche anschickung eins ersamen rhats der statt Basel, myner
gnedigen lieben Herren, durch die getruwen diener des göttlichen worts
obgemelter irtung mit helger biblischer schrifft bezügt und überwunden,
20 darumb ich usz sondern gnaden gottes von bedachten irtungen ab-
getretten bin, so stan ich hie, lieben frund, bekhenn min irtung, wider-
ruffen die und halten mit allen gloübigen vestigklicH, das ein yeder
Christ, der mit warhafftem Hertzen gloube, das JHesus Christus imm
sye das brot des lebens, so vom Himel herab gestigen, mensch worden
25 und mit dargebung und vergyessung seins Heilgen fleischs und bliits
sine sünd bezalt, den Himelschen vatter versunt, siner seelen das leben
gegeben und also Christum geistlichen genossen Habe, sich ouch des
Herren nachtmals, söllichs in siner gedecHtnis gott zu eren, sinem
nechsten für besserung, mit warhafftiger dancksagung ze nyessen nit
30 allein nit beschemmen, sonder das mit grossem ifer und ernst, mit
hertzlicher verkhundung des Herren tods pruchen und üben werde, wie
ich mir furohin mit der gnad gottes zn thünd fürgenommen Hab. Darumb,
lieben Christen, so ist an uch min vlyssig bitt, ir wellend mir diss irtung
verzyhen, uch davor Hüten und helffen gott bitten, das er uns alle in
35 warem christenlichen glouben stercke, vor irtung behüte und, in rechter
christenlicher zücht, liebe und gehorsame zu leben, gnad gebe. Amen.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 12S und ebenda Criminalia I A, H.
563 a. 1530 Juli 6.
Urfehde: Hans Aiadlinger, von Hefelfingen, der widertouffer.
40 Ist dem widertouff angehangen etc., deszhalb billich in gfangen-
510 IS30 Jitli 6—7. Nr. 363—^64.
schatVt Uoiiimeii, aber widciumb ^iicdioklichcn uff milwocli nach Ulrici,
tlen VI. ta'4 julw Icdij;" gelassen und dem selben nach tür ein crsanicn
rhat gstclt, da selbst frywilligklich geschworen, daß er iremaj) vorge-
lesnem widerruf und neuer täufcrordnutig den ncchsten sontag zu
Hefcltingon an offner cantzel, glich zu cnd der predig, widerruffcn, 5
sin irsal bekennen, umb gnad inul verzyhung früntlich bitten etc., auch
das er all atzung und thurn lose abtragen und bczalen wolle sarnpt
o-emciner urfech in bester form, darzu furterhin in dhein wysz noch
weg des widertouffs und dessen anhengern nummermerh beladen, alles
Inhalt des artickels in bemcltcr nuwen Ordnung begriffen, allessandt 10
bv pen des swerts . . . Renhardus Rettelat hc. [ss.j.
St.-A. Basel, Ratsbvcher O 4, s. 1 28.
563 b. nach i^^^o Juli 6.
Hans Madlingers, des täufers, von Häfelfingen, gesländnis.
Hanns Madlinger, von Hefelfingen, hat verjechcnn, das er hievor, 15
durch einen ersamenn rhat der statt Basel, als sin ordenliche oberkeit,
der toufferischenn sect halp gfangenn gwessenn, darnach solicher gfenck-
nusz usz gnaden ledig glassen, ein urfecht über sich selbs gegebenn,
der toufferischenn secten widerruff vor einem ersamen rhat, obgemelt,
gethan und denselben vor siner gmein in siner pfarkilchcn ouch er- 20
statten und sinem oberv^ogt ein brieff bringen sollenn; das alles hab
er nit gethan, sonder hiemit sin urfecht ubersechenn und nit gehaltenn,
Origitialverhörakte. St.-A. Basel, Cri7ni7ialia I B, M.
564. 1530 7"^^ 7-
Burgermeyster unnd rath der statt Zürich an burgermeister unnd 25
rath der statt Basel.
Es ist üch (achten wir wol) frischer gedächtniss, wie ettwa zu
vergangenen burgertagen von wegen der hafften unnd verbotten, so
unns zu allen theylen von den Keyserischen unnd Österreychischen
der erbeynung unnd aller pilligkeit zewider biszhar an das unnser ge- 3°
leydt worden, ouch von allerley mitlen, anschlegen unnd wagen, wie
sollichem fürzekomen, damit unns das unnser gefolgen mocht unnd
nit so gwaltigclich vorgehallten wurd, allerley betrachtung unnd unnder-
red beschehen, die aber von wägen annderer träffennlicher geschafften
unnd infallenn, so sich mit unnsern Eydtgnossen unnd sunst allenthalben 35
zutragen, im allerbesten, unntz wir villicht mit denselben unnsern Eydt-
gnossen zu besserer eynigkeyt kommen unnd man ouch sehen möcht,
wie sich dise seltzamen löuff dess rychstags unnd annderer dingen halb
erziehen wollten, unntz hiehär hindersich gestellt unnd zu enndtlichem
Nr. j6s. IS 30 Juli g. 511
beschluss nit bracht worden. So aber diser gewallt ye meer unnd meer
zunimpt, das den fürer ze getulden unnserer gelegennheyt oder er-
lydenns nit meer sin, zudem sich dann die loüfif, ouch allerley tüggischer
pratigk unnd untrüw anschleg sunst unnserer widerwärtigen halb zu
5 unndertrugkung unnsers cristennlichen fürnemens, so geschwynnd selt-
zam unnd schwär ansehenn laszennd, das dardurch unns allen nit alleyn
unruw, sunder villicht verderplicher schad gefolgen mocht, deszhalb
unns züsampt ettlichen botten, so yetz zu Baden sinnd, bedungken
wellen, nit allen dingen ze truvven, sunder von hochen unvermydenn-
lo liehen nötten sin, unns eyns verfaszden enndtlichen radtschlags, wesz
man sich inn disen dingen hallten unnd wie man denen begegnnen,
ouch was man zu fügclicher widertrybung derselben fürhannd nemmen
unnd wie man sich darin schigken welle, miteynannder zu enndt-
schlieszen.
15 Diewyl wir dann die eer unnd warheit gots ob allen dingen,
so denn ouch üwer unnd unnser aller fürstannd, nutz unnd wolfart
ganntz truwenn gmuts ze fürderen begirig, so haben wir ganntz gutter
meynung eynen tag, als uff zinsztag den nechsten nach sännet Marga-
rethen tag alhie by unns Zürich, nachtz an der herrberg zu erschynen
20 unnd mornndis gedacher unnd anderer anliggennder hänndlen halb zu
hanndlenn unnd zu beradtschlagen, das sich nach gstallt der sachen
gepüren unnd von notten sin wirt, angesetzt, uch hieby uffs frunt-
lichest bittennde, ir durch üwer träffennlich bottschafft disen tag mit
vollem gewallt besuchen unnd daren inn bevalch geben, mitsampt
25 annderen unnsern Eydtgnossenn unnd unns hierinn alles das ze hännd-
len unnd zu beradtschlagen, das zu niderleggung unpillichs gwalts, ouch
zu hanndthabung gemeyner unnser aller wolfart dienstlich erfunden
werden mag, unnd nit uszbelyben, sunder uch zu fürstannd unnsers
gemeynen heyls so früntlich hierinn bewisen, als wir unns aller eeren
30 unnd früntschafft ganntzlich zu uch versehen . . . Usz Zürich desz nechs-
ten dornstags nach Udalrici anno etc. xxx.
Original. St.-A. Basel, Eidgefiossenschaft D J, bl. loS.
565. 1530 Juli p.
Jacob Meyger [bürgermeister U7id rat der Stadt Basel] dem re-
35 giment zu Ensiszheim.
Wir habennd die antwurt, deren sich die kun. mt. zu Hungern
und Beheym, unser gnedigster her, unserer stifften, gotzhuser und
clostern zinsen, zehenden, renten und gulten halben entschlossen haben
sol, usz uwerm schriben, den v. tag julij uszgangen, verstanden, unnd
40 demnach wir ungezwivelt, wo ir mit der fryheit, damit wir und die
f)l
•>
'5.yO Juli ^. ^r. töö.
iinscrn von dein hcil^^cn Römschcn rieh begabt, ouch der crbcyming
by briefcn uiui sondern vertreten, /.wuschen dem hochlobUchen husz
Osterich und uns hievor uffgcricht, verstendigt, es were ir nit. uns mit
anderer antwurt. so erstgemelten vertregen glichfermiger gewesen, be-
.reo-net. Dyewil aber unser achtung soliclis nit beschechcnn, können 5
und werden wir hochgemelter kun. mt. gegeben antwurt nit annemen,
sonders gedencken wir sampt unsern schütz- unnd schirmsverwannten
vermelter zinsen, zehenden, reuten und gülten halper, die wir von
altem harkomen inzenemen by obangercgtenn unsern fryheiten und
uffgerichtenn vertregenn one kun. mt. und uwer verhindern, ze pliben, lo
der ungczwivelten hoffnung, es werde die hochgcmelt kun. mt. noch
ir weder uns noch unser schütz- und schirmbsverwanten stifften, gotz-
huser unnd closter wider obgemelte fryheit und sondere vertreg an
unsern zinsenn, zehenden, renten und gulten dheinerleywegs verbieten,
verhindern, noch solichs ze thund niemanden gestattenn, sonder wie '5
von alterhar das unser gevolgenn, brieff und siglenn, wie dann das
aller billicheit gemesz, plibenn lan, damit wir nit verursacht, wan ir
uns mit der that fremden grichten oder verbottenn (das wir ze ge-
schechen nit verhoffen) von unseren fryheiten und vertregen tringen,
uns desselben zu beclagen, rath und hilff ze suchen, damit wir und 20
die unsern der billicheit nach by briefen. siglen und dem unsern ge-
handthabt, desz wir vil lieber absin, der hochgemelten k. m. under-
thenigen dienst und uch nachperlichen willen ze bewisenn geneigt sin
wellenn.
Sodann die Olsperger zins und guter belangen, sind wir unserem 25
gethanen insagenn statt ze thun und des kouffs abtzetrettenn erbutig
unnd, damit dise sach gefördert, mögen wir liden, das ir jemand von
der frowen wegen uff mentag den xxv. disz monats schierist koment
rechter tagzit zu uns abfertigenn. Dem wellen wir das, so wir uff der
frowen bevelch von dem kouffgelt uszgeben, anzoigen und den handel 30
zu end bringen .
Datum 9. julij anno etc. xxx.
E7ttwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2g, H. 181. — Kopie ebenda, Klöster
msgemein D i .
566. '530 Juli 9. 35
Aus den wochenausgaben sampstags, den ix. tag july.
Ratzcosten : Item i Ib xi ß ist über Hansen Madlinger usz Hon-
burger ampt, den widertouffer, in atzung, vachgelt und urfecht gangen; sol
er uff sant Martinstag nechstkommend lut gthoner urfecht wider gebenn.
St.-A. Basel, Finaftz G 15, s. 66. '»°
Nr. 567—568. 15JO Juli 10— II. 513
567. 1530 Juli 10.
Ernnst, von «jots gnaden marggrave zu Baden und Hochberg,
landtgrave zu Susenburg, Herr zu Rotein unnd Badenvviler etc. an
burgermeister unnd rhat der statt Basell.
5 Unns langtt an, wie euwer vogtt zu Bettickenn unnserm pfarherr
zu Krenntzach, so von unns mit derselben pfarr belehnett ist, als er
den zehenden zu Betticken, des er unnd seine fordern pfarherr un-
verdochtlich zeitt zu empfahen unnd ufifzelieben inn ruwiger besitzung,
auch die von Betticken inn die pfar zu Krentzach mit allen rechtenn
10 gehörig sind, samlen wollen, angezeugtt, das er von euch als seinen
herren bevelch hab, sollichen zehenden zu samlen und hinder sich zu
legen, sodann zu seinem rechten unnd im, dem pfarherr, so er kum
nutzit verfolgen zu lassen unnd im damit, so hoch er im von euwert
wegen zu gepieten hab, usz dem veld gepotten, des alles wir, wo
15 sollichs usz euwerm bevelch also beschehen, nit klein befrembdens
tragen. Unnd dievvil nun allen rechten und billicheitt zuwider, das je-
mand seins langwürigen inhabens der gestalltt on rechtt mitt der thatt
soll entsetzt werden, so ist an euch unser frundtlich nachpurlich be-
geren, ir wellen sollich gebott unnd furnemmen gegen obgemeltem
20 unserm pfarherr abstellen unnd ine by seinem lehen unnd inhaben
unnd unns by unserm eigenthumb bis uff rechtlich entsetzung ruwig
bliben lassen; so ir dann je vemeinten, an uns oder ine sollichs zchen-
den halb zu sprechen haben, wellen wir uns hiemitt für uns und ine
rechts an alle geburliche ortt völklich enbotten haben, auch dem statt thun,
25 unnd sollichs zusamptt der billicheitt frundtlich unnd nachpurlich umb
euch beschulden, unns ouch zu euch frundtlich und nachpurlich ver-
sehen, ir werden hierin bedencken, wie frundtlich unnd nachpurlich
wir uns inn glichen feilen gegen euch bisher gehaltten haben, Begeren
deszhalb euwer frundtlich nachpurlich anttwurtt by disem unserm botten,
30 unns ferrer haben darnach zu haltten.
Datum Sultzberg, den zehenden julii anno etc. xxx".
Original, unterschrieben Y.frnsi] M[arkgraf] [von] \\[aden] mit aufgedr.
Verschlußsiegel. St.-A. Basel, Baden H "] .
*
568. 1530 Juli ^^•
35 Jacob Meyger, burgermeister und rhat der statt Basell, aji hern
Ernsten, marggrafenn zu Badenn und Hochberg etc.
U. f. g. schribenn, den pfarher zu Crentzach und den zehenden,
so derselb bishar zu Bettickenn empfangen, belangen, haben wir alles
innhalts vernomen und nit on, es mochte sin, das wir unserm vogt
40 zu Bettickenn solich verbott, wie inn u. f. g. schribenn gmeldet, (doch
Basier Reformationsaklen, IV. DO
514 IS so Juli IS- Nr. 56g.
keiner argen mcinung) zc tluin bcfolchen; damit aber solichcr spann
inn der gute, desz wir sonders vlisz genegt, hin und ahweg gelegt
mochte werdenn, bitten wir u. f. g. gar frunthlich, sy welle ethliche
der irenn, glich wie wir geordnen und gcbürlich tag und maistat ze
erschinen, in solichenn sachen guthlich ze handien, ernennen, guter hoff- 5
nung, die spenn, so nit so grosz, als dann zum frunthlichistciin hin-
gelegt soUenn werdenn.
\''errer fugen wir u. f. g. ouch gnedigklich zu vcrncnicn, das ob-
angesinter pfarherr ethliche zins und gfoU, so einer pfründ zu sannt
Peter by uns zustendig, nit sin, noch im gehörig, behcnndigt unnd 'o
inninipt, welches ime gar keins wegs gepuren unnd wol liden mochte,
das er durch uwer f. g. v^on solichem abzestan, w\'ter unruw ze vermiden,
gewvsenn wurde . . . Datum mentags den xi. july anno etc. xxx.
Eritwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 302.
569. 1530 Juli 13. 15
Jacob Meiger, burgermeyster unnd rhatt der statt Basell, an meister
und ratt der statt Straszburg.
Wir schicken euch in der Beilage die kopie der anttvort, die uns
die Berner des Hessischenn burgckrechtenns halp gegeben haben^).
Trotzdem sie auf ihrer früherji abschlägigen antivort beharren, desz 20
wir uns nit v^ersechen, sind zvir der nteinung, daß um des zvortes und
der lehre gottes ivilleji ihr, die von Zürich und zvir das burckrecht
mit . . . dem landtgrafenn, wie das uff letztgehaltenem burgertag ab-
geret, uff- und anzenemen hettenn; zvir bitte?i um kefmtnisgabe eurer
meinung zu ufiserer und deren vo?i Zürich Jianden. 25
Furer so ist von der hefftenn und verbottenn, so unser closter
und gotzhüser guter von den Keyserischenn und Oesterichischenn teg-
lich besehen, wie dem fürzekomen, ze beratschlagenn, ein bürgertag
uff nechst körnenden zinstag den nijntzehenden . . . july gen Zürich
angesetzt. Da diese sachen euch nicht berühren, hat ma7i euch auch 3°
7iicht eingeladen; zvir zverden euch aber über die Verhandlungen mit
eigner botschafft unterrichten. Datum mitwochs den xiii den july anno
etc. xxx.
Original, pergament. Stadt-A. Straßburg AA iSog. — E7iiwurf: St.-A.
Basel, Missiven A 2S, bl. 302 V. — Regest: Abschiede, bd. /F, abtlg. 35
/ b, nr. 3*5 J, /. bei läge zu l.
569. ') Die kopie d. d. sontag den xxvi. juny anno etc. XXX liegt bei i vgl. ß. R. A.,
hd. IV, nr. S48.
Nr. 5JO — 57/. /jjo Juli ij. 515
570. rj^o Juli ij.
Ernnst, von gots gnaden marggrav^e zu Baden und Hochberg,
landtgrave zu Susenburg, herr zu Rotein und Badennwiler etc. an
burgermeister unnd rhat der statt Basell.
5 Wir haben euwer antwurtt vom 11. juli uff unnser schriben, euch
jungst unsers pfarhers zu Krentzach halb gethan, . . . vernommen unnd
geben euch daruff wider frundtlichen zu erkennen, das wir nit wissen,
so kennen wir auch usz euvverm schriben nit versteen einich fordrung
oder ansprach, so ir an disen zehenden haben mögen. Will unns desz-
10 halb (wie ir selbs zu achten habtt) beschwerlich sein, solch langherge-
brachte besitzung (wie inn vorigem unserm schriben gemeltt) durch
gutlich handlung spennig oder zwivelich machen zu lassen Demnach
nochmaln, wie vor, unnser frundtlich beger an euch ist, ir wellend ob-
gemeltem unserm pfarherr zu Krenntzach sein zehenden 'vie von altem
15 her gutlich verfolgenn lassenn unnd ine des also mit der thatt nit ent-
setzen. So das beschichtt unnd wir versteen, das ir einich ansprach zu
solchem zehenden zu haben vermeinen, wellen wir unserm landtvogt
zu Rotein bevelch thun, sich mit euch eins tags zu verglichen und
deszhalb mit euch zu handien alles, das zu guter fründtlicher nachpür-
20 schafft des orts dienstlich ist.
Unnd als ir dann inn euwerm schriben witer melden, wie der
obgemeltt pfarherr zu Krentzach etlich zinns und gefeil, so einer pfrundt
zu sanct Peter bey euch zustendig und im nitt zugehörig, innemme
und behendige, soll dieselb sach uff den gemelten tag auch gehört unnd,
25 was befunden, das der pfarher nit fug hett, by im abgestelt werden . . . ,
hierüber euwer nachpurlich antwurtt abermal begerende. Datum Sultz-
perg, den xiii^^^julii anno etc. xxx".
Orighial, unlerschriebe?i EMB 7nit auf gedr. verschlußsiegcL St.- A.Basel,
Baden Hj.
30 571. 1530 Juli IJ.
Urfehde: Hans Gysi, der muller, von Ölten.
Ist umb siner lesterlichen verächtlichen wortcn halb, die er dem
heiligen sacrament des herren nachtmal Christi Jhesu, unsers erlosers,
unbeweglicher Ursachen zugelegt hat, ingelegt worden, wie er dann
35 sich dess offenlichen frywillig vor mir, nachgenanten notarien, bekent
und anred gsin, namblichen : Als der tisch oder statt, da man in siner
Pfarrkirchen des herren nachtmol zu begon gepfligt, nach loblicher art
mit einem wyszen lininen tuch gespreitet gewesen, daruff genanter
Hans Gysi gesagt: „Wolan, wer nun essen woll, der gang züher, der
40 tisch ist gerüstet"; alles spots wysz geredt, derglichen, als er nachwerts
516 isjo Jidi 14. Nr. 5J2.
tiir ein ersanien tVoinincn ihat zu Hasel, sine oberii, beschickt \\n(\
(leren und dcij^Hchen Sachen gerechtvertitrt worden, wytcr j^esagt, das
heilig sacrament damit zeschmehen, wollen m. h. i^crn, ein ersamen
rhat vermeinende, wolle er holtz-öplTel essen; deshalben höchlich und
billichen genanter Hans G\'si in straff genommen, wie dann die nuwe 5
statt Ordnung sölchs wyszt und inhaltet. Aber dem allem nach uff mit-
woch sant keyser Henrichs tag, den xiii. july, gnedigklich ledig ge-
lassen, hat gesciiworen, das er zu hütiger tag zyt zu straff solcher
mvszhandlung m. h. also bar gezalt zwentzig funff Hb. uszrichten und
bezalen wolle, ouch fürterhin solcher dingen al)ston und sich halten, 10
als einem frommen Christen und gehorsamen underthonen zughört, zu-
dem, das er sins ampts still ston wolle biss uff verrern bscheid, sampt
gemeiner urfech in bester form, alles by pen dess schwerts. Es haben
auch gedachte Herren der statt Basel imme, Hans Gysi, diss fruntschafft
thon und diss frye wol vorbhalten, ob er lieber wolle umb obgemelte 15
Sachen siner myszhandlung mit inen in gericht kommen oder by allem
Haran gschriben bliben, denn sy inn ye harinn nit bewältigen wollen;
sölchs Hans Gysi, obstat, zu hohem danck uffgenommen, sich hiemit
gantz underthänigklicH in obbemelte straff und urfech ergeben und
underworffen hat. Hieby und mit gsin die ersamen meister Henrich 20
Harnisch, sin dochtermann, und Walther Harnisch, der jung, die metzger
und burger zu Basel, als gezügen darzu erfordert.
Jo. Henrich Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Katsbücher O ^, s. /JJ.
572. /fjo Juli 14. 25
Jacob Sturm, der meister und der rathe zu Strasburg, den ge-
heymen räthen gnant den drytzehen zu Basel.
Unnd füegen euch daruf vertruwter wysz zu vernemen, das unns
von den unsern usz Augspurg zugeschriben, wie ein geschrey gadt,
das herr Marx Sittich von Embs keys. mt. geclagt haben soll ab unn- 30
sern christlichen mitburgern zu Zürich, wie das sy ime ettwas des
seynen inn irem lannd arrestiert haben, mitt bitt, das ir mt. ime ein hilff
wider sy thun oder aber durch die vinger sehen, so wolt er mit syner
freuntschafft sich gegen inen rechnen.
So dann soll ein bottschafft von Lutzern vor vier tagen unnd uf 35
mentag nechst verschinen eine von Zug ouch gen Ougspurg khomen
syn, die dann von dem yetzigen nüwen gewichten bischof von Costentz
unnd ime, herr Marx Sittigen von Embs, wol empfangen unnd ge-
losiert worden; was deren Handlung, kan man noch nit wissen. Dwil
unnd aber soHchs eins zeitigen nachtengkens beturfftig, Haben wir uch 4°
Nr. 573—574- ^530 Juli 15- 517
dasselbig nit wollen verhalten, ferrer unnsern christlichen mitburgern
haben antzuzeigen.
Wither des richstags halb wissen wir uch nit zu schreiben, dann
das man inn dem puncten des gloubens gegen ein ander stadt und
5 die evangelischen chur unnd fursten, ouch wir unnd andere stett un-
sers gloubens antzeig gethon, daruf keys. mt. noch kein antwort geben;
würt aber vast dohin gerichtet, wie man durch mittel, weg unnd puncten
des sacraments die evangelischen von einander trennen möcht, das wir
nun gott dem allmechtigen bevehlen unnd darnebn gut achtung unnd
10 uffmergkens ouch haben sollen . . . Datum dornstag nach Kiliani anno
etc. xxx«.
Original (pergame?ii). Sf.-A. Basel, Politisches L 2, ?ir. 5J. — Druck :
Strickler, bd. II, ?ir. 146].
573. 15JO Juli 15.
15 Jacob Meyger, burgermeister und rat der statt Basell, a7i Conrat
Dietrich von Bolsennheim, landtvogt zu Rotelenn.
Uns berichtet unser spitalmeister, wie das unserem Spital ethlich
zehendenn, so er inn Schalbacher Bann biszhar unnd jeweltenn inn
ruwiger und hablicher possessionn ingehept, durch die zehender von
20 Bintzenn verspert ; usz was ursach, ist uns unnd ime verborgenn. Da
so ist an uch unser frünthlich begerenn, wellen, damit unserm Spital
solich verhefftenn furderlich enthlidiget unnd entschlagenn werde, ver-
schaffenn und, so die zehenden zu Byntzenn unsern Spital umb ir an-
sprach, deren wir keine wuszenn, rechts nit vertragen, wurt derselb
25 Spital inen an geburlichen orten rechts nit vorsin . . . Datum fritag den
XV. july anno xxx.
Ejitwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 504 v.
574 a. [zu 1530 Juli 15.]
Supplicatio7i der trow Martha Houvvartin, thümfrow zu Klingental,
30 an burgermeister und rädt der stett Basseil.
Demnoch unnd sich usz sunderlicher gottes allmechtigen Schickung
zütragenn, das ir, unser gnedig heren und obrenn, uch unser inn disem
closter undernumen und ein getruw uffsechen, als die vetter über ire
kinder, allso ir ouch uff unsz gehebt unnd unsz fry zügelossen (so ouch
35 ernsthlich befolchen), hinusz dem closter ze gonde, das he3dig ewange-
lium unnd wort gottes zu hören unnd zu vernemen, das dann ich mit
flysz gethon hab (so hoff ich) und usz demselbigen hören erlernet, das
unnser verwenter gotzdienst gott dem allmechtigen gantz nüt gfellig
gsin ist, dorumb ich in dem namen desz gutigen barmhertzigen gottes
518 IS30 Juli Iß. Nr. 574.
noch uwer mincr j;. li. bclclch und Ordnung; iiin die hclf^c ee ^coriffcn,
jTott wöll mir j^nad verliehen, das ich noch sineni willen mo^c leben,
semlichs, g". h., han ich an uwerc verordnetten, unsere heren ple^er (!),
lassenn langen niil bitt und bc^er. ouch ermanuno^, wie ich in ihsz closter
liin kumen von minem hininbrochten gut noch der lenge etc.; die hand 5
mich nun für uwer ersam wisheit gewisenn. Dorum, gnedigen min
heren, so bitt ich uch, ir wollen ansechen unnd betrachten gstaltsame
diser sach und mich gnedicklichen bedcncken, und domit ichs kurtze,
so han icli mit wol bedochtem mut und rot Balthasar h'ischers in diser
sach, mins rechtgebnen vogtz, entschlossen: 10
Demnoch unnd ich ixjor alt bin gewesen, in disz closter bin kumen
und hundert guldin in guttem gold hiningebrocht umb min pfrund on an-
ders, so han ich ouch inn disem closter von gemachen erkoufft und gebu-
wen, das sich gar ein grosse summ treffen wurd, so ich eins noch dem an-
dren erzellen solty. Zu demselben so bin ich in disem closter ufferzogen, 15
wie man denn weist, das sy köstlich und wolgehalten werden (als gnod-
frowen oder thijmfrowen) etc., und nit han gelert werken oder schaffen, do-
mit ich mir selbs oder andren mochty etwas nutz oder beholffen sin. Dicwil
ich denn mine jungen tag allso inn disem closter verschlissen, so beger
ich und befilch das uwer gnod, das ich min altar und zit, so lang und 20
es dem allmechtigen gott wil gefellig sin, ouch niog hinuszbringen;
diewill dann disz closter so ein erlich rieh innemen hatt inn gelt, körn
und win, so beger ich usz disz closters gut in glicher gstalt, wie ich
dann semlichs an i'iwere verordnetten, unsere heren die pleger (!), ouch
begert, nämlich mine hundert guldin in gold, die ich hiningebrocht 25
hab, fry, ledig widerumb herusz zu minen handen, das ich domit m6g
schalten und walten, anfachen huszzehalten als mit minem fry eygnen
giit, unnd dorzu, diewil ich uff semlichs ufferzogen bin, als obstat, so
beger ich ouch ein libgeding min leben lang, nämlich alle jor funffzig
gülden, geteilt zu den iiii frovastenn, domit und ich mit gott und mit 30
eren husz haben mog, dorzü ouch körn und win zimblichen utt ein
menschen, als usz desz closters gut; denn es von den gnoden gottesz
wol in dem innemen erfunden wirt. Ich beger ouch min leben an
keinem ort denn in uwer miner gnedigen heren statt zu verschlissen . . .
Original, mit dorsaladresse. St.-A. Basel, Kli?igental HH ß. 35
574 b. 1530 Juli 15.
Abfindnngsurkunde der Martha Hotvart, ehemaliger notme zu
Kling etithal'^).
Ich, Martha Houwartinn, von Wunnenberg, dun kunth meniglichem:
574 b. ') Vgl. n. R. A., bd. II, nr. soi. 40
Nr. 57S- 1.530 Juli 16. 519
. . . Demnoch als ich in vergangnen joren mich in das closter Klingen-
thal . . . mit wissen . . . mins hertzlieben junckeren unnd v^atters, des
. . . Oswalt Houvvartz, gethon hab und ich in dasselbig closter Klingen-
thal min pfruntgelt, namlicii hundert gülden in gutem Rinschen goldt
5 gebrocht hab, welche die eptissin und convent also bar von Juncker
Oswalten entpfangen, nochdem aber, got sy lob unnd eer, die worheit
an tag ist kumen, das solcher stand nit mit, sunder wider got unnd
syn heilligs wort ist, iind tiac/idem der Basier rat ein mandat zvegen
des austritts aus den klöstern erlassen: Diewil ich nun ein zitlang im
10 gedochten closter Klingenthal gewesen bin, vermeinte, mit dem ver-
wenten gotzdienst gott zu dienen, . . . hab ich mich in den stand der
helgen ee noch dem geheisz und gebott gottes mit Jacob Hiltbrandt,
burger zii Basel, gethon; deshalb habe?i die geistlichen frouwen des
klosters Kli?igental mir, Martha Houwartinn von Wunnenberg min
'5 hiningebrochten hundert gülden in golt usz ernstlicher bit an u. g. h.
und pflägeren des closters . . . bar usgericht. Darum so sagen wir bede
eegemächte das kloster Klingental der bezalten hundert gülden quit,
ledig unnd losz . . .
Des zu waren urkunt hab ich, Jacob Hiltbrant, als ein gewalt-
20 haber unnd fockt miner eelichen gemahel frouw Marthen Houwertin von
Wunnenberg iren eignen insigel getruckt an end diser geschrifft, die
do geben ist am xv. tag des monats julii anno mdxxx.
Original.^ »tit aufgedrücktem sieget. St.-A. Basel, Kli7igental HH 5.
575. IS 30 Juli 16.
25 Jacob Meyger, burgermeyster unnd ratt der statt Basell, an marg-
graff Ernnsten von Bade?i.
Uwer fürstlich gnadenn jüngst schribenn, denn zechenden zu
Crentzach, desglichenn die gutliche tagsatzung und maistat, so uwer
fürstlich gnad irem lantvogt zu Rottelnn unns zu verkünden bevolchen.
30 belangend, haben wir verers inhaltz gnugsamlich verstannden unnd
wellenn derselben e. f. g. zu sonderm gfallenn dem pfarer unnd priester
zu Crentzach diser zyt den zechenden volgen lassenn unnd die be-
scheenen verpott abgeton und uffgehept werden verschaffen, darby
ouch der tagsatzung, die wir zu besuchenn willens von uvver f. g. lant-
35 vogt Rotlenn, wie oben gemeldet, erwartenn, guter hoffnung, so wir
also zusamenn komenn, derenn unnd andernn spennenn unns wol verein-
barenn unnd verglichenn werdenn . . . Datum sampstags, denn xvi.july
anno etc. xxx".
Entzvurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. joj v.
520 IS30 Juli i6. Nr. i^yö f;jy.
blti. 15^0 Juli 16.
Jacob Meyger, burgermeyster uniul rliatt der statt Bascil, an
ko. mt. zu lluii<;crnn unnd Behem, unnscrs gnedigstenn herrnn, lannt-
vogt, Statthalter uniul ratlieiiii in Ober-Elsasz.
LUver schribenn, des datum den xiii*'^'" dis monats, darin ir iiicl- 5
denn, das wir X'yth Suternn, ko. nit. camer procuratornn, den ir allier
des gotzlius Olsperg halb abvertigenn wöllenn, mit gle}'t by uiins, so
lanng die seil) sach weret, zu versechenn begerenn, habenn wir ver-
standenn; fügenn uch daruff güttlich ze vernemmen, das wir dem sel-
bigenn \\\.\\ Suter uff üwer ansynnen die gedocht Olsperger sach zu 10
ververtigenn unnd, so lang die weret, ein fry, sicher unnd strack gleytt
allhar in unnser statt Basel! unnd wyder von dannenn an sin sycher
gewarsamy ze kommenn für unns, die unsernn unnd alle die, so unns
ze versprechenn standen unnd derenn wir ungefarlich mechtig sind,
gebenn unnd gebenn habenn wöllenn, in unnd mit crafft dis brieffs, 15
doch das er sich ouch der zyt unnd so lanng er vermelter sachenn
halb inn unnser statt Basell wonet, gegenn unns unnd allenn den un-
sernn mit worttenn unnd anderm gleytlichenn halltenn thyege. Datum
sampstags den xvi. july anno etc. xv'^xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiveti A 28, öl. 30^. 20
577. 1530 Jtdi 16.
Thumbprobst, stathalter und capitel der meren stifft Basell an
Hans Puliant von Eptingen.
Es hat wylenndt her Conradt Zimmerman, etzwan caplan unnser
stifft, unnser presentzambt, derglich unns mit sinem teill (o)der der 25
quartzechenden, so er zu Hagental an sich erkoufft, lang ouch ge-
noszenn, begäbet unnd solichenn zugestelt, minders ouch nit sinen
kouffbrieff unnd gewarsame, so er darüber hinder im gehebt letst
unnd der zit wir alhie zu Friburg inn der residentz, unns uberschickt,
also das wir nun hinfur, wie er inn zit sins lebens gethan, solichen 3°
sinen teilzechenden jerlichen verlyhen unnd innemen sollen unnd megen,
wie dann ouch wir disz jors thun wollen unnd dohien geschickt, so ist
doch, das deren von Basel ambtiuten vor dem hinusz kommen, den-
selbigen zechennden in namen irer offennlich uffrufen loszenn unnd
vermeintlicher wise einem, Gilg Smyt geheiszenn, geliehen habenn inn 35
mosz, als ob inen der gehorte, ouch also, das unnser gesandter nutzt
schaffen megen, dann nyemander witers gewesenn, so im utzit daruff
legenn oder pyeten wellenn. Alls nun diser zechennden anders nye-
mander dann uns zustet, unnd sonnderlich ouch des vermelten ver-
gabers will unnd meynung gewesenn, das wir, wo joch wir uns endt- 40
Nr. 578— sjg. 1530 Juli 16. 521
halten, soHchenn zechenden haben unnd uns des gefrouwen sollen unnd
dann dir als des endes weltlicher oberhandt zustet unnd geburet, nye-
mander mit gewalt unnd on recht des sinen endtsetzenn ze loszen, so
ruffenn wir an, zum strengsten unnd ernstlichisten wir vonn rechtz
5 wegenn thun sollen, khonnen unnd megenn, das du glich unnd on
Verzug obvermerckten theilzechenden, soviel unnd was der zu dissem
jor worden unnd gefallenn, hinder dem, so er ligt, zu recht, das auch
uberal nutzt darvon verruckt oder verendert werd, verbieten unnd
deshalb unns alles so recht widderfarenn unnd on recht unnd mit der
»o tat nit endtsetzen loszest, wie dann unnd wir dych darumben ouch
wellennt ervordert unnd ersucht habenn mit dem erbietenn, alles das,
so wir dogegenn ze thun verbunden, das ouch zu erstatten. Datum
Friburg, uff den xvi. dag julii anno xxx.
Entwurf. Gefierallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch ?if 22^ (^530),
15 bl. 61 V.
578. 1530 Juli 16.
Aus einem schreiben des reginients zu Innsbruck an k'önig Fer-
dinand.
Zum achtennden ^) haben die von Basel den bischofflichen stifft
20 daselbst abgethan unnd unndersteen sich, der corherrn gülten, in e.
kn. mt. lannden gelegen, zu hannden ires verordenten Schaffners zu
unndertziehen. Als inen das aber von e. kn. mt. wegen nit gestattet,
sonnder die sachen auf der thumbherrn anrueffen zu recht gewisen
werden, so wellen sy sich des nit ersettigen lassen, sonnder sein dro-
25 liehen, die gülten selbs mit gewalt zu holen.
Datum 16. j Uli 1530.
Kopie. Landesregierungs-A. Innsbruck. Copialbücher, an die kgl. mt.
1530, I53h fol. 108 V. ff.
579. [J530 Juli i^-J
30 Aus einem bericht ab dem reichstag zu Augsburg.
Und ist mit namen volgende pratick, alls Märcken [Sittich von
Ems] und siner anhenngern anschleg:
578. ^) In diesem schreiben kommt das regivient der aufforderung des königs nach,
alles, was bisher kirchenfeindliches von den orten der Eidgenossen und deren zugewandten
35 begangen worden und das das regiment und den könig schon beschäftigt hat, summarisch zu
wiederholen. Es weist auf das versagen der bisher zur bekämpfung der zustände angewandten
mittel hin und empfiehlt, die sachi der katholiken, bistümer., klöster und stifte vor den
gegenwärtigen reichstag zu Augsburg zu bringen.
Basler Reformationsakten, IV. ""
522 1530 Juli i^- ^^' 5^0.
Wie man die cristenlichen stell an dneii orttcn überfallen, uber-
ziechen niul ani^riffen sollte, nämlich der herzog von Satoy mit hilff
der Wallisser uml Fryburj;- wii Hern zu.
Itoni der Ueyser ^egen Basel und Costenntz und MÄrck Sittich
mit Apptischitten und derolich geschwader über Rin und die wider- 5
wertigen lennder hinden uff uns, demnach die statt Straszburg zii be-
jeoern und sodann die cristenlichen stett inen hilff ihun, die uff dem
weg all ze tod ze schlachen.
Kopie. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft D 3, bl. 6;. — Druck: Strickler,
bd. IL iir. 14-1, >. '°
580. ^530 Juli iS.
Jacob Sturm, der meister unnd der rathe zu Strosburg, an burger-
meister und dem rathe zu Basel.
Ewer schriben, ir unns des Hessischen Verstands, ouch was des-
halb von uwern und unsern christlichen mitburgern von Bern für ant- «5
wort gefallen, sampt angehengkter beger, das uch nit für unfruchtpar,
sonder gantz furstendig bedungkt, das nit destmynder uwer und unser
christliche mitburger von Zürich, ouch ir und wir den verstandt mit
unserm gnedigen herrn, dem landtgraven, wie dan uff letstem gehalt-
nem tag abgeredt, angenomen hetten etc., haben wir alles innhalts 20
verstanden. Fuegen euch daruf guetlich zu vernemen, das wir zu merung
gots lob unnd sins heiligen worts wol mochten gelitten haben, das
solicher verstandt von unns zu allen theilen ufgericht worden were,
domit von den widerwertigen nit under uns ein trenung (die ouch, ob
gott wil, nit Stadt haben soll) furgetragen oder ingepildet mocht werden. 25
Aber wie dem, so wir derer von Bern sondern gneigten willen ver-
mergken, ouch ein solichs unnserm vorigen christlichen burgkrechten
unnd verstandt nit zuwider ist, so syndt wir willig, solichen verstandt
mit tmserm landtgrafen, wie durch euch aufzeigt, intzegen, doch mit
vorwissen unnd willen unserer schöffel, denen wir bitzher solichs nit 3°
furgehalten, ouch on sy inn diesen sachen nit zu besliessen haben. Zu-
dem so sehe unns uff uwer Verbesserung nit für unerschlieslich, sonder
für notdurfftig an, dwil sich diese handlung so lang vertzogen, das wir,
was bitzhar verlouffen, unnd domit deren von Bern antwort unsern
gesandten uff dem reichstag gon Ougspurg zuschigkten, mit bevelhd, 35
das alles dem landtgrafen antzuzeigen, unnd wes siner f. g. willen
harinn syn, ouch ob syn f. g. den verstandt mit bescheener enderung
unnd unns dryen stetten annemen wil, oder nit syn wolt, zu erlernen,
domit man ferrer uff andere tag, es were zu beslusz oder sonst, davon
fc>
Nr. 581. 1530 Juli 18. 523
handien unnd furfaren khendt, freuntlich bitten, solichs furderlich denen
von Zürich zu wissen thun. Unnd so es uch als wol als unns gefiel,
möchten wir leyden, das ir nochmals solichen unsern willen, unnd wie
wir dryg stett mit dem landtgrav^en ein verstandt uftzerichten gesynnt
5 syndt, denen von Bern zugeschriben hetten, domit es mit irem vor-
wissen unnd unabbruchlich unnserer christlichen burgkrechten beschee
unnd dester freuntlicher unnd bürgerlicher gehandelt wurde: unnd was
euch an allen orten begegnet, unns zum ersten zukhomen lossen, mehr-
gedachtem unnserm gnedigen herrn, ee der reichstag syn end nympt,
10 haben zu berichten. Das alles wir uch uff gethan schriben gantz guter
meynung nit weiten verhalten, hiemit inn den schirm des allmechtigen
bevehlend. Datum mentag nach Margarethe anno etc. xxx°.
Original (pergament). St.-A. Basel, Kirchen A y, bl. /J. — Ausführ-
liches regest : Abschiede, bd. IV, i b, nr. SS3) -• beilage zu l.
15 581. 1530 Juli 18.
Das capitel der stift Basel an den bischoff vo7i Basel.
Wir haben abermoln ein verschribung, gegen denen von Basel
der graffin von Tierstein lybgedings halben uffgericht, sambt einer
missiven von deswegen, das wir darinn gehellen unnd unser insigel
20 daran hencken wollten, verlesenn unnd gesehen unnd geben hieruff
u. g. zu verston, das wir derselben inn alweg ze willen sin wolten.
Als aber wir unns deren dingen und Sachen recht erinnern unnd hinder-
dencken, wolten wir gern unnd mechten liden, das wir letst uffgerichter
der hundert gülden geltz verschribung unnser sigel nit angehenckt. Es
25 solt zwar dermosz (unnd das u. g. nit zewidder) sonnder aller Sachen
gestaltsamy, ouch u. g. der stifft und unser meren und beszern nutzes
noch witers nit beschehen, zu geswigen, das wir den libgedingbrieff
ouch besiglen solten, dannocht on den puncten unser schadlose, unnd
das nachvolgender ursachenn:
30 Erstlich weisz u. g., das wir hievor den kouffbrieff über Riehen, der-
glich den brieff über i*' gülden geltz unnd den brieff über die i. gülden
geltz zu besiglen abgeslagen, es were dann, das uns von denen von
Basel uffgericht wurd ein verschribung der vischentzen halb mit den
VI Ib und V ß geltz, welhes unns domoln von u. g. zugesagt und noch
35 nit erstattet.
Zum anndern: Das in selbigem zinsz unnd dann diszen libgeding-
bryeffen der punct (doch unns, unnsern nochkomen und gemeinem
capitel an unnsern renten, gulten, zinszen, zehenden, nutzen unnd ge-
fellen, sonsten ouch inn alweg onnvergrifflich unnd one schaden) unnder-
40 loszenn, das widder unnseren endtslusz unnd erkanthnus, hievor gemacht,
524 /J5ö Juli iS. Nr. 5S1.
davon auch wir oaiitz nil wichen noch gen, sonnder disscn puncten unnd
eben mit iHsscii wortcn inn allen unsern bewilli^unoen haben wellen.
Zum drittenn: Das ouch u. o". (wie wir hievor begert) unns an
orten, wir für ire vorfaren um! slifft verschribenn, lidigenn wolt, zum
wenigistenn unnd für diszmol, das sich eben selb der moszcn vSi bann 5
tra"-en, «>-egen der Ilurlingin mit uffrichtung andrer vcrschribung unnd
underpfenndern, unnd uns die unnser herusz zu unsern handen zc stellen
etc., unnd aber das noch nit volnzogenn.
Zum vierdenn: Ouch aller merst von wegenn des, das beid briet,
als des umb die xvii:^^ gülden der graffin von Tierstein verseszenn 10
unnd zesamengeslagen unnd inn ein houptgut zogen, nun hinfurt mit
eim jerlichen unnd ablosigen zinsz zu verzinszcn, derglich ouch die
hundert gülden libgedings nit uff die grafin als recht principalin, sonnder
uff die vonn Basell gesetzt unnd dodurch soviel presumption gegebenn,
als ob u. g., derglich wir inn den contract unnd transaction, weihen die 15
von Basel und grafin von Tierstein miteinandern gemacht, also das die
von Basell alle der grafin ansprachenn, die sie zu u. g. und stifft hat
und habenn mecht, habenn, dye umbringen unnd derenhalb nit anders,
dann so die graffin thun, sollen hanndlen mögen etc., wiszenlich ge-
hellenn unnd den angenomen hetten zu erstatten; konthen unns des 20
auch nit wol uszziehen, vorab so erwiszlich, das wir das zum wenigisten
inn diszen zweien stucken gethan hetten, wurdenn das onzwifenlich
inn andern mer puncten muszen erstatten; dann u. g darff nit gedencken,
das hiemit dye von Basel der graffin ansprachen ersettiget, sonnder
deren noch mer uff bann bringen werden, als mit dem Kluszhoff, der 25
mulynen ettzlichen ligenden gutern unnd anders, das vermelte graffin
angesprochen, also das, wa u. g. wenen, einest gantz mit denen von
Basel usz den sachen, das sie erst recht hininn khommen.
Zum funfftenn: Das u. g. noch viel ansprachen zur graffin het unnd
aber deren kein anhandt genommen. U. g. vorfaren bischoff Cristoff 30
het iro und groff Heinrichen furgesetzt 1°^ gülden, die uffgenomen und
sydther gar schierst xx jor verzinszet, dermosz sie nit allein als erbin,
sonnder selb Schuldnerin, die zewidder keren schuldig. Item so ist ouch
dasjhen, so der stifft und u. g. vorfaren von groff Heinrichen im con-
tract zugesagt, nit geleist. Item so ist war, das die grofenn viel usz 35
den lehen versetzt, verpfendt unnd ze lidigen schuldig, das noch uff
diszen dag nit beschehen.
Deren unnd ander noch viel mer Ursachen halb wir yetztmoln
den libgedingbrieff ze siglen unnderloszenn, unnd wolt unns das beszer
unnd mer gerotner beduncken, u. g. lugt, wie sie im that, das, soviel 40
der graffin ansprach belangt, alle verschribung uff sie als recht princi-
Nr. f;82. 1530 Juli ig. 525
palin gestellt, irenn ubergebenn. Wolt dann sie die furrer denen von
Basel oder andern zustellenn, khont u. g. dem nit vorsin. Es were ouch
beszer, das u. g. gegen der graffin hafft gemacht, dann gegen denen
vonn Basell; ire angriff mochten ouch nit inn mosz, wie deren von
5 Basell sin, zu endtsytzen. Well u. g. nochmoln ouch denen dingenn
nochdenckens habenn unnd also versehenn, das nit mer unratz darusz
endtspring, ouch, was unns vormoln zugesagt mit der vischentzen
Riehen, verlang. Sodann das also an handt genomen, ouch der Hur-
lingin halb unser verschribung, uns zu handen gestelt unnd inn der
lo bewilligung der punct unnser schadlose halb ouch inseriert, sint wir
dann urbuttig, unser besiglung dem brieff anzehencken ; well u. g. unnser
noturfft noch im besten vermercken, minders ouch nit übriger an-
sprachen halb gegen der graffin ze handien inndenck sin, unnd so
hinfur utzt witer vonn uns zu verwilligen unnd besigienn, unns jedes-
'5 mol und zuvor copyen derselbigen verschribungen zu besehen zu-
schicken unnd nyemander nutzt vordem zusagen unnd, wie wir vormoln
begert, register der rechnung ze sehen, well u. g. uns die nochmoln
loszen werden. Datum den xviii. dag julii anno xxx,
E7itivurf. General-Landesarchiv Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (l s^o),
20 bl. 63 V.
582. 1530 Juli ig.
Instruction uff den burger tag Zürich, zinstags nach Margarethe
anno etc. xxx angefangen.
Alls dann diser burger tag fürnemblich von wegen der schweren
25 sorgklichen bösen pratticken unnd geschwinden leuffen, die sich leyder
an vil orten wider alle liebhaber der ewangelischen warheit, ja wider
das heylsam wort gottes sehen lassen, beschriben ist, der meynung,
darvon ze ratten, wie solchen pratticken zu begegnen, die abzewenden
werend, damit wir by gottlicher warheit one alles entsezen pliben unnd
30 allso seel, lyb, eer und gut behalten mochten etc. Da sollend unnsere
botten gewallt habend, mit unnseren lieben Eidgnossen unnd christen-
lichen mittburgern uff disen tag angeregte louff unnd böse pratticken
für ougen ze nemcn unnd mit allem ernst darvon ze rattschlagen, wie
wir gemelte böse pratticken abwenden furkommen oder, so wir umb
35 gottlichen worts willen solten gefechdett unnd angriffen werden mit
einem schnellen uberfall, wie wir unns in handell schicken, damit wir
mit gottlicher hilff by unserem christcnlichen furnemen pliben mögend.
Es soll sich keys. mt. umb houptlüt bewerben, beschicht unns gewusz-
lich nit zu gutem, deszhalb wir wol bederffen, gut sorg ze hand etc.
40 Unnd was hierummen geratschlagt unnd für gut angesehen, das sollend
526 /Jjo Juli ig. Nr. 5S2.
unsere heilten in ahsclieici nciuen, widcruinb an unns piinj^on iiniul
diser zyt mit eniitliehs bcschliessen.
Hieneben sollend unnserc l)otten anziehen, tlas unns nacli luit
bytag für j;ut wette anscIicn, das wir unnserni gnedigen lierrcn, dem
landtgraven in Messen, von wegen des begerten christenlichcn \er- 5
Stands mit glielier einnu'nuliger anntwort begegneten, unnd demnach
diser handeil bitzhar an unnsern lieben Eidgnossen von Bern allso er-
wunden, das sy in dhein verbriefftc verein gan wollen, aber sich de-
nocht \-ermög ires schribens gantz fruntlich erbotten, so vcrr sy dann,
allsz wir geschehenn werde achten, sy nachmoln by irer anntwort 10
pliben, das dann unser lieb christcnlich mittburgcr von Zürich disen
handell mit unns wie Bern an die band nemend, allso das wir vier
stett dem landgrav^en ein gliche einmiindige trostliche anntwort zü-
schriben unnd daruff siner f. g. gemut ouch vernemen solten. Unnd
wenn es inen gefallen, mochtend sy irn stattschriber ein fruntliche 15
schrifft stellen lan, in unser aller namen jedem theyl ein coppy dar-
von mittheylen unnd, so wir vier stett die allso annemen, allsz dann
in unser aller namen die uszgan lassen. Unns bedunckt, wo wir dem
landtgra\-en uff den jetzigen richstag fruntlich zuschriben, werde es im
in so strenger anfechtung vil herzens geben, dester stanthafftiger ze sin. 20
Zu dem andern, die hefft unnd vcrbott betreffen, unserer gotz-
hüsern zinsen unnd zehenden halben: Wiewol unns uff disen tag nit
sonders intrag beschicht, anders denn das unsere thumherren der stifft in-
kommen im fürstenthumb innemend etc., so mögen wir doch liden, das
darvon geratten werde, ob unns derglichen hefft solten begegnen, wie 25
wir unns halten, ob wir ein bottschafft oder schrifft zu dem regiment
Ensiszheim schicken oder schriben unnd inen sagen wollend, das unns
solche Sperrung ze dulden nit lidenlich sye etc. Unnd wasz geratschlagt,
sol aber in abscheid genomen und hindersich gepracht werden.
Es sollend unnsere botten in geheim mit unsern Eidgnossen von 30
Zürich reden oder iren botten anzeigen, das unns gut bedüchte, das
unser Eidgnossen von Glarus ouch in unnser burgkrecht kemen; ob
aber das an sy zu begern, oder wie es uff die ban ze pringen sye,
wollen wir unsern Eidgnossen von Zürich, das im besten zu bedencken,
heimstellen etc. 35
Sind ingedenck gon Schaffhüsen ze ritten, damit sy sich mit unns
in christenlicher religion glichfermig haltend.
Dem seckelmeister von Glarus sollend ir ein fenster bezalen, wie
uff nechsten tag begert ist.
Origifial. St.-. A. Basel, Eidgenossenschaft D S, bl- HO. — z. t. druck: 40
Abschiede, bd. TV, abtlg. l b, nr. JJJ, p.
Nr. sSj. iß:^o Juli ig. 527
583. /j-jo Juli ig.
Die verordneten in ehesachefi gestatten der geschiedenen Clara
Labiat die zviederverheiratujig.
Wir, die verordnettenn commissarienn, so von einem ersammenn
5 ratli der statt Basell inn eesachenn geordnett, tund kunth vor nieng-
clichem, das uff hütt datunib, als wir eesachenn zu horenn gesessenn,
für unns kommenn sind Clara Labiat, von Prunntrut, mit Wernhern
Widennbusch, burgern zu Basell, irem recht gebnenn vogt eins, so-
dann Hanns Schor, burger zu mindern Basell, annderstheyls, unnd hatt
lo Clara Labiat mit irem vogt anfengclichs nachvolgenns furtragenn lassenn:
Demnach sich verrückter tagenn zvvuschenn iro unnd gemeltem Han-
senn Schorrenn, der dann ir eemann geweszenn, vor unns, den comissarienn,
ein rechtsvertigung der ee halb, umb das er an iro eeprüchig wordenn,
erhept, die selbige ettlicher massenn sich verzogenn unnd doch zuletst
• 5 nach vil gehapter müg unnd arbeyt ein entliche erkantnus zvvuschenn
inenn beschechenn, in wellicher erkantnus sy, Clara, als die unschuldige
von bemeltem Hansenn Schorrenn, als er des eebruchs selbs bekant-
lich geweszenn, der ee halb gscheydenn wordenn were, innhallt unnd
vermögenn eins scheydbrieffs, den sy deszhalb gloubwürdig behenndigt,
2o ingelegt, verhörenn lassenn unnd darnach wyter begert, damitt sy nun-
fürthin sich ouch wyderumb andernn christenn glichformig haltenn, ir
nebennt christenn mentsch dhein ergernusz ab irem weszenn nemmenn
mochte, das wir dann iro mit unserm rechtlichenn spruch gott dem
allmechtigenn zu eerenn unnd zu uffenthaltung irer seelenn sich annder-
25 wert zeverhyraten vergönnenn unnd zulassenn weltenn. Darwider dann
Hanns Schorr nut sonnderlichs gerett, iro solich beger nit wyder-
fechtenn, allein die sach unns, als den comissarienn unnd so wir desz
usz bevelch unnd grundtveste der heyligenn geschrifft zethun mechtig
befolchenn, mit angehenckter beger, so iro Clara sollichs zijgelassenn,
30 das man ime dann sich ouch annderwert zeverhyraten, damit sin
nebenntmentsch ouch dhein ergernusz ab im empfahe, erloubenn well-
tenn. Diewyl unnd dann Hanns Schorr, wie er sich selbs in voran-
geregter rechtsübung bekannt hat, an iro Clara Labiat eebrüchig er-
fundenn, sy, Clara, als ein unschuldige von dem selbenn Hansenn
35 Schorrenn gescheydenn, so habenn wir, die conunissarienn, allein gott
den allmechtigenn unnd die gerechtigkeyt vor ougenn habennde unnd
usz krafft unnsers bevelchs, ouch unnserer herrnn unnd obernn nüw
uszgangenn reformationn unnd Ordnung derselbenn Clara Labiat ver-
günt unnd zugelassenn, vergünnenn unnd zulassen iro ouch inn unnd
40 mit krafft dis brieffs, das sy sich mit einem andernn erbernn mann,
wo sy den bekommenn mag, eelichenn verhyratenn unnd das sy die
628 ißjo Juli ig— 20. Nr. ^^84.
ee mit ileinsclliemi nach cristcnnlichcr Ordnung v'or der kirclicnn uniul
gnieinn beziigcnn unnd bestcttigcnn möge, unnd das aber Hanns Scliorr,
als ilor ceprücliig, jetziger zyt sich anndcrwcrt zeverhyretenn slill-
stann ; ob er aber zu nachgendenn tagcnn deszhalb ettwas begcrenn,
das ilann liarumb, ouch was recht sin wurt, ergan solle. Desz alles zu 5
warem urkuiul hal)enn wir iro disenn brieff mit unnser herrnn der
rhätenn anhangendem secrct insigell, so wir unns in disenn sachenn
gepruchenn, gebenn zinstags, den nüntzechendenn july nach Christi,
unnsers seligmachcrs, gepurt, tusennt fünffhundert unnd dryssig jar gezallt.
Original (pergamenl). St.-A. Basel, Spilalurk. ?ir. Q40. 10
584 a, 1^530 Juli ig.]
Jacob Meyger, burgermeister und rhat der statt Basel, an die
miträte Rüdolff Fryen und RudolfF Suppern, jetzt uff tag Zürich.
Was unns die von Straszburg, des Hessischen verstandts halben,
zugeschriben, haben ir an ingeschloszner copyen zu vernemen, wellenn 15
sölichs unsern truwen lieben Eydtgnoszenn und christlichen mitburger
nit verhalten und inen anzeigenn, das derer von Straszburg meynung
were, das dem landtgraven durch sy oder die von Straszburg frunth-
lich gschribenn wurde etc. Nuwer zytung wussen wir nit, dan das uns
unsere heimliche gsagt der knechten halp, so zu Friburg ligen sollen, 20
ist nütz daran, aber nit on, welche darkomen, werden inn das Wurten-
berger land bescheiden; ob sy da her Marx Sittich oder ein anderer
annimpt, mögen wir nit wüssen. Damit sind got befolchen. Datum den
19. july anno etc. xxx.
E?itwjirf. SL-A. Basel, Missive?i A 28, bl. 306. — Ausführliches regest : 25
Strickler, bd. II, ?ir. 14J8.
584 b. 1330 Juli 20.
Jacob Meiger, burgermeister und rat der statt Basel!, an Rudolffen
Frigen und Rudolffenn Suppern, jetz uff tag Zürich sampt und sonders.
Was uns die von Straszburg, desz Hessischen Verstands halpenn, 3°
zügschribenn, haben ir an ingschliszner copien zu vernemen, unnd wil
uns gfallenn, das ir solches unsern trüwen lieben Eydtgnossenn und
christlichen mitburgeren von Zürich und Bern anzoigenn, damit sy uns
mit verer antwurt, vermelte von Straszburg, nach irm beger desz haben
zu berichten, daruff begegnen mügen. Wellen ouch ingedenck sin, den 35
ratschlag, so ir von unsern dritzehen gehört, inen zu enteckenn, und
das uns nit unfruchtbar sin beduncken wolt, das dem landgrafen ein
frunthliche meinung, es geschech dann durch sy oder die von Strasz-
burg, zugeschriben wurde. Ferrer, als nechermals uns anglangt, wie
Nr. 585—586. 1530 Juli 20. 529
her Marx Sittich von Embs zu Friburg im Priszgow knecht annemen
solle, haben unsere heimlichen, das an demselbigen nützit ist, ervarenn,
aber war sye, was knechten gen Fryburg komen, die wurden alle inn
das Würtennberger land, da sy platz finden werden, gewisen. Ob sy
5 her Marx daselbs oder jemants anders annimpt, mögen wir nit wüssen.
Disz wellen glich wie das vordrig denen von Zürich ouch anzeigen.
Damit sind gott dem herrenn wol befolhen. Datum den xx. july umb
die VI. stund vormittag anno etc. xxx.
Origi?ial. St.-A. Basel, Politisches M 8 .^i .
'° 585. I5JO Juli 20.
Jacob Meyger, burgermeyster unnd rat der statt Basell, a7i schult-
hessenn unnd rhat der statt Lutzernn.
Unns berichtenn wylent hernn Conratenn Hanffstengels zu Basell
seligenn erbenn, unnsere bürgere, wie sy einer schuld halp, die inenn
«5 meyster Jacob Walthenheym, priester in üwer statt wonhafft, lut siner
handtgschrifft by üch in recht erwachszenn, da dan ein erkantnus
zwüschenn inenn ettlicher arrestenn halbenn, so benantenn meyster
Jacobenn, als er fürgebenn, uff dem sinenn, by unns beschechenn, un-
angesechenn das sich die unsernn derenn nit beladenn, ergangenn, alles
20 wyternn inhallts eins urteylbrieffs, den wir harumb, gnugsam versigelt
uffgericht, verleszen horenn habenn etc. Demnach so gelangt an üch
unnser gantz früntlich begerenn, ir wellenn den unsernn in vermög irer
gloublichenn inhabendenn handgeschrifftenn, lut unnserer pündtenn, ir
recht gegenn vermeltem meyster Jacobenn onverzogennlich ergann
25 lassenn, unnd so dann er, das im by unns ettwas des sinenn von stiff-
tenn oder sondrigenn personenn (des wir nit wussenn mögenn) ver-
spert sin, vermeint, mag er dieselbigenn glicher gestallt by unns recht-
lich ersüchenn; sol im von unns fürderlich recht begegnenn unnd
dheins wegs daran gehindert werden, unnd bittenn haruff, die unsernn
30 günsteclich befolhen ze habenn. Datum mitwochs den xx. tag julij
anno etc. xxx°.
Enlwiiff. St.-A. Basel^ Missive?i A 28, bl. J06 v.
586. 1530 Juli 20.
Urfehden: Chonrat Bader, der gremper, und Jheronimus Spett,
35 der winschenck, burger zu Basel.
Sind umb nachvolgender sachen willen, irer unbescheidner freven-
lichen worten zii schmach dem heiigen sacrament des herren nachtmal
getriben und geprucht, ingelegt, nachgends aber uff mitwoch vor Marie
Madalene, den xx. tag july, gn. widerumb ledig gelassen, haben urfehde
Basler Reformationsakten, IV. G^
5150 I5JO Juli ^o. Nr. 586.
i^esclnvoren, /c warloii uiul allem dem selbigen, was vom rate inen uff-
i'elc"t iHui mit inen vcrliaiullet, j'etruliehen statt thun und t^cntzlichen
volzielien . . . b.\- pen iles sehwerts. |<> I len. Fortmiiller hc.
Obljemelter zwcyer verficht liitct also:
Jheroninii Spelten vcrgicht. 5
Iheronimus Spätt halt bekhaniit, das nit on, sonder war sye, das
er Coszman zu red gstelt und desz grossen rliads halb befragt; als
aber Cosman nit wollen sagen, liab er geredt: Ee, du darffst dich nit
also gesteilen: ich weisz wo), was es ist; es ist dess tischs halb;
wöllicher nit darzü gan, dem will man zunfft abschlahen. Hab Cosman 10
geredt: Es ist ettwas: man wirts biss sontag wol inen werden; man
wirt uch wol leren zum disch gon. Daruff hab er, Jheronimus, zu Cos-
man geredt: Ich han da ouch vyll disch Damit uff die disch zeigt:
Ich kan ouch wol darzü gan. Zu dem Conrat Schlündli, alter wag-
meister, geredt: Ich dette den pfaffen uff den tisch. In dem Cosman '5
hin und enweg geloffen. Er habe aber dheinem zwingen nit geredt
noch gehört und sye von dem disch gottes oder desz herren nachtmal
nit geredt, sonder, was da geredt, sye mit Coszman keiner böser mei-
nung, sonder in lerwercks wysz bescheen.
Chonradt Schlündlin, genant Bader, des alten wagmeister vergicht. 20
Chonradt Schlündli, der alt wagmeister, hatverjehen: Desz tags,
do der grosz rhat gewesen, sye er und Jheronimus Spett zum roten
Fan gestanden, haben gesehen Cosman die gassen abher gan und sye
zwen zu einander gsagt: Dort kumpt Cosma (dwyl er so lang an der
gassen gewesen, haben sye allwegen einander gesatzet), dem wollen 25
wir gluck wünschen zum nüwen sechser ampt. Als nun Cosman zu
inen kommen, hab Jheronimus zu Cosma geredt, was sye hut im grossen
rhat gemacht, er solts inen sagen. Hab Cosma geredt: Er acht, man
werds trucken und am sontag inn die zunfft geben, so werd ers wol
innen. Do hab Jheronimus gsagt: Ich wurd am sontag nit hie sin; 3°
davon sag mirs jetz; doch mich beducht, ich wüssz, was es sye; man
wolle alle, so nit zum tisch gangen und fürer nit gan wollen, die
zunfft abschlahen. Und under anderen Jheronimus mit sölichen Worten
uff sine tisch zeiget und gesprochen, er hette ouch vil tischen da.
Do meinte er, Conrat, Coszman wölte die sach inn eim ernst ziehen 35
und ein Unwillen ab der sach nemmen. Sagte er, Chonrat, damit Cosz-
man nit verunwurschszt und zu friden plibe guter meinung in gemein:
Hey, ich schysz uch uff die disch. Da sagt er, Chonrat, das imm da inn
denen groben worten nie in synn kommen, als ob söliche wort da hin
gemessen, das man sye uff des herren tisch oder sunst zu schmelerung 4°
Nr. ^87. IS30 Juli 21. 531
des Herren nachtmal ziehen solte, sye nye solcher gstalt inn sinem
hertzen gestanden, hab sye ouch nit sölicher niassen geredt, das er des
herren nachtmal dardurch geschmecht haben \v61te.
St.-A. Basel, Ratsbücher O -j, s. 1 34, "i^l nachtrag, das uff mitwoch den
5 ersten february anno etc. xxxi der rat Chonradten Baders, des alten
wagmeisters, urfehe . . . , da sy uszwyszt, sin lyb und gut nlt zu
verendern, item von eym rhat an den andern ze warten, . . . abge-
thon und nachgelassen habe.
587. i^:^o Juli 21.
10 Aus dem Basler abscheid des burgertags der orte Zürich, Bern,
Glarys, Basel, Soloturn, Schaffhusenn, sant Gallen, Mulhusenn unnd
Byel zLisampt der statt Costentz uff donnstag nach Margarethe anno
etc. XXX in der statt Zürich gehaltenn.
Unnd als dann unns ettlichenn von den obernempten stettenn
«S von den Keyserischen oder üsterrichischenn das unnscr, so unnsern
closteren unnd gots huszeren, die hinder unns in unnsern oberkeitenn,
gerichtenn, schütz unnd schirmm gelegenn und unns zu versprechenn
sind, nun ettvvan menig jare eigens gwalts wider vermog unnd innhalt
gemeinen richs abscheiden, ouch gemeinen landsfridens, darzu der lob-
20 liehen erbeinung, so das hus Osterrich mit unns hat, allein von cristen-
lichs gloubens und der warheit willenn verlegt unnd verspert, deszhalb
wir zu mer vergangnen burgers tagen unns miteinander underredt,
wie dem gewalt zu begegnenn were, da doch us vile anndercr invalen-
der geschafften nie nutzit entlichs hierinn beschlossenn, sunder also im
25 besten umb merer rüiwen willenn göttlich angestellt worden, der hoffnung,
die zit sich ettwa zu ruwigerem wesen schickenn, also das unnser widerwer-
tigenn in ansehung unnserer gedult inn sich selbs schlahcnn und von sol-
licher unbillikeit selbs abstan wurdind, so wir aber kein besserung oder
nachlass, sunder mer untruw unnd geschwinde, arglistige pratick, so für
30 und für von den Keyserischen und der gewichtenn rott mitsampt denen,
die unns billich söllichs über hübend, zu unnser verderbung, ouch
undertruckung gottlichs wortts und unnserer cristenlichen Verbesse-
rung gesucht und geübt wirt, wie wir dann usz allerlcy anzeigun-
gen und kuntschafftenn des gloubhafftig bericht befindend, besunder
35 ouch unnser Eydgnossenn von den fünf orten ir botschafft da ussen
bim keyser unnd annderen unnseren widerwertigen zu Ougspurg uff
dem richstag hand, geschwigen anderer pratickenn und fulen anschlegen,
so in Safoy, bin Waliser und villicht anderschwo versucht unnd an-
zettlet worden, darusz nit vil gutz nach fruntlichs zu ermessenn, sunders
40 sich wol umm zu sehenn, unnd dann unnser lieb Eydgnossen von
532 ißjo Juli ^'- ^^' 5^7-
Zürich, gehörter unnd anderer eehalTfer trennender Ursachen halb, da-
mit man sich umm sollich und ander anli^end sachcnn miteinander
undcrreden uml wes sich jederman in discn >i^esch winden untruwen
loutfen zum anderen zu versehen, vcrstendii^en möcht, discn ta^- sutcr
o-etruwer meynung- allher in ir statt heschrihen, und darulf wir, die 5
botten, unns zu allen teilen unnserer herren unnd oberen bevelch, ouch
der kuntschafftenn, so denselbenn unnseren herren zukommen eröffnet,
darusz wir wol verstanden, das vylerley anschleg wider unns für^e-
nommen, wie man unns nammlich in einer Eydgnoschafft zertrennen
und benanntlich unns von den cristennlichenn stettenn zu abfal triben lo
und von der warheit abwichig machen möcht und, als wir vil underred,
uf unnd nider mit einander gehaltenn, hat unns jungst für gut ange-
sehenn, der hefften halb, so unns von den dryen stettenn Zürich, Bern
und Costentz da ussen jennet sees und Rynnsz angelegt und villicht
anderen furer ouch angelegt möchten werdenn, er/^?/7stlich betrachtung 15
zu tun.
Als nun unserer lieben Eydgnossen von Bernn gschrifftlich antwurt^
so sy Hessischen Verstands halb uff die jüngste ansuchung zu Basel,
an sy beschehen, unnsern lieben Eydgnossen von Basel zugeschickt,
o-ehört unnd darinn ouch usz irem bottenn, so jetz uff disem tag ist, 20
vermerckt, das sy sich ersetzt unnd usz Ursachen, in irem schriben er-
melt, söUichenn verstand nit ingan, sonder uff irer ersten antwurt ver-
harrenn, aber destminder nit sich so fruntlich gegenn herren landtgrafen
erzöugen wellind, das sy getruwind, gegen got und der weit glimpf
und i\\% ze haben und, wiewol wir wol erstlich der meynung gwesenn, 25
damit wir von den fier stettenn by einander verfangen belibind und
kein zertrennung unnder unns gespurt wurd, gemeltem herren land-
grafenn lut gemeltenn unnserer Eydgnossenn von Bern gegebner ant-
wurten mit entschuldigung biszhar beschehenen Verzugs fruntlich mit-
einander in einer blossen missive züzesprechen unnd uff meynung 30
in deren von Bernn schribenn vergriffenn zeschriben unnd aber nach
stattlicher underred von diser meynung gwichen und unns gefallen
lassenn, die wyl der handel nun mer dann zuvyl ummzogen und
ebenn schimpflich were, eim cristenlichenn furstenn, mit dem wir unns
so witt in gelassenn, umb so vil hinder sich ze schryttenn, so doch 35
zuversichtlich, dz die von Basel unnd Straszburg (so verr es unns ge-
vellig sin, unns diser dingen nit abzuhen werdind, nun dalent mer fur-
zefaren unnd den handel zu end zu volstreckenn), ist daruff angesehenn,
das unnser Eydgnossen von Zürich nun dalameer unnd zum furder-
lichistenn über den vergriff, wie der jungst zu Basel gestellt und ge- 40
Nr. 588. IS 30 Juli 23. 533
mildert, sitzen unnd sich, ob inen der also annemmlich, ob sy ouch
mit unns von Basel und Straszburg lut vorigs entschlusses den annemmen
wellind entschliessenn und, wes sy sich erluterind, jetz gemelten unn-
sernn Eydgnossen von Basel und dieselben sölichs denen von Straszburg
5 zu schribenn, da dannen unnser aller mitsampt derer von Bern antwurt
an gemelten heren landtgraffenn langenn und witter nit uffgezogenn
und, ob er es dann mit unns annemme, einen tag, die sach zu be-
schliessenn, nach siner gnaden gefallen ernennenn und also der handel
uszgemacht werdenn solle.
10 Das wir von den dryen stetten unser botschafft gan Schaffhusen
verordnet, sy zum höchstenn zu vermanen, den Luterischen — das ist
sovil geredt, er ist der opinion, desz sacranients halb, luterisch — pre-
dicanten, deszglichenn die vesper und ander ceremonien abzustellenn
und sich unnser cristenlichischen burgerschafft glichformig ze machen;
'5 darzu, dievvyl sy den bäpstdischen predicanten zum Paradis dannenthan,
ein anderen cristennlichen an des selben statt zu verordnenn, weiszt
ein jeder bott, wie soUichs gehandlet, ouch wol ze sagen etc.
Origi?ial. St.-A. Basel, Eidge?iosse7tschaft D 3, l>l. ßi, 60 v. imd 62. —
Brück (ausführl. regest) Abschiede, bd. IV, abtlg. i b, nr. jßj a, l und 71,
20 588. 1530 Juli 23.
Doctor Hans Gebwylers resignation siner pfrund zu sant Peter.
Ich, Martin Höfflin, des durchluochtigen hochgebornen fursten und
herren, herren Ernsten, marggraven zuo Baden etc., mines gnedigsten
herren, vogt, der zit zuo Eystet, beken offenlich mit disem brieffe, das
25 uff huot dato für mich ist kumen der erwurdig und hochgelert doctor
Joannes Gebwyler, unser kircher, hat aldo eröffnet, wie das er vor mir
den ersamen, wollgelertten, fursichtigen und wysen herren Petern Keszler,
capplan zuo sant Peter zuo Basel, Martin Leoparth, burger doselbs,
ouch meister Hieronimo Gebwyler, schuolmeister zuo Hagnow, in der
30 aller besten wisz, form und gestaltt, wie das selbig in beiden geist-
lichen und weltlichen rechtten aller formlichst und crefftigst were, sampt
und sunder volkumen gewalt geben woltte, für sich und alle sine erben
in allen synen sachen zuo Basel und anders wo, so wytt das selbig
bystum gadt, mit seiner schuld und widerschuld und mit anderen seinen
35 guttern zuo handien, ettlichs zuo verkouffen und das uberig im zuo
seinen handen zuo schaffen; gab inen ouch hiemit vor mir sampt und
sunder semlichen gewalt in crafft disz brieffs, alszo das sy sampt und
sunder alle sinen schuld, so man zuo thuon rechtlich oder guttlich er-
vordren, innemen, darumb quittieren oder zill geben, ouch im seinen
534 iS^o Juli 23. Nr. <;Sp.
liowszral licrabvcrtigcn ni6s;cn noch ireni f^cvallon; versprach ouch
daby hy seiner priesterschaltt uiul j^ütcn truwcii an eides stat, was die
ob^enieltten sinen jT^cwakhahcrii von sincn we^en versprechen, zuo-
sagtten, verzitjen oder sunst bewilli^tten, das selbio; für sicli und alle
sine erben stiff und stet zuo halten, dowidcr n) incr thuon oder schaffen 5
gcthon werden mit vercr verzig aller hilff, schirms oder fryhaiten, ouch
rechtens harwider zuo bruochen; so inen ouch w\'ters gewalltes hie nit
uszgetruckt von noten werc. will er iiuMi donsell)igcn ouch in crafft
dises brieffs so crefftig geben, als ob es mit worten hie uszgetruckt were,
wie dan semlichs im rechten aller förmchlichst und crefftigst sin mochtte. 10
Sy soltten ouch gewalt haben, ander an irc stat zuo substituierenn (so
es von n6ten), welche substituierten nit minder gcwalts dan sy haben
soltten, in gemclten seinen sachen zuo handlenn. In sunders so gäbe
er obgemeltem heren Petern gewalt, das er in sin des getlachtten
doctor Johansen Gebwyler namen sin Chorherren pfruon zuo sant Peter 15
einem ersamen rat der stat Basel, sinen gunstigen liebenn herren,
oder wem sich das geburt, fry ledig resignieren und mitsampt der In-
vestitur und presenttatz übergeben soltte und mochtte; dan er semlichs
stiff, stet und gevellig halten woltte mit verzig aller wyter ansprach
an dieselbig pfruon. Des zuo warer urkundt hab ich, obgemeltter vogt, 20
min eigen ingesigel getruckt zuo cnd disz brieffs, der geben ist uff
samstag nechst vor Jacobi apostoli anno domini xv'^xxx.
Original, mit auf gedr. papiersiegel. St.-A. Basel, Erziehmigsakten X 26.
589. /jTJO Juli 23.
Schultheis unnd rat zu Bernn a7i Jocoben Meyer unnd heimlichenn 25
raten, genant die dr3'zächen, der stat Basel.
Wir hannd uwer schrybenn, ouch ingelegt copy umb Z3'ttung
verkhunndennd alles Inhalts vernomenn, uch hieruff höchlich danck-
sagende, das ir uch unnsz der löuffenn ze berichtenn bemugenn. Dwyl
aber sollich seltzam geschwind nuw practick uch unnd unnsz villicht zum 30
teil anrurenn, zu nachteil oder zuwider reychenn mochtenn, lannget
an uch unnser frünntlich pit, ir die hanndlunng, sich uff jetzigem rychs-
tag der furstenn, rychstettenn oder andrer sachenn halb fürer erlouffennd
und zütragennd, ze vernämenn, allenn moglichenn fl3'sz ankherenn unnd
unnsz für unnd für uwer erfarunng berichtenn; wollenn wir uch hin- 35
widerumb alles des, wir unnsz erckhunndenn mogenn, verstänndigenn,
damit allweg nach gestaltsame der sach möge gehanndlet wärdenn . . .
Datum XXIII. julii anno etc. xxx^.
Original. St.-A. Basel, Politisches L 2, ?ir. 52.
Nr. ^po. ijjo Juli 24. 535
590. 1 f^jo Juli 24..
Vortrag der bote7i voji Zürich, Ber?i und Basel vor Schaffhaiise?i
und dessen antwort^).
Als der gestrengen, vesten, fromen, fürsichtigen, wisen von Zürich,
5 Bern und Basell, unser insonders guten frunden, getruwen, lieben Aidt-
gnossen und cristenlichen mitburger ersam botschafften uff sontag vor
Jacobi anno etc. xxx nechst verruckt vor unns burgermaister und rat
der statt Schafhusen erschinen und uns anbracht, wie iri hernn und
obern sy abgefertigt mit bevelch, bi uns und unserm grossen ratiie
10 etwas, baid unser predicanten betreffend, die des sacramentz halben,
da der ain flaisch und blüt habe und der ander dem zuwider an unsern
cantzlen predigind, und dann ouch von wegen der vesper, wie wir die
noch bi uns bruchind, das irs bedunckens dem cristenlichenn burgk-
recht nit gmesz oder glichförmig, und als zu ersorgen, urns und unnser
•5 burgerschafft zu unfrid, unruwen und unainigkait raichen möcht, zu
reden und zu handien mit pit, inen unsern clainen und grossen rath
zu haltenn, vor denselben ir bevelch uszzerichten.
üarufif wir inen domals geantwurt, wie die jeder bot sinen hernn
und obern in schrifft anzaigt, welch unnser antwurt letst bschlüszt uff
20 mainung, das wir zu nechstem burgerstag deszhalb ferer anntwurt geben.
Und erstlich sagen wir unnsern getruwen, lieben Aidtgnossen und
cristenlichen mitburgern fruntlichen danckh, das sy uns also betrachtet
und zwüschen uns gern unfrid unnd unainigkait verhueten wellen mit
erbieten, solchs umb sy fruntlich und willig zu verdienen. Aber inen
25 unsern getruwen, lieben Aidtgnossen und mitburgern umb hendel, wie
wir die verstanden, unsern grossen rat zu halten, das hat uns gantz
guter fruntlicher mainung von unödten sin bedunckt, angesechen, das
derselb unnser grosser rat uns dem clainen in sachen, solliche ding
belangend, darüber zu sitzen und zu handien, vollen gwalt geben. Nu
30 sig war, das unnser predicanten in dem anzaigten artickel etwas zwi-
spältig und nit glichmässig predigind, wie dann anderschwo ouch be-
schechen möcht; sy predigind aber, wie und was sy wellind, so be-
ladind wir unnd unnser burgerschafft uns des nit, sonder näme ain
jeder darusz, das inn beduncke das best sin; wir sigend ouch von den
35 gnaden gotz diser zit wol mitenandern ains und wüssend von kainer
zwitracht, unruw noch unainigkait nuntz zu sagen.
Unnd dann der vesper halben, lassend wir unnser pfaffen, damit
die doch ouch etwas thügind, Latinisch psalmen und anders nuntz, dann
was dem gotzwort anhangt, singen, wie dann die an ettlichen orten
40 590. ') Den diesbezüglichen abschied dieser Verhandlungen siehe Abschiede, bd. IV,
I b, nr.jJ4, resp. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft D j, bl. 66, unter demselbe?i datutn.
536 ^.\?ö Juli 26. Nr. 59'-
oiich Tiitsch gsungcn wcrdciit. Davon gehciit wir inen sonderlich mintz
uiul nciuend inen oucli nuntz, desludl) das unih kainer /illichen bc-
lonuns, genicssens noch ainches ah- oder ufToanj^s willen heschechenn.
Dwil nu. wicvor angeregt, unnser grosser rat unns zu handlen gwalt
o-eben, sind wir bishar neben andern unsern eehafften gschefftenn darab 5
trsessen uiul werden hinfür aber darüber sitzen, für unnd für der predi-
canten, ouch vesper halben und in ander weg, guter hoffnung, wz dem
gotzwort und evangeliuni glichförmig, als wir das bishar ouch gethan,
desglich, was inen unnsern lieben Aidtgnossen und cristenlichen niit-
burgcr angnem und gfellig, sovil uns möglich ist, handlen. 10
Wir haben ouch das cristennlich burgkrecht bishar unnsers tails
gehalten und dem zuwider nützit fürgenomen, sonder disem nachbe-
schribnen artickel nit ungmäsz ghandelt, welcher also lutet: Und für-
nämlich diewill der gloub unnd Scäligkait der seien ain frige, unverdiente
gnad und gab von got ist und in jemands gezwanng noch vermögen 15
stat, sollen wir obgenanten parthigen, nämlich ain jede in irer oberkait
in Sachen des gloubens und selicher säligkeit handlen und uns halten,
des wir getruwen gegen got und mit hailiger gschrifft zu verantwurten,
wider welches ouch kain tail den andern betrüben noch anfachten.
Daruff so mögend wir wol liden, man beseche ander artickel ouch 20
aigenlich und wol und ermesse dann, an wem mangel erschinen, wa,
wie und an welchem ort dem burgkrecht vonn uns oder andern unnsern
cristenlichen mitburger sige glept oder nit.
Und bittenn daruff unnser lieb Aidtgnossen und cristenlich mit-
burger sampt und sonders mit ernnst fruntlich, sy wellen dis unnser 25
antwurt für gut annemen, unns allweg in getruwer bevelch haben, so
wellen wir uns glicher wisz als getruw, lieb Aidtgnossen und mitburger
ouch gebürlich halten, erzaigen und bewisen.
Ortgi?ial, U7iterschrieben statschriber zu Schaffhusen sst, St.-A. Basel,
Eidge7iossenschaft D J, bl. I S5- ^°
591. 1530 Juli 26.
Das capitel der stift Basel an schultheisz und rot zu Solothurn.
Vordrigen uwerm und unserm schribenn noch, soviel unnd den
kouff unnserer zechenden, inn uwer obberkeiten unnd gepieten fallendt,
belangen ist, ernennen wir uch einen dag, namblichen uff mitwochen 35
noch assumptionis Marie nechstkommende zu Telsperg nachtz an der
herberg durch uwer gesandten zu erschinenn unnd mornedes vonn
solichem kouff ze reden unnd hanndlenn, was dann yedes theil ge-
legennheit noch sich mag geziemenn, der achtung, disze molstat unnd
dagsernennung uch nit miszlegenn. So aber uch etzwas anders hierinnen 40
Nr. 5g2. ^530 Juli jo. 537
zu gefallen, das wellent aiszdann unns ouch bescheiden unnd zuschriben,
unns demnoch mit besuch diszers dags haben ze schicken. Datum den
XXVI. dag julii anno etc. xxx ').
Entwurf. Ge?ierallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch fir. 22ß (1530),
5 öl. 66 V.
592. 1530 Juli 30.
Burgermeyster, räth unnd burger der statt Zürich a7i burger-
meyster unnd rath der statt Basel.
Uff den abscheyd, so wir von beyden stetten, yetz jüngst allhie
10 by unns inn unnser statt desz Hessischen Verstands halb gemacht, wie-
wol wir gernn gesechen, das sich die von Bern nit von unns gesündert
unnd mit so unbegründten enndtschuldigungen nit uszzogen hetten,
yedoch göttlicher warheyt unnd gemeyner gerechtigkeyt zu bystand
haben wir hütt erwogen, das diser verstand (der unnsers bedunckens
•5 gantz cristenlich unnd unvergriffenlich ist) zu unnser aller wolfardt,
ouch zu trost unnd stergke aller gutthertzigen cristen, dargegen zii er-
schregkung unnd abschüchung aller fygenden der warheyt vast dienst-
lich unnd fürständig ist, unnd daruff unns erlüttert, so unnser gnediger
herr, der landtgraf von Hessenn, ouch ir, zusampt denen von Straszburg
20 söUichen verstand lut der nodtel unnd desz vergriffs, wie der jüngst
by uch gemiltert unnd geändert ist, mit unns ingan, das wir den mit
froüden got vorab unnd gemeltem cristenlichen fürsten zu eeren mit
im unnd üch von beyden stetten im namen gots annemmen unnd für-
faren und also dise cristennliche sach zu end zyechen, volnstregken
25 unnd vvyther nit hynder sich ziechen wellent. So uch dann ouch also
mit unns fürzefaren unnd gemelten cristenlichen verstand mit sinen
f. g. ze träffenn gemeynt sin will, mögend ir söllichs denen von Strasz-
burg on verziechen zuschrybenn, damit sy unnser aller meynung ge-
meltem herren lanndtgrafen (diewyl sin gnad noch zu Ougspurg zii
30 beträttenn ist) ankünden unnd dieselb sin gnad (ob es deren anmüttig)
eynen ilenden tag, die sach zu beschlyessenn, bestymmen mög. Dann
es unnsernthalb (so wyt sin gnad die jüngste änderung lyden unnd sich
unnserer Eydtgnossen von Bern begeben mag) keyn wyther sümnisz
noch irrung mee haben, dann wir es also hiemit bewilligt unnd zü-
35 gesagt haben wellen, der hoffnung, die von Bernn destmynder nit
irem zuschryben unnd frundtlichen erbyetten stattgeben unnd das thun
werdint (wo sich die not begeben), das getrüvven cristen zustadt.
591. ') Über den f ortgang und positiven abschluß dieser angelegenheit unterrichten
mittelbar die briefe des cafitels an Urs Starck, vogt zu Dornach, d. d. 6. dezember löji ,
40 und an Solothurn selbst, d. d. 20. februar ijj2 (ebenda, bl. 20J und 2jj).
Basler Reformacionsakten, IV. "O
r>88 15 yo yuli 30. Nr. 5i^2.
Fürer, j;clrü\vcn, lieben Eydtgnossen, clie\v\l der spruch, so uims
tue scludliitt dcsz costens luilb uff gemachten iinnd beschlossenen landts-
friden i;eben, e\n besunderbare unverdingte, frvfj^e unnd {rdüdlerte
urtevl unnd damit on alle furwordt erkennth unnd heydtcr gesprochen
ist, das unns die von den fünff ordten desz gesprochenen costens hie- 5
zwischen Johannis nächstverrugkt vernugenn unnd enndtrichten sollenn,
unnd also dise erkanntnisz die lütterung disz oder jhcns artickels desz
lanndtsfridenns nützit angadt, die artickel ouch gnijgsam gelüdtcrt unnd
wol zu verstan sind, wenn sis gernn verstündind, daby ouch wir nit
annders achten können, dann diser uffzug unns alleyn zu tratz unnd 10
Verachtung beschechen, so haben wir hüt datum denen von Bernn
geschriben, das wir für disen nächstkunfftigen tag hin gemelten costens
nit wyther uffzogen sin, sunder den eynmal kurtz haben unnd ja oder
neyn von inen wisszenn unnd von stunden an daruff, ob sy neyn
sagen unnd unns wyter uffzeziechen understan wurden, inen die pro- 15
fiand abschlahen unnd das thün wellint, darzu wir inn crafft desz landt-
fridens, ouch daruff gefolgeter Sprüchen unnd abscheyden fug unnd
recht ze habenn vermeynend. Ob sy dann deszhalb, das wir dem friden
nit gelept oder annderer dingen halb sprüch zu unns ze haben ver-
meynen, wellint wir inen volgends, so wir bezalt sind unnd der urteyl 20
gnijg geschieht, gebürlich zymmlich anndtwurt unnd inen wyterer
lütterung nit statt geben, dann sy alleyn dahin tringend, ob sy mit
sollicher vermeynter lütterung den weg widerumb zu der mäsz, den
götzen unnd abgeleynten cerimonien öffnen möchten, das aber inn
unnser aller erlyden nit sin mag. Unnd diewyl wir dann enndtlich 25
diser meynung (wie die yetzt anzoygt ist), als wir unns ouch deren
hüt eynmündigclich enndtschlossenn, damit wir dann ze tagen eyner
unnd glycher meynung sin unnd desz handeis eynmal abkommen
mögent, so bitten wir uch uffs aller ernnstlichest unnd flyssigest, das
ir üch hierinn nit von unns sündern, noch mit widerwärtigem bevälch 3°
kommen, sunder üwern botten mit vollem gewalt abfertigen wellen,
obvermerckte meynung mit unns andhand ze nemmen unnd tapferlich
mit unns hyndurch ze gan, ee das sy wyther lufft unnd sterckung er-
langen; dann inen ir pratick nit umb eyn kleyns gefält, deszhalb sy
den hasen gar im büsen hand. Das haben wir uch gantz trüwer, frundt- 35
lieber meynung unanzoygt nit w^ellen lassenn, uch wisszen mögen
darnach ze richtenn, damit wir nit also zerteylt unnd uneyns unnd
damit all unnser glügk und ansechen verschärtzen ; dann was guts
unns sollich abteylung biszhar bracht, ist uch den hochwysenn mee
denn gnug ze wissenn. Damit got zu seliger erhaltung inn sin gnad 40
bevolchen.
^^- 593- 'SJO y^*^^ 3^- ^'^^
Usz Zürich, sambsztags nach Jacobi apostoli anno etc. xv^xxx".
Origmal, Sl.-A. Basel, Eidgenossenschaft D S, bl. lOJ. — Ausführliches
Regest: Abschiede, bd. IV, I b, tir. Jf?, ./. bei läge zu l.
593. 1530 Juli 30.
5 Thumbprobst und capitel der meren stifft Basel an hern Niclausen
von Dieszbach, dechan der stifft Basell.
Usz vordrigem unnserm schribenn ist uch anzeigt die Ursachen,
deren halb wir nit wol hinfur, wie biszhar, on ein houpt und dechan
sin khonnen, ouch begert, das ir unnsers zusamenkhommens an ge-
lo legenn molstat dag ernennen, wolten wir dohien schicken unnd mit
uch handien, habent auch domoln der sach ze gutem ein uffslag geben,
das decanat per substitutum uff ein monadt zu versehen der hoffnung,
ir unserm schriben und begern noch dag ernembt unnd zur sach ge-
schickt hetten. Was aber nit beschehen, sonder unnsers gnedigen herrn
>5 von Basel official mitler wylen kommen unnd allerley handlung, so ir
mit im des decanatz halb sollen gethan haben, anzeigt, der meynung,
das wir, über das er noch nit locum, ouch kein possesz unnd sin dry-
jerig carentz nit expectirt, nit capitularis unnd ouch mit keinen pflichten
einem capitel verwandt, solich officium decanatus by unns zu verwalten
20 unnd zu dem khommen ze loszen. Das yedoch wir inn bedacht unnser
Statuten unnd erst bemelter puncten, so glichwol wir denselbigen hern
official als ein geschickte person by unns wol gedolden megen, also
unnd dergestalt nit zugebenn können.
Nun uff das ist meister Hans von Cuttena diser dagen, als von uch ge-
25 sandt, khommen, den handel, wie solicher sich bemeltz decanatz halb noch
und noch begeben, repetirt unnd nochmoln begert, innsehenns ze thun,den
zitenn etzwas zugebenn etc. und also ze hanndlenn, domit wir uns selb, der-
glich uch ze ruwen verhelffen, wir in officio decanatus versehen, und dann
uch ouch darusz noch billigkeiten möge beschynen und gedyhenn, ouch
30 mit dem erpieten, so doch uch das decanat selb zu regirn unnd resi-
dirn nit gelegen, wo dan wir sambt oder sonnders dasselb decanat
annemen, das er bereidt und willig, an uwer stat daruff mit uns oder
einem usz uns ze handlenn, und dann der erwurdig und edel her Cor-
nelius vonn Liechtennfels sich etwas zusagens ze haben, also wan ir das
35 hingeben wellen, das ir solichs, im vor andern zuzestellenn, schuldig
mercken loszenn, unnd soviel mar, das er urbutig, mit uwerm gesandten,
so der mandat gehebt, darumb zu componirn ; unnd so wir, solichs also
anhandt ze nemmen unnd der Sachen ze gutem, ettlich usz unns zur
handlung deputirt inn hoffnung, zwuschen inen beidenn etzwas frucht-
40 bars ze handien unnd schaffenn unnd dieselbigen unnser verordnetenn
540 1530 7"^' Jo- ^r- 593-
dann oiich ^crw ir hcsts gcthan iiniul Nun inen seil) ettlicli weg fur-
gesla»;en, als lur den erstenn, das ir tur die beid, als das decanat und
das canonicat wo! und gehurcnder wise versichretter pcnsion lx gülden
nenien unnd die beid varen lieszen, oder aber, so uch das nit gelegen,
ob dann einweg, das ir im das decanat unib \i, gülden derglichter 5
pension zustalten unnd die prebend behyelten, darniit inn ander weg
Iren beszern nutz zc schaffen, oder für das dritt, das ir beide uwere
prelaturen mit einandern permutierten, unnd angescchenn einer unnd
der andern einUhommen, dargegen ouch beswerdenn unnd das mit-
einandern verglicht, weihe dann die beszere, das der ander demselben lo
nochtragenn, ouch das moderamen zu unns sten solte etc., so hat ye-
doch ouch nutzt unnd sonderlich uwers anwaltz halb, dwil der kein
procuratorium, allein potestatem limitatam von uch gebebt^ ^u dissem
mol megen geschrifft werden, anders nyemander dann unns vom capitel
(so darunder liden, on houpt unnd on versehen sin muszen) zu nochteil 'S
unnd schadenn. Unnd so wir bedenncken megenn (wie erstmoln von
unns ouch angesehen gewesen), das nit wo! hierunder on uwer selbst
gegenwertigkeit ze handlenn, habenn wir bemeltem hern schulhern,
ouch uwerm gesandten das anzeigt unnd sonderbar dem erstbemelten
hern schulhern persuadirt, gen Telsperg oder Pourntrut zu uch ze komen 20
unnd aldo mit uch ze handlenn. Das er im gefallen loszen.
Dwil dann uf mitwochen noch assumptionis Marie wir unser verord-
neten ze Telsperg werden haben, etzlicher sach halb mit denen von Solo-
turn ze handien, unnd dann unnser gnediger her ouch der zit zu Telsperg
sin wurdet, het uns bedunckt, das nit ungelegne molstat unnd dag ze sin, 25
zu disser handlung, dinstlich unnd bemeltem schulhern solichen dag
sich zu Telsperg finden ze loszen, anzeigt. Neben selbigem unnserm
gnedigen hern ouch geschriben, sich alszdann ouch inn der sach zu
bemugenn, domit unnd etzvvas fruchtbars geschafft, wir und ir beruwiget
werden unnd mengklichem noch billigkeit verlangenn meg, unnd begern 30
hieruff an uch fruntlichs vlisz unnd zum hechsten, ir wellent, was uch
von der armen stififtz gutens beschyenen, die not, darinnen wir yetzt-
moln gesetzt, unnd das wir nit also on ein houbt sin khennen, be-
dencken unnd nit abslagenn, zu dem dag gen Telsperg, als uff donstag
noch assumptionis Marie, ze komen unnd aldo mit vermeltem von 35
Lichtennfels ze hanndlenn, domit unnd ir zesamen der sach einig und
verglicht oder gar vonn einandern kommen unnd wir mit einem houpt
versehenn werden. Habenn ouch uflf beger uwers gesandten allem
handel zu gut unnd uch zu merem willen von hynnen bitz Verene
nechstkommen bewilliget, unns mit einem stathalter, bestens so wir 40
khonnenn, zu behelffen unnd wollenndt zum selbigen unnsern verord-
Nr. f;g4. 1530 Juli jo. 541
neten alszdann inti bevelch gebenn sambt unnserm gnedigen hern
zwuschen uch beidersitz unnd sonster, wie sich will geburen, ze hannd-
len, dannocht ouch inn nioszen, das der schullier, was zimblich, billich
und recht, ouch thun wurdet der Zuversicht, das minders nit by uwer
5 erwurde ze finden. Unnd wa wir deren dinst unnd willenn zu bewisen
wuszen, wollen wir uns ungespart habenn, begern hierüber uwer ver-
stendig antwort, ob ir zum tag kommen wellent etc.
Datum penultima julii anno xxx.
Entwurf. Ge?ieralla7ides-A. Karlsruhe, Copialbuch fir. 22ß (ijjo), bl. 6j v.
10 594. 1530 Juli 30.
Thumbprobst und capitel der stift Basel an den bischof von Basel.
U. g. schriben, uns den on ein letsten dags julii geantwort, aber
an siner dat den xv. dag erstbemeltz monatz wisende, haben wir ver-
standen, unnd soviel die puncten, darinn angeregt, berurn ist, als für
15 den einen die graffschafft Phirt, khonnen unnd wiszen wir nit inn unns
finden oder erdencken, mit was fugen u. g. unnd wir das konnent v^on
der stifft khommen loszen ; wir sollentz nit thun, will uns ouch nit für
gut oder nutz ansehenn ; dann, so das eigentumb solicher herschafft
Pfirt der stifft endtzogen, ist es nit allein umb dasselb, sonnder ouch
20 umb das ze thun, das die stifft durch das allen schütz, schirm unnd
Zuflucht, so sie deshalb zum husz Osterrich und desselben verwandten
ist tragen unnd haben, domit ouch hiengibt und verluret, das unns
zum hochstenn ist drucken. Unnd so glichwol u. g. etzwas geltz darumb
solt werden, als doch sorglich darumb stott, dann lutzel oder kein gelt
25 vorhanden, wurd doch dasselb bald hinweg unnd verbrucht sin, u. g.
nochin so wenig als vor haben. Das dann u. g. vertrost etzlicher gotz-
huseren, will uff die ouch nit ze puwen oder setzen sin, dann so glich-
wol kuniglich mt. das also schaffen, wurden doch die orden solichs nit
zugeben, ouch sin, ee dann grasz gewuchs, dz gnommen todt were.
30 Unnd soviel wir der sach yetzt beisamen, bedunckt uns inn keinen
weg ze thun sin, das eigenthumb diser graffschafft von handen ze
loszen, sonder daruff bi der keyserlichen oder kunglichen majesteten
ze handien, das sie das, minders nit dann ire voreitern gethan, ze
lehen empfongen etc. Doch wellennt wir das für kein endtlich unser
35 meynung oder endtslosz u. g. anzeigt haben, sonnder, als wir uns ver-
sehen, das yetzt Verene kunfftig unser mer inn der residentz sin und
ankhomen, villichter von uns beschriben werden, wellent wir denselben
diszen, derglich die beid hendel Duckingen unnd Plenn vorheben, sie
auch darinnen hören unnd alszdann uwer gnaden, was wir finden unnd
40 uns endtslieszen, das zuschriben, wiewol war ist, das u. g. on unser
542 I530 Juli jo. Nr. S9S-
vorwiszcn sich mit dem Üstcimcr iiin ein recht vcranlaszct iiniul villicht
von ir selb lior sach soviel und wol gefaszt, das sie sich keins verlurst
des ends zu crsorgcn hat.
Witers, gnedigcr her, so wir eben laug on ein dcchau uiuul
houpt gewesenn unnd unserm hcrn dcchau Ictst thuu schriben unnd S
ervordern, entweders zu residirn oder rcsiguirn, het sich zutragen,
das derselb her dechan meistcr Haus von Cuttcna zu uns geschickt,
von deswegen mit uns sambt oder sondriglich i)ersouen ze handien.
Unnd aber der erwurdig etc. edel her Cornelius von Liechtenfels
sich des beroiubt, das er von hern dechan etzwas zusagens in das lo
decanat für andern zuzestellen, inn moszcnn anders nyemander son-
ders gewesender sich mit im innloszen wollen ze handien, unnd ye-
doch der bemelt von Liechtenfels und meister Hans, des hern dechan
gesandter, sich mit einandern nit verglichen megen, hat uns für gut
und fruchtbar angesehen, das sie beid an gelegen molstat und platz 15
zesamen, als gen Porntrut und Telsperg, khomen, unnd so wir one das
mit denen von Soloturn ein dagleist, uff mitwoch noch assumptionis
Marie zu Telsperg nachtz an der herberg zu erschinen und morndes
ze handien, so haben wir den bemelten von Dieszbach und Liechten-
fels geschriben, persuadirt und gerotten, sich der zit ouch dohien zu 20
verfugen unnd mundtlich und eigner personen mit einander ze handien,
wellen wir u. g. schriben, die alszdann ouch zu Telsperg sin wurd, ouch
unserm deputaten zur sach Soloturn anhencken und bevelhen, sich als
mitler dozwuschen ze arbeiten, das sie beid mit einander uszkomen
unnd wir soviel dester ee, wie sich geburt, versehen wurden, unnd 25
bitten hieruf u. g. dinstlichs vlisz: So die parthien also mit einandern
ze handien ankommen, u. g. die well darinnen besten unnd meglichisten
vlisz handien unnd ir bestes thun; dann es will unns ye nit lenger zu
verkiesen noch traglichen sin, also verweist on ein houpt und regirung
ze sin. Well u. g. im besten von uns vermercken ; und wa wir das 3°
khonnen inn underthanigkeit verdienen, wellen wir mit willen und
gern thun.
Datum uff den on ein letsten dag julii anno xxx.
Entwurf. Ge?ierallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch nr.22ß (i 530), bL68v.
595. 1530 Juli 30- 35
Aus den wochenausgabeti sampstags nach Jacobi.
Bottenzerung: Item im Ib xvii ß vi d hat der saltzher uff dem rit
gen Varsperg verzert, als er die underthanen des herren nachtmals
halp grechtvertigt hat. — Item iii Ib v ß 11 d hat Anthoni Schmit gen
Liechstal verzert, als er sy da des herren nachtmals halp grechtvertigt 40
Nr. j^pö. ijjo Aug2isi i. 543
hat. — Item iii Ib xvi ß x d hat Baschion Krug gen Waidenburg ver-
zert. — Item xviii ß hat Joder Brand uff dem rit gen Riechen und
Betickenn verzert. — Item i Ib xii ß haben der saltzher und meister
Joder Brand verzert, als sy mit dem landvogt zu Rotelen des lutprie-
5 sters halp zu Krentzach gehandelt haben.
SL-A. Basel. Fina?iz Giß, s. '/2.
596. i^^o August I.
Urfehden: Hans Deck, Hans Joner, Werli Heide, Heinrich Zeller,
Ludwig Senn, Batt Joner, Marti Iselin, Hans Wysz, alle von Pratelen,
lo Baszier gebiet.
Sind umb Ursachen willen, wie dann in nachvolgender irer selbs
eigen bekantnis begriffen und beschriben, ingelegt worden, aber wider-
umb gn. uff mentag, vincula Petri, den ersten tag augsten, ledig ge-
lassen; haben geschworen, das dhein teil, umb Ursachen sy harin gefürt
15 und in gfengknus kommen, den anderen in kein wysz noch weg, es
werde dann inen von eim ersamen rhat erloupt, rechtfertigen noch
bekümbern wolle, desglichen mit dem predicanten zu Pratelen und
dessen huszfrowen son und frid zu halten, sampt urfehde bei strafe des
sc/nverts. Jo. Hen. Fortmüller hc.
20 Obbemelter von Bratelen myszhandlung mit irem predicanten
fürgennomen:
Hans Deck hat dem predicanten in sinem krütgarten in das garten-
beth, nachdem es mit guten samen übersetz worden, unkrut und bösen
sammen darin gsetzt, damit das gut vor dem bösen nit fürkommen
23 möchte.
Martin Yselin, der weberknecht, hat by nacht und nebel dem
predicanten mit steinen uff sin louben oder summerhusz geworffen inn
meinung, imm etwas ungeschickts zu ze fügen.
Heini Zeller, der weberknecht, hat ouch dem predicanten mit
30 steinen uff die louben geworffen, darzu den garten gatter helffen ab-
heben und den inn die roszswette geworfen.
Bath Joner hat Heine Zeller geholffen, den gatter in die rosz-
wette tragen.
Hans Joner hat Bathen, sinem son, und Heine Zeller (als Bath,
35 sin sun, selbs gesagt) geradten und gsagt: „Wenn er ein junger gsell
wäre, so wölte er dem pfaffen die schyter umbwerffen." Nun syen die
schyter umbgeworffen, aber sy, die geschwornen (namblichen Lienhart
Rutsche, Anthoni Kubier, Hans Schwob und Claus Hügle, von Pratelen,
so haran geschribne myszhandlung angeben), wer es thon, nit wüssen
40 mögen.
544 I5J0 August 1—2. Nr. 597.
Liule Senn luit clein prcdicantcn sin kachlcn, darin er sin harn
emplöszt, zerlirochcn und zcrworifen.
Werlc llcid hat dem prcdicantcn sin holtz und stock vor dem
husz in die gassen preworlTcn.
Des alten Hans Atzen knecht, Hans Wysz genant, hat dem pre- 5
dicanten ouch in sin husz mit steinen geworffen.
St.-A. Basti, Kais buche r O 4, s. 141 .
^gj 1330 August 1—2.
Verzeichnis der versteigerten kirchenzierden der Karthause.
Anno xvc und xxx*«" uff mentag noch Jacobi ist dis hienochge- «o
schriben zu den Karthusern in mindern Basel durch . . . herrn Ludwig
Becherer. meister Rudolffen Supper, mcister Anthoni Gobelin und meister
?>idlin Ryffcn, als pflegerherrn bcmelts gotshus, verkouft und erlost
worden etc.
I. Am morgen: «5
/. Item Hannsz Schlossers frow umb acht umbler in:^ ß.
2. Item Jerg Tischmachers frow in der deinen stat umb vier
umbler 11 ß viii d.
?. Item der Bader im nuwen Bad umb vr umbler 11 ß vi d.
4. Item der helffer zu sannt Theodor umb funff umbler iii ß 11 d. 20
5. Item Claus Wiszgerbers frow umb etlich umbler 11 ß.
6. Item meister Caspar Goltschmit und Hans Eder umb ein
schwartz samat meszgwant, von Morant von Brun komende, v gülden.
7. Item Katherin mit dem wythen mul umb etlich umbler in ß im d.
8. Item meister Caspar Goltschmit umb etlich umbler iii ß viii d. 25
g. Item Margreth Huszlerin etlich umbler umb iii ß im d.
10. Item meister Caspar Goltschmit umb etlich alt tucher 11 ß.
//. Item aber meister Caspar Goltschmit umb etlich umbler iii ß
VI d.
12. Item aber meister Caspar Goltschmit umb etlich umbler v ß 11 d. 30
13. Item Hannsz Brobsten frow etlich umbler umb im ß vi d.
14. Item meister Caspar Goltschmit umb etlich umbler mi ß vi d.
15. Item her Wolff Hutschy umb ein porten uff ein furaltar mit
kupffer und vergulten buchstaben xxxv ß.
16. Item Diebolt Schiffman umb etlich umbler v ß im d. 35
ly. Item meister Caspar Goltschmit umb etlich umbler v ß vi d.
18. Item Diebolt Schiffman umb etlich clein tischlechlin vii ß viii d.
ig. Item meister Caspar Goltschmit umb etlich umbler im ß vi d.
20. Item Heinrich Rumans frouw umb zwey meszgwant, so sy und
ir man dohin geben, \\^ Ib. '*°
I^r. 5p 7. /jj-o August 1—2. 545
21. Item Hannsz Schlossers frow umb zwey alttar tucher im ß im d.
22. Item Cristan Schumachers frouw uff der Isengassen umb ein
alttartuch im ß.
2j. Item meister Jerg, [der] metzger, umb ein stuck kelsch tucli
5 an ein furaltar v ß mi d.
24. Item aber meister Jerg, [der] metzger, ein stuckhlin kelsch
umb VII ß im d.
-?•,-. Item Barbara Wegerin in der Uttengassen umb ein stuckhlin
kelsch mit gelen vaszlen v ß x d.
10 26. Item Margreth uff sant Ciaren hoff umb dry grobe alttartucher
VI ß X d.
2y. Item Diebolt von Ministral umb etlich stolen unnd hantfan m ß.
28. Item Hanns Hartmans frow umb ein grob alttartuch im ß.
2g. Item Wilhelm Dietschy, der schnider, umb etlich stolen schilt
'5 und hantfan ix ß im d.
jo. Item Diebolt von Ministral umb etlich stolen und hanndtfan
m ß im d.
ji. Item meister Caspar Goltschmit uml) etlich stolen schilt und
handtfan im ß vi d.
20 j2. Item meister Jerg, der metzger, umb etlich stolen und handt-
fan III ß vm d.
jj. Item Diebolt von Ministral umb etlich stolen und hantfan
II ß im d.
j^. Item Claus Wiszgerbers frouw umb etlich umbler 11 ß vm d.
25 Jf. Item Cristan Schumachers frouw uff der Isengassen umb ein
tischlachen im ß vm d.
j6. Item Switzer Hans ein umbler umb ( ß im d.
^7. Item meister Caspar Goltschmit umb etlich stolen unnd hant-
fan im ß.
30 j8. Item Ulrich Steinknechts frouw umb ein tischlachen im ß.
?p. Item Ulrich Weschers frouw umb ein lang tischlachen xi ß 11 d.
40. Item meister Caspar Goltschmit umb etlich stolen und handt-
fan III ß x d.
41. Item Diebolt von Ministral umb etlich stolen und hantfan
35 II ß VI d.
42. Item meister Bartholme Kouffman umb etlich lynen seckhlin
III ß im d.
4J. Item Bryda Kuefferin umb etlich stolen schilt und hanndtfan
III ß im d.
40 44. Item Diebolt von Ministral umb etlich stolen und hantfan
III ß im d.
Basler Reformationsakten, IV. 69
54(> ijijo Aui^ust I — 2. Nr. 5-^7.
4^. Item meistcr Caspar Goltschmil uinl) ein altlar (ucli vii ß im d.
^6. Itoin hriulor Raslions tochtcr uinl) oiii sNcleii tuclilin i li 11 d.
77. Itcni Maryrcth i his/Icrin iiiul) ein \a\v^ tischlaclicii mit kclschcn
listen umb xvi ß vi d.
^S. Item Gertriit in dcc Nuwcn \orstat ein lan}^ tischlaciien mit 5
kölschen lysten iimh viii ß vi d.
-/p. Item Jerg Tisclimachers frouw umb zwey lang alttartuclicr
mit lysten xi ß viii d.
,0. Item Mannsz Schlossers frouw etlich dein tischlachen und
zwehelin umb vi ß 11 d. 'o
-,"/. Item Jocob Langen frouw umb zwey alttar tuchcr mit listen
umb \ ß.
j;2. Item meister Jerg, [der] metzger, umb ein alttar tuch mit
einer listen umb v ß vi d.
jj. Item aber derselb Jerg, metzger, ein alttar tuch mit einer 'S
listen umb x ß.
5^. Item Barbara Me3''erin umb ein alban und ein altartucii mit
einer listenn umb xiii ß im d.
55. Item Baltasar Langen stieffsun umb etlich listen an furaltar
VII ß im d. 20
II. Nach imbis:
^6. Item Margreth zu sant Ciaren ein alban umb viii ß.
f7. Aber dieselb ein altar tuch umb m ß vi d.
j8. Item Hanns Muller zum Sternen ein alban umb vm ß.
5p. Item Bärbel Steimetzin umb etlich altartucher im ß. 25
60. Item Mathis Silberkremer umb etlich zwehelin im ß vi d.
6r. Aber derselbig Mathis umb etlich zwehlin im ß im d.
62. Aber derselb umb zwehelin 11 ß.
6j. Aber Mathis umb etlich zwehelin 11 ß vi d.
64. Item aber Mathis Silberkremer umb etlich zwehlin ix ß vi d. 30
6j. Item Heinrich Rumans frouw ein furaltar und ein v^asten tuch
umb XI ß im d.
66. Item Andres Wenttekum ein tuch umb iii ß im d.
6j. Item Mathis Silberkremer umb etlich stolen unnd hantfan
XII ß VI d. 35
68. Item Liennhart Mentelin ein dein stuckhlin tuch umb im ß.
6g. Item Barbara Meyerin ein vasten tuch umb xv ß im d.
yo. Item Hansz Luxenhoffers frouw umb zwen menttel vm ß 11 d.
7/. Item meister Mathis Silberkremer umb zwehlen im ß vi d.
J2. Aber derselb Mathis umb zwo zwehlin v ß 11 d. 40
7J. Item aber derselb etlich zwehlin und altartucher umb vm ß und.
^r- 597- 1530 August 1—2. 547
74. Item Martin Ruff, der schnider, umb etlich zwehlin vir ß.
75. Item aber Alathis Silberkremer umb zwo zwehelin ix ß 11 d.
76. Item aber derselb Mathis umb etlich zvvelielin umb x ß im d.
77. Item Licnnhart Mentelin umb zwehelin vi ß 11 d.
5 78. Item Andres Wenttekumb umb etlich zwehelin und tucher
VI ß IUI d.
7p. Item Mathis Silberkremer umb etlich zwehelin im ß.
80. Item aber derselb umb ein lynen tijch mi ß.
81. Item Hannsz Tegens frow umb ein tischlachen im ß vm d.
10 82. Item Mathis Silberkremer umb ein altter tüch ix ß.
83. Item aber Mathis Silberkremer umb ein alttar tuch xii ß.
84. Item Hanns Schlossers frow umb ein tisch lachen v ß 11 d.
83. Item Mathis Silberkremer ein alter tuch umb xi ß.
86. Item Fridlin Krafft umb ein tischlachen vi ß iii d.
IS 8y. Item Fridlin Krafft umb etlich gesprengt tischlachen v ß.
88. Item Mathis Silberkremer ein altar tuch umb vi B.
8g. Item aber derselb umb etlich wisz tucher im ß.
go. Item aber derselb umb etlich altter tucher vii ß im d.
91. Item Hanns Schlossers frouwen umb ein alttar tuch vm ß n d.
20 g2. Item meister Mathis Sylberkremer umb etlich altertüch xim ß.
93. Item aber derselb umb ein altartuch vi ß.
p/. Item aber derselbig umb ein altar tuch vi ß vi d.
95. Item meister Hans Goltchmit umb ein tuch vi ß.
96. Item Margreth zu sant Ciaren umb ein tuch 11 ß 11 d.
25 97- Item Mathis Silberkremer aber etlich tucher umb vi ß im d.
g8. Item meister Anthoni Gobelin umb ein alttartuch vm ß vi d.
gg. Item aber meister Anthoni Gobelin ein tuch umb im ß.
100. Item des pryors zu den Augustinern frowen ein alban umb
V ß im d.
30 loi . Aber dieselbige ein alban umb im ß 11 d.
102. Item meister Fridlin Ryff ein alban umb vii ß vi d.
103. Item junckher Lorentz Surlins frouw ein alban umb vii ß vi d.
104. Item Peter Spenglers frow ein alban umb vm ß.
105. Item Jerg Hochburgers Schwester ein alban ix ß 11 d.
35 106. Item Hannsz Schlossers frow ein alban umb v ß vid.
loy. Item meister Jerg Kochen knecht ein alban umb vm ß vi d.
loS. Item meister Hannsz Goltschmit ein alban umb vii ß vi d.
log. Item die alte hutmacherin ein alben umb vii ß vi d.
110. Item Andres Wenttekum umb ein alben und zwehelin ix ß vi d.
40 ///. Item Hannsz Groffen frow umb ein alban vii ß vi d.
112. Item Michel Meyer, der weber, ein alban umb xmi ß vi d.
548 l3.^o August 1—2. Nr. 5(^7.
// ;. Itoin Lt)rontz Meyers seli};eii liowoii ein alban iiiul) w 1.^ im d.
///. Itciu Ik'iiirich Riiinaiis iVow imh albaii iimh wiiiÜ und.
//■r. licm Heinrich Steliclin ein alban vinih \ li.
/16. Item Lorentz Meyers seligen trow ein all)an iinib xii d.
7/7. Ileni Liennhart Meyers toclUer unih ein all)an x li 11 d. 5
i iS. Item I'ridlin Krafft ein all)an umb vii ß \i d.
iKp. Item meister I'Vidlin Rj'ff ein alban unib \iii d vi d.
120. Item des scluiltlieisen tochter Christion ein alban umb viii li vid.
121. Item Ulrich Schuler innamcn nicistcr Fridlin Riffen ein alban
umb vm ß vi d. 10
122. Item Jerg Kochen knecht ein alban umb vii ß 11 d.
I2J. Item meister Anthoni Gobelin umb ein alban v li.
124. Item Ilannsz Schlossers tVow umb altlumppen i (i 11 d.
125. Item Stoffel Mechelin umb zwey rot samat furalttarlysten
mit syden vaszlen umb 11 Ib 11 ß. '5
126. Item Claus Viszler umb etlich syden handtfan stolen und
schilt VIII ß im d.
I2J. Item Mathis Silberkremer etlich schamlat hantfan und schilt v ß.
128. Item die wirtenen zum Schoff ein leder teckhy umb m ß im d.
12g. Item Cristion Krafften ein leder teckhy umb iii ß. 20
ijo. Item Jerg, statknechts sun, umb ein leder teckhy m ß vm d.
iji. Item meister Anthoni Gobelin ein leder teckhy m ß vm d.
IJ2. Item Diebolt Merian ein leder teckhy umV> m ß vm d.
j ij. Item meister Anthoni Gobelin ein leder teckhy umb im ß.
IS4- Item meister Anthoni Gobelin ein leder teckhy umb 11 ß. 25
ij^. Item der Schultheis umb zwey leder 11 ß vi d.
136. Item meister Caspar Goltschmit umb ein wysz meszgwant
v ß im d.
i^y. Item Stoffel Mechelin ein alt syden meszgwant umb i Ib i ß.
138. Item meister Hanns Goltschmit ein wysz linen meszgwant 3°
VI ß IV d.
/jp. Item Mathis Sylberkremer umb ein grien voglocht mesz-
gwant X ß.
140. Item der jung Wattinschne ein schwartz arres meszgwant
umb \"iii ß. 35
141. Item Simon Brotbecken frouw ein schwartz arres meszgwant
umb VI ß.
142. Item Stoffel Mecheli ein alt meszgwant umb in ß vi d.
14J. Item Hanns, der millerknecht zum Sternen, ein blouw da-
masten meszgwant umb xxxvii ß. 4°
144. Item Peter Spenglers frouw ein tuch umb ix ß vi d.
Nr. sgy. i^jo August 1—2. 549
145. Item Mathis Silberkremer ein vasten tuch unib vi ß vi d.
146. Item meister Hanns Goltschmit umb ein heidischwerckh fiir-
altar im ß.
141. Item Mathis Silberkremer ein heydischwerg furaltar vi ß.
S 148. Item Caspar Goltschmit ein alt syden meszgwant umb i Ib.
14g. Item Mathis Silberkremer ein plouw stuckhlin sergen umb
X ß im d.
1 50. Item aber der selbig Mathis ein plouw serglin umb xiii ß.
ißi. Item meister Caspar Goltschmit ein vigilvarb schamlat mesz-
10 gwant umb i Ib v ß im d.
152. Aber ein vigilvarb schamlat meszgwant der selbig Caspar
Goltschmit umb i Ib iii ß.
[ jiS. Item der statschriber ein griene sergen stuckh umb viii ß im d.
154. Item Andres Boumbgartter ein dein sergen stuckhlin umb
15 III ß viii d.
155. Item Ulrich Leiderer ein furaltar umb im ß.
1^6. Item meister Hanns Goltschmit umb vier zwehelin im ß.
iSy. Item Caspar Goltschmit umb barchart hembder uff buecher
V ß IUI d.
20 15S. Item Mathis Silberkremer umb zwehelin iii ß 11 d.
/5p. Aber derselb umb etlich zwehelin iii ß im d.
160. Aber derselb umb ein uberrockh viii ß.
161. Aber derselb umb ein dein altartuchlin in ß viii d.
162. Aber derselb umb ein altar tuch mit einem portten v ß.
25 i6j. Aber umb ein furaltar iii ß.
164. Aber umb ein furaltar vii ß.
165. Item Hans Kung umb etlich zwehelin iii ß vm d.
166. Item Hans Stockhlins frow umb ein vasten tuch iii ß vi d.
löy. Item Mathis Silberkremer umb zwehelin v ß.
30 168. Item meister Fridlin Riff umb ein furaltar v ß.
i6g. Item junckher Lorentz Surlins frouw und der statschryber
ein meszgwant umb iii Ib xv ß.
III. Uff zinstag harnoch am morgen:
lyo. Item Diebolt Merian etlich rot samat stolen, schilt und hannt-
35 fan umb xvii ß.
///. Item Stoffel Mechelin ein griene samat stolen, ein hantfan
und schilt umb i Ib xvii ß.
172. Item Diebolt Merian ein griene samat stolen, ein schilt und
ein hantfan umb i Ib vii ß.
550 i^jo Au^i^ust 1—2. Nr. -r^/.
/-,'. Itoin aber dcrsolbi}; ein grien samat stolen und haut fan iinib
XVII li.
1-4. Itcni her Heinrich Rumans frow zwen rot saniat schilt und
ein sclnvartz samat stuckhlin unib xiiii ß.
/-,-. Itcni Diebolt Merian ethch rot samat stolen und hantfan 5
und) \vi li.
ij6. Item Stoffel Mechclin und) zwen grien saniat schilt xvii IS im d.
777. Aber der selb ein grienen samat schilt und hantfan und)
XVI ß IUI d.
lyS. Item Barbara Meyerin ctlich rot samat stolen unnd hantfan 10
unib VIII ß IUI d.
/7p. Item Diebolt von Ministral etlich rot atlisz stolen und hant-
fan umb IX ß IUI d.
180. Item Mathis Silberkremer etlich gülden stollen, schilt und
hantfan umb i Ib xv ß vi d. '5
iSr. Item Diebolt von Ministral etlich plouw samat stolen und
hantfan umb 11 Ib x ß.
182. Item her Jerg Vatzman umb ein rot samat stolen und hant-
fan umb XVI ß.
iSj. Item meister Hansz Spulen frow ein schwartz samat stolen 20
und hantfan umb i Ib vii ß vi d.
184. Item Stoffel MecheHn ein schwartz samat hantfan und stoszlin
umb VIII ß VI d.
i8s. Item her Heinrich Rumans frow umb ein rot samat hantfan
und stoszlin viii ß viii d. ^5
156. Item Diebolt von Ministral etlich schwartz atlis stolen hant-
fan und schilt umb xiii ß.
157. xAber derselb etlich samat plouw stolen, schilt und hantfan
umb X ß im d.
188. Item meister Hanns Mulich, der schnider, etlich brun damast 3°
stolen, schilt und hantfan umb x ß vi d.
i8g. Item Mathis Silberkremer etlich alt schwartz samat und syden
stolen und meszgwant umb xvii ß mi d.
igo. Item Cunrat Huszler ein wisz damast meszgwant umb xviii ß,
gehört meister Fridly Ryff ^). 35
igr. Item Mathis Silberkremer ein furaltar umb xvi ß im d.
ig2. Item Johans Meyers frouw ein furaltar umb ix ß im d.
IV. Nach imbis:
igS. Item Clemenns Keller ein goltgel damasten meszgwant umb III Ib.
597. ') Die ganze pos. igo ist durchstrichen und trägt den randvernierk datum. 40
Nr. §gj. ijjo August 1 — 2. 551
1^4. Item her Wolff Hutschy ein schwartz syden altlis nieszgvvant
umb iii Ib II d.
igj. Aber der selbig ein schwartz syden atlis meszgwant umb
II Ib X ß.
5 igö. Item Caspar Goltschmit ein schwartz damasten meszgwant
umb II Ib II ß.
igy. Item Mathis Sill)erkremer ein wysz damasten meszgwant mit
blumen umb xxxvi ß.
rg8. Item Andres Wenttekum ein brun damasten meszgwant umb
10 II Ib V ß.
igg. Item her Simon Albrecht ein rot linsch meszgwant umb
XXXII ß.
igg a. Item Hanns Goltschmit ein rot linsch meszgwant umb
XXXIIII ß.
15 200. Item Mathis Silberkremer ein rot atlis meszgwannt umb in Ib.
201. Item aber Mathis Silberkremer ein alt guldin meszgwant
umb II Ib X ß.
202. Item aber derselbig ein alt gülden meszgwant umb 11 Ib xv ß.
20J. Item her Heinrich Rumans frouw ein alt gülden meszgwant
20 umb XXXVI ß.
204.. Item Blesy Seckhler ein grien samat meszgwant on crutz
umb V Ib XII ß VI d.
20ß. Item meister Fridlin Rifif ein rot samat meszgwant umb im Ib i ß.
206. Item Blesy Seckhler ein grien samat meszgwant on crutz
25 umb V Ib XV ß.
20^. Item der Schultheis ein rot samat meszgwant mit einem gülden
crutz umb viij gl.
208. Item meister Balthasar Angelroth umb ein grien samat mesz-
gwant on crutz v Ib xii ß vi d.
30 20g. Item Diebolt von Ministral ein rot samat meszgwant umb
III Ib I ß.
210. Item aber ein blouw samat gepliembt meszgwant um vii gl.,
ein halb ort.
2ir. Item Junckher Lorentz Surlin ein schwartz samat meszgwant
35 umb VII gl. ein halb ort.
212. Item der statschriber umb ein rot damasten meszgwant
III Ib XI ß.
21J. Item her Wolff Hutschi ein blouw samat meszgwant mit
gülden rosen umb v Ib vi ß.
40 214. Item Stoffel Mechelin ein blouw samat meszgwant mit gülden
flamen umb xx gülden i ß.
552 /J.?^ A/^gusr 1-2. Nr. 397.
21^. Item Martin Schcrcr ein schwartz Husch mcszgwaiult iimb xiiiili
216. Item Claus Schant/.ler, Hagenbachs tochtcrman, ein furaltar
uml) 1 11) viii ß.
217. Item Ulrich Schuler ein furalter umh xviu ß.
21S. Aber der selb ein furaltar umb xv IJ. 5
21p. Item Mathis Silberkremer ein furaltar umb xxxii ß.
220. Item Fridlin Ulin, der seiler, ein furaltar umb xiiii ß.
221. Item Diebolt Merian ein griene sergen umb 111 Ib.
222. Item ein kelsch stuckhlin mit einem leuwen Stoffel Mechelin
umb XVI ß VI d. >o
22J. Item Hanns Lacherer genant Romer ein dein furaltar umb x ß.
224. Item Jerg, [der] metzger, ein dein stuckhlin heidischwerg
mit voszlen umb x ß vi d.
225. Item Mathis Silberkremer ein furaltar umb xvi ß.
226. Item meister Anthoni Gobelin ein furaltar umb xvii ß. 15
22J. Item Fridlin Ulin. der seyler, ein heydischwerg tuch umb
II Ib II ß.
228. Item Diebolt von iVIinistral ein blouw samat tuch umb im Ib.
229. Item aber der selbig ein rot samat tuch mit gülden fischen
gestigt umb x Ib. 20
230. Item junckher Balthasar Hiltprands frouw ein wisz damasten
tuch mit roten samat lysten umb v Ib.
32 r. Item der statschriber ein kissen umb vii ß.
2J2. Item der Schultheis ein kissen umb viii ß im d.
233. Item Blesy Seckler ein rot damast küssen umb vi ß. 25
234. Item Jerg, [der] metzger, ein dein küssen umb im ß n d.
233. Item meister Fridlin Riff ein kissen um x ß im d.
236. Item Andres Boumbgarter ein kissen umb m ß im d.
2 ?/. Item Jerg, metzger, ein kissen umb v ß.
238. Item der statschriber ein dein küsse umb m ß vm d. 30
23g. Item Mergelin Huszlerin ein küssen umb im ß vi d.
240. Item Bolonaris, der schnider, ein heidischwerg furaltar umb
II Ib X ß.
241. Item her Schaffner zu Wettingen ein heydischwerg furaltar
umb II Ib I ß. 35
242. Item Mathis Silberkremer ein furaltar umb ix ß.
243. Item Hannsz Strubich ein furaltar umb i Ib v ß.
244. Item her Heinrich Rumans frouw ein heidischwerg furaltar
umb II Ib X ß.
243. Item Peter Spenglers frouw ein kissen umb xi ß. 40
246. Aber dieselb ein heidischwerg kissen umb i Ib v ß im d.
Nr. sg8. i^jo August 2. 553
24"/. Item Andres Boumbgarter ein griene sergen mit rotem tuch
gefiettert umb 11 Ib i ß.
24S. Item Hagenbachs tochterman ein alban umb xiii ß.
24g. Item Dorothe Wescherin ein alban umb xiii ß.
5 250. Aber dieselbig ein alban umb x ß.
2ji. Item her Heinrich Rumans frouw ein furaltar umb vin ß.
2^2. Item Caspar Goltschmit etlich samat mit gülden flamen stolen,
schilt und hantfan umb 11 Ib vi ß.
25?. Item Hanns Goltschmit ein blouw linsch meszgewant umb
10 XXXI ß.
2^4. Item Märten Schnider etlich schilt umb in ß vii d.
Suma sumarum : ii''lx Ib x ß vii d.
Original, mit nachsalz: An die obgeschribene soniiiia hat meister
P'ridiin Ritf den allmuszherren zallt iij^'^ Ib uff Hullarii anno etc. xxxi ;
15 Ryhiner, ratscbr., i4nä dorsahiotiz: Herinn stott geschrybenn dye
kilchenn ziertt, so Fridlin Riff unnd Rüdolff Super samptt iren mitt-
iierrenn verkoufft hannd. St.- A. Basel, Kartaus Qj.
598. I ^jo August 2.
Die nach Neuenbtirg geflohenen geistlichen vo7i st. Peter in Basel
20 an ihre brueder in Christo: Bartholomeo zu Byntzen, Jodoco zu Eimel-
tingen, Joanni zu Krentzach, Sebastiano Müller zu Seckingen, Mathie
Guldin, Joanni Mann, Joanni Loser, Henrico Dober, Joanni Reit.
Jhesus. Maria. Dem noch ein yetlicher syner seelen heill, die ge-
mein cristenlich kilch, die gots eere unnd gots dienst, sin eidts pflicht
25 billich bedencken und dem selbigen, so vill an im ist, nochkumen solle,
insonders das ein yetlicher, do er sein pfrundt angenomen, by got
unnd den heiligen gelobt und geschworen, dieselbige in irem wesen
inhalt irer stifftung zu handthaben und das, so darvon abgangen,
widerumb zu erheben, sindt wir, die hie noch geschribnen, uff den
30 anderen tag des monats augusti disz jars gon Nuewenburg zusamen
kumen, unser und unserer stifft sant Peter zu Basel ellendt und
gwaltigen abgang für ougen gcnomen und ouch angesehen, das alle
andere stifften, prelaten, geistlich und ouch weltlich priesterschafft, die
von wegen des heiligen cristenlichen glouben und cristenlicher religion
35 des iren entsetzt und darvon vertriben, zu diser zit kays. mt. umb re-
stitution anrieffen, dar mit dan wir von unser stifift nit die aller hin-
lessigesten von menglichem geachtet werden, das uns dan hernoch zu
ewigen zitten gegen got und der weit zu argem und uneeren dienen
Basler Reformationsakten, IV. 70
504 TS30 Auij^ust 2. Nr. ^g8.
mochte, liabcii wir uns cinhellio^ sainenthafft entlieh cntsehUjsscn, das
wir ouch welloii keys. mt. wie alle amicrc cristcnlich hriesterschafft umh
hilit". 1)\ staut, schütz und schirm zu rocht anrieffen. Deshaiben wir under
uns erweit unnd uszgeschosscn unseren vor zittcn prcdicantcn, herrcn
Linharten Rebhan, der sich gutwilli<j zu nutz und eeren gemeiner stifft 5
und unser allen zu ritten, die sach uffs aller furderlichest und getru-
lichest zu handien, erbotten. So al)er (als wol wir haben ermessen) uch
anderen, so uff bestimptcn tag nit gon Nuwenburg beschriben, von
ferre wegen des wegs uch nit wol ist gelegen gewesen dahin zu kumen,
haben wir gutter meinung, euch kosten, mye und arbeit zu uberhebenn, lo
ouch zu schriben underlossen, der guetten hoffnung und ungezwifflettcr
Zuversicht, ir werden got dem almechtigen ze lob, euch zu eeren, der
armen gemeinen unserer verderbten stifft zu widerbringung und zu
guet, euch von obgemelter unserer entlicher meinung und beschlüsz
nit entfremden noch absunderen, daran ir unzwiffel thün werden got «5
dem almechtigen ein woigevallen, belonung von im enpfohen, esz
wirt ouch uch on zwifflen eerlichen sin gegen menglichem. Uff solliches
begeren wir, das ir als unsere lieben und getruwen mitbrueder mit uns
glicher gstalt wie wir euch hie zu uns underschriben, domit wir alle,
die einhelig umb cristlicher religion willen verjagt und vertriben sindt, 20
zu yeffnen und widerbringung unserer gemeinen stifft ouch einmyettig
und einhellig bliben.
Datum zu Nuwenburg uff tag, obstat, in dem jore do man zalt
noch der geburt Christi tusent funffhundert unnd driszig.
Magister Johannes Vischer dictus currificis, cantor et canonicus 25
ecclesie coUegiate s. Petri Basz.
Magister Joannesz Satler alias Gebwiler, sacre theologie bacca-
laureus formatus, ecclesie s. Petri Rasz. canonicus.
D. Leonhardus Rebhan, predicans et canonicus ecclesie collegiate
s. Petri Basiliensis. 30
Heinricus Rinck, capellanus divi Petri Basz.
Magister Marcus Vogel, capellanus sancti Petri capplanie Jacobi.
Sebastianus Kappler, sancti Petri Basz. sacellanus.
Cornelius Louften, sacellanus ecclesie s. Petri Basil.
Cristannus Molitoris, caplanus s. Petri Basiliensis et ibidem tercie 35
prebende beate Marie virginis.
Ulricus Ney, capplanus s. Petri Basiliensis.
Ludovicus Eichach, capplanus divi Petri Basiliensis.
Magister Jacobus Waltenheim, divi Petri Basz. capellanus.
Gregorius Weyger, caplanus, ecclesie s. Pe. Basz. capellanus. 40
Ofighial. St.-A. Basel, st. Peter, JJJ i.
Nr. ^pp — öoo. ijjo August j. 555
599. i^^jo Augtist ?.
Jacob Meiger, burgermeistere unnd rathe der Stadt Basel, an
meister unnd rath der statt Straszburo-.
Euer schreiben von nientags nach Margarethe i x^o zvegen des
5 Hessischen Verstands haben zvir empfangen und wunschgemäß an Zürich
und Bern nicht nur zueiter geleitet, sonder ouch durch unnsere bot-
schafft uff nechstgehaltenem burgertag Zürich furhaltenn laszenn. Unnd
sind die von Bern uff irer vorigen gegebnenn antwurt pHbenn; aber
die von Zürich habenn uns uff hüt datumb, das sy solichenn verstand
lo sampt üch unnd uns, wie der ziiletst by uns abgeret unnd geendert,
mit hern landtgrafenn, wie dann ir ab irem selb schribenn, so wir uch
hiemit zuschickenn, clarlich zu vernemen, ingan und annemen wellen,
zugschribenn. So achtenn wir, sover iich den ouch dermasz anzenemen
gelegenn, es werd by unsern gmeinden glichergstalt kein spann haben,
•5 sonder den inzugann . . . gutwillig sin. Habenn wir üch uff uwer schribenn,
uwere scheffel desz ziä berichtenn und uns dannenthin irs gmuts witer
mogenn verstendigenn, guter meinung nit wellen bergen . . . Datum
mitwuchs den in. augusti anno etc. xxx.
Original, pergament. Stadt- A. Strafiburg, AA iSop ; ebejida kopic. —
Entwurf: St.-A. Basel, Missiven A 28^ bl. SoS. — Kegesi nach original:
Politische Correspojidefiz, bd. I, nr. JJ^. — Hegest nach entwu?f: Strick-
ler, bd. II, nr. [§28.
600. 1530 August ).
C. Schaller, ratschreiber der Stadt Basel, hern Peter Butzenn,
25 stattschribern zu Straszburg.
Lieber schwoger.
Es sind mir uff gestern zinstag brieff von hern schwager Mathis
von Ougspurg kommen, aber nichts nüwes, dan was ich vormols in
den euweren vernomen, darinnen befunden. Dorumb, wyssen ir ettwas
30 wyters, lond mirs zukommen.
Ich schick üch ettlich artickel unnd dy namhafftigstenn, so ab
dem burgertag Zürich komen, darinne ir ouch befinden, wy man euwere
herrenn uff den nehst komenden burgertag ouch gon Zürich beschriben
werd. Wollen ir uch lossen dahin betedingen, das ir umb sachen, so
35 üch nit sonderlich berüren, uff alle tag, so sy ansechen, und besonder-
lich so wit, als gon Zürich, erschinnen wellen, kompt üch nymmer
sattel ab dem halsz, zeig ich uch im besten an ; wellens mir ouch nit
verargen, dan ir ryten gar mit eim andren kosten, dan sy thun.
Die funff ortt wellen jerenn uffgelegten kosten nit geben, es sig
40 dan sach, das dy artickel im lanttVidenn erluterett werdenn. Daruff
20
\
n5() 'SJ(^ Aui^Nsf 7. Nr. 601—602.
haben dy von Zürich sich entschloszcnn uniul wellen U'urtzal) (\q.\\ kosten
haben, oder aber innen von stund an, \ernio«; des lantfridenns, dy
proviand abschlalien. So das bescliicht, haben wir ein nüw brennend
für \'orhanden.
Ich schick ncli Iiy ettlich nuwe zytun<:^en, so der jun^ I lans David, 5
so den nehsten \on Constantinopel konipt, anzeugt, wywol ich acht,
ir habenn tly \on selbs; sonst weis ich nüt nüwes. Hymit sind got
befollien, griessen mir das volck alles.
Datum mittwochs den 111. augusti anno etc. xxx.
Original. Stadt- A. Straßbtirg AA 180Q. — laiweise gedruckt: Polit. «o
Correspo7idcnz, bd. I, nr. JJ S-
601. 1 5J0 August 4.
Das capitel der stift Basel ati Adelberg von Berennfels.
Unns gelangt an, wie über das, wir by dir hievor erhebt, das
unnser zechenden zu Hegenheim wie v^on alterhar verliehenn, yedoch '5
die von Basel nochin zugefaren unnd solichen verbotten haben loszen.
Dwil dann wir, vorab dwil das verbott nit anders dann zu recht be-
schehen, denselben von ßasell rechtz nit worden noch khonnendt vor-
sin, unnd aber ist, das wir disz zechendens inn ruwiger unnd nutzlicher
gewer untzhar gestannden, nit gepfendt, ze recht kommen sollennt, ist 20
an dich als des ends oberherrn unnser rechtlichs anruffen, bitt unnd
beger, du wollest unnser beschehen verbott doch auch nit anders, dann
zu recht, des wir unns dann hiemit für den ordenlichen gerichtzwang
unnd das end, do der zechennden gelegenn, wellendt erbotten habenn,
dem rechtenn ouch gnung unnd stat ze thun, derglich zu yedem an- 25
gesetzten rechtzdagenn, so unns von deren von Basel wegen untz usz-
trag rechtens verkundt werden, zu erschynen, hierinnen versprechen
etc., beschehen verbott widderumben uffheben unnd endtslagen, also
das wir mit dem unsern fry und, wie wir achten, unserm nutz sin,
handien mogenn, zu dem unnd das recht unnd alle billigkeit, das uff 30
im tregt, wir ouch des und keins andern zu dir versehendt, wellent
wir doch solichs ouch umb dich haben zu verdienen.
Datum den vierden dag augusti anno xxx.
E?itwurf. Generallandes- A. Karlsruhe, Copialbuch 7ir. 22^ (1530), bl. yo.
602. iSJO August 4. 35
Das capitel der stift Basel an Marxen Heydellin, alt obersten
Zunftmeister der stat Basel.
Unnser alter puwmeister, her Hans Verber, hat uns diser dagen
anzeigt etzwas reden, die ir mit im der . . . frow Barbaren Halbysen
Nr. öoj. ißjo August 8. 557
Hbgedingk eins Schilling und eins pfundtz halb gethan sollent haben uff
meynung, so die enderung by uch furgefallen, das ir begrebt, sybenden
unnd xxxsten vviter nit mögen ze Basel gehalten werden, wie dann wir
das gegen iro verschriben, das wir dann usz unserm puwambt bemelter
5 Barbara Halbisen das houbtgut, nemblich xxi Ib, das wir iro untzhar
verlybdinget, widder zustellen sollen, darby uns ouch sehen loszen ein
copy unser verschribung iro geben.
Die sacke verhält sich mm so, das vermelt Barbara Halbisen . . .
by guter vernunfft, mit uns vor langem diser sachen also ingangen,
lo unnserm puwmeister domoln das houptgut uberantwort unnd das bisz
zum v^erndtrigen jor libdings wise verzinszt genommen unnd dann ouch
das ir ze grabtragunng, sybend und driszig, wie der buchstab lutet,
nun moln zu Basel nit beschehen mögen, nyemander leiders dann unns,
ouch nit durch unns stot unnd wir nutzt dester minder, wie mit an-
15 dern beschicht, der bemelten Halbysen, wann gott der allmechtig die
noch sinem willen vom zit dissem liecht beruffen ist, ir libvol"-, sv-
benden und driszigsten alhie zu Friburg halten unnd leisten werden,
iiacJi unserer zusage jind verschreidung. Darum zverden wir auch jenes
kapital behalten und nicht mehr hinausgeben. So aber hierüber ir von
20 uwer swiger der Halbysen wegen ye nit befriddt und uns, wohin es
sich gehört, vor das recht fordert, ^vollen zvir die folgen auf uns
nehmen. Datum Friburg, den vierden dag augusti anno xxx.
Entwurf. Gencrallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22^ (1 ^^o), bl.yov.
603. T^ßo August 8.
25 Das capitel der stift Basel an das regiment zu Enszheim.
Wir haben verrückter dagen dem edlen, vesten Hans Puliant von
Eptingen thun schriben lut byligender copien, unns ouch versehen, er
sich unserm begern noch bewysen, so hat yedoch solichs by im nit
stat megen fynnden anders dann soviel, das er sich mundtlicher siner
30 antwort hören loszen gegen unserm amptman, dem cottidianer: „Ja, wie
were im, wann der zechenden denen von, Basel gcliffret", mit dem an-
hang, so der noch vorhannden, well er den keim theill volgen loszen,
es werd dann recht; do wir nit zu gedennckenn wiszenn, welhcr gestalt
das uffzenemen oder zu verston, hettenn vermeint, bemelter vonn Ep-
35 tingenn als oberher zu Hagenntal hett sich, wie er schuldig, unnserm
rechtlichen anruffen noch bewisenn unnd den zechenden, wie begert,
zu recht verbottenn, domit derselb unns nit endtwert unnd dannocht
unns ouch nit inn moszen geschetzt, das er unns uff unnser schribenn
mit geschrifftlicher oder anderer antwort endtgegenn ze gon unnder-
40 loszenn. Wie aber dem allcnn, so ist u. gnaden unnd fruntschafft be-
5ÖH i ßjo August y. Nr. öof.
nieltz von I*!ptini;en oberhaiult umul dicjhon, so im zc ^cpictcnn unncl
mit im /e schatten habcnn; die rutteiui wir an imiul hittcnn, das sie mit
im 1)1) und ansin wellen, damit iiiiiul er, wie wir soliclis an ine ge-
sinncii. tias verbott ulT iXcw ani^ezcigtcn teilzchcnden zu Ha,t;cntal lege
umid dem vorsig", das unns solicher mit der that und onc rcclit nit
endtzogen. Soviel unnd was wir dem endtgcgen zu recht schuldig
werden, dem wellen wir euch stat thun unnd solichs umb u. g. gunst
unnd fruntschafft gutwillig haben zu verdienen.
Datum den viii. dag augusti anno xxx.
Entwurf. Ge/ierallandes-A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22^ (^53^),
bl. JI V.
604. i^so August g.
Jacob Meyger, bürgermeister und rat der Stadt Basel, a?t Zlirich.
Euwer schribenn, den Hessischen verstandt belangen, haben wir
seins inhalts vernommen; daruff unnser gmiett sampt euwerer missiven 15
denen von Straszburg mit eygner botschalTt zugeschickt; und dwyl der
bott uff dem weg gwesen, und ob innen unser schribenn behendigt,
ist unns von innen (wy ir ab ingeschloszner copyen zu vernemmen,
mit beger, das wir uch dasselbig uberantwortten sollen) zugeschriben
worden. Dwyl wir aber ouch der ursach, wy gmeldet, ein eygnen 20
botten by innen gehept, haben wir mit sollichem schriben, bis der uff
hut datum wyder komen, im aller besten, ob er ettwas anders prechte
(als ouch bescheen), verzogenn, unnd haben unns vermelt euwer unnd
unnser cristliche mitpurger d^'se meynung verrer zukomen laszen, näm-
lich das sy euwer unnd unnser schriben jeren gesantten, so sy zu 25
Ougspurg haben, zuschicken wellen, mit bevelch, sich vertreuwetter
wysz by hern lantgraffen sins wyllens, wes er noch ist, zu erkundigen.
Und so der handel zu allen teylen annemlich, wellen sy es demnach
an jere scheffel, der hoffnung, by denselbigen gutten wyllen zu be-
finden, langen laszen; achten ouch, soliches dem handel v}^ dienstlicher 30
und furstendiger vor dem, ob sy den vor jeren schefflen anpringen,
hern lantgraffen gmietz zu erlernen.
Zu dem andren, so sig innen nehst vergangnen fritags in der
nacht ein ylende post vonn Augspurg komen unnd innen, wy ir ab by-
gelegter copyen zu versteen und was bisher des gloubens halb uff 35
dem richsztag gehandelt, procht. Haben \\\r uch ouch uff ir begeren
nit wellen verhaltenn: dan uch lieben dienst zu bewysen, wysz gott
der almechtig, der uns alle by sim gettlichen wort bestendig ze pliben
gerüche, sint wir gneigt.
Nr. 605-606. J530 August g — ii. 559
Datum zinstags den ix*®" augusti anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2(S\ bl. SOQ. — Regest: Strickler,
bd. II, nr. i j^-fi.
605. 1 530 August p.
5 Jacob Meyger, bürgenneister und rat der Stadt Basel, an Bern.
Uff hut datum sindt unns von denefi von Straszburg geschrifften
unnd was biszhar uff dem richstag zu Augspurg des gloubens halb ge-
handelt unnd sy durch jere gesanten doselbest mit ylender post bericht
zukomen; haben wir uch uff derselbigen von Straszburg begeren, wy
10 ir ab beigelegter copyen zu vernemen, domit ir als vyl als wir wyszen,
nit wellen verhalten . . . Datum zinstags den ix. augusti anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missive?t A 2S, bl. sog v. — Note bei Strickler,
bd. II, nr. 7/7 /.
606. ijjo August IT.
15 Conrad hi der Gassen von Alfurt zvegen Irrglaubens enthauptet.
Conrat in der Gassenn von Alfurt, by Halprun gelegenn. so hie
zugegen statt, hatt verjechenn, das er ein Christ erbornn, in christen-
lichem touff getoufft unnd ime in söllichem touff der namenn Conrat
gebenn wordenn sye.
20 Wyther hat er verjechenn, das er als ein Christ von dem nüwenn
testamennt abgfallenn, dem allem sins inhalts kein gloubenn gebe.
Aber hat er verjechenn, das er nit mer gloube unnd ouch nit
gloubenn könne, das Christus Jesus, unnser eyniger seligmacher unnd
erlöszer, warer gott unnd mentsch geweszenn sye.
25 Wyther hat er verjechenn, das er uff bettenn, als uff das pater-
noster unnd unsernn heyligenn gloubenn, gar unnd gantz nüt halte
unnd ouch selbs nit bette; dan das bettenn mit dem mund keinen nutz,
sonnder grossenn schadenn bringe; unnd als er, Conrat, gefragt wor-
denn, warumb das betten kein nutz sye, so da Christus, unnser be-
30 hallter, am Ölberg ouch gebettet, hat er, Conrat, geantwurt: Wer es
sagenn könne, die jünger habenn doch geschlaffenn.
Aber hat er verjechenn, das er allwegenn unnd jewelltenn by
christenlichem gloubenn plibenn unnd aber erst in einem jar darvon
abgfallenn sye.
35 Wyther hat er verjechenn, gloubt ouch gar nit, das die junckfrouw
Maria, die mutter gottes, Christum Jesum unsernn eynigenn heyland
unnder irem hertzenn getragenn hab.
Aber hat er verjechenn, das das evangelium kein grundveste hab
usz der ursach, das im evangelio uff der hochzyt in Chana Gallilea
560 f53^ Atdgust II — ij. Nr. 6oy — 6oS.
^escliriboiin stand, wie etllich kriio; da gstaiidcnn, da in (Mnoni krujy
unj;cvarlicli tiry«; oder vier inasz gangenii; unnd so nil ein rechte,
sonndor ungex'arliclio niasz da benamset, könne er im kein glouhcnn
gebenn.
l Dorsalnotiz:] 5
Nota: Diser Conrat ist uff den xi. augusti anno etc. xxx mit dem
schwert gericlitet, sin kopff uff ein Stangen gesteckt, sin corpell \'er-
brent worden.
Vcrhörakle. St.-A. Basel, Criininalta l A, Cr. — Druck: Ochs, bii. VI,
S. 2Q. lo
607. -^A?o August II-
Jacob Meyger, bürgermeister und rat der Stadt Basel, an Sollo-
thornn.
Unns langt gloublich an, \\y der edel und streng her Caspar
\on Bübenhoffen, ritter, so in euwer verwaltigung gesessen, Hans Mi'il- 15
lern von Leuffelfingen unnd andre, so der seckt des wydertouffs an-
hengig und mer dan einest ir geschworne eyd ubersechenn und sich
ouch sonst unns \v}'derspennig erzeygen, enthalte unnd innen under-
schleuff gebe; darob (wo dem also) wir nit dein befrembden emp-
fangen, dan es je unns zu ettwas wydertruesz dienen wyl. Der ursach 20
gelangt an uch unnser fruntlich bitt, wellen unns zu sondrem gfallcn
mit gmeltem hern Caspar, das er furrer sich derselbigenn und anderer
der unnsern, so sich sollicher ding beladen, miessige, dy weder etz,
trenck noch beherberge oder underschleufif gebe, verschaffen; des wellen
wir nit allein umb uch, sonder ouch umb in zu verdienen gneigt sin. 25
Datum donstags den xi*^" augusti anno etc. xxx.
Efitwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 310.
608. IS 30 August 13.
Jacob Meiger, bürgermeister und rhat der statt Basel, an hern
Philipssenn, byschoffenn zu Basel. 3°
U. f. g. schribenn, das wir Rüdolffen Obrechten usz dem hoff, do
etwan der von Schonow väcari selig inngesessenn, in xiiii tagen ze
ziechen gepettenn habenn sollenn, mit beger, das wir denselbigen inn
vermeltem hoff, bisz u. f. g. den witer mit den iren versechen werde,
sitzen lassenn wellenn, haben wir verrers innhalts vernomen ; fugen 35
daruff u. f. g. zu vernemen, das nit on, wir haben demselbigen usz be-
stimptem hoff der ursach, das er und sin wib sich unser christlichen
uszgangenen reformation nit glichformig gehalten, dann wir inn noch
andre, so sich vermelter unserer reformation nit zu predig gan und
Nr. 6og — 6io. 1530 August /j. 561
anderem nit gmesz erzeigen, inn dem oder glichen hofenn nit gedulden
oder liden können, zu rumen gebotten wellenn. Wellen ouch, das er
dem stattlichenn nachkomen tuge. Darneben mögen wir wo! vergunnen
und zulassen, das u. f. g. soliclien irn hoff besetze, doch dasz derselbig,
5 mit dem er also besetzt würt, sich von uns und allem dem, so wir ge-
ordnet, gesetzt und erkannt, nit abzieche, sonder dasselbig hanthaben,
volziechen und volstreckenn verhelffenn . . . Datum sampstags den xiii.
augusti anno etc. xxx.
Origmal, mit auf gedr. Verschlußsiegel. Sl.-A. Basel, Bischöfliches Archiv,
10 lfd. XVII, nr. ßO. — E?ilwurf, ebe?ida, Missivejt A 2S, bl. 310.
609. [zu i^jo August Iß.]
Klageptnikte gegen den täii/er Uli Madlinger, dessen verzua?idt-
schaft und die?iste.
Ulin Madlinger ist ein touffer; ist zweymalen gfangen gsin und
15 ime darnach zum dritten mal gebotten worden, die touffer helffen
harin ze füren; hat die touffer uffenthaltenn, ist zu nechst an der gmein
zu Buckhen, wiewol ime gepotten gewesen, ouch nit erschinen und
dem v^ogt zu antwurt geben, mine hern handien eben jetz mit denen,
so das evangelium annemen, wie die Juden mit unserem hergot ge-
20 handelt haben.
Hans Madlinger ist einmalen ') der toufferie halp gfangen gsin,
zu letst uszgiassen, ime ein brieff gen, sol er dem vogt zu Honburg
bringen, hat er nit than, sonder im erst den über vi wuchen geben,
ist mit dem Gisi und dem Muller von Louffelfingen umbher zogenn
25 sider der gfencknus.
Peter Linggenscher hat die gfangnen nit wellen helffenn harin
furenn.
Ulin Madlingers frow hat sich ouch lassen thouffenn, hat ein kind
wol 7 wuchen untoufft ligen lassenn.
30 Madlingers junckfrow hat sich lassenn thouffenn, ist ein frevel
mentsch.
Vorakte zum verhör. St.-A. Basel, Crimi?ialia i B, M.
610. [1530]') August 15.
Verhör von täu/ern.
35 Uff mentag den xv, augusti sind harnachgeschribne touffer be-
sibnet, haben verjechen, wie nachstat:
609. *) durchstrichen zwey.
610. ') Das Jahr ergibt sich aus der talsacke, daß nur anno ijjo der ij. augusi auf
einen moniag fiel.
Basler Reformationsakten, IV, 'i
502 1 5.^^ Aui^itst /f. Nr. öio.
Ulin Madlinger :
Ulin Madlinoer, \(n\ Hct'ellini^en, hat \ci ji-chcn, ilas er hievor durch
einen ersaiiieii rliat ticr statt Basel als sin ordenliche und von {40t in-
osctzte oberkeit tler toütTersclienn secten halp zwcynialcn in ^fangen-
schatTt <i^elejjjcn, z\ve3niialen urfechden gschworen und zum lotsten zusanipt 5
der urfecht ein offenthlichenn widerrutT, sich furohin der toufferschen
sectenn ze niussigenn, vor siner oberkeit und darnach zii Rünilicken
vor siner kilchen gethan; das er aber hieniit sin urfecht ubcrsechen
und nit gehalten haben solle, wil er nit gstan, und das usz volgenden
Ursachen: '°
Zum ersten: Das er nit achte, das er in dem, so er sine lip-
lichen und eelichen brüder und friind, die ouch als toufferisch ver-
jümdet, beherberget, inen sin armütli mitteilet, dyewil sy sunst kein
heymwesen haben, nit ubersechen, sonder hofft er, so er sine brüder
und fründ, diewil es on nachteil der oberkeit und gemeinen lants bc- '5
schechen, und usz crafft der barmhertzigkeit, uns von Christo ze halten
ernschlich bevolchen, beherberget, nit unrecht gethan; hab ouch nit
gwüszt, das ime die urfecht, sine brüder und frund ze beherbergen,
verböte.
Zum andern: Als er gfragt worden, worumb er die touffer nit 20
hab wellen hclffen harin füren etc., sagt er, das er gott darumb gforcht,
und das darumb gethan hab, das es sine gesipten frund gwesen syen ;
zudem so habe er den knecht, den der vogt nach ime geschickt, ernsch-
lich und umb gotz willen gepetten, das er dem vogt sagen, das er jetz
ein andern nemen solle, dann er hab jetz im feld mit der ernd ze- 25
schaffen.
Zum dritten: Gfragt, ob er zu des herren tisch gan welle etc.,
sagt, das er mit allen denen, so grüst und er ouch gschickt sye, und
wenn er an iren werken, das sy gschickt syen, spüren möge, gan welle.
Zum vierten: Gfragt, umb das er gret, mine hern handien jetz 30
eben mit denen, so das evangelium annemen, als die Juden mit unscrm
hergot etc., sagt er, das in der vogt am morgen vor sinem husz uber-
fallenn, er, Ulin, mit sinem huszgsind gebettet und darnach mit dem
vogt allerley gcret und under anderm zum vogt gsagt, er gange jetz
eben mit im umb, wie die Juden mit Christo umbgangen syen; so doch 35
o
er, Ulin, niemants kein laster noch leid gethan, habe mit solichen worten
allein den vogt und nit min herren gmeint.
Zürn fünfften : Umb das er nit in kilchen gat, gfragt, sagt, das er
siner frowen allwegen gebottenn, sy solle im by den kinden pliben,
und nienen hin gan, damit sy nit wider ein oberkeit gehandelt haben 4°
o
verarckwonet. Und wiewol er, Ulin, und sin frow uff ein zit beyde
Nr\6io. ij^jo August 15. 563
anheymsch gewesen, syen sy doch faltschlichen, wie das er, Ülin, gen
Loschdorft; und sin frow gen Rotenflij geloffcn sin solte, verlogen
wordenn, der ursach er nit mer zu der gmein gan wellen, alle diewil
die, so inn und sin efrowenn, verlogen haben, mit frunthlicher er-
5 manung, wie das evangelium uszwiszt, gestrafft wordenn.
Zu letst begert er, Ülin, diser zit on ein eyd ledig ze werdenn,
unnd das man ime die hand gegebne truw vertrüwenn, welle er die
gfangenschafft gegen niemants rechenn.
Blesin Oberer:
10 Blesin Oberer, von Dieplicken, gfragt, das er sin urfecht der
toufferie halp nit gehalten hat etc., sagt unnd gstadt, das er desz orts
sin urfecht ubersechen und nit gehalten habe, usz ursach, das er zu
den touffern, wo es ime geschickt gewesen, und harwidenmib die touffer
zu ime, wo es inen gelegen gsin, komen syen. Doch sagt er, das ime
'5 ^",",si"^'' urfecht zugelassen und anzoigt sye, man welle inn zum gotz-
wort wysen und nit darvon tringen: So er nun zun touffern gangen
und man da vom gotzwort gehandelt, achte er, habe desz orts nit
unrecht than.
Zum andren: Gfragt, warumb er junckher Henmans pot gen Sissach
20 an die gmein ubersechen hab, sagt und gstadt nit, das ime zweymalen,
sonder eben ein mal gepotten sye.
Zum dritten: Gfragt, ob er sider der gfencknusz inn die kilchen
gangen sye etc., sagt er: „Nein." Gfragt, warumb? Sagt: Er acht, die
gschrifft wyse inn dartzij.
25 Zürn vierten sagt er, das inn der Blawrock toufft hab.
Hans Madlinger:
Hans Madlinger, von Hefelfingen, gfragt, warumb er sin urfecht
ubersechenn, etc., sagt: Er sye vormals gfangen gsin; habe er usz der
gfengcknusz wellen, so hab er, das wider got gsin ist, thun müssen;
30 dann man inn an das volterseil gehenckt und inn, das er, so wider
gott ist, gethan hat. gezwungen.
Zijm andern: Gfragt, warumb er mit dem Gisi und dem Muller,
den widertouffern, umbher gangen sye etc., sagt, er sye nienen hin
mit inen gangen, er hab sy on als gfar im feld, do sy gschnitten,
35 funden, sunst sye er nienen mit inen gangen.
Zum dritten: Gfragt, warumb er dem vogt den brieff nit geben
etc., sagt, das der vogt des sontags, do er ime den brieff geben haben
solte, hie zu Basel gewesen sye; er habe im aber den darnach geben,
und ob sciion der vogt desselben sontags anheymsch gsin, so hette er
40 im den brieff geben; aber den widerruff weite er nit also gethan haben.
564 ^53^ Auoust /f. AV. 6io.
Ziiiii vierten: GtVagt, ob er nit zu des lierrcn tisch, als es niine
Herren halten, gan welle etc., saj^t, er welle "an hy der christenlichen
gmein, zudem so welle er nit mit denen, so in ^fangen haben, zu des
lierren nachtmal gan.
Zu letst wil er nit der touffer widerruff thun, vvil ouch kein e\'d 5
noch urfechdenn schwerenn, dann er spricht, got habs ime verbottenn.
Ulin Madlingers frow:
Margretha, Ulin Madlingers frow, gfragt, warumb sy sich getoufift,
etc., hat geantwurt: Usz der ursach, das Christus gepottenn hab; dan
er spreche: „Alle, so da glouben und sich lassen touffen, die werdenn lo
selig."
Witer gfragt, wer sy getoufft, sagt sy: Schwitzer Hans; aber er
sye schon durch des widertouffs wilienn gestorbenn.
Aber gfragt, warumb sy ir kind nit hab lassen touffen, sagt:
Darumb das got geheissen hab. Witer gfragt: Wen sy aber gstorben, 15
weren untoufft? Sagt sy: So wer es gottes kind gsin.
Gfragt, ob sy von irem irsal abstan und ein eyd unnd urfecht
schweren welle etc., sagt sy: Das sy gott der vatter im himel behüten
solle, dann sy kein eyd schweren welle.
Madlingers junckfrow: 20
Anna Hüdeli, Ulin Madlingers junckfrow, nach dem sy gfragt, wer
sy toufft, sagt nach langem uszherlocklen : Conrat Wasserberger hab sy
toufft; wie lang es aber, das es beschechenn, sagt, sy wusz es nit me.
Witer gfragt: Ob sy von irer irtumb abstan welle, sagt, sy welle
thun, was sy got heisz. 25
In suma: Sy wil uff alle fragstuck kein satte und rechte antwurt
geben.
Peter Linggcnscher:
Peter Linggenscher, von Genff, sagt und ist bekanthlich: Das er
die widertoufifer nit hab wellen harin füren, usz ursach, das sy ime in 30
den thiiren jaren vil fürgesetzt und insonders der Müller sinen kinden
das brot und ime Ulin Madlinger uff ein zit im Ib geliehen hab.
Sunst bittet er umb verzichung, erbutet sich, das er einer ober-
keit gehörig und gehorsam sin und alles das thün welle, das einem
biderman wol anstat. 35
Originalverhörakie mit dorsalnotiz : Touffer vergichtenn, beyd Mad-
linger antrefFent. Uli Madlingers, Hans Madlingers, Blesy Oberers,
Margretha, Uli Madlingers frow, Peter Linggenschers und AnnaHüdelis
vergichten. St.-A. Basel, Crimhialta, i B, M.
Nr. 6 1 1 — 612. 1530 August 75 — 16. 565
611. 1530 August 75.
Jacob Meyger, bürgermeister und rat der stadt Basel, an Mul-
husenn.
Es habenn unns die von Zürich, nämlichen das sy uff dysen nehst
5 haltenen tag von den funff orten, ob s}^ den gesprochnen kosten ver-
mag des lantfr3'dens erlegen wollen oder nit, antwortt haben, und so
sy den nit gebenn, furer nit lenger wartten, sonder innen von stund
an dy proviand abschlahen, mit beger, das wir unns uff jetzt kunnfftigem
burgertag Zürich nit von innen abziehen, sonder solches mit innen
10 an dy hand zu ncmen geschriben; der glichen haben sy ouch denefi
von Bern in geschrifft zu komen lassen. Dy habenn sich irs gemiets,
wy ir ab ingeschlossener copien zu vernemen, entschlossenn. Desgiichen
so wyl unns gfallen, haben ouch das unserm botten in bevelch geben,
dwyl dy leuff jetzt eben seltzam und schwer, ouch by dysen turen
15 zeyten menglich krieg zu verhieten gneigt sin soll, so dan wir unns
alleinig usz keys. mt. land unnd furstentumb Osterich mit proviand
versechen miessen, unnd wir den lendern (dy dyser zyt durch jere
bottschafiften by keys. mt. uff dem richstag Ougspurg und wol zii hoff
sind) dy proviand abschlahen tätten, solten wir wol wenen, innen pro-
20 viand abgeschlagen haben, so hetten wir sy unns selb abgeschlagen ;
dan dy lender wurden sunst wol proviand uberkomen, und unns durch
keys. u. kon. mt. abgeschlagen werdenn, das dan nit anders dan zii eim
dottlichen krieg dienen unnd wir als dyghinnigen, so ursach dar zu
geben, geachtett wurden. Dem allem, so uns meglich, vor ze sin, [sind]
25 wir gneigt unnd haben unnserm botten in befelch geben, so er uff
den tag gon Züricii komen wurdet, soll er sich erstlich zu dem botten
vonn Bern in geheim verfuegen und sich siner hern unnd obern ent-
lichen befelchs des orts an im erkunden. Und was er also vindet, soll
er hinder sich an unns, wyter darüber ze beroten, schriben und verrer
30 keinen gwalt haben. Haben wir uch ouch darüber ze beroten im besten
nit wellen verhalten, als dy hohe notturff das erfordern wyl; dan wir
achten, ir glych wy wir kriegliche empcrungen zu verhieten gneigt . . .
Datum mentags den xv*''" augusti anno etc. xxx.
Entwurf. St.-A. Basel, Missiven A 2S, bl. 311. — Ausführliches regest:
35 Abschiede, bd. IV, i b, 7ir. 36S, 5. beilage zu g.
612. ^530 August 16.
Die heymlichen herren, genant die dritzehenn, der statt Basell
den kriegsherren, genant dye dritzehen, der statt Straszburg.
Uwer schriben, deszglichenn was uch ab dem tag Ougspurg zu-
40 komen, haben wir sins inhalts vernomen und sagen üch deszhalp flissi-
5Ü6 'S^o August ly- iS. Nr. 6 ij— 6/4.
i'cn d.uick. iiail)\' friiiillilich bittennt, was uch t'uicr also zükoinpt, uns
das zu aller zit wd unscni costen nit zc vcrhaltcnn ; wellen wir der-
yjlichen ouch ze erwideren f2:eneigt sin.
Des Lantgrefisclienn Verstands lialj) wil uns «^fallen und ni6{>;en
litlen, das ir dasselbig unserm hern landtoraffen mit begerender antwort 5
uns zii allen te^'len, wonach mögen gerichten, zuschick'cnn wellen, aber
darbv iicli unangezeigt nit laszenn, das by uns von eini, der zu Ougspurg
gewesen und jetz zu Friburg im Priszgow, Johannes Sychardus genant,
sich als ein Ordinarius inn poesy haltet, ein red uszgossen, das menck-
lich und nämlich vil fursten zu Ougspurg woll beduncken, das vermelter 'o
her lantgraff dem hertzogen von Wurtenberg in allem sinem wesen
zu verglichenn. Dartzu so sye er zu Ougspurg, do er sich mit
trincken und spilenn gantz lichtverdig gehalten, dermaszen abgscheidenn,
darab die andern fursten kein gfallenns gehept und ime, sich wider
ze wenden, nachgeschickt, welches, wo dem also, das wir doch nit '5
gloubenn, und aber ir das by den uwern wol erfaren mögen, by den
unsern etwas abschüchens pracht. Haben wir guter meinung, als es
beschicht, uch nit wellen bergenn. Darby wir uch got dem herren wol
befeichenn.
Datum zinstags den xvi. augusti anno etc. xxx. 20
Original j Stadt- A. Straßburg AA, 412 a. — Entwurf, St. -A.Basel, Eid-
genossenschaft D J, bl. gy. ■ — Regest: Strickler, bd. II, fir. i S59'
613. 1530 August 17.
Urfehde : Peter Weck, von Thusena, zu tutschs: Heningen, ein stettli
byGenff gelegen, zu Rümmiken seszhafft, Honburger ampt, Baszier gebiet. 25
Ist umb siner ungehorsame willen ingelegt, deszhalben das imm
gebotten, etliche widertoüffer gefengklichen helffen annemmen, nit thün
wollen, sin eyd harinn, damit er einer oberkeit verbunden, frevenlich
übersehen; demselben nach widerumb gn. uff mitwoch nach assump-
cionis Marie, den xvii. tag augsten, ledig gelassen, hat daruff geschworen, 30
sich v'on stunden an heim zu thun gen Rümiken und da dannen morn-
digs tags mit wyb und kind usz einer statt Basel und derselben land
und gebieten abscheiden . . . sampt gemeiner urfech, in bester form,
alles by pen des swerts . . . Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A. Basel, Ratsbücher O 4, s. 144. 35
614. ^SJO August 18.
Instruction uff den burgertag Zürich, so donstags nach assumptionis
Marie anno etc. xxx gehaltenn wordenn.
Item anfencklichenn: So unser bott gen Zürich komenn, sol er
sich zu dem bottenn von Bern vor ingang aller handlung einzig ver- 40
Nr. 614. ij^o August 18. 567
fugen, an im erkunden, wes willens und gmuts sine Herren und obern
sygen des artickels mit abschlachung der proviannt den funff ortenn ;
so dieselbigenn den costenn, so inen im lantfriden ze gebenn uffgelegt,
ze bezalenn sich spartenn und ob sy glichvvol, wie die von Zürich,
5 so schnell inen die proviant verhalten und abschachenn wellenn (das
wir doch nit v^ermeinen), noch denost so sol unser bot darin ze be-
willigen nit gwalt habenn, sonder das ilentz hinder sich an uns schriben
und verer unsers bscheids desz orts ervvartenn.
So aber der bot von Bern die von Zürich güthlich abzewisenn
10 und abschlachung der proviant noch zur zit zu hinderhaltenn unnd
keinen andern gwalt hette, alsdann sol unser bott solichs zu verfolgenn
und mit im an die hand ze nemen ouch gwalt haben, darby erzellenn
unnd zum geschicktisten anzoigenn, was unns allen, so wir inen ufF
diszmal die proviant abschlachenn tetent, darusz erwachsen mochte;
15 dann wir wol sölten wenen, wir hetten inen, den fünft" orten, die pro-
viant vorgehaltenn, so hetten wir sy uns selber abgeschlagenn, und
das usz dem grund, man seche und .wusse, das sy, die fünff ort, mit
iren botschafften jetz an des keysers hoff zu Ougspurg und wol ge-
halten werenn. Solten wir nun inen diser zit die proviannt abschlachenn,
20 mochten sy sich (als zu vermiitenn) wol sunst und von andern orten
har mit proviant versechenn; dann inen je nit vil an abschlachung
unser proviant gelegenn sin wil und der keyser, deszglichen siner keys.
mt. bruder, künig Ferdinandus, usz deren lantschafften, und nienen
anderschwohar, wir uns mit proviant versechenn teten oder die zu
25 gewarten hettenn. Dyewil sy dann beyd nuntzemal im gloubenn ir
parthie weren, wurden sy uns die proviant ouch abschlachenn, ver-
haltenn und nit züfüren lassenn. Aisdan wer inen nit, sonder uns die
proviant abgschlagen, soltenn dann wir die selber reichen, als die
noturfft ervorderen wurd, so geben wir zu krieglicher uffrur ein fürlasz,
30 das dann unser widersecher am höchsten begerenn, wer ouch dem
gottes wort und dem evangelio nit gmesz gehandelt, und wurd aller
unglimpff uff uns glegt werden. Zudem so sye leider noch zur zit, des
wir gut wüssens, kein wolfeile, sonder alle thüre vorhandenn, und desz-
halp inn solichen ziten menklich krieg ze verhutenn gneigt sin soll, der
35 ursachenn wir die von Zürich ermant und gepettenn haben wellenn,
solches, ouch die seltzamen praticken, so vor ougen, und was uns allen
fürwar nüt anders, dann todtliche krieg darusz erwachsen möcht, wol
zu bedencken und noch zur zit mit abschlachung der proviant stilstan
weiten und anderer gelegener zit, so wir das basz gethün möchten,
40 erwarten. Vilicht wurden mitler zit die fünff ort etwas anfachenn, damit
wir zu solichem dester mer glimpffs und iug hetten.
568 /5J^ August i8. Nr. 614.
Ks sül ouch unser bot die lüiwe zittung, die uns jetz von Ougs-
j)uro- zuUonicn und wol zu betrachtenn, anzoi^cn unnd verlesen lassen,
dartzü bewilligenn, dyewil die von Hern vormals für sich sell)s den
V orten gschribenn, das dann jetz die sechs christenliche miteinandern
inen ouch derglichenn ze schriben raten. 5
Item, es sol ouch unser bot die missive, so uns die von Zürich
zuo-schickt, den heymlichen rhäten zu Zürich anzeigen, inen darby zu
verstau geben, das sy irem stattschriber sagenn wellenn, das er sich fürer
in sinem schriben der spotzwörtlin, als den hasen im büsen und derglichen
etc., muszsige, dann sy nit zu einigkeit, sonder allein zu unfriden dienen. 10
Item, so man v^on wegen der verbotten und hefften, so uff zins,
gulten und guter, so den gotzhüsern und clostern, in unser Eydtgno-
schafft gelegen, züstendig und durch die Keyserischen und Osterichi-
schen gelegt, handien würt, so unser bot erscheinen, das uns abermals
o-eraten und gut sin beduncken weite, das man mit solichem, es were «5
mit schriben (das wenig verfachen wurd) oder anderem noch zur zit
und bisz man seche, wie sich der richstag zu Ougspurg enden weite,
stillstunde und angesechen dise thüre zit nichts, es sye krieg, dar-
zü man dann nit grüst, oder anders darumb angefangen wurde, damit
nit aller unglimpff uff uns gelegt und der glimpff inen als unserm 20
wyderteil zugemessenn wurde, sonder ander gelegner zit erwartenn«
Deren von Rotwil halp, diewil denen von Schaffhusen und Co-
stentz mit denen von Rotwil ze handien bevolchenn, musz man er-
wartenn und vernemen, was dieselbigenn gehandelt und inen zu antwurt
geben worden ist. ^^
Der speheren und löszieren halp laut wir bim abscheid plibenn
unnd das ein jeder inn siner oberkeit uff die argkwönischen wie bisz-
har gut sorg habenn solle.
Der biderben luten halp, so etwan inn appellation sachen für die
V ort komen etc., musz man gott befelchenn, ist noch zur zit nit vil 30
darunder ze handlenn.
Her Hansen Schindlers, predicanten zu Wesen, und des pfarhers
zij Rapperschwil halp, diewil denen von Rapperschwil gschriben und
uns die Scheltwort nit berurent, dartzu sy uns ouch nit verwannt, land
wir das also pliben und ein gute sach sin und losen, ob sich die von 35
Bern und Glarus der sach etwas witers beladen welle.
Deren von Mulhusen halp, so einem irem meyger, wider den ab-
gewichnen gwardian zu den Barfüssen an das kamergricht zu appel-
lierenn, vergunnt, lat man, wie es verabscheidet, plibenn.
Original. St.-A. Basel, Eidgenossenschaft D S, bl. 104. - Zit.: Ab- 40
schiede, bd. IV, i b, nr. ^6S, beilage zu g.
Nr. 6iß-~6i6. ijjo August 20—22, 569
0^5. fSJO August 20.
Aus den ivocheiiajisgaben sampstags den xx. augusti.
Ratzcosten: Item i Ib xviii ß von Hansen Madlinger urfccht zu
ingrossieren und zu Altkilch by dem official ze versiglen. — Item i Ib
5 VI ß ist über Peter Linggenscher von Genff by Jörgenn, der die touffer
von Honburg nit hat wellen helfifenn harin füren, in atzung und urfecht
gangen.
St.-A. Basel, Fmanz G iß, s. yS.
616. ^SJO August 22.
10 Kaiserliches mandat betr. die zinsen, gülteti und zehnten der Basler
gotteshäuser.
Wir Karl, von gots gnaden Römischer kayser, zt allen zeytten
merer des reychs, in Germanien, zu Hispanien, beider Sicilien, Jheru-
salem, Hungern, Dalmatien, Croatien etc. kunig, crtzhertzog zu Öster-
15 reych, hertzog zu Burgundi etc., grave zu Hapsburg, Flandern unnd
Tirol etc., embietten allen unnd yeglichen unnsern unnd des reychs
unnderthonen unnd getreuwen, so allen unnd yeglichen stififten, clostern
oder gotshewsern inn der statt Basel oder ausserthalb inn desselbigen
bistumbs gelegen unnd derselbigen geistlicheit, mans oder wibs per-
20 sonen, zins-, steuwr- unnd zechendbar, inn was wurden oder stäts die
seygen, die mit disem unnserm keyserlichen gebots brieffs oder gloub-
würdiger abschrifft davon ersucht werden, unnser gnad unnd alles guts.
Es haben unns die . . . stifft unnd clöster, inn gemelter statt Basell
unnd ausserthalb desselbigen bistumbs gelegen, geistlicheit unnd ver-
25 wandt personen, wie ir euch inen ire rennt, zinsz, gult unnd zechenden,
so ir inen von alter unnd rechts wegen zu geben schuldig seit, wyther
ze geben, sperren unnd widren, oder wie sie besorgen ze sperren unnd
widren mit der zyt unndersten werden, welches zu verderbung irer
stifft unnd closter unnd irer personen reichen wurd, unns deszhalben
30 umb unnser kayserliche hilff unnderthöniglich angesuecht unnd gebetten.
Dievvil unns nun als Romischer kayser, vogt unnd beschirmer der hei-
ligen christenlichen kirchen, derselben geistlichen verwandten personen,
by iren fryheitten, rennten unnd einkomen zu handthaben, schützen
unnd schirmen gebürt, unnd auch des gnediglich geneigt sein, so ge-
35 bietten wir euch demnach bey vermeydung unnser unnd des reichs
schwere ungnad unnd straff unnd dartzue einer peen, nemblichen
viertzig marck lottigs goldes, die ir halb inn unnser unnd des reichs
cammer unnd den anndern halben theil den beruerten stifften unnd
clostern unnd derselben geistlicheit unnableszlich zii betzalen verfallen
Basler Reformationsakten, IV. '\'2,
570 /f/o August 28, Nr. 617.
sein sollet, das ir gedachten stiffts, clostern uiiiul dero geistlichcit die
anj^czai^t ir rennt, zinsz, gult unnd zechenden, so ii inen also von
alter unml rechts wegen zu geben schuldig seit, weytcr iiit verhalltet,
noch inn klnintYtigcni sperrent, sonnder inen oder denen, so sy dartzue
verordnen werden unnd sonst nyements annders, dye zu yeder zyt 5
sanipt dem ausstandt, so ir inen biszhar nit hczalt habendt, on einich
lenger verziechen entrichtent unnd bezalcnt unnd euch also hierauff
das verer nit sperret, als lieb euch syge, genielte unnser unnd des
reychs schwere ungnad, straff unnd peen zu vermeyden, das nieynen
wir ernstlich. lo
Geben inn unnser unnd des reychs statt Augspurg unndter unn-
serm uffgedruckten secrett innsigel am zwen unnd zweintzigsten tag
des monats augusti nach Christi, unnsers lieben herren, gepurt im funff-
zechenhundert unnd dryssigisten, unnsers kayserthümbs im zechenden
unnd unnser reiche im fünfftzechenden jaren. 15
Caroius. Ad mandatum cesaree
Ralthazar, episcopus Constan. etc., et catholice majestatis proprium:
vice cancellarius. Alexander Schmech sspt.
Kopie, mit gleichzeitiger fußfiote: Disz gegen würtig copcy ist ge-
schriben unnd collationiert worden durch micli, Johannem Blechner, 20
des königlichen regiments zu Ensiszheim procuratorem, aus bapst-
lichem gewalt ein offner notari, unnd concordiert seinem rechten
bcsigelten original von wort zu wort, das ich mit diser meiner eigen
handt unnderschreybung bezeug. St.-A. Basel, Klöster insgemein D I .
617. ißjo August 28 ^ 25
Aus einem briefe der Dreizehn zu Straßburg an Jacob Sturm
und Mathis Pfarrer auf dem reichstag zu Augsburg.
Wir haben anhewt den geheimen rathen zu Basel bei doctor
Capiton, den wir auch deshalb in Sonderheit abgefertigt, geschriben,
bim Oecolampadio und andern den iren dorob zu sein, dass sie sich 30
so vil möglich harunder bearbeiten und darin richten, domit wir mit
den Sachsischen der Spaltung des sacraments halb zu vergleichung
komen mögen, und Capito aufgetragen, zu Zwingli zu reisen und ihn
mündlich darüber zu unterrichten, ivas ztvischen Philipp [Melanchthon]
U7id Buzer verhandelt zvorden ist . . . Datum sontag nach Bartholomei 35
zu 9 uren vor mittag anno etc. 30.
Druck flach: Politische Correspondejiz bd. I, nr. "jS^ (Original, Stadt- A.
Straßburg, Thomas- Archiv) .
Nr.6iS—6ip. jj^jo August 2g— si. 571
618. '530 August 2g.
Wolfgaiig Capito über seine unierhandlungen zu [Basel undj
Zürich.
An montag [29. augustj zu acht hören kam ich gon Basel, be-
5 sprach micli mit Oecolampadio. Do hat der burger- und Zunftmeister
von Basel für gut angesehen, das Oecolampadius mit mir gon Zürich
ritte, wie bescheen. Auch haben si desselbigen tags ein boten gon Bern
geschickt, uf das ilens irer predicanten einer verfertigtet wirde zu uns
gon Zürich.
10 An mitwüch [31. august] kamen wir gon Zürich . . .
Druck ?iach: Politische Corresp07ide7iz bd. I, iir.ySS (Original, Stadt- A.
Straßburg, Thomas- Archiv).
619. [vor 1530 August 31.]
Die statthalterei zu Innsbruck an die regierung zu Ensiszheim
15 betr. Basel, Zurch und Bern.
Wir haben eur schreiben am dato 24. augusti dits monets mit
verkonndung, in welcher antzal unnd russtung deren von Basel burger
sambt deren von Zurch unnd Bern botschafften unnd gesanndten den
kirchtag zu Liechtstal besucht haben unnd in was schein dieselben
20 weitter den kirchtag zu Mulhawsen auf exaltacionis crucis schieristen
haimtzesuchen vorhaben, verrers innhalts vernomen unnd können wol
gedennckhen unnd abnemen, dz euch in ansehung yetziger swebenden
leuff beswerlich ist, beder ewer oberambtherrn, als des lanndtvogts
unnd stathalters, zu empören. Wiewol wir auch achten, ir habt dise
25 hanndlung der kn. mt. unnserm gnedigisten herrn zugeschriben, so
haben wir doch die Sachen dem herrn stathalter, graf Ruedolffen von
Sultz, unnd anndern unnsern mitreten, der zeit zu Augspurg, auch ver-
kundt'), dz die bey der kn. mt. sollicitiern unnd hanndlen sollen, damit
euch von merers ansehens unnd trossts wegen, ouch der notturfft nach
30 ainer aus den beden, es seye der lanndtvogt oder stathalter, zuegeben
werde unnd ir deren nit beder abwesig seiet. Sonst tragen wir kainen
zweifl, ir werdet in dem, was zu abstellung obvermelter widerwerttigen
vorhabennden practigkhen dinnstlich, nutz unnd not ist, zeitliche guete
fursehung thun. — Datum-).
35 Kopie. Filialarchiv Ltidwigsbtirg, Schwabetibücher, bd. I, Vorlatide,
1523—1534, fol. i6j.
619. ^) Das entsprechende schreiben an Kudolf von Suh und die rate schließt sich
dem vorliegenden stücke unmittelbar an, ebenda fol. i6j.
2) Das datum fehlt, fällt aber gemäß dem nächstfolgenden datierten schreiben
40 vor den ji. august.
f>72 iS.io Aui,n/st ,v. Nr. 620.
620. A-« isjo August ji.l
Verhör <hs Onus Pfifferlin, von Riehen, wegen Umgang mit tau fern.
Claus Plititcrlin, von Rhiechon, ^fra«>t- wanimh er sich an toiiffcr
i'chenckt etc., saj^t: Das er sich der touffer niitzit beladen, aber nit on,
min hcrn haben inn zum Ulin iMadlin<^er inn j^fencknusz gelegt und 5
ime darnach in der urfccht ingebunden, er soll kein legen tragcnn
unil in kein wurtzhusz gan. Nach solichcm syc er der toufferen mussig
gangenn.
Witer gfragt, warumb er den Schnider von Rotenflü beherberget
und gereicht etc., sagt also, das er den Schnider nit gereicht, inn ouch 10
nie heissenn komen. Aber derselb Schnider sye uff ein nacht, als nem-
lich uff fritag vor sannt Bartlomenstag nechstverschinen zu im, Clausen,
in sin husz komen, den er (siner gwonheit nach, dann er allwegen
IUI oder v arme mentschen ubernacht halte) beherberget. Sunst hab
er inn nit greicht, sye on als gefar zii im komen, er hab ouch nit 15
gwüszt, das der Schnider ein touffer gevvesenn sye.
Sunst gstadt er, das er, Claus, der gmeinde zu Riechen dicker-
mals von touffern und irer leer gsagt, welche gmein inn uff ein zitt
gepettenn, er solle inen doch einen einmal bringen. Daruff er, Claus, -
mit Ulin Madlinger geret. Der hab im den Schnider geschickt, und 20
nachdem der Schnider uff fritag, als obstat, zu im inn sin husz komen,
sye er, Claus, zu Alexandern Sutern und Fridlin Mangen gangen, inen
anzöigt, er habe ein brüder, wie sy inn dann darvor gepetten, sy sollen
komen. Daruff Alexander und P>idlin komen, Jörgen Meiger und Clausen
Weber mit inen bracht, und sy also inn der nacht byeinandern plibenn, 25
und hab inen der Schnider im testamennt gelesen.
Es gstadt ouch Claus Pfifferli gar nit, das er ein touffer sye, wil
sich ouch der toufferischen secten gar nit annemen, meint ouch, er hab
sich biszhar iren nit angnomen.
Witer gfragt, warumb er den gfangnen wiberen, als Ulin Mad- 3°
lingers frowen und junckfrowen, pfersich bracht etc., sagt: Er meine
nit, das er unrecht gethan, hab nit gmeint, das es wider min hern sye.
Claus Pfyffer ist wyther befragt, das min herren wellenn wissen,
wer die zwen geweszen, die zu im hinus komen sigen, als sy den
Madlinger herabgefurt haben, seyt: Er wisz von niemanden, der also 35
komen sig.
Zum anndern: Was er unnd Madlinger miteinanndern für ansleg
unnd red gehalten, seyt: Er wisz inen von nut annderst, dann das im
Madlinger zugeseyt, einen ze schicken. Da hab er im den Schnyder
geschickt, der habe inn der bibel geleszen. Daby unnd mit syen ge- 4°
weszenn mitt namenn Fridli Brenner, sin stiefson, Baschion Schwallers
Nr. 621— 022. 1530 August 3 1 —September 2. 573
son, Alexannder Suter unnd Claus Weber. Sonnst hab er nie kein
toifer beherbergt, welle ouch Iren mussig gan und kein mer beherbergen.
Zum vierdten will er gantz nit gestan, das er den touffern zu-
geseyt hab, Ivb unnd gut zu inen ze setzen,
5 Original, verhörakte. St.-A. Basel, Criminalta, l B, P.
621. -^5JC» August 5/.
Urfehde: Claus Pfiffer, von Riehen.
Hat sich der verfurischen sect des widertouffs angenommen und die
selbig als ein erster anfenger zii Riehen uffbringen undcrstandcn, desz-
10 halb ingelegt, aber widerumb gnädigklichen uff mitwoch, ultima augusti,
ledig gelassen. Hat geschworen, das er furohin sich des widertouffs
und der selbigen falschen brüdern nit merh annemmen, beladen, noch
zu inn komen wolle . . . darzu jetz nechst kunfftig sontag, glich zii end
der predig, an offne cantzell zu Ryehen ston, daselbst bekennen und
15 widerrüffen siiien irsal . . . : hat ouch daby geschworen, das er fürthin
in siner pfarkirchen mit andern frommen Christen zu Riehen zu voller
predig, an sontaglichen tagen das heilig wort gottes diemütig und
vlyssig vernemmen und hören wolle, sampt gemeiner urfech bei strafe
des swerts. Jo. Hen. Fortmüller hc.
20 St.-A. Basel, Ratsbücher O /j., s. I ^8.
622. 1 530 September 2.
Thumbprobst, stathalter und capitel der stift Basel an den bischof
vonn Basell.
Kurtzer dagen hievor ist uns ein schriben von u. g. zukhonmien,
25 sins datums vigilia Bartholomei wisen, darinnen sie nun anregen thut,
wie sie unnser verordneten zu der Johannisrechnung begcrt, deren
ouch vertrost, solich aber nit khommen, item das sie sider ostern ouch
Duckingen und Plenn halb kein antwort empfangen unnd sich keins
minder versehen, dann das unnser gesandten nechcrmoln von Delsperg
30 den nechsten zu ir gen Porntrut kommen, daselbsten uff allerlei an-
ligent Sachen ze ratslagen verhelffen, mit der beger, das wir nochmoln,
so doch deren keins beschehen, den deputaten bevelhenn unnd die do-
zu vermögen wolten, zu u. g. sonnendags ze nacht noch Verene ze
kommen, welche sie auch zu den vogtyen Porntrut unnd Pfeffingen
35 iren gefallen loszt unnd unns furslecht. Unnd gebenn derselbigen hieruff
guter meynung zu verston, \'on unnoten sin, yctzt mer zu verantworten
unnserer verordneten uszblibcns; dann wir solicher ding ursach gnung-
sam domoln u. g. zugeschriben, ist uns ouch leid unnd gar zu keinem
willen gevvesenn, das wir nyemander darbi mögen haben, domoln uns
074 ^.f.iö Si-ptfinbcr 2. Nr. 622.
Diich metallen loszcn, ilas mit tlcn aiiiptlutcii riirj>cfarcn uiiiul die diipcl
irer uiul aiulor rcchnun^ uiins deninoch ziiti^eschickt wurden, die ca-
pitularitcr zu ersehen habenn, des wir noch erwarten.
Unnd soviel Duckingen, Plenn unnd ander beswerlich artigkel
berurn, ist u g. darüber unnser antwort nit so gar losz dercnlialb gc- 5
wesenn, dann, so unnser missiven, iiiii diser zit an sie uszgangen, cr-
sehenn, findet sie, das wir Duckingen halb iro dannocht als viel zu
verston gegeben, nochdem unnd sie für sich selb und on unser vor-
wiszen mit dem Ostheimer inn ein anlasz unnd gerichtzhandt begeben
unnd soviel vertrost, das derselb Ostheimer iro solicher sach halb im 10
rechten nichtz abbrechen werd mögen, das im nunmer anders nit ze
thund well sin, dann solich rechtfertigung, noch form rechtens usz-
zefurn. Wie aber unnd mit was mosz inn recht das beschehenn, weisz
u. g. cantzler, als ein doctor unnd der rechten erfaren, dergiich u. g.
und ire reth ouch usz den gewarsamen darüber by iren hannden wol 15
ze thund.
Soviel unnd aber Plenn belanget, haben wir \on des unnd ouch
der graffschafft Pfirt wegen begert, solich beid artigkel yetzt Verene
zu anfang der residentz, unnd das wir inn merer zal by einandern
versamlet, anzestellen unnd dye alszdann capitulariter zu examinirn 20
unnd u. g. darüber unnserm besten verstentnus noch zu begegnen.
Dwil dann und u. g., uns im selbigen uberylt, des nit erwartet, habenn
wir aber, als so gern das best thaten, unns deren beider artigkeln
unnderredt, ouch die antwort, u. g. hievor der graffschafft Pfirt halb
zugeschriben, ersehenn unnd wie dieselb, also loszenn wir uns die 25
nochmoln gefallen unnd khonnendt gar nit roten, solicher graffschafft
abzeston, wie dann u. g. des die Ursachen hievor anzeigt. Mit Plenn
khonnen wir nit änderst rotenn noch gedencken, änderst ze thun sin;
dann wie mit dem burgrechten ze Louffen, das hat u. g. biszher ge-
duldet, wurdt das hiemit auch thun muszen, so lang bisz ein beszerer 3°
windt thut weigen. Wir können ouch nit roten, das u. g. von des-
wegen und das zu recuperirn, sich zu etzwas nochteiliger conditionen
inlosz; dann wir hoffen ye, das der richsdag etzwas gutz soll und werd
bringen. Feiet es dann, so thu man dann recht; aber wie man mag,
soviel unnd diszers ist, das unns uff anzeigt u. g. artigkel nunmer für 35
gut ansieht unnd wir dannocht ire nit unanzeigt loszen wellen, das ouch
u. g. vermeint, unser verordneten von Telsperg den nechsten zu iro
gen Pourntrut kommen, und das solichs underloszen sich keins minder
versehen, hettenn wir furwar, gnediger her, nit geacht, so u. g. unn-
serer verordneten ankunfft zu Telsperg gewiszt unnd blosz eins halben 40
dags vor dem hinweg geritten, das sie iro onerwart geloszen unnd
^^- 622. i^jo September 2. 575
sich da dannen gethan hett, vorab dwil sie doch hievor soviel unnd
mancherlei sachen, welche dannocht notwendig, zu verenden und zu
beratslagen, anzogen, unnd mochte sin, dieselb unnser verordneten
ouch den bevelch gehebt, allerlei mit u. g. ze handien. Nochdem aber
5 denselbigen stallung unnd geliger inn u. g. hoff zu Telsperg, dannocht
uff unnsern costen, unnd die hieninnzeloszen abgeslagen unnd u. g.
Schaffner gesagt, des von u. g. mundtlichen bevelch tragen, überall
nyemander, wer der sig, dieselb stallung unnd behusung zuzeloszen,
SO sint recht dieselb unser verordneten inn fursorg, das inen das zu
10 Porntrut auch mögen begegnen, den nechsten widder heimwertz zu
unns khommen. Da wir nun unns eins solichen, und das man unsern
verordneten inn u. g. husern herberg abslagen sollen, gantz nit ver-
sehen, loszenn aber das yetzt blibenn unnd wellendt zu anderm witers
furschriten.
15 Der deputatenn halb, so u. g. begert, weiszt die, wie es yetzt by
unns inn aller unmusz, cottidian-, presentz- unnd ander rechnungen
von den amptluten zu empfohenn, item so weisz die, wie wir iro zu-
geloszen, deputaten ze nemen usz unns, weihe dero gefellig, doch das
sie die dozu vermegen unnd des by inen willen machen sollte, unnd
20 mechte sin zu Steinenbronn her custer unnd Sigmundt von Pfirt für
solich anzogen. Es ist aber darneben das gewesen, das sie sich der-
selben deputatorien gespört unnd witers oder affter des solicher depu-
taten von u. g. nit gedacht, das ouch her Sigmundt von Pfirt witers
nit b}' unns inn der residentz, also das wir den nit wol zu oder für
25 ein deputaten zu vermögen wiszenn, dem aber, wie im wol, so. u. g.
vonn unns deputaten ze habenn begert lut der artigklen unnd deshalb,
was die artigkel wisendt, erstatt, sint wir dem endtgegen schuldig, iro
die zuzeloszen, werden unnd wollentz ouch thun.
Witers habenn wir u. g. hievor zu ettlichen molen unnser schriben
30 zu erkennen geben, von noten sin und gut, das die laden vitaliciorum
von denen von Basel ervordert, sint viel guter brief darinnen, item das
uns unnser verschribung über die vischentz Riehen von den von Basel
zugestelt gegen dem koufbrief Riehen, das u. g. unns uff den bericht
iro geben [unns] Becherers verschribung über die xx gülden herusz gebe
35 und der Hurlingin ein nuw verschribung uffricht, item das der stifft
brief volst registrirt unnd an ein gewarsamlich ennd gethan wurden,
unnd das sonsten mit der graffin von Tierstein irer libgeding zinsz
oder widdemb sonsten ouch anders halb gewarsamlich gehandlet, ouch
von deren widder inbracht, die i"^' gülden ircm hern und gemahel,
40 derglich iren hievor vorgesetzt unnd untz uff diszen dag verzinszet,
sich inn die i'^^ gülden auch treffen. Unnd nochdem u. g. dessen allen
JSTl) 13JO St-ptfmber ?. Nr. Ö2J.
geswij^t uniul wir dannocht es iniiuler nit dann ander von u. j^. an-
gerej^t arti^kell hir ein notwendig-, u j;. derglich unser iimul einer stifft
bedcnckcn, so wellent wir u. g. die all widder hieniil zu j4edaclUnus
bringen unnd verniant haben, denen nochzekiiomnicnn.
Sonnst, soviel die beid vogtien Porntrut und PfetTingen und der aml)t- 5
luten, ouch der generalreclinung dupel, uns zu ersehen geben und zu über-
senden, berurn, so ist, das die anzeigte vogt thun, was sie sollent, das ist
mit gewondUchen reverszen unnd andern, und sie u. g. gefallen, loszen
wir unns die ouch gut sin. Von wegen besatzung des husz Zwingen
haben wir usserhalb u. g., wer dohien khonien, verstannden, achten wir, 'o
u. g. wisz, wie sie sich deshalb auch soll halten. Unnd so der yeniander
mit burgkrechten oder pflichten verwanndt, was sich deshalb sig ge-
burn, haben wir noch lenge, dannocht inn yl, u. g. nit wellen im besten
unnd der noturfft noch uff ir gethan schribenn underthaniger meynung
verhalten. 'S
Datum Friburg, uff den andern dag septembris anno xxx.
E?Uivurf. General- La?ides-A. Karlsruhe, Copialbuch ?ir. 22ß (ißjo),
bl. 76.
623. ^53*^ September j.
Mandat der regierung von Etisisheitn zu gunsten des Basler 20
domcapitels.
[KJiiniglicher majestet zu Hungern unnd Behem etc. stathalters,
regenten unnd rathen inn obernn Elsas mandat, ausz küniglichem be-
velch endtstanden, das alle unnd yede irer majestat unnd deren lob-
lichen huss Österreichs hindersässen unnd underthanen der Vorderen 25
lannden, welche herrnn thümbprobst, stathalter unnd capittel der meren
stifft Basel und deren verwandten zinszbar, rennt, gult und ander gefell
ze geben schuldig, die selben änderst nyemandt dann inen oder iren
verordneten bevelchhabern überantworten unnd zalenn.
fwjir, der kün. mt. zu Hungern und Behem etc. . . . stathalter, 30
regenten unnd rathe inn obernn Elsas embieten allen und yeden irer
majestat unnd deren loblichen hauss Osterreich hindersässen unnd un-
derthanen der Fordern landen unserer verwaltigung, welche thümbprobst,
Statthalter und capittel der merern stifft Basel und deren verwandten
personen zinszbar, zehenden, renndt, gült und andere gefell gibig sein, 35
unser freüntlich dienst etc. unnd fugen euch zu vernemen :
Das gemelt thümprobst, Statthalter unnd capittel an ir küniglichen
majestat suppliciert: Wiewol vermog gemeins rechten, auch des hey-
ligen Romischen reichs abscheid nyemands den andern, geystlichs noch
weltlichs Stands, seiner renndt, zinsz, zehenden oder gutter entwerren 40
Nr. 624. ijjo September j. 577
solle, so werden doch inen unnd iren verwandten personen renndt,
zinsz, zehenden unnd gülten, vonn denen sie biszalher die zu empfahen
inn rüwigem unnd unwidersprechlichem besitz gewesen unnd noch sein
sollen, vorgehalten, unnd etwan iren widerwertigen durch forcht unnd
5 betrang inen nit zu gerynger beschwerd und verderplichem nachteil
geraicht. Darumben sie ir kün. mt. demütig und underthenig angerufifen
unnd gebetten, sie gnedigklichen zu bedencken, unnd gemein general
mandat auff euch, so inen, als obstat, zinsz, zehenden, renndt, gült und
annder gefeil zu bezalen schuldig sein, zu geben, solche zinsz, zehennden,
'o renndt, gült unnd ander gefell nyemanden anderm dann inen und den
iren, so sie darzu verordnen werdenn, zu reichen unnd zu uberant-
wortten. Daraufif dann ir kün. mt. uns schreiben und befelchen lassen
hat, das wir solches also verordnen sollenn. Demnach unnd inn krafft
dises unnsers befelchs, so schafifen wir mit euch, hiemit ernstlich ge-
15 pieten, das ir berurt zinsz, zehenden, renndt, gült und ander gefell, so
ir genannten thijmbprobst, Statthalter und capittel, auch iren ver-
wanndten personen zu reichen unnd zu bezalen schuldig gewesen und
noch sein, fürer nyemanden anderm dann inen oder iren darzu verord-
neten befelchhabern überantworten unnd bezalen unnd euch an solchem
20 gar kein forcht noch trouwung verhindern noch irren lassen so lang,
bisz das ir durch gepürlich recht ein anders gewisen unnd bescheyden
werden. Desz wellen wir uns also zu euch sampt unnd ewr yedem
insonnder bey vermeydung hochgedachter kün. mt. sweren ungnad
unnd straff versehen und verlassen, unnd ir thun hieran irer mt. ernst-
25 lieh meynung unnd gnedigs gefallen. Desz zu urkund mit furgetrucktem
secreten versigelt und geben zu Ensiszheym, am dritten tag des monats
septembris anno etc. xxx.
Gedr. ma?idat, mit gedr. fußnote Dise copy ist ab dem rechten besig-
letten obbestimpten mandat gedruckt, mit dem verlesen unnd ge-
30 hylt dem selben vonn wort zu wort, bezüg ich nachgeschribner
notarius und unterschriebeti Hicremias Danckwart, von kayserlichem
gwalt ain offner und geschwornner notarius und des kayserlichen
hoffgerichts zu Rot will procurator etc., manu propria sst.
St.-A. Basel, Bischöfliches Archiv, bd. XVII, ?ir. 5/. — Ilandschriftl.
35 kopie des XVI. jhis. ebe/ida, Bistum Basel Ai.
"24. 1330 September 3.
Aus de?i Wochenausgaben sampstags den in. septembris.
Ratzcosten: Item xii ß ein gfangnen toufferin harin ze füren.
Schenckwyn: Item xviii ß viii d doctor Wolffgangen Capitoni von
40 Straszburg.
Basler Reformationsakten, IV. 73
578 O'J^ Septtinher 4 — 7. Nr. 62^ — 62"/.
Itcni xii ß liahoii min hcrii, die houpter, und doctor Oecolanipadius
by doctor \Volft'gaiifi;cn Capitoiiii von Straszburg zum Storchen verzert.
Si.-A. Basel, Finanz G iß, s. S2.
625. 1530 September 4.
Urfehde: Margreth Madlingcri, Uli Madlingers von Ilefclfingcn 5
eefrow.
Ist uff sontag, quarta septembris, ledig gelassen und desz wider-
touffs halb ingelegt worden, hat geschworen, furterhin m. h. und anipt-
luten ghorsani sin und sich diser sect dheins wegs mer anzenemmen;
schzvört Urfehde sub pena perjurii. Jo. Hen. Fortmüller hc. «o
St.-A. Basel, Katsbücher O 4, s. 14g.
626. '530 September 5.
Jacob Meyger, burgermeyster unnd rath der statt ßasell, an de?i
hochiuürdigen herrn byschoffenn.
Wir werdenn bericht, das u. g. groszmeyger zu Telsperg ver- 15
gangene tag zu Blenn geweszenn, Hansenn Jacobenn Mengoltenn unnd
andernn in dryenn wochenn ire mannrecht ze pringenn gebottenn habe,
mit dem anhanng, so er das nit thun, das u. g. ime usz dem lannd
biettenn werde etc., ab welchem gebott wir nit wenig verwunderenns
habenn in ansechenn, das bedachter Hanns Jacob by den xxvi jarenn 20
im bystumb geweszenn unnd nechstmals vonn Roggennburg gon Blenn
gezogenn ; unnd so er dann ebenn lang im bystumb geweszenn, für
ein eerenn personn gehaltenn, wil unns gar nit von nöttenn sin be-
dunckenn, das er by diser unmüssigenn thürenn zytt sin manrecht
bringenn solte, mit gantz dienstlicher bitt, u f. g. welle disen armenn 25
mann fürer, wie biszhar, unersücht sins mannrechtenns irenn armenn
unnderthanenn plibenn lan und bitten um antwort. Datum mentags
den V. tag septembris anno etc. xxx".
Ejitwurf. St.-A. Basel, Missiven A 28, bl. 31 ß.
627. 1330 September y. 30
Dr. Alexander Sytz, zvelcher xuegen auflehnung wider das über
ihn ergangene gerichtsurteil zu Basel ins gefängnis gelegt, 7iun aber
wieder freigelassen worden ist, schwört urfehde.
Wir, official des bischofflichen hoffs zu Basell, thijn khunth meng-
lichem mit dysem brieff, das inn dem jare, alls man zallt von der ge- 35
purt Christi, unsers lieben herrn, tusent funffhundert unnd dryssig uff
mittwochen den abent Marie gepurt, den sybenden tag herbstmonats
Nr. 627. ij^jo September 7. 579
genant September, inn der statt Basell unnd daselbst uff dem Innern
Eschemer thor vor unserm hernach genantenn, offnen geschwornen
notarien, den wir zu uffhebung und beschribung der urfechen, so die
gefangnen schweren, sonderlich verordnet habenn, als vor einer be-
5 werten, gloubwürdigen person, personlich erschinen und under ougen
gestanden ist der hochgelert herr Alexander Sytz, doctor der artznye
zu Basell: hatt sich... öffentlich bekent unnd vcrjehen, wie das er
durch . . . burgermeister unnd rhatt der statt Basell, seinen gnedigen
lieben herrn, in gefangenschafft pracht der Ursachen, das er wider
10 gethonen jar-eydt, so er sampt andern mitburgern der statt Basell
geschworn, die urtl, an eyni ersamen Stattgericht zu Basell etlicher
Schmachworten halb, die aller seligiste menschwerdung Christi Jhesu,
unsers erlosers, belangen, zwüschen ime, doctor Alexandern, clegern,
unnd Hans Jacoben Wildenn, burger zu Basel, antwortern, ergangenn,
15 frevenlichen und verharlichenn widersprochenn, darby nit plyben wellen^
sonder sich deren für und für erclagt, ouch inn massen, als ob wider
recht (das sich aber nitt erfundenn hatt) mit ime gehandelt were . . .
Nun sei erkatmt worden :
Demnach zwüschen dem hochgelerten herrn Alexander Sytzen,
20 doctor der artznyen, an eynem, unnd Hans Jacob Wildenn, diser zyt
Schaffnern zu sant Johans, am andern theil, vonn wegenn etlicher schmach-
worten sich spenn unnd irtung gehalten der ursachenn, wir beide
parthien verschiner zeit für unser statgericht zu recht gewysenn, dem
die parthyen nachkhomen, ir anligen inn recht furgetragen, auch da-
25 ruber ein endt-urtl ervolgt habenn, als aber genanter doctor Alexander
der gegebnen urtl unnd sonderlich der kunthschafften halber, daruff die
urtl begründet, allerley beschwerdenn unnd deren halb nitt ein deine
fürsorg tragen, dieweil Hanns Jacob sein, des doctors anclag, ledig
erkant, das dann vermutet werden möchte, das er, doctor Alexander,
30 des lümbdens, das er Christum, unsernn heilandt, ouch Mariam, die heiigen
junckfrawen unnd mütter gottes, geschmecht und gesagt haben sollte,
das es nit gewüsz, das Christus vom heiigen geist, sonder wol alspald
vom engel Gabriel empfangen were, nit allein verarckhwonet, sonder
solicher redcnn fellig worden sein geacht werden möchte, da ime aber
35 sterben und verderbenn viel lieber, dan das er ein solcher lesterer
sein sollt unnd, so er nun diser reden unschuldig, darzu im rechten
gar nit bezügtt, unnd aber die ergangne urtl etwas unlutter, die weil
er dann die nit appelirn mochte, hatt er unsz zu dem höchsten ge-
petten, das wir, die ordenliche obrigkeit, die gerichts acta sampt siner
j 40 beschwerd für ougen nemen, die genante urtl entleren wollten. Uff
solichs . . . erkennen und erklären ivir, das erstgenante urtl, doctor
580 rj^jo Sfptenibir S. Nr. 628.
Alexandern des ohgemelten liinibdens lialbcn uiiscni sclif^iuachcr Chri-
stum iinnd Mariani, sein Iicilij>e inütter, belangen (die weil solche lasten
redenn uff in, den doctor, nit giuigsam furbrachtt) gantz keinen noch-
teil geberen, sonder soll iine dise urtl des lünibdens halber an seinen
CT
ccren gar nit schedlich sein. 5
Unnd als sich inn obgenanter handlung allerley reden zwuschen
den richtern unnd parthien, Hansen \on Seltz unnd Mathis Kolbenn,
verloffenn, wellen wir, das die selbigenn alle hin, tod unnd abc, nie-
manden an seinen eeren verletzlich sycnn;... darzu jeder teil, was
costen er erlittenn, den für sich selbs haben unnd tragen solle . . . Her 10
doctor Alexander schwört daraufhin urfehde. Zu urkhunth haben wir,
oftlcial, unnsers hoffs innsigell kuntlichen gehenckht an disen brieff,
der geben ist inn dem jare unnd uff den tag, als vorstat.
Origi?ial (pergament), viit dem /iäfige?iden siegel der curie und unter-
schrieben Hans Henrich Fortmüller, offner geschworner notarius zu 15
Basel, hec audivit et subscripsit. SL-A. Basel, städt. urkde. nr. 2Q2Q. —
Konzept, ebenda, Ratsbücher O ^, s. i ^2.
628. 1 530 September 8,
Das capitel der stift Basel ati de?i bischoff zu Basel.
Zwey u. g. schriben, das ein des Offenburgs verschribung unnd 20
das ander uf vorig unser schriben u, g. verantworten und bericht be-
griffen, habenn wir gelesen unnd zu gefallen genomen, wie Offenburgs
verschribung gestelt, und so die also ingrossirt und uns zukombt,
wellen wir, die zu besiglen, unns nit widdern, unnd soviel das ander
schriben belangen, nochdem vonn u. g. inn selbigen kein sonder nu- 25
werung inbracht, wie ouch alles das von unns hievor unnsers schribens
iren anzeigt, dz u. g. irer stifft unnd unns allen zu gutem gethan unnd
unns zu u. g. ye versehenn, was wir iren also zugeschriben und sie
deren stifft zu nutz unnd frommen ze schaffen weysz, das sie das irer
besten verstentnus noch thun und nit underJoszen werd, so wellenn 3°
wir recht nochmolen aber by dem beruwenn, und das u. g. basz ver-
stand, ist die meynung der brieffen halb zu registrirn gewesen, das
die, so noch nit registrirt, solten registrirt werden, als so zu Porntrut
imm hinderstubli und daraffter inn cantzlyen gelegen, und das die brieff
all zesamen kämen; es sint ettlich zu Ensisheim, eine hie, die ander 35
dort, wolten wir u, g., deren wir dann hiemit ouch Heman Offenburg con-
cept Widder übersenden, unnderthaniger meynung nit unanzeigt loszen.
Datum nativitatis Marie anno xxx.
Entwurf. General- Landes- A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 223 (1530),
bl. 8i. 40
Nr. 62g. 1530 September 10. 581
629. 1530 September 10.
AlmosenordfiJing.
Anno domini xv'^xxx uff sambstag den zehenden tag septembris
habend unsere gnedige herren burgermeister und die räth der statt
5 Basel für äugen genomen, bedacht und erwägen: Demnach ir s. e. w.
usz gantz christenlicher brüderlicher Hebe vergangner zyt, gott dem
almechtigen zu eeren, allein die dorfftigen, krancken armen damit zu
trösten, unnd gar nit der meynung, die starcken, fulen, mutwilligen
bättler, güder oder spyler hierunder zu bedencken, eyn gemeyn all-
10 müsen angesahen und geordnet, wie ouch ir s. e. w. soliche ir armen
mit gottlicher hilff fürer zu gemeynen willens ist; diewyl unnd sich
aber erfunden, das sich vil undcr dem schyn der armut in disz almüsen
inschryben, sy selbs oder ire wyber unnd kinder solichs innemen lassen,
da aber solche gsellen und wyber, gesund und starck, ir müsz und
15 brot, wo sy gern und trüwlich arbeyteten, wol selbs gewünnen und
also uszbringen mochten, geschwygen wollen wir, das etliche, so das
almüsen genossen, inn offnen ürten getruncken, darzü gespilt und ge-
raszlet haben, an welchen das almüsen nit allein nit angelegt, sonder
v^or gott unrecht gethan ist, das man solche gesunde, fule batler, güder,
20 suffer unnd spyler under den Christen geduldet; damit denn disz al-
müsen, wie unser herren angesahen, allein den dürfftigen, krancken
armen mitgeteylt, die andern gesunden, fule buch abgestellt, so haben
unsere herren eynhälig erkant, das disz almüsen fürohyn allein den
armen, wie die mit iren eygenschafften hierunden bestimpt, durch die
25 verordneten pflägeren mitgeteylt solle werden.
Unnd damit solche armen eygentlichen erkent, haben unsere herren
wytter geordnet, das alle die, so disz almüsens begärend und des
empfencklich sin vermeinend, sich iren ratsherren, meistern und sächszen,
do dann eyn solcher zünfftig wäre, oder wann der arm khein zunfft,
30 aber eyn gsellschafft hette, alszdann den gselschafftmeystern sich an-
zeygen, denen sin anligen unnd armüt zu erkennen geben. Die sollend
alsdann den armen fürtretten lassen und one gunst oder ansähens der
personen sich des armen härkomens, lebens unnd wäsens, nach an-
leyttung der nachbestimpten eygenschafften eygentlich under einandern
35 erkunden. Unnd wenn sy den armen des almüsens würdig sin befin-
den, alsdann dem armen eyn schrifftlin an die v^erordneten pflägere
desz almüsens geben, die werden dan eyn solchen armen, ye nach gc-
stalt und v^ermogenheit, desz almüsens brüderlichen bedencken. Wo
aber yemants desz almüsens begerte, der die volgenden eygentschatf-
40 ten nit an im hette und darumb des almüsens nit würdig, dann sollen
rathshern, meister und sächs oder die geselschafftmeister samentlich
582 /.v-ro St-pte>nbtr lo. Nr. 62g.
abwvscn, die /li ilcm allinuscn j;ar nit rürdern, iiiul hicriiiii tiit nach
gunst haiullcn. Dann so yemants unwürdig in das allniusen gefüidert
solte werden, das wurden unsere licrren zu grossem miszfallen an-
nemcn und dester weniger nit widerumb absteilen und straffen.
Unnd damit eyn yede zunfft und gselschafft wissens habe, wen 5
s\' in disz alliuiisen t"ürdern oder darvon uszschliessen sollen, so ist
wytter erkant, das disz almusen allein fromen, erbern, huszarmen lütten,
in unser statt Basel gesessen, die alle ir tag gewerckt, geworben und
sich mit eeren gern ernert bettend und die das ir nit üppigklich ver-
brucht haben, sonder unnd villicht usz verhängnüsz gottes durch krieg, 10
brunst, thüre, zutal, vile der kinden, grosz kranckheitten, alter, unver-
mögenheit halb sich nit meer erneren und arbeitten mögen und auch,
das heylig göttlich wort zu hören, geflissen sind etc., söllichen und der-
glichen armen lütten soll man disz allmiisen umb gottes eer und usz
brüderlicher liebe willen mittheylen. 15
Von welchen man aber kuntlichen weyszt, es sygend frowen oder
man, das sy dem göttlichen wort und evangelischer warheit abhold,
item und das sy alle ire tag das ir üppigklich zu unnutz überflüssig
verthan, verspilt, vergüdet, verzert, auch nit wollen wercken, sonder in
den wynhüsern, trinckstuben unnd in allerley huryen gelegen, die Kit 20
zusamen gekupplet, inen zu sünden underschleyff gegeben haben, die
alle soll man von disem allmusen uszschliessen unnd darin nit fürdern.
Unnd damit aber die husz armen, nottürfftigen vor den unwür-
digen erkant, ist fürer angesehen, das alle die, so disz allmusens ge-
niesen, das nemen, das zeichen der armen öffentlich tragen und sich 25
des gar nüt beschämen sollen, als lang sy oder die iren disz allmusens
geniessend. So aber eyns so gesunt oder hablich wurde, dz es dises
almüsens nit meer notturfftig wäre, dann soll es dasselbig zeichen den
pflägern widerumb überantwurtten.
Unnd war disz allmusen nimpt oder sin wyb und kind nemen 30
laszt, der soll in khein offen ürten unnd trinckstuben gan, das er daruff
zeeren, spilen, noch ander derglichen mütwillen trybe. Dann wölcher
das thäte, soll von stund an im und den synen das allmusen abgestrickt
werden.
Unnd als der bättel uff der gassen abgestelt, doch die durch- 35
strichenden batler nüt desterweniger ir nacht- und imbiszmal in der
Ellenden herberg haben, aber glich darnach fürstrichen sollen, haben
unsere herren erkent, das es by solcher Ordnung belyben, nyemants
uff der gassen bettlen, sonder, ob yemants bettlen erfunden, durch den
bettelvogt oder knecht fürgewysen und von kheynen unsern burgern 40
zii dem bettel gehalszstarckt werden sollen, by peen fünff pfundt pfennig.
Nr. 630—631. 13J0 September 10—12. 583
Als sich ouch erfunden, das eben vil frembder sich harin in ein
statt Basel thünd allein der ursach, das sy verhoffen disz allmusens
zu geniessen etc., da sollend dieselben inn disz almüsen nit angenomen,
sonder fürgewysen, und die, so sy uffhaltten oder inziehen, yedes mols
5 umb fünff pfund pfennig gestrafft werden. Desz wüsse sich mencklich
zu halten und sich selbs vor schaden ztj verhütten.
Gedr. ma?idaL St.-A. Basel, Ma?idatensammlu7ig, bd. IV, nr. 10. —
Ebejida, Ratsbücher Bö, fol. yiv.
"^"* 1330 September 10.
10 Atis den ivochenausgabe?i sampstags den x. septembris.
Ratzcosten: Item i Ib im ß von zweyen toufferen harin ze füren;
item in ß im d, so sy verzert hand.
Bottenzerung: Item ix Ib im ß hat doctor Oecolampadius selb dritt
uff dem rit gon Zürich mit doctor Capito verzert. — Item vi ß hat
15 Joder Brand zu Riechen verzert, als er da der vvidertouffern halp etwas
gehandelt hat.
Ritgelt: Item 11 Ib vß doctor Oecolampadio selbander für ix tag
roszlon.
Item v Ib VII ß haben mine hern, die houpter und rhat, by doctor
20 Capito von Straszburg zum Storchenn, ouch er, der doctor, selbander
daselbs verzert.
St.-A. Basel, Finanz G 13, s. 64.
631. [1330 September 12.]"^)
Rechnung für die abgetretenen Chorherren und kapläne von st. Peter.
^S Für die herren pfleger.
Rechnung von wegen der Chorherren unnd cappellanen, so ire
pfründen hie nit besitzend, von wegen desz olampts, buws, predicathur,
luttpriestery U7id glocknery anno 1530.
Usz erkanthnusz desz raths und bevelch der pflegren sol man
30 den Chorherren und capplanen alle nutzung lossen volgen von esto
mihi 1529 bisz Johannis baptiste 1529 glicher wisz, als ob sy diser zitt
hie gewondt und die pfründen besessen hettend.
Doch wollend die herren pfleger, das man herrn Lienhart, dem
predicanten, der predicathur halb alleyn losse volgen die martzall von
35 Johannis baptiste 1528 bisz esto mihi 1529, thut ungevorlich drissig vier
wuchen.
631. ') Zum datum ist zu beachten, daß diese recknung, wie aus dem texte hervorgeht,
im -wesentlichen auf den 12. stptember ijjo abgeschlossen wurde; wir reproduzieren sie
deshalb unter diesem datum, obwohl a. a. 0. auch noch der 10. Oktober ijjo genannt wird.
5S4 ijjo Si-ptember 12. Nr. 6ji.
Als aber der precHcant alle zinsz, verfallen von Johannis baptiste
1528 bisz wider joliannis baptiste 1520, so vil er hat mögen, in<ifCzogen
und erfordert, uszgenomen x gülden in gold, verfallen Matlue uff der
statt Sollentluirn, sind dieselbige usz bevelch der pflegeren in der
herren sacrasty gelegt worden: 10 gülden in gold. 5
\'on Johannis baptiste 1529 bitz wider Johannis baptiste 1530
thut die nutzung disz jors den pflegren ze verrechnen von wegen der
Chorherren, so ire pfrunden nit besessen, wie harnoch volgt:
Als noch bevelch der pflegren den herren, so ire pfrund nit be-
sessen, von esto mihi 1529 bisz Johannis baptiste 1529, die nutzung 10
der frucht volgen so), geburt deszhalb denselbigen herren eynem yedcn
der halb teyl in sollichen fruchten, disz jors in zehenden und zinsen
verfallen, und der ander halb teyl wurt den pflegren zugerechnet, wie
harnoch volgt:
Von wegen M. Hansz Wagner, M. Hansz Gebwiler und her Lien- 15
hart Rebhan, thut einem yeden : körn 8 viernzel, 8'/2 sester, habren
3 viernzel, 14 sester, rocken 6 sester. Summa: körn 25 viernzel, x sester,
habren 1 1 viernzel, 10 sester, rocken 2 seck, j sester. — Win einem
yeden i soum x mosz, thut den pflegren zu verrechnen: ij^ soum xv mosz.
Geltzinsz der Chorherren thund ungevorlich eynem by iij Ib, desz- 20
halb wurt den pflegren zugerechnet werden der halb teyl, von wegen
M. Hansz Wagner, M. Hansz Gewiler und her Lienhart Rebhan.
Cottidian der Chorherren.
Von wegen der cottidian und bruderschafft von dem ersten tag
july 1529 bisz wider den ersten tag july 1530 wurt den pflegren ver- 25
rechnet von wegen M. Hansz Wagners 37 Ib 14 ß und M. Hansz
Gewilers 37 Ib 14 ß.
Her Lienhart Rebhan geburt den pflegren zu verrechnen die
martzal, so sich trifft von ersten tag july 1529 bisz uff Gregory 1530,
thut 25 Ib 16 ß. 30
■ Summa: 101 Ib 4 ß.
Wan das uberig, nämlich 11 Ib 18 ß, ist bezalt worden usz be-
velch der pflegren dem herren predicanten doctori Paulo.
Presentz der Chorherren.
Von der presentz wurt den pflegren verrechnet von wegen M. 35
Hansz Wagner 35 Ib 5 ß 3 d U7id M. Hansz Gebwiler 35 Ib 5 ß 3 d.
Nr. 6ji.
ISJO September 12.
585
Her Leonhart Rebhan geburt den pflegren zu rechnen die martzal
von dem ersten tag julii 1529 bisz Gregorii 1530, thüt 23 Ib 10 ß 2 d.
Summa: 94 Ib 8 d.
Wann dasz uberig von Gregorii bisz Johannis baptiste 1530, nam-
5 lieh 11 Ib 15 ß 1 d, ist usz bevelch der pflegren dem herren predicanten
doctori Paulo geben worden.
Festa, von wegen
M. Hansz Wagners 5 Ib, M. Hansz Gebwilers
5 Ib U7id her Lienhart Rebhan 2 Ib 14 ß 9 d.
Summa: 12 ib 11 ß 9 d.
Wan das uberig, 2 Ib 5 ß 3 d, blipt usz be-
velch der pflegren doctori Paulo
Von wegen des gelts uff^ dem richthusz desz
probsts halben, den herren zugehörig:
M. Hansz Wagner 15 ß 6 d, M. Hansz Gewiler
15 ß 6 d und her Lienhart Rebhan 1 0 ß.
Summa: 2 Ib iß.
Das uberig, 5 ß 6 d, ist doctori Paulo zugehörig.
Summa [sinmnartim] : 108 Ib 16 ß 5 d.
10
15
Dis hat der schulher
empfangen zum
andren gelt
der presentz disz jors.
20
Cottidian der capplanen.
Von wegen der capplanen von Johannis baptiste 1529 bisz Jo-
hannis baptiste 1530:
Von wegen der cottidian von dem ersten tag julii 1529 bisz
wider uff" denselben tag 1530 und ouch von wegen der brüderschafft
ist den pflegren zu verrechnen der viertzechen caplanen halb, so ire
pfrund nit besitzend, thöt einem yeden 19 Ib 9 ß; thüt in summa 272 Ib
6 ß. Von diser summa gezogen, so her Hansz Behem zugehört, von
dem ersten tag julii 1529 bisz uff sant Jacobs tag, nämlich 1 Ib 4 ß,
blipt noch den pflegren zu v^errechnen: 271 Ib 2 ß.
30
Presentz der capplanen.
Von wegen der 13 caplanen, so ire pfrunden nit besitzend, von
dem ersten tag julii 1529 bisz wider den ersten tag julii 1530, geburt
den pflegren zu verrechnen von wegen eines yeden 15 Ib 10 ß 8 d,
thiJt in summa 201 Ib 18 ß 8 d; und von wegen her Hansz Behams
35 von Jacobii 1529 bisz den erten tag julii 1530 14 Ib 9 ß 8 d.
Summa, thüt 216 Ib 8 ß 4 d.
Das uberig von dem ersten tag julii 1529 bisz uff Jacobi 1529,
nämlich 1 Ib 1 ß, ist her Hanszen züstcndig.
Basler Reformationsakten, IV.
74
586 isjo September 12. Nr. öji.
Fcsta.
I'ur ein \cclon gerechnet 18 li tliund die 14 personcn 1^ Ih 12 li.
Sol licin schrillierrcn geben werden zu andrem gelt der presentz
disz jors.
Summa fsummarum] tliut 229 Ib 4 d. 5
Kornzinsz gmeyner caplanen, thund jerlich 47 viernzei. Es sind
aber disz jors nit mer inzogen dan ungevorlich uff 28 viernzei.
Korn von der presentz der caplanen, tiuit yorlich 21 viernzei;
sind disz jor nit mer ingezogen dan 14 viernzei.
Als aber sy, die capplanen, v^on iren corpora wenig und desz 10
meren teyl keyn körn vallen, haben sy von wegen ir notturfft sollichs
under diejenigen, so hie wonen, geteylt. Regeren dcszhalb die pfleger
witter zu berichten.
Von den zinsen der cappellanien corpora betreffend, von Joliannis
baptiste 1529 bisz Johannis baptiste 1530: 15
Von wegen der predicathur.
Soll her Henrich Kölner der zinsen halb, verfallen von Johannis
baptiste 1529 bisz wider Jo. bapt. 1530, wie sollichs in dem recesz ufif
den 12. tag herbstmonets 1530 vergriffen, 25 Ib IS ß 7 d unnd v huner.
Wan das uberig, so noch uszstadt, ist der cappellanien innemer 20
inzuziehen uberantwurt, nämlich:
Gelt 33 Ib 5 ß 8 d; huner 9; win v soum; rocken i malter;
körn 14 sester: habren 14 sester 3 kupfly.
Von wegen der luttpriestery.
Sol her Henrich Kolner der zinsen halb, verfallen Johannis bap- 25
tiste 1529 bisz wider Jo. bapt. 1530, wie sollichs in recesz uff den
12. tag herbstmonts 1530 vergriffen, 3 1b 14 ß 4d; wan das uberig,
nämlich 23 Ib 10 ß, uszstendig ist der cappellanien innemer inzeziehen
uberantwurt, und körn 6 viernzei.
Von wegen der glocknery. 30
Soll her Henrich Kolner der zinsen halb, verfallen Johannis bap-
tiste 1529 bisz wider Jo. bapt. 1530, wie sollichs im recesz uff den
12. tag herbstmonts 1530 vergriffen i Ib 5ß 2 d; wann das uberig,
nämlich 30 Ib 18 ß, so noch uszstendig, ist der cappellanien innemer
inzüziehen uberantwurt. 35
Nr. 631. ij^o September 12. 587
Von wegen desz 6Iampts und desz buws such harnoch noch den
capplanien.
Von wegen der capplanien corpora,
so ire pfründen hie nit besitzen, diser nachbestinipten herren, nämlich:
5 Hans Mann, — Henrich Dober. — Hans Reyt. — Sebastian
Cappler. — Cornelius Louffen. — Hans Heyler. — Sebastian Müller. —
Ludwig Eichach. — Cristann Miller. — Wolffgang Ruman. — M. Hen-
rich Rinck. — Hans Bohem. — Gregory Wey. — Ulrich Nay. —
Josen Johannis. — Jacob Stumpi. — Hansz Loser. — M. Marx Vogel. —
10 Mathis Gilden. — Bartholome Wisz. — M. Jacob Waltenheni ;
Her Hansen Burcklins mesz. frow Clara Rinckin mesz, die mesz
uff" Sebastiani Mathis Grünenzwig.
Ist diser halb den pflegren zu verrechnen wie harnochvolgt :
Der capplanen corpus.
15 Von wegen hievorgemelten capplanien hattder schulher empfangen:
Korn: XIII viernzel vi sester. Von disem sind v^erkoufft 2 viernzel,
wie harnoch volgt, by dem körn, für welches gelt empfangen ist; ouch
ist an der schweynung abgangen vii sester; deszhalb blipt den pflegren
zu verrechnen in frücht: körn x viernzel xv sester, habren i viernzel;
20 dise ist verkoufft, wie harnoch by dem habren, für welchen gelt emp-
fangen ist.
Der schulher hatt empfangen gelt für frucht, nämlich :
Für IX viernzel viii sester körn und für v viernzel habern, thut in
gelt XX Ib xiiii ß, und, wie vorbemelt, erlost usz 2 viernzel körn vi Ib;
25 1 viernzel habren: i Ib xii ß. Disz alles den pflegren zu verrechnen,
thüt in summa xxviii Ib vi ß.
Der schulher hat von Lienhart Eppinger, der capplanien innemer,
empfangen von wegen desz gelts, so er ingezogen hatt, wie sollichs
im recesz siner rechnung vergriffen wurt, xxxvii Ib v ß xi d.
30 Witter hatt der schulher empfangen von den zinszlutten, wie
sollichs in sineni register vergriffen wurt, xl ib x ß in d.
Thüt dises gelt für frucht und sunst empfangen: 106 Ib 2 ß 2 d.
Dogegen hatt der schulher wider uszgeben, so die bemelten cap-
lanien zinsen und sunst kosten disz jors erlitten, nämlich 44 Ib 4 ß 3 d.
55 Sollichs abgezogen von jetzgemelter summa, nämlich 106 Ib 2 ß 2 d,
blipt noch von wegen obbemelter capplanien corpora den pflegren zu
verrechnen 61 Ib 17 ß 11 d.
Aber die zinsz durch Lienharten Eppinger, den innemer, und den
schülherren nit ingezogen, sind Johansen Aschenberger, dem jetzigen
40 innemer, inzeziehen befolchen, nämlich ungevorlich in gelt 174 Ib 3 ß
588 i^jo September 12. Nr. 631.
1 d, f^^old 31 gülden, körn 65 vicrnzcl 10 scstcr. liabrcn 4 vicrnzcl
i» sestcr, win 29 soum 22 fl, hüner 81 und gens 2.
Doch musz man dise extantzen eygentlich usz denn originalen mit
dem innemer durchgon und \'erzeichncn und sunder dcsz habrcn halb.
Die capplanen nachvolgend, so iiic residieren, haben ire corpora 5
selber ingezogen, nämlich: Nicolaus Petri. — Johannes Meder. —
Egidius Richholff. — Petrus Kessler, — "isXleister] Gregor Buntzlin. —
Capplan zu Louffen. — Johannes Wisz. — Johannes Ubelhart.
Olampt.
Von wegen desz olampts blipt her Henrich Kolner noch inhalt 10
der rechnung, mit im beschehen uff den 12. tag herbstmonats 1580,
thüt 15 Ib 3 ß 3 d, und in dem uszgeben derselbigen rechnung ist im
ouch abgezogen worden 50 Ib, so er disz jors an das grosz almüsen
hatt sollen geben, deszhalb sollend solliche den pflegren durch in hie
ouch verrechnet werden, nämlichen 50 Ib. «5
Summa thüt 65 Ib 3 ß 3 d.
Aber die zinsz, durch her Henrichen nit ingezogen, uff den zinsz-
luten noch uszstendig under her Henrichen verfallen, sind der caplanien
innemer inzeziehen bevolhen, nämlich in gelt 60 Ib 17 ß 6 d; ol
18 mosz; win 1 soum, unnd von wegen her Hansz Behems sol der 20
innemer ouch inziehen, thüt 30 Ib 9 ß 2 d.
Summa der extantzen thüt 91 Ib 6 ß 8 d.
Der buw.
Her Henrich Kolner hatt von wegen desz buws von Johannis
baptiste 1529 bisz wider Johannis baptiste 1530 ingenommen von den 25
Zinsen, disz jors verfallen, ouch von wegen der extantzen von M.
Hansen Wagner harreichende, 22 Ib 19 ß 3 d, und für 1 viernzel 9 sester
habren nochmols 2 Ib 10 ß, noch inhalt der rechnung mit gethon ufif
den 12. tag herbstmonets 1530, thüt in summa, den pflegren zu ver-
rechnen, 25 Ib 9 ß 3 d. 30
Noch stond dem buw usz in gelt 6 Ib 4 ß und für win, zu gelt
geschlagen, 3 1b; körn 11 viernzel und ;f sester, habren 4 viernzel und
8 sester; hüner x.
Summa summarum, den pflegren von disem jor von Johannis bap-
tiste 1529 bisz wider Johannis baptiste 1530 ze verrechnen, inge- 35
schlössen die extantzen, so noch nit bezalt, thüt in körn 120 viernzel,
1 sester; doch werden harinn nit vergriffen 9 viernzel 8 sester, für
welche der schülher gelt empfangen, und 2 viernzel, welche der schul-
Nr. 6^1. 1 530 September 12. 589
her verkoufft hat, wie oben und harnach verzeichnet wurt von wegen
der capplanien und durch den scliülherrn in gelt verrechnet wurt. Desz-
glichen werden harin nit vergriffen vii viernzel, 2 sester körn, so her
Henrich Kolner verkoufft und dem buw ouch in gelt verrechnet hatt.
5 Von diser summ gezogen, so noch uszstendig, ist der predicathur
14 sester, luttpriestern 6 viernzel, aller ander capplanien 65 viernzel
10 sester, buw 1 1 viernzel j sester, und dasjenig, so Jacob, der Schaff-
ner, noch an die corpora schuldig ist, (S^w pflegren von wegen M.
Hansz Gebwiler und her Lienhart Rebhan, nämlich 9 viernzel x sester;
10 disz alles abgezogen, so in summa thüt 93 viernzel, 2 sester, plipt
noch den pflegren, so ingezogen ist, 26 viernzel 15 sester.
Soll der schülher deszhalb verrechnen, wie obstodt, 10 viernzel
15 sester, und der Schaffner 16 viernzel. Habend sy bed sollichs usz-
geben, wie harnoch volgt. Aber desz korns halb der zinsen gemeyner
•5 capplanen, ouch von der presentz, den caplanen züstcndig, wie vorge-
melt, werden die caplanen den herren pflegren bescheid geben.
Habren, ingeschlossen die extantzen, so noch uszstendig, 21 viern-
zel 9 sester 3kupflin; unnd ist harin nit vergriffen 1 viernzel, welche
der schülher verkoufft, und 5 viernzel, für welche der schülher gelt
20 empfangen hat, wie sollichs durch in hievor by dem gelt verrechnet
wurdt. Deszglichenn 1 viernzel 9 sester, so her Henrich Kolner von
wegen desz buws ouch verkoufft und in gelt verrechnet hat, von
diser summ gezogen, so noch uszstendig ist, nämlich der predicathur
14 sester 3 kupflin, capplanien, so nit residieren, 4 v^iernzel 9 sester,
25 buw 4 viernzel 8 sester; ouch der haber, so Jacob, der schafifner, an
die Corpora noch schuldig, nämlich 6 viernzel 6 sester; blipt noch den
pflegren zu verrechnen 5 viernzel 4 sester.
Dises hat Jacob, der Schaffner, uberantvvurt usz bevelch der pfleg-
ren, wie harnoch volgt:
30 Rocken: 2 seck j^ sester ist Jacob, der Schaffner, den pflegren
schuldig von wegen M. Hans Wagner, M. Hansz Gebwiler und her
Lienhart Rebhan, 2 seck ^ sester. Ein malter rockenn stodt noch usz
von wegen der predicathur,
Win: 37 soum 7 mosz; und sind harin nit vergriffen die 4 soum
35 desz buws, so zu gelt geschlagen und durch her Henrichen Kolner in
dem innemen desz gelts und angezeigten extantzen verzeichnet wurt.
Von diser suma gezogen, so noch uszstendig ist, von wegen der capp-
lanien und desz olampts, nämlich 35 soum 10 viertel; plipt noch den
pflegren zu verrechnen \^ soum 15 mosz.
40 Dise wurt her Henrich Kolner uszrichten, nämlich do für 2 Ib
19 fJ 3 d.
590 ^SSO September 12. Nr. öji.
Gelt: 1258 Ih 17 ß 11 d; ingcschlosscn das gelt für \} souni
15 mosz wins, hie nechst verzeichnet.
Gold: 31 fl.
Von diser suiiiin gezogen 3(i2 Ih 7 ß f) d und 'M fl in gold, so
noch \on wegen der capplanien noch uszstendig, wie hievor verzeichnet 5
ist; plipt noch den pflegren zu verrechnen disz jors ^^^6 Ib 10 ß G d.
An dise summa gcburt der cottidian den pflegrcn ze antworten 372 Ib
6 ß, der presentz 337 Ib ll) ß 9 d. her Henrich Kölner von wegen der
emptren, wie hievor durch in verwaltet, nämlich der predicatur 25 Ib
18 ß 7 d; luttpriestern 3 Ib 14 ß 4 d; glocknery 1 Ib 5 ß 2 d; olamj)t 10
65 Ib 3 ß 3 d; buw 25 Ib 9 ß 3 d; für \} soum xv mosz win 2 Ib 19 ß
3 d: thüt 124 1b 9 ß 10 d.
Desz schülherren gelts der capplanien halb ingezogen in geltzinsz
und in gelt für frucht empfangen und erlost, wie hievor verzeichnet
ist, thut eilb 17 ß 11 d. <S
Ol: 18 mosz.
Gensz : 2 sind noch uszstendig.
Huner: 81 sind noch uszstendig.
Her Henrich Kolner sol v huner verrechnen.
So usz bevelch der herren pflegren unnd in irem nammen uff 20
die summen der frucht und desz gelts, so man inen, wie hievor ge-
schriben, schuldig worden, wider uszgeben, und inen bezalt ist:
Uff die frucht, so Jacob, der schaffner, von wegen mfeister] Hansz
Wagners, xx\[eister] Hansz Gebwilers und her Lienhart den pflegren
schuldig ist, hat er usz bevelch der pflegren geben, nämlich geburt 25
den pflegren körn 25 viernzel x sester, habren 11 viernzel 10 sester,
rocken 2 seck i sester, wie sich oben in rechnung befunden.
Jacob, der schaffner, hat geben doctori Paulo, körn 10 viernzel,
habren 2 viernzel 2 sester; und sind harin nit vergriffen 2 viernzel
körn, für welche der schülher, wie by der capplanien uszgeben ver- 30
rechnet ist, geben hat 5 Ib und 2 sester körn.
Item dem diacon hat er geben: körn 6 viernzel, habren 3 viernzel;
in diser summ ist nit begriffen 4 viernzel korns, so im ouch worden
vom schülherren usz der capplanien körn, thut summa, so der schaffner
uszgeben hatt: körn: 16 viernzel; habren: 5 viernzel 4 sester. 35
Also blipt der schaffner noch schuldig: körn 9 viernzel x sester,
rocken 2 seck ^ sester, habren 6 viernzel 6 sester. Wann yedem Chor-
herren stodt ouch nit minder usz noch anzal von wegen der frucht,
so noch nit inzogen von dem jor.
Nr. 6ji. i^^o September 12. 591
Uff die 10 viernzel 15 sester körn, so der schiilhcr von wegen
seines innemens der capplanien halb hatt sollen uszrichten, hatt er
geben in nammen der pflegren:
Item dem sigristen 6 viernzel körn 13 sester; item dem frug-
5 better 4 viernzel körn; item doctor Paulin 2 sester körn; item also ist
vorbemelt sum gar bezalt von dem schülherren.
Uff die summe der 372 Ib 6 ß, so die cottidian den pflegren
uszzerichten schuldig, hatt der schülher von der pfleger wegen usz-
geben, wie harnoch volgt:
10 Item an den Stattwechsel an die zalung, so der Wechsel von der
pfleger wegen uszgeben, hatt der schülher gelegt uff Laurentii 1530:
138 Ib.
Item uff den andren tag herbstmonets 1530: 100 Ib.
Item uff crucis zu herbst her Cunrat Winckler an das almusen
•5 anno 1530: 25 Ib.
Item mer meister Hansz Metzger geben libding, geben uff crucis
zu herbsts funff gülden, thut vi Ib v ß.
Item mer uff den zehenden tag octobris 1530 dem diacon funff-
zehen pfund usz bevelchs desz zunfftmeisters geben: xv Ib.
20 Von wegen der cottidian usz dem salve-gelt hand her Henrich
Kolner und Niclaus Petri usz bevelch der pflegren an das grosz al-
musen geben uff den zehenden tag mertzen 1530: 25 Ib.
Uff die summ der 337 Ib 16 ß 9 d, so die presentz den pflegren
uszrichten soll, hatt der schülher von wegen der pflegren uszgeben,
25 wie harnoch volgt;
Item uff sambstag vor Jacobi 1530 bezalt, so an die probsty ver-
buwen, 6 Ib 14 ß 8 d.
Item furlon im Birseck von tVitag noch sant Jacobs tag bitz uff
suntag noch crucis zu herbst 1530, thut 26 Ib 19 ß 6 d.
30 Item uff fritag noch crucis zu herbst, an der statt Wechsel gelegt,
zu bezalung der 308 Ib 16 ß 8 d, so usz dem Wechsel den pflegren
gelihen war, hatt der schülher gelegt 70 Ib 16 ß 8 d; wan das uberig
ist usz der cottidian bezalt, wie hievor gezeichnet; düt disz abge-
schriben alles 97 Ib 16 ß 2 d.
35 Item mer für furlon im Birseck uff sonntag vor sant Michels tag
1 Ib VI ß.
Item uff den zehenden tag octobris 1530 doctori Paulo von wegen
der lecturen, uff geheysz desz zumfftmeisters geben, funffzehen pfund,
(xv Ib).
592 i^^^o Septembif j^. Nr. 6^2.
V\i die siiinni der 124 Ib 9 IJ 10 d \ lu'incr, so her Henrich
Kohier den ptlej^ren. wie vorbenielt, bezaleti so), halt er, her Henrich,
ns/ be\'elch und \o\\ wegen der j)negcren uszgeben, wie harnach vol^t:
Item uft" den x. tag- mertzen 1530 an das grosz ahiiüsen 25 Ih.
Item utT den 4. tag july 1530 an das grosz ahiiüsen 25 Ib.
Item noch Inhalt desz recesz und desz uszgebens von wegen desz
buws betindt sich, das her Henrich Kolner uszgebcn hatt diszes jor
49 Ib 3 IJ.
Summa: 99 Ib 3 ß.
Also blipt her Henrich Kolner schuldig den pflegren 25 Ib (5 ß
10 d, V hijner.
10
Uff die sum der Ol Ib 17 ß 11 d, so der schülher, wie vorgemelt,
den pflegren uszrichten soll, hat er uszgeben von wegen der pflegren,
wie harnoch volgt, und sollichs in sinem register verzeichnet:
Item der capplanien schaffner uff sin besoldung 17 Ib 5 ß G d. 15
Das uberig siner besoldung ist im gut gemacht in sin rechnung.
Item für niissiven und bottenlon, als man die herren erfordert,
hie zu erschinen, 1 Ib x d.
Item her Jacoben von Kilchen 2 Ib 10 ß.
Item doctor Pauli für 2 viernzel körn, thijt 5 Ib. 20
Item zum andren mol umb bottenlon und missiven 1 Ib 16 ß 8 d.
Item dem sigristen 6 Ib.
Item M. Gregor ßuntzly 5 Ib.
Item her Hansz Ubelhart 5 Ib.
Item her Hansz Meder 8 Ib. 25
Summa, thut 51 Ib 13 ß.
Also blipt der schuIher von wegen dises obgeschribnesz 10 Ib
4 ß 1 1 d.
Original, undatiert. St.-A. Basel, St. Peter JJJ i (heft).
632. 1 530 September i^. 30
Jacob Meyger, burgermeyster unnd rath der statt Basel, an Bernn.
Es habenn uwer unnd unnser christliche mitburger, lieb unnd
gut frund von Straszburg unns, ouch unserm stattschriber sonnderlich
zugeschribenn unnd gebettenn, das wir weltenn vergönnenn unnd zij-
lassenn (diewyl der anckenn diser zytt ettwas by inenn thür), das ge- 35
dachter unnser stattschriber irem spytal unnd den armenn dürfftigenn
darinne, derenn ebenn ein grosse zal, zu uffennthalt fünff- oder xxvi
centner anckenn, so sy bedürffig unnd habenn myessenn, by unns er-
kouffenn weite. Nun sind wir nit alleinig inenn in dem, sonnder in vyl
^f'- 63J. i^jo September 16. 593
mererm zu wylfarcnn gneigt. So aber ein solliche summ anckenn by
unns unnd ufif unserm märckt nit unnd basz by üch ze bekomenn,
bittenn wir üch gar früntlich, wcllenn zeugernn dis brieffs, der deszhalb
abgefertiget, sölüch sum anckenn by üch zc kouffenn gestattenn. Dann
5 soltenn wir in gon Lutzernn geschickt habenn, unnd sy dan vernemenn,
das er gon Straszburg gehöret, dürfiftennd sy in wol nit habenn lassenn
volgenn; das wer dann denenn von Straszburg ettwas schmechlich ge-
weszenn. Umb sollicher ursach willenn habenn wirs by üch an die
hannd nemenn wellenn unnd sind in hoffnung, ir söllichs nit abschla-
10 chen werdenn.. . Datum mitwochs den xiiii. septcmbris anno etc. xxx«.
Efttwurf. St.-A. Basel, Missive7i A 2S, öl.Sißv.
633. /5.?o September 16.
Burgermeister, klein und grosz rat der statt Zürich an burger-
meister unnd rat der statt Basell.
15 Ir tragennd (alls wir zwiffells on) noch gut wüssenn, wie unnd
was der ii:f'" krönen halb, so die funff ort in vermug des lanndt-
fridens uff Johannis baptiste zu sünngichten nechsthin erlegt unnd usz-
gericht habenn sollten, uff jungst gehalltnem burgertag in unnser statt
verabscheidet. Unnd wiewol wir uff ernanter i\\\\'^ ortenn gutte wort,
20 so sy uwern unnd unnsern lieben Eydtgnossen unnd christenlichen
mitbürgern von Bern muntlich unnd schrifftlich gebenn unnd furncm-
lichen denselben ab einem tag, zu Brunnen gehalltenn, zTigeschriben,
das sy uff mentag vor crucis nechstverschinen das obbestimpt gellt
an alle furwort erleggenn woltint, vermeint, sy hettind dem landts-
25 fridcnn an wythern gevarlichenn uffzug stat gethan. Unnd daruff ouch
unnsere bottenn der unnd annderer sachenn halb zu Badcnn zu tagen
gehept, so ist doch nüdt an den dingenn gewasenn. sonnders habent
sy von den funff ortenn etlich das gellt nach innhallt des landtfridens
gebenn unnd etliche zu recht leggenn wollenn. Deszhalb unnser bott-
30 schafft ungeschaffet widerumb heim verritten.
Diewyl dann ir unnd wir (als offennlich am tag ligt) für unnd
für, allso von den funff ortenn schimpfflicher, verächtlicher wysz, unn-
sers bedunckens, wider alle billikeit uffgehalltenn werdent, hatt unns
usz grosser mercklicher notturfft für gut ansächen wollenn, einen kurt-
35 zenn ilennden burgertag uch unnd anndern uwern unnd unnsern christen-
lichen mitbürgern anziisezenn. Alls wir ouch söllichenn tag nämlich uff
mentag nach sannt Matheus des heiligen zwolffbottenn tag schierist-
kunfftig nachts zu Arow an der herberg zu sind verrumpt unnd be-
stimpt habennd. Unnd langt demnach an uch, unnser getruw lieb Eydt-
40 gnossen unnd christennlich mitburger, unnser hoch ernstig unnd trungen-
Basler Reformationsakten, IV. ih
594 /Ä?(' St-pUvibi-r i6- ij. Nr. 634 — 6^5.
lieh bcoar umul vornianung-, ir wollint (\c\\ vcrmelltcn tat^- durch uwcr
crsam hottschatü bcsuchciin inil vollmachli<;cin n^cvvalt uiiikI hcvclch,
furtcr in vermui^ des landttVidcnns alles dasjheni«»-, es sye mit ab-
schlachung der profiand unnd in anndcr wo.'g helffcnn zc ratschlagen, ze
handlcn unnd zii bcschliessen, dartzu wir gotlichs recht, eer, glympff 5
unnd fug habend unnd nit uszbliben, alls wir unns des gentzlich zu
uch versachenn . . . Datum tVytag vor Mathei anno etc. xxx».
Original, mit aufgcdr. sieget. St.-A. Basct, Politisches M ß, 2, bl. S5-
634. ^SJO September 16.
Aus einem schreiben des capitcl der stift Basel an Josten von «o
Rinach.
Der mandaten halb, uns zukommen, loszenn wir uns vernugen,
werden die loszen drucken und an alle ort schicken zu publicirn. Sonsten
habent wir inn unser instruction anhencken loszen ettlich artigkell als
unser restitution halb, item das wir unnd all unser verwandten inn 15
schütz und schirm keiserlicher mt. genomen wurden, item das bi der
Babstlichen heiligkeit uszbracht, ob den von Basel etzwas nochgeloszen,
als inn babstlichen monat vacierend beneficia ze lyhen, das solichs
revocirt wurd mit ermeldung gnugsamer Ursachen, und das Babstlich
heilio-keit ordinariis collatoribus uff unnserm stifft die coUation ouch 20
im bapstlichen monat zustellen wolt etc. Von disen puncten habenn
wir noch nit megen versten, wie oder was gehandlet; ist nochmoln
unser vermanen unnd beger, ir wellent mit hilff doctor Johansz Fabri,
unsers gunstigen hern, denen dingen nochdencken unnd, ob derglich
uszzebringen, versuchen und vlisz anwenden. Damit got bevolhen unnd 25
sagent uns hern Johanszen Fabri unser aller dinst unnd gutwilligkeit.
Datum Friburg, xvi. septembris anno im xxx.
Entwurf. Ge7ieraUandes-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22ß (l 53'^)>
bl. Sjv.
535, i^jo September ly. 30
Urfehde: Annely Flutbacherin, von Lampenberg, die widertoüfferin.
Hat sich wider m. h. verbott und Ordnung der verfürischen sect
der touffbrüdern anhengig gemacht, darumb sey dann ingelegt worden,
aber dero gn, uff sampstag, obstat, vor Mathei apostoli, den xvii. tag
septembris, ledig gelassen, scJnv'ört in der richtstuben über Rhin in 35
bysein des furnemmen hern Wolfgang Krafft, schultheissen, ihr sedieren
ab und sich gemäß ussgangner religion zu halten. Sie wird nechst
kunfftig sontag nach Mathei apostoli oder nachvolgenden sontag, so
bald sey das mit gesuntheit vermag, an offner cantzel, glich zu end
Nr. 6j6. i^jo September 20. 595
der predig, in gegenwurtigkeit der underthonen tuiderrufefi bei strafe
des todes. Jo. Ilen. Fortmüller, notarius hc.
Sf.-A. Basel, Rats buche r O ./, s. l ßj .
636. 1530 September 20.
5 Abfijidimgsurkunde der Margreth vom Gnitt, ehemaliger Jionne
im k lost er Klifigetitan).
Ich, Margreth vom Grutt, mit dem hochgelerten hern Alexander
S^'tz, der artznye doctor, hindersäs zu Basel, minem eelichen mann
imd vogt, dem ich ouch der vogtye anred und bekantlich bin, und ich,
10 derselb Alexander Sytz, für mich selbs und in vögtlicher wys mit iro,
bekennen und thunt kunt alermengclichem mit disem brief: Aisdan
ich, die jetzgemelt Margreth vom Grutt, gute zit jaren in dem closter
Clingenthal zu mindern Basel wie ein cappitelfrow gewont, aber mich
nit one ursach mit gemeltem hern doctor Alexander Sytzen vermehelt
• 5 hab, das mir da die würdigen frow aptissin und capitel desselben
closters Clingenthall, ouch die ersamen wysen nieister Balthasser Angel-
rot, der goldschmit, des rats, und Wolfgang Kraft, Schultheis zu mindern
Basel, als vermeltz closters pflegerherrenn, von . . . burgermeister und
rath der statt Basel, minen gnedigen lieben herrcn, hartzu verordnet,
20 hundert und zwentzig gülden, min pfrund gelt, desglichcn alle min hal)
und gut, so ich im closter gehept, gewunnen und uberkomen, dartzu
alle hab und gut, so ich von frowcn Anna Obermeierin seligen im
closter ererpt, wie sy mir dann dz noch des closters altem bruch,
harkomen und gewonheit verordnet und verschaff, zu minen handen
25 gesteh, bezalt und uberantwurt, desglichen mir ouch min leben lang
viertzig pfunt stebler, vier viernzel dinckel und vier som wins, Basel
messes und werung, in lypgedings wyse zegeben verschriben und mich
damit von inen und irm closter Clingental gar und gantz abgevertiget;
dvvil mich dann von inen wol beniigt, so hab ich mit hand, mund und
30 gwaltsame her doctor Alexander Sytzen, mins emans und vogtz, und
ich, derselb Alexander S^'tz, für mich selbs und in vogtlicher wysz mit
iro für unns und unser beider erben die obgemelten frowen, aptissin
und cappitel, des closter clingenthal, . . . ouch die obgemelten pfleger-
herren und derselben nachkomen der obestimbtenn hundert und zvveintzig
35 guldin mins, der gemelten Margretha vom Grutt pfrundgeltz, aller miner
hab und gutter, von mir selbs harrurend und von frowen Anna Ober-
meierin seligen in craft irs gmechts an mich gevallen, ouch aller und
636. ^)ygl- li.R.A., bd. If, nr. 202. — C7>er den voi aufgegangenen streit twischen
Margreth vom Grutt und dein kloster Klingental, der durch vom rate bestellte Schiedsrichter
40 geschlichtet wurde, siehe St.-A. Basel, Klingental urkde. nr. 26^1 .
öiH) 75,^0 Se-f^/imöt-r 24. Nr. ö^ij.
jeder ainu^rclriin;^, recht iiiul ansprach, so ich sollichs pfrunclgcllz, niins
iiiul tVow Anna 01)ermeicrin scli};cn ^clasncn guts und sust anderer
Sachen halp, . . . gegen inen und gemeinem closter KHngental, irn pHeger-
herren, allen irn nachkomcn, haben sollen, können oder mögen, gar
und gantz und in alweg cpiit, lidig und losz gelassen und getzalt ... 5
V \\(i des alles zu warem urkhunt, so hal)en wir beide, Alexander
Sytz, doctor, unnd Margreth vom Grut, sin eefrow, mit im als mincm
eeman und vogt und er in \'6gtlicher wysz mit mir mit \\y% erbetten
die ersamen wysen herr Hansen Schorendorff, schultheissen, und den
vesten junckher Cristoffel Stouffer, burger zu Basel, das sy beid ire 10
insigel für unns beide und unser erben, doch inen beiden und allen
irn erben inahveg onvergriffen und on schaden offenlich gehenckt habn
an disen brief, der geben ist fritags den zweintzigisten tag des monats
septembris^), als man zalt von der gepurt Christi unsers erlosers thusendt
tuntThundert unnd drissig jar. 15
Origmal (pergament) mit den hängenden siegeln der beide/t ge?ta?in/en.
Si.-A. Basel^ Klingental urkde. 2642.
637. '530 September 24.
Burgermeyster, die oberisten meyster unnd sunnder verordneten
räth der stat Zürich ati burgermeyster unnd rath der statt Basel. 20
Es hat unns der eersam, wolgeleert, unnser lieber getrüwer predi-
cant, meyster Huldrych Zwingli, anzeygt, wie die cristenlichen predi-
canten, als s}' nähernmaln inn der handlung desz sacraments allhie
by unns versamlet gewesen, \on Verbesserung allerley miszbrüchen
unnd Unordnungen der kilchenn, unnd das denen villicht mit keym 25
fugklicheren oder geschicktem mittel dann dem cristenlichen bann, wo
der by den cristennlichen stetten eynmüttigclich angenommen werden
möcht, 2M begegnen were, nit mynder ernnstlich dann cristenlich under-
red gehalten unnd für gijt unnd nutzbar angesechen, sollichs zii fur-
genommenen burgerstagen an gemelte stett langen ze laszenn. Unnd 3°
so wir dann durch gemelten unnseren predicanten berichtet, das üwer
cristenlicher predicant, doctor Oecolampadius, ettwas ansechung unnd
betrachtung diser dingen halb, wie die anzüsechen, verfaszt, wellichs
demselben unnserem predicanten nit unanmüttig, unnd aber inn an-
sechung unnserer nüwlich uszgangener mandaten, die noch zur zvt by 35
unns inn bestandigem wäsen sind, dären sich ouch gar nach alle an-
stoszende landtschafften vergl}xht, unns nit für gut oder geschickt an-
sechen wellen, das wir söUichen handel (wiewol unns der ouch nit
miszfellig) fürtragen laszen sollen. Meynen ouch vil geschickter, beszcr
636. ■) Der 20. September ijjo war ein dienstag. 4°
Nr. 6J8-640. ißjo September 24 — 26. 597
unnd Wäger sin, das ir gemelten üvvern predicanten yetz uff den tag
gan Arow gefergget unnd vilgemelten Handel selbs fürtragea laszenn
betten; dann er ouch durch nyemand fugklicher unnd geschickter an-
bracht unnd erzelt werden mag.
5 Das haben wir lieh im allerbesten unangezoygt nit wellen laszenn,
vvyter wiszenn mögen, uwers gefallenns unnd gutbedunckens ze handien.
Dann was wir zu uffgang, lob unnd frommen der kilchen gots gefurdern
mögen, daran soll an unns mit gottlicher unnd uwer hilff nützit er-
wynden. Ilends usz Zürich, sambsztags nach Mathei anno etc. xv^'xxx"
10 der sechszten stund nachmittag.
Origi?ial. St.-A. Basel, Kirchen A 4, fol. 20. — Druck: Stacheliii,
Oekolainpad, öd. II, nr. jSo,
638. J330 September 24.
UrfeJide: Lupolt Kumpel, genant Beyer, der gwandtman zu Basel.
15 Hat über miner herren furgenomne religion und verbott offen-
lichen gspilt, deszhalber ingelegt worden und uff sampstag nach Mathei
apostoli, den xxiiii. tag herpstmonads, ledig gelassen. Hat geschworen,
das er furohin one miner herren wüssen, willen und erlouptnis nit mer
winschencken noch wirtschafft halten wolle, darzii, so ime Hans Vüglin
20 den pfan/^t/y Schilling erlegt, ime als denn sine pfand widerumb zii hand
stellen und lenger nit verhalten, sampt gemeiner urfech in bester form,
py pen des swerts ... Jo. Hen. Fortmüller hc.
St.-A, Basel, Ratsbücher O 4, s. i ^Q.
639. 1530 September 24.
25 Urfehde: Hans Beck, genant Schnabelhans, der winrüffer zu Basel.
Ist ouch spyls halb ingelegt, darzü ungehorsam gewessen desz-
halben, das er die, so mitgspylt haben, nit angeben wollen, ist ouch
uff sampstag, obstat, nach Mathei apostoli, den xxriii. tag Septembers,
ledig gelassen. Hat geschworen, sich umb gesatzte straff und büs mit
30 den ladenherren in viii tagen den nechsten zu vertragen und iren
willen bhalten und davor nit wychen ; ouch das er wolle den thurn
costen fürderlichen uszrichten, sampt gemeiner urfech in bester form
by pen des swerts etc. Jo. Hen. P"'ortmüller hc.
St.-A. Basel, Katsbücher O 4, s. i ^g.
35 640. 1530 September 26.
Instruction uff den burgertag Arow, so mentags nach Mathei anno
etc. XXX gehaltenn.
Item als dyser tag von unnsern treuwen liebenn Eytgnoszenn
5i)8 /.iV'^ St-ptt-mber 2y. Nr. 641.
inul cristlichciHi mitl)uri;oni vnii Zuricli bcscliriheii iimul sonderlich von
wc'^cn ilcr ilrithalb tnsent krönen, so dy funff ortl uns, den cristlichenn
stcttenn, an i.\c\\ keslciin, so wir in vcrnij^eni zu<j^ ierentlialb erlitten,
zu i'ebeiin schuldig sind iinnd das \-ermof^ des si)ruchs noch nit er-
stattet, wan tlan deshalb iXcw tunlT orttcn i\y prolyand iidialt des lant- 5
fridens aboeschlagen seit werden, soll unnser boll nil gw.dt habcnn,
darin ze bewylliocnn, sonder saj^enn, es hegen unns die von Bern ge-
schribenn, wy ettliche der funff ortt das gelt on alle furwort ze er-
legenn wvllcns, ettliche das ouch, doch mit furworttenn, erlegen wellen;
deshalb sy denselbigen, unratt zu vermiden, so darusz erfolgen mocht, «o
das sy das ir ouch on furwortt erlegen tiegen, freuntlich geschribcnn
etc., unns darby gebettenn, das wir also zufridenn sin woltenn unnd
verharren, was innen von denselbigenn, denen sy geschriben, zu ant-
wortt wurd, wellen sy unns furderlich, furer darnoch megen gerichtenn,
zukomen laszenn, uff welche antwortt wir noch bishar gwarttett, aber «5
nichts zukomen. Der ursach wir gmeint, dy sach glichwol gestanden
und furer nichts darüber geretten. Er soll ouch darby uff das glimpff-
lichest, als er wol geschickt, anzeugen, das inn dysenn schwerenn,
durenn und sorglichenn zytenn nit gut ettwas strefflichs an dy hand
ze nemen; dan soll man innen dy profand abschlachen, so sig zu er- 20
sorgenn, das unns usserthalb dy profand ouch abgeschlagenn werd;
was dan solicbes uff im ertragen wurd, mag ein jeder by im selb wol
ermessen. Deszhalbenn er in kein streff liehe sach volgen, sonder, was
deszhalb furfalt, in sin abscheid nemen, wyder hinder sich an unns
pringen. 25
Original. St.-A. Basel, Polnisches M ß, i.
641. [i 530 September zy.] ')
Gutachten und antrag Oekolampads über die eiiiführimg eines
christlicJien bannes.
Es ist auch [durch] doctor Ecolampad, ein person, von unsern 30
lieben Aidgnossen und christlichen mitburger zu Basel gesandt, an-
bracht von wegen eins christlichen bannes, des sich klein und grosz
rätt zu Basel schon entschlossen, in die hand zu nemen und widerumb
einzusetzen sein: dweil sie des mit dem wort gottes beredt sein, das
ein jedliche christliche gmain solches bdorffe, und durch den zum tail 35
christlich erkennet werd. (Math. 19, Marcus 9, 1. Cor. 5 etc.)
641. ') Die Verhandlungen in dieser angelegenheit fanden atif der Aarauer tagung der
Städte Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Mülhausen, Biet und Konstanz statt
(vgl. Absch. IV, j b, s. -jSj und B. R. A., bd. IV, nr. 6j7 und 640.
Nr. 641. i^^o September 27. 599
Hat zum ersten furgvvend, das ein grosz underschaid zwischen
weltlichem gwalt und der kirchen gwalt. Der weltlich gwalt hat das
swert und die strenge, sol [olme] ansehung der person die laster stroffen.
Die Iv'irch Christi kcret all mittel an, den nechsten zu gewinnen, wie
5 das Christus verlassen hat, ja hat vil mehr ein artznei, damit der sunder
nit gschedigt werde. Der weltlich gwalt zwingt und bringt forcht, die
kirch aber sucht alle freuntlikait. Der weltlich gwalt mag under im
gdulden Juden, snode weiber, auch ander ubeltetter und zu zeiten
dannocht christlich sein, welche die kirch kein zeit under ir sol gdulden
CO noch gmainschafft mit in han. Der weltlich gwalt, so er ein ubeltetter
strofft, ist er zufriden. Mit dem ist aber darumb einer kirchen Christi
darumb nit gnug geschehen. Wo huet ein eebrecher von weltlicher
gstraftt, solte des andern tag gmainschafft an des herren tisch han.
Umb der kirchen straff soll darumb bürgerlich stroff nit uffgehept
15 sein; darumb solche vorausgangen mandaten nit zuwider wurt sein,
und ein weltlich oberkait mag dardurch erleichterung han viler müeh
und arbaiten, mit den sie jetz teglich wurd bladen.
Hat auch furgehept vilfaltig, wie der ban von Christo bevolhen,
von aposteln gebraucht, auch von allen kirchen, wievvol hernach von
20 etlichen miszgebraucht worden sei.
Item die pepstler und die widerteuffer uns nit gantz on ursach
[uns] smehen, wir sein nit ein christlich kirch; dan wir han kein schlussel,
zuzuschliessen und kein bann.
Item grosse ongehorsame sei im volk, und man schrey, man welle
25 die leut mit gwalt frum machen, zwungner dienst sei got nit lieb.
Wiewol ein oberkait darumb ir bürgerliche stroff nit soll fallen lassen,
gezimpt ir doch darbey, das sie Christus Ordnung, so das folk basz
meinstern mag, lasse ein furgang han. Er gab auch zu bedenckenn,
was grosse frucht bring die bruderliche stroff und ermanung, durch
30 welche man gweltiger gezogen werd, das man beger von hertzcn frum
sein, und so lang der befelh Christi underlassen, sei kein wunder, das
man wenig gutter frucht sehe.
Item Christus hab nit gsagt: „So du dein brudern zum andernmal
und selbander gestrafft hast, verklag in der oberkait"; er sagt aber:
35 „Sag es der gmain" ; wo wurdt man, oder wo mag man das halten,
so die kirch kein ban hatt?
Item abstellung des waren bannes dienet zu grosser Verachtung
der diener des gotzworts ; dan sollen die stilswigen, so sein tailhafftig
fremder laster; sagen si es einer oberkait, so werden sie verhasset als
40 verretter, und wurd die warhait in inen verhasset.
Item die bruderlich stroff sei fruchtbarer bey inen dan turn
()00 1530 Siplfuiher 27. Nr. 641.
oder ocltstrofl"; sei auch iiiilter uiul allerleiiUichst, erstreckt sich nit
weiter daii zu der aussliessuiig, wicwol dasselbii;- l)ei Olcw <;laul)i^en
ein <vrosz: daruinb sie auch die hoch achten sollen.
Item, wo ein christlich oberkait die ordnun^- abstellen woltc,
wurde sie geachtet, herter sein dan der Turck, der nit werct Oicw 5
kirchen, so im tribut geben, die Ordnung; ja sie wurd geachtet wider-
christlich, das sie Christi befelh nit in die hand neme.
Item es wurd spottlich sein, das Christi befelh eben in den stetten,
SO christlich wollen gnandt sein, nit erstattet werd.
Item zu bedencken, obschon jetz christlich obern sein, das uff 10
die folgen mögen eigennützig schedlich hern, die der kirchen grossen
drang wurden thun.
Das aber der ban bisz hicher in Verachtung, ist allein wie ander
dinii mehr ausz dem misbrauch, welcher miszbrauch, so er abgestellct
wurd, wurd der ban hailig, lieblich und onveracht. '5
Im ban sein drei misbreuch furgangen : die erst durch die, so de
haben sollen bannen; dan ein grosz tyranney war, das der bapst oder
ein bischoff noch seinem mutwillen hat gebannet; zum anderen, das
man umb geltswillcn und umb menschen Satzung willen und ausz neid
und falschem vertragen verbannet hat; zum dritten, das man mit citirn 20
und nit on kosten und ander onbruderlicher wcisz die menschen uberilen
und uberboldert hat. Die miszbreuch sein wider gott.
Dan zum ersten ist der gwalt der kirchen und nit einer oberkait
oder priesterschafft allein geben ; dan sie auch da als glider der kirchen,
s. Paulus verbaut sampt den Corinthiern. Christus hat die Schlüssel der 25
kirchen mit grosser verhaissung und troung geben. Diszem miszbrauch
wer alszo zu begegnen, das man allen stenden in namen der kirchen
etlich verordne und zum ersten die lutpriester als die, so die sacrament
uszzutailen han und got müssen rechnung gebenn, das sie die reudigen
von den gsunden nit absundern:^ dan sie sollen der hert gottes in 30
alweg warten; ist in mehr bfolhen dan predigen allein. Darzu sollen
auch geben werden ein radtsher oder richter ausz der pfar, der ver-
stcndig, dapfer und onstraffbar vor dem volk; item einer ausz der
gmaind oder zwen, auch erbar, damit ausz allen stenden etlich ver-
samlet stathalter sein der gantzen kirchen, wie Tertullian schreibt, das 35
etwa gwonheit war, dasz der kirchen gwalt etlichen erweiten alten sei
befolchen gwesen. Also, so zu Basel ausz den im pfarren in der stat
wurden xii menner zu solchem handel verordnet, da mögen die rad-
heren mit deno ausz der gmain wol verhueten, das die diener des
words nit nuwe bepsterey anheben; desgleichen die sampt den rads- 40
herren oder deno, die do ausz der gmaind. mögen wol furkumen, das
Nr. 641. /^jo September 2j. 601
der gwalt nit bei einem ander tail bleib, das neben dem wort gottes
etwas anders suche.
Dem andern miszbruch ist zu begegnen mit dem, so man allein
umb offenliche laster bannet, nit umb geltschuld, aber umb solche
5 Sachen, darumb ein christlich gmaind verachtet wurd, das sie ein solchen
offen sehender der gmaind gduldet; darumb man e\n[en] billich meiden
soll, musz sein groszwichtig, dasz er wider die gots gbot handelt, als
do ist in abgotterey, sacrament schendung, schlagung und oneerung
vatter und mutter, todslag, eebruch, mainaid, wucher etc., der groben
10 onleidlich hendel. Dan klein Sachen, es wer dan, das ein grosz beswerd
daruff folgt, sollen gantz nit gehöret werden. Desgleichen soll man nit
uff siecht anbringen handeln, sunder uff gewissz sach, damit man nie-
mand on ursach beschwer.
Dem dritten misbrauch wurd also zu begegnen, das so die xii
15 oder HI verordneten banrichter einer jeden pfar verncmen, das jemand
also onchristlich lebt zu smach dem volk gottes, das dan ausz inen
erwelet oder auch sunst jemand, der dem schuldigen am anmutigsten und
dapferst sey, und den schuldigen mit gutter christenlicher ermanungen
abzieh von seinen boszen furnemen, irsal, laster oder wandel, und wo
20 er den höret und begeret verzaihung, sol man es im nachlassen. Item
wo er nit wurd folgen, sol der durch zwen oder drei verordneten
aber ersucht werden mit gleicher christenlicher, freundtlicher mainung.
Wo das aber nit hilff, sol er für die xn beschickt werden und von
den XII gemainglich ermanet werden, abzuston von seinem boszen
25 weszen; und folget er, so sol im aber gnad geschehen, und sol nit
verbannet werden. Wo er aber je widerspenstig wurd sein, soll er
öffentlich verbannet auszgrufft werden und so lang darfur ghalten, bisz
er sich bessert, und man in widerumb uffnimbt. An dem wurd niemand
zu klagen han; dan welchem Christus Ordnung nit gefellet, und der do
30 nit zu gwinnen ist, darumb kein uffrur zu bsorgen, wie man das fur-
geben mochte.
Uff disze weisz hat ein klein und grosz ratt zu Basel verwilligt;
jedoch, damit solches desder stettlicher mocht ghalten werden, fur-
bhalten, was zu befestigung solcher Ordnung mocht dienlich sein, auch
35 zu bradslagen.
Endlich, so man verstanden hat, wie das die predicanten, des
sacraments halben zu Zürich versamlet, auch miteinander darvon red
ghalten und erfunden, das solches etliche christenliche stettcn noch
nit gantz gelegen und doch abgredt, es sey der mutest weg und im
40 Wortes gegrundt, aber es wer gut, das man solich christenlich Ordnung
miteinander anneme, hierumb uff diszen tag haben sie gmelten D. Eco-
Basler Reformationsakten, IV. (6
liOil Jjjo September 2j. Nr. 642.
Uinipadiuin «;scliicl<t, unsz diszcs ires handeis zu hrichtcn, der niii n.uneii
drei dins^- hej^erct hat.
Zum ersten: das ander ehristliche mitburger auch wollen mit
seinen herren solche christenliche ordnunj; annemenn als den beleih
Rottes; dan es zu t'riden dienen wurde, wo man einhclli|.i^ furf'ure. 5
Sunst mocht lichtlich onwill der undcrthan gegen den obern sich er-
heben, warunib sie nit auch thun wie die andern, und wurden eint-
weder die predicanten gsmecht als die, so die warhait verhalten, oder
die obern als die, so der warhait nit beiston.
Zum andern hat er, wo das beswerlich wurd geachtet, das man 10
welle ausz allen orten der christenlichen burgerschafft ein predicanten
sampt einen radsbotten, solcher sach verstendig, an ein gmain malstad,
nemlich gen Basel, das den zu Strosburg auch gelegen, das sie sich
des miteinandern undersprechen, domit sie der sach halben ein gleichen
verstand tragen und das best einhellig annemen. 15
Zum dritten: Wo ouch disz nit wurd gelegen sein, dweil dan
klein und grosz rädte zu Basel gnugsam durch das wort gottes ver-
sichert, hierinn ein christlich furnemen han, das ander christenliche
stedt nicht des weniger christenliche libe gegen in behalten und sie
in solchem durch ire predicanten oder andere darumb alsz die, so 20
nuwhait oder sonderlich weisz suchen, nit auszruffen ; dan ire predi-
canten sein diszes und ander irer leer und hendel rechnung zu geben
beraid und insunderhait disz handeis halb; dan in beswerlich wurd sein,
wo iren christenlichen gmainden christenlicher gwalt und bruderlich
ermanung nach Christus insatzung entfremdt oder verergert werden 25
solt. In allem wer in das liebst, dem bevelh Christi einhellig nach-
zukommen.
Daruff ist gmeltem doctor geantwordtet, das treulich anzubringen
in hoffnung, es werd ein andtwort fallen uff den nechsten tag gen
Baden, so gott gfellig. 3°
Protokoll, beschädigt und stark verwasc/ic?i. St.-A. Basel, Kirchenaktett
A 2, fol. Sj . ■ — Drticke: (nach der Ber?ier und Zürcher ausfertigung)
Abschiede, bd. IV, i b, nr. JP5, beilage zu l und (?iach der Schaff-
hauser fassung) Staeheli?i, Oekolampad, bd. II, ?ir. '/S2.
642. IS 30 September 27. 35
Urfehde: Ennelin Tenniker, von Bus, Varspurger ampt, die unhold.
Ist umb hexarey willen, ouch das sy das dorff Bus irer heim-
wonung verbrennen wollen, ingelegt worden und widerumb uff zinstag
vor Michaelis, den xxvii. tag septembris, ledig gelassen, hat geschzvoren,
zu beiden seiteji des Rheins Basler gebiet lebeJislänglich nie mehr zu 40
Nr. 64J. ißjo September 28. 603
betrete7i nnd über Rliin uszerhalp Basel gebiet ir leben zu sclilyssen
und volenden, sanipt gemeiner urfccii bei strafe des ertränkejis.
Jo. Hen. FortmiJller hc.
EfUtvurf. St.-A. Basel, Ratsbüchcr O 7, s. 160.
5 643. /^jo September iS.
Das capitel der stift Basel an Josen von Rinach.
Wir haben uch nehermoln zuschriben loszen, uns by der Babst-
lichen Heiligkeit legaten bullani expediren ettlicher zins und zehendt-
kauff halb, denen von Soloturn , . , gethan . . .
10 Item und witers habenn wir zu Aristorff und daselbst umb under
Adelberg von Berenfels oberkeit ouch ettlich zinsz und zechenden und,
alsz der solich dorff Aristorff mit der zugenord denen von Basel feyl
gethan unnd wir dencken mögen, wann das dorff Aristorff denen von
Basel solt werden, das die selben uns alszdann unser zinsz unnd ze-
15 henden der enden nemen und nützt darumb thun werden, so haben
wir, das zu verkomen, bemeltem von Berenfels ze koufifen gcbenn,
was wir der enden habenn; also, wellent die von Basel mit im umb
das dorfif handien, muszent sie im eins mit dem andern zalenn.
Unnd wie wir hiemit, also hab ich, der thumbprobst, auch inn
20 einem andern gethan, namblich usz einem der thumbprobsty dingkhoff
Bubendorff, under den von Basel gelegen, ein matten verkoufft, inn
meynung, das erlöst gelt an einem sichern ort widder anzelegen, dann
sie von Basel mir sonst den gantzen dinghof genomen; do ist unser
beger, . . . uns von Babstlicher heiligkeit legaten die bull (si in eviden-
25 tem [utilitatem]) all oberzelten verkouffungen halb, durch unns als vor-
stot beschehen, zu expedieren unnd, cognitz darüber zc thun, die sach
einem herrn und abt zu Lutzel zu befehlen. Es wurdt solich houbtgut
hie nydden viel sicherer und basz dann do obnen landsz anzelegen
sin, ouch nit mangel haben an dem anlegen. Wir ersnc/ien um be-
30 förderlichste erledigung des geschäfts mid dafiach um eure heimkeJir
bei Verlust des presenzgeldes. Deti reicJistagsabscJiied ka?i?i uns Dr. Jo-
ha?ui Fabri zustellen. Datum Friburg, xxviii. mensis septembris.
Entwurf. Ge?ieralla?idcs-A. Karlsruhe, Copialbuch nr. 22 ß fljjoj, bl. cS'5.
REGISTER
A
Aarau 9. 14. 17. 18. 28. 29. 30. 32. 169.
170. 177. 230. 234. 235. 268. 306. 597.
Aargau (Argöw, Ergeuw) 69. 346.
Abendmahlszwang 479. 483 f.
Abera, Elsa, von Tenniken (Thurgau),
Wiedertäuferin 291.
Acht alte Orte 155.
Adacher (Adacker), Antonio 155.
Adelberg, Bürgermeister = Meyer, Adel-
berg, Bürgermeister.
Albankloster, St. 25. 33. 67. 166. 168.
191. 193. 194. 202. 225. 269. 270.
272. 273. 274. 275. 276. 333. 367.
418. 421. 425. 426. 502.
Albanstor, St. 367.
Albertus [von Brandenburg] , Kardinal
von Mainz, Erzkanzler 497.
Albrecht, Simon 409. 551.
Alexander, Doctor = Sytz, Dr. Ale-
xander.
Alfurt 559.
Algäu 60. 63. 64. 502.
Alickonn, Heinrich von, Stadtschreiber
von Luzern 235.
Älin, Lienhart 491.
Alingnio (Allingio), Claudius de, Propst
zu St. Alban 25. 270. 271. 272. 274.
333.
Allschwil (Almszwyler) 95. 97. 99. 100.
101. 305. 357.
Almosen 273.
Almosenordnung 581.
Almszwyler = Allschwil.
Altdorff bcy Ravenspurg 445.
Altkilch 24. 25. 33. 168. 201. 269. 276.
300. 302. 303. 304. 391. 392. 475.
569.
Amerswiler 377.
Ammerbach, Doctor (BonifaciitsJ 493.
Ampringen, Margreth von, Convent-
schwester zu Klingental 250. 251.
Ampringen, Junker Philip Jacob von
251.
Andlau, Jörg von, Comenthur von Bü-
cken (Beuggen) 242.
Andlau, Philipp Jacob von, Domherr
57. 58. 443.
Angelroth, Meister Balthasar 551. 595.
Anhang, Hans, Schneider, von Reigolds-
wil 382.
Anwil (Andwil), bei Sissach 321. 322.
Apfel, Claus, Meister, Scherer auf dem
Platz 492.
Apotheker (Appentecker), Caspar 189.
Appellationsgericht 236.
Appenweier (Appenwiler) 270.
Appenzell 66. 153. 337. 351. 381. 424.
AppoUinaris, St. 196.
Apptischiffen = Äbtischen /St. Gal-
lisch] 522.
Arisdorf (Aristorff) 603.
Ariesheim (Arliszen) 149. 357.
Armbruster, Melchior 61.
Ars, Schleife zu hinder = /Sattelgasse
14] 61.
Arx, Diepolt von 254, 255.
Arx's Knecht 255.
Äsch (Esch), Baselland 23.
Aschenberger, Johannsen 587.
Atz, Hans, von Muttenz 394. 495. 544.
Augsburg (Ougspurg) 52. 466. 475. 497.
501. 502. 503. 504. 516. 521. 522. 531.
537. 555. 558. 559.565. 566. 568. 570
571.
606
Augsburg, Bischof von: Christof f I.
[von Stadion, f 1543 J 501.
Äugst (Ogst) 438. 439. 440.
Augustinerklostcr (^Gottshus sant Augu-
stins) 140. 147. 179. 193. 195. 202.
224. 230. 249. 269. 296. 367. 368.
Augustiner, Prior zu den 547.
Augustinern, Hof bei ilcn - /zur /Ui-
genweide = Rheinsprung 20 1511/
296.
Austriaca, domus - Haus ücstcrrcich.
B
Babst, N., Canzler in Ensisheim 10. 34.
66. 157. 184. 201. 236. 300. 363. 508.
Back, Augustin 476.
Bad, nuwes = [Gerhergasse 48] 544.
Baden (Aargau, Grafschaft) 18. 28. 30.
32. 36. 48. 51. 52. 53. 64. 65. 66.
67. 68. 69. 72. 79. 89. 92. 95. 102.
103. 111. 113. 114. 119. 125. 131.
133. 155. 169. 177. 186. 212. 278.
279. 310. 324. 325. 326. 333. 346.
350. 354. 371. 380. 381. 386. 389.
430. 436. 454. 456. 503. 511. 593.
602.
Baden, Markgrafschaft 135. 364.
Baden und Hochberg, Ernst, Markgraf
zu 128. 130. 136. 193. 202. 223.
236. 345. 364. 383. 384. 385. 396.
404. 407. 411. 412. 434. 445. 446.
451. 469. 513. 515. 519. 533.
Badenweiler 202. 223. 345. 396. 513.
515.
Bader im nuwen Bad 544.
Bader, Conrat Schlundlin, genannt 489.
529. 530. 531.
Bader, Heinrich 320.
Bayern (Payger) 60.
Bayern, Herzog Wilhelm von 190.
Balyson, Claudius 406.
Balthasar, Bischof zu Hildisheim und
Malten = Mercklin, Dr. Balthasar,
Weihbischof und Coadjutor des Bi-
schofs von Constanz, Reichvicekanz-
ler, Bistumsverweser zu Hildisheim.
Baltheimer (Baltemer, Bahamer, Bal-
thamar), Hans, Obristknecht 9. 174.
313. 335. 353. 358. 397. 410. 473.
476.
Bamberg, Jorig von 485.
Bann = Kirchenbann.
Bär, Anthoni 189. 233. 483.
Bärenzunft = Zunft zu Hausgenossen
484.
Barfüsser 208. 329. 418. 568.
Barr, Cristiana 446. 447.
Barr, Hans Felix 446.
Bartenheim 269.
Bartholomeus, zu Byntzen [Geistlicher
von St. Peter J 553.
Baselwein 417.
Bastion, Bruder 546.
Bauernkrieg 18. 23.
Baumgartter (Boumbgartter), Andres
387. 549. 552. 553.
Baumgartter, Batt (Beat) 71.
Baumgart fBoumgarter), Cristoffel 253.
483.
Beck, Hans, genannt Schnabelhans 397.
Beck, Peter, Pfarrer zu Munzach 208.
418. 420.
Beckenried 226.
Becherer 575.
Becherer, \'eltin 505.
Becherer, Ludwig, d. R., Carthauspfleger
159. 160. 409. 544.
Behem = Böhmen.
Behem (Bohem), Hansz 585. 587. 588.
Beidert, Nyclaus 491.
Beydertal = Biedertal.
Beyer, Lupolt Rumpel genannt, Ge-
wandtman 597.
Bellelay (Bellelee), Prämonstratenser
Abtei im Berner Jura 99. 327. 335.
340.
Bellelay, Niclaus, Abt zu = Schnell,
Niclaus 1., aus Biel 99.
BeUentz, Lorenz 484.
607
Benken, Baselland 18. 23. 132. 136.
137. 173. 210. 258. 265. 267. 313.
368. 369. 419. 495.
Bender, Caspar, Apotheker 233.
Benedicht, Meister, Sattler an der Spa-
len 492.
Benedict von Läufelfingen = Keller,
Benedict.
Bennwil bei Waidenburg 209. 265. 418.
421.
Ber, Anthoni = Bär, Anthoni.
Ber, Ludwig, Doctor 144. 300.
Ber, Mathis 483.
Ber, Oswald, Doctor, Rector universi-
tatis 493.
Berenfels, Adelberg von 556, 603.
Berger, Ulrich, Pfarrer in Mümliswil
60. 63. 416.
Berlins Frau, Täuferin = Börlin 335.
Bern 8. 9. 13. 15. 16. 17. 19. 20. 28. 29.
30. 31. 36. 47. 51. 53. 55. 56. 60. 63.
64. 66. 67. 68. 69. 70. 72. 79. 84.
88. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 111. 119.
120. 132. 136. 146. 152. 153. 155.
169. 172. 175. 177. 178. 187. 188.
212. 228. 234. 235. 238. 241. 255.
256. 260. 261. 288. 289. 290. 291.
292. 293. 304. 314. 317. 319. 324.
325. 328. 332. 335. 336. 350. 354.
355. 357. 358. 359. 360. 368. 371.
372. 375. 381. 389. 405. 406. 417.
430. 431. 434. 437. 441. 450. 454. 455.
456. 464. 469. 471. 473. 477. 495.
504. 514. 522. 523. 526. 528. 531.
532. 533. 534. 535. 537. 538. 555.
565. 566. 567. 568. 571. 592. 593.
598.
Bernhardt's Orden /= Zisterzienser ]
lll.
Bernhart, Herr = Bernhard Meyger.
Bertsch (Bertschi), Marx, Meister,
Pfarrer zu St. Lienhart 208. 418. 478.
Besserer, Hans 485.
Betken = Bockten.
Bettendorf 269.
Bettingen (Betticken) 61. 513. 543.
Beuggen (Bücken) 242. 439. 440. 561.
Byan, Peter 61.
Biblingen 189.
Bibrach 64. 70.
Biechner, Johannes 570.
Biedertal (Beydertal) 391.
Biefen, Bistum = Biesen .> (ßiesheim)
270.
Biel (Byel) 69, 92. 119. 290. 298. 328.
368. 371. 372. 434. 464. 465. 505.
531.
Bielbenken (Bülbencken) 132. 313.
Byelschmit (Byelsmit, Bygelschmidt)
263.
Bientz, N. 323.
Biesheim (Bussiszheim), Propstei, bei
Neu-Breisach, Elsaß 166. 168. 169.
194. 195. 270. 274. 275. 276. 402.
425. 426. 473.
Bygel, Werner, Stadtschreiber von Zü-
rich 18. 95. 126. 178.
Bildersturm 70.
Bilger, Paul 22.
Binningen 357.
Bintzen, Baden 43. 334. 517. 553.
Byntzheim == Bintzen.
Bynwon, Meister 190.
Birsbrücke, Fischvachen by der (Pirs-
brucken) 367.
Birseck 131. 148. 357. 477. 591.
Birsecker (Birsinger) Hans, von Leimen
173. 368. 369.
Bischoff, Andreas 57.
Bischoff, Lienhart, Wirt zu Hüningen
408.
Blandi, Bergwerk zu 296.
Blapp (Plap) Hans, von Zeglingen,
Täufer 254. 255. 257. 258. 259.
Blapp, genannt Margrcth Börli, von
Zuncka, Wiedertäuferin 347.
Blasien, St. (sant Blesy) 10. 296. 297.
Blasien, St., Abt Johannes von, (Sant
Plesin) 10.
Blawrock [Wiedertäufer ] 563.
Blechnagel, Urban, Stadtknecht 174.
Blenn = Pleigne (Berner Jura).
Blotzheim 176. 269.
Blotzheim, (Blotzen), Vogt von 230.
Blumenegk, Mathis von 242.
Bock, Ritter Hans, d. R., zu Straßburg
401. 404. 425.
Bockten (Betken) 443.
(iü8
Böch, Stcffan 485.
Bohcm, ll.ins Bchcm, Hans.
Boincpuigk, Sigmund von (^Hessen) =
Sii^tnurul von Paviclhcrg /vgl. Deut-
sche Reichstii'^sdkteii, jüngere Reihe,
J'll. S. /..\vr. Stuttgart 1935). 354.
Boisregault, von (Dangerant), Ludwig,
französischer Bote i^Borrigo") 332.381.
Boler, Mattis 489.
Bologna (Bononien) 220.
Bolonaris, Schneider 552.
Bölsenheim, Conrat Dietrich von, Land-
vogt von Röteln 517.
Bomgart, Andres = Baumgartter, An-
dres.
Bondorf, Anna, ehemalige Clarissin,
Ehefrau des Jorig Stoub 387.
Bononien = Bologna 220.
Börlin's Frau (Berlin's Frou), Wieder-
täuferin 335.
Börli, Margreth, gen. Blapp, von Zun-
cka, Wiedertäuferin 347.
Borrigo = Boisrigault, von (Dangerant),
Ludwig; französischer Bote.
Bothanus, Jeronimus, Diacon zu St. Al-
ban 208. 418. 421. 447.
Boumgarter, Stoffel == Baumgart, Cri-
stoffel.
Brand, Peter 484.
Brand, Theodor (Joder) d. R. 89. 102.
169. 208. 387. 418. 543. 583.
Branndisser, Sigmund 19. 53.
Brasel, Hans 485.
Bratelen = Pratteln.
Breisach 54. 131. 274. 277. 318. 384.
402. 407. 411. 412. 473. 474.
Breitschwert, Jacob /Eig. von Augu-
stinergasse 17 119 J 452.
Brem, Peter, Pfarrer zu Münchenstein
209. 419.
Bremgarten 8. 332. 381.
Brenner, Fridli 572.
Bretzwil 209. 264. 419 .
Brieffer (Briever), Niclaus, Chorherr
zu St. Peter 105.
Bringfelder, Bastian 284.
Brysacher, Gorius, von Rothenfluh,
Wiedertäufer 321.
Brislach (Brislack) 91.
Brobst, Hans 544.
Brombach, Fridlin, Pfarrer zu Mai-
sprach 209. 418.
Brommcr, Jcrg, Pfarrer zu Ikiikcn 210.
419.
Brotbeckenzunft 486.
Brotbeck, Arhogast, Vogt zu Muttcnz
481.
Brotbeck, Hans 71.
Brotbeck, Simon 548.
Brotschoch, Jost (Jos) 70. 71. 487.
Bruderholz 271.
Brüderlin, Claus, von Muttenz 48 L
Brugg, Aargau 104.
Brun, Jacob, Sattler 204.
Brunighofen, Itelpctcr von 377.
Brunn, Margaretha von 296.
Brunn, Morant von 544.
Brunnen, Schwyz 114. 593.
Brunngken 269.
Brunstatt 386.
Bruwyler, Hanns, Pfarrer zu Liestal
208. 210. 418.
Bubendorf 8. 209. 255. 298. 354. 378.
379. 380. 418. 603.
Bubenhof, von 336.
Bubenhoffen, Caspar von, Ritter 560.
Bücken = Beuggen.
Bucer = Butzer, Martin, Reformator
von Straßburg.
Bückten (Butken), Amt Homburg 31.
Büchel, Mathis von, Silberkrämer 486.
Bucheuw = Buchheim.
Buchheim (Buchhaim), Stürzel von :^
Stürtzel von Buchheim.
Bülbencken = Bielbencken.
Bulle, goldene 118.
Buntz, Hans, Wagner 401.
Bünzlin (Buntzlin), Gregor, M., Caplan
zu St. Peter 588. 592.
Burckhart, Lasarus 421.
Burcklin, Hans 587.
Büren 356.
Bürgerrechtsverzichte 21. 57.
Burg, uff [Münster, Münsterplotz / 117.
Burg, Kindhans von, aus Kilchzarter
Tal bei Freiburg i. Br. 158.
609
[Bürge], Hans, Goldschmiedgeselle 70.
71.
Burgkman, Theobalt, Domcaplan 59,
107.
Burgi, Hans, Vogt zu Mägden 439.
Bürgiter, Bartholome 491.
Burgund 49. 496. 569.
Burgrecht, christliches 12. 152. 255.289.
Bus = Buus.
Bus, Hans, von Anwil, Wiedertäufer
322.
Bus, Heini, von Anwil, Wiedertäufer
321.
Buser, Augustin, (Huser.?), Wiedertäufer,
von Läufelfingen 435.
Buser, Oschwald, Frau, von Läufel-
fingen, Wiedertäufer 337.
Bussiszheim = Biesheim bei Ncu-Breis-
ach.
Butz, Peter, Stadtschreiber, von Straß-
burg 170. 188. 317. 370. 502.
Butzer, Martin (Buzer, Buccr), Refor-
mator von Straßburg 1. 119. 136.
570.
Buus (Busz), Baselland 209. 418. 443.
602.
Buwman, Hans, Gerichtsschreiber 333.
367.
Buzer = Butzer.
CK
Kayser, römischer 496. 531. 569.
Kaiserstuhl (Keiserstül), Aargau 287.
292. 337.
Kalchoffen, Hans Heinrich 490.
Kalb, Heini von 228.
Kalp [Kahv, l^'ürttemberg] , Doctor,
Oswald von 189.
Calw, Hans Jacob von 323.
Kalw, Heine von. Zoller auf der Rhein-
brücke 494.
Kaltberger, Püly 488.
Kaltenbrunn 57. 58.
Kammerei (Camery) auf Burg 262. 469.
Kandel, Andres von 320.
Kanne, zur roten = [ Sfalenvorstadt 5/
305.
Cannstatt 427.
Kantus (Kanttus), Nicolaus, Buchbin-
der 168. 486.
Capell [bei Lattdser, im Siindgau] 269.
Kapf am Zürchersee 11. 18.
Capito, Wolfgang Fabricius, Pfarrer zu
Straßburg 136. 570. 571. 577. 578. 583.
Kappel (Cappelln), [am Albis, Zü-
rich/ 8.
Kappler, Sebastian, Sacellanus zu St.
Peter 554. 587.
Carl (Carolus) V., Kaiser 85. 178. 496.
497. 569. 570.
Caromellis, Hans, Vogt zu Binzen 334.
Basler Reformationsakten, IV.
Karrer, Jacob, Domkaplan am St. Apol-
linarisaltar 248.
Carthaus in Klein-Basel 3. 71. 159. 160.
167. 245. 247. 248. 269. 287. 294.
295. 544.
Casper [Bischof zu Basel/ = Rin,
Caspar ze. f 1502.
Caspar, Schmidknecht 173.
Caspar = Schumacher, Caspar, Wie-
dertäufer 375.
Cassel 354.
Katherin mit dem wythen Mul 544.
Katzenellcnbogen (Cazcnnchibcgen),
Nassau 2. 45. 335. 354. 357.
Kaufmann (Kouffman), Meister Bar-
tholome 545.
Keck, Bonifacius von Torenburen, aus-
getretener Karthäuser 159.
Keiser, Meister Gabriel, Hofprocurator
zu Ensisheim 438.
Keller, Benedikt, von Läufelfingen,
Wiedertäufer 282. 291.
Keller, Clemens 550.
Keller, Fridlin, zu Möhlin (Mölin) 439.
Keller, Hans, von Rothenfluh, Wieder-
täufer 321. 449. 469.
Keller, Lorenz 21.
Keller, Mathis, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Keller, Zachcus 485.
77
610
Kempten (^Kümptcn) 60. 64. 70.
Kcntcler, Jacob 487.
Kcrer, Bastion, von Ravensburg, Koch,
Knecht auf der Schcrcr Haus 409.
Kessler, von Holstein, Wiedertäufer
338.
Kessler, Heini, von Rothcnfluh, Wie-
dertäufer 321.
Kessler, [Jacob], Bruder des Marti 71.
Kessler, Marti f Bruder des Jacob J 1\.
Kessler, Peter, Caplan zu St. Peter
533. 588.
Kestlach = Köstlach.
Kettenacker, Ambrosius, Pfarrer zu
Riehen 210. 419.
Charomellis, Hans, Vogt zu Binzen =
Caroniellis.
Chatillon (Zschettlion, Schettlion), südl.
Delsberg 464. 505.
Christion, Schultheissen Tochter 548.
Christoff, Bischof von Basel = Uten-
heim, Christoff, Bischof von Basel.
Christoffel, Herr, Dekans Caplan am
Münster = Hagenberg, Christoph.
Chur 467.
Kyel, Haus zum /= Rebgasse 4] 243.
Kilchberg 209. 418. 443.
Küchen = Kirchen.
Kilchen, Jacob von 592.
Kilchgasse = Kirchgasse bei St. Theo-
dor 70. 71.
Kilchen an der Eck = Kirchlieim an
der Eck 189.
Kym, Hans, Weber, Hindersäß zu Ba-
sel, von Ravenspurg, Wiedertäufer
445.
Kindhans von Burg, B. z. B. 1529, aus
Kilchzarter Tal bei Freiburg i. Br. 158.
Kirchen (Kilchen), Baden 10.
Kirchenbann 456. 598.
Kirchzarten (Kilchzarten) bei Freiburg
i. Br. 158.
Cisterzienser Orden (= Bernhardts Or-
den) 277.
Kystler, Heini, von Dyrnen (Thürnen)
Wiedertäufer 356.
Kistler, Hemmann 254.
Clara, St., Kloster 6. 224. 243. 270. 387.
Clarahof /= Claraplatz 1^5, Reb-
gasse rh. V. 1] 545. 547.
Claudius, Propst des Klosters St. Al-
ban -^ Alingnio, Claudius de.
Claus, Wiedertäufer 156.
Clett, doctor Lux /bischöflicher Kanz-
ler/ Schiviegersohn des Stadtschrei-
bers Caspar Schaller 272. 317. 333.
Clingenberg, Conrat 485.
Klingental 36. 128. 250. 251. 252. 253.
270. 517. 518. 519. 595. 596.
Kluber, Anthoni, von Pratteln 393.
Cluny (Clugny, Cluniax) 275.
Cluniacenser 191.
Kluszhoff /bei Pfef fingen, B'land/ 524.
Knecht, Steffan, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Kniebis, Hans 104.
Knobloch, Bartholomeus, von Wesen,
gewesener Karthäuser, später Schaff-
ner der Karthaus 159. 247,
Knoll, Hans 421.
Knöringen 269.
Koblentz 352.
Kobloch, Bartholome = Knobloch, Bar-
tholome.
Koch, Jerg, Meister 492. 547. 548.
Kol, Hans, von Büren, wohnhaft in
Zeglingen, Wiedertäufer 356.
Kolb, Mathis 580.
Kolenberg 367.
Koler, Jörg, von Rothenfluh, Wieder-
täufer 322.
Kolern, [Hans] 502.
Colmar 270. 274. 275. 276. 335. 343.
344. 345. 363. 364. 365. 366. 367.
370. 371. 378. 382. 383. 384. 386.
388. 389. 398. 399. 404. 407. 411.
412. 425. 426. 431. 440. 472.
Colmatzs, Jörgen von = Kallmuentz
(bayrischer Bezirk Burgletigenfeld)
354.
Kölner, Henrich, Glöckner zu St. Peter
586. 588. 589. 590. 591. 592.
Como (Kum) 317.
Königsfelden (Kungsfelden), Kloster 19.
175.
Conrad = Vochheim, Conrad, Comtur.
Conrat, herr, Priester zu Ariesheim 149.
611
Conrat (Cunrat), Bruder 254. 267.
Constantinopel 556.
Constanz (Costantz) 8. 9. 17. 20. 28. 29.
32. 51. 53. 59. 63. 64. 67. 68. 69. 70.
79. 84. 88. 91. 94. 113. 120. 121.
175. 220. 271. 290. 291. 325. 350.
368. 382. 407. 409. 428. 467. 471.
497. 504. 522. 531. 532. 568.
Corinthier 600.
Cornelius, Hans Rudolf 490.
Kornmarkt 492.
Kornmeister, Bassion 486.
Kornmeister, Heinricli 486.
Kornmeister, Ryette 487.
Kosy, Hans, Fischer 70. 71.
Cosman 530.
Costentzer, Paulus, doctor = Phrygio,
Paul, Dr., Pfarrer zu St. Peter.
Köstlach (Kostlach) bei Pfirt 294. 302.
Krafft, Cristion 548.
Krafft, Fridlin 547. 548.
Krafft, Michel, von Anwil, Wieder-
täufer 321.
Kraft, Wolfgang, Schultheiß zu Klein
Basel 225. 250. 320. 594. 595.
Kränzli, zum [Schifjläude 7:9] 483.
Krattinger, Benedict, von Oberdorf 424.
Kratz, Ambrosy 485.
Krebel, Cunrat = Grübel, Conrat, Sche-
rer 471.
Krentzach = Grenzach.
Crinenberg /vgl. Brückner: Historische
Merkwürdigkeitefi der Landschaft Ba-
sel S. 2555 „Grimmenthal" ] 254.
Krinental (bei Zeglingen) 267.
Crischonen, Sant 444.
Cristian, Sant 444.
Cristiana 317.
Cristoffel, Sant, uf dem Kolenberg /=
Kohlenberg 1J760J 367.
Croacien (Croatien) 496. 569.
Kronen, Herberge zu der 445. 477.
Krotzingen, Trutprecht von 242.
Krug, Sebastian [f 1546J 7. 332. 543.
Kms, licentiatus 493.
Krutlin, Marx, von Bencken 173.
Krütz, Kapelle zum heiligen, unter Rie-
hemertor 444.
Kubier, Anthoni, von Pratteln 543.
Kubier, Lorenz 491.
Küfer, Henrich, M., zu Predigern 323.
Kuff, Hans von 474.
Kuefferin, Brida 545.
KüUwegg, Ludwig 490.
Kum, Stadt = Como.
Kung, Konrad 62.
Kung, Hans 549.
Künyg, Wilhelm, Zimmermann 49 L
Cunheim 275.
Cunrat, doctor Lux, zu Costentz 271.
Cunrat, Bruder = Conrat, Bruder.
Kunringen 251. 252.
Kupfernagel, Hans, Messner zu Sant
Martin 222. 228.
Kürsnerzunft 488.
Cuttena, Hans von, Dechan, Meister
539. 542.
Kutter, Peter, Pfarrer zu Schöntall 209.
418.
Cutz, Hans, von Prattehi 393.
D
Dägerfelt, Hans 491.
Dalmacien (Dalmatien) 496. 569.
Dankwart, Hieronimus, Notar und Pro-
curator des Hofgerichts zu PvOtweil
497. 577.
David = Tafit.
Deck, Hans, von Pratteln 543.
Degerfeldt, Burckhart 487.
Delsberg (Telsperg) 12. 161. 165. 167.
170. 393. 465. 475. 505. 536. 540.
542. 573. 574. 575. 578.
Deutsches Haus (Tutsch husz) /= Rit-
tergasse 35/ 502.
Deutschland (Tutschenland) 60. 461.
462. 463.
Deutsche Nation 155.
Dichttier (Tichtler), Anthoni, Schlos-
ser 225. 333. 367. 385.
Diegten (Diecken, Dietkenn) 209. 338.
418. 443.
Diepflingen (Dicplichen, Dieplika) 337.
347. 363.
012
Diesbach, Cristoff von 406.
Diesbach, Niclaus von, Domherr, De-
kan des Domstifts 52. 144. 410. 474.
539. 542.
Diesscnhofcn 45.
Dictken = Diegten.
Dietrich, Wolf, von Homburg 27.
Dictschy, Wilhelm, Schneider 545.
Dilman 272.
Dyrnen = Thürnen.
Dischmacher, Heinrich, im Ilof, zu Wai-
denburg 424.
Dober, Henricus /Geistlicher von St.
Veter] 553. 587.
Doctor im Münster = Oecolampad 187.
Dolcher, Kurat, Sechser zu Spinnwet-
tern 490.
Dolter, Conrat, Altschultheiß zu Klein
Basel 225.
Domstift (Hochstift, Meren Stift, Ka-
pitel) 27. 34. 39. 40. 44. 50. 52. 55.
57. 72. 73. 76. 77. 78. 85. 87. 89.
103. 105. 106. 108. 109. 110. 111.
112. 117. 118. 126. 127. 128. 131.
133. 134. 139. 141. 144. 145. 147.
148. 150. 152. 156. 157. 160. 161.
163. 164. 165. 166. 167. 170. 171.
175. 179. 180. 181. 182. 183. 184.
185. 187. 195. 197. 201. 204. 205.
206. 207. 212. 213. 214. 216. 217.
220. 221. 222. 223. 231. 232. 236.
239. 242. 244. 262. 266. 284. 286.
290. 294. 296. 297. 300. 302. 307.
308. 316. 317. 343. 345. 348. 360.
363. 365. 366. 370. 371. 378. 382.
385. 388. 389. 396. 398. 399. 402.
403. 404. 405. 406. 408. 410. 412.
417. 428. 429. 431. 440. 441. 442.
443. 450. 451. 453. 464. 470. 472.
474. 475. 477. 496. 497. 500. 501. 503.
505. 508. 520. 523. 526. 536. 539. 541.
556. 557. 573. 576. 580. 594. 603.
Dorer, Heinrich, Sattler 492.
Dornach 247. 537.
Dornbirn (Torenbürn) bei Feldkirch 159.
Dorneck 151.
Dornhan 121.
Dornsperger, Caspar 491.
Dreibeinskreuz (Trübeniskreuz), südöst-
lich Solothurn 60. 416.
Dreizehn (alte) Orte 153.
Dubingen = Tübingen.
Duckingen = Tuggingen.
DüUer, Lorentz 488.
Dürcken = Türken.
Dürmenach (Turmnach) 337.
Durnen = Thürnen.
Dürr, Klaus, Papierer 485.
Dür, Gorius, Papierer zu St. Alban,
258. 259. 485.
Dürr, Symon 253.
Ebenbach, Hans, Glasergesell, von
Straßburg 447.
Eberhart = Reischach, Eberhart von.
Eckli, Hans, Meiger zu Großbenken 132.
Eckli, Henrich, Carthuser Conventual
245. 246. 247.
Eckli, Peter, B. z. B., in Oberriets Laden
245. 246.
Eckli, Thoman 62. 245.
Ecolampadius = Oecolampadius.
Eder, Hans 484. 544.
Efringen, Baden 10.
Egersheimer, Kaspar [Regisheim] 486.
Egli, Jacob, von Muttenz 393.
Egkly, Thoman = Eckli, Thoman.
Ehegericht 309. 527.
Eichach, Ludwig, von Sulgau, Caplan
zu St. Peter 554. 587.
Eichstetten, Dorf bei Emmendingen
(Eystat) 533.
Eidgenossen (Helvetii, Aydgenossen) 17.
30. 35. 36. 49. 60. 64. 65. 66. 67. 68.
69. 70. 80. 81. 82. 85. 90. 92. 93. 94.
95. 103. 119. 120. 125. 126. 126. 132.
140. 141. 153. 154. 155. 169. 170.
177. 178. 186. 190. 212. 213. 221.
227. 231. 234. 241. 242. 256. 260.
261. 262. 264. 288. 292. 304. 314.
324. 325. 326. 355. 358. 359. 368.
371. 372. 377. 380. 389. 390. 412.
415. 416. 436. 437. 448. 450. 471.
473. 474. 477. 504. 510. 511. 525.
613
526. 528. 531. 532. 533. 535. 536.
537. 538. 568. 593. 597. 598.
Eyerman, Felix 471.
Eimeldingen 553.
Einfeltig, German 484.
Eystat = Eichstetten, Dorf bei Emmen-
dingen 533.
Elffeld (Eylfeld), Hans, Diacon zu
Liestal 208. 418.
Elichdorffer, Jos., Messerschmied 249.
Ellecurt (Hericurt), Hans von 494.
Elsaß 60. 90. 108.
Elsaßzabern 211.
Elsendorffer, Peter, Domkaplan am Mi-
chaelsaltar 248.
Elszpetha, Frow 234.
Embsz, Jeorius Sigimundus de, Cano-
nicus von Constanz und Basel 144. 407.
Emmerich, Meister = Wurzgarter, Em-
merich.
Ems, Marx Sittich von 516. 521. 522.
528. 529.
Engelberg (Engelsperg, Englisperg) 91.
111. 172. 221. 231. 238. 260. 261.
Engelberg, Peter von, St. Johanniter
Comtur 303. 321.
Engelporte zu Gebwiler 298. 299.
Englisberg = Engelberg.
Engenthal, Kloster 481.
Ensisheim (Enszheim, Enszenn) 10. 19.
20. 24. 28. 34. 35. 36. 54. 62. 63. 65.
66. 68. 79. 82. 84. 85. 88. 91. 92.
105. 108. 118. 120. 125. 127. 128.
129. 135. 137. 147. 149. 151. 152.
155. 157. 166. 169. 174. 175. 176.
177. 183. 184. 190. 194. 195. 196.
199. 200. 201. 202. 236. 242. 272.
285. 296. 318. 325. 328. 329. 343.
363. 366. 371. 377. 397. 414. 426.
438. 440. 470. 480. 508. 511. 557.
570. 571. 576. 577. 580.
Eppinger, Lienhart, Einzüger zu St.
Peter 202. 203. 587.
Eptingen 444.
Eptingen, Junker Friedrich von 250.
251. 252. 253.
Eptingen, Nikiaus von 250. 251. 252.
Eptingen, Hans Puliant von 520. 557. 558.
Erbeinigung, kaiserl. u. österr. 510.
Erenberger Herrschaft 502.
Erlach 275.
Ernst, Markgraf = Markgraf Ernst
von Baden und Hochberg.
Esch = Äsch
Eschemerthor (Aschentor) 401.
Eschemerthurm, innerer = Äschenthor,
inneres [AschenschivibbogenJ 165.579.
Escher, Junker Niclaus 408.
Eselthurm [ Barfüßerplatz J 11. 165.335.
353.
Essliner, Frittli 486.
Etsch 60.
Ettingen 18. 23. 96. 97. 98. 99. 228.
313. 339. 340. 341. 342.
Fabri, Johannes, Doctor 133. 136. 139.
467. 475. 500. 503. 594. 603.
Vach, Conrad, S. Johann Ordens Schaff-
ner = Vochheim, Conrad . . . 303.
320. 321. 349.
Falck, Wolff 487.
Valckenstein, Sigmund von 242. 300.
Falckysen, Claus, Schmied 245.
Fan, zum roten = Fahne, zur roten
[Freiestraße 43 J 530.
Farnsburg (Varnsperg, Varsperg) 209.
255. 257. 258. 259. 260. 291. 301.
318. 321. 322. 335. 356. 413. 418.
443. 444. 542.
Vatzmann, Jerg 550.
Fey, Morant 489.
Feinanberg, Hans 486.
Veldern, Hans, d. R. 130. 159. 160.
Vellinger, Hans, von Hegenheim 305.
Veitin, von Kirchheim an der Eck 189.
Venedig 170. 178.
Verber, Hans, Domcaplan, Buwmeister
167. 556.
Ferdinand, König von Ungarn und Böh-
men, Erzherzog von Oesterreich 17.
29. 30. 54. 85. 125. 174. 190. 521. 567.
Fesch, Claus 490.
Vesch, Hans Rudolf 484.
014
Fetcrly, Utz 488.
Filigen = Villingcn
\'iUingcn (^Piligcn^ Baden 158.
Vinstingcn 240.
Vischcr, Balthasar 253. 518.
\'ischci\ Barbara, ehemalige Nunnc im
Steinenkloster 467. 468. 471.
Vischer, Johannes, Chorherr zu St. Peter,
dictiis CiirrifcK, genannt Wagner, Hans
123. 554.
Fischer, Michel, Wagner zu Eschemer-
thor 401.
Fischernzunft 493.
Fischmarkt (Vischmerckt) 189. 233. 492.
Viszier, Claus 548.
Fitzschner, Hans, von Leimen 369.
Flandern 496. 569.
Fleckenstein, Jacob von 144.
Florenz 317.
Flüc, Heinrich von 151.
Flums 436.
Flutbacherin, Annely, von Lampenberg,
Wiedertäuferin 594.
Flutbacher, Hans, von Bubendorf, Wie-
dertäufer 378. 379. 380.
Flutbacher, Heini, von Lampenberg,
Wiedertäufer 8.
Flutbacherin, Margreth, von Lampen-
berg, Wiedertäuferin 347.
Vochheim, Conrad (Vach, Vochen) St.
Johann Ordens Schaffner 303. 320.
321. 349. 361. 362. 391. 392. 414.
461.
Vogel, Marcus, Caplan zu St. Peter, M.
554. 587.
Vögeli (Vogel), Marx, abwesender Ka-
plan von St. Peter 115. 116.
Voglin, Balthasar, Diacon bei St. Lien-
hart 208. 418.
Vogt, Lorenz, von Allschwil 305.
Vordere Lande (fordern Landen, Vor-
der-Österreich) 73. 116. 117. 118. 150.
151. 174. 190. 213. 236. 329. 576.
Fortmüller (Formüller) Johann Hein-
rich, Notar 9. 12. 32. 39. 108. 132.
137. 168. 174. 179. 223. 228. 230.
247. 249. 255. 258. 259. 260. 284.
287. 291. 306. 307. 310. 313. 318.
320. 323. 324. 339. 347. 353. 356.
358. 369. 375. 379. 382. 388. 389.
390. 392. 393. 394. 395. 396. 397.
401. 409. 410. 425. 449. 469. 477.
502. 516. 566. 573. 578. 580. 595.
597. 603.
Franckcnmont, Heinrich von 7.
Franckenmont, Margaretha von, [ausge-
tretene Notine des Klosters Cnaden-
talj 6. 7.
Frankfurt a. M. 2.
Frankfurter, Jacob, doctor 19. 53.
Franciscen, Sant, Orden 224.
Frankreich, Franzosen 68. 90. 230. 277.
436. 503.
Frauenfeld 471.
Frey, Hans 123.
Frey (Fryg), Hans Rudolf, d. R. 104.
115. 122. 203.
Frey (Fry), Rudolf 4. 79. 114. 123. 187.
196. 319. 528.
Freiberge (Fryenberg), Jura 229.
Freiburg im Breisgau 52. 53. 58. 59.
72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 85.
89. 104. 105. 106. 107. 108. 112.
116. 127. 129. 130. 131. 134. 135.
136. 140. 144. 145. 148. 149. 156.
157. 163. 167. 169. 171. 172. 175.
176. 181. 183. 196. 217. 242. 245.
248. 294. 297. 298. 301. 321. 334.
343. 344. 346. 348. 349. 361. 362.
366. 371. 396. 403. 404. 407. 408.
412. 428. 453. 472. 475. 503. 520.
521. 528. 529. 557. 566. 576. 594.
603.
Freiburg im Uechtland 8. 153. 332. 381.
405. 406. 441. 447. 452. 522.
Freuwler, Hans 491.
Fry, Fridli, von Anwil, Wiedertäufer
322.
Fry, Hans, von Anwil, Wiedertäufer
321.
Fricker, Lutz, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 322.
Fricktal 125. 438.
Fridolin, pistor, von Basel 9.
Friedewald, Churhessen 3.
Friedrich [III.], Kaiser 32.
Fryenberg = Freiberge, Jura.
615
Fritschi, Bernhart, Vogt zu München-
stein 265.
Frobenius, Iheronimus 486.
Froidenberg, Gerg 334.
Fronberg [Froburg?J 336. 337.
Fuchs, Hans, Schneider, B. z. B. 369.
Fuchs, Martin, Pfarrer zu Bennwil 209.
418. 421.
Vüglin, Hans 597.
Fürstenberg, Graf Wilhelm von 136.
Furtmüller = Fortmüller.
Füssen im Algäu 502.
Füssen Frau 254.
Futbacher, Hans, Wiedertäufer 337.
G
Gabriel, Engel 579.
Gallen, St. 64. 69. 92. 102. 119. 291.
310. 311. 328. 350. 351. 352. 358.
380. 381. 389. 409. 424. 437. 504.
531.
Gallus caplan sant Peter = Petri, Nic-
laus.
Ganser, Conrat, Sohn des Jacob 70.
Ganser, Jacob, Blattharnester 70.
Gartnernzunft 273. 489.
Gassen, Conrad in der, von Alfurt 559.
560.
Gasser, Fridli, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 322.
Gasser, Georg, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Gasser, Hans, von Rothenfluh, Wieder-
täufer 321.
Gasser, Jörg, von Anwil, Wiedertäufer
322.
Gasser, Lienhart, von Rothenfluh, ^''ie-
dertäufer 321.
Gasser, Mathis, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Gasser, Michel, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 322.
Gasser, Steffan, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321. 322 .
Gasser, Thoma, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321. 449. 469.
Gasser, Uli, von Anwil, Wiedertäufer
321.
Gast, Hans, Diacon bei St. Martin 208.
418.
Gebel, N., Schiffmann 323.
Gebhart, Hans, Schultheiß zu Liestal
52. 192. 264.
Gebhart, M. Henrich, Schulherr 323.
Gebhart, Mattheus 488.
Gebhart, [N.] 59.
Gebweiler 23. 26. 27. 33. 34.
Gebwiler (Gewiler gen. Sattler), Jo-
hannes (Hansz, M.), Chorherr zu St.
Peter 104. 105. 114. 533. 534. 554.
584. 585. 589. 590.
Gebwyler, Hieronimus, Schulmeister zu
Hagnau 533.
Gebwyler, Peter, Domkaplan der zwei-
ten Pfründe am Heiliggeistaltar 248.
Geiszberg, Claus, kgl. Rentmeister in
Würtemberg 107.
Geissenberg (Geisberger, Geissenber-
ger), Richart, vertriebener Probst zu
Tierenbach, Probst von St. Alban 25.
33. 34. 272. 274. 275.
Gelterkinden (Gelterchingen) 209. 270.
287. 304. 417. 418. 425. 443.
Genf (Jenf) 226. 566. 569.
Gerberzunft 488.
Gering, Basthion 22.
Germanien 496. 569.
Gernler, Meister Alban, d. R. 421.
Geroltseck, Gangolf, Herr zu hohen
508.
Gertrut in der Neuwen Vorstat 546.
Gesus, Adam, Meister, Schcrer am
Kornmarkt 492.
Getz, Lienhart 491.
Gewer, St. = Goar, St., Rheinprovinz
2. 3.
Gewiler, Hansz, M. = Gebwiler, Hans
M.
Gigny 191.
Gilden, Mathis = Gulden M.
GUi
Ciilgcnbcrg, H[ans] Y[inci] von, Rit-
ter, Statthalter in Hnsishcim 10. 34.
157. 169. 201. 236. 503.
Ciifalck, Thoman, Diucon im Münster
208. 418.
[Gysin], Anna, von Wintersingen,
Dienstmagd zu Rothenfluh, Wieder-
täuferin 448.
Gysi, Hans, Müller, von Ölten 515.
516.
Gysin (Gisi), Mathis, von Läufelfingen,
Wiedertäufer 267. 323. 324. 336. 337.
338. 561. 563.
Gysin, Michel 336. 337.
Gisler, Simon 490.
Glarus 95. 153. 324. 332. 359. 380.
381. 437. 504. 526. 531. 568.
Glasser, Anthony, Sechser zum Himmel
491.
Glaser, Michael, Pfarrer zu Hüningen
210. 419.
Gleien, Barbara 224.
Glysenbach's Frau 254.
Gluege, uff dem 271.
Gnadenthal, Kloster, in Spalen 6. 7.
264. 269. 270. 307. 417.
Goar, St. (St. Gewfer), Rheinprovinz
2. 3. 19.
Göbeli, Anthoni 245. 544. 547. 548. 552.
Goltschmit, Caspar 544. 545. 547. 548.
549. 551. 553.
Goltschmit, Hans 548. 549. 551. 553.
Gösgen (Goszga) 258.
Götz, Jacob, d. R., Pfleger des Augu-
stinerklosters, Salzherr 332. 333. 367.
368. 468. 471.
Göuffi, Valerius, d. R. zu Biel 290.
Graff, Hans, d. R., Pfleger zu Predi-
gern 352.
Grasz, Mang 489.
Grebli, Heinrich 118.
Greder, Claus 414.
Grell, Hans, Pfarrer zu Kilchberg 209.
301. 418.
C'.iciizacli ^Kicntzach) 513. 515. 519.
543. 553.
Grieb, Anthoni 224. 225.
Griebin, Barbara, Nonne des Clara-
klüstcrs 224. 243.
Grienysen, Balthasar 487.
Grimm, Hans, von Muttenz 394.
Grimm, Uli, Mciger 382.
Gryn, Joder, Sattler 203. 204.
Groff, Hans 547.
Gropp, Anthony 490.
Grop, Hans 494.
Grosz, Hans, von Nürnberg, Organist
[auf Burg] 296. 297. 485.
Großbenken 132.
Grübel, Cunrat, Scherer 468. 471.
Grünagel, Fridlin 495.
Grünenstein, Frau 401.
Grünenwald, Anthony 468. 471.
Grünenzvifig, Mathis 587.
Grüninger, Hans, Meister, von St. Ja-
kob 419.
Grüninger, Ludwig, Meister, zu Sant
Martin 131.
Grutt, Margret von, ehemalige Nonne
im Klingental 595. 596.
Gschwind, Jörg, von Therwil 18.
Gucker, Andres 491.
Gulden (Guldin), Mathis, Geistlicher
von St. Peter, Kirchherr zu Buchszwiler
115. 553. 587.
Guldenbeck, Kristan 491.
Gundelsheim, Philipp von, Bischof von
Basel 1. 12. 40. 49. 57. 99. 148.
157. 171. 179. 187. 196. 197. 200.
206. 211. 228. 231. 237. 244. 284.
304. 311. 313. 315. 326. 339. 356.
369. 388. 391. 401. 446. 477. 505.
560.
Gut, Dr. Oswald, Canzler des Mark-
grafen 345. 366. 397.
Gutbrot, Martin, von Urach 189.
Gütz, Jacob = Götz, Jacob.
Gwer, St. = St. Goar.
617
H
Habsburg 496. 569.
Habsheim (Hapsen) 166.
Häfelfingen (Hefelf ingen) 31. 32. 267.
291. 331. 482. 509. 510. 562. 563.
578.
Hagenbach /Michael/\ Tochtermann
= Claus Schanzler 552. 553.
Hagenberg, Christoph, Dekans Caplan
am Münster 148.
Hagental 520. 557. 558.
Häggi's Frau 254.
Hagnouw, Landvogt zu 232. 327.
Hagnau 533.
Halbysen, Lohnherr 62.
Halbysen, Barbara 556. 557.
Hall, Pannerherr von 432.
Hall und Überlingen, Comenthur zu
427.
Häl (Hell), Claus, zftg. zu Schmieden
410. 487.
Hall, Jörg 487.
HaUer 272.
Haller, Sulbicius (Bern) 119.
Hallwyl, Hartman von 316.
Halprun 559.
Haltingen 193.
Han, Michel 59.
Häner, Heine, von Bretzwil 478.
Hanfstengel, Cunrad 115. 529.
Hanis, Lienhart 489.
Hans, Bruder, Küchenmeister in der
Karthaus 5.
Hans, Meister, der Wächter 494.
Hans, Goldschmiedgeselle = Bürge,
Hans.
Hanns, von Bubendorf 255.
Hannsen von Keiserstul = Cleinhans
Mülhaupt von Kaiserstuhl.
Hanns, Wullweber an der Steinen 268.
Hans Jacob, Stubstitut = Wild, Hans
Jacob.
Hans, Marx, zu Lörrach 385.
Hapsen = Habsheim.
Harcourt (Haracort, Harracourt, liarre-
kortt, Orikurt), Gerhard von 191.
275. 277.
Härder, Thiebold, Spitalmeister 12.
Basler Reformationsakten, IV.
Harnasch (Harnast, Harnisch), Hein-
rich, Metzger 516.
Harnasch, Melchior, Hutmacher 485.
Harnasch, Walter, d. jung, Metzger
516.
Harnasch, Wolfgang, d. R. 36. 99. 137.
184. 187. 319. 327. 340.
Hartman, Hans 545.
Hatstat 345.
Hatstat, Friedrich von 66. 184.
Hatstat, Johann von, St. Johann Mei-
ster in Deutschland, f 1546 als Groß-
prior in Malta 320. 348. 361. 363.
391. 414. 427. 461. 462. 463.
Hauingen (Houwingen) 191. 193. 273.
Hausgenossen Zunft = Bärenzunft 484.
Heberling, Wolfgang 334.
Hecker, Hans 317.
Heckys, Andres 481.
Hedio, Caspar, Doctor, Vikar zu St.
Theodor, Pfarrer in Mainz und
Straßburg 502.
Hefelfingen = Häfelfingen.
Hefelfinger, Moritz, von Rothenfluh,
Wiedertäufer 322. 468. 469.
Hegenheim 305. 556.
Heyd, von Waidenburg, Wiedertäufer
337.
Heyd, Erhart, zu Holstein, Wieder-
täufer 338.
Heyd, Hans, Wiedertäufer 336.
Heid, Rudolf, von Niederdorf, Wieder-
täufer 323. 410.
Heide, Werli, von Pratteln 543. 544.
Heidelberg 362.
Heidelin, Lienhart, Wagmeister 452.
Heydelin, Marx, Oberstzunftmeister,
t 1553, 7. 556.
Heyland, Marx, Pfarrer zu Bubendorf
209. 418.
Heyler, Hans 587.
Heinrich, Graf = Tierstein, Graf Hein-
rich von 370.
Heinrich, Amtmann 71.
Heinrich, Wachtknecht, Stadtknecht 335.
421.
78
618
Ilcintzmann, Johannes, Notarius 199.
272.
Hcitcrshcim 362. 392. 393. 414. 427.
Hcitzmann, Anthoni 483.
Hclvetii = Eidgenossen.
Hell, Claus, Messerschmied = Häl,
Claus.
Hcnck, Dicbold 488.
llener, Jacob, von Reigoldsvvil 478.
Meningen (Thusena), Städtlein bei Genf
566.
Ilenman, Junker = Junker Henman
von Offenburg.
Hennen, zur roten = Nadelberg 36. 492.
Hercken, Ursula von, Conventschwester
zu Klingental 250. 251.
Herenberg (Herrenberg'i 189. 190.
Herman, Hans, Schuhmacher sei. 317.
Herman, Hans Rudolf 273.
Herpst (Herpster), Hans, Meister, ATa-
ler, B. z. B. 492. 508. 509.
Hersperg (Hersberger), Hans, von Läu-
felfingen, Müller 267. 336. 338. 339.
347.
Hersperg, Heini, von Thürnen, Wie-
dertäufer 337.
Hersperg, Jacob, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Hersperg, Lienhart 37.
Herten, Franz von 487.
Herten, Heinrich von 487.
Hesz, Hans 494.
Hessen 136. 146. 293. 314. 413. 430.
455. 456. 495. 514. 522.
Hessen, Landgraf Philipp zu 1. 3. 18.
45. 104. 145. 178. 335. 354. 355.
357. 375. 376. 380. 526. 537.
Hessischer Verstand /hessisch-zürche-
risches BiindnisJ 145. 314. 495. 514.
522. 528. 532. 537. 555. 558.
Hetzell, Jörg 487.
Hildisheim und Malten 59. 501. 503.
Hildisheim, Bischof von = Balthasar
Merklin, f 1530.
Hyllweg, Theobald II., Abt von Lützel,
aus Thann 195. 304.
Hiltprand, Balthasar, Junker 28. 67.
104. 114. 115. 122. 123. 203. 304.
552.
Hiltprand, Jacob, B. z. B. 519.
Hiltzenkopf, Michel, Pfarrer zu Brctz-
wil 209. 419.
Himmel, Zunft zum = {Freiestraße
33 J 491.
Hipolitt, St. 62.
Hirsinger, Paul, Schaffner zu St. Clären
296.
Hirtli, Cunrat 305.
Hirtlin, Heini 494.
Hispanicn 178. 496. 569.
Hitzkirch (Hitzkilch) 90.
Hochberg = Baden und Hochberg.
Hochburger, Jerg 547.
Hoche Stube 482.
Hoff, im, zu Waidenburg 424.
Hoff, in [des Bischofs zu Basel] 95.
100. 416.
Hoff er, Hans 491.
Hoffischer 271.
Höfflin, Martin, markgräflicher Vogt
zu Eystet 533.
Hoffmann, Martin 490.
Hoffmeister, Batt. 485.
Hohentwiel (Schloß Thwyel) 93. 113.
120.
Hohe Schule = Universität.
Hohes Stift = Domstift Basel.
Holbein, Hans d. j., Maler 491. 492.
Holstein, Baselland 338.
Holtzach, Offrion 486.
Homburg 27. 31. 32. 37. 209. 259. 265.
283. 291. 337. 419. 428. 435. 469.
483. 512. 561. 566. 569.
Homburger, Jerg 486. 569.
Horb, Bernhart, Gerber sei. Ehefrau:
Elszpetha 317.
Housenstein (Husenstein), Martin von,
Ritter 156. 175.
Housenstein (Husenstein, Hov/senstein),
Sebastian von 144. 175. 406. 428.
Howart (Houwart)-in, Martha, Thum-
frow zu Klingental, von Wunnenberg,
ehemalige Nonne 517. 518. 519.
Howart, Junker Oswalt 519.
Huber von Turmnach (Thürnen) 338.
Huber, Enneli, Frau des Uli, Mutter
des Hans, von Pratteln 353.
619
Huber (Haber), Hans, von Prattcln,
Wiedertäufer 7. 37. 38. 39. 47. 314.
347. 353. 360.
Huber, Uli, Vater des Hans, von Prat-
teln 353.
Huckelin (Huckele, Hockle), Adam, d.
R., Pfleger des Augustinerklosters
105. 114. 115. 122. 123. 203. 367.368.
Hüdeli, Anna (Madlingers Jungfrau)
561. 564.
Hug, Burkhard, Alt-Schultheiß zu Lie-
stal 264.
Hug (Hugi, Hügli), Hans, Schultheiß
von Luzern 125.
Hug, Hans, Ratsknecht (Stadtknecht)
320. 356. 369.
Hugli, Claus, von Pratteln 393. 543.
Hungern 496. 569.
Hungern und Bohem = Ungarn und
Böhmen.
Hunigen == Hüningen.
llüningen (Hunigen) 62. 210. 408. 419.
Hunsrück (Hundsrück), Rheinprovinz 3.
Hurlingin 505. 506. 524. 525. 575.
Huschin = Oecolampad.
Husenstein, Martin von, Ritter = Hou-
senstein.
Huser, Augustin, von Läufelfingen =
Buser Augustin.
[Huser], Meister Hans, Pfarrer zu
Oltingen 209. 418.
Huszler, Cunrat 550.
Huszler, Hans 485.
Huszlerin, Margreth (Mergelin) 544.
546. 552.
Hutmacherin, die alt 547.
Hutner, Hans 488.
Hütschy (Huschi), Wolfgang, d. R.,
Castvogt und Schirmherr des Clo-
sters zu St. Ciaren 243. 323. 544. 551.
Huttinger, Werlin, von Muttenz 481.
Hüttli, Thoma 471.
L J
Jacob, St. 210. 419.
Jacob, Prior der Carthaus = Loubcr,
Jacob aus Lindau.
Jacob, Schaffner zu St. Peter 589. 590.
Jeger, Iheronimus 487.
Jenff = Genf.
Jerg, Meister, Metzger 545. 546. 552.
Jerg, Stadtknechts Soiin 548.
Jerusalem 496. 569.
Ifental, Heini, von Liestal 306.
Iheronimus, Prior der Carthaus Basel
= Zschekkenbürlin, Hieronymus.
Iheronimus, Pfarrherr zu St. Alban
= Bothanus, Jeronimus.
Ylentsfeldt, Küfer 61.
Yler, Ulrich, von Straßburg, Scherer
und Wiedertäufer 501.
Ymelin, Meister Jacob, Pfarrer zu Prat-
teln 210. 393. 419.
Im Hoff, Jacob, Meyer 453.
Innsbruck 20. 29. 53. 54. 105. 119. 174.
190. 223. 328. 371. 521.
Insula, Anthoni de 233.
Joachim, Doctor 493.
Joachim, Ratschreiber, Pfleger zu St.
Alban =^ Joachim Schenckli.
Jokist, Michel 486.
Joder, St. = Theodor, St.
Jodocus zu Eimeltingen [von St. Peter]
553.
Johann, Barfüsser, Predicant im Spital,
zu Waidenburg = [Lüthardt] , Jo-
hann.
Joannes zu Krentzach [Geistlicher von
St. Peter J 553.
Johann, St. 201. 202. 261. 262. 269.
Johann, St., Propstei zu Biesheim 425.
Johannis, Josen 587.
Johanniter Kommentur St. Johans Or-
den 91. 111. 221. 261. 320. 348. 361.
362. 363. 427. 460. 461. 462.
Johannsen, Abt von St. Blasien = Jo-
hannes Spilman von Bettmaringen,
Abt von St. Blasien.
Johanser Hus, St. 194. 247. 386. 391.
392. 414. 460. 469. 477.
Johannsbruderschaft, St. 117. 171. 464.
477.
(>L'0
Joichdenhamcr, Hans 70. 71.
Joncr, Batt, von Pratteln 543.
Jordysen, Hans 487.
Jorg, Abt von Murbach 59.
Jörg, Amtmann 37.
Jörg = Homburger, Jörg.
Josen, Herr = Jos. von Reinach, Dom-
herr.
Josz, Lienhart, von Waidenburg 495.
Jost, Erhartt, von Oberdorf 422.
Irmi, Damian 478.
Irmi (Yrme, Yrmi), Hans 4. 5. 6. 118.
Yselin, Claus, Bannwart, von Muttenz
394. 395. 495.
Yselin, Marti, von Pratteln 543.
Yscnkrcmer, Marthin 488.
Yszcnmann, Hanns, von Waldcnhurg
422.
Ysni 64. 70.
Italien 54. 60. 220. 221.
Itclheinrich, Mathis, Rebmann 21. 22.
Jud, Leo, Predicant, von Zürich 380.
Juden 561. 562.
Jung, Elsbet 271.
L
Labiat, Clara, von Pruntrut 527.
Lacherer, Hans, gen. Romer 552.
Lachner, Ludwig 408.
Lampenberg, Baselland 8. 335. 338. 347.
594.
Landau 128.
Landeck 354.
Landeck, Hans Friedrich von 46.
Landenberg, Wolf von 319. 320.
Landfrieden 35.
Landolt, Hans, von Zürich 283.
Landser (Lanser) 24. 33.
Lang, Balthasar 546.
Lang, Jacob 546.
Langenbruck 386. 435.
Lannsen = Lausen.
Lanser = Landser.
Läpp, Jerg, Strelmacher 485.
Läsz, Peter 485.
Läufelfingen (Loiffelfingen) 209. 267.
282. 291. 323. 324. 336. 337. 338.
419. 435. 483. 561.
Laufen (Louffen), Bern 96. 97. 98. 237.
313. 327. 453. 574.
Laufenburg (Louffenburg) 301.
Laufental 204.
Lausen (Lannsen, Lanser) 8. 149. 165.
254. 304. 314. 330. 335. 352. 378.
Lauwil (Luwiler) 382.
Lederer, Kunrat 488.
Lederer, Jacob 59.
Leiderer, Ulrich, Tuchmann, B. z. B.
310. 549.
Leimen 173. 368. 369.
Leymental 115.
Leonhard (Lienhart), St. 208. 269. 418.
Leopart, Marti 484. 533.
Leuthart, Hans, Predicant zu den Bar-
füssern im Spital 208. 418.
Leux, Jacob, von Baden 23.
Lyb, Johann, Doctor, Domherr zu Kon-
stanz 443.
Lieb, Hans, Presentzer und Domkaplan
167.
Liechtenfels (Lichtenfels), Cornelius
von, Domherr 97. 166. 167. 170. 184.
186. 187. 247. 369. 508. 539. 540,
542.
Liechtenfels, Hans Wilhelm 242.
Liechtenhan, Ludwig 485.
Liechstahl = Liestal.
Lienhart, Herr, Predicant zu St. Peter
= Rebhan, Lienhart.
Lienhart, Hans, von Reischach 189.
Lienhart, Uli Madlingers Knecht 282.
Liesberg (Liesperg) 241.
Liestal (Liechstahl) 45. 52. 147. 177.
192. 208. 210. 264. 304. 306. 309.
330. 374. 375. 379. 393. 418. 420.
439. 444. 542. 571.
Ligsdorf (Luxtorf), Pfirteramt 305.
Limperger (Limpurger), Telamonius,
Weihbischof 270.
Linck, Bastian, von Colmar 274. 275.
276. 277.
Linck, Marty, aus Appenzell, Wieder-
täufer 337.
621
Linckescheren, Wiedertäufer -- Ling-
genscher, Peter.
Lindau 64. 70.
Linder, Jacob, Meister 492.
Linggenscher, Peter, von Genf, Wie-
dertäufer 337. 561. 564. 569.
Linz (Lynnz) 190.
Locarno (Luggarus, Lug.iris) 68. 91.
Locher, Melchior, von Wysen, bei Gös-
gen, Farnsburgeramt, Wiedertäufer
258. 259. 267.
Lompart, Jacob 447. 448.
Lorenz, Kubier = Zschan, Lorenz,
Kubier.
Lorenz = Rickenbach, Lorenz, Wie-
dertäufer, Schwiegersohn des Mathys
Gysin 337.
Lörrach 191. 193. 385.
Loschdorf = Lostorf.
Loser, Joannes (Hans) [Geistlicher von
St. Peter J 553. 587.
Lostorf (Loschdorf), Solothurn 283. 309.
336. 337. 338. 563.
Losz, Lorenz, Schaffner des Domstifts
126. 167. 212.
Loterer, Hans, an Steinen 469.
Lothringen 318.
Loub, Johannes, Domcaplan 127. 348.
371.
Louber, Bartle, von Rothenfluh 321.
Louber, Conrat, von Rothenfluh 321.
Louber, Jacob, Prior der Carthaus,
11513. 296.
Louber, Steffan, von Rothenfluh 321.
Louffen, Cornelius, sacelianus zu St.
Peter 554. 587. 588.
Low, Hans Jacob, Pfarrer zu Gelter-
kinden 209. 418.
Löwen, Frau 254.
Löwenstein, Batt. 484.
Ludy, Maurer, ein walch Wiedertäufer
282.
Lüdin, Hans, von Bubendorf, Wieder-
täufer 298. 300. 304.
Ludwig, Herr = Züricher, Ludwig, d. R.
Luggarus ~ Locarno.
Lupffen, Wilhelm von, Pfandherr zu
Thann 377.
Lupsingen 495.
Lutenbach 114. 115. 300.
Luther, Martin 1. 2. 18. 60. 104. 136.
149. 278. 301. 334. 533.
[Lüthardt], Hans, Prediger zu Bar-
füssern 420. 421. 422. 423.
Luterysen (Lutteryscn), Fridlin 452.
487.
Lützel, Kloster 195. 207. 208. 211. 222.
304. 603.
Lüwyler = Lauwil.
Lux, Doctor = Doctor jur. Lucas Klett,
bischöflicher Kanzler.
Luxenhoffer, Hans 546.
Luxstorf = Ligsdorf 305.
Luzern 125. 153. 226. 235. 241. 296.
324. 332. 405. 406. 504. 516. 529.
593.
M
Madlinger, Hans, von Häfelfingen,
Wiedertäufer 509. 510. 512. 561.
563. 564. 569.
Madlinger, Margretha, Ulin's Frau 564.
578.
Madlinger, Uli, von Häfelfingen, Wie-
dertäufer 31. 32. 37. 267. 282. 291.
331. 337. 338. 356. 482. 561. 562.
563. 564. 572. 578.
Madlinger's Jungfrau = Hüdeli, Anna.
Mägden (Magten, Mackten) 438. 439.
440.
Magstatt 269.
Maigret (M.^grct, Meigret\ Lambert
. 322. 381.
Mailand (Meylandt) 317.
Mainz (Mentz), Bistum 358. 399. 497.
Maisprach (Meysprach) 209. 443.
Mang, Fridlin 572.
Mann, Joannes (Hans) [Kaplan von
St. Peter [ 553. 587.
Manuel, Niclaus 119.
Marburg (Martburgk, Marckburgk,
Margkpurg, Marpurg) 2. 18. 136.
178. 187. 293. 335. 376.
&2-2
Markgrafschaft = Baden, Markgraf-
schaft.
Marcher, Conrat 452.
Marchcr, Hans 452.
Marijrcth uf St. Clarahof, zu St. Ciaren
545. 546. 547.
Maria Magdalenen, St., an der Steinen
= Steinenkloster.
Mariastein i^Gotteshaus im Stein [Stain] ),
Solothurn 19. 151. 175. 391.
Marpach 279.
Marquis (Marchisy), Steffen, Propst zu
St. Alban 273. 274. 275. 276. 277.
Marty, Pantlion 491.
Martin, St., Leutkirche 131. 208. 222.
367. 418.
Martin, Jacob /von Luxem] 91.
Martin, Wiedertäufer 417.
Massmünster bei Thann 296.
Mathis, Schuhmacher 62.
Maximian, Kriegsmann 494.
Mechelin, Stoffel 548. 549. 550. 551.
552.
Meder, Johannes 588. 592.
Medici, Giangiacomo de, Kastellan von
Musso (Herr von Musz) 91.
Megret ^ Maigret (Meigret), Lambert.
Meyer, Phister, von Aarau 268.
Meyer, Adelberg, [zum Pfeil J, Bürger-
meister 3. 10. 23. 24. 26. 27. 35. 36.
45. 46. 52. 53. 57. 66. 68. 84. 88. 89.
99. 106. 111. 133. 148. 152. 157. 165.
166. 169. 176. 186. 191. J92. 193.
196. 207. 208. 212. 220. 231. 234.
235. 236. 237. 247. 257. 260. 268.
283. 287. 288. 290. 301. 304. 310.
316. 327. 336. 340. 346. 348. 354.
355. 371. 372. 385. 386. 391. 395.
402. 404. 412. 414. 415. 426. 427.
430. 434. 446. 447. 449. 452. 454.
455. 456. 461. 463. 468. 469. 471.
480. 481.
Meyer, Agnes, Conventschwester zur
Engelporten 298. 299.
Meyer (Megerin), Barbara, in der Uten-
gassen 545. 546. 550.
Meyer (Meyger), Bernhart 119. 184.
187. 208. 226. 227. 418.
Meyer, Conrat 493.
Meyer, Eva, von Nörich [Neerach],
Zürcher Gebiet, Wiedertäuferin 482.
483.
Meyer (Meiger), Fridli, Sigrist, von
Rothenfluh, Wiedertäufer 322.
Meyer (Meiger), Hans 490.
Meyer, Hans, Vogt zu Altkilch 25. 33.
Meyer, Hans, von Hegenheim 305.
Meyer, Hans, von Rothenfluh, Wieder-
täufer 321.
Meyer, Heinrich, von Äsch 23.
Meyer, Jacob 484.
Meyer, zum Hasen, Jacob 271. 360.
371.
Meyer [zum llirtzenj, Jacob, Oberst-
zunftmeister, Bürgermeister 5. 36. 67.
68. 79. 102. 106. 169. 196. 304. 511.
513. 514. 517. 519. 520. 528. 529.
534. 555. 558. 559. 560.565. 578. 592.
Meyer, Johann 550.
Meyer, Jörg 572.
Meyer, Liennert 546.
Meyer, Lorenz 548.
Meyer, Michel, Weber 547.
Meig, Bartholme, B. z. Bern 406.
Meigel, Ludwig, Silberkremer 486.
Meysprach = Maisprach.
Meywely, Hans 491.
Melanchton, Philipp 1. 2. 570.
Melchingen, Bern von, St. Johann Con-
tur 321.
Melchior, von Wysen = Locher, Mel-
chior, von Wisen.
Meli = Mölin.
Melibach = Mölinbach.
Meltinger, Heinrich, Junker 62.
Melwer, Hans, Karrer 490.
Memmingen 60. 64. 70.
Mengolt, Hans Jacob 578.
Mentelin, Lienhart 546. 547.
Mentz = Mainz.
Merck, Matheus, Pfarrer zu Buus 209.
418.
Merklin, Dr. Balthasar, Weihbischof
und Coadjutor des Bischofs von Con-
stanz, Bistumsverweser zu Hildes-
heim, Stiftpropst zu Waldkirch 59.
497. 501. 570.
Merenstift = Domstift.
623
Merian (Meria), DIebolt 491. 548. 549.
550. 552.
Merszmunster 344.
Mertz, Ulrich, Alt-Prior des Prediger-
klosters 23. 24. 26. 27. 33. 34. 59.
Metz, Hans 489.
Metzger, Hansz 591.
Metzger, Märten 494.
Metzgerzunft 490.
Michel zu St. Alban 273.
Mie, Jeronimus 493.
Miller, Cristann 587.
Ministral, Diebold von 545. 550. 551.
552.
Mölin (Meli) 439.
Mölinbach (Melibach) 438.
Molitor, Cristannus, Caplan zu St. Pe-
ter 554.
Monster = Münster.
Morelet (Merlet), General 68.
Mörnach, Doctor == Johannes Tex-
toris von Mörnach 493.
Mornar = Murner, Dr. Thomas, Lu-
zern 344.
Mörsberg und Beffort, Plans Jacob,
Freiherr zu, Landvogt zu Hagenau,
Unterelsaß 102. 200. 211. 342.
Mug [Mieg oder Mie], Daniel 136.
Mulhaupt, Cleinhans, von Keyserstuhl
287. 292.
Mülhausen (Mulhawsen) 8. 52. 54. 55.
57. 65. 67. 92. 114. 119. 125. 132.
187. 328. 329. 348. 350. 355. 368.
371. 372. 377. 477. 531. 565. 568.
571.
Mulich, Hanns, Schneider 253. 550.
Müller, Barbara, von Läufelfingen,
Wiedertäufer 435.
[Müller] , Georg, Abt von Wettingen
23.
Müller, Hans, zum Sternen 546.
Müller, von Läufelfingen, Wiedertäu-
fer 560. 561. 563. 564.
Müller, von Ölten 495.
Müller, von Sissach, Wiedertäufer 282.
287. 395. 397. 412.
Müller, von Wittnau 195.
Müller, Lienhart, von Läufelfingcn,
Wiedertäufer 337.
Müller, Lienhart, von Luxtorf 305.
Müller, Lienhart, von Rucheptingen,
Farnsburgeramt 291.
Müller, Matthis, Schaffner zu St. Clara
250. 387.
Müller, Peter, Vogt zu Blotzheim 176.
Müller, Sebastianus, Chorherr zu Sä-
ckingen [einst Leutpriester am St.
Petersstift] 120. 553. 587.
Mümliswil 63.
Mümpelgart, Ulrich, Graf zu 357.
Münchenstein 132. 209. 265. 313. 394.
419. 495.
Münster (Moutier-Grandval) 167.
Münster (Monster) zu Basel 139. 147.
163. 189. 208. 222. 305. 314. 330.
331. 339. 347. 379. 397. 418.
Muntwyler, Bastian, von Sissach ."^06.
Müntzer, Batt 484.
Muntzinger, Heinrich 253.
Muntzinger, Peter 493.
Muntzinger, Ulrich 224. 225.
Munzach [abgegangener Ort hei Lie-
stal [ 209. 418. 420.
Murbach, Kloster 23. 24. 59.
Murer, Andres 61.
Murer, Kaspar 488.
Murer, Heinrich 62.
Murer, Jacob 491.
Murnar = Murner, Dr. Thomas.
Murner [Dr. Thomas, Luzern] 68. 344.
Muspach 490.
Musz, Herr von = Giangiacomo de
Medici, Kastellan von Musso.
Muttenz (Muttuts) 210. 389. 390. 393.
394. 419. 420. 481. 482. 495.
Nagel, Hans, Meister 253. 473.
Nay, Ulrich 587.
Nassower, Lux 327.
N
Nebicker, Jörg, vonHäfelfingen 31. 32. 37.
Neerach (Nörich), Zürich, Bezirk Diels-
dorf 482.
624
Ncy, Ulricus, Caphiii zu St. Pctcr 554.
Nesselwangcn, Baden, bei Überlingen
54. 60.
Nctlingcr, Jcrg 491.
Neuenbürg im Breisgaii 131. 133. 221.
239. 318. 348. 349. 360. 361. 362.
391. 427. 460. 475. 553. 554.
Neucnstadt ^^Nuwenstadt) 505. 546.
Newerli, Cleinhans 453.
Niederdorf, BaseUand 323. 422.
Nysy, aus Appenzell, Wiedertäufer 337.
Null, Ik'nedict, ehemaliger Prcdiger-
möneh 351. 352.
Nörich = Neerach, Zürich, Bezirk
Dielsdorf.
Normadingen = Ormalingen.
Nübling (Nibling) Georg (Jörg), Metz-
ger von Bergheim, Bürger 1519, gest.
1544, 61.
Nürnberg 296.
O
Oberäsch (Oberesch), Hof östlich Ruine
Bärenfels 400. 401.
Oberdorf, Baselland 422. 424.
Oberelsaß 9. 19. 27. 32. 62. 77. 83.
116. 128. 130. 150. 151. 156. 168.
200. 235. 298. 302. 328. 362. 506.
520. 576.
Oben [Abend], Conrat, zu München-
stein 495.
Obera = Oberer.
Oberer (Obberer, Obera), Blesy, von
Diepflingen, Wiedertäufer 337. 353.
563. 564.
Ober-Hirtzbach 270.
Oberiet, Hans 486.
Ober Meli = Obermölin 438. 439.
Oberlin, Gorius 490.
Obermeierin, Anna 595. 596.
Ober-Olsberg 439.
Oberösterreich 19. 20. 29. 223.
Oberriets Laden 245.
Obertütsche Landen 153.
Oberwil (Oberviryler), Birseck 98. 99.
100. 101. 327. 357.
Obrecht, Rudolf 560.
Oecolampad (Ecolampadius, Huschin)
Johannes 1. 18. 19. 104. 119. 136.
208. 310. 418. 502. 570. 571. 578.
583. 596. 598. 601.
Odenwald (Ostenvvald), Mentzer Obrig-
keit und Bistum 258. 259. 267.
Offenburg 158.
Offenburg, Junker Egli 408. 494.
Offenburg, Junker Henman von, Vogt
von Farnsburg 252. 255. 257. 260.
301. 356. 563. 580.
Oglin, Meister Thcbolt 239. 344.
Ogst = Äugst.
Ölsberg (Olsperg) Kloster 62. 65. 86.
152. 438. 440. 480. 481. 507. 512.
520.
Ölten 4. 95. 515.
Oltingen 209. 418. 443.
Ormalingen (Normadingen) 443.
Ortenburg, Gabriel Graf zu 263.
Ortlin, Vogt 61.
Oscheim, Heinrich von = Ostheim,
Heinrich von.
Oschwald, der Steinmetz, Wiedertäu-
fer 392.
Oschwalt, Dompropstei Schaffner 417.
Österreich 20. 49. 87. 92. 117. 119. 129.
135. 138. 140. 141. 151. 158. 178.
190. 194. 196. 299. 300. 493. 496.
512. 531. 541. 565. 568. 569. 576.
Ostheim (Osteimer), Junker Heinrich
von 22. 159. 160. 196. 200. 232. 237.
238. 244. 328. 400. 401. 542. 574.
Oszwald, Doctor von Kalp 189.
Ottendorf, Konrat Rephun, genannt 486.
Öttly, Hans 491.
Öttly, Joder, Meister, Scherer uf der
Rinbrucken 492.
Othilia, junckfrow [in der Purs Atigii-
stinergasse 17 119^ 452.
Ötlingen (Öttlicken) 191. 193.
Oagli, Hans, B. z. B., d. jung. 409.
483.
Ougspurg = Augsburg.
625
Pänthelin, Bartholome 490.
Päpstliche Heiligkeit 429.
Paurigal = Boisrigault, von (Dange-
rant), Ludwig.
Paradis, zum (Schaffhausen) 533.
Paulus, St. 600.
Pefinger, Mateus 490.
Peyeren = Bayern.
Peter, Stift zu St. 10. 11. 36. 61. 104.
105. 114. 115. 116. 120. 121. 122.
123. 200. 202. 203. 208. 236. 237.
262. 265. 266. 267. 271. 418. 445.
514. 515. 533. 534. 553. 554. 583.
Peter, Herr = Pfr. Peter Widmer, zu
Waidenburg 421.
Pettry, Heinrich 485.
Petri, Niclaus, Galluscaplan zu St. Pe-
ter 445. 446. 588. 591.
Petter, Dischmacher von Liestal =
Wechter, Peter, von Liestal.
Pfarrer, Mathis, Stett- und Altammei-
ster zu Straßburg 370. 383. 399. 570.
Pfeffingen 162. 184. 185. 188. 207.
232. 240. 244. 304. 311. 327. 357.
363. 364. 369. 401. 447. 477. 573.
576.
Pfiffer (Pfifferlin), Claus, zu Riehen,
Wiedertäufer 319. 320. 572. 573.
Pfirt (Pfridt) 360. 541. 574.
Pfirt, Batt (Beat) von, [f 1536, Kaiser-
liclier Rat] 46. 200. 232.
Pfirt, Veitin von 242. 402.
Pfirt, Hans von 242.
Pfirt, Jacob von 363. 452.
Pfirt, Jacob von, Hof = Schürhof =
Münsterplatz 19; 452.
Pfirt, Sigmund von, Domherr 144.
300. 366. 402. 403. 412. 575.
Pfirteramt 267.
Pfister, Konrat, Zapfengießer 485.
Pfister Meyer, von Aarau, Täufer 268.
Pflieger, Jerg 491.
Pfrunt Keller 452.
Philip, Landgraf von Hessen =^ Hessen,
Philipp 1. 335. 376.
Philippus episcopus = Gundclsheim,
Philipp von, Bischof von Basel.
Phrygio (Costentzer), Paul, Doctor,
Pfarrer zu St. Peter 208. 418. 584.
585. 590. 591.
Pirszbrucken = Birsbrücke.
Plap, Hans = Blapp, Hans.
Plarer, Thoman 471.
Platz, uff dem = Petersplatz 492.
Pleignc (Blenn, Plenn) 541. 573. 574.
578.
Plenn = Pleigne.
Plesin, sant = St. Blasien.
Pornntrut = Pruntrut.
Prag 328.
Pratteln (Bratteln) 8. 37. 38. 39. 47.
210. 314. 347. 353. 360. 393. 394.
419. 543.
Predigerkloster zu Basel (Dominikaner)
23. 24. 26. 27. 28. 33. 59. 323. 351.
352.
Pruntrut (Bronntrut, Porntrut) 12. 161.
167. 171. 184. 187. 188. 200. 211.
218. 241. 263. 313. 316. 319. 357.
370. 465. 466. 478. 506. 527. 540.
542. 573. 574. 576. 580.
Pursz, so jetzt Jacob Breitschwert's
Haus = Augustinergasse 17/19 452.
Ramstein 22. 209. 260. 419.
Rapperswil, St. Gallen 568.
Rappoltstein 507.
Ravensburg (Ravcnspurg) 60. 409.
Reber, Wolfgang 453.
Rebhan, Lienhart, Chorherr zu St. Pe-
ter 554. 583. 584. 585. 589. 590.
Basler Reformationsakten, IV.
R
Rebleutenzunft 486.
Reck, Martin, von Tannheim, Erenber-
ger Herrschaft, by Füssen im Algöw,
Wiedertäufer 360. 502.
Rechberger, Jacob 485.
Reformationsordnung 84.
Regennasz, Hans, von Pratteln 393.
79
G2G
Rcgyscr, Andres 488.
Reich, heiliges römisches 15. 39. 40. 46.
138. 146. 155. 183. 194. 225. 256.
329. 362. 512.
Reich von Reichenstein, Hans Heinrich
242.
Reich von Reichenstein, Jacob 46. 242.
294. 302. 303.
Reich von Reichenstein, Peter, Custer
166. 167. 170. 184. 186. 187. 503.
Reigoldswil (Richenschwil, Rigetswril,
Richyschwyl, Rigaschwyl) 209. 265.
382. 418. 447. 478.
Reimboldt, Lux, Statthalter des Jo-
hanniter-Komthurs zu Neuenburg 427.
Reinach, Baselland 96. 98. 99. 100. 101.
148. 357. 401.
Reinach, die von 167.
Reinach, Hans von 144.
Reinach, Hans Bächtold von 46.
Reinach, Jacob von 242. 300.
Reinach, Johann Rudolf von, Domherr,
der alt 41. 108. 300. 407.
Reinach, Jos von, Domherr 133. 136.
263. 467. 475. 501. 503. 594. 603.
Reinach, Melchior von 242. 402.
Reinhart, Hans Erhart 485.
Reischach, Eberhard von, der ältere
346. 385. 386.
Reit, Joannes [Kaplan von St. Teter]
553.
Reyt, Hans 587.
Renner (Roner), Bernhart, Diacon zu
St. Joder 418.
Rennmeister, Wolff, von München 189.
Rephun, Konrat, genannt Ottendorf 486.
Retalet (Rettolet, Rotelat), Reinhard,
[ans Delsberg, Notar, f 1552] 6. 7.
331. 332. 484. 508. 510.
Reuss von Reussenstein, Wilhelm, Com-
thur zu Hemendorf [Hemmensdorj ]
427.
Reutlingen (Rütlingen) 60. 258. 259.
Rhein (Rynn) 532. 594. 602. 603.
Rheinbrücke 492.
Rheinfelden 159. 160. 438. 480.
Rheintal 438.
Rheinthor 304.
Rliin, Elsbeth zc, Gattin des Niclaus
von Eptingen 250. 251.
Rliin, Merga ze, ausgetretene Nonne
zu Klingcntal 36.
Rhodos 320.
Rickenbach, Jacob, von Rothenfluh,
Wiedertäufer 322.
Rickenbach, Lorenz, von Rothenfluh,
Wiedertäufer, (Schwiegersohn des
Mathis Gysy) 322. 337.
Rickenbach, Michel, von Rothenfluh,
Wiedertäufer 322.
Ricker, Jeronimus = Ritter, Jeronimus,
Pfarrer zu Diegten.
Ricker, Rudolf, Pfarrer zu Tenniken
209. 418.
Rych, Peter = Reich von Reichenstein,
Peter.
Riehen Hoff 487.
Richolf (Richholff), Egidius, Caplan zu
St. Peter 588.
Richyschwyl = Reigoldswil.
Richszysen, Egmund 236. 237. 362.
Richtstube über Rhin 320.
Richwin, Utz, von Sternenfels 189.
Riegen = Riehen.
Riehen 162. 165. 184. 188. 204. 207.
210. 211. 222. 232. 239. 240. 244.
304. 319. 320. 419. 490. 523. 525.
543. 572. 573. 575. 583.
Riehemer Tor 444.
Ryeher, Werli, Wirt zur roten Kanne
305.
Riely, Diebolt 491.
Ryff, Fridlin, d. R., Meister 159. 160.
245. 544. 547. 548. 549. 551. 552. 553.
Riff, Jacob 452.
Rigaschwyl = Reigoldswil.
Ryhiner, H [einrieb], Ratschreiber 144.
283. 320. 553.
Rin, Caspar ze, Bischof von Basel,
tl502. 506.
Rinck, Heinrich, Caplan zu St. Peter
61. 554. 587.
RInckin, Clara 587.
Ringler, Baltasar 485.
Rynnsz = Rhein.
Rys, Melchior, d. R., Pfleger zu Pre-
digern 352.
627
Rysz, Jacob, von Rothenfluh, Wieder-
täufer 321.
Rysz, Martin (Matern), Caplan Erasmi
247.
Ryser, Fridli, von Rothenfluh, Wieder-
täufer 321.
Ryser, Matheus, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Ryser, Thoma, von Rotenfluh 321.
Rysszer, Velti, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer (loripes, schleppfüßig) 358.
472.
Ritter, Jeronimus, Pfarrer zu Diegten
209. 418.
Rodersdorf 137.
Roggenburg 578.
RoU, Hof zu: Rolle, Waadt [vgl. H. B.
L. S. I. S. 252 twd Allinges d'.J 270.
Rom 188. 270.
Romer, Lacherer, Hans genannt 552.
Roner (Renner, Ronner), Bernhart, Dia-
con zu St. Joder 208. 418.
Rorbecher, Hans 128.
Rorer, Margreth, von Gelterkinden,
Wiedertäuferin 425.
Röschenz (Roschotz), Bezirk Laufen 37.
Roßberg = Stapfelberg 2; 367.
Roszenburg, Peter von 490.
Rotberg, Jacob von 438.
Röteln 202. 223. 345. 396. 513. 515.
517. 519. 543.
Rotenflu = Rothenfluh, Baselland.
Rothenfluh (Rottenflu, Rotenflu) 209.
301. 321. 322. 337. 358. 418. 444.
448. 449. 468. 472. 563. 572.
Rott, Claus, Alt-Schaffner an den Stei-
nen 490.
Röttalet, Reinhart = Retalet.
Rottgeb, Thiebolt 483.
Rottpletz, Burckhartt, Pfarrer zu Läu-
felfingen 209. 419.
Rottwyl (Rotweil) 120. 276. 277. 362.
380. 392. 436. 493. 497. 568. 577.
Rübe, Cleuwe, von Bettingen 61.
Rucheptingen, Farnsburgeramt 291.
Rüde, Peter, von Bubendorf, Wieder-
täufer 8. 354.
Rudi, Jacob 361.
Rüedi, Jacob 484.
Rudy, Moritz, Helgenpfleger zu Sissach
236.
Ruff, Martin, Schneider 547.
Ruhenacker, Hans, Schulmeister zu
Liestal 208. 418.
Rumann, Heinrich 544. 546. 548. 550.
551. 552. 553.
Ruman, Wolfgang, von Dornhan, Ca-
plan von St. Peter 121. 587.
Rumel, Jerg 486.
Rümlingen (Rümlicken, Rummiken) 31.
37. 209. 306. 419. 562. 566.
Rumpel, Lupolt, genannt Beyer, Ge-
wandtmann 597.
Rupp, Balthasar, von Rottenfluh, Wie-
dertäufer 322.
Ruschach, Eberhart von, der ältere =
Reischach, Eberhard von.
Rütner, Michel 327. 386. 447.
Rutschi, Lienhart, von Pratteln 393.
543.
Säckingen (Seckingen) 120. 121. 301.
553.
Savoyen (Saffoy) 226. 275. 417. 450.
522. 531.
Safranzunft 485.
Sager, Wilhelm 494.
Sallite, Jerg, Meister, Scherer zu der
roten Hennen 492.
Saltzman, Adelberg, Notarius 199. 272.
Salzschreiberin, die alte 271.
Sargans 436.
Sartoris, Lucas, Domkaplan am St. Er-
hardsaltar in der Nikolauskapelle 248.
Satler, Magister Johannes, alias Geb-
wiler, Chorherr zu St. Peter.
Schaf (Schoff), Wirtshaus zum 548.
Schaffhausen 57. 66. 95. 120. 130. 133.
152. 153. 155. 188. 221. 231. 264.
291. 324. 328. 332. 368. 371. 372. 381.
454. 504. 526. 531. 533. 535. 536.
568.
G28
Schaffner, Claus, von Anwil, Wieder-
täufer 321.
Schaffner, I-ridli, von Anwil, Wieder-
täufer 321.
Schaffner, von Reihen fhih. VJ'icder-
täufer 321.
Schaffner, Hans, von Rotlienfiuh, Wie-
dertäufer 321.
Schaffner, Heini, Vogt, von Anwil, Wie-
dertäufer 321.
Schal 417.
Schaller, Caspar, Stadtschreiber, 12. 133.
170. 188. 208. 317. 352. 368. 418.
502. 555.
Schaler, Claus, Vogt von Sultza 108.
Schaler, genannt von Leimen, Thomas
228.
Schallbach (Schalbach) bei Lörrach
517.
Schantzler, Claus, [Michael Ilagen-
hach's 72 achter tuanjtj 552. 553.
Schaub, Fridlin, von Wittensberg (Wit-
lisperg), Homburgeramt, Wiedertäu-
fer 32. 282. 283. 284. 336. 337.
Scheffelt, Veitin 491.
Scheffer (Schöffer), Michel, Pfarrer zu
Reigoldswil 209. 418.
Schefleitz = Schefflentz, Oberscheff-
lentz bei Mosbach, Baden, Odenwald
258.
Scheh (Schech), Jacob, von Reutlingen,
Papierer 258. 259.
Schellenberger, Ludwig, Meister, Satt-
ler an der Spalen 492.
Schellhorn, Bastion, Messerschmied 203.
204.
Schenckli, Joachim, Ratschreiber 225.
Scherer Hus (Scherhusz) 409. 452.
Scherer, Claus, der alt 271.
Scherer, Claus, von Sissach, Wieder-
täufer 318.
Scherer, Oswald, von Waidenburg 424.
Scherer, Tietrich, Schuhmacher 245.
Scherer, UUin, Wiedertäufer 353.
Schettlion = Chatillon f südlich Dels-
bergj.
Schiffleutenzunft 493.
Schiffmann, Diebold 544.
Schiffmann, Heinrich, Lcutpricstcr zu
Pfeffingen 447.
Schilhing f Schilling/, Georg, von Cann-
stat, Johanniterkomthur zu Hall und
Überlingen 427.
Schilling, Heinrich, Caplan zu l"arns-
burg 209. 418.
Schimel, Hans 491.
Schindler, Hans 568.
[Schiner], Cardinal von Sitten 270. 271.
Schlam, Jacob, Pfarrer zu Wintersingen
209. 418.
Schlegel, Haus zum 296.
Schlepp, Hans, Kannengießer 203. 204.
Schliengen 194.
Schlosser, Hans 544. 545. 546. 547. 548.
Schlündlin, Conrat, genannt Bader 489.
530.
Schluep, Hans, Vogt 439.
Schlüssel, Zunft zum 482. 483. 484.
Schmalkalden 354.
Schmech, Alexander 570.
Schmid der alt, in Läufelfingcn, Wie-
dertäufer 336. 337.
Schmid, Agnes 445.
Schmid, Bastian (Sohn des alten) von
Läufelfingen, Wiedertäufer 336.
Schmid, Caspar, Krieger, von Schef-
leitz (Schefflentz bei Mosbach, Oden-
wald) 258. 259. 267.
Schmid, Cunrat, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Schmid (Smyt), Gilg 520.
Schmid, Hans, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Schmid, Hans [Jacob], Schneider von
Sissach, Wiedertäufer 310.
Schmid, [Hans] Jacob, Wiedertäufer,
310.
Schmid, Jacob, von Muspach 490.
Schmid, Jacob, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321. 449. 469.
Schmid, Marx 420.
Schmid, Simon, von Rodersdorf 137.
Schmid, Uli, von Läufelfingen, Wie-
dertäufer 435.
Schmiedenzunft 273. 487.
Schmidli, Jörg, Meiger zu Bielbenckcn
132. 485.
629
Schmit, AnthonI 542.
Schnabelhans, Beck Hans, genannt 397.
Schneiderzunft 488.
Schnell, Niclaus I. aus Biel, Abt von
Bellelay, f 1530. 99. 327. 340.
Schnider, Balthasar, von Rothenfluh,
Wiedertäufer 322. 336. 372.
Schnider, Hans, von Anwil, Wieder-
täufer 322.
Schnider, Märten 553.
Schnider, Mathis, von Benken 136. 137.
Schnider, Simon, von Benken 136.
Schnider, Uly, Balthasar's Sohn, von
Rothenfluh, Wiedertäufer 336.
Schnitt, Conrad, Schaffner zu Augusti-
nern 179.
Schnitzer, Michel, B. z. B. 408.
Schob, Erhart, Wiedertäufer 338.
Schob, Fridly, von Läufelfingen, Wie-
dertäufer 337.
Schob, Fridly, von Wittinsburg, Wie-
dertäufer = Schaub, Fridli.
Schob, Heyny, Wiedertäufer 338.
Schob, Lienhart, von Wittinsburg, Wie-
dertäufer 337. 338.
Schöffer (Scheffer), Michel, Pfarrer zu
Reigoldswil 209. 418.
Schön (Schönn), Heinrich, Pfarrer zu
Muttenz 210. 389. 419. 420.
Schönenberg, Bartlome, Vogt zu Hom-
berg 265.
Schonow, von 560.
Schöntal bei Langenbruck 60. 63. 209.
416. 418. 478.
Schop, Hans, von Holstein 236.
Schorendorff, Hans, Schultheiß 596.
Schorr, Hans 527. 528.
Schoub, Fridli = Schaub, Fridli.
Schoub, Galle, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Schretz, Barthly, Rebman 62.
Schröter, Hans 488.
Schüdi, Hans = Zschude, Hans.
Schuhmacherzunft 488.
Schumacher, Caspar, von Licstal, Wie-
dertäufer 304. 374. 380.
Schumacher, Cristan, auf der Eisen-
gasse 545.
Schumacher (Schuchmacher), Urban, von
Waidenburg 421.
Schule, Gorius, Metzger, B. z. B. 339.
Schuler (Schuller), Ulrich, Schaffner
der Kammerei auf Burg 387. 445.
451. 469. 548. 552.
Schuli, N., Schaffner [Johanniter J 26\..
Schultheß, Ulrich 484.
Schürer, Michel 489.
Schwab, Hans, von Pratteln 393.
Schwaben (Swaben) 55. 56. 68. 83. 91.
92. 120.
Schwaller, Baschion 572.
Schwartz, Barbara, Gattin des Peter
Wechter, Tischmacher, von Liestal
309.
Schwartz, Jacob 452.
Schwarzwald 10. 60.
Schwegler (Swegler), Daniel, Vogt auf
Birseck 131. 148. 199.
Schwegler, Gregorius 272.
Schweiger, Jörg 458.
Schweysz, Alexander, Kaiserlicher Se-
cretarius 497.
Schwertfeger, Jost 487.
Schwyz 153. 324. 332. 359. 504.
Schvvitzer, Wiedertäufer 338.
Schwitzer, Claus, Wiedertäufer 336.
Schwitzer, Franz, von Waldcnburg 179.
Schwitzer, Hans 545. 564.
Schwitzer, Hans, von Bielbenken 313.
Seh wob, Hans, von Pratteln 543.
Scckhler, Blesy 551. 552.
Seyler, Jacob, von Muttenz 389. 394.
Seltz, Hans von, Schneider 189. 233.
234. 489. 580.
Seltz, Job. Heinr. von, Caplan Marie
in Chripta 248.
Senn, Ludwig, von Pratteln 543. 544.
Sennheim 296.
Seuffzen, zu 408.
Sibenburger, Lorenz 486.
Sychardus, Johannes 566.
Sicilien 496. 569.
Sidenfaden, Heini, von Liestal 393.
Sidcnstickcr, Hans 489.
Sidenstickcr, Jeronimus 489.
Sigen, Hans von, Meister, Scherer 492.
Sigrist, Bartholome 491.
1)30
Silbctbcit;, Bcrnliart 4*^5.
Silberkrcmcr, Mathis 546. 547. 548. 549.
550. 551. 553.
Synode, evangelische 208. 417.
Sissach 37. 62. 177. 209. 236. 282. 287.
306. 310. 318. 319. 395. 397. 418.
443. 563.
Syszach, Heinrich von 108.
Sitten, Cardinal von, [Matthaens Scbi-
ner] 270. 271.
Sittich, Marx = Ems, Marx Sittich
von.
Sytz, Alexander, Doctor 189. 233. 234.
278. 279. 346. 385. 387. 388. 578.
579. 580. 595. 596.
Sixt, Jacob, von Liestal 393.
Siegel, Hans, von Reutlingen, Papier-
knecht 259.
Smyt, Gilg = Schmid, Gilg.
Soder, Michel, Domkaplan 248.
Solothurn 60. 63. 95. 98. 119. 149. 151.
153. 212. 213. 226. 227. 262. 264.
283. 288. 332. 359. 381. 405. 406.
412. 416. 434. 441. 447. 450. 503.
508. 531. 536. 540. 542. 583. 603.
Sonnenbühel, Martin 487.
Spalen 6. 62. 492.
Spalentor 476.
Spalenturm, innerer 38.
Span (Spon), Cuntz, Vater der Bar-
bara Spon 128.
Spät, Jacob 488.
Spät (Spett), Jheronimus, Weinschenk
485. 529. 530.
Speyer (Spira, Spyr) 46. 49. 175. 270.
271. 329. 352. 362. 399. 501. 503. 507.
Speyer, Bischof von, Philipp II. von
Flersheim, f 1552. 501.
Speirer, Jacob, Schultheiß zu Landau
128.
Spengler, Peter 547. 548. 552.
Spennhüer, Heini 486.
Sperly, Jerg 491.
Spilman von Bettmaringen, Johannes,
Abt von St. Blasien 297.
Spilman, Hanns 439.
Spinnwettern Zunft 490.
Spir, Franz von 483.
Spirer, Johannes, Notarius 199. 272.
Spital 208. 269. 418. 517.
Spon (Span), Barbara, ausgetretene
Nonne zu Klingental, Gattin des
Hans Rorbecher 128.
Sporer, Mathcus 492.
Springindschmittcn, Jacob 487.
Sprung by Sant Martin gegen der Burg
= Rheinsprung 452.
Spül, Hans 253. 550.
Stain, Gotteshaus ~-~ Mariastein.
Starck, Urs, Vogt zu Dornach 537.
Starchenbergin, Agnes, ehemalige CJna-
dentalklosterfrau 264.
Steck, Matheus 172. 261.
Steffan, Propst zu St. Alban --^ Mar-
quis, Steffan.
Stehelin, Heinrich 548.
Steiger, Heini, von Lüwyler 382.
Stein, im = Mariastein.
Steinknecht, Ulrich 545.
Steinen, an der 268. 372. 468. 469. 471.
490.
Steinenbronn (Steinbrunn, Ober- und
Nieder-) 300. 311. 313. 364. 378. 575.
Steinenkloster 372. 467. 468. 471.
Steinhuser (Stainhuser), Johann, Licen-
tiat, Official 315.
Steinmetzin (Steimetzin), Barbara 546.
Steinmüller, Lienhart, Schlosser 22. 487.
Steinsultz, Jacob 488.
Stern, goldener, Zunft 491.
Sternen 546. 548.
Sternenfels 189.
Stertzel, Jakob = Stürtzel von Buch-
heim, Jakob.
Steublin 452.
Stockach 52.
Stockhlin, Hans 549.
Stoffel, fStadtboteJ 8.
Stör, Stephan, Pfarrer in Liestal, von
Dießenhofen 45. 264.
Storchen, zum [Stadthausgasse 25J 8.
57. 67. 292. 304. 319. 477. 578. 583.
Stouffer, Cristoffel, Junker 596.
Straßburg 1. 2. 8. 9. 12. 13. 14. 15. 16.
17. 18. 19. 20. 28. 29. 30. 32. 45. 47.
48. 51. 70. 79. 80. 81. 82. 84. 85.
88. 91. 94. 95. 104. 106. 113. 119.
120. 126. 130. 131. 133. 136. 146.
631
147. 169. 170. 177. 187. 188. 220.
226. 227. 230. 231. 232. 234. 235.
238. 241. 255. 256. 284. 289. 291.
292. 293. 304. 308. 314. 315. 317.
318. 319. 325. 334. 335. 343. 344.
350. 354. 355. 366. 367. 368. 370.
372. 375. 376. 382. 383. 384. 398.
399. 401. 402. 404. 407. 408. 411.
412. 413. 414. 415. 425. 427. 428.
429. 430. 431. 434. 440. 447. 454.
456. 467. 469. 472. 473. 476. 477.
496. 501. 502. 503. 514. 516. 522.
528. 532. 533. 537. 555. 558. 559.
565. 570. 577. 578. 583. 592. 593.
Strasburg, Bischof von, Wilhelm III.
von Hohnstein, f 1541. 501.
Strub, Jorig, Gatte der Anna Bondorf
387.
Strub, Marthin 488.
Strubick, Hans 552.
Strübin (Strubich\ Leonhard (Lienhart),
Pfarrer zu Ziefen 209. 418.
Stube, hohe 482.
Stuckin (Stucki), Hans, Pfarrer zu Ro-
thenfluh 209. 301. 418.
Stuckli = Stucki 301.
Studer, Hans, Seckler 485.
Stum, Heinrich, Rebman 62.
Stumpi, Jacob 587.
Stürler, Peter 119.
Sturm, Jacob, zu Straßburg 1. 136. 370.
383. 399. 502. 516. 522. 570.
Stürtzel von Buchheim, Andres, Doc-
tor, Dompropst 307. 316. 365. 388.
416.
Stürtzel von Buchheim, Jacob, Doctor
27. 34. 46. 104. 105. 176. 223.
Stuttgart 136.
Suber, Jacob 486.
Sultz, Hans Ludwig, Graf zu 303. 304.
319. 476.
Sultz, Rudolf, Graf von 571.
Sultz, Thüring Hug von 319. 320.
Sultza = Sulz bei Muttenz (us minor
herren Ämter) 108.
Sulzberg 202. 223. 452. 515.
Sulzburg, Kloster 447. 469. 513.
Sumer, Jacob 488.
Sundgau (Sungouw, Sontgow) 90. 325.
Sunnen, Wirtshaus zur, in Rhinfelden
438.
Sunnen, Haus zur 296.
Supper, Rudolf, d. R., Carthauspfleger
159. 160. 169. 187. 245. 246. 247.
528. 544. 553.
Suracher, Steffan 253.
Surlin, Lorenz, Junker 547. 549. 55 L
Susenberg, Landgraf zu = Baden und
Hochberg 202. 223. 345. 396. 513. 515.
Suszher, Leonhard, Domcaplan 294.
Suter, Alexander 572- 573.
Suter, Vyth 520.
Suter, Hans, der Bote 495.
Sutter, Hans 484.
Suter, Heini, Bruder des Lux 255.
Suter, Heini, Knecht 255.
Suter, Lux, Tochtermann, Hrudcr des
Diepolt von Arx 255.
Sutter, Peter 484.
Swegler = Schwegler.
Tafit, Kaspar 490.
Tag, Lorenz, von Langenbruck, Wie-
dertäufer = Tegen, Lorenz.
Tanheim 502.
Tänikon bei Aadorf, Thurgau (Tenni-
ken) 291.
Tegen, Hans 547.
Tegen, Lorenz, von Langenbruck, Wie-
dertäufer 386. 435.
Tegenhartt, Jocham 485.
Tegernau (Tegernow) 195. 202.
Telamonius = Limperger (Limpurger),
Tilman.
Telsperg = Dclsberg.
Tenniken (Thcnnickcn), Baselland 209.
418. 444.
Tenniken, Thurgau = Tänikon bei
Aadorf.
Tenniker, Ennelin, von Buus 602.
Tertullian 600.
Textoris, Johannes, von Mörnach, Doc-
tor 493.
l)o2
Thann (Tann) 296. 300. 377.
Thcbolt -- Meister Tlicbolt Oiiglin.
Theobald, Abt von Lützel = Ilyllweg,
Tbeobald II. Hyllweg 195.
Theodor, St. (St. Joder) 70. 71. 123.
208. 249. 418. 544.
Thcrwil (Terwyler) 18. 96. 97. 98. 228.
260. 268. 313. 327. 339. 340. 341.
342.
Thiebolt, Abt zu Lutzel = Theobalt II.
Hyllweg, aus Thann.
Tichtler, Anthonin = Dichtler, Antoni,
Schlosser.
Tierenbach bei Sulz, Kreis Gcbweiler,
Clunianzenserkloster 25. 274.
Tierstein, Herrschaft 240.
Tierstein, Gräfin von 162. 185. 207.
211. 232. 240. 244. 311. 356. 477.
523. 524. 575.
Tierstein, Graf Heinrich von 162. 185.
240. 356. 370. 477. 524.
Tierstein, Gräfin Margaretha, gebor.
Neuenburg 369.
Tietlin, von Riegen (Riehen) 490.
Tilman, Schaffner in Riehen Hoff 487.
Tillman, Bernhart, Seckelmeister von
Bern 119.
Tyrol (Tryrol) 496. 569.
Tischmacher, M. Jacob 323.
Tischmacher, Jerg 544. 546.
Thoma, Junker = Schaler gen. von
Leimen, Thomas.
Thoman, Hans, der Müller, Frau 254.
Thomann, Heini, Müller von Nieder-
dorf 422.
Thomann, Heini, von Oberdorf 422.
Torrenburn = Dornbirn.
Treyer (Treger), von Lannsen 254- 304.
324. 335. 337.
Treiger, Adam 490.
Treigcr, Anna, von Lausen, Wicdcr-
täuferin 347. 353.
Treiger, Hans, von Lausen, Wieder-
täufer, der jung 149. 165. 177. 378.
379. 380.
Treiger, Jacob, von Lausen, Wieder-
täufer 8. 314. 330. 331. 352. 353.
Trier 399.
Tryrol == Tirol.
Trölin, Andreas, Pulverstämpfcr, [ ca.
1543; 273.
Trübelman, Jerg 490.
Trübeniskrütz (Tribuscrux), vor Solo-
thurn = Dreibeinskreuz 60. 416.
Truckenbrott, Jacob 273.
Truchsess von Rheinfeldcn, Junker Ja-
cob 159. 160.
Tschan, Lorenz = Zschan, Lorenz,
Kubier.
Tschudi, Hans 271.
Tübingen (Dubingen, Tüwingen) 52.
156. 399. 407. 428. 429.
Tuggingen (Thugingen, Tuckingen, Du-
ckingen) 400. 401. 541. 573. 574.
Thusena (Heningen), Städtlein bei Genf
566.
Thumma, Peter, von Zyfen 382.
Thurgau 291. 310. 381. 454. 471.
Thüring, Sebastian, von Ettingen 18. 23.
Thürnen (Dyrnen, Durnen, Tuminach),
Baselland 37. 337. 338. 356.
Thürr, Gorius, Papierer zu St. Alban,
seine Frau Küngolt = Dür, Gorius.
Türkenkrieg, Turk 56. 133. 136. 155.
170. 201. 337. 600.
Turmnach = Thürnen 337. 338.
Tutsch husz = Deutsches Haus.
Tütsche Nation = Deutsche Nation 155.
Thwyel, Schloß = Hohentwill.
U
Übelhart, Johannes 588. 592.
Überlingen 53. 56. 68. 399. 427.
Überlingen, Comenthur zu Hall und 427.
Uffen = Uffheim.
Uffheim (Uffen, Uffhin), bei Sierenz
18. 269.
Ulin, Scherer 417.
Ulin, Fridlin, Seiler 552.
Ulm 29. 64. 70. 84.
Ulrich, St. 271.
Ulrich, Herzog [von Würtemberg]
Würtemberg 93.
633
Ulrich, Bürgermeister von Freiburg i.
Br. = Wirtener.
Ulrich = Zwingli, Ulrich.
Ungarn und Böhmen, König von, Statt-
halter im Oberelsaß 9. 25. 27. 33.
62. 65. 73. 85. 116. 118. 127. 128.
129. 137. 143. 151. 152. 156. 168.
181. 196. 200. 235. 298. 299. 301.
362. 386. 414. 480. 506. 511. 520. 576.
Unger, Friedrich, B. z. B. 408.
Universität (Hohe Schule) 114. 134.
148. 273. 493.
Unterclsaß 102. 342.
Unterwaiden 30. 66. 68. 84. 90. 153.
155. 226.
Urach 189.
Urban, zu Waidenburg 495.
Uri 153. 226.
Ursitz, St., (St. Ursanne) 167.
Utenheim, Christoff von, Bischof von
Basel 25. 240. 274. 524.
Utenheim, Hans von, zum Ramstein 22.
Utingen (Uttingen), im Altkircher Amt
168. 269. 273.
V=F
W
Wagigel, Blesy 486.
Wagner, zu Thürnen 37.
Wagner, Hans, M., Chorherr zu St.
Peter = Vischer, Johannes 584. 585.
588. 589. 590.
Wagner, Jacob 401.
Waldkirch (Waltkilch), Stift 59. 467.
Waidenburg (Wallenburg) 8. 9. 18. 63.
179. 209. 264. 324. 335. 337. 372.
396. 410. 418. 420. 421. 422. 424.
444. 447. 495. 543.
Waldner [von Freundstein], Hans Ja-
cob 27. 34.
WaUis 67.
WaUisser 522. 531.
Waltkirch, Vicekanzler = Merklin, Dr.
Balthasar, Weihbischof und Coadjutor
von Constanz, Bistumsverweser zu
Hildisheim und Malta, Stiftpropst zu
Waldkirch 497.
Waltenheim, Jacob, Universitätsnotar
und Caplan zu St. Peter, M. 529.
554. 587.
Wasgau (Waszkaw) 2.
Wasserberger, Conrat 564.
Wasserturm [am Steinenberg] 249. 282.
Wattinschnce, der jung 548.
Weber, Claus, von Röschcnz, Wieder-
täufer 37. 572. 573.
Weber, Hans, von Therwil, alter Vogt
zu Ramstein 260.
Basler Reformationsakten, IV.
Weber, Heinrich, von Oberdorf 424.
Weber, Jacob, von Muttenz 394.
Weber, Pauly, Hutmacher 485.
Weber, Theus, von Rothcnfluh, Wie-
dertäufer 321.
Webernzunft 492.
Wechter, Peter, Tischmacher, von Lie-
stal 309.
Wey (Weyger), Grcgorius, Caplan zu
St. Peter 122. 554. 587.
Weil a. Rh. (Wyl) 191. 193.
Weinleuten (Wynlüt), Zunft 485.
Weitnauer, Fridlin (Wyttennower) 487.
Wellysen, Michel 487.
Weltz, Anthoni 253.
Weltz, Thoma 487.
Wende, Jörg 484.
Wendlin zu Schliengen, Herr 194.
Wendelstorff 222.
Wentikum (Wenttekum), Andres, Hut-
gasse 546. 547. 551.
Wentz, Gorlus 485.
Werdenberg, Marx, Vogt zu Waiden-
burg 264. 447. 495.
Werdenberg, Rudolf, Landvogt zu Wai-
denburg 9.
Werenfels, Nikiaus 486.
Werly, Peter, Pfarrer zu Sissach 209.
418.
Wescher, Dorothe 553.
Wescher, Ulrich 545.
80
(VM
Wesen 159. 568.
Wettingen, Kloster 23. 552.
Wcttingcn, Abt Jerg von = Müller,
Georg, Abt von Wcttingcn 23.
Wick, Hans, Pfarrer zu Rümlingcn 37.
209. 419.
Wickram [Conrad], f 1545 oder 1546;
Wygram, Stettmeistcr zu Colmar [vgl.
Z. G. 0., N. F., Bd. VII. S. 321]
270.
Wygram, Johann, von Colmar, Propst
zu Biesheim 425. 426.
Widcnnbusch, Wernher, B. z. B. 527.
Widerruf der Wiedertäufer 280.
Widmann, Ambrosius, Domherr, Propst
zu Tübingen 52. 144. 406. 428.
Widmann, Benedict, Diacon zu St. Pe-
ter 208. 418.
[Widmer], Peter, Pfarrer zu Waiden-
burg 209. 418. 421.
Wien 170.
Wigys, Denge 491.
Wyl aus dem Thurgau (Wil, St. Gal-
len) 381.
Wyl = WeU a. Rhein.
Wild, Hans Jacob, Substitut [des
Stadtschreibers] 189. 232. 233. 278.
279. 346. 352. 385. 387. 487. 579.
Wild, Heinrich 487.
Wyldisen, Jörg 22.
Wyler 269.
Wyler, Peter Walther von 303.
Willinger, Michel, von Rothenfluh, Wie-
dertäufer 321.
Wilman, Niclaus, Domkaplan 248.
Winckler, Conrad, ab dem Kapf am
Zürchersee, Wiedertäufer 11. 18. 591.
Wintersingen 209. 418. 444. 448.
[Wirtener], Ulrich, Meister, 13ürger-
meister von Freiburg i. Br. 116.
Wisen (Wysn, Wyscn), Solulhurn 258.
259. 267.
Wisz, Bartholome 387.
Wyß, Hans, von Benken 18. 23.
Wyß, Hans (Johannes), Caplan der Stift
St. Peter, Ehemann der ehemaligen
Nonne Merga ze Rhin 36. 37. 588.
Wyß, Hans, von Pratteln, Knecht des
Hans Atz 543. 544.
Wyß, Otman, von Benken 136.
Wyszach, Diebolt, d. R., 23. 68. 79. 362.
Wyßenburg, Wolfgang, Pfarrer zu Sant
Joder 208. 418.
Wiszgerber, Claus 544. 545.
Wittennawer, Fridlin ^^ Weitnauer,
Fridlin.
Witterswil (Solothurn) 362.
Wittinsburg (Wittenspurg, Wyterspurg,
Wytlisperg), Amt Homburg 32. 282.
283. 336. 337.
Wittlingen (Wittlicken), bei Lörrach 191.
193.
Wittnau (Wittnow) 195.
Wolff, N., Glockner im Domstift 105.
Wormbser, Bernhart, Ritter, d. R. zu
Straßburg 308. 334. 355.
Wullweber, Hans, an der Steinen 268.
Wunnenberg, Martha Houwart von =
Howart, Martha.
Wurster, Vit, von Herenberg 189.
Wurster, Joseph, Forstknecht zu Biblin-
gen 189.
Würtemberg 60. 67. 72. 107. 113. 120.
135. 190. 278. 279. 296. 467. 528. 529.
Würtemberg, Graf Jörg von, Bruder
des Herzogs Ulrich 67. 357.
Würtemberg, Herzog Ulrich von 93.
106. 189. 190. 279. 357.
Wurzgarter, Emmerich, Meister, Sche-
rer am Fischmarkt 492.
Zabem (Elsaß) 211.
Zeglingen (Zoiglingen), Baselland 254.
255. 257. 356.
Zeygier, Lux, Junker, Oberzunftmeister
21. 230. 493.
Zeller [Jacob[, Bürgermeister, von
Konstanz 368.
ZeUer, Anthoni 487.
Zeller, Heinrich, von Pratteln 543.
Zeller, Jacob, Reichsvogt 28. 32. 290-
635
Zessingen 269.
Ziefen (Zyffen) 209. 382. 418.
Ziemerling, Lorenz 493.
Zimerman, Cunrat, Domherr HS. 520.
Zymerman, Jacob, licentiat, Dekan zu
Colmar 345.
Zisterzienser Orden = Bernhard's Or-
den [Bernhard von Clairvaux /.
Zschan (Tschan), Lorenz, Kühler 70. 7L
Zschekkenbürlin (Zscheggapurlin\ Hie-
ronymus, Prior der Carthaus 248.
287. 294.
Zschekkenbürlin (Zschegapurlin), Lud-
wig, d. R. t 1492, Bruder des Hie-
ronymus 296.
Zschettlion = Chätillon südl. Delsberg
464.
Zschüde (Schudi), Hans, Gerber, B. z.
B. 375.
Zuckermantel 345.
Zug 153. 226. 516.
Zuger, Barbara, von Biedertal 391.
Zuncka == Zunzgen.
Zunzgen (Zuncka) 347. 443.
Zürich 8. 9. 13. 15. 16. 17. 18. 19. 20.
28. 29. 30. 31. 32. 36. 47. 51. 55.
56. 57. 60. 63. 64. 65. 67. 68. 69.
70. 72. 79. 84. 85. 88. 90. 91. 92. 93.
94. 95. 113. 114. 119. 126. 131. 132.
136. 146. 147. 152. 153. 155. 169.
175. 177. 178. 186. 187. 188. 221.
231. 234. 235. 241. 242. 255. 256.
270. 282. 283. 289. 290. 291. 292.
293. 304. 310. 314. 315. 317. 318.
319. 324. 325. 326. 328. 332. 335.
350. 354. 355. 357. 358. 368. 371.
372. 375. 380. 382. 385. 390. 413.
414. 415. 425. 427. 430. 434. 435.
436. 437. 454. 455. 469. 471. 473.
477. 504. 510. 511. 514. 516. 522.
523. 525. 526. 528. 529. 531. 532.
535. 537. 539. 555.
566. 567. 568. 571.
597. 598. 601.
Züricher Gebiet 482.
Zürcher Krieg 32. 38. 39. 306.
Züricher, Ludwig, d. R. 194. 225. 333.
367. 481. 482.
Zweibrücken, Herzog Ludwig von 2. 19.
Zwick, Cunrat, d. R., von Konstanz 28.
32. 88. 368.
Zwilchenbart, Joder 493.
Zwingen 576.
Zwingli, Ulrich 2. 19. 104. 119. 136.
332. 570. 596.
556. 558. 565.
583. 593. 596.
(i
.vi
ERGÄNZUNGEN ZUM REGISTER
der Bände I, II und III
Appellationsgericht III, 194.
Armen- und Bettlerordnung, Entwurf
II, 203.
Bauernkrieg III, 527.
Bernhard fClesiusJ, Erzbischof von
Trient III, 455.
Betschwanden (Bettschwanden), Glarus
III, 173.
Bildersturm III, 65. 127. 278 f. 516.
Brand, Theodor (Joder), Oberstzunft-
meister III, 491.
Brattier = Pratteler.
Brotschoch, Jost (Jos) III, 292. 516.
517. 520. 522. 523. 524. 525.
Bürgerrechtsverzichte III, 354. 377. 463.
476. 543. 562.
Burgrecht, christliches III, 338. 461.
Burckheim, bei Breisach III, 440.
Kappelerkrieg III, 545.
Kappeier Landfriede III, 595.
Carastaldius = Caralstadius I, 176.
Keßler, Jacob [Bruder des Marti, im
Kleinbasel] III, 525.
Keßler, Jacob, Holstein, Wiedertäufer
III, 541. 565.
Keßler, Marti [Bruder des Jacob, im
Kleinbasel] III, 302. 525.
Domstift I, 437 ff. III, 165.
Druckzensur I, 178.
Edlibach, Hans, von Zürich III, 208.
Ehegericht III, 463. 483. 499.
Feiertage I, 127. II, 493.
Ferdinand von Österreich, König von
Ungarn und Böhmen III, 411.
Vic bei Metz (Wich) III, 501.
Fortmüller, Johann Heinrich II, 331.
335. III, 305. 318. 453. 454. 488.
543. 589. 596.
Freiburg i. Ue. III, 187.
Freiheitsbriefe für die Ämter I, 585 ff.
Fronleichnamsprocession I, 542.
Gast, Hans, von Breisach, Diacon zu
St. Martin III, 491.
Gewerbeordnung, neue II, 191.
Gilg, Herr, Caplan zu St. Peter = Ri-
cholf, Aegidius.
Golder, Hans, Schultheß zu Luzern
III, 225.
Hiltprant, Junker Balthasar, Oberst-
zunftmeister III, 491.
Hüten von = Ulrich von Hütten I, 46.
Jacob, Scherer Sohn, zum Meerwunder
= Linder, Jacob, der jung II, 149.
Indenheim, Lienhart, von Friburg i. Ue.
III, 187.
Italien III, 412.
Limperger, Telamonius, Weihbischof II,
329. 330. III, 264. 266.
Lombart, Jacob II, 329. 362. III, 128.
129.
Lüthard, Johannes, Prediger zu Bar-
füssern II, 327. 330. 331. 332.
Marius, Augustinus, Münsterprediger,
Weihbischof von Freising II, 488.
III, 152. 153. 175. 265. 266.
Meerwunder, zum [Spalenberg 49] II,
149.
Meyer zum Pfeil, Adelberg, Bürger-
meister III, 491.
Meyer zum Hirtzen, Jacob, Bürger-
meister III, 491.
1)38
Messe-Gutachten II. 487. 504. 611. 639.
685.
Myconius, Oswald, („episcopus") III,
491.
iMontbcliard = Mömpelgart I, 189.
Neuenstadt, Neckarkreis, Württemberg
III, 411.
Niederlanden III, 412.
Oecolampad, Johannes, („episcopus")
III, 491, 516.
Ortemberg, Gabriel, Graf zu III, 357.
Ow, Jörgen von, d. j., Statthalter zu
Mömpelgart II, 76.
Pensionenrodel I, 24.
Pensionenabschaffung I, 30.
Pfister, Michel, Sohn des Ludwig =
Pistoris, Michael II, 369. III, 107.
485.
Pistoris, Michael, Caplan zu St. Jacob
= Pfister, Michel.
Plumbiers, Hans III, 187.
Predigtmandate I, 38. 65. 222.
Rainera, Conradus, secretarius des Dom-
stifts Constanz III, 274.
Rebhan, Leonhard, Predikant zu St.
Peter III, 243.
Reformationsordnung III, 383. 433. 456.
472. 475.
Reigoldsvvil (Richentschwil) I, 307.
Richolf, Aegidius, Kaphui zu St. l'etcr
= Herr Gilg [Petersbcrg 31/ I, 209.
494. 512. II, 186. III, 223. 438.
Salzmann, Adalhcrt, Notar III, 453.
Schwanden III, 173.
Synode, evangelische III, 483.
Steinsultz, Jacob III, 548.
Straßburg I, 177. 188.
Stürtzel, Jacob (Dr. Jocob) III, 283.
[SulzJ, CJraf Rudolf von III, 440.
Tamman, Peter, Schultheiß zu Lu-
zern III, 225.
Trient III, 455.
Türken III, 412.
Universität III, 400.
Wager, Hans, Schuhmacher III, 565.
Wannenmacher, Caspar II, 149.
Wich = Vic, Archidiaconat von Metz
III, 501.
Wyger, Wilhelm vom = Wyler, Wil-
helm von.
Wisinger III, 455.
Witterswil (Witterswiler, Witterschwil,
Winterschwiller) im Leimental I, 464.
466. 481. 483. 486. 503. 508. TI, 409.
410.
Württemberg, Herzog Ulrich von I, 189.
Zabergäu, Neckarkreis, Württemberg
III, 411.
BINOJNG S£C r. AUG 2 6 1964
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D8
Bd./
^
^^ürr, Emil (ed.)
Aktensammlung zur
geschichte der Basler
reformation in den jähren
1519 bis anfang 1534.
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