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Full text of "Aktensammlung zur Geschichte der Basler Reformation in den Jahren 1519 bis Anfang 1534. Im Auftrage der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft zu Basel"

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AKTENSAMMLUNG  ZUR 

GESCHICHTE  DER 
BASLER  REFORMATION 

IN  DEN  JAHREN 
1519  BIS  ANFANG  1534 


IM  AUFTRAGE  DER  HISTORISCHEN 
UND  ANTIQUARISCHEN  GESELLSCHAFT  ZU  BASEL 

HERAUSGEGEBEN  VON 

PAUL  ROTH 


VERLAG  DER 

HISTORISCHEN  UND  ANTIQUARISCHEN  GESELLSCHAFT 

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK  BASEL 

1941 


\^ 


AKTENSAMMLUNG  ZUR 

GESCHICHTE  DER 
BASLER  REFORMATION 

IN  DEN  JAHREN 
1519  BIS  ANFANG  1534 


IV.  BAND 

JULI  1529  BIS  SEPTEMBER  1530 


VERLAG  DER 

HISTORISCHEN  UND  ANTIQUARISCHEN  GESELLSCHAFT 

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK  BASEL 

1941 


i  8  i|  fi  I  fl 


Karl  Werner,  Buchdruckerei  in  Basel 


1 


DER  ALLGEMEINEN 
GESCHICHTFORSCHENDEN  GESELLSCHAFT 

DER  SCHWEIZ 

ZUR  FEIER  IHRES 
HUNDERTJÄHRIGEN  BESTEHENS 


I 
I 


I 


I 


v^ 


VORWORT  ZUM  VIERTEN  BAND 


l. 


n  ernster  Zeit  war  es  detn  Unterzeichneten  vergönnt,  den 
vorliegejiden  vierten  Band  zur  Geschichte  der  Basler  Refor- 
mation, der  die  Zeit  vorn  Juli  152g  bis  Ende  September  1530 
umfaßt,  fertig  zu  stelleri.  Der  Bearbeiter  hat  sich  in  keinem 
Fall  veranlaßt  gesehen,  im  Aufbau  des  Werkes  von  dem  me- 
thodischen Wege  abzugehen,  den  ihm  seinerzeit  Herr  Professor 
Dr.  Emil  Dürr  sei.  mit  Umsicht  und  Weitblick  gewiesen  und 
kraftvoll  geebnet  hat.  Auch  der  folgende  Band,  den  er  ohne 
Verzug  in  Angriff  zu  nehmen  gedenkt,  soll  tcnter  diesen  Be- 
dingu7igen  gestaltet  werden.  Zu  verbindlichern  Dank  ist  der 
Herausgeber  vor  allem  der  Historischen  7ind  Antiquarischen 
Gesellschaft  und  der  hohen  Regierung  des  Kantons  Basel- Stadt 
verpflichtet,  deren  materielle  Hilfe  ihm  gestattet  hat,  die  Arbeit 
2inter  den  riämlichen  Voraussetzungen  zvie  bis  anhin  weiter- 
zujühren.  Kür  die  Herstellung  des  Registers  ließ  sich  iri  dankens- 
luerter  Weise  zvie  der  um  Herr  Eduard  Von  der  Mühll  in  Basel 


gewinnen. 


Es  ist  dem  Bearbeiter  eine  große  Freude,  diesen  vierten 
Ba?id  der  Allgemeinen  Geschichtforschenden  Gesellschaft  der 
Schweiz,  die  den  Herausgeber  vor  einern  yahre  in  ihreji  Vor- 
stand aufgenommeri  hat,  zu  ihrem  hundertjährigen  Bestehen 
zueignen  zu  dürfen.  Diese  ehrwürdige  Gesellschaft,  die  vor 
hmdert  Jahren  aus  der  Absicht  heraus  entstanden  ist,  die  Quellen 


zur  ScJnocizcroeschichtc  liiinh  7oisscHschaJi/ichc  Hditioiioi  zu- 
oiiuclicJi  zu  macJicn,  man  daraus  o-kouioi,  ivic  sehr  die  Heraus- 
gäbe  von  Gcschichtsqucllcn  auch  innucr  ein  .bi/ie^en  der  Jiaslcr 
Gesc h i chtfo rsch uug  gewesen  ist.  /he  Probleme,  denen  sieh  das 
Junge  evangelisch-rcformierte  Jnxsler  (iemein^cesen  nach  den 
stürmischen  Tagen  des  Durchbruchs  der  Reformation  im  Februar 
I $2  )  gegenübergestellt  sah,  greijcn  atcch  in  das  Gebiet  der 
eidzcnössischen  und  der  ausländischen  Politik  hinciti.  Den  Ahte?t- 
stücken  unserer  Sammluno;  kommt .  daher  nicht  iiur  lokal- 
o-eschichtliche  Bedeutung  zu,  —  sie  vcrdioien  aucJi  von  der 
Gesamtgeschichte  aus  ihre  besondere  Beachtung  7ind  ein  reges 
Studium. 

Basel   im   September  1941- 

PAUL  ROTH 


%- 


LITE  RA  TUR  VERZEICHNIS 


Abschiede.  Amtliche  Sammlung  der  altern  eidgenössischen  Abschiede. 
Band  IV,  Abteilung  Ib  (1529—1532),  bearbeitet  von  Johannes  Strick- 
ler, Zürich  1876. 

Basier  Chron.  Basler  Chroniken,  herausgegeben  von  der  Historischen  und 
Antiquarischen  Gesellschaft  zu  Basel,  Band  I  (von  Wilhelm  Vischer 
und  Alfred  Stern),  Leipzig  1872;  Band  VI  (von  August  BernouUi), 
Leipzig  1902. 

B.  R.  A.  Aktensammlung  zur  Geschichte  der  Basler  Reformation;  Band  I 
(1519 — 1525),  herausgegeben  im  Auftrage  der  Historischen  und  Anti- 
quarischen Gesellschaft  zu  Basel,  von  Emil  Dürr,  Basel  1921; 
Band  II  (1525—1527),  herausgegeben  von  Emil  Dürr  und  Paul  Roth, 
Basel  1933;  Band  III  (1528—1529),  herausgegeben  von  Paul  Roth, 
Basel  1937;  Band  IV  (1529—1530),  herausgegeben  von  Paul  Roth, 
Basel   1941. 

Basler  Urk.-Biich.  Urkundenbuch  der  Stadt  Basel,  herausgegeben  von  der 
Historischen  und  Antiquarischen  Gesellschaft  zu  Basel,  Band  X 
(1528—1600),  bearbeitet  von  Rudolf  Thommen,  Basel  1908. 

Berner  Ref.-Akten.  Aktensammlung  zur  Geschichte  der  Berner  Reforma- 
tion 1521—1532,  herausgegeben  mit  Unterstützung  der  bernischen 
Kirchensynode  von  R.  Steck  und  G.  Tobler,  Bern  1923. 

Paul  Burckhardt.  Die  Basler  Täufer.  Ein  Beitrag  zur  schweizerischen  Re- 
formationsgeschichte, Basel   1898. 

Polit.  Correspondenz.  Politische  Correspondenz  der  Stadt  Straßburg  im 
Zeitalter  der  Reformation,  Band  I  (1517—1530),  herausgegeben  von 
Hans  Virck,  Straßburg  1882. 

W.  Köhler.  Zürcher  Ehegericht  und  Genfer  Konsistorium,  Leipzig  1932. 

Ochs.  Ochs,  Peter,  Geschichte  der  Stadt  und  Landschaft  Basel,  Band  V 
und  VI,  Basel  1821. 


Stiichvliti,  Ockohivipiul.  Briefe  und  Akten  zum  Lehen  Oekolanipads.  Zum 
vierluindcitjähiigen  Jubiläum  der  l^asler  Reformation,  herausgegeben 
von  der  theologischen  Fakultät  der  Universität  Basel,  bearbeitet  von 
Ernst  Staehelin";  Band  II  (1527—1593),  Leipzig  1934. 

Stiichclhi,  Ernst.  Das  theologische  Lebenswerk  Johannes  Ockolampads,  in 
Quellen   und   Forscliungen   zur   Reformationsgescliichte,   Leipzig  li)39. 

Stricklcr.  Aktensammlung  zur  schweizerischen  Reformationsgeschichtc  in 
den  Jahren  1521 — 1532,  herausgegeben  von  Johannes  Strickler.  Bandit 
(1529—1530),  Zürich  1879;  Band  V  (Nachträge,  1522—1533),  Zü- 
ricli  1884. 


ABKÜRZUNGEN 

A.  Archiv. 
abtlg.     Abteilung. 
aujgcdr.     aufgedrückt. 
bd.     Band. 

hl.     Blatt. 

B.  v.B.     Bürger    von    Basel. 
d.  d.     de   dato. 

fasz.     Faszikel. 

jol.     Folio. 

gedruckt.  Druck.     Vollständiger  Abdruck. 

H.  B.  L.  S.     Historisch-biographisches  Lexikon  der  Schweiz. 

Jht.     Jahrhundert. 

jir.     Nummer. 

d.  R.     des  Rats. 

Regest.     Nur   im   Regest  gedruckt. 

s.  oder  st.     sanct. 

s.     Seite  (oder  siehe). 

St.-A.      Staatsarchiv. 

urk.     Urkunde. 

V.     verso. 

z.     Zeile. 

Z.G.O.     Zeitschrift  für  die  Geschichte  des  Oberrheins. 

z.  t.     zum   Teil. 


DR  ( xk'ii-iif.F.RnRRicnrrdi  wchn 

Dd.  I ,  S.  14."),  13:  Lies  seditioniim  statt  sedititiomim. 

Ell.  /.  .s'.  '^'33,  39:  Lh-s  Ul.   100  statt  190. 

Bd.  I,  S.Ö53,  1:  Lies  1525  Juli  1  statt  .luni  30. 

Bd.  II,  S.  16,  29:  Lies  juventuti  statt  invcntuti. 

Bd.  II,  S.  IS,  5:  Lies  secedendum  statt  seccedcndum. 

Bd.  II,  S.  19,  4:  Lies  caeksti  statt  caelisti. 

Bd.  II,  S.  104,  31:  Lies  poterit  statt  porterit. 

Bd.  II,  S.116,  11:  Lies  1525  Oktober  14  statt  1925. 

Bd.  II,  S.  199,  5:  Lies  Origenes  statt  Origines. 

Bd.  II,  S.  270,  29:  Lies  fruditbar  statt  furchtbar. 

Bd.  III,  S.  1,  5:  Lies  paulo  ante  statt  pauloante. 

Bd.  III,  S.  76,  25:  Lies  minen  statt  ninen. 

Bd.  III,  S.114,  31:  Lies  zerisze   statt  ressisze. 

Bd.  III,  S.  264,   7 :  Lies  admonens  statt  admoneus. 

Bd.  III,  S.  264,  8:  Lies  libet  statt  hibet. 

Bd.  III,  S.  278,  27:  Lies  ageret  statt  agaret. 

Bd.  III,  S.  340,  19:  Lies  communen  statt  commumen. 

Bd.  III,  S.  431,  34:  Lies  willenn  statt  willen. 

Bd.  III ,   S.  462,   12:   Lies  Eodem  statt   Eoden. 

Bd.  III,  8.559,  13:  Lies  Die  Vorlage  zerschreibt  XII  statt  XIII. 

Bd.  IV,  S.165,  2:  Lies  fünfthalb  tausend  Gulden  statt  fünfthalb 

Gulden. 
Bd.  IV,  S.  197,  11/2:  Lies  für  zenemen  in  einem  zvort. 


ERGÄNZUNGEN 

Bd.   I,  nr.   185,  ergänze  das  Literaturzitat: 
Strickler,  bd.  I,  nr.   1301. 


INHAL  TS  VERZEICHNIS 


i 


^? 


Vorwort  ...... 

Literaturverzeichnis  .... 

Abkürzungen  und  Druckfehlerberichtigungen 
Text  ....... 

Register  zu  Band  IV        .... 

Ergänzungen  zum  Register  der  Bände  I — 111 


Seite 

IX 

XI 

XIII— XIV 

.  1—603 
605 
635 


1.  iS2g  Juli. 
Item  fit  [Philippjis  episcopus]  anno  eodem  [152g]  mense  julio,  apud 

vices  gerentem  comitem  palatinum  et  reliquos  imperii  Status,  exponit 
episcopatus  ingentia  debita,  extremam  necessitatem,  difficilem  Helve- 
5  tiorum  viciniam  defectionem  subditorum,  irreverentiam,  inobedientiam, 
rebellionem,  immutationem  religionis,  minas  reliquorum  subditorum,  si 
vel  in  minimo  ratione  exactionum  imperii  impetantur,  quod  exemplo 
aliorum  Helvetiis  se  jüngere  et  in  libertatem  omnimodam  asserere  velint. 
Igitur   se    rogare    iterum    ne    exactionibus  imperii  gravat,  esse  enim  id 

10  omne  ultra  suas  vires,  et  sese  auxiiio  (si  modo  episcopatum  in  aliquo 
retineri  velint)  aliorum  potius  indigere,  prout  saepius  etiam  prius  con- 
questum  et  indicatum  sit,  etiamnum  ergo  sese  obsecrare,  ut  ab  omni 
exactioni  libere  esse  possit  et  aliorum  subsidia  ecclesia  Basiliensis 
allevetur, 

15  Notiz.  Ge?ieral-Landes-A.  Karlsruhe,  Handschriften  nr.  IS3S,  bl.Siv. 

2.  152g  Juli  1}) 
Philips,    von    gots    gnaden   lantgrave    zu    Hessen    etc.,   ann    Oeco- 

lampadium. 

Gnade   unnd   friede  von  got  durch  Christum,  unsern  herren,  und 

20  erleuchtung  des  heiigen  geistes  zu  worer  erkentnus  und  bestendigkait, 
amen. 

Hochgelarter  besunder  lieber. 

Wir  haben  kurz  verrugter  zeit  mit  Jacoben  Stürmen  zu  Straszburgk 
aus    christenlicher   neigung  und  getreier  guter  wolmeynunge  rede  ge- 

25  habt  unnd  ime  wege  und  mittel  zu  einem  freuntlichen,  gutlichen,  on- 
disputirlichen  gesprech  der  irrung  des  sacraments  unsers  herren  Jhesu 
Christi  fleisch  und  bluth  halber  zvvuschen  euch  und  ezlichen  ewern 
mitvervvanten  und  doctori  Luthero,  Philippo  Melanchtoni  und  auch  ez- 
lichen  iren   zugevventen  vorgehalten  mit  gnedigem  ansinnen,  bei  euch 

30  daruff  zu  handelen,  ob  es  dahin  gelangen  mecht  und  der  almechtig 
gütig  got  zu  einem  einhelligen  verstände  gnade  verleihen  wolte  etc., 
zuversichtig,  er  hab  euch  solchs  noch  weitherem  unsern  untherricht 
angezaigt,    auff    wilchs    wir    uns    mit    gnaden    gottes    sovil    mit    ernst 

2.   V  ^^^  datierung  siehe  M.  Lenz,  Briefwechsel  Landgraf  Philipps  mit  Bucer,  bd.  I, 
35    -f.  <?,  ferner  Politische  Correspondem,  bd.  1,  nr.  6ja. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  -i 


2  1529  y^ili  '■  ^f-  2. 

bemuhet  und  bcy  dem  Luthero,  dergleiclien  Philippe)  Mclanchtoni 
erhalten  haben,  das  sie  zu  solcher  frcuntlichen  untherrcdc  erscheinen 
wollen,  dorzu  w  ir  inen  den  schirst  kommenden  donerstagk  nach  Micha- 
elis ernent  haben.  Dormit  aber  nun  solch  gesprech  unvorhindert  vor- 
gehen muge  unnd  wir  uns  versehen,  das  es  euch  als  einem  vornemen  s 
cristen,  der  tViden  und  einigkait  zu  sicherhait  der  armen  gewissen  und 
meherung  gottes  reich  in  uns  am  höchsten  liebt,  nit  ungelegen  noch 
zuwidder  sey,  so  begeren  wir  an  euch  mit  gnaden  gutlich  und  ersuchen 
euch  von  christlicher  trew  und  lieb  wegen,  das  ir  sambt  dem  dfoctor] 
Ulrico  Zwinglio,  den  wir  gleicherweisze  herzu  erfurderet  haben,  und  hat  10 
er  uns  auch  zugeschrieben  zu  erscheinen,  euch  erheben  und  auffschirsten 
sanct  Michaelis  tagk  in  unser  stadt  Martburgk  gewiszlich  ankommen 
wollet,  volgendts  donnerstags  das  freuntlich  ondisputirlich  gesprech  im 
namen  gottes  zu  seinem  lob  und  eher  anzufahen.  So  seint  wir  der 
unzweifenlichen  hofnung,  der  almechtig  gutig  barmherzig  got  werde  15 
sein  gnade  (so  wir  inen  mit  ernstem  fle^^s  dorumb  bitten  werden,  als 
wir  thun  wollen)  zu  einhelligem  verstände  und  freuntlicher  vergleichung, 
verleihen  etc.,  dorbei  wir  dan  eigner  person  selbst,  gefets  (!)  got,  sein 
wellen. 

Nachdem    aber    der    wegk    euch    herüber    ezwas   weith    und  auch   20 
sorglich  ist,  so  stellen  wir  zu  eierem  gefallen,  ob  ir  mit  den  kaufleuten, 
so  umb   di  zeit   von   droben  herab  noch  Frankfurt  ziehen  werden,  eiern 
wegk  uff  Franckfurt  zu  nemen  wollet,  wiewol  wir  den  vor  geferlicher 
dan  den  nochfolgenden  wegk  ansehen,  oder  aber  von  Stroszburgk  aus 
noher  dem  Waszkaw  durch  unsers  freuntlichen  lieben  oheimen,  Schwagers   25 
und    gfattern,    herzogk    Ludwigen    zu    Zweienbrugken,   landtschaft   uff 
unser    Stadt    sanct  Gewer    durch   unsere  nidder  graveschaft  Cazenneln- 
bogen,    doher   ir    am    sichersten  weret,  ziehen  wollet.    Dorumb  wir  an 
euch    mit    gnaden   begeren,    welchen    wegk    ir  zu  ziehen  gemeint  seit, 
uns   bei   dissem  unserm  botten  anzuzeigen.    So  ir  dan  den  wegk  nach    30 
Franckfurt  mit  den  kauffleuten  nemen  werdet,  so  zeiget  uns  ane,  wilche 
zeit  ir  daselbst  ankommen  wellet,  so  wellen  wir  dohin  zu  euch  di  unsern 
schicken    und    euch    da    dannen   in    unser  Stadt  Martburgk  mit  starkem 
lebendigem  glait  unser  reisigen  bringen  lossen.  Wo  ir  aber  den  wegk 
uff  Straszburgk  durch  gemelts  unsers  oheimen,  schwager  und  gefattern   35 
landtschaft  und   unser  nidder  graveschaft  Cazenelnbogen  etc.,  wie  oban- 
gezeigt,  nemen  wollet,  so  begeren  wir,  uns  zu  verstendigen,  was  tags 
ir  aus  Straszburgk  ziehen  und  wuchs  orths  ir  seiner  lieb  landschaft  an- 
treffen werdet,  so  wollen  wir  sein  lieb  freuntlich  vernugen,  das  sie  euch 
mit   einem   starcken   gelait   und,  wo  von  nothen,  mit  einem  man  drei-   40 
oder    vierhundert   annemen    und    euch    noch  unser  niddern  graveschaft 


Nr.  .?.  1529  Juli  2.  3 

sicher  bringen  lassen  soll.  Derolcichea  wollen  auch  wir  ein  meil  wegs 
vier  oder  fenff  jhenseit  sanct  Gewer  noher  dem  Hundtsrucke  zu  euch 
unser  glaitsleuth  starck  gnug  unther  äugen  schicken,  die  euch  vorther 
bringen  sollen.  Und  loszen  wir  uns  dissen  wegk  als  den  sichersten  am 

5  besten  gefallen,  gnediglich  begerende,  ir  wollet  euch  noch  gelegenen 
Sachen  zum  besten  selbst  dorin  schicken  und  uns  ewer  gemuet,  wes 
ir  euch  deszhalben  entschlossen  habt,  bei  dissem  unserm  botten  zu 
versteen  geben,  dornoch  wissen  zu  richten.  Sovil  aber  den  hynnuff- 
zuo-k  Widder  anheim  betrift,  sollet  ir  keinen  zweiffei  haben,  wir  wollen 

10   euch  mit  gottes  hilff  sicher  on  far  dohin  bringen  lossen. 

Unnd  nochdem  wir  (wie  ir  als  ein  wolverstendiger  wol  ermessen 
könnet)  in  disser  zwyspalt  nit  sondere  entschiedtliche  oder  vertregliche 
mittel  vorzuschlagen  können  wissen,  dorumb  wollet  selbst  doruffdencken 
und  euch  dorin,  als  der  frieden  und  einigkait  zu  gottes  eher,  trost  der 

15  armen  gewissen  und  Verhütung  viles  grossen  blutvergiessens,  unraths 
und  Verderbens,  so  villeicht  aus  solchem  zwispalt  entsteen  kont,  zum 
furdersten  liebet,  zur  vergleichung  freuntlich  erzeigen,  auf  das  auch 
deszhalb  kein  ferner  ergernus  entstee.  Das,  hoffen  wir  mit  tröstlicher 
Zuversicht,    werde    der    gutig,    barmherzig    und    herzrichtig     got    zum 

20  guten  ennde  schicken  und  wellen  es  wir  mit  allen  gnaden  beschulden. 
Datum  [Friedezvald,  den  i.juli  i^2g]^). 

Etitwurf.  St.-A.  Marburg,  Archiv  des  landgrafen  Philipp,  nr.  24^- 
Marburger  religio?isgespräch,  bl.  10.  —  Dj-ucke:  Joh.  Phil.  Kucheji- 
becker,  Analecta  Hassiaca,  coli.  X,  s.  40J,   und  Staehelin,   Oekolampad, 

25  bd.  II,  nr.  6j3. 

3_  i'^2g  Juli  2. 

Capellonen  und  diener  beyde  conventt  der  Carthusz  in  minderen 

Basel  an  Adelberg  Meyer,  burgcrmeyster  in  Basel   unnd  gantzem  rat. 

Es  wurt  unsz  anzoigt  durch  unser  pfleger,  das  ir,  unsere  gnädige 

30  und  gunstige  herren,  nit  ein  klein  misfallen  enphonen,  so  ir  vermerckt 
unseren  willen,  von  hinnen  zu  scheiden.  Geschieht  aber  das  nit  von 
unsz  usz  unstanttiglicher  lychtfertigheit,  dann  wir  fast  gern  hie  wolten 
blyben,  wo  wir  darzu  nit  mercklichenn  geursachet  wurden.  Hierum!) 
wollen  wir  unser  anligen  hie   uffs  kurzst   gschriftlichen  verzeichnen,  in 

35  hoffnung,  e.  e.  w.  werde  dasz  basz  vermercken  und  ermessen,  dann 
unsere  schlechte  einfaltigkeit  könne  oder   vermüge  darthun  und  an  tag 

bringenn. 

Nun  sitmall  wir    geheissen   werden    gaistlicke    knecht    und    diener 

gotes,  auch  dieselben    gern  in  der  warheit  durch  die  werckt  erfunden 

40   wolten  werden,  were  billich,  der  gotesdienst  von  unsz  mit  grosser  an- 


dacht    und    hohem    flysz    verbracht  würde;   so  aber  dasz  nit  o^eschicht, 
auch   uiisz  yetzuiit  nit  niiiglich  ist,   denselben    ze   verbrinj^en,  alsz  unsz 
unsere  consciencze  heist,   der   orden  gebuttct   und  wir  vor  got  und  den 
menschen  schuldig  sind,  deszhalben  e.  e.  w.   woll  mag  ermessen,   wasz 
fryds    und  ruwe  wir    in    unsz    mögen  haben.    Item  sitmal   wir  in  einem     5 
standt  sind,  der  got  (alsz  wir  hoffen)  angenem  ist,  dem  wort  gotes  ge- 
mesz,  der  seel  heil  nit  widerig   und  von  der  gmeynen    cristlichen  kil- 
chen    nit    verworffen,    sonder    angenomen,    probiret    unnd    confirmiret, 
können  noch  mögen  wir  denselben  in  keinerley  wysze  noch  weg  wider 
unsere    conscienczien    verlassen,    übergeben   oder    unsz    desz  verzyhen,    lo 
mochten  deszhalben  einer  gemeyne  der  lobigen  stat  Basel  (alsz  ze  be- 
sorgen) Ursachen  zij  unruwe,  dan   Rüdolff  Fry  in  der  fasten,  da  er  mit 
unsz  handlet  anstat  unnd  von   wegen    herr  Hansz  Yrmisz  hielt  er  unsz 
für,  wo  wir  uch,    unseren    gnädigen    und    gunstigen   herren,  nit  wölten 
wilfarenn    und    unsere   bekleidung   abzyhen,    mocht    ein    ersamer   wiser    15 
ratt  unsz  in  die  harr  vor    der    gemeine    nit   beschirmen;    deszhalb  wir 
dasmal    merckliche    forcht    enphingen,    aber   allermeist    unser    wirdiger 
vater,  der  prior,  der  usz  forcht  solcher  und  derglichen  Worten  v^on  unsz, 
sinen  schefflin,  gewichen;    ist    wol  war,    das   das  beschehen  ist  on  be- 
felch  (wie  wir  bericht  sind)   e.  e.  w.    Nit  desterminder   mangellen  wir   20 
unsers  vaters,  des  priors,  nit  on   merckliche  beschwertnusz  und  grossen 
kumer;  auch  nemen  wir  darusz,  und  unsz  bedunckett,  es  werde  etwann 
anders    mit    unsz    gehandlet,   dann    ir,    unsere    gnädigen  und  gunstigen 
herren,  befolhen  haben.  Dann  herr  Hans  Yrme  nimpt  sich  mer  gwalts 
an  (wil  unsz  beduncken),    dann  im  von   e.  e.  w.    befollen  ist;    darumb    25 
wir  nit  wenig  werden  betrübet.     Dann  so  wir  unser  oberckeit  vor  den 
pflegern    gedencken,    spricht    h.  Hans  Yrme:    Ir  habt   keine   oberckeit, 
aber  ich  bin  euwer  oberer.  Und  usz  solcher  vermessenheit  hat  er  un- 
sern  vicarien  (nit  lang  ist)  genotiget,  im  gschrifft  ze  iiberanworten,  da- 
mit unser  würdiger  vater,  der  prior,  unsz,  sine  verlassene  scheflin,  (wie   3° 
eim    fromen  getruwen  hirten  zimpt)  heimgesucht,    dorffen  wir  siderhar 
unser  anligen  im   nit  schriben,   mögen  sines  ratsz  nit  pflegen,  deshalb  nit 
wenig  beleydiget  sind.    Item  wir  darnach  (wiewol  an  das  ingeschlossen 
sind)  gar  gefangen  worden  und  in  kruzgang  ingekerckert  uffs  gnubst, 
das  wir  doch  weder  vor  got  (alsz  wir  hoffen)  noch  vor  den  menschen   35 
beschuld  haben.  Ist  wol  war,  in  solcher  lyblicher  gefengnüsz  musten  wir 
unsz    lyden    und    patiencz    haben,    wo    wir    nit   inwendig  in  unser  con- 
scientz  vil  ein  swerere  enphönen  und  hetten;  dann  s.  Petrus  tröstet  unsz, 
sprechende:   Lieben  brüder,  so  ir  lyden,  nit  alsz  die  übeltheter,  sonder 
alsz  cristen,  sind  ir  selig  etc.  40 

Item  ist  nit  lang,  hat  unnsz  h.  Hans  Yrme  gschriftlich  etliche  ar- 


Nr.  j.  152  g    Juli  2. 


o 


tickel  zugeschickt,  widerumb  begeret  von  unsz  gschriftlichc  antwort,  ist 
geschehen  von  unsz  einhelling,  jo  auch  alle  unsz  und  ein  yetlicher  be- 
sonders mit  sinem  nomen  und  hand  underschriben,  zu  warer  kuntschafft, 
wasz  unser    endtlicher    beschlusz    und   wesz    willen  wir  weren,    in  auch 

5  fruntlichen  gebetten,  das  er  sampt  des  andren  pflegers  unsere  gschrift- 
liche  antwort,  meynung  und  endtlichen  beschlusz  e.  e.  w.  anz6igt  und 
uberantwortt,  in  hoffnung,  es  wurde  e.  e.  w.  und  unsz  dienen  zu  fryd 
etc.;  wil  unsz  beduncken,  es  sige  nit  beschehen.  Item  ist  nit  lang,  sind 
die  pfleger  in  unser  kloster  komen,  ir  gebroten  fleisch    mitbracht  und 

10  dasz  vor  der  kuchen  geessen  etc.  Wir  glouben,  derglichen  syge  nye 
nier  geschehen,  alsz  lang  unser  gotzhQsz  gestanden  ist.  Wir  nemen  es 
auch  uff  für  ein  mutwillige  lychtfertigkeit,  zu  schmach  und  Verachtung 
unser  und  unsers  ordensz.  Item  ist  daszmalsz  h.  Hans  Yrme  in  die  ku- 
chen gangen,  bruder  Hansen,    den  kuchenmeister,  mit  stoltzen  worten 

15  angefaren,  sprechende:  So  ich  hinnen  wurdt  essen,  müsen  ir  mir  fleisch 
kochen.  Hat  bruder  Hansz  geantwortten :  Ir  solt  mich  nit  musen,  dann 
ich  kann  kein  fleisch  kochen;  hat  h.  Hans  Yrme  aber  mit  boch- 
wortten  gesprochen,  er  sol  sich  usz  dem  kloster  machen  etc.  Gnädi- 
gen lieben  herren,  personen   unsers  gotzhusz,  die  sich  lang  zyt  frumbt- 

20  lieh  und  eerberlich  gehaltenn,  auch  not  und  nutz  unsz  und  dem 
ootzhusz  s:ewesen,  wollen  vertriben  on  redliche  ursach,  ist  unsz  über- 
leeen,  bedunckt  auch  fast  unbillich.  Item  er  hat  sich  auch  lassen  mer- 
ckenn,  so  man  im  kloster  nit  wolle  fleisch  kochen,  wöll  er  sine  magt 
harin  schicken,  musz  im  kochen.    Item   er  spricht  etwan  auch  gar  spott- 

25  liehen  zu  etlichen  unseren  personen :  Wann  wolt  ir  dz  narren-keplin 
abzyhen?  Wir  hett  wol  gerneynt,  so  man  handlet  in  namen  und  von 
wegenn  einesz  ersamen  wysen  ratts,  man  solt  auch  wort  bruchen,  die 
einem  ersamen  wysen  ratt  gemesz  weren  und  dienent  zu  eren,  ob  man 
joch  die  personen,  mit  den  handlet  wolt,  verschmohen. 

30  Harumb,  gnädigen  lieben  herren,  ist  unsere  demütige  und  ernst- 

liche bytte,  e.  e.  w.  wolle  soliche  und  derglichen  lychtfertigkeit  nit 
gestatten,  aber  abstellen,  wie  dann  unser  herr  zumpfmeister  Jacob 
Meyer  dasz  unsz  wol  vertröstet,  nach  dem  abscheid  unsers  würdigen 
Vaters,   des   priors,    sprechende:  E.  e.  w.  sige  der  meynung,  das  unser 

35  closter  solle  und  werde  hin  und  hin  beschlossen  blyben,  keine  frowen 
harin  lassen,  auch  unser  spisung  lassen  bruchen,  wie  von  altar  gewon- 
heit  ist.  Wir  hoffen  unnd  vertruwen,  e.  e.  w.  wer  unsz  daby  hand- 
haben und  keinen  lychtfertigen  inbruch  lassen  machen.  Gnädigen  lieben 
herren,  man    mocht   villicht   gedencken,  das  soliches   lyden  und  kumcr 

40  unsz  billich  zu  banden  gang  und  nit  on  ursach  musten  erarnen,  ange- 
sehen, wir  weren  eygenköpffig,  hartmutig,  verblent,  verstockt  und  die 


G  iS2g  Juli  j.  Nr.  4. 

keinen  bericht  \v611cn  ancmen  etc.  Aber  dz  were  freflichcn  frcurteilt, 
im  heiligen  ewangelio  verbotten.  Doch  sige  dem,  wie  es  \v61,  ist  ye 
dz  unsere  meynung  und  fürnemen.  nit  wollen  thün  wider  got,  unsere 
glybt  und  conscientzien,  auch  nicmant  (alsz  vil  an  unsz  ist)  ergernusz 
geben  oder  am  guten  hinderen,  wollen  auch  usz  cristlicher  liebe  nie-  5 
mant  in  sinen  glouben,  gwalt,  recht,  erkantnüsz,  furnemcn  und  wesenn 
nit  reden,  keinen  intrage  bringen,  nit  verwerffen,  nit  verspotten  oder 
verachten;  dann  s.  Paulus  Icret  unsz,  wie  ein  yedlicher  mensche  für 
sich  selbs  musz  rechnung  geben  vor  dem  strengen  gericht  Christi  und 
da  enphohen,  wie  er  gehandlet  hat  im  lybe.  es  sige  gut  oder  bosz  etc.  10 
Harwiderumb  erfordert  cristliche  billicheit,  das  man  unsz  thuge,  wie 
wir  den  anderen,  und  lasz  unsz  blyben  by  unserem  glouben,  recht, 
wesen  und  fürnemen  etc. 

Darumb,  gnädigen  lieben  herren,  ist  unsere  ernstliche  und  demu- 
tige bytte,  e.  e.  w.  wolle  usz  cristlicher  liebe  zu  herzen  fassen,  betrach-  15 
ten  unnd  ermessen  unseren  mercklichen  kumer  desz  lybs  und  der 
conscienczen  schwere  gefengnüsz,  wie  obgemelt,  und  unsz  thun,  wie 
e.  e.  w.  wolt  in  glichem  fall  ir  gethon  werden,  und  unsz  lassen  und 
gönnen  ziehen  an  die  6rt  und  endt,  da  wir  nach  unserem  glouben,  con- 
scienczien  und  orden  leben  und  thun  mögen.  Wollen  wir  alle  zyt  mit  20 
unserem  demutigen  gebett  umb  e.  e.  w.  verdienen.  Geben  uff  visita- 
tionis  Marie  anno  xxix. 

Auch  gnädigen  lieben  herren,  sit  herr  Hans  Yrme  kranckeit  halb 
unser  anligen  nit  wol  gnugsamplich  mage  verenden,  wo  esz  e.  e.  w.  nit 
widerig  were,   begeren   wir   an  sine  stat  einesz  anderen  pflegersz,  der   25 
unser  anligen,  wie  es  not  erfordert,  möge  uszrichten. 

Item  das  zytlich  unsers  gotzhusz  wurt  regirt  und  gehandlet  on 
unser  wyssen  und  bericht,  ze  besorgen,  in  die  har  bring  es  nit  ein 
nutzbarliche  endt. 

Original,  fnti  auf  gedr.  verschlußsiegel  (zerstört).  St.-A.  Basel,  Kart  haus  Ql.    30 

4.  1529  Juli  3- 

Margaretha   von  Franckenmotit  tritt  aus  dem  kloster  Gnade?ithal 

aus  U7id  quittiert. 

Ich,  Margaretha  von  Franckenmont,  mit  dem  ersamen  Rheinharten 
Retalet,  burger  zu  Basel,  bevogtet,  beketme:  Alsdann  ich,  jetzgenante  35 
Margaretha  von  Franckenmont,  gute  zit  jaren  inn  dem  closter  Gnaden- 
tal an  den  Spalen  zu  Basel  sannt  Clara  ordens  wie  ein  chorfrow  ge- 
wonet  hab  unnd  aber  der  löuffen  halp,  so  jetz  vor  ougen  sind,  ouch 
von  wegenn  der  mercklichenn  enderung,  so  ein  ersamer  rat  der  statt 
Basel  in  obgemeltem  closter  fürgenomen  und  gethan  hat,  harusz  ze  gand   4° 


Nr.  5.  ißzg  Juli  3.  7 

willens  worden  bin,  das  mir  da  die  würdigen  frowenn  äptissin  unnd 
convent  des  gemeltenn  closters,  ouch  die  herreii  Marx  Heydely, 
diser  zit  obrister  zunfftmeister,  unnd  meyster  Sebastian  Krug,  des  rats 
zu  Basel,  als  vermelts  closters  pfleger,  von  einem  ersamen  rliat  der  statt 
5  Basel  hartzu  verordnet,  drühundert  guldin  in  müntz,  für  jeden  guldin 
ein  pfunt  fünfif  Schilling  gueter  stebler  Baszier  werung  insonders  ge- 
rechnet, so  ich  mins  eignen  guts  unnd  nit  mer  inn  das  closter  gebracht, 
also  bar  uszgricht  unnd  bezalt  haben,  darumben  auch  dann  der  bezalung 
der  obgemelten    drygerhundert    guldin    wol    benügt,    ich   auch  nit  mer 

10  in  das  closter  Gnadental  bracht,  so  haVj  ich  mit  hand,  mund  und  gwalt- 
same  Rheinharten  Retalets,  mins  vogts,  und  ich  derselb  Rheinhart  in 
vögtlicher  wyse  mit  iro  für  mich,  die  gemelt  Margaretha  \'on  Francke- 
mont  und  mine  erben,  die  obgemelten  frawen  äptissin  und  convent,  das 
closter  Gnadental,    alle    ire    und  des  closters  nachkomen,  ouch   die  ob- 

15  gemelten  pflegerherrn  und  derselben  nachkomen,  der  obgemelten  driger- 
hundert  gülden  und  alles  mins  zugebrachten  guts,  auch  aller  und  jeder 
vorderung  recht  und  ansprach,  so  ich  von  wegen  derselben  dryer- 
hundert  gülden  und  alles  mins  zugebrachten  guts  gegen  inen  und 
gmeinem  closter  Gnadental  immer  haben  sol,  kan   oder  mag,  gar  und 

20   gäntz  unnd  inn  allweg  quitt,  ledig  unnd  losz  gelassenn  und  gezalt  .  .  . 

Des  alles  zu  warem  urkundt,  so  hab  ich,  Margaretha  von  Francken- 

mont,  mit  flisz  erbettenn  den  obgemelten  Rheinharten  Retalet,  meinen 

vogt,  und  auch   mit  desselben  meines  vogts  gvvaltsam  den  edlen,  vesten 

Heinrichen    von    Franckenmont,    meinen    lieben    bruder,    mit    des    rat, 

25  gunnst  und  willenn  ich  hievorgeschribne  ding  gethan  unnd  verhandlet 
hab,  das  sy  beyd  ire  insigele  für  mich  und  meine  erben  gehenckt 
haben  an  disen  brieff,  die  wir  beyd.  Rheinhart  Retalet,  als  vogt  unnd 
in  vögtlicher  wysz,  unnd  Heinrich  von  Franckenmont,  der  obgemelten 
meiner  schwester,  pitt  halp,  als  sy  die  hiev^orgeschriben  ding  mit  meinem 

30  rat,  gunst  unnd  willenn  verhandlet  hat,  bekennen  gethan  und  unser 
insigel  ann  disen  brieff  .  .  .  gehenckt  habenn,  der  geben  ist  sampstag 
den  drittenn  tag  hewmonats,  als  man  zalt  von  der  gepurt  Christi  un- 
sers  erlösers  thusennt  fünffhundert  zweynzig  unnd  nun  jar. 

Origmal,   pergament,    mit  de7i   hängenden  siegehi  des  Rheinhart  Retalet 

35  und   des   Heinrich    von    Francke?imont.    St.-A.   Basel,    Gnadefithal   urk. 

nr,  4ßO. 

5.  ^529  Juli  J. 

Aus  den  ivochenausgaben  sampstags  nach  Petri  und  Pauli. 
Ratscosten :     Item    im  Ib    xviii  ß    ist   über   Hansen    Huber')   von 


40  5.   ')   Vorlage  Haber. 


8  1529  y^iti  •/•  •  ^*'-  ^' 

Bratteln,  den  widertouffcr  iiiul  todschleger,  in  gefancknusz  gangen.  — 
Item  III  Ih  ist  über  Jacoben  Treyger  v^on  Lausen,  den  widertoiffer, 
in  getancknus  gangen,  die  er  lut  der  urfeth  bitz  Bartholomei  nechst- 
kunfftig  wider  zalcn  soll. 

Sendbrieff:  Item  i  Ib  xii  ß  ilends  gon  Bremgarten.  —  Item  v  ß  5 
daselbst  wartgelt.  —  Item  11  Ib  ilends  gen  Cappelln.  —  Item  i  Ib  iii  ß, 
so  Stoffel  uff  beden  louffen  wassers  halb  verrosslonet  hat.  —  Item  x  ß 
ime  für  wartgelt  im  lager.  —  Item  i  Ib  xvi  ß  ilends  gon  Bern;  item 
V  ß  daselbst  wartgelt.  —  Item  i  Ib  xvi  ß  ilends  gon  Zürich;  item  ii.f  ß 
wartgelt.  10 

Schenckwin:  Item  i  Ib  i  ß  1111  d  denen  von  Alulhusen,  als  sy  mit 
dem  vendli  inzogen.  —  Item  i  Ib  i  ß  im  d  denen  von  Straszpurg.  — 
Item  X  ß  VIII  d  denen  von  Zürich.  —  Item  x  ß  iiii  d  denen  von  Fri- 
burg  in  Uchtland.  —  Item  x  ß  viii  d  denen  von  Costantz. 

Item  xxx  Ib  habend  die  von  Straszpurg  zum  Storeken  verzert.  —    15 
Item  im  Ib   x  ß  by  unnsern  Eidgnossen  von  Zürich,   Bern  und  denen 
von  Straszpurg  verzert,  zum  Storeken. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  /^,  s.  lojy. 

6.  1529  Juli  4- 

Urfehden:    Peter  Rüde,    von    Bubendorff,    und   Heini    Flütbacher,    20 
von  Lampenberg,  die  widertouffer  etc.,  Wallenburger  vogty. 

Dise  zwen  obgenant,  demnach  sy  dem  widertouff  angehangen 
und  derselbigen  sect  gsin,  ouch  nechstmals,  als  sy  von  m.  h.  der  statt 
Basel  wider  die  fünff  ort  etc.  in  die  reysz  under  m.  g.  h.  zeichen  usz- 
gelegt  worden  und  aber  ungehorsamklich  erschinen,  daheimen  bliben,  25 
deszhalb  sy  in  gefencknusz  im  slosz  Wallenburg  kommenn  und  uff 
sontag  den  vierdten  tag  huwmonads,  was  sant  Ulrichs  tag,  derselbigen 
widerumb  gnedigklich  ledig  gelassen,  haben  anfengklich  und  erstlichen 
bekent  in  dem,  das  sy  dem  widertouff  angehangen  und  derselbigen 
secten  gsin,  daran  geirt,  unrecht  gethon  und  sich  deszhalb  swerlichen  30 
übersehen  und  demnach  solchen  widertouff  als  einen  waren  irthumb 
wider  gottes  wort,  christenliche  liebe  und  Ordnung  (dafür  sy  sich  fürer 
hüten  wollen)  einmundenklich  widerrüfft,  uff  sölchs  lyplichen  zij  got 
dem  allmechtigen  mit  uffgestelten  fingern  und  gelerten  worten  den 
gewonlichen  eyd,  so  die  widertouffer  bitshar  gethon,  gentzlichen  er-  35 
stattet  und  geschworen,  in  massen  wie  nechst  davor  by  der  wider- 
touffer urfehen  beschriben  ist,  ouch  dass  sy  wollen  der  oberkeit  und 
iren  gesatzten  amptlüten  in  gotlichen,  zimlichen,  billichen,  erlichen 
botten  und  verbotten  gehörig  und  gehorsam  sin,  deszglichen  den  costen 
irer   gefencknusz,    was  sich  in  rechnung  erfinden  wurt,   ouch  min,  des   40 


Nr.  7     8.  1529  Juli  5—^-  ^ 

notariell  belonung  nach  mutmassung  Herrn  Baltheimers  in  zweyen  mo- 
nadten  den  nechsten  hern  Rüdolff  Werdenberg,  m.  h.  vogt  zu  Wallen- 
burg,  gentzlichen  usziirichten  und  ze  bezahlen  sampt  der  gemeinen  urfech 
mit  allen  iren  puncten  und  inhalt  in  bester  form,  by  pen  des  swerts, 
5  desz  sy  trulich  gewarnet  sind;  wo  sy  sich  harin  übersehen  und  so  un- 
thür  an  inen  selbs  sin  würden,  das  man  sy  als  erlosz,  meineydig,  ver- 
verzalt  lüth  one  verrer  ervolgung  einichs  rechten,  wo  die  betretten 
wurden,  zu  wasser  und  uff  land,  in  allen  landen  und  gepietten,  solle 
und  möge  mit  dem  swert  vom  leben  zum  tod  richten  etc.,  presentibus  me- 
10  morato  honesto  Rudolfo  Werdenberg,  prefecto  castri,  et  Fridolino,  pistore, 
cive  Basiliensi,  filio  ejus  at  aliis  testibus.  Hans  Henrich  Fortmüller. 

Protokoll,    mit   randvermerk   uff  dem   sloss  Wallenburg.    St.-A.  Basel, 

Ratsbücher  O  4,  s.   13. 

7.  1529  y^^^  5- 

15  Burgermeyster,  die  oberisten  meyster  unnd  annder  heymlich  ver- 

ordneth    räth    der  statt  Zürich  ati  burgermeyster  unnd  rhadt  der  statt 

Basel. 

Demnach  unnser,  ouch  unnserer  lieben  Eydtgnossenn  unnd  cristen- 
lichen  mittburgern  von  Bern  unnd  üwer  verordnete  näherer  tagen  inn 

20  der  hanndlung  desz  cristenlichen  burgkrechtens  deren  von  Straszburg 
für  gut  ansechen  wellen,  vor  unnd  ee  man  zij  wytherer  Handlung  mit 
denen  von  Straszburg  griffe,  eynen  tag  gan  Arow  zu  ernennen,  wyther 
uff  fürgeschlagene  artickel  allda  betrachtung  ze  haben,  so  ernennen  wir 
uch  vermög  söllichen  abscheyds  eynen  unverlangten  tag,  als  nemmlich 

25  uff  frytag  allernächstkunfftig  nachts  an  der  herberg  zu  Arow  zu  er- 
schynen,  den  ir  ouch  also  durch  uwer  verordnete  bodten  mit  völligem 
bericht,  was  uwers  gefallenns  uff  gedachte  artickel  unnd  waruff  ir  be- 
rüwen,  ouch  was  üch  hierinn  zu  erlyden  sin,  besuchen  unnd  nit  usz- 
belybenn.    Derglychenn  wir  ouch  die  unnseren  alldar  verfertigen  unnd 

30  uch  sunst  allzyt  gunstigen,  geneygten  willenn  unnd  frundtschafft  zu 
bewysen  geneygt  sin  wellennt.  Wir  habend  ouch  disen  tag  unnseren 
lieben  Eidtgnossen  unnd  cristenlichen  mittburgern  von  Bernn,  desz- 
glychen  unnsern  lieben  mittburgeren  von  Costentz  glychergstalt  zü- 
geschribenn,  den  wiszenn  mögen  zu  besuchenn  .  .  . 

35  Usz  Zürich  mentags  nach  Udalrici  anno  etc.  xxix". 

Original.   St.-A.  Basel,  Eidge7iossettschaft  D  4,  bl.  139. 

g^  152g  Juli  6. 

Kuniglicher    majestät    zu    Hungern    und    Bohaym    etc.    stathalter, 
regenten  und  rate  inn  Obern  Elsas    an  Statthalter  des  burgermeyster- 
40  thumbs  und  dem  rate  der  statt  Basell. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  2 


10  /jT^p  Juli  7.  Nr.  g. 

Als  wir  auff  heut  wider  alhie  zusanien  koiiien,  ist  uns  ewcr  schrey- 
ben,  des  datum  stoth  tVytags  den  xxv*«'"  junii  und  den  xxvi'en  desselbigen 
nionats,  unsers  abwesens  alher  geantwortet,  so  ir  uns  von  wegen  der 
stifften  und  gotshewser,  inn  ewer  statt  gelegen,  und  der  k.  lu.  unsers 
gnedigisten  hern  bewilligten  Turckenhilff  halben  angelegt  worden  seyn,  5 
darinnen  ir  melden,  das  ir  nit  cleyn  befrembdens,  das  wir  von  schirms 
wegen  die  angelegten  somma  erfordern,  und  aber  den  ewern  ire  ze- 
henden und  nutzungen,  daruff  die  anlegungen  bcschehen,  versperren 
sollen,  gethon,  furgepracht  und  angezeigt.  Daruff  fugen  wir  euch  zu 
vernemen,  das  wir  nit  wussen,  den  gemelten  stifften  und  gotsheusern  10 
ichts,  so  die  inn  unser  verwaltigung  gelegen,  verpotten  haben.  So  ir 
uns  aber  desselben,  wa  und  an  welchen  enden  solichs  beschehen,  ver- 
stendigen,  wollen  wir  uns  demnach  darumben  erkundigen  und  euch 
alsdan  mit  furer  antwort  begegnen;  das  wir  euch  auff  das  obgemelt 
ewer  schreyben  nit  verhalten  wollen.  Datum  Ensisheim,  den  vi*'*"  tag  15 
julii  anno  etc.  xxix^. 

Original,    unterschrieben    H.   Y.   v.   Gilgenberg,    ritter,    stathalter   und 

N.  Babst,    cannzler,    mit   drei  aufgedr.  siegeln.     St.-A.   Basel,  Klöster 

insgemein  D  /. 

^'  1529  Juli  y.    20 

Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  an  hern  Johansen, 
apt  des  gotzhusz  sant  Plesin  uff  dem  Schwartzwald. 

Unns  haben  die  pflegere  unnd  Schaffner  unnserer  styfft  sant  Peter 
by  unns  furpracht,  das  vermelter  styfft  manig  jor  unnd  von  menschen 
gedechtnus  har  bitz  uff  dyse  gegenwertige  zyt  mit  guttem  tytell  den  25 
zehenden  zu  Kilchenn,  darzu  den  zehendenn  von  ettlichen  güttern  in 
Effringen  ban  glegen,  darzü  gehörenn,  unnd  als  zu  vermuten,  usz  dem, 
das  sunderbare  huser  doselbest  gon  Küchen  pfarren  sampt  andren  jeren 
mitzehendengnoszen  empfangen,  ingnomen  unnd  gnoszen,  und  wo!  ver- 
meint, den  furer  also  gnoszen  solten  haben,  aber  unangefochen  solchs  30 
des  gedochten  unsers  styffts  lang  hargebrochten  besitz  und  gwer  un- 
derstand  sich  der  jetzig  lutpriester  zu  Effringen  den  teyl,  so  im  ban 
Effringen  von  ettlichen  sonderbaren  gutterenn  gfalt,  zu  mynen  unnd 
(über  den  anlosz,  so  kurtz  verrückter  joren  zwuschen  obangefürter  unser 
styfft  und  euch  uffgericht,  bewilliget  unnd  zu  beyden  teylen  angnomenn,  35 
so  do  vermag,  das  jedes  teyl  bisz  usztrag  der  sach  by  allen  sinen 
nutzungen,  gfellenn,  wy  er  dy  biszhar  uffgehept,  gnutzt  und  gnossen, 
pliben  soll)  by  der  überhand  zu  wegen  procht,  das  bestimpter  zehen- 
den sequestriet  und  zu  gmeinenn  banden  (das  doch  dem  anlosz  zu- 
wyder)  glegt  soll  werden.  Dwyi  wir  unns  nun  vorgedachter  styfft  under-   40 


Nr.  10.  /j2g  Juli  7.  11 

ziehen  und  annemenn,  so  wyl  dy  sach  oiich  uns  berierenn  der  ursach, 
uns  den  styfft  unnd  das  sin  zu  verdretten  unnd  by  siner  gerechtikeit 
zu  behalten  geburen  wyll.  Unnd  lanot  deszhalb  an  i'ich  unnser  fruntUche 
bitt,  ir  wellen  mit  obangezeugtcm  euweren  lutpriester  zu  Effringcn,  das 
5  sollich  Sequester  abgeton  wcrd  unnd  unns  an  statt  bemelten  styffts  by 
dem  angnomen  und  bewylligeten  anloss  zu  dem  jüngst  ergangenn  ur- 
tail  gegenn  vermeltz  lutpriesters  vorfaren  an  dem  gricht  zu  Wyl,  und 
demnach  gegen  jetzigem  lutpriester  am  gricht  zu  Kilchen,  die  da  heiter  inn 
sich  haltet,  das  die  stifft  sant  Peter  by  iren  lang  hargeprachten  posses, 

lo  gwalt  unnd  gwer  unangfochten  mengelichs  (wie  dann  uffgrichter  urteil- 
brieff  das  vermag)  blibenn  soll,  erlangt,  dem  wir  nochzekomen  unnd 
ze  geleben  begeren,  pliben,  loss  verschaffen  unnd,  wywol  wir  unns 
aller  billichheit  unnd  keins  abschlags  zu  üch  versechen,  jedoch  begeren 
wir   euwer  verschribne   antwort   by    dysem    botten,  wonach   wyszen    ze 

15   gerichtenn.  Datum  den  viiten  juijj  anno  etc.  xxviiii. 
Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  öl.  2J^  v. 

10.  ij2g  Juli  7. 

Urfehde:    Ze    wyssen:    Alsdann    zu    rugkh    geschribner    Cunrat 

Winckler  ')    ab    dem    Kapff  am  Zurichersee  sines  widertouffs  halb  etc. 

20  zu  merhmaln  in  miner  g.  h.  einer  stat  Basel  gefengknusz  komen,  sin 
gethone  und  über  sich  dits  gegenwurtig  verschribne  gegeben  urfech 
nachgendigs,  als  zu  vermutten,  frevenlicher  wysz  übersehen,  deszhalb 
widerumb  zu  im  gegriffen  und  im  Eselthurm  getengklichen  enthalten 
worden,  nachdem  aber  er  giitwilligklich  solch  irthumb  des  widertouffi- 

25  sehen  sect,  darinn  er  gstanden,  widerrufft  und  sich  geiit  und  doran  un- 
recht gethon  haben  bekhent  hat,  ist  er  derselbigen  uff  mitwoch  den 
sibenden  tag  höwmonads  im  jor  wie  hernach  volgt  usz  bitt  sines  vatters 
wider  ledig  gelassen.  Uff  solchs  gesworen,  das  er  sich  von  stund  an 
usz  miner  herren  oberkeiten    und  gebieten  zu  statt  und  land  von  und 

30  hinweg  thün  und  darin  sin  lebenlang  nimmerme  kommen  on  miner 
herren  wüssen  und  erlouptnusz,  ouch  das  er  uszerhalb  miner  herren 
gebieten,  so  sich  ziitrug,  das  ettlich  miner  herren  lüthen  und  ver- 
wandten uff  inn  styessen,  inen  dheins  wegs  predigen,  sonder  zu 
rüwen  lassen,  ouch  das  er  furhin  solicher  sect  dcsz  widertouffs  abston, 

35  sich  derselbigen  personen  gentzlichen  entschlahen,  sy  weder  behusen 
noch  beherbergen,  dhein  gmeinschafft  uberal  mit  inen  haben  wolle, 
an  ire  winckel-predigen,  es  sye  zii  holtz,  veld,  zii  dorff,  statt  oder  land, 
an  dheinem  ort  noch  end  uberal  nit  kommen,  sonder  das  er  zu  anderen 
christgloubigen  an  offne  predginen  inn  die  gewonlichen  pfarkirchen  sich 

40  10.   ')  siehe  ß.  R.  A.  bd.  III,  nr.  iS6. 


12  r^2g  Juli  S — lo.  Nr.  ii  — 12. 

verfugen  und  dasclhigen  das  heilig  wort  gottes  vernemmen  und  dem 
trulichen  nach  bystand  gottes  ze  geleben.  Discr  ingcschrihner  und  allen 
vorgethonen  urfechen  in  allweg  onabbruchlich  by  pcn  dcsz  swerts  oder 
desz  Wassers  niitt  heren  einer  vom  leben  inn  tod  ze  richten,  in  optima 
forma  etc.  Actum  loco  et  die  quibus  supra  Basilee  anno  etc.  vigesimo  5 
nono.  Hans  Heinrich  F'ortmuller,  notarius  ss. 

S/.-A.   Basel.    Dorsaltiotiz  auf  städt.   urk.  nr.   2QI I. 

11.  TS29  Juli  8. 
Philips,  bischove  zu  Basel,  an  burgermeister  und  rath  der  stat  Basel. 
Wir  haben  unnder  den  eltisten  unnsers  hofifs  diennst  empter  eins,    10 

genannt  das  beszemampt,  darin  der  zoll  vom  hultzenen  geschirr,  so  zu 
Basel  von  frembden  verkaufft  wurt,  gehörig;  wurt  vasst  mit  schusseln, 
tellern  und  solchen  kleinfugen  dingen  bezalt;  ist  kein  intrag  noch  irrung 
an  bezalung  solchs  zolls  ye  beschehen,  dann  allein  inn  verganngner 
purischen  emporung,  als  zur  selbigen  zyt  wylend  Thiebold  Härder  15 
selig,  spitalmcister,  bemelt  ampt  von  unns  inngehabt,  er  sich  solchs 
Zolls  enntsetzen  lassen  oder,  als  man  sagt,  usz  uwrem  gutbeduncken, 
selbiger  zyt  zol  ze  fordern,  stillgestanden.  Dwyl  aber  dise  unnsers 
stiffts  gerechtigkeit  uwrn  burgern  gar  onnachtheilig  und  dem  frembden 
kein  sonndere  beschwerd,  unnser  stifift  auch  und  die  solch  emptlin  ye  20 
zu  zyten  zu  diennstlehen  gehabt,  solchs  zols  mer  dann  einhundert  jar 
inn  rechtmessigem  besitz  und  gewer  gewesen,  und  dann  unns  nit  zwyf- 
let,  ob  es  glichwol  umb  hohers  und  grossers  were,  darzu  wir  gute 
gerechtigkeit  haben,  vorab  so  uch  und  den  uwrn  onnachtheilig,  ir 
wurden  unnser  stifft  getruwlich  darby  helffen  hannthaben,  ist  unnser  25 
trüntlich  beger:  Ir  wollen  daran  und  darob  helffen  sin^,  das  unnserm 
diennstman,  dem  wir  solchs  nach  absterben  obgedachten  Härders  ge- 
liehen, solcher  kleinfuger  zoll  nun  furohin  wider  gelannge  unnd  ver- 
volge,  wie  dann  billich  und  recht  ist.  Wollen  wir  inn  grosserm  und 
mererm  umb  uch  haben  zu  beschulden,  als  ir  auch  unns  nehermaln  30 
geschriben,  unnserm  guten  frund,  uwrem  nuwen  zunfftmeister,  furderlich 
zu  sinem  rechten  by  unnserm  meiger  und  gericht  zu  Telsperg  zusein; 
haben  wir  mit  gutem  willen  erstattet,  hoffen,  er  das  befinden  soll,  dann 
warinn  wir  uch  und  der  statt  Basel  verwannten  unns  willfarlich  bewysen 
mochten,  wolten  wir  aller  gebur  nach  willig  sin.  3- 

Datum   Pornntrut  viii.  julii  anno  etc.  xxix. 

Original,  mit  dem  auf  gedr.  bischöfl.  siegel.  St.-A.  Basel,  Bistum  Basel  E  2. 

12.  [zu  Iß 2g  Juli  10]^). 
Memoriale  uff  herrn  Caspar  Schallern,  statschriber  zu  Basell,  zu7n 

christlichen  hurgrecht  mit  Straßburg.  40 

12.  ')   Dieses  datum  ergibt  sich  aus  den  nachfolgenden  nummern. 


Nr.  [2.  zu  152^  Juli  10.  13 

/.  Des  forsitz  halb: 

Das  man  zugeben  wil,  das,  wie  angesetzt,  zwo  parthien  inn  der 
verschribung,  so  über  das  christlich  burgkrecht  unnd  freuntlichen  ver- 
standt  ufgericht,  benent  werden  unnd  darneben,  als  montlich  durch 
5  den  stadtschriber  zu  Basell  antzeigt,  das  zwe  bengk,  daruff  die  beden 
parthien,  nemlich  die  von  Zürich,  Bern,  Basell  uff  einer,  unnd  wir  von 
Straszpurg  uff  der  andern  bangk  zuvorderst  unnd  volgends,  wer  nach- 
mals inn  disz  christlich  burgkrecht  empfangen  wurt,  nachsitzen,  uimd 
ein  frag  von  einer  bangk  zu  der  andern  bescheen  soll;  do  sey  ein 
10  ersamer  rathe  der  Zuversicht,  das  man  einer  statt  gesandten,  so  sie 
zu  tagen  erschinen,  an  der  frag  dem  sitz  unnd  dem  gang  dermossen  halten 
werd,  das  es  irem  harkhomen  nit  ein  schmelerung,  wie  man  dann  eins 
solichen  usz  foriger  ubergebner  nottel  bericht  worden,  inn  deren  ge- 
meldt, das  harinn  versehen  werde,  das  solichs  einer  stadt  Straspurg  an 
15  irem  harkhomen,  standt  unnd  eeren  sitz,  wie  sie  die  bey  den  stenden 
des  reichs  harbracht,  nachvolgends  kein  hinderung  oder  intrag  geperen 
soll. 

Solchs    auch    nit   dermossen,    als    ob    es    usz    eim    stoltz  beschee, 
erwegen,    so    man   doch    nit   wither   oder   anders    begert,    dann  das  zu 
20   behalten,  so  man  zuvor  unnd   noch  hat. 

2.  Des  Zusatz  halb: 

Dvvil  ein  stadt  Strasburg  sich  mit  inen,  den  dryen  stetten,  inn  ein 

verstandt   inlossen,    das    sy    auch    in    zeit    eins    kriegs  ir  volgk,  als  mit 

denen  sie  sonderlich  verpflicht,  auch  in  ansehung,  das  sie  sich  wesent- 

25    lieh    unnd    tugentlich  halten,    lieber   dann  andere  nation  haben  wolten. 

Uff  das   sie    sich   aber    nit    durffen    beschweren    der  furgeslagnen 
besoldung,  so  woll  man  sich  begeben,  eim   knecht  ein  monat,  so  lang 
er   inn    der   besatzung  ist,    vier   gülden    zu    geben   lut  des  angesetzten 
artickels. 
30  j.  Des  pulfers  halb : 

Dwil  man  es  by  irem  furslag  der  dreytausent  gülden  lot  pleiben 
unnd    tausent    gülden    mehr    dann  vor   bewilligt  zu  geben  sich  erbewt, 
das    sie    es    vermege    unnd    innhalt    desselbigen    angestelten    neundten 
artickels  auch  beston  unnd  berugen  lossen. 
35  4.  Des  weissens  halb: 

Das  ein  rath  von  wegen  einer  gemeynen  statt  nit  in  gebruch,  den 
weissen  wie  das  khorn  hinder  sich  zu  legen  oder  uffzeschutten,  ursach 
das  der  weysz  der  natur  nit  ist,  das  er  also  lang  pliben  mag,  solt  man 
nun  den  weyssen  hinuf  verordenen,  unnd  er  inn  die  harr,  wie  dann 
40  zuversichtlich,  nit  pleiben  mechte,  brechte  ein  sondern  unnotwendigen 
schweren  costen,    also  das  man   den  wider  verkouffcn  unnd  andern  an 


14  /J2p  Juli  lo.  Nr.  ij. 

die  statt  schicken   nuicszt,  das  alles  mit  dem  körn,  danisz  in  einer  vehdt 
oder  thewren  zeiten  "iit  brot  zu  hachen,   zufurkhomen  ist. 

Darneben    ist  auch  die   warhcit,  wo  der  weissen,  so  pleiblich  als 
das  koiii,  das  es  einer  Stadt  Straspurg"  nutzlicher  were,  weyssen  hynuff 
dann   koni  zu  legen,  dann   er  allwej^eii  in  hoherm  gelt  verkaufft  werden     5 
mag. 

So  ist  auch  domit,  so  man  körn  erlegt,  inen  nichts  abgestrigkt, 
dwil  sie  doch  hie  ein  veylen  margkt  vor  andern  haben,  do  sie  allwegen 
in  zeit  des  triedens  unnd  zu  irer  gelegenheit  frischen  weyssen  bekhomen 
unnd  kauffen   mögen.  10 

5.  Des  usznemens  halb: 

Ist  zu  bedengken,  wie  dieses  burgkrecht  oder  x'crstandt  nyemans 
zu  beleyden,  sonder  sich  unnd  die  seynen  bey  gottlicher  warheit  zu 
handthaben  angesehen. 

Item,    was   stende    solichem  furhaben  zuwider   sindt   unnd,  so  sie    15 
iren  vortheil  ersehen,  iren  lust  zu  ergötzen,  nut  unversucht  werden  lossen. 

Dwil    nun    dem    also    unnd    wir  gott    dem    herren  mehr  dann   den 
menschen    zu    gehorchen  schuldig  syndt,  so  sollen  inn  diesem  fall   alle 
andere    bundtnis,    einigung  unnd  verstandt  nit  statt  haben,  sonder  un- 
verhindert derselbigen  diesem  christlichen  burgkrechten  unnd  verstandt    20 
getruwlich   unnd  trostlich  anhangen,  rath,  hilff  unnd  bystandt  thun. 

Dann  ob  joch  by  den  yetzigen  inn  der  usznom  kein  missverstandt 
unnd  kein  ander  meynung  ist,  dann  das  christlich  burgkrecht  unver- 
hyndert  aller  bünd  und  verstentnis  syn  tapfern  getrewlichen  furgang 
haben  soll,  so  mocht  doch  inn  der  jaracht  durch  die  nachkhomenden  25 
ein  andern  verstandt  gewynnen ;  demselbigen  zu  begegnen,  ist  die 
angestellt  luterung  nit  von  unnoten. 

Uff  soliche  mosz  weit  es  freuntlich  antzeigen  und,  wo  ubergebner 
angestellter    begriff  also   angenomen,    mögen    die    von  Bern   es  an  ire 
gemeynden    pringen    und,    was    zu    allen    theilen   beslossen  wurt,  alhar   30 
verkhunden,    wil  man  es  auch  an  die  scheffeil  langen  lossen  unnd  mit 
deren  willen  auch  furfaren. 

Original,    7iicht   datiert  wid  nicht  unterschrieben.    Si.-A.  Basel,   Straß- 

bürg  A  I .  —  Regest:  Strickler ,   bd.  II,  nr.  66 j  b. 

13.  [i^2g  Juli  10.]^)   35 

Innstructionn  gönn  Arouw,  das  cristenlich  burgkrecht  oder  cristenn- 

lichen  nachperlichenn  verstannd  mit  denenn  vonn  Straszburg  belanngenn^ 
Item    als    derenn    vonn  Straszburg    gsandte,    das    mann    ein    statt 

Straszburg,    so    die   sach    zu    allenn    teilenn    angnomenn,  inn  denn  ver- 

13.   \)  Diese  daiierung  ergibt  sich  inhaltlich  aus  der  nächstfolgenden  nr.  40 


Nr.  ij.  i^2g  Juli  lo.  15 

schribungenn  und  brieffen  zuvorderst  benamsenn  unnd  setzenn  soll, 
begert  etc.,  sollenn  unnsere  pottenn  gwalt  habenn,  sich  mit  unnserer 
truwenn  liebenn  Eidtgnossenn  unnd  cristennlichenn  mitburgern  vonn 
Zürich  und  Bern  pottenn,  welche  statt  inn  sollichenn  verschribungen 
5  vor-  oder  nachgesetzt  soll  vverdenn,  vereinbarenn,  doch  inn  dem  der- 
masz,  das  zwo  parthienn  inn  denn  brieffenn,  namblich  Zürich,  Bernn, 
Basel  für  die  eine  unnd  erste,  darnach  Straszburg  für  die  andere  unnd 
nachgonnde  benamsset  wurdenn,  sich  bearbeiten.  So  aber  je  die  statt 
Straszburg    vonn    irm    furnemen    nit    stann,    sonnder    vonn  wegenn  der 

lo  ursachenn,  durch  ire  gsannten  gmeldet,  zuvor  gsezt  wolt  werden, 
damit  dann  disz  burgkrecht  oder  verstanndt  nit  gehindert  oder  abge- 
wenndet  sonnder  sinenn  furganng  neme,  sollenn  unnser  potten  die  vonn 
Straszburg  vorzesetzenn  bewilligen. 

Item  als  die  vonn  Straszburg  inn  dem  andern  artickel,  diewil  der 

'5  nam  burgkrecht  by  denn  stennden  desz  heiligenn  Romischenn  rychs 
abschulich  und  inenn  ettwas  nachteil  by  denselbigenn,  so  sy  sich  doch 
nach  zur  zit  vom  rieh  keins  wegs  zu  sundernn  willens,  geperenn  mocht, 
unnd  demnach  sy  mit  mengclichem  einungenn  unnd  verstenndnussenn 
innziigen  unnd  annzenemenn  gwalt  hettenn,  das  dann  disenn  gschefftenn 

2o  nit  der  nam  „burgkrecht",  sonnder  ein  „cristlicher  nachperlicher  ver- 
stannd"  gebenn  wurde,  begerenn  etc.,  sollenn  unnsere  potten  darann 
sin  unnd  deszglich,  wie  vor,  gwalt  habenn,  damit  die  sach  irenn  fur- 
ganng neme  unnd  nit  entschlage,  ouch  der  ursach,  das  sy  unnd  wir 
dester  minder  vonn  k.  mt.  oder  stenndenn   des  rychs  angefochten  wur- 

25  denn,  zu  bewilligenn,  das  disenn  dingenn  der  nam  „ein  cristennlicher 
nachperlicher  verstandt"  gebenn  wurde,  diewil  doch  der  substanntz 
gar  nutzit  darunder  benomen,  sonnder  nit  dester  weniger  by  allenn 
irnn  wurdenn,  eren  und  krefftenn  blibt. 

Denn  dritten  artickel  lonnd   wir  blibenn,  wie  der  gsetzt ;  dann  er 

30   cristennlich  ist. 

Denn   vierten  artickel  lonnd  wir  blibenn;  dann  er  aller  billigkeit 
gmesz  ist. 

Denn   funfften  artickel,  das  wir  einannder  gönn  Basel  bschribenn 
unnd    vertagenn    sollenn,    lonnd    wir,    diewil  er  zimlich  und  allen  teiln 

35  furstenndig,  blibenn;  doch  das  uff  sollichenn  tagleistungenn  alles  das, 
so  zum  krieg  unnd  wie  mann  den  ann  die  hannd  nemenn  vvoll,  wol 
beratschlaget  werde. 

Denn  sechsten  artickel,  so  sich  krieg  erhiebenn,  wie  wir  einannder 
zu  hilff  komen  sollenn,  belanngenn  etc.:  Diewil  sich  dann  sollich  kriegs- 

40  emporungenn  nit  glichlich,  sonnder  seltzamlich  zütragenn  unnd  bege- 
benn,  deszhalb  nit  wol,  so  sich  krieg  also  erschwalletenn,  einem  oder 


16  IS 2g  Juli  lo.  Nr.  /.?. 

anndcrm  teil    ein   l)onanntIichc  summa,  daby  crblibenn   uiiiul   nit  wytcr 
o-stei'>-ert    wcrdcnn    solti,    uffzelcticnn    und    inn   die  fader  zu  vergriffcnn 
m^^lich,  damit    sich    aber  niemannds,  das  er  desz  orts  übervorteilt,  zu 
becla<^cn     sollenn    unnscre    potten   anndernn   unnscrnn  truwenn  liebcnn 
Eidtgnossen  unnd  cristcnlichcn  mitburoernn  crschcincnn,  das  unns  wolt     5 
gtallenii.  Wann    sich    (das   gott  ewiglich   vcrhutenn  wolle)  begebe,  das 
eim    oder    dem    andern    teil    (us    Ursachen,    wie   inn   articklen  gmeldet) 
cttwas  begegnete,  also  das  mann  im  nach  gehaptcm  wolbedachtcm  rat 
unnd  bewilligung,  so  uff  gehaltnenn  tagenn  zu  Basel,  wie  vor  crluttert, 
allweg  beschehenn  soll,  hilff  bewysenn  nuiste,  der  krieg  hett  sich  hobenn    lo 
oder  unndenn,  umb  oder  zu  Straszburg,  angfenngt,  mit  wievil  knechtenn 
dann  die  dry  stett,   namblich  Zürich,  Bernn  unnd  Basel,  usziehenn  wur- 
denn,  der  zug  gienng  obsich  oder  nidsich,  denenn  vonn  Straszburg  zu 
hilff,  wievil   geltz  dann  ein  monat  uff  solche  der  gmelten  dry  stettenn 
knecht  inn  besoldung  genn  würd  oder   möcht,  diewil   dann  Straszburg    15 
ettwas  abweg  unnd  ann  einem  ort  glegenn  unnd,  ob  glichwol  der  krieg 
hobenn    angfengt,    so    wurd    doch    die  sach   unnd  krieg  sy  nit  weniger 
dann  unns  belanngen,  der  ursach,  sy  ir  volck  selbs  daheimenn,  ir  statt 
unnd    sich    selb  ze  bewarenn,  ze  behaltenn  von  noten  sin  will,  soll  sy 
zu  dem  viertenn  teil  solicher  besoldung  anglegt  werdenn,  das  ist:  Wann   20 
die  dry  stett  iiii^I  gülden  zu  besoldung  usgebenn,  soll  sy  ein  thusennt 
p-uldenn  unnd  also  für  und  für  ze  rechnenn  als  manig  iiiiM  gülden  die 
bedachtenn    dry  stett   usgebenn,   als    manig    thusennt   gülden    die  statt 
Straszburg  den  vermelten  dryenn  stetten  zu  gebenn  unnd  zu  bezalenn 
schuldig  sin  soll,  die  hilff  werd  inenn  oder  anndernn,  inn  disem  cristenn-   25 
liehen  burgkrechten  oder  verstanndt  begriffenn,  bewysenn  oder  nit  oder, 
was   sich    nach   markzal    treffenn  wurt,    so   sich  begebenn,  das  anndere 
stett  mer  inn  disz  cristlich  burgkrecht  oder  verstannd  komenn  wurdenn, 
unnd  nit  desterweniger  zu  allenn  ziten  veilenn  kouff,  es  sig  kornn  oder 
annders,  inn  das  heer,  wo  dann  das  derzit  sin  wurt,  gönn  lassenn.  3° 

Trüge  sich  aber  zu,  das  gott  lanng  verhüten  woll,  das  krieg  vonn 
ursachenn  wegenn  inn  articklenn  gmeldet  umb  oder  zu  Straszburg  sich 
erhubenn,  also  das  die  dry  stett  Zürich,  Bernn  unnd  Basel  oder  die, 
so  nach  inn  disz  cristennlich  burgkrecht  oder  verstannd  komen  mochten, 
inenn  wie  billich  zu  hilff  hinabziehen  müstenn,  ist  wol  zu  gedenncken,  35 
das  solichs  nit  mit  einer  cleinenn,  sonnder  dapffernn  anzal  knechten 
unnd  zimblichem  gschutz,  damit  man  weg  stark  ze  thun  were,  das  dann 
sollich  gschutz  unnd  was  darzu  gehert,  so  mann  also  mitfürenn  thäte, 
inn  der  statt  Straszburg  costenn  gfurt  soll  werdenn;  unnd  so  man  also 
hinab  komenn,  soll  ein  statt  Straszburg  dieselbigen  mit  wytherm  40 
gschutz  unnd  anndrem,  so  zum  krieg  gehört,  zu  versehenn  gepundenn 


Nr.  14.  i^2g  Juli  10.  17 

sin.  Doch  so  sollenn  unnserc  pottemi  derenn  vonn  Zürich  unnd  Bernn 
potten  meynung  unnd  gntem  beduncken  auch   harinn  vernemenn. 

Den  sibennden  artickel  desz  kornn   unnd  pulffers  halb,  lonnd  wir 

blibenn,    doch    das    solich    kornn    weysscn    unnd  nit  rocken  sig.    Unnd 

5    diewil   mann  kästen,  das  zu  schüttenn,   darzu  habenn  musz,  sodann  die 

sach  Zürich  unnd  Bernn  gUch  wie  unns  anngot,  das  sy  dann  ouch  die 

ze  buwenn,   den  costen  mit  unns  ze  tragen,  schuldig  sin  sollenn. 

Den  achten,   nündten,  zchennden,  eelfften  unnd  zwolfften  artickel 
lonnd   wir  blibenn. 
10  Denn  dryzehennden  artickel.   der  jaracht  halb,  lonnd  wir  blibenn, 

doch  der  gstalt:  So  eim  oder  dem  anndernn  teil  sollich  cristlich  burgk- 
recht   oder    verstanndt   wyter  unnd  lennger  zu  erstrecken  glegenn  sin 
wölt,  soll  solches  zwey  jar  vor  uszgang  disz  cristenlichen  burgkrcchtenns 
oder  Verstands  annpracht  werdenn. 
15  Den   vierzehennden  artickel  lonnd  wir  blibenn. 

Denn  fünffzehennden  artickel  lonnd  wir  by  derenn  vonn  Straszburg 
beger  blibenn,  also :  Wann  ire  gsanndte  disz  cristennlich  burgkrecht 
oder  verstanndt  globenn  unnd  sampt  der  bsiglung  in  namenn  ir  herrnn 
unnd  obernn  versprechen,  das  es  dann  daby  blibenn  soll;  dann  solt 
20  man  hinab  ryten,  denn  eyd,  wie  unnder  unns  der  bruch,  empfahenn, 
würd  allennthalb  usgebreitet,  sy  werenn  gar  Eidtgnossen  wordenn,  unnd 
inenn  by  stennden  des  rychs  ettwas  irrung  geperen,  soll  mann  wol 
betrachten. 

Doch  so  sollenn  unnsere  potten  inn  allenn  vorgeschribnenn  punc- 
25    ten    unnd    articklenn,    die    zu    meren    unnd  zu  mindernn,  ouch  sich   mit 
unnsernn   truwenn  liebenn  Eidtgnossenn  und  cristenlichen  mitburgernn 
potten  vereinbarenn,  gwalt  habenn. 

Original.     SL-A.   Basel,   Siraßburg  A  7. 

14.  K5^9  y^^^^  ^o. 

30  Ajis  dem  abscheid  von  vvegenn  des  burgrechtens,  so  die  funff  stett 

Zürych,  Bernn.  Basell,  Costenntz  unnd  Straszburg  miteinannder  ze  machen 
fürgenomen,  wesz  sich  der  vier  stettenn  gesanndten  hut  sambstags  nach 
Udalrici  anno  etc.  xxix  disens  burgkrcchtenns  halb  uff  wider  hinder 
sych  bringen  zu  Arow  miteynannder  underedt  unnd  vereymbaret  habenn: 

35  Derglychenn    soll    ouch   jeder    pott    deren    von   Basel    anbringenn 

unnd  begeren  der  angelegten  häfften  halb,  inen  durch  das  regiment  zu 
Ensiszheym  beschechenn,  trüwiich  an  sine  herren  unnd  oberen  bringen, 
ob  villicht  dieselben  von  Basel  der  anntwurdt,  deren  das  regiment  sy 
von  kunig  Ferdinandus    inn    einer    kürtzi  vertrost,  nit  erwarttenn  oder 

40   inen  dieselb   zu  langwilig  sin  wollt,    das  man  inen    zu  nächsten   tag  zu 

Basler  Refoimationsakten,  IV.  o 


IS  /-r^P  7"li   10—12.  Nr.  />  —  //. 

Railen  wythcr  ratheii  uniul,  wcsz  sy  sich  hierinn  hahltcn  söllcnn,  vcr- 
trÄstonn  nioi;  :  unml  »»1»  man  ncnimUch  dcni  rc^inicnt  dcs/.hall)  inn  gc- 
mcyn  zuschnbonn  ratti}^  wurde,  das  die  hottcnn  das  /e  Uuin  macht 
unnd  j^wallt   habinnd.  Datum   et  actum   ut  supra. 

Original,     unterzeichnet    Hvgcl,    staltschriber,    Zuridi     und    dorsalnotiz      5 

Basel.    Abschciil   ab   tag    Arow,   dy   von   Straszhurg  bclangcnn.   St.-A. 

Basel,  Eidgenossenschaft  D  3,  bl.   Q2  v.    —    Regest :  Abschiede,  bd.  IV, 

abtlg.    1  b,   nr.    140. 

15.  1529  y^i^  ^o- 

Werbung  in  baticrnkrieg.  10 

Sampstags  den  x.  tag  julii  ist  diser  zug  durch  Hansen  Wyssenn, 
von  Bencken,  wider  Sebastian  Thuring,  von  Ettingenn,  vervaszt  worden  : 

Jörg  Gschwind,  von  Tervvilenn,  hat  geschworenn  unnd  sagt:  Das 
Basthion  Thüring  inn  und  andere  nechstvergangner  purischer  uffrur  zu 
kriegsKitenn  angenonien  und  inen  zugescit.  er  welle  sy  haltenn,  wie  15 
biszhar  ander  Eydtgnossen  von  furstenn  unnd  hern  gehaltenn  wordenn. 
Also  syen  sy  abhin  zogenn  unnd  Hanns  Wysz  underfenderich  wordenn, 
darnach  von  dem  underfenderich  ampt  gestossenn  unnd  Wachtmeister  gsin. 
Unnd  als  ein  brieff  inn  das  leger  komen,  das  man  abziechenn  solle, 
syen  sy  uff  der  pursame  bitten  bysz  gen  Uffenn  zogen,  daselbs  ethlich  20 
bezalt  wordenn,  unnd  hab  Basthion  Thuring  zu  den  uljrigenn  gsagt: 
Lieben  frünt,  thunt  das  best;  wenn  ich  heim  kom,  so  wil  ich  üch 
erlich  bezalcn  .  .  . 

Protokoll.    St.-A.  Basel,   Gerichtsarchiv  D  25.  bl.  5  v. 

16.  ^529  y^^^  ^o.    25 
Aus  den  Wochenausgaben  sambstags  vor  sant  keiser  Heinrichs  tag. 
Ratscosten :  Item  v  Ib  xiiii  ß  vi  d  ist  über  Connrat  Winckler  ab 

dem    Kapff,   vonn    Zürich,    dem    widertouffer,    inn    gfengknis    ganngen. 

Item  XVI  ß  dem  notarien  gönn  Waldennburg  ze  ryten    und  vonn 
zweyen  widertouffernn  die  urfecht  ze  nemenn.  3° 

St.-A,   Basel,  Finafiz  G  14,  s.  lOjQ. 

17.  /52p  yuli  12. 
Joannes  Oecolampadius  ati  Philipsen,  lantgraven  in  Hessen  etc. 
Die    eere    unsers    herns   Christi   und    die    liebe   zu   seiner   gmaine 

zwingen  mich  billich,    das    ich   e.  f.  g.   gnediger  und    christlicher  ansii-    35 
chung  von  wegen    des   freuntlichen   gsprechs  zu  Marpurg  mit  Luthero 
zu  halten  on  alle  widersetzung  willfare,  des  ich  mich  auch  forhin  lang 
zeit  verwilligt  han,  wie  dasz,  als  ich  hoff,  e.  f.  g.  vernommen  hatt;  aber 
wie  dem.  so  fuge  ich  auch  jetz  e.  f.  g.  zu  wissenn  und  wil  ir  eigent- 


Nr.  i8.  ij2p  Juli  12.  19 

lieh  zugesagt  han,  uff  ernendten  tag-  zu  erscheinen,  es  sei  dan,  das  mich 
onabwendlich  ursach  hinderen.  Aber  der  got  des  frides  und  der  war- 
hait  verlaih,  das  sich  die  warhait  railich  (!)  uffthue  und  ir  die  eer  von 
baiden  tail  gegeben  werd.  On  in  vvurt  nicht  erlichs  gehandelt,  dan  es 
5  warlich  ein  groszwichtiger  handel,  seitenmal  ettlich  gar  hart  gesinnet 
sein  und  gfarlich  ausschreiben  gethan  auch  newHch.  Doch  wii  gott  sein 
werck  furdern,  wer  will  es  hindern?  Im  sei  lob,  der  e.  f.  g.  (welcher 
die  hohe  sach  der  ainikait  des  glaubens  zu  hertzen  gaat)  erwecket  hat. 
Er  wolle  durch  e.  f.  g.  seliglich  ausfuren  des,  so  do  gnediglich  angfengt. 

lo  Weitter  des  gleittens  halb  hab  ich  mich  noch  nit  gantz  entschlossenn, 

dweil  ich  nit  weisz,  wie  es  mfeister]  Ulrich  Zwinglin  gelegen  will  sein, 
des  gferdt  ich  gern  were.  Deshalb  ich  im  auch  geschriben  und  in  er- 
manet  hab,  das  er  e.  f.  g.  des  glaittes  halb  von  unser  beider  wegen 
antworte.  Wo  aber  im  je  nit  gelegen,  mit  mir  zu  ziehen,  ist  mein  gentz- 

'5  lieh  furnemen,  mich  gen  Strospurg  uff  Matthei  verfugen  ongfart  und 
dannoehhin  mit  gutter  frund  radt  und  hilff  zu  s.  Gwer  zu  den  weg  ne- 
menn;  mochte  woll  leiden,  dasz  die  reisz  Zwinglin  auch  gelegen  wer. 
Geleit  werd  ich  suchen  bei  e.  f.  g.  oehem,  dem  durehluchtigen  hertzo- 
gen  zu  Zweibrucken,  und  bei  dem  amptman  zu  s.  Gwer.  Mag  e.  f.  g. 

:o  uff  ein  fursorg  dero  das  forhin  verkundenn;  dan  gott  mein  zeug  ist,  das 
ich  gern  zu  fridenn  und  ainikait  hillff,  so  ferr  all  mein  vermögen  sich 
streckten.  Des  und  alles,  so  mir  muglich,  versehe  sich  e.  f.  g.  gegen 
mir  als  gegen  irem  gantz  willigen.  Datum  zu  Basel  am  12.  tag  julii 
des  XXIX.  jars. 

-5  E.  f.  g.  williger  Joannes  Oecolampadius. 

Original.  St.-A.  Marburg,  Archiv  des  la?idgrafe?i  Philipp,  nr.  24ß :  Mar- 
burger religio7isgespräch,  bl.  J/.  —  D^-ucke:  Kuchenbecker,  A?ialecla 
Hassiaca,  coli.  X,  1736,  s.  ^oj  und  Staehelin,  Oekolatnpad,  bd.  II, 
nr.  6j6. 

10    18.  /52p  Juli  12. 

Stathalter,    regennten  unnd  rete  in  Obern  Elsass,  sovil  der  noch 

zu  Ensiszhaim  sein,  a?i  Sigmunden  Branndisser  unnd  .  .  .  Jacob  Franck- 

furter,  doetor,  der  kn.  mt.  .  .  .  verordneten   commissarien    unnd  rat  zu 

Überlingen. 

i5  ...  Zum  anndern  teilen  xvir  euch  mit,  das  unns  tagliehen  ain  War- 

nung über  die  anndern  zuekhumbt,  das  die  von  Zürch  unnd  Bern 
enntslossen  sein  sollen,  das  sy  alle  die  zynns,  renndt,  gullt  und  zehenn- 
den,  so  die  gotzhewser  Stain  unnd  Kungsfelden  in  den  österreichischen 
gebieten  biszher  fallennde  gehebt  unnd  aber  die  kn.  mt.  oder  aber  die 

o   Oberosterreichisch  regierung   an  derselben   stat  in   arrest  unnd  verpot 


leircii  haben  lassen  oder  ahcr  sich  (leren  selbs  nehern  imiul  mit  der 
thatt  ynntzielien,  sodann  das  die  xcii  \\.\sc\  diser  taj^en  ir  ijotschafft 
bcy  unns  «jehabt  iinnd  an  uiins  bei^orl.  das  wir  inen  die  zynns,  j^nllt 
inuul  zehnnntlen,  so  die  stuften  unnd  closter  in  irer  statt  Basel  gele- 
gen, die  inen  aut"  ain  nianndat,  so  die  kn.  nit  hievor  ausgeen  lassen  hat,  5 
vorgehallten  werden,  verfolgen  lassen  oder,  wo  wir  das  nit  thun,  das 
wir  inen  dasselbig  nur  sagen,  auf  das  sy  den  weg,  den  sy  heerk'humen, 
wider  hinzure\'then  unnd  solchs  iren  herren  unnd  oberern  antzuzaigen 
wissen  mit  vil  nier  hochmuettiger,  beweglicher  unnd  tratzlicher  reden, 
daraus  w'ir  wol  abnenien  unnd  versteen  mugen,  das  sy  mer  zu  kriege  10 
dann  zu  fride  genaigt  sein.  Unnd  wiewol  wir  unns  darauf  gegen  inen 
erpoten,  das  wir  solhs  an  die  kn.  nit.,  die  das  und  wir  nit  zu  thun 
haben,  auf  der  posst  gelanngen  lassen  und  darneben,  so  es  inen  ann- 
ders  gefallen,  damit  die  frucht,  von  den  zehennden  gegeben  werden 
sollen,  nit  auf  dem  veld  verderbt,  schreiben,  das  die  eingetzogen,  doch  15 
bis  auf  der  kn.  nit.  bcscheid  unverruggt  beleiben  sollen,  unnd  die  ge- 
sanndten  deren  von  Basel  solich  hindersich  zubringen  genomen,  so  haben 
wir  doch  von  denen  darüber  noch  khain  anntwort  empfanngen  unnd 
werden  aber  darneben  bericht,  das  die  von  Zurch,  Benin,  Straszburg 
und  Costanntz  ir  ratspotschafften  zu  Basel  haben  sollen.  Unnd  wiewol  20 
wir  nit  erkhundigen  mögen,  was  ir  hanndlung  sey,  so  muessen  wir  doch 
vermueten,  wie  wir  auch  \^on  unnsern  kundtschafften  antzaigung  haben, 
das  sy  sich  mit  einander  vergleichen,  wie  sy  sich  gemelter  zynns,  gull- 
ten  unnd  zehennden  mit  der  thatt  nehern  oder  des  hawss  Osterreich 
unnderthonen  überziehen,  mit  krieg  angreiffen  und  beschedigen  wellen,  25 
dann  unns  durch  die  obgemelt  unnser  kundtschafft  eroffent,  das  zu  den 
obern  stetten,  dergeleichen  der  alhieigen  (!)  statt  Ennsiszhaim  insonnders 
guet  sorg  gehabt  werden,  dann  sy  des  enntlichen  furnemen  sein  sollen, 
unns  so  e3iennds,  das  inen  ymer  muglich,  auch  unversehner  dingen  zu 
überfallen  der  maynung,  ew.  mt.  unns  zu  hilff  khomen.  iren  willen  ab  30 
unns  zu  schaffen  unnd  zu  erlanngen.  Sy  lassen  sich  auch  vernemen,  das 
sy  ain  wissen  haben,  das  die  unnderthanen  unnserer  verwalthungen  all- 
ennthalben  zu  inen  fallen  werden.  Weil  fiun  der  landvogt  abwesend, 
zvir  selber  nur  in  geringer  zahl  zugegen  u?td  keine  genügende  Vorsorge 
gegen  einen  plötzlichen  Überfall  getroffen,  so  ersuchen  wir  euch  als  die,  35 
auf  die  wir  angezviesen  sind^  ihr  ^/wehtet  in  eile  die  obern  Städte  be- 
setzejt  und  alles  nötige  anordnen  oder  andernfalls  die  Oberösterrei- 
chische regierung  in  Innsbruck  von  diesen  dingen  unterrichten.  —  Da- 
tum eylennds  Ennsiszhaim   den  xii.  tag  july  anno  etc.  xxix". 

Kopie.  Landesregierungsarchiv  für   Tirol,  Innsbruck,    Copialbücher,   Ge-   40 

schafft  von  hof  i ß2Q,  bl.   166,   bzw.   i6j  v. 


Nr.  ig — 20.  1529  Juli  12 — ij.  21 

19.  ^S^g  Juli  12. 
Bürgerrechtsverzicht  des  Lux  Zeigler. 

Anno  etc.  xxviiii  uff  mentag  den  xii*®"  julii  hatt  junckher  Lux 
Zeygler  vor  beyden  rettenn  sin  burgrecht  uffgebenn,  darzü  den  eyd^ 
5  den  ein  jedlicher  ratzfrund,  so  sin  burgrecbt  uffgibt,  schweren  soll,  er- 
stattet, unnd  deshalb  das  burgrecht  von  im  uffgnomen,  darzu  uff  sin 
beger  ein  abscheid  gebenn  worden.    Actum  ut  [supraj. 

Si.-A.   Basel,    Oeffnungsbuch  bd.  J,   bl.  2^1. 

20.  iß2Q  Juli  ij. 
[o              Urfehde  Mathis  ltelhei7irichs. 

Ich,  Mathis  Itelheinrich,  der  rebman,  burger  unnd  vvonhafft  zu 
Basel,  bekenn  unnd  vergyhe  öffentlich  mit  disem  brieff:  Demnach  unnd 
ich  mich  leyder  kurtzvergangene  tag  so  hoch  unnd  schwer  übersehen, 
das  ich   mynns  geschwornen  eydes,  den  ich  alls  ein  sechser  uff  frytag 

[5  den  zwölfften  tag  februarii  in  gegen  wirtigem  neununndzwentzigisten 
jare  mit  mynen  gnedigen  herren,  den  kleynen  unnd  grossen  räthen, 
desz  inhalts  erstattet,  das  ich  der  stat  Basel  nutz,  lob  unnd  eer  fürde- 
ren,  den  gemeinen  nutz  handthaben  unnd  in  dem  allen  zu  dem  höchsten 
die  eere  gottes  offnen  unnd  zu  handthabung  der  dingen  min  lyb,  eer 

!o  unnd  gut  truwlich  setzen  solle  unnd  wolle  etc.,  so  gar  vergessen,  das 
ich  nit  alein  die  eere  gottes  (deren  ich  mich  doch  in  veruckter  unruw 
zu  dem  höchsten  zehandthaben  berumpt)  nit  gefürderett,  dann  ich  die 
diener  des  göttlichen  worts  unnd  allso  das  wort  gottes  selbs  mit  aller- 
ley  unwarhafften    erdachten    zureden    verhaszt   gemacht   unnd  also  mit 

15  vertribung  der  dieneren  des  worts  die  göttlich  warheit  unnd  das  heiig 
evangelion,  damit  ich  inn  mynen  lästeren  unnd  sunden  ungestrafft  plibe, 
ze  vertrucken  understanden,  sonder  hab  ich  ouch  wider  erstgemelten 
eyde  unnd  wider  den  jareyde  der  statt  Basel  gemeinen  nutz  an  sinen 
ungelten  unnd  gefallen  ze  schwechern  vermeint.    Dann  ich  desz  enntli- 

;o  chen  willens  unnd  meynung  gsin  bin,  das  ungelt  abzethun,  unnd  damit 
ditz  min  meynung  darhin  truckt,  hab  ich  mit  anderen  pratticiert,  ge- 
ratschlagt unnd  beschlossen,  den  jareyd  uff  nechst  vergangenen  sant 
Johanns  tag  nit  ze  schweren,  es  were  dann  zevor  das  kornungelt  nach- 
gelassen.   Ich  bin  ouch  dess  gemuts  gsin,  mich  hierunder  dergestalten 

15  wider  ein  ersame  oberkeyt  ze  setzen,  das,  wo  ich  by  andern  volg  fin- 
den mögen,  ich  ein  nuwe  uffrur  erwecken  unnd  dann  inn  dheinen  usz- 
schusz  me  bewilligen,  sunder  gewaltigklich  wider  ein  oberkeyt  ze  hand- 
ien, also  das  Lorentz  Keller  sin  müssen.  Ich  hab  mich  ouch  damit  nit 
settigen  lassen,  sonder  hab  ich  von  einem  ersamen  rath   on  grund  der 

^o    warheit  ussgossen,  wie  sy  der  clostern  gutter  genomen,  sich  darby  nit 


•)•> 


/^-^p  Juli  /;.  Nr.  20. 


versiimpten,  den  jetzis^eii  pf'affen  niee  dann  den  allen  anhicn<j;en;  unnd 
icli  habe  «verneint,  der  pfalYen  rath  syc  abgestellt,  so  sye  er  jetz  grösser 
dann  \or:  das  alles  alein  darunib  beschehcn,  damit  ein  rath  sanipt  (\q.\\ 
priostorn  in  der  genieincn  burgerschafft  zu  unruwcn  bewegt,  mit  un- 
warhcit  \ciliasset  gemacht,  ein  ijurgcrschafft  zu  nuvver  erporung  bc-  5 
wegt  unnii  mit  vertribung  der  dieneren  des  worts  ein  eeren  regiment 
der  statt  Basel  sampt  dem  wort  gottcs  durch  nuwe  unruw  undertruckt 
wurden. 

Ich  liab  ouch,  alls  mir  ])}•  geschwornem  eyde  für  rath  gebetten, 
abermalsz  min  eyd  übersehen  unnd  bin  ungorsam  verächtlich  nit  er-  10 
schinen ;  deszhalben  .  .  .  burgermeister  unnd  rath  der  statt  Basel  .  .  . 
mich  vorerzelter  Verhandlung  wegen  in  ir  gefancknis  annemmen  lassen, 
für  recht  stellen  unnd  nach  strengy  dess  rechtens  an  mynem  lyb  unnd 
leben  stratTen  wollen,  dass  sy  aber  nit  gethon,  sonder  habend  sy  uff 
min  underthenigst  gnad  begern  die  strengy  desz  rechten,  so  ich  nit  15 
erliden  mögen,  gegen  mir  underlassen,  die  fuszstapffen  irer  voreitern, 
dazu  irer  selbs  angepornc  miltigkeyt  mit  barmhcrzigkeyt  an  mir  er- 
füllt unnd  mich  der  gefangenschafft  mit  disen  furworten,  das  ich  zu 
eewigen  z\'tten  min  lyb  unnd  gut  ussz  unnd  von  der  statt  Basel,  andersz 
dann  allein  umb  bekomung  myner  narung,  uff  myn  unnd  anderer  bur-  20 
gern  guttere,  im  bann  der  statt  Basel  gelegen,  nit  verenderen,  dhein 
gewer  an  mynem  lyb,  dann  ein  abgeprochen  brottmesser  tragen,  dar- 
zu  weder  in  gericht  noch  rath  niemers  geprucht,  ouch  uff  dhein  zunfft 
noch  geselschafft  daselbst  urten  ze  thund  nit  gan,  nach  sunst  mich  an- 
derer unruwigen  gesellen  unnd  insonders  deren,  so  jetz  ouch  in  ge-  25 
fangenschafft  gelegen,  nemblich  Jörgen  Wyldisens,  Basthion  Gerings, 
Paule  Bilgers,  Hansen  Wagers,  des  Schumachers,  unnd  Lienharten 
Steinmüllers,  des  Schlossers,  gantz  nutzit  beladen  nach  annemmen,  son- 
der iren  unnd  derogelichen  mussig  gen,  mit  urfehde  ledig  gelassen  .  .  . 

Desz  alles  zu  gezugknisz  unnd  warem  offenen  urkundth,  hab  ich,  30 
Mathis  Itelheinrich,  mit  vlisz  ernstlich  gebetten  unnd  erbetten  die  edlen  .  .  . 
Hansen  von  Utenhein  zum  Ramstein  unnd  Heinrichen  von  Ostheim, 
myn  gunstig  lieb  junckherrn,  das  sy  ir  eigene  insigel,  mich  vorgeschri- 
bener  Sachen  damit  zubezugende,  gehenckt  haben  an  diesen  brieff, 
wellichs  wir,  Hans  von  Uttenheim  unnd  Heinrich  von  Ostheim,  obstand,  35 
uff  Mathisen  Itelheinrichs  ernstliche  bitt,  doch  unns  unnd  unnsern  erben 
inn  alleweg  one  schaden,  versiglet  haben  bekennen.  Geben  unnd  be- 
schehen  uff  zinstag  den  dryzehenden  tag  hewmonats  nach  der  geburt 
Christi  unnsers  erlesers  gezelt  funffzehenhundert  neun  und  zwentzigk  jare. 

Original,  pergaineni,  mit  defi  hä?igetiden  siegeln  Hans  vo?i  Utetiheims  und  40 
Heinrich  von  Ostheims.    St.-A.  Basel,  städt.  urk.  nr.   2918. 


Nr.  21—23.  152g  Juli  14.  — 15.  23 

21.  iß2g  Juli  14. 
Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel.,  an  Jergenn,  apt 

des  gotshusz  Wettingenn. 

Als  dan  herr  Jacob  Leuw  von  Badenn,  so  bitzhar  in  e.  w. 
5  hoff  by  unns  Schaffner  gwesenn,  dyser  zeit  re3'tung  e.  \v.  ze  thun  und 
sich  selbs  personlich  zu  erzeigenn  wyllens,  hat  er  unns  an  e.  w.  umb 
furgeschrifft,  wy  er  sich  by  unns  gehaltenn,  dcmüteclich  angesucht. 
So  wir  nun  in  umb  seiner  erlichen  unnd  wolhaltung  wyllen,  nit  allein 
gegen  e.  w,,  sonder  auch  gegen  menglichen,  do  er  hinfur  sin  wonung 

10  haben  wurt,  zu  turdren  gneigt  weren,  e.  w.  gar  freuntlich,  bemelten 
herrn  Jacoben  umb  unser  furbitt  wyllen,  domit  er  deren  gnoszen  haben 
befinde,  in  truwenn  befelch  ze  haben  bittend,  dan  er  sich  nit  anders, 
der  zyt  er  by  uns  gwonet,  dan  wy  eynem  fromen  erlichen  man,  dem 
alle    treuw,  eyd  unnd  eer  wol  zu  vertruwen  und  wir  selbs  tettenn  ge- 

15  halten.  Unnd  ob  er  ettwas,  es  were  mit  dem,  das  er  sich  gottlichem 
befelch  nach  verelichett  oder  sunst  mit  ablegung  des  angnomenen  Or- 
dens wyder  e.  w.  gehandelt,  im  desz  gnedeclich  verzyhen  und  nit  en- 
gelten  loszen.  Das  wellen  wir  umb  e.  w.  gneigts  wyllens  gern  ver- 
dienen.   Datum  den  xiiii'^^"  july  anno  etc.  xxxiiii. 

20  Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiveji  A  2S,   bl.  2SS  ^• 

22.  I ^2g  Juli  14. 
Werbung  in  bauernkrieg. 

Mitwuchs  den  xiiii.  tag  julii  ist  diser  zug  durch  Basthion  Thuring, 
von   Ettingen,    wider  Hansen  Wysz,  von  Bencken,    vervazzt   wordenn: 

25  Heinrich    Meiger,    von    Esch,    hat  geschworen    und  sagt:    Das  im 

Basthion  Thüring,  von  Ettingen,  noch  by  nechstvergangnem  puren 
krieg  schuldig  sye  unnd  wo  er  nit  mit  im  guthlich  verkomme,  werde 
er  inn  rechtenns  nit  erlassenn.  Hans  Wissen  knaben  halp  weiszt  er, 
zug,  nit  ze  sagen  .  .  . 

30  Protokoll.    St.-A.  Basel,  Gerichtsarchiv  D  2§,  bl.  6. 

23.  zu  IS 2g  Juli  15.  ') 
Instruction  meyster  Diebolt  Wyszachen,  als  eim  pfleger,  darzu  dem 

Schaffner   zu    den   Predigern,    gon    Gebwyler    zu    dem    Mertzenn,   alten 
priorn,  unnd,  ob  nott,  zu   dem  apt  vonn  Murpach  ze  ritten. 
35  Item  erstmols  sollenn  sy  rittenn  gon  Gebwyler,  den  Mertzenn,  alten 

priorn  im  Predigercloster  zu  Basell,  doselbst  im  Predigercloster  süchenn 
unnd  im  mit  tugentsamen  und  glimpfflichen  Worten  anzeugen,  er  trag  gut 
wyssens,  wy  er  zu  Basell  usz  dem  closter  abgeschciden,  nut  haben  wellen, 

23.   ')  vgl.  die  nächstfolgenden  nuvimern. 


iM  IS29  Jitli  15.  Nr.  24. 

allein,  das  man   im  sin  clcydcr   iiiiiul  hiochcr  vollen  laszcn  solt,  l)Cf>crt, 
als  Glich  bcscliecn. 

Nun  werde  man  hcricht,  das  er  ul)er  solliches,  des  doch  er 
weder  j^limplV,  eer  noch  tüo-,  des  Preili^erscloslcrs  zu  Hasell  zinsz 
unnd  irultenn  im  land  hin  unnd  w\dcr  vordere,  d\'  innemc  unnd  c 
dy  quitantzen  mit  des  convents  zu  Bascll  insi<>e],  das  er  mit  im  hin- 
weg gnomen  unnd  nit  gton  solt  haben,  versigle,  unnd  doby  begerenn, 
das  er  uch  C^y  ingnommen  zinsz  sampt  des  conventz  unnd  andren  in- 
siglenn.  so  er  mit  im  hinweg  gnomen,  zun  handcn  stellenn  unnd  gebcnn 
welle;  unnd  daruff  sin  antwortt  hörenn.  10 

Gestett  ers  dan  unnd  spricht,  er  hab  sin  gut  fug  und  macht,  er 
sig  ein  conventkind,  darzu  vom  convent  ein  unabgesctzter  prior,  darzü, 
so  miesz  er  narung  haben,  dy  kenne  er  niennan  anderszwohar  dan  von 
sins  convents  gütterenn  nemen,sollenn  irabermolsdy  uffgehabnezinsunnd 
sigel  giittlich  an  in  erfordern  unnd  darby  sagenn:  Sig  im  dan  ettwas  15 
wytters  vonn  wcgenn  des  convents  oder  sonst  anglegenn,  mög  er  das 
an  unns  langen  laszen,  werd  im  on  zwyfell  billich  antwortt  wyderfarenn. 
Unnd  so  er  üch  das  sigel  gar  nit  geben  wyl,  alsdan  sollenn  ir  fürter 
zu  dem  apt  von  Murpach  rytten,  im  dy  sachcnn  zum  geschickestenn 
furlegenn  unnd  in  zum  fruntlichesten  bitten,  dwyl  sin  gnod  sich  alweg  20 
unnser  gutter  nochpur  sin  berüme,  das  es  dan  mit  angeregtem  Mertzcn, 
dem  prior,  so  er  doch  in  siner  oberkeit  wonhafft,  verschaffen  welle, 
das  er  üch  zu  vermidung  ergers,  so  darusz  erwachsen  mocht,  dy  uff- 
gehabene  zins  unnd  entwertte  sigill  uberlüffer  unnd  zun  banden  stelle. 
Das  wellen  wir  umb  sin  gnad,  wo  es  jemer  an  unns  gelange,  zu  ver-  25 
dienen  gneigt  sin. 

Doch   so  sollenn  ir  nit  zu   dem  apt  ryttenn,  es  sig  dan  sach,  das 
ir  gwysz,  das  er  das  sigil  hinder  im  habe  unnd  quitantzen  domit  ver- 
sigelt ;    dorumb    so    wurtt   vonn    netten   sin,    das  ir  uch  zuvor  woll  by 
denen,  so  im  zinsz  gebenn  sollen,  haben  erkunden  unnd  dy  sigil  eygent-   30 
lieh  besichtigenn. 

Original.    St.-A,  Basel,   Prediger  N i. 

24.  1529  Juli  15. 

Adelberg  Meyger,  bürgermeisler  der  Stadt  Basel,  an  das  regiment 
zu  Ensiszheim.  35 

Uff  die  handlung,  so  unsere  verordnetten  den  viii^p"  tag  julii  von 
wegen  der  zehenden  unnd  nutzungen,  so  unsern  clostern  unnd  gotz- 
husern  in  Altkylcher  unnd  Landsern  ämptern  arrestiert,  mit  uch  gethon, 
lassend  wir  unns  gefallen,  das  uwerm  erpieten  nach  diejhenigen,  so  von 
unnsern    clostern   und   gotzhusern    zehenden    empfangen,    die  wie  vor-   40 


Nr.  2^.  iß2C}  Juli  15.  25 

naher  gepriicht,  innsammlcn  unnd  das  nutzit  doran  verderbe,  bewaren 
sollen,  mit  fruntlichem  beger,  ir  wollend,  solches  ze  geschehen,  by  Hansen 
Meygern,  vogt  zu  Altkilch,  und  andern,  da  es  not  ist,  on  Verzug  ernstlich 
verschaffen.  Unnd  diewyl  ir  der  kon.  mt.  zu  Hungern  und  Beham,  un- 
5  serm  gnedigisten  hern,  das  wir  angeregte  arrest  gar  nit  erliden  möch- 
ten, sampt  uwerm  rath  und  gutten  beduncken  uff  der  poscht  angezeigt, 
sind  wir  uch  zu  nochpurlichem  gefallen  derselbigen  antwort  bitz  den 
ersten  tag  augusti  zu  erwarten  willig,  der  hoffnung,  ire  mt.  werde  der 
Sachen  gelegenheit  sampt    der  billicheit  gnedencklich  bedencken   unnd 

10  anntwort  geben,  das  wir  bedersytts  im  friden  plibenn  unnd,  wie  wir 
von  hertzen  begern,  fruntlich  mit  einandern  leben   mögen. 

Zu  dem  andern  .  .  .  haben  wir  nach  absterben  wyland  hern  Clau- 
dien  von  Alingnio,  probst  zu  sant  Alban,  uff  wyland  bischoff  Christoffs 
loblicher  gedechtnisz  und  her  Richart  Geissenbergs,  derzit  vertribenen 

15  probst  zu  Tierenbach,  treffenlich  furbitt  unnd  begeren  erstgenant  unser 
probsty  hern  Richarten  Geissenberg,  doch  mit  solchem  geding  ver- 
lyhen,  das  er,  her  Rychart,  die  probsty  bitz  zu  ennd  siner  wyi  selbs 
eigner  person  besitzen  oder,  so  er  doruff  nit  residieren,  die  probsty 
unns    und    niemand    annderm    wider    resignieren,    uffgeben,  darzü    der 

20  probsty  inkomen  trüwlich  beziehen  und  die  gegenschulden  inmaszen 
bezalen  solte,  damit  er  unns  jeder  zyt  truwe  reittung  thun  unnd  dem 
gotshusz  sin  frommen  fürdern  wurde  etc.  Unnd  wiewol  wir  unns  gentz- 
lich  versehen,  er  hette  dem  also  statt  gthon,  so  ist  er  doch  unns  unnd 
den    geordnetten    pflegeren  zu    rück  unnd   on  wussen    kurtz  verschiner 

25  zit  also  abgescheiden,  das  er  unns  sines  innemens  unnd  ussgebens  noch 
dhein  reyttung  gethan,  aber  dem  gotzhusz  sin  sygell,  ouch  ettlich  syl- 
ber  unnd  brieff  entfürt  unnd  also  wider  sin  zusagen  grossen  geperlichen 
schaden  zugefügt  hat,  wöUichs  unns  billicher  dann  zu  den  höchsten  be- 
schwert,   unnd    so    er  dann  uszguszt.    wie    er  ein    erbare  barhab,   damit 

30  er  unnserm  gotzhusz  nit  wenig  usz  nötten  gehulffen,  harpracht,  unnd 
aber  der  inngenomenen  nutzung  so  gar  nit  gedenckt,  das  man  lichtlich 
achte,  er  hett  alein  uszgeben  unnd  nit  genoszen.  Damit  dan  wir  unnd 
er  zu  ruwen  komen,  gelanget  an  uch  unnser  gantz  fruntlichs  begeren, 
ir  wellendt  obbedachten  her  Rycharten,  wylandt  probst  zu  sant  Alban, 

35  sampt  siner  frunntschafft  anhalten,  das  er  innerthalb  vierzehen  tagen 
den  nechsten  sich  eigner  person  allhar  verfüge,  unnserm  gotzhuse 
sin  entwert  sylber  unnd  brieff  wider  bekere,  sines  innemens  unnd  usz- 
gebens  erbare  rayttung  thüge,  desz  wollend  wir  ime  hiemit  für  sich 
unnd  die,   er  ungevorlich  mit  im  bringt,  zu  unns  unnd  wider  von  unns 

40  an  sin  gewarsame  fry  Sicherheit  unnd  gleyt  gegeben  haben.  Möchten 
ouch    treffenlich    wol    liden,    so   es   jenen    uwer    gelegenheit  were,    das 

Basler  Reformationsakten,    IV.  , 


2(i  /•f^p  Juli  /f.  Nr.  2$. 

ir  im  jcmaiulen.  der  b}'  solcher  rcchiuinf^  werc,  zuordncttcn,  damit 
ir  demnacli  j;rundllicli.  wie  fVuntlicIi  wir  mit  im  liaiulleii  lassen, 
bericht  werden  möchten.  Wir  wellend  unns  ouch  «getrosten,  er  wertie 
uff  dit/  unnscr  erbietten  sich  haruff  tluin  und  nit  uszplibeii.  Dann 
so  er  sich  nit  stellen  solte,  wurden  wir  inn  für  ein  hingeloffencn,  der  5 
on  sin  ecrenabscheid  von  unns  gewichen,  unserm  gotzhusz  das  sin  cnt- 
furt  hette,  achten,  uszruffen  unnd  nachgedenkes  haben,  wie  wir  dess 
zugefugten  Schadens  gegen  siner  person  inkomen  möchten,  desz  wir 
lieber  absin  unnd  inn  nach  gethoner  bckerung  unnd  raytung  fruntlich 
von  unns  abscheiden  lassen  wollend.  10 

Zu  dem  dritten,  so  langt  unns  glouplich  an,  wie  der  Mertz  und 
andere  predigermunch,  so  hie  gewesen  und  sich  jetz  zu  Gebwiler  und 
andern  ortten  uwer  Verwaltung  enthalten  sollen,  unserm  Predigercloster 
die  sygel  entragen,  darzü  sich  hören  haben  laszen,  dem  Predigercloster 
mit  uwer  hilff  zinsz,  zehenden  und  gulten  etc.  inzenemen,  das  unns  alls  15 
Schirmherren  von  inen  ze  dulden  gantz  nit  lidenlich.  Demnach  gelangt 
an  uch  unser  fruntlich  bitt,  ob  bedachte  munch  oder  andere,  so  by 
unns  abgetretten,  zu  uch  stieszen,  arrest  begerten,  ir  wollend  inen  nit 
wilfaren,  sonder  das  sy  die  abgetragenen  sygell  bekeren,  ouch  ob  sy  an 
die  unseren  vorderungen  ze  haben  vermeinten,  für  unns  zu  recht  wysen,  20 
sol  inen  in  der  zit,  wasz  billich,  widerfaren,  unnd  umb  uch  von  unns 
gutwillig  verdient  werden,  dann  worin  wir  uch  gutten  fruntlichen  nach- 
purlichen  willen  zu  bewisen  gedechten,  werend  wir  gneigt,  uwer  schrifft- 
lich  antwort  by  disen  alein  darumb  gesandten  begerende.  Datum 
donstags  den  xv**^"  tag  julii  anno  xxix.  25 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl,  757  v. 

25.  152g  Juli  15. 

Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel^  an  Jörgenn,  apt 
zu  Murpach  unnd  zu  Luder. 

Unns  langt  gloublich  an,  w}'  her  Ulrich  Mertz,  so  im  Prediger-  30 
closter  by  unns  prior  gwesen  unnd  sich  jetzund  im  Predigercloster  zu 
Gebwyler  enthaltenn  soll,  welcher  dan  in  sinem  abwichenn  nichts 
anders  dan  sin  biecher  und  cleyder  (das  im  durch  dy  pflegere  vergent 
und  zugloszen)  mit  im  hinweg  ze  füeren  begert  unnd,  als  er  dyselbigen 
in  vass  ingeschlagenn,  dy  pflegere  dorzu  berufft,  gesprochenn:  „Nun  35 
sehend,  lieben  herren,  alles  das,  so  ich  usz  dem  closter  mit  mir  hin- 
weg ze  füerenn  understand,  wyl  ich  uch  als  von  stuck  zu  stuck  zeygen 
und  sehen  lassen".  Do  man  wol  gmeint,  angesechen  sin  alter  und  er- 
barkeit,  dy  in  dysem  vall  nichts  anders  dan  ein  schin,  es  weren  sine 
wort  und  werck  glich  gwesenn;  aber  über  sollich  sin  erbiettenn  unnd   40 


Nr.  26 — 27.  /52p  Juli  /,- — 16.  27 

gut  vertrüwenn  hatt  er  stylschwygend  obgedachtem  unserm  Prediger- 
closter  des  conventz  sampt  dem  prioratinsigel  mit  im  hinweggfurt; 
zudem,  so  nympt  er  demselben  conv^ent  sine  zinsz,  so  er  im  Süngow 
jerlich  vallen  hatt,  in  und  tut  f\y  quitantzen,  dy  er  dorumb  gibt,  mit 
5  sollichen  hingefurten  sigeln,  das  im  doch  nit  gepurt  sin,  auch  weder 
glimpff,  er  noch  fug  hatt,  versigeln. 

Dwyl  dan  sollicher  her  Ulrich  Mertz  im  Predigercloster  zu  Gebwyler 
und  e.  f.  g.  vergwaltigung  wonhafft,  bittenn  wir  dyselb  e.  f.  g.  gar  freunt- 
lich,  sy  welle  unns  zu  guttem  nachpurlichen  gfallen  mit  vorgmeltem  herrn 

10  Ulrich  Mertzen  v^erschaffen,  das  er  on  alle  verlengerung  dy  gedochten  hin- 
gefurten insigel  gnantem  Predigercloster  by  unns  oder  unns  als  desselbi- 
gen  kastvogt  überantworten,  domit  wir  nit  ander  weg  ze  suchen  dyselbi- 
gen  zu  bekommen  ursach  haben  werden,  und,  so  er  an  offtgedocht  Pre- 
digercloster by  unns  ansprechen  ze  haben  vermeint,  mag  er  dy  vor  uns 

15  ansuchen  und  geburender  antwort  drunder  erwartten.  Und  wywol  wir 
unns  keins  abschlags  zu  e.  f  g,  versehen,  jedoch  begeren  wir,  was 
e.  f.  g.  deszhalb  begegne,  verschribne  antwort  by  dysem  botten,  unns 
furer  wonach  wyszen  ze  gerichten.  Das  wellen  wir  umb  e.  f.  g.,  dy 
got    der    her   seliclich    ze    bewaren    geruch,    zu    verdienen    gneigt  sin. 

20  Datum  donstags  den  xv^en  j^H  anno  etc.  xxviiii. 
Efittvurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  bl.  2^6. 

26.  1529  Juli  15. 
Adelberg    Meyger,    bürgermeister   der   Stadt   Basel,    an   Jacoben 

Sturzel   von  Puchaim,  doctorn,  unnd  Hans  Jacoben  Waldner,  der  kon. 

25   mt.  zu  Hungern  und  Beham  .  .  .    rathen  unnd  regenten  in  Ober-Elsas. 

Demnach    ir  sampt   andern  verordnetten   uff  montag  den   funfften 

tag  julii  hievor  hingefloszen   von  wegen  der  thümbstifift  Basel  by  unns 

erschinen   sin    solten,  mögend  wir  nit  wuszen,   wasz  uch  an  besuchung 

angeregten    tags    verhindert  oder  ob  ir  mit  unns  ze  handien  noch  des 

30  gemuts  synnd.  Unnd  so  unns  dann  in  sachen,  bedachte  thumbstifft 
belangend,  lenger  stillzeston  nit  gemeint,  gelangt  an  uch  unser  fruntlichs 
begern,  das  ir  unns  by  disem  botten,  ob  unnd  wann  ir  by  unns  Inhalt 
uch  vorgegebenen  gleytes,  so  wir  by  kreften  bestan  lassend,  erschinen, 
oder  ob  ir  dhein  wittere  handlung  furnemen  wellend,  eigentlich  berich- 

35  ten,  unns  furer  wonach  haben  ze  halten  .  .  .  Datum  donstags  den  xv. 
tag  julii  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  ißSv. 

27.  iß2g  Juli  16. 
Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,   ^«  Wolff  Diet- 

40   riehen  von  Homburg. 


28  !t;2g  Juli  ly  -  ig.  Nr.  2S — 2g. 

Wir  haben  das  schrihon,  x)  du  dcw  j^iiatit  licrrcn  iimul  Schaffnern 
iinsers  rrodi^erclDStors  von  we^cnn  der  funffzi«;  ^iildcn,  so  tlu  innen 
jerliclier  milten  uff  Martini  lut  der  verscliribun;;  zu  he/alen  pMichli^ 
und  aber  dwselbij^enn  dyser  /yt  unil)  des/,  wyllen.  das  wir  in  deni 
angesinten  closter  ein  endrun«;'  fur^nonicn,  dy  dicli  doch  des  orts  nit  5 
enlschütten  niai>-,  zu  hinderhalten  vermeinest,  haben  w  ir  <^cscchen,  dorab 
dins  firncniens  ettwas  befrenulun<;-  empfangen.  Aber  dem  sig  allem 
\v\-  im  well,  tlwyl  du  ilan  ab  sollicher  unser  endrung  zum  teyl  ein 
abschuens,  als  ob  dir  \on  andren,  so  usz  gedochtem  closter  komen,  furer 
ettwas  angefordert  mocht  werdenn,  haben  wilt,  domit  du  dan  soUichcr  10 
sorgen  unnd  zwyfels  entledigett,  so  wellen  wir  als  desselbigen  closters 
rechte  kastvögt  dy  funffzig  gülden,  so  du  bedochtem  closter  ufF  Martini 
nechst  verschinnen  verfallen,  von  dir  empfohen,  doch  gegen  menglichem 
deszhalb  vertretten  und  schadlosz  halten,  auch  undcr  unser  statt  secrett 
insigel  dorumb  gnugsamlich  quitieren  und  versechen  unns  gentzlich,  15 
du  werdest  dysem  unserm  botten  soliche  verfalne  funffzig  gülden  on 
wyteren  uffzug  behendigen  und  dy  quitantz,  so  er  deszhalb  byhanden, 
\-onn  im  empfohen,  domit  wir  nit  als  kastvegt  unnd  in  namen  vor- 
gmelts  closter  vermeg  der  inhabenden  verschribungen  und  brieffen 
verrer  ze  handien  ursach  haben  werden  .  .  .  Datum  denn  xvi^^«"  juli  20 
anno  xxviiii. 

Entwurf,   mit  folgendem  quittiingsentwurf  d.  d.    16.  juli  lß2Q.    St.-A. 

Basel.     Missiven  A  28,   bl.  2^6  v. 

28.  152g  Juli  ly. 
Aus  den  woche?iausgaben  sambstags  noch  Heinrici.  25 
Bottennzerung:  Item  vi  Ib  im  ß  viii  d  habennd  ][unker]  Baltasar 

Hiltprannd  unnd  der  ratschriber  gönn  Enszheim   .  .  .  verzert. 
St.-A.  Basel,  Finanz  G  14.,  s.   loSi. 

29.  ißzg  Juli  ig. 
Aus  instruction  und  bevelh,  was  .  .  .  Jacob  Zeller,  desz  richs  vogt,   30 

und  Cunrat  Zwick,  unser  ratsfrund,  in  namen  .  .  .  der  statt  Costantz  uff 
dem  tag,  der  zu  Baden  zwischen  Zürich,  Bern,  Costentz  und  Basel 
deren  von  Straszburg  halb  uff  Marie  Magdalene  dises  1529  jars  sin 
wirt,  handien  sollen: 

Erstlich  sollen  ir  den  andern  gesanten  anzeugen,  wie  das  wir  de7i   35 
letzten   abschied   der   vier  Städte  zu  Aarau  eingehend  behandelt  habe7i 
und    findent    aber    anfangs,    das    in    benamsung   der  vier  stett  die  statt 
Costantz  nach  der  statt  Basel  beschriben  stand,  dorab  wir  achtind,  das 
villicht  die  mainung  sin  werd,  ob  man  brief  darumb  uffrichten,  das  aber 


Nr.  jo.  i^2p  Juli  ig.  29 

dieselbig  Ordnung  ghalten  und  Basel  für  Costenz  gestelt  werd,  welhes 
wir  uns  nit  versehen  wellend,  das  es  ains  ersamen  rats  zu  Basel  beger 
sin  werd.  Wir  konten  auch  das  nit  zugeben,  noch  in  disem  fal  unsers 
alten  hergebrachten  wesens  und  Stands  verzyhen  oder  abtretten,  dann 
5  es  kuntlich  ist,  das  uff  den  richstagen,  ouch  uff  allen  stettversamlungen 
die  statt  Costentz  am  Swebischen  banck  den  vierden  sitz,  nämlich  nehst 
uff  Nürnberg  und  ob  Ulm  bisz  dahin  ghept  und  noch  hat,  zu  glicher 
wysz  wie  Straszburg  uff  dem  Rinischen  banck  och  die  vierde  statt, 
nämlich    nächst    noch  Coln    besetzt,    und    das    wir   in    der  Ordnung  der 

lo  stett  nebent  Straszburg  gond  und  in  allweg  wie  Straszburg  ghalten 
werden.  Deszhalben  wir  gentzlichen  achtent,  das  ein  erbare  statt  Basel 
darab  kein  beswerd  haben  und  keins  wegs  den  vorstand  ob  uns  bc- 
geren  werd.  Zudem  \'ermainen  die  dryg  stett  Zürich,  Bern  und  Basel 
in  eben   disem   handel  gegen  denen  von  Straszburg  sich  von   des  vor- 

15  Stands  wegen  mit  dem  ze  behelfen,  das  die  dryg  stett  ain  elters  burg- 
recht mit  ainander  haben.  Nun  sind  aber  wir  mit  Zürich  und  Bern  in 
dem  ersten  und  ehesten  burgkrechten  und  vor  denen  von  Basel,  desz- 
halben och  wir  den  vorstand  vor  inen  haben  sollend.  Ob  aber  die 
gesanten   von  Basel  vermainten,  by  den  worten,  wie  die  zu  Arow  ge- 

20  stelt  sind  und  by  dem  vorstand  ze  pliben,  sollen  ir  sy  bitten,  solher 
mainung  abzeston  in  betrachtung,  das  ain  erbere  statt  Basel  in  disem 
fal  nichtz  hingibt,  mit  meidung,  wiewol  wir  begirig  syen,  sy  zu  allen 
eren  und  nutz  ze  fordern,  so  wolle  doch  uns  gepuren  und  not  sin, 
unser    altes    herkommen   dornebent  ze  bedencken   und  nit  hinzegeben, 

25  darzu  wissen  wir  das  gegen  unser  gemainden  nit  zu  verantwurten  und 
mochtens  och,  als  zu  besorgen,  by  denselbigen  nit  erlangen. 

Zum  andern:  Ob  diser  handel  deren  von  Basel  halb  kain  span 
wird  haben,  als  wir  achten,  oder  so  die  andern  gsanten  begern  werden, 
das  ir  unverzigen  unser  mainung  desz  Vorstands  mit  inen  handien  soll- 

30  ten,  so  sollent  ir  uch  desz  bewilligen,  doch  mit  nammen  sagen,  das 
wir  nit  willens  sygen,  ichtzit  anzenemmen,  uns  werde  dann  diser  vor- 
stand gelassen,  deszgiich,  das  wir  bisz  am  beschlusz  handien,  nichtz  aber 
on  unser  groszen  rat  und  villicht  ain  ganze  gmaind  beschlieszen  werden, 
doch   bestehe  wegen  der  antiahme  der  beratenen  artickel  kei?i  siueifel  .  .  . 

35  Actum   lU.  july  anno   1529. 

Stark  durchkorrigierter  entivurf.   Stadt- A.  Konstatiz,    Urku?idc7i  zur  Ge- 
schichte  der  Kirche?ireformatio?i,fasc.^.  —  Regest:  Strickler,  bd.II,  nr.öSj. 

30.  152g  Juli  ig. 

König  Ferdinand   an  das  Oberoesterreichische  regiment  [zu  htns- 
40   brück]. 


80  /j^p  Juli  22.  Nr.  ^i. 

Aut  nchcn<4CsIossen  zwey  schreiben')  haben  wir  durch  unser  hof- 
uiui  kr\'e|Tsrat  ratsieg;  bej^reiffen  lossen,  che  wir  euch  hieniit  in  oyl 
zucsenden.  Unnd  nachdem  die  Aydgnosscn  villeicht  in  werclien  nil  so 
hitzig  als  in  den  schreiben  sein,  noch  in  thatlich  handlun«^  crg^eben  moch- 
ten, ir  auch  sa<;t.  ires  wesens  unnd  diser  Sachen,  auch  art  der  lannd  5 
und  anders  merer  gelegenheit  wissen  traj:;en,  so  wellet  solch  ratsieg 
mit  vleis  übersehen  und  bewegen  und  was  ihr  glaubt,  danach  oder 
sonstxvie  handeln  zu  müssen,  dass  ihr  das  von  unserhvegen  tut,  auch 
unnser  regierung  im  obern  Elsasz  bescheid  auf  der  von  Mulhausen  und 
Basel  begern  zueschreibet  und  ivas  ihr  in  der  sache  tut,  berichtet  es  lo 
uns.    Geben    Wudweis  19,  julii  anno  29. 

Entwurf.     Landesregierujigs-A.  für    Tirol  (hmsbruck),    Ambraseraktefi 

1529- 

31.  1529  Juli  22. 

Instruction  uff  tag  Baden  Magdalene  anno  etc.  xxix  angefangenn.    "5 
Unnsere  botten  sollend  allen  vlisz  unnd  ernst  ankeren,  damit  die 
Underwaldische  handlung  guttlich  furgelegt  unnd  abweg  gethon  werde, 
ouch  sunst  allen  das  handien,  so  zu  friden  unnd  einigkeit  loblicher  Eid- 
gnoschafft  dienen  mag,  unnd  insonders  daran  ze  sin,  das  die  pundt  uff 
das  erst  unnd  beldest  geschworenn,  darzu,  wasz  im  uffgerichten  friden   20 
noch  nit  uszgemacht  ist,  das  dasselbig  ouch  abweg  gethon  werde,   uff 
das  wir  in  einigkeit  komenn,  wie  unsere  botten  wol  ze  thund  wussenn. 
In    der   sach    das   cristlich  burgrecht  mit  der  statt  Straszburg  be- 
langen, sollenn  unnsere  bottenn  losen,  was  uff  den  verfasztenn  abscheid 
zu  xArow  dy  bottenn  von  Zürich  unnd  Bern  pringen  werden:  woltenn   25 
aber  je    dy   von    Bern    dy  sach    zuvor    unnd    er   an    ir   landsgmeinden 
pringen,  sollenn  unnser  bottenn  innen  sagen,  dwyl  dy  sach  alleinig  dy 
eer   gottes,  dyselbige    zu    meren,    belange,   das    sy    dan   das   furderlich 
jeren    landtsgmeinden    trewlich   fürhaltenn  wellen,    sy  ouch  darby  ver- 
stendigen,  das  der  abscheid  Arow  sunst  in  allen  puncten  und  artickeln  3° 
unns  gefalle;  unnd  sollen  unnsere  bottenn  sunst  das  best  unnd  wegest 
drunder  ze  handien  gwalt  haben,  doch  nit  bewylligen,  das  des  artickels 
halb,  wy  man    dy   land,    so  eroberet  wurden,   deylen  wolt,  ettwas  ge- 
redett     oder    gehandelet    wurd,    angesechenn     das    unns    von    den    v 
ortten    harinne    nit    begegne,    wy   dan    innen    in    der    Verdinandischen   35 
verein  begegnet  ist;  unnd  was  aldo  beschloszenn  wurtt,   das  man  dan 
solches   denen   \'onn  Straszburg    durch    ein    bottenn   und  nit  durch  ein 
geschrifft  zu  wyssen  tieg. 

30.   *)    Ursprünglich  lautete  der  eingang :   Ewr  schreiben,  so   ir  uns  von  wegen  deren 
von  Mülhausen    unnd  Basel    begern    der    rennten    und    gulten  halben,   so  in  unser  etlichen    40 
gotsheusern  gehörig   und  in  arrest  gelegt  sein,  zuegesandt,  haben  W\x  durch  .  .  . 


Nr.  32.  iS2g  Juli  22.  31 

In    der    sach    dy  zehenn,    so    unns    durch    das  regiment  Enszheim 

verbotten,  sollenn  unnsere  bottenn  den  botten  vonn  Zürich  unnd  Bern 

anzeigen,    wir    habenn    dem    regiment    uff  sin  bitt,   antwort  ze  gebenn 

bis    uff  den  ersten  tag-  augsten,  zugelaszen,  deren  wollen  wir  erwarten 

5    unnd,  was  unns  dan  antworts  wysz  begegne,  innen  das  nit  verhaltenn. 

Orighial.    SL-A.  Basel,  Eidge?iosse7ischaft  E  8.   bl.  21J. 

32.  iß2g  Juli  22. 

Urfehden:   Uli  Madlinger   und   Jörg  Nebicker '),   von  Hefelfingen, 
Honburger  ampt. 

10  Demnach  m.  g.  h.  einer  statt  Basel  iren  zehenden  zu  Butken  yedes 

jars  durch  iren  lutpriester  zu  Rumlicken  under  der  predig  lassen  usz- 
kunden  und  darnach  durch  iren  vogt  zu  Houmburg  pflegen  zu  verliehen, 
als  dann  desz  hürigen  jars  aber  bschehen,  dargegen  aber  Uli  Madlinger 
und  Jörg  Nebicker ')  die  uszkundung  desz  lutpriesters  wider  synns  usz- 

'5  gelegt,  als  ob  ein  yeder  nach  sin  selbs  mutmassung  sin  gijt  oder 
fruchten  angeben  und  verzehenden  solte  und  nit  wie  von  alter  har 
uffruffen  und  daruff  bieten  yemants  billich  wäre,  deszhalb  sy  mit  ett- 
lichen  zugwandten  über  ir  er  und  eyd,  ouch  m.  h.  mandat,  sonders  da 
sich  gebiJrt  dem  underthonen,  siner  oberkeit  ghörig  und  ghorsam  sin, 

!o  iren  nutz  fürdern  und  schaden  wenden,  sich  mit  einandern  vereinbart 
und  beslossen  also: 

Wölcher  uff  solchen  zehenden  bieten  würde,  nachdem  der  von 
dem  vogt  uszgerüfift,  der  solt  und  müßte,  was  den  selbigen  tag  ver- 
zert,  semlichs  bezalen  und  uszrichten;   auch  andere  merhung,  anschleg 

!5  und  practiken  getriben,  m.  h.  und  amptlütten  bott  oder  verbott 
zu  halten,  ob  es  inen  gefeilig  gsin,  und  demselben  nach,  als  der 
vogt  inn  dem  einen  wirtshusz  den  zehenden  uffgebotten,  Jörg  dahin 
kert  und  demselbigen,  so  dann  daruff  botten  hat,  wie  ein  gemeiner 
sich  vereinbart,    das  der,   so    daruff  butte,  deszselbigen  tags  ürten  alle 

;o  bezalen  müszte,  eröffnet,  dardurch  diser  abgestanden  und  m.  h.  nutz 
und  frommen  nebent  sich  gstelt;  ouch  nachmals  vil  unradt,  sonders 
howens  und  schlahens  darusz  bynoch  entstanden  wäre,  alles  zu  schmach, 
schaden  und  nachteil  m.  h.,  zu  dem  das  ir  anschlag,  nachdem  die  herren 
den  zehenden  hetten  müssen  behalten,  das  sy  inen  zu  insamblung  desz- 

(5  selbigen  weder  schyff  noch  gschyrr  lyhen  wolten^  usz  dem  allem  m.  h. 
hoch  verursacht,  sy  gefencklich  anzunemmen,  aber  gnedigklich  uff  dons- 
tag  sant  Marien  Madlenen  tag,  den  xxii.  julii,  wider  ledig  gelassen, 
haben  Urfehde  geschworen  in  bester  form,   ouch  gegen  dem  vogt  von 

32.   ')    Vorlage  Lebicker, 


111 


;i-_>  152g  Juli  22—23.  Nr.  33—34- 

Iloiimhuro-  und  allen   denen,  so  diser  «^cfenck'nusz  urs.ich  tragen,    alles 
hy   pon   desz  swerts*).  Hans  Henrich   lM)rmuilIcr  ss. 

St.-A.   Basel,   KatsbUchcr  O  7,  s.  20. 

33.  ^5-9   J'^^i  ^~' 

Urfehde:  Fridlin   Schoub,  von  \Vittcnsper.<>.   ll()nnl)urger  ainpt.  5 

Als    dann    diser    genanter  Fridlin    verrückter    tagen    mit    ni.  h.   in 

Zurycher    krieg   durch  den  vogt  von   Honburg  uszgelegt,  dargegen  er 

sich    vermeinter    wysz    kranck    geschriben,  und  wiewol  imni  vom  vogt 

>eoundt,  das  an  sin  stat  sin  eiterer  brüder,  der  buchszenschütz,  ziehen 

öchte  und  also  für  inn  reysen,  dem  aber  er  nit  nachkommen,  sonder  10 
sin  Jüngern  brüder  dargeben,  der  erst  nachwcrts  gon  Arow  zum  zug 
kommen,  umb  solch  ungehorsame  in  gfencknusz  kommen;  uff  hut  dons- 
tag  sant  Marien  Madlenen,  den  22.  tag  july,  ledig  gelassen,  hat  Ur- 
fehde geschivoren,  by  pen  des  swerts  in  bester  form,  hat  ouch  zuge- 
sagt mit  mund,  das  er  uinb  die  xvi  B,  so  imm  Uli  Madlinger  und  Jörg  15 
Nebicker'),  von  Hefelfingen,  obgenante,  inn  usz  diser  gfencknusz  des 
costen  halb  ze  ledigen,  dargelihen,  so  bald  er  immer  möge,  sy  ent- 
heben und  inen  dieselbigcn  wider  uszrichten  und  bezalen  wolle. 

Hans  Henrich  Fortmüller  ss. 
St-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  21.  20 

34.  ^529  y^^^  ^3- 

Bürgermeister  und  rat  der  Stadt  Co?istaiiz  .  .  .  Jacob  ZcUer,  desz 
richs  vogt,  und  Conrat  Zwicken,  unser  .  .  ratsfrunden,  jetz  zu  Baden. 
.  .  .  Zum  andern  hatt  unser  stattschriber  zwo  schrifften  gfunden, 
die  im  1462  jor  uszgangen  sind,  darin  die  beid  bischoff  von  Basel  und  25 
Constantz,  deszglich  die  stett  Straszburg,  Basel,  Constantz,  Zürich, 
Bern  und  ander  keyser  Fridrichen  geschriben  und  die  Ordnung  in 
benamsung  der  stett,  wie  obstat,  gehalten  habent.  So  hatt  der- 
selbig  kaiser  Fridrich  uff  dasselbig  schriben  inen  widerumb  gschri- 
ben  und  eben  dieselbige  Ordnung  gehalten.  Darumb  ist  unser  mai-  3° 
nun"-,  das  ir  die  handlung  desz  Vorstands,  wie  uwer  instruction  inhalt, 
thuen,  aber  dornebent  in  still  vlysz  ankerent,  ob  ir  erlernen  moch- 
ten, wie  doch  von  alter  Constanz  und  Basel  in  stett-versamlungen 
esessen  und  gehalten  sven  .  .  .  Datum  uff  23.  july  anno  etc.  29. 

Entwurf.   Stadt-A.  Koiista7iz,   Missiven  152g,  nr.  180.  35 

32.  -)   In  urkundlicher  ausfertigung  findet  sich  die  urfehde  Madlingers  in  Rb.   0  14, 
hl  ^ 6,  dem  sachlichen  inhalt  nach  kürzer  mit  den  üblichen  wideiru/s/ortneln. 

33.  ')   Vorlage  Lebicker. 


^^^-  35-  J529  Juli  ^j.  8H 

35.  iß2g  Juli  2j. 

Kun.   mt.  zii  Hungern    und  Bohaym    etc.  stathalter,  regenten   und 
rate  inn  obern  Elsas  ati  burgermeyster  und  rate  der  statt  Basel. 

Wir  haben  ewer  schryben,  des  datuni  stot  den  xv''^"  dis  monats, 
5  des  ersten  die  zehenden  und  nutzungen,  so  den  clostern  und  gots- 
husern,  inn  ewer  statt  gelegen,  inn  Altkircher  und  Lanser  amptern 
gegeben  werden  sollen,  zum  andern  her  Rychart  Geyssenbergs,  probsts 
zu  sant  Alban  by  euch,  und  zu  dem  dritten  den  Mertzen  und  ander 
prediger  munch,  so  by  euch  gewesen  und  sich  yetzt  zu  Gebwyler  und 

10  andern  orten  unser  verwaltigung  enthalten,  auch  dem  Predigercloster 
by  euch  die  sygel  entragen,  und  sich  dartzü  hören  lassen  sollen,  dem 
gemelten  closter  mit  unserer  hilff  zyns,  zehenden  und  gult  eynzenemen, 
beruren,  nach  der  lenge  alles  innhalts  v^ernomen. 

Und    als    ir   züfordrist    inn  demselben  ewerm  schryben  ermeiden, 

15  das  ir  euch  gefallen  lassen,  das  unserm  erpieten  nach  diejhenen,  so 
von  gemelten  clostern  und  gotsheusern  zehenden  empfangen,  die,  wie 
vorhar  gepraucht,  eynsamlen  und,  das  nichtzit  daran  verderbe,  be waren, 
mit  fruntlicher  beger,  das  wir  solchs  by  Hansen  Meyern,  vogt  zu  Alt- 
kirch, und  andern,  da  es  not  syge,  onvertzug  ernstlichen  zu  beschehen 

20  verschaffen,  daruff  geben  wir  euch  zu  verston,  das  wir  als  die,  so  nit 
gern  sehen,  das  die  frucht  denen,  so  die  zustendig,  zu  schaden  uff  dem 
veld  v'erderben  solten,  vordem  uns  obgemelt  ewer  schreyben  zukomen, 
genanten  Hansen  Meyer  für  uns  erfordert,  dem  solichs  zu  bestellen 
muntlichen,    sodann    inn    das    ampt  Lanser    schrifftlichen    bevolhen,  das 

25  die  zehenden  denen,  so  die  bestanden  oder  entlehent,  getrewlich  ge- 
geben, uffgehept,  eyngepracht  und  bitz  uff  der  kun.  mt.  unsers  gnedig- 
isten  hern  furern  bescheyd  unverendert  behalten  werden  sollen:  das 
ir  aber  über  das,  so  ir  durch  ewer  ratsbotschafft,  die  ir  zu  jüngst  vor 
uns  gehapt,  diser  zehenden  und  zynsen  halben  mit  uns  reden  und  begeren 

30  lassen,  und  wir  der  hochgemelten  kun.  mt.  uff  der  post  zugeschryben,  der 
antwort  nit  lenger  dann  bitz  auff  den  ersten  tag  augusti  schirist  kunft- 
tig  erwarten,  zweyffelt  uns  nit,  dann  das  ir  gut  wussen,  das  ir  mt. 
diser  zeit  v^err  von  den  landen,  dartzu  mit  was  treffenlichen  obligen, 
dieselb  gemeyne  cristenheit  berüren,  beladen,  das  nit  zuversichtlichen 

35  se^m,  das  inn  solcher  zeit  wol  von  irer  mt.  antwort  und  bescheyd 
komen  möge.  Demnach  so  begern  wir  anstatt  irer  mt.,  das  ir  bitz  uff 
derselben  antwort  gedult  haben  und  bedencken  wollen,  das  erst  bitz 
Martini  schiristkunfftig  die  zehenden  bezalt  werden;  sobald  uns  dann 
von  irer  mt.  antwort  und  bescheyd  kompt,  darumben  wir  nachmaln  zu 

40  furderung  und  gut  der  sach  vermanen,  wollen  wir  euch  die  nit  v^er- 
halten. 

Basler  Reformationsakteii,   IV.  ,-, 


34  '529  y**li  23.  Nr.  j6. 

Zum  andern,  so  h.ihoii  wir  den  artickcl  aus/  hcrürtcni  cwcrni 
schreyben,  sovyl  der  vorgcnanlcn  hcrn  Ricliarten  Gc^'sscnbcr};-  belangt, 
demselben  furgchalten :  der  hat  sich  ctlich  tag"  darüber  genomcn  zu 
bedencken,  dardurcli  er  uns  mit  disem  unserm  schreyben  bitzhar  auff- 
enthalten.  und  aber  nachmaln  widerum  lur  uns  komcn  und  antzeigt,  5 
das  er  euch  seynthalben  sell)st  schryben  und  antwort  geben  wolle,  als 
uns  dann  nit  zweyffelt,  er  thiin  werde;  darbey  lassen  wir  solchs  seynt- 
halben pleyben. 

Aber    von   wegen  des  Mertzen  und  anderer  prediger  munch,  die 
sich    zu  Gebwyler    und    an    andern    orten    inn   unser  verwaltigung  ent-    10 
halten    sollen,    des    haben    wir    bitz   auff  das  obgemelt  ewer  schreyben 
dheyn    wussen    gehept;    wussen    auch    noch    nit,    wa   oder   an  welchen 
enden    sich     die    gemelten    prediger    inn  unser  verwaltigung  enthalten 
sollen.    Das    aber    der   Mertz   zu  Gebwyler   sein    solle,    das    ist    nit  inn 
unser    Verwaltung,    deshalben  wir   uns  auch  desselben  nit  beladen.    So    15 
aber    der    oder    andere    nachmaln    dareyn  komen  und  mit  unserer  hilff 
zyns,  zehenden  und  gulten  eynzuziehen  begern,  das  doch  noch  bitzhar 
von  disen   münchen   nit  beschehen,  so  wurden  wir  uns  demnach  anstatt 
der  kun.  rat.  darinnen  aber  der  gebür  und  pillicheit  nach  unvcrwussen- 
lich    halten.    Dann    was    wir    nit   aus    bevelch  oder  von  oberkeit,  auch    20 
gerichts    und    rechts  wegen   thun  sollen,  das  mögen  wir  als  die,  so  zu 
fride  und  eynigkeit  geneygt,  wol  über  und  entladen  seyn,  welches  wir 
euch  hynwider  guter  meynung  und  im  besten  auff  das  obgemelt  ewer 
schreyben    zu    antwort    nit    verhalten    wollen.     Datum    Ensisheim    den 
xxiii*^"  tag  julii  anno  etc.  xxix®.  25 

Origmal,    unterschrieben    H.   Y.  v.   Gilgenberg,    rittcr,    stathalter    u?id 

N.   Babst,  cantzler,  U7id  gleichzeitige  Kopie.    St.-A.  Basel,  Klöster  ins- 

gemei?i  D  I. 

36.  1529  y^^li  ^3. 

Jacob  Stürtzel    von  Buchaym,    doctor,    und    Hans  Jacop  Waldner   30 
a7i  burgermeyster  und  rat  der  statt  Basell. 

Ewer  schreyben,  so  ir  uns  der  handlung  halben,  die  den  funfften  dits 
monats  nechstverschynen  von  wegen  der  thomstifft  Basel  by  euch  ge- 
schehen seyn  solt,  haben  wir  vernomen  und  geben  euch  darauff  zu 
verston,  das  wir  den  bemelten  tag  der  kun.  rat.  etc.,  unsers  gnedigi-  35 
sten  hern,  obligen  und  gescheffdten,  derenhalben  unser  der  raererteyl 
verryten  müssen,  nit  besuchen  mögen.  Wir  haben  aber  das  gemelt 
ewer  schreyben  den  andern  unsern  mitverordneten  commissarien,  als 
die  diser  tagen  alhie  gewesen,  angezeigt,  welche  sich,  soferr  es  ewerer 
gelegenheit    eyns   andern  tags,  nämlich  bitz  mytwochs  schirist  kunfftig   40 


Nr.  37-  1529  Juli  24.  35 

nachts  by  euch  an  der  herberg  zu  scynde  und  morndes  allergestalten, 
wie  auff  obangezeigtem  tag  beschehen  seyn  solte,  zu  handeln.  Wir 
erivarteti  ewer  antwort  by  disem  unserm  potten  hierüber  .  .  .  Datum 
Ensisheim  den  xxiii.  tag  julii  anno   etc.  xxix". 

5  Original.    St.-A.   Basel,   Bischöfliche  Ha^idlung,    Ol.   bl.  l. 

37.  ij;2(p  Juli  24.. 

Ratsmatidat,    wonacJi    sich   jedermann    gemäß    dem    land/rieden 
freimdschaßlick  gegen  die  Eidgenossen  aller   Orte  verhalten  solle. 

Wir,  Adelberg  Meier,    burgermeister    und    radt    der    statt    Basell, 

10  thund  kundt  mengklichem :  Alszdann  durch  sonder  Schickung  gottes 
die  erschrockenliche  unrüw  unnd  kriegszubung,  so  disz  vergagne  (!)  tag 
in  unser  Eidtgnosschafft  gewesen,  allso  hingelegt,  das  nitt  allein  blut- 
vergiessen  verhütet,  sonnder  auch  ein  gottlicher,  eerlicher  landtfriden 
gemacht,   damit  ein  lobliche  Eidtgnosschafft  mit  hilff  des  gütigen  gottes 

15  wider  in  yhr  allte  fründtschafft,  trüw,  lieb  und  einigkeit  gebracht,  yhren 
feynden  und  widerwertigen  (denen  solche  zwytracht  ein  hertzliche  freüd 
gewesen)  widerstand  thün,  yhr  vatterland  by  alter  fryheit  handthaben 
und  im  friden  regieren,  schützen  und  schirmen  möge,  gott  S3'e  lob 
und  danck  in  ewigkeit.    Unnd  so  wir  nun,  alsz  vil  unns  müglich,  unser 

20  erneüwerte  fründtschafft,  lieb  und  trüw  zii  erhalten  unnd  ze  meren 
begeren  unnd  dann  gloublichen  bericht,  das  ettliche,  denen  frylich 
unser  einigkeit  leyd  ist^  allerley  spey-,  spott-  und  schmützwort  usz- 
giessen.  dardurch  in  loblicher  Eidtgnoschafft  vil  Unwillens  entstan  unnd 
die  erneüwerte  trüw  unnd  liebe  gar  bald  zerstört  werden  möcht,  solli- 

25  chem  vorzesin,  habend  wir  einhellig  erkhannt,  wollend  und  gepietend 
üch  allen  sampt  und  sonnders,  das  yhr  unseren  trüwen  lieben  Eidt- 
gnossen  v^on  allen  Orten,  gantz  kheine  uszgenomen,  wo  die  zu  üch  oder 
yhr  zu  inen  stossen,  alle  früntschafft,  trüw  und  liebe,  wie  frommen 
Eidtgnossen    wol  gezimpt,  erzeygend  unnd  üch  von   wegen  vergagnen 

30  kriegs,  ouch  was  sich  darinn  verlouffen  hat,  aller  und  yeder  schmutz-, 
Schmach-  und  Scheltwort  enthalten,  dartzü  weder  lieder  noch  sprüch. 
darinn  die  verloffene  henndell  einem  oder  dem  andern  zu  nachteil  und 
Schmähung  angezogen,  nit  truckhen,  singen,  noch  sprechen,  sonder  vil 
mehr  gott,    dem    hernn,    umb   die  grosse  gnad,  so  er  uns  Eidtgnossen 

35  erzeigt  hatt,  danck  sagen  unnd  üch  aller  trüw,  lieb  und  fründtschafft 
gegen  unnsern  Eidtgnossen  gemeinlich  beflyszen.  Dann  wölche  die 
seyen,  so  das  nit  thün  und  sich  mit  verletzlichen  Worten  hören  lassen 
würden,  die  wollen  wir  hertigklich,  ye  nach  gstalt  der  sach,  an  yhrem 
lyb    oder    gut    straffen    unnd    darinn    niemands   verschonen.    Des  wisse 


sich   mcnoklich   ze  halten   uiul  vor  schaden  zu  verhüten.    Datum  samps- 
taos  ilen  vierundzwcntziostcn  tag  julii  anno  etc.  im  neunun(lz\ventzi<>sten. 
Ongmaldruck.    St.-A.    Basel,   Ma/uiatcnsammlung. 

38^  152g  Juli  24.. 

Adelbcrg-    Mc\ger,    buroermcister    unnd    rath    der  statt  Basel,  an     5 
Jacoben   Meyocr,    unscrm    alt    obersten  zunlTtmeister,  und  Wolffgangen 
Harnasch,  unnscrm   ratstVündt,  jetzt  uff  tag  Baden. 

An  hut  dato  haben  wir  ein  schrifft,  von  dem  regiment  zu  Ensisz- 
heim  uszgangen,  empfangen,  darinn,  wie  sy  unsz  der  verbottnen  zehen- 
den halb  mit  antwort  begegnen,  ir  ab  biligender  schrifft  zuvernemen  10 
hapt,  unnd  diewyl  unns  bedunckcn,  es  welle  die  sach  mit  ctwasz  ge- 
farden  verzigen  werden,  seilen  ir  unnsern  lieben  Eidgnossen  unnd 
christenlichen  mittburgern  von  Zürich  unnd  Bern  sollich  schriben  an- 
zeigen unnd  mit  inen  ratschlagen,  wie  der  sach  furer  zc  thund  sye,  dann 
es  je  in  unnserm  erliden  nit  sin,  wo  unns  nit  ein  gutte  antwurt  be-  15 
gegnen  sollt;  doch  ir  ratschlagen,  wasz  ir  wellend,  sollend  ir  dem 
reo-iment  nach  zur  zyt  nutzit  schriben,  sonder  solche  ratschleg  hinder 
sich  an  unns  pringen,  darzü,  ob  etwas  nüws  vorhanden  unnd  sonder- 
lich, wie  sich  jetzige  tagleistung  anlasse,  by  disem  botten  züschriben  ,  . 

Datum  ilends  sampstags  vigilia  Jacobi,  die  erste  stund  nachmittag    20 
anno  etc.  xxix. 

Original.    St,-A.   Basel,  Eidgenossetischaft  D  5,  bl.  48. 

39.  1529  y^i^  24 ' 

Abfindungsurkunde    der   Merga    ze   Rhin,    ehemaliger   nomine    zu 
Klingefit  aP).  ^5 

Ich,  Merga  ze  Rynn,  mit  hannd  ...  her  Johanns  Wysenn,  caplann 
der  stifft  zu  sannt  Fetter  zu  Basell,  mins  elichenn  manns  unnd  .  .  .  vogtz, 
.  .  .  thund  khunt  mengclichem   mit  disem  brieff:  Als  dann  ich  Merga  ze 
Rin    mich  verganngner  jarenn  inn  das  closter  Clingental   .  .  .  begeben, 
als  ich  ouch  ein  gutte  zit  darinn  verharret,  dannzemal   ich  mit  mir  inn    3° 
vermelt  closter  Clingenntal  hundert  guldenn  inn  muntz  pracht,   .  .  .  da 
aber  der  rat  zu  Basel  ein  mandat  wegen  austritt  aus  den  klöstern  hat 
ergehen  lassen  und  diewil  ich  nun  die  zit  des  ewigen  lebenns  .  .  .  basz 
inn   unnd   by  der  weit    dann   inn  gedochtem  closter  zu  erlanngen  ver- 
hoff, mich  ouch  also  der  ursach  inn  die  weit  unnd  inn  elichenn  stat  mit    35 
obgmeltem  her  Johanns  Wysenn  begebenn,  hat  das  closter  Klingental 
unns  beidenn  benampten  egmechten  min  Merga  ze  Rynn  hynynn   ge- 
prachten  hundert  guldenn  .  .  .  also  bar  usgricht;  .  . .  sagenn  ouch  deshalben 

39.  ^)    Vgl.  B.  R.  A.  bd.  II,  nr.  202. 


Nr.  40—42 1-^-  ^529  Juli  24— 2 s-  37 

.  ,  .  frowenn  eplissin  unnd  convennt  .  .  .  der  bezaltenn  hundert  guldenn 
.  .  .  quitt  für  litis  und  unsere  erben.  Des  zu  warem  urkhund  hab  ich,  Jo- 
hannes VVysz,  min  eigcnn  bittschafft  in  namenn  unndvonn  wegenn  min  vor- 
bestimpter  Merga,  miner  .  .  .  husfrowen,  .  .  .  thun  trucken  inn  disem  brieff, 
5  der  gebenn  ist  den  vierunndzwenntzigstcn  tag  des  monatz  juHi  nach 
Christi  unnsers  liebenn  hern  unnd  erlosers  gepurt  funffzehennhundert 
unnd   nun  jar  zalt. 

Origifial  mit  aufgedrücktem  sieget.    St.-A.   Basel,    Klingental  HH ß. 

40.  1529  Juli  24. 

10  Aus  den  zvocheneinnahmen  sambstags  noch  Magdalene. 

Item  X  Ib  xviii  ß  empfangen  vonn  Madlinger  unnd  Jorgenn 
Nebiker  usz  Homburger  ampt  ratstraff  unnd  so  von  inen  harin  ze  fürn 
usgebenn  ist. 

St.-A.  Basel,   Finanz  F  ii,  s.  426. 

15    41.  1529  Juli  24. 

Aus  den  wochetiausgaben  sambstags  noch  Magdalene. 
Ratscosten:  Item  xviii  ß  vonn  zweyenn  gfanngnenn  vonn  Honnburg 
harinn    ze   fürenn.  —   Item    i  Ib  xi  ß    ist    über   Clausenn  Weber    vonn 
Roschotz,  den  widertouffer,  inn  gfenngknus  ganngen. 
20  Bottennzerung:  Item  i  Ib  xviii  ß  habennd  die  verordnetten  hernn 

der  priesterschafft  halb  inn  die  empter  verzert  unnd  verletzt. 

Item    II    Ib    XII    ß    VI    d    gebenn    Jorgenn,    dem    amptmann,    vonn 

wegenn    das    er   unnderzwurennt  ilennds  tag  unnd  nacht  inn  das  lager 

geritten    ist.    —    Item    11  Ib  x  ß   gebenn    demselbenn   Jorgenn    für    das 

25   pottenbrot,    als    er  unns  pottschafft  pracht,  das  die  sach  gerichtet  was. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  loSj. 

42  a.  ^u   152g  Juli  25. 

Hans  Hubers,  von  Bratelen,  vergicht. 

Hanns  Huber,  von  Brattelenn,  sagt:  Das  er  vonn  dem  Wagner  zu 
30  Durnen  gehört,  wie  das  her  Hanns  Wick  zu  Rümlickenn  inn  der  statt 
Basel  ein  husz  kouffenn  wolli  und  deshalbenn  inn,  Wagnern,  unnd  Lienn- 
harten  Hersperg  angsucht  habe,  das  sy  im  gelt  lyhenn  wolten,  damit 
er  das  husz  zalenn  mochte;  dann  er  wolte  nit  mer  uff  der  pfrund 
blibenn,  wyszte  siner  sei  heil  nit  daruff  zu  erlangen  unnd  wolle  busz 
35    thun.    Ouch   dorffe    er  vor  der  oberkeit   die  warheit  nit  bredigenn. 

Sodann  hab  er  vonn  dem  bredicannten  zu  Sissach  an  der  bredig 
gehört,  das  derselb  gseyt,  man  sig  weder  zins  noch  zehenndenn  ze 
gebenn    schuldig,    doch    sig   es   wol  als  gut:  Er  neme  es  unnd  esz  es, 


m  /S2p  Juli  J ,-.  Nr.  42  b. 

als    das    maus    der    obcrkcit    geben    müsse.    Zudem    so    sig  der  Kinder 
tout't"  kein   nutz   unnd   \ergcl)ennlicli. 

Originalverhöraktc.   St.-A.   Basel.    Criminalia    i    A.  /f. 

42  b.  1529  7"^'  25. 

Urfehde  des  Hans  Iliiber,  von  Pratteln.  5 

Wir,  official  des  bischoftlichcn  hoffs  zu  Basel,  thund  khuntli  meng- 
lichem mit  discm  l^ieff,  das  inn  dem  jare,  als  man  zallt  von  der  gepurt 
Christi  unsers  herrn  tusent  tTinffhundert  zwentzig  und  neun  jare  uff 
sontag  sant  Jacobs  den  fünffundzwentzigisten  tag  heuwmonats  inn  der 
statt  Basel  und  daselbst  uff  dem  innerm  Spalenthurm  vor  unsernn  her-  10 
nach  genanten  offnen  geschwornen  notarien,  den  wir  zu  uffhcbung  und 
beschribung  der  urfechen,  von  den  gefangnen  geschworn,  sonderlich 
verordnet!  und  geben  haben,  als  vor  einer  bewerten  personn,  erschin- 
nen  und  personlich  under  ougen  gestanden  ist  Hans  Huber,  von  Pratteln, 
Baszier  gebut.  inid  hat  bekannt:  «5 

Demnach  er  durch  .  .  .  burgermeister  und  rhatt  der  statt  Basel 
umb  des  totschlags  willen,  den  er  vergangne  zeitt,  als  er  den  kriegen 
nachzogen,  in  frömbden  landen  freveis  miittwillens  begangen,  ouch 
von  wegen  das  er  sich  der  irrigen  und  verfürischen  sect  des  wider- 
touffs  beladenn,  gefenglich  annemen  laszen  unnd,  wiewol  ir  streng  20 
ersam  wiszheit  ine  als  totschlegern  nach  keyserlichen  rechten,  ouch 
als  ein  frevenlichen  verprecher  und  ubertretter  irer  mandaten,  wider- 
taufifs  halb  uszgangen,  nach  strenge  des  rechten  straffen  wollen,  darum 
ir  wiszheit  yne  für  das  malefitz  recht  gestellt,  so  hette  doch  ir 
ersam  wiszheit  uff  sein  Hans  Hubers  seiner  frundtschafft,  ouch  ge-  25 
meiner  burgerschafft,  so  dise  tag  usz  dem  Züricher  krieg  anheimsch 
komen,  ernstlich  begern  und  fürpitten,  die  strenge  des  rechten  gegen 
yme  underlaszen,  yme  gnad  gethon  und  der  gefangenschafft,  doch 
mit  geding,  das  er  fürohin  gehorsam  sin,  der  tauffprüdern  mussig  gon 
und  sein  angenomme  irtung  bekhennen  widerruffenn  und  ewig  davon  3° 
abstan  solle,  ledig  geloszenn,  welches  er  zu  groszem  danckh  angenomen; 
und  hatt  alda  zuvordrist  ongezwungen  eigens  fryes  willens  und  mit  gütter 
Vorbetrachtung  sich  bekent  und  lutterlich  verjehen,  das  er  inn  anhangung 
solicher  verfürischen  sect  des  widertouffs  gröszlich  gesündiget,  geirt  unnd 
unrecht  gethon  habe,  deszhalb  sein  gemelte  irtung  vor  bedachten  no-  35 
tarien  öffentlich  widerrufft  hatt  und  darvon  abgestanden,  sich  damit 
widerum  in  einigkeit  gemeiner  Christen  gentzlich  ergeben,  alles  nach 
inhallt  des  gantzen  capittelsz  der  neuwen  Ordnung  der  statt  Basel,  die 
teuffer  belangent,  so  im  dan  eigentlich  vorgelesen  und  uszgelegt  worden, 
hat  Urfehde  geschworen  bei  strafe  des  todes  mit  dem  Schwerte  ...  40 


Nr.  42  c  — 4j.  i-izg  Juli  25— 2^.  39 

Zue  urkhunth  haben  wir,  official,  unsers  hoffs  insygell  wiszent- 
hafft  gehengtt  an  disen  brieff,  der  geben  ist  inn  dem  jare  unnd  uff  den 
tag  als  obstatt.  Hans  Henrich  Fortmullcr,    notariiis  hc.  sst. 

Original^  pergameni,  mii  dem  hängeftden  siegel  des  officials.  St.-A. 
5  Basel,  städt.  urk.  nr.   2g ig. 

42  c.  1529  Juli  25. 

Hans  Hüber,  von  Pratelen. 

Diser  ist  desz  widertouffs  halb  inn  gefencknusz  kommen  und,  als 
er   von    den    siben    herren    besucht    und    erfragt   worden^    hat    er    ouch 
10   einen     todschlag,    den    er    imm    land    an    der    frembde    neuszwen    be- 
gangen,   bekent    und  verjehen,    doch   das    er  von  dem  todgeschlagnen 
hoch  verursacht,  mit  erpietung,  sölchs  fürzebringen  und,  als  er  harumb 
als  einen  malefitzischen  handel  für  recht  gstelt,  haben  sin  alter  vatter, 
fruntschafft    und    verwandten,    ouch    ander    m.  h.    lüth,    so    nüvvlich    in 
15    Züricher  krieg  gereysset,  getrungenlich  und  ernstlichen  für  inn  gebetten, 
haben    also    m.  h.  das    und  anders,  obstat,  ervvegen  und  sin  jugent  an- 
gesehen, harinn  im  also  gnad  bewysen  und  uff  hüt  sontag  sant  Jacobs 
tag   den   xxv.  tag  julii  wider  ledig  gelassen,  hat  geschworen   in   bester 
form    die    puncten    und    artickel  der  lenge  nach,  so  bitsher  die  wider- 
20   toüffer  geschworen  haben,   alles   Inhalt  der  nuwen  Ordnung,   wölch   ich 
imm  an  denen  enden    heyter  vorgelesen  hab  ...  by   pen  desz   swerts, 
renuncians  omnibus  graciis  et  privilegiis  etc. 

Hans  Henrich  FortmuUer  ss. 
St.-A.  Basel,  Raisbücher  O  4,  s.  21 . 

25   43.  ca.   152g  Juli  27.^) 

Instruction  des  reichstags,  den  herrn  commissarien  von  den  staenden 
dess  Heyligen  reichs  etc.  in  Baslischer  sach  erthailt  und  gegeben. 

Es  seyen  sie,  die  churfürsten,  fürsten  und  staend,  durch  kays.  mt. 
im   Heyl.  reich  Statthaltern  und  regiment,  auch  sunsten  in  andere  wege 

30  berichtet,  wie  verschiner  zeit  burgermeister  und  rhat  der  statt  Basell 
in  der  Hohen  stifft,  auch  andern  stifften,  clöstern  und  gotsheüsern  die 
heilige  ämbter  und  mesz,  das  heylig  sacrament  wares  leibs  und  bluots 
Christi,  auch  viel  andere  gotsdienst,  so  von  viel  hundert  jarn  nach 
christenlicher    Ordnung  gehalten,    abgethan,  die  bilder  zerschlagen  und 

35    sunst    allerley  newerung    der    maaszen    fürgenommen,    das  die,   so   laut 

43.  ')  Der  in  St.-A.  Basel,  Bischößiche  Handlung  0  4,  bl.  2 ff.  enthaltene  bericht 
über  die  Verhandlungen  zwischen  dein  capitel  und  der  stadt  in  dieser  zeit  enthält  auf  bl.  j  v. 
die  notiz:  Demnach  sind  bedachte  herren  commissarien  uff  donstag  den  xxvii.  tag  julii 
alhie  erschinen. 


40  (■</.  i^^2g  Jult  j/.  Nr.  ^.,'. 

jercr  stifftunji^  von  cliristcnliclien  kayscni,  koiiij^cn,  fürstcii  und  aiulcrcii 
\villii4  iiniul  bcy;ierig  waercii,  bc.\'  ilcii  lie>'liti^cn  sacranicnlcii  und  jcrcn 
gestift'tcn  gotsheuscrn  und  dicnstcn  zuo  j)leibcn,  jcier  stitTtuiif>"  \\wi\  pro- 
fession  nachzcklionimen  und  \i)n  der  <>"emcincn  Christenheit  nil  abze- 
weichen,  die  aber  darinnen  also  f^etrungen  werden,  darzu  viel,  so  der  5 
Hohen  und  andern  stitYten  verwant,  als  sie  das  bilder-zerschlagen  und 
ander  fiirnemnien  gesehen,  sich  ausz  t'uiclU  haben  usz  der  statt  gctlian 
und  in  hirsezung  dieser  vielfaeltigen  newerung  jer  kirchen,  heüser  und, 
was  sie  zue  Basell  gehabt,  x-erlaszen. 

Dieweil  aber  churfürsten,  tursten  und  staende  desz  Heyligen  reichs    10 
gedenckhen,  das  disz  fürnemmen,  so  es  nit  abgestelt  und  die  göttlichen 
ämbter  der  messz  und  anders  also  gar  abgethan  sein  und  pleiben  solten, 
das  sollichs  zuo  viel  unrue  und  nit  allein  in  der  Teuschen  nation,  sondern 
auch  be\'  Rom.  kays.  mt.,  deszgleichen  andern  christenlichen  künigreichen 
und  potentaten,  inen  ein  groszen  unglimpfF  bringen  und  gebaeren  wurde,    15 
dieweil  auch  diese  oberzelte  und  andere  newerung  und  fürnemmen  den 
hochwürdigen  fürsten,  herrn  Philips,  bischoffen  zuo  Basell,  auch  zum  theil 
betreffen  unnd  ahn  seinem  stifft,  die  er  als  ein  fürst  desz  Heiligen  reichs 
mit  gewonlichen  regalien  nit  wenig  beschwaeren  möcht,  darmit  dann  nye- 
mand    unbillicher    weis    sich   zuo    beclagen   und  das  Römisch  reich  ahn    20 
seinen  gerechtigkheiten  nit  gemündert  oder  geschmeelert,  auch  allerley 
unruo,  Widerwillen  unnd  khünfftig  übel  verhüetet  werde,  so  sollen  ob- 
gedachte   unsere    commissarien  höchstes  vleis,  so  inen  immer  möglich, 
handien,  ob  sie  die  abgestelte  mesz  und  andere  gottliche  ämbter,  wie 
von   altem    zuo    halten    und    zuo  volbringen,  wider    erlangen   möchten.   25 
Wa  aber  das  nit  erlangt  werden  möchte,  deszen  sich  doch  churfürsten, 
fürsten   und   staende    zuo   einer  statt  Basell  nit  versehen,  so  sollen  sie 
mit  bestem  vleis  handien,  darmit  die  von  Basell  mit  dem  bischoff,  auch 
demselbigen    stifft    unnd    verwannten    nichts    newes    oder    ungüetlichs 
handien  oder  fürnemmen;  ob  auch  inen  möglich,  die  gedachte  bischoffen   3° 
und  die  von  Basell   zuo  vergleichen    unnd  zuo  vertragen  oder  doch  uff 
das    wenigst   zuo  einem  endtlichen  ausztrag  zuo  veranlaszen,  das  auch 
dem  bischoff,  thumbcapitel  und  priesterschafft  zuogelaszen,  das  sie  frey, 
sicher  jeres  leibs  und  guots  bey  inen  wonen,  usz-  oder  einziehen  und 
wandlen,  deszgleichen  jerer  rentten,  gültt,  zeinsz  und  zehenden,  so  sie   35 
inn-    oder   uszerhalb    der    statt   under  denen  von  Basell  haben,  fridlich 
und   rüewig   nieszen,    deszgleichen,    was  sie   uszerhalb^)   in  andern  ge- 
büeten  haben,  auch  zuo  inen  geen  Basell,  wie   von  alters  haer,  in  jere 
und  andere  heüser  füeren  und  legen  mögen. 


43.  ')  B :  auszerthalb  der  statt.  40 


Nr.  4^.  iß2g  Juli  2g.  41 

Unnd  demnach  sie  laut  jerer  stifftungen  die  göttliche  ämbter,  messz 
unnd  anders,  zuo  volbringen  schuldig,  ob  dann  ye  die  von  Basell  ein 
thumbcapitel  und  andere  nit  wolten  zuo  singen  und  laesen,  auch  messz- 
haltung  zuolaszen,  das  sie  dann  inen  jeren  kirchenschaz  und  -zierd  folgen 
5   laszen,  darmit  sie  jeren  gotsdienst  desto  waesentlicher  ahn  einem  andern 
ortt  volbringen    mögen ;    und   sunsten  solle  gedachte  N.  und  N.  wege, 
mittel  unnd  vleis  fürwenden  und  suochen,  wie  sie  für  guot  ansieht,  darmit 
die  gotsdienst  wider  uffgericht,deszgleichen  der  bischoffsein  thumbcapitel 
und    verwandte    geistlicheit   bey  jerer    stifftung  rechten  und  gerechtig- 
10   kheit    bisz    zuokhünfftigem    concilio,    das  ohne  zweifei  bald  sein  würdt, 
bleiben    und    mit    weiterer  newerung  nit  beschwaerd':-  werden.    Darhan 
thuon  sie  den  churfürsten,  fürsten  und  staenden  ein  sonders  gefallen  etc. 
Zwei  iibereinsiimme7ide  kopien.    A:  aus  den  jähren  160S — 162S,  General- 
Landes- A.    Karlsruhe,    Handschrifte7i   nr.   /JJtV,    bl.  6j  v.   —    B :  vom 
■5  jähre    16 2J,    ebenda,    Akte?i    Domslift   Basel  fasc.   I^Q,    bl,   iJSv.  — 

Regest:  Sl.-A.   Basel,   Bischöfliche  Handlung  O  4,  bl.  J  v. 

44.  15 2g  Juli  2g— August  i. 

Handlung"  von  wegen  der  thüraherren. 

Erstmols    hatt  man  der  churfürsten,  fursten  unnd  andren  stenden 
20   des  richs  bottschafften  des  freuntlichen  erbietens  gedanckt. 

Zum  andren  hatt  man  dy  burgerschafift  entschuldigett,  das  sy  keim 
thümherren  oder  priester  nichts  args  zugefuegt  oder  gnomen,  ouch 
nichts  ze  nemen  oder  zuzefuegen  begert;  zudem  so  syg  in  sollichen 
handlungen  der  uszschutz  von  der  gmeind  zu  dem  alten  von  Rynach 
25  komen,  in  getrost  unnd  geseit,  das  er  unnd  andre  irs  Ubes  unnd  guts 
sicher  sin  sollen,   des  er  zu  danck  angnomen. 

Zum  dritten:  Dwyl  man  gehert,  das  sy  gmeldet,  was  innen  für 
antwort  von  unns  uff  ir  furgeschlagne  dry  artickel  wurt,  das  hinder 
sich  an  dy  stend  des  richs  zu  schriben  unnd  so  darüber  angehencht, 
30  das  sy  zu  frid  und  einikeit  gneigt  unnd,  so  sy  ettvvas  guts  in  dysen 
Sachen  handien  kennen,  das  sy  das  mit  vlys  und  gern  thun  wellen, 
das  man  von  innen  zu  danck  anneme  und  gern  von  innen  heren  welle, 
wy  und  welcher  gestalt  in  dyse  handlung  gütlich  ze   komen  wer. 

Antwort  der  bottschafft: 
35  Erstlich    wellen    sy    dy  antwort    k.  m.    und    stenden    etc.   relation 

zuschiben,  zum  andren  begeren,  das  man  innen  well  uff  dy  dry  arti- 
ckell  antwort  geben,  kennen  sy  dan  usserthalb  des  befelchs  für  ir  cygne 
Personen  ettwas  guts  dorin  reden  und  handien,  das  wellen  sy  thun; 
sy  haben  ouch  gar   kein  befelch  von   den  thümherren,  sonder,   was  sy 

Basler  Reformationsakten,  IV.  „ 


42  /j-?p  Juli  2g.  Nr.  44. 

thiint,  tiegcii  sy  alloini};  usz  bcfclch  und  noch  vermeg  gegebner  iii- 
structioii  clor  stciulcn  des  riclis.  Ziiiii  dritten:  Als  ^meldet  wordenn, 
das  tl\-  priestersclialTt  usz  vorcht  jerer  üben  von  der  statt  gwielienn, 
sig  nit  ily  nievnung,  das  dy  priesterschafft  sich  deszen  vor  innen  oder 
den  stendcn  des  richs  erclagt,  sonder  soUiclis  sig  den  stenden  des  richs  s 
under  andrem  angezeugt  worden,  deshalben  sy  mit  Instruction,  wy 
gehert,  abgefertigt  wer  worden.  Nun  wer  wor  unnd  unleugenbar,  es 
weren  uffruren  hy  gwesen,  und  begertten  noch  hut  bei  tag,  das  man 
innen   uff  ir  dry  furgschiagne  artickel  antwort  geben  wolle. 

Responsio  dominorum  liasiliensium:  10 

Dwyl  sy  begerenn,  das  man  well  innenn  utT  d\'  in  artickel  antwort 
geben,  so  dan  ettwas  von  wegen  des  andren  unnd  dritten  artickels,  dy 
dy  thumherren  berieren,  mocht  gehandelt  oder  red  gehaltenn  solt 
werden,  ob  sy  dan  von  den  thumherren  gewalt  oder  befelcht  hetten, 
mechten    sy  erscheinen,  geschee  dan  furer,  was  gut  were.  15 

Responsio  nunciorum: 

Sy  hetten  von  den  stenden  des  richs  gwalt  unnd  befelch,  die  iii 
artickel  anzepringen  unnd,  so  sich  dy  sach  jenen  zu  guttem  schicken 
wolt,  von  jeretwegen  als  deren,  dy  do  gern  den  styftt  unnd  statt  Basell 
wy  von  alter  harkomen  fridsam  by  einander  sechenn,  gwalt,  gutlich  20 
drunder  ze  handien;  aber  sy  hetten  von  den  thumherren  gar  kein  gwalt 
noch  befelch:  doch  so  wolten  sy  nit  verhalten,  das  sy  dennocht  der 
sach  zu  gut,  ob  sich  ettwas  an  sy  ze  langen  zutrieg,  sy  bescheiden, 
das  sy  jemans  von  innen  uff  ein  zimlichen  platz  an  dy  nehe  ordnen 
weltenn,  als  sy  auch  achten  gescheen  wer.  25 

Responsio  dominorum  Basiliensium: 

Dwyl  man  nun  sollichs  von  innen  vernomen,  so  well  man  dy  sach 
witer  hinder  sich  an  ein  rott  pringen  mit  beger,  das  bis  uff  morndig 
fritags  den  30.  juli  verziehen  wellen,  ist  zugelassen. 

Veneris    post    Jacobi    respondere    domini    Basilienses:  30 

Dwyl  uff  gesterigen  tag  gehert,  das  je  der  gsantenn  entlich  beger, 
das  man  innenn  uff  die  111  furgschlagnen  artickell  antwort  geben  welli, 
domit  sy  dy  stend  des  richs  des  möchten  berichtenn,  daruff  geb  man  in- 
nen zu  versten,  das  unnsere  herren  nit  wyszten,  das  sy  ettwas,  so  wyder 
keys.  mt.  oder  stend  des  richs  sin  mecht,  gehandlet  hettenn;  hetten  ouch  35 
mit  innen  nichts  anders  dan  alles  liebs  unnd  guts  ze  schaffenn  unnd 
versechen  sich  ouch  nichts  anders  dan  alles  guts  zu  inen  als  zu  jeren 
gnedigsten  gnoden  unnd  lieben  hern,  derglichen  sollen  sy  sich  zu 
unnseren  herren  ouch  versechen.  Dwyl  aber  dy  endrung,  so  vergangner 
tagen  in  unnseren  kilchen  mit  eim  unnd  dem  andren  bescheen,  alleinig  4° 
den    bischoff,    thumherren    unnd   capittel  berieren,  so  sy  dan  von  den- 


Nr.  44.  152g  Juli  2g.  43 

selbigen  gwalt  lietten,  mechten  sy  den  erscheinen,  dan  wer  ettwas 
darunder,  so  zu  frid  unnd  eynikeit  dienen  mecht,  handien  weit,  mechten 
unser  herren  wol  lydenn  und  niemanns  deszhalb  uszschlagen;  wo  sy 
aber  dy  thumherren  unnd  capittel  selb  darby  als  ein  party  haben 
5  wolten,  mag  man  ouch  wol  lyden  unnd  setz  solches  zu  jerem  gfallen 
heim. 

Responsio  nunciorum : 

Sy  weren,  wy  vormols  von  innen  gehortt,  von  den  stenden  des 
richs,  unns  die  3  artickel  furzehalten  unnd  antwort  darufif  zu  empfohenn, 

10  abgfertigt,  hetten  ouch  darby,  was  sy  güts,  so  zu  frid  und  eynikeit 
dienen,  unnd  das  ein  loblicher  styfft  unnd  statt  Basel),  wyvyl  hundert 
jor  bescheen,  in  einikeit  by  einander  beston  mochten,  gwalt  ze  handien 
empfangen;  darzu  so  weren  sy  für  ir  eygne  personen,  was  fridlich 
darunder  ze  handien  urbuttig  unnd   wyllig  unnd,  so  sy  von  den  thüm- 

15  herren  unnd  capittel  kein  gwalt  und  wol  erachten  konten,  das  solliche 
guttliche  handlung  on  sy  nit  zugend  mochten,  wolten  sy  dyselbigen, 
dy  in  einer  nehe  als  zu  Bintzen  weren,  beschicken,  doch  begertten  sy, 
das  man  dennselbigen,  wy  dann  billich,  ein  gleit  geben  unnd  zuschicken 
weit,  ist  zuglassen  unnd  bescheen. 

20  Sabatho  post  Jacobi.  Nuncii  der  stenden: 

Uff  gesterigen  abscheid  haben  sy  dy  thumbherrenn,  so  sy  an  d\' 
nehe  gon  Bintzen  bescheiden,  harin  beschickt,  innen  ouch  das  gegeben 
gleit  zugeschickt;  dy  weren  nun  also  hy,  zu  denen  sy  sich  verfuegt,  innen 
jeren  befelch,  so  sy  von  den  stenden  hetten,  eröffnet,  dy  innen  mit  ant- 

25    wort  begegnet,  sy  mechten  lyden,   das  sy  also  hy  wy  von  alter  her  und 

der  styfft  gestyfft  unnd  anngesehen  sitzen  pliben  mochten;  so  aber  das 

nit  begertten,  sy  doch  ir  residentz  usserthalb   der  kirchen  hy  ze  haben, 

usz  unnd  in  zu  dem  jeren  ze  ritten,  das  noch  ir  gelegenheit  zu  verkouffen. 

Dominorum   Basiliensium : 

30  Dwyl   man  verstet,  dz  dy  botten  vonn  capittel  ze  handien  gwalt, 

lot  man  doby  pliben;  man  hab  auch  gehert,  dz  sy  sich  zu  allen  zytten 
erbotten,  ob  sy  ettwas  neben  jerem  befelch  gutlich  handien  konten, 
das  sy  dasselbig  thun  wolten.  Nun  wer  nit  mynders,  sy  hetten  drig 
artickel   furgeschlagen,    do    ein    ersamer    rat    den    ersten  stan  liesz,  als 

35  er  stund,  und  von  demselbigen  nit  vyl  ze  reden  wer;  aber  von  dem 
andren,  der  meidung  thett,  das  dy  thumherren  gern  hy  usz-  und  in- 
rytten  weiten,  das  ir  v^erkouffen  und  kouffen,  deszglichen  ir  personlich 
residentz  hy  haben  und  dz  solches  ir  wyl,  gmiet  und  meynung  wer, 
do  weit   man  heren,   welcher  gstalt  sy  dasselbig  thun  wolten,  und  be- 

40  gerten  solches  zu  erscheinen,  was  darnoch  daruff  zu  antwortten  gepure, 
beschee  ouch. 


44  1529  Jitli  ~'P'  ^''-  //• 

Nuncii  respoiulerunt   unnd  haben  dyse  artickel  anzeugt'): 

Erstlich:  das  dy  Hohe  styfft  von  keysern  umul  konigen  gestyfft 
unnd  begobt,  darzu  ouch  mit  Statuten  unnd  Ordnungen,  wy  sy  sich 
mit  singen,    lesen    eini    und  dem  andren  halten  sollen,   versechenn  sig. 

Zum  andren:  das  sy  nienen  liebers  dan  hy  in  der  statt  Basell  ir  5 
wonung  haben  weiten,  so  terr  sy  by  sollichcn  jcren  alten  harkomcn, 
Statuten  unnd  Ordnungen  der  styfft  pliben  mechten.  So  aber  das  nit» 
so  wer  innen  beschwerlich,  furer  ir  wonung  hy  zu  habenn,  sonder 
miesten  dy  an  andren  ortten  unnd  enden,  domit  sy  der  styfft  und  dem, 
so  gestyfft  wer,  gnug  thetten,  an  dy  band  nemen.  10 

Zum  dritten:  so  sy  dan  also  ir  wonung.  wy  gehert,  nit  wol  hy  ze 
haben  mechtenn,  dwyl  sy  dan  zinsz,  zehenden  unnd  ettlich  gerechti- 
keyten  in  der  statt  Basel  hetten,  das  man  innen  weit  zulassen,  das  sy 
durch  jere.  dienst,  so  sy  darzu  verordnen  wurden,  solche  zinsz  unnd 
zehenden  on  alle  beschwerung  mechten  sicher  unnd  fry  innemen,  das  15 
noch  ir  gelegenheit  zun  zytten  hinweg  usz  der  statt  und  dasghin,  so 
sy  usserthalb  der  statt  vallen  hettenn,  harin  fueren  und  verkouffen  megen. 

Zum    vierdenn:    dz    man    zulassen  well,    das   sy   zun  allen  zytten, 
innen  geliept,  sicher  zu  dem  jeren  har  in  dy  statt  in  jere  hoff  usz-  unnd 
in  rytten,  jeren  huszrott  zu  und  von  on  alle  beschwerungen  und  eyds-    20 
pflichten  fueren  mochten. 

Zum  fünfften:  unnd  so  sy  also  den  gestyfften  unnd  anngesechenen 
gotzdienst  hy  nit    volbringen  megen,    das    man  dan  innen  die  biecher, 
ordinaten  unnd  anders,  so  sy  zu  sollichem  bederffen  und  gehert,  hinusz 
mit   innen  hinweg  an  ort  unnd  ennden,  dan  do  sy  dan  furer  sollichen    25 
gotzdienst  zu  geben  angesechen,  zufueren  zulaszen  wolt. 

Solis  octava  Jacobi.  Responsio  nunciorum^): 

Als  uff  nehst  samstag  der  letst  abscheyd  gwesen,  das  die  ver- 
ordneten eins  ersamen  ratz  die  ubergebne  geschrifft  einem  ersamen 
ratt  furtragen  sollen,  das  nun  bescheen;  daruff  sy  ouch  antwort  wyder  30 
empfangen,  welche  sy  nun  den  verordneten  der  thumherren  auch  fur- 
gehalten,  sy  darby  erinnert,  das  es  nit  gerad  den  weg,  wy  sis  fur- 
gnomen  haben  mag,  nämlich  das  es  by  dem  angenomenen  gotzdienst, 
wy  sy  den  bitzhar  volprocht,  pliben  megen  etc.  Sy  sygen  nun  innen 
mit  antwort  begegnet  dermosz,  wo  sy  mechten  den  gotzdyenst,  wy  der  35 
vonn    alter    har    angesehenn  unnd  gestyfft  pliben  mechtenn,  so  weiten 


44.   ')   -D(»  ivortlatit  der  diesbezüglichen  eingäbe  an  den  rat  siehe  nr.  50. 

^)  Diese  anntwort  der  comissarien  von  sonntags  den  ersten  augusti  anno  xxix 
findet  sich  in  extenso  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handlung  O  i,  bl.  8.  Wir  verzichten  indessen 
auf  deren  tviedergabe,  da  sie  sich  mit  dem   obigen  protokolleintrag  nahezu  deckt.  40 


Nr.  4^.  152g  Juli  2Q.  45 

sy  am  allerliebsten  unnd  niencn  anderschwo  ir  persenlich  residentz  liy 
habenn. 

So  aber  dasselbig   nit,  so  kennen  sy  mit  keinen  fugen  ir  person- 
lich residentz    hy  gehaben,    sonder    mieszen   thun,   das  sy   nit   gelaszen 
5      können. 

So  begeren  sy  doch   ein  verstentnusz  ze  haben,  wy  unnd  welcher 

gestalt  sy  das  ir  in  unnd  uszwendig  der  statt  mechten  durch  jere  diener, 

dy  sy   n   jere    heff  deszhalb  setzen  wolten,  inpringen  mechten,  hieher 

fueren,  dasselbig  zu  gelegenen  zeyten  verkouffen,  ouch  welcher  gstalt 

10   dyselbigen    hy    sitzen    sollen,    desglichen,    so    es    fugsam  harzu    rytten, 

von    denselbigen    rechnung    zu  empfohenn   unnd,  so  es  sich  dan  je  nit 

schicken    wolt,    das    sy  jere    residentz    hy  ze   haben,    so   miesten  sy  je 

thun,    das    sy  nit    gelassen    möchtenn,    sonder    an    andren    ortten    unnd 

enden  jeren  sitz  haben  und  den  gotzdienst  volpringen,  unnd  begertten 

15   deszhalb,  das  man  innen  alles  das  ir  wolt  volgen  und  anderschwo  hin- 

fueren  laszen ;   unnd  dwyl  man  solche  sach  an  ein  groszen  ratt  pringen 

miest,    das    dan    solches    uff  das    furderlichest   beschee,    domit    sy   sich 

furer  wonoch  wüsten   ze    gerichten,  darby  gebetten,  das   man  wol  be- 

dencken    wolt,    wy    ein    loblicher    styfft    und    statt    Basel    mit    einander 

20   loblich  harkomen  weren. 

Origmalp7-otokoll  mit  gleichzeitigem  dorsalvermerk :  Wie  mit  des  rychs 
commissarien  der  thumbherren  halb  uff"  und  ab  gehandlet  ist  mense 
augusto  anno  1529.  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Ha7idlung  O  I,  bl.  J — 5. 
—  Regest:  Ebe?ida,   Bischöfliche  Haiidluftg  O  4,  bl.  J  v  ff. 

25   45.  1529  Juli  2Cf. 

Adelberg  Meyger,  bürgermeistcr  der  Stadt  Basel,  an  Phylippsen, 
lantgraffen  zu  Hessenn,  graven  Catzenelnpogen. 

E.    f.    g.    gnedig    schribenn    v^on    wegenn    Steffan    Störenn    von 
Diessenhoffenn,  so   ettwan  in  unnserem  stettlin  Liestall  pfarrer  gwesen, 

30  haben  wir  alles  Inhalts  sampt  siner,  an  e.  f.  g.  ingeschlossner  supli- 
cation,  verlesenn  horenn.  Unnd  wywol  wir  e.  f.  g.  in  allenn  unns 
moglichenn  sachenn  zu  wylfaren  hochgneigt,  so  können  wir  doch  dem- 
selbigenn  Steffan,  in  ansechung  seiner  Verhandlung,  unser  statt  unnd 
gebiet,   darin  ze  komen,  keinswegs  eröffnen,  sonder  lond  das  dyser  zeit 

35  by  der  urfecht,  so  er  zu  Strossburg  geschworen,  pleybenn.  Domit 
aber  er  spüren  unnd  sechen  mög,  das  er  c.  f.  g.  gnedig  schriben 
ettwas  gnoszen,  so  wellen  wir  derselbigen  e.  f.  g.  zu  sonderm  ge- 
fallen sinen  kinden,  oder,  ob  dy  nyme  weren,  im  als  jeren  erben,  alles 
dasghin,  so  in  unsern  gebieten  vorhanden  unnd  daruff  wir  in  crafft  unser 


46  1529  y^'^^  ?^-  ^''-  '^^• 

oberkeit  von  we^cn  seiner  bösen  vcrhandlunij  billich  band  «i^eschlagcn, 
volo-cn  und  oedyhcn  laszen.  Das  mag  er  furcr  durch  einen  seinen  vol- 
mechtigen  anwald.  wan  im  geliept,  vordren  und  beliendigen.  Das  haben 
wir  e.  f.  g.,  in  desz  mog  verstendigen,  uff  gncdig  ansinnen  nit  wellen 
verhalten.  Dan  e.  f.  g.,  dy  gott  der  almechtig  seliclich  ze  bewaren  5 
crerüch,  lieb  und  dienst  ze  bewysen,  sindt  wir  wol  gneigt.  Datum  den 
xxix'^^"  Juli  etc,  xxviiii. 

Entwurf.    St.-A.   Basel.    Missiven  A  28,  bl.  2J7  v. 

46.  ^529  y^^^i  30. 

Bürgermeister  iuid  rat  der  Stadt  Basel  sicßiern  auf  ansuchen  der    10 
commissarien  der  zu  Speyer  versammelten  filrsten  dem  domcapitel  von 
Basel  und  dessen  gesandten  freies  geleite  in  Stadt  und  gebiet  Basel  zu 
für  die  zeit  der  handlung  zwischen  ihm  und  der  Stadt. 

Wir,  Adelberg  Meiger,  burgermeister  unnd  der  rat  der  statt  Basell, 
thund    khunt  allermenngclich,  das  wir  uff  annsuchenn  der  hochglertenn    15 
.  .  .  Jacob    Sturtzelnn    vonn  Buchhaim,    beider    rechtenn    doctor,  Hanns 
Bechtoldenn  vonn  Rinach,  Battenn   vonn  Pfirt,  Hanns  Friderichen  vonn 
Lanndeck  unnd  Jacob  Richenn  vonn  Richennstein,  als  verordnet  comis- 
sarienn  der  .  .  .  churfursten,  fursten,  prelaten  unnd  anndernn  stenndenn 
des  heiligenn  Romischenn  rychs,  unnserer  gnedigstenn  unnd  gnedigenn    20 
hernn,  uff  jungst  gehaltnem  rychstag  zu  Spyr  versamlet,  den  erwurdi- 
genn   unnd    edlenn  hernn  thumpropst,  dechann  unnd  capittell  der  me- 
rernn   stiftt  Basel    oder  irnn  volmechtigenn    gsanndten    anwälden,  ouch 
allenn  denenn,  so  sy  unngevorlich  mit  inenn  bringenn  werdenn,  ein  fry 
sicher  strack  gleyt  unnd  trostung  für  unns  unnd  alle  die  unnsernn  unnd    25 
die,  so  unns  unngeforlich  zu  versprechenn  stonnd,  inn  unnser  statt  Basell 
unnd   gepiet  ze  komenn,  darinne,  so  lanng  die  gutliche  hanndlung,  so 
zwuschenn  inen  unnd  unns  furgnomenn  wurt,  wäret,  gönn,  stonn,  wannd- 
lenn  unnd  vvaffernn  unnd  widerumb  vonn  dannenn   ann  ir  sichere  gwar- 
samy,  gebenn  habenn;  geben  inenn  ouch,  das  inn   unnd  mit  krafft  disz    3° 
brieffs,  doch   das    sy  oder  die  irenn,  so  lanng  sy  also  inn  unnser  statt 
unnd  gepiet  sind,  sich  gegenn   unns  und  den  unsern  gleydlichenn  unnd 
wie  gleyds  recht  haltenn  sollenn:  inn  urkhund  disz  brieffs,  der  mit  unn- 
serm  annhanngendenn  secret  insigel  bewart  unnd  gebenn  ist  den  dryssig- 
sten  tag  des  monatz  julii  nach  Cristi  unnsers  liebenn  herrenn  unnd  er-    35 
losers  gepurt  funffzehennhundert  zweintzig  unnd  nun  jar  zalt. 

Original,  pergament,  mit  dem  hä?igende?i  secretsiegcl  der  stadt.  St.-A. 
Basel,  Bischöfliches  Archiv,  urk.  ?ir.  42.  —  Druck:  Basler  Urk.-buch 
bd.  X,  nr.  gi. 


Nr.  47 — 48.  T52g  Jtili  ?/.  47 

47.  1529  Juli  .?/. 

Aus  den  %vochenausgabe7i  sampstags  noch  Jacobi. 
Ratscosten:  Item   vi  Ib  xiiii  ß  vi  d  ist  über  Hannsen  Huber,  vonn 
Brattelenn,  so  mann  eins  todstichs  halb  berechtigen  vvollcnn,  inn  gfenngk- 
5    nus  ganngen.  —  Item  vi  ß  vonn  im  ann  das  recht  ze  furnn. 
St.-A.  Basel,   Fi?ianz  G  14,   s.  10S6. 


48,  [^529  y^ii]^) 

Instruction  von  wegen  des  burgrechtenns  ein  ersame  statt  Strasz- 
burg  belangenn. 

10  Item    zum  erstenn:  In  deren  von  Straszburg  vorred,  den  vorsitz, 

namen  unnd  jarzal  des  burgrechtenn  belangen  etc.,  wer  billichenn,  dwyl 
wir  dry  stelt,  namblich  Zürich,  Bern  unnd  Basell,  dy  eltestenn  in  dysem 
burgrechtenn  werenn,  das  zuvor  miteinander  angfengt  unnd  ingangen, 
das  wir  dan   jetzund    ouch  vor  und  dy  von  Straszburg  als  dy,  so  erst 

15  nochmols  angnomen  wordenn,  nochgestelt  wurden.  So  aber  dy  vonn 
Straszburg  je  vermeinen  wellen,  es  würd  innen  an  andrenn  orttenn 
unnd  endenn  an  jerem  alten  harkomen  unnd  eren  sitz  ettwas  nochteyl 
pringen,  megen  wir  innen  den  vorstant  wol  gönnen  unnd  zulaszenn, 
doch  das  es  den  namen  ein   „cristlich   burgrecht"    unnd   nit    ein    „crist- 

20  licher  nachburlicher  verstaut",  als  dy  von  Straszburg  vermeinen  wellen, 
behalt,  desglichen  das  dy  jarzall  uff  funffzehen  unnd  nit  zehen  jar  gesetzt 
werd. 

Item  die  funff  erstenn  artickell  lond  wir  zu,  wy  sy  durch  dy  von 
Straszburg  vergriffen,  dan  sy  der  ersten  meynung  vast  glichfermig,  doch 

25  das  das  wort  cristlich  burgrecht  unnd  nit  cristlicher  nachburlicher  ver- 
standt  darin  gelipt  werd. 

Denn  sechsztenn  artickel,  dy  hilff,  so  man  denen  von  Straszburg 
thun  miest  ob  sy  deren  not  würdenn,  belangenn,  verstend  wir  des 
geschiitzes  halbenn  also,  das  dy  von  Straszburg,  w^in  sy  dy  unnserenn 

.^o  erreichenn  mögen,  innen  geschütz,  stein,  pulter  unnd  proviand  umb 
ein  zimlichen  pfennig  zuzefieren  oder,  so  sy  zu  innen  hinab  kemen, 
ze  geben  schuldig  sin  sollen,  sunst  wer  es  innen  unmöglich,  dan  sy 
miestend  sollich  geschiitz  unnd  proviand  mit  eim  gwalt  haruff  vertigen. 
So    sy  dan    selber    ein  solchen  gwalt  hettenn,  durfftend  sy  unnser  nit, 


■■"^ 


48.  ')  Z7i?n  datiun  ist  zu  beachten,  daß  die  instritclion  vom  22.  Jtili  bereits  niitteilungen 
zur  sacke  enthält ;  es  handelt  sich  hier  um  eine  spätere  instrtution,  deren  entstehung  in  die 
zeit  der  Beratungen  itber  das  Straßburger  burgrecht  auf  der  tagsatzung  zu  Baden,  2j.juh 
bis  4.  august,  fallen  dürfte. 


48  /S2P  JuH.  Nr.  48. 

doch  so  sollemi  s\-  veroonncn  unnd  ziilaszcn,  so  es  sich  begeh,  das 
man  also  hinal)  ziehen  miest,  unnd  zu  heschi'itzung  der  unnsern  ein 
zinilich  \'cltgeschutz  niitnemen  wind,  das  man  dan  darzu  puHer  von 
dem  pulfer,  so  sy,  wy  harnoch  xolgt,  hyhar  legen  werden,  nemen 
mag-,  sunst  mögen  wir  den  articlcel,  wy  er  durch  dy  vonn  Straszburg  5 
angesetzt,  wol  pliben  lassen.  Doch  das  kein  sum  der  laiechtenn,  so 
wir  innen  schicken  wurdenn,  gmeldett,  sunder  uff  zehen  tuscnt  mer 
oder  mynder  je  noch  gelegenhcit  der  sach  unnd  beratschlagung  der 
andren  stetten  gesetzt  ward,  desglichenn  soll  des  zusatz  halber  kein 
meidung  beschehen,  sunnder  gar  harusz  getan   werdenn.  10 

Denn  sybendenn  artickel  inhaltende,  so  sich  krieg  hcl^cnn,  im 
land  erhiebenn,  wy  dy  vonn  Straszburg  unns  zu  hilff  sollen  komen  etc., 
land  wir  plibenn,  wy  dy  von  Straszburg  den  vergriffen  habenn,  doch 
der  gestalt,  wan  sich  also,  do  got  vor  sig,  krieg  heben,  im  land  zu- 
tragen, das  sy  dan  uns  allen  monat  anstatt  ir  hilff  iii"»  gülden  ze  geben  15 
schuldig  sin  sollen,  zu  dem  das  pulfer  unnd  weyszen,  so  sy  also  hy 
har  erlegen  werdenn,  ouch  angriffen  mögen. 

Denn  achten  artickell,  das  pulfer  unnd  körn,  so  ein  statt  Strasz- 
burg hyhar  erlegenn  soll,  betreffen  etc.,  lond  wir,  wy  dy  vonn  Strasz- 
burg denn  angesetzt,  plibenn,  doch  das  sy  x^i  vierteil  wyszen  unnd  20 
nit  rockenn  erlegen,  unnd  dwyl  sy  innen  ein  kästen  darzu  ze  geben 
begerenn  unnd  keiner  vorhanden,  sunder  man  erst  einen  buwen  musz, 
soll  uff  dem  tag  zu  Baden  by  den  andren  stetten  angesucht  werden, 
demnach  vermelter  wysz  in  unser  aller  namen  do  lygen  württ,  ob  sy 
uns  dan  den  nit  helffen  buwen  wellen.  25 

Den  nunden,  zehendenn,  eylfftenn,  zwelfftenn,  dryzehendenn,  vier- 
zehenden,  funffzehenden  unnd  sechzehenden  artickel  lend  wir  pliben,  wy 
dy  von  Straszburg  dy  vergriffen  haben,  doch  das  dy  jarzall  dyses  bürg- 
rechtenn  uff  funffzehen  jar  gesetzt  werd. 

Denn  sybenzehenden  artickel,  das  schweren  betreffen,  dwyl  der  30 
ratt  unnd  dy  xxi  von  Straszburg  deren  uff  li,  darzu  alle  schoffel  sind, 
gwalt  von  der  gmeind  dysz  burgrecht  uffzerichtenn  unnd  ze  schweren 
haben  werdenn,  domit  dan  kein  nüwerungen  by  innen  angefengt,  lend 
wir  es  darby  pliben  unnd  mit  dem,  das  sy  an  statt  ir  gmeint  schweren, 
vermegig  sin.  35 

Denn  xviii.  artickel  inhabende,  ob  der  zyt  sich  etwas  zutrieg,  das 
on  recht  nit  vertragen  mocht  werdenn  etc.,  lond  wir  by  dem  vergriff, 
den  dy  von   Straszburg  deshalb  gton,  plibenn. 

Original.     SL-A,    Basel,     Straßburg    A  I.    —     Vgl.   Strickler,   bd.  II, 
nr.  663  c.  40 


Nr.  4g.  152g  August.  49 

49.  LS ^9  August. 

Anno  praememorato   1529  in  mense  Augusto,   licet  antea  et  sae- 

pJLis    de  egestate  gravaminibus,    ruina    vel    interitu    in    conventibus    cx- 

positum    inculcatuni    et  rogatum   sit,  pergit  tarnen  fiscalis  camerae  Spi- 

5    rensis  et  episcopum  absolvenduni  scptingentos  trigenta  quinque  aureos 

niandato    cogit.    Ibi  tum    episcopus    legationem  Spiram    niittit  et  docet 

quoniam  corani  regia  majestate  et  statibus  imperii  saepius  jam  nomine 

ecciesiae    Basiliensis,    ut    quae    omnino    debitis    gravata    et    suis  juribus 

destituta,  conquestum   et  rogatum  sit. 

10  Jubet  ergo  legatione  ipta  ea  omnia  repeti  et  addi. 

Primo,  quod  magnis  sumptibus  castra  episcopatus  sint  in  debitis 
structuris  retinenda,  ne  in  totum  collabantur,  et  quod  quasi  nuHus  inde 
sit  proventus. 

Secundo,  quod    in  praeteritis    belHs  et  dissidiis  inter  domum  Au- 

iS    Striacam  et  Helvetios  (dum  antecessores  sui  sese  veluti  mcdiatores  in- 

terponerent)  ingens  summa  pecuniae,  quo  semper  hujus  modi  composi- 

tionibus  congregationibus  vacare    et   adesse  possint   foenori  accepta  et 

etiamnum   liodie  nondum  redempta,  sed  annuo  redditu  persolvenda  sit. 

Tertio,  quod  in   bellis  Burgundiae  ob   viciniam  episcopatus  subditi 

20    multa  mala  passi  captivitate,  igne,  praedationibus  afflicti,  pagi  et  domus 

destructae,  redditus  et  proventus  extincti,  nee  hodierno  die  nondum  sibi 

restituti  sed  deperditi  extent. 

Ouarto,    quod    proximior    antecessor    Christophorus  episcopus  pro 

exactionibus  imperii  quingentos  aureos  solvere.    Et  ipse  jam  Philippus 

25    episcopus    pro    confirmatione    impetranda    apud    sumrnum  pontificem  et 

acceptandis   regalibus  apud  impetratoriam   majestatem  graves  impensas 

facere  coactus  sit. 

Ouinto,   quod    subditis    ne    nummum    quidem  imponere  possit,  sie 
et  nee  a  clero  ob  tempora  difficilia  et  deteriora  collectam  ulla  vel  sub- 
30   sidium  petere  ausit. 

Sexto,  quod  nihil  amplius  restet  de  bonis  episcopatus,  ([uod  possit 
pignorari,  hypothecari  vel  dividendi.  Omnia  enim  esse  prius  aliis  vel 
ad  summum  obligata  vel  omnino  distracta. 

Ultimo  rogat,  ut  ab   impositione  ista  imperiali  über  pronuncietur. 

,5    Non  nihil  esse  in  viribus  nee  facultate    et  si    in    ali(]uo  diffidant,    offcrt 

se  id  omne  minutim  doccre  et  monstrare  velle,  simulque  petit  commis- 

sariiim  ad  id   destinari,    quod  ita  se  episcopatus  gravamina  habere  ex- 

ploret  et  re  vera  cognoscat. 

Notiz.     General-Landes- A.   Karlsruhe,  Hamids chriften  nr.   iJjS,    bl.  S2. 


Basler  Reformationsakten,   IV. 


50  '5^9  -'^"gfi^f   '•  Nr.  ^o. 

50,  1529  August  I 

Als  die  vorordnetcnn  eins  ersamcn  rots  zu  Basel  begcrt  zu  ver- 
nemenn.  wellier  gestallt  die  thunibhcirn  veriucyncnu  bA'wonuno-  inn  der 
stat  ze  liabenn,  daruf  die  verordnetenn  tliunibhcrn  nachvolgennde  niey- 
iiunt;-  unns,  den   undertadingernn,  angezeigt'):  5 

Erstlich:  Xochdeni  disse  Hohe  stifft  vor  viel  hundert  jorenn  vonn 
Romschenn  keisern  unnd  kungenn  crlich  unnd  loblich  gestifft,  ouch 
den  thunibherrn  vonn  geistlichcnn  unnd  weltlichenn  oberkeiten  orde- 
nung  unnd  Statuten  gegeben,  wie  es  inn  der  kirchen,  ouch  usserhalb, 
mit  regierung  irer  zitlichenn  guterenn  soll  gehalltenn  werdenn,  sie  und  10 
ire  voreiteren  ouch  viel  hundert  jor  dasselb  also  gehalten,  pflicht  und 
eydt  darüber  gethan,  so  begerendt  sie  uf  das  ernstlichist,  wo  möglich 
zu  erlangenn,  sie  nochmoln  by  solicher  ordenung  blibenn  ze  loszenn, 
alszdann  wellennt  sie  nyendert  lieber  dann  hie  ir  personlich  residentz, 
wie  hievor,  haltenn.  15 

Wa  aber  soliches  diser  zit  nit  zuerlangenn,  so  muszenn  sie,  domit 
den  angenomnen  Statuten  unnd  stifftungen  genug  beschehe,  solich  irs 
thumbstiffts  residentz  anderswo  habenn,  unnd  begern  daruf  ire  bücher, 
Ornaten  unnd  anders,  inenn  zustendig,  so  disser  zit  inn  der  kirchenn 
bewart,  volgenn  ze  loszenn.  20 

Unnd  nochdem  sie  inn  der  statt  unnd  deren  gepieten  huser,  zins, 
zechennden  unnd  anders  habent,  so  mögen  sie  lydenn,  mit  einem  er- 
samenn  rot  deshalbenn  inn  einen  verstandt  ze  kommenn,  als  ire  huser 
obgemelt  mit  dienernn  zu  besetzenn,  inen  ire  zinsz  unnd  gultenn,  so  sie 
inn  oder  usserhalb  der  stat  vallenn  habenn,  noch  irem  bevelch  innze-  25 
nemenn,  sonstenn  ouch  anders  ze  hanndlen  unnd  schaffenn,  unnd  das 
sie  zu  yeder  zit  noch  ir  gelegennheit  fry,  sicher  inn  unnd  usz  der  statt 
von  unnd  zu  irenn  huseren  rytenn  unnd  darby  sin  mogenn,  vonn  iren 
dienerenn  rechnung  zu  empfohenn,  derglich  das  ir  usz-  unnd  innze- 
furenn  noch  irem  gevallenn  unnd  zu  verkouffenn,  ouch  andere  ire  henn-  30 
dell  unnd  geschefft  zu  volenden,  wie  mann  dann  soliches  mit  einande- 
ren zu  gutem   verstandt  mechte   kommen. 

Daruf  sollennt  die  verordnetenn  eins  ersamenn  rats  unns,  die  unn- 
dertadinger.  irs  gemuts  ouch  verstendigenn,  verrer  darunder  wiszenn 
ze  hanndlcnn  unnd  die  sachenn,  soviel  möglich,  ze  furderenn.  35 

Origi?ial.  Si.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handlung  O  10,  mit  dorsalvermerk 
Dises  ist  einem  rath  der  stat  Basel  zugestellt  sontags  den  ersten 
augusti  a"   etc.  xxix°    durch    die    comissarien  des  rychs  stenden.  — 


50.    ')   Sachlich  ist  diese  angelegenheit  in  der    Handlung   \on   wegen   der  thümherren, 
/)'.  R.  A.,  bd.   ly,   nr.   ^^^  bereits  niedergelegt.  40 


Nr.  ,-/.  '5^9  August  i.  51 

Kopie  ebe7ida,  Bischöfliche  Handlung  O  4,  hl.  4.  —  U eher  einst imme7ide 
kopie7i  aus  dem  XVII.  j hl.  Getieral- Landes- A.  Karlsruhe,  Handschriften 
nr.  133S,   bl.  66  v.  und  Akten  Dooistift  fasc.   13g,  hl.   775. 

51.  1529   Atigiist  I. 

5  Bürgermeister    und   rat   der  stadt   Constanz  an  der   stett  Zürich 

und  Bern  «^esanten  ratsbotten,  jecz  zu  Baden  v^ersamelt. 

Unser  gesante,  die  b}^  uch  und  unserer  guten  frunden  von  Basel 
desz  Straszburgischen  burgkrechts  halb  zu  Baden  gewesen,  habent  uns 
alle  handlung  und  under  anderni,   was  mainung  die  gesanten  von  Basel 

10  sind,  fürgehalten.  Weihes  iren  von  Basel  verhalten  wir  uns  kains  wegs 
versehen  hetten  in  bedacht  der  erbaren  und  gnugsamen  Ursachen,  die 
unsere  gsanten  vor  uch  luter  habent  dargetan.  Und  wir  achtent  noch- 
mals, so  sy  die  selben  erzellten  Ursachen  betrachten,  so  werden  sy,  das 
uns  unser  statt  ehafifte  pliben,  kain  beswarnusz  haben,  auch  nit  begeren, 

15  das  uns  die  selbig  uffgehalten  werden  solt.  Harumb  langt  an  uch  unser 
.  .  .  beger,  ir  wollend  bi  denen  von  Basel  gutlichen  an  sin,  das  sy  der 
Sachen  zu  gut  und,  damit  die  dest  zu  fruchtbarer  endschafft  kumme, 
desz  orts  uns  unserer  rechten  und  herkummens  nit  vorzesin,  besunder 
hy  den  vorstand  uns  pliben  ze  lassen  geruchen  wellend.  So  sy  doch  in  dem 

20   sichnichtzvermindrend,  ouch  desz  iren  nichts  hingebent  nochfarenlaszent. 
Ob  aber  sy  ires  furnemens  ze  beharren  vermainent,  so  werden  wir 
by   dem    bschaid,    den    ir  von  unseren  gsanten  verstanden  habent,  pli- 
ben und  verursacht,  uns  diser  sachen  ze  entschlachen. 

Und  ob  es  je  dise  gstalt  haben  sollt,  damit  dann  die  selbigen  von 

25  Basel  und  ir  nit  gedulten  mogent,  das  wir  von  unser  ehaffty  oder 
ettwas  ander  ursach  wegen  dises  burgkrecht  zu  verhindern  willens  syen, 
so  wellen  wir  uch  desz  kain  intrag  thun,  besunder  unsern  gemeinen 
und  lieben  mittburgern  von  Zürich  hierinn  zulaszen  und  bewilligt  haben, 
für  uch  selber  mit  denen  von  Straszburg  ze  handien  und  burgrecht  an- 

30   zenemmen. 

So  aber  die  von  Basel  uns  an  unserm  herkommen  kain  intrag 
thimd  und  desz  Vorstands,  wie  billich,  gestattend,  so  wollend  wir  uns 
die  abredung,  wie  die  beschehen  ist,  gfallen  laszen,  unangesehen,  das 
uns  besser  und  mcr  fruchtbar  beduchte,  das  die  zal  der  xv  jar  uf  nun 

35  X  jor  gesteh,  deszglich,  das  jetzo  zu  Verhütung  kunfftiger  zwytracht 
erörtert,  ob  ettwas  gwunnen  wird,  wie  sich  mit  dem  selbigen  gehalten 
sollt  werden,  wie  wol  wir  zu  got  trostlicher  hoffnung  sind,  er  werde 
vorsin,  das  kain  kriegsubung  soll  beschehen  .  .  .  Datum  uff  den  1.  tag 
augusti  anno  29. 

40  Stark  durchkorrigierter  cntwur f.  Stadt-A.  Konstanz, Missiven  i S2g,  nr.iSg. 


52  1529  Au^<ust  4  -5-  ^^'■-  52—35- 

52.  /f^P  August  4—s. 
Die  resideiis  ilcr   Hohen  slitTl  wunlt  ;;ccn  Frcybiirj;  im  Hre}'sz}j;aw 

geleimt,  hcstiniht   und  an<;c.setzl. 

Als  nun  diese  Haslische  handluno-  den  4.  und  f).  aug.  zuo  Freyhurg 
capilulariter  referiert   und  in   deliberation  gezogen,   ist  concludiert,  mit     S 
der  statt  Freyburg  der  rcsidens  halber  ze  handien,  wie  volgender  tagen 
bcschehen,  auch  alle  und  yede    hcrrn    canonici    unnd  cai^lön    dahin  ad 
residentiam  mit  nachbeschribner  missiff  requiriert  und  erfordert  worden. 

Xotiz.    General- Landes- A.  Karlsruhe,   Handschriften  nr.   I33<S,   bl.  63. 

53.  1 52g  August  j.    10 
Adelberg  Meyger,   bürgenneister   der  statt  Basel,  an  Müliuisenn. 
Uwer    getreuw    schribcnn    der    lantzknecht    halben,    w}'    dy    dem 

reysigen  zug  nochziehenn,  haben  wir  alles  inhalts  v^ernomen  unnd  ist 
nit  on,  wir  sindt  bericht,  wy  dyselbigen  dem  reysigen  zug  gen  Stok- 
kach  zu  nochgezogen,  unnd  achtenn,  glich  wy  der  reisig  gezug  geteylt,  15 
also  werden  dy  lantzknecht  auch  geteylt  werden,  unnd  können  noch 
nit  anders  vernemen,  dan  das  sy  key.  majestät  in  ^'taliam  entgegen 
ziehen  sollenn.  Des  tags  Baden  halb  unnd,  was  daruff  gehandelt,  achten 
wir,  ir  nun  dolme  von  euwern  gsanten,  so  anheimisch  komen,  gnüg- 
sam  bericht  empfangen.  .  .  .  Datum  den  v*^"  augusti  anno  etc.  xxviiii.  20 
Entwurf.      St.-A.   Basel,   Missiven  A  28,  bl.  23g. 

54.  1329  August  5. 
Basel  dem  schultheyszen  zu  Liestall  tind  den  übrigen  landv'ögten. 
Wir,  Adelberg  Meyger,  burgermeister  unnd  ratt  der  statt  Basell, 

empietenn  .  .  .  Hans  Gebhartten,  schultheyszen  zu  Liestall,  unnsern  grus  25 
unnd  wollenn,  das  du  den  kilchennpflegerenn  ernstlich  empfelhest,  das 
sy  alle  jargezeit  unnd  gevelle  der  kilchenn  zum  vlyssigisten  inziehenn, 
niemans  nüt  nachlassen  tiegen  unnd  dir  jerlichen  rechnung  dorumb 
thun,  unns  furer  dy  anzezeugen.  Das  wollen  wir  vonn  innen  gehept 
haben.    Datum   (\q,\\  v*^'"  augusti  anno  etc.  xxviiii.  3° 

Glicher  gstalt  werd  allenn  vegten  gschribenn. 
Ejitwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,   bl.   23g  v. 

55.  J529  August  5-. 
Thumbprobst,    stathalter    und    capitel    der    meren    stifft   Basel    .   .   . 

Ambrosio  Wydman,  doctor,  thumbhern  zu  Augspurg  und  Basel,  probst   35 
zu  Tubingen. 

Es  hat  .  .  .  her  Xiclaus  von  Dieszbach,  dechan  unnser  stifift,  im  fur- 
genomen   gehebt,   sin  canonicat  unnd   zudem   die  prelatur  des  decanats 


Nr.  ^6 — 57.  152g  August  5—6.  53 

vonn  banden  ze  loszenn  und  dieselbigenn  einem  andern  zuzestellen. 
Unnd  als  aber  unns  nit  wenig  an  einem  dechan  gelegen,  da  dieser  des 
capitels  hendel  unnd  geschefft  dirigirn  unnd  leiten  musz,  ouch  ordi- 
nariam   Jurisdictionen!    in  alle  person  des  gestifftz  zu  execucirn  hat,  so 

5  haben  %uir  den  dekan  gebeten,  uns  mit  keiner  uberlastigen,  joch  ouch 
untoglichen  personen  des  canonicat,  derglich  dechani  halb  zu  beladen, 
sondern  im  amt  zu  verbleiben.  Unnd  nochdem  im  aber  von  wegen 
anderer  siner  geschefften,  wie  er  furgeben,  nit  gelegen,  solich  officium 
selb   zu  verwalten,  hat  er  sich  dohien  begebenn,  wa  im  umb  ein  pre- 

10  latur  unnd  besannder  das  archidiaconat  geholffen,  das  er  dannocht  be- 
dacht, by  demselbigen  das  canonicat  zu  behalten  und  das  dekanat  je- 
mandem abzutreten,  der  dem  capitel  genehm  tväre,  uwerhalb  soviel  anzeig 
gebennde,  als  ob  uch  am  archidiaconat  nit  viel  gelegen  unnd  das  ir 
solichs,    dwill    es  doch  nutzt  ertrug,  blosz  ein  dignitet  were,  gern  von 

15  handen  wurden  loszen,  in  zvelchem  sinne  wir  euch  schreiben  sollten. 
Sofern  ihr  mm  flicht  die  absieht  haben  solltet,  hier  zu  residieren,  so 
bitten  wir  euch,  ir  woUennt  unserm  hern  dechan  vorberurtz  archidia- 
conat zuston  loszen,  domit  unnd  wir  ine  pro  canonico  by  uns  behalten 
und  zvir   das   dekanat   an  jemanden,    der  uns  genehm  ist,  übertragen 

20   können  'j.     Datum  Friburg  den  v.  tag  augusti  anno  xxix. 

Entwurf.      General- La?ides-A.    Karlsruhe,    Copialbuch  nr.   JJß,   bl.   2g. 

56.  ^529  August  5. 

Aus  einem  brief  des  Sigmund  Brandisser  unnd  Jacob  Frannckfurtter, 

doctor,  ati  die  regierung  zu  Innsbrugg. 

25  Von  der  letzten  tagsatzung  zu  Baden  hat  man  nur  erfahren,  daz 

sy    kain    particular    sachen  furgenomen,    niemannds    auf  sein  anbringen 

kain    anntwurt    geben,    sonnder    sich    die    von   Zurch    offennlich    haben 

mercken    lassen,    sv    wollen    dem    bischoff   unnd    stifft  Costanntz,    noch 

sonnst  yemannds  nit  ain  phenning  verfolgen  lassen,  noch  ire  arrest  ennt- 

30   schlahen,   es  ervolge  dann  zuvor  inen,  den   von  Bern  unnd  Basel,  alles, 

daz  inen  arrestiert  sey.   —    Datum  Überlingen  am  funfften  tag  augusti 

anno  etc.  xxix*®". 

Original.    Landesregierimgsarchiv  für  Tirol  (Innsbruck),    chronologische 
AmraserakteJi,  fasc.   2. 

35   57.  1529  August  6. 

Adelberg  Meyger,    bürgermeister  der  Stadt  Basel,    an  Costenntz. 
Unns    hatt    diser    stund    gloublichen    anglangt,    wie    das    alles   das 

55.    V    Unter    demselben    datum  gibt   das    kapitel   dem    dekan   von  Diesbach   kenntnis 
von  seinem  schritt,  der  ihm  vom  dekan  schon  früher  nahegelegt  worden  ist  ?ind  den  es  erst 
40   jetzt  auf  dessen  neuerliches  schreiben  getan  hat.      Entwurf,   ebenda  bl.   sgo. 


r>-l  /,-_'<;   .  lugiisf  ö  -  y.  Nr.  ^'tV— fy. 

^^sclu'itz,  so  /u  ViinslMiick  l)ish;ir  ,i;cslaimcleii,  s(j11  fürilorlich  hariis  ^onn 
Nessclwaniigcn  ^efertiiit  iiniul  i^cfuhrt  wertlcnn.  Zudem  so  sind  xiii"^ 
Xidcrlenndischc  leisegcnii,  welche  ult  Iiinachte  nacht  zw  Hi ysach  Ii«4cn 
werden,  uft"  dem  weg  gönn  Nesselwangcn  zu  den  anndernn  Burgundischen 
reisigen,  bystand  unnd  liiltV  zu  tlifuid.  Dcszghchcnn  so  ziehennd  ettlich  5 
lanndtzknecht  by  uiins  für,  die,  als  s}'  selbs  sagen,  auch  gönn  Nessel- 
wanngen ze  ziehen  bescheid  halien.  Dicwil  nun  sollichs  der  red,  so 
bishar  usgossenn,  namblich  das  gmelter  reisiger-  unnd  fuszzug  key'^''' 
mt.,  so  inn  Ytalia  ankomenn  werd,  inn  gmelt  Ytalia  enntgcgenn  ziehenn 
solle,  ganntz  widerig  unnd  ungemess  ist,  inn  annsehenn,  das  wir  bericht,  10 
das  key*".  mt.  dises  jars  inn  Ytalia  anzekomen  nit  furnemens,  zudem  ouch 
sich  der  weg  vonn  Ynszbruck  gen  Nesselwangen  und  von  dannen  Ytalia 
zu  keinswegs  verglichen  will,  und  deshalb  niemands  wissens  mag,  wo- 
hin sich  solcher  zug  strecken  und  den  hals  hinwenden  will,  und  dann 
nutzit  zu  verachten,  ist  an  uch  unnser  fruntlich  pitt,  ir  wellend  uwer  15 
ernstlich  und  trüwe  erfarung,  was  doch  angeregter  zug  furzenemen 
und  wohin  ze  ziehen  willenns  iiaben,  und  uns  desz  alsdann  uff  unnsern 
eignen  costen,  so  tag  so  nacht,  verstendigen  .  .  .  Datum  den  vi^i'"  au- 
gusti  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.     St.-A.   Basel,  Mlssivefi  A  28  bl.  23Q  v.  20 

58.  152g  August  6. 
Aus  einem  brief  des  regimennt  zu  Intisbruck  an  k'önig  Ferditia^id. 
.  .  .    Wir   schreyben   yetz  der  regierung  zu  Ennssiszhaim,  wie  sy 

unnsers  bedunckhens  denen  von  Basel   unnd  Mulhausen  auf  ire  schrifft- 
lichen  ersuechen  von  wegen  der  arrestierten  geistlichen  zehendten  unnd   25 
gulten    anntwurt    geben  sollen  innhalts  beyligennder  coppey  .  .  .  Datum 
6.  augusti  1529. 

Kopie.       Lajidesregierungsarchiv  für    Tirol   (Ifms brück),    Kopialbücher, 

An  die  kö?iig,  Majestät,    152J — 152Q,   bl.  ^SS. 

59.  ^S^g  August  7.   30 
Die  statthalterei  zu  hinshruck   an   die  regierung  zu  Ennssiszhaim 

ivegen  Basel   und  Mulhawsen,  geistlich  zehend  und  gulten. 

Die  kn.  mt.,  unnser  gnedigister  herr,  hat  unns  verschiner  tag 
unnder  annderm  zugeschriben  unnd  bevolhen,  wir  solten  euch  auf  der 
von  Basel  unnd  Mulhaussen  begern,  so  sy  von  wegen  der  gaistlichen  35 
zehenndten  unnd  gulten  an  euch  gethan,  beschaid  zueschreiben,  und 
darneben  zwen  ratsieg,  von  irer  kn.  mt.  hof-  unnd  kriegsraten  darüber 
gestellt,  zugeschickht,  deren  abschrifften  wir  euch  hieneben  auch  zu- 
sennden.     Darauf   haben    wir    die    Sachen,    wie    die    an  in  selbs  gestalt 


Nr.  S9.  '529  August  7.  o5 

sein  unnd  bey  disen  geferlichcn  Icuffen  unnd  zeitten  eindringen,  auch 
die  vermelten  zwen  ratsieg  mit  vleisz  bewegen,  unnd  finden  gleichwol 
auf  bed  weg,  zu  thun  oder  zu  lassen,  grosse  beschwerden  unnd  sorgen 
ainer  bosern  nachvolg,  die  kome  dann  schnell  oder  mit  der  zeit,  wie 
5  ir  in  eurm  schreiben  an  die  kn.  mt.,  so  unns  auch  furbracht,  wol  be- 
dacht habt. 

Unnd    dieweik    wie    ir    selbs    wisst,   bey   diser   lewt  ubermuttigen 
bösen   willen  steet,  wann  unnd  warumb  sy  wellen  ainen  krieg,  darzue 
die    kn.  mt.  unnd   derselben  Erblannde  diser  zeit  nit  gefaszt  noch  den 
10   zu  begegnen  veraint  sein,  anzufahen,  so   hat  unns  vor  unnd  ee  wir  eur, 
auch  der  kn.  mt.  unnd  derselben  hoff-  unnd  kriegszrate  schreiben,  be- 
denncken  unnd  ratsieg  empfangen,    für  not  unnd  guet  angesehen,  den 
von  Zürich    unnd  Bern    innhalt    beyligennder    copey    zu  schreiben,    als 
wir  gethan,  unnd  solliches  den  hauptleuthen  des  punds  zu  Swaben  auch 
15   angetzaigt,  damit  sy  des  ain  wissen  haben,  unnd  sein  der  anntwurt  von 
bemelten    stetten    bey    unnserm    aigem    poten,   so  noch  nit  komen,  ge- 
warten.    Werden    sy    sich    darauf  in   hanndlung  einlassen,    so  sein  wir 
enntslossen,    unns  mit  inen  ainer  relaxation   und   enntslahung  der  gots- 
heusser  gulten  zu  beden  tailen,   doch  unverzigen  und  unvergriffen  aines 
20   yedes    gerechtigkait    unnd    ains    austrags,    darüber  jetz    zu  vergleichen, 
unnd   wirdet  damit  die  ursach  des  kriegs  diszmals  abgelait,  daz  sy  nit 
furgeben    mugen,    man    halte    inen    gotsheusser,    darüber  sy  vogt  unnd 
schirmherrn    seyen,    ire    gulten  mit  gewalt  unnd  on  recht  vor,    welche 
ursach    dannocht  ainen  schein  hat  in  denen  gotsheussern  unnd  stifften, 
25   da    die    priester    oder    closterleut    sich    selbs  unnder  stett  unwesen  be- 
geben   haben    unnd   mit  irer  wonung  noch  bey  inen  beharren,  darumb 
dann    bey    unns    in    all    weg    für    ratlich    angesehen    ist,    das   denselben 
stifftungen  unnd  gotsheussern  ire  gulten  relaxiert  und  enntslagen  werden, 
wie  dann  des  spitals  zu  Mulhausen  gulten  sein  mochten. 
30  Aber  der  geistlichen  halben,    die   bey    den  stetten  nit  verharren, 

sonnder  von  inen  getzogen  sein,  als  die  von  der  Hochen  stifft  zu  Basel 
oder  annder,  sover  die  umb  recht  anrueffen  als  die,  so  vermainen,  die 
rechten  besitzer  zu  sein,  dennen  die  gulten  billich  volgen  sollen,  ob 
sy  gleich  unsicherhait  halben  nit  residiern,  dieweil  sy  des  nit  ursacch 
35  geben  haben  unnd  an  ir  schuld  ist,  mochte  unnsers  bedunckhcns  (wie 
auch  der  kriegszrate  ratsieg  dahin  lenndet)  denen  von  Basel  unnd  Mul- 
hausen derselben  geistlichen  anrueffen  wol  fueglich  durch  euch  an- 
getzaigt werden  mit  dem  erbieten,  das  man  inen  und  iren  verwannten 
gegen  denselben  geistlichen  anrueffenden  und  denselben  herwiderumb 
40  gegen  inen  unnd  gegen  den  zinszparn  guetern  unnd  inhabern  derselben 
an    den    orten    unnd    ennden,    da   es   sich  geburt,    unverzogenlich  recht 


;i!) 


i^2(^  .lu^nst  7.  Nr.  j^g. 


verschalVon  iinnd  des  rjestatloii  wolle,  der  zuvcrsiclU  umid  mit  I)C};er, 
ilas  s\-  sich  des  <;iitliclieii  crsetigen  imiul  hnun-^cn  lassiMi;  wo  des  nil, 
welle  man  vor  der  reiclis  renieruii«;.  dem  kay.  cainerj^ericlU,  dem  pundts 
zu  Swal)cii,  innhalt  der  crhaynung-,  oder  sonnst  vor  ainemyetlen  gleichen 
richter  ilaruml»  mit  ienn  t'urkomen  und  sich  enntschaiden  lassen,  oh  das  5 
erbieten,  inen  das  recht  zu  verscliatTen  unnd  erfolj^en  zu  lassen,  billich 
unnd  gnueg  sey  oder  nitt. 

Unnd  wo  die  sachcn  sich  noch  nit  verkert  hctten,  bedcucht  unns, 
ain  solh  schreiben  an  die  von  Basel  zu  thun  oder  darauf  muntlich  mit 
inen  zu  hanndln  se\',  damit  tatlicher  eingriff  \'on  inen  abgelait  oder  lo 
doch  aufgehalten  und  zeit  gewunen  unnd,  darinn  man  die  verainigung 
zwischen  der  Erblanndc,  davon  zu  Überlingen  am  jüngsten  geratslagt 
ist  unnd  derhalben  wir  in  disen,  auch  in  den  Vorlannden  eurer  Ver- 
waltung unnd  bey  den  S wabischen  herrschaffen,  lanndtag  zu  halten,  ge- 
raten haben,  aufrichten  unnd  sich  mit  der  selben  lanndtgemain,  auch  15 
anndcrn  hilffen  verfassen  unnd  den  glimpff  bey  dem  bundt  zu  Swaben 
unnd  anndern  anstossern  mit  dem  uberflissigen  nachsehen  und  erbieten 
erhalten,  und  nyemannd  sprechen  mocht,  man  hett  die  stett  on  not 
zum  krieg  verursacht. 

Dieweil    aber    ir,    wie    sich   die  sachen  taglich  verkern,  auch  wes   20 
die  leut  besint  seyen,   ee  unnd  basz  dann  wir  wissenns  und  erkanntnusz 
habt,    so    kunnen    wir    euch    von    kn.    mt.   wegen    hierinn    kain    anndere 
masz    geben    dann    allain,    das    ir    durch    obvermelt    oder  durch  annder 
fuegklicher    weg    unnd    mitl    nach   gestalt  der  Icuff  bey  euch  dise  sach 
dahin  abrichtet  unnd   hanndelt,    es  sey   mit  cnntslahung  der  geistlichen    25 
gulten   oder  annderer  gestalten,  doch  dz  man  sich  nichts  verzeiche,  da- 
mit ausz  diser  ursach  kain  eylennder  krieg  oder  sonnst  tatlicher  einfall 
diser  zeit  erwachse;  dann  wiewol  wir  gleich  euch  selbs  ermessen  mugen, 
daz    swer    unnd    schimpfflich    ist,    daz   man   den  leutten   in  dem,  des  sy 
weder    eer,    glimpf,   recht    noch    fueg    haben,    ires    gefallens  unnd  niut-    30 
willens    henngen    unnd    nachgeben    sollt,    unnd  zu  besorgen,  daz  damit 
kain    aufhorn  sein  unnd  daz  die  von  Zürich,  Bern  unnd  ire  anhennger 
darumb  von  iren   posen  practicken  bey  dem  gemainen  mann  unnd  auf- 
rurischen  gmuet  unnd  vorhaben  nit  absteen   unnd  inen  des  annder  Ur- 
sachen, wie  sy  mugen  erdencken  unnd  furnemen,  werden,  so  bedennck-    35 
hen   wir    doch    ennttgegen,    wie  ungefasst  zum  widerstannd  alle  lannd, 
die    es    berurn    mag,    unnd    wie    hoch    die    kn.  mt.    mit  dem   Turggen- 
krieg  belesstiget,  dz  besser  ist,  mit  etwas  nachsehenns  den  offnen  krieg 
zu   vermeyden  unnd  zu  erwarten,  was  neben  guetter  zuerustung  die  zeit 
für    ain    unbedacht  remedium  unnd  abwendung  geben  mug,    dann  sich   4° 
in  ain  gewisz  perickl  unnd   verderblichen  schaden  zu  begeben,    wolten 


Nr.  60 — 6j.  152g  August  7 — 8.  57 

wir    euch    auf   kunigclicher    mt.    bcvelh  unnd  für  unns  selbs  fruntlicher 
gueter  maynung-  unangezaigt  nit  lassen.  Was  ir  darauf  hanndlen   unnd, 
wie    sich    die    Sachen    für   unnd  für  zuetragen  werden,  das  wollet  unns 
yeder  zeit  berichten.     Datum   7.  augusti  anno  etc.   1529. 
5  Kopie.      Staatsfilialarchiv    Ludwigsburg,    Schivabc7ibüchcr    bd.    / ;    Vor- 

bände (is23~is34)>  ^'^■-   ^4^  ^'• 

60.  ij2g  August  7. 
Bürgerrechtsverzicht  des  Andres  Bischoff. 

Samstags  denn  vn''''"  augusti  anno  etc.  xxviiii  hatt  Andres  Bischoff 
10   sin    burgrecht    uffgebenn,    ist    ouch    also,    nochdem    er    den    abzug   eyd 
geschworn,  von   im   uffgnomen   wordenn.     Actum   ut  [supraj. 
St.-A.   Basel,    Öffnungsbuch  bd.  y,  bl.  2^2. 

61.  1^29  August  7. 
Aus  den  zvochenausgaben  sambstags  den  vii**^"  augstenns. 

15  Senndbrieff:  Item  xvi   ß  inn  die  empter. 

Schennckwin:   Item  x  ß  viii   d  denen  von  Mulhusen. 
Item  XII  ß  by  denenn   vonn  Zürich,  Schaffhusenn  unnd  Mulhusenn 
zum  Storken  verzert. 

St.-A.  Basel,   Finanz  G  14,  s.  io6'S. 

20  62.  ^S^g  August  8. 

Adelberg  Meyger,  burgermeister,  unnd  der  rath  der  statt  Basel 
an  Philippen,  bischoven  zu   Basel. 

Wiewol  wir,  gnediger  fürst  und  herr,  dhein  zwivelt  gehept,  dan 
das   der   angesetzt   tag   uff  Laurentii    gegen    den    funff  derffern  sin  fur- 

25  gang  genommen  haben  solt,  so  ist  doch  unversehen  furgefallen,  das 
ettlich  der  herren,  so  wir  zu  solcher  tagleistung  verordnet,  ilends  ver- 
ritten  müssen.  Deszhalb  wir  vermelter  tagsatzung  bitz  Bartholomei 
schierist  kunfftig,  allsdann  wie  jetzt  beschehen  sin  solt,  ze  handien 
Schub    gegeben,    u.   f.  g.    gantz    trungenlich  bittende,    sy  welle  solchen 

30  Verzug  nit  verargen,  ire  räth  diser  zyt  anheimsch  behalten;  aber  uff 
bestimpten  tag,  oder,  wo  u.  g.  ein  anderer  tag  basz  gelegen,  denselben 
ernennen  unnd  alldann  har  verfertigen.  .  .  Datum  ilends  sontags  den 
VIII.  tag  augusti  anno  etc.  xxix. 

Original.     Latides-A.  Liestal,  lade  II4   A,  thckc  614,  nr.   16S. 

35    63.  152g  August  8. 

'Ihumbprobst,  statthaltter  und  capitel  der  mehren  stifft  zuo  Basel 
a7i  Philip  Jacob  von  Andlaw,  senger  und  thumbhern  der  mehren  stifft 
Basel  und  probst  zuo  Kalttenbrun. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  q 


.\1>  Iciilcrs  (so  wir   mit  lictrüebtciii  hcrt/cn  und  «^^emücthcn  cffcrn) 
durch  (las  uns  unser  tluwnl)kircli  zuo  Basel  y^eslürinbt,  die  altaria  dorinnrn 
zerriszen   und  die  hildnüsz  gottes,  seiner  wiirdioen  niuotter  Mariae  und 
der    liehen    heiligen    zerschlagen    und    verprendt    worden,    wir    daselbst 
unsern    alttcn   vielhundertjarigen    gotsdienst    mit    singen   und   lesen,  wie     5 
der  \o\\  unsern  vorfahren  loblich  an  uns  koninien,  fürrer  nit  volbringen 
können,    nach    auch  weitters  daselbsten,   wiewol  und   wir  zum  höchsten 
darumb  geworben,  dazuo  gelaszen  wollen  werden,  haben  wir  (so  trachten 
und    bedenckhen    mögen,    was    wir    gott    dem   almechtigen   und  unsern 
stifftern    schuldig    und    besonder  bey  heil  unserer  seelen  gebunden,  so    lo 
wir  den   geniesz  unserer  stifttung  emptahen,  das  wir  dann  auch  denen 
obligen  und  nachkommen)  also   und  anderer  enden,  und  namblich  zuo 
Freyburg  im  Preyszgäw,  wie  euch   wiszend,  das  man  uns  daselbsten  wil 
einkommen    und    unsere    gewonlichcn    obberürte    gotsdienst  volbringen 
laszen    uns   beworben    und    mit    denen   zuo  guottem  verstand  begeben    15 
dergestalt,    das  wir  wüssen,    wie  wir  zuo   und  von  inen  kommen,  auch 
bey  inen  wohnen  mögen,   letst  auch  und  uff  solliches  daselbsten  capi- 
tulariter  erschinende   uns    entschloszen,   in  dem  namen  gottes  und  zuo 
lob  unil   ehr  demselbigen,  seiner  muotter  Mariae  und  allem  himlischen 
heer,  unsere  residentz  uff  jetzigen  s.  Vrenentag,  auch  das  singen,  läsen   20 
und    andere    gotsdienst   anzefahen   und    zuo  volbringen.     Das  wir  euch 
als  einem,  so  auch  ist  de  gremio  ecclesiae,  hiemit  verkünden  des  ver- 
trawens,   das    ir    minders    nit,    dan    wir  euch  erwegen  und  bedenckhen 
werden,    was    ir   bey    der    lehenschafft   euwerer    prelatur    und  prebend 
schuldig,    und  sonderlich,    wo  ir  des  corpus,  dergleichen  der  teglichen    25 
gefeilen,  als  cotidian.  presentz  und  anders,  euch  gefrewen  wollen,  euch 
zuo  solcher  residentz  ze  thun,  die  ze  verdienen,  sonsten  auch  den  stiff- 
tungen    obzeligen    und    namblich    also    gewisz    und    ohn   fehlen  uff  den 
nechsten   tag  vor  Verenae  *)    nachts    alhie   zuo  Freyburg   zu  erschinen, 
und  morndes  soviel  desto  ansehenlicher  und  dapfern  anfang  der  sachen   3° 
fürzunemen  zu  verhelffen  wissen.    Dazuo  wir  dan  euch  auch  requiriert 
und  allerdingen  zuvor  verwarnt  wollen  haben,  damit  der  Unwissenheit 
ir  euch  nit  entschuldigen  können.    Datum  Freyburg  den  8«"  tag  augusti 

a"  etc.  29. 

Nachtrag:  Herrn  von  Andlaw  handtschrift  zuo  ruckh  diser  missive:    35 
Den  brieff  hab  ich  empfangen  uff  den  9.  tag  decembris  (!)  durch  Hansen, 
meinen  knecht,  nach  sechsen  nachmittag,  kam  von  Kalttenbrun. 

Kopie   des  XVI.   oder  XVII.  jhds.   St.-A.  Basel,    Bischöfliches  Archiv 
bd.  XVII,  nr.   40  a.    —    Efitwurf,    adressiert    allen    prelateii,    thumb- 
herren   und    caplonen   der    stitft;    der    brieff  ist  auch   abgegangen  an   40 
63.  1)  G.  L.  A.  Karlsruhe,  Handschriften  ijjS,  bl.  67  v.  uff  Bartholomaei  nechstkhünfftig. 


Nr.  64—66.  ißjg  August  y.  59 

den  assisius  und  caplan  Theboltcn  Burgkman,  an  Jacob  Lederer  und 
Gebbart  [N].  Gefieral- Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  225  (152g), 
bl.  2-j.  —  Kopie  aus  den  jähren  160S — 162S  ebenda,  ffandschriffen 
nr.    133S,  bl.   6j  v. 

5     64.  1529  August  g. 

Protokolleintrag:  Sind  ingedenck,  das  unnser  gnediger  herr,  herr 

Jörg,    abbt    zu    Murbach,    sich    an    hüt    dato    durch    Michel    Hauen,    irn 

schribern,  vor  beden  rathen  erbotten  hatt:  Ob  sich  hinfur  begeben,  das 

herr  Ulrich  Mertz,  etwan  prior  zu  den  Predigern  gewesen,  oder  andere, 

10  die  der  stat  Basel  widervvertig,  in  irer  f.  g.  oberkeitt  unnd  gebietten 
sich  niderlassen  und  enthalten  unnd  das  irer  gnaden  angezeigt  wirdet, 
wolle  sin  f.  g.  sich  gegen  denselben  dermassen  halten  unnd  sy  in  irer 
oberkeit  nit  dulden,  das  ein  statt  Basel  gute  nochpurschafft  von  irn 
gnaden    berumen    möge.     Actum    mentags    den    ix.    tag   augusti   anno 

IS    etc.  XXIX.  Ryhiner,  ratsschriber. 

St.-A.  Basel,   Öß'nungsbuch  bd.   7,  bl.   24.2  V. 

65.  J529  August  g. 

Stathalter  und  capitel  der  nieren  stifft  Basel,  yetzunder  zu  Friburg, 
an  Balthasarn,  bischoffen  zu  Hildisheim  und  Malten,  keiserl.  mt.  .  .  hof- 
20    rat,  orator,   vicecancellier  und  coadjutori  Constantiensi. 

Dwil  usz  kunglich  mt.  und  unsers  gn.  herrn  von  Costentz,  ouch 
u.  g.  bewilligung  uns  armen  vertribnen  unnd  soviel  als  inn  das  elend 
verjagten  nochgeloszen,  unnser  residentz  zu  Friburg  furzenemen.  .  ., 
haben  wir  mangelhalb  unserer  bucher,  so  uns  versloszen,  anderen  noch- 
25  trachtet  unnd  bericht  empfangen,  das  inn  u.  f.  g.  stifft  VValtkilch  ettlich 
alt,  dannocht  Baszier  bistumbs  sin  sollen,  deren  man  inn  selben  stifft 
zu  gebruchen  nit  von  noten,  unnd  darumb  ettlich  usz  unsern  caplanen 
verordnet,  die  selb  bucher  zu  besichtigen  und,  so  die  uns  zu  unserm 
singen  und  lesen  gedienen  mochten,  alszdann  die  selb  von  u.  g.  stifft 
30  also  uff  ettzwas  zits  zu  endtlechnen.  Wir  bitten  e.  f.  g.  auf  alle  fälle 
um  gütige  verzvejidung  beim  capitel  zu  Waldkirch  jür  unser  anliegen^). 
Datum  Friburg  uff  den   ix.  dag  augusti  anno  xxix. 

Entwurf.      Ge?ieral- Landes- A.   Karlsruhe,    Copialbuch  nr.   22^  (152g), 
bl.  SO  V. 
35    66.  152g  August  g. 

Bürgermeister  und  rat  zu   Constanz  an  die  rate  zu  Basel. 
Wir  sagen  euch  für  eure  Zuschrift  verbindlichen  dank.     Nun  ist 

65.   V    /«   derselben   sacke  geht   unter   demselben   datum    ein  schreiben  an  dekan  und 
capitel  der  stifft   W.,  wonach  dorthin  tnangel  bucher  halb  z-wei  capläne  geschickt  werden  zur 
40    Prüfung  der  genannten  bi'tcher.      Ebenda,  bl.  ji. 


60  if;2^  Atigust  g.  AV.  öy. 

nit  on,  es  enthalt  sich  ain  nämlicher  raysi^er  ziio-  Burgundisch  ruter  zu 
Ravenspurg,  Nesselwang-  und  anderszwo  im  Algow;  so  ziehend  taglichs 
zu  vil  fuszUnccht  usz  Elsasz,  Wurtembcrg,  Payger,  ah  dem  Swartzwald 
und  von  anderszwo  und  gebeut  ettHch  für,  man  wells  in  Italiam  bringen. 
Es  sieht  im  alier  nit  gelich  noch  gstaU  aller  sachen,  dann  ettlich  Icnecht  5 
sich  verncmen  laszend,  man  habe  inen  zugsagt,  sy  nit  usz  Tutschen 
land  ze   turen. 

So  ist  vil  kuntschafft  und  anzeugung  voriianden,  das  man  dises 
voick  allain  wider  die  Luterschen,  als  maus  haiszt,  gebruchcn  will. 
Wo  aber  oder  an  welchen  enden  oder  wie  der  angriff  beschehen  werd,  10 
ob  an  den  Swabischen  stetten,  ob  an  uns  oder  an  andren  orten,  es  sy 
der  Aidgnoschafft  oder  anderszwo,  können  wir  nit  erfaren  gruntlich, 
wiewol  wir  usz  ettlichen  stetten  kuntschaft  habent,  das  villicht  an  Mem- 
mingen, Kempten,  Rutlingen  oder  uns  das  spil  soll  angfangen  werden. 

Dwil  und  das  volck  sich  für  und  für  samlet  und  aber  darby  jeder-  15 
man  zusieht  und  villicht  je  ainer  uff  den  andren  wartet,  so  haben  wir 
uff  hütt  frü  denen  vo?i  Zürich  und  Y^ern  geschriebe?i  und  ihnen  in  dieser 
angelegenheit  eine  tagsatznng  7iach  Zürich  angesetzt  uff  mentag  noch 
assumptionis  Marie  schierist  abents  an  der  herbrig  ze  sin,  in  der  hoff- 
nnng,  sie  werden  flickt  ausbleiben,  alle  diewil  entliche  sorg  gehept  20 
musz  werden,  das  dises  spil  allain  über  die  bekenner  Christi  syg  an- 
gesehen, das  dann  gehandlet  werd,  ob  man  davor  were,  das  der  zug 
nit   allengklich  zusammen  komme,  oder  wie  man  vor  unrat  sin  mocht. 

Es  wird  ouch  uff  nächsten  frytag  by  den  kungischen  oder  Oster- 
richischen  regimenten  ain  tag  zu  Überlingen  under  grafen,  prelaten,  25 
vom  adel  und  ettlich  stett  und  andrer  wirden  ')  und,  als  wir  verstand, 
von  deszwegen,  wie  sy  sich  gegen  den  Luterschen  stetten  in  gegenvver 
mitt  einander  schicken  wolten.  Desz  gschutz  halb,  daz  usz  der  Etsch 
harus  gan  solt,  können  wir  nit  gruntlich  erlernen,  ob  grosz  gschutz 
harus  gange,  wie  wol  man  darvon  sagt.  Aber  desz  haben  wir  kunt-  30 
schafft,  das  man  3000  spiesz  harus  uff  Nesselwang  gschickt  hat.  .  .  Da- 
tum uff  9.  augusti  anno  29. 

Efiiivurf.      Stadt- A.   Konstanz,  Missivcti   IS^9>  '^*'-   ^^-'J- 

67.  152g  August  g. 

Ullrich  Berger,  capplan  zu  Tri.ibenis  krütz  vor  Solotornn,  an  bur-   35 
germeister  unnd  rätte  der  statt  Basell. 

Nachdem  unnd  ich  in  vergangnen  jaren  ein  pfriinde  zu  Schon- 
tall,  üwers  gebietts,  mitt  anlag  ettlicher  summa  gellts  hab  hulffen  uff- 
richten  unnd  stifften  unnd  aber  jetzmal  von  üwer  wyszheitt  alls  unnütz 

66.   ')  nicht  ganz  sichere  lesart.  40 


Nr.  68.  152g  August  11.  61 

unnd  untougenlich  geacht,  lanngt  an   dieselb  uwer  wyszheit  min  under- 

thenig  gantz  geflissen  bitte,  ir  wolle  gevallen,    söllich    uszgeben  gellte 

unnd  anlag  wider  zu   minen  banden  gevolgen  ze  lassen,   dann  ich   nun 

betaget  bin,  der  maszen,  das  ich  hülff  unnd  rätt,  ouch   dess  minen  be- 

5    darff,  oder  mich  an  dem    ende    mitt  essen    unnd  trincken  nach  gebüre 

versechen.  Was  uch  deszhalb  anmuttig  sin  wirt,  wollen  mich  mit  disem 

botten  lassen  wüssenn  unnd   mich  üch  entpfolen  lassen  sin.   Hiemitt  geb 

lieh  gott  allen  nach  üwerem  begerem.    Datum  mentag  vigilia  Laurentii 

anno  etc.  xxix. 

10  Original,  mit  aufgedrücktem  Verschlußsiegel.  Landes- A.  Liestal,  lade  ^^, 

P  nr.   12,  theke  3JI. 

68.  1529  August  II. 

Bittschrift  des  Heinricus  Rinck,  capplan,  ihm  seine pfründe  zu  lassen. 
UfF  Ostermontag    hab    ich    empfangen    von    einem    crsam  cappitel 

15  sant  Peters,  wie  eins  ersamen  rats  meynung  sye,  das  ein  yeder  briester, 
by  uch  verpfrundt,  in  acht  tagen  sich  erzog  und  personlich  uff  sin 
pfrundt  sitze,  dem  ich  v^on  hertze  gern  gehuldet,  aber  libs  halb  nit 
vermögt.  Ist  aber  min  flyssich  demütig  bit,  ir  wollent  mir  also  gnedig 
sin   und   min  pfrundt  usz  genoden,  des  corpus  halb,  lossen  noch  dienen 

20  das  wenig  zit,  so  ich  noch  zu  leben  achte,  angesehen  das  mir  solliche 
pfrundt  nit  von  uch,  minen  herren  oder  prelaten  der  stifft,  sunder  von 
ksri.  mt.  lut  miner  briefif  geliehen,  dero  ich  ouch  uffzugeben  pflichtig 
vermein,  ouch  dorumb  bin  angesucht  und  begert  und  mich  ettlicher 
mosz  dorumb  zu  vernugen  erbotten.    Aber  so  ich  gedenckt  grosze  un- 

25  ruw,  so  u.  e.  w.  durch  etlich  person  begegnet  ist,  wolt  ich  ee  dry 
pfrundt  verlossen,  dan  desglichen  thun.  Wan  ich  acht  mich,  verdient 
haben  umb  u.  e.  wiszheyt  und  uwere  verwandte,  das  mir  von  uch 
gnodt  erlange,  wan  ich  mich  mit  Paulo  zu  den  Corinthier  am  xiii.  be- 
rüme : 

30  Zum  ersten:  an  Cleuwe  Rübe  von  Bettiken,  den   ich  by  husz  und 

hab  behalten,  furgesetzt  achtzig  gülden  und  sinen  kinden  zu  gut  acht 
losung  dorzu  geben,  on  ander  körn  und  gelt  im  geliehen.  —  Desgli- 
chen vogt  Ortlin  im  som  wins  in  gelt  zins  verwandelt  und  sin  alter  und 
krancke  fraw  trulich  getrost.   —  Item  Peter  Byan  ein  gülden  gelts  zins 

35  zu  einer  schuld  gemacht  und  also  zalen.  —  Item  Andres  Murer  ein 
husz  koufft  umb  xx  Ib,  und  on  zins  zalung  erwartte.  —  Item  Jörg 
Nibling,  metzger,  ein  gülden  gelts  zins  zu  einer  schuld  gemacht.  — 
Item  Ylentsfeldt,  kuffer,  ein  som  wins  zu  einer  schuld  gemacht.  —  Item 
der  schliffer  hinder  Ars  ein   mercklichen  zins  zu  zilen  lossen  ablosen  on 

40   zins.  —  Melchior  Armbruster    ein    gülden    gelts    in    vier    ablosung  ver- 


62  1529  Anglist  /.?.  Nr.  6g. 

gundt.  —  Item  Thoman  Egkl\'  vier  pfuiult  gelts  in  vier  ablosung  ver- 
wandelt luul  otYt  in  notton  geholffen.  —  Zweyen  rebniann  11  soni  wins 
on  zins  lossen  losen,  nemlich  Heinrich  Stnni.  der  ander  Barthiv  Schretz, 
des  glichen  thun.  —  Itcni  einem  schnider  am  Spalen  mit  i\c\\  vilen 
Winden  ein  viertzal  korns  geschenck  und  vi  IJ.  —  Item  her  Heinrich  5 
Murer  und  sinen  kinden  grosz  gutthat  bewisen,  ouch  Konrad  Kungen 
und  vil  anderen,  nit  nodt  zu  erzelen.  —  Item  viii  jar  helffer  in  der 
kleinen  Stadt  in  groszer  pestilentz  und  trubsal  das  best  gethon.  —  Item 
ein  mergiich  stur  geben  an  das  spittal  zu  Sissach,  weyst  junckher  Hein- 
rich Meltinger.  —  Item,  einer  ersamcn  stat  Basel  zu  gefallen  reidt  ich  10 
gen  sant  Hipolitt,  dy  diener  do  selbst  uff  österlich  zitt  zu  versehen, 
in  minen  costen,  do  man  <\y  saltzpfannen  grub,  onangcsehen  mine  zwo 
ptVundt,  dozemal  Hunigen  und  Basel,  Halbysen  was  lonher,  schickt 
mich,  und  ich  dient  mit  frouden.  —  Item  des  lebkuchers  kinden  ge- 
schenckt  11  Ib.  und  offtmols  usz  notten  geholffen.  —  Item  Matthisen,  15 
dem  Schumacher,  geholffen  on  nutz  zu  husz  und  hoff. 

Disz  und  andere,  nit  not  zu  erzelen,  hilff  beger  ich  nun,  gnedige 
herren,  wollent  mit  hertzen  betrachten  und  mich  in  minen  alter  an- 
sehen. Hoff  und  vertruw  zu  gott,  ich  well  noch  mee  thun;  wan  ich  in 
jars  frysth  keiner  anderen  pfrundt  nutzung  erwartten  bin,  red  ich  by  20 
miner  worheyt.  Ob  aber  ich  gantz  kein  gnadt  by  uch  funde,  das  ich 
mich  keins  weg  versehe,  wil  ich  doch  min  hertz  von  uch  nit  abkeren. 
Domit  gott  bevolhen.    Geben  uff  Tiburtii  ^)  im  xv*'  und  xxix.  jar. 

Original.     SL-A.  Basel,   Sl.  Feier  JJJ 4. 

69.  1529  August  I  ^.    25 

Kun.  mt.  zu    Hungern    und    Bohem    etc.    stathalter,   regenten  und 
rate  inn  obern  Elisas  an  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel. 

An  statt  der  kun.  mt.,  unsers  gnedigisten  hern,  begeren  wir,  das 
ir  von  wegen  des  kauffs  Olsperg  ewer  treffenlich  ratspotschafft  uff  men- 
tag  nach  sant  Bartholomeus,  des  helgen  zwelffpotten  tag,  schirist  konfftig  30 
früger  tagzeit  alhie  zu  Ennsiszheim  haben  und  deszhalben  zu  handien, 
das  verrer  irrung  verhuet  werde,  sodann  auch  durch  dieselb  ewer  rats- 
pottschafft  der  antwurt,  welcher  sich  die  kun.  mt.,  unser  gnedigister 
herr,  über  ewer  begeren,  das  verschiner  tagen  durch  ewer  pottschafft 
von  wegen  der  rendten,  zinsen  und  zehenden,  so  die  st^^fften  und  gotz-  35 
heuser,  inn  ewer  statt  gelegen,  bitzhar  inn  unser  verwaltigung  fallende, 
gehept,  an  uns  gelangt  und  wir  siner  mt.  zugeschryben  haben,  ent- 
schlossen  hatt,  zu  vernemen,  welches  wir  euch  guter  fruntlicher  mey- 


68.   *)   Die  Jatierung  ist  wohl  richtiger  auf  Jen  14.  april  anzusetzen. 


Nr.  jo—ji.  152g  August  T^   -ly.  63 

nung    und    im    besten,    des    ein  wissen  zu  haben,  nit  verhalten   wollen. 

Datum  Ennsiszheim,  den  xiii*'^"  tag  augusti  anno  etc.  xxix». 

Origifial,    mit    verschlußsiegel,    unterschrieben    H.  Y.    von    Gilgenberg, 
rittcr,   s-tatthalter  und   N.   Bähst,   rannzier.     St.-A,   Basel,   Klöster  ins- 
5  gemei7i  D  i . 

70,  1529  August  13. 
Schullthes  unnd  ratt  der  statt  Solotorn  an  burgermeister  unnd  ratt 

der  statt  Basell. 

Wir  werdenn  durch  herrn  Ölrichenn  Bergern,  wylennd  pfarrherren 

10  zu  iMümliszwyl,  diser  zytte  hie  by  unns  verpfrundett,  bericht,  wie  er 
dann  verganngner  jarenn  usz  sunderm  andachte  unnd  geneigtem  willenn, 
so  er  zu  dem  gottshuse  Schontal  getragenn,  sibennzig  gülden  an  dasselb 
gottshusz  unnd  darzü  zechenn  gulldin  an  die  frumesz  zu  Walldennburg 
bezallt  unnd  uszgericht  habe.  Wie  dann  soUichs  umb  die  drissig  gulldin 

15  mit  brieff  unnd  siglenn  unnd  die  ubrigenn  sum  durch  lebenndig  lutt,  die 
evvern  erscheint  unnd  offenbar  mag  werdenn,  in  gestalltenn  obermellter 
herr  Ulrich  desz  begerenn,  im  ein  pfriindt  in  vorgemelltem  gottshuse 
sin  läbenn  lanng  gebenn  unnd  darzu  ettlich  mässenn  gestifft  sin  soUtenn. 
Diewyl  sich  nun  die  louff  sydhar  geenndrett,  dermasz  das  im  vorbemelte 

20  pfründ  an  gedachtem  ortte  zu  Schontal  ze  nutzenn  nit  gelägenn,  darzü 
die  mäsz  uwer  Ordnung  nach  hingethan  ist,  bittenn  wir  üch,  vorbemelltem 
herren  Ulrichen  alls  dem,  so  mit  schwerem  allter  beladenn  unnd  des 
sinen  ganntz  notturfft  ist,  soUichs  sines  uszgebnen  gelltes,  diewyl  doch 
dasselb,  ze  nutze  des  vorberurtenn  gottshuses  verwänndt,  noch  vorhann- 

25  den,  widerkommen  unnd  gedichenn  ze  lassenn,  im  selbs  mangels  unnd 
o-ebrästenns  darusz  vorzesind  .  .  .  Datum  frytag  nach  Laurenntii  anno 
etc.  XXIX". 

Original.    St.-A.  Basel,    Klosterarchiv   Schöntal  Hl. 

71.  1529  August  17. 
Aus  der  dryger   stetten    Zürych,    Bernn  unnd  Costentz   abscheyd 

desz    burgertags    zu   Zürych,    gehaldten    uff   zinsztag    nach  assumptionis 
Marie  anno  etc.  xxix". 

Unsere  mitbürger  von  Constanz  haben  uns  dargetan,  tvie  sich  im 
Allgau  und  dort  herum  ein  grosser  heereszug  besammle.  Es  ist  zu  ver- 
muten, dass  er  nicht  ausser  landes,  sondern  gegen  die  evangelischen 
Städte  dort  draussen  geführt  tverde.  Sie  haben  deshalb  für  nützlich  be- 
ftmden,  das  wir  den  Schwebischen  stetten,  die  sich  inn  nechster  empörung 
gar  vil  guts  erbotten  .  .  .  ,  die  hand  ze  byetten  und  nemmlich  inen  vor 
und   ce   es  an  uns  käme,  diewyl    unnser  wand   noch  kalt,    redtung  und 


30 


1)4  IS 2g  Aui^ust  ij.  Nr.  72. 

endtsclüittiing-  zc  tliun  unns  beocben,  alles  laut  ihrer  driuglichoi  in- 
struktioJi.  Uniul  als  wir  nach  gstalltsami  der  [sac/i]  diser  liandlun'>  crfuiulon, 
das  dise  sacli  aniulcr  unnser  Eydtonossen  unnd  crislciilich  niitburj^cr 
«lieh  als  vil  als  unns  anträffen  .  .  .  will,  die  als  uff  nächst  konicnden 
tVyttag"  zu  Baden  zusanien  koninicn  werden,  haben  wir  den  hanndel  5 
demn  von  Basell  unnd  sannt  Gallen  schrifftlich  lanngen  lassenn  unnd 
der  sach  also  untz  uff  nächsten  tag  gan  Baden  scluib  geben,  die  stat- 
licher,  was  unns  allen  gemeynt  sin  well,  uff  wyther  unnser  herren  unnd 
oberen  gefallenn  daselbs  zu  bedengcken  und  zu  beradtschlagen. 

Der  hofften  halb,    diew_>'l    unnser  Eydtgnossen  von  Basell  villicht   10 
ettwas   nüwer  beschwärden    uff  obangeregten  tag   gan  Baden  bringen, 
laszt    man    disen    artickel    ouch  daselbs   hyn  langen,    doch  das  stattlich 
unnd  tapferlich  dar\'on  uff  eyn  sadten,  beständigen  ratschlag  gehandlet 
werd. 

Original.    Stadt- A.  Konsta?iz,    Urkunden  zur  Geschichte  der  Kirchenre-    15 
formatioji,  fasc.  4.  —  Regest:  Abschiede,  bd.  IV,    abtlg.  i  b,  nr.  16^  a. 

72.  132^  August  IJ. 

Von  Zürich  unnd  Bern  radtsbotten,  yetz  zu  Zürich  versampt,  an 
burgermeyster  unnd  rath  der  statt  Basel. 

x^lszdenn  unnser  liebe  mittburger  von  Costentz  von  wegen  der  20 
krieglichen  rüstung  unnd  starcken  träffenlichen  ziizyehens,  so  sich  allennt- 
halben  im  Algöw  eroigt  und  embört,  und  die  gemeyn  sag  ist,  das  sy 
die  evangelischen  stett  uberrumplen  wellen,  wie  der  sach  zu  rathen 
syg,  eynen  burgertag  als  uff  nächtigen  abent  allhie  zu  Zürich  zu  er- 
schynen,  angesächen  unnd  hüttigen  morgens  unns  ir  wärbung  uff  mey-  25 
nung,  so  die  evangelischen  stett  jhenet  sees,  als  nemlich  Ulm,  Memmin- 
gen, Lyndow,  Kämpten,  Bibrach  unnd  Ysni,  oder  dären  eyntwädere 
angriffen  wurde,  ob  wir  dann  nit  besynnt  wärind,  sy  zu  redten  und  zu 
endtschütten  unnd  nemlich  inen  mit  eym  gegenfur  ze  machen,  trostlich 
unnd  hilfflich  ze  sin,  durch  ir  eersam  bottschafft  zum  trüwlichisten  unnd  3° 
trungenlichisten  fürtragen  laszenn,  wie  ir  dann  soUichs  usz  hiebygelegter 
copy  irer  Instruction  heydterer  haben  zu  vernemen.  Unnd  so  aber  wir 
ob  dem  handel  geseszenn  unnd  nach  gnugsamer  siner  erwegung  unns 
ansechen  wellen,  das  der  üch  unnd  ander  unnser  cristenliche  mittburger 
sovil  als  unns  von  beyden  stetten  belangen  unnd  rüren  well  unnd  desz-  35 
halb  on  üwer  zuthun  nützit  fruchtbars  hierinn  gehandlet  oder  fürge- 
nomen  werden  möge,  sunder  zuvorderist  uwer  gemut  hierinn  ze  ver- 
nemen sig,  unnd  dievvyl  dann  on  das  unns  von  den  sechs  stetten  als 
yetz  uff  frytag  nächstkunfftig  zu  Baden  byeynannderen  zu  erschynen 
tag  angesetzt,  haben  wir  disem  handel  unntz  zu  demselben  tag,  so  wir   4° 


Nr.  yj.  iS2g  August  ij.  65 

all  züsamen  komen  unnd  die  sach  stadtlicher  beradtschlagen  mögent, 
schul)  gehen.  Unnd  ist  hieruff  urinscr  gar  flyszig  begeren,  ir  mitler  zyt 
dem  haiulel,  was  unns  zu  allen  teylen  hierinn  ze  thün  oder  ze  laszen 
unnd  wellicher  gstalt  den  biderwen  lüthen  als  unsern  mittgiideren  und 
5  cristenlichen  bruderen  zu  hiltT  zc  körnend  unnd  trost  ze  gebend  syge, 
inn  trüwen  nachgedencken  unnd  üweren  rath  unnd  gutt  beduncken  an- 
zuzeygen,  unnd  was  sich  hicrinn  der  nottdurfft  halb  gebüren  will,  ze 
handien,  üweren  botten,  so  ir  yetz  gan  Baden  fertigen  werdent,  inn 
bevalch    geben    unnd    uch   hierinn    so  frundtlich  und  trostlich  bewysen 

lo  wellind,  als  unns  nit  zwyfelt,  ir  zu  uffnung  unnd  hanndthabung  göttli- 
cher eeren  unnd  cristenlicher  warheyt  selbs  zum  begirlichisten  geneygt 
unnd  giittwillig  sygint.  Dann  was  wir  hierzu  gefürderen  möchten,  we- 
rend  wir  nit  raynder  begirig  dann  urbuttig  usz  Zürich  inn  ilender  il 
unnder   der    statt    Zürich    uffgedrucktem  secret  von   unnser  bitt  wegen 

15  besiglet  unnd  geben  zinsztag  desz  nächsten  nach  assumptionis  Marie  der 
eynlifften  stund   vor  mittag  anno  etc.  xxix'^ 

Nachschrift :  Möchtend  ir  unnser  lieb  Eydtgnossen  .  .  .  von  Müll- 
husen  dises  handeis  ouch  by  zytten  berichten,  daran  were  unns  zu  fur- 
derung  der  sach  gedienet.  Nuncii  qui  supra. 

20  Original.   St.-A.  Basel,  Eidge7iossenschaftE8,   bl.  231.  —   Regest:   Ab- 

schiede,  bd.  IV.   abllg.  I  b,  nr.  163,    I.  beilage  zu  a. 

73.  152g  August  IJ. 

Kun.   mt.  zu  Hungern  und  Bohem  etc.   regenten  und  rate,  so   vyl 

deren  noch  zu  Ensiszheim  seyn,  a7i  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel. 

25  Wir  haben  ewer  schryben.   uns  by  dyseni  ewerm  potten  zugesant, 

dorynnen  ir  erstlich  ermeiden,  wiewol  ir  gantz  geneigt  des  kauffs  Ols- 
perg  halben  ewer  pottschafft  uff  den  tag,  so  wir  euch  angesetzt  zu  ver- 
tigen,  so  haben  ir  doch  ewer  pottschafft  der  kun.  mt.,  unsers  gnedi- 
gisten  hern,  antwurt  der  verpottnen  zehenden  halben  zu  empfahen  ver- 

30  ordnet,  das  die  bytz  donstag  schirist  konfftig  rechter  tagzeit  by  uns 
erschynen  werde,  vernomen  und  geben  euch  doruff  hynwyder  zu  ver- 
steen,  das  uff  den  obgemeldten  donstag  inn  cntwederer  sach,  den  kauff 
Olsperg  noch  die  zehenden  beruren,  nichts  gehandlet  werden  mag  der  Ur- 
sachen, das  der  merenteyl  us  uns  inn  der  hochgemeldten  kun.  mt.  gescheff- 

35  ten  von  hie  verrytten,  deszhalbcn  wir  dyser  zeit  und  vor  dem  tag,  den 
wir  euch  zugeschryben,  nit  widerumben  stattlich  byeinander  sein  mögen. 
Dorumben,  wo  der  obgemelt  euch  von  uns  zugeschr3'ben  tag,  der  beden 
Sachen  halb  besuchen  und  handlcn  zu  lossen,  nit  gelegen  (das  ir  uns 
nachmolen  zuschryben),  so  wollen  wir  denselbigen  furer  erstregken  und 

40   euch  demnach  solich  erstragkung  verkünden;  welches  wir  euch,  domit 

Basier  Reformatioiisakten,  IV.  y 


(>(') 


/f2p  Au^a^Nst  21.  Nr.  77. 


ir  ewer  potschafft  nit  vcrs^ebeiilich  verryten  lassen,  guter  meyniing  und 
im  besten  nit  verhalten  wollen.  Datum  Ennsiszheim,  den  xvii*«"  tag 
augusti   anno   etc.  xxix". 

Original,   mit  Verschlußsiegel,   unterschrieben  Fritlcricli  von  Ilatstat  und 
N.  Ballst,   cantzler.    St.-A    Basel,  Klöster  insgemein  JJ  i .  5 

74^  iß2p  August  21. 

Lanndtaman    unnd    rat    ilx   Unnderwaldcn    an  burgermeister  unnd 
rat  der  stat  Baszel. 

Es    ist    unns    ungezwyffelt,    ir   tragen    gut    wusszen,    wie  dann  im 
nochstverrucktem    herpst   die    von  Bern   unnd    wier   in  spen    unnd  zwi-    10 
tracht  komen  sind.    Da  nun  ir  unnd    ouch  die  von   Schaffliusszen  unnd 
Appenzell,  ouch  mit  sampt  der  dryen  punten  bottschafft,  in  den  sachen 
gehanndelt  unnd  vil  kost,  mug  unnd  arbeit  erlitten,  des  wir  üwch  zum 
hosten  danck  sagen,  unnd  wa  wir  solichs  zu  gutem  konden  beschulden, 
wend    wir    gutwillig   fünden   werden.    Und   also    hand    ir    die  sachen  zu    15 
gutem    end    unnd    fryden    bracht,    als   wir   nit  anders  gewüst  hand.    Da 
sich    aber   sidhar   zugetragen    hat,    das    wir    mit    den    von   Bern   in  ein 
rechthandel  zu  Baden  komen  sind,    und  aber  jetzmal  nit  gar  uszgeupt, 
sunder    uff  nochsten  tag,    so    zu   Baden    sin    wirt,    solicher    rechtshandel 
zu  volfuren,  da  wir  aber  kuntschafft  der  warheit  notturfftig  sinnd,  von  ...    20 
her  Adelberg  Meyer,   burgermeister,    enndlich  zu  reden,  ouch  ein  ge- 
schryft't,  so  im   unnd  denn  uberigen  schibluten  zu  Bern  worden  ist,  und 
denselbigen  schibluten  gewalt  geben  ist,  darum  ist  unnsszer  gantz  frunt- 
lich  pyt   unnd  beger  an  üwch,    ir  wellend  den  vorgedachten    her   bur- 
germeister Meyer  uff  unnssern  kosten  uff  nochstkunfftigen  tag  zu  Baden    25 
personlich  dahin   verschaffen   unnd  vermögen,    ouch    mit  sampt  der  ob- 
angezeigten    geschrifft,    so    den   schibluten  zu   Bern  worden  ist.    Wo  es 
aber  gedachten  her  burgermeister   nit   möglich  sin  wurd,   so  begerend 
wir  doch  siner  kuntschafft  inn  geschryfft,  wie  unnd  was  zwuschen  unns 
und  den  von  Bern  gehandelt,  unnd  wie  derselbig  fryden  abgeredt  unnd   30 
beschlossen  ist,    Dasselbig  wellennd  unns  by  d3'Szem  botten  zuschicken 
unnd  um  die  anderm  geschrifft,  so  hinder  vilgemelten  her  burgermeister 
lydt,  wellennd  eim  schulthesszen  gan  Baden  zuschicken,  old  denn  schib- 
luten, welches    üch   gemasz   sin  wurd.    Harum,   getruwen  lieben  Eydt- 
gnossen,  ist  unnszer  früntlich  beger  an  üch,  ir  wellennd  uns  hierinnen   35 
willfaren,  dan  wo  das  nit  beschech  (das  wir  doch  nit  verhoffend),  wurdenn 
wir  darzu  genotiget,  das  wir  dem  rechten   musten  ein  uffschlag  nemen, 
das  wir  doch   nit  gern  thund:  dann  wir  geneigts  willenns  sinnd,  wo  es 
sin  mag,  mit  inen   zu  richten,  damit  ir  unnd  wir  geruwiget  wxrdenn  .  .  . 
Datum  uff  sampstag  vor  Bartlomey  anno  etc.  xxix,  4° 


Nr.  75" — yj.  152g  August  21 — 22.  67 

Original.  St.-A.  Basel,  Obwaldm  I.  —  Kopie,  St.-A.  Bern,  Kirchliche 
Angelegenheite7i,bd.'j-j ,  ?ir.ij6.  —  Druck:  Berner  Ref.- Akten  nr.  2  4S  ^. — 
Regest:  Abschiede,   bd.  IV,  abtlg.  ib,  nr.  180,   l.  beilage  zu  b. 

75.  152g  August  21. 
5              Bottennzerung:     Item    xii    cronenn    unnd    xvi  gülden    gebenn    her 

Jacob  Meigern,  alt  oberstenn  zunfftmeister,  unnd  Baltasar  Hiltprand  uff 
tag  Baden,  sampstags  vor  Barthlomei  anno  etc.  xxix. 
St.-A.  Basel.    Fina7iz  N  5,  J,  s.  426. 

76.  1529  August  21 . 
lo              Aus  den  Wochenausgaben  sampstags  vor  Barthlomei. 

Senndbrieff :  Item  i  Ib  v  ß  gönn  Costenntz ;  item  x  ß  daselbs  wart- 
gelt. —  Item  VI  ß  gönn  Mulhusen. 

Schennckwin:    Item  xß  viii  d  den  houpternn  zu  sant  Alban. 
Item  I  Ib  X  ß  by  denen  von  Zürich  und  graff  Jörgen  vonn  Wur- 
15   tenbergs  potschafft  zum  Storken  verzert. 
St.-A.  Basel,  Fina?iz  G  14,  s.  logj. 

77.  152g  August  22. 
Instruction  uff  tag  Baden,  so  die  sechs  stett  mit  einandern  leisten, 

angefangen  sontags  vor  Bartholomei  anno  etc.  xxix. 

20  Anfancklich  den  artigkell,  im  gemeinen  landszfriden  begriffen,  die 

fryheit  unnsers  christenlichen  gloubens  belangend,  habend  wir  für  ougen 
genommen  unnd  befindend,  das  diser  artigkell  nit  anders  kan  noch 
mag  verstanden  werden,  dann  wie  unnser  getruw,  lieb  Eidgnossen  unnd 
christenlich    mittburger    von   Zürich    den    uszlegend ;    deszhalb    sollend 

25  unnsere  botten  hierin  gewalt  haben,  sich  ditz  artigkells  halben  mit 
unsern  christenlichen  mittburgern  von  Zürich  und  Bern  [sich]  ze  ver- 
glichen, inen  anzehangen  unnd  von  inen  nit  sondern. 

In  Sachen  die  Walliszer  pundtnisz  belangen,  soll  man  uff  nächstem 
tag  der  funff  orten  antwort  hören. 

30  Den  costen,  so  die  funff  ort  unns  abtragen  sollend,  belangend,  diewil 

wir  in  vergangenem  krieg  nit  unns  selbs,  noch  eignen  nutz,  sonder 
furnemblich  die  eer  gottes  gesuocht,  so  weite  unns  gefallen,  wann 
wir  unns  vor  den  underthedingern  uff  disen  artigkell  der  anntwort 
entschliessen  sollend,  das  wir  ein   solche  antwort  gebend:  Wann  unnser 

35  Eidgnossen  von  den  funff  orten  den  gemeinen  landszfriden  in  allen 
andern  artigklen  nach  sinen  naturlichen  rechten  verstand,  wie  der  by 
allen  verstendigen  uszgelegt  werden  mag,  haltend  unnd  volstreckend, 
das  wir  dann  disen  sprach,  den  costen  betreffen,  ouch  annemmen  unnd 


68  1529  ^"iiig'i^^  -.?•  ^''-  7^' 

im  namen  gottes  darbv  pliben;  wurden  aber  die  funff  ort  den  landsz- 
fridcn  in  ilen  uberigen  artigUlen  nit  halten,  sonder  uberfaren,  wollend 
wir  unns  hierin  ouch  nutzit  begeben,  sonder  den  costen  witter  vorbe- 
halten  haben. 

Den  Murrner  betreffend,  diewyl  unns  dieselbige   sach    nit   berurt     5 
Int  desz  tVidens,  sollend  sich  unser  botten  darin  nit  stecken. 

Dass  schlosz  Luggarus  soll  man  nit  schlissen,  sonnder  wider  in 
buw  unnd  eere  legen  zu  trost  der  underthanen. 

Die  Underwaldische  sach  betreffend,  soll  man  der  antwort  erwarten. 

Desz  Franzosen  halb  sollend  unsere  botten  uff  disen  tag  anziehen,    lo 
wie   unns   gloupplich   anlang,    das  der  keyser   unnd  der  Frantzosz  ver- 
tragen  unnd   wir  Eidgnossen  im  friden  uszgeschlossen  syend  etc.,  wie 
man  sich  deszhalb  gegen  dem  kung  halten  wölli. 

Die  verbottenen  zinsz  unnd  zehenden  belangen,  sollend  unnsere 
botten  beden  stetten  Zürich  unnd  Bern  anzoigen,  wie  unns  die  von  15 
Ensiszheim  uff  niontag  nach  Bartholomei  anntwort  ze  geben  tag  ernempt, 
den  werden  besuchen  unnd  die  antwort  hören  lan;  unnd  demnach  wir 
nit  wussen  mögen,  wasz  für  antwort  fallen  wirt,  sollend  unsere  botten 
begern.  das  bed  stett  ir  bottschafften  verordnen  unnd  denen  bevelch 
geben  wollend,  wann  unns  nit  ein  gutte  antwurt  wurde,  das  sy  dann  20 
ilends  mit  unns  gon  Ensiszheim  verritten  unnd  mit  ernst  handien  helfend, 
damit  unns  das  unnser  gevolge. 

Die  sach  ettlicher  Schwebischer  stetten,  frundthschafft,  burgkrecht 
unnd  hilff  betreffend,  sollend  unsere  botten  gewalt  han  ze  vernemmen, 
wie  dise  ding  by  unnsern  Eidgnossen  von  Zürich  unnd  Bern  standen  25 
unnd,  wasz  deshalb,  es  sye  der  frundthschafft  oder  ilenden  hilff,  uff-  unnd 
abgerett  unnd  geratten  wirdet,  das  sollend  unsere  botten  in  abscheid 
nemmen  unnd   wider  an  unns  pringen. 

Mit  Morelets  kleynottern  unnd  brieven  sollend  unnsere  botten, 
wasz  der  mertheyl  der  Eidgnossen  thut,  denselben  anhangen.  3° 

Original.   St.-A.  Basel,   Eidgenossenschaft  E8,  bl.  2^j. 

78.  1529  August  23. 

Adelberg  Meyger,  burgermeister,  und  der  ratt  der  statt  Basell, 
a7i  Jacob  Aleygernn,  alt  oberstenn  zunfftmeister,  unnd  Tiebold  Wyszach, 
jetzt  uff  tag  zu  Badenn. 

Unns  hatt  uff  hut  datum  durch  ein  burger  von  Costantz  gloublich 
angelangt,  das  dA^se  kunfftige  wuchen  durch  dy  regenten  zu  Inszpruck, 
prelatenn,  ritterschafft  und  dy  funff  ortt  ein  tag  zu  Überlingen  gehalten 
werden  soll,  unnd  wywoll  wir  deinen  glouben  druff  setzenn,  das  dy 
funff  ortt  an  innen  selb  so  untür  (!),  über  uffgerichtenn  lantfridenn  fürer   40 


35 


Nr.  jg.  1 52g  August  2j.  69 


tag  mit  innen  ze  haltenn  understanden,  dwyl  aber  mit  zu  verachtenn, 
(1\  leuff  ouch  so  gschwind  unnd  seltzam,  so  wellen  unnsern  truwen 
lieben  Eytgnoszen  unnd  cristlichen  mitpurgern  von  Zürich,  desglichenn 
denen  von  Costantz  unnd  sant  Gallen  sollichs  in  geheim  anzeugenn,  sy 
5  darby  fruntlich  bettenn,  das  sy  furderlich  jemans  dar  ordnen  und  ir 
flyssige  erfarung,  ob  ettwas  an  der  sach  sig  oder  nit,  habenn  wellen, 
unnd,  was  je  erfarenn,  das  unns  solches  ze  W3'ssen  gton  unnd  nit  ver- 
halten   werd  .  . .    Datum    mentags   vor  Bartholomei    umb    d}^  xii*«  stund 


zu   mittag  anno  etc.  xxviiii. 


10 


Origifial.   St.-A.  Basel,   Eidgenossenschaft  D  /,  öl.  27 S.  —  Druck:  Ab- 
schiede,  bd.  IV,   abtlg.    I  b,  nr.  16g,   2.  beilage  zu  k  und  l. 


79.  152g  August  2j. 

Aus  dem  abschied  der  sechs  stettenn  Zürych,  Bernn,  Basell,  sannt 

Gallenn,   iMulhusen  unnd  Biell  .  .  .  desz  burgertags  von  wegenn  der  vier 

15  articklen  desz  lanndtfridens  unnd  annderer  Sachen  halb  inn  disem  ab- 
scheyd  vergryffen,  zu  Badenn  inn  Argöw  uff  sannt  Barthlomeus  abent 
im  xv'f   unnd  xxix*''"  jar  angefangen. 

Unnd    nemmlich    sovil    den    erstenn  artickel  gemeldtenn  fridenns, 
der    fryheytt    desz    geloubens    halb    antryfft,    habent   sych  mine   herren 

20  gemeldter  stettenn  gesandten  desz  verstannds  halb  desselben  artickels 
usz  allerley  begründen  Ursachen  unnd  bewegniszen,  zum  teyl  inn  unnser 
herren  von  Zurych  Instruction,  zum  teyl  ouch  durch  min  alten  herren 
zunfftmeyster  von  Basel  unnd  anndere  von  mund  ermeldet,  anfangs 
eynhälligclich    enndtschloszenn,    verglycht   unnd    erlüttert,    das   nemlich 

25  dises  ersten  artickels  rechter  eygentlycher,  natürlicher  und  eynfältiger 
verstand  sig  unnd  annders  nit  sin  mog,  dann  das  by  denen  wortten 
da  gemeldet  „das  keyn  teyll  dem  annderen  sinen  glouben  vechen  noch 
hassenn''  heydter  verstannden  werd,  das  ouch  die  gutthertzigen  unnd 
gelobigen,  so  unnsernn  gelouben  recht  unnd  gottlich  sin  bekennen,  by 

30  unnseren  Eydtgnossen  von  den  funff  ordten  desz  gloubens  halb  fry 
sin  unnd  deszhalb  ungefecht,  ungehaszt  unnd  ungestrafft  unnd  wider 
ir  conscientz  zegelouben  nitt  genott  w^erden  sollenn;  synd  ouch  desz 
eynträchtigen  synns,  gemutts  unnd  willenns,  uff  disem  verstand  also 
zuv^erharrenn  unnd  sich  von  disem  artickel  nit  tryben  oder  den  fallenn 

35  zelassenn,  noch  sich  desz  einicherley  wisz  zu  begeben,  sunder  diewyl 
er  die  eer  unnd  warheytt  gots  belanget,  sofcrr  es  irer  aller  herren 
unnd  obern  gefeit,  den  zu  beharren  unnd  hanndtfestigclich  eynannder 
hanndthaben  zehelffenn. 

Für  die  heymlichen   rhädt: 

40  Uiewyl    vornaher  ettwas   Werbung  von  wegen  eyns  crystenlichen 


70  152g  August  26.  Nr.  80. 

burorechtens  der  sechs  stettenn  Ulm,  L}'ndo\v,  Mcniingcii,  Kaiiipten, 
ßibrach  uiuul  Ysni  durch  unnser  liebe  niittburger  von  Costentz  an  unns 
»gelanget,  uiind  aber  dieselben  stett  \illicht  anndcrer  irer  geschafften 
unnd  dcsz  zugs  halb  der  daussenn  unib  sy  iinihar  geschwebt  sych  syd- 
här  nützit  wvthers  hören  lassenn,  unnd  dann  die  von  Bernn  sich  ouch  5 
nützit  hierinn  zuenndtschlyeszenn  willenns,  untz  die  sach  mit  Straszburg 
uberhinkonipt,  ist  deszhalb  der  herrenn  gesanndten  meynung,  das  ge- 
mellt  unnser  lieb  mittburger  von  Costentz  sich  hie  zwischen  nächst 
halttendem  tag  by  den  erbaren  stetten  erkünden,  ob  sy  noch  desz 
willenns  oder  was  deszhalb  ires  gemuts  syge;  unnd  was  sy  allso  fynden,  10 
widerumb  uff  gemelten  tag  bringen  unnd  unns  irs  wythern  gefallenns 
berichten  söllennt. 

Straszburgischen  burgrechtenns  halb  ist  verabscheydet,  das  ich, 
nachgemeldter  stattschryber  '),  derer  von  Basell  radtschlag  für  ougen 
nemmen  unnd  lutt  der  beredung  von  den  ersamen  botten  uff  disem  15 
tag,  deszhalb  beschehenn,  die  artickel,  so  jüngst  durch  die  von  Strasz- 
burg gesetzt  sind,  corrigieren  unnd  änderen^  alszdann  dieselben  minen 
herren  von  beyden  stettenn  Zür3xh  unnd  Bernn  fürgehaldten ;  unnd 
so  sy  es  also  belyben  lassennd,  söUichs  gemeldten  unnsern  Eydtgnossen 
von  Basel  zugeschryben  werden,  die  söllennt  dann  fürderlich  söUich  20 
geänderte  artickel  denen  von  Straszburg  zuschicken;  will  es  dann  den- 
selben von  Straszburg  also  anzunemmen  gefallen,  mogent  sy  unns  yrs 
gefallenns  wol  wyther  berichten;  dann  so  sy  es  hieby  belyben,  werdents 
darnach  die  von  Bern  an  ire  gemeynden  von  statt  und  land  kommen 
lasszen  unnd  on  derselben  wissen  uutzit  hierinn  beschlyessen.  25 

Origi?ial.     St.-A.    Basel,    Eidgenossenschaft    ES,    bl.   246.   —    Regest: 

Abschiede,   bd.  IV,   abtlg.  I  b,  nr.  i6g  a,  p  und  q. 

80.  1 529  August  26. 

Zeugefiaussagen  vor  gericht  zum  bildersturm. 

Donstags,  den  ^2^.  tag  augstens  sind  dysz  zügen  von  wegen  Hansen,    3° 
des  goldschmidgsellenn,  wyder  Josenn  Brotschoch,  Hansen  Kosy,  Hansen 
Joichdenhamer  und  Lorentzen  [Tschau]^  kubler,  vervaszt: 

Conrat  Ganser,  Jacob  Gansers,  des  blatharnesters  seligenn  son, 
nach  vermög  ergangner  urteil,  gewisenn,  ein  warheit  ze  sagenn,  ob  es 
nachmals  dartzü  kerne,  das  er  dessenn  ervordert  wurde,  das  er  dann  35 
harumb  sin  recht  thijn  möge,  sagt  unnd  bezügt:  Das  er  an  der  altenn 
vasznacht  nechstverschinen  zu  sant  Theodor  mit  anderen  knabenn,  da- 
selbs  die  bilder  hinweg  zu  thun  ze  sechenn,  gangenn,  und  als  er  inn 
die  Kilchgassenn  komen  sye,    hab  er  wol  gesechenn,    das  Hans  K6sy, 

79.   ')  Bygel,  stattschryber,  Zürich.  4° 


Nr.  80.  1 529  August  26.  71 

Jos  Rrotschoch,  Hans  Joichdenhamer  unnd  Lorentz,  kubler,  byeinandcren, 
deszglichenn  der  goldschmidgsel  unnd  sunst  noch  zvven,  ouch  byeinan- 
dcren oben  inn  der  Kilchgassenn,  am  eck  by  der  Carthusz,  gegen  dem 
pfarhoff    zu    gestanden    syen.     Was    die     miteinanderen    zu     handlenn 

5  gehept,  hab  er  kein  wüssenn,  aber  wol  gesechenn,  das  Joichdenhamer 
von  erst,  darnach  die  anderen  dryg,  Kosy,  Brotschoch  unnd  Lorentz, 
gezuckt  hettenn  zum  goldschmidgsellenn  und  denen,  so  by  im  stünden, 
geschlagenn;  deszhalp  der  goldschmidgesell  ouch  zuckt,  aber  sine  gsel- 
lenn    weren    von    im  geflochenn.     Als  nun   das  gefecht  zergangenn,  er 

10  und  ander  knaben  hintzukomen,  seche  er  wol,  das  der  goldschmid  übel 
wund  unnd  blutig  were,  hette  er,  gezug,  dem  goldtschmid  die  schuch 
und  das  schlepli,  so  im  empfallenn  were,  uffgehept;  deszglichenn  Marti 
Kesslers  bruder  im  den  rock  uffgehept.  Glich  bald  were  Heinrich,  der 
amptman,  über  in  dartzu  komen,  und  hette  den  plunder  genomen,  desz- 

15  glichen  die  frow,  ein  küghirtin  über  Rhin,  die  hette  den  goldschmid- 
gsellenn zijm  scherer  gfurt.     Wyter  ist  disem  zugen  nüt  wüssennt. 

Bath  Boumgarter,  der  schlossergsell  von  Lindow,  hat  geschworen 
und  sagt:  Das  er  von  der  sach  kein  ander  wussenns  trag,  dann  das  er 
an  der  altenn  vasznacht  den  Joichdenhamer,  den  Brotschoch,  den  kubler 

20  und  ein  vischer,  den  er  von  person,  so  er  inn  seche,  wol  erkennen 
weite,  hab  gsechen  im  harnost  stan,  vor  Joichdenhamers  schmittenn; 
was  inen  besehen  oder  die  ursach  gewesenn,  sye  im,  zugen,  nit  wüs- 
sennt, sonders  er,  zug,  hinuff  zu  sant  Theoder  gangen,  hab  aber  nie- 
mants  wyderwertigenn  oder  unruwigen  gesechen,     Wyter  etc. 

25  Josen   Brotschoch,  Hansen  Kosis,  Hansen  Joichdenhamers  und  Lo- 

rentzenn,  kublers,  kuntschafft: 

Her  Hans  Brotbeck  hat  geschworenn  unnd  sagt:  An  der  alten 
vasznacht  und  umb  die  zit,  als  der  handel  mit  den  bilderenn  inn  sannt 
Theoders  kilchenn   verloffenn,    sye  er,    züg,    inn  sinem  husz  gewesenn, 

30  hab  ein  gethon  und  geschreyg  inn  der  kilchenn  und  vor  sinem  husz 
gehört,  inn  siner  camer  zu  sinem  venster  uszgluget  und  wol  gesechenn, 
das  der  goldschmidgsel  mit  blossem  messer  sinem  husz  zügeloffenn. 
Were  er,  gezug,  mit  sinem  wer  die  stegenn  abgeloffenn,  und  der  gold- 
schmit  inn  sin  husz  geloffenn,    die  stegen    uff  gangenn.    Hette  er,  zug, 

35  inn  gfragt,  was  er  machte,  aber  im  der  goldschmit  geantwurt,  das  er 
nüt  dann  recht  und  schirm  begert.  Und  kön  diser  zug  nit  sagen,  ob 
der  goldschmid,  do  er  inn  sin  husz  geloffenn,  das  messer  under  dem 
arm  oder  inn  der  hand  getragenn.  Aber  als  er  inn  sin  husz  komen, 
unnd  er,  geziig,  oben  an  der  stegen  des  messers  vom  goldschmit  begert, 

40  hab  im  der  goldschmit  mit  der  einen  hand  das  messer  geben,  und  er, 
gezug,  im   das  messer  ingestekt.  Als  nun   er,  züg,   den  goldschmit  übel 


72  /i^p  August  2-j — 2S.  Nr.Sj-82. 

wund  sin  'gesechenn,  und  iiin  der  ooldschmit,  das  er  inn  zu  einem  pjuten 
scherer  füren  solte,  frunthlich  gepetten,  hette  er,  züg,  inn  gfraget,  wer 
im  das  than.  Aber  er  gcantwurt :  Er  wüsste  es  nit,  er  bekante  sy  ouch 
nit,  wer  sv  werenn.  LUid  damit  er,  züg,  inn  wyderumb  usz  sinem  husz 
gefiirt,  in  der  gassen  die  küghirtin  funden  und  dieselben  gebettenn,  5 
das  sy  den  goldsciimidgsellenn  zum  scherer  füren  solte.  Wer  aber  den 
goldschmidgsellenn  gschlagenn  und  gwundet,  hab  er,  zug,  nit  gse- 
chenn,  dann  er  by  der  sach  nit  gewesenn,  ouch  im  witers  nit,  dann 
obstat,  wussent  sye. 

Protokoll.    St.-A.  Basel^   Gcrichtsarchiv  D  24,  bl.  234.  10 

81.  15 2g  August  2j. 
Burgermeyster,  die  oberisten  meystcr  unnd  heymlich  verordneten 

räth  der  statt  Zürich  a7i  burgermeyster  unnd  geheymen  räthen,  genant 
die  dryzechen,  der  statt  Basel. 

Vermög  Badischen  abscheyds,  yetzt  Bartholomei  nächstverrugkt  15 
uszgangen,  haben  wir  hütt  datum  den  Wirttenbergischen  cantzler  sins 
bevälchs  unnd  fürtrags  vernommen,  inlut  der  articklen,  die  wir  uch 
hiemit  zu  meererem  bericht  zuschickend,  uch  daby  uffs  fründtlichest 
bittende,  ir  dise  sach,  daran  dem  gütten  herren  vil  gelegen  sin  will, 
inn  groszer  vertrüwter  heymligkeyt  behaldten,  über  dise  artickel  sitzen  20 
unnd  üch  uwers  willenns,  was  üch  darinn  gemeynt,  ze  kurtz  oder  ze 
lang  sin  beduncken  will,  enndtschlyessen,  ouch  uwerem  botten,  den  ir 
uff  nächsthalttenden  tag  gan  Baden  abfertigen  werden,  unns  uwers  radt- 
schlags  unnd  glitten  bedunckens  alldann  zu  verständigen,  unnd  glych- 
förmiger  meynung  mit  unnseren,  ouch  derer  von  Bern  sendenden  botten,  25 
denen  wir  söllichs  ouch  zugeschriben,  zu  verglychen,  inn  bevälch  ge- 
ben unnd  dise  gute  sach  nit  hynderstellig  machen,  sunder  so  furderlich 
unnd  ernstlich  darzu  thijn  unnd  üch  harinn  so  güttwillig  bewysen  wellind, 
als  unns  nit  zwyfelt,  ir  zu  hanndthabung  cristenlicher  warheyt  deren 
hiemit  nit  wenig    zügan  mag,    selbs  begirig  unnd   geneygt  sygent  ...   3° 

Usz  Zürich  frytags  nach  Bartholomei  frug  angands  tags  anno  etc. 

XXIX". 

Origi7ial.    St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  ES,  bl.  2^"/. 

82.  ^529  August  28. 
Vertrag  zwische?i  domprobst,  dekati  tind  kapitel  der  mehrern  stift  35 

Basel   tind   bürgermeister    tmd  rat   der  Stadt   Freibiwg  i.  Br.  über  die 
Jiiederlassimg  des  Basler  domstifte s  in  Freiburg. 

Ze  wiszen :  Alsz  die  erwurdigen,  wolgebornen,  edlen  unnd  hoch- 
gelerten    herren   thumbprobst,    dechan   unnd   capitel    der   merern   stifft 


Nr.  82.  [j^2Q  August  28.  73 

Basell,  als  die,  so  ab  deren  v^on  Basel  jungst  unnd  vordrigem  irem  eig- 
nen furnemen  unnd  ergangnen  uffruren,  niitt  welichem  sie  alle  kilchen 
daselbst  irer  gezierden  unnd  bildnusz  leer  unnd  on  gemacht,  volgends 
auch  sie  der  gewonlichen  gotzdienstcn,  als  der  heiligen  mesz,  item  singen 
5  unnd  lesens  entsetzt  unnd  abgestelt,  billichen  ein  christenlichs  abscheu- 
wen  getragen  unnd  ganntz  nit  diejhenen  sein,  so  da  zu  gehellen,  noch 
ouch  zinsz,  rennt  unnd  nutz,  daruft'  ir  gotzdienst  gestifft,  innemen  unnd 
aber  nichtzit  dargegen  thun  wollen,  also  usz  christcnnlichem  gemut  unnd 
meynung,  sonnderlich  ouch  zu  crhaltung  unnsers  alten,  waren  unnd  chri- 

10  stenlichen  giaubens,  der  heiligen  mesz  unnd  sacramenten,  kunglicher 
majestat  zu  Hungarn  unnd  Behem,  unnserm  gnedigisten  herren,  nach- 
gezogen, daselbsten  als  bey  einem  christenlichen  kunig  erlangt  unnd 
uszbracht,  inn  irem  furstenthumb  unnd  disen  Vorderen  landen  sich  an 
ein  ort,  so  irer  gelegenheit  unnd  bequem  sein  möcht,  niderzelassen,  ir 

15  residentz  daselbsten  ze  haben  unnd  den  loblichen  gotzdienst  den  stiff- 
tungen  nach,  wie  ouch  sonsten  geburlich  zu  vollbringen,  so  lanng  solichs 
bey  eins  jedentiieils  gfallen  sein,  unnd  untz  got  der  almechtig  gnad 
geben,  das  durch  ein  gemein  concilium  oder  nationalversamblung  solich 
des  glouben   unnd   annderer   stucken    halb    endtstanden  irthumb  under- 

20  nomen  unnd  glicher  verstandt  inn  der  christenheitt  widerumb  uffge- 
richt  unnd  gepflantzet  wurde,  dardurch  sie  wider  zu  irer  muter  unnd  thumb- 
kilchen  gon  Basell  kommen  unnd  deren  inngesetzt  werden  mochten, 
unnd  dann  ouch,  demnach  dieselben  herren  thumbprobst,  dechan  unnd 
capitel  usz  gemelter  kungklicher  majestet  bewilligung,  deszglich  sonn- 

25  derer  neigung,  die  sie  zu  einer  statt  Fryburg  im  Bryszgow  der  Ur- 
sachen, das  der  alt,  war  unnd  christenlich  gloub  mitt  allem  gotzdienst 
daselbsten  noch  so  styff  unnd  darob  gehalten  wurdet,  ouch  guter  platz, 
wyte  unnd  behusungen  da  zu  bekommen,  solliche  statt  Fryburg  allen 
anndern  vorgesetzt,  unnd  darumb  mitt  den  edlen,   vesten,   fursichtigen, 

30  ersamen  unnd  weisen  herren  burgermeister  unnd  rat  derselben  statt, 
nach  erkundigung  irs  willens  unnd  das  sie  des  red  hören  mögen,  ze 
handien  ankomen,  das  an  heut  datum,  kunfftig  spenn  unnd  irrung  zu 
\ermiden.  [sind]  zwuschen  inen  beidersits,  als  thumbprobst,  dechan  unnd 
capittel,   von  irer  selbst  irer  caplanen,  ambtUiten,  diener  unnd  eehalten, 

35  sodann  burgermeister  unnd  rat,  ouch  von  ir  selb  irer  gemein  unnd 
statt  Fryburg  wegen,  nachvolgende  artigkel  vergriffen,  abgeredt,  ge- 
mittlet  unnd  verglicht  worden: 

Erstlich:    Das    alle    unnd   jegliche    personen  des  stift'ts  Basell   v^on 
prelaten,    thumbherren,    caplanen,    die    von  sollichen  stiffts  wegen  nun- 

40  zemaln  inn  einer  statt  Fryburg  sint  oder  zukunfftiger  zeitt,  so  lang 
unnd  der  stifft  dagehaltten,  gesungen  unnd  gelesen  wurdt,  darkommen 

Basler  Reformatioiisakten,  IV.  </% 


74  IS2Q  August  2S.  Nr.  82. 

werden,  mitt  allen  iren  ambtluten,  dienern  unnd  eehaltten,  ouch  aller 
irer  habe  unnd  i^ut,  welherlei  das  sig,  inn  gemeiner  statt  PVyburg  sicher 
trostung,  hut,  schirm  unnd  geleitt  empfangen  und  genomen,  also  das 
sie  gemeindlich  und  sonderlich  inn  ein  statt  Freyburg  ziehen,  faren, 
kommen,  ouch  daselbsten  als  lanng  inen  unndt  ir  jegklichem  das  eben  5 
unnd  füglich  sein  wurdt,  bliben  und  wonen  unnd  ouch  so  dick  sie  wol- 
lent  wider  von  dannen  an  ir  gewarsamy  nach  ir  gelegenheitt  keren 
unnd  wider  kommen  mögen,  von  einer  statt  Fryburg  unnd  allen  den 
iren  und  sonst  mengklichem  onbeleidiget  unnd  onbekummert,  sonder- 
lich das  ouch  burgermeister  unnd  rat  zu  Fryburg  unnd  ir  nachkommen  10 
dieselbigen  herren  thumbprobst,  dechan,  capitell  unnd  caplanen  inn  irer 
statt  unnd  gebieten  schirmen  unnd  handthaben  ires  besten  Vermögens 
bcA'  allen  irn  gnaden,  fryiieiten,  rechten  unnd  gewonheiten,  wie  annder 
geistlich,  bey  inen  wonendt,  geschützt  unnd  geschirmbt  werden  5 
sie  von  Freyburg  ouch  durch  sich  selb  solich  stifftherren  darvon  nit  15 
tringen. 

Item,  das  burgermeister  unnd  rat  für  sie  unnd  all  ir  nachkommen, 
alle    prelaten,    thumbherren,    caplanen,    ambtleut   unnd  diener  und  iren 
jegclichen  innsonders,  die  zu  inen  berurter  stifft  halben  kommen  unnd 
inn   einer  statt  Fryburg    wonen    sint  unnd  werden,    freyen,  ledig  zelen    20 
und    sagen    aller    bezalung,   zollen,    ungeltz,    steüren,    gewerfen,    tribut, 
Schätzung,  hüten,  wachen,  reisens  unnd  aller  beschwerungen  von  allen 
iren    personen,    gut    unnd   habe,  esz   sey  ligends  oder  varends,  gegen- 
wertigs    oder    kunfftigs,    derglich    win,    körn,    visch,   fleisch,   bett,   bett- 
gewandt oder  annders,  so  inen  zugehört  unnd  sonst  ab-  oder  zugefurt    25 
wurdt,  oder  sie  zu  irem  bruch   nit  uff  merschatzung  inkouffen  werden, 
für  sich  selb  messen  unnd  bruchen.    Sodann  unnd  ob  da  were,  das  sie 
sambt   oder   sonders    an    win,   körn,   habern  unnd  derglich  ettwas  vor- 
stendigs  hetten,  des  sie  zu  irem  gebruch  nit  beterfften,  das  sie  zu  jeder 
zeitt    unnd  wann   sie  wollen  dasselbig,   doch  das  es  nit    uff   merschatz,   30 
wie  obstett,  erkoufft,  unnd  zu  dem  sie  ouch  kein  win  by  dem  zapffen 
verschencken    unnd    die    koufifer  deren  zollen,   die  sie  alters  har,  wann 
sie    wein    unnd    körn    koufft    haben,    gegeben    unnd    schuldig  sint,   des- 
selben   nit    frien,    onverhindert    menglichs  verkouffen,  mögen,    one  das 
sie,  dieselben  stifftherren,  burgermeister,  rat  oder  gemeiner  statt  keiner-   35 
ley  zoll,  ungelt  noch  beschwerung  davonzegeben  verbunden  sein,  sonn- 
der  die  kouffere  gepurenden  zoll  davon  uszrichten  lassen  sollen,  änderst 
dann  inn  dem  zuherfuren  irer  haben  unnd  gutern,  davon  jedem  wagen 
vier    unnd    einem  karren    zwen    rappen    pfennig    zu    brugzoll    von  inen 
oder   den    furleuten  gericht  unnd  zalt  werden.     Glichergstalt  unnd  das   40 
sie  ires  abtziehens,  so  das  beschehe,  gar  kein  federwatt  unnd  bett,  so 


Nr.  82.  i')2Q  August  28.  75 

sie  zu  Freyburg  koufft  betten,  ouch  weder  wein  noch  körn  von  einer 
statt  Fryburg-  füren,  sonnder  daselbst  lassen  unnd  verkouften  oder  aber 
von  wein,  körn  den  gewondlichen  zoll  wie  anndere  geben  unnd  dem- 
nach dasselb   win  unnd  körn  mitt  inen  hinwegfuren ;   zudem  ouch,  wann 

5  sie  wein  inkouffen,  das  sie  von  jedem  soum  einen  rappen  pfennig 
stichgelt  unnd,  so  sie  selbst  wolten  bachen  lassen,  von  einem  mutt 
einen  blapart  zalen,  unnd  dann  ouch  des  saltzkouffs  zu  Fryburg  sich 
haltten,  das  ist:  kein  saltz  von  ussenn  harin  bringen,  sonnder  das  ze 
Fryburg    umb  ein   zimlich  lidlich  gelt  wie  anndere  nemen,    glicherwise 

10  den  fleischzoll  inn  der  metzgen  geben  sollent,  wie  anndere  von  den 
geistlichen  unnd  adell,  zu  Fryburg  gesessen,  ouch  thundt,  doch  mitt 
sollichem  anhang  unnd  verstandt,  das  die  herren  von  der  stifft  Fry- 
burger  stattrechten  nach  kein  ligendt  gut  alsz  husar,  acker,  matten  inn 
der    gemeind    dem    capitel    oder  iren  pfrunden  kouffen  sollent;   uszge- 

15  nomen  zwey  husar,  welche  sie  wol  haben  und  kouffen  mögen  als  zu 
einem  capitelhus,  iren  Schaffner,  notarien  oder  anndere  ambtlut  darinn 
zesetzen,  ouch  ire  zinnsz,  zehenden  von  fruchten  unnd  wein  etc.  darinn 
zelegen,  inn  geding:  So  sie  wider  hinweg  ziehen  unnd  die  huser  be- 
halten wurden,  sich  alszdann  mitt  einem   rat,  einer  satzstur  halben,    zu 

20  vertragen,  wie  dann  sie  vorhin,  irs  husz  halb,  jetzt  wider  verkoufft,  ouch 
gethon,  aber  sonndrig  personen,  die  sollent  fry  sein,  husar  unnd  ann- 
ders  kouffen  mögen,  wie  dann  unnd  andere,  so  im  satz  oder  sonsten 
ze  Fryburg  wonen  sint  unnd  das  stattrecht  davon   meidung  thut. 

Item,  nachdem  ein  yeder  dechan  oder  sein  statthaltter  ordennlicher 

25  richter  ist  aller  prelaten,  thumbherren,  caplanen,  diener  unnd  stifftver- 
wandter,  das  dann  demselben  frey  unnd  vorbehaltten  sein  soll,  über 
all  unnd  yegklich  Sachen,  die  sich  zwischen  denselben  begeben  werden, 
ze  richten  unnd  recht  ze  sprechen,  die  testamenten,  so  ouch  vor  dem- 
selben   herrn  dechan,  desselbigen  statthaltter,  sinem  notarien  oder  usz 

30  sinem  des  herren  dechan  oder  Statthalters  bewilligen  unnd  nachlassen 
(dann  daron  noch  an  anndern  ortten  unnd  enden  keins  derselben  testa- 
menten uffgericht  noch  gemacht  werden)  vor  anndern  notarien  unnd 
gloubvvurdigen  zeugen,  also  von  seinen  undertanen,  uffgericht  werden, 
zu    bekrefftigen.     Unnd  so  were,    das  yemander  solich  testament,  eins 

35  oder  mer,  widerfechten  wurde,  dasselbig  vor  dem  dechan  oder  seinem 
statthaltter  ze  thun  unnd  vor  dem  rechtens  zugewartten,  der  absterben- 
den seiner  underthanen  verlassene  habe  unnd  guter  zubeschriben  unnd 
deren  halb  alle  execution  zethun  oder  zugcschehen  verschaffen,  sovil 
im  des  als  richter  unnd  Ordinarien  geburt.    Doch  des  abtzugs  halb,  so 

40  von  den  frembden  einer  statt  Freyburg  der  ererbten  guter  halb  von 
altem  har  zugehört,  unvergriffenlich  ob  ouch   ein  ley,  der  stifft  nit  ver- 


4() 


/f^p  August  2S.  Nr.  S2. 


wandt,  ein  stifftverwandten,  wie  erstbemclt,  anzesprcchen  vermeint,  das 
im   dcrselb  stifftverwandter  vor  seinem  declian  oder  Statthalter  zu  kurt- 
zem    usztrag-   des  rechten  gehorsam  sin   ze  antworten,  unnd  kein  stifft- 
verwandter    vor    weltlichem    stah    furgenomen    werden,   es  werc    dann, 
das  derselb  stifftverwandter  ein  weltliche  person  unnd  um  die  censuren     5 
unnd  peen  geistlicher  rechten,  so  derselb  richter  zufallen  hett,    nichtzt 
geben  oder  denen  nit  gehörig  sein   wolt;  soll  dann  derselbig  ungehor- 
sam   weltlich    der   stifftverwandter  uff  des  clagenden  theil  anruffen  ge- 
wisen    unnd    dann    mitt    weltlichem  stab    furgenomen  unnd  an  im  alles 
volzogen  werden,  was  gerichts  unnd  rechts  bruch  zu  P^ryburg  ist  oder    10 
sein  wurdt.     Wurd    ouch    ein    dechan    oder    Statthalter   der    benantten 
stifft  burgermeister   unnd    rat   zu  Freyburg    oder  derselben  ambtlut  zu 
dheinen  zitten  ankeren,   im  hilff  oder  bystandt  ze  thun,    mitt  iren  die- 
nern, knechten  unnd  gefengknusz,  sine  underthanen  unnd  stifftverwandten, 
die    im    inn    zimblichen    dingen    nit    gehorsam    sein   wolten,    ze  straffen    15 
unnd  gehorsam  ze  machen,  das  were  inn  bürgerlichen  oder  der  geist- 
lichen halb,  inn   malefitzischen  hendlen,  als  dick  unnd   vil  des  not  sein 
wurde,  soll  im  das  von  denselben  herren  burgermeister  unnd  rat,  der- 
glich    iren    ambtluten,    nit    versagt,    der   selb    gefangen    ouch    erbarlich 
unnd  bescheidenlich  mitt  zimblicher  narung  gehalten,  unnd  so  er  wider   20 
usz  gefengknus  ze  lassen  von  dem   dechan  oder  Statthalter  erkent  unnd 
bevolhen,    allein  mitt  zalung   seins  attzs   unnd  turnlose,  on  annder  be- 
schwerung    iren    der    statt    halb    uff   ein    zimblich    notwendige    urphedt 
solich    gefangenschafft    weder   gegen    herren    dechan,   capitel,  stifft  ge- 
meiner  statt   noch   den  iren  nit  zerechnen,  anden  noch   efern  etc.,  usz-   25 
gelassen    werden,    unnd    bedinglich    ein   statt    Fryburg    unnd    die    iren 
solicher    gefänglichen  endthaltung  halb  alles  costen  unnd  schaden  ver- 
hütet verlyben. 

Item,  das  alle  der  herren  der  Hohen  stifft  Basel  weltliche  diener 
unnd  ambtlut,  yeder  seinem  herren  geloben  soll  oder  schweren,  so  30 
lanng  unnd  er  oder  die  zu  Fryburg  bey  inen  wonendt,  einem  rat  unnd 
o-emeiner  statt  umb  unzucht,  frevel  unnd  malefitz  hendel  zu  gehorsa- 
men,  also  das  sie  ein  rat  umb  solliche  henndel  zestraffen  haben.  Wo 
auch  were,  das  derselbigen  diener  einer  über  seins  herrn  bevelch  oder 
on  sein  wissen  schulden  macht  uff  den  herren,  unnd  der  herr  die  nit  35 
zalen  wolt,  damit  dann  der  schuldgloubig  des  seinen  nit  verlustig  unnd 
ein  sollicher  unnutzer  diener  nit  entrynne,  so  mag  derselb  wie  ein 
frembder  mitt  dem  stab  wol  gehalten  werden. 

Item,  das  die  stifftherren  unnd  ire  verwandten,  caplan,  diener  unnd 
ambtlut,  alle  des  rats  Satzungen  inn  weiden,   uff  ackern,  matten,  gegen   40 
den  rebluten  unnd  anndern,  so  man  dem  gemeinem  man   zu  gutem  uff 


Nr,  82.  1529  Aiigust  28.  77 

dein  margt  unnd  in  der  metzgcn  im  innkouffen  essender  spise  ordnet 
unnd  ordnen  wurdt,  sich  anndern  inwonern  glichtbrmig  haltten  sollent. 
Dem  entgegen  unnd  hinwider  nach  dem  ein  stifft  Basell  besonnder  Sta- 
tuten  unnd  Ordnungen  under  inen  haben  hinfurt,  ouch  deren  noch  mer, 

5  wie  sie  zu  witerung  unnd  bestendtHchem  wesen  der  gotzdienst,  der 
eere  gottes  unnd  der  stifft,  als  dick  inen  das  not  wurdet  sein,  zu  ewi- 
oen  zeitten  uffzesetzen  unnd  zemachen,  ouch  die,  so  dick  unnd  vil  sie 
das  zimblich  unnd  nottürfftig  sein  beduncken  wurde,  ze  mindern,  ze 
meren,  gantz  oder  zum  theil  abzethun,  auch  alle  die  iren  unnd  die  inen 

10  zuversprechen  standt,  solich  Statut  unnd  ordenung  zehaltten  unnd  dar- 
wider  nit  zethun,  mit  penen  unnd  bussen  zuverbinden  haben,  das  ein 
stat  Fryburg  sich  denselben  Statuten  keinswegs  widersetzen,  sonnder 
die  also  gesetzt  sint  oder  kunfftig  werden,  gantz  stet  unnd  vest  bliben 
lassen,  aller  ding  unverletzt,  unnd  die  oder  deren  keine,  on  derselben 

15  herren  dechan,  Statthalters  unnd  capitels  wissen  unnd  willen  zeendern, 
abzethun  oder  zu  reformieren.  Unnd  ob  soUichs  beschehe,  in  welcherlei 
wise  das  were,  das  alles  soll  nymmer  zu  ewigen  zeiten  krafft  noch  Vor- 
gang haben  noch  gewynnen,  inn  kein  wise,  doch  mitt  dem  vorbehält, 
das  sollich  der  herren  vom  capittel  ordinieren,   statuiern  dem  gotzdienst 

20   unnd  gebruch  der  kilchen  zu   Freyburg  onabbruchlich  sige. 

Item,  ob  da  were,  das  inn  einer  statt  Fryburg  (dafür  gott  sein  wöU) 
ein  brunst  oder  ufflouff  endtstund  oder  das  gesturmbt  wurde,  sollent 
thumbprobst,  dechan,  capittel,  caplan,  ambtlut,  diener  unnd  eehalten  ze- 
samen  uff  platz  unnd  maistat,  do  anndere  priester  alters  har  gewesen, 

25  ziehen,  bey  einandern  bliben,  bitz  solliche  not  gewendt,  es  were  dann 
die  nott  als  grosz,  das  irer  hilff  dazu  nitt  zu  verkiesen;  soUendt  sie 
als  dann,  so  auch  die  statt  Fryburg  yemer  von  den  finden  belegret, 
irem  hochstenn  vermögen  nach  unnd  wie  anndere  von  der  geistlicheitt 
unnd  adell,  inn  einer  statt  Fryburg  wonhafft  unnd    mitt  gleichem    satz 

30  verhafft,  rettung  unnd  weer  thun  helffenn  unnd,  als  eercn  luten  zustet 
unnd  man  des  ein  gut  vertruwcn  zu  inen  hatt,  sich  erzeigen  halten  und 
beweisen.  Unnd  ob  sich  mitt  der  zeitt  über  dise  vorgeschribne  artigkel 
etzwas  annderer  miszverstandt  oder  irthumb,  so  nit  darinn  lutcr  be- 
griffen, zwischen   vilgemelten  herren  thumbprobst,  dechan,  capittel  unnd 

35  irs  stiffts  personen  unnd  einem  rat  der  stat  Fryburg  oder  iren  perso- 
nen  zutragen,  unnd  man  sich  zuvordrist  under  einandern  guttlich  deren 
nit  verglichen  oder  vereynigen  mocht,  alszdann  sollent  beid  theil  soli- 
cher  spenn  für  der  kungklichen  majestet  regiment  inn  Ober-Flsasz  kom- 
men unnd  derselben  entscheidt  oder   mittlung    darüber  gelcben,  dweil 

40  dann  ein  warheitt,  das  die  herren  thumprobst,  dechan,  statthaltter,  thumb- 
herren,  caplanen,  ambtleut,    diener    unnd    eehaltten    von  unnd  usz  den 


78  i^zg  August  28.  Nr.  82. 

fruiultschalYten  iinnd  gutwilligheitten,  inen  bewisen,  irs  innkomens  unnd 
deszhalb,  das  sie  uff  wein,  körn,  saltz  iiniul  annderem  eben  guten  nutz 
unnd  vorteil  haben. 

Ist  aber  erlutret  unnd  abgeredt,  das  die  vilbemelten  Herren  vom 
capitel  von  iren  aller,  ouch  der  caplanen,  ambtluten,  diener  unnd  eeiial-  S 
ten  wegen,  deren  sig  wenig  oder  vil,  an  stat  einer  gsatzten  stur  eins 
jeden  jars  jerliclien,  so  lanng  unnd  ir  stifft  daselbsten,  als  obstet,  ge- 
halten wurdt  unnd  nämlichen  jetzt  kunfftigen  sanct  Verenentag,  so  ir 
residentz,  also  ouch  das  jar,  anfahen  unnd  demnach  sannt  Verenentag 
des  drissigisten  jars  unnd  also  für  und  für  die  zeitt,  obstet,  eins  yeden  lo 
jars  inn  zeitt  ir  residentz  als  zu  einer  gegenergetzung  geben,  zalen 
unnd  inn  das  kouffhus  zu  Fr3'burg  antworten  hundert  gülden  Fryburgcr 
werung,  zwelffthalben  schillingrappen  für  den  gülden  gerechnet,  unnd 
witters  darüber  nit  angeheischen,  sonnder  die  herren  der  stifft  sambt 
allen  iren  verwandten  aller  annderer  ufiflegung  von  einer  statt  unnd  den  15 
iren  vertragen  werden  unnd  hybey  der  satz,  den  ein  capitel  von  irs 
husz,  das  sie  hievor  erkoufft  habent,  absein  unnd  inn  kunfftigem  weitters 
deszhalb  nit  geben  \  doch  was  des  unntz  der  zeitt,  das  husz  widerumb 
verkaufft,  einer  statt  versessen  unnd  usstendigs,  das  inen  dasselb  zalt 
soll  werden.  20 

Unnd  lest:  So  uff  unnd  mitt  diser  verstentnus  die  herren  von  der 
stifft  also  inn  ein  statt  Fryburg  gelassen,  unnd  zugedencken,  das  niendert 
schickerlicher,  dann  im  Munster  undter  unnd  bey  anndern  herren,  pfarr- 
her  unnd  caplanen  zu  Freyburg  den  chorgang  zethun,  singen  unnd  lesen 
unnd  ire  stifftungen  zu  volpringen,  unnd  darumb  von  nöten,  sich  mitt  25 
denselben,  ouch  der  Universitet  zuverglichen,  sollent  burgermeister 
unnd  rat  zu  Freyburg  inen  ettlich  irs  ratsverwandten,  welche  sie  be- 
gern,  zu  geben  unnd  zu  verordnen  retig  unnd  beholffen  ze  sein,  damitt 
sie  sich  mitt  den  herren,  obstanden,  singen,  lesens  unnd  aller  ordenung 
der  kirchen  underschidlich  gegen  einandern  verglichen,  einmutig  unnd  3° 
gutwillig  machen,  ouch  ob  inen  von  der  Fabrick  inn  derselbigen  pfarr- 
kirchen  zu  irem  gebruch  meszgewandt,  bucher,  kelch  oder  annder  ornat 
geliehen  wurden,  sollent  dieselben  herren  sich  darumb  mitt  den  pflegern 
der  Fabrick  zimblicher  unnd  billicher  gstalt  vertragen. 

Unnd  wir  thumbprobst,  dechan  unnd  capitel  der  stifft  Basel  zu  35 
einem  unnd  wir  burgermeister  unnd  rat  der  statt  Freyburg  obgemelt 
am  annderntheil  bekennen,  das  dise  gutlich  abred  unnd  Vereinigung 
mitt  unnser  beider  theil  gut  wissen  unnd  willen  gemacht  unnd  von 
unns  guts  vorbetrachts  rat  unnd  willens  also  angenommen  ist.  Darumb 
so  haben  wir  für  unns  unnd  unnser  nachkommen  zugesagt  unnd  sagen  40 
zu  hiemitt  wissennlich,dise  abred  unnd  Vereinigung  inn  allen  puncten  unnd 


Nr.  83 — ^j.  132g  August  28 — 2g.  79 

artickuln,    sovil    sie    unnser   jettwedern    theil    berurt    unnd   bindet,   war 

unnd  stet  zu  halten  .  .  .  TJes  zu  warem   urkundt  sindt  diser  brieff  zwen 

glich    lutend    gemacht    unnd   jedem    theil    einer    uff  sein    beger  geben. 

Daran    wir    thumbprobst,    dechan    unnd    capitel    unnsers    capitels,    ouch 

5    wir  burgermeister  unnd  rat  zu  Freyburg  unnser  statt  secret  insigle  für 

unns    unnd    unnser    nachkomenen    beider   theilen    offenntlich   ann  disen 

brieff  gehenckt,    der  geben  ist  uff  sambstag  nach  sanct  Bartholme  des 

heiligen    zwelffpotten    tag,    als    man    zalet    nach    Christi    unnsers    lieben 

herren  gepurt  thusent  funffhundertzvventzig  unnd  neun  jar. 

10  Orighial,  perga/nefit,  die  Siegel  shid  abgefallen.  Stadt -A.  Freiburg  i.  Br., 

Do/n  st  iß  Basel,   Maid.  123. 

83.  ^529  August  28. 
Bottennzerung:  Item  xvi  Ib  gebenn   den  verordneten  hernn  genn 

Enszheim  ze  ryten,  sampstags  noch   Barthlomei  anno  etc.  xxix. 

15  St.-A.   Basel.     Finanz  N  5,   3,  s.  -/2Ö. 

84.  ^S^P  August  28. 
Aus  den  ivochenausgaben  sambstags  nach  Barthlomei. 
Bottennzerung:  Item  xix  Ib  11  ß  viii  d  habenn  her  Jacob  Meiger, 

alt  oberster  zunfft  meister,  unnd  Diepolt  Wyssach  uff  tag  Badenn  ver- 
20   zert  .  .  .    unnd    umb    den    abscheid    usgeben.    —    Item   in  Ib  ix  ß  x  d 
habenn  RudolffFry  unnd  der  ratschriber  gönn  Ennszheim  verzert  unnd 
verletzt. 

St.-A,  Basel,   Finanz   G   14,  s.  logß. 

85.  ^529  August  2p_ 
25             Burgermeyster,  die  oberisten  meyster  unnd  heymlich  verordneten 

rath    der    statt    Zürych    a7i    burgermeyster    unnd    geheymen  ratten  der 
statt  Basel,  so  man  nempt  die  dryzehen. 

Wir  habenn  die  copy  unnd  den  vergryff  cristenlichen  burgrechtens 
dären    von    Straszburg,    zusampt    den    änderungen,    lütterungen    unnd 

30  besserungen  ettlicher,  besunder  der  hilffarticklen,  wie  die  durch  unnser, 
ouch  üwer  unnd  derer  von  Bernn,  deszglichen  unnser  mittburgeren  von 
Costenntz  gesanndtenn  radtsbottenn  uff  nächstgehaldtenem  burgertag  zu 
Badenn  gesetzt  unnd  l)edacht  worden,  ires  innhaldts  verstannden.  Unnd 
wiewol  wir  inn  allen  articklen,  so  sy  ächtent  by  der  meynung,  wie  sy 

55  etc.  zu  Baden  gebessert  unnd  geändert  sind,  in  lut  der  copy,  die  wir 
üch  darumb  zuschickend,  belyben,  üch  unnd  annderen  unnseren  cristen- 
lichen mittburgern,  deszglychen  unnseren  guttenn  fründen  von  Strasz- 


80  IS 2g  August  2g.  Nr.  85. 

bur<:j  dermasz  anzuiiemendc  uniid  gefellij^'  werdent,  villicht  iiil  \il  spanns 
oder  intrags  fiirnemen,  sunndcr  unns  dieselben  artickcl  iiniUz  iilt  wyt- 
licr  hyndcrsiclibringen  an  unnsercn  iiieereren  gcwalt  gefallen  lasscnn, 
der  lioftnung,  söllichs  by  yetzernenipten  unnsereni  meererem  gewalt 
ouch  keyn  span  nieer  haben,  wo  der  artickel  desz  vorstandts  bas  be-  S 
dacht  unnd  von  genieldten  unnseren  fründen  von  Straszburg  nachge- 
lasscnn  wurd.  So  wir  aber  nit  alleyn  unnser,  sunder  ouch  üwer  unnd 
e}'ner  lobh'chen  Eydtgnoschafft  lob,  nutz  unnd  eer  unnd,  was  denen 
hiemit  abbruch  unnd  vercleynung,  ouch  inn  annderen  Sachen  beschechen 
mocht,  zudem  wir  von  den  drygen  stettenn  die  vorderen  unnd  eiteren  10 
inn  disem  burgrechtenn  sind,  im  grund  erwegen,  könnend  wir  by  unns 
nit  f>'nden,  das  unns  sojlicher  vorstand  (darusz  ouch  der  Vorsitz,  darzu 
das  anbringen  unnd  fürlrag  cristenlicher  geschäfftenn  volgen  wurd), 
das  wir  nemlich  den  von  hannden  lassenn  unnd  unns  desz  begebenn 
Süllen,  könne  oder  möge  billicher  wysz  zügemüttet  werden,  usz  disen  15 
nachvolgenden  unnd  villicht  annderen  durch  üch  als  die  hochverständigen 
erwegenden  begründten  Ursachen. 

Die  erst:  So  doch  der  allmächtig  gott,  als  wir  usz  cristennlichem  ge- 
louben  unnd  vertrüwen  daran  nit  zwytien  könnend,  unnser  kilchenn,  statt 
unnd  land,  usz  sunderem  gnedigem  ansechen  zum  vorderistendarzü  beruft,    20 
ouch    unnsere    gemut  unnd  hertzen  zu  erhalttung  sincr  gottlichen  war- 
heytt    dermasz    besterckt    unnd    handtvest    gemacht,    das  wir  züruckge- 
schlagenn   alle    vorcht  unnd  gefarligkeytt,  vor  allenn  annderen  stetten 
die    wyslosen,    schwachen    unnd  forchtsamen  bekenner  gottlichs  wortts 
zu   unns  truckt,  inn  unnser  trost,  schütz  unnd  schirm  genomen,  die  ouch    25 
desz  meerenn  teyls  all  biszhar  unnd  noch  inn  allenn  iren  anfechtungen 
ir    Zuflucht  zu  unns,    als  urhaberen  diser  cristennlichen  geschafften,  ge- 
hept,  sich  unnser  getrost  unnd  alles  guttens  zu  unns  versechen,  als  wir 
ouch  mit  göttlicher  hilff  die  sach  nach  uffrecht  gefurtt  unnd  allermeyst 
costen,    mug    unnd    arbeytt    darob  erl3^ttenn,  deszhalb  wir  achten:  Wo   3° 
die  von  Straszburg  oder  yemands  annders,  wer  der  joch  syge,  söllichs 
mit    cristenlichem    gemut    bedencken,    er    inn    im    selbs    usz    billigkeytt 
finden    werd,    sich    nit    gezimen  unns,    den  fürfechteren,  (die  weder  irs 
lybs,  güts  noch   bluts  nye  verschont,  sunder  zum  vorderistenn  vor  allen 
stettenn  die  köpf  dargebottenn,  unns  inn  alle  gefhar,  uff  trost  göttlicher   35 
hilff,    inns    wuttend    meer    der    anfechtungen    gelassenn    hand)  sollichen 
nachstand    anzemutten,    diewyl    doch    unvvidersprechlich  war,    das  ouch 
inn  anfang  der  cristenhe3't  die  eiteren   kilchen  nach  anfengklichem  zu- 
trätten    ir    ordt    unnd    sitz   behaldten    hannd  unnd  die  fürträffenlicheren 
geachtet  sind,  als  sich   das  mit  Hieruszlimitanischer  unnd  anndern  erst-   4° 
liehen  kilchen  clarlich  bewysen  laszt. 


Nr.  8j.  1 52g  August  2g.  81 

Die  anndere:  Ob  wir  glych  zyttlicher  hab  halb,  lychtlich  der  oder 
anndern  stettenn  nachzusetzen,  sind  wir  doch  von  gott  (dem  wir  den 
riumi  gebend)  mit  vil  anndern  eeren  unnd  hochheytten  von  yewälten  har 
dermasz  begabt,  das  sich  unnsers  vortrits  nyemand  Schemen  darff,  dann 
5  ye  kimthlich,  das  nit  v(5n  grosse  zyttlicher  schätzen  oder  rychtümben, 
sunder  gütten  redlichen  thatten  der  vortritt,  die  achtung  unnd  das  här- 
komen  genomen  wirt.  Unnd  was  joch  zyttliche  hab  vermag,  so  ist 
doch  die  macht  der  lütten  dem  gütt  fürtzesetzend,  unnd  die  hutt  dar- 
strecken (daran   wir  unns  noch  nye  hinderhaldten)  allwcg  vil  thurer  ze 

10   schetzen  dann  das  gütt. 

Die  dritt:  Das  der  vortritt,  so  die  von  Straszburg  die  fürnemere  ach- 
tung damit  erlangen  unnd  villicht  umb  tagsatzung  unnd  anndere  anbringen 
besucht,  nit  allein  unns,  sunnder  ouch  uch,  unnsern  getrüwen  lieben 
Eydtgnossenn  unnd  cristenlichen  mittburgern,  unnd  ganntzer  Eydtgno- 

15   schafft  nachteylig  wurde.    Dann  zu  künfftiger  zytt,  als  ob  gott  wil,  vil 

nieer  von  Eydtgnossen  unnd  annderen  stetten  harzuträtten,  wirt  einer 

Eydtgnoschaft't  allweg  zu  züglicher,  komenlicher  unnd  fürständiger,  wir 

habind   den   Vorgang,  dann  so  wir  in  da,  behalltind   wir  in  allennthalb. 

Die  vierd:  So  wir  unns  dises  Vorstands  begeben,  getrüwind  wir  es  nit 

20  zu  erheben  by  unnseren  rcätten  noch  ganntzem  volck.  Dann  sy  den,  wie 
gehördt,  thür  erarnnet  unnd,  frylich  on  not,  daran  unns  gar  nit  zwyfelt, 
umb  nyemands  willen   von  hannden  geben  werden. 

Unnd  diewyl  dann,  getrüwen  lieben  Eydtgnossen  unnd  cristcnliche 
mittburger,    unnsere    vorderen    unnd   wir    unns  nit  dermasz  gehaildten, 

25  das  wir  unns  erst  nyderen  noch  unnsers  wolthuns  endtgelten,  oder  man 
unns  den  nachstand  mit  billigkeytt  anzemutten  füg,  so  haben  wir  üch 
unnser  gemüt,  das  wir  unns  hynder-  oder  nachstellig  machen  unnd 
gemeldten  von  Straszburg  den  titel  unnd  vorstand  ze  lassenn  nit  wil- 
lenns  sind,  nit  bergen  noch  verhaldten,  sunder  uch  vorgemeldter  unnser 

30  Ursachen  berichten  wellenn,  damit  ir  wythers  mit  denselben  von  Strasz- 
burg, es  syge  durch  geschrifft  oder  mündtlich  handlung,  was  uch  gut 
unnd  dem  hanndel  dienstlich  sin  beduncken  wolt,  wisztind  ze  handien. 
Dann  so  sy  ye  uff  irem  fürnemen  desz  titeis  unnd  Vorstands  hall)  be- 
harren, wisztind  wir  es  (wie  gehordt)  by  unnsern  gemeynden  nienarhyn 

35  zu  bringen.  Unnd  ist  hieruff  unnser  früntlich  pitt,  ir  unnser  unnd 
ganntzer  Eydtgnoschafft  gelegenheytt  nutz  unnd  eer  unnd  wie  ungelegen 
unnd  nachteyllig  es  unns  allenn  were,  so  sy  oder  annder  den  Vorsitz 
haben,  umb  tag  oder  andere  anligen  zuvor  besucht  werden,  unnd  wir 
inen  erst  inn  die  hend  sechen  sollten,  bas  nachtrachten  unnd  vilgemeldte 

40  von  Straszburg  zum  füglichisten,  das  durch  üch  angesechen  werden  mag, 
früntlich    hievon    abwysen    unnd     uff   anndere    mittel,    die    unnsers  be- 

Basler   Reformationsakteii,    IV.  ^Y 


82  15^9  ^^g^isf  jo.  A"/-.  S6. 

dunckens  wol   zu   fiiulcn  sind,   mit   inen  handlcn   wcllind,  achten  wir  sy 
so  lioher  vcrnunft't,  so  s>'  unnser  Ursachen  vernemcn,    sy   imns  söllichs 
iiit   wyther  zumutten,  sunder,  so  inen  ye  fruntschaftt  mit  unns  ze  machen 
anmiittig,  selbs  güttlich  darvon  abstan,  disz  friindtschafft  an  disem  vor- 
stand   nit    erwynnden    lassenn,    unnd    söllichs  ouch  nit  unnserem   hoch-     s 
mut    zugeben,    sunder    das  gutter  meynung  unnd  im  aller  bestenn  von 
unns  uffnemen   werden.     Dann  so  unns  yemand  stoltzmüttigkeytt  oder 
unchristenlichen  sinncs  schellten,  soll  derselb  gedenncken,  das  es  hoch- 
muttig    möchte    verdacht    werden,    so    wir    nit    allweg   zevorderist   ge- 
wesenn  unnd  yetz  unns  erst  fürschieben  wöltind.    So  aber  das  nit,  wirt    lo 
unnsers  bedunckenns  mengklichem  cristenlich  anstan,  das  man  unns  nit 
abgang    anmütte,    so    doch    gott    durch    unns    den    wagen  noch  biszhar 
wol    angefürdt,    unnd    noch  nyemandt  by  unns  keynen  abfal  befunden 
hatt  unnd,  ob  gott  will,  nymer  befynden  soll.    So  aber  ir  oder  anndere 
denen  von  Straszburg  hierinn  statt  ze  gebenn  besynnt,  wellint  wir  üch    15 
darin  nützit  getragen,  aber  unns,  das  wir  zu  eeren  der  Eydtgnoschafft 
hierinn    ze    wychhen  nit  gesynnet  sind,  hiemitt  erlüttert  haben.     Dann 
ye  üwer  unnd  ganntzer  Eydtgnoschafft  unns  meer  dann  unnser  eygen 
eer  angelegen  ist,  bezügen  wir  unns  an  gott,  der  üch  seligclich  zu  aller 
wolfardt    lybs    unnd    guts  erhallten  well  .  .  .   Usz  Zürych  desz  nächsten   20 
sonntags  nach  Bartholomeus  anno  etc  xxix". 
Orighial.      St.-A.  Basel,   Straßburg  A  1. 

86.  1529  August  30. 

Stellungnahme     des     regimettts     zu    Ejisisheim     in     der    Basler 
Zehntenfrage.  25 

Das  ir  kon.  mt.  den  genanten  von  Basel  zu  gnaden  ir  hievor  usz- 
gangen  edict  unnd  mandat,  sovyl  dasselbig  sy  unnd  die  iren  berürt, 
uffheben  unnd  gnedigcHchen  zugeben  wolle,  das  ire  unnderthanen  der 
stifften,  gotsheusern  unnd  clostern,  welche  irer  der  von  Basel  fordern 
unnd  sy  gestifft  oder  derselben  stifften,  gotsheuser  unnd  closter  er-  30 
kaufift,  dergleichen  deren  priesterschafft  unnd  ordensleuten,  so  sich  noch 
bey  inen  enndthallten,  sich  mit  inen  irer  new  furgenomnen  Ordnung 
vergleicht  unnd  die  angenomen  haben,  renndten,  zynsen,  gülldten  und 
zehenden,  wie  von  alter  herkomen,  reichen  unnd  zaien   mögen. 

Wa  sy  aber  vermeynen,  das  inen  der  andern  stifften,  gotsheuser  35 
unnd  clostern  von  und  usz  denen  derselben  verwanndten  personen  unnd 
gotshausleut  vertryben  worden  oder  für  sich  selbst  umb  desz  willen, 
das  sy  irer  der  von  Basel  new  furgenomen  Ordnung  nit  annemen, 
deren  geleben  noch  die  hallten  wollen,  abgetretten  seyn,  rendt,  zynns, 
güllten  unnd  zehenden,  auch  eyntzunemen  unnd  zu  verwallten  zuston,  40 


Nr.  So.  1 52g  August  jo.  83 

—  dwyl  dann  dargegen  auch  derselben  stifftvervvandten  personen  unnd 
gotshausleut  vermeynen  unnd  darfür  haben  mochten,  das  inen  dieselben 
und  nit  den  genanten  von  Basel,  als  denen,  so  noch  der  stifften,  closter 
unnd    gotsheuser    sigel    unnd   hawbtverschrybungen  über  sollich  rendt, 

5  zins,  güUt  unnd  zehenden  beyhanden  haben,  oder  deren  noch  mit  recht 
nit  endsetzt  seyn,  rechtlichen  zuston  unnd  verfolgen  sollen,  unnd  ir  mt. 
denen  hierinnen  nichtz  hyntzügeben  noch  zu  vertädyngen  hatt,  auch 
darvon  nichtz  anders  dann  kunfftig  irrung  unnd  rechtvertigung  zuer- 
warten,  darinnen  ir  kon.  mt.  sich  unnd  ire  unnderthanen  selbst  zu  ver- 

10  sehen  schuldig  ist.  Wann  dann  die  genanten  von  Basel  sich  inn  der 
besten  unnd  sicheristen  form  unnder  irer  statt  insigl  verschryben,  so 
irer  mt.  unnderthanen  inen,  der  gemelten  stifften,  gotsheuser  unnd 
clostern,  renndt,  zins,  güllt  unnd  zehenden  uff  irer  oder  derselben  fur- 
genomnen     unnd     gesetzten     befelchhabern    oder    pflegern     erfordern, 

15  reichen,  betzalen  und  verfolgen  lassen,  das  die  kon.  mt ,  derselben 
stathalter,  regenten  unnd  rate  inn  Obern-Elsas  oder  berurte  unnder- 
thanen darumben  von  der  obgenannten  stifften  verwandten  personen, 
gotshus  unnd  closterieuten,  die,  als  vorsteet,  vertryben  oder  selbst  alj- 
getreten  seyn,  wa,  vor  was  unnd  welchen  gerichten  dasselbig  beschehe, 

20  ersuchen  oder  rechtfertigen  würden,  das  sy  die  deszhalben  inn  allweg 
vertreten  und  schadlos  halten,  so  wollen  gemellt  irer  mt.  stathalter, 
regenten  unnd  rate,  als  die,  so  zu  fryde  unnd  eynigkeit  geneigt,  das- 
selbig an  ir  mt.  gelangen  lossen,  ob  die  solches  auch  gnedigclichen 
verwilligen,    annemen    unnd    darufif  den   genanten   von  Basel  oder  iren 

25  fürgenomnen  unnd  geordneten  befelchhabern  unnd  pflegern  berurter 
stifften,  gotsheusern  unnd  clostern  renndt,  zyns,  güllt  unnd  zehenden 
auch  verfolgen  lassen  welle. 

So  aber  burgermeister  unnd  rat  zu  Basel  dise  irer  mt.  gnedigen 
antwort    unnd   mer    dann    gnugsam   erpieten,    auch   stathalter,  regenten 

30  unnd  rate  fürschlag,  desz  sich  doch  ir  mt.,  dergleichen  gemellt  stat- 
halter, regenten  unnd  räth  nach  gelegenheit  unnd  gestalltsami  der 
Sachen  nit  versehen,  nit  annemlich  seyn  wollte,  darmyt  dann  der  uber- 
Huss  aller  pillicheit  by  irer  mt.  erfunden,  so  erpieten  sich  die  darumben, 
vor    des    reichs    regierung,    dem  kaiserlichen  camergericht,    dem  pundt 

35  zu  Schwaben,  innhallt  der  erbeynigung,  dwyl  dieselbig  von  den  ge- 
sandten der  statt  Basel,  als  ob  diser  renndten,  zynnsen,  güllten  und 
zehenden  halben,  wider  vermög  derselben  gehandlt  sein  sollt,  angezaigt, 
oder  vor  eynem  gemeynen  obman  und  gleichen  Zusätzen  furtzükomen, 
endscheiden  unnd  erörtern  zu  lassen,  ob  sich  diser  irer  kon.  mt.  gnedigen 

40  anntwort  unnd  erpietens  billichen  benugt  werde,  oder  ob  dieselbig 
ychtz  annders  zu  thün  phlichtig  sein  solle,  darmit  sich  die  gegen  mcnigc- 


84  i>2g  Aui^nsf  jo—j/.  Nr.  Sy  -8g. 

lichciii  zu  verantworten  unntl  zii  cntschulclijycn  Inih,  das  die  anndcrs 
niclitz,  ilann  eyneni  loblichen  k6nig  wol  zustande  und  gci^ure,  fürj^eno- 
nien  unnd  <;elianndlt,  dess  Versehens,  es  sollen  unnd  werden  hurj^cr- 
nieistcr  und  rat  zu  Hasel  des  von  irer  mt.  pilliclien  ersettiji^ct,  dester 
f»eneii;tcr  welle  ir  mt.  seyn,  inen  gnedij;en  willen  zu  beweisen.  Actum  5 
Ennssiszhaym,  den  xxx*^"  tag  augusti  anno  etc.  xxix*"". 
Kopie.     Si.-A.   Basel,    Klöster  itisgemeifi  J)  i. 

87.  J 52g  August  jo. 
Adclberg   Meiger,    burgermeister    unnd    rat   der   statt    Hasell,    an 

burgermeister  unnd  rat  der  statt  Ulm.  10 

Euwcr  begerend  schribenn  (das  wir  üch  unnser  reformationn  und 
Ordnung),  so  wir  kurtz  hievor,  gott  unnserm  erloser  zu  lob^  siner  heil- 
samenn  leer  unnd  wort  zu  pflanzung  und  uffnung  (wie  dann  alle,  so  sich 
cristenn  ze  sin  berumenn,  schuldig)  angesehenn,  behcnndigenn  wollten, 
haben  wir  verlesen  horenn.  Unnd  dwil  wir  euch  (nit  alleinig  in  diser,  15 
sonnder  allenn  andernn  unns  moglichenn  sachenn)  ze  willfarenn  hoch 
begirig,  demnach  so  schickenn  wir  euch  hiemit  derselbigenn,  unnser 
reformacionn  und  Ordnungen  ein  truckte  gloubwürdige  abschrifft,  thund 
üch  ouch  daby  v^erstenndigen,  das  unns  derenthalb  v^onn  den  geist- 
lichenn  (damit  die  nit  irenn  fürgang  neme)  ettwas  enntgegen  gangen,  20 
aber  solches  unangesehenn  noch  biszhär  lut  derenn  inn  allenn  puncten 
fürgfarenn  wordenn,  ouch  vermog  dero  fürohin  glebenn  unnd  unns 
keins  wegs  dafon  tringen  lassenn.  Datum  den  xxx^**'"  augusti  anno 
etc.  xxix. 

Original.     Stadt- A.   Ulm,  Akten  Reforinatiofi,  teil  I,  nr.  7.  25 

88.  ^S^9  August   JO. 
Statthalter    des    burgermeisterthumbs   und  rat  der  statt  Basell  an 

schultheisz    unnd    rat    der    statt  Bernn,   unnsern  .  .  .  cristenlichenn   mitt- 

burgernn,  luegen   Unterivalden. 

Origitial.    St.-A,   Ber?i,  Kirchliche  Angelege?iheiteti,  bd.  "JJ ,  fir.  180.  —    30 
Druck:    Berfier   Ref.- Akten,    fir.   2^g8.    —   Regest:    Abschiede,  bd.  IV, 
abtlg.   I  b,   7ir.  180,   2.  beilage  zu  b. 

89.  152g  August   31. 
Burgermeyster,    die   obersten  meyster  und  heymlich  verordneten 

räth    der    statt  Zürich  .  .  .  burgermeyster    unnd   geheymen  rhätten  der   35 
statt  Costentz,  unnsern  .  .  .   mittburgeren. 

Wir   schickend    üch    hie    eyn  copy  des  vergrififs  Straszburgischen 
burgrechtens,   wie  der  auf  der  letzten  tagsatzung  i?i  anwesenheit  auch 


Nr.  go  —  gi.  152g  September  i — 2.  85 

eurer  gesandten  geänndert  unnd  gebessert  ist,  den  wir  unns  inn  allen 
articklen,  uszgenommen  des  Vorstands  oder  titeis  halb,  desz  wir  unns 
nit  begeben  wellend  unntz  uff  meerern  unnd  wytheren  gewalt,  gefal- 
lenn  laszenn,  der  Zuversicht,  so  die  von  Straszburg  den  also  annemrnen 
5  unnd  ncmmlich  sich  desz  Vorstands  begeben,  wir  dannenthyn  bald  eyns 
mit  inen  sin  werden.  Was  dann  uch  hierinn  gefallenn  .  .  .  sin  will, 
mögend  ir  unnser  E^^dtgnossenn  .  .  .  von  Basel  dest  bas  wissenn  mögen 
jüngstem  abscheyd  nach  mit  denen  von  Straszburg  fürer  ze  handien  .  .  . 
on  Verzug  berichtenn,  dann  wir  inen  dise  meynung  ouch  zugeschriben.  .  . 
10    Usz  Zürich  desz  nächsten  zinsztags  vor  Verene  anno  etc.  xxix". 

Original.  In  tergo :  prese7itatutn  4.  septembris  anno  i^2g.  Stadt- A.  Kon- 
stanz, Urkunden  zur  Geschichte  der  Kirchenreformation,  fasc.  4.  — 
Regest:  Abschiede,  bd.  IV,  abtlg.  i  b,  nr.  i6g,   2.  beilage  zu  q. 

QQ^  152g  September  i. 

'5  Habitis  de  hac  re  sub  auspiciis  Ferdinandi  regis  consiliis  capitulum 

se  tuto  adhuc  Rasileam  remigrare  non  posse  perspectans  advocatis  ad 
se  capellanis  suis  Friburgi  Brisgojae  sedem  posuit  ac  ipsa  die  Verenae 
die  I*  7bris  in  majori  urbis  illius  templo  de  novo  sacris  defungi  coepit. 
Nunquam  tarnen  intermisit  et  tunc  apud  Carolum  v.  et  Ferdinandum  i. 
20  et  insequentibus  temporibus  in  exilio  constitutum  capitulum  pro  sua 
ad  proprias  sedes  matremque  ecclesiam  remigratione  sedulo  agere  nee 
imperatorum  regum  procerumque  imperii  deficere  promissa  licet  exop- 
tatus  rei  successus  adhuc  desideretur. 

Gaudebat    capitulum  Friburgi  Brisgojorum    pace    et  tranquillitate, 
25   sacrisque  suis  vacabat  absque  fastidio  usque  ad  annum   1632. 

Nottz    von    lyör.     St.-A.  Basel,    Bistum  Basel   A  4^    (I2i2—Ij6i), 
bl.  2i~ . 

Q]  1 52g  September  2. 

Ratschlag  der  Basler  verordneten  zur  Ensisheimer  antwort  betr. 

30   die  zehnten. 

Uff  der  k.  mt.  zu  Hungern  unnd  Beham,  unnsers  gnedigisten  herrn, 
anntwort,  die  verbotene  zinsz  unnd  zehenden  belangen,  habend  die  ver- 
ordnetten  geratschlagt: 

Demnach    die    selbige    antwort    sich    dahin    streckt,  das  alein  den 

35  stifften,  gotzhusern  unnd  clostern,  so  von  einer  ersamen  statt  Basel 
oder  irer  vordem  gestifftet  oder  erkoufft,  sampt  deren  priesterschafft 
und  ordenslüten,  so  sich  noch  by  unns  enthalten,  sich  mit  unser  nüw 
furgenomenen  Ordnung  verglicht  etc.,  ire  zinsz,  gulten  unnd  zehenden 
gevolgen,  das  ein  ersamer  rath  solche  antwort,  diewyl  es  der  stifftungen 


86  ^5^9  ^(^ptfinbcr  2.  Nr.  gi. 

halb  \il  iiuwcii  oezencks  iiiincl  haders  haben,  nit  aiincmen,  soiulcr  die- 
\v\l  ein  ersanie  slat  Basel  glich  wie  die  k.  mt.  des  klosters  Olspcrg, 
von  wegen  das  dasselbig  under  irer  int.  alls  laiulszfursten  gelegen, 
castvogt  unnd  schirmhcr  unnd  der  ursach  den  kouff,  so  wir  mit  den 
Schwestern  daselbst  gethon,  obglich  die  erkoufilten  stuck  in  der  stat  s 
Basel  oberkeyt  gelegen,  ze  entkrelTtigen  vermeint,  der  stifften,  clostern 
unnd  gotzhusern,  in  ire  der  stat  I^asel  oberkeyt  gelegen,  alls  von  der 
oberkeyt  wegen  castvogt  unnd  schirmhern  sind,  soll  man  begerii  unnd 
den  artigkell  also  setzen:  Das  ir  k.  mt.  unns,  den  genanten  von  Basel, 
zii  gnaden  ir  hievor  uszgangen  edict  unnd  mandat,  so  vil  dasselbig  10 
unns  und  die  unnsern  berurn,  uCfheben  unnd  gnedencklich  zugeben 
wolle,  das  irer  mt.  underthanen  allen  unnd  jeden  stifften,  gotzhusern 
unnd  clostern.  die  in  unnsern  alls  castvogten,  schirm-  unnd  leehenherren 
oberkeitten  unnd  gebieten  gelegen,  die  siend  von  unns,  unsern  vor- 
eitern oder  sunst  gestifftet,  erkoufft,  an  unns  ergeben  oder  by  unns  15 
ingesessen,  deszglichen  allen  pfarrern,  priesterschafften  unnd  ordens- 
lütten, so  sich  by  unns  enthalten,  mit  unser  nuw  furgenomene  Ord- 
nung verglicht,  die  angenomen  oder  sich  kunfftig  zu  unns  thün,  mit 
unns  verglichen  w^erden,  rendth,  zinsz,  gulten  unnd  zehenden,  wie  von 
alter  harkomen,  reichen  unnd  zalen  sollend.  20 

Unnd  ob  usz  den  vorbenanten  stifften,  gotzhusern  unnd  clostern 
ettliche  personen  unnd  gotzhuszlüth  on  unnsern  willen  unnd  wüssen 
abgetretten,  den  vorbenanten  stifften,  gotzhusern  unnd  clostern  ire 
sj^gel  unnd  houptverschribungen  über  rendth,  zinsz,  gulten  unnd  ze- 
henden sagende  entragen,  entwert  unnd  genomen,  den  vorbenanten  25 
gotzhusern  solche  rendth,  zinsz,  gulten  oder  zehenden  mit  hilff  der 
abgetragenen  brieff  unnd  siglen  im  furstenthumb  zu  arrestiern,  ze 
verlegen,  ze  verhefften,  auch  inzenemen  unnd  zu  verwalten  ver- 
meinten, diewyl  dann  angeregte  rendthen,  zinsen,  gulten  unnd  zehen- 
den nit  uff  die  abgetrettenen  noch  ander  sondere  personen,  sonder  an  30 
berürte  unnser  gotzhusere  erkoufft,  die  abgetrettenen  personen,  so  die 
by  unns  in  bedachten  stifften,  gotzhusern  unnd  clostern  verpliben,  al- 
lein die  blosse  niessung  darvon  gehept,  derselben  von  unns  nit  ent- 
setzt, sonder  durch  iren  abtritt  sich  selbst  deren  beroupt,  zudem  wir 
sampt  allen,  die  unns  zuversprechen  stand,  das  wir  unnser  hab  unnd  35 
gutere  mit  dheinen  frömbden  gerichten  bekümbert  unnd  angefochten, 
sonder,  wer  zu  unns  unnd  denen,  so  unns  zuversprechen  stand,  zu  clagen 
oder  vorderung  hat  oder  gewinnet,  der  soll  das  thun  vor  dem  schult- 
heissen  oder  stattgericht  zu  Basel  unnd  das  recht  daselbst  vorderen, 
suochen  unnd  nemen  unnd  niendert  anderschwo,  von  dem  helgen  Romi-  40 
sehen    rieh    hoch    befrygt,    darzu    in   sondern  vertragen  mit  dem  hoch- 


Nr.  gl.  1 5^9  September  2.  87 

loblichen  husz  Osterrich  also  harkomen,  das  wir  unnd  die  unnsern  by  den 
verschribungen  über  zinsz,  schuld  unnd  zehenden  besagende  pliben  sol- 
lend, das  dann  die  hochgemelt  k.  mt.  unns  und  unnsere  schirmbsver- 
wanten  by  unnsern  fryheitten  pliben,  den  uszgetrettenen  dheiner  ver- 
5  bütten  im  furstenthumb  gestatten,  sonder,  ob  sy  an  obgemelter  stifften, 
gotzhuser  und  clostern  renndth,  zinsz,  gülten  unnd  zehenden  spruch 
unnd  vorderung  ze  haben  vermeinen,  dieselbigen  lut  obgemelter  fry- 
heitten zii  recht,  ouch  den  bedachten  gotzhusern  die  abgetragenen  sygel 
unnd  brieff  zu  bekeren  wysen.  Dargegen  sind  wir  urbütig  mencklichem 
10   onverzogen  fürderlich  recht  ergan  ze  lassen. 

Unnd  alls  zwuschen  den  herrn  der  Hohen  thümbstifft  zu  Basel 
unnd  unns  der  castvogty  halben  miszverstand,  wollend  wir  sy  by  ob- 
gemelten  unnsern  schirmbsverwandthen,  stifften,  gotzhusern  unnd  clo- 
stern, diser  zyt  nit  verstanden,  aber  diewyl  iren  der  merentheyl  on 
15  not  abgetretten,  unns  der  thümbstifft,  so  vil  an  inen,  eigenen  gewalts 
beroupt,  die  mutterkylchen  mit  dieneren  des  gottlichen  worts  unnd 
der  helgen  sacrament  unversehen  verlassen,  darzü  unnserer  rechten, 
die  wir  in  lyhung  der  canonicaten  unnd  capplanien  haben,  entsetzt, 
wollen  wir  den  predicanten,  priestern  unnd  dieneren  bedachter  thumb- 
20  stifft,  so  wir  dahin  geordnet,  ouch  by  unns  pliben  sind,  ire  rendth, 
zinsz,  zehenden  unnd  nutzungen,  darzü  unns  all  unnser  anspracht, 
recht  unnd  gerechtigkeyt  unverletzt  vorbehalten  haben. 

Unnd    wiewol    unns    nit    zwivelt,  es  werd   die  hochgemelt  k.  mt., 
unnser  enedioisterherr,  unns  unnd  bedachte  unnser  schirmbsverwandthen, 
25    stifften,  gotzhuser,  closter,  priesterschafften  unnd  gotzhuszleuth  by  allen 
Zinsen,  renthen,  gulten  unnd  zehenden,  wie  von  alter  har  unverbotten 
pliben    lassen,    unnd    den  abgetrettenen  unns  unnd  unser  schirmbsver- 
wandthen   wider  vorgemelt  fryheit,    vertreg  und  harkomen  in  irer  mt. 
oberkeyt    ze    verbietten    gar    nit  gestatten,    sonder  solche    ansprechen 
30   vermög  unnser  fryheit  zu   recht  wysen,  jedoch  soverr  ir  mt.  unns  unnd 
unsere    schirmbsverwandthen    wider    unnser  fryheit,  vertrag,  harkomen 
unnd    erbeynung    in    irer    mt.    oberkeytten    mit  frombden  gerichten  ze 
bekiimbern,    oder    solches    den    abgetrettenen    zu    gestatten    füg  haben 
vermeinen   weit,  damit  dann  der  uberflusz  aller  billickeyt  by  unns  ver- 
35    merckt,  sind  wir  uff  der  herrn  der  regierung  in  ober  Elsasz  furschlag 
mit  irer  mt.  vor  einem  gemeinen  obman  unnd  glichen  Zusätzen  furze- 
komen,    entscheiden    unnd    erörteren    ze    lassen    urbutig,    ob    wir    unnd 
unsere    schirmbsverwandthen    by    unnsern   fryheitten,  vertragen,  brieff, 
siglen    unnd    erbeynung    aller    renthen,    zinsen,    gulten   unnd    zehenden 
40   unverbotten  derenhalb  nit  mit  frombden  gerichten  angefochten  werden, 
sonder    by    den    rechten,    obgemelt,  pliben  sollen;    doch  das  vor  allen 


88  1529  S./^/tJ/i/ur  J-  4.  Nr.  92 —gj. 

dingen,  iiic\v\  1  iiieiiiaiuis  011  recht  <;cprciult  werden  soll,  ir  k.  m(.  alle 
«;elegtc  hefft  uffhcbcn,  iinns  uiind  iiiinscre  scl)irml)sver\vandtlicn,  stillten, 
ootzluiser  unnd  closter  an  alloni  inkomen  IVn  uincrprcndct  lasse,  damit 
das  wilkiiri.«;-  recht  sin  frygen  gang  haben  möge,  wie  alle  recht  unnd 
hillicheyt  zugeben.  5 

Beratten  unnd  mit  bedcn  rathcn  beschlossen  donstags  den  andern 
tag  septembris  anno  etc.  xxix. 

Original.      S/.-A.  Basel,  Klöster  insgemein  D  l. 

92.  K5^9  September  2. 
Adelberg  Meyger,  burgermeister  der  Stadt  Basel,  an  das  regiment    10 

Enszheim. 

Wir  haben  in  ankunfft  unnserer  bottenn  dy  antwort  sampt  schrifft- 
lichem  abscheid,  so  ir  innen  von  wegenn  der  verbottenen  zinsen  unnd 
zehenn,  ouch  anderer  sachen  halb  gebenn,  vernomen  unnd  fugenn  da- 
ruff  üch  guttlich  zu  vernemen,  das  wir  abermols  unnsere  ratzbottschafft,  15 
so  uff  nientag  den  xiii*^'^"  dysz  gegenwertigen  monats  by  uch  zu  Ensz- 
heim erschinen  wirt,  unnsers  gmiets,  deszhalb  wyter  ze  verstendigen, 
abvertigen  wellenn  .  .  .  Datum  donstags  denn  andern  septembris  anno 
etc.  xxviiii. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  öl.  240.  20 

93,  ^ 52g   September  4. 
Aus   Instruction    und    bevelh,    was    .  .  .    Cunrat  Zwick,    unser  .  .  . 

ratsfrund,  in  namen  unser  .  .  .  statt  Costenz  uff  dem  burgertag,  der  zu 
Baden  uff  suntag  nach  Verene  sin  wird,  handien  solle. 

Desz  Straszburgischen  burgkrechts  halb  habent  wir  die  gestalten  25 
mainung  verlesen  unnd  were  villichter  unserthalb,  so  vil  es  das  burgk- 
recht  betrifft,  nit  sunders  vil  mangels  befunden  worden.  Dwil  aber  die 
Ordnung  in  benamsung  der  vier  stett  nach  dem  allerersten  begriff 
ghalten  ist  und  doch  wir  vorher  unser  mittburger  von  Zürich  und 
Bern  unser  mainung,  wie  die  selb  Ordnung  solle  ghalten  werden,  munt-  30 
lieh  und  in  schrifft  ze  wissen  gethan  habent,  so  laszent  wirs  eben  by 
dem  selbigen  pliben,  wie  wirs  vormals  inen  enteckt  habent.^)  Actum 
4.  septembris  anno   1529. 

Stark   äurcMorrigierter    entwurf.      Stadt- A.    Konstanz,    Urku7iden    zur 
Geschichte  der  Kirchetireformatioti,  fasc.  4.   —  35 


93.  *)   Eine  durckstrichene  fasstmg  dieser  stelle  spricht  noch  deutlicher:  unnd  nach- 
dem wir  drinn  [seil,  im  burgrechtsentwurf]  befunden,  das  Basel  für  Costantz  gestelt  ist 


Nr.  p^ — g6.  ^5^9  September  4—5.  89 

94,  ^529  September  4. 

Adelberg  Meyger,  burgcrmeister  iinnd  rhatt  der  statt  Basell,  an  .  . . 

thumbprobst  und  dechan  und  capitel,  auch  gemeinen  caplänen  der  Hohen 

stifft  Basell,  yezt  zuo  Freyburg. 

5  Demnach  v^erruckhter  tagen  (als  ir  wüst)  die  ornaten,  kilchenzierden 

und  anders  hie  zuo  Basell  im  mherern  stifft  (ausz  Ursachen  jezt  von  un- 

nöten  zuo  eräffern)  in  den  gwolben,  da  wir   gleichwol    als   ir   schlüszel 

ze  haben,  beschloszen  worden,  dieweil  aber  nun  lange  zeit  feucht  und 

resfenwetter  gewesen  und  noch  für  und  für  unuffhörlich  sich  also  zuo- 

10   tregt,  dardurch  zuo  ersorgen,  das  ahn  sollichen  ortten,  als  in  den  feuchten 

gwölben,  vermelten  ornaten  und  gezierden  etwas  schad  (das  uns  doch 

laid  wärr,   so  es  beschehe)    zuostön    möchte,    der  ursach  so  wollend  in 

diesen  nechsten  acht  tagen   nach   dato  disz  brieffs  die  cweren   mit  den 

schliiszeln,    so   ir    zuo    den   gwelben    allenhall)    haben    (darmit   zuo    den- 

15   selbigen    tVuchtbarlich    unnd    minder    schad    empfangen    gesehen    mög 

werden)  abfertigen  und  im  allerbesten  (wie  es  beschicht)  von  uns  ver- 

merckhen.    Datum  sambstags  den  4.  septembris  anno   1529. 

Kopie     (des   Originals).     Ge?ieral- Landes- A.    Karlsruhe,     Handschrifte7i 
tir.i^S^,  bl.690.  —  E?iiwurf,   Sf.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,   bl.  2^0  v. 


20 


25 


95.  ^529  September  4. 
Bottennzerung:    Item  xx  kronenn  und  xvi  fl.  inn  Schwitzerbatzenn 

gebenn   dem    altenn   hernn  zunfftmeister   unnd   Joder  Brannden   uff  tag 
Baden,  sampstags  noch  Verene  anno  etc.  xxix. 
St.-A.  Basel.    Fitiajiz  N  ß,  3,  s.  426. 

96.  ^529  September  ß. 
Instructionn  uff  tag  Badenn,  so  Sonnentags  noch  Verene  anno  etc. 

xxviiii  gehaltenn. 

Item  wan  der  artickel  vonnwegenn  des  gioubenns,  im  uffgerichtenn 
lantfridenn    begriffenn,    ouch    dy    rattschleg,    so    dy    bottenn    vonn    den 

30  sechs  stettenn,  als  sy  hyvor  zu  Badenn  by  einander  gwesen,  geratt- 
schlagt,  für  ougen  gnomen  wurtt,  soUenn  unsere  bottenn  denn  andren 
stettenn,  unnsern  cristlichen  mitpurgern,  wy  des  gloubens  halben  ge- 
rattenn,  anhangenn.  So  aber  die  funff  ort  sich  des  costens  halb  nit 
weltenn  laszen  wysenn,  unnd  man  dohin  komen  wurd,  das  man  innen 

35  deszhalb  weit  proviand  abschlachenn,  soUenn  unnsere  bottenn  andern 
unnsern  cristlichenn  mitpurgern  gesantten  zuvor  anzeugenn,  das  wir  im 
fridenn  den  artickell  des  costens  halb  besechenn  unnd  kennen  darinne 
nit  so  v^yl  findenn,  das  er  zugebe,  das  die  stett,  so  dem  cristlichenn 
burgrechtenn  ingelipt,  für  sich  selbs  macht  hettenn,  denn  funff  orttcnn, 

Basler  Reformationsakten,  IV.  j^2 


90  ^5^9  ^^Pf^fft/jcr   f.  Nr.  g6. 

ob  sy  glich  wol  den  spriich  des  costens  halb  nit  halten  weltenn,  dy  pro- 
viand  abzcschlachcnii.  unnd  keins  wegs  darin  gewylligenn,  des  ouch  nit 
gwalt  habenn,  das  innen,  den  l'unff  orttcnn,  dy  proviand  abgeschlagenn 
werd;  ouch  innen  zu  verslend  geben,  das  dy  erbeinigung,  in  deren  sy 
glich  als  wol  als  wir  benanisett,  zugebe,  das  jedem  teyl  veyler  kouff  5 
ged\henn  solte;  unnd  so  innen  also  veyler  kouff  abgeschlagenn,  wurden 
s\'  mit  huffenn  harusz  in  das  Sungouw  und  Elsas  v^arenn,  des  wir  innen 
nit  vor  sin  köntenn,  unnd  proviand  im  furstentumb,  do  man  innen 
dyser  zeit  on  destmer  dan  unns  gneigt,  reichen.  Was  dan  darusz  ent- 
stenn,  mög  man  woU  gedenckenn.  So  aber  sach  wer,  das  sich  die  funff  10 
ortt  uff  dysem  tag  entschlieszenn  wurdenn,  denn  spruch  des  costenns 
halb  nit  zehaltenn,  das  unns  dan  für  gut  sin  beduncken  weit,  das  man 
den  schidluttenn  den  handell  furtrieg  unnd  von  innen  luterung  begerenn, 
ob  wir  nun  mcr  nit  gwalt  hettenn,  in  krafft  des  fridenns  innen,  den 
funff  ortten,  proviand  abzeschlachenn.  Unnd  ob  glich  woll  über  dys  15 
alles  Zürich,  Bernn  sampt  denn  andern  sich  vereinbarttenn  unnd  innen 
je  dy  proviand  abschlachen  weltenn,  so  sollen  unnsere  bottenn  darin 
ze  bewylligenn  kein  gwalt  habenn,  sonder  das  zuvor  wyder  hinder  sich 
an  unns  pringenn. 

Wan  sich  ouch  dy  funff  ortt,  des  wir  doch  nit  in  hoffnung,  je  20 
dem  fridenn  wydersetzenn  unnd  kein  billichs  by  innen  funden  werden 
mechte,  sollenn  unnsere  bottenn  anzeugenn,  das  unns  für  gut  ansechenn 
wölt,  das  man  zu  den  gemeinden  der  undertedinger  rytte,  sy  ankertte, 
dy  funff  ortt  darzü  ze  haltenn,  das  sy  dem,  was  durch  ir  herrenn  unnd 
obrenn  in  dem  friden  abgeredett,  nochkemen,  unnd  das  d^^selbigenn  25 
gmeinden  in  dem  sich  nit  von  unns  sundertenn  oder  abzugen,  frintlich 
bittenn,  unnd  furer  in  dysem  artickel  handlenn,  wy  dan  dy  bottenn 
des  geschickt  und  wol  wussen  sind. 

Des  Underwaldischenn  handeis  halb,  dw}^  dy  von  Unnderwaldenn 
ettlichen  orttenn  geschribenn,   soll  man  erwartenn,   was  dyselbigen  für   3° 
antwort  pringen  werdenn,    unnd  sonst  das  allerbest,  so  jemer  möglich, 
domit   der   handel    in    der   gute   abweg    thon   werd,    drunder   handlenn. 

Aisdan  nehermols  anzogen  wordenn,  das  ein  Eytgnoschafft  in  des 
keysers    unnd    des    koning    von  Franckrichs  verein   uszgeschloszenn   sin 
soll,  dwyl  dan  zu  vermuten,  das  des  konings  bottschafft  ouch  uff  dysem  tag  35 
erschinen  werd,  soll  man  derselbigenn  bescheids  und  antwort  erwarttenn. 

Denn  handell,  so  sich  zu   Hitzkilch  v^onn  wegenn  der  bilder  ver- 
loffenn,  lott  man  bym  abscheidt  plibenn. 

Der   geschwinden    leuff  unnd   practiken    halb,  so  sich  jetzt  allent- 
halb  ereygenn,  sollenn  unnsere  botten  anzeugenn,  das  wir  uff  ein  für-   4° 
sorg  zum  baner  unnd  venlin  uszgeleit  haben. 


Nr.  pö.  ^S^P  September  5.  91 

Der  hilff  halbenn,  so  man  uff  anpringcn  deren  vonn  Costantz  den 
Schwebischen  stettenn,  so  innen  ettwas  begegnett,  bewysen  solt,  lott 
man  das,  \vy  es  verabscheidett,  plibenn. 

Wan  man  der  verbottnen  zinsen  unnd  zehenden  halb  red  haltenn 
5  württ,  sollenn  unnsere  botten  dy  antwortt,  so  unns  zu  Enszenn  wordenn, 
desglichenn  unnserenn  rattschlag,  \vy  wir  innen  wyderumb  mit  antwortt 
begegnen  wellen,  darlegenn  unnd  verlesen  laszen.  So  dan  dy  vonn 
Zürich  unnd  Bern  ettwas  wyters  dovon  ratschlagen  woltenn,  so  sollenn 
unnsere  bottenn  darby  sitzen  plibenn  unnd  sollichenn  rattschlag  wyder 
10   hindersich  an  unns  pringen. 

Wan  man  fragen  wurt,  ob  sich  krieg  erhiebenn,  do  gott  vor  sig, 

was  ratschlags  wir  denselbigenn  zu  begegnen  unns  verfast  hettenn,  sollenn 

unsere  bottenn  sagen,  unns  sig  von  wegenn  vyle  der  geschefften,  domit 

wir    mit    dem  bischoff  unnd  sonst  beladenn,    dy  zeit   zu  kurtz  worden, 

15    das  wir  dar  von    nit  rotten   haben  mogenn,    wellen  aber,  sobald  es  sin 

mag,  doruber  sitzen  unnd  das  selbig  zum  vlyssigesten  an  dy  hand  nemen. 

Jacob  Martins   unnd   des  kremers  halb,   ob   man  dem  herren  von 

Musz  jerenthalben  gleit  geben  well  etc.,  soll  man  dem  herrenn  von  Musz, 

angesechenn    dyse    geschwinde    leuff,    kein    gleyt  geben,   sonder  sinen 

20    miessig  gon. 

Des  fleckenn  Brislack  halb,  dwyl  umb  recht  angerufft,  soll  man 
losenn,  wy  sich  andre  bottenn  deszhalb  haltenn  wollen,  und  solches 
wyder  hinder  sich  an  unns  pringen. 

Der  unbillichenn  wucherzinsen  halb,  so  zu  Lugaris  gnomen  werdenn, 

25   soll  man  daran  sin,  das  solches  abgestelt  unnd  furer  nyme  gestattet  werd. 

Sind   ouch    ingedenck,    dy  bottenn  von  Bern  ze  fragenn,  welcher 

gstalt  ir  herren  und  obren  mit  dem  v^on  Engelsperg,  Johanser  commentur, 

uberkomen    sind    von    wegen    siner    gottzhuser,    under  innen  gelegenn. 

Sind    des    Straszburgischenn    burgrechtenn    ingedenck,    das    best 

30   drunder  ze  handien,  domit  es  nit  hindersich  gang,  unnd  so  es  doch  nit 

anders    sin,    ob    es    doch    nit    dohin    procht    m6cht    werdenn,    das    zwo 

partyen  in  den  brieffen  redeten,  die  vier  stett  für  eine  unnd  Straszburg 

für  dy  andre,  doch   das  dy  vier  stett  vor  und  Straszburg  noch  gestelt 

wurden,  unnd   wan  sich  dan  begebenn,  das  zwuschenn  innen  ein  tag  be- 

35   schribenn  unnd  gehalten  wurd,  das  dan  die  vier  stett  uff  einem  banck  unnd 

Straszburg  uff  dem  andren  sesze;  domit  möcht  sy  nit  sagen,  das  sy  den 

nachsitz  heften  etc.  Gedenckcn  ouch  des  letzten  artickels  mit  dem  obman. 

Des    burgrechtenn    halb    mit   Schwebischen    stetten,    soll   man  er- 

wartten,  was  dy  von  Kostantz  deszhalb  wyter  erfarenn  habenn  . .  . 

40  Original.    St.-A.  Basel,    Eidgenossenschajt   E8,    bl.  2ßQ.     —      Regest: 

Sir i ekler,   bd.  Il,   ?ir.  '/Q4. 


«)o  /^jo  St'ptemhcr  5,  A/-  gj. 

g-j  J 529  September   f. 

Aus  dem  iibscheU  ilor  <;csamulteiin  von  den  sechs  slettcn  Zürych, 
Hernn,  Basel,  sannt  (iallenn,  Mülluisen  unnd  Byel,  sonla-  nach  Vcrenc 
anno  etc.   xxix"  zu   Bailenn   inn   Argöw  {^ehaltlenn. 

Uniul  als/dann   uff  neclistein  ta^"  der  liatTtenn  halb  vciahsclicydet,     5 
das   ycdes    bottenn    hcrrcnn    unnd    ol)erenn    den   liandel,  wie  der  anzii- 
5;r\tTcnn   unnd  was  darinn  fürzcncnimen,  hyezwischcnn  discm  tao  berad- 
schlagcn    unnd    yeder  bott  soUiclienn  sincr  hcrrcn  radtschlag,  desz^ly- 
chennouch  unnser  Kydtonosscnn  von  Basel  die  andtwurt,  deren  sy  daiiialn 
von    den    küngischen    regenndten    zu  Ensiszheym   warttcnd  warend,  ulf   10 
disen  tag-  bringen  unnd  erscheinen  solttenn,  unnd  dann  derselben  unnser 
Evdtgnossenn   von    Basel   sandtbotten,    disem   abscheyd    gnug  ze  thün, 
unns  von  den   liberigen  stettenn  hüttigs  tags  sollich  andtwurt  inn  schriftt 
hören  lassenn,  iru   grund  die  meynung,  das  königlicher  nit   von  Bohem 
inen  bewilliget,  allein  den  stilTtenn,  gotzhüseren  unnd  clöstern,  so  von    15 
evner   ersamen  statt  Basel  oder  iren  vorderen  gestifftet  oder  erkoufft, 
sampt  deren   pryesterschafift  unnd  ordenslüthenn,  so  sych  noch  by  inen 
endthaltten  unnd  irer  nüw  fürgenommenen  Ordnung  verglycht  band,  ire 
zynns,  gültenn  unnd  zechenden  gefolgen  ze  lassenn;  wo  aber  unnd  inn 
wellichenn  clöstern  oder  stifften  die  personen  unnd  gotthuszlüth  vertriben,    20 
oder  villicht  darumb,  das  sy  sich  irer  nüw  fürgenommenen  Ordnung  nit 
verglychen  wellenn,  selbs  abgeträttenn  unnd  ir  bryef,  sigel  unnd  gewar- 
sami    mit    inen    hynus    unnd    by   iren    banden  band,  wo  dann  eyn  statt 
Basel  sich  verschrybenn,   ob  desz  hus  Österrychs  verwandten  von  dem- 
selbenn   abgewichenen   personen   inn   krafft   erst   gemeltter  bryef  unnd   25 
siglenn  umb  ir  zynns,  gültt  unnd  zechenden,  wo,  vor  was  unnd  wellichenn 
gerichtenn  dasselbig  bescheche,  rechtlich  ersucht  wurdint,  das  dann  ge- 
melte  von  Basel  sollich  zynnslüth  gegen  denselbenn  personen  deszhalb 
verträttenn  unnd  schadlos  haldten  welle,  alszdann  syn  königlich  mt.  inen 
sollich   zynns  und  zechenden  ouch  gnedigclich  werdenn  unnd  gediehen   30 
lassenn,  mit  erbyetung,  ob  sy  diser  andtwurtt  nit  benugig  sin,  mitt  inen 
inn  krafft  der  erbeynung  oder  vor  keyscrlichem  cammergericht  unnd  dem 
pundt  ze  Schwabenn  oder  einem  gemeynen   obman  unnd  glychenn  zu- 
satzenn    fürzekommenn     unnd     rechtlichen     bescheyds     darob    ze     er- 
warttenn  etc.  35 

Unnd  sodann  gemelte  unnser  Eydtgnossenn  von  Basel  uff  sollich 
anndtwurtt  ir  bottschafft  mit  schrifftlichem  bevälch  vast  uff  die  meynung, 
dyewil  sy,  unnser  Eydgnossenn  von  Basel,  der  gottshüsern  unnd  stifften, 
hinder  inen  unnd  inn  iren  oberkeyten  gelegen,  von  oberkeyts  wegen 
castvögt  unnd  schyrmherrenn  sygent,  das  dann  königliche  mt.  gnedigc-  40 
lieh  zügeben  wolle,  das  irer  mt.  underthanen  allenn  unnd  yeden  stifftenn, 


Nr.  gj.  152g  September  5.  93 

frottshüsern  unnd  ootzhuslüthenn,  die  inn  irenn  als  castvögtenn,  schyrm- 
unnd  lehenherrenn  oberkeytenunndgebycttenn  gelegen,  ire  zynns,  gültt 
unnd  zechenden  wye  von  altterhär  reychenn  unnd  geben.  Item  unnd 
diewyl  ouch  sy,  unnser  Eydtgnossen  von  Basel,  sampt  allen  iren  güttern 
5  für  alle  uszlendige  gericht,  das  inen  das  yr  nycmands  verbyettenn  noch 
hefftenn,  sunder  ob  yemands  an  sy  oder  das  ir  ettwas  ze  sprechenn, 
derselb  das  vor  irem  schultheysen-  unnd  stattgericht  thün  soll,  hoch- 
loblich  gefrygt,  das  dann  ir  königliche  mt.  die  ansprecher  daselbst  hyn- 
wysenn  unnd  vermögenn.    So  sy  aber  sollichs  ze  thun  nit  vermeynen, 

10  alszdenn  sy,  unnser  Eydtgnossen  von  Basel,  zu  allem  uberflusz  sich 
nach  der  regierung  fürschlag  uff  eynen  obman  unnd  züsatz,  ob  nit 
sollichs  byllich  geschechenn  soll,  erbottenn   haben  vvüllenn  etc. 

Widerumb  für  die  herrenn  von   der  regierung  uff  gemeldte  mey- 
nungen,   als    uff   mentag    den    nechsten   tag  nach   Felicis   unnd  Regule, 

15    mit   inen   ze    handien  verferttigt,  unnd  ob  man  aber  noch  nitt  wissenn 
mag,  was  sy  deszhalb  erlangend,  unnd  doch  sollichs,   wo  sy  uff  glyche 
züsatz   bewylligenn,    als   sy  sich    erbottenn,  ein  guter  ingang  were,  da- 
mit man  usz  der  nachteyligen  erbeynung  zegan  fiig  unnd  ursach  hette. 
Dyewii    wir   dann    inn    disen    unruwen,   darinn    w3^r   mit   unnseren 

20  Eydtgnossen  von  den  fünff  ordtenn  steckennd,  nit  vyl  inn  disen  dingen 
handlenn  unnd  doch  nyemands  mit  glimpf  rechtens  vorsyn  könnend, 
unnd  unns  aber  gedachter  unnserer  Eydtgnossen  von  Basel  furnemen 
geschickt  unnd  gut  syn  bedunckt,  ist  deszhalb  verabscheydet,  das  sy 
damit   fürfarenn,    tapfer  daruff  howen   unnd   beharrenn  unnd,    was   inen 

25  hyerinn  begegnet,  unns  desz  zu  tagen  berichten  sollind,  darnach  man 
hördt,  beschcche  aber,  was  gut  syg,  der  Zuversicht,  so  sy  ettwas  guts 
erlangen,  sollichs  unns  von  den  ubrygen  stettenn  nachfolgends  ouch 
ZU  gutem  reychen   unnd  fürständig  syn  werde.  — 

Unnd    alszdann    uff   disem    tag    der   beyder  stettenn  Zürych   unnd 

30  Bern  radtsbottenn  ettlich  wythcrungen  unnd  anderungen  der  artickeln 
Wyrttenbergischen  burgrechtens,  wye  unnd  wöllicher  gstalt  ire  herrenn 
sollich  burgrecht  mit  hertzog  Ulrychenn  des  Schlosses  Thwyel  halb  zu 
beschlyesenn  vermeynnend,  inn  geschrifft  bracht  unnd  gegen  einander 
verhörren  lassenn,  unnd  unnser  lyeb  Eydtgnossen   unnd   cristlich  mitt- 

35  burger  von  Bern  des  burgrechtens  halb  für  diszmal  also  gütlich  still- 
zestan  sich  endtschlossenn,  diewyl  dann  gemeldte  beyder  stettenn  ar- 
tickel  ires  inhaldts  nit  glych  unnd  die  bottenn  von  Basel  der  ursach, 
das  sy  umb  meerer  heymlikeyt  willenn  dise  sach  an  iren  rath  noch  nit 
langen  lassenn,  hyerumb  andtwurt  ze  geben  yetz  nit  verf^iszt,  da  so  ist 

40  verabscheydet,  das  denselben  unnsern  Eydgnossenn  von  Basel  eyn  copi 
iremeltter  articklen   zugeschickt  werden   unnd  sy  die  an  iren  radt,  doch 


94  'i'P  Sff'tdnher  f.  Nr.  gS. 

Iialin^svws,  \v«>l  laiii^cn  lasscnii  umul  zu  ncchstcm  ta<^  unns  von  <;incltlcn 
bcvilcn  stcttenn  irs  j^cmüts  verstäiuli^cn  sollend.  V.s  inöoent  ouch  dic- 
solbeii  zwo  stctt  Ziirych  iiniul  Costentz  mittler  /yt  wol  züsamen  scliryben 
umul,  wo  es  inen  ^elyeben,  zu  \v>-tlierer  luuullun<^  einander  vertraj^en 
unnd  sich  ijedachter  artickleii  mitteynander  \'crglychen,  damit  der  Handel  5 
zu  fürderlichenn  usztrag  bracht  werden  mög. 

Vnnd  so  dann  unnscr  Eydtgnosscn  von  Zürych  usz  ettlichenn 
sy  darzü  bewegenden  ursachenn  3'e  vermeinen  wöllenn,  das  inen  der 
nachstannd  inn  Straszburgischem  burgrechten  byllicher  wys  nit  züze- 
muttende  syge,  sich  ouch  desz  nit  begeben  wöllenn,  unnd  aber  die  lo 
andern  zwo  stett,  Bernn  unnd  Basel,  den  nachzegei)enn  besinnet,  da  so 
habendt  der  dryger  stettenn  gesandten  (diewyl  Costentz  uff  irer  ver- 
gebenen anttwurt,  das  sy  unnsern  E_>'dtgnossenn  von  Basel  den  vorstand 
nit  nachlassen  wellind,  beständig  verharret)  sich  diser  nachfolgenden 
meynungen  desz  Vorstands  halb  zwyschen  den  vyer  stettenn  Zürych,  15 
Bernn,  Basel  unnd  Straszburg  uff  irer  herren  unnd  oberen  gefallenn 
miteinander  beradschlaget,  der  hoffnung,  so  unnser  gutte  fründ  v^on 
Straszburg  deren  bericht,  sy  desz  Vorstands  halb  dise  fründtschafft  nit 
erwynndenn   lassenn  werdint. 

Namblich  unnd  für  das  erst:  Das  inn  uffrichtenden  burgrechtsbryefen  20 
zwo  redend  parthyen  gesetzt  wurdint,  nämlich  diser  form:  Wyr  burger- 
meyster,  schultheys,  kleyn  unnd  gros  räth  unnd  gantzen  gemeynden 
diser  nachbenempten  stettenn,  nemblich  Zürych,  Bern  unnd  Basel  zu 
e^'m,  so  denn  wir,  die  meyster,  kleyn  unnd  gros  räth,  schöffel  unnd 
amman,  ouch  gantze  gemeynd  der  statt  Straszburg  zum  anderen  teyl,  25 
thünd  kundt  allerm  engklichem:  Nachdem  dyser  zyt  etc.,  unnd  also  redte 
ye  ein  iey\  umb  den  anderen  durch  den  gantzen  bryef  hinwegk,  yedes 
teyl  für  sich  selbs,  was  es  anträff  unnd  wye  oder  warzu  es  sych  ver- 
bünd. Damit  meynend  die  herren  gesandten  der  sach  ettwas  glympf 
geben  und  be^'den  teylenn  wol  anzunemmende  syn.  30 

Fürs  ander:  Das  zwen  bryef  inn  refers  wys  gemacht,  da  yeder  teyl 
dem  anderen  einen  gebe  unnd  inn  sinem  eygenen  bryef  für  sich  selbs 
redte,  nämlich  die  vyer  stett  [inn]  irem  bryef,  was  sy  sich  gegen  denen 
von  Straszburg  verschrybent  unnd  was  sy  inen  schuldig,  unnd  her- 
widerumb  die  von  Straszburg  inn  irem,  was  sy  den  vyer  stettenn  schul-  35 
dig  unnd  wye  sy  inen  gebunden  werind;  unnd  dergslalt  so  stund  keyn 
te}'l  vor  oder  unnder  dem  anderen,  sunder  redte  yedes  teyl  inn  sineni 
eygenen  bryef,  wye  gehördt  ist,  unnd  möchtend  dennochten  wol  beyd 
bryef  mit  aller  teylen  siglen  besiglet  werden. 

Fürs  dritt:  Desz  sitzes  halb,   so  es  darzü  käme,  das  wyr  zusamen-   4° 
sitzen    unnd   handien    soUtind,    wyewol    inn   bryefenn    nit   not   ist,    ützit 


Nr.  gSa.  i S^g  September  5.  95 

hie  von  ze  meldenn,  das  dann  dise  Ordnung  brucht:  das  nemlich  die  dryg 
stett  Zurych,  Bern,  Basel,  unnd  ob  villicht  andere  ordt  der  Eydgnoschafft 
als  Glarus,  Solothurn  unnd  Schaffhusen  mit  der  zyt  ouch  inn  dises  burgk- 
recht  komen,  wye  sy  sunst  irer  Ordnungen  nach  sitzend,  eynander  nach 
5  uff  eym  bangk  iren  sitze  hettind,  unnd  dann  dargegen  noch  ein  bangk 
gemacht,  daruff  denen  von  Straszburg  vor  allen  andern  mynderen  stettenn 
der  obrist  sitz  gelassen  wurd;  da  achtend  die  gesanndten,  so  das  also 
an  die  von  Straszburg  gesucht,  sy  hierinn  frundtlich  willenn  geben  unnd 
das  nit  uszschlachenn  werdint. 

10  Als  es  ouch  also  verabscheydet;  was  den  beyden  stettenn   Zürych 

unnd  Bernn,  so  es  durch  disen  abscheyd  an  sy  langen,  hyerinn  ge- 
fallenn  wyrtt,  das  sy  soUichs,  unnd  was  hyerinn  ires  gemuts  syg,  unn- 
seren  lyeben  Eydtgnossen  von  Basel  ufifs  aller  ilendischt  ziischryben ; 
die  sollent  dann  durch  schrifft  oder  mit  bottenn,  wye  sy  gut  unnd  der 

15  sach  aller  bast  geradten  dungkt,  sollichs  fürer  an  die  von  Straszburg 
uffs  fürderlichst  langen  lassenn  unnd  solliche  mittel  mit  allem  flys  by 
inen  suchen  unnd  zum  beschlusz  diser  dingen  arbeyten  unnd  handien. 
Dann  wenn  wyr  diser  dingen  eyns  sind,  last  maus  sunst  bysz  an  wy- 
theren   gewaltt  by  den  articklen,   wye  die  zu  nächerem  tag  zu  Badenn 

20  geänndert  unnd  gebessert  sind,  deren  yeder  theyl  eyn  copy  hadt, 
allenclich  belyben,  guter  Zuversicht,  dise  sach  gotts  unnd  unnser  aller 
lob,  nutz  unnd  eer  unnd  zu  vyl  guter  dingen,  furnemlich  erhaldtung 
gottlichs  Worts  unnd  gefallens  vast  nutzlich  unnd  fürstendig  syn  werd. 
Amen,  amen. 

25  Original,  unterschrieben  W.  ßygel,  Zürich,   staltschriber.   St.-A.  Basel, 

Eidgenosse?ischafl  D  3,  bl.  34.  -  Regest:  Abschiede,  bd.  IV,  abtlg.  I  b, 
nr.  Ijg. 

98  a.  -^^   '529  September  f. ') 

Güetliche   mittel,   uff  deren  von  Almszwyler  beswerd,   abgeredtt. 
30  Die  beid  zehenden  betreffen,  irem  priester  zudienen  ze  laszen  etc. : 

Dwil  dieselben  nit  unserm  gnedigen  herrn,  sonder  den  hern  vom  capitel 
zugehoren,  sol  der  artickel,  bisz  mit  gedachten  hern  selbs  gehandlet 
mag  werden,  pliben  anstan. 

Erschatz  und  anders  sollen  sie  geben  wie  von  altemher. 
35  Holtz  ze  fiieren  gon  Basel  in  Hoff  etc.,  sollen  sie  schuldig  sin  wie 

von  altemher,  doch  vorbehalten,  das  in  iren  eigen  höltzern  weder  durch 
min  gnedigen  hern  oder  siner  gnaden  amptlüt  on  ir,  der  underthanen, 
vorwissen  abgehowen  noch  hingefüert  sol  werden,  sonder  sie  desshalb 
by  irer  fryheit  pliben. 

40  98a.    ')   d.h.   zu   nr.  qSJ. 


96  15^9  Septiinfur  ,-.  Nr.  c^S d. 

rinh"olll  ilor  cisjcn  m'ictcr  und  aiulers  soll  <;eluiltcn  werden,  wie 
ilas  von  altcinlier  koinen   ist,   naiulich   von   dein   soiiin   vi   krützer. 

Stupreilu'ieiuM-  und  vt)gt^arbcn  sollen  sie  oiicli  j^eben  wie  \'on 
aUenihcr. 

Das  ootswort  betreffen,  soll  mit  inen  gehalten  werden  glicher  gstalt     5 
wie   mit  Terwvler,   Kttingen   und  Riiuuh,  und   diser  zit  also   plyben  und 
gelaszcn    werden,    nandich    das    die    predicanten    nutz   anders   dann    die 
heiige  schrifft,  als  nüw  und  alt  testamcnt,  predigen  und  uff  den  canlzlen 
niemand  nennen  noch  schelten. 

Die  steur  sollen  sie  bezalen,   wie  von  altemher  und  die  versessen    10 
bezalt  und  enlricht  werden,  doch   das  inen  ein  versessen  jarsteur  nach- 
gelassen werde   wie  denen  zu  Louffen. 

Die    kilchenzierden    sollen   ouch    allenthalb    unverendert    von    den 
undorthanen  b\-  gemeinen  banden  pliben  ligen.  Unnd  was  sich  diser  ar- 
tickeln    halben    tür   spenn  oder  missverstentnis  zwuschen  beiden  theiln    15 
erhebenn  oder  begeben  wurden,  sollen  sie  deren  für  uns  zu  entlichem 
entscheid  komen. 

Und  soll  solche  abredung  unserm  gnedigen  herrn  an  andern  sinen 
gerechtigkeiten.  ob    er   deren  eniche  an  die  underthanen  hett,  darvon 
hierinn  kein  meidung  gethon  oder  darumb  kein  spann  gewesen,  unab-    20 
bruchlicii  sin. 

Original.   Landes- A.   Liestal,   Lade   II^  A,  theke  6l/f,  nr.   ijo. 

98  b.  zii   152g  September  5. 

Güetliche  mittel,  die  underthanen  von  Rinach  belangende. 

Erstlich  das  umbgellt  belangen:  Dwil  dasselb  mertheils  von  fremb-    25 
den  personen  bezalt  wurdt,  die  underthanen  ouch  sonsten  von  unserm 
gnedigen  herrn  mitt  hilff,  gelt  oder  derglichen  Schätzungen  lydenlicher 
dann  andere  underthanen  gehalten  werden,  sollen  sie  die  sechs  krützer 
von  jedem  soum,   wie  von  altemhar,  ze  geben  schuldig  sin. 

Die  steur  und  schulden  betreffen,  ist  unser  meinung,    das  fürohin   30 
gestürt  soll  werden,  dessglichen,  was  v^erfallen  und  noch  usstendig  were, 
dasselb  ouch,  wie  von  altemher,  bezalt  und  uszgericht  werden. 

Was  frevel  fürohin  verfallen,  ouch  die  schon  verfallen  und  noch 
usstendig  weren,  sollen  wie  von  altemher  berechtiget  und  gebüeszt 
werden.  35 

Gericht  und  recht  sol  ouch  mengklichen  wider  wie  von  altemher 
gehalten  werden. 

Die  tagwon  berüern,  sol  yeder  zum  jar  zwen  tagwon  schuldig  sin, 
und  dem  vogt  für  die  beid  mögen  bezalen  vi  krützer,  und  ein  wittfraw 
für  ire  zwen  tagwon   in  krützer.  40 


Nr.  g8  c.  1529  September  5.  97 

Der  In'iener  halb  soll  ycder  huszgcscsz  jcrlich  ein  vasznachthun 
und  ein  stüpfelhun  an  ein  ort  zu  geben  schuldig  sin. 

Vogtrecht  und  burggarben  sollen  bezalt  werden  wie  von  altemher. 
By   iren    höltzern    und   den  almenden  sollen  sie,  die  underthanen, 
5    belyben  und  die  mögen  bruchen  wie  von  altemhar,  doch  unserm  gnedigen 
herrn  sin   hohe  oberkeit  und  herrligkeit  in  allweg  vorbehalten. 

Das  ackert  lassen  wir  beliben,  soll  gebrucht  werden  wie  von 
altemher. 

Die  zehenden  dem  priester,  so  by  inen  residiert,  volgen  ze  lassen, 

10   belangen:   Dwil    discr  artickel   unscrn  gnedigen  hern  nit,  sonders  hern 

Cornelien    von    l.iechtenfels    etc.    als    rechten    desselben    orts   kilchhern 

beruert,  lassen    wir   den   diser  zit,  bisz  desshalb  selbmit  ime  gehandlet 

mag  werden,  also  anstan. 

Vischen,  voglen    und  jagen  soll  den  underthanen  zugelassen  sin, 

15    glicher  gstalt  wie  denen  von  Terwyler  und  Ettingen,  doch  der  oberkeit 

ir  recht  darvon  vorbehalten,  nämlich  mit  dem  berren,  der  angelschnur 

und  frigen  hand  zu  vischen,  item  die  beren,  swin  zu  siner  zit,  ouch  fuchs, 

hasen,  vogel  wie  von  altemher  ze  jagen  und  ze  fahen. 

Der  gefangenschafft  halben  mag  unser  gnediger  herr  sin  oberkeit 
20   gebruchen  wie  von  altemher. 

Das  gotswort  betreffen,  soll  mit  inen  gehalten  werden  glicher  gestalt 

wie  mit  Terwyler  unnd  Ettingen  etc.  und  diser  zit  ouch  by  demselben 

blyben  und  gelaszen  werden,  nämlich   das  die  predicanten  nutz  anders 

dann  die  heilige  schrifft,  als  nuw  und  alt  testament,  predigen  und  uff  den 

25    cantzlen  niemand  nennen  noch  schelten. 

Die  kilchenzierden  sollen  ouch  allenthalb  unverendert  von  den 
underthanen  zu  gemeinen  banden  pliben  ligen  bisz  uff  wyter  der  ober- 
keit bescheid. 

Unnd  was  sich  diser  artickel n  halben  für  spenn  oder  missverstentnis 
30  zwüschen  beiden  theiln  erheben  oder  begeben  würden,  sollen  sie  deren 
für  uns  zu  entlichem  entscheid  kommen.  Und  das  solche  abredung  unserm 
gnedigen  herrn  an  andern  sinen  gerechtigkeiten,  ob  er  deren  eniche 
an  die  underthanen  hette,  darvon  hicrinn  kein  meidung  gethon  oder 
darumb  kein  spann  gewesen,  onabbruchlich  soll  sin. 
35  Origmal.   Landes-A.   Liestal,  Lade  114  A,  iheice  614,  ur.    ijo. 

98  c.  SU  1529  September  5. 

Der  fünff  dorffer  etc.  beschwerden,  uff  vorgeleszne  gutliche  mittel 


angezogen. 


Amlszwyler  (!). 


Das  inen  der  versessnen  sturen  eine,  wie  denen  \'on  Louffcn  sanibt 

Basler  Reformationsakten,   IV.  ]3 


yj^  i^jg  St-pfttninr  5.  Nr.  gSc. 

ircr  initvcrwaiulten,  nachgelassen  wcrd.    Item  das  inen,  \vz  sich  inii  vcr- 
iransjner  pcurisclien  enipörung  hej>cben,  verzig  gclhan. 

Itcni   inen  des  uhrigen  costns  (I)  halb,  so  noch  von  sell)iger  empo- 
rung  uszstat,   irs  antheiis  ahtrag  beschcch. 

überwiler.  5 

Vermeinen,  als   sie  dry  versessen  sturen  schuldig,  inen   die  eine, 
glich  wie  andern  xon  Louflen  etc.,  und  die  andere  stur  gegen  dem  costen, 
so  inen  der  emporung  halb  irs  theils  gepüren  wurd,  auch  nachzulassen, 
weiten  sie  selbigen  costen,  so  noch  usstund,  selbs  bezalen  und  die  dritte 
stur  sambt  der  vierdten,  so  sie  erst  Martini  nechstkunfftig  verfallen  wer-    10 
den,   in.  g.  herrn  derselben  zweyen  gutlich  vernugen  und  uszrichten. 
Item  das  inen  glicher  gestalt  peurisch  uffrur  etc.  verzigen. 
Item  stüpfflhüner  inen  nachgelassen  werden. 

Rinach. 

Das   inen    das   ackert,   wie   andern   iren   nachpuren,  zu  gebruchen    15 
zugelassen,    erpieten  sie  sich    mim    gnedigen  herrn,   auch  wie  die  ann- 
dern,  swin   darin  mit  den  iren  ze  lauffen  lassen. 

Item  VI  krutzer  für  die  tagwon  ze  geben,  sig  inen  ze  schwer,  begern 
II  ß  für  dieselben  beid  ze  bezalen,  die  amptlut  habens  vormals  also  von 
inen  genomen.  20 

Maeen  wol  liden  der  zehennden  halb  mit  den  rechten  kilchhern 
gehanndlet.  sie  wollen  aber  derselbigen  theil  des  zehendens  nit  von  hand 
lassen,  bisz  sie  enntlich  wissen,  wie  es  desshalb  gehalten  und  inen  das 
auch  gevellig  sin  werd. 

Burggarben  sigen  körn  über  x,  die  selbs  buwen,  die  anndern  mussns    25 
kauffen,  vermeinen  die  auch  nachgelassen  werden,  deszglichen  die  stüpffl- 
hüner sigen  nülich  ufifgesetzt  etc. 

Item  inen  der  versessnen  sturen  eine  auch  nachgelassen. 

Herr  coadjutor  etc.  hab  inen  zugesagt,  was  sie  mögen  darthun, 
by  menschen  gedechtnus  uffgesetzt  etc.,  soll  abgethon  werden.  30 

Item  sie  irer  emporung  nit  entgelten  zu  lassen. 

Terwiler  und  Ettingen. 

Haben  x'orhin  nit  mer  dann  11  ß  für  tagwon  dörffen  geben.  Yezt 
sigen  inen  darfür  vi  crützer  uffgelegt.  Die  von  denen  von  Solothurn 
darrüren,  haben  vormals  zwen  tagwon,  den  einen  alsz  hindersessen,  thun  35 
müssn;  denselbigen  vermeinen  sie  yezt,  dweyl  sie  nit  mer  hindersessen 
sind,  auch  nit  mer  schuldig  ze  sin,  weren  sie  also  nur  ein  tagwon  zu 
thun  schuldig. 

Item  ein  fraw  sig  vorhin  nit  mer  dan  i  tagwon  schuldig  gewesen, 
darfur  i  ß  dörffen  geben,  sigen  ir  yezt  11  uffgelegt  etc.  40 


Nr.  gSd.  i§2g  September  5.  99 

Item  vermeinen,  man  solle  sie  all  in  dem  fall  einerley  lüt  und  fry 
durch  einander  mannen  und  vviben  lassen,  würde  sunst  vil  irrung  brin- 
gen etc. 

Item  versessen  sturen  wollen  sie  keine  geben,  haben  von  m.  g.  h. 
5  weder  hilff  noch  trost  gehabt,  desshalb  sie  dann  vermeinen  ze  sturen 
schuldig  sigen. 

Item  sie  wollen  auch,  ir  rechter  kilchher,  so  derselb  die  pfrund 
haben,  by  inen  residieren  soll. 

Item  es  sig  mit  denen  von  Ettingen  hievor  auch  ein  vertrag  uff- 
10  gericht,  demselben  nach  sie  nit  sovil  schuldig,  als  inen  vorgeleszne  mittel 
ufflegen. 

Item  das  inen  peurischer  emporung  halb,  und  wz  sich  darin  begeben, 
nachlassung  beschehen. 

Original.   Landes- A.   Liestal,  Lade   li^   A,  theke  614,  nr.   ijo. 

15    98  d.  152g  September  5. 

Vertrag  zwischen  bischof  Philipp  vo?i  Basel  U7id  den  dörfern  Ret- 
nach,  Oberzvil  und  Allschwil  ^). 

Zu  wissen :  Als  dann  etzlich  irrung  und  spenn,  ouch  missverstentnis 
zwüschen  dem  hochwurdigen  tursten  und  herren,  herrn  Philipsen,  bischo- 

20  fen  zu  Basel,  an  eim,  ouch  siner  fürstlichen  gnaden  underthanen,  der 
dörffern  Rinach,  Oberwyler  und  Almswyler,  andermtheil,  nachvolgender 
Sachen  halb  sich  gehalten,  das  wir  nachbenempten  Niclaus,  abbt  zu 
Bellelee,  Adelberg  Meyger,  burgermeister,  und  Wolffgang  Harnasch,  des 
rats  der  statt  Basel,  als  erpettne  und  geordnete  underthedinger,  wölchen 

25  solche  irrungen  und  misshell  in  truwen  leyd  gewesen,  beyd  parthien 
deren  guetlich  und  freuntlich  vereinbart,  gericht  und  betragen  haben 
in  masz  und  gstallt,  wie  nachgeschriben  stat: 

Zum  ersten:  Als  die  gedachten  underthanen  zu  Rinach,  Almswyler 
und  Oberwyler  unserm  gnedigen  herrn  die  jerliche  steur  sydthar  gemei- 

30  ner  peurischen  entpörung,  habenn  wir  gesprochen  und  geordnet,  das 
unsers  gnedigen  herrn  leut,  zu  Rinach  gesessen,  nunhinfur  nit  mer,  dann 
an  ein  ort  ein  zimliche,  billiche  steur,  die  durch  vogt  und  gswornen 
by  irn  eyden  nach  yedes  vermögen  angelegt  werden,  darzu  die  von 
Almswyler  und  Oberwyler  ir  gesetzte  steuren  wie  von  alterher  geben, 

35  ouch  die  versessne  steuren  fürderlich  abrichten  und  bezalen  ;  doch  sol 
einem  yeden  an  den  versessnen  steuren  ein  steur  usz  gnaden  nachgelassen 
werden. 

Es  sollen  ouch  unsers  gnedigen  herrn  underthanen,  in  vorberüerten 

98  d.   V  Der    vergleich    mit   den  Untertanen  von    7'herwil  und  Ettingen  erfolgte  erst 
40    am  22.  februar   ijjo ;  siehe  B.  R.  A.  daselbst. 


100  /f-'P  Sif'tiinber   f.  Nr.  ^S d. 

diirffern  ocscssen,  iVy  sin,  on  ciitj^cltnis  sich  iiiulercinandcr  zu  vcrhy- 
raten.  und  ein  yedcr  nit  mcr,  dann  an  das  ort  stouren,  dienen  und  gcliörio- 
sin,  da  er  «^^cscssen  ist,  doch  unscrni  o-ncchgen  herrn  der  eigenschafft, 
ouch  nachvolg,  ob  yemands  von  sinen  gnaden  under  fremde  oberkeiten 
ziehen   wurde,  onschcdlich.  5 

Sodann  der  fron  und  tagwon  halb,  söllent  unscrs  gnedigcn  herrn 
underthanen  zu  Rinach  und  Oberwyler  ein  jeder  unserni  gnedigen  herrn 
alle  jar  zwen  tagwon,  und  nemblich  für  die  beid  tagwon  ein  yeder  zwen 
Schilling  ze  geben,  aber  die  von  Alniswyler  die  grosze  stubcn  hie  zu 
Basel  im  Moff  wie  von  altemhcr  ze  beholtzen  verbunden,  und  sonst  alles  lo 
rebgellt  und  holtzgellt,  win-  und  holtzfur  furohin  ledig  sin. 

Es  söllent  ouch  die  wittwen  zu  Oberwyler  ein  yede  für  ire  tagwon 
des  jars  ein  Schilling  geben. 

Furer  sollen  die  underthanen,  obgemellt,  yede  ee  oder  husgesesz, 
des  jars  ein  vasznachthun  an  das  ort,  dahin  yeder  gesessen,  ze  geben  15 
verpunden  sin,  darzu  den  versess  bezalen.  Sodann  die  vogtgarben  und 
stupfclhüener  belangen,  söllent  die  underthanen  der  stupffelhi'iener  furo- 
hin ledig  sin;  aber  wolche  furohin  zu  Rinach,  Almswyler  und  Oberwyler 
körn  buwend  oder  zu  buwen  v^erlonend,  schnydend  oder  schnyden  lassen, 
deren  soll  yeder  ein  garben,  wenn  sie  schnyden,  dem  vogt  ze  geben  20 
verpunden,  und  hieby  die  versessnen  garben  und  stupffelhüener  ze 
bezalen  pflichtig  sin. 

Es  söllent  ouch  die  obbemelten  underthanen  zu  Rinach,  Almswyler 
und   Oberwyler  furohin,  wie  von  altemher,   von  yedem  soum  win,  der 
uszgezepft  und  verschenckt  wiirdt,  unserm  gnedigen  herrn  sechs  krutzer    25 
zu  umbgellt  geben,  darzu  die  würdt  den  win,  so  sie  verschencken,  trüwlich 
ankerben  lassen. 

Item   was   zinsen  die  underthanen  unserm   gnedigen  hern  sydthar 
der  entpörung  verfallen  und   noch  unbezalt  usstuenden,  die  söllent  usz- 
gericht   und  bezalt  werden,  nemlich  allwegen   ein  nüwer  und  ein  alter   30 
zins  mitteinandern,  und  jetz  Martini  nechstkunfftig  anfallen. 

Die  bedachten  underthanen  söllent  nun  hinfur  mengklichem  widder- 
umb   gericht,  wie  von  altemher,  halten  und  umb   die  frevel,  so  hievor 
berechtiget,    verthediget   oder   hinfür   fallen    werden,  unserm    gnedigen 
herrn   gericht   und   recht   gon   lassen   unnd    das   fürderlich  an  die  hand   35 
nemen,  und  die  übrigen  frevel  usz  gnaden  nachgelossen  sin. 

Es  sol  ouch  unser  gnediger  herr  in  bedachten  dörffern  wie  von 
altemher  meiger  setzen,  und  die  underthanen  ir  fürstlich  gnad  in  gepotten 
und  verpotten  gehorsamen,  wie  frommen  underthanen  zustat. 

Die  verkündung  des  göttlichen  worts  belangen,  lassen  wir  die  under-   4° 
thedinger   für   uns   selbs   belyben,   das    den   gemelten   underthanen  das 


Nr.  g8d.  ^5^9  September  j.  101 

gotsvvort  trüwHch  geprediget  werde,  also  das  die  predicanten  nutzit 
anders  dann  die  heiligen  gschrifFt  des  nüwcn  und  alten  testaments  pre- 
digen, aber  uff  den  cantzlen  niemand  nennen  noch  schmehen.  Es  sollend 
ouch  und  mögend  die  underthanen  und  ire  predicanten  von  wegen  des- 
5  selbigen  fry  wandten  in  unsers  gnedigen  hern  landen  und  oberkeiten, 
unnd  soll  ouch  inen  nyemand  nutz  args  von  des  gotsworts  wegen,  das 
sie  demselbigen  anhcngig  sind,  zufuegcn;  doch  söllent  sie  sich  hinwider 
under  unsers  gnedigen  herrn  luten  unverwyszlich  halten. 

Unnd  als  die  underthanen  gemeinlich  begert,  das  ire  predicanten 

lo  von  den  groszen  zehenden  mit  zimlicher  narung  versehen,  ouch  das  sie, 
die  underthanen,  des  kleinen  etter-zehends  ledig  sin  söllent,  dwyl  diser 
artickel  nit  unsern  gnedigen  herrn,  sonder  die  rechten  kilch-  und  zehend- 
herrn  beruert,  ist  unser  meynung,  das  diser  artickel,  bitz  hienachfüeglicher 
hierinn  gehandlet  werden  mög,  angestellt  sin  soll. 

15  Aber    hieby    so    ist    unser   erkantnis,    das   die    obgemelten    under- 

thanen die  groszen  zehenden  wie  von  altemher  geben,  ouch  die  yeder 
zit  fryg  uffgeruefft,  gelühen,  entpfangen  und  von  den  underthanen, 
deren  halb  dhein  sonderer  anslag,  pact  oder  geding  zu  nachtheil  der 
zehendhernn  in  der  lyhung  oder  uffrueffung  gemacht  werdenn. 

20  Es   söllent   ouch   bedachte   underthanen   fryg  sin,    das  sie  mögent 

mit  dem  berren,  mit  der  angelschnur  und  frygen  hand  vischen,  darzu 
beren  und  swyn  zu  siner  zit,  doch  der  oberkeit  ir  recht  daran  vorbe- 
halten, item  fuchs,  hasen  und  vogel,  ouch  wie  von  altemher,  jagen  und 
fahen  mögend. 

25  Der  boden-  oder  eigenzinsen  halb,  lassen  wir  zu,  das,  so  etzwan 

jarzit  oder  derglichcn  Vergabungen  umb  der  Seelenheil  willen  bescheen, 
das  solche  abgelöszt  werden  mögen,  nämlich  ein  Schilling  gelts  mit 
einem  pfund  houptguts,  doch  das  söUich  abgelöszt  gellt  widder  zu  nutz 
der    kilchen    mit   willen    der   oberkeit    bewendt   werde;   wa   aber   sonst 

30  ligende  güeter  umb  ein  eewigen  jerlichen  körn-,  haber-,  win-  und  der- 
glichen  zins  verlühen  weren,  die  söllent  on  der  zinsherrn  willen  nit 
abgelöszt,  sonder  wie  von  altemher  gezinszt  und  bezalt  werden. 

Die  almenden   und   höltzer  betreffen,  lassen   wir  plyben,  das  sich 
bedachte  underthanen  in  yedem  dorff  deren  wie  von  altemher  gebruchen 

35  und  insonderheit,  das  die  von  Almswyler  by  irer  fryheit  des  holtzes, 
also  das  weder  unser  gnediger  herr  noch  siner  gnaden  amptlut  in  der 
von  Almswyler  höltzer  on  der  underthanen  vorwüssen  nutzit  abhowen, 
ouch  die  von  Almswyler  und  Oberwyler  des  ackerits  halb,  wie  es 
hievor  gebrucht,  plyben,  darzü  die  von  Rinach   von  wegen  des  ackerits, 

40  so  uff  iren  eigen-  oder  zinsguetern,  als  ackern  oder  matten,  erwachszt, 
von    der  oberkeit  onersucht  plyben;  doch  das   unserm  gnedigen  herrn 


102  132g  Si'f>tember  7.  Nr.  pp. 

an    allen    aiulcrn    siiicii  liolion  oberkciten  und   licrrli<;k'eitcn  des  ackrits 
und  sonst   nut/it   henomen  sol  sin. 

Der  {^cfanscnschafft  halben,  mag  sich  unser  gnedi<i^er  hcrr  darmitt 
wie  von  alteniher  oebruchen  unnd  halten.  Und  als  die  underthanen 
bef^crt,  wann  ein  niissgewcchs  der  fruchten  kiime,  sie  alsdann  initt  ab-  5 
schetzung  der  zinsen  zu  bedencken,  dievvil  diser  artickel  ouch  andere 
betrifft,  können  wir  hierum  nutzit  anders  für  gut  achten,  dann  das  die 
zinsz  wie  von  altemher  bezalt.  doch  den  underthanen,  so  ir  jeder  by  sinen 
zinsherren  zu  ziten  ungewechses  frywillig  finden  möcht,  unabgeschlagcn. 

Item  der  underthanen  entpörung  artickel  betreffen,  ouch  das  bürg-  10 
recht,  mit  der  statt  Basel  angenomen,  belangen,  dessglichen  widerkcrung 
der  zerung,  costen  und  Schadens,  ouch  die  zerung  beruern,  wölche  die 
underthanen  nachmaln  inen  ze  geben  begert,  lassen  wir  zu  diser  zit 
anstan,  bisz  das  der  wolgeporn  herr  Hans  Jacob,  fryherr  zu  Mörspurg 
und  Befl'ort,  landtvogt  in  Under-Ellsas,  und  wir  andere  dry  zusetz  zu-  15 
samenkomen,  nach  lut  des  abscheids,  von  uns  uszgangen,  alszdann  darinn 
ze  sprechen : 

Ob  sich  ouch  diser  artickeln  halb  kunfftiger  zit  zvvuschen  beiden 
teiln  spenn  oder  missverstentnis  erheben  oder  zutragen,  deren  sollen 
sie  für   uns  zu  entlichem  entscheid  kommen.  20 

Solch  obgeschribne  mittel  und  betrag  beid  parthien,  obgenant,  der 
obberüerten  artickeln  halb  angenomen,  zugesagt  und  versprochen  haben, 
ze  halten  by  iren  fürstlichen  würden,  eeren  und  truwen  an  rechts  eyds 
statt  mitt  verzyhung  aller  uszzüg,  fünden  und  geverden. 

Zu  urkhunt  mit  aller  und  jeder  unser  dryer  uffgedruckten  insigeln    25 
besigelt,  doch  uns,  unsern  nachkomen  und  erben  in  allweg  on  schaden. 
Datum  Basel  sontag  nach  Verene,  als  man  zalt  fünffzehenhundert 
zwentzig   und  nun  jar. 

Original;  drei  aufgedrückte  siegel,  abgefalleti.  Landes- A.  Liestal,  Lade 
Ji^  A,  theke  6l^,  nr.  i6g.  —  Kopien:  L:  XVL.  Jahrh.  aus  der  Basler  30 
kanzlei.  II:  Ende  XVL  /  anfg.  XV IL  jhd.  (öi schoß,  katizlei).  III: 
X  VII.  Jhd. :  Vidimus  bischof  Philipps  und  trafissumpt :  Frwitrut  1 533' 
Ebe7ida  (Lafides-A.  Liestal).  —  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  LIandlu7ig  Dl 
und  G  2,   bl.  2ff.  U7id  bl.  3  ff. 

99.  iß^Q  September  7.    35 

Die  Basler  gesa?idten  Jacob  Meyger  und  Thoder  Brand  a?t  burger- 

meister  und  rath  der  statt  Basel. 

Wir  sind  uff  sontag  nechst  vergangen  umb  vesperzeit  gon  Baden 

kommen.    Ist    uff  die  zyt   niemant    doselbst   gesin,    dann    die    von   sant 

Gallen.    Sint  aber  all  botten  erst  uff  mentag  ze  nacht  dohin  kommen,   40 


\ 

A 


I 


Nr.  loo.  152g  September  7.  103 

deszhalb  ufif  genannt  mentag  noch  nützit  gehandlet  ist  worden.  Aber 
uff  zinstag  früe  gemein  hotten  zusammen  berüfft  und  doselbst  von  den 
schidluten  erfordert,  den  handel,  wo  er  zum  nechsten  geloszen,  wider 
anzefahen.  Und  als  wir  von  den  sechs  stetten  abtretten,  uns  mit  ein- 
5  ander  ze  beroten  willens  gesin,  haben  sich  für  das  erst  all  botten  von 
den  sechs  stetten  des  bevelchs  ircr  herren  und  oberen  entschlossen,  und 
als  es  komen,  ist  uff  den  artickel,  so  unser  Eidgnossen  von  den  fünff 
orten  den  gesprochen  costen,  im  friden  begriffen,  nit  halten,  noch  den 
nit  geben  wölten,  solte  man,  als  wir  von  den  sechs  stetten  inen,  den  fünff 

10  orten,  noch  vermög  des  fridens  jemand  inen  zuzefuren  abschlahen,  die- 
wil  wir  aber  von  wegen  üwer  wyszheit  solichs  kein  bevelch,  sonder 
obglich  wol  die  andern  stett  des  einhellig  weren,  sollen  wir  doch  solichs, 
ee  das  wir  bewillgen,  an  üwer  wyszheit  unser  herren  und  oberen  langen 
lossen,  wiewol  wir  doneben  all  Ursachen  gnugsam  vor  unsere  Eidgnossen 

15    und  cristenliche  mitburgern,  was  euch,  unser  herren,    zu  solichem  ver- 
ursachet, dargethon  haben;  yedoch  sind  in  disem  stuck  die  übrigen  funff 
stett  einhellig,  das  mans  also  an  die  hand  nemmen  solle,  vermeinen  ouch, 
der  artickel    im  friden  geb    inen  solichs   on   vyl  disputierens  heiter  zu. 
So  wir  nun  solichs  by  inen  beharlich  und  ungeendert  funden  und 

20  doneben  bedocht,  das  es  nit  fruchtbar,  sich  von  inen  ze  sunderen,  ouch 
das  ir  unser  herren  der  sechs  stetten  rot  und  hilff  zu  uweren  anligenden 
geschefften  bedorffen  und  begert  haben,  und  nemlich  der  zweyer  stetten 
Zürich  und  Bern,  das  mann  by  denselben  in  uwer  unserer  gnedigen 
herren    anligenden   sachen   nit    Unwillen    erlangen  möchte,    hatt  uns  für 

25  gut  angesehen,  üwer  wyszheit  solichs  spans  ze  berichten,  mit  under- 
tagniger  bitt  und  beger,  üwer  wyszheit  gemüt  und  willens  hierin  by 
disem  botten  furderlich  ze  verstendigen:  wil  ouch  unsz  beide  nit  für 
gut  ansehen,  domit  man  den  funff  orten  ein  halstarck  und  sonst  usz 
andern  Ursachen  sich  von  den  funff  überigen  stetten  abzesunderen,  wie 

30  wir  auch  das,  so  wir  anheimsch  komen,  wyther  berichten  werden. 
Solichs  haben  wir  uwer  ersam  wyszheit  undertaniger  meinung  uffs  kurt- 
zest  berichten  wollen,  den  allmechtigen  hierüber  bittende,  das  er  uwer 
wyszheit  zu  sinen  eeren  und  lob  allzit  bewaren  wolle.  Datum  Baden, 
zinstag  den  vii.  tag  septembris  anno  etc.  xxix. 

35  Origifial.   St.-A.  Basel,  Eidgenossejischaft  D  ^,   bl.  146. 

100.  rs^Q  September  7. 

Thumbropst,  Statthalter  unnd  cappittel  der  Hohenn  sticfft  Basell  ati 
burgermeister  unnd  ratt  der  statt  Basell. 

Wir  haben  uff  datum  dis  brieffs  ein  missive  von  euch  usganngen 
40   verlesen,  innhaltend,  wie  die   ornaten  unnd  gezierd   der  stiefft,   so  inn 


104  ij;2g  September  j—9'  Nr.  loi — loj. 

den  jjewelhcii.  darzii  w  ir  uniul  ir  schlüsscll  haben,  discs  un^witters  halb 
mochten  etwas  Schadens  cmptahcn,  mit  begcr,  etlich  mit  den  schlüsseln, 
so  allennthalben  /u  t\cy\  g^ewelbcn  «i^ehorig,  abzuvertij^en  etc.  Fliegen  wir 
uch  hieruff  gi'iter  meynung  zu  vernemen,  das  wir  usz  merklichen  unnd 
obligenden  geschefften,  auch  diewyl  wir  sollicher  personen,  so  tler  sach  5 
gemcsz  weren,  diser  zeit  nit  woll  entperren  mögen.  Deszhalb  ist  unnscr 
fruntlich  beger,  wellend  ongevorlich  vierzehen  tag  stilstan  unnd  unnser 
antwurt  deszhalb  erwarten  .  .  .  Datum  F'ryburg,  den  vii.  tag  Septembers 
anno  etc.  xxix". 

Orighial  mit  dorsalvermerk :  Sclirib  den  thumlilicrren,  man  hah  ir  10 
scliriben  geliortt.  Nun  lange  aber  niyn  \\rvn  an,  das  allerley,  dovon 
schad  ze  erwarten,  furgen  solle,  deszhalb  unser  ernstlich  beger,  das 
sy  jemans  mit  den  schluszlen  bitz  uff  nechstkomend  donstag  haruff 
verfertigen  tiegen ;  wo  das  nit,  so  werde  man  notarien  und  andre 
darzu  nemen  und  solche  gwelb  offnen.  SL-A.  Basel,  Bischößiche  15 
Handlimg,    O  II. 

101.  1529  September  7. 
Nachfolgend  zeittung  sind  dem  doctor  Sturtzl  zugeschriben  worden, 

am  datum  den  7.  septembris  1529: 

.  .  .  Weiter  so  wisst,   daz  wir  hewt  gewiszlich  vernomen,  daz  der   20 
Zwingli  salb  annder  zu  füsz  gen  Brugk  auf  yetz  sambstag  verganngen 
ist  kumen,  und  man  sagt,  er  well  gen  Basel;  da  werd  er  den  Huschin 
mit   im   nemen   und  gen  Straszburg  farn   unnd  da  dannen   zum  lanndt- 
grafen  von  Hessen,  da  werd  ain  disputacion  mit  dem  Lutter  gehalten. 

Zeitgen.  kopie.    Landesregierungsarchiv  für  Tirol  (Itinsbruck),  Amraser-    25 

aktefi. 

102.  ^52g  September  p. 
Als  h.  Ulrich  Zwinglin  und  Ecolampadius   von  Basel  hie  sind,  soll 

man  inen  den  Avein  schenken,  und  inen  das  bollwerk  und  anders  durch 
herrn  Hans  Kniebis  gezeigt  werden  ...  30 

Donnerstag  post  nativitatis  Marie,  9.  September. 

Auszüge   aus   dem  Protokoll  der  XXI  herren  zu  Strassburg.  —    Druck 

nach:    Mittlgn.  d.  Ges.  f.  Erhaltg.  d.  geschieht l.  Denkmäler   im   Elsaß, 

f.  II,  bd.  XIX,  s.  IJJ,   ?ir.  480^. 

103.  152g  September  g.   35 
Der  Basler  rat  fordert  Johatin   Gebiviier,  chorherrn  zu  s.  Peter, 

zur  residenz  i?i  Basel  auf. 

Wir  nochgenanten,  Balthasar  Hylttprandt,  Hans  Rudolff  Fryg  und 


Nr.  104  —  10^.  152g  September  10— 11.  105 

Adam  Huckile,  alle  bürgere  und  des  raths  der  statt  Basell,  .  .  .  als  rechten 
castvogten,  patronen  und  leehenherren  sant  Petters  stifft  zu  Basel,  der 
erstbemelten  stifft  zu  sant  Peter  verordnete  pfleger,  empietten  dem  wir- 
digen,  hoch-  und  wolgelertten  doctor  Johannsen  Gebwiler,  Chorherren 
5  zu  sant  Peter,  unsern  grütz  und  ervordrend  uch  innamen  .  .  .  unser 
gnedigen  herren,  uvverer  pfründen  leehenherren,  das  ir  hiezvvischen 
sant  Matheus  tag  des  heiigen  zwolffbotten  schieristkünfftig  uch  allhar 
gon  Basel  verfugen,  die  prebend,  so  uch  von  einem  ersamen  rath 
günstenglich    geliehen,    selbs  eigner  perscn  besitzend  und  uch  mit  uns 

10  in  cristenlicher  religion  glichförmig  halten  und  machen,  darzü  über  die 
bestimpte  zitt  nit  uszpliben;  dan  so  ir  uff  bedachten  tag  nit  kommen, 
selbs  personlich  nit  residiern  und,  wie  obstott,  thün  wurden,  wellend 
wir  in  namen  .  .  .  unser  gnedigen  herren  usz  irem  sondren  bevelch 
uch   jetz    als  dann  und  dann  als  yetz  die  bedachte  prebend  mit  allem 

15  irem  anhang  und  nutzungen  on  all  witter  üwer  entschuldigung  und 
inred  abgeschlagen,  uch  deren  priviert  haben  und  gar  nützit  mer  davon 
verfolgen  lossen.  Des  wir  üch,  darnach  wussen  ze  richten,  diser  offenen, 
versigletten  schrifft  gnugsam  verstendiget  haben  wellen.  Datum  dons- 
tags  den   ix.  tag  septembris  anno  etc.  xxix°.') 

20  Ortgmal,  mit  den  aufgedr.  (abgefalle7ie7i)  sicgcbi  der  drei  Pfleger.   St.-A. 

Basel,   St.  Peter  JJJ  3- 

104,  ^5-9  September   10. 
Das  capitell  an  Wolffenn  N.,   etwan  glockner  amptz  im  thumbstifft 

zu  Basell  Verwalter. 

25  Du  ')  weiszt  warumb,  welher  ursachenn  unnd  wie  du  hievor,    als 

wir  noch  in  Basel  waren,  zu  dem  glocknerambt  neben  den  zweien 
sestifften  "iocknern  kommenn  und  wie  wir  nun  vertrieben  xvorden  sind, 
so  dass  %vir  deines  dienstes  jetzt  Glicht  mehr  gebrauchen  können.  Wir 
künden    dir   hiemit    dienst   und   bestallung.     Datum  Friburg    uff  fritag 

30   noch  Unnser  frouwenn  dag  ir  geburt  anno  xxix. 

Efitwurf.     Gc7ieral- Landes- A.  Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  223,   bl.  32  v. 

105.  ^5^9  September  10  und  11. 
Aus   eitlem    schreiben    von    doctor  Jacoben  Sturtzl    an    die  herren 

der  regierung  zu  Ynnsprugg    am    datum  Ennsiszhaim    den   10.  und   U. 
35   septembris   1529. 


103.  V  ^"'  f^^^  dieser  vorläge  entspricht  einem  formular,  wie  aus  einem  gleich- 
lautenden schreiben  unter  demselben  datum  an  den  kaplan  Niclausen  Briever  hervorgeht; 
enlwurf.  St.-A.   Basel,  St.  Peter  JJJ  4. 

104.  V    Vermerck :  ist  noch   nit  uszgangen. 

I^asler  Refoimationsaktcn,  IV.  W 


100  152g  Scptanbcr   11 — 12.  Nr.  1 06  — 108. 

Die    laniuler    halben    ir    potschafft    zu   Basel    und    lianiulln   mit  den 
züntTtn   uml   mit  dem   rat,  hin  all  stund  deren  Handlung  gewartend. 

Ko/>ic\      iMndisregicrufigsarchiv  für   Tirol  (Innsbruck),    chronolog.   Am- 
raserakten. 

106.  '529  September  11.     5 
Adelbcrfj  IMevgcr,  hürgermeister  der  Stadt  Basel,  an  Stras/.burg. 
Euwer  schriben,  .  .  .  hern  Ulrichenn,  hcrtzogen  zu  Wurtenberg  etc- 

.  .  .  belangennd,  habenn  wir  sines  inhalts  vernomcn.  Dwyl  aber  her 
Jacob  Mcyger,  unnser  alter  zunfftmeyster,  das  er  der  sach  ettwas  sunder- 
lichs  wysscn  tragenn  soll,  der  dyser  zeit  nit  anheimest  benamset,  so  10 
bald  dan  derselbig  wyder  anheimisch  kompt,  wellen  wir  unns  an  im, 
wy  dy  sach  ein  gestalt  grüntlich  erfarenn,  unnd  uch  alsdan  mit  wytcr 
geburender  antwort  begegnen.  .  .  .  Datum  samstags  den  xi*^"  September 
anno  etc.  xxviiii. 

Entwjirf.    Si.-A.   Basel,   Missiven  A  28,   bl.  2:^2.  15 

107.  1529  September  11. 
Adelberg  Meyer   [bürgermeister  der  Stadt  Basel]  an  das  Basler 

domcapitel  in  Freiburg. 

Ewer  schreiben  der  schhiszel  halb,    so  ir  zuo  den    gewölben  (da 
die    Ornaten,    kirchenzierden   und  anders  inne  verschloszen)  haben  und    20 
die  haraufif  vertigen  solten,   haben   wir  alles  innhalts  vernommen  unnd 
möchten  wol  der  zeit,  so  darinnen  benambset,  erwarten.    So  aber  uns 
allerley,    so    furghon    solt,    daraus    schad  zuo  gewarten,    anlangt,  so  ist 
nach  heut  zem  tag  ahn  euch  unser  ernstlich  gesinnen,  wollend  solliche 
schlüszel,    so    ir    zuo    den    gwölben   allenthalben    haben,    mit  yemandts   25 
der    ewern    bisz    nechstkhommenden    donnstags    den    16.  disz    gegen- 
würtigen    monats,   das,   so  darinn  v^erschloszen,  zuo  besichtigen,  harzu- 
fertigen;  dann   so   das  nit  geschehe,   sondern  von  euch  fürgangen  solt 
werden,    wurden   wir    dieselbigen    gwölb    mit    unsern   wcrckleuthen   in 
beysein    eines    geschworenen    notarien,    den    wir   sonderlich    darzuo   er-   30 
fordern  wurden,  zu  öffnen  verursacht.    Haben  wir  euch,  darnach  mögen 
gerichten,  uff  ewer  schreiben  nit  mögen  bergen.     Datum  den   11.  sep- 
tembris  anno   1529. 

Kopie    (des    Originals).       General- Landes- A.    Karlsruhe,    HandsehrifUfi 
nr.  1338,  bl.  JO.  —  Entwurf,   St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  2^2  v.    35 

108.  1529  September  12. 
Thumbprobst,    stathalter  unnd    capittell   der    Hohenn   stifft   Basell, 

yetzt  zu  Freyburgk,  an  burgermeyster  unnd  rot  der  statt  Basel. 

Wie    nechst   hievor,    der    sluszell  halb  zu  unnsern  gewelben,  also 


Nr.  log — HO.  132g  September  12.  107 

ouch  an  hut  datum  aber  iinns  geschrifftenn  vonn  uch  zukommenn,  unnd 
wiewol  wir  nit  kleins  verwundernn  schopffenn  des,  das  ir  des  unnsernn 
halb  als  sorgveltig,  das  dasselbig  feuchten  unnd  dann  andershalb,  so 
furgon  soll,  nit  schadhafft  werde,  so  ist  3'edoch   das  ein  viel  seltzamers 

5  by  unns  ze  horenn,  das  ir  über  unnd  widder  das  die  ornaten  unnd 
annders,  uns  durch  uch  versloszenn,  unns  unnd  annders  nyemander  zu- 
stendig,  ouch  yewelten  inn  unnser  vcrwaltigung  gewesenn,  unns  jungst 
euwers  schrybenns  anhenncken,  so  wir  den  sechtzehennden  dag  dis 
gegenwertigenn  monats,  das    ist  an  donnctag  künfftig  nyemanndtz  der 

10  unnsern  mit  den  sluszelnn,  so  wir  allennthalb  zu  den  gewelbenn 
soUenn  habenn,  schickenn,  das,  so  darinnen,  zu  besichtigenn,  das  ir 
darinn  durch  euwer  werckleut  ze  brechenn  unnd  die  ze  offnenn  ver- 
meynenn.  Unnd  wie  uf  erst  gethan  euwer  schreibenn,  also  will  ouch 
uf  yetzigs  unnser  anntwort  sein  unnd  loszenn  es  ouch  by  demselbenn 

15  blibenn,  der  meynung,  so  es  unns  yemer  möglich,  das  sige  joch  er- 
nembtz  donnstags,  fritag,  samsztag  oder  sonnenndags,  uch  uwerm 
schribenn  unnd  unnser  gelegennheit  noch  zu  begegnenn,  der  achtung, 
das  ir  unns  inn  unnd  an  dem  unnsern  kein  gewalt  thüen  noch  ouch 
zuziehenn    oder    geschehenn    loszenn.     Wolltenn    wir    euch    uff   euwer 

20   schrybenn    yetzmolnn    antwortz    wise    nit  verhalltenn.      Datum  Friburg 

Sonnentags  noch  Unnser  liebenn  frouwenn  dag  irer  geburt  anno  etc.  xxix. 

Original  mit  dorsalvermerk :  Trifft  das   capittell   an,   soll    wol   behalten 

werden.     St.-A.  Basel,  Bischöfliche  HajidLung  O  12.  —  Etitwurf,  GLA. 

Karlsruhe,    Copialbiuh  nr.  225,   bl.  36.  —  Kopie,  ebenda,  Handschriften 

25  nr^  133S,  bl.  jov. 

109.  15^9  September  12. 

Thumbprobst  und  capitel   an  schaffner  unnd  rot  zu  Thann. 

Von    Basel   nach    Freiburg   vertrieben,    so    manglent    uns    bucher 

unnd    sint    bericht,    wie    ir  deren,    wir    manglent,    ettlich  haben  sollent, 

30  so    alt    und    uff  uwerm  stifft   nyemer  brucht  werden  der  ursach,    das  ir 

darob    nuwen    machen   loszen.     Desxvegen   bitten  luir  euch,  die  bücher, 

die   her  Thebolt  Burgkman    euch  bezeichnen   wird,    uns  ettliche  zeit  zu 

lechen,  bis  zvir  eigene  haben.    Wir  werden  dann  die  euern  onschadhafft, 

wie  sie  uns  geliffert,  zviederum  zustellen.    Datum  Friburg  uff  sonnendag 

35    nach  nativitatis  Marie  anno  xxix. 

Entwurf.     General- Landes- A.  Karlsruhe,    Copialbuch  7ir.   223,    bl.  33. 

110.  ^529  September  12. 

Das  capitel  an  den  königlichen  rentmeister  Clausen  Geiszbcrg  und 
den    dryen    verordneten    von    gemeiner   landtschafft   des  furstenthumbs 
40   Wurtemberg. 


108  152g  Sef>iembir  12 — 14.  Nr.  iii — i  ij. 

.  .  .  l'iul  /um  dritten  teilen  tcir  euch  >nit,  da/1  wir  aus  Basel  ver- 
trieben worden  und  zu  Freiburg  bis  auf  iveiteres  resideuz  geglommen 
haben.  Der  könig  hat  uns  und  unserm  gut  seinem  schirm  versprochen 
und  dem  regiment  im  Elsaß  entsprechenden  befehl  gegeben.  Uiind  dwil 
die  von  Basel  \illiclit  dem  imscrn,  so  wir  haben,  viel  foster  dann  uns  5 
nochtrachten,  uch  villicht  schriben  und  handien  so  viel,  das  ir  on  unser 
vorverwarnens  inen  die  zinsz  und  gult,  so  wir  oder  unser  aniptlut, 
cottidian,  presentz,  fabric,  bruderschafft  etc.  uff  dem  furstenthumb 
Wurtemberg  haben  mochten,  volgen  loszen,  so  möchten  zvir  euch  auj 
alle  fälle  getvarnt,  den  kötiiglichefi  zvillen  mitgeteilt  haben  und  euch  10 
ersuchen,  allen  verpßichtu?igen  gegenüber  dem  capitel  nur  gerade  in 
Freiburg  zu  genügen.  Datum  sondags  nach   nativitatis  Marie  anno  xxix. 

Entivurf.    General- La7ides-A.  Karlsruhe,    Copialbuch,  nr.  22^,  bl.  ^J  v- 

111.  1529  September  12. 
Urfehde :  Claus  Schaler,  vogt  von  Sultza,  usz  miner  herren  amptern.    15 
Er  hat  sich  gewideret,  her  Henrichen  von  Syszach  den  zehenden 

ze  geben;  darumb  in  gfencknus  kommen  und  uff  hüt  sontag  nechst  vor 
des  heiligen  crutz  erhöhung,  den  xii.  tag  septembris,  widerumb  ledig 
gelassen,  hat  geschworen,  das  er  von  den  uberigen  garben,  so  vil  er 
deren  noch  inn  siner  schüren  hat  unverzehendet  sampt  allem  uberigem  20 
sinem  erbuwnem  gut,  davon  man  dann  zehenden  geben  sol,  wo  er 
sölchs  her  Henrichen  obgemelt  nit  v^erzehendet  hette,  imme  davon  sinen 
zehenden  trulichen  geben  wolle,  daby  ouch  gemeine  urfech  geschworen 
in  aller  bester  form  by  pen  desz  swerts  etc. 

Hans  Henrich  Fortmuller  st.   25 
St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  2g. 

112.  ^52<)  September  ij. 
Aus  einem  briefe  des  capiteb  an  de?i  bischoff  zu  Basel. 

.  .  .  Unnd  letst  ist  e.g.  unsern  amptluten  viel  zinsz  schuldig;  sodann 
befinden  wir  an  der  laden  rechnung,  das  ouch  usz  dem  insigel  inn  die  30 
Lxx  Ib  zinsz  darinn  zu  bezalen  uszstanden;  weysz  e.  g.,  wie  es  mit  dem 
gehalten  soll  werden.  Ist  unser  beger,  sie  woll  insehens  thun,  domit 
und  solich  uszstend  zinsz  gericht  .  .  .  Datum  Friburg  uff  mendag  vor 
exaltacionis  crucis  anno  29. 

Entwurf.   General- Landes- A.  Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22^,  bl.  J5.  35 

113.  ^5^9  Septefnber  14. 
Instructio,  wie  unnd  was  von  wegen  miner  hern  vom  capittel  durch 

min  hern  thumbprobst  unnd  Johansz  Rudolffen  von  Rinach  die  verord- 


Nr.  11^.  ^5^9  September  i^.  109 

netenii  zweier  puncten  halb,  als  namblich  die  sluszel,  so  die  von  Basel 
zu  den  gewelben  begern,  unnd  die  Handlung-  berurn,  so  sie  mit  dem 
reffiment  zu  Enszheim  zinsz  unnd  zechenden  halb  haben,  mit  demselben 
regiment  handien  und  berotslagen  sollen,  als  uf  zinsztag  des  heiligen 
5    kreutzdag  ze  herbste. 

Erstlich:  Den  herren  der  regierung  von  capitels  wegen  sich  zu  dietist 
erbieten  .  .  .  Unnd  das  viel  umbreden  bekurtzet  unnd  dieselben  herrn 
von  der  regierung  mit  vieln  umbstenden  unnd  vergebnen  Worten  nit 
uffgehalten,   wollendt   demnoch   die  verordneten    iren    furtrag   thun  un- 


lo   gevorlich  uff  wise  hernoch   volgende: 


Wiewol  mine  hern  vom  capitcl  mine  gnedig  hern  vonn  der  re- 
eieruno-  uneern  soviel  molen  unnd  yeder  zit  mit  iren  handien,  sachen 
unnd  geschefften  bemugenn,  viel  lieber  die  ze  ruwen  unnd  onkumbert 
lieszenn,  so  tragendt  sich  yedoch  die  ding  in  moszen  zu,  das  min  herrn 

15    vom  capitel   das  nit  umbgon  khonnen  unnd  die  ansuchen  unnd  anruffen 

muszen,    da   sie    verhoffendt   unnd   wuszen    hilff  unnd    trosst   ze   finden. 

Unnd  sig  namblich  yetzmoln  das  min  herrn  vom  capittell  ob  unnd 

anoele<ienn,    wuszenlich  unnd   kundt,   das   der  kilchenschatz,   heyltumb, 

kleinotter,  ornaten,  meszgewandt,  brieff  unnd  anders,  so  dann  zu  Basell 

20  inn  unnsern  gewelben  yewelten  gewesenn  unnd  behaltenn,  inn  anders 
nyemander  hut,  pfleg  unnd  versorgknis  gewesenn,  dann  eins  capittels 
zu  ziten,  unnd  das  ein  rot  und  stat  Basell  überall  unnd  gantz  unnd  gar 
kein  recht,  vordrung  noch  zugangk  dozu  gehebt,  wie  dann  ouch  billich 
gewesen,   dann,    was  do    nit  von  inen,   sonnder   vonn   keiser,    kungenn, 

25  furstenn,  herrn  unnd  dem  adel  dohien  verordnet  und  gebenn  ist,  ouch 
ebenn  viel  unnd   groszen  Schatzes  wert. 

Nun  über  unnd  widder  das  solicher  kilchenschatz  also  in  verwarung 
miner  herrn  vom  capittell  unnd  deren  gewesen  unnd  noch  ist  unnd  mit 
derselben  sloszen  verwart  wordenn,  ouch  über  und  widder  das  die  vonn 

30  Basell  hievor  inn  irer  onsynnigkeit  unnd  oncristennlichen  erschrocknen 
furnemen  des  heiligen  sturmens  solichenn  kilchennschatz  inn  den  ge- 
welbenn  mit  iren  sloszen  unnd  riglenn  ouch  verschloszenn  unnd  uns 
verspert,  das  wir  dozu  nit  kommen,  noch  unns  des  gebruchen  mogenn, 
so  habenn  yedoch  unnd    yetzt  vonn   nuwem  sie  vonn  Basel  min  herrn 

35  unnd  ein  stifft  zu  kumbern  unnd  des  iren  abzetribenn  unnd  dasselb 
inenn  innhandig  ze  machen  unnd  zu  verswendenn,  wie  Zürich,  Benin 
unnd  andern  orten  ouch  beschehen  sin  mocht,  denselben  minen  herrn 
vom  capitel  zum  zweyten  mol  geschribenn,  im  erstenn  derselben  ge- 
schrifften,   yemander   von    iren    wegen   gen    Basel    mit   den   sluszeln   zu 

40  allen  gewelben  ze  schicken,  zu  dem  kilchenschatz  ze  lugen,  das  der 
disser   feuchten   wetters-ziten  nit  schadhafft  wurd;   unnd   als  min  herrn 


I 


110  15^9  Scptnnher  14.  Nr.  113. 

darul)Cf,  mit  antwort  zu  bcoeorncn,  herwider  geschriben  unnd  vicrlzchen 
da<^  schuh  bessert,  im  andern  derselben  von  Basel  scliribcn  crmcldet, 
wie  sie  so  lang  nit  stilston  khonnen,  und  das  sachen  halb,  so  furgon 
sollen,  darvon  schaden  zu  ersorgen,  mit  witer  meidung,  so  uf  den  xvi.  dag 
disz  monotz  nyemander  von  wegen  miner  hern  zu  Hasel,  das  sie  die  5 
gewelb  offnen  werden;  da  dan  aber  min  herrn  inn  irem  schriben,  daruff 
gethan,  es  by  dem,  das  ein  stat  von  Basel  inen  den  schub  der  begerten 
xiiii  dagen  zuloszen  solt  und  das  sie,  mine  Herren  vom  capitel,  sich 
hierumb  gar  nit  versehen,  das  sie  einichen  gewalt  mit  uffbrechen  oder 
sonsten  anlegen  wurden,  alles  vermog,  auch  lut  und  Inhalt  der  vier*)  10 
geschrifften,  so  deshalb  hien  und  widder  gangen  unnd  die  herren  ver- 
ordnetenn  zu  merer  underricht  der  herren  von  der  regierung  erscheinen, 
inleeen  und  lesen  laszen  mochten. 

Unnd  demnach  der  sachen  furtrag,  wie  dann  die  vor  äugen,  also 
beschehen,  sollent  unnd  wollent  die  hern  verordneten  min  herrnn  vonn  15 
der  regierung  bittlich  ansuchen,  die  ding  zu  erwegen  unnd  bedcncken 
und  minen  hern  ze  rotenn,  wie  unnd  was  inen  hierunder  ze  thun  oder 
ze  loszen  sin  woll  unnd  wie  irem  erbieten  noch,  sich  gegen  denen  von 
Basel  mit  antwort  ze  halten;  unnd  so  die  von  Basel,  die  antwort  sige 
joch  wie  sie  well,  nit  destminder  furfaren  wurden,  was  dann  minen  20 
herrn   vom   capitel   zuston   unnd   sich   irenthalb   ze   halten   sin   woll. 

Für  das  annder:  So  habenn  ouch  kurtz  hievor  mine  herrnn  vom 
capittel,  als  denselben  landtmerwise  angelangt,  wie  die  vonn  Basel  inn 
etzwas  Handlung  zinszen  und  zehenden  halb  by  mynen  herrn  von  der 
regierung  kommen  unnd  sonderlich  die  selb  sach  dohien  bracht  sin,  25 
das  der  stifften  unnd  closter  zinsz  unnd  zehenden,  wie  von  alter  har, 
inn  ein  stat  Basel  gon  sollen  etc.,  denselben  minen  herrn  vom  regiment 
darumb  thun  schribenn  und  der  warheit  zu  erkundigen,  da  sie  nun  inn 
kurtz  geschrifftlich  verstendiget  worden,  das  inn  solicher  Handlung  sie 
mit  sonderer  meidung  darinnen  nit  begriffen.  3° 

Dvvil  dann  minen  herrn  von  dem  capitel  nit  wenig  hieran  gelegen 
unnd  sie  zu  gedencken  Haben,  wie  angriffig  die  vonn  Basel  unnd  das 
sie  inn  gantz  ringisten  nochloszen,  das  aller  höchst  habenn  und  pre- 
tendieren  mochten  unnd  das,  so  man  inen  eins  gleichs  lang  zuloszt,  das 
sie  ein  gantze  spannen  darfur  Haben  wollen  unnd  unnder  dem  gemeinen  35 
wertlin  der  „stifften"  ouch  unnser  stifft,  dann  die  ouch  ein  stifft  für 
ingesloszen  achten  wurden,  so  haben  mine  hern  vom  capitel,  welche 
sich  der  sachen  etzwas  ersitzen,  nochmoln  inen,  den  verordneten,  bevelch 
geben,  den  hern  von  der  regierung,  das  hierunder  dannocHt  ein  stifft 
bedacht   unnd    nit   vergangen  wurd,  anzezeigen,   ze  ermanen  unnd  ob-   40 

113.   *)   die  lesart  ist  nicht  ganz  sicher;    uwr? 


Nr.  114 — //f.  1529  September  14  -15.  111 

zeligen  unnd  doby  bittenn  ein  stifft  für  bevolhen  ze  habenn  unnd  ze 
hanndlen,  wie  min  herrn  vom  capitel  iren  gnoden  zum  höchsten  und 
wol  getruvven,  dann  ein  gar  ungerumbtz,  das  mine  herren  vom  capitel 
mit  groszem  costen  usserhalb  sin,  singen  und  lesenn  unnd  ire  renth, 
5  zinsz,  gult  und  zehenden  gon  Basel  gen  und  zogen  werden  selten.  Wo 
min  herren  vom  capitel  das  umb  sie  wuszen  zu  verdienen,  werden  sie 
sich  des  mit  nichten  sparen. 

Es  wellendt  die  hern  verordneten  ouch  vlisz  anwenden,  ob  yendert 
sin,  das  sie,  wie  joch  die  handlung  der  'dnsz  und  zehenden  halb  mit 
10  denen  vonn  Basell  stände,  sich  erkundigen  mochten,  also  das  mine  herrn 
eigentlich  bericht,  wie  unnd  was  inen  nochgeloszenn  etc. 

Entwurf.    General- Landes- A.  Karlsruhe,    Copialbuch   nr.  22ß,   bl.  jöv. 

114,  zu  75-? 9  September  14. 

Der  besckeiä  des  regiments  an  die  verord?ietefi  des  capitels. 

15  Uff  den  artickel,    die  gewelb    und  schlissel  berieren,    haben  mine 

g.  hern  landvogt  und  regiment  gerotten,  das  wir  inen  dise  antwort 
geben  uff  ir  ledst  schriben :  Wie  das  churfursten,  fursten  und  stend  des 
richs  etlich  mit  inen  zu  handien  verordnet,  die  selbigen  handlung  noch 
nit  volendet  ist  und  wir  antwort  von  denselben  commissarien  erwarten 

20  und  wollen  achten,  das  hie  zwischen  die  Ornamenten  nit  verderben, 
das  sy  die  schlussel  also  wellen  Ion  beriiwen  bis  zu  der  zyt,  so  ferrer 
gehandlet  sol  werden.  Die  hern  der  regierung  gedengken,  so  yeman 
dorzu  verordnet  wird  und  schlissel  schigten  und  sy  doby  weren,  so 
mochten  sy  nüt  erheben  oder  wenden  und  miesten  inen  zusehen. 

25  Uff  den  artickel,  zins  und  zehenden  berieren,  haben  wir  dise  ant- 

wort empfangen:  Das  die  von  Basel  by  inen  geweszt  und  handlungen 
furo-enommen,  aber  noch  nichtz  endlichs  beschlossen.  So  sy  aber 
witer  kumenn  wurden  und  zu  handien  begerten,  was  dan  inen  dorzu 
gebirt  zu   reden,  das  wurden  sy  thun  und  uns  das  selbig  nit  verhalten. 

30   So  ich  kum,  wil  ich  e.  erw.  muntlich  mer  berichten. 

Orighial.     Genera  1-La7ides-A.    Karlsruhe,     Copialbuch    nr.  22^,    insert 
flach  bl.    ip. 

115^  152g  September  75. 

Adelberg  Meyger,  Bürgermeister  der  Stadt  Basel,  an  Bernn. 

35  Wir  habenn  unnsern  bottenn,  so  uff  jungst  ghaltenem  tag  Badenn 

abgevertigt,  das  sy  an  uwern  gsantten,  wy,  welcher  mosz  unnd  gstalt 
ir  uch  mit  dem  von  Engelsperg  sant  Johanser  commentur  von  wegen 
der  huser,  so  er  unnder  üch  ligen  hatt,  vertragenn,  zu  erkundigen  in 
befelch    gebenn.     Welche    innen    mit  antwortt  begegnet,  sy  mechtend 

40   b'denn,    das  wir    uch    als   jeren    herrenn    und  obren  deszhalb  schriben, 


Ijv)  /5-^p  September   ly.  Nr.  1 16. 

liarl.v    innen    /u    verston  geben,    wy  sich  dcrsclb  commcntur,    das  wir 
ettwas  unfreüntlich   mit  sincm  j^otzliusz   unnd  den  sinigen  by  uns  hand- 
ien sollen,  becla-e.     Ulf  das  fugcnn  wir  uch  gutter    meynung  zu  ver- 
nemen,    das    wir    gegen    dem  bedachtenn  commcntur,  sincm   gotzhusz 
unnd  (\cn  sinigen  bitzhar  nichts  anderes,  dan  das  dy  billichcit  erfordert     5 
unnd    wir    mit    eeren    verantwortten    megcn,    furgnomcn,  dcszhalb  uns 
solches  unguttiich  zuglegt  wurt;  aber  nit  mynders  sin  schaffner  hatt  sich 
kurtz  vergangner  tagenn  unser  statt  unnd  das  gotzhusz  entuszerett  unnd 
underfocht  sich  allerley  hendel,  dy  uns  in  dy  har  nit  wo!  ze  gedulden 
oder    lidlich.     Unnd    domit  uneinikeit,    so  dorusz,    wo  es  nit  abgestelt,    10 
erfolgen  möcht,  furkommen,  wir  uch  gar  freuntlich  bitten,  unns  uff  was 
niosz  ir  uch  mit  demselbigen  commcntur  siner  huser  halb,  so  er  undcr 
uch  ligen  hatt,  betragen  haben,  ze  berichten,  ob  wir  unns  ouch  glicher 
gestalt  (do  wir  uch  als  freuntlich  untertedinger  wol  liden  megen)    mit 
im  vereinbaren  könten  .  .  .  Datum  den  xv^e«  september  anno  etc.  xxviiii.    15 
Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,   bl.  243. 

115  jj)2g  September   17. 

Tumbpropst,  stathalter,  capitel  und  gemein  caplon  der  Hohen  stifft 

Basel,   yetzt  zu  Fryburg,    a?i  burgermeyster  unnd  rath   der   stat  Basel. 

Es  ist  unns  ein  schriben,  in  welchem  ir,  das  wir  euch  die  schlus-    20 
sei  zu  den  gewelben,  darinnen  die  ordinaten,  kilchenzierden  und  anders 
verschlossen    ligen    ist,   uff   den  sechtzehenden  septembris  mit  yemans 
der    unsren    zu    besichtigen,   zuzeschicken,   abermals   zu    verordnen   be- 
gerend,  mit  dem  anzeig,  wo  das  nit  bschech,   das  ir  dieselbige  gwelb 
mit    euwren    wercklüten    in    bysin    eins   gschwornen   nottarien,   den   ir    25 
sonderlich  darzii  beruffen,  zu   eroffnen  verursacht  w'urden,  von  euch  zu- 
komen.    Desselben  innhalts  haben  wir  vernomen  und  fugen  euch  daruff 
gutter    meinung    zu   vernemen,    wie    das   kurfürsten,    fursten  und  stend 
des  Heiligen  reichs  etlich  usz  in  zu  comissarien  von  unsert  wegen  mit 
euch    der    und    andrer    sachen    halben  gutlichen  zu  handien  verordnet   3° 
haben,    dieselbig    handlung    noch    nit    voUendt,    sonder  von  denselben 
commissarien    noch    antwurt  erwarten.    Langt  demnach  unser  ernstlich 
ansinnen  und  flyssig  begeren  an  euch,  ir  wellen  nun  zumal  die  Schlüs- 
sel,  untzt   witter    durch    die  comissarien  der  und  andrer  sachen  halben 
gutlich  gehandelt  wirt,  beruwen  lassen;   das  wellen  wir  uns  also  gutter   35 
meinung  zu   euch  vertrösten,  verhoffen  ouch,  die  Ornamenten,  kilchen- 
zirden  unnd  annders,  so  in  gwelbern  verschlossen  ist,  sollen  bisz  derselben 
handlungszit  nit  verderben  .  .  .  Datum  den  xvii.  septembris  anno  etc.  xxix. 
Original.  St.-A.  Basel,  Bischöfliche Handlu7ig  Ol 3. —  Efitwurf:  Gener al- 
Landes-A.  Karlsruhe,    Copialbiich  ?ir.  22 ß,  bl.  40.  40 


Nr.  iiy.  'S2g  September   ly.  113 

117.  1529  September  ly. 

Burgermcystcr,  die  obcristen  meystcr  unnd  heymlich  verordneten 
rath  der  statt  Zürich  a7i  burgermeyster  unnd  rath  der  statt  Basel. 

Jüngstem  absclieyd  nacli,  yetz  uff  dem  tag  zu  Baden  gemaclit, 
5  schickennd  wir  üch  copyen  unnd  abschrifften  der  articklen  Wirttennber- 
gischen burgrechtens  desz  schlosszes  Twyel  halb,  wie  die  durch  unnser, 
ouch  unnserer  .  . .  mittburgeren  von  Costentz  sandbotenn  ufF  eegerürtem 
tag  zu  Baden  fürbracht,  damit  ir  üch  darüber  beradtschlagen  unnd  uff 
nachstkomenden   tag   zu   Baden,    was   uwers   gemüts   hierinn   sin   welle, 

10  unnsere  sendenden  botten  verständigen  mögend:  dann  wir  unnd  gemelte 
unnser  mittburger  die  sach  ouch  untz  uff  denselben  tag,  bisz  wir  üwern 
willen  haben  mögend,  inn  ruwen  guttlich  anstan  lasszenn  werdent. 

Wyther,  ...  als  wir  den  abscheyd  Straszburgischen  burgrechtens 
halb    unnd    darinn    dryerlei    mittel,    so    uff  vilgemeltem    tag  desz  titeis 

15  oder  Vorstands  halb  durch  unnser,  ouch  unnserer  lieben  Eydtgnossen 
und  crist.  mitt.  von  Bern  unnd  uwere  sandbotten  bedacht  worden,  v^er- 
standen,  will  unns  doch  under  denselben  keyns  bas  dann  das  erst  [gefal- 
len], das  nemlich  zwo  redend  parthyen,  als  nenmilich  wir  von  den  drygen 
stetten  für  eyne  unnd  die  statt  Straszburg  als  für  die  anndere  parthye, 

20  inn  eynen  brief  gesetzt  wurdint.  Da,  achten  wir,  die  genannten  von 
Straszburg  sollichs  übel  abschlaiien,  noch  unns  wythers  zumutten  kön- 
nind,  usz  den  begründten  billichen  Ursachen,  die  wir  üch  vornaiier 
grundtlich  unnd  eygentlich  zugeschriben,  der  Zuversicht,  so  dieselben 
von  Straszburg  durch  uwere  botten,  die  wir  von  üch  darumb  ze  schicken 

25  uffs  flyssigest  bittend,  derselben  Ursachen,  usz  was  gemuts  unnd  wa- 
rumb  es  beschicht,  mit  gebürender  geschickligkeyt  bericht,  sy  sollichs 
nit  abschlahen,  ouch  unns  den  nachstand  wyther  nit  zumutten,  sunder 
sich  sollichen  mittels  unnd  desz  Vorsitzes  uff  dem  annderen  bangk  set- 
tigen  unnd  benügen  laszenn,  dann  wir  sunst  gentzlich  (so  ferrs  die  vil- 

30  gemeldten  von  Straszburg  ouch  daby  belyben  lasszenn  wellent)  unnsers 
teyls  bisz  an  wytheren  unnseren  gewalt,  den  wir  doch  keyn  intrag  ze 
machen  besorgend,  by  den  articklen,  wie  die  Bartholomei  uff  dem  bur- 
gertag  zu  Baden  gebesszert  unnd  geändert  sind,  belyben  lasszenn  unnd 
hiemit  willenn  geben  haben  wellent;  so  ir  die  von  Straszburg  inn  ob- 

35  angezogen  mittel  desz  Vorstands  halb  zu  bewilligen  bereden,  ir  alszdenn 
ferrer  mit  inen  zum  beschlusz  handien  unnd  fürfaren  mögend,  damit 
e}'n  gemeyner  tag  angesetzt  unnd  die  sach  zu  end  gefürdt  werde. 

Unnd  als  wir  uch    inn  jüngstem  unnserem  schryben  anzoigt,    wie 
unns    ansehen,    das    die    fünff   ordt  villicht  uff  unruw  stellen,    die  Wal- 

40  lisszer  beruffen  unnd  die  profiand  gewaltiglich  selbs  reychen  wellind  etc., 
kompt    iinns    uff  hynachtigen  abent  durch   unnser  kundtschafft  für,   das 

Basier   Reformationsakleii,   IV.  jk 


114  '5-9  ^t'ptember   iS.  Nr.  iiS. 

die  vier  ordl  sich  uUclciii  la«;  /ü  Hrumicn  niittcynamulcr  ciindtschlosszcnn, 
cvn  hottsclialTt  als  iiU  naclistkiinlTli^en  sunntas;-  fiir  iimis  zc  scliickcn 
unnd  ir  l)itt,  so  sy  an  iinnser  gcsanndten  zu  Hadon  lan<2:cn  lasszcn,  unn- 
sercm  orosszcn  lalh  sollis  furzetragen.  Das  haben  wir  uch  rruiultliclicr 
meynuni^,  wiewol  wir  noch  kc>'n  gewisses  darumb  hand,  nit  wellen  5 
beroen  mit  oantz  fründtlicher  truni^enlicher  bitt,  ir  destmyndcr  nit 
handtvest  an  unns  sin  unnd  getruw  zuscchen  uff  unns  haben,  gutter  Zu- 
versicht, wir  wellind  noch  dem  ersten  artickel  desz  geloubcns  halb,  so- 
ferr  wir  handtlich  byeynannder  inn  gelychem  gemut  verharrend,  euch 
lufft  machen;  der  tufel,  spricht  man,  mit  züchten  zereden,  ist  nit  halb  10 
als  grusamlich,  als  man  in  malet.  Sy  werdent  denocht  zeletst  (der 
hoffnung  sind  wir  zii  gott)  die  milch  ouch  niderlasszenn  müsszen.  Der 
herr  meere  sin  eer  unnd  gelouben  inn  unns  allen  unnd  geb  unns  stercki, 
sin  eer  unnd  warheyt  ze  redten  .  .  .  Usz  Zürich  spadter  nacht  frytags 
nach  Felicis  unnd  Regule  anno  etc.  xxix.  15 

[Nachsatz] :  Wir  bitten  uch,  wellindt  uns  zu  gunst  das  abscheydli, 
so  ir  hieby  findend,  ilends  gan  Müllhusen  fertigen,  das  sind  wir  zuver- 
glychen  urbuttig, 

Origmal,    mit   aufgedr.  Verschlußsiegel,    abgefallen.   St.-A.  Basel,   Poli- 
tisches M.  5,   I.  20 

118.  ^5^9  September   18. 

Joannes  Gebwiler,  dechan  zu  Lutenbach,  an  Balthasarn  Hiltprand, 
Rudolffen  Frygen,  Adam  Huckely,  pflegeren  sant  Peters  stifft  zu  Basel. 

Demnach  ir  in  namen  und  von  wegen  .  .  .  myner  gnedigen  herren 
von  Basel,  mich  by  verlierung  myner  pfrund,  so  mir  von  inen  verlyhen,  25 
und  allem  irem  anhang,  hierzwyschen  Mathei  schierist  kunfftig  selbs 
personlich  zu  resydieren  erfordren  etc.,  uff  soUichs  fieg  ich  uch  zu 
wissen,  das  ich  vormals  vor  mynen  gnedigen  herren,  beden  rhäten,  munt- 
lich und  schrifftlich  myne  eehafftigen  Ursachen  hab  dargethon,  was  mich 
darzu  dryngge,  das  ich  jetzmal  nit  kan,  noch  mag  zu  Basel  residieren,  30 
von  unnöten  jetz  wyderumb  zu  affren,  guter  hoffnung,  myne  g.  h. 
nemen  von  wegen  und  in  ansehen  myner  dargethonen  Ursachen  myn 
abwesen  nit  zu  ungnoden  uff.  Doch  so  kan  ich  wol  ermessen,  das  man 
myner  person  halber  in  diseni  fal  nit  vil  sonders  kan  machen,  wiewol 
ich  myn  pfrund  mit  myeg  und  arbeit,  mit  grossem  kosten  für  ein  andren  35 
verdient,  diewil  ich  im  coUegio  ob  xvi  jarn  uff  myner  g.  h.  Universität 
hab  geholffen  regieren,  wie  dann  ich  vormals  eym  ersamen  rhat  in  myner 
supplicatz  hab  angezeigt;  deszhalber  myne  g.  h.  mir  die  pfrund  zugseidt 
und    conferiert,    und   aber   nu   deren  je  soll  und  musz  priviert  werden. 

So  ist  doch  myn  ernsthlich  pit  und  begern,  das  ir,  myne  herren   40 


Nr.  iig — 120.  I5~9  September  18.  115 

die  pfleger,  die  dessen  wol  fug  und  macht  haben,  mir  die  nutzung 
myner  pfründ,  die  ich  biszhar  zu  Basel  besessen  und  deren  noch  nye 
entsetzt  und  ouch  zum  te\'l  disz  gegenwertig  jor  verdient,  —  dan  unsre 
jor  der  nutzung  halber  synd  biszhar  uff  Gregory  usz-  und  angangen,  — 
5  dasz  dan  ir,  myne  herren  die  pfleger,  mir  die  nutzung  dises  jars  volgen 
lossen.  Und  desz  huses  halb,  so  zu  der  pfrund  ghort,  das  mir  der  kost, 
so  ich  dorinnen  verbuwen,  ouch  das,  so  ich  herren  Cunrad  Hanfstengel 
umb  das  husz  oder  für  synen  kosten  in  barrem  gelt  geben,  von  dem, 
der  usz  evverem  gheysz  dorin  kompt,  wydetumb  zu  banden  gstelt  werde. 

10  Und  so  dise  myn  pit  uch,  mynen  gunstigen  herren,  wol  micglich,  ouch 
pillich  und  gotlich  ist,  hoff  ich,  evver  e.  w.  werde  mir  die  nit  abschlahen; 
doch  so  wil  ich  alweg  in  m3^ner  gnedigen  herren  von  Basel  willen  leben, 
mich  flisen,  ich  syge,  wo  ich  welle,  gegen  allen  bürgeren  von  Basel, 
das  sy  mich  werden  spieren  als  ein  liephaber  der  loblichen  stat  Basel 

15  und  irer  burger.  Datum  zu  Lutenbach,  samstag  vor  Mathei  anno  29. 
Origmal,  mit  ?iachsatz  Ufi'  Mathei  wil  ich,  ob  got  wil,  als  der 
ghorsam   selbs   erschynen.     St.-A.  Basel,   St.  Feter  JJJ -f. 

119.  152g  September  18. 
Mathis  Gulden,    kilchher   zu  Buchszvviler   und  dechan  des  capittel 

20  Leymenthals,  an  Balthaszar  Hiltprand,  Hanns  Rüdolff  Fryg  unnd  Adam 
Hückele,  burger  und  des  rats  zu  Basel,  als  pflegere  sannt  Peters  stifft 
daselbs. 

Ewer  schriben  unnd  verkünden,  wie  das  ich  mich  in  eigner  person 
gon    Basel   verfiegen    unnd    min   pfrund   zu    sant   Petern   selbs   besitzen 

25  unnd  versechen  solle,  hab  ich  verstanden;  unnd  so  ir  des  willends,  mich 
die  mit  singen  unnd  leszen,  wie  von  alther  har  unnd  die  an  mich  komen 
ist,  so  bin  ich  desz  willends,  die  in  eigner  person  zu  besitzen  unnd  die 
versechen.  Wa  aber  ir  der  meinung  nit  sin  wolten  unnd  mir  darüber 
min    prebend    unnd    nutzung    davon   fallende    abstrickend,    wicwol   mir 

30  biszhar  keine  ingangen  ist,  das  mus  ich  lyden,  aber  in  guttem  vertruwen, 
ir  werden  mich  daby  bliben  lauszen  (!).  Wa  ich  das  umb  euch  beschulden 
unnd  verdienen  kan,  will  ich  altzit  gutwillig  sin,  dan  ich  die  ob  den 
drüundviertzig  jar  inhands  gehept  unnd  alwegen  willends  gehept  unnd 
noch  selbs  daruff  zu  ziechen   unnd  die  versechen.    Datum  samstag  vor 

35   sant  Matheus  tag  apostoli  anno  etc.  xxix. 
Origmal.   St.-A.  Basel,    St.  Peter  /// 4- 

120.  J52Q  September  18. 
Marcus  Vogel  [kaplan  des  Stifts  zu  s.  Peter]  ati  burgermeister  und 

rath  der  statt  Basel. 


11(3  Iß 2 9  September   iS.  Nr.  I2i. 

Dwil  uiul  ein  crsamer  wysscr  rath  der  stat  Basel  durch  die  pflcger 
sant  Pettcrsz  stitTt  mich,  ^hlrcum  Vo^el,  dosclbs  ca])cllancn,  crvordert 
zu  residircn,  personhch  min  capplany  zu  besitzen,  und  aber  mir  sollichs 
uff  d\sz  mal  nit  komlich  nach  miglich,  lan<;t  min  crnstlichs  grosz  de- 
nuittigsz  gebctt  an  üwer  vest  ersam  wüszheilt,  g-nedenjj^lichen  mit  mir  5 
zu  haniUcn  und  mich  nit  nach  lütt  der  ervorderung  so  strenglich  miner 
pfrunden,  ob  got  wil,  unverdicntt  entzetzen  und  heroben,  wann 
micii  die  schwerlich  mit  groszen  costen  und  arbeitt,  aber  durch  gottes 
minesz  herren  hilft"  und  fromer  lutt  stür  ankörnen  und  erlangt  von 
bepstlicher  heyliWeitt  vor  achtundtrissig  jaren.  Wellen  nit  ansehen,  lo 
dz  ich  mich  jetzemal  einer  loblichen  ersame  statt  Basel  geüssert  hab, 
wann  for  zehen  oder  mer  joren  ist  mir  durch  meister  Ulrich,  burger- 
meister  der  stat  Friburg  im  Brisgow,  so  etwan  zu  val  kern,  zugesagt 
ein  ptVünd  zu  lihen  oder  schaffen  —  hat  mir  sollichs  vor  einem  jar  ge- 
leistet und  zu  wegen  gebracht  —  sunder  mer  ansechen,  dz  mine  eil-  15 
teren  und  ich  by  funfftzig  vier  jaren  lieb  und  leid  mit  einer  ersamen 
loblichen  statt  Basel  gelitten  und  noch  hüttiges  tags  lyden  wil,  so  bald 
und  mir  muglich  und  mit  eren  wichen  mag,  und  bevilch  mich  also  euwer 
gnadenn.    Datum   Friburgi    uff  samstag    vor   Mathei   anno    etc.   xxviiit. 

Original.    SL-A.  Basel,    St.-Peler  JJJ 4.  20 


121.  I52<^  September  18. 

Gütlich  abrede  und  handlung,  so  zwuschen  der  kun.  mt.  zu  Hungern 
und  Bohem  etc.,  unsers  gnedigisten  hern,  landtvogt,  regenten  und  rate 
inn  obern  Elsas,  sodann  eyner  ersamen  statt  Basel  rats-  und  sandpotten 
von  wegen  der  zynsz,  rendten,  gulten  und  zehenden,  so  bytzhar  die  25 
styfften.  closter  und  gotzheuser,  inn  der  obgenanten  statt  Basel  gelegen, 
inn  der  Vorderosterrichischen  landen  oberkeiten  und  gepieten  fallende, 
gehept;  den  achtzehenden  tag  des  monats  septembris  anno  etc.  xxix*^ 
beschehen. 

Erstlichen:  Das  hochgemelt  kun.  mt.  den  genanten  von  Basel  zu  3° 
gnaden  ir  hievor  uszgegangen  mandat  und  edict,  sovyl  dasselbig  sy 
und  die  iren,  auch  gemelter  styfften,  closter  und  gotzheuser  zynsz,  rendt, 
gulten  und  zehenden  berurn,  uffheben  und  gnediglich  zugeben  wolle, 
das  irer  mt.  underthonen  dieselben  zynsz,  rendt,  gült  und  zehenden 
den  vorgenanten  styfften,  clostern  und  gotzheusern  oder  derselben  ge-  35 
setzten  pflegern  und  bevelchabern  wie  von  alter  harkomen  reichen  und 
bezalen  mögen,  doch  das  solich  uffhebung  beruerts  edicts  und  mandats 
nit  witer  noch  anders  dann  uff  gemelt  zynsz,  rendt,  gult  und  zehenden 
verstanden  werden  noch  sich  erstrecken  solle. 


Nr.  122.  ^52g  September  i8.  117 

So  aber  jemanden  anderer  zu  solchen  zinsen,  rcndten,  gulten  und 
zehenden  sprucli  oder  vordrung  zu  haben  vermeinten  und  deszhalben 
umb  der  hochgedachten  kun.  mt.  stab,  verpott  oder  recht  anruffen, 
und  ein  ersame  statt  Basel  inn  krafft  und  vermöge  irer  freyheiten  soliche 
5  verpott  widerumben  ulTzuhaben  oder  die  Sachen  zu  remittiern  begeren 
wurden,  das  allsdann  deszhalben  mit  wysung  oder  inn  ander  weg  be- 
schehen  sol,  was  recht  sein  wurdet,  dormit  sich  nyemanten  von  der 
kun.  mt.  oder  derselben  regierung  zu  beclagen  habe,  das  ime  gepurlichs 
rechtens  abgeslagen  oder  versagt  worden  syge. 

lo  Wann  aber  yemanten  der  obgemelten  personen,  so  zu  bcruerten 

zynsen,  rendten,  gulten  und  zehenden  spruch  und  vordrung  zu  haben 
verme3men,  nit  umb  hochgenanter  kun.  mt.  stabe,  verpott  oder  recht 
anruffen,  besonder  die  personen,  so  soliche  zynsz,  rendt,  gult  und  zehen- 
den zu  bezalen  schuldig,  vonn  deswegen,  das  sy  dieselben  den  obge- 

15  nanten  styfiften,  clostern  und  gotzheusern  oder  derselben  gesetzten 
pf^egern  und  bevelchabern  gereicht  und  usgericht  hetten,  vor  andern 
geistlich  oder  weltlichen  gerichten,  was  namens  die  haben,  ersuchen 
und  rechtfertigen  wurden,  das  dann  burgermeister  und  rat  der  statt 
Basel  dieselben  personen  deszhalben  inn  alvveg  vertretten  und  schadlos 

20   halten  sollen. 

Was  priester  aber  inn  der  statt  Basel  gesessen  und  inn  dysen 
vordren  Osterrichischen  landen  verpfrijndt  weren,  sich  derselben  pfrunden, 
styfftungen  nit  gemesz  hielten,  das  allsdann  den  oder  denselben  von 
solichen  pfrunden  dhein  eynkomen  gefolgen,   besonder  mit  denselben, 

25    inn  mossen  die  gestyfftet,  gehalten  werden  solle. 

Und  wellen  inen  obgemelt  landtvogt,  regenten  und  rate,  inn  mossen 
eyner  ersamen  statt  Basel  rats  und  sandtpotten  auch  gethon,  die  Hohe 
tumbstyfft  daselbst,  derglichen  deren  styfftspersonen  zusampt  den  pfrun- 
den, so  die  regierenden  fursten  zu  Osterich  uff  demselben  gestifft  hier- 

30  ynnen  mit  nichtem  begriffen,  besonder  hiermit  gentzlich  uszgeslossen 
und  unvertädingt  haben. 

Und  so  von  beden  teylen  dyse  abrede,  wie  die  vor  begriffen  ist, 
angenomen  wurdet,  sollen  demnach  zu  verhuetung  kunfftiger  irrung  und 
mysverstands  doruber  noturfftige  vertrage,  wie  sich  gepürt,   uffgericht, 

35    versigelt  und  verfertigt  werden. 

Original.    SL-A.  Basel,   Klöster  ifisgetnein  Di. 

122.  IS 29  September  18. 

Pfleger  uff  Burg: 

Item  i'^  Ib.,  gluchenn  den  pflegernn  uff  Burg,  soll   mann  ann  den 
40   Zinsen,   so    der   stifft   Basel    unnd   sannt  Johannsbruderschafft   uff  minen 


118  nach    132^  Stpf,mi>cr   iS.  Nr.  I2J. 

hcriHi    ofallcmul,    wicloruinl)    imibehalten ;    sainjjstaos    vor   Mathci    anno 
etc.  XXIX  halt  her  Hanns  Irmy  unnd   Heinrich  Grebli  empfangen. 
Si.-A.  Basti.   Finanz  N 5,  3,  s.  ./li. 

123.  uac/i   iS2p  September  iS. 

Wasz  sich  ein  crsamcr  rath  der  statt  Basel   uff  die  guttlich  abred     5 
unnd  handhing  der  verbottencn  zinsen   unnd  zehenden  halben,   zu  Kn- 
siszheim  den  xviir''"  tag  scptembris  beschehen,  entschlossen. 

ErstHch  :  Das  die  k.  nit.  zu  Hungern  unnd  Beham,  unnser  gnedig- 
ister  herr,  gnedencklich  zugeben  wolle,  das  ircr  mt.  underthanen  den 
stifften,  clostern  unnd  gotzhüsern  in  der  stat  unnd  landschafft  Basel  ge-  10 
legen  oder  derselben  gesetzten  pflegern  unnd  bevelchhabern  ire  zinsz, 
oult,  rendthen  unnd  zehenden,  so  die  benantcn  stifften,  closter  unnd 
gotzheuser,  in  der  Vorderosterrichischen  landen  oberkeytten  unnd  ge- 
bieten fallende,  gehept,  wie  von  alter  harkomen  reichen  unnd  bezalen 
sollend.  15 

Unnd  so  aber  jemanden  anderer  zu  solchen  zinsen,  rcnndthen,  gulten 
unnd  zehenden  spruch  oder  v^orderung  zu  haben  vermeinten  unnd  desz- 
halb  umb  der  hochgedachten  kun.  mt.  stab,  verpott  oder  recht  anruffcn 
unnd  denselbigen,  dormit  sich  niemands  von  der  kun.  mt.  oder  der- 
selbigen  regierung,  das  ime  gepurlich  recht  abgeschlagen  oder  versagt  20 
were,  zu  beclagen  hette,  ze  verbieten  gegönnt  werde,  diewyl  dann  ein 
stat  Basel  sampt  allen,  die  iro  schütz  unnd  schirmbs  wyse  zu  versprechen 
stond,  nach  vermeg  der  Gullden  bullen  für  frembde  gericht  befryet, 
wann  dann  ein  statt  Basel  in  krafft  irer  fryheiten  solliche  verbott  wider- 
umben  uffzehaben  oder  die  sachen  zu  remittieren  begeren  wurden,  das  25 
alszdann  die  beschehene  verbott  uffgehept  unnd  die  sachen  nach  vermö- 
gen der  von  Basell  Guldin  bullen  unnd  fryheitten  gewisen  werden  sollen. 

Wasz  priester  aber  in  der  stat  Basel  gesessen  unnd  in  den  vor- 
dem Osterrichischen  landen  verpfründt  weren,  sich  denselbenn  stifftungen 
nit  gemesz  hielten,  das  allsdann  den  oder  denselbigen  von  sollichen  30 
pfründen  dhein  inkomen  gefollgen ;  hinwiderumb,  wasz  priester  usser- 
halb  der  stat  Basel,  in  den  Vorderosterrichischen  landen  gesessen,  die 
in  der  stat  Basel  verpfründt  weren  unnd  sich  unnser  nuw  furgenomenen 
Ordnung  nit  glichformig  halten  werden,  das  allsdann  den  oder  denselben 
von  solchen  pfründen  ouch  dhein  inkomensz  gevolgen;  doch  soll  die  35 
Hohe  thumbstifft  zu  Basel,  derglichen  derselbigen  stiffts  personen  under 
disem  abscheid  nit  begriffen,  sonder  der  hochgemelten  k.  mt.,  ouch  unns 
von  Basel,  lut  voriger  abscheiden  derenhalb  unnser  gerechtigkeyt  vor- 
behalten sin. 

Original.    Si.-A.  Basel,  Klöster  i?isgeinei?i  D I.  4° 


Nr.  12^ — 126.  152g  September  ig-  20.  119 

124.  1529  September  ig. 

Aus  einem  a7to7tymen  Zürcher  bericht  an  eineti  Österreicher.,  zu- 
handen der  hmsbrucker  regierung. 

.  .  .  Weitter,  als  er  [Zwingli]  gen  Basel  komen,  ist  Ecolampadius 
5  auch  mit  im  hinweg  gefaren  in  ainem  schiff  unnd  sinnd  auch  nächst') 
hinweggefaren.  Auch  so  ist  der  Butzer  zii  Straszburg  mit  inen  hinab  .  .  . 
Datum  Sonntag  vor  Mathei  1529. 

Origi7ial.  Landesregienmgs- Archiv  für  lirol  (Innsbruck),  Amraser-A/äefi 

1529- 

,0   125.  152g  September   ig. 

Bernhart  Tillman,  Peter  Stürler,  Sulbicius  Haller  unnd  Niclaus 
Manuel,  berfiisclie  gesa?idte  zu  Solothurfi.^  a7i  Schultheis  unnd  rat  der 
statt  Bern. 

Jer  werdend  bericht   durch  hernn  Bernharten  Meyger,    wie   üwer 

15  mittburger  von  Baszel  den  abschlag  der  probantt  so  tieff  bedacht  unnd 
beratschlaget  habend,  unnd  was  jer  meinung  darinn  sige.  Diewil  aber 
wir  in  diszer  stund  klein  unnd  grosz  rät  zu  Solathurn  alles  Ursprungs 
unnd  ursach  bericht  unnd  sy  hoch  unnd  tür  ermantt  hand,  schuldiger 
pflicht,    unnd    was    gmeiner   Eidtgnoschafft   haran   gelegen   sin    wil,   das 

20  der  zur  busz  gehalten  werd,  so  gefreffnet  unnd  gesundet  hat,  dasz  sy 
dan  lyb  unnd  gut  doran  strecken  sollend,  unsz  by  dem  zu  hantthaben, 
darzu  wir  gesprochen  recht  habend,  mochtend  wir  für  gut  ansechen, 
das  der  Baszier  ratschlag  noch  nit  für  den  groszen  rat  kemme,  bisz  jer 
durch    unsz   bericht,    was   anttwurt   unsz    von    den    fünff  ortten   gefallen 

25  wurde,  unnd  so  die  ettwas  ruch  unnd  nitt  zu  friden  dienen  wurd,  vilicht 
durch  die  schidlut  etwas  mittels  fürgeschlagenn,  das  zu  unszer,  der  sechs 
stetten,  er  unnd  nuttz  dienen  wurd.  Sote  aber  der  Baszier  ratschlag 
vor  demm  groszen  rat  eröffnet  unnd  dadurch  lut  unnd  den  fünff  orten 
kund    tan,    werden   sy    halszstarch  darab.    Aber  nachdem   jer  von  unsz 

30  der  handlung  zij  Baden  erstmalsz  bericht,  werdend  jer  mitt  üwer  wysz- 
heitt  wol  darin  sechen  unnd  unsz  berichten,  was  zu  eroffnenn  sige. 
Dann  wir  selb  ouch  den  Baszier  ratschlag  nitt  verwerffend,  aber  bis 
zu  siner  zyt  gut  syn  zu  sparen  erachtend  .  .  .  Dato  sonntag  vor  Mathey 
zu  Solathurn   1529  jar,  inn  der  nunden  stund  vormittag. 

35  Origifial.    St.-A.  Berft,   Kirchliche  Angelege?ih€ite?i   hd.  J"/,    nr.  i ß6.   — 

Drucke:    Strickler,    bd.  II,    nr.  81^  a;    Berner  Ref.- Akten  tir.2ß3i. 

126.  1^5-9  September  20]. 

Instruction,  sonderlich   mit  unsern  Eidgnossen  unnd  christenlichen 

mitburgern  von  Zürich,  Bern,  sant  Gallen,  Byel  und  Alulhusen  ze  handien. 


40  124.   ')   Soll  heissen  nachts. 


I'JO  /,-^p  St-/>ftiii/>tr  20.  Nr.  127. 

l-'.rstlich  sdIKmuI  unsere  iH.ticn  \cniu-lten  uiisi-rn  cluisleiiliehen  init- 
l)iiri;ern  tlaptVerlieli  anzoi^en,  das  iiiitis  i^antz  iihel  iK-diire  an  die  xon 
Costantz,  das  sy  den  vorstand  f^c^en  unns  hejTjcrn,  dann  unns  solliclis 
nachzclassen  dheinerlcy  wejrs  p^elegen,  unnd  ec  wir  das  gestalten,  ce 
weiten  wir  gantz  nutzit  mit  inen  ze  selialTcn  lian.  ouc  1\  in  dlu-in  hurek-  5 
recht,  ilarinn  s\'  begriffen,  unns  nit  inlan.  Dann  \\ii-  1)\-  (\c\\  stcnden 
des  riclis  inen  vorgangen  unnd  \orgesessen ;  worum!)  weiten  wir  dan 
inen  jetzt  wichen.  Deszhalh  sollend  unsere  hotten  an  Zürich  unnd  Bern 
begern,  dass  sy  den  von  Costantz,  ditz  irs  rurncmens  al)slanden  unnd 
unns  desz  furer  nit  gedencken,   wie   unsere  Ixjttcn   wol   wussend.  10 

Das  Wurtenpergisch  burgkrecht  belangen  mit  llohentwyel,  soverr 
unnser  Eidgnossen  von  Bern  je  nüt  darvon  wellen  handien  etc.,  sollend 
unsere  botten  dieselb  sach  weder  zusagen  noch  abschlahen,  sonder  an- 
zeigen, wir  wellend  vor  allen  dingen  das  Straszpurgisch  burckrecht  zu 
end  pringen;  wenn  dasselb  volzogen,  sye  dann  jemands,  der  witter  15 
frundthschafft  mit  unns  beger,  wellend  wir  unns  gepurlich  halten.  Wo 
aber  unnser  Eidgnossen  von  Bern  jetzt  mit  dem  Wurtenpergischen  burck- 
recht furfarn,  megen  unsere  botten  mit  inen  uff  ein  verner  hinder  sich 
pringen  wol  handien. 

Wasz  der  Schwebischen  stetten  antwort  sin  will  desz  burckrechtens   20 
halb,  sollend  unsere  botten  in  ein  abscheid  nemmen. 

Der  abgetrettenen   halb   zu  Rottwyl  soll   man  der  antwort  warten 
unnd,  was  unsere  botten  guts  darin  handien  kennen,  mit  allem  vlisz  thun. 

Sunst   in   gemein   sollend    unsere   botten    doran   sin,    helffen    unnd 
rothen,   das    wir  Eidgnossen  vor    kriegen  verhütet,  in  einigkeit  komen    25 
megen. 

Ir  band  gewalt,  gen  Schaffhusen  ze  ritten,  wie  ir  wussend. 

Berichten  unser  mittburger  der  verbottenen  zinsz-  und  zehendsachen 
handlung  von  Ensiszheim. 

Fragen  den  botten  von  Bern,    wie  sinen  herrn  der  ratschlag  des   30 
Vorsitzes  halben  mit  Straszpurg  gefalle,    damit  ir  unns  dessen  by  dem 
solder,  den  ir  harab  schiken  werden,  berichten  kennen  etc. 

Orighial.   Si.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  ES,   bl.  2jgv.  —  Z.t.  druck: 

Strickler,   bd.  II,   nr.  816. 

\11.  1^2^  September  20.    35 

Sebastianus  Müller,  chorher  züi   Seckingen,  [einst  leutpriester  am 

Petersstift]  an  junckheren  und  heren  pflegern  sant  Peters  zu   Basel. 

Nachdem  und  mich  uwer  .  .  .  e.  w.  geschriftlich   ervordert  hat,  uff 

sant  Matheus  tag  vor  ewer  gnaden  zi°i  erschynen,  han  ich  uff  disz  be- 

stimpten  tag  nit  mügen  kumen,  dan  ich  von  miner  gn.  frowen  äbtissin   40 


N'r.  12S.  r^2g  September  20.  121 

und  von  des  gotzluisz  Seckingen  wegen  ylends  hab  mieszen  zu  minem 
gn.  heren  bischof  zu  Costentz  reyten.  Byt  c.  c.  \v.  wolle  nit  gachen  und 
ylen  in  der  sach,  dan  sobald  ich  widerkum,  so  wil  ich  mich  onver- 
zuglich  zu  e.  g.  verfiegen  und  erschinen.  Bitt,  ewer  gnaden  wollen  jetz 
5  zu  mal  also  wartten,  wil  ich  um  e.  g.  und  stat  zu  Baszel  alwcg  willig 
und  truwlich  v^erdiencn.  An  sant  Alatheus  abend. 
Original.    S/.-A.  Basel,    St.  Peter  /// 4. 

128.  ^5^9  September  20. 

Capplon  Wolfgang  Rümcn,  von  Dornhan,  am  stift  zu  s.  Freier,   afi 

10   herren  pfleger  der  stifft  sanct  Fetter  zu   Basel. 

Uff  sampstag  nest  verschinen  umb  die  achti  ist  mir  ein  geschrifft 
uberantwortt  worden  von  uch,  minen  gnädigen  herren.  Dieselbig  hab 
ich  empfangen  mit  geburlicher  reverentz  und  dieselbigi  gelesen  mitt 
irem    inhaltt.    Und    erstlich  find  ich,    wie   ich    requiriert  wurd  von   uch, 

15  g.  min  h.,  das  ich  als  uff  Mathei  personaliter  residieren  uff  miner  capplani 
etc.;  dasselb  ist  mir  jetzmols  nit  müglich,  dan  ich  ein  dürftig  bin,  kranck 
mins  libs,  nit  witter  mag,  dan  man  mich  trett  und  fürtt;  und  wo  ich 
nit  kämm,  sol  ich  prifiertt  werden  miner  prebend,  so  mir  von  minen 
g.  h.  gelihen  und  vorgünt  sy. 

20  Sag  ich,  ich  hab  min  g.  h.  byszhar  und  furer  gern  für  mini  g.  h., 

doch  wil  ich  sy  daran  manen,  das  si  mir  nutitz  gelihen  haben:  Die 
pfründt  hab  ich  viiiij  jor  umb  gedient  und  darzü  lii  gl.  costen  geheptt, 
darum  ich  hoff  zu  gott  und  einer  erberkeitt,  niemant  niemmers  on 
beschnitt  und  verdenc,  gang  das  mensch  harfur,  dem  ich  leids  hab  thon 

25  oder  schad,  dardurch  ich  um  das  min  soltt  kumen.  Oder  w^c  soltt  ich 
frum  burger  zalen  in  der  statt,  den  ich  schuldig  bin,  die  mir  das  ir 
vertruwt  und  furgesetzt  haben,  den  ich  me  dan  xxx  gl.  schuldig  bin? 
Darum,  g.  h.  wollen  nit  gehan  an  mir  armen  krancken  man,  sunder  mir 
gunen    das   min,    dodurch    ich    mit    eeren    müg    beston,    bider   frum    lüt 

30  bezalen.  So  aber  jemes  wer,  der  mir  min  expens  abtrijg,  die  ich  er- 
litten hab,  im  namen  gotz,  hatt  es  ein  kleinen  span,  dardurch  ich 
niemen  irtti.  So  aber  dasselb  nit,  hoff  ich  gott  und  dem  rechten,  die 
prundt  sy  min,  und  hab  des  gutt  brief  und  sigel  und  niemen  werd  mirs 
niemen;  und  verzieh   mich   ouch  der  pfrund  nit,    wil    mich  sy  ouch  nit 

35  verzihen  in  dhein  weg.  Des  bezüg  ich  mich  mit  diser  miner  eigen 
handtgschrifft.  Ich  beger  aleinig,  das  min  zu  behaltten  und  nit  andern 
das  ir  zu  niemen,  wie  mich  Christus  lertt  und  bütt.  Wils  domit  gott 
bevolhen  haben  und  aller  erberkeitt.  Datum  uff  montag  vor  Mathei 
anno  29. 

40  Original.    St.-A.  Basel,   St.  Feter  JJJ  4. 

Basler  Reformatioiisakten,  IV.  je 


122 


j^jg  StpU-inlur  jo.  ^f-  1^9- 


,_Q  /ß2p  September  20. 

r.re-orius  Wcv,   kaplcut  des  Stifts  zu  s.  Peter,  an  Haltliasar   llilt- 

brant    lla'isz  RiKlolfen  Fry    und    Adam   Huckclc,  alle  bür^^cr  und  desz 

raths  der  statt  Basel,   pllegere  der  stilTt  zii  s.  Peter  yetzsemelter  statt. 

Uff  mittwochen  den  15.  tag  septembris  ncchst  ve.schinen  hab  ich     5 
empfanden  cuweren  offnen  und  besigleten  bricff,  welchen  verlesen  hab 
ich  vermimnien,   wie  cuwer  c.  w.  durch  denselbigen  als  die  verordneten 
Pflegerherren  der  stift  zu   s.  Peter  zu  Basel  und   in   namen  vo7i  burger- 
meirter   und    rath    der   statt  Basel    als  lehenherrcn   oder  patronen  der- 
selbigen   stifft    mich    ervorderet    haben,     personlich    zu    herschynen    zu    «o 
Basel"  und  besitzen  und  residieren  selbs  uff  miner  pfrund  oder  prebend 
zu  s.  Peter,  so  mir  mine  obgcmelten  g.  herren  von  Basel  gnediglichen 
verliehen  und  geben  haben,  und  dasz  uff  des  heiligen  zwelbotten(!)  s.  Mathcus 
tag  nechstkunfftig;  ouch  soll  ich  mich  do  mitt  euwer  e.  w.  glichformig 
machen   und   halten   in   cristenlicher  religion  etc.,   noch  witerem  inhalt    «5 
desz  brieffs  etc.,  ouch,  wo  ich  sollichs  gesaczt  zyl  uszplib,  alsden  well 
euwer   e.  w.   in   namen  der  obgemelten  minen  g.  h.  von  Basel  mich  in 
summa  der  obgemelten  prebend,  so  sy  mir  verliehen  haben,  ganctzlich 
on  alle  anderi  anschuldegung  oder  inred  privicrt  haben,  mitt  allen  yrer 
nuczungen  und  anhang,  durch  den  obgemelten  brieff  etc.  20 

Darzu,  vesten,  fursichtigen,  ersamen,  wisen,  lieben  herren,  sag  ich 
also  und  ist  disz  min  antwort:  Das  mine  g.  h.  von  Basel  mir  min  prebend 
nitt  han  geben  noch  verliehen,  wie  euwer  e.  w.  meldet  in  yrem  brieff, 
und    sint    in    dem  val    nitt  min  lehenherren,  noch  vil  minder  die  Chor- 
herren und  das  capittel  zu  s.  Peter,  und  ouch  weysz  ich,  kan  noch  mag   25 
in   miner   conscientz  yetzmol   nitt  herfinden  (es  wer  den  sach,  das  ich 
eins  besseren  bericht  wurd)   ein   ander   cristellich  religion  von  eynem 
yettlichem  geist  anzunemen,   den  ich  biszhar  an  mir  gehabt  han,   mitt 
welcher  (als  ich  glaub)  min  prebend  versechen  hab,  ouch,  als  ich  hab 
gelopt    und    geschworen,    nitt    allein  dem   menschen,    sunder  ouch  gott   30 
dem  almechtigen.  Und  so  ich  sollichs  verbringen  möchte,  bin  ich  allweg 
willig  und  urbittig  zu  herschinen  und  residieren,  so  ver  mir  herlengert 
ein    zimlich    zyl    mich    witer  zu  bedencken.    Aber  by  disem  zyl  ist  es 
mir  yetzmol  nit  möglich,  und  dorum  hoff  ich,  m.  g.  h.  von  Basel,  ouch 
euwer    e.  w.    werden    sich   eins  anderen  besseren  bedencken,    nitt  also   35 
strenglichen   handien,    nitt   mir    abzustrecken    dasjennig,    so   sy  mir  yn 
keynenweg  verlihen    noch   geben  hand,   wie  in  dem  obgemelten  brieff 
euwerer    wiszheit   verzeichnet   stotd.     So    es   aber    doruber   beschehen 
wurde,   will  ichs  gott  dem  almechtigen   in   synem  obersten  throne  be- 
vollen und  clagt  haben,  dem  obersten  und  gerechten  richter  etc.   Do-   40 
mitt   will   ich   min   armen    allewegen   gutwilligen   unthertenigen   dienst 


Nr.  ijo  —  iji.  132g  September  20. -21.  123 

minen  dick  gedochten  g,  herren  von  Basel,  ouch  euwer  ersam  wiszheit 
bevolhen  han.  Geben  zu  Friburg  uft'  montag  desz  heiligen  zwelfbotten 
s.  Matheus  aben  1529. 

Orighial.    SL-A.  Basel,   Si.  Feier  JJJ  4. 

5    130.  1529  September  20. 

Ulricus  Ney  ati  Balthaser  Hyltbrand,  Hansz  Frey,  Ruedolff  Frey 
und  Adam  Hückele,  verornneten  pflegeren  der  styfft  zu  sant  Peter 
zu  Basel. 

Uff  raitwochen  nechst  verschinen  hab  ich  empfangen  uweren  offnen 

10  brieff,  durch  welchen  u.  e.  w.,  als  pflegerherrn  der  stifft  zu  s.  Peter  zu 
Basel,  in  namen  vo?i  burgermeister  und  rath  der  stat  Basel  alsz  lechen- 
herren  und  patronen  der  obgemelten  styfft  mich  ervordert  haben,  per- 
schonlich  zu  erschynen,  zu  Basel  selbs  zu  bes^'tzen  mein  pfrond,  so  die 
obgemelten  myne  gnedigen  herren  mir  gunstlichen  verliehen  haben  etc.  .  . 

15  Uff  disz,    vesten,    ersamen,    wisen,    lieben    herren,    ist  dises  mein 

antwurt  und  sag  also,  dasz  myne  obgemelten  g.  lieben  h.  mir  mein 
pfrondt  oder  prebent  zu  s.  Peter  nit  handt  verliehen,  und  in  demsel- 
bigen  fal  sind  sy  nit  mein  lechenherren,  alsz  e.  e.  w.  inn  irem  brieff 
vermeldet.   Herumb  hoff  ich,  myne  obgemelten  g.  1.  herren  von  Basel, 

20  auch  e.  e.  w.  .  .  .  werden  mir  nit  nemen  oder  abstrecken  daszjennig, 
so  sy  mir  nit  geben  noch  verliehen  haben,  sunder  sy  werdend  ansechen 
mein  sweren  alter  und  betrachten,  das  ich  irrer  chorsamer,  trewer  diner, 
capplan  und  sigrist  zu  sant  Joder  zu  Basel  by  zwentzig  jaren  bin  gesin, 
und  mich  lassen  bliben  by  meinem  armen  pfrondlin  bis  an  mein  endt. 

25  Wil  ich  allzeit  mit  meinem  unwirdigen  diemutigen  gebett  gegend  got 
dem  almechtigen  für  sy  bittende  verdienen,  und  domit  wil  ich  mynen 
obgemelten  gnedigen  herren  von  Basel,  auch  u.  e.  w.  mein  armen  wil- 
ligen dinst  bevolchen  haben.  Geben  uff  montag  des  heyligen  s.  Matheus 
des  zwelffbotten  abend   1529. 

30  Origmal.    St.-A.  Basel,   St.  Peter  JJJ 4. 

131.  ^5^9  September  21. 

Johannes  Vischer,  korherr  sant  Peters  stifft  ze  Basel,  an  die  herren 
pflegeren  sant  Peters  stifft  ze  Basel. 

Mir    ist    ein    schrifftlich    mit  üweren  syglen  erforderung  zukumen, 

35    mich  har  gen  Basel  ze  stellen   uff  sant  Matheustag,  min  pfründ,  so  ich 

von  eim  ersamen  rat,  minen  gnedigen  herren,  empfangen,  ze  besitzen 

etc.  \   wo  dz  nit,  mich  derselben  yetz  entsetzt  und  priviert  haben  etc., 

wie  dan  das  der  büchstab  der  selben  gschrifft  usztruckt. 

Ersam,  günstigen  herren,  üch  ist  ze  wissen,  wie  ich  min  antwurt 
40    in  verrückter  zit  ze  pfingsten  üch,    minen  herren,  in  gschrifft  uberant- 


1_'4  r^2Q  Si/>/t>fi /><■/■  21.  Nr.  tji. 

wurt,  min  ui'saili  uml  anli.L;ciulo  not  doi  in  anzey<T;t,  oiuli  iiiiiis  iViint- 
lichcn  crbictcns  tU)rin  i^etlion.  IlolT,  solches  durcli  ucli  eini  cisamcii  rot, 
niincii  t^nodi^cn  horreiu  ans^czeyj^t,  losz  es  yetz  also  iiocli  1)\-  derselhcii 
antuiiit  lilihen.  l>ilt  iich,  min  <>üiisti|;-  lieh  lictren,  mir  solches  nit  zc 
arii[  anmessen,  dann  es  in  Ueiner  bösen  mcynuni;  hschicht.  l'rhiit  mich  5 
oiich  noch  dos  pHicht  ze  thiin,  min  lil)  \\\\(\  s;nt  zi'i  minen  j^n.  herren, 
cim  ersanien  wisen  rot  und  einer  gantzcn  statt  Hasel  ze  setzen,  sy 
helft'en  (so  wyt  niins  vermögen)  schützen  und  schirtiien,  alle  burdi,  so 
ander  burger  traji^en  und,  obglich  mir  nie  uffi^elcyt,  güt\villif>"  lidcn,  ich 
sy  in  der  stat  Basel  oder  nit.  es  sig  hüten,  wachen,  re3'sen,  zoll,  ungelt  lo 
oder  ander  beschwerden,  mich  derselben  nit  wideren,  wie  dann  ich  yetz 
byszhar  ein  zit  mich  des  nit  gewidert,  sunder  min  wacht,  so  offt  ich 
erfordert,  körn,  ungelt  und  anders  bezalt  und  erstattet  hab;  bitt  iich  uff 
das  früntlichest  und  um  gotzwillen,  mich  dob}'  lossen  ze  bliben  und  mich 
nit  wyter  tringen,  sunder  indenck  sin,  dz  ich  einer  stifft  lang  zit  ge-  15 
dient.  Wellen  mich  miner  pfriind,  so  mir  einmal  von  minen  gnedigen 
herren,  cim  crsamen  wisen  rot,  umb  gott,  singen  und  lesens  willen, 
günstiglich  verliehen,  nit  entsetzen  noch  privieren,  dann  ich  hoff  zu  gott 
und  üch,  minen  herren,  hab  solches  mit  keinen  uneren  noch  verschuldt, 
das  mir  die  entwert  oder  ich  deren  entsetzet  und  priviert  werden  sol.  20 
Ist  aber  üch,  minen  herren,  do  angelegen,  die  nutzung  der  pfrund  in 
ander  weg  ze  bewenden  als  cottidian,  presentz  und  corpus,  wil  ich  im 
selben  fal  früntlich  gegen  üch  funden  werden  und  nit  mich  wider 
üweren  willen  setzen,  in  sunders  diewyl  mir  uff  diszmol  usz  vil  ehaffter 
Ursachen  nit  kan  gelegen  sin,  hie  ze  residieren,  doch  in  guter  hoffnung  25 
die  zit,  byszhar  verlouffen,  mir  nüt  abschlachen;  sunder  diewyl  ich  der 
meren  teyl  hie  gewesen  und  usserthalb  nüt  verdient,  mir  das  corpus, 
cottidian,  presentz  etc.   lossen  werden. 

Deszglich  bitt  ich  üch,    min  günstig  herren,    mir  min  husz,  doran 
ich   grossen    kosten   gelegt,    niit   verbuwen  ze  lossen,  do  inn    dan    min    3° 
muter  oder  ander,    üch  minen  herren  nit  widerig,  by  miner  armüt.  so 
ich  do  inn  verlosz,  bliben  werden,  dovon  ouch,   den  jerlichen  zinsz  der 
stifft  wie  biszhar  ze  richten,  mich  gantz  nit  ze  wideren. 

Wellen  disz  min  schlechte  einfalte  antwurt  zum  besten  vernemen 
und  eim  ersamen  wisen  rot,  minen  g.  h.,  uff  das  früntlichest  fürtragen,  35 
ouch  mich  üch  befolen  haben,  mit  erbietung,  wo  ich  üch,  minen  herren, 
und  einer  stifft  mag  dienstbarlich  sin  und  zu  gutem  erschiessen,  es  sy 
zu  statt  oder  land,  wil  ich  alltzit  gutwillig  funden  werden,  beger  ouch 
sollichs  um  üch  ewiglich  ze  beschulden.  Datum  uff  sant  Matheus  des 
helgen  zwölffbotten   tag  anno  xv«'  xxx».  4° 

Original.    St.-A.  Basel,  St.  Peter  JJJ 4. 


Nr.  IJ2.  ^5^9  Sipiejnber  21.  125 

132.  ^529  September  21. 

Der  sechs  stettenn  abscheyd  gehaltenem  tags  zu  Badenn  inn  Ergöw 
uff  Mathei  im  xxix"  jar. 

Alszdann  unnser.. .  Eydtgnossenn  von  Basel  uff  disem  tag  anzogenn, 
5  wie  sy  durch  eynen  gloubwirdigen  man  berichtet,  das  eyn  benantlicher 
undervogt  im  Fricktal  eben  inn  dem,  als  wir  yctz  zu  Baden  mit  unseren 
Eydtgnossen  von  den  funff  ordten  taget,  sin  gemeynd  byeynannderen 
gehept  unnd  dären  turgehaldten,  ob  sy  erfordert  wurden,  gemelten 
unnsern  Eydtgnossen  von  den  fünff  ordtenn   zuzeziechen,  ob  sy  das  nit 

10  thun  welltind  unnd  wesz  willenns  sy  hierinn  wcrind  etc.;  item  das  ouch  eyw 
red  sig,  das  schulltheysz  Hug  von  Lutzern  die  vergangene  wuchen 
heymlich  zu  Ensiszheym  gesin  sin  soll;  da  wol  zu  gedenncken,  wie  die 
regimentischenn  die  erbeynung  an  unns  welleiui  haldten;  das  inen  gar 
nit  gezympt  unnd,  obschon  die  Ferdinandische  pundtnisz  noch  by  creff- 

15  tenn  were,  diewyl  doch  dise  sach  nit  von  desz  geloubens,  sunder  von 
wegenn  eyns  gelts  unnd  zugesprochenen  costens  ze  thund  gewesenn. 
Unnd  diewyl  dann  zu  gedenncken,  das  man  villicht  bald  ettwas  tapfers 
mit  inen  der  häfftenn  halb  fürnemen  müsz  uiuid  deszhalb  wol  eyns  zum 
andern  zubynden  unnd  sy  mit  glycher  miintz  mit  der  zytt  zubezalen; 

20  unnd  man  aber  oberzelter  pratickenn  noch  keyn  eygenschafft  han  mag, 
da  soll  yederman,  besunder  unnser  Eydtgnossen  von  Basel  und  MüU- 
husen,  als  die,  so  der  sach  gesäszen,  diser  sach  wyther  nachgründen 
unnd  die  flyszig  erkunden,  damit  man  desz  eygenndtschafft  han  unnd 
zii  siner  zytt,  ouch  was  sich  gepürt,  dargegen  hanndlen  mög. 

25  Unnd  alszdann  das  regiment  von  Ensiszheym  unnsern  Eydtgnossen 

von  Basel  irer  verlegten  güldten  unnd  zehenden  halb  erstlich  nit  als 
gar  eyn  ungeschickte  anndtwurt  gebenn,  aber  usz  dem,  das  wir  mit 
unnsern  Eydtgnossen  yetz  widerumb  zii  stösz  komen,  unnd  villicht  die- 
selbenn  unnser  Eydtgnossen  sich  umb  hilff  by  inen  beworben,  gar  wider- 

30  umb  darvon  gefallenn  unnd  die  nach  irer  gewonheyt,  do  sy  allweg 
dem  wynd  nach  ze  seglen  pflegend,  schier  gäntzlich  geändert,  dergstalt 
sich  nützit  enndtlichs,  sichers  noch  erbars  zu  inen  zu  versechen  ist. 
Diewyl  dann  eben  der  tagen,  da  gedacht  unnser  Eydtgnossen  von  Basel 
ir  pottschafft  zu  Ensiszheym  gehept,    ouch   ettlich  der  thumherren  von 

35  Basel  verborgenlich  da  gewesen,  unnd  man  yc  dem  dicht  geännderten 
abscheyds  unnd  allenn  dingen  nachgedenncken  musz,  das  dise  pfil  usz 
irem  kocher  komend  unnd  uff  ir  anstifftenn  dise  ding  geändert  unnd  nach 
irem  vorteyl  gestelt  sygind,  unnd  sodann  hierinn  nit  ze  fyren,  sunder  die 
sach  tapfer  ze  trybend.    Diewyl  der  Ferdinandisch    züg   usz   dem  land 

40  ist,  angesechen  das  unnser  Eydtgnossen  von  Basel  sich  zum  höchsten 
unnd    träffenlichisten    beclagennd,    das  sollich  verhalltung  ires  erlydens 


llMt  ^5-9  Sff'tttnhfr  21.  Nr.  /,'y. 

kc\iis\\oj;s  sin,  s\-  oiicli  ir  f^cmcj'iul  iiit  wol  luco  iiHh;iIclten  mögend, 
da  so  soll  diso  sacli  hoyinbraclU  uniul  LMiistlicli  hiezwischcii  nächsten 
taj»  bctiaclit  uiuul  hy  \eiles  hottenn  obcrkcyt  eyn  sadtcr,  tapferer  unnd 
cnndtlicher  radtsclila«;'  hierüber  vcrfaszt  uniul  onndlhch  davon  <^eredt 
werdenn,  ob  man  bt)ltcnn  fürs  rej^inient  schicken  unnd  cUircli  diesell)en  5 
inen  e\n  schlegel  anhenncken  wurde,  das  man  ckinn  vcrfaszt  unnd  be- 
dacht syg,  dem,  so  man  also  dem  regiment  fiirhaldten  wirdt,  on  wände! 
uniul  weygern  nachzekomen  und  der  sach  eynen  usztrag  ze  gebenn. 
Es  soll  ouch  jeder  pott  siner  herren  gemüt  unnd  radtschlag  uff  nächsten 
tag  bringen  unnd   hierumb  cndtlich  anttwurt  geben.  <o 

Item  alszdann  usz  rychen  genaden  got  unnscrs  heyls  wir  mit 
unnseren  Eydtgnosscn  von  den  fünft  ordtenn  widerumb  betragenn  unnd 
zu  fryden  komen  sind,  deszludb  uff  disem  tag  abgcredt,  das  man  uff 
nächst  künfftigenj  tag  ansechen,  wenn  wir  eynannder  widerumb  die 
pundt  schweren  soUenn;  da  so  haut  die  gesanndten  der  sechs  stettenn  15 
für  gutt  angescchen,  das  man  mittler  zytt  daheymen  der  sach,  wenn, 
wie  unnd  wellicher  gestallt  wir  inen  die  pundt  schweren,  nachge- 
dennckcn  und  darüber  beradtschlagenn  welle.  Dann  die  gesanndten 
gnt  bedunken  (wo  es  irer  oberkeyt  gefallen  wollt),  das  man  nach  Ver- 
lesung der  pünden  den  landsfriden  den  gemeynden  allennthalben  vor-  20 
geleszen  unnd  dann  eyn  zierliche  ermanung  daruff  gethan  hedt,  wie 
unnd  warusz  wir  zu  disen  stöszen  komen,  was  unraths  darusz  gefolgt 
unnd  wyther  folgen  möcht,  wo  der  nit  gehaldten  werden  sollt,  mitl 
ermanung  unnd  hocher  pitt,  sy  den  haldtenn;  so  wellind  wir  inen  thün, 
was  inen  lieb  unnd  diennst  unnd  wir  usz  alter  fründtschafft,  Irüw  unnd  25 
liebe,  ouch  inn  crafft  der  punden,  schuldig  sind  etc. 

Desz  Straszburgischen  burgrechtens  halb  soll  man  daran  sin,  das 
die  sach  gefürdert  werd,  diewyl  wir  doch  der  articklen  nundalatmeer 
als  vil  als  allenclichenn  eyns  sind.  Bygel,  stattschriber.   Zürich. 

Original.   SL-A.  Basel,  EidgenossetiscJiaft  E  8,  bl.  2'j6.  —  Vollständiges   3° 

regest:  Abschiede,   bd.  IV,   ahtlg.  i  b,  ?ir.  igi. 

133.  1529  September  21. 

Das  Basler  d^öwcapitel  an  Lorentz  Losz,  Schaffner. 

.  .  .  Und  witers:  So  die  von  Basel  sich  beromenn,  das  inen  der 
zinszen  und  zechenden  halb  der  stifften  und  gotszhusarenn  inn  einer  35 
stat  Basel  gelegen  eben  viel  und  alles  nochgeloszen  der  gestalt,  das 
solich  zinsz  und  zechenden  inn  ein  stat  Basel  wie  anhar  sollent  gereicht 
werden  und  also  under  disem  schein  understan  mochten,  widder  den 
bevelch,  uch  unser  zinsz  und  zechenden  halb  gegeben,  ze  handien  und 
die  bursami  und  ander  ze  bereden,  inen,  das  uns  zustot,  ze  weren  etc.,   40 


Nr.  I J4.  15-9  September  21.  127 

wellten  ir  noch  uwer  bescheidenheit  unnd  geschickte  dem  vorsin  by 
allen  denen,  so  von  noten  unnd  dye  bi  guter  zeit  daruff  warnen;  dann 
wir  sint  des  vergewiszt,  das  unnscre  zinsz  und  zechenden  inn  aller  hand- 
lung  deshalb  gehebt,  hindann  gesetzt  und  deren  kein  darinn  begriffen. 
5   Datum  Friburg  uff  Mathei  anno  xxix. 

Entwurf.    General- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialbuch    nr.   22ß   (152Q), 

bl.  39  V. 

134.  1529  September  21. 

Das  capitel  dem  presentzer  .  .  .  Hanszen  Loub,  caplan,  sozuie  den 

10   ambtluten  der  stifft. 

Unns  gelangt  an,  wie  das  uff  das  verbott,  so  uff  der  kunglichen 
mt.  zu  Hungern  und  Beham  bevelch  hievor  beschehen  über  der  closter 
und  gotshuser,  renthen,  gulten,  zinsz  und  zechenden  im  furstentumb 
gefallenden,  namblich   die  nit  inn  ein  stat  Basel  ze  gen  loszen  etc.,  die- 

15  selben  von  Basel  mit  dem  regiment  zu  Enszheim  etzwas  handlungen 
gehebt,  unnd  wievvol  solichen  Verbots  nochlosz  mit  einer  meszigung 
unnd  mit  uszdingten  furworten  also,  das  gehebte  handlung  unnsere  als 
der  Hohen  stifft  zinsz  und  zechenden  nit  beruren,  das  yedoch  unnd  inn 
einer  gemein  davon  wolle  geredt  werden,  ja  man  soll  unnd  muss  aller 

20  stifften  und  closter  zinsz  und  zechenden  inn  ein  stat  Basel  füren.  Dwil 
wir  dann  darusz  zu  ersorgen  habenn,  das  diejhen,  so  unns  und  unsern 
emptern  zinsz  unnd  zechenden  schuldig,  villicht  zu  irem  vorteil  ir  selbst 
gutwilligkeit  oder  sonst  ander  Ursachen  dieselben  ouch  mochten  gon 
Basel,  denen  die  nit  gehören,  vieren  unnd   uns,  so  darumb  singen  und 

25  lesen,  deren  endtsetzen,  so  bevelhen  wir  euch  gantz  ernstlich  unnd 
wollen,  das  ir  inn  euwerm  ambt  und  von  derselben  zinsz  und  zechenden 
wegen,  wo  ir  die  usserthalb  der  stat  Basel  und  iren  gebieten  haben, 
dem  vor  sigen,  an  all  die  ort  unnd  end  keren  oder  sonst  verfenglich 
schicken    unnd    diejhen,   so  dem  ambt  schuldig,   wie  unnd  was,    denen 

30  von  Basel  und  witers  nit  besonder  unser  stifften  unnd  ampter  halb 
ganntz  nichtzit  nochgeloszen  sig,  inn  bysin  eins  amptmans  derselben 
enden  berichten  mit  dem  anhang,  anders  nyemander  dann  euch  und 
ye  zu  ziten  andern,  von  unns  dozu  gesetzt,  mit  solichen  zinszen  und 
zechenden  zu  gehörigen  und  solich  anderm  nyeman  ze  geben  mit  gnung- 

35  sanier  Verwarnung,  so  das  von  inen  übergangen,  das  wir  inen  des  nit 
sfut  sin,  sonder  sie  mit  recht  darumb  ersuchen  unnd  handien  wurden 
in  moszen,  das  sie  wollen  solichs  nit  gethan  haben  und,  so  friedlicher 
so  beszer  will  sin,  die  ding  zu  volenden.  Datum  Friburg  uff  Mathei 
apostoli  et  evangeliste  anno  xxix. 

40  Entwurf.  G eneral- Lande s-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22$  (iS^9)>  ^i-  4^  ^' 


[26  i,^2g  Stptnnher  21—22.  Nr.  ijj      ijö. 

I35_  i';2<p  Septt-mber  21. 

AbfiHduu^surkundc    der     Barbara    Span,    ehcmaligir    nonuf    zu 

Klingeiital.  *J 

Ich,  Harhara  Spoiiin,   mit  liaiul,  nuiiul   iiiul   gcwaltsami   mcinstcr(!) 
Hansen  Rorbcclicrs,  mcins  clichcn  mans  und  wissenthafiftcn  vogts,  luisz-     5 
fraw  .  .  .    bekennen    und    tluin    kluiiit    mcnnglichem    mit    disem    bricff: 
Als/dan   ich,   Barbara,  obonant,   vergangen  jarcn   in  das  closter  Clingen- 
thal.   in  der  niiiulern  stat  Basel  gelegen,  darin   got  dem  almechtigcn  zu 
dienen  vermeind,  begeben,  alsz  ich  auch   ein  gut  zit  darin  verhart,  da- 
zumal   ich    mit   mir    ins    vorgemelt   closter  Klingenthal    hundert   gülden    10 
in   muntz  gebracht...,  alsz  aber  verschyner  zyt . .  .  burgermeister  und 
rot    der   stat  Basel  ein   mandat  7vegi'n  austritt  aus  deti  klostern  haben 
ergelu'ti  lassen,  hat  das  kloster  Klingental   uns  beiden    benanten   ege- 
niechten     mein,     Barbara    Sponin     hicningebracht     hundert    gülden     in 
muntz  .  .  .   also  bar  uszgericht,  bezalt  und  uberantwort  .  .  .   Wir  sagen  ...    15 
bestimpte  fraw  eptissin    und   capitel  desz  closters  Clingenthals  der  be- 
zalten    hundert    gülden    sampt    allem    dem,    so    ich  Barbara   in  gedacht 
closter  gebracht  und  mir  darin  uberantwort  ist,  quiet,  ledig  unnd  losz, 
jür  uns  und  unsere  erben.  Des  zu  warben  urkundt,  so  haben  wir  beyde 
egemecht,    obgemelt,  dieweyl  wir  uns  eigen   ingesigels  nit  gebruchen,    20 
mit  sondrem  vlysz  erbetten  die  ersamen  fursichtigen  und  weisen  burger- 
meister  und    rath  der  stat  Lanndaw,    unszer  gepiettende  lieben  heren, 
irer    stat    secret    ingesigel    und    dan    den    ersamen,    furgcachten    hern 
Jacob  Speirer,    schultheisz    daselbst,    sein    ingesigel    an   disen  brieff  zu 
drucken   ....     Datum    dinstags  Mathei   apostoli  anno  etc.  funffzehen-    25 
hundert  zwentzig  neun. 

Original  (mit  fehlende?i  siegeln).   St.-A.  Basel,   Klingenlal  HH ß. 

136.  1529  September  22. 

Thumbprobst,    Statthalter    und    capitel    der    meren    stifft  Basel    an 
Ernsten,  margraffen  zu  Baden  und  Ilochperg  etc.  3° 

Als  bi  uns  nit  zwifel,  so  ist  e.  f.  g.  noch  gut  wiszen  unser  schriben 
verschiener  zit  der  zinsen  unnd  zechenden  halb,  die  wir,  derglich  unser 
ambter  cottidian,  presentz,  puw,  ouch  die  bruderschafft  inn  e.  f.  g.  ober- 
keit,  herschafft  und  landen  haben,  an  sie  gethon  in  der  gestalt  .  .  . 
bittende  :  das  dieselb  e.  f.  g.  bi  den  iren  .  .  .  schaffen  und  ansin  wolt,  35 
das  die  iren  solich  anders  niemander  dann  unns  unnd  den  amptluten, 
von  uns  dozu  bestelt,  ouch  domoln  iren,  mit  all  iren  namen  bestimbt, 

135.   ^)  Unter  dem  ciatnin  des  2j.  September  IS^Q  quittier l  auch  der  vater  der   Bar- 
bara Spon,   Cuntz  Span,  der  kuniglichen   mt.  zu  Hungern  und  Boheym  etc.  meins  gnedigisten 
herren  zu  Ensiszheym  in  Obern-Elsasz  diener,  in  deren  namen  das  kloster.  Ebenda,   Klingen-    40 
tat  HHj.  —    Vgl.  ß.  R.  A.  bd.  II,  nr.  202. 


Nr.  136.  ij2g  September  22.  129 

reichen  und  geben  wollten.  Da  dann  e.  f.  gnod  denzemolen  villicht  von 
wegen  das  eben  lang  noch  zu  der  zit,  das  zinsz  und  zechenden  solten 
gewert  werden,  gewesen,  solich  unser  beger  zu  erstatten  von  unnoten 
geachtet,  welches  wir  nun  ouch  also  im  besten  bisz  har  sin  unnd  be- 
5    ruwen  loszen  .  .  . 

So  aber  niitler  zit  worden,  das  u(T  der  kunglichen  mt.  zu  Hungern 
und  Peham  .  .  .  oder  von  derselben  wegen  uszgangen  niandat,  das  man 
den  stifften  und  clostern,  in  einer  stat  Basel  gelegen,  ire  zinsz  unnd  ze- 
chenden, im  furstentumb  Osterrich  gefallenden,  nit  inn  stat  solle  loszen 

10  volgen,  die  v^on  Basel  mit  der  regierung  zu  Ensiszheim  inn  etzwas 
handlung  komenn  unnd  uszbrocht,  das  beschehen  mandat  villicht  uff- 
gehebt  sin  soll  und  deshalb  ein  gemeine  red  erhellen,  mann  soll  unnd 
muss  aller  stifften  und  closter  zinsz  und  zechenden  nochmoln  wie  vor 
gen   Basel    vieren,   welches   aber   nit   also    an   im   selb,    sonnder  so  ist 

15  unnser  stifft  inn  derselben  hanndlung,  zu  Ensiszheim  beschehen,  gentz- 
lich  hindan  gesetzt  unnd  derenhalb  nichtzit  beredt  worden,  viel  mer 
dobi  die  sach  bestannden,  das  noch  billigkeit  anders  nyemander  dann 
dann  uns,  so  mit  singen  unnd  lesen  (das  wir  zu  Friburg  im  Briszgow 
zu  lob  und  er  got  dem  almechtigen,  siner  würdigen  muter  Marie  und 

20  allem  himelschen  heer,  ouch  zu  trost  und  hilff  der  abgestorbnen  crist- 
gloubigen  mentschenseelen  angefangen  unnd  volbringen  sint)  den  stiff- 
tungen  obligen  unnd,  soviel  an  uns,  gnung  thundt,  der  geniesz  solicher 
stifft,  zinsz  und  zehenden,  zuston  unnd  geherenn  soll,  wie  von  altem 
herkomenn. 

25  Deszhalbenn,  domit  unnser  zinszlut  unnd  zechender  usz  unwiszen- 

heit  oder  sonst  anderen  Ursachen  das  unnser  denen  von  Basel  nit 
reichenn  oder  weren,  da  jetiJ  der  zins-  imd  zehntentermin  ist,  so 
habenn  wir  unnsern  ambtluten  bevolhen,  zu  allen  denselben  ze  keren, 
um    sie   zu    zvar?ien.    E.  f.  g.    möge  bedenken,   dass  ivir  allein  der  ere 

30  und  dinst  gotts  halb  unnd  das  wir  unns  der  schantlichen,  uberusz  groszen 
ketzerien  nit  anhangig  machen  wollen,  von  dem  unnsern,  hus,  hoff  unnd 
habe,  das  unnser  vorfaren  unnd  wir  ob  den  xiii  hundert  joren  beseszen, 
vertribenn  unnd  inn  das  elendt  verwisen..  Wir  bitten  deshalb  um  schirm 
mit  geschrifftlichen  mandaten  uff  unser  anruffen  (dann  wir  uns  des  witers 

35  nit  bergen,  die  von  Basel  ouch  deshalb  nit  endtsitzen  werden)  an  ir 
underthonen  versehen  und  sonnsten  zu  furderung  unnser  furgenom- 
menen  nuwen  residentz  unnd  des  gotsdinst  volbringen  .  .  .  Datum  Fri- 
burg uff  mitwochen  noch  Mathei  anno  xxix. ') 

Entwurf.  Ge?ieral-La?ides-A.  Karlsruhe,  Copialbiich ?ir. 22^ (l ß2Q), bl.42  v. 

40  136.    V   -^■f   /"tgt    noch    ein    nachtrag   wegen    den    beiden    cantoren  Paulus  Heybeck 

(assisius)  und  Bastian  Bringfelder,    die  den  stiftischen  dienst  verlassen   und  in  markgräf- 
Basler  Reformationsakten,  IV.  J^Y 


IHO  152g  September  25.  Nr.  137— '39- 

137.  ^529  September  25. 

Bürgermeister   und   rat   der   Stadt  Freiburg  i.  Br.  anii  das  regi- 
mcnt  inn  Ober-Elsas. 

Diser  stund  ist  unns  von  einer  gloibwurdigen  pcrsonen  warnung 
zukhommen,  wie  die  von  Basell  unnd  Schaffhusen  sampt  andern  Kid-  5 
gnossen  irer  nuwen  sect  inn  einer  treffenlichen  rustung  scient  unnd  sie 
das  gschrey,  sy  seient  willens,  für  dise  statt  Fryburg  zu  ziehen  etc. 
Dweil  nun  pillichen  inn  disen  leuffen  nichts  zu  verachten,  habent  wir 
e.  g.  unnd  gunst  solichs  inn  der  il  warnungs  wise  aufzeigen  wollen, 
damit  sie  ann  statt  k.  mt.  etc.,  unnsers  gnedigisten  herrcns,  ir  kundtschafft  10 
daruff  destbas  machen  unnd  uff  unns  zu  jeder  zeitt  ein  uffsehen  haben 
mögen,  wie  wir  unns  desz  sonderlich  und  hiemitt  derselben  wolgefallen 
alltzeitt  willigklich  erpieten.  Datum  zwischen  siben  unnd  acht  uren  vor- 
mittag dess  XXV.  tag  septembris  anno  etc.  xxix. 

Kopie.    Stadt- A.  Freiburg  i.  Br.,    Missiven  bd.  XIII,   bl.  l'jö.  15 


138.  152g  September  25. 
Burgermeister    Jind  rat   der  Stadt  Freiburg  i.  Br.  ann  marggraff 

Ernsten. 

Inn  diser  stund  hatt  unns  von  einer  glaubwürdigen  personen  war- 
nungs wise  angelangt,  das  die  v'on  Basell  unnd  Schaffhusen  sampt  iren  20 
angehörigen  unnd  mittverwandten  Eidgnossen  inn  einer  treffenlichen 
rüstung  sient,  unnd  ganng  das  gschrey,  das  sie  willens,  für  dise  statt 
Fr^'burg  zu  ziehen  etc.  Dweil  nun  solichs  unns  nit  allein,  sonnder  e.  f.  g. 
land  unnd  luten  zu  merglicher  beschwerd  unnd  nachtheil  reichen  wurd, 
haben  wirs  e.  f.  g.  ilends  nit  verhalten  wollen,  mitt  ganntz  undertheniger  25 
bitt  unnd  beger,  sie  welle  dannocht  ir  kundtschafft  ouch  daruff  machen 
unnd  ein  gtruws  uffsehen  inn  disen  leuffen  uff  unns  haben ;  dasz  wollen 
wir  hinwider  mitt  gantzem  vleis  auch  thun.  Datum  zwischen  siben  unnd 
acht  uren  vormittag  des  xxv.  tag  septembris  anno  etc.  xxix. 

Kopie.  Stadt- A.  Freiburg  i.  Br.,  Missiven  bd.  XIII.^  bl.  ij6v.  30 

139.  152g  September  2j. 
Aus  de?i  Wochenausgaben  sampstags  nach  Mathei. 
Ratscosten:  Item  viij  Ib  geben  meister  Hansen  Veldern  von  den 

predicanten  ilends  gen  Straszpurg  ze  füren. 

St,-A.  Basel,  Finanz  Gl 4,  s.  II Oß.  35 


lichenübergehen  möchten;  dazu  ist  heranzuziehen  das  schreiben  an  den  cantoren  Johann  Knablin 
(ebenda,  bl.  4j). 


Nr.  140 — 142.  i^2Q  September  2"] — 28.  131 

140.  15^9  September  -?/. 
Thumbprobst,   stathalter   unnd   capitel   a7t   burgermeister  und  rot 

zu  Nuwenburg  im  Briszgaw. 

Wege7i    deren    von   Basel    furgenommen   miszordnung  gezwungen, 

5  eine  atidere  residenz  zu  suchen,  haben  wir  uns  in  Freiburg  niederge- 
lassen und  besorgest  dort  den  gottesdiettst.  So  habenn  wir  ouch  v^or, 
das  unnser,  so  wir  von  varender  habe  unnd  guteren  zu  Basel,  das  ouch 
an  ort  und  end,  do  wir  sint,  ze  füren.  Aus  mitleid  habe?i  uns  die  von 
Breisach  für  diese  habe  zoUfreiheit  versprochen.  Da  zvir  bei  euch  die- 

10  selbe  gesi7inung  voraussetzeti  dürfen,  bitteJi  tvir,  was  vonn  varender 
haben  unnd  guteren  wir,  unnsere  caplanen  unnd  diener  also  von  Basel 
herab  zu  Nuwenburg  vorfuren  wurdenn,  .  .  .  solichs  zolfry  faren  loszen 
und  den  sweren  groszen  uncosten,  so  wir  .  .  .  liden,  das  ouch,  so  wir 
das    unser    uff  der    achsz    füren    wurden,    euch    one    das    nutzt    darvon 

15  wurd,  bedencken  .  .  .  Datum  Friburg  uff  mendag  vor  sant  Michels  dag 
anno  etc.  xxix. 

Entwurf.     General- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialbuch    nr.  225   (152g), 
bl.  46  r. 

141.  1529  September  2y. 
20              Urfehde:  Daniel  S wegler,  vogt  von  Byrseckh. 

Ist  etlicher  worten  halp,  die  er  vor  recht  geredt,  als  im  ein  guldin 
gelts  hus-zins  von  meister  Ludwigen  Grüninger  zu  sant  Martin  ange- 
fordert worden,  namblich,  wie  tryerley')  pfaffen  syen  etc.,  wie  dann 
sölchs  m.  h.  wol  wussent  ist,  in  gefencknuß  kommen  und  widerumb 
25  uff  hut  mentag  sant  Cosmas  und  Dammianus,  den  siben  und  zwentz- 
gesten  tag  septembris,  wider  ledig  gelassen;  hat  geschworen  gemeine 
urfech  in  bester  form  by  peen  des  swerts  .  .  . 

Joannes  Henricus  Fortmuller, 
notarius  ss. 
30  St.-A.  Basel,    Ratsbücher  O  4,  s.  Ji. 

142.  ^S^9  September  28. 
Burgermeyster,    die   oberisten   meyster  unnd  geheymen  räth  der 

statt  Zürich  an  burgermeyster  unnd  rath  der  statt  Basel. 

Wie  wir  uch  vor  nächstgehalttenem  tag  zu  Baden  Straszburgischen 

35   burgrechtens   halb,   wie   unnd  wellicher  gstalt  die  burgrechtsbrief  desz 

titeis  halb  gestelt  werden  sollennt,  geschriben,  desz  beständigen  willenns 

sind   wir   noch   hüt   zum   tag,    dann  wir   unns  ye  offterzeldter  Ursachen 

halb  desz  Vorstands  nit  begeben  können  noch  wellenn.    Unnd   so    wir 


141.   ')    Vorlage  eher  tyerley. 


132  15^9  September  28.  Nr.  143. 

dann   uiHisciLMi  lieben  Eydtgnosscn  unnd  cristenlichcn  mittburgeren  von 
Bcrnn.    licli    iros    gemüts    euch    ilends  zu  berichten,  oesterigs  tags  gc- 
schriben,  so  langet  an  ucli,  unnser  fürgeliepte  mittbruder,  unnser  fründl- 
lichs  bc'Tcren,  ir  wellind  durch  uwer  darzu  verordnende  bottschafft  (so 
erst   noch   gemelter   unnserer  Eydtgnossen  von  Bernn   anndtvvurdt  bc-     5 
händigt  wirt)  der  sach  furderlichen  obliggen  unnd  die  zu  enndtlichcni 
usztrag  füren,  diewyl  wir  doch  zu  allenn  teylen  der  anndercn  articklcn 
als  vil  als  eyns  sind.    Daran  thund  ir  unns  sunder  gefeilig  liebthat,  umb 
uch    gantz    frundtlichen    willenns    zu    verglychen.    Wellindt   ouch  discn 
hiebygelcgten  abschcyd  uffs  beldist  unnsern  Eydtgnossen  .  .  .  von  Müll-   10 
husen   zuschicken,   damit  sy   sich   dest  bas  demselben  nach  vvissind  ze 
haldten  . .  .  Usz  Zürich  desz  nächsten  zinsztags  nach  Mathei  sanct  Michels 
abendt  anno  etc.  xxix"  der  dritten  stund  nachmittag. 
OrigtJial.    St.-A.  Basel,   Straßburg  A  i. 

]43.  152Q  September  28.    15 

Urfehden:  Jörg  Schmidli,  meiger  zu  Biilbencken,  und  Hans  Eckli, 
meiger  zu  Grossen  Bencken. 

Dise  zwen  sind  in  gfengknus  kommen,  namblich  Jörg  Schmidlin 
siner  schmechworten  halp,  die  er  dem  lutpriester,  irem  predicanten,  zCi 
Bencken  zugelegt,  wie  er  ein  lecker  und  ein  bub  sye,  sodann  Hans  20 
Ecklin,  das  er  etliche  gfengklichen  siner  underthonen  solte  her  gon 
Basel  gschickt  haben,  das  aber  er  nit  in  massen,  wie  im  bevolhen  worden, 
verhandlet  hat.  Uff  sölchs  haben  sy  geschworen,  erstlichen  Jörg  Schmid- 
lin, das  er  diser  schmachworten  halp,  furderlich  er  ummer  möge,  irem 
predicanten  zu  Bencken  under  der  gantzen  gemeinde  einen  offnen,  25 
fryen  widerrüff  thün  wolle  und  sagen,  er  habe  imm  semblicher  worten 
halp  unrecht  gethon  und  wüsse  nut  von  imm,  dann  alle  eren,  liebs 
und  güts,  ouch  das  er  zu  bus  diser  worten  funff  pfund  und  achtzehen 
Schilling  costen,  so  siner  gfengknus  halp  uff  inn  geloffen,  noch  usstond, 
furderlich  dem  obervogt  zu  Munchenstein  in  namenn  m.  h.  usrichten  30 
und  bezalen  wolle.  Sodann  haben  obgemelte  Jörg  Schmidli  und  Hans 
Eckli  all  beyd  geschworen,  das  sy  mit  vilgedachtem  irem  predicanten 
nut  gewaltigs  wollen  anheben  noch  arges  zufügen  mit  worten  noch 
wercken,  mit  noch  one  recht,  durch  sich  selbs  oder  ander  luth,  sonder 
gegenn  imm,  ouch  den  sinen,  fryd  und  gleit  halten,  glicher  gstalt  ouch  35 
gegen  den  herren  burgermeister  und  rhat  und  allen  den  iren  der  stat 
Basel,  by  pen  des  swerts  cum  renunciationibus  solitis  in  optima  forma. 
Actum  uff  zinstag  vigilia  s.  Michaelis  xxviii.  septembris. 

Joannes  Henricus  Fortmüller, 

notarius  ss.  40 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O 4,  s.  32. 


Nr.  i^^ — 146.  ^529  September  2g.  133 

144.  1529  September  29. 
Adelberfy   Mciger,    burgermeister    unnd    rat    der    statt    Basell,  .  .  . 

den  dryzehenn  herrenn  der  statt  Straszburg. 

Wir  habenn  unnsernn  .  .  .  Caspar  Schaller,  stattschribernn,  zu  euch, 

5    ettwas  mit  euch  den  cristlichenn,  nachperiichenn  verstannd  unnd  burgk- 

recht  belangenndt,  v'onn  unnsernnt  wegenn  ze  redenn  unnd  ze  hannd- 

lenn,    abgcvertigt    utid  bitten,    ihm   zu  glauben.     Datum   denn  xxix^**^" 

septembris  anno  etc,  xxix. 

Original  (pergame?it).     Straßburg    AA   1610.     —    Regesteti:    Politische 
•  o  Correspondenz  bd.  I,  ?i> ,  6^y   und  Strickler  bd.  V,  nr.  64. 

145.  ^529  September  29. 
Aus  einem  anonymen  bericht  über  die  tagsatzung  zu  Baden. 
Lieber  schwager.    Wisz,   das  ich  uff  gestert  von  Baden  khomenn 

bin  und  noch  nutz  entlichs  verhandelt  ist,  dann  die  funff  lender  erst 
15  uff  donstag  und  frytag  morges  khomen  sind.  Und  ist  man  erst  am 
frytag  nach  essens  zum  ersten  zii  ratt  gangenn,  und  wend  die  lender 
den  kosten,  so  gesprochen  ist  gsin,  nit  geben.  Und  wiewol  vom  handel 
geredt  ist,  ob  mann  es  am  kosten  woll  lassen  arwinden,  wollten  Basel, 
Schaffhusen  und  ander  denselben  geben,  das  wend  die  lender  nit  haben, 
20  das  jemans  nüt  für  sey  gebe  .  .  .  Datum  in  yl  uff  sontag  vor  sant 
Michels  tag  im  29.  jar. 

Original  (verf asser  und  empfänger  unbekannt).    Landesregierung s-A .  für 
Tirol  (Ifmsbruck),   Amraser  Akte?i   ^§29. 

146.  ^529  September  29. 
25              Das  capitel  a?i  doctor  Johannszen  Fabri. 

Wie  wir  vor  dissem,  euch  usz  Nuwennburg,  welhcr  mosz  unnsere 
Sachen  gestalt,  zugeschriben,  haben  wir  demnoch  hinwidder  ouch  inn 
einem  schriben,  an  uns  gethan,  vermerckt  uwer,  derglich  unnsers  mit- 
bruders,  her  Josen,  vermogligkeit,  das  unns  zu  sondern  freuden,  hingegen 

30  ouch,  das  der  vigenndt  unnsers  heiligen  und  cristenlichen  gloubens, 
der  Turgk,  also  einer  groszen  macht  unnd  der  cristenheit  soviel  ab- 
brechen soll,  nit  zu  geringer  beswerden,  got  den  hern  andachtigklich 
bittend,  euch  also  by  gesundtheit  zu  erhalten  unnd  sin  göttlich  gnod 
mittzuteylen,    auff  das    dem    wuttcrich    unnd    cristlichen   blutzbegirigen 

35  hundt,  dem  Turcken,  widderstanndt  gethan,  ouch  cristener  gloub  nit  der 
mosz  zu  grund  gericht,  sonnder  viel  mer  uszgebreitet  unnd  beschirmet 
werden  mag. 

Dwil  dann  unns  on  zwifel,  ir,  wie  nunmer  unnser  händel  gestalt, 
zu  vernemen  belangen  habenn  mochten,  wir  ouch,  das  euch  das  kundt 


134  15-9  St-piemlnr  jp.  Nr.  146. 

werde,  heueren,  so  tluiiult  wir  noclimoln  uch  zc  wiszcnn,  das  wir  yetz- 
under  alliic  zu  Friburg  in  der  luiwen  residentz  singen,  Icscnn  und  annder 
gotlich  dinst,  daruff  unnscr  stiffUuigcn  sagcnn  unnd  wiscnn  volbringenn 
sint.  haben  ouch,  wie  dann  unnd  euwcrs  bywcsenns  alle  ding  zu  Fri- 
buro-  angefengt  unnd  gelianndlet,  mit  denen  zu  end  bracht  und  wiszen  5 
noch  zur  zit  nit  anders  dann  dz  mit  dem  gotsdinst  unnd  volbringung 
dcsselbenn  sich  alle  ding  noch  recht  unnd  wol  anloszenn  unnd,  wie- 
wol  der  Station  halb  etc.  zwuschen  uns  und  der  Universitet  etzlich 
moderamina  anzesehen,  glouben,  wir  werden  uns  zu  beiden  theylen 
darumb  wol  mögen  verglichen.  'o 

Wyters,  so  wuszt  ir,  wie  stend  richs  ettlich  commissarien  ver- 
ordnet, unserhalb  mit  denen  von  Basel  ze  handien;  die  sint  zu  ver- 
gangner zit  by  inen  zu  Basel  gewesen,  mit  denen  unserhalb  handlung 
furgenomcn,  letst  daruff  allein  gelendet,  das  sie  von  Basel  uns  joch 
unnser  ornaten,  kilchenzierd,  meszbucher,  meszgewender,  klcynetter  etc.  15 
weiten  zustcn  unnd  werden  loszen,  des  aber  nit  willen  können  haben, 
sonder  sie  vom  rat  geantwortet,  solichs  nit  inn  irer  macht  sin,  viel 
mer  sich  geburen,  das  einem  groszen  rot  anzebringen.  Wolten  sie  dann, 
so  das  bcschehen,  den  hern  commissarien,  ob  die  witer  khommen  unnd 
handien  oder  anheim  bliben  solten,  zuschribenn  unnd  antwort  geben;  20 
welche  antwort  noch  uff  disen  dag  nit  von  inen  gefallen,  wurdet  ouch, 
glouben  wir,  nit  vonn  inen  gehört.  Dann  sonsten  hieneben  loszen  sie 
sich  hören,  wie  inen  nit  gelegen,  das  wir  anderswo  residirn,  sonder 
sollen  wir  unser  residentz  bi  inen  thun  unnd  das  unnser  verzern  unnd 
wollen  aber  unns  nit  loszen  kommen  zu  volbringung  der  gotsdiensten,  25 
daruff  unser  stifftungen  sagen. 

Unnd  noch  witer:  Als  sie  zu  unsern  slossen,  die  wir  an  den  thuren 
unnd  behaltnussen  haben,  darinn  unser  kilchenschatz  unnd  gewarsami, 
ouch  besonder  slosz  angeslagen  unnd  das  also  vom  eschermitwochen 
bitz  jetzt  versloszen,  das  weder  wir  noch  sie  darüber  kommen,  yetzt  30 
kurtzer  dagen  uns  geschriben,  das  wir  yemanden  usz  uns  gen  Basel 
senden  wolten,  mit  den  sluszlen  die  gewelb  ze  offnen,  unnd  dem  ange- 
henckt,  so  wir  das  nit  thaten,  wurden  sie  dieselben  gewelb  durch  ire 
wercklut  ze  offnen  verursacht.  Da  aber  wir  weder  schickenn  noch  zu 
Öffnung  solicher  unnser  gewelben  gehellen  wollen,  sonnder  begert,  solich  35 
offnunof  des  unsern  nit  zu  underfohen  unnd  anston  ze  loszenn  untz  der 
commissarien  witer  handlung,  unnd  habenn  noch  untzhar  nit  verston 
mögen,  das  sie  mit  solicher  offnung  furgefaren,  wiewol  wir  achten 
unnd  gloubenn,  das  sie  khum  abston,  vielmer  der  nechsten  dagen  die 
Sachen  underston  werden.  4° 

Unnd  noch  mer:  Als  von  wegen  kunglicher  mt.  uff  zinsz  und  ze- 


Nr.  146.  152g  September  2g.  135 

chenden  inn  irem  furstenthumb  bott  geleit,  die  nit  inn  ein  stat  Basel 
gon  ze  loszen,  haben  die  von  Basell,  denen  solich  sach  nit  gemeint 
oder  lidlich  gewesen,  sonder  wollen  habenn,  das  solich  zinsz  und  ze- 
chenden, wie  v^or  alter  har  hininn  gangen,  sich  darumb  mit  dem  regi- 
5  ment  zu  Enszislieim  ze  handien  ingeloszen  unnd  villicht  die  sach  dohien 
bracht,  das  anstat  kungiicher  mt.  denen  von  Basel  nochgeben,  das  iren 
und  irer  gotshuser,  closter  und  stifften,  welche  sich  irer  Ordnung  an- 
hängig gemacht,  zinsz  und  zehenden  gen  Basel  onverspert  gen  sollent 
unnd   geliffert    werden,    doch   unnser   als   die  Hohe  stifft  vonn  der  re- 

10  gierung  inn  solicher  handlung  uszdinget  unnd  vorbehalten  sin  soll,  also 
das  deren  zinsz  und  zehenden  uff  uns,  wa  wir  singen  und  lesen,  dienen 
und  dohien  gewert  werden  sollen. 

Da  aber  wir  verstanden,   das  ein  stat  Basel  nochmoln  des  nit  so 
gar    zefridden    unnd    deszhalb    inn   sorgen,    das   sie   usserhalb   irer   stat 

15  und  gebieten  (was  darinn,  haben  wir  verschetzet  oder  des  klein  hoff"- 
nung,  dann  das  es  war,  haben  sie  von  Basel  mir,  dem  thumbprobst, 
über  den  zechenden  zu  Basel  zwen  pfleger  gesetzt  unnd  abgestelt,  das 
die  uszteilung  desselben,  wie  alters,  uff  personen  des  capitels  gangenn, 
nit  beschehenn,  sonnder  das  mit  der  uszteylung  solle  stillgestanden  und 

20  nichtzit  darvon  verändert  werden,  haben  ouch  min  schaff"ner  und  keller 
darüber  inn  gelubt  genomen  unnd,  als  zweyen  oder  drien  usz  unns, 
unnser  deputat  geliffret,  verschaffet,  das  solichs  widderumb  von  dannen 
genomen  unnd  inn  thumbprobsti  muszen  gefurt  werden  zu  dem  zechen- 
den, darvon  es  vor  kommen  ist  etc.)  inn  andern  oberkeiten:  Osterrich, 

25  Margraveschaff't,  item  im  furstentumb  Wurtemberg  und  andern  enden 
noch  unsern  zinszen  und  gulten,  zechenden  unnd  anderm  trachten,  unnd, 
das  inen  die  ouch  inhandig  gemacht,  gedenckens  habenn  mochten  unnd 
darumben,  soviel  und  an  uns,  hien  und  har  geschriben  unnd  begert, 
solicher    zinsen    und    zechenden    halb   anders   nyemander   dann    uns    zu 

30  respondirn  unnd  denen  von  Basel  nit,  ettlich  uns  kein  antwort  geben, 
ettlich  sich  zu  bedencken  genomen  etc.,  also  das  uns  allem  handel 
noch  für  notwendig  und  gut  ansehe,  ob  ir  uns  zu  furdernus  ein  geschrifft 
oder  dry  by  kungiicher  mt.  uszogen  hetten,  ein  an  die  herren  von  der 
regierung,    etwan  ^)   uff"  die   wise,  das  kunglich  mt.  vernomen,  wie  wir 

35  unser  residentz  zu  Friburg  angefangt,  da  singen,  lesen  unnd  unser  alt 
gewonlich  loblich  gotsdinst  volbringen  weren,  das  irer  k.  mt.  zu  son- 
derm  gnedigen  gefallen  reiche  unnd,  wiewol  ir  mt.  sich  versech,  das  sie 
von  der  regierung  vermog  voruszgangnen  schriben  und  bevelchs  inen 
ein  stifft  furbevolhen  hetten,  so  wolt  yedoch  ir  mt.  nochmoln  sie  ersucht 

40   unnd  inen  ernstlich  bevolhen  haben,  das  sie  uns  unnd  unnser  stifft  inn 
146.   ')  wohl  dem  sinne  nach,  kaum  der  lesung  nach:  eszhan  (?). 


136  '5^9  September  jo.  Nr.  i^y 

allem  handt  obheben,  schützen,  schirmen  unnd  widder  zimblichs  nicht- 
zit  zuziehen  loszen,  besonder  ouch  ob-  \n\<\  aiisin,  das  uns  und  ander 
nvemandcr  unser  /.ins  untl  zechenden  gehandreichet  etc.;  und  wie  an 
die  regierung-  also  ouch  uf  verbuchte  meynung,  so  viel  sich  des  vvere 
geburen,  unser  zinsz  und  zehenden  halb  an  margroff  Ernsten,  sodann  5 
der  reoierung  zu  Stuttgarten,  das  die  uns,  unscrn  amptcrn  und  ampt- 
luten  an  den  enden  wir  residirn,  als  zu  LViburg,  oder  von  uns  unnd 
nit  von  denen  von  Basel  bestellt  sint,  mit  solichen  zinszen  gehörigen  etc. 

Nit  witers  dismoln,  dann  das  wir  got  bitten,  keyserlichen  unnd 
kunglichen  majesteten  sigU  und  gluck  zu  verlyhen  und  das  dem  Thurck-  lo 
sehen  hundt  widderstandt  gethan  unnd  demnoch  ouch  uns  durch  ir 
hillT  gnedigst  erlosung  unnd  ruw  geschafft  werden  mag,  also  das  wir 
schirst  Widder  zu  unser  muter-  und  thumbkilchen  geloszen  und  kom- 
men mögen,  unnd  das  got  der  her  ouch  inen,  euch  und  uns  längs  leben 
mit  gesundtheit  geruch  zu  verlyhen.  Wir  stehen  euch  stets  zu  diensten  15 
wie  unserm  mitbruder,  hern  Josen  2),  so  der  by  uch  were. 

Nuwe  zitung  wiszen  wir  by  uns  jetzt  nit  sonders,  dann  das  zwi- 
schen den  funff  orten  unnd  den  stetten  Zürich  und  Bern  etc.  yetzt 
aber  gutlich  such  unnd  underhandlung  furgenommen  und  das  von  we- 
gen des,  das  Zürich  und  Bern  den  costen  voriger  uffrur,  uffgelouffen  20 
von  den  funff  orten,  haben  unnd  aber  die  funff  ort  nit  geben  wollen. 
Wurdet  die  sach  gericht.  Wo  nit,  werden  sie  widder  gegen  einander 
uff  sin  unnd  einandern  überziehen.  Wir  werden  bericht,  wie  sie  allen- 
halb  uszgeleit. 

Item  aber  so  ist  Zwinglin  und  Ecolampadius  vor  dryen  wochen  25 
ungeverlich  zu  Basel  usz  gen  Straszburg  gefarn  und  zu  Straszburg  der 
Butzer,  Capito,  graff  Wilhelm  von  Furstenberg,  Daniel  Müg  und  Jacob 
Sturm  mit  inen  von  dannen  den  Rin  ab  inn  Hessen  gon  Marckburgk, 
unnd  als  red  got,  ein  verglichnusz  ze  machen  des  spans,  so  zwischen 
dem  Luter  und  inen  des  sacramentz  halb  etc.  Mag  villicht  von  ann-  30 
derer  sachen  wegen  ouch  beschehen.  Wie  und  was  da  gehandlet,  mus- 
zen  wir  erwarten.     Datum  Friburg  ipso  die  Michaelis  anno  xxix. 

EfUwurf,     General- Lafides-A.    Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22^  (iß2Q), 

bl.  4y. 

147.  ^529  September  30.   35 

Urfehden:    Othman  Wysz,  Mathis  Schnider  und  Simon  Schnider, 
von  Bencken. 


146.  -)  Auf  Jos  V.  Reittach    bezieht   sich  folgende   notiz   (bl.  jo)  :    Es   ist   ouch   inn 
eim    besondern    schryben    hern    Josen    die    residentz    verkündet,  ob  er  wol  corpus,  presentz 
und    cottidian    verdienen,    das    er    das    thun    und    kommen   mog,  man  werd  im  sonst  nutzt    40 
gebenn,  unnd  ist  zu  Fabri  brieff  gebunden. 


Nr.  148.  ^529  September.  137 

Dise  try  jetzgenanten  von  Bencken  haben  vil  tratzlicher  schme- 
licher  werten  wider  iren  predicanten,  inen  von  m.  g.  h.  burgermeister  und 
rhat  der  stat  Basel,  irer  naturlichen  oberkeit,  geben,  usgestossen,  deszhalb 
in  gefengknus  kommen  und  uff  hut  donstag,  den  letzsten  tag  septembris 
5  (die  s.  Hyeronimi)  wider  ledig  gelassen;  haben  all  try  geschworen,  das  sy 
furohin  durch  sich  selbs,  noch  andre  personen  oder  mittel  mit  irem 
predicanten  zu  Bencken,  den  sy  ditsmol  haben,  an  dheinen  orten  noch 
enden,  noch  ouch  mit  siner  husfrowen  und  allen  den  sinen,  nüt  ge- 
waltigklichs    noch    arges    inn    worten    oder    wercken,    weder    mit   recht 

10  noch  on  recht  fürnämen  wollen,  sonder  gegen  imme  und  allen  den 
sinen  diser  Sachen  halp  son,  frid  und  gleit  halten  und  zu  ruwen  lassen 
sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form,  alles  by  peen  des  swerts,  de 
quo  ad  longum  abunde  et  locupletissime  avisati  sunt,  renunciantes  Omni- 
bus exempcionibus  et  graciis,  affatim  per  totum'). 

,5  Joan.  Hen.  FortmuUer,  notarius  ss. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ./,  s.  S3- 

148.  152g  September. 

Abscheidt  vonn  Enszheim  der  zinsz  unnd  zehenden  halb. 
Uff  der  kun.  mt.  zu  Hungern  und  Bohem  etc.,  unsers  gnedigisten 

20  hern,  antwurt,  die  verpotne  zynsz,  rendten,  gulten  und  zehenden  be- 
langend, nympt  eyn  ersamer  rat  der  statt  Basel  inn  underthenigkeit  zu 
dangk  und  gefallen  an,  das  die  hochgemelt  kun.  mt.  ir  darvor  uszgangen 
edict  und  mandat,  sovyl  dasselbig  ein  statt  Basel  und  die  iren  beruert, 
uffheben  und  gnediglich  zugeben  wolle,  das  ire  underthonen  den  styfften, 

25  gotzhusern  und  clostern,  welche  eyn  statt  Basel  oder  iro  vordren  ge- 
styfft  oder  derselben  styfften,  gotzheuser  und  cl6ster  erkaufift,  derglichen 
deren  priesterschafft  und  ordensleuten,  so  sich  noch  by  einer  statt  Basel 
enthalten,  sich  mit  iro  der  neuw  furgenomnen  Ordnung  verglicht  und 
die  angenomen  haben,  rendten,  zynsen,  gulten  und  zehenden,  wie  von 

30  alter  harkomen,  reichen  und  zalen  sollend. 

Das  aber  der  uberigen  stifften,  gotzhusern  und  clostern,  so  inn 
der  statt  Basel  oberkeit  gelegen,  doruber  ein  ersamer  rat  zu  Basel 
lehennhern  oder  von  oberkeit  wegen  castvogt  und  schirmhern  synd, 
by   dysem    ersten  artickel  nit  gedacht  und  gar  lichtlich  irtung  hierynn 

35  erwachsen  und  geachtet  werden  mocht,  alls  ob  denselben  ire  eynkomen 
verlegt  solten  werden,  das  dann  eyner  statt  Basel  alls  lehenhern,  cast- 


147.  ')  Anno  etc.  29  uff  mentag  den  xxv.  tag  octohris  haben  Mathis  Schnider,  von 
Bencken,  und  Simon  Schmid,  von  Roderstorff,  versprochen,  Wolfgang  Harnisch,  burger  und 
der  rhäten  zu  Basel,  von  jetz  fritag  über  vni  tag  vier  pfund  siben  Schilling,  welche  sie  bei 
40    ihm  geliehen,  zu  entrichten.    (Insert  in  Ratsbücher   0  4,  s.  jSjg.) 

Basler  Reformationsakten,  IV.  jg 


138  IS29  September.  Nr.  148. 

vog^tcn  und  schiriiihcrn  zu  dem  höchsten  beschwerlich;  doniit  dann 
kuntüis:  irluni;  furkonicn,  ist  eins  ersamen  rats  bcger:  Die\v}'l  die  hoch- 
gemch  kuii.  nit.  ir  usgangen  cdict,  niandat  gegen  der  statt  Basel  und 
den  iren  uffgehept,  doby  ein  statt  Hasel  sich  dheins  andern  versieht, 
dann  es  werde  ir  kun.  nit.  den  gotzhusern  etc.  inn  der  statt  Basel  S 
oberkcit  nichtzit  vurbicten,  das  dann  dyser  erster  artickel  also  gestelt 
werde : 

Das  ir  kun.  mt.  den  genanten  von  Basel  zu  gnaden  ir  hievor  us- 
gangen  edict  und  niandat,  sovyl  dassclbig  sy  und  die  iren  beruern, 
uft'heben  und  gnediglich  zugeben  wolle,  das  irer  mt.  underthoncn  allen  10 
und  jeden  styfften,  gotzhusern  und  clöstern,  die  inn  der  statt  Basel  ober- 
keiten  und  gepieten  gelegen,  doruber  ein  statt  Basel  alls  von  oberkeit 
wegen  castvögt,  schirmhern  oder  lehenhern  synd,  die  seyen  von  inen, 
iren  voreitern  oder  sunst  gestyfft,  erkoufft,  an  sy  ergeben  oder  by 
inen  eyngesessen,  deszglichen  allen  pfarrern,  priesterschafften  und  15 
Ordensleuten,  so  sich  zu  Basel  by  iren  sitzen  enthalten,  der  neuwfur- 
genomnen  Ordnung  verglicht,  die  angenomen  oder  sich  kunfftig  zu  inen 
thun  und  mit  inen  verglichen  werden,  rendten,  zynsen,  gulten  und 
zehenden,  wie  von  alter  harkomen,  reichen  und  zalen  sollend. 

Und  demnach  es  ein  gantze  warheit,  das  ein  statt  Basel  nyemanten   20 
ab  stifften,  gotzhusern  und  clöstern  vertryben,  sonder  wol  ettliche  per- 
sonen   on    wussen    eins   rats  für  sich  selbs  abgetretten,  ob  dann  under 
denselbigen    einiche    befunden,    so    denen    styfften,    gotzheusern    und 
clöstern,    inn  der  statt  Basel  oberkeiten  gelegen,    die,   wie  obstat,   der 
statt  Basel    mit  schütz    und   schyrms  wyse  von  oberkeit  wegen  zuver-   25 
sprechen   stond    und   also    die   iren    geachtet   weren,   sygel   und   brieff 
über  zynsz  und  zehenden  etc.  sagende  entragen  und  inn  krafft  solcher 
verschrybungen  vermelten  gotzheusern  ire  nutzungen  im  furstenthumb 
zu  verlegen  und  zu  verhefften  vermeinten,  diewil  dann  vermelte  haubt- 
verschrybungen   nit  uff  sonderige  personen,    sonder  uff  die  gotzheuser   30 
gestelt,    erkoufft,    vergabt,    und    die   abgetrettnen  personen,   so  die  by 
der  statt  Basel  plyben,   alleyn   die  blosse  nyessung  davon  gehept  und 
derselben    nit  von   der  statt  Basel  entsetzt,    sondern  durch  iren  abtryt 
sich   selbs    deren    beraubt,    zudem    ein  statt  Basel  sampt  allen,   die  iro 
schütz  und  schirmswyse  zuversprechen  stond,  von  dem  heiigen  Römi-   35 
sehen   reych    befreyt,   das   ire  gutere  mit  dheinen  frembden  gerichten 
bekumbert,    verlegt   noch   angefochten,    sonder,   wer  an  sy  zusprechen 
hab,  syn  clag  und  vordrung  vor  schulthesen  und  Stattgericht  zu  Basel 
besuchen,    da    im    auch   furderlich    recht    ergon   solle,    dortzü   ein   statt 
Basel   von   dem   hochloblichen   haus    Osterich   sambt   der    erbeynigung  40 
auch  mit  sondern  vertragen  gnediglichen  fursehen,  das  sy  und  die  iren 


Nr.  14g.  ^529  Oktober  i.  139 

by  iren  hargeprachten  freyheitcn,  auch  brieff  und  siglen,  umb  zynsz, 
zehenden  und  schuld  besagende,  verplybcn  sollen;  das  dann  ir  kun.  mt. 
solchen  abgetretnen  inn  irer  mt.  furstenthumb  dheins  rechtens  gestatten, 
sonder  sy  umb  ire  vordrung  lut  der  statt  Basel  freyheit,  harkomen  und 

5  vertragen,  wie  obgemeldt,  zu  recht  wyse,  auch  den  von  Basel  zu  gnaden 
die  entragnen  brieff  und  sigel  inn  ire  gotshuser  zu  bekeren  anhalten 
lassen,  alls  ir  mt.  furohyn,  wie  bytzhar  beschehen,  wol  thun,  sich  und 
ein  statt  Basel  vor  witherm  kumber  verhueten  mag.  Das  alles  begert 
umb    die   hochgemelt   kun.  mt.    ein    statt  Basel  inn  underthenigkeit  zu 

10   verdienen. 

Es  will  auch  ein  statt  Basel  under  den  obgenanten  stifften,  gotz- 
husern  und  clostern,  deren  castvögt  und  schirmhern  sy  seind,  dyser 
zeit  die  Hohe  tumbstifft  nit  verstanden,  aber  diewil  derselben  styfft 
personen  der  meren  teyl  on  not  abgetrettcn,  ein  statt  Basel  der  styfft, 

15  sovyl  an  inen  ist,  eignen  gewalts  beraupt,  die  muterkilchen  mit  dienern 
des  gotlichen  worts  und  der  helgen,  hochvvurdigen  sacrament  unver- 
sehen  verlassen,  dortzü  ein  statt  Basel  der  rechten,  so  die  an  lyhung 
der  canonicaten  und  caplonyen  haben,  entsetzt,  will  ein  statt  Basel  den 
predicanten,  priestern   und  dienern  bedachter  tumbstyfft,  so  sy  neuwlich 

20  dahyn  verordnet  und  die  by  inen  plyben  sind,  ire  rendt,  zynsz,  zehen- 
den und  nutzungen,  dortzu  iro  selbs  all  ir  ansprach,  recht  und  ge- 
rechtigkeit  unverletzt  vorbehalten  haben. 

Mit  undertheniger  pittlicher  beger,  es  wolle  die  hochgemelt  kun. 
mt.    dysen    handel    sambt   dem  unrath,  so  gar  lichtlich  davon  entsteen 

25  mechte,  inn  gnaden  behertzigen  und  mit  so  gnediger  wylfariger  ant- 
wurt  ein  statt  Basel  abfertigen,  domit  irer  mt.  gnedig,  frydlich  nach- 
purlich  gemuet  hoch  gebrysen  werden  möge.  Das  wurdet  umb  ir 
kun.  mt.,  deren  landvogt,  regenten,  rat  und  underthonen  ein  statt  Basel 
inn    aller    underthenigkeit    mit    gantz    geneigtem    nachpurlichem    willen 

30   unverdrossen  verdienen  und  beschulden. 

Original.     St.-A.  Basel,  Klöster  insgemein  Dl. 

149.  152g   Oktober   /. 

Ein  ingelegter  zedel  des  schribens,  so  hievor  stot  und  an  doctor 
Fabri  gangen. 

35  Eedann    und    wir  unsern  brieff  an  euwer  erwurde  sagen  fertigen 

mögen  und  übersenden,  hat  sich  zutragen,  das  die  von  Basell,  namblich 
an  samsztag  vor  sant  Michels  dag,  so  dag  und  nacht  scheiden  wollen, 
inn  das  Munster  doselbsten  zu  Basel  ettlich  verordnet  unnd  uns,  wie  wir 
hievor  und  langst  ersorget,  unnsere  gewelb,   darinnenn  unnsere  brieff, 

40  gewarsamen  und  anders  gelegen,   mit  gewalt  brechen;   nit  mögen  wir 


140  '3^9  Oktober  /.  Nr.  i./g. 

cif^cnlich  hcricht  wortlcii,  d)  das  mit  den  andern  zweien  ^ewclben, 
darinnen  das  heiltinnl),  kilchensclialz  und  gczicrd,  niesz<;ewander  imiid 
derj^liclien  ist,  i»uch  hcschehenn.  Wir  ersorgcn  aber  wol  ja  und  wie 
mit  dem  ein,  also  (Uicli  dem  andern  erja^angcn  sin.  Des  sie  auch  nil 
crsettigt,  sonndcr,  als  der  wiii-  unnd  kornzcchen  in  der  Groszcn  stat  5 
Hasel  mir,  dem  tliumhprohst,  gehörig  unnd  vonn  demselben  unns  allen 
unnserc  claustralia,  villicht  inn  die  sechshundert  vierntzel  körn  und 
somen  win  jerlichcn  uszteilet  und  gereicht  worden,  haben  die  von 
Bascil,  yetzt  disz  jors  den  kornzechenden,  das  der  nit  uszteylet  mögen 
werden,  verspert  unnd,  so  es  zunn  herpst  worden,  mir,  dem  thumb-  10 
probst,  min  eigne  vasz  und  grosze  stuck,  die  ich  ufif  den  herbst  b}'nden 
und  inn  mynen  keller  legen  loszen,  genomen,  widder  usz  minem  keller 
thun  unnd  in  das  Augustinercloster  legen  loszen  der  mcynung,  den 
zechendtwin  daselbst  hien  ze  legen  unnd  irs  gefallens  darmit  ze  hand- 
lenn;  unnd  wie  mit  dissem,  also  wurdet  es  auch  mit  dem  andern  ze-  15 
chenden,  den  wir  haben  inn  der  Kleinen  stat,  ein  gestalt  haben  oder 
gewynnen,  unnd  nit  allein  inn  der  statt,  sonnder  inn  allenn  ircn  pieten  und 
fleckenn,  ouch  nit  allein  inn  denselben,  sonder  euch  an  andern  enden, 
do  wir  unnd  unnsere  embter,  cottian(!).  fabric,  presentz,  bruderschafft 
etc.  unnsere  zinsz  unnd  zechenden,  vorab  under  den  Eidgnoszen,  habennt.  20 
Dannocht  werden  sie  des  nit  ersettigt  sin,  vielmer  dahien  trachten, 
wie  sie  anders  das  unser,  so  wir  hinder  andern  obberkeiten  habenn, 
inen  zuziehen,  und  loszen  sich  deren  burger  offenlich  hören:  Ja  was 
vor  anher  inn  ein  stat  Basel  gangen  unnd  den  stifften  gehöre,  das  musz 
nochin  aber  darinn  gon,  oder  sie  werden  das  mit  gewalt  rechen.  Das  25 
nun  uns  ze  gar  swer  unnd  überlegen.  Wir  haben  thum  wellen  als 
die  frommen,  wie  dann  konigl.  mt.  unserm  gnedigsten  hern  zu  gne- 
digem  gefallen  gewesen,  unns  von  Basel  gon  F"riburg  inn  ein  nuwe 
residentz  verfugt,  das  unser  zu  Basel  verloszenn,  singendt,  lesendt  und 
volbringen  daselbst  den  gotsdienst,  wie  dann  unnseren  stifftungen  noch  30 
sich  geburt  unnd  wir  schuldig  sint,  unnd  thundt  das  mit  gutem  willen 
und  gern. 

So  aber  denen  von  Basel  also  zugesehen  unnd  gestattet,  das  sie 
unns  das  unnser,  so  wir  von  Romischen  keisern,  kungen,  den  loblich- 
sten fursten  vonn  Osterrich  und  andern  hernn  usz  milter  vergabung  35 
habenn,  dermosz  und  als  gewaltigklich  nemen  unnd  das  endtsitzenn,  noch- 
dem  unnd  leiders  wir  irem  gewalt  ze  viel  swach  unnd  dem  kein  widder- 
stand gethun,  wurden  wir  furwar  nit  lang  singen  oder  lesenn  können, 
sonder  unnserer  angefangnen  residentz  notwendigklich,  wasz  doch  got 
widder  unsern  willen  und  gemut,  widder  muszen  von  und  abston;  dann  40 
wir   hetten   nichtzit,    darusz   wir   uns    erhalten  konnthen,   unnd  sint  inn 


Nr.  150.  152g   Oktober  i.  141 

der  sach  ouch  inn  uns  selb  gar  verirret,  wuszen  nit,  wie  im  ze  thiin 
sin,  ivhenn  oder  mog  dodurch  uns  geholffen.  Es  ist  swer  unnd  er- 
bärmlich ze  hören,  das  denen  luten  dannocht  under  zweien  als  mech- 
tigen  keiser  und  kungen,  die  wir,  got  hab  yemer  danck  und  lob,  ouch 
5  geben  und  fugen  woU,  das  die  zu  unnserm  heil  längs  leben  mit  ge- 
sundtheit  haben  etc.,  soll  diser  mutwil  gestattet  unnd  zugesehen  werden, 
das  ein  so  erlich  furstentumb  und  glidt  des  rychs,  wie  ein  bischoff  zu 
Basel  ist,  unnd  ein  so  alter  loblicher  gestifft  uszgerutet,  ze  grund  ge- 
richtet und  der  hochloblichen  fursten  von  Csterrich  und  gantzen  adels 

10  erbfygenden,  als  den  Eidtgnossen,  besonder  denen  von  Basell,  dasjhen, 
so  die  bischoff  unnd  stifft  so  viel  und  lange  jor  beseszen  unnd  von 
keisern,  kungen  etc.  erlanget,  underwerffig  und  innhandig  gemacht 
werden. 

Unnd    dwil   wir   nit   darzu    ze   thun    wiszen,    beclagen    wir  jedoch 

15  uns  des  bitterlichen  unnd  zum  grossisten,  bezugen  uns  ouch  bi  got 
der  höchsten  warheit,  das  unns,  wann  wir  also  von  unser  residentz  ze 
ston,  durch  das  man  uns  das  unser  neme,  getrungen,  leiders  nit  mochte 
beschehen,  das  wir  also  selb  in  blütenn  unnd  das  unnser  verlieren 
muszen.    Ruffendt  euwer  erwurden  zum  trungenlichisten  und  höchsten, 

20  wir  immer  khonnen,  an,  die  wolle  doch  inn  sich  selb  gon,  ersynnen 
unnd  dencken,  wie  joch  wir  unsern  sachen  witers  thun  sollen,  können 
oder  mögen,  unnd  ob  sie  für  gut  ansech,  kunglich  mt.  diser  sachen  zu 
berichten  unnd  ob  das  ein  wegk,  das  ir  mt.  furter  der  keiserlicher  mt. 
zuschrib,    wie    stend    richs   hievor   ettlich  commissarien    verordnet,  von 

25  unser  wegen  mit  denen  von  Basel  ze  handien,  das  die  uns  widder 
doselbsten  inkommen  oder  aber  das  unser  volgen  lieszen,  unnd  das 
aber  die  v^on  Basel  ab  solicher  commissarien  handlungen  nichtzt  thun, 
auch  mit  inen  soviel  als  den  commissarien  nichtz  handien  wollen,  und 
was  uns  nochmoln  begegnet,    ir  keyserl.  und  kunglichen  mt.,    derglich 

30  gantzem  rieh  nit  zu  kleinem  veracht,  uff  dise  meynung,  das  nechmoln 
die  keiserlich  mt.  mit  denen  von  Basel  der  notturfft  noch  schaffen  und 
handien  loszen  mocht  oder  anderley  wise,  wie  e,  e.  denncken  mocht, 
die  ding  furzenemen  sin.  Darum  bitten  zvir  e.  e.  und  stelle7i  es  ihr 
a7iheini.    Wir  zviinschen  ihr  zum  heil  des  glaubens  langes  lebefi.   Datum 

35   fritags  noch  Michaelis  anno  xxix. 

Efiiwurf.      Getieral- Landes-  A.  Karlsruhe,    Copialbuch   ?ir.    22 ß   (lß2Q), 
bl.  ßo  V. 

150.  ^S^P  Oktober  1. 

Anno   dm.  xv^  xxix   uff  fritag   den    ersten   tag   octobris   sind    die 

40   herren,  so  in  sachen  die  Hohe  stifft  belangen,  ratschleg  ze  faszen,  ver- 


142  /5-'P   Oktober   i.  Nr.  i^o. 

oriliiot    j^cscsscn,    imiul    ist,    was    nachvolt^t,    durch    sy    uff  j^cfallen  eins 
crsamcn  ratlis  für  j;ut  anj;cschen. 

So  die  verordnette  Herren  von  den  saclien,  die  einem  crsamen 
rath  löblicher  stat  Basel  alls  ordenlicher  oberkeyt  mit  heimlicher  cnt- 
\verun<;  der  tluimbstitTt,  j^ult,  l)rieven  etc.  nit  zu  kleinem  nachthe^l,  5 
Schmach  unnd  spott  begegnet,  rathschlagen  sollennd,  befinden  sy  disen 
handelt  also  gestalt,  das  der  mit  dheinen  fugen  nachgelassen,  aber  daby 
ouch  mit  so  vernuniTtigen  dingen  gehandlel  werden  solle,  damit  man 
vor  aller  erberkeyt,  wasz  hierinn  an  die  hand  genomenn,  verantworten, 
dar/u  diso  ding  dester  mit  stanthafftigern  gcmütten,  ouch  manhafftcn  10 
herzen  unverzagt  handien  mögen. 

Sollichs   an  die  hand    ze  ncmenn,  habend  sich  die  verordnettenn 
herren    erinneret,    das,   wiewol  in  der  unruow,    die  sich  umb  fasznacht 
nechst   vergangenn   by   unns   erhept,   allerley   sich   verlouften,   das  wo! 
weger  mit  beszern  fugen  gehandlet  were,  jedoch,   dievvyl  solche  ding    15 
(gott  hab  lob)   allso   geendet,    das   die   stifftverwandthen,   thumherrenn 
unnd  ire  capplanen  weder  an  lyb  noch  gut  geschediget,  darzu  selbiger 
zyt   inen   trostlich   zugesprochen    unnd  nochmalen,   alls  sy  abgetretten, 
den  XXI.  tag  martii  anno  etc.  29   unnd,   als    her  thümprobst  denselben 
brieff  von  dem  botten  nit  annemen  wollen,  widerumb  den  27.  tag  ap-   20 
prilis  zugeschriben  ist,  das  sy  wider  alhar  zu  dem  iren  keren,  dann  ein 
ersame  oberkeyt,  sovil  iro  mit  gott  mugiich,  den  stifftverwandthen  dienst- 
lichen willen  zu  bevvysen,  darzii  inen  gutwillig  schütz  unnd  schirm  geben 
wölte   etc.,   könnend   die   verordnetten   herren    nit  gedencken,   das  die 
stifftverwandthen   über   solchen    trost    unnd  zusagen  nit  alein   nit  abze-    25 
tretten  dhcin  ursach,  sonder  noch  vil  weniger  der  stifft  ire  gult,  brieff 
und   anders   von   dannen    in    ein   frombd   bistumb    hinzufürn    gar    dhein 
glimpff,  fug  noch  recht  haben. 

Es  ist  ouch  den  verordnetten  noch  in  fruscher  gedechtnis,  wie 
eerlich  ein  ersamer  rath  der  stat  Basel  durch  ir  treffenlich  ratsbottschaftt  30 
sich  nach  ergangener  unser  unruow  gegen  dem  bischoff  unnd  capittel 
erbotten,  ja  unnsern  g.  h.  von  Basel  unnd  die  thumbstifft  zu  handthaben 
sich  entschloszen  unnd  daby  von  ir  f.  g.  insehens  ze  thund  begert,  das 
das  bistumb  furer  nit  zerschrentzt  noch  witter  getheylt  wurde,  wie  ditz 
alles  in  der  instruction,  selbiger  zyt  den  botten  gegeben,  clarer  befunden  35 
wirdt. 

Wie    fruntlich    nun    unser   g.  h.    von  Basel    denselben   ratsbotten 
antwortswise  begegnet,  ja  wie   gnedecklich  ir  f.  g.   zugesagt,   dass  sy 
ein  stat  Basel  nit  veruntruwen,  sonder  selbs  v^or  schaden  warnen  wolte, 
dess  sol  ein  ersamer  rath  irn  gnaden  vertruwen,  ist  einem  ersamen  rath  40 
von  domals  den  v^erordnetten  botten  gnugsam  anzoigt. 


Nr.  150.  Iß 2g   Oktober  i.  143 

Es  habend  ouch  die  thümherren  uff  das  vorangeregt  schriben  einem 
ersamen  rath  antwort,  darzu  in  guttliche  Handlung  willen  geben,  doch 
als  sy  etwasz  fursorg  trugen,  als  ob  sy  nit  sicher  harkommen  und 
deszhalb  ein  ander  molstat  begerten,  ward  inen  von  einen  ersamen  rath 
5  die  molstat  gon  Basel  ernempt,  darzu  inen  und  die,  sy  mit  inen  bringen 
möchten,  fryg,  sicher  gleitt  zugesagt  etc. 

Das  alles  wirdeth  darumb  gemeldet,  damit  sich  min  g.  h.,  bed 
räth,  erinneren  mögend,  wie  fruntlich  ein  ersamer  rath  dem  bischoff 
unnd  der  stifft  für  und  für  engegen  gangen,  desz  iren  nit  alein  nüt  be- 

10  gert,  sonder  sy  darby  ze  handthaben,  ze  schützen  unnd  ze  schirmen 
sich  erbotten.  Unnd  also  disen  handel  glich  nach  ergangener  unrüw 
mit  der  bewilligeten  guttlichl<e3't  hangend  gemacht  unnd  damit  den 
thümherren  allen  glimpff,  der  stifft  das  ir  zu  empfrömbden,  hingenomen 
habenn. 

15  Unnd  wiewol   denen,    so    nit  by    unns   plibcn  wollen,  hinzeziehen 

vergont,  so  hatt  man  doch  inen  alein  das  ir,  aber  der  stifft  gar  nutzit 
hinzefurn  bewilligt. 

In  denen  dingen  hat  sich  furer  zutragen,  das  ettliche  vom  adell, 
alls   comissarien   von   ko.  mt.  zu  Hungern  unnd  Beham  etc.,   ouch   ge- 

20  meinen  stenden  des  rychs  zwuschen  einem  e.  rath  unnd  thumbstifft  ze 
handien  verordnet,  die  mit  sampt  den  thümherren  vergleitet,  irer 
Werbung  unnd  anligens  gehört  unnd  also  abgescheiden  sind,  das  man 
inen  mit  witterer  antwort  begegnen  wolle  etc. 

Diewyl  sich  nun  in  hangender  guttlickeyt,   über  unnd  wider  das 

25  sich  ein  e.  rath,  wie  obstat,  das  bistumb  unnd  thumbstifft  zu  handthaben, 
schützen  und  ze  schirmen  erbotten,  in  gutliche  Handlung  verwilligt, 
guttlich  tag  geleistet,  darzu  noch  dhein  antwort,  deren  sich  die  thüm- 
herren beschweren  mögen,  gegeben,  zugetragen,  das  die  thümheren 
der  stifft  unnser  mutterkylchen  ire  briefif,  sygell  unnd  gewarsame,  unib 

30  unnd  über  der  thumbstifft  zinsz,  gulten,  zehenden  etc.  sagende,  heimlich 
in  hangenden  sachen  entwert,  in  ein  frombd  bistumb  gefürt,  unnd  aber 
solche  brieff  nit  uff  jetziger  thümherren  personen,  sonder  uff  die  thumb- 
stifft zu  Basel,  deren  verwandthen  und  nachkomen  wisend,  da  zuver- 
sichtlich, es  werde  gott  gnad  geben,    das  der  thumbherren  nachkomen 

3";  sich  in  christenlicher  religion  mit  unns  glichformig  ze  halten  alls  gneigt 
werden  sin,  alls  unwillig  die  jetzigen  sich  mit  unns  zu  verglichen  syend, 
da  aber  die  nachkomenden  umb  der  jetzigen  widerspenstigen  willen 
der  nutzung  beroubt  oder  zum  wenigisten  wider  ire  conscientzen  sich 
in  frombde   gottesdienst  begeben   müszen   etc.,    das   nun   me   dann  vil 

40  beschwerlich,  darzu  ein  ersamer  rath  irer  gerechtigkeyt,  so  sy  an  lyhung 
der   pfrunden   im   Monster   haben,   von  den  thümherren,   indem  sy  die 


144  15^9  Oktolu-r  i.  Nr.  ißi. 

stifl't  ^oii  l'iNbiir-;  tr.uisrerierl,  inil  ^ewalt  oiie  recht  cntset/t,  so  luihciul 
tue  vcronlncttcn  goralten,  das  ein  statt  Basel  diso  cnderung  unnd  ciü- 
weruns;  dheincrieywegs  j>estatten,  sonder  mit  allem  ernst  darob  sin 
solle,  ilas  der  sliftl  entwerte  brieft",  sygel  unnd  anders  vor  aller  witterer 
handlunj;  in  ein  statt  Basel,  darzu  ein  ratli  der  lehenschafit  bekcrt  werde.      5 

Unnd  so  dann  der  bischoff  unnd  capittell  ein  dini;,  dliein  theyl 
on  den  andern,  sonders  niit  liandlen,  unnd  aber  der  bischoff  den  ge- 
sandthen,  wie  obstat,  das  bistumb  unnd  stillt  unzersclirentzt  ze  behalten 
unnd,  wo  etwasz  untruw  derenhalb  vorhanden  sin,  ein  statt  davor  zc 
warnen  ziiL;esagt,  wil  die  verordnetten  für  gut  ansehen,  das  dise  hand-  lo 
hing,  entwerung  unnd  untruw  dem  bischoff  angezüigt  unnd  sin  f.  g. 
in  krafft  ires  zusagens,  ouch  schuldiger  ptlicht,  die  stifft  an  gepurlichem 
ort  ze  handthaben,  ersuocht  unnd  ervorderet  werde,  das  ir  f.  g.  mit  irn 
capitellbrudern  onc  verziehen  verschaffe  unnd  sy  anhalte,  dass  sy  der 
stift"t  alle  entwerte  ge warsame,  darzü  einen  rath  irer  leehenschafftcn  15 
bekeren.  Dann  wo  das  nit  geschehe,  wolle  ein  e.  rath  hingegen,  wie 
sich  gepuren,  handien. 

üb  aber  dise  Werbung  durch  ein  bottschafft  oder  mit  schrifft  be- 
schehe,  soll  zu  beder  rathen  gefallen  stan. 

So  mechte  nüt  schaden,  wenn  man  erkundigen  kondthc,  welcher   20 
zyt  die  briefif  entwert  worden,  in  der  uffrür  oder  hangender  guttlicheyt^ 
wiewol    die   verordnetten    achten,    die   brieff  syennd,   wenn  sy   wollen, 
entwert,   das    die  thumherren  solcher  entwerung  gantz  dheine  fug  ge- 
hept,  usz  Ursache  oberzelt. 

Hieby   ist   witter   geratschlagt,    das    man    nunme   den   thumherren    25 
unnd    stifftverwandthen    alle    ire    zinsz,    rennt,    gült    unnd    zehenden    in 
unnser  statt  unnd  landschafft  verhefften,   an  sichere  ennd  erlegen  unnd 
vor  usztrag  diser  handlung  dheinerleywegs  gevolgen   laszen  sollte. 

Actum  ut  supra.  H.  Ryhiner,  ratschriber. 

Unnd    diewyl    die    comissarien   antwort   begern,    mag   inen    zöge-    30 
schriben  werden,  das  ein  ersamer  rath,  vor  unnd  ee  der  stifft  ir  entwerte 
gutter  bekert,  dhein  verrer  gütlickeyt  hören  wollen. 

Original.   Si.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handlu7ig.   O  3,  bl.  ^. 

151^  iS2g   Oktober  i. 

Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  der  stifft  Basel  ad  omnes  pre-  35 
latos  et  canonicos  ecciesie  Basiliensis:  Dieszbach  —  Sebastian  von 
Housenstein  —  Ambrosio  Widman,  doctori,  canonico  Augustensi,  ar- 
chidiacano  Basiliensi  ac  preposito  Thubingensi  —  doctor  Ludwig  Ber  — 
Heinrich  von  Fleckenstein  —  Jacob  von  Fleckenstein  —  Jeorius  Sigis- 
mundus  de  Embsz  —  her  Sigmundt  von  Pfirtt  —  Hansen  von  Rinach.   40 


Nr.  1^2.  iß2Q   Oktober  1—4.  145 

Dvvill  unnser  stifft  so  grosz  unnd  swer  handeil  zuston,  auch  min- 
ders  nit  dann  unns,  derglich  unsern  nachkomen  unnd  gemeynem  adell 
beruren,  wie  dann  ab  byiigenndem  zedel  ir  inn  kurtz  vergriffen  zu 
ersehen  vvuszen,  so  fordern  zuir  euch  auf,  das  ir  uff  sonnendag  ncchst 
5  noch  sant  Martins  dag  des  nachtz  ze  Fryburg  im  Briszgouvv  und  morndes 
frug  im  capitel  gewisz  unnd  personlich  erschynen,  utn  in  der  sache  zu 
ratschlagen.  Damit  dies  um  so  fiiglicher  geschehe,  mögt  ir  mitler  weyl 
euvver  frunden  unnd  verwandten  rot  und  gutbeduncken  darüber  auch 
hören,   erfragen   unnd,   so   es  yemer  sin  khonnt,    deren  ein  oder  zwen 

10  mit  euch  alher  zu  dissem  dag  oder  zum  wenigisten  irer,  so  nit  komen 
mochten,  rot  unnd  gutbeduncken  mit  euch  bringen  und  inn  bedacht, 
das  unnser  noturfft  das  ervordert,  atis  keinem  gründe  zvegbleiben.  Datum 
Friburgs  uff  fritag  noch  Michaelis  anno  xxix. 

Entwurf.    General-Landes-A.  Karlsruhe,    Copialhtch  nr.    225    (i  ^2g), 

15  bl.  ß2  V. 

'52.  r^S2g   Oktober  i — 4.] 

Ratschlag  zu  einem  ^christlichen  verstand"  mit  landgraf  Philipp 
von  Hessen. 

Nachdem    sich   die    leufif  allenthalben   sorgklich,   geschwind    unnd 

20  sonderlich  der  gestalt  erzeigend,  alls  ob  man  begerte  diejhenen,  so 
das  hell  dar  wort  gottes  in  iren  furstenthumen,  stetten,  landen  unnd 
gebieten  predigen  unnd  verkünden  laszen,  daruff  allerley  miszpruch  ab- 
gestellt unnd  verenderet,  mit  gewalt  oder  der  that  von  solchem  irem 
christenlichen   furnemen   ze   tringen,   unnd  aber  je  einer  christenlichen 

25  oberkeyt  schuldig  ampt  ist,  nit  allein  iren  underthanen  das  wort  gottes 
ze  verkünden  lassen,  sonder  ouch  mit  allem  ernst  unnd  vermögen  davor 
sin,  dasz  sy  von  dem  wort  gottes  nit  getrungen  oder  abfeilig  gmacht 
werdint,  derhalben  so  will  die  notturfft  unnd  das  schuldig  ampt  der  ober- 
keyt erfordern,  wo  jemands  sich  understund,  ire  underthanen  mit  gewalt 

30  oder  der  thatt  von  dem  wort  gottes  unnd  erkandther  warheit  zu  den 
abgethanen  miszpruchen  wider  ze  tringen,  nach  allen  mittlen  unnd  wegen 
zu  gedencken  unnd  ze  trachten,  damit  sollicher  gewalt  abgewendt  unnd 
verderbenheit  an  lyb  unnd  seel  der  unterthanen  verhütet  werdi. 

Diewyl   aber  sollichs   einer   oberkeyt   oder  einichem  stand  allein 

35  ze  thund  in  ansehung  der  louff  vilicht  ze  schwer,  were  uff  volgende  mittell 
zu  gedencken: 

Erstlich:  das  alle  oder  der  mertheyl  der  oberkeytten,  so  bitzhar 
das  wort  gottes  by  inen  verkünden  lassent,  sich  mit  unnd  gegen  einan- 
dern  truwlich  unnd  von  hertzen  meynen  und  furdern  unnd  vor  schaden 

40  warnen  soltenn. 

Fasler  Reformationsakten,  IV.  .,„ 

1  y 


140  /f-?p  Oktober  1  —  4.  Nr.  i';2. 

l'niul  ob  sich  in  l<iiiitTtij;eiii  begebe,  das  jeinaiuls  usz  inen  ge\  ecli- 
deU,  \crg\valliy[el  oder  überzogen  wiirdi  unil)  des/  wort  golles,  oder 
wasz  demselben  anliengig  oder  darusz  gelolgct  ist,  willen,  oder  so  ein 
andere  sach  furgcwendcth  wiirdi  zu  einem  schin,  da  doch  die  andren 
erkennen  möchlcn,  das  es  iürnemblich  umb  des  wort  gottcs  willen  bc-  5 
schehc,  das  dann  alle  die  andren,  so  in  disem  christenlichen  verstand 
werind,  und  ein  jeder  für  sich  selbs,  sobald  sy  dcsz  von  dem  vcr- 
gwaltigeten  verständig  oder  sunst  innen  wurdend,  inen  nit  anders  sin 
solten  lassen,  dann  als  ob  ein  jeder  selbs  angegriffen,  bevechtct  oder 
überzogen  were,  unnd  also  on  einichen  gefarlichcn  verzug  sinem  besten  10 
vermögen  nach  hclften  retten  unnd  weren,  es  were  mit  angriffung  der- 
jenen,  so  im  gelegen  unnd  sich  wider  sine  pundtsverwandthen  er- 
pörtent,  oder  dem  angegriffnen  oder  bevechten  mit  macht  zuzuchen 
oder  in  andere  weg,  wie  es  sich  jeder  zyt  zutragen  unnd  gelegenheit 
des  handells  unnd  die  notturfft  erheischen  oder  erfordren  wurdi,  unnd  15 
allso  den  handell  trüwlich  helffen  füeren,  sich  ouch  dhein  the^d  on  der 
andren  wussen  unnd  willen  in  dhein  rachtung  begeben. 

Ob  sich  ouch  zutragen  wurdi,  das  einicher  obcrkeyt  ire  under- 
thanen  durch  heimlich  practiken  oder  sunst  zu  abfal  von  dem  wort 
gottes  und  also  zu  ungehorsame  und  emporung  wider  solche  oberkeyt  20 
bewegt  wurdend,  so  sollen  die  andren  unnd  furnemblich  die,  so  dem 
handell  zum  nechsten  gelegen,  allen  vlisz  unnd  ernst  ankeren,  solliche 
underthanen  wider  zu  gehorsami  irer  oberkeyt  ze  pringen,  wie  sich 
je  die  gelegenheit  unnd  sollicher  oberkeyt  notturfft  erhöuschen  wurdi. 

Es  soll  ouch  solcher  christenlicher  verstand  kcys.  mt.  oder  dhei-   25 
nem  stand  des  Helgen  rychs  oder  sunst  jemantz  zuwider,  sonder  allein 
zu    erhaltung   gottlicher   warheit   und    fridens  im  Helgen  rych  unnd  zu 
entschuttung  unbillichs  gewalts  furgenomen  werden. 

Ob    ouch  jemandts  were,  der  in  solchen  verstand  sich  ze  nemen 
begerte,   unnd   erstmals    nit    darin  begriffen  were,    der  soll  mit  wussen   30 
und  willen  der  andern  ouch  darin  genommen  werden. 

Es  sol  ouch  diser  verstand  n.  jar  weren.  — 

Obgeschribene    me3'nung    haben    uff   anregen    unnsers    gnedigen 
herrens,  des  lantgraven  zu  Hessen  etc.,  die  gesandthen  von  Zürich,  Basel 
unnd  Straszpurg,  diewyl  sy  hierinn  etwasz  ze  handien  kein  befelch  gehept,    35 
an  ire  herren  unnd  oberen  in  geheim  hindersich  zu  pringen  angenom- 
men, der  gestalt: 

Das  die  gesandthen  von  Zürich  unnd  Basel  solchs  an  ire  herren 
unnd  oberen  bringen  sollend,  obgemelte  meynung  ferner  by  inen  selbs 
unnd  mit  denen  von  Bern  unnd  andern  iren  christenlichen  mittburgern   40 
zu  beratschlagen  unnd,   wasz  inen  hierinn  gemeint   oder  gefeilig,   zum 


^^-  ^53 — ^54'  1529  Oktober  2.  147 

furderlichisten  einem  rath  der  stat  Straszpurg  zuzeschriben,  welche  von 
Straszpurg-  furter  sollichs  sampt  irem  geniut  unnserni  gnedigen  herrn, 
dem  lantgraven,  ouch  zuschriben  sollenn. 

Unnd  so  man  zu  allen  theylen  ein  sollichen  christenlichen  verstand 

5    uffzerichten    unnd  anzesehen  also  gemeint   vvere,    solte  allsdann  furder- 

lichen  tag  uff  gelegene  maistat  ernent,  daruff  ein  jedes  theyl  sin  bott- 

schafft   mit   Instructionen   unnd  waz  die  notturfft  crvorderet  abfertigen. 

sich  der  Sachen  ze  verglichen   und  so  vil  möglich  zu  entschliessen. 

Orighial.  SL-A.  Basel,  Politisches  M S ,  i.  —  Druck  U7id  regest.:  Ab- 
10  schiede  hd.  IV,  abtlg.  I  b,  nr.  IQÖ  b  und  bei  läge  zu  b. 

153.  iß2g   Oktober  2. 
Thumbprobst,   stathalter   und  capitel  a7i  die  regierung  zu  Ensisz- 

heim. 

Die  von  Basel  liaben  vergangenen  samstag  zur  zeit  der  dämmerung 

'5  im  Basler  Münster  das  geivölbe  erbrochen,  in  dem  wir  unsere  brief 
etc.  aufbeivahrt  haben.  Es  ist  anzunehmeti,  dass  sie  mit  den  beiden 
sacristeien,  in  denen  der  kirchenschatz  und  die  ornate  aufbewahrt  wer- 
de?i,  gleich  verfahren  sind.  Ferner  haben  sie  mir^  dem  domprobst,  die 
im  bann  der  Grossen  Stadt  fallenden  zvein-  und  kornzehnten  beschlag- 

20  7iahmt  und  das  gewohnte  verfügungsrecht  aufgehobeti  oder  rückgängig 
gemacht.  Weiterhi?i  haben  sie  meine  eben  gebundenen  fässer  meinem 
keller  entnommen,  zu  den  Attgustinern  geschaßt,  um  dorthin  mei?ten 
zveinzehenden  zu  führeti.  Es  ist  zu  befürchten,  dass  sie  überall  mit 
unserm  capitel  gut  so  verfahren  werden^),  ivas  der  min  unserer  existefiz 

25  mid  tätigkeit  luäre.  Alit  berufung  auf  de?i  u?is  bisher  erzviesefien  rat 
und  beistand  rufen  wir  sie  an  unnd  bitten  nochmoln  .  .  .,  die  wellenndt, 
wie  wir  uns  hierunder  halten  unnd  schicken,  was  wir  anfohen,  thun 
oder  loszen  sollen,  truwer^  guter  rotsz  wise  verstendigen  und  das  inn 
geschrifft  übersenden  .  .  .     Datum  sambstags  noch  Michaelis  anno  xxix. 

30  Entwjirf.    Ge7ieral- Landes- A.  Karlsruhe,    Copialbuch    nr.  22ß    (i ^2q), 

bl.  54- 

154.  ^529   Oktober  2. 
Aus  deti  Wochenausgaben  sambstags  noch  Michaelis. 
Ratscosten :  Item  xii  ß  vonn  eim  touffer  vonn  Liestal  harin  zfurn. 

35  Senndbrieff:  Item  xviii  ß  gönn  Zürich.  —  Item   i  Ib  ylennds  gönn 

Ennszheim ;   item  v  ß  daselbs  wartgelt. 
St.-A.  Basel,  Fi?ia?iz  G  i/f,  s.  i  loy. 


153.    ')  wörtlich  wie  Jas  schreiben  an  Fabri  d.  d.   i.  Oktober;  nr.  14g. 


148  i  ;2g   Oktober  ';—S  Nr.  /fj — ij^y. 

155.  ri^2g  Oktober  f. 

Das  capitcl   an  den  ciistor. 

Wie  wir  unserer  scfnveren  obliej^en/ieiten  Jialb  alle  residierenden 
und  nicht  residierenden  confratres  auf  sonntag  nach  Afartini  nach 
Fretburg  entboten  haben,  so  bieten  7vir  auch  euch  auf.  Die  Basier  5 
haben  u.  a.  das  ge^völb  tinserer  Urkunden  aufgebrochen  und  sint  da 
last(!)  mcr  l)i  den  acht  daj^cn,  wie  unser  kundtschatl  liit,  darüber  f^e- 
scszen,  solich  briefif  zu  erlesen  .  .  .  IIal)cn  uns  vor  des  ^geistlichen 
endtsetzt,  ytzt  ncmen  sie  uns  das  weltlich  dozu  ....  Datum  Fribur"- 
u(Y  zinsztag  noch  Francisci  anno  29.  10 

E?iixvurf.    General- Landes- A.   Karlsruhe,     Copialbuch    nr.   23j    (152CJ), 

bl.  £ßv. 

'56.  /j2p   Oktober  6. 

Adelberg    IMeyer,    burgermeister    unnd    rat    der   statt   Basell,    an 
thumpropst,  dechann  unnd  gmeinem  capittell  des  thumbstiffts  zu  Basel.    15 

Demnach  her  Cunrat  Zimerman  sampt  herrn  Cristoffeinn,  des  de- 
channs,  caplann  selige,  inn  des  bapsts  monat  mit  tod  verscheiden,  habennd 
wir  dieselbigenn  zwo  caplanienn  zu  erhaltung  unnscr  Universitet  verord- 
not  unnd  conferiert,  gedenncken  auch  daby  entlich  zu  verblibenn;  das 
zeigenn  wir  üch  darumb  an,  damit  ir  diser  collacion  unns  hierann  un-  20 
verhindert  ze  lossen  wüssen  tragenn.  Datum  mittwochen  den  vi*«"  tag 
octobris  anno  etc.  xxix. 

Original,  7nit  dorsalnotiz  presentata  vii.  octobris  anno  ut  intra.  General- 
Landes-A.  Karlsruhe,  Akten  Domstift  Basel,  fasc.  301,  hl.  ig.  —  Ent- 
wurf,  St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  1 3g  v.  25 

^57.  j^2g  Oktober  8. 

Daniel  Swegler,  vogt  zu  Birseck,  an  Philipszen,  bischoff  zu  Basell. 

Demnach  ich  nechst  u.  g.  von  wegen  der  von  Rinach  ir  anttwortt 
unnd  abschlag  hab  verschriben,  unnd  daruff  gehandeltt  worden,  wasz 
dieselbigen  oder  den  meyer  zu  Rinach  unnd  sin  gesell,  die  mir  30 
sollichs  gesagtt,  beduncht  oder  sy  belangtt,  do  min  herren  von  Basell 
inen  ir  handlung  furgehaltten,  do  habend  sy  aller  wortten  nitt  gestanden 
unnd  furgeben,  sy  haben  mich  umb  zil  gebetten  unnd  bitten  nochmol 
dieselbigen  min  herren  umb  zil,  des  sy  mir  doch  mitt  keinem  wortt 
nie  erdacht,  nut  anders  mitt  lütteren  unnd  hellen  wortten,  wie  ich  das  35 
u.  g.  zugeschribenn,  darumb  wil  ich  den  dod  liden,  min  huszfrow  hett 
es  ouch  alsz  lutter  gehortt,  alsz  ich  aber,  g.  f.  unnd  herr,  ee  ichs 
dem  meyer  nachlasz,  ee  müsz  es  min  lyb  costen.  Ich  hab  ouch  jetz 
zum  vierden  mal  des  ratz  gewarttett  mich  ze  enthschuldigen,  bin  noch 
nie   furkumen,    unnd    so  jemand    u.  g.   ratsverwanter  zij  Basel  gwesen  40 


Nr.  ij;8.  152g  Oktober  g.  149 

were,   so   hett   ich   ir   anttwortt  nitt  allein  empfangen.     Ich  wasz  ouch 
des   willens,   sy    zu    minem   herrn  burgermeister  ze  füren,   forcht  doch, 
ich   dettc    nit   recht,    hett   mich   sy   niemer    zu  im  versehen.     Ich  mein 
aber,  ich  well  innen  woll  zukumen. 
5  Witter,   gnediger   herr,   so    wer   ich    notturfftig   eins    priestersz  zu 

Arliszen,  wan  herr  Conrat  wil  nit  bliben,  der  biszhar  gern  das  best 
hette  gethan,  unnd  noch,  so  im  die  caplanen  zu  Fryburg  ettwasz  geben 
hetten  oder  geben,  alszdan  u.  g.  getruwlich  für  in  geschriben;  es  wil 
aber  nitt  verfachen  weder  umb  vil  noch  umb  wenig  gegen  inen,    un- 

10  angesechen  das  er  sid  fasznachtt  gepredigett,  mesz  gehalten,  bettett, 
gesungen  unnd  gelesen  unnd  also  das  folchly  zu  Arliszen  by  cristenlicher 
Ordnung  behaltten,  so  sy  biszhar  deren  keins  gethon.  Unnd  im  soll  nutt 
werden,  unnd  den  anderen  soll  werden  etc.  Wie  dem  allem,  g.  herr, 
ich  weisz  mich  nitt  ze  haltten,  so  er  hinweg  kumptt,  wo  dan  einer  nit 

15  ettwasz  also  darzu  hatt,  so  mag  es  kein  ertragen,  wie  licht  sy  dan  ein  wyl 
on  priester  sollend  sin,  so  ist  es  gerings  umb  Luterisch,  Solathurner 
ouch.  So  ist  die  sach  schon  hinüber.  So  aber  nochmalen  die  caplen 
von  Fryburg  im  sin  gellt  wie  einem  andren  biszhar  geben,  enputt  er 
sich  umb  gottes  willen  unnd  uwern  gnaden  zu  gefallen  da  ze  verharren, 

20  bisz  das  es  nit  anders  sin  mug  der  hoffnung,  dannechhin  helpf  im  u.g.,  das 

er  mitt  anderem  versorgt  werd,  alsz  er  3'etzund  ouch  gutt  stend  wysz  unnd 

uberkumen  möcht.  Well  u.  g.  das  best  hierin  bedencken,  ob  ich  mechte 

Arleszen    behaltten,    wiewoll    mir   vil    muszen    lyden   unnd    ubersechen. 

Nitt  mer,  gnediger  herr,  yetz  zemal,  dan  u.  f.  g.  losz  mich   ir  g. 

25  befolhen  sin.  Ich  wird  unnd  musz  groszlich  similieren,  wil  ich  der  puren 
unnd  miner  herren  huld  haben  unnd  mitt  inen  nacher  kummen.  Ich 
bezüg  mich  aber  gegen  gott,  gegen  künigen,  keyser,  fursten  unnd  herren, 
ich  thue,  wasz  und  wie  ich  will  under  inen,  das  ich  von  cristenlichen 
articklen,  wie  die  min  forderen  gegloubtt,  niemer  mer  wichen  will,  unnd 

30  so  ich  vermuglicher,  so  weltt  ichs  bewisen  etc.  Uwer  f.  g.  well  mir 
den  uberflusz  miner  wortter  verziehen.  Datum  anno  29,  fritaes  vor 
Basel  kilchwichen. 

Original.   St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,   bd.  XVII,   nr.  7/. 

158.  152g    Oktober  g. 

35  Aus  den  wochenausgaben  sampstags  vor  der  kalten  kilwin. 

Ratscosten:  Item  i  Ib  xv  ß  ist  über  Hannsen  Treiger,  von  Lannsen, 
den  widertouffer,  inn  gfengknus  gangen. 

Senndbrieff:  Item  x  ß  gönn  Enszheim.  —  Item  v  ß  wartgelt  zu 
Enszheim. 

40  St.-A.  Basel,  Fi?ianz  G  14,  s.  i log. 


löO  fS^P   Oktober  ii.  Nr.  /.fp. 

I5Q^  132^   Oktober   II 

Cutlich  ahrcil  iiiul  liaiuiliiii^,  so  zxvisc/ien  h\m\\.\o^\.,  rcf^cntcii  iiiul 
rat  inii  Ohcrn  Elsas,  sodann  luir<;crmeistcr  und  rat  der  statt  Hasel  rats- 
und  saiultpottcn  von  we^on  iler  zynseii,  reiullen,  jaulten  und  /chciulcn, 
sc»  bilzhar  die  stitYtcn,  closter  und  «^otzhuscr,  inn  der  vorj^cnanten  stat  5 
Hasel  i^eles^en,  inn  der  vordem  Osterrichischcn  landen,  obcrkeitcn  und 
l^epieten  lallende,  gehept,  den  eylfftcn  tag  des  nionatz  octobris  anno 
clc.  nounundtzwentzig  beschehen. 

Erstlichen:  Dicwil  obgcmelt  burgcrmeister  und  rat  zu  Hasel  die 
artickel,  so  hievor  den  achtzehcnden  tag  des  monatz  septembris  nechst-  10 
verschinen  zwuschen  beden  teylen  abgercdt,  welche  auch,  wie  billich, 
an  die  kn.  mt.  gelangt,  geendcrt  worden  scyn  und  aber  ir  kn.  mt.  der- 
selben enderung  nit  bericht  sein  mögen  und  auch  irer  mt.  landtvogt^ 
regenten  und  rät  dieselb  enderung  on  siner  mt.  vorwyssen  und  gnedigst 
bewilligen  antzunemen  nit  gepuren  wollen,  das  dann  vom  regiment  be-  15 
rurte  geendertc  artickel  irer  kn.  mt.  zugeschryben,  verkundt  und  die 
doruber  irs  wyllens  und  gevallens  auch  vernomen  werden  solle. 

So    aber    die    herbstzeit   gegenwurtig,   sich    auch    nimmer  täglichs 
die  pfennigfrucht,    zinns  und  zehenden  glich  wie  die  weynzyns  zu  be- 
tzalen  gepuren  werden,  das  dann  das  regtmeut  anst3.it  irer  mt.  bewilligen,   20 
alls  sy  auch  hiermit  thun,  das  alle  derselben  underthonen  irer  verwal- 
tigung,  unverhindert  irer  mt.  vorusgangen  edicten  und  mandaten,  der 
stifften,  clostern  und  gotzhusern,  inn  der  statt  Basel  gelegen,  die  rendten, 
zynsz,  gulten  und  zehenden,  so  die  bitzher  inn  berurter  irer  regierung 
und     verwaltigung    gehept     haben,     wie     von    altem     harkomen     bytz   25 
ufif  hochgenanter  kn.  mt.  furern  bescheid    und  meniglichs  syns  rechten 
und   gerechtigkeit   unvergriffen    und    on   schaden    reichen   und  betzalen 
mögen,  doch  das  die  Hohe  thumbstifft  zu  Basel,   derglichen  derselben 
stifft  personen  hierynnen  nit  begriffen,  besonder  usgeschlossen  und  un- 
vertädingt   sein   sollen,    und    das   auch    der    vorgemelten    burgermeister   30 
und  rat  der  statt  Basel  gesanten  die  vorgeschribne  abrede  auch  an  ir 
hern  und  obern  pryngen  mögen,  alles  on  geverd.    Und  des  zu  urkund 
sein  dyser  abscheid  zwen  glichlautend  ververtigt,   deren  der  eyn  cum 
regime7it  inn  Obern  Elsas   behendiget   mit   des   ratschrybers    der   statt 
Hasel,   sodann    der    ander,    welcher   den   gesandten   yetzgemelter   statt   35 
Basel  uberantwurt  worden,   mit  des  cantzlers  inn  Obern  Elsas  banden 
underschryben   und  gefertiget  worden  sein  uff  den  tag  monat  und  jar 
alls  obstadt. 

Original,  unterschrieben  N.  ßabst,  cantzler.    St.-A.  Basel,   Klöster  ins- 
getnein   Di.    —    Kopie:  General- Landes- A.  Karlsruhe,    Akten  Domstift  40 
Basel,  fasz.  301,  bl.   26. 


Nr.  160  —  161.  152g  Oktober  12 — 13.  151 

160.  ^5^9   Oktober  12. 

Das  regimeut  zu   Ensisheim  verkündet  die  abrede  mit  Basel. 

Wir,  der  kn.  mt.  zu  Hungern  unnd  Bohcym  etc.,  unnscrs  gntdigisten 
Herren  lanndtvogt,  regennten  unnd  rate  inn  Obrenn  Ellsass,  empieten 
5  allen  unnd  yeden  der  hochgemelten  kn.  mt.  unnd  deren  loblich  hawsz 
Osterreychs  unnderthonen,  so  inn  den  fordern  Osterreychischen  lannden 
unnser  regiments  verwaltigung  gesessen  unnd  den  stifftten,  clostern 
unnd  gotzhusern,  inn  der  statt  Basell  gelegen,  zynszbar  oder  zehenden 
zu  bezalen  schuldig  sein,  unnsern  grus  und  alles  gut  zuvor  unnd  ver- 
!o  khunden  ouch,  das  wir  anstat  der  hochgenanten  kon.  mt.  uff  dye  abredt 
unnd  handlang,  so  zwuschen  unnser  in  namen  irer  mt.,  sodann  dem 
burgermeyster  unnd  rat  der  obgenanten  statt  Bassel  bcschehen  ist,  be- 
willigt unnd  zugelossen  haben,  das  ir,  unverhyndert  derselben  irer  mt. 
hievor  usgangnen  edicten  und  manndaten,  den  gemelten  stifften,  clostern 
•5  und  gotzhusern  dye  rendt,  zynsz,  gult  unnd  zehenden,  so  dye  bitzher 
von  euch  gehept  haben,  furer  wie  von  altem  herkhumen  reychen  unnd 
bezalen  mögen,  welches  wir  euch,  des  von  uns  eyn  wussen  unnd  vor- 
gemelter  uszgangen  manndaten  solcher  rendten,  zynsz,  gultten  und  ze- 
hennden  bezalung  halber  nit  zu  weygern  nach  uszeziehen  haben,  nit 
20  verhaltten  wellen.  Des  zu  urkhundt  mit  furgetruckhten  secreten  ver- 
sygelt  unnd  geben  zu  Enszheym  den  xii*^"  tag  octobris  anno  etc.  xxix. 

Kopie,  Gejieral- La?idesarchiv  Karlsruhe,  Akteti  Domstift  Basel,  fasc.  Soi, 

bl.  25.  —  ^gleichzeitige  und  spätere  Kopien:  St.-A.  Basel,   Klöster  i?is- 

gemein  D  i . 

25   161.  152g  Oktober  ij. 

Schullthes    unnd    ratt   der   statt   Solotorn    an   burgermeister   unnd 
ratt  der  statt  Basell. 

Uwer  schribenn,  unns  gethan,  beträffennd  den  rechtshanndell,  so 
sich    zwüschenn    üch  einer-    unnd  Heinrichen  von  Flüen  in   namen  des 

30  gottshuses  im  Stein  der  anndern  sydten  halltet,  habenn  wir  sampt  an- 
gehenckter  begere,  des  spanes  halb  mit  uch  zu  frundtlicher  unnderred 
zekommen  unnd  deszhalb  tag  gan  Dorrieck  zu  bestimmen,  alles  innhalltes 
verstannden  unnd  sind  allso  des  geneigtenn  gemuttes,  uch  in  söllichcm 
unnd    grosserm    mit    willfare  zu  begegnen.    Deszhalb  wir  unnser  bott- 

35  schafft,  donnstag  vor  Martini  zu  Dorneck  an  der  herberg  zu  erschinen 
unnd  morndes  fryttag  mit  den  uwern  harüber  red  ze  halltenn,  abvertigen 
werdcnn,  wollichs  wir  uch,  damit  ir  mit  vordrung  uwer  rattsbottschafft, 
uch  hierinn  ouch  wissen  zehalltenn,  gutter  meynung  unangezougt  nit 
wollten  lassenn  .  .  .     Datum  mitwochenn  vor  Galli  anno  etc.  xxix" 

40  Origi?ial.   St.-A.  Basel,   Solothurn  j",   2,  7ir.   108. 


152  /i-'p  Oktober  14—15-  Nr.  162  —  164. 

162.  '529   Oktober  14. 
Aclclbci};   Mc\^tr,  l)iir«:^ermcistcr  etc.,  den  koiuissaricn,  zwusclion 

der  stifTt   uniul   iinns  zc  haiullen,  verordnet. 

Alls  wir  kiirtzverschine  zytt  in  sachcn,  tue  Hohe  ihuinhstitTl  ze 
Hasel  helanejen,  ulY  den  jüngsten  abscheid,  uch  mit  vernerer  antwurt  5 
zu  hcRCgnen,  schub  unnd  bedacht  <i;enomcn,  hat  sich  mittler  zyt  zutragen, 
das  die  herrn  vermelter  thumbslifit  in  hangender  sachenn  der  stifft  den 
bessern  theyl  irer  brieff  siglen  unnd  gcwarsame  heimlich  usz  der  statt 
Basel  entwert,  hingefurt  unnd  die  stifft  in  ein  frömbd  bistumb  trans- 
feriert, unns  unnserer  gerechtigkeytten,  so  wir  in  lyhung  der  canonicaten  10 
und  capplanicn  haben,  mit  eigenen  gewalt  entsetzt.  Deszhalben  wir 
unns  entschlossen,  in  angefengtcr  guttlickeyt  verner  nit  furzefaren,  son- 
der vor  witterer  handlung  mittellweeg  ze  suochen,  damit  der  stifft  ir 
entwerte  gewarsame  bekert  werde  .  .  .  Datum  donstags  den  xiii.  tag 
octobris  anno  etc.  xxix.  15 

Entwurf.    St.-A.   Basel,    Missiven  A  2g,  bl.   I sg  v.   —    Kopie,   ebc?tda, 

Bischöfliche  Hamilung  O  14.    —    Regest,  ebenda,  Bischöfliche  Handlung 

O4.   bl.  ßv. 

163.  132g  Oktober  14. 
Adelberg  IMeyger,   burgernteister,  an  das  regiment  zu  Ensiszheim.    20 
Wir  habend  den  jüngsten  abschid  sampt  aller  handlung,  die  sich 

der  verbottnen  zinsz  unnd  zehenden  halben  uff  mentag  nechst  verschinen 
zwuschen  uch  und  unnsern  verordnetten  ratsbotten  verloffen,  gnügsam 
verstanden,  unnd  diewyl  ir  unnsern  entschlusz  an  die  ko.  mt.  zu  Hungern 
unnd  Beham,  unnsern  gncdigisten  herrn,  ze  pringen  schub  genomen,  25 
belangt  an  uch  unnser  gantz  fruntlichs  begern,  ir  wollend  uch  der  hoch- 
gemelten  ko.  mt.  anntwort,  zu  dem  furderlichisten  unnd  es  möglich, 
bewerben,  ouch  mit  allem  ernst  darob  sin,  damit  die  ko.  mt.  unnsern 
entschlusz,  ouch  umb  Verhütung  kunfftiger  irtung,  demnach  besigelte 
vertrag  uffzerichten,  gnedicklich  bewillige;  darzwuschen  wollend  wir  die  30 
Olsperger  sach  fertigen  .  .  .  Datum  donstags  den  xiiii.  tag  octobris 
anno  etc.  xxix"°. 

Entwurf.   St.-A.   Basel,  Missive7i  A  2g,  bl.   160. 

164.  152g  Oktober  15. 
Christliches  burgrecht  der  Städte  Basel,  Bern.,  Zürich  und  Schaff-    35 

hauseyi. 

Origmale  im  St.-A.   Luzerti.   —    Druck:  Abschiede,  bd.  IV,  abtlg  i  a, 
s.   1521. 


Nr.  i6§.  152g  Oktober  15.  153 

165.  152g   Oktober  /f. 

Mandat  der  Xlll  orte,  sich  des  schvtähejis gegeneitiander  zu  enthalten. 

Wir,  von  stett  und  landen  der  Dryzehen  orten  gemeiner  Eydgno- 

schafft  des  alten  und  grossen  pundts  oberer  Tütschen  landen,  nämlich 

5   von  Zürich,   Bern,    Lutzern,   Ury,    Schwytz,  Underwalden,  Zug,  Giaris, 

Basel,  Fryburg,  Solothurn,  Schaffhusen  und  Appenzell,  zusampt  anderen 

unserer  Eydgnoschafft  pundtsgnossen  und  zugewandten,  embietend  allen 

und  yeden  .  .  .  unsern  grusz  .  .  .  und  fugend  üch  .  .  .  durch  disz  \mser 

offen  mandat  und  edict  zu  vernemen: 

lo  Alsdann    wir    le3'der   verrückter    zyten    nit    on    sunder   anstifftung 

desz  alten  fygends  mentschlichs  geschlächts,  der  ein  ursacher  ist  alles 
zangks  unnd  unfridens,  ouch  etlicher  anderer  nydiger  gemiiten,  die 
unserem  lob,  cer  und  glück  nit  holder  sind,  in  schwär  zwyträchtigkeit, 
ouch  jüngst  eins  teyls  zu  fygendtlicher  vechd  nit  on  sunder  frolockung 

15  unserer  miszgonneren  gegeneinander  gewachsen,  deren  die  verächtliche 
und  hitzige  laster-,  schmach-,  schand-  und  Schaltwort,  so  durch  die  ny- 
digen  gemut  gantz  unverschampt  wider  gottlich  und  weltliche  erberkeyt 
on  alle  straff  hin  und  wider  gebrucht  worden,  nit  die  geringeste  ursach 
gewesen,  unnd  wo  die  nit  abgestelt,  fürer  wol  sin  möchten,  dardurch 

20  sich  ouch  unsere  gemut  und  alte  loblich  harbrachte  fründtschafft  nit 
wenig  gesündert,  von  einander  zerteylt  unnd  zu  widerwertigem  willen 
bewegt;  und  so  wir  aber  yetz  usz  sunderen  gnaden  und  gaben  gottes 
desz  allmächtigen  widerumb  miteinander  tugentlich  bericht,  vertragen 
und,  ob  gott  will,  zu  voriger  liebe,  beständiger  fründtschafft  und  fründt- 

25  licher  eynigkeit  kommen,  desz  wir  siner  gottlichen  majest.  mit  Ver- 
besserung unsers  läbens  billich  lob,  prysz  unnd  danck  ze  sagen  pflichtig, 
habend  wir  in  uns  selbs  erwägen  und  zu  hertzen  gefasset,  das  sich 
etwan  usz  geringen,  lychtfertigen  worten  grosz  zwytracht  unnd  uneynig- 
keyt    erwegend   und    durch  frid  und  eynigkeit  alle  regiment  in  gutem 

30  wäsen  behalten,  aber  mit  unfrid  zenüte  werdend.  Und  diewyl  dann 
usz  lesterungen  und  Verachtungen  nye  nützit  guts,  sunder  gewonlich 
usz  bösen  worten  böse  werck  v^olgend  und  dcszhalb  in  nüw  uffgerichtem 
und  v^ersigletem  landsfriden  under  anderen  articklen  gar  heyter  ver- 
sehen, das  vilgemelt  schand-  und  schmachwort,  so  desz  gloubens  halb 

35  eben  grob  und  unverschampt  gebrucht,  hinfür  zu  beyden  syten  ver- 
mitten  unnd  abgestelt  heyssen  und  sin  sollend,  also  das  man  deren 
zu  allen  teylen  überhebt  und  vertragen  belyben  mög,  sind  wir  vorab 
gott  und  aller  erbarkeyt  zugefallen  in  ansehung  gemeinen  landtsfridens 
und   das   wir   wol    lychtlich   usz   derglychen    lesterungen    widerumb    zu 

40  uneynigkeyt  und  grosserer  unruw^  kommen  mochtend,  gantz  guter  er- 
barer   und   getrüwer  meinung  bewegt  und  billich  verursachet  worden, 

Basier  Reformationsakten,  IV.  9q 


154  rs2g  Oktober  /j.  Nr.  i6^. 

sölich  schaiul-  und  schniachwort  zii  lob,  wolfaitlt,  cor  uml  haiultliahuny; 
ocrncincr  l'".yilj;noschafTt  unib  bestaiuü^cr  fritl,  ruw  iiiul  cvnii^keyt 
willen   im   aller  besten  abzustellen. 

L'nt-l  gebietend  ouch  liieruff  von  ol)cike\t-   und  aniptswegen   untl 
in    krafn    obanj;ezo<;cnen    landttVidens    allen    und    yeden    obbcstinipten     5 
unseren    undeithancn.    züj^ehörigcn    und    verwandten    und    ilic   uns  ^e- 
meinlich  oder  sundcrlich  zii  verwalten  unnd  zu  versprechen  stond,  uffs 
aller  ernstlichest,   so  hoch,   thür  und  traffenlich  wir  das  yemer  sollend 
und    mögend,    b_\-    hocher    und  schwarer  unser  straff  und  ungnad,  ouch 
by    den    penen    und    straffen,    in    obgcmeltem    landtsfriden    usztruckt,    lo 
das  sy  unnd  ir  yeder  besunder  s61icher  ungebürlichcr,  cerverletzlicher, 
üppiger,   unnützer  unnd  schanilicher  schmaach-,   schand-,  schmutz-    und 
schältworten,    veraciitungen,   verkleynungen,   re^-tzungen    und   anlassen, 
wie  die  yemer  fürgezogen  genempt  und  erdacht  werden  möchtind,  gar 
unnd    gantzlich    mussig    und    abstandind,    sich    deren    oder    derglychcn    15 
ruwigind  und  fürer  nit  mer  gebruchind,  ouch  niemand  den  andren  mcr 
mit  eynichen  verächtlichen  schält-,  schmutz-  und  lasterworten,  schandt- 
bücheren,    trücken,    Sprüchen,    liederen,    gedichten    und    anderen    an- 
reytzungen  weder  an  glimpff,   gutem  lob,    noch   eeren   anzeziehen,   ze 
stupffen,  ze  schäntzlen  oder  ze  sehenden,  oder  einer  dem  andren  eynich   20 
laster   noch   leyd   wider  obgemelten  friden  anzegestatten  understande, 
weder    mit    worten    noch    werckenn,    heymlich    noch   offenlich  .  .  .    und 
niemants  den  andren  desz  gloubcns  halb  anziehe,   schäntzle,   verachte, 
fechde    oder    hassze,    noch    eynigerley    Ungunst,    gewalt,    unbilligkeit, 
schand    oder    schad  zufüge,    noch    zugefugt    w^erden    gestatte,    sunder   25 
yeder  den  andren  rüwig,  unbekümbert  und  in  allweg  unangezogen  by 
offtangeregtem    friden    desselben    vermög    und    innhalt   belyben    lasse. 
Dann  ob  yemants,  war  der  wäre,  hoch  oder  niders  Stands,  sollich  unser 
erbar   und  zymmlich  gebott  überfaren,  sich   desz  nit  halten  und  unge- 
horsam erfunden  wurd,   der  sol  das  bussen    und  an  lyb    und  gut  nach   30 
grosse  sines  Verschuldens,  lut  unnd  vermog  desz  zähenden  artickels  ge- 
dachten landtfridens,   on   alles    nachlassen    hertigklich   gestrafft  werden. 

Wir  befelchend  und  gebietend  ouch  hierumb  zum  aller  treffen- 
lichesten  und  ernstlichesten  allen  und  yeden,  .  .  .  gut  flyssig  acht  und 
ernstlich  uffsehen  hierinn  ze  haben,  damit  disz  unser  mandat  styff  ge-  35 
halten  und  die  gifftzungen  nach  irem  verschulden  gestrafft  unnd  daran 
niemants  verschont  werde.  Doch  wellend  wir  uns  destminder  nit  dick 
gemelten  landsfriden,  was  der  den  biderben  lüten  in  gemeynen  herr- 
schafften umb  Sachen,  den  glouben  und  das  gottlich  wort  belangende, 
ze  meeren  und  sunst  in  allen  anderen  sinen  puncten  und  articklen  40 
yedem  teyl  zugibt,  unverletzlich  behalten,  und  disz  mandat  demselben 


Nr.  i66.  152g   Oktober  15.  155 

landtsfriden  in  allweg  unschädlich  sin  .  .  .  In  krafft  disz  brieffs,  dei  zu 
urkundtlicher  warheyt  mitt  desz  frommen  und  wysen,  unser  der  Acht 
orten  getrüwen  lieben  landtvogts  der  graffschafft  Baden,  Antoni  Adachers 
von  Underwalden,  fiirgetrucktem  ynsigel  by  end  verwaret  und  zu  Baden 
5  im  Ergow  geben  ist,  ufif  sant  Gallen  abent,  nach  Christi  unsers  lieben 
herren  geburt  gezelt  fünfftzehenhundertzwentzig  und  nun  jar. 

Gedr.  mandat,   mit  dem  auf  gedr.  sieget   A7itoiii  Adachers.    St.-A.  Basel, 

Mandatensammlimg,  bd.  IV,   7ir.  g. 

166.  152g  Oktober  15. 

10  Aus  dem  abscheyd  desz  burgertags  zwyschenn  Zürich,  Bern,  Basel 

unnd  Schaffhusenn,  zu  Badenn  inn  Argöw  frytags  sanct  Gallenn  abendt 
anno  etc.  xxix"  gehalten. 

Unnd   alsz  von   wegen  der  häfftenn  unnser  Eidtgnoszen  von  Basel 
unns    anzoigt,    wye    sy    dem    regiment    zu   Ensiszheym    etlich    artigkel, 

15  daruff  sy  vermeynend  zii  beharrenn,  fürbracht,  unnd  daruff  verab- 
scheydet,  diewyl  inen  on  vorwissenn  ko.  mt.  von  Behem  die  anzenemenn 
nit  gebürenn  well,  das  dann  dieselben  artigkel  an  yetzbenempt  ko.  mt. 
lanngen  unnd  dieselb  innerthalb  V3'^erzechenn  tagen  den  nächsten  ires 
gefallens  vernomen  werden;   doch  destmynder  nit,   diewyl  die  hörbst- 

20  zyt  gegenwürttig,  den  gedachtenn  unnsern  Eydgnossenn  v^on  Basel  ire 
zechenden,  renndt  unnd  gültt  bysz  uff  füreren  bescheyd  ko.  mt.,  yeder- 
mans  rechtenn  unvergriffenn,  gefolgen  sollent;  dyewyl  dann  vyerzechen 
tag  keyn  lang  zyl  ist,  unnd  ettlich  der  bottenn  vermeynen,  gut  unnd 
nutzlich   ze   syn,   das   vor   allen   dingen  die  pündt  geschworen  werdint 

25  unnd  wir  unnserer  Eydtgnossenn  huld  unnd  fründtschafft  gewisz,  desz- 
glychen  ouch  diser  zyt  meer  dann  sunst  von  wegen  der  träffenlichen 
grosenn  nodt  unnd  anliggenn  aller  crystenheyt  unnd  Tütscher  nation 
des  Türgkens  halb  gedult  ze  tragend  unnd  keyn  kryeg  oder  unruw 
anzefahende,   sunder  umb  deren  willenn,    die  unns  ouch  giits  gönnend 

30  unnd  aber  yetz  mit  nodt  beschwärdt  syennd,  zu  verschonende  syg,  so 
ist  deszhalb  verabscheydet,  das  dise  sach,  gehörter  ursachenn  halb 
unntz  wyr  Eydgnossen  eynander  die  pund  geschworn  habind,  inn  ruwenn 
anstan  belyben  soll.  Dann  mittler  zyt  möge  man  aber  sechenn,  wie 
der  sach  ze  thün,  ob  mans  mit  rath  gemeyner  Eydgnossenn  für  dhand 

35  nemen  oder  wye  man  im  fürer  thün  well,  damit  man  nit  sagen  mög, 
das  wyr  diser  sorgklichen  zyten,  inn  so  schwärem  anliggen  desz  hey- 
ligen  Rom.  rychs,  aller  fürsten,  herren  unnd  stetten  unriiw  ze  stififtenn, 
begirig  unnd  meerers  unraths  ursacher  sygent. 

Origifiat,  witerschriebe7i  W.  Bygel,  stattschribcr  Zuricli.  St.-A.  Basel,  Eid- 

40  geiiossenschaft  ES,  bl.  28S.  —  Regest:  Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  ib,  nr.  20 j  b. 


i:,C,  ij;jg   Oktolur   /  f  -/;.  Nr.  167  —  1 6g. 

^57  r§2g  Oktober  /f. 

Marlin  \t)ii  1  luscnstaiii,   rittcr,  clc.  an   tlumihpiohst,  statlialtcr   und 
capitel  der  mercin  schifft  (!)  Hasel,  icz  zu  lMil)uij;ck'. 

Mir  ist  am  mittwochen  nach   Dionis\'   nlicst  verschinen  euer  hrief 
zu^ekomvien,    und  wicwol  benante  schrifft  an  Bastian,    mein  sonc,  aus-     5 
«vaui^cn.  dieweil  aber  der  icz  zu  Dubingen   in  studio,  so   hab  ich  disse 
schrifft  ufgethan,  irn  inhalt  gelesen,  fuge  daruf  euch  zu  wissen,  das  mir 
disse  gewaltsame,  freveliche,  hoch  beschedigungh,  so  euch  \(n\  denen 
von  Basel   zugefeugt,   getreulich    Icidthe  ist,    und   wiewol  disscr  handel 
ausz   mancherlei  Ursachen,  was  darin  furzencmen,   hoch  zu  bcdcncken,    10 
bin  ich  doch  ungezwifelt,    ihr  wissen  solichs  zu  beratschlagen  und  die 
Sachen  nach  gclegenheit  der  iczigen  leuffte  zum  besten  vornemen,  und 
aber   in   solchem    ewerm    schriben    ir    Bastian,    mein   sone,    bey  seinen 
pflichten    zu    euch    gein  Fribürgck   ins   Brisgau    in   eigner   person   nest 
kommenden  sontags  zu   nacht  nach  Martini  erfordern,  ist  an  euch  mein    15 
dinstliche   bitt,   diew^eil   gedachter  Bastian   noch  jungcke   und  in  dissen 
Sachen  euch  sein  raidth  velicht  nit  hoch  erscheiszlich,  inen  by  der  schullc 
bliben  und  sein  biennium,  welches  er  zum  zweiten  mol  angefangen  und 
icz  bisz  uf  ein  halbs  jar  ungeverlich  complirt,  enden  loisscn.  Wes  sich 
auch    ihr  uf  gedachten   mondag  nach   Martini   bcraitschlagen,   handeln   20 
und  furnemen,  das  sol  gemeltem  Bastian  auch  wolgefallen  und  angenem 
sein.  Ich  bitte  bei  diesem  boten  um  anhvort.   —    Geben  uf  fritag  nach 
Dionisy. 

Original,  mit  aufgedr.  verschlußsiegel  und  dorsahioiiz  prcsentatum  lune 

ante  Simonis  unnd   lüde  anno  ut  intra.  General- La^ides-A.  Karlsruhe,    25 

Akten  Domstift  Basel,  Fasz,  301,   bl.  2. 

168,  ^5^9  Oktober  16. 

Aus  den  zvochenausgaben  sampstags  vor  Luce. 

Ratscosten:  Item  vlb  xiii  ß  im  d  ist  über  Clausenn,  den  widertouffer, 
inn  X  wochenn  inn  gfenngknus  gangen.  3° 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  II ii. 

159.  i^2g  Oktober  17. 

Konigclicher  mt.  zu  Hungern  und  Behaim  stathalter,  regenten  und 
räth  inn  Obern  Elsas  an  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel. 

Wir  haben  ewr  schreiben,  so  ir  uns  yetz  umb  erlangnus  fürder-   35 
licher  anntwort  von  der  k.  mt,,  unnserm  gn.  herrn,  über  den  vergriff  des 
abscheids,  der  zu  jungst  zwüschen  unnser  und  ewrn  gesanden  von  wegen 
der   Zinsen   und   zehenden,   so   die  stifften,   closter   und  gotsheuser,  inn 
ewrer  statt  gelegen,  inn  unnser  verwaltigung  fallende,  haben,  beschehen, 


Nr.  i-jo—iyi.  /S2p  Oktober  17  —  18.  157 

gethon,  vernomen  und  geben  euch  darufif  zu  versteen,  das  wir  dem 
gemellten  absclieidt,  sovyl  sich  desz  unnsers  teils  halben  gebürt,  zum 
furderlichistcn  nachkomen  unnd,  sovyl  als  an  uns  ist,  furdern;  das  wir 
euch  uff  das  obgemelt  ewr  schrybcn  zu  antwort  nit  verhallten  wellen. 
5   Datum  Ennssiszhaim  den  xvii''''"  tag  octobris  anno  etc.  xxix">°. 

Original.,  mit  defi  auf  gedr.  verschlußsicgebi  utid  U7iterschriebe7i  H.  Y.  v. 
Gilgenberg,  ritter,  Statthalter  imd  N.  ßahst,  cantzler.  St.-A.  Basel, 
Klöster  insgei/ieifi  D  i . 

170.  ic;2g  Oktober  ly. 

10  Philips,  von  gots  gnaden  bischoff  zu  Basel,  an  burgermeister  und 

rath  der  statt  Basel. 

Wiewol  wir  euch  unser  stifft  noturfft  noch  vormaln,  nämlich  uff 
VIII.  julii,  fruntlich  ermant  und  gebetten,  uns  und  bemelt  unser  stifft 
also  geneigt   ze  seyn   und   ze  vergünstigen,   auch   helffen,   darmitt   der 

15  kleinfug  zoll  von  frembdem  hültznem  gschirr,  zu  unserm  dienstlehen 
emptlin,  genant  das  beszenampt,  von  anfang  vorgemelts  unsers  stiffts 
gehörig,  so  sydt  peurischer  emporung  also  angestellt,  widder  geben 
und  in  gang  brocht  wurde,  so  doch  denselbigen  allein  die  uszlendigen 
gegeben  und  uns  mer  umb  die  gerechtigkeit,  dann  das,  so  geben  würdt, 

20  ze  thund  ist,  sind  ir  uns  aber  uff  solch  unser  schreyben  noch  biszhar 
mit  keiner  antwurt  begegnet;  haben  wir  andern  euwern  geschefften 
zugemeszen.  Dweil  aber  yetz  in  der  kunfftigen  messz  solcher  kleinfueger 
zoll  mer  dann  sonsten  im  gantzen  jar  uffzeheben  und  uns  dise  alte  ge- 
rechtigkeit (darumb  wir  gnugsamen  guten  schin  in  unsern  lehen-urbern 

25  haben)  nit  gebürt,  verloren  lassen  ze  werden,  ist  nochmals  unser  fruntlich 
pitt  und  beger,  ir  wollen  unser  stifft  zu  gut  solch  lehenlin  helffen  hant- 
haben und  daran  sin,  darmitt  desselbigen  innhaber,  als  jetz  ist  unser 
cantzler  oder  dessen  bevelchhaber,  alter  gerechtigkeit  und  zugehörd 
nit  in  mangel  gesetzt  und  uns  dasjhenig  abgange,  das  doch  euch  noch 

30  gemeiner  statt  weder  schad  noch  nutz  bringen  mag,  als  wir  uns  gentz- 
lich  zu  euch  versehen,  ir  thün  werden  .  .  .  Datum  xvii^'''"  october  anno 
etc.  xxviiii". 

Origi?ial,  mit  aufgedr.  Verschlußsiegel  (zerstört).  St.-A.  Basel,  Bistum 
Basel  E  2. 

35   171.  152g   Oktober  iS. 

Adelberg  Meyger,  burgermeister  unnd  rath  der  statt  Basel,  an 
Fryburg  im  Pryszgow. 

Uff  das  schriben,  so  ir  unns  den  xxiiii.  tag  des  monats  septembris 


158  IS ^9   Oktoln-r  iS.  Nr.  ly 


I . 


ncchst  vcrschincn,  Kiiulhanscn  von  Burg,  unnscrn  hurp^crn'),  l)claii^eiHl, 
«»elhoii   t'u"ciul  wir  uch  /luerncmen,  das  Kiiulhans  sich  ilhcins  abschcids, 
den    ir    iine    ocoeben,    bcruinpt,   sonder   allsz    er   sich  zu  vil   malen  der 
trcftenliclien  beschwcrdcn,  so  imc  (wie  er  sa<;l)  unverdient  be^^c^^nelt, 
bv  unns  erclaj^t  mit  trun[;enlicher  bitt,  inne  /u  burgern  anzencmen  unnd      5 
zu    gcpurlichen    rechten    zevcrhelffen,    haben    wir   das,    in    vergangenen 
Zotten   mit  manchem  armen  man  eben  strong  gehandlet,  zu  hertzen  ge- 
faszt.    Unnd  vordem  wir  in  zu  burgern  angenommen,  sines  herkomens, 
Wesens  umid  abscheidcns  gruntlich  erkundet  unnd,  alls  wir,  das  Kind- 
hans  sich    von  jugent    uff  frömbklich,   cerlich    unnd    wol   gehalten,  der    10 
purischen    uffrur  nit  alcin  dhein  anfenger,    sonder  so   streng  wider  die 
uffrurigen  gsin,  das  sy  inn  ein  suppen-esser  (!)  gescholten  unnd  zu  tod 
zestechen  getröwt,  darzu  uwere  hilff,  inn  und  andere  underthanen  vor 
den  uHVurigen  zeschirmcn,  aber  vergebcnlich  angesuocht,  ouch  das  er 
nach    dem    Offenburgischen    vertrag    ein    gutte    zytt    im    furstenthumb    15 
Osterrich   gewesen,   umb   recht   angerufft,   uch   gen  Filigen  für   ko.  mt. 
comissarien    vertagen    Jossen,    denselben   tag   besuecht,   aber  ir  nit  er- 
schinen  sind,  darzu  über  recht  bieten,  an  husz,  hoff  unnd  sinen  guttern 
beschediget,    durch    vil    frommer    biderber    lütten   geschworne   kundth- 
schafften   meer  dann  gnug  underrichtet,  habend  wir,   unangesehen  das    20 
er  dhein  abscheid  von  uch  gehept,  inne  zu  burgern  in  unnsern  schütz 
unnd  schirm  uff-  unnd  angenomen;  wolten  wir  uch  uff  uwer  begern  nit 
unangezeigt  lassen.  Unnd  demnach  ir,  alls  wir  bericht,  gedachten  unserm 
burger  sin  gut.  in   uwer  oberkeyt  gelegen,  zum  theyl  entwert  unnd  zum 
theyl  in  verbott  genommen,  gelangt  an  uch  unser  gantz  früntlichs  be-    25 
geren,  ir  wollend  (in  bedenckung,  das  niemand  des  sinen  mit  gewalt  ent- 
wert werden  solle)    vermelten  Kindhansen,    wasz  ir  ime  one  recht  ab- 
trungen,  bekeren,  die  gelegte  hefft  uffheben,  entschlahen,  sin  gut  ge- 
volgen  unnd,  ob  ir  etwasz  an  inn  zesprechen  vermeinend,  uch  desszhalb 
gepurlichen    rechtens    (darzu    wir    inn  halten    wollend),    wie  billich  be-    30 
Schicht,  gegen  inne  zegepruchen  settigen  lassen  oder,  wo  uch  umb  Ver- 
hütung vyler  mug,  arbeyt  unnd  costens  unser  guttliche  underhandlung 
jedes  rechten  unvorgriffen  hierunder  gelegener,  unns  uwers  gemuts  ver- 
stendigen,    wollen    wir   uch  zu  fruntlichem    nachpurlichen  gefallen  unns 
der  arbeyt  willig  erbotten,  ouch  sollichs  in  glicher  unnd  merern  fallen    35 
umb  uch  zu  beschulden  haben.    Datum  montags  den  xviii.  tag  octobris 
anno  etc.  xxix. 

Entwurf.   SL-A.  Basel,  Missiven  A  2g,   bl.  l6ov. 


171.   ')  Kindhans  usz  Kilchzarter  Tall  by  Friburg  wurde  am  3.  april  ijsg  ins  Basier 
Bürgerrecht  aufgenommen;    St.-A.  Basel,  Öffnungsbuch  7,  bl.  aj8.  40 


Nr.  1^2— lyj  i^2g  Oktober  i8.  159 

172.  /52p   Oktober  18. 
Austritt  des   Bartholometis  Knobloch,   vott  Wesen,   aus  dem  Kar- 
thäuserkloster. 

Ich,  Bartholomeus  Knobloch,  vonn  Weszenn,  bekenne:  Demnach 
5  unnd  ich  gutte  zytt  jarenn  inn  dem  gotzhus  der  Carthus,  inn  der  niyndern 
statt  Basell  gelegenn,  als  ein  conventherr  gewonett,  den  ordenn  ge- 
melltts  gotzhus  angetragenn  unnd  aber  ich  der  loiffenn  halber,  so  jetzt 
vor  ougenn  synnd,  ouch  vonn  wegenn  der  mercklichenn  ennderung, 
so  .  .  .  burgerme3^ster  unnd  ratt  der  statt  Basell,  myn  gnedig  herrenn, 

'o  inn  dem  gemelttenn  gotzhus  fürgenomen  unnd  getann  habenn,  mytt 
mir  selbs  zu  ratt  wordenn,  harus  inn  die  weltt  zegannd,  willenns  wor- 
denn,  das  da  .  .  .  herr  Ludwig  Becherer  unnd  Rudolff  Supper,  dess  ratts 
zu  Basell,  als  vermeltts  gotzhus  der  Carthus  Pfleger,  inn  bywessenn 
unnd   mit   zuthun   von   Fridlin  Ryffenn   unnd   Hannsenn  Veldners,   ouch 

15  dess  ratts  zu  Basell,  vonn  wegenn  myner  raög,  arbeytt  unnd  versumnis, 
ouch  aller  unnd  jeder  anvordrungenn,  recht  unnd  ansprach,  so  ich  ann 
unnd  zu  solichem  gotzhus  unnd  desselbenn  zeitliche  hab  unnd  gütter 
geheptt,  usz  sonderem  bevelch  gemeltter  myner  gnedigenn  herren  der 
rättenn,    myn    leptagenn  lanng  inn  lypdings  wysse  zegebenn  unnd  ze- 

20  werenn  zugeseytt  unnd  versprochenn  haben,  nämlich:  Es  sollen  die 
obgenannten  Pfleger  mir  usz  den  nutzungenn  unnd  gevellen  gemeltts 
gotzhus  myn  lebenn  lanng,  unnd  nytt  fürer,  jerlichs  sechzig  pfund  stebler 
Basler  werung  unnd  darzu  achtt  soum  wins  unnd  achtt  iiertzell  dinckell, 
alles    glich    geteilt    zu    den    vier   fronvastenn,  ...    zu    minenn    sichernn 

25  hanndenn,  on  allenn  min  costenn  unnd  schadenn  unnd  one  mengklichs 
irrung  unnd  intrag,  .  .  .  rychttenn  unnd  anttwurttcnn,  wofür  ich  dem 
kloster  quittiere.  Für  mich  siegeln  junckher  Heinrich  von  Ostheym,  erb- 
schennk,  unnd  junckher  Jacob  Truchsess  vonn  Rynfeldenn,  geschweger  .  .  . 
Des  ouch  zu  worem  urkhund  haben  wir,  Ludwig  Becherer  utid  Rudolf 

30  Supper,  unser  eygen  insigel,  doch  uns  und  unsern  erben  one  schaden, 
gehenckt  an  disen  briefif,  dere  zvvenn  glicher  lut  gemacht  und  jedem 
theyll  einer  gebenn  ist  den  achzechenden  tag  des  monatts  octobris,  als 
man  zait  nach  der  gepurt  Jhesu  Cristi,  unsers  lieben  hern  und  erlössers, 
thusent  fünffhundert  zweintzig  und  nun  jore. 

35  Origijial,   pergamefit,    mit  den   ^  ge?ia?mte?i   hängenden   siegeln.     St.-A. 

Basel,  Karthäuser  urk.  fir.  490. 

173.  1^29  Oktober  18. 
Austritt  des   Bonifacius   Keck,   von   Torenbüren,    aus    dem   Kar- 
thäuserkloster. 

40  Ich,   Bonifacius  Keck,  vonn  Torrenbüren,   bekenne:    Demnach  ich 


1(30  J5~9  Oktober  20.  Nr.  174. 

«Tiit    zvt   iarcn    inn  dem  i;otzluis  der  Carllius,    inn   mynndcrn   Basel  rc- 
letjcnii,    als    ein    coincrs    uiiiul    Icybruder    j>c\vonct,    denselben    ordenn 
an'>etra<'en    unnd   aber  ich  der  loitcnn   lialb,    so  yetz  vor  ou<;cnn  sind, 
ouch    vonn    we<;en  der  niercklichcnn  cnndcrun^,  so  .  .  .    ])ur^crmeistcr 
unnd  rat  der  statt  Basel,  min  s"cdi|:^  lierrcnn,  inn  ol)<;cmclttem  «rotzluis     s 
fiiri;enomen    unnd    getan    haben,    mitt    mir    selbs    ze    rat    und    willenns 
wordenn,  harus  usser  demselben  gotzluis  unnd    inn  die  weltt  zegannd, 
als   ich    ouch    getan    hab,    das    da  die  .  .  .    herren,  mitt  namen  Ludwig 
Becherer,   Riidolff  Supperr,   Fridli  Ryfif  unnd   Hanns  Veldner,   all   vier 
der   rätten,   als   vorgemeltts   gotzhus  pflegcr  herren,  .  .  .    für  min  müg,    10 
arbeit,   ouch  alle  anvorderung    unnd  gcrechtigkeit,    wie  ich  die  an  ob- 
gemeltt    gotzhus    unnd    desselben    nachkomenn    gehept    oder   gehabenn 
möcht,  mir  bar  uszgericht  unnd  bezaltt  habenn  hundert  unnd  achtzigk 
pfund  Stehler  Basel  müntz  unnd  werung,  darzu  mir  zuhannden  gesteltt 
unnd  uberannttwurtt  alle  mine  cleidcr,  wie  die  uff  diszenn  tag  an  minenn    15 
hb    gehört,   sampt    minem    werckzüg   unnd    ettlichem    husrättli,   darann 
mich    dann    ganntz    wol    benügt,    tvofiir    ich    dem  kloster  quittiere.    Es 
siegeln  für  mich  junckherr  Heinrich  vonn  Ostheym,  erbschennck,  unnd 
junckher   Jacob    Truchsäss   von    Rinfelden,    geschwägere.     Gegebeti   uff 
sannt  Lucas,  dess  heiligen  evangelisten  tag,  als  man  zaltt  nach  der  gc-   20 
purtt  Jhesu  Cristi,  unnsers  seligmachers,  fünffzechenhundertt  unnd  nün- 
undzweinzig  jarc. 

Original,   pergameni,    mit   den    2  genannten   hä7igC7iden   siegeln.     St.-A. 

Basel,  Karthmiser  urk.  nr.  491 . 

174^  iS^g   Oktober  20.   25 

Anno  dm.  xvcxxix,  uff  mitwochen  den  xx.  tag  octobris,  sind  unsere 
herren  die  xm  geseszen,  unnd  demnach  sy  der  verordnetten  herren 
rathschleg  uff  frytag  den  ersten  tag  octobris,  von  wegen  der  brieff 
unnd  syglen,  so  die  thumherren  der  Hohen  stifft  Basel  heimlich  entwert, 
vergriffen,  zusampt  der  Instruction,  wie  die  botten  by  unnserm  g.  h.  30 
von  Basel  handlen  solten,  für  ougen  genommen,  habend  sy  nach  er- 
wegung  der  sachen  sich  vereint  unnd  geratschlagt,  wie  nachvolgt: 

Anfencklich  habend  min  herren  die  xiii  nach  vilerley  reden  unnd 
rathschlegen  befunden,  das  die  schmach,  spott  und  schad,  so  einem  e.  r. 
der  statt  Basel  alls  ordenlicher  oberkeyt,  mit  heimlicher  entwerung  der  35 
thumbstifft  gult,  brieven  etc.  über  das  vilfaltig  fruntlich  erbietten,  das 
ein  rath  zu  mermaln,  so  schrifftlich,  so  montlich  gegen  dem  bischoff  unnd 
capittell  gethon,  begegnet,  dheinerley  wegs  nachzelaszen  oder  darzü 
still  ze  schwigen  sye,  dann  wo  man  mit  dapffers  dargegen  handlen 
solte,   wurde    man  den  thumherren  ursach  geben,   das  sy  nit  alein  die  40 


Nr.  iy4.  152g   Oktober  20.  IGl 

entwerten  brieff  by  banden  behielten,  sonder  ouch,  wasz  zehenden, 
Zinsen,  gulten  etc.  sy  in  unnsern  oberkeyten  haben,  allsz  das  ir  ze  be- 
geren,  dasz  aber  dheinerley  wegs  nachgelaszen  werden  mag,  von  wegen 
das  die  entwerten  brieff  sampt  aller  der  thumbstifft  nutzung  nit  irer 
5  personen,  sonder  der  stifft  zugehörig,  sy  noch  ire  erben  daran  nutzit 
ze  erben,  sonder  die  blosze  niessung  ir  leben  lang  haben.  Deszhalb 
einem  e.  rath  billich  gepurt,  ein  getruw  insehen  ze  thund,  damit  der 
thumbstifft,  unnser  mutterkylchen,  ir  entwerte  gewarsame  bekert  werde. 
Unnd  damit  dann   ein  ersamer  rath  dester  mit  bessern  fügen  dise 

•o  bekerung  unnd  restitution  erv^olgen  möge,  habend  min  herren,  die 
XIII,  für  not  unnd  gut  bedacht,  diewyl  man  fursorg  haben  musz,  das 
dise  bekerung  nit  mit  lieb  beschehen,  sonder  mit  gewalt  (gott  wolle  es 
wenden)  müsse  erlangt  werden,  damit  man  dann  nit  sprechen,  wir 
werend    wider    die    leer    des    evangeliums  Christi,    das   zyttlich   gut  zu 

'S  suochen  me  geneigt,  dann  die  eeren  gottes  mit  christenlicher  liebe  ze 
üffnen  etc.,  das  aber  dem  wort  gottes,  desz  wir  unns  berümen,  treffen- 
lichen abbruch  geberen,  darzü  unns  by  allen  gutherzigen  grossen  Un- 
willen bringen  wurde,  sodann  ein  ersam  rath  noch  andere  mee  an- 
sprachen an  den  bischoff  hatt,  das  da  alle  Sachen,  die  unns  der  bischoff 

20  billich  erstatten  soll,  zusampt  der  entwerung,  samenthafft  gemeinlich  an 
den  bischoff  unnd  capittell  begert,  unnd  wann  unns  dann  unnser  zimblich 
begern  versagt,  mit  allem  ernst  dargegen  handien  sollend. 

Dem  also  stattlich  nachzekommen,  ist  geratten,  das  unsere  herren, 
bede  räth,  unnserm  g.  h.  von  Basel  von  stund  an  zuschriben  unnd  an- 

25  zoigen  sollend,  es  hab  ein  e.  rath  mit  irn  f.  g.  unnd  deren  capittell  sachen 
halb,  wie  sy  hienach  vernommen  werden,  ze  handien,  unnd,  damit  sollichs 
dester  stattlicher  beschehen,  sye  unnser  beger,  das  ir  f.  g.  ire  capittell- 
brüder  gemeinlich  oder  zum  wenigisten  ettliche  von  inen  mit  gewalt 
uf  M  .  .  .  tag  des  monats  ^)  •  .  .  zu  Porntrut  oder  Telsperg,  wo  es  inen  am 

30  gelegnisten  s^^e,  zu  erschinen  vermögen,  wellen  wir  uff  solchen  tag 
unnser  bottschafft  zu  irn  gnaden  schicken  unnd  unnsers  anligens  be- 
richten lan  etc.  Das  beschicht  darumb,  damit  sich  dhein  theyl,  mit  dem 
alein  gehandlet  werden  solt,  uff  den  andern  entschuldigen,  die  sachen 
in  langen  verzug  stellen  möcht. 

35  Furer    sind    min    herren    einheling,    das    man    uff  solchen  tag   ein 

treffenliche  ratsbottschafft  verordnen  unnd  denselben  botten,  dem  bischoft 
unnd  capittell  ditz  volgende  meynung  anzüzoigen  und  zu  begern,  in 
bevelch  geben  solle. 

Des  ersten:     Demnach   ir   f.  g.,    ouch    deren   capittell   gut  wuszen 

40  tragend,  *das  sy  einen   e.  rath  der  stat  Basel  nach  Inhalt  des  Pfeffinger 

174.   ')   oßert  gelassen. 

Basler  Reformationsakteii,   IV.  01 


U")2  t^2p  Oktober  20.  Nr.   174. 

vertraj^ks,  ilio  luiiipthiiolT  unil)  die  /u  cytuseiid  ^uldiii  lioiipl^ut/  imiul 
ilarvuii  hiiitV/i,i;l<  i;uldiii  ccwigs  j^clts  ah  dem  scldosz  umul  hcisclialTt 
IMetTiiiLjcn,  so  ilann  aber  die  Iu)uj)tbriett  iimh  dic^  tlriltlialh  tiiseiid  ^uldiii 
hoiipti^utz  uiind  deren  jerlichcn  zinsen,  ouch  den  UoulYhrieff  unih  iinnd 
über  das  dorff  Ryehcn  ulTzericlitcn  schuldig,  das  da  ir  f.  <;  unns  solche  5 
liouptverschribungen,  nach  hit  der  coppicn  uff  zinstag  nacli  jubilate  anno 
etc.  XXVIII.  gestelt  worden,  fertige,  unns  die  mit  sampt  den  vcrscszenen 
Zinsen,  oucli  aller  briefflichen  gcwarsame,  uml)  unnd  über  das  dorff 
Ryehen  besagende,  von  stund  on  lenger  verziehen  zu  banden  stelle, 
dan  wir  solcher  brieven,  zinsen  unnd  gewarsame  nit  witter  in  mangcl  'o 
stan   könnend. 

Zu  dem  andern:  das  ir  f.  g.  unns  entrichte  i'^  krönen,  so  der  grevin 
von  Tierstein  ditz  zehen  jar,  nemblich  alle  jar  hundert  krönen,  ab  der  her- 
schafft Pfeftingen  zu  widembzinse,  nach  besag  des  wilbrieffs,  verfallen  sind. 

Zu  dem  dritten:    das  ir  f.  g.  unns  zale   i'^'  gl.,   so  aber  ir  f.  g.  der    15 
grevin  zu  Tierstein  nach  besag  des  letsten   vertragks  dise  zehen  jar  zu 
lypgeding    verfallen    unnd    unns    glich    wie    ir    widemb    ziistendig   sind. 

Zu  dem  vierden:  das  ir  W  ^^.  unns  bczale  die  vier  tusend  guldin 
houptgutz,  so  sy  wyland  herrn  grave  Heinrichen  zu  Thierstein  seligen 
in  krafft  des  letsten  vertragks  ze  bezalen  schuldig  pliben  ist,  ouch  unns  20 
die  farende  hab,  so  im  schlosz  Pfeffingen  inventiert,  inhendig  mache, 
ouch  sich  von  wegen  der  brieffladen,  die  irer  gnaden  vorfaren  in  der 
grevin  zu  Thierstein  hoff  für  sich  selbs  on  eins  raths  verwilligen,  eignen 
gewalts  entwert,  mit  unns  vertrage,  dann  wir  hierin  lengcr  nit  mögen 
gespannen  stan.  25 

Zu  dem  letsten  sollend  unnsere  botten  irn  f.  g.  unnd  deren  capittell 
witter  furhalten:  Unns  zwifle  nit,  ir  f.  g.  unnd  deren  capittell  habend 
noch  unvergessen,  wie  truwlich  ein  ersamer  rath  der  stat  Basel  bitzhar 
ob  der  wirdigen  stifft,  ouch  deren  landen  unnd  lütten,  gehalten,  wie 
ernstlich  ein  stat  Basel  in  vergangener  purischer  uffrur  zwuschen  unserm  30 
g.  h.  und  deren  underthanen  gehandlet,  die  undcrthanen  wider  in  ge- 
horsame procht,  ouch  ettliche,  damit  die  der  stifft  nit  abgezogen,  zu 
handthabung  derselben  in  iren  schirm  unnd  burgkrecht  uff-  unnd  an- 
genomen,  darzü,  wie  truwlich  ein  e.  rath  ob  den  herren  vom  capittell 
in  gemalter  uffrijr  unnd  siderhar  gehalten,  sy  by  dem  iren  geschützt,  35 
geschirmt  unnd  denocht  von  solchen  costens  wegen,  desz  ein  statt  Basel 
nit  wenig  der  geistlichen  halben  erlitten,  noch  dhein  beschwerd  uff  sy 
erlegt  haben,  das  alles  inen  vvol  wuszend. 

Unnd  so  wir  glich  der  dingen  nit  gedencken,  weiszt  ir  f.  g.  unnd 
dero  capittell  noch  wol,  mit  wasz  truwem  ernst  wir  unns  nach  ergangener   40 
unnser    unruow    das    bistumb,    die  stifft  unnd  stifftsverwandthen   unzer- 


Nr.   /7/.  1529   Oktober  20.  163 

schrentzt  b}'  dem  iren  ze  handthaben,  ze  schützen  unnd  ze  schirmen, 
so  montUch  by  irn  f.  g.,  so  ouch  gegen  den  herren  vom  capittell  schrifft- 
Hch  erbotten.  von  irn  f.  g.  gnedige  anntwort  empfangen,  das  sy  die 
stifft  handthaben,  ein  statt  Basel  nit  veruntriivven,  sonder  unns  selbs 
5   vor  schaden  warnen  wolle,  desz  wir  irn  g.  vertruwen  sollen. 

Glichergestalt  habend  unns  die  herren  vom  capittell  fruntliche 
antwort  geben  unnd  insonderheyt  nach  fiirgenomener  enderung,  in  gutt- 
liche  handlung  mit  unns  kommen,  guttliche  tag  geleistet  unnd  noch  gar 
dhein  anntwort,  deren  sy  sich  beschweren  können,  von  unns  empfangen. 

10  Zu    dem     allen    so    sye    vorlangest    in    der    gutlichen    handlung 

zwuschen  irn  f.  g.  unnd  deren  capittell  an  einem  unnd  uns  am  andern 
theyl,  vor  glichen  zusetzen  furgenomen,  im  zwelfften  artigkell  abgereth, 
das  der  kylchen  kleynot,  zierden  unnd  guttere  inventiert  pliben,  aber 
der  thumbherren  vatterlich  unnd  mutterlich  gut,  farende  hab  unnd   was 

15  nit  kylchen-gutter,  sollenn  darin  nit  vergriffen  sin.  Deszhalben  wir  unns 
weder  gegen  irn  f.  g.  noch  den  herren  vom  capittell  gantz  dheiner  un- 
truw  unnd  sunderlich  nit  verstehen,  das  sy  der  thumbstifft  das  ir,  so 
bedachter  capittellherren  weder  vatterlich  noch  mutterlich  erb  ist,  ouch 
uff  ire  erben  nit  got,  hingefurt  hetten. 

20  So  habend  doch  die  herren  vom   capittell  der  Hohen  stifft  Basel 

über  unser  fruntlich  erbieten,  unangesehen  des  abscheids  erst  gemelt, 
in  hangender  guttlickeyt  unnd,  alls  wir  achten  müszen,  nit  on  irer  f.  g. 
vorwüszen,  die  thumbstifft  zu  Basel,  unnser  mutterkylchen,  in  ein  frombd 
bisthumb  transferiert,  unnd  unns  mit  solcher  transzlation  unser  mutter- 

25  kylchen,  ouch  der  gerechtigkeytten,  so  wir  an  lyhung  der  pfrunden  im 
monster  haben,  mit  eigenem  gewalt  one  recht  entsetzt,  darzü  unnsere 
armen  durfftigen  der  gestifften  allmüsen,  so  man  zu  Basel  und  nit  zu 
Fryburg  usztheylen  solte,  beroupt. 

Sy    habend    sich    ouch    deszen    nit  settigen  lassen,  sonder  habend 

30  sy  unnser  mutterkylchen  unnd  thumbstifft  ire  brieff,  sygel  unnd  gewar- 
same  umb  unnd  über  der  stifft,  zinsz,  gult  unnd  zehenden  sagende,  heim- 
lich in  hangender  sachen  wider  alle  recht  und  billicheit  entwert,  hingefurt 
unnd  also  die  mutterkylchen  mit  dieneren  des  gottlichen  wortes  und  der 
heiigen  sacramenten  unversehen  verlassen,  darzü  dem  buw  das  sin,  damit 

35   die  kylchen  in   eeren  solle  gehalten  werden,  entfurt  unnd  hingenomen. 

Dadurch    syend    wir    verursacht,    alle    der    stifft    zehenden,    zinsz, 

rennt  unnd  gulten,  in  unnser  oberkeyt,  statt  unnd  landschafft,  gelegen, 

zu  verhefften,  gedencken  ouch  den  herren  vom  capittell  die  vor  usztrag 

unnser  spennen  nit  vervolgen  ze  laszen. 

4"  Diewyl   nun  ir  f.  g.  unns  die  stifft  unzerschrentzt  ze  behalten  unnd, 

wo  etwasz  untruw  (alls  dise  nit  die  kleinste  ist)  derenhalb  vorhanden, 


104  15^9   Oktober  20.  Nr.  174. 

iinns  davor  zu  wariuMi  zugcsaj^t,  oucli  die  hcru-n  \oni  ca|)ittcll  mit 
solcher  entwcruiii;  wider  recht,  usz  gehörten  Ursachen,  uiil)illich  geliaiullet, 
sollenil  unnsere  hotten  begeren,  das  ir  f.  g.  sanipt  deren  capittellbruderen 
alle  unnd  jede  entwerte  brieff  uniul  i^ewarsanie  bedachter  stifft,  unnser 
nuitterkvlchen,  in  acht  tagen  on  telen  alhar  inn  die  statt  Basel  bekeren  5 
unnd  unns  der  entsetzten  leehenschalTten  restituieren,  darzu  dem  buw 
und  den  dienern  der  kylchen,  damit  wir  die  underhalten  mögen,  das 
ir  vervolgen  lan,  dan  wir  vor  solchen,  ouch  vor  bekerung  der  brieven 
und  leehenschatften  gutlichs  nutzit  witters  mit  inen  handlcn  werden. 
Unnd  ob  sy  ditz  beger  erstatten  wollen  oder  nit,  unnscrn  botten  on  10 
Verzug  antwort  geben,  unns  dennoch  furer  haben  ze  haltenn. 

Diszen  furtrag  sollend  die  botten  in  vorgehördther  masz  anzeigen, 
den  beschlusz  nit  ruher  an  die  hand  nemmen,  sonder  der  antwort  hierüber 
warten  (dasz  beschicht  der  ursach,  damit  unnsere  herren  die  wal  haben, 
das  sy  nochmalen  mit  ruhe  ein  gegenpfand  innemen  oder  sich  on  ver-  15 
wysz  milter  in  handell  schicken  mögen).  Doch  so  ist  sonderlich  hieby 
geratten,  das  nut  desterminder  die  kriegsherren  mit  allem  ernst  über 
disen  handel  sitzen  unnd  rathschlagen  sollen,  ob  wir  je  ein  gegenpfannd 
innemmen,  wie  das  zu  wegen  gepracht  werden  möchte,  damit  wir  nit 
umb  eins  kleinen  willen  das  gantz  land  in  andere  schedlichere  hend  20 
brechten.    Das  soll   den   kriegsherren  bevolhen  sin. 

Aber  den  houpthandell  belangen,  ob  der  bischoff  unnd  das  capittell 
die  Sachen  verziehen,  sich  umb  disen  furtrag  antwort  ze  geben  bedanck 
nemen  weltenn,  sollend  unsere  botten  ernstlich  widerfechten  unnd 
trungenlich  begeren,  ob  sy  unnser  begeren  erstatten  wollen  oder  nit,  25 
sich  ze  entschliessen  unnd  sagen,  wie  sy  on  solche  antwort  nit  heim 
komen  dorffen. 

Wurde  aber  der  bischoff  unnd  das  capittell  antworten  unnd  nemb- 
lich    der  bischoff  sagen,    wie   unser    anforderung    an  sin  gnad,   wie  vor 
stat  beschehen,  in  veranlaszter  guttlichke3't  onentscheiden  hienge,  item    3° 
unnd    das   das   capittell    das   ir   hinweg   gefurt   unnd   darumb   dhein  be- 
kerung thun  sollen   etc.,  dann  sollend  unsere  botten  anzeigen : 

Wiewol  nit  on,  ir  f.  g.  unnd  wir  syend  in  etwasz  guttlicher  hand- 
lung  gestanden,  aber  diewyl  die  capittellherren  über  die  abgeredthen 
mittell  neben  irem  vatterlichen  gut  ouch  die  kylchengutter,  zinsz,  ze-  35 
henden,  brieff  unnd  sygell  hingefurt  etc.,  sye  unns  denselben  anlasz 
furer  ze  halten  ouch  nit  gemeint,  wollend  unns  ouch  hiemit  bezugt 
habenn,  furohin  in  sollich  guttlickeyt  dhein  willen  gegeben  haben,  unnd 
so  wir  dann  rnit  dheinen  fugen  dem  gemeinen  gut  das  sin  lenger  mö- 
gend uszligen  lan,  solle  ir  f.  g.  unser  beger,  wie  vor  gemeldet,  erstatten.    40 


Nr.  iy§ — iy6.  iß 2g  Oktober  21.  165 

Doch  wollend  wir  den  hotten  gewalt  geo-eben  han,  wenn  iinns 
der  bischoff  die  brieff  umb  die  fünfthalb  gl.,  obstand,  sampt  dem  kouff- 
brieff  umb  Ryehen  uffrichtet  unnd  mit  den  brieven  über  das  dorff  Ryehen 
ze  handen  stellt,  deszglichen  der  grevin  widemb  oder  lypgeding,  welches 
5  ir  gnad  will,  jetz  zallt,  das  dann  unsere  botten  alein  umb  die  übrigen 
vier  tusend  gl.  farende  hab,  wydemb  oder  lypgeding,  welches  nit  bezalt 
wirdet,  unnd  umb  die  entwerten  brieffladen  vernere  gütliche  handlung 
bewilligen  mögen. 

Aber  mit  den  thumherren  sollend  sy  entlich  beharren,  das  alle 
10  entwerte  brieff,  darzu  wir  der  lyhungen  restituiert  werden  etc.,  dann 
wasz  sy  entwert,  ist  nit  iren,  sonder  gehört  es  der  stifft  zu. 

Original.   SL-A.  Basel,   Bischößiche  Ha7idlung  O  J,  bl.  6 — g. 

175.  if;2g  Oktober  21. 
Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  an  den  bischoffen 

«5   zu  Basel. 

Wir  haben  mit  u.  f.  g.,  ouch  deren  cappittel  Sachen  halb,  wie  u.  g. 
vernemen  werden,  ze  handien,  und  damit  solichs  dester  statlicher  be- 
schechen,  gelangt  an  u.  f.  g.  unser  gantz  trungenliche  bitt,  sy  welle  ire 
cappittelbruder  gemeinlich  oder  zum  wenigisten  etliche  von  inen  in  ir 
20  aller  namen  mit  gwalt  by  u.  g.  zii  Telsperg  uff  Simonis  und  Judae  ze 
erschinen  vermögen.  So  wellen  wir  unser  botschaft  ouch  dahin  ver- 
ordnen und  morndes  fruger  tagzit  u.  g.  unser  anligen  zusampt  der  ant- 
wurt,  das  bäsem-ampt')  betreffenn,  erscheinen  lassen...  Datum  dons- 
tags  den  xxi.  octobris  a"^  etc.  xxix. 
25  Kopie.   St.-A.  Basel,   Bischößiche  Handlimg  0 14.  —   Entwurf,  ebenda : 

Missivefi  A  2g,    bl.  16 1  v.   —    Weitere  kopie:  General- Landes- A.  Karls- 
ruhe,  Akte?i  Domstift  Basel,  fasz.  30 1,   bl.  21, 

176.  152g  Oktober  21. 
Urfehde:    Hans  Treger,    von  Lanser,    usz   miner   herren  ämptern, 

30  ein  junger  büb,  der  widertouffer. 

Diser,  nach  langwiriger  gefengknusz,  darin  er  zum  teil  uff  dem 
inneren  Eschemerthor,  die  uberige  zyt  im  Eselthurn  gelegen,  hat  er 
sich  ze  jungst  ze  schweren  begeben,  und  uff  donstag  den  xxr.  tag  octobris 
hat  er  zuvor  sinen  irthumb  desz  widertouffs,  darin  er  gelegen,  bekendt 

35  und  denselbigen  mit  allem  sinem  Inhalt  als  ein  verfürische,  schedliche, 
unchristenliche,  irrige  sect  in  massen,  wie  ouch  andere  widertouffer 
gethon,  ledig  und  losz,  frywilligklichen,  öffentlich  widerrüfft  und  nach 
disen  dingen  die  artickel  in  m.  h.  nuwen  Ordnung  begriffen,  die  wider- 


175.  ^)  Missiven:  besen-ampt. 


1  (■>(')  /j-?y   Oktober  22.  Nr.   lyj     ijS. 

tiHitfor  hclaii<icii,  niil  licitorcMi  worUn  ult"  iniiu  cU'sz  notariell,  xorcr- 
lütoruiii;,  muli  das  er  der  oherlceyt  \\\\(\  m.  Ii.  x'öj^tcn  hoKen  und  ver- 
holten in  ootliclien,  biiiiclien  dinj^on  wolle  gehorsam  sin  sanipt  gemeiner 
urfecli   in  bester  torni   by   pen   des  swcrts  j^cschworen. 

Ilans   Henrich   I'\)r(miill(M'  ss.      5 
St.- A.  Basel,   Ralshuchcr   0./,  s.  j^ö. 

177.  iS2g   Oktober  22. 
Adelberg"  Meygcr,  burgernicister  und   rath   der  statt  Basel,  an  das 

rcgiment  zu  Ensisheini. 

Wiewol   unns  gar  nit   zwivelt,  ir  liabciid   unnsern  stilTten,  clostern    10 
uniul  gützliusern  Ire  zinsz,  zehenden  etc.  lut   uszgangenem  mandats  ent- 
schlagen, jedoch  begegnet  unserm  Schaffner  zu  sant  Allian  zu  Hapscn 
unnd    andern    orten,    da   er  dem  gotzhusz  sine  zinsz  und  zehenden  in- 
zeziehen  bevelch  hat,  das  die  armen  lut  anzeigen,   wie  inen   noch  nutzit 
entschlagen,    sonder    sye    der  vermeint  probst    zu   Bussiszheim  by  inen    15 
gsin   und  angezeigt,  wie  ir  iniie   (\^on  wegen  das  er  dem  alten  probst 
zu  sant  Alban  sin  gerehigkeit  abkoufft)  inn  erstgemelter  unnser  probsty 
sant  Albanns  zinsz  und  zehenden,  im  furstenthumb  gelegen,  ingesetzt, 
ouch  die  inzenemen  briefflichen  schin  gegeben;  daruff  er  mit  den  armen 
lütten  so  vil  gehandlet,   das  sy  sich   und  uwern  bevelch,  unserm  gotz-    20 
husz    das   sin   volgen    ze  lassen,  sperren  etc.     Diewyl  unns  nun  gar  nit 
zwivelt,  dann  das  ir  bedachten  vermeinten  probst  zu  Bussiszheim  gantz 
nit  ingesetzt,  sonder  er  solche  reden  erdacht,  ouch  wir  mit  ime  nutzit 
ze  schaffen  unnd  gar  nut  geliehen  haben,  so  langt  an  uch   unnser  gantz 
fruntlichs  begern,  ir  wellend  demselben  probst  zu  Bussiszheim,  desz  gotz-    25 
huses  zu  sant  Albans  zinszen,  zehenden  und  nutzungen  im  furstenthumb 
stillzestan,  sich  deren  nit  anzenemen,  schrifftlichen  bevelch  geben  unnd, 
damit  unnser  geordnette  pfleger  durch  den  Schaffner  dem  gotzhusz  dass 
sin  inbringen  und  den  zinszlutten,  das  ir  die  hefft  entschlagen,  gloub- 
lichen  anzeigen.    Mögend  unns  by  disem  botten   der  uszgangener  man-    30 
daten   eins,  mit  furgetrucktem  secretem  bevvart,  so  furnemblich  die,  so 
dem    gotzhuse   zu   sant  Alban    zinsz   oder    zehenden  ze  geben  schuldig 
gestellt,  [by  disem  botten]  zuschicken,  sich  dessen  gepruchcn  mögen  .  .  . 
Datum  fritags  den   xxii.  tag  octobris  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,   Missiven  A  2g,   bl.  161  v.  35 

178.  ^529   Oktober  22. 
Peter  Rych  von  Rychenstein,  custer,  unnd  Cornelius  von  Liechten- 

fels,  schulherr,  beyd  thumbherren  der  stifft  Basel,  an  thumbprobst  und 
capitel   der  meren  stifft  Basel. 


Nr.   lyg.  i^2g   Oktober  22.  167 

Als  wir  in  Sachen,  darumb  ir  uns  bevclch  geben,  uff  hüdt  hie  zu 
Telsperg  gewesen,  haben  die  von  Basel  ein  ylenden  potten  mit  einer 
schriffc,  deren  copy  wir  üch  ingeschlossen  zusenden,  allhcr  abgefertiget; 
daruff  unser  gn.  herr  mit  uns  zu  rath  worden  und  us  bewegenden  ur- 
5  Sachen  inen  den  tag  bisz  uff  andern  tag  novembris  erstreckt  und  sel- 
bigen gon  Pourntrut  gesetzt.  Dwyl  dann  wir  achten  mochten,  bemelte 
tagleistung  uns  capitulariter  ouch  belangen  mog,  wollten  wir,  nämlich 
ich,  Peter  Rych  etc.,  zu  sant  Ursitz,  und  Corneli  von  Liechtenfels,  zu 
Munster,    mittler    zyt    verziehen    und    uff  benampten    tag   zu   Pourntrut 

10  erschinen,  mitt  fruntlichem,  vlyszygem  beger:  ir  wollen  yemants  mer 
von  uch,  zu  uns  by  unserm  gn.  hern  uff  gedachten  tag  zu  erschinen 
ouch  verordnen,  und  insonderheit  wer  unser  gantz  gut  beduncken,  unser 
lieber  herr  und  capitelbruder,  der  thumbprobst,  sampt  noch  einem  oder 
zweyen  verordnet  wurde.   Dann  es  haben  uns  die  gemelten  von  Basel 

15  die  zins  von  den  vier  stetten  am  Wechsel  verpotten,  des  presentzers 
knecht  untz  on  ir  bevelch  ze  handien  in  gelübd  genomen,  unsere  ze- 
henden in  der  Kleinen  statt  glych  wie  die  in  der  Groszen  gespert  und 
die  wyn  in  die  Carthus  gelegt;  dessglichen  wollen  die  von  Rinach  weder 
gemeinem  capitel  noch  mir,   dem   von  Liechtenfels,   als  rectori,   etzwas 

20  zehenden  volgen  lassen,  und  boszern  sich  unsere  sachen  von  tag  zu  tag. 
Haben  wir  darfür,  es  sige  vilicht  vorhanden,  solcher  zehenden  halb  ouch 
gehandlet  werde;  darumb  von  noten,  dapfer  darzu  ze  ordnen.  Wollen 
in  dem  allem  bevelch  geben,  wie  üwer  meinung  sige,  die  verordneten 
handien  sollen;  als  vil  dann  an  uns  ist,  wollen  wir  solchem   üwerm  be- 

25    velch  gutwillig  nachkommen.  —  Datum  Telsperg  xxii.  octobris  anno  etc. 

XXVIIII, 

Orighial,  mit  2  aufgedr.  verschlußsiegebi  ?i?id  dorsalvermerk  cito,  cito, 
presentate  lune  ante  Simonis  et  Jude.  General- Landes- A.  Karlsruhe, 
Akten  Domstift  Basel,   fasz.  301,   bl.  22. 


3°   179.  i^2g   Oktober  22. 

Thumbprobst  und  capitel  —  den  officiaten:  dem  puwmeister 
Haussen  Verbern,  caplan  der  stifft  Basel,  dem  presentzer  Haussen  Lieb, 
caplan  der  meren  stifft  Basel,  dem  schaffner  .  .  .  Lorentzen  Losz. 

Von   wegen  des,    das  wir  euwers  berichtz  yetzmoln  betorffen,  ist 
35    unser  bevelch,    das  ir  so  baldist    ir  dz  wol  thun  unnd   fuglich  schicken 
mogenn,    uch   alher   zu    uns  gen  Friburg  verfugen  unnd  nit  ussen  bly- 
benn  .  .  .     Datum   uff  fritag  noch  Lucc  anno  xxix. 

Efitwurf.    General- La?ides-A.  Karlsrtihe,     Copialbuch    nr.   22=^    (iß2(j), 
bl  56. 


1(53  tS^9  Oktober  22— 2j.  Nr.  iSo-iSi. 

IgQ  ^529   Oktober  22. 

Urfehde:   Nicolaus  Kantus,   der  biiclibiiulcr,  hurocr  zu  Basel. 

Dwvl  disor  wider  ni.  h.  oidnun«;  und  verbot  mesz  zu  laiul  gehört 
und  er  darumb  vor  in.  h.  fürostellt  worden,  1  Ib.  biis  ze  bczalen,  hat 
er  gedachten  herren  hochtragende  wort  daran  geben,  naniblicli  gesagt: 
er  habe  mesz  gehört  und  wolle  noch  merh  hören  etc..  Deszhalb  ingclegt 
worden  und  uff  hüt,  fritag  den  xxii.  tag  octobris,  gnedigklich  ledig 
o-elassen,  hat  geschworen  gemeine  urfech  in  aller  bester  form  by  pen 
desz  swerts.  Hans  Henrich  I'^ortmuller  ss. 

St.- A.  Basel,  Ratsbüehcr  O  4,  s.  36. 


10 


|g|  15^9   Oktober  23. 

Kun.  mt.    zu    Hungern    und    Bohem    etc.    stathalter,   regenten  und 
rate  inn  Obern  Elsas  aji  burgermeister   und  rat  der  statt  Basel. 

Ewer  schryben,  uns  by  dysem  ewerm  potten  gethon,  dorynnen  ir 
erstlichen  ermeiden,  wiewol  euch  gar  nit  zwivelt,  dann  das  wir  ewern  stiff-  15 
ten,  clostern  und  gotzhusern  ire  zinsz  und  zehenden  etc.  lut  usgegangner 
mandat  entschlagen,  so  begegne  doch  ewerm  schaffner  zu  sant  Alban 
zu  Habsheim  und  an  andern  orten,  do  er  dem  gotzhus  sine  zynsz  und 
zehenden  yntzuziehen  bevelch,  das  die  armen  leut  antzeigen,  wie  inen 
noch  nichtzit  entschlagen,  das  auch  der  jetzig  probst  zu  Buessiszheim  20 
by  inen  gewesen  und  zu  erkennen  geben,  wie  wir  in,  von  wegen  das 
er  dem  alten  probst  zu  sant  Alban  sein  gerechtigkeit  abkaufft,  inn  be- 
melter  probsty  sant  Alban  zinsz  und  zehenden,  im  furstenthumb  gelegen, 
gesetzt,  auch  die  eyntzünemen  briefflichen  schyn  gegeben,  doruff  der 
mit  den  armen  leuten  sovyl  geredt,  das  sy  sich,  on  unsern  bevelch,  25 
dem  berurten  gotshus  das  syn  volgen  zu  lossen,  sperren  sollen  etc., 
haben  wir  alles  inhalts  vernomen.  Und  geben  euch  doruff  hynwider 
zu  versteen,  das  wir  an  alle  ort  und  end,  da  den  vylgenanten  styfften, 
clostern  und  gotzheusern  inn  unser  verwaltigung  zynsz  und  zehenden 
vorgehalten  worden  seyn  sollen,  wie  uns  dann  die  hievor  von  ewern  30 
rats-  und  sandtpotten  inn  geschrifft  übergeben  und  lut  des  vergryffs, 
der  neben  dem  jüngsten  abscheyd  mit  ewern  gesanten  abgeredt  und 
gemacht,  auch  zugestelt,  geschigkt  und  verkünden  lassen  haben;  dasz 
aber  dieselbig  des  gotzhus  sant  Alban  halben  zu  Habsheim  nit  beschehen, 
ist  darumben  underlassen,  das  wir  nit  wussen  gehapt,  das  gemelt  gotz-  35 
haus,  diewil  das  inn  angezeigtem  zedel  nit  wither,  dann  von  des  ze- 
henden wegen  zu  Utingen,  inn  Altkilcher  ampt  gelegen,  gemeldet  worden, 
ichts  von  zynsen  oder  zehenden  des  ends  fallende  gehept.  Domit  ir 
aber  befunden,  das  an  dem,  sovyl  wir  uns  obberurts  abscheids  halben 
verwilliget  haben,  dhein  mangel  sein  solle,  das  auch  das  widerspyl  des   40 


Nr.   182  — i8j.  i^2p   Oktober  23 — 25.  1Ö9 

jetzigen  probsts  zu  Buesziszheym  furgeben,  wo  anders  der  dasselbig 
lut  ewers  schrybens  gethon,  die  vvarheit  ist,  so  wellen  wir  nachmalen 
solich  verkünden,  daselbsthyn  gon  Ilabsheim  auch  thun,  dormit  sich 
jemanten  der  enden  uff  uns  ustzuziehen  oder  zu  weigern  hab  ;  welches 
5  wir  euch  uff  das  obgemelt  uwer  schryben  guter  meynung  und  im  besten 
nit  verhalten  wollen.  Datum  Ensisheim  den  xxiiiten  tag  octobris  anno 
etc.  XXIX. 

Original,  mit  aufgedr.  verschlußsiegelti  und  miterschrieben  H.  Y.  v.  Gil- 
genberg,  rittcr,    stathalter.     St.-A.  Basel,    Klöster  insgemein  Dl. 

10   182.  1 52g   Oktober  2j. 

Aus  den  zvochetiausgaben  sampstags  noch  Luce. 

Bottennzerung:    Item    ix  Ib    xv  ß    habend    Rudolff  Super,    Joder 

Brannd    unnd    der    ratschriber    uff   dem    ritt   gon  Enszheim    verzert.  — 

Item  XX  Ib  xii  ß  vi  d  habenn  her  Jacob  Meiger  unnd  Joder  Brannd  uff 

15    tag  Badenn  verzert,  verletzt  unnd  umb  den  abscheid  usgebenn. 

Senndbrieff:    Item  xii  ß   gönn  Friburg.    —    Item   x  ß   gönn  Ensz- 
heim. —   Item  X  ß  aber  gönn  Enszheim.  — 
St.-A.  Basel,  Fifiafiz  G  14,  s.  1113. 

183.  132g   Oktober  23. 

20  Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  an  Zürich. 

Uff  hut  datum  hatt  unser  stattschriber,  den  wir  von  wegen  des 
cristlichenn  burgrechlens,  so  ein  ersame  statt  Straszburg  mit  uch  und 
deneti  von  Bern  unnd  unns  anzenemen  understand,  gon  Straszburg  ab- 
gevertigt,  was  er  by  denselbigenn  gehandlett,  geoffnett;  unnd  wywoll 

25  dy  sach  unnsers  bedunckens,  got  dem  almechtigenn  sinem  heylsamen 
wortt  zu  furdrung,  ouch  unns  unnd  den  unnseren  zu  wolfart,  zu  guttem 
end  procht,  jedoch  so  wyl  unns  zu  noch  hocherem  furstant  unnd  ein- 
trechtikeit  für  gut  ansechenn,  das  wir  unns  zuvor  noch  einmoll,  ob  dy 
sach  an  dy  gmeinden  procht  wurt,  gentzlich  zu  vereinbarenn,  zusamen 

30  verfuegen.  Deshalb  an  uch  unser  ernstlich  bitt  unnd  beger,  das  ir  euwer 
treffeliche  ratzbottschafft,  uff  nehst  komenden  sontag  den  xxxi*^'»  octobris 
zu  Arow  zu  nacht  an  der  herberg  zu  sin,  von  der  sach  entlich  ze  reden, 
verordnen  wellen,  da  wir  achten,  euwer  und  unnser  Eidgenossen  von 
Bern,    den  wir  glich   wy  uch  geschriben,    die  jere  sampt  der  unnseren 

35    ouch  aldo  haben  werden,  wellen  im  besten  umb  gott  zu  lob   (der  uch 
seliclichen  in  seinen  gotlichen  gnaden  zu  enthalten  geruch),  als  es  be- 
schicht  von  unns,  vermercken.  Datum  den  xxv*«"  octobris  anno  etc.  xxviiii. 
Entwurf,    tnit   dem   ?iachsatz:    Glicher   wysz    werd    den    von   Bern   ge- 
schriben.  St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,   bl.  243  V.   —   Regest:   Abschiede 

40  bd.  IV,   abtlg.   I  b,   ?ir.  212,   beilag e  zu  a. 

Basler  Refoi  mationsakten,  IV.  «q 


1  ,i>  ij29   Ol-tohtr  23.  Nr.   184—18^. 

184.  ^5^9  Oktober  ^5. 

(".  Schallcr  .  .  .    Pol  er   lUilzcnii,  stattschribcni  /u   Slraszburf»;. 

1)\'  sacli  des  burgrccIUciis  halb  hab  ich  iitT  hut  dalum  luacJi  meiner 
durc'n  kranckheit  unterwegs  verzögerten  rückkehr  aus  Straszburgj  «^e- 
otfiiett  uniul  gctclt  \w\\\  herrn  wol.  \\y  es  «^^csctzt,  wcrdcntz  ouch  zu  5 
joreni  tc>'l  also  plibcn  laszenii;  haben  aber,  doiuit  sy  d_>'  andren  zwo 
stett  destcr  basz  berichten  können,  einen  tag-  uff  nehst  körnenden  son- 
tag  gen  Arow  beschriben,  gütter  hoffnung,  s}'  werdentz  auch  also  pHben 
hiszenn  unnd  ein  furgang  gwinnen. 

Des  Turckens  hall)  hatt  man  ein  grosz  niitl}(len  mit  den  .  .  .  leulen,  10 
so  in  der  statt  Wien  unnd  lantschafft  sind,  unnd  ist  der  Eytgnoschafft 
oder  niynen  herren  gar  nichts  geschriben  worden;  verstand  aber  woll, 
wer  ettwas  begertt  wordenn,  s\'  wurden  nit  C^y  letsten  sin  gwesen. 
Dwyl  in  aber  nichts  geschribenn,  soll  ouch  nyemans  ungeladen  zur 
hochzeit  komenn.  15 

Es  lout'fen  vyl  knecht  usz  der  Eytgnoschafft  zu  denn  Venedigeren, 
dy  sy  alle  annemenn,  unnd  ist  OiV  sag,  das  sy  ouch  \y\  Dürcken  by 
innen  haben  sollenn  .  .  .  Hand  ir  ettwas  nüwes  des  Turcken  halb, 
schriben  unns.   Datum  den  xxv.  octobris  anno  etc.  xxviiii. 

Orighial.   Stadt- A.  Straßburg  AA   iSoS,  —    Druck:   Politische  Corre-    20 

spo?idenz  bd.  I,  nr.  6~  l .  —  Regest:  Strickler  bd.   V,  nr.  6ß. 


185.  ^529   Oktober  2ß. 

Thumbprobst,  senger  und  capitel  an  Peter  Riehen  von  Richen- 
stein,  custer,  und  Cornelien  von  Liechtenfels,  schulherrn,  thumbherren 
der  Hohen  stifft  Basel.  25 

Als  wir  ungeverlich  yetzt  bi  funfftzehen  dagen  uch  zur  sach,  die 
Jurisdiction  belangendt,  uff  beger  unsers  gnedigen  herrn  deputiert, 
habenn  wir  anhudt  datum  ein  ze  gar  slechtz  schriben  empfangen  on 
allen  bericht  der  sachenn,  wie  und  was  insonders  gehandlet,  allein  mit 
bloszen  worten,  jo,  ir  heben  by  denen  Telsperg  kein  volg  gefunden  30 
unnd  dann,  das  ir  uff  deren  von  Basel  gethan  schriben  sambt  unserm 
gnedigen  herrn  geratslaget,  inen  von  Basel  ein  dag  als  uff  den  andern 
novembris  zuzeschribenn  etc.,  unnd  ab  dem  nit  wenig  miszvallenn 
genomenn,  hetten  wol  geacht,  ir  als  unser  deputaten  noch  verendung 
der  geschefften,  darumb  ir  abgefertigt,  widder  zu  uns  kommen  unnd  35 
selb  relation  gethan  unnd  denen  dingen,  so  daglich  und  soviel  manig- 
faltig  vorfallen,  vorab  ir  von  Liechtenfels  als  stathalter  uszgewartett  (!). 

So  viel  dann  die  arglist  deren  von  Basel  belangendt,  ist  wuszen- 
lich,   wie  die  von  Basel   unns  das  unnser  nemenn,  begwaltigen,  das  wir 


Nr.   i86.  i^2g   Oktober  25.  l7l 

nun,  wann  inen  gelegen,  dannocht  inn  hcndlenn,  da  uns  onkundtbar, 
was  die  sygent,  geneigt,  yemander  ze  deputirn,  ist  nit.  Mögen  doch 
liden,  so  doch  ir  on  unser  bevelch  uch  so  wyt  der  dags  ernennung 
halb  ingeloszen,  das  ir  desselben  dags  zu  Porntrut  erschinen,  ze  ver- 
5  nemen,  was  aldo  woU  gehandlet  oder  furgenomen  werden,  unnd  aber 
gantz  nit  habenn,  das  ir  zu  einichen  dingen,  darby  der  stifft  nochteil 
zu  ersorgen,  von  unsern  wegen  bewilligen  unnd,  so  bald  dann  ist,  das 
derselbig  dag  zu  end  kompt,  wollen  wir  uch  bi  uwern  pflichten  ervor- 
dert  haben,  alhar  on  allen  Verzug  ze  kommen,  domit  unnd  wir  uns  die 

10  zit,  so  eben  bitz  zu  unserm  dag  kurtz  sin  wurdet,  mitler  weil,  was 
unser  fruntschafft  unnd  denen,  so  beschriben,  furzedragen  und  was  auch, 
waruff  ze  handien,  beroten  und  verfaszen  mögen,  wie  unnsere  Sachen 
sich  anloszen  .  .  . 

Unnd    namblich   so    haben    die    von  Basel   jetzt    bi  kurtzen  dagen 

15  der  amptluten,  als  cottidianer  und  presentzers,  an  weit  zu  Basel  be- 
schickt und  die  befragen  loszen,  ob  sie  nun  furthien  in  denselben 
emptern  inen  dienen  wollen.  Wo  nit,  das  sie  dann  alles  innemens  von 
wegen  derselben  empter  stillston  unnd  die  huser  rumen  sollen  etc. 
Deren  und  ander  mer  hendel  sich  für  und  für  begeben,  also  das  uwer 

20  gegenwurtigkeit  vorab  und  besonder  uwer  des  stathalters  vast  gut  und 
von  noten  .  .  .  Datum  Friburg  uff  mendag  vor  Simonis  und  Jude  anno 
etc.  XXIX. 

E7itwurf.    General- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialbnch    nr.   22§    (i^2g), 
bl.  56. 


25   186.  152g   Oktober  2^. 

Die  capläne   dechan,  camerer  unnd  senarien    sant  Johans  bruder- 
schafft a7i  Philipszenn,  bischoffenn  zu  Basel. 

Wie  so  ganntz  gnedigklich  unnd  vatterlich  e.  f.  g.  unns  hievor,  zu 
zitenn  derselbenn  thumbkilch  uffgestoszenn  und  verberget  wordenn,  zu- 

30  geschribenn  unnd  ermant,  das  wir  als  die  frommen  priester  standthafftig 
blybenn  unnd  der  stifft  anhangenn  unnd  nit  verwisenn  oder  uf  besen 
weg  füren  wolten  loszenn  etc.,  habenn  wir  als  die  gutwilligenn  unnd 
vonn  hertzenn  gernn  gethan,  mögen  auch  wiszenn,  das  wir  solichs  schuldig, 
werdenn  ouch,   das  will  gott,  hinfur  wyters  also  beharrenn  unnd  darvon 

35  nit  tringenn  loszenn  yemmer  unnd  so  lang  wir  solichs  der  narung  halb 
gethun  und  erswingen  mogenn,  namblich  singenn,  lesenn  unnd  unnseren 
stifftungenn  gnung  thim  und  obligenn.  Als  aber,  gnediger  fürst  unnd 
her,  hienebenn  ouch  ist,  das  ein  stat  Basell  unns  inn  unnser  bruder- 
schafft unnd  anderer  embter  zins  unnd  zechenden  grifft,  unns  derselbenn 


172  1329  Oktober  25.  Nr.   iSy. 

lutzcl  p^creicht  oder  inn<janp:en,  deren  oucli  ulT  r  C  <;.  cbcmi  ein  ont 
tlieil  \-crseszen,  wie  dann  unil  (uu-li  nf  andern  Idiann  uniul  nia<;  usz- 
t(.\\  luni^"  solicher  gefellen,  wie  vorliien  under  unns  unnd  unnser  niitbruder 
von  caplanen  beschelienn,  liinfiir  nit  wol  also  beharret  werdenn,  unnd 
stot  zu  ersorj^enn  unnd  darut",  wo  e.  f.  j;.  uniul  andere  nit  zaicnns  halb  5 
unnd  etzwas  furdersamer  damit  sin,  chis  etthch  imnd  der  nierer  theil 
unnser  nit  by  dem  stiftt,  not  unnd  armut  hall),  blybenn   mochtenn. 

Dwill  dann  e.  f.  g-.  trostlichem  schribenn  unnd  erbieten  noch  wir 
uns  \e  nit  versehenn,  das  sie  einer  solicher  zertrennung  ursach  sin 
werd,  durch  ir  nit  zalen  unnd  uftcndthalt,  bittenn  wir  die  nochmolnn  'o 
gantz  underthanigklich  unnd  zum  hochstenn  wir  mogenn,  sie  well  inn 
bedacht  der  schuldige  pflicht,  darmit  die  gegenn  unns  verstrickt,  unnd 
dann  ouch  des,  so  usz  irem  witer  verziehen  gevolgenn  oder  endtsten 
mocht,  gnedig  unnd  ernstlichs  innsehenn  thun,  ob  unnd  an  sin,  damit 
unnd  unns  unnsere  zinns,  die  v^erfallen  sint,  011  lenger  uffenthalt  gericht  '5 
unnd  zalet  werdenn,  soliche  furrer  unnder  unns  und  unnser  mitbruder, 
die  caplanen,  ze  teilen  unnd  usz  dem  so  viel  dester  basz  unns  zu  er- 
halltenn  habenn  .  . .  Datum  Friburg  mondags  vor  Simonis  und  Jude 
anno  29. 

Origmal.    St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,   bd.  ly,  fir.  42.  20 

187.  152g   Oktober  25. 

Schultheis    unnd    rhat    der   statt  Bernn  an  burgermeyster  und   rat 
der  statt  Basell. 

Uff  uwer  zwyfach  schryben  ist  herr  commendur  von  Englisperg 
vor  unns  erschinnen  unnd,  nachdem  ime  uwer  meynung  furgehallten,  25 
hatt  er  sich  vyl  guttes  gegen  uch  erpotten;  das  aber  der  schaffner  die 
zinsz,  rannt  unnd  giJlt,  dem  husz  zugehörig,  und  aber  ussertthalb  uwern 
gepietten  gelägenn,  uch  nitt  zukommen  last,  tregt  herr  commendur  des 
kein  schuld.  Uch  sie  aber  woll  zu  wussenn,  das  des  ordens  capitell 
söllichs  angesachenn  unnd  gedachtem  schaffner  bevolchen  hab ;  nudt-  30 
desterminder  so  welle  er,  der  sach  zu  güttem,  den  obern  schryben  etc. 
Alls  wir  aber  von  ime  vermercken,  so  mag  der  handell  nitt  angefengt, 
noch  zu  usztrag  komen,  es  sye  dann  sach,  das  ir  Matheum  Steck,  der 
jetz  im  husz  sitzet,  vor  allen  dingen  hinweg  wysent;  wann  dann  söllichs 
beschicht,  ist  er  urpüttig,  zu  der  sach  ze  reden  unnd  unns  darinne  35 
handien  ze  lassen.  Harumb  getruwen  lieben  Eydgnossen  und  christen- 
lichen  mittburger  wellen  wir  uch  getruwer  meynung  von  uwers  nutzes 
unnd  eer  wegenn  gepatten  unnd  vermant  haben,  obberürten  Matheum 
Steck  one  verzug  ze  versännden  unnd  uch  sinen  ganntz  entslachenn. 
Das    wirt   dem    hanndell   furderlich    unnd    dienstlich  sin.    Wo  wir  dann   40 


Nr.   iSS.  r^2g   Oktober  25.  173 

demnach  mitt  tVüntlicher  underhanndlung  uch  in  disem  val  gedienen 
könnend,  werden  wir  unns  kein  mfig,  costen  noch  arbeitt  beduren  las- 
sen .  .  .    Datum  XXV*.  octobris  anno  etc.  xxix". 

Origmal,  mit  verschlußsiegcl.    St.-A.  Basel,  Johafuiiter  Fi. 

5   188.  I  :^2g   Oktober  2ß. 

Urfehde:    Marx  Krutlin,  von  Bencken. 

Demnach  diser  Marx  Krutlin  umb  siner  schweren  m3'szhandlung 
und  ubertrettung  willen,  so  er  nechtlicher  wyl  an  dem  lütpriester  zu 
Bencken  begangen,  in  m.  h.  statt  Basel  gfan genschafft  kommen,  da- 
10  selbst  veriehen  und  bekent,  das  er  und  Hans  Byrsecker  von  Leimen 
sampt  Casparn,  einem  schmidknecht,  kurtz  vergangen  tag,  als  nemblich 
uff  sontag  ungevar  nechst  noch  sant  Frenentag  zu  Bencken  im  wirtz- 
hus  by  einander  ze  abendt  zert  und  als  es  spat  und  nacht  worden, 
werend  sy  try  mit  einanderen  ze  rhat  worden,  das  sy  dem  lütpriester 
15  zu  Bencken  für  sin  husz  gon,  inn  siner  eren  ze  bescheiten,  darzü  usz 
dem  sinen  herusz  vorderen  und,  so  er  usz  dem  husz  komenn,  ze  boden 
schlahen  wolten,  es  geryedte  joch  zum  tod  oder  zum  leben.  Also 
solchen  radt  ze  volschtrecken,  syen  sye  dem  priester  für  sin  husz  gangen 
und   onangesehen,  das  sy  umb  all  Sachen  gut  recht  gegen  dem  priester 

20  hetten  bekommen  mögen,  haben  sy  doch  alle  erberkeit  fallen  lassen 
und  zewider  aller  oberkeit,  ouch  deren  gericht  und  recht,  den  priester, 
so  inn  sinem  husz  gewesen,  ein  schelmen,  ein  ketzer,  ein  Verräter  ge- 
scholten und,  damit  sy  irn  anschlag  am  pfaffen  volbringen  möchten,  den 
pfaffen  usz  dem  husz  gevorderet,  desz   willens,    so  der  priester  herusz 

25  kommen,  das  sy  inn  zu  boden  schlahen  wolten,  es  diente  joch  dem 
pfaffen  zum  tod  oder  nit.  Und  als  der  priester  nit  herusz  kommen, 
haben  sy  imm  sine  venster  zerschlahen,  so  alles  by  nacht  und  nebel 
bschehen,  und  also  in  sollichem  mutwillen  beharret,  bits  desz  priesters 
frow  umb  hilff  geschruwen,   und  als  man  zügeloffen,   weren  s}',  darmit 

30  man  iro  nit  sichtig  würde,  entloffen.  Es  hat  ouch  gedachter  Marx  wyter 
veriehen,  das  er  morndysz,  als  er  sich  besorgt,  das  dise  handlung  usz- 
kommen,  zu  desz  lutpriesters  frowen  gangen  und  iro  getrowt,  ouch  desz 
willens  gsin,  wann  der  pfaff  inn  verclagte,  das  imm  der  pfaff  undern 
grund    entrunnen   müszte.     Obivohl  er  deshalb  sclnuere  strafe  verdient, 

35  so  haben  doch  aus  gnade  m.  h.,  auch  auf  siner  swangeren  ehfrowen 
und  anderer  siner  guter  fründ  und  gunner  bitt,  bürgermeister  und  rat 
sich  gnedigklich  gegen  imm  geneharet  und  ist  deshalb  uff  hüt  mentag 
den  XXV.  tag  octobris  wider  ledig  gelassen.  Marx  Krutlin  schzvört 
einen  eid  zu  gott  dem  allmächtigen,  daß  er  m.  h.  an  das  brett  im   richt- 

40   hus    zii    Basel    xx  Ib  d    bezalen    wolle    U7id  sich   bis  zu    abtragung    der 


174  1529  Oktober  26.  Nr.   18g     igo. 

i'UjU  nicht  aus  dem  Basier  i:^ebiet  entfernen  ivolle.  WirtsJidUsverbot. 
l-.r  darf  als  waffe  nur  ein  slimipr  abficbroclicii  l)ic)lniesscr  tragen  nnd 
soll  in  den  nächsten  acht  tagen  uiulcr  einer  ^antzen  gemeinde  zii 
Hencken  dem  priester  widerrufen  und  verspricht  auf  eivig,  auf  keine 
weise  sich  dieser  gefangenschaft  halb  weder  an  dem  priester  und  seiner  5 
familie  noch  an  der  stadt  Basel  ze  änden,  iicfern,  noch  rechen.  Jm 
falle  der  Übertretung  der  urfehde  wird  ihm  mit  einziehung  seiner 
guter  und  mit  todesstrafe  gedroht  .  .  .  Zeugen:  Herr  Hans  l^althcinier, 
oberster  rhatknecht,  und   Urban  Blech nagcl,  stattknecht. 

Hans  Henrich   l*^)r(.nu'iller  hc.  ss.    10 
St.-A.  Basel,    Ratsbüchcr   O  ^,    -^'  37 - 

189.  rj^BQ  Oktober  26. 
Die  statthalterei  zu  Innsbruck  an  das  reginient  zu  Ensisshaim. 
Basel,  gotzhewser,  rant  und  gulten. 

Wir  habn  aus  eurni  schreiben,  den  17.  octobris  auszganngn,  und  15 
den  beyligenden  coppeyen  den  schrifftlichn  abschid,  mit  burgermaister 
unnd  rat  der  stat  Basel  gemacht  der  zinsen,  gulten  und  zchennden  halbn, 
vernomen,  so  die  stifften,  closter  und  gotzheüser  in  der  stat  Basel,  in 
Vorderosterreichischen  lannden  ligen,  haben.  Unnd  nachdem  ir  aber 
die  ursachn  diser  hanndlung,  daraus  solher  abschid  mit^)  denen  von  20 
Basel  gefolgt  unnd  dardurch  ir  denn  also  bisz  an  kn.  mt.  antzunemen 
oder  eintzugeen  bewegt  worden,  den  besten  bericht  zu  geben,  wissen 
ir  die  kn.  mt.  des  selbst  notturfftigclich  zu  berichten  unnd  irer  mt. 
willen  darinnen  zu  erlanngen  unnd  ist  demnach  unnser  gutbedunckhen,  dz 
ir  solhes  also  furderlichen  thiiet.  —  Datum  ut  supra  [2().  octobris  1529].   25 

Kopie.     Filialarchiv    Ludwigsburg,      Schwabcnbücher    bd.  I,     Vorla?ide 

1^23  —  1534,    bl.  132V. 

190.  [152Q  Oktober  26.]^) 
Das  regimennt  zu  Innsbruck  an  könig  Ferdinand. 

Unns  ist  von  e.  kn.  mt.  Vordem  Oesterrcichischen  regierung  zu  30 
Ennsiszhaim  v^on  wegen  aines  Vertrags,  darein  sy  sich  mit  bürgermeister 
und  rat  der  stat  Basel  der  zynnsen,  rennten  unnd  gulten  halben,  so 
die  stiffter,  closter  unnd  gotzhewser  in  der  stat  Basel  in  denselben  For- 
dern Oesterreichischen  lannden  fallen  bis  auf  e.  kn.  mt.  willn  und  gefallen 
eingelassen,  laut  eingeslossen  coppeyen  geschriben.  Und  nachdem  wir  35 
inen  aber  innhalt  ainer  coppey  hieneben  mit  A  darauf  geanntwurt,  wel- 


189.  *)    Vorlage  verschreibt  nit. 

190.  ')  Der  brief  steht  zwischen  zivei  schreiben  vom  25.  und  36.  Oktober.    Gemäß  der 
antwort  d.  d.  ij.  noveinher  trug  er  das  daltiiii  des  26.  Oktober. 


Nr.   igi—ig2.  ij^zg   Oktober  26.  175 

Icn  wir  e.  kn.  nit.  iinnderthenigster  mainung  des  gehaltnen  reichsabschids 
zu  Speyr  im  26.  jar  erinnert  haben,  welcher  austruckht,  was  gestalt 
und  niasz  alle  geistlichait  wider  restittuiert  unnd  eingesetzt  werden  solle 
unnd  das  e.  mt.  darauf  innhalt  desselben  reichsabschid  der  gotzheuser 
5  Stain,  Kunigsfelden  unnd  anndern  renten,  zinsz  unnd  gulten  in  e.  mt. 
oberkaitten  unnd  gebietten,  biszheer  in  verbot  unnd  arrest,  auch  neben 
dem  biszheer  ob  dem  alten  lannghergebrachten  cristenlichen  glauben 
gehalten.  Unnd  so  in  e.  mt.  in  solhem  abschid  des  Vertrags  gegen  inen, 
den  von  Basel,  gehellen,  mochte  e.  mt.  zugemessen  werden,  als  ob  e.  mt. 
10  über  daz,  sy  biszheer  ob  solhem  reichsabschid  hart  gehalten,  der  erst 
were,  der  davon  stüennde  unnd  solhn  fräfell  unnd  eingriff  beschehen 
Hesse,  wurden  auch  nachmals  die  von  Costenntz,  Zürich  unnd  Bern,  wie 
zu  gedennckhen  ist,  anndere  arrestierens  halben  in  gleichen  fallen  auch 
darauf  fallen.  Solhs  welle  also  e.  kn.  mt.  von  unns  unnderthenigister 
15  mainung  versteen  unnd  bedacht  sein,  ob  sy,  die  von  der  regierung  zu 
Ennssiszhaim,  e.  mt.  deshalben  selbst  ansuchen  würden.  Datum  ["Jf).  oc- 
tobris  1529J. 

Kopie.    LaJidesregienoigsarchiv  für  Tirol  (Imisbnick),    Copialbiicher,   a?i 

die  kön.  Mt.,   ißjj  —  132g,  öl.  5^0. 

20   191.  /jpp    Oktober  26. 

Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  a/i  Martin  vonn  Husenstein, 
ritter. 

Aus  eures  und  eures  sohnes  Sebastian,  unseres  capitelbruders, 
sclireibeji  haben  zvir  die  gründe  erfahren,  tvarum  dieser  nicht  zur  be- 
25  ratung  fiach  Freiburg  erscheinen  kann;  zvir  lassen  es  dabei  bezv enden 
unnd  wellendt  uwern  son  hiedurch  von  sinem  biennio,  besonder  das 
er  solichs,  so  noch  am  end,  nit  vollst  uszmachen  mag,  nit  tryben  .  .  . 
Wir  bitten  euch  hingegen,  zum  wenigisten  doch  einen  von  stammen 
und  namen  und  geschickt  zu  ernembten  dag  ze  kommen  verordnen, 
30  zu  ratschlagen  und  zu  helfen.  Datum  Friburg  uff  zinsztag  vor  Simonis 
und  Jude  anno  etc.  xxix. 

Efitwurf.     General- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialbuch   nr.   223    (i  ^2g), 
bl.57. 

192.  i:^2g   Oktober  26. 

35  Thumbprobst,    stathalter    etc.    an    die  hern    von   der  regierung  zu 

Ensisheiin. 

Hievor,  namblich  samstags  noch  Michaelis,  habenn  wir  e.  g.  und 
gunst  anzoigen  loszen,  was  beswernus  uns  von  denen  von  Basel  zu- 
gezogen, unnd  die  umb  iren  rot  darinnen  angesucht  unnd  wie  derselb 

40   in    geschrifft    begert    unnd   e.  g.  .  .  .    domoln    unnserm  secretario  durch 


17(;  1529   Oktobt-r  jo.  Nr.   ipj. 

hcrn  lacobcn  Stiirtzel  saj^cn  loszcn,  imns  der  suchen  b.il!)  schrihcnn 
wollen.  So  ist  yedoch  noch  utThutiy;en  da^  unnscr  darinnen  vcr<»eszcnn, 
unnd  sint  aber  die  von  Basel,  die  so  destcrminder  nil  ir  fiirncnien 
beharrenn,  unns  das  unnser  nenien,  nit  allein  das  inii  ir  stal  und  j^e- 
bictenn.  sonnder  ouch  usscrhalb,  wo  sie  das  ergriffen  und  erreichen  5 
Micken  unnd  sonderlich  inn  kraft't  etzlicher  mandatcn,  so  sie  von  e.  ^.  .  .  . 
habenn,  so  wir  doch  nit  gesehen,  aber,  als  wir  bericht,  des  innhaltz 
sin,  den  zinsz  und  zechenden,  den  closter  unnd  stiüten  inn  einer  stat 
Basel  gehörig,  hinfur  wie  biczhar  hininn  gewert  sollent  werden,  bereden 
sie  unnsere  zinszlut  und  zechender,  dasselb  also  ze  thun.  "o 

Item  habenn  jungst  ouch  unnser  ambtiuten,  als  presentzers,  cotti- 
dian.  buwmeisters  bestehe  diener  (dwil  sie  dasselb  zu  Basel  Unsicherheit 
halb  nit  thun  mögen)  beschickt  und  erfragt,  ob  sie  inen  von  der  stat 
inn  solichen  amptern  dienen  wollen,  wa  nit,  das  sie  dann  die  husar,  zu 
solichen  amptern  verordnet,  zu  Basel  rumen  unnd  witer  innemen  und  '5 
uszgebenns  muszig  ston  sollten. 

Dwil  dann  die  bemclten  von  Basel  gegen  uns  also  besynnt  unnd 
von  noten,  der  sach  rot  ze  thun,  ruffcn  wir  nochmoln  an  unnd  bitten 
e.  g.  .  .  ,  iren  rotslag,  wie  vor  begert,  bi  dissem  darumb  gesanten 
botten  irer  gelegenheit  noch  ze  schicken,  ouch  zu  berichten,  wie  und  20 
was  denen  von  Basel  unser  zinsz  und  zechenden  halb  nochzegeben 
und  ob  wir  desselben  mandatz  der  dearrestation  copi  gehaben  moch- 
ten .  .  .    Datum  Friburg  uff  zinsztag  vor  Simonis  und  Jude  anno  xxix. 

E7Uwurf.     General- Landes- A.   Karlsruhe,     Copialbuch   nr.   22§   (1529), 

bl.  37  V.  25 

193^  ■  1329  Oktober  jo. 

K[dalberg]  Meyger,  bürgerrneister  der  Stadt  Basel,  an  regiment 

Ensiszheim. 

Demnach  Peter  iMuIIer,  unser  burger,  wylandt  vogt  zu  Blotzhein, 
uff  uwer  vertagen  zu  Ensiszheim  der  brandtschatzungen  etc.  halber  30 
rechnung  ze  geben  erschinen,  die  erstatten  wollen,  aber  uwer  gescheff- 
ten  halben  nit  hatt  mögen  gehört  werden,  doch  ufif  uwer  gefallen,  die 
nachmaln,  wan  er  berufft,  zu  erstatten  willig  ist,  so  langt  an  uch  unnser 
fruntlichs  begern,  ir  wollend  bedachten  Petern  Muller,  diewyl  dhein 
sumnisz  an  ime,  sin  gut,  in  dem  furstenthumb  gelegen,  entschlachen,  35 
gevolgen  lassen,  dargegen  wellen  wir  inn,  ob  irs  begern,  vermögen, 
das  er  uch,  wan  ir  in  beruffen,  vermelte  rechnung  thun  unnd,  ob  etwas 
mangell  daran  befunden,  denselben,  wie  recht  unnd  billig  sin  wurdet, 
erstatten  solle  .  .  .  Datum  den  xxx.  tag  octobris  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,   Missiven  A2g,    bl.  162  v.  40 


Nr.   ig^ — igß.  i^zg   Oktober  30—31.  177 

194.  iß2g  Oktober  30. 

Aus  den  ivochenausgaben  sambstags  noch  Simonis  et  Jude. 

Ratscosten :   Item  xviii  ß  vonn  eim  touffer  von  Sissach  harin  zfürn ; 

item    I  ß    IUI  d,   so    er    verzert    hat.    —    Item    i  Ib    vii  ß    vi  d    ist   über 

5   Hannsen  Treyger,  von  Liestal,  den  widertouffer,  inn  gfenngknus  gangen. 

Senndbrieff:  Item  v  ß  wartgellt  zu  Ennszheim.  —  Item  xviii  ß 
gönn  Bernn;  item  v  ß  daselbs  wartgelt.  —  Item  11  Ib  gönn  Zürich  unnd 
Bernn. 

Item  I  Ib  X  ß  vonn  Hanns  Ludys  vonn  Lampenbergs  urfecht  ze 
10  schribenn. 

St.-A.  Basel,   Finanz  G14,  s.  iiiß. 


'95.  i^2g   Oktober  31. 

Der  drygen  stetten  Zürich,  Bernn  unnd  Basel  abscheid  uff  ge- 
haltenem burgertag  zu  Arow,  sonntags  nach  Symonis  unnd  Jude  anno 

15   etc.  xxix^. 

Unnd  alszdann  die  herren  von  Straszburg  inn  nächstem  vergriff, 
wie  der  zu  Badenn  gebessert  wordenn,  nit  sunders  vil  geänndert,  sunder 
den  zu  gutter  masz,  wie  der  gesteh  unnd  unns  zu  Baden  gefallenn  hat, 
belyben  lassenn,  unnd  wir  also  der  sach  vast  zuhin  mitteynannder  eyns 

20  sind  bis  an  ettlich  geringe  artickel,  als  nemlich  des  bulfers,  Zusatzes 
unnd  ettlicher  annderer  kleynfuger  dingen  halb,  da  man  gutter  Zu- 
versicht ist,  wenn  man  zum  beschlusz  zusammen  komen,  man  sich  der- 
selben wol  verglychen  unnd  keyn  spann  meer  da  sin  werd.  Diewyl 
dann  dise  sach  der  hanndthabung  göttlichs  lobs  unnd  unnser  aller  stercki 

25  nit  wenig  furstandig,  unnd  doch  unnser  lieb  Eydtgnossen  unnd  cristen- 
lichen  mittburger  vonn  Bernn  inen  selbs  allvveg  vorbehaldten,  söllichs 
vorhyn  an  ire  gemeynden  von  statt  unnd  lannd  langen  ze  lassenn,  das 
aber  biszhar  nit  beschechen,  unnd  die  sach  keyn  langen  Verzug  meer 
lyden  mag,  damit  sy  dann  gefürdert  unnd  nützit  darinn  versumbt  werd, 

30  diewyl  by  disen  geschwynden  louffen  bald  ettwas  irrigs  darin  gefallen, 
so  haben  wir,  die  uberigen  bodten,  gedachten  unnsern  lieben  Eydt- 
gnossen von  Bernn,  dises  also  an  ire  herren  unnd  obern  langen  ze 
lassenn,  inn  abscheyd  geben  unnd  sy  zum  truwlichisten  unnd  ernnst- 
lichisten  darneben  zu  ermanen,  das  sy  fürderlich,  so  erst  unnd  beldist 

35  das  yemer  sin  mag,  disen  hanndel  an  gemeldte  ire  gemeynden  lanngen 
lassenn  unnd,  so  sy  (als  wir  hoffennd)  by  inen  willen  fyndent,  dasselb 
unnsern  Eydtgnossen  von  Basel  zuschryben,  dieselben  uffs  beldist, 
so  yemer  mögennd,  unns  zusampt  den  von  Straszburg  zusamen  in  ir 
statt  vertagen,  welchen  tag  wir  ouch  denn  zu  allen  teylen  mit  follem 

Basler  Reformationsakten,   IV.  iio 


178  Iß 2p  Oktober  ji.  Ar.   /pj. 

gewallt  besuchen  iiniul  discs  hurs^rccht,  altla  cnndtlich  bcsclilossenn, 
uft'L^ericht  unnd,  wie  der  briich  ist  uiind  die  bottenii  für  [;utt  ansechcn, 
will  geschworen  uniul  zu  eniultlicheni   usztrag  bracht   werden  soll. 

l'nnd  als  unns  ilann  wyther  durch  unnser  Eydtgnoszen  von  Zürich 
utV  diseni  tag  der  gutt,  geneygt  unnd  friindtlich  will  desz  lanndtgrafens     5 
von    Ilesscnn    unnd    siner    niittverhafflenn    unnd    zugewanndten  herren 
unnd  fründen,  ouch  dab\'  anzeygt  worden  cttlich  artickel,  die  der  herr 
landtgraf  eyns  crystenlichen  verstandts    unnd  anhangs  halb  ze  machen 
iren    botten,    so    daniden    by   im  zu  Margkpurg  gewesenn,    behandigen 
lassenn.    dargegen    die    geschwynden   arglistigen   griff  unnd  pratick,  so    'o 
zu   undertruckung  göttlichs  worts  von  dem  gewychten  huffen  durch  hilff 
unnd  trost  beyder  herren  von  Osterrich,   besunder  keyser  Karlis,   der 
deszhalb    von  den  pfaffen    usz  Hispanien  bezylet  unnd  versoldet,   ouch 
im  der  drytteyl  irer  guttern  zugeseydt  ist,  wie  gar  gut  unnd  fruchtbar, 
ouch    von    grossenn    nöttenn    es    were,    das    wir    mit    gemeltem    herren    »5 
landtgrafen  unnd  villicht  anndern,  im  anhangenden  herren  unnd  stettenn 
fründtschafft   und  anhanng  ze  machen  understundind ;   diewyl  unns  die 
mit  reysigen,  geschütz,  profand  unnd  annderer  hilff  wol  grosen  fiJrstand 
unnd  gutte  hilff  thun  mögend,  dann  der  landtgraff  alleyn  für  sich  selbst 
inn   siner   landtschafft   zweytusend   pferd  haben  mag,   geschwygen  der   20 
anndern  fursten  und  stetten  hilff,  mit  denen  er  ouch  ungezvvyfelt  ver- 
stänndtnisz  hatt;   mit  beger,    dises  inn  abscheyd  ze  nemmen  unnd  inn 
vertriiwter  heymligkeyt  by  den  heymlichen  räthen  wyther  darumb  be- 
trachtung  zethun  etc.,  da  so  habend  unnserer  Eydtgnossen  von  Bernn 
botten    sollichs   inn   abscheyd    ze    nemmen   unnd   mittler  zytt  der  sach   25 
wyther  nachzegedencken  bewilligt,  mit  dem  bescheyd,  das  diser  hanndel 
inn  grosser  geheym  by  den  heymlichen  räthen  behaltten,  beradtschlaget 
unnd,  wenn  man  nähernmals  zusamen  kompt,  yedermann  darumb  anndt- 
wurt    geben    solle,    was    deszhalb    siner    herren   meynung   unnd  gemüt 
sin  well.  3° 

Was  der  pratick  unnd  kundtschafift  halb  by  den  Venedigeren  ze 
machen  uff  disem  tag  anbracht  ist,  weiszt  eyn  yeder  bot  daheymen 
wol  anzuzeygen;  dann  es  den  herren  lanndtgrafen,  ouch  unnser  Eydt- 
gnossenn  von  Zürich  für  nöttig  unnd  gutt  ansechen  wolt,  damit  man 
yeder  zyt  desz  keysers  anschlegen.  was  fürnemmens  er  were,  bericht  35 
unnd  kundtschafft  haben  mocht.  Datum  et  actum  ut  supra. 

Original,  unterschrieben  Wernnher  Bygel,  Zürich,  stattschriber.  St.-A. 
Basel^  Eidge7iossenschaft  D 3,  bl.  32.  —  Regest  und  druck:  Abschiede 
bd.  IV,   abiig.  i  b,    nr.  212. 


AV.   igö      ipS.  152g   Oktober  ji     November  179 

196.  152g  Oktober  ji. 

Quittung   Cofirad  Schnitts   als  sc/iaffner   des   Augustitierklosters . 

Ich,  Cunrat  Schnit,  Schaffner  desz  gotzhusz  sant  Augustins  zu  Basel, 
beke7ine,  daß  icli  von  dem  hochwirdigenn  furstenn  und  herrenn,  herrn 
5  Philipps  von  Guntdelszheim,  bischoff  zu  Basel,  .  .  .  empfangenn  hab, 
durch  handenn  desz  ersamen  her  Hans  Hans  Heinrich  FurtmuUers,  siner 
f.  gnaden  Schaffner,  nämlich  acht  guldin,  für  eyden  (!)  guldin  ein  pfundt 
und  fumpf  Schilling,  so  man  jerlich  schuldig  und  verfallen  was  uff  sant 
Jacobs  desz  heyligen  zwelffpotten  tag  nechest  verruckt  im  nunund- 
10  zwentzigistenn  jar,  wofür  ich  sin  fürstlich  gnad  und  ir  erbenn . . .  für  mich 
und  mine  nachkummen  quittiere ;  und  desz  zu  merer  sicherheytt  so  hab 
ich  min  eygen  b3^tscheft  hiehar  getruckt  an  dissenn  brieff,  so  gebenn 
ist  uff  dem  einunddrysigisten  tag  octobris  im  mx"""  xxix  jar  etc. 

Origmal.    S/.-A.  Basel,   Augj/stmer  H i . 

15   197.  152g   Oktober  ji. 

Urfehde:    Frantz  Schvvitzer,  von  Waidenburg 

Diser  hat  wider  den  obervogt  daselbst,  als  er  imm  ze  fronen  ge- 

botten,  ein  gemeinde  besambiet,  dardurch  schier  ein  uffluff  entstanden 

wäre,   ist  uff  hüt  sontag,   den  letzsten  tag  octobris,  ledig  gelassen,  hat 

20   geschworen,  das  er  fürhin  m.  h.  von  Basel,  iren  vögten  und  amptlütten, 

als  siner  oberkeit  in  allen  billichen  zimblichen  dingen  wolle  in  botten  und 

verbotten  trulich  gehorsamen  und  wider  s}'  dhein  gemeinde  sin  lebenlang 

nimmerme    besamblen,    darzu    an    dhein    gemeinde,    die  sich  wider  ob- 

gedachte  sin  oberkeit  setzen  wollte,  ze  kommen,  sonder  deren  gentz- 

25   liehen  müssig  gon,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form  by  pen  desz 

swerts.  Jo.  Hen.  Fortmuller  ss. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O^,  s.  40. 

198.  [152g   OktoberjNovefnber.] 

Unnd  ist  disz  nochvolgend  der  handel  darumb  ze  rotslagen,  wie 

30  dann  auch  solicher  einem  yeden  herrn  siner  frundtschafft  furzetragen 
und  darüber  ze  beratslagen  anzeigt. 

Es  weisz  ein  yeder  miner  hern  sin  frundtschafft,  so  der  beroten 
thut,  zu  berichten  ober-  unnd  herligkeiten  ein  bischoff  unnd  sin  capittel 
in  einer  stat  Basel  mit  besatzung  burgermeister,  zunfftmeister,  eins  rots 

35  unnd  schultheiszenamptz,  derglich,  wie  sie  von  Basel  hern  bischoff  und 
capitel  sweren  muszen,  denen  ouch  mit  beden,  zins,  ungelt  und  andern 
stucken  verbunden  unnd  inn  kurtz  begriffen,  das  ein  bischoff  und  sin 
capitel  deren  von  Basel  inn  geistlichen  und,  wie  erst  gemelt,  inn  welt- 
lichen ire  recht  naturlich  herren  und  obern  gewesen,  ouch  noch  billich 

40  sin  solten. 


180  iji^9  Oktober! November  Nr.  ig8. 

Nun    ilisers   onangcsehcn    uniul   alle  cristciilichc  ordenuiig,    crhar- 
iinnil    hillij^kcit    zcruck   i;eslafT;en.    habcnt   sie    von   Basel   zuvordrist  die 
cre    iiiul    diiist    »;oUcs    umui    Ire    scluildige    gcliorsaini    so    gar   liicndan 
setzeiiiule,  nochdeiu  sie  ettlich  zit  ein  liorn   iinnd  hisclioff,  ouch  capitel 
und    sondrig    personen    mit    abtringung    cttlicher    flecken    unnd  gutern,     5 
inen  gehorennden,  item  mit  Schätzungen,  item  abstrickung  veylen  kouffs 
und    das  sie  vonn   Basel  witers  nit  den  gewondtliclien  cidt  tluin,  noch 
eim  liernn  bischoff  und  capitel  zu  besatzung  burgermeister,  zunfftmeister 
unnd    eins    rots    etc.    wollen    komnienn    loszen,    item    mit    lyliung   der 
pfrunden,    inn   babstlichem    monadt    ledig   werdende,   sodan   sonster   dz    lo 
sie    minen  liern  vom  capitel   sambt    und  sonders  ire  habe,  guter,  zinsz 
und    gult,    wie    man    ubelthatcrn    ze    thun    pfligt,    ouch   deren  emptern, 
cottidian,  fabric,  presentz  und  bruderschafft,  renth,  gult,  zechenden,  der- 
glich  den  kilchcnschatz,  yetzt  bi  den  funff  joren  gewesen,  bcschriben, 
item  inen  vom  Hohen  stifft  ouch  abgestrickt,  yetzt  onlangst  verschienen,    15 
das  iren  keiner  zu  Basel  gastung  haben,  noch  ouch  gast  sin  sollen  und, 
so  einem  sin  bruder  oder  verwantcr  ze  husz  kommen,  hette  keiner  dem 
herberg    torffen    geben,    und    derglich    viel    und    manigfaltigklich,  sonst 
ouch    inn    ander  weg   dicselbigen   herrn  bischoff   unnd  capitel  beswert, 
betrengt  unnd  überladen  liaben,  demnoch  ouch  inn  das  geistlich  griffen,    20 
inen  ire  predicanten,   weihe  nyemant  dann  sie  ze  setzenn  gehebt,  noch, 
volgends  die  niesz,  ouch   singen  unnd  lesen,  wie  dann  uff  eim  cathedral 
ze    thün    gewon    ist,    abgestelt,    darnoch  die  Hohen   thumb-    und  ander 
kilchen,   closter    und    cappellen,    soviel   unnd    was  derselbenn   inn  einer 
stat  Basel,  überfallen,   die  thuren   derselben,   so  besloszen  gewesen,  uf-    25 
gestoszen,    zerbrochen    und    darinnen    die    altaria    zerzerrt,    die   bylder, 
holtzin   unnd  steynin  und  tafflen,  so  darinn  gewesen,  uberab  gcworffen, 
zerslagen,   usz  den  kilchen  gethan  unnd  das,  so  von  holtz  gemacht,  vor 
der  kilchen  verbrennt  unnd,  was  von   ornaten,  kleynottern,  gülden   und 
sylbcrn    gefeszenn,    munstrantzen,    kelchen  etc.   gewesen,   dasselb  alles   30 
inngesloszen  unnd  verwart,  inn  moszen,   mine  herrn  von  capitel  des  iren 
im  thumb  witers  nit  gewaltig  sin  können. 

Desselben  ouch  noch  onersettigt,  als  sie  von  Basel  so  gar  un- 
cristenlich  inn  den  gotszhusarn  iren  mutwil  volbracht,  habennd  sie  dem- 
noch ouch  bi  verwalternn  Unnser  frouwen  buws  im  thumb  angehalten,  35 
das  der  durch  sine  wercklut  die  thumbkilch  ouch  inn  costen  der  stifft 
rumen,  die  altaries  inn  irem  wüten  zerzerret  unnd  endteret,  volst  dannen 
thün,  wa  gemolte  bylder  darinnen  an  wenden  hien  unnd  har  gestanden, 
mit  wisze  verstrichen  und  gar  usztilgen  muszen,  also  das  weder  gottes 
noch  siner  werden  muter  Marie  und  der  lieben  heiligen  und  jungfrowen  40 
byldnis  oder  anzeig  witers  nit  darinnen  gesehenn  oder  befunden  wurden, 


Nr.  ip8.  ij2p  Oktober! November  181 

unnd  inn  iren  hanndlungen  ze  widder  die  gotszhusar  und  geistligkeit 
also  grym  gewesen  und  der  gestalt  miszhandlet,  das  sie  von  der  geist- 
ligkeit  irer  lyben,  haben  und  gutern  inn  groszer  sorg  und  gevar  ge- 
standen, witers  auch  nit  inn  irem  thumbstifft  noch  andern  enden  inn 
5  einer  stat  Basel  den  gotsdinst,  singen,  lesen  unnd  anders,  wie  dann 
biszher  loblich  geübt,  volbringen  können,  vielmer  dieselbigen  von 
der  Hohen  stifft  als  inn  den  geistlichen  und  weltlichen  dingen  durch  die 
von  Basel  endtsetzt  unnd  doch  inn  inen  selbst  das  cristennlich  und  erlich 
gemut    tragendt,    also    das    sie    nit    die    stifftungen    onvolbracht    haben, 

10  sonnder,  was  die  wisenn,  gegen  dem  genyesz  daruff  gestifftet,  ouch 
hallten  wollenn  etc.  usserhalb  umb  ander  bequeme  stat  und  platz,  do 
sie  ire  gotliche  ampter  volbringen,  singen  unnd  lesen  mochten,  sich 
beworbenn  und  uff  der  kunglichen  mt.  zu  Ungern  und  Peham  gnedigist 
erbyeten,  furdernisz  und  bevelch  solich  stat  unnd  platz  zu  Fryburg  im 

IS    Briszgouw  angenomen  und  doselbsten  sich  niddergcloszenn  unnd  zu  vol- 
bringen ir  stifftungen  gottlicher  empter,  singen  und  lesens  underfangen. 
Der  achtung,  das  die  von  Basel  irs  begangnen  mutwils  ersettigt, 
dvvil  ein  stifft  vonn  inen  ze  Basel  gewichen,  denen  ouch  usz  den  ougen 
gangen    unnd   sie    ze  Basel   irs   singens,   lesens  etc.  ongeengt  lieszenn, 

2o  das  sie  von  Basel  ze  widder  sie  vonn  der  stifft  nit  witer  underston 
oder  furnemen  wurden,  ist  yedoch  derselben  vonn  Basell  begirligkeit 
(welche  sie  zu  geistlichem  gut  habenn)  so  grosz  und  starck,  das  die 
nit  veyr  noch  ruw  het,  noch  haben  mag,  viel  mer  stetigs,  wie  sie  in 
dem,  das  ein  bischoff,  capittell  unnd  stifft  aller  geistlicher  und  weltlicher 

25  ober-  und  herligkeiten  inn  einer  stat  Basel  von  inen  endtsetzt  unnd 
sie  sich  zuglich  dem  Luciper  (!)  im  himel  gethan,  ze  widder  bischoff 
und  capitel  als  ire  recht  obberkeiten  uffblosen,  erhocht,  uffgeworffen, 
die  stul  uff  benck  gesetzt  unnd  gehanndlett,  das  inen  erenhalb  nit  wol 
angestanden,    ein    lobwirdige    stifft    inn    noch   witern   nochteill,   schaden 

30  unnd  verderben  ze  wisen,  wütet,  nochsynnt  unnd  trachtet,  haben  also 
Widder  got,  ere  und  alle  billigkeit  boszheit  uff  boszheit  ze  huffen  und 
mit  ubelm  zu  überschütten,  denselbigen  von  der  Hohenn  stifft  die 
zechenden  inn  der  groszen  und  kleinen  stat  Basel,  ouch  iren  zwingen 
und  bennen,   was  des   an  win  und  körn  inen  von  der  Hohen  stifft  ge- 

35  fallen,  über  und  widder  das  derselb  der  ire,  sie  ouch  besonnder  von 
wegen  des  zechenden  inn  der  kleinen  stat  zu  underhaltung  eins  lu- 
priesters  doselbsten  ob  den  hundert  pfunden  steblern  disz  jor  har  usz 
irem  seckel  zalet,  genomen,  den  win  zu  den  Augustinernn  unnd  Car- 
thusarn  gelegt  und  den  kornzechenden  sonnsten  versport,  das  uszteylung 

40  desselben  noch  ouch  des  wins,  wie  untzhar  under  sie  vom  capittel  jer- 
lichen    beschehen    unnd    sich    gepurend,   yetzt    nit   mögen   furgenomen 


1^2  i>2g  Oktober  November  Nr.    ii^S. 

werden.  Uniul  hal>ciull  nioiit;licheni  /u  stat  iiniul  laiult  ircr  {^cpictcii 
sa^en  uniul  l>cvellien  loszcnn,  inen  iiniul  nil  ciin  capitcl  oder  dcrsclhrnn 
aniptluton  mit  aiuleni  iroii  /cclietuleii  und  zinszemi  j;clu)isam  ze  sin 
und  die  zu  liezalcnn  gehruclien.  aucli  das.  ua  sie  wuszcnn,  das  ein 
capitel,  der^lich  desselben  schaffncr  uiind  die  anijjtlut,  prescntzcr,  cotti-  S 
dianer,  puwnieister,  camerer  ctc  usserthalh  ircr  j^epieten  inn  andern 
turstentluiniben,  landen,  stetten  \\n(\  Hecken,  auch  inn  Eidt<^no.szcnn 
zinsz  und  zechenden  habenn,  das  inen  dieselbigen,  soviel  3'emmer 
mo£rlichen,  ouch  "cantwort  werden  und  ze  handen  kommen,  und  be- 
römen  sich  dannocht  unnd  geben  für  besonder  inn  den  flecken  der  lo 
\*ordern  kunglicher  ml.  erblanden,  dassell)  von  der  regierung  zu  Ensz- 
heim  erlangt  und  des  mit  sondern  mandaten  von  denen  versehen  sin 
(so  doch  nit  dann  die  Hohe  stifft  darinnen  uszdinget),  haben  ouch  pfleger 
gesetzt,  welhes  nie  gewesenn,  über  die  thumbprobsti,  über  die  fabric, 
item  die  dry  anweit,  so  der  puwmeister,  cottidianer  unnd  presenntzer,  15 
yeder  inn  sinem  ambt,  von  deswegen,  das  sie  selb  inn  ein  stat  Basel 
nit  wandlen  torffen,  gesetzt  habenn,  beschickt  unnd  den  gesagt:  Wa  sie 
inen  von  der  stat  inn  denselben  amptcrn  dienen,  das  sie  die  dozu 
gebruchen.  wa  nit,  das  sie  alszdann  der  emptern,  ouch  alles  innemen 
und  uszgebens  derenhalb  still  ston  unnd  derselbigenn  huser,  inn  einer  20 
stat  Basell  zu  solichen  cmbtern  verordnet,  rumenn  unnd  usziehenn  wolten. 
Unnd  sint  zum  selben  die  vonn  Basel  einem  capitel  im  thumbstifft  über 
ire  gewelb,  darinnen  sie  ire  brieff  unnd  hcimligkeiten  ligenn  habenn, 
auch  über  die  sacristien,  darinnen  der  kilchenschatz,  ornaten  und  mesz- 
gewant  kurtzer  zit,  villicht  zweger  monatten,  gewaltigklich  brochenn,  25 
unnd  domit,  wie  zu  gcdencken,  irs  gefallens  gehandlet  unnd  haben  sonst 
mit  vieln  und  mencherley  andern  beswerden  ein  stifft  und  capitel  über- 
setzt, dergestalt  sie  von  husz,  hoff  unnd  dem  iren  vertriben,  ouch 
groszter  ursachenn  halb,  das  sie  deren  vonn  Basell  oncristenlich  wesen 
und  Unordnung  nit  annemen  oder  sich  derselben  verglichen,  sonnder  30 
singen,  lesen  unnd  ire  stifftungen  volbringen,  got  unnd  den  menschen, 
was  sie  schuldig,  leisten  wollenn,  abgewichenn,  schirist  nützt  mer  irer 
innkomen  habenn  oder  wiszenn,  so  deren  vonn  Basel  halb  sicher  unnd 
inen  nit  zu  iren  hannden  khomen. 

Sint  ouch  durch  iren  von  Basel  furnemen  unnd  endtwerung  irer  35 
zinssen,  zechenden  unnd  gefeilen  inn  ein  solichen  mangel  gestölt,  das 
zu  versorgen,  ein  capitel  sambt  derselben  caplanen  bi  angefengter 
residentz  nit  bliben  khonnen,  dann  nit  vorhanden,  darusz  die  personen, 
weihe  singen  und  lesen  sollen,  zu  erhalten,  besonnder  so  die  von  Basel 
also  der  stifft  mit  und  an  iren  zinszen  unnd  zechenden  die  beswerlichen  40 
inngriff  thun   unnd  nit  abgestellt  werden  solten. 


^^-  199-  152g  November  2.  183 

Dvvill  dann  leiders  die  ding  also  gestalt  und  von  noten,  das,  wie 
solichem  zu  begegnen,  rotsieg  verfaszet,  die  sachen  wol  bedocht  und 
ouch,  was  beroten,  demselben  Vollziehung  beschehe,  woll  ein  yeder 
miner  Herren  soliche  hendell,  wie  und  was  der  stifift  endtgegen  gangen, 
5  etzlichen  von  der  fruntschafft  also  und  noch  beszerer  fugenn  erscheynen, 
furtragen,  dieselbigen  darüber  beroten  unnd  deren  ein  oder  zwen  zu- 
kunfftigen  dags,  namblich,  so  mendags  noch  Martini  nechst  kombt,  alhie 
zu  Friburg  haben,  ire  rotsieg  do  zu  eröffnen,  andere  inn  den  iren 
zu  vernemen   und  alszdann   über  die  endtlich   zu  beslieszen,   was  ouch 

10  besloszen,  dasselb  zu  volstrecken  verhelffen,  wie  die  groszte  noturfft 
thut  erheischen.  Dann  wo  das  nit  beschehe,  hat  ein  yeder  zu  gedenncken, 
wahien  disse  ding  ze  letst  gelangen  wurden,  namblich  zu  uszrutung 
einer  so  alten  und  loblichenn  gestifft  unnd  bistumbs,  inn  die  xiiic  jor 
nun    mer  gevvert,   furvvar   nit  allein  zu  nochteil   unnd  schaden  der  per- 

15  sonen,  so  yetzt  daruff  versehenn,  sonnder  auch  des  heiligen  Romischen 
richs  unnd  dann  des  gemeinen  adels,  deren  kinden  unnd  kindskinden, 
welher  spittal  die   unnd  ir  glich  gestifften  sint. 

Unnd  letst,  wie  ouch  die  ding  uff  dem  richsdag  zu  Spir  an  chur- 
fursten,  fursten  und  stend  gelanget,  dieselbigen  commissarios  verordnet 

20  und,  was  die  gehandlet,  wysz  ein  yeder  miner  hern  bericht  umben  ze 
geben. 

Eniwurf.    GeJieral- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialbuch   nr.  22ß   (1529), 
bl.  ^gv. 

'^^'  ^529  November  2. 

25  Das  regiment  zu  Efisisheim  an  thumbrobst,  stathalter  und  capitel 

der  merern  stifft  Basel,  seine  lieben  ohaym,  hern  und  frundn. 

Uff  ewr  schreiben,  des  datum  steet  Freyburg  zinstags  vor  Simonis 
et  Jude  nechstverschinen,  fügen  wir  euch  zu  vernemen,  das  wir  euch 
und  ewrn  stifift  inn  dem,  so  wir  bitz  hieher  mit  burgermeister  und  rat 

30  der  statt  Basel  gehanndlt,  inmassen  die  genanten  von  Basel  durch  ire 
gesanndten  auch  gethan,  uszgeslossen  unnd  gar  nit  begriffen,  unnd  dar- 
mit  ir  desselben,  auch  berurter  hanndlung  und  ledsten  abscheids,  wie 
unnd  welcher  gestallten  wir  alleyn  eyn  verkundung  und  dhein  mandat 
an    die    zinsleut,    die   bitzhieher   den   stifften,    clostern   und  gotsheusern 

35  inn  der  genanten  statt  Basel  gelegen  zu  zinsen  schuldig  gewesen,  auch 
die,  so  von  denselben  zehenden  gelechnet  und  bestannden,  uszgen 
lassen  haben,  lauter  bericht  worden,  so  schicken  wir  euch  desselben 
hierinnen  verschlossen  abschrifften  zu'),  euch  in  allweg  desterbas  dar- 
nach  zu  halten  wussen,   dann  ir  sollen  uns  pillichen  darfur  haben,  das 

40  199.   ')  Siehe  B.R.A.,  bd.  IV,  nr.  ijg. 


ls'4  /-T-'P  Novemht-r    j.  Nr.  200—201. 

wir  euch  iiivorn  iiui  cloin  nuch  inii  cinoin  luiiulcrii  iisscrtlialb  cwcrs 
h\\vcsciis  und  willens  vcrtadviigcn  oder  uns  ewerthalhen  yclitz  bc- 
gcl^en.    —    Datum  Ennssisheim   den  anndern  la<;  novembris   anno  etc. 

Original,  unterschrieben   Fridiidi    von    llatstal   und  N.  Babst,   cantzlcr,      5 
mit  dorsalnotiz  prescntata   Iuik,'  ante   Martini  anno   ul  intra.    General- 
Landes- A.  Karlsruhe,   Akten  Domstift  Basel,  fasz.  301,   bl.  24. 

200.  '5^9  November  j. 

Das  ein  rath  gewalt  hat,  mit  uszlcndischen  furstcn,  herren  und 
stetten  burgkrecht  anzenemmen.  10 

Anno  domini  xv«  xxix  uff  mitwochen  nach  Simonis  und  Jude 
haben  m.  h.  die  sechs  einem  ersamen  rath  gewallt  geben,  das  er  hin- 
fure,  es  sye  mit  frombden  fursten,  herren  oder  uszlendigen  stetten  und 
nachpuren,  christlich  burgkrecht  und  verstenthnis,  doch  uff  ein  hinder- 
sichpringen  an  sy,  die  sechs,  uffrichten  unnd  annemmen   mögenn.  15 

St.-A.  Basel,    Ratsbücher   A6,    bl.  IQ    imd  ebenda,    Ratsbücher   ß 4,   bl. 

5p.  —    Regest:  Ochs,  bd.  VI,  s   14. 


201.  '5^9  November  j. 

Uff  mitwochen  nechst  nach  animarum  sind  her  Bernhart  Meyger, 
Wolffgang  Harnasch  unnd  der  ratsschriber  by  unserm  g.  h.  von  Basel  zu   20 
Porntrut    erschinen    unnd    habend    mit   siner   gnaden,    ouch    hern    Peter 
Rychen,  custern,  und  hern  Cornelien  von  Liechtenfels,  schulherrn,  alls 
in  namen  des  capittells  gehandlet,  wie  nachstat: 

Nach  anzoigung  unserer  herren  gutwilligen  dienst  und  fruntlichem 
erbieten  haben  wir  irn  f.  g.  fürgetragen,  es  habe  ein  ersamer  rath  der   25 
stat  Basel    gantz    dhein    zwivel,    ir   f.  g.,    ouch    deren   capittell  tragend 
gnedigs   gut   wussen,  dass  sy,  vermög  des  Pfeffinger  vertragks,  einem 
ersamen  rath  die  houptverschribungen  umb  die  i.  gl.  ewigs  gelts  unnd 
zweytusend    gl.    irer    houptgut,    item    und    dann    die  verschribung  umb 
die  11.4^  M  gl.  houptgutz  und  dero  jerlichen  zinsen,  ouch  den  koüffbrieff  30 
umb  und  über  das  dorff  Ryehen  uffzerichten  unnd  die  mit  sampt  den  ver- 
sessenen Zinsen  unnd  aller  gewarsame  umb  und  über  das  dorff  Ryehen 
wisende    einem    ersamen    rath    zu    banden    ze   stellen,    pflichtig  syend. 
Unnd    so    dan    ein    e.  r.    diser    dingen    lenger    nit    in  mangell  stan,  sye 
unser  beger,    das   ir  g.    einem   ersamen  rath    die  angeregten  houptver-    35 
schribungen  sampt  den  versessenen  zinsen  und  gewarsame,  obstat,  be- 
hendigen unnd  on  verner  uffziehen  abrichten  wolle. 


Nr.  201.  ij2Q  November   ?.  185 

Zu  dem  andern:  So  sye  ir  f.  <^.  der  grevin  von  Tierstein  nach 
lut  der  willbrieven  jerlich  ab  der  herschafft  Pfeffingen  hundert  krönen 
vvidembgelts,  item  unnd  vermog  des  Ictsten  vertragks,  so  ir  f.  g.  vor- 
farn  bischoff  mit  hern  grave  Heinrichen  von  Tierstein  seligen  und  lob- 
5  licher  gedechtnis  gemacht,  hundert  gl.  jerlichs  lypgedings  gelts  zu  be- 
zalen  schuldig.  Unnd  demnach  solche  der  grevin  gerechtigkeit,  wie  irn 
f.  g.  unverborgen,  an  einen  e.  rath  kommen,  dem  nunme  zustendig 
syend,  haben  wir  begert,  das  ir  f.  g.  jetzt  on  verziehen  entweders  die 
widemb    oder    lypgedinggult,    welches    iren  g.  gefellig,   was  derenhalb 

lo  verfallen,  abrichte,  darzü  einem  rath,  das  soUichs  der  grevin  leben  lang 
einem  rath  werde,  versichere.  Unnd  welches  ir  f.  g.  under  disen  zweyen 
unbezalt  anstan  laszt,  daran  behalten  wir  einem  ersamen  rath  zusampt 
der  gerechtigkeit  der  vier  tusend  gl.  halb,  item  unnd  der  farende  hab 
im  schlosz  Pfeffingen,  darzu  die  entwerung  der  brieffladen  etc.  in  alle- 

15   weg  ir  recht  unverletzt  bevor  etc. 

Zu  dem  dritten  habe  ein  ersamer  rath  dheinen  zwivell,  es  sye 
irn  f.  g.  und  deren  capittell  noch  ingedenck,  wie  fruntlich  ein  ersamer 
rath  der  statt  Basel  sich  gegen  irn  f  g.,  ouch  dem  capittell  bitzhar 
gehalten,    wie    truwlich    ein    rath    in    vergangener   purischen   uffrur  der 

20  stifft  ir  abgefallene  underthanen  zu  gehorsame  bewegt  unnd  ob  den 
capittell  herren  gehalten,  sy  in  solcher  geferlicher  zyt  truwlich  geschützt 
unnd  geschirmt  habe,  ouch  wie  fruntlich  ein  ersamer  rath  nach  er- 
gangener unruovv  unnd  furgenomener  enderung  christenlicher  religion 
halben  sich  ein  e.  r.  gegen  sinen  f.  g.  durch  ir  ersam  wyszheit  gesand- 

25  then  ratsbotten  habend  erbetten,  darzu  erluteret,  das  ir  f.  g.  sich  dheins 
andern,  dann  alles  gutten  zu  einer  stat  Basel  versehen,  unnd  das  ein 
stat  Basel  das  bistumb  zu  handthaben,  zu  schützen  und  ze  schirmen 
gneigt  were,  mit  beger,  ir  f.  g.  weite  sich  entschlieszen,  wesz  sich  ein 
statt  Basel   zu  iren  versehen  sollte.    Darzu,  wie  fruntlich    ein  rath  den 

30  herren  vom  capittell  geschriben  unnd  sich  erbotten,  ist  inen  unver- 
borgen etc.  Es  hat  ouch  min  g.  h.  gnedig  und  fruntlich  anntwort  geben, 
die  stifft  unzerschrentzt  zu  behalten,  ouch  die  herren  vom  ca'pittell 
guttig  antwort  geben  und  in  guttliche  handlung  verwilligt,  göttlich  tag 
geleistet    unnd    die    sachen    also    gestanden,    das   sich    ein    e.  r.    dheins 

35    argen  versehen.   Aber  das  unangesehen  haben  die  herren  vom  capittell 
in  hangender  guttlickeit  der  thumbstifft,  frylich  nit  on  irer  f.  g.  wussen 
unnd  willen,  in  schwebenden  sachen  heimlich  hinweggefürt,    die  thumb- 
stifft  in   ein   fromb   bistumb  gelegt,  unns  der  mutterkylchen,   ouch  un- 
serer  lyhungen   beroupt  etc.,   wie  ob  in  der  Instruction  gemeldet,    mit 

40  beger,  vor  allem  der  stifft  ir  entwert  gut  zu  bekeren  unnd,  ob  sy  das 
thun  wellen  oder  nit,  unns  mit  antwort  ze  verstendigen    etc. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  „, 


Igß  /^-jp  November  ./.  Nr.  202. 

HierutT  h.U  unser  i^nccli.-^cr  herr  geantwortet:  Sin  f.  p;.  syc  willig, 
den  ersten  arti<;kell  der  brieven  uiiiul  versessenen  zinscn  lialh  zu  er- 
statten. Doch  das  ir  darlegen  oudi  uber-en  inul  helialten  werde,  \vz 
man  im  schuldig  sye.  Der  ander  artigkell :  Diewyl  der  in  schwebender 
guttlickevt  unentscheiden  hangt,  beger  sin  gnad  derselben  uszzuwarten.  5 
Aber  die  enlwerung  der  brietf  belangen,  sagt  ir  f.  g  ,  das  die  herren 
vom  capittell  sollichs  on  irn  f.  g.  gunst,  wussen  unnd  willen  gethon, 
habe  ouch  nützit  darvon  gcwuszt  etc.  Deszhalb  ir  t".  g.  hierinn  ent- 
schuldiget unnd  den  herren  vom  capittell  disen  artigkell  ze  verant- 
wurten  hingestelt  haben  wolle  etc.  10 

Demnach  haben  der  von  Liechtcnfells  und  hcrr  Peter  Rych  sich 
und  ire  capittellbruder,  wie  sy  nit  arger  meynung  oder  fluchtiger  wise 
von  Basel  abtretten,  sonder  alein  ire  lib  etwasz  ze  sichern,  dann  inen 
nüt  liebers,  das  sy  nit  zu  Basel  sin  mögind,  unnd  hand  anzeigt,  sy 
habend  die  brieff  nit  in  hangender  sach,  sonder  im  purcnkrieg  hinweg  15 
gefurt,  aber  alein  das  ir  genomen,  gengen  min  herren  niit  an.  Item 
unnd  sy  habend  sich  zu  beclagen,  dan  man  inen  ire  zinsz  und  zehenden 
verspert,  über  ire  gewelb  brochen,  ir  kylchen  zerstört,  unnd  darumb, 
das  sy  wol  huszhalten,  wolle  man  inen  das  ir  nemen  etc.,  mit  anzog, 
wie  sy  nit  gewalt  hetten,  unns  antwort  ze  geben,  ob  sy  die  brieff  be-  20 
keren  weiten  oder  nit;  aber  sy  weltens  iren  capittellbrudern  anzögen, 
trüwlich  anbringen  unnd  unns  mit  antwort  begegnen. 

Daruff  haben  wir  dem  bischoff  anzegt:    Den  ersten  artigkell  lassen 
wir  pliben,  das  sin  gnad  der  also  fertige. 

Den  andern  berüren  sye  nit   on,    wir  syend  mit  sinen  g.  in  gut-   25 
licheit   gestanden;    diewyl   aber  die  herren  vom  capittell  über  die  ab- 
geretten  artigkel  die  brieff  hingefürt,  sye  die  guttlikeit  usz  und  wellend 
siner  g.  darmit  den  anlosz  uffgesagt  habenn. 

Unnd  für  das  dritt:  Diewyl  die  herren  vom  capittell  der  stifft  ire 
brieff  on  ir  f.  g.  vorwuszen  entwert  und  jezt  nit  antworten,  ob  sy  die  30 
bekeren  wellen  oder  nit,  das  wellen  die  botten  einem  ersamen  rath 
anzogen  und  sy  darin,  wz  gehandlet,  lan.  Unnd  sye  nit  glouplich,  das  die 
brief  im  purenkrieg,  da  alle  wellt  gen  Basel  geflohen,  usz  der  stat  ge- 
fuert  syen,  darum  die  in  hangender  guetlicheit  entweret  sin  müssen  etc- 

Origifial.    SL-A.  Basel,  Bischöfl.  Handlu7ig  O 3,  bl.  gv.  35 

202.  ^5^9  November  4. 

Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  an  Zürich. 

Demnach  (als  ir  wyszt)  uff  nechst  gehaltenem  tag  Baden,  das  man 
dy  bund,  domit  frid  unnd  einikeit  in  loblicher  Eitgnoschafft  gepflantzt, 
wyderumb  schweren,  unnd  menglich  sin  botten  uff  nechstkomenden  son-   4° 


lO 


Nr.  20J-  204.  i-^2g  November  6  — 10.  187 

tag  nach  Martini  allerschierest,  solches  zu  vollendenn,  an  den  herbergen 
haben  soll,  verabscheidet,  so  haben  wir  doch  sither  lantmerszvvysz,  das 
sich  ettwas  irrungen,  das  zu  verhinderen,  zugetragen,  vernomen.  Domit 
wir  dan  nit  zu  unbillichem  kosten  gewysenn,  wir  uch  gar  freuntlich 
5  bitten,  wellen  unns  b\'  dysein  darumb  eygnen  gesanttcn  botten,  ob 
sollich  bundschweren  uff  obernempten  tag  sinen  furschritt  haben  werd 
oder  nit,  schrifftlich  berichten,  unns  mit  abvertigung  der  botten  wonach 
wuszen   ze    halten...     Datum    den    iiii*«"  novembris^)   anno  etc.  xxviiii. 

Entwurf,  mit  dem  7iachsaiz  Glicher  gstalt  werd  gon  Bern  gcschribenn. 
St.-A.  Basel,  Missiven   A  28 ,  bl.  24J. 


203.  152g  November  6. 
Aus  den  xvochenausgaben  sampstags  noch   omnium   sanctorum. 
Bottennzerung :     Item    i  Ib    viii  ß    halt    Rudolff  Super  uff  dem  ritt 

gönn  Mulhusenn,    als  sy  das  burgkrecht  gschwornn,  verzert  unnd  ver- 

15   letzt.  —  Item    xi  Ib    vii  ß    im  d    habcnnd  her  Bernnhart  Meiger,  Wolff- 

ganng  Harnasch   unnd  der  ratschriber  uff  dem  ritt  gönn  Bronntrut  zum 

bischoff  verzert    unnd    verletzt.    —     Item    l  xxi  Ib    xviii  ß    x  d    habenn 

Rudolff  Fr\'    unnd  der  doctor   im  Munster   der  disputacionn  halb  gönn 

Marbburg  verzert  unnd  verletzt. 

20  Rytgelt:    Item  xvii  Ib   Rudolff  Fryenn   unnd   dem  doctor  rytgelt. 

Senndbrieff:    Item  xviii  ß  gönn  Zürich. 

St.-A.  Basel,   Fi?ianz  G14.,  s.  lllS. 

204.  ^S~P  November  10. 
Philips,  von  gots  gnaden  bischove  zu  Basell,  an  thumbprobst,  statt- 

25   halter  unnd  capitel  der  meren  stifft  Basel. 

Jüngstem  abscheid  nach  mit  ewern  gesandten,  dem  herrn  Petern 
Riehen  von  Richenstein,  custern,  und  herrn  Corneli  von  Liechtenfels, 
schulherrn  etc.,  verlassen,  haben  wir  usz  sonnderer  begird,  frids  und 
einigkheit  unnser  pottschafft  zu   unnsern  guten  freunden,  burgermeister 

30  und  rath  der  stat  Basel,  verordnet,  bey  inen  uffs  höchst  und  fruntlichst 
lassen  ansuchen  der  spennen  und  irrthumb  halben,  zwuschen  euch  und 
inen  sich  haltende,  uff  gutlich  unnderthedinger  den  sachen  gemesz  (sie 
sygen  joch  von  fursten,  herrn  oder  stetten,  als  da  mochte  sein  Strasz- 
burg  oder  anndere)  nachmaln  freuntlich  zu  bewilligen,  inn  betrachtung, 

35  vvas  unwillenns  und  unrats  sonnster  mit  der  zeyt  darusz  erwachssen 
mocht,  wir  auch  inn  guter  hoffnung  seyen,  noch  wol  weg  zu  solcher 
gutlicheit    funden    mögen    werden,    sodann    sie    bewilligen,    sygen    wir 

202.   ')  Vorlage  verschreibt  octobris. 


188  152g  November  11.  Nr.  205. 

llrputi^^  hc\-  euch  anzcsuchcn,  zuversichtlich,  ir  die  ohcher  gstalt  nit 
abschlagen  werden,  sanibt  anderni  crpicten,  so  unnserthalb  sich  hatt 
wollen  j^cburen.  DarutY  sie  nach  lann«j  ojchabtcni  rath  und  bcdannckh 
obgemeltcr  unnscr  pottschafft  inn  gesessnem  rath  mit  anntwurt  begeg- 
net, das  sie  unns  unnsers  guten  geneigten  frcuntlichen  willens,  den  sie  5 
b\-  unns  spuren,  bedanncken,  aber  der  unndcrhanndlung  halben,  wie 
obstat,  an  sie  begert,  haben  beyde,  allt   und  new  rath,  erkhennt: 

Soverr  die  enntwerten  brieff  wider  in  die  statt  Basel  zu  gemeinen 
hannden  erlegt,  darüber  dann  ewch   ein  schlussel  geben  werd  und  inen 
einer,   doch    zu   unglichen   schlössen,    blyben  soll,   mögen   sie  demnach    10 
lyden.   wir  ein  statt  Straszburg  oder  anndere  vermögen,  sich  berurter 
gutlicher  hanndlung  underziehe,  darinn  sie  sich  der  gebur  nach  erzoigen 
wollen  mit  angehennckter  beger:  dweyl  wir  dise  Werbung  also  an  sie 
lanngen  lassen,  das  wir  sie  furderlich  wider  verstendigen,  ob  ir  solchs 
annemen  und  eingen  wollen   oder  nit,  sie  sich  furter  dester  basz  wissen    15 
ze  halten.  Desshalben  unnser  früntlich  beger,  ir  wollen  gestaltsame  der 
sach  (als  unns  nit  zwifelt,  ir  ze  thun  selbs  geneigt  sygen)  bewegen  und 
ermessen    und   unns  ewr  anntwurt  furderlich   wider  verstendigen.    Was 
dann    wir    ewch    zu    gutem    erschiessen    mögen,  wollen  wir  ganntz  gut- 
willig   und    gern    thun.    Sie    haben   auch  abermals  die  verschrybungen   20 
über  die  zinsz  Pfeffingen  und  Rhiehen  etc.  sambt  den  versessnen  zinsen 
begert,  darumb  von  noten,  wir  solche  verschribungen  haben,  auch  nach- 
gedencken   gehabt   werd,   wie   sie    der  gemelten  zinsz  vernugt  mögen 
werden.    Es  ist  wol  der  halbtheil   uffgeswolln,  vor  unnd  eehr  wir  herr 
worden;  so  mögen   ir  gut  wissen  haben,  was  wir  für  swere  jar  biszher   25 
gehabt,  das  nit  muglich  gewesen,  die  zu  erübrigen  oder  ze  bezalen.  — 
Datum  Porntrut  x'^«"  novembris  anno  etc.  xxix°. 

Original,  mit  aufgedr.  verschlußsiegel  und  dorsalvermerk  presentate 
sabatho  post  Martini  anno  ut  intra.  General- La?ides-A.  Karlsruhe, 
Akten  Dotnstift  Basel,  fasz.  301,  bl,  20.  3° 

205.  ^529  November  11. 

C.  Schaller  .  ,  .  Peter  Butzen,  stattschriberen  zu  Straszburg. 

Lieber  schwager  ...  In  der  sach  des  burgrechtens  bringen  dy  von 
Zürich  und  Bernn  das  allenthalbenn  an  jere  gmeindenn,  unnd  bin  der 
hoffnung,  es  werd  gut  antwort  gfallenn.  35 

Die  vonn  Schaffhusen  sint  sithar  ouch  in  das  burgrecht  komen 
unnd  ist  man  in  hoffnung,  es  werden  bald  mer  harnach  komen. 

Man  soldt  dy  pund  uff  jetzt  nehstkomenden  sontag  wyder  ge- 
schworen habenn.  So  ist  in  allenn  bünden  bebstliche  heylikeit  unnd 
der  stul  zu  Rom  vorbehaltenn.    Das  wellen  dy  von  Zürich  unnd  Bern  40 


Nr.  206.  1529  November  12.  189 

nymme  schwerenn ;  deszhalb  ist  es  bysz  uff  ein  andre  zyt  angestelt  .  .  . 
Datum  uff  Martini  anno  etc.  xxviiii. 

örighial.    Stadt- A.  Straßburg,   AA   1808. 

206.  ^529  November  12. 

5  Fritags  den  xii.  tag  novembris  sind  disz  zügen  durch  Hans  Jacoben 

Wild,   den  Substituten,  wider  doctor  Alexandern  Sytz  v^ervaszt  wordenn. 
Hanns  von  Seltz,    der   schnider,    hat   gschworen  unnd  sagt:    Das 
er  uff  Unser  frowen  tag  der  mindern  zal  im  xxviii  jar  nechstverschinen, 
als  sy  über  das  birg  gangen,  im  Munster  predig  gehört;    hab  darnach 

10  sin  gev^attern,  hern  Anthoni  Bären,  als  die  predig  usz  gewesen,  under- 
wegen  funden,  mit  demselbigen  untz  an  Vischmerckt  gangen,  vii  mit- 
einandern  geretj  yedoch  zeletzt  wurden  sy  ze  rat,  giengen  zu  Casparn 
Appentecker,  besichtigeten  inn  in  siner  kranckheit.  Also  finden  sy  in 
Caspars   stuben    doctorn  Alexander   sitzen  by  eim  tisch.    Er,  zug,  und 

15  Anthoni  Bär  sich  ouch  gesetzt,  allerley  mit  Casparn  geret,  und  under 
anderm  Anthoni  Bär  gsagt :  Hey,  wie  hat  der  wichbischoff  im  Münster 
so  ein  schone  predig  gethan,  von  Unser  frowen  und  unserm  hern  Jhesu 
Christo.  Inn  solichem  redte  doctor  Alexander  und  zerwürfe  die  einen 
hand:    Hey,  was  sagen  ir,    es  weist  niemant,  wannen  er  ist  (Christum 

20  meynent),  wannen  er  kumpt,  oder  wer  in  gemacht  hat.  Der  engel  Gabriel 
mocht  inn  wol  gemacht  haben  in  der  zit,  als  er  by  iro  gsin  ist.  Joseph 
ist  iro  nun  zugeben  worden  für  ein  huter.  Und  sagt  diser  zug,  das 
doctor  Alexander  so  erschrockenliche  wort  uszgestossen,  das  im,  zügen, 
in  der  stuben  gruset.    Were  damit  hinweg  gangen ;  gebe  ime  des  Cas- 

25  pars  frow  das  gleit,  sagte :  O,  wie  hat  der  man  so  erschrockenliche  un- 
cristenliche  wort  geret,  es  müsz  mir  min  lebtag  nit  mer  usz  min  hertzen. 
Wyter  etc. 

Anthoni  Bar  hat  geschworen   und  sagt:    Uff  einen  firtag,  der  im 
jetz  ze  bestimmen  nit  wussent,  sye  er  und  noch  ethlich  mer  inn  Caspar 

30   Appenteckers   stuben   gsin.    Haben    angefangen    miteinanderen    ze    dis- 
putieren. In  dem  sagte  her  doctor  Alexander,  so  ouch  zugegen  was,  das 
inn,  zugen,  uncristenlich  und  dem  evangelio  nit  gemesz  beduchte.  Was 
es  aber  gewesen,  ist  im,  zugen,  von  lenge  wegen  des  zits  vergessenn. 
Her  Vit  Wurster,  von  Herenberg,  hat  gschworen  und  sagt :    Das 

35  er  uff  ein  zit  zu  Biblingen  im  schlosz  by  hern  Ulrichen,  hertzogen  zu 
Wurtenberg,  Hans  Lienharten  von  Rischach,  Utzen  Richwin  von  Sternen- 
fels, Martin  Gutbrot  von  Urach,  doctor  Oszwalden  von  Kalp,  Wolffen 
Rennmeistern  von  München,  Veitin  von  Kilchen  an  der  Eck  und  Jo- 
sephen  Wurster,    dem    vorstknecht    zu    Biblingen,    an    einem    tisch   ge- 

40  sessen.   Haben  die  hern  von  her  doctor  Alexandern  und  siner  handlung 


190  15^9  November   r  i.  Nr.  2oy. 

mit  nicistcr  B.vinvons,  eins  schcrcrs  schwcstcr  zu  Herenberg-,  umb  deren 
willen  er  her  doctor  inn  «jevangenschafft  konicn,  anj^efangen  ze  reden. 
Hab  under  anderm  lior  riricli,  hcrtzog  zu  Würtenberg,  gsagt:  Hett 
ich  *\c\\  schehiien  in  niincni  gwalt,  wie  ich  inn  uff  ein  zit  inn  der  Kydt- 
gnoschafft  gehept  hah,  ich  weite  inn  straffenn,  tlas  ein  land  niiisz  an  5 
inn  tenken,  ich  weite  inn  uff  vier  Strassen  hencUen;  dann  er  hat 
mich  gegen  minem  schwager,  hertzog  Wilhelmen  von  Peyercn,  ouch 
gegen  miner  lantschafft  falschlichen  vertragen  und  verlogen,  er  ist  mir 
in  der  Eydtgnoschafft  entschlipfft,  er  must  mir  nit  mer  entschlipffen. 
Es  sagt  ouch  discr  her  züg,  das  doctor  Alexander  an  vilcn  orten  mit  lo 
grossen  Unwillen  und  unlieb  hinweg  komen  sye,  muste  sich  ouch  noch 
huttisz  tags  im  gantzen  land  zu  Wurtenberg  besorgen  ;  wo  er  ergriffen, 
man  wurde  etwas,  so  im  unlidenlich  und  ongelegen  were,  mit  im  fur- 
nenien  unnd  handlenn.    Wyter  ist  disem   hern  zugen   nit  wussent. 

Protokoll.    St.-A.  Basel,   Gerichtsarchiv  JJ 2ß,  Id.  igv.  '5 

207.  ^5^9  November  rj. 

König  Ferdinand  an  das  regiment  in  Innsbruck. 

Wir  bestätigen  den  empfang  eures  Schreibens  am  datum  den  26. 
octobris  jungst  verschinen  sampt  den  abschrifften  betretend  den  vertrag 
der  Ensisheimer  regierung  mit  der  Stadt  Basel.    Wir  haben  dergleichen   20 
abschrifften   von  der  regierung  zu  Ennsishaim  auch  cmpfanngen,  darauf 
wir  inen  dann  laut  eingelegter  copeyen  wider  anntwurt  geben.    Unnd 
dieweil    ir    uns    in    berurtem    eurm    schreiben    diser  sachen    halb   etlich 
treffennlich   unnd   wichtig  Ursachen,    die   wir   unns   gnedigclich  gevallen 
lassen,    antzaigt   und    derselben    noch    mer    zu   erzelen  weren,  demnach   25 
empfelhen    wir    euch  mit  ernnst,  daz  ir  die  sach  nach  notturfften  noch 
weitter  beratschlaget  unnd,  so  ye  die  von  Basel  ein  zuesagen  oder  ab- 
slag haben  wolten,  wie  sich  unnsere  Vordere  regierung  an  unnser  stat 
darinn    halten    und    ob,    auch    welher   gestalt  wir  unns  auf  kay.  mt.  als 
ainen   Rö.  kaiser,   auch    den   eltisten  ertzherzogcn  zu  Osterreich,  desz-   30 
gleichen  auf  ainen  kunfftigen  reichstags  referirn  und  ziehen  sollen.  Unnd 
so   euch    solchs    für   fruchtper    unnd    nutzlich  ansehen  wil,   alszdann  ain 
form,  wie  wir  das  mit  pessten  fuegen  an  die  kay.  mt.  gelanngen  lassen 
sollen  sampt  ainer  weittern  anntwurt  an  gedachte  von  Basel  verfasset 
unnd  unns  dieselbig  furderlichen  zueschicket.    Wo  ir  aber  noch  pessers   35 
wisset,  unns  dasselbig  auch  antzaiget.  — 

Datum  Lynntz,  den  13.*^*^"  tag  novembris  anno  etc.   1529. 

Kopie,  tnit  vermerk  durch  dise   kn.  mt.  unnd  Wisinger  underschriben. 

Lafidesregierungsarchiv  für   Tirol   (Innsbruck),     Copialbücher,    von   der 

kgl.  Majest.,  152-  — 1529,  bl.  ^jov.  4° 


Nr.  208— zog.  i^2g  November  ij.  191 

208.  fj2p  November  75. 

Freies  geleit  für  Gerhard  von  Harcourt. 

Wir,    Adelberg   Meiger,    burgermeister    unnd   der   ratt    der   statt 
Basell,    tunt    kunt    aller    menglich,    das  wir  dem  erwurdigen  hern  Ger- 
S   hartten  vonn  Harrekortt,   camerern  zu  Gigny,  Cluniacenser  ordens,  uff 
sin    vlyszig   bitt    unnd   beger,  ouch  allen  denen,  so  er  mit  im  pringen 
wurtt,  ein  fry,  sicher  unnd  starck  gleit  für  unns,  dy  unnserenn  unnd  dy, 
so  unns  ungeferlich  zu  versprechen  standenn  und  wir  mechtig  sind,  in 
unnser  statt  Basell  unnd  gebiet  ze  komen,  darinne  so  lang  dy  gütlich 
10   handlung,   so   er   mit   unns  des  gotzhusz  halb  zu   sant  Alban  ze  haben 
vermeint,   werett,    ze  wonen,    ze  gon,    ze  ston    unnd  ze  wandlen  unnd 
wydrumb  vonn  dannen  an  ir  sichere  gvvarsami  von  unns  unnd  den  un- 
seren ruvvig  unnd  on  alle  beleydigung,  doch  dy  sy  sich  ouch  sampt  unnd 
sonders  gleitlich  unnd   vvy  recht  gegen  unns  unnd  den  unseren  halten 
15   sollen  unnd  wellen,  geben  haben.  Gebenn  innen  ouch  das  in  unnd  mit  crafft 
dysz  brieffs,  der  zu  urkund  mit  unnserem  ingedrucktenn  secret  insigel 
versigelt  und  geben  ist  mentags  den  xv^«»  novembris  anno  etc.  xxviiii. 
Entwurf.    St.-A.  Basel,    Missiven  A2S,    bl.  2^'jv. 


209.  152g  November  /j. 

20  Adelberg    Meyger,    bürgertneister   der   Stadt   Basel,    an    margraff 

Ernsten. 

Wir  sind  durch  dy  pflegere  unsers  gotzhusz  sant  Alban  der  war- 
heit  bericht,  wy  demselbigen  gotzhus  durch  e.  f.  g.  ambtleut  simige 
zins  unnd  zehen,  so  es  in  den  dorffren  Wittlicken,  Öttlicken,  Houwingen, 

25  Lörrach,  Halttingen  unnd  Wyl  jerlich  fallen  hatt  unnd  deren  in  lang 
hargebrachtem  und  ruwigem  besitz  gwesenn,  über  das  sy  vonn  wegenn 
vermelts  gotzhusz  weder  mit  e.  f.  g  ,  den  jerenn  oder  andren  nichts 
anders  dan  alles  liebs  unnd  guts  ze  schaffen  wyszen,  in  arrest  unnd 
verbott   gelegt.    Dorab   wir   unns   ettwas  verwundren;    dwyl  wir  aber, 

30  ob  solches  von  wegen  e.  f.  g.  oder  andren  bescheen,  nit  eygentlich 
wyszen  mögen,  wir  dyselb  e.  f.  g.  gar  freuntlich  bitten,  by  den  jerenn 
in  obvermelten  derffern,  das  solche  verbottne  zins  unnd  zehen  wyder 
entschlagen  werden,  zu  verschaffen  geruchen,  oder  aber  unns  b}'  dysen 
eygnen   darrumb  gesantten  botten,  von  weszwegen  solche  verbott  be- 

35  scheen  unnd  worumb  dyselbigen  verbott  nit  wyder  uffgehept  und 
entschlagen  werden  sollen,  schrifftlich,  uns  furer  wonach  wyszen  ze 
gerichten,  verstendigen  .  .  .  Datum  mentags  den  xv*^*="  novembris  anno 
etc.  XXVIIII. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,    Missiven  A28,   bl.  248. 


192  15^9  November  16-18.  Nr.  210  —  211. 

210  ^5^9  November  16. 

Ralserkantnis:    Wie    die    biirj^cr,    hiiulcrsessen    und    i)ricstcr,   so 

von  wegen  furgenomener  religionordnun«^-  von    uns  <;ezoocn,  Kclialtcn 

werden  sollend 

Anno    domini    xv«  xxix",    uff   zinstag    den    \vi''«"  tag    novcnibris,     5 
habend  unsere  Herren  bed,   nuw  unnd  allt  rath,   cinhclling  erkant,  das 
alle    die     so    unsere   burgerr   oder  hindersassen  unnd  deshalben  einem 
ersamen    rath    mit    eidsptlicht    verwandth    gsin,    ouch    alle    die,    so    inn 
unnser  stat  Basel    verpfrundct  gsin,    die  syend  geistlich   oder  welltlich, 
edel    oder    unedel,    hochen    oder   nidern  Stands,    die  von  wegen  unser    10 
nuwfurgenomenen  Ordnung  und  bcschechener  enderung  inn  christeniicher 
reli^ion  ire  burgkrecht  oder  hindersassene^'d  uffgcben,   item  unnd  die 
priester,    ouch    geistlichen,    die  von    uns    gezogen   und  aber  ire  huser, 
hove,   guter  oder  verwandthen  by  uns  haben,   wan  solche  furohin,  als 
nemblich  nach  verschinung  eins  monats,   irer  geschefften  und  anligens    15 
halben    inn    ein    statt  Basel    wandlend,   das   dann   sy   und  ir  gesind  nit 
me  inn  Iren  husern  noch  by  iren  verwandthen  inziechen,  sonnder  yeder 
zit    inn    ein    offen   gasthaltend  wirtzhusc  innkerend   und   gantz  kein  für 
nach  rouch  by  uns  nit  haben  noch  halten  sollend,  by  peen  eins  marrck 
svibers    so  der  Verbrecher  diser  erkanthnis,  so  offt  die  nach  verschinung   20 
des  monats  obbestimbt  ubertretten,  one  gnad  bezalenn  solle. 

Unnd  ob  sich  über  kurtz  oder  lang  zutragen,  das  die  obgenanten 
abgezogenen  burger  oder  hindersassen  sich  wider  harthun,  das  burgk- 
recht wider  begerenn  oder  sonst  hindersassen  sin  wollten,  deren  soll 
keiner  zu  burgerr  angenommen  werrden  one  wussen  und  willen  beder  25 
rathenn  und  unserer  herren  der  sechsenn,  allso  das  bede,  rath  unnd 
sechs,  yeder  zitt  nach  gestallt  der  Sachen  thun  mögend,  was  inen  ge- 
fellig,  ouch  gemeiner  stat  Basel  nutzlich  und  eerlich  sin  wurdet. 

St.-A.  Basel,     Ratsbücher    A6,    bl.  18 v.    und   ebenda    Ratsbücher    B  4, 
11^  ßSv.  —  Gekürzte  Kopie,  mit  vermerk,   daß  diese  ratserkantfiis  1333   30 
7iovember  22    erjieueri    wurde,    ebenda,    Ratsbücher    B6,    bl.   17  v.     — 
Regest:  Basler   Chron.,  bd.  I,  s.  106.    Regest  und  druck:    Ochs,   bd.  V, 
s.  663   und  bd.  VI,  s.  14. 

211  ^529  November  18. 

Uff  denn  andren  sinodum,  so  mentags  noch  Katharine  den  xxix.   35 
novembris  anno  etc.  xxix  gehaltenn,  ist  allen  vogten,  wy  harnoch  volgt, 
geschriben : 

Wir,  Adelberg  Meyger,  burgermeyster  unnd  ratt  der  statt  Basell, 
empietenn  unnserm  lieben  getruwen  Hans  Gebharttenn,  Schultheis  zu 
Liestall,  unnsern  grus.    Fugen  dir  hyby  zu  vernemen,   das  wir  den  si-   40 


Nr.  212.  ^529  November  i<^.  193 

nodum,  daruff  alle  lütpriester,  Seelsorger  unnd  verkünder  des  wortt 
gottes  in  unnsern  gebietenn  zu  statt  unnd  land  examiniertt  unnd  jerlich 
umb  Martini  ungeverlich  v^ermög  unnser  nuwen  uszgangnen  reformation 
und  Ordnung  gelialtenn  soll  werdenn,  uff  mentag  noch  Katharinc  den 
5  XXIX *<="  novembris  dysz  gegenwertigen  monatz,  alhy  zu  Basell  in  unn- 
serm  Augustinercloster  ze  haltenn,  angesechen  habenn.  Unnd  thundt 
dir  deszhalb  gantz  ernstlich  befelchenn,  das  du  dich  by  dinen  ampts- 
untertonen  und  geschwornen,  wy,  welcher  niasz  unnd  gestalt  dy  pfarrer, 
sellsorger   unnd,    so    das    wortt   gottes    verkünden,    sich    in    verkundung 

10  desselbigenn  unnd  andrem,  by  innen  bishar  gehaltenn,  ob  sy  sigen 
eebrecher,  hurer,  wacherer,  trunckenboltz,  oder  ob  sy  dem  gmeinen 
volck,  jeren  schefflinen  unnd  untertonen,  ergerlich,  denselbigen  nit  fur- 
stendig  lebten,  woU  erfaren  wellest.  Unnd  so  dir  also  etwas  von  innen 
anzeugt  wurt,  din  gwysze  unpartysche  kuntschafft  unnd  worheit  darumb 

15   zu  verhorenn,  desglichenn  ouch  vlyszig  erkundigenn,  was  mangels  den- 
selbigen   selsorgern    untzhar   in  jeren    pfrunden    und   libs    narungen  zu- 
gestanden,   domit    du    sellichs    unnsern    geordneten    examinatoribus    uff 
obgenanten  mentag,  vor  denen  dieselb  parsenlich  sampt  allen  pfarreren, 
Seelsorgern   und    helffern,   in    din  ampt  gehörig,    darzu  denselbigen,    so 

20  also  ettwas  wyder  sy  clagen  oder  kuntschafft  sagenn,  denen  du  allen 
by  jeren  eydenn  alhy  zu  Basell  in  unnserm  Augustinercloster  zu  rechter 
früger  tagzyt  zu  erschinen  gebieten  sollest  unnd  keinswegs  uszpliben 
anzuzeugen  wyssest.  Wurde  aber  jemans  vonn  den  pfarrern,  Seelsorgern 
oder  helffern  uff  obbestimptem  mentag  unnd  sinodo,  nochdem  du  innen 

25  zu  erschinen  gebotten,  uszpliben,  sich  ab  gedochte  unnsere  verordnete 
examinatores  inhalt  angezeugter  unnser  reformation  nit  examinieren  las- 
zen,  sonder  also  ungehorsam  sich  erzeugen,  denselbigen  soll  durch  unns 
sin  pfrund  gestracks  und  von  stund  an  gnomen  unnd  mit  einem  andren 
versechen  werden.    Des  wollest  sy  eygentlich  wol  berichten  unnd  er- 

30  warnen  laszen,  sich  dornoch  haben  ze  halten.  Datum  fritags  den  xviii. 
novembris  anno  etc.  xxviiii. 

Protokoll.     Sf.-A.  Basel,   Kzrchcfi   C S,   Liber  synodorum,  bl.  7. 

212.  ^529  November  ig. 

Adelberg  Meyger,  burgermeister  und  rath  der  stat  Basel,  an  marg- 
35    graffen  Ernsten. 

U.  f.  g.    schriben    unns,    den  xvii.  novembris  von  wegen   der  zinsz 

unnd  zehenden,  die  unnserm  gotzhuse  unnd  pfarrkylchen  zu  sant  Alban 

in    u.  f.  g.    oberkeyt,    den    dörfern  Wittlickhenn,   Otlicken,  Houwingen, 

Lörrach,  Haltingen  unnd   Wyl  etc.  in  verbott  gelegt,  zukomen,  haben 

40   wir  allen  inhalts,  ouch  darby  verstanden,  das  der  geschehenen  Werbung 

Basler   Reformationsakten,   IV.  .)  = 


194  I52()  November  ig.  Nr.  212. 

halben,  so  Liidwij^  Züricher,  unser  ratszlVinid  1>\-  u.  f.  \y.  sollichcr  sachen 
gethan,  miszverstand  fiiri^cfallen ;  dann  nit  011,  wir  habend  crstgcnantcn 
unnsern  rats/frund  verschinncr  ta^cn  zii  11.  f  s^.  mit  solchem  bevelch 
ab«;efertij;et,  das  er  u.  t".  };.  zu  erkennen  oel)en  solle,  wie  unns  anlanj;, 
das  ettliche  personcn,  so  in  den  stifitcn,  gotzluisern  umul  clostcrn.  die  5 
in  unnserii  statt  oberkeitten  unnd  gebieten  gelegen,  sich  gehalten,  unnd 
aber  von  wegen  unnscr  nuw  furgcnomenen  Ordnung,  christcnliche  re- 
lii>-ion  betreffen,  deren  sy  sich  mit  unns  nit  glichformig  machen  wollen, 
von  unns  abgetrettenn,  den  vermeltcn  unnsern  stifften,  clostern  unnd 
gotzhusern  ire  zinsz,  renndt,  gulten  unnd  zehenden  in  u.  f.  g.  obcrkeytt  10 
gelegen  (glich  wie  iro  ettliche  im  fürstenthumb  Osterrich,  aber  ver- 
ffebenlich  ze  thund  understanden),  mit  arrest  ze  verhefften  vermeinend, 
unnd  sonderlich  so  syend  zwen,  da  der  ein  zu  Busiszheim  gesessen, 
sich,  wie  er  probst  zu  sant  Alban  sye,  wiewol  on  grund  der  warheit, 
dann  wir  im  nutzit  gelyhen,  berume;  ouch  ein  abgetrettener  munch,  15 
der  unnserm  gotzhuse  zu  sant  Alban  ein  allt  urbarbuch  heimlich  en- 
tragen,  by  ime  unnd  in  crafft  solchen  urbars  die  zinszlut,  ime  vilge- 
nanten  unsern  gotzhuses  nutzungen  ze  geben,  ankert,  ouch  ettliche  mit 
sinen  verheissungen  ime  ze  willforn  bekomen  habe;  der  ander  sye 
Schaffner  im  sant  Johanser  husz  gewesen;  der  habe  hern  Wendlin  zu  20 
Schliengen  deszselben  huses  renth  und  zehenden,  in  u.  f.  g.  oberkeyt 
gelegenn,  inzenemen  verordnet.  Diewyl  aber  unns,  der  vermelten  stiff- 
ten, gotzhusern  unnd  clostern,  castvogten,  schirm-  unnd  leehenherren, 
unnsern  gotzhusern  das  ir  entziehen  ze  lassen  gar  entlegen,  zudem  wir 
unnd  die  unnsern,  das  wir  unnser  hab  unnd  gutere  mit  dheinen  fremb-  25 
den  gerichten  verbotten,  bekumbert,  noch  angefochten,  sonder  wer  zu 
unns  unnd  denen,  die  unns  zu  versprechen  stand,  zu  clagen  vorderung 
hat  oder  gewunnet,  das  der  oder  die  das  vor  schultheissen  unnd  stat- 
gericht  zu  Basel  und  niendert  anderschwo  das  recht  vordem,  suochen 
unnd  nemen  sollen,  von  dem  helgen  Romischen  rych  hoch  befryget,  30 
ouch  allen  denen,  so  an  vermelte  gotzhuser  Spruch  unnd  clag  ze  haben 
an  angeregtem  ort  furderlichen  rechtens  zu  gestatten  urbuttig  sind,  das 
dan  u.  f.  g.  unnserm  hohen  vertruwen  nach  unns  unnd  die  unnsern,  ob- 
stand,  by  angeregten  fryheitten  pliben,  den  uszgetrettenen  in  irem 
fürstenthumb  dheiner  verbotten  gestatten,  sonder,  wie  obgemelt,  die  35 
anspreher  zu  recht  wisen,  unnd  umb  Verhütung  kunfftiger  irtung  glich 
wie  die  Herren  zu  Ensisheim  getan,  ein  generalmandat  uszgann,  ouch 
unns  derselben  eins  mittheylen  wolle,  das  alle  u.  f.  g.  underthanen  den 
stifften,  clostern  unnd  gotzhusern,  in  der  stat  Basel  gelegen,  und  sunst 
niemandem  andern  die  rendth,  zinsz,  gult  unnd  zehenden,  wie  sy  die  40 
bitzhar  in  u.  f.  g.  oberkeyt  gehept.  furer  wie  von  altem  harkomen  on- 


Nr.   21^.  ij^20  November   ig.  195 

verhindert  reichen  unnd  bezalen  sollen  mit  erbietung,  das  umb  u.  f.  g. 
wir  sollichs  unverdrossen  verdienen  wollend.  Und  alls  unser  ratsbot- 
schafft  usz  u.  f.  g.  antwort  uff  ditz  unser  zimblich  ansuochen  gegeben, 
vermerckt,  das  die  sach  in  verzugk  gestellt  unnd  der  zyt  dhein  entlich 
5  antwort  bekomen  mögen,  unnd  aber  nit  kleine  fursorg  tragen,  das  dar- 
zwuschen  die  obgenanten  personen  nit  firen,  sonder  mit  allem  ernst, 
wasz  inen  werden  mechte,  inziehen  wurden,  hat  er  begert,  das  u.  f.  g. 
gnedigs  insehen  thun,  iren  underthonen  dem  vermeinten  probst  zu 
Busiszheim,    ouch    den   abgetrettenen   nutzit  ze  geben,    gebieten  wölte 

lo  unnd  gar  nit  begert  nach  versehen,  das  darumb  unsern  gotzhusern  das 
ir  verbotten  nit  gevolgen  solte,  sonder  trostlich  hoffnung  gehept,  wann 
sich  u.  f.  g.  irer  antwort  entschliessen,  sy  wurde  unserm  beger,  nit 
weniger  dann  zu  Ensisheim  beschehen,  gnedicklichen  willforn.  Darby 
hatt   er   sich    ouch    erluteret,    das    wir    die   Hohe   thumbstifft   und  wasz 

15  demselbenn  in  u.  f.  g.  furstenthumb  zustendig,  diser  zyt  in  ruowen  un- 
angefochten pliben  lassen. 

Demnach  . . .  gelangt  an  u.  f.  g.  abermaln  unnser  gantz  ernstliche  bitt, 
u.  f.  g.  wolle  unns  sampt  den  unsern,  obstand,  by  unsern  fryheitten  unnd 
furgeschlagenen  rechten  pliben,  darzü  die  gelegten  hefft  relaxieren  unnd 

20  darby  ein  offen  edictmandat  vorangezeigter  wyse  in  irem  furstenthumb 
uszgan  lassen,  unns  ein  sollichs  by  disem  bringer  mittheylen  .  ,  . 

Furer  . .  .  sind  wir  in  diser  stund  bericht,  das  ettliche  u.  g.  under- 
thanen  zu  Tegernow,  so  unserm  gotzhusz  sant  Augustins  zinszbar,  von 
wegen  das  wir  usz  göttlichen,  christenlichen  Ursachen  die  bapistischen 

25  miszbruch  der  mesz  abgestelt,  Hansen  Mullern  von  Wittnow,  des  ge- 
melten  gotzhuses  schaffneren,  ir  gewondliche  zinsz  ze  geben  frevenlich 
sperrend,  über  gut,  brieff  unnd  sygell,  so  das  gotzhusz  darumb  by 
handen  hatt;  unnd  diewyl  dann  von  disem  unnd  derglichen  dingen,  als 
u,  f.  g.    selbs   zu    ermessen    hatt,    wo    das    nachgelassen,    vil    irtung    er- 

30  wachsen,  ist  an  u.  f.  g.  unser  bittlich  beger,  sy  wolle  die  bedachten 
underthanen  ir  gewondliche  zinsz  abzerichten  vermögen  unnd  unns  uft 
ditz  schriben  irer  gnedigen  antwort  schrifftlich  verstendigen  .  .  .  Datum 
fritags  den  xix.  novembris  anno  etc.  xxix. 

E7itwurf.    St.-A.  Basel,    Missiven    A  2Q,    bl.   16^.    —     Kopie,    ebenda, 
35  Si.  Alban  EE  i . 

213.  152g  November  ig. 

Thumbprobst  und  capitel .. .  an  Thebolten,  abt  des  gotzhusz  Lutzel. 

Von    Basel   verlrieben    und   durch    die   Stadt    im    einzuz    unserer 

Zinsen   und  zehnden  gefährdet,  haben    wir  unsern  ambtluten  bevolhen, 

40  solch  unser  zinsz  usserhalb  zu  behalten,  kornschutten  zu  bestellen  und 


196  15^9  ^^ovember  20.  Nr.  214 — 215. 

das  körn  etc.  dohien  iw  schütten.  Und  so  ewcr  gotszhuszlin  sanl  Ap- 
püllinaris  unsern  amptluten  hiczii  ctzwas  dinstlicli,  l^ittcn  wir,  c.  e.  ivolle 
aus  mitlfid  zugeben,  das  unnscrc  amhtlut  ettlich  ir  fruchten  dohien 
schütten  mo|;en  unnd  deshalb  irem  verweser  doselbstcn  bcvelhnus 
{Tcbcnn  .  .  .     Datum  Fribur<j  uf  Elizabet  anno  xxix. 

Entwurf.  Ge7i€ral- Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22 ß  (lß2g),  bl.66. 


214.  L'^^9  November  20. 

Adclbcrg  Meiger,    burgcrnieister  und  rat  der  statt  Basell.  ...    an 
Philipsenn,  bischoffenn   zu   Basell. 

E.  f.  g".  jüngste    nieynung    habend    wir  Heinrichenn  von   Ostheim,    10 
unnserm  burgernn,  anngezeigt;  der  hatt  zu  turderung  der  sachen   hern 
Jacoben   Meygern,  unnsernn  altcnn  zunfftmeister,  unnd  Rudolff  Fryenn 
zu   bysitzernn    und    schidlüten    sines  teils   erncmpt    unnd  verwilligt,  das 
e.  f.  g.   einen  furderlichenn  gerumpten  tag  ann  gliche  maistat  ernennen 
mit   irnn    zusätzenn,    ob   sy    die   gehabenn    mag;    wa   aber   das  nit,   mit    15 
zweyenn    anndern,    glich    wie    er   mit   den   sinenn  thun  will,  erschinen. 
Dise    vier    zusatz    erstlich    güttlich    hanndlenn,    unnd    ob    die    fruntliche 
hanndlung  vergebennlich  sin,  die  sachenn  mit  rechtlichem  spruch  ennt- 
scheidenn    sollenn,    damit    die    hanndlung    on   lengernn  uffzug  zu  ennd 
gepracht,  das  zeigenn  wir  e.  f.  g.  an,  damit  sich  die  mit  irnn  zusätzenn    20 
unnd  ernenung  des  tags  habenn  zu  gerichten.  Sodann  e.  f.  g.  unnd  unnser 
burger  zusamenkomen  unnd  inn  der  gute  nit  vereint  werdenn  soltenn, 
lossenn   wir    des   recht   sprechennt,   was  ir  der  parthienn   by  denn  zu- 
sätzenn vermögenn,   ouch  beschehenn.    Wir  bii(e?i  um  schriftliche  mit- 
teilu7ig   eures    ivilletis   durch    diesen  boten.     Datum    den  xx^*^"  tag  no-    25 
vembris  anno  etc.  xxix. 

Origifial.   St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,   bd.  IJ,  ?ir.  43. 


215.  152^  November  20. 

Aus  einer  missive:    Adelberg  Meyger,    bürgermeister   der   Stadt 
Basel,  an  das  regiment  zu  Ensiszheim.  3° 

Zu  dem  andern  habend  wir  der  ko.  mt.  zu  Hungern  unnd  Beham, 
unnsers  gnedigisten  herrn,  anntwort  uff  den  jüngsten  abscheid  zwüschen 
uch  unnd  unns,  unnserer  stifften,  gotzhuser  unnd  clostern  zinsz  unnd 
zehenden  im  furstenthumb  Osterrich  gelegen  belangende,  uszgangen, 
jetzt  eben  lang  gewartet,  also  das  wir  irer  mt.  meynung  noch  dhein  35  j 
gruntlichs  wussen  tragen;  domit  dann  ir  und  wir  solcher  sachen  zu 
ruwen  komen,  gelangt  an  uch  unser  fruntlichs  begern,  ir  wellend  die-  j 


Nr.  216  a.  i^2g  November  20.  197 

selbige  handlung  furdern,  uch  unnd  unns  deren  vols  zu  ennd  verhelffen, 
worüber  ivir  um  schriftliche  anttuort  bitten.  Datum  sampstags  den 
XX.  tag  novembris  anno  etc.  xxix. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,    Missiven  A2g,    bl.  164  v. 


^   216  a.  j^2g  November  20. 

Thumprobst,    Statthalter    unnd    capitel    der    meren    stifift  Basel   afi 
Philipszen,  bischoven  zu  Basel. 

Als  e.i.g.  uns  kurtzer  dag')  geschriben  mit  meidung,  wie  sie  zu 
Herrn  burgermeister  unnd  rot  zu  Basel  geschickt  hab,  inn  sachenn 
10  zwuschenn  denselben  unnd  uns  miszverstandig,  zu  gutlicher  Handlung, 
das  were  joch  durch  fursten,  herrnn  oder  stet  unnser  beidersitz  für 
zenemen  etc.,  zu  verwilligenn,  dann  die  bemelten  vonn  Basel!  solichs 
glicher  wise  getan,  doch  also,  das  unnsere  briefif  widder  inn  ein  stat 
Basel  zu  gemeinen  handenn  erlegt  werden,  bedanncken  wir  unns  gegen 
15  e.  g.  irs  angekerten  vdisz,  ouch  der  mugen,  hierunder  angewendt,  tvir 
sind  hiefiir  dmikbar,  dann  wir  achtenn  mogenn,  das  guter  meynung 
beschehenn. 

Unnd  gebenn   u.  f.  g.  hieruf  zu  verston:   Wiewol  ze  widder  unns 
unnd  den  lobüchenn    soviel   alten  stifft  als  mancherlei   unnd  der  mosz, 
20  das   unns    nit   wol   wurszer  oder  übler  beschehen  können,  furgenomen 
und  endtgegengangen,   wir  billich  eins  so  verbitterts  unnd  des  gemuts, 
das   wir   uff  soviel   empfangne  scheden,    zuvor  ouch   widder  unnser  re- 
ligion  thattliche  Handlungen,  mentschlicher  blodigkeiten   noch  der  gut- 
ligkeit  nit  wol  stat  geben  mochten,    so  bedencken   unnd  erwegenn  je- 
25   doch   wir,  das  die  von  geistlichem  standt   (den  wir  versehen)  yeder  zit 
die    gutmutigisten    zu    fridd,    ruw    unnd    einigkeit    gneygt   sin    sollenn. 
Darumb  . .  ,    dwil  bi  Herrn  burgermeister  unnd  rot  der  willen,  sich  mit 
unns    zu    gutlicher   Handlung  zu  begebenn,    so  wollenn  wir  unnser  fur- 
swebender  irrung,  derglich  das  wir  des  unsern  endtsetzt  und  zuvordrist 
30   billich  Widder  restituiert  werden,  ouch  angeregter  unnser  brieffenn  halb, 
wa   und  wie  die  behaltenn   unnd  verwart  sollen  werden,   ouch  zu  gut- 
licher Handlung  unnd  das  e.  f.  g.   unns  uff  ettlich  gütlich  unnd  fruntlich 
unnderhandler,  die  sigen  von  fursten,  Hern,  stetten  oder  sondrigen  per- 
sonen,    so    mit   wissennthaffter  thading  die  ding  unnderfohenndt,  wisen 
35    oder  bringen  mog,    gnung  und  gern  verwilligen    und   an  uns  nutzt,  so 
zu  son  und  einigkeit  dienen  und  onverwisziich  sin  mag,  erwinden  loszen. 

216  a.  ')  sambstags  noch  Martini  [ij.  nov.],  au/ welchen  brief  das  capitel  nicht  sofort, 
■wie  es  gebeten  und  seine  absieht  war,  antworten  konnte.  Es  wollte  den  kommenden  montag, 
da  dann  alle  capitelherren  anwesend  wären,  abwarten  ybenda,  bl.  62  V.]. 


198  f^^9  November  20.  Nr.   2iöb. 

Dies  unsere  atihvort  an  e.g.,  sich  demnocli . .,  das  wir  dicparthicn  zu 
gutem  vcrstandt  kommen,  zu  bearbeiten  .  .  .  wiszen,  solichs  ouch  fur- 
dcrlichst  an  liandt  ze  nemen  unnd,  was  c.  f.  s-  Kv  ^^'"1  i<^l  l)egc[,nict, 
unns  des  geschrifftlich  hinwiilder  zu  verstcndigen.  Datum  samsztags 
noch  Elizabet  anno  2^'. 

Enhvurf.    General- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialhuch    nr.  22ß    (15^9)' 
1,1,  6 Sv.    —    Kopie,   Sl.-A.  Basel,   Bischößiche  Handlung  Ol^. 


216  b.  ^^*   ^5^9  November  20. 

Ein  inngelegter  zeddel. 

Unnd  gnediger  her,  so  e.  g.  ouch  eins  ncbenschribens  anregt,  das    «o 
durch  unsern  secretarien  die  antwort  also  gesteh,  das  e.  g.  solichs  uns- 
sers   schribens    copi   denen   von   Basel   ze   geben  wisz,    hetten  wir  wol 
geacht,   von  kein  noten  ze  sin,   das  e.  g.  das  thate,   dann  viel  minders 
standtz    sich    selb    so    gering,    als    ob    irn  worten  nit,    sonder  der  copy 
o-egloubt    werden   solt,    nit   schätzten,    es  mocht  e.g.  denen  von  Basel    '5 
sonsten    hinwidder    zuschriben    unnd    zu    erkennen    geben,    wie   sie  die 
Sachen    an    uns  hette  gelangen  loszen  und  das  wir  zwuschen  unns  und 
inen    von   Basell   swebender   irrung,    derglich  angeregter  unser  briefen 
halb,  wa  und  wie  die  behalten  sollent  werden,  ouch  zu  gutlicher  hand- 
lung  etc.,    lut  der   missivcn,    ze  komen  willens,  mit  beger,  das  sie  die   20 
ding    bedencken    und  schidlich,    ouch  sliszig  sich  wolten   loszen  finden, 
mit  mern  unnd  schickerlichen  worten,  wie  e.  g.   inn  irer  cantzli  das  wol 
ze  fertigen  weisz.    Ob  dann  glich  wol  sie  inen  copy  unnsers  schribens 
zuschickt,  achten  wir  doch,  dasselb  nit  sin  anders,  dann  das  es  sich  der 
sach   verglich.    So    aber,    nochdem    unnd    die    von   Basel   anregent  der   25 
brieffen    halb,    das    die    zuvorderst    w^idder    inn    ein   stat    Basel    sollent 
geantwort  werden,    die  Sachen  by  inen  sich  stoszenn  were,   woll  e.  g., 
wie  sie  dencken  mag,  gut  und  verfenglich  sin,  sie  des  ab-  unnd  dahien 
wisenn,  das  sie  unnser  bewilligung  noch  der  spennen,  ouch  unnser  endt- 
setzung  unnd  brieffen  halb   mit  uns  furkomenn:   dann  wir  e.g.  des  nit   3o 
bergenn  wollenn,    das  wir   nit  inn   rot  funden,    die  brieff  vonn  handen 
ze   geben;    dann   so  unser  brieff  by  deren  von  Basel  handen,    wurden 
sie  unns  nit  viel  nochfechten,   sonnder  unser  wol  embern  mögen;   wir 
haben    darfur    und    achten,    das   unnser   brief  durch   anders  nyemandtz 
dann    uns   behalten    unnd    verwart    werden,   hat    ouch   anders  nyemant  35 
kein  recht  dozu  dann  wir,  mögen  aber  und  yedoch  lidenn,  so  die  von 
Basel  den  artigkel  der  briefen,  ouch  anregenn  unnd  zu  eim  span  ziehen 
wollenn,  das  darunder  gutlich  handlung   mit  wissenhaffter  thading  fur- 
genomen  werde,  haben  wir  e.  g.  zu  bericht  unnd  witern  verstandt  nit 


Nr.  21  j.  iß2g  November  20.  199 

wollen  unangezeigt  loszen,  soviel  dester  schickerlich  im  Handel  wiszen 
mögen  furzefaren. 

Unnd  witers,  g.  herr,  habenn  wir  zum  theil  vorhien  gutz  wiszen, 
auch  jungst  von  unnsern  gesandten  und  mitbrudern,  die  by  e.  g.  ge- 
5  wesen,  bericht  empfangenn,  wie  es  umb  e.  g.  unnd  den  stifft  gestalt, 
furwar  unns  zu  groszem  erschrecken,  gelangend  unnd  zum  höchsten 
bethurende,  das  wir  beider  sitz  so  ungefellig,  wir  vonn  dem  unnsern 
gewaltigklich  vertribenn  unnd  unns  das  unnser  genomen  solle  werden 
und   dann    e.  g.   inn  denen  schulden  verstrickt  und  behafft  sin,    das  sie 

10   nit  wol  ze  bliben  soll  wiszen. 

Unnd  dwil,  g.  herr,  die  sachenn  swer,  deren  viel  unnd  sich  nit 
will  schickenn,  darunder  uberfelt  ze  dagleisten,  sonder  von  noten,  das 
wir  furderlichst  zesamen  khonmien,  hievon  red  habenn  unnd  unns  be- 
ratenn  etc.,   wie  denen  dingen  endtgegen  ze  khommen,    rot  und  pfleg 

15  ze  thun  sin  woll,  so  habenn  wir  angesehenn  hie  zvvuschen  Nicolai  uff 
einem  dag,  e.  g.  gelegen,  doch  das  der  nit  sig  den  andern,  dritten  und 
vierden  decembris  (dann  der  zit  ein  landtag  zu  Enszheim,  darby  wir 
ettlich  usz  uns  haben  werden)  zu  Nuvvenburg  als  der  lifferung,  behusung 
unnd  ouch  maistat  halber  bequem  zesamen  ze  kommen,  also  und  der- 

20  gestalt,  das  e.  g.  nit  als  ein  fürst,  sonnder  ir  armut  noch  mit  ringstem 
costen,  villicht  eim  pferd,  vier  oder  funffen  sich  zu  unns  dohien  ver- 
fugte, wie  obstot,  von  dissen  besvvernussen  ze  handien  unnd  bittenn 
hieruff,  e.  g.  woll  iren  ouch  disz  meynung  gefallen  loszenn  unnd  den 
dag,    wann    sie    khommen  woll,   unns  by  disem  botten  ernennen  unnd 

25  zuschribenn,  damit  wir  des  ein  bericht  haben  unnd  uns  dohien  ze  thun 
wiszenn,  wurdet,  dann  ouch  by  uns  e.  g.  ettlich  der  brieffen,  so  unnsern 
deputaten  hievor  ufgeben,  besiglet  und  übriger  halb  guten  bescheidt 
funden.    Datum  ut  in   literis. 

Entwurf.  Genera l- Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.22ß  (iß2g),  bl.6^. 

30    217.  1 52g  November  20. 

Das  capitel  dem  Adelberg  Saltzman,  Johanssen  Heintzman,  Jo- 
hanssen  Spirer  und  Johanssen  Svvegler,  geistlichen  hofgerichtz  notariis 
und  procuratoribus,  jetzt  zu  Altkilch  sambt  unnd  sonders. 

Dohar,  dwill  wir  euwer  husz  des  consistorn  zu  der  schul  gebrucht, 

35    haben    wir   den    zinsz,    der   ab   dem  jerlichen  gat,    gereicht  unnd  zaiet; 

als   aber    wir   solich   euwer  husz  witers   nit  gebruchent  unnd  yetzt  der 

zit   kein    schul   mer  halten  khonnent,   so  kundenn  wir   uch  solich  uwer 

behusungen  hiemit  ab  .  .  .    Datum  uff  samsztag  noch  Othmari  anno  29. 

Efilwurf.    General- La7ides-A.   Karlsruhe,     Copialbuch    fir.   22^    (l ^2g), 

40  bl.  6ßv. 


200 


I  ^2g  A'ovt'tn/'et    20—22.  Nr.  218—220. 


21  g  152g  November  20. 

Aus  den  \cocheuauxgaben  sambstags  nach   Olliniari. 

ScnndlirielT:  Item   xvi  B  inn  alle  einpter. 

Item  II  Ib  denn  hernn  zu  sannt  Peter,  zins  von  wegenn  des  olamptz. 
Martini  anno  etc.  xxix  gfallen.  5 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  14,  s.  1/2^. 

2|g  ^S^9  November  21. 

Philipps,    von   gots   gnaden   bischove  zu   Basel,    an  burgermeister 
unnd   rath  der  statt  Basel. 

Wir    haben    ewer    anntwurl    uii   unnser   jüngste    meynung,    Hein-    10 
riehen    von    Oscheims    halber,    unns   zugeschribn,   vernommen,    mögen 
also    die    zwen    ernempte    züsetz    wol    lyden    und  woltcn  gern,  wir  die 
unnsern    auch    turderlich    gehaben    möchtn.     Darumb    dann    wir    innert- 
halb   zwcy    oder    dryer    tagen    sonnderlich    mit    unnserm    guten    frund, 
Herr    Hanns   Jacoben,    fryherrn    zu    Morsperg    unnd    Beffort,    lanntvogt    15 
inn  Unnderelsasz,    red   gehalten,    dersclbig   unns   berichtet,    das  er  vor 
oder  umb  wyhennechten  nechstkunfftig  wider  hieoben  sin  wcrd,  wolle 
er  sich  der  Sachen  (wie  dann  vor  abgeredt)  unns  beyden  theyln  zegut 
mit    geneigtem    willen    unnd    gern    beladen.     Sodann    bisz    zu    selbiger 
zyt   nit   sonnders   lanng   mer   ist,   wer  unnser  fruntlich  beger  an  uwch,    20 
ir  bemelte  sach  bisz  siner  annkunfft,  vorgemelt,  beruwen  Hessen,  unnd 
alsdann  inn  voriger  unnser  verabscheydten  hanndlung,  die  wir  unnd  ir 
gemeiner   unnserer  artickeln  halb   gegen  einander  haben,   sambt  diser. 
tag  zu  ernemmen,  vergönnten.    Auch  mitler  wyl  obgcdachtem  lanndt- 
vogt,  sich  darnach  ze  richten  haben,  schryben  und  ansuchen,  wie  dann    25 
wir*  glicher  gstalt  gethon  unnd  noch   verrer  thun  weiten,  verhoffen,  die- 
selbigen    unnsere   spenn,    auch    zu   gutem  usztrag  also  bracht  möchten 
werd'en.   Und  wa  aber  er  inn  solcher  zyt  ye  nitt  erschinen  wurd  mögen, 
(des   wir   unns   doch,    sinem    vertrösten  nach,   nit  versehen)   wollen  wir 
nicht  destminder  inn  Oscheimers  sach  furfarn  und  an  siner  statt  alsdann    30 
Hatten  von  Pfirrt,   der   unns   mit   nichten  verpflicht   (so  verr  wir  es  an 
ime  gehaben  mögen),  für  den  annder  unnserer  zusetzen  ernempt  haben. 
Wolchs  wir  ewch  guter  meynung  nit  wollen  bergen  . . .    Datum  Pornntrut 
den  XXI  *^"  novembris  anno  etc.  xxix°. 

Original,   mit  auf  gedr.  Verschlußsiegel.    St.-A.  Basel,    Bistum  Basel  A 1 .    3$ 

220  ^S^9  November  22. 

Aus  einem  schreiben  kun.  mt.  zu  Hungern  und  Bohaym  etc.  stat- 
halter,  regenten  und  rate  inn  obern  Elsas  an  burgermeyster  und  rate 
der  statt  Basel. 


Nr.  220.  ij2g  November  22.  201 

Ewer   schryben,    so    ir    uns   by  discni    evverni   potten   uns  gethon, 
haben   wir  vernomen  . . . 

Zum  andern  :  Dweyl  wir  noch  ufif  den  abscheid,  der  jungst  zwuschen 
uns  und  ewer  von  wegen  der  stififten,  gotsheuscr  und  closter,  ussert- 
5  halb  der  Hohen  stifft,  zinsz  und  zehenden,  so  die  bitz  hieher  inn  unser 
verwaltigung  fallende  gehept.  abgeredt,  von  der  kn.  mt.,  unserm 
gnedigisten  hern,  kein  antwort  noch  bescheid  empfangen,  und  wir  ge- 
dencken  mögen,  das  solichs  irer  mt.  anderer  ir  treffenlichen  obligen 
und  des  Turcken,  gemeyner  cristenheit  erbfeynd,  beschwerlichen  hand- 
le lung  halben,  die  euch,  als  uns  nit  zwyfelt,  unverborgen  seyn,  verhindert 
worden,  oder  das  dieselb  unser  geschrifften  uff  der  post  verfurt  seyn 
mochten,  haben  wir  sydthar  irer  mt.  nachmaln  darüber  umb  antwort 
und  bescheid  vermant;  so  uns  die  zukompt,  wollen  wir  euch  den,  wie 
wir  euch  dann  hievor  auch  geschriben,  nit  verhalten. 

15  Das  ir  aber  inn  einem  ingelegten  zedel  begert,  das  wir  dem  alten 

Schaffner  des  gotshusz  zu  sant  Johans  by  euch,  nachdem  er  sich  zu 
Altkirch  enthelt,  schriben  und  den  anhalten  sollen,  das  er  alle  die  zinsz, 
so  er  eyngenomen  und  ewerm  gotshusz  zustendig  seyn,  demselben 
ewerm    gotshusz    bekeren    und   zuhanden    stellen,    sich    furohin   solicher 

20  zynsz  müssigen  und  mit  eynziehung  derselben  stillston,  sonder  die 
ewerm  gotshusz  verfolgen  lassen,  darmit  unserm  mandat  gelept  und 
nit  zuwider  gehandelt  werde,  daruff  geben  wir  euch  guter  meynung 
zu  verston,  das  vermelts  abscheids  Vermögens  und  innhalt  nichts  anders 
ist,  dann  das  wir  irer  kun.  mt.   lantvogt,  regenten  und  rate  anstatt  irer 

25  mt.  bewilligen,  als  wir  auch  gethon,  und  deshalben  offen  verkundung 
usgon  lassen  haben,  das  alle  derselben  underthanen  unser  verwaltigung 
unverhindert  irer  mt.  vorusgegangnen  edicten  und  mandaten  den  stifften, 
clostern  und  gotshüsern,  inn  der  statt  Basel  gelegen,  die  rendten,  zinsz, 
gulten  und  zehenden,  so  die  bitzhar  inn  berurter  unser  regierung  und 

30  verwaltigung  gehept  haben,  wie  von  altem  harkomen,  bitz  uff  hoch- 
genanter kun.  mt.  furerm  bescheid  und  meniglich  seins  rechten  und  ge- 
rechtigkeiten  unvergriffen  und  one  schaden  reichen  und  bezalen  mögen; 
doch  das  die  Hohe  stifft  by  euch,  derglichen  derselben  stifftspersonen 
hierinnen  nit  begriffen,  besonder  usgeslossen  und  unvertedingt  sein  sollen 

35  etc.  By  demselben  lassen  wir  es  pl3'ben,  der  hoffnung,  es  sollen  und 
werden  sich  alle  theil,  so  diser  abscheid  berürt,  demselbigen  gemesz 
und  unverwussenlich  halten,  als  wir  dann  unsers  teils  halben  auch  thun: 
welches  wir  euch  guter  meynung  und  im  besten  nit  verhalten  wollen. 
Datum  Ensisheim,  den  xxii*^"  tag  novembris  anno  etc.  xxix^. 

40  Orighial,  imierschriebenYi.X .\ .  Gilgenberg, ritter,  stathalter  ««^N.  Babst, 

c^wizX^t  und  de?i  auf  gedr.  verschlußsiegeln.  St.-A.  Basel,KlösterinsgemeinDl . 

Basier  Reformationsakten,    IV.  oß 


202  ii;2q  November  22-2^.  Nr.  221 — 222a. 

221.  ^529  November  22. 

Krnnst,  von  «jots  {^naclcii  mari^frrave  zu  Baden  mul  Ilochhcr}^.  laiult- 
grave  zu  Suscnberi;,  licrr  zu  Rotein  und  Haticnux  Icr  etc.  an  hurj^er- 
meistcr  untul  rliat  der  statt  Bascll. 

Wir  hallen  abenualn  uwer  schriben  belreften  die  /.ins  und  zeiiennden,     S 
so  uwer  ^otsluiser,  stitft  unnd  clöstcr  inn   unser  obcrkcilt  fallen  haben, 
uns  jetzt  }i[Cthan,  alles  inhalts  hören  lesen  unnd  haben  unns  mitler  zeitt 
uwers    vorigen    schribens   by    unnserni    landtvogt   zu   Rotein  erkundigt, 
usz  was  Ursachen  das  arrest  oder  verpot  uff  sännet  Albann   und  sännet 
Johans  gotshuscr,   zins  und  zehcnnden  gelegt  sey,    unnd  befinden,   das    'o 
sollichs  allein  uff  ewers  gesannten  begeren  beschehen,  vvellicher  euwer 
gesannter  sollich  beger  also  gethan   oder  aber  das   also  by  unns  ver- 
standen,   wie    dan,    so    wir    usz   jetzigem    und  vorigem  uwern  schriben 
und  begerungen  verseen,  das  ir   von   wegen  sollicher  euwer  gotshuser 
sollich  zins   und  zehennden  begern,   als  die  derselben  je  unnd  biszhar    'S 
deren  inzunemmen  und  gon  Basel  zu  fueren  inn  ruwiger  besitzung  syen, 
so  wollen  wir  sollichs  auch  nit  sperren,  sonder  gutlich  geschehen  lassenn, 
auch    daruft"  unserm    lanndtvogt   zu  Rotein  bevelch  thun,   das  uffgelegt 
arrest  und  verpott,  so  allein  obgerurter  gstalt  und  sonnst  uff  niemands 
anrueffen  beschehen,  wider  zu  entschlagen,  dessglichen  unserm  vogt  zu   20 
Tegernouw    schriben,    by  denjhen,    so  dem  closter   zu  sännet  Augustin 
zinnsz  schuldig  seinnd,  demselben  damit  wie  biszhar  gewertig  zu  sein. 

Das  wir  aber  deszhalb  einich  mandata,  wie  uwer  wither  begeren  ist, 
usgeen  sollen  lassen,  das  achten  wir  von  unnoten,  stot  auch  die  sach 
by  uns  und  dem  regiment  zu  Ensiszheim  nit  in  glichem  val,  dann  die-  25 
selben  sollich  zins  und  zehenden  hievor  in  nammen  des  fursten  arrestiert 
unnd  verpotten,  wie  wir  bericht,  daruss  sy  vilicht  verursacht,  sollich 
mandat  dagegen  zu  uffgebung  desselben  uszgeen  zu  lasssen,  das  aber 
by  uns  ein  ander  gstalt  hatt,  dann  wir  niendertt  icht  verspert  oder  ver- 
potten haben,  dann  allein  usz  Ursachen  wie  obgemelt.  Ob  aber  uch  3° 
ann  einichem  ortt  irrung  oder  spann  begegnen,  und  wir  des  von  uch 
verstendigt  werden,  wollen  wir  uns  jederzeit  daruff  der  gepur  nach 
und  dermasz  halten,  das  ir  uch  ab  uns  nit  zu  beklagen  haben,  sonnder 
guten  nachpurlichen  willen  by  uns  spüren  sollen...  Datum  Sultzberg 
den  XXII ^^"  novembris  anno  etc.  xxix°.  35 

Original^  mit  auf  gedr.  Verschlußsiegel  und  signet  EMB  Baden.    St.-A. 

Basel,  Deutschherren  C^  (band),  hl.  p. 

222  a.  r^2p  November  2j. 

Lienharten  Eppingers  bestallung  als  einzüger  zu  s.  Peter. 
Ich,   Liennhart  Eppinger,   diszer  zytt  wonhafftt  zu  Basel  etc.,   be-   40 


Nr.  222  h.  i^2g   November  2j.  203 

kenne:  Nachdem  junckher  Balthasszer  Hiltprandt,  Hans  Rüdolff  Fry  und 
meister  Adam  Huckely,  all  des  rats  der  statt  Basel  und  pfleger  der 
stifift  sant  Peters  daselbst,  mich  zu  einem  innemer  und  inzieher  der  jerlichen 
zinszen,  renten  unnd  gnlten,  was  dann  die  capplanien  gemeker  stifftt  mit 
5  iren  begriffen  und  anhang  betreffen  und  anrieren  ist,  uff-  und  angenomen 
band,  das  ich  uff  sollichs  inen  und  allen...  gelobt  und  versprochen  hab, 
glob  unnd  versprich  ouch  hiemitt  by  mincn  glitten  trewen,  eren  und 
eiden  inen,  ouch  allen  denen,  die  deszhalb  schalten  und  walten  und 
befelch  hand,  in  allen  zimlichen  unnd  erlichen  dingen,  vorab  sollich  min 

10  ampt  berierend,  gehorszam  und  gehörig  sin,  ouch  allem  irem  befelch 
getrewlich  nachkomcn  und  handien,  den  nutz  und  frommen  allzytt  fur- 
dern  und  schaffen,  unnutz  und  schaden  wenden,  noch  allem  minem 
besten  verstand  unnd  vermügen,  alles  getrewlich  unnd  ungeverlich .. . 
Des  zu   urkund  hab   ich    min   eigen  pittschaft   zu   end  diser  bekantnusz 

15  unnd  brieffs  getruckt,  der  geben  ist  uff  zinstag  vor  sant  Katherinen  tag, 
als  man  zalt  von  Christi  unnsers  herren  gepürtt  x\  •>  zwentzig  und  nun  jor. 
Original,  mlf  dem  auf  gedr.  siegel  Eppingers.  St.-A.  Basel,  St,  Peter 
J//9- 

222  b. 

20  Bürgschaftsbrief  Lienhart  Eppingers,  der  caplanien  Schaffner. 

Wir,  disz  nochbenempten,  Bastion  Schellhorn,  der  messerschmidt, 
Hans  Schlepp,  der  kannengiesszer,  Joder  Gryn,  der  sattler,  all  burger 
zu  Basel,  thünd  khundt  und  bekennen:  Nachdem  junckher  Balthaszar 
Hiltprandt,    Hanns  Rudolf  Fry,   meister  Adam  Huckely,    all   des   radts 

25  der  statt  Basel  und  pfleger  der  stifft  sant  Peters  . . . ,  Lienharten  Eppinger 
zu  einem  inzieher  unnd  innemer  der  jerlichen  renten,  gulten  und  zinszen, 
was  dann  die  capplanien  sampt  iren  zugehörungen  bemelter  stifft  be- 
treffen und  anrieren  ist,  uff-  unnd  angenomen  hand,  das  wir  uns  all  für 
denselben  Liennharten  Eppinger   von   jetzt  datum    an  bitz  uff  sant  Jo- 

30  hanns  des  teuffers  tag  nechst  künfftig  im  xv<^  unnd  dryszigisten  jor  ge- 
meinlich und  jeder  insunders  gegen  obgemelten  herren  pflegern  und 
wen  sollichs  berieren  unnd  angehören  ist,  zu  rechten  wisszenhafftigen 
gulten  bürgen  und  selbst  Schuldner  gemacht  und  gesetzt  hand,  für  allen 
mangel,    abgang    und    schaden,    also    wo    durch    bemelten    Liennharten 

35  Eppinger  selbst  oder  sine  verwandten,  in  dem  das  sollich  sin  ampt  und 
inziehens  halb  berieren  und  antreffen  ist,  ettwas  veruntrewt,  abtragen, 
entwert  und  entfrombdet,  oder  so  er  noch  rcchnung  sines  inziehens 
schuldig  beliben  wurde,  sollichs  alles  zu  bezalen,  ersetzen  unnd  gantz 
schadlosz    halten    sollen    und    wollen,    on    allen    uszzug  unnd  widerred, 

40  alles  getrewlich   und  ongcverlich  und  on  alle  arge  list  etc. 


204 


/  f 2p  Novcmbir  2^.  Nr.  22J. 


10 


Zu  warcr  iirkundt  und  mcrcr  Sicherheit,  diewil  wir  all  dry  eigner 
sigci  manolcn.  haben  ich,  Bastion  Schelihorn,  und  ich,  Hans  Schlepp,  an 
statt  der  sigel  jeder  sin  eygen  bitlschatt  gelruckt  zu  end  dies/er  bürg- 
schatTt.  und  ich,  Jodcr  Gryn,  hab  erbetlen  den  erberen  Jacob  Brun,  den 
Sattler,  das  er  sin  eigen  bittschadt  für  mich  thie  trucken  zu  end  diszs 
brietYs,  das  ich,  Jacob  Brun,  also  umb  sin  ernstlich  bitt  wegen  gethon 
hab,  doch  mir  und  minen  erben  onschedlich.  Geben  uff  zinsztag  vor 
sant  Katherinen  tag,  alsz  man  zaltt  von  Cristi  unsers  harren  gepurtt  xv« 
zwentzig  und  nun  jor. 

Original,  mit  S  aufgcdr.  siegeln.    St.-A.  Basel,    St.  Peter  JJJ 9 

fyfyx  1529  November  24. 

Anno  dni.  xv<=  xxix,  mitwochen  den  xxiiii.  novembris '),  habend 
die  verordnetten,  in  sachen  den  bischoff  unnd  capittell  belangen,  wie 
nachvolgt,  geratschlagt. 

Das  uff  unnsers  g.  h.  von  Basels  schriben  ein  ersamer  rath  irn  f.  g.  '5 
mit  antwurt  begegnen  solle:  Diewyl  die  brieff  umb  die  fünfthalb  m  gl. 
houptgutz  mit  den  versessenen  zinsen  sampt  dem  kouffbricff  unnd  ge- 
warsame  umb  und  uiier  Ryehen  noch  nit  uffgericht,  einem  e.  rath  zu 
banden  gestellt  unnd  zallt  syen,  das  dann  ir  f.  g.  solches  vor  allen  dingen 
erstatten  unnd,  so  das  beschehen,  das  dann  ein  ersamer  rath  der  be-  20 
gerten  guttlickeyt  halben  siner  f.  g.  mit  vernerer  antwort  begegnen 
wolle,  unnd  were  hiemit  uff  die  begerte  guttlickeyt  nüt  zugesagt  noch 

abgeschlagen. 

Dergegen  vermeinend  die  andern:  Diewyl  man  irn  f.  g.  nit  on 
trefifenliche  Ursachen  unnd  insonders  umb  willen,  das  man  die  burger  25 
im  Louffental  nit  müsze  fallen  lan,  die  guttliche  underhandlung  unnd 
anlasz  uffgesagt,  das  mans  dann  nachmaln  darby  pliben  lassen  unnd 
irn  f.  g.  wol  anzSigen  möge,  es  habe  ir  f.  g.  kurtz  vergangene  tag,  wasz 
Ursachen  unns  in  angefengter  guttlickeyt  witter  nit  furzefaren  gemeint 
sye,  von  unsern  gesandthen  ratsfrunden  vernomen;  by  demselben  lasze  3° 
mans  nachpliben,  unnd  sye  unser  gelegenheit  nit,  herrn  landvogt  diser 
zyt  umb  gutliche  underhandlung  anzesüochen. 

Aber  die  thumherren,  alls  für  den  andern  artigkell  belangenn, 
ist  geratten,  das  ein  ersamer  rath  irn  f.  g.  zuschriben  solle,  das  wir  der 
thumherren  antwort  nit  nachfragen,  sonder  die  sachen  irenthalb,  wie  35 
denselben  in  bysin  irer  f.  g.,  ouch  nachmalen  irer  f.  g.  bottschafft  an- 
gezeigt, beruwen  laszen;  diewyl  aber  ir  Lg.  sich  in  disen  handeil  ge- 
schlagen, mittellpersonen  anzöigt,  do  wir  noch  nit  wüssen,  ob  ir  f.  g. 
derselben    anzoigten    personen    von    Straszpurg   sich   der  gutlickeyt  ze 

223.   ^)  Original  XXIII.  novembris.    Mittwoch  war  aber  der  24.  novembir. 


Nr.  22^.  ^5^9  November  24.  205 

undernemen  mechtig  sye  oder  nit,  das  da  ir  f,  g.  unns  solcher  antwort 
in  acht  tagen  verstandige,  damit  wir  unns  furer  der  gepur  nach  wussen 
ze  halten. 

Dargegen  vermeinend  die  andern,  dievvyl  sich  ein  ersamer  rath 
5  erstlich  durch  ir  bottschafft  unnd  nachmaln  gegen  herren  bischoffs 
gesandthen  lulter  entschlossen,  das  ir  e.  w.  mit  den  herren  vom  capittell 
gantz  dhein  guttlickeyt  leisten,  sy  habend  dann  vor  unnd  ee  der  thumb- 
stifft  ir  entwerte  brieff  bekert,  so  were  es  einem  ersamen  rath  gantz 
schimpfflich,    das    man   jetz    von    demselben    fallen,    der   bekerung    ge- 

10  schwigen,  den  fürgeschlagenen  underthedingern  nachfragen  unnd,  ob  ir 
f.  g  derselben  zu  gutlicher  underhandlung  mechtig  sin  mege  oder  nit, 
nachfragen  unnd  antwort  begern  solte. 

Unnd    so    aber  diser  handeil,    der  mit  groszem  ernst  angefangen, 
eintweders  mit  giichem  ernst  furtriben,  oder  ein  rath  mit  gespött  davon 

15  abston  müszte,  so  habend  die  andern  geratschlagt,  das  umb  der  stat 
eer  willenn  ein  ersamer  rath  ir  treffenlich  bottschafft  zu  dem  bischoff 
schicken  unnd  siner  gnaden  volgende  meynung  anzeigen  lassen  solle, 
nemblich :  Wiewol  ein  ersamer  rath  sich  gentzlich  versehen,  sich  bettend 
die  thumherren  uff  eins  raths  ernstlich  ansuechen  in  handeil  geschickt, 

20  damit  sy  der  hochwurdigen  stifft  ir  entwerte  brieff  unnd  guttere  an  die 
ort,  da  dannen  sy  die  hingefurt,  bekert  hetten;  jedoch  müszte  ein  er- 
samer rath  gedencken,  diewyl  sich  bemelte  herren  bitzhar  gar  nit  hören 
lassen,  das  sy  vermelt  beger  erstatten  wellen,  geschwigen  wellen  wir, 
das  sy  die  brieff  erlegt  hetten;  dass  sy  frylich  unser  beger  mit  dheiner 

25  lieb  thun  werden,  wellichs  ein  ersamer  rath  musze  beschehen  lan.  Diewyl 
aber  ein  rath,  wie  irn  f.  g.  nehern  malen  anzöigt,  vilgemelte  entwerung 
nit  alein  nit  nachlassen,  sonder  mit  allem  ernst  furfaren  wolle,  der  stifft 
ir  entwert  gut  wider  ze  pringen,  unnd  dann  ir  f.  g.  sich  nehermaln 
heitter  entschlossen,  ob  ein  ersamer  rath  vilgemelter  entwerung  halben 

30  etwasz  dapfers  gegen  dem  capittel  furnemen,  das  dann  ir  f.  g.  sich  mit 
irn  landen  unnd  lütten  des  capittells  in  diser  Sachen  nüt  beladen  noch 
annemen,  aber  einem  e,  rath  fruntlichen  willen  bewisen  welle. 

Daruff  nun  ein  ersamer  rath  den  Sachen  witter  nachgedacht,  unnd 
diewyl  ir  f.  g.,  der  stifft  houpt,  lichtlich  bedencken  mögen,  das  ir  f.  g. 

35  vil  me  dann  ein  ersamer  rath  schuldig  ist,  ein  gnedigs  und  ernstlichs 
insehen  ze  thund,  damit  der  thumbstifft  ir  entwerte  gutter  bekert  unnd 
ir  habe  un?erschrentzt  plibe,  unnd  so  dann  ein  e.  rath,  damit  solches 
erstattet,  ir  vermegen  darzestrecken  geneigt,  sye  unnser  beger,  das  ir 
f.  g.  nunme  disen  handell,  alls  der  ir  f.  g.  unnd  unns  billichen  gemein, 

40  mit  uns  in  die  hand  nemmen,  ir  vermögen  mit  unns  truwlich  darstrecken 
wolle,    damit   wir   der   thumbstifft    ir   entwerte   gütter    zu   iro   der  stifft 


206  t S'^9  Novemiwr  34  Xr.  224. 

unnd  dheins  andern  banden  wider  prinj^en  mö<:jcnd.  Unnd  wiewol  wir 
unns.  das  ir  t".  j;.  ilitz  zinihlich  lieber  usz  pcluildi^er  pfiicht  ^nedcnck- 
lic-h  erstalten  wertlc,  gentzlich  getrösten,  jedoch  s\'c  iinnser  begcr,  das 
ir  t.  g.  sich  hieruff  irer  anntwort  entschlicszen,  unns  fcrcr  mit  irn  f.  j^., 
wie  die  sachen  mit  (\c:\\  geschicktesten  fugen  anzegriffen  s\'c,  zc  be-  5 
ratsclilagen  haben,  daiui  wir  mit  gottes  hillT  des  entlichen  willens,  disen 
iiandell  an  ein  c\\(\.  zu  pringen. 

Dise  meynung  ist  beratschlagt  turnemblich  usz  der  ursach,  das  ein 
e.  r.  wider  die  vorgemelte  erkandthnisz  nit  handlete,  der  gutlickeyt  (die 
doch  nit  uszzeschlahen)  nit  nachfragte  unnd  also  dem  gegentheyl  halstarck  10 
gebe,  sonder  in  angefengter  dapferke}'t  furfaren  befunden  wurde.  Unnd 
so  (alls  gentzlicli  zu  vermuten)  der  bischoff  disen  ernst  hören,  sin  f.  g. 
umb  wittere  guttlickeyt  ansuechen,  das  allsdann  ein  e.  rath  dester  mit 
bessern  eeren  die  guttlicke}'t  zulassen  unnd  bewilligen  möchte,  damit 
man  diser  Sachen  einmol  zu  end  keme.  Doch  das  zum  wenigisten  ditz  15 
mittell  getroffen,  das  vor  anfang  aller  guttlichen  handlung  die  entwerten 
brieff  usz  der  thumherren  hende  inen  von  einem  ersamen  rath  zu  ge- 
meinen handen  an  sichere  ort,  alls  hindcr  den  bischoff  (der  allwegen 
darumb  zu  pfenden  were),  hinderlegt  unnd  erst  nach  solcher  hindcr- 
legung,  damit  die  vorige  erkandthnusz  zum  theyl  erstattet,  in  der  gutt-  20 
licheit  furgefaren  werde.  Hierumb  werde  not  sin,  wo  einem  e.  rath  dise 
meynung  gefalle,  das  man  den  botten  gewalt  gebe,  uff  das  allertruw- 
lichest  nach  der  statt  nutz  unnd  eeren  ze  handien,  es  were  in  jetzge- 
melter  gutlickeyt  oder,  ob  der  bischoff  die  gutlickeyt  Hesse  fallen  unnd 
sich  der  handlung  uszziehen,  oder  die  mit  unns  annemen  unnd,  wasz  25 
hierin  zethund  were,  red  halten  oder  sich  darüber  ze  bedencken  schub 
begeren  wolte,  das  uff  jede  meynung  die  botten  handien  möchten,  wasz 
unnser  aller  wollfart  unnd  eere  were  etc. 

Oiigi?ial.    St.-A.  Basel,    Bischöfliche  Handlwig  O S,   l^l-  1 1- 

224.  1529  November  24.   30 

Philips,  von  gots  gnaden  bischoff  zu  Basel,  a?i  burgermeyster  und 
rath  der  statt  Basel. 

Es  haben  uns  die  erwurdigen  unsere  brueder  thumbprobst,  Statt- 
halter und  capitel  unsers  stiffts  Basel  uff  meynung,  wölch  wir  hievor 
guetlicher  underhandlung  halben  an  sie,  gleichwie  an  euch  langen  laszen,  35 
antwurt  zugeschriben.  Darmitt  dann  wir  weder  mit  zuveyl  oder  wenig 
Worten  ir  meynung  und  gemuet  euch  anzöugen,  haben  wir  obgedachter 
irer  antwurt  von  wort  zu  wort  abschrifft  euch  uberschicken  wollen, 
mitt  freuntlichem  ansynnen,  bitt  und  beger,  ir  gstaltsame  der  sachen 
güetigklich  und  freuntlich  bedencken,  euch   zu  friden,  son  und  einigkeit   40 


Nr.  225  i^2g  November  27.  207 

neheren  und  mit  masz,  ouch  der  bescheidenheit,  als  obgemelte  unsere 
briieder  sich  ze  thund  erpieten,  gleichergstalt  ufif  freuntüch  underhandler 
bewilligen  wollen,  dieselbige  on  zweyfel  den  artickel,  widererlegung  der 
brieften  belangen,  der  guetlicheit  und  billiclieit  gemesz  wol  werden 
5  wissen  zu  erledigen  und  beiden  theilen  mit  der  liilfif  gottes  darusz  ze 
helffcn...  Begern  nochmaln  euwer  antvvurt  (dweil  und  sie  von  unserm 
capitel  herwidder  ouch  begert),  uns  zu  erscheinen.  Datum  Pourntrudt 
xxiiu*  no\embris  anno  etc.  xxviiii". 

Original.    SL-A.  Basel,    Bischöfliche  Handlwig  Oiß. 

10  225.  152g  November  2j. 

Adelberg  Meiger,  burgermeister,  unnd  rat  der  statt  Basell  an  Phi- 
lipssenn, bischoffenn  zu  Basell. 

Demnach   e.  f.  g.  unns  die  houptbrief  umb  die  fünffthalb  thusennt 
guldenn    houptgutz    vonn,    uff  unnd  ab  der  herschafft  Pfeffingen  sampt 

15  dem  kouffbrieff,  umb  unnd  über  das  dorff  Riehenn  uffzerichten,  die  ver- 
sessene zins  abzutragenn  unnd  die  gwarsame  über  das  dorff  Riehenn 
zu  hannden  zu  stollenn  erpottenn,  ist  an  e.  f.  g.  unnser  gantz  ernstliche 
pitt,  s}'  wolle  zu  volziehung  solicher  dingenn  unnd  vernerer  underred 
der    grävin    zu    Thierstein    libgeding    oder    wydemb    ir   bottschafft  ver- 

20  ordnenn,  das  die  uff  menntag  den  vit^n  tag  decembris  schieristkiinfftig 
zu  rechter  tagzit  alhie  by  unnsernn  darzu  verordnotenn  uff  unnserm 
richthiis  erschinennd  unnd,  was  zu  ustrag  diser  dingenn  gepürt,  handien 
verhelffenn,  damit  e.  f.  g.  unnd  wir  solcher  sachenn  einmal  ab  unnd  zu 
ennd  komenn. 

25  Unnd    diewil    ettliche    brieff  e.  f.  g.    unnd    unns   zu   disenn  sachen 

diennlich  hinder  hernn  abbt  zu  Lutzell  als  zu  gmeinenn  hannden  er- 
legt, habend  wir  siner  erwurde,  e.  f.  g.  unnd  unns  anngeregte  brieff  uff 
den  bestimpten  tag  unnd  ort  zu  hanndenn  zu  stollenn,  zugeschribenn, 
mitt  ernstlicher  pitt,  das  e.  f.  g.    sin  erwurde   glichergstalt,    das   also  zu 

30  erstattenn,  ansuche;  sind  wir  ungezwivelt,  es  werde  bedachter  her  abbt 
uff  e.  f.  g.  unnd  unnser  beger  sins  teils  auch  fürdernn. 

Sodann,  gnediger  fürst  unnd  her,  habennd  wir  e.  f.  g.  schribenn, 
die  herrenn  vom  capittel  belanngenn,  sampt  derselbenn  anntwort,  die 
sy  e.  f.  g.  zugeschribenn,  vernomenn  unnd,  wiewol  wir  e.  f.  g.  by  disem 

35  pottenn  von  vyle  der  gschefftenn  nit  anntwortenn  konnenn,  wollennd 
wir  doch  zu  dem  beldisten  e.  f.  g.  unnsernn  willeim  daruff  zu  erkhennenn 
gebenn...    Datum  den  xxvii^*^"  tag  novembris  anno  etc.  xxix. 

Origi?ial.  St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,  bd.  ly,  7ir.  44.  —  Efilwurf, 
ebetida,   Missiven   A  2Q,    bl.  16 5  v. 


208  15^9  November  2j-~2g.  Nr.  226     227. 

226.  O'^P  November  zy. 
Adolberg    Me\'ger,    hurgcrnieister,    und    rath    der    statt    Basel    ayi 

Herrn  abbt  zu  Lutzell. 

Allsilann  unnser  gnediger  her  \'on  Hasel  unnd  wir  vergangener 
jarcn  ettliche  bricff  hinder  uwer  erwirdc  alls  zu  gctruwen  handen  er-  5 
Ic'^t.  tuüen  wir  uwer  erwirden  zu  wussen,  das  hochgeniclt  unser  gnediger 
herr  sin  botscliafft  uff  mentag  den  \'i.  tag  decenibris  scliicrist  Uunfftig 
zu  unns  abfertigen,  die  sachen,  derenhalb  vermelte  brieff  hinder  uwer 
erwirden  erlegt,  mit  unns  zu  end  wirt  pringen  lan.  Unnd  so  dann  ir 
t"urstlich  gnaden  unnd  wir  der  hinderleglen  brieven  zu  solcher  sachen  10 
notturft'tig,  ist  an  uwer  erwirden  unnser  fruntlich  bitt,  sy  welle  unns 
vilgenannte  brieff  uff  den  obgemeltcn  tag  rechter  tag  zit  uff  unser  richt- 
husz  hochgemeltem  unsern  gnedigen  fursten  und  herren  und  unns  zu 
handen  antworten  lassen  unnd  unns  daran  nit  sumen,  noch  verhinderen .. . 
Datum  den  xxvii.  tag  novembris  anno  etc.  xxix.  15 

Entwurf.    St.-A.  Basel,    Missivm  A2g,  bl.  166. 

227.  1 529  November  2g. 
Die  herbstsynode  des  Jahres   ij2g. 

Mentags    den   xxix*^»  novembris    anno    etc.   xxix   presiderunt   Jo. 

Ecolampadius,   Paulus  Costentzer,  doctores,   Bernhardus  Meyger,  Joder   20 

Brand  et  Caspar  Schaller,  protonotarius  ex  conciliaribus,  et  sunt  persona 

subscripte  tamquam  ydonee  ad  concionandum  verbum  dei  et  in  plebanos 

admisse. 

In  der  statt  Basell : 

/.  Doctor  Johannes  Ecolampadius,  pfarrer  im  Münster.  25 

2.  Doctor  Paulus  Costantzer,  pfarrer  zu  sant  Peter. 

?.  Meyster  Marx  Bertsch,  pfarrer  zu  sant  Lienhartt. 

4.  Her  Hans  Leuthart,  predicant  zu  den  Barfusscn  unnd  im  spital. 

5.  Her  Thoman  Girfalck,  dyacon  im  Münster  unnd  ordlicher  pre- 
dicant. 30 

6.  Her  Hans  Gast,  dyaconn  by  sant  Martin. 

7.  Her  Jeronimus  Botha/>/7/i-/,   dyacon  by  sant  Alban. 

8.  Her  Benedict  W^'dman,  dyacon  by  sant  Peter, 
g.  Her  Balthasar  Voglin,  dyacon  by  sant  Lienhartt. 

10.  Meyster  Wolffgangus  Wyssenburg,  pfarrer  zu  sant  Joder.  35 

//.  Her  Bernhart  Ronner,  dyacon  zu  sant  Joder. 

Zu  Liestall: 
12.  Her  Hanns  Bruwyler,  pfarrer  zu  Liestall. 
ij.  Her  Hanns  Elfteld,   dyacon  zu  Liestall. 
14.  Her  Hanns  Ruhenacker,  schulmeyster  zu  Lyestall.  4° 


Nr.  22J.  i^2p  November  2g.  209 

Varnsperg : 
/j.   Her  Peter  Werly,   pfarrer  zu  Siszach. 
16.  Her  Hans  Jacob  [Low],  pfarrer  zu  Gelterchingen. 
//.  jMeyster  W^iws  [Huser]^) ,  pfarrer  zu  Oltingen ;  der  ist  kranck, 
5    hat  nit  megen  erschinen. 

18.  Her  Hans  Stuckin,  pfarrer  zu  Rottenflu. 
ig.  Her  Hanns  Grell,  pfarrer  zu  Kilchberg. 

20.  Her  Jeronimus  Ritter^),  pfarrer  zu  Diecken. 

21.  Her  Fridlin  Brombach,  pfarrer  zu  Meyspach. 
10             22.  Her  Jacob  Schlam,  pfarrer  zu  Wintersingen. 

2j.  Her  Matheus  Merck,  pfarrer  zu  Busz. 

24.  Her  Heinrich  Schilling,  caplan  zu  Varsperg. 

25.  Her    Rudolff  Ricker,    pfarrer    zu    Tennickenn;    wyl    man    Ion 
plibenn  bis  uff  das  nehst  examen;  soll  er  studieren  unnd  sich  besseren; 

,5    wo  das  nit,  werd  man  in  varen  lassen. 

26.  Her  Peter  Beck,  pfarrer  zu  Muntzach. 

Waidenburg: 

27.  Her  Peter   [IVidmer],  pfarrer  zu  Waidenburg;    dem   ist  geseit 
wordenn,  das  er  furer  dem  studieren   basz  dan  bishar  oblige,  und  soll 

20   uff  nechstem  sinodo  wyder  examiniert  werdenn. 

28.  Her  Martin  Fuchs,  pfarrer  zu  Benwyl. 

2g.  Her  Lienhart  Strubich,  pfarrer  zu   Zyffenn. 
jo.  Her  Marx  Heyland,  pfarrer  zu  Bubendorff. 
JT.  Her  Michel  Schoffer,  pfarrer  zu  Richyschvvyl,  der  studiere. 
25  J2.  Her  Peter  Kutter,  pfarrer  zu  Schontall;  soll  man  presentieren. 

Homburg: 
3j.  Her  Burckhartt  Rottpletz,  pfarrer  zu  Leuffelfingen. 
J4.  Her  Hans  Wick,  pfarrer  zu  Rjmilicken;  dem  ist  mit  ernst  ge- 
seit, das  er  denck  und  lug  unnd  bis  uff  das  nehst  examen  studier;  dan 
30   wo   er  der  zeit   als   unwyssen  wy  jetzt  funden,  soll  er  on  alles  mittel 
siner  pfrund  entroupt  sin;  hynoch  hab  er  sich  ze  richten. 

Ramstein : 
jj.  Her  Michel  Hiltzenkopff,  pfarrer  zu  Bretzwyl. 

Munchenstein: 
35  j6   Her  Peter  Brem,  pfarrer  zu  Munchenstein. 

227.  *)    Im  texte  ist  an  der  stelle  des  geschlechlsnamens  eine  liicke  gelassen. 

^)  Vorlage  verschreibt  Ricker. 
Basler  Reformationsakten,  IV.  an 


L>U»  /52p  November  2g.  Nr.  22'j. 

jj.   Her   Heinrich  Schön,  pfarrer  zu  Muttentz,  der  studiere. 
^S.   Her    \cx'g  Hronuner,  pfarrer  zu  Beiickcnn. 

Brattlenn : 
^p.  Meyster  Jakob  Ymelin,  pfarrer  zu  Hrattlenn. 

Riehcnn:  5 

40.  Her  Ambrosius  Kettenacker,  pfarrer  zu  Riehen. 

Huningenn: 
4!.  Her  Michael  Glaser,  pfarrer  zu  lluningen. 

Sant  Jakob: 
[nicht  besetzt]  'o 

Item  uff  dysem  sinodo  ist  den  priestern  uff  dem  land  dyser  noch- 
volgender  eyd,  den  sy  alle  geschwornn,  furghalten  worden  unnd  darby 
gseit,  das  sy  hinfuro  sich  in  beyden,  r\[u]\v  unnd  alt  testament,  zu  stu- 
dieren beflyszenn:  desglichen,  das  sy  jerem  dechan,  der  innen  vonn 
einem  ersamen  ratt  der  statt  Basell  zu  einem  dechan  geben,  nämlich  15 
her  Hansen  [Bruwiler]  zu  Liestall,  gwertig  und  gehorsam  sigen,  unnd 
das  man  demselbigen  jars  zwo  berieftungen  zu  Liestall,  dy  eine  uff  in- 
vocavit,  dy  ander  uff  Bartholomei,  ze  haltenn  befolhenn. 

Forma  juramenti: 
Ir  werdenn  schwerenn,  das  ir  das  wort  gottes  üwern  untertonen    20 
nach  uwerm  besten  vlisz  und   vermögen  getrwlich  furlegenn  und  noch 
rechtem  verstand  gottlicher  unnd  biblischer  geschrifft  predigen,  ouch  den- 
selbigenn   üwern   untertonen  in  hantreichung  der  sacramenten,  desgli- 
chenn  in  besuchung  jerer  kranckheitenn,  so  tag,  so  nacht,  gewcrtig  und 
gehorsam   sin,   menglichem,   der  das  an  uch  begertt,    umb   uwere  leer   25 
underwysung,  red  und  antwort  geben,  uch  fromclich  und  erbarlich  (als 
fromen  priestern   züstott)    haltenn    und  unergerlich  leben,   darzü  einem 
burgermeister,  einem  oberstenn   Zunftmeister  unnd  einem  ersamen  ratt 
der  statt  Basell   in  gebotten   und  verbotten   als  jeren    ordlichen  obren 
untertenig  und  gewertig  sin  und,  was  ein  ersamer  ratt  vermelter  statt   3° 
ZU  uffnung  und  hanthabung  des  gottlichen  worts  angesechen.  erkant  oder 
für  baszer  ansehenn  unnd  erkennen  wurdt,  in  darby  noch  üwern  bestenn 
vermögen  schutzenn,  schirmenn  unnd  hanthabenn,  uch  keinswegs  dovon 


Nr.  228.  152g  November  2g.  211 

sundern  oder  abziehenn  unnd  in  dem  allem  gottes  eer  unnd  der  statt 
Basell  nutz  und  frommen  werben,  jerenn  schadenn  wendenn,  alles  ge- 
trwlich,  erbarlich  unnd  ungeverlich. 

Protokoll.   St.-A.   Basel,   Kirchen   C 3,   Liber  synodorum,   bl.  S — 12.    — 
5  Regest:  Staehelifi,  Oekalompad  bd.   IT,  nr.   joS. 

228,  ^S^g  November  2g. 

Philips,  von  gots  gnaden  bischoff  zu  Basel,  an  burgermeister  und 
rath  der  statt  Basel. 

Uns  ist  üwer  schryben  von  xxviit^n  tag  dis  monats  novembris  uff 

10  heudt  datum  überantvvurt,  darinn  ir  begeren  erstlich,  das  wir  euch  durch 
unser  pottschafft  die  houptbrieff  umb  die  funffthalb  tusent  gülden  houpt- 
güts  ab  unser  herrschafft  Pfeffingen  sampt  dem  kouffbrieff  über  das 
dorff  Riehen  uff  mentag  den  sechsden  tag  decembris  schierstkunfftig  zu 
handen  stellen  und  verrer,  der  grevin  zu  Tierstein  lypgeding  oder  wy- 

15  dembs  halben,  mit  üwerm  verordneten,  zu  usztrag  der  sach,  underred 
und  handlung  fürnemen  sollen,  das  alles  wir  mit  mehrerm  innhalt  ver- 
nomen.  Geben  üch  daruff  zu  erkhennen,  das  unser  cantzler,  so  zu  voln- 
ziehung  begerter  artickeln  unserthalb  allermeyst  bericht  und  wissens 
hat.  jetziger  zyt  in  zweyungen,  zwüschen  unsernn  guten  fründen,  herrn 

20  Hans  Jacoben,  fryherrn  zu  Mörspurg  und  Böffort,  landtvogt  etc.,  sodann 
wylent  desselben  bruders  seligen  sünen  swebend,  als  ein  zusatz  uff 
gestern  hiedannen  und  gon  Elisas  Zabern  verritten,  also  das  wir  ine 
usz  jetzgemelten  eehafften,  den  ernempten  tag  ze  besuchen,  nit  haben 
mögen.  Deszhalb  unser  freuntlich  beger,  ir  angesetzten  tag  widerumb 

25  uffheben  und  zu  besser  unser  gelegenheit  anstellen,  uns  ouch  solchs 
keins  wegs  verargen  wollen. 

So  dann  gemelter  unser  cantzler  widerumb  anheimsch,  wol- 
len wir  üch  uffs  fürderlichst,  uns  yendert  möglich  (dann  wir  zu 
usztrag    bemelter    Sachen    für    uns    selbs   geneigt    weren),    einen    an- 

30  dern  tag  ernennen,  üch  züschriben  und  den  ze  besuchen,  ouch  in 
Übergebung  der  brieffen,  deszglichen  underredung  des  lypgedings  oder 
wydembs,  obgemelt,  sich  der  gebür  gegen  üch  ze  beflyssen,  unsere  ver- 
ordneten alsdann  mit  bevelch  zu  üch  abfertigen.  Wir  wollen  ouch  den 
würdigen  unsern  lieben  andechtigen  herrn  abbt  zu  Lüttzel  dessen  be- 

35  richten,  damitt  er  mitt  Übergebung  hinder  in  erlegten  brieffen  sich  dester- 
basz.  untz  wir  ime  wyter  ein  tag  deszhalb  ernennen,  zu  halten  wissen 
mög.  Sölchs  haben  wir  üch  diszmaln,  unser  gelegenheit  nach,  antwurts- 
wysz  nit  wollen  bergen.  .  .  Datum  Pourntrut  xxviiii^en  novembris  anno 
etc.  xxviiii. 

40  Origmal.   St.-A.  Basel,  Bistum  Basel  A  i . 


212  tS2g  November  jo.  Nr.  22g — 2^0. 

22Q.  152g  November   ?o. 

Vollmacht    an     Lorenz    Losz   zur    einziehunf^    der    don    do)nstifte 
gehören  den  zeh  n  ten . 

Wir,  Aclcll)crg-  Meyger,  burgcrmeystcr  unnd  ratt  der  statt  Basell, 
bekennen  unnd  tliiin  kunt  vor  mcnoliclieni,  das  wir  dem  erbaren  Lorentz  5 
Loszcnn.  wysern  dis  brieffs,  unnscrn  volmcclitigen  gwalt  und  macht 
bevolhen  unnd  o-ebcn  habenn.  bevelhen  unnd  geben  im  den  oucli  in 
unnd  mit  krafft  dysz  brieffs  also,  das  er  in  unnserm  namen  unnd  von 
unnsert  wcgenn  alle  renten,  zehenden,  zins,  gultenn  in  win,  körn,  habern, 
gelt  unnd  andrem,  nichtzt  vorbehalten,  so  das  thumcapittel  der  Hohen  10 
styfft  vermelter  unnser  statt  Basell  in  unnd  uszerthalb  der  gedochten 
unnser  statt  jerlich  inkomen  unnd  vallen  hatt,  so  gutlich,  so  rechtlich 
vordem,  uffheben,  innemen,  empfahen,  dy  zinszleut,  oder  wer  des  nott, 
gnugsamlich  dorumb  quitieren,  bisz  uff  verrer  unnser  abkundung  oder 
bescheid,  soll  unnd  mag.  Gepieten  haruff  allen  unnd  jeden  unnsernn  15 
amptleuten,  schultheyszen,  richtern,  ober-  unnd  undervögten,  weyblen 
und  geschworn  in  angezeigter  unser  statt  Basell  und  deren  empter  und 
gebieten,  den  bestimpten  Lorentzen  an  inziehung  und  vordrung  bemelter 
zehenden,  zinszen,  rentten  und  gulten,  wy  gemeldett,  by  vermidung 
unser  schweren  straff,  ungeirret  unnd  ungesumpt  ze  laszenn,  sonder  20 
denselbigcn  darin  furdren,  im  in  sollicher  inziehung  uff  sin  erfordern 
irs  Vermögens  behelffen  unnd  berotten  sin.  Daran  bewysen  ir  sampt 
unnd  sonders  unser  ernstliche  meynung  unnd  gut  wolgfallen.  Wir  heben 
ouch  hymit  alle  gebott  uff  unnd  thund  dy  entschlahen,  so  hyvor  von 
uns  uff  solliche  rent,  zinsz,  zehen  und  gult  bescheen  sind;  unnd  des  zu  25 
urkund  haben  wir  unnser  statt  secret  insigel  an  dysen  brieff  thun 
hencken,  der  geben  ist  zinstags  den  xxx**'"  novembris ')  von  Cristi  unn- 
sers  lieben  herren  gepurt  tusentt  funffhundert  zwentzig  unnd  neun  jar 
gezelt. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,   Missiveti  A28,  bl.  249.  30 

230.  ['529  November j Dezember]  *) 

Basler  Instruction  von  wegen  der  vier  mannen,  zu  Solothorn  ab- 

getretten. 

Schribend  unnser  .  .  .  Eidgnossen  von  Bern,  wie  dise  vier  man  ir 

dag  gegen  Solothorn  unnd  demnach  ir  entschuldigung  uff  jetzigen  tag   35 

Baden  thun  werden. 


229.  ')     Im    original    allerdings    eher  XXV     nov.    zu    lesen,    was  aber  nicht  stimmen 
kann.   Der  nächstfolgende  eintiag  im  Alissivenbiich  ist  datiert  mittwochs  den  ersten  dezember. 

230.  ')  Zum  da/um   siehe  die  akten  dieser  Solothurntr  Unruhen:  St.-A.  Basel,  Eid- 
genossenschaft Dj,  bl.  17g  ff.,  bl.  186  ff.  und  bl.  192  ff.  4° 


Nr.  2JI.  '5^9  November! Dezember.  213 

Unnd  allsdann  unnsern  unnd  andern  botten  der  Eidgnoschaft  in 
vergangner  Solothornischen  unruow  eben  vil  zugesagt,  dem  aber  nit 
welle  statt  geben  werden,  es  sye  das  in  aller  handlang  alwegen  vor- 
behept,  das  man  des  gloubens  halb  nieniands  nutzit  vertedigett  wollt 
5  haben,  das  die  landtlut  on  alle  entgeltnisz  zu  husz  unnd  heim  keren, 
unnd  wie  wir  in  Sachen  des  gloubens  darnach  handien  möchten  oder  in 
andere  weg  das  alles  eben  so  vil  verfangen,  das  die  von  Solothorn  die 
Iren,  so  der  bapstlichen  ceremonien  abgestanden,  widerumb  darzu  zwin- 
gen  unnd  die,  so  in  dem  fal   nit  gehorsamen,  irs  lands  verjagen    unnd 

10  in  andere  weg  straffend,  zudem  das  dhein  Eidgnossen,  in  sachen  des 
gloubens  fruntlich  ze  handien,  bitzhar  gar  nutzit  by  inen  schaffen  noch 
erheben  mögen  etc.  Da  sy  unns  gebetten,  unsern  botten,  hierunder 
das  best  ze  thund,  ze  bevelhen,  damit  den  armen  abgetrettenen  zu  der 
billiheit   mochte   verhulffen    werden,   darumb   sollend   ir   das  best  thun, 

15   alls  ir  unser  gemut  hierin  wol  wussend. 

Original.   SL-A.  Basel,   Eidgefiosse?isc/iaft  D  J,  bl.  igi. 

231.  152g  November l Dezember. 

Supplication  des  capitels  an  regierung,  ritterschafft  und  adell  der 
vordem   Osterrichischen  lanndenn  sambt  handeis  erzelung. 

20  VViewol  merer  theils  euwer,  unnserer  sachenn,  wie  solche  zwuschen 

uns  und  denen  vonn  Basel  stet  bericht,  will  doch  übriger  halb,  die 
villicht  des  noch  unbericht,  vorab  dwill  wir  euch  all  darunder  zu  be- 
roten, umb  hilff  unnd  bystandt  anzesuchen  vermoynent,  wie  dann  ge- 
legenheit  solicher  sach  zum  höchsten  erheischt  von  noten  sin,  ein  klein 

25  die  ding  ze  uberlouffen  und  anzeregen,  besonnder  ouch  ze  melden,  wie 
unnd  was  sich  noch  und  noch  zugetragen,  unnd  wellent  jedoch  so  kurtz 
unnd  beschnitten,  das  yemer  mag  wesen,  durchgon,  euch  dinstlich  unnd 
fruntlich  bittend,  solichs  onverdrieszen  zu  vermerckenn  unnd  zu  bedenk- 
kenn, das  nit  vonn  unnsert  wegenn  allein,  sonnder  ouch  anderer,  vorab 

30  des  gemeynen  adells  halb  hie  ze  rettenn  und  deshalb  euch  nit  minder 
dann  unns  disser  dingenn  angelegenn  sin  will. 

Unnd  erstlich  den  hanndel  anzegryffen  unnd  euch  innzebyldenn,  das 
denen  vonn  Basell  viel  minder  dann  frombden  zugestanden,  widder- 
wertiger  hendlen  und  sachen  uns  ze  gegen  sich  zu  gebruchenn  und  zu 

35   underston,  wollenn  wir  als  für  den  ersten  puncten   nit  ubergon: 

Das  dieselbigen  vonn  Basell  mit  grundt  unnd  boden  der  stifft  zu- 
gehörig, das  ouch  ein  her  unnd  bischoff  den  bodenzinsz,  zoll,  ungellt, 
all  herligkeit  unnd  oberkeit,  item  burgermeister,  zunfftmeister,  ein  schult- 
heiszen   unnd   rot   ze   setzen    gehebt,  die  selbigen  ouch  yedes  mol,  so 

40  ein   herr   und   bischoff  zum  ersten  mol  ingeritten  unnd  demnoch  ouch 


'il4  iS'^9  ^ovemberlDezember.  Nr.  2ji. 

vcdes  jor,  so  man  Inirg^ermcistcr,  zunfftmeister  unnd  rot  p^esetzt,  dem 
swcrcii  imis/oii.  Sic  luihcn  oucli  iiit  sollen  noch  lorffcn  ciiiich  Statut 
noch  ordeiunif;-  machen  on  ein  hcrnii  iiniid  hischoff  der  {jjcstalll,  das  deren 
thim  unnd  loszen  nit  h>-  inenn,  sonder  einem  hcrn  und  bischoff  gestan- 
den unnd  die  eins  bischoffs  unnd  stitTt  gewesen  und  billich  noch  sin  5 
sollten,  darumben  dann  ouch  ein  herr  und  bischoff  sich  billichenn  des 
titclls  und  wortercnn  gebrucht  inn  ubergeschrifften  an  ein  stat  gethan: 
„Unnsern  lieben  getruwen  burgcrmeister  und  rot  unser  stat  Basel", 
item:  „Geben  inn  unnser  stat  BaselT".  Darusz  ein  yedcr  abzenemen,  das 
nit  ein  bischoff  unnd  capitell  vonn  der  statt  gesetzt  oder  vonn  den  lo 
selben  da,  sonnder  das  ein  statt  vonn  einem  stifft  harkomm  unnd  vonn 
selbenn  alle  obberkeit  unnd  herligkeiten  harruren  syent. 

Unnd  wiewol  by  unnsern  altvordcrn,  bischoffen,  capitell  unnd 
stat,  das  styff  und  tapffer  gehalten,  ein  stat  Basell  schuldigi  gehorsami 
unnd  undertanigkeit,  wie  sich  undertanen  gegen  ir  oberkeit  geburt,  inen  15 
ouch  zu-  und  wol  angestanden,  ouch  wol  komen  ist,  bewisen,  ist  doch 
noch  unnd  noch  mit  der  zit  derselben  von  Basel  schuldige  gehorsami 
abnemens*)  halb  gewesenn  unnd  also  erkaltet,  das  sie  sich  hudt  des 
einen,  morn  eins  andern  uf  gezogen,  mit  andern  luten  zu  verstentnus 
geben,  bundnus  gemacht,  für  sich  selb  burgermeister,  zunfftmeister  20 
unnd  die  reth  gesetzt,  witers  ouch  nit  die  gewondliche  eidtzpflicht  ge- 
than, item  den  bodenzins,  so  ein  her  und  bischoft  uff  den  husarn  zu 
Basell  jerlich  gehebt,  witer  nit  wollen  geben,  für  sich  selb  Statuten 
undordenungen,  ouch  zewidder  ein  stifft,  gesetzt  unnd,  als  sie  von  Basell 
einem  bischoff  und  stifft  all  obberkeit  inn  einer  stat  also  unnd  mit  der  25 
that  abgetrungen  unnd  solich  zu  iren  banden  bracht,  die  ouch  nochmoln 
ze  Widder  ein  herrn  bischoff  und  capitel  unturlich  brucht,  die  mit  eignem 
irm  swert  verletzt,  unns  von  der  geistligkeit  widder  unnser  fryheit  des 
trungen,  das  wir  vor  inen  ze  recht  ston  müssen,  unser  testamenten 
vor  inenn  uffrichten,  item,  so  einer  gestorben,  dem  inn  sin  huzs  gangen  30 
unnd  im  das  sin  beschriben,  also  das  sie  unns  ouch  der  geistlichen  fr}'- 
heiten  und  oberkeit,  wie  der  weltligkeiten  by  inen  unnd  inn  der  stat 
endtsetzt,  haben  zum  selben  demnoch  ouch  uns  mit  unzimblichen  din- 
genn  belastiget,  glich  sambt  sie  über  uns  ze  gebieten  hetten,  Schätzung 
uff  uns  gelegt,  unns  ze  vielmoln  feylen  kouff  holtzes  unnd  etzlicher  35 
essender  dingen  abgestrickt  und  gebotten,  den  geistlichen^)  derselben 
nutzt  ze  kouffen  ze  geben  unnd  in  summa  inn  denen  und  viel  mer 
ander  derglichen  dingen  all  irs  willens  und  gefallens  mit  unns  gehandlett. 
Item  der  lehenschafft  babstlichs  monatz   sich  ouch  underzogen,  thumb- 

231.  ')  oder  abwonens  resp.  abwenens  2«   lesen?  40 

*)  durchstrichen  pfaffen. 


Nr.  2^1.  1529  November I Dezember.  215 

probsty  und  ander  pfrunden  uff  unser  stifft  geliehen  der  meynung, 
solichs  für  und  für  zu  gebruchen  und  dodurch  die  stifft  zu  irn  banden 
ze  bringen.  Item  vergangner  burischen  uffrur  der  stifft  unnd  all  der 
selben  personen  zinsz,  zechenden,  hab  und  guter,  ouch  barschafft,  kleyn- 
5  Otter  unnd  alles  das,  so  einer  von  vatter  oder  niutter  oder  pfrunden 
gut  gehebt,  beschribenn,  glich  sambt  unnd  wir  ubelthater  gevvesenn 
unnd  des  benotet,  das  wir  inen  ouch  geschrifftlich  verzeichnet  muszen 
geben  unsern  kilchenschatz.  Item  unser  stifft,  cottidian,  presentz,  fabric 
etc.  innkommen,  rent  und  gulten,  item  unser  ettlich,  derglich  caplanen, 

10  gefenglichen  angenomen. 

Dem  allem  wir  nun  ein  gute  zit  also  zusehen  muszenn,  gedult 
gehebt,  unns  getruckt  unnd  geschmückt,  ouch  gethan,  das  wir  nit  loszen 
konnenn,  allein  das  wir  by  unnser  muterkylchen  und  bi  dem  unsern, 
husern,  hoften  und  gutern  blibenn  unnd  den  gotsdinst  mit  singen,  lesenn 

15  unnd  dye  embter  der  heiligenn  messenn  volbringen  mochten,  wie  denn 
ouch  wir,  weisz  got  der  her,  gute  oder  lange  zit  harunnder  vieler 
trubsal  gethonn,der  hoffnung,  das  einmol  got  gnod  geben  unnd  schickenn 
wurd,  das  unnsere  Sachen  zu  beszerm  bracht,  unnd  ein  yeder  sich  selb 
khennen    lernet   und    thate,    so    er   schuldig.    Das   aber    leiders    nit   sin 

20  mögen,  sonnder,  wie  die  vonn  Basell  irdischer  oder  zitlicher  dingen 
halb  inn  Unordnung  gevvachszenn  unnd  inen  deren  mer  zugezogen  dann 
inen  gebürt,  habenn  nochmolen,  so  dann  uns  das  swerer,  die  selbigenn 
von  Basel  als  die  verfurisch  Luterische  sect  unnd  miszlere  ingerisenn, 
derselbenn  verkunder  oder  predicanten  uffgestelt,  loszen  predigen  unnd 

25  ein  solichen  samen,  frucht  oder  unkrut  by  inenn  erweckt,  pflantzt  unnd 
uffzogen,  das  sie  vonn  dem  bruch  der  mutter  der  cristenlichen  kilchen, 
soviel  hundert  jor  loblich  unnd  cristenlich  inn  wesen  gestanden  und 
behalten,  gefallenn,  die  ampter  der  heiligen  messenn,  deszglich  singen 
unnd  lesenn  unnd  all  ander  gotzdinst,  so  inn  einer  stat  Basel  besche- 

30  hen,  bichten,  vasten,  vyrenn  unnd  ander  cristenlich  ordenungen  gentz- 
lich  abgestellt,  item  vergangner  eschermitwochen  inn  iren  harnestern, 
angelegt  mit  spieszen,  halbarten,  wie  inn  reysz  oder  krieg  zu  ziehen 
brucht  wurdet,  für  kilchen  zogen,  gesturmbt,  die  uffgestoszen,  alle 
byldnus  und  tofflen,  der  selben  enden  allendthalb  befunden,  über  die 

35  altar  herab  geworffen  unnd  solichs,  das  von  holtz  gewesen,  ouch  etlich 
bucher  verbrennt,  das  steinwerck  zerslagen,  die  altaria  zerriszenn 
unnd  kilchen  deren  gantz  und  gar  gerumbt  unnd  darinn  kein  byld  nit 
ston  loszenn.  Item  do  wir  inn  den  beiden  sacristien  unser  kilchenschatz 
und  Ornaten,    mit  guten  sloszen   verwart,    behalten,  über  solich  unnser 

40  slosz  für  sich  selb  ouch  besonder  slosz  daran  geslagen  unnd  unnsere 
Werkmeister,    der   wir    uff  dem    buw   gehebt,   dozu    gehalten,    das    die 


216  iS2g  November  ^Dezember.  Nr.  2ji. 

selben  dannocht  inn  unsers  puw  costenn  die  kilchen  im  Munster  runicn 
nuiszen  unnd  die  altaria  durch  sie  zerzert,  verfollst,  dannen  thun  und 
die  h^•Idcr,  daraff'ter  an  den  wenden  geniolct,  verwiszcken  etc.,  unnd 
also  ouch  mit  soliclieni  gruel  durch  sie  von  Basel  niiszhandelt,  das  wir 
nit  gctruwt,  weder  unnser  lyben,  haben  noch  gutern  Sicherheit  zc  habenn  5 
soruider,  als  des  gotzdinst  zu  Basell  unnd  unser  kilchen  gar  endtsctzt, 
unns  herduszenn  zesamen  verfugt,  mit  einander  underredt,  was  uns  zc 
thun  wollen  sin,  item  zu  unserm  gnedigen  hern  von  Costentz  und  siner 
gnaden  capitcl,  item  zu  unserm  gnedigen  herrn  von  Hildiszheim,  der- 
glich  euch,  herren  vonn  der  regicrung,  ritterschafft,  adel  unnd  unser  lo 
fruntschafft,  mit  beclagung  des,  so  uns  begegnet,  geschickt,  umb  hilff 
und  rot  angesucht  und  donzemoln  ouch  gefunden,  das  wir  uff  den 
richsdag  gon  Spir  verordnen  und  senden  und  uns  aldo,  was  uns  be- 
gegnet, by  der  kunglichen  mt.,  item  und  ouch  den  stenden  des  richs 
erclagen,  da  anruffen  und  handien  weiten;  das  wir  gcthan,  uszbracht  is 
und  erlangt,  das  stend  des  richs  ettlich  commissarios  verordnet,  so  mit 
denen  von  Basel  handlen  sollen  uff  meynung,  das  unns  die  von  Basel 
Widder  restituierten  unnd  zu  volbringen  unnser  stifftungen  inn  unserm 
thumbstift't  komenn;  unnd  so  aber  das  nit  zu  erhebenn,  das  sie  dann  uns 
den  kilchenschatz,  ornaten,  meszbucher  unnd  das  unnser  volgen  und  20 
werden  lieszen,  damit  unnd  wir  yedoch  des  gotzdinst  unnd  unser 
stifftungen  nit  so  gar  hinder-  und  abgestelt,  sonder  den  an  andern  enden 
leisten  mochten,  da  dann  unnd  wir  verhofft,  unnsern  Sachen  durch 
solichs  wol  ze  raten  unnd  hellffen  gewesen,  welhes  doch,  wie  leiders 
nochmoln  inn  der  handlung  gespurt,  nit  erfundenn  unnd  gantz  nit  er-  25 
schieszlich  gewesenn.  Dann  die  von  Basel  gantz  nutzt  darab  thun  wollen 
unnd  gesprochen,  das  sie  mit  den  stenden  des  riches  nichtzit  ze  schaf- 
fen hetten;  wo  aber  were,  das  die  commissarien  für  ire  personenn  inn 
fruntligkeit  etzwas handlen  mechten,  wolten  sie  wol  zugeben  und  denen"'') 
red  heren  unnd  durch  solichs  uns  verursacht,  zu  den  comissariis  hininn  30 
ze  schicken  unnd  deren  gutlich  handlung  statt  ze  geben.  Da  aber  solichs 
an  und  by  inen  von  Basel  erwunden  der  ursach,  das  die  uns  bi  inen 
nit  zu  volbringen  die  gottlich  empter  und  unser  stifftungen  zu-,  noch 
auch  uns  das  unser  volgen  wellen  loszen  unnd  allein  habenn,  das  wir 
uns  mit  inen  inn  und  zu  verstandt  geben  solten,  wie  wir  by  inen  wo-  35 
nen  mochten  etc.,  und  wiewol  ouch  die  selben  von  Basel  uff  der  com- 
missarien anhalten,  das  sie  von  Basell  uff  leisten  puncten  (namblich 
uns  das  unser  volgen  ze  loszenn)  etc.,  inen  nochmoln  gutlicher  hand- 
lung getruwen  wolten,  bedanck  genomen  unnd  abgescheiden,  die  herrn 
commissarien   des   mit   der    zit   zu   berichten,    habenn  sie  doch  dieselb    4° 

231.  ^)  oder  dovon.' 


N'r.  2jr.  ij2p  November  j Dezember.  217 

nit  geben,  gliclnvol  ye  dickest  darumben  angesucht,  also  das  wir  denk- 
ken  mögen,  kein  antwort  auch  ein  antvvort  und  soviel  als  nein  sin. 
Der  ursach  wir  bewegt,  besonnder  so  wir  bedacht  und  erwegen, 
wann  glich  wol  wir  unnser  stifftungen  inn  unser  muter-  und  thumb- 
5  kilchen  zu  Basel  nit  mer  zu  diser  zit  leisten  oder  volbringen  khon- 
nen,  das  wir  yedoch  schuldig,  vonn  wegen  des  geniesz,  so  wir  da- 
rumben innemen  und  daruf  das  singen,  lesen  und  der  gotzdinst  geslifft, 
zu  vordrist  ouch  usz  erheischung  unnsers  Stands  soliche  stifftungen 
anderswa    zu    volbringen    und    leisten,    wie    dann   unnd  kunglicher  mt., 

lo  och  den  herrn  vonn  der  regierung  unnd  andern  zu  willen  unnd  gefal- 
lenn  gestanden,  eins  gelegnen  platz  underredt  unnd  des  uff  Friburg, 
aber  mit  rot  und  vorwiszen  der  herren  von  der  regierunsr  verglicht, 
mit  denselbigen  von  Friburg  deshalben  ouch  vereynnt  unnd  also  inn 
dem  namen  gotz,   ouch  zu  lob  und  er  dem  selben  und  siner  würdigen 

15  muter  Marie  unnd  allen  himlischen  heeres  solich  unnser  residentz  da 
angefangen  \innd  ein  zit  lang  yetzt  gehalten,  des  versehenns,  so  wir 
denen  von  Basel  gewichen,  das  die  uns  witer  nit  belestigt,  ruwig  und 
ze  fridden  geloszenn. 

Hat  das  ouch  nit  sin  khonnen,  sonder  haben  sie  sich  unser  zinszen, 

20  zechenden,  renthen  und  gulten,  ouch  der  empter,  cottidian,  fabric,  pre- 
sentz  unnnderfangen,  alle  dasjhen.  so  wir  von  zinszen  unnd  zechenden 
inn  gemein,  auch  ein  yeder  von  siner  als  thumprobsti,  prebend  oder 
caplani  insonders  und  die  empter  inn  der  stat  und  iren  gepieten 
habenn,    verer    nit   ein    kleine   oder    geringe   zal,    schirist  das  halb   all 

25  unnser  innkhomen  unns  verspert,  besonnder  amptlut  darüber  gesetzt 
mit  bevelch,  inenn  solich  zu  verreytenn,  unnd  vliszenn  sich  zum  selben, 
wo  sie  khonnen,  das,  so  inn  anderer  hern  obberkeiten,  so  viel  inen  wer- 
den mag,  das  auch  inn  stat  Basel  ze  bringen  und  unns  ze  endtweren 
oder  endtziehen,  allein  umb  willen  des,  das  wir  nit  narung  gehabenn, 

30  vonn  unser  furgenommen  residentz  ze  ston  benotet  werden,  haben  ouch 
besonnder  pfleger  über  solich  unser  stifft,  empter  unnd  ouch  der  thumb- 
probsti  gesetzt,  unser  diener,  als  der  fabric,  cottidian,  presentz,  thumb- 
probsti,  so  zu  Basel  gewesen,  inen  ze  sweren  getrungen. 

Item    über    unnser  gewolb,  darinnen  unnser   brieff  unnd  heimlig- 

35  keiten  gelegen,  gewaltigklich  brochen,  derglich  über  die  sacristien, 
darinnen  das  heiltumb  und  der  kilchenschatz  unnd  darmit  irs  gefallens 
gehandlet,  über  und  widder  dz  inenn  das  nit  zustot,  unnd  mag  licht  sin 
von  kleinfuger  sach  wegen,  das  sie  unns,  hinuff  gen  Basel  für  schult- 
heisz  und  gericht   zu  erschynen,  ladung  zuschicken  onangesehenn,  das 

40   wir  irem  gerichtzzwang  nit  underworffen. 

Item  das  sie  uns  ouch  noch  mer  ungemachs  zufügen  unnd  belei- 

Basler  Reformationsakten,  IV.  ^jq 


21Ö  I ^2g  NovemherlDtzember,  Nr.  2ji. 

digcn  mochten  als  oewcscn,  das  zu  zitcn  unser,  «^liclnvol,  ouch  der 
caplan  einer  yenianden  gen  Hasel  geschickt  oder  sin  Iniszhalten,  für 
unti  ri)uch  da  .nehcl)t  uiul  doselbst  oder  bi  sin  vcrwanten  inzo^en,  ha- 
lben sie  nuueiilicii.  ungevorlich  den  xvi.  daj;  novembris,  mit  beiden 
reihen  erkant  und  ouch  publiciert.  wer  die,  so  von  wegen  ir  nuwen  5 
fur-^enommen  ordenung  abgewichen,  wann  die  nach  verschynung  mo- 
natz  gen  Basel  kommen,  inn  ein  herbcrg  und  nit  inn  ire  husar,  noch 
zu    iren    verwandten    ziehen    sollenn,    ouch  weder   fucr  noch   rouch   do 

übnen  habenn. 

Unnd   sint    des    ouch  noch  unersettigt,  als  ettlich  unser  brief  vor    .o 
langem  nit  inn  einer  stat  Basel,  sonnder  anderszwo  zu  behalten  gebenn 
wordenn,  bilden  sie  von  Basell  innheimische^wf/  und  frembden////.^,  wie 
das  wir  soliche  brietT  hievor,  als  wir  die  unnsern,  inn  der  gutlichen  hand- 
lung  durch  die  commissarien  underfangen,  zu  Basell  inn  eim  geleit  ge- 
hebt,    heimblich     hinuszbracht,    unns    nit    geleitlich    gehalten    und    das    15 
sie     die     selbigen     bryetf  widder    inn    ein    stat    habenn    wollen,    oder 
unnderston,  das  menglich  gesehenn  oder  spuren  muszen,  inen  hierann 
gelegen  aller  mosz  unnd    gestalt,  als   ob  sie  zu  disen  unnsern  brieffen 
etzwas   rechten    oder  gerechtigkeiten   hetten  unnd  sie  die  iren  waren, 
haben  ouch  kurtzlich  hievor,  ungevorlichenn  zu  anfang  novembris  ettlich    20 
usz    inen  zu  Porntrut  by  unnserm  gnedigen  herrn  gehebt  unnd    solich 
der  briefen  endtwerung  zum  hechsten  anzogenn. 

Do  aber  unnd  so  viel  als  inn  einer  unnderrede  unnser  gnediger 
her   sich    gegen   inen  hören  loszenn,  ob  nit  mögen  sin  unnd  der  weg 
gefunden  werden   konth,   das  inn  Sachen  zwuschen  unns  unnd  inen  ein    25 
mittels   ze   fyndenn,   dodurch   sie    unnd    wir    zu  gutem  verstaut  bracht 
unnd  ein  theil  sich  gegen  dem  andern  ze  halten  wiszte  etc.,  unnd  als 
die  gesandten  von  Basel  solichs  weder  ab-  noch  zusagen  wollenn,  son- 
der zugeben,  das  unser  g.  herr  solichs  an  ein  rot  mochte  werben,  wie 
dann  beschehenn,  unnd  sin  gnad  doruff  iren  vogt  zu  Pourntrut  hininn   30 
gen  Basel   geschickt  unnd  für  rot  sich  erbotten,  wa  inen  gelegen  oder 
gemeint,  mit  uns  uff  ettlich  gutlich  underhandler,  so  mit  wiszenhaffter 
thading  handletten,  ze  kommen  und  deren  sin  gnad  unns  und  sie  von 
Basel  verglichen  mocht,   das  werent  joch  fursten,  hern,  stett  oder  be- 
sonder   personen,    wolt    sie    gern    darunder  sich  vliszen  unnd  handien;    35 
wann  auch  were,  das  sin  gnod  des  verstendiget,  wolte  sich  dann  umb 
gliche  bewilligung  by  uns  ouch  werben  und  anhalten. 

Darufif  nun  die  von  Basell,  wie  unser  gnediger  her  unns  zuschri- 
ben  loszenn,  siner  gnaden  vogt  und  gesandten  zu  erkennen  geben,  wie 
sie  durch  beid,  alt  und  nuw,  reth  endtsloszen  und  erkhent,  so  die  endt-   40 
werten  brieff  zu  vordrist  inn  ein  stat  Basel  geantwurt  worden,  das  sie 


Nr.  2jr.  1529  November I Dezember.  219 

dann  von  wegen  des,  wie  wir  gehalten  solten  werden,  sich  zu  ver- 
stant  zu  begeben  und  ze  handien  gnung  gern  inloszen  unnd  des  uf  lut 
wiszenhaffter  thading  ze  handlenn  khommen  unnd  so  werdenn,  das  unn- 
ser  g.  her  von  Basel  unns  disz  meynung  zuschriben  loszen  unnd  begert, 
5  das  wir  unns  furderlicher  antwort  endtslieszen,  die  sinen  gnaden  zuschri- 
ben; weite  sie  dann  der  gebne  noch  darunder  ferrer  handien,  dwil  dann 
durch  unnd  mit  wiszenhaffter  thading  handien  ze  loszenn  dheinem  teil 
nochteilig,  sonder  einer,  das  im  gelegen,  annemen  unnd  das  übrig  faren 
loszen  mag,  haben  wir,  deshalb  wir  endtsetzt  unnd  hillich  widder  vor 

to  allem  restituiert  solten  werden,  unnd  dannn  ouch  der  irrung  halb 
zwuschen  unns  und  denen  von  Basel,  derglich  vonn  wegen  unser 
brieffen  behaltnus  zur  gutlichkeit,  wie  obstot,  verwilliget,  also  das  eins 
mit  dem  andern  verglicht,  uffgehebt  unnd  guter  verstandt  gemacht 
möge  werden.  Das  aber  wir  unnser  brieff  von  banden  geben,  khonten 

15  wir  keins  wegks  thun  unnd  sint  also  gewarten,  so  unser  gn.  her  disz 
meynung  an  ein  rot  zu  Basel  gelangen  losz,  ob  sie  on  der  brieffen 
antwortung  mit  uns  furknommenn  oder  das  abslagen  wollenn. 

Nun   derenn   eins  beschehe,    weihe  das  woll,   so  wurdt  unns,  das 
sie  joch  zu  gutlicher  hanndlung  unnd  so  die  nit  zu  dag  khomen,  sonn- 

20  sten  vonn  noten  sin,  inn  alweg  uwer  als  unnser  lieben  hern,  frund  unnd 
verwandten  rotz  zu  pflegen,  hilff  zu  begern  und  mit  uwerm  vorwiszenn  ze 
handien,  so  doch  euwer  als  gemeynen  adel  wolfart  unnd  nochteil  ouch 
hieby  beruwet,  dinstlich  unnd  fruntlich  bittenden,  sydtmoln  usz  endeck- 
tem  handel,  so  kurtz  der  yemmer  begriffen  mögen  werden   unnd  wol 

25  noch  lengere  meynung  alles  zu  erzelen  betorfft,  ir  dannocht  verston, 
abnemen  unnd  uch  zu  erlernen*)  haben  unnserer  rechtsami,  gerechtig- 
keiten  unnd  oberkeiten,  wie  ouch  wir  deren  endtsetzt  unnd  was  ze 
widder  unns  und  auch  zu  vordrist  widder  die  ere  gottes  miszhandlet, 
was  gewaltz  wir  erlitten  und  letst  vonn  dem  unsern  vertryben  unnd  doch 

30  usserhalb  nit  wol  sicher  unnd  onangefochten  konnent  sin  etc.,  das  ir  das 
wol  erwegen,  ye  eins  gegen  andern  erteylenn  unnd  endtslieszen,  wes 
sich  inn  gutlicher  handlung  ze  halten  unnd,  so  die  nit  zu  krefften  kome, 
was  joch  unns  alszdann  fugen  unnd  wie  die  ding  witer  furzenemen  sin 
wollent;  dann  wir  untzhar  alles,  so  man  uns  geroten,  volzogen,   kung- 

35  licher  mt.  und  den  stenden  des  richs,  wie  wir  by  euch  und  unser  frunt- 
schafft  in  rot  funden,  nochgevolgt,  die  ankert,  aber  leiders  noch  unntz- 
har  nit  so  erschieszlich,  wie  wol  von  not  gewesenn,  und  das  villicht 
die  ding  uf  das  gestelt,  das  wir  exempel  by  unsern  herrnn  unnd  frun- 
den  des  thumbstifftz  zu  Costentz  nemen  und  uns,  wie  si's  halten  solten 

40  unnd  das  die  mit  richtumb  unnd  groszer  fruntschafft  gefaszt  unnd  uns 

231.   ^)  vorläge  erlennen. 


220  O'-P  Dezember  i.  Nr.  2J2. 

uvt  uhertroflcn  sint,  aber  Iculcrs  oucli  nit  iic  saclicii  by  (Iciicii  voiin 
Costentz  yctztmobi  crhcbcnn  mo<;cnn,  sonndcr  {^^cdult  traj^cn  umul 
bcszcrcr  zit  cMuartcn  imisztteii,  mochten  wir  «^eiii  uniid  wol  tliun,  der 
liotTiuinL;,  die  /il  einest  kliommen,  das  ^ot  inen,  unns  und  andern  wurde 
Widder  ulfli elften,  ja,  wann  do  wcrc,  das  wir  glich  inenn  innkonimen  unnd  5 
die  sach  zu  erharren  hetten.  Das  aber  nit,  dann  sie  vonn  Basel,  zudem 
wir  vorhien  wenig  unnd  blosz  uszkhonicnn  gehebt,  unns  dasselb  gar 
nochet  inn  iialben  theill  verspornn  (!)  inn  der  gestallt,  wo  nit  ein  anders 
erfunden,  wir  by  unser  angefengten  residentz  nit  bliben  konnenn,  sonn- 
der  deren  notwendigklich,  wie  grosz  unser  sorg,  von-  und  abston  werden  lo 
nniszen,  dann  alle  ding  zum  turisten  pfenning  zu  bezalenn  unnd  nichtzt 
haben,  noch  verdienenn,  zemol  zwey  ungeformbten  by  einandern  nit 
beston,  noch  erhart  werden   mögen. 

Darumb  laszt  euch  uns  bevolhenn  sin,  roten  unnd  helffen,  das  sig 
joch  mit  mundtlicher  Werbung  und  handlung  oder  geschrifftlich,  das  ein  15 
stat  Basell  sich  gegen  unns  schickerlicher  innrichten,  das  unnser  ver- 
folgen unnd  das,  so  wir  hinder  inen  haben,  fry  gebruchen,  ouch  sicher 
vonn  unnd  zuryten  loszenn,  unnd  so  das  nit  stat  habenn,  unns  dann, 
wie  die  euwern  unnd  adelspersonen,  nit  zu  verloszenn,  sonnders  zu  recht 
unnd  billigkeit  gefurdert  habenn  unnd  anleytung  ze  gebenn,  was  alsz-  20 
dann  witer  hierunder  furzenemenn. 

Wo  wir  das  umb  euch  sambt  und  sonders  khonnent  verdienenn, 
wollennt  wir  usz  all  unnsern  krefften   mit  willen  und  gern  thün. 

Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  der  merenn  stifft  Basel. 

Ejitwurf.     General-La7ides-A.  Karlsruhe,     Copialbuch    nr.  22s    (^ 529),    25 

bl.  6g  V. —  -jS. 

232.  i 529  Dezember  I. 

Adelberg  Meyger,  burgermeister  unnd  rath  der  statt  Basel,  an 
Bern,  den  heimlichen  räthen. 

Alls  dann  die  sach  uwer  unnd  unsere  guten  frund  unnd  nach-  30 
purn  von  Straszpurg  sich  eben  lang  by  uch  verziehen,  darumb  wir 
nit  kleine  fürsorg  tragenn,  diewyl  diser  handell  eben  lutprecht  worden, 
das  dann  gar  bald  etwasz  darzwuschen  fallen,  so  die  Sachen  unns  allen 
zu  spott,  schaden  unnd  nachtheyl  verhindern  mocht,  deszhalb  [istj  unser 
gantz  fruntlich  beger,  ir  wollend  erst  angezoigten  handell  furdern  unnd  35 
wo  möglich  unns  uwers  willens  by  disem  pringer  verstendigen,  damit 
die  sach  zu  ennd  gefurderet  werde. 

Zu  dem  andern...  langt  unns  an:  Demnach  key.  mt.  in  Italien  umb 
Bononien  ligt,  das  da  grosze  pratticken  unnd  anschleg  über  die  ver- 
yeher  gottlichen  worts  unnd  sonderlich  wider  die  bekennere  der  war-   40 


Nr.  2:}j.  ij2g  Dezember  i.  221 

heit  in  unnser  Eidgnoschafft  gemacht  unnd  vorhanden  sye,  das  wir  Eid- 
gnossen,  so  die  evangelisch  leere  angenomen,  des  ersten  angegriffen, 
unnd,  so  es  mit  unns  uszgemacht,  allsdann  die  uberigen  richstett  ouch 
straffen  wollenn,  unnd  wiewol  wir  gantz  ungezwivelt,  der  barmherzig 
5  vatter  werde  sin  heligs  wort  unnd  die  veryeher  siner  eeren  usz  gros- 
ser barmherzigkeit  unnd  umb  der  eeren  willen  sines  namens  vor  allem 
ubel  gnedencklichen  behutten,  jedoch  wyl  sich  denocht  gepuren,  das 
wir  alle  mittell,  die  unns  gott  zu  erhaltung  sines  worts  mittheilt,  nit 
verachtend,  unnd  wette  unns  gefallen,  das  uwer  unnd  unnser  insonders 

lo  gutt  frund,  truw,  lieb  Eidgnossen  und  christenlich  mitburger  von  Zürich, 
Schaffhusen,  uwer  lieb  unnd  wir  gemeinlich  und  in  unser  aller  gemeinen 
costen  zwen  oder  dry  geschickt  man,  doch  das  dheiner  derselben  nüt 
von  dem  andern  wuszte,  in  Italien  abgefertiget,  die  sich  in  still  so  vil 
muglich    der  angezeigten  dingen   erfaren,   unns  sollichs  anzeigen,   ouch 

15  wir  darneben  so  vil  muglich  unnser  ernstlichs  uffsehen  hetten  unnd 
mit  lütten,  die  sich  unns  glichformig  hielten,  frundthschafft  ze  machen 
beflissen,  damit  wir  unns  mit  gottlicher  hilff  dester  basz  vor  schaden 
mögen  bewaren,  unnd  so  uch  dise  meynung  gefellig,  das  dan  ir  sollichs 
uwern  unnd  unsernchristenlichen  mitburgern,  obgemelt,  zuschriben,  ouch 

20  was  uch  daruff  begegnet,  unnd  wie  es  uch  geliebe,  unns  das  zu- 
schriben wellend. 

Zu  dem  dritten:  So  hat  one  zvvivel  uwer  lieb  und  gunst  nach  un- 
vergessen, wasz  wir  uch  des  von  Engelspergs  halben  zu  meer  malen 
anzoigen  lassen,  unnd   diewyl  aber  die  sach  sich  nit  on  unsern  schaden 

25  eben  lang  verziehen,  gelangt  an  uch  unnser  gantz  fruntlichs  begern, 
ir  wollend  unns  zu  gefallen  ein  gutlichen  gerümten  tag  ernemmen, 
den  von  Engelsperg  unnd  unns  daruff  beschriben,  uwer  eeren  bottschafft 
darzu  verordnend  unnd  die  sachen  gutlich  betragen  verhelffen,  unnd 
alls   unns  anlangt,  wie  der  von  Engelsperg  dem   sant  Johanserhusz  by 

30  unns  sin  inkomen  ze  verkouffen  willens  sye,  dass  ir  (wo  etwasz  hierann) 
sollichs  by  dem  von  Engelsperg  für  uch  selbs  abstalten...  Datum  mit- 
wochen  den  ersten  tag  decembris  anno  etc.  xxix"". 

E?iiwurf.   St.-A.    Basel.    Missiven  A  2Q,  bL.   l66v.  —  Z. /.  druck:  Ab- 
schiede bd.  IV,  abtlg.  I  b,  nr.  240,    4.  beilage  zu  e. 

35   233.  152g  Dezember  i. 

Das  capitel  a?i  den  bischof  von  Basel, 

Wir  haben  e.  g.  schriben,  darinnen  sie  dann  Ursachen,  warumben 

sie  nit  unserm    ansehen    noch    gen  Nuwenburg   zu    uns   khomenn    mag, 

anregen  thut,    gelesen  unnd  loszen  dieselbigen  Ursachen,  wie  die,   sin; 

40  dann  so  heysz  unnd  swere  e.  g.  sachen   unnd  wie  die   gestalt  an  unns 


•2'JJ  iß2Q  Dezember  2.  Nr.  2J4. 

bracht,  hat  uns  soHch  zcsamcn  khomen  mer<>klich  uniul  hoch  von  noten 
l^cduiicken  iiniul  das  demselben  über  all  kein  (vorab  als  onbesliesziich 
Ursachen  anders  nutzt  uff  inen  tragenden,  dann  das  sie  nit  wol  on  an- 
sehen erscIiN'nen  khonnen)  ze  widder  sin  oder  anzogen  werden  mochten. 
Es  hette  auch  e.g.  by  unns  als  irem  capitel  das  erlicher  unnd  <^roszer  5 
ansehen  hal>cn  unnd  unns,  wie  die  iren,  gebruchen  mögen,  üwill  dann 
unnd  bv  e.  g.  ire  meynung  t'ur  die  beszere  angesehen  unnd  sie  euch 
obanzeigtz  irs  schribens  meldet,  das  sie  zu  gott  hoff,  das  allen  Sachen 
noch  wol  ze  thun  sig,  domit  unnd  sie  noch  ein  wil  harren  mögen,  wir 
das  vast  wol  liden  unnd  ist  unns  zu  sonndern  fre3'den...;  werden  10 
deshalb  yetzt,  wir  als  mit  andern  unnser  selbst  ehafft  beladen,  den 
selbigen  obligcnn  unnd  gewarten  untz  zu  musziger  zeit  unnd  merer 
e,  g.  noturfft,  schoti  um  durch  unnötige  Verhandlungen  enstehende 
kosten  zu  ersparen. 

Unnd  witers,  gn.  her,  belangendt  die  brieff,  so  e.  g.  uns  alher  zu  15 
versiglen  übersendet,  haben  wir  die  zwen  brieff  der  \i^  gülden  zinsz 
denen  von  Basel  gehörenden,  deszglich  Wendelstorffs  zinszbrieff,  be- 
siglet...  Und  den  brieff  mit  dem  kouff  Riehen  belangenden,  wiewol 
und  der  besiglet,  haben  wir  yedoch  den  selben  behalten,  der  ursach, 
das  unns  unser  zinsz,  ouch  die  vi  Ib  v  ß  der  vischentzen,  dorinnen  20 
vorbehalten,  und  aber  [erg.  die  von  Baselj  solich  zinsz  unns  nit  zalenn 
und  viel  jor  uszstanden  uf  meynung,  das  zuvor  und  ee  sie  von  Basel 
sich  gegen  uns  solicher  vischentzen  zinszen  halb  verschriben  unnd  des 
brieff  geben,  unns  die  wollen  volgen  loszenn. 

Sodann   unnd   für  das   ander,   das   der  brieff  der  v\\^   gülden,  so    25 
hinder   dem    herrn   von  Lützel,    unns   ouch    geantwort   und   zu    banden 
khomm  unnd  nit  denen  von  Basel  zusambt  dem  dorff  Riehen  verlyb.  Well 
e.  g.  also,  das  beider  Sachen  halb  dem  stat  beschehe,  wir  umb  unser  zinsz 
versichert  und  deren  von  Basel  brieff  der  vii"»  gülden  cassiert  werd  ... 

Unnd  letst  unser  handlung  gegen  Basel  zur  gutligkeit  berurenden,   30 
wollen  wir  e.  g.  erinnert  haben,   das  nit   in  vergesz   ze  stellen,    sonder 
furderlichst  darinnen  ze  handien  unnd,  was  iren   begegnet,  by  eignem 
botten  wiszen  loszen. 

Datum  mitwochen  den  ersten  decembris  anno  xxix. 

Entwurf.    Gcfteral- Landes- A.    Karlsruhe,    Copialbuch   nr.  225    (iß^P),    35 

bl.  78  r. 

234.  1S29  Dezember  2. 

Urfehde:  HansKupffernagel,  etwa  meszner  sant  Martin  zu  Basel  gsin. 

Demnach   diser  mit   sinem    hin-    und   herscheiffen   im   Münster    zu 
Basel  sich  argwenig  gehalten,  als  wölte  er  für  in  legen,  ouch  sunst  mit   40 


^^'  235—23^-  152g  Dezember  3.  223 

diebstal  verdachtlich  gsin,  ist  er  in  gfengknus  angenommen  unnd  ufif 
hüt  donstag,  den  anderen  decembris,  wider  ledig  gelassen,  hat  ge- 
schworen, by  mornderigen  tagzyt  an  sich  usz  m.  h.  statt  und  land  hie 
diset  und  jhensit  Rhins  hinweg  ze  thun  und  darinn  sin  lebtag  nit  merh 
5  kommen  one  m.  h.  verlaub,  wüssen  und  willen,  sampt  gemeiner  urfech 
in  bester  form,  alles  by  pen  desz  swerts,  sich  verzigen  aller  fryheiten 
und  gnaden    etc.  Jo.  Hen.  Fortmuller  ss. 

SL-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ^,  s.  ^ß. 

235,  152 g  Dezember  3. 
•o              Ernnst,    von    gots    gnaden    marggrave    zu    Baden    und    Hochberg, 

landtgrave    zu    Susenburg,    herr  zu    Rotein    und   Badenwyler    etc.,    ati 
burgermeister  unnd  rhat  der  stat  Rasell. 

Uwer  schriben,  unns  jetzt  gethan,  berueren  etlich  personen,  denen 
irumb  ir  mishanndlung  euwer  statt  verpotten,  mit  bitt,  uch  zu  vergönnen, 

'S  dieselben,  wo  ir  die  inn  unser  lanndtschafft  betretten,  fencklichen  an- 
nemmen  zu  lassen,  mit  anzeug,  wie  hievor  wir  soUichs  uch  zu  thun 
auch  vergont  und  zugelassen,  haben  wir  mit  ferrerm  inhalt  vernommen 
und  ist  uns  wol  ingedenck,  das  wir  verganngner  zeit  uff  ein  sollich 
meinung    mit    uch    handien    lassen,    also    das  diejhen,  so  uch  abtretten, 

20  uff  euwer  begern  durch  unnser  amptleut  solten  fencklich  angenommen 
und  uch  uberantwurt  werden,  doch  das  uns  derglichenn  von  uch  der 
unnsern  halb  auch  vviderfarn  und  begegnen  solt.  Ob  nun  sollichs  vonn 
uch  also  bewilligt  und  angenommen  sey,  des  habenn  wir  nit  wissen. 
Wir   wollen  aber  deszhalb  unsern  lanndtvogt  zu  Rotein  furderlich  be- 

25  senden  und  uns  deren  ding  by  im  erkündingen  und  demselben  withern 
bevelch,  was  hierin  unsers  gemuets  und  willens  mit  uch  mundtlich  zu 
hanndlen,  geben.  Wolten  wir  uch  uff  disz  euwer  schriben  guter  nach- 
purlicher  meinung  nit  verhalten,  dann  uch  guten,  nachpurlichenn  willen 
zu  bewisen,  seind  wir  geneigt.  Datum  Sultzperg,  denn  dritten  decem- 

30  bris  anno  etc.  xxix°. 

Origmal.      St.-A.  Basel,   Baden  F  i. 

236.  152g  Dezember  3. 
Jacob    Stertzel    äeu    k'Ö7iiglichen    stathalteren    und    regenten    aller 

oberesterichischen  landen.    Innspruck. 

35  ...  So  haben  auch  die  von  Basel  in  diser  wuchen  die  sacrament- 

huszlin,  so  nach  unzerprochen  in  den  kilchen  gestanden,  zerprochen 
und  verganten  alle  ornata,  mesgewandt  usz  allen  kirchen  und  closteren, 
usserhalb  der  Hohen  stifft...    Datum  3.  decembris  anno  etc.  29. 

Original  mit  dorsalverjnerk  cito,  cito,  cito.  Lmsbruck,  Landesregierungs- 

40  Archiv  für   Tirol,  Pestarchiv  II,  faszikel  ßij,   bl.  31J . 


224  15^9  Df^(f>iber  3—4.  Nr.  2J7—238. 

237.  'S^Q  Dezember  j. 
Vir  kauf  von  kircheugeräten. 

UtT  tVita}^  vor  Nicolai  anno  lö29  fieng  man  zu  den  Au}jfu.stincrn 
zu  dem  ersten  mal  an,  die  ornattcn  und  kilchcnzicrd  vcrlcouffcn;  weliclics 
darnach   in  allen  kilchen  beschach.  S 

Eine   originale  vorläge  dieser  chronikalischen  noitz  tst  nicht  vorhanden. 

Druck:  Basler   Chron.,  bd.    VI,  s.  1 22  (Konrad  Schnitt);  ebenso  Basier 

Chron.,  bd,   /,  s.  106  (Fridolin  Ryff). 

238.  f 529  Dezember  4. 
Übergabe  des  klosters  st.  Clara  an  den  rat  von   Basel.  10 
Wir,     die    nacligenantten,    Barbara    Griebin    und  Barbara  Glcien, 

die  man  nempt  Rechbergcrin,  statthalterin  und  ganzer  convent  des 
closters  zu  sant  Ciaren  in  mindern  Basell,  sant  Franciscen  ordens,  mit- 
sambt  den  erbern  Anthonien  Grieben  unnd  Ulrichenn  Muntzingern,  bur- 
gern zu  Basell,  unnsern  mit  recht  gegebnen  vogten,  denen  wir  der  15 
vogtye  anred  und  bekantlich  sind,  unnd  wir,  die  erstgenanten  Anthoni 
Grieb  und  Ulrich  Muntzinger,  als  vögt  angeregter  statthalterin  und  con- 
vents,  mit  inen,  unsern  vogtfrowen,  und  in  solher  wyse  thund  khunt 
und  bekennen:  Demnach  wir  obgenanten,  stathalterin  und  convent,  ein 
gute  zit  in  vermeltem  closter  und  orden  gwesen,  aber  jezt  us  vyl  20 
christenlichen  bewegenden  Ursachen  des  closters  und  ordens  abzetretten 
und  in  dem  namen  gottes  widerumb  zu  gemeinem  christenstannd,  den 
wir  im  orden  durch  onwissenheit  etwas  zitz  verlassen,  ze  keren  in 
wyllen  komen,  haben  wir  zij  hertzen  gnomen,  erwegenn  und  betrachtet, 
das  es  zimlicher  dann  billich  sige,  das  durch  unnser  abtretten  des  ob-  25 
gemelten  closters  zu  sant  Ciaren  zitliche  haab  und  guttere  nit  allein 
nit  verschwendet,  sunder  vylme  also  bewendet,  das  dardurch  die  eer 
gottes  geuffnett,  die  armen  durfftigen  getröstet  und  gemeiner  nutz  der 
statt  Basell  gefurdert  werde.  Daher  haben  wir  noch  vilvaltig  gehap- 
tem  ratt  ongetzwungen,  ouch  mit  dheinen  geverden  noch  lysten  hierzu  30 
bewegt  noch  hindergangen,  sunder  mit  fryvvilligen  gemuten  den  edlen, 
strengen  .  .  .  herrn  burgermeistern  unnd  den  rätten  der  statt  Basell  .  .  . 
als  ordenlicher  oberkheitt,  rechten  castvogten  und  Schirmherren  be- 
dachten closters  .  .  .,  dartzu  iren  ewigen  nachkomen,  das  obgemelt  unnser 
closter  und  gotzhuse  zu  sant  Ciaren  mit  allen  sinen  begriffen,  rechten  35 
und  gerechtigkeiten,  ouch  zugehorden,  mitsambt  allen  und  yeden  ver- 
melten  closters  vergabten  ersparten  und  erkouften  lygenden  und  varen- 
den  guttern,  als  ackern,  matten,  reben,  holtzern,  veldern,  kiichensatzen, 
zehenden,  zinsen,  renntten.  gulten,  geveilen  und  nutzungen,  wie  das  be- 
melt   unnser   gotzhuse   die    alle  inn  und  usserthalb  der  statt  Basell  im   40 


Nr.  2j(p.  iß2g  Dezember  4.  225 

gantzen  Römischen  rych  zu  Tutschen  und  Welschen  landen  in  besesz 
gwalt  und  gewer  innen  hat,  gantz  dheine  usgeschlossen  noch  abgesun- 
deret  .  .  .,  dartzü  alles  silberin  geschirr  und  kleinotter,  monstrantzen, 
kclchen  unnd  alles,  was  zu  kilchen  und  altar  gezierden  gehört  unnd  wir 
5  deren  vorhanden  haben...,  übergeben  unnd  zuhanden  gesteh... 
Des  zu  warem  urkhunt  haben  wir,  die  statthalterin  und  convent,  be- 
dachten closters  insigel,  deren  sich  jeder  zit  ein  äptissin  gebrucht,  unnd 
des  convents  insigel  gehenckt  an  disen  brieff.  Unnd  zu  noch  merer 
Sicherheit  haben  wir  mit  unsern  vögten,  obstond,  und  wir,  Anthoni  Grieb 

10  und  Ulrich  iMuntzinger,  in  vogtlicher  wyse  mit  inen,  dwil  wir  unns 
eigener  insiglen  nit  gepruchen,  mit  vlys  ernstlich  gebetten  und  er- 
betten  die  ersamen  wysen  Wolffgang  Kräften  jetzigen  und  Conraten 
Doltern,  altschultheissen  zu  mindern  Basell,  unsere  lieb  und  guten 
frundt,  das  sy  ire  insigele,  unns  unnd  unnsere  nachkomen  damit  ze  ver- 

15  bindende,  gehenckt  haben  an  disen  briefif,  wellichs  wir  Wolffgang  Krafft 
unnd  Conratt  Doltter  uff  bitt  vorstat,  doch  unns  unnd  unnsern  erben  one 
schaden,  getan  haben  bekennen.  —  Geben  unnd  beschehen  den  vier- 
den  tag  decembris  noch  der  gepurt  Christi  unnsers  lieben  herren  ge- 
zalt  thusendt  fiinffhundert  zweintzigk  unnd  neun  jare. 

20  Original,  pergament.     St.-A.   Basel,  st.  Clara  urk.  nr.  8sq.  —  Druck: 

Basler    Urk. -buch  bd.   X,   nr.  Qy. 

239.  ^529  Dezember  4. 

Inve?itar    von    confiszierten    kirchenzierdeu  des    closters  st.  Alb  an. 

Nachgeschribne  stück  sind  durch  hern  Ludwigen  Züricher  unnd 
25  meister  Anthoni  Dichttier,  dessglich  hern  rattschryber  Joachimen,  als 
pfleger  zu  sannt  Alban,  ufif  dass  richthus  uberantwort,  sampstags  vor 
Nicolai  anno  xv^xxix. 

/.  Item  IUI  kelch,  so  vorhin  hinder  im  gelegen  sind. 

2.  Item  sannt  Alban  brustbild  silbrin,  ouch  vorhin  hinder  im  ge- 
30  legen. 

3.  Item  I  sylberner  arm,  ouch  vorhin  hinder  im  gelegenn. 

4.  Item  mer  v  kelch. 

f.   Item  die  gross  mosterantz. 
6.  Item  II  deine  mosterantz. 
35  7-  Item  das  glas,  so  in  die  mosterantz  gehörtt. 

8.  Item  I  sylbrin   crütz. 
p.  Item  II  sylbrin  schiltt  mit  lowen  und  hafften. 

Origiftal,  unterschrieben  Joachim  Schenckli,  haec  scripsit  et  subscripsii. 
St.-A.  Basel,  St.  Alban  EE  6. 

Basier  Reformationsakten,  IV.  _„ 


•j'2{j  'S ^9  Dfsetnber  4.  Nr.  240. 

240.  I1529I  J^t'sember  4. 

Handlung::;  zxvischen  Basel  und  Straßburg. 

Demnach  iiniul   hcrr  Bcrnhart  Mciger  vonn  min  herrcnii   den  xiii 
zu    denn    vcrordnctcnn    krij;slierren,  ouch  genempt  die  drizechenn  der 
statt  Straszburg,  als  zii  unnscrn  liebenn  unnd  vertruwtcnn  naclipurcnn,     5 
volgcnder  sachen  halp  red  zu  haltcnn  unnd  zu  handlenn  abgcfertigct, 
namblich   als  er  vergangenenn  jars  gar  noch  gliche  Werbung  gethonn, 
do    wir    dann    vonn  wcgenn  der  unrüw,  so  zwuschen  f.  d'.  usz  Saffoy 
unnd  der  stat  Jennff  inn  sorgen,  das  nitt  dasselbig  uns  ouch  zu  schadenn 
reichenn  möchte,  stünden,  dorby  ouch  das  die  funff  ort  ire  houptlut  enel    10 
dem    gebirg    hettenn,    dorus    lichtlich    zu    erachtenn,    wesz   sinnes  ouch 
wider  sy  die  rüstung  annsechenn  mit  beger,  wo  einer  stat  Basell  etwas 
züston  wurde,  wesz  man  sich  zu  einer  statt  Straszburg  versehen  solte  etc.; 
do  nun  zur  selbigenn  zit  ime  ein  antwurt  wordenn,  das  ein  stat  Basell 
sich  zu  einer  statt  Straszburg  nutzit  dann  all  eer,  liebs  unnd  güts  ver-    «5 
sehenn  solte,  unnd  wo  ein  stat  Straszburg  einer  stat  Basell  mitschribenn 
warnenn   unnd  anderem  dienenn,  ircn  schadenn  zu  wenden  wuszte,  so 
würde    sy    es    thünn ;    sovernn  unnd  aber  etwas  satters  unnd  gwussers 
begert   werdenn  solte,    do  könte  sy,  die  drizehenn,  ime,  herren  Bern- 
hartenn,  dhein  antwurt  gebenn,  sonder  müszten  sy  es  ann  merern  gwalt,    20 
als  ann  die  xxi,  langenn  lossenn. 

Diewyl   nun   dise    antwurt   dann    zümol    ime   worden,  solte  er  es 
jetzt   wider   do    nemmenn    unnd    aber    den    herrenn   dritzehen  der  stat 
Straszburg    furtragenn    unnd    anzeigenn,   wie   der   Jenffisch   handel    nit 
minder   sorglich    unnd    gevarlich    dann    dozümol;    deszglichen   so  wäre    25 
jetzt  vonn  wegen  der  ix  mannen,  der  stat  Solenthurn  abgesagte  vienn- 
denn,    diewil   wir   sy   nit  für  viand,   wie  dann  die  zechenn  ort  achtenn 
unnd  haltenn  wöltenn,    onangesechenn  das  erlich  erbietenn,   so  wir  zu 
vil    molenn    gethonn,    das  wir    sy  weder  behusenn,  behoffenn,  ätzenn, 
trenckenn    noch    unnderschleiff  gebenn   wöllenn,    dohinn  kommen,    das   30 
sich    die    vier    ort   Lutzern,    Uri,    Underwalden    unnd  Zug    heiter  ent- 
schlossenn,  das  nun  uns  hochbeschwert,  unnd  wurdenn  mit  gutem  rhat 
die  sachenn  erwegenn  inen  mit  antwurt  zu  nachgendenn  tagen,  wann  die 
sin  wurdenn;  dorab  sy  frilich  klein  gefallenn  habenn  wurdenn.    Desz- 
glichenn  so  tagenn  die  v  ort  sampt  annderenn  stäts  zu  Beckenried,  möge   35 
aber  niemand  wussenn,  was  oder  worumb,  sige  aber  wol  zii  gedenckenn 
wider    unns^    dann  unnsere   angenommene  religion  unnd  ir  wesenn  by 
einanderenn  nitt  bestaun  möge.  Wir  habend  sy  ouch  mit  demselbigenn 
nun  ettliche  jar  har  doheim,  das  sy  furstenn  unnd  herrenn  nit  dienend 
noch  zülouffenn  können,  das  aber  inen  unlidenlich  behaltenn,  deszhalp   40 
unns    nit    zwivelt,   sy   werdenn    nit    firen,    wider    unns    zu    practicieren. 


Nr.  240.  iß2g  Dezember  4.  227 

Esz  rustenn  sich  unnser  Eidgnossenn  vonn  Solenthurnn  inn  allenn  iren 
gepietenn,  do  müssen  ire  unnderthonen  allenthalbenn  harnasch  unnd 
gewär  habenn,  dorus  dann  wol  zu  erachten,  das  practic  sie  vor- 
handenn. 

5  Diewil   dann    die   sachenn  also  gestaltet  unnd  ein  stat  Basel  vonn 

alter  har  inn  guter  nachpurschaff  unnd  fruntschafft  gestandenn  unnd 
noch  (als  wir  verhoffenn)  sige,  wiewol  durch  verhencknus  gottes  wir 
die  brieff,  so  zwuschenn  unns  uffgericht,  hinusgebenn  müssend,  so  si- 
gend  dorumb  die  hertzenn  unnd  gemüter  zwuschenn  uns,  do  dann  die 

10  rechte,  wore  liebe  unnd  fruntschafft  bystand,  nit  vonn  einanderenn  ge- 
sunderet;  deszhalp  so  begeren  wir,  wo  ein  stat  Basel  inn  disen  sorgk- 
lichen  zitenn  der  religion  halp  etwas  züfals  mit  kriegklicher  empörung 
oder  annderem  habenn  wurde  unnd  sy  ein  stat  Straszburg,  es  wäre 
umb  proviand,  pasz,  munitionn  oder  gelt  annsüchenn  wurde,  wesz  sich 

15  dann  ein  stat  Basel  sölte  unnd  möchte  vertröstenn ;  hieby  so  dorffe 
ein  stat  Straszburg  nit  achtenn,  das  ein  stat  Basel,  wo  sy  also  vertröstet, 
dester  eer  zu  kriegenn  begirig,  sonder  werde  sy  allweg,  was  zu  fridenn 
reichenn  möchte,  ann  die  hannd  nemmen,  so  sig  ouch  ein  stat  Basel  zu 
diser  zit  nit  inn  abgang  oder  armüt  (gott  hab  lob),  das  es  umb  selbig 

20   beschehe,  aber  es  gehört  gar  vil  zu  disen  sachen. 

Diser  furtrag  ist  durch  herren  Bernharten  zu  Straszburg  vor  den 
XIII  beschehen,  sampstag  denn  im.  tag  decembris. 

Uff  disenn  furtrag  ist  herren  Bernharten  durch  die  dritzehenn  zu 
Straszburg   geantwurt,   das   inenn    wolgefalle,    das    ein    statt  Basell  inn 

25  irer  furgenommene  religion  so  stiff  plibe  unnd  verharre.  Es  solle  ouch 
ein  stat  Basell  sich  nutzit  annders  dann  aller  eren,  liebs  unnd  güts 
v^ersechenn,  unnd  was  ein  stat  Straszburg  oder  sy  die  dritzehenn  inn 
namen  derselbenn  mit  schribenn  warnen,  irenn  schadenn  zu  wendenn 
und  iren  nutz  zu  furderenn,  wollen  sy  ungesparts  vlysz  thün. 

30  Unnd    als  aber  her  Bernhart  etwas  satters  vonn  inen  begert  der 

munition,  proviand  etc.  halp,  habennd  ime  die  verordneten  herrenn, 
das  sy  es  by  gegebner  antwurt  plibenn  loszenn ;  dann  so  sy  etwas 
sattes  also  antwurten  soltenn,  müsten  sy  es  witer  langenn  lossen, 
dann   sy    desz   (als    er  selb  wol  gedenckenn  möge)  nit  gwalt  habenn; 

35  aber  das  wöllenn  sy  ime  inn  gheim  nit  verhaltenn,  das  ein  statt  Basel 
by  einer  stat  Straszburg  lieber  höcher  unnd  werder  geacht  unnd  ge- 
haltenn  werde,  dann  dhein  anndere  statt;  deszhalp  sy  gar  nit  zwiveln, 
sollichs  wurt  weder  by  den  xiii  noch  by  denn  xxi  etc.  nit  mangel 
noch  abschlag  habenn. 

40  Orighial.      St.-A.   Basel,  Politisches  L  i. 


22 S  is^9  Dezt-mlur  4     -r.  Nr.  241 — 242. 

241.  152g  Dezember  ./. 
Aus  den  u<oche)iausi:;alH>i  sanii^slai^s  deiui   \  iortcn   dcccnibris. 
Ratscostcn  :    Itrni    \t  15  ist  iibri-  llaiinsciin  Kiiplcrnai^cl  inn  ^fcnii^k'- 

nus  gamigen. 

SennclbrietY:   Itcin    i  11)  w  1  ß  ylcrul  i;<)iiii   I^rrnii  5 

St.-A.   Basel,   Ft/ianz   G  /./,  x.  it2j. 

242.  '5^9  Dezevtber   f. 
Der    bischöfliche    hofscJiaffner  zu  Basel,    Jo.   Ilen.   Fortmiiiler,    <?// 

den  bischof  von  Basel,  Pliilippo   episcopo  Basiliensi. 

Gnedigcr  herr.  Es  hat  sich  junckher  Thoma  begeben,  wolle  mir  10 
den  win  Völlers  die  ix  som  gon  Basel  weren,  denn  wir  uns  pro  justa 
aestimatione  vini  nit  verglichen  mögen;  unib  11  Ib.  hat  ich  im  den  ent- 
lichen per  soma  entschlagen,  vermeint,  es  were  gar  ze  thür.  Ach  got, 
so  bedörften  aber  wir  vil,  so  will  nyemants  daran,  es  ist  triggatrag 
spyl.  Vedoch  ob  j.  Thoma  mit  e.  gnaden  selbs  pactieren  vvoltc,  15 
lasz  ich  bschehen,  doch  das  alsdann  e.  g.  mir  solchs,  wie  es  abgeredt 
sye,  schriben  lasse,  mich  darnach  ze  halten. 

Ich  trib  mit  e.  g.  zinsz,  miner  schaffnery  züstendig,  für  und  für 
mirabilia  pennata,  weysz,  e.  g.  sich  desz  verwundern  mochte,  uff  das 
ich  die  büren  zum  seil  bringen  mochte,  aber  es  gat  gantz  krachet  zii.  20 
Es  ist  leider  wenig  körn  worden  und  gipt  noch  minder  usz  den  gar- 
ben,  und  ist  ein  jeder  im  selbs  der  neher;  und  wo  mine  schleckmunde 
mumpffeli  nit  wären  (denn  in  spysung  der  zinszluten  yede  person  mich 
ob  II  ß  anstat),  so  wuszte  ich  by  miner  Seligkeit  wenig  herusz  ze  brin- 
gen. Ich  lig  keren  den  buren  vil  lystiger,  denn  der  einem  fuchss  25 
richtet,  oportet  inescare  rusticos.  Mir  ist  für  e.  g.  nut  ze  schwer,  berg 
und  tal,  essen  und  trincken,  onangesehen  wie  vil  ich  joch  daran  ver- 
liere.   Ewer  gnad  ist  mir  vil  lieber  denn  das  als  samen  und  min  frawen 

darzu. 

Nechstmals    werften    die  von  Terwylen  iren  zehenden,  sassen  ze   3° 

tisch   20   personen   (haben    in    hur  aber  ad  sortem  dividiert),    diser  20 

personen    mal   thiit  in  rechung  1   Ib.,  costen  mich  ob  11  Ib.     Sy  haben 

für  I  Ib.  win  truncken,  gesegne  es  inen,  Heini  von  Kalb  etc.  (1).  Möcht 

hie  einer  sagen,  doctor  Fortmüller,  müsz  man  also  jubilieren,  antwort, 

sy  sollen  an  min  statt  sitzen  und  nit  thün  wie  ich,  lasz  sehen,  wie  vil    35 

wollen  sy  inbringen!     Namblichen  :     Dwyl    der  merer  teil  diser  zinsz- 

luthen  zu  Ettingen  und  Terwylen  gsessen,  da  noch  weder  gricht  noch 

recht,    die    buren    sui   juris    selbs  meister  sind,    und  da  schon  einer  ist 

(als    ir  denn  fast  wenig  sind),    der  sich  allen  eren  gern  gemesz  hielte, 

ewer    gnaden    ze    zinsen,    wie    er  das  schuldig,    so  darff  ersz  doch   vor   40 


Nr.  242.  i^2Q  Dezember  5.  229 

sinen  nochpuren  nit  thün.    Also,  wo  ich  ein   puren  mit  der  nagel  treff, 
das  gantz  dorff  gestochen    hette,    und  wiewol  es  ist,  das  ich   nut  dest- 
minder  dem  buren  sag,   das  sy  etwa  ab  mir  crstutzen,  so  lasz  ich  doch 
denselbigen    in    dheiner    unfrüntlicheit    von    mir    abscheiden;    hoc    est: 
5     das    der   bür  vil    frolicher  von    mir   abtritt,    denn  er  zu  mir  komen  ist. 
Man  fmdt  ouch  luth,  die  die  buren  daruff  wysen,  ethch,  man  solle 
euer  gnaden  nut  geben  nisi  prius  composito  etc.  illis,  contra  omne  jus, 
e.  g.  ze  pfänden.    Die  uberigen  absolute,  man  soll  e.  g.  gar  nüt  geben. 
Mag    e.  g.   usz  dem   wol    ze  erkennen  haben,    ob  e.  g.,  zuvor,   und  ich 
10   mit  inbringen  nit  marterer  syen.  Solte  nun  ich  etlicher  meinung  nach- 
volgen    und    mir    damit    nut  ingienge,    was  würde  e.  g.    sagen,    euge, 
serve    nequam,    wo  wolt    man  die  zinsz  vom   hof  bezalen,  deren  eben 
vil    sind,    darzii    ziie  vil,    ein  buren  etc.  lösen.     Ich  gschwig  nach  dem 
vil  zusamen    schwalt,    das   uns  die  buren  hernach  so  vil  dester  minder 
IS   zu  bezalen  hetten,  ja  daruff  stünde  uns  gar  nut  darfur  wurde.  Dan  ge- 
meinlich bschicht,  so  man  in  concordias  kompt,  das  damit  extancia  uff- 
gheppt  werden.  Als  wolte  min  her  official  vom  Fryen  berg,  macellator 
ille,  sagen:  Wolan,  gnediger  her  von  Basel,  e.  f.  g.  schenkt  den  buren 
die    extantz,    und    so  sollen    sy  furhin  in   den  nuwen  zinszen  nüt  merh 
20   uffschlahen,  und  das  bschicht  denn,  so  ein  schwarzer  sehne  falt.   Denn 
ob   joch    mern    inen    extancia   nachgelasen,  würde  dannocht  e.  g.  siner 
jerlichen    zinsen    nit    gantz    zukomen  oder  inbringen.    Dise  ding  zu  fir 
komen,  ist  besser,  ich   bringe  in,   was  ich  mag,  fiat  quorumque  modo, 
hab  nit  sorg,  wie  mir  e.  g.   minen  verlust  dermalen  wol  wüsse  ze  ver- 
25   gelten.     Was    usz    kompt,    verbriet   nit,    sagt    die    baderin   zue  langen 
lütten.     Ich  hab  die  tag  wollen  etlicher  radt  volgen   und  die  buren  et- 
liche   in    der   statt  lassen  verbieten.     Aber  min  regiment  ist  noch  das 
besser,    denn    derselbigen    buren    noch  dheiner  komen,  hab  ich  botten 
Ion    schicken,    an    mir    selbs    halten    müssen.     Es    ist  weder  triiw  noch 
30   glouben    by    vilen,    haben  mir  empotten,  ich  solle  ir  frund  sin,  wollen 
sy    zinsz    bringen   jetz  montag,    daruff  ich  inen  frid  und  gleit  zügsagt, 
videbo    an    veniat    Hellas.     Dis  alles    schrib  ich  darumb  euer  gnaden, 
das  e.  g.  sehen  möge  und  erkennen  mihen  vlysz  und  deren  clappery, 
die   vilicht   contrarium   e.  g.  mochten   fürtragen,  so  vil   dester  geringer 
35    habe    ze    ruck   legenn.     Denn   dieselbigen  halten  joch  von   mir,  was  sy 
wollen,  so    wolt   ichs   doch  inen  ze  rhaten  geben,  wie  man   den  buren 
kappen    anlegen    solle,    es  laszt  sich   nit  machen  by  uns,  als  der  gensz 
stupt,    die    buren    sind    im    ze  witzig.     Was  ich  ouch  zu   wegen  bring, 
nach  bezalung  der  zinsen,  wölche  wir  von  uns  geben,   will  ich  suo  tem- 
40  pore   das    uberig   mit    solchem    nutz  on    werden,    das  e.  g.  daran  (hoff 
ich)  zu  sonderni  gfallen  komen  solle. 


230  IS29  Dezember  5.  Nr.  24^^. 

Ich  hitt  oucli  c.  j;.  Irulichcn,  mir  abermals  min  lanj;'  scliribcn  und 
injijczognc  fantasicn  ze  vcrzyhen.  Ich  kan  (hy  ji^ot)  nit  anders.  Es  ist 
vi!  hesser,  ich  schribe  nach  grund  mines  hertzcn  und  nach  der  hai- 
schung  der  sach  und  thüe  damit  als  ein  iVommcr  und  gctrüwcr,  luge, 
was  ich  zc  schaffen  habe,  weder  das  ich  usz  gestyfftem  gemut  und  5 
rhetorischer  art  schribe,  und  solle  aber  darmit  weder  im  karren  noch 
ilarvor  nüt  schluchholdis  wcrcken. 

Ouch  wi'isz  e.  g.,  das  man  by  uns  etlicher  kirchen  gut,  hoc  est 
vestes,  schon  vergantet  hat,  zu  bsorgen,  es  werde  verrer  gon.  Augustin, 
der  narr,  dits  vergangen  woche,  lüff  zun  Augustineren  in  khor,  da  man  'o 
dann  ganter  war,  fluchet  inen,  sy  selten  siner  frawen  gut,  der  kunig 
von  Franckrich,  ligen  lassen,  und  Verbots  by  kopff  abhowen,  solverat 
risu  omnium  astantium  ora.  Ich  liigt  ze  wunder  zu,  vern,  dits  gut  kompt 
in   min   hcnd   nit. 

Die  kranckheit  desz  schweysz  visitiert  die  weber  ser,  es  sterben    15 
wenig  liith.  J.  Luxen  Zeiglers  knecht,  hoffischcrin  man,  ist  ouch  gstorben 
im  schweysz,  wie  wol   es  doch  vollen  kalt  gegen  dem  Rhin  usser  ist. 
Er  hat  geschlaffen,  somnus  enim  certissima  mors  est. 

Sy  haben  im  Munster  das  sacramenthüszli  abbrochcn  und  alle 
steinposzen  im  khor  und  langwerck  geschlyszen;  orglen  mus  anweg.  20 
Item  der  lettner  ouch,  sy  wollen  usz  dem  khor  ein  vorkirchen  machen. 
Got  wolle,  das  wirs  wol  treffen,  aber  ich  bsorg,  das  ouch  der  vogt 
\on  Blotzen  disen  dingen  nit  gnug  witzig  sye.  Ich  thu  mich  e.  g. 
allzyt  underthanigklich  be\'elhen  und  bitt  got,  das  er  e.  f.  g.  lange  zyt 
glucklichen  mit  gesundtheit  erhalten  thüe.  Datum  Basel  sontag  am  25 
morgen  dominica  secunda  adventus  domini  anno  etc.  29. 

Original    von    der    hand   Forimüllers,    infolge    der  Schwerfälligkeit  im 

satzbau    und    der     ausdrucksweise    dem    si?ifie    nach    feilweise     unklar. 

St.-A.  Basel,   Bischöfliches  Archiv   LVII,  nr.  i. 

243.  ^529  Dezember  ß.   2,0 

Schultheis,  dein  unnd  grosz  rhat,  Straszburgischen  handeis  halb, 
des  ubrigenn  Schultheis,  venner  unnd  die  heimlichen  der  statt  Bernn 
afi  burgermeystern  unnd  rat  der  statt  Basell. 

Uff  uwer  schrybenn,  erstlich  Straszburgischen  handell  betreffend, 
haben  wir  die  antwurtten,  so  unnser  underthan  von  statt  unnd  lannd  35 
uff  unsern  furtrag  geben,  hut  verhört  unnd  so  geneigten  gutten  willen 
befunden,  das  wir  von  stund  unnser  pottschafft  verordnet  habenn.  sol- 
lich burgrecht  ze  volstrecken.  Dwyl  nun  uff  letstenn  hierumb  gehallten 
burgerstag  zu  Arouw  verabscheidet,  wo  wir  ann  den  unnsern  vervvil- 
lung  haben  möchten,  obbernempt  burgrecht  anzenemmen,  das  wir  uch  4'» 


Nr.  24<f..  ij2p   Dezember  y.  231 

sollichs  verkundigen  sollten.  Damitt  ir  demnach  zu  furdrung  des  han- 
deis einen  tag  bestimen  unnd  nämlich  in  uwer  statt  erstlich  ze  leysten. 
davon  haben  wir  uch  des  in  vi  by  uwerm  loufifer,  den  wir  von  frytag 
nechst  verschinnen  by  unns  uffenthalten,  hiemitt  mitt  sondern  fröudenn 
5  berichten  wellen,  ouch  sollichs  uwern  unnd  unsern  getruwen  lieben 
Eydgnossen  unnd  christenlichen  mittburgern  von  Zürich  schrifftlich  ver- 
kündiget, damit  sy,  ouch  wir  uff  uwer  beschryben  mitt  abvertigung 
unnserer  pottschafften  wussen  ze  halten. 

Zii  dem  andern :  Alls  uwer  schryben  meldet,  ettwas  erfarnusz 
lo  ze  thund  der  praticka  halben  ksrl.  mt.  unnd  des  gewichten  huffen, 
haben  wir  die  heimlichen  rät  sollichs  nach  uwerm  ansechen  versorgt 
unnd  daruff  zwen  ann  die  ort  geschickt,  ouch  sollichs  denen  von  Zürich 
unnd  Schaffhusen  khundt  than,  sich  demnach  ouch  wussen  ze  hallten, 
doch  alles  uszsändung  halb  der  spechern  in  grossen  geheimbd.  Was  nun 
15  Straszburgischen  burgrechtens  halb  furer  ze  handien,  sye  uch  bevolchen, 
Hiemitt  sye  der  frid  gottes  mitt  uch  unnd  unns  allenn. 

Wir  haben  ouch  herrn  comendur  von  Englisperg  beschrybenn. 
Dem  werden  wir  das,  so  ir  unns  sinenthalb  geschrieben,  furhallten 
unnd  demnach  sin  antwurt  uch  nitt  bergen  .  .  .  Datum  sontag  \^  de- 
20  cembris  anno  etc.  xxix°. 

Original,  St.-A.  Basel,   Stadt  Siraßburg  A  i.  —   Zeitgenössische  kopie, 

Stadt- A.     Straßburg  AA  iSo<S.    —    Regest:    Abschiede    bd.   JV,    abtlg. 

I  b,  7ir.  240,   6.   beilage  zu  e. 

244.  i^2g  Dezember  7. 

25  Adelberg  Meiger,  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel,  an  Philip- 

senn, bischoffenn  zu  Basel. 

E.  f.  g.  schribenn,  die  herrcn  der  Hohenn  thumbstifft  zu  Basel 
belangende,  habend  wir  sampt  darinn  verschloszner  antwort,  damit  die- 
selben hernn  e.  f.  g.  begegnet,  allen  innhaltz  vernomen.  Und  als  wir  by 

30  angeregter  herrenn  anntwort,  das  sy  uff  unnser  beschehenn  begeren,  die 
hingefurten  brieff  ann  die  ort,  von  dannen  sy  entwert,  bekerenn  wol- 
lennd,  nit  vermerken,  darzu  ob  e.  f.  g.,  nach  beschehener  restitutionn, 
ein  statt  Straszburg  (die  unns  von  e.  f.  g.  gsanndtenn  furgeschlagenn) 
sich  der  gutligkeit  ze  unndernemenn  angesucht,  keinbericht  empfanngenn, 

35  da  aber  e.  f.  g.  des  ersten  durch  unnsere  ratzbottenn  und  nachmalen  durch 
ire  gsanndtenn  gnugsam  verstendigt,  das  wir  zuvorderist  der  stifft  ire 
entwerte  brieff  bekert  liabenn,  unnd  so  nach  besehener  restitucionn  e.  f.  g. 
der  statt  Straszburg  zu  guttlicher  unndcrhanndlung  mächtig,  das  wir 
e.  f.  g.  zu   gefallenn    sollicher   zit   die   früntliche  hanndlung  nit  abschla- 

40   henn,  sonder  dermaszenn  finden  lossen   wollend,   das  an  uns,  was  den 


•S^'2  1529  Dezember  7.  Nr.  24/;. 

eren  uiul  tritlen  ^enic^s,  mit  crwindcnn  soll.  Dicwil  dann,  gnediger  fürst 
unnd  her,  die  bckerung  nach  nit  geschehen,  will  unns  (unangesehen  das 
wir  c.  f.  g.  zu  wilUarenn  gncigt)  vonn  angezeigter  nicxiiung  ahzelrcttenn 
gar  nit  glegcnn  sin,  sonndcr  lassennd  wir  es  nachmalen  dal)y  blibenn. 
Vm\  damit  wir,  was  doch  bedachter  thumhern  meynung,  darzü  e.  f.  g.  by  5 
der  statt  Straszburg  fundenn,  eigenntlich  bericht,  ist  an  e.  f.  g.,  die  sich 
one  zwivel  unns  beden  teiln  zu  gut  diser  hanndlung  gantz  gnediger 
meynung  unndernomen,  unszcr  trungenlichs  begerenn,  sy  wolle  unns 
zu  dem  furderlichsten,  ob  die  hernn  der  Hohenn  thumbstifft,  obgemelt, 
ziivorderist  die  brieff"  restituieren  oder  die  hinder  inennbehalteim  wollend.  10 
sampt  dem,  so  e.  f.  g.  by  der  statt  Straszburg  funden,  verstenndigenn, 
damit  wir  im  fal,  so  die  bedachte  hernn  unnser  billich  bcgernn  jhe  nit 
erstattenn,  wyter  t'urfarenn,  oder  wann  sy  die  brieff  restituiern,  alsdann 
e.  f.  g.  zu  gfallenn,  die  begerte  gutlickeit,  und  das  e.  f.  g.  unns  beide 
parthiennuft"  gutliche  unnderthädingerusz  der  statt  Straszburg,  die  schwe-  15 
bennden  irrungen  mit  der  parthienn  vorwiszenn  zu  vertragennde,  verein- 
barnn,  bewilligen  mogenn. 

Zu  dem  andernn,  den  angesetzten  tag,  daruff  e.  f.  g.  unns  die  brieff 
umb  die  funffthalb  thusennt  guldenn  ab  der  herschafft  Pfeffingcn,  ouch 
umb  Riehenn  ubergebenn,  darzu  der  gravin  zu  Thierstein  lybgedings  20 
oder  wydembs  halben,  wyterc  unnderred  gehaltenn  worden  sin  solt, 
belanngenn.  wollend  wir  e.  f  g.  zu  gfallenn  bisz  sonntag  den  nun- 
zehenden  tag  decembris  uffschiebenn,  mit  beger,  das  e.  f.  g.  ir  bott- 
schafft  abvertigenn,  das  die  uff  erstgnanntenn  sonntag  zu  nacht  hie  sin 
unndmornndes  am  mcnntag,  wieyetztbeschehenn  sin  solt,  hanndlen  wolle.   25 

Zu  dem  letstenn  habenn  wir  uff  e.  f.  g.  beger  mit  Heinrichenn 
vonn  Ostheim  gehandlet,  das  der  bisz  wyhennechten,  wie  e.  f.  g.  gfallenn 
wollenn,  hernn  lanndvogt  zu  Hagnouw  zukunfft,  unnd  so  aber  derselbig 
\'e  nit  komenn  möcht.  als  dann  Balten  von  Pfyrdts  ann  siner  statt  set- 
tigenn  und  e.  f.  g.  furderlichenn  tagsatzung  erwartenn  wurdeth.  Solches  30 
habenn  e.  f.  g.,  derenn  wir  dienstlichen  willenn  zu  bewisenn  gneigt,  disz- 
malennantwortswysz  nit  wollenn  bergenn.  Datum  zinstags  denvii.  decem- 
bris anno  etc.  xxix. 

Original,  mit  aufgedr.  Verschlußsiegel.  St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv 
bd.  XVII,  nr.  ^5.  Dar?iach  kopie  General- La?ides-A.  Karlsruhe,   Akten   35 
Domstift  Basel,  fasc.  301,  f.  ij.  —   Entwurf  St.-A.   Basel,    Missivefi 
A  2g,   bl.  168. 

245,  152g  Dezember  7. 

Anno  etc.  xv'^xxix^)  ist  diser  zug  durch  Hans  Jacob  Wilden,  den 

245.  ^)    den    VII.    tag    decembris    2«  ergänzen,  nach  dem  vorhergehenden  eintrage  im    40 
gerichtsbuche. 


Nr.  24  s.  Iß 2g  Dezember  7.  233 

Substituten,  wider  hern  doctor  Alexander  Sytzen,  den  lipartzet,  vervaszt 
wordenn: 

Anthoni  de  Insula  hat  geschworenn  und,  nachdem  er  Tutscher 
sprach  wenig  bericht,  inn  Latin  gsagt,  so  da  mit  substantzlichenn  Tut- 
5  sehen  werten,  dem  Latin  mithellend  und  gantz  onappruchlich,  vergriiTenn 
ist,  wie  hernach  stadt.  Dem  ist  nemlich  also:  Ungevorlich  vor  andert- 
halpen  jar  minder  oder  mer  sye  er  im  scherhusz  am  Vischmerckt,  da 
Unser  frow  inn  der  sunnen  angemalet,  gesessenn,  da  dann  doctor  Alexan- 
der ouch  gewesenn.    Hab  der  doctor  ein  allmanach  inn  henden  gehept 

10  und  zu  im,  zügen,  in  Latin  gsprochen:  Er  weite  ouch  wol  ein  allma- 
nach machen,  der  des  zukunfftigen  jars  gut  were.  Also  hab  er,  zug, 
und  der  doctor  inn  Latin  vil  und  mengerley  miteinandern  und  inson- 
ders  vom  glouben  geret.  Zuge  und  allegierte  der  doctor  den  spruch 
des  zwolfften  cappittels  Mathei,  so  da  lutet:   „Sich,  din  mutter"^)  und  brü- 

15    der   stand    vor   der   thuren  und  weren  gern  zu  dir"  etc.;  da  sagt  diser 
züg,  das  der  doctor  achtete  und  schetzte :   .,Maria  hette  mer  kinder  ge- 
hept."    Sunst  derley  vil  red  syen  zwuschen  inen  inn  Latin  verloffenn, 
die  im,  zügen,  jetz  vergessenn  sind.    So  vil  ist  disem  zugen  ze  wüssen. 
Eodem    die   sind  disz  zugen  durch  hern  doctor  Alexandern  Sytz 

20   wider  Hans  Jacoben  Wild;  den  Substituten,  vervaszt  wordenn: 

Caspar  Bender,  der  appentecker,  hat  gschworenn  und  sagt,  das 
er  von  hern  doctor  Alexandern  Sytzen  weder  inn  sinem  husz  noch 
ouch  sunst  nie  gehört,  das  der  unserm  herren  Jesu  Christo  und  siner 
müter,    der  junckfrowen   Maria,    einicherley   weg    schmechlichen   züget 

25  und  gsagt,  wie  Christus  alsbald  vom  engel  Gabriel  gmacht  worden  sin 
solte  etc.  Hab  die  wort  von  hern  doctorn  nie  gehört,  dann  er  hab 
si  ouch  inn  sinem  husz  nie  geret.  Aber  es  sye  nit  on,  er,  zug,  hab 
uff  ein  zit  Anthonni  Bären  inn  sinem  husz  gsucht.  Hab  im,  zugen, 
Anthoni  Bär   gsagt,  das  er   ouch  einmol  an  das  gricht  musz.     Er,  zug, 

30  gfragt,  warum?  Daruff  im  Anthonni  wyter  gsagt,  das  er,  züg,  ver- 
standen, als  ob  Hans  von  Seltz  etwas  von  hern  doctorn  geret 
haben  solte.  Darab  dann  er,  zug,  erstummet,  heim  gangen  und 
Anthonni  Baren  kein  antwurt  daruff  geben.  Darnach  über  ein  wyle 
keme    doctor    Alexander    zu    im,    zügen,    inn    sin    stuben.     Hette    er, 

35  züg,  und  doctor  Alexander  ein  wild  gsprech  miteinandern  der  Worten 
halp,  die  im  dann  der  doctor  hefftig  loignete.  Unnd  sagt  er,  zug,  das 
der  doctor  nie  nut  uncristlichs  inn  sinem  husz  von  Christo  und  siner 
würdigen  muter  nit  geret,  dan  er  züg,  das  nit  geduldet:  und  so  im 
xAnthoni    Bär    nut   von    solichen  Worten  gsagt,    hette  er.    zug,  nut  dar- 

40   von  gwuszt.     Sovil  ist  disem   zugen  ze  wussenn. 
245.  ")    Vorlage  \atter;  vgl.  Matthäus  12.  4J. 
Rasier  Reformationsakten,  IV.  30 


234  i';2*)  Dezember  S.  Nr.  246. 

l'Vow  lilszpcllia,  des  nechslj^cscliribnen  7,11^4011  cotrow,  lial  ^cscluvorn 
umul  sat^t,  (las  sy  nie  \on  liorn  doclor  Alexaiulcrn  gehört,  das  der 
unscrin  licrrcM  Jesu  Christo  zugelegt,  als  ob  er  vom  enge!  Gabriel 
gmacht  worden  sin  solle.  Hab  soliche  uncristeliche  wort  von  ini  nie 
gehört,  dann  sy  jictt  es  \on  im  nie  gelittenn.  Es  sagt  ouch  disz  zugin,  5 
das  sy  nie  mit  Hansen  von  Seltz  solicher  worten  halp  red  gehalten. 
Hab  im  solicher  worten  halj)  mit  keim  wxjit  nie  gedacht.  Sagt  ouch^ 
das  dise  uncristenliche  wort  inn  irm  luisz  nie  t'urgangen.  Sovil  sye 
iro  ze  wusscnn. 

Protokoll.      St.'A.    Basel,   Gerichtsarchiv  D  25,   bl.  2ß  v.  'o 

246.  iß2g  Dezember  8. 

Adelberg    Meyger,     burgermeistcr    und    die    dryzehen    der    statt 
Basell,  an  die  hern  die  dryzehenn  der  statt  Straszburg. 

.  .  .  Furer.  günstigenn,  liebenn  herrnn  und  freund,  antreffen  das 
cristennlich  burgkrecht  unnd  verstanndt,  so  uwer  gunst  unnd  lieb  mit  «5 
denen  von  Zürich  unnd  Bernn  sampt  unns  anzenemen  unnderstodt, 
habenn  wir  üwer  gmut  in  einer  vergriffner  copien  vonn  unnserm  statt- 
schriber,  als  der  vonn  üch  annheimsch  komenn,  verstanden  unnd,  dem- 
nach unns  dy  gfallenn,  vonn  stund  an  obgmeiten  von  Zürich  unnd 
Bernn  einen  tag,  innen  das  fürzehaltenn,  gönn  Arow  verkündt,  uff  20 
welchem  unnser  Eidtgnossenn  von  Bernn,  so  glich  unns  der  sach  freucl 
empfangenn,  das  an  ire  landschafften  lanngenn  ze  lossenn,  gnomen. 
Sodann  derselbigen  landschafft,  ettwas  wyt  zerteilt  unnd  in  einer  yl 
nit  geschehenn  hat  mögen,  hatt  sich  die  sach  biszhär  verwylet,  aber 
uff  hut  dathum  haben  unns  dieselbigenn,  wie  ir  ann  ingschloszner  co-  25 
pyenn  zu  vernemen,  gschribenn,  diewil  dannnoch  cleinfug  artickel, 
als  der  vorbehaltung  unnd  pulfers  halb,  da,  ob  gott  will,  ouch  kein 
spann  inn  sin  wurt,  sonnder  alleinig,  das  die  basz  erlutert  werden,  vor 
ougenn,  bittenn  wir  ewer  lieb  unnd  gunst  gar  fruntiich,  sy  wolle  ir 
ratzbottschafft  unnd,  so  es  jhenenn  möglich,  mit  vollem  gwalt  [oder] ')  30 
ennlich  zu  beschliessen  oder  zum  wenigsten  uff  ein  hindersich  schribenn 
unnd  das  dieselbige,  bisz  sy  wider  anntwort  empfohe,  bv  unns  \'er- 
harret,  uff  sonntag  vor  Thome  nechstkomende,  den  xix*'*^"  disz  gegen- 
würtigenn  monatz  decembris,  alhie  inn  unnser  statt  Basell  nachtz  ann 
der  herberg  zu  sin,  abvertigenn  unnd  keinswegs  uszbliben;  dann  wir  35 
glicher  gstalt  deuten  von  Zürich  unnd  Bernn  uff  obernempten  tag  durch 
ir  bottschafft  zu  erschinenn  ouch  gschribenn,  ungezwivelt,  sollich 
unnser  aller  furnemen,  so  cristlich,  wurt  nit  alleinig  zu  erhaltung  und 
pflantzung    der    erenn    gottes,    sonnder  ouch    zu  wolfart  unnd  uffnung 

246.    ')   nur  so  im   tntwurf.  4° 


Nr.  2^y  —  2^g.  i^2g  Dezember  8 — g.  235 

unnser  (mit  gott)    angefengten    pollecy  und  Ordnungen  dienlich   sin  .  . , 
Datum  mittwochs  den  vni.  decembris  anno  etc.  xxviiii. 

Origi?ial.     Stadt- A.   Straßburg  AA   l8oS.    —  Entwurf.    St.-A.    Basel, 
Missiven  A  28,  bl.  2^2.  —  Regest:  Abschiede  bd.  IV,  abtlg.  I  b,  nr.  2/j.o, 
5  8.  betlag e  zu  e. 

247.  152g  Dezember  8. 
Adelberg  Meiger,   bürgermeister  der  Stadt  Basel,   an  Heinrichen 

vonn  Alickonn,  stattschriber  zu  Lutzernn. 

Demnach  verganngner  zitt  unns  ebenn  manig  jargelt  vonn  wegenn 

10  der  erbeynung  unnbezalt  uszstonnd  bliben  und  solcher  jargelt  zvvey 
hinder  uwer  hernn  unnd  obernn  .  .  .  erlegt,  ouch  unns  nochmals  durch 
dieselbenn  bezalt  und  uberanntwort  wordenn,  dievvil  unns  aber,  wie  ge- 
hört, deren  noch  me  uszstenndig  und  wir,  vonn  welchenn  jarenn  har- 
benempt  zvvey  jargelt  hinder  uwer  hernn  und  obernn  komen  unnd  er- 

15  legt  sind,  in  vergesz  gstolt  unnd  deshalb  die  übrigen  uszstonden  jargelt, 
inn  welchenn  jaren  dieselben  gfallen,  nit  eigenntlich  vordernn  kennen, 
wer  uch  gar  fruntlich  pitten,  ir  wollennd  unns  zu  sonderm  gfallen, 
vonn  welchen  jarnn  har  bemelt  zwey  jargelt  erlegt  syen,  erkundigen 
unnd  uns  desz  by  disem  allein  darumb  gsandten  potten  schrififtUch  ver- 

20   stendigen  .  .  .     Datum  den  viii**^"  decembris  anno  xxix, 
E?ttiV7irf.     .St.-A.  Basel,  Missive/i  A  28,  bl.  2^2  v. 

248.  152g  Dezember  g. 
Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,    an  Zürich  und 

Bernn. 

25  In    der    sach    unnser   lieb    nochburenn   von  Straszburg   unnd  das- 

cristlich  burgrecht  belangenn,  habenn  wir  vermög  des  jüngsten  Arowe 
schenn    abscheids    ein    tag    alhar   gon    Basell,    domit  man  zu  beschlus 
kome,    uff  sontag  vor  Thome  nehst  körnende,  das  ist  den  xix*^"  desz 
gegenwertigen  monatz  decembris,  nachts  an  der  herberg  ze  sin,  ange- 

30  setzt  unnd  den  vermelten  unnsern  nachburenn  von  Straszburg  ze  be- 
suchen verkunt.  Woltenn  wir  uch  durch  euwere  botschafft,  denselbigen 
angesetzten  tag  mit  vollem  gwalt  beschuszlich  ze  handlenn  zu  erschinen 
und  dyselb  abzefertigen  wyszenn,  unverkunt  nit  laszen  .  .  .  Datum 
donstags  den  viiii.  decembris  anno  etc.  xxviiii. 

35  Entwurf  mit   vermerk    Gliclier  gestalt   werd   gon   Bernn   geschribenn. 

St.-A.  Basel,     Missiven    A  28,    bl.   25 J.   —   Regest :  Abschiede  bd.  IV, 
abtlg,   I  b,  ?ir.  2^0,    7.   beilag e  zu  e. 

249.  I5~9  Dezember  g. 
Konigclicher   mt.   zu  Hungern  und  Beheim  etc.  stathalter,  regenten 

40   und  rate  inn  obern  Elsas  ati  bürgermeister  und  rat  der  statt  Basell. 


1>H(5  1529  Desember  g      hk  Nr.  2^0— 2 $1. 

Krst  diser  taj^en  halt  uns  die  kon.  iiil.,  unser  giiedigister  herr,  gc- 
schrvlicn,  wicwi»!  die  gncdigclichen  geneigt  were,  sich  über  die  handlung, 
so  zwuschen  unser  iinnd  cwr  von  wegen  der  rcndten,  zins,  gullten 
und  zchcnden,  so  die  stifften,  closter  und  gDlsheuscr,  inn  cwr  statt  ge- 
legen bitzher  inn  irer  lut.  fordern  Österreichischen  lannden  unser  ver-  5 
waltigung  fallende  gehabbt,  bitz  uff  seyner  mt.  wolgefallen  und  annemen 
furgenomen  und  abgeredt,  furderlich  antwort  und  beschc^'d  zc  geben, 
so  seige  doch  die  mit  sollchen  treffenlichen  handlungen,  die  nit  alleyn 
sevner  mt.,  besonnder  gemeyner  cristenheit  erbfeyndt  bcrfiren,  der- 
massen  beladen,  das  iren  nit  möglich,  sich  ijber  sollich  Sachen  so  10 
eylennds  zii  endtschliessen;  die  welle  aber  dasselbig  zürn  fürderlichistcn, 
so  es  irer  mt.  möglichen,  tiuin  uiul  uns  alsdann  weiter  bescheid  geben, 
eucii  denselben  zu  eroffnen,  mit  beger,  desz  myt  gedult  zu  erwartten ; 
daz  wir  euch  solchem  irer  mt.  schreiben  und  befelch  nach  hiermyt  nit 
verhallten  wellen  .  .  .  Datum  Ennssiszhaym,  den  neunden  tag  decembris  '5 
anno  etc.  xxix. 

Orighial,  Jtnterschrieben  H.Y.  v.  Gilgenberg,  ritter,  stathalter  und  N. 

ßabst,  cantzler.    St.-A.  Basel,   Klösier  insgemein  Di. 

250.  ^529  Dezember  y. 
Spruch  des  appellationsgerichts.  20 
Zwuschenn  Moritz  Rudy,  helgenpfleger  zu  Sissach,  alsclagernn,  eins- 

unnd  Hans  Schop,  von  Holstein,  verantworter,  andersteyls  ist  erkant: 
Üwyl  dy  helgenpfleger  zu  Sissach  des  mutkorns  uff  Hans  Schoppen 
von  Holstein  unnd  sinen  voreiteren  ab  funfftzig  jor  lang  in  besitz 
gwesenn  unnd  Hans  Schop,  vorgnant,  unnd  sin  vorfaren  den  ouch  jer-  25 
lieh  gericht  unnd  bezalt  haben,  das  dan  er,  Hans  Schop,  alle  verseszne 
zins,  so  er  noch  schuldig,  mcrgemeltem  Moritzenn,  dem  helgenpfleger 
zu  Sissach,  uszrichtenn  unnd  bezalen  solle;  so  er  dan  vermeinen,  das 
er  denselbigen  zins,  furer  ze  geben,  nymme  schuldig,  so  soll  er  vor- 
bestimpten  helgenpfleger  gedochts  zins  des  mutkorns  wy  unnd  mit  30 
recht  entsetzen.  Actum  ut  supra  [donstags  noch  Nicolai  anno  etc.  xxviiii.]. 

Protokoll.   St.-A.   Basel,   Gerichtsarchiv   T 6,   bl.  j6  v. 

251.  ^529  Dezember  10. 
Adeiberg   Meyger.    bürgermeister    der  Stadt  Basel,    an    margroff 

Ernsten.  35 

Es  habenn  unns  des  capittels  schafl^ner  der  Hochen  thumstyfft, 
desglichen  dy  pfleger  der  styfft  sant  Peter  by  unns,  das  sy  Egmunden 
Richszysenn,  wysern  dis  brieffs,  zu  einem  gwalthaber,  ettwas  vor  e.  f.  g. 
in  jerem  namen  ze  handien,  angnomen  hettenn,  furpringen  laszen,  darby 


Nr.  2'^2 — ^-j-j».  ]  ^2g  Dezemder  lo.  2B7 

an  e.  f.  g.  umb  furdernusz,  domit  derselb  ir  gvvalthaber  vonn  iren  gehortt 
wurd,  vlyszig  angerufft.  Deszhalb  wir  e.  f.  g.  gar  freuntlich  bitten,  sy 
welle  öbbedochtenn  Egmunden  umb  unnser  furbitt  wyllen,  doby  er 
deren  gnoszen  haben  befunde,  gnediclich  v^erhorenn  unnd  im  siner 
5  Werbung  glich,  als  ob  vorbestimpten  thumcapittels  Schaffner  unnd  pfle- 
gere  der  st\^fft  sant  Peter  by  unns  selbs  personlich  zugegen  waren, 
glouben  geben  unnd  in  furderen...  Datum  den  x'^^"  decembris  anno 
etc.  xxvuii. 

Entwm-f.     St.-A.   Basel,  Missiven  A  28,   hl.  25 ->"'  v. 

10   252.  ^529  Dezember  10. 

Adelberg    Meyger,    burgermeister    unnd    ratt   der  statt  Basell,  an 
meyger  unnd  geschwornenn  zu  Louffenn. 

Fugenn  üch  hyby  zu  vernemenn,  das  unns  dy  pflegere  der  styftt 
sant    Peter    by    unns,    wy    ir  innen  jeren  teyl  des  zehenden,    so  ir  zu 

15  geben  pflichtig,  usz  was  ursachenn  innen  verborgenn,  verhalten,  fur- 
procht  haben  und  unns  deszhalb  umb  hilff,  domit  sy  den  von  uch 
bekomen  mechten,  vlyszig  angesucht.  Dwyl  wir  nun  sy  als  dv 
unnsernn  by  dem  allem  jeren  zu  schützen  und  schirmen  pflichtig,  wel- 
len wir  uch  ernstlich  hymit  gebietende,  das  ir  bemelten  pflegern  oder 

20  jerem  Schaffner  in  namen  obgedochter  styfft  jeren  teyl  des  zehenden 
und,  was  ir  innen  ze  tund  schuldig,  unverlengt  uszrichtenn,  tiegen  s\' 
desz  unclagbar  machenn,  oder  aber  uff  nehstkomenden  mittwoch,  das 
ist  den  xv'**'"  tag  dysz  gegenwertigen  monatz  decembris,  zu  rechter 
fruger     tagzyt    vor    unns    unnd    unnserm     gesesznem    ratt    erschinen, 

25  keinswegs,  wy  wir  unns  desz  zu  uch  versechen,  uszpliben  unnd  ursach, 
worumb  ir  das  ze  thund  nit  schuldig  sin  vermeinen,  anzeugen  thiegen. 
Dan  wo  das  nit,  so  wurden  wir  als  dan  innen  verrer  dy  hand,  domit 
sy  des  jeren  vehig,  ze  bieten  verursacht;  hynoch  haben  uch  ze  richtenn. 
Datum  den  fritags  den  x''«'"  decembzis  anno  etc.  xxviiir. 

30  Efilwnrf.     Sl.-A.   Basel,  Missiveti  A  26',   bl.  2^4. 

253.  '529  Dezember  10. 

Philipps,    von    gots    gnaden    bischove  zu   Basel,    an  burgermeister 
unnd  rath  der  statt  Basl. 

Wir  haben  uwr  yetztgethon  schr^^ben  dry  articki,  nemblich  den 
35  ersten  unnsere  bruder  vom  capitel,  den  anndern  schurtzung  des  nechst- 
ernempten  tags  unnd  den  drytten  Heinrichs  von  Ostheims  tagsatzung 
belanngen,  vernommen;  fuegen  ewch  des  ersten  halber  ze  wissn,  das 
wir  noch  nichts  annders  by  berurtem  unserm  capitel  inn  anntwurt 
funden,  dann  wie  wir  ewch   durch  mitschickung  irs  schrybenns  dessen 


238 


j^jg  Dezember   lo.  Nr.  2^.j. 


nehcrmaln    vcrstcnndi^ct.    wollen   aber    inen    diss  ewr  meynung,  yetzt 
iunsst  unns  uberschickt,  nochm:iln   nit  verlialten  und,  was  sie  unns  annt- 
wurts    wysz    verrer    verstenndigen,  cwch  unanoczcii^t  auch  nitt  lassen. 
Sodann    baben    wir    an    ein  ersamcn  rath  der  statt  Strasburnr  diser  Sa- 
chen hallten  noch  nichts  suchen  lassn,  dann,  dwyl  ir  vor  allen  dingen     5 
begert,  die  enntfrembdeten  brieff  wider  inn  die  statt  Basl  zu  gemeinen 
hanndcn  zu  erlegen  und  aber  vorgemelte  vom  capitel,  ob  sie  dassclb 
ze    thun    schuldig,    zu    gutlicher    unverbintlichcr    hanndlung    sambt    der 
hawbtsachen    uff   gutlich    unnderthedinger    zu    kommen,   sich  erpieten, 
sunster    die    gedachten   brieff  wider    zu    erlegen   abschlagennd,    und  ir    lo 
unns    biszher    darüber    nit    mit   anntwurt  begegnet,  hatt  unns  noch  zur 
zyt    unfruchtbar   beducht,   die  bemelten  von  Straszburg  oder  yemands 
anders  darmit  zu  bemuigen.    Soverr  aber  ir  nachmaln  für  gut  ansehen 
und    ewch    gevallen  lassen,   wir  ein  ersame  statt  Strasburg  desshalben 
begrussen  unnd  ansuchen,  soll  unns  kein  muig,  cost  noch  arbeit  beduren,    15 
dann,  wisz  got,  wir  ye  gern  frid,  son  unnd  einigkheit  zwuschen  ewch 
wider  pflanntzen  wollten. 

Des  anndern,  auch  dritten  artickels  halb  Übergebung  der  brieffen 
etc.  mit  sinem  anhanng,  auch  den  von  Ostheim  beruren,  lassen  wir  es 
by  uwr  meynung  blyben,  also  das  wir  uff  ernempten  tag  unnser  pott-  20 
schafft  hinyn  fertigen  unnd  ewch  unnsers  gmuts  verstendigen,  auch 
darnach  obbemelten  von  Ostheims  halben  aller  gebur  nach  hanndlen 
wollen,  haben  wir  ewch  uff  vorangezeigt  ewr  schryben  inn  anntwurt 
nit  wollen  bergen.     Datum  x.  decembris  anno  etc.  xxix. 

Original,  mit  Verschlußsiegel.  St.-A.  Basel,   Bischöfliche  Handlung  Ol,    25 

bl.  14. 

254  /52p  Dezember  10. 

Schulltheis    und    ratt    zu  Bern    an  burgermeysternn  unnd  rat  der 

statt  Basell. 

Alls  ir  unns  nechst  verrückter  tagenn  vonn  wegenn  herr  commen-  3° 
durs  vonn  Englisperg  [geschrieben],  habenn  wir  im  sölichs  verkündiget 
unnd  in  gutwillig  befundenn,  sich  in  frimtlich  tading  inzelassenn.  Uff 
s611ichs  habenn  wir  einenn  tag  verrumpt,  nämlich  uff  der  kindlinnen  tag 
schieristkunfftig  znacht  allhie  in  unnser  statt  Bernn  mitt  uwer  pottschafft 
ze  sinde  und  morndes  denn  hanndell  fürzenemenn,  guter  hoffnung,  35 
etwas  fruchtbars  geschaffet  werde.  Das  habenn  wir  uch  guter  zitt  wellen 
berichten,  uch  mitt  abvertigung  uwer  pottschafft  wussenn  ze  halltenn  . . . 
Datum  x^«»  decembris  anno  etc.  xxix'*. 

Original,  mit  aufgedr.    Verschlußsiegel.     St.-A.  Basel,   Johamiiter  F  l. 


Nr.  i?f5-.  I ^2^  Dezember   1 1.  239 

255.  1529  Dezember  11. 

Thumbprobst,  capitel  etc.  an  äe?i  biscJioff  von  Basell. 

Ufif  on  *)  ein  jungst  unser  schril)en  an  e.  g.  by  meister  Thebolten 

Oglin  gethan,  haben  wir  uff  iuit  hinwidder  vonn  derselbigen  ein  gegen- 

5   geschrifft   uff  das    lengst    extendirt    gelesen    unnd    ist   ein  warheit,  wir 

haben    nehermoln    usz   guter   meynung    der   stifft    ze    nutz    und    gutem 

ansehenn,    das    e.  g.    und    wir    zesamen    khomnien  solten,  da  wir  dann 

mundtlich    mit    einandern    handien,    bericht    geben   und  nemen  mögen, 

dwil    dann  e.  g.  das  nit  gmeint  gewesen  unnd  wir  nit  zesamen  khom- 

•o  men,  der  ursach  dann  allerlei  miszverstant  endtsproszen,  so  doch  wol 
verkhommen  unnd  uns  leidt  ist,  mag  unns  das  zu  keiner  schuldt  ufif- 
drochen  oder  zugemeszen  werden,  dann  wir  sambt  und  ein  yeder  inson- 
ders  des  synn  unnd  gemuts,  wa  wir  wuszten  e.  g.  und  der  stifft  fur- 
stendig  ze  sin,  das  wir  das  gern  thun  und  uns  nutzt  irren  wolten  loszen. 

15  Es  ist  ouch  inn  uns  über  all  kein  böser  will  gegen  e.  g.,  sonder  unn- 
ser  kheiner,  er  thate,  was  inn  sinem  vermögen  (!).  Es  wurd  sich  übel 
rymen,  das  bi  yetzigen  louffen  e.  g.  und  wir  uns  zertragen  unnd  mit 
einandern  miszverstendig  sin  solten.  Es  will  sonnsten  yederman  an  uns 
yetzmoln  ze  ritter  werden  und  dorfft,  das  wir  zusamen  halten  und  einan- 

20  dern  die  hand  bieten,  hilfflich  und  beraten  syent  unnd  darumben  noch- 
moln,  wie  e.  g.  vor  ouch  anzeigt,  die  hohe  noturfft  ervordern,  das  wir 
beid  zesamen  kommen.  Sodann  e.  g.  ye  als  vast  anregt,  wie  sie  nit 
zu  uns  gon  Nuwenburg  oder  ander  derglich  ort  khonnen  khomen,  wie- 
wol  dann  wir,  deshalb  e.  g.  sich  hievor  gegen  unsern  widderwertigen, 

25  als  wir  achten  mochten,  unnotwendiger  wise  und  anders  dann  geburlich 
ufif  derselben  erfragnusz  hören  unnd  vernemen  loszen,  das  sie  ze  widder 
die  selbigen  sich  mit  ir  landtschafft  unnser  nit  beladen  wolte  etc.,  etz- 
was  abschuw  mochten  tragen,  zu  e.  g.  hininn  ze  khomenn,  also  wan  wir 
von   yemand    uns    ze   widder  begwaltiget  unnd  angenomen  ze  werden 

30  understanden,  wir  von  und  by  e.  g.  weder  schirm  noch  Sicherheit  uns 
versehen  torfften  etc.,  so  wollendt  yedoch  destminder  nit  wir  inn  etz- 
lichen  dagenn  und  so  es  sin  mag  zu  e.  g.  deputirn  und  von  allen  sachen 
uff  und  nidder,  ouch  der  brieffen  besiglung  halb,  mit  deren  handien 
loszen,  einandern  hören,  bericht  geben  unnd  nemen,  ouch  helffen  rot- 

35   slagen,  so  viel  und  was  e.  g.  der  stifift  und  uns  aller  noturfft  ervordert. 
Als   aber    vilHcht    die    sach  des  kouftbrieffs  Riehenn  solich  depu- 
tierung nit  mag  erharren,  ob  dann  die  vonn  Basel  e.  g.  deshalb  ansu- 
chen   und   besprechen  wurden,    woll   sie  denen  nit  bergen,  das  solichs 
unser  zinszen  und  vischentzen  halb   zu  Riehen  beschehe  unnd  das  der 

40   meynung,  inn  der  koüffberedung  Riehen  ist  uns  luter  vorbehalten,  was 

255.    ')   OJtr  uff  en  ? 


IMO  O'-^J^  Dezember   ii.  Nr 


'*'     'V)'' 


wir  \  Uli  zinszeii  zu  Riehen  haben  und  das  ein  stat  Hascll  uns  xon 
wegen  der  vischentzen  zinszes  ein  verschrybuno;  sollen  gehen  und  jcr- 
lichen  denselben  \ischcntzenzinsz  richten,  das  noch  nit  l^eschehen,  uns 
ouch  eben  viel  der  zinszcn  usstallig  werend,  mit  der  beger,  das  sie 
von  Basel  uns  die  abgeredt  und  bedingt  Versicherung  gebenn  werde  5 
das  am  koutTbrieff  ouch  nit  mange!  sin,  sonder  wir  den  selbigen  besig- 
let  e.  g.  zustellen,  inen  gegen  dem  brieft"  der  vii"^'  gülden  und  unser 
zinsz  verschribung  ze  antworten  habenn  inn  guter  achtung,  so  doch  das 
ein  billichs,  die  von  Basell  werden  solichs  zu  keyncm  Unwillen  khonnen 
noch  mögen  anziehen  unnd  ouch  nutzt  dester  minder,  so  inen  guttlicher  'o 
handlungen  halb  etzwas  ze  synns,  deren  sich  vlyszenn  und  keins  wegks 
ussern,  e.  g.  bittende,  das  sie  witers  mit  denen  von  Basell,  deshalb  und 
wie  die  ding  angefengt,  handien  und  furfaren  woll,  uff  das  unnd  für 
einest  wir  joch  letst,  waran  wir  werendt,  wiszen  mochten. 

Unnd  den  handel  libgeding  und  widdembs  der  frouwen  von  Tier-  15 
stein  ze  gebennden  etc.  berurn,  wolten  wir  gnung  gern  c,  g.  raten, 
so  wir  dencken  und  achten  mechten,  e.  g.  und  irer  stift  nutz  und  gut 
sin  und,  nochdem  die  fro  von  Tierstein  iren  widdemb  nit  allein  uff 
Pfeffingen,  sonder  ouch  andern  herschafften  als  Tierstein,  Vinstingen 
etc.  gehebt,  khann  e.  g.  nit  wol  angemutet  werden,  den  allein  ab  der  20 
herschafft  ^  Pteffingen  ze  geben,  vielmer  sich  geburen.  den  uff  ander 
herschafften  ouch  uszzetcilen. 

Für  das  ander  so  wiszen  wir  ouch  nit  anders,  dann  dz  groff  Hein- 
rich   der   herschafften  Pfeffingen  und  Tierstein  halb  inn  zit  sins  lebens 
mit  wilendt  bischoff  Cristoffen  ouch  beding  und  vertrag  uffgericht,  wie   25 
solich  durch  denselben  bischoff  Cristoffen  genoszen,  was  er  darab  und 
witers    nit    namblich    der    frouwen    von    Tierstein   libgedings    wise    ze 
reichen   schuldig.     Solich  vertreg    ouch    nochmoln  sins  testamentz  be- 
stetigt    und   zu   dissem,    das  über  uffgericht   oder  beredte  artigkel  und 
testament   die    stifft    by  denen    stucken,   iren   darinnen  zugeeignet,    nit   30 
bliben  mögen,  unnd  das  ouch  on  Vollendung  gantz  handeis  groff  Hein- 
rich  todtlich  abgestorben,  also  das    das  lehen  Pfeffingen  der  stifft  one 
das    were    fry    heimgefallen,    unnd    zu    allem    dem    ist  wiszen,   das  vor 
langem    groff    Heinrichen     und    der   frouwen    von    Tierstein    thusendt 
gülden    uffgenomen    und    usz    der  stifft  nunmer    lang   zit    verzinszet  uff  35 
ir  beider  brieff  und  sigel  inn  zinsz  und  houptgut  sich  gar  nocher  nun- 
mer   inn    die    ii^I    gülden    louffenden    inn    bestimbter    zit   das  zewidder 
keren  etc  ,  so  doch  noch  onvolzogen.  Mag  unnd  well  e.  fürstlich  gnod 
dieselb  handlungen  alle  under  hand  nemen,  die  gegen  einander  erwegen, 
was   sie    schuldig    oder    nit  schuldig  erlernen  unnd  daruff,    so  sie  mag  40 
achten,    der  stifft  nutz  und  gut  sin,  handlenn.     Wolten  wir  e.  fürstlich 


Nr.  256 — 257.  iß2g  Dezember  1 1  — 12.  241 

gnaden  uff  obanzeigt    ir    schriben   nit  verhalten.     Datum  samstags    vor 
Lucie  anno  xxix. 

Entwurf.      Getier al- Landes- A.    Karlsruhe,    Copialbuch    ?ir.  22ß  (1331), 

bl.  79. 

5   256.  '5-?P  Dezember   11. 

Aus  deti  Wochenausgaben  sampstags  noch  Nicolai. 
Senndbrieff:    Item    x  ß    uartgelt    zu  Bernn.    —    Item   xiiii  B   gönn 
Bronntrut    unnd    Liesperg.     —    Item    xviir  ß    gönn    Lutzernn.    —    Item 
XVIII  ß  gönn  Zürich.   —  Item  xviii  ß  gönn  Bernn. 
10  St.-A.  Basel,  Fitiatiz  G  14,   S.  1130. 

257.  152g  Dezember  12. 

Ratschlag  der  kriegsherreti  zitegen  der  bischöflichen  lande. 
Anno  domini  xv^'xxix  uff  zinstag"  den  xii.  tag  decembris  sind  min 
herren  die  kriegsherren  gesessen. 

15  Alis    man    davon    ratschlagenn    sollen,    ob    man    dem  bischoff  das 

lannd  innemmen  wette,  wie  man  dise  sach  angriffen  solte  etc.,  ist  da- 
von geratten,  das  nach  zur  zyt  weder  gut  nach  not  sye,  zu  ratschla- 
gen, wie  man  ein  frömbd  land  innemmen,  sonder  vil  nie  bedencken 
unnd    erwegen  solle,    ob  man   eins  solchen  ingriffs  fug  habe,  usz  wasz 

20  ursach  wir  das  thün  mögen,  unnd  ob  solche  ursach  vor  einer  erbar- 
keyt  beston  möge  oder  nit,  damit  wir  mit  unredlichen  sachen  dem 
wort  gottes,  desz  wir  unns  berumen,  nit  nachtheyl  zufügen  unnd  allso 
den  zorn  gottes  über  unns  ludend. 

Zum  andern  so!   man  ouch  wol  erwegen  unnd  bedencken:   So  man 

25  etwasz  detlichs  anzenemen  glich  fug  unnd  gut  ursach  hette,  wen  wir 
uff  unns  laden,  ob  wir  denselben  starck  gnug  syend,  wie  wir  die  sach 
beharren  wollend,  mit  wasz  hilff  wirsz  thun  mögend,  wasz  das  end  sin 
werde. 

Unnd    so    demnach    erfunden,    das    wir    das   land    inzenemen   fug 

30  haben,  ouch  die  sach  beharren  möchten,  dann  soll  man  sich  vor  allem 
entschliessen,  ob  man  das  land  wolle  inneinen;  unnd  wenn  man  desz 
entlichen  willens  wurde,  das  land  inzenemen,  allsdann  soll  man  rat- 
schlagen, wie  die  sach  anzegriffen  sye  unnd  glich  die  datum  ein  rath 
an  die  hand  nemmen. 

35  Hieby  möchte  nut  schaden,  das  man  zu  fursorg  ein  uszzug  mache, 

usznemme  under  dem  schin  und  geschrey,  alls  ob  es  von  wegen  der 
verbottenen   zehenden  unnd  zinsen  beschehe. 

Man    soll  unserer  Eidgenossen  boten  von  Zürich  unnd  Bernn  uff 
jetzigen    tag    den    handell    und  spann  mit  Straszpurg  uszmachen  lassen 

Baslei   Reformationsakten,    IV.  n-\ 


1>4L>  /  >^o  Dezevihet    12.  Nr.  2i;S. 

und   darneben  dise  Sachen   unsern   Kidgnosscn   von  Zürich  anzeif^cn  und 
hiscn,   wie   es   in   inen   stende. 

Onginal.      SL-A.    luisc/.    Polt/tsches  L  I. 

258.  '5^9  Dezember   12. 

lluinibprol^sl  und  capitel  an  Sigmunden  von  X'alckenstein,  Jörgen  5 
von  Andio,  conienthur  zu  Bücken,  Jacoben  und  Melchiorn  von  Rinach, 
Mathisen  von  Rlumenegk,  Jacoben  und  Hansz  Heinrichen  Riehen  von 
Richenstein,  Veitin  und  Hanszen  von  Pfirt,  Trutprechten  von  Krotzin- 
gen  und  Hansz  Willielni  von  Liechtenfels,  unsern  Heben  hern  gebrudern, 
vettern,  swogern  und  guten  tVunden  sambt  und  sonders,  soviel  was  10 
deren  yetzt  uff  dem   landttag  zu  Ensiszheim   werden  erschinen. 

Als  nehermoln  ir  uff  unnser  bittlich  ansuchen,  ouch  unns  zu  statten 
ze  Fryburg  erschienen  unnd  inn  vermerckung  unnser  obligenden  be- 
swerden  geroten,  jemander  usz  uns  uff  dem  landtag  zu  Ensiszheim, 
so  den  dritten  dag  decembris  gewesen  sin  solt,  ze  habenn,  unnd  aber  15 
derselbig  landtag  bitz  yetzt  Lucie  furgeschoben,  weren  wir  geneigt 
unnd  wolten  gern,  wie  ir  uns  geroten  zu  uch  schicken.  Wa  wir  des 
gefaszt  und  auch  darneben  nit  ursach,  so  dem  ze  widder,  weren.  Es 
sint  aber  diejhen,  so  usz  uns  hinüber  zu  verordnen  yetztmoln  nit 
inn  moszen,  das  sie  r\'ten  können,  mit  kranckheiten  behefft  unnd  dann  20 
auch  ettlich  deren  nit  anheimisch.  Der  Ursachen  unnd  von  wegen  des, 
das  weder  den  hern  von  der  regierung  noch  andern  etzwas  verdencken 
oder  Widderwillens  by  yemander  usz  unser  erschynung  erwachsz  unnd 
dann  ouch  die  vonn  Basell,  wa  ir  den  von  unsern  wegen  schriben  oder 
mit  denen  ichtzit  handien  solten,  nit  achten  mochten,  das  uff  unnser  25 
nochervolgten  bitt  unnd  ansuchen,  sonnder  und  viel  e,  so  wir  nit  zu 
Ensziszheim  erschynen,  solichs  durch  uch  als  unser  verwandten  und 
adelspersonen,  die  es  glich  sowol  uns  berurn  sig,  vonn  eigner  be- 
wegnusz  und  uwer  selbstanligen  halber  beschehen  sin,  vermutet  werd^ 
so  habenn  wir  nochmoln  endtsloszen,  uch  by  unserm  secretarien  den  30 
handel,  darüber  wir  uch  alhie  beroten,  derglich  ouch  ein  copy,  deren 
noch  uff  uwer  verbeszern,  denen  von  Basel  ze  schriben  sin  mocht, 
vorab  wa  im  rot  funden,  mundtlich  handlung  mit  inen  durch  uch  nit 
ze  thun  sin,  zuzeschicken,  zum  höchsten  bittend,  ihr  möchtet  darin,  um 
u?iser,  euer  und  gemeinen  adels  willen  das  beste  tun,  den  herrn  von  der  re-  35 
gierung  unnd  soglichmol  nit  allen  vom  adel,  yedoch  ettlichen,  so  die 
verfenglichen  und  der  sach  gemess  sin  mochten,  die  ding  nochmoln 
furbringen,  wo  nit  zum  lengsten,  yedoch,  wie  uch  für  gut  ansieht,  mit 
denen  hierusz  underred  haben  unnd  daruff  die  ding  bringen,  das  die 
hern  von  der  regierung  und   durch  uch  uszgezogne  vom  adel  ein  rot-   40 


Nr.  2^p.  ij2g  Dezember  /  ?.  243 

slag  darüber  vergriffen  unnd  uns  erscheynet,  ouch  der  geschrifft  halb 
an  ein  stat  Basell,  was  gut  unnd  verfenglichen  sin  mag,  furgenomen 
werde.  Wie  ouch  unnd  was  hierunder  gerotslaget,  das  wollent  unns 
by  vermeltem,  unserm  secretarien  widder  zukhommen  loszen  .  .  .  Datum 
5   sondags  vor  Lucie  anno  etc.  xxix. 

Eniwurf.      General-Landes-A.   Karlsruhe,    Copialbuch    ?ir.   22ß   (l ^29), 
bl.  81  V. 

259.  ^529  Dezember  ij. 

Barbara    Grieb,    nonne   des   Claraklosters,   erhält  ein  leibgeding. 

10  Wir  nachgenanten,   WolfTgang   Hutschy  unnd  Joder  Brandt,   beyd 

bürgere  unnd  des  rhates  der  statt  Basell,  durch  . .  .  burgermeister  unnd 
rhat  der  statt  Basell  .  .  .  alls  recht  castvogtt  und  schirmhern  des  clo- 
sters  zu  santt  Ciaren,  inn  mynderm  Basell  gelegenn,  erstbenantem  closter 
zu  pflegern  verordnet  und  gesetzt,  thunt  khundt  und  bekennendtt  mit 

15  dysem  brielT:  Als  dann  die  ersam  frauw  Barbara  Griebin  eben  ein 
gutte  zeitt  inn  dem  closter  zu  sant  Ciaren  gewesen,  aber  jetzt  usz 
christenlichen,  redlichen  Ursachen  darusz  gangen,  darufT  wir  alsz  pflegere 
lutt  unserer  hern  erkantnus  iren  allen  das  gut,  so  sy  hinin  geprachtt, 
darin    erspart    und    eroberet  hatt,    gevolgen    lan,    innhallt  irer  quittung 

20  etc.,  haben  wir  us  sonderm  befelch  obgenanter  unserer  gnedigen  herren 
alls  castvögttenn  der  obgedachtenn  frauw  Barbara  Griebin,  damit  sy 
bitz  zu  endtt  irer  wil  mit  leibs  narung  versehen,  verordnet  und  nun- 
hinfur  jerlich  von  bedachtem  closters  inkhomen  sechtzig  pfund  stebler, 
achtt  soum  wein   unnd  acht  vierndzal   dinckhell  zu  rechtem   leipgeding 

25  zinse,  darzu  ein  behausung  unnd  nemblich  das  husz  zum  Kyel  ouch 
leipgedings  weise,  allain  bitz  zu  endt  irer  weill  und  nit  furer,  unnd 
innsonders  die  leipgeding  zinse,  glich  zu  den  vier  fronvasten  geteillt, 
zu  gebenn  zugesagtt,  dergestallt,  das  nun  hinfur  ein  jeder  Schaffner  zu 
santt  Ciaren  der  gedachten  frauw  Barbara  Griebin  von  allen  und  jeden 

30  gemellts  closters  ligenden  und  varenden  guttern,  zechenden,  Zinsen, 
rentten,  guUten  und  gefeilen,  so  alles  hinfur  pfandtbar  sein,  das  obbe- 
stimpt  leipgeding,  glich  zu  den  vier  fronvasten  geteillt,  thut  ein  jede 
fronvasten  fünffzechen  pfund  gellts,  zwen  soum  win  unnd  zwo  vierndzall 
körn,  on  alles  uffziechenn,  uszrichtenn  unnd  uff  die  fronvasten  cinerum 

35  nechst  im  tryssigisten  jare  kunfftig  solle  anfachen  bezaln  .  .  .  Und  so 
bald  die  bedacht  frauw  Barbara  Griebin  die  schuld  der  natur  bezallt, 
usz  disem  jamerthall  abgescheiden  ist,  dann  soll  ditz  obgemellt  leip- 
geding sampt  disem  brieff  hin,  tod  unnd  abe,  wir  aber,  unser  nachkhomen, 
pflegere  oder  schaffner  iren  erben  weitter  nutzit  schuldig  noch  verpun- 

40   den  sein.  Des  zu  warem  urkhundth  haben  wir,  die  obgenanten  pflegere, 


lO 


244  iß2g  Dezember   />.  Nr.  260. 

clisem  brievc  mit  unscni  anhangenden  insiglen,  doch  uszerhalb  diser 
prto{;ery  uns  onc  schadenn  bewart  ocgcbenn  iinnd  doni  also  gclcpt  ze 
werden  tur  iinsz  iiiul  unser  nochkhomen  ptlegere  by  unsern  guten 
trouwenn  uiul  eeren  mit  dyscm  brieff  zugesagtt  und  vcrsprochcnn  ulf 
ilcn  drvzechenden  tag  decenibrisz  im  lünffzehenhundert  neun  und  5 
zwentzigisten  jare. 

Original,  pergameni.     Sf.-A.  Basel,  s/.  Clara  urk.  nr.  S40. 


260.  '529  Dezember  ij^. 

rhümprobst,    Statthalter    unnd    capittel  der  meren  stifft  Basell  an 
Philipsenn,  bischoffen  zu  Basell. 

Wir  haben  euwer  gnoden  schriben,  unns  by  disem  potten  zü- 
komenn,  saniptt  eyner  bygelegten  copy  am  xiiii.  tag  decembris  ver- 
lesen unnd  mit  synem  inhalt  verstanden,  fugen  uff  solchs  e.  g.  zu  ver- 
nemen,  erstlich :  Diewyll  denen  von  Basell  nit  gelegen  syn  will,  sich 
in  die  gutliche  handlung  inzulassen,  es  werden  dann  vor  unnd  ee  der  15 
stifft  enttwert  brieff  restituiert,  wellen  ouch  solcher  irer  meynung  nit 
abtretten,  sunder,  wo  ir  billich  begeren,  nit  erstattet,  wellen  sy  wyter 
furfaren  etc.  Gnediger  herr !  Wie  zimlich  unnd  rechtmessig  solch  deren 
von  Basel  gesüch  unnd  vorbehält  ist,  mag  e.  g.  unnd  mengklich  er- 
wegen,  achten  ouch,  wir  werden  nyndert  in  ratt  finden  sollich  unbillich  20 
begeren  zu  erstatten,  dann  wir  kheins  wegs  gestanden,  das  unser  unnd 
der  stifft  prieff  entwerdt  syenndt,  diewill  wir  als  ein  capittel  unns  der- 
selben yewelten  geprucht,  die  als  das  unser  ingehapt  unnd  genutzt, 
die  niemantz  anders  dann  unns  zugehörig.  Wie  mag  dann  geredt  werden, 
das  solch  brieff  enttwert  unnd  widerumb  restituiert  sollen  werden!  Die-  25 
will  dann  solch  dero  vonn  Basell  unbillich  begeren  unns  kheins  wegs 
anzunemen  oder  zu  bewilligenn  gelegen  syn  will,  mag  e.  g.  ander 
lidenlich  weg  unnd  mittel  suchen,  wellen  wir  mit  ratt  unnd  hilff  e.  g. 
unnd  anderen  dem  handel  dermossen  entgegen  gönn,  das  an  unns  nit 
erwinden  soll,  dan  unsers  bedunckens,  so  will  solcher  deren  von  Basell  3° 
vorbehält  der  gütlichen  handlung  onverfencklich  unnd  wenig  dienst- 
lich sin  unnd  aber  unns  zu  mercklichem  unnd  onwiderpringiichem  nach- 
teil  unnd  schaden  reichen. 

Sodann  die  brieff  über  Pfeffingen  unnd  Riehen,  ouch  die  gräffin 
von  Tierstein  unnd  den  Osthainer  betreffendt,  lassenn  wir  bliben  by  35 
der  anttwurt,  so  wir  e.  g.  jungst  zugeschriben ;  dann  unser  nodturfft 
noch  will  unns  nit  gelegen  synn,  ainichen  prieff  zu  besiglenn,  es  werde 
dann  innhalt  unnd  vermog  der  selbenn  vor  unnd  ee  erstattet.  Unnd 
so  vyll    unns  derohalb  gepurt   unnd    züstott,   dasselbig  versichert  unnd 


Nr.  261 — 262.  '529  Dezember  75-      16.  245 

uffgericht,  habenn  wir  e.  g.  gehorsamer  meynung  nit  wellen   verhalten. 
Datum  Friburgk  denn  xv'^^n  j-^g  decembris  [entzvtirf:  anno  29]. 

Original,  mit  auf  gedr.  sieget  des  domkapitels.  Jahreszaht  fehtt.  Ehemat. 
fürstbisch.- Basetsches   archiv,    Bern,    abt eilung   tir.  128.    —     E?itwurf: 
5  General- Lafides-A.  Karlsruhe,    Copiafbuch  nr.  22ß  (lß2g),  bl.  84  V. 

261.  ^52g  Dezember  i §. 

Urfehde:    Peter  Eckli,  burger  zu  Basel,   in  Oberriets  laden. 
Ist  uff  mitwoch  nach  Lucie,  den  xv\  tag  decembris,  ledig  gelassen, 
darin   er  gelegen,   das   [er]   etlichs  brief,    kendtli  und  derglichen  husz- 
10   geschyrr  von   sinem  brüder   in  der  Carthus  empfangen  hat,   daruff  ge- 
schworen,  das  er  semlichs  alles,  was  er  usz  der  Carthusz  tragen  noch 
hinder   im    hat,   es   sye   im  trog  oder  anderen  ghalten  ligen,    nit  wolle 
von  hands  geben,   entweren    noch  veruntruwen    one  m.  h.  wüssen  und 
willen,    sonder    also    versorgen    und    berüwen    lassen    bits    uff   wyteren 
15    bscheid,  darzu,  das  er   ouch  furhin   one  der  pfleger  wüssen  und  willen 
zu    gedachtem   sinem    brüder    in    die  Carthus    zu    Basel    nit    merh    gon, 
ryten  oder  kommen  wolle,   sampt  gemeiner  urfech,   alles  by  pen  desz 
swerts,  in  optima  forma.  Jo.  Hen.  Fortmuller  h.  s. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  48. 

20   262.  1529  Dezember  16. 

Quittung    und    urfech    desz    ersamen,    andechtigen    her   Henrichen 
Eckli,  conventual  Carthuser  zu   Basel. 

Des   jars  etc.    im    nunundzwentzigsten    uff  donstag  nach  sant  Lu- 
den  tag,    was  der  xvi.  tag  wolfmonads,  december  genant,  von  halben 

25  zweyen  an  bits  es  tru  nach  mittemtag  geschlagen,  in  der  Carthus  zu 
minderen  Basel  in  desz  Schaffners  stubli,  sind  in  min  desz  offnen 
geschwornen  notarien  und  gezügen,  hernach  genant,  erschinen  die 
ersamen  wysen  Rudolff  Supper,  Fridli  Ryf  und  Anthoni  Göbeli,  bur- 
ger   und    der   rhäten  der    statt    Basel,    genanter    Carthus  wüssenthaffte 

30  pfleger  und  zu  nachvolgenden  dingen  sonderlich  verordnet,  eins  teils, 
so  denn  der  ersam  andechtig  her  Henrich  Eckli,  conventual  Carthuser, 
priester  jetzgedachts  closters,  und  mit  im  die  ers.  Thoma  Eckli,  sins 
vatters  bruders  sun,  Peter  Eckli,  sin  her  Henrichen  brüder,  Claus 
Falckysen,  der  schmid,  und  Tietrich  Scherer,  der  Schumacher,  sine  swe- 

35  ger,  all  burger  zu  Basel,  sin  lieb  und  gute  fründ,  anders  teils.  Und 
öffnet  alda  meister  Rudolf  Supper^  wie  imme  her  Henrichen,  wol  wüs- 
sent,  das  er  sampt  anderen  vättern  der  Carthus  nechst  sampstag  vor 
Lucie  an  m.  h.  die  rhat  schrifftlichen  suppliciert  und  durch  ire  ver- 
ordnete   vom    convent    überantworten  lassen,   die  dann  ghort  und  ver- 


24t)  1321)  Dezember    16.  Nr.  262. 

lesen  wate,  helle//  sich  m.  h.  \  ersehen,  her  Henrich  uff  solch  suppli- 
cieren  mit  den  anderen  sinen  niitvättern  der  antwort  erwartet  und  dar- 
zwüschend  sich  nützid  undernomenn,  so  wiire  er  doch  durch  sine 
practict  so  gschwind  gsin  um!  so  vil  zu  \ve<>en  l)racht,  das  er  by  nacht 
uiul  nebel  mit  hilff  sines  bn'iders,  Peter  Ecklis,  der  daruml)  in  frfcncknus  5 
komenn,  bym  hinderen  thürn  gegen  Holtzachs  hof  sin  uszgang  und 
Zugang  betretten  und  uszgangen  hette,  da  dann  sy  zwen  zii  sanienn 
komenn,  allerley  desz  sines  hinweg  bracht  und  (als  zu  vermuten)  nül 
da  hinden  gelassen,  auch  zu  letzst  sin  selbs  person  durch  solch  fund  und 
list  usz  einer  statt  Basel  m.  h.  zu  ruck  und  onwüssent  hin  und  aweg  lo 
ze  empfrembden.  darab  ni.  h.  gros  myszfallen  getragen  und  darumb  in 
den  conventkercker  legen  lassen.  Uff  das  obgenanter  her  Henrich 
Eckli  sich  begeben,  wo  er  solcher  gfencknus  gelediget,  wolt  er  sich 
des  closters  verzyhen  und  gnüsamklich  quittieren  in  all  weg,  masz  und 
gstalt,  wie  dann  vormals  uff  solch  meinung  auch  mit  imm  und  an-  15 
deren  vättern  geredt  worden,  man  solte  im  allein  sine  hudlen  buchli 
und  etlich  vom  betgwand  volgen  und  geben,  wolte  er  damit  hin 
und  aweg  ziehen,  ouch  hiemit  einer  stat  Basel  und  allen  der  selbigen 
verwandten  personen  nun  und  zu  Iwigen  zyten  nüt  anders  denn  all 
zücht,  er  und  güts  nachreden,  so  wäre  doch  by  im,  her  Henrichen,  20 
durch  inn,  her  Rudolfen  Suppers,  zusprechen  so  vil  befunden,  das  er 
sich  recht  an  m.  h.  ergeben,  die  kutten  uszthun  und  sich  wie  andere 
fromme  Christen  zu  Basel  nach  sinem  vermögen  dem  gotlichen  wort 
verglichen:  das  durch  her  Henrichen  so  vil  verlangt,  das  er  desz 
kerckers  erlassen,  an  ein  handysen  geschlagen  worden  und  also  uff  25 
disen  tag  fry  ledig  solcher  banden  widerümb  erlassen. 

Demnach  so  begerten  m.h.,  das  her  Henrich  sich  allhie  jetzund  ent- 
schliessen  wolte,  (jb  er  by  sinem  erbieten  bliebe,  hin  und  aweg  gon,  das 
closter  quittieren  oder  zu  Basel  fijrer  wonen  und  sich  anderen  bürgern  ver- 
glichen oder  zum  wenigsten  wider  zii  sinen  mitvettern  keren  und  irer  mei-    30 
nung  ston  wolte  oder  nit;  dann  imm  m.  h.  semlichs,  wölches  er  annemmen, 
fry  ledig,    losz,   ungezwungen  und  ontrungen  vorbhielten,    wolten  imm 
ouch   daran  weder  an  lyb  noch  an  gut,  hutt  oder  an  har  dhein  intrag 
thiln  oder  zu  Ungnaden   uffnemenn;  verzygen  im  ouch  hiemit  alles  das, 
was    er    obgedachter    gfangenschafft    halb    verschult,    wolten   ouch  das   35 
mer  siner  verstentnüs  blödigkeit,  ouch  sinem  angefochten  bekümbterten 
gemüt  denn  einleben  frevel  zugmessen  haben.  War  es  ouch  sach,  das 
er,  her  Henrich,    sich    mit  andern   der  statt  Basel  inwoneren  glich  und 
gemesz    halten    würde    oder   wolte,    als  denn  erbütten  sich   m.  h.  imm, 
her    Henrichen,     imm    closter   oder    uszerhalb    zu    aller    lyb    notturffts   4° 
und    narung    erliche    und    gniJgsame    fürsehung    ze    thun,    darab  in  wol 


Nr.  26J—264.  i ^2g  Dezember  ly  —  ig.  247 

benügte,  desz  solte  er  nit  zvvyflen,  in  niassen  als  wann  er  ein  gantz 
buch  davon  redte,  der  sach  gantz  sicher  sin  solte.  Über  semlichs  alles, 
nachdem  her  Henrich  mit  siner  fruntschafft,  obgenant,  zum  zweyten 
mal  uszgetretten,  diser  dingen  rats  pflegt  und  mit  allerly  antwort  uff 
5  und  ab  begegnet,  dargegen  imm  ouch  nach  erhöuschung  der  wort  durch 
genanten  radtsherren  Rudolfen  Supper  geantwortet,  insonders  harin 
dhein  zwungenschafft  verdacht,  sonder  alle  ding  fry  ledig  zügan  sollen, 
hat  alda  entlich  bestentlichen  und  verharrlichen  jetzgedachter  her  Hen- 
rich vor  allen  personen,  obstat,  sich  entschlossen,  bekhent  und  verjiehen, 

'o  das  er  uff  geschrieben  m.  h.  erbietens  beruwen  und  semlichs  an  die 
hand  in  gottes  nammen  nemenn  und  sich  recht  m.  h.  ergeben  wolle, 
die  kutt  uszthün,  sich  got  bevelhen,  der  hoffnung,  das  im  alles,  hieby 
zügsagt,  trulichen  gehalten  werde.  Im  falle  er  von  diesem  entschliiß 
zurücktritt,    zvird  er  sich   aller  gerichte  imd  gerechtigkeiten   der  Kar- 

15  tause  z\x  Basel  begeben,  wie  er  nun  sein  kl  oster  und  die  Stadt  Basel 
quittiert.  Er  gelobt  i?i  die  hand  des  notars,  die  quittung  und  überge- 
btaig  zu  halten  im  gesamteJi  umfange.  Für  die  gefangenschaft  gelobt 
er,  stäten  ewigen  son,  frid  und  gleit  zu  halten.  Zeugen  sind  genatinte 
Personen  sampt  dem  ers.  herr  Bartholome  Kobloch,  diser  zyt  schaffner 
der  Carthus.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

2°  St.'A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  4g. 

263.  152g  Dezember  ly. 
Adelberg    Meyger,    bürgermeister   der  Stadt  Basel,    an  den  vogt 

zu  Dornach. 

25  Unns    langt  gloublich  an,   w}^  ir  den  zinszleuten  in  euwer  ampts- 

verwaltigung,  so  dem  sant  Johanserhusz  by  unns  jerliche  zinsz  ze 
geben  schuldig,  dy  ime  har  in  dy  statt  Basell  ze  antwortten  verbieten 
unnd  dy  für  uch  selb  inzenemen  understanden,  darab  wir,  wo  dem 
also,  ettwas  befrombdens  empfangen.    Und  wywol  wir  noch  zur  zyt  gar 

30  kein  glouben  druff  setzenn,  so  gelangt  doch  nit  destweniger  an  üch 
unnser  frountlich  bitt,  das  ir  üch  furohin  sollicher  zinsz  miessigen,  dy 
zinszleut  dyselbigen  benantem  sant  Johanser-husz  unnd  sinem  schaffner 
alhar  gon  Basell  on  alles  verhindren  gutlich  bezalen  laszen,  wy  sy  dan 
zu  thun  schuldig,  ouch  dyselbigen  zinsz  darumb   nit  vechten   wellen  .  . . 

35   Datum  fritags  den  xvii.  decembris  anno  etc.  xxviiii. 
Entwurf.     St.-A.   Basel,  Missivefi  A  28,  bl.  2ß6  v. 

264.  f52g  Dezember  18. 
Cornelius  de  Liechtenfels,  scolasticus  et  vicedecanus  ecclesie  majoris 

40   Basileensis,  ««Martinen  Risz,    caplan  Erasmi,  Jo.  Heinrichen   von  Seltz, 


248  '5^9  Dt'Ztnibet   21.  Nr.  265. 

c.  Marie  in  chripta,  Pctorn  LClscndorffcrn,  c.  Michaelis,  Niciauscn  Wilniaii, 
c.  Hiincrii,  Luxen  Sartoris,  c.  Mrliardi  in  capclla  s.  Nicolai,  Jacoben 
Karror,  c.  Ai)ollinaris,  Michel  Sodcr,  c.  secunde  fronaltaris,  Pctern  Gcl)- 
wiler.  c.  secunde  sancti  spiritiis,  caplätic  im   thunibstifft   Hasell. 

S>'dtnu)ln   wir    ein    ander  residentz   und    inn   der  seihen  aller  und      S       J 
jeder  pfrunden  fundationen  gnung  ze  thun,   die  ordenung  der  heiligen  ^k 

empter  der  meszen  taglichen,  wie  vor  zu  Basell  beschehenn,  ze  halten 
furgenonien  etc..  ist  uch  zu  gutem  wiszenn.  was  ir  von  wegen  uwer 
caplanen  ouch  schuldig  unnd  mocht  mich  ab  uch  nit  klein  i)etVembden, 
wie  ir  die  zit  solich  residentz  gewert,  uwers  beneficii  und  was  ir  des-  10 
halb  e.\  fundatione  et  ordine  by  nambhafften  penfcllen  ze  thun,  als 
vergeszlich,  jo  mocht  ich  sagen:  so  kleiner  conscientz.  Und  so  man 
keinem  zugeben  khann  noch  wurdet,  caplanien  zu  besitzen  oder  occu- 
pirn  und  aber  nit  zu  erstatten  dasjhenig,  so  man  dargegen  schuldig 
und  dohar  in  bruch  gestanden,  het  min  als  vicedecani  ambtz  noturfft  15 
ervordern  wollen,  uch  dessen  zu  berichten,  hiemit  requiererendt,  so 
hoch  ich  das  ze  thun  hab,  das  ir  on  wyter  verzug  gedencken  unnd 
die  ordenung  der  mesz,  soviel  uch  uwers  beneficii  halb  geburt,  durch 
uch  selb  oder  ander  versehendt  und  dodurch  dem  vor  syent,  das  nit 
ad  privationem  beneficii,  derglich  desselbigcn  fruchten  behemmung  und  20 
verwurckter  penfeiten  innziehung,  ouch  sonsten,  wie  sich  zu  recht  ge- 
burt, Widder  uch  procediert  werd.  Datum  Friburg  uff  samsztag  noch 
Lucie  anno  xxix. 

Entwurf.     General- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialbuch    nr.   22ß    (152p) 
bl.  86  V.  25 

265.  iß2g  Dezember  21. 

Jheronimus,  prior  der  Carthus  zu  mindern  Baszel,  an  burgermeister 
undt  radtt  der  statt  Baszel. 

Ich  hab  e.  w.  zu  vergangner  zitt  schrifftlichen,  ouch  miindtiichen 
berichten  lassen,  welcher  gestallt  undt  usser  was  Ursachen  ich  von  30 
minem  gotshus  undt  der  statt  Baszel  mich  gethonn,  in  der  warheitt, 
wie  ich  allemall  angezeigtt,  nitt  usser  einem  Widerwillen  oder  das  ich 
einich  rath  beger  ze  suchen,  sunder  allein  deszhalb,  das  ich  in  miner 
conscients  nitt  befunden,  das  mir  gebürenn  oder  lidlichen  sin  woll,  den 
gotsdienszt,  so  von  unserm  orden  gestifftt,  undt  die  heiligen  messen  35 
zu  verlassen,  undt  mich  für  undt  für  getröstet,  der  almechtig  gott 
wurdt  es  also  schicken,  das  solicher  gotsdienszt  undt  heiligen  messen, 
wie  von  alter  loblicher  gewonheitt,  by  uch  widerumb  zügelossen  wur- 
den. Aisdan  wer  mir  niendartt  uff  erdtrich  begirlicher  zu  wonen, 
dan  in  e.  e.  w.  statt  undt  doselbszt  in  minem  gotshus.  4° 


Nr.  266.  152g  Dezember  21.  249 

Langtt  mich  aber  yetzundt  ann,  wiewol  ich  im  kheinen  giouben 
gib,  wie  das  man  zu  sanct  Theoder  ettlich  gotzgezierdenn  vergandtet 
haben  soll,  dorab  ich  mich  groszlich  entseszen,  dann  wo  dem  also, 
hett  ich  wol  zu  gedencken,  nach  dem  min  gotshus  gelegen,  das  es  zu 
5  dem  nechsten  ann  demselben  sin  wurdt.  Deszhalb  so  ist  ann  e.  w.  gar 
min  getrungen  undt  vliszig  bitt,  so  obberurter  massen,  wie  zu  sanct 
Theoder  geschechen  sin  soll,  gegen  minem  gotshus  ze  handien,  von 
e.  w.  ouch  angesechen,  das  solichs  umb  der  erbarkeitt  undt  gerechtig- 
keitt  willenn,  derenn  ich   mich  gentzlich  zu  e.  e.  w.  versieh,  nitt  zu  her- 

10  stattenn  khom  undt  ouch  dornebenn  gnediglich  undt  gunstiglich  verfugtt 
werdt,  das  mine  armen  vetter,  so  noch  in  minem  gotshus  sindt  undt 
yetzs  ein  zittlang  in  schwerer  gefencknis  gehalten,  endtlediget  werdenn 
undt  nochmals  unbeleidiget  undt  unbetrubtt  blybenn.  Wo  aber  dis 
nitt   statt    habenn    mechtt,    undt   yhe,    wie  zu  sant  Theoder  geschehen 

15  sin  soll,  in  minem  gotshus  gehandlet  würdt,  das  man  mir  doch  die 
gotzgezierden  von  silber  undt  sydengewandt,  ouch  zins  und  guldt,  so 
mich  von  vetterlichem  undt  mutterlichem  erb  angefallen,  in  das  kloster 
gebracht,  undt  ouch  der  zitt  ich  im  orden  gewesen,  ererbtt  hab,  welle 
volgen  lassenn,  undt  bedenckenn,  so  mir  solichs  nitt  gelangen  soltt,  das 

20  ich  mich  mins  vetterlichen  undt  mutterlichen  erbs  undt  guts  nitt  wol 
verziehen  undt  mitt  der  zitt  nitt  konde  ungerechtvertigett  lassen.  Hab 
ich  e.  w.  als  miner  gebietenden  lieben  herren  im  allerbestenn  anzeigen 
wellenn,  mich  hiemitt  e.  w.  zia  allem  dienszt  herbiedtende.  Datum  ufF 
sant  Thomens,  des  heiligen  apostlen  tag,  als  man  zaltt  der  mindern  zall 

25    noch  Christi  unsers  herren  geburtt  zwenzig  undt  nunn  jor. 

Original,    mit  Verschlußsiegel  des  prior  als  der  Kar  lause.   Sl.-A.  Basel, 
Kartaus  Q  i. 


266.  152g  Dezember  21. 

Urfehde:  Jos.  Elichdorffer,  der  messerschmid,  ist  sunst  ein  schwert- 
30   feger,  burger  zu  Basel. 

Er  hat  ergangner  urtel  zu  den  Augustineren,  inn  und  sin  husz- 
frowen  ehliche  bywonung  betreffen,  nit  statt  gethon,  darumb  inn 
gfangenschafft  komen  und  uff  hut  zinstag  sant  Thomas  desz  zwolfbotten, 
den  XXI.  tag  decembris,  ledig  gelassen.  Hat  geschworen,  solches  er- 
35  gangner  urteill  nochmals  zu  geleben  und  ze  erstatten  in  all  wysz  und 
masz  ...  by  pen  desz  swerts.     Ist  imm   wasserthurn  gelegen. 

Jo.  Ken.  Fortmuller. 

Sl.-A.  Basel,  Ralsbücher  O  4,  s.  jj. 

Basier  Reformationsakten,   IV.  oo 


250  15^9  I^t'zember  2^.  Nr.  267. 

267.  ^5^9  Dezember  2j. 

/^(is  Kleinbasler  .u-fiultheissengericht  weist  jiniker  Friedrich  von 
Eptingen  mit  seiner  klage  gegen  nonnen  des  klosters  Klingental  wegen 
eines  Schuldbriefes  ab. 

Ich,   \Vc)ltT<:^ann^    Krafft,    scluiltlicis    zu   luyndern   Hasell,  an   myncr      5 
herren  statt,  des  hurgernieisters  uniul  der  rätten  der  statt  Basell,  thün 
khunt    mcn,q;klichem    mit    disem  briefif,    das  uff  hut  datumb  vor  mir  in 
offnem    gericht    erschinen    sind    der  edell   und  vest  junckher  Fryderich 
von  Epptingen,  als  cleger,  an  einem  unnd  die  edlen,  erwirdigen  frowen 
Margreth    von    Ampringen    und    Ursula    von    Hercken,    beyd    convent    10 
s\v6stern    zu    Klingentlial.   mit  dem  furnemen  Mathis  Müllern,  Schaffner 
zu  sant  Ciaren  in  myndern  Basell,  als  iren  in  diser  sach  rechtgegebnen 
vogt  unnd  er  in  vögtlicher  wyse  mit  inen,  verantwurten,  andersthcils, 
und   erclagte    sich    der    gedacht  junnckher  P'riderich  von  Epptingen  zu 
bemelten  Margretha  von  Ampringen  und  Ursula  von  Hercken  und  sagt:    15 
Wie  das  wylent  Claus  von  Epptingen  und  Elsbeth  zc  Rhin,  eegemechte 
seliger  gedechtnus,  gegen  vermelten  swostern  umb  sechs  guldin  lypding 
und    sechs   gülden    zinszes   jerlichen   verschriben   gwesen   sigen,    weihe 
sechs    guldin    lypding    er  inen  mit  achtzigkh  gülden  und  sechs  gülden 
zinses    mit    hundert    und    zweintzigk   gülden,    thut  zweyhundert  gülden    20 
houptgutz,  abgeloszt  und  also  bar  us  obgenanter  miner  gnedigen  herren 
von  Basell  statt-wechsell,  vermog  und  innhalt  desselbigen  wechselbuchs, 
lyfern    unnd    volgen    lassen    hab,    in  der   tneinung,   gemelte  swosteren 
soltten    unnd    wurden    deshalb    ir    gewarsame    unnd  verschribung,  wie 
billich    unnd    recht,    dagegen    cassieren,    vernichten    unnd   abton.     Das   25 
aber    zu    schwerem    nachteil    bishar    noch    nit   beschehen,    sunder  sige 
durch  sy  und  us  der  zit  ires  Schaffners  geheis,    on   sin  junckher  Fride- 
richs  wyssen  und  wyllen,  ein  Signatur  uff  dysselben  brief  durch  einen 
notarien,    der  selbst  sin  abwesen  bekennt,    verzeichnet  worden,  darinn 
sich    gemelt    swostern,    sollich    zweyhundert    gülden   empfangen  haben,   30 
bekennen  und  aber  darzu  lassen  setzen   „inen  an  irer  verschribung  one 
schaden",  wiewol  er  inen  sunst  nutzit  schuldig  gsin  ist.    Us  dem  allem 
ofternemptz  junckher  Friderichs  von  Epptingen  diennstlich  bytten  unnd 
anruffen,    mit    recht  zu  erkennen,  das  gemelte  swestern  ime  die  ange- 
reckten   erloszten    verschribung    schuldig    sin  sollen,    gegen  den  emp-   35 
fangnen    zweyhundert    gülden    zu    uberantwurten    abzuthun  und  die  zu 
cassieren,  mit  abtrag  aller  derhalpen  erlittnen  costen  und  scheden,  darin 
er  unnd   sine    swoger  von    denen  zweien  swostern  bracht,  komen  und 
gfurt  sin,  mit  vorbehalten  aller  witter  rechtlichen  hilff  unnd  notdurft  etc. 

Darwider  die  gemelten  zwo  swostern,    Margreth   von  Ampringen   40 
unnd    Ursula    von    Hercken,    sampt    irem    vogt    antwurtten  unnd  reden 


Nr.  26 y.  iß2g  Dezember  2j.  251 

Hessen:  Es  sige  war,  das  sich  wilent  Claus  von  Epptingen,  ir  stieffatter, 
unnd  Elsbeth  ze  Ryn,  eegemechte,  ir  frow  mutter  selig,  inen  umb 
sechs  guldin  jerlicher  lypding  geltz,  dartzu  dem  convent  zu  Klingen- 
thal umb  sechs  gülden  jerlichs  zins,  nach  lut  brieff  und  siglen,  so 
5  sy  unnd  der  conv^ent  deszhalb  byhanden,  verschriben  haben;  es  sige  ouch 
nit  weniger,  das  sy  zweyhundert  gülden  an  myner  g.  h.  stattwechsell 
empfanngen,  aber  nit  in  abloszungs  wysz  sollichs  lyptings  oder  der  sechs 
guldin  jerlicher  gultten,  sonnder  usz  nachvolgender  Ursachen,  nämlich : 
Als    frow    Elszbeth    ze  Rhin,    ir  frow    mutter  selig,    vor  Niclausen  von 

10  Epptingen  zwen  eeliche  menner  gehept,  den  ersten,  einen  von  Amp- 
ringen,  genanter  frow  Margretha  vatter,  nochmalen  einen  von  Hercken, 
frow  Ursula  vatter,  da  habe  ir  frow  mutter  selig  von  dem  von  Amp- 
pringen,  irem  ersten  mann,  ein  wydem,  der  sich  in  die  acht  oder  nun 
hundert  guldin  geloufifen,  ir  lebenlanng  ze  niessen  unnd  noch  irem  todt 

15  unnd  abgang  widerumb  hinder  sich  an  die  nechsten  unnd  rechten 
erben  noch  wydembs  recht  zu  fallen,  besessen.  Als  nun  dieselbig  ir 
frow  mutter  ouch  mit  todt  abganngen  unnd  solher  wydem  an  frow 
Margretha  als  von  irem  vatter  seligen  erplich  angevallen,  da  habe  sich 
junckher  Fryderich  von  Epptingen  sins  bruders  Niclausen  seligen  ver- 

20  lasznen  gütz  unnd  siner  tochter  Anna,  so  er  by  gedachter  frow  Els- 
betha  ze  Rhin  ouch  eelich  erboren  unde  erzogen  und  angenomen, 
unnd  als  aber  Niciaus  von  Eptingen  by  zit  sins  lebens  in  solhen  wy- 
dem griffen  unnd  ein  merckliche  summa  darvon  verthon,  unnd  Fryde- 
rich   von    Epptingen    besorgt,    das   sins    bruders  tochter  von  inen,  den 

25  zweien  swostern,  umb  sollichs  rechtlich  ersucht  unnd  angelangt  werde, 
habe  er,  cleger,  sich  zu  inen  gefügt  unnd  gutlich  an  sy,  die  verantwur- 
tere,  gelangt  unnd  begert,  solliches  wydems  und  aller  ansprach  halb 
fruntlich  mit  inen  uberkomen  und  zu  vertragen,  damit  sy  an  Anna,  sins 
bruders    seligen    tochter,    unnd    ir  gut  nutzit  witter  zusprechen  haben; 

30  dann  es  hab  junckher  Philip  Jacob  von  Ampringen  ime,  Friderich  von 
Epptingen,  in  selben  widem  etwas  intrag  ton  wollen;  unnd  so  er  sich 
mit  inen  als  den  nechsten  erben  vertragen  könne,  wolle  er  dannenthin 
mit  gedachten  von  Ampringen  wol  harnoch  komen ;  unnd  also  daruf 
ein    gutlichen    tag    ernent    unnd  angesetzt,    und  sigen  in  bysin  erberer 

35  lütten,  deren  noch  etlich  in  leben,  fruntlich  vertragen  unnd  eins  wor- 
den, nämlich  das  er,  cleger,  inen  den  zweien  swostern  für  solhen  in- 
griff  des  wydems  unnd  annderer  ansprachen,  der  bettenn  und  kleidung 
halper,  so  inen  ir  frow  mutter  selig  in  das  gotzhus  Klingental  zugeben 
verheissen    unnd    zugsagt    gehept,    uberantwurten  unnd  werden  lassen, 

40  nämlich  zweyhundert  guldin  houptgijt  und  zehen  guldin  geltz  jerlichs 
zins,    so    ir    frow    mutter    selig  uff  dem  dorff  und  gmein  zu  Kunringen 


252  fS~'9  I^*^zcmhtr  2i.  Nr.  267. 

^rehept    hat,    /ii    iion    tVs-    cijrnen    haniulcn    \\\\\u\    gewalt  nenien   unnd 
sollen,    also    hiemit    soUichs  wydcmbs  aller  vonlruti}::  und  ansprach,  so 
sy  an  ir  frow  iniiücr  unnd  junckher  Clauscn  seligen  gut  gchcpt  haben, 
;^annt/    und    j^ar  uszgcricht,    vernfist  unnd   vertragen  sein.     Unnd  aber 
damit   lutter  abgeredt  unnd  beschlossen,   das  ir  lypting  unnd  zinszbricff     5 
nut   destcrweniger  by   iren  krefften  plyben  und  beston  sollen,   unnd  als 
aber    derselbig    houptbrieff  über  die  zchen  guldin  geltz  uff  Kunringen 
unnd  dann  ein  annder  brieff,  über  funffzehen  guldin  geltz  wysende,  dem 
gedachten  convent  zu  Klingenthal  für  sechs  guldin  geltz  unnd  ircn,    der 
swostern  sechs  guldin  lypding,  hindcr  junckher  Hemman  Offemburg  in    10 
underpfands  wysze  erlegt  sind  unnd  nochmals  min  gnediger  her  margk- 
graff    Ernnst    zweyhundert    gülden    an    myner    gnedigen    herren  statt- 
wechsel    erlegt    unnd    damit    solche    zehen  guldin  geltz  uff  Kunringen 
widerumb    an    siner    gnaden  erkouffen   unnd  ablöszen  wollen   und  den 
houptbrieff    harus    zu    siner    gnaden    banden    begert,    desglichen   ime,    15 
cleger,  solhe  losung  verkunt  hat,  da  sige  er,  cleger,  zu  junckher  Hem- 
man Offempurg  gangen  und  begert,    dieselbigen  brieff  an  vvechsell  zu 
erlegen,    das    aber   junckher  Hemman  dheins  wegs  tan  wellen,   sunder 
ime,    cleger,    geantwurt,    das    solhe  brieff,    wie  oblut,    in  unnderpfands 
wysze  den  frowen  zu  Klingental    hinder  inn  als  zu  gemeinen  hannden    20 
erlegt  worden  sigen,    lut   eins  revers  brieffs,  den  er  junckher  Niclausen 
von  Eptingen    darumb    zuhanden  gestelt  habe;    deszhalb  ime   dieselbi- 
gen brieff   onerloubt    der  frowen  von  Klingenthal  vonhanden  zegeben 
nit   gepuren  wolle.     Wa    aber  die  gedachten  frowen  darin  bewilligen, 
unnd   sollichs    uff  den  revers  geschriben  werde,  wolle  er  die  brieff  an    25 
wechsell  gijtwillig  erlegen.     Nochmals  haben  die  berurten  frowen  von 
Klingenthal    iren  Schaffner  zu  junckher  Hemman  geschickt  unnd  zuge- 
lassen,   er    möge    den    brieff,  über  die  zweyhundert  guldin  wisen,  wol 
hinus  geben,  doch  das  der  annder  brieff,  so  die  funfzehen  guldin  geltz 
wysende,    hinder    ime    als  ein  underpfant  für  obgemelt  zins  unnd  lyp-    3° 
ting  in  stiller  weer  plyben,  unnd  sollichs  uff  den  revers  unnd  Ire  brieff 
durch    ein    geswornen    notarien    verzeichnet    werde.      Und    als  sollichs 
alles    beschehen,   habe  junckher  Friderich  von  Eptingen  den  gemelten 
zweyen    swostern   solhe    zweihundert  guldin  zu  iren  hannden  zunemen 
verwilligt  unnd  den  Wechselherren  bevolhen,  inen  sollich  gelt  zu  über-    35 
antwurten,    das    sy    ouch    also,    in    crafft    sollichs  Vertrags,    wie  obstat, 
empfangen  haben  .  .  . 

Daruff  cleger  wither  reden  und  melden  lassen,  das  er  diser  lang- 
wirigen  ingefurten  antwurt  dheins  wegs  gestendig,  unnd  dwil  sy,  ver- 
antwurtere,    khuntschafft    zuverhoren    begeren,    das    dann    ime,    cleger,   40 
sint  kuntschafft  ouch  zugelassen  unnd  erkant  werde. 


Nr.  267.  1529  Dezember  2j.  253 

Daruff  ist  inen,  den  beyden  parthien,  namlicli  dem  cleger  vor 
und  verantwurtern  noch  ir  kuntschafftten  unnd  alles,  so  s\'  zu  beder- 
sydtz  zuverhoren  haben,  mit  recht  zugelassen  unnd  erkant  worden: 
Also  uff  nachgehaltnen  rechtztag  sind  abermals  beid  parthien  vor  ge- 
5  rieht  erschinen,  unnd  als  die  v^erantwurteren  mit  irer  kuntschaft  noch 
noturft  gefaszt  unnd  an  den  cleger,  sin  kuntschafft  zuvorderst  inlegen 
und  verhören  lassen,  begert,  oder  aber  sich  luter  entschliessen,  ja  oder 
nein  zu  sagen,  ob  er  sich  solher  siner  vermesznen  kuntschaft  verzihen 
oder  nit  wolle,  daruff  cleger  siner  kuntschaft  sich  verzigen  unnd  aber 
'o  in  der  verantwurtern  zugen  sag,  was  ime  not  sin,  zureden  vorbehalten, 
demnach  die  verantwurtere  ir  kuntschaft  in  recht  ingelegt  und  verhört. 
Unnd  nach  verhorung  solher  khuntschaft  gedachter  cleger  ime  witer 
reden  lassen  unnd  vermeint,  das  in  solher  khuntschafft  nit  gnugsam  ge- 
hört und  verstanden  worden  sige,  das  sy,  verantwurtere,  sollich  zwey- 

15  hundert  guldin  in  vertragswysze,  sunder  in  abloszungwysze  der  sechs 
guldin  geltz  unnd  sechs  guldin  lypting  zinses  empfangen  unnd  genomen 
haben,  deszhalb  er,  cleger,  verhoffen,  das  ime  die  verantwurtere  solhe 
brieff,  über  die  sechs  gülden  zins  und  lypting  wysen,  zu  sinen  hannden 
geben,  die  cassieren  und  abzuthun,  oder  solhe  empfangne  zweyhundert 

20  gülden  widerum  zuerlegen,  mit  recht  erkannt  werde,  mit  abtrag  alles 
erlittens  costens  und  Schadens.  Haruff  die  verantwurtere  ir  beschlus, 
red  unnd  rechtsatz  ouch  ton  unnd  verhoffen,  das  an  der  gezugen  sag, 
ouch  vermog  des  wechselbuchs  der  Signaturen  unnd  allem  hanndel 
nach   sovil  clerlich  gehört  unnd  verstanden,  wie  sy  solhe  zweyhundert 

25  gülden  zu  keiner  ablosung,  sunder  in  vertragswys  empfangen  haben, 
unnd  diser  ingefierten  clag  mit  recht  ledig  erkannt  werden;  ...  ward 
daruff  noch  min  des  richters,  obgemelt,  umbfrag,  nach  verhörung  clag, 
antwurt,  red,  widerred  der  khuntschaft  sag  und  noch  Verlesung  der  in- 
gelegten briefen,  allem  darthun  unnd  rechtsatz  noch  zu  recht  erkannt: 

30  Dwyl    clerlich    ghort    unnd    verstanden  wirt,    das    die  angeclagten 

zweyhundert  guldin  nit  zu  einer  losung  der  sechs  guldin  lypding  und 
sechs  guldin  jerlichs  zinses  den  berurten  frowen  oder  swestern  uber- 
antwurt,  sunder  in  vertragswis,  so  ein  wydem  betreffen,  an  miner  gne- 
digen    herren    stattvvechsel    erlegt  unnd  inen  also  uberantwurt  worden, 

35  das  dann  die  gedachten  frowen  zu  Klingenthal  solher  ingefierten  clag 
gegen  junckher  Friderich  von  Eptingen  ledig  sin  sollen  .  .  .  Unnd  waren 
hieby  unnd  sind  gezugen,  so  harumb  gfragt  wurden,  .  .  .  meister  Hans 
Nagel,  Stoffel  Boumgarter,  Hans  Spul,  Steffan  Suracher,  Symon  Dürr, 
Hanns  Mulich,    Balthasser  Vischer,    Heinrich  Muntzinger  unnd  Anthoni 

40  Weltz,  alle  bürgere  zu  Basell.  Unnd  des  alles  zu  warem  urkunt,  so 
ist    diser    brieff  mit    des    Stattgerichts  zu    mindern  Basell  anhangendem 


254  i$2g  Dezember  2j.  Nr.  26S. 

insij;ell    vcrsi,i;Iet     uiiiul     Jüchen    uff    dornstag    noch    sant    Thomas   des 
heilij^cii   zwDHpottcn    taj^    noch    Christi    umiscrs    lieben    herrcn    und  cr- 
loszers  gepiirt  gezalt  funtTzchenhniuiert  zwcintzi^Uh   iinnd   neun  jor. 
Original,  pergament .      SL-A.   Basel,   Klingenial  i/rk.   -'^.?7. 

268  a,  -«   ^5^9  Dezember  2j.     5 

Hans  Blapp,  von   Zoighngen,  des  touffers,  vergicht. 

Hanns  Blap,  von  ZöigHngen,  seyt :  Er  sye  kein  toiffer,  habe  sich 
ouch  nit  toitTen  lassen;  unnd  als  er  befragt,  warunib  er  nit  zu  anndern 
cristenlichen  gemeinden  inn  die  kirchen  und  ptare  gange,  seyt  er; 
Ir  lutpriester  oder  turstennder  schiesse  mit  bössen  pfylen  unnd  schrye  10 
über  inn  unnd  annder:  we,  \ve!  Zudem  sye  er  übel  verbronnen,  ein 
arm  entzwey  gefallen,  sin  vich  ouch  verbronnen  unnd  er  sidhar  nie 
kein  gesunde  stund  geheptt;  desshalben  im  nit  möglich,  allweg  inn 
die  kilchen  ze  gand.  Im  sye  ouch  ein  kind  worden,  das  er  versorgt  mit 
gevattern  unnd  annderm,  hinuff  sinem  lutpriester  geschickt;  unnd  als  15 
er  nit  müntz  gehept,  hab  im  Diepoltt  von  Arx  die  stur  gehoischen, 
der  im  die  cronen  gewechslet,  also  das  er  sich  der  toiffe  versumpt. 
Da  hab  sin  lutpriester  das  kind  nit  wellen  toiften  umb  dess  willen, 
das  er  nit  selbs  zugegen  geweszen,  unnd  im  sin  kind  wider  ungetöift 
heymgeschickt,  wellich  kind  ouch  wol  acht  tag,  bisz  der  lutpriester  20 
wider  von  Bernn  ab  der  disputacion  von  Bernn  komen,  ungetoifft  ge- 
legen. 

Zum  anndern  befragt,  warumb  er  der  toiffer  bredig  höre  unnd  sy 
behuset  unnd  beherbergt  etc.,  seyt  er,  wie  das  war,  es  syen  uff  das 
erst  mal  bruder  Conrat  unnd  der  Treyer  von  Lannsen  zu  im  uff  dem  25 
Crinenberg  komen.  aber  wie  sy  einanndern  grossen,  hab  er  nit  annderst 
gehortt,  dan  wie  von  alter  har;  das  er  ouch  wissens  hab  von  dem 
warzeichen,  so  sy  einandern  geben,  das  wisse  er  nit. 

Zu  dem  dritten  seyt  er,  das  war,  bemeltter  bruder  Conrat 
und  der  Treyer  von  Lannsen  syen  uff  donstag  verganngen  acht  30 
necht  by  ime  zu  Zoiglingen  über  nacht  gelegen;  der  habe  im 
unnd  anndern  hienach  bestympt  gebredigt  von  der  liebe  unnd  das 
man  der  oberkeit  gehorsam  sin,  zins  unnd  zechenden  solle  geben. 
Er  welle  aber  für  sin  person  minen  gnedigen  herren  furbasser  ge- 
horsam sin,  unnd  so  er  kranckheit  lybes  halber  möge  an  die  predig  35 
gan,  sich  der  toiffer  bredig  nit  mer  beladen,  annemen,  behuszen 
noch    beherbergen ;    und     das     mit    dem     eid     ze     haltten    schweren. 

Unnd  syen  disze  personen  in  sinem  hus  an  der  predig  geweszen: 
Hanns  Thoman,  dess  mullers,  frow.  —  Glysenbachs  frow.  —  Hemman 
Kistler.     —    Häggis    frow,   —    Löwen    frow.    —    Füssen    frow.  —   Lux  4° 


Nr.  26S     2Öp.  ^52g  Dezember  2? — 24.  255 

Suter,  Diepoltt  v^on  Arxs  dochternian.    —  Heini  Suter,  Diepolt  dochter- 
mans  bruder.  —  Diepoltt  von  Arxs  knecht.  —  Heini  Suters  knecht.  — 
Einer,  heiss  Hanns,  sig  von  Bubendorff,  unnd  sonst  fronde  meytli. 
Origi?ialverhörakte.     St.-A.  Basel,   Crimmalia   i   B,  B. 

5    268  b.  152g  Dezember  23, 

Urfehde:     Hans    Blapp,    von    Zeglingen,    Varspurger    ampt,     der 
vvidertoüffer. 

Ist  oucii  utY  donstag  den  xxiii.  tag  decembris  ledig  gelassen,  hat 
sich    zuvor    offenlich    und    willig  bekent,    das    er  am  glouben  geirt  und 

10  das  er  in  anhangung  desz  widertoutTs,  wo  er  daran  schuldig  wäre,  un- 
recht und  wider  das  verpott  siner  oberkeit  gethon;  hat  haruff  ge- 
schworen alle  und  yede  artickel,  den  widertouff  betreffen,  inhalt  der 
nüwen  Ordnung,  daran  nüt  vorbehalten,  denn  er  sich  hieby  begeben, 
furhin    ze    leben   mit  aller   gehorsamkeit,    wie  einem  frommen  Christen 

15  zughört;  ouch  wyter  geschworen,  das  er  als  morn,  den  heiligen  abendt 
der  gepurt  Christi,  nit  von  Basel  kommen,  [er]  habe  dann  von  m.  h. 
einen  brieff,  \u7icker  Hemann  Offenburg,  vogt  zu  Varspurg,  ze  über- 
antworten, zuvor  empfangen,  den  er  genantem  ]uncker  Hemann  zu- 
stellen   und    allem    sinem  inhalt,  sin,  Hans  Blappen,  obstat,  person  an- 

20  treffen,  trülichen  geleben  und  dasselbig  erstatten  wolle,  namblich  uff 
künfftigen  heiligen  wyenacht  tag  an  offner  cantzlen,  so  mengklichs 
zu  kirchen  ist,  in  siner  lutkirchen  solchen  sinen  irthumb  bekennen  und 
heiter  ze  widerruffen  inhalt  desz  selbigen  briefs,  ouch  desz  costens 
halb  uff  in  gangen   i  Ib  viii  ß  und,  ob  sich  an  rechnung  merh  erfunde, 

25    das    halb    zu    vasznacht,    das    ander    halb  zu   osteren  nechst  kommende 

m.  h.  uff   ir    richthusz  gen  Basel  ze  antwurten  oder  hariim  iren  willen 

behalten,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form,  by  pen  desz  swerts  etc. 

Jo.  Hen.  Fortmuller  h.  s. 
8t.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  ^,  s.  55. 

269.  /52p  Dezember  23  oder  24. 

30  Vertrag  zwischen  den  drei  Städten  Zürich,  Bern,  Basel  und  Straß- 

burg über  die  rangordnung  im  christlichen  burgrecht. 

Zu  wyssensyg:  AUsdann  die  drey  stett  Zürich,  Bernn  unnd  Basell 
ann  eim,  sodann  ein  ersame  statt  Straspurg  zum  anndern  the3dl,  ein 
chrystlich  burkrechtt  unnd  frundtlichen  verstannd,  allein  zu  erhalltung 
35  gottlicher  warheytt  und  eefaniellischer  lerr,  damit  sy  nit  mit  gwalt 
unnd  unverhörtt  darvon  eenthrungen,  mytt  einander  innganngen,  uff 
unnd    angenomen:     diewill    aber     vermeltte    dry    stett    Zürch,     Bernn 


256  15^9  l^fzeml>er  24.  Nr.  26g. 

uniul  Hasi.ll  inii  sollichem  lurKckrechttcii  die  iklischcnn,  uniul  ein 
statt  Straspurj;  sich  erst  nachmalls,  vermej^  der  hrief'fcn,  so  deshalb 
ufCgcrichtt,  uiind  jede  statt  deren  einen  byhanndenn,  zu  inen  verpfiichtt 
unnil  inn  sollich  hurf^ckrecht  kernen,  der  ursach  sy  auch,  das  ohanzei^tte 
dr\-  stell  inn  benielltten  brieft'enn  zuvor  für  eine  unnd  die  eltischtte,  5 
unnd  s\-  vonn  Slrasbur<y  tur  die  andere  unnd  juno^ste  parthy  <jesetzt 
werdenn,  guttwilligklichen  nachkomen;  damit  sich  aber  nicmands  unnd 
psunder  ein  ersame  statt  Strasburt^  zu  beklagenn,  das  solches  ir  ann 
irem  alltten  crlichen  harkomen,  würden  unnd  erensitz,  so  sy  by  stendcn 
des  heylligenn  Remischenn  rychs,  ouch  an  anndern  ortten  unnd  endenn  >o 
byshar  geheptt  unnd  noch  halje,  ottwas  nachtheyll,  alls  ob  sy  sich  dar- 
durch  genidertt,  geberen  oder  bringen  mechtt,  so  ist  durch  obver- 
meltter  dryer  stetten,  samptt  dern  von  Strasburg  ersame  ratts  bott- 
schafftenn, so  mitwochs  den  xxiiistendecembris  anno  etc.  xxviiii  zu  Bassell 
bv  einander  versamlett  gewesenn,  neben  den  burckrcchttsbrieffenn,  15 
wie  unnd  welcher  gestalltt  es  mit  dem  sitzen,  umljfragen,  usz-  unnd 
inngann,  so  man  hinfur  uff  dag  zusamen  komen  wirtt,  gehalltten 
soll  werdenn,  gniigsamlich  versechenn,  abgeredt  unnd,  wie  hernach 
volgtt,  beschlossenn: 

Namlichenn  unnd  des  erstenn,  das  man  soll  habenn  zwenn  benck;    20 
da  soll  uff  dem   einen  alle  die,  so  von  einer  Eygnoschafft  unnd  uff  dyse 
zytt  inn  bestympttem  burckrechttenn  verfast  oder  hernach  dryn  komen 
mechtenn,  irem  harkomen   nach  nacheinander  sytzen. 

Desglichen  so  soll  ein  ersame  statt  Straszpurg  oder  ir  geordnette 
bottschafften   uff  dem  anndern  bannck  den  obristen  sytz,  unnd  andere    25 
stett,  so  nit  vonn  Eygnossenn  weren  unnd  harnach  auch  inn  dis  cryst- 
lich   burckrechtt  [auch]  komen   wurden,  den   nachsitz  habenn. 

Unnd  sollen  die  verordnetten  herren,  so  von  einem  ersamen  ratt 
der  statt,  darine  dann  der  thag  beschriben  unnd  kaltten  wirtt,  geord- 
nett,  die  umbfrag  habenn,  ein  frag  umb  die  andern  thun,  allso  wann  30 
sich  ein  frag  uff  der  Eygnossen  banck  gethan,  sollen  sy  die  andere  uff 
dem  andern  banck,  daruff  einer  ersame  statt  Straspurg  bottschaffte 
sytzen,  auch  thün,  und  allso  für  und  für  von  einem  banck  zum  andern 
fragenn. 

So  sy  auch  begebenn,  das  mann  inn  stubenn  oder  seilen,  darin  35 
man  allso  zu  ratt  sitzant,  usz-  oder  ingan  wirtt,  so  sollen  zu  jeder  zytt 
zwen  heren  oder  botten,  unnd  je  die,  so  uff  den  bencken  den  versitz 
habendi,  nämlich  einer  von  Zürich  und  einer  von  Straspurg,  darnach 
einer  vonn  Bernn  unnd  aber  einer  von  Straspurg,  so  echtter  ire  zwen 
zugegen  weren,  mytteinandern  gan,  unnd  allso  für  und  für  frunttlich  40 
und  bruederlich  gebruchtt  werden. 


Nr.  270.  i^2g  Dezember  24.  2bl 

Unnd  synd  dysser  abscheid  vier  glichen  lutt  und  begriffen,  da 
obvermeltter  vier  stetten  jeder  einer  geben.  Donschtag  den  xxiiii.  de- 
cembers  \)  anno  etc,  xxviiii. 

Original.      St.-A.    Basel,    Politisches   M  8,    I.    —    Druck:    Abschiede 
5  bd.  IV.   abtlg.   I  b,  fir.  240,   Q.   beilage  zu  e. 

270.  jß2g  Dezember  24. 

Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,  afi  Hemann 
Offenburg,  vogt  zu  Farnsburg. 

Alls  dann  Hans  Blapp,  von  Zeglingen,  diser  bringer,  des  wider- 
10  touffs  halben  in  gefangenschafft  gelegen,  das  er  sin  irtung  bekenndt, 
die  widerrufft  unnd  sich  deren  furohin  niemer  mer  zu  beladen,  die 
touffbrüder  furer  nit  zu  behusen,  ire  bredigen  nit  ze  heren,  sonder 
sich  des  gettlichen  worts  by  andern  sinen  pfarrgenossen  vernugen  ze 
lassen,    alles    lut    unser    nuw    uszgangen    reformacion,  geschworen  hatt, 

15  daruff  wir  im  uffgelegt,  das  er  ouch  ze  thund  angenomen,  das  er  uff 
Sonnentag  nechst  kompt  in  siner  pfarrkylchen  erschinen  unnd  glich,  nach- 
dem das  gettlich  wort  verkundeth  ist,  öffentlich  vor  aller  gemeinde 
sin  irtung  widerruffen  unnd  sprechen  solle:  Demnach  er  den  rotten- 
geisteren,   die    man    nennet  widertouffer,    angehangen,    denselben   un- 

20  derschleiff  unnd  behusung  gegeben,  ir  predig  gehert  unnd  dahin  komen 
syge,  das  er  usz  irer  leer  den  heiligen  kindertouff,  wie  der  by  unns 
christenlich  geprucht,  wider  den  waren  verstand  gettlichen  worts, 
christenliche  fryheit  unnd  liebe,  ungehorsamlichen  verachtet  unnd  ime 
den  widertouff,  so  nüt  dan  ein  tufelische  verfurung  sye,  gefallen  lassen, 

25  darzu  anderer  der  widertouffer  unchristenlicher  leere  angehangen,  das  er 
doran  unnrecht  gethan,  sich  groszlich  wider  gott,  sinen  nechsten,  sin  orden- 
liche oberkeyt  unnd  christenliche  liebe  verschuldet  unnd  gesundiget  habe ; 
das  bekenne  er  öffentlich,  Widerrede  unnd  widerruffe  hiemit  sin  irtung, 
habe  ouch  sollichs  vor  seiner  christenlichen,  von  gott  ingesetzten  ober- 

30  keyt  widerrufft  unnd  sich  mit  eidspflicht,  die  er  lyplich  zu  gott  gethon, 
solcher  sinten  ferrer  nit  zu  beladen  noch  anzenemen,  by  verlierung 
sins  lebens,  gebunden.  Deszhalb  bitte  er  mencklichen,  den  er  mit 
diser  sach  geergeret,  ime  umb  gottes  willen  zu  verzyhenn  unnd  gott 
für  inn  zu  bitten,  damit  er  in  warer  erkandthnisz  des  gettlichen  willens 

35    wandlen  und  irtung  verhütet  werde  etc. 

Damit  nun  diser  widerruff  dester  ernstlicher  beschehe,  ist  unnser 
bevelhe,  das  du  nit  lassen  unnd  uff  sontag  nechst  kompt  sampt  den 
geschwornen    darby    sin    unnd,    das   sollichs  mit  allem  ernst  vollzogen 

269.   ')  Donnerstag  war  der  23.  dezember. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  oo 


L>5S  ii;2g  DfZfmber  24..  Nr.  jyi     2yj. 

werde,  verschaffen  wellest,  doraii  beschicht  unnser  sunders  wolgefallcn. 
Datum  den   xxiiii.   taj;-  decenil)ris  anno  etc.   xxix. 

P.  S.  (ilicher  i^estallten  ist  inie  ouch  {;"escliril)en  worden  von 
wciren  Melcliior  \on  \V\'sn,  der  sich  dann  hatt  lassen  touffen.  Soll 
also  widorrulVcii  \on  sonntatj  nächst  körnend  über  acht  ta^.  Aber  wa  5 
das  dem  voi^tt  wii  denselben  lag  personlich  zu  crschinen  nit  moj^lich, 
soll  er  im,  zum  aller  furderlichisten  im  möglich,  einen  anndern  sontag 
benennen  etc. 

Entwurf.     St.-A.   Basel,  Missiven  A  2p,  bl.  l6gv. 

271.  152g  Dezember  24.    10 
Urfehde:    Caspar    Schmid,    ein    krieger,    von  Scheflcitz,    usz    dem 

Otenwald,  Mentzer  oberkeit  und  bistumb. 

Ist  ouch  by  der  handlung  gsin  desz  schniders  von  Bencken,  oben 
in  urfehen  geschriben,  die  den  lutpriester  daselbst  by  nacht  usz  sinem 
husz  erforderet  und  andere  unbillicheiten  mit  im  getriben,  fenster  und  «5 
anders  zerschlagen  etc.;  deszhalb  ingeiegt  und  uff  hut  fritag  den  heili- 
gen wyenacht  abendt,  den  xxiiir.  tag  decembris,  ledig  gelassen,  hat 
geschworen,  das  er  von  stund  an  sich  usz  m.  h.  statt  und  land  hiediset 
und  jhensit  Rhins  hindan  und  a  weg  ze  thun  und  darin  sampt  inn  all 
ire  gebiet  one  m.  h.  wüssen,  willen  und  erlouptnusz  sin  leben  lang  num-  20 
mer  me  ze  kommen  sampt  gemeiner  urfech,  so  gegen  m.  h.,  allen  den 
iren  unJ  sonders  gegen  dem  priester  zu  Bencken  und  sinen  verwandten 
in  bester  form,  alles  by  pen  desz  swerts  .  .  .    Jo.  Hen.  Fortmuller  h.  s. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  ß6. 

272.  132g  Dezember  24.   25 
Urfehde:    Mölchior  Locher,    von  Wysen    by  Goszga,   Varspurger 

ampt,  der  widertoüffer. 

Ist   ouch    uff  fritag  den  heiligen  wienacht  abendt,  den  xxiiii.  tag 

decembris,    ledig  gelossen;    hat    inn  allweg  widerrufft  und  geschworen 

(uszgenommen  desz  costens  halb,  dann  er  nits  hat)  aller  lenge  nach  und    30 

mit    allen  gedingen  und  fürworten,  wie  Hans  Blapp  von  Zeglingen    in 

nechster  urfech,  on  eine,  davor  geschriben,  widerrufft  und  geschworen 

hat,    sampt  gemeiner    urfech  in  bester  form,  alles  by  pen  desz  swerts. 

^      ^    „      ,     „      ,     ,       ^  .  Jo.  Hen.  Fortmuller  h.  s. 

cit.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,   s.  ßo.  35 

273.  132p  Dezember  24. 
Urfehde:  Kungolt,  Gorius  Thürren,  desz  bapirers  zu  sant  Alben  zu 

Basel,  ehiich  frow  und  Jacob  Scheh   von  Rütlingen,  der  bapirer,  obge- 
nanten  Gorius  knecht. 


Nr.  274— 2ys-  152g  Dezember  25— 2y.  259 

Sind  durch  einen  jungen  knecht,  so  ouch  in  irem  liusz  gedient, 
verschreyt,  als  selten  sy  zwey  einander  beschlaffen  haben,  darumb  inge- 
legt und  usz  erkantnusz  der  ehgerichtsherren  ')  ledig  erkent  worden  und 
uff  hut  fritag,  ouch  den  heiligen  vvienacht  abendt,  den  xxiiir.  tag  decem- 
5  bris  ledig  gelassen,  haben  beyde  geschworen,  das  sy  umb  aller  handt 
Sachen,  durch  mine  herren  mit  inen  und  yedem  insonders  geredt,  gegen 
aller  menigklich,  sonders  gegen  iren  ehgemaheln,  kindern,  fründen  und 
verwandten  heling  halten  wollen  und  davon  dheinem  menschen  noch 
sunst  gar  nut  sagen  .  .  .,  und  sy,  Kungolt,  fürhin  sich  vor  derglichen 
10  Sachen  hüten  und  abston,  wo  sys  gethon,  nit  merh  thue,  sampt  gemeiner 
urfech  in  bester  form  .  .  .,  alles  by  pen  desz  tods, .  . .  Jacoben  bym  swert 
und  kungolten  by  ertrencken  ...  Jo.  Hen.  Fortmuller  h.  s. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O4,  s.  5<5. 

274.  ^520  Dezember  25. 
15              Aus  den  ivocheti ausgaben  sampstags  den  wyhennecht  abent. 

Ratscosten:  Item  11  Ib  xiiii  ß  vonn  dry  touffernn  von  Homburg 
harin  zfürn ;  item  11  ß  im  d,  so  sy  verzert  hannd.  —  Item  i  Ib  viii  ß 
ist  über  Hanns  Plapenn,  den  widertouffer,  inn  gfenngknus  gangen.  — 
Item  VIII  ß  VI  d  ist  über  Melcher,  den  widertouffer,  von  Wysen,  inn 
20  gfenngknus  ganngen.  —  Item  i  Ib  v  ß  vi  d  ist  über  Caspar  Schmid  us 
dem  Otenwald  inn  gfenngknus  ganngen. 

Senndbrieff:  Item  vi   ß  gönn  Varnnsperg. 

Schennckwin:    Item    xvi    ß    denenn    von    Zürich.    —    Item    xvi    ß 
denenn  vonn   Bern.  —  Item   i  Ib  xii  ß  denen  vonn  Straszburg. 
25  St.-A.  Basel,   Finafiz  G 14,  s.  1133. 

275.  1529  Dezember  27. 
Urfehde:  Hans  Siegel,  von  Rütlingen,  der  papirer  knecht. 
Diser  ist  ouch  Kungolten  halb,   Gorius  Thurren,  desz  papirers  eli- 

chen  huszfrow,  der  worten,  so  er  und  sin  gesell,  Jacob  Schech,  nechst 

30   davor    geschriben,    wider    gedachte    Kungolten    ehbruchs    halb    uszgon 

lassen,  ingelegt  worden   und  uff  mentag  sant  Johans  desz  evangelisten, 

den  xxvii.  tag  decembris,   wider  ledig  gelassen;  hat  in  allweg  und  masz 

wie    sin    niitgsell,    davor   geschriben,  geschworen,  heling  ze  halten  .  .  ., 

diser  Sachen   halb  gentzlichen  nyemants  nüt  ze  eroffnen  .  .  .,  darzu  sinen 

35    meister,    Gorius    Thurren,    gedachte    Kungolten  und  Jacoben,    vorstat, 

sinen  gesellen,  in  worten  und  wercken  ontratzet  ze  lassen  . . .  Hat  ouch 

hiemit  geschworen  gemeine  urfech,  in  bester  form,   alles  by  pen  desz 

swerts  etc.  Jo.   Hen.  Fortmuller  sc. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  ^J . 

40  273.   ')   Diese  sind  hier  im  urjehdenbuch  tum  ersten  male  genannt. 


L'OO  152^  Dtzember  27— 2g.  Nr.  276-  ^yS. 

276.  '5-9  Dezember  2J. 
Urjeluif:  Hans  Weber,  von  Terwylen,  alter  vogt  zu  Rainstein. 
Ist  ouch   utT  \-or^eschribncn   montag-  sant  Julians  desz  evanj^elistcn 

ta^  le(li.qj  gelassen,  darin  er  {2^eleji;en,  das  er  er<;"an;4ncr  nrtlen  von  den 
ehrichtern  /u  Hasel,  iini  nnd  sin  hus/,tVo\ven  helrelTeii,  nit  <j^ele])t.  Hat  5 
daruti'  «geschworen,  tias  er  nochmals  semlicher  urtel  nachkommen  und 
die  erstatten  \vc)lle,  namblichen:  Sin  luisztVowen  zu  im  nemen,  ir  ehliche 
b\-\vonuns:  thün  und  in  Worten  und  werckcn  halten,  wie  ein  trommer 
ehmann  schuldig  ist,  und  den  eren  wol  anstat,  sampt  gemeiner  urfech, 
by  pen  desz  swerts.  Jo.  Hen,  Fortmuller  sc.    'o 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  ^,  s.  ^S, 

277.  ^529  Dezember  2g. 
Basel  an  die  vögte  in  den   ämtern. 

Wir,  Adelberg  Meyger,  burgermeister  unnd  ratt  der  statt  Basell 
empietenn . . .  Heniman  Offenburg,  vogt  zu  Varsperg,  unsern  grüs.  Fiegenn  >  5 
dir  hyby  zu  vernemen,  das  du  unns  hinfur  kein  wydcrteuffer  mer, 
bitz  wir  mit  dysen,  so  wir  haben,  gerecht  werden,  gefenglich  schicken, 
es  wer  dan  sach,  das  du  der  rechten  houptsecher  uberkemest,  uff 
welche  du  gut  acht  unnd  unns  dyselbigen  zu  aller  stundt,  so  du  sy 
geheben  magst,  gfenglich  schicken  solt;  sunst  werden  unns  dy  turn  20 
so  voll,   das  wir  sy  nit  zerteylt  mechten  bergen. 

Purer  so  wellest  uff  dy  priester,  wy  wir  dir  das  vor  ouch  ge- 
schriben,  gut  sorg  und  acht  haben,  die  hand  ob  in  halten  unnd  be- 
sonder lugen,  ob  innen  ettwas  an  jeren  huseren,  schüren  unnd  stellen 
ze  buwen  sig,   unns  dasselbig  anzeigen.  ^5 

Wyter  so  thund  wir  dir  ouch  ernstlich  befelchen,  das  du  zu  dem 
geschlosz  gut  sorg,  so  tag,  so  nacht,  habest,  das  unverwart,  damit  uns 
und  dir  nit  ettwas  untrew  begegne,  ston  loszest .  .  .  Datum  mittwochs 
den  xxviiii.  decembris  anno  etc.  xxviiii. 

Entwurf  mit    vermerk:    Glichervvysz    werd   allen    vogten    geschriben.    3° 

St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  bl.  2^8. 

278.  J^ 529  Dezember  2g. 
Instruction    unnd    underricht,    wie    die    verordnetten.    uff  dem  tag 

zu    Bern,    mitwochen    nach    der    unschuldigen    kindlinen  tag  anno  etc. 
XXIX.  angefangen,  gegen  dem  herren  v'onn  Engliszperg  handien  sollennd.   35 

So,  wann  unnser  botten  gon  Bern  komenn,  sollennd  sy  sich  dem 
schulthessen  anzeigen  unnd  erfaren,  ob  sy  unnser  .  .  .  Eidgenossen  unnd 
.  .  .  mittburger  von  Bern  den  handeil  zwuschen  herren  comenthur  von 
Engliszperg  unnd  unns  vor  rath  hören,  oder  ettliche  rats  botten,  gut- 


Nr.  2y8.  ^5^9  Dezember  2p.  261 

lieh  darinnen  ze  handien,  verordnen  wollend.  Unnd  wann  unnsere 
botten,  wo  die  sach  verhandlet  werden  solle,  bescheid  empfangen,  die 
parthien  vor  den  underthedingern  erschincnd,  unnd  man  furfaren  wir- 
deth,  dann  sollend  unnsere  botten  in  namen  eins  ersamen  raths  der 
5   statt  Basel    die  sachen  anziehen  unnd  clagen,  wie  nachvolgt : 

Wiewol  sich  ein  ersamer  rath  loblicher  statt  Basel  uff  herren  co- 
nienthurs  von  Engliszperg  vilfaltig  fruntlich  erbieten,  so  sin  eerwirde 
verrückter  zyt  zu  dem  offtern  mal  gethan,  dheins  andern  versehen, 
dann    das    dem    gotzhuse    zu    st.  Johanns,    in    unnser  statt  Basel  rinck- 

10  muren,  schütz  unnd  schirm  gelegen,  all  unnd  jettlich  sine  zinsz,  renth 
unnd  gult  on  alle  minderung  gevolget,  unnd  her  N.  Schuli,  Schaffner 
daselbst,  nach  bevelch  hern  comenthurs,  den  pflegern,  so  wir  dahin 
verordnet,  an  unnser  statt,  ein  uffrecht  rechnung  darumb  thün  sollen, 
damit  wir,  alls  ordenliche  oberkeyt,   das  dem  gotzhuse  sines  inkomens 

15  nützit  geschmeleret  nach  zu  abgang  gepracht,  bericht  unnd  vergewüszt 
wurden,  so  hat  sich  doch,  das  alles  unangesehen,  der  Schaffner,  obge- 
melt,  unnd  wie  wir  gedencken  müssen,  nit  on  herr  comenthurs  be- 
velhe,  von  der  stat  Basel  geusseret,  dem  gotzhuse  sin  brieff  unnd 
sygel    hingefurt,    zinsz    unnd    zehenden    in    frombden  oberkeytten,  uns 

20  theyls  gespert,  ingenomen  unnd  zum  theyl  verkoufft,  wellichs  unns  zu 
dem  höchsten  beschwert,  ouch  alls  castvogten,  schütz-  unnd  Schirm- 
herren bemelten  sant  Johanser  huses  nit  lidenlich  ist.  Deszhalb  sye 
unnser  beger,  das  her  comenthur  von  Engliszperg,  vermelten  sant  Jo- 
hanser huses  comenthur,  durch  unnser  .  .  .  Eidgnossen  unnd  christenliche 

25  mittburger  von  Bern,  alls  frunthliche  unnd  durch  bede  theyl  verwilligte 
underthedinger,  gütlich  doran  gewisen,  das  sin  eerwirde  bedachten 
Schaffner  lut  irs  vilfaltigen  zusagens  anhalten  unnd  vermögen  w611e, 
das  er  bedachtem  sant  Johanser  huse  alle  entwerte  brieff  bekeren,  die 
ingenomenen  zinse  überantworten  unnd  den  pflegeren,  an  unnser  statt, 

30  umb  das  alles  erbar  rechnung  geben,  ouch  das  gotzhuse  solcher 
dingen  turohin  ungesumpt  lassen  wolle.  So  das  beschicht  unnd  das 
gotzhuse  by  dem  sinenn  plibt.  dicwyl  dann  vermelter  her  von  Englisz- 
perg comenthur  zu  sant  Johans  ist  unnd  sin  eerwirde  je  unnd  je  ein 
guten  Baszier  erzöigt   hatt,  so   mögen  wir  liden  unnd  sind  urbutig,   der 

35  jerlichen  gefeilen  unnd  nutzungen  halben,  wie  es  damit  bitz  zu  ennd 
herrn  comenthurs  wyle  gehalten  werden  solle,  von  unsern  .  .  .  Eid- 
gnossen unnd  .  .  .  mittburgern  von  Bern  underred  ze  hören  unnd  unns 
gegen  herrn  comenthur  so  fruntlich  ze  schicken,  das  sin  eerwirde  nüt 
denn  güts  von  unns  berümen  solle  etc. 

40  Wann    nun    der  herr   von   Englisperg  sich    uff   ditz  beger  gütlich 

finden   unnd  zülossen   wolte,    das  dem   huse  das  sin  allhar  geantwortet 


'>\V2  JJ~y  Deztmber    ?o.  Nr.  27g. 

werden  solte,  liarzu  sich  ilcr  iiiessuti}^  halben  wette  fruntlich  finden 
'an  etc..  dann  sollend  unsere  hotten  allen  vlisz  turUeren,  damit  der 
conienthur  des  hiises  vermögen  darthüge,  ouch  sin  bej^er  der  niessung 
halben  erscheine,  unnd,  wasz  sy  darulT  gut  bcdunckt,  sollend  sy,  je  nach 
gestalt  der  sachen,  es  sye  mit  hindersich  pringen  oder  in  andere  weeg,  5 
handien.  Ouch  nit  vergessen,  wann  sin  eerwirde  bewilligen  wurde, 
das  dem  gotzhuse  sin  inkomen  werden  solte,  das  dann  sin  eerwirde 
ein  gewalts  briefif  verfertigen  iiesse,  darinn  des  Schaffners  gewalt  wider- 
rufft  unnd  den  pflegeren  bevolhen  würde,  die  ding  inzenemen  und  ze 
verwalten   etc.  10 

Wurde  aber  her  comenthur  anziehen,  das  vor  allen  dingen  her 
Matheus  Steck  solte  abgefertiget  werden,  sollend  unsere  botten,  wasz 
doch  die  ursach  sye,  die  her  comenthur  wider  inn  habe,  vernemen, 
unnd  so  sy  die  gehört,  dann  mit  oder  on  her  Matheusen,  wie  sy  ze 
thund  wol  wussend,  handien  unnd,  wo  muglich,  dise  unnd  den  houpt-  '5 
handeil  gutlich  vertragen  oder  zum  wenigsten  uff  gutte  bann  unnd 
wittere  underhandlung  anrichten,  wie  die  botten  ze  thund  wol  wus- 
send .  .  . 

Zu  Solothorn  sollend  unsere  botten  am  abhan  ritten,  für  rath 
keren  unnd  daselbst  unnsern  Eidgnossen  anzoigen,  wie  unns  am  höchsten  20 
beduren  unnd  frombd  nemme,  das  sy  ettlichen  unnsern  gotzhusern,  so 
in  unnser  castvogty  schütz,  schirm  unnd  ringkmuren  gelegen,  alls  nemb- 
lich  der  camery  uff  Burg,  iren  zehenden  zu  Witterschwyl,  thut  xxx 
fiernzell,  item  der  stifift  zu  sant  Peter  unnd  dem  gotzhusz  zu  sant  Jo- 
hans  etc.  ire  zinsz  unnd  zehenden  innemen  lassen,  mit  bitt,  das  sy  25 
dessen  abston,  unnsern  gotzhusern  das  ir  vervolgen  lassen  wollen  etc. 

Unnd  ob  sy  sagen,  sy  oder  ire  amptlut  hetten  solche  zinsz  oder 
zehenden    erkoufft,    sollend    unsere  botten  sagen,    das  an  denen  orten 
niemen    nüt   zu    verkouffen    habe,    on    unnsern    der   leehenherren  unnd 
castvogten  wusscn  und  willen,  alls  sy  selbs  wol  bedenken  mögen  etc.    30 
Unnd    wasz    den    botten  begegnet,   sollend   sy  wider  an  unns  pringen. 

Original.      SL-A.  Basel,  Johanniter  F  i . 


279.  1529  Dezember  jo. 

Das  capitel  an  den  bischof  von  Basel '). 

Wiewol    wir    vorigem    unnserm    zuschrybenn  noch  der  meynung,    35 
zu  e.  g.   zu  verordnenn  unnd  unnser  deputaten  iren  zuzeschicken,  wie 

279.    ')   Dieses   schreiben    ist    an  stelle  eines  andern  kürzern  vom  2g.  dezember  abge- 
gangen (ebenda.^  bl.  8g). 


Nr.  2'/(^.  iß2g  Dezember  jo.  263 

auch  die  begert,  und  wir  ufif  gestern  frug  vor  ankunfft  u.  g.  geschickten 
botten  dry  usz  uns  deputirt,  als  namblich  uns  custer,  Josen  von  Rinach 
unnd  Byelschmit  und  sonderlich  Byelsmit  deshalb,  das  der  des  spans 
mit  Pourntrut  wol  wiszens  tregt.  Habenn  yedoch  jungst  irs  schribens 
5  wir  verstandenn,  das  der  groszer  hafft  an  dem,  das  e.  g.  umb  gelt, 
wie  sie  anregt,  zum  wenigsten  denen  von  Basel  yetzmoln  inn  die 
achtzehendhalb  hundert  gülden  schuldig  sin,  die  selbigen  und  ander 
merglich  grosz  schulden  und  zinsz,  die  sie  unsern  amptluten  und  an- 
dern richten,  verholffen  solt  werden,  gelegen.  Dwill  dann   wir  one  das 

lo  vorhien,  mer  dan  gut  ist,  für  e.  g.  vorfaren  und  sie  unns  verschribenn, 
unnd  inn  bedacht  unnser  armut  unnd  des  elends,  darinnen  wir  yetzt 
sint,  ouch  angesehenn,  das  unns  das  unnser  zum  theil  versperrt,  sodann 
ouch  zum  teil  slechtlich  inngot  in  mosz,  das  wir  selb  nit  wol  ze  bliben 
wiszen,  zu  geswigen  des,  das  wir  unns  noch  witer  e.  g.  halb  verstrickenn 

15  und  verpflichten  oder  sonst  zu  anderer  der  stifift  beswerd  gehellen 
solten,  do  e.  g.  und  wir  doch  vorhien  wiszen,  die  arme  stifft  vorhien 
ze  viel  überladen,  so  haben  wir  über  disze  ding  capitels  wise  ze  rat- 
slagen  unnd  deren  halb  unns  zu  erluteren  zesamen  gethan  unnd  zu 
verschienen    dagen    deshalbenn    einhelligklich  endtsloszen,    weder  e.  g. 

20  noch  andern  der  selben  nochkomen  zu  keinem  uffnemen  geltz  noch 
einicher  der  stifft  eigenntumbs  verenderung  zu  gehellen  oder  willenn 
ze  gebenn,  noch  das  unser  darab  ze  verhefften,  sonnder  habenn  unnd 
meynen,  das  e.  g.  und  ein  yeder  irer  nochkomen,  her  und  bischoff, 
sich    also    haltenn    unnd    ein    solichen    standt    füren,    das    er  getruwet, 

25  sinen  gefellen  unnd  inkommen  noch  zu  erharrenn.  Alle  e.  g.  schult 
rnocht  über  nacht  uff  uns  wachszen,  wie  sie  selbs  irs  schribens  hievor 
gemelt,  die  schultvorderer  uft  uns  wisen  wollen,  welhes  swer  ze  hören. 
E.  g.  het  langst  glich  so  wol  wir  gewuszt,  was  der  stifft  vermögen  und 
das    willig    angenomen.     Riciit    sich    billich    noch    der  decken,  wie   wir 

30  e.  g.  vorhien  daruff  gewarnet,  aber  sich  nit  dran  kert;  ob  sie  dann 
durch  solichs  zu  schulden  kommen,  stot  iren  zu,  die  ouch  ze  lo- 
schen und  so  ordenlichs  huszhalten  ze  pflegen,  das  es  wol  mog  be- 
schehen.  Desterminder  nit  habenn  wir  e.  g.  bi  irem  botten  dannocht 
onanzeigt    nit    wollen  loszenn  des  erpietanns,    so  hierüber  e.  g.  achten 

35  wolt,  unnserer  deputaten  villicht  anderer  saehen  halb  von  noten  und 
zu  gebruchen  haben,  wie  by  uns  deszenn  kein  wiszen,  mögen  wir  liden, 
das  e.  g.  unns  des  in  kurtz  verstendig,  werden  alszdann  wir  die  unsern 
iren  loszen  zukommen,  nach  dem  besten  des  bistums  raten  zu  hellen  .  .  . 
Datum  den  xxx*«"  dagk  decembris  anno  29. 

40  Stark,  auch  vofi  einer  zweiten  hand  ergänzter  efitwurf.   General- Landes-  A. 

Karlsruhe^    Copialbuch  nr.  22^   (l ^zg),   bl.  Sq  v. 


2(^4  jjjip  Dfsember  ji .  Nr.  2S0 -28J. 

230  iS2g  Dezember    ?/ 

Bur^ermaistcr    uniul    rat    der    stat  Schaffhusenn   an  bur^rcrinaister 

unnd   rat  der  stat  Hasell. 

Lieben  Aidtgnossen  und  cristcnlich  mitburgcr!   Unns  langt  an,  wie 
ir  yetz  willens  sigint,  uwer  klosterfrowen   in  uwerm  kloster  Gnadenthal      5 
irer    libs    narung    halben    zu    bedencken    und  ze  versehen;  deszhalben 
Angnesen  Starchenbergin  (die  ouch  daselbs  am  kloster  trow  und  unser 
stat    kind    ist)    muter    und    früntschaft,    unnser    bürgere,    unns    an    uch 
umb    furschrifft,    der    sy    wol    zu   geniessen  verhoffen,    haben  angerufft 
und  gebetten.     Dwyl   wir  dan  die  unsern  zu  furdern  schuldig  und  ge-    10 
naigt  syen,  so  bitten  demnach   wir  uch   mit  fruntlichem  ernst,  ir  wellen 
umb    unsert    willen    die  vorgedachten   Angnesen    gnedenklich    und   wol 
bedencken  und  üch  darinne  inmassen,  das  sy  und  gemelt  ir  friintschafft 
unser    fürpit  zu  gut  genossen  spürend,  bewisen  . .  .    Datum  fritags  vor 
circumcisionis  domini  anno  etc.  30.  »5 

Original  mit  dorsalvermerk  Such  in  Soliotorner  ladenn,  triftt  Agnesen 

Starchenbergin  an.     St.-A.   Basel,   Gnadental  J  2. 

281.  '529. 

Anno  etc.  xxx.  uff  mentag  nach  dem  sontag  oculi  ist  abgerechnet 
ivorden  mit  Burckharten  Hugen,  altschultheissen  [zu  Liestal],  des  korns    20 
und    habers   halb,    so   er   by  nechster  rechnung   [über  die   erste  hälfte 
des  Jahres  1 52g]  schuldig  plibenn : 

Ist  durch  inn  uszgeben : 

In  dinckel : 

Uszgebenn    Steffan    Störenn ')    usz    erkantnusz    miner  hernn  xxx  11    25 
viertzel.    —  Dem  priester  von  Bretzwil  usz  bevelch  miner  hern. 

Landes- A.   Liestal,  theke   IQ. 

282.  '529- 
Aus  der  amtsrechnung  des  schultheissen  zu  Liestal,  Hans  Gebhart, 

[über  die  zweite  hälfte  des  Jahres  1529],  abgerechnet   uff  mentag  nach    30 
dem  sontag  oculi  1530. 

Ausgaben:  Verzert  der  touffern   halb  xv  ß  viii  d, 

La7ides-A.   Liestal.,  theke  nr.  ig. 

283.  '529- 

Aus   der  amtsrechnung  des  vogtes  zu  Waidenburg,  Marx  Werden-    3  5 
berg,    über  das  Jahr  ij2g,  abgerechnet  zinstags  nach  dem  sontag  oculi 

1530- 

281.  ')  Die  vorläge  legt  eher  die  lesart    Stärenu  «a/4^,-   aber  der  sehr i/lductus  scheint 

auf  eine  verschreibung  hinzudeuten. 


Nr.  284—286.  1529,30.  265 

Ausgaben  inn  haberenn: 

Dem  priester  zu  Benwyl  i  viertzel,  dem  priester  zu  Richenschwil 
j  viertzel  ^). 

La?ides-A.  Lies/al,  theke  nr.  2g8. 

5     284.  1529^532- 

Aus  der  amtsrechnuiig  des  vogtes  zu  Homburg,  Bartlome  Schonen- 
berg,  über  die  jähre  152g  —  ißj2  incl. 

Ausgaben: 

Für  das  dem  vogt  im  purenkrieg  abgangen  ist,  zvährend  vier 
'o  Jahren  je  xl  Ib  ^). 

Landes- A.   Liestai,  theke  nr.  409. 

285.  J529. 

Aus  der  amtsrechnung  des  vogtes  zu  Münchenstein,  Bernhart 
Fritschi,  über  das  jähr  1529,  abgerechnet  uff  zinstag  nach  dem  sontag 
15    oculi   isjo. 

Aus  der  abrechnung  über  Bencken : 

In  dinckel  und  habern  dem  predicanten  zu  Bencken  je  x  viertzel '). 

In  win :  Dem  predicanten  xiiii  soum'^). 

Landes- A.   Liestal,  theke  nr.  486. 

20  286.  [^529130.] 

Ordnung  (Vorschlag)  betr.  die  zahl  der  Chorherren  zu  st.  Peter, 
an  die  pfleger  der  stift. 

Uff  furtrag  und  beger  unser  gunstigen  herren  pflegere  der  stifft 
sant    Petters    an  uns,  die  chorhern  doselbst,    so  diser  zitt  hie  zu  Basel 

25  ir  wonung  haben,  gethon,  wesz  und  womitt  mir  uns  wellen  lossen  ver- 
niegen  der  narung  und  jerlichem  inkomendts,  von  wegen  derselben 
unser  chorhern  pfründen,  ouch  sollichs  in  gschrifft  und  artickel  uff 
das  kurtzist  zu  stellen,  doruff  fiegen  wir  euwer  u.  e.  w.  fruntlicher  und 
kurtzer  me\aiung  zu   vernemen: 

30  Erstlich:  So  ist  unser  aller  meynung,  uns  verniegen  ze  lossen  der 

jerlichen  nutzung  und  inkommens,  wie  jedweder  noch  sim  stand  bitz- 
har  gehept  hat  und  ouch  nochmol  noch  gelegenheit  der  joren  sich  zu- 
tragen  wirt. 

283.  ')    Diese    ausgaben    sind  nickt     ständig.     Nur    für    das    Jahr  ijjo    figuriert 
35    noch  ein  posiert:  dem  priester  zu  Benwil  llj  viertzel  in  dinkel. 

284.  ')  Von  IJSS  ob  scheint  diese  ausgäbe  überzugehen  in  den  posten :  dem  vogt 
für  sin  abgang  der  eignen   luten  XL  Ib  [nachweisbar  bis  in  die  vierziger  Jahre  hinein]. 

285.  ')  Dieselben  posten  erscheinen  für  die  ja'ire  ijjoff. 

^)  Im  Jahre  ijjo  und  ff.  werden  viii   soum   ausgesettt  (die  /jjo  in  geld  ver- 
40    rechnet  werden). 

Basler  Reformationsakten,  IV.  „, 


26t5  is2pjißjo.  Nr.  2S6. 

Item  tliewill  aber  iiocii  \eiin6<;  unser  statlutteii  iiiul  slilTtiin}^  die 
jerliche  luitzuii};  uiul  iiiessung-  deren  cliorhern,  so  nit  ir  wonunj^  und 
residentz  hie  hyni  stiftt  halien,  allwe^en  denyeniy^en,  so  dan  ir  wonun^' 
uiul  residentz  hie  hand,  zugehört  und  zugerechnet  worden  ist  (uszge- 
schlossen  die  cottidian),  so  ist  doch  in  dem  val  (domit  wir  nit  ver-  5 
dechtlich  als  eygennutzsiechjoe  bctundcn)  dis  unser,  als  wir  achten, 
hilliche  meynuiig: 

Item  so  sind  jewenden  by  uns  zu  sant  Peter  nit  nier  dan  eyllff 
chorhern,  prebenden  und  pfründen  getzelt  und  gewessen,  aber  vast 
selten  all  und  so  vill  hie  ir  residentz  und  wonung  gehept;  deszluilb  10 
des  merentheils  nur  nun  oder  zechen  gerechnet;  aber  solHchs  unange- 
sehen, lossen  wir  beschechen,  das  hinfur  all  eyllff  prebenden  gerechnet 
werden. 

Und  das  von  denselben  eyllff  prebenden  oder  theylen  allwegen 
ein  theil  und  prebend  neben  sich  und  vordannen  gesteh  und  zu  15 
gmeinem  bruch,  costen  und,  was  von  wegen  sollicher  chorhern  pre- 
benden sich  utTIoufft,  gebrucht  und  bewent  werd,  oder  aber  aller  uff- 
louffender  und  zu  tragender  costen  v^ordannen  zogen  und  gerechnet 
und  dan  uff  zechen  personen  oder  theil  gemachet  und  jedem  chor- 
hern sin  theil  und  anzal  werden  und  beliben.  20 

Item  diewill  wir  die  nutzung  der  abwesenden  chorhern,  ouch 
ander  nutzung  mer,  so  nit  mit  kürtze  in  gschrifft  wol  gesteh  mag  wer- 
den, in  dem  vall  nochlossen  und  manglen,  ouch  eins  ersamen  rats, 
unserer  gnedigen  gunstigen  hern,  meynung,  das  wir  hinfür  glichförmig 
andren  burgern  das  kornumbgelt  zu  geben,  des  wir  doch  sunst  glich  25 
wie  die  thümhern  uff  Burg  vor  langem  gefrygt,  ist  unser  underthenige 
bitt  und  beger  an  unser  gnedige  hern,  ein  ersamen  rat,  uns  die  zechen 
gülden  billich  nochzelossen,  diewill  doch  ein  eintzige  chorhernpfrund 
dieselben  rychlich   ersetzen   mag. 

Item  das  ein  ersamer  rat,  unser  gnedig  hern,  und  ir,  unser  gunstig   3° 
hern  pfteger,    wol  betrachten  und  bedencken  künden   und  mögen,   das 
menger  under  uns   grosser   nutzung  und  zu  buosz,  so  einem  usserhalb 
hiehar  jetz    oder  in  kunfftigem  zuston  möchte,    derselben  stillston  und 
manglen   müsz. 

Item    in    solcher   fug   und  gstalt   unserer  narung  und  jerlichen  in-    35 
komendts  achten  wir,  gegen  den  abwesenden  hern  und  andern,  so  ouch 
gegen    allen  burgern  und  inwonern  diser  statt,  dester  kumlicher,  frid- 
samer  und  guttmundiger  zu  ston  und  wonen  und  vor  vill  manigfaltiger 
nochred  zu  sin. 

Item  wir  achten  und  vermeynen  ouch,  es  werde  in  den  weg  nit  4° 
kleinen  nutz  und    vorstand,    sunders  gutten    und  rychlichen  uberschutz 


Nr.  287.  1529I1S30.  267 

bringen,  wir  wellen  ouch  allzitt  ungespartes  flisz,  mieg  und  arbeit 
dorob  sin,  domit  die  jerliche  nutzung  und  ingonds  für-  und  nit  hinder- 
gang habe. 

Item  so  aber  jetzgemeite  unser  meynung  und  furschlag  euch 
5  hcrn  pflegern  oder  eim  ersamen  ratt,  unsern  gnedigen  hern,  nit  ge- 
meint sin  wolte,  so  ist  unser  underthenig  und  ernstlich  bitt  und  beger, 
uns  lassen  zu  bliben  by  unserm  rechten  harkomen,  jerlichen  nutzungen 
und  niessung,  wie  wir  dan  sollichs  vormoin  vertrost  und  uns  zu  mer- 
moln  fruntlich  erscheint  ist,  mit  erbiettung  allzitt  unser  underthenige 
lo   gehorsame  willige  dienst  gegen  eim  ersamen  ratt,  unsern  gnedigen  hern. 

Orighial  mit  dorsaltiotiz  die   hern  von  s.  Peter  berurent.  St.-A.  Basel, 
SL  Peter  JJJ  3. 


287.  1529130  V) 

Verhör  von  täufern. 

It  Caspar  Schmid  us  dem  Otenwald  sagt:  Das  iren  vil  im  wurtzhus 

truncken,  guter  dingenn  gwesen  und  gsungenn,  und  were  der  priester 
zu  inen  komen  und  das  singen  weren  wollen;  und  were  darnach  der 
schnider  von  Bencken  und  sin  schwager  mit  einandern,  sodann  er, 
Caspar,  und  einer  us  Pfirterampt  ouch  miteinandern  harus  und  für  des 

20  priesters  husz  gangen,  erstmals  vor  desselben  husz  gsungenn,  und  hette 
der  schnider  und  sin  schwager  gsagt:  „Schelm,  gang  harus";  und  als 
er  nit  komen  wolt,  hetten  sy  im,  darzu  er,  Caspar,  ouch  geholffen, 
ein  vennster  zerschlagen;  sunst  wisse  er  vonn  keinem  vorgehaptem  an- 
schlag,  den  sy  deshalb  mit  einanndernn  gemacht  haben. 

25  Hanns  Hersperg  vonn  Loiffelfingen,  der  muller,  ist  by  eim  monat, 

das  er  sich  touffenn  lassenn  hatt,  gstat,  das  er  vormals  ouch  gfanngen 
glegen,  zum  selben  mal  ein  urfecht  gschworn,  habs  aber  us  unwissenn- 
heit  thon,  sunst  syend  sy  ettwan  inn  Mathis  Gysins  husz  zusamen, 
ouch  er  zu  inen  uff  das  veld  komen.     Will  nit  schwerenn. 

30  Melcher    vonn  Wysenn    ist    durch    bruder  Cunraten,    ist   by  eim 

monat  im  holtz,  heisst  Krinental,   toufft  worden.     Will  schwerenn. 

Uli  Madlinger  vonn  Heffelfingen  sagt:  Er  sig  vor  ouch  gfanngen 
glegenn  unnd  zum  selbenn  mal  ein  urfecht  gschwornn,  erkenn  aber, 
das    er    unnrecht    thon    hab,    unnd    ist    sydhar    toufft  wordenn  inn  sim 

35    husz.     Will  nit  schwerenn. 

Originalverhörakte.      St.-A.   Basel,    Criminalia   i  B,   B. 

287.  'J  Difse  datierung  ergibt  sich  aus  den  Urfehden  der  verhörten :  Caspar  Schmid 
und  Melchior  Locher  schwören  am  24.  dezember  fjsg,  Uli  Madlinger  am  8.  Januar  und  Hans 
Hersperger  am  2i.februar  ijjo. 


268  r^2gii<;jo.  Nr.  28S. 

288.  /s^gL^o^). 

Die  aussagen  des  (äufers  pfistcr  Meyer  von   Aarau. 

Phister  Meyer,  vomi  Arow.  «^^fragt:  Deiunach  uniul  im  liievor  statt 
uniul  laniul  verpottciin  uiul  er  sich  über  sollichs  yetzt  wider  harin  tonn, 
wer  im  sollichs  crloupt,  oder  warum!)  er  das  vcrpott  ubersechenn  hab,  5 
sagt:  Es  sy  war,  das  er  vor  eim  jar  inn  dise  statt  komcnn,  sin  gelt  ver- 
zert;  da  hab  mann  im  ein  knecht  ^schickt,  sich  us  der  statt  zethun; 
daruffer  zu  her  Adelberg  Meyer,  burgermeisternn,  ganngenn,  inn  giVagt, 
warumb  er  doch  hinweg  miisste;  geb  im  min  her  burgcrmeister  die 
anntwurt:  Es  wer  minenn  hernn  nit  glegenn,  inn  hie  ze  geduldenn.  10 
Sprech  er,  der  pfister:  .,Nuwolann,  ich  will  hynus,  doch  inn  einer  zyt 
wider  harin  gann."  Daruff  der  burgcrmeister  sagte,  er  solt  nit  mer 
harin  komen,  es  beschehe  dann  mit  willenn  unnd  erloupnis  miner  hern. 
Demnach  hab  er  sich  ein  zit  uswenndig  enthalten,  darnach  wider  harin 
ganngenn,  mit  etlichen  gmeinschafft  gehept;  ye,  min  hern  heten  inn  15 
und  annder  aber  beschickt,  inen  geseyt,  sy  mochten  wo!  hie  inn  der 
statt  blibenn,  doch  kein  gmeinschafft  noch  versamlung  mit  niemanden 
haben.  Daruff  sy  geanntwort,  sy  konnden  das  nit  thün;  also  wurde 
inenn  die  statt  aber  verpottenn,  syenn  demnach  gönn  Therwiler  gangen, 
da  dient  unnd  dem  volck  glesenn,  da  selbs  hin  inen  zwen  knecht  gschickt,  20 
harin  ze  komenn.  Unnd  als  sy  harin  komenn,  hetenn  min  hernn  inen 
angemutet  ze  schwerenn,  das  sy  sich  zehenn  myl  wegs  vonn  der  statt 
thun  wolten,  welchenn  eyd  sy  nit  thun  wollen;  daruff  inenn  sollichs 
by  der  gehorsame  pottenn  wordenn,  nämlich  das  sy  sich  x  myl  vonn 
der  statt  thun  unnd  nyme  harin  komen  sölten.  Nun  sy  er  by  einem  25 
jar  hynweg  gsin,  yetzt  hab  inn  gott  wider  harin  gefurt,  unnd  habs  im 
niemannd  erloupt,  hab  aber  horenn  sagenn,  wie  gut  cristenn  lüt  hie 
syennd,  hab  hie  gewerkt,  niemand  nutzit  leids  thonn;  dann  als  er 
sampstags  verschinenn  hiehar,  syennd  ir  ettlich  inn  Hannsen,  des  wull- 
webers,  hus  ann  den  Steinenn  morndes  sonntags  zusamenn  komenn,  30 
einanndernn  zum  pett  ermanet  unnd  darnach  wider  von  einannder 
ganngenn,  hab  ouch,  diewil  er  zuletst  hie  gsin,  niemannd  toufft,  noch 
gsechenn  touffen,  hoff,  mann  konn  inn  nit  umb  das,  so  er  nit  verschult, 
hynus  wysenn;  dann  das  erdrich  sy  des  vatters,  unnd  wir  mennschenn 
komenn  all  von  eim  erdrich.  35 

Item    er    höre   kein    predig,    lesz    aber   das  wort  gottes ;    dann  es 
stannde  so  luter  unnd  dar,  das  er  gnugsam  ersettigt  sy. 

288.   0   Ein  genaueres    datum    ließ   sich    nicht  feststellen ;    das  vorkommen  Adelberg 
Meyers    als    bürgermeister  ist  die  einzig  feststehende  tatsache ;    Adelberg  Meyer   war    amtie- 
render bürgermeister   ij^jj^ö;  tjaj'sS ;   ij2(p^jo.     Vgl.    im   übrigen    P.   Burckhardt,    Die    4° 
Basler    Täufer,  s.  i6f. 


Nr.  28g.  [1S29I1530.]  269 

Item  er  höre  kein  mesz,  dann  sy  nit  mit  gott;  dann  die  mesz 
sy  ein  uffsatzung  der  mennschcn  unnd  dem  wort  gottes  ungemesz, 
unnd  alle  mennschenpott,  so  das  wort  gottes  anntreffenn  unnd  dar- 
wider  syennd,  syend   nutzt. 

5  Item    er    sagt,    mann    heisz   unnd  neme  yetz  den  disch  gottes,  sy 

nit,  lieisz  nit  der  disch,  sonnder  das  obennmal  Cristi,  unnd  welche  von 
dem  obenbrot  essenn,   wie  es  Cristus  uffgsetzt,  deren  werk  sye  gut. 

Item  er  sagt,  er  hab  noch  bishär  keiner  bildnus  nutzt  getan,  wolt 
aber,  das  sy  dannen   werend,   woU  ouch  niemand  daruff  wysen,  sonnder 

10   wurde  ee  das  mit  siner  hannd  selbs  thun. 

Item  so  einer  zu  im  keme,  den  er  styff  im  glouben  funde  unnd 
des  touffs  begert,  den  wurde  er  touffenn,  aber  alleinig  im  wasser  unnd 
nit  im  geist.  Unnd  der  touff,  wie  man  den  bishär  gehaltenn,  sy  durch 
den    bapst  geendert,    glicher  gstalt,  wie  die  innsatzung  gotts,  unnd  die 

15  apostel  habennd  inn  ouch  nit  also  gehalten.  Unnd  so  ein  kynnd  sturb, 
vor  unnd  ee  es  zu  dem  gloubenn  kern  unnd  nach  dem  glouben  toufft 
wurde,  dieselbenn  kynnd  wolle  er  weder  selig  noch  verdampt  machen, 
sonnder  das  gott,  wie  er  die   urteile,  heimsetzen. 

Er    sagt,    es    neme    inn    wunder,    was   minen    hernn  ann  sim  touff 

20  glegenn,  das  sy  inn  darumb  us  der  statt  wysenn,  was  doch  der  touf 
inen  an  stur,  ungelt,  gewerf,  zinsenn,  zollen  etc.  (das  er  alles  ze  gebenn 
urputtig)  schadenn  bringe.  Das  schwert  sy  der  oberkeit  gebenn,  das 
übel  zc  straffen;  dann  so  die  oberkeit  das  übel  unnd  bösz  nit  straffte, 
wurd  das  schwert  sy  stechen. 

25  Verhörprotokoll.     SL-A.  Basel,    Crindnalia   i  B,   A. 

289.  [1529I1530.] 

Wasz  hienach   volgt,   hat  man   in  der  herschafft  verbotten. 

Sant  Alban:  Den  zehenden  zu  Uttingen  in  Altkilcher  ampt. 

Sant  Lienhart:  Zu  Brunngken  habend  die  zehender  gesagt,  das  inen 
30   allen   verbotten,  zinsz  unnd  zehenden  ze  geben  an  die  ort,  da  man  den 
alten    gotzdienst   abgethon.  —    Zu  Capell   ist  gebotten,   den  zehenden 
nit  harin  zu  fürn  etc. 

Augustiner:     Sind  ire  zinsz  zu   Magstatt  verbotten,  deszglichen  zu 
Blotzhin   und  Uffhin. 
35  Gnadental    und    Carthuser:     Den    zehenden    zu   Zessingen    ist  er- 

koufft   unnd  inen  verbotten. 

Spittall:    Zu  Bartenheim  hat  der  Spittall  ein  theyl  am  zehenden, 
ist  ouch  verbotten. 

Zu  sant  Johans:  Zehenden  zu  Wyler,  Bettendorff  unnd  Knöringen 
40   verbotten,  deszglichen  die  zinsz. 


210  I  :,iSi2g.  is2glj./.  Nr.  2go. 

Item  herrn  ThclaiiuMiicn,  wichbischoffen,  sin  zclieiulen,  {^ullt  uniul 
rennt   zu   Übcr-IIirtzbach. 

Denen  ist  Schätzung  utügelcgt:  Gnadcntal  xxx  pf.  —  Clingental; 
sant  Ciaren. 

Original.   Si.-A.   Basel,    Klöster  insgemein  J)  I.  5 

290.  isiSj2g.   i52gj^. 

Die  ftnanzwirtschajt  des  kl  o  st  er  s  st.  AI  bau. 

So  dem  gotshusz  zu  sant  Alban  durch  die  probst  verthon,  ver- 
setzt, entragen  unnd  entwertt  ist  von  dem  xviii^'^"  jar  bisz  uff  das 
XXIX***  jar:  'o 

/.  Item  so  hatt  probst  Claudius  prachtlich  huszghaltenn,  von  an- 
fang  bis  zum  end  mit  vi  pferden  am  barren,  ein  mulesel  (one  die 
kamer    röszli)    unnd    one    die   rosz,    so   ein  ackermeister  fürt,  gehalten. 

Item  so  ist  probst  Claudius  dem  cardinal  von  Sitten  zugeritten,  erst- 
mols    uff    den    grosen    tag    zu   Zürich;    daselbst    vil  unnützlich  verthon    '5 
unnd  vxrspiltt  etc. 

Darnach  ist  er  abermols  mitt  allen  sinen  pferden  dem  cardinal 
ze  dienst  uff  den  richstag  gan  Spyr  geritten  in  grossem  costen,  unnd 
als  über  das  closter  sant  Albans  costen  gangen. 

Item  darzwüschen  hatt  er,  probst  Claudius,  ob  ii""  krönen  an  einem   20 
hoff  zu  Roll  verbuwenn,  daselbst  hatt  er  wellen  huszhalten  etc.  Dahin  hatt 
er    gfurtt    allerley    huszrath    von    federvvadt,    lynvvadt,    moschen    unnd 
zinnen  gschirr,    berin    hefen    unnd    anders    unnd  domit  das  closter  fast 
beroubett,    unnd    die    pfleger   andern    huszrath    hannd    müszen  kouffen. 

Item  so  ist  probst  Claudius  mit  siner  pracht  gan  Rom  geritten,  da   25 
erlangt,    das    er    prothonotarius    ward.    Darnach    umb    das   bistumb  zu 
Byefen    in    des    gotshusz    zu    sant  Albans   costen  gesteht,    darzü   nach 
andern  prelaturen  stetigs  geritten  unnd  selten  anheimsch  pliben. 

Unnd  hat  probst  Claudius  in  den  obgemelten  ritten  erstmols  den 
dinckhoff  zu  Appennwiler  versetzt  Wigrame,  dem  stettmeister  zuColmar,  3° 
für  i'^LXxx  gülden,  unnd  ist  nit  ze  losen  bisz  zu  ennd  sins  lebenns. 
Darzu  müsz  im  das  closter  sollich  houptgüt  verzinsen  unnd  der  nutzun- 
gen  des  dinckhoffes  stilston,  die  jerlich  xx  stück  thund.  Unnd  wan 
sichs  begibt,  das  genanter  Wygram  stirbt,  wil  dan  das  closter  sinen 
dinckhoff  widerumb  haben,  so  musz  man  sinen  erben  das  obgnant  35 
houpgütt  sammethaft  widerlegen. 

Item  so  hatt  probst  Claudius  des  closters  zinns  zu  Gelterchingen 
versetzt  umb  i'^lxxx  gülden;  tund  jerlichs  xx  viernzel  dinckel  unnd 
habern  etc. 


i5i8\2g.  1S29I34.  271 

Item  so  hatt  probst  Claudius  uffgenomen  erstmols  uff  doctor  Lux 
Conrad  zii  Costentz,  so  das  closter  uff  diesen  tag  verzinsen  musz,  tutt 
ii<^xx  gülden. 

Item   aber  hatt  er  uffgenomen  uff  dem  Gluger,  so  das  closter  ver- 
5      Zinsen  musz,  iii«'  guldenn. 

Item  mer  hatt  er  uffgnomen  uff  Hpgding  uff  Eisbett  Jungin,  so 
das  closter  nach   verzinnst,  tiJt  lxxx  Ib. 

Item  aber  nam  er  uff  vom  alten  Claus  Scherer,  so  im  das  closter 
ze  lipgding  verzinst  hat,   i^  gülden. 

lo  Item  aber  hatt  er  uffgnomen    uff  der  alten  saltzschriberin  zu  lip- 

gding etc.  i<'xx  Ib. 

Item  vviter  hatt  probst  Claudius  uffgenomen,  so  das  closter  uff 
disen  tag  verzinset  der  stifft  zu  s.  Peter,   1^  Ib. 

Item    aber    von    den    pflegern    zu    s.    Ulrich    uffgnomen,    so   das 
15    closter  verzinnst,  xx  gülden. 

Item  mer  hatt  probst  Claudius  uffgenomen  uff  Hansenn  Tschudi, 
so  das  closter  uff  disen   tag  verzinset,  i^  gülden. 

Item     so     hat    probst    Claudius    verkoufft    vom    closter:    nämlich 
in  hüser,    i  schiiren,    etlich  rebgarten,  unnd  uff  etlichen  den  zehenden 
20   verkoufft  etc. 

Item  so  hannd  im  mine  herren  abkoufft  die  grechtikeitt  des  ge- 
scheids,  so   das  closter  hatt  unnd  anders  mer  umb   lxxx  gülden. 

Item  so  hatt  probst  Claudius  Jacoben  Meyer  zum  Hasen  ze  kouffen 
geben  ein  grosse  zai  acker  uff  Brüderholtz,  darzu  zinns  in  win,  körn 
25    unnd  geltt;  tutt  ouch  ein  hübsche  summa,  umb  .  .  . 

Item  so  hatt  probst  Claudius  verthon  in  houptgütt,  so  under  im 
abglöszt  ist,  die  jar  lang,  so  er  probst  war,  uff  hüsern,  ackern,  matten, 
reben  und  gutteren  von  burgern,  so  nit  von  nötten  ist  ze  nemen,  unnd 
man  aber  wol  zeigen  kan,  betrifft  sich   inn  houptgütt  ob  in'"  Ib. 

30  Item  solliche  summa  houptguts  hatt  probst  Claudius  verritten,  ver- 

spiit  unnd  verthdon  in  des  cardinals  dienst  von  Sitten;  dan  er  zu  Spir 
in  des  closters  namen  kein  gescheft  gehept  hat.  Bracht  mitt  im  herufif 
ein  frawlin,  soltt  edel  sin,  als  man  wol  weist,  gab  er  harnach  dem 
schafner  zur  ee. 

35  Item  witer  hatt  probst  Claudius  schulden  gmacht,  so  pfleger  unnd 

schafner  bezalt  hannd,  als  harnach  stadt,  unnd  sind  noch  nitt  all  bzaltt. 

Summa  summarum,  so  probst  Claudius  uffgenomen,  erlöst  unnd 
für  abglöst  gülten  in  houptgut  empfangen  unnd  verthon  hatt,  domit 
er  dem  closter  gar  kein  nutz  geschaffet  hatt:  tiitt  ob  viii*"  Ib. 


272  'Si8j29.  i5^9i§4 

IL  So  probst  GeisbcPi^er  entfiirt  liatt'): 

Iteni  liarnach  haniul  mine  herren,  die  rliot,  Richardt  Geissenbcrper 
zu    einem    probst  zu  sant  Alban  angenomcn   uiiiul  in}rsctzt,  demselben 
ouch  so  vil   vertrüwctt,  als  wer  er  ein  helg  gsin.   Was  derselbig  bzaltt 
hatt,  das  halt  er  uffgnomen,  unnd  als  im  die  sach  nitt  gfiel   desz  evan-      5 
o-eliums    halben,    liesz    er    ablosen,    das  sonst   nit  ablosig  war;    bhieltt 

das  geht. 

Darnach  in  dem  xv^'xxix*«'"  jar  hatt  der  probst  ein  hübschen 
Weiler  mit  win,  deszgiichen  den  casten  mit  körn,  das  verkouft  er  in 
kurtzem,  nam  dasselb  geltt  zu  dem  abglßsten  houptgutt,  betraft"  sich  ,0 
ob  vic  Ib,  furts  mitt  im  hinweg  gan  Enszhein;  darzü  etlich  gijltbrieff: 
item  ein  credentz,  warend  xii  sylbery  becher,  kosten  i'^  gülden;  item 
II  silbery  schalen,  warend  mer  dan  xl  Ib  wertt;  soden  11  kelch, 
silberi  vergültt,  unnd  i  silbery  monstrantz,  die  ouch  vil  wertt  warend; 
sollich  hatt  der  probst  Richardt  Geiszberger  dem  closter  entfurtt  unnd  ,5 
sar    beroubett;   nit   destminder    warend    die   schuldvorderer    nit  bzaltt. 

Summa,  so  probst  Richart  entfürt  hat:  ob  viii«  Ib. 

///.  Was  pfleger  unnd  schafner  bzaltt  hand  etc.,  so  die  probst  in 
schulden  gemacht  hannd : 

Item    die    schuldvorderer  warend    desz    ersten    die   procuratores,   20 
mit  namen  Gregorius  Schwegler,  Haller,  Spirer,  Heintzmann,  Hofi"ischer, 
Saltzman,  darnach  doctor  Lux  Clett,  Dilman  unnd  ander.    Dise  hannd 
pfleger   unnd    schaff"ner  irer  ansprach  zu  friden  gesteht  von  jar  ze  jar, 
wie  harnach  volgt. 

Item    die    andren  schuldvorderer  warend  metzger,    kremer  unnd    25 
hanndtwerchslütt,  die  sinnd  ouch  harnach  von  jar  ze  jar  durch  pfleger 
unnd  schaff"ner  zefriden  gesteht. 

Item  die  büw,  so  probst  Claudius  zu  sant  Alban  gemacht,  vil  un- 
nütz büw,  hannd  ouch  nachmols  pfleger  unnd  schafner  müssen  bzalenn. 

Item    im  xxix*«"  jar   hannd   pfleger  unnd  schafner  bzaltt  in  alten   30 
schulden,  thut  ii^'iii  Ib  viii  ß  v  d. 

Item  im  xxxt«°  jar  hannd  pfleger  unnd  schafner  bzaltt:  item  alte 
schulden,  so  die  probst  gemacht  hannd,   tütt  lv  Ib  x  ß  vii  d. 

Item    im    xxxi*«"  jar    hannd    pfleger    unnd  schafner  bzaltt,   so  die 
probst  schuldig  waren,  tut  i'^xlvii  Ib  xvii  ß.  35 

Item  im  xxxii*«"  jar  hannd  schafner  unnd  pfleger  bzaltt  die  schul- 
den, so  die  probst  gemacht  hand,  tut  i^xc  Ib  vii  ß  11   d. 

Item    im    xxxiiit«"   jar   hand    pfleger  unnd  schafner  bzalt  in  alten 
schulden,  so  die  probst  gemacht  hannd,  thüt  i«xviii  Ib  11  ß  im  d. 

290.   ')   Vgl.   B.  R.  A.,  bd.   III,  nr.  J84.  4° 


Nr.  2QO.  ijiSl2g.  i^2pjj4.  273 

Iteni  im  xxxnite«  usz  bevelch  miner  Herren  der  rheten  h.  Steffan, 
den  jetzigen   probst,  ingesetzt  unnd  mit  im  costen  ghept,    tutt  ob  i'^  Ib. 

Item    im    xxxiiii*«"    hannd    pfleger    unnd    schafner   bzalt,    so  ouch 
die  probst  gemacht  hannd,  tut  icxiii  Ib  i   ß  x  d. 
5  Item  den  metzgern  zwüschen  gnanten  jaren   \}'^  Ib. 

Item  so  hannd  pfleger  unnd  schafner  minen  herren  den  rheten 
geben,  so  dem  closter  kriegsgeltt  ufifgleitt  ward,  tütt  im'^  Ib. 

Summa,  so  pfleger  unnd  schafner  bzalt  hand,  ins  klosters  namen, 
so  die  probst  schuldig  sinnd,  tütt  i'"nii<'Lxxviii   Ib  vii  ß  iin  d. 
lo  Summa  summarum  alles  des,  so  beid  probst  dem  closter  unnütz- 

lich verthon  unnd  entfurt  hand,   sampt  dem,   so  pfleger  unnd  schafner 
von  irentwegen  bezalt  hand,  tut  zesamenn  x'"ii<^lxxviii  Ib  vii  ß  unnd  mer. 

IV.  Item  so  habennd  pfleger  unnd  schafner  ufif  das  closter  uffge- 
«5   nomen,    domit  sy  die    erstgenanten    schulden    unnd    zuviel  abgerichtet 
hannd,   nämlich: 

Uff  der  Gärtner  zunfft  ii*^  gülden  houptgüts,  uff  Andres  Trolin 
i<=  Ib  houptgüts,  von  der  Schmiden  zunfft  i*^  gülden  houptgüts,  uff  Hanns 
Rudolfen  Herman  ii<^  Ib. 

Item  so  württ  dem  closter  von  den  zehenden  zu  Houwingen  nütt  mer. 

2o  Item    so    niüsz    das    closter     vom    zehenden    zu    Utingen    einem 

pfaffen  daselbst  xxi  viernzel  korns  unnd  habren  mer  geben  dan  etwan. 

Item    die    uszlendigen    probstyen    haben   dem  closter  zu  s.  Alban 
jerlich  ob  i*^  gülden  gstürtt  unnd  mer,   dovon  dem   closter  jetzmol  nitt 
I  rappen  ingadt,  sonder  groser  costen,  domit  man  sy  behalte. 
2-  Item    so  hannd  mine  herren,  die  rhett,  dem  closter  uffgleitt,    das 

es  jerlich  haben  müsz,  item  her  Michel  zu  sant  Alban  ein  jar  lang 
Lxv  Ib  d,  X  viernzel  korns  unnd  x  soum  wins  one  behusung  etc. 

Item  her  Jacob  Truckenbrott  ein  jar  xxxii  11)  d,  xv  viernzel  körn 
unnd  XII  soum  wins. 
30  Item  der  Hohen  schul  jerlich  xl  Ib. 

Item   dem  Almüsen  jerlich  xv  viernzel  korns  unnd  x  seck  rocken. 

Item  den  banwarten  11  viernzel  körn,   11  seck  rocken. 

Item  uff  den  marstal  xiiii  viernzel  habren. 

Item  tottengrebern  unnd  dem   wucherend  jerlich  v  Ib. 

35  Usz    disen    bezelten    articklenn    mag    ein   jeder   verstendiger  wol 

verston  unnd  ermessen,  wie  das  closter  also  in  kurtzen  jaren  umb 
grosz  gütt  komen  ist,  unnd  so  es  witer  beschwert  wurdte,  mags  es 
nit  ertragen. 

Ortgi7ial.     St.-A.  Basel,   St.  Alban  EE  S- 

Basler  Reformationsakten,  IV.  35 


L'74 


15291532.  Nr.  291. 


291.  '  529 1' 532- 

Handhing  zwischen  Stcffan,  propst   zu  s.  Alban  und  lUissisheint, 
und  Bastian  Line/:  von   Colmar. 

Nachdem    als  Claudius  de  Aliiigio,   probst  zu   [sant  Albauj  '),   mitt 
tod  abgangen,  welcher  mitt  sinem  pracht  [das  closter] ')  zii  sant  Alban     5 

in  grose  schuld  bracht  hatt  etc.,  — Geisberger,  ein  alter  conventual, 

derselben  zytt  probst Tierenbach  gwesen,  mit  einer  furderung 

schrim,  so  im  bischoff  Christoff  zu  Basel  seliger  gedcchtnisz,  an  einen  rath 
mitgetheylt,   für  ein   cersamen   rhatt  der  loblichen  (stattj^)  Basel  kertt 

unnd  umb  solche  probsty  gebetten,  im ze  lihen,  so  welle  er  mitt    10 

siner  barschaft  unnd [husz]\\:iX\w\\^  ')  gemeltt  closter  zu  s.  Alban 

aller  schulden  erledigen,  die  versetzten  zinns  unnd  zehenden  widerumb 
lösen,  unnd  mit  sovil  erbiettung,  das  ein  ersamcr  rhatt  im  siner  worten 
vertrüwt  unnd  glouben  geben,  haben  uff  soUichs,   und  besonders  wol- 
genanten    herrn  bischoff  zu  gefallen,   genantem  Richardten  Geisberger    15 
solche  probst}'  gont  unnd  glihen  worden,  mitt  solcher  geding,   das  er 
solche    probsty    unnd    gotshusz    zu    s.  Alban    nitt  wyter  versetze  nach 
beschwere,  sonder  alles,  so  solcher  probsty  zugehörig,  flissig  unnd  er- 
heb   erhalte   unnd  nach  allem  sinem  vermögen  ufne  etc.,  darzü  solche 
probstye    niemanden    resigniere   nach  uffgebe,   sonder,  wan  er  die  nit   20 
me   besitzen,    die    einem   rath  und  sunst  niemanden  widerum  zustellen 
solle.     Sollichs    hatt    er  sich  gegen  eim  rhatt  der  statt  Basel  ze  thund 
versprochen   unnd  sollichs,  ouch  vil  mer  dan  obstadt  begeben,  trülich 
ze  halten,    daruff  ein  uffgehepten  eid  geschworen,  alls  billich  unnd  all 
andere    vordrigen    pröbste    ouch    gethon    habend  etc.     Uff  sollichs  in-   25 
zogen    unnd    solche    probsty  bisz   in   das  vierd  jar  besessen,    hatt  sich 
begeben,    das    ein    statt   Brysach   an   probst  Richarten  geschriben,  das 
er    die    probsty    zu    Bussesheinn    besetzen    oder   selber   darziehe  nach 
sinem    gevallen,    welche    probsty    one   satz  war   unnd    der  probsty  zu 
sant  Alban  incorporiert    unnd  zughorig  ist.     Also  hatt  probst  Richardt   30 
solche  geschrifft  von  Brisach  ze  einer  ursach  gnomen  unnd  zu  Sant  Alban 
uffgerumpt    unnd    hatt  mit  im  gan  Busseshein  gefurtt,  unwissendt  eins 
ersamen   rats,    ouch    der   pflegerherren    gnants   closters  zu  sant  Alban, 
des   im    doch    niemands  vertrüwt  hett,   als  harnach  stadt,  unangesehen 
siner  gethoner  eids  pfligt,  nämlich:  xii  sylber  becher,  11  silber  schalen,   35 
costen    ob    \]^   gülden,    darzu  iiii^  gülden    geltt  houptguts,   so  abgelöst 
gültten  waren;  soden  hatt  er  win  unnd  körn  heimlichen  verkoufft  unnd 
ob    iii^  gülden  erlosts  gelts  mit  im  hingefürtt,  zudem  ein  silberin  ver- 
gülten    kelch    unnd    des    convents    sigell    unnd  anders  mer,    so  nit  von 
notten  als  ze  melden.  <o 

291.   *)   So  zu  ergänzen;  die  vorläge  ist  hier  und  später  ze)  stört. 


Nr.  2g f.  I52gji5j2.  275 

Als  nun  die  pflegerherren  zu  sant  Alban  solches  untrüwlichen 
von  probst  Richarten  vernomen  hatten,  zeigten  sy  soUichs  der  oberkeitt 
an.  Also  lies  ein  ersamer  rhatt  der  statt  Basel  an  probst  Richarten 
von  Busseshein  schriben,  das  er  siner  gethoner  eidspflicht  ingedenck 
S  were  unnd  dem  closter  zu  sant  Alban  nützitt  entfrümbte  etc.  Daruff' 
embott  probst  Richardt  mit  antwurtt,  er  hette  nach  nützitt  entwertt 
unnd  were  ouch  nitt  des  willens,  sonder,  was  er  zugesagt,  des  weit  er 
wol  ingedenck  sin  unnd  halten  etc.,  unnd  so  er  zu  Busseshein  wer,  so 
wer  es  eben  glich,  als  ob  er  zu  sant  Alban  huszhieltt  etc.    Desz  liesz 

lo  sich  ein  ersamer  ratt  sampt  den  pflegern  obgnants  closters  vernugen, 
diewil  er  dan  soUichs  sins  were  etc.  Aber  kurtzlich  nach  dem  über- 
sach  probst  Richartt  sin  gethon  eidspflicht  gentzlich,  dan  er  ^)  den  von 
Haracurtt  zu  Buszisheinn  in  die  propsty  komen  lassen  und  zog  er  gan 
Enszheim  unnd  pleib  da,  bis  er  gestarb.  In  dem  kartt  der  von  Haracort  für 

'5  einen  eersamen  rath  der  loblichen  statt  Basel,  begertt  solche  probsty  zu  sant 
Alban  ze  empfahen.  Als  nun  ein  ersamer  rhatt  desz  von  Haracortts  wesen 
unnd  der  untrüwen  prattick,  so  er  unnd  der  probst  Geissenberg  gnant  Ri- 
chart  mitt  einandren  practiciertt  hatten,  schlugend  sy  im  siner  bytt  ab, 
sagten  im   mit  bescheidnen  worten,  das  er  gedechte  unnd  solches  sines 

2o  fürnemens  unnd  der  probstyen  zu  sant  Alban,  Buseshein  unnd  anderer 
iren  züghörungen  mussig  stan  weltt;  tette  er  das,  wer  gutt;  tette  er 
aber  das  nitt,  so  sollt  er  warten  sin,  was  im  darusz  entston  würde. 
Über  das  alles  hatt  sich  der  von  Haracortt  zu  Bussesheim  sins  eignen 
gwalts    der    probsty    zu    Bussesheim    prachtlich    underzogen,    für   einen 

25  probst  uszgeben  unnd  also  falschlich  ein  brieff  uffgericht  über  hundertt 
cronen  houptguts,  so  er  von  Bastian  Lincken  zu  Colmar  uffgenomen, 
im  den  zehenden  zu  Cünhein,  so  der  probsty  zu  Busseshein  zugehörig, 
ingesetzt  unnd  solchen  houptbrieff  mitt  dem  entragnen  unnd  erstolen 
des    convents    zu    sant  Alban    sigel    falschlich    versigeltt;    dan  der  von 

30  Haracortt  nie  kein  conventualis  nach  probst  zu  sant  Alban  nie  gsin 
ist;  deszglich  ouch  nie  kein  probst  zu  Büsseshein  gsin  von  bepstlicher 
heilikeitt  und  apt  zu  Cluniax,  als  wenig  als  von  einem  ersamen  rhat 
der  stat  Basel  dahin  verordnet  noch  bestetigt. 

In  solcher  mutwilliger  handlung  des  von  Haracortt  — herStef- 

35  fan  Marchisy,  jetziger  probst  zu  s.  Alban  und  — mitt  fürgeschriften 

unnd  herzogen  von  Saffoy,  desglichen  des  apts  zu  Erlach,  [ouch]  ') 

anderer  herren  etc.,  für  ein  ersamen  rhatt  einer  1.  statt  Basel  kertt,  sich 
demütiklich  erzeigt  unnd  umb  die  probstien  zu  sant  Alban  unnd  Busses- 
hein   gebetten,    im   ze  lihen.     Also  angesehen  der  fürgeschriften,  ouch 

40  291.    '-)  folgt  durchstrichen  resigniertt    unnd    übergab  sollich  probstien  eim  münchen 

\on   Haracurlt   und   zog  .  .  . 


270  i529i'5S2-  ^^-  ^9^' 

sin  orhiettcn.  ist  er  zu  einem  probst  zu  s.  Alhan  uniul  Busscshein  etc. 
ansenomen  untuK  wie  sich  zimpt,  mit  eidspllichtcn  in^^esctzt  worden. 
Er^'hat  ouch  zu  uherflusz  disc  propsticn  by  bapstlicher  heyli^^keyt  im- 
petricrt.  \\\  solchem  ist  der  von  Haracortt  zu  Husscshcin  uffbrochcn 
unnd  schantlich  hinzogen,  vil  burgcr  zu  Hrysach  umb  das  ir  beschissen  5 
und  betrogen,  hatt  ouch  in  sinem  hinziehen  unredlich  abtragen  unnd 
enttürtt  kelch,  monstrantzen,  so  silber  vergüUt  waren,  die  11  sylbcr- 
schalen  unnd  xii  silberbecher,  so  probst  Richardt  Geissenberg,  kurtz- 
lich  vor  diser  handlung  mit  tod  abgangen,  dem  closter  zu  sant  Alban 
enttürtt  hatt,  wie  obstadt.  '° 

Als   nun  gnanter  probst  Steffan  Marchysi  jar  unnd  tag  zu  Busses- 
hein ruwig  gesessen,  ist  Bastian   Linck  von  Colmar  an  in  komen  unnd 
den   zins   lutt  siner   verschribung  angevordertt.     Darufif  probst  Steffan 
geantwurtt,  er  sye  im  nützitt  schuldig  unnd  gestand  im  nützet.   Daruft 
ist  Bastian  Linck  gan  Rottwyl  kertt  unnd  gnanten  probst  Steffan  cittiertt.    15 
Also  hatt  probst  Steffan  sich  durch  sinen  procurator  zu  Rotwyl   abge- 
vordertt    unnd    sich  für  sin   ordenlichen  richtcr,    die\v\l  er  ein  ordens- 
man  ist,   begeben.     Also  hatt   in  der  richter  zu  Rottwyl  gan  Alttkilch 
für    des   bischoffs    von    Basel  official  gewysen;    denselben  hatt  Bastian 
Linck   angerüfft,    unnd    ist   also    uff  probst  Steffan   procediert  worden,   20 
bisz  die  leisten  banbrieft"  gangen  sind.  Wiewol  probst  Steffan  sollcher 
Processen  halben  ein  teils  wüssen  ghept,  hatt  er  doch  nitt  verstanden, 
was  der  inhaltt  der  remission,  zii  Rottwyl  erlangt,  vermog,  das  er  vor 
dem   official    des  bischofflichen  hoffs  zu  Basel  in  recht  stan  soll,  ange- 
sechen    das   er    des  orden  von  Cluniax  unnd,  ein  exempte  person,  on   25 
alles  mittel  allein  dem  stul  zu  Rom  underwürfig  sye;  hatt  ouch  wellen 
erwarten,   wan   er  von  Bastian  Lincken  von  Colmar   für  sinen  rechten 
ordenlichen   richter   cittiertt   werde,    welcher    des    ordens  generalis  ist. 
Also   hatt   Bastian  Linck   die   uszgegangnen  processen  zu  Altkilch  mit 
einer    urkunth    vom    official   zu   Alttkilch   gnomen    unnd   ist   widerumb   3° 
gan   Rottwyl    für    das   keyserlich    hoffgricht    kertt,    also   die  processen 
unnd  usbrachte  urkunth  ingelegt.  Also  ward  ein  comination  von  keyser- 
lichem    hoffgericht   probst  Steffan    zugeschickt,    das  er  sich  uff  ein  er- 
nempte    zytt  usz  bann  lesen  unnd  mit  Bastian  Lincken  siner  ansprach 
halben  bekomen,  also,  wo  er  das  nitt  tetti  unnd  Bastian  Linck  wytter  35 
anrufftee,   würde    er    in  ach  komen  etc.     Also  hatt  sich  probst  Steffan 
usz  ban  geloszt  unnd  gegen  Bastian  Lincken  rechts  begertt,  daruff  die 
rechtshandlung  cassiertt;  unnd  ist  aber  in  dem  hoffgericht  erkanth  mit 
urtel,    das  probst  Steffan,  so  er   sinen  geistlichen   Stadt  schetze,  einen 
weltlichen    anwaltt    unnd    gwaltthaber    zu    Rotwyl   setzen,    der  Bastian   40 
Lincken    fürderlich  red  unnd  antwurt  ins  recht  gebe.     Wiewol  probst 


Nr.  2Qf.  152^11532.  277 

Steffan  in  willen  gsin,  solche  urtel  ze  appellieren,  so  ist  im  doch  die 
urtel  ze  spadt  zu  handen  komen,  also  das  er  nitt  mer  der  verlofnen 
zytt  halben  hatt  mögen  appelieren.  Es  hatt  sich  ouch  probst  Steffan 
für  unnd  für  abgev^ordertt  für  sinen  ordenlichen  richter,  aber  im  mit 
5  recht  nitt  mögen  volgen,  sonder  uff  Baschon  Lincken  beger  sins  falsch 
uffgerichten  contracts  inhalt  anleittung  erlangt;  also  ist  probst  Steffan 
für  den  hoffrichter  gan  Rottvvyl  kertt  unnd  begertt,  das  die  anleitung 
cassiertt  vverd,  so  well  er  mitt  eigner  person  ein  rechtlichen  stand  thim 
unnd  sin  orden  darin  nit  achten,  also  recht  wartten,  geben  unnd  nemen. 
,0  Also  ist  im  ein  tagsatzung  ernempt  uff  Nicolai  nechst  körnend,  so  sol 
er  in  recht  gefasset  sin. 

Zwüschen  solcher  handlung  hatt  sich  der  von  Har/^rt-^'^r//')  gehaltten, 

das  nit  sicher  in  dem  orden  gsin  ist,  hatt in  Franckrich  thon 

unnd    von    disem    orden —    unnd    durch    dispensation    zewegen 

15  bracht,  das  er  in  —  —  —  Bernhardts  orden  angenomen  worden  ist; 
ist  also  kein  aptt  worden  in  Franckrich,  also  spricht  man. 

Diewyl  dem  also  ist,  wie  obstadt,  unnd  der  münch  von  Haracortt 
kein  probst  gewesen  ist  unnd  mitt  solchem  betrug  umbgangen  ist  unnd 
falschem   listh  brucht   hatt,    verhoffett   gnanter  probst  Steffan,  Baschon 

20  Linck  soll  dahin  mitt  recht  gewysen  werden,  das  er  den  von  Hara- 
cortt, dem  er  das  geltt  gelühen,  suche,  umb  solche  sin  ansprach  unnd 
den  probst  Steffan  domitt  unbekumertt  lasse:  mitt  abtrag  erlittenen 
costens  unnd  Schadens;  dan  der  von  Haracortt  nach  in  lyb  unnd  leben 
ist  unnd  wol  ze  finden  etc. 

25  Zum    andern,    so    hatt   kein    probst,    so    ouch  ein  rechter  angno- 

mener    probst    ist,    gwalt    nach    fug,    einiche    gülten    uffzenemen,    one 
siner    lehenherren   wüssen    unnd  willen,    daruff  vil  ze  reden  ist. 

Zum  dritten  wysend  alle  privilegia,  keyserlich  unnd  bäpstlich,  wan  in 
solchem  fal  begibt,  das  ein  probst  abgadt,  was  er  dan  für  schulden  hinder 

30  im  laszt,  ist  kein  nachkomender  probst  schuldig  ze  bezalen,  es  sy  das 
sach,  das  solche  schuld  schinbarlich  unnd  mit  güttem  wüssen  an  das 
gotshusz  komen   unnd  angeleitt  worden  sye. 

Diewyl  nun  der  von  Haracortt  kein  probst  gwesen  ist,  unnd 
ouch  kein  probst  gwaltt  hatt,  gültt  uffzenemen  one  siner  obern  wüssen 

35  unnd  willen,  darzü  ouch  solch  houptgiitt  mit  anderm,  mit  grosem  nach- 
teil  einer  burgerschaft  zu  Brysach,  mitt  kelch,  monstrantzen,  silber 
geschyr,  wie  obstadt,  unredlich  entfurdt  hatt,  wie  könte  dan  jetzi- 
ger probst  Steffan  solches  bezalen,  das  doch  kein  recht  nimer  uff 
im  hett? 

40  Original.     St.-A.  Basel,   St.  Alba7i  EE  j. 


27S  I  s;2^J530.  A>.  2^2. 

292.  [iS29li53o]^), 

liandfl  iifs  Pr.   Alexander  Sytz. 

a)  Klage  von  Hans  Jacob  Wild  gegen  Dr.  Alexander  Sytz. 
Hanns  Jacob  Wild,  Substitut,  clagt  zu  hcrn  doctor  Alexander  Sitz. 

dem   lipartzet,    gegen   dem   friden,    unih   das  dcrselbig  herr  doctor   inn,      5 
Hanns  Jacolicnn.   vcrp;anoner  tagen  1)\'  .  .  .  burgcrmcister  unnd  rat  der 
statt    Basel   als    der  obcrkcit   verclagt,    dargcbenn  unnd  uffgan  lasscnn, 
das  er,  Hans  Jacob,  inn,    her  doctor  Alexandern,  zu  mernialen  ein  Lu- 
terischen  schelnien  gescliuldigt  unnd  damit  inn,  Hans  Jacoben,  solicher 
gstalt  (doch  neben   der  warheit)  verunglimpfft,    das  im  das,    so  er  sich    10 
des    nit   mit  recht  entschluge,    nit  zu  deinem   nachteil   by  der  oberkeit 
dienen  unnd  reichcnn   wurde.     Unnd   dyewil  dann  gemelter  her  doctor 
Alexander,    das  er  obgemelter  gstalt  gehandelt,    nit    absin    kan,    welle 
er   dann,    das    inn   Hanns  Jacob    ein    Luterschenn    schelmen    gschuldigt, 
das  zu  recht  gnüg  sye,  furbringenn,  musz  er,  Hanns  Jacob,  gedulden;    15 
doch  was  im  dannenthin   witer  inn  recht  not  sy,  vorbehaltenn  habenn. 
So    aber    doctor  Alexander    nützit   furbringenn  weit  oder  mocht,    hofft 
Hans  Jacob,    das  er  dise  sach  verbesserenn  unnd  im  nach  gepurender 
noturfft  wA'derredenn  solle,  wie  ouch  her  doctor  Alexander,  das  er  inn, 
Hans  Jacobenn,  solicher  gstalt  by  der  oberkeit  verschreit  gelouben,  wol    20 
unnd  gut;    wo  nit,   begert  Hans  Jakob  im  sin  kuntschafft  zc  erkennen 
unnd  zeverhoren. 

Protokoll.   Sl.-A.   Basel,    Gcrichtsarchiv   O  ^  a,   bl.  j6. 

b)  Gegenklage  vo7i  Dr.  Alexander  Sytz.  25 
Der  hochgelert  her  Alexander  Sytz,   der  artznie  doctor,  clagt  zu 

Hanns  Jacobenn  Wild,  mins  hern  des  stattschribers  substitutenn,  gegen 
dem  fridenn:  Wiewol  er  sin  lebenn  lang  demselbenn  Hans  Jacobenn 
noch  den  synen  laster  noch  leids  nie  gethan,  inn  ouch  nie  dann  jetz 
inn  nachgeschribnem  handel  erkannt,  so  hab  inn  doch  derselb  Hanns  30 
Jacob  on  alle  ursach  unverschult  und  onverdient  vor  biderbenn  lutenn 
und  ouch  vor  minen  gnedigen  hern  der  rhäten  siner  eren  hoch  ge- 
schuldigt, geschmecht  und  gsagt,  das  er,  her  doctor  Alexander  von 
Baden,  deszglichenn  usz  dem  land  zu  Wurtenberg  gescheidenn  sye 
wie  ein  schelm  und  wie  ein  truwloser  unnd  erloserr  mann,  und  soliche  35 
schand-  und  schmachwort  vermessennlich  und  furtrechtigklich  vor  minen 
gnädigenn  hern  den  rhäten  zum  dritten  mal  und  zu  drygen  tagenn, 
deren  sy  beyd  für  sy  betagt  gewesenn,  sind  geret  und  daruff  ver- 
harret. Dyewil  im  nun  soliche  schand-   und  schmachwort,  im  von  Hans 

292.   *)    Dieses    ungefähre    datwn  ergibt  sich   aus  B.  R.  A.  hii.    IV,  nr.   2^  und  der    40 
Urfehde  des  Alex.   Sytz  d.  d.   ijjo  märz  28. 


Nr.  2^2.  152911530.  279 

Jacobenn  zugelegt,  nit  zu  deinem  nachteil  siner  eren  langenn  unnd 
dienen,  so  wil  er,  her  doctor  Alexander  Sytz,  zu  recht  verhoffenn,  das 
im  Hans  Jakob  solichs  unbillich  gethan  hab,  das  nach  grosse  der  schuld 
verbesseren  und  im  nach  siner  eren  noturfft  wyderreden  solle,  mit 
5  beger:  Wo  Hanns  Jacob  Wild  diser  clag  abred  sin,  das  man  im  dann 
sin  kuntschafft  harumb  zu  verhorenn  erkennen  wolle. 
Protokoll,   ebe?ida,  hl.  80  v. 

c)   Beanttvortiaig  der  gegenklage. 

10  Es    antvvurt    Hans   Jacob   Wild,    Substitut,    uff    die    clag,     so    von 

doctor  Alexander  Sytz  von  Marpach  gegen  dem  friden  zu  im  be- 
schechenn,  erstlich:  Das  er  nit  gstande,  das  er  doctor  Alexandern  der- 
massen,  wie  der  büchstab  anzeigt,  weder  by  der  oberkeit  noch  ouch 
sunst    geschuldigt,    aber    darby  nit    on,    es    hab  sich  vergangner  tagen 

15  zutragenn,  das  sy  vor  der  oberkeit  uff  des  doctors  anruffen  erschinen, 
do  hab  er,  Hans  Jacob,  im,  doctor  Alexandern,  anzeigt,  wie  er  sich 
in  dem  Wurtenbergischen  land  dermassen  gehalten,  das  er  kein  er- 
lichen  abscheid  deszhalp  nit  bringen  möge;  sodann  zu  Baden  im  Er- 
gow  habe  er  einem  ersamen  rat  daselbs  ein  eyd  gschworenn  und  dem 

20  nit  gelept;  deszglichen  so  hab  sich  hie  begebenn,  das  er,  doctor  Ale- 
xander, by  guten  hern  und  gsellen,  als  man  unsers  hern  Jhesu  Christi 
zu  red  wordenn,  offenthlich  geret,  man  sage  vil  von  Christo,  wie  er 
sie  vom  heiigen  geist  empfangen,  man  wüsse  es  nit,  er  sye  wol  als 
bald  vom   engel  Gabriel  gemacht  wordenn,  als  vom  heiigen  geist  emp- 

25  fangen,  dann  er  wol  als  lang  by  der  muter  gotz  gsin  sye.  Da  er, 
Hans  Jacob,  nit  ab  sonder  gestendig,  das  er  inn,  doctorn  Alexandern, 
usz  oberzelten  Ursachen  ein  schelmen  gescholten,  welle  ouch  doctor 
Alexander,  das  er  sich  in  dem  Wurtennbergischen  land  und  namblich 
gegen  sinem  eignen  lantzfursten  und  hern  hertzog  Ulrichen  von  Wur- 

30  tenberg  dermassen  bewisen  und  gehalten,  das  er  von  demselben  hertzog 
Ulrichen  kein  erlichen  abscheid  nit  bringen  werde,  deszglichen,  das 
er  zu  Baden  in  Ergow  einem  ersamen  rat  ein  eyd  geschworenn  und 
dem  nit  glept,  ouch  die  wort  von  der  muter  gotz,  wie  gemelt,  geret 
hab,  glouben   wol  und  gut.     Wo  nit,    begert  im  Hans  Jacob  sin  kunt- 

35    schafft  und   was  im  im  rechten  not  zeverhoren. 
Protokoll,   ebe?ida,  bl.  81. 


280 
293. 


/jjo  Januar-März. 


Nr.  2pS- 
[i^^o  Januar-März]^). 


Wiiitrru/  der  iviedertäufer. 
Fassung  A. 

DcrtOuffhriKlercn,so  irer  irUimbab- 
stuniul,  wilicrruir,  den  ir  yeden  des  ersten 
vor  einem  ers.unen  rath  unnd  darnach  vor 
ganUer  gemeinde  des  orls,  d;i  ein  jeder 
anheimsch  ist  oder  die  unseren  verfurt 
hat,  inn  der  kilchen  oftennlich  thun  solle: 


Fassung  H. 
Der  touffern,  so  umulcr  inen  p^c- 
Icrt    oder  vollenden    irer   leeren     5 
angehangenn  unnd  aber   irer  irtung 
abstand,  widerrufl",  den   ir  jeder  des  ersten 
vor  einem  ersamen   rath  unnd  darnach  vor 
gantzer  gemeinde   des  orts   iinscr    oi)er- 
ke\'t     da   ir   jeder    anheimbsch    oder  die     lo 
unnseren     verfuerl    halt,    in    der    kylchen 
öffentlich  thun  solle : 

Lieben  Christen.    Demnach  der  allmech- 
tig  gott,  unnser  himelschlicher  valter,  mich 
von  niyner  Sünden  wegen  mit  so  gros-    15 
ser  blintheit  geschlagen,  das  ich  von  dem 
waren  verstand  heiiger,  gottlicher  geschrifft 
abgetrettenn    unnd  die  verfuorische  irtung 
der    touffbrudern     angenomenn,    allso    das 
ich   mich  usz  dorechtigem    wan    in    20 
mynem    altar    zu    Verachtung    christen- 
licher     liebe     und    fryheit     nach     ein    mal 
touffen   lan   unnd    also    den    kindertouff 
verachtet,  ouch   das   christenlich   voick  von 
horting    dess  gottlichen  Wortes  mit  schme-    25 
hung  der  predicanten,  die  min  chri- 
stenliche    oberkeyt    in    solchen    dienst 
verordnet    abgewysen,    zu    den   veld-   unnd 
winckellpredigen     vermanet,     darzu     die 
irrigen    touffbrudere   über   miner   30 
oberkeyt  verbott  ingezogen,  her- 
berg,  underschleifF,  furschub  unnd 
also  ursach  gegeben,  das  andere 
einfaltige    mentschen   glicher  ge- 
stalt  in  dise  irtung  komenn,  die-   35 
wyl    mir    aber  gott,  der  barmherzig  vat- 
ter,    so    vil    gnad    gethan,    das    ich   durch 
293.     Vi   Das  dalum  ergibt  sich  aus  der  tatsache^  dass  in  der  urf  eh  de  vom  j.  Januar 
jjjo  erstmals  auf  die  neue  fortncl  des  Widerrufs  der  Wiedertäufer  bezug  genommen    tvird, 
und  zwar  auf  die  fassung  J,  wie  dies  die  urfehde  {Übertretung)  vom  9.  april  1530  erhärtet.    40 
Vor  dieser  zeit,  noch  am  i.  ;anuar  ijjo,  leisteten  die  tauf  er  ihre  Urfehden  nach  der  niiwen 
reformationsordnung    vom  i.  april  132g,  resp.  nach  gewöhn lichcyn  eid.     Die  fassung  B  des 
Widerrufs    ist   zum    ersten    male    in  der  urfehde  vom  14.  märz  isjo  als  widerruf  mit  dem 
buchstaben  B  bezeichnet  bezeugt. 

Der  unterschied  zwischen  den  beiden  fassungen.^  <lie  inhaltlich  im  wesentlichen  über-    ^g 
einstimmen  (xvobei  bei  B  die  textfolge  z.  t.  umgestellt   ist),   besteht    kurz  darin,    dass  B  die 
etwas  gelehrt  theologisch-polemische  färbung  von  A  abgestreift  hat. 


Lieben  cristen.  Demnach  der  allmech- 
lig  gott,  unser  himelschlicher  vatter,  mich 
umb    der  sunden  willen  mit  so  großer 
blintheit    geschlagenn,    das    ich    von    dem 
waren    verstand     heiliger,     gottlicher     ge- 
schrifft   abgetrettenn    unnd  die  verfurische 
irtung  der  touffbrudcren  angenommen,  also 
das  ich  mich  zu  Verachtung  christenlicher 
liebe  und  fryheit,  usztorechtigemwan, 
inn  minem  altar   noch  ein  mal    hab 
touffen  Ion,  darzu    der  kinder  touff  ver- 
achtet, ouch  das  christenlich  volck  von  ho- 
rung  des  gotlichen  worts  mit  schmechung 
unnd  Verachtung  der  dieneren  des 
Worts,  die  ein  christenliche  oberkeit  ver- 
ordnet, abgewisen,  zu  den  veld-  unnd  win- 
ckelpredigenn  wider  gottes  und  miner 
oberkeit  gepott  vermanet;  ich  hab 
ouch  wie  ander  touffbruder  wider 
gotz  Ordnung  gehalten  unnd  ge- 
lert,    das    dhein    crist     inn     der 
oberkeit    unnd    die    oberkeit    nit 
cristen    sin    möge;    das  ouch  die 
oberkeit  das  schwert  zu  räch  der 


Nr.  2g j. 


1530  Jariuar-März. 


281 


ubelthat  weder  gegen  den  ver- 
fureren  unnd  schmechern  des  hei- 
ligen gloubens,  mördern  noch  an- 
dern, nit  pruchen,  ouch  ire  under- 
5  thanen  zu  beschirmung  witwenn 
unnd  weisen,  zu  hanthabung  der 
gerechtigkeit  unnd  vatterlands 
nit  ervorderen  möge ;  unnd  so 
aber  die  underthanen  zu  soüchem 

10  cristenlichen  werck  ervordert,  das 
sy  der  oberkeit  gehorsame  zu 
leisten  nit  schuldig  sien,  unnd  da- 
mit der  oberkeit  die  gehorsame 
by  den  underthanen  gnomen,  hab 

15  ich  mit  andern  touffbruderen  ge- 
halten, das  man  der  oberkeyt 
keinen  eid  schweren  solle;  darzu 
andere  irthumb,  so  die  toufFerische 
sect    inhaltet,     die    nützit    anders 

20  dann  ein  eigennrichtige,  phari- 
seische  glysznerye  ist,  die  ir  selbs 
wol  gefalt,  alles  anders  verdampt 
unnd  entlich  zu  mercklicher  unge- 
horsame unnd  uffrur  dienet.  Unnd 

25  so  mir  nun  gott  der  allmechtig,  der 
barmhertzig  vatter,  sovilgnad  gethan,  das  ich 
durch  vetterliche  anschickung  eines  ersamen 
rats  der  statt  Basel,  miner  christenlichen 
oberkeit,  durch  die  getruwen  dienerdes 

30  gottlichen  worts  inn  der  statt  Basel  inn 
offenem   christenlichem   gesprech 

mit  heiiger  biblischer  schrifft,  des  nuwen 

unnd  altenn  testaments,  denen  alle 

Christen  by  verderbung  irer  seien 

35    zu  gloubenn  schuldig  sind,  miner 

obgemelten  irtumb  bezugt,  überwun- 
den unnd  (gott  hab  lob)  der  war- 
heit  unnderricht,  darumb  ich  von  ob- 
gemelten  irrungen    abgetretten  bin;    so 

40  stan  ich  hie,  lieben  frundt,  bekenn  min  ir- 
tung  unnd  bezuge  mich,  das  ich  hinfur  mit 
gottlicher  hilff  der  verfurischen  touffbru- 
deren, irer  leer  unnd  sect  gantz  mussig  gan, 
dhein  gmeinschafift  mit  inen  haben,  darzu 

4^5    inen  weder  herberg,  underschlouff,     nOch 


vatterliche  anschickung  eins   ersamen  ralhs 

der  stat  Basel,  myner  gnedigen  her- 
renn, durch  ire  getruwen  diener  des  gott- 
lichen Worts  obgemelter  myner  ir- 
tung  mit  helger  biblischer  geschrifft  be- 
zugt unnd  überwunden,  darumb  ich  USZ 

sondern  gnaden  gottes  von  be- 
dachten irtungen  abgetretten  bin;  so  stan 
ich  hie,  lieben  frundth,  bekenn  min  irtung, 
widerruffen  die  unnd  bezuge  mich,  das 
ich  hinfur  mit  gottlicher  hilff  der  obgemel- 
ten irtung  unnd  insonders  der  ver- 

fuorisclien  touffbrudern,  irer  leer  unnd  sect 
gantz  mussig  gan,  dhein  gmeinschafft  mit 
inen  haben,  inen  weder  herberg  nach  un- 
derschleiff  geben,  sonder  mich  by  an- 
dern Christen  in  horung  des  göttli- 
chen Worts  unnd  ubung  der  helgen  sa- 
crament  des  touffs  unnd  herren  nachtmals 
mit  truwer,  williger  gehorsame  gegen 
myner  oberkeyt  in  allen  sachen,  die  ir 
ersam    wyszheit    zu   uffnung  der  eeren 

gottes,  zu  handthabung  der  gerech- 
tigkeyt,  zu  beschirmung  unscrs  vattcr- 

lands,  ouch  wyttwen  unnd  weysen,  an 
mich  ervorderen,  mit  leistung  der  eyds- 
pflichten  unnd  bezalung  gewonlicher  be- 
schwerden  glichformig  halten  unnd 
truwiich  erstatten  welle.  Ich  bekenne 
ouch,  das  alle  touffbrudere,  die 
da  leeren  oder  halten,  das  dhein 
oberke^^t  under  den  Christen  oder 
das  die  oberkeyt  nit  möge  Chri- 
sten sin,  item  unnd  das  die  ober- 
keyt das  schwert  zu  räch  der 
ubelthath  nit  bruchen,  ire  under- 
thanen zu  handthabung  der  ge- 
rechtigkeyt  unnd  beschirmung, 
wittwen,  weysen  unnd  vatter- 
lands nit  ervorderen  möge,  oder 
die  da  halten,  das  die  under- 
thanen nit  solten  billiche  eidsz- 
pflichten  iren  oberkeytten  erstat- 
ten unnd  so  sy  es  gethan,  dem- 
nach zehalten  nit  schuldig  weren 


Basler  Reformationsakten,  IV. 


36 


282 


iiyjo  Januar- März. 


Nr.  2g4. 


lO 


fiirdcrun«  gebcnn.sonnderl.y  frmclner  etc.,  (las  die  alle  trelTcnlich  irren, 

christenlichenn  kilchenn  innhommg  die     ordnuii};-    ^roltcs     wider    die 

des  heilii^cn  wort  oottes.  mit  briich  helge  schritTt  freueiilich  vcrkerend 

der    hcilgcn    sacrament     des    touffs     unnd  uniul  lUlt  andCfS  dail  ZWVtracht,  Un- 

«TcmeinscliatTt   des   Herren  nacbtmals,  geliorsamc  uiiiid  iifTrür  crwcckeiid. 

mit  warer,  demütiger, truwergchorsame 
gegen  rainer  chrJstenlicher  oberkeyt  inn 
allen  sachen,  die  sy  zu  ulTnimg  der  eeren 
gottes.'zü  heschirmung  witwcn  unnd  weisen, 

zii    hantiiabuno-   der   grechtigkeit 

unndvatterlands,  an  mich  ervorderen, 
mit  leistung  der  eyds  pflichtenn  unnd  wil- 
li<Ter  beralung  gewonlichen  beschwerden 
Irulichen  ze  pliben  unnd  zu  erstatten. 
Darumb,  lieben  Christen,  so  ist  an  euch 
min   pit,  ir  wellent  mir,  das  ich  euch  mit 

sollicher  verfurung  geergert,  bruder- 
liche liebe  zertrennt  unnd  euch  nit  für 
christenliche  mitbruder  erkennt  hab,  umb 
gottes  willen  verziehen,  mich  für  euweren 
mitbruder  widerumb  uffnemmen  und 
helffenn  gott  bitten,  das  er  mich  inn  warem 
cristenn  gloubenn  stercke,  vor  irrung  be- 
hüte und  nach  sinem  willenn  inn 
rechter    christenlicher    liebe    unnd   warer 

gehorsame  (wie  ich  vor  miner  chri- 
stenlichen  oberkeit  mit  geschwor- 
nem    eyde    zethunt  bezüget  hab) 

jetZ  unnd  alle  zitt  ze  lebenn  gnad  gebe. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  i. 
—  Druck,  aber  unter  unrichtigem 
da  tum:     Strickler,    bd.    V,   s.    14. 

294,  1330  Januar.   30 

Verhör  von  täufern. 

Liennhart,  Ulin  Madlingers  knecht,  sagt:  Als  irenn  ettlich,  als 
uff  die  dryssig,  inn  sin's  meisters  husz  züsamen  komen,  syend  under 
denselben  gsin  Hanns  Muller  vonn  Sissach,  der  Schulmeister  von  Zürich, 
ein  walch,  ist  ein  murer,  heiszt  Ludy,  Fridli  Schoub  von  Wytlisperg,  Bene- 
dict vonn  Loiffelfingen,  so  im  wasserthurm  lyt,  die  hebam  von  Durnen 
und  sins  meisters  jungfrow;  die  anndernn  wisz  er  nit  mit  namen  ze  nennen. 

Benedict  vonn  Loiffelfingen  will  schweren  unnd  minen  hernn  ge- 
horsam sin. 

Origi}ialv erhör akte.     St.-A.  Basel,    Crimifialia   l  B,   B. 


Darumb,  lieben  Christen,   so  ist    an   uch 
min  vlissig  bitt,  ir  wollend   uch  VOr  SO 

schedlicher  verfuorung  hüten  unnd    1 5 

jetzt  mir,  das  ich  uch  geergeret,  chri- 
Stenlichc  liebe  getrennt  unnd  uch  nil 
für  mittbruder  erkenndt  habe,  umb  gottes 
willen  verzyhen,  mich  für  uwern  bruder 
widerumb  uffnemenn  unnd  helffen  gott  bit- 
ten, das  er  mich  in  warem  Christen  glou-  20 
ben  stercke,  vor  irtung  behüte  unnd  in 
rechter  christenlicher  liebe  unnd  gehorsame 
zu  leben  gnad  gebe. 


St.-A.     Basel,     Ratsbücher    B  4, 
bl.  68  V.  und  ebenda  O  4,  s.  4. 


35 


40 


Nr.  2g§.  1 530  Januar  i .  283 

295.  1530  Januar  i. 

Urfehden:    Hans  Landolt  von  Zürich,    zu   Lostorff  in  Solothurner 
gebiet  seszhafft,   und  Fridli  Schoub  von  W}'tersperg,  Honburger  ampt, 
die  widertouffer. 
5  Demnach    dise    zwen  usz  dem  heiligen  wort  gottes  ires  irthumbs 

gnügsam  und  heiter  uberwysen  und  widerumb  in  gemeinen  christen- 
Hchen  verstand  desz  heiligen  evangelion  restituiert  und  zügfurt  wor- 
den, demnach  uff  sampstag  den  ersten  jenners,  den  man  heiszt  den 
nuwen  jars  tag,  als  sy  für  die  erenvesten,  fromen,  fursichtigen,  ersamen, 

10  wysen  herren  Adelberg  Meiger,  burgermeister,  und  gesessnen  rhat  der 
statt  Basel,  m.  g.  h.,  in  die  rhatstuben  berüfft  worden,  daselbst  inen 
zweyen  von  genantem  m.  h.  burgermeister  fiirgehalten,  als  sy  dann, 
davor  sich  begeben,  von  irem  irthumb  desz  widertouffs  mit  sinem  in- 
halt  fürhin  davon  abzeston,  irer  naturlichen  oberkeit,  m.  h.  und  deren 

15  amptlüten,  in  allen  billichen  dingen  wie  andere  fromme  gehorsamme 
unterthonen  zu  gehorsamen  und  darüber,  ouch  nachvolgender  dingen, 
ein  eyd  schweren  wolten,  angebotten  und  ermant  worden,  sonders 
darzu  ja  oder  nein  sagen,  harinn  allen  gezwang,  benotigung  und  try- 
bens  nebent  sich  gstellt  worden;  dann  so  inen  das  anzünemmen  nit 
gemeint  sin  wölte,    möchten  sy  ditsmal  also  furtretten;  dann  m.  h.  ye 

20  ein  willigen  und  nit  gezwungnen  gots  diener  haben  wolten,  damit  sy 
nit  nachgends  sagen  ^)  möchten  (wie  dann  desz  andern  tags  davor 
bschehen),  sy  usz  pinlicheit  oder  zwang  zu  solchen  getrungen'und'ge- 
nötigt  worden. 

Daruff  von  inen  zweyen  allerley  vergebne  und  unfruchtbare  wort, 

25  bitt  und  beger  bschehen,  zu  jungst  alda  frywillig  wolbedacht  sich  irs 
irthumbs  bekent  haben,  davon  als  einer  lästerlichen  verfürischen  sect 
heiter  abgetretten  unnd  umb  verzyhung  gebetten;  das  inen  durch  m.  h. 
burgermeister,  obgenant,in  namen  eins  gantzenrhatgnedigklich bschehen, 
nachdem  inen  durch  den  furnämen  herrn  Henrichen  Ryhner,  rhatschriber, 

30  (alles  vor  gesessnem  rhat)  die  form,  wysz  und  masz,  wie  sy  solchen 
Iren  irthumb  in  irem  kilspyl  an  offner  cantzel,  so  die  gantz  gemeinde, 
das  wort  gottes  zu  hören,  versamblet,  widerrüffen  und  bekennen 
sollen  etc.;  deszglich  die  straff  inhalt  m.  h.  nuwen  Ordnung,  so  sy 
widerumb    in    dits   irthumb  fallen  thäten,  so  inen  deszhalb  nachvolgen 

35  wurd,  alles  vorgeleszen  worden,  wölche  form  desz  widerruffs,  sampt 
dem  artickel  die  straff  belangen,  in  disem  urfech  buch  in  den  tryen 
ersten  bletteren  da  vornen  ingelypt  und  beschriben  stat.  Aber  semb- 
lichs  alles  obgenante  Hans  Landolt  und  Fridli  Schoub,  die  sächer,  das 
zu  erstatten,  dem  geleben,    nachzekommen    und  also  fürhin,   wie  inen 

40  295.   ')    Vorlage  Sachen. 


284  /i.?o  Januar  i — 2.  Nr.  2g6  —  2g8. 

durch  in.  li.  hur^crmcistcr  von  munil  und  hcin  rhalschrihcr  schrifftlichcn 
furijchaltcn  uiulvor^rclescn  worden  als  fromme  underthanen  mit  aller  ghor- 
samme  truliclicn  an  dhand  zenemen  und  mit  der  j^^nad  gottes  zu  beharren 
sich  erbottcn,  ouch  von  stund  an  seml)lichs  mit  einem  feierten  cyd  mit 
uff^creckten  fingern  h\'  got  dem  allmechtigen  geschworen,  bestätigt  5 
und  bezugt  haben,  by  disem  eyd  ouch  geschworen,  gemeine  urfech 
in  bester  form,  alles  by  pen  desz  swerts.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

St.-A.  Basel,  Ratsbüchcr  O  4,  s.  S9, 

296.  1530  Januar  i. 
Aus    den    ivochenausgaben    sambstags    den    ersten    januarii    anno    lo 

etc.  XXX™«'. 

Ratscosten:    Item    ix  Ib  xvi  ß  im  d   ist  über  die  touffer,  so  disz 
wochenn  gfanngen  unnd  harin  gefürt  wordenn,  gangenn  unnd  verzert, 
—  Item  I  Ib  VIII  ß    umb    schnüer    inn    die    burgkrechtz   bricff,  —  Item 
XVI j  ß     ist    über    Fridlin     Schoub,    denn    widertouffer,     inn     gfengknis    15 
ganngen. 

St.-A.  Basel,   Finanz  G  iß,  s.  i . 

297.  ^530  Januar  i. 
Bottenzerung:    Item  xl  fl.  gebenn   den   verordneten    hernn    gon 

Straszburg   das   burgkrecht  ufifzerichten,   sampstags  den   nuwen  jarstag   20 
anno  etc.  xxx. 

St.-A.  Basel,   Finanz  N ß,  3,  s.  2po. 

298.  /Jjo  Januar  2. 
Thumbprobst,    stathalter    und    capitel    der    meren    stifft    Basel    an 

Philipszen,  bischofifen  zu  Basell.  25 

Was  der  zinszen  halb,  so  durch  e.  g.  uff  den  chor  und  auch  der 
bruderschafft  zu  bezalen  und  nun  eben  lang  derselbigen  uff  ir  erbieten, 
unns  uff  verschienen  sant  Martins  dag  zu  zalen,  gedultigklich  gewartet 
und  uszstanden  an  den  Fortmuller,  hoffschaffner  zu  Basel,  (den  sie 
iren  generalem  collectorem  benambszet)  vonn  denen  von  Basel  uff  30 
me3'nung,  das  er  die  iren  gesatzten  amptluten  uszrichten,  unnd  dann 
auch  derselb  Fortmuller  furter  deszhalb  an  e.  g.  gelanngt  soll,  habenn 
wir  eins  schribens,  uns  durch  herrn  Bastian  Bringfelder  zutragen,  er- 
lernet unnd  erstlich,  soviel  den  Fortmuller  berurt,  das  der  zu  Basel  sin, 
denen  mit  eidtzpflichten  verwandt  unnd  irem  gerichtzwang  und  ober-  35 
keit  underworffen  und  darneben  das  ampt  der  collectur  general  e.  g. 
verwalten  soll,  ob  demselbigen  das  und  anders  mer  unschickerlichs 
und  villicht  uff  sin  selbst  oder  anderer  anleytung  begegnet,  ja  auch 
derselb  darumb  für  gericht  unnd  rat  beschickt  und  zalung  ze  thun  er- 
v^ordert,  ist  sich  darob  nit  zu  verwundern.  4° 


Nr.  2g8.  i^jo  yanuar  2.  285 

Wo  e.  g.  oder  itn  ze  synns,  wie  villicht  nit  gewesen,  unnser  ampt- 
lut  abzerichten,  hette  er  das  billich  vor  langst  gethon  und,  was  im 
amptzhalb  geburt,  erstattet  unnd  die  sach  nit  dohien  wachszen  loszen, 
das  die  von  Basell  darnach  gefochten  unnd,  so  glich  wol  das  beschehen, 
5  sie  wol  ab  im  wisen  mögen  also:  er  were  e.  g.  hoffschaffner,  belude 
sich  allem  gewondlicher  des  hofts  innemen  und  uszgeben  und  uberiger 
zinszen,  so  e.  g.  ab  der  camer  zalen  liesz,  änderst  nit,  dann  so  deren 
ettlich  werendt  zu  cndtrichten  und  e.  g.  im  das  gelt  zuschickt.  Thate 
er  änderst  nicht  darzu,  dann  er  solich  gelt  furer  uberliffert  und  dohien 
•°  trug,  denen  das  von  e.  g.  verordnet,  also  das  er  überall  kein  bevelch, 
gewalt  noch  gelt  enhett,  khent  auch  nit  wiszen,  ob  e.  g.  den  emptern 
ein  oder  kein  zinsz  zu  bezalen  schuldig,  sonder  mochten  sie  von  Basel 
e.  g.  darumb  anlangen  sincr  achtung,  sie  wird  inen  noch  geburligkeit 
begegnen  und  also  hiemit  sich  endtschutten,  uszzichen  und  die  ding, 
'5  dohien  sie  gehören,  wisen  mögen.  Welches  aber  by  im  nit  also  ge- 
thonet,  sonnder  und  vil  ee  derselb  hoch  und  grosz  bevelchs,  das  er 
ouch  villicht  inen  von  Basel  und  andern  viel  vester  dann  uns.  Wie 
dann  er  das  inn  andern,  do  man  uns  über  unser  gewelb  brechen  und 
er   denn   als  notarius  zugegen  gewesen  etc.,  gute  prob  gethan,  denen 

20  sollen  sich  gefromet  und  die  sachen  iren  von  Basell  halb  also  truwlich 
ze  werben  uff  sich  geladen  het.  Es  lutet  ze  mol  ubell.  Wer  mag 
joch  der  sin,  so  denen  von  Basel  anzeigt,  ob  e.  g.  den  emptern  schul- 
dig sig  oder  nit?  Es  solt  uns  wol  etzwas  beseltzamen,  wo  so  grosz 
vermuten,  da  usz  was  ursach  und  von  wem  solichs  und  derglich  endt- 

25   stund,  loszent  aber  das  yetzt  fallenn  und  beruwen. 

Unnd  e.  g.  belangendt,  hat  die  zu  erwegen,  ouch  gutz  wiszen, 
wie  ouch  gegen  wem  ire  vorfaren  sie  und  stifft  disser  zinsen  halben 
hafft  und  gebunden  und  was  houptgut  die  selben  ir  vorfaren  und  stifft 
dagegen  ouch  empfangen  und  verschriben,  also  das  sie  keinerlei  wegks 

30  sich  der  zalung  sperren  khonnen  noch  mögen.  Item  so  weisz  sie,  zu  was 
bruch  solich  zinsz  von  denen,  die  geben,  verordnet,  das  ist,  das  man 
darumb  lut  uffgerichter  fundatzen  singen,  lesen  und  die  gotlichen  empter 
der  messen  volbringen  soll  etc.,  wie  dann  unnd  wir  das  (got  hab  lob) 
uff  hutigen  dag,  wie  vor  viel  hundert  joren  beschehen,  verenden  und, 

35  so  man  uns  zu  Basel  inn  unser  mutterkilchen  des  abgetryben,  uns  do  dannen 
an  ander  ort  von  husz,  hoff  und  alle  dem  unsern  doselbsten  zu  Basel  so 
viel  als  in  das  eilend  (weisz  gott  mit  sweren  und  groszen  unsern  costen) 
gethon,  also  das  abermolen  {})  wiszendt,  das  unsern  amptluten  oder  uns, 
so    auch    das  in  besitz  und  änderst  nyemandt,    solich  zinsz  ze  reichen. 

40  Unnd  mochte  sin  in  handlung  zinsz  oder  zechenden   halb  zu  En- 

siszheim  für  der  regierung  zwuschen  denselbigen   und  denen  von  Basell 


2S6 


/^?o  7afnoir  2.  Nr.  29S. 


als  leygischer  pcrsoncn  -cuht  eben  viel   ufl"  uml   nicldcr  orehaiullcl  luul 
von    der    regiening  nochoeloszen,  das  alle  k.  int.  undcrthonen,  sc.  den 
stittton    inul''t;otzluiseren,    inn    einer    stat  Hasel  u^ele<>:cn,    zinszbar  oder 
zehendon    zu  bezalen   schuldig-,    sie  onvcrhindert  usz^an^ner  mandaten 
ilen  gemelten  stifften  und  ^otzluisern  die  ront,  zinsz,  ^ult  und  zechen-      5 
den  wie  von  altem  liarkhommenn  an  ein  stat  Basel  reichew  und  geben 
niooen    etc.,    so    sint  yedoch    dieselbigen   von    der  regierunj>-   der  vor- 
betrachtligkeit    und    deren    so    kristcnlichcr    genuiten  gewesen,   das  sie 
das  unshalb   gar  nit  zugeben  wollen,  sonder  den  abschidt  irer  beider- 
sitz  underschriben,  ingeliebt  ein  artigkel,  also  lutende:   „Doch  das  die    10 
Hohe    thumbstifft  zu  Basel,   derglichen   derselbigen    stitTtspersonen  hier 
innen  nit  begriffen,  sonder  uszgesloszen  und  onverthadingt  sin  sollen" 
und  dwil    das    inn    den  leigischen  personen,  viel  mer  soll  das  inn  und 
bi  e.  g.    als    einem    geistlichen    prelaten    und  unserm  hopt,   so  darumb 
gesworn   als  zu    handthabung    gotlichs  dinst  und  der  heiligen  religion,    15 
ouch   gnugthugung  irer  conscientz,    eren,  bricffen  und  siglen  erfunden 
und  geleistet  werden,  wie  ouch  e.  g.  als  ein  fürst  des  richs  vermog  des 
richs^bschiden  ze  thun  schuldig.  Allen  zwyffels  on,  so  das  als  biUich  und 
kristlich,  wir  ouch  verhoffen  und  uns  versehen  wollen,  also  by  e.  g.  stot, 
die  hab'  irer  geschickligkeit  noch    guts  wiszenns  wie  hierunder   gegen   20 
eim   und    dem    andern  sich    ze  hallten  oder  mit  antwort  zu  begegnen. 
Ist  demnach  an  e.  f.  g.  unser  ernstlichs  vordem  und  begern,  wie 
ouch    vor    mermolenn  deren  geschribenn,   unnsern  amptluten,   so  ouch 
darumb    zu   ir   khommen,    derglich    der    bruderschafft,    was   sie    denen 
von   zinszen    verseszen,   uszzerichten   und  darinnen  witers  kein  verzug   25 
ze  thun,  wie  sie  dann  vermog  irer  artigklen  solich  vor  andern  zu  be- 
zalen  schuldig,    uff  das   dieselben    nit  verursacht,    den   verschribungen 
nochzekommen,    uff  e.  g.    und    den    stifft  costen  ze  tryben,  derglichen 
und    das   e.  g.    nit   furder   anzogen,    so    glichmal    die  inn  bischofflichen 
standt,   yedoch   das  wir   durch   ir  nitzalenswillenn    von   dem  gotsdinst,   3° 
singen  und  lesen,  ze  ston  genotet,  also  des  ein  ursach  ze  sin. 

Das  ouch  e.  g.  sich  hievor  gegen  der  von  Basel  gesandten  mit 
Worten  vernemen  loszen,  namblich  sich  mit  irer  landtschafft  (welche 
doch  uns  soviel  und  iren  pflichtig)  unser  nit  beladen  wellen,  wie  das 
yetztmer  also  ouch  mit  den  wercken  inn  unnd  by  iren  ston,  spuren  35 
undbruffen  muszen,  sonder  sich  hierinnen  halten  und  vliszen,ouchbewisen, 
wie  sie  ze  thun  schuldig  und  einem  erlichen  prelaten  zustot.  Das  wir 
iren  uff  ir  schriben  zu  antwort,  sie  habe  es  recht  für  warnung,  rot  oder 
berichtzwise  underthaniger,  notwendiger  und  guter  erbarer  meynung  nit 
wellen  onanzeigt  loszen.  Datum  den  andern  dag  jenners  anno  etc.  xxx.  40 
Entwurf.  General- Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  7ir. 22^(1 53o),  bl.  I- 


Nr.  2gg — joo.  75  jo  Januar  j — ^.  287 

299.  ^SJO  Januar  j. 
Urfehden:  Hans  Muller,  von  Syszach,  und  Cleinhans  Mulhopt,  von 

Keyserstul,  ein  tauner  zu  Gelderchingen,  die  widertouffer. 

Dise  zwen  siid  glicher  gstalt,  wie  mit  den  vorigen,  nechst  davor 
5  stat,  gehandlet,  für  gesessnen  rhat  berüfft;  da  inen  von  m.  h.  burger- 
meister  muntlich  und  herrn  rhatschriber  schrifftlich  alles  das  furge- 
halten  und  angebotten  worden  in  aller  form,  wie  mit  nechsten  touffer, 
obstat,  bschehen,  gantz  nut  uszgenommen,  so  abtrettung  diser  schnöden 
sect,   so    desz    widerruffs    halb    sampt    gemeine    urfech    belangen,   das 

10  alles  sy  (wiewol  mit  fürloufifender  bitt,  sy  desz  widerruffs  zu  erlaszen) 
entlichen  alda  in  selbigen  fuszstapffen  vor  gesesznem  rhat  zu  thün,  zu 
erstatten,  dem  ze  geleben  und  trulichen  nachzekommen,  ein  yeder 
für  sich  selbs  frywillig,  wolbedacht,  ongenotigt,  dessen  sich  ergeben 
und  über  sich  genommen  hat.   Daruff  sy  beyd  liplichen  zu  got  ein  eyd 

15  geschworen,  das  zu  halten  und  gentzlichen  darby  pliben,  alles  nach 
inhalt  da  vornen  geschribner  form  desz  Widerrufs  unnd  straff  der  uber- 
trettung,  solche  sachen  belangen  etc.;  sonders  so  sol  der  Muller  zu 
Syszsach  und  Cleinhans,  obgedachte  sächer,  zu  gelderchingen,  da  er 
dann  gefangen  worden,   an  offner  cantzlen  uff  nechst  künfftig  sontag  zu 

20  predig  zyt,  so  yederman  bsamblet,  sich  nebent  iren  predicanten  stellen 
und  nach  vorgeleszner  form  widerrüffen  und  umb  verzyhung  bitten, 
darby  ouch  geschworen  gemeine  urfech  in  bester  form,  alles  b}^  pen 
desz  swerts,  renunciantes  omnibus  privilegiis,  graciis  et  exceptionibus 
etc.  Actum  uff  mentag  tercia  januarii.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

25  SL-A.  Basel.  Ratsbücher  O  ^,  .s-.  60. 

300.  ^530  Januar  4. 
Adelberg   Meiger,   burgermeister,    unnd  der   ratt  der  statt  Basell 

dem  Jheronimo  Zscheggapurlin,  prior  der  Carthus  zu  mindern  Basel. 
Wir   haben   uwer   schrybenn   dess  datum  uff  sanntt  Thomannstag 

30  dess  verganngnen  xxix.  jares  allenn  innhaltts  vernomenn.  Gebenn 
uch  daruff  annttwurttwysz  zu  erkennen,  das  wir  unnserem  trostlichenn 
zusprechenn  unnd  uwerem  fruntlichenn  erpiettenn  nach,  so  ir  zu  dem 
dickern  mal  vor  uwerem  abscheid  getann,  unns  ganntz  nit  versecheen, 
das  ir  mit  lyb  unnd  gut,    als   ob   ir  dess  alhie  nit  sicher,  von  unns  ab- 

35  gescheiden,  darzu  über  unnser  verner  fruntlichss  erpiettenn  uch  biszhar 
geuszert  haben  unnd,  wiewol  wir  billich  verursacht,  das  obgemeltt 
schrybenn  by  uwerem  unfruntlichen  abschid  one  anntwurtt  beruwen  ze 
lassenn.  Yedoch  habenn  wir  uch  nit  bergenn  wellen,  das  wir,  glich 
wie    inn    anndern    unnsern    gotzhusern    beschehen,    also    ouch   inn  der 

40  Carthus    die    kilchenzierden    verkouffen   unnd,    was  darab  erloszt,    den 


288  /5.?t'  Januar  4.  Nr.   :;or. 

armcnn  zu   umulcrhaltunj;  uiiiul  trost  wertlciul  hcwcniulcn  lassen.   Unnd 
tlie\v\l   ir  anzi)iLjenn   unnd  bcy:crcn,  das  mann   uch  die  ^ottszierden,  so 
uch   von   \  ättcrlicheni   und  nu'iterlicheni   crl)<;utt  anj.;e\allen  sanipU  dein, 
so    ir    im   dosier  crcrpt,    zustellen,    da   unns,   was  das  sye,  verl)or{>^enn, 
möi;ennd    wir  lydenn,    das  ir  uch  sclbs  eij^ner  pcrson   inncrthall)  vier-      5 
zeclienn  tagenn  haruff  zu  unns  xertuoen,   uwer  vermeint  vattcrlich  unnd 
mütterlich    ererptl    gutt    anzoigenn.     So    wir  das  gchortt,    wellcnn   wir 
uch  mit  tVunttlicher  annttwurit  begegnen:  damitt  ouch  solliche  hanndlung 
dester  stattlicher  bescheen,  wellenn  wir  uch  hiemit,  zu  unns  ze  komenn, 
bedachtter    hanndlung  usz  ze  warttenn  unnd  demnach  wider  von  unns    10 
an  uwer  Sicherheit  und  gewarsamy  für  unns  unnd  alle  die,   deren  wir 
ungeverlich  mechtig  sind,   ein  gestrack  uftrecht  sicher  gelcyt  gegebenn 
unnd   daby  unverhaltten  haben;  so  ir  bestymptter  zyt  nit  komenn,  das 
wir  uch   nachmalen  der  vermeinten  uwer  beger  gar  nutzit  verbundenn 
sin  wellen...  Datum  den  vierten  tag  januarii  anno  etc.  xxx""».  15 

Orighial.   SL-A.   Basel,    Karthaus  Q  II.   —  Entwurf  ebenda,   Missiven 

A  2Q,    bl.  I~0  V. 

301.  1530  Januar  4. 

Adelberg  Meyger,    bürgermeister  der  stadi  Basel,    an  Solothurn. 

Wir  fugend  uch  gantz  getriiwer  meynung  ze  wüssen,  das  wir  von  20 
ettlichen  rottengeisteren,  die  man  widertouffer  nempt,  eigentlichen  be- 
richt,  das  iro  ein  gut  theyl,  so  kurtzlich  in  unnsern  emptern  by  ein- 
andern  gewesen,  sich  vereint  unnd  entschlossen,  das  sy  in  uwerer  und 
unnserer  Eidgnossen  unnd  christenlichen  mittburgern  v^on  Bern  unnd 
uwer  landtschafft  alls  an  die  ort,  da  sy  unbekandth,  ziehen,  sich  hin  25 
unnd  har  theylen,  ir  verfurische  leer  unnd  sect  uszkunden,  das  schlecht, 
einfaltig  volck  an  sich  hencken  wollen.  Es  sind  ouch  uff  soUichs  die- 
jhenigen,  so  unns  entrunnen,  abgewichen,  one  zwivell  irem  furnemmen 
nachzekommen. 

Nun  haben  wir  .  .  .  solcher  touffbruderen  eben  manchen  gefanck-  3° 
lieh  annemmen,  unnd,  alls  wir  die  alhar  füren  lassen,  habend  ir  ett- 
liche  gerett,  wie  unsere  predicanten  unns  verfuerend  zu  abgrundt  der 
hellen,  desz  wollend  sy  fusz  haltenn,  darumb  wir  verursacht,  dasz  wir 
uff  mittwochen  nechst  vergangen  ')  all  unnsere  predicanten  für  unsern 
rath  und  gerichte  berufft,  elff  touffer,  so  under  den  rottengeistern  35 
die  leerer  unnd  furnemisten  gsin,  gegen  inen  gestelt,  unnd  da  unsere 
predicanten  irer  leer,  so  sy  unns  furtragen,  rechenschafft  ze  geben  er- 
vorderet,  die  ouch  uff  sollichs  gehorsamlich  erschinen,  die  substantz  chri- 
stenlicher  evangelischer  leer  unnd  lebenns  öffentlich  vor  mencklichem 


301.    ')  ag.  dezember  ijzg.  ^ 


Nr-  J02.  /jjo  Jatitiar  5.  289 

(dann  wir  mit  offenen  rathsthuren  gchandlet)  so  richlichen  dargethon,  das 
alle  touffere  nit  alein  nutzit  daran  straffen,  sonnder  solches  christenlich 
erkennen  müssen.  Unnd  alls  wir  die  touffere  befragt,  diewyl  sy  die 
gehorte  leer  nit  widerfechten  mochten,  worumb  sy  dann  unsere  predi- 
5  canten  verfurer  geschuldiget,  habend  sy  öffentlich  bekandt:  darumb, 
das  die  predicanten  die  oberkeyten  liessend  Christen  sin,  unnd  hielten 
aber  sy,  das  dhein  christ  dhein  oberer,  noch  die  oberkeyt  Christen  sin 
möchte.  Sy  sagten  ouch  öffentlich,  das  die  oberkeyt  das  schwert  zu 
räch    der  ubelthath  weder  gegen  den  verfuorern  unnd  schmehern  des 

10  helgen  gloubens,  morderen  noch  andern  nit  pruchen,  ouch  ire  under- 
thanen  zu  beschirmung  wyttwen  unnd  weysen,  zu  handthabung  der  ge- 
rechtigkeyt  unnd  vatterlands  nit  ervordern  möge;  unnd  so  aber  die 
underthanen  zu  solchen  dingen  (die  wir  christenlich  halten)  ervorderet, 
sagten  die  touffer,  das  die  underthanen  iren  oberkeyten  gehorsame  zu 

15  leisten  nit  schuldig,  unnd  damit  der  oberkeyt  by  den  underthanen 
die  gehorsam  genomen,  sagten  sy,  das  man  der  oberkeyt  dheinen  eyd 
schweren  solte.  Sy  haben  ouch  under  anderm  das  allt  testament  zu 
sampt  dem  kindertouff  verachtet.  Dargegen  aber  unsere  predicanten 
mit   gottlicher   biblischer  schrifft  nuwen  unnd  alten  testaments  inen  so 

20  tapfer  begegnet,  das  dise  touffer  irer  irtung  öffentlich  bezugt  und,  got 
hab  lob,  überwunden,  allso  das  sich  me  dann  gnug  öffentlich  erfunden, 
das  die  toufferische  sect  nutzit  anders  dann  ein  eigenrichtige,  phari- 
seische  glisznery  ist,  die  ir  selbs  wolgefallt,  alles  ander  verdampt  unnd 
entlich    zu    merklichem    ungehorsame    unnd    uffrür   dienet,    alls  ouch  ir 

25  ettlich  selbs  bekent,  unnd  sind  uff  gesterigen  tag  vner  irer  irtung  ab- 
gestanden,   die  öffentlich  widerrufft   unnd  urfethen  gethon  haben. 

Diewyl  wir  nun  ...  gantz  ungezwifellt,  es  werden  uch  dise  lut,woirnit 
mit  ernst  darvor  sind,  vi!  ungehorsam  unnd  unruow  machen,  so  haben 
wir    uch    dise    ding   gantz  fruntlicher  meynung  anzeigen  unnd  uch  vor 

30  grossem    schaden    verwarnen    wollen   mit  bitt,    solches,    wie  es  gutter 

meynung    beschehen,    von    unns    also    anzenemen  ') .  . .   Damit  verlyhe 

uch  Christus,    unser  einiger  heylmacher,    ein  selig  nuw  jar  unnd  sinen 

gottlichen  friden.  Datum  zinstags  den  vierdthen  tag  januarii  anno  etc.  xxx. 

Ejitwurf.      St.-A.  Basel,   Missiven  A  2g,   bl.  Ijl. 

35   302.  1330  Januar  5. 

Christliches  burgrecht  der  Staate  Zürich,  Bern  u?id  Basel  mit  der 
Stadt  Straßburg. 

3    Originale    unter  Nr.   11    im    Sl.-A.   Luzern.    —    Druck:    Abschiede 
bd.lV,   abllg.   ib,  s.  14SS. 

'^°  301.   ')   Es  Jolgt  ein  passvs  über  eine  in  Vorbereitung  befindliche  neue  müllerordmmg. 

Basler  Reformationsakten,    IV.  _ 

o  i 


290  ißjo  Januar  ji—y.  Nr.  jo_3—:}Os. 

303.  ^SJO  Januar  f. 
Adelher^    Mevjjer,    bUrgermeister  der  Stadt  Basel,  dem   Valerien 

Göuffin,  burgern  unnd  des  raths  zu   Hycl,   unserin  gutten   frundth. 

Deninacli  du  sampt  andern  ratsgesandthcn  von  wegen  unnserer... 
christenlichen    mittburgern    von    Byel    verruckte    tag   zu  dem  zweyten     5 
mal    alhie    by    unns    gewesen    unnd  sachenhalb,    dir  unverborgen,  red 
mit    unns  gehalten,    ouch  ziiletst,    alls  wir  den  burgertag  hie  geleistet, 
dieselbigen    gesandthen    von    Byel    mit    unns  abgescheiden,  das    unser 
christenlich  mittburger  von  Byel  ir  ratsbotten  uff  Ilillarii  widerumb  zu 
unns  abfertigen,  selbiger  sachen  halben  vernere  underred  ze  haben  etc.,    10 
daruff  fugen  wir   dir  gantz  fruntlicher  meynung  ze  vernemen,   das  wir 
mittler    zytt    den    dingen    nachgedacht,    darzü    unser    kundthschafft    mit 
solchem    ernst    uff  den   angezoigten    handelt    gelegt    unnd    aber    nach 
allem  furgewendthen  vlisz,  so  finden  wir  nit,  das  diser  zyt  einicherley 
untruw    vorhanden,    nach    zu  ersorgen  syge,    unnd  so  es  dann  (wie  du    15 
selbs  zu  gedencken  hast)  nit  wol  zu  verantworten,  das  diser  zytt  etwas 
witters    gehandlet    werden   sollt,   will  unns,    den  ernempten  tag  unbe- 
suecht  unnd  dise  sachen  in  ruow  anzestellen,  gefeilig  sin,  doch  das  din 
herren,    wie    wir,    nutdesterminder    getruwHch   uffsehen  unnd,   ob  sich 
etwas  untruw  so  kurtz  oder  lang  erzeigen  weit,   unns  sollichs  unange-   20 
zeigt  nit  lassen,  damit  wir  jeder  zyt,  w^asz  den  eeren  gemesz  unnd  zu 
verantworten    ist,    wussen    ze    handien;    das  wellest    dinen   herren  an- 
zöigen  .  .  .  Datum  mitw^ochen  den  v.  tag  januarii  anno  etc.  30. 

Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  bl.  IJ2. 

304.  //jo  Januar  j    25 
Das  capitel  der  stift  Basel  an  den  bischof  von  Basel. 

E.f.g.  schriben,  uns  uff  hudt  zukhomen,  haben  wir  empfangen 
und  nochdem  das  inn  moszen,  das  darunder  mit  gutem  rot  und  vorbe- 
trachtung  ze  handlenn,  ouch  nit  also  über  feldt  ze  tagleisten,  so  wer- 
den wir  inn  einer  zit  und  so  ee  yemer  fuglich  mag  wesen  zu  e.  g.  30 
schicken  und  mundtlich  mit  deren  uff  ir  schriben  und  der  noturfft  noch 
handien  und  bitten  euch,  bisz  zu  der  unsern  ankunfift  also  zu  gewarten 
in  der  Zuversicht,  die  verhandhing  ergebe  einen  vergleich.  Datum  den 
funfften  januarii  anno  30". 

Entwurf.  General-Landes- A.  Karlsruhe,  Copialbtich  nr.  22ß  (ißSo),  bl.4.    35 

305.  1530  Januar  7. 
Aus  der   instruction,  .  .  .  was  .  . .    Jacob  Zeller,    unser  . .  .    burger- 

meister,  in  namen  .  .  .    der  statt  Costentz  by  unsern  .  .  .  mittburgern  von 
Zürich    und  Bern    oder    iren   verordneten  uff  dem  burgertag,    der  gen 


I 


Nr.  306.  i^jo  Januar  8.  291 

Zürich  suntags  noch  trium  regum  dises  1530  jars  ist  angesetzt,  hand- 
ien soll. 

.  .  .  Zum  dritten  sollen  ir  vor  und  eeh  ir  in  die  rat  gangend 
mit  dem  burgermeister  von  Zürich  red  halten  und  im  anzeigen :  Nach- 
5  dem  in  vorgehaltnen  taglaistungen  die  gesanten  der  statt  sant  Gallen 
über  die  statt  Costentz  in  raten  gsetzt  syen  worden,  habent  wir  ettwas 
beswerd  darab  gehept,  dann  uns  gepuren  well,  der  statt  ehaftty  och 
ze  behalten.  Usz  dem  selbigen  mogent  ir  jetzo  gedenken  (?),  das 
dieselbigen    von    sant  Gallen,    och    die   erber   stett  Basel,    Schaffhusen 

10  und  ander  abermols  über  uch  gesetzet  werdent.  So  das  beschehen, 
so  wurden  ir  dem  herkommen  nach  der  statt  Costentz  darin  nit  be- 
willigen und  under  inen  nitt  sitzen.  Deszhalben  ir  ine  in  namen  unser 
fruntlichen  bitten,  das  er  an  sin,  das  uch  uwer  sitz  nächst  an  den  ge- 
santen von  Bern  gelassen  werde. 

15  Und   so  die  von  Straszburg  auch  zugegen  sind  und  ob  den  von 

Zürich  sitzent,  sollend  ir  den  sitz  an  Bern  nit  nachlaszen  und  eh  uff 
ainen  sunderbaren  banck  sitzen.  Ob  aber  die  von  Straszburg  zugegen 
sind  und  ain  sunderbaren  banck  haben,  sollend  ir  zu  inen  sitzen,  sind 
si  aber  nit  da  u.s.f.  mit   ivettern  Unterscheidungen.    Actum  7.  januarii 

20  anno  30. 

Entwurf.      Stadt- Archiv  Ko?ista?iz,    Urku?iden   zur  Geschichte  der  Kir- 
che?trefortnatiofi.     Fase.  ^. 


306.  jß^o  Januar  8. 

Urfehden:  Lienhart  iMuller  von  Rucheptingen,    Varspurger  ampt, 

25  Benedict  Keller  von  Löfelfingen,  Honburger  ampt,  und  Elsa  Abera 
von  Tenniken  usz  dem  Türgow,  so  by  Uli  Madlinger  von  Hefelfingen 
gedienet,  die  widertöuffer. 

Uff  sampstag    den  viii.  jenners,   sant  Erharts  tag,  ledig  gelassen, 
haben  vor  einem  ersamen  gesessnen  rhat  der  statt  Basel  frywilligklich 

30  alles  da  vornen  in  disem  bijch  geschriben,  die  widertouffer  belangen, 
so  dess  widerruffs,  so  der  straffen  halb,  in  messen,  wie  die  nechst  da- 
vor geschribnen  touffer  gethon,  sampt  gemeiner  urfech  in  aller  bester 
form  by  pen  desz  swerts  geschworen,  und  ist  inen  durch  m.  h.  burger- 
meister muntlich  und  durch  herrn  rhatschriber  schrifftlichs  verlesen,  so 

35  denn  durch  mich  nachgenanten  notarien  derselbigen  dingen  wider- 
äferung  alles  nechst  vorgeschribnen  touffern  eröffnet,  ouch  fürgehalten, 
verlesen  und  gesagt  worden.  Jo.  Hen.  Fortmuller  hc. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ^,  s.  6^. 


.K)o  ,^jo  Januar  S—p.  Nr.  ^oy—JoS. 

oQ-T  ^SJ^   Januar  S. 

Aus  den  wochenausgaben  sambslaos  noch  triuiu  rco^um. 

Ratscüsten:    Item   ix   ß  x  d    ist    über    Ihuinsenn    vonn    Kciscrstul, 
den  toutTor,   inn  trtenngknus  ganngcn.  —   Item   vi  ti  vi  d  ist  über  Osch- 
wald,    denn    Steinmetzen,    so    widcrtoutTs    hall)    ofanngenn    glegenn   inn     5 
gfenngknus  gangen. 

Item   III  ß  IUI  d  z\ve>enn  toutfernn  gschennckt.  —    Item   ix  Ib  by 
unnsernn  Eidtgnossen  von   Zürich  unnd  Bernn  zum   Storken  verzcrt. 

St.-A.   Basel,  Finanz  G  Ij,  s.  3, 

308.  ^530  Jaimar  p.    10 

Vertrauliche    beratung   der  städte  Strassburg,    Zürich,   Bern  und 
Basel  iiber  die  Verhältnisse  zu  feindseligen  altgläubigen. 

Nachdem  utY  hut  dato  in  unser  stat  Straszburg  unserer  vertruwten 
lieben  und  besunder  gutten  freunden  unnd  christlichen  mitburgern 
der  stett  Zürich,  Bern  und  Basel  gesandten  mit  unserer  der  geheimen  15 
rett  verordentten  der  yetzt  geschwinden  und  ungetruwen  leuff  halben, 
so  man  zu  wydder  denjhennen,  so  gern  got  dem  hern  und  seinem 
wort  anhingen,  in  practicierung  und  ubungen  stat,  vertrüwlicher  wys- 
ze  rede  gehapt,  daby  besorgenden  schaden,  wo  nit  bedachtlichs  t'ur- 
nemen    beschicht,    zu   hertzen  gefiert,    ist  von  allen  theiln  beratschlagt   20 

worden: 

/.  Dwil  augenscheinparlich  am  tag,  das  der  widderwertigen  gemiet 
gruntlich  dahin  gericht,  die  lutter  erkanthnusz  der  gotlichen  warheit 
und  evangelischen  leer  mit  der  that  abzewenden  unnd,  sovil  an  inen, 
uszzerytten,  unnd  hinwidder  usz  billicher  und  erheischender  christlicher  25 
pflicht  einer  yeden  oberkheit,  so  dem  wort  gottes  anhangen  wyl,  zu- 
statt  und  ir  schuldig  ampt  ist,  sich  und  ire  underthonen  mit  höchstem 
vermögen  darby  durch  mittel  gütlicher  hilff  zu  enthaltten  und  vor  ab- 
fall  zu  bewaren;  damit  man  dan  nit  also  gewaltiger  that  unverhört  und 
unüberwunden  davon  erschreckt  und  manch  gefangen  frum  hertz  widder  3° 
under  das  bebstlich  gesatz  getryben  werde,  das  dann,  menschlicher 
wysze  ze  reden,  nit  erschieszenlichers  furgenomen  oder  bearbeit  werden 
mocht,  dann  das  alle  oder  der  merentheil  oberkheit,  so  got  unnd  sein 
wort  lieben,  das  by  inen  lutter  und  klar  predigen  lassen,  sy  weren, 
was  stants  sy  wollten,  verr  oder  noche  gelegen,  sich  inn  ein  Christ-  35 
liehen  verstandt  mit  und  gegen  einander  begeben,  dergestalt,  so  eini- 
cher  theil  unnder  inen  des  wort  gottes  und  evangelischer  leer, 
wy  das  ein  jeder  by  im  selb  für  muglich  und  recht  haltett,  oder 
ander  sachen  halben,  so  inn  ein  andern  schein  mochten  furgewendt, 
doch    im    grundt    wol    abgenomen    werden,    das    die  zuforderst  zu  ab-   40 


Nr.  ^08.  1530  Januar  g.  293 

tribung  des  gots  wort  beschee,  bev^ehdet,  vergvvaltiget  oder  ubertzo- 
gen  wurden,  das  dan  die  andern,  so  inn  diseni  christlichen  verstandt 
weren,  und  ein  yeder  für  sich  selbs,  so  bald  sie  des  durch  geschrifft 
oder  glouplich  erfarung  innen  wurden,  die  sach  inen  nit  änderst  soltten 
5  lassen  angelegen  sin,  dann  als  ob  ein  yeder  selbs  angriffen,  bevehdet, 
ubertzogen  und  sein  eigen  sach  were,  wie  es  dann  inn  warheit  ist. 
daruff  ouch  one  allen  vertzuck,  sinem  besten  vermögen  noch  helffen 
retten  und  entschitten,  auch  den  nechsten  im  gesessen,  so  sich  empört 
oder    sein    helffer    were,    angriffen,    beleidigen    unnd  dem  benottigten 

10  theil  understeen  lufft  unnd  platz  ze  machen,  wie  dann  yeder  zit  noch 
gelegenheit  des  handeis  fuglich  unnd  ine  sein  christliche  liebe  unnd 
truw,  auch  eigne  gewyszne  und  selbs  wolfart  dahin  wysen  wurtt. 

2.  Ob  sich  auch  ein  solichs  zu  einem  beharlichen  krieg  erstrecken 
wolt,  den  getruwlich  mit  einander  volfieren  und  uszfieren,  auch  khein 

«5  theil  dis  christlichen  verstants  one  des  andern  wyssen  einich  rachtung 
antzenemen,  unnd  das  harin  noch  gestalt  der  sach,  diewil  es  die  ere 
des  allerhöchsten  unnd  unser  aller  heil  und  wolfart  belangt,  die  unge- 
legenheit  deren,  so  ouch  dis  christlichen  furnemens  sindt,  nit  zu  be- 
dencken    oder    yemants    ime    abschichelich  sollte  lassen  sein,  dwil  und 

20  doch  diser  christlicher  verstandt  nyemants  züwydder,  auch  nit  änderst 
dan  sich  selbst  by  der  ewigen  warheit  unnd  vor  unpillichen  gewalt 
zu  beschirmen  uffgericht  würde,  der  trostlichen  Zuversicht,  so  also  ein 
christlicher  verstandt  erpreuttert  unnd  gewyttert,  das  es  manchem  gut- 
hertzigen,  so  die  warheit  vertrucken  und  nit  öffentlich  bekennen  darff. 

25  hoch  trostlich,  zu  merung  christlicher  liebe  dienstlich  und  den  wyder- 
werttigen  erschrecklich,  auch  zii  abtrybung  irer  geschwinden  ratschleg 
abruchlich  und  zerstorlich  sein  soll,  manchen  furgefaszten  willen  im 
sack  behaltten,  dartzu  die  trowenden  gemieter  milttern  werde. 

j.  Wiewol    aber    die    gesandten    deszhalb    etwas   zu  beschliessen 

30  nit  bevelchd  gehapt,  allein  das  getruwlicher  wysze  by  inen  bedacht, 
yedoch  solichs,  als  ein  notwendigs,  an  ire  hern  und  obern  hindersich 
ze  pringen  angenomen,  davon  verrer  mit  vlisz  ze  ratschlagen,  das  zu 
meren  und  mindern,  auch  nochgedenckens  ze  haben,  wie  ein  solichs 
inn  das  werck  ze  pringen  sige. 

35  4.  Darneben  ist  auch  bedacht,  dwil  unser  gnediger  her  landtgrave 

Philips  zu  Hessen  etc.  uff  dem  gesprech  zu  Marburg  vast  uff  solche 
mosz  ein  fruntlich  gnedig  underred  gehapt,  auch  den  gesandten  von 
Zürich  und  Basel  neben  den  unsern  von  Straszburg  ein  abscheidt  zu- 
gestelt,  das  man  sich  auch  uff  denselbigen  bedencken  und  unnser  ver- 

40  truwt  lieb  freund  und  christliche  mitburger  zu  Zürich,  Bern  und  Basel 
ir  gemiet  unsern  gesandten,  so  dis  mol  hinuff  rytten,  enttecken,  unnd 


294  iS.^o  Januar  lo  -ir.  Nr.  j^og—jio. 

ob  verrcr  dcszhalh  tag  furzencmen  sig,  ernennen  mögen,  damit  hoch- 
gedachtem  fuisten  uff  sein  christHch  furhaben  und  anregen  auch  gc- 
purlich  antwort  widderfare. 

j.  Es  hat  ouch  yedcr  theil  für  fruchtbar  und  gut  angesehen,  sein 
vertruwt  kuntschafft  der  leuff  halb  ze  machen  unnd,  was  also  erfaren,  5 
solichs  dem  ncchsten  ort  diser  christlichen  verstenthnusz  zii  verkünden, 
unnd  dasselbig  das  den  andern  auch  zu  wyssen  thiin  sol,  sich  dem- 
noch  haben  ze  haltten.  Actum  sontags  den  ix.  januarii  anno  etc. 
w^  tricesimo. 

Original,  imterschriebcn   Petrus   Buotz,  urbis  Argentin.   prothonotarius    '° 

sszt.     St.-A.  Basel,    Kirchenaklen   A  4,  foL  4.     —    Druck:    Abschiede 

bd.  IV,   abilg.   i  b,  nr,  248,  bei  läge  zu  b. 

309.  ^530  Januar  10. 

Das  capitel  der  stift  Basel  an  Jacob  Riehen. 

Über  das,  hievor  inn  handlung  zinsz  und  zechenden  halb  zwuschen  15 
den  hern  von  der  regierung  und  einer  stat  Basell  beschehenn,  unser 
stifft  und  derselbigen  personen  uszgesloszen,  wie  dann  zeiger  disz  briefs, 
unnser  stifft  bruderschafft  camerer  dir  abscheidt  und  alle  handlung  anze- 
zeigen  weysz,  so  ist  doch,  als  wir  bericht,  understanden,  derselben  bru- 
derschafft gepurenden  theil  [am]  zechenden  zu  Kostlach  vonn  eynem,  so  20 
die  von  Basel  über  das  amt  der  cameri  gesetzt,  hininn  gon  Basel  zu 
füren  loszen  unnd,  so  im  das  versagt  unnd  villicht  auch  mit  warheit 
anzeigt,  das  solicher  zechenden  witers  nit  mer  gon  Basel,  sonder  denen, 
so  zu  Friburg  sint,  darumb  singen  und  lesendt,  gehör,  den  uff  recht 
verpieten  habe  loszenn.  25 

Hieruff  an  dich  unnser  .  .  .  beger  ist,  du  wollest  unnserm  ampt- 
man  dem  camerer,  hernn  Lennharten  Suszhern,  beschehen  verbott  uff 
recht  enndtslagen  unnd  mit  dem  vermelten  zechenden  hinfaren  loszenn 
an  ort  und  end,  er  getruwet  des  zu  genieszen  und  sicher  ze  sin,  im 
ghcher  wise  ouch  die  hende  bieten  .  .  .,  das  im  und  änderst  nyeman-  30 
der  solicher  verfolgt  mocht  werden.  Wir  sind  n'ötigejifalls  bereit,  den 
kämmer  er  ins  recht  zu  stellen,  sei's  vor  dem  regiment,  sei's  vor  dir. 
Datum  Friburg,  den  x.  dag  jenners  anno  xxx. 

Entwurf.     General- Landes- A.    Karlsruhe,     Copialbuch   nr.   22s  (^SS^J 

bl.  5.  35 

310.  1530  Januar  11. 

Bruder  Jheronimus,  prior  der  Carthus  zu  mindern  Baszel,  an  bur- 
germeister  undt  ratt  der  statt  Baszel. 

Wiewol    ich    kheins    wegs    gezwifllett,    das   min  zuschribenn,    uff 
sant  Thomans  tag  nechstverrugkts  jors  euch  minenn  heran  uberschicktt,  40 


Nr.jio.  1530  Januar  it.  295 

mineni  zimlichen  begeren  nach  hochsts  vervohens  by  u.  w.  syn  wurdt, 
khomptt  mir  doch  us  wider  zugeschickter  anttwortt  uff  den  vierdten 
tag  gegenwertigs  monats,  ann  mich  gevertigtt,  zu  vernemenn,  das  ge- 
dacht min  zuschribenn  undt  zimHch  begeren  by  u.  w.  nitt  allein  unver- 
5  vengklich,  sunder  ouch,  das  mich  noch  vyl  höcher  beherzigtt,  wie  das 
ich  in  minem  abschidt  mins  gotshuses  gross  hab  undt  gutt  mittge- 
nomen  haben  soll,  verunglipfftt  undt  deszhalb  von  u.  w.  angezogenn 
wurdt. 

Hochwisen,  lieben  heren;  ursach  mins  abschidts  hab  ich  euch  zu 

10  mermolen  angezeigtt,  deszhalb  yetzs  nitt  nodtwendig  zu  wideräfferen. 
Des  guts  halb  aber,  so  ich  hingefiirtt  haben  soll,  geschichtt  mir,  nim 
ich  gott  zu  gezügen,  ungüttlich.  Das  ist  aber  wol  wor,  so  ich  gevar- 
lich  wellen  handien,  hett  ich  woU  cttlichs  verändern  mugen,  so  ich  nitt 
zu  euch  als  minen  getruwen  heren  der  züversichtt  gestanden,    das  s6- 

15  lichs  hinder  u.  w.  wol  undt  sicher  minem  gotshus  gelegen.  Diewil  aber, 
lieben  heren,  ich  usz  obenangerecktem  ewern  züschriben  vermerck,  das 
ye  in  ratt  beschlossen,  wie  das  glich  als  inn  andern  ewerer  statt  gots- 
husern,  ouch  in  der  Carthus  die  kilchenzierden  verkoufft  werden  sollen, 
undt    doruff  an   mich  gevordertt,   das  ich  selbs  eigner  person  innerdt- 

20  halb  viertzehen  tagen  noch  datum  ewer  geschrifftt  hinuff  mich  ver- 
fügen mug,  da,  was  min  begertt  vätterlich  undt  mutterlich  hererbt  gutt 
sampt  dem,  so  mich  sunszt,  diewil  ich  im  orden  gestanden,  von  minen 
frunden  angevallen,  anzuzeigen,  ouch  mir  hiezü  fry  undt  sicher  geleitt 
zugeschriben,  sag  ich  e.  w.  dis  herbietens  hochen  vlissigen  danck,  undt 

25  dorby  gemeltt,  das  ich  gegen  euch  solichs  vertruwens,  ob  ich  schonn 
onn  geleitt  hinuff  kheme,  aller  gestalt  by  e.  w.,  ouch  deren  verwandten 
unbeleidigtt  undt  sicher  sein  mich  bedencke. 

Diewil    aber    diser  zitt  hinuff  zu  khomen  mins  libs  undt  anderen 
anligenden  Ursachen  halb  mir  nitt  muglich,   so  hab  ich  geschriffttlichen, 

30  wie  hernach  verklartt,  als  vyl  mir  in  gedechttnis  khomen,  min  ererbtt 
gutt  anzoigen  wollen,  wiewol  on  alles  widersprechen,  dem  merern  theil 
under  euch  minen  herren  zu  wissen,  wes  Vermögens  min  vatter  undt 
mutter,  denen  gott  gnod,  ouch  alle  min  frundtschafftt  gewesen,  ouch 
was  mich   von  inen  angefallen,  undt    so  ir  rechtt  wolten,  wurden  ir  nitt 

35  sprechen,  das  es  min  vermeintt  vetterlich  undt  mütterlich  erb,  als  in 
ewer  geschrifftt  benemptt,  sunder  min  natürlich  wissendtlich  undt  vor 
gott  undt  der  weltt  zugehörig  erb  wer.  Will  deshalb,  das  dis  min 
anvorderung  samptt  den  vergangnen,  mitt  denen  ich  zu  allen  molen 
begertt,    min    gotshus,    des  ich  mich  kheins  wegs  verzigen  haben  will, 

40  in  sinem  wesen  ze  Jossen,  rechtt  undt  billich  zu  gott  undt  der  weltt 
gesetzet  haben  undt  zu  euch,   minen  heren  als  liebhabern  der  gerech- 


296  O'J^  Januar  12.  Nr.  ^11. 

tigkcitt    der    gstalten    mich  versechenn,  das  ir  niinedthalb  wcrdt  hand- 
ien, das  euch  unvcrwisziich   undt  mir  nochmolcn  nitt  zu  rechttvcrtigcn. 

V^olgt  min  ingebrachtt  undt  crcrbtt  gutt: 

Erstlicli:   Kttlich  siden  meszgewendt,  doruff  min   wapcn. 

2.  Item  ein   kelch,  ein  silberin  beckin,  zwey  silberin  mcszkendtlin,     5 
ein    silberin    rouchtasz,    doruff    min    wapen    undt    usz    minem    ererbten 
silbergeschir  gemachtt. 

?.   Item   zwey  tusendt  vierhundertt  gülden  in  barem  goldt,  so  mir 
im   gewerb  worden  undt  sunszt  ererbtt ;  hatt  min  v^orvar,  prior  Jacob, 
uff  Wurtenberg  angelegtt,  undt  domitt  hundertt  undt  zwentzig  gülden    10 
geltt  gemachtt,  uff  Gregorii  valiende. 

^.  Item  Lv  gülden  geltt,  aber  uff  Wurtenberg,  under  den  achtzig 
gülden  uff  purificationis  Marie  valiende,  welche  lv  gülden  geltt  vor- 
mols  ab  den  gotshusern  Maszminster  undt  sant  Blesy  gevallen  etc. 

§.  Item    funffhundertt    gülden,    so    min   bruder    Ludwig  Zschege-    15 
purlin  umb  minen  hoff  by  den  Augustinern  geben. 

6.  Item  minen  huszrott,  zum  wenigsten  umb  zweyhundertt  gülden 
angeschlagenn. 

7.  Item  kleinotter,  kleider  undt  bucher,  uff  zwey  hundertt  gülden 
angeschlagen.  20 

8.  Item  von  miner  baszen,  frow  Margarethenn  voH  Brunn,  hun- 
dertt undt  sechs  gülden  ab  Senheim,  Thann,  Enszheim  etc.  valiende, 
item  viertzig  gülden  ab  der  statt  Lucern  valiende,  ererbtt. 

g.  Item  sechs  pfundt  geltt  ab  Pauli  Hirsinger,  ettwann  Schaffner 
zu  sant  Ciaren  in  mindern  Basel.  25 

10.  Item  zwen  gülden  geltt  ab  dem  hus  zur  Sunnen,  sidhar  ab- 
geloszt. 

//.  Item  zwey  pfundt  gelts  uft  dem  hus  zum  Schlegel  etc.  undt 
ander  klein  klitter  schuldt  undt  zins. 

12.  Item  glichen  theil  im  bergwerck  zu  Blandi.  30 

Datum  uff  den  elfften  tag  januarii  anno  etc.  xxx". 

Original.  St.-A.  Basel,  Karthaus  Q  i. 

311.  1530  Januar  12. 

Das  capitel  der  stift  Basel  an  schulthesz  und  urtelsprechern  des 
statgerichtz  zu  Basell.  35 

Zu  verschienen  dagenn,  namblich  den  sybenden  dag  nechst  er- 
gangnen  decembris,  ist  unns  uff  anruffen  Hanssen  Groszen  vonn  Nurnn- 
berg,  etzwan  unnsers  organistenn,  by  uch  beschehenn,  die  ander  ver- 
kundung  zukhommen  also  und  der  Inhalt,  das  wir  innerthalb  vi  wochen 
unnd    drien    dagen    für    uch    erschynen    und    genanten    Hansz    Groszen  40 


Nr.jJ2.  ij^jo  Januar  12.  297 

uff  sin  vermeint  clag,  vordrung  und  spruch  ')  gerecht  werden  solten. 
Unnd  wollent  achtenn,  so  gedochter  Hanns  Grosz  sin  pflicht,  darmit 
derselb  unns  als  ein  diener  verwandt  gewesenn  unnd  dann  er  ouch  noch 
ufif  dissen  dag  sins  lehenn,  des  schenckennamptz,  halben,  des  er  unnser 
5  brieff  und  sigell  hinder  im  hat  und  des  inn  nutzender  besitzung  stot 
und  noch  ist,  darüber  auch  gelobt  unnd  gesworn  hat,  eins  herrnn  bi- 
schofs  unnd  stifftz  nutz  ze  furdern,  schaden  ze  wenden  unnd  zu  smele- 
rung  derselbigen  nichtzit  furzenemen  etc.,  derglich  unnser  rechtmeszig 
und    gnugsam    erbietenn,    das   wir    hievor    geschrifftlicher    wise    an  ine 

10  gethan,  des  wir  hiermit  copy  übersenden,  für  ougenn  neme  unnd  be- 
dachte, wie  dann  einem  yedenn,  so  der  erberkeit  noch  ze  handlenn 
sich  gern  vliszen  wolt,  wol  anstünde,  er  liesze  üch  der  dingen  halb 
onkumbert  unnd,  so  er  uns  rechttens  nit  truwte  zu  erloszen,  neme  das 
an  geburenden  enden  unnd,  dohien  wir  zu  recht  gehören,  für,  handlette 

15  auch  nit  also  zu  hinderruckung^)  und  nochteil  unsers  gnedigen  herrn, 
siner  gestifftz  und  uns  als  (siner  giidder)  (?)  geistlicher  friheiten. 

Dwil  aber  das  nit  und  im  dissers  villicht  das  gemeinter  und  also 
ze  hanndlenn  gelegner,  khonnen  unnd  werdenn  wir  unns  darumben, 
yedoch  an  ort  unnd  end,  do  wir  zu  recht  nit  hien  gehören  unnd  ouch 

20  nye  gehört  habennt,  als  für  uch  inn  einich  rechtvertigung  nit  begebenn 
oder  einicherlei  gestallt  innloszenn,  sonnder  uns  des  halten,  das  wir  als 
geistlich  personen  vor  uwerm  unnd  aller  weltlichenn  gerichtz  zwengen 
gefrigt  unnd  zum  selben  uch  unnd  uwer  obberkeit  gantz  nit  under- 
worffen,  denen  weder  gelobt  noch  gesworen,  also  das  ir  unns  einicherlei 

25  zu  gebieten  über  uns  und  das  unser,  ouch  zu  erkennen  oder  richten 
nit  habenn  und  das  ouch  nach  ordenung  der  rechtenn  ein  yeder 
clagender  dem  verantworter  billichen  nachvolgen  unnd  für  sinen  richter 
anlangen  soll...  So  Hansz  Grosz  ye  nit  mag  on^)  sin  demselben  vor 
unnserm  ordenlichen  richter  eins  usztreglichen  rechtens  zu  gehorsamen, 

30  also  das  derselb  sich  keins  wegks  der  rechtlose  zu  beclagen  habe. 
Datum  friburg  xii.  januarii  anno  30. 

Eniwuff.     Gefieral-  Lafides-  A.  Karlsruhe,    Copialbuch  Jir.   22^    (^53^) 
bl.  S  V. 

312.  Afjo  Januar  12. 

35  Das   capitel    der  stift  Basel  an  Johanssen,  abt  des  gotzhusz  sant 

Blasien. 


311.    ')  jTj-  hamielte  sich  nach  dem  schrtiben  des  capitels  an  Hans  Gross  vom  to.  Sep- 
tember   iS2g    (ebenda  bl.  js)    um    einen    streit  wegen  der  besoldung  und  der   interfretation 
des  bestallungsbriefes. 
^o  ■)  '"^"'  '^.  hindertruckung  zti  lesen. 

')  an  (?). 
Basler  Reformationsakten,  IV.  oq 


298  ißjo  Jattuar  12 — /f.  ^^-3^3 — 3iS- 

Als  c.  c.  untul  dcrselbig^cn  gotzlius  uiiscrni  stifft  jerlich  ettlich  zinsz 
zu  bezalen  schuldig  utiiul  ii;iinblicli  uff  Thome  apostoli  nechst  verruckt 
unscrni  prcsentzampt  xx  fluiden  verfallen,  haben  wir  usz  fursorg,  do- 
mit  solich  zinsz  unscrn  widderwertigen  zu  Basel!  nit  zukhoninien,  dissen 
botten  zu  ircn  noch  dem  gelt  schicken  wellen,  mit  der  bitte^  dieseti  5 
und  andere  zinse,  so  lang  wir  zu  Friburg  residiern,  doselbsthien  und 
nit  ^Q.\\  Basel  ze  schicken  und  also  ir  stur  unnd  furdernusz  ze  thun, 
domit  und  wir  soviel  desterbass  inn  unnser  residentz,  ouch  by  volbrin- 
gung  des  gotsdienst  ,  ,  ,  alhie  zu  Friburg  pliben  megen  . .  .  Datum 
Friburg  im  Briszgouw,  den  xii.  dag  jenners  anno  xxx.  lo 

Entwurf.  General- Landes- A.Karlsruhe,  Copialbuch  nr.22ß  (i ^3o),bl.'/v, 

313.  1530  Januar  12. 
Urfehdetuiderruf  des  täufers    Hans  Lüdin    von  Bubendorf;   seine 

enthauptung. 

Hans  Lüdin  von  Bubendorff,  der  hie  zugegen  stat,  hat  veryehen,  15 
das  er  sine  gethone  urfeht  unnd  geschworen  eyde,  darinn  er  die  sect 
des  widertouffs  halber  öffentlichen  verschworen  unnd  widerrufft,  jetzt 
aber  nit  gehalten,  sonder  die  ubertretten,  mit  den  touffbrijderen  ge- 
meinschafft gehept,  ir  winckellpredigen  gehört,  das  wort  gottes  by 
andern  christenlichen  gemeinden  verschmecht,  den  kindertoufif  ver-  20 
worffen.  Welle  ouch  fürohin,  unangesehen  sin  widerruffen  unnd  eyde, 
vonn  der  touffer  sect  nit  abstan,  sonder  darin  verharren. 

Anno  etc.  xxx"""  uff  mittwochen  den  xii.  tag  januarii  ist  diser,  mit 
dem  Schwert  ze  richten,  verurteylt  unnd  an  im  erstattet  worden. 

Originalverhörakte.     St.-A.  Basel,    Criminalia  i  B.  L.  25 

314.  ^5Jö  Januar  i j. 
Nota.  Uff  Hillarii  werden  die  von  Byel  wider  hie  sin  unnd  witter 

mit  unns  handien. 

Protokoll,    mit   rafidbemerkung  abgeschriben.     St.-A.  Basel,   Oeffmmgs- 
buch  7,   bl.   24ßv.  30 

315.  zu  iß30  Januar  75. 
Priorin  unnd  convent  frawen  zur  Engelporten  zu  Gebwyler  suppli- 

cation  an  kuniglicher  majestet  zu  Hungarn  unnd  Boheim,  unsers  gne- 
digisten  herren,  landvogt,  stathalter,  regenten  unnd  räth  inn  obern  Elsasz. 

Gnedig    herren.     Euer    gnaden   fuegen    wir    demuttiglich  zu  ver-   35 
nemmen,  wie  das  Angnes  Meigerin,    unser  conventschwester   (vor   der 
peurischen  uffrür  gewesen),  welche  sich,  nochdem  unser  closter  zerstert 
was,  sich  mit   einem  müUer  zu  Basell  vermechelt,  und  als  unnser  rosz 
unnd  karren  verrugkte  tagen  aldo  zu  Basell  gewesen,  hatt  sy  mit  ge- 


Nr.jiö.  fjjo  Januar  i§.  299 

meltem  muller  rosz  und  karren,  auch  unsers  gotshusz  pfennig  zinsz, 
so  wir  doselbs  fallen  haben,  mit  dem  stab  doselbst  arrestiern  und 
verpietten  lassen.  Diewil  wir  aber  der  gemelten  Angnesen  Meigerin, 
auch  niemanden  von  iretwegen,  gestendig  ettwas  zu  geben  oder  zu 
5  thun  schuldig  sein  und  in  der  hochgemelten  kuniglichen  majestet  als 
regierenden  landsfürsten  zu  Osterrich  schütz  und  schirm  verspruchig 
gewest  und  noch  sein  und  deszhalben  mit  dheinem  frembden  stab 
bekumert  oder  angefochten  werden  sollen,  so  ist  an  e.  g.  unser  de- 
muttig    pitt    und    anruffen,    sy    wellen  .  .  .    bürgermeister    und    rath   zu 

lo  Basel!  der  freyheiten,  damit  die  versprüchigen  desz  hochloblichen  hüsz 
Osterrich  gnediglich  begobt,  ermanen  unnd  uns  in  crafft  derselbigen 
abvordern,  das  sy  unnser  arrestierte  zinsz  uns  relaxiern,  entschlahen 
und  volgen  lassen  wellen.  Wo  dan  gemelte  Angnes  oder  jemand 
von    iretwegen   ansproch  an  uns  ze  haben  vermeint,  wellenn  vor  euer 

15  gnaden  wir  iren  dogegen  rechtens  wertig  sein  und  das  mit  unserm  an- 
dechtigen  gepett  gegen  gott  dem  almechtigen  und  sunst  hie  in  zeit 
mit  gepürlichen  diensten  haben  ze  verdienen. 

E.  gn.    demuttige   priorin    und   convent  zur  Engelporten  zu  Geb- 
wyler,  prediger  ordens. 

20  Original.     St.-A.  Basel,   Klöster  G  2. 

316.  1530  Januar  /j. 

Kon.  mt.    zu  Hungern  und  Beheim  etc.  Statthalter,    regenten  und 
rat  inn  Oberelsas  an  bürgermeister  und  rat  der  statt  Basel. 

Die    hierinnen    verslossen    suplication ')    haben   uns  die  würdigen, 

25  unnser  lieb  andechtigen  priorin  und  convent  zur  Engelporten  zu 
Gebweyler,  predigerordens,  der  kön.  mt.,  unsers  gnedigisten  herrn 
schütz-  und  schirmbsverwandten  furbringen  und  inn  crafft  berurts  schütz 
und  Schirms  anruffen  lassen,  wie  ir  dann  daraus  vernemen  werdet. 
Dweyl  sy  nun,  Agnes  Meigeryn,  inn  bemelter  suplication  begriffen,  irer 

30  forderung  nit  gichtig  noch  gestenndig  seyn,  und  dann  ouch  nyt  alleyn 
inn  verm6g  gemeynen  rechten,  besonder  auch  des  loblichen  haws  Öster- 
reichs freyheiten  ist,  das  yemanden  des  gemelten  haws  Österreichs 
undertanen  und  versprüchigen  daz  ir  arrestiert,  verhefft  oder  inn  ver- 
pot  gelegt,  noch  dieselbigen  myt  frembden  gerichten  und  rechten  an- 

35  gelangt,  ersucht  oder  bekombert  werden  sollen,  es  wurde  dann  den 
clegern  inn  den  gerichten,  da  die  ansprechigen  gesessen  und  ordenlich 
zu  recht  gehörig,  recht  versagt  und  dasselbig  ungefarlich  kundtlich 
gemacht,  so  begern  wir  demnach  anstatt  der  kon.  mt.,  unnsers 
gnedigisten    herrn,    daz    ir    nach    vermog    gemeyner   rechten,    dartzü 

40  316.  ')  «/-.  31J, 


300  iSJ'''  7ann'if   /,-      iS.  Nr.  jiy      :;ig. 

des  vorf^cmcltcn  lohlichen  haws  Österreichs  iVcyhcit,  den  gedachten 
trauen  zu  der  Hngelportcn  zu  Cicbweyler  das  hcschchcn  arrest 
widerunihcn  relacieren,  uffhaben  untl  denen  das  ir,  wie  l)illichcn,  vcrrer 
unufTj^ehalten  verfol^ren  zu  lassen  verschaffen,  und  A<;ncs  Mcigeryn 
dahvn  wevsen,  wo  sy,  die  p^enanten  frawen,  ye  spruch  oder  forderung  5 
nvt  zu  vcrtra<;en  vermeynt,  das  sy  dieselben  ^cgcn  inen,  wie  sich  das 
ni\l  recht  »;epurt,  vor  uns  ersuchen.  Alda  soll  ir  uff  ir  anruffen  fur- 
derlich  untl  gepi'irlichs  rechtens  «[cstattet  werden  und  ergcn  und  uns 
zu  euch  versehen,  ir  sollt  und  werdet  gcmelter  Meigerin  darüber  nit 
zulassen  noch  gestatten,  das  sy  vilgedachten  frawen  zu  der  Engel-  lo 
porten  das  ir  durch  das  beschehen  verbott  verrer  vorhalten.  Und 
wiewol  wir  uns  der  pillicheit  nach  des  dheyns  abschlags  zu  euch  ver- 
sehen, so  begern  wir  doch  hierüber  ewer  verschribnen  antwort,  uns 
anstatt  der  kon.  mt.  furer  wüissen  mögen,  wonach  zu  richten.  Datum 
Ennssisheim  den  xv«'«'"  tags  januarii  anno  etc.  xxx.  15 

Original,     unierschrieben     Sigmund     von     Valckenstain,     fryhcrr    ufid 

N.  Babst,  cantzler.     St.-A.  Basel,   Klöster  G  2. 

317.  /J-?o  Januar  15. 
Aus  den  Wochenausgaben  sambstags  nach  Hillari. 

Ratscosten:  Item  viii  Ib  im  d  ist  über  Hannsen  Ludy,  den  wider-    20 
touffer,  so  mit  dem  schwert  grichtet  worden,  inn  atzung  gangen. 
St.-A.   Basel,  Fifianz  G  i ^,  s.  6. 

318.  1330  Jafiuar  ly. 
Nota.     Es    wirt    tag  mit  u.  g.  h.  von  Basel  montags  nach  Hillarii 

anno  etc.  xxx™''  [angesetzt].  25 

Protokoll.     St.-A.  Basel,   Oeffnungsbuch  7,  bl.  2^^v. 

319.  1350  Januar  18. 
Thumbprobst,    stathalter    und    capitel    der    meren    stifft    Basel  .  .  . 

capitularibus  [mit  namen:  Hansz  Rudolffen  von  Rinach,  thumbherren  .  .  . 
und    probst    zu    Lutennbach   zu    Lutenbach,  Sigmunden   vonn  Pfirt    zu   30 
Altkilch,  doctor  Berenn  zu  Thann). 

Ehaffter,  swerer  unnd  onverkieszlicher  Ursachen  halb  unnsern  gne- 
digen  hernn  unnd  siner  gnodenn  stifft  belangend,  habenn  derselb  unser 
gnediger  her,  derglich  wir  uns  vereint  an  mondag  noch  Sebastiani,  den 
xxiiii.  dag  januarii  des  nachtz  zu  Steynenbronn  inn  Jacoben  von  Ri-  35 
nach  slosz  by  einandern  samenthafift  zu  erschynen  unnd  morndes  zinsz- 
tags  aller  noturfift  noch  von  wegen  solicher  obligender  beswerden  ze 
handien,    weiten  wir    uch  nit  onanzeigt  loszen,    ouch  by  den  pflichten, 


Nr.  J20—321.  it^jo  Jamiar  20.  301 

domit  ir  unns  verwandt,  euch  ervordrend,  das  ir  zu  obbestimbtem  dag 
ouch    kommen    unnd  nit  uszpliben,    des  ouch  nichtz  änderst  dann  lyb- 
liche  kranckheit  uch  irren  laszen  ,  .  .    Datum    freyburg   den    xviii.  dag 
januarii  anno  etc.  xxx. 
5  Entwurf.  General- La?ides-A.  Karlsruhe.  Copialbuch  fir.  225  (1530),  bl.6'. 

320.  ^530  Januar  20 
Adelberg  iMeyger,  bürgermeister  der  stadt  Basel,  an  Seckingenn. 
Wir  habenn  das  schribenn,  so  ir  unnserm  liebenn  unnd  getruwen 

Heman  Offenburg,  vogt  zu  Varnnsperg,  uff  desselbigenn  schribenn  her 
10   Hannsen  Stucki '),    kilchernn  zu  Rotennflü,  belanngenn  zugsanndt,  ver- 
merkt.    Unnd    diewil    darinn  under  annderm,    das  ir  vermög  kon.  mt. 
zu  Hungern  und  Behem  etc.  uberschickten  manndaten  unnd  gepottenn 
alle    diejhenenn,    so    sich    inn    die  Luterische   oder  nuwe  sect  (wie  irs 
nennend)  inlaszen  und  by  uch  betretten  werdenn,  vengkHch  annemen 
15    müszen,    meidung  bschicht,    unnd  wir  dardurch,  wesz  wir  unnsz  sampt 
unsernn    angeherigen  unnd  verwanndten  zu  uch  getröstenn  sollenn,  nit 
wiszenn  mogenn,   ist  an  uch  unser  gesynlich  begerenn,  ir  wollend  unns 
deszen,  namblich  wess  wir  unns  sampt  unnsern  angeherigen    und  ver- 
wanndten,   so    wir   unnd  sy  uwer  verwaltigung  gebruchen  wurden,   zu 
20   uch    und    den    uwernn   versehen    sollen,    by    disem    darumb    gsandten 
potten,    unns    furer    wonoch    haben    zu    gerichten,    schriftlich    verstenn- 
digen.     Datum   den  xx^t«»  januarii  anno  etc.   xxx. 

Entwurf.      St.-A.  Basel,   Missiven  A  28,   bl.  2^gv. 

321.  1530  Januar  20. 
25             Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  statt  Basel,  an  Louffenberg. 

Wir  haben  das  schribenn,  so  ir  .  .  .  Heman  Offennburg,  vogt  zu 
Varnnsperg,  uff  desselbigen  schribenn,  her  Hannsen  Grellen  belangend, 
zugsandt,  des  innhaltz,  das  uch  von  kon.  mt.  zu  Hungernn  unnd  Be- 
hem  mandaten  zukomen  und  das  ir  nach  innhalt  derselbigen  mandaten 

30  ernempten  her  Hansen  Grelln,  das  er  sich  hinfur  der  statt  Louffenberg 
miessigen  und  sich  nit  mer  darinn  finden  losze,  zu  erkennen  geben 
haben,  vermerckt.  Diewil  wir  dann  ab  solchem  uwerm  schriben 
ettwas  verwundern  tragen,  ouch,  wesz  wir  uns  zu  uch  getresten,  nit 
wiszen    mögen,    ist    an    uch  unser  begeren,    ir  wollend  unns,    wesz  wir 

35  unns  sampt  unsernn  angeherigen  unnd  verwanndten,  so  wir  und  sy 
inn  unnd  durch  uwer  verwaltigung  weffern  wurden,  zu  uch  und  den 
uwernn  versehen  sollen,  by  disem  allein  darumb  gsandten  potten  unns 
320.   ')   Vorlage  Stuckli. 


302  iSJO  Januar  20.  Nr.  322. 

furcr,    wonach   lialicn   zu   richten,  schrifftlich  verstendi^en.     Datum  den 
XX.  tag  jenners  anno  etc.  xxx"- 

Entwurf.     St.-A.   Basel,   Missiven  A  28,  bl.  260. 

322.  ^530  Januar  20. 

Pas   capilel    ihr    stift  Basel   an    landvogt,    regenten    und  reihen     5 
ini  ol)ern  Elsasz. 

Ks    habendt    die   caplanen  ufif  unser  stifft  ein  theil  am  zechenden 
zu  Kestlach,  uwer  regimentz  verwaltigung,  jerlich  vallcnde,  unnd,  wie- 
wol  sie  desselben  für  und  für  inn  ruwiger  pesitz  gestanden,  <\q,\\  euch 
vast  uff  das  halb  gen  Altkilch  zu  iren  sichern  handen  füren  und  legen    10 
loszen,   sind  doch  deren  von  Basel  verordneten  mitler  weyl  kommenn 
und  sflicher  wise  solichen  theil-zechenden  ervordert  und,  als  die  zechen- 
der    denen,    wie    sie    den    zechenden    gen  Altkilch  unnd  nit  gen  Basel 
ze    waren    empfangen    hetten,    endeckt,    sint    dieselbigen    verordneten 
zu^efaren    und    haben   solichen    zechenden    uff  recht    verbieten  loszen.    «5 
Der  ursachenn  wir  von  unser  caplanen  wegen  bewegt  unnd  .  .  .  Jacob 
Riehen,  vogt  und  pfandthern  des  ends  geschriben  mit  beger,  die  capläne 
inn  bedacht   irs    titeis,   den  sie  zu  solichen  zechenden  haben,  item  das 
sie  und  änderst  nyemander  des  inn  besitz  und  nutzung  nutzbar  gestann- 
den    und    mit    recht   nit    endtsetzt   unnd    das  auch  zwuschen  uwer  und   20 
den  von  Basel    zinsz  unnd  zechenden  halb  beschehene  handlung,  wel- 
her    aller,    wie  die  uns  von  uch  zukommen,  wir  im  darby  ouch  copien 
uberschickt,  usztrugkenlich  vermag,  das  die  Hohe  stifft  Basel  unnd  der 
selbigen  verwandten  inn  gedochter  handlung  onverdingt  sin  sollent  etc., 
die    hend    ze   bieten,    damit  und  denselben  vonn  denen  von  Basel  das   25 
ir  nit  endtwert. 

Unnd  wiewol  .  .  .  Jacob  Rieh  siner  vermoglichkeit  noch  gnung 
fruntlich  unnd  gutwillig  gegen  inen,  den  unsern,  erzeigt  unnd  bewisenn, 
hat  yedoch  der  uff  den  artigkell  unnser  vorbehaltnusz  und  das  wir 
in  beschehener  handlung  uszdinget  sin,  nit  haltenn  oder  hafften  wollen,  3° 
sonder  unnser  caplanen  gesandten  zu  erkennen  geben,  das  noch  dem 
allem  zwuschen  uwer  unnd  den  von  Basel  ein  ander  verstandt  ge- 
macht, so  des  Vermögens  sin  solle,  das  denen  von  Basell  alle  der  gotz- 
huser  zinsz  unnd  zechenden,  deren  brieff  und  sigel  by  iren  handen  und 
gewaltsame,  gericht  und  geben  sol  werden,  da  irer  von  Basel  berömen,  35 
über  dissen  zechenden  solche  brieff  auch  by  iren  handen  ze  habenn 
unnd  das  inen  obangeregter  letster  handlung  unnd  abschidt  noch  der- 
selbig  zechennden  zugehörig:  unnd  dwil  das  also  were,  ouch  im  nit 
geburen,  so  der  zechenden  uff  recht  verbotten,  on  recht  den  selben 
volgen  ze  loszen,  mochten  dieselbigen  unsere  caplanen  zu  endtslagung  40 


Nr.  J22.  iß^o  Januar  20.  303 

verbottener  zechenden,  was  landt  und  rechtz  bruch  erstatten  oder  aber 
uch,  unnsern  hern  von  der  regierung-,  nochvolgen;  was  im  dann  von 
uch  bevolhen,  dem  er  stat  thun  wellen  und  sich  also  bewisen,  das 
nutzt  unbillichs  by  im  gespurt  solt  werden.  So  nun  by  uns  gantz 
5  kein  zwifel,  das  die  sachen  annderst,  dann  ir  unns  die  zugeschriben, 
gestalt,  das  ouch  ir  denen  von  Basel  gar  nit  dozu  gehellen,  wann  die 
einem  gewaltigklich  brief  und  sigel  über  zinsz  und  zechenden  sagende 
endtwert  unnd  widder  alle  billigkeit  genomen,  als  hie  ouch  gegen 
unsern   caplanen  mochte  beschehen  sin,    das  sie  von  Basel  darumbenn 

10  dieselben  zinsz  und  zechenden  innzenemen  gerechtigkeit  oder  einichen 
titeil  habenn  solten  unnd  also  irs  freveis  dodurch  gesterckt  werden, 
suchen  wir  nochmolen  by  uch  als  der  obberkeit  an  unnd  bitten  die, 
sie  wellent  zu  handthabung  der  erbarkeit,  billigkeit  und  gerechtigkeit 
zuvordrist,    ouch    des    dinst  gottes  Jabob  Riehen  schriben,    dass  er  ge- 

15  mäss  dem  vorbehält  im  oesterreichisch-baslerischeft  vertrag  den  caplanen 
die  verfiigwig  über  ire  ze/mde?i  einräume  und,  tvenn  Basel  auf  gr und 
von  endtwerter  brieffen  rechtsansprilche  erheben  ivollte,  so  sind  wir  be- 
reit, die  capläne  recht  bieten  zu  lassen  vor  dem  regiment,  vor  Rieh 
oder  anderswo.     Datum  den  xx.  dag  januarii   anno  xxx. 

ao  Entwjirf.     General-La7ides- A ,    Karlsruhe,    Coptalbuch  nr.  22ß    (ijso), 

bl.  S  V. 

323.  ^530  Januar  20. 

Hannsz  Ludwig,  graff  zu  Sultz,  ati  den  burgermeinister  unnd  den 
rath  in  Basell. 

25  Mir  hatt  min  underthonn,  Peter  Walther  vonn  Wyler,  diser  gegenn- 

würtiger  zeiger,  fürgepracht  unnd  zu  erckennenn  gebenn,  wie  er  vonn 
hernn  Connradtenn  Vochheinn,  als  schaffnner  des  commenthur  vonn 
Basell,  hernn  Peters  vonn  Enngelsperg,  ein  zehenndenn  entlehenet 
unnd  denselbigenn  zu  bezalenn  mit  recht  gezwungenn  unnd  trungenn. 

30  Nun  sig  er  aber  am  nechstverschienem  frytag  durch  euch  zu  Basell 
berurtz  zehendens  halber  ervordertt  unnd  sich  deshalb  uff  morgenn 
frytag  widerumb  zu  stellenn  mit  glupdenn  angehaltenn  wordenn.  Wie- 
wol  sich  nun  gedachter  min  underthon,  solchs  hernn  Conradtenn  anzu- 
zeigenn,    gönn  Altkilch  verfügt,    so    ist  doch  derselb  her  Connradt  nit 

35  anheimisch  gewesenn;  derhalbenn  er  sich  nit  mögen  bewerbenn,  als 
er  ouch  noch  nit  weisz,  wasz  ime  darunder  zu  hanndlenn  gepurlich  sein 
wolle.  Dwyl  aber  der  handell  an  im  selbs  ebenn  schwer,  unnd  gedach- 
ter min  underthonn  von  hernn  Connradtenn  in  namen  des  commenthurs 
unnd    sunst    von    niemandt    andernn    denn    zehenndenn  empfangen,    so 

40   ist  min  fruntlich  bit  und  begerenn,  ir  wollennt  mir  zu  gevallenn  obge- 


•J04  /^jo7afunir22  —  2j.  Nr.  ^^24—32^. 

dachten!  mincm  u.ulerthonenn,  domit  er  sich  im  haniulell  bcwerbenn 
und  mit  fruchtparkoit  darinn  hanndlenn  mo<;,  xim  ta^^  withcr  dilacionn 
und  schul)  ocbcnn.  Das  will  ich  ßCRcnn  uch  und  den  uwcrnn  frunllich 
zu  beschuldcn  ijcneigt  sein:  und  wiewoll  ich  mich  abschlahens  nit  ver- 
siyhc.  jedoch  so  beger  ich  darüber  cuwr  beschrieben  antwurtt.  Datum  5 
Altkilch  am  xx*'""  tag  monatz  januarii  anno  etc.  xxx*«^". 

Original,   unlerschrit't>e?i  llannsz   Ludwig,  grafl"  zu  Sultz.  SL-A.  Basel, 

Johanniter  F  /. 

224  '53^  Januar  22. 

Aus  den  wochenansgaben  sambstags  nach  Sebasteani.  10 

Ratscosten:  Item  i  Ib  x\  1  fi  vonn  11  touffernn  von  Gelterhingen 
harin  zfijrn ;  item  vi  ß  im  d,  so  sy  verzert  hannd.  —  Item  viii  Ib  viii  ß 
VI  d  ist  über  Caspar  Schuhmacher,  von  Liestal,  so  widertouffs  halb 
gtanngen  lyt,  inn  atzung  gangen.  —  Item  x  ß  den  totenngrebernn 
vonn  Hanns  Ludy,  so  mit  dem  schwert  gerichtet  worden,  zu  ver-  15 
grabenn.  —  Item  11  Ib  i  ß  im  d  ist  über  den  Treyer,  vonn  Lausen, 
den  widertouffer,  inn  der  gfenngknus  utT  dem  Rinthor  in  atzung  gangen. 

Bottennzerung:  Item  xlii  Ib  vi  ß  xi  d  habenn  her  Jacob  Meiger, 
alt  oberster  zunfftmeister,  Baltasar  Hiltprannd  unnd  der  stattschriber  uff 
dem  ritt  gönn  Straszburg,  als  sy  das  Cristennlich  burgkrecht  gschwornn,   20 
verfarenn,  verzert,  verschorenn,  verschlagenn  unnd  verletzt. 

Schenckwin:  Item  xvi  ß  denen  von  Zürich.  —  Item  xvi  ß  denen 
von  Bernn.  —  Item  i  Ib  xii  ß  denen  vonn  Straszburg. 

Item  LI  Ib  XII  ß  ist  über  das  mal,  so  min  gnedig  hernn,  beid  rat, 
mit  unnsernn  Eidtgnossenn  und  cristennlichen  mitburgernn  vonn  Zürich,   25 
Bernn  unnd  Straszburg  gehalten,  onn  ettlichen  wynn,  so  us  miner  hernn 
keller  komen,  gangen.  —  Item  iii  Ib  vi  ß  ist  durch  min  hernn  by  denen 
von  Zürich,  Bernn  unnd  Straszburg  zum  Storken  verzert. 

St.-A.  Basel,   Finanz  G  13,  s.  g. 

325  J 530  Januar  23.   30 

Adelberg  Meyger,   burgermeister,    unnd    der  rath  der  statt  Basel 
ayi  Philipsenn,  bischoffenn  zu  Basell. 

.  .  .  Allsdann  u.  f.  g.  durch  ire  verordnetten  unns  die  kouftbrieff 
umb  die  funffthalb  tusend  guldin  houptgutz  uff  der  herschafft  Pfeffingen 
sampt  dem  kouffbrieff  über  das  dorff  Ryehen  mit  anderer  gewarsame  35 
zuhanden  gestelt  etc,  haben  wir  dem  erwirdigen  herrn  Thiebolden, 
abbt  zu  Lutzell,  zügeschriben  unnd  willen  geben,  u.  f.  g.  die  hinder- 
legten  brieff  zu  überantworten.  Alls  aber  uwer  gnaden  gesandthen 
die  alte  houptverschribung  umb  die  funffthalb  tusend  guldin  von  unns 


^>'-  326.  ijjo  Jamiar  24.  305 

begert,  unnd  wir  aber  diser  zyt,  ob  die  voihanden,  diiein  wiiszen  traoen, 
habend  wir  bevelch  geben,  dise  verschribung  hie  zwuschcn  rcminiscere 
zu  ersuechen  unnd  die  oder  ein  gnugsamcn  dettbrieff  selbiger  zyt,  so 
u.  f.  g.  unns  die  versessenen  zinsz  unnd  lipgeding  sampt  dem  lypgedings- 
5  briefif  abrichten  lassen  wirdeth,  uwern  gnaden  zustellen,  haben  wir  u.  f.  g. 
gantz  fruntlicher  me^^nung  nit  wellen  verhalten  .  .  .  Datum  den  xxiii. 
tag  januarii  anno  etc.  xxx. 

Original.     St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv  XVII,  nr.  4^0. 

326.  1530  JiDiiiar  24 

10  Urfehde:  Hans  Meiger,  von   Hegenheim. 

Ist  umb  siner  lesterlichen,  schmelichen  worten  wegen,  so  er  onver- 
ursacht  wider  ein  ersame  lobliche  statt  Basel  uszgossen,  ingelegt  worden. 
Nämlichen  sich  begeben,  im  nechstverschinen  jar  an  der  kalten  Basel 
kirchwyhe    abendt    zii   Hegenheim    haben  Cunrat   Hirtli,    Lorentz  Vogt 

15  von  Almschwyler  und  genanter  Hans  Meiger  mit  einandern  zabendt 
zert  und,  als  sy  under  andern  worten  desz  mornderigen  tags,  ob  man 
zu  Hegenheim  fyren  wollte  oder  nit,  anred  worden,  deszglich  ettliche 
worter,  verfyrung  der  heiligen,  ouch  verloffen,  daruff  obgenanter  Hans 
Meiger  gesagt:   Was  ists  (vermeinende,  das  morndis  kilwyhe  im  Mun- 

20  ster  zu  Basel  wäre),  es  gond  nüt  weder  hiiren  und  buben  darin  und 
(mit  züchten  zu  lesen)  mynnen  einander  zu  den  löchern  in.  Obwohl 
die  Stadt  Basel  gut  fug  gehabt,  ihn  deshalb  schwer  zu  strafen,  ist  er 
doch  uff  hüt  mentag  den  xxiiir.  jenners  vor  sant  Pauls  bekerung  ent- 
lassen worden,  daruff  eyn  eyd  geschworen,  das  er  bits  kunfftig  sontag 

25  nach  mittemtag  sich  gen  Basel  in  die  statt  verfügen  und  daselbst  im 
Munster,  so  man  predigt,  sich  nebent  den  predicanten  an  offner  cantzell 
an  dsyten  stellen,  und  nachdem  durch  den  predicanten  die  ursach,  wa- 
rumb  obgemelter  Hans  Meiger  hie  stände,  zu  verston  geben  und  eröff- 
net worden,  allda  nachvolgenden  widerrüff  erstatten  und  mit  verstent- 

30  lieber  luterer  stymm  sagen  wolle:  Lieben,  frommen  Christen,  herren 
und  gut  fründ,  wie  der  herr  gemeldet,  das  hab  ich  also  usz  eignem 
mutwill  onverursacht  geredt  und  bekenn  mich  öffentlich  vor  uch  allen, 
das  ich  den  selbigen  daran  unrecht  gethan,  das  uff  sy  erdicht  und 
erlogen    hab    und    nichts   anders  von  inen  und  üch  allen  dann  alle  er, 

35  liebs  und  güts  als  von  frommen  glitten  Christen  zu  sagen  weisz,  bitt 
ouch  hie  mengklich,  mir  das  umb  gottes  willen  zu  verzyhen.  Von  den 
100  gülden  strafe  iverden  50  bar  bezalt.  Für  die  andern  50  gülden 
verpflichten  sich  als  bürgen  die  ersamen  Lienhart  Müller  von  Luxstorf, 
Hans  Vellinger  von  Hegenheim    und  Werli  Ryeher,    burger    zu   Basel, 

40   wirt  zur  roten  kannen.    Wo  sie  auf  den   bestimmten  termin  die  §0  gul- 

Basler  Reformationsakten,  IV.  .jq 


;>0G  ij.io  Januar  24.  Nr.j2j     32S. 

den  nicht  oezahlt  uiul  sy  darüber  zu  luisz,  liof  oder  an  imiiul  erfordert, 
sollfn  Sit-  sii/i  auf  tfas  richthaus  nach  Basel  stillen  und  dir  strafe 
auf'  sich  nehmen  1)\'  \erl)indunj;  aller  ir  hih  und  j^iit,  li^eiid  und  va- 
rends.  lür  sich   und   ire   erben   saiiij)!   i;eMieiner  urfcch  .  .  . 

lo.  llen.  l'(irlmul](.'r,   notarius  lic.      5 
St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.6j. 

327.  1530  Januar  24. 
Urfehde:   Heini   Ifental,   von   Liestal. 

Ist  ouch  uff  obgeschribnen  mentag  den  xxiiii.  jenners  ledig  gelassen, 
darinn  er  gelegen,  das  er  verrückter  zyt,  als  ein  ersamer  rliat  der  statt    10 
Basel    scluiltheissen    und    rliat    zu    Liestall    zügcschribcn,    das    sy    zinsz 
und    zehenden    wie    von    alter  har  geben   sollen,    inini  rhat  gesagt  luul 
geredt:    Wann    ist  es  gnug,    wann   hat  man   uns  gnüg  geschunden   und 
geschaben?;  es  wäre  dalattmer  gnüg,  man  gienge  uns  billich  bas  ent- 
gegen;   sol    ouch  geredt  haben  (wie  wol  nit  kuntlich):  m.  h.  verbieten    15 
den  predicanten,  die   warheit  zc  sagen;  aber  war  sye,  das  der  pfaff  zu 
Rummiken    geredt,    er  dürff  die  warheit  nit  reden.  Daruff  geschworen 
gemeine  urfech  in  bester  form,  darzu  der  widertouffer  müssig  gon,  an 
ir    predig    nyendert    komen,    nit    behusen  noch  beherbergen  etc.  ut  in 
forma,  sonder  m.  h.   und  an   ir  statt  deren  amptlüten  in  allen  billichen    20 
dingen    gehörig    und    ghorsam  sin  und    sich  halten  fürohin,  wie  einem 
frommen  zustat,  alles  by  pen  desz  swerts,  renuncians  omnibus  privilegiis. 

Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  6g. 

328.  1530  Jojiuar  24.   25 
Urfehde:  Bastian  Muntwyler,  von  Syssach. 

Diser  ist  ouch  uff  gedachten  mentag  den  xxiiii.  jenners  ledig 
gelassen,  darinn  er  gelegen,  das  er  mer  dann  an  eim  ort  geredt,  es 
werde  darzü  kommen,  wann  einer  syn  frowen  im  für  ligen  sähe,  so 
werde  imm  nüter  sin,  die  herren  zu  tod  zu  schlahen,  dann  sin  wyb  30 
usz  dem  für  zu  ziehen;  habe  aber  damit  ein  ersamen  radt  der  statt 
Basel  nit  vermeint,  sonder  habe  ersz  im  Züricher  krieg  von  vylen  zu 
Arow  gehört,  wie  sich  ein  herr  am  Rhin  erheben,  der  werde  sym 
volck  also  gr^^m  sin,  das  sy  imm  so  widerig  sin  werden,  wann  einer 
sin  wyb  im  für  ligen  sehe,  werde  imm  nöter  sin,  den  herren  zu  tod  35 
schlahen,  denn  sin  wyb  usz  dem  für  zij  ziehen;  hat  geschworen,  der 
widertouffer  müssig  gon,  an  ir  predig  uberal  nit  kommen,  nit  behusen 
noch  beherbergen  etc.  ut  in  forma,  ouch  (ut  supra)  m.  h.  und  deren 
amptlüten  an   ir  statt  underthänig,  gewertig  und  gehorsam  sin  in  mas- 


Nr.  32g  -  jjo.  i^jo  Januar  25 — 26.  307 

sen,  wie  dann  ein  yeder  frommer  underthon  siner  naturlichen  oberkeit 
pflichtig  und  schuldig  ist;  darzü,  das  er  von  jetzund  an  bits  vasznacht 
nechst  kunfftig  atzung  und  thurnlose  diser  gfencknus,  uff  z"«')  ergangen, 
namblich  11  lib.  \\\  ß,  uszrichten  und  bezalen.  Wo  er  das  nit  thäte,  als 
5  dann  sich  gen  Basel  uff  angerurt  z\d  der  v'asznacht  uff  das  richthusz 
stellen  und,  was  imm  als  dann  von  m.  h.  uffglegt,  trulichen  erstatten 
und  volbringen  wolle,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form,  alles  by 
pen  desz  swerts,  renuncians  omnibus  graciis,  indulten  et  exempcionibus  etc. 

Jo.  Hen.  FortmuUer. 
10  St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  ^,  s.  6g. 

329.  1530  Jatiiiar  23. 

Inventar  von  getvogoiem  silber. 

Uff  Pauli   bekerung  anno    1530  band  wir  disz  hie  nobenemptt  sil- 
ber gewogen: 
(5  /.  Desz    ersten    nun  kelch  und  nun  patene,  wegen  an  einer  sum 

xiiii   marck  und  xii  lod. 

2.  Mer  sechs  silberin   meszkennlin   11   marck,  funff  lod. 

3.  Mer  ein  munstrantz  mitt  dem    pslag,    wigtt    vr  marck,    im  lod. 

4.  Mer    ein    silberin    krütz    mitt   fünff  steinnen,  wigtt  sampt  einer 
20   sacramentbüchsen   in  marck, 

5.  Mer  allerley   klein  silber,  an  meszgewenden  und  schrinen  ange- 
hefftt  gewesen,  wigtt  zusamen  11  marck  xii  lod. 

Suma:  xxviii  marck,  i  lod. 
St.-A.  Basel,   Gnadental  J  i. 

25   330.  1530  Januar  26. 

Andres    Sturtzel    von    Buchem,    doctor,    thumbprobst    der    meren 
stifft  Basel  a?i  burgermeister  unnd   ret  der  stat  Basel. 

Nehermolenn  hab  ich  mit  erzelung,  welher  moszenn  mir  die  thumb- 
probsty    geliehen,    ir    mir   derenhalb  inbunden,  derglich  ich  mich  ouch 

30  gegen  minen  herrnn  vom  capitell  irer  jerlichen  gefeilen  halb  by  eidtz- 
pflichten  verstrickenn  muszenn,  unnd  wie  dieselben  mich  yetzt  also 
streng  umb  leistung  desselbenn  anstrengent  etc.,  ewer  wiszheit  geschri- 
ben,  des  allenn  erinnert,  sie  gebettenn  unnd  angesucht,  den  zechennden 
inn  der  groszenn  stat  Basel,  durch  uch  verhafft,  wi  Ider  zu  enndtslagenn, 

35  mir  volgen  ze  loszenn,  uf  das  ich  denen,  ich  schuldig,  solichs  darusz 
richten  unnd  zalen  mecht,  des  ouch  uwer  geschrifftlich  antwort  begert, 
so  mir  doch  noch  uf  hutigen  dag  nit  worden.  Und  als  aber  ich  der 
bemelten    anvordrungen    nit  erledigt  unnd  nit  ruwig  geloszenn,  es  sig 

328.    ')    rorl.:   ir. 


I 


30S  153*^  yauiiiir  26.  Nr.jji. 

dann,  das  ich  zal,  bilt  ich  iiochmolii  iiucr  crsamc  wiszhcit,  die  wcllent 
sich  eins  ^utcnn  hcdcnncken  uniul  iit  xorfrclhoii  min  schribcii  mit  onal)- 
slegis^er  fruntliclicmi  aiitwort,  iiiind  das  üirderUchcr  dann  bitzhcr  beschc- 
liemi,  mir  eiultgc^en  ^011,  iif  das  ich  der  ansprochcr  oni^cslümc  stilU-n, 
inen   imnd   mir  selb   zu   ruwcnn   heU'fen   mo^-.  5 

l'iir  chis  ander,  giinsti»»"  min  hcrn,  ist  ouch  noch  eins  unnd  annders 
mich  anj^enn  nnnd  druckhenn,  (Ki  zu  cndtledi^unj;-  desselbi<:^enn,  darun- 
der  ouch  guten  verstandt  unnd  bericht  ze  machenn,  by  anderem  nye- 
mander  dann  by  uch  ist  ze  schaffenn  unnd  erlangenn.  Deshalb  an  uwcr 
ersame  wiszheit  aber  min  ganntz  trungennlich  unnd  frunthcli  bitt,  sie  10 
wellent,  uf  das  sie  unnd  ich  soviel  dest  stattlicher  deshalb  mit  einan- 
dern  hanndlenn  khonnent,  mir  für  mich  unnd  die  ich  ungeverlich  mit 
mir  bringenn  wurde,  ein  fry  sicher  trostung  und  geleit  inn  geschrifft 
gebenn  unnd  werden  loszen,  inn  ein  stat  Basel  ze  khommen,  da  ze 
sin  unnd  widder  von  dannen  an  min  gewarsamy,  mir  ouch  zu  geben,  15 
das  ich  ungehindret  uszgangnenn  edictz  inn  der  thumbprobsty  hof  inn- 
ziehenn  und  do  fuer,  rouch  unnd  liecht  haben  und  gebruchen  mog,  und 
das  die  zit  ouch  so  lang  solich  handlung  uiinscr  beidsitz  weren  were. 
Unnd  \va  ich  ewer  ersame  wiszheit  ze  dienenn  und  willen  zu  bewisen 
weysz,  will  ich  mich  nit  sparenn.  Datum  xxvi.  jenners  ')  anno  etc.  xxx.    20 

Ofighial,    mit  aufgedr.  verschlußsicgel  (A.  S.J.     Sl  -A.  Basel,  Doinstifl 

WW  !,    i. 

331.  J530  Jajiuar  26. 

Bernhart  Wormbser,  ritter,  der  meister  unnd  der  rathe  zu  Stras- 
burg an  burgermeister  unnd  dem  rathe  zu  Basell.  25 

Unns  langt  an,  wie  das  sich  ettwas  spenn  unnd  irrungen  zwischen 
dem  thumcapittel  by  uch  eins  unnd  euch  anderntheils  halten  soll. 
Dwil  wir  nun  besorgenden  unrath  unnd,  was  darusz  erwachsen  mecht, 
gern  verhieten  unnd,  das  zwischen  euch  zu  allen  theilen  zu  fridlicher 
einigkheit  unnd  guter  nachpurschatft  dienstlich  syn  khent,  zu  furdern,  30 
mit  willen  verhelffen  wolten,  so  ist  unnser  freuntlich  bitt,  ir  wolt  unns 
inn  solichen  uwern  spennen  gutlicher  underhandlung  verwilligen  unnd 
harinn,  domit  ergers  nit  erwachs,  gutwillig  beweysen.  So  wollen  wir 
bym  gegentheil  glicher  gstalt  ansuchen  der  hoffnung,  khein  abslag  zu 
erlangn,  unnd  alsdann  ferrer  uch  bedersits  vertagen  unnd,  domit  die  35 
sach  zu  freuntlichem  vertrag  gericht  werde,  an  unns  kheinen  mangel 
beschinen  Jossen;  das  wollen  wir  mit  willigem  gemuet  verdienen  unnd, 
wiewol  wir  unns  harinn  abslags  nit  versehen,  yedoch  so  begeren  wir 
des  ewer  schrifftlich  antwort  by  diesem  botten. 

330.   ')  zur  Jatierttng  vgl.  die  antwort  Basels  J.  d.   ijjo  jan.ji;  fir.j^i.  40 


^^-  33--  1530  Januar  26.  309 

Datum  mittwuclien   nach  conversion   Pauli  anno  etc.  tricesimo. 
Original   (pergame7it)  mit  aufgedr.   Verschlußsiegel.     St.-A.   Basel,    Bi- 
schöfliche Hofidlung  O  2J. 


332  a.  2U  1330  Januar  26. 

5  Verhör  vor  eJiegericht. 

Petter,  dischmacher  vonn  Liestal,  erstlich  befragt,  warumb  er  mit 
sinenn  lyblichenn  dochternn  zu  schaffcnn  gehept  hab  etc.,  sagt:  Es 
soll  sich  nymer  mer  erfindenn,  habs  inn  sin  synn  und  danck  sin  lebenn- 
lang  nie  gnomenn,   unnd  hab  sin  frow  sollichs  uff  inn  erdicht. 

lo  Des  wamas  halb  etc.  sagt:  Das  er   disenn  vergangnen   sumer  von 

tag  zu  tag  ann  sinem  Ivb,  wiewol  er  wol  essenn  und  trinckenn  mo- 
genn,  abgnomen  und,  als  die  vonn  Liestal  inn  mit  einem  salmenn  gon 
Loschdorff  inn  das  bad  zu  junckher  Heman  gschickt,  hab  inn  derselb 
junckher  beredt,   das  er  mit  im  badenn  wolti,  doch  vorhin  heimgangen, 

15  die  alten  cleider  abzogen,  anndere  angleyt  unnd,  dievvil  er  die  selben 
angehept,  hete  er  wider  an  sim  lyb  zugnomen;  als  er  nun  das  wamas 
mit  dem  salmen  bschissen,  hete  er  das  siner  frowen  geben,  im  ze 
weschen,  und  demnach  ein  stuckli,  als  ob  es  fleisch  und  mit  fadenn 
durchzogen,  inn  demselbenn  wamas  funden ;  wohar  es  aber  keme,  wisz 

20   er  nit. 

Petter  dischmachers  frow  gstat  keinswegs,  das  sy  irm  mann  ett- 
was  inn  das  wamas  geneyt  hab,  unnd  hab  inn  ouch  mit  sinenn  dochternn 
nit  zogen,  dann  das  sy  gsagt,  sy  ligenn  da  oben  unnd  hand  ein  schaben 
mit  einandernn;   ob  er  aber  ein   metzenn  by  im  hab  oder  es  mit  siner 

25   dochter  tribe,  das  wisse  sy  nit. 

Originalverhörakle.     St.-A.  Basel,    Criminalia,   i  B,B. 

332  b.  ^330  Januar  26. 

Urfehde:  Peter  Wechter,  der  tischmacher  von  Liestal,  und  Bar- 
bara Schwartz,  sin  eefrow. 

30  Sind    ires  zweytrechtigen  lebens  halb,    das  sy  in  eelichcr  bywo- 

nung  mit  einander  füren,  durch  die  eerichter  inglegt  worden  und  uff 
hut  mitwoch  den  xxvr.  tag  jenners  ledig  gelassen;  haben  beyde  ge- 
schworen, das  sy  vor  den  ecrichtern  zu  Basel  zu  mornderiger  dag  zyt 
widerumb  erschinen  und  für  und  für  dem  rechten  gehorsam  sin  wollen 

3  5  und  nachvolgen  bits  zu  entlichem  der  sachcn  usztrag  und,  was  alda 
erkent,  dasselbig  trulich  zu  erstatten;  sonders  der  man  geschworen, 
das  er  nit  usz  der  statt  wychen,  habe  dann  zuvor  für  sich  und  sin 
frowen,  obstat,  allen  costen,  der  gefangenschafft  uff  beide  erloffen,  usz- 


:>10  rj;j;o  Ja'iinir  26.  jVr.  ^{jj—^ij^. 

ocriclu    Oller    cliirunil)    i^nÜK-sameii    willen    gmacht,    sanipt   <j[cmcincr  ur- 
fcch  zu  allen  teilen,  by   pen   ilesz  swcrls  .  . .  }o.   lien.  Fortmullcr. 

S/.-J.   Jhisil,   RatsbUchcr   0  7,  s.  JO. 

333.  ^530  Januar  26. 
Urfehde:  Hans  Schniid,  der  schnidcr  zu   S\'ssacli.  5 
Ist  unih  sincr  ungehorsame  wegen  ingelegt  worden,  dann  er  sich 

uff  gebott  sins  vogts  einen  gfengklich  hcltTen  anzenenimen  gcwidcrct 
und  gstriiszt  hat,  allerley  red,  wie  und  was  er  von  herrn  doctor  Oeco- 
lampadio  diser  dingen  für  ein  bscheid  empfangen,  instroict,  aber  uff 
nechst  geschribnen  mitwoch  den  26.  jenners  ledig  gelassen;  hat  ge-  10 
schworen,  fürohin  m.  h.  als  siner  naturlichen  obcrkeit  und  in  irem 
nammen  deren  gesatzten  amptlüten  in  allen  billichen  dingen,  botten 
und  verbotten,  als  ein  frommer  underthon  ghörig  und  ghorsam  sin, 
sonders  ouch  der  widertouffern  und  irn  anhengern  in  allen  dingen 
müssig  gon,  on  ir  predig  nyendart  hin  kommen,  nit  behusen  noch  be-  13 
herbergen  etc.,  ut  in  forma,  darzu  m.  h.  zu  straff  v  Hb  zu  verbesseren, 
das  halb  uff  osteren,  das  uberig  uff  Johannis  sonnenwend  nechstkunff- 
tig  zii  bezalen;  dar  für  gult  und  bürg  worden  meister  Ulrich  Leiderer, 
der  tuchmann,  hurger  zu  Basel,  hat  glopt  by  trüwen  an  eydstat,  wo 
ersz  nit  hielte,  an  sin  stat  m.  h.  zu  bezalen,  dargegen  gedachter  Jacob  20 
Schmid  zii  enthebung  solcher  straff  und  deren  bezalung  imme  zu  rech- 
tem Unterpfand  all  sin  hab  und  gut,  nüt  uszgenommen,  ingsetzt  und 
verpfendt  hat,  daby  ouch  geschworen  gemeine  urfech  in  bester  form 
hy  pen  desz  swerts.  Jo.   Hen.  Fortmüller,  notarius  hc. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  J 1 .  25 

334.  1530  Januar  26. 
Adelberg  Meyger  [hürgermeister  der  stadt  Basel]  an  Zürich. 
Als  unnsere  botten  ab  nehst  gehaltenem  tag  Badenn  anheimisch 

komen,  habenn  wir  in  ir  offnung  verstandenn,  demnach  dy  sach  mit 
dem  gotzhusz  sanct  Gallen  furgnomcn  unnd  an  uwere  gsante  botten,  30 
das  sy  gunst  unnd  wyllen  geben  weiten,  das  hyzwuschen  nehst  konff- 
tigem  tag  gegen  demselbigen,  ouch  andren  gotzhuseren  im  Turgow  styl- 
gestannden  unnd  nichts,  es  sig  bilder  oder  anders  halb,  mit  schriben, 
ratten  oder  getatten  furgenomen  wurd,  begertt  wordenn,  des  sy  nun 
(als  sy  geantwort)  ze  bewylligen  kein  bcfelch  von  uch  gehept.  Domit  is 
dan  nit  gröszer  unvvyll,  wy  ir  selb  zu  ermeszen,  darusz  (so  das  nit 
beschee)  erwachse,  ouch  nit  geredt  mög  werden,  wir  sigen  hertgrettig, 
varen  uff  unnserer  furgnommen  meynung  (wir  heben  sin  füg  oder  nit) 
stetigs  für,  der  ursach   wir  uch  gar  freuntlich  bitten  wellen,  hyzwuschen 


Nr.jj^.  J530  Januar  2y.  311 

nehst  körnendem  tag  (dwyl  doch  gott  der  her  umb  sollicher  kurtzer 
tag  wyllen  sin  hcylsam  wort  nit  verbleichen  laszen  wirt)  gegen  gniel- 
tem  gotzhusz  sant  Gallen,  ouch  andren  gotzhusern  und  communen,  wo 
dan  dy  gelegen  sin  mechten,  mit  schriben,  ratten  unnd  meren  stylsten 
5  unnd  nichts  furnemen.  Dardurch  werden  ir  und  wir,  so  das  wort  gottes 
unnd  ewangelische  leer  zu  nochgenden  tagen  gwalteclichen  durch- 
tringen  wurt,  dester  meer  glimpffs,  eeren  und  rums  erlangen,  wellen 
im  besten,  als  es  beschicht,  wysz  gott  der  almechtig,  der  uns  alle  selec- 
lichen  ze  bewaren  geruch,  von  uns  uffnemen. 
10  Datum  donstags  ^)  den  xxvi.  jenners  anno   etc.  xxx". 

Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiveti  A  2S,  bl.  262  V.  —  Regest:  Strickler, 

öd.  II,   7ir.  lojj. 

335.  1^30  Januar  27. 

Steinenbronnisch  handlung. 

15  Zum   erstenn:  x\ls  der  hochwurdig  fürst  und  hcrr,  her  Philip,  bi- 

schofF  zu  Basel,  uff  diszenn  dag  ongeverlich  inn  die  vier  tusandt  gülden 
verseszner  zinszenn  unnd  umblouffender  schulden  unnd  benantlich 
denen  von  Basel  von  wegen  Pfeffingen  inn  die  acht  oder  vii:^''  gülden 
zins  unnd  aber  denen    von   wegen  der  grafin  vonn  Tierstein  widdemb 

20  oder  libgedings  soviel  als  tusant  gülden  ze  thun  und  schuldig,  darunder 
dann  uff  zwelfhundert  gülden,  so  langenn  verzugk  nit  tragenn,  sonnder 
zalt  sin  muszen,  aber  übriger  halb  die  Zuversicht,  das  solicher  ettlich 
witer  gewarten,  eltlich  ire  summen  verzinszt  nemmen  und  sich  not- 
wendiger und  gnugsamer  verschrybungen  settigenn  loszenn  werden  etc.. 

25  das  mine  herren  vom  capitell,  wiewol  die  sich  hievor  enndtschloszen,  inn 
kein  witer  uf  nemen  zugehellen,  yedoch  inn  yetziger,  mins  gnedigenn  hern 
not  willen  geben  unnd  gehellenn  soUenn  und  wollen,  das  solich  summ  der 
xii*^  gülden  von  iTiynem  gnedigen  hern  uffgenomen  unnd  derselbige 
stifft   on    eins    capitels    nochteil    unnd  schadenn,    oder  das  die  sich  da- 

30  rumb  verschrybenn,  darmit  beschwert  werden,  doch  mit  dem  anhang, 
das  min  gnediger  her  von  Basel  by  dem  bistumb  unnd  stifft  verlyben  (!), 
das  yetzt  oder  in  kunfftiger  zit  nit  resignieren  oder  dem  cedieren,  noch 
von  handen  kommen  loszenn,  wie  ouch  sin  gnod  vermog  der  artigklen, 
durch    sie  gesworen,    (weihe   ouch    inn    diszen    unnd    allen  stucken    on- 

35  verbrochen  bliben  und  gehallten  sollent  werden)  nit  thun  mögen,  es 
were  dann  mit  miner  herren  vom  capitell  sonderm  gunst,  wiszenn  unnd 
willenn,  oder  das  soliche  ehafft  vor  werendt,  das  noch  wysung  ge- 
meyner  geschribner  rechten  dieselbenn  für  gnugsam  erkent  unnd  er- 
acht    mechten    werden.     Und    so    dann    glichwol    das    sich  also  geben 


40  334.    ')   Donnti  stag  war  der  2J.  januar. 


oll'  IJSO  Ji^fiuar  27.  Nr.  ;jj;. 

wcro,  soll  doch  als/dann  dassclb  änderst  nit  dann  Int  obanzci«>tcr  ar- 
tigklei\  rur<;oiiomcn  werden  unnd  also  unt/,  siner  wyi  oder  /n  diszen 
unoefellcn  (darfnr  unns  got  bewar)  der  stifft  truwlichcn  nnd  sinem 
besten  vermögen,  wiszen  und  kennen  noch  rot  unnd  gutem  ansehen 
derselben  unnd  miner  hern  \-om  capitel,  euch  der  stifft  verwantenn  5 
iiiii  lieb  unnd  leydt  verston,  die  derglich  die  bevolhene  herdt  nit  ver- 
loszen,  wie  einem  frommen  unnd  truwen  pastor  wol  geburt.  Das  ouch 
min  gnediger  her  disz  uffgenommen  gelt,  wie  ouch  das  ander,  so  ire 
vorfaren  uffgenomen  haben,  unnd  sonderlich  darfur  ein  capitell  ver- 
schrybenn,  zum  furderlichstenn  widderumb  ablosen  unnd  alle  jor  jerlich  10 
ein  namblich  summ,  als  inn  die  hundert  guldcnn,  von  iren  innkhomen 
hinderlegenn  und  gar  nit,  zu  was  sach  das  were,  angriffen,  sonnders 
zu  endtledigung  uffgenomner  summen  gewartenn  loszen. 

Zum  andern:  Als  zu  regierung  der  stifft  unnd  derenn  erhaltung 
die  noturfft  ervordernn,  ist  das  mit  rot,  guter  vorbetrachtung,  ouch  15 
miner  herren  vom  capitel  oder  derselbigenn  deputaten  gehell  und  an- 
sehenn  gehandlet,  vorab  inn  Sachen  unnd  henndlen  der  stifft  ehafft  be- 
ruren.  Wie  dann  obangeregtt  artigkell  ouch  usztrugkenlich  melden, 
soll  es  nun  unnd  hinfur  ouch  also  beston,  geregiert  unnd  brucht  wer- 
denn,  unnd  deshalb  min  gnediger  herr  wadel  (!)  haben,  usz  minen  hern  20 
vom  capitel  für  deputatenn  ze  nemmen,  weihe  iren  gnoden  gemeint 
oder  gclegenn,  ouch  mit  denselbigenn  irer  arbeit,  mug  unnd  costenn 
halb  zum  bestenn  iren  möglich  zubekommen.  Das  sige  joch  mit  be- 
denckung  geistlicher  oder  weltlicher  lehenn  oder  inn  andere  wise  wor- 
den, unnd  soUent  mine  herren  vom  capitel  dem  nit  ze  widder  sin  25 
unnd  zum  selben  solich  deputaten  im  corpus  cottidian  unnd  prc- 
sentz  presentes  hallten  dergestalt,  das  sinen  gnoden  die  zuvor  solch 
ouch  soviel  dester  kömlicher,  die  ouch  soviel  basz  und  fugsamer  on 
iren  schadenn  gedienenn  mochten. 

Zum  drittenn:  So  die  ding  also  mit  deputaten  versehen  unnd  30 
dann  inn  bedocht  der  stifft  on  vermogligkeit,  ouch  die  hohe  noturfft 
v^ordern  thut,  das  ordenlichs  unnd  gerotens  huszhaltens  wargenomen, 
das  ouch  brucht  unnd  inn  alweg  unnutz  und  unnotwendigen  costenns 
verschont  unnd  durch  mins  g.  herrnn  unnd  der  sinen  rechnung,  was 
vor  oder  noch  sige,  dargethan  werde,  sol  gedochter  min  gnediger  35 
herr  unnd  sine  ambtlut  das  an  dag  bringen,  erscheynen  und  des  be- 
richt  gebenn  unnd  dennoch  sie  beid  als  min  gnediger  her  unnd  siner 
gnoden  deputatenn  ubersitzenn,  deshalb  ordenung  ze  machen  und  an- 
zesehen,  wie  die  noturfft  will  erheischen  und  wie  die  gemacht,  dem 
also  gelebt  unnd  nit  übergangen   werden.  4° 

Unnd  von  wegen  der  stifft  briefen,   die    sinen    gnoden    hinusz  zu 


Nr.  j  ^6  —jjj.  Jßjo  Januar  28— 2g  313 

iren  hannden  und  (^en  Pourntrut  khomcnn  und  do  selbsten  yetzmolenn 
behalten  unnd  ligen  sint,  das  gedochtcr  min  gnediger  her  soll  willen 
gebenn,  soliche  an  andere  unnd  beszere  gevvarsame  zu  erlegen  unnd 
behalten  ze  gebenn  inn  ansehen,  das  soliche  in  Porntrut  nit  so  gar 
3    wol  verwart. 

Actum   Steinennbronn  a'*  xxx  vicesima  scptinia  januarii. 

Original.     Fürstbischöflich-baseisches  Archiv  im  St.-A.   Ber7i,  Ajg. 

336.  1530  Januar  2S. 

Schwytzer  Hans,  von  Bulbencken. 

10  Ist    darumb    ingelegt,    das    er    den    predicanten    zu   Bencken  siner 

eren  geschmutzt  hat  und  uff  fritag  vor  liechtmesz,  den  28.  januarii, 
ledig  glassen;  hat  geschworen,  das  er  innerhalb  viii  tagen  den  nech- 
sten  under  einer  gantzen  gemeinde  zu  Bencken  den  gedachten  predi- 
canten   entschlahen,    imme  Widerreden  und  sagen  wolle,    er  wüsse  nüt 

15  von  imm  dann  alle  er,  liebs  und  güts  und  habe  imm  unrecht  thon, 
darzu  dem  vogt  von  MiJnchenstein  in  nammen  m.  h.  zu  straff  v  Hb 
verbessern  und  die  nach  des  selbigen  vogts  willen  zu  erlegten  zylen 
bezalen,  ouch  das  er  by  hütiger  tag  zyt  oder  nit  usz  der  statt  kom- 
men,   den    costen  der  gfangenschafft,  uff  inn  gangen,  thut   12  ß,  herrn 

20  Baltheimer  bezalt  habe,  sampt  gemeiner  urfech,  so  gegen  gedachten 
predicanten,  allen  den  sinen,  so  ouch  gegen  der  statt  Basel  und  allen 
den  iren  in  bester  form,  by  pen  desz  schwerts  etc. 

Jo.  Hen.  FortmuUcr,  notarius  hc. 
St.-A.  Basel,   Ratsbücher   ö /,   s.  7/. 


2=; 


337.  1530  Januar  2g. 

Philips,  von  gots  gnaden  bischove  zu  Basell,  an  burgermeister 
unnd  rath  der  statt  Basell. 

Demnach  eüwere  verordneten  nehermaln  unsern  gsanten  rethen 
in  Sachen,  die  unsern  von  Louffen,  Terwyler  und  Ettingen  berueren, 
zu  verston  geben,  das  üwer  gut  beduncken  were,  wir  uff  mentag  nach 
liechtmesz  unsere  reth  dainnen  hetten,  ouch  die  bemelten  von  Louffen 
und  Terwyler  etc.  hinin  bescheiden  wurden,  wolten  ir  bey  inen  darob 
und  daran  hellffen  sin,  sie  dem  abgeredtten  vertrag  gelebten,  mitt  an- 
dern! mehren  früntlichem  vertrösten  von  unnoten  zemelden,  bedancken 
wir  üch,  solchs  uwers  früntlichen  willens.  Unnd  dwyl  uns  überlegen 
will  sin,  vorangeregter  unserer  underthanen  ungehorsame  in  die  harr 
ze  gedulden,  mögen  wir  lyden,  ir  vorbemelten  üwerm  erpieten  nach- 
komen  und  das  ir  die  merbemelten  unsere  underthanen  bescheiden, 
sie  uff  obangezeugten   mentag  vor  üch   oder  uwcrn  verordneten  erschi- 

Basler  Reformationsakteii,  IV.  ^q 


.'il-t  J^^jü  Januar  jg    ji.  Nr.  ^ß     339- 

neu,  wollen  wir  unser  pottschafft  auch  da  Iial)on,  und  das  ir  so  ernst- 
lich uiul  ihun^cnlich  handlcn,  das  wir  hclindcn  mögen,  hy  inen  ver- 
fengklich  sige.  wir  nitt  also  von  inen  unbillicher  wysz  wider  abgercdttc 
vertrag  und  alle  billicheit  niutwilligklich  des  unsern  endtsetzt  belybcn  .  .  . 
Datum  wiK*"*""  januarii  anno  etc.  xxx°.  5 

Original.     St.-A.  Basel,   Bischöfliche  Ilafidlimg   C5. 

338.  Jjjo  Januar  29. 
Aus  den  wochcnausgabcn  sambstags  den  xxviiii ')  januarii. 
Ratscosten:    Item    nii    ß    umb    sigelbuchsli    zu    den    burgkrechtz- 

brieffcn.   —  Item  iii  Ib  dem   notarienn,  vonn  Jacob  Treyers  vonn  Lann-    10 
sen  unnd   Hannsenn  Hubers  vonn  Brattelenn   urfechten  zu  schriben. 

Item  II  ib  im  ß  für  ein  viertzel  dinckel  unnd  dann  im  ß  für  zwen 
capunen,  zins  dem  caplanen  des  altars  Unnser  frowenn  ann  der  Stegen 
im  Munster  uff  Martini  anno  etc.  xxix  verfallenn. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  ij,  s.  12.  15 

339.  ^530  Januar  31. 
Abscheid  von  Zürich  betr.  den  cJiristlicJieti  verstand  mit  dem  land- 

grafen  vo7i  Hessen. 

Alszdann  wir  der  vier  stetten,  nemlich  Zürich,  Rcrnn,  Basel  unnd 
Strassburg  gesanndten  radtsbottschafftenn,  unns  von  wegen  desz  cristenn-  20 
liehen  verstannds  mit  unnserm  gnedigen  herrn,  dem  lanndtgrafen  von 
Hessen  etc.,  zu  hanndthabung  göttlicher  eeren  unnd  warheit  ze  machen, 
hüt  dato  friintlich  miteynannder  underredt,  da  wol  der  driger  stetten 
Zürich,  Basel  unnd  Straszburg  gesanndten  dem  hanndel  fürderlicher 
unnd  usztraglicher  sin  verme3aien  wellen,  diewil  sin  fürstlich  gnaden  25 
unns  ettlich  artickel  unnd  meynungen,  mit  was  conditionen  unnd  gedin- 
gen  ime  söUichen  verstannd  ze  machen  annemlich  sin  mocht,  fürge- 
schriben,  dären  wir  nun  zu  allen  teylen  bericht,  das  wir  dann  sinen 
gnaden  unnser  meynung,  wie  unns  die  anzunemend  züsampt  eyner 
tagsatzung,  doch  unvergrifflicher  wys,  ouch  hynwiderumb  zugeschriben  30 
hetten,  damit  er  sich  dest  bas  darüber  beradtschlagen,  ouch  sin  bott- 
schafft  mit  dest  volkomnerm  bevälch  abfertigen  unnd  inn  allweg  diser 
cristenlich  hanndel  (diewyl  desselben  verzug  nit  wenig  gefarlich)  zu 
meererm  unnserm  glück  unnd  wolfardt  gefürdert  werden  möcht. 

Diewil    aber  unnser  Eydtgnossenn  von  Bernn,    inn  ansehung  ge-   35 
stalltsami  unnd    gelegennheit  irer  gemeynden   von  statt  unnd  land,  nit 
für  fruchtbar  noch  gut  oder  dem  hanndel  erschiesslich  biszhar  ansehen 
wellen,  vylerley  hanndlungen  inn  eynannder  ze  flechten,  vor  unnd   ee 

338.    ')    Vorlage  verschreibt  XXVIII. 


N^r.  J40.  i3.yO  Januar    ,v.  315 

der  Straszburgesch  hanndel  zu  cnnd  bracht,  unnd  doch  yetz  nach  usz- 
trag  erst  ernempts  hanndels  gedachtem  herrn  landtgrafen  eynen  tag, 
von  der  sach  red  ze  hören,  doch  unvergriffhch,  uff  hinder  sich  bringen, 
an  withern  gewallt,    alls  uff  den  xxvitc"  tag    mertzenns  schierist  künff- 

5  tig  gan  Basel  zuernennen  unnd  anzesetzen  bewilligt  unnd  sich  ir  ge- 
sandten für  disz  mal  nit  wither  inlassen  noch  wythcrs  gewallt  annemen 
oder  eyniche  betrachtung  usserthalb  siner  herrn  bevälch  thun  helffenn  wel- 
len, damit  dann  gedachter  herr  lanndtgraf  nit  gedenncken  niog,  das  man 
sin  gnad  umbzeziehen  oder  sin  gnedig  ansinnen  uszzeschlahen  willenns, 

lo  ist  beradtschlaget,  das  unnser  lieb  mitburger  von  Strassburg  sinen  gna- 
den dise  hanndlung  unnd  woran  es  biszhar  erwunden,  zum  glimpli- 
chisten  unnd  clugisten  sy  wol  könnend,  zuschriben  unnd  daby  anzoigen 
sollent,  das  es  unns  weger  unnd  besser,  ouch  dem  handel  furstänndiger 
sin  beduncken  wellen,  inn  gegenwürtigklieit  unnd  bysin,    ouch  mit  zu- 

15  thun  unnd  rath  siner  geordnethcn  bottschafft  vom  hanndel  wither  red 
zuhallten,  das  es  ouch  sin  g.  keyner  anndernn  dann  gutter  meynung 
verstau;  unnd  damit  allso  unnser  lieb  mitburger  von  Strassburg  im 
gemellten  tag  gan  Basel  ernennen  sollen,  mit  dem  anbietten,  ob  sinen 
gnaden  sollicher  tag  zu  lanng,  das  sy  den  umb  ein  tag  vierzehen  nach 

20  irem  gefallen  wol  anticipieren  kürtzern  unnd  inen,  unnsern  lieben  mit- 
buroern,  unns,  die  andernn  stett,  desz  wither  wissen  zcberichtenn,  zu- 
schriben  mog,  wenn  es  sinen  gnaden  gefellig  unnd  anmuttig,  ye  ee  ye 
besser  uimd  ye  lieber  unns  sig;  wellent  ^Iso  sollichs  sinen  g.  heimge- 
setzt   haben.     Wurde  dann  sin  gnad  den  angesetzten  tag  lan    belyben 

25  oder  villicht  eynen  kützern  ernennen,  desz  sollennt  unns  unnsere  mit- 
burger zu  allen  teylen  by  gutter  zit  verstänndigen,  den  wissen  mögen 
darnach  dest  stattlicher  zubesuchen;  doch  das  sinen  gnaden  heydter 
anzoigt,  was  da  uff  ansetzenndem  tag  fürgenommen  unnd  sollichs  allein 
utivergrifflich    uff  widerhindersich   pringen  zu  yedts  herrn  unnd  obern 

30  wither  gefallen  verhanndlet  werd.  Unnd  wiewol  der  bott  von  Bernn 
inn  keynen  kurtzcrn  tag  willen  wellen  geben,  ist  er  doch  von  den 
anndern  umb  sovil  ubermeeret  worden.  Beschach  zu  Zürich  desz 
nechsten  mentags  vor  liechtmesz  anno  etc.  xxx", 

SL-A.   Basel,  Kirchen  A.  4,  fol.  S.  —  Ausführlicher  regest :  Abschiede 

35  bd.  IV,   abiig.    I  b,   nr.  263,   b. 

340.  153'^  Januar  31. 

Philips,  von  gots  gnaden  bischoff  zu  Basel,  an  burgermeister  und 
rath   der  statt  Basell. 

Unsers  bischofflichen  hoffs  official  und  lieber  andechtiger  herr 
40   Johann  Stainhuser,  der  rechten  licentiat  etc.,  hat  uns  verstendiget,   wie 


316  i,jjo  7anitar  ji.  Nr.^r. 

imc  Ulf  aniiietTeii  Hartmans  von  Hall\v\'l  kurtz  vcrschincr  ta<;cii  ein 
verkiinduii-;  zukoniincn,  das  er  uff  ein  benanten  tag  vor  uwcrni  scluilt- 
heisz  uiui  stattoeiicht  erschinen  und  uü  des  gedachten  von  llallwyks 
clag  antwurt  g:ebcn  soll.  Dessen  wir  beficmbden  cntpfanocn  usz  Ur- 
sachen er  ein  geistliche  person,  unser  diener  und  also  in  crafft  gul-  5 
dener  bullen  und  keyserlicher  fryheit,  unser  stifft  gegeben,  vor  allen 
»rembden  gcrichten  bcfrigt  ist,  darzü  euch  gantz  mit  dhcinen  pflichten 
under\vurt"flich  oder  dheins  wegs  ze  versprechen  stat.  Dweyl  dann  uns 
geburdt,  unsere  diener  und  \'er\vanten  bey  bemelts  unsers  stiffts  fry- 
heiten,  ouch  ine,  als  ein  gcistiche  person,.  under  unsernn  schütz  und  10 
schirm  uff  sin  bittlich  anrueffen  handtzehaben,  ist  an  uch  unser  frunt- 
lich  beger,  ir  wollen  bey  obgemelten  uwern  schultheisz  und  gericht 
verschaffen,  sie  in  obberuerter  sach  verrer  nit  türfaren  noch  sich  deren 
rechtlich  underziehen,  sonnder  den  cleger  wysen,  dem  antwurter  nach 
vermög  gemeinen  rechtens  und  aller  billicheit  nachzevolgen.  Wollen  wir  15 
darob  und  daran  sin,  vorbemelter  unser  official  geburlichs  rechtens  sich  nit 
widern  soll.  Wir  wollens  auch  in  glychem  und  mehrem  umb  uch  sampt 
der  billicheit  beschulden.  Datum  Pourntrut,  lettsten  januarii  anno  etc.  xxx». 
Origmal.     St.-A.  Basel,  Bistum  Basel  A  i. 

341  <v 

•  J 5  ^o  Jantiar  j  f.    20 

Adclberg    Aleyger,    bürgenneistcr    der    Stadt  Basel,    an  Andresz 
Sturtzell  von  Bucheüw  (!),  thumprobst  der  merernn  styfft  Basell. 

Uwer  schriben,  des  datum  den  xxvi'^f"  jenners')  dysz  gegenwer- 
tigen XXX« ten  jors,    dariuue  ir  under  andrem,    das    wir  uch  unnd   allen 
denen,    so    ir  mit  uch  pringen  werden,    ein   gleit,    in  unser  statt  Basel    25 
ze  komenn  unnd  wyder  von  dannen  an  uwer  sichere  gwarsami  geben 
weiten,  begeren,  haben  wir  alles  inhalts  verlesen  herenn,  fugen  haruff 
uch  gutlich  zu  vernemmen,  das  wir  uff  sollich  uwer  begerenn  üch  unnd 
allen  denen,  so  ir  mit  uch   pringen   werden,  ein  fry,  sicher  unnd  starck 
gleit  für  uns  unnd  alle  dy,  so  unns  ungeverlich  zu  versprechen  stoiul,    .0 
in  unser  statt  Basell  unnd  gebiet  ze  komen,  darinne  ze  gon,  ston   unnd 
wandlen,    doch    das    ir    mit  denselbigen   sampt   uweren  pferden  nienen 
anderszwo    hin    den    in    eins    offnen  würtzhusz  und  gastherberg,  uvvern 
Pfennig    darinne  zeren,    inziehen  sollen,    darzu    das  ouch  ir  und   dysel- 
bigen    sich    gegen    unns    unnd  den  unseren  gleitlichen  unnd  wy  gleits   35 
recht  halten  sollen,  unnd  vvyderumb  von  dannen  an  uvvere  sichere  gwar- 
sami geben  haben ;  geben  uch  auch  das  in  unnd  mit  krafft  dysz  brieffs, 
der  geben  ist  mentags  den  letsten  jenners  anno  etc.  xxx». 

E7itwurf.     St.-A.   Basel,  Missiven  A  2S ,  bl.  263  V. 

341.   ')  Vorlage  verschreibt  XVI'''--"  ;  vgl.  das  schreiben  Stürtzels  ß.  K.  A:  bd.  IV,  nr.  jjo.    40 


Nr.j42 — 343'  1530  Februar  1 — 2.  317 

342.  I c;jo  Februar   i. 

Wandel  iu   der  gesinmuig  bei  testajnen/e?i. 

Zinstags    den    ersten    tag    hornungs    ist   dise   zugin  durch  Hansen 
Ilecker  wider  Hansen  Hermans,  des  schuchmachers  seligen,  erben  ver- 
5   vaszt: 

Elszpetha,   Bernharten   Horb,    des  gerwers  efrow,  hat  geschworen 
unnd    sagt :    Das    sy    zu  Hansen   Herman,    dem  schuchmacher,  in  siner 
kranckheit    komen  sye,    hette  vil  und  mengerley  mit  im  geret  und  er 
iro  under  anderem  anzeigt   und  gsagt,  wie  das  er  vor  ziten  wider  und 
10   für  an   kilchen  umb  volge,    drissigisten,   jarzit  und  anders  müssen,    das 
nun  jetz  nit  mer  der  bruch  were;   deszhalb  so  hette  er  anstat  desselben 
Hansen  Hecker   und    sinem  brüder   siner  frowen  zweyen  vetteren   mit 
verwilhgung  siner  frowen  ir  jedem  xx  Ib.   oder  zweynzig  gülden  ver- 
ordnet, das  sin  frow  nach  sinem  todt  inen  solich  gelt  uszrichten  solte, 
15    meinent:  das  es  an  inen  zweyen  als  armen  knaben  basz    dann  an  den 
kilchen    angelegt    were.     Und    sagt    disz    zügin,    das  sy  nit  eigenthlich 
wusz,    ob    er  jedem  knaben  xx  Ib  oder  xx  gülden  bestimpt  hab,  aber 
eins  under  z\ve}'en  sye  beschechen,  W3'ter  etc. 
S/.-A.   Basel,   Gericldsarehiv  D  2^,   hl.  2Cjv. 

20   343  a.  ißjo  Februar  1-2. 

C.  Schaller  an  Peter  Butzenn,  stattschribern  zu  Straszburg. 

Lieber  schwager.  Was  sich  myn  herren   uff  üwer  herren  schriben 

des    capittels    halb    entschloszenn,    werden    ir    in  jerem    schribenn  ver- 

nemenn,    dan    usz    ursach,    das    ich    myns    tochtermans  halben  von  der 

25    sach    dritt,    mag    ichs    nit    eygentlich    wyszen,    doch    hoff  ich,    d\'  sach 

stand  woll. 

Doctor    Luxen,    mym   dochterman,    ist  sin   mutter  innert  halb   iiii 
tagen    gstorben,    got    hab  <]y  seel.     Aber  es  hatt  Schwester  Cristianen 
gelts  halben  kein  mangel      Er  wurt  bald  zu  mir  komen,  wyl  ichs  mit 
30   im  abredenn. 

Euwere  herren  sind  noch  iiit  von  Zürich  komen,  bin  aber  ire  uff 
morn  mittwoch  wartten  und  vernym,  das  innen  in  Zürich  unnd  Bern 
grosz  triumpff  gehalten  sig  wordenn. 

Nuwe    zytung    weysz    ich    keine,    anders    dann  das  geschrey,  wy 

35    ksrl.    mt    Florentz  ouch  bezwungen,    und  dem  bopst  mit  ettlichen  für- 

wortten  ingeben,    deszglichen  Meylandt  des  hertzogen  briider  mit  be- 

zalung  einer  grossen  sum  gelts  zu  banden  gstelt,  und  behelt  das  schlosz 

Meyland   und  dy  statt  Kum   in,  bitz  dy  erst  bezalung  beschicht. 

Datum  zinstags  den  letsten  jenners')  anno  etc.  xxx". 

40  343  a.   *)  Der  dienstag  fällt  auf  den  i.februar. 


318  ixio  Jü'lniiiu   j.  ^'f- 34-1— 345- 

Original.     S/aM-A.   Sirassl'urs   A  A  iSio.    —    Z.  /.  gedruckt:    Polit. 
Corrtspondenz  bd.  /,   nr.  (h)2. 

343  b. 

Uff  luit  mittwochs,  den  andren  febr[uai-ii|,  hatt  myn  herrcn  lant- 
mcrs  wysz  angelangt,  \vv  ein  rc\sigcr  zu»"  iis/  Lotringen  über  ucli  von  5 
Siraszbiirg  komenn  soll,  unnd  seit  ein  tcyl,  er  soll  sich  ein  zytlang  umb 
Enszheim,  Nuwenburg  und  Hrisach,  dem  ich  ettwas  glouben  gib,  ent- 
haltenn;  dan  d>-  von  der  regierung  den  jeren  habern  usz  der  lant- 
schafft  zc  fuerenn  verbotten  haben,  der  ursach  ich  dysen  botten  ylentz 
ab^>^evertigt.  Es  haben  ouch  myne  heren  von  stund  an  ein  ryttencn  lo 
botten  in  Lottringen,  dy  sacli  zu  erkundigen,  geschickt,  unnd  kem  der 
hertzog  eben  recht,  wan  er  ettwas  anfing,  dan  v}'l  lut  für  sich  selbs 
lustig  über  in  sind.  Was  ouch  erfaren  wurtt,  soll  uch  nit  verhalten 
werden,  der  glichen  tund  ir  ouch. 

Vyten  enthalt  man,  bytz  dy  herren  von  Zürich  komenn.  Dan  man    is 
der  sach  halb,  dorumb  er  hie  oben  ')  ist,  ettwas  mit  innen  reden  wurtt, 
und  bin  ich  in  uff  dysen  ol)en   wartten. 

Original.      Sladt-A.   Sirassburg   A  A  iSlO,   beilage  (zeddel)  zum  vorher- 

gehe?iden  slück. 

344  1 530  Februar  5.    20 
Urfehde:  Claus  Scherer  von  Syszach,  Varspurgcr  ampt,  der  wider- 

toüffer. 

Uff  sampstag,  den  funfften  tag  hornungs,  ledig  gelassen,  daruff  vor 
einem  ersamen  gesessznen  rhat  der  statt  Basel  uff  erlüterung  m.  h. 
burgermeisters  und  Verlesung  herrn  radtschribers  alles  da  vornen  desz  25 
widerrüffs  und  der  straffen  halb,  die  widertoüffer  belangen,  geschriben, 
sampt  gemeiner  urfech  in  aller  bester  form,  alles  by  pen  desz  schwerts, 
frywilligklich  mit  uffgereckten  henden  geschworen,  renuncians  etc.  Om- 
nibus excepcionibus  etc.,  darzu  bym  selben  eyd  geschworen,  die  atzung 
und  thürncosten  uff  in  erloffen,  thut  i  Ib  xvii  ß,  m.  li.  bits  sant  Johans  3° 
baptisten  tag  kunfftig  zu  bezalen  oder  sich  widerumb  zur  selben  zyt  für 
gedachte  herren  zu  Basel  im  richthusz  ze  stellen  und  liaruber  gentz- 
lichen  iren  willen  bhalten.  Jo.   Hen.  Fortmüller  hc. 

Sl.-A.  Basel,  Ralsbücher  O  4,  s.  J 3. 

345,  1530  Februar  5".    35 

Aus  de?i  Wochenausgaben  sambstags  den  v**^"  februarii: 
Ratscosten:    Item    i  Ib   xviii   ß    vi    d    ist    über    Clausenn    Scherer, 


343  b.   ')  liie  lesart  hie  oben   ist  nicht  ganz  sicher. 


Nr.  ^6.  i^jo  Februar  6  319 

vonn  Sissach,  so  widertouffs  halb  widcrrufft  liatt,  inn  atzuiig  unnd  ur- 
feclit  «^anngen. 

Bottenzeruno-;  Item  xxvi  Ib  viii  ß  vi  d  hatt  Rüdolff  Fry  genn 
Zürich  unnd  Bernn,  als  mann  das  Cristennlich  burf^kreclU  denenn  vonn 
5  Straszburg  gschwornn,  verzert  unnd  verletzt.  —  Item  im  Ib  vi  li  hatt 
Wolfganng  Harnascli  gönn   Bronntrut  verzert. 

Schenckwin:  Item  i  Ib  xii  15  graff  Ludwigenn  von  5ultz.  —  Item 
XVI   ß  denenn  vonn  Straszburg. 

Item  XXXIX  II)  habenn  die  vonn  Straszburg  am  hynuff  und  am 
lo  harab  ryten  zum  Storken  verzert.  —  Item  ii  Ib  xvi  ß  habenn  min 
hernn  by  denselben  zum  Storken   \'crzert. 

St.-A.   Basel,   Fhia?iz  G  /  f ,  s.  /  i, 


346.  ^Sjo  Februar  6. 

Urfehde  des  Claus  Pfiffer  zu  RieheJi. 

'5   346  a. 

Ich,  Claus  Pfiffer,  seszhafft  zu  Ryehen,  thun  kundth  unnd  bekenn 
mit  disem  brieff:  Demnach  unnd  ich  mich  leyder  kurtz  vergangene  zyt 
so  hoch  übersehen,  das  ich  meine  utfehde  des  Jahres  ißz^  freventlich 
uberfarn,  das  ich  kurtz  verschine  tag  ettlichc,    so   des  eeren   raths  der 

2o  stat  Basel  gsin,  mit  frevenen  erdichten  reden,  one  grund  der  warheyt, 
angezogen,  darzu  dem  ersamen  gericht  zu  Ryehen  glichergestalt  übel 
gereth,  ire  urtlen,  so  sy  über  mich  gegeben,  zusampt  allen  gebotten, 
die  sy  mir  an  stat  gedachter  meyner  g.  h.  gethan,  verachtet,  darzu 
mich  sunst  mit  frevenen,  mutwilligen,  bösen  Sachen  übel  unnd  ungehor- 

25  sam  gehalten,  deszhalben  .  .  .  burgermeister  unnd  rath  der  stat  Basel 
.  .  .  mich  gefäncklich  annemen  lassen  .  .  .,  jedoch  habend  sy  uff  min 
underthenigst  gnad  begern  die  strcngy  desz  rechten  gegen  mir  under- 
lassen  .  .  .  unnd  mich  der  gefangenschafft  mit  solchen  gedingen,  das 
ich   hinfur  min  lyb  unnd  gut  usz  dem  dorff,  zwing  unnd  bann  Ryehen 

30  nit  verenderen,  flarzu  furohin  diiein  tegen  noch  schwert  an  mir  tragen, 
ouch  alle  offene  wirtzhuser  miden,  darin  one  erloubung  nit  zeren  solle, 
ledig  gelassen ;  schwört  urfeJide  hei  strafe  des  Schwerts. 

Dess  zu  warem  urkundth  unnd  gezugknusz,  so  hab  ich,  der  ob- 
genant  Claws  Pfiffer,    mit    vlisz    ernstlich    gebetten    unnd    erbetten  die 

35  fromen,  vesten  Wolffen  von  Landemberg  und  Thuring  Hugen  von 
Sultz,  min  gunstig  lieb  junckhercn,  das  sy  irc  eigene  insigel,  mich  da- 
mit vorgedachter  dingen  zu  verbindende,  gchenckt  haben  an  disen 
brieff,  das  wir  ...  uff  bitt,  wie  angezeigt,  doch  unns  unnd  unnsern  erben 
one    schaden,    gethan    haben  bekennen.     Geben    unnd    beschehen  den 


320  ^5.?^'  luhi nur   lo.  Nr.  ^46 — j/^. 

scchszten  tat^  febriiarii  nach   ilcr  gehurt  Clirisli  jliosu,    imiisers  crlosers, 

gczelt  tuseiult   t'uiiftluiiulert  umul  trissi«;-  jarc. 

Original,  pirgamcnl,  mit  ticn  hängenden  siegeln  voti  Wolf  i'on  l.an- 
denberg  und  Jini  ring  Ifitg  von  Sulz.  —  St.-A.  Basel,  sind/,  urk. 
nr.   2Q22.  —    Ausführliches  regest:    Basler   Urk. -buch,   hd.X,   nr.  loi.      5 

346  b. 

Claus  niti'er,  von  Riehen,  der  widertouffer. 

X'^on  wegen    das   er  der  widcrtoufferischen,    vcrfurischen  scct  an- 
gehangen,   ingelegt,    aber    uff  sontag  den  sechsten  fehruarii  Icchg  ge- 
lassen   und    deszhalb    ininie    ein  \'crscliribne    urfcch   durcii  her  Henrich    10 
Ryhiner,    radtschriber,    gstelt  worden;    also  nach   inhalt  der  urfech   ge- 
nanter Claus  Pfiffer    uff  obgedachten    sontag    in   der    richtstubcn    über 
Rliin    in    bysin    jetzgedachten    hern    radtschriber,    ouch    meister   Wolf- 
gangen Krafft,  Schultheis  in  minderen  Basel,   Henrichen  Bader,  fürsprech 
da    selbst,  und  Hans  Hugcn,  radtsknecht  zu  Basel,  alles  das  in  dersel-    15 
bigen  verschribnen  urfech  begriffen  und  imm  vorgelesen  worden,  einen 
gelerten  eyd  zu  got  dem  herren  mit  uffgercckten  fingern  und  gelerten 
Worten  fry,  ledig  und  losz  mit  guter  vernunfft,   gesund  und  frisch   ge- 
schworen hat,  ouch  zugesagt,  bits  fritag  nechst  kommende  Andres  von 
Kandel,    dem    fursprechen,    by    dem    er    gelegen,    alles  costens  uff  inn    20 
solcher  gfangenschafft  halb  erloffen,  gentzlichen  zu   vernügen    oder  da- 
rumb  sinen  willen  bhalten.  Jo.   Hen.  Fortmüller  hc. 

St.-A.  Basel,  RatsbUcher  O  ^,  s.  7^. 

347.  1530  Februar  10. 

Johann    \'on    Hatstein,    s.    Johans   ordens    meister    in  Tütschland,    25 
an  burgermeister  und  rath  der  stat  Basell. 

Ich  han  vergangner  zyt  verstannden,  wie  ir  usz  disen  regiren- 
den  louffen  meins  ordens  kompthry  glicher  masz  wie  annder  stifft  und 
closter  in  ewr  stat  Basell  zuhannden  genomen,  darinn  allen  husz-  unnd 
vorrath,  wyn,  körn,  silber  und  golld,  euch  zugeeignet.  Bin  dordurch  30 
verursacht,  den  Schaffner  daselbs,  hern  Conradt  Vachen  (den  ir  ouch 
nitmer  in  bemellter  kompthry  dulldennoch  lyden  wollen)  an  ein  annder 
maistat  zu  verordnen  und  ime  bevelch  ze  geben,  die  zehennden,  zinsz 
und  renntten  bemelter  kompthry  angehorig,  inzebringen,  darinn  ir  ime 
verhindrung    in    und    usserhalben    ewr    stat    thund.     Des  alles  ich   von   35 


'fc> 


wegen  meins  ordens  nit  wenig  beschwerdt  trage  und  hett  doch  zum 
wenigsten  geacht,  ir  als  die  erfarnen  verstenndigen  heftend  meinen 
ritterlichen  orden  (in  ansehung  syns  ritterlichen  gueten  herkomens  und 
das  wir  ritterbruder  von  Rhodis  umb   unnser  komp;hr>'en   mit   unnsern 


lYr.  J4S-  /SJO  Febtnar   ii.  321 

selbst  lybcn  schwerlich  uiul  hei-tti<>cHch  gedient  haben  und  noch  dienen 
muessen)  vor  anndern  o-eistlichen  etwas  bevor  gehabt  und  denselben 
mein  orden  on  alle  eehaffte  ursach  nit  so  gar  usztriben  und  spolirt. 
Aber  wie  dem  allen,  ist  mein  frundtlich  pitt,  ir  wollet  meinen  orden 
5  in  obgemelt  sein  compthry  zu  Basel  widcrumb  insetzen  und  hcrn 
Conradt  Vachen  als  ein  verordnetten  Schaffner  an  inbringung  der  zehenn- 
den,  zinsz  und  renntten  dhein  yntrag  noch  verhindrung  thun  ;  pitt  des 
gutwillig  antwort. 

Zum  anndern:  So  hat  obgemellte  meins  ordens  compthry  ab  ewr 

lo  stat  Basell  rathhusz  fleisch-scholn  und  anndern  nutzungen  und  gefelln 
jerlich  neuntzig  und  zwen  gülden  gulllen  fallen,  die  durch  wylend  hern 
Bern  von  Melchingen,  etwo  kompthur  seliger  gedechtnusz,  von  syni 
vatterlichen  erb  erkoufft  und  hernach  zum  teil  durch  obgemellten  hern 
Pettern  von  Engelsperg,   yetzigen  compthur,  crnuwrt  worden,   innhallt 

15  dryer  verschrybungen,  so  ich  mit  wissen  und  willen  gedachts  komp- 
thurs  byhanden  hab.  An  solchen  gullten  sind  vierzig  und  vier  guldin, 
nemlich  das  halb  uff  Phillippi  und  Jacobi  und  das  annder  halb  uff 
des  heiigen  crutztag  der  erfindung,  negst  darnach  volgend,  verfallen. 
Darumb    und    in    krafft    derselben    verschrybungen    ist   mein  frundtlich 

20  pitt,  ir  wollet  solche  verfallne  gullt  zeiger  diss  brieffs  gegen  gebur- 
licher  ciuitacion  uberantwortten  .  .  .  Datum  Fryburg  den  x**^"  tag  fe- 
bruari  anno  etc.  xxx°. 

Original,  mit  aufgedr.   verscJiluflsiegel.     St.-A.  Basel,  Jolianniler   F  i. 

348.  ^530  Februar  11. 

25  Urfelideir.   Die  von  Rotenflü   und  Andwyl. 

Fridli  Schaffner,    Hans  Schaffner,    Bartle   Louber,    Conrat  Louber, 

Hans    Gasscr,    Hans    Meiger,    ein    gschworner,    Thoma    Gasser,    Cünrat 

Schmid,   Lienhart  Gasser,  Fridli  Ryser,  ein  gschworner,  Mathis  Gasser, 

Matheus  Ryser,  alle  von   Rotenflü;   Hans  Fry  von  Andwyl,  Uli  Gasser 
30   von  Andwyl,    Heini  Bus    von  Andwyl,  Heini  Schaffner,    der  vogt,  und 

Michel    Krafft,    ein    geschworner,    beid    von    Andwyl,    alles  Varspürger 

ampt. 

Görg  Gasser,  Theus  Weber,  Steffan  Knecht,  Steffan  Gasscr,  Jacob 

Rysz,  Hans  Schmid,  von  Rotenflü,  alles  Varspürger  ampt. 
35  Claus    Schaffner    und    Fridli    Schaffner  von    Andwyl;   Gorius  Br\'- 

sacher,  Jacob  Schmid,    Galle  Schoub,    Heini  Kcsszler,  Jacob  Hersperg, 

von  Rotenflü,  alles  Varspürger  ampt. 

Michel    Willinger,    Hans    Keller,     Steffan    Louber,    ein  amptman, 

Thoma  Ryser    und  Mathis  Keller,    ouch  all  \'on    Rotenflü,    Varspürger 
40   ampt. 

Basler  Reformationsakten,   IV.  41 


322  /i.?o  Ffbruar   ii.  Nr.    yS. 

Lutz  l'VicUer,  Vv'xdW  Meii;er,  der  sifjrist,  Stcffan  Gasscr,  Bailassar 
Schiiiclcr  uiul  ]öv^  Kolcr,  \on  Rotenflii,  Hans  Schiiider,  jor};  (iasscr, 
l'^iilli   Im  \-   iiiiiul   Hans  Bus,   \  on   Anclwyl,   Varspur^cr  ampt. 

Moritz  llct"elfni<i;cr,   Lorciilz  Rickenbacli,  Michel  iiiui  Jacob  Rickeii- 
l)ach,    ein   ^sclnvorncr,  Miclicl   uiul  Fridli  Gasser,  ouch  Baltassar  Kupp,     5 
all   von   Rotentlü,  \'arspurger  ampt,  Baszier  gebiet. 

Dise  jetzgeschrieben  personen  allesand  sind  unib  irer  ungehor- 
same willen  ingelegt  worden,  denn  sy  iibcr  alle  gcbott  und  einer  er- 
samen  statt  Basel  mandat  und  nuwe  retormacion  der  verfürischen  toüffern 
sect  nit  allein  nit  nuissig  gangen,  sonder  ouch,  die  selbigen  nit  nicrh  10 
ze  fachen  und  inn  irem  türnemmen  ungesumpt  lassen,  sich  zusammen 
verpündt  und  über  ir  er  und  eyd  vereint  haben.  Deszhalb  ein  ersamer 
rhat  mercklichen  verursacht,  wo  nit  merh  ir  einfaltigkeit  dann  schwere 
ir  myszhandlung,  als  die  ir  er  und  eyd  gegen  inen  ir  oberkeit  über- 
gangen, angsehen  und  erwegen,  deszhalben  hertigklich  nach  scherpffe  15 
der  rechten  mit  inen  zehandlen,  das  aber  ir  streng  ersam  wyszheit 
fallen,  die  begnadet  und  uff  fritag  vor  Valentini,  den  xi.  tag  februarii, 
doch  mit  einer  gethoner  urfech,  wie  hernach  gemeldet  würt,  der  gfan- 
genschafft  ledig  gelassen;  daruff  sy  alle  sammen  usz  fryem  gemiit,  mit 
guter  vernunfft,  mit  uffgehabnen  fingern  einen  gelerten  eyd  zu  got  20 
dem  herren  geschworen,  von  ersten:  gemeine  urfech  in  aller  besten 
form  gegen  gedachten  herren  bürgermeister  und  rhat  der  statt  Basel 
und  allen  den  iren  zu  statt  und  land  styff  und  vest  mit  worten  und 
wercken  ze  halten,  darinn  uberal  nüt  uszgedingt;  sodann  alles  nach- 
x'olgend,  inen  an  einem  geschribnen  bapirinen  brief  vorgelesen  worden,  25 
ouch  stet,  vest  und  unverbrochenlich  ze  halten,  dem  allem  gentzlichen 
nachkommen  und  geleben. 

Diss    briefs   inhalt  von  wort  zu   wort  lutet  also:  Demnach  ein  er- 
samer   rhat    sy    alle    der  ursach  gefangklich  annemmen  lassen,  das  sey 
vergangene    tag,    alls    inen  by  geschwornen  eyden  und  höchster  straff  3° 
ettliche  verfürische  toüffer  gefangklich  anzenemmen  gebotten,  sich  un- 
gehorsam   erzeigt,    ir    eer    und  eyd  übersehen,    darzü   in  solcher  unge- 
horsame   sich    aber    wider  gethone  eyd  zusammen  vereint  und  conspi- 
riert,  ouch  das  sy  die  christenliche  mandaten,  die  ein  ersame  oberkeit 
uszgan    lassen,    verachtet,    deren    nit   gelept,    sonder  frevenlich,   es  sig   35 
mit  uffenthalt  der  toüffer,  Verachtung  des  götlichen  worts  und  anderm 
darwider  gehandlet,  deszhalb  ein  ersamer  rhat  wol  gewalt  hette,  gegen 
inen    als    den    ungehorsamen,    die    ir    er    und    eyd    ubertretten,    nach 
scherpffe    desz    rechten    ze  handien;   yedoch  hat  ein  radt  bedacht,  das 
sy    vilicht    usz    einfaltiger   dorheit    durch   die  verfürischen  toüffere  also   4° 
uberfurt,  und  usz  sondern  gnaden  irnthalben  erkandt:  das  alle  die,  so 


i 


Nr.  34g.  1 530  Februar  12.  323 

under  inen  nun  hinfür  einem  ersamen  radt  und  deren  amptlüten  an 
irer  statt  gehörig  und  gehorsam  sein,  der  uszgangnen  reformacion  und 
Ordnung  geleben,  der  verturischen  touffbrüdern  müssig  gon,  s}^  weder 
behusen  noch  beherbergen,  noch  underschleiff  geben,  sonder  das  heilig 
5  gottlich  wort  fürnemblich  am  sontag  inn  irer  pfarrkirchen  hören  und 
sich  in  christenlicher  religion,  inn  horung  desz  götlichen  worts  und 
gemeinschafft  desz  sacrament,  des  touffs  und  herren  nachtmal  unser 
uszgangnen  reformacion  glichförmig  halten  wollen,  die  will  ein  er- 
samer   rhat   begnaden    und    der    gefangenschafft    ledig   lan,    doch  also, 

10  das  ir  zevor  werden  die  gewonlichen  urfech  sweren  und  darby  dises, 
wie  obstat,  ze  halten,  ouch  zu  rechter  straff  ewer  yeder  von  der  ge- 
meinde V  Hb,  aber  vogt,  geschwornen  unnd  was  amptluthen  sind,  yeder 
X  Hb  bitz  mitfasten  zegeben  und  das  ir  alle  bürg  für  einandren  sein, 
ouch    zu    ewigen    zyten    dhein    gemein  noch  pact  nimmerme  wider  die 

15  oberkeit  zemachen,  ouch  ewerm  priester  dhein  schmach  noch  leyd  zu 
ze  fügen,  sonder  gehorsamklich,  früntlich  und  tugentlich  mit  einandern 
zeleben  und  den  costen  diser  gefangenschafft  abzetragen  mit  dem  ge- 
ding,  wo  sey  das  nit  thim,  sonder  ein  oder  mer  artickel  ubertretten 
wurden,    das    man    sy   als  dann  alls  erlosz  meneydig  lüth  mit  recht  oder 

20  on  recht  mit  dem  swert  richten  möge  etc.  Semblichs  alles  haran  ge- 
schriben  die  genanten  personen,  obstat,  zu  erstatten  und  trülich  ze- 
halten, wie  oblüt,  an  den  enden,  da  sy  dan  gefangen  gsin,  wie  das 
davor  vergriffen,  öffentlich  fryvvillig  one  fürwort  einhelligklichen  ge- 
schworen haben. 

25  Und    waren    hie   by    als  wyse  radtsbotten  der  statt  Basel  die  er- 

samen fürnemmenherrWolfHuschi,M.  Henrich  Gebhart,  lonher,  N.Bientz, 
M.  Henrich  Kufer  zum  Predigeren,  N.  Gebel,  der  schifman,  M.  Jacob 
Tischmacher  und  Hans  Jacob  von  Calw,  radssubstitut,  sampt  vil  statt- 
knechten, so  semblichs  alles  ghört  und  gsehen  haben   etc. 

30  Joh.   Hen.   Fortmüller,  notarius  hc. 

St.'A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,   s.  JJ. 

349.  ^530  Februar  12. 

UrfeJideii:  Rudolf  Heid  von  Niderdorff  und  Mathis  Gysi  von 
Loüffelfingen,  usz  den  empteren,  Baszier  gebiet,  die  widertouffer. 

35  Vi'i'i    obgemelten    sampstag    vor  Valentini    den    xii.  februarii  ledig 

gelossen  und  für  ein  gesessnen,  ersamen,  wysen  radt  der  statt  Basel 
gestellt  worden  und  inen  usz  der  nüwen  Ordnung  die  artickel,  die 
widertouffer  belangen,  verlesen  und  durch  Herrn  burgermeister  sampt 
dem  widerruff,  davornen  gschriben,   wölchen  sy  morn  sontag  an  offner 

40   cantzel  under  der  predig  thün  und  widerruffen  sollen,  namblich  yeder 


324  iSJO  Ft'brnar   12  —  1^,.  AV.jfo— jj/-. 

in  der  Uirchcn,  da  er  duhcimcn  etc.,  heyter  uszgcle^t  worden,  und 
nach  meno-erley  ins^ezooncr  reden  zuletzst  sich  frv,  wiUioldich,  wolbe- 
dacht  etc.  begeben  haben,  seniblichs  alles,  inen  vorghaiten  und  ver- 
lesen worden,  trülichen  zii  erstatten,  darutf  anrucks  mit  ulTgehabncn 
fingern  zu  got  ein  gelerten  eyd  geschworen,  wie  obgemeldt  alles  das  5 
selbig  zu  volziehen  und  gentzlichen  zu  volbringen,  sampt  gemeiner 
urfech  in   bester  form,  by  pen  des  schwerts,  rcnuncians  etc. 

Je.  Ilen.  Fortmuller  hc. 

St.-A.  Basel,  Kaisbücher  O  ^,  s.  So.   —   Kopie:  Ebejida,  KircJmi  A  4, 

bl.  21. 

350  ^530  Februar  12. 

Aus  den  Wochenausgaben  sampstags,  denn  xii'''"  hornungs. 

Ratscosten:  Item  viii  ß  vom  Gysin  von  Leuffelfuigen  harin  zfurn. 
—  Item  XII  W  X  d  vom  jungen  Treyer  harin  ze  furn.  —  Item  i  Ib  ix  ß 
von   II  toufternn  von  Waidenburg  harin  zfurn.  '5 

St.'A.   Basel,   Fi?ia?iz  G  iß,  s.  iS. 

351^  1^30  Februar  13. 

Aus  der  Instruction  uff  tag  Baden,  sontags  vor  Valentini  anno 
etc.  XXX'"''  angefangenn. 

Der  spennen  halb,  die  sich  zwuschen  denen  von  Zürich  unnd  20 
Glarus,  so  dann  denen  von  Lutzern  unnd  Schwitz  der  gemeinen  vog- 
tyen  halben  sich  halten,  sollend  unnsere  botten  doran  sin,  das  alle 
ding  zum  besten  unnd  fridlichisten  gehandlet,  sün  unnd  einigkeyt 
gmacht  werde.  Doch  ob  sich  zutragen,  das  man  solcher  spennen 
halben  recht  sprechen  oder  den  landszfriden  erluteren  solte,  das  sol-  25 
lend  unnsere  botten  diser  zyt  nit  thun,  sonder,  wo  dise  artigkell  fur- 
fielen,  sollichs  uff  hinder  sich  pringen  in  abscheid  nemmen. 

Das  jiunt-schweren  betreffen  sampt  dem  landtfriden,  sollend  unn- 
sere   botten    sich  desz  ersten  mit  unnsern  Eidgnossen  .  .  .  von  Zürich, 
Bern  unnd  Schaff husen  underreden  unnd  inen  anzöigenn:  Wiewol  wir   3° 
liden  möchten,  das  die  zwen  artigkell  durch  unnser  . .  .  Eidgnossen  von 
Bern    anzogen,    also    zugelassen;    jedoch  diewyl  der  artigkell  im  land- 
friden  luter  zugibt,    das  die  bunt,  wie  von    alter   har,    wider    ernuwert 
sollen    werden,    versehen    wir    unns    dheins    gewusseren,    denn  das  sy 
darby    pliben    werden.      Unnd    so    wir    dann    den    landtfriden  erwegen    35 
und    durch    denselben    der  beschwerden,    so  \\\x  in  den  bunten  haben 
möchten,    widerumb    erlediget    sind,    wolle    unns  gefallen,   so  die  funif 
ort  je  daruff  tringen,  das  die  bunt  w^e  von  altem  har  geschworen,  das 
wir   es    ouch    bescliehen  unnd  bedachter  artigklen  halb  nit  verhindern 


Nr.  ^^2.  1330  Februar  14. 

lassen;   damit  nit  gesagt,  wir  weiten  dem  landfriden  nit  gelebcn ;  aber 
desz  megen  wir  unns  wol  uff  disen  tag  protcsticrn,  das  wir  uff  die  vor- 
behaltung    des    stuls    zu  Rom    nut   setzen,    sonder    nut  mit  im  wellend 
ze  schaffen  han. 
5  Gedencken  mit  unsern  . . .  Eidgnossen  von  Zürich  unnd  Bern  zu  reden 

deren  von  Costantz  halben,  das  wir  des  sitzes  halb,  uff  nechsten  burger- 
tag  zu  Zürich  gehalten,  dhein  sondere  beschwerd,  aber  doran  misfallen 
haben,  das  sy  by  unns,  denen  sy  doch  mit  dheiner  eidspflicht  ver- 
wandt,   ze    tagen    sitzen    unnd,    so    sich    zun   zitten  sachen  unser  Eid- 

10  gnossen  von  den  funff  orten  belangen  zutragen,  das  wir  unns  dann 
vor  inen  entecken,  unsere  herzen  uffthun  sollen,  das  unns  zu  grossem 
nachtheyl  unser  eeren  reicht;  darumb  wollen  wir  nit  me  by  inen  zu 
tagen  sitzen,  aber  daby  unabgeschlagen  haben,  wann  wir  uff  den  bur- 
gertagen    unsere  sachen  uszgerichtet,  das  dann  sy  mit  de7ien  von   Zu- 

15   rieh  und  Bern  ir  sachen  wol  ouch  verrichten  mögen. 

Unnd  diewyl  wir  unns  uff  ir  ansuochen  das  christenlich  burck- 
recht  mit  inen  anzenemen  bewilligt,  doch  das  wir  inen  vor,  glich 
Zürich  unnd  Bern  nachgestelt  und  sy  unns  nachgeschriben  und  nach- 
gesetzt werden,  soverr  sy  deszselbigen  nachmalen   begern,  wollen  wir 

20  mit  vorbehaltung  unsers  Verstands  unnd  vorsit/;es  unsers  zusagens  nit 
abston,  sonder  dasselbig  uff  ir  begern  nachmalen  erstatten;  doch  das 
Zürich,  Bern  und  Basel  des  zusagens,  der  stat  Straszpurg  beschehen, 
ingedenck  syend  etc. 

Item    zöigend    an,    wie    im  Sontgow  verbotten  sye,   den  haberen 

25  alhar  zu  merckt  ze  furn,  darzu,  das  die  iren  nit  flochten  sollen,  ist  wider 
die  erbeynung.  Wie  man  sich  da  halten,  ob  wir  von  burgern  inen  gen 
Ensiszheim,  oder  ob  es  an  gemein  Eidgnossen,  das  sy  mitunns  schriben, 
zu  pringen  were,  unnd  was  unnsern  mitburgern  gefallt,  werde  an  die 
hand  genomen,  wie  unsere  botten  ze  thund  wol  geschickt  sind. 

30  Original.   St.-A.  Basel,  Eidge?iosse7ischaft  E  g,    bl.  jo.  —  Z.  t.  regest: 

Abschiede  bd.  IV,  abiig.  i  b,  nr.  2"/^,  s.  55^  zu  f  2. 

352.  ^530   Februar  14. 

Basler  Abscheid  von  dem  tag  zu  Baden,  Valentin!  im  xxx**""  jar 
gehalten. 

35  Desz  Costenntzischen    burgkrechtens    halb    unnd    warumb    unnser 

Eydtgnossenn  von  Basel  vermeynend,  nit  by  denen  von  Costentz  zu 
tagen  ze  sitzenn,  haben  derselben  von  Basel  botten  deszhalb  bescheyd 
unnd  lütterung  geben,  wie  und  was  irer  herren  unnd  oberen  meynung 
syg;    daruff    dann    daheymen    zu  beradtschlagen,    wie  sy   vereymbaret 

40   werden  möchten. 


326  /.-r?^   l'i'hrnar    14.  Nr.j^J- 

Wicwol  der  arlickcl  dcsz  landtfridcns  hcydter  uszwvszt,  das  keyn 
tcvl  dein  aiiiulereii  sinen  y;cloubcn  vehen,  has/.zen  oder  straatTcn  soll 
etc.,  haiidleiit  doch  die  von  Raden,  denen  sölliclis  als  knechten  unnd 
undcrthanen  niynder  dann  annderen  geziinpt,  statti<4s  darwider,  unnd 
hand  nemmUch  ettlich  darumb,  das  sy  geredt,  welle  man  sy  von  gott-  5 
jichem  wordt  tryben,  so  musszind  sy  by  iren  herren  von  Zürich  unnd 
Rcrnn  schirm  unnd  rugken  suchen  etc.,  item  ouch  ettlich,  umb  das  sy 
anderszwohin  zum  gotswort  gand,  inn  thürn  unnd  getangcnschafft  fi;e- 
worffenn,  sy  gestraafft  unnd  under  denen  eynen  getrungen,  sich  sines 
rreloubens  desz  sacraments  halb  uffzethun,  imc  ouch,  wo  er  nit  so  lo 
hanndtvest  gewesen,  sinen  gelouben  gernn  abgedroüwt  etc.  Da  ist 
usz  söllichem  unnd  das  unns  diser  platz  nit  gemeyn,  man  unns  daby 
spynnen  sygennt  unnd  aller  vorteyl  der  funff  ordten  ist,  wir  ouch  da 
on  gotswordt  zuglych  dem  vich  wyszlos  umbgan  nuisszent,  unnserer 
Eydtgnosszen  von  Zürich  hochgeflisszenn  trungenlich  bitt,  die  tag  zu-  15 
veränderen  unnd  eyn  wyl,  als  lang  als  die  funff  ordt  yetz  tag  da 
gehept  hand,  an  eyn  ander  ordt  zeleggen;  dann  sy  ye  nit  wissind, 
keynen  tag  meer  desz  ordts  zu  besuchen  etc.  DarufT  habent  wir  sy 
ersucht  unnd  gebetten,  noch  den  nächsten  tag  zubesuchen,  so  wellint 
wir  disz  ir  anbringen  inn  die  abscheyd  nemen  unnd  trüw^lich  unnseren  20 
herren  heymbringen  unnd  uff  nächstem  tag  darumb,  was  sy  geschigkt 
unnd  gut  dungkt,  anndtwurt  geben.  Es  ist  ouch  den  botten  von  Bernn 
angehengkt,  mit  denen  von  Baden  ernnstlich  red  zu  haben,  das  sy 
ettwas  geschickter  farind  etc. 

Unnd  so  sich  dann  unnsere  Eydtgnossen  nit  zum  willigisten  er-  25 
zoygend,  die  pundt  zeschweren,  ouch  keyn  vorbehält,  gottlichs  wordts 
darinn  zulasszenn  wellent,  deszgiychen  durch  die  kundtschafften,  so 
unnser  Eydtgnossen  von  Basel  uff  disen  tag  bracht,  unns  allerley  ge- 
farligkeyten  unnd  arglistig  praticken  zuersorgen,  sollent  solliche  ding 
unnseren  herren  anzoygt  werden ;  dungkt  sy  dann  nodt,  von  eynem  3° 
burgertag  zureden,  stand  zu  irem  gefallenn. 

Original.     St.-A.   Basel,    £idge?iossenschafl   E  g,  bl.  41 .   —    Z.  t.  aus- 
führliches regest:  Abschiede  bd.  IV,   abtlg.   i  b,  7ir.  27^  e. 

353.  1530  Februar  14. 

Philips,    .  .  ,   bischoff    zu    Basell,    an  burgermeyster  und  rath   der   35 
statt  Basel. 

Wir  haben  us  der  relation  unsers  cantzlers,  so  nohermaln  sampt 
etzlich  andern  unsern  verordneten  by  üch  erschinen,  üwern  früntlichen 
geneigten  und  guten  willen  gegen  unser  person  und  unserm  stifft  ab- 
genommen und   verstanden.    Bedancken  üch  dessen  mit  gantzem  hohem   40 


J 
i 


^^'353-  ^53^  Februar  14.  327 

vlysz,  innsonnderheit  das  ir  der  miszverslcndigcn  Louffncr-  und  Ter- 
vvilerischen  artickel  euch  nachmaln  sovyl  beniuegt,  auch  zulettst  die 
uff  die  dry  underthedinger  wider  gevvisen.  Daruff  wir  .  .  .  herrn 
Niclaussen,  abbt  zu  Bellelee,  angesucht  und  kein  andern  gewissen  tag 
5  by  ime  vermögt,  dann  das  er  uff  frytag  ze  nacht  nechstkünftig  zu 
Basel  erschinen  will,  morndigs,  als  uff  den  samstag  zu  frueger  tagzit 
helffen  ze  handien  etc.  Solchem  nach  unser  friintlich  beger,  ir  die 
andern  zwen,  unsere  giit  frundt,  Adelbergen  iMeygern,  burgermeistern, 
und  Wolffgangen    Harnasch,    üwern  ratsfrünnd,    ouch  verordnen,  desz- 

10  glichen  den  unsern  von  Louffen  verkünden  lassen  wollen,  darmitt 
samstag  zu  frueger  tagzit  irer  miszverstendigen  artickeln  halb  on  uff- 
zug  gehandlet,  und  dann  denen  von  Terwyler  etc.,  als  uff  sontag  dar- 
nach verkündet  und  glicher  gstallt  gehandlet  werde;  dann  wir  obge- 
dachten    herrn    abbt,    anderer    obligenden    geschefften  halb,    kumerlich 

15    vermögt,  würdt  ouch  nit  w}^  haben,  lang  ze  plyben. 

Und  als  ir  der  übrigen  bemelter  unserer  underthanen  spennen  halb, 
wolch  im  vertrag  bisz  ze  verrer  handlung  unsers  fründs,  des  landtvogts  zu 
Hagnow  etc.,  angestellt,  an  uns  begert,  fürderlich,  als  hie  und  zwüschen 
ostern  nechstkünfftig,  durch  gedachten  hern  landtvogt  und  andere  zusettz 

20  usztreglich  handien  ze  lassen,  ouch  wa  wir  merbemelten  landtvogt  nit  ge- 
haben mochten,  ein  andern  der  sach  gemesz  an  sin  statt  ze  nemen, 
sind  wir  (soverr  uns  yendert  müglich)  gantz  gutwillig  und  erpüttig, 
wolten  gern  noch  eehr  sin  möcht,  dann  wir  vil  lieber  in  richtigem 
schlinigem  verstand  gegen   unsern  underthanen  kommen,  dann  also  in 

25    missverstand  und  irrungen  ston  wolten.  Sind  also  willens,  obgemelten 

landtvogt    nochmaln    darumb    ze  begruessen  und,    wa  wir    by    ime  nit 

volg  finden,  ein  andern  zu  erwelen,  darnach  fürderlich  lassen  handien. 

Sodann    hat    uns  vorgedachter  unser  cantzler  ouch  berichtet,  der 

früntlichen  antwurt  und  erpietens  durch  euch  uff  unser  anmutung,  die 

30  achthalb  hundert  gülden  und  das  versessen  lypgeding  etc.  berueren, 
wie  ir,  über  das  es  üch  etzwas  beswerlich  und  übel  kome,  nichtzdest- 
minder  angesehen  unser  obligende  not  uns  zegefallen  solch  gellt  zu 
zins  ze  schlahen,  bewilligen  wollen,  doch  also,  das  ir  zevor  vernemen 
begcren,    was    underpfänder  wir    euch    inzesetzen  willens    etc.     Daruff 

35  wir  achten  mochten,  nyendert  ab  billicher  dann  ab  Pfeffinger  herr- 
schafft gezinszt  würde.  Aber  yedoch,  so  ir  daran  nit  gesettiget,  wollen 
wir  von  andern  underpfandern  hienach  verrer  red  lassen  halten 
und  solchen  früntlichen  guten  willen,  der  uns  vonn  üch  durch  unsern 
cantzler  vilfeltig  beruembt,  in  kein  vergesz  stellen. 

40  Zulettst  hat  unns  Michel  Rütner,  in  Sachen  in  und  Luxen  Nassower 

beruern,   so    für   uns  von    unserm  gericht  zu  Oberwyler  appelliert    und 


ö 


328  /.-Tjo  Februar   i6.  Nr.  35^. 

ilarinii  wir  oiuh  zu  i^cfallcn  stillgcstaiulen,  lul  l)yi;clcgter  copi  sclirybcii 
lassen,  liettcn  nit  vennciiU,  sin  widcrlheil  sich  y^cspcrrt,  für  uns  rechtens 
ze  kommen.  Wir  können  euch  nit  wissen,  wie  dise  sach  Heinrichen 
von  Üstaim  etc.  ettwas  behingen  mos^,  das  er  sich  deren  beladet,  will 
uns  nit  j^ebürn,  den  anrueffcnden  rechtlasz  ze  lassen.  Wurde  uns  ouch  5 
hochlich  kommen  ze  verwyssen,  darumb  ob  wir,  us  crafft  unser  stifft 
oberkeit,  rechten  und  g^ebruchen  in  merljemelter  sach  fürfaren  wur- 
den, wollens  uns  nit  verargen,  es  soll  beiden  teilen  gedyhen  und 
volgen,  was  recht  ist.  Haben  wir  üch  früntlicher  guter  meynung  nitt 
wollen  bergen,  sind  euch  hiemitt  früntlichen  und  gantz  geneigten  10 
gnedigen  willen  ze  bewysen  alizit  urpüttig.  Datum  in  il  xiiii''f'"  februarii 

anno  xxx°. 

Original,  mit  aujgedr.  verschhißsiegcl.    St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Iland- 

lufig   C  5,  bl.  2, 

354.  ^33^  Februar  16.    15 

Das  regiment  zu  Innsbruck  an  die  kun.  mt.  wegen  der  renten  der 
(Gotteshäuser  i?i  Basel. 

Was  ansuchen  der  statt  Zürch,  Bern,  Ras),  Schaff hawsen,  st.  Gallen 
und   Byel    verordneten    ratsbotten    in    Sachen,    die  rennt,    zinsz,  gülten 
unnd  zehennden,  so  das  Barfüessercloster  zu  Mulhawsen,  in  e.  ku.  mt.    20 
oberkaiten  fallennd,  gehebt,  belanngend,  an  e.  ku.  mt.  obristen  haupt- 
man    unnd    lanndtvogt,    auch    regennten    in  obern  Ellsasz  gethan  unnd 
mit  was    anntwurt    sy   inen  widerumb  begegnet  seyn,    das  alles  haben 
wir    aus    e.  ku.  mt.  betelh    den    6.  tag    disz    monets   februari    aus  Prag 
unnd    den    zugelegten    abschrifften    gnugsam    verstannden.     Unnd    die-    25 
weil    uns  e.  ku.  mt.  auf   solichs   ernnstlich  befolhen,    ainen  furderlichen 
ratslag  zu  verfassen,  was  e.  ku.  mt.   in  dem  zu  thun  sey,  auch  wie  sich 
e.  ku.  mt.    darinn    halten    unnd    der    regierung    zu   Ennsiszhaim  weitter 
beschaid    geben  mug  etc.,    und  wir  aus  derselben  regierung  schreiben 
weitter  auch  vermerkt,   das  bürgermaister  unnd  rat  zu  Basl  der  clöster,    30 
gotzhewser    unnd    stifft,    in    der  statt  Basel  gelegen,   zinsz,   rennt  unnd 
sülten    halben    über    e.  ku.  mt.    schreiben    und    antzaigen,    hievor  des 
22.  novembris    in    zwen  weg    derselben  regierung,    daraus  sy  ain  ant- 
wurt    denen    von  Basel    zugeschriben,    scherpften    solten,   gethan,    umb 
verrer  unnd  weittere  anntwurt  auch  ermanndt,   so  zaigen  wir  e.  ku.  mt.    35 
zu  gehorsame    derselben    befelh  undertheniger  mainung  an,    daz  e.  ku. 
mt.    in    angezaigtem    vorigen    schreiben,    an    die  regierung  zu  Ennsisz- 
heim    von    wegen    der    stifftung    zu  Basel  gefell  unnd  einkumen  ausz- 
ganngen,    alle    bewegungen    unnd    gegrundt    erber    Ursachen,    als    ain 
cristenlicher  kunig,    der  niemands  seines  beruebigen  innhabens  unver-    40 


Nr.  ^^4.  J530  Februar   16.  329 

hört  unnd  hinderrugkhs,  auch  on  erfolgt  rechtens  in  seinen  oberkaiten 
enntsetzen  lassen  will,  gnugsani  ausgefürt  unnd  angetzogen. 

Dergleichen  haben  auch  die  von  der  Vordem  regierung  der  stat 
Mulhawsen  clostershalben  ain  gannz  glimpfliche  erbere  unnd  der  billichait 
5  gemaesse  anntwurt  geben,  deren  die  von  Mulhawsen  unnd  Basel  sich 
unnsers  achtens,  wo  sy  sonnst  nit  gern  Ursachen  zu  krieg  suechten, 
billichen  settigen  lassen  unnd  zu  genuegen  annenien  solten.  So  aber 
die  von  Mulhawsen  der  regierung  zu  Ennsiszheim  anntwurt  nit  ersettigt 
sein    oder  die  von  Basel  nochmaln  auf  die  abred  derselben  regierung 

10  zu  Ensiszheim  dringen  wolten,  so  könndten  wir  auch  nit  raten,  daz 
e.  ku.  mt.  inen  ain  solhe  widerbilliche  sach  nachlassen  solt.  Aber  e.  ku. 
mt.  mecht  unnsers  bedunckhcns  inen  in  anntwurt  antzaigen  unnd  er- 
tzellen  lassen,  daz  e.  ku.  mt.  wider  Ordnung  gemainer  recht  und  sun- 
derlich    über    unnd    wider    des  Heiligen    reichs  abschid  zu  Speyr,    das 

15  niemand,  geistlicher  oder  weltlicher,  seiner  besitzung  unnd  innhabung 
der  zynsz,  rennt,  gült,  zehennden  unnd  annderer  gefell  unntz  auf  ain 
gemains  conncili  oder  ankhunfft  der  Ro.  kays.  mt.  unnsers  allergnedi- 
gisten  herrn  in  das  Heilig  reich  unnd  verrer  Verordnung  enntsetzt 
werden    solt,    nit  gepürn  noch  zuesteen  well,  inen  noch  yemands  ann- 

20  derm  zu  gestatten,  vil  weniger  zu  bewilligen  unnd  zu  verschaffen, 
die  rechten  besitzer  unnd  innhaber  irer  gefell  zu  enntvveren  unnd  un- 
verhört,  auch  unerfolgt  rechtens  frembdi  personen  zuwider  der  stiffter 
Verordnung  unnd  letsten   willen  zuzustelln. 

Aber  e.  ku.  mt.  seye  genaigt  unnd  willig,  inen  vermüg  gemainer 

25  recht  unnd  der  billichait  gemesz  gegen  den  innhabern  unnd  zinszleutten 
furderlichs  gebürlichs  unnd  gleichs  recht  an  den  orttenunndennden,  da  die 
gülten,  rennten,  zinsz,  zehennd  unnd  anndere  gefelln  unnd  die  guetter  gele- 
gen, zu  gestatten,  auch  verschaffen,  was  mit  recht  erkanndt  wirdet,  dasselb 
also  den  unnderthanen  zu  geschehen  der  Zuversicht,  sy,  die  von  Basel 

30  unnd  Mulhawsen,  werden  sich  des  also  (wie  es  dann  aller  billichait  ge- 
mesz unnd  damit  an  iren  rechten  gar  nichts  genomen  ist)  gütlichen  erset- 
tigen  unnd  zu  genuegen  annemen  unnd  als  die  verwonndten  des  Hei- 
ligen reichs  zuwider  dem  gemainen  lanndsfrieden  in  ichte  annders,  das 
wider  recht  unnd  guetter  nachpurschafft,  auch  der  erbainigung  zuwider 

35  sein,  unnd  daraus  weitter  unradt  (des  e.  ku.  mt.  auch  die  iren  ungern 
ursach  geben  wolten)  erfolgen  möcht,  kainswegs  bewegen  lassen  •,  wo 
sy  aber  dises  e.  ku.  mt.  erbern  billichen  unnd  rechtmessigen  erbiettens 
unnd  fürslagen  kain  genügen  tragen  unnd  gesettigt  sein  wolten,  so 
möcht  sich  e.  ku.  mt.  gegen  inen,  ob  dises    erbieten    unnd  furslag  bil- 

40  liehen  unnd  gnugsam  seye  oder  nit,  nach  vermug  der  erbainigung 
oder  zu  ainem  yeden  anndern  gleichen   unnd  gemainen  austrag  fürzu- 

Basler  Reformationsakten,  IV.  Jt) 


330  /i.>0  Februar  ij.  Nr.j^-i^. 

kunicn  erbieten.  Anmlcrs  noch  weitters  wissen  wir  in  discn  unnd 
(lertrleichen  s.iclicn  disziiials  nil  /u  raten,  dann  wir  innren  nit  oe- 
dennckhen,  wann  e.  ku.  mt.  inen  <;lciclnvol  discs  Ijosen,  tratzliclien,  hocli- 
nuitir^cn  fiirneniens  wiiler  i^ot  und  alle  crherkait  vcrhcnn.f^te  unnd  statt 
thuet,  daz  sv  damit  gestillt,  sonntler  wurden  nur  hoser  und  noch  merers  5 
unnd  unleidenlichcrs  I)egeren  unnd  haben  wellen  unnd  nil  nachlassen, 
so  lannj^  unnd  \il,  bisz  sy  aine  ursach  zu  krie^,  die  sy  suchen,  inen 
selbs  scheptTten.  Darumb  wir  es  bey  got  unnd  der  weit  veranntwurt- 
licher  erkennen,  datz  e.  ku.  nit.,  wie  die  selbe  gemaint  ist,  recht  thue, 
on  zweit'l.  got  werde  e.  ku.  nit.  nit  verlassen,  weder  datz  die  disen  lo 
statten  zu  irem  geweitigen  furnemen  hilff  unnd  fürschub  thun  unnd  in 
solhs  zu  nachtail  abtroen  lassen  solt.  Das  halben  wir  e.  ku.  mt.  aus 
schulden  unnser  pflicht  unnd  unndcrtheniger  mainung  mit  ubersenndung 
der  zugesanndten  schrifften  unangczaigt  nit  wellen  lassen  .  .  .  Datum 
16.  februari  anno   1530,  i5 

Kopie.      Landesregierujigs-A.  für   Tirol  (Innsbruck),    Copialbuch,   An  die 

Rom.  königl.  Majestät,    1530  — iß^i,   bl.  46. 

355.  1530  Februar  17. 

Urfehde:    Jacob  Treger,  von  Lausen,  Baszier  gebiet,  der  wider- 
touffer.  20 

Demnach    er    von    wegen    der    vilfaltigen    ubertrettung   siner  ge- 
thonen    urfehen    uff  sampstag   den  fünfften  tag  februarii  in  disem  xxx. 
jare    in    der    statt    Basel    an    offenem    malefitz    gericht  fry  under   dem 
Himmel    mit    dem    schwert   vom   leben   zum    tod    gerichtet  ze  werden 
mit   recht   billich  verurteylt,   aber    uff  sin  underthänigst  gnad  begeren    25 
durch  .  .  .    burgermeister   und   rhat  der  statt  Basel  begnadet  und  sines 
lebens    gefrystet    \vorden,    dasz    er    inen    underthänigsten    danck  sagt, 
daruff  er  einen  lyplichen  eyde  zu  got  geschworen,  dise  gefangenschafft 
und  was  sich  darinn  verloffen,  nit  ze  rechen,  inhalt  der  gemeinen  urfech 
in  aller  besten  form,  by  pen  desz  swerts,  ouch  wyter  geschworen,  das   3° 
er    der    touffbrudern    furohin    gantz    mussig  gan,    sy  nit  behusen   noch 
beherbergen,    einich    fürschub    noch    underschleiff  geben,    darzij  ir  leer 
und  predig  nit  hören,  sonder  sich  in  horung  desz  gotlichen  worts  und 
gemeinschafft  der  sacrament  dess  touffs  und  herren   nachtmals  mit  an- 
dern gloübigen  der  statt  Basel  uszgangen  christenlichen  mandaten  glich-   35 
formig   ze    halten,    und    damit  man   diser  dingen  gegen  imme  gewüssz 
sye,    das  er  dann  sin  toufferische  sect  und   irtung   jetz    vor   gesessnem 
rhat  und  uff  hüt  alhie  imm  Munster,  item   und  darnach  zu  Liestall  und 
zu   Lausen  öffentlich  widerrüffen  solle  und  wolle,  wie  es  der  widerruff 
uszwyset  und  anzeigt  mit  dem  geding,  ob  er  hernach  wyter  ungehor-   4° 


Nr.  Jj^ö.  1330  Februar  //.  331 

sam  oder  an  disen  obcrzeltcn  artigklen,  es  were  inn  einem  oder  mer, 
bruchig  erfunden,  das  dann  ein  ersamer  rliat  der  statt  Basel  inn  als 
ein  meyneidigen  verurteylten  mann  on  alle  wytere  recht  mit  dem 
Schwert  oder  wasser  oder  mit  dem  strängen  an  ein  ast,  wie  iro  ge- 
5  liebt,  vom  leben  zum  tod  solle  und  möge  richten  und  umbbringen 
lassen,  Daruff  sich  Jacob  Treger,  obstat,  aller  rechten  und  fryheiten 
etc.  verzigen.  Dise  urfech  hat  er  also  geschworen,  wie  obstat,  uff 
donstag  nach  Valentini,    den   xvii.  tag  februarii  anno  etc.  30  ut  supra. 

Renhardus  Rettelat,  notarius  hc. 
10  Si.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  ^,  s.  S [ . 

356.  1530  Februar  ly. 

Uli  Madlingers  v^on  Hefelfingen,  Baszier  gebiet,  dess  widertoüffers 
urfech. 

o 

Als    dann  Uli  Madlinger,  v^on  wegen    das    er   ein  v^orgethone  ur- 

15  fech  und  geschwornen  eyde  aber  ubertretten  und  der  verfurischen  sect 
dess  widertouffs  über  sinen  gethonen  eyde  wider  angehangen,  desz- 
halb  ein  ersamer  radt  der  statt  Basel  inne  nach  strenge  des  rechtens 
mit  dem  schwert  wollen  richten  lan,  jedoch  uff  sin  und  siner  frundt- 
schafft    trungenlich    bitt  ist  er  der  scherpffe  des  rechtens  erlassen,  be- 

20  gnadet  und  usz  gefangenschafft  kommen  mit  solchem  geding,  das  er 
zuvorderist  sin  irtung  des  widertouffs  vor  beden  rhäten,  item  und  im 
Munster  jetz  umb  die  nune  und  uff  sontag  nechst  kunfftig  inn  siner 
pfarr,  so  bald  das  gotlich  wort  verkündet,  offenlich  inhalt  gestellten 
widerrüffs    bekennen    und    widerruffen,    ouch    sich    solcher  verfurischen 

25  irrigen  sect  ewigklich  nummerme  zu  beladen,  den  touftbrudern  weder 
herberg  noch  underschleiff  geben,  ir  lerr  und  predig  nit  ze  hören, 
sonder  sich  in  hörung  desz  gotlichen  worts  und  gemeinschafft  der 
sacramenten  des  touffs  und  herren  nachtmals  mit  andernn  gloübingen 
der  statt  Basel  uszgangnen  mandaten  glich  formig  halten,    darzü  siner 

30  oberkeit  gehorsam  sein,  dero  gebotten  trülich  zeleben  und  zii  straff 
der  ubertrettnen  urfech  funffzig  guldin  bezalen  wolle,  darzü  den 
costen,  so  über  inn  gangen,  abtragen  mit  gelütterten  fiJrworten,  wann 
genanter  Uli  Madlinger  über  kurtz  oder  lang  in  einem  oder  mer  ar- 
tickell    der    toüffery    anhangen    oder    sunst   dise  begnadung  übertreten 

35  würde,  das  als  denn  ein  ersame  oberkeit  gedachter  statt  Basel  inn  on 
alles  wyter  berechtigen  von  stund  annemmen  und  gestracks  mit 
dem  schwert  richten  lassen  sollen.  Diss  alles  [hatj  gedachter  Uli  Mad- 
linger sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form  by  pen  des  schwerts  .  .  . 
geschworen    und    sich    haruber  aller  gnaden,  so  imm  harwider  hilfflich 

40   sein   mochten,  verzygen  per  totum   etc. 


332  /.v->'"  Februar   iS.  Nr.  S57- 

Disc  urfech  (wie  obstat)  hat   er  also  {geschworen  uff  donstag  nach 
X'alcntiiii,   ilcn   wii.   ta^;  fcbruarii  anno  etc.   iit  suj)ra  ."50. 

Ren.  Rcttchit,  notarius  hc. 
S^.-.4.  Basel,  Katsbüclur  O  /,  s.  S^.  —  Enlwitrf  (bciida,  Crinuiialta 
I  /t.   J/.  5 

357  f.\V^  Februar   iS. 

Du-  Basier  gesa/ulten  Jacol)   Götz  u?id  Haschion  Kru^^   an  burgcr- 
nicystcr  und  rat  der  statt  Basel. 

Uwcr  e.  w.  schryben  sampt  der  ingelegten  copy  hand  wir  emp- 
fangen utT  die  sechsty  stund  des  xvii.  tags  hornung.  Dieselbigen  lo 
hand  wir  uff  den  andren  tag  fru  (ie?iefi  von  Zürich,  Bern  und  Schaff- 
husen  anzögt  und  verlesen  lassen.  Dieselbigen  hands  genomen,  hinder 
sich  an  ir  herren  und  obren  zu  bringen^  die  werdcnt  furderlich  dar- 
über raten. 

Gnedig  unser  lycb  herren;  das  wir  Ulrichen  hand  uffenthalten  15 
1  tag,  ist  darunib  beschechen,  es  sind  die  zwen  Franlzosen,  der  herr 
Borrigo  und  der  Megret,  hand  ir  antwurt  wollen  geben,  wie  sy  yeder- 
man  zallen  wollend,  die  hand  sy  in  gschrifft  gesetzt  ein  lange  mey- 
nung;  desglychen  sind  wir  für  beyd  herren  kört,  uwerm  bevelch 
nach  und  ervordret,  die  usstonden  pensyonen,  so  wyr  anheymsch  20 
komen,  wend  wir  üwer  e.  w.  berichten. 

Gnedigen  herren;  das  üwer  e.  w.  bericht  werd,  so  ist  noch  nit 
fil  sonders  gehandlet,  dan  die  iii  ort  Bern,  Fryburg  und  Soloturn, 
iren  handel  betreffen  gegen  den  vi  orten,  hand  sy  hinder  sich  ge- 
schriben  um  mer  gwaltz;  die  von  Bremgarten  und  die,  so  von  inen  ge-  25 
wichen,  handien  wir  sampt  den  im  orten,  guter  hoffnung,  die  zwen  hendel 
werden  zu  gutem  bracht.  Aber  den  houpthandcl  zwischen  den  im  orten 
Zürich,  Glaris  an  eim.  Lutzern  und  Schwytz  am  andren  teyl  ist  noch 
nit  angefangen,  darzwyschen  zu  handien:  es  dreyt  sich  aber  von  tag 
zu  tag-  so  vil  ungeschickter  hendel  zu  von  vil  orten  und  enden  durch  35 
sandpotten,  durch  bryeff,  durch  eintzig  personen,  die  disen  handel  für 
und  für  hitziger  und  böser  machen,  das  wir  besorgen,  das  zületscht 
nit  fil  fruchtbars  gehandlet  werden  mog,  den  daz  wir  besorgen,  das 
der  landsfriden  müsz  erlutret  werden.  Der  würt  für  und  für  anzogen 
und  wil  nit  glych  verstanden  werden,  wiewol  keyn  theyl  darwider  3s 
gethon  wil  haben.  Es  ist  aber  zu  besorgen,  so  man  in  urgrund 
sölt  besechen,  ir  etlich  eben  fil  syder  dem  nechsten  tag  gehandlet, 
das  etwas  darwyder  mocht  sin.  Darinn  wissen  wir  unsers  heymkomens 
keyn  zyt,  den  die  übrigen  ort  und  wir  mit  inen  allen  möglichen  flys 
ankören    wollen,    mu   und  arbeyt  vms  nit  beduren  lassen,    ob  die  sach   40 


Nr.  3c;8.  ^SJO  tebritar  iS.  333 

ye  zu  gutem  bracht  möcht  werden  .  .  .  Datum  zu  Baden,  uff  den  xviii. 
tag  hornung  abents  spat  anno  1530. 

Original    mit    dem    aufgedr.   vcrschlußsiegel   von    ratsherr  Jacob  Götz. 

St.-A.  Basel,  Eidge?iossefischaft  J)  ß,   l>l.  ^g. 

5   358.  1530  Februar   iS. 

Dr.  Ljicas  Klett,  kanzler  des  bischofs  zu  Basel,  quittiert  dem  kloster 
St.  Albaji  aber  alle  seine  forderungefi,  die  er  als  desseti  advokat  an 
dasselbe  zu  stellen  hat. 

Ich,    Lucas    Klet,    der    rechten    doctor,    diser    z^'t    mins   gnedigen 

10  herrn,  des  bischoffs  zu  Basel,  canntzler,  thun  kundt  mengklichem  mit 
disem  brieve:  Alsdann  ich  gute  zyt  jaren  herrn  Claudy  de  Aiingio 
seligen,  wylennd  probst  zu  sanct  Alban  zu  Basel,  und  auch  desselben 
closters  verdienender  lehenman  diener  und  advocat  gwesen  bin,  mit 
demselben    herrn    probst  und  gemeltem   closter   mit  bystand,  schryben, 

15  rathen,  reden  und  annderm  vil  müig  und  arbeit  gehabt,  deszhalb  ein 
nemblich  summ  mins  ussteennden  diennstgelts  auch  bar  usgebnen  gelts 
und  verdienten  iidlons  an  die  ersamen  Ludwig  Zürcher,  des  rats, 
Hannsen  Buwman,  gerichtschryber,  und  Anthony  Dichtler,  den  slosser, 
burger   zu    Basel,   als   vorgemelts  closters  verordnet  pfleger  ervordert, 

20  das  sich  dann  die  yetzgenannten  dry  pfleger  umb  das  alles,  so  ich 
dem  closter  zu  saunet  Alban  als  von  des  gemein  closters  wegen  und 
inn  desselben  closters  eehafften  sachen,  hänndlen  und  geschefften  ge- 
dient, darumb  ich  noch  nit  belonung  noch  bezalung  empfangen,  güt- 
lich   und    früntlich   mit  mir  vertragen,  auch  mich   umb  alles  das,  so  sie 

25  mir  von  wegen  des  closters  und  siner  ehafften  henndlen,  sachen  und 
geschefften  schuldig  gwesen  sind,  gar  und  gantz  uszgericht  und  wol 
vernügt  und,  wiewol  sie  mir  umb  das,  so  ich  obgemelts  herrn  probsts 
eignen  person,  auch  anndern  personen,  clostern  und  probstyen  von  sinen 
wegen  gediennt,  desglich   umb  das,    so    er    mir  lut  siner  eignen  hand- 

30  schrifft,    für  sin  person  schuldig  gwesen  ist  und  auch  von  min  Schuld- 
nern   mir  ingenomen,    das  sich   nit  ein  kleine  summ  getroffen  (als  die, 
so    sich  seiner  erbschafft  nit  beladen),  gar  nützit  haben  wollen  geben. 
Jedoch  so  lass  und  sag  ich  für  mich  und  all  min  erbenn  das  obgemelt 
closter   zu    sannt  Alban    zu  Basel  und  seine  rechtsnachfolger  aller  und 

35  yeder  anfordrung  und  ansprach,  wie  die  ich  oder  min  erben  von  des 
closters  oder  vorgenants  herrn  probsts  oder  ander  wegen  bisz  uff  disen 
hüttigen  tag  gehebt,  jemer  haben  sol,  kan  und  mag,  gar  und  gentz- 
lich  und  auch  inn  alhveg  quit,  ledig  und  losz  .  .  .  Und  des  alles  zu 
warem  urkund,  so  hab  ich,  Lucas  Klet,  doctor  und  canntzler  obgemelt, 

40   min  eigen  innsigel    für    mich    und  all  min  erben  offenlich  gehenckt  an 


334  i^;o  Februar  iS— ig.  Nr.ssg—jöo. 

diseni  brieff,  der  ^x^hcn  ist  frylags,  den  achtzchenden  hormiiif^s,  als 
man  /alt  vdii  der  ^epiirt  Ciiristi  uniisers  erlöscrs  tuwsenl  runHlunuicrt 
und   dryssi«;-  jar. 

Orit^i/uil,   Pergament,   mit  dem  häugouiin  siege/  des  /.neas  Kielt.    St.-A. 

Base/,  st.  A//>a>i  ur/;.   ur.  ßöj.  S 

359,  ^SJ^^  Februar   iS. 
Kunäscliaftcn  vor  qeric/if:  f'ritags  den  achtzchenden   february  ist 

diser  zug  von  Gerg  Froidenbergs  wegen  wider  llannsen  Charomellis, 
den  vogt  zu  Byntzhein,  vervasst  worden. 

Wolfgang  Heberling  hat  gesworn  und  sagt:  Das  er  zweymal  von  lo 
Gerg  Fraidenbergs  wegen  und  sunst  ouch  einmal  in  vergangnem  jar 
zu  Fryburg  gewesen  und  das  ir  etlich,  nemlich  Swartz  Hans,  sin  swa- 
ger,  ouch  ein  kursner,  der  im  daz  hus  abkouft,  ouch  andre,  die  er,  zug, 
nit  bekent,  mit  im,  zugen,  von  Gergen  wegen  und  sins  handeis  halp 
allerley  geredt,  daran  er  dann  wal  (!)  gespurt,  das  er,  Gerg,  zu  Fryburg,  i^ 
sonderlich  bi  einem  rat  daselbs,  nit  guten  luft  gehcpt;  dann  Schwartz 
Hans,  der  im,  zugen,  von  Gergen  wegen  als  desselben  Gergen  swager 
beholfen  sin  solte,  sagt  er  im,  das  er  sich  Gergen  nutzit  annemen 
weite;  dann  im  sine  herren  zu  Fryburg  lieber  weren  dann  sin  swager. 

So  hetten  etlich  ander,  deren  namen  er  nit  wusz,  geredt:  Wo  20 
ire  herren  von  Fryburg  inne,  Gergen,  ankomen,  sy  wurden  inn  an 
ein  ast  hengken  lassen,  den  Lutrischen  schelni !  So  hete  ouch  einer, 
den  er,  zug,  ouch  nit  bekenne,  gesagt:  Er,  Gerg,  het  zu  Fryburg 
gehandelt,  das  er  da  nit  hab  bliben  mögen,  und  man  wurde  inn 
bald  zu  Basel  ouch  vertryben.  Das  hab  er,  gezug,  nach  siner  ard  25 
und  gwonheit  in  ein  gespeyg  gezogen,  verlacht,  aber  nit  vil  guts 
willens  Gergen  halp  zu  Fryburg  funden.  Jedoch  diser  zug  gesagt: 
Ich  vernimb  doch,  das  inn  die  herrn  zu  Fryburg,  nachdem  und  im 
der  handel  am  Wechsel  widerfaren  sye,  zu  etlichen  ambtern,  als  zu 
einem  redner  oder  fursprechen  an  irm  stattgricht  und  vor  irm  ratt,  30 
gebrucht.  Sagte  einer,  den  diser  zug  ouch  nit  ze  bestymen  wusse: 
Es  were  war,  aber  das  sich  Gerg  der  Luthrischen  sach  sovil  ange- 
nommen, das  hette  im  den  schaden  thun,  und  were  er  der  Lutrischen 
sach  nit  sovil  anhengig  gwesen,  so  hette  man  ime  den  handel  am 
Wechsel  verlassen ;  nit  mer  gedacht,  wyter  etc.  35 

Protoko/l.    St.-A.  Basel,   Gerichtsarchiv  D  2j,   hl.  S3  "V. 

360.  ^530  Februar  ig. 
Bernhart  Wormbser,  ritter,  der  meister  unnd  der  rathe  zu  Stras- 
burg an  burgermeister  unnd  dem  rathe  zu  Basell. 


Nr.  361 — 362.  I  jjo  Februar  ig —  20.  335 

Wir  haben  von  unserm  gesandten,  so  jungst  by  uch  gesyn,  ver- 
standen, das  ir  unns  der  irrthumb  unnd  spenn  halb,  sicli  zwischen  euch 
unnd  dem  thumbstifft  by  uch  halten,  guetlicher  underhandlung  bewilligt, 
des  wir  euch  sondern  vleyssigen  dangk  sagen.  Dwil  nun  ernante  stifft- 
5  herrn  unns  davor  glichergstalt  zugeschriben,  so  ernennen  wir  euch 
ein  tag,  nemlicii  uff  sontag  oculi  den  xx.  martii  nehstkhomend  zu 
Colmar  nachts  an  der  herberg  zu  erschinen  unnd  volgends  mentag 
zu  der  guetlichen,  unvergriffnen  unnderhandlung  zu  griffen,  dartzu  wir 
dann  die  unnsern  verordnen  unnd,  was  zu  hinlegung  deren  furderlich 
10  oder  dienstlich  syn  kan,  nit  underlossen  werden;  .  .  .  dem  gegentheil 
solcher  tag  giicher  wyse  verkhundt  ist.  Datum  sambstag  nach  Valen- 
tini  anno  etc.  xxx^. 

Original,  perganie?iL     St-A.   Basel,   Bischöfliche  Handhing  O  i ,  bl.  75, 

361.  153^  Februar  ig. 

15  Aus  den  ivoclienausgaben  samstags  den  xix.  februarii. 

Ratzcosten:  Item  x  ß  Heinrich,  dem  wachtknecht,  als  er  mit  eim 
touffer  gon  Waidenburg  gangen.  —  Item  xin  ß  im  d  v^on  Berlins 
frowen,  der  toufferin,  harin  ze  fueren.  —  Item  xiii  ß  von  eim  touffer 
von  Varsperg  harin  ze  fieren.  —  Item  xii  ß  von  einem  touffer  von 
20  Lampenberg  harin  ze  fieren ;  item  1  ß  vi  d,  so  derselb  verzert  hatt. 
—  Item  XIX  ß  hatt  der  jung  Treyer  \'on  Lausen,  so  jetzt  im  Eselsz 
turnly  ligt,  by  Bahamer  verzertt. 

Schenckwin:  Item  xvi  ß  dem  apt  von  Bellele. 

St.-A.  Basel,   Fi7ia7iz  G  13,  s.  20. 

25   362.  ^530  Februar  20. 

Philips,  von  gots  gnaden  landtgraf  zu  Hessen,  grave  zu  Catzeneln- 
bogen  etc.,  an  die  verordneten  des  kriegs  inn  der  stadt  Strasburg, 
gnant  die  drytzchen. 

Ewer  schriben   des   datum   steet  am  xi.  tag  disz  monats,  berich- 

30  tende,  wie  ewer  gesenter  sich  mit  den  von  Zürich,  Bern  unnd  Basell 
des  furgenomenen  chrislichen  Verstands  halber,  der  abrede  nach  zu 
Marpurg  ergangen,  besprochen  unnd  usz  etzlichen  Ursachen  eins  tags 
gein  Basell  uff  den  xxvi*«""  des  mertzen  schierst,  das  alsdann  doselbst 
ein   yeder    theil    durch    syn    petschafft   mit  befelch  erschine,  beslossen, 

35  welchen  tag  ir  unns  dormit  dergstalt  verkhundiget  und  doch  zu  un- 
serm gefallen  den  zu  anticipieren  unnd  verkurtzen  gestellt  haben,  wir 
alles  ferrern  begriffs  vernemen  unnd  lossen  uns  die  gedachte  schigkung 
und  malstadt  wol  gefallen.  Dwil  wir  aber  die  zeit  allerley  sachen  ge- 
legenheit  nach  etzwas  zu  we}t  hinuszgesetzt  erwegen,  lassen  demnach 


336  /x-!0  l-fhmar  2t.  A^r.  ^6j; —J64. 

unns  j^ctallcn,  das  die  "ckurt/t  uft  den  xiiii'<'"  tai^  niertzens  gewendet 
imiul  also,  wie  den  xxvi.  tag  desselben  monats  beschccn  hett  sollen, 
allerseits  gein  Basel  geschigkt,  zum  besten  notdiirffligklich  gchandcdt 
unnd  die  saehen  geendet  werden,  doliin  wir  unnsere  verordnete  mit 
befekli  abfertigen  wellen  .  .  .  Datum  Cassell  20.  februarii  anno  etc.  xxx".      5 

/zeitgenössische    kopie.      Si.-A.    Basel,    Polnisches   M  S,    i .    —    Kegesl: 

Polil.  Correspofiiienz,  Ini.  I,  nr.  ögö. 

363.  1530  Februar  21. 
Adelberg    Mc^'ger,    burgermeister    und    ratt    der  statt  Basell,  an 

schultheysz  unnd  rett  der  statt  Bernn.  10 

Euwer  schriben  der  wydertouffer  halb,  so  ir  in  gefangenschafft 
unnd  sich  unnser  angeherigen  ze  sin  berumen,  haben  wir  alles  inhalts 
vernomen.  Fugen  haruff  uch  gutlich  zu  vernemenn,  das  under  densel- 
bigen  zwen,  mit  namen  Hans  Heyden  unnd  Claus  Schwitzer,  von 
wegen  des  irtumbs  vormols  euch  by  unns  gfangen  glegen  unnd  mit  15 
urfecht,  wy  ir  an  ingelegter  copyen  uffs  kurtzest  vergriffen  zu  ver- 
ston, wyder  uszgeloszen  wordenn,  dy  wir  uch  furer  drumben 
wyszen  ze  handien  nit  verhalten  wellen.  Bitten  uch  aber  hyby  gar 
freuntlich.  so  ir  sy  nit  vertigen,  sonder  usz  milter  barmhertzikeit 
w}'der  ledig  lassen  würdenn,  das  dan  innen  in  ir  urfecht,  furer  unser  20 
glichwy  uwerer  oberkeiten  zu  mieszigen,  ingebunden,  domit  wir  deren 
unnd  anderer  dester  eer  mechten  abkomen  unnd  geruwiget  werdenn  .  .  . 
Datum  mentags  den  xxi.  februarii  anno  xxx*"". 

Entwurf  St.-A.  Basel,   Missive?i  A  28,  bl.  26ß  v. 

364.  zti   1^30  Februar  21.    25 
Verhör  der  täu/er  Hans  Hersberger  vofi  Läufelfingen  und  Fridli 

Schaub  V071    Witinsbur g. 

Hans  Hersperger,  der  muller  von  Louffelfingen,  hatt  verjechenn, 
das  er  jetz  an  der  fasznach  zu   nacht  in  des  Schmidtz  hus  von  Louffel- 
fingen   zusammen    kumen    syent  in  bysin  des  altten  Schmidtz  und  Ba-   3° 
stians,  sins  suns. 

Aber    sagt   er,    das  sy  zum  dickermal  in  sin,  Hansz  Herspergers, 
husz    zu    Louffelfingen    zusammen  kumen    syent,    da    by    und  mit  ouch 
Mathys  Gysy    und  Michel  Gysy    und   sin  frow  und   Uly  Schnider,  Bal- 
dasar    Schniders    sun    von    Rottenflug,     deszglich    Schmidtz    wib    von    35 
Louffelfingen  gesin  syent. 

Aber  sagt  er,  das  er  zum  dickermal  uff  dem  Fronberg  mitsampt 
anderen  touffbruderen  gesin  s}^,  deszglich  zu  Loszdorff  by  der  sant- 
grubenn,  und  nämlichen  desz  mals,  als  dem  von  Bübenhoffenn  sin  schüren 


AV.  ^64.  'Sjo  Februar  21 .  337 

verbriinncn,  s}'  er  dal)y,  ouch  Mathys  Gysy,  Schmidt  von  Louffelfingen 
mit  siner  frowen  und  sin  huszfrow,  Lienharlt  Müller,  Frydly  Schob, 
al  von  Louffelfingen,  Blesy  Oberer  von  Dieplichenn  und  der  Heyd 
von  Wallenburg-;  da  hab  innen  Marty  Linck  usz  Appentzell  geprediget. 
5  Aber    sagt    er,    das    sy  Mathis  Gysin    zu    einnem  oberen  erweltt 

habenn,    der    touff    und    lerre    jetzunder,    wo  er  zu  innen  küm;    desz- 
glichenn    so    verkund  er  innen  an  die  gemeynden  oder  versamlungen. 

Aber  sagt  er,  das  Lorentz,  der  Mathis  Gyssis  dochterman  ist,  zu 
Rottennflüg,  das  er  s}'  uffenthaltt  und  underschleiff  geby  etc. 
10  Item    mer    sagt    er,    das   er   nit    mer   touffbruder   zu   Louffelfingen 

wusz,    weder    Mathis    Gysin    und    sin    frow  und  Michel  Gysin  und  sin 
frow,  Oschwald  Busers  frow. 

Item  sagt  er,  das  Frydly  Schob  und  Lienhartt  Schob  vonn  Wyttlys- 
perg  habenn  sy,  nach  dem  und  sy  die  touffbruder  verschworenn  habenn, 
15    ein  mal  behuset  und   ein  mal   zu   den  touffbruderen  kumen  syent. 

Item  mer  sagt  er,  das  He_)'ny  Hersperger  von  Turmnach,  nach  dem 
und  er  die  touffbruder  by  der  hochstenn  busz  verschworen  hab,  hab  er  sy 
wyderum  ungefarlich  by  sechs  wüchen  widerum  behuszt  und  beherberget. 

Aber    sagt    er,    das,    ungefarlich   jetz  um   Martini  verschinnen,  sy 
20   er    zu  Keyserstul    by   anderen    touffbruderen  gesin,    haben   da  selbs  in 
einnem    bössen    husz    an    der    einody  desz  herren  nachtmal  gehaltten, 
und  hab  innen   Nysy  usz  Appentzel  das  brott  brochenn. 

Witter  so  hat  er  sich  lutter  entschlossenn,  das  er  nit  schweren 
well  und  welle  ouch  sych  der  touffbruder  nit  verzychenn,  deszglich 
25  kien  (!)  waffenn  nach  gewer  (obs  im  glich  ein  oberkeytt  but)  nit  bruchenn, 
ja  ouch  glich  wider  den  Turckenn,  deszglichenn  kiennen  pfarrer  nit 
horren  predigen,  dan  kien  frucht  usz  irren  predigen  kumc,  sonder  als 
bald  .s}^  uszgepredigent,  so  verfal   man  s}^  und  stel  in  wider  nach. 

Item    so    wil    er  ouch  der  urfech,  wie  im  die  vorgelessenn  ist,  in 
30   allen  artickelen  nit  gestendig  s,vn,  sunder  spricht,  er  habs  nit  verstan- 
denn,  darzu  s}'   er  darzu   gezwungen.  — 

Frydly  Schob  von  Wittlysperg,  der  vormals  zu  Basel  und  ein- 
mal zu  Homburg  von  wegen  der  verfurischen  sect  der  widertouffer 
35    gefangen  gelegen   ist,   hatt   verjechenn : 

Zum  ersten  sagt  er,  das  er  syderhar  nechster  urfecht  zum  offderen 
mal    by    der   touffbruder   versamlung    gesin   sy,   als   zu   Lostdorfftt   und 

o 

zu  Fronberg  und  in  Uly  Madlingers  husz. 

Item  sagt  ouch,    dasz  er  die  touffer  beherbergt  hab  und  nämlich 

40   Blesy    01)berer,    den    Linckescherenn    und    den   junngen   Treger,   Hans 

Fütpacher,    nach     dem    und    innen    allenn  statt  und  land   verbotten  sy. 

Basler  Reformationsakten,    IV.  iq 


338  O'jö  Februar  21.  Nr.  ,'öi 

Iti-m  iiicr  sas^t  cv,  er  haln'  des  hcrrcn  naclitiiial  in  Uly  Madlin- 
i^ers  luisz  oeminicii  uml  jotz  zu  lotst  nach  wynechtt,  da  hal)  eis  in  l^lr- 
hart  Ileyden  luisz  zu  Holstein  ouch  des  hcrren  nachtmal  <>enunicn  in 
bvsv  desz  Kcszlers  von   Holstein  und  etlicher  von   Lanij)cnbcrg. 

Item    sagt,    Mathys    Gysin    hab    sin    miUter    getoufft,    aber    der   5 
Schwitzer    haby  Erhartten    und    Heyny    Schoben    getoufft.      Lienhartt 
Schob    hab    alweg  gesagt,    er  wel  sich  he^Mulich  losscnn  touffen,  wusz 
aber  nit  eygenlich,  ob  er  toufft  sy  oder  nit. 

Item  so  sagt  er,    er  sy  ouch  zu   Lostdorff  by  der  Sandgruben  ge- 
sinn;    da    syen    ouch    by    sechtzig    wiber    und  ungetarlich  by  sechtzig    '^ 
man,  jung  und  aUten,  under  dennen  ouch  der  Huber  und  die  hebbamm 
von  Turmnach  gesy  syent. 

Item  er  hatt  sych  ouch  lutter  entschlosscnn,  das  er  nit  welle 
schwerren,  sych  ouch  der  touffbrudcr  nit  verzichenn,  deszglichen  so 
welle  er  kiennen  pfarrer  nit  horren,  dan  die,  so  sy  horrent,  besserent  '5 
sych  nit,  sunder  ferfolgent  sy  und  fachent  sy  5  spricht  ouch,  das  kien 
crysten  den  anderen  fach,  nach  verfolg,  sunder  es  thü  ye ')  einner 
dem  anderen,  das  er  ger  von  einnem  anderen  ouch  hette  etc. 

Item    er    hat    ouch    verjechenn,    das   er  zii  dennen  von  Dietkenn 
gangen    sy    und    zu  innen  gesagtt,   sy  habenn  ein  kirchen  an  der  ein-    20 
6dy,  und  so  sys  begertten,    wellte  er  innen  das  gotzwortt  verkünden; 
daruff  er   gefragt   ward,    was   er    innen  predigen  wol,    er  kundt  weder 
schryben  nach  lessenn,  antwurtt  er:    was  im  gott  der  vatter  ingeb  etc. 

Originalverhörakte.     St.-A.  Basel,    Crimi?ialia   i  B,  H. 

365.  1530  Februar  21.   25 

Urfehde:  Hans  Hersperger,  der  muller  von  Louffelfingen,  Baszier 
gebiet,  der  widertouffer. 

Demnach  er  von  wegen  der  vilfaltigen  ubertrettung  voriger  siner 
gethoner  urfehen  und  geschwornem  eyde  abermals  sich  der  verfurischen, 
verdamplichen  sect  der  toüffer  undernommen  und  solchem  irsal  wider  30 
angehangen,  deshalb  der  rat  inne  nach  strenge  desz  rechten  mit  dem 
Schwert  wol  mögen  richten  lassen,  jedoch  uff  sin  underthänig,  ouch 
siner  fruntschafft  trüngenlich  bitt  der  scherpffe  des  rechten  erlassen, 
begnadet  und  uff  mentag  vor  Mathie  apostoli,  den  xxi.  februarii,  der 
gfangenschafft  erlidiget,  daruff  vor  .  .  .  burgermeister  und  radt  der  statt  35 
Basel  in  gesessnem  rhat  solchen  sinen  irsal  als  ein  verdampliche,  ver- 
furische  sect  bekendt  und  öffentlich  widerrufft,  daby  ouch  trulichen  umb 
gnad  gebetten,  und  einen  lyplichen  eyde  zu  gott  geschworen,  das  er  der 
touffbrudern   fürohin    gantz    mussig  gon,   sy  nit  behusen,  beherbergen, 

364.   ')    Vorlage  ey.  4° 


Nr.  s66.  1 530  Februar  22.  339 

furschub  noch  underschleiff  geben,  darzü  ir  ler  und  predig  nit  zu- 
hören, sonder  sich  in  hörung  desz  gotlichen  worts  und  gemeinschafft 
der  sacrament,  desz  touffs  und  herren  nachtmals  mit  andern  gloubingen 
der  statt  Basel  uszgangen  christenlichen  mandaten  glichformig  zuhalten 
5  und  zu  straff  der  ubertrettnen  urfech  zwentzig  guldin  bits  ostern  nechst- 
kunfftig  bezalen,  darzü  den  costen,  so  über  inn  gangen,  abtragen; 
für  dise  xx  gülden,  zu  straff  erkandt,  der  ersam  Gorius  Schule,  der 
nietzger,  burger  zu  Basel,  wussenthaffter  gült  und  bürg  worden  mit  hand- 
gebner   trüw  an  eydstatt  zijgsagt  und  versprochen,  wo  genanter  Hans 

10   Hersperger  gedachte  bezalung  uff  zyl,  obstat,  nit  erstatte,  das  alsdann  er 

solch  gelt  an  sin  statt  m.  h.   uff  ir  richthusz  gen  Basel  uszrichten  wolle. 

Es    hat   ouch    obgeschribner  Hans  Hersperger    gedachten  herren 

der  statt  Basel,  das  er  von  angezognem  irsal  der  touffer  abgestanden 

sey,  vergwussung  und  Sicherung  ze  thün  geschworen,  das  er  sin  touf- 

15  ferischen  irtumb  jetz  im  Munster  umb  die  nune  und  uff  sontag  nechst- 
kunfftig  inn  siner  pfarr,  sobald  das  götlich  wort  verkündt  worden,  öffent- 
lich, inhalt  gestellten  widerröff,  da  vornen  geschriben,  angereckten  irsal 
bekennen  und  widerruffen,  ouch  solcher  verfurischen  sect  sich  num- 
merme  ubernemmen   noch  zübeladen,   darzu   m.  h.  und  an  ir  statt  iren 

20  amptluten  in  allen  billichen  zimblichen  dingen,  wie  trüwen,  frommen 
underthonen  zustat,  gehorsame  leisten  wollen,  ouch  fürhin  in  hörung 
des  heiigen  wort  gottes  zu  rechter  zyt  in  sin  lulkirchen  mit  andern 
frommen  underthonen  und  bis  zu  end  der  predig  dasselbig  hören; 
was    imm    ouch    deszhalb    durch    miszverstand    mangel    zTistünde,    sich 

25  durch  sinen  lutpriester  underwysen  lassen,  ob  er  dessen  nit  gnug- 
samen  verstand,  allhie  zu  Basel  durch  die  predicanten  entscheid  emp- 
fahen,  aber  des  winckelkluszlen,  hin  und  her,  usz  dem  testament  uszer- 
halb  pfarlicher  predigen  gesprech  uffzerichten,  solle  ouch  gentzlichen 
miden,    doch    für    sich    selbs,  das    heilig    gotts  wort  zu  lesen  und  mit 

30   sinem    rechten    verstand   sinem  huszgsind  fürzehalten,  sol  er  onverbun- 
den   sein,    darby  ouch  geschworen  gemeine  urfech  in  bester  form,    tni 
falle    der  Übertretung    mit    dem    schwert    oder   wasser   oder    mit  dem 
strängen  an  ein  ast  gerichtet  zu  zuerden. 

Jo.  Hen.  Formüller,   notarius  hc. 

35  St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  86. 

366.  '530  Februar  22. 

Vertrag    zivischen    bischof  Philipp    von  Basel    und  den  dörfern 
Therwil  und  Ettingen. 

Zu  wissen:  Als  dann  etzlich  irrung  und  spenn  zwuschen  .  .  .  herrn 
40   Philipszen,    bischoven  zu  Basel,    an  eim,  auch  siner  fürstlichen  gnaden 


340  /,vi<^  l't'hruar  J2.  Nr.  ^66. 

iiniulertliancii  tler  clortTcr  Trnw  \Icr  iiiul  I^ttinocn  anndcMiu  (hoil,  nach- 
V(>h>-cnmKM-  saclicii  hall»  sich  ^ehalten,  das  wir  naihbcMianntcn,  Niciaus, 
aM)t  /u  IW^llelce,  Adclbcr«;-  Mei<^cr,  l)ur<;criucislci-,  und  \V()llTi4aiin<;- 
llarnasch,  des  rats  der  statt  Basel,  als  crpetnc  umul  «geordnete  uiiiulcr- 
thedini^er,  welchen  solche  irrunt;-  und  miszhcU  inii  trewcn  U-id  ^e-  5 
wesen,  beid  parthyen  deren  gutlich  und  iVuntlich  vereinbart,  <;ericht 
und  betragen  hal)en  in  masz  unnd  gstaltt.   wie  nachgeschriben  stal : 

Zum  ersten:  Als  die  gedachten  unnderthancn  zu  Terwyler  und 
Ettingen  unnserm  g.  h.  die  jerliche  stur  syt  gemeiner  purischen  empo- 
rung  vorgehalten,  haben  wir  gesprochen  und  geordnet,  das  die  be-  10 
melten  unndcrthanen  nun  hinfür  nit  mer  dann  an  ein  ort  ein  zimbliche 
billiche  stur,  die  durch  vogt  und  geswornnen  by  iren  eyden  nach 
vedes  vermögen  angelegt  werden,  auch  die  versessnen  sturen  furder- 
lich  abrichten  und  bezalen  sollen;  doch  soll  eim  yeden  an  den  ver- 
sessnen sturen  ein  stur  us  gnaden   nachgelassen  werden.  15 

Es  sollen  auch  unnsers  g.  h.  unnderthancn,  inn  vorberurten 
dorftern  gesessen,  fryg  sin,  on  enntgeltnis  sich  undereinannder  zu  ver- 
heiraten und  ein  yeder  nit  mer  dann  an  ain  ort  sturen,  dienen  und 
gehörig  sin,  da  er  gesessen  ist,  doch  unnserm  g.  h.  der  eigennschafft, 
auch  nachvolg,  ob  yemands  von  sinen  gnaden  unnder  fremd  oberkeit  20 
ziehenn  wurde,  unschedlich. 

Sodann  der  fron  und  tagwon  halb  sollen  obgemelte  unnderthanen 
ein  yeder  unnserm  g.  h.  alle  jar  zwen  tagwon  und  nemblich  für  die 
beid  tagwon  ein  yeder  zwen  Schilling  zu  bezahl  verbunden  und  sunster 
des  rebo-elts,  holts^elts,  win  und  holtzfur  furohin  ledig  sin.  Es  sollennd  25 
auch  die  w^ittwen  zu  Terwyler  und  Ettingen,  ein  yede  für  iren  tagwon, 
des  jars  ein  Schilling  geben. 

Furier  sollen  die  genannten  unnderthancn,  yede  ee  oder  huszge- 
sesz,  des  jars  ein  vasnachthun  an  das  ort,  dahin  yeder  gesessen,  zu 
sreben  verbunden  sin,  darzu  den  versesz  bezalen.  30 

Item  die  von  Terwyler  sollennd  die  Martins-  oder  hofstetzins 
sambt  dem  liechtmeszins  wie  von  altem  har  bezalen  und,  was  deren 
usstenndig,  vernugen. 

Item  was  zinsen  die  unnderthanen  unnserm  g.  h.,  sythar  der  em- 
porung  verfallen  und  noch  unbezalt,  uszstannden,    die  sollen  usgericht    35 
unnd   bezalt   werden,    nemblich  ein  neuwen  und  ein  alten  zins  mitein- 
annder  Martini  nechstverschinen  anzufahen. 

Die    gedachten     unnderthanen    sollen     nun     hinfur     mengklichem 
widerumb  gericht  und  recht,    wie  von  altem   har,  halten   und  umb  die 
frevel,    so    hievor  berechtiget,    vertedigt  oder  hinfur  verfallen  werden,   40 
unnserm  g.  h.  gericht  unnd  recht  gon  lassen  und  das  fürderlich  an  die 


Nr.  ^66.  ^530  Februar  22.  341 

hannd  nemen  unnd  die  ubri<Tcn  frevel,    on  allein   den  yetz  beoanonen 
todtschlag,  usz  gnaden  nachgelassen  sin. 

Es    soll    auch    inn    niergemellten    dörffern    unnser  g.  h  ,    wie  von 
altem  har,    nieiger   setzen,    unnd  die  unnderthanen  sin  fürstlichen  gna- 
5    den    inn    gepotten    unnd    verpotten  gehorsamen,    wie  frommen  under- 
thanen  zustat. 

Die  verkündung  des  gottlichen  worts  belanngen,  lassen  wir  die 
unnderthedingcr  für  uiuis  selbs  blyben,  das  den  gemelten  unnderthanen 
das    gotswort    getrüwlich    gepredigt    werde,    also    das  ir  predicannten 

lo  nichts  annders  dann  die  heiligen  schrifft  des  alten  unnd  nuwen  testa- 
ments  predigen,  aber  uff  den  cantzlen  niemands  nennen  oder  schmehen. 
Es  sollen  auch  und  mögen  die  unnderthanen  und  ir  predicant  von 
wegen  desselbigen  fr^^g  wanndien  inn  unnsers  g.  h.  lannden  und  obcr- 
keitten,    und    soll    inen   niemands  yhzt  args  von  des  gotsworts  wegen. 

15  das  sie  demselbigen  anhengig  sind,  zufügen;  doch  sollen  sie  sich  hin- 
wider  unnder  anndern  unsers  g.  h.  lüten  unverwyslich   halten. 

Und  als  die  unnderthanen  gemeinlich  begert,  das  ire  predicanten 
von  dem  groszen  zehennden  mit  zimblicher  narung  fürsehen,  dwyl 
dann    diser    artickel    nit  unnsern  g.  h.,   sonnder  die  rechten  kilch-   und 

20   zehennd-herrn   berürt,   ist  unnser  meynung,  das  bemelter  artickel,  bisz 

hienach  füglicher  hierinn  gehanndlet  werden   möge,  angestelt  solle  sin. 

Es  ist  aber  des  zehennden  halb  hieby  unnser  erkantnus,   das  die 

von  Terwyler  und  Ettingen  die  groszen  zehennden,   nemblich  inn  win, 

wcyssen,    dinckel,    habern    unnd  rogken,    wie    von    altem    har,    geben 

25  sollen,  auch  die  furohin  on  einchcn  vorgonnden  costcn,  so  biszher 
daruff  verzert,  yeder  zyt  fryg  usgeruefft,  geluhen,  empfanngen,  und 
von  den  unnderthanen  deren  halb  kein  sonnder  anslag,  part  oder  ge- 
ding  zu  nachteil  der  zehennd  herrn  inn  der  lyhung  oder  uffrueffung 
gmacht  werden  soll.     Unnd  dwyl  sich  die  unnderthanen  erpotten  und 

30  zugesagt,  alle  andre  artickel  getrüwlich  zu  erstatten,  allein  gepetten, 
inen  den  kleinen  zehennden  und  den  gersten  zehennden,  als  vil  unscrn 
<l.  h  beruren  mag,  nachzelassen,  haben  wir  die  unnderthedniger,  unns 
inn  disem  puncten  bemelts  unsers  g.  h.  damit  dise  gutlicheit  furganng 
habe,  gemechtiget,  und  solchen  unnsers  g.  h.  theil,  auch  gersten  zehenn- 

35    (\qv\    uffgehebt,   also    das    er  furohin  für  unnsers  g.   h.   theil  absin  solle. 

Item    es    sollen    die  unnderthanen    frig  sin,    mit  dem  berren,  mit 

der  angelsnur  und  fryger  hannd  vischen,  darzu  beren  und  swin  zu  sincr 

zit,    doch    der    oberkeit  ir  recht  daran  vorbehalten,    item   fuchs,    hasen 

und  vogel,  auch   wie   von  altem   har,  jagen  und   fahen   nuigen. 

40  Der    bodcn-    oder    eigenzins    halb,    lassen    wir  zu,  das  so  etzwan 

jarzit  oder  derglichen  eewig  Vergabungen    umb  der  seelen   heil  willen 


;Ul*  ijSO  Fibmar  22.  Nr.  ^^66. 

besclichen,  das  solche  ah^eloszt  werden  mooren,  ncmblicli  ein  Schilling 
«jcits  mit  eim  jirnnd  houhtj^uts,  doch  das  solch  abgelöst  gelt  witlcr  zu 
nutz  der  Uilchcn  mit  willen  der  oberkcit  bewcnnt  werde.  W'a  aber 
sunster  ledige  <^"uter  umb  ein  eewigen  jerlichen  Iconi-,  liabrn-,  win-  und 
tlerj^lichen  zinsz  \erhihen  wcren,  die  sollen  on  der  zinshcrrn  willen  5 
nit  abi^eloszt,  sonndcr   wie   von  allem   har  <4ezinszt  und  bczalt   werden. 

Die  allmennden  und  holtzer  betreffen,  lassen  wir  blyben,  das  sich 
bedachte  unnderthanen  inn  \'edem  dorff,  wie  von  altem  har,  deren  <^c^- 
bruchen.  Es  soll  auch  des  ackerits  halb,  wie  von  altem  har  «j^chaltcn 
werden.  10 

Der  gefanngensciiafft  halben  mag  sich  uniiser  g.  h.  darmit  wie 
von  altem   har  halten   und  gebruchen. 

Und  als  die  unnderthanen  begert,  wann  ein  misgewcchs  der 
fruchten  keme,  sie  alsdann  mit  abschctzung  der  zinsen  zu  bedenncken, 
dw3'l  diser  artickel  auch  anndere  l)etrifft,  können  wir  hierinn  nützt  15 
annders  für  gut  achten,  dann  das  die  zins  wie  \on  altem  har  bezalt, 
doch  den  unnderthanen,  so  ir  3'eder  by  sineni  zinsherrn  zu  zyten  un- 
gewechs  frywilllg  finden   mocht,  unbeslagen. 

Den    artikel    der    widerkerung    der    zcrung   und  costens,  inn  der 
purischen    empörung    uffgeloffen,   betreffen,    welchen    die  \'il  gemelten    20 
unnderthanen    inen    zu    ersetzen  begert,    erkennen  wir,  das  der  berurt 
costen  soll  absin  und  furter  nit  gevordert  werden. 

Das  umbgelt  belanngen,  sollen  die  unnderthanen  von  yedem 
soum  win,  der  usgezepfft  unnd  verschennckt  wurt,  unnserm  g.  h.  hinfur 
zu  umbgelt  geben  sechs  crutzer,  darzu  die  wurt  den  win,  so  sie  ver-  25 
schenncken,  truwlich  ankerben  lassen.  Doch  was  des  versessnen  us- 
stenndigen  umbgelts  zu  Terrwyler  und  Ettingen  biszher  uffgeloffen,  soll 
US  gnaden  ab-  und  nachgelassen  sin. 

Den  artickel  betreffen  die  unnderthanen,  der  empörung  halb,  auch 
das    burgrecht    mit    der    stat  Basel  angenommen,   belangen,    lassen  wir   30 
zu    diser    zit  anston,  bisz  der  wolgeborn  her  Hanns  Jacob,   fryherr  zu 
Morsperg    und  Beffort,    lanndvogt    inn  Unnderelsass,  und    wir,  die  dry 
zusetz,  nachgonnder  zyt  zusammen  kommen,  alsdann  darinn  zusprechen. 

Ob  sich  auch  diser  artickeln  halb  kunfftiger  zit  zwuschen  beiden 
theiln    spenn    oder    miszv^erstenndtnus    erheben    oder    zutragen,    deren    35 
sollen  sie  für  unns  zu  enntlichem  enntscheid  kommen. 

Solch  obgeschriben  mittel  und  betreg  beid  parthyen,  obgenannt, 
der    obberurten    artickel  halb  angenommen,  zugesagt  und  versprochen 
haben    zu    halten    by    iren    fürstlichen    würden,    eeren    und  truwen  an 
rechts    eidsstat    mit  verzihung  aller  uszzug,  funden  und  geverden.     Zu    40 
urkund  mit  aller  unnd  yeder  unnser  dryen  uffgedruckten  innsiglen  be- 


lO 


Nr.  j6-j—_^68.  1530  Februar  22.  343 

siglet,  doch  unns,  unnsern  nachkommen  und  erben  inn  all  weg  on 
schaden.  Datum  Basel  utT  den  zweyundzwentzigsten  tag  februarii  als 
man  zait  tuwsent  funffhundert  und   dryssig  jar. 

Original,  mit  den  aufgedr.  siegeln  der  drei  genannteii  Unterhändler. 
Landes-A.  Liestal,  thekc  61  ß,  nr.  IJI.  —  Kopien  aus  der  Basler  und 
der  bischöflichen  katizlei,  e?ide  XVI.  ;ht.,  sowie  Vidimus  bischof  Phi- 
lipps imd  Trans  sunt pt,  Pru7itrut  1^33,  ebenda  (Landes-A.  Liestal)  ufid 
St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handlung  D  2,  bl.  7. 

367.  1530  Februar  22. 
Das  capitel  der  stift  Basel  an  das  regiment  zu  Enszisheim. 
Über    alles,    was    uns  geschehen    ist.,    haben   wir   euch  bis  dahin 

unterichtet  und  auch  in  unsern  entschlüssen  euren  rat  eingeholt.  Wir 
haben  aber  darzvvuschenn  gespurt  und  befunden,  was  nochteil  unnd 
schaden    unns    zugezogenn,    das    wir  nit  die  halb  innkhommen,    so  wir 

15  vor  gehebt  unnd  by  denen  wir  unns  dannocht  eben  smal  betragen, 
yetzt  molenn  mogenn  habenn,  wir  sovil  dester  ee,  besonnder  ouch 
usz  dem,  das  unns  unnser  abwichen  ze  Basell,  nit  so  gar  hocher  ver- 
nunfft  beschehen,  uszgelegt  wollen  werden,  als  wir  doch  guter  cristen- 
licher    meynung    gethan,    so    meister   und  rot  der  stat  Straszburg  unns 

20  umb  gutlich  unnd  onverbunden  tagleist,  inn  spennen  zwuschen  unns  und 
denenn  von  Basel  furzenemen,  angesucht,  dozu  willenn  gebenn,  also 
das  jungst  usz  dem  ervolgt,  das  dieselben  von  Straszburg  beiden  theilen 
darunder  gen  Colmar  den  xx*«'»  dag  mertzens  molstat  unnd  tag  ernennt 
unnd  verkhundt  habenn;  welches  wir  nun  e.  g.  und  gunst  guter  meynung 

25  nit  verhalten  wollenn,  des  sonnderen  vertruwens  und  Zuversicht,  noch- 
moln,  wie  vor  by  inenn  inn  solichem  wie  in  anderm,  so  vonn  notenn, 
rot  unnd  hilff  ze  findenn,  ouch  der  bewegknus,  das  e.  g.  khein  ver- 
dacht empfangen,  das  wir  unns  on  sie  oder  aber  ouch  sonsten  in  eynich 
unpurlich  handlung,  sonders  mit  wiszenhaffter  theding  .  .  .  ze  hanndlenn 

30   inloszenn   wellent  .  .  ,    Datum  Friburg    uff  den  xxii.  dag  februarii  anno 

etc.    XXX. 

Entwurf.  Generallandes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  225  ([530),  bl.  lo. 

368.  1530  Februar  22. 
Das   capitel    der   stift  Basel  an  den  thumbdechan  zu  Stroszburg. 

35  In    den    irthumbenn    zxuischen    uns    und  der   Stadt  Basel   hat  sich 

Strassburg  um  eine  unverbindliche  tagleistung  betniiht,  in  die  tvir  ein- 
geivilligt  haben;  daher  werden  wir  den  tag  zu  Colmar  besuchen.  Da 
aber  unns  eben  dick  vorhar  entgegen  khommen  unnd  gesagt,  ob  wir 
zu  Basel  wie  ein  thumbstifft  zu  Straszburg  gehalten  unnd  die  richtung 


:U4 


/  ^jo  Februar  22.  Nr.  36g. 


wie  sie  f;elKil>ciiii.  das  iinns  classcll>  iiit  so  ^ar  miszicorn  sin  luocht, 
ilcr  i^estalt,  das  wir  nociulcnckens  lial)cnn,  das  villiciU  iiiuierstaiulen, 
uff  solich  Dilcr  viiliclit  ander  condiüon  mit  uns  ze  liandlcnn  unnd  dann 
uns  on  wis/cnii,  wie  unnd  was  /wuschen  unsern  oncdi^cMi  Iiern  vom 
Hohen  stitVt  Straszburg  und  der  stat  ih)sell)  oehanndlet  unnd  was  der-  5 
selbigen  vertrag  oder  ob  die  sich  mit  inen  von  Stroszl)urg  zu  etzwas 
handlung  oebenn  oder  nit.  so  schicken  wir  meister  Theboltcn  Ouglin, 
unnser  stifft  vicarien  unnd  wol  vertrüwetlen,  zu  euch  mit  der  bitte,  unns 
iiui  geheym  durch  den  \olkomnen  bericht  und  mögliclierxveise  copien 
jener  vertrage  und  handlungen  zu  geben  und  mitteilen,  was  ouch  vor-  10 
oder  nochteils  darhy  sin  mog  unnd  was  in  furnemender  gutUchen  hand- 
king  zu  verhüten  etc.  .  .  Datum  l'riburg  den  xxii.  februarii  amio  xxx. 
Entwurf.  Generallandes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22^(1  ß3o),bl.  lov. 

359_  [zu   15JO  Februar  22]. 

Instruction  an   meister  TheboltenJ)  '5 

Soll  sich  gon  Stroszburg  verfugenn  zu  minem  hern  thumbdechan, 
hernn  von  Rinegk,  unnd  sinen  gnoden  die  missiven,  deren  copien  im, 
meister  Thebolten,  ouch  behendigt  werden,  überantworten  unnd,  dem- 
noch  sin  gnad  soliche  verlesen  hot,  witers  mit  deren  hanndlenn,  den 
bericht  ze  bckommenn  gemäss  brieflicher  begehr.  20 

Zum  andern:  Alsdann  unns  uff  kunfftigen  dag  eins  redners  vonn 
notenn  unnd  mine  herrcn  nit  wol  wMszen,  ob  inen  derjhenig,  den  sie 
vorhaben,  werden  möge  oder  nit,  unnd  darumben  die  noturfft  ervordert, 
unns  neben  dem  umb  ander  zu  bewerbenn,  das  dann  meister  Thebolt, 
aber  als  für  sich  selb,  zu  Straszburg  sin  erfarnus  haben,  ob  die  von  25 
Straszburg  dem  Mornar  nit  zewidder  und  den  lyden  mögen,  also  das 
der  mynen  herrn  inn  disser  sach  ze  bruchenn  unnd  reden  dinstlich, 
dann  der  ze  reden  geschickt.  Ob  aber  solichs  angenemm  by  den  under- 
handlern,  das  mögen   minen  herrn  nit  vviszen. 

Unnd  so  meister  Thebolt  die  sach  also  funde,  das  wir  den  irenn  30 
vonn  Stroszburg  halb  wol  nemen  und  gebruchen  mochten  unnd  das 
mine  herren  keins  Unwillens  zu  ersorgen  heften,  woll  dann  derselb 
meister  Thebolt  sich  zu  im  gon  Merszmunster  oder  wa  er  daselbst 
umb  ze  finden  verfugen  unnd  anzeigen,  wie  mine  herren  vom  capitel 
mit  einer  stat  Basell  ein  gutlich  onverbundenc  dagleist  uff  den  xx^'^^"  35 
dag  mertzens  zu  Colmar  vor  deren  von  Stroszburg  verordneten  zu  be- 
suchen, dozu  sie  dann  eins  redners  zugebruchen  von  noten  uff  meynung, 
ob  im,  dem  Murnar,  gelegen  sin  wolt;  so  von  noten,  sich  dozu  bruchen 
ze    loszenn,    das    er    sich  des  vernemen  loszenn,  wurdenn  mine  herren 

369.   ')  Ist  nit  übergeben,  sonnder  von  mundt  ze   reden  bevolhen.  4° 


j\ir,  jyo  —  ^yr.  fjjo  Februar  22.  '"^45 

vom  capitell,  vva  die  sins  willens  und  gutwilligkeit  bericht,  im  alszdann 
witers  ein  dag  oder  ver(vier;?)zeclien  vor  solichem  dag  das  zuschrieben 
unnd  allen  handeis  berichten  unnd,  was  der  bcmelt  meister  Thebolt  by 
im,  dem  iMurner,  fyndt,  soll  er  mynen  hcrren  vom  capittel  bericht  gebenn. 
5  Unnd  ob  were,  das  vermelter  Murner  mynen  herren  nit  ze  bruchenn 

oder  das  er  das  nit  thun  khonnt  oder  wollt,  wolle  dann  meister  Thebolt 
Ouglin  des  Zuckmantels  wie  des  Murners  halben  handien  unnd,  Vv^as 
im  begegnet,  des  alles  minen  herren  berichten. 

Enlwurf.   Gcncrallandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22^  (i 55o)>  ^^-  ^ ^■ 

10   370.  1530  Februar  22. 

Das  capitel  der  stift  Basel  afi  Ernsten,  margraffen  zu  Baden,  Hoch- 
perg,  landtgraffen  zu  Susenburg,  herr  zu   Rotlen   und  Badenwiler. 

Mit  berufufig  auf  das  große,  je  und  je  durch  die  tat  beiuiesene 
wohhv ollen   zvetiden   zvir   uns  in  der  angelegenheit  des  gütlichen  tages 

15  zu  Colmar,  wie  er  zxvischen  uns  und  der  Stadt  Basel  vorgesehen  ist, 
an  e.  f.  g.  Unnd  so  unns  dozu  under  anderm  mergklich  unnd  gross 
von  noten,  mit  einer  geschickten  personen,  die  ouch  redbar,  zu  ver- 
faszen,  will  unns  e.  f.  g.  cantzler  doctor  Oszwalt  Gut  ')  für  all  andern 
dozu  gefallenn;  so  bitten  wir  e.f.g.  um  unsert- und  um  iinsers  gottes- 

20  diensts  willen  dringend,  unns  iren  canntzler  zu  dissem  dag  unnd  das 
der  unns  mit  roten  unnd  reden  inn  der  sach  beholffen  sin  mog,  ver- 
gönnen zu  loszen  dem  erloubenn,  so  er  ouch  des  nit  so  gar  willig  sin 
wolt,  dozu  vermögen.  Der  canzler  soll  dafür  tvohl  belohnt  werden 
und   wird  sich    über   nichts   zu   beklagen  haben.     Datum  Friburg,  den 

25   XXII.  fcbruarii  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.   Gener allandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22 j  (I53<^)^  ^d.  12. 

371^  i^jo  Februar  22. 

Das  capitel  der  stift  Basel  an  Jacoben  Zymerman,  licentiaten  etc., 

dechan  zu   Colmar. 
30  Wir    benötigen    auf  die   tagleistung  zu   Colmar  Herberge.     Unnd 

als    aber    unns-  nit    gemeint,    auch    nit  wol  schickerlich  vieler  Ursachen 

halber,    inn    herbrigen    oder    wurtzhusern  ze  ligenn,  erinnern  ivir  uns, 

wie   der   verstorbene    bischof  von   Basel  auch  bei  euch  abgestiegen  ist. 

Daher  bitten  wir  für  die  dauer  dieser  tagung  ebenfalls  um  herbcrge 
35    und  umb  provision  körn,  haberen   unnd  ander  notwendigkeiten,  so  wir 

von    dem    unsern   als  von  Hatstat  etc.  nit  haben   mochten.     Könnt  ihr 


370.  V  Ebenda,  bl.  ij,  ivendet  sich  das  capitel  auch  tinmittelbar  an  Oswald  Gut  mit 
beiu/ung  auf  dieses  schreiben  und  ersucht  ihn  drini^end,  diese  hürde  au/  sich  zu  nehmen., 
tinter  Zusicherung  erbarer  besoldigung.  .  .    Datum   den  XXII.    februarii   anno  XXX. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  44 


:Uti  ^Sjo  Februar  24.  ^r.  372— 373. 

uns  uiilit  entsprechen,  so  bemüht  euch,  andere  Unterkunft  ausfindig  zu 
machen  und  sie  uns  sofort  mitzuteilen.  \\^  werden  unser  aller  oiicli 
nit  von  hcrren  uiul  knechten  über  xvi  oder  xx  personcn.  viel  ec  ein 
'geringere  zal.     Datum   l'riburt;-,  den   xxii.  tehruarii  anno  xxx, 

Entwurf,  Gcncrallandcs-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  225  (fjSoJ'  f'l-  K^"^'-    ^ 

372.  ^53^^  Februar  2/. 

Adclberg  IMeyger,  bürgermeisier  der  Stadt  Basel,    an  schultheisz 
unnd  ratt  zu   i^adcnn  in  Ergeuw. 

Es  liatt  doctor  Allexander  Sytz,  so  cttwan  hy  uch  wonhafft  gvve- 
senn,  uff  luit  datum  ein  lyl)cll,  das  wir  famosz  achten,  mit  siner  eygnen  10 
hand  geschribenn,  vor  unns  ingelegt  und,  dwyl  er  uch  in  sollichcm 
libell,  wy  ir  an  ingcschloszner  copyenn  zu  vcrncmen,  von  wegen  der 
kuntschafft,  so  ir  uff  Hans  Jacobs,  unsers  substytutens,  rechtlich  er- 
suchenn  wyder  in  geben,  ouch  ettvvas  anzucht  unnd  der  eeren  schmutzt, 
haben  wir  in  von  meerer  unnd  anderer  sachen  wegen  gfcnglich  an-  15 
gnomen  und  uch  das  (ob  ir  in  ze  berechtigen,  wy  wir  uch  dan  unver- 
zogenlich  recht  ergon  ze  laszen  urbuttig)  rettig  wurden,  gutter  meynung, 
als  es  beschicht,  nit  wellen  verhaltenn  und  ersuchen  um  schriftliche 
antivort  hy  dysem  botten  .  .  .  Datum  donstags  den  xx!!!!**""  februarii 
anno  etc.  xxx.  20 

Entwurf.      St.-A.  Basel,   Missivcn  A  28,   bl.  266. 

373  1530  Februar  24. 

Adelberg   Meyger,    bürgermeisier   der   Stadt   Basel,   an  Eberhart 
vonn  Ruschach,  dem  eitern. 

Es    hatt   docter  Allexander  Sitz   uff  hut  datum  ein  libell,  das  wir    23 
famosz  achtenn,  mit  siner  eygnen  hand  geschribenn,  vor  unns  ingelegt 
unnd,    dwyl   er   dich   in   sollichem    libell,   wy  du  an  ingcschloszner  co- 
pyenn zu  vernemen,  von  wegen  der  kontschafft,  so  du  uff  Hans  Jacobs, 
unnsers   Substituten,    rechtlich  ersuchen  wyder  in^gebenn,  ouch  ettwas 
anzucht  unnd  der  erenn  schmutzt,  unnd  du  dan  mit  unnsern  botten  uff   jo 
nehst   gehaltenem    tag  Badenn  deszhalb  red  gehept,  haben  wir  in  von 
sollicher  diner  schmutzung  und  anderer  ursachenn  wegen  gfenglich  an- 
genomen    unnd    dich    das    (ob    du    in    ze  berechtigen,  als  wir  dir  ouch 
unverzogenlich  recht  gegen  im  ergon  ze  loszen  urbuttig)  rettig  wurdest, 
gutter    meynung,    als    es    beschicht,   nit   wellen  verhalten  und  ersuchen    35 
tan    schriftliche    antzvort    hy    dysem    botten.  .  .    Datum    donstags   den 
xxirii.  februarii  anno  etc  xxx°. 

EntwurJ.     St.-A.  Basel,  Missivcn  A  28,  bl.  266  v. 


Nr.jy4-  ^53'^  Februar  24.  347 

374^  i'^jo  Februar  24. 

Urfehden:  Hans  Huber,  von  Pratelen;  Anna  Tregeri,  von  Lausen; 

Margreth  Borli  genant  Blapp,  von  Zuncka;    Margreth  P^lütbacheri,  von 

Lampenberg;      Bläsi    Obera,    von    Dieplika;     die    widertoüffer,     alles 

5   Baszier  gebiet. 

Uff  donstag  sant  Mathis  des  heiligen  zwolfbotten  tag,  den  xxiiii. 
tag  hornung,  sind  dise  obgeschribne  fünff  personen  der  gfangenschafft 
gnedigklich  ledig  gelassen,  und  ist  ihnen  durch  den  rat  der  stadt  Basel 
nachvolgende    meinung  fürghalten  worden,    namblich  Hans  Hüber  und 

10  Anna  Tregeri  also: 

Demnach  sey  von  wegen  ir  vorgethoner  urfeh  und  geschwornem 
eyde,  so  sey  ubertretten  haben  und  widerumb  über  solchen  gethonen 
eyde,  der  verfiirischen  sect  desz  widertouffs  angehangen,  deszhalb  ein 
ersame   oberkeit   gut   {\\^  und  recht  gehept,  sy  beide  vom  leben  zum 

15  tod  nach  scherpffe  desz  rechten,  namblich  Hans  Hubern  mit  dem  schwert, 
und  Anna  Tregerin  mit  dem  wasser  ze  richten  lassen,  aber  uff  ir  under- 
thänig  und  irer  fruntschafft  und  eitern  trugenlich  bitt,  auch  insonders, 
dass  beide  fryes  willens  ihrem  irrttim  abgeschworen,  sind  sie  hegw^-dci 
xvorden  und  uff  den  tag,  obstat,  ledig  gelassen. 

20  Sodann    den    uberigen    tryen  personen,  vorgenant,  von  gemelten 

herrn  burgermeister  ir  ubertrettung  uszgangner  christenlichen  raandaten 
der  statt  Basel,  der  toüffery  halb,  ouch  fiirgehalten  worden  mit  er- 
scheinung,  was  sy  dessen  halb  zu  straff  verdient  hetten;  dwyl  sy  aber 
ouch    gnad    begert    und    alles    dess    sich    erbotten    zu    volbringen,    was 

25   frommen  underthonen  zijstat,  daruff  ouch  begnadet. 

Und  dem  allem  nach  Hans  Hüber  und  Anna  Tregerin  irn  irsal, 
als  morn  umb  die  nune  im  Munster,  darnach  sontag  künfftig  yedes  an 
ort,  da  es  da  heimen,  deszglich  ouch  die  uberigen  try  personen  nechst 
künfftig  sontag  an  enden,  da  sy  pfarlich  hinghören,  so  bald  das  götlich 

30  wort  verkündet,  öffentlich  inhalt  gestellten  widerrüffs,  da  vornen  ge- 
schriben,  so  inen  allen  von  herrn  stattschriber  vorgelesen  worden,  be- 
kennen und  widerruffen  wollen,  dessen  sey  ein  lyplichen  eyde  zu  gott 
dem  allmechtigen  geschworen  haben  sampt  allen  nachvolgenden  ar- 
ticklen,  uszgenommen  die  geltstraff,  deren  sy  one  die  atzung  erlassen, 

35  in  massen  und  gstalt,  wie  dann  davor  Hans  Hersperger  ouch  geschworen 
hat,  mit  angedingter  pen,  die  frowen  ze  ertrencken  (in  eventum  trans- 
gressionis)  und  sy,  die  menner,  alles  on  verrer  ervolgetem  rechten  an 
ein  ast  ze  knupffen  oder  mit  dem  schwert  vom  leben  zum  tod  ze 
richten  lassen;    by  diser  pen  ouch  gemeine  urfech   in  bester  form  ge- 

40  schworen.  .  .  Jo.  Hen.  Fortmüller  notarius  hc. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  Sj. 


o48  '.ijt)  l'fbt uar  2^ — 26.  Nr.  ,'•75 — J7<^- 

375.  /J.50  l'elnuar  2^. 
Ailclhor^    Me\\L;cr,    biiroirnieistir    der    studt    luisr/.   an    Ilaiinscii 

Loiibcnn,   iiiiicniorn   ilci'   |)icscnnl/.  der  tliünihstittt  Hascll,  jcl/  zu  I'iihiirg 
im   nrysz<;ou\v. 

Wir,   AcloII>cr^-    Mcygcr,   hur^crmeystcr    uiiiul    der   ratt    der   statt     5 
Hasell.  .  .  .  tu,L;enii    ücli   liiehy  zu   \  eriieniiiicii.   das   unus   ulT  Iii'itt   datuni 
Jacob   Meyi^er,  uiinser  hurLjer,  so  schrilftlich  so  munllicli  anzeij^t:   Dem- 
nach   er    dem    ampt   tler  preseiintz   vermclts  stiffts  jerlich  dr^'szij^  dritt- 
halbenn  j^uldcnn  uff  sannt  Anndrcs  des  Iie_\'ligenn  zwolffbottcnn  tag  von, 
uff   unnd    ab  luindcrt  guldin  jerlicher  oültenn,  so  er  uff  der  statt  Mul-    10 
hüsenn    vallenn    liatt,    zu    verzinscnn  scluildig,  die  er  uch  vcrmog  (der 
versclirybunng",  deren  copy  wir  ouch  gsehenn  unnd  verlesenn  hörenn), 
wo   wir   inn  dcszhalb   nit  hinderstcllig  gmaclit,    w}'  er  üch  dann  gni'ig- 
samlich    verstenndigt,    zu    bczalenn    willenns,    aber  ir  uch  solliches  sins 
berichts  nit  ersettigen  lassenn,  sunder  im  geschribenn  unnd  gmant,  das    15 
er  üch  wöll  den  zinsz  in  acht  tagenn  gon  Nüwenburg,  das  er  doch  nit 
schuldig,    anntwurtenn,    unnd    wo    das    nit  beschehe,    werdenn   ir  im  uff 
die  unnderpfanndt  ze  farenn  unnd  üch  denen  zu  nähern  ursach  habenn  etc. 

Dwyl   nun   die  houptverschribunng  vermag  unnd  darlieh  usztruckt, 
das  er  denn  zinsz  an  kein  annder  ort  unnd  ennd  dan  hyhar  gönn  Basel   20 
zu    anntwurten    pHichtig,    habenn    wir    im    solliche  verfallene  zinsz,  die 
xxxii:^   guldenn,   an  den   wechszel  ze  legenn  unnd   nienen  annderschwo 
hin    on    unnsernn  verreren  besche}'tl  zu   lüfferenn  befolhen.     Deszhalb 
gelanngt  an  uch  unnser  ernnstlich  gesinnen,  vermeltenn  Jacobenn,  den 
unnsernn,  dysz  vervallenen  zinnsz  halbenn  wyter  nit  manenn,  darzu  ouch    25 
der  unnderpfanndt,  \vy  ir  im  geschribenn,  uch  ze  miessigenn,  keins  wegs 
nit  beladenn  oder  anzetastenn.    Dann  wo  ir  soliches  nit  thetenn  unnd 
uff  uwerem  fürnemenn  vermög  uwers  getandenn  schribenns  verharrenn 
unnd  uch  der  unnderpfennder  (das  wir  doch  nit  hoffenn)  unnderziehenn 
weltenn,  wurdenn  ir  spürenn  unnd  sehenn,  das  ir  unns  kein  gfallen  daran    30 
thetenn,  köntenn  ouch  den  unnsern,  der  des  orts  sins  gethondenn  eyds 
unnd  unnsers  befelchs  gelept,  keins  wegs  verlassenn,  sunnder  inn  vestec- 
lich  hannthabenn:  das  wir  uch  im  bestenn  nit  wellenn  verhaltenn.   Unnd 
wiewol  wir  unns  keins  abschlags  zu  uch  versechenn,  jedoch  begerenn  wir 
uwer  unverlenngte  verschribne  anntwort  by  disem  bottenn,  fürer  wonach    35 
wüszenn  ze  gerichtenn.  Datum  fritags  den  xxv''^"^  februarii  anno  etc.  xxx". 

Entwurf.     St.-A.  Basel,   Ädissiven  A  28,  bl.  26"] . 

376.  ^530  Februar  26. 
Adelberg  Meyger,    burgermeister    unnd    ratt    der    statt  Basell,  an 

Johan  vonn  Hattstein,  sant  Johannsordenn,  in  Tutschenn  landenn  meyster.    40 


Nr.  jyö.  ^530  Febrtiar  26.  349 

Euvver  schribenn,  des  datum  Friburg  den  x'^'^»  februarii  dis  gegen- 
wertigen xxx*^"  jars,  erstlich  meldende,  w}'  wir  usz  dysenn  regierenden 
leuffenn  euwer  komptary  by  unns  glich  wy  ander  styft't  unnd  closter 
zu  handen  gnomen,  darin  allcnn  husz-  unnd  v^orrat,  win,  körn,  silber 
5  unnd  gold  unns  zueygenet,  unnd  her  Conrattenn  Vochhennen,  Schaffner 
bemelter  comptarienn,  furer  by  unns  nit  liden  noch  gedulden  wellen 
und  in  an  inziehung  zins,  zehenden  und  rentenn  in  unnd  usserthalb 
unnser  statt  Basell  verhinderenn,  üwcrn  ordenn  also  uszgetribenn  und 
spoliyertt  etc  ,  zum  andrenn,  das  wir  gedochter  komptarien  ab  unnserm 

10  richthusz  nuntzig  zvven  guldenn,  inhalt  der  verschribungenn,  so  ir  by 
handenn  jerlich  zu  verzinszenn  schuldig,  an  wellichen  xliiii  gülden,  näm- 
lich das  halb  uff  Phylippi  unnd  Jacobi  und  das  ander  halb  uff  des  heylig 
crutztag  der  erfindung  nechst  darnoch,  verfallenn,  mit  beger,  das  wir 
uch  derenn  uff  geburliche  quitantz  uszrichtenn  und  bezalen  weltenn  etc., 

15    habenn  wir  alles  Inhalts  verlesen  horenn. 

Gebenn  daruff  euch  gutlich  zu  vernemmen  und  achten,  wo  ir  von 
bemeltem  Conrat  Vochhennen,  dem  schaffner,  der  warheit  ettwas 
gmesser  bericht  werenn,  ir  hettenn  nit  der  mosz  (als  bescheen)  ge- 
schribenn,    dan    es   gar   witt   ein   ander   gstalt,  dan  er  uch   furgtragenn, 

20  gstond  ouch  nit,  das  wir  euweren  ordenn  uszgtriben,  spoliyert  oder 
ettwas  desselbigenn  unns  zugeeignet  haben,  wurt  sich  ouch  mit  der 
worheit  n\'mmer  mer  also  sin  erfinden.  Dwyl  aber  angezeugts  Schaff- 
ners verhandlunng  unnd  anders,  so  sich  in  dyser  sach  von  tag  zu  tag 
zugetragenn,  euch  zu  gruntlichcm  unnd  warhafftigenn  bericht  der  feder 

25  nit  woll  alles  zu  bevelhenn,  bittenn  wir  uch  gantz  freuntlich  mit  sundrem 
vlysz,  so  es  jenen  meglich  und  iich  gfellig,  dwyl  ir  doch  also  in  einer 
nohe,  ir  wellenn  har  gon  Basell  zu  unns  eygner  personn  komen  oder 
einen  anwald  schickenn.  Darzü  wir  uch  und  allen  denen,  so  ir  ungever- 
lich  mitpringen   werdenn,  fry  sicher  trostung  und  strack  geleyt  für  unnd 

30  alle  dy,  so  unns  zu  versprechenn  stond,  unnd  wyderumb  an  uwer 
sichere  gwarsame  gebenn,  und  in  krafft  dysz  brieffs  gebenn  haben 
wellen.  Oder  aber,  wo  uch  har  gon  Basell  ze  komen  ungelegenn, 
das  ir  doch  uff  ein  benemsten  unnd  uch  gelegnen  tag  gon  Nuwenburg 
oder  an  andre  ort  unnd  end,  uch  geliept,  in  der  nehe  ferfiegenn,  dohin 

35  wir  glicher  gstalt  unnsere  botschafften  ouch  geordnen,  gutter  unge- 
zwyfelter  hoffnung,  ir  so  vyl  worhafftigs  von  wegen  des  Schaffners  ab- 
wichens  und  andrem,  ouch  des  verfalnencn  zins  halb,  darab  ir  gut 
gfallens  haben,  dorby  ouch,  das  der  schaffner  in  sinem  furgeben  wyt 
neben  dy  worheit  getretten  und   furer  zii  beyden  teylcn,  ir  gegen  uns, 

40  und  wir  hinwyderumb  gegen  uch,  zu  guttem  friden  ston  werden,  erlcr- 
nenn.  Unnd  w3'woll  wir  unns  zu  euch  als  zu  dem,  dem  wir  zu  allen  zeyten 


350  /,SJO  Itbruar  26.  Nr.  ,77. 

freu  nt  seh  äfft    v.u    l)c\v\sciin    wol   f^ncigt,  kciiis  ahsclilaj^s  vcrsclicmi,  bc- 
oercmi    wir    docli    uwcr   uiuorlen^tte   antworll   1)\-   dyscm   hotten,  furer 
dariiDcli  iuej;en  berichten.  Datum  samsta<;s  Cicu  xwi.  li(»riiij.^s  anno  etc.  x\x. 
Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  aV,   t>l.  2ÖS  v. 

377.  J 530  l'^ebriiar  26.      5 

Scluillthcis  uniul   rat   zu  l^ernu   an  l)uri4crnicystcrnn   uniul   ratl  der 
statt  Bascll. 

yja  \illtalltig    waruungenii,    so    uch    unnd    anndcrnn    uwern    unnd 
uiuisernu  chrystennliclienn  niittburgern,  ouch  unns  zükommeniienn,  wie 
dann   der  gewiclit  huffenn  unnd  keyserlich  nit.  saiupt  ireni  anhanng  mitt    10 
geschwindenn  pratickenn  unnd  ansclilcgcnn  umbganngind,  all  liebhaber 
gottlicher  warheitt  niitt  gewallt  unnderzetruckenn,  will  unns  von  groszen 
notenn  ze  sin  bedunckenn,  das  wir  unns  zusammen  thucnnd,  ze  berat- 
schlagen,   wie    denn    sachenn    ze    thund    sie.     Derwegenn    wir  ein  ver- 
rumpten  tag  in   uwer  statt  angesetzt  habenn,  zinstag  viii.  martii  nachts    15 
an    der  herbrig  ze  sin.     Deszhalb  wir   ucii  trungennlich  pittennd,  ir  so 
woll   thun  wellennd   und  erstbemeldte  tagleystung  uwern  und  unnsernn 
chrystennlichen    mittburgern    von  Straszburg   unnd  Miihuscnn,  die  mitt 
ir  treffennlich  pottschafft  ze  besuchenn,  verkundigen,  mitt  wyter  bevelch, 
ir    pottschafft    mitt    unns    denen    vonn  Zürich    ze    schickenn,  mitt  inenn    20 
dapferlich    ze    redenn,    das    sy   sich    etlicher   masz  in  sannt  Gallischenn 
apts  hanndell  gutiger  erzougenn  wellind,  deszglichcnn  in  andern  hcnnd- 
lenn  nitt  ze  hitzig  siennd,  damitt  sv  niemands  zu   kriegs   ubung  ursach 
gebind;    dann   jetzig    louff   ebenn    geschwind    unnd    sorglich    unnd    die 
pratickenn    selltzam,    das    unnser    aller    noturfft    ervordert,    wyszlich  in    25 
disenn  sachen  ze  handien,  das  unns  gemeinlichen  zu  gutem  erschicssenn 
unnd  welltlicher  geschwindigkeyt  ettlichermasz  begegnet  werde. 

Unnd  allsdann  etwasz  miszhäll  zwuschenn  uch  unnd  unnsernn  mit- 
burgernn  vonn  Costanntz  hannget,  da  ir  uch  merckenn  laszenn,  ir  wel- 
lind in  ansächenn,  das  sy  uch  mitt  theinem  burgrecht  verwanndt  sind,  30 
by  inen  zu  tagen  nitt  sitzen,  pitten  wir  üch  uffs  allerfruntlichest,  ir 
wellind  hierinne  das  best  thun  unnd  bemeldt  vonn  Costanntz,  die  wir 
ouch  uff  obernemptenn  tag  beschryben,  nitt  uszschlachenn,  sonnders 
früntlichenn  zu  denn  sachen  redenn  lassen,  alles  nach  lut  des  burger- 
lichenn  abscheids  zu  Badenn,  damit  wir,  so  unns  des  evangelions  be-  35 
rumen,  \'onn  sollicher  cleinfugen  sachen  wegenn  nitt  zertrennt  unnd 
jederman  zu  einem  gespot  werdind,  darab  unnser  widerwertigen  nitt 
wenig  frouwd  empfachen  wurden ;  das  alles  wellennd  alls  die  hoch- 
wysenn  betrachtenn.     Datum  xxvi.  februarii  anno  etc.  xxx". 

Original,  mit  auf  gedr.  siegel.    Sl.-A.   Basel,   Polnisches  M  ß,  2,  bl.  32.    40 


Nr.  jy8  a.  '5 30  Februar  26.  351 

378.  IS30  Februar  26. 

Quittung    des    ehetnaligen    Predigerin'oncJis    Benedikt    Noll,    von 
st.  Gallen,  nnd  vertrag  desselben  mit  dem  kl  oster. 

378  a. 

5  Ich,  Benedict  Noll,  von  sannt  Gallenn,  bekenne:  Demnach  ich  vor 

ettlichenn  jarenn  usz  unverstandenheyt  in  den  Predigerordenn  unnd  des- 
selbigenn  closter  zu  Basell  kommen,  darinne  ein  zyt  lanng  als  anndre 
conventbruder  desselbigenn  ordenns  gwont,  aber  als  ich  durch  die  gnad 
gottes  unnd  erfarnus  der  warenn  göttlichenn  geschryfft  dy  erkanntnus, 

10  das  solich  unnd  annder  münch-wesenn  wyder  den  bevelch  unnd  war 
wortt  gottes  ist,  miner  seelenn  heyl  nit  darinnen,  sunnder  basz  ussert- 
halb  söllichenn  ordenns  unnd  closters  inn  der  ee,  so  vonn  gott  selbs 
gstifftet  unnd  uffgesetzt,  basz  bekommen  mögenn,  überkommen,  hab 
ich    als    ein    furgesetzter    unnd    Schaffner    myner    seel,    dy  ich  trüwUich 

15  zu  bewarenn  schuldig",  solliches  zu  hertzenn  gfasst,  miijh  usz  benemptem 
ordenn  unnd  closter  verfliegt,  inn  elichenn  statt  begebenn,  denselbigenn 
ordenn  unnd  closter  verlassenn  unnd  mit  gutem  wüssenn  unnd  willenn 
der  wyrdigenn  herrnn  unnd  vatter  priors  und  convents  vermelts  closters, 
so  der  zyt  min  obrenn  warenn,  abgesche3'denn,  des  sy  mir  dozumal  zu 

20  minem  tVüntlichenn  abscheyd  unnd  zergellt  usz  fryem  willenn  zwelff" 
guldenn  Rinsch,  des  ich  inen  grossenn  dannck  sag,  gebenn,  lut  unnd 
vermog  eyner  quittanntz,  dy  inen  der  zyt  behendigt,  der  ursach  mir 
die  pflegere,  so  vonn  einem  ersamen  ratt  der  statt  Basell  über  sollich 
closter  gesetzt,  fürer  ichzit  zegebenn  nit  pflichtig  noch  schuldig  gwesenn. 

25  Dw}'l  aber  ....  burgermeyster  unnd  ratt  der  statt  sannt  Gallenn,  ouch 
lanndamman  unnd  ratt  zu  Appenntzell,  minc  gnedig  günstige  unnd 
liebenn  herrenn,  so  trüwlich  verrer  inn  gnadenn  mich  ze  bedennckenn, 
dem  ratt  der  statt  Basell  geschrybenn,  habenn  mir  die  selbigenn,  mine 
gnedige  herrenn  zu  Basell,  durch  die  verordnettenn  pfleger  obgedachts 

30  closters  zu  denn  Predigernn,  usz  luterenn  gnadenn  unnd  keyner  ge- 
rechtigkeyt,  angesehenn  die  bitt,  so  für  mich  beschehenn,  ouch  die 
myeg  unnd  arbeyt,  so  ich  der  zytt  inn  gnantem  closter  gwesenn  mit 
predigenn,  singenn  unnd  lesenn  gehept,  unnd  mir  noch  zehenn  Rynnsch 
guldenn,  ouch  ettlichenn  huszrott  zu  sampt  den  zwellff  guldenn,  so  ich 

35  inn  minem  hinscheydenn  vormals  empfanngenn,  geben  unnd  zu  minen 
sicherenn  hanndenn  gestellt,  des  ich  inenn  billichenn  vlysszigenn  dannck 
sag.  Der  ursach  so  sag  ich  die  pflegere  vermelts  Prediger  closters,  so 
jetzunnd  sind  oder  inn  kunnfftigcm  werdenn,  ouch  dasselbig  closter 
unnd  alle  desselbigenn  closters  besytzer,  innhaber  unnd  nachkommenn, 

40  wy  die  genannt  synnd  oder  werdenn  mochtenn,  aller  sach,  vorderunng 
unnd  annsprach  .  .  .  quitt,  ledig,  losz.  .  . 


352  //jt»  I-\bniar  26.  Nr.  ^yS — jjg. 

Des  zu  warciii  uiUiimul  lial)  ich  mit  \lys/  uiiiui  crnnst  fi^cbcUcnn 
iloii  t"urneiucnn  licncnn  Caspar  Schallcr,  staüschril)cr  zu  Hasoll,  das  cr 
sN'n  CN'y^enn  iiisigcll  li'ir  mich  iiuiul  min  crhcmi,  imns  ()l)^rschiil)iuM" 
diu«;  zu  ui)ersagciiu,  soll  (lucUenn  zii  cund  dyscr  ciuittaiint/,  das  ich, 
Caspar  Schaller,  yetz  ^nioldct.  \cui  bitl  wc^cnn,  doch  mir  unnd  min  5 
erbemi  011  schadcnu,  gthon  habe  bekenne,  (icbenn  samslaj^s  den 
xxvi'^"  hornun<;s  anno  etc.  xx\". 

Orighiai.      SL-A.   Basel,   Prcdi}^cr  7V^  ?. 

378  b. 

X'ertrag,   durch    licr  Ilannsz  Graffenn   unnd  Melchior  R^'senn,  des    10 
ratz  der  statt  Basel  als  ptleger  des  gotzhus  zu   denn  Bredigernn,  zwu- 
scheiin  den  erwurtligeti  gcistlichenn  hernn  i)rior  unnd  conv^ennt  gnieltz 
closters  ann   cim   und   dann  Benedict  Noll,  von  saunt  Gallen,  anndcnin- 
teils  abgrcdt. 

Erstlich:  So  sollenu  prior  unnd  convennt  zu  den  Predigcrnn  15 
Benedict  Noilenn  us  gnadenn  gcbenn  zwolff  gülden  Rinisch,  1  Ib.  v  li 
t'ur  den  guldenn  Baszier  werung  grechnot,  und,  diewil  derselb  dry  gul- 
denn,  nämlich  zu  Koblentz  zwen  und  zu  Spyr  einen,  schuldig,  dieselbenn 
soller.  gedachte  prior  und  convennt  auch  abtragenn.  Doch  so  er,  Bene- 
dict, etwas  wyters,  wem  joch  das  wer,  zu  thun  schuldig,  dasselb  soll  20 
das  gotzhus  nit  zebezalen  schuldig,  sonnder  emprosten  sin. 

Zum  anndernn:  So  soll  ouch  das  gotzhus  Benedicten  volgenn 
lassenn  alle  die  bücher,  so  sin  sind,  unnd  keine,  so  dem  gotzhus  zu- 
stenndig  weren. 

Zum    drittenn:    So    soll    das    gotzhus    benanntem  Benedicten   den    25 
abscheid,    glichcrwis  wie  vor  anndernn  usgetrettnen  des  ordenns  ouch 
beschehen,  gebenn. 

Zum  vierten  :  So  soll  sich  bestimpter  Benedict  hie  zwuschen  unnd 
yetzt  komenndem  mentag  us  dem  gotzhus  thün,  dasselb  hinfür  myden 
und  darA^nn  nit  mer  komen.  30 

Zum  funfften:  So  soll  gnannter  Benedict  das  gotzhus,  ouch  vorab 
ein  statt  Basel  als  castvogt,  gnugsamlich  und  glichermasz  wie  durch 
sine  vor  abtrettnenn  ouch  bschehenn,  cjuittiern  unnd  einen  erlichen 
burger  umb  bsiglung  pitten. 

Kopie,    nnterschriebeti    Johannes    WikI,    subi^titut,     sst.      St.-A.    Basel,    35 

Prediger  N  ^. 

379.  1530  Februar  26. 

Nacktrag   zur   Urfehde   des   täufers   Jacob  Treger,    vo7i  Lausen }) 
Uff  sampstag    vor  esto  mihi,  den  xxvi.  tag  februarii  zu   Basel  uff 

379.    V   Siehe  die  urfehJe  sub  dato  ijjo  fehiuar  ij ;  B.  R.  A.,  bd.  IV,  nr.jjj.  4° 


N'r.  jSo  —381.  1530  Februar  26.  353 

dem  richthusz  in  bysin  hern  Hans  Baltheimers,  obersten  knecht,  hat  sich 

obgenanter  Jacob  Treger  frywilHg,    mit  guter  vernunfft  und  gesundem 

lyb  by  dem  cyA^   so  er  obgcschribner  urfehen  halb  gethon,    begeben, 

ziigsagt    und    v^ersprochen,    das    er    atzung  costen  den   nechsten  uff  inn 

5     erloffen,    so  noch  onbezalt  uszstat,  thut  i  lib  viu  ß,   biss  nechstkunfttig 

sant  Johans    baj)tisten    tag    an    das    brett  minen  herren  der  statt  Basel 

gentzlichen    ußrichten    und    bezalen ;    wo    er   aber   als    denn    solche  be- 

zalung  nit  hette  oder  vermöchte,  das  er  sich  zur  selben  zyt  widerumb 

uff  das  richthusz  stellen  und  eins  ersamen  rhat  etc.  willen  bhalten  wolle, 

10    renuncians  omnibus  exceptionibus. 

Joh.  Hen.  Fortmuller,  notarius  hc. 

St.-A.  Basel.   Ratsbücher  O  7,  s.  S2. 

380.  1 530  Februar  26. 
Nachtrag  zur   urfehde   des  täufers   Hans    Hüb'er,    von   Pratteln}) 

15  Uff  sampstag    vor  dem  sontag  esto   mihi,    den  xxvi.  tag  februarii 

erscheint  Hans  Hiiber  von  Pratelen  sampt  sinem   vatter  Uli  Hüber  auf 
dem  richthaus  zu  Basel  und  verspricht,    das   er   den  costen  in  atzung, 
XVII    Wochen   lang    11  tag,    die  er  gefangen  gelegen,    uff  in   erloffen,  zii 
nachvolgenden  zylen  m.  h.  der  statt  Basel  uff  ir  richthusz  an  die  tafel 

20  bezalen  wolle,  namblich  thut  solcher  costen  xiii:f  Ib;  daran  soll  er  geben... 
alle  fronfasten  i  Ib  und  jetz  pfingsten  fronfasten  nechst  kunfftig  anfallen, 
das  für  und  fijr  also  beharren  so  lang,  bits  solche  xiiif  Ib  costen  gentz- 
lichen uszgericht  und  bezalt  sind.  Uli  Huber,  sein  vater,  setzt  als  bürgen 
für  den  söhn  sein  hab  und  gut  ei?i,  in  die  bürgschaft  sollen  auch  ver- 

25    bu7iden  sein  sin  elich  huszfrow,  Enneli  genant,  und  ir  beider  erben  . . . 

Jo.  Hen.  FortmliUer,  notarius  hc. 
St.-A.  Basel,   Katsbücher  O  4,  s.  84. 

381.  J530  Februar  26. 
Aus  den  zvochenausgaben  sampstag  den  xx\  i.  februarii. 

30  Ratscosten:    Item    i  Ib  vii   ß    ist    über  Blesin  Oberer,    den  wider- 

touffcr,  in  atzung  und  turnlesy  gangen.  —  Item  xix  ß  im  d  geben  Balt- 
heimer,  so  Uliin  Scherer,  der  widertouffer,  viii  tag  by  im  verzert  hat. 
ee  er  in  Esellthurm  gelegt  ward.  —  Item  i  Ib  \\\}  ß  ist  über  Jacoben 
den  (!)  Treyger,    den    wydertouffer,    nachdem  er  verurtheylt,    gangen ; 

35    haben  im  min  herrm  gnedecklich   nachgeben.  —  Item   im  Ib  xmi  ß  vi  d 
ist  über  die  Treygerin,  die  widertoufferin,  in  gefenknus  gangen. 
St.-A.  Basel,  Fina?iz  G  1 3,  s.  23- 


380.    V    ^i(ht  'ii(  iirfehde   sttb  dato   ijjo  februar   24;   B.  K.  A.,   bd.  11^,  nr.j^^. 
Basler  Reformationsaliten,  IV.  ^y 


354  O'jo  l'thruar  27  -jS.  Nr.  ^82-384. 

382.  J5.n^  Februar  2j. 
Urfehde:  Peter  Rutle.  von   Bubeiulorff. 

Ist    ungehorsame    wegen    ingelegt,    dann    er  mit   etlichen  eins  ge- 

bornen   unwussenden   kinds  vatter  nit  wollen  anzeigen,  den  er  doch  wol 

erkent  hat;   tlom   allem   nach  gnedigklich  uff  sontag  esto  mihi,  xxvii.  tag     5 

februarii,   ledig  gelassen,  hat  geschworen,  der  touffery  und  derselbigen 

sect    und    bruder    uberal    nuissig  gon,    inen  dhein  fürschub  thon,    an  ir 

predig  nit  kommen,  sonder  in   siner  lutkirchen  zu   sontag   z\'t  das  wort 

gottes  empfahen,  ouch  m.  h.  und  ircn  amptluten  in  allen  billichen  dingen, 

botten   und   \erbottcn,  ghorsam   sin   unnd  alles  thün,   das  eim  frommen    10 

Christen    und    gehorsamen    underthanen    ziistat,   sampt  gemeiner  urfech 

in  bester  form,  bj-  pen  desz  swerts. 

Jo.  Hen.   Fortmuller,  notarius  hc. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  Sg. 

383.  1530  Febrticir  2S.    15 
Philips,    vonn    gots    gnadenn    lanndtgrave   zu   Messenn,   grave  tzu 

Catzennelnnpogen  etc.,    ati  der  dreyer  orth  Zürich,  Bernn  unnd  Basel, 
auch  der  stadt   Straspurgk  gesanndtenn,  itzo  tzu   Basel  versamblet. 

In  unserm  namenn  unnd  vonn  unsernnt  wegenn  habenn  wir  gegen- 
wertige unnser  amptmanne  tzu  Schmalkalden  unnd  Lanndegk  rethe  20 
unnd  liebe,  getrevvenn  Sigmonnden  von  Boinepurgk  unnd  Jörgen  von 
Colmatzs  tzu  euch  auf  denn  angesetztenn  tage,  denn  viertzehennden 
des  mertzens,  ghein  Basel  bestimpt,  mit  unsernn  gesteltenn  Instruction 
unnd  disser  credentzschrifft  apgevertigt.  Demnach  an  euch  unnser 
günstigs  begeren  und  gnedigs  gesinnen,  ir  wollet  dieselbigen  als  unnser  25 
sonder  vertrawete  unnd  geheime  rethe  tzu  der  furhabennden  handlung 
an  unser  stat  guitwillig  an-  u?id  aiifnehmeii.  Datum  Cassel,  montags 
nach  estomihi  anno  etc.  xxx. 

Original,  unterschriebe?i   Philips,    1.   z.   Hessen   etc.   sszt.,    7nit  aufgedr. 

Verschlußsiegel  (zerstört).      St.-A.   Basel,  Politisches  M  8,   I.  30 

384.  1530  Februar  28. 
Adelberg    Meyger,    burgermeister    und    ratt    der   statt    Basell,  an 

meyster  unnd  ratt  der  statt  Straszburg. 

In    dyser   stund  Jiaben  wir  von  Bern  ein  schreibeti  erhalten,  das 
wir  euch  auftragsgemäß  in  abschrift  ^)  iveiter geben.      Wir  bitten  euch   35 
dri?igend,   den    darin   auf  8.  märz    nach  Basel  angesetzten   tag  zu  be- 
suchest, dan  es  ist  nit  on,   es  hatt  sich  allerley  uff  tag  Baden,  wy  üwere 

384.   V  Den  Wortlaut  siehe  Berner   Ref .-Akten  nr.   syjj. 


Nr.jSj  -  ß6.  isjo  Februar  28  -  März  i.  355 

bottschafft  wol  horenn  vvurtt  (der  ursach  gut  ratt  ze  habenn  ist),  zu- 
getragen .  .  .  Datum  montags  den  letstenn  liornungs  umlj  dy  x«'  stund 
vor  mittag  anno  etc.  xxx". 

Origifial,  pergament.  Stadi-A.  Sirassburg  AA  iSl^.  —  Entwurf, 
St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  2'jo.  —  Regesleii:  Sin  ekler  bd.  //, 
?ir.    1 1 ^J   n.   und  Polil.  Corresponde/iz,   bl.  I,  ?rr.  6qq. 


385.  ^5JO  Februar  28. 

Adelberg  Meyger,    burgermeister    unnd    ratt    der   statt  Basell,    an 
burgermeister  unnd  ratt  der  statt  Mulnluisen,  unnsern  insunders  gutten 
10   freunden,  getruwen  lieben  Eytgnossen   und  cristlichen   mittburgern. 

Es  habenn  unns  uff  hut  datum  die  von  Bern,  wy  ir  an  b3^gelegter 
cop3^en  zu  vernenien  unnd  einen  burgertag  uff  nehst  körnenden  zinstag, 
den  viir.  martii,  in  unser  statt  angesetzt,  mit  begerei  ucli  den  zu  ver- 
künden, geschriben.  Dwyl  nun  die  Sachen  unnd  leuff  eben  seltzam  sich 
15  anrichten  und  gut  sorg  unnd  ratt  ze  haben  von  notten,  wir  uch  gar 
freuntlich  bitten,  wellen  uff  ernempten  zinstag,  hy  zu  Basell  zu  er- 
schinen,  uwerc  treffenlich  botschafit  abvertigen  unnd  nit  uszpliben  .  .  . 
Datum  montag  den  letsten  februarii  anno  etc.  xxx. 
Entwurf.     St.-A.   Basel,   Missiven  A  28,  bl.  2jo  v. 

20  386.  1530  März  i. 

Bernhart  Wormbser,  ritter,  der   meister  unnd  der  rathe  zu  Stras- 
burg an  burgermeister  unnd  dem   rathe  zu  Basell. 

Uff  nechsten  abscheidt  des  christlichen  furhabenden  Verstands  halb 
mit    unserm    gnedigen    herrn    landtgraf  Philips    von  Hessen    etc.,    ouch 

25  andern  unnsern  christlichen  mitburgern,  den  von  Zürich,  Bern,  ouch 
euch  unnd  unns  schwebend,  zu  Zürich  ufgericht,  haben  wir  gedachtem 
unserm  g.  h.  den  angesetzten  tag  verkhundt,  doch  vermege  des  ab- 
scheids  zugeben,  das  sin  f.  g.  den  ernanten  tag  kurtzern  mag.  Daruf 
dann   sin   f.  g.  unns  wider  geschriben  unnd  den   tag  anticipiert  unnd  utf 

30  den  xiiii^'^"  marcii  benant,  wie  ir  dann  ferrer  ab  ingelegter  copey ')  zu 
vernenien  haben,  das  wir  euch  nit  weiten  verhalten,  freuntlich  bitten, 
dwil  der  tag  so  kurtz  angesetzt,  ir  weit  den  zum  ersten  unnsern  christ- 
lichen mitburgern  von  Zürich  unnd  Bern  verkhunden,  den  also  haben 
zu  besuchen.  .  .  Datum   zinstag  den  ersten  marcii  anno  etc.  xxx", 

3  5  Original,  pergament.     St.-A.  Basel,  Politiuhes  M  8,  I.  —  Regest.  Polil. 

Correspondenz,   bd.  I,    nr.  ~00. 


386.    ')  siehe  B.R..4.,  bd.  IV,  nr.jöz. 


ooC) 


i^io  März  1-4.  Nr.  :;S7    jSg. 


387.  rsjo  ^t<^>z  /. 
Urfehdt-:   Ilciiii    Kystler,   von   l)>incn,  Baszlcr  «;cl)ict. 
Doimiacli   er  iloin   w  iilcrtoulT  aiv^ohanj^cii  und  mit  solcher  falscher 

Icr  l  li  Macllint;er,  davor  ^eschribon,  al)tril)cn  wollen,  das  er  dhein 
widerruft"  sins  irsals  thun  solte ;  deszhalb  inoelejj;t  tuul  ulT  zinsta}>-  den  5 
ersten  marcy  ledig  gelassen,  hat  geschworen  alle  und  yede  artickel, 
(Wc  widcrlofitTcr  belangen,  wie  ander  gethoii,  trulich  zu  erstatten  und 
sich  gentzlichen  der  statt  i^asel  uszgangnen  inandaten  unnd  christen- 
licher  retbrmacion  glichtbrniig  ze  halten,  euch  gehorsam  sin  etc,  darzu 
Inhalt  desz  gstelten  widerruffs,  davornen  geschriben,  jetz  sontag  künfftig  10 
nach  volendung  der  predig  in  siner  pfarrkirchen  an  offner  cantzlen 
widerrüffen,  sampt  gemeiner  urfech,  by  pen  des  swcrts,  ouch  nit  usz 
der  statt  wichen,  er  habe  dann  Hans  Hugen  zuvor  umb  die  atzung 
zufriden  gemacht.  Jo.  Hen.   Fortmullcr,  notarius  hc. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  Sq.  «5 

388.  ^5Jö  März  i. 
Urfehde:    Hans  Kol,  von  Büren,   wonhafft  zu   Zeiglingen,  Baszier 

gebiet. 

Ist  von  wegen  siner  lesterlichen  worten  ingelegt,    das  er  gesagt, 
das  m.  h.  der  statt  Basel  den  widertouffer  unrecht  thuen,  deszhalb  syen    20 
ire  vögt  blüthünd;  dem  allem   nach  uff  zinstag  vasznacht,  prima  marcy, 
ledig  gelassen,  hat  geschworen,  usz  m.  h    statt,  land  und  biet  hiediset 
und  jhensit  Rhins  und  try  myl   wegs  furusz,  darin  ouch  nummerme  ze 
kommen  sin  lebtag  on  gedachter  herren  von  Basel  gunst,  wyssen  und 
willen;    sol    von    stund    an    hinweg    gan    und  on  geleit  und  erloupnusz    25 
lenger  nit  bliben,  darzu,  nachdem  er,  sobald  das  ummer  sin  mag,  von 
jetzund   an    und  er  heim  gen   Zeiglingen  kommen,    den  costen,  uff  inn 
mit    atzung    und    gefengklicher    fürung    harin    sinen    halb  erloffen,    thut 
I  Ib    XI  ß   II  d,   junckher    Hemann,    dem    vogt    von  Varspurg,    in  m.   h. 
namenn    gentzlichen    bezalen    wolle,    als  denn  sinen  weg  volfüren  und   30 
sich,    wie    obstat,    hinw^eg    thun    etc.,   sampt  gemeiner  urfech  in  bester 
form,  alles  by  pen  des  swerts.  Jo.  Hen.  Fortmuller  hc. 

Sl.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  ^,  s.  go. 

389.  1530  März  4. 
Philips,   bischove    zu  Basel,    an  burgermeyster  und  rath  der  statt   35 

Basell. 

Alsdann  wir,  des  versessnen  lypgedings  halben,  des  wir  uns  der 
wolgepornen  frawen,  wylent  grave  Heinrichen  von  Tiersteins  seligen 
verlasznen  gemahel,  volgen  ze  lassen  bewilliget,  ouch  der  übrigen  ver- 


Nr.  ^go.  ij;jo  März  4.  357 

sessnen  zinsen  halben,  ücli  zustcndig  und  gehörig,  kurtz  hievor  an  üch 
fruntlich  begeren  lassen,  dicselbigcn  von  uns  und  unserni  stifft  ver- 
zinszt  ze  nemen,  und  solch  houptgüt  zu  jcrlichen  zinsen  anschlahcn  ze 
bewilligen,  in  ansehung  wir,  on  sonder  grosz  unstatten,  zu  discn  zyten 

5  so  vyl  barschafft  nit  wol  by  handen  haben,  und  ir  unsern  gsandten 
daruff  geantwurtet,  üch  hierinn  uns  ze  willfaren,  ouch  swer,  aber  doch 
nit  abgeschlagen  wollen  haben,  sonders  zevorderst  verstendiget  ze  wer- 
den begeren,  was  underpfand  wir  üch  dagegen  insetzcn  wollen,  be- 
dancken   wir  üch  erstlich  üwers  fruntlichen  geneigten  willens,  uns  hie- 

10   rinn  erzöugt. 

Und  dwyl  aber  sich  gebürt,  wir  unsern  Worten  statt  thüegen, 
auch  die  z^'t  unsers  willens,  den  wir  by  üch  machen  sollen,  teglich 
sich  nahet,  mögen  wir  achten,  kein  underpfand  üch  billicher  ingesetzt 
dann  dasjhenig,  darv^on  dise  schuld  entspringt,  das  ist  nanilich  Pfeffingen, 

15  das  slosz  sampt  den  dörffern  und  aller  andern  zugehörd.  Ob  aber  ir 
daran  nit  vernüegen  haben  (des  wir  uns  doch  zu  (ich  nit  versehen), 
wollen  wir  üch  zu  überflusz  das  husz  Birsegckh  sampt  Ariesheim,  Ober- 
wyler,  Almszwyler,  Rinach  und  Biningcn  mit  aller  irer  zugehörd,  zu 
noch   mehrer   Sicherung,    underpfandswysz  auch  dartzü  setzen,    darumb 

20  doch  wir  (wa  wir  die  bemelten  underpfänder  anderswa  verkümberen 
wolten)  gar  wol  ein  gröszere  sum  bekommen  mochten.  Wir  wollen 
aber  in  disem  und  anderm  uns  möglich  gar  vyl  lieber  üch  willfaren, 
mitt  gantz  früntlichem  vlysz  begerend,  ir  wöllent  üwer  antwurt  nun 
mehr    uff  disz   unser  meinung  uns  fürderlich  verstendigenn  .  .  .  Datum 

25    Pourntrut  im**'"  martij   anno  etc.  xxx". 

Original,   mit  auf  gedr.   verschlußsicgel.    St.-A.  Basel,  Bisluin  Basel  A  l . 

390.  1530  ^^lärz  4. 

Philips,    von    gots   gnaden  lantgrave  zu   Heszen,  grave  zu   Cazen- 

elnbogen  etc.   an  die  geschickten  der  stedte  Zürich  und  Bern  und  ire 

30   zugeordnete;/  aus  dem  rath  zu  Basell,  jezo  daselbst  zu  Baszel  vcrsamblet. 

Wir  geben  euch  gnediger  guter  meynunge  zu  erkennen,  das  der 

hochgeborn  fürst,  unser  freuntlicher  lieber  vctter  und  gfatter,  her  Ulrich, 

herzogk  zu  Wirtembergk  und  zu   Tegk,    grave  zu   Mümpelgart,  gücter 

neigung  und  willens  ist  und  begerts  auch  dorumb,  das  seiner  lieb  unter- 

35  danen,  die  sein  lieb  noch  in  iren  graveschaften  und  hirschaftcn,  wilche 
seiner  lieb  bruder,  grave  George,  jezo  innen  hatt,  mit  dem  gnaden- 
reichen und  seligkmachenden  wort  gottcs  zu  ehr  und  preys  seins  hei- 
ligen namens,  mehrunge  und  pflantzunge  seiner  christlichen  gemein, 
dester  friedelicher  und  beszcr  versehen  unnd  inen  das  gepredigt  werden 

40   niuge,  sich  mit  euch  in  ein  christlich  unnd  erbar  verstentnus  einzulassen 


iimul  /u  \(>rt"as/cn.  I  )ci  otwoi^cn  an  euch  unser  j^uiisti};  uniul  j^iiedi^ 
l)ei;lier,  ir  wollet  \»)r  euch  seihst  dorzn  genei»i;t,  auch  clorol)  und  ;in 
sein  und  t'urdetn.  das  sein  liel)  an^ercj^tcr  f^estalt  und)  unscrnt  und 
auch  seiner  lieb  seihst  willen  in  sollich  \-oistentnus  {ycnunimen  werde ; 
das  xerhoti'eu  wir,  uns  solle  allerseits  zu  <;üteni  geraichcn.  Und  wollen  5 
wir  mit  allem  mu<^lichcn  lleysz  wege  unnd  mittel  verwenden,  das  sein 
lieh  zu  derselben  iren  graveschaften  und  hirschaften,  die  seiner  lieh 
hriider  jczo  innen  hatt,  widderumh  onzweilTelich  kommen.  In  dem 
wollet  euch  furderlich  umul  gutwillig  erzaigen,  das  wirdet  sein  lieh 
hinwidder  beschulden,  so  wollen  wirs  gegen  euch  in  gnaden  erkennen.  10 
Datum  Münden,  am   freitag  noch  estomihi  anno  etc.  xxx**^". 

Original,  unterschrieben   Philips,    I.   z.  Hessen   etc.   sszl.      Sl.-A.   Basel, 
Würtemberg  A  i. 

391.  1^30  März  5. 
Velti   Rysszer,  von   Rotenflu,  Baszier  gebiet,   der  widertouffer.  15 
Dwyl   er  über  einer  ersamen  statt  Basel   uszgangnem  mandat  den 

toüffern  angehangen,  deszhalb  hillichen  ingelegt,  aber  widerumh  uff 
sampstag  vor  invocavit,  den  fünfften  tag  marcy,  ledig  worden,  hat  ge- 
schworen in  all  masz  und  gstalt,  wie  dann  davor  die  anderen  von 
Rotenflu  der  v  Ib  und  anderer  articklen  halb,  da  selbst  geschriben,  20 
geschworen  haben,  wölcher  Q.yi\  imm  durch  mich  notarien,  hernach  ge- 
nant, eigentlichen  sampt  dem  gestalten  widerruff,  da  vornen  geschriben, 
vorgelesen  worden;  darzu  wyter  geschworen,  das  er  nach  inhalt  jetz- 
gemelten  widderriiffs  uff  kunfftig  sontag  reminiscere  zu  Rotenflu  in  der 
lutkirchen  an  offner  cantzcl  nach  gchaltnem  gotswort  in  gcgenwürtig-  25 
keit  der  underthonen  sin  irsal  bekennen  und  offenlich  widerrüffen  wolle, 
item  das  er  ouch  usz  der  statt  Basel  nit  kommen,  er  habe  dann  hern 
Baltheimer  umh  XI11.+  ß  costen  atzung  und  thürnlosc  etc.  xcrnügt  oder 
darinn  sinen  willen  bhalten,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form,  alles 
by  pen   desz  swerts,  renuncians  per  totum.  30 

Jo.   Hen.  Fortmuller,  notarius  hc. 
Sl.-A.   Basel,   Ratsbücher   O  ^,  s.  Ql . 

392.  1530  März  5. 
Instruction  gan  Zürich. 

Unnsere    hotten    sollend    nach    angezöigtem    unnserm    fruntlichen    35 
grutz    willigen    dienst    etc.    sampt    unnscr  lieben  Eidgnossen  von  Bern 
hotten  der  beder  artigklen   halben,  nemblich  von   wegen  desz  meerens 
unnd    der    houptmanschafft    zu    sant    Gallen,    mit    unnsern    lieben    Eid- 


Nr.jgz.  1530  März  f.  359 

gnossen  von  Zürich  handien  unnd  sy  frunth'ch  ansuochen,  ob  sy  die 
bede  nach  inhalt  Bernischer  instruction  bewiUigen  wolten.  Ob  vilicht 
damit  unnser  Eidgnossen  etwasz  beruwiget  werden  möchten? 

Hieby    mögend    unnsere    botten    anzöigen,    ob    das  ein  weeg  zur 

5    einigkeyt    were,    das    man  die  gemeinen  herschafften  abtuschte,    damit 

die  fünft  ort  ir  reigierung  besonders,  unnd  wir  nutzit  mit  inen  zethund 

heften.     Mag  allso  darvon  gereth  werden  unnd  geratschlagt,  wie  man 

doch  dethe,  das  man  einigkeyt  finden   möchte. 

Mit  denen  von  Glarus  mögend  wir  liden,  das  unnsere  botten  reden 

10  unnd  göttlich  handlend,  ob  man  sy  mit  denen  von  Schwitz  mechtc 
vereinen.  Wo  sy  aber  gutlich  sich  nit  darin  begeben  wolten,  sollen 
unsere  botten  sy  nach  nit  zu  recht  wisen,  sonder  wasz  furfallt,  wider 
hinder  sich  an  unns  pringen  etc. 

Demnach  sollend  unnsere  botten   unnsern  Eidgnossen  von  Zürich, 

15  wenn  sy  darumb  erfragt  wurden,  anzöigen,  wie  ir  Verantwortung  unns 
an  hut  dato  furkomen,  aber  von  kurze  der  zyt  niit  enntlichs  darvon 
rathen  mögen,  wiewol  wir  ab  irem  verantworten  ein  gut  vernugen 
haben.  Doch  weite  unns  für  gut  ansehen,  das  man  dise  antwort,  wo 
es  nit  beschehen,  den  funff  orten  umb  fridens  willen  noch  nit  zuschickte 

20  etc.,  unnd  so  sy  ir  antwort  begerten,  wollen  wir  uff  nechsten  burger- 
tag  unser  meynung  anzöigen. 

Gedencken  ein  furderlichen  burgertag  zu  begern. 
Item  unnd  den  botten  Zürich  unnd  Bern  die  handlung  von  Schmal- 
kanden  anzuzoigen,  doch  das  es  in  geheim   mit  inen  gehandlet  werde, 

25    wie  ir  ze  thund  wol  wussend. 

Witter  sollend  unnsere  botten  unnsern  lieben  Eidgnossen  unnd 
christenlichen  mittburgern  von  Zürich  und  Bern  anzöigen,  wie  unns  je 
lenger  je  strenger  von  unnserm  bischoff,  ouch  thijmbherren  allerley 
beschwerlichs    begegne,    so    unns    in    die  harr  zu   liden  nit  möglich,  in 

30  ansehen,  das  wir  durch  ir  vilfaltig  pratticken,  so  sy  triben,  nit  klc>'ne 
fursorg  tragen,  das  sy  das  bistumb  in  frombde  unns  unlidliche  hend 
zu  bewenden  unnd  unns  mit  nochburn  inzethun  underston  möchten  etc., 
zudem  das  sy  unnser  mutterkilchen  ir  grosze  vermögen  entwert,  heim- 
lich   hinweg    gefürt,    ouch    nach    hutbitag  der  stiff't  zinsz  und  zehenden 

35  verkouffen  etc.,  darzu  unns  und  unsern  burgern  nit  wenig  taglich 
trotzen  etc.  Ob  wir  nun  eeren  halb,  wiewol  wir  dheincn  krieg  anzu- 
fahen  geneigt,  jedoch  ettwasz  dargegen  handien  muszten,  das  sv  unns 
entecken,  ob  sy,  wie  wir  unns  versehen,  unns  darin  bcholffen,  bei- 
stendig  unnd  rätig  sin  wellen  etc. 

4°  Zeigend  inen  an,  wasz  unns  mit  den  von  Solothcrn  des  ermorten 

halber  begegne,  wasz  sy  unns  geschriben,  auch  wir  inen  hinwider  ge- 


■M;0  fSSO  März  3-7.  Nr.  sg^  -  ^94- 

geschrihen  haben,  licin  und  wie  sy  unscrn  tlnimhhcnen  /ins/  nxu\ 
zehcnden  abkouffon  etc.    Doch  sollen   ir  nit  cla^en. 

Des  \oi\  nViclths  sach  zoi^cn  den  bottcn  von  Bern  an  und  bitten, 
dasz  SV   ulT  nechistcn  biir^ertag-  antwort  geben  etc. 

Original.   SL-A.  Basel,   Eidgenossenschaft  E  9,  bl.  S^.  —  Ausfuhrliches     5 

regest:  Strickler,  bd.  II,  ur.    iiSS- 

} 

393.  ^SJO  März  i;- 

Aus  den  ^vochenausgaben  sanibstags  vor  invocavit. 

Ratscosten:  Item  xiii  Ib  x  ß  ist  über  Hannsenn  Muber,  von  Bratte- 
len,  so  widertouffs  halb  gfanngenn  glegen,  widerrufft  und  lidig  glossenn    10 
ist,  inn  atzung  ganngen,  daran  er  all  fronvasten  i  Ib  widerumb  zaln  soll.— 
Item  I  Ib  X  ß  viii  d    ist   über  Marti  Reck,   den   widcrtouffer,    enet  Riii 
inn  gfenngknus  ganngen. 

St.-A.   Basel,  Finanz  G  /J,  s.  26. 

394,  1530  März  7.    15 
Das  capitell  der  stift  Basel  an  Jacoben  Meiger,  genant  zum  Hasen, 

burger  zu  Basel. 

Das  schriben,  so  burgermeister  unnd  roth  einer  stat  Basel  uwert- 
halb   unnd    das    von    wegen    der  zinsz  der   xxxiij  gülden  geltz,  unserm 
presentzambt  uff  Andree  verschienen  zu  bezalen  verfallen,  unserm  pre-    20 
sentzer  gethan,  haben  wir  siner  inhalt  usz  Übersendung  desselben  pre- 
sentzers    verstanden;     unnd    das    bemelter    unnscr    prcsentzer   mit    inn- 
ziehung    solichs    zinsz    sich    änderst    dann    uwer    verschribung    vermag, 
namblich    uch  widder    uwern  willen    den  zinsz  gen  Nuwenburg  ze  ant- 
worten,   wie    ir    für    rot    erscheint,    anhalten  und,   so  das  nit  beschehe,    25 
manen  wellen,  solichs  zu  keinem  gefallen  genomen,  haben  im  das  ouch 
nit  bevolhen,    dann  wir  wol  dencken   und  wiszen   mögen,    das  nit  statt 
haben,  unns  aber  nutzt  desterminder  zu  uch  eins  so  fruntlichen  willens 
versehenn,  sonnderbar,  so  ir  uch  biszhar  gehalten  unnd  vernemen  loszen, 
den    zinsz    änderst    nyemandem    dann    unns,    so    den  erkoufft,    das  gelt   3° 
darumb    hinusz    geben   und  brieff  unnd  sigel,  derglich  underpfandt  by 
unsern    banden    und    gewaltsamy    etc.    ze  reichen  unnd  antworten,  wa- 
glich   wol    unnser    presentzer    sich  änderst  dann  wol  geburlich  erzeigt, 
ir  betten  unns  unnd  ein  arme  gestifft  solichs  nit  endtgelten  loszen,  die 
anzoig  unns  und  nit  einem  rot  gethonn,  wolten  wir  wol  tracht  haben,   35 
wie    solcher    zinsz    von    uch    der    verschrybung    noch    empfangen    unnd 
darumb  quittiert  were   worden,  unnd  begern  nochmoln  an   uch  .  .  .,  inn 
dem  willenn,  ir  biszhar  gegen  uns  gewesenn  unnd  bestandenn,  zu  ver- 
blibenn,    unns,    derglich    uch  disz  zinsz  unnd  houptgutz  halb  nit  irrung 


Nr.  395'  ^S3o  März  y.  361 

machenn  unnd  das  bedencken,  wann  glichwol  uvver  verschribung  usz- 
druckennlich  inn  ir  begriff  dissen  zins  änderst  nj^endert  dann  inn  einer 
stat  Basell  ze  weren,  das  yedoch  der  selben  verschrybung  ouch  ange- 
henckt   „zu  unnsern  sichern  banden  und  gewalsame''   unnd  dz  für  aller 

5  mengklichs  verhefften,  verbieten  unnd  das  überall  kein  Statut,  Satzung 
noch  ordenung,  weder  herrn,  stetten  oder  lenderen  dem  ze  vvidder  sin, 
war  für  nun  dis  uwere  werung  unnd  lifferung  zinsz,  so  ir  vermeinen 
gethan  haben,  im  rechten  ze  achten,  änderst  nit  dann  für  nichten. 

Dwill  dann  und  dasselb  ir  noch  unntzhar  uch  als  ein  dapfferer  und 

lo  redlicher  erzeigt  und  dohar,  das  man  uch  nit  wenig  liebs  verjehen,  by  uns 
und  andern  erlangt,  so  wellenndt  uch  ein  so  kleins,  namblich  das  unser 
presentzer  uch  ze  widder  mocht  furgenommen  haben,  nit  irrenn  loszenn, 
sonnders  verfallenen  zins  in  namen  der  presentz  an  Jacobenn  Rudis 
wechszell  mit  der  stylle,    das  nit  yederman  solichs  kundtbar,    erlegenn 

15  (mocht  dadurch  der  von  Basel  bevelch  ouch  erstat  werden,  wollende, 
das  solich  xxxii^  gülden  zu  Basel  an  Wechsel  und  nyenen  anderswohin 
on  iren  verrer  bescheidt  gelifcrt  werden),  wellen  wir  alszdann  dohien 
Quittung  verschaffen  unnd  .  .  .  das  gelt  empfohen  loszen.  Dies  geschieht 
alles    um    der  freundschaft   zvillen,    dann    wolt   unns  glouben  .  .  .,    das 

20  wir  uwern  gethatenn  noch  unnd  als  guten  bestands  halb  viel  e  ein 
groszen  nachteil  tragenn,  dann  uns  lichtenklich  mit  uch  zu  gezenck  inn- 
loszen.  Wir  wollen  ouch  unserm  presentzer  alszbald  bevelhen,  on 
unser  vorwiszen  witers  nutzit  ze  widder  uch  ze  handien. ')  Wir  bitten 
um   schriftliche   antivort.      Datum    den    sybenden   dag    mertzens   anno 

25   etc.  XXX. 

Entwurf.     Gejieral- Landes- A.  Karlsruhe,    Copialbuch  7ir.   22ß    ft^S^^J' 

bl.  ißv. 

395.  '530  März  7. 

Johann  von  Hatstein,  s.  Johans  ordens,  meister  in  Teutschen  lann- 
30   den,  an  burgermeister  und  rath  der  stat   Basell. 

Ewer  antwort  uff  mein  gethan  schryben  bedreffend  meins  ordens- 
kompthry  in  ewr  stat  Basell,  darinn  ir  begcrn,  mich  selbs  oder  durch 
meinen  volmechtigen  anwalde  zu  euch  gen  Basell  oder,  so  mir  dahin 
ze  komen  ungelegen,  gen  Nuwenburg  ze  fuegen,  wollen  ir  cwr  podt- 
35  schafft  ouch  dahin  verordnen,  guther  hoffnung,  das  ich  daselbs  des 
Schaffners,  her  Conradt  Vochcn,  abwichens  und  annders,  ouch  der  ver- 
fallnen  zinsz  halb,  sovil  erlernen,  darab  ich  gut  gefallens  haben  werde, 
ist  mir  durch  meinen  Schaffner  zu  Fryburg  zugesanndt,  die  ich  alles 
innhallts    verlesen    und  anfangs,    das  ir  nit  gesteen,  meinen  orden   usz- 

40  394.   ')   Geschieht  unter  demselben  datum,   ebenda  bl.  i6  v. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  ^ß 


fjctriben,  spoliert  oder  etwas  desselben  euch  /ii<>ecij;cnt  liaben,  nym 
ich  zu  lu)lieiii  ilaniuk  an.  Woro  ouch  vast  wol  geneigt,  wo  mich  solch 
cwr  schrvlicn  zu  I->\burg  betretten,  sclbs  eigner  person  zu  euch  zu 
komcn  und  bericlit  aller  handlung  zu  ondphahcn;  so  ich  aber  vor  zu- 
kuntft  solchs  ewrs  schrybens  herab  gen  Spcyr  verruckt  (der  enndc  5 
ich  uff  frcitag  nach  oculy  ain  versanilung  etlicher  mcins  ordenskomp- 
thur  hallten  werde),  kan  ich  solchem  ewren  schryben  discr  zyt  nit  vollg 
thun.  Aber  nach  mittervasten  oder  uffs  lengst  nach  ostern  versieh  ich 
mich,  wider  hinuff  gen  Fryburg  und  Hcittersheim  ze  komcn  und  als- 
dann uff  angeregt  ewr  schryben  durch  mich  selbs  oder  meinen  anwallde  10 
bey  euch  zu  erschinen  oder  uns  bedersits  ains  tags  gen  Nuwenburg 
vereinen,  daselbs  cwr  furhallten  vernemen  und,  was  zu  friden,  einig- 
kcit  und  gutem  dient,  (sovil  mir  geburn  will)  mich  yedcr  zyt  beflissen 
und  furdern  lassen  .  .  . 

Datum   Heidelberg,  montags  nach  invocavit  anno  etc.  xxx.  15 

Original,  mä  auf  gedr.  versc/ilufisiegel.     SL-A.  Basel,    /oha?iniler  F  i. 

396.  ^530  März  7. 

Kun.    mt.    zu  Hungern    und  Pohem    etc.    landtvogt,   regenten    und 
rate  inn  obern  Elsas  an  burgermeister  und   rat  der  statt  Basel. 

Alls  wir  dyser  tagen  widerumben  alhie  zusamen  komen,  ist  uns  20 
die  Werbung,  die  ir  des  merenteils  unsers  abwesens  durch  ewern  mit- 
rat und  pfleger  des  gotzhaus  sant  Johansen  by  euch,  Diepolten  Wys- 
sachen  und  Egmonden  Richsysen,  hern  Cunraten  Vochheymen,  so  vor- 
her des  obgemelten  gotzhauses  sant  Johans  Schaffner  gewesen,  berfirn, 
thun    lassen,    angezeigt    worden.     Daruff   geben  wir  euch   hynwider  zu    25 

verston : 

Diewil  wir  inn  dem  letsten  abscheid,  der  zwuschen  uns  und 
ewer,  des  datum  den  einlfften  tag  octobris,  uffgericht,  durch  den  wir 
uns  an  statt  der  kun.  mt.  unsers  gnedigisten  hern  bewilliget,  das  alle 
derselben  underthonen  unser  verwaltigung  unverhyndert  irer  mt.  usge-  30 
gangnen  edicten  und  mandaten  den  stifften,  clöster  und  gotzheusern, 
inn  ewer  statt  gelegen,  die  rendten,  zynss,  gulten  und  zehenden,  so  die 
bitzhar  inn  berurter  unser  verwaltigung  gehept  haben,  wie  von  altem 
harkomen  bitz  uf  hochgenanter  kun.  mt.  furern  bescheid  und  mengk- 
lichem  seins  rechten  und  gerechtigkeit  unvergriffen  und  on  schaden  35 
reychen  und  betzalen  mögen,  nyergends  funden,  das  uns  zusteen  oder 
gepuren  konde,  yemanten,  der  zu  solchen  rendten,  zynsen,  gulten  und 
zehenden  interesse,  spruch,  vorderung  und  gerechtigkeit  zu  haben  ver- 
meyn,  zu  gebieten  oder  zu  verschaffen,  derselben  irer  vorderung  ab- 
zesteen,    und    die    vor    des  Helgen    reichs    hofgericht    zu  Rotwyl    oder   40 


Nr.  sg-j.  1330  März  8.  363 

andern  ordenlichen  gerichten  nit  zu  rechtvertigen  oder  zu  ersuchen, 
wir  auch  nit  wussen  noch  gestendig,  das  euch  deshalben  von  uns,  wie 
inn  der  ewern  Werbung  mer  alls  eynest  angezeigt  worden,  dhein  schrifft- 
lich  trostung  beschehen  noch  zukomcn  seig,  so  lassen  wir  die  sach  by 
5  dem  obgemelten  abscheid  plyben  und  alle  teil  handien,  des  sy  ver- 
meinen, fug  und  gerechtigkeit  zu  haben.  Dann  wo  es  euch  gefallen, 
das  wir  gern  dyss  ewer  begeren  an  den  erwurdigen  unsern  lieben  freund 
hern  Johansen  von  Hatstein,  sant  Johans  ordensmeister  inn  Teutschen 
landen,  gelangen  lassen  und  den  dargegen  auch  vernemen,  welches  wir 
10  euch  guter  meynung  und  im  besten  zu  antwurt  nit  verhalten  wollen. 
Datum  Ennsisheim,  den   vii'^^'"  tag  martii  anno   etc.  xxx". 

Origmal,  ntiterschriebefi  (3 [abriet],  g[raf]  r[u]  Ortenburg  imd  N.  Bähst, 

cantzler.      St.-A.   Basel,  Johanniter  F  l . 

397.  '       -^X?»  März  8. 

15  Ans  einem  schreiben  des  capitels   an  den  bischof  von  Basel. 

Was  unnser  mitbruder,  her  Jacob  von  Pfirt,  uff  min  Statthalters 
werben  an  uns  vom  capitel  e.  g.  halb  gelanget,  inn  der  antwort  der- 
selbigen  e.  g.  darumb  angezeigt  widderumben  einer  langen  instruction 
an   uns   bracht,    haben    wir   sambt    etzlichen    darum   übersandten  copien 

20  verstanden  unnd  wolten  gern  (wisz  got)  so  dag  so  nacht  unns  vliszen, 
wa  wir  konthen  oder  wiszten,  e.  g.  unnd  irem  stifft  furstendig,  beroten 

und  hilffrich,  dem  ouch   vorzesin,  das  die  nit  inn  schaden  gefurt. 

Unnd  dwill  die  vonn  Basel  so  hert  uff  Versicherung  der  xviii«  gül- 
den   trungen,    haben   wir  denselbenn  puncten  als  für  den  andern  ouch 

25  alhie  anregen  unnd  darüber  unnser  meynung  gegen  e.  g.  erlutren  wollen. 
Ist  namblich  die,  so  leiders  yetztmolnn  dem  änderst  nit  ze  thun,  dann 
entweders  das  gelt  oder  aber  die  verschribungen  ze  fertigen,  domit 
dann  e.  g.  so  viel  desterminder  ir  zusagen  nit  leisten  wollen  verdacht 
unnd  aber  sie  doch   die  sachen  noch  ein  klein   zeit,  namblich  bisz  noch 

30  dem  dag  oculi  furschieben  unnd  inn  uffendthalt  stellen,  mocht  unns  für 
gut  und  geroten  dunckcn,  e.  g.  liesz  an  die  vonn  Basel  suchen  und 
gelangen,  von  wegen  solicher  xviii«'  gülden  ein  verschrybungscopien 
zu  vergriffen,  solich  iren,  demnoch  ouch  unns  zu  ersehen,  dovon  und 
zuzethun    haben,    zukommen    ze    loszenn,    darinnen    ouch    mit  inen  von 

35  wegen  der  underpfendern  verglichnus  zu  geschehen  unnd  namblich  inn 
ahveg  darundcr  zu  verhüten,  das  die  änderst  nit  dann  eben  von  denen 
stucken,  dahar  denen  von  Basel  disz  ansproch  endtstanden,  das  ist  von 
der  herschafft  Pfeffingen,  geben  werden 

So  dann  unnd   e.  g.  sambt  inen  von  Basel  hierinnen  also  verglicht, 

40   dozwuschen    dann  unnser  gutlicher  furgefaszter  dag  zu  Colmar  wol  zu 


;i()4  /jjo  März  S.  Nr.  ^gy. 

ciul  loiitlcn  oder  jT^elcist  wcitlon  niaj^,  also  das  wir  wiszcii  inof^cn,  was 
wir  an  doncii  \o\\  Basel  iuo<>cn  hal)cn  oder  iiil,  wollciit  wir  alsztlami 
inii  disz  vcrsclirxbuny;  iler  xviii'"  «;uldcii  liall)on  iiuMi  V(»i\  Hasel  zu  vcr- 
zinszcn,  oiich  das  \  orunderplandcn  von  Pt"cfTiiif;cr  licrscliafft  zc  tliiiii 
fjniin^  J^crn  \erwilligcnn  uniid  den  briellcn  unser  si{>el  anhcnclccn,  wie  S 
dann  \orhien  zu  Steinenbron  von  unsz  vcrwilli<^t,  unnd  wir  versehen 
uns  oucli,  so  mit  denen  von  Basel  derselben  verundcrpfandunji^  halb 
mit  sondern!  vlisz  gchandlct,  die  werden  Pleffin^en  für  ,<;iiun<;sam  dozu 
oder  darfur  haben  und  annemcn. 

Für   die  tagung  zu   Colmar   hat  der  niarkgraf  von  Baden  nicht   lo 
nur  seinen  canzler,  sondern,  ivenn  wir  es  für  nötig  fänden,  auch  seine 
eigene  person  zur  irrfügung  gestellt. 

Dwil  dann  e.   g.  unnd  irer  stifft  nit  wenig-  am  Colmarer  tag  ge- 
legen unnd  hoch  berurn,  ist  an  sie  unser  dienstlich  bitt,   sie  woll  zum 
selben   dag  uns  auch  yemander  der  iren  unnd  mit  namen  ircn  cantzler    15 
als    den,    so    von    der    sach    wo!    wiszen  tregt,    zuschicken,  aldo  helffen 
handien,  wie  tiötig  ist. 

So  ouch   e.  g.  amptluten   rechnung  zu  andern   niolen  von  viel  ge- 
ringer   Ursachen    wegen    angestellt,    woll    sie,    damit    und   diser  dag  zu 
Colmar    so    \iel    dester  statlicher  besucht  werde  und,  was  sonnst  e.  g.   20 
notwender    und    ehaffter    geschefft    lictt,    ^^etzmoln    ouch    furschiebenn, 
diszem  dag  sin  gang  loszcn  .  .  . 

Witers  ist  noch  eins,  das  wir  dann  u.  g.  ouch  nit  verhalten  wol- 
lent,  namblich  von  hern  thumbprobst,  das  der  selb  so  glich  wol  ander 
herren,  die  zu  Steinenbron  nit  by  der  richtung  gewesen,  solich,  wie  25 
u.  g.  die  gemacht,  angenomen,  yedoch  soviel  sich  mercken  unnd  ver- 
nemen  loszen,  als  ob  er  deren  richtungen  beswert  und  die  nit  leisten 
well.  Wir  sorgen  ouch  sinenhalb  noch  witers,  das  er  sich  von  uns 
sundern,  dann  er  sich  des  offenlich  mercken  loszen,  zu  dem  dag,  gen 
Colmar  angesehen,  nit  khommen  und  widder  ein  stat  Basel  uberal  nit  3° 
ston  oder  handien  wollen,  unnd  ist  uff  disen  dag  by  inen  ze  Basell 
über  und  widder  das  wir  im  das  miszraten,  betten  und  angesucht,  bis 
zu  dem  dag  Colmar  bi  uns  zu  verbliben  tind  zu  handehi  helfen,  wie 
dann  sinenhalb  die  hohe  noturfTt  schirst  soviel  als  von  uns  aller  wegen 
von  noten.  Wir  bitteji  daher  e.  g.  dri^igend,  sie  ivolle  als  kirchliches  35 
haupt  den  domprobst  ernsthaft  einladen,  dem  vertrag  vo?t  Steinörunn 
nachzukommen  und  zu  Colmar  mitzutvirken  als  ein  glidt  der  stifft  und 
noch  e.  g.  der  obrist  prelat,  tvie  jedes  stiftsglied  schuldig  ist.  Datum 
den   VIII.  dag  mertzens  anno  etc.   im  xxx. 

Entwurf.     General-Landes- A.    Karlsruhe,    Copialbjich  ?ir.  22ß    (fSS^^)'    4o 

bl.  17. 


Nr.  398.  1530  März  8.  365 

398.  '^5.?o  März  8. 

Stathalter  und  capitel  .  .  .  herrn  Andressen  Sturtzel,  doctor,  thumb- 
probst  der  meren  stilft  Basel. 

Nachdem  wir  vor  uwerm  abr\'tenn   mit  ucli  reden  haben  loszenn, 

5  hetten  wir  v^ermeint,  ir  alhie  by  unns  verlybenn  unnd  iich  nit  hinuft 
gethan,  vielmer  den  hanndel,  so  wir  mit  einem  ersamen  rot  zu  Basel 
inn  der  gutligkeit  neclistkomenden  sondags  ocuii  zu  Colmar  ze  leisten 
habenn,  bedacht,  darunder  ouch  erwogen,  das  ir  als  unnser  oberprelat 
uch  nye  vonn   unns  gesundert,  yeder  zit  hellTen  handien;   heben  unnd 

10  legen  ouch  nit  der  geringst  ursacher  desjhen,  das  wir  uns  mit  uch 
unnd  dann  ouch  ir  mit  unns  inn  die  residentz  alhye  begeben,  zum 
wenigsten  dozu  geroten  unnd  geholffen,  das  ir  ouch  vonn  wegen 
zechendens  als  ein  thumbprobst  zuvordrist  unnd  demnoch  als  ein  cano- 
nicus  uwer  interesse  des  ends  habenn,    unnd  on  uch  nit  wol  ze  hand- 

15  ienn  sin  will  etc.,  unnd  (wie  wir  begert)  helffen  die  sachenn  berotenn, 
wie  dieselb  zum  schickerlichsten  furzenemen,  also  das  wir  unnd  unnser 
gegenpart  soviel  dester  basz  zu  verstandt  unnd  guten  vereynigung 
kommen  mechten.  Unnd  so  aber  das  nit  beschehenn  unnd  wir  dester- 
minder    nit    unns    an    hudt    datum   in  dissem  handel  zu  underreden  ze- 

20  samengethan  inn  meynung,  im  handeil  furzefaren,  so  fallt  yedoch  inn 
moszen  vor,  das  wir  uwer  gantz  nit  hierzu  geroten  können,  sonnders, 
dwil  ir  wie  unser  einer  geniesz  wurde  und  ere  da  zu  gewarten,  ouch 
untzhar  empfangen  und  tragen,  und  sich  zemol  übel  will  schicken,  das 
wir   on   uch  und  ir  onuns  handien   haben  wellenn,    das  ir  dem  handel 

25  zugegen  unnd  aller  noturfft  noch  handien  helften.  Ir  sint  ouch  alls 
canonicus  durch  die  merere  vota  usz  uns  für  einen  hinüber  gen  Colmar 
deputirt.  Das  haben  wir  uch  nit  unanzeigt  wellen  loszenn,  uch  als 
canonicum  by  uwerm  jurament,  dem  capitel  gethan,  ervordrend  und 
requirierend,  das  ir  on  verzug  uch  alher  zu  uns  verfugenn  unnd  helffen, 

30  zuvordrist  den  handel  berotslagen  unnd  demnoch  gen  Colmar  ze  ryten 
unnd  do  inn  selbigem  handel  ze  tractieren,  soviel  unnd  was  zu  der 
gutligkeit  will  gedienen  der  Zuversicht,  das  uwer,  als  so  villicht  be- 
sonndcrn  und  mer  guts  willens,  dann  ettlich  ander  usz  uns  bi  der  ander 
part  haben,  gegenwertigkeit  zu  gutem  erschieszlich,  ouch  die  sach  so- 

35  viel  zu  beszern  mittein  ze  bringen  unnd  gantz  keins  wegks  uch  des 
ze  weigern  oder  uszzeziehen ;  dann  wir  uwer  ye  nit  hiezu  geroten 
khonnen  noch  wellenn,  uch  daruff  auch  des  verwarnt  haben,  wa  ir  hier- 
über ussenbliben,  das  wir  uch  des  nit  gut  sin,  sonnder  zewidder  und 
gegen    uch    procediern  unnd  hanndlen  wurden,  doch  änderst  nit,  dann 

40  sich  wol  geburt  und  recht,  so  wir  denckcn  zu  abstellung  der  ungehor- 
samen  von    noten   und   solicher  mosz,   das  ander  sich  darvor  ze  hüten 


3t)Ü  /.f.>0  Aliirz  S.  Nr.  jg<)     401. 

me^oiK  uis/i'ii  wollciit  tlcr  noliirtTt  noch  im  heslcn  vcrmcrckcii  uniul 
uns  hicriiM  uwcr  ineyiuing  geschrifülicli  hi  dissciu  dariiml)  ;;esanilUMi 
botteii  verstendij>cn. 

Datum  den   viii    da^   nicrtzens  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.  General  Landes-  A.  Karlsruhe,  Copialbiteh  nr.  22^  (i 5.->^\)>  l^l-  21 .    5 

399.  1530  März  8. 
Stathalter    und    capitel    der    stift   Basel    an    üswalteii    Gut,    der 

rechten  doctor,  eles  margroffen  cantzler. 

Für  das  gütige  und  trostvolle  entsprechen  des  niarkgrafen  und 
eurerseits,  euch  zu  Colvtar  in  anspruch  nehmen  zu  dürfen,  danken  wir  10 
sehr.  Unnd  als  zit  harzuriickcn  unnd  von  notcn,  bitten  wir,  das  ir 
unsers  .  .  .  margroffen,  derglich  ewer  gelegenlieit  noch  inn  kunfftiger 
Wochen  ein  dag  oder  zwen  vornemen  und  alher  zu  uns  khommen,  den 
handel  unnser  spennen  zu  vernemen,  deren  uns  auch  zu  underreden, 
wie  und  was  furzetragen  und  ze  handien  sin  well  zu  beslieszen  etc.,  15 
also  das  zu  ziten  der  dagleist  wir  so  \'iel  dester  basz  gefaszt  unnd 
handien  mogenn  ,  .  .   Datum  Friburg,  zinsztag  noch  invocavit  anno  xxx. 

Entwurf.      Getieral-  Latides-  A.    Karlsruhe,     Copialbjich   nr.   22^    (^530), 

bl.  22. 

400.  J530  März  8.   20 
Stathalter    und    capitel    der  stift  Basel   afi  herrn  Sigmunden  von 

Pfirt,  thumbherrn  der  meren  stifft  Basel. 

Es  haben  unser  hern  und  gut  frund,  meister  und  rot  zu  Strosz- 
burg,  inn  spennen  und  irtumben  zwuschen  uns  unnd  einer  stat  Basel 
ein  gutlichen  onverbundenen  verhordag  uf  sondag  oculi  nachtz  zu  25 
Colmar  an  der  herberg  ze  sin  und  mornds  frug  zu  handien  ernembt 
mit  anzeig,  der  zit  ire  verordneten  do  ze  haben  unnd  also  ein  vlisz 
anzewenden,  das  die  sachen  zu  gutem  betragen.  Also  haben  wir  zu 
vermeltem  dag  usz  uns,  so  wir  achten  mögen,  gut  und  verfcnglich  sin 
und  namblich  uch  für  einen  derselben  deputirt,  fruntlich  begern,  der  3° 
sach  unnd  unns  allen  ze  gutem  uch  des  nit  ze  weigern,  sonder  zu  dem 
dag  ze  thund  unnd  handien  verhelffen,  wie  noturfft  will  heischen  und 
wir  uch  des  getruwen  . .  .  Datum  den  viii.  dag  mertzens  anno  im  xxx**^". 
Entwurf.  General- La fides-A.  Karlsruhe.  Copialbuch  fir.  22§  (1530)1 
bl.  22  V.  35 

401.  1330  März  8. 
Das  capitel  der  stift  Basel  an  die  regierung  zu  Ensisheim. 
Wie   wir   ewer   gnaden  und  gunst  kurtzlich  den  gutlichen  onver- 

bundnen    dag,    inn    sachen   zwuschen  uns  und  denen  von  Basel  uf  den 


Nr.  402.  ij^^o  März  g.  H67 

sondag  oculi  zu  Colmar  zu  sin  und  mornds  ze  handien,  und  das  vor 
deren  von  Stroszburg  verordneten  etc.  ouch  anzeigt,  haben  wir  sidt 
dem  witer  den  sachen  nochgedacht,  unnd  will  uns  für  not  und  gut 
ansehen,  unns  zu  solichem  dag  dannochten  ouch  mit  luten  zu  verfaszen, 
5  und  bitten  e.  g.  und  gunst,  wo  denen  nit  so  gar  misslegen,  die  wel- 
lendt  uns  und  unserm  stifift  ze  gutem  yemanden  usz  inen  uns  uff  solichen 
dag  zuordnen,  so  uns  alszdan  bystandig,  hilfflich  unnd  retlich  were. 
Solichs  erbieten  wir  unns  umb  sie  wellen  verdienen  und  begern  des  ir 
gutig  und  onabslegig  antwort. 
10  Datum  den  viii.  dag  mertzens  anno  im   xxx^®°. 

Etitwurf.     General- Landes-A.   Karlsruhe,    Copialbuch   tir.   22^  (^ 53o), 

bl.  2Sv. 

402.  1530  März  p. 

Das  Augustiner-  und  das  st.  Albankloster  zu  Basel  erklären  sich 

15    ihrer  gegenseitigen  zinse  tind  rechte  quitt  und  ledig. 

Wir  nachgenanntenn,  Jacob  G6tz  unnd  Adam  Hugckely,  beyd 
des  rats  zu  Basel,  pflegere  des  closters  zu  den  Augustinern  zu  Basel, 
von  .  .  .  burgermeister  unnd  rat  der  statt  Basel  .  .  .  dartzü  verordnet, 
tunt    kunt    allermencklichen    mit    disem    brieff:    Nachdem    und    das  jetz 

20  gemelt  closter  zu  den  Augustinern  dem  closter  zu  sannt  Alban  zu  Basel 
jerlichs  nun  pfunt  von  wegen  der  pfärlichenn  reciiten,  von  sannt  Martins 
lutkirchenn  zu  Basel  harrurend,  sodann  dritthalpen  Schilling  von  dem 
husz  zum  Roszberg  unnd  acht  Schilling  von  den  vischvachen  by  der 
Pirszbrucken,  thut  zusamen  nun  pfunt  zehen  Schilling  und  sechs  pfennig, 

25  und  harwiderum  das  closter  zu  sant  Alban  dem  closter  zu  den  Augu- 
stinern jerlichs  acht  guldin,  für  jeden  guldin  ein  pfunt  dryg  Schilling 
stebler  gerechnet,  widerkouffiger  gult,  ab  dem  wintzehenden  ethlicher 
guter  vor  sannt  Albans  thor,  deszglichen  zwen  Schilling  geltz  ab  einem 
husz    genant   zu    sant  Cristoffel,    uff  dem   Kolenberg   gelegen,    thut   zü- 

30  samen  nun  pfunt  sechs  Schilling,  gezinset,  das  wir  da  in  namen  des 
closters  zu  den  Augustinern  .  .  .  Ludwigen  Zürichern,  des  rats,  Hansen 
Buwman,  grichtschribern,  und  Anthonin  Tichtler,  burger  zu  Basel,  als 
pflegeren  des  vorgemelten  closters  zu  sannt  Alban,  funffthalp  pfunt 
guter  stebler  Basler  werung,  als  das  Augustiner  closter  dem  closter  zu 

35  sannt  Alban  funffthalp  Schilling  mer  dann  das  closter  zu  sant  Alban 
dem  Augustiner  closter  gezinset  hat,  also  bar  geben  und  gwert  und 
damit  solich  zins,  so  je  ein  closter  dem  andern,  wie  vorstat,  geben 
und  gezinszt  hat,  gegeneinandern  uffgehept,  quitt,  ledig  und  losz  ge- 
macht,   ouch    darby    einandern    zu    beydenn  siten  aller  versessener  us- 

40   stenden  zinsen  uszgericht,  verniigt  und  bezalt  haben  .  .  . 


308  i^jo  März  (^  —  w.  Nr.  403-  40$. 

l'iul  lies  alles  /u  waioin  urkiint,  so  haben  wir,  jacol)  Ciotz  iinnd 
Atlaiii  lluckoly.  des  clostcrs  ixx  (\c\\  Augustinern  {^niein  insiL;cl  und 
dartzüi  unser  beytler  insigcl  als  ptlej^er  unnd  inn  ptles^erszwxs/  lur  das- 
selb  Augustiner  closter,  alle  sine  nachkonien,  Inhaber,  besilzer  und 
Verwalter,  «^ej;cnwurtig-  unnd  kunffti^,  doch  uns  und  unscrn  erben  one  5 
schaden,  otTenlich  yrehenckt  an  disen  brieff,  der  geben  ist  niitwuchs  den 
niinten  tag  inertzens,  als  man  zalt  von  der  gepurt  Christi,  unsers  er- 
losers,  tusent  funffhundert  unnd  dryssig  jar. 

Original,  pergainent,  mit  den  3  hängenden  siegeln  des  Auguslinerkloslers 
und  der  beidefi  genannten  pßeger.    St.-A.  Basel,  st.  All/an  7irk.  nr.  ^6j.    10 

403.  ^S.SO  März  g. 
Innstructionn,  so  den  pottcnn,  wellichc  vonn  den  gmeinen  potten, 

nämlich    Bernn,    Basell,    Strasburg,  Costenntz,  Schaffhusenn,  Mülhusenn 

und  Biell  uff  mitwochenn   den   ix^en  niarcii  anno  etc.  xxx  zu  Basel  ver- 

samelt  gwesenn,  gon   Zürich  ze  ryten  geben  ist.  15 

Originalia:  Stadt- A.  Straßburg  {signiert  Caspar  Schall  er,  protonotarius 

civitatis  Basiliensis  subscripsit)  A  A  iSlI  und  St.-A.  Basel,  Eidgenosse?i- 

schaft  Dl,  bl.  391. 

404.  [1530]  März  9. 
Aus  einem  Konstanzer  tagsatzungsbericht.  20 
Uff  mitwoch    nach    invocavit  ist  ain  burgertag  zu  Basel  gehalten 

worden,  daruff  man  Cunraten  Zwicken  geschickt,  ime  aber  kainen  be- 
velh  noch  instruction  geben  hett,  dann  in  der  beschribung  nit  ange- 
zeigen  ist,  usz  was  ursach.  Allain  hat  man  im  bevelh  geben  desz 
Sitzes  halb  gegen  denen  von  Basel  in  aller  masz,  wie  burgermeister  25 
Zeller  verschinen  burgertags,  zu  Zürich  gehalten,  in  bevelh  gehept  hatt. 
Und  als  er  wider  kummen  ist,  hatt  er  angezeigt,  das  die  von 
Zürich  und  Bern  ine  gebetten  habent,  er  sollte  desz  sitzes  halb  sich 
zimlich  halten  und  daby  angezeigt,  das  verordnet  syg,  das  sy  von  der 
Aidgnosschafft  uff  ain  sundren  banck  und  Straszburg  und  Costentz  och  30 
uff  ain  sundren  banck  solten  sitzen;  das  selbig  hab  er  angenomen, 
doch  das  die  frag  och  allso  gehalten  werd,  das  der  ain  banck  allweg 
gar  uszgefrigt  werd  und  dann  der  ander  och.  Das  hab  man  also  ge- 
handelt. 

Original.    Stadt- Archiv  Ko?ista?iz,   Urkunden  zur  Geschichte  der  Kirchen-   35 
reformatio?i  fasc.  4.   —  Regest:  Strickler  bd.  II,  ?ir.  1 194. 

405.  J530  März  10. 
Urfehde:  Hans  Byrsinger,  von  Leimen. 

Ist  der  unfür  halb,  die  sich   mit  dem  predicanten  zu  Bencken  ver- 


Nr.  406.  J530  März  11.  369 

loffen,  wie  dann  in  etlichen  urfehen,  da  vorncn  geschriben,  heiter  ver- 
griffen, ingelegt  und  ufif  hiit  donstag  v^or  reniiniscere,  den  x.  tag  marcy, 
ledig  gelassen ;  hat  geschworen,  ni.  h.  zur  straff  x  Ib  zu  verbesseren, 
V  bar,  die  uberigen  v^on  verschinen  sontag  invocavit  über  ein  jar  gen 
5  Basel  uff  das  Richthusz  ze  antworten  und  ze  bezalen;  darfür  gült  und 
bürg  worden  die  ersamen  Hans  Fitzschner  von  Leimen  und  Hans 
Fuchss,  der  schulder,  burger  zu  Basel,  wölche  dann  anrucks  v  Ib  für 
das  erst  zyl  bar  bezalt,  ouch  solch  burgschafft  by  truwen  an  eydstat 
glopt    und    versprochen;    dargegen    Hans  Byrsinger,    obstat,    ouch    ge- 

10  schworen,  sy  schadlosz  ze  halten  by  Verbindung  und  verpfendung  sins 
l3'bs  und  guts,  darzu  inerhalb  viii  tagen  zu  Bencken  under  der  ge- 
meinde gedachten  predicanten  siner  eren  zu  entschlahen  und  im  Wider- 
reden, also  sprechende:  Was  er  uff  in  geredt,  daran  thüe  er  imm  un- 
recht   und    wusse  nüt  von  im   dann  alle  er,  liebs  und  güts.     Er  ensoll 

15  ouch  mit  imm,  siner  huszfrowen  und  verwandten  'gewaltigklichs  in 
Worten  oder  wercken,  noch  durch  ander  personen  nüt  fürnemmen, 
sonder  gestracks  son,  frid  und  gleit  gegen  innen  halten  sampt  gemeiner 
urfech  in  bester  form,  by  pen  desz  swerts,  renuncians  omnibus  excep- 
cionibus    etc.;    daby    ouch  versprochen,    costen,    xiiii    ß,    bits    kunfftig 

20   sampstag  vor    reminiscere  Hans  Hugen,   dem  stattknecht,  uszzerichten. 

Jo.  Hen.  Fortmüller,  notarius  hc. 
Sl.-A.  Basel,  Ratsbücher,   O  4,  s.  Ql . 

406.  isjo  März  11. 

Philips,  von  gots  gnaden  bischove  zu  Basel,  ati  burgermeister  und 

25    rath  der  stat  Basel. 

Unns  hat  unnser  vogt  zu  Pfeffingen  innhalts  einer  missiff,  ime 
von  uch,  die  pfarr  Pfeffingen  belanngend,  zugesanndt,  verstenndiget, 
darinn  ir  begeren,  er  on  der  wolgebornnen  fraw  Margrethen,  grävin 
zu  Tierstein,   geborn    von  Nuwenburg,    (als  die  den  stammen  Tierstein 

30  iu  allem  eigenthumb  ererbt  und  niemands  anders  dann  sie  collatrix 
und  lehenfraw  sige)  zu  bemeltcr  pfar  fursehung  oder  besitz  kommen 
zii  lassen  etc.,  darab  wir  warlich  nit  klein  befrembden  empfanngen. 
Dann  wir  wol  vermeint,  ir  us  vil  erganngnen  handlungen  vor  ewer 
verordneten,    der    zehenden  und  anderer  spennen   halben,  mermaln  in- 

35  gebracht,  auch  zum  theil  vor  ewch  furgewent,  bericht  solten  sin,  wer 
für  bemelter  pfarren  yetziger  innhaber  gehalten,  als  mit  namen  herr 
Cornelius  von  Liechtenfels,  unser  stifft  schulher.  Ob  aber  derselb  die 
genannten  pfarr  übergeben,  oder  sie  sunster  ledig,  wie  ir  inn  ewrm 
schriben    anregen,    mögen    wir    nit    wissen,    anders    dann    das    wir    den 

40   Sachen  ze  gut  nun  zu   mermaln   priester  dahin  geordnet,  welche  durch 

Basler  Reformationsakten,    IV.  t-r 


luü 


/jjo  März  //.  Nr.407—4oS. 


ir    un-eschicklichcit    cnntwctlers    nil    /ü    l)elialtcn    oder    durch    <rcdacht 
unnscr  uiulerthancii   nilt   wollen  {gelitten   wenlen. 

Nun  sii;e  ilein   allein,   wie   im   will:    So  ycdoch  disc   pfarr  soll   oii 
satz    oder    ledis;    sin,    ^eston    wir  keins  we^s,  das  ohgemeUe  fraw  von 
Tierstein  deren  collatrix.    Es  ist  auch  der  kilchensatz  merbcincltcr  plarr      5 
keins  wegs  eigenthumb,  sonder  von  unnser  und  unnserni  stifft  wylend 
graf  Heinrichs  seli<?en  recht,  otTennlich,  war  und  bekanntlich  lehen  ge- 
wesen, dessen   wir  vor  mengkhlichem  guten  schin  darlegen  wollen,  und 
sich,    usz    gedachten  grat"  Heinrichs  eignen  besigelten  jüngsten  reversz 
also  ze  sin,  kuntlich  erfinden   mag.    Nitt  wissen  wir,  wer  das  widerspil    «o 
inn    ewch    billdet    und    unns    gegen    ewch    zu    unruw   oder  Widerwillen 
crem    bringen    wtSlt.     Daruff  unnser  früntlich  beger,    ir  wollen  uch  vil- 
gedachter   pfarr    nützt  beladen,    diejhenigcn,    denen  es  geburt,  die  tur- 
sehen  und  vorab  unns  an  unnser  lyhung  ungesumbt  und  ungeirrt  lassen  .  .  . 
Datum   Pourntrut,  xi^e"  marcii  anno  etc.   xxx.  '5 

Original.     St.-A.  Basel,  Bistum  Basel  F  2. 

407.  '530  März  ii. 
Aus  dem  schreiben  von  Jacob   Sturm  an  Peter  Biitz,  prothonotario 

der  statt  Straszburg. 

Wir  haben  uff  ansuchen  der  von  Basel  den  thumhern  und  dem  20 
capittel  geschriben,  dwyl  wir  ondes  in  gescheffden  miner  hern  yctzo 
alhie  zu  Basell  und  aber  doneben  bevelhe  haben,  den  gutlichen  tag 
zu  Colmar  ze  besuchen  ;  so  inen  dan  Basel  für  ein  gelegener  malstadt 
gefallen  wolt,  weren  wir  willig,  den  tag  alhie  zu  leysten  und  inen 
geleyt  deshalb  by  einem  rhatt  hie  zu  erlangen.  Sind  also  von  inen  25 
antwort  warten,  woU  malstatt  inen  zum  gelegensten  sin  wolle.  So  ferre 
dan  der  tag  hie  zu  Basel  gehalten  werden  solt,  werden  wir  euch  ein 
diener  schicken,  der  mitt  dem  schryber  heruff  ryte.  Wo  wir  aber  euch 
nichts  ferrers  entbieten,  so  wollen  den  schryber  vorigem  abscheyd  noch 
gon  Colmar  schicken  .  .  .  Datum  Basel,  xi*«-"  mertzen  anno  xxx.  3° 

Original.      Stadt- A.   Strassburg,   AA  42 1. 

408.  '530  März  ii- 
Das  capitel  der  stift  Basel  an  Jacoben  Sturm  und  Mathisen  Pfarrer, 

der  stat  Stroszburg  verordneten  botschafften,  yezt  zu  Basel. 

Wir  haben  uwer  schribenn,    inn  welhem   ir  anregen  uwers  guten    35 
beduncken  dags  halb,  gen  Colmar  angesehen,  gen  Basel  zu  verendern, 
verstannden  unnd  bedancken  uch  solichs  uwer  guten  willens.    Als  aber 
etzlicher  Ursachen  halb  unnd  sonnderlich  ouch,  das  wir  unns  zum  dag 
gen  Colmar  verfaszt,  dozu  verordnet  unnd  beschriben,  die  wir  nit  wol 


Nr  jfog  -  4^0-  ^530  März  12.  371 

ze  wenden  vvuszendt,  so  wellent  wir  umb  nierer  der  underhandler,  zum 
teil    ouch    der    parthien    gelegenheit    us    reclit    bi    der  dagsatzung,  gen 
Colmar    ernempt,    im    besten    bliben    loszen  . .  .    Das   wir   ucii    uff  uwer 
schriben  guter  meynung   nit  wellen  verhalten. 
5  Datum   den  xi.  dag  marcii  anno  im  xxx*«'". 

Enlwurf.   General- La?tdes-A.  Karlsrjihe,  Copialbuch  ?ir.  22 ß  (l $30)  bl.  24, 

409.  ijso  März  12. 
Adelberg  Meyger,    bürgermeister   der  Stadt  Basel,    an  Statthalter 

unnd  capittell  der  merern  styfft  Basell,  jetzt  zu  Friburg. 

10  Das  schriben,  so   ir  Jacob  Meygern,  gnant  zum  Hasenn,  gton,  des 

datum  wyszt  Friburg,  (So^w  vn*«^"  marcii  dysz  gegen wertigenn  xxx'«"  jars, 
der  xxxii;j  gülden  halb,  so  er  dem  presentzampt  vermelts  styffts  nechst 
verschinen  sant  Andrestag  zu  zinsz  verfallen,  haben  wir  alles  inhaltz 
verlesen    hören    unnd    fugen    uch    deszhalb    zu   vernemenn,    das  wir  nit 

'S  alleinig  im,  sonder  allen  andren  in  unser  statt  unnd  gebyett,  was  zinsz 
sy  vermelter  styfft  Basell  oder  jeren  empteren,  es  sig  der  presentz  oder 
andren,  bishar  geben,  dy  furer  niemans  anders  dan  unnsern  (des  orts) 
geordnetenn  pflegern,  domit  wir  dy  caplan  unnd  andre  der  styfft  ver- 
wante,    so    sich    uns    giichfermig    haltenn    unnd    by    uns    pliben,    under- 

20  halten  megen,  zu  geben  gebetten  haben,  darby  wir  es  noch  zur  zyt 
pliben  laszen  und  in,  Jacobenn  Meygern,  by  demselbigen  hanthaben. 
Der  ursach  noch  hut  bi  tag  an  uch  unnser  ernstlich  gesinnen,  gedachten 
Jacobenn,  es  sig  mit  manen  oder  neherung  der  underpfand,  verrer 
unersucht  unnd  unangestrengt  ze  laszen,  wy  wyr  dan  hyvor  herr  Hans 

25  Louben,  innemer  der  presentz,  glicher  gstalt  geschriben,  darby  wyr 
es  noch  pliben  laszen.  Dan  solt  das  nit  bescheen  und  gegen  ange- 
zeugten Jacoben  oder  dem  sinen  anders  (das  wir  doch  nit  hoffen) 
furgnomen  worden,  werden  wir  im  dermosz  dy  hand  bieten,  domit  von 
meniglichem,    das   er   von    uns   nit  verlaszen,  gespurt  wurd  .  .  .    Datum 

30  samstags  den  xii^'"'  marcii  anno  etc.  xxx". 

Efitwurf.     St.-A.   Basel,   Missiven  A  28,   bl.  2-3. 

410.  1530  März  12. 
Aus  dem  schreiben  der  statthalterei  zu  hinsbruck  an  das  regiment 

zu  Ennsiszheim. 
35  Zurch,  Bern,  Basl,  Schafhawsen,  Mulhavvsen  und  Bicl. 

Wir  fuegen  euch  zu  vernemen,  datz  wir  bericht  sein,  gemain 
Aydgnossen  haben  aber  ainen  tag  gen  Baden  angesetzt,  nemblich  auf 
suntag  oculi  negstkunftig  zu  abennd  an  der  herberg  zu  sein.  Darauf 
ist  unnser  guetbedunckhen,  datz  ir  yemannds  auf  sollichen  tag  schickhet 


37l'  i3JO  März  12  —  14.  Nr.  41 1  —  41  j. 

uniul  die  sachcn,  die  von  Zurcli,  ncrn,  Basl,  Scliaffhawsen,  Miilliawsen 
uniul  Hicl  der  ocisllichail  L^uhen,  wie  ir  wisst,  hctreffeniul,  bey  ge- 
inainen  Avdgnossen  sollicitiern  iinnd  imib  anntwiirt  anhalten  lasset, 
wie  ir  dann   /u   Ihun   wol   wisst.  —  Datum   12.  marcy  anno    löviO. 

Kopie.    Staaisßlialarchiv  Ludivigsburg,  Schivabenbiuher  bd.  i,   Vorlande,     5 

1323— 1 53-1'  ^'^-  i'^'- 

411.  1^30  März   12. 
Aus  den  zvoc/ienausgaben  sanibstags  nach  invocavit. 
Ratscosten:  Item  xii  ß  vonn  eim   touffer  von  Waldennbur^   harin 

zfurn:  item  i   ß  viii  d,  so  er  verzert  hatt.  10 

Si.-A.  Basel,   Finanz  G  3,  s.  28. 

412.  K530  März  13. 
Adelberg    Meiger,    burgermeister    unnd    rat    der    statt    Basell,    an 

meister  unnd  rat  der  statt  Straszburg. 

Wir   habenn    das    pulffer  vermog  daby  uberschicktenn  schribenns    15 
uff  Hut  dathumb  empfangen,   woUennd  euch  innlialt  uffgrichtenn  burgk- 
rechtenns    das    halb  Jeneti  vonn  Zürich,  wie  ir  begernn,  fürderlich  zu- 
turenn  lassenn  .  .  .  Datum  sonntags  den  xiii.  martii  anno  etc.  xxx. 

Origi?ial,  pergame?iL     Stadt- A.  Strassburg  AA   1813.  —  Regest:  Poli- 
tische  Corresponde7iz  bd.  1,   nr.  ^03.  20 

413.  1530  März  14. 
Versteigerung    von    kirchenzierden :    Rodel    der    kylchenn    zierdt, 

wie  die  verkoufft  ist  wordenn  ann  denn  Steynen  im  closter  anno  domini 
1530  uff  mendag  nechst  nach  reminiscere. 

Wie  die  kylchenn  zierdt  ann  denn  Steynenn  zu  sant  Marien  Magda-    25 
lenen  im  closter  uffgerufft,  verganttet  und  verkoufft  worden  ist  uff  men- 
dasf   nechst   nach   reminiscere  anno  domini  funfzähenn  hundert  und  im 
dryssigosten  jare,  hienach  v^onn  stück  zu  stück  vergriffen  : 

/.  Item    zum    ersten  ward   uffgerufft  eynn  grün   und  roty  sergen, 
durch  eynandren  gewabenn,  galt  xii  ß.  30 

2.  Item    zum    andren   ward  uffgerufft  e3'nn  guttschenn   tüch,  grün 
blumpt,  galt  xiiij^  ß. 

3.  Item    zum    drytten  ward  uffgerufft  eynn  grün  guttschenn  tüch, 
galt  VIII  ß. 

4.  Item  aber  eynn  grün  tüch,  galt  xix  ß  im  d.  35 

5.  Item  aber  eynn  grün  blumpt  guttschenn  tüch,  galt  xvii:f  ß. 

6.  Item  eyn  grüny   und  roty  sergen,  galt  viii   ß. 

7.  Item  eyn  grüny  sergen,  galt  i  Ib. 


Nr.  41J.  J530  März  14.  373 

S.  Item  das  aschenfarw  attlisse  mäszgewandt,  galt  i  Ib.  x  ß. 
g.  Item  usz  eynem  brusclUtuchlin  ward  erlöst  i  ß. 
10.  Item    eynn    dammaschty    mäszgewandt,     was    blaw    ann    der 
farbw,  galt   i  Ib.  xi   ß. 
5  //.   Item    eynn  guldin  stück  eynes  mäszgewands,  galt  11  Ib.  xiiii  ß. 

12.  Item  stolcnn  und   manipel,  galtten  vi   ß  viii   d. 
/i.  Item  um  allerley  stolenn  und  manipel.  galt  i  Ib.  x  ß. 
14..  Item   mer  um  allerley  guldine  stücklin  xv^f  ß. 
/f.  Item    um    zwey    mäszgewandt,    mit    gold    faden    durchzogen, 
10   galtten  \\\^  Ib. 

16.  Item  zwey  rotty  kleyne  tücher,  dasz  ann  dem  albann  gesin  ist, 
galt  XIII  rapen. 

//.  Item    mer  eynn  rott  mäszgwandt,    mit  goldfaden  durchzogen, 
galt  II  Ib.   III   ß. 
15  i8.  Item   mer  um   stolenn  gelost  xiiii  ß. 

ig.  Item  um   eynn  rott  attlysse  mäszgewandt  xvii   ß. 

20.  Item   um  eynn  sergen  vii   ß. 

21.  Item   um  stolenn  und  manipel  xiii   ß. 

22.  Item  um   manipel  und  stolenn  iiij  ß. 

20  2S-  Item  um  zwey  tucher,  ann  denn  alban  gesin,  galtten   11   ß. 

24.  Item  um  stolenn  und  manipel  im  ß. 

2ß.  Item  um  eyn  manipel   1  ß. 

26.  Item  um  stolenn   und   manipel   11   ß. 

2^.  Item  um   eynn  gruny  und  rotty  sergen  xn.i  ß. 
25  28.  Item  um   e}'nn  rotten  Umhang  xvi   ß  im  d. 

2g.  Item   um   eynn  grone  sergen   i  II). 

30.  Item  um  eynn  rott  duch  xii   ß  im  d. 

?/.  Item  um  dasz  wyld  tiich  ist  gebenn  worden  iii   Ib.  vi  d. 

32.  Item  um  dasz  rott  schamlot  mäszgewandt  i  Ib.  v   ß. 
30  ??.  Item  um   eynn  heydischwerck  deppencken  xvi   ß   vm  d. 

S4.  Item  um  eynn  lang  guttschen  tüch,  ist  heydisch,  i  Ib.  xiiii   ß. 

J5.  Item   um   manipel,  synd  g.  gewäsenn,  xm.^  ß. 

jd.   Item   um  die  hymel  sergen   1  Ib.  xv   ß  vm  d. 

?/.  Item  um   eynn  furalter  i  Ib.   i   ß. 
35  s8.  Item  um  eynn  heydischwercktüch   iif  Ib.  .+v   ß. 

Sg.  Item  um  eynn  furalter  i  Ib.  xiiii   ß. 

40.  Item   um  eynn  lang  heydischwerck  tuch   \\\}  Ib. 

41.  Item  um  der  vonn  Baden  teppich   w^  Ib.  v   ß  im  d. 

42.  Item  um   die  grosse  gruni  sergen  m  Ib   i   ß. 

40  ^^.  Item   um  eynn  schwartz  mäszgwandt  xvi  ß  vm  d. 

44.  Item  um  rott  sammet  stolen  und  manipel  x  ß  ix  d. 


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(5c5'.  I 

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Origiftal. 


dasz  rott  karmcsine   maszgwandt    i\    Ib.   111   ß. 

lim   /wenn  j^iildin   lcvittcnr6ck   inj   Ih.   vii    li. 

um   cNiin   kor  kapj)cmi   1   11).   \i    ß  \iii   d. 

um   cyiin  kusz  zichelin   ix  rapeii. 

um   cyiiii  ^uttschemi   tücli   xiiii   ß  5 

um   oymi  sergen  XI1.+  ß. 

um   s\dcn  stolcnn   und   manipcl   x    ß. 

mcr  stolenn  xij  ß. 

um  samet  stolenn   und   manipcl   miii   ß. 

um   cynn  syden   tüchlin   i   ß   viii   d.  jo 

um  e\nn  syden  tuclilin   11   ß. 

um   das/,  \v}'sz  damaschty  mäszgewandt   11   Ih.   vi   ß. 

um   dasz  schwartz  schamlat  mäszgwandt   11   Ib. 

um  cynen  rotten  kermensinen  levittcnrock  xi  Ib. 

um   cynen  rotten  kermensinen  levittcnrock   xi   Ib.  vii   ß.    15 

um   dasz  schwartz  sament  mäszgwandt  x  Ib.  xv  ß. 

um  dasz  schwartz  kermensine  mäszgewandt    ii^f  Ib.   11   ß. 

um   dasz  blaw  krutz  11  Ib.   11   ß. 

um  zwo  küszziehen  i  Ib.   ni   ß. 

um  dasz  grönn   samet  mäszgwandt  ni  Ib.  xv   ß.  20 

um  dasz  blaw  kermensinen  mäszgewandt  iii   Ib.  xv   ß. 

um  dasz  best  krutz  xii  Ib.  xv   ß. 

um  dasz  ander  best  krutz,  dasz  grün  wasz,  vi  Ib.  xviij  ß. 

um  die  übrigen  krutz,  allesampt  vii  Ib.   iiii  ß. 

Summa  summarum   cxxxxv  Ib.  xiiii  ß  ix  d.    25 
St.-A.   Basel,   Maria  Magdalena  MM  i. 


414.  1^30  März  14. 

Urfehde:  Caspar  Schumacher,  von  Liestal,  der  widertouffer. 

Demnach  diser  Caspar  in  sinem  irsall  dess  widertouffs  vii  zyt  also 
verharrlichen  gstanden,  das  aller  underricht  viler  predicanten  zu  Basel,  30 
die  dann  über  die  gfengknus  zu  imm  gefurt  worden,  gar  nüt  verfahen 
mögen,  deszhalb  er  billichen  so  vii  lenger  in  gfangenschaflt  enthalten,  zu 
letzst  durch  die  gnad  gottes  in  sich  Wert  und  sich  in  einigkeit  des 
heiigen  wort  gottes  nach  Ordnung  christenlicher  reformacion  der  statt 
Basel  underthanigklich  begeben,  sinen  irsal  bekent,  gnad  bcgerende,  35 
welche  im  deshalb  verlangt  und  daruff  der  gfangenschafft  uff  mcntag 
nach  dem  sontag  reminiscere,  den  xiiii.  tag  mertzens,  ledig  gelassen, 
dem  selben  nach  für  einen  ersamen,  wysen,  gesessnen  rhat  der  statt 
Basel  erfordert  und  fürgstelt  und  sines  gemüts  erforschet  worden,  und 
als   er   da  selbst  bestendig  sinen  irsal  aber  bekent  und  umb  gnad  be-   40 


Nr.  ^/f.  I -i^o  März  75.  375 

gert  mit  erbietung,  wie  oblut,  darümb  imm  ouch  gnad  und  verzyg 
bschehen,  deszglichen  ein  gestalter,  gesetzter  widerrüff,  den  er  kunfftig 
sontag  oculi  zu  Liestal  glich  nach  end  der  predig  an  offner  cantzel 
thün  sol,  darzu  die  pen  und  straff,  so  im  nachvolgen  wird  (das  got 
5  wend),  wann  er  widerumb  in  derglich  irsäl  umbschlüge,  eigentlichen 
alles  sammen  durch  herrn  radtschriber  vorgelesen  worden,  wie  dann 
solcher  widerrüff  mit  dem  büchstaben  B  bezeichnet^),  ouch  der  artickel 
der  pen  da  vornen  in  disem  prothocoU  verschriben  sind.  Daruff  ge- 
nanter Caspar  gesund  lybs,  sinnen   und  vernunfft,  ongczwungen,  sonder 

10  fry,  ledig  und  losz,  mit  uffgehabnen  fingern,  mit  gelerten  worten  zu 
got  geschworen,  das  er  allem  dem,  obstat,  imme  so  munüich,  so  schrifft- 
lichen,  erscheint  und  fürgehalten  worden,  trülichen  geleben,  dem  sel- 
bigen nachkommen,  volziehen  und  erstatten  wolle,  sampt  gemeiner 
urfech  in  bester  form;  unnd  als  dann  desz  costens  halb,  der  zyt  er  in 

15  gfengknüs  gelegen,  uiT  inn  crloffen,  namblichen  umb  xv  Ib  xiiii  ß  vi  d, 
der  ersam  meister  Hans  Zschüde,  der  gerwer,  burger  zu  Basel,  gegen 
gemelten  herren  der  statt  Basel  für  den  selben  Caspar,  obgcnant,  recht 
gult  und  bürg  worden,  ouch  by  trüwen  an  eydstat  versprochen,  wo 
Caspar  zu  yeder  fronfasten  an  bezalung  bestimpter  summa,   Inhalt  der 

20  bekummnus,  mit  gedachten  herren  der  statt  Basel  getroffen,  zwey  Ib 
uff  das  Richthus  nit  antworte,  das  er  als  denn  an  sin  statt  solcher  zylen 
bezalung  erstatten  wolle.  Harüber  der  offtgenant  Caspar  by  solchem 
eyd  geschworen,  das  er  dessenhalb  sinen  bürgen  vertretten  und  schad- 
losz  halten,  sonders  sin  hab  und  gut  one  genanten  Hans  Schüdis  wüssen 

25  und  willen  weder  versetzen,  v^erkouffen  oder  in  einich  weg  empfrenden, 
sonder  uffrecht  und  redlichen,  mit  abtrag  alles')  costens  und  Schadens 
zu  entheben,  sichern  und  fristen,  in  bester  form,  alles  sammen  haran 
begriffen,  sich  by  pen  desz  schwerts  verbunden,  renuncians  omnibus 
excepcionibus  etc.  Jo.  Hen.  Fortmüller,  notarius  hc. 

30  St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  g2. 

415.  1530  März  /f. 

Abscheid  des  tags,  so  zinstags  den  xv.  martii  anno  etc.  xxx  zwu- 

schen    des    durchleuchtigenn    hochgeporen    fursten    unnd    hern,    herrn 

Phylipsenn,  lantgraffen  zu  Hessen  etc.,  unnd  der  stettenn  Zürich,  Bern, 

35    Basell  und  Straszburg  bottschafften  von  wegen  eins  cristlichen  verstandts 

zu  Basell  gehaltenn. 

Zu  wyssenn:  Demnach  der  durchleuchtig  hochgeporn  fürst  unnd 
her,  her  Phylips,  lantgraffc  zu   Hessen,  uff  dem  gesprech,  so  ir  f.  g.  ver- 

414.   ')  z';/.    B.   R.   ./.,   bd.   IV,  nr.   zgj. 
^O  ')  ^'*  vorl.  wiederholt. 


M(i  ^SS^>  Mtxrz   /-,-.  Nr.  41  ^. 

«janj^ncn  \\i\.  jars  xon  \vc<;ciiii  dos  «^'otlliclicn  woiis  iitl  Michaelis  zu 
Margpurg  in  ir  t".  j^.  (urstcntiimb  oohaltciiii,  sicli  mit  vomu-ltor  stellen 
botschafflcn,  so  ouch  aicia  crschincn,  eins  crislliclien  verstanclls  halb 
bes|)rochenn,  welches  clysell)iji^en  botlen  der  /yt  hinder  sich  an  jerc 
herrenn  und  oberen  zu  bringen  meinen,  unnd  so  w  it  i<onicn,  das  dyser  5 
tag  alhar  ^^c\\  Basell.  \v\'  sollicher  cristlicher  vcrstandt  an  d\-  hand 
«^^nonien  werden  soll,  red  zehaltenn,  aufgesetzt  wordenn  ist,  und  als 
daruff  \-erniells  unsers  g.  h.  lanlgraff  Philipszen,  desglichen  bedachter 
statten  sandtbotten  instruction,  bevelch  unnd  nieinungen  gehört,  haben 
angesinte  sandtbotten  das  alles  gnugsamlich  erwogenn  unnd  bedacht  10 
und  deszhalb  ein  schrifft  und  nottel,  wie  unnd  welcher  mosz  vermelter 
cristlicher  verstand  zwuschen  allen  ernempten  partyenn  uffzerichlenn 
sig,  doch  alles  uff  wyder  hinder  sich  pringen,  zu-  oder  absagen  jerer 
herren  unnd  obren,  wy  dan  jeder  bott  deszen  ein  copy  hatt  verfaszen 
laszenn,  unnd  soll  eins  jedenn  hern  unnd  oberenn  innerthalb  sechs  15 
wuchenn,  das  ist  bis  uff  den  meytag  nehstkenfftig,  ctb  sy  sollichen 
cristlichen  verstandt,  wy  der  vergriff"en,  annemen  wellen  oder  nit, 
einem  ersamen  ratt  der  statt  Basell  zuschriben  unnd,  was  also  eim  ratt 
zu  Basell  zugeschriben  wurt,  soll  er  von  stund  an  einem  ersamen  ratt 
der  statt  Straszburg  verkünden,  der  dan  solches  glicher  gstalt  ver-  20 
meltem  unnserm  g.  h.  lantgraffen,  ylentz  sich  darnoch  megen  gerichten, 
zuschriben. 

Wan  ouch  bedechter  unnser  g.  h.  der  lantgraff  den  angezeugten 
christlichen  verstandt,  wy  der  in  geschrifft  verfaszt,  uff  vor  zuschribenn 
eins  ersamen  rats  der  statt  Straszburg  annemmen  unnd  ingon  wyl  unnd  25 
das  einem  ersamen  ratt  der  statt  Basell  zuschriben  wurtt,  so  soll  ir  f.  g. 
damit  ein  tagsatzung,  daruff  gedachter  cristlicher  verstand  beschlossenn, 
brieffe  unnd  anders,  was  nottwendig,  uffgericht  werden  soll,  ouch  gen 
Basell  bestimmen  und  ernennen,  welches  dan  ein  ersamer  ratt  zu  Basell 
wyter  den  andrenn  stetten,  daruff  durch  jere  bottschafftenn  zu  er-  30 
schinen,  zuschriben  soll. 

Als  ouch  dy  bottschafft  unnsers  g.  h.  lantgraffen n  begert,  das  wir 
den  nottell  vermelts  cristlichen  verstandts  iniiben  weltenn,  so  einer 
oder  der  anderteyl  von  wegen  des  gottlichen  worts  begwaltiget  wurde, 
das  dan  dy  andernn  im  mit  gwalt  zuziehen  solten,  desglichenn  ob  ir  35 
f.  g.  knechten,  oder  wir  reysige  bederffen,  das  dan  ir  ein  teyl  dem 
andren  dy  solt  zukemen  unnd  louffen  Ion;  darzu,  ob  sich  zutriegs,  das 
einichem  teyl  sine  unterton  von  wegen  des  gottlichen  worts  abfellig 
gmacht,  zu  ungehorsam  precht  unnd  sich  dardurch  empören  wurden, 
das  dan  dy  andren  teyl  demselbigenn  sine  ungehorsame  wyder  zu  ge-  40 
horsamkeit   ze    pringenn  verhelffenn  soltenn   etc.;   ist  innen  dises  gantz 


Nr.  41 6-  'i.'ö  März  i6.  377 

gutter  meinung  uss  nochfolgcnden  Ursachen  unnd  im  besten  under- 
lassenn  angezeugt  worden,  namlicli:  das  in  ansehung  der  entlegenheit 
unnd  verre  des  wegs  sollich  zuziehen  keinem  teyl  zethun  wol  möglich 
und  deszhalbenn  ouch  by  unnsern  der  Eytgnossenn  landschafften  unnd 
5  gmeinden,  mit  wellicher  vcrwylligung  sollicher  verstand  uffgericht 
werden  musz,  nit  woU  erheblich;  solte  ouch  in  sollichem  verstand  usz- 
trucldich  bedingt  und  zugloszen  werden,  unserem  g.  h.  lantgraffen 
knecht  usz  der  Eytgnoschafft  zu  louffenn  unnd  zuzeziehen  zu  laszen, 
wurde  andren  ortten  der  Eytgnoschafft,  so  dysem  verstand  unnd  wesenn 

lo  zu  wyder  ursach  gebenn,  die  jerenn  ouch  andren  wyderwertigenn  zu 
louffenn  ze  laszenn,  dardurch  vyl  zertrennung  und  unrath  wyder  letscht 
uffgericht  friden  ensten  mechte.  Dwyl  aber  dyse  verstentnus  under 
andrem  vermag,  das  alle  teyl  einandern  trewlich  meinen  und  je  einer 
im    des    andren    sach,    als    ob  sy  sin  selbs  were,  angelegen  soll  laszen 

15  sin,  achten  dy  bottschafftenn,  das,  wo  sich  obgemelte  feil  begeben 
wurden,  sich  ir  hern  und  obren  hier  inne  unverwiszlich,  und  was  allen 
teylenn  zu  guttem  dienen  mecht,  halten  und  erzeugen;  des  halben  sy 
ouch  nichts  abgeschlagenn,  sonder  irn  herrenn  und  oberenn  ir  hand 
offen  behaltenn  haben   weltenn.    Desglichenn  ist  der  artickel,  dy  unter- 

20  tenen  berurenn,  keiner  andren  meynung  underlaszenn  wordenn,  dan 
das  man  besorgt,  er  mecht  vonn  den  gmeinden  unglich  verstanden  und 
also  dysem  cristlichenn  vorhabenn  mehr  hinderlich  dan  furderlich  sin, 
wy  dan  sollichs  bemelts  unnsers  g.  h.  des  lantgraffen  gsante  jerer  ge- 
schicklichkeit  noch  wol  verres  anzuzeugen  wyssenn. 

25  Ortgi?ial.    St.-A.   Basel,  EidgC7iosseiischaft  D  3,  bl.  gS.  —  Druck:  Ab- 

schiede  bd.  IV,   abtlg.    i  b,  nr.  28J  a.  b. 


416,  i^jo  März  16. 

Burgermeister  und  rate  zu  Mulhusen  an  burgermeister  und  rate 
der  statt  Basel. 

30  Unns  ist  angclanngt,  wie  gesterigs  tag  grave  Wilhelm  von  Lupffen, 

pfanndtherr  zu  Tann,  Itelpeter  von  Brunighofen,  ouch  einer  von  Ensisz- 
heim  und  andere,  deren  namen  unns  nit  angetzeigt,  zu  Amerswiler  im 
sloss  byeinandcr  gewesen;  die  haben  under  andern  reden  yetziger  leuff 
halb  also  geredt,  das  man  die  nechstverganngen  wochen  zu  Ensiszheim 

35  ettlich  uszgeschickt,  die  sollen  in  baldem  ein  frembd  volgk  oder  zug 
in  disz  lannd  bringen.  Wiewal  wir  nun  eigenntlichers  nit  erfaren  noch 
wissen  mögen,  wahin  sollichs  reicht,  so  haben  wir  doch,  solichs  discr 
geswinden  leuffen  halb  uch  ze  schriben,  nit  wellen  under  lassen,  guter 
meynung    von    unns   zu    vernemen,    mit  erbiettung  unnser  erfarung  nit 

Basler  Reformatioiisakten,  IV.  A^ 


378  i-ijo  Miuz   17—19.  Nr.;  17     ./iS. 

zc    sparen    iinnd,    was    unns    yc    l)Cgcgcnt,    mh   nit   zu   vcrlialtcn,  dcsz- 
glichoii   VOM    ucli   Duch   wartoiulc  .  .  .    Datuni   luitwoclis  xvi.   inartii  aniio 

etc.  xxx"\ 

Original.    S/.-J.   luisel,   Politisches  Jf  >,  J,  /'/.  .;.S\ 

417.  Af.?^  il/rt^r-sr  77.      5 

Z>rtJ  capitcl  der  stift  Basel  an  den  bisch  off. 

Auf  unser  schreiben  vom   S.  nuirz  erhallen  7vir  e.  j^.  anUvort,  das 
sie  solich   rcchnung  nit  fiirschicbcn,  auch  ctzlichcr  vermeinten  ursachcnn 
halb  zum  dag  Cohnar  nit  schicken   khonncn,  das  unns  hoch  l)efrcmbdt, 
och    e.  g.  uniul  unns,  so  dz  beschiht,   nit  zu   geringem  ansehen,  so  by    to 
gemeinem    adcl,    unser   frundtschafft    unnd   den    underthadingern  langet 
unnd    grosz    nochteihg,    vorab    inn    einer    so  groszenn  sachen  e.  g.  rat 
bvstands    unnd    hilff,    brüst    unnd    mangel  zu  gedulden  und  liden  unnd 
mer  onkomligkeiten,  dann  wir  schriben  können,  unns  schaffennde  werc, 
dem  zusagen,  das  c.  g.  uns  zu  Steincnbron   gethan  unnd  ouch  sonsten    15 
schuldig    ist    ganntz  ungemesz,    wollendt  uns  ouch   nochmalen  gar  eins 
andern  zu   e.  f.  g.,    vorab  das  die  sich  basz  hinderdencken  wcrd,  ver- 
trösten   und   bithn   sie    dringend,    doch  ja    ihren    canzler  zur  tagung 
zu  schicken.     Niemand  ivird  ihr  dies  verargen.     Zudem  so  ist  es  ein 
gutlich  hanndlung,    nit  als  so  die  rechtlich  Unwillen,    sonnder  und  viel    20 
mer  guten  willen  unnd  gunst  bringende. 

Unnd  dwil,  wie  zu  Steinenbron  bedacht,  nit  allein  rechnung  von 
den  amptluten  zu  empfohen,  sonder  ouch  von  ordenungen  ze  reden 
sin.  wie  hinfurter  husz  gehalten  werden,  vorab  uff  beschehene  rechnung 
und  deren  erlernung,  so  möge  e.  g.  dies  geschäft  verschieben  l)is  noch  25 
dem  sondag  letare,  wozu  wir  dann  auch  unsere  verordneten  schicken 
werden,  sonsten  och,  zu  dheiner  annderen  rechenschafft  gehellen,  willen 
geben  noch  für  gerechnet  haben.  Wir  erivarten  bestimmt  einen  abge- 
ordneten zu  Cohnar.  Datum  in  yl  uff  donstag  noch  reminiscere  anno  xxx. 

Entwurf.      General-Landes- A.  Karlsruhe.      Copialhuh  ?ir.   32^  (J 53^^)^    3° 

hl.  24  V. 

418.  '530  März  ig. 

Urfehden:    Hans    Flütbacher,     von  Bubendorff,    und    jung    Hans 
Treger,  von  Lausen,  Basler  gebiet,  die  widertouffer. 

Demnach  jetzgenante  personen  umb  irs  verfurischen  toufferischen   35 
irsals  wegen  vorhin  mermaln,  sonders  bemelter  Hans  Treger,  der  jung 
knab,  by  xviii  jaren  alt,   in  gfencknusz  kommen  und   mit  geschworner 
urfeh,  fürer  nit  mer  solchem  irsal  anzuhangen  etc.,  ledig  gelassen,  haben 


Nr.  418.  fsjo  März  ig.  379 

sy  doch  über  gethonen  eycl  solchen  verfurischen  irthumb  widerumb 
an  sich  genommen,  trülosz  und  meyneydig  an  inen  selbs  worden,  desz- 
halb  billichen  mit  gtangenschafft  zu  inen  griffen  und  irem  verdienst 
nach  als  meneydige,  ungehorsame,  die  er  und  eyd  übersehen,  ouch 
5  Pflichtige,  schuldige  ghorsame  uszgangner  christenlicher  mandaten  und 
Ordnung  der  statt  Basel  frevenlich  nebent  sich  gstelt  haben,  desz  schwerts 
würdig  gewesen,  nütdestminder  uff  bemelter  personen  underthanig  gnad 
begeren  nachmals  begnadet  unnd  daruff  für  einen  furnemmen,  ersamen, 
wj'sen   gesessnen    rhat   der   statt  Basel  erfordert  und   fürgstelt  worden. 

10  Als  sy  nun  frywilligklich,  gesund  lybs  und  guter  vernünfft  beharr- 

lichen umb  gnad  gcbetten,  iren  irsal  bekendt,  ouch  desz  abzuston  und 
irn  lebtag  nit  mer  an  sich  zenemmen,  sonder  uszgangnen  mandaten  und 
Ordnungen  der  statt  Basel,  alles  da  selbst  begriffen,  mit  der  hilff  gottes 
zu    volbringen    sich    erbotten,    darumb    sy    dann    uft"   hut   sampstag  vor 

15  oculi,  den  xix.  tag  mertzen,  der  gfengknusz  gantz  ledig  gelassen  und 
zu  gnaden  angenommen,  und  inen  anrucks  der  gesteh  widerriiff,  mit 
A  bezeichnet,  da  vornen  geschriben,')  sampt  andern  capiteln  in  der  m'iwen 
Ordnung  eehgemeltcr  statt  Basel  begriffen,  den  widertouff  belangen, 
der  straffen  halb  etc.  vorgelesen   worden,  haruber  genante  Hans  Flut- 

20  bacher  und  Hans  Treger,  obgeschriben,  mit  glichem  fryem  gemüt  on- 
gezvvungen,  mit  uffgehabnen  fingern  geschworen  haben,  angereckten 
widertouff  mit  allem  sinem  irsal  und  inhalt  nummerme  an  sich  zenem- 
men, sonder,  wie  obstat,  sich  fürer  als  fromme  gehorsame  Christen  zehalten 
und    allem    dem  geleben,  das  triiwen  underthonen  züstat,    insonderheit 

25  ouch  jctz  nach  den  nunen,  so  die  predig  imm  Munster  volendet,  glich 
nach  selben  an  offner  cantzell  ire  irsal,  inhalt  dess  vorverlesznen  wider- 
rüffs  zu  bekennen  und  offenlich  widerruffen;  derglichen,  das  sy  uff  son- 
tag  morndysz,  namblich  Hans  Flutbacher  zii  Bübendorf  und  Hans  Treger 
zu  Liestal    in    der    lutkirchen    zu    end    der   predig    von    stunden    an    an 

30  offner  cantzlen  inhalt  desz  bemelten  widerruffs,  wie  imm  Münster  be- 
schehen,  ouch  widerrüffen  sollen  und  wollen;  zu  dem  sol  Hans  Fliit- 
bacher  biss  nechst  österen  den  costen  der  alzung  und  sunst  solcher 
gfangenschafft  halb  uff  inn  ergangen,  thiit  i  Ib  x  ß  vi  d,  an  die  tafel 
uff   das  Richthusz    zu    Basel    antworten    und    bezalen    oder    iren    willen 

35  bhalten,  hiemit  haben  sy  ouch  all  beyd  gemeine  urfech  in  aller  bester 
form,  sampt  allem,  obstat,  by  pen  desz  schwerts  geschworen,  renun- 
ciantes  omnibus  excepcionibus. 

Johan  Henri.  F'ortmüller,  notarius  hc. 

Si.-A.   Basel,    Raisbüchcr  O  ^,  s.  Q4. 


40  418.    ')    Vgl.   ß.  R.  ./.,  bd.    IV,  nr.  sgj. 


419.  1530  J^^<trz  ig. 
Alts  (h-N  u'Oihfnausgalun  sainbsta<;s  vor  ociili. 

Ratscostcn:   Itoin  vii   II)   v  ß  \  d   ist   iihcr  Caspar  Sclu'imachcr,  vonn 
Licstall.    so    \viclcrli>iirt"s    lialh  ijtannocn  f>Ict;cnn    iiiul  lidi<;  kIossciiii,  in 
atzun;^  orangen.   —    Ilcin   11   U)   vii   B  i\  d  ist   über  (\^\\  iiin<;ciin  Trcycr     5 
ouch   imi   atzuiig  oanni;cn.   —   Itciii    1   11)  x   ß  ist    über  1  lanns  Flubachcr, 
von   Biibcnndorff,  ouch   iiiii   atzuno-  oanocn. 

Schcnnckwiii:    Itoni   11   Ib   viii   ß   des    lannd^ravcnn    vonn  Hcssenn 
botschafft.  —  Item  xvi  B  hcrrn  Leo  Jud,  vonn  Zürich,  dem  bredicannten. 

St.-A.   Basel,   Finanz  G  75,  s.  32.  10 

420.  ^530  März  20. 
Innstructionn   uff  tag  Badenn,  so  uff  sonntag  oculi  anno  etc.  xxx» 

anngsetzt. 

Demnach  ab  nechst  gehaltnem  tag  Badenn  denenn  vonn  Rotvvyl 
zugschribenn,  das  sy  uff  yetzigem  tag  durch  ir  bottschafft  erschinenn  15 
unnd  gegenn  den  vertribnenn  unnd  abgewichnenn  gütlicher  unnder- 
hanndlung  gewartenn  woltenn,  sover  dann  dicselbigenn  vonn  Rotwil 
durch  ir  bottschafft  erschinenn,  sollennd  unnsere  pottenn  das  best 
hierunder  handlenn  unnd  arbeitenn,  damit  die  abgewichnenn  widcrumb 
begnadet,  zu  husz  unnd  hoff  glossenn  oder  sunst  zu  genugenn  ver-  20 
tragenn  wurdenn.  Wann  aber  die  vonn  Rotwil  abermals,  wie  vor,  usz- 
blibenn,  söUennd  unnsere  pottenn  darann  sin  unnd  sampt  anndernn 
stettenn,  inn  dem  cristenniichenn  burgkrechtenn  verfaszt,  hy  anndernn 
als  den  funff  orten  ansuchenn,  das  sy  ire  bottschafftenn  sampt  den 
unnsernn  gönn  Rotwil  zu  rytenn  unnd  der  abgewichnen  halb  das  best  25 
zu  hanndlcnn  abgevertigt  unnd  verordnet  hettenn.  Unnd  so  dann 
solches  by  den  funff  orten  mochte  erhcpt  werdenn  unnd  gmein  Eidt- 
o-nossen  g-onn  Rotwil  verritten,  soll  einer  us  unnsernn  potten  ouch  mit 
dennselbenn  verrytenn  unnd,  wie  obenn  gmelt,  das  best  hanndlenn. 

Denn  hanndel,  so  sich  zwuschenn  Zürich  unnd  Glarisz  ann  cim  30 
unnd  dem  apt  vonn  sannt  Gallenn  am  anndernn  teil  haltet,  belanngenn: 
Diewil  solchenn  hanndels  halb  ein  bottschafft  zu  denenn  vonn  Zürich 
geschickt,  müsz  mann  einmal  derselbenn  antwort  erwartenn.  Aber 
daby  sollennd  unnsere  potten  gwalt  habenn,  inn  solcher  sach  das  best 
unnd  alles  dasjhenig,  so  zu  frid,  ruw  unnd  einigkeit  dienen  mag,  zu  3  5 
hanndlenn  unnd  sich  deshalb  weder  müig,  costen  noch  arbeit  bedurenn 
lassenn.  So  aber  die  güttlichkeit  nutzit  verfahenn  unnd  man  darfonn, 
ob  mann  die  vonn  Zürich  zu  recht  wysenn  wolti  oder  nit,  redenn 
wurde,  sollennd  unnsere  potten  nit  gwalt  habenn,  dieselbenn  vonn 
Zürich  diser  zit  zu  recht  zu  wysenn,  sonnder  alsdann  vlysz  furwenndenn,   4° 


Nr.  420.  1530  März  20.  381 

damit    inn    der   sach    wyter    uffzug  gniacht  unnil  die   wider  liindcr  sich 
ze  bringenn  gnomenn  werde. 

Der    abgewichnenn    unnd    gfanngnenn    halb    vonn    Wyl    us    dem 
Thurgouw,    diewil    derennhall)    ab  nechstem   tag  gschribenn,  soll  mann 
5    derselbenn  antwort  erwartenn. 

Betreffenn  das  pundschwercnn,  söllennd  unnsere  pottenn  darann 
sin,  das  sollich  pundt  sampt  dem  nuwenn  uffgrichtenn  lanndfridenn  zum 
allerturderlichstenn  geschwornn  luind  nutzit  diser  zit  darinn  grüblet 
werde,   wie  dann  solichs  uff  nechst  gehaltnem  burgerlag  zu  Basell  gnüg- 

>o  sam  bedacht  unnd  zürn  teil  verabscheidet  ist.  Unnd  wann  aber  sollich 
pundschwercnn  sich  lennger  verziehenn,  unnd  durch  die  funff  ort  wyter 
uffzug  gmacht  wcrdenn  wölti,  sollennd  alsdann  unsere  pottenn  sich  mit 
andernn  stetten  potten,  inn  dem  cristennlichen  burgkrechtenn  begriffen, 
vereinbarnn    unnd   ann  sollich  funff  ort,  deszglichenn  ann   derenn  vonn 

'5  Friburg,  Sollotornn,  Glarisz  unnd  Appennzell  pottenn  ervordernn  unnd 
begernn,  diewil  sich  sollich  pundschwercnn  ye  inn  die  lenngee  ver- 
ziehenn unnd  aber  diser  zit  ebenn  geschwinde  leuff  syennd,  ob  sich 
dann  ettwas  schnellenn  innfals  oder  sunst  unnfruntlichs  gegenn  unns 
begebenn,    wesz    wir    unns    dann   zu    inenn  versehenn  unnd  getrostenn 

20  sollenn,  wie  dann  die  vonn  Bernn  uff  nechst  gehaltnem  tag  ouch  ge- 
thonn  habenn. 

Ob  die  sach  zwuschenn  den  ortenn  der  gotzhusernn  unnd  clo- 
sternn  halb  inn  dem  Thurgouw  noch  nit  zu  ennd  zogenn  unnd  wider 
uff  die   bann    komen    wurde,   sollennd    unnsere    pottenn  das  best  aber- 

25  mals  hanndlenn,  damit  rechtsprechenn  vermiten  unnd  die  sach  sunst 
vertragenn  werde. 

Glicher  gstalt  söllennd  unnsere  potten  der  undertonenn  beschwer- 
denn  halb  der  graffschafften  unnd  vogtienn  das  best  hanndlenn. 

So    die    sach,    das    mann    die   tagleistungenn  anderschwohin  dann 

30  gönn  Badenn  erlegenn  solt,  uff  die  bann  komenn,  sollennd  unnsere 
pottenn  das  best  hierunder  hanndlenn,  damit  solich  tagsatzungenn  zu 
Badenn,  diewil  es  allen  ortenn  ein  gmeiner  platz,  bliben.  So  es  aber 
ye  nit  sin  wölt,  das  dann  solich  tag  gönn  Bremgarten  ernempt  werdenn. 
Es   söllennd   ouch    unnsere   potten  sich  zii  dem  Magret  unnd  Paurigal, 

35  so  sy  uff  disenn  tag  komenn,  verfügenn  unnd  mit  denselben  hanndlenn, 
ob  sy  ein  oder  zwo  pennsionen  harusbringenn  möchten. 

Deszglichenn  söllennd  ouch  unnsere  potten  sich  by  derenn  vonn 
Schaffhusenn  unnd  sannt  Gallenn  pottenn  erkundenn,  ob  sy  ouch  uff 
den  rychstag  bschribenn,   unnd  wie  sy  sich  darinn  haltenn,   ob  sy  den 

40  besuchenn  woUenn  oder  nit,  unns  dessen  inn  ir  zükunfft  habenn  zu 
berichten. 


3S2  /,\yO  März  20 — 21.  Nr.  421—^^22. 

Ob  ilic  \i>iin  Zürich  derenii  vonn  CosU-nnl/  lialh  anntwort  ann 
unns  crfortlern  wurdcnii,  sollciiml  uniiscre  j)ottcmi  inenn  amizcigciiii, 
ilas  wir  iiiins  dcshall)  uft*  gelialtneni  hurgerta«;  hy  iiniis  cnntsclilossenn, 
ilaln-   wir   es  nochmals   hlibenn   lossenn. 

Ortginal.    St.-A.   Basel,   Eidgenossenschaft  E  Q,   bl.  ^2.  5 

421.  J  S30  März  20. 
Urfehden :    Uli   Grimm,   der  mciger,    Hans  Anhang,  der  schnider, 

von  Rigasch\v\'l,  Heini  Steiger,  von  Lüw>'ler,  Peter  'i'hunima,  von  Z>'t"en, 

Baszier  gebiet. 

Dise    personen    haben    iren   prcdicanten  widersprochen,    namblich    10 

als  er  under  andern   Worten  siner  predig  geredt,  das  Christus  ein  eyd 

gschworen,  darumb  sy  den  selbigen  gschmecht  und  dessen  halb  tratz- 

lichen    imme    zügredt;    demnach  in  gfencknus  komen  und  dero  widcr- 

umb  gnedigklich  uff  sontag  oculi  den  xx.  tag  mertzens  ledig  gelassen, 

haben   geschworen,  das   sy  innerhalb  viii  tagen,  den  nechsten,  solcher    15 

schmechworten    halb    bemelten    irn    predicanten    zu    Rigaschwyl    under 

offner  besambleter  gemeinde  entschlahen,  imme  widerrüffen  unnd  sagen 

wollen,  s}'  haben  imm  unrecht  gethon,  wüssen  nüt  von  imm  denn  all  er, 

liebs    und    güts,    ouch    mit    imm  gwaltigks  nichts  furnemmen,    in  dhein 

wysz  noch  weg,  sonder  frid  und  gleit  gegen  imm  und  den  sinen  halten ;    20 

darzu  yeder  zu  straff  m.  h.  v  Ib.  verbesseren  und   ir  yeder  dess  ander 

bürg    sin    wolle,    deszglichen    usz   der  statt  Basel  nit  komen,  sy   haben 

dann  den  costen,  mit  atzung  und  sunst  uff  sy  erloffen  diser  gfengknus 

halb,  den  knechten  bezalt,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form,  alles 

by  pen  desz  schwerts.  25 

Johan.  Henri.  Fortmüller,  notarius  hc. 

SL'A.   Basel,   Ratsbücher  O  y,  j-.  95. 

422.  1530  März  21. 
Instruction    in    der  thumherren    der    merenn   styfft  Basell  sach  uff 

tag,  so  mentags  noch  oculi  anno  etc.  xxx  zu  Kolmar  gehaltenn.  30 

Item  unnsere  bottenn  sollen  uff  dem  tag  zu  Kolmar  gegen  den 
thumbherren  vermog  des  ratzschlags,  so  deshalb  verfaszt  und  sy  by 
handen,  handlenn  unnd  vor  allen  dingenn  begerenn,  das  s}'  dy  ent- 
wertenn  brieff  hiehar  gon  Basell,  und  so  das  nit  erlupftt  mocht  werden, 
hinder  ein  bischoff  von  Basell  oder  ein  statt  Straszburg  erlegt  werdenn.  35 
So  aber  andere  stett  unnd  flecken,  do  s}^  dy  brieff  hin  erlegen  weiten, 
von  innen,  den  thumbherrenn,  furgeschlagen  und  ernempt  wurden, 
sollen  sy  nienen  in  bewylligenn,  sonder  das  wyder  hinder  sich  an 
unns,  verrer  darüber  berotten  mögen,  schriben. 


Nr.  423.  1  jjo  März  22.  383 

Item  so  ouch  andere  tag  anfi^esetzt  vvolltcnn  werdenn,  sollen  unsere 
botten  daran  sin  und  nit  anders  bewylligen,  dan  das  dyselbigen  tag 
hyliar  gon  Basell  und  nienen  anderschwohin  gesetzt  werdenn. 

Origitial.  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handhmg  Q  i,  bl.  16.  —  Zeit- 
5  genössische  kopie  eöefiäa,   O  ^,  hl.g  . 

423.  1530  März  22. 

Abschied  zu  Colinar  zwischen  dem  domcapitel  taid  der  Stadt  Basel. 

Zu    wyssen :    Als    inn  den  spennen,    zwytrachten  und  myszhellen, 

so    sich  zwuschen  ....  thumprobst,  stathalter  unnd  capittel  des  thum- 

10  stiffts  Basel  an  einem,  sodan  ....  burgermeister  unnd  rath  der  stat 
Basel  anderntheils  haltten,  ....  meister  und  rath  der  stat  Straszburg 
uff  ir  ansynnen  und  begeren  guetliche  underhandlung  bewilligt  und 
vergünstiget  unnd  deszhalb  an  hut  dato  tag  gon  Colmar  ernant,  der 
ouch  durch  uns,  Jacop  Stürmen  unnd  Mathis  Pfarrern,  der  stat  Strasz- 

15  bürg  stet-  unnd  alt-ameistern,  von  ermeltten  unsern  hern  und  freunden, 
meister  und  rath  der  stat  Straszburg,  zu  diser  guetlichen  underhandlung 
verordent,  doselbst  furgenomen  unnd  daruff  zu  der  guetlichen  handlung 
unserm  empfangnen  bevelchd  noch  griffen  wollen,  unnd  sich  aber  inn 
solchem    zugetragen,    das   die    gesandten  der  stat  Basel  sich  erscheint, 

20  das  sie  der  gestalt  und  mossen  abgevertigt,  dass  sie  inn  khein  guetlich 
handlung  thretten  kennen  oder  werden,  es  werde  dann  zuvor  gehandelt 
von  restitution  der  brieffen,  so  die  obgemeltten  tumprobst  und  capittel 
usz  der  stat  Basel  vereussert,  mit  beger,  dieselben  in  die  stat  Basel 
Widder  zustellen,  unnd  sich  aber  die  gesandten  tumprobst  und  capittel 

25  des  geweigert  und  antzoigt,  das  sie  solichs  ze  thun  nit  schuldig  weren, 
wehten  aber  wir  in  der  houptsach  guetlicher  handlung  pflegen,  unnsz 
gesundert  einichs  artickels,  woltten  sie  sich  aller  gepur  haltten. 

So  »dann  wir,  die  geordentten  underthedinger,  sie  des  strits  nit 
mögen  verglichen,  sunder  yedertheil   uff  sinem   vorhaben  verhart,  desz- 

30  halb  wir  diszmols  von  wegen  des  streits  inn  der  guetlichen  handlung 
zwuschen  inen  nit  furgon  mögen,  so  haben  wir  als  für  uns  selbs  der 
sach  zu  guttem  dis  puncten  halb  uff  nochvolgend  artickel  gedacht,  auch 
den  beden  parthien  inn  der  guttigkeit  furgeschlagen,  nämlich  und 
zum  ersten: 

35  Das   die    vorgemeltten    hern  der  tümstifft  Basel  die  enteussertten 

brieff  und  sigil,  so\'il  dero  usz  der  stat  Basel,  dem  stifft  zustendig, 
komen  sind,  durch  ein  gloupwurdigen  offen  notarien  inventiern  unnd 
der  stat  Basel  ein  inventarium  davon   werden  lassen  soltten. 

Zum  andern:  Das  solche  enteussertte  und  inventiertte  brieff  hinder 

40   den    durchlouchtigen    hochgepornen    fursten    und    hern,    hern    Ernsten, 


384  tjjo  März  22.  Nr.  42^. 

inart^^rafl'cn  /u  Hatlen  iimul  Hochbcrj^  etc.,  unscrn  f^ncdigen  licrn,  oder 
lue  ersanieii  und  \v\scn  hur^ernieister  und  lath  der  stet  Coliuar  und 
Brvsach,  wcichs  ort  ilon  parthien  ani  annenilichstcn  unnd  sie  tiart/u 
erpetten   mögen,  zu  verwarnun«;-  hinderlegt  solttcn   werden. 

Item,  das  derihcnni};-,  liinder  den  die  brieffen  komen  und  erlep^t  5 
werden,  sich  in  zweyen  gliclien  reverszcn  (deren  einer  zu  der  stifft 
hern  und  der  ander  zu  der  stat  Basel  banden  komen  und  jjlihen)  sich 
bekennen  sol,  das  er  solche  briefT  uff  ir,  der  i)arthien,  bit  hinder  sich 
empfangen,  mit  der  beredung  und  verschribung,  das  er  die  nyemant 
one  beder  gemeltten  parthien  wyssen,  verwilligung  unnd  gehell  zu  10 
und  von  sinen  handen  volgen  lassen  wolle. 

Item  dartzu,  das  solche  brieff  an  dem  ort,  dahin  sie  gelegt  werden, 
bitz  zu  usztrag  der  sachen  und  das  die  guctlich  oder  rechtlich  ent- 
scheiden und  erorthert  wurde,  ligen  pliben  soltten. 

Item,  ob  sich  ouch  begebe,  das  ermelte  stiffthern  solcher  hinder-  15 
legten  brieff  und  sigiln  irer  notturfft  noch  zu  inpringung  irer  rent,  zinsz 
und  gulten,  ouch  ablosung  oder  ernuwerung  derselbigen,  zu  gepruchen 
beturfftig  wurden,  sollent  inen  dieselbigen  yeder  zit  uff  gepurend  re- 
cognitionem  zugestelt  unnd  gevolgt  werden;  doch  das  sie  die,  sobald 
sies  gepruchen,  widder  dahin  one  vertzugk  luffern  sollen.  20 

Item,  so  inen  aber  einer  oder  mehr  zinsz  inn  zit  solcher  stilligung 
abgeloszt  wurden,  sollent  sie  das  gelt  zum  besten  noch  der  stifft  nutz 
anlegen  unnd  die  brieff  und  verschribungen  zum  furderiichsten  zu  den 
andern    erlegten    brieffen    an    der   abgeloszten  stat  luffern. 

Item  unnd  sol  die  hinderlegung  allein  dem  stifft  Basel  zu  guttem    25 
bescheen  unnd  beden  obgemelten  parthien  für  sich  selbs  zu  obgemelten 
brieffen  nit  weitter  gerechtigkeit,  dan  sie  vor  daran  gehapt,  deszglichen 
auch  kein  nochteil  geporen. 

Item   und  welchem  theil  dan  dise  hinderlegung  ze  thun«unnd  an- 
zenemen    sein    wyl,    der   sol    ein  ersamen  rath  der  stat  Straszburg  des   30 
schrifftlich  zum  furderiichsten  noch  gelegenheit  der  Sachen  verstendigen, 
verrer    guetliche    verhör    tag    im    houpthandel  an  maistat  irer  und  der 
parthien  gelegenheit  noch  haben  zuernennen. 

Item  unnd  sol  dann  die  erlegung  der  brieff,  ouch  des  ansuchens 
durch  bede  parthien  uff  solich  zuschriben  inn  viertzen  tagen  bescheen.   35 

Unnd  wiewol  dise  guetlichen  mittel,  so  wir,  obgemelts,  strittigen 
puncten  halb  bedacht  kein  theil  bewilligen  oder  annemen  wellen, 
sunder  angetzeugt,  das  sie  das  ze  thun  weder  macht  noch  gewalt  hetten, 
so  haben  sie  doch  uns,  den  underthedingern,  zu  gefallen  bewilligt, 
dasselbig  hinder  sich  an  ire  obern  unnd  mithern  ze  pringen  unnd,  wie  40 
oblut,  unsern  hern  und  frunden,  eim  ersamen  rath  der  stat  Straszburg, 


Nr.  424 — 42^.  15 30  März  2j — 26.  385 

zu-    oder   abzeschriben.     Des  habent  wir  den  parthieii  disen  abschcidt 
mit    unsern,    der    beden    underhandler,   banden  underschriben  zugestelt 
unnd    geben  uff  zinstag  den  zvveiundzwentzigsten  martii  anno  etc.  xv<^ 
tricesimo. 
5  Original,    unterschriebefi   Jacob    Sturm    sszt.    tmd   Mathis   Pfarrer   sszt. 

St.-A.  Basel,   Bischöfliche  Ha^idlung  O  4,   öl.  10. 

424.  iß^^o  März  2j. 
Adelberg    Meyger,    biirgermeisier   der   stadt  Basel,    an    niargraff 

Ernsten. 

10  Unns    hatt    her    Hans    Dichtler,    caplan    der    mcrern   styfft   Basell, 

unnser  purger,  furprocht:  Demnach  er  verrückter  tagen  sich  mit  einer, 
so  ein  vettern,  Marxen  Hans  genannt,  zu  Lörrach  hatt,  v^ermehelett 
unnd  mit  derselbigen  gon  Lörrach  zu  demselbigen  Marxen  Hansen, 
jerem    vettern,    ir    cleyder  zu   holen  komcn,    über  nacht  by  im  pliben, 

15  sig  er  v^on  der  bursame  doselbest,  wywol  das  sy  eeleut  sigenn,  ange- 
zeugt, uffgehept  unnd  gestraftt  worden.  Nun  understand  e.  f.  g.  lant- 
schriber,  obbestimpten  Marxen  Hansen,  umb  das  er  sy  in  sinem  hus 
enthalten,  umb  funff  pfund  ouch  zu  straffen,  daran  dan  dem  gutten 
man,    so  er  also  sinetthalben  gestrafft  würde,  ungütlich  beschee.     Der 

20  ursach  wir  e.  f.  g.  gar  fruntlich  bittenn,  sy  welle  angesintem  Marxen 
Hansen  bemelte  straff  der  funff  pfund  umb  unser  pitt  wyllen  gnedec- 
lich  nochlaszen,  angesechen  das  wir  den  priestern  by  unns,  eewyber 
ze  nemen,  gestatten,  solicher  unnd  kein  anderer  meynung  er  sy  auch 
beherbergt  .  .  .    Datum   mittwochs  den  xxiii.   marcii  anno  etc.  xxx°. 

25  E?dwjirf.     SL-A.  Basel,  Missiven  A  28,   bl.  2J ß. 

425.  /Jjo  März  26. 
Abelberg  Meyger,  biirgertneister  der  Stadt  Basel,  an  Zürich. 
Euwer     schribenn.     Eberharten     von     Ruschach     unnd     doctoren 

Allexander  Sitzen    belangen,    haben    wir   alles  inhalts  verlesen  horenn. 

30  Fugen  uch  haruff  gutlich  zu  vernemen,  das  dy  sach  nit  unnser  ist, 
sonder  hatt  dy  gstalt:  Obs  nehermols  unnsere  botten  uff  tag  Baden 
gwesenn,  ist  Eberhart  vonn  Ruschach  zu  innen  kommen  unnd  anzeugt: 
Demnach  sich  ein  rechtsjebung  vor  unserm  Stattgericht  zwuschen  gmel- 
tem    doctorn    eins    unnd    Hans    Jacob  Wyldenn,  unnserem    Substituten, 

35  andersteyls  hyelte,  in  wellicher  rechtsjebung  er  uff  rechtlich  ansuchen 
bedaclus  Hans  Jacoben  kuntschafft  gebenn  mieszen,  nun  verstünde  er, 
(wyszt  es  doch  nit  eygentlich)  wy  in  angesinter  doctor  in  sollichem 
siner  eeren  (als  ob  er  unwarhaffte  kuntschafft  geben)  anzogen  und,  so 
er  das  worlich  wyszte,  wolle  er  in  rechtens  dorumb  nit  erloszen.  Das 

Basler  Reformationsakten,  IV.  ^q 


386  ^SSo  ^I^irz  26-28.  Nr.  126—427. 

IkiIhmi  unnsere  liotlcmi,  so  sy  anhcimiscli  koincn,  unns  erscheint. 
Mittler  /.\t  hat  sicli  /ulragen,  das  dersclh  doctor  ein  ocscliefft,  th)riii 
er  in,  I-Ik-i  harten,  anzoi^en,  vor  unns  in<vcie^t.  Scmliclis  haben  wir 
guter,  erharer  meynung  von  wegen  der  redenn,  so  er,  Eberhart, 
mit  uiisernn  botten  zu  Haden  geredett.  im  zugeschribenn,  ouch  darin,  5 
so  ver  es  im  gelegen,  genempten  doctoren  umb  soliichs  ze  be- 
rechtigen, das  wir  im  dan  unverzogenlich  recht  gegen  im  gedyhen 
lassen  wellen,  unns  erbotten.  Dwyl  nun  er  i\y  sachcn  also  wyl  laszcn 
beruwen  und  wyter  rechtens  sich  nit  gegen  im  gebrauchen,  laszend 
wir  bescheen  unnd  setzends  im  heim  .  .  .  Datum  samstags  den  xxvi*«"  10 
marcii  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.     St.-A.   Basel,   Missiven  A  28,  bi.  275  v. 

426.  ^530  März  26. 
Aus  den  xvocJienausgaben  sambstags  vor  letare. 

Ratscosten:  Item   vi   Ib  ist  über  Lorenntzen  Tagen,  vonn  Langenn-    15 
brück,  den   widertouffer,  inn  gfenngknus  gangen. 

Bottennzerung:  Item  xxi  Ib  xix  ß  habenn  die  potten  ufftagCol- 
mar  verzert  .  .  .  unnd  umb  denn  abscheid  usgebenn. 

St.-A.   Basel,   Fina?iz  G  I $,   s.  S4-- 

427.  1530  März  28.   20 
Adelberg   Meyger,    bürgermeister    der   Stadt   Basel,    an   Micheln 

Rütnern. 

Lieber  Michell.  Unns  haben  dy  pfleger  zu  sant  Johans,  wy  sy 
dir  nehermols  ettlich  körn  unnd  haber,  so  dem  gotzhusz  sant  Johans 
by  unns  vergangnen  xxix**^"  jars  zu  Briinstatt  unnd  derselben  gelegen-  25 
heit  zu  zinsz  verfallen,  zu  koutTen  geben  haben,  furbrocht,  welche  von 
kon.  mt.  zu  Hungern  unnd  Behem  ...  zu  reichen  verbottenn,  aber 
nochmols  wyder  entschlagen  worden.  Do  wir  wol  gmeint,  du  hettest 
vermelten  pflegeren  unnd  gotzhusz  in  ansehung  desselbigen  uffgehobnen 
Verbots  sollich  körn  unnd  haberen,  wy  du  das  umb  sy  erkoufft  unnd  30 
ze  thun  schuldig,  nun  langest  bezalt  unnd  unclagbar  gemacht.  Dwyl 
aber  solches  nit  bescheen,  so  gelangt  noch  hut  zum  tag  an  dich  unnser 
ernstlich  gesinnen,  du  wollest  sy  noch  hut  zum  tag  sollicher  ir  usz- 
stenden  schuld  gutlich  entrichten  unnd  unclagbar  machen.  Dan  solt 
das  nit  bescheen,  wurden  vermelte  pflegere  sich  des  dinen,  so  du  by  35 
unns  in  unser  statt  ligen  hast,  zu  neheren  (das  wir  innen  dan  nit  vor 
sin  kenten)  ursach  haben  .  .  .  Datum  mentags  den  xxviii**^"  marcii  anno 
etc.  xxx". 

Entwurf.      St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,   bl.  2-j6. 


Nr.  428-429.  1530  März  28.  387 

428.  1330  März  28. 
Quittung  der  eJiemalige7i  clarissin  Anna  Bo?tdorf  gegenüber  detn 

ko7ive7it  V071  St.  Clara. 

Wir,  dis  nachgenanten,  Jorig"  Strub,  invvoner  zu  Basel,  unnd  Anna 
5  Bondorffin,  sin  efrows,  mit  im  als  minem  eemann  und  vogte,  dem  ich 
dann  solicher  vogtie  hiemit  anred  bin,  und  ich,  der  jetzgenant  Jorig 
Strub  für  mich  selbs  und  ouch  mit  ir  also  inn  vogtlicher  wyse,  thünd 
kunt  menglichem  und  bekennen  uns  offenlich  mit  disem  l^rieff:  Nach- 
dem sich  kurtz  vcrloffner  tagen  gefugt  und  sich  ettlich  spcnn  zwuschen 

10  den  .  .  .  frowen  des  convents  des  gotshuses  zu  sanct  Clären  inn  der 
mindern  statt  Basel  und  uns  beden  obgenantcn  egemechten  biszhar 
von  ettlicher  versessener  zinsen,  von  den  achtundsibentzigk  gülden, 
so  ich  bemelt  Anna  inn  dasselb  gotshuse  zu  sanct  Ciaren  procht  hab, 
darreichent,    deszhalb    wir    uff  hut    data   inn  der  fruntlicheit  durch   und 

15  inn  bywesen  vo7i  meister  Theodor  Brand,  des  rats,  Ulrichen  Schuler, 
Mathisen  Muller  und  Andres  Bomgart  vereinbart  und  betragen  worden 
sint,  also  das  dieselben  frowen  des  gotshuses  und  convents  zu  sanct 
Ciaren  von  wegen  obanzaigter  versessener  zinsen,  ouch  des  costens 
daruff  erloffen,    uns    beden    egemechten    einmalen    für   solich    ansprach 

20  und  forderung  also  bar  uszrichten  und  bezalen  sollent  sechs  pfunt  guter 
nuwer  stebler  pfennigen ;  alszdann  beschechen  ist.  Darumb  und  uff  das 
so  sagenn  wir  bede  obgenanten  egemechte  für  uns  und  alle  unnser 
erben  die  vermelten  frowen  des  gotshuses  und  convents  zu  sanct  Ciaren 
zu  mindern  Basel   und  ire  nachkommen,  ouch  sust  menglich,  so  deshalb 

25  quittierens  notdurfftig,  der  bezallten  sechs  pfunt  stebler  pfennigen  von 
versessner  zinsen  und  costens  halb  darurende  mit  unnd  inn  krafft  diser 
gschrifft  quitt,  ledig  und  losz  .  .  .  Zu  urkund  von  unser  beder  ege- 
mechten bitt  wegen  mit  des  ersamen  Andres  Bomgarts  furgtruckten 
bittschafft,    doch    im    und    sin    erben    one    schaden,    bewart.     Geben  uff 

30   mentag  nechst  nach  dem  sontag  letare,  als  man  zalt  xv*^  unnd  drissig  jare. 
Original,   mit  aufgedr.  sieget.     St.-A.  Basel.,  st.  Clara   S  2. 

429.  1530  März  28. 
Urfehde:  Doctor  Alexander  Sytz,  der  medicus. 

Demnach  ein  ersamer  rath  der  statt  Basel  doctor  Alexandern 
35  Sytzen,  obgenant,  der  ursach  gefängklich  angenommen,  das  er  wider 
gethonen  jareyde  die  urteil,  zwuschen  imm  und  Hans  Jacob  Wilden 
an  unserm  stattgericht  ergangen,  widersprochen,  darby  nit  bliben 
wollen,  sonder  sich  deren  halb  erclagt  etc.,  aber  uff  hüt  montag  nach 
dem  sontag  letare,  in  der  fasten,  den  xxviii.  tag  mertzens,  solcher  ge- 
40   fangenschafft  usz  gnaden  wider  ledig  gelassen,    daruff  mit  nachvolgen- 


388  /Jjo  März  jr.  Nr.  ^?o. 

(Ion  i;cclins;cn  einen  ^eierten  eycl  etc.  ocschworcn.  nainlich:  sin  Ivb 
uiul  .^ut  iisz  der  statt  Hasel,  on  eins  raths  crlouhuii^',  nit  zu  vcrciuleren, 
sotuler  allhie  zu  erwarten,  was  ein  ersanier  ralit  oder  ein  ersam  gcricht, 
oh  ein  rhat  disen  liandel  daselbst  hin  wyscn  wurde,  darumb  erkennen, 
sprechen  und  urteylen  werde  und,  was  allda  gesprochen,  das  er,  5 
doctor  Alexander,  darby  pliben,  darwider  nit  thun,  noch  darvon  appel- 
lieren solle  in  dhcin  wyse,  euch  das  j^emcltcr  doctor  den  costcn  diser 
getanoenschafft  abwysen  und  verrichten,  samj)t  gemeiner  urfech,  in  aller 
bester  form,  alles  bv  pen  desz  swerts.      Jo.  Hen.  FortnuiUer,  notarius  hc. 

Sf.-A.  Basel,  Kaisbücher  O  4,  s.  gj.  10 

430.  1530  März  31. 

Andres  Sturtzel  von  Bucheim,  doctor,  thumbprobst  etc.  a7i  Philip- 
szenn,  bischovenn  zu  Basel. 

Zvvey  u.  g.  schrybenn,  erstmoln  des  dormenters  unnd  anderwers  (!) 
niiner  herrn  vom  capitell  zalung  unnd  der  Baslischenn  hanndlung  halb    15 
zu   Colmar  furgenomen,   an  mich  gelanngt,  hab  ich  verstanndenn  unnd 
nit    klein   !)efrembden  genomenn  des  vertragen  unnd  verclagenns,  mir 
rucklingenn  unnd  zewidder  by  u.  g.  beschehenn.    Gyb  hieruff  irenn  zu 
erkennenn,    nit    on    sin,    mich    dem    dormenter  ze  gebenn  abgeslagenn 
habenn    unnd    das    nit    onbillich,    dann    die    abredd,    zwuschenn    mynen    20 
herrnn  vom  capitel  unnd  mir  gemacht,  ine  unnd  ettlich  anndere  officiaten 
nit   begrifft.     Item    so  wurdt  mir  ein  groszes  am  zechendenn  zu  Basel 
vorgehallten,  viel  darusz  zogenn,  unnd  got  mir  sonnsten  ouch  uff  dem 
landt  nit  viel  inn  unnd  loufft  mir  aber  zu  Basel  mit  huszhaltung,  furung, 
heuwet,    ernd,    herbst,    troschenn    unnd    dann    ouch  uff  dem  landt,  mit    25 
den    fruchten   hien  unnd  herr  ze  füren  unnd  ze  schuttenn,  ubersweng- 
licher   unnd   groszer   costenn   daruf  dergestallt,    das  ich  die  im  vertrag 
vergriffenn  swerlich  unnd  kumberlich  hab  uszzerichtenn,  zu  geswigenn, 
das    ich    usserhalb    Vertrags    anndern    gebenn    solt.     So    aber    die  ding 
hienocher  beszer  solten  werden,  will  ich  alzdann  thun,  soviel  unnd  was   30 
ich  mag  erzeugenn  unnd  sich  ist  geburenn. 

Das  aber  ich  anzogenn,  als  ob  ich  den  vertrag  gegenn  minen 
hernn  vom  capitel  nit  hallten  wellt,  daran  beschicht  mir  ungutlich; 
dann  ich  n3'e  des  synns,  weit  mich  ubel  schamenn,  das  ich  ein  ding 
zusagen  unnd  nit  leisten  solt,  wiewol  oberzelten  Ursachen  noch  mich  35 
die  zalung  ebenn  herrt  unnd  swer  ankommen  wurdet:  nutzt  dester- 
minder  bin  ich  enndtlich  der  meynung,  deren  statt  ze  thun.  Der  termin 
ist  ouch  erst  uff  letare  verschienenn  ergangenn.  Da  aber  das  ver- 
clagenn  wol  viertzehenn  dag  darvor  an  u.  g.  gelanngt,  wie  billich  unnd 
mit  was  fugen,  hat  ein  yeder  verstendiger  zu  ermeszenn.  4° 


Nr.  4jr — 4.J2.  i^jo  März  jr — April  j.  389 

Das  dann  ich  mich  gevviddert,  uf  den  dag  Colmar  ze  ritenn,  ist 
keiner  anndern  ursachenn,  dann  minen  herrnn  vom  capitel  sowol  als 
mir  selb  ze  merem  nutz  unnd  gutem  beschehenn,  wie  u,  g.  das  selbst 
weysz  zu  bedennckenn,  die  ouch  hienocher  vonn  mir  noch  basz  mundt- 
5  liehen  bericht  habenn  wurdt.  Hab  u.  g.  uff  getan  ir  beid  schriben  mir 
ouch  zu  enndtschuldigung  ich  nit  wellenn  onanzeigt  loszenn  unnd  thun 
mich  iren  hiemit  altzit  empfehlenn.  Datum  den  letsten  martii  a"  im  xxx". 
Origitial.    Fürstbisch.-Baselsches  Archiv  Bern,  A  /J,  J. 

431.  1530  März  ji. 
10              Urfehde:  Jacob  Seyler,  von  Muttentz. 

Uff  nechst  davor  obgemelten  donstag,  den  letzsten  marcii,  ist  ge- 
nanter Jacob  Seyler  der  gfangenschafft  gnedigklich  uszgelassen,  hat 
geschworen,  sin  lyb  und  gut  usz  m,  h.  der  statt  Basel  land  und  ge- 
bieten   nit    zu    empfrembden    so    lang,    biss    da    uszfundig    werde    und 

15  offenbar,  wer  da  jetzigen  predicanten  zu  Muttentz,  herrn ')  .  .  .  die 
Propheten  an  sym  husz  zii  Muttentz  by  nacht  und  nebel  entdeckt  und 
solch  frevel  begangen  habe;  item  das  er  ouch  gegen  gedachtem  predi- 
canten, siner  frowen  und  deren  verwandten  ichzyt  frevelich  furnemmen, 
inn  Worten  oder  wercken,  sonder  frid  unnd  gleyt  gegen  inen  vlyssigk- 

20  lieh  leisten  und  halten  wolle,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form, 
alles  by  pen  desz  schwerts,  renuncians  omnibus  excepcionibus  per 
totum.  Ursach  siner  gfangenschafft,  das  er  sol  by  nacht  und  nebel, 
wie  davor  gemeldet,  die  propheten  an  desz  predicanten  husz  zu  Mut- 
tentz  geholffen    haben    entdecken,    ouch  anderer  schmach  und  unfuren, 

25  daselbst  verloffen,  schuld  haben;  ist  usz  bitt  siner  schwangeren  frowen 
und  sines  schwehers,  ouch  anderer  guter  gunner  und  frünten  von  Mut- 
tentz erbetten  und  uff  tag,  obstat,  also  widerumb  gnedigklichen  ledig- 
gelassen,  jurans  ut  supra. 

Jo.  Hen.  Fortmuller,   notarius  hc. 

30  St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  gS. 

432.  /j-jo  April  j. 
Schulltheis    unnd    rat    zu    Bern    an    burgermeystern    unnd  rat  der 

statt  Basell. 

Alls    unns    unnser    pottenn,   so    nechst   gehaltnes   tags   zu    Badenn 

35    anheimsch    komenn    unnd    abvertigung    doselbs    erschint    unnd    do    inn 

verstanndenn    habenn,    das    der    sannt  Gallisch   spann  abenn  vill  uff  im 

tragen,    doran   ouch    uch    unnd    unns    unnd  besonnders  gemeyner  Eyd- 

431.   ')  Der  name  fehlt ;    es  dürfte  sich  vermutlich   um  pfr.  Heinrich  Schön  handeln. 


:\\)0  'SJO  April  j.  Nr.  43J!. 


fTnoschaftl  iiit  wonii^  oclaocnn  sin  wyll,  so  wir  min  lat;licli  srichcnn 
uiuul  spuren,  ilas  sich  uwor  imiul  unser  I^ytlj;noszcnn  unnd  clirystenn- 
lii'h  luitthuri^or  \t)nn  Zürich  rociitenns  tiir  und  iVir  unibe\vc;i"lich  spcrrenn, 
sich  liillichs  furschlaj^s  nit  hcnuLicn  wcllcnn,  niuchl  zületst,  alls  sich 
schonn  oul^I.  nutzyt  giits,  sonnders  vcrderjjlich  kricj;-  dorusz  volj^cnn,  5 
wo  nit  chipptTerlich  zun  sachenn  getliann  wurd.  So  wir  nun  des  statcnn 
furnamenns,  unnser  treffennlich  pottscliatU  uff  nechst  haltendem  tag  mit 
trungennlicher  scharpffer  bevellch  al)ze\'crtigenn,  bemeldt  üwer  unnd 
unnser  chrystcnnlich  mittburger  von  Zürich  nochmalls  zum  allerhöchstenn 
ze  ermanen,  das  sy  gemeiner  Eydgnoszschafft  wollfart  und,  was  unns  lo 
allenn  darann  gelegen,  betrachtenn,  vonn  irem  furnämen  stan,  sonders 
dem  rechtenn  (ob  es  nit  anders)  gewertig  sin  vvellind,  dann  je  ungehort 
unnd  unlydennlich  wäre,  des  rechtenn  jemannds  abschlag  gestattet  wurde, 
deszhalb,  getruwen,  liebenn  Eydgnoszenn  unnd  chr3'stenliche  mittburgcr, 
so  lanngt  an  uch  unnser  hochgefliszenn  früntlich  j)itt,  ir  wellind  üwer  15 
pottschafft  uff  nechstvolgenndenn  tag  mit  unns  glichs  dapfferlichs  unnd 
ernnstlichests  bevelchs,  alls  ir  üch  byszhar  l)ewysenn,  vonn  wegen  ob- 
angeregts  spanns  abvertigenn,  damit  wir  allersydt  vor  unrat,  krieglich 
emporung  sin,  sonnder  gemeyner  unnser  Eydgnoschafft  und  sonderlich 
der  chrystennlichenn  stett  wolfart,  lob,  nutz  unnd  eer  erhallten  mögind;  20 
das  wellennd  vonn  unns  früntlicher,  brüderlicher  unnd  bester  meynung 
verstann,  begärenn  wir  allzyt  diennstlichs  bereits  willens  umb  uch  zu 
verdienen.  Datum   iii.  aprilis  anno  etc.  xxx". 

Original.   Si.-A.   Basel,   Abschiede  E  Q,   bl.  6l. 

433.  1530  April  3.   25 

Urfehde:  Wylhelm  Margstein,   von  Muttentz. 

Ist  der  Ursachen  wegen,  das  dem  predicanten  zu  Muttentz  by 
nacht  und  nebel  das  heimlich  gemach  der  propheten  entdeckt  und 
zerbrochen  worden,  ingelegt  und  uff  hüt  sontag  judica  in  der  fasten, 
den  iif.  tag  aprilis,  ledig  gelassen;  hat  geschworen,  sin  lyb  und  gut  30 
usz  m.  h.  land  und  gebiet  nit  ze  üsseren,  noch  zu  entpfrembden,  es 
werde  imm  dann  gnedigklich  nachgelassen  so  lang,  biss  uszfundig  werde 
der  thater,  so  solch  unzucht  und  frevel  begangen  hat;  ouch,  wann  er 
wyter  von  m.  h.  harumb  für  sich  erfordert,  gehorsamklich  erschinen, 
irs  bscheids  erwarten  und  dem  trulich  geleben  wolle,  darzu  mit  ge-  35 
meltem  predicanten  und  den  sinen  in  dhein  wysz  noch  weg  gewaltigts 
utzyt  fürnemmen,  sonder  gegen  inne  son,  frid  und  gleyt  zu  halten, 
sampt  gemeiner  urfech  inn  aller  bester  form,  alles  by  pen  desz  schwerts. 

Jo.  Hen.  Fortmüller,  notarius  hc. 

Si.-A.   Basel,  Ratshücher  O  4,  s.  100.  40 


Nr.  4-34-435-  1530  April  4.  391 

434.  1 530  April  4. 
Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  Stadt  Basel,   an  Phylipscnn, 

bischoffenn  zu  Basell. 

Ungezvvyfelet  e.  f.  g.  sig  unverborgen,  wy  Conrat  Vochheim,  so 

5  sich  ein  Schaffner  sant  Johans  husz  by  unns  ze  sin  nent,  sich  unnser 
statt  Basell  unverursacht  entüsserett,  die  gultbrieff,  demselbigen  husz 
zustendig,  mit  im  hin  unnd  enweg  gfiirt,  die  zinszleut,  so  vermog  der- 
selbigen  brieffen  (nit  im),  sonder  gedochtem  husz  ze  zinsen  und  alhar 
gon  Basel    und    nienen   anderschwohin    zu   überantworten  schuldig,  mit 

10  e.  f.  g.  geistlichen  rechtens  proceszen,  im  d}'  zu  behendigen  ze  dringen 
understott,  das  uns  ze  geduldenn  gar  keins  wegs  lidlich.  Wir  stend 
ouch  der  unnd  andrer  Ursachen  halb  mit  dem  hochvvurdigen  herrn 
Hansen  von  Hattstein,  sant  Johans  ordensmeyster  in  Tutschen  landen, 
in  freuntlicher  handlung,  von  dem  uns  dan  guttlich  tag  uff  quasimodo 

15  schierist  konfftig  gon  Nuwenburg  ernempt.  Solte  nun  ,T.ngesinter  Conrat 
Vochhen  uff  sinem  furnemen  verharren,  des  bestimpten  huses  zinsz- 
leut mit  e.  f.  g.  geistlichen  gerichtsprocessen  also  jagen  und  zu  kosten 
pringen,  machte  solches  angefangener  gutlicher  handlung  ettwas  hin- 
derung  und  nachteyl,  wy  e.  f.  g.  selb  zu  erwegen   hatt,  geperen. 

20  Dwyl    dan    e.  f.  g.  einikeit    (als  wir  wyszen)    ze    pflanzen  gneigt, 

wir  sy  gar  freuntlich  bitten,  sy  welle  unns  ze  sondrem  gfallen  mit 
jeren  official  und  richtern  zu  Altkilch,  das  er  hinfuro  bedochtem  Con- 
raten  kein  procesz  (ob  er  dy  forderen  wurd)  uff  genants  unser  sant 
Johans  husz  zinszleut  geben  und  gevolgen  loszen,  und  ob  also  jemans 

25  biszhar  von  wegen  siner  clag  zu  ban  kommen,  dy  wyder  on  engeltnusz 
zu  absolvieren  verschaffen,  domit  in  angesechener  gutlicher  handlung 
zwuschen  bemelten  hernn  meyster  und  unns  dester  fruchtbarer  fur- 
gefaren  werden  mag  .  .  .  Wywol  wir  unns  keins  abschlags  zu  euch  ver- 
sehen, jedoch  begeren  wir  ir  verschribne  antwort  by  dysem  botten  .  .  . 

30   Datum  mentags  den  iiii'*^"  aprilis  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.   St.-A.   Basel,   Misstven  A  28,  bl.   2jS. 

435.  i^jo  April  4. 
Urfehde:  Barbara  Zuger,  von  Beydertal,  die  woscherin  zu  Basel. 
Ist  über  m.   h.  uszgangen  mandat  und  verbott  usz  eigensinnigem 

35  mutwyl  und  angenummer  andacht  uff  den  tag  annunciacionis  Marie  mit 
andern  personen  zu  Unser  frowen  in  Stein  gangen  und,  als  sy  darüber 
bschickt,  den  tryen  herren  vil  unzüchtiger  Worten  mitgeteilt,  deszhalb 
ingelegt,  umb  ein  Ib.  gstrafft  und  widerumb  solcher  gfangenschafft  uff 
obgenanten  mentag  nach  dem  sontag  judica  in  der  fasten,  den  vierdten 

40   apprellens,  ledig  gelassen,  hat  tirfehde  geschworen  by  pen  dess  wassers, 


;>92  ij^jo  April  f.  Nr.  4^6. 

rcmiiiciaiis    oinnilnis    cxcepcionibiis,    cciani    privilcjijio    scnaliis    consiilti 
\cllciaiii   per  cxtensutii.  Jo.   Ilcn.  I^'orlmiillcr,   iiotarius  hc. 

Sl.-A.  Basel,   Katsbüchcr  O  ./.   s.  loi. 

436.  1530  April  5-. 

I^liilips,  von  gots  gnaden  bisclioff  zu  Basel!,  an  hurgermeister  uiul      5 
ratl»  iler  statt  Basel. 

Als  ir  uns  zugcschriben,  wie  Cunrat  Vachen,  der  sich  ein  Schaffner 
sant  Johans  hus  by  euch  nenne,  die  zinslüt  i)cmclts  liuses  vor  unscrnn 
geistlichen  rechten  fürnemen,  und  aber  ir  mit  dem  erwürdigen  hcrrn, 
unserm  frünnd,  comenthür  zu  Heytersheim  etc.,  in  guctlichcr  handlung  10 
standen,  \'on  dem  uch  ouch  uff  sontag  quasimodo  schierst  künfftig  tag 
ernempt,  und  dwyl  uch  beschwerlich,  das  also  obgestalter  masz  mit  mer- 
gedachten  zinsluten  solt  procedicrt  werden,  das  dann  wir  darob  sin 
weiten,  dem  genanten  schaffncr  kein  procesz  oder  ladung  mer  geben, 
ouch  die  geladnen  oder  fürgeheischten  on  endgeltnis  widder  absolviert  15 
wurden  etc.,  haben  wir  solch  üwer  schriben  mit  verrerm  innhalt  ver. 
standen  und  wären  geneigt,  alles  das,  so  uns  yendert  möglich  oder 
lydlich,  zu  erstatten,  was  zu  frid  und  einigkeit  üwer  und  der  üwern 
langen  mocht. 

Wir  haben  ouch  insonnders  gern  gehört,  das  umb  misshellungcn,    20 
so  zwuschen  euch  und  obgemelten  unserm  frund  zu  Heytersheim  sich 
halten  sollen,  ir  uch  in   guetliche  veriior  beydersyts  ingeloszen,  in  hoff- 
nung,    ir    uch    mitteinander   wol   verglychen  werden ;    das  aber  wir   by 
unserm  official  und  gerichts  verwanten  zu  Altkilch  abstellen  solten,  vor- 
genanten Schaffner  uff  sin  anrueffen  dhein  procesz  verrer  gevolgte  etc.,    25 
zwyflet   uns    nit,    ir   in  uch  selb  ermessen   mögen,  uns  das  nit  gebüren 
wolle;    dann    disz     unser    gericht    mengklichen    gemein,    solten    wir    es 
3'emands    abstricken,  vorab    der    in    unserm    bistumb  wonhafft  und  sich 
dem  underwürfft,   konten  wir  mit  keynen  fugen  wol  verantwurten.  Wir 
haben   uns    ouch  sovil  erkundigt,  wa  wir  disz  recht  abstrickten,  wurde   30 
der    Schaffner    die    zinslut   gon  Rotwil    oder   für  bepstlichen  richter,  als 
für    unser    stifft    dechan    oder    anderswahin    an   frembde    ort    laden,    da 
dann   den    armen   lüten  vil    uncosten   ufflouffen    und  uns  von  irer  welt- 
lichen   oberkeit    (dwyl    unser    ordenlich    gericht   darinn    ouch    gehalten) 
gar    swerlich  verwissen    möcht  werdenn.    Noch  vil  minder  können  wir   35 
die    ergangnen    procesz    on    der   für   geheischten    entgeltnis   abschaffen, 
dann    darüber  von  den  procuratorn  und  briefftregern  schon  costen  er- 
louffen,  wöiher    dem  cleger  mit  fugen  nit  mocht  uffgelegt  werden;   so 
wurden    ouch    die,  so  in  uszgeben,   den  an  in  selbst  nit  wollen   haben. 

Doch  wollen   wir  gern,  uch  ze  willfarenn,  gnedigs  begerens  wysz   40 


Nr.  4J7 — 4ß.  i^jo  April  5.  393 

den  vilbemelten  Schaffner  lassen  ansuchen,  aller  dino^en  stillzeston  und  lut 
üwers  schrybens  sich  ze  halten,  üb  er  aber  darinn  guetlich  nitt  weit 
willfaren,  gebürt  uns  nit,  in  altgcbruchten  rechtmöszigen  sachen  yemands 
(vv3'e  dann  obanzöugt)  recht  abzestricken.  Es  werden  ouch  hie  und 
5  zwuschen  quasimodo  nechstkünfftig  verrer  kein  procesz  uszgeschickt, 
darzwuschen  ir  on  zwyfel  by  mergenanteni  unserm  fründ  zu  Heiters- 
heim  disz  und  andershalb,  uch  widerig,  wol  werden  wissen  ze  handien. 
Was  dann  by  selbigem,  es  sig  joch  voruszgangner  oder  künfftiger  procesz 
halb,    gehandlet    und    uszbrocht,  würdt    offtgedachter   Schaffner,  als  der 

10  underthan,  und  wie  billich,  unsers  achtens,  sich  nit  weigern,  sonders  ge- 
horsamlich erstatten,  und  mögen  by  demselbigen  hern  comenthur  dise 
ding  on  nachred  und  verwyszen,  so  uns  sonster  darusz  entston  mochte, 
gar  fieglicher  abgestelt  werden.  Dcszhalb  unser  fruntlich  beger,  ir 
wollen  uns  disz  unser  antwurt  nit  in   ungutem   uffnemen,  dann  ir  selbs 

15  abnemen  mögen,  wie  im  nit  wol  anders  thun  können.  Sof.ster  in  anderm 
sind  wir  uch  fruntlichen  willen  ze  bewysen  alzit  geneigt.  Datum  Tels- 
perg  v'^*'"  aprilis  anno  etc.  xxx*'. 

Original,  )nit  aufgedr.  Verschlußsiegel  (zerstört).  St.-A.  Basel,  Joha-rmiter 
F  I. 

20  437.  1530  April  5. 

UrfeJiden:    Heini    Sidenfaden    von    Liestal;    Claus    Hugiis    knecht 

von  Pratelen;  Jacob   Sixst  von  Liestal;  Hans  Cutzen  knecht  von  Prate- 

len;   Jacob  Egli  von  Muttentz;    Hans  Regennasz    knecht  von  Bratelen. 

Sollen    herrn    meister  Jacoben  Ymelin,    predicanten    zu    Bratelen, 

25    menschen    katt   in  sinen  garten  geworffen   haben,  ouch  ein  kachlen  uff 

siner  louben  zerworffen,  deszglichen  über  in  verächtlicher  gstalt  „Jeckli, 

Jeckli"   geschruwen,   alles    nechtlicher  wyl  bschehen,  dcszhalb  ingelegt 

und  widerumb    gnedigklich    uff   zinstag    nach   judica   in  der  fasten,  den 

V.  tag  apprillen,  ledig  gelassen,  haben  alle  urfehde  gesc/nvoren  by  pen 

30   desz  Schwerts.  Jo.  Hen.  Fortmuller,  notarius  hc. 

St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.    loi. 

438.  1530  April  5. 

Urfehden:   Anthoni  Kluber,  Claus  Hugli,  Hans  Schwab,  Lienhart 
Rütschi,  die  geschwornen  von  Prateln. 
35  Demnach  sy  mit  etlichen  schmähen  (wie  m.  h,  dann  wol  wussent 

ist)  dem  predicanten  zu  Pratelen,  meister  Jacoben  Immelin,  begegnet, 
darumb  sy  ouch  für  ein  ersamen  rhat  der  statt  Basel,  ir  recht  naturlich 
oberkeit,  bschicht  und  gerechtfertiget  worden,  sonders  daselbst  inen 
gebotten,    solcher    sachen    halb    gemelten    predicanten    aller    ding,  mit 

Basler  Reformationsakten,  IV.  en 


;i'.)4 


1530  April  6.  Nr.  43g. 


Worten    uiul   wcickcn,  zo  tVidcn  lassen;   dem  sy  aber  sich  ungehorsam 
hcwysen    und    darüber    umb    einen    vermeinten    costcn    zu    Pratclcn    in 
recht    genommen,    dcszhalb    ingele-t    und   widerumb    gnedigkhchen    uff 
zinstag  nach  dem  sontag  judica  in  der  tasten,  den  fünfften  tag  aprellen, 
ledig  gelassen,  haben  geschworen,  das  sy  furohin   mit  gedachtem  pre-      5 
dicanten,  sinem  ehwyb  und  beider  verwandten  in  werten  noch  wercken, 
durch  sich  selbs  oder  yemant  von  iren  wegen  thün,  schaffen  gestatten 
noch  Verheugen,  ichzyt  gewaltigklichs  fürzenemmcn,  sonder  gegen  inen 
allen  ewigen,  stäten  son,  frid  und  gleit  halten,  sampt  gemeiner  urfech 
in  aller  bester  form,  alles  by  pen  desz  schwerts,  renunciantes  omnibus    10 
excepcionibus  per  extensum.    Es  haben  ouch  gemelte  personen,  obstat, 
yeder  zu   straff  obgemeltcr  ubertrettung  halb   m.  h.  also  bar  funff  pfund 
Pfennig  verbesseret.  Jo.  Hen.  Fortmüller,  notarius. 

SL-A.   Basel,  Ratshücher  O  4,  s.   102. 

439,  1530  April  6.    15 

Urfehde7i:    Hans  Atz,    Hans  Grimm,  Jacob  Weber,  Claus  Yselin, 

von  Muttentz. 

Dise  vier    sind   von  wegen    ircs    frevenlichen    mutwillens,    den   sy 
irem   jetzigen    predicanten    zugefugt,    namblichen   by    nacht   und    nebel 
sin    privaten    oder    heimgemacht    (locum    secessus)    an    sinem    husz    zii    20 
Muttentz    by  nacht    und   nebel   zerryssen    und  umbgstossen  haben  etc., 
gefengklichen    ingelegt  worden,  aber  widerumb  gnedigklichen  uff  mit- 
wochen  vorm   palmtag,  den  sechsten  tag  aprellen,  ledig  gelassen;  dem- 
nach   unverscheidenlichen  geschworen,  umb  söllichen  frevel  und   uber- 
mut  ir  yeder  dem  obervogt  zu  Munchenstein  in  nammen  eins  ersamen    25 
rhat  der  statt  Basel  funff  pfund  d.  unverscheidenlich,  wie  sy  dann  das  an 
zylen   an   im    haben   mügen,    gentzlichen    zu  bezalen ;  darfür  ein  yeder 
dess    andern    gült    und    bürg    sin  sol  und,  so  lang  das  nit  bschehen,  ir 
aller    hab   und    gut,    ligends   und  varends,    nut  uszgenommen,  bemelter 
statt  Basel   recht  underpfand  sin  sol,  ouch  hafft-  und  pfandtbar    bliben;   30 
deszglichen  sollen  sy  gedachtem  predicanten  solche  zerbrochen  priveten 
in  selbs  eignem  costen,  zum  aller  fürderlichsten  es  bschehen  mag,  nach 
aller   notturfft  wider   machen,  ouch    mit    imm,  demselbigen  predicanten 
oder  den  sinen,  solcher  ansprach  halb  an  lyb   noch  an  gut,  durch  sich 
oder   ander,  in  dhein  w^sz  noch  gstalt  nichts  gewaltigklichs,  ouch  mit   35 
dheinem  rechten  nut  anfahen,  sonder,  ob  inen  gegen  imme  einicherley 
ansprach  vorstünde,  dasselbig  obgemelten  hcrren  der  statt  Basel,  einem 
ersamen  rhat,  anzuzeigen  und  darin  derselbigen  entscheid  erwarten  und 
trulichen    zu  erstatten,  darzu,  das  sy  Wylhelmen  Margstein  und  Jacob 
Seyler   von    Munchenstein,    zu  Muttentz  wonhafft,    den   costen,  vormals    4^ 


Nr.  4fO.  1^30  April  g.  395 

diser  Sachen  halb  in  gfengknus  ufif  sy  erloffcn  und  durch  sy  erlitten, 
abtragen,  sy  dcsselbigen  gentzlichen  vernügen  wollen  und  unclagbar 
machen,  ouch  furter  sich  m.  h.  der  statt  Basel  und  ir  statt,  iren  ampt- 
luten  inn  allen  billichen  botten  und  verbotten  gehorsamklich  bewysen 
5  und  als  fromme  underthanen  sich  halten  wollen;  zudem  sol  ouch  Claus 
Yselin,  als  er  bissher  bannwart  gsin,  sich  fürter  dess  ampts  müssigen... 
sampt  gemeiner  urfech  in  aller  bester  form,  alles  by  pen  desz  schvverts, 
renunciantes    hincinde   omnibus  excepcionibus  iuris  et  facti  per  totum. 

Pro  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc.  Renhardus  Rettelat, 
10  notarius,  audivnt  et  detulit. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  102. 

440.  rsjo  April  p. 

Urfehde:  Hans  Muller,  von  Sysach,  Baszier  gebiet,  der  widertouffer. 
Demnach   er  sin  vorige  gethone  urfech,  davor  geSchriben,  nit  ge- 

15  halten  und  frevenlichen  übersehen,  in  dem  das  er  geschworen,  sinen 
irsal  dess  widertouffs  inhalt  gemelter  urfech  den  nechsten  sontag  dar- 
nach zu  Syssach  an  offner  cantzel  nach  end  der  predig  in  gegenwurtig- 
keit  dess  volcks  offenlich  zu  bekennen  und  ze  widerrüffen,  alles  nach 
inhalt  eins  gestehen  widerrüffs,  da  vornen  mit  dem  büchstaben  A  be- 

20  zeichnet  und  geschriben,  das  aber  nit  bschehen,  sonder  darufif  uss  einer 
ersamen  statt  Basel  landschafft  und  oberkeit  sich  hinweg  gethon  und 
boszlichen  fluchtig  und  meyneidig  worden;  deszhalb  nachgendig  billichen 
zu  im  griffen  und  in  gfangenschafft  genommen,  aber  uff  diemütig  sin 
selbs    ouch  sins  vatters  begeren  begnadet  und  widerumb  ufif  sampstag 

25  den  palmabendt,  den  ix.  tag  aprellen,  ledig  gelassen,  dem  selben  nach 
anrucks  für  einen  ersamen  rhat  der  statt  Basel  gestellt  und  imme 
durch  den  f.  w.  h.  Adelberg,  burgermeister,  angeregt  sin  missethat  und 
wie  er  deszhalb,  wo  er  nit  begnadet,  sin  leben  verwurckt,  angezeigt 
worden;  deszglichen   nachvolgende  urfech  fürgehalten  mit  angebottner 

30  fryer  wall:  wo  er  solch  urfech  frywilligklich  nit  gern  thün  wolle,  das 
ein  ersamer  rhat  inne  hiemit  one  alle  sin  entgeltnus  widerumb  an  sin 
vorige  gewarsame,  dannen  her  er  komenn,  ledig  und  losz  wollen  hin- 
scheiden lassen.  Als  über  sin  bitt  dhein  nachlassens  befunden  noch  er- 
betten  mögen,  hat  er  ohfie  ztvang  und  mit  guter  Vernunft  gesc/nuorefi, 

35  die  vorige  urfehde  zu  halten,  sonders  von  stunden  an  jetz  nach  den 
nünen  zu  end  der  predig  an  offner  cantzel  und  morndigs  tags  zu 
Syssach,  ouch  nach  der  predig,  in  gegenwurtigkeit  der  gemeinde  an 
offner  cantzel  inhalt  dess  angezognen  widerrüffs,  den  töuffern,  so  in 
offner  Baszlischen  disputacion  gsin,  gstelt,  von  wort  zu  wort  one  einich 

40   anhengkens  oder  sonderens  gestracklichen  bemelten  toufferischen  ver- 


39(')  ixjO  April  lo.  Nr.  441. 

furischen    irsal    hekcniuMi.   wiclcrriifren    und    iiinh   i^iiad   l)c<j;crcn.    Stincs 

mfineidts    weisen    soll  er   dem    rate   40  gülden    bezahlen.    Die  iermine 

soll  er  mit  dem  obervoi^t  von    Waldoiburg  abmachen.    Urfehde  des  ge- 

fängnisses  halb.  Jo.   Ilcn.   I'^ortniüllcr,  notarius   Iic. 

Si.-A.  Basel,   Ratsbiicher   O  4,  s.    lo.f.  5 

441.  15.^0  April  10. 

riuiiiiprobst  uiul  capitel  der  mcrcn  stilTl  Hasel  an  Ernst,  mar- 
orolifen  zu  Baden  uiul  Hochperg,  landtgroffcn  zu  Susenl)ur<^,  hcrii  zu 
Rctlen   und    l^adcnwilcr. 

U.  g.   ist  hiev^or   nicrnioln   von   unns  der  zinnscn   unnd   zechenden    lo 
halb,  die  wir  uff  den  iren  unnd   inn  irer  landtschafft  \'allen  haben,  unns 
vom    capitel,    derglich    unnsern    enipter,    dem    puw,  cottidian,  presentz, 
bruderschafft    und    sondern    personen    usz    unns    und    den    caplanen  ^c- 
horendenn,  inn  underthanigkeit  angesucht  unnd  betten   worden,  gnedi- 
gistes  insehen  darunder  bi  den  iren  ze  thun,  das  dieselben  solich  zinsz    15 
und    zechenden    nit    inn    ein    stat  Basel,  sonnder  unns  alhie  zu  Friburg 
inn    der    residentz,    denen    und    änderst    nyeman    solich    ouch  gehorten, 
antworten,   reichten    unnd  bezalten,  des  onzwifenlichen  unnderthanigen 
versehenns,  dieselb  u.  t.  g.  thuge  das  unnd  losz  nit  geschehen,  zu  ge- 
swigen,  das  sie  schaffen  oder  gebieten,  das  solichs  inn  ein  stat  Basell    20 
gewert    unnd    unns    endtzogen    werden    solt.    Nichtzit    desterminder   ist 
unns  diser  dagen  angelangt,  das  by  kurtzem  etzwas  handlung  zwuschen 
uwern    gnaden    unnd    denen   von  Basel  von  wegen  der  gestifften  unnd 
clostern,    inn    einer    stat  Basell  gelegen,  zinsscn  unnd  zehenden  furge- 
nomen  und  also  sin  solte,  das  nun  hinfur  aller  der  stifften   und  closter    25 
zinsz,  zehenden   unnd  gefell  inn  ein  stat  Basel  unnd  andersz  nit  geliffert 
werden   unnd    dem    endtgegen  die  von  Basel  u.  f.  g.  hinderseszen,  ob 
die  von    yemanden   angesprochen,  endtschedigenn,  unnd  ouch  unnsern 
ambtluten  zum  teil  schirist  dem  glich  von  ettlichen  begegnet,  namblich 
was  sie  schuldig,  das  sie  das  inn  ein  stat  Basel  und  nit  inen  antworten    30 
unnd  zalen  wellen,  zu  antwort  worden. 

Wiewol  wir  dann  nit  achtenn,  hierumben  die  gestalt  ze  habenn, 
besonder  das  u.  f.  g.  die  von  Basel  dermosz  solicher  zinszen  unnd 
zechenden  inngesetzt  unnd  mit  mandaten,  das  ire  underthanen  inen  die 
reichen  muszen,  versehenn,  so  haben  yedoch  wir  als  diejhen,  denen  35 
viel  an  der  sach  gelegen,  zu  eigenlicher  erkundigung  deren  dingen 
unnd  des  unsern  zu  handthab  zu  u.  f.  g.  abgefertiget  und  bittenn  die 
underthanigklich,  solich  unser  gesandten  von  mundt  ouch  witers  hierüber 
zu  vernemen,  unns  unnd  den  armen  stifft  nit  zu  verloszen,  mit  gnoden 
zu    bedencken    unnd   yeder    zit  unnser  zinszen   und  zechenden  halb  by   4° 


Nr.  44.2.  1530  April  11.  397 

den  iren,  inn  ir  landtschafft  geseszen,  das  innsehen  ze  haben,  das  die 
anders  nyemanden  darmit,  dann  uns  und  den  emptern  obberurt  ge- 
hörigen, wie  zu  Enszheim  von  der  regierung  ouch  beschehen,  also  das 
sie  unns  inn  gliclier  handlung  vorbehalten  und  uszdinget  haben,  unnd 
5  so  das  ye  änderst  nit  sin  weit,  dieselbigen  zinsz  und  zechenden,  soviel 
und  was  wir  deren  inn  u.  f.  g.  oberkeiten  gefeilen  haben,  yedoch 
widder  rechtt  (darumb  wir  dann  sie  zum  höchsten  wellent  angeruffen 
haben)  unns  nit  endtweren  unnd  also  mit  der  that  endtziehen,  sonnders 
im    landt    zu    erorterung    rechtz,    wem    die    zugehoren,    inn   verbott   uff 

10  unnser  anruffen  bliben  ze  loszenn  unnd  sich  hierunder  als  gnedigiich 
erzeigenn  unnd  bewisen,  wie  dann  wir  unnser  groszt  hoffnung  deshalb 
zu  iren  gesetztt.  Das  wollen  wir  umb  u.  f.  g.  (die  got  by  langwiriger 
gesundtheit  zu  schütz  und  schirm  unser  endthalten  well)  mit  unserm 
andechtigen    gebett,    ouch    gehorsamen,    undertanigen    dinsten  umb  sie 

15  haben  zu  verdienen.  Datum  Friburg  uff  palmarum  anno  etc.  im  xxx '). 
EfUwi/rf.  GencraUandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  iir.22^  (iß3o),bl.  2J. 

442.  'S 30  April  11. 

Urfelide :  Hans  Müller,  von  Syssach,  der  widertouffer. 
Demnach    er   sampstag    davor,  den  palmabendt,  inhalt  der  urfech 

20  daselbst  geschriben  sinen  toüfferischen  irsal  im  Munster  zu  Basel  zu 
end  der  tagpredig  umb  die  nünen  widerriiffen  sollen  laut  urfehde  vor 
gesessnem  rat,  aber  semlichs  nit  gethon,  sonder  sich  ettlicher  fürworten 
gebrücht  und  sin  sach,  anders  denn  der  verleszen  widerruf!  angezeigt, 
beschonen    wollen,    deszhalb    widerumb    ingelegt  worden    und    darnach 

25  uff  mentag  den  nechsten  nach  dem  palmtag,  den  xi.  tag  apprellen,  usz 
bitt  sines  vatters  und  bystands  gn.  uszgelassen,  ist,  ausgenommen  der 
gefangenschaft  halb  aller  artikel  der  vorigen  urfehde,  durch  hern 
Hans  Baltheimer,  obersten  knecht,  /';//  namen  des  rates  ledig,  cjuit  und 
losz   gesagt  worden   mit  denen   fürworten,  das  er  sich  von  stunden  an 

30  uffmache,  usz  einer  statt  Basel  statt,  land  und  gebiet  gestracks  an  ort 
und  ende,  dannen  er  herkommen,  hinschiede  und  sin  lebtag  nummer 
herwider  komme.  Bei  Übertretung  soll  der  an  ihm  all  das  vollziehen, 
das  er  in  ubertrettung  voriger  zweyer  urfehen  huffet  und  wol  ver- 
schuldt  hat.   Uff  semlichs  anrucks  in  bysin  sines  vatters  und  frunds  hat 

35   er  die  urfehde  des  gefängnisses  halb  geschivoren,  by  pen  des  schwerts. 

Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 
St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  106. 


441.    ')    /«    derselben    angelegenheit  unier  demselben  datum   <;e/it  ein  kurzes  schreiben 
an  Oszwald  Gut,   margravischen   cantzler,  »lil  der  bitte  tun  fördeiung  der  sacke  beim  mark- 
40    grafen  (ebenda,  bl.  zS). 


398  1530  '-^pril  12.  Nr.  4.^3. 

443.  ^530  April  12. 

'riuMiiprobst,    statlialtcr    und    cai)itoII    der    mcrcrn    stiflt   Hascll    an 
mcistcr  und  rotli  der  stat  Stiaszpurg. 

So  nehcrmolcn  unsere  verordneten  von  der  gütlichen  da<;lcist, 
ilurcli  euch  zwuschen  uns,  auch  l)urj>ernieister  und  rot  zu  Basell  nehst  5 
oehaltnen  dags  zu  Cohnar  furgenomen,  wider  anheimhsch  worden,  haben 
dieselbigen  erstUch  euweren  gesandten  vlys  und  willen,  die  sach  uf 
gute  bau  ze  richten,  betragen  und  hinzu  legen  ankertt,  uns  beretnbtt, 
und  niegent  darab  nemen  und  spuren,  das  ir  unscrthalp  die  ding  woll 
und  gut  gemeinen:  sagen  euch  deszhalb  sondern  danck,  verhoffen  auch  10 
dabi,  ir  werden  das  also  beharren  und  uff  den  andern  puncten,  den 
abschidt  gehepter  dagleist  vergriffen  und  hinder  sich  ze  pringen,  geno- 
nien,  den  haben  syc  uns  auch  furpracht,  zu  versten  geben  und  hören  lossen. 

Nachdem  und  dan  im  selbigen  abschidt  beredt,  das  beide  parthien, 
turderlich   nach   der  sach  gelegenheit  und  uff  gehepten  bedanck,  ob  sye    15 
den  annemen,  sonderlich  wir  die  briefe  lut  vormols  abscheidts  erlegen 
wellen  oder  nit,  uch   verstendigen  und  zuschriben  sollent,  sint  wir,  so- 
viell  und  unsz  yetzmoln  furwar  in  gantz  deiner  zall  nit  der  halp  theill 
geweszen,  über  die  ding  geseszen,  die  erwogen  und  gethon  nit  änderst 
dan  diejhenigen,  so  zum  baldsten  gern  usz  der  sachen,  auch  zu  fryden    20 
und    ruwen    komen.     Dwyl    aber,    als    schwer,   grosz    und  wichtig  solhe 
ding,  und  das  nit  allein  uns,  sonder  all  unser  mitbrudere  vom  capitell 
die  beruren  seint,  erwogen,  dohar  dan  auch  uns  nit  zusten  nach  gepuren 
ist,  on  sie  und  ir  vorwissen,  rot   und  gutbeduncken  und  glichs  ansehen 
von    inen    den    abwessenden    mit    uns    hierüber  zu  beschehen,   uch  mit   25 
endtlicher  antwurt  uf  jo  oder  nein  obantzeigts  abscheids  zusagen  oder 
abslagen  zu  begegnen,  villmer  die  noturfft  ervordern,  das  wir  hierumb 
ein  gerumpten  tag  ernennen  und  all  capitels  verwandten  dazu  beschriben, 
die  der  sachen  berichten,  und  also  samenthafft  und  statlichen  der  ant- 
wortt    uch    ze    gebende  verfassen,    so  werden   wir  furderlichst,   wir  ye-    3° 
mer  kennen,  unsere  mitbrudere  des  capitels  sovil  derselben  und  dern, 
so  nit  kommen  mochten,  yedoch  iren  ratschlag  uf  bequamen  molstadten 
und  dagen  by  einandern  zehaben  und  zu  beschriben  underston,  und  als- 
dan   sampt    denselben    ubersitzen  und  uff  vermelten  abschidt,    was  uns 
deszhalp    ze    thun    sein    well    oder    nit,    endtlich  antwort  verfaszen  und   35 
euch    zukomen    loszen,    und  alles  das  thun,    so  got  den  eren  und  aller 
billicheit  nach  sich  ist  gepuren. 

Und  sithmoln  dem  also  und  wir  die  sachen  änderst  nit,  vorab  on 
grossen  ander  unser  mitbrudere  vom  capitell,  derglich  anderer  vorwysz 
anschicken  können,  auch  ist,  das  dis  beschriben  ankunfft,  anpringen  und   4° 
beschlus  der  sach  nit  so  furderlich,   wir  gern  wollten,  voUendt  mag  wer- 


Nr.  444.  1530  April  12.  399 

den,  dan  solh  unsere  mitbrudere  gar  wyth  von  einandern  zu  Mentz, 
Speir,  Tubingen,  Trier,  Überlingen  und  andern  orten  ze  finden,  damit 
dan  und  dis  unszer  ehafft  by  euch,  derglicli  unser  gegenpardt  uns  nit 
zu  ubelm  und  dafür,  das  wir  sonsten  uns  dem  liandell  nit  zu  nahern 
5  flyszen  selten,  uszgelegt  oder  zugemessen,  so  haben  wir  euch,  den 
fruntlichen  underthadingern,  die  ursach  verzucks  entdecken  wollen,  frunt- 
lich  bittende,  das  änderst  nit  anzünemen  und  uns  gegen  vermelten  von 
Basell  hierunder  zu  enschuldigen,  auch  fruntlicher  wyse  by  dennen 
anzehalten  und  vermegen,  gedultiglich  unsers  endtslusz  und  das  die 
10  sach  an  all  capitulares  bracht  und  umb  willen  des,  das  soviell  dester 
statlicher  und  bestendiger  in  der  gutlicheit  gehandelt  und  furgefaren 
meg  werden,  zu  gewarten,  mitlerweyll  auch  zewyder  unser  kilchen, 
derglich  unsern  personen  haben  und  gutern  nichts  zu  ernuwern,  son- 
der aller  dingen  uns  enthgegen  rüwig  ze  sein.  Wa  wir  das  und  alles 
15  guts  umb  euch  unser  gunstig  herren  und  frund  kennen  verdienen,  wellen 
wir  allzeit  willig  erfunden  werden. 

Dathum  den  xii.  apprilis  anno  xxx. 

Kopie.   St.-A.  Basel,   Bischöfliche  Ha7idlimg  O  24.  —  Entwurf,  Getieral- 

landes-A.  Karlsruhe,    Copialbuch  ?ir.  22ß  (i 530),  bl.  24. 

20   444.  1530  April  12. 

Das  capitel  der  stift  Basel  dem  Jacoben  Sturm  und  Mathisen  Pfar- 
rern, stett-  unnd  altammeister  der  statt  Stroszburg. 

Es  hat  sich  als  Jiötig  erzviesen,  den  Colmarer  abschied  allen  capitels- 
zHedern,    residierendefi    und  nicht   residierenden,    zu  unterbreiten  und 

25  sie  zur  beratung  und  beschlussfassung  einzuladen.  Über  den  dadurch 
betvirkten  Verzug  des  geschäfts  haberi  ivir  nach  Strassburg  geschrieben, 
das  unsern  gegenpart  unterrichten  wird.  Da  ivir  in  euren  zu  Colmar 
erwiesenen  gute?t  willen  alles  vertrauert  setzen,  so  bitten  wir  euch,  ir 
wellendt    uch    unns  unnd  unnsern  sachen  inn    alweg    loszen   empfolhen 

30  sin  unnd  so  gegen  unsern  hern  unnd  frundenn  vonn  Straszburg,  das 
die  angefengter  ir  gutlichen  unnderhandlung  das  wegst  unnd  best,  wie 
unntzhar  beschehen,  ankeren,  so  auch  by  unnser  gegenpart,  das  die 
unns  mit  kheinen  witern  nuwerungen  beladen.  Ha?idelt,  wie  ihr  selbst 
es  für  gut   beurteilt   u?id  zvie  wir  selbst  in  unserm   schreiben  an  den 

35  Strassburger  rat  zutn  teil  angeregt  haben.  Und  so  were,  das  von  unnser 
gegenpart,  denen  von  Basel,  uff  beredten  abschidt  antwort  by  uch  gefal- 
lenn,  wer  dann  und  ze  thün  ouch  uch  nit  ze  widder,  mochten  wir  lidcn  und 
wolten  gern,  wie  die  sach  irthalb  stund,  berichtz  von  uch  darüber  bi  dis- 
sem  bottenn  gewarten  .  .  .  Datum  den  xn.  dag  apprillens  anno  etc.  im  xxx. 

40  Erdwurf.  General- Larides-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  ?ir.  22ß(lß30),  bl.30. 


400  I530  Aprtl  ij.  Nr.  4.45, 

445.  '530  April  13. 

Wio  (lio\itiiTuckins^'ii  uiul  Obcrcsch  bitzusztra<^dcsspaiisz\vusclicn 
demni   von   Ostheim   uiul   ilcin   bischolT  zu   der  stat  luuulcn   njcnoiiinien : 
Als    dann    zwuschen    dein    hocluvurdigenn    üirsteiin    iinnd    lierren, 
herren   Philippen,  hysehoven  zu  Basel,  unserni  j4ncdi<4en   herren  an  ei-      5 
nem,  so  dann   dem  edlen   v^esten  Heinrichen  von  Üsthcim,  unserm  hur- 
oerr,    von   wehren    des    dorffs  Duckin<^enn    sampt  Oberesch    am    andern 
thevl,  spenn    und    irtuni>-  unentscheiden  schwebennd,  die  nun  eben   ein 
lanoe    zit    oehanerenn,    darumb  dann  Heinrich  von  Osthein    die    under- 
thancn   zu   Duckingen   inn   eiilsptlichl   zu   nemmen  understanndenn ;   die-    «o 
\v\l   unnd  aber  ein  ersamer  rath   mit   keinen  fugen  gestaten   kann,    das 
ein    theyl  das  annder  one  recht  entsetze  oder  der  ein  theyl   denn  an- 
dern usz  dem,    das  diser    ime  zustendig  sin  vermeint,    lenger  uffzieche 
unnd   bekriege,    so  hatt  ein   ersamer  rath  umb  Verhütung  grossem   un- 
raths,    so    lichtlich    hiervon   erwachsenn   moclit,    für  gut  angesehen,    das    '5 
die    erbarn    lut    zu    Duckingenn    unnd    Oberesch    vor    gesessenem    rath 
einen    gelerten    eyd    zu    gott  schweren  sollenn,  das  sy  nun   hinfur  bitz 
zu  gutlichem  oder  rechtlichem  usztrag  der  vorernempten  spennen  einem 
ersamen    rath    der    stat  Basel    gehorsam    sin,    sich    gar   an    kein  andere 
oberkeit    hencken,    sonder    dem    usztrag   diser   irtung  gewartenn;  ouch    20 
das    sy    inn    niitler    zyt    die   sturen,    zins  unnd  zechenden,   die  sy  diser 
zit    schuldig   sind,    weder  unserm  gnedigen  herrn  von   Basel  nach  dem 
von   Ostheim    nit    geben,    sonder   dasselbig  bitz  zu   usztrag  der  sachen, 
beden  parthien  zu  gut,  inn  ein  statt  Basel  hinder  unsere  herren  als  zu 
gmeinen    getruwen    hannden    erlegen,    dargegen    ein    ersamer    rath  sy,    25 
die    unnderthanen,    bitz    zu    usztrag    der  sachenn  zu  aller  billicheit  wie 
anndere  ire  burger  schützen   unnd  schirmen,  ouch  das  durch  disen  eid 
keiner  der  bedachten  parrthien  gut  recht  und  gerechtigkeit  nit  geletzt, 
keinem    theyl    an    sinem    rechten    nutzit    genommen    nach   gegeben  sin 
solle,  alles  erbarlich   unnd  on  gefarde.  3° 

Disen  eid  habend  die  underthanen  von  Duckingen  unnd  Ober- 
esch uff  mitwochen,  den  xiiid«""  tag  aprilis  anno  xyCxxx"  gutlich  erstattet. 
St.-A.  Basel,  Ratsbücher  A6,  fol.  igv.,  mit  dem  nachtrag :  Die  obge- 
mellten  armen  lute  sind  des  angezeigten  eides  wider  erlassen  und 
dem  bischotf  zugestellt,  dann  sin  gnad  sich  mit  dem  von  Ostheim  35 
gutlich  vertragen  hat.  Ist  geschechen  mense  octobri  anno  etc.  xv*' 
XXXI,  und  ebenda,  Ratsbücher  B  4,  bl.  yo,  unter  der  überschrijt:  Wasz 
zwuschen  junckher  Heinrichen  von  Ostheim  unnd  denen  von  Duk- 
kingen  uff  mittwochen,  den  xiii.  tag  appriiis  anno  etc.  xxx  durch 
unsere  herren,  bede  rath,  erkandth,  ouch  wasz  die  von  Duckingen  40 
und    Ober   Esch   geschworen  hannd. 


Nr.  446  —  44.8.  IS 30  April  /J.  401 

446.  iSJO  April  rj. 
Der  vogt  zu   Pfeffingen  ')   afi   Philipscnn,  bischovenn  zu  Basell. 
Ich  losz  uwer  f.  g.  wissen,  das  hienach  uff  discr  nach[t]  die  vonn  Bassel 

oder  Heinrich  Osteimen  alle  die  zu  Thugingen  und  zu  OI)cresch  gefan- 

5    gen   haben  und  gon  Bassel  gefiert;  und  do  si  gon  Rinach  sint  komcn, 

geschossen  und  geschriwen;  wil  ich  u.  f.  g.  im  besten  nit  voriialten  habenn. 

Witer  g.  h.  ist  min  bit  an  u.  f.  g.,  das  u.  g.  zeiger  dies  brieff 
schribenn,  wie  ich  mich  sol  hallten:  ob  ich  sol  solinner  zu  mir  nemen 
oder  nit;  beger  ich  ein  gschrifflichen  antwurt,  denn  u.  f.  g.  sol  sich  zu 
lo  mir  v^ersechen  des,  das  ich  numen  an  sechs,  und  wir  drum  alls  ein  beter 
und  nit  als  der  schlech  edelman  Osteimen.  .  .  .  Geben  uff  mitwochen 
nach  dem  baitag  im  xxx.  jor. 

Origifial.      SL-A.   Basel,   Bischöfliches  Archiv,   bd.  XVII,  nr.  4g. 

447.  ^5J0  April  13. 
15              Hanns  Bogk,  ritter,  der  meister  unnd  der  rathe  zu  Strasburg  an 

burgermeister  unnd  dem  rathe  zu  Basel. 

Vermege  unnsers  utgerichten  christlichen  Verstands  haben  wir  fur- 

genommen,  die  frucht  anfohen  euch  zuzefieren,  wie  wir  euch  dann  by 

diesen    funffen    hundert    viertheil    zuschigken ;    do    ist    unnser   freuntlich 

20   bitt,    ir    weit    dorob    syn  unnd  verschaffen,  das  sie  vermeg  der  bündt- 

nisz  bewart  werde,  das  wellen  hinwider  wir  meglichs  vleysz  verdienen. 

Datum  mitwuchen  nach  palmarum  anno  etc.  xxx". 

Original  (pergament).      SL-A.  Basel,   Frucht  und  Brot  M  i  a. 

448.  153^  ^Pfii  13- 
25              Urfehde:  Michel  Fischer,   der  wagner  zu  Eschemerthor. 

Ist  von  einer  frowen,  genant  die  Grünensteinn,  der  eh  ange- 
sprochem;  deshalb  für  die  eerichter  kommen  und  für  sy  geschworen, 
doch  daby  copulam  carnalem  bekantlich  bestanden,  darumb  er  dann 
ingelegt,  umb  in  Ib.  gestrafft  worden;   darfür   rechte  gült    und  bürgen 

30  worden  die  ersamen  Jacob  Wagner,  sin  sun,  und  Hans  Buntz,  der 
wagner,  sin  dochterman  oder  schwager;  daruff  glopt  und  versprochen 
by  truwen  an  eydstat,  ob  sach  wäre,  das  genanter  Michel,  obstat,  in 
monads  frist,  den  nechsten,  dise  in  Ib.  minen  herren  nit  uszrichtete 
und  vernügte,  das  sy  alsdann  an  sin  statt  dieselbigen  on  alles  weigeren 

35    gentzlichen  bezalen  wollen-,  demnach  er,  Michel  Fischer,  discr  gefengk- 

nus   halber   gemeine  urfcch  in  aller  bester  form  geschworen  hat,  alles 

by    pen    desz    Schwertes.     Actum    ut    supra,    mitvvoch    vor    ostern,    den 

XIII.  tag  aprilis.  Jo.  Hen.  Fortmuller. 

St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  loS. 

40  446.   ')    Vorlage:  Peflingen. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  gj 


402  /jjo  April  14—15.  Nr.  441^     450. 

449.  /.f.^o  April  14. 
Adelbcrfi;  Mcyj^er,  burj^ernicistcr  der  skull  Basel,   an  Bi\s;icli. 
Alls   wir  jetzt  ein  sonima   koin  xoii  vStraszpurj;   alliar  liierciul  laiid, 

bcricliteiul  unns  die  fucrliite,  wie  ir  jetzt  zu  Hiisiszheiiii  inen  zoll  ze 
geben  angctorderct,  darab  wir,  wo  dise  nuweruiig  (des  wir  uch  iiit  5 
getruwcii)  an  die  hand  genonieii.  nit  wenig  befrömbdens  trugen.  Die- 
wyl  unns  aber,  wasz  oder  worunib  ir  vermeinten  zoll  ervorderet,  ver- 
borgen, gelangt  an  uch  unnser  naclipurliclis  begeren,  ir  wollend  unns 
disers  nuwen  uffsazes  unnd  uwers  gcniuts  b}'  diseni  alcin  darunib  ge- 
sandthen  scliriti'tlich  verstendigen,  damit  wir,  wo  not,  uch  furer  unserer  10 
gelegenheit  zu  berichten  haben,  unnd  nutdesterweniger  die  furlut,  so 
unnser  gut  turend,  furer  wie  Vjitzhar  onc  entgeltnusz  faren,  unns  an 
dem  unnsern   unverhinderet  hin  .  .  , 

Datum    donstags   den   xiiir.  tag  apprilis  die  vi.  stund   nach  mittag 
anno  etc.  xxx.  15 

Entwurf.     St.-A.   Basel,  Missiven  A  2g,  bl,  17 3  v. 

450.  15J0  April  /f. 
Das    capitel    der   stift  Basel  an  Veitin  von  Pfirt   unnd  Melchiorn 

vonn  Rinach. 

Uwer  schriben  unnd  begern,  an  unns  v^onn  wegenn  uwers  vettern  20 
unnd  unnsers  capittelbruder,  her  Sigmundtz  von  Pfirt,  gelanget,  erst 
uff  meynung,  derselb  sig  arm  unnd  vermeg  nit  by  unns  allhic  inn  der 
residentz  ze  sin,  zu  chor  ze  gon  unnd  mit  den  gefellen,  so  eim  dovon 
gefallet,  sich  zu  betragen  oder  uszzehalten  mit  der  beger,  das  wir 
solich  sin  armut,  ouch  yetzig  louff  ansehen  unnd  ine  glichwol  absenten  25 
im  corpus  unnd  anndern  gefellen  presenten  hallten  wolten  etc.,  haben 
wir  gelesen.  Unnd  furwar,  desselbigen  unnsers  capitelbruder  her  Sig- 
munds halb  unnd  das  er  ein  solich  ungerumbtz  uch,  siner  fruntschafft, 
furbringen,  zu  geswigenn  vordem  unnd  heischen  betarff,  das  er  ouch 
die  ding  nit  änderst  wigt  unnd  sin  schuldige  änderst  bedennckt,  nit  30 
zu  kleinem  mitliden  unnd  bethuren  bewegt,  woltenn  gernn  unnd  moch- 
tenn  liden,  gedachter  her  Sigmund  gieng  inn  sich  selb  unnd  betrachte 
annfengliche  unnsere  stifftungenn,  was  die  wisen  unnd  by  denen  zu 
leisten  unnd  ze  thunde  were;  darumbenn  dann  die  vergabungen,  so 
wir  nieszendt,  unns  miltiglichenn  gegeben,  furwar  nit  vonn  muszgangs,  35 
sonnder  deswegen,  das  wir  darumb  ze  kilchen  gon,  singenn,  lesenn, 
got  dienen  unnd  für  die  mentschen,  lebenndig  unnd  dot,  bitten  sollen. 
Derglich  unnsere  statutenn  deshalb  als  zu  erhaltung  gottlichs  dinst  ge- 
setzt, geordnet  unnd  uffgericht  unnd  vonn  unns  allen  gelobt  und  gesworn, 
was    die    unns    verstrickenn   unnd  bindent,  erwuge  demnoch  ouch,  wie   4° 


Nr,  4ßO.  ijjo  April  15.  403 

schickerlich  sin  wurde,  das  er  nit  ze  chor  gon,  nit  arbeit  nemen  unnd 
dester  minder  nit  wie  unnser  einer,  so  all  stund  gespannen  ston,  alle 
zit  als  zur  mettin,  prim,  terc,  sext,  mesz,  non,  vesper  und  complet, 
ouch  vigilien  gon  und  singen,  unnd  so  ist,  das  einer  deren  eins  ver- 
5  sumbt,  nochgeben  und  gedulden,  das  man  im  dasselb  mol  ein  abzug 
thug,  und  zudem  der  stifft  und  capitel  Sachen  handien  muszen  und 
sollen  etc.,  ouch  teyll  an  corpus,  cottidian  und  presentz  habenn  unnd 
nemenn,  was  willenns,  das  unnder  unnd  by  uns  änderst  dann  Zerrüttung 
der  stifft  unnd  usz  bevelch,  geheisz  unnd  ordenung  der  kunglichen  mt. 

10  furgenomner  residentz  zertrennung  bringenn  unnd  dohien  dienen  unnd 
reichen,  welher  solichs  gesehenn,  das  der  urdrutzig,  im  derglich  ze 
thun,  wurd  hafften,  zu  was  ennd  änderst  dann  dem,  das  nyemander 
mer  sin,  so  da  singenn,  lesenn  unnd  stifftungenn  vollenden  wurd.  Wa 
das  sin,  were  von  unnoten  gewesenn,  vonn  Basell  sich  ze  thun,  sonnder 

■5  mit  einer  solichenn  constientz  man  wol  do  verblybenn  allenn  zwiffels 
on,  so  das  bedencken  by  uwerm  vettern,  unnserm  capittelbruder,  der 
wurde  sins  begerens  abston  unnd  dem  nit  nochfechten,  das  im  nit  \on 
eigentumb  zustet,  sonnder  durch  gots  singen  unnd  lesens  willenn 
gebenn    unnd    im    chor    verdient   musz  werden;     das  dann    der  grundt 

20  durch  ine,  derglich  uch  des  schribenns  sinenhalb  an  uns  gelangt,  nemb- 
lich  das  er  nit  hab  noch  vermeg,  inn  der  residentz  zu  Friburg  zu  ver- 
blibenn,  ouch  nutzt  bring;  dann  ob  solichs  glichwol,  wie  er  anzeigt, 
also  an  im  selb  were,  yedoch  darmit  ein  solichs  zu  verstrichen,  das  im 
darumb  onverdientz  solt  nochgeschickt  unnd  änderst  dann  solichs  ver- 

25  ordnet,  uszteilt  und  geben  werdenn ;  das  aber  ir  versten  unnd  ab- 
nemen  mögen,  das  uwer  vetter,  her  Sigmundt,  sich  armut  halb  diser 
residentz  nit  ze  uszernn,  noch  sins  begerens  fug  hab.  Ist  war,  das  ander 
mer  vom  adel  by  unns  inn  der  residentz,  so  kleins  oder  villicht  minder 
vermegenns  als  uwer  vetter,  nerenn  unnd  behelffenn  sich   dannocht  irs 

30   corpus,  presentz  und  cottidian,   mit  dem  uwer  vetter,  her  Sigmunt,  sich 

glich    sowol    unnd    als  einander  zu  erneren   unnd  inn  der  residentz,  so 

er    gern    darbi,    untz    unnser    sachenn    beszer    wurd,    zu  erhalten  hette. 

Das  wir  uch  uf  uwer  schrybenn,  im  nit  ze  widder,  sonnder  der  sach 

ze  gutem,  ouch  uch   zu  bericht  nit  wollten  verhalten,  fruntlich  bittennd, 

35  ir  wellent  die  billigkeit  unnd  uwers  vetter,  her  Sigmundtz,  onbedachtz 
furnemenn,  und  was  darusz  unratz  komen  mecht,  ze  hertzenn  faszenn 
unnd  nochmoln  mit  im  schaffen,  ob  unnd  ansin,  des  gesuchs  abzeston, 
unnd  so  er  well,  das  im  etzwas  vom  corpus,  derglich  cottidian  unnd 
presentz    gevolg,    das    er    dann    sich    zu    unns   verfug  unnd   wie  unnser 

40  einer  thug,  wellenn  wir  ine  vonn  hertzen  gern  habenn  unnd  alles,  wie 
unnserr  einem  beschinen  loszenn.    Das  wir  aber  das,  wie  er  vermeint, 


404  /Sjo  April  i6.  Ar.  ^';i—4';2. 

tlniciit,  wunlt  nit  heschchciin,  wir  wiinlcii  dann  solichs  mit  recht  <^c- 
wiscnn,  wie  wir  x'cdocli  iiit  hoit'en,  xonii  dluMiicr  irisU-nnliclKMi  ohcrkiMl 
zu  ooscholion.  So  oiich  hierüber  iiwor  \  ettcr  yc  nit  ersetti<;t,  wellent 
wir  im  vor  onlonhcli  unser  obberkeit,  oder  dohicn  such  j^ehert,  recht 
aii'^ebt)tten  unnd  turireslauen  habenn  unnd  das  wol  und  wehe  ihun  5 
loszenn  mul.  was  unns  cUirch  das  uHj^eleil  wurdl,  soHchs  erstatten,  hin 
achtungs  wise  hiemit  den  vollen  gethan  haben  unnd  das  nyemander 
sin,  so  uns  der  unbilligkeit  anziehen  kenn.  Datum  h^iburg,  den  heiligen 
kartVitag  anno   etc.   im   wx^*"". 

S/ar/c  durchkorrtgierter  cntwurf.     Generallandcs-A .   Karlsruhe,    Copial-    10 

buch  nr.  22-;  (1330)  bl.  33. 

451.  1530  April  16. 

Adelberg  Meyger,  burgermeistcr,  unnd  der  rath  der  statt  Basel 
an  meister  unnd  rath  der  stat  Straszpurg,  unnsern  .  .  .  christenlichen 
niittburgern.  «5 

Alls  dann  durch  uwere  verordnetten  ratszfrund  zinstags  den 
zwenunndzwentzigisten  tag  martii  ncchst  verschinen  zwuschen  herrn 
thumprobst,  Statthalter  unnd  cappittel  des  thumbstiffts  Hasel  an  einem 
unnd  unns  am  andern  theyl  von  wegen  der  brieven,  angeregter  stifft 
zuständig,  aber  durch  benante  herrn  von  unnd  usz  der  statt  Basel  ver-  20 
usseret,  ein  abscheid  begriffen,  habend  wir  nach  gehaptem  rath  unns 
denselbigen  abscheid,  also  die  entusserten  brieff  hinder  ein  statt  Colmar, 
so  doch  unser  g.  h.  marggraff  Ernst,  alls  siner  f.  g.  cantzler  sich  hören 
lassen,  die  nit  annemen,  erlegt  werden,  uch  zu  gefallen  anzenemen 
entschlossen.  So  nun  unser  widerparth  glich  alls  wir  disen  abscheid  25 
bewillgett,  gelangt  an  uch  unnser  fruntlichs  ansinnen,  ir  wollen  unns 
dessen  by  disem  bringer  verständigen,  damit  wir,  wie  unser  widerparth, 
ein  statt  Colmar  umb  annemung  solcher  brieven  ansuochen,  darzu  uwer 
lieb  mit  witterer  tagsatzung,  deren  molstatt  ir  usserhalb  unnser  statt 
Basel  an  orten  uch  gefeilig  ernennen,  furfaren  mögen  ...  3° 

Datum  sampstags  den  xvi.  tag  apprilis  anno  etc.  xxx. 

E?Uwurf.     St.-A.  Basel.     Missiven  A  2g,  bl.   173.     —    Druck:    Polit. 

Correspo?idenz,   bd.  I,  nr.  'J13.  —  Kopie:  Bischöfl.  Händig.  O  4,  bl.  12. 

452.  1530  April  16. 

Hanns  Bogk,  ritter,  der  meister  unnd  der  rathe  zu  Strosburg  a7i   35 
burgermeistcr  und  dem  rathe  zu  Basell. 

Wir  haben  uwer  zuschriben,  dem  abscheidt  nach  zwischen  euch 
eins  unnd  dem  stifft  Basel  anderntheils  zu  Colmar  ufgericht,  derglichen 
ouch    ernanter    stifftherrn  antwort  empfangn,  davon  wir  uch  hieby  ab- 


Nr.  45;^.  i^jo  April  ig.  405 

Schrift    zuschigken,    alles    innlialts    verstanden  unnd  dargegen  evver  zu- 
scliriben    gedacliten   stififtherrn  uberschigkt  unnd  darbey  ine  geschribn, 
sich    mit    irer    antwort,    zum    ersten    es    syn    mag,    zu    entsHessen  unnd 
unns  die  zu  überantworten.    Sobald  das  beschicht,  wollen  wir  uch  die- 
5   selbigen    unnd    derby    tag    unnd    molstadt   ernennen  unnd,  ob  got  wil, 
die    Sachen    dohyn    unnderstan    zu  richten,  das  sie  zu  fryd  unnd  einig- 
keit    dienen    sollen.      Wolten  wir    euch  als  unnsern  geliebten  freunden 
unnd  christlichen  mitburgern  guter  meynung  nit  verhalten. 
Datum  sambstag  den  xvi.  aprilis  anno  etc.  tricesimo. 
10  Original  (pergametit).     St.-A.  Basel,   Bischöfliche  Handlung  O  24. 

453.  1530  April  ig. 

Thumbprobst,    statthallter   unnd    cappittell    der  meren  stifft  Basell 
a7i  schulltheissenn  und  rat  zu   Bernn. 

Alls  ir  sampt  denn  dryenn  stettenn  Lucernn,  Fryburg  unnd  Solo- 

15  turn  etiich  sum  gellts  järlich  inn  unnsere  empter,  fabric,  cottidiann, 
presenntz,  brüderschafft,  zu  vcrzinszenn  schuldig,  wie  dann  söllicher, 
besonnder  der  erst  genannter  empternn,  cottidian,  fabric  unnd  pre- 
sentz,  brieff  by  unnserenn  hannden  unnd  gwailtsammy  unnd  dann  et- 
iich derselben  zinsenn  verfallenn  unnd  zu   empfachenn,    wiewoU  dan  ir 

20  söllich  gönn  Basell  ze  wärenn  schuldig  und  das  zu  unnsernn  sichernn 
hanndenn,  so  haben  jedoch  wir  die  sorgunng,  was  dohyen  erlegt,  das 
unns  das  nit  werde;  dann  wir  sollicher  zinsenn  des  ennds  ze  mol  on- 
gesichert,  unnd  das  unns  die  wie  anders  do  benomen  oder  verspert 
unnd    anders    nutzyt    gewyszers,    schickennd    darumb  zu   uch  unnsernn 

25  puwmeyster,  bewyser  disz  brieffs,  mitt  quittanntzenn,  sölliche  zinsz, 
die  vervallen,  do  obnen  by  üch  ze  empfachenn,  früntlich  unnd  zum 
höchstenn  pittennde,  im  söllich  zinsz  gegenn  den  quittantzenn  zu  iiber- 
antwurten  unnd  volgenn  ze  lassenn  unnd  derohalb,  wellicher  zill  noch 
nitt    erganngenn,    uch    gutwillig  erzougenn,  nämlich   dieselbigenn,  ouch 

30  by  darnach  durch  unns  oder  sunst  mitt  unnser  credenntz  unnd  quitt- 
brieffenn  under  unnserm  secret  [insiegel]  geschicket  mag  werdenn,  zii  be- 
halltenn  unnd  allsdann  demselbigen  gesanndtenn  unnd  anders  niemands 
ze  geben,  ouch  ob  uiuid  an  ze  sin  turdernn  unnd  helffenn  by  uwern  mitt- 
hafftenn    unnd    ouch  sonndernn  personen   vonn   üwer  burgerschafft,  das 

35    dieselbigen    zinsz    uns    unnd  nit  gann  Basell  disz  zyt  gewert  werdenn. 

Dann   wir  können  es  sunst  für  kein  zalung  anemen,  wie  dann  unnd 

wir  die  hundertunndfünffundzweintzigkh  guldenn,  so  ir,  unnsere  herren 

unnd  frund,  sampt  denn  dryenn  stettenn,  obstanndennt,  unserm  presentz- 

ampt,  uff  Urbani  nunundzweintzigestenn  jar  verfallenn,  unnd  hievor  guter 

40   zyt    gann  Basell    geschickt,    für    kein    zalung    halltenn  konnenn  der  ur- 


40t)  ijijo  April  ig— 20.  Nr.  4^4— 455- 

sachcnii,  das  uims  sollicli  i^ellt  zu  Basoll  xrihalllcim  iiniul  tMittVoiiilxlot, 
ulV  disonii  ta^'  iiit  wordcmi,  S(tniidor  diircli  hiir^crmcystcr  unnd  ralt 
oder  diejhcni'ienn,  die  sy  uhcv  unnsere  cmpter  fjesctzt,  cinpfanngcii ; 
imiul  ist  aber  man  denen  nit,  sonnder  iiims  unnd  unnscrii  nachkoni- 
nicnn,  so  die  zinsz  erkoufft,  unnser  gclU  darunib  uszj>cl)cnn  unnd  dar-  5 
über  uwer  \erscliryl)ung,  brieff  unnd  sigcll  by  Iianndenn  liabcnn,  sollicli 
scliulldig.  W'ellent  üwer  ersam  wyszheit  die  billigkeit  hierin  ansächenn 
uniul  ansin,  das  söllicher  verfallner  zinsz  uff  c]uittun<>- unns  gewert  unnd 
b\-  diseni  gesanndtenn  oucli  zugeschickt  werde,  erj)ieten  wir  unns  allzyt 
wellen  verdienen.     Datum  xix.  aprilis  anno  etc.  xxx^.  10 

Kopie.  Sf.-A.  Basel,  Domstijt  QQ  I .  —  Entwurf  [Capitel  an  die  von 
Süloturn,  Friburg,  Bern  {durchstrichen  folgt  noch  Luzern^]  General- 
landes-A.   Karlsruhe,    Copialbuch  fir.  22ß   (1530),  bl.   ?5  v. 

454.  '530  April  ig. 
Das    capitel    der   stift  Basel   an  Cristoffen  von  Dieszpach    salgen    '5 

erben   und   Bartholme  Aleig,  burger  zu  Bernn. 

Als  ir  uch  gegen  unnserm  ampt  der  presentz  umb  li  gülden 
jerlichs  zinsz  uff  Laurencii  zu  bezalen  einns  mit  hern  Claudien  Balyson 
verschryben  unnd  solchen  zinsz  gen  Basell  zu  unnsern  oder  unnsers 
presentzers  sichern  banden  unnd  gewalt  ze  weren  schuldig,  wolten  wir  20 
uch  nit  bergenn,  wie  das  die  von  Basell,  was  zinsen  dohin  gewert,  die 
zu  irn  hannden  nemen  unnd  durch  die,  so  sie  über  unser  empter  ge- 
setzt, empfohen  loszenn  unnd  unns  endtweren,  also  das  wir  solich  zinsz 
nit  achten  khennen,  noch  werden  zu  sichern  unsern  hannden  gewert 
oder  geantwort  sin.  Begern  hieruff  an  uch  fruntlichs  vliszes,  ir  wellent  25 
unns  unnd  uch  selb  zu  mer  ruw  unnd  ersparung  costens,  solichen  zinsz, 
so  der  gefallt,  zu  disen  ziten,  und  dwil  wir  usserhalb  Basel  sint,  witers 
nit  hininn  weren,  sonnder  behalten,  unntz  zu  der  zit,  wir  darnoch 
schickenn  unnd  alszdann  unnsern  gesandten,  so  des  credentzbrieff  von 
uns  anzogen  oder  haben,  uff  gepurende  Quittungen  under  unsers  capitels  3° 
secret  bewart,  soliche  antworten.  Das  wollen  wir  sambt  der  billigkeit, 
ouch  dem,  das  es  mit  mindern  uwern  costen  beschehen  mag,  umb  uch 
fruntlich  verdienen. 

Datum  den  xix.  dag  aprilis  anno  xxx. 

Entwurf.     General- Landes -A.  Karlsruhe,    Copialbuch   nr.   22ß  (1530),    3  5 

bl.  36  V. 

455.  1530  April  20. 
Stathalter  und  capitel  der  stift  Basel  dem  Sebastian  von  Housen- 

stein,    doctor  Ambrosio  Widman,   archidiacono  Basiliensi,  praeposito  in 


Ah-.  455.  1S30  April  20.  407 

Tubingen,  Jörg  Sigmundt  von  Embsz,    canonico   Constantiensi  et  ßasi- 
liensi,  Alt  von  Rinacli. 

Ir  habendt  vor  diszem  usz  unsern  zuscliriben  verstanden,  was  unns 
von  denen  von  Basel  begegnet,  unnd  namblich,  das  sie  unns  allen  des 
5  unsern  inn  einer  stat  Basell  endtsetzt  und  also  gehalten,  das  wir  by 
inen  witer  nit  bliben  kennen,  sonnder  inn  ein  nuwe  residentz  gen  Fri- 
burg  thun  lian.  Und  so  wir  also  ein  zitlang  verschiener  vasznacht  eins 
jors  inn  denen  spennen  gegennandern  gestanden  habenn,  yedoch  meister 
und  rot  zu  Stroszburg  durch  ir  ansuchen  und  werben  by  uns,  derglich 

10  bi  unnser  gegenpart  erlangt,  das  inen  zu  gutlicher  handlung,  doch 
wiszender  dingen  willen  geben  unnd  daruff  zu  Colmar  dagleist  ge- 
halten, unnd  wiewol  inn  derselbigen  wir  inn  unnser  peticion  daruff 
gelendet  und  gangen,  das  die  hern  gutlich  underhandler  unnser  gegen- 
part   dohien    vermegen,    inn    unnsern    clagpuncten   oder  irthumben  zur 

15  sach  gryffen  ze  loszen,  inn  der  gestalt  wir  wuszen  mechten,  wes  sich 
ein  theil  zum  andern  versechen  und  halten  solte,  haben  yedoch  die  von 
Basel  uff  dasselb  nit  gon,  sonder  zuvordrist,  das  wir  unsere  briefT,  über 
unnser  cottidian,  fabric  und  presentz  sagennde,  widder  hininn  inn  ein 
stat  Basel  erlegen  solten,  weltenn  sie   dennoch  im  houpthandel  furfaren 

20  loszen,  von  uns  haben  wellen;  und  als  wir  uns  solichs  geweigert  mit 
dem  anhang,  so  billich,  das  wir  das  unnser,  so  wir  uszerhalb  Basel 
haben,  erlegen,  were  billicher,  das  sie  das  unser,  namblich  den  kilchen- 
schatz  und  briefif,  die  sie  uns  zu  Basel  endtwert,  hindcr  inen  haben, 
zudem    so   huszen    ouch  erlegen  solten,  unnd  dann  die  underthadinger 

25  für  sich  selb  der  bemelten  brieffen  halb,  so  noch  huszen  by  unsern 
banden,  ein  meynung  vergriffen,  die  gewesen,  das  solich  durch  ein 
notarien  inventirt  und  demnoch  zu  gemeynen  banden,  endtweders 
hinder  margroff  Ernsten  oder  der  stetten  ein,  als  Colmar  oder  Brisach, 
erlegt  und  dadannen  nit  genomen  werden,  untz  die  sachen  gutlich  oder 

30  rechtlich  endtscheiden ;  doch  was  deren  brieffen  zu  gebruchen  von 
noten,  solt  hiedurch  nit  abgslagen  sin  etc.,  unnd  unser  der  parthien 
gesandten  dozu  vermögt,  das  sie  dissen  artigkel  und  abschidt  hinder 
sich  ze  bringen  genomen,  zum  furderlichsten  darüber  uff  ja  oder  nein 
antwort  ze  geben,    wie  dann  und  unser  gegenpart  soliche  antwort  er- 

35  stattet,  namblich:  das  sie  die  brieff  zu  gemeinen  banden  hinder  ein 
stat  Colmar  erlegt  ze  werden  gedolden  und  nochgeben  wellen;  so 
haben  yedoch  wir  on  uwer  vorwiszen  unns  disser  dingen,  vorab  so  wir 
bedencken,  das  dissere  brieff  die  unsern  unnd  unser  gegenpart  nit  an- 
gangen, denen   nit  gehorendt,  ouch  nye  inn  ir  gewaltsami  gewesen  etc., 

40  uff  kein  endtlich  antwort  endtsloszen,  sonder  uch  oder  uwer,  so  nit 
khomen    kenthen,    rotslag    hierüber  zuvor  hören  und  vernemen  wellen 


408  ijijo  April  22.  Nr.  456. 

iiiul  soliclis  j;eii  Slros/hiirg  den  unclcrtliaclin<;crn  ziij^^csclirihon  mit  hc- 
gcr,  uns.  (las  wir  ilcr  sacli  discii  \crzugk  gehen,  cndtscluildiot  ze  lial)cn, 
dann  die  Sachen  uch  die  al)sentcn  Jülich  sowol  uns  hiMuiten,  weihe 
underhandU^r  ir  i>egenschritTt  darüber  gethan  begern,  die  ding  nutzt- 
destniinder  ze  furdern.  5 

Deninoch  vonn  disser  und  ander  nier  handel  wegen,  daran  uns 
nit  wenig  gelegen,  haben  wir  all  capitulares,  residentes  und  nit  resi- 
dentes, uff  genanibt  zit,  nainblich  uff  den  sonndag  cantate  nachtz  alhie 
zu  I'riburg  an  der  herberg  ze  sin  unnd  mornds  frug  inn  capitel  zu  er- 
schynen,  über  das  alles  uniis  zu  underreden,  beraten  und  endtslieszen,  10 
zu  beschribcn  der  noturfft  noch  angcsehcnn,  und  begern  hieruff  an  uch, 
ir  wollt  uch  derselbigen  zit  ouch  alher  thun  unnd  das,  so  vorstet, 
helffen  verenden;  so  aber  ir  ye  nit  khomen  konthen,  uns  ycdoch  uwern 
rotslag  vor  der  zit  zuschicken,  ob  ze  thun  oder  geraten  sin  well,  unnser 
brieff  also  verhafft  ze  machen,  dannocht  ouch  vor  dem  und  ee  wir  15 
wiszen  megen,  warmit  man  uns  uff  unser  klagartigkell  well  begegnen, 
ouch  nit  wiszen  sollen,  wann  uns  die  widdcr  zugestelt;  dann  sachen 
mechten  nyemer  usztragen  werden  luul  wir  unser  briefen,  die  wir  doch 
teglich  bruchen  muszen,  ewiglich  endtsetzt,  zudem  und  das  wir  ge- 
dencken,  das  über  nacht  das  ort,  do  brieff  hinderlegt,  ouch  der  sect  20 
megen  werden,  oder  das  beszer  hinderlegung  der  brieffen  abzuslagen. 
Sodann  und  wir  das  thun,  stet  uns  aber  zu  ersorgen,  das  nutzt  gutz 
bringen,  unnd  namblich,  das  sie  von  Basel  bewegt  unnd  uns  unsern 
kilchenschatz,  ziertumb,  kleinotter,  meszgewander,  ornaten  zu  Basel  inn 
der  kilchen  verkouffen,  verderben  und  angriffen  werden  sambt  ander  25 
mer  ungeschickerlichen  furnemen,  hierüber  ir  uch  uch  eigentlichen 
grindtlich  und  w^ol  beroten  Sollichs  wellen  wir  also  von  uch  zuge- 
schehen  erw'arten  unnd  uns  daruff  endllich  vertrösten. 

Datum  Friburg,  den  xx*^°  aprilis  anno  etc.  im  xxx. 

Etihvurf.  Generalla7ides-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  ?ir.  22^(1  ß^o),bl.  JJ  v.    30 

456.  /5J0  April  22. 

Ur/e/ide?i :  Ludwig  Lachner,  junckher  Egli  Offenburg,  junckher 
Nicklaus  Escher,  her  Friderich  Unger,  Michel  Schnitzer,  all  burger  zu 
Basel,  und  Lienhart  Bischoff,  der  wirt  zu  Huningen. 

Dise  jetzgenante  personen  sind  ires  brasses  halb,  das  sy  über  m.  35 
h.  niandat  und  sonders  der  heiligen  zyt  am  ostertag  frü,  so  andere 
burger  zu  predig  gsin,  zu  Seuffzen  xiiu  masz  malvasier  getruncken,  so 
alles  zu  verschmelerung  uszgangner  mandaten  und  zu  ergernusz  dess 
nechsten  langen  thut;  darumb  sy  dann  ingelegt  und  yeder  umb  v  Ib 
gestrafft   worden;    dem    selben  nach   widerumb  diser  gfangenschafft  uff  40 


Nr.  4.57-458'  1530  April  23.  409 

fritag  vor  quasimodo,  den  xxii.  tag  aprellen,  gnedigklich  ledig  gelassen, 
habe7i  alle  urfehde  geschworen  hy  pen   dess  schwerts  etc. 

Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 
SL-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  1 10. 

5   457.  1530  April  23. 

Urfehde:  Der  jung  Hans  Ougli,  burger  zii  Basel. 

Hat   ouch   uff  den  heiligen  ostertag  mit  obgeschribnen  personen, 

über  das  er  vormals  geschworen  Inhalt  nechster  urfech  '),  uszerhalb  der 

gesatzten  malen,  zu  husz  noch  da  vor,  mit  einichcm  menschen  nit  zeren, 

10  gastung  noch  gsellschafft  zu  leisten  etc.,  malvasier  helffen  vertosen  und 
lichtfertigkeiten  nachgehengt;  darumb  dann  billichen  abermals  gfengk- 
lichen  angenommen  und  umb  v  Ib  gestrafft  worden;  demselben  nach 
solcher  gfangenschafft  wider  ledig  gelassen  uff  sampstag  vor  quasimodo, 
was    sant  Jörgen,    der    xxiii.  tag    aprellen;    daruff  geschworen,    das   er 

15  umb  alles  durch  die  ersamen  wysen  radtsbotten  und  sibner  herren, 
Simon  Albrecht  [und]  Ludwig  Becherer,  mit  imm  geredt  und  gehandlet 
worden,  in  nammen  m.  h.  bschehen,  gegen  aller  menigklichem  uff  erden, 
nyemants  uszgedingt,  ewigen  heling  halten  wolle  und  gentzlichen  ver- 
schwigen;  hat  urfehde  geschworen.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

20  St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  1 10. 

458.  1530  April  23. 

Urfehde:    Bastion  Kerer,   von  Ravenspurg,    ein    koch,  der  knecht 
uff  der  Scherrer  husz  zu   Basel. 

Diser  ist  ouch  uff  obgeschribnen  sampstag  sant  Jörgentag  gnedigk- 

25  lieh  ledig  gelassen,  darumb  er  dann  gfangen  gewesen,  das  er  usz 
rechter  boszwilligkeit  und  lichtferigkeit  das  heilig  wort  gottes  zu  ver- 
schmeleren,  ouch  daby  ein  ersame  statt  Basel  zu  vercleinen  in  der 
statt  Costentz,  da  er  dann  uf  mitwoch  nach  judica  in  bottschafft  wysz 
dahin  gsandt,  ubernacht  gelegen   und  von  einem  von  sant  Gallen  under 

30  andrem  gefragt  worden,  ob  man  noch  zu  Basel  mesz  halte,  geantwortet: 
Nein,  nume  in  anderthalben  jar  nit;  aber  solte  man  nachmalen  under 
den  gemeinden  meren,  wüszte  er  wol,  das  es  über  11  m  man  das  mer 
wurd,  die  messz  widerumb  an  die  hand  zenemnien;  dann  der  gemein 
man    hab    vermeint,    wann    sollich    messz    und    der    alt    gotsdienst    der 

35  pfaffen  abgethan,  als  dann  inen  die  closter-  und  pfaffenguter  werden 
sölten;  so  aber  das  nit  geschehen,   würde  es  fryg  das  mer,  die  pfaffen 


457.  M  Haus  Ol\gli  war  laut  uifehde  vom  it.  april  (Rb.  O  4,  s.  loj)  tingezogeti 
worden  ,,sines  lichtvertigcn  lebens,  spyl  und  trunckenheit  halb,  sonders  mit  zutrincken,  über 
verbott  zum   Suffzen  begangen". 

Basier  Reformationsakten,  IV.  g2 


410  rsjo  April  jj     2^.  Nr.  ./.y     ^^/. 

wider  zc  iicmmcn.  rncl  wie  wol  obj^emelter  hott  an  erst  eröffneter') 
red  gestoupt  uml  die  von  einem  unserni  l)ur<;er  verneinet  und  wider- 
fochten, so  ist  doch  benielter  Bastion  chiruff  styff  beharret;  darunib 
ilann  mit  ofengUniis  gestralTl  und  ulf  den  tag,  obstat,  wider  lechg  ge- 
hissen.  //<//  urfehde  geschxvorfn ;  daiiebent  imnic  ouch  durch  licrrn  Hans  5 
Baltheimer,  obersten  knecht,  gesagt:  Nach  dem  und  sin  cliche  frow  mit 
hilff  gottes  des  kinds,  so  sy  scliwanger,  empunden  und  dessen  usz  kind- 
pett  gangen,  das  er  als  dann  sich  von  stunden  an  usz  einer  statt  Basel 
hinweg  mache  und  furder  Basel  mide,  dann  inne  ein  ersamer  rhat  dlicins 
wegs  darinn  wüssen  wollen;  daruff  er  trulichen  verwarnet  worden  und  10 
solchs  zu  erstatten  sich  leydig  begeben. 

Jo.  Hen,  Fortmüllcr,  notarius  hc. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  iio. 

459.  ^530  April  2j. 
Aus  den  Wochenausgaben  sampstags  vor  quasimodo.  15 
Ratscosten:    Item    im  Ib    im  ß    x  d  ist  über  Rudolff  Heiden  von 

Niderdorf,    den    widertouffer,    inn    Lim  tagenn  inn  gfengknus  gangenn; 
soll   der  vogt  vonn  Waldennburg  widerumb  vonn  im  inziehenn. 
St.-A.   Basel,   Fi?ianz  G  15,   s.  42. 

460.  1530  April  25-.   20 
Urfehde:  Claus  Hell,  der  messerschmid,  burger  zu  Basel. 
Darumb  das  er  über  verbott  und  uszgangen  mandat  in  krieg  zogen, 

deszhalber  ingelegt  und  umb  v  Ib  gestrafft  worden,  aber  solcher 
gfangenschafft  widerumb  gnedigklichen  uff  mentag  nach  quasimodo, 
den  XXV.  tag  aprellen,  ledig  gelassen,  hat  urfehde  geschivoren.  25 

Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 
St.-A.   Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  112. 

461.  ^530  April  25. 
Das  capitel  der  stift  Basel  an  dechan  von  Dieszbach. 

So  wir  dohar  inn  swern  unnd  groszlig  anligenden  unnsern  ge-  3° 
schefften  unnd  ehafften,  denenn  unnd  ouch  den  mindern  ir  als  unser 
houbt  und  dechan  yedoch  billich  zugegen  werenn,  uch  ettlich  mol,  zu 
angesehenen  dagenn  by  unns  zu  erschinen,  ze  rotenn  und  handien  ver- 
helffen  geschryben,  sint  yedoch  ir  einest  uff  furgewendt  Ursachen, 
andermol  daron  uszennblibenn  unnd,  inn  so  langer  zit  wir  mit  so  vieln  35 
hendlen  beladen,  nit  erschienen,  vvelhs  nun  unns  etzwas  befielett,  wol 
geacht    ir    dannocht  bedencken  solten  vonn  wegen  des,  das  uch  vonn 

458.  ')   Vorl.:  erster  offneter. 


Nr.  4.61.  1530  April  25.  411 

der  stifft  gutz  beschehenn,  das  ir  die  wol  nyeszendt  unnd  das  ir  auch 
uwer  prelatur  der  dechan)'  halb,  so  glichwol  ir  die  mit  einem  stat- 
halter  usz  unnserm  nochloszen  ettlich  zit  zu  versehen,  milterung  ge- 
funden, etzwas  unnd  umb  viel  mer  und  witer  dann  ein  anderer  ze  thun 
5  schuldig  unnd  deshalben  zu  ziten  zu  uns  khommen  unnd  under  solichen 
zustenden,  beswerden  uwer  rot  unnd  wegwise,  hilft'  und  bystandt  euch 
gebenn  unnd  mitgeteilt,  unnd  so  dieselb  saclien  unnd  obligende  be- 
swerden noch  nit  uft"gehebt,  viel  c  sich  zu  denen  sich  noch  mer  und 
mer    zutragen.     Ouch    ist,    das    nechst    zu    Colmar    zwuschen    uns    und 

10  denen  von  Basel  vor  deren  von  Stroszburg  geordneten  rotzbotten  ein 
gutlicher  dagleist  unnd  wir  zum  selben  el)en  statlich  und  nit  mit  ringen 
costen  geschickt,  inn  hoff'nung,  die  von  Basel  werendt  unns  inn  unnsern 
klagartigklen  endtgegen  gangen  inn  mosz,  das  guter  verstandt  gemacht 
werden,    wie    wir    zu    und    von    dem    unsern,    das   wir   zu  Basel  haben, 

,5  wandlen,  zu  ziten  dasin  mechten  unnd  ouch  das  sie  uns  das  unser  und 
aller  ding  onverspert  volgen  lieszen.  Und  aber  sie  von  Basel  darvon 
nuzt  heren,  sonder  für  den  ersten  puncten  von  uns  haben  wellen,  das 
wir  unser  brieft"  widder  inn  ein  stat  Basel  erlegen,  demnoch  und  so  das 
beschehen,    sie    uff   ander    puncten    mit    uns    handien  wellen  unnd  also 

20  von  deswegen  durch  die  underhandler  verabscheidet,  ouch  hinder  sich 
ze  bringen  vermegt,  das  solich  brieff  zu  gemeinen  handen  hinder  mar- 
groff  Ernsten,  ein  stat  Colmar  oder  Brisach  untz  der  sach  usztrag  er- 
legt sollen  werden  etc. 

Deshalben    dann,    ob    uns    solich    hinderlegung    ze    thun  oder  ab- 

25  zeslagen  sin  well,  sicii  zu  endtslieszen  und  darvon  red  ze  haben,  wie 
ouch  wir,  das  zu  erstatten,  alle  capitulares  als  uff  den  sondag  cantate 
nachtz  alhie  an  der  herberg  und  mornds  in  capitulo  zu  erschinen  be- 
schriben,  da  wir  dann  uwer  nit  minder  zu  beterff'en  und  neben  dem 
allem    uff   yetzt    nechstkunfftigen    sant    Johans    dag    die  zit,  so  wir  uch 

30  nochgeben,  mit  einem  stathalter  das  decanat  zu  versehen,  zu  end  loufifet 
unnd  von  noten,  das  wir  uns  vonn  desselbigen  wegen  ouch  underreden; 
dann  wir  khennen  ye  witers  nit  also  unnd  wie  biszhar  huszhalten, 
sonder  wellent,  das  ir  endtweder  selb  hie  und  zugegen  sigt  und  das 
decanat  versehet,    oder    aber  das  einem,  so  des  geschickt,  geben;  be- 

35  gern  hieruff,  jo  ervordern  uch  ouch  das  by  uwern  pflichten,  das  ir  uff 
obanzeigten  dag  ouch  alher  khommen,  alszdann  aller  noturfft  noch  von 
oberzelten  und  ander  mer  sachen  ze  reden,  handien  und  endtslusz  ze 
thun,  ouch  verstantnus  zwuschen  uns  selbsten  ze  machen  und  gar  nit 
uszenzebliben,  unnd  wiewol   wir  keins  uszblibens  zu  uch  versehen,  be- 

40  gern  wir  doch  bi  disem  botten  hierüber  uwer  antwort,  willen  und 
meynung  verstendigt  ze  werden,  uns  haben  deren  noch  uch  ze  halten. 


412  /•)"?('  AprH  2j — 26.  Nr.  .f.62  -46^. 

Datuin   \\\\\c   post   ciuasiiiioch»  anno   \\x. 

Entwurf.  GeniralLimics-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  iir  .22^(1  ^jo),  hl.  ^gv. 

462.  /.5:?o  April  2'^. 
Das  caj)itcl  (fer  stift  Basel  an  Sisnuiiulcn  von   ITirt. 

X'oii   \\cj;cn  der  lautlichen  handlunjr,    ncclist  zu  Colniar  zwuschen      5 
uns    und    denen    von    Basel    geleist,    unnd    sonderlich    des  puncten,  das 
wir  unns  bedencken   unnd   demnoch   denen   von   Stroszburg,    den   frunt- 
lichen   underthadingern,  zuschriben  sollen,   ob   wir  unnser  brieff  hinder 
unsern    gnedigen    hern    niargroff  Ernsten    oder  aber  Colniar  oder  Hris- 
sach  zu  gemeinen  handen   erlegen   unnd  de  loszen  wellen  untz  zu   der    10 
sach  zwuschen   uns  beiden  gutlichen  oder  rechtlichen  usztrag  etc.,  haben 
wir  angeschen,  das  all   capitularcs,  uff  nechst  khomenden  mondag  noch 
cantate    des    morgen    frug    in    capitulo    alhie    zu    Friburg   zu    erschinen 
und    disen    artigkel    zu    beratslagcn    etc.,   soUendt  beschriben  und  zum 
wenigsten    irer,    so    nit    khomen    khendten,    rotsläg    und    gutbeduncken    15 
über    vermelten    artigkel    alher    geschickt    werden.     Demnoch    an    uch 
unser  fruntlich  beger,  uch  zu   disem   dag  ouch  zu  verfugen  und  helffen, 
so    best    wir    megen,    die    ding  beroten    und,  so  ir  von  ehaffter  ursach 
wegen    nit    khomen   khennten,  yedoch  uwer  gutbeduncken  vor  der  zit 
oder  zu  solichem  dag  uns  zuzeschicken.  .  .  Datum  den  xxv.  dag  apprillis    20 
anno  im  xxx. 

Entwurf.   Gefierallandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuchnr.  22f;  (l ß^o)  bl.  .f0  7>. 

463.  ^530  April  26. 
Adelberg  Meyger,  burgermeister  der  Stadt  Basel,  ati  Solloturn. 
Euwer    furbittlich    schribenn    von    wegen    Hans   Mullers,    das    wir    25 

denselbigen  W3'der  by  unns  insitzen  laszen  unnd  \'on  wegen  sins  ir- 
tumbs  der  wydertoufifery,  des  er  sich  underzogenn,  ein  zimlichen  wyder- 
ruff  stellenn  unnd  straffgelt  ufflegen  wolten,  habenn  wir  verrers  Inhalts 
vernomen  ^  unnd  wywol  wir  uch  als  unsern  .  .  .  Eytgnossen  in  allen 
unns  möglichen  dingen  zu  wylforenn  gneigt,  dwyl  aber  vermelter  Hans  3° 
Muller  nit  ein,  sunder  zum  dritten  mol  sin  eyd  ubersechen,  an  dem 
bruchig  worden,  darzu,  als  er  zuletscht  vor  unns  und  unserem  gesesznen 
ratt  gestandenn,  im  dy  wal  geben  (domit  er  nit  sprechen  mocht,  er 
wer  zu  dem  wyderruff  zvvungen  und  trungen),  er  mog  den  wyderruff 
thun  oder  aber  wyderumb  an  sin  gwarsami  usz  unnsern  gepieten  sich  35 
verfiegenn,  hatt  er  wylliclich,  sich  dy  straff  ze  gebenn  unnd  den  wyder- 
ruff ze  thün,  bewylligett  und  angnomen,  do  wir  wol  gmeint,  es  von 
im  voistreckt  worden  wer;  aber  über  das,  er  das  ze  thun,  ein  eyd  zu 
gott    geschworn,    hatt    er    sollichs    sins    getonden   eyds  vergessenn  und 


Nr.  464 — 465.  1530  April  26—27.  413 

sich  usz  unnsern  gebieten  an  sin  gwarsami  erhept,  den  wyderruff  nit 
gton;  deszhalbenn  wir  unnserm  vogt  von  Varspurg,  ettvvas  sin  unnd 
sins  güts  halben  ze  handien,  befolhen,  doby  wir  es  noch  ungendert 
pliben  laszen  und  in  furer  in  unnsern  emptern  unnd  gepieten  nit  lyden 
5    oder  gedulden  wollen.  .  . 

Datum  zinstags  den  xxvi.  aprilis  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.     St.-A.   Basel,  Mlssivefi  A  2g,   öl.  rjß. 

464.  1530  April  26. 
Burgermeyster    und    rat    der  statt  Zürich  an  burgermeyster  unnd 

10   ratt  der  statt  Basel. 

AUsz  dann  der  gmeyn  arm  mentsch  inn  unnser  statt  und  landt- 
schafft  unnd  villicht  by  uch  unnd  allenthalb,  als  wir  wol  achtend,  jetz 
inn  diser  durung  und  hertenn  schwerenn  jarenn  mit  grosser  armutt 
unnd    hungers    not    beschwert,    unnd    aber    inn    dem    Straszburgischen 

15  christennlichen  burgrechten,  darinn  wir  gegenn  und  mit  einandern  ver- 
faszt,  under  anderm  begriffenn  wirt,  das  der  roggenn,  so  uwer  und  unser 
mitburger  von  Straszburg  inn  uwer  statt  erleggen,  nit  allein  uff  kriegs, 
sunders  och  uff  thurungs  not  da  wartenn  und  unns  von  den  drigen 
stetten,    so  wir  des  bedurffig,  umb  einen  zimlichen  pfening  und  etwas 

20  necher,  dann  sunst  der  louff  ist,  geben  solle  werden,  deszhalb  ersuchen 
zvir  euch,  ir  wellind,  sover  obbestimbter  roggen  inn  uwer  statt  erlegt, 
alszdann  uns  furderlich  by  uwern  furluten  uff  die  zweyhundert  sek  zu- 
gan  und  unns  durch  dieselben  anzoigen  lassen,  was  der  roggen  sambt 
der  fürkosten,  sind  wir  urputig  und  wol  geneigt,  uch  darumb  mit  barem 

25   gelt  luth  des  burgrechtens  unverlengte  bezallung  zuzestellenn  .  .  . 
Datum  zynstags  nach  Jeorgi  anno  etc.  xxx. 
Original.      Sl.-A.  Basel,   Frucht  u?id  Brot  O  -,4. 

465.  1530  April  27. 
Burgermeyster,  rath  und  burger  der  statt  Zürich  an  burgermeyster 

30   unnd  rath  der  statt  Basel. 

Wir  haben  den  vergriff  unnd  abscheyd,  wie  die  verganngener 
vasten  desz  Hessischen  burgkrechtens  und  cristenlichen  verstannds  halb 
by  üch  gestellt  unnd  vergriffen,  hüt  datum  für  unns  genommen  und 
daruff  nach  erwegung  alles  hanndels  unns,  sollich  burgkrecht  allso  luth 

35  unnd  vermog,  ouch  nach  dem  buchstaben  gemeldten  vergriffs  unnd 
der  nottel,  by  üch  gestellt,  mitsampt  üch  unnd  annderen  im  namcn 
gots  unnd  umb  syner  eeren  und  warheyt  willenn  anzunemmen,  enndt- 
schlossenn  unnd  bewilligt,  gutter  Zuversicht,  die  sach  göttlichem  wort, 
ouch  unnser  aller  wolfardt,  lob,  nutz  unnd  hanndthabung  unsers  cristenn- 


414  i^jo  April  28.  ■  Nr.  466. 

liehen  j^^loubcniis,  zu  iiftiuini^  iiiind  rürdciunj;  (lcrscli)eii,  hurh  dicnst- 
licli  s\n  woiii.  wollton  wir  iich  «^aniitz  tVüntlichcr  [^ctrüwcr  nicynun^ 
\v\thcr  hicriiin.  iiith  desz  abscheyds  zchamidlen  uiiiul  unnsercn  cristenn- 
lichcn  luitthurj^erii  \o\\  Strassl)urg  das  anzekundcn  wissen  niüii^en,  nit 
verhallten...   Usz   Zürich,   mittwochs   nach   (inasimodo   anno  etc.  xxx.  5 

Original.      SL-A.   Basel,   Polnisches  MS,    1 . 

466.  1530  April  28. 

Adelberi^"  Mey^^cr,    buroermeistcr    unnd    ratli    der    statt  Hasel,  ati 
das  re<;inicnt  zu   Ensiszheim. 

Demnach    wir    unns    der    zinsen,    renthen    unnd    «pulten,  dem  sant    10 
Johanser    huse,    in    unnser    stat    Basel  gelegen,    zustcndig,  nach  bitzhar 
anderer  gestalten   nit  underzogen,  denn  das  wir  bedachtem  huse,  damit 
das    by    sinem    inkhomen    plibe,    zu    wolfart    von  unscrm  rath  pflegere 
darüber  geordnet,  die  ufF  sollichs,  wasz  die  zinszlut,  in  uwer  regierung 
und   andersthwo  gesessen,    nach   ko.   mt.  zu   Ungern    unnd    Hehaim  ...    15 
relaxiertem   arrest,  bedachtem  huse   unnd   insonderheit  daselbst  hin  und 
niemandem  anders  ze  antworten  schuldig,  bezallt,  zu  desz  huses  handen 
innemen  lassen.  Darumb  sy  ouch  dem  .  .  .  Johann  von  Hadtstein,  comen- 
thuren  zu  Heiterszheim,  uff  dem  guttlichen  tag,  so  sin  erwirde  in  kurzer 
zytt  mit  unns  leisten,   früntlichen  bescheid  unnd  bericht  geben  werden ;    20 
deszhalben  wir  unns  gentzlich   versehen,  es  were  bedacht  huse  by  dem 
sinen    pliben,    ouch    deszselbigen   zinszlut  von  niemandem  andern   umb 
bezalung  ersuecht  worden,  so   werden  wir  doch  abermalln  glouplichen 
bericht,  das  Cunradth  Vochheim,  wylandth  schaffner  in  bedachtem  huse 
gewesen    unnd    vergangene    zytt    one  abscheid  fluchtig  by  unns  abge-    25 
tretten,    Clawsen  Gredern    von  Hegenheim   uff  fritag  nach  dem  sontag 
quasimodo  für  uwer  lieb   unnd  gunst  zu  recht  ervorderet,  das  unns  ann 
inne    nit    wenig    befrömbden.     Unnd  so  dann  bedachter  Claws  Greder 
uff   hochgemelter    ko.   mt.    beschehener    relaxacion    dem    sant  Johanser 
huse    by    unns,    wie    er    unnd    sin    vordem    ze    thund    verbunden,    sine   3° 
schuldige  zinsz  bezallt,  dem  Vochheim   nutzit  pflichtig,  darzu   die  frunt- 
liche  handlung  mit  genantem  herrn  comenthur  nach  vor  ougen,  so  ist 
an   uch  unnser  gantz  fruntlichs  begern,  ir  wollend  den  rechtstag,  gegen 
Clawsen  Gredern    angesetzt,  uffheben  unnd  mit  genantem  Cunradthen 
Vochheim,  dem  abgetrettenen,  so  sich  in  uwer  regierung  enthaltet,  ver-    35 
schaffen,    das    er    bedachten    sant  Johanser  huses  zinszlütte  furohin  un- 
gesumpt    dem    gotzhuse    das    sin   vervolgen  lasse,    ouch  hieby  Clawsen 
Gredern  sines  uszplibens  entschuldigt  haben.    Wir  bitten  um  eure  ant- 
zvort.    Datum   donstags  den  xxviii.  apprilis  anno  etc.  xxx""". 

Entwurf.      St.-A.   Basel,   Missiven  A  2g,   bl.   174  v.  4° 


Nr.  467—468.  rs30  April  28.  415 

467.  1530  April  28. 

Adelberg  Meyger  [bürgermeister  der  Stadt  Basel]  an  Zürich. 

Euwer  schriben,  das  wir  uch  zweyhundertt  seck  rockenn,  so  uwer 
unnd  unnsere  cristliche  mitburger  von  Straszburg  erlegt,  vermög  des 
5  burgrcchtennsbrieff  schicken  solten,  unnd  was  dy  sampt  der  für  kos- 
teten, das  bar  gelt  dorumb  erlegen  wolten,  habenn  wir  alles  inhalts 
verstanden  unnd  fugenn  uch  by  guttlich  zu  vernemen,  das  nit  on,  es 
haben  vermelte  unsere  cristliche  niitburger  von  Straszburg  ettwas 
rockens,  doch  nit  vyl,  erlegt;  der  ligt  noch  inhalt  des  burgrechtens 
lo  in  jereni  namen  und  megend  noch  nit  wyszen,  wy  sy  in  uch  oder  unns 
anschlagen  werden.  Wir  haben  aber  von  stund  an  uwer  begeren  innen 
zugeschriben  gutter  hoffnung,  sy  werden  sich  desz  gar  keins  wegs 
wegerenn,  sunder  gunsteclich  zulaszen,  was  unns  ouch  d^^sz  orts  für 
antwortt  gfalt,  uch  dy  nit  verhalten,  sonder  mit  ylender  bottschafft 
15  verstendigen  wellen;  dan  uch  als  unnsern  treuwen  lieben  Eytgnoszen 
und  cristlichen  mitburgern  lieben  dienst  ze  bewysen,  sint  wyr  gneigt, 
Datum  donstags  den  xxviii^*^"  aprilis  anno  etc.  xxx*». 

Entwurf.     St.-A.    Basel,    Missiven    A  2S,    bl.   281.    —    Ausführliches 

regest:  Strickler,  bd.  II,   fir.  I2Qß. 


20  468.  1530  April  28. 

Adelberg  Meyger  [bürgermeister  der  Stadt  Basel]  an  Straszburg. 

Es  habenn  unns  uwer  unnd  unnser  truw  unnd  lieb  cristliche  mit- 

purger    von  Zürich    uff  hut   datum  zugeschriben   unnd  das  wir  inen  in 

crafft    des    cristlichen    uffgerichtenn    burgrechtenns  von  dem  durch  uch 

25  erlegen  rocken  zwey  hundertt  seck,  dy  sy,  w}'  der  angeschlagen  sampt 
der  für,  mit  barem  gelt  ze  bezalen  urbuttig,  schicken  wolten,  wy  ir 
dan  verer  ab  ingeschloszner  copyen  zu  vernemen  begertt.  Dwyl  dan 
der  rocken  in  uwerem  namen  do  ligt  und  uns  etwas  darvon  on  uwer 
verwyszen,  jemans  ze  geben,  nit  geburen  wyl,  darzu  unnser  stattschriber, 

30  der  in  von  wegen  uwer  verwarett,  wy  ir  den  anschlagen  oder  was 
durch  in  doruber  empfangen  werden  soll,  anzezeugen  nit  weysz,  haben 
wir  vermelter  von  Zürich  beger  uch  nit  verhalten,  sonder  das  mit 
eygnem  doruber  gesanten  botten  zuschicken  wellen,  fruntlich  bittende, 
innen    das    nit    ze    versagen,    sonder    vermelten    rocken    uff  das    zimb- 

35  licheste,  es  jemer  sin  mag,  mit  barem  gelt  zu  bezalen  anschlahen  unnd 
unns  euwers  gmietz,  ouch  wesz  sich  angerurter  unnser  stattschriber 
verrer  drunder  halten  soll,  by  dysem  botten  schrifftlich,  sy  von  Zürich 
deszwegen   verstendigen,  berichten.  .  . 

Datum  donstags  den  xxviii.  aprilis  anno  etc.  xxx. 


-Uli  i^jo  April  jp -jo.  Nr.  .{6i)     ^yo. 

Enhvurf.  St.-A.  Basel,  Missive/i  A  2S,  bl.  jSj.  —  Rtgfs/c/i :  S/rick/ir 
lul.  II,  nr.  120^  und  Pol  it.  Corrcsfiondt/iz  Ixl.  /.  ///■.  ~i  ^  {un/cr  dem 
da/um  des  26.  aprils). 

469.  15J0  April  2g. 
Schüllthes    uniul    ratt    der    statt    Solotluirnii    an    der    statt    I^asell      5 

rhattcsanwälltcn  in  dem   gottsluise  Schontal  versaninott. 

Durch  schrillen  unnd  wärbun<i^  an  unnscr  lieben  lLidt<>nossen  von 
Basell  von  wcfren  herren  Ulrichen  Rcrj^ers,  capplans  zu  Trybcnis  crutz, 
durch  unns  «^elannget,  so\il  ir  un^ez\v\'fflett  bericht  der  vordrung,  so 
er  zu  dem  gottshusz  Schontal  halt,  allso  das  er  sin  bar  «gellte,  so  zum  10 
teyle  an  glitten  guUten  vorhanden,  dargethan  unnd  sunst  das  sin  da- 
selbshin    ^^eben,    wie    ir    von    im    der   lennge  nach  vernämmen  mögen. 

n 

Diewyl  nun  obgemellter  herr  Ulrich  mitt  allter  unnd  armutt  beladen, 
das  er  solliches  gelltes  ganntz  notturfftig,  ist  an  weh  unnser  fruntllich 
geflissen  bitte,  disz  alles  unnd  usz  was  geneigten  gutten  willens  er  das  15 
sin  an  obbemellt  gottshuse  geben,  zu  bedencken,  im  söllich  das  sin,  desz 
er  selbs  nottürftig,  w^idcr  zukommen  ze  lassen.  Mitt  bewysung  dadurch 
der  allt  armm  priester  befinden  mag  unser  genossen,  wollenn  wir  umb 
uch  in  gelychem  unnd  mererem  sampt  das  unnserem  beduncken  nach 
söUichs  die  billickeytt  vordrott,  haben  zu  gedienen.  20 

Datum  fryttag  vor  Philipp  et  Jacobi  anno  etc.  xxx**. 

Origifial.      Landes- A.   Liestal,   lade  ^ß,  P  nr.  12,  theke  37^- 

470.  JSJO  April  jo. 
Supplication  des  domprobsts  an  de?i.  rat. 

An  .  .  .  burgermeister  unnd  ratt  der  statt  Basell  ist  des  erwirdigen    25 
und  hochgelerten  hern  Andres  Sturtzels  von  Bucheim,  thumpropsts,  als 
siner  gnedigen  und  gunstigen  lieb   herren,  beger  und  pitlich  ansuchen, 
wie  nachvolgtt: 

Des  ersten:  Das  her  thümpropst  durch  sinen  schaffner,  wie  wüsent 
und  kuntlich,  den  zehenden  zu  Basel  des  xxix  **"*  jors  mit  costen,  mue  3° 
und  arbeit  inprocht,  und  aber  ime  alle  ding  verhindert  und  verspert, 
ist  ime  ouch  vom  zehenden  nit  etwas  wins  volgen  lossen,  also  das 
sich  der  costen  der  huszhaltung  im  Hoff  mit  essen,  trincken  nut  belonen 
und  im   veld  ongevorlich   louft  uff  iii'^  gülden. 

So    nahet    die    zit,    das    man    sich  diz  jor  in   huszhaltung  uff  dem   35 
howet    und    andre    Sachen    rüsten    soll,    deshalp    ime  von  nöten  sin   er- 
scheint, ein   wissen   zu   haben,  onangesehen  die  gutlich  tagleistung,  wie 
man    das    in    disem   jor    mit    im    halten    welle;   denn  solt  er  aber  allen 
costen  tragen,  wurde  im  schwer  und  onmuglich. 


Nr.  ^.yi — 473  i^-  i53o  April  jo— Mai  2.  417 

Ist  deshalp  her  thumprobsts  vlissifi;  bit,  ein  ersamer  rat,  als  sin 
gnedig  und  günstig  lieb  Herren,  wellen  sich  entschliessen,  wie  man 
inne  dis  jor  halten  welli,  und  betrachten,  das  billich  expensiert  werden 
soll  usz  win,  körn  und  gevellen  etc.,  und  das  übrig  erlegt  bitz  zu  usztrag 
5  der  Sachen.  So  ime  aber  solichs  nit  vergont  werden  solt  (als  er  nit 
hoffen  wil),  so  wer  es  in  sinem  vermögen  nit,  den  costen  uszer  sinem 
seckel  zu  erhalten,  es  were  dann,  das  man  im  entschlieg  und  volgen 
liesz  zinsz  und  zehenden  in  statt  unnd  gebiet  Hasel. 

Letst:  Dwil  der  Baselwin  nit  wol  lang  pliben  mag,  so  der  jetzt 
10  wol  giltet,  das  man  den  verkouft  hetti  und  das  erloszt  gelt  in  Wechsel 
erlegt,  desglichen  mit  dem  körn  im  namen  des  herren,  so  es  denn 
ime  sol  gehören,  so  findt  maus  ouch  und  mag  also  mer  darus  zu  nutz 
komen,  weder  wan  mans  also  onverkouft  ligen  loszt,  so  doch  die  frucht 
diser  zit  also  werd  sind. 
'5  Origifial,    unterschrieben    Oschwalt,     der    thumprosty    alhie    schafFner, 

imd  zeitgenössischer  dorsalnotiz  tumprobsts   suplicatioiin,   samstags  den 

letsten   apriiis   anno   etc.   xxx   ubergebenn. 

471.  1530  April  jo. 
Schultheis  unnd  ratt  zu  Bernn  an  burgermeysternn  unnd  ratt  der 

20  statt  Basell. 

Thumbropst,  Statthaliter  unnd  capittell  der  merenn  stifft  Basell 
habenn  unns  geschribenn,  alls  ir  usz  hier  ingelegter  copy  erlernenn 
mögennd;  so  nun  der  Savoysch  tresorier  hieby,  unns  hatt  derselbig 
die  hürigenn  zinsz  dem  buwmeyster  der  stifft  uszgericht,  des  wir  gut 
25  quittanntzenn  haben;  ob  üch  nun  etwas  darzü  ze  thund  wil  gevallen, 
setzenn  wir  üch  heim,  üch  darnach  wuszenn  ze  halltenn.  Datum  ultima 
apriiis  anno  etc.  xxx''. 

Original,    mit  auf  gedr.  Verschlußsiegel.     St.-A.  Basel,    Domstift  QQ  i. 

472.  1530  April  jo. 
30              Aus  äeu  zuochenausgaben  sampstags  vor  misericordia  domini. 

Ratscosten:  Item  xiii  ß  vonn  einer  toufferin  vonn  Gelterhingen 
harin  zu  fürenn.  —  Item  ix  Ib  xvi  ß  im  d  ist  über  Ulin,  den  scherrer, 
und  Martin,  die  widertouffer,  inn  die  gfanngenschaft  inn  atzung  ganngen. 

Item  im  ß  den  frowenn  zu  Gnadenntal  zins  vonn  der  Schal  uff 
35   Martini  anno  etc.  xxix  gfallenn. 

St.~A.   Basel,  Fi?ia?iz  G  13,  s.  ^4. 

473  a.  1530  Mai  2. 

Die  früJifahrssynode  von   1530. 
Mentags,  den  andren  meyens,  anno  etc.  xxx  presiderunt  Johannes 

Basler  Reformationsakten,  IV.  co 


4iy  iSjo  Mai  2.  Nr.  473  a. 

Ocolanipaclius,  r.uilus  Costantzcr,  doctores,  ncrnhardus  Mcygcr,  Jcodcr 
Brand  et  Caspar  Sclialler,  protüiiotariiis,  de  concilio,  et  sunt  pcrsonc 
subschripte    tamquam    ydonec  ad  concionandum  vcrbum  dei  admysse: 

In  der  statt: 
/.  Doctor  Johannes  Ocolampadius,  pfarrer  im  Munster.  5 

2.  Diictor   Paulus  Kostantzer,  predicant  zu  sant  Peter. 
?.  Meyster  Marx  Bertsch,  pfarrer  zu  sant  Lienhartt. 

4.  Her  Hans  Leuthartt,  predicant  zu  den  Barfiissen  und  im  spitall. 

5.  Her  Thoman  Girfalck,   dyacon   im  Münster    unnd  ordenliclier 
predicant.  '° 

6.  Her  Hans  Gast,  dyaconn  by  sannt  Martin. 

7.  Her  Jeronimus  Botha,  dyacon  by  sant  Alban. 

8.  Her  Benedict  Wydman,  dyacon  by  sant  Peter. 
g.  Her  Balthasar  Voglin,  dyacon  by  sant  Lienhart. 

10.  Meyster  Wolffgang  Wyssenburg,  pfarrer  zu  sant  Joder.  15 

//.  Her  Bernhart  Renner  [Rotur],  dyacon  zu  sant  Joder. 

Zu  Liestall: 
12.  Her  Hanns  Brünwyler,  pfarrer  zu  Liestall. 
ij.  Her  Hans  Eylfeld,  dyacon  zu  Liestall. 
14.  Her  Hans  Rühenacker,  Schulmeister  zu  Liestall.  20 

Varnsperg : 
/f.  Her  Peter  Werly,  pfarrer  zu  Siszach. 

16.  Her  Hans  Jacob  [Low],  pfarrer  zu  Gelterchingen. 

17.  Meyster  Hans  Huser,  pfarrer  zu  Oltingenn. 

18.  Her  Hans  Stuckin,  pfarrer  zu  Rotenflu.  25 
ig.  Her  Hans  Grell,  pfarrer  zu  Kilchberg. 

20.  Her  Jeronimus  Ricker  (!),  pfarrer  zu  Diecken. 

21.  Her  F'ridlin  Brombach,  pfarrer  zu  Meyspach. 

22.  Her  Jacob  Schlam,  pfarrer  zu  Wintersingenn. 

2j.  Her  Matheus  Merck,  pfarrer  zu  Busz.  30 

24.  Her  Heinrich  Schilling,  caplan  zu   Varsperg. 

25.  Her  Rüdolff  Ricker,  pfarrer  zu  Tennicken. 

26.  Her  Peter  Beck,  pfarrer  zu  Muntzach. 

Waidenburg: 

27.  Her  Peter  [VVydjner],  pfarrer  zu  Waidenburg;  soll  studieren.   35 

28.  Her  Martin  Fuchs,  pfarrer  zu  Benwyl. 

2g.  Her  Lienhart  Strübich,  pfarrer  zu   Zyffenn. 

30.  Her  Marx  Heyland,  pfarrer  zu  Bübendorff. 

ji.  Her  Michell  Scheffer,  pfarrer  zu  Richenschwyl. 

32.  Her  Peter  Kutter,  pfarrer  zu  Schöntall.  40 


Nr.  473^-  ^530  Mai  2.  419 

Homburg: 
jj.   Her  Burckhartt  Rottpletz,  pfarrer  zu  Leuffelfingen. 
J4.  Her  Hans  Wick,    pfarrer    zu    Rimlickenn;    dem    ist    abermols 
mit  ernst  geseit,  das  er  sich  bis  zum  nehsten  sinodo  im  studieren  befleis 
5    und  ernsthafFtig  sig;    wo  das  nit,  vverd  man  in  siner  pfrund  entsetzen. 

Ramstein : 
jf.   Her  Michel   Hiltzenkopff,  pfarrer  zu  Bretzwyler. 

Munchestein  und   Muttentz: 
j(5.  Her  Peter  Brem,  pfarrer  zu  Münchenstein. 
10  3y.   Her  Heinrich  Schonn,  pfarrer  zu  Muttentz. 

^8.   Her  Jerg  Brommer,  pfarrer  zu   Benckenn. 

Brattlen: 
jp.  Meyster  Jacob  Ymelin,  pfarrer  zu  Brattlenn. 

Riehenn: 
15  40.  Her  Ambrosius  Kettenacker,  pfarrer  zu  Riehenn. 

Huningen: 

41.  Her  Michell  Glaser,  pfarrer  zu   Huningen. 

Sant  Jacob: 

42.  Meyster  Hans  Grüninger. 

20  P7-otokoll.    St.-A.  Basel,  Kirchen   C  Si  Hb^f  sy?iodorum,   bl.  13  v.  —  Z. /. 

druck:  Staehelin,   Oekolampad  bd.  II,  nr.  J41. 

473  b.      .  [1530]  Mai  2. 

Uff  den  dritten  sinodum,  so  mentags  den  11.  maii  gehalten,  durch 
dy  predicanten  in  der  statt  anprocht: 

25  1.  Das  vyl  zu  statt  unnd  land  sich  der  sacrament  usseren  und  dy 

mit  andren  cristen  nit  empfohen,  sonder  sonderlich  secten  der  wyder- 
toüffer  heben  und  sich  deren  under  ziehen ;  item  das  under  denen  vyl 
unser  herren  amptleuten  syend,  als  gerichtsleutenn,  ober-  unnd  under- 
vögt,    und    so    dyselbigen    sich    annemen,    varen    dy  gmeinden  lichtlich 

30  harnoch,  unnd  begeren,  wo  dyselbigen  also  erfunden,  das  sy  tur  ben- 
nige  gehalten  sollen  werden. 

2.  Das  ettliche  uszlendische  priester,  als  in  der  margraffschafft 
unnd  anderswo,  dy  priester,  so  das  heylig  ewangelium  predigen  und 
angnomen,  leckeren,  schelmen  unnd  büben,  unnd  begeren  soliches  by 

35    derselbigen  herren  und  oberkeyten  abzustellen. 

3.  Das  dy  ubertrettung  der  laster,  in  der  nuwen  reformation 
begriffen,  nit  gestrafft  werden,  unnd  sodan  dy  diener  das  uff  den  cantz- 
len  efferen,  neme  man  dy  predicanten  gen  dem  friden  fiend;  ist  schwer- 
lich  zu  hören;  begeren,  das  vlyssig  der  straff  nochgefaren  werd. 


420  ^530  ^y<ii  2.  Nr.  474. 

Uff  dem  land: 

1.  Das  der  lutpriester  zu  Liestal,  so  ir  dcclian  sin  soll,  sy  nit, 
wy  er  schuldig,  beruf  und  sy  underwysz  unnd  straff;  unnd  begcrcn, 
das  man  innen  ein  andren  dcchan,  er  sig  uff  dem  land  oder  in  der 
statt,  ordnen  well.  5 

2.  Der  competentzen  halb,  das  man  innen  dy  nit  ordenlich  gebe ; 
begeren,  das  man  dy  innen  sunst  ordnen  well,  domit  sy  dy  nit  von 
den  untertonen  heuschen  dürffe. 

3.  Das  man  innen  buecher  usz  der  kirchen  gutter,  wy  innen  zuge- 
seit,  koufft  unnd  bestalt  werde,  domit  sy  studieren  mögen.  10 

4.  Das  dy  alten  dy  kinder  nit  darzuhalten,  das  sy  von  innen 
underricht  megen  werden ;  begeren  zu  verschaffen,  das  soliches  beschee. 

5.  Begeren,  das  man  innen  von  dem  capittclgelt  well  zu  hilff 
komen,    domit   sy    nit    uff  denn    sinoden    usz  jerem  eygnen  gelt  zeren 

dorffen.  'S 

Protokoll.      SL-A.  Basel,    Kirchen    C  2.    —     Druck    (als    anmerkung): 
Staehelin,   Oekolampad  bd.  II,  nr.  741. 

474.  1530  Mai  2. 

Zeugenaussagen    über   die  predigt  des  Barfüßers  Johann,  predi- 

20 

canten  im  spital  zu    Waidenburg. 

Anno  domini  xv'^xxx'"'^  mentags  den  andern  tag  maii  ist  diz  vol- 

gende  kundtschafft  in  der  sach  bruder  Johansen,  predicanten  im  spittal, 

betreffen  verfaszt  worden  etc. 

Heinrich  Schon,  pfarrher  zu  Muttentz,  sagt  by  sinem  eide:  das  die 

von  Waidenburg,  die,  so  den  scherer  harin  gefurt,  zu  Muttetz  öffentlich    25 

gerett,    das    der   barfusser   z\x    Waidenburg   öffentlich    gepredget   unnd 

gelert,  das  weger  were,  es  gienge  einer  ein  hund  an,  denn  das  er  sm 

ee  breche;  desz  wollen  sy  inn  besezen  etc. 

Petrus  Beck,  pfarrher  zij  Muntzach,  sagt  by  gethanem  eyde :  das 

er  verrückter  tagen  zu  Waidenburg  gsin,  mit  Marxen  Schmiden  und  30 
andern  zoben  zert.  In  dem  weren  sy  des  barfussers  zu  red  worden, 
unnd  hett  diser  priester  gefragt,  wie  er  inen  inn  siner  predig  gefallen. 
Hette  Marx  und  andere,  so  by  im  gsin,  ein  schnider  und  ein  weber, 
gesagtt:  „Er  ist  ein  finer  gsell;  er  hatt  gepredigt,  das  eebrechen  unnd 
hund  angen  sye  eben  glich."  Daruff  diser  priester  gereth,  das  were  35 
ungeschickt  und  sy  gefragt,  ob  sy  schimpfften  oder  ob  inen  ernst  were; 
dann  so  es  ernst,  so  werde  ers  nit  verhalten,  sonder  bruder  Hansen 
anzöigen.  Daruff  sy  gerett,  si  schimpfften  nit,  es  were  ernst,  und  sy 
wetten  inn  des  besezen  etc. 


Nr.  4J4.  i^jo  Mai  2.  421 

Petrus  Widmer,  pfarherr  zu  Waidenburg,  unnd  Martinus  Fuchs, 
pfarrher  zu  Bemw}^,  sagen  by  gethanen  iren  eiden:  das  sy  bed  an 
des  barfussers  predig  zu  VValdenburg  gsin;  der  hette  nun  erstlich  wider 
die  widerteuffer    unnd  darnach  vom  eelichen  stand  usz  dem  evangelio 

5  Mathei  ann  xix.  gerett  unnd  hupschlich  anzeigt,  das  die  ee  von  gott 
ingesetzt,  item  der  man  des  wibs  houpt  were,  aber  nit  darumb,  das  er 
sin  wib  verachten,  sonder  das  er  si  schützen,  schirmen,  iren  lieb  und 
frundtschafft  bewisen  sole.  Hette  ouch  dann  gerett,  wie  die  eelut 
einandern  glouben  und  eeliche  truw  leisten,  nit  eebruchig,  noch  zang- 

10  gisch  und  hadrig  sin  solen,  und  damit  angefangen  den  eebruch  usz  der 
geschrifft  straffen.  Deszglichen  hette  er  ouch  die  unminligkeyt  (!)  der 
groben  trunkenbeigen,  die  ire  fromen  wiber  so  schned  und  übel  hielten, 
gestrafft  unnd  gesagtt,  das  solche  ebrecherische,  haderige,  bissige  gsellen 
nit  eewiber,  aber  hund  haben  solten,  mit  denen  sy  sich  erbissen.    Das 

15  er  aber  geretth.  das  eebrechen  und,  mit  züchten  gesagt,  hund  angan, 
glich  sye,  habe  er  nit  gethan  und  werde  im  mit  nid  zugelegt.  So  vill 
und  nit  mer  inen  bevvissen. 

Meister  Alban  Gernler,  des  raths,  Jheronimus,  pfarrher  zij  sant 
Alban,    Hans  Knoll,    Lasarus  Burckhart,   unser   burger,   sagend  by  iren 

20  eiden  einhelligklich :  dass  sy  alle  zu  Waidenburg  an  desz  barfussers 
predig  gsin  unnd  wol  verstanden,  das  derselbig  das  evangelium  Mathei 
am  XIX.  tractiert  unnd  under  anderm  gantz  lieplich  anzoigt  habe,  wie 
der  Christ  sin  eegemachell  halte,  wie  er  sy  in  allen  truwen  unnd  gutem 
gemeine,  wie    in  solcher  christenlicher  ee  nutzit  anders  dann  alle  got- 

25  seligkeyt,  trost  unnd  hilff  etc.  sye.  Unnd  nachdem  er  die  christenliche 
ee  wol  gelopt  und  uszgestrichen,  habe  er  demnach  anzoigt,  wie  der 
ungloubig  mit  sinem  eegemachell  handle,  nemblich  das  er  an  eelicher 
truw  bruchig,  item  und  vol  winsz  werde,  sin  gemacheil  übel  schlahe, 
miszhandle  und  in  somma,  so  sye  nut  dann  zangk  und  hader  by  solchen 

30  lütten  unnd  gar  dhein  gotsfurcht  nach  liebe;  wer  nun  die  waldesel 
weren,  do  er  verhofft,  es  were  niemands  under  inen  allso  gesinnet, 
der  solte  dheins  bidermans  dochter  haben,  sonder  sette  er  hund  umb 
sich  han,  mit  denen  er  sich  erbisse.  Das  er  aber  geret,  das  eebrechen 
unnd,  mit  züchten,  hund  angan  glich  sye,  habe  er  nit  gethan.  Das  sagen 

35   sy  umb  blosser  warheit  willen. 

Heinrich,  der  stattknecht,  gehellt  mit  disen  zugen  von  wort  zu 
wort. 

Urbann  Schüchmacher,  von  Wallennburg,  hat  geschworn  unnd 
se3't:  das  herr  Hanns,  der  barfusser,  uff  herr  Peters  brutlouff  geprediget 

40  unnd  das  gottlich  wort  verkündet  unnd  inn  sollicher  bredig  uff  die  sect 
der  toiffer,  ir  herttigkeit  unnd  ungehorsamy  angezogen,  unnd  demnach 


422  133^  -^^'^  ^'  ^^'  474- 

\\\\  Jon  ooliclicn  staniul,  wie  es  so  ein  göttlich  unntl  lieili|4"  ding  sye, 
konien  uniul  den  sin,  dess  zugen,  vorstannd  nach,  der  heilij^en  f>eschii(Tt 
gemesz,  wol  gcbriszen  unnd  uszgcicit.  Aber  minder  annderni  gredl: 
„Aber  du  eeiiian  sitzst  bym  wyn,  \v\Tst  \oll  wins  unnd  konipst  dann 
heyini  unntl  bocliest  mit  diner  frowenn,  unnd  hast  aber  nutzit  dcster-  5 
nnnndcr  ein  anndcrc  darneben;  weger  wers,  (hi  bettest  ein  liund  oder 
ein  eszel;  ich  weltte  dirs  ee  vergeben,  dann  das  annder",  unnd  damit 
sin  predig  vast  beschlossen.     Wyther  sig  im   nit  ze  wissen. 

Heini  Thomann,  der  muller  vonn  Niederdorff,  hat  ouch  geschworn 
unnd  se}'t:  wie  das  er  ouch  an  gemeltter  bredig  gewesenn,  als  herr  10 
Hanns,  der  barfusz,  gepredigt.  Da  habe  er  wol  gehörtt,  das  herr 
Hanns  ant'anngs  ein  gutte  leer  unnd  predig  getan,  inn  derselben  an 
die  toiffer  komenn,  dieselben  waldesel  gescholtten,  sich  mit  denen 
toiffern  ganntz  erzürnt  unnd  demnach  an  den  eelichen  stannd  ouch 
komen,  davon  gebredigt  unnd  demnach  angefanngen  unnd  geredt:  15 
„Aber  ir  knebel  werden  vollen  wins  unnd  komen  dann  heym,  stoszen 
unnd  schlachen  uwere  eewyber;  weger  wer,  welliche  also  hanndlettend, 
sy  bettend  esel  unnd  hund  darfur."    Wyther  etc. 

Hanns  Yszenmann  von  Wallennburg  hatt  ouch  geschworn  unnd 
se\'t:  das  er  an  der  bredig  geweszen  unn  1  woli  gehortt,  das  herr  Hanns  20 
von  dem  eelichen  stannd  gebredigtt,  den  houch  gebrissen  unnd  erhaltten, 
wie  das  eelut  einanndern  lieb  haben  unnd  das  zwen  eemenschen  ein 
lyb  sin  soltten.  Wellicher  aber  sin  ee  breche,  da  were  weger,  er  hette 
einen  esel  oder  hund,  es  were  im  vyl  ee  zu  v^ergeben.  Wyther  sye  im  etc. 

Heini  Thoman  v^onn  Oberdorff  seyt:  wie  das  er  ouch  an  herr  25 
Hannsen  bredig  geweszen  unnd  wol  gehörtt,  das  herr  Hanns  anfenngk- 
lich  ein  gutte  leer  unnd  predig  getan,  unnd  an  den  eelichen  stannd 
komen,  den  houch  gebriszenn  unnd  erhaltten,  aber  demnach  beschlossen 
unnd  geredt,  es  were  weger,  wellicher  sin  eelichenn  stannd  nit  hieltte 
unnd  sin  ee  breche,  er  hette  ein  esel  oder  hund,  er  wellte  im  es  vyl  30 
ee  vergebenn;  w\^ther  sig  im  nit  etc. 

Erhartt  Jost  vonn  Oberdorff  hatt  ouch  geschworn  unnd  seyt: 
das  er  ouch  an  herr  Hannsen  bredig  geweszen  unnd  unnder  annderm 
wol  gehört,  das  herr  Hanns  von  den  widertöiffern  gebredigt,  dieselben 
holtzesel  unnd  vast  übel  gescholtten,  unnd  demnach  an  die  ee  komen  35 
unnd  geredt:  „Aber  ir  werden  vol  wynns,  komen  dann  heym,  schlachen 
unnd  balgen  uwere  eewyber  unnd  brechenn  uwer  ee",  unnd  es  were 
weger,  wellicher  sin  ee  brech  unnd  nit  hielte,  er  gienge  einen  esel 
oder  hund  darfur  an;  er  welltte  im  das  vyl  ee  verziehen;  unnd  hette 
sich  selbs  dawider  gar  erzürnt,  das  er,  der  zug,  achttet,  im  soUichs  40 
inn  einem  zornn   harus  gewüschst  sig.    Wyther  etc. 


Nr.  474.  IS30  Mai  2.  423 

Jorig  Thomann  von  Oberdorff  hatt  ouch  geschworii  unnd  seyt: 
das  er  ouch  ann  Herr  Hannsen  bredig  geweszen  unnd  wol  gehörtt  herr 
Hannsen  ein  gutte  leer  infüren.  Als  er  aber  an  den  eelichen  stannd 
komen  were,  hette  er  sich  ettlicher  mosz  sin,  des  zugen,  bedunckenn 
5  nach  erzürnt  unnd  geredt,  weliicher  sich  von  siner  eefrowen  trannte 
unnd  sin  ee  breche,  da  were  weger,  er  hette  ein  esel  oder  hund  dar- 
fur,  er  weltte  im  das  vyl  ee  vergeben. 

Connratt  Glaser  von  VVallennburg  hatt  ouch  geschwornn  unnd  seyt: 
wie  das  er  ouch  ann  herr  Hannsen  bredig  geweszenn  unnd  wol  gehörtt, 

10  das  herr  Hanns  an  die  waldesel  komen  unnd  die  lang  gewaldeslet, 
darob  er,  der  zug,  verwundern  genomen,  nit  gewiszt,  ween  er  gemeint, 
bisz  das  er  dieselben  waldesel  uff  die  toiffer  gepracht  unnd  uszgeleyt. 
Demnach  were  er  an  den  eelichenn  stannd  unnd  desselben  liebe  komen, 
davon  wol    geredt    unnd    gelert,    aber    zuletst  on  alle  furwortt  geredt: 

15  „Ir  ziend  uszhin,  hannd  hurenn,  brechen  uwer  ee,  komenn  dann  heym, 
schlachen  uwere  eewyber;  weger  wers,  ir  gienngen  hund  an,  ich  weltts 
uch  vyl  ee  vergeben."    Wyther  etc. 

Thurs  Zschopp  von  Liederschwyl,  Wallennburger  ampts,  hatt  ouch 
geschworenn  unnd  seyt:  wie  er  ouch  ann  her  Hannsen  bredig  gewes- 

20  zenn  unnd  wol  gehörtt,  das  er  erstlich  vonn  den  widetöiffern  unnd 
demnach  von  der  ee  gebredigtt,  das  alles  dess  ersten  dem  göttlichen 
wortt  gemesz  wol  erwogen  unnd  gelert,  aber  sich  ettlicher  masz  sin, 
dess  zugen,  beduncken  nach,  erzürnt  unnd  geredt:  „Ir  jungenn  unnd 
erbarnn,  ir  trincken  unnd  werden  vol  wyns,  komenn  dann  heym,  schla- 

25    chen  unnd  stossenn  uwere  wyber  unnd  gewynnen  ein  Unwillen  ab  inen 

unnd    brechen   dann    uwer  ee;    es  were  lichtlicher  zu  vergeben,    einer 

gienge    hund   oder  esel  an,    weder  das  er  dasselb  täte."     Wyther  etc. 

Ulrich  Hamerschmid  von  Wallennburg  hatt  ouch  geschworn  unnd 

seyt:  das  er  ouch  ann  herr  Hannsen  bredig  geweszen  unnd  wol  gehörtt 

30  herrn  Hannsen  den  eelichen  stannd  anziechen,  den  houch  pryszen  unnd 
loben  unnd  die  grossen  sund  dess  eebruchs  anzöigen,  unnd  das  er  on 
alle  furwort  geredt,  es  were  weger,  weliicher  sin  ee  preche  unnd  nit 
hieltte,  er  hette  mit  einem  hund  ze  schaffenn.     Wyther  etc. 

Franntz  Hägler  von  Ditterten,  Wallennburger  ampts,  hatt  geschwornn 

35  unnd  seyt:  das  er  ouch  an  herr  Hannsen  bredig  geweszenn  unnd  wol 
gehörtt,  das  er  von  dem  elichen  stannd  gepredigtt  unnd  geredt,  wie 
sy  inn  die  wyrtshüser  gienngen,  voller  wins  wurden,  müszten  ir  wyb 
unnd  kinder  manngel  liden,  schlügenn  darnach  ire  wyber,  lüffenn  dem- 
nach   hinus  unnd  brechen  die  ee,    unnd  were  weger,    welliche  sollichs 

40   dätten,  sy  hetten  hund  darfur;   wyther  etc. 

Thomann  iMuller  von  Niderdorff,    der   jung,    hat  geschworn  unnd 


424  rSJO  ^^ai  2.  Nr.  474. 

seyt:  das  er  nit  /ur  ^antzcn  bredii,^  komcn,  aber  wol  gehortt,  lierren 
Hannscn  von  dem  staniul  der  ee  hrcdigcn  unnd  die  sund  dcss  ecbruclis 
anzoigen.  uniul  das  er  ocredt :  Jr  loutTcn  i.in  die  wynhüsscr,  werden 
voller  wins,  tüUenn  ucli  unnd  stolbötzenn  darnach  uwcre  wyber,  prechen 
uwer  ee;  weoer  wers,  wellicher  sin  ce  preche,    er  hett  mit  Hunden  ze     5 

schaffen."     Wyter  etc. 

Heinrich  Dischmacher  im  Hoff  zu  Wallenburg,  hat  geschworn  unnd 
seyt:   das  herr  Hanns  von  dem  stannd  der  ee  <>cpredi<>t  unnd  das  kein 
mennsch,  dann  allein  gott,  die  ee  scheiden  möge,  und  wellicher  sin  ee 
preche,    were  weger,    er   hette    mit  einem  hund  oder  esel  ze  schaffen,    10 
er  weltte  im  das  vyl  ee  verziehen.    Wyther  etc. 

Benedict  Krattinger  vonn  Oberdorff  hatt  geschworn  unnd  seyt: 
das  er  ouch  ann  herr  Hannsen  brcdig  geweszenn  unnd  wol  gehortt, 
das  herr  Hanns  erstlich  so  ein  gutte  bredig  getan,  als  er  kum  von 
einem  priester  gehörtt.  Als  er  aber  inn  den  elichen  stannd  komen  15 
unnd  die  sund  anzeigt,  hette  er  sich  selbs  hefftig  erzürnt  unnd  geredt: 
„Ir  synd  unvernünfftig  gesellenn,  werdenn  vollen  wins,  gannd  dann 
heym,  schlachenn  uwere  wyber  unnd  prechenn  uwer  ee;  es  wer  weger, 
wellicher  sin  ee  breche,  er  gienng  esel  unnd  hund  an,  er  weltts  im 
vyl  ee  verzichenn."    Wyther  etc.  20 

Oswald  Scherer  von  Wallennburg  hat  geschworn  unnd  seyt:  das 
er  ouch  ann  der  bredig  geweszen  unnd  unnder  annderm  herrn  Hann- 
sen hören  bredigen  von  den  toiffern,  wie  sy,  die  von  Wallennburg, 
die  töiffer  für  töiffer  hetten,  so  hette  er  sy  für  waldeseP);  dann  sy  luf- 
fend  nackend  inn  die  weld  wie  zu  Appennzel  unnd  ann  anndern  ortten.  25 
Darnach  vonn  dem  eelichen  stannd  geprediget,  wie  sy  sich  fulttend, 
ire  wyber  hielttend  unnd  sy  schlugind,  unnd  darnach  ir  ee  brechind, 
unnd  es  wer  vyl  weger,  wellicher  sin  ee  preche,  er  hette  mitt  einem 
esell  oder  hund  ze  schaffen;  wyter  etc. 

Heinrich  Weber  vonn  Oberdorff  hatt  geschworenn  unnd  seyt:  30 
das  er  ouch  an  der  predig  geweszenn  unnd  wol  gehortt,  das  herr 
Hanns  von  den  widertoiffern  geprediget,  dieselben  waldesel  unnd  kal- 
ben gescholtten,  geredt:  „Ir  knüttlen  unnd  schlachen  uwere  wyber 
unnd  louffen  durch  einanndern  wie  zu  sant  Gallen,  unnd  demnach  den 
eelichen  stannd  anzogen  unnd  geredt,  wellicher  ein  offennlicher  eebrecher,  35 
da  wer  weger,  er  hette  mit  einem  hund  oder  unvernunfftigen  dier  ze 
schaffen."     Wyther  etc. 

Origi7ialprotokoU  tnit  dorsalnotiz   des    predicanntenn  im   spital   kundt- 
schafft.      St.-A.  Basel,    Critninalia  I  A,  B. 


474.   ')  zu  ergänzen :  gescholten  ;  der  satzbau  ist  unvollständig. 


40 


Nr.  4j'^  —  4yy.  i_5jo  Mai  2 — ^.  425 

475.  1330  Mai  2. 
Hans    Bock,    ritter,    der    nieister    und    der    rat    zu    Straszpurg    an 

burgermaister  und  ratth  zu  Basell. 

Euwer  schriben  uns  gethon,  wie  unser  vertruwt  lieb  frund  und 
5  cristlichen  mitburger  zu  Zürich  zu  ir  und  der  iren  notturfft  begern 
zvvey  hundert  seck  rocken  v^on  unserm  erlegtem  körn  umb  bezallung 
verfolgen  zu  lossen,  haben  wir  alles  Inhalts  verstanden  und  seint  geneigts 
willens,  denselbigen  die  zwey  hundert  seck  rocken,  wie  begert,  werden 
zu  lossen.  Haben  auch  deszhalb  unsern  renthmeister  abgevertiget, 
10  welcher  der  bezallung  halb,  auch  wie  der  rocken  zu  underhalten  syhe, 
bericht  geben  soll.  Das  wir  euch,  die  got  der  her  in  seliger  wolfart 
gefristen  welle,  fruntlicher  nieynung  nit  wolten  verhalten.  Datum  men- 
tags  den  andren  may  anno  xv^xxx. 

Original  (pergament).    St.-A.  Basel,  Friicht  tmd  Brol  M  i  a.  —  Regest: 
15  Polit.  Correspondenz,  bd.  i,  7ir.  JI". 

476.  Tßjo  Mai  4. 
Urfehde:  Margreth  Rorer,  von  Gelterchingen,  Baszier  gebiet,  die 

widertoüfFere. 

Ist  umb  dess  verfurischen,  widertoufferischen  irsals  wegen,  dem  sy 
20  über  m.  h.  uszgangen  mandat  und  Ordnung  angehangen,  in  gfengknus 
komen  und  gnedigklich  deren  uff  mitwoch  den  vierten  tag  may  ledig 
gelassen,  hat  vor  dem  rat  der  Stadt  Basel  fry,  ledig  iren  irsal  bekent, 
umb  gnad  gebetten.  Der  tuiderruff  nach  formel  B  und  die  artikel  der 
nuwen  Ordnung  den  widertouff  belangen  sind  thr  vorgelesen  zvorden. 
25  Über  solchs  bemelte  Margreth  den  selben  widerrüff  an  offner  cantzel 
zu  Gelterchingen  glich  nach  gethoner  predig  uff  nechst  kunfftig  sontag 
zu  erstatten  und  christlich  zu  lebe?i  gesc/nvoren,  sampt  gemeiner  urfech. 

Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 
St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,   s.  II 4. 

30  477.  1530  Mai  5. 

Lehenrevers  Johann  Wickrams  von  Colmar  als  propst  von  Bussis- 
heim  gegenüber  dem  kloster  st.  Alban  in  Basel. 

Ich,  Joannes  Wickram,  von  Colmar,  probst  zu  Busziszheim,  bekhenn 
mit  dysem  brieff:  Demnach  .  .  .  burgermeister  und  rhatt  der  statt  Basel, 

35  mein  gnedig  und  gunstig  lieb  herren,  mir  die  probstie  zu  santt  Joans 
zu  Busziszheim  uff  mein  underthenig  demutige  pitt  lutter  umb  gottes 
verkhündung  seines  heilsamen  worts,  handtreichung  der  heiigen  sacra- 
menten  unnd  derglichen  christenlichen  werckhen  willen,  so  einem 
getreuwen    Seelsorger   zustat,    gelyhenn,    des    ich    ir    strengen  ersamen 

Basler  Reformationsakten,   IV.  ö4 


4"2l>  iSJO  Mai  7.  AV.  478. 

wvszhcit  undcrthcniy^cnn  danclch  sap^enn,  das  ich  uff  solichs  mit  ^üttcr 
vorbctrachtunj^-  by  minen  priestcrlichen  wurden,  ^louben  und  eeren  in 
crafft  ditz  lirieffs  zusagen,  globen  und  versprichen,  die  gedachte  prob- 
stien  selbs  zu  besitzen,  die  one  sondern  gunst,  wiszen  und  gehcll 
bedachter  niyner  lieben  herren  niemanden  zu  ubergebcnn,  noch  die  5 
zu  permutirn,  sunder,  ob  ich  über  kurtz  oder  lang  mich  deren  abze- 
thund  willens  wurde,  die  allsdann  ir  streng  ersam  wiszhcit  und  nie- 
manden andern  widerum  zu  resignieren  und  zu  banden  stellenn.  Ich 
will  ouch  alle  onera  und  beschwerden  diser  probstien  für  mich  selbs 
one  bedachter  niA'ner  lehenherrenn  und  gottshuses  zu  sant  Alban  (desze  10 
ir  ersam  wiszheitt  schirmhern  sindt)  costen  und  schadenn  tragen,  abrich- 
ten und  zalen,  darzu  der  probsty  ir  husz,  hoff,  kylchenzierdt  unnd  was 
der  dingen  sindt  in  eren  behallten  unnd  sonderlich  von  dem  allen 
ouch  von  zins,  zehenden,  nutzungen  und  gefellen  one  myner  lieben 
herrn  verwilligung  gantz  nutzit  zu  verkouffen,  ze  verendern,  noch  hin-  15 
zegeben  inn  dheinerley  wise,  mit  uszgetruckhtem  gedinge:  ob  ich 
einen  oder  mer  artickhel,  hierin  geschribenn,  nit  hallten,  sonder  wenig 
oder  vil  dargegen  handien,  das  alszdan  min  furgenomne  Handlung 
gantz  crafttlosz,  unnutz,  tod  unnd  obgenanten  mynen  gnedigen  hern 
alsz  lehenhern,  ouch  dem  gotshus  inn  allweg  unschedlich  sein  solle  ...  20 
Zue  urkhunth  ist  diser  brieff  mit  myner  selbs  handt  underschriben 
und  eignem  anhangendem  insigell  bewart.  Gebenn  donstags  den  fünff- 
ten  tag  maij   im  fünffzehenhundert  unnd  drissigisten  jare. 

Original,  pergamenl,   mit  dem  hänge7iden  siegel  des  propstes  und  unter- 
schrieben Johans  Wickram,   prepositus   in  Büszhein,   manu  propria  sub-    25 
scripsi.   St.-A.  Basel,  st.  Alban  urk.  nr.  §66. 

478.  1530  Mai  7. 

Adelberg  Meyger,  burgermeister,  und  rath  der  statt  Basel  an  das 
regiment  zu  Ensisheim. 

Wir  haben  herrn  Johansen  Wickram  von  Colmar,  disem  bewiser,  30 
die  probstyen  zu  Busiszheim,  so  diser  zyt  one  satz  gewesen  unnd  uns 
alls  castvogten  unsers  gotshuses  zu  sant  Alban  ze  verlyhen  zustendig, 
conferiert  unnd  gelyhen;  demnach  so  gelangt  an  etich  unnser  gantz 
fruntlichs  begern,  ir  wollend  gedachten  herrn  Johansen  Wickram  in 
gnedigem  bevelch  haben,  ime  furderlich  unnd  behilfflichen  sin,  damit  35 
er  by  gedachter  unser  lyhung  pliben,  die  gefeil  und  nutzungen  benanter 
probstien  onverhindert  bekommen  unnd  uch  gegen  herrn  Johansen  so 
gnedecklich  bewisen,  das  er  unserer  furschrifift  by  uwer  lieb  genossen 
haben  berumen  möge  .  .  .    Datum  sampstags  den  vii.  maii  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.     St.-A.  Basel,   Missiven  A  2g,   bl.  //J  v.  4° 


Nr.  470 — 480.  isjo  Mai  y.  427 

479.  1530  Mai  7. 
Johann    von    Hatstein,    sant    Johans    ordens,    meister    in    Tütschen 

lannden,  an  burgermeister  und  rath  der  stat  Basell. 

Uff  die  schrifften,  so  sich   verschiner  tag  zwüschen  euch  und  mir 

5  (meins  ordens  kompthry  in  ewr  stat  Basell  belanngende)  verloffen,  han 
ich  mich  wider  heruff  gen  Heittersheim  gethan,  des  willens,  selbs  eig- 
ner person  bey  euch  zu  erschinen,  so  sind  mir  aber  etlich  meins  ordens 
gschefften  zugestanden,  zu  dem  das  mir  meins  allters  halb  ze  wandlen 
beschwerlich  ist,  dernhalb  mein  frundtlich  pitt,  ir  wollt  mich  disz  meins 

10  uszblibens  des  ennds  endtschuldigt  haben.  Und  han  demnach  die  wür- 
digen herrn  Georigen  Schilhing  von  Candtstat,  comenthur  zu  Hall  und 
Überlingen,  herrn  Wilhelm  Reussen  von  Reussenstein,  kompthurn  zu 
Hemendorff,  und  herrn  Luxen  Reimboldt,  stathallter  zu  Nuwenburg, 
als  meins  ordens  anwellde,   zu  euch  verordennt,  vorgeschribnermassen 

15  ewr  furhallten  zu  vernemen  und  dagegen  meins  ordens  notturfften 
und  begern  zu  eröffnen,  mit  frundtlicher  pitt,  ir  wollet  denselben  in 
irm  anbringen  gutwillig  verhör  und  uff  diszmal  glich  mir  selbs  glouben 
geben  und  euch  daruff  frundtlich  und  gutwillig  erzeigen,  hallten  und 
finden    lassen.     Das  will   ich  sambt  meinen  mitbrudern  alle   zyt  frundt- 

20   lieh  verdienen.    Datum  Heittersheim,  den  vii*^«"  tag  mey  anno  etc.  xxx. 
Origitial,    mit   auf  gedr.  Verschlußsiegel.     Sl.-A.  Basel,    Joha?miler  Fl. 

480.  ^530  Mai  7. 
Adelberg  Meyger,   burgermeister  der  Stadt  Basel,  an  Zürich. 
Demnoch  ir  von  dem  rocken,  so  durch  uwer  unnd  unnser  treuw 

25  und  lieb  cristlich  mitburger  von  Straszburg  erlegt,  vermeg  des  artickels 
in  dem  burgrechts  brieff  begriffen,  inhaltende,  das  wir  dry  stett  solli- 
chen rocken  in  turen  zytten  (als  bey  der  jetzt  vorangon)  giichwy  in 
kriegsnötten,  unns  unnd  den  unseren  selb  ze  gepruchen,  uff  keinen  fur- 
kouff  angriffen    mögen,    und    das    der   durch    ein  statt  Straszburg  umb 

30  ein  zimlichs  ettwas  neher,  dan  er  der  zyt  by  unns  giltett,  angeschlagen 
und  ir  das  gelt  dorumb  behendiget  soll  werden,  zweyhundert  seck  uch 
dovon  volgen  ze  loszen  begert  haben ;  do  wir  uch  domols  erstlich 
schrifftlich  und  dornoch  uwer  ratzbottschafft  muntlich,  das  sollicher 
erlegter  rocken  (wy  ir  dan  selber  wyszen)  in  unser  macht  anzeschlagen 

35  nit  wer,  wyr  hetten  aber  soUichs  ylendts  vermelten  unsern  lieben  crist- 
lichen  mitpurgern  von  Straszburg,  in  deren  namen  er  do  lag  und  den 
anzeschlagen  hetten,  zugeschriben  und,  was  uns  von  denselbigen  ant- 
worts  wyse  begegnett,  uch  das  nit  verhalten  wolten,  geantwortett, 
fugen    haruff   uch    guttlich    zu    vernemen,    das  jetzt   bemelte  uwer  und 

40   unser    lieb    cristlich    mitpurger    von    Straszburg    uff   uwer    beger    unnd 


428  fsSo  Mai  7—g.  Nr.  481—482. 

unser  schriben,  iicli  solche  zweyhundcrt  oder  nior  seck  rocken  volorcn 
ze  laszen,  jjantz  oin\vylli<r  unnd  gneij^t,  des/.halbcnn  irn  reiittnieyster, 
den  nierckt  und  was  der  rocken  doruff  gultctt,  hy  uns  zu  crkundiji^en, 
abhar  <;cn  Hasell  verfertigt;  der  ist  ulT  ncclisl  vergangnen  fritag  an- 
körnen, (\<i\\  merckt  erlernett  unnd,  das  ein  sack  mit  rocken  gmeinlich  5 
XXXVI  und  XXXVII  Costantser  batzen  gelten,  l)efiinden.  Also  hatt  er  in 
krafft  sins  befelchs  uch  ein  sack  unib  xxxi.i  Kostanzer  batzen  zu  be- 
zalen  angeschlagen,  und  unseren  stattschriber,  der  vermelten  rocken 
in  der  statt  Straszburg  namen  v^ersicht,  das  gelt  darunib  zu  empfohen 
befolhen,  welcher  uch  gutter  meynung,  wy  wol  ir  nit  so  vyl  anfang  10 
begert,  drü  hundert  zwentzig  nund  halb  seck,  inhalt  der  zedell,  so  er 
uwerem  seckelmeyster  by  jedem  furman  behendigett,  zugeschickt;  dy 
thundt  sechsz  hundert  tunffzig  s^djen  gülden,  alweg  xxxi:^  Kostantzer 
batzen  für  zwen  gülden  gerechnett  ersts  kouffs,  so  uwern  und  unsern 
cristlichen  mitburgern  von  Straszburg  zugehört.  Item  so  ist  in  meszer  15 
Ion  druff  gangen  11  Ib  vii  ß  im  d  Basell  werung.  Item  so  gehertt  do- 
von  zu  zoll  in  unnserem  kouffhusz  viii  Ib  xv  ß  vir  d,  soliches  alles  Sa- 
men haben  wir  uch  gutter  meynung  darnoch  megen  gerichten  nit  wel- 
len verhalten  .  .  .   Datum  samstags  den  vii.  meyes  anno  etc.  xxx. 

JSfiiwurf.    SL-A.  Basel,  Missiven  A  28,   bl.  283.    —  Regest:  Strickler.,    20 

bd.  II,  7ir.  13U. 

481.  T5J0  Mai  7. 
Aus  den  zvoche7iausgabe7i  sambstags  noch  misericordia. 
Ratscosten:    Item  xii  ß  vonn  einer  toufferin  von  Homburg  harin- 

zefürnn.   —   Item   i  ß  im  d,  so  sy  verzert  hat.  25 

Item  I  Ib  VIII  ß  Jacobenn  vonn  Rotberg  bischoffamptzins,  uff  Mar- 
tini anno  xxix  gfallenn.  —  Item  x  Ib  dem  murer,  so  das  heilig  crutz 
angfanngen  abzeprechen. 

St.-A.  Basel,   Finanz  G  iß,  s.  46. 

482.  iß'^o  Mai  g.   30 
Ambrosius    Widmann,    der    rechten    doctor,    probst    zu    Tubingen 

und  Sebastian   von  Howsenstain    a7i   thumbprobst,    stathallter  und  cap- 
pitel  der  merrern  stifft  zu  Basel,  yetzt  zu  Fryburg  im  Pryszgow. 

Uwer  e.  und  w.  schryben,  uns  yedem  in  sonnderhait,  doch  glychs 
innhaltz,  was  inen  von  denen  zu  Basel  begegne,  gethonn,  habenn  wir  35 
verstanden  und,  als  dieselbige  under  anderm  begeren,  uns  ufif  cantate 
schieristkünfftig  zu  inen  gein  Fryburg  zu  verfugen,  geben  wir  denen, 
doch  hiemit  guter  meinunge,  zu  versteen,  das  uns  sollichs  in  ansehung 
schwebender   und  seltzamer  loiff,  ouch  verre  des  wegs  und  sonderlich 


Nr.  482.  1530  Mai  g.  429 

obligender  lybsbleidigkait  min  des  probstz,  diser  zyt  entlegen,  aber 
unsern  als  der  absenten  rath  hierinnen  ouch  mitzütailen  sind  wir,  sovil 
unser  verstand  zugibt,  in  mererm  willig  und  genaigt.  Und  nachdem 
uwer  e.  und  w.  in  irem  schryben  melldung  thim,  das  dieselbig  entgegen 
5  unser  widerparthy  etlich  clagartickcl  gestellt,  daruff  dann  von  inen  noch 
kain  antvvurt  gefallen,  ouch  nit  zu  bedencken  haben,  wann  die  brieff 
widerumb  ainem  cappitel  zugestellt  werden  etc.,  daruff,  günstig  herren, 
fugen  uwer  e.  und  w.  wir  früntlicher  wolmaynung  im  besten  zu  ver- 
nemmen,  das,  wiewol  wir  vermellter  clagstuck  in  sonnderhait  nit  under- 

10  rieht,  ouch  von  unnoten,  yedoch  unsers  Verstands  uff  das  höchst  vvol 
zu  erwögen  ist,  ob  in  dissz  deren  von  Straszburg  fi'irgeschlagen  mittel 
usz  uwern,  ouch  andern  mer  Ursachen  lychtlich  syg  zu  bewilligen,  dann 
solliche  hinderlegung  der  prieff  mocht  zu  disen  gefarlichen  unnd  künff- 
tigen  zyten  gemainem  cappitel  von  wegen  Bäpstlicher  hailigkait,  ouch 

15  Kayserlichen  confirmierung  und  bestetigung,  das  soUichs  inen  zu  ruckh 
beschehen,  zu  mergklichem  nachtail  und  schaden  (des  der  allmechtig 
lang  verhieten  woll)  raychen  und  dienen;  zudem  wir  in  sorgen,  ob- 
gl3'ch  die  brieff  betädingter  masz  hinderlegt  oder  nit,  das  sich  die  von 
Basel    ires    nichtz   wenigers    vortails  verm6g    uwer    e.  und  w.  schryben 

20  befleyssen,  den  kirchenschatz  und  ornaten  angryffen  und  darmit  irs 
gefallens  leben  werden  etc.  Neben  sollichem  unns  ouch  bedunckt,  das 
fürgewent  mittel  nit  un  treffenlich  ursach  und  uftsatz  von  den  zu  Basel 
angenommen  sey,  dann  ye  billich,  sover  des  ortz  zwüschen  gemainem 
cappitel  und  stifftzverwanten,  ouch  den  von  Basel  wollte  ainigkait  und 

25  vertrag,  doch  wissender  ding,  uffzerichten  understanden  werden,  das 
alsdann  nit  allein  obangeregt  mitel,  sonder  beid  parthyen  irs  anligens 
nach  notürfft  gnugsam  verhört  und  volgends  mit  yeder  parthy  in  ab- 
wesen  der  andern  gehandelt  und  furgeschritten  wurd,  vvelhs  dann  yedem 
teyl  annemlich  und  zu  thun  füglich.    Ob  dann  durch  die  andern  fürge- 

30  wente  mittel  von  uvver  e.  und  w.  verstanden  werden  mocht,  das  die 
brieff  also  zu  hinderlegen  weren,  das  stunde  alsdann  zu  und  by  inen, 
soUichs  zu  thün  oder  abzuschlagen;  dann  wo  vilgenante  prieff  zu  hinder- 
legen darvor  bewilliget  und  nachwendigs  der  vertrag  nit  verendert  werden 
sollte,  ist  zu  besorgen,  aber  nichtz  gutz  darusz  zu  erfolgen,  derenwegen 

35  gantz  beschwerlich  in  der  sachen  zu  zuraten,  uwer  e.  und  w.  dienstlichs 
und  früntlichs  vleisz  bittend,  in  diser  handlung  selbszt  das  best  fürze- 
nemenn,  wie  dieselbig  dann  als  verstendig,  so  des  stifftz  gelegenhait 
bericht,  denen  ouch  sollich  sachen,  teglichs  begegnen,  zu  thun  wol 
wissen.  —  Datum  Tüwingen,  den   ix*®"  tag  may  anno  etc.   xxx. 

40  Orighial,  mit  zwei  aufgedr.  verschhißsiegeln.  Generallafides-A.  Karlsruhe, 

Akte7i  Doinstift  Basel,  fasz.  soi,  fol.  jcS'. 


4:io  i.SJO  ^I'ji   12.  Nr.  48^-4.84. 

483.  ^530  J^Jai  12. 

Adelborg^  Meyger,  bürgermeisttr  der  stadt  Basel,   an  Hcrnn  (u?id 
entsprechend  an  Zürich.) 

Wir  haben   uwcr,  auch  derer  von  Zürich   schrihcn,  den  Hessischen 
verstand    belangen,    oehcrtt,    unnd    darinnc,  das  ir  den   vermcg  der  by     5 
unns  vergriffnen   nottell    nit   annenien   wellen,   sonder    usz   ettlichen  Ur- 
sachen abschlachen,  daringegen  iich  wegerenn  unnd  aber  dy  von  Zürich 
den    inzegon    unnd    anzenemen    sich   bewylhget,  vernomen.     Dwyl  nun 
beyd  schriben  ettwas  einander  widerwertig,  unnd  wir  aber  bedencken, 
das  gar  schimpfflich,  wo  wir  mit  zwyfacher  antwortt  unnserm  gnedigen    10 
fursten  unnd  heren,  dem  lantgraffen,  oder  uwern  unnd  unnsern  cristlichen 
mitbürgern   von  Straszburg   begegnen   solten,   der  ursach  wir  unnseren 
botten,    so    uff  nehst    komenden  tag  gen  Baden  geordnett,  ettwas  von 
wesen    solches   handeis    mit   den    uwern    ze  reden  befolhenn,   und   wolt 
unns  gfallen,  sechen  ouch  das  für  das  fruchtbareres  an,  das  wir  dry  stett    '5 
vermeltem    unnserm    gnedigen    fursten    und    hern,    dem  lantgraffen,  mit 
einhelliger  antwort  begegneten,  antweders  den  verstand  einmündig  von 
wegen    und    vermidung    vyler    nochredenn    (so,    wy    ir    selb    ermessen 
mögen,  darusz  ervolgen  möchten)  ab-  oder  zuseytenn.  Demnach  gelangt 
an  uch  unnser  freuntlich  bitt,  wellen  uwern  botten,  so  ir  uff  kunfftigen    20 
tag    Baden    abvertigen    werdenn,    oder   so    dyselbigen   verritten,   noch- 
schribenn,   unnd    mit  andren   sich  des  orts  einer  glichmessigen  antwort 
zu  vereinbaren,  desglichen  uwer  gmyet  in  dem  vall  on  wyter  hindersich 
pringen  entlich  zu  entecken,  in  befelch  geben,  domit  wir  bedachtem  .  .  . 
lantgraffen,    ouch    detien  von  Srtaszburg,  inhalt  des  abscheidts  alhy  by    25 
unns    zu  Basell    mit    den  Hessischen  vergriffen,   mit   satter  antwort  be- 
gegnen megen  .  .  .  Datum  donstags,   den  xii.  meyens  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.     St,-A.  Basel,    Missiven  A  28,  bl.  283,   resp.  bl.   284  v.   — 
Regesi:   Abschiede,  bd.  IV.,  abtlg.   i  b,  nr.  322,   beilage  zu  z. 


484,  1330  Mai  12.   3° 

Adelberg    Meyger,   burgermeister    unnd    rat    der   statt  Basell,    an 
meister  unnd  rat  der  statt  Straszburg. 

Gemäß  den  abmachungen  auf  der  tagsatzung  zu  Basel  [vom 
13.  märz  13302  in  Sachen  des  Hessischen  Verstands  teilen  tvir  euch  mit, 
das  unns  die  vonn  Zürich  unnd  Bernn  in  bezug  auf  bewußten  abscheid  35 
und  die  entworfefie  nottel  geschrieben,  doch  dermas,  das  unns  wyter 
erluterung,  ob  wir  uch  ir  anntwort  zuschickenn,  vonn  inenn  zu  emp- 
fahenn,  welches  dann  uff  jetzt  kunfftigem  tag,  so  sonntags  schierist 
komennt  zu   Badenn  sin  wurt,  geschehenn  soll,  von  noten  sin  beduncken 


Nr.  4Ss—4^6.  1530  Mai  12-13.  431 

will.     Wir  werden  euch  die  endgültige  ajitivort  eilig  zustellen.     Datum 
donnstags  den  xii*^"  meyenns  anno   etc.  xxx". 

Original  (pergament).    Stadt- A.  Straßburg  AA  iSoQ  (4).  —  Entwurf, 

St.-A.  Basel,   Missiven  A  2S,   bl.  286. 

5   485.  1530  Mai  12. 

Schulltheis  unnd  rat  zu  Bernn  a7i  burgermeyster  unnd  rat  der 
stat  Basell. 

Wir  sind  lanndmers  wys  bericht,  wie  ein  sum  des  koriins,  so  die 
vonn  Straszburg  vermog  des  burgrechtenn  inn  uwer  statt  erleggenn 
10  soUennd,  by  uch  sie.  So  nun  by  unns  unnd  ouch  allenthalbenn  treffenn- 
liche  Hungers  nodt  ist,  lanngt  ann  uch  unnser  früntlich  pitt,  ir  wellind 
unns  anzöugenn,  wie  vill  deszselbigenn  jetzmalls  inn  uwer  statt  sie,  wie 
vill  unns  des  werdenn  möge  unnd  was  es  gellte,  damit  wir  unns  des 
frouwen  unnd  die  unnsern  versächenn  mogynd  .  .  .  Datum  xii.  maii  anno 
15   etc.  xxx°. 

Origifial.     St.-A.  Basel,  Frucht  und  Brot  O  J. 

486.  1530  Mai  13. 

Ratschlag  der  kriegsherren  in  sacken  des  capitels. 
Anno  domini  xv^xxx™«  frytags  nach  jubilate  sind  min  Herren  die 

20  nun  alls  kriegsherren  in  Sachen,  das  capittell  belangen,  gesessen  unnd 
geratschlagt: 

Wiewol  vergangene  tag  by  unsern  Herren  geratscHlagt,  diewyl 
die  thumherren,  dass  sy  den  Collmarischen  abscheid  annemen  wollen, 
sich    nach  nit  entscHlossenn,  sonder  die  Sachen  vilicht  uff  iren  v^ortheyl 

25  in  Verzug  gestellt,  das  dann  unsere  Herren  den  anlasz  unnd  furgenomene 
güttlickeyt  ufFschriben  unnd  furer  nut  gütlichs  me  mit  inen  handien  sollen, 
da  aber,  wann  der  anlasz  uffgeschriben,  eintweders  ettwasz  düttlicHs 
handien  oder  mit  spott  allso  still  sitzen  musz,  unnd  darin  von  wegen  der 
schweren    Herten    thürung,    ouch  geschwinder  sorgklicher  leulifen  gantz 

30  nit  vill  zu  ratten  sin,  diser  zyt  mit  der  Hand  inzegriffen  unnd  unns  in 
gefariickeyt  eines  tödlichen  kriegks  zu  stecken.  Dann  wie  ein  bürger- 
schafft  sampt  unnsern  landtlütten  mit  proviand  gefaszt,  litt  am  tag  unnd 
ist  sich  dheins  gewüsseren  zu  versehen ;  dann  sobald  man  verrücken, 
werden  unnsere  bürger  unnd  landtlüt  körn  wollen  han,  item  man  müsz 

35  proviand  mitfüoren,  unnd  darb}'  ersorgen,  kome  man  ins  felld,  das  er- 
gers me  davon  erwachse.  Deszhalb  ein  meynung  were,  das  man  den 
anlasz  nit  uffschriben,  sonder  by  angefangener  guttlikeyt  pliben,  aber 
nacHgedenkens  haben  sollte,  wie  der  bischoff  unnd  sine  land  in  ein 
burckrecht  gepracht  werden  möchten. 


432  I530  ^/<«'  ^4  -  i^'  ^'-  t^y- 

Dari^ci^cn  ist  die  andere  iiieymiiii^-,  das  sich  unsere  licrrcn  bcdc 
rath  vor  allem  entscliliessen,  ol)  man  by  der  outljckeyt  i)liben  oder  ein 
gegenpfand  innemen  und  der  oefarliclieyt,  wie  obstat,  darüber  erwarten 
wolle.  Unnd  w611ichs  das  mer  wirdetii,  das  dann  witter  darvon  gerathen, 
wie    die   saciien  an  die  hand  ze  nemen  syen,  damit  man   mit  fuocn   in     5 

handcll  kerne. 

Original.      St.-A.  Basel,   Bischöfliche  Handluttg  O  S,   l'l-  U- 

487  '5^^  ^^^^  14—16. 

Beschluß   des  rats  ifi  sacJien  Unterhandlung  mit  dem  capitel  und 
neuer  ratschlag  der  kriegsherren.  'o 

Anno  dni.  xvcxxx»"«  sampstags  vor  cantate  ballend  sich  unsere 
herren  bed  rath  entschlossen,  das  man  der  statt  zu  eeren  den  anlasz 
uffschriben,  nit  nie  gütlich  mit  den  thumbherren  handlcn,  sonder  die 
nun  herren  nunme  über  dise  sachen  sitzen,  darvon  ratschlagen  sollen, 
wie  unnd  wasz  man  nunme,  es  sye  mit  einem  gegenpfand  oder  sunst,  «5 
hierin  thun  wolle. 

Hieruff  sind  min  herren  die  neun  uff  montag  nechst  nach  cantate 
ob  disem  handeil  gesessen  unnd  gerathschlagt: 

Demnach  die  kriegszherren  by  unsern  herren  beden  rathen  in 
iren  rathschlegen  gemeinlichen  vermerckt,  das  ir  e.  w.  den  meren-  20 
theyl  der  ursach,  den  anlasz  uffzeschriben  unnd,  dem  bischoff  sin  land 
zu  einem  gegenpfannd  inzenemmen,  für  gut  angesehen,  das  man  sich 
gemeinlich  versehen,  es  wurdend  die  armen  lüt  nüt  liebers  begern, 
denn  das  wir  komen,  sy  annemmen  solten.  Unnd  diewyl  ir  will  so  gut, 
das  dann  sollich  land  gantz  lichtlich  und  mit  wenig  volcks  inzenemen  sye  etc.    25 

Daruff  so  habend  die  neun  herren  zu  anfang  der  Sachen  des  paner- 
herren  von  Hall  unnd  siner  mitthafften  meynung,  darzü,  wasz  sich  die  heim- 
lichen   allenthalben    sovii    müglich    by    desz    bischoffs    underthanen    er- 
kunden   mögen,    gehört.    Unnd    allsz    die   kriegsherren    usz  solchen  er- 
farungen    gnugsam  vernommen,  das  des  bischoffs  volck  gemeinlich  nit   3° 
desz  wällens,   von  irem  herren  abzefallen,   sonder,  ob  sich  gefügen,  dass 
sy    von   jemandem    begwaltiget,    von    irem    herren    getrengt    wurdend, 
allszdann    erst  sich  zu   einer  statt  Basel  ze  thund,  schirm   unnd  ruggen 
by    iren    anzenemmen    willens    syend,    so    mögend  min  herren  die  nun 
wol    abnemmen,    erwegenn  unnd  bedencken,  das  wir  dem  bischoff  sin   35 
land  nit  so  ring  innemmen,  sonder  musz  man  sich  versehen,  wann  wir 
uffbrechen    unnd    hinin    ziehen    werden,    das    wir    den    merentheyl    der 
underthanen,  unns  ze  hulden.  unwillig  erfinden  werden. 

So    nun    die    sorg    vorhanden,    wil   von    notten  sin,  das  man  sich 
zevor    wol    bedencke,    wie    man    sich    mit    denen,    so  von    irem  herren   40 


Nr.  48 j.  1530  Mai  14—16.  433 

nit  abfallen,  sonder  iren   eeren  unnd  eiden  gnug  thun,  halten,  ob  man 
sy  mit  gvvalt  notigen,  item  Schlosser  unnd  flecken  prechen,  verhergen, 
biderb  lut  umbbringen  unnd  aliso  blut  vergiessen  oder,  so  man  das  nit 
thun,  mit  Spott,  schaden  unnd  schand  heimziehen  wolle. 
5  Unnd  dievvyl  die  neun  herren  ouch  ein  jeder  verstendig  wol  er- 

wegen  kan,  wann  sich  die  underthanen  sperren,  das  wir  eintweders 
gewalt  mit  inen  pruchen  oder  mit  grossem  spott,  schand  und  schaden 
abziehen  müszten,  da  es  aber  göttlichem  wort  unnd  evangelischer  leer 
gantz  nienen  glich,  biderb  lut  zu  gewaltigen,  ouch  hingegen  einer  statt 

10  Basel  unnd  unsern  kindszkindern  me  dan  schimpfflich,  das  wir  ein  so 
ernstliche  sach  anfahen  unnd  aber  mit  spott  unnd  schaden  unervolgt 
unsers  furnemens  abziehen  muszten,  so  wolte  min  herren  die  kriegs- 
herren  für  gut  ansehen,  das  in  diser  sach  zn  dem  wenigisten  bitz  nach 
der  ernn  stillgestanden  unnd  aber  mittler  zytt  mit  allem  ernst  by  den 

•5  underthanen  practiciert,  ein  guter  will  unnd  bessere  verstentnisz  by 
inen  gemacht  werde. 

Hierzu  verursacht  min  herren  die  nun  die  grosse  thurung  unnd 
hungersnott,  so  jetzund  leyder  allenthalben  unnd  sonderlich  in  des 
bischoffs  land  vorhanden,  do  sich  wol  zu  versehen,  wann  man  mit  ge- 

20  walt  in  das  land  ziehen,  das  den  armen  lütten  hew  unnd  körn  zer- 
schleifft,  dann  man  desz  nit  verschonen  mag,  wellichs  jetziger  thurung 
ein  treffenlicher  zusatz  thun  unnd  die  hungersnot  nach  vil  grosser 
machen  wurde. 

Zudem    haben    wir   in    statt    unnd    land  vil  armsz  volks,  dazu  er- 

25  sorgen,  das  den  armen  lütten  durch  dieselbigen  vil  Schadens  zugefügt, 
durch  welchen  nam  und  roub  ein  treffenlicher  unwill  by  den  armen 
lütten  erweckt  wurde. 

Man  musz  sich  ouch  versehen,  wan  dise  ding  mit  einem  gewalt 
an   die  hand  genomen,  obglich   bede  landschafften  sich  der  Sachen  nit 

30  beladen,  das  denocht  unns  der  merckt  abgeschlagen,  item  und  vilicht 
darzü  unns  unnd  den  uberigen  unnsern  gotzhusern  unnsere  zinsz  und 
gult  in  beden  landen  in   verbott  gelegt  werden. 

Über  das  alles  so  schrygt  man  teglich,  man  solle  dem  gemeinen 
gut   zu    hilff  kommen,    wie  dann  hoch  von  nötten,  unnd  ist  aber  dises 

35  ein  sollicher  handeil,  der  dem  gemeinen  gut,  so  er  unns  glich  nach  allem 
willen  geriete,  nit  alein  dhein  nutz  gebirt,  sonder  ist  muglich,  so  es 
unns  miszrathen  (das  gott  verhüte),  das  das  gemein  gut  eben  damit  gar 
zu  schittern  unnd  verderben  gerichtet  wurde.  Dann  wasz  nutzt  es, 
wann  wir    schon  alle  landtschafft  in  burgkrecht,  und  aber  der  bischoff 

40  die  nutzung  darvon  hatt,  so  mögen  wir  denocht  diese  burgerschafft  nit 
erlangen,  es  wirdt  das  gemein  gut  eben  erbarlich  costen  etc.  Deszhalb 

Basler  Reformationsakten,  IV.  R^ 


434  /Ä>'o  Mai  14.  Nr.  4SS. 

die    krieoshcncMi   \  cMincinen,    der    suchen   wol   iiachzcdcnlccn   iinnd   ziiiu 
weni^isteii   bitz   zu   der  crn   damit   nit   zu   ilen  sin. 

So  CS  aber  unnscrn  herren  je  gefallen  wolle,  dise  gefarlickcitten 
zu  bestan  unnd  die  saclien  an  die  hand  ze  nemen,  dann  musz  man 
sich  verweisen,  das  wir  das  land  nit  j^ar  bekleft'teren,  sonder  ettvvasz  5 
und  nit  wenig,  ja  den  besten  theyl  darvon  müssen  faren  lan,  so,  alls 
zu  ersorgen,  Bern,  Solothorn  Byell  ergriffen  werden.  Wie  lidenlich 
unns  nun  das  sin  wolle,  mag  ein  jeder  gedencken.  Wir  habend  unns 
allwegen  entschlossen,  das  bistumb  unzerschrentzt  zu  behalten.  Jetzt 
wirden  wir  ursach  gen,  das  es  zerstrowt  wirdet,  dann  wir  nit  an  allen  10 
orten  sin  unnd  weren  mögen. 

Aber  wie  dem  so  es  je  sin  will,  werden  die  kriegsherren  von 
witterm  anschlag  red  halten  und  die  ding  nach  dem  besten  anrichten  etc. 
Original,  mit  Jiachsatz  Demnach  ist  die  handlung  in  ruew  pliben 
anstan,  bisz  sich  marggraff  Ernst  darin  geschlagen,  euch  aller  be-  15 
scheid  in  der  pfaflen  handlung  etc.  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Hand- 
lung O  S,  bl.  13  V.  ff. 

488.  1530  Mai  14. 

Adelberg  Meyger,    burgermeyster    unnd  ratt  der  statt  Basell,  a7i 
Bernn.  20 

Euwer  schribenn,  wy  ir  lanntmersz  wysz  bericht,  das  ein  summ 
rockenns  von  denen  von  Straszburg  vermög  des  burgrechtenns  allhar 
in  unnser  statt  Basell  erlegt  sin  soll,  unnd  demnach  by  uch  unnd  allent- 
halbenn  ein  treffennliche  hungersnott,  das  wir  üch  dann  wöllenn  an- 
zöugenn,  wy  vil  desselbigenn  kornn  angefürt,  unnd  wie  das  von  denenn  25 
vonn  Straszburg  angeschlagenn,  zu  verstenndigenn,  fügenn  üch  desz- 
halb  güttlich  zu  vernemmenn,  das  nit  on:  Es  ist  uff  die  vierdthalb 
tusennt  viertel  rockenn  durch  die  vonn  Straszburg  har  gon  Basell  ge- 
lyfferet  worden,  dovon  habenn  die  vonn  Zürych  denjerenn,  zu  groszer 
notdurfft  unnd  abwenndung  des  hungers,  zwey  hundert  seck  unnsers  30 
mesz  volgenn  ze  laszenn  unnd  wie  das  durch  die  vonn  Straszburg 
angeschlagenn,  das  also  zu  bezalenn  begertt.  Dwyl  aber  sollicher  rocken 
(als  ir  wüszt)  nit  in  unnserem,  sonnder  in  derenn  vonn  Straszburg 
namenn  do  ligt  unnd,  ettwas  dav^on  jemanns  ze  gebenn  oder  anze- 
schlachenn,  on  vorwüszenn  der  selbigenn  vonn  Straszburg,  in  unnser  35 
macht  nit  gweszenn  unnd  noch  nit  ist,  habenn  wir  sollichs  denen  vonn 
Straszburg  ylennds  zTigeschribenn;  dye  habenn  daruff  jerenn  rennt- 
meyster,  denn  marckt  unnd  was  der  rocken  by  unns  gültett  zu  erkün- 
digenn  unnd  denn  jerenn  daruff  anzeschlagenn,  abgevertigt.  Der  ist 
frytags    denn    vi*<^"    meyenns    nechst    vergangenn    by    unns    erschinenn   4° 


Nr.  4Sg  —  4go.  i^jo  Mai  14.  435 

unnd  befundenn,  das  ein  sack  rockenn  gmeinlich  by  unns  xxxvi  unnd 
xxxvii  Kostantzer  batzenn  gelltenn  unnd  noch  also  mer  unnd  nit  mynn- 
der  gilltet  unnd  hatt  er  usz  bevelch  siner  herrnn  unnd  obernn  ein 
sack  umb  xxxij^  Kostantzer  batzenn  zu  bezalenn  angeschlagenn,  unnd 
5  gon  Zürich  unsernn  stattschriber,  der  inenn  söllichenn  rockenn  versieht, 
die  begerte  summ  zu  schickenn  unnd  das  gellt  dorumb  zu  emphohenn 
bevolchenn.  Der  hatt  nun  gutter  meynung  deiien  von  Zürich  uff  m'= 
seck  zükomenn  laszenn,  habenn  wir  alles  üch  uff  üvver  schribenn  guter 
meynung,  so  üch  verrer  deszhalb  ettwas  angelegenn,  mit  vermeltem 
10  unnserm  stattschriber  deszhalb  handlenn  mögenn,  nit  wöllenn  ver- 
halltenn  .  .  .  Datum  sampstags  den  xnir.  meyenns  anno  etc.  xxx. 

Eniwurf.    SL-A.  Basel,   Missiven  A  28,  bl.  28^.  —  Regest:  Strickler .^ 

bd.  II,   nr.  1318. 

489.  iSJO  Mai  14. 
15               Urfehden:    Lorentz  Tegen,  von  Langenbrugk;   Augustin  Buser'), 

Uli  Schmid,  Barbara  Mulleri,  alle  trü  von  Louffelfingen,  Baszier  gebiet, 
die  widertouffern. 

Uff  sampstag    vor  dem  sontag  cantate,  den  xiiii.  may,    sind  dise 
obbemelte    personen    uszgelassen    und    vor    ein    ersamen    rhat  der  statt 

20  Basel  furgstelt,  daselbst  irn  irsal  bekent,  davon  fryvvilligklich  mit 
guter  vernunfft  und  vorbetrachtung  abgetretten  und  umb  gnad  ge- 
betten;  daruff  inen  das  capitel  der  nuwen  Ordnung,  die  touffery  be- 
langen, ouch  der  gestellt  widerruff,  deren,  die  do  nit  in  der  disputacion 
gsin,   solchen  widerruff  uff  den  sontag  vocem  jocunditatis  nechst  kom- 

25  mende  yede  personen  an  orten,  da  sy  kilchghorig,  an  offner  cantzlen 
glich  nach  end  der  predig  in  bysin  dess  volcks  zij  bekennen,  wider- 
rüffen  und  umb  verzyhung  ze  bitten,  vorgelesen  worden.  Die  vier 
perso7ien  versprechen,  dem  allem  nachzukommen  sowie  die  gefängnis- 
kosten zu  erlegefi.^  und  schzvören  urfehde. 

30  St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  4,  s.  I16. 

490.  1530  Mai  14. 
Aus  den  ivochenausgaben  sambstags   noch  jubilate. 
Ratscosten:    Item  i  Ib  x  ß  ist  über  Augustin  Buser  vonn  Loiffel- 

fingen,  den  widertouffer,  inn  gfenngknus  ganngen;  soll  der  vogt  von 
35  Honnburg  widerumb  von  im  inziehen.  —  Item  in  Ib  xix  ß  11  d  ist  über 
Lorenntz  Tagenn  von  Langenbruck,  denn  widertouffer,  inn  gfenngknus 
ganngen. 

Schennckwin:  Item  i  Ib  xii  ß  denn  sannt  Johannser  hernn. 

St.-A.   Basel,  Fijianz  G  13,  s.  48. 

40  489.    ')    Vorlage:  Huser ;  vgl.  nr.  ^go. 


491.  /5.?o  iT/rt/  /<5. 

Instruction  ufif  tag  Baden,  montags  nach  cantate  anno  etc.  xxx'"" 
angefangen. 

Wasz  der  cigincren  halben  uff  jüngsten  tag  verabscheidet,  lossend 
wir,  tlas  ein  jedes  ort  dem  allso  nachkomme,  darby  pliben.  5 

So  dann  der  predicanten  competentzen  belangen,  diewyl  sich 
die  funff  ort  selbs  erbieten,  das  sy  denen,  so  nit  mit  gnugsamer  narung 
fursehen,  ir  zimbliche  competentzen  zu  schepffen  gneigt  syendt,  so 
will  unns  gefallen,  das  unnsere  botten  daran  sin,  damit  die  funff  ort 
an  Ordnung  der  priester  competentzen  nit  uszgeschlossen,  sonder  mit  10 
unnsern  lieben  Eidgnossen  und  christenlichen  mitburgcrn  v^on  Zürich 
dise  ding  an  die  hand  nemmend.  Doch  ob  die  funff  ort,  das  wir  nit 
getruwen,  den  predicanten  in  den  gemeinen  herschafften,  umb  willen 
das  sy  die  ewangelische  warheyt  verkundethen,  ir  geburliche  narung 
nit  schöpffen  wolten,  so  dan  die  von  Zürich  furfaren,  dieselbigen  prie-  15 
ster  versehen  wurden,  kondthen  wir  nit  darwider  sin. 

Alls  der  kon.  mt.  zu  Franckrich  der  uszstanden  pensionen  halben 
abermaln  geschriben,  soll  man  der  anntwort  nachfragen,  darzu  des  kongs 
bottschafften  anhangen,  das  sy  unns  lut  ires  zusagens  bezalen  etc. 

Die    vertribenen    zu  Rottwil    belangen,    soll    man  hören,  wasz  ufif  20 
den  jüngsten  abscheid  gehandlet,  unnd  demnach  mit  allem  ernst  darob 
sin,  damit  die  armen  v^ertribenen  zu  recht  kommen  möchten. 

Unnd  alls  das  pundthschweren,  ouch  wasz  sich  ein  jedes  ort  zu 
dem  andern  versehen  solle,  uff  nechsten  tag  angezogen,  da  sollend 
unnsere  botten  sich  erluteren,  das  wir  gneigt  syendt,  allen  denen  die  25 
pundth  zu  schweren,  die  unns  ouch  schweren  werden,  unnd  demnach 
mit  allem  ernst  daran  sin,  das  die  pundth  one  alles  verlengeren  furder- 
lich  geschworen  unnd  tag  angesetzt  werde,  ouch  das  man  nutzit  darin 
ströwen  solle  etc. 

So  dann  die  ungeschickten  reden,   so  der  priester  im  Sarganser-   3° 
land  gethan  haben  [soll]^  belangend,  will  unns  gefallen,  das  der  priester 
beschickt,    siner    anntwort    gehört    unnd,    demnach    er    recht    oder    un- 
recht  gehandlet,   empfahen   solle.    So   aber   glichwol   der  pfaff  unrecht 
gehandlet,  könnend  wir  denocht  dheinerley  wegs  nachlassen,  das  dar- 
umb  die  von  Flumsz,  so  hievor  die  mesz  unnd  bilder  abgestellt,  abge-   35 
meret  unnd  dannen  gethan,  jetzt,  wie  die  funff  ort  begeren,  wider  uff- 
meren,    uffrichten    unnd    wider   annemen  unnd  desz  nach  vermög  desz 
landfridens    ze    thund    fug   haben   sollten,  das  ist  nit;    dann  es  vermag 
der    achtdist    artigkell    gar  eigentlich,    wo  die  bilder  unnd  mesz  abge- 
stellt, dass  sy  nit  wider  ufifgericht  werden  sollennd.  Worumb  wolte  man   4° 
dann  wider  darumb  meren  lan?    So  ist  der  landfriden  lutter  unnd  be- 


Nr.  491.  '530  Mai  16.  437 

darff  dheins  lutterens  mee,  sonder  werden  wir  darby  pliben.  Es  ist  gott 
nit  so  wanckelbar,  ouch  unnser  gloub  [nit]  so  zwivelhafftig,  das  wir 
den  allso  mit  dem  meren  behalten  müssen ;  es  möchte  vil  unntruw  in 
disen  dingen  geprucht  werden.  Deszhalben  sollen  unsere  botten  darob 
5  sin,  das  wir  by  dem  landfriden  pliben  unnd  dheiner  luterung  not  sye. 
Ob  es  aber  je  dahin  kommen,  das  der  landtfriden  solte  oder  muszte 
umb  fridens  willen  geluteret  werden,  das  dann  solche  luterung  von 
allen  denen,  so  den  landfriden  abgerett,  unnd  sunst  niemandem  andern, 
beschehe,  wie  dann  unsere  botten  ze  thund  wol  wussend. 

10  Den  handeil  zwuschen  dem  abbt  zu  sant  Gallen  unnd  unsern  Eid- 

gnossen  von  Zürich  unnd  Glarus  betreffend,  könnend  wir  nit  befinden, 
das  wir  unnser  Eidgnossen  von  Zürich  zu  dem  rechten  zu  manen 
habend.  Ouch  ist  es  nit  gut,  das  sy  von  diser  sachen  wegen  rechtigen 
sollend.     Unns  wölte  aber  für  gut  ansehen,   das  noch  hut  by  tag  gut- 

15  lieh  in  den  handeil  gegriffen,  dergestalt  das  von  jedem  ort,  in  diser 
Sachen  nit  begriffen,  ein  bott  verordnet,  unnd  das  dieselbigen  suochten, 
ob  der  weg  zu  finden  were,  das  eintweders  der  abbt  sin  orden  von 
im  legte,  der  cerimonien  abstünde  unnd  sich  mit  den  biderben  lütten 
vergliche,  der  zyttlichen  gutteren  unnd  nutzungen  vernugen  lasse  oder, 

20  so  er  nit  abstan,  das  er  dann  usserhalb  der  Eidgnoschaft  sinen  sytz 
haben  unnd  sich  pensionieren  Hesse  mit  einer  erlichen  competentz, 
damit  der  handell  vertragen.  Wo  aber  das  alles  nit  verfahen,  das 
dann  darvon  gerett,  ob  sich  bede  theyl  uff  gliche  zusetz  unnd  uff  ein 
unparthieschen    obmann    veranlassen,    damit    die    sachen    zu    ruwen  ge- 

25  pracht.  Hierin  sollend  unnsere  botten  gewalt  han,  das  best  ze  thund 
unnd  ze  handien,  allsz  sy  der  sachen  woU  geschickt  sind. 

Zuletst  sollend  unsere  botten  mit  den  botten  von  Zürich  unnd 
Bern  handien  von  wegen  des  Landgravischen  christenlichen  Verstands. 
Diewyl    ir    beder    antwort    unglich    unnd    unns  aber  gantz  schimpfflich, 

30  so  nit  me  dan  dru  ort,  das  wir  so  zweygig  erfunden,  zudem,  wan  die 
antwurten  erscheint  werden  solten,  das  einem  theyl  willen,  dem  andern 
Unwillen  darvon  erwachsen,  das  da  unns  für  gut  ansehen  wölte,  das 
wir  unns  in  der  antwort  glichformig  machen,  allso  das  wir  disen  ver- 
stand eintweders  einmundig  annemmen  oder  abschlahen  sollen.  Wellichs 

35  aber  der  eeren  gottes  am  tregiichisten  sye,  darvon  sollend  unsere 
botten  mit  den  andern  ratschlagen  unnd,  so  es  je  erfunden,  das  es  das 
besser,  das  wir  disen  verstand  nit  annemen,  sonder  abschriben  solten, 
das  dann  darvon  gerett  unnd  geratten  werde,  mit  wasz  fruntlichen 
fugen    sollches    geschehen,    damit    wir    dhein    Unwillen    uff   unns  laden, 

40  ouch  dem  wort  gottes  durch  solche  abschlahung  dhein  nachtheyl  er- 
wachse, sonder  unnser  christenliche  liebe  unnd  gutwilligkeyt  in  erhaltung 


438  ijyjo  Mai  ij.  Nr.  4g 2. 

«göttlichen    Wortes    erfunden    werde,    wie    unsere    hotten    zc    tluind   wol 

wussend. 

Original.  Eidgcfiossenschafi  E  g,  bl.  62.  —  Z.  /.  druck :  Stricklcr,  öd.  II, 
fir.  I j;2j  und  Abschitde,  bd.  IV,  abiig.    i  b,  7ir.  322,  2.  bcilage  zu  z. 

492  a.  I sjo  Mai  ly.     5 

Meister  Gabriel  Keiser,  hofsprocurator  zu  Ensiszheim,  ati  der  hcrn 
von  Basel  eigen nlyten  zu  Ogst,  Magten  und  Olsperg. 

Demnach  und  vogt,  geschworncn  und  gemeind  im  Melibach  gegen 
ewch  vor  min  genedigen  hern  der  regicrung  zu  Ensiszheim  in  übern 
Elsasz  zu  rechtvertigung  stend,  in  welcher  rechtvertigung  denen  im  10 
Melibach  und,  als  ich  bericht,  beiden  parthyenn  kuntschafft  uff  ewer 
berumen  ze  leiten  erkant,  daruff  dann  gemelt  min  genedig  hcrn  mich 
zu  comissarien,  sollich  kuntschafft  zu  verfassen,  lut  der  comission  ver- 
ordnet, daruff  die  im  Melibach  mir  irc  artickel  und  anzug  (deren 
copias  ich  ewch  hiemit  züschick)  uberantwurt.  Heruff  so  setz  und  ver-  15 
khund  ich  ewch  einen  tag,  uff  frytag  nach  dem  heilgenn  uffart  tag 
schierist  kunfftig  zu  Reinfelden  im  wirtzhusz  zu  der  Sunnen  früger  tag- 
zeit  vor  mir  zu  erschinen,  zu  sehenn  und  zu  heren  die  zugen,  wie  sich 
gepurt,  in  den  eid  nemen  und  schweren,  och  mir  interrogatoria  und 
fragstuck,  uff  jere  artickel,  ob  ir  wellenn  uff  gemelten  tag  oder  mittler  20 
zeit  zu  uberanntwurten;  wer  och  min  meynung,  ob  ir  ewer  kuntschafft 
och  weiten  denzemal  laszen  verheren,  das  ir  mir  ewern  anzug  by  guter 
zyt  zuschicken,  das  ich  denen  im  Melibach  die  mecht  uberanntwurten; 
ir  erschinen  oder  ubergebenn  mir  fragstuck  oder  nit,  werd  ich  nichts 
dester  minder  uff  gemelten  angesetzten  tag  mit  verher  der  zugen  für-  25 
farn,  ewch  hiemit  gnugsam  verkhunt  will  haben,  ewch  darnach  wissen 
zerichten.  Datum  mit  rainem  eignen  furgetruckten  insigel,  damit  ich 
den  brief  besiglet  und  beschlossenn.  Versiglet  uff  den  xvii'^«"  tag  mey 
anno  etc.  xxx. 

Original.    St.-A.   Basel,   Politisches  M  4,   2,   bl.  2j6.  30 

492  b.  [zu  1530  Mai  17.J 

Vogt,   geschwornen    unnd  gemeind  im  Melibach  artickel  irer  be- 
werender  matery  contra  die  eignen  leut  zu  Ogst  und  Magten: 

/.  Zum  ersten  sagen  wir:  War  sein,  als  die  inwoner  und  hinder- 
saszen  in  der  herschafft,  ettlich  usz  dem  Melibach,  Rinthal  und  Frick-  35 
thal,  im  xxv*«"  jar  verschinen  der  purischen  uffrur  zu  obern  Meli  by 
einander  versamlet  sind,  domalen  die  eigenleut  Ogst,  Magten,  Olsperg 
und  die  eigenlyt,  so  den  von  Basel  zustendig,  by  und  mit  der  versam- 
lung  gewesen. 


Nr.  4Q2.  [zu  IS 30  Mai  17.]  439 

2.  Zum  anndern:  War  sein,  als  die  frag  der  versamlung  umb- 
gangen  und  an  die  eygenlyt,  so  den  von  Basel  zustendig,  komen, 
haben  sie  schub  begert;  dann  sie  wissen  nit,  ob  solche  handlung  wider 
ire  hern    von  Basel    sy    oder    nit;    solcher   schub  und  bedacht  ist  inen 

5    domaln  vom  huffen  zugelassen  und  sind  nit  wyter  angefochten  worden. 

j.  Zum  dritten:    War  sein,    das  die  eignen  leut  deren  von  Basel 

über   acht  tag  widerkomen   und  den  uffrurigenn  dise  anntwurt  geben: 

Ire    hern    von  Basel    haben    inen  verbotten,  das  sie  zu  solchen  sachen 

nit  seilen  raten  noch  helffen,  sondern  stillsitzenn.    Darufif  sie  dann  ein 

10  gantze  gemeind  gebettenn,  das  sie  so  wol  wellen  thun  und  sie  sollichs 
erlaszen,  das  inen  och  von  einer  gantzen  gemeind,  still  ze  sitzen,  zu- 
gelaszen  worden. 

4.  Zum  vierden :  War  sein,  das  ufif  sollichs  vogt  Schaller  der 
eignen    lyt    von  Basel    zum  Fridlin  Keller   zu  Meli    gerett,    das   er  mit 

15  vogt  Burgi  zu  Mackten  verschief,  wann  es  sich  hinfur  mer  begeb,  das 
man  wurd  zesamen  gepieten,  das  er  sine  eignen  leut  liesz  still  und 
ruwig  sitzen. 

5.  Zum  funfften:  War  sein,  als  vogt  Burgi  komen  und  gesagt: 
Ir    gebieten    uns,    by    den  eiden  gen  Bücken  ze  ziehenn.     Das  ist  uns 

20  schwer,  hat  im  vogt  Burgi  die  anntwurt  geben.  Wann  es  ewch  so 
schwer  ist,  so  solle  Hanns  Spilman  zu  allen  eignen  leuten  gon  und 
inen  sagen,  das  sie  des  eyds  fry  ledig  syen;  und  zweymal  gesagt,  das 
sie  desz  erlaszen  syen  und  mechten  thün,  was  sie  wellten  und  gut 
beduchte. 

25  6.  Zum    sechsten:    War  sein,   als  Burgin,  vogt  von  Magkten,  mit 

dem  geschwornen  botten  von  Mely  gen  Ogst  an  das  far  komen,  sind 
die  eignen  leut  von  obern  Olsperg  mit  inen  beiden  an  das  far  gezogen 
und  mit  inen  beiden  understanden  über  ze  farnd.  Do  hab  deren  von 
Basel  vogt,  Hans  Schlüp  genant,  zu   den  eignen  lyten  von  obern  Ols- 

30  perg  gerett:  „Wa  wellen  ir  hinziehen?"  Haben  sie  im  geanntwurt,  sie 
wellen  gen  Bücken  ziehen;  dann  Hanns  Burgin,  vogt  zu  Magten,  harzu 
gegen,  hat  uns  dahin  ze  ziehen  by  den  eiden  gebotten.  Daruff  Burgin, 
vogt,  gerett,  er  bekenne,  das  er  inen  gebotten  hab,  er  hab  aber  nach 
solchem  gebott  sie  des  eids  entschlagen  und  ledig  gezelt  und  gesagt, 

35   sie  megen  thun,  was  sie  wellen  und  gut  bedunckt. 

7.  Zum  subenden:  War  sein,  das  deren  von  Basel  vogt,  zu  Ogst 
wonend,  sollichs  zu  inen  gesagt  hat,  er  ewch  des  eyd  ledig  gezelt,  daruff 
inen  deren  von  Basel  vogt  geratten,  sie  seilen  daheim  belyben ;  dann 
ire  hern  syen  zu  Liechstall  by  einander  und  wiss  nieman,  wann  sie  sie 

40   erfordern.    Uff  solchen  rat  sind  sie  still   gestanden  und  nit  über  gefarn. 

8.  Zum    achtenden:    War  sein,    das  uff  solch  truwe  warnung,    rat 


440  ^530  ^^^^^  ^9'  ^''-  49 J • 

und  gut  becluncken  sind  deren  von  Basel  eigne  leut  von  Ogst,  Märkten 
uiul  Olspcrg  fiir  sich  selbs  tVy  eigens  willens  über  oefarn  und  gen 
Hucken  zum  luiüen  konien  und  zu  Rugkhen  im  kloster  geholffen  essen, 
trincken,  nietzgen,  wie  andere  von  der  landtscliafft. 

g.  Zum  neinden:  War  ist,  das  uff  den  niornigen  tag,  nachdem  5 
die  eignen  leut,  wie  obgemelt,  zürn  huffenn  komen,  der  ganntz  huff, 
so  im  kloster  Buckhen  domais  gelegen,  sich  mit  einander  underrett 
und  beschlossen,  abzeziehen  und  das  kloster  mit  funffzig  knechten  be- 
setzen lassen,  darmit  der  kost  gemindert  und  das  kloster  nit  so  gar 
in  ein  verderben  gericht  werd.  lo 

10.  Zum  zehenden:  War  ist,  uff  sollich  abred,  uszgenomen  die 
hundert  knecht,  der  gantz  huf  gemeinlich  von  eignen  und  uneignen 
lyten  abgezogen, 

//.  Zum  eilfften:  Ist  war,  das  under  den  hundert  knechten  ettlich 
usz  den  eignen  leuten  zu  Bücken  im  kloster  in  der  besatzung  beliben.    15 

Orig.-kopie.    St.-A.  Basel,  Politisches  M  4,  2,  bl.  2J4ff. 

493.  1530  Mai  ig. 

Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  der  stift  Basel  a?i  das  regi- 
ment  zu  Ensisheim. 

Uff  uwer  und  anderer  ansehen  und  gutbeduncken  inn  sachen  gut-  20 
lieber  handlung,  zwuschen  uns  und  denen  von  Basel  letst  zu  Colmar 
furgenomen,  haben  wir  vor  disserm  inn  meynung,  uffzug  ze  machen, 
das  wir  so  wol  desterminder  uff  den  abschidt,  unns  zu  hinderlegung 
unnser  brieffen  verstrickendt,  uns  uff  jo  oder  neyn  erluteren  beterfften, 
denen  von  Stroszburg  geschriben  und  zu  erkennen  gebenn,  unns  des-  25 
selben  abschitz  halb  unnser  mitbruder  vom  capitel  alle  beschriben, 
denen  solich  ding  furheben  und  mit  irem  rot  darunder  handien  wellen. 
So  nun  dasselbig  beschehen  unnd  wir  aber  by  unns  und  denselben, 
ouch  allen,  so  hievon  heren,  nit  finden,  das  wir  solich  brief  eincherlei 
wise  verhafft  machen  sollen,  unnd  nochmolen  die  sachen  inn  uffzug  ze  3° 
stellen,  die  weder  ab-  noch  zuzesagen  sin,  habenn  wir  aber  ein  mey- 
nung, denen  von  Stroszburg  zuzeschicken,  loszen  verfaszen,  inn  welcher 
daruf  gangen,  das  sie  von  Stroszburg  nochmoln  mit  den  von  Basel 
handien  unnd  die  vermegen  sollen,  ir  meynung,  soviel  hinderlegung 
der  brieffen  berurt,  abzestan  und  sonsten  zu  gutlicher  handlung  sich  35 
gegen  uns  innzeloszen,  wie  dann  das  concept,  so  wir  uch  hie  zusenden, 
vermag.  Unnd  bitten  uvver  gunst  unnd  fruntschafft,  solich  disz  unser 
meynung  unnd  gestelt  concept  für  ougen  ze  nemen  unnd  darüber  eins 
rotslags  zu  verfaszen  unnd  solichen  inn  geschrifft  mit  dem  concept  also 
bi    dissem    unserm    diener    zukommen    ze  loszenn   unnd  zu  bescheiden,    4° 


Nr.  4^4 — 4g§.  IS 30  Mai  ig.  441 

ob    solichem    concept    noch    ze    handien    oder    uff   ein    andersz  gangen 
werden  solle  .  .  .  Datum  donstag  noch  cantate  anno  etc.  xxx. 

Entwurf  .  Gencrallandes-  A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22 §  (^ Sjo),  bl.  43. 

494.  IS 30  Mai   ig. 
5              Das  capitel  der  stift  Basel  an  die  vonn  Soloturn. 

Was  ir  uff  jungst  unnser  werben  und  schrifftlichs  ansuchen,  unnser 
zinszen  halb,  by  uch  gethan,  unns  zugeschriben  unnd  dann  sonst  von 
wegen  ettlicher  ander  unnser  zechenden  und  zinszen  anmuten  ist,  haben 
wir  verstannden.  Unnd  nochdem  wir  ye  achten  unnd  darfur  hallten,  das 

10  ir  unns  ye  nit  anders,  dann  so  recht  uwer  selbst  unnd  eigenn  briefif 
unnd  sigell  wisen,  beschynen  und,  was  dieselbigenn  vermögen,  unns 
leistenn  werden,  so  haben  wir  zu  mererm  bericht  der  zinszverschry- 
bungen  copien  nochmolenn  machenn  loszen  unnd  schickenn  uch  die 
hiemit   also   zu^    fruntlich  bittende,  soliche  für  ougen  ze  nemen,  zu  er- 

15  sehen  unnd  denen  noch  unns  dieselbige  zinsz  zu  reichen  unnd  zalenn, 
wie  ir  dann  ze  thund  schuldig,  unnd  des  ouch  kein  uszzug  den  zinsz- 
verschrybungen  noch  gehaben  megen,  noch  uch  geburend  ist.  Glicher 
wise  ouch,  so  ir  uff  annder  unnser  zinsz  oder  zechenden  einich  bott  oder 
hafft  gelegt  (das  wir  yedoch,  ouch  ursach  desselben,  nit  wiszen  mögen), 

20  dasselb  widder  uffzeheben  unnd  uns  darmit,  wie  dem  unsern  schaffen 
loszenn,  wie  dann  von  billigkeit  wegen  zu  beschehen,  wellent  wir  hye- 
nocher,  so  da  sin,  das  wir  vonn  kouffshendlen  derenhalb  redenn  (wie 
ouch  wir  gedolden  mögen  unnd  hinusz  basz  zu  unnser  und  uwer  ge- 
legenheit,  darzu  usz  uns  ordnenn  woUent),  unnsz  ouch  soviel  dest  williger 

25  fynnden  loszenn.  Wir  sint  ye  die,  so  unnser  gelt  hierumben  von  der 
gevordretten  zinszen  wegen  lut  der  copyen  uszgeben,  unnd  ir,  so  das 
endpfangen  unnd  uch  verschriben  haben.  Sodann  unnd  wir  diszer  un- 
gluckhaffter  zit  solich  gelt  und  zinsz  zu  Basel  nit  zu  sichern  banden 
empfohen  mögen    unnd  uff"  unsern  costenn  darnoch  schicken  unnd  uch 

30   der  costen  der  lifferung  über,  sint  abermolenn  ir,  soviel  diser  mer  zalung 

ze    thun    und    die    änderst    nyemander    dann    uns    ze  geben,  gebunden. 

Wolten    wir    uff  gethan    uwer    schriben    uch    nit    bergen,    demnoch    ze 

halten  haben.   Datum  donstags  den  xix.  dag  meigens  anno  etc.  im  xxx. 

Etitwurf.   Gener al- Landesarchiv  Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  223  (1330), 

35  i>l-  44- 

495.  1530  Mai  ig. 
Das  capitel  der  stift  Basel  an  Bernn  unnd  Friburg. 

Wie  wir  nehermoln  der  zinszen   halb,  ir  unsern  amptern  jerlichen 

ze  reichen  schuldig,  uch  schriben  unnd  zum  selben  unsern  puwmeister 

Basler  Reformationsakten,  IV.  gg 


442  /Jjo  Mai  22.  Nr.  4^6. 

zukommen  uiul  durch  i\c\\  haiulloii  loszen,  uff  mcynuii«?,  änderst  nye- 
mander  dann  uns  dieselb  zinsz  zc  reichcnn  oder,  so  darnoch  von  unns 
o-eschickt  uniul  darumh  quittungen  von  uns  bcsiglct,  überantwortet,  hat 
derselb  unser  puwmeister  unns,  was  im  inn  cim  und  anderm  begegnet 
unnd  sonderlich,  das  ir  die  verschribungen  oder  aber  abschrifften  deren  s 
zc  sehen  begert,  zu  erkennen  geben.  Daruff  unnd  demselbigcn  er- 
stattung  ze  thun,  uff  das  nycmander  sin,  der  sich  der  unwiszenheit 
oder  sonsten  endtschuldigen  khenn,  so  haben  wir  dieselbigen  original- 
brieff  abschriben  loszen  unnd  schicken  uch  die  copyen  alo  zu,  noch- 
moln,  wie  vor,  fruntlich  begerende,  die  hinder  uch  ze  nemen,  zu  er-  10 
sehen  unnd  was,  ouch  wie  ir  uch  verschryben,  zu  bedencken  unnd 
uch  denen  noch  inn  rechnung  der  zinszen  gegen  uns  und  unsern  ampt- 
luten,  zu  ziten  von  uns  abgefertigt  und  uff  die  quittungen  von  unserm 
secret  bevestnet,  zu  bewisenn,  die  versesznen  unnd  uns  noch  uszstellig 
zu  zaien  unnd  die  zinsz,  so  kunfftig  gefallen,  zu  disenn  ziten  nit  gen  15 
Basel  ze  schicken,  sonnder  gewarten  loszen,  untz  wir  darnoch  ouch 
senden;  dann  wir  disser  zit  solich  gelt  und  zinsz  zu  Basel  nit  zu  sichern 
hannden  empfohen  mögen,  sonnder  uff  unsern  costen  gern  darnoch 
schicken  und  uch  des  costen  der  lyffrung  diser  zit  endtheben.  Dwil 
dann  das  werdt,  aber  ir  soviel  dester  mer  zalung  ze  thun  und  die  20 
änderst  nyemant  dann  uns  ze  geben  gebunden,  unnd  wa  wir  uch  ge- 
dienen können,  wellen  wir  uns  altzit  willig  bewisen.  Datum  ut  supra 
[donstag  den  xix.  dag  meigens  anno  etc.  xxx]. 

Entwurf.   General-  Landesarchiv  Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22^  (t 53^)y 
bl.  44  V.  25 

496.  1530  Mai  22. 

Das  capitel  der  stift  Basel  an  den  bischoff  von   Basel. 

Wir  haben  u.  g.  schryben  gelesen  unnd  deren  ungefell  zu  hohem 
unnd  swerem  bethuren  und  mitliden  genomen  und  weren  geneigt,  der- 
selbigen,  wa  unser  kleinfug  vermögen  dazu  erschiesziich,  uns  darinnen   30 
nit  zu  sparen. 

Als  aber  die  sach  des  deputirns  uns  eben  stumpffligen  annkhom- 
men  und  dann  ee  vernoher  zwuschen  einem  herrn  und  capitel  also  bricht, 
was  innen  derselb  eim  capitel  beroten  wellen,  das  der  durch  hofmeister 
oder  cantzler  eim  capitel  solcher  sach  und  darbi  sins  gutbeduncken  35 
darinnen  zu  berichten  gepflegen  und  darüber  furer  irer  vom  capitel 
meynung  alsdann  vernemen,  so  mechten  wir  liden,  das  nochmoln  also 
und  der  mosz  bericht  ze  werden  und  das  u.  g.,  was  ir  yetzt  an  euch 
obligen  und  gutbeduncken,  darinnen  uns  alhar  mit  etzwas  der  iren  zu- 
schickt,   mit  dem  soliche  ding  ze  reden  und  handien,     üorum  das  wir  40 


Nr.  4PJ.  1530  Mai  2j.  443 

3'etzt  diser  zit  angesehen,  das  unser  nit  über  vi  byeinander  und  die 
halben  usz  uns  kranck,  ouch  nit  so  gar  sicher  uns  ze  wandlen  zu  u.  g. 
deputirn,  khonnen  wir  furwar,  wie  gern  wir  das  erstatten,  nit  gethun. 
Wir  bitten,  uns  dies  7iicht  zu  verargeti. 

5  Witers  den  von  Andlo  belangen,  wie  wol  derselb  uns  vor  langest 

vertrost,  sin  canonicat  oder  prelatur  zu  behalten  und,  so  er  das  ye 
hingeben,  das  yedoch  eim,  so  einem  capitel  trostlich  und  nutzlich  etc., 
zuzestellen,  inn  bedacht  den  groszen  mangel,  den  wir  im  capitel  haben, 
so    hat    yedoch    er    sich    inn   etzwas  handlung  mit  doctor  Lyben  inge- 

10  loszen  und  rufft  menglich  umb  furschrifften  an,  by  u.  g.  willen  zur  selben 
uszzebringen,  unns  minders  ouch  nit  damit  bemügende.  Dwill  dann  sin 
kranckheit  angesehen,  wir  sinem  dorumb  gesandten,  wie  das  wir  hier- 
innen u.  g.  uff  sin  begern  ouch  schriben  wollen,  endeckt,  domit  und 
er    unser    furschrifften    nit    on    (so    glich    wol    das   Statut,    so    wier    hie 

15  schicken,  meidung  und  wisung  geben  ist,  wie  sich  mit  lehenschafft  der 
digniteten  ze  halten),  haben  yedoch  wir  siner  und  unserhalb  ouch  schriben 
wellen  und  bittest  e.  g.  zum  höchsten,  sie  wolle  zum  vorteil  des  capitels 
alles  bei  dem  von  Andlau  versuchen,  das  er  länger  bei  canonicat  imd 
prelatur  bleibe  oder,    wo   nit,   die  yedoch   uff  ein   person  dem  änderst 

20  gemesz,  ouch  eim  capitel  andersz  zu  gebruchen  zu  verwenden  .  . .  Datum 
sondags  vocem  anno  30°. 

Entwurf.   Ge7ural- Landesarchiv  Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22^   (t 53^), 
bl.  46  v. 

497.  1530  Mai  23. 

25  Verzeichnis  eingezogener  kirchenzierden  ab  der  landschaft. 

I.  Harnach  stat,  was  minenn  hernn  gönn  Basel  vonn  kelchenn, 
mustrantzen,  krützen  unnd  annderm  uberantwort  ist,  usz  Varsperger  ampt: 
/.  Item    II    kelch,   vergült,    unnd    i    silbrin    mustranntz,   vonn    Ol- 

tingenn. 
30  2.  Item   II  kelch,   sind  von   Kilchberg  komenn,    ist  einer  vergult, 

3.  Item    III  kelch,    darunder   ist   einer   vergult,   unnd    ein  vergult 
mustranntz,  sind  vonn  Gelterhingen  komenn. 

4.  Item  I  kelch,  ist  vergult,  vonn   Zuntzgenn. 

5.  Item   II  silbrin  kelch  unnd  ein  vergulter  kelch  unnd  silber  von 
35    eim  crutz,  vonn  Siszach. 

6.  Item   II  kelch,   ist  einer  vergult,    vonn  Normadingen   komenn. 

7.  Item   II  kelch,   i  krütz  und  ein  silber  loffelin,  vonn  Meiszprach. 

8.  Item  II  kelch,  i  krütz  unnd  ein  silber  loffelin,  vonn  Busz. 
g.  Item  I  kelch,  ist  vonn  Betkenn  komenn. 

40  10.  Item  II  kelch,   ist  einer  vergült,   unnd  i  krutz,  vonn  Dietken. 


444  /jjO  Mai  2j.  Nr.  ^gy. 

11.  Item   1   kclch,   ist  voiin   Eptingcnn  komenn. 

12.  Itcin   11   kclch,  sind  vonn  Rotenflu   komen. 

ij.  Item  I   kclch  uiiiid   i  silber  löffcl,  vonn  Wintersingenn. 

/■/.  Item  1  silhrin  niustranntz,  ist  vonn  Thennicken  komenn,  und 
ein  sidener  sockel.  5 

/f.  Item  I  kelch,  vonn  Varnnsperg. 

i6.  Item  IUI  meszgwannd,  bösz  unnd  gut,  ii  albann  unnd  was 
darzu  gehört. 

//.  Item  II  wyse  thuchli,  mit  sydenn  geneyt. 

II.  Vonn  Liestall  komenn:  lo 

iS.  Item   IX  silbrin,   ouch  kupfferin,  vergult  kelch. 
ig.  Item  i  kupfferin  arm   mit  einer  silbrin  hannd. 

20.  Item  I  kupfferin  vergulti  mostranntzen,  zerleyt. 

21.  Item   I  silbrin  loffel. 

22.  Item  I  silbrin  crütz  mit  einem  schvvartzenn  futer.  15 

III.  Item  der  v^ogt  von  Waldcnburg  hatt  uff  mentag  vor  dem  uffarttag 

anno  xxx  procht: 
2j.  Item  XXI  kelch. 
24..  Item  I  sylberin   mustrantz. 

25.  Item  I  sylberin  crutz.  20 

26.  Item  I  schwartz  dammast  korkap. 

^7.  Item  I  beriecht  Unser  frow  in  der  sonnen. 
28.  Item  I  gülden  crütz  uff  eim  meszgwand. 

IV.  Inn  der  capellenn  zum  Heilgen  crutz  unnder  Riehemer  tor: 

2g.  Item  I  silbrin  monstrantz.  25 

jo.  Item  I  silbrin  crütz  mit  Unser  frowenn   und  sannt  Johans. 

j/.  Item   I  silbrin  crutz  mit  steinen. 

J2.  Item  II  kelch. 

V.  Vonn  sannt  Cristianen: 

33.  Item    sannt  Crischonen   brustbild,   ist   silbrin,   darann    ein  ver-   30 
gult  angnus  dei  und  ein  silbrin  stuck,  sannt  Cristianen  daran  gstochen. 
34..  Item  I  kranntz  mit  ettlichen  ringen. 
33.  Item  IUI  kelch. 
36.  Item  I  kuszdingli. 

57.  Item  allerley  paternoster.  35 

38.  Item  I  geschmeltzt  roszii. 
Original.   St.-A.  Basel,  Finanz  Tl. 


Nr.  4^8 — 500.  ijjo  Mai  23 — 27.  445 

498.  1530  Mai  23. 
Ulrich  Schuller,  burger  zu  Basell,  .  .  .  Schaffner    und  innemer  der 

camery  uff  bürg  zu  Basell,   afi  hern  Ernsten,   marggrav^en  zu  Baden  und 
Hochberg  etc. 
5  Als   dann    uwer  fürstlich  gnad    erstgenantter   camery   uff  bürg   zu 

Basell  zwentzig  und  funff  gülden  in  güttem  Rinischem  gewichtigem 
gold  uff  nechstverschinen  Jeorgii,  des  heyligen  ritters  tag,  dises  drissig- 
sten  jars  zu  rechtem  järlichem  zins  verfallen  ist,  und  aber  von  bemeltter 
e.  f.  g.    mir   als  Schaffnern  beruertter  camery  noch  unbezalt  uszstendig, 

10  haruff  so  manen  e.  f.  g.  ich  inn  krafft  mins  ampts  und  vermog  e.  f.  g. 
oder  ir  g.  vorfarn  fursten  v^erschribung,  das  dieselb  e.  f.  g.  inn  acht 
tagen  den  nechsten,  demnach  e.  f.  g.  dyser  brieff  zu  hus,  hoff,  oder 
under  äugen  uberanttwort  ist,  zwen  reysig  knecht  mitt  zvveyen  reysigen 
pferden   gein   Basell    inn    die   herberg   zu    der  Kronen    inn  leystung  ze 

15  schicken  und  daselbst  by  e.  f.  g.  voreltteren  pflichtten  offen  giselschafft 
haltten  lassen,  und  davon  nitt  khomen  so  lang,  bisz  mir  obernantter 
zins,  zwentzig  und  funff  gülden  inn  gold,  sampt  dem  kosten  uszge- 
richt  und  betzalt  ist.  Zu  urkundt  mitt  minem  eigen  hiefurgetruckten 
sygell  bewart,  montags  den  xxiii,  tag  dess  meyen  im  xV  unnd  drissig- 

20  sten  jar. 

Original.   St.-A.  Basel,   Domstift  RR  i . 

499.  1530  Mai  25. 
Urfehde:    Hans  Kym,   der  weber,   hindersäsz   zu  Basel,   von  Alt- 

dorff  by  Ravenspürg  bürtig,  der  widertoijffer. 

25  Ist    umb    dess    verfürischen    irsals    des    widertouffs,    dem  er  ange- 

hangen und  gelert,  ingelegt  worden  und  widerumb  gnedigklichen  uff 
mitwoch  sant  Urbans  tag,  den  xxv.  meyens,  den  uffart  abendt,  usz- 
gelassen;  hat  sich  zuvor  sins  irsals  bekent  und  verjehen,  daran  geirt 
und  unrecht  habe,  sovil  er  daran  wider  got  gethan  hette,  er  wusse  es 

30  aber  nil,  er  habe  der  gschrifft  anghangen ;  schwört  urfelide  by  pen 
dess  Schwerts  ...  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

St.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  Il8. 

500.  1530  Mai  26— zy. 
Urfehde:    Her  Niclaus  Petri,    Gallus   caplan   sant  Peter   zu    Basel, 

35  und  Agnes  Schmidinen,  sin  ehfrow,  sind  umb  irs  häderschen,  zenckischen, 
bösen  lebens  willen  durch  die  ehrichter  in  gfangenschafft  bracht  und 
er,  her  Niclaus,  uff  bemelten  heiligen  uffart  tag,  sodann  genante  Agnes 
uff  fritag    morndis,    den   xxvii.  tag  maii,    gnedigklichen   ledig  gelassen ; 


446  i^jo  Mai  2y- 28.  Nr.  ^^o  1—302. 

haben  all  hcvtlc  ein  volkomnc  urfech   in   aller  bester  lorm,  her  Niclaus 
In  Ml  Schwert  utul  Agnes  by  ertrencken,  geschworen  .  .  . 

Jo.  Ilcn.  Fortmüller, 
notarius  hc. 
Sl.-A.   Basel,  Ratsbücher  O  4,   s.  II Q.  5 

501.  ^530  Mai  27. 

Philips,  bischove  zu  Basel,  an  biirgermeister  unnd  rath  der  statt  Basl. 

Ewrem  schryben  nach,  unns  umb  besiglung  der  verschribung  die 
einhundertt  guldin  uff  Pteffingen  unnd  Birscgkh  sambt  ir  zugehord  etc. 
belanngen,  haben  wir  bemelte  verschrybung  bchenndiget,  wollen  die  10 
mit  unnserm  insigel  besiglen  unnd  darnach  furderlich  unnserm  capitel 
zusennden,  auch  zu  besiglen;  wann  dan  solichs  beschehen,  ewch  die, 
also  besiglet,  wider  zuschicken.  Sonnster  lassen  wir  es  by  ewrm  er- 
pieten,  rests  zu  bezalen  (daran  wir  auch  fruntlich  gefallen  tragen)  gut- 
willig blyben,  wollens  mit  sonnder  freuntschafft  umb  ewch  haben  zu  15 
beschulden. 

Verrer  ist  mit  disem  ewrem  stattbotten  noch  ein  annderer  pott 
kommen,  welcher  unns  ein  manung  in  leystung  bracht,  von  wegen  be- 
zalung  funffzig  guldin  geltz,  uff  Unnser  frawen  liechtmesz  tag  nechst- 
verschinen  verfallen.  Hetten  wir  unns  versehen,  der  zinsz  zevor  gutlich  20 
erfordert  were  worden,  darmit  wir  unnsern  bericht  on  costen  daruff 
mos-en  eeben.  So  aber  solchs  villicht  usz  ubersehung  der  amptluten 
beschehen,  fugen  wir  ewch  nachmaln  zu  wissen,  das  camerer  und  caplan 
unns  bald  umb  vasznacht  uffs  höchst  und  trungenlichst  zum  zweyten 
oder  dritten  mal  schrifftlich  und  müntlich  erfordert,  auch  by  tröuwng  25 
der  leystung  gemant,  inen  solchen  zinsz  zu  bezalen  und  uszzerichten. 
Daruff  wir  inen  den,  lut  irer  quittantz  darüber  geben,  bezalt.  Were 
unns  überlegen,  ein  zinsz  an  zwey  orth  zu  geben,  wie  ir  selbst  wol 
erachten  mögen.  Unns  zwiflet  auch  nit,  ir  dessen  an  unns  nit  begeren. 
Wir  wollen  aber  ewch  sunster  inn  annder  weg  alles  das  thun,  so  zu  30 
fruntschafft  und  guter  nachpurschafft  dienlich  wurd  mögen  sin,  hiemit 
auch  unns  unnd  unnser  stifft  ewch  als  unnsern  innsonnders  vertröwten 
alzit  fruntlich  bevolhen  haben.  Datum  Pourntrut,  xxvii^e'»  maij  anno 
etc.  XXX. 

Original.   Sl.-A.  Basel,  Bistum  Basel  A  I.  35 

502.  1530  Mai  28. 

Adelberg  Meyger,    biirgermeister   der  Stadt  Basel,  an   marggraff 
Ernnsten. 

Demnach  verloffner  zit  sich  Cristiana,  Hans  Felix  Barrenn,  unnsers 


Nr.  ^oj—so4-  ^53^  ^^^^  ^^-  ^^ 

burgers  seligen  dochter  us  dem  closter  zu  Sulltzberg,  darinn  sy  ein 
zit  gwesen,  sich  von  wegen  ettlicher  Ursachen,  wie  dann  e.  f.  g.  un- 
gezwivelt  deren  gut  wissens  gethann,  inn  elichen  stat,  namblich  mit 
Heinrich  Schiffman,  lutpriesternn  ze  Pfeffingen,  vermechlet.  Diewil  aber 
5  dieselbig  Cristiana  ettwas  zitlichcr  haab  mit  iro  inn  vermelt  closter  ge- 
pracht,  welich  zitliche  hab  demselben  closter  biszhar  verbliben,  deszhalb 
e.  f.  g.  wir  gar  früntlich  pitten,  sy  wolle  obgmelter  Cristiana  sollich  ir 
ingeprachte  haab  us  vermeltem  closter  SuUtzberg  gnedig  werden  und 
volgen  lossen  inn  ansehen,  das  dasselbig  gegen  Michel  Rutners  dochter 
lo  und  anndernn  ouch  erstattet  worden  ist  .  .  .  Datum  den  xxviii^'^" 
may  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  28g. 

503.  /^■jo  Mai  28. 
Adelberg  Meiger,  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel,  an  Marx 

15   Werdenberg,  vogt  zu  Waidenburg. 

Demnach  sich  der  zit,  das  man  die  zehenden  verliehen  soll,  ne- 
heret,  deszhalben  bevelhend  wir  dir,  das  du  dieselbigen  zehenden  wie 
von  alter  har  verlihen  und  daby  ernnstlich  uffsehenn  haben  thiegest, 
ob    die    underthonen    solcher   zehennden  halb  ettwas  betrug  oder  gfar 

20  bruchen  wölten,  dardurch  die  zehenden  nit  nach  gepür  gulten  etc.; 
inen  denselben  underthanen  ouch  anzeigest  und  sagest,  das  unser  ge- 
pietend  und  wellende  meynung  syg,  das  sy  die  gmelten  zehenden  onn 
allen  intrag  und  widerred  wie  vonn  altem  harkomen  unnd  die  vertrag 
das  zu  geben,  reichen  und  bezalen  sollen.  Dann  so  einich  dasselbig  nit 

25  thun,  sich  herwider  setzen,  das  wir  dieselbigen  ungestrafft  keins  wegs  hin- 
gen lossen  werden.  Du  solt  ouch  uns  dieselbigen  ungehorsamen,  so 
deren  einiche  befunden,  damit  wir  gegen  inen  der  notdurfft  nach  hanndlen 
können,  anzeigen. 

Verrer,  so  habenn  wir  uff  ansuchen  derer  von  Solaturnn  bewilligt, 

30   das    die    von    Richenschwil    die    weid    noch    disz   jar,    doch    nit    lenger, 
nutzen  und  niessen  mögen  .  .  .    Datum  den  xxviii.  may  anno  etc.  xxx». 
Entwurf.    St.-A.  Basel.,  Miss  wen  A  28,  bl.  289. 

504.  isjo  Mai  28. 
Stathalter   des  burgermeisterthumbs   und    rath    der  statt  Basel  a7i 

35   Fryburg  in  Uchtland. 

Es  ist  an  hut  dato  vor  unns  erschinen  Hans  Ebenbach,  glasergsell, 
von  Straszpurg;  der  hatt  unns  angezeigt:  Demnach  er  verrückter  zytt 
ettliche  reden,  herrn  Jheronimum,  uwern  predicanten,  belangen,  die  er 
von   Jacoben  Lomparten,    unnserm  burger,   gehört,    uszgossen,    darumb 


448  /J.jo  Mai  2S.  Ar.  ^of—fod. 

er  in  iiwor  «^etarirjenscharft  gelegen,  uiind  zclctzt  syc  im,  sincn  vorrcdcr 
bv  ucli  in  recht  ze  stellen,  ufft^elegt  etc.  Darunih  er  iiiins  ernstlich  ge- 
bettcn,  .  .  .  das  wir  unnsern  burger,  sich  b\'  iich  in  recht  zestellcn  unnd 
inn  /e  vertretten.  anhalten  weiten.  Alls  wir  aber,  getriiwen  lieben  Eid- 
gnossen,  Jacoben  Lompart,  unsern  burgern,  hieruff  gehört  und  das  er  5 
der  reden,  wie  in  siner  kundthschaft't,  so  uch  hievor  angezeigt,  gnugsam 
vernomen,  .  .  .  darzü  uwerm  predicanten,  ob  er  dessen  gegen  imc  nit 
absin,  lut  der  pundthen,  vor  unserm  statgricht  rechtens  ze  gehorsamen 
erbutig  ist.  hat  unns,  den  unsern  für  uch  in  recht  zu  wisen,  nit  not, 
noch  unns,  das  ze  thünd,  schuldig  sin,  sonder  haben  wir  disen  glaser-  lo 
gesellen  sines  gethonen  vliszes  unnd  werbens  zu  siner  entschuldigung 
disen    brieff  mittzetheylen    für   gutt  angesehen,   unns  hiebi  erbietende: 

So  diewyl  uwer  predicant  nun  me  gnugsam  verstendiget,  das  diser 
glasergesell  von  Jacoben  Lompart  gerett,  so  verr  er  dann,  das  im  Jacob 
dem  vertige,  vermeinen,  unnd  Jacoben  darumb  rechtens  nit  überheben  15 
mag,  das  wir  uwerm  predicanten  uff  sin  begern  gegen  Jacoben  Lom- 
part, lut  der  pundthen,  an  unserm  stattgricht  furderlich  one  alles  ver- 
ziehen rechtens  gestatten  unnd,  wasz  recht  und  billig  sin  wirdeth,  ge- 
d\'hen  lassen  wellen.  Damit  uch  fruntlichen  unnd  dienstlichen  willen  zu 
bewisen,  sind  wir  ganz  gneigt.  Datum  sampstags  den  xxviii.  tag  meyens  20 
anno  etc.  xxx. 

Stark  durchkorrigierter  entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2Q,   bl.  IJÖ. 

505.  1530  Mai  28. 
Urfehde:  Anna  [Gysin]  Wintersingeri,  v^on  Wintersingen,  dienst- 

magt  zu  Rotenflü,  ein  widertoufferi.  25 

Uff  sampstag  vor  dem  sontag  exaudi,  den  xxviii.  tag  may,  ist  sy 
uff  ir  diemütig  gnad  begeren  der  gfangenschafft  ledig  gelassen,  daselbst 
vor  einem  ersamen  rhat  der  statt  Basel  iren  irsal  bekent,  Jiat  nach  ver- 
lese7i  des  Widerrufs  und  der  ?ieuen  täuferordnung  geschivoren,  von 
ihrem  irrtum  abzustehen,  sich  andern  frommen  Christen  zu  verglichen,  3o 
ouch  uff  den  heiligen  pfingstag  nechst  kunfftig  vorgelesznen  widerrufif 
in  irer  pfarkirchen  glich  nach  gethaner  predig  an  offner  cantzel  zu  er- 
erstatten und  umb  verzyhung  bitten,  schiv'ort  urfeJide  bei  strafe  des 
Wassers.  Jo.  Hen.  Fortmuller  hc. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ^,  s.  i  ig.  35 

506.  isjo  Mai  28. 
Aus  den  zuochenausgaben  sambstags  nach   vocem  jocunditatis. 
Ratscosten:    Item    in  ß   und   ist  über  Anna  Gysy,   von  Rotenflü, 

in  atzung  und  urfecht  ganngen. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  iß,  s.  ß2.  4° 


Nr.  soj—ßoS.  i^jo  Mai  jo.  449 

507.  ijjo  Mai  30. 
Urfehdeti:    Jacob    Sclimid,   Thoma    Gasser   und    Hans  Keller,   von 

Rotenflu. 

Sind  umb  irer  ungehorsame  willen,  das  inen  etwas  durch  irn  ober- 
5  vogt  götlichs  und  billichs  gebotten  worden,  nit  erstatten  wollen,  son- 
ders obgenanter  Jacob  sich  vermeinter  wysz  entschuldigen  wollen,  ge- 
sagt, es  standen  alle  eyd  trülich  und  ongevar.  Solcher  Sachen  halb  ein 
ersamer  rhat  der  statt  Basel,  bemelter  tryen  obstat  ordenliche  oberkeit, 
zu  inen  griffen,  in  gfangenschafft  gebracht,  aber  widerumb  gnedigklichen 

10  uff  mentag  nach  dem  sontag  exaudi,  den  xxx.  tag  may,  wider  ledig 
gelassen,  Jiabeji  urfehde  geschworen,  sonders  genanter  Jacob  Schmid 
umb  angeregter  frevenlicher  würten  willen,  m.  h.  v  Ib.  ze  straff  zu  ver- 
bessern und  umb  deren  bezalung  mit  sinem  obervogt  zyl  treffen,  und 
nach   dem   die   selbigen    gstelt,    bezalung    thün,    ouch    ry,   genante  try, 

15  m.  h.  und  iren  amptluten  fürter  gehorsame  leysten,  wie  sich  das  from- 
men underthonen  gepürt  und  ir  gethone  jar  eyd  uszwysen,  alles  by 
pen  des  schwerts  .  .  .  Jo.  Hen.  Fortmüller,  notarius  hc. 

Si.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  120. 

508.  1530  Mai  jo. 
20             Adelberg  Meyger,  burgermeister  und  rath  der  stat  Basel,  an  den 

bischoff  von  Basel. 

U.  f.  g.  schriben,  erstlich  besiglung  der  ubersandthen  verschribung, 
ouch  die  manung  von  wegen  der  funffzig  gülden  gelts,  so  u.  f.  g.  puri- 
ficationis  Marie  nechst  verschinen  an  die  camery  uff  bürg  verfallen,  be- 

25  treffen,  haben  wir  allen  inhalts  vernomen  unnd  sind  bemelter  houpt- 
verschribung,  das  die,  wie  u.  f.  g.  unns  zugeschriben,  besiglet  unns 
furderlich  zugesandth  werde,  wol  zufriden.  Aber  von  wegen  der  funffzig 
gülden  gelts,  an  die  camery  gehörig,  sind  wir  eigentlichen  berichtet, 
das    die    u.  f  g.    cantzler    glich,    alsz   sy  verfallen,   ouch  nachmaln  u,  g. 

30  Schaffner  zu  mermaln  angevorderet,  unnd  die  wyl  sy  dann  nach  bitzhar 
nit  bezallt,  können  wir  die  capplanen,  so  in  grosser  anzal  by  unns 
pliben,  usz  der  unnd  andern  gulten  underhalten  werden  müssen,  sampt 
iren  pflegern,  umb  der  abgewichenen  willen,  an  inbringung  bedachten 
zinses  nit  verhindern,  sonder  werden  wir  sy  lut  der  houptverschribung 

35  zu  ervolgung  verfallenen  zinses,  wie  recht  ist,  furfaren  laszen,  unge- 
zwivelter  hoffnung,  u.  f.  g.  wusse  sich  von  wegen  der  bezalten  funffzig 
gülden  gegen  den  abgewichenen  capplanen  wol  zu  halten.  Sunst  sind  wir 
in  ander  weg  u.  f.  g.  (deren  wir  unns  hiemit  bevelhen  thund)  dienstlichen 
willen  zu  bewisen  gneigt,  Datum   den  xxx*^"  tag  may  anno  etc.  xxx"^". 

40  Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missive?i  A  2g,   bl.  lyö  v. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  cy 


450  ^SJO  ^/(li  jo    jf.  Nr.so^-310. 

509.  '530  Mai  jo. 

ScIniUthos    uniul    ralt    der    statt    Solotoni    <i//    l)urf>crmcistcr    unnd 

ratt  ilcr  statt   Hascll 

Nachdem  wir  lich  kurtzlich   liicvor  ocschrihciiii  uiiiid  unns  iiffiiwer 
ansiiclicn    beigeben    haben,    die    zinsz    unnd   gullte,  so   wir  hcrrn   thüni-      5 
probst    unnd    cappittcll   des  tliumgestifftes  by   üch  zc  thund  sin   mögen, 
in   liwer  statt  wechssell  aus  zu  gemeiner  unparthygiger  hannde  ze  ant- 
wurten,    habenn   jctz    gemellten    herrn    probst    unnd    cappittcll    ir  bott- 
schafft    bv    unns    gehapt    unnd   unns  den   iianndell  wytter  dann  biszhar 
beschechen    eroffnott,    allso    das    wir    nach    erkundung   der  uffgerichtcn    10 
brieff  unnd  sigeiln  anders  nitt  erfinden  mögen,  dann  das  sölliche  warung 
der    Zinsen    zu    der    obbemellten    hcrrn    probstes   unnd    cappittells,    alls 
deren,    so    das    houptgutt    erlegt,    für    aller   mencklichs   verhöfftcn    etc., 
wie  dann  söllicher  giilltbrieffen  form  w^^sett,  hannden  beschechen  solle, 
obwol   uwer  statt,  in  deren  si  domalen   wonhafft  gewesen,  ouch   darby    15 
begriffenn.  Diewyl  unns  nun  gebürott  (wie  ir  selbs  wüssen  ze  ermessen), 
brieff  unnd  sigell  zu  gelaben,  werden  wir  obberurten  herrn  probst  unnd 
cappittcll,  so  si  unns  harumb  hienach  ansuchen,  sollicher  zinszpflichten 
by  unns  bezalung  unnd  abrichtung  thun.  Wollennd  von  unns  nitt  ver- 
argen, sunders  im  bestenn  unnd  usz  unnsern  schulldigenn  pflichten  be-    20 
dencken,  dann  in  allen  unns  möglichen  sachen   uch   diennste   unnd  ge- 
Valien  zu  bewysenn,  sind  wir  ganntz  begirig  unnd  wolgeneigt.  Datum 
mentag  vor  pfingstenn  anno  etc.  xxx^. 

Original,  mit  aufgedr.  Verschlußsiegel.   St.-A.  Basel,  Domstift  WW i,  l. 


510.  1530  Mai  31.   25 

SchuUtheis  und  ratt  zu  Bernn  an  burgermeysternn  unnd  ratt  der 
statt  Basell. 

Nachdem  wir  üch  verrückter  tagenn  geschrybenn  der  zinsenn 
halb,  so  thümbropst,  statthallter  unnd  capittell  der  merenn  stifft  anfor- 
dernd, darumb  wir  mitt  anndernn  unnsernn  Eydgnoszenn  für  f.  d.  von  3° 
Savoye  bürg  sind,  unnd  aber  vonn  üch  byszhar  kein  anntwurt  unns 
wordenn,  da  aber  bemeldt  herrn  unns  abermalls  angesucht,  obernempt 
zinsz  hinfür  nit  mer  inn  uwer  statt  ze  werenn,  sonnders  hie  belybenn 
ze  lassende,  wellennd  sy  uff  iren  costenn  die  zinsz  hie  holenn ;  des  wir 
üch  abermalls  gernn  wellen  berichtenn,  ob  ir  etwas  darzu  thün  well-  35 
tennd,  das  ir  söUichs  fürderlich  thüind;  sunst  werdenn  wir  die  zinsz  lut 
der  verschrybung  erlegt  ze  werden  verschaffen.  Datum  ultima  maii 
anno  etc.  xxx'*. 

Origifial,  ffiit  aufgedr.  Verschlußsiegel.    St.-A.  Basel,  Domstift  QQ  I . 


Nr.  §11.  ^530  Juni  i.  451 

511.  1530  Juni  I. 

Ernnst,  von  gots  gnaden   marggrave  zu  Baden  und  Hochberg  etc., 
an  Bürgermeister  und  rhat  der  statt  Basell. 

Uns  ist  uff  heuttigen  tag  von  einem  euwerm  burger,  mit  nammen 

5  Ulrich  Schuller,  der  sich  angibt,  durch  euch  zu  einem  Schaffner  und 
innemmer  der  cammerey  uff  bürg  zu  Basell  verordnett  und  gesetzt  zii 
sein,  ein  schrifftliche  manung  zukommen,  wie  ir  an  byligender  copey 
zu  sehen  habtt,  des  wir  nit  wenig  befrembdens  empfangen,  angesehen 
das  wir   nit  zwiveln,    ir  tragen  gut  wissen,  wie    ir  vergangner   zeit  ein 

10  euwern  ratsfrund  by  uns  gehebt  und  mit  uns  der  zins,  zehenden  und 
gefeil  halb,  so  euwer  stifften,  closter  und  gotshuser  in  unser  oberkeit 
fallen  haben,  handien  lassen,  da  sich  gemelter  euwer  gesandter  in  sol- 
lichem seinem  anbringen  luter  vernemmen  lassen,  das  ir  darinn  den 
Hohen  stifft  nit  inziehen  wellen,  sonder  denselbenn  unang'efochten  lassen. 

15  So  nun  wir  uns  uff  sollich  euwer  begeren,  der  andern  euwer  stifften, 
closter  unnd  gotshuser  halb,  nachpurlich  und  frundtlich  erzeugtt,  und 
auch  daruff  dem  Hohen  stifft  uff  ein  vilfaltig  ansuchen,  das  sein  inn 
unser  oberkeytt  und  hinder  uns  gefallend  biszher  verfolgenn  lassenn, 
als   wir   auch   achten,    das   dise  gultt  von   unsernn  amptleutten  (wiewol 

20  wir  nit  wissen,  uff  welcher  unser  herschafften  die  gefeit,  auch  inn  der 
vermeinten  manung  soUichs  nit  angezeugt  ist)  daruff  der  Hohen  stifft 
und  irem  cammerer  bezalt  sy,  hetten  wir  uns  versehen,  es  soltt  eu- 
werthalb  daby  blibenn  sein,  als  wir  uns  auch  noch  versehen  und 
gentzHch    dafür    haben,    das    obgemelter   euwer    burger,    der   angeben 

^5  Schaffner,  dis  on  euwerm  bevelch  gegen  uns  also  furgenommen  usz 
sonnderm  lust,  den  villicht  er  gegen  uns  also  für  sich  selbs  zu  handien 
hatt;  dann  es  wer  je  sollichs  sonst  obgemeltem  euwers  gesanten  an- 
bringen zu  wider.  Und  ob  glichwol  dasselb  nit,  dannocht  unsere  ach- 
tung   etwas   unnachpurlich,    das  wir  onn    alle  vorgende  erfordrung  ann 

30  uns  sollicher  gultten  halb  beschehen,  inn  so  kurtzer  zeit  nach  \'er- 
schinung  des  zils  glich  stracks  sollen  inn  leistung  gemant  werden,  des 
wir  vonn  hohem  und  niders  Stands  noch  biszher  uberheptt  worden, 
uns  auch  noch  biszher  dermasz  gehaltten,  das  unser  glaubigire  ab  un- 
serer bezalung,   wie  wir  hoffen,  nichs  zu  clagen  habenn. 

35  Unnd    ist    dem    allem    nach    unser  frundtlich   nachpurlich  bitt  und 

begeren  an  euch,  ir  wellend  inn  bedennckung  vergangner  handlung, 
wie  obangezeugt,  sollich  furnemmen  gegen  uns  by  euwerm  burger 
abstellen;  das  wellen  wir  uns  der  billicheit  nach  versehen  und  dartzu 
frundtlich  und  nachpurlich  beschulden.    Unnd  wiewol  wir  uns  uff  sollichs 

40  inn  ansehung  gelegenheitt  und  gstaltt  der  sachenn  billich  nit  abschlags 
versehen,  jedoch  begeren  wir  euwer  schriftlich  anntwurtt,  uns  wissen  darnach 


452  ISJO  Juni  2— 4.  Nr.  ~ii2 —f,  i^^. 

witer  zu   haltten,  iiniul  sind  euch   mit  frcundtlichcin   und  n;ichpurlichem 
willen  wol  ^cncigtt.  Datum  Sultzperj^^,  uff  den  erstenn  junii  anno  etc.  xxx". 

Original,    unlcrschriehen   E.  M.  B.,    /////  üufgcdr.  vcrschlußsicgcl.    St.-A. 

Basel,  Dom  Stift  KR  I. 

512.  '530   Juni  2.     5 
Keileni  mit  konjessiunellein  Einschlag. 

Donstags  den  11.  junii  sind  disz  zugen  durch  Hansen  Marcher  und 
Fridlin  Luterysenn  gegen  und  widereinandern  in  ir  beyder  costen  ver- 
vaszt  wordenn: 

Lienhart  Heidclin,    der  wagmeister,    nachdem    und   er  vormals  im    10 
rechten  kuntschafft    munthlichen   gsagt    und  von  beyden  parthienn  des 
eyds    erlassenn    ist,    sagt    by  vorgethaner  wysung:     Das  er  uff  ein  zit, 
dcszglichen  Jacob  Riff,  Jacob  Schwartz,  Conrat  Marcher  und  einer,  den 
man  nempt  Steüblin,  den  Sprung  by  sannt  Martin  gegen  der  Burg  zu 
uffgangen    und,    als    sy    bysz    zu    der    pursz,   jetz    her    Jacobcnn    Breit-    15 
Schwerts  husz,   komen,   sye  er,   zug,   und  Jacob  Riff  gegen  her  Jacobs 
von  Pfirt  hoff  umbher  gangen  und  wol  gehört  und  gesechen,  das  ethlich 
da  innen  gewesen,  miteinandern  geret,  und  inen  Othilia,  die  junckfrow, 
zu  trincken  gebenn ;  was  inn  solichem  furgan  Jacob  Riff  gehandelt,  ob 
er   ein  koppen  gelassenn  oder  nit,    sye  im,  zugen,  jetz  nit  eigenthlich    20 
wussennt;  jedoch  horte  er,  zug,  wol,  das  Marcher  sagte:    „Wiewasser 
har,  der  tüfel  redt  usz  denen!"    Daruff  sagte  er,  zug,  und  Jacob  Riff: 
„Wir  terffenn  keins  wiewassers,  der  tüfel  redt  nüt  usz  uns."    Giengen 
damit  für,  bisz  zu  dem  pfrunt  keller;  inn  solichem  keme  Marcher  und 
Ludi  Wernher  dahar  louffen,  rechtvertigeten  sy  und  wortleten  mitein-    25 
andern;    jedoch  das  sy  ein  dein   von   einanderen  kernen  und  inen  ein 
gut  nacht  wusschent,  sagte  Jacob  Riff  zu  im,  zügen:   „Ich  will  Marchern 
wol    lassen    Marchern  pliben."    Giengen   inn  demselbigen  für.    Darnach 
komen  sy  widerumb  an  sy  mit  blossen  messern  und  gewerten  henden 
louffenn  und  schlüge  Fridli  Luterysenn  zu  im,  zugen;  deshalp  er  sich   3° 
gegen  im  weren  müssen,  aber  er  wurde  übel  von  im  gewundet  und,  do 
solich  schlachen  zergangen,    sye  er  widerumb  zu  Jacob  Riffen  komen, 
miteinandern   inns  Scherhusz   gangen,  daselbs  verbunden  worden,  und 
sagt  er,  zug,  das  Fridlin  Luterysen  inn  der  alten  ratstuben  dickermals 
gsagt,  er  weite  hundert  gülden  geben,  das   Jacob  Ryff  für  Lienharten   35 
Heidely  den  schaden  hette. 

Protokoll.   St.-A.  Basel,   Gerichtsarchiv  D  25,   bl.  ßo  v. 

513.  1330  Ju7ii  4. 
Adelberg  Meyger,  burgermeister  und  rat  der  stat  Basel,  a7i  Fri- 

burg  inn  Uchtlannd.  4° 


Nr.  514.  1530  Jufu  4.  453 

Es  hatt  uns  gloublich  anglangt,  wie  die  pfaffheit,  so  vergangne 
zit  by  uns  abgetretten,  sich  jetzt  zu  Friburg  im  Bryszgouw  enthaltet, 
kurtz  vergangene  tag  einen  von  inen  zu  uch  gsanndt  und  die  fünfzig 
gülden  geltz,  so  ir  unsern  caplanen  im  thumstifft  uff  nativitatem  Marie 
5  verfallen  und  bezalt,  sampt  den  viertzig  gülden  geltz,  so  ir  uff  Laurentii 
nechstkonfftig  verfallen  werden,  inen  den  abgewichenen  ze  bezahl  be- 
gernn,  ouch  darby  uch  abschrifften  von  den  houptverschribungen  ann- 
zeigen lossenn,  mitt  angehenckter  meynung,  ob  inen  die  zins  nit  ge- 
reicht, das  sy  die  underpfender  inn  recht  beziehen   wollen  etc. 

10  Hieruff  geben  wir  uch  .  .  .  gantz  fruntlicher  meynung  ze  erkennen, 

das  nit  on,  es  sind  ettliche  briester,  inn  unser  thumbstifft  verpfründet, 
verrückter  tagen  vonn  und  usz  unnser  statt  gewichen;  aber  daneben 
ein  merkliche  anzal  der  briesterschafft,  denen  bedochte  zins  unnd  gult 
zügeherig,  die  ouch  uwere  brieff  und  sigel  darumb  byhannden  haben, 

15  by  uns  \'erbliben,  usz  denen  und  andern  irnn  gulten  ir  norung  habend. 
Diewil  nun  dise  briester  by  irer  kilchen  blibenn,  sich  mit  uns  fruntlich 
ingeschickt,  könnend  und  mögend  wir  sy  umb  der  abgewichnen  willen 
an  bedachten  gulten  keinerley  wegs  hinderstellig  machen  oder  zusehen, 
das  sy  unser  entgeltnusz  haben  solten,  sonnder  werden  wir  sy  by  irnn 

20  briefifen  unnd  siglenn  bliben  lossenn,  uch  hiemit  gantz  fruntlich  bittend, 
ir  wollend  den  abgewichnen  keine  zins  abrichten,  sonder,  das  sy  uch 
die  houptverschribungen  darlegen,  begernn,  ouch  daby  unser  briester- 
schafft obgmelte  zins  lut  ir  brieff  und  siglen  gevolgen  lan,  wie  wir  uch 
gentzlich   vertruwen.    Dann  wo  das   nit  beschehen,    diewil  dann  Hanns 

25  Lampart  hierumb  mitschuldner,  den  ir  schadlosz  ze  halten  und  zu  ver- 
tretten  schuldig,  werden  wir  bedochter  unser  briesterschafft  und  geord- 
neten pflegernn,  den  mitschuldner  anzegriffen  und  irn  brieff  und  siglen 
nachzefaren,  zulassen.  Was  uch  darus  erwachsen,  das  wollend  gütlich 
bedencken  und  uch  unserm  vertruwen  noch  schicken.    Das  begern  wir 

30   umb  uch   und  die  uwern  gantz  fruntlich  zu  beschulden. 
Datum  den  im.  junii  anno  etc.  xxx. 
E7itwurf.   St.-A.  Basel,   Missiven  A  28,  bl.  28g  v. 

514.  75 jo  Juni  4. 

Louffen. 
35  Item  min  hernn  habennd  einem  rat  und  der  gmeind  von  Louffen 

gluchenn  xxx  viertzel  kornn  unnd  dieselbigen  mit  gelt,  nämlich  für  yede 
viertzel  11  gülden  und  im  ß  zu  bezalen,  angeschlagen,  welche  summe  zu- 
rückzubezaJilen  ist  uff  sannt  Michels  tag  nechstkommen.  Dafür  sind 
bürgen  Jacob  Im  Hoff,  der  meyer,  Cleinhanns  Newerli  und  Wolffganng 
40  Reber  .  .  .  Actum  samptags  den  pfingstabent  anno  xxx. 
St.-A.  Basel,  Fhiajiz  N ß^,  s.  S3g. 


4f)4  i';:;o  Juni  4 -7.  Nr.  ^r 5—5^7' 

515.  ^S.^o  Juni  4. 
Ans  den  icoclwnausgaheit  sambsta^s  den   pfiiißstabennt. 
Ratscostcn:  Itcni   11  ß  ein  touffer  harin  zc  fürnn. 
Schennckwiii :   Itcm   1  II)  x\ii  ß   im  d  des  bischoffs  bottschafft  vonn 

P;^^i^|    —  Itoin   I  Ih  x\  11  IJ   1111  d  des  bischoffs  lanndluten.  5 

St.-A.  Basel.  Finanz  G  75,  s.  57. 

516.  1530  yuni  6. 
Burgermeyster  unnd  rath   der  statt  Zürich  an  burgcrmeyster  unnd 

rath   der  statt  Basel. 

Als  unnser  pottenn,  so  wir  nachermalen  im  Thurgöw  gehept,  mit    10 
sampt    derer    von    Bernn    gesanndten    anheymsch    kommen,    iiabenn  sy 
unns  anzoygt,   wie  inen  fürkommen,  das  die  von  Schaffhusen  noch  ett- 
licher    cerimonien    und   vesper    inn    irer    statt   hallten    lassind,  ouch  ire 
predicannten  eynanndern  inn  irem  predigen  ettvvas  widerig  sigind.  Die- 
wvl   nun  sollichs  unnsereni  cristenlichcn  burgkrecht,  wie  wir  dann  desz-    15 
halb   mytteynander  verfaszt,  ungemcsz  unnd  villicht  wyther  unruw  da- 
rusz  volgenn    mocht,    hatt    unns  für  fruchtbar   angesechenn,    unns  desz- 
halb   uff  nächst  künfftiger  jarrechnung  tag  miteynander  zu  underreden, 
unnd    ist    uffs    sollichs    an    üch    unnser    fründtlichs    begeren,    ir  üwerem 
pottenn,    den   ir  uff  gehördten   tag  der  jarrechnung  abfertigen  werden,    20 
desz  meerern  gewalt  geben  wellint,  das,  ob  wir  die  cristenlichcn  stett 
unns  villicht  enndtschliessenn  wurden  hinuszzekeren  unnd  die  von  Schaff- 
husen für  sollich  zweyung  pittlich  anzekeren,  er  alszdann  ouch  hinusz- 
zeryttenn  unnd  hierinn,   was  sich  gepürt,   ze  hanndlen  macht  habe  .  .  . 

Usz  Zürich  uff  den  pfingstmentag  anno  etc.  xxx^.  25 

Origt?iaL    SL-A.  Basel,   Eidge?iossenschafi  E  g,   bl.  lOSJ^. 

517.  1530  Juni  7. 
Adelberg    Meiger,    burgermeister   unnd    rat   der   statt    Basell,    ati 

meister  unnd  rat  der  statt  Straszburg. 

Inn  dem  handel,  das  Lanndgraffisch  burgkrecht  belanngen,  haben  30 
uns  hievor  verm6g  abgredtenn  abscheids  die  vonn  Zürich  unnd  Bernn, 
wie  ir  ab  ingschlosznenn  cop^^enn  zu  vernemen,  zugeschribenn ;  da  unns 
der  zit,  diewil  sy  also  mit  zwyspaltiger  anntwort  begegnet,  verrer  red, 
damit  wir  alle  glichformig  .  .  .  dem  landgraven  ze  antworten  wuszten, 
ze  haltenn  von  notenn  sin  wolt,  bedunckt  unnd  also  unnsernn  ge-  35 
saunten,  so  wir  uff  nechstem  tag  Badenn  gehept,  dasselbig  zu  thun 
(als  ouch  beschehenn)  in  bevelch  gebenn,  und  sind  nochmals  beide 
ort  Zürich  unnd  Bernn  uff  ir  vorgegebenn  anntworten  verharret.  So 
aber    die    vonn    Bernn    ein    uszzug    habenn,    das    der    lanndgraff   unnd 


Nr.  318.  1530  Juni  7.  455 

sin  lanndschafft  inen  entlegenn,  deszglichenn,  so  er,  der  lanndgraff, 
bevehdet  und  angriffen,  das  wir  dann  denselbigen,  der  sin  fürst- 
lich gnad  angriff  oder  diejhenigenn,  so  im  behilfflich,  am  nechsten 
umb  unns,  welche  dann  der  zit  gut  nachperschafft  mit  unns  ze  halten 
5  begyrlich,  ouch  bevehdenn  unnd  angriffenn  solten  etc.,  ettwas  unnd 
nit  wenig  beschwerlich  sin  wyll,  habenn  wir  uff  hut  dathum  sollichenn 
handel  sampt  beider  ortenn  anntwort  unnserer  gmeind  unnd  grossenn 
rat,  onn  derenn  vorwissenn  unnd  bewiiligung  wir  inn  solichenn  und 
derglichen  sachenn  nützit  beschlieszlichs  hanndlenn,  furgebreittet.  Unnd 

10  nochdem  wir  den  hanndel  nit  windig  erwogenn,  denen  vonn  Zürich 
annzehangenn  wol  gmeint,  damit  aber  solches  nochmals  vonn  unns  vier 
stettenn  (das  der  sach  zum  dienstlichen)  einhelliglich  beschehe,  unnd 
die  zwen  puncten,  darinn  die  vonn  Bernn  ettwas  beschwerd  habenn, 
verrer  erlutert  werdenn,  will  unns  für  gut  ansehen,  das  wir  vier  stett, 

15  vor  unnd  eer  ob  dem  lanndgraffen  geanntwort  werde,  zusamen  komenn, 
einer  sattenn  entlichen  antwort  uns  enntschlieszen,  dessglichenn  die  vonn 
Bernn  sollicher  irer  Weigerung  wyter  berichtent.  Der  ursach  habenn 
wir  ein  tag  uff  mittwoch  den  fünffzehennden  diss  gegenwurtigen  brach- 
monatz    nachts   alhar   inn    unnser   statt  Basel   anngsetzt  unnd   verrumpt, 

20  früntlich  pittennd,  demnach  der  hanndel  üch  vor  anndern  dienstlich, 
wollen  üwere  ratzbottschafft  mit  vollem  gwalt,  wie  gmeldet,  zu  er- 
schinenn  abvertigenn  unnd  nit  ussblibenn;  glichergstalt  habenn  wir  den 
vonn  Zürich  und  Bern  zu  erschinenn  ouch  gschribenn  .  .  .  Datum  zins- 
tags  nach  dem   heiigen  pfingstag  anno   etc.  xxx", 

25  Origitial,  pergame?iL   Stadt- A.  Straßburg  AA  iSog.  —   Entwurf:  St.-A. 

Basel,  Missiveji  A  28,  bl.  2gi .  —  Regest  nach  original:  Polit.  Cor- 
respo?ide7iz,  bd.  I,  nr.  J^ö.  —  Regest  ?iach  dem  entwurf:  Strickler, 
bd.  II,   nr.  1 3J I . 

518.  1330  Jutii  7. 

30  Adelberg  Meyger,  bürgermeister  der  stadt  Basel,  etc.  a7i  Zürich. 

Euwer  jungst  schriben,  das  Hessisch  burgrecht  belangen,  haben 
wir  sampt  uwriger  antwort,  unnd  das  ir  dy  vergriffne  nottel  vermelts 
burgrechten  on  alle  furwortt  anzenemen  üch  begeben,  gnugsamlich  ver- 
standen; unnd  wyvvol   wir  uch  anzehangcn   unnd  unns  keins  wegs  von 

35  uch  abzesonderen  wyllens,  jedoch  dwyl  die  von  Bern  ettwas  abschüens 
dorunder  tragenn,  hat  unns  zu  ablenung  sollicher  abschuung  für  gut 
unnd  fruchtbar  sin  angesechen,  das  wir  vier  stett  zuvor  unnd  e  ob 
wir  unnserem  gnedigen  fursten  unnd  herren,  dem  lantgraffen,  mit  ant- 
wort begegneten,  zusamen  kemen  unnd   des  artickels  halb,  ob  einicher 

40   teyl  angriffenn,  wy  dy  andren  im  zu   hilff  komen  soltenn,  entliche  red 


456  153^  Jut^i  7—S.  Nr.  519—520. 

hallonn.  I^cr  iirsach  wir  einen  tat;  al  har  «^on  Hascll  ulT  millw  (»cli  den 
funtT/ehendcn  chs  oeji^enwertigen  broclinianots  schierst  körnende,  nachts 
an  lior  lierberg  ze  sin,  verruinpt  und  an<>esctzt  haben,  freiiiUlicIi  hiltende, 
wellen  uwere  bottschafftcn  den  zu  besuchenn  mit  vollem  j^walt  iiw  \crrer 
hinder  sich  pringen  in  dem  und  andren  artickcln  ze  handlcn  uff  zvt  5 
und  tag-,  wy  gmeldett,  abvcrtigen ;  glicher  gestalt  ladeji  luir  auch  Bcrfi 
und  Straßburg  dazu  ei?i.    Datum   den  vii.  brochmonats  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  bl.  2Q2v.   —  Regest:  Stricider, 

hd.  IL   fir.  1374. 

519.  1530  Juni  (7—S).    10 
Adelberg  Meyger,   bürgermeister  der  Stadt  Basel,   an  Bern. 
Euwer  schribenn,  desglichen  dy  antwort,   so  unnsern  botten  von 

den  euwerenn  uff  tag  Badenn  wordenn,  das  Hessisch  burgrecht  belangen 
unnd  furnemlich,  das  ir  dy  entlegenheit  des  lantgraffen  lantschafft  da- 
^runder  bedocht,    darzu,  ob  der  lantgraff  befechtet   oder  angriffenn,  das    15 
uch  dan  den,  der  sollichen  angriff  gton,  oder  dyghinnigen,    so  im  des 
geholffen    und   vyllicht  der  zyt  unser  aller  gut  freund  unnd   nachpuren 
ze  sin  begertten,   auch  anzegriffen,   beschwerlich  sin  wyll  und  by  den 
uwern    zu    statt    unnd    land    nit   wol    erheblich,    haben  wir  alles  inhalts 
verstanden.  Dwyl  aber  dy  sach  unnsers  bedunckens  in  ansechung  dyser   20 
sorglichen    unnd    schwebenden    louffenn    nit    zu    verachten    oder    uszze- 
schlahen,    sonder   wol    ze    betrachtenn,    ouch    dem  artickel  des  angriffs 
halber  wol   ein  ander  weg  unnd  mittel  ze  findenn,  der  ursach  und  von 
wegen    unnser   aller   wolfart  unnd  eeren,  auch   ob  wir  dem  lantgraffen 
mit  verrer  und  entlicher  antwort  begegnen,  wyl  unns  von  notten  und   25 
gut    sin    beduncken,    das    wir   vier   stett  zuvor  zusamen  kernen,  verrer 
underred   ze    halten   und   unns  einer  stetten,    entlichen  und  einhelligen 
antwortt    zu    entschlieszen.    Dorumb    so    haben  wir   einen  tag  in  unser 
statt  Basell  uff  mittwoch  den  funffzehenten  dysz  gegenwertigen  broch- 
monatz  nachts  an  der  herberg  ze  sin  angesetzt  und  verrumpt,  gar  freunt-   30 
lieh  bittende,  ut  in  proxima. 

Entwurf,    ohne  datum,    aber  eingetragen   im  Alissivenbuch   nach  dem  7. 

und  vor  dem  8.  Jufii  1 530.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  2g3. 

520.  [1530  Ju7ii  8.]  ') 
Ratschlag  zu  einem  inandat  über  den  kirchenbami.  35 
Wir,    Adelberg  Meyger,    burgermeyster,    klein    unnd   grosz   räth, 

520.  ')  Zunt-  datum  siehe  Staehelin.^  Oekolampad,  bd.  II,  nr.  yji,  und  derselbe:  Das 
theologische  Lebenswerk  yohannes  Oekolampads,  Leipzig  ig jg,  s.  J12;  zur  sache  vgl.  ferner: 
W.  Köhler,  Zürcher  Ehegericht  und  Genfer  Konsistorium,  Leipzig  igj2,  s.  21.^  ff. 


Nr  520.  [1530  Juni  8.]  457 

so  man  nempt  die  sechs,  mit  sampt  den  verordnettenn,  v^on  unns  unnd 
gemeiner  unnser  burgerschafft  der  statt  Basell  sonnderHch  hierzu  be- 
rufft,  empietenn  allenn  unnd  jedenn  unsernn  burgernn,  hyndersassenn, 
amptUittenn,  vogtenn,  ouch  allenn  andernn,  geystlichenn  unnd  wellt- 
5  lichenn,  in  unnserer  statt  unnd  lanndtschafft  Basell  unsernn  grusz  unnd 
alles  gütz, 

Liebenn  fründt.  Demnach  wir  im  v^ergangnenn  nünunndzwentzigi- 
stenn  jare  nach  anwysung  des  gottlichenn  worttes  ein  christennliche  Ord- 
nung uszgan  lassenn,  in  dero  wir  nach  abstellung  allerley  miszprüchenn, 

10  mit  was  grossem  ernst  das  heylig,  göttlich  wortt  nit  allein  verkhündet,  son- 
der ouch  vernomenn  unnd  gehört,  darzu  die  hochwirdigenn  sacrament 
des  touffs  unnd  in  des  herrnn  nachtmal  gehandlet,  ouch  by  was 
peenenn  die  laster  gestrafft  und  uszgerüttett  werdenn  sollenn,  ganntz 
eygentlich  angezeigt,  unnd  wiewol  (gott  hab  lob)  angeregter  christenn- 

15  lieber  Ordnung  von  v^ylenn  guthertzigenn  unsernn  unnderthanenn  mit 
froud  unnd  lust  gehorsamlich  gelept  unnd  nachkomenn,  wie  wir  dann 
durch  die  gnad  gottes  furer  ze  geschehen  gentzlich  getruwenn,  jedoch 
so  befindenn  wir  in  teglicher  erfarung,  das  der  vyandth  unnsers  heyls 
je    lennger,   je    strenger    das    rych  Christi   zu   verhindernn  unnd,  so  es 

20  möglich,  ouch  die  guthertzigenn  mentschenn  durch  sine  bottenn,  derenn 
er  v-yl  hatt,  von  warer  christennlicher  liebe,  zucht  unnd  eynigkeytt  in 
allerley  ungehorsame  unnd  laster  inzefürenn  unnd  damit  nit  allein  un- 
serm  christenlichenn  fürnemenn,  sonnder  ouch  dem  heyligenn,  gott- 
lichenn wortt  Schmach   unnd  Verachtung  zuzefügenn  unnderstat.  Diewyl 

25  unns  aber  von  oberkeyt,  ouch  unnser  seelenn  seligkeyt  wegenn  (so 
wir  doch  usz  gottes  Ordnung  üch  fürgesetzt,  zu  sinenn  dienernn  er- 
wellet sind),  solchem  unordenlichem,  ergerlichem  lebenn  zu  begegnenn 
gebürenn,  darzü  hoch  von  nötten  sin  wil,  so  habenn  wir  unns  vereint 
unnd  entschlossenn,    das  wir  zu   uffnung  der  eerenn  gottes,   pflantzung 

30  christennlicher  zucht,  liebe,  erberkeyt  unnd  gehorsamy  unnd  sonnder- 
Hch (so  vyl  unns  mit  gott  möglich)  umb  uszruttung  wyllenn  der  offent- 
lichenn  lasternn  zusampt  den  gelltt  unnd  burgerlichenn  straffenn  (die 
hiemit  nit  uffgehept,  sonnder  onverruckt  styff  gehaltenn  werdenn  sol- 
lenn) ouch  den  bann  unnd  uszschliessung  von  christennlicher  gemeinde, 

35  wie  der  in  anfang  der  christennheytt  by  zyttenn  der  apostlenn,  darzü 
in  einer  jedenn  christennlichen  gmeinde  billich  geprucht,  ouch  wir  hie- 
vor  in  uszgangener  Ordnung  für  gut  angesehenn,  nunme  an  die  hanndt 
zu  nemenn,  die  laster  damit  uszzerüttenn  unnd  die  mütwylligenn  zu 
der    büsz    unnd    besserung   zu    pringenn,    darab  dann  ungezwyvelt  alle 

40  guthertzigenn  sonnderHch  froud  unnd  lust  tragenn  werdenn. 

Es    soll    aber    sollicher    bann   glich   wie   in  anfang,  also  ouch  jezt 

Basler  Reformationsakten,  IV.  tg 


4ÖS  l'SJO  Juni   S.l  Nr.  520. 

zu  laintTti>;cnn  zyltciin  weder  uinh  ^üts  nach  ^clts,  somulcr  allein  iinil) 
öffentlicher  lasterenn  wvUenn,  mit  denen  ein  christenHche  gemein  f,^e- 
ergeret,  wie  die  in  voruszgangener  Ordnung  by  des  herrnn  nachtmal 
summarie  bcstimpt,  in  dem  namenn  gottes,  von  der  kylchcnn  unnd  mit 
rechter  wysze  geprucht,  damit  die.  so  von  irer  öffentlichen  lasterenn  5 
wegenn  ordenlichenn  verbannt,  zu  besscrung  gepracht,  Christo  ge- 
wunnenn  unnd  nit  vcrderlit  unnd  die  wäre  christenn  in  allcrley  tu- 
gendenn  furzufarenn   unnd  ze  wachszenn  froud  unnd   lust  habcnnd. 

Dem  also  nachzckommenn,  habennd  wir  für  gut  angesehcnn,  das 
wir    in    unnser    statt    Basell    zwoilff   fromme,    eerliche,    tapfere  menner,    10 
darzü    uff   dem    lannd    ouch    ettliche  byderbe  lütt  verordnenn  wollend. 
Dise   sollenn   hie    in   der  statt  unnd  uff  dem   lannd,  so  offt  es  die  not- 
durfft  erhouschen  wyrdett,  an  ortenn  inenn  in  der  statt,   ouch  denenn 
uff  dem  lannd  am  gelegnistenn,  sich  zusamennthijn,  von  den  dingenn, 
die  hin   unnd  har  in   statt  unnd  lannd  ergerlich  fürgannd,  red  hallttenn;    15 
unnd  wann  die  verordnetten   in  der  statt  jemandenn,  so  in  offentlichenn 
lasternn  begriffenn,  erfundenn,  den  oder  die  sollennd  sy  nach  der  leer 
Christi,    unnsers    heylannds,    des    erstenn    durch    einenn    usz  inenn,  der 
dann  derselbenn  personn  am  alleranmutigistenn,  von  dem  laster,  darinn 
er  begriffenn,  abzüstan,  sin  lebenn  zu  verbesserenn,  früntlich,  tugenndt-    20 
lieh  unnd  brüderlich  warnenn  lassenn.  Volgett  dann  ein  sollicher  unnd 
stat  ab,    so  ist  er  gewunnenn;    wo  aber  nit,    dann   soll    er  für  die  dry, 
in   siner    pfarr  verordnett,   berüfft   unnd  zu  dem  andernn  mal  abzijstan 
vermant    werden.    Volgett    er    dann,    so    plibt   es    darby;    wo  aber  nit, 
dann  soll  er  für  die  zwölff  verordnettenn  berüfft,  fürgestelltt,  des  las-   25 
ters,  in  dem  er  begriffenn,  gestrafft  unnd  abermalnn,  darvon  abzüstann, 
ernnstlich   angesprochenn   werdenn.     Hyllfftt   dann    disz  dritte  warnung 
so  vyl,  das  ein  sollicher  wyderkert,  vom  laster  abstatt,  verzyhung  be- 
gert,    sin  lebenn  besserrtt,   sol    er   aber   alls   ein  christennlich  glyd  un- 
verworffenn  plibenn.  Wurde  aber  ein  solicher  nach  der  andernn  unnd   30 
dryttenn  warnung  nit  abstan,  sonnder  in  begangnem  laster  verharrenn 
unnd    fürfarenn,    unnd    das    kuntlich    unnd    offennbar    were    (dann   umb 
heymlicher  sündenn  willenn  soll  niemands  verbannt  werdenn),  alsdann 
unnd  nit  ee  sol  ein  solcher  lesterer  in  namenn  unnd  an  statt  gemeiner 
kilchenn  von  den  zwolff  verordnettenn  verbannt,  von  des  herrnn  nacht-   35 
mal    unnd    gemeinschafft   der   gloubigenn   uszgeschlossenn  unnd  zudem 
uff  der  zwölffenn  bevelch  nachmalnn  durch  die  diener  des  gottlichenn 
Worts    vor    gantzer    gemeinde    offenntlich    verbannt    unnd    uszkündeth 
worden. 

Wann    aber    die    verordnettenn    uff  dem    landt   jemandenn   obge-   40 
melter  wysze  straffwyrdig  erfindenn,  den  sollennd  sy  glichergestallt  zu 


Nr.  S20.  [1530  Juni  8.J  459 

dem  erstenn  durch  einenn  unnder  inenn,  von  dem  laster  abzustann, 
püttlich  vvarnenn  lan,  unnd  so  aber  dise  Warnung  vergebennlich,  dann 
sollennd  sy  ein  solchenn  sunder  für  sich  stelienn  unnd  ime  von  dem 
laster,  darinn  er  begriffenn,  wie  obgemelt,  abzestan  ermanenn.  Hylfft 
5  es  dann,  das  sich  ein  solcher  bessert,  verzyhung  bittet,  dann  plibt  es 
darby,  wo  aber  nit,  sunder  wann  ein  solcher  in  dem  laster,  darinn  er 
begriffenn,  verharrenn  unnd  fürfarenn  wurde,  dann  sollennd  die  ver- 
ordnettenn  uff  dem  lannd  disenn  sunder  für  unnsere  verordnettenn  in 
der    statt    betagenn,    denselbigenn    sin    laster    unnd,    wie    er   gewarnet, 

10  erzöigenn ;  die  sollennd  alsdann  disenn  lesterer  von  des  herrnn  nacht- 
mal uszschliessenn  unnd  den  sinem  pfarrer  uff  dem  lannd  offenntlich 
vor  gantzer  gmeinde  ze  verbannenn  bevelhenn. 

Unnd  welcher  dergestalltenn  ordennlich  in  einer  kilchenn  ver- 
bannt wirdet,  der  soll  ouch  by  allenn  andernn  christenlichenn  gemein- 

•5  denn  unnd  eerlichenn  versamlungenn  uszgeschlossenn,  von  mencklichem 
gemittenn  unnd  für  ein  ungesundth,  abgeschnittenn,  dürr  gelyd,  das 
zu  allenn  eerenn  empternn  untogennlich.  also  lang  gehallttenn  werden, 
bisz  er  sich  bekert,  von  den  lasternn  abstat  unnd  sich  mit  rechter 
penitentz,    wie    nachvolgt,    mit    der    christenlichenn    gemeynde    versünt 

20   hette. 

Wir  wöUennd  ouch  unnsere  verordnettenn  by  dem,  so  sy  der- 
ofestaltenn  ordennlich  unnd  nach  dem  bevelch  Christi  verbannenn  oder 
uffloszenn  unnd  handlenn  werdenn,  getrüwlich  handthabenn,  darzu 
gegenn  den  verbantenn  ziisampt  den  burgerlichenn  straffenn,  in  unnser 

25  uszgangener  Ordnung  begriffenn,  die  sy  jeder  zytt  lidenn  unnd  tragenn 
soUenn,  wann  sv  in  monats  frist  im  bann  verharrenn  unnd  sich  mit 
gemeyner  kilchen,  wie  nachvolgt,  nit  versünenn  wurdenn,  mit  abschla- 
hung  irer  gewerbenn,  zünfftenn  oder,  wie  es  je  nach  gelegennheit  der 
sachenn   giJt   sin   wirdet,   ze  handlenn,    in  unnser  statt  allenn  zünfftenn 

30  unnd  geselschafften  unnd  uff  dem  lannd  einem  jedenn  dorff,  hiemit  ge- 
walt  unnd  volle  macht  gegebenn,  unnd  denocht  unns  vorbehaltenn 
habenn,  ob  jemands,  nachdem  ime  sin  gewerb  oder  zunfft  abgeschla- 
genn,  nach  nit  widerkerenn,  sonnder  bennig  in  lasterenn  verpliben 
wurde,    das    wir   alsdann    ein  solchenn  ergerlichenn  mentschen  je  nach 

35  gestallt  der  sachenn  an  sinem  gut  oder  mit  gefangenschafft  unnd  ver- 
bietung des  lannds  straffenn  werdenn. 

Wann  aber  der  verbannt  in  sich  selbs  gan,  von  den  lasterenn, 
derennhalb  er  uszgeschlossenn,  abston,  sin  lebenn  besserenn  unnd  büsz 
würckenn  wurde,  der  soll  sich  vor  den  zwolffenn,  in  unnser  statt  Basell 

40  verordnet  an  statt  unnd  in  namenn  gemeiner  kilchenn,  erzöigenn,  de- 
mütencklich    umb  verzyhung  bittenn    unnd,  nachdem  er  biisz  ze  thund 


4tiU  [SU  iS.^o  Jiim   ii.J  Nr.  521. 

anscnomenn,  alsdann  durch  hcmclte  geordnettcnn  des  banns  crlidin^elt 
unnd  darnach  durch  sinenn  Seelsorger  (dem  er  diser  lidigung  von  den 
o-eordncttcnn  schyn  bringenn)  vor  offener  kilchcnn  fiir  ein  cristcnnlich 
wlvd  \\\i-  unnd  angenomenn,  darzu  siner  zunfft,  oh  er  ilcrcnn  entsetzt, 
restituiert  werdenn.  5 

Harumb,  liebenn  getrüwenn,  wöllennd  wir  fich  alle  vatterlich  ver- 
mant  unnd  gewarnet  habenn,  das  ir  üch  vor  den  lästeren  huttenn,  ein 
christennlich,  gottforchtsams,  erbers  lebenn  unnd  weszcnn  gehorsamlich 
füerend,  damit  ouch  die  verspottere  des  göttlichenn  worts  gefallenn 
darab  habennd  unnd  Christo  die  eere  verjehcnn,  das  wirdet  der  barm-  10 
hertzig  gott  usz  siner  gute  mit  ewyger  seligkeyt  belonenn,  unnd  wir 
cre^renn  uch  allenn  in  guttem  erkennenn.  Welche  sich  aber  ungehorsam 
erzöigenn,  üppigklich  unnd  lichtfertigklich  lebenn,  in  obgenantenn  las- 
ternn  verharrenn,  die  werdenn  wir  zij  dem,  das  sy  der  straff  gottes 
nit  emptiiehenn,  mit  den  burgerlichenn  peenenn  unnd  christenlichenn  15 
bann,  obstat,  straffenn  unnd  darinn  niemands  verschonenn.  Desz  wüsse 
sich  mengklich  ze  richtenn  und  vor  schadenn  zu  bewarenn.  Zu  ur- 
kundth  .  .  . 

Origmal.    St.-A.  Basel,   Kirchen  A  4,  bl.  62.  —  Druck:  Siaehelhi,  Oeko- 
lampad,   bd.  II,  ?ir,  -Jßl.  20 

521.  /"-sf«   1530  Juni  IT.] 

Instruction  von  bürgermeister  und  rat  der  Stadt  Basel  uff  tag  Nu- 
wenburg,  mit  herrn  meistern  sant  Jobans  ordens  ze  handien. 

Des  ersten:  Wie  wir  unns  hievor  gutlich  bewilliget,  das  wir  dem 
sant  Johanser  huse  by  unns  die  pfleger  abnemmen,  doch  unns  vorbe-  25 
halten,  ob  ettwan  ein  commenthur  oder  sin  Schaffner  ubell  huszhalten, 
dem  husz  sine  zinsz  und  gult  verkouffen  oder  sunst  das  husz  zu  abgang 
unnd  verderben  richten  wollte,  das  wir  solcher  zytt  von  wegen  unnser 
ordenlichen  oberkeyt  gepurlichs  insehen  thün  mögen.  Allso  sollend 
unnsere  botten  sich  in  disem  artigkell  jetz  ouch  halten,  dem  gotzhuse  30 
die    pfleger,    doch    mit  vorbehaltung,   obstatt,    abzenemmen  bewilligen. 

Zu  dem  andern:  Dasz  aber  dargegen  ein  jeder  Schaffner,  im  sant 
Johanser  huse  gesessen,  sich  unns  glichformig  halten,  mit  gewonlichem 
hindersassen-eyde  wie  andere  unsere  hindersässen  unns  verbunden 
unnd  hieneben  verbunden  sin,  desz  gotzhuses  zinse,  renth,  gult  unnd  35 
gefell  innemmen,  inziehen  unnd  die  einem  comenthur  jedes  mals  ge- 
truwlich  verrechnen,  red  unnd  anntwort  darumb  geben  solle. 

Zu  dem  dritten:  Dasz  ein  jeder  comenthur  bedachten  sant  Jo- 
hanser huses  unns  zu  erhaltung  des  gemeinen  gutz  jerlich  zwelff  guldin 
schirmgellt  geben,  dargegen  wir  ein  getruw  uffsehen  zu  dem  gotzhuse   4° 


Nr.  522.  1530  Juni  11.  461 

haben,    dem    schaffner    zu    inbringung    des    gotzhusz  gefellen  furderlich 
und  erschieszlich  sin  unnd  zu   der  billickeyt  handthaben  sollen. 

Zu   dem  vierdthen:    Unnd  das  nunme    der  her  meister  darob  sin 
und  verschaffen  solle,  das  dem  gotzhuse  zu  sant  Johans  alle  brieff  unnd 
5    sygell,  so  Cunradth  Vochheim,  alter  schaffner,  dem  huse  entwert,  vvider- 
umb  alhar  bekert  unnd  restituiert  werden  sollen. 

In  denen  dingen  allen  sollend  unsere  botten  gewallt  han  ze  hand- 
ien,   damit    die   sacii  zu  ruwen  komme,    wie  sy  zc  thund  woll  wussen. 

Darby    sind    ingedenck,    das   unns  der  allt  schaffner  nit  me    harin 
10  gesetzt  werde. 

Item  unnd  das  der  jetzig  schaffner  wo  muglich  da  plibe  oder 
sunst  uszkoufft  oder  ime  sin  pfrund  lut  siner  brieff  unnd  siglen  in  diseni 
gotzhuse  sin  leptag  gevolge  etc. 

Item    unnd    das    nunme    dem    alten    schaffner    ernstlich    bevolhen 
15    werde,  des  gotzhuses  zinsziut  unbekumbert  zu  lassen,  das  recht  allent- 
halben   gegen    inen    abzestellen    unnd   dem    gotzhuse    sine    zinsz    unnd 
gult  unverhindert  volgen  ze  lassen. 

Unnd  so  nun  dise  mittell  angenommen  unnd  der  handell  also 
vertragen  wurde,  plibe  es  darby.  Wo  man  aber  zerschlahen  solte, 
20  dann  sollend  unnsere  botten  sich  in  unserm  namen  bezugen  unnd  pro- 
testieren, das  wir  hievor  by  herrn  meistern  lut  siner  gnaden  schriben 
mit  der  unwarheit  verclagt,  dem  gotzhuse  nutzit  genommen  noch  ver- 
spert.  Unnd  diewyl  das  in  unser  oberkeyt  gelegen,  das  wir  unns  furer 
beratschlagen  werden,  wasz  unns  hierunder  ze  thund  gepuren  werde, 
25    damit  dem  huse  dass  sin,  alls  vill  unns  muglich,  gevolge  etc. 

Es    mögend    ouch    unsere    botten,    ob    ettwasz    furfallen    und    die 
Sachen   zerschlahen    wurde,    wann    es  sy  gut  beduchte,  je  nach  gestallt 
der   Sachen   ein    lengern   schub    machen    oder   mit   obgedachter  protes- 
tacion  abscheiden,  wie  sy  ze  thund  wol  wussend. 
30  Es  soll  ouch  unser  stattschriber  die  red  thün. 

Original.    St.-A.  Basel,    /ohafi/iiler  F  I. 

522.  isjo  Juni  11. 

Bürgermeister   ufid  rat  der  Stadt  Basel  vergleichen  sich  mit  Jo- 
ha7in    von    Hatstei?i,    st.  Johanns    ordensmeister    in    deutsche?i   landen, 
35    tvegen  der  veriualtung  der  st.  Johantis  ordenscof?it2irei  in  Basel. 

Wier,    Adelberg    Meyger,    burgermeister    und    der    rath  der  statt 

Basell    eins,    und    ich,   Johann  von   Hatstein,   st.  Joann   ordensmeister  in 

Teutschlanden    anders    theils,    thuen    kundt,    bekhennen    und    verjehen 

allermeniglichen  mit  diesem  brief: 

40  Als  sich  dan  zwischen   unnsz  erstgenanten  partheyen  von  wegen 


462  /J.)'0  Juni  ii.  Nr.  522. 

Verwaltung  der  comcntlnirey  st.  Johann  ordens  zue  Bascil,  darüber  wier, 
bur'^crnieister    unnd    rath,    obgciucll,    pllejijer  gesetzt,  auch   anderer  ar- 
tickul   halber,  dieselben  conimenthurcy  belanf>ende,   irrunj^    umui   niisz- 
verstandt  zugetragen,  das  wier  angeregte  parthcycn  aus  gantz  geneig- 
tem iVeuiultlichein  willen,  den  wier  zusammen  tragen,  unnsz   vermelter     5 
irtungen    sambt    ireni   ahnhang    guetlich    vereinbart    und  betragen  hand 
dergestalt,    dass    wier,    burgermeister    unnd    rath    der    statt    Bascil,   die 
pHeger,  so  wier  über  obgemelt  commenthurey  gesetzt,  wieder  abthuen 
und    obgenannten    hcrrcn    Johansen    von    Ilatstcin,    s.  Johann    ordens, 
meister    in  Teutschlanden,    unsern  gönstigen  lieben  herrn,    wieder    zue    10 
freyer  Verwaltung  derselben  commenthurey   mit  irer  zugehörd  kommen 
lassen  wollen,  also  das  sein  erwürde  damit  nach   irem   und  des  ordens 
nutz    und  frommen  fürnenmien  möge,    daran  wier  ine   und  seine  nach- 
kommen   nit    verhindern,    sondern    gar    und    gantz  keinen  intrag  thuen 
sollen,  doch  uns  und   unnscrn   nachkommen  burgermeister  und  rath  der    15 
statt  Basell  vorbehalten,  ob  ein  schaffner  oder  verweser,  den  genanter 
herr    meister    oder   seine    nachkommen    dahin    setzen,    dem    orden    mit 
Verschwendung,  verkhauffung  oder  Versetzung  des  seynen,  es  were  an 
guetern,   zinsen,  gülten  oder  anderm,  übel  oder  schädtlich  hauszhalten 
wurdt,   das  wier  solches  obgenantem  hern  meistern  oder  seinen  nach-    20 
kommen    anzeigen    und    nichts    dester  minder  mittler  zeit  von  oberkeit 
wegen    unnd   sonsten    zimblich,    getreuw    unnd  geburlichen    uff  und  in- 
sehens  haben  sollen   und  mögen. 

Dargegen    mag    ich,    Johann  von  Hatstein,    obgemelt,  und  meine 
nachkommen  fürterhin   in   meines  ordens  commenthurey  zue  Basel  einen    25 
Schaffner,    so    der    statt  Basell    nit    widerwertig,    nach    meinem   gefallen 
und  willen  setzen  und  ordnen,  doch  das  hinfür  ein  jeder  schaffner,  den 
ich   oder    meine    nachkommen   in    obgemelt  commenthurey  setzen  und 
geben  würde,    einem  ersamen  rath  der  stat  Basell,   meinen  lieben  und 
gueten  freunden,  ein  gemeinen  burger-  und  hindersässen-eidt  thuen  soll,    30 
und    darnach   ich    al   zeit,    auch   so    lang   mir   und  meinen  nachkommen 
gelieben,    usz    allerley    bewegenden    Ursachen    ein    ingesesznen   burger 
zue    Basell,    der    einem    rath    nit   widrig  ist,   in  bedacht  commenthurey 
zue    Schaffnern    verordnen    werde,    da   soll    derselbig    mir    und    meinen 
nachkommen  von  wegen  bemelter  schaffnerey  getreuwe  huldigung  zu    35 
thun  verbunden  sein. 

Fürther  hab  ich,    Johann  von  Hatstein,    uf   einer    statt  Basell   be- 
geren    für    mich    und    meine    nachkommen    bewilligt   und   begeben    die 
zehenden,  zinsz  und  gefell,   so  die  commenthurey  zu  Basell   fallen  hat, 
fürterhin   in   die   statt  Basell  füren   und    daselbst  zu  gemelter  commen-   40 
thurey   und    meinem    nutz  verkhauffen   und   verwalten    zue   lassen,    wie 


Nr.  f^22.  ^530  Juni  II.  463 

ungefohrlich  von  alter  herkommen  ist  und  soviel  an  mir  und  meinen 
nachkommen  sein  würt.  Ob  aber  (das  ich  nit  getreuvv)  solches  durch 
fürsten,  herren  oder  ander  oberkeit,  under  deren  angeregte  nutzungen 
gefallen,  mit  gewalt  oder  sonst  verspert  würde,  das  dan  solches  tnir 
5    und  meinen  nachkommen  an  diesem  zuesagen  unverletzlich  sein; 

deszgleichen  zu  mein  und  meiner  nachkommen  gelegenheit  stehn 
soll  die  brieff,  so  vergangner  zeit  ausz  bemelter  commenthurey  zu 
Basel  gefüert  worden,  wieder  daselbsthin  zu  antwortten,  doch  dasz 
jederzeit   dem    Schaffner,    den    ich  dahin  verordnen  werde,    mit  solchen 

'o  brieten  oder  glaublichen  abschrifften  darvon  zu  statten  kommen  werde, 
damit  ein  schaffner  berürter  commenthurey  zinsz,  gülten  und  gefell 
desto  fruchtbarlicher  inbringen  möge. 

Zu  dem  allem,  so  hab  ich,  Johann  von  Hatstein,  meister  obge- 
melt,    für    micii    und    meine    nachkommen    ausz    guetem    freundtlichem 

'5  willen  mich  begeben,  dasz  ich  und  mein  nachkommen  von  bestimbter 
commenthurey  zue  Basell  hinfür  jerlichen  und  eines  jeden  jars  besonder 
uf  st.  Martins  des  heyligen  bischoffs  tag  einer  statt  Basell  für  ein  schirm- 
oder  hilffgelt  bezahlen  und  geben  soll  zwolff  gülden  Rinischer  und 
darzue  zechen  seck  mit  rockhen  den  armen  an  ier  allmuszen,  wie  dan 

20  solche  zehen  seck  mit  rockhen  durch  herren  Petern  von  Engelsperg, 
commenthur  hievor,  auch  bewilligt.  Dargegen  sollen  wir,  burgermeister 
und  rath  der  statt  Basell,  bemelte  commenthurey  sambt  ier  zuegehörd 
in  unserm  getruwen  schütz  und  schirm  haben  und  halten  und  einen 
jeden  schaffner  aller  anderen  beschwerden,  es  seyen  Schätzungen,  reysen, 

25  hueten  und  wachen,  von  wegen  solcher  commenthurey  gantz  überheben 
und  erlassen. 

Dieweyl  nun  wier  obgenanten,  Adelberg  Meyger,  burgermeister 
und  ratli  der  stat  Basell,  und  ich,  Johann  von  Hatstein,  st.  Johans  Or- 
dens,   meister    in  Teutschlanden,    obgemelter   irrungen    uns,   in    maszen 

30  vorsthat,  gütlich  und  freundtlichen  geeint,  harumb  so  sagen,  globen 
und  versprechen  wir  für  unsz  und  all  unser  nachkommen  bei  unsern 
eren,  würden,  guten  treuwen  und  glouben  in  krafft  diesz  brieffs,  alle 
und  jede  hierangeschriebene  ding  treuwlich  zu  erstatten,  dem  allem,  in 
maszen  vorgeleutret  stehet,  also  nachzukommen   und  gar  nit  darwider 

35  zu  thun  in  kein  weisz  .  .  .  Desz  zu  wahrem  urkhundt  haben  wir  dieser 
brieven  zween,  ahn  wortten  gleichlauttendt,  ufrichten  und  jeder  par- 
theyen  (mit  unsern  der  stat  Basel,  auch  Johan  von  Hatstein,  meister, 
anhangenden  secret  insiglen  bewart)  einen  geben  lassen  uff  sambstag 
den    XI.  tag  junii    nach  der  geburth   Christi  unsers  lieben  herren  gezalt 

40  fünffzehen   hundert  und  dreiszig  jar. 

Kopien,  papier,    iS.jht.    St.-A.  Basel,  Johajmiter  Fl. 


464  /Ä?o  Juni  ii.  Nr.  ^2-^. 

523.  1530  7uni   11. 

Aus  einem  schreiben  des  capitcl   an  den  bischoff  von   Basel. 

Usz  unser  gesandten  relatz  haben  wir  verstanden,  wie  die  sachen, 
derenlialb    u.  g.  etzwas  viel  beängstigt  gewesen,    Byel  und  Basel   lialb, 
sicli    zu    beszerm    kert,    das    uns  zu  sondern  iVeuden.    Wir  haben  ouch      5 
voran   n.\e  kein  ander  gedencken  darundcr  gehebt,  dann  das  e.  g.  die 
ding   von    denen    \'on    Basel    etzwas    nicr    und    hitziger  furbracht,  dann 
die  villicht,   inn   unnd  l)y  andern  als  denen  von  Byelnn  gestanden,  allein 
also  unnd  durch   ein  solichs  ir  intent  des  burgkrechten,  darnoch  sie  so 
lange    zit    gelochten,    ze    wegen    ze    bringen.    Unnd  machen   unns  über    10 
all  kein  zwiffel,  sie  werden  nit  viren  unnd  derglich  mer  inn  einem  und 
dem    andern    understan,  allein   das  ander  darusz  zu  bekhommenn,  u.  g. 
yetzt    das    dann   jhenigs   furbringcn.    Deshalb  so  woll   u.  g.  yetzt  unnd 
inn  kunfftigem  soviel  dester  gewarsamlicher  handien  unnd  vertruwenn, 
nit  witers  dann  wol  ze  thun  ist,  unnd  für  und  für  ouch  dester  vliszigers    15 
uffsehen  zu  irer  stifft  sloszen,   stetten  und  flecken  haben. 

Dwil  dann  ein  solichs  unnd  man  diser  unnd  derglich  sachen  dag- 
lich  gewarten  musz,  bedunckt  unns  ze  mol  unschickerlich,  die  brieff, 
der  stifft  gehörend,  an  solichen  orten  und  enden,  da  man  gewaltz  nit 
vor  sin  mag,  wie  dann  unnd  allen  der  stifft  sloszen  und  flecken,  zu  20 
behalten,  sonnder  die  hohe  noturfft  erheischen  thu,  dasz  solich  brieff 
alle  zesamen  bracht  unnd  andersz  wohin,  es  were  gon  Zschettlion  oder 
sonst,  erlegt  und  behalten  werden,  nit  so  darfur  gor  langer  zit  sin  wol, 
u.  g.  oder  ire  flecken  überfallen  oder  begwaltiget,  ein  stifft  zum  selben 
nochteil  irer  briefflichen  gewarsamen  domit  ouch  endtsetzt.  Ist  hieruff  25 
an  u.  g.  unser  dinstlichs  werben  und  vermanen,  ouch  trungenlichst  an- 
synnenn,  u.  g.  die  woll  an  verziehenn  hiezu  thun,  ansin  und  schaffen, 
damit  unnd  solich  brieff  furderlich  uff  ein  inventari  änderst  wohien 
bracht  unnd  zu  beszerer  unnd  sicherer  gewarsame  erlegt  unnd  behalten 
werden  inn  moszen,  u.  g.,  derglich  wir,  deren  gesichert,  die  minders  ouch  30 
nit  u.  g.  und  unns,  so  wir  das  begern,  widder  verfolgt,  zugestellt  unnd 
nit  verhalten  werden,  wie  dann  und  das  mit  briefflichem  schin  zu 
versehen. 

Berurn  die  l  gülden  zinses,  dechan,  camerer  und  gemeinen  cap- 
lanen  sant  Johans  bruderschafft  zu  bezalen,  uff  purificacionis  Marie  ver-  35 
schienen  verfallen  unnd  denselbigen  durch  e.  g.  zalet  unnd  aber  noch- 
moln  von  den  von  Basel  ervordert,  so  glich  wol  unnd  dieselbigen  von 
Basel  darumb  u.  g.  manendt  und  sich  der  brieffen  beromendt,  weyss 
doch  e.  g.  unnd  mengklich,  was  titel  oder  gerechtigkeit  sie  zu  solichen 
brieffen  haben  unnd  namblich,  das  sie  von  Basel  dieselbige  brieff  on  40 
rechtmessige  titell  hinder  inen  unnd  solich  den  herren  von  der  bruder- 


Nr.  S23-  1530  Juni  11.  465 

schafft  verhalten  habenn,  ouch  weder  haller  noch  pfenning  diser  gulten 
halb  nye  uszo^eben,  sonnders  die  herren  vonn  der  bruderschafft  durch 
ir  retlichs  huszhalten,  erkündigen  unnd  viisz  die  erkoufft  unnd  das  ir 
daruiiiben  uszgeben  unnd  sonderlich  die  l  gülden  geltz,  obanzeigt,  erst 
5  by  drien  joren  uff  der  stifft  mit  i'^  gülden  erkoufft  unnd  inen  darfur 
Telsperg  und  nit,  als  u.  g.  verwent,  Porntrut  verunnderpfandet,  Dwil 
dann  es  der  gultbrieffen  halben  die  gestalt  und  das  u.  g.  den  von  der 
bruderschafft  und  nit  den  von  Basel  darumb  zu  respondieren  hat,  wurdet 
sie    unnd    ist    nit    schuldig,    so    glich  wol  sie  manen,  den  selbigen  ma- 

10  nungen  zu  gehorsamen;  mag  ouch,  so  glich  wol  die  selb  manung  zu 
rechtvertigung  komen,  solte  sich  deren  im  recht  lichtenklich  haben  zu 
ervveren,  dann  ye  ein  warheit,  das  sie  diser  gulten  halb  nutzt  gegen 
denen  von  Basel  verschriben,  aber  gegen  der  bruderschafft,  iren  noch- 
komenn    und    der    personen,    so    die    gultbrieff   mit    ire'ii    guten    gunst, 

15  wiszen  und  willen  inhat;  das  sint  furwar  nit  die  von  Basell.  Dann  so 
von  noten,  mag  dargethan  unnd  bezugt  werden,  das  sie  der  bruder- 
schafft dise  ire  brieff  doron  on  recht  enndtsetzet  haben,  also  das  sie 
von  Basel  im  rechten  gar  kleins  gew^^ns  zu  gewarten,  u.  g.  wurdet 
inen  ouch  gar  nutzt  hiebi  ze  thun  schuldig  sin, 

20  Das  aber  sie  gewaltz  unnd  uberfals  hierusz  sich  ersorgt,  achtenn 

wir,  sie  von  Basell  werden  sich  noch  dry  stet  bedencken,  ee  dann 
unnd  von  einer  solicher  ungrundter  und  unfugsamer  ursach  wegen  sie 
das  furnemmen  oder  underston.  Unnd  so  glich  wol  ein  solichs  von 
inen    understanden,    das    yedoch    die    von    der    bruderschafft    mit    irem 

25  nochteil,  als  stilstandt  irer  erkoufften  zinszen  unnd  die  zu  handen  der 
von  Basel  khommen  ze  loszen  unnd  die  dadurch  ze  sweigen  und  ab- 
zestellenn  nit  schuldig,  sonnder  sie  u.  g.  yederzit  umb  zalung  anze- 
suchen,  ze  manen  und  quittieren  haben  und  anderszt,  unnd  als  die  von 
Basel    u.  g.    verzeichnus    übriger    zinszen    der   bruderschafft   zugeschickt 

30  habenn,  die  selbigen  hann  hinwidder  ouch  ein  zedel  der  zinszen,  die 
u.  g.  inen  jerlich  ze  reichen  schuldig,  machen  loszen,  u.  g.  hieby  ouch 
zukhomenn  mit  der  Verwarnung,  änderst  nyemander  dann  inen  dise 
zinsz  zukhomen  ze  loszen  unnd  zu  bezalen.  Wollten  wir  u.  g.,  soviel 
und    den    artigkel    der    bruderschafft    berurt,    nit    verhalten,    sich  soviel 

35  dester  basz  herunder  gegen  denen  von  Basel  und  sonst  dem  noch 
haben  ze  schicken,  dann  ye  d'warheit,  das  sie  vonn  der  bruderschafft 
rechte  unnd  wäre  besitzer  diser  jargulten  by  u.  g.  und  deren  vorfaren 
und  die  sint,  so  das  ir  darumb  uszgeben,  ouch  die,  so  darumb  das 
thundt    erstatten    und    leisten,    darumb    unnd    dise    houptguter  inen  ge- 

40  geben,  deshalbenn  sie  dann  u.  g.  nit  ledig  loszen,  wann  glich  wol  sie 
usz  ermelter  sorgknus  unnd  das  ir  ze  retten,  denen  von  Basel  die  zinsz 

Basler  Reformationsakten,  IV.  rq 


400  IjJO  Juni    II.  Nr.  523. 

oucli  richten  soll.  Worc  ilcshalh  iiniiscr  rol  und  >;iill)cdunckens,  das 
u  o  sonstcn  lusit  iiiuul  ir  ciulscluilclii>iinj4-  bv  Ci<i\\  von  Hasel  habe: 
U.  g.  ist  ye  unser  bischoff,  houpt  unil  (>l)erer  um!  us/.  kralTt  bischoff- 
lichcn  irs  anipt/  schuldig",  furdersani  und  bciiolffcn,  jo  ouch  daran  ze 
sin,  das  disser  ir  slifft  by  den  oewandlichen  gotdinstcn,  singen  unnd  5 
lesen  endhalten,  dwill  dann  unnd  die  caplanen  ulT  dein  stitTl  die  jhen, 
so  das  thun  sollent,  sambt  uns  und  nit  ein  kleine  stur  do  zu  gehen. 
Unnd  aber,  so  ir  bruderschaftt  nit  euvvere,  von  anndern  des  chors  ge- 
fellcn  nit  in  der  residentz  zc  bliben  hetten,  will  sich  gepürn,  denen 
ouch  die  hend  ze  pieten,  das  sie  by  irenn  renthen  unnd  gulien  bliben  10 
mögen  unnd,  so  glich  wol  darüber  etzwas  gevarligkeiten  zu  beston  sin 
solte,  wie  doch  wir  nicht  achten  wollenn  zu  beschchen,  sonnder  hiemit, 
wie  mit  Byeler  sach,  obanzeigt,  gestalt  gewynnen. 

Unnd    wie    der    zinszbrieff,  der  1«  gülden  geltz  ingrossirt,  uns  zu- 
kommenn,  wiewol  wir  inn  den  puncten   uns  be willigung  on  den  zusatz    15 
(doch   uns   und   unsern  nochkomen  an  unsern  renthen,  gulten,  zinszen, 
zechenden    und    sonst  inn  ahveg  one  schaden  etc.)    [nicht  ganz  genehm 
ist]'),   da  dann  der  statschriber  alter  form  noch   den  brieff  soll  gesetzt 
haben    und    wir    ouch   liden    mochten,    die   selb  alt  form   inn  rechnung- 
zins,  da  man   dann  witers  nit  dan   i  Ib   in  ß  für  den  gülden  geben,  aber   20 
er  solicher  zinsz  uff  i  Ib  und   v  ß  gesetzt,  behalten  und  daby  bliben  were, 
derglich  ouch  des  übrigen  geltz  halb  inred  gebruchen  mochten,  haben 
yedoch  wir  uff  u.  g.  anzeig,  doch  das  solicher  artigkel  hienocher  yeder 
zit    on    underloszen    und    das   gelt,    so    herusz    geben    soll    werden,    mit 
unserm   wiszen    und   willen    verwendt,   für    diszmol    den    selbigen   brieff  25 
zu  besiglen  bewilligt  und  loszen  den  u.  g.  also  besiglet  zukhommen,  sie 
von  Basel  denn  soviel  dester  mer  haben  zu  beruwigen. 

Unnd  als  ye  von  notenn,  das  usz  rechnung  u.  g.  amptluten,  der- 
glich der  collectur  general  zu  erlernen,  wie  es  joch  umb  den  stifft  ge- 
stalt, was  vor  oder  noch  sige,  soviel  desterbasz  ordenung,  wie  sich  ze  30 
halten,  furzenemen  haben  unnd  sonderlich  under  andernn  Pourntruter, 
Bieler,  Basel  und  collectur  general  rechnung  noch  vorhanden  und  ze 
geben,  ist  unser  beger,  das  u.  g.  sich  dozu  ouch  richten  und  schicken 
well  und  dann  solichs  erstattet  werden  mag. 

Den  richsdag  zu  Augspurg  belangendt,  mögen  wir  bedencken,  35 
die  hohe  noturfft  zu  ervordern,  das  wir  dohien  schicken  unnd  mit  so 
dapfferen  unnd  verfengklichen  personen,  als  das  mögen  beschehen. 
Als  aber  wir  untzhar  zugestandner  costigung  halb  unsern  gemeinen 
seckel  erschopffet,  solich  uncosten  witers  nit  so  swere  des  ends  sin 
wurde    ertragen    khonnen,   haben    wir   uns   endtsloszen,    unnser  obligen    4° 

523.    ')  so  offenbar  zu   ergänzen. 


Nr.  ^24-  rsjo  Juni  ii.  467 

Instruction  wise  zu  vergriffen  und  doctor  Johannssen  Fabri  das  zu- 
zeschicken,  als  oucli  her  Jose  von  Rinach  one  das  hinusz  willens  dem 
anhencken  allein  genanten  Fabrum  zu  sollicitreren,  unnd,  so  glich  wo! 
wir  den  selbigen  herrn  Josen  darumben  in  corpore  die  zit  present 
5  halten,  sint  wir  doch  annderer  costen  dodurch  überhebt  unnd  schaffen 
yedoch  inn  disem  weg  soviel,  als  glichwol  were,  das  wir  viel  personen 
und  grosz  ansehens  hinusz  schicken  solten.  Dann  was  unser  g.  herr 
von  Costentz,  probst  zu  Waltkilch  etc.,  so  eins  groszen  ansehens,  item 
Stroszburg  etc.  nit  erheben  mögen,  wurde  unsern  gesandten  ze  lupffen 

lo  gantz  endtlegen.  Wurdet  dann  von  denen  iren  stifften  ze  gut  ichtzit 
geschafft,  solicher  gestalt  wurdet  on  zwifel  unser  stifft  ouch  verlangen. 
Dann  man  ye  noch  gestalt  der  Sachen  die  ding  nit  mag  sundern,  son- 
der, wie  es  einer  stifft,  also  werde  es  den  andern,  Costentz,  Chur, 
Basel,  Stroszburg  etc.,   ouch  ergon. 

15  Mochte  deshalb  u.  g.,  soviel  sie  berurt,  bemeltem  Fabri  oder  aber 

dem  Stroszburgischen  cantzler  etc.  beveihnusz  geben,  ir  armut,  der 
stifft  onvermogen,  wie  ouch  die  gelegen,  derglich,  was  sie  für  ein  ge- 
horsame by  geistlichen  und  weltlichen  iren  undertanen  hatt  etc.,  in 
gestalt,  das  sie  bischoflichen  standt  nit  halten  mocht,  mit  vielen  zinszen, 

20  die  sie  von  ir  geben,  were  überladen  unnd  die  zu  zalcnn  uffnemen 
und  verkouffen  muszt,  das  schirst  nichtz  witer  übrig  etc.,  anzezeigen, 
mit  bitt,  u.  g.  hendt  ze  pietten,  item  des  richs  anlagung  zu  vertragen 
etc.,  wie  dann  und  u.  g.  solichs  inn  ir  cantzli  bester  mosz  zu  verfer- 
tigen  weisz.     —     —      — 

25  Das   alles   haben    wir    u.  g.    uff  der  unsern  gethan  relation  .  .  .    nit 

wellen  .  .  .    verhalten  .  .  .     Datum  den  xi.  dag  junii  anno    1530. 

Unns  wolt  minders  ouch  nit  geraten  beduncken,  das  u.  g.  l)i 
denen  v^on  Basel  liesze  handien,  iro  die  laden,  mit  den  l)rieffen  über 
die  vitalicia  sagenden  und  zu  Basel  inn  der  vordem  sacristien  versloszen 

30  Stande,  zu  handen  ze  stellen.  Es  sint  gute  brieff,  sonderlich  der  uff 
Wurtenberg  ab  die  lxxv  gülden  geltz  und  änderst  mer  verschribungcn 
darinnen  ^). 

Ejitvüurf.     General- Landes- A.   Karlsruhe,     Copialbuch    nr.   22^    (^53'^)^ 
öl.  4J  V. 

35   524.  1530  Juni   11. 

Abfinduiigsbrief  der  Barbara  Vyscher,  ehemaliger  7ionne  im  Stei- 
nenkloster. 

Ich,  Barbara  genannt   V'yscherin,    thün   kundt  und   bekenn:    l)em- 

523.    ')   Dieser   Schlußabsatz    aus    einem   nach/rag   samstags  vor  trinitatis  zum  voraus- 
40    gehenden  schreiben  (bl.  jo). 


468  /SJO  Jnn^  ''•  ^f-S^S- 

nach  ich  c\nn  lan^c  zytt  h\'  .  .  .  prioiin  uiul  convcnt  tVouwciin  zu  sant 
Mariciin  Ma.L;clalcncn  ann  denn  SteN'iien.  imi  der  lucreren  statt  Bas/.cl 
gelai^cnn.  «^cwaszcnu  und  demnach  .  .  .  burj^crmeystcr  und  rhatt  der 
statt  Baszel  als  berurtten  gotzhuszes  schyrniherren  und  caslvös^len  usz 
gutter  Vorbetrachtung  c\nn  crkanthnus  gcthan  iidrr  den  austritt  von  5 
ordenspersoncii  aus  ihren  klöstern,  daruff  ich  nun  niich  zc  vorderyst 
mich  salbs  inn  niyner  conscientzen  ersucht,  erfaren,  by  mir  salb,  ouch 
bv  mynen  glitten  fründen  so  vvl  erfunden,  dasz  ich  berürt  closter  ver- 
lasszenn,  mich  harusz  gethan  und  uff  dasz  mich  vereynbaret  mit  den 
wyrdigen  frouwen,  obbemelt,  sampt  herr  Jacoben  Götzen,  saltzherren,  10 
der  inn  dyszer  sach  als  verwaszer  der  pfläggery  ann  statt  myns  gnä- 
digen herren,  herrn  Adelbergen  Meygers,  burgermeysters  der  statt 
Baszel,  und  meyster  Anthony  Grünenwaldt,  bed  desz  rhats  zu  Baszel, 
welche  vonn  denn  obgemeltten  mynen  herren  denn  rhatten  harzu  ver- 
ordnet als  truwe  pflägger  desz  obgedachten  gotzhuszes  ann  denn  Ste}'-  15 
nen,  also  dasz  s}'  mir  jerlichenn  myn  läbtag  lang,  als  lang  ich  am  laben 
byn  und  wytter  n3't,  ze  geben  schuldig  sind  vonn  desz  obgedachten 
gotzhuszes  rentten,  zinszen,  gültten,  nutzingen  und  niessungen  etc. 
viertzig  pfundt  stäbler  ptennigen,  vier  fiertzel  korns  und  dry  soum 
wins,  glichformig  zerteylt  zu  denn  vier  fronfasten,  vonn  wägen  mynes  20 
ingebrachten  guts  und  aller  diensten  und  arbeyttcn,  die  ich  inn  ob- 
bemälttem  closter  vollbracht  habe  etc ,  daran  mich  an  vermelte  zalung 
libdings  wysz  wol  vernugt.  Harumb  so  sag  ich,  obgedachte  Barbara 
genant  Vyscherinn,  mit  sampt  meyster  Cunratten  Grubeis,  dem  scherer, 
mynem  lieben  schwager  und  rechtgebnen  vogt  und  ich  der  sälbig  inn  25 
vögtlicher  wysz  mit  yren  die  obbemelten  priorin  und  convent  sampt 
denn  pfläggerherren  und  der  sälbenn  nachkomen  der  vermältten  za- 
lungen  halb,  wie  die  beschächenn  sol,  quit,  ledig  und  losz,  für  mich 
und  myne  erbenn  und   nachkomen  .  .  . 

Desz  alles  zu  warem  rechtem  urkundt  und  gloubens  wyllens  han  3° 
ich  dyszen  brieff  mit  desz  ersamen  meyster  Cunratten  Grubeis,  mynes 
lieben  Schwagers  und  vogts  furgetrucktem  büttschat,  diewyl  ich  eygnes 
büttschat  nit  gebruch,  bewart,  doch  imm  und  synen  erbenn  on  schaden. 
Gebenn  uff  sambstag  nechst  vor  der  heyligen  dryfaltigkeyt  imm  fünf- 
zähennhundertesten  und  imm   dryssigesten  jare.  35 

Original,    mit  auf  gedr.  sieget.    St.-A.  Basel,  Maria  Magdalcfia  MM  2. 

525.  1530  Juni  11. 

Urfehde:    Moritz  Hefelfinger,  v^on  Rotenflü. 

Ist   umb   siner   ungehorsame    wegen,   namblichen   das  er  über  ge- 
bott,    sich    für    ein    ersamen    rhat    gon   Basel,    sinen   oberen,  zu  stellen,   4° 


Nr.  526 — 5-27.  ißjo  Jimi  11  — 12.  469 

gevvychen  und  uszlendsch  worden;  insonders  als  inn  obgenante  Jacob 
Schmid,  Thoma  Gasser  und  Hans  Keller  herab  füren  wollen,  inen  ent- 
gangen, deszhalber  dann  sy  ouch  ingelegt  worden;  darzu,  als  imm  ein 
kind  geboren,  das  selbig  nach  alter  christenlicher  loblicher  gewonheit 
5  in  siner  jugendt  nit  wollen  touffen  lassen,  in  dem  und  andern  stücken 
merh  der  widertoüffer  sect  angehangen  etc.,  in  gfangenschafft  kommen, 
aber  widerumb  gnedigklichen  uff  sampstag  vor  dem  sontag  trinitatis, 
den  XI.  tag  juny,  uszgelassen,  hat  geschworen,  m.  h.  zur  straff  umb 
solche  frevenlich    myszhandlung   x  Ib    zu   verbessern,  desglichen  costen 

10  solcher  gfangenschafft,  uff  in  ergangen,  thüt  11  Ib  iß  vi  d,  zu  zylen,  wie 
er  dann  mit  dem  obervogt  zu  Honburg  überkommen  mag,  one  verrer 
intrag  zu  bezalen.  Dafür  ist  Hans  Loterer  an  Steinen,  burger  zu  Basel, 
bürge  zvorden.  Hefelfinger  verspricht,  Loterer  sofort  zu  ledigen  durch 
bezahitig  des  obervogts,  ihm  dies  durch  des  obervogts  handschrifft,  das 

15  er  lidig  sye,  anzeigen  und  vorher  sin  lyb,  hab  und  gut  usz  einer  statt 
Basel  land  und  gebieten  nit  üszern  noch  zu  empfrembden,  deszglichen 
dem  widertouff  fürter  nit  mer  anhangen,  sonder  gentzlich  fallen  lassen 
und  sich  halten,  wie  andere  fromme  Christen  und  gehorsame  under- 
thonen  gepfligen,  on  allen  zusatz,  uffrecht  und  redlichen.   Schwört  ur- 

20  fehde  bei  strafe  des  schzverts.  Jo.  Hen.  Fortmüller,  notarius  hc. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  ^,  s.  120. 

526.  1330  Juni  //. 
Aus  den  wochettausgaben  sampstags  vor  trinitatis. 
Ratscosten:    Item    xii  ß  von  einem  touffer  von  Honburg  harin  ze 

25   furn;   item  11  ß,  so  er  verzert  hatt. 

Bottenzerung:  Item  xvi  Ib  xvii  ß  vi  d  hatt  der  stattschriber  uff 
dem  rytt  gan  Straszpurg  verzert,  verletzt  unnd  umb  den  abscheid 
uszgeben. 

Ryttgellt:  Item  i  Ib  x  ß  ime  roszlon. 
30  Sendbrieff:    Item    11  Ib   x  ß    ilends    gon    Straszpurg.    —    Item    i  Ib 

XVI  ß  ilends  gon  Zürich.  —  Item   i  Ib  xvi  ß  ilends  gon  Bern. 

Schenckwin:   Item  i  Ib  xvii  ß  im  d  dem  sant  Johanser  hern. 
St.-A.  Basel,  FiJianz  G  iß,  s.  ß6. 

527.  i^j^o  Juni  12. 
35             Adelberg  Meyger,   burgermeister   unnd    rath    der   stat    Basel,    an 

marggraff  Ernsten. 

Usz  u.  f.  g.  schriben,  am  dato  Sultzpurg,  den  ersten  tag  junii 
nechst  verschinen,  haben  wir  gnugsam  verstanden,  das  sich  u.  f.  g.  der 
manung,  iro  von  Ulrich  Schulern,  der   camery  schaffneren   uff  Burg,  zu- 


470  JSio  Juni  12.  Nr.  5^7. 

Uoinon,  ilcr  Ursachen  hcsclnvort,  tlas  wir  \cr^an^cne  z>t,  als  wir  von 
wegen  der  zinsz.  zehenden  unnd  j^efellen,  so  unsere  stiffter.  clostcr 
unnd  ootzhuser  in  u.  l".  g.  oberkevt  fallen  hoben,  mit  u.  f.  ^  ohandlett, 
lutter  anzoigen  lassen,  das  wir  den  Hohen  slilTl  darin  nit  begriffen, 
nach  inziehen,  sonder  nebend  sich  stellen,  wo  daruff  u.  f.  g.  sich  gantz  5 
nachpurlich  erzoigt  unnd  uff  dises  erbieten  sich  gar  nit  versehen,  das 
unsere  verordnetten  aniptlut  sich  der  stifft  guttcrn  undcrnoinen  unnd, 
ob  s.\'  aber  glichwol  die  inziehen  wollen,  das  dan  u.  f.  g.  sollichs  vor- 
uszgangener  nianung  gutlich  angezcgt  unnd  erwideret  were  worden 
etc.,  mit  beger,  die  uszgangene  nianung  abzestellen  etc.  lo 

Gnediger  fürst  und  herr.  Uff  dises  zuschriben  geben  wir  u.  f.  g. 
zu  erkennen,  das  unns  wol  ingedenclc,  das  wir  unnserni  ratsfrundth, 
den  wir  verschinner  zyt  obangeregter  Ursachen  halber  zu  u.  f.  g.  ab- 
gefertiget,  die  thumbstilTt  mit  andern  unsern  stifften,  clostern  und  gotz- 
husern,  je  ingezogen,  berumen,  die  Sachen  irenthalb  by  dem  abscheid,  15 
so  wir  glich  davor  mit  der  regierung  zu  Ensiszheim  gemacht,  pliben 
ze  lassen  bevelch  geben.  Darumb  ouch  der  thumbstifft  halben  selbiger 
zyt  by  u.  f.  g.  nutzit  verabscheidet,  inen  nach  unns  durch  u.  f.  g.  be- 
willigen, andere  unsere  gotzhuser  betreffen,  weder  geben  noch  ge- 
nomen.  Demnach  sich  aber,  gnediger  fürst  und  herr,  zugetragen,  das  20 
von  den  capplanen,  denen  u.  f.  g.  die  funffundzwenzigk  gülden  gelts 
schuldig,  ein  grosser  theyl  hie  by  unns  pliben,  darzu  dieselbigen  u.  f.  g. 
brieff  und  sigell  um  und  über  obgedachte  gulten  by  irn  handen  von 
dero  unnd  anderer  nutzungen  iren  uffenthalt  haben  können  oder  mögen, 
wir  sy  an  dem,  darvon  sy  geleben,  umb  willen  das  ettliche  ire  mitt-  25 
bruder  von  den  capplanen  one  nott  von  unns  abgewichen,  nit  ver- 
hindern noch  irren,  sonder  sind  wir  unser  achtung,  sy  darzü  ze  furdern, 
vil  me  schuldig,  das  wirdeth  ouch  dem,  so  wir  u.  f.  g.,  wie  obstat, 
anzoigen  lassen,  nit  zuwider  sin.  Dann  ob  wir  glichwol  die  thumbstifft 
by  andern  unnsern  gotzhüsern  nit  begriffen  wollen,  haben  wir  unns  30 
darumb  unnserer  ansprachen,  so  wir  an  die  abgetrettenen  thumherren 
unnd  capplan,  deszglichen  der  zinsen,  zehenden  und  gefeilen,  so  die 
priester  im  stifft,  die  noch  by  unns  sind,  darumb  sy  brieff  unnd  sigell 
inhands  haben,  gar  nit  verzygen.  Das  aber,  gnediger  herr,  die  manung 
u.  f.  g.,  vor  dem  der  zinsz  gütlich  an  sy  ervorderet,  uberschickt,  ist  der  35 
Ursachen  beschehen,  das  bedachter  amptman  sollichen  zinsz  by  guter 
zyt,  glich  nachdem  der  verfallen,  u.  f.  g.  cantzler  angehöuschen,  damit 
er  dem  gutlichen  ansuechen  gnugsam  statt  gethan  vermeint  hatt.  Desz- 
halben  gelangt  an  u.  f.  g.  unnser  gantz  dienstlich  bitt,  sy  wolle  die 
uberschickte  manung  nit  anderer  gestalten  uszgangen  sin  annemen,  40 
sonder,    diewyl    die    gefallene    gult    den    caplanen,    so  by  unns   pliben. 


Nr.  ^28  -S2Q.  ißSo  jfiiTii  14.  All 

nach  besag  irer  brieff  und  si<^len  zustendig,  gnedigklichen  verfugen, 
das  sy  deren  in  vierzehen  tagen  ungevorlich  uszgericht  werden  .  .  . 
Datum   den  xii.  tag  junii  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,   hl-,  i'jS. 

5   528.  /fjo  Juni  14. 

Quittung    der    Barbara    Vysclier,    ehemaliger    nonne    im    Stei?ien- 
kloster. 

Ich,  Barbara  Vyscheryn,  und  Cunrat  Krebel,  als  niyn   rechtgebner 
vogt,  beken   mych    myt  ym   und  er  myt  myr  als  yn   vogtlicher  wysze, 

10  dasz  3'ch  empfangen  han  von  . .  .  Jacob  Gutzen  .  .  .  yn  pflegersz  W3'sz 
an  stat  myns  herren  burgermeysters,  her  Adelberg  Meyers,  und  meyster 
Anthoni  Grunenwalt,  richter,  pfleger  der  wyrdigen  frowen  zu  sant  Maria 
Magdalena  an  den  Steynen,  xxx  Ib  stebler,  desz  glychen  eyn  fyertzal  körn 
und  eyn  som  wyn,  wofür  ich  dem  kloster  und  dessen  schaffuer  Felyx 

15  Eyerman  quittiere.  Desz  zu  warem  urkundt  und  merer  sycherheyt  han 
ych,  Cunrat  Krebel,  als  yr  rechtgebner  vogt  myn  bytschafft  druckt  zu 
end  dysser  quytantz,  unsz  bede  zu  betzugen  aller  vorbestymbter  sachen, 
dye  geben  yst  uff  zynstag  vor  viti  modesti  ym  jar,  als  man  zait  dusent 
funffhundert  und  dryssyg  jar. 

20  Original,   mit  auf  gedr.  sieget.    St.-A.  Basel,    Maria  Magdalefia  MM  2. 

529.  IS30  Juni  14. 

Burgermeister  unnd  rath  der  statt  Zürich  an  burgermeyster  unnd 
rath  der  statt  Basel. 

Als  unnsere  botten  mittsampt  anndern  ordten  unnser  Eidtgno- 
25  schafft  uff  nechstem  tag  im  Thurgow  unnd  allda  unnser  mittburger  von 
Costentz  ouch  gewesen,  haben  derselben  unnserer  mitburgern  von  Co- 
stentz  unnserer  Eidtgnossen  von  Rernn  unnd  unnseren  bottenn^)  byge- 
legte  instruction  fürgelegt  unnd  luth  derselben  an  sy  geworben,  dabi 
ouch  begert,  üch  sollicher  instruction  abgeschrifft  zuzeschigken,  welche 
30  (inen  zu  willfaren)  wir  uch  hiemit  uberschigckt  ^)  unnd  gott  zu  gnaden 
wol  befohlen  haben  wollennt.  Usz  Zürich,  zinsztags  vor  corporis  Cristi 
anno  etc.  xxx. 

Original.   St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  E  g,   bl.  SS- 

529.   ')   (s  folgt  durchstrichen  inen. 
35  -)  Die  instruction  unnd  hevelch,  was  unnser  liebe  ratsfründ  Thoman  Plarer  unnd 

Thoma  Hüttii,  zunfftmei.ster,  innamen  unnser  burgermeisters  unnd  raths  der  statt  Costentz 
uff  dem  tag,  der  yetzo  mentags  nach  exaudi  disz  xv'=  unnd  xxx  jars  zu  Frowenfelld  gehalten 
würt,  by  unnserer  getrüwen  und  liei)en  mittburj^eren  von  Zürich  unnd  Bernn  gesandten 
werben    unnd    hanndlen   sollend    siehe  im  Wortlaut  ebenda,    Eidgenossenschaft  E  g,    hl  7J  J/. 


47l'  isSo  Jh"!  iji-  ^f-SSO—S.yf- 

530.  fSJO  Juni  ij^. 
Tluinibprohst,   statlialter    unncl    capittcl    der  nicrcn   stifft   Hasel    an 

meister  iimul   rathc  der  statt  Straszl)urg. 

Usz  jungst  unserni  schribii,  an  uch  gethon,  habt  ir  verstanden,  ouch 
noch    (iinns    on    zwifel)    inn    guter    gedechtnis,    das    wir    den    abscheidt     5 
zwischen    unns,   sodann  burgernieister    iinntl    rathe    zu   Hasel  zu  Colniar 
durch    uwere    verordneten    der    briefen    hinderlegung    halb   beredt,  on 
unnser  milbruder  des  capittcls  (so  domoln   nit  by  unns  geweszen)  vor- 
wiszen    nit    annenien    noch    ouch    abslagcn    khennen,    sonder    dieselb 
unnser    niitbruder  uff  genambte  tag  zu  unns   berueffen,  die  hören  und    lo 
deren,   so    nit    khomnien    kenthen,    meynung  unnd  gutbedungken  nutzt 
destermynder    haben   unnd    vernemen    mueszten.    So    nun  demselbigen 
Stadt    ze   thün,    wir    die  alle  alhar  zu   unns ')  beschriben  unnd  über  die 
Sachen    geseszen,    die    uff  unnd  nider  erwogen  unnd  bedacht:   Wiewol 
dann    wir    alle    unns    gern    zur    freuntlicheit,    gutem    bericht   unnd    ver-    '5 
standt   mit   gemelten    von    Basell   begeben    unnd   inloszen,   so  wil  doch 
unns   hierunder  ze  vil  beschwerlich  unnd   überlegen,  der  glichen  guet- 
licher  handlung  ettwas  ondienstlich  unnd  zudem  geverlich  syn,  das  wir 
noch    on   wiszen,    was    inn    guetlicher  handlung  by  vermelten  zu  Basel 
zu  erheben,  unns  für  unns  selb,  vorab  ouch  so  keyser,  kunig,  fursten,    20 
herrn  unnd  gemeyner  adel  den  stifftungen  noch  unnd  sonsten  an  dem 
ort    nit    klein   interesse    haben,  also  unnserer  briefen,  so  byszher  unnd 
allweg  by  banden  unnd  gwaltsame  eins  capitels  geweszen  unnd  änderst 
nyemander   zusten  oder  gehören  luth  des  artigkels,  im  abscheydt  ver- 
griffen, entwaltigen  unnd  die  verhafft  machen  sollen,  haben  ouch  dar-    25 
für,  ir  selb  noch  andere  werden  unns  zu  unfugen  das  nit  vermergken, 
sonder  erst  der  gepur  gemesz  syn  woll  zu   erwegen  wiszen,  das  wir  uf 
vermelts   abschydts    genommen    bedangk,    ouch    vordrigem  unserm  zu- 
schriben    noch    uch    antwortswisz    nit    wellen    unantzeigt    loszen,    frunt- 
lich   bittend,    unns  in   guter  trewer  und  freuntlicher  nochpurschafft  uch    30 
yeder  zeit  wellen  loszen  bevolhen  sin.    Datum  Fryburg,  uff  mitwuchen 
den  funffzehenden  tag  junii  anno  etc.  tricesimo. 

Kopie  des  Originals.  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Hafidhmg  O  4,  bl.  IS-  — 
Stark  durchkorrigierter  entwurf,  Generallatides-A.  Karlsruhe,  Copial- 
buch  nr.  22ß  (1 530),  bl.  42.  35 

531.  1 530  Jtiui  75. 
Urfelide:  Velti  Ryszer,  von  Rotenflu,  loripes,  der  widertoüffer. 
Ist  vormals  ouch  gefangen  gsin  und,  als  er  da  selbst  geschworen 

.  . .  zu  widerruffen  und  darinn  dheine  fürwort  ze  bruchen,  das  er  nit  ge- 

530.   ^)   der  ent-ivurf  ergänzt  gon  Friburg.  40 


Nr.  SJ2.  ^S^o  Juni  i6.  473 

thon  und  gesagt,  warinn  er  schuldig  sye,  wolle  er  widerrüfft  haben.  Umb 
solchen  meneyd  und  vervorteilung  widerumb  in  vorige  gefangenschafft 
kommen  und  uff  hüt  mitvvoch,  den  abendt  corporis  Christi,  den  xv.  ^) 
tag   juny,    ledig  gelassen^    daby    und  mit  gsin  her  Baltheimer  und  der 

5  ersam  meister  Hans  Nagel,  der  rhatsher,  sin  fründ  und  verwandter; 
demnach  geschworen,  by  mornderiger  tag  zyt  an  usz  einer  statt  Basel 
land  und  gebieten  sich  hinweg  zu  thün,  darinn  sin  leben  lang  one  er- 
louptnus  bemelter  statt  Basel  nit  zu  kommen;  scinu'ört  tirfehäe  hy  \)Qn 
des  Schwerts.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc, 

lo  SL-A.  Basel,  Ratsbücher  O  jj.,  s.  12:^. 

532.  1530  Juni  16. 

Abscheid  des  burgertags  zu  Basell,  so  durch  die  stett  Zürich, 
Bern,  Basel  unnd  Straszpurg  donstags  den  xvi.  tag  junii  anno  etc.  xxx 
gehalten  worden. 

15  Demnach   diser  tag  furnemblich  der  ursach  besuecht,  das  sich  die 

vier  stett  Zürich,  Bern,  Basel  und  Straszpurg  zu  uffnung  der  eren  gottes, 
sines  worts  unnd  unser  aller  wollfart  sich  des  Langrevischen  christen- 
lichen  Verstands  einer  glichfermigen  anntwort  vereinbarn  möchten,  da 
nun,  alls  sich  die  botten  irer  herrn  und  obern  bevelhe  entschlossen,  der 

20  bott  von  Bern  gnugsam  enteckt,  das  sin  herrn  disen  handell  by  irer 
vorgegebenen  anntwort  pliben  unnd  das  er  in  diser  sachen  nutzit  ratten, 
sonder  alein,  ob  ettwasz  furfallen  wurde,  das  selbig  an  sine  herren  zu- 
pringen  in  abschid  nemen  weite  etc.,  weiszt  ein  jeder  bott  sine  herrn 
wol  zu  berichten,  mit  wasz  grossem  ernst  durch  unns  die  übrigen  botten 

25  von  angeregtem  christenlichen  verstand  red  gehalten  unnd  wasz  wir 
unnsern  lieben  Eidgnossen  unnd  christenlichen  mittburgern  von  Bern 
deszhalb  zugeschriben,  ouch  wie  unsern  Eidgnossen  und  christenlichen 
mittburgern  vonn  Basell,  die  antwurt  von  Bern  zu  empfahen  unnd  dem- 
nach die  selbigen  gen  Straszpurg  zu  fertigen  oder,  wo  not,  ein  andern 

30   burgertag  zu  ernennen,  bevolhen  ist. 

Unnd  allsz  unnser  Eidgnossen  und  christenliche  mitburger  v^on 
Basel  unns  uff  disen  tag  furgehalten:  Alls  dann  unsre  christenliche 
mittburger  von  Straszpurg  inhallt  unsers  burgkrechtens  ein  erbarn  thevl 
roggen  gen  Basel  fertigen  lassen  etc.,  das  die  von  Brysach  zu  Busisz- 

35  heim  ein  nüwen  zoll  daruff  geschlagen,  unnd  diewyl  solche  nüwerung 
wider  die  erbeynung,  ouch  unser  aller  fryheit  und  deszhalben  unns  nit 
lidenlich,  habend  sy  denen  von  Brysach,  solchen  zolls  abzuston,  ge- 
schriben  unnd,  wie  woll  die  von  Brisach  inen  mit  antwort  zebegegnen 

531.    ^')  in  vorläge  irrtümlich  xvi.  tag. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  /ja 


474  /j  )"  Juni   i6.  Nr.  yjj. 

zusTesajrt,  svc  doch  noch  dhcin  anluort  Iconicti  etc.  Da  ist  vcrabscliei- 
deth,  das  unser  Kidgnossen  \'on  Hasel  zu  uhcrihisz  noch  ein  mal  gen 
Hrisach  uml)  antwuit  schriben  unnd  das  aber  nitdcstermindcr  jede  statt 
mit  ernst  darvon  rathen  unnd  uff  den  nechtsten  burgertag  darumb  anl- 
wurt  oeben  solle,  ob  die  von  Brvsach  uff  irem  unbillichen  furnemen  5 
verharren,  wie  wir  unns  allszdann  halten  unnd  solche  nuwerung  ab- 
stellen wollen,  wie  ein  jeder  bott  witter  darvon  zu  sagen  weiszt. 

Original.  St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaf l  D  J,  bl.  2S,  und  Stadt- A. 
Straßburg  AA  iSog  (6).  —  Kopie:  St.-A.  Basel,  Handel  und  Gewerbe 
U  21,  2,   bl.  2.  —   Aus  f.  regest:   Abschiede,  bd.  IV,   abtlg.   I  b,   ?ir.  J?/.    10 

533.  ijjo  Juni   16. 

Das    capitel    der   stift   Basel   an   Niciaus  vonn  Dieszbach,  dechan 
der  meren  stiff't  Basel. 

Uwer  schriben,  daruff"  ouch  meister  Hanszen  von  Kuff"  mundtlichs 
werben  uwerthalb  beschehen,  haben  wir  vernomenn  unnd  gebenn  uch  «5 
daruff  zu  \'ersten,  das  unns  witer  nit  gelegen  gemeint  noch  ze  thun 
will  sin,  das  decanat  wie  biszhar  etzwas  zits  von  unns  nochgeloszen 
hinfurt  durch  uch  per  locum  tenentem  zu  versehenn,  sonnder  begernn 
unnd  ervordern  wir  uch  des,  das  ir  als  unnser  decan  selbst  sojichs  ver- 
sehenn oder  aber  einem,  so  dozu  toglich  unnd  geschickt,  ouch  unn-  20 
sern  Statuten  glichformig  zu  stellennt  oder  aber  unns  das  zu  unnsern 
hannden  kommenn  loszenn,  domit  unnd  wir  per  electionem  einen  dem 
ambt  vorsetzenn  megenn:  dann  mergliche  noturff"t  erheischet,  solich 
officium  by  dissen  ziten  und  louff"en  ob  allem,  sonderbar  ouch  mit  einer 
geschickten  person  zu  versehenn.  Wa  etzwann  ein  gescheff"t  gewesen,  25 
sint  yetzt  zehenn  unnd  zechenmolen  sorglicher  unnd  swerer  dann  vor- 
hien,  unnd  wie  die  geschefft  uff"wachszen  unnd  meren,  also  unnd  die  ge- 
fell  unnd  innkommen  berurter  decani  unnd  anderer  geistlicher  lehenen 
abnemen  unnd  sich  mindern. 

Deshalb  an  uch  unnser  fruntlich  bit,  unns  dis  unser  beger  unnd  30 
ervordern  zu  unnfruntschaff't  unnd  widderwillen  nit  zu  vermercken,  viel- 
mer  der  noturff"t,  als  es  ouch  und  änderst  nit  ist,  zugebenn,  unnser 
sint  etzwan  zechen,  zwolff"  unnd  noch  mer  zu  Basell  inn  der  residentz, 
dannocht  by  gutenn,  ruwigen  ziten,  habenn  ouch  under  unns  gehebt 
personen,  die  ze  bruchenn,  unnd  sint  im  ambt  der  dechani  ouch  dester-  35 
minder  nit  versehenn  gewesen.  Aber  yetzt  by  onruwigen  dagenn  unnser 
lutzel  unnd  ze  bruchen  kranckeit  und  ouch  sonster  andershalb  nit  zum 
geschicktesten  unnd  dergestalt,  das  wir  nit  wol  haben  usz  unns,  das 
ambt  zu  versehenn  unnd  doby  ouch  inn  furfallenden  sachen,  personen 
usserhalb  capitels  hien-  unnd  harzuschicken,  wie  off'termoln  sich  gefugt,   40 


Nr.  5  ,'/.  1530  Juni  16.  475 

das  wir  namblich  yetzt  uwern  stathalter  als  ein  person  unnsers  capitels 
siner  erfarung  unnd  ouch  geschickt  halb  usserhalb  muszen  bruchen,  ist 
dann  nyemander  gewesen,  so  niitler  wil  doheimen  das  ambt  versehenn, 
also  das  über  mosz  groszer  brüst  an  personen  unnd  grosz  von  notenn, 
5  das  ir  hiezu  thuendt  unnd  das  officium  versehen  durch  uch  selb  oder 
das  einem  andern,  einem  capittell  ze  gebruchen,  nutz  und  dinstlich  zu- 
stellen oder  uns  das  resignirn,  so  dann  hicrunder  uf  disz  end  fuglicher 
wisen  ze  handien  sin  will,  ob  dan  e.  e.  alher  zu  uns  oder  aber  gen 
Nuwenburg  oder  Altkilch  oder  Telsperg   ze  kommen  gelieben,  wellen 

10  wir  von  Johannis  kunfftig  ze  rechnen  uch  noch  ein  monadt  zugeben 
und  zu  der  sach  ordnen  mitler  wyl  uff  einen  dag,  uch  gelegen  und 
durch  uch  uns  an  der  enden  eins  zu  ernennen,  mit  uch  ze  handien 
der  hoffnung,  villiciit  noch  gut  mittel  weg  ze  finden  unnd,  was  noturfft 
erheischt,  mit  uch  handien   loszen.  Das  wir  uch   uff  uwer  schriben   und 

•5    werben  nit  wellen  unanzeigt  loszen. 

Datum   uff  corporis  Christi  anno  xxx. 

Efitivurf.  Ge?ierallandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22^  (l 53'^)>  bl.  jo. 

534.  '5J0  J?int  16. 

Das  capitel  an  den  bischoff  zu  Basel. 

20  Wie  nehermoln  wir  u.  g.   thun  schriben  unnd  unser  meynung  des 

dags  halb  zu  Augspurg  zu  besuchen  anzeigen,  schickt  glich  demnoch 
und  tregt  sich  zu,  das  doctor  Johans  Fabri  unnder  anderm  sins  schribens, 
hern  Josten  von  Rinach  gethan,  onerbetten  sich  selbst,  uwer  gnaden 
ze    dienen,    erbut    lut   byligenden   zedels    unnd,  so  unns  bedunckt,  das 

25  nit  allein  vonn  im  anzenemen,  sonder  ouch  ze  dancken  sin,  weit  uns 
gefallen,  u.  g.  satzt  also  uff  ine  iren  gewalt,  in  nammen  iren  inn  des 
richs  versamblung  ze  sitzen  unnd  gebe  dozu  oder  liesz  im  machen 
gnugsani  instruction  und  zukhommen,  was  er  von  iren  wegen  ailendt- 
halb    handien    solt.    D^n    grundt    disz    sins   begern   het  u.  g.   usz  sinem 

30  zedelin  wol  abzenemen  unnd  beschicht  vast  darumb,  domit  unnd  der 
nitlutrische  part  soviel  dester  greszer  die  ander  mit  den  stymmen  über- 
setzen, er  ouch  als  des  handeis  geschickt  und  voll,  solichen  dester 
basz  dirigiern  khennen,  unnd  so  u.  g.  das  also  ze  sinns,  wie  wir  roten 
megen,  well  sie  denselbigen  gewalt  sambt  der  instruction   ungeverlich 

35  in  acht  dagen  den  nechsten  alhar  zu  handen  unser  oder  her  Josten 
übersenden.  Der  wurdet  alszdann  domit  also  verriten.  Wolten  wir  u.  g. 
nit  onanzeigt  loszen. 

Datum  Friburg  uff  corporis  Christi  anno  xxx. 

Efilivurf.  Gefierallandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  tir.22^  (^53^))  ^'^-  5^- 


47(i  ^SSo  Ji"i'   i^-  Nr.  335—536. 

535.  [1530  Juni  18,1') 

KliJi^r  u'iihr  Augustin  Back  wegfu  gotteslnsteruug. 
Es   clagennd  die  ladcnnhcrinii,  darzu   Hans  Balthaniar,  der  obrist 
kneclit,    mit    iiicnn,    in    namenn    uniul    xoii    wc^cnn    der    oberkeytt,  zCi 
Au'Tustin  Hack,   dem  rehmann,  zii  s\'ncm  lyb  unnd  lebenn,  umb  das  er     5 
uff  sampstag  vor  johannis  baplistc    neclist  verrückt  iisz  tVevelem,  l)os- 
zem  turgefasztenn   mütwill   unverursaclit  am  mor<>enn  zu  eltlichenn  trou- 
wenn,  die  in  die  rebenn  arbeyttenn  gon  wüUenn,  vor  dem  Spalennthor, 
innerthalb  des  tüchellwyhers,  geredt:  Unnserc  herrnn  wellenn  unns  jetzt 
zu  dem  t\'sch  (den  tysch  gottes  meynende)  ze  gon  zwyngenn ;  gebenn    10 
sy    unns   dann  wyn  und  brott  darzu,  so  köntenn  wir  züsamenn  nyder- 
sitzenn,    essenn,    trinckenn    unnd    gutter    dingenn    mit    einandernn    sin. 
Darzu    wyther    geredt:    Ja,    unnser   herrnn   wöUennd  unns  doch  in  ein 
kufudt  zu  gan  zwyngenn.    Dardurch   er  nit  allein  wyder  die  oberkeytt 
unnd  ir  gebott  diser  statt  Basell,  ouch  ir  christliche  angesetzte  Ordnung,    15 
welche    er    unnd    ein    yeder    burger  unnd  hynderscäsz  diser  statt  Basell 
vestegclich    mit    dem    eyd   zu    haltenn    unnd   handthabenn  beduret,  ge- 
handlet,   sonnder    ouch   gott,  den   allmechtigenn,  unscrnn  eynigenn  er- 
löszern,    sine    insatzung,    die    er    in    dem    letstenn    nachtmal,   so    er  mit 
sinenn    liebenn    jungernn,    den    heyligenn    apostlenn,    volbracht,    inenn    20 
unnd    allenn  christglöibigenn  mentschenn,   sin  bitter  lydenn  unnd  ster- 
benn,   das   er   an   dem  stammen  des  heyligenn  crütz,  für  unnsere  sünd 
zu  erlösung  unnser  aller,  darumb  er  ouch  von  hymmel  herab  gestigenn 
unnd  mentsch  wordenn,  vollendet,  darby  ze  gedenckenn  unnd  sich  als 
ein  Christ  zu  sin  zu  bezügenn,  ingesetzt  hat,  geschmecht,  gelestert,  die    25 
heyligenn  sacramennt  dardurch  gantz  üppigklichenn  unnd  hoch  veracht, 
welches  im  als  eim  christenn  nit  gezympt  oder  gepürt,  sin  lebenn  dar- 
durch verwürckt  hatt.    Der  ursach  sy  in  namenn  unnd  von  wegenn  der 
oberkeyt  vermög  des  artickels,  deszhalbenn  vermelter  Ordnung  ingelybt, 
euwer    richterlich    ampt   anruffenn,   unnd  das  mit  recht  zu  im   mit  dem   30 
schwert,    unnd    was    darzü    gehört,    gerichtet    werde,  zu   erkennenn  be- 
gerenn,  vorbehaltlich  dise  ire  clag  zu   merenn,  mindernn,  endernn  unnd 
alles  das  zu  thünd,  so  inenn  das  recht  zulaszt. 

Original,   undatiert.    St.-A.  Basel,   Crimijialia   i  A,  B. 

536.  ^SJo  Juni  iS.   35 

Aus  den  zvochenausgaben  sampstags  nach  trinitatis. 
Schenckwyn:    Item  i  Ib  xvii  ß  im  d  graff  Ludwigen  von  Sultz.  — 

Item   xviii  ß   vm  d   unsern   mitburgern   von  Straszburg.  —  Item  xviii  ß 

535.   ')  Diese  datierung    ist  im  hinblick   auf  die  stelle  betr.  den  abendmahlszwang  so 
anzusetzen  (vgl.  hiezu  den  entsprechenden  ratschlag  der  dreizehner  kerren  d.d.  21 .  jttni  ijjo.    40 
B.R.A,  bd.  IV,  nr.J4o). 


-'Vr-  537-  ^530  Juni  20.  All 

VIII  d  denen  von  Zürich.  —  Item  xviii  ß  viii  d  denen  von  Bern.  — 
Item    XVIII  ß   VIII  d    denen  von  Mulliusen. 

Item   II  Ib   IUI  ß   haben  unsere  herren  by  unsern  Eydtgnossen   und 

mitburgern  von  Zürich,  Bern  und  Straszburg  zum  Storchen  verzert.  — 

5   Item  XVIII  ß  haben  unsere  herren  by  den  sant  Johansen  zur  Cronen  verzert. 

S/.-A.  Basel.    Fhtajiz  G  Iß,  s.  60. 

537.  ij so  Jimi  20. 

Philips,    von    gots    gnaden    bischove    zu    Baseil,  aJt  burgermeister 
und  rath  der  statt  Basell. 

10  Wir  haben  die  nüwe  verschribung  der  hundert  gülden  gelts,   uff 

Pfeffingen  und  Birsegker  ampt  belegt,  wie  ir  uns  die  hievor  zu  be- 
siglen  zugesandt,  unserm  hoffschaffner  dainn,  Hans  Heinrichen  Fort- 
müller, zu  handen  gestellt,  mit  bevelch,  er  das  uberig  rest  von  üch 
empfahe.    Demselbigen    wollen    ouch    damitt   gnugsame  quittungen  der 

15  versessnen  Zinsen,  vormaln  uff  Pfeffingen  geschlagen,  ouch  des  ver- 
sessen lypgedings,  wylent  graf  Heinrichen  von  Tierstein  seligen  witt- 
frawen  bewilliget,  behendigen.  Und  so  sölichs  also  beschicht,  würt  ob- 
genanter  unser  Schaffner  üch  obberuerte  verschrybung  überantwurten. 
Wir   haben    darinn    nütz   geendert,  sonder  die  lassen  pliben,  wie  üwer 

20  stattschriber  die  gestelt,  wiewol  unser  meynung  gewesen,  ir  heften  ein 
pfunt  dri  Schilling  für  den  gülden  sollen  nemen,  wiedann  wir  sonster 
andere  gülden  in  müntz  verzinsen;  verhoffen  unangesehen  den  buch- 
staben,  ir  desselbigen  halben  nütz  destweniger  in  bezalung  der  zinsen 
üch    fruntlich    und    glichförmig    andern    gegen    uns    werden    bewysenn. 

25  Sodann  stat  uns  noch  usz  die  erste  houptverschribung  der  fünfft- 

halb  tusent  gülden,  wylent  unserm  vorfarn,  bischove  Christoff  seligen, 
in  der  übergab  Pfeffingen  by  ziten  obgemelts  graff  Heinrichen  gelühen, 
deren  dann  ir  kurtz  hievor  mit  andern  nuwen  verschribungen  ver- 
sichert   worden.     Ist    unser    fruntlich    beger,    ir    uns    dieselbig    alt    ver- 

30  schribung,  künfftig  irrung  zu  furkomen  oder  aber  todbrieff  darüber 
sagend,  ouch  zuschicken  wollen ;  wiedann  ir  üch  gegen  unsern  ver- 
ordneten rethen  muntlich  und  dann  darnach  in  einer  übersandten 
missiff  schrifftlich  begeben. 

Zu  \ettfslj  haben  ir  in  jüngstem  unserm  schriben  vernomen,  wie 

35  wir  des  hochlich  beswert,  das  wir  den  zinsz  der  fünfftzig  gülden  sant 
Johans  brüderschafft  oder  dechan  und  camerer,  unser  stifft  gehörig, 
durch  uns  ein  mal  uszgericht  und  bezalt,  den  caplanen,  so  zu  Basel 
beliben,  nachmaln  bezalen  solten,  dwyl  die  verschribung  on  zwifel  uff 
bemelte    dechan,    camerer  etc.  und  niemants  andern,  on  ir  wissen  und 

40   willen,  lutet,  ouch  sie  des  gegen  uns  in  possess  sind,  unsere  quittantzen 


478  /s.i^  y^'"'  20—22.  Nr.  SS^—jSP- 

uff    sie    iiiul    iiiemaiulz    andern    wyscn.    iiion    uinh    siii}>cns    iiiul    Icsens 
willen    ersllich    ilaran    vert;al)t,    sie    nach    und    nach   also   <;cspart,  discn 
und  dori^lichen   zins  darusz  erkoufü,   fui-   und  für  noch  erstatten,  darunib 
inen   solch   allnuiszcn  und  vcrgabuiifTcn  bcschecn,   wurde   uns  j^antz  ver- 
wN^szlich    sin.     Es    weren    dann    die    übrij^en    zins    ilcn    caplaiien,  so  da      5 
innen    pliben,   allenthalben   sonster   euch    geoeben    wurden,   woltcn   wir 
uns  dann  darinn   ouch  gebürlich   halten.    Aber  das  wir  in  discm   t'al  hy 
den  \ordersten  oder  der  erst  selten  sin,  stucnde  uns  (und  nit  unbillich) 
swerlich  zu   \erw}'sen.    Darnmb  unser  fruntlich  Ijitt,   ir  wollen  uns,  ob- 
gedachts  und  anderer  dergl\'chen  zinsen  halb,  fürter  unangesücht  lassen,    10 
ouch  die  gemelten  caplanen,  by  üch  woncnd,  irs  furncmens  iitzt  deren- 
halb  an   uns  ze  vordem,    abwyszen,    oder  zcvor  gegen  uns  mit  gebijr- 
lichen  rechten,  vor  unser  ordenlichen  oberkeit,   und  dahin  wir  zu   recht 
gehören,  uszfündig  machen,  ob  wir  inen  solche  zinsz  fijrohin  ze  bezalen 
schuldig,    da    dann    wir    inen    zu    gehorsamen,    uns  nit  sperren,  sonder,    15 
was    erkannt,    volnziehen    und,    sülchs    mit    freuntlichem    nachpurlichem 
willen  allzit  umb  uch  zu  beschulden,  gütwillig  befunden  wöllenn  werden. 
Datum  Pourntrut,  xx*^"  juny  anno  etc.  xxx<*. 
Original.   St.-A.  Basel,   Bistum  Basel  A  i. 

538.  1530  Juni  20I22.   20 
Schontall  ze  kouffen. 

Interessenten  : 

Damian   Irmi: 

Heine  Häner,  von  Bretzwyl; 

Jacob  Hener,  von  Rigetschwil.  ^5 

Protokoll.   St.-A.  Basel,   Oeffnungshich  hd.  VII,  bl.  248. 

539.  rsjo  Juni  21. 
Zinstags    vor    Johannis   baptistae    anno    etc.  xxx   sind  min  herren 

die  XIII  gesessen  unnd  habend  geratschlagt. 

Herr  Marxen  [Bertschi]  belangen :  3° 

Ist  sin  antwort  gehört.  Unnd  geratten,  das  er  sin  predge  in  ge- 
schrifft  stelle,  unnd  die  uff  morndigen  tag  unnsern  herren  angezoigt 
werden  solle,  damit  man  hören  mog,  das  ime  unrecht  beschehe.  Unnd 
so  er  dann  unschuldencklichen  gezigen  unnd  gerett  worden,  das  ime 
ein  Schmach  widerfaren,  soll  man  ein  insehen  thun,  damit  man  im  und  35 
andern  darvor  sye.  Man  sol  ouch  uff  morndigen  tag,  vor  unnd  ee  her 
Marxen  predge  gehört,  die,  so  in  anzegen,  zevor  hören  und  daruff 
hern  Marxen  predge  vernemen,  und  darnach  die  vorsagen  heren  sich 
erkunden,  und  die  unwarhafften  vorreder  straffen. 

Original.   St.-A.  Basel,   Kircheti   Bf.  4° 


Nr.  ^40.  1530  Juni  21.  479 

540.  1330  Juni  21. 

Ratschlag  der  dreizeknerherren  zum    abendmaldszwang. 
Wie  man   sicli  mit  denen,    so   noch  nie  desz  Herren  nachtmal  ge- 
nommen, wolle  halten. 
5  Da  ist  geratten :  Diewyl  am  allermersten  an  der  oberkeyt,  das  die 

einhellig"  s^'e,  gelegen,  unnd  je  nit  gelitten  werden  mag,  das  die  ober- 
keyt getheylt  sye,  dann  in  solchen  zweyungen  mag  je  nit  wol  ge- 
reigiert,  noch  die  eere  gottes,  wie  wir  alle  schuldig,  gefurderet  werden, 
deszhalben  so  ist  hoch  von  notten,  das  jetzt,  wie  man  angefangen  hatt, 
10  ein  eeren  rath  subern,  allso  ouch  under  den  sechsen  alle  die,  so  desz 
herren  nachtmal  sidhar  der  nuw  furgenomenen  Ordnung,  nach  nit  emp- 
fangen, von  den  sechsen  abstellen  unnd  andere,  so  sich  christenlichen 
gloubens  unnd  liebe  in  des  herren  nachtmal  beziigt,  an  ir  statt  ver- 
ordnet werden,  damit  das  regiment  gantz  sye,  unnd  man  allso  sament- 
15   hafft  unnd  einhellig  reigiern,  handien  und  straffen  mögend. 

Unnd   wiewol    es    unsern    herren    den   xiir  beschwerlich,   das  man 

biderb   lut  der   ursach  entsetzen,  jedoch  so  kann  man  hierin  niemands 

verschonen    unnd    nit    me    hinder   sich   gon.    Es  ist  me  daran  gelegen, 

das  das  regiment  gantz    und  einhellig  sye,   dann  das  ettlicher  weniger 

20   verschont    unnd    die    zweyung  wider   in  das  regiment  gepflanzt  werde. 

Unnd    damit    aber  unnsere  herren   in  alleweg  alls  vatter  gespürt, 

ist  geratten,  das  man  zu  uberflusz  die  sechser,  so  nechstmaln  furtretten 

unnd   nit  gangen  sind,    nach  einmal  güttlich    unnd  fruntlich  beschicken, 

mit  inen  reden  unnd  sy  ermanen,  sich  unns  glichformig  ze  halten.  Wer 

25   dann  gewunnen   wirt,  den  soll  man  by  sinem  sechser  ampt  pliben  lan, 

welche  aber  nit  gehorsam  sin,  dann  soll  man  andere  an  ir  statt  ordnen, 

damit  der  rath  gantz  werde. 

Nun    der    übrigen    halben,   so    under   der  gemeinde  nit  zum  tisch 
des    herren    gangen,    ist   geratten,    das   ratsherren  und  meister  in  allen 
30   zünfften    ire   gemeinden   rechtfertigen  und  alle  die,  so  nit  gangen  und 
ouch    für    nit    gon  wollend,   uffzeichnen,    unnsern  herren  anzeigen,  und 
wenn   man  hört,  wie  vil  unnd  wer  sy  sind,  unnd  dann  einem  e.  rath  an- 
zeigen unnd  darnach  witter  rathen  lan,  wie  man  sich  mit  inen  halten  welle. 
Zu  diser  rechtfertigung  sind  ettliche  doran,  das  unnsere  herren  ein 
35    ratzbottschafft  darzu  verordnen,  damit  die  sach  ein  groszer  ansehen  habe; 
Die  andern:  man  soll  allein  die  zünfft  fürfaren  lan  unnd,  wenn  sy 
nut  schaffen,  allsdan   ein  rath  mit  inen  handien  lan. 

Nota:  Wer  under  den  sechsen  noch  nit  zum  tisch  des  herren  gangen 

unnd    sich    aber   jctz    erbieten    werde    one    furwort,    das    er   hinfur  gan 

40   unnd  sich   unns  glichformig  halten  weite,  den  soll  man  unentsetzt  pliben 


480  /i.J<>  Juni  23.  Nr.  541. 

lau.  Wölclier  aber  nit  rangen  unnd  jetzt  sicli  nit  cntschliessc,  das  er 
hicnach  gan  wette,  soiulcr  sa<;to:  ex  wctt  nit  gan  oder,  wenn  in  ^ott 
erluchte,  so  wctt  er  gan  etc.,  der  soll  von  stund  an  abgesetzt  und  ein 
anderer  an  sin  statt  crwellct  werden. 

Unnd   mit  den  gutwilligen  mechte  man  bitz  wienacht  oder  ostern     5 
gedultt  haben  etc. 

Original.   St.-A.  Basel,   Kirchen   ß  /. 

541.  1530  Juni  23. 

Adelberg  Me}'gcr,  burgermcister  luul   rath   der  statt  Basel,  an  das 
regiment  zu  Ensiszheim.  10 

Wir  habend  uwer  schriben  \'on  wegen  der  ülsperger  zinscn  unns 
gethan  allen  inhalts  verstanden  unnd  gebend  uch  daruff  ze  verncmen, 
das  wir  wol  ingedenck,  wie  wir  unns  ko.  mt.  zu  Hungern  unnd  Beham, 
unnserm  gnedigisten  herren,  unnd  uch  zu  unnderthenigem  dienstlichen 
unnd  nachpurlichen  gefallen  desz  Olsperger  kouffs  abzetretten  bewilligt:  15 
das  aber  solHchs  bitzhar  nit  bcschchen,  ist  nit  an  unns,  sonder  daran 
erwunden,  das  ir  unns  der  anntwort,  deren  sich  hochgemelte  ko.  mt. 
umb  den  letsten  abscheid  unnserer  stifften,  clostern  unnd  gotzhusern 
zinsz,  zehenden  unnd  gefellen  halben  obgereth  entschlossen,  noch  nit 
verstendiget.  Da  aber  allwegen  unnser  meynung  gsin,  das  erst  bedachter  20 
abscheid  unnd  die  Übergebung  der  Olsperger  zinsen  mit  einandern  zu 
end  gezogen  werden  solten,  darumb  wir  uwer  lieb  unnd  gunst  so  dick 
umb  bedachte  antwort  geschriben,  aber  die  nach  nit  bekommen  mögen. 
Zudem  habend  wir  unns  der  zinsen,  im  neun  unnd  zweynzigistenn  jare 
verfallen,  nit  verzigen,  aber  den  frowen  von  den  uszstonden  zinsz  und  25 
zehenden  ein  zimbliche  vererung  ze  thund  bewilligt,  wellichs  wir  nach- 
maln  zu  erstatten  gedencken. 

Diewyl  nun,  gunstig  lieb  herren  unnd  gute  frund,  dise  abtrettung 
usz  jetzgehörter  ursach  unnd  gar  nit  mit  gefärden  in  verzug  gestellt, 
so  gelangt  an  uwer  lieb  und  gunst  unnser  gantz  fruntlichs  begern,  ir  30 
wellend  uwerm  vilfaltigen  erbieten  nach  mit  allem  ernst  anhangen, 
damit  die  hochgemelt  ko.  mt.  sich  irer  anntwort  entschliesz  unnd,  sobald 
ir  die  empfohen,  unns  deren  verstendigen.  Dargegen  sind  wir  gneigt, 
unnserm  bewilligen  der  Olsperger  zinsen,  zehenden  und  vererung  halber 
statt  ze  thund.  Unnd  demnach  die  frowen  uwer  lieb  und  gunst  an-  35 
zoigen  lassen,  wie  sy  in  den  beschehenen  kouff  dhein  willen  geben, 
weist  uwer  lieb  und  gunst  das  widerspil  warheit,  dann  wir  uch  dessen 
ouch  wie  der  koufif  uff  ir  unnd  dero  von  Rinfelden  (die  sich  des  closters 
Olsperg  castvegt  berumpt)  ansuochen  und  begern  öffentlich  beschehen, 
und    wie    sich    die    frowen    gemeinlich    vor    gesessenem    rath    zu    Rin-   40 


Nr.  j;^2—s43-  f Sjo  Juni  22.  481 

t'elden,  damit  sy  disen  verkouff  krefftencklichen  thun  möchten,  bevogten 
und  darzu  mit  einer  ratsbottschafft  versitzen  unnd  das  wir  das  kouff- 
gelt  erlegt,  ouch  uft"  der  frowen  bevelhe  ettwasz  darvon  uszgeben 
haben,  hievor  gnugsam  verstendiget,  darby  wir  es  nachmalln  pliben 
5  laszen  .  .  .  Datum  den  xxii.  tag  juni  anno  etc.  xxx. 
Etitwurf.     Sf.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,   hl.  ijg. 

542.  1530  Juni  22. 

Basel  in  alle  cmpter. 

Wir,  Adelberg  Meyger,  etc.  unnd  beleihend  dir  ernstlich,  das  du 
10  von  stund  an  mit  allen  zinszlutten  unnd  zehendern,  die  unns  von  den 
frowen  Olsperg  ze  koulifen  geben,  eigentlichen  rechnist  umb  alle  alten 
extantzen,  zinsz  und  zehenden,  die  unns  bitz  anhut  dato  verfallen  sind; 
doch  sollen  die  zinsz,  die  jetz  im  xxx.  jare  verfallen  werden,  nit  ge- 
rechnet werden,  unnd  wasz  ein  jeder  b\'  rechnungen  schuldig  plibt,  das 
15  solt  du  eigentlich  uffschriben  unnd  unns  sin  schuld  mit  sampt  dem  jar- 
zinsz,  den  ir  jeder  gitt,  in  acht  tagen  zuschicken  unnd  dich  doran  nut 
verhindern  lan;  das  ist  unser  ernstlicher  will  unnd  meynung.  Datum 
mittwochen  den  xxii.  tag  junii  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.   St.-A.   Basel,   Missh'Cfi   A  2g,   bl.  iSo. 


20 


543.  K^3^  Juni  22. 

Appellatiofi  ivegeti  einer  Stiftung  an  das  kloster  Engenthal. 

Inn  der  sach  der  appellation^)  z wüschen  hern  Ludwigenn  Züricher, 

des    rats    zu    Basel,    als   ein    wüssenthaffter   pfleger   des    regelhuses    zu 

Engental,  appellant  an  eim,  sodann  Arbogasten  Brotbeck,  dem  vogt  zu 

25    Muttuts,  in  namen  sin  selbs,  ouch  Clausen  Bruderlins  und  Werlin  Hut- 
tingers    von    Muttuts,   siner   schwegern,  als  geappellierten  anders  teils: 
Nachdem  dann  zwüschen  beyden  teilenn  einer  matten  halp,  so  Arbo- 
gast  Brotbecks  vatter  seliger  nach  sinem  tod  dem  regelhusz  zu  Engental, 
umb    das  die  frowen  sin  jartzit  jerlichs  mit  zweyen  messen  begiengen 

30  und  sinen  bedechten,  vergäbet  und  verordnet  zu  Muttuts  ein  urteil, 
des  Inhalts:  dyewil  solichs,  darumb  die  mattenn  vergäbet,  nit  me  ge- 
halten noch  bescheche,  das  dann  des  gemelten  regelhuses  pfleger  inen, 
denen  von  Muttuts,  die  mattenn  one  alle  furwort  widerumb  zu  handen 
stellenn  sollenn.   ergangen,  welicher  urteil  er,  her  Ludwig,  der  pfleger, 


35 


543.  ')  ygl.  hiezu:  Es  appelliert  Ludwig  Züricher,  rles  rats,  als  ein  verordneter 
pfleger  der  frovenn  zu  Enngental,  vonn  einer  urtel,  so  zu  Mutenntz  wider  vermelte  frowenn 
und  für  Arbogast  Brotbeck,  den  vogt,  Clausen  Bruderli  und  Werl!  Huttinger,  vonn  Mutenntz. 
uszgangen.  Ist  angnomenn  mittwochen  den  XV.  februarii  anno  etc.  xxx.  [mittwoch  luar 
der   i6.fel/rj  St.-A.   Basel,  Gerichtsarchiv    7\  6,  />l.jg. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  "1 


482  iSJO  J'f"'  25-  ^^'  5H—545- 

diewil  die  nicsson  nit  von  (\c\\  frowen  gemclts  rcgclhuscs,  soiulcr  von 
einer  obcrkeit  der  statt  Basel  als  irn  castvögten  abj^cstelt,  sich  be- 
schwere unnd  siner  dardurch  beschwert  ze  werdcnn  bcsori^c,  die  für 
min  hern,  die  comissarienn,  sich  deren  widcrunib  zu  erholcnn,  «gezogen, 
und  gcappclliert,  mit  beger:  mit  irm  rechtlichen  spruch  zu  crkcnnenn,  5 
das  durch  ein  crsam  gricht  zu  Muttuts  übel  gsprochenn  unnd  durch 
inn  wol  gcapi)clliert  sye.  —  Also  nach  verhör,  clag,  antwurt,  red, 
wydcrred  der  obangezoigtenn  urteil  zu  Muttuts  uszgangen,  so  ist  erkannt, 
das  an  obangezogner  urteil  zu  Muttuts  übel  gsprochen  und  durch  inne, 
hern  Ludwigen,  darvon  wol  geappellieret  sye.  Actum  zinstags,  den  lo 
XXII.  juni  a°  etc.  xxx. 

ProtokelL  St.-A.  Basel,  Gerichtsarchiv   T6,  bl.ööv. 

544.  iSJO  Juni  25. 
RatserkaTitnis :    Das    ein  jeder   alter   zunfftmeister   uff  dem   banck 

by   den   fensterrn    den   obersten   sitz    haben   solle,  er  sye  von  welcher    »5 
zunfft  er  wolle. 

Anno  domini  xv^xxx"''  uff  sambstag  den  xxvi*^"  tag  brach- 
monats  ^)  haben  bed,  nuw  unnd  allt,  rath  usz  schinbarlichen  sy  darzu 
bewegennden  ursachenn  einhelling  erkannth,  das  hinfuro  zu  ewigen 
ziten  unnd  tagenn  ein  yeder  allter  abgenderr  zunfftmeister  als  ein  allt  20 
houpt,  er  sye  von  wellicher  zunfft  er  wolle,  das  jar,  so  er  ein  allt 
houpt  ist  und  gnempt  wurt,  inn  dem  rath  uff  dem  banck  vor  den 
fensterrn  har  den  obersten  sitz  vor  der  zunfft  zum  Schlüssel,  ouch  vor 
der  Hochen  stuben,  so  yemands  des  jars  von  der  selbigenn  im  rath  uff 
ernemptem  bannck  sitzen  wurde,  haben  soll,  unnd  sich  niemands  des  25 
weigern  oder  sperrenn.    Actum  ut  supra. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  A  6,  fol.  20  v.  imd  B  4^  fol.  75.  —  Kopie 
von  I ^86  ebe?tda,  Ratsbücher  Fi,  fol.2'jv.;  ferner:  Schlüsselzu?ift  i , 
bl.  Iß,   Safra?izutift  J,   bl.  16  v.  u?id  Ochs  bd.   VI,  s.  26. 

545.  1530  Juni  25.   3° 
Urfehde:    Eva    Meigerin    von    Nörich    usz    Züricher    gebiet,    ein 

dienstmagt  Uli  Madlingers  von  Hefelfingen,   die  widertoufferin. 

Ist  uff  sampstag  nach  Johannis  baptiste,  den  xxv.  tag  juny,  ledig- 
gelassen  und  deszhalb  ouch  für  ein  ersamen  rhat  fürgstelt  worden,  da 
selbst  iro  ir  irsal  fürghalten,  deszglichen  usz  der  nüwen  Ordnung,  die  35 
touffery  belangen,  sampt  dem  gewonlichen  widerruff,  den  sy  nechst 
sontag  nach  Petri  und  Pauli  kunfftig  zu  Hefelfingen  in  ir  pfarkirch  an 
offner  cantzel  thun  und  widerruffen,  in  gegenwurtigkeit  des  volcks  nach 

544.    ')  Der    sanisiag    war    der  2j.  /uni,    nach  dem  wir  das  daluin  korrigiert  hohen. 


Nr.   ^^6—^4'/a.  ißjo  Juni  25 — 26.  483 

gethoner  predig  etc.  durch  herrn  stattschriber  verlesen,  und  dessen 
gnugsam  verstendiget  worden,  schxvört  iirfehde  bei  strafe  des  er- 
trä?ikens.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

SL-A.  Basel,   Ratsbücher   O  4,  s.124. 

5  546.  i^jo  Juni  2j. 

Aus  den  wochenausgabe7i  sampstags  nach  Johannis. 
Ratzcosten:    Item   xviii  ß   von    einem    touffer  von  Honburg  harin 
ze  füren;    item  111  ß  irii  d  hat  derselb  verzert.  —  Item  xi  ß  geben  usz 
erkanntnusz   eins  rhats  für  die,  so  denselben  touffer  harinn  gfurt  unnd 
10  zum  Kräntzli  vertzert  habenn.  —  Item  vi  ß  viii  d  uszgeben  atzung  von 
wegen  Eva  Meygerin,  der  wydertoufferin,  von  Louffelfingen. 
St.-A.  Basel.,  Finanz  G  ij,  s.  62. 

547.  1530  Juni  2j,  2Ö^). 

Verzeiclmis  der  nichtkommunikanten. 

15  547  a.  1530  Juni  26. 

Schlüsselzufift. 

Disz   sind,   so    erfrogt   desz   herrenn    nachtmolsz   worden  sindt  uff 
sontag  noch  Johannis  im  30.  jor,  so  sid  der  nächsten  Ordnung  sich  nit 
derzu   «schickt  handt: 
20  /•  Cristoffel  Boumgart;  entschlüst  sich,  wider  sölichsz  bisz  har  nit 

gfecht  noch  gredt,  ouch  sölichsz  vestiklich  gloub  rechtt  sin,  wiewol 
usz  farlessikeit  bisz  har  nit  gebrucht,  wil  aber  sich  schicken,  gegen  got 
zu  bessernn  und   minen  herren  gehorsam  sin. 

2.  Item  sodan  Thieboltt  Rottgeb,  deszglichen. 
25  J.  Anthoni  Ber;  entschlüst  sich,  got  umb  gnod  zu  bitten,  sich  ouch 

an  die  bredigen  flissen ;  so  er  dan  der  gnoden  enpfencklich  werd,  wel 
er  thün,  daz  sich  gebüri. 

4.  Mathisz  Ber;  entschlüst  sich,  sölichem  biszhar  kein  globen  geben, 
werd  ouch  für  hin  sölchsz  weder  glouben  noch  thijn. 
30  5.  Frantz  von  Spir;  begert  im  züglossen  werden,  sich  bisz  ostern  zu 

beweren  und  gnod  zu  empfochen,  wel  sich  ouch  an  bredigen  schicken, 
hoffe  gnod  zu  erlangen. 

6.  Anthoni  Heitzman;  entschlüst  sich,  uff  die  gnod  gotz  zu  warten; 
so  er  die  hab,  well  er  thiin,  daz  sich  gebüri, 
25  7.  Hansz  Ougli;  spricht,   er  kön  in  im  selbsz  nit  finden,  sölichem 

statt  zu  thun,  dan   er  sich  nit  befinden  könne,  geschickt  zu  sölichem  sin. 

547.  ')  Das  datum  der  nachfolgenden  sti'iche  steht  nicht  durchweg  fest;  wo  anhalts- 
punkte  für  die  datierung  bestehen,  ist  dies  vermerkt.  Die  reihenfolge  der  Verzeichnisse  ist 
nach  dem  rang  der  zünfte  angeordnet. 


4M4  iS3^  y//w/   -V;.  Nr.  j^47f>- 

S.  Tettcr  Hraiul:  spricht,  er  wcl  niincn  Herren  ^liörij^  uiul  ^hor- 
sam  sin:  ol)  or  sölichem  jct/  stat  ze  tluni,  ki)n  er  in  im  scll)s  iilT  dis/ 
mul   iiit   liiulen. 

0.   Hatt  Löwenstein;  spricht,  er  kön   uff  disz   niol   in   im  seM)sz  nit 
tinden.    söhchcm    stat    zthün,    aber    er    wel    sich    schicken    zii    hredigen      5 
hören;    hot'te   gnod    zu   erlangen,    sich   nun   hin  für  christelichen   halten. 

10.  German  Einfeltig;  spricht,  sich  bisz  har  mit  kriegen,  ouch 
andern!  gehalten,  dasz  er  sich  nit  gschickt  zu  sölichem  gewust,  ob  er 
sich  hin  für  zu  bredig  schicken:  hoffe,  minen  herren  ghörig  und  sölichem 
statt  zu  thun.  '" 

Disz    sind    nit    erfrogt,    noch    do    gwesen   uff  sontag  noch   Johanis 

im   HO.  jor : 

//.   Ulrich   Schulthesz. 

12.  Hansz  Sutter. 

/  f  Peter  Sutter.  "'S 

14.   Marti  Leopart. 

/  f.  Lorentz  Bellentz. 

16.   Hans  Ougly  '). 

Original,    stark    verwasche?i    und   beschädigt,    unierschriebe?i    Schlüssel. 

St.-A.  Basel,   Kirclmi  A  2,  fol.  38.  20 

547  b.  [rs.30  Jum  26?]^) 

Bärenzunft  (=  Zun/t  zu  Hatis genossen). 
Disz  sechsser  erpiettent  sich   glichförmig  ze  halten : 
/.  Jörg  Schweiger. 
2.  Hans  Eder.  *5 

Disz   sechsser  wellenn    noch  zur  zyt,  bisz  inen  gott  wyther  gnad 
gyt,  nit  gan: 

?.  Jacob  Rüedi. 

4.  Reinhartt  Röttalet. 

Von    der    gemeind    wellen   noch  zur  zyt,  bisz  inen  got  gnad  gyt,   30 


nit  gan: 


f.  Jörg  Wende. 

6.  Hanns  Rudolff  \'esch. 

7.  Ratt  Müntzer. 

8.  Jacob  Meiger. 

Origifial,    nicht    datiert,     stark    verwasche?i,     mit    dorsalnotiz     Bärenn. 
St.-A.  Basel.   Kirchen  A  2,  fol.  42. 


547  a.   ')  nachirag  von  späterer  hand;  vgl.  zijfer  j. 

547  b.    ')   Der  unter  ziffer   /  genannte  Jörg  Schweiger   ist  im  märz  IS34  l^'- 


^^^-  547 <^— 547^  1530  Jtint  26.  485 

547  c.  fi^jo  Juni  26.-} 

Wynlüt. 

Rattsherren,  meister,  sechs  unnd  züpottenn  halber  istkeynn  rnanngel. 
Diss   nachvermerckten   sind  nit  zum    disch  gotts  ganngen,   wellen 
5   aber  uff  kunfftig  houchzyt  lut   unnser  herren   inandat  gan : 
/.  Hanns  Erharl  Reinhart. 
2.  Connrat  Clingennberg. 
j.  Iheronimus  Spät. 
4.   Zacheus  Keller. 
10  f.  Peter  Läsz 

6.  Steffann  Boch. 

7.  Hanns  Huszler. 

8.  Jorig  von   Bamberg. 

g.  Hanns  Brasel;  will  minenn  herren  gehorsam  sin  ii.n  allen  sachen, 
>5    uszgenomen    dess    sacraments    halb    kenne    er  nit  zum   disch  gotts  gan, 
bisz  die  cristennlich  kilch  eins  werde. 

Origmal,  nicht  datiert,  stark  verxvaschen  umt  /n'sc/iädigt,  mit  dorsalnotiz 
Win  lut.   St.-A.   Basel,    Kirchen   A  2,  fol.  ^^. 


547  d.  h53'^  Juiii  26  .-j 

20  Zunft  zu  Safran. 

Disz    nachgeschriben  sind  die,  so  biszhar  ungehorsamm  sind  gsin 
und  aber  sich   ergeben: 

/.  Item  Jacob  Rechberger. 
2.  Item  Melchior  Harnast,  huttmacher. 
25  j?.  Item   Ludwig  Liechtenhan. 

4.  Item  Jerg  Läpp,  strelmacher. 
f.  Item  Pauly  Weber,   huttmacher. 

6.  Item  Heinrich  Pettry. 

7.  Item  Jocham   Tegenhartt. 
30              <y.  Item   Baltisar  Ringler. 

p.  Item  Klausz  [Dürr],  der  papierer. 
10.  Item  Hansz  Besserer. 
//.  Item   Konratt  Pfister,  zapt'engiesser. 
12.  Item  Batt  Hoffmeister. 
35  /  9.  Item  Goriusz  Dür. 

14.  Item   Hansz  Grosz,  organist  [auf  Burgj. 

IS    Item  Ambrosy  Kratz. 

i6.  Item   Hansz  Studer,  seckler. 

17.   Item   Goriusz  Wentz. 


486  1530  Juni  26.  Ar.  347 e  - ^47  f. 

Disz    nachheschribcn    siiul  ilic,  so  biszhar  ungchorsanim  sind  gsin 
uiul   verhören   wcnd : 

iS.  Itcni   Ilansz   Obcriet. 

10-   Itoiii    Konrat  lOttendorf,  genannt]  Repluin. 

20.  Item   Klausz  Kanttusz,  buclibinder.  5 

21.  Item   Kaspar  Egersheimer  [Regisheim]. 

22.  Item  Jerg-  Rumel. 

2j.  Item  üffrion  Holtzach. 

24.  Item  Iheronimus  Frobenius. 

25.  Item  Niklausz  Werenfels.  10 

26.  Item  Blesy  Wagigel. 

27.  Item  Mathis  von  Büchel,  silberkremer. 

28.  Item  Jerg  Homburger. 

2g.  Item  Lorentz  Sibenburger. 

jo.  Item  Ludwig  Meigel,  silberkremer.  15 

Original,  ?iichi  datiert,  stark  verwaschefi  u?id  beschädigt^  mit  dorsalnotiz 
Saffrann.   St.-A.   Basel,  Kirchen  A  2  fol.  47 — 48. 

547  e. 

Zunft  zu  Rebleuten. 

[flieht  vor  handelt,  resp.  keine  Jiichtkommunikanten  PJ  20 

547  f.  [IS 30  Juni  26?] 
Zunft  zn  Brotbeckeji. 
Disz  ist  der  brotbecken  zeidell: 

1.  Frittli  Essiiner  ist  nonitt  gangen;  er  ist  aber  dess  glitten  willen, 

er  will  sechen  und,  sobald  im  gott  gnott  verlieh,  so  will  er  gehorsam    25 
sin,  filichter  e  dan  er  seilber  meint. 

2.  Heinni  Spennhüer  ist  nit  gangen  —  —  unnd  gevor die 

antwurtt  geiben. 

j.  Michell  Jockist  ist  ouch  nitt  gangen  und  hatt  ouch  die  antwurtt 
geiben.  3° 

Dis  sintt  drig  vonn  seggsen. 

4.  Jacob  Suber  ist  ouch  nitt  gangen,  hatt  sich  bevilgoth,  er  veill 
minan  herran  gehorsam  sin. 

5.  Hans  Feinanberg    ist    ouch    nit    gan,    in    keiner    bessan  meinig, 
vill  gehorsam  sin.  35 

Disz  sintt  kornmeisser: 

6.  Bassion  Kornmeisser  ist  nit  gangen,  vill  minan  herran  korsam  sin. 

7.  Heinricht  Kormeisser,  vill  ouch  gehorsam  sin. 


^^-  547 S-  1530  Juni  26.  487 

S.  Ryette  Kornmeisser  ist  nitt  ganen,  in  keiner  bessan  meinig 
und  hatt  sich  begeiben,  er  veill  nitt  vitter  min  herran  tun,  sunder 
gehorsam  sin. 

Original,    midatiert,    stark    verwasche?i    und   beschädigt,    unterschrieben 
5    Brotbecken,   St.-A.   Basel,  Kirchen  A  2,  fol.  SP- 


547  g.  [i^jo  Juni  26 1] 

Zunft  zu  Scliinieden. 

Hienach  volgend  die,  so  biszher  zu  des  herren  nachtmol  nit  gangen, 
ouch  hinfüer  nit  gan  wollen  : 
10  /.  Burckhart  Degerfeldt. 

2.  Tilman,  schaffner  ins  Riehen  hoff. 

j.  Hans  Jacob  Wyld. 

Die,  so  es  in  zwyfel  gstelt  haben : 

4.  Michel  Wellysen. 
15  5.  Fridlin  Lutter3'sen. 

6.  Iheronimus  Jeger. 

7.  Jost  Schwertfeger. 

8.  Jost  Brottschoch. 

Die,    so    es    vorhin    underlassen,    aber   fuerhin,    ettlich    in    monats 
20   frist,  ettlich  hie  zwischen  wienacht,  ettlich  uff  ostern  erstatten  wollen: 

p.  Fridlin   Wyttennawer. 

70.  Frantz  von  Herten. 

//.  Thoma  Weltz. 

12.  Martin   Sonnenbühel. 
25  13.  Heinrich  Wyld. 

14.  Jörg  Hall. 

75.  Hans  Jordysen. 

16.  Balthasar  Grienysen. 

77.  Jörg  Hetzeil. 
30  18.  Jacob  Springindschmitten. 

19.  Wolff  Falck. 

20.  Lienhart   Steinmüller. 

21.  Heinrich  von  Herten. 

22.  Andres  Heckys. 
35             2ß.  Anthoni  Zeller. 

24.  Jacob  Kenteler. 

25.  Claus  Hai. 

Original,    nicht   datiert^    stark    verwascheji,    mit    dorsalnotiz    Schmidt. 
St.-A.  Basel,   Kircheti  A  2,  fol.  26. 


488  'Sjo  Juni  26.  Nr.  347''— 317 '■ 

547  h.  Ic"-   >3J6I^^ 

llcin   \  Uli   Scluicliiiiachcni   und   <;ci\vcrn  : 
/.   Item   Kaspar  Miirer.   \v\l   kein  /vi   liaii. 

.'    Item   Hans  Schröter,   wilsz  thün   in   der  zit   oder  tylichter  e. 
,\   Itrni   Utz  Feterly.    wilsz   ihun.  5 

7.   Itoin    l'iily    Kaltberjj^er,   wilsz  thün. 
,.  Item   Diebolt   Henck,   wilsz  thun. 

6.  Item    Marthin  Yscnkremer.    ist    in    v  jorcn   nit  gangen;    er  wyl 
sich    aber   berichten    Ion    und    wyl    esz    mit    der    hylff  gottesz  erstatten. 

7.  Item  Jacob  Steinsultz    ist    gangen    und  —   —   —  und    w\'I    nit    'o 
gon    usz    der   Ursachen,    sigen    dan  tor  und   ee  der  wuocher  abgestellt, 
alsz    ist    win-    und    korngült,    dan    er  sehy  etlich   zum   disch   desz  herrn 
gon,  do  weger  wery,  sy  stunden  styl:  daz  sig  sin   ursach. 

8.  Item   Hansz   Hutner  wyl  gehorsam  syn  minen  herren. 

p.  Item   Jacob  Sumer,    wylsz    thün,    so    Ter    im    got    gnad    terlicht ;    '5 
dan  er  sich  yetz  zu   der  zit  nit  geschickt  wissy. 

10.  Item   Künrat  Lederer,  wilsz  thün. 

//.    item  Andresz  Regyscr,  kan  es  im  selber  nit  erfinden,  das  er 
zum    disch    desz  heren  gon  kön,  dan  usz  etlich  Ursachen,  er  sehe  kein 
kristen  leben  under  inen,  und  die  douffer  gfallen  im  basz,  den  sy  füren    20 
ein  besser  wessen   und   mit  tyl  andren  Worten. 

12.  Item  Jacob  Spät,  wyl  sich  berichten  Ion  und  wyl  gehorsam  syn. 

/,\  Item  Lorentz  DüUer,  wylsz  thün. 

//.  Item  Marthin  Strüb,  ist  nit  gangen  und  hat  sich   vi  jor  bewert 
und    kan    sich    nit   also    geschickt   finden,  dasz  ersz  thü,  künd  aber,  ob    25 
er  sy  vesten  ergern  weit,  alsz  Paulusz  spricht,   er  wete  ee  alle  tag  gon 
und    wasz    in    got    lert.    do    wyl    er    gehorsam    syn,    dan    esz   sigy  kein 
gebot  desz  herrn. 

Origifial,    ?ucht   datiert,    stark   verwaschen   und  beschädigt,  mit  dorsal- 
notiz  Schuchinacher  und   gerwer.   St.-A.   Basel,    Kirchen   A  2,  fol.  2J .  3° 

547  i.  [13.^0  Juni  26  rj 

Schnider  und  kürsner. 

/.  Item    meister    Matteus  Gebhart    hatt    geantwurt,    er   welle  sich 

gehorsamlich  halten  und  wele  mit  der  gnod  gottes  in  kurczen  sich  mit 

anderen  cristen  sich  vereinboren  und  mit  inen  cristenliche  liebe  bezügen.    35 

547  h.  'j  Dieses  stück  muß  aus  einer  späteren  zeit  (ca.  ijjS)  stammen,  wie  dies 
die  zifern  6  und  14  erhellen.  Wir  publizieren  das  Verzeichnis  trotzdem  an  dieser  stelle  um 
des  allgemeinen  Zusammenhangs  willen.  Die  verzeichneten  namen  stimmen  überein  mit  den 
angaben  eines  anderen,  bei  den  akten  liegenden,  undatierten,  nach  znnften  geordneten  rodeis 
Betreffennl  die,  so  nit  zu  des  herren  nachtmal  gangenn  sind  unnd  zum  teil  noch  nit  gan  40 
wellenn,  den  wir  in  das  jähr  /Jjö  datieren  (St.-A.  Basel,   Kirchen  A2,  fol.  jo—jy). 


Nr.  j;47^-  ^53^  Jwii  2j.  489 

2.  Item  meister  Hans  Metz  hatt  geantwurtt,  er  habe  sich  befrogt 
utul  red  gehalten  mit  guetten  Herren  und  fründ,  die  haben  in  der  sach 
underricht,    und    willc    mit    der    gnod  gottesz  ouch  in   kurtzen  sich   mit 
ander  cristen  sich  vereinboren. 
5  J.  Item  meister  Mattisz  Boler  hatt  geantvvurt,  so  im  gott  die  gnod 

werd  verlien,  wil  er  ouch  dun,  wie  ander  crist  und  sich  in  denen  dingen 
geburlich  halten. 

^.  Item  meister  Michel  Schürer  hatt  geantwurt,  so  man  im  bericht 
gebe,  dasz  ers  künd  griffen,   so   wele   er  ouch  dun   wie  ein  ander, 
lo  j.  Item  meister  Morant  Fey  hatt  geantwurt,  er  welle  mit  der  gnod 

gottesz  in  kurczen  gehorsamlich  erfunden   werden. 

6.  Item  meister  Hans  Sidensticker  hatt  geantwurt,  er  küne  die 
ding  nit  x^erston,  so  aber  ein  gancze  cristelic  gemein  das  werd  an- 
nemen    und    durch    ein    gancz    kunczillium  bestettigt  wcd,  wel  er  sich 

15    ouch  den  geburlich   halten. 

7.  Item  meister  Jeronimus  Sidensticker  hatt  geantwurt,  hie  zwischen 
der  österlichen  zitt  wel  er  sich  schicken  und  mitt  der  gnod  gottesz  sich 
in   denen  dingen  geburlich   halten. 

8.  Item    meister   Mang  Grasz   hatt  geantwurtt,   er   wele   gott  den 
20   herren    umb  gnod  [bitten],   dasz   im  gott  der  herr  die  gnod  werd  mit- 

deilen,  dasz  er  möge  wirdig  gon  und  nit  alsz  Judasz  gangen  ist. 
p.   Hanns  von  Seltz  wil  gar  nit  gan. 

Original,     undaiiert,    stark    verwaschen    und    beschädigt.     St.-A.   Basel. 
Kirchen  A  2,  fol.  40. 


2 


547  k.  /5.?o  Jmn  2j. 

Zunft  zu  Gartnerfi. 

Hienach  sind  uffgezeychnet  und  verschrybenn,  so  da  nütt  zu  desz 
herren  unszers  erhaltters  nachtmaal  gangen  sind  und  semliches  usz 
göttlichem  bevelch.  ouch  unszerer  herren  und  obren  erkanthnus  nitt 
30  erstattet. 

Die  ersiichung  beschähenn  uff  der  zunfft  zu  den  Gartenern  im  jar 
als  mann  zalt  vonn  Christi  geburt  duszendt  funffhundert  und  inn  dem 
dryssygesten  jare  am  donstag  nechst  vor  Johannis  baptiste. 

/.  Item  Cunrat  Schlündlin  genant  Bader  hatt  unszeren  herren  ratz- 

35    herren  und  meystern  uff  ersuchung,  so  mann  by  im  gethann,  desz  herren 

nachtmaals  halb  geantvvurt  also,  dasz  er  desz  herren  nachtmaals  jetzt  zu 

dyszer  zytt  nit  geschyckt  syge  zu  erstatten  und  ouch  nitt  erstattet  habe. 

2.  Item  Lienhart  Hanis  hatt  geantwurt,  er  syge  zu  dyser  zytt  nit 
gschickt  darzu,  er  welle  aber  ouch  rhatt  suchen  by  denen,  die  gschyckter 

Kaslei    Reformatioiisakteii,    IV.  O-^ 


490  fSJO  Juin  j6.  Nr.  ^47^—547^^- 

sy^ciul  ilaiui  er,  ouch  etwas  gclcrtcr  \  lui  der  gescliryfft,  dann  die  uff 
der  cantzlcnn  predigen. 

Item  dvsze  nacligende  synd  zu  desz  hcrren  nachtmaal  nit  gangen, 
wend  aber  inn  künfftigcn  utf  kurtz  sich  scliycken  wie  ander  gütt  chrysten: 

,\  Claus  Rott,  allter  Schaffner  ann  denn  Steynen.  s 

^.  Anthony  Gropp. 

5.  Jacob  Schmid  von  Müspach. 

6.  Jerg  Trübehiian. 

7.  Hansz  Melwer,  der  karrer. 

5.  Hansz  Rüdolff  Cornnelius.  'o 
g.  Ludwig  KüUwegg. 

10.  Hansz  Heynrich  Kalchoffen. 
//.  Bartholome  Pänthelin. 
12.  Peter  vonn  Roszenburg. 

Origi?ial,    feilweise  verwaschen,  mit  dorsabiotiz  Gärtner.    St.-A.  Basel,    15 
KircJmi  A  2,  fol.  40. 

547  1.  [153°  y^f^^  ^^^-/ 

Metzger. 

/.  Gorius  Oberlin. 

2.  Mateus  Pefinger.  ^° 

j.  Simon  Gisler. 

4.  Kasper  Tafit. 

-,-.  Tietlin  von  Riegen. 

6.  Hans  Meiger. 

7.  Adam  Treiger.  ^5 
Original,    toidatiert,    verwaschen.    St.-A.  Basel,    Kirchen  A  2,   fol.  44. 

547  m.  1^^530  y^^ni  26. r]') 

Zunft  zu  Spitinwettern. 
Dise  sind  nit  zu  des  herren  nachtmol  gangen: 

Von  sechsen:  ^ 

1.  Martin  Hoffmann. 

2.  Kurat  Dolcher. 
j.  Claus  Fesch. 

547  m.   ')   Der  tmter  ziffer  i  genannte  Martin  Hoffmann  wurde  1S24  sechser  zu  Spitin- 
wettern;   1330    ist   er    zum    letztenmal   im    heizgeldrodel  erfaßbar.    Die  zusätze  von  späterer    35 
kand  bei  den  Ziffern  6  und  13  entsprechen  den  angaben  auf  dem  oben  genannten  rodel  von 
ca.  IS36  (s.  nr.j^yh,  anmerkung  i). 


Nr.  547 n.  'Sjo  Juni  26.  491 

Von  der  gemeyn  sind  nit  gangen  : 

4.  Fridrich  Dächshamer. 

5.  Andres  Gucker. 

6.  Kristan   Guldenbeck  ^). 
5              7.   Hans  Hoffer. 

8.  Lienhart  Älin. 
p.  Jerg  Sperly. 
10.  Diebolt  Riely. 
//.  Hans  Dägerfelt. 
10  12.  Lorentz  Kühler. 

ij.  Pantlian  Marty^). 
T4.  Hans  Öttly. 

15.  Bartholome  Bürgiter. 

16.  Feltin  Scheffelt. 
15              //.  Hans  Freuwler. 

18,  Wilhelm  Künyg,  zimerman. 

ig.  Jerg  Netlinger. 

20.  Denge  Wigys. 

21.  Jacob  Murer. 

20  22.  Nyclaus  Beidert. 

2S-  Bartholome  Sigrist. 

24.  Lienhart  Getz. 

25.  Hans  Schimel. 

26.  Casper  Dornsperger. 
25             27.  Hans  Meyvvely. 

28.  Diebolt  Meria. 

2g.  Jerg  Pflieger. 

Original,  nicht  datiert,  mit  dorsalnotiz  Spiwctter.   St.-A.  Basel,   Kirchen 

A  2,   fol.  2  g. 

30  547  n.  [1530  Juni  26?]^) 

Zunft  zum  goldenen  Sterti  und  zum  Himmel. 

Disz  sint  die  zunfftbruder,  so  zum  Sternen  und  Himel  gerechtver- 

diget  wordenn  sint. 

Under  den  sechsenn : 

35  /.  Meyster  Anthony  Glasser,  wil  by  der  crystenlichen  kilchenn  be- 

lipen  und  sich  jetz  mal  mit  uns  nit  verglichenn. 

547  m.   ^)   Alit  Zusatz  von  späterer  katui  V  jar. 

^)  Mit  Zusatz  von  späterer  hand  7  jar.    Als  nächster  name  folgt  durchstrichen 
Fetter   Schlickly. 
^o  547  ri.   ')  Der  unter  zijjer  14  genannte  Hans  Holhein  d.  j.  malte  im  jähre  ijjo  die 

Wandbilder  im  großratssaale ;  ab  IJJ2  war  er  wieder  in   England. 


A9'2  /ijo  Juni   2Ö.  Nr.  3470. 

2.  Mevster  I  lans  llcipst,  tler  maller,  spricht,  er  wcl  sich  mit  des 
hcrroiiii  iiachliual.  wie  w  irs  halteiin,  iiil  ver^licheiiii  uiul  hatl  uns  hicmit 
wcllenii    ein    ^esclii yfü    in    lej;cnn,    die    hand    wir    nit    wellenn    herrenn. 

,\  Mejster  Heinrich  Dorer,  der  satler,  sprich,  er  well  nit  züsaj^en, 
ouch   niit  ahschlai;en.  5 

4.  Mevster  Jerg  Koch,  der  wirt  zum  Üchssenn,  sprich,  er  kunt 
noch   in   im   nit  lindenn,  das  er  des  iierren  nachtnu)ls  halb  etwas  züsag. 

j.  Meyster  Jerg  Sallitte,  der  scherrer  zu  der  Rottenn  hcnnen, 
spricht,   er  sie   nit  hericht.   wel   ouch   niit   zusagen. 

Von  denn  zübottenn  :  'o 

6.  Meyster  Ludwig  Schellenberger,  der  sattler  an  den  Spallenn, 
sprich,  er  wel  sich  basz  besinnen. 

Us  der  gemeynn : 

7.  Meyster  Jacob  Linder,  altter  meyster,  spricht,  es  sey  im  bisher 
nit  geschickt  xin   usz  villerley  ursach,  er  wel  sich  aber  in  der  bestimpten    '5 
zit  bisz  winnacht  oder  osterenn   mit  uns  verglichenn. 

8.  Meyster  Claus  Appfel,  der  scherer  uff  dem  Platz,  spricht,  er  wel 
by  der  kirchenn  blipen   und  sich   mit  uns  nit  verglichenn. 

g.  Meyster  Emmerich  [WurzgarterJ,  der  scherer  am  Fischmarckt. 
spricht,  er  sy  bisz  her  nit  gangen,  er  wel  sich  aber  nun  furhin  mit  unsz    20 
verglichenn. 

10.  Meyster  Benedicht,  der  sattler  an  denn  Spallenn,  sprich,  wen 
im  gott  gnad  geb,  so   wel  er  gan[gj,  aber  zu[r]   disser  zitt  nüt. 

11.  Meyster  Joder  Öttly,  der  scherer  an  der  Rinbrucken,  spricht, 
wen  im  gott  gnad  geb   und  die  pfaffenn  eins  werdenn,  so  wel  er  gan.    25 

12.  Meyster  Hans  von  Sigen,  tler  scherer,  spricht,  er  kuntz  by 
im   nit  befinden,  das  er  zu  gang. 

/j.  Meyster  Adam  Gesus,  der  scherrer  am  Kornnmarckt,  spricht, 
wen    er   sinner    artticklenn,    die   er  hab,  bericht  werdt,  so  wel  er  gan. 

14.  Meyster  Hans  Holbein,  der  maller,  spricht,  man  müsz  im  den   30 
tisch  basz  uslegen,  eb  er  gang  ^). 

/j.  Meister  Matheus  Sporer,  wil  gar  nit  gan. 

Original,   undatiert,   verwascheji,  mit  dorsalnotiz  Hymel  unnd  Sternenn. 

St-A.  Basel,    Kircheti  A  2,  fol,  5/. 

547  o.  35 

Zutift  zu   Webern. 

[nicht  vorhandefi ;  resp.  keine  nichtkommunikanten .-] 

547  n.   "^^  Der  text  der  zijfer  i^  ist  durchstrichen. 


^^'-  547P—547  q-  'S.io  Juni  26.  493 

547p.  ['530  Juni  26. ■^J^) 

Zunft  zu  Fischern  U7id  zu  Schiffleuten. 

Item  von   den  sechsen : 
/.  Jeronimus  Mie. 

5  2.  Hans  Strowhacker. 

3.  Rudolf  Obercht. 

4.  Bernhart  von   Rinacli.   wil   gehorsam   siti. 

Item   die   \'on   der  gemeint'*): 
■)-.  Cunrat  übercht. 
10  6.  Peter  Muntzinger, 

7.  Lorentz  Ziemerling. 

5.  Cunrat  Aleyer. 

g.  Joder  Zvvilclienbart. 

Original,   nicht   datiert,    stark   verwaschen   und  beschädigt,    mit   dorsal- 
15  notiz   Vischer.   Schifflüt.     St.-A.  Basel.   Kirchen  A  2.   fol.  5?. 

547  q.  Iißjo  Juni  26.^]^) 
Die  Universität  u.  a. 

1.  Doctor  Mörnach  wil  nit  schvverenn,  vermeint,  man  soll  inn 
lassen  by  dem  doctorat-eyd  plibenn,  wil  ouch  nit  zu  des  Herren  nacht- 

20   mal  gan,  wil  sich  ee  lassenn   inn  vier  stucke  howenn. 

2.  Junckher  Lux  Zeigler  begert,  by  dem  altenn  eyd,  so  im  vern 
uberantwurt  ist,  ze  plibenn. 

j.  Doctor  Oswald  [BerJ,  rector  universitatis,  wyl  für  sin  person 
schweren,  aber  ut  rector  wyl  er  sich  mit  —  —  Universität  bedencken, 

25   x'ermeint,  bym   ersten  eyd  ze  pliben. 

4.  Doctor  Ammerbach  wyl  bym  universitet-eyd  pliben  und  der 
selben  fryheit :  dan  so  ein  universitet  kein  fryheit  haben  solt,  hatt  er 
derglich  nie  kein  gesechen,  gloubt  gott  ewig,  das  sin  wort  beston.  in 
sim   mund  nie  kein  lugen  gwesen. 

30  5  und  6.    Doctor  Joachim    unnd  licentiatus  Krus  sagen,    sy  sigen 

sub  universitate  und  rectore,  dem  haben  sy  bisher  geschworn ;  darzu 
so  sagt  licentiatus  Krusz,  er  hab  alle  sin  zinsz  und  gult  under  dem 
husz  Osterich  und  kenne  dy  nit  anders  dan   mit  Rottwylischem  gericht 

547  p.    ')  D(r  unter  ziffei  6  i^enannte  Peter  Muntzinger  wird  an  Joh.  bapt.  ijjj  sec/iser 

35    s«  Fischern.  Die  unter  i — ^  genannten  ßi^itrieren  ab  ijja  nicht  mehr  als  sechs  er  der  zun/t. 

-')  mit  randbemerkung  wellennt   sich  dencken. 

547  q.   ')  Der  unter  ziffer  j  genannte  dr.  Oswald  lUr  war  der  leitte  gewählte  rector 

der  Universität  vor  ihrer  Schließung  im  Jahre  152g  und  der  erste  der  reorganisierten  anstalt 

bei  ihrer  wieder er'dff?tung  im  Jahre   ijjs 


inpringen,  uiul  so  er  clor  statt  ein  sonderlichen  evtl  thctc,  wurd  im  der 
selbig  proccsz  ii>-mincr  vergont. 

7.  Eglin  Offenburg  sagt,  er  sig  nit  zu  des  Herren  nachtmal  gangen, 
sig  ouch  noch  nit  ze  gon  besint,  hat  nit  geschworn ;  begert  des  eyds 
ein  abgeschrilTt,  wyl  er  sich  bedcncken. 

S.  Hanns  von  Ellecurt  ist  ein  kriegman  und  nit  pliplich,  kan  und 
wil  nit  schweren. 

Original,    undatiert,    verwaschen    und  stark    beschädigt.    St.-A.   Basel, 

Kirchen  A  2,  fol.  46. 


54Y  ^  1530  Juni  26  rj   10 

Klein-Basel. 

Die,  so  nit  zu  des  herrn  nachtmol  gangen  sindt,  in  mindern  Basel: 

/.  Der  statschryber  ist  nit  gangen,  ist  aber  willens,  zu  nochgonder 
zit  sich  nach  lut  miner  gnedigen  herrn  mandat  andern  burgern  zu- 
verglichen. 'S 

2.  Hanns  Hesz,  der  vischer,  ist  nit  zu  des  herrn  nachtmol  gangen, 
sagt  ouch,  wisse  in  im  selbs  noch  nit  erfinden,  das  er  darzü  gönn  könne. 

j.  Märten  Metzger  ist  nit  zu  des  herrn  nachtmol  gangen,  erpüt 
sich  aber  hinach  andern  burgern  zu   verglichen. 

4.  Maximian,  der  kriegsman,  ist  nit  gangen,  ist  aber  willens  hie-    20 
nach  sich  mit  andern  burgern  zu  verglichen. 

5.  Wilhelm  Sager  ist  nit  zu  des  herrn  nachtmol  gangen,  erbut 
sich    aber,  zum  furderlichsten   mit  andern  des  herrn  nachtmols  halb  zu 

verglichen. 

6.  Heini   Hirtlin    ist   nit   gangen,   sagt  ouch,  wisse   nit,  das  er  zu   25 

des  herrn  nachtmol  gon  welle. 

7.  Meister  Hans,  der  wechter,  sagt,  er  sye  bisher  nit  zij  des  herrn 
nachtmol  gangen,  welle  sich  aber  hinfur  darzij  schicken. 

Original,  undatiert,  7nit  dorsabiotizen  Mindern  Basel,  antreffennt  die,  so 
nit    zu    des    harren    nachtmal    gangen  sind  und  ouch   nit  gan  wellen   30 
U7id  Dy  in  der  deinen  statt,   so  nit  zu  des  herren  naclitmal  gangen 
sind.    St.-A.  Basel,  Kirchen  A  2,  fol.  2ß. 

547  s.  1^530  Juni  26.^] 

Dise  nachvolgende  zoller,  soldner  und  diener  habend  des  herren 

nachtmall  nit  genomen:  35 

/.  Heine  von  Kalw,  zoller  uff  der  Rinbruck. 
2.  Hans  Grop. 


Nr.  J4yts4^'  ^53^  ^^''"  ^^-  ^^^ 

J.  Bernhart  Silberberg. 

4.  Fridlin  Grünagel. 

j.  Hans  Suter,  der  bott. 

Origi?tal,  7iicht  datiert.    St.-A.  Basel,  Kirche7i  A  2.  Jol.  4ß. 


5   547  t.  [1530  Juni  26?]') 

Auf  der  landscJiaft. 

Dyse  sind  in  den  emptern   nit  zu   des  Herren  nachtmol  gangenn: 
/.  Marx  VVerdenberg,  vogt  zu  Waidenburg,   ist  sampt  allem  sim 
volck  nit  gangen ;  so  mans  aber  gehcpt  wyl  haben,  wyl  er  gon. 
10  2.  Hans  Müller,  von  Ölten,  ist  nit  gangen. 

J.  Urban,  zu  Waidenburg,  ist  nit  gangen,  wyl  aber  gon. 

4.  Lienhart  Josz,  von  Waidenburg,  ist  nit  gangen. 

5.  Der  weybel  von  Waidenburg  ist  nit  gangen,  doch  in  keim  bösen. 

6.  Der  meyger  von  Lupsingen  ist  nit  gangen;  ist  aber  dy  schuld 
15   am  priester. 

7.  Jerg  Schmidle,  von  Bencken,  wyl   gar    nit    in   d}'  kilchen  gon. 

8.  Hans  Atz,  von  Muttentz,  ist  nit  gangen,  wyl  aber  gon. 

p.  Claus  Ysely,    von   Muttentz,    ist    nit   gangen;    sagt,  er  sig  dem 
priester  nit  hold. 
20  10.  Conratt  Oben,  zu  Münchenstein,  wyl   nit  gon. 

Original,  nicht  datiert.   St.-A.  Basel^  Kirchen  A  2,  fol.  41. 

548.  1 530  Juni  26. 

Schultheis,  rät  unnd  burger  der  stat  Bernn  a7i  burgermeister  unnd 
rat  der  statt  Basell. 

25  Nachdem  unnser  pot,  so  nächst  by  uch  uff  gehaltnem  burgerstag 

gewäsenn,  unnsz  den  abscheid,  ouch  die  frunntliche  ermanunng  an 
unnsz  des  Hessischenn  Verstands  halb  enntdecktt  hat  unnd  wir  das  alles 
wol  verstanndenn,  habenn  wir  doch  in  unnsz  sclbs  nit  khonnenn  er- 
finndenn    noch    verhoffenn,    das   sollichs   by  den    unnsern  in  statt  unnd 

30  lannd  erheblich  sin  mochte,  wie  gern  wir  unnsers  teils  das  best  gethan 
hättent;  harumb  wir  es  by  vordriger  unnser  anntwurt  belybenn  lassennt, 
doch  daran  gehenckt:  Wann  fürstlich  gnad  von  Hessenn  von  wägenn 
des  wort  gottes  uberzogenn  oder  begwaltiget  wurde,  das  wir  unnsz 
in  dem  val  gägen  sinenn  fürst,  g.  so  frunntlich  erzöigenn  wollennt,  das 

35  wir  getruwenn,  des  gägenn  gott  unnd  der  wällt  glimpff  unnd  fug  ze 
habenn. 


547 1.   ')  Der   unter    ziffer  i   genannte    Marx  Werdenberg    war    vogt    zu    Waidenburg 
von  IJ27 — /JJ-/. 


49»)  /.\?«  Juni  2Q.  Nr.    -»vp. 

Diso  unnser  meinunng  umul  cnntschlusz  mofi^ennt  ir  uvvern  uniul 
uimscrn  christliclicnn  niithurj^eriin  von  Straszburg  zrischryhenn,  danii 
uniisz  \v\ttcr  zc  v-erbimidenii  wil  uiinsz  nit  f^cmcind  sin  .  .  Datum 
sont.ig  XXVI.  junii  anno  etc.  xxx". 

Ortginal.     St.-A.   Basel,    Eidgenossenschajt    D   ?,    hl.   llS-    —    Drucke      5 

Abschiede.,  bd.  IV,    l  h,  nr.   ^i^-j ,    i\  beilagc  zu  a  (=r.  s.  676).  —   Kopie: 

Sl.-A.   Straßbta-g   AA  iSoQ. 

549.  ^i  ?f^  Juni  2g ^ 

Kaiserliches  mandat  zu  gunslen  des  domstißs  Basel  in  sacken 
Zinsen   und  .zehnten.  <o 

jTjomischer  ke\'serlicher  niajestat  mandat,  das  menglich  irer  under- 
thanen,  so  dem  stifft  Basel  unnd  desselben  geystUclieit  zinsz,  zehenden 
und  ander  gefell  ze  geben  schuldig,  soliche  sampt  dem  auszstand  den- 
selbigen  oder  denen,  sie  dazu  verordnen  werden  und  anders  nyemant, 
zaien  sollen,  und  das  by  pen  viertzig  marck  letigs  goldts.  '5 

fwlir  Karll,  von  gottes  gnaden  Römischer  kayser,  zu  allen  zeiten 
merer  des  reichs,  in  Germanien,  zu  Hispanien.  bayder  Sicilien,  Jerusalem, 
Hungern,  Dalmacien.  Croacien  etc.  künig,  ertzhertzog  zu  Osterrich, 
hertzog  zu  Burgundy  etc.,  grave  zii  Habspurg,  Flandern  unnd  Tryrol  etc. 
embieten  allen  und  yeglichen  unnsern  und  des  reichs  underthanen  20 
unnd  getrewen,  so  dem  stifft  Basel  und  desselben  gaystlicheit  zinsz-, 
steür-  und  zehendtbar,  inn  was  wirden  oder  stats  die  sein,  die  mit 
disem  unnserm  kayserlichen  gebots  brieff  oder  glaubwürdiger  abschrifft 
davon  ersucht  werdenn,  unser  gnade  und  alles  gut. 

Uns  haben  die  ersamen,  unser  lieben  andächtigen  dechant  und  25 
capittel  yetzt  benannts  thümbstiffts  Basel  angezeygt,  wie  ir  euch  inen  ire 
renndt,  zinsz.  gült  und  zehenden,  so  ir  inen  von  alter  und  rechts  wegen 
zu  geben  schuldig  seyt,  weiter  zu  geben  sperren,  setzen  und  wiedern 
unnd  inen  die  nit  mer  zii  geben  unndersteen  sollet,  das  inen  zu  ver- 
derbung ires  stiffts  und  irer  personen  raiche,  und  unns  deszhalben  umb  3° 
unnser  kayserliche  hilff  undertheniglich  angesucht  und  gebetten.  Die- 
weyl  unns  nun  als  Römischem  kayser,  vogt  und  beschirmer  der  heyligen, 
christlichen  kirchen  derselben  gaystlichen  bey  iren  freyhayten,  rennten 
und  einkommen  zu  hanndthaben,  schützen  und  schirmen  gebürt  und 
auch  des  genadiglich  genaygt  sein,  so  gebieten  wir  euch  demnach  bey  3  5 
vermeydung  unnser  und  des  reichs  sweren  Ungnaden  und  straff  unnd 
darzu  einer  pene,  nämlich  viertzig  marck  lottes  goldes,  die  ir  halb  inn 
unser  unnd  des  reichs  cammer  unnd  den  andern  halben  theil  dem 
berurten  thümbcapittel  unnd  desselben  gaystlichait  unableslich  zii  be- 
zalen  verfallen    sein    sollet,    das    yr   gedachtem    thumbdechant,    capittel   40 


Nr.   ffo.  iß^o  Juli  I.  497 

unnd  den  gaystlichen   daselbst  die  anoezaygt  ire  rennt,  zinsz,  gült  unnd 
zehenden,    so    ir    inen    also    von    alter    unnd    rechts    wegen    zu    geben 
schuldig    seyt,    wcyter    nit    vorhaltet,    sonder    inen    oder    denen,    so  sie 
darzu    verordnen   werden    und    sonst    nyemants    änderst,    die    zu    yeder 
5    zeit    sampt    dem    auszstandt,    so    ir    inen   biszher   nit  bezalt   haben,  one 
aynich  lenger  verziehen  entrichtet  und   bezalet  unnd  euch  also  herrauff 
des  verrer  nit  sperret,  als  lieb  euch  sey,  gemelte  unnscr  und  des  reichs 
swere  ungnad,  stroff  und  pene  zu  vermeyden.  Das  maynen  wir  ernstlich. 
Geben    inn    unser    und    des    reichs    stat   Augspurg    under    unserm 
lo   auffgetrucktem    secret   insigel  auff  den  xxix.  tag  des  monats  junii  nach 
Christi  unsers  lieben  herren  geburt  fünffzehenhundert  unnd  imm  drey- 
sigisten,  unnsers  kayserthumbs  im  x.,   unnd  unserer  reich  im  xv.  Unnd 
ist  die  underschreybung  dises  mandats  also  wie  nachstehet: 
Carolus. 
15  Alber,,  Cardi.  Moguntiae,  Ad  mandatum  Caesareae  et 

archicancellarius.  Catholicae  mtis.  proprium 

Vfice]  clanzier]  Waltkirch.  Alexander  Sweysz. 

Origmaldruck   mit  gedr.  fußnote    Dise    copy  ist  ab  dem  rechten,   be- 
sigletten,   kayserlichen,  mit  ir  majestät,  auch  meiner  gnedigsten  unnd 
20  gedigen    herren    vonn    Mentz    unnd    Costentz    alls    ertz-    unnd    vice- 

cantzler,  derglich  herren  Alexandri  Schweysz,  keyserlichen  secre- 
tarien,  unnd  namblich  deren  yedes  eygnen  handt  underschribnem 
mandat  gedruckt,  mit  dem  verlesen  und  geliylt  demselben  von  wort 
zu  wort,  bezüg  ich  nachgeschribner  notarius  und  ha?idschriftlicher 
25  Unterschrift  W^x^xomKwws,  Dankwart,  von   kayserlichem  gwalt  ain  offner 

unnd  geschwornner  notarius  und  des  kayserlichen  hoffgerichts  zu 
Rotwill  procurator  etc.,  manu  propria  subscripsit.  St.-A.  Basel,  Bi- 
schößiches  Archiv,  bd.  XVII,  nr.  4J ;  ferner:  Gener allatidesarchiv  Karls- 
ruhe Urk.  IQ!  I  U7id  ebenda  Akten  Domstift  Basel  fasz.  ßoi,  bl.  2g/ ^o.  — 
30  Kopien:  ha?idschriftlich,  XVI.  jht.,  St.-A.  Basel,  Bischöfliche  Handknig 

O  60,  ufid  XVII.  Jht..   Generallandesarchiv  Karlsruhe,   Akten  Domstift, 
fasz.  I S9,  bl.  ijg  v. 

550.  //f^^o  Juli  i.J') 

Supplicatio7i  des  domstifts  Basel  an  den  kaiser  beim  reichstag  zu 
35   Augsburg. 

[Entwurf  .-j 
Allerdurchleuchtigister    groszmechti-  Allerdurchleuchügister  unuberwundt- 

gister  unuberwundtlichister  kayser.  lichistcr  grosz  mechtigister  kayser, 

allergnedigister    herr.    Wir    fiegent    e.   kay.  allergnedigister    herr.     Wir    fiegent    e.   kay. 


40  550.   ')  Zuvi  daium  vgl.  die  beiden  nachfolgenden  nuninitrn  vorn   i .  Juli  ijjo. 

Basler  Reformationsalcten,  IV.  tici 


4U8 


i^jo  Juli   I. 


Nr.  SSO. 


nu  unndertenigklichest  /e  wyssen:  Wiewo! 
von  illter  l>:»r  ain  sladt  Hasel  mit  grund 
unnd  boden,  mit  Zinsen,  zollen,  euch 
burgermeister,  zunfitmeister  und  schiih- 
heissen  ze  setzen  ainem  bischoff  zu  Basel 
ziigehört  hat,  so  habent  doch  gedachte  von 
Basel  wider  gemein  recht,  des  Hailigen 
reichs  Ordnungen  und  lanndtsfriden,  auch 
e.  kay.  ml.  und  des  hailigen  Römischen 
reichs  uszgangne  abschyd  und  edict  zu  ent- 
fegen, auch  wider  unser  freyheiten  und 
begnadigung,  alt  loblich  harkomen  unnd 
gebruch,  für  sich  selbs  on  einen  bischoff 
genannte  burgermeister,  zunflftmeister  unnd 
r;\dt  gesetzt,  ainem  bischof  gewonliche 
pflicht  nit  mer  gethon,  den  bodenzinsz,  so 
von  aller  har  gegeben,  abgestrickt,  ouch 
anndere  oberkeit,  so  ain  bischoff  unnd 
stiflft  gehabt,  abgedrungen,  unns  unnd 
unnsere  geistlich  unnd  weltlich  verwandte 
personen  vor  inen  recht  ze  nemen  unnd 
geben,  unnsere  testament  vor  iricn 
auffzerichten  genottigt^  so  dann  ainer 
unnder  unns  mit  tod  abgangen  ist,  sind  sy 
unns  in  unnsere  Heuser  gevallen, 
unnser  hab  und  gutter  uffgeschriben, 
gemainen  marckt,  so  mir  zu  unnserer  not- 
wendigkait  brauchen  soltent,  verbotten 
unnd  abgestrickt,  darzu  ettlich  ansz  unns 
thumherren  und  den  caplenen,  doch  on 
alle  verdienst,  gefencklich  angenomen 
und  vor  etllichen  jaren  unns  genottiget,  das 
mir  inen  unnseren  kirchenschatz,  kleineter, 
briefF  etc.,  ouch  anndere  unnserer  hab 
gutter,  zinsz,  zehenden,  SO  mir  V^on  pfr un- 
den  oder  sunst  von  vätterlichem 
erb  habent,  in  geschrifft  habent  müssen 
uberantwurten  unnd  inventiren ;  SO  dann 
habent  sich  ouch  der  thumbprobstey, 

ouch  annderer  thumbherren  pfrunden  unnd 
caplanyen     lehenschafftcn     underzogen 


ml,  unndertenigklichesl  zc  wyssen:  Wic- 
wol  von  altem  hur  ain  statt  Basel  mit 
grund    unnd    boden,    zinsen,    zollen,    ouch 

gercchtikaiten,  ainen   burgermaistcr, 

zunfftmaisler    unnd    .schullhaissen   jarlicll       5 
ze   setzen,    zu    zcitcn    ainem    bischoff  ze 
Basel    zugehört    hat,    so    habent    doch    ge- 
dachte von  Basel  wider  gemain  recht,  des 
Hailigen    reichs    Ordnungen    unnd    lanndts- 
frid,    auch    e.  kay.  ml.    unnd    des    balligen     lo 
Romischen  reichs  auszgangne  abschyd  und 
edict  zu  entgegen,  auch  wider  unnsere  fry- 
haiten  unnd  begnadigung,   alt  lohlich  har- 
komen   unnd    gebrauch,    für   sich  selbs  on 
unnseren    gnedigen    herren    den    15 
bischoff  genante  burgermaistcr, zunfftmaisler 
unnd  rät  gesetzt,  dem  Selbigen  gewon- 
liche pflicht    nit    mer    gethon,    den    boden- 
zinsz, so  von   alter  har  gegeben   worden, 
abgestrickt,    ouch    andre    oberkait,    so    ain     20 
bischoff    und     stifft    gehabt,      entzogen, 
darzu    unns    unnd   unnsere  gaistlich  unnd 
weltlich  verwanndt  personen  vor  inen  recht 
ze  nemen  unnd  geben  gezwungen,  dar- 
zu    unns  genöttigt,   das  wir   unn-    25 
sere    testament    vor    irem    gericht 
habent  müssen  auffrichten;  so  dann 
ainer   unnder   unns    mit   tod  abgangen  ist, 
sind  sy  in  des  hausz  gangen  und  im 

sein    V^erlassen    hab    unnd    gut    auffge-    30 
schriben,  habent    OUCh    unns  den  ge- 
mainen märckt,  so  mir  zii  unnser  notwen- 
digkait    brauchen    soltent,   frev^elich  ver- 
botten   unnd    abgestrickt,    darzü    habent 
sy    eltlich    ausz    den    thumbherren    unnd    35 
caplenen  onverdient   gefengklich    ange- 
nomen,   so    dann    ouch    vor    eltlichen 
jaren    unns    genöttigt,    das    mir    inen    unn- 
seren   kirchenschatz    unnd    klaineter    ha- 
bent müssen  eröffnen,  denselbigen,    40 
ouch    anndere    unserr    hab.    gutter,    klai- 


Nr.  S50. 


1530  Juli  I. 


499 


unnd  verlihen,  unns  ouch  ver- 
botten,  die  nit  weyter,  besonder  in 
bäbstlichem  monat  ze  liheil,  welches 
alles  wir  vil  jar  (allvveg  verhofft 
5   ein  besserung)  mit  geduld  gelitten, 

je  zu  letst  unnd  in  vergangnem  jare 
sind  sy  mit  grossem  frevel  unnd  müt- 
willen  gevallen  in  unnsere  kirchen, 
darusz    alle    sacramenten     mit     grosser 

10  ungestimme  geworffen,  altartafflen  unnd 
anndere  gotszird  verbrennt,  zerschlagen 
unnd  verderbt,  allen  gotsdienst  mit  singen 
unnd  lesen,  ouch  des  ampt  der  hailigen 
mesz     abgethan,     nit    allain    in     unnserer, 

15  sonder  ouch  in  allen  anndern  kirchen, 
klostern  und  capellen  die  alte  cristen- 
liche  predicanten  verjagt  und  die  neuwe 
verfürische  an  ir  statt  gestellt,  unnseren 
buwmeistern  gezwungen,  das  er  die  kirchen, 

20  die  sy  so  jämerlichen  habent  zer- 
schlagen, in  unnserem  kosten  hat  müssen 
lassen  rumen,  ouch  anndere  vil  mer 
mutwillen  unnd  frevel  bewysen,  die  mir 
umb    kurtze    willen    underlaSSCnt    unnd 

25  doch,  so  ewer  kay.  mt.  begert,  von  stuck 
zu  stuck  zu  uberantwurten  urbittig  sind, 
damit  unns  so  mit  vilfaltigen,  erschrocken- 
lichen,  ungestimmen  handlungen  undthatten 
bewegt    unnd  verursachet,    das  wir    zu  be- 

30  warung  unnsers  leibs  unnd  lebens  unns 
gen  Friburg    in    des  Bryszgow  thun  haben 

mussent,  auch  daran  nit  gesettiget, 
besonder  unns  daneben  unnserer 
unnd    unnser   stifift  Basel    gerechtikait,  nu- 

35  tzung,  gefell  und  inkomens  entsetzt  und 
spolirt,  das  wir  den  merern  tail  ausz 
unnsern  ererbten  hab  unnd  gutter  (wie 
wenig  derselben  ist)  unns  zu  unnser  leibs- 
narung  unnderhalten  mussent. 

40 


netter,  zinsz  unnd  zehenden  in  gschriüft 
habent  müssen  uberantwurten  unnd  lassen 
inventieren,  OUCh  lehenschafft  der 
thumprobsty,  annderer  thumbherren  pfrun- 
den  unnd  caplanyen  sich  unnderzogen, 
dero  ettlich,  unnd  sonnder  so  in 
b&bstlichem  monat  ledig  wurdent,  unns 
nit  weiter  ze  lihen  verbotten  unnd 
letsts  in  vergangnem  jar  mit  grossem  frevel 
unnd  ungestiniikait  gevallen  in  unnserr 
kirchen,  darausz  alle  sacramenten  geworffen, 
die  altartafeln  unnd  andere  gotszird  ver- 
brennt, zerschlagen  und  verderbt,  allen 
gotsdienst  mit  singen  uind  lesen,  ouch  des 
ampt  der  hailigen  mesz  abgethon  unnd 
des  nit  allain  in  unnserer,  sonnder  in  allen 
anndern  kirchen,  klostern  unnd  capellen, 
habent  auch  die  alten  cristenlichen  pre- 
dicanten verjagt  unnd  die  neuwe  verfu- 
rische  an  ir  statt  gesteh,  darzu  unsern 
buwmaister  gezwungen,   das  er  die  kirchen, 

die    sy   so  mutwilligklich    zergengt 

unnd  zerschlagen  hond,  in  unnserm 
kosten  habent  miessen  lassen  räumen, 
ouch  vil  anndren  mutwillen  unnd  frevel 
mit  unns  gebraucht,  die  mir  umb 
kurtze  willen  unnderwesfen  lassent  unnd 
von  stuck  zu  stuck,  so  e.  kay.  mt. 
begert,  in  gschrifft  zu  uberantwurten 
urbittig  sind,  habent  also  unns  mit  SO 
vilfaltigen,  erschrockenlichen,  ungestimmen 
handlungen  unnd  thatten  bewegt  unnd  ver- 
ursacht, das  wir  zu  bewarung  unnsers  leibs 
unnd  leben  unns  gen  Freyburg  in  des 
Bryszgow  thun  haben  mussent,  aller  unn- 
serer unnd  unserr  stifft  Basel  gerechtikait, 
nutzung,  gefell  und  inkomens  entsetzt  und 
spoliert,  das  wir  ausz  unnseren  ererbten 
hab  und  gutter  (wie  wenig  des  selben  ist) 
unns  zu  unnserr  leibs  narung  unnderhalten 

mussent^   wie   wir    das  selbig  alles 


iSOO 


i^jo   7u/i   I. 


Nr.  sj/. 


l>iewcil  nun  dem  also,  so  isl  an  e. 
ka\  ml  unnser  unndertenigst  hilt,  sy 
wolle  unns  gnedigklichst  bedencken  unnd 
verhelffen.  das  wir  wider  umb  in  unn- 
seren  alten  stand,  singens  uiincl  lesens. 
Glich  gotsdiensts  und  eiitnomner  fry- 
lieiten.  gereichtikaiten,  nutzungen  nnnd 
gefeilen  restituirt  unnd  ingesetzt  wer- 
ilent,  woUent  wir  umb  e.  kay.  mt.  unnder- 
dertenigklichist  gegen  -ot  und  sunst  haben 
zu  verdienen. 
K.  kay.  mt. 

unndertenigste   caplen. 
thumprobst,   Statthalter  und 
capitel  der  merern  stifft  Basel. 
Mundum.  Gefieral-  Landes-  A.  Karls- 
ruhe, Akten  Domstift  BaselJasz.SOl , 
fol.  40. 


5 


e.  l<a\-  int.,  so  sy  des  aigcnlicli 
unnd  nach  der  lenng  bericht  haben 
will,  wol  unndcrtcnigklich  wyssent 
zu  verstenndigen. 

Dieweil  nun  dem  also,  so  ist  an  e. kay.  ml. 
unnser  unndertenigst  bitt,  sy  wolle  unns  gne- 
digklichst  bedencken  und  verhelffen,  das  wir 
widerun\  in  unnscrn  allen  >tand.  singens, 
lesens  unnd  gotsdiensts,  auch  entnomner 
freyhaiten,  gerechtikaiten,  nutzungen  unnd  lo 
gefellen  restituirt  unnd  ergentzt  werden, 
das  wollen  wir  umb  e.  kay.  mt.   (die  der 

almechtig  got  in  langkwyriger  ge- 
sundthait    unnd    glicksäliger    re- 

gierung  fristen  wol!)  unndertonigklich     15 

gegen  gott  unnd  sunst  haben  zu  verdienen. 
E.  kay  mt   unndertenigste  gehorsame 

caplen.    Statthalter   und   capitel    der   merern 

stifft  Hasel. 
Mundum.  General- La?ides-A.  Karls-   20 
ruhe,  Akten  Domstift  Basel,  fasz.301, 
fol.  12. 


551.  ^530  Juli  i. 

Das  capitel   der  stift  Basel  an  doctor  F'abri. 

Zu    vergangnen   zitenn    haben    wir   uch  zugeschickt  alles,  so  unns    25 
noch   unnd   noch    von   denen  vonn   Hasel  begegnet,  der  mosz  ir  deren 
dingen    gnungsam    underricht.    Als    aber    ist,    das    vonn    wegenn    viele 
uwerer   geschefften   uch   die  sachen  ouch  empfallen  mögen,   haben  wir 
nochmolnn    noch    lenge    den    handeil    unnd,    was   wir   eracht,   daruff  ze 
handien  unnd  zu  supplizieren  sin  instructionwise  gestelt,  uch  und  hern    30 
Josen  auch  zu  unsern  anweiten  gesetzt,  wie  dann  im  ankunfft  her  Josen 
ir    witersehen    und    bericht    werden,    fruntlich    unnd   zum   höchsten   wir 
khonnendt    an    uch    begeren    und    bittende,    ir  wellen    uch   so  viel   uns 
halb  bemugen,  solich  Instruction  lesen,  so  vyel  des  von   noten  uch  in- 
bilden   unnd  sambt  her   Josen  darusz  by  key.  kunigl.  majesteten,  chur-    35 
tursten,    fursten   und  stenden  des  richs,  ouch  by  andern  handien,  so  ir 
achten    und    gedencken    mögen,    sich    geburt,  .  .  .    ob   yendert  möglich, 
das  joch  unns  armen  verjagten  leut  rot  und  hilff  geschafft  mag  werden. 
Wa  wir  das  umb  uch  können  verdienen,  wollen  wir  das  nit  vergeszen  . . . 


Nr.  f; 5 2— 553.  1530  Juli  I.  501 

Sonsten  hieneben  schriben  wir  den  bischöfen  von  Hildiszheiin,  Augs- 
purg-,  Stroszburg,  Spire,  item  thumbprobst  zu  Augspurg  und  empfehlen 
diesen    unsere  suche  und  euch.    Datum  den   ersten  dag  julii  anno  xxx. 

Entwurf.  Gefieralla?ides-A.  Kar/smhe,  Copialbt/ch  nr.  22^  fl^^^o/, 
5  bl.   ß3  V. 


552.  ^530  Juli  1. 

Das  capitel  der  stift  Basel  an  deti  bischof  von  Hildiszheim,  Cristoff, 
liischoff  von  Augspurg,  Philipp,  bischoff  zu  Spir  und  den  bischof  von 
Straszburg. 

10  So    u.  g.    hievor  gehaltenen  richsdags   zu   Spir  vonn   unnsern  ver- 

ordneten verstendigt  worden  des  ubertrangs,  uns  von  denen  von  Basel 
zugezogen  unnd  das  wir  doselbsten  \ertriben,  witers  nit  unsere  stiff- 
tungen  inn  unser  thumbstifift  leisten,  wedert  singen  oder  lesen  mochten 
und  dieselb  darab  mit   uns  beturen  empfangen  und  sich   vieler  gnoden 

'5  angeboten,  haben n  wir  deren  als  uf  yetzigem  richsdag  zu  Augspurg 
erschynende  ouch  nit  bergenn  wollen,  das  leiders  syderhar  unsere 
Sachen  nit  beszer,  sonnder  yc  lenger  ye  erger  werdenn;  deshalb  wir 
dann  .  .  .  her  Johanszen  Fabri,  doctor,  kunglicher  mt.  holTrat,  unnd  herrn 
Josen    von    Rinach.    beide    thumbherren  der  stifft   Basel,  .  .  .  sambt  und 

20  sonders  bevelch  unnd  instruction  gebenn,  inn  unnserm  namen  für  ke}'- 
serlicher,  ouch  kunghcher  majesteten,  churfursten.  furstcn  und  stenden 
des  richs,  ouch  andern  enden  zu  erschynen  unnd  abermoln  unnser 
beswerden  do  anzeziehenn  unnd  umb  hilff  ujind  wendung  anzeruffen. 
Da    e.  g.    uns    hierin    helfen    ka?in,    bitten   ivir  sie,  sie  möchte  unnsere 

25  bevelchträger  in  njiserm  anliegeii  fördern,  damit  unnd  wir  widderumb, 
des  wir  endtsetzt,  restituiert  und  zu  unser  thumbkilchen  geloszen  mögen 
werden  unnd  unsern  stifftungen  gnung  thun  und  obliegen  .  .  .  Datum 
den   ersten  dag  julii  anno  xxx. 

Entwurf.  Generallandes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.22^  If53(\l>  Id..  ^j;. 

30  553,  /,-jo  Juli  i. 

Urfehde:  Ulrich  Yler,  von  Straszburg,  der  scherer  und  widertouffer. 

Ist    umb    des  widertouffs  willen   etc.,   dem   er  angehangen,  uff  die 

XIX  w  ochen  lang  in  gfangenschafift  gelegen,  zu  jungst  widerumb  gnedigk- 

Hchen   uff  fritag,  prima  july,   den  abendt  Marie   heimsüchung,  ledig  ge- 

35    lassen;  als  er  aber  nit  schweren  wollen,  ist  im  gebotten,  sich  by  hütiger 

tagzyt  usz  der  statt  Basel,  ouch   land  und  gebieten  hin    und  a  weg  ze 

keren    und    darin    sin    leben    lang    one    erloupnus    eins    ersamen    radts 

nummerme  zu   kommen:    sölchs  alles  bemelter  Ulrich,  bv  zusagen   und 


^^^  ^S3o7uIt2-j.  Nr.    ,S4-SS6. 

versprechen    der    uarheit    des    worts    „ja''  an  statt  eins  lyplichen   evds 

gehen,    w.ll.oU.ch    „her    sich    genommen;  sc/^zvörl   urfe/uU   bei    Strafe 

lies  sc/ncerts.  i      ir         i- 

e,     ,    ^      ,     „  Jo.  Hcn.  I-ortmüller  hc. 

öL-A.  Bast/,   Ratsbücher   O  4,   s.  126. 

554. 

OrjM:    Mart.n    Reck,    von  Tanheim,   Erenherger    herschafft,    hy 
huszen  mi  Alo-öw,  der  widertöuffer. 

Uff  sampstag,  den  andern  tag  july,  visitacionis  Marie,  der  gfangen- 
schafft  Ied,g  gelassen,  darinn  er  umb  sines  toüfferischen  glouhens  willens 
eu.   ange  zyt  enthalten  worden,  hat  sich  by  krafft  des  worts  „ja«  zu  vester    .0 
Stethaltung   nachgeschribner   dingen   willigklich   begeben   und  damit   'ö- 
gesagt  und  versprechen  wollen  haben,  als  ob  er  darumb  ein  Ivplichen 
ejd   geschworen,   namblichen  usz  einer  statt  Basel,  ouch  deren  landen 
und  geb.eten  by  hutigem  tag  ab  zu  wichen,  darusz  hin  und  a  weg  ge- 
stracks    hmscheiden   und   sin  leben  lang  nit  mer  wider  keren  .^;..  er-    ,- 
loupt  ems  ersamen  rads  zu   Basel,   bei  strafe  des  scfnverts. 

r-,     ,     ^      ,     „  Jo-  Hen.  P^ortmüller  hc 

Cit.-A.  Basel,   Raisbücher  O  ^,  s.  1 2J. 

555. 

A        j  ,  "iJO  Juli  2. 

Aus  den  ivoche7iausgaben  sampstags  vor  Ulrici  20 

Ratzcosten:   Item    ix  Ib   xni  ß   ist   über   die  zwen    touffer,    so    by 
[HansJ  Kolern  gelegenn,  inn  atzung  und   urfecht  gangen 

xvr„  f  ^""f  r^"-  ^^^"^  -''"  ß  vin  d  den  houptern  zu  s.  Alban.  -  Item 
XVIII  ß  VIII  d  den  houptern  inn  das  Tutsch   husz. 
St.-A.  Basel,  Fmanz  G  iß,  s.  64. 

556. 

C.  Schaller,  .tadHchreib^r  zu  Basel,  au  Peter  Butzen,  stattschribern 
zu  btraszburg,  myneni  liebenn  Schwager. 

Es   schickt   doctor  Johannes  Öcolampadius   ettliche  biechle    so  er 

Hed,o„.    B.tt    ,ch,    ,r  wellen  deren  en  teyl,  wy  sy  uch  doctor  Caspar 

nit  wenig  doran  gelegen  sin   wurtt ... 

Datum  sontags  vor  Ulrici  anno  etc.  xxx. 

Oekolau^pad,  bd.  II,  nr.  7 sy ,  _  Regesten:  PoliL  Correspondenz,  bd  I 
^if'  753  und  Strickler,   bd.   V,  nr.  7^.  r  .  , 


Nr.  557— 55^'  i53o  Juli  3-4-  503 

557.  1530  Juli  j. 
Das  capitel  äer  stift Basel  an  hern  Hansz  Immern  vonn  Gilgennberg. 
Es  het  der  erwurdig  unnd  edel  unnser  mitbruder,  her  Peter  Rieh, 

thumbcuster,  ein  schriben,  das  ir  im  getan,  anzeigt,  unnd,  soviel  wir 
5  uns  uwer  angebrachten  artigklen  erinnern  mögen,  wiszen  wir  nit  änderst, 
dann  das  wir  unnserm  gnedigen  hern  von  Basel  unnser  gemut  unnd 
willen  derenhalb  uff  alle  endeckt  unnd  zugeschribenn;  megt  ir  darüber 
by  sinen  gnoden  umb  verrer  bescheidt  werben. 

So  dann  unnd  soviel  den  richsdag  zu  besuchen,  ist  antreffen,  dar- 

•o  under  ir  dann  wie  ein  truwer  uns  verwannenn(!),  ze  solichem  ze  schicken 
und  nit  ze  vyren,  sint  wir  uch  des  und  alles  guten  fruntlich  danckenn, 
unnd  wolte  got,  das  uch  kunglicher  mt.,  unnsers  gnedigisten  hern,  ge- 
schefften  unnd  uwer  selbst  lybs  unnd  dann  unnserm  gnedigen  hern  und 
unns  unser  armut  unnd  onvermogen  halb  traglich  und  gelcjenn  gewesenn, 

•5  vonn  unsern  wegen  uch  disers  ritts  zu  underfohen,  wir  wolten  uch  für 
annder  gern  dozu  gehebt  unnd  brucht  haben ;  als  aber,  wie  ir  dann  uch 
des  zu  Friburg  vernemen  loszen,  solichs  nit  wol  sin  megen,  unnd  dann  uff 
doctor  JohansFabri  beger  unser  gnediger  her  demselbigenFabri,in  namen 
irer  gnoden  inn  des  richs  versamblung  ze  sitzen  und  handien,  bevelch 

20  und  gewalt  zugeschickt,  minders  ouch  nit  derselb  Fabri  sich  gegen  uns 
siner  dinsten  und  gutwilligkeiten,  und  das  wir  im  nit  mer  dann  unnser 
beswerd  und  anligen  sambt  dem,  so  daruff  ze  begern.  geschrifftlichen 
zuschicken,  well  er  gern  sin  best  thun  etc.,  sich  angebotten,  so  habenn 
wir   swerenn,    der   stifft    costen    zu   verhüten,  vermeltem  Fabri,  wie  er 

25  begert,  unnsern  handel  ouch  vcrtruwt,  und  by  her  Josen  von  Rinach, 
so  auch  darumb  hinusz  und  ein  solicitator  sin  soll  etc.,  zugeschickt  und 
darnebenn  unsern  gnedigen  herren  von  Hildisheim,  Stroszburg,  Augs- 
purg,  Spir  und  andern  geschriben,  dermosz  wir  achten,  wol  unsere 
Sachen  zu  Augspurg  versehenn  habenn  ,  .  . 

30  Datum  Friburg,  sondags  noch  visitatio  Marie  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.  Generalla?ides-A.  Karlsruhe^  Copialbuch  fir.  225  (ißjoj,  bl.  -,5-0 . 

558.  1530  Juli  4. 
Instruction  uff  tag  Baden,  montags  den  vierden  tag  julii  anno  etc. 

xxx  angefangen. 
35  Die  zyl  der  bezalung,  deren  sich  ko.  mt.    zu  Franckrych  unns  zc 

thund  erbotten,  antreffen,  lassend  wir  darby  pliben,  doch  das  die  allso 

gehalten  unnd  volzogen  werden. 

Aber   den   rechtstag   unserer   ansprechern   belangen,   wellend   wir 

bewilligen,  das  derselbig  rechtstag  zu  Solothurn  gehalten  unnd  geleistet 
40    werden  solle. 


504  /xio  Jult  4.  Nr.  jisS. 

Sodann  die  lulherun^-  des  landfridcns  betreffen,  soll  unnser  bott 
nochmaln  verharren,  das  den  ze  luteren  von  unnöten.  OI1  aber  je  der 
selte  erluterct  werden,  das  dann  solche  luterun^  durch  alle  die  be- 
schehen  solle,  die  den  landtfriden  abgereth  hand  unnd  oiich  in  bysin 
aller  deren,  so  domals  im  veld  gewesen.  5 

Aber  ilen  spann,  den  unnser  Eidgnossen  von  Zürich  mit  den 
funff  orten  habend  von  der  predicanten  competentz  wegen,  betreffen, 
soll  unnser  bott  daran  sin,  wasz  ditz  bede  parthien  in  gemeinen  iren 
herschafften  dergestalten  ze  schepffen  hetten,  das  sy  es  gemeinlich  nach 
billichen  dingen  dethen.  Ob  aber  die  funff  ort  das  nit  thun  wolten,  10 
das  wir  dann  unnser  christenlich  mittburger  an  irem  furnemen  nit  ver- 
hindern wollend. 

Purer  den  spann  zwuschen  Zürich  und  Glarus  an  einem,  sodann 
Lutzern  und  Schwitz  am  andern  unnd  den  abbt  von  sant  Gallen  am 
dritten  betreffen,  will  unns  gefallen,  das  unnser  bott  hierunder  das  best  15 
thun,  damit  das  furgeschlagen  mittell,  wie  das  im  jüngsten  abscheid  be- 
griffen, angenomme.i.  Unnd  ob  sich  zutragen,  das  unser  christenlich  mitt- 
burger von  Zürich  ditz  mittell  nit  annemen,  mag  unnser  bott,  ob  es  für 
gut  angesehen,  mit  andern  woll  gon  Zürich  ritten  unnd  helffen  handien, 
das  sy  es  annemmen.  Doch  soll  er  alein  gutlich  und  gar  nit  anderer  20 
gestalt  mit  inen  handien;  dann  wo  unsere  mittburger  dises  mittell  nit 
annemen  wolten,  wellend  wir  sy  nit  darzu  tringen. 

Im  Span  Costentz  soll  unnser  bott  das  best  thun,  damit  denen 
von  Costantz   nut  beschwerlichs  uffgelegt  werde. 

Es  soll  unnser  bott  gewalt  han,  mit  sampt  unsern  christenlichen  25 
mittburgern  von  Zürich  und  Bern  gon  Schaffhusen  ze  ritten  unnd  ernst- 
lich mit  inen  ze  reden,  diewyl  wir  in  ein  christenlich  burgkrecht  ver- 
faszt,  das  sy  sich  dann  unns  glichformig  sollen  halten  mit  abthugung 
der  ceremonien,  vesper,  sallve  etc.  unnd  in  dess  Herren  nachtmal,  dann 
es  je  schimpfflich,  das  wir  allso  getheylt  sin  sollen  etc.  3° 

Hieneben  soll  unser  bott  by  der  christenlichen  stetten  botten 
anpringen:  Demnach  die  louff  untruw  und  sorgklich,  darzu  allerley  reden 
hin  und  har  gangen,  weite  unns  für  gut  ansehen,  das  wir  christenlichen 
stett  gemeinlich,  niemand  uszgeschlossen,  ein  furderlichen  burgertag  an- 
gesetzt unnd  ernstlich  darvon  gerattschlagt  hetten,  ob  sich  ettwasz  zu-  35 
tragen  unnd  erheben  wette,  es  were  oben  oder  unden  im  land,  wie 
wir  unns  in  handell  schicken,  damit  niemanden  dhein  untruw  begeg- 
nette  etc.,  deszglichen,  ob  wir  mit  unnsern  gelerten  solten  gen  Ougs- 
purg  berufft  werden,  wie  wir  unns  wellen  halten  etc.,  allsz  unser  bott 
wol  witter  weiszt  anzepringen.  4° 

Origi7ial.   St.-A.  Basel,   Eidge?iossenschaft  E  g,   bl.  io§. 


^''-  JS9-  ^530  Juli  4.  505 

559.  1530  Juli  4. 

Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  der  meren  stifft  Basell  an 
Philipszen,  bischoffen  zu  Basel. 

Trotz  unserm  vornehmen  und  unserer  bereitschaft  ist  es  uns  jetzt 

5    aus    verschiedenen  gründen    nicht   möglich,    zur   vorgesehenen  general- 

abrechnung  jemanden  zu  schickest.   Möge  e.  g.  in  der  einforderimg  der 

jährlichen  rechtiungsablagen  weiterfahren,  damit  bei  der  gemeinsamen 

beratung  alles  bereit  ist. 

Der  Urkunden    halb   halten   tvir  dafür,  das  die  brieff,  weihe  inn 

10  der  hindern  stuben  unnd  nit  von  Basel  hinuszkomen  und  noch  nit  in- 
ventirt  sint,  inventirt  würden,  damit  man  im  auszug  ^veifJ,  was  man 
hat,  und  demnoch  solich  brieff  an  ein  nier  gewarsamlichen  ort  thon 
würden,  als  uns  Schettlion  für  gut  ansiht. 

Item  der  bruderschafft  zinsz,  weihe  uwer  gnod  vermeint  zu  yeder- 

15  maus  rechten  gon  Basel  an  Wechsel  ze  legen  etc.,  antreffen,  so  das 
recht  denselbigen  caplanen  als  gemeinen^),  als  yedoch  es  nit  ist,  mochten 
sie  das  soviel  destminder  widdersprechen.  Alls  aber  die  von  Basel  die 
gegenpart,  ob  dann  glichwol  u.  g.  hinder  sie  an  ire  wechszel  lutzel  oder 
viel  erlegenn,  über  vorbeschehen  Warnung,  werden  yedoch  die  caplan 

20  das  nit  annemen,  ouch  zu  keiner  zalung  haben,  und  wolt  uns  nochmoln 
für  das  weger  und  beszer  ansehen,  u.  g.  bedacht  sich  eins  andern  unnd 
gebe  denen,  so  schuldig,  unnd  lyesz  ir  das  nit  also  abtrouwen;  dann 
die  caplän  werden  es  nit  nochgeben,  sonder  u.  g.  nutzt  desterminder 
dye  zinsz  anheuschen  unnd,  so  sie  die  nit  geben  solt,  uff  das  ir  faren 

25  und  villicht  anders  ouch,  was  inen  ire  brieff  zugeben,  furnemen.  das 
yedoch  viel  weger  unnderloszen. 

Witers  belangend  Veitin  Becherers  verschribung,  darob  u.  g.  uns 
copy  zusendet,  mit  verwundrung,  wie  der  zinszen  uff  ein  hern  gewachsen, 
das    der   solichen   biszhar    zalet    und    aber    das   capitel   solich  houptgut 

30  uffgenomen  und  iren  pfrundkeller  darfur  verschribenn,  und  dwil  das 
sige,  das  dann  wir  der  Hurlingin  ein  nuw  verschribung  uffrichten  und 
hinfur  zinszen  wolten,  unnd  wie  u.  g.  disz  also  unnd  wir  eins  andern 
dannocht  noch  viel  mer  und  groszes  verwundern  tragen  mechten,  das 
u.  g.,  derglich  ir  cantzler,  so  lang  bi  der  stifft  und  derselbigen  hendlen 

35  gewesen,  die  geholffen  heben  unnd  legen,  das  sie  unnder  demselbigen 
nit  gehört,  gelesen  oder  behalten,  wie  mermoln  ein  capitel  für  ein  hern 
und  bischoff  gelt  uffgenomen,  item  sine  verwandten,  als  Byel,  Telsperg, 
Nuwenstat  und  ander  stett,  ouch  gethan  und  sich  für  sich,  deren  noch- 
kommen, capitel  und  stett  verschriben  bekhenndt,  die  houptguter  emp- 

40   fangen  haben  etc.  Da  aber  inen  des  kein  pfenning  nye  worden,  annders 
559.  *)  €v.  gemeinn  zu  lesen. 
Basler  Keformatioiisakten,  IV.  "* 


r^O(S  IS30  Juli  s-  ^^'  S<^o. 

dann  schadloszl^riclT  imi  einer  zit  widder  ze  lidi^cn,  deren  wir  dann 
ctzwan  viel  von  unscrn  vorfarcn  haben,  machen  uns  kein  zwifel,  so 
u.  g.  oder  ir  cantzler  ettlich  prothocol  uff^enomner  houptgutern,  zur 
losuno-  Pourntrut  khomcn,  vor  ougen   nemen,  sie  werden  das  also  dar- 

innen  finden.  5 

Item    und    zum    andern,   das   bi   ziten  regierung  uwerer  gncdigen 
vorfaren    bischofi"    Caspers    also    husz    gehalten,    das    der    witcrs    nit 
ocmooen,    uffgeswolner    zinszen    und    schulden    zalung    thun    und    des- 
halb    sich    der    regierung    endtslagen    muszen    unnd    zugeben,    das    im 
ein    stathalter  verordnet   unnd   regiment  gesetzt,  by  dem  dann  zu  usz-    lo 
loschung    gedochter    uffgeswolner    zinszen    und    schulden    ein    namblich 
grosz  houptgut,  ungevorlich  inn  die  xii""  gülden,  nit  uff  ein  hern  und 
bischoff    sonder   uff  ein  capitel  (dann  ein  bischoff  also  verschreit,  das 
nyemander    ichtzit    dem    vertruwen    wollen)    uffgenomen    und    angeleit 
worden,    deren    dann    disze    iiii<=  gülden    ouch  gewesen,  nit  inn  unserm    15 
nutz,    sonder  wie  vorstot  verwendet.    Des  wir   dann  ouch  gnungsamen 
und  guten  schin  habenn,  so  es  von  noten,  unnd  dergestalt,  das  yedes- 
mol  regierend  hern  sich  gegen  uns  verschriben,  dieselbigen  houptguter 
on  unser  costen  und  schaden  mit  iren  gewondlichen  und  verschribnen 
zinszen    zu    verzinszen    unnd,    so    ehest   möglich,    die    widder  abzelosen   20 
unnd  ein  capitel  ze  lidigen.   Es  haben  ouch  u.  g.   vorfaren  nit  minders 
dann   sie   gethan,   inn   iren  artigklen  solichs  für  ein  artigkel  ze  leisten 
gesworen,  also  das  sich  u.  g.  unnd  annder  inen  ein  solichs  nit  so  gar 
frembd  solten  loszen  sin.  Dwil  sie  als  lang  darbi  gewesen  unnd  uns  das 
frylich  eben  dick  und  viel  uff  bann  khommen,  im  capitel  viel  gemeldet   25 
unnd  beclagt  worden,  gehört,  das  ein  capitel  so  hoch  für  ein  hern  und 
bischoff  verschriben. 

Das  alles  wir  u.  g.  zu  bericht  nit  haben  wellen  onanzeigt  loszen, 
mit  dinstlicher  bitt,  u.  g.  die  well  ir  vermögen  und  vlisz  daran  strecken, 
das  wir  an  orten  und  enden,  wir  für  ein  stifft  verschriben,  gelidigt  30 
werden,  unnd  besonder  der  Hurlingin  ein  nuw  verschribung  darumb 
uffrichten  unnd  die  mit  andern  underpfendern  versichern  unnd  uns 
unsern  brieff  herusz  geben:  wir  lang  gnung  darhinder  gestannden; 
dann  das  wir  gegen  der  Hurlingin  oder  yemant  anderm  verschriben, 
werden  wir  keins  wegks  thun.  Well  u.  g.  gnediger  und  guter  meynung  35 
von  uns  vermercken.  Datum  den  vierden  dag  julii  anno  xxx. 

Entwurf.  Generallandes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22s  (l53o),  bl.  S7- 

560.  ^530  Juli  5- 

Kun.  mt.   zu  Hungern   und  Bohaym   etc.   stathalter,  regenten  und 
rate  inn  obern  Elsas  an  burgermeyster  und  rate  der  statt  Basel.  40 


Nr.  ßöo.  1530  Juli  5.  507 

Auf  das  vylfaltig  vermanen,  so  wir  der  abrede  halben,  die  hievor 
zwuschen  unser  und  ewer  auf  der  kun.  mt.  etc.,  unsers  gnedigisten  hern, 
wolgefallen  zu-  oder  abschreyben  beschehen,  an  die  hochgemelt  kun. 
mt.  gelangt,  hat  uns  ir  mt.  erst  diser  tagen,  euch  zu  eroffnen,  schryben 
5  und  bevelhen  lassen,  das  irer  kun.  mt.  wider  Ordnung  gemeyner  recht 
und  sonderlich  über  und  wider  des  Heyligen  reychs  abscheyd  zu  Speyr, 
das  nyemands,  geistlich  noch  weltlicher,  seyner  besitzung  und  inn- 
habenden  zynsz,  rendt,  gult,  zehenden  und  anderer  gefell  untz  auf  eyn 
gemeyn  concili  und  verrer  Ordnung  entsetzt  werden  solle,  nit  geburen 

10  noch  züston  wolle,  zu  bewilligen  oder  zu  verschaffen,  die  rechten  be- 
sitzer  und  innhaber  irer  gefell  zu  entweren  und  unverhort,  auch  un- 
erfolgt  rechtens,  andern  personen  wider  der  stiffter  Verordnung  und 
letsten  willen  zuzestellen.  Ir  mt.  sey  aber  geneygt  und  willig,  euch 
vermog  gemeyner  recht  und  der  pillicheit  gemesz  gegen  den  innhabern 

15  und  zynslüten  fürderlichs  gepurlichs  und  gleych  rechts,  an  orten  und 
enden,  sich  das  gezympt,  zu  gestatten,  auch  zu  verschaffen,  was  mit  recht 
erkant  wurdet,  dasselbig,  als  recht  ist,  von  den  underthanen  zu  ge- 
schehen, der  zuversycht,  ir  solt  und  werdet  euch  des,  wie  dann  das 
aller   pillicheyt   gemäsz,    gütlichen   ersettigen   und  benügen  lassen  und 

20  als  die  verwanten  des  Heyligen  reychs  zuwider  dem  gemeynen  landt- 
fryden  recht  und  guter  nachpurschaft,  auch  der  erbeynigung,  daraus 
sunst  wyter  unrath,  des  ir  kun.  mt.,  auch  die  iren,  ungern  ursach  geben 
wolten,  erfolgen  mochte,  keyns  wegs  bewegen  lassen,  inmassen  sich 
auch  ir  mt.  des  gentzlichen  zu  euch  versehen  will.  Das  wolten  wir  euch, 

25  des  auf  ewer  vermanen  umb  antwort,  eyn  wussen  zu  haben,  guter 
meynung  und  im  besten  nit  verhalten. 

Und  dweyl  ir  nun  diser  Sachen  halben  antwort  haben,  so  begern 
wir  nachmaln  anstatt  der  hochgemelten  kun.  mt.  als  des  gotshuses 
Olenspergs  rechten  und  waren  castvogts  schirmhern  und  landsfurstens, 

30  das  ir  den  frawen  daselbst  irer  zynsz,  gulten  und  zehenden  ewerm  vyl- 
faltigen  erpieten  und  vertrösten  nach  widerumben  abtretten,  eynant- 
worten  und  verfolgen  lassen,  als  ir  dann  wüst,  zu  thun  gebürlichen 
seyn.  Das  wurdt  ir  mt.  zusampt  dem,  das  es  billichen  beschicht,  inn 
gnaden  gegen  euch  zu  erkennen  haben. 

35  Und    nachdem    wir    bitzhar    des    silberkaufs   halben,  was  die  kun. 

mt.  darvon  mit  der  herschafft  Rappoltzstayn  gehandelt,  keynen  bericht 
empfangen,  so  haben  wir  darumben  auf  der  post  irer  mt.  geschryben  : 
sobald  uns  der,  wie  wir  uns  inn  kurtzem  zu  beschehen  versehen,  zü- 
kompt,  wollen  wir  alsdann  ewerm  begeren  nach  eyn  gemeynen  muntz- 

40  gnosztag  usschryben,  des,  auch  anderer  mangel  und  geprechen  halben, 
zu    ratslagen  und   zu  handeln,   was  sich  gepuren  wurdet;    das  wir  euch 


f)Os 


/,-,'c>  Jult  .,-     ö.  Nr.   s^  1—562. 


auch   nil   unani^czeiot  lassen  wollen.   Datum   Knsisheim.  den  funfftcn  ta^ 

lulii   annii   etc.   x\\". 

Original,    unterschrieben    Gfangolfl    U/err/    /.////    h/o/ien/    ( laraltzack. 
stathaltcr,  und  N.  Babsl,  .  annzier.    .S/.-.-/.  Base/,  Klöster  insgemein  1)  i. 

561.  '530  Juli  s-      ^ 
iiiunibprobst,    stathalter    und    capilel    an    Schultheis/,    unnd   rat  zu 

Soloturn. 

Das  schriben,  so  ir  dem  crwurdigen  herrn  Cornelicn  von  Liechten- 
lels  als  von  wegen  zinszen  und  zechenden,  die  wir  um  uwern  gebiethen 
unnd  oberkeiten  vallen  haben,  gethan,  ist  unns  behandigt  worden,  in-  >o 
haltendt,  wie  ir  ye  gern  mit  der  sachen  furtarn,  dieselbigen  an  uch 
und  gemein  stat  Soloturn  koufswisc  zu  ziehen  unnd  mit  der  beger, 
was  bemelter  von  Liechtenfels,  so  im  bevelch  geben  were,  furderlich 
dag  ernennen  wolt  etc.  Fugemi  uch  hieruff  zu  vernemen,  das  wir  noch 
dahar  furwar  nit  deshalb,  das  wir  nit  mit  uch  handien  wollen,  sonnder  15 
vieler   annderer  unnser  unmusz  halb  nyemander   zur  sachen   verordnet. 

Sodann  sint  wir  von  unnserm  Schaffner  bericht,  das  die  zechenden, 
one  das  sich  die  von  Basel  deren  ingetrungen  (von  deswegen  uch  dann 
etzwas  vorsorg  truckt  unnd  villicht  zu  dissem  schriben  verursacht),  nun- 
mer  verliehen  unnd  des,  das  man  als  ylends  handien  musz,  vviter  nit  20 
von  notenn,  so  wellen  wir  mit  guter  müsz  zu  solicher  sach  dannocht 
ouch,  als  furderlich  das  yemer  sin  khann,  verordnenn  unnd  uch  alsz- 
dann  dasselb,  ouch  platz  und  dag  ernennen  unnd  uns  also  gegenn  uch 
halten.  So  wir  truwen  der  billigkeit  gemesz  und  uch  zu  keinem  misz- 
vallen  reichen  sollen,  wolten  wir  uch  uff  uwer  schriben  nit  unanzeigt  25 
loszenn.    Datum   den   funfften  dag  julii  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.  General- La ndes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  225  { 1 53^)>  ^l-  59- 

562.  '330  Jiili  6. 
Urfehde:  Hans   Herpster,  der  moler,  burger  zu   Basel. 

Uff  den  obbestimpten  mitwoch  nach  Ulrici,  den  vi.  tag  july,  ledig  30 
gelassen,  darinn  er  gelegen  etlicher  schmachworten  halb,  das  heilig 
sacrament  belangen,  deszhalben  für  ein  ersamen  rhat  gestelt,  da  selbst 
frywillig  geschworen,  die  artickel  und  alles  das  in  niiwer  Ordnung,  den 
widertouff  berüren,  imme  da  selbst  durch  herrn  rhatschriber  verlesen 
worden,  trülich  ze  erstatten,  insonderheit  uff  jetz  nechstkunfftig  sontag  35 
nach  dem  imbis  die  wort,  so  er  geredt  und  verhandlet,  widerruffen,  des- 
glich,  was  imm  verrer  von  m.  h.  ze  straff  uffgesetzt  würt,  gentzlichen  vol- 
bringen  und  dem  selben  geleben  und  nachkommen  wolle,  sampt  ge- 
meiner urfech  in  bester  form,  alles  by  pen  des  schwerts    .  . 

Renhardus  Rettelat.   40 


Nr.  563.  1330  Juli  6.  509 

Hansen  Herpsters  bekandthnis,  so  er  dess  Herren  nachtmals  halben 
tln'in  soll. 

Lieben  Christen.  Demnach  der  allmechtig  gott,  unser  himelscher 
vatter,  mich  von  grossen  fürwitzes  wegen  mit  solcher  blindtheit  ge- 
5  schlagen,  das  ich  von  dem  waren  verstand  heiliger  göttlicher  schrifft 
abgetrettcn  und  wider  den  bevelch  Christi,  unsers  heylands,  vcrmessen- 
lich  gehalten  habe,  das  des  Herren  nachtmal  under  den  Christen  ze 
nyessen  nit  allein  von  onnöten,  sonder  ein  grüwel  und  betryegerey 
sey,  damit  ein  gemeine  Christenheit    übel  verfürt,  dann  (lieben  frundt) 

10  ich  usz  rechter  dorheit  gemeint,  das  die  Christen  gar  dhein  sacrament 
sollend  Haben,  darumb  ich  alle,  so  das  christenlich  volck  zu  desz  Herren 
nachtmal  vermant,  die  heiligen  sacrament  christenlich  zu  pruchen,  an- 
gehalten, verachtet,  inen  widersprochen  und  mich  Hieruff  usz  dorecHtigem 
won    eben    ein    gute    zyt    mit    andern    gloübigen    in    gemcinschafft   des 

15  Herren  nacHtmalsz  nit  vereint,  sonder  darvon  abgezogen  Hab.  Diewyl 
mir  aber  gott,  der  allmechtig  vatter,  so  vil  gnad  gethon,  das  ich  durch 
vätterliche  anschickung  eins  ersamen  rhats  der  statt  Basel,  myner 
gnedigen  lieben  Herren,  durch  die  getruwen  diener  des  göttlichen  worts 
obgemelter  irtung  mit  helger  biblischer  schrifft  bezügt  und  überwunden, 

20  darumb  ich  usz  sondern  gnaden  gottes  von  bedachten  irtungen  ab- 
getretten  bin,  so  stan  ich  hie,  lieben  frund,  bekhenn  min  irtung,  wider- 
ruffen  die  und  halten  mit  allen  gloübigen  vestigklicH,  das  ein  yeder 
Christ,  der  mit  warhafftem  Hertzen  gloube,  das  JHesus  Christus  imm 
sye  das  brot  des  lebens,  so  vom  Himel  herab  gestigen,  mensch  worden 

25  und  mit  dargebung  und  vergyessung  seins  Heilgen  fleischs  und  bliits 
sine  sünd  bezalt,  den  Himelschen  vatter  versunt,  siner  seelen  das  leben 
gegeben  und  also  Christum  geistlichen  genossen  Habe,  sich  ouch  des 
Herren  nachtmals,  söllichs  in  siner  gedecHtnis  gott  zu  eren,  sinem 
nechsten   für   besserung,    mit    warhafftiger   dancksagung   ze  nyessen  nit 

30  allein  nit  beschemmen,  sonder  das  mit  grossem  ifer  und  ernst,  mit 
hertzlicher  verkhundung  des  Herren  tods  pruchen  und  üben  werde,  wie 
ich  mir  furohin  mit  der  gnad  gottes  zn  thünd  fürgenommen  Hab.  Darumb, 
lieben  Christen,  so  ist  an  uch  min  vlyssig  bitt,  ir  wellend  mir  diss  irtung 
verzyhen,  uch  davor  Hüten  und  helffen  gott  bitten,    das  er  uns  alle  in 

35    warem  christenlichen  glouben  stercke,  vor  irtung  behüte  und,  in  rechter 
christenlicher  zücht,  liebe  und  gehorsame  zu  leben,  gnad  gebe.  Amen. 
St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  4,   s.  12S  und  ebenda    Criminalia  I  A,  H. 

563  a.  1530  Juli  6. 

Urfehde:    Hans  Aiadlinger,  von  Hefelfingen,  der  widertouffer. 
40  Ist   dem   widertouff  angehangen   etc.,    deszhalb  billich  in  gfangen- 


510  IS30  Jitli  6—7.  Nr.  363—^64. 

schatVt  Uoiiimeii,  aber  widciumb  ^iicdioklichcn  uff  milwocli  nach  Ulrici, 
tlen  VI.  ta'4  julw  Icdij;"  gelassen  und  dem  selben  nach  tür  ein  crsanicn 
rhat  gstclt,  da  selbst  frywilligklich  geschworen,  daß  er  iremaj)  vorge- 
lesnem  widerruf  und  neuer  täufcrordnutig  den  ncchsten  sontag  zu 
Hefcltingon  an  offner  cantzel,  glich  zu  cnd  der  predig,  widerruffcn,  5 
sin  irsal  bekennen,  umb  gnad  inul  verzyhung  früntlich  bitten  etc.,  auch 
das  er  all  atzung  und  thurn  lose  abtragen  und  bczalen  wolle  sarnpt 
o-emciner  urfech  in  bester  form,  darzu  furterhin  in  dhein  wysz  noch 
weg  des  widertouffs  und  dessen  anhengern  nummermerh  beladen,  alles 
Inhalt  des  artickels  in  bemcltcr  nuwen  Ordnung  begriffen,  allessandt  10 
bv  pen  des  swerts  .  .  .  Renhardus  Rettelat  hc.  [ss.j. 

St.-A.  Basel,  Ratsbvcher   O  4,  s.  1 28. 

563  b.  nach  i^^^o  Juli  6. 

Hans  Madlingers,  des  täufers,  von  Häfelfingen,  gesländnis. 

Hanns  Madlinger,  von  Hefelfingen,  hat  verjechcnn,  das  er  hievor,  15 
durch  einen  ersamenn  rhat  der  statt  Basel,  als  sin  ordenliche  oberkeit, 
der  toufferischenn  sect  halp  gfangenn  gwessenn,  darnach  solicher  gfenck- 
nusz  usz  gnaden  ledig  glassen,  ein  urfecht  über  sich  selbs  gegebenn, 
der  toufferischenn  secten  widerruff  vor  einem  ersamen  rhat,  obgemelt, 
gethan  und  denselben  vor  siner  gmein  in  siner  pfarkilchcn  ouch  er-  20 
statten  und  sinem  oberv^ogt  ein  brieff  bringen  sollenn;  das  alles  hab 
er  nit  gethan,  sonder  hiemit  sin  urfecht  ubersechenn  und  nit  gehaltenn, 

Origitialverhörakte.  St.-A.  Basel,    Cri7ni7ialia   I  B,  M. 

564.  1530  7"^^  7- 

Burgermeyster  unnd  rath  der  statt  Zürich  an  burgermeister  unnd   25 

rath  der  statt  Basel. 

Es  ist  üch  (achten  wir  wol)  frischer  gedächtniss,  wie  ettwa  zu 
vergangenen  burgertagen  von  wegen  der  hafften  unnd  verbotten,  so 
unns  zu  allen  theylen  von  den  Keyserischen  unnd  Österreychischen 
der  erbeynung  unnd  aller  pilligkeit  zewider  biszhar  an  das  unnser  ge-  3° 
leydt  worden,  ouch  von  allerley  mitlen,  anschlegen  unnd  wagen,  wie 
sollichem  fürzekomen,  damit  unns  das  unnser  gefolgen  mocht  unnd 
nit  so  gwaltigclich  vorgehallten  wurd,  allerley  betrachtung  unnd  unnder- 
red  beschehen,  die  aber  von  wägen  annderer  träffennlicher  geschafften 
unnd  infallenn,  so  sich  mit  unnsern  Eydtgnossen  unnd  sunst  allenthalben  35 
zutragen,  im  allerbesten,  unntz  wir  villicht  mit  denselben  unnsern  Eydt- 
gnossen zu  besserer  eynigkeyt  kommen  unnd  man  ouch  sehen  möcht, 
wie  sich  dise  seltzamen  löuff  dess  rychstags  unnd  annderer  dingen  halb 
erziehen  wollten,  unntz  hiehär  hindersich  gestellt  unnd  zu   enndtlichem 


Nr.  j6s.  IS 30  Juli  g.  511 

beschluss  nit  bracht  worden.  So  aber  diser  gewallt  ye  meer  unnd  meer 
zunimpt,  das  den  fürer  ze  getulden  unnserer  gelegennheyt  oder  er- 
lydenns  nit  meer  sin,  zudem  sich  dann  die  loüfif,  ouch  allerley  tüggischer 
pratigk  unnd  untrüw  anschleg  sunst  unnserer  widerwärtigen  halb  zu 
5  unndertrugkung  unnsers  cristennlichen  fürnemens,  so  geschwynnd  selt- 
zam  unnd  schwär  ansehenn  laszennd,  das  dardurch  unns  allen  nit  alleyn 
unruw,  sunder  villicht  verderplicher  schad  gefolgen  mocht,  deszhalb 
unns  züsampt  ettlichen  botten,  so  yetz  zu  Baden  sinnd,  bedungken 
wellen,   nit  allen  dingen  ze  truvven,  sunder  von  hochen  unvermydenn- 

lo  liehen  nötten  sin,  unns  eyns  verfaszden  enndtlichen  radtschlags,  wesz 
man  sich  inn  disen  dingen  hallten  unnd  wie  man  denen  begegnnen, 
ouch  was  man  zu  fügclicher  widertrybung  derselben  fürhannd  nemmen 
unnd  wie  man  sich  darin  schigken  welle,  miteynannder  zu  enndt- 
schlieszen. 

15  Diewyl    wir    dann    die    eer    unnd    warheit    gots    ob    allen    dingen, 

so  denn  ouch  üwer  unnd  unnser  aller  fürstannd,  nutz  unnd  wolfart 
ganntz  truwenn  gmuts  ze  fürderen  begirig,  so  haben  wir  ganntz  gutter 
meynung  eynen  tag,  als  uff  zinsztag  den  nechsten  nach  sännet  Marga- 
rethen  tag  alhie  by  unns  Zürich,  nachtz  an  der  herrberg  zu  erschynen 

20  unnd  mornndis  gedacher  unnd  anderer  anliggennder  hänndlen  halb  zu 
hanndlenn  unnd  zu  beradtschlagen,  das  sich  nach  gstallt  der  sachen 
gepüren  unnd  von  notten  sin  wirt,  angesetzt,  uch  hieby  uffs  frunt- 
lichest  bittennde,  ir  durch  üwer  träffennlich  bottschafft  disen  tag  mit 
vollem    gewallt    besuchen    unnd    daren    inn    bevalch    geben,    mitsampt 

25  annderen  unnsern  Eydtgnossenn  unnd  unns  hierinn  alles  das  ze  hännd- 
len unnd  zu  beradtschlagen,  das  zu  niderleggung  unpillichs  gwalts,  ouch 
zu  hanndthabung  gemeyner  unnser  aller  wolfart  dienstlich  erfunden 
werden  mag,  unnd  nit  uszbelyben,  sunder  uch  zu  fürstannd  unnsers 
gemeynen  heyls  so  früntlich  hierinn  bewisen,  als  wir  unns  aller  eeren 

30  unnd  früntschafft  ganntzlich  zu  uch  versehen  .  .  .  Usz  Zürich  desz  nechs- 
ten dornstags  nach  Udalrici  anno  etc.  xxx. 

Original.   St.-A.  Basel,  Eidgefiossenschaft  D  J,   bl.  loS. 

565.  1530  Juli  p. 

Jacob  Meyger   [bürgermeister  U7id  rat  der  Stadt  Basel]  dem  re- 
35    giment  zu  Ensiszheim. 

Wir    habennd    die    antwurt,    deren   sich    die  kun.  mt.  zu   Hungern 

und    Beheym,    unser    gnedigster    her,    unserer    stifften,    gotzhuser    und 

clostern  zinsen,  zehenden,  renten  und  gulten  halben  entschlossen  haben 

sol,  usz  uwerm  schriben,   den  v.  tag  julij   uszgangen,  verstanden,    unnd 

40   demnach    wir    ungezwivelt,    wo    ir    mit    der  fryheit,  damit  wir  und  die 


f)l 


•> 


'5.yO  Juli  ^.  ^r.  töö. 


iinscrn    von    dein   hcil^^cn   Römschcn    rieh  begabt,    ouch  der  crbcyming 
by    briefcn    uiui   sondern   vertreten,    /.wuschen  dem  hochlobUchen  husz 
Osterich  und   uns  hievor  uffgcricht,  verstendigt,  es  were  ir  nit.  uns  mit 
anderer  antwurt.  so  erstgemelten  vertregen  glichfermiger  gewesen,  be- 
.reo-net.    Dyewil    aber    unser   achtung   soliclis   nit  beschechcnn,  können     5 
und  werden  wir  hochgemelter  kun.  mt.  gegeben  antwurt  nit  annemen, 
sonders  gedencken   wir  sampt  unsern  schütz-  unnd  schirmsverwannten 
vermelter    zinsen,    zehenden,    reuten    und    gülten    halper,    die    wir    von 
altem    harkomen    inzenemen    by    obangercgtenn    unsern    fryheiten    und 
uffgerichtenn  vertregenn  one  kun.  mt.  und  uwer  verhindern,  ze  pliben,    lo 
der   ungczwivelten   hoffnung,   es   werde   die  hochgcmelt  kun.  mt.  noch 
ir  weder  uns  noch  unser  schütz-  und  schirmbsverwanten  stifften,  gotz- 
huser   unnd    closter    wider   obgemelte   fryheit   und  sondere  vertreg  an 
unsern  zinsenn,  zehenden,  renten  und  gulten  dheinerleywegs  verbieten, 
verhindern,    noch    solichs   ze   thund    niemanden  gestattenn,  sonder  wie    '5 
von    alterhar    das    unser    gevolgenn,    brieff  und   siglenn,   wie  dann  das 
aller   billicheit    gemesz,    plibenn   lan,    damit   wir  nit  verursacht,  wan  ir 
uns    mit    der    that    fremden   grichten   oder  verbottenn   (das  wir  ze  ge- 
schechen  nit  verhoffen)   von  unseren  fryheiten   und  vertregen  tringen, 
uns    desselben    zu    beclagen,    rath    und    hilff  ze   suchen,    damit  wir  und    20 
die   unsern    der   billicheit  nach  by  briefen.  siglen  und  dem   unsern  ge- 
handthabt,    desz    wir    vil    lieber   absin,    der   hochgemelten  k.  m.  under- 
thenigen  dienst  und  uch   nachperlichen   willen  ze  bewisenn  geneigt  sin 

wellenn. 

Sodann  die  Olsperger  zins  und  guter  belangen,  sind  wir  unserem  25 
gethanen  insagenn  statt  ze  thun  und  des  kouffs  abtzetrettenn  erbutig 
unnd,  damit  dise  sach  gefördert,  mögen  wir  liden,  das  ir  jemand  von 
der  frowen  wegen  uff  mentag  den  xxv.  disz  monats  schierist  koment 
rechter  tagzit  zu  uns  abfertigenn.  Dem  wellen  wir  das,  so  wir  uff  der 
frowen  bevelch  von  dem  kouffgelt  uszgeben,  anzoigen  und  den  handel  30 
zu  end  bringen  . 

Datum  9.  julij  anno  etc.  xxx. 

E7ttwurf.  St.-A.  Basel,  Missiven  A  2g,  H.  181.  —  Kopie  ebenda,  Klöster 

msgemein  D  i . 

566.  '530  Juli  9.   35 

Aus  den  wochenausgaben  sampstags,  den   ix.  tag  july. 
Ratzcosten :    Item  i  Ib  xi  ß    ist    über  Hansen  Madlinger   usz  Hon- 
burger ampt,  den  widertouffer,  in  atzung,  vachgelt  und  urfecht  gangen;  sol 
er  uff  sant  Martinstag  nechstkommend  lut  gthoner  urfecht  wider  gebenn. 

St.-A.  Basel,  Finaftz  G  15,  s.  66.  '»° 


Nr.  567—568.  15JO  Juli  10— II.  513 

567.  1530  Juli  10. 
Ernnst,    von    «jots    gnaden    marggrave    zu    Baden    und   Hochberg, 

landtgrave    zu    Susenburg,    Herr    zu    Rotein    unnd    Badenvviler    etc.    an 
burgermeister  unnd  rhat  der  statt  Basell. 
5  Unns  langtt  an,  wie  euwer  vogtt  zu  Bettickenn  unnserm  pfarherr 

zu  Krenntzach,  so  von  unns  mit  derselben  pfarr  belehnett  ist,  als  er 
den  zehenden  zu  Betticken,  des  er  unnd  seine  fordern  pfarherr  un- 
verdochtlich  zeitt  zu  empfahen  unnd  ufifzelieben  inn  ruwiger  besitzung, 
auch    die  von  Betticken    inn    die  pfar  zu   Krentzach  mit  allen   rechtenn 

10  gehörig  sind,  samlen  wollen,  angezeugtt,  das  er  von  euch  als  seinen 
herren  bevelch  hab,  sollichen  zehenden  zu  samlen  und  hinder  sich  zu 
legen,  sodann  zu  seinem  rechten  unnd  im,  dem  pfarherr,  so  er  kum 
nutzit  verfolgen  zu  lassen  unnd  im  damit,  so  hoch  er  im  von  euwert 
wegen    zu    gepieten    hab,    usz    dem   veld    gepotten,    des    alles   wir,  wo 

15  sollichs  usz  euwerm  bevelch  also  beschehen,  nit  klein  befrembdens 
tragen.  Unnd  dievvil  nun  allen  rechten  und  billicheitt  zuwider,  das  je- 
mand seins  langwürigen  inhabens  der  gestalltt  on  rechtt  mitt  der  thatt 
soll  entsetzt  werden,  so  ist  an  euch  unser  frundtlich  nachpurlich  be- 
geren,    ir    wellen    sollich    gebott    unnd    furnemmen    gegen    obgemeltem 

20  unserm  pfarherr  abstellen  unnd  ine  by  seinem  lehen  unnd  inhaben 
unnd  unns  by  unserm  eigenthumb  bis  uff  rechtlich  entsetzung  ruwig 
bliben  lassen;  so  ir  dann  je  vemeinten,  an  uns  oder  ine  sollichs  zchen- 
den  halb  zu  sprechen  haben,  wellen  wir  uns  hiemitt  für  uns  und  ine 
rechts  an  alle  geburliche  ortt  völklich  enbotten  haben,  auch  dem  statt  thun, 

25  unnd  sollichs  zusamptt  der  billicheitt  frundtlich  unnd  nachpurlich  umb 
euch  beschulden,  unns  ouch  zu  euch  frundtlich  und  nachpurlich  ver- 
sehen, ir  werden  hierin  bedencken,  wie  frundtlich  unnd  nachpurlich 
wir  uns  inn  glichen  feilen  gegen  euch  bisher  gehaltten  haben,  Begeren 
deszhalb  euwer  frundtlich  nachpurlich  anttwurtt  by  disem  unserm  botten, 

30  unns  ferrer  haben  darnach   zu   haltten. 

Datum  Sultzberg,  den  zehenden  julii  anno  etc.  xxx". 

Original,  unterschrieben  Y.frnsi]  M[arkgraf]  [von]  \\[aden]  mit  aufgedr. 

Verschlußsiegel.   St.-A.   Basel,  Baden  H "] . 

* 

568.  1530  Juli  ^^• 
35             Jacob  Meyger,   burgermeister   und  rhat  der  statt  Basell,  aji  hern 

Ernsten,  marggrafenn  zu  Badenn  und   Hochberg  etc. 

U.  f.  g.    schribenn,   den   pfarher   zu  Crentzach   und    den  zehenden, 

so  derselb  bishar  zu   Bettickenn  empfangen,  belangen,  haben  wir  alles 

innhalts    vernomen    und    nit    on,    es    mochte    sin,    das  wir  unserm  vogt 

40  zu  Bettickenn  solich  verbott,  wie  inn  u.  f.  g.  schribenn  gmeldet,   (doch 

Basier   Reformationsaklen,   IV.  DO 


514  IS  so  Juli  IS-  Nr.  56g. 

keiner  argen  mcinung)  zc  tluin  bcfolchen;  damit  aber  solichcr  spann 
inn  der  gute,  desz  wir  sonders  vlisz  genegt,  hin  und  ahweg  gelegt 
mochte  werdenn,  bitten  wir  u.  f.  g.  gar  frunthlich,  sy  welle  ethliche 
der  irenn,  glich  wie  wir  geordnen  und  gcbürlich  tag  und  maistat  ze 
erschinen,  in  solichenn  sachen  guthlich  ze  handien,  ernennen,  guter  hoff-  5 
nung,  die  spenn,  so  nit  so  grosz,  als  dann  zum  frunthlichistciin  hin- 
gelegt soUenn  werdenn. 

\''errer  fugen  wir  u.  f.  g.  ouch  gnedigklich  zu  vcrncnicn,  das  ob- 
angesinter  pfarherr  ethliche  zins  und  gfoU,  so  einer  pfründ  zu  sannt 
Peter  by  uns  zustendig,  nit  sin,  noch  im  gehörig,  behcnndigt  unnd  'o 
inninipt,  welches  ime  gar  keins  wegs  gepuren  unnd  wol  liden  mochte, 
das  er  durch  uwer  f.  g.  v^on  solichem  abzestan,  w\'ter  unruw  ze  vermiden, 
gewvsenn  wurde  .  .  .    Datum  mentags  den  xi.  july  anno  etc.  xxx. 

Eritwurf.  St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  302. 


569.  1530  Juli  13.    15 

Jacob  Meiger,  burgermeyster  unnd  rhatt  der  statt  Basell,  an  meister 
und   ratt  der  statt  Straszburg. 

Wir  schicken  euch  in  der  Beilage  die  kopie  der  anttvort,  die  uns 
die  Berner  des  Hessischenn  burgckrechtenns  halp  gegeben  haben^). 
Trotzdem  sie  auf  ihrer  früherji  abschlägigen  antivort  beharren,  desz  20 
wir  uns  nit  v^ersechen,  sind  zvir  der  nteinung,  daß  um  des  zvortes  und 
der  lehre  gottes  ivilleji  ihr,  die  von  Zürich  und  zvir  das  burckrecht 
mit .  . .  dem  landtgrafenn,  wie  das  uff  letztgehaltenem  burgertag  ab- 
geret,  uff-  und  anzenemen  hettenn;  zvir  bitte?i  um  kefmtnisgabe  eurer 
meinung  zu  ufiserer  und  deren  vo?i  Zürich  Jianden.  25 

Furer  so  ist  von  der  hefftenn  und  verbottenn,  so  unser  closter 
und  gotzhüser  guter  von  den  Keyserischenn  und  Oesterichischenn  teg- 
lich  besehen,  wie  dem  fürzekomen,  ze  beratschlagenn,  ein  bürgertag 
uff  nechst  körnenden  zinstag  den  nijntzehenden  .  .  .  july  gen  Zürich 
angesetzt.  Da  diese  sachen  euch  nicht  berühren,  hat  ma7i  euch  auch  3° 
7iicht  eingeladen;  zvir  zverden  euch  aber  über  die  Verhandlungen  mit 
eigner  botschafft  unterrichten.  Datum  mitwochs  den  xiii  den  july  anno 
etc.  xxx. 

Original,  pergament.  Stadt-A.  Straßburg  AA  iSog.  —  E7iiwurf:  St.-A. 

Basel,    Missiven  A  2S,    bl.  302  V.   —    Regest:    Abschiede,  bd.  /F,  abtlg.    35 

/  b,  nr.  3*5  J,    /.  bei  läge  zu  l. 


569.  ')  Die  kopie  d.  d.  sontag  den  xxvi.  juny  anno  etc.  XXX  liegt  bei i  vgl.  ß.  R.  A., 
hd.  IV,  nr.  S48. 


Nr.  5JO — 57/.  /jjo  Juli  ij.  515 

570.  rj^o  Juli  ij. 

Ernnst,    von    gots    gnaden    marggrav^e    zu    Baden    und    Hochberg, 
landtgrave    zu    Susenburg,    herr    zu    Rotein    und    Badennwiler    etc.    an 
burgermeister  unnd  rhat  der  statt  Basell. 
5  Wir  haben  euwer  antwurtt  vom   11.  juli  uff  unnser  schriben,  euch 

jungst  unsers  pfarhers  zu  Krentzach  halb  gethan,  .  .  .  vernommen  unnd 
geben  euch  daruff  wider  frundtlichen  zu  erkennen,  das  wir  nit  wissen, 
so  kennen  wir  auch  usz  euvverm  schriben  nit  versteen  einich  fordrung 
oder  ansprach,  so  ir  an  disen  zehenden  haben  mögen.  Will  unns  desz- 
10  halb  (wie  ir  selbs  zu  achten  habtt)  beschwerlich  sein,  solch  langherge- 
brachte besitzung  (wie  inn  vorigem  unserm  schriben  gemeltt)  durch 
gutlich  handlung  spennig  oder  zwivelich  machen  zu  lassen  Demnach 
nochmaln,  wie  vor,  unnser  frundtlich  beger  an  euch  ist,  ir  wellend  ob- 
gemeltem  unserm  pfarherr  zu  Krenntzach  sein  zehenden  'vie  von  altem 
15  her  gutlich  verfolgenn  lassenn  unnd  ine  des  also  mit  der  thatt  nit  ent- 
setzen. So  das  beschichtt  unnd  wir  versteen,  das  ir  einich  ansprach  zu 
solchem  zehenden  zu  haben  vermeinen,  wellen  wir  unserm  landtvogt 
zu  Rotein  bevelch  thun,  sich  mit  euch  eins  tags  zu  verglichen  und 
deszhalb  mit  euch  zu  handien  alles,  das  zu  guter  fründtlicher  nachpür- 
20   schafft  des  orts  dienstlich  ist. 

Unnd  als  ir  dann  inn  euwerm  schriben  witer  melden,  wie  der 
obgemeltt  pfarherr  zu  Krentzach  etlich  zinns  und  gefeil,  so  einer  pfrundt 
zu  sanct  Peter  bey  euch  zustendig  und  im  nitt  zugehörig,  innemme 
und  behendige,  soll  dieselb  sach  uff  den  gemelten  tag  auch  gehört  unnd, 
25  was  befunden,  das  der  pfarher  nit  fug  hett,  by  im  abgestelt  werden  .  .  .  , 
hierüber  euwer  nachpurlich  antwurtt  abermal  begerende.  Datum  Sultz- 
perg,  den  xiii^^^julii  anno  etc.  xxx". 

Orighial,  unlerschriebe?i  EMB  7nit  auf  gedr.  verschlußsiegcL  St.- A.Basel, 

Baden  Hj. 

30  571.  1530  Juli  IJ. 

Urfehde:    Hans  Gysi,  der  muller,  von  Ölten. 

Ist  umb  siner  lesterlichen  verächtlichen  wortcn  halb,  die  er  dem 
heiligen  sacrament  des  herren  nachtmal  Christi  Jhesu,  unsers  erlosers, 
unbeweglicher    Ursachen    zugelegt   hat,    ingelegt   worden,   wie    er   dann 

35  sich  dess  offenlichen  frywillig  vor  mir,  nachgenanten  notarien,  bekent 
und  anred  gsin,  namblichen :  Als  der  tisch  oder  statt,  da  man  in  siner 
Pfarrkirchen  des  herren  nachtmol  zu  begon  gepfligt,  nach  loblicher  art 
mit  einem  wyszen  lininen  tuch  gespreitet  gewesen,  daruff  genanter 
Hans  Gysi  gesagt:   „Wolan,  wer  nun  essen  woll,  der  gang  züher,  der 

40   tisch  ist  gerüstet";  alles  spots  wysz  geredt,  derglichen,  als  er  nachwerts 


516  isjo  Jidi  14.  Nr.  5J2. 

tiir  ein  ersanien  tVoinincn  ihat  zu  Hasel,  sine  oberii,  beschickt  \\n(\ 
(leren  und  dcij^Hchen  Sachen  gerechtvertitrt  worden,  wytcr  j^esagt,  das 
heilig  sacrament  damit  zeschmehen,  wollen  m.  h.  i^crn,  ein  ersamen 
rhat  vermeinende,  wolle  er  holtz-öplTel  essen;  deshalben  höchlich  und 
billichen  genanter  Hans  G\'si  in  straff  genommen,  wie  dann  die  nuwe  5 
statt  Ordnung  sölchs  wyszt  und  inhaltet.  Aber  dem  allem  nach  uff  mit- 
woch  sant  keyser  Henrichs  tag,  den  xiii.  july,  gnedigklich  ledig  ge- 
lassen, hat  gesciiworen,  das  er  zu  hütiger  tag  zyt  zu  straff  solcher 
mvszhandlung  m.  h.  also  bar  gezalt  zwentzig  funff  Hb.  uszrichten  und 
bezalen  wolle,  ouch  fürterhin  solcher  dingen  al)ston  und  sich  halten,  10 
als  einem  frommen  Christen  und  gehorsamen  underthonen  zughört,  zu- 
dem, das  er  sins  ampts  still  ston  wolle  biss  uff  verrern  bscheid,  sampt 
gemeiner  urfech  in  bester  form,  alles  by  pen  dess  schwerts.  Es  haben 
auch  gedachte  Herren  der  statt  Basel  imme,  Hans  Gysi,  diss  fruntschafft 
thon  und  diss  frye  wol  vorbhalten,  ob  er  lieber  wolle  umb  obgemelte  15 
Sachen  siner  myszhandlung  mit  inen  in  gericht  kommen  oder  by  allem 
Haran  gschriben  bliben,  denn  sy  inn  ye  harinn  nit  bewältigen  wollen; 
sölchs  Hans  Gysi,  obstat,  zu  hohem  danck  uffgenommen,  sich  hiemit 
gantz  underthänigklicH  in  obbemelte  straff  und  urfech  ergeben  und 
underworffen  hat.  Hieby  und  mit  gsin  die  ersamen  meister  Henrich  20 
Harnisch,  sin  dochtermann,  und  Walther  Harnisch,  der  jung,  die  metzger 
und  burger  zu   Basel,  als  gezügen  darzu   erfordert. 

Jo.  Henrich  Fortmüller  hc. 
St.-A.  Basel,  Katsbücher  O  ^,   s.  /JJ. 

572.  /fjo  Juli  14.    25 

Jacob  Sturm,   der   meister   und   der  rathe   zu  Strasburg,   den  ge- 
heymen  räthen  gnant  den  drytzehen  zu  Basel. 

Unnd  füegen  euch  daruf  vertruwter  wysz  zu  vernemen,  das  unns 
von  den  unsern  usz  Augspurg  zugeschriben,  wie  ein  geschrey  gadt, 
das  herr  Marx  Sittich  von  Embs  keys.  mt.  geclagt  haben  soll  ab  unn-  30 
sern  christlichen  mitburgern  zu  Zürich,  wie  das  sy  ime  ettwas  des 
seynen  inn  irem  lannd  arrestiert  haben,  mitt  bitt,  das  ir  mt.  ime  ein  hilff 
wider  sy  thun  oder  aber  durch  die  vinger  sehen,  so  wolt  er  mit  syner 
freuntschafft  sich  gegen  inen  rechnen. 

So  dann  soll  ein  bottschafft  von  Lutzern  vor  vier  tagen  unnd  uf  35 
mentag  nechst  verschinen  eine  von  Zug  ouch  gen  Ougspurg  khomen 
syn,  die  dann  von  dem  yetzigen  nüwen  gewichten  bischof  von  Costentz 
unnd  ime,  herr  Marx  Sittigen  von  Embs,  wol  empfangen  unnd  ge- 
losiert  worden;  was  deren  Handlung,  kan  man  noch  nit  wissen.  Dwil 
unnd  aber  soHchs  eins  zeitigen  nachtengkens  beturfftig,  Haben  wir  uch   4° 


Nr.  573—574-  ^530  Juli  15-  517 

dasselbig  nit  wollen  verhalten,  ferrer  unnsern  christlichen  mitburgern 
haben  antzuzeigen. 

Wither  des  richstags  halb  wissen  wir  uch  nit  zu  schreiben,  dann 
das  man  inn  dem  puncten  des  gloubens  gegen  ein  ander  stadt  und 
5  die  evangelischen  chur  unnd  fursten,  ouch  wir  unnd  andere  stett  un- 
sers  gloubens  antzeig  gethon,  daruf  keys.  mt.  noch  kein  antwort  geben; 
würt  aber  vast  dohin  gerichtet,  wie  man  durch  mittel,  weg  unnd  puncten 
des  sacraments  die  evangelischen  von  einander  trennen  möcht,  das  wir 
nun  gott  dem  allmechtigen  bevehlen  unnd  darnebn  gut  achtung  unnd 
10  uffmergkens  ouch  haben  sollen  .  .  .  Datum  dornstag  nach  Kiliani  anno 
etc.  xxx«. 

Original  (pergame?ii).   Sf.-A.  Basel,  Politisches  L  2,  ?ir.  5J.  —  Druck : 

Strickler,  bd.  II,   ?ir.  146]. 

573.  15JO  Juli  15. 

15  Jacob  Meyger,  burgermeister  und  rat  der  statt  Basell,  a7i  Conrat 

Dietrich  von  Bolsennheim,  landtvogt  zu   Rotelenn. 

Uns  berichtet  unser  spitalmeister,  wie  das  unserem  Spital  ethlich 
zehendenn,  so  er  inn  Schalbacher  Bann  biszhar  unnd  jeweltenn  inn 
ruwiger   und    hablicher  possessionn  ingehept,    durch    die    zehender  von 

20  Bintzenn  verspert ;  usz  was  ursach,  ist  uns  unnd  ime  verborgenn.  Da 
so  ist  an  uch  unser  frünthlich  begerenn,  wellen,  damit  unserm  Spital 
solich  verhefftenn  furderlich  enthlidiget  unnd  entschlagenn  werde,  ver- 
schaffenn  und,  so  die  zehenden  zu  Byntzenn  unsern  Spital  umb  ir  an- 
sprach,   deren    wir    keine    wuszenn,   rechts   nit  vertragen,   wurt  derselb 

25  Spital  inen  an  geburlichen  orten  rechts  nit  vorsin  .  .  .  Datum  fritag  den 
XV.  july  anno  xxx. 

Ejitwurf.   St.-A.  Basel,   Missiven  A  2S,   bl.  504  v. 

574  a.  [zu   1530  Juli  15.] 

Supplicatio7i  der  trow  Martha  Houvvartin,  thümfrow  zu  Klingental, 

30   an  burgermeister  und  rädt  der  stett  Basseil. 

Demnoch  unnd  sich  usz  sunderlicher  gottes  allmechtigen  Schickung 
zütragenn,  das  ir,  unser  gnedig  heren  und  obrenn,  uch  unser  inn  disem 
closter  undernumen  und  ein  getruw  uffsechen,  als  die  vetter  über  ire 
kinder,   allso  ir  ouch   uff  unsz  gehebt  unnd  unsz  fry  zügelossen  (so  ouch 

35  ernsthlich  befolchen),  hinusz  dem  closter  ze  gonde,  das  he3dig  ewange- 
lium  unnd  wort  gottes  zu  hören  unnd  zu  vernemen,  das  dann  ich  mit 
flysz  gethon  hab  (so  hoff  ich)  und  usz  demselbigen  hören  erlernet,  das 
unnser  verwenter  gotzdienst  gott  dem  allmechtigen  gantz  nüt  gfellig 
gsin   ist,  dorumb  ich  in  dem  namen  desz  gutigen  barmhertzigen  gottes 


518  IS30  Juli  Iß.  Nr.  574. 

noch  uwer  mincr  j;.  li.  bclclch  und  Ordnung;  iiin  die  hclf^c  ee  ^coriffcn, 
jTott  wöll  mir  j^nad  verliehen,  das  ich  noch  sineni  willen  mo^c  leben, 
semlichs,  g".  h.,  han  ich  an  uwerc  verordnetten,  unsere  heren  ple^er  (!), 
lassenn  langen  niil  bitt  und  bc^er.  ouch  ermanuno^,  wie  ich  in  ihsz  closter 
liin  kumen  von  minem  hininbrochten  gut  noch  der  lenge  etc.;  die  hand  5 
mich  nun  für  uwer  ersam  wisheit  gewisenn.  Dorum,  gnedigen  min 
heren,  so  bitt  ich  uch,  ir  wollen  ansechen  unnd  betrachten  gstaltsame 
diser  sach  und  mich  gnedicklichen  bedcncken,  und  domit  ichs  kurtze, 
so  han  icli  mit  wol  bedochtem  mut  und  rot  Balthasar  h'ischers  in  diser 
sach,    mins   rechtgebnen  vogtz,  entschlossen:  10 

Demnoch  unnd  ich  ixjor  alt  bin  gewesen,  in  disz  closter  bin  kumen 
und  hundert  guldin  in  guttem  gold  hiningebrocht  umb  min  pfrund  on  an- 
ders, so  han  ich  ouch  inn  disem  closter  von  gemachen  erkoufft  und  gebu- 
wen,  das  sich  gar  ein  grosse  summ  treffen  wurd,  so  ich  eins  noch  dem  an- 
dren erzellen  solty.  Zu  demselben  so  bin  ich  in  disem  closter  ufferzogen,  15 
wie  man  denn  weist,  das  sy  köstlich  und  wolgehalten  werden  (als  gnod- 
frowen  oder  thijmfrowen)  etc.,  und  nit  han  gelert  werken  oder  schaffen,  do- 
mit ich  mir  selbs  oder  andren  mochty  etwas  nutz  oder  beholffen  sin.  Dicwil 
ich  denn  mine  jungen  tag  allso  inn  disem  closter  verschlissen,  so  beger 
ich  und  befilch  das  uwer  gnod,  das  ich  min  altar  und  zit,  so  lang  und  20 
es  dem  allmechtigen  gott  wil  gefellig  sin,  ouch  niog  hinuszbringen; 
diewill  dann  disz  closter  so  ein  erlich  rieh  innemen  hatt  inn  gelt,  körn 
und  win,  so  beger  ich  usz  disz  closters  gut  in  glicher  gstalt,  wie  ich 
dann  semlichs  an  i'iwere  verordnetten,  unsere  heren  die  pleger  (!),  ouch 
begert,  nämlich  mine  hundert  guldin  in  gold,  die  ich  hiningebrocht  25 
hab,  fry,  ledig  widerumb  herusz  zu  minen  handen,  das  ich  domit  m6g 
schalten  und  walten,  anfachen  huszzehalten  als  mit  minem  fry  eygnen 
giit,  unnd  dorzu,  diewil  ich  uff  semlichs  ufferzogen  bin,  als  obstat,  so 
beger  ich  ouch  ein  libgeding  min  leben  lang,  nämlich  alle  jor  funffzig 
gülden,  geteilt  zu  den  iiii  frovastenn,  domit  und  ich  mit  gott  und  mit  30 
eren  husz  haben  mog,  dorzü  ouch  körn  und  win  zimblichen  utt  ein 
menschen,  als  usz  desz  closters  gut;  denn  es  von  den  gnoden  gottesz 
wol  in  dem  innemen  erfunden  wirt.  Ich  beger  ouch  min  leben  an 
keinem    ort  denn  in  uwer  miner  gnedigen  heren  statt  zu  verschlissen  .  .  . 

Original,  mit  dorsaladresse.   St.-A.  Basel,  Kli?igental  HH  ß.  35 

574  b.  1530  Juli  15. 

Abfindnngsurkunde    der   Martha    Hotvart,    ehemaliger    notme   zu 
Kling  etithal'^). 

Ich,  Martha  Houwartinn,  von  Wunnenberg,  dun  kunth  meniglichem: 

574  b.   ')    Vgl.    n.  R.  A.,  bd.  II,  nr.  soi.  40 


Nr.  57S-  1.530  Juli  16.  519 

.  .  .  Demnoch  als  ich  in  vergangnen  joren  mich  in  das  closter  Klingen- 
thal .  .  .  mit  wissen  .  .  .  mins  hertzlieben  junckeren  unnd  v^atters,  des 
.  .  .  Oswalt  Houvvartz,  gethon  hab  und  ich  in  dasselbig  closter  Klingen- 
thal min  pfruntgelt,  namlicii  hundert  gülden  in  gutem  Rinschen  goldt 
5  gebrocht  hab,  welche  die  eptissin  und  convent  also  bar  von  Juncker 
Oswalten  entpfangen,  nochdem  aber,  got  sy  lob  unnd  eer,  die  worheit 
an  tag  ist  kumen,  das  solcher  stand  nit  mit,  sunder  wider  got  unnd 
syn  heilligs  wort  ist,  iind  tiac/idem  der  Basier  rat  ein  mandat  zvegen 
des  austritts  aus  den  klöstern  erlassen:    Diewil  ich  nun  ein  zitlang  im 

10  gedochten  closter  Klingenthal  gewesen  bin,  vermeinte,  mit  dem  ver- 
wenten  gotzdienst  gott  zu  dienen,  .  .  .  hab  ich  mich  in  den  stand  der 
helgen  ee  noch  dem  geheisz  und  gebott  gottes  mit  Jacob  Hiltbrandt, 
burger  zii  Basel,  gethon;  deshalb  habe?i  die  geistlichen  frouwen  des 
klosters    Kli?igental    mir,    Martha    Houwartinn    von   Wunnenberg    min 

'5  hiningebrochten  hundert  gülden  in  golt  usz  ernstlicher  bit  an  u.  g.  h. 
und  pflägeren  des  closters  .  .  .  bar  usgericht.  Darum  so  sagen  wir  bede 
eegemächte  das  kloster  Klingental  der  bezalten  hundert  gülden  quit, 
ledig  unnd  losz  .  .  . 

Des    zu    waren    urkunt    hab    ich,  Jacob  Hiltbrant,    als    ein    gewalt- 

20  haber  unnd  fockt  miner  eelichen  gemahel  frouw  Marthen  Houwertin  von 
Wunnenberg  iren  eignen  insigel  getruckt  an  end  diser  geschrifft,  die 
do  geben  ist  am  xv.  tag  des  monats  julii  anno   mdxxx. 

Original.^    »tit   aufgedrücktem    sieget.     St.-A.   Basel,  Kli7igental  HH  5. 

575.  IS 30  Juli  16. 

25  Jacob  Meyger,  burgermeyster  unnd  ratt  der  statt  Basell,  an  marg- 

graff  Ernnsten  von  Bade?i. 

Uwer  fürstlich  gnadenn  jüngst  schribenn,  denn  zechenden  zu 
Crentzach,  desglichenn  die  gutliche  tagsatzung  und  maistat,  so  uwer 
fürstlich  gnad  irem  lantvogt  zu  Rottelnn   unns  zu  verkünden  bevolchen. 

30  belangend,  haben  wir  verers  inhaltz  gnugsamlich  verstannden  unnd 
wellenn  derselben  e.  f.  g.  zu  sonderm  gfallenn  dem  pfarer  unnd  priester 
zu  Crentzach  diser  zyt  den  zechenden  volgen  lassenn  unnd  die  be- 
scheenen  verpott  abgeton  und  uffgehept  werden  verschaffen,  darby 
ouch  der  tagsatzung,   die  wir  zu  besuchenn  willens  von  uvver  f.  g.  lant- 

35  vogt  Rotlenn,  wie  oben  gemeldet,  erwartenn,  guter  hoffnung,  so  wir 
also  zusamenn  komenn,  derenn  unnd  andernn  spennenn  unns  wol  verein- 
barenn  unnd  verglichenn  werdenn  .  .  .  Datum  sampstags,  denn  xvi.july 
anno  etc.  xxx". 

Entzvurf.   St.-A.  Basel,   Missiven  A  28,  bl.  joj  v. 


520  IS30  Juli  i6.  Nr.   i^yö    f;jy. 

blti.  15^0  Juli  16. 

Jacob  Meyger,  burgermeyster  uniul  rliatt  der  statt  Bascil,  an 
ko.  mt.  zu  lluii<;crnn  unnd  Behem,  unnscrs  gnedigstenn  herrnn,  lannt- 
vogt,  Statthalter  uniul   ratlieiiii   in   Ober-Elsasz. 

LUver  schribenn,  des  datum  den  xiii*'^'"  dis  monats,   darin   ir  iiicl-      5 
denn,  das  wir  X'yth  Suternn,  ko.  nit.  camer  procuratornn,  den  ir  allier 
des  gotzlius  Olsperg  halb  abvertigenn  wöllenn,  mit  gle}'t  by   uiins,  so 
lanng   die   seil)   sach  weret,   zu  versechenn  begerenn,  habenn  wir  ver- 
standenn;  fügenn  uch  daruff  güttlich  ze  vernemmen,   das  wir  dem  sel- 
bigenn  \\\.\\  Suter   uff  üwer  ansynnen  die  gedocht  Olsperger  sach  zu    10 
ververtigenn  unnd,  so  lang  die  weret,  ein  fry,  sicher  unnd  strack  gleytt 
allhar   in   unnser  statt  Basel!    unnd   wyder   von   dannenn  an  sin  sycher 
gewarsamy  ze  kommenn  für  unns,   die  unsernn  unnd  alle  die,  so  unns 
ze    versprechenn    standen    unnd    derenn    wir    ungefarlich    mechtig   sind, 
gebenn   unnd    gebenn    habenn    wöllenn,    in   unnd  mit  crafft  dis  brieffs,    15 
doch    das    er    sich    ouch    der   zyt   unnd    so  lanng  er  vermelter  sachenn 
halb  inn  unnser  statt  Basell  wonet,  gegenn  unns  unnd  allenn  den  un- 
sernn mit  worttenn  unnd  anderm   gleytlichenn  halltenn  thyege.    Datum 
sampstags  den  xvi.  july  anno  etc.  xv'^xxx. 

Entwurf.  St.-A.  Basel,  Missiveti  A  28,  öl.  30^.  20 

577.  1530  Jtdi  16. 

Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  der  meren  stifft  Basell  an 
Hans  Puliant  von  Eptingen. 

Es  hat  wylenndt  her  Conradt  Zimmerman,  etzwan  caplan  unnser 
stifft,  unnser  presentzambt,  derglich  unns  mit  sinem  teill  (o)der  der  25 
quartzechenden,  so  er  zu  Hagental  an  sich  erkoufft,  lang  ouch  ge- 
noszenn,  begäbet  unnd  solichenn  zugestelt,  minders  ouch  nit  sinen 
kouffbrieff  unnd  gewarsame,  so  er  darüber  hinder  im  gehebt  letst 
unnd  der  zit  wir  alhie  zu  Friburg  inn  der  residentz,  unns  uberschickt, 
also  das  wir  nun  hinfur,  wie  er  inn  zit  sins  lebens  gethan,  solichen  3° 
sinen  teilzechenden  jerlichen  verlyhen  unnd  innemen  sollen  unnd  megen, 
wie  dann  ouch  wir  disz  jors  thun  wollen  unnd  dohien  geschickt,  so  ist 
doch,  das  deren  von  Basel  ambtiuten  vor  dem  hinusz  kommen,  den- 
selbigen  zechennden  in  namen  irer  offennlich  uffrufen  loszenn  unnd 
vermeintlicher  wise  einem,  Gilg  Smyt  geheiszenn,  geliehen  habenn  inn  35 
mosz,  als  ob  inen  der  gehorte,  ouch  also,  das  unnser  gesandter  nutzt 
schaffen  megen,  dann  nyemander  witers  gewesenn,  so  im  utzit  daruff 
legenn  oder  pyeten  wellenn.  Alls  nun  diser  zechennden  anders  nye- 
mander dann  uns  zustet,  unnd  sonnderlich  ouch  des  vermelten  ver- 
gabers will  unnd  meynung  gewesenn,  das  wir,  wo  joch  wir  uns  endt-   40 


Nr.  578— sjg.  1530  Juli  16.  521 

halten,  soHchenn  zechenden  haben  unnd  uns  des  gefrouwen  sollen  unnd 
dann  dir  als  des  endes  weltlicher  oberhandt  zustet  unnd  geburet,  nye- 
mander  mit  gewalt  unnd  on  recht  des  sinen  endtsetzenn  ze  loszen,  so 
ruffenn  wir  an,  zum  strengsten  unnd  ernstlichisten  wir  vonn  rechtz 
5  wegenn  thun  sollen,  khonnen  unnd  megenn,  das  du  glich  unnd  on 
Verzug  obvermerckten  theilzechenden,  soviel  unnd  was  der  zu  dissem 
jor  worden  unnd  gefallenn,  hinder  dem,  so  er  ligt,  zu  recht,  das  auch 
uberal  nutzt  darvon  verruckt  oder  verendert  werd,  verbieten  unnd 
deshalb  unns  alles  so  recht  widderfarenn  unnd  on  recht  unnd  mit  der 

»o  tat  nit  endtsetzen  loszest,  wie  dann  unnd  wir  dych  darumben  ouch 
wellennt  ervordert  unnd  ersucht  habenn  mit  dem  erbietenn,  alles  das, 
so  wir  dogegenn  ze  thun  verbunden,  das  ouch  zu  erstatten.  Datum 
Friburg,  uff  den  xvi.  dag  julii  anno  xxx. 

Entwurf.     Gefierallandes-A.  Karlsruhe,     Copialbuch    ?if     22^    (^530), 

15  bl.  61  V. 


578.  1530  Juli   16. 
Aus   einem   schreiben    des  reginients  zu  Innsbruck   an  k'önig  Fer- 
dinand. 

Zum  achtennden  ^)  haben  die  von  Basel  den  bischofflichen  stifft 
20  daselbst  abgethan  unnd  unndersteen  sich,  der  corherrn  gülten,  in  e. 
kn.  mt.  lannden  gelegen,  zu  hannden  ires  verordenten  Schaffners  zu 
unndertziehen.  Als  inen  das  aber  von  e.  kn.  mt.  wegen  nit  gestattet, 
sonnder  die  sachen  auf  der  thumbherrn  anrueffen  zu  recht  gewisen 
werden,  so  wellen  sy  sich  des  nit  ersettigen  lassen,  sonnder  sein  dro- 
25    liehen,  die  gülten  selbs  mit  gewalt  zu  holen. 

Datum   16.  j Uli   1530. 

Kopie.     Landesregierungs-A.  Innsbruck.     Copialbücher,    an    die   kgl.  mt. 

1530,    I53h  fol.  108  V.  ff. 

579.  [J530  Juli  i^-J 
30              Aus  einem  bericht  ab  dem  reichstag  zu  Augsburg. 

Und    ist    mit    namen  volgende    pratick,    alls  Märcken  [Sittich  von 
Ems]  und  siner  anhenngern  anschleg: 


578.  ^)  In  diesem  schreiben  kommt  das  regivient  der  aufforderung  des  königs  nach, 
alles,  was  bisher  kirchenfeindliches  von  den  orten  der  Eidgenossen  und  deren  zugewandten 
35  begangen  worden  und  das  das  regiment  und  den  könig  schon  beschäftigt  hat,  summarisch  zu 
wiederholen.  Es  weist  auf  das  versagen  der  bisher  zur  bekämpfung  der  zustände  angewandten 
mittel  hin  und  empfiehlt,  die  sachi  der  katholiken,  bistümer.,  klöster  und  stifte  vor  den 
gegenwärtigen  reichstag   zu  Augsburg  zu  bringen. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  "" 


522  1530  Juli  i^-  ^^'  5^0. 

Wie  man  die  cristenlichen  stell  an  dneii  orttcn  überfallen,  uber- 
ziechen  niul  ani^riffen  sollte,  nämlich  der  herzog  von  Satoy  mit  hilff 
der  Wallisser  uml  Fryburj;-  wii  Hern   zu. 

Itoni    der    Ueyser   ^egen    Basel    und   Costenntz  und  MÄrck  Sittich 
mit   Apptischitten    und    derolich    geschwader    über  Rin    und   die  wider-      5 
wertigen   lennder  hinden   uff  uns,  demnach  die  statt  Straszburg  zii  be- 
jeoern    und    sodann    die  cristenlichen  stett  inen   hilff  ihun,  die  uff  dem 
weg  all  ze  tod  ze  schlachen. 

Kopie.   St.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  D  3,  bl.  6;.  —  Druck:  Strickler, 

bd.  IL  iir.  14-1,    >.  '° 


580.  ^530  Juli  iS. 

Jacob  Sturm,  der  meister  unnd  der  rathe  zu  Strosburg,  an  burger- 
meister  und  dem  rathe  zu  Basel. 

Ewer   schriben,  ir  unns  des  Hessischen  Verstands,  ouch  was  des- 
halb von  uwern  und  unsern  christlichen  mitburgern  von  Bern  für  ant-    «5 
wort  gefallen,  sampt  angehengkter  beger,  das  uch  nit  für  unfruchtpar, 
sonder  gantz  furstendig  bedungkt,  das  nit  destmynder  uwer  und  unser 
christliche    mitburger  von  Zürich,    ouch    ir   und  wir   den  verstandt  mit 
unserm  gnedigen  herrn,  dem  landtgraven,  wie  dan  uff  letstem  gehalt- 
nem    tag    abgeredt,    angenomen    hetten    etc.,   haben    wir    alles    innhalts   20 
verstanden.  Fuegen  euch  daruf  guetlich  zu  vernemen,  das  wir  zu  merung 
gots    lob    unnd    sins    heiligen  worts  wol    mochten    gelitten    haben,    das 
solicher  verstandt   von    unns   zu    allen    theilen   ufgericht  worden  were, 
domit  von  den  widerwertigen  nit  under  uns  ein  trenung  (die  ouch,  ob 
gott  wil,  nit  Stadt  haben  soll)  furgetragen  oder  ingepildet  mocht  werden.   25 
Aber    wie    dem,    so  wir   derer  von  Bern  sondern  gneigten  willen  ver- 
mergken,    ouch    ein    solichs  unnserm  vorigen  christlichen  burgkrechten 
unnd  verstandt  nit  zuwider  ist,   so  syndt  wir  willig,  solichen  verstandt 
mit    tmserm    landtgrafen,    wie    durch  euch  aufzeigt,  intzegen,  doch  mit 
vorwissen    unnd    willen    unserer   schöffel,    denen  wir  bitzher  solichs  nit   3° 
furgehalten,  ouch  on  sy  inn  diesen  sachen  nit  zu  besliessen  haben.    Zu- 
dem so  sehe  unns  uff  uwer  Verbesserung  nit  für  unerschlieslich,  sonder 
für  notdurfftig  an,  dwil  sich  diese  handlung  so  lang  vertzogen,  das  wir, 
was    bitzhar   verlouffen,    unnd    domit    deren    von   Bern    antwort    unsern 
gesandten    uff   dem  reichstag  gon  Ougspurg  zuschigkten,  mit  bevelhd,   35 
das    alles    dem    landtgrafen    antzuzeigen,    unnd    wes    siner    f.  g.   willen 
harinn   syn,  ouch  ob  syn  f.  g.  den  verstandt  mit  bescheener  enderung 
unnd  unns  dryen  stetten  annemen  wil,   oder  nit  syn  wolt,  zu  erlernen, 
domit  man  ferrer  uff  andere  tag,  es  were  zu  beslusz  oder  sonst,  davon 


fc> 


Nr.  581.  1530  Juli  18.  523 

handien  unnd  furfaren  khendt,  freuntlich  bitten,  solichs  furderlich  denen 
von  Zürich  zu  wissen  thun.  Unnd  so  es  uch  als  wol  als  unns  gefiel, 
möchten  wir  leyden,  das  ir  nochmals  solichen  unsern  willen,  unnd  wie 
wir  dryg  stett  mit  dem  landtgrav^en  ein  verstandt  uftzerichten  gesynnt 
5  syndt,  denen  von  Bern  zugeschriben  hetten,  domit  es  mit  irem  vor- 
wissen unnd  unabbruchlich  unnserer  christlichen  burgkrechten  beschee 
unnd  dester  freuntlicher  unnd  bürgerlicher  gehandelt  wurde:  unnd  was 
euch  an  allen  orten  begegnet,  unns  zum  ersten  zukhomen  lossen,  mehr- 
gedachtem unnserm  gnedigen  herrn,  ee  der  reichstag  syn  end  nympt, 
10  haben  zu  berichten.  Das  alles  wir  uch  uff  gethan  schriben  gantz  guter 
meynung  nit  weiten  verhalten,  hiemit  inn  den  schirm  des  allmechtigen 
bevehlend.  Datum  mentag  nach  Margarethe  anno  etc.  xxx°. 

Original  (pergament).    St.-A.  Basel,  Kirchen  A  y,  bl.  /J.   —  Ausführ- 
liches regest :    Abschiede,  bd.  IV,   i  b,  nr.  SS3)  -•  beilage  zu  l. 

15   581.  1530  Juli  18. 

Das  capitel   der  stift  Basel  an  den  bischoff  vo7i   Basel. 

Wir    haben    abermoln    ein   verschribung,    gegen  denen  von  Basel 

der    graffin    von    Tierstein    lybgedings    halben    uffgericht,    sambt    einer 

missiven    von    deswegen,    das    wir   darinn   gehellen    unnd  unser  insigel 

20  daran  hencken  wollten,  verlesenn  unnd  gesehen  unnd  geben  hieruff 
u.  g.  zu  verston,  das  wir  derselben  inn  alweg  ze  willen  sin  wolten. 
Als  aber  wir  unns  deren  dingen  und  Sachen  recht  erinnern  unnd  hinder- 
dencken,  wolten  wir  gern  unnd  mechten  liden,  das  wir  letst  uffgerichter 
der  hundert  gülden  geltz  verschribung  unnser  sigel  nit  angehenckt.    Es 

25  solt  zwar  dermosz  (unnd  das  u.  g.  nit  zewidder)  sonnder  aller  Sachen 
gestaltsamy,  ouch  u.  g.  der  stifft  und  unser  meren  und  beszern  nutzes 
noch  witers  nit  beschehen,  zu  geswigen,  das  wir  den  libgedingbrieff 
ouch  besiglen  solten,  dannocht  on  den  puncten  unser  schadlose,  unnd 
das  nachvolgender   ursachenn: 

30  Erstlich  weisz  u.  g.,  das  wir  hievor  den  kouffbrieff  über  Riehen,  der- 

glich  den  brieff  über  i*'  gülden  geltz  unnd  den  brieff  über  die  i.  gülden 
geltz  zu  besiglen  abgeslagen,  es  were  dann,  das  uns  von  denen  von 
Basel  uffgericht  wurd  ein  verschribung  der  vischentzen  halb  mit  den 
VI  Ib  und   V  ß  geltz,  welhes  unns  domoln  von   u.  g.  zugesagt  und   noch 

35    nit  erstattet. 

Zum  anndern:  Das  in  selbigem  zinsz  unnd  dann  diszen  libgeding- 
bryeffen  der  punct  (doch  unns,  unnsern  nochkomen  und  gemeinem 
capitel  an  unnsern  renten,  gulten,  zinszen,  zehenden,  nutzen  unnd  ge- 
fellen,  sonsten  ouch  inn  alweg  onnvergrifflich  unnd  one  schaden)  unnder- 

40   loszenn,  das  widder  unnseren  endtslusz  unnd  erkanthnus,  hievor  gemacht, 


524  /J5ö  Juli  iS.  Nr.  5S1. 

davon  auch  wir  oaiitz  nil  wichen  noch  gen,  sonnder  disscn  puncten  unnd 
eben  mit  iHsscii  wortcn  inn  allen  unsern  bewilli^unoen  haben  wellen. 
Zum  drittenn:  Das  ouch  u.  o".  (wie  wir  hievor  begert)  unns  an 
orten,  wir  für  ire  vorfaren  um!  slifft  verschribenn,  lidigenn  wolt,  zum 
wenigistenn  unnd  für  diszmol,  das  sich  eben  selb  der  moszcn  vSi  bann  5 
tra"-en,  «>-egen  der  Ilurlingin  mit  uffrichtung  andrer  vcrschribung  unnd 
underpfenndern,  unnd  uns  die  unnser  herusz  zu  unsern  handen  zc  stellen 
etc.,  unnd  aber  das  noch   nit  volnzogenn. 

Zum  vierdenn:  Ouch  aller  merst  von  wegenn  des,  das  beid  briet, 
als    des    umb    die    xvii:^^  gülden    der    graffin    von   Tierstein    verseszenn    10 
unnd  zesamengeslagen   unnd    inn  ein   houptgut  zogen,    nun   hinfurt  mit 
eim   jerlichen    unnd    ablosigen    zinsz    zu    verzinszcn,    derglich    ouch    die 
hundert  gülden  libgedings  nit  uff  die  grafin  als  recht  principalin,  sonnder 
uff  die  vonn  Basell  gesetzt  unnd  dodurch  soviel  presumption  gegebenn, 
als  ob  u.  g.,  derglich  wir  inn  den  contract  unnd  transaction,  weihen  die    15 
von  Basel  und  grafin  von  Tierstein  miteinandern  gemacht,  also  das  die 
von  Basell   alle   der  grafin  ansprachenn,   die  sie  zu  u.  g.  und  stifft  hat 
und  habenn  mecht,  habenn,  dye  umbringen  unnd  derenhalb  nit  anders, 
dann    so    die    graffin   thun,  sollen  hanndlen  mögen  etc.,  wiszenlich  ge- 
hellenn    unnd    den    angenomen   hetten  zu  erstatten;    konthen  unns  des    20 
auch  nit  wol  uszziehen,  vorab  so  erwiszlich,  das  wir  das  zum  wenigisten 
inn    diszen    zweien   stucken    gethan    hetten,    wurdenn   das   onzwifenlich 
inn  andern  mer  puncten  muszen  erstatten;  dann  u.  g  darff  nit  gedencken, 
das   hiemit   dye   von   Basel   der   graffin   ansprachen  ersettiget,  sonnder 
deren  noch  mer  uff  bann  bringen  werden,  als  mit  dem  Kluszhoff,  der   25 
mulynen  ettzlichen  ligenden  gutern    unnd  anders,   das  vermelte  graffin 
angesprochen,   also   das,   wa  u.  g.  wenen,   einest  gantz  mit  denen  von 
Basel  usz  den  sachen,  das  sie  erst  recht  hininn  khommen. 

Zum  funfftenn:  Das  u.  g.  noch  viel  ansprachen  zur  graffin  het  unnd 
aber  deren  kein  anhandt  genommen.  U.  g.  vorfaren  bischoff  Cristoff  30 
het  iro  und  groff  Heinrichen  furgesetzt  1°^  gülden,  die  uffgenomen  und 
sydther  gar  schierst  xx  jor  verzinszet,  dermosz  sie  nit  allein  als  erbin, 
sonnder  selb  Schuldnerin,  die  zewidder  keren  schuldig.  Item  so  ist  ouch 
dasjhen,  so  der  stifft  und  u.  g.  vorfaren  von  groff  Heinrichen  im  con- 
tract zugesagt,  nit  geleist.  Item  so  ist  war,  das  die  grofenn  viel  usz  35 
den  lehen  versetzt,  verpfendt  unnd  ze  lidigen  schuldig,  das  noch  uff 
diszen  dag  nit  beschehen. 

Deren    unnd    ander    noch    viel    mer   Ursachen   halb  wir  yetztmoln 
den  libgedingbrieff  ze  siglen  unnderloszenn,  unnd  wolt  unns  das  beszer 
unnd    mer   gerotner  beduncken,  u.  g.  lugt,  wie  sie  im  that,  das,  soviel   40 
der  graffin  ansprach  belangt,  alle   verschribung  uff  sie  als  recht  princi- 


Nr.  f;82.  1530  Juli  ig.  525 

palin  gestellt,  irenn  ubergebenn.  Wolt  dann  sie  die  furrer  denen  von 
Basel  oder  andern  zustellenn,  khont  u.  g.  dem  nit  vorsin.  Es  were  ouch 
beszer,  das  u.  g.  gegen  der  graffin  hafft  gemacht,  dann  gegen  denen 
vonn  Basell;  ire  angriff  mochten  ouch  nit  inn  mosz,  wie  deren  von 
5  Basell  sin,  zu  endtsytzen.  Well  u.  g.  nochmoln  ouch  denen  dingenn 
nochdenckens  habenn  unnd  also  versehenn,  das  nit  mer  unratz  darusz 
endtspring,  ouch,  was  unns  vormoln  zugesagt  mit  der  vischentzen 
Riehen,  verlang.  Sodann  das  also  an  handt  genomen,  ouch  der  Hur- 
lingin    halb    unser  verschribung,    uns    zu    handen    gestelt    unnd  inn  der 

lo  bewilligung  der  punct  unnser  schadlose  halb  ouch  inseriert,  sint  wir 
dann  urbuttig,  unser  besiglung  dem  brieff  anzehencken ;  well  u.  g.  unnser 
noturfft  noch  im  besten  vermercken,  minders  ouch  nit  übriger  an- 
sprachen halb  gegen  der  graffin  ze  handien  inndenck  sin,  unnd  so 
hinfur  utzt  witer  vonn  uns  zu  verwilligen  unnd  besigienn,  unns  jedes- 

'5  mol  und  zuvor  copyen  derselbigen  verschribungen  zu  besehen  zu- 
schicken unnd  nyemander  nutzt  vordem  zusagen  unnd,  wie  wir  vormoln 
begert,  register  der  rechnung  ze  sehen,  well  u.  g.  uns  die  nochmoln 
loszen  werden.  Datum  den  xviii.  dag  julii  anno  xxx, 

E7itivurf.    General-Landesarchiv  Karlsruhe,    Copialbuch  nr.  22^  (l  s^o), 

20  bl.  63  V. 

582.  1530  Juli  ig. 

Instruction    uff  den   burger  tag  Zürich,   zinstags  nach  Margarethe 
anno  etc.  xxx  angefangen. 

Alls  dann  diser  burger  tag  fürnemblich  von  wegen  der  schweren 

25  sorgklichen  bösen  pratticken  unnd  geschwinden  leuffen,  die  sich  leyder 
an  vil  orten  wider  alle  liebhaber  der  ewangelischen  warheit,  ja  wider 
das  heylsam  wort  gottes  sehen  lassen,  beschriben  ist,  der  meynung, 
darvon  ze  ratten,  wie  solchen  pratticken  zu  begegnen,  die  abzewenden 
werend,  damit  wir  by  gottlicher  warheit  one  alles  entsezen  pliben  unnd 

30  allso  seel,  lyb,  eer  und  gut  behalten  mochten  etc.  Da  sollend  unnsere 
botten  gewallt  habend,  mit  unnseren  lieben  Eidgnossen  unnd  christen- 
lichen  mittburgern  uff  disen  tag  angeregte  louff  unnd  böse  pratticken 
für  ougen  ze  nemcn  unnd  mit  allem  ernst  darvon  ze  rattschlagen,  wie 
wir   gemelte  böse  pratticken   abwenden  furkommen  oder,   so  wir  umb 

35  gottlichen  worts  willen  solten  gefechdett  unnd  angriffen  werden  mit 
einem  schnellen  uberfall,  wie  wir  unns  in  handell  schicken,  damit  wir 
mit  gottlicher  hilff  by  unserem  christcnlichen  furnemen  pliben  mögend. 
Es  soll  sich  keys.  mt.  umb  houptlüt  bewerben,  beschicht  unns  gewusz- 
lich    nit    zu  gutem,  deszhalb   wir  wol  bederffen,   gut  sorg  ze  hand  etc. 

40   Unnd  was  hierummen  geratschlagt  unnd  für  gut  angesehen,  das  sollend 


526  /Jjo  Juli  ig.  Nr.  5S2. 

unsere    heilten    in    ahsclieici    nciuen,    widcruinb    an    unns    piinj^on    iiniul 
diser  zyt   mit   eniitliehs  bcschliessen. 

Hieneben  sollend  unnserc  l)otten  anziehen,  tlas  unns  nacli  luit 
bytag  für  j;ut  wette  anscIicn,  das  wir  unnserni  gnedigen  lierrcn,  dem 
landtgraven  in  Messen,  von  wegen  des  begerten  christenlichcn  \er-  5 
Stands  mit  glielier  einnu'nuliger  anntwort  begegneten,  unnd  demnach 
diser  handeil  bitzhar  an  unnsern  lieben  Eidgnossen  von  Bern  allso  er- 
wunden, das  sy  in  dhein  verbriefftc  verein  gan  wollen,  aber  sich  de- 
nocht  \-ermög  ires  schribens  gantz  fruntlich  erbotten,  so  vcrr  sy  dann, 
allsz  wir  geschehenn  werde  achten,  sy  nachmoln  by  irer  anntwort  10 
pliben,  das  dann  unser  lieb  christcnlich  mittburgcr  von  Zürich  disen 
handell  mit  unns  wie  Bern  an  die  band  nemend,  allso  das  wir  vier 
stett  dem  landgrav^en  ein  gliche  einmiindige  trostliche  anntwort  zü- 
schriben  unnd  daruff  siner  f.  g.  gemut  ouch  vernemen  solten.  Unnd 
wenn  es  inen  gefallen,  mochtend  sy  irn  stattschriber  ein  fruntliche  15 
schrifft  stellen  lan,  in  unser  aller  namen  jedem  theyl  ein  coppy  dar- 
von  mittheylen  unnd,  so  wir  vier  stett  die  allso  annemen,  allsz  dann 
in  unser  aller  namen  die  uszgan  lassen.  Unns  bedunckt,  wo  wir  dem 
landtgra\-en  uff  den  jetzigen  richstag  fruntlich  zuschriben,  werde  es  im 
in  so  strenger  anfechtung  vil  herzens  geben,  dester  stanthafftiger  ze  sin.    20 

Zu  dem  andern,  die  hefft  unnd  vcrbott  betreffen,  unserer  gotz- 
hüsern  zinsen  unnd  zehenden  halben:  Wiewol  unns  uff  disen  tag  nit 
sonders  intrag  beschicht,  anders  denn  das  unsere  thumherren  der  stifft  in- 
kommen  im  fürstenthumb  innemend  etc.,  so  mögen  wir  doch  liden,  das 
darvon  geratten  werde,  ob  unns  derglichen  hefft  solten  begegnen,  wie  25 
wir  unns  halten,  ob  wir  ein  bottschafft  oder  schrifft  zu  dem  regiment 
Ensiszheim  schicken  oder  schriben  unnd  inen  sagen  wollend,  das  unns 
solche  Sperrung  ze  dulden  nit  lidenlich  sye  etc.  Unnd  wasz  geratschlagt, 
sol  aber  in  abscheid  genomen   und  hindersich  gepracht  werden. 

Es  sollend  unnsere  botten  in  geheim  mit  unsern  Eidgnossen  von  30 
Zürich  reden  oder  iren  botten  anzeigen,  das  unns  gut  bedüchte,  das 
unser  Eidgnossen  von  Glarus  ouch  in  unnser  burgkrecht  kemen;  ob 
aber  das  an  sy  zu  begern,  oder  wie  es  uff  die  ban  ze  pringen  sye, 
wollen  wir  unsern  Eidgnossen  von  Zürich,  das  im  besten  zu  bedencken, 
heimstellen  etc.  35 

Sind  ingedenck  gon  Schaffhüsen  ze  ritten,  damit  sy  sich  mit  unns 
in  christenlicher  religion  glichfermig  haltend. 

Dem  seckelmeister  von  Glarus  sollend  ir  ein  fenster  bezalen,  wie 
uff  nechsten  tag  begert  ist. 

Origifial.   St.-. A.  Basel,  Eidgenossenschaft  D  S,  bl-  HO.   —  z.  t.  druck:   40 

Abschiede,  bd.  TV,  abtlg.  l  b,  nr.  JJJ,  p. 


Nr.  sSj.  iß:^o  Juli  ig.  527 

583.  /j-jo  Juli  ig. 

Die    verordneten    in    ehesachefi    gestatten    der  geschiedenen    Clara 
Labiat  die  zviederverheiratujig. 

Wir,  die  verordnettenn  commissarienn,  so  von  einem  ersammenn 
5  ratli  der  statt  Basell  inn  eesachenn  geordnett,  tund  kunth  vor  nieng- 
clichem,  das  uff  hütt  datunib,  als  wir  eesachenn  zu  horenn  gesessenn, 
für  unns  kommenn  sind  Clara  Labiat,  von  Prunntrut,  mit  Wernhern 
Widennbusch,  burgern  zu  Basell,  irem  recht  gebnenn  vogt  eins,  so- 
dann Hanns  Schor,  burger  zu  mindern  Basell,  annderstheyls,  unnd  hatt 

lo    Clara  Labiat  mit  irem  vogt  anfengclichs  nachvolgenns  furtragenn  lassenn: 
Demnach  sich  verrückter  tagenn  zvvuschenn  iro  unnd  gemeltem  Han- 
senn Schorrenn,  der  dann  ir  eemann  geweszenn,  vor  unns,  den  comissarienn, 
ein  rechtsvertigung  der  ee  halb,  umb  das  er  an  iro  eeprüchig  wordenn, 
erhept,  die  selbige  ettlicher  massenn  sich  verzogenn  unnd  doch  zuletst 

•  5  nach  vil  gehapter  müg  unnd  arbeyt  ein  entliche  erkantnus  zvvuschenn 
inenn  beschechenn,  in  wellicher  erkantnus  sy,  Clara,  als  die  unschuldige 
von  bemeltem  Hansenn  Schorrenn,  als  er  des  eebruchs  selbs  bekant- 
lich  geweszenn,  der  ee  halb  gscheydenn  wordenn  were,  innhallt  unnd 
vermögenn   eins  scheydbrieffs,  den  sy  deszhalb  gloubwürdig  behenndigt, 

2o  ingelegt,  verhörenn  lassenn  unnd  darnach  wyter  begert,  damitt  sy  nun- 
fürthin  sich  ouch  wyderumb  andernn  christenn  glichformig  haltenn,  ir 
nebennt  christenn  mentsch  dhein  ergernusz  ab  irem  weszenn  nemmenn 
mochte,  das  wir  dann  iro  mit  unserm  rechtlichenn  spruch  gott  dem 
allmechtigenn  zu   eerenn  unnd  zu  uffenthaltung  irer  seelenn  sich  annder- 

25  wert  zeverhyraten  vergönnenn  unnd  zulassenn  weltenn.  Darwider  dann 
Hanns  Schorr  nut  sonnderlichs  gerett,  iro  solich  beger  nit  wyder- 
fechtenn,  allein  die  sach  unns,  als  den  comissarienn  unnd  so  wir  desz 
usz  bevelch  unnd  grundtveste  der  heyligenn  geschrifft  zethun  mechtig 
befolchenn,  mit  angehenckter  beger,  so  iro  Clara  sollichs  zijgelassenn, 

30  das  man  ime  dann  sich  ouch  annderwert  zeverhyraten,  damit  sin 
nebenntmentsch  ouch  dhein  ergernusz  ab  im  empfahe,  erloubenn  well- 
tenn.  Diewyl  unnd  dann  Hanns  Schorr,  wie  er  sich  selbs  in  voran- 
geregter rechtsübung  bekannt  hat,  an  iro  Clara  Labiat  eebrüchig  er- 
fundenn,    sy,    Clara,    als    ein    unschuldige    von    dem    selbenn    Hansenn 

35  Schorrenn  gescheydenn,  so  habenn  wir,  die  conunissarienn,  allein  gott 
den  allmechtigenn  unnd  die  gerechtigkeyt  vor  ougenn  habennde  unnd 
usz  krafft  unnsers  bevelchs,  ouch  unnserer  herrnn  unnd  obernn  nüw 
uszgangenn  reformationn  unnd  Ordnung  derselbenn  Clara  Labiat  ver- 
günt   unnd    zugelassenn,    vergünnenn  unnd  zulassen  iro  ouch   inn  unnd 

40  mit  krafft  dis  brieffs,  das  sy  sich  mit  einem  andernn  erbernn  mann, 
wo    sy  den    bekommenn    mag,  eelichenn   verhyratenn  unnd  das  sy  die 


628  ißjo  Juli  ig— 20.  Nr.  ^^84. 

ee  mit  ileinsclliemi  nach  cristcnnlichcr  Ordnung  v'or  der  kirclicnn  uniul 
gnieinn  beziigcnn  unnd  bestcttigcnn  möge,  unnd  das  aber  Hanns  Scliorr, 
als  ilor  ceprücliig,  jetziger  zyt  sich  anndcrwcrt  zeverhyretenn  slill- 
stann ;  ob  er  aber  zu  nachgendenn  tagcnn  deszhalb  ettwas  begcrenn, 
das  ilann  liarumb,  ouch  was  recht  sin  wurt,  ergan  solle.  Desz  alles  zu  5 
warem  urkuiul  hal)enn  wir  iro  disenn  brieff  mit  unnser  herrnn  der 
rhätenn  anhangendem  secrct  insigell,  so  wir  unns  in  disenn  sachenn 
gepruchenn,  gebenn  zinstags,  den  nüntzechendenn  july  nach  Christi, 
unnsers  seligmachcrs,  gepurt,  tusennt  fünffhundert  unnd  dryssig  jar  gezallt. 

Original  (pergamenl).   St.-A.   Basel,   Spilalurk.  ?ir.  Q40.  10 

584  a,  1^530  Juli  ig.] 

Jacob    Meyger,    burgermeister    und    rhat    der   statt  Basel,   an   die 
miträte  Rüdolff  Fryen  und  RudolfF  Suppern,  jetzt  uff  tag  Zürich. 

Was  unns  die  von  Straszburg,  des  Hessischen  verstandts  halben, 
zugeschriben,  haben  ir  an  ingeschloszner  copyen  zu  vernemen,  wellenn  15 
sölichs  unsern  truwen  lieben  Eydtgnoszenn  und  christlichen  mitburger 
nit  verhalten  und  inen  anzeigenn,  das  derer  von  Straszburg  meynung 
were,  das  dem  landtgraven  durch  sy  oder  die  von  Straszburg  frunth- 
lich  gschribenn  wurde  etc.  Nuwer  zytung  wussen  wir  nit,  dan  das  uns 
unsere  heimliche  gsagt  der  knechten  halp,  so  zu  Friburg  ligen  sollen,  20 
ist  nütz  daran,  aber  nit  on,  welche  darkomen,  werden  inn  das  Wurten- 
berger  land  bescheiden;  ob  sy  da  her  Marx  Sittich  oder  ein  anderer 
annimpt,  mögen  wir  nit  wüssen.  Damit  sind  got  befolchen.  Datum  den 
19.  july  anno  etc.  xxx. 

E?itwjirf.   SL-A.  Basel,  Missive?i  A  28,  bl.  306.  —  Ausführliches  regest :   25 

Strickler,   bd.  II,   ?ir.  14J8. 

584  b.  1330  Juli  20. 

Jacob  Meiger,  burgermeister  und  rat  der  statt  Basel!,  an  Rudolffen 
Frigen  und  Rudolffenn  Suppern,  jetz  uff  tag  Zürich  sampt  und  sonders. 

Was  uns  die  von  Straszburg,  desz  Hessischen  Verstands  halpenn,  3° 
zügschribenn,  haben  ir  an  ingschliszner  copien  zu  vernemen,  unnd  wil 
uns  gfallenn,  das  ir  solches  unsern  trüwen  lieben  Eydtgnossenn  und 
christlichen  mitburgeren  von  Zürich  und  Bern  anzoigenn,  damit  sy  uns 
mit  verer  antwurt,  vermelte  von  Straszburg,  nach  irm  beger  desz  haben 
zu  berichten,  daruff  begegnen  mügen.  Wellen  ouch  ingedenck  sin,  den  35 
ratschlag,  so  ir  von  unsern  dritzehen  gehört,  inen  zu  enteckenn,  und 
das  uns  nit  unfruchtbar  sin  beduncken  wolt,  das  dem  landgrafen  ein 
frunthliche  meinung,  es  geschech  dann  durch  sy  oder  die  von  Strasz- 
burg,   zugeschriben   wurde.    Ferrer,    als    nechermals  uns   anglangt,   wie 


Nr.  585—586.  1530  Juli  20.  529 

her  Marx  Sittich  von  Embs  zu  Friburg  im  Priszgow  knecht  annemen 
solle,  haben  unsere  heimlichen,  das  an  demselbigen  nützit  ist,  ervarenn, 
aber  war  sye,  was  knechten  gen  Fryburg  komen,  die  wurden  alle  inn 
das  Würtennberger  land,  da  sy  platz  finden  werden,  gewisen.  Ob  sy 
5  her  Marx  daselbs  oder  jemants  anders  annimpt,  mögen  wir  nit  wüssen. 
Disz  wellen  glich  wie  das  vordrig  denen  von  Zürich  ouch  anzeigen. 
Damit  sind  gott  dem  herrenn  wol  befolhen.  Datum  den  xx.  july  umb 
die  VI.  stund  vormittag  anno  etc.  xxx. 

Origi?ial.   St.-A.  Basel,  Politisches  M 8   .^i . 

'°  585.  I5JO  Juli  20. 

Jacob  Meyger,  burgermeyster  unnd  rat  der  statt  Basell,  a7i  schult- 
hessenn  unnd  rhat  der  statt  Lutzernn. 

Unns  berichtenn  wylent  hernn  Conratenn  Hanffstengels  zu  Basell 
seligenn  erbenn,   unnsere  bürgere,    wie  sy  einer  schuld  halp,  die  inenn 

«5  meyster  Jacob  Walthenheym,  priester  in  üwer  statt  wonhafft,  lut  siner 
handtgschrifft  by  üch  in  recht  erwachszenn,  da  dan  ein  erkantnus 
zwüschenn  inenn  ettlicher  arrestenn  halbenn,  so  benantenn  meyster 
Jacobenn,  als  er  fürgebenn,  uff  dem  sinenn,  by  unns  beschechenn,  un- 
angesechenn  das  sich  die  unsernn  derenn  nit  beladenn,  ergangenn,  alles 

20  wyternn  inhallts  eins  urteylbrieffs,  den  wir  harumb,  gnugsam  versigelt 
uffgericht,  verleszen  horenn  habenn  etc.  Demnach  so  gelangt  an  üch 
unnser  gantz  früntlich  begerenn,  ir  wellenn  den  unsernn  in  vermög  irer 
gloublichenn  inhabendenn  handgeschrifftenn,  lut  unnserer  pündtenn,  ir 
recht    gegenn    vermeltem    meyster    Jacobenn    onverzogennlich    ergann 

25  lassenn,  unnd  so  dann  er,  das  im  by  unns  ettwas  des  sinenn  von  stiff- 
tenn  oder  sondrigenn  personenn  (des  wir  nit  wussenn  mögenn)  ver- 
spert  sin,  vermeint,  mag  er  dieselbigenn  glicher  gestallt  by  unns  recht- 
lich ersüchenn;  sol  im  von  unns  fürderlich  recht  begegnenn  unnd 
dheins  wegs  daran  gehindert  werden,  unnd  bittenn  haruff,  die  unsernn 

30  günsteclich  befolhen  ze  habenn.  Datum  mitwochs  den  xx.  tag  julij 
anno  etc.  xxx°. 

Enlwiiff.    St.-A.  Basel^  Missive?i  A  28,  bl.  J06  v. 

586.  1530  Juli  20. 

Urfehden:    Chonrat  Bader,    der  gremper,    und   Jheronimus  Spett, 
35    der  winschenck,  burger  zu   Basel. 

Sind  umb  nachvolgender  sachen  willen,  irer  unbescheidner  freven- 
lichen  worten  zii  schmach  dem  heiigen  sacrament  des  herren  nachtmal 
getriben  und  geprucht,  ingelegt,  nachgends  aber  uff  mitwoch  vor  Marie 
Madalene,  den  xx.  tag  july,  gn.  widerumb  ledig  gelassen,  haben  urfehde 

Basler  Reformationsakten,  IV.  G^ 


5150  I5JO  Juli  ^o.  Nr.  586. 

i^esclnvoren,  /c  warloii  uiul  allem  dem  selbigen,  was  vom  rate  inen  uff- 
i'elc"t  iHui  mit  inen  vcrliaiullet,  j'etruliehen  statt  thun  und  t^cntzlichen 
volzielien  .  .  .   b.\-   pen   iles  sehwerts.  |<>    I  len.  Fortmiiller  hc. 

Obljemelter  zwcyer  verficht   liitct  also: 

Jheroninii  Spelten   vcrgicht.  5 

Iheronimus  Spätt  halt  bekhaniit,  das  nit  on,  sonder  war  sye,  das 
er  Coszman  zu  red  gstelt  und  desz  grossen  rliads  halb  befragt;  als 
aber  Cosman  nit  wollen  sagen,  liab  er  geredt:  Ee,  du  darffst  dich  nit 
also  gesteilen:  ich  weisz  wo),  was  es  ist;  es  ist  dess  tischs  halb; 
wöllicher  nit  darzü  gan,  dem  will  man  zunfft  abschlahen.  Hab  Cosman  10 
geredt:  Es  ist  ettwas:  man  wirts  biss  sontag  wol  inen  werden;  man 
wirt  uch  wol  leren  zum  disch  gon.  Daruff  hab  er,  Jheronimus,  zu  Cos- 
man geredt:  Ich  han  da  ouch  vyll  disch  Damit  uff  die  disch  zeigt: 
Ich  kan  ouch  wol  darzü  gan.  Zu  dem  Conrat  Schlündli,  alter  wag- 
meister,  geredt:  Ich  dette  den  pfaffen  uff  den  tisch.  In  dem  Cosman  '5 
hin  und  enweg  geloffen.  Er  habe  aber  dheinem  zwingen  nit  geredt 
noch  gehört  und  sye  von  dem  disch  gottes  oder  desz  herren  nachtmal 
nit  geredt,  sonder,  was  da  geredt,  sye  mit  Coszman  keiner  böser  mei- 
nung,  sonder  in  lerwercks  wysz  bescheen. 

Chonradt  Schlündlin,  genant  Bader,  des  alten  wagmeister  vergicht.  20 
Chonradt  Schlündli,  der  alt  wagmeister,  hatverjehen:  Desz  tags, 
do  der  grosz  rhat  gewesen,  sye  er  und  Jheronimus  Spett  zum  roten 
Fan  gestanden,  haben  gesehen  Cosman  die  gassen  abher  gan  und  sye 
zwen  zu  einander  gsagt:  Dort  kumpt  Cosma  (dwyl  er  so  lang  an  der 
gassen  gewesen,  haben  sye  allwegen  einander  gesatzet),  dem  wollen  25 
wir  gluck  wünschen  zum  nüwen  sechser  ampt.  Als  nun  Cosman  zu 
inen  kommen,  hab  Jheronimus  zu  Cosma  geredt,  was  sye  hut  im  grossen 
rhat  gemacht,  er  solts  inen  sagen.  Hab  Cosma  geredt:  Er  acht,  man 
werds  trucken  und  am  sontag  inn  die  zunfft  geben,  so  werd  ers  wol 
innen.  Do  hab  Jheronimus  gsagt:  Ich  wurd  am  sontag  nit  hie  sin;  3° 
davon  sag  mirs  jetz;  doch  mich  beducht,  ich  wüssz,  was  es  sye;  man 
wolle  alle,  so  nit  zum  tisch  gangen  und  fürer  nit  gan  wollen,  die 
zunfft  abschlahen.  Und  under  anderen  Jheronimus  mit  sölichen  Worten 
uff  sine  tisch  zeiget  und  gesprochen,  er  hette  ouch  vil  tischen  da. 
Do  meinte  er,  Conrat,  Coszman  wölte  die  sach  inn  eim  ernst  ziehen  35 
und  ein  Unwillen  ab  der  sach  nemmen.  Sagte  er,  Chonrat,  damit  Cosz- 
man nit  verunwurschszt  und  zu  friden  plibe  guter  meinung  in  gemein: 
Hey,  ich  schysz  uch  uff  die  disch.  Da  sagt  er,  Chonrat,  das  imm  da  inn 
denen  groben  worten  nie  in  synn  kommen,  als  ob  söliche  wort  da  hin 
gemessen,  das  man  sye  uff  des  herren  tisch  oder  sunst  zu  schmelerung   4° 


Nr.  ^87.  IS30  Juli  21.  531 

des  Herren  nachtmal  ziehen  solte,  sye  nye  solcher  gstalt  inn  sinem 
hertzen  gestanden,  hab  sye  ouch  nit  sölicher  niassen  geredt,  das  er  des 
herren  nachtmal  dardurch  geschmecht  haben  \v61te. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher  O  -j,  s.  1 34,  "i^l  nachtrag,  das  uff  mitwoch  den 
5  ersten  february  anno   etc.  xxxi   der  rat  Chonradten  Baders,   des  alten 

wagmeisters,   urfehe  .  .  .  ,    da    sy    uszwyszt,    sin    lyb    und    gut    nlt   zu 

verendern,   item  von  eym   rhat  an   den  andern  ze   warten,  .  .  .    abge- 

thon  und   nachgelassen  habe. 

587.  i^:^o  Juli  21. 

10  Aus  dem  Basler   abscheid  des  burgertags   der  orte  Zürich,  Bern, 

Glarys,  Basel,  Soloturn,  Schaffhusenn,  sant  Gallen,  Mulhusenn  unnd 
Byel  zLisampt  der  statt  Costentz  uff  donnstag  nach  Margarethe  anno 
etc.  XXX  in   der  statt  Zürich  gehaltenn. 

Unnd    als    dann    unns    ettlichenn    von    den    obernempten   stettenn 

«S  von  den  Keyserischen  oder  üsterrichischenn  das  unnscr,  so  unnsern 
closteren  unnd  gots  huszeren,  die  hinder  unns  in  unnsern  oberkeitenn, 
gerichtenn,  schütz  unnd  schirmm  gelegenn  und  unns  zu  versprechenn 
sind,  nun  ettvvan  menig  jare  eigens  gwalts  wider  vermog  unnd  innhalt 
gemeinen  richs  abscheiden,  ouch  gemeinen   landsfridens,  darzu  der  lob- 

20  liehen  erbeinung,  so  das  hus  Osterrich  mit  unns  hat,  allein  von  cristen- 
lichs  gloubens  und  der  warheit  willenn  verlegt  unnd  verspert,  deszhalb 
wir  zu  mer  vergangnen  burgers  tagen  unns  miteinander  underredt, 
wie  dem  gewalt  zu  begegnenn  were,  da  doch  us  vile  anndercr  invalen- 
der  geschafften  nie  nutzit  entlichs  hierinn  beschlossenn,  sunder  also  im 

25  besten  umb  merer  rüiwen  willenn  göttlich  angestellt  worden,  der  hoffnung, 
die  zit  sich  ettwa  zu  ruwigerem  wesen  schickenn,  also  das  unnser  widerwer- 
tigenn  in  ansehung  unnserer  gedult  inn  sich  selbs  schlahcnn  und  von  sol- 
licher unbillikeit  selbs  abstan  wurdind,  so  wir  aber  kein  besserung  oder 
nachlass,  sunder  mer  untruw  unnd  geschwinde,  arglistige  pratick,  so  für 

30  und  für  von  den  Keyserischen  und  der  gewichtenn  rott  mitsampt  denen, 
die  unns  billich  söllichs  über  hübend,  zu  unnser  verderbung,  ouch 
undertruckung  gottlichs  wortts  und  unnserer  cristenlichen  Verbesse- 
rung gesucht  und  geübt  wirt,  wie  wir  dann  usz  allerlcy  anzeigun- 
gen    und    kuntschafftenn    des   gloubhafftig   bericht   befindend,  besunder 

35  ouch  unnser  Eydgnossenn  von  den  fünf  orten  ir  botschafft  da  ussen 
bim  keyser  unnd  annderen  unnseren  widerwertigen  zu  Ougspurg  uff 
dem  richstag  hand,  geschwigen  anderer  pratickenn  und  fulen  anschlegen, 
so  in  Safoy,  bin  Waliser  und  villicht  anderschwo  versucht  unnd  an- 
zettlet worden,  darusz  nit  vil  gutz  nach  fruntlichs  zu  ermessenn,  sunders 

40  sich    wol    umm    zu    sehenn,    unnd    dann    unnser    lieb    Eydgnossen    von 


532  ißjo  Juli  ^'-  ^^'  5^7- 

Zürich,  gehörter  unnd   anderer  eehalTfer  trennender  Ursachen  halb,  da- 
mit   man    sich    umm    sollich    und    ander    anli^end    sachcnn    miteinander 
undcrreden    uml    wes    sich   jederman    in    discn    >i^esch winden   untruwen 
loutfen  zum  anderen  zu  versehen,  vcrstendii^en   möcht,   discn   ta^-  sutcr 
o-etruwer    meynung-    allher    in    ir    statt    heschrihen,    und    darulf  wir,    die      5 
botten,  unns  zu  allen  teilen  unnserer  herren  unnd  oberen  bevelch,  ouch 
der  kuntschafftenn,  so  denselbenn  unnseren  herren  zukommen  eröffnet, 
darusz    wir    wol    verstanden,    das    vylerley    anschleg  wider  unns  für^e- 
nommen,    wie    man    unns    nammlich    in  einer  Eydgnoschafft  zertrennen 
und    benanntlich  unns  von  den  cristennlichenn  stettenn  zu  abfal  triben    lo 
und   von  der  warheit  abwichig  machen  möcht  und,  als  wir  vil  underred, 
uf   unnd    nider    mit   einander   gehaltenn,  hat  unns  jungst  für  gut  ange- 
sehenn,  der  hefften  halb,  so  unns  von  den  dryen  stettenn  Zürich,  Bern 
und    Costentz    da   ussen   jennet    sees  und   Rynnsz  angelegt  und   villicht 
anderen  furer  ouch  angelegt  möchten  werdenn,  er/^?/7stlich  betrachtung    15 
zu  tun. 

Als  nun  unserer  lieben  Eydgnossen  von  Bernn  gschrifftlich  antwurt^ 
so    sy  Hessischen  Verstands    halb    uff   die  jüngste   ansuchung  zu  Basel, 
an   sy    beschehen,    unnsern    lieben    Eydgnossen  von  Basel  zugeschickt, 
o-ehört    unnd    darinn   ouch    usz    irem  bottenn,  so  jetz  uff  disem  tag  ist,    20 
vermerckt,  das  sy  sich  ersetzt  unnd  usz  Ursachen,  in  irem  schriben  er- 
melt,   söUichenn  verstand  nit  ingan,  sonder  uff  irer  ersten  antwurt  ver- 
harrenn,  aber  destminder  nit  sich  so  fruntlich  gegenn  herren  landtgrafen 
erzöugen  wellind,    das    sy  getruwind,    gegen    got   und  der  weit  glimpf 
und  i\\%  ze  haben  und,  wiewol  wir  wol  erstlich  der  meynung  gwesenn,    25 
damit   wir   von    den    fier    stettenn  by  einander  verfangen  belibind  und 
kein    zertrennung    unnder    unns    gespurt  wurd,    gemeltem  herren  land- 
grafenn   lut  gemeltenn  unnserer  Eydgnossenn  von  Bern  gegebner  ant- 
wurten    mit   entschuldigung  biszhar  beschehenen  Verzugs  fruntlich   mit- 
einander   in    einer    blossen    missive    züzesprechen    unnd    uff    meynung   30 
in    deren  von  Bernn    schribenn  vergriffenn    zeschriben  unnd  aber  nach 
stattlicher    underred    von    diser    meynung    gwichen    und    unns    gefallen 
lassenn,    die    wyl    der    handel    nun    mer    dann    zuvyl    ummzogen    und 
ebenn  schimpflich  were,  eim  cristenlichenn  furstenn,  mit  dem  wir  unns 
so  witt    in    gelassenn,    umb    so  vil    hinder    sich  ze  schryttenn,  so  doch    35 
zuversichtlich,    dz  die  von  Basel   unnd  Straszburg  (so  verr  es  unns  ge- 
vellig  sin,  unns  diser  dingen  nit  abzuhen  werdind,  nun  dalent  mer  fur- 
zefaren  unnd  den  handel  zu  end  zu  volstreckenn),  ist  daruff  angesehenn, 
das    unnser    Eydgnossen   von    Zürich    nun    dalameer    unnd    zum  furder- 
lichistenn    über   den   vergriff,  wie  der  jungst  zu  Basel  gestellt  und  ge-   40 


Nr.  588.  IS 30  Juli  23.  533 

mildert,  sitzen  unnd  sich,  ob  inen  der  also  annemmlich,  ob  sy  ouch 
mit  unns  von  Basel  und  Straszburg  lut  vorigs  entschlusses  den  annemmen 
wellind  entschliessenn  und,  wes  sy  sich  erluterind,  jetz  gemelten  unn- 
sernn  Eydgnossen  von  Basel  und  dieselben  sölichs  denen  von  Straszburg 
5  zu  schribenn,  da  dannen  unnser  aller  mitsampt  derer  von  Bern  antwurt 
an  gemelten  heren  landtgraffenn  langenn  und  witter  nit  uffgezogenn 
und,  ob  er  es  dann  mit  unns  annemme,  einen  tag,  die  sach  zu  be- 
schliessenn,  nach  siner  gnaden  gefallen  ernennenn  und  also  der  handel 
uszgemacht  werdenn  solle. 

10  Das  wir  von    den  dryen  stetten  unser  botschafft  gan  Schaffhusen 

verordnet,  sy  zum  höchstenn  zu  vermanen,  den  Luterischen  —  das  ist 
sovil  geredt,  er  ist  der  opinion,  desz  sacranients  halb,  luterisch  —  pre- 
dicanten,  deszglichenn  die  vesper  und  ander  ceremonien  abzustellenn 
und   sich   unnser  cristenlichischen  burgerschafft  glichformig  ze  machen; 

'5  darzu,  dievvyl  sy  den  bäpstdischen  predicanten  zum  Paradis  dannenthan, 
ein  anderen  cristennlichen  an  des  selben  statt  zu  verordnenn,  weiszt 
ein  jeder  bott,  wie  soUichs  gehandlet,  ouch   wol  ze  sagen  etc. 

Origi?ial.   St.-A.  Basel,  Eidge?iosse7tschaft  D  3,  l>l.  ßi,  60  v.  imd  62.  — 
Brück  (ausführl.  regest)  Abschiede,  bd.  IV,  abtlg.  i  b,  nr.  jßj  a,  l  und  71, 

20   588.  1530  Juli  23. 

Doctor  Hans  Gebwylers    resignation    siner    pfrund   zu  sant  Peter. 

Ich,  Martin  Höfflin,  des  durchluochtigen  hochgebornen  fursten  und 

herren,    herren  Ernsten,   marggraven  zuo  Baden  etc.,  mines  gnedigsten 

herren,  vogt,  der  zit  zuo  Eystet,  beken  offenlich  mit  disem  brieffe,  das 

25  uff  huot  dato  für  mich  ist  kumen  der  erwurdig  und  hochgelert  doctor 
Joannes  Gebwyler,  unser  kircher,  hat  aldo  eröffnet,  wie  das  er  vor  mir 
den  ersamen,  wollgelertten,  fursichtigen  und  wysen  herren  Petern  Keszler, 
capplan  zuo  sant  Peter  zuo  Basel,  Martin  Leoparth,  burger  doselbs, 
ouch  meister  Hieronimo  Gebwyler,  schuolmeister  zuo  Hagnow,  in  der 

30  aller  besten  wisz,  form  und  gestaltt,  wie  das  selbig  in  beiden  geist- 
lichen und  weltlichen  rechtten  aller  formlichst  und  crefftigst  were,  sampt 
und  sunder  volkumen  gewalt  geben  woltte,  für  sich  und  alle  sine  erben 
in  allen  synen  sachen  zuo  Basel  und  anders  wo,  so  wytt  das  selbig 
bystum  gadt,  mit  seiner  schuld  und  widerschuld  und  mit  anderen  seinen 

35  guttern  zuo  handien,  ettlichs  zuo  verkouffen  und  das  uberig  im  zuo 
seinen  handen  zuo  schaffen;  gab  inen  ouch  hiemit  vor  mir  sampt  und 
sunder  semlichen  gewalt  in  crafft  disz  brieffs,  alszo  das  sy  sampt  und 
sunder  alle  sinen  schuld,  so  man  zuo  thuon  rechtlich  oder  guttlich  er- 
vordren,   innemen,    darumb    quittieren  oder  zill  geben,  ouch  im  seinen 


534  iS^o  Juli  23.  Nr.   <;Sp. 

liowszral     licrabvcrtigcn    ni6s;cn    noch    ireni    f^cvallon;    versprach    ouch 
daby  hy  seiner  priesterschaltt  uiul   j^ütcn  truwcii  an   eides  stat,  was  die 
ob^enieltten    sinen    jT^cwakhahcrii    von    sincn    we^en  versprechen,    zuo- 
sagtten,  verzitjen    oder    sunst  bewilli^tten,  das  selbio;  für  sicli   und  alle 
sine  erben  stiff  und  stet  zuo  halten,  dowidcr  n)  incr  thuon  oder  schaffen     5 
gcthon  werden  mit  vercr  verzig  aller  hilff,  schirms  oder  fryhaiten,  ouch 
rechtens  harwider  zuo  bruochen;  so  inen  ouch  w\'ters  gewalltes  hie  nit 
uszgetruckt   von    noten   werc.   will    er    iiuMi    donsell)igcn    ouch    in    crafft 
dises  brieffs  so  crefftig  geben,  als  ob  es  mit  worten  hie  uszgetruckt  were, 
wie  dan  semlichs  im  rechten  aller  förmchlichst  und  crefftigst  sin  mochtte.    10 
Sy  soltten  ouch  gewalt  haben,  ander  an   irc  stat  zuo  substituierenn  (so 
es  von    n6ten),  welche  substituierten  nit  minder  gcwalts  dan  sy  haben 
soltten,    in    gemclten    seinen   sachen  zuo  handlenn.  In  sunders  so  gäbe 
er    obgemeltem    heren    Petern    gewalt,    das    er    in    sin    des    getlachtten 
doctor  Johansen  Gebwyler  namen  sin  Chorherren  pfruon  zuo  sant  Peter    15 
einem    ersamen    rat    der    stat    Basel,    sinen    gunstigen    liebenn    herren, 
oder  wem  sich   das  geburt,   fry  ledig  resignieren  und  mitsampt  der  In- 
vestitur und  presenttatz  übergeben  soltte  und  mochtte;  dan  er  semlichs 
stiff,    stet    und   gevellig    halten   woltte  mit  verzig  aller  wyter  ansprach 
an  dieselbig  pfruon.    Des  zuo  warer  urkundt  hab  ich,  obgemeltter  vogt,   20 
min    eigen    ingesigel    getruckt    zuo    cnd    disz   brieffs,    der  geben  ist  uff 
samstag  nechst  vor  Jacobi  apostoli  anno  domini  xv'^xxx. 

Original,  mit  auf  gedr.  papiersiegel.  St.-A.  Basel,  Erziehmigsakten  X  26. 

589.  /jTJO  Juli  23. 

Schultheis  unnd  rat  zu  Bernn  a7i  Jocoben  Meyer  unnd  heimlichenn   25 
raten,  genant  die   dr3'zächen,  der  stat  Basel. 

Wir  hannd  uwer  schrybenn,  ouch  ingelegt  copy  umb  Z3'ttung 
verkhunndennd  alles  Inhalts  vernomenn,  uch  hieruff  höchlich  danck- 
sagende,  das  ir  uch  unnsz  der  löuffenn  ze  berichtenn  bemugenn.  Dwyl 
aber  sollich  seltzam  geschwind  nuw  practick  uch  unnd  unnsz  villicht  zum  30 
teil  anrurenn,  zu  nachteil  oder  zuwider  reychenn  mochtenn,  lannget 
an  uch  unnser  frünntlich  pit,  ir  die  hanndlunng,  sich  uff  jetzigem  rychs- 
tag  der  furstenn,  rychstettenn  oder  andrer  sachenn  halb  fürer  erlouffennd 
und  zütragennd,  ze  vernämenn,  allenn  moglichenn  fl3'sz  ankherenn  unnd 
unnsz  für  unnd  für  uwer  erfarunng  berichtenn;  wollenn  wir  uch  hin-  35 
widerumb  alles  des,  wir  unnsz  erckhunndenn  mogenn,  verstänndigenn, 
damit  allweg  nach  gestaltsame  der  sach  möge  gehanndlet  wärdenn  .  .  . 
Datum  XXIII.  julii  anno  etc.  xxx^. 

Original.   St.-A.  Basel,    Politisches  L  2,  ?ir.  52. 


Nr.  ^po.  ijjo  Juli  24.  535 

590.  1  f^jo  Juli  24.. 

Vortrag  der  bote7i  voji  Zürich,  Ber?i  und  Basel  vor  Schaffhaiise?i 
und  dessen  antwort^). 

Als  der  gestrengen,  vesten,  fromen,  fürsichtigen,  wisen  von  Zürich, 
5  Bern  und  Basell,  unser  insonders  guten  frunden,  getruwen,  lieben  Aidt- 
gnossen  und  cristenlichen  mitburger  ersam  botschafften  uff  sontag  vor 
Jacobi  anno  etc.  xxx  nechst  verruckt  vor  unns  burgermaister  und  rat 
der  statt  Schafhusen  erschinen  und  uns  anbracht,  wie  iri  hernn  und 
obern    sy  abgefertigt    mit  bevelch,    bi    uns    und    unserm   grossen  ratiie 

10  etwas,  baid  unser  predicanten  betreffend,  die  des  sacramentz  halben, 
da  der  ain  flaisch  und  blüt  habe  und  der  ander  dem  zuwider  an  unsern 
cantzlen  predigind,  und  dann  ouch  von  wegen  der  vesper,  wie  wir  die 
noch  bi  uns  bruchind,  das  irs  bedunckens  dem  cristenlichenn  burgk- 
recht  nit  gmesz  oder  glichförmig,  und  als  zu  ersorgen,  urns  und  unnser 

•5  burgerschafft  zu  unfrid,  unruwen  und  unainigkait  raichen  möcht,  zu 
reden  und  zu  handien  mit  pit,  inen  unsern  clainen  und  grossen  rath 
zu  haltenn,  vor  denselben  ir  bevelch  uszzerichten. 

üarufif  wir  inen  domals  geantwurt,  wie  die  jeder  bot  sinen  hernn 
und    obern    in  schrifft  anzaigt,  welch  unnser  antwurt  letst  bschlüszt  uff 

20   mainung,  das  wir  zu  nechstem  burgerstag  deszhalb  ferer  anntwurt  geben. 

Und  erstlich  sagen  wir  unnsern  getruwen,  lieben  Aidtgnossen  und 

cristenlichen  mitburgern  fruntlichen  danckh,  das  sy  uns  also  betrachtet 

und    zwüschen  uns  gern  unfrid   unnd  unainigkait  verhueten   wellen   mit 

erbieten,   solchs    umb  sy  fruntlich  und  willig  zu  verdienen.    Aber  inen 

25  unsern  getruwen,  lieben  Aidtgnossen  und  mitburgern  umb  hendel,  wie 
wir  die  verstanden,  unsern  grossen  rat  zu  halten,  das  hat  uns  gantz 
guter  fruntlicher  mainung  von  unödten  sin  bedunckt,  angesechen,  das 
derselb  unnser  grosser  rat  uns  dem  clainen  in  sachen,  solliche  ding 
belangend,  darüber  zu  sitzen  und  zu  handien,  vollen  gwalt  geben.  Nu 

30  sig  war,  das  unnser  predicanten  in  dem  anzaigten  artickel  etwas  zwi- 
spältig  und  nit  glichmässig  predigind,  wie  dann  anderschwo  ouch  be- 
schechen  möcht;  sy  predigind  aber,  wie  und  was  sy  wellind,  so  be- 
ladind  wir  unnd  unnser  burgerschafft  uns  des  nit,  sonder  näme  ain 
jeder  darusz,  das  inn  beduncke  das  best  sin;  wir  sigend  ouch  von  den 

35  gnaden  gotz  diser  zit  wol  mitenandern  ains  und  wüssend  von  kainer 
zwitracht,  unruw  noch  unainigkait  nuntz  zu  sagen. 

Unnd  dann  der  vesper  halben,  lassend  wir  unnser  pfaffen,  damit 
die  doch  ouch  etwas  thügind,  Latinisch  psalmen  und  anders  nuntz,  dann 
was    dem    gotzwort    anhangt,    singen,  wie    dann   die  an  ettlichen  orten 

40  590.   ')    Den    diesbezüglichen    abschied  dieser  Verhandlungen  siehe  Abschiede,  bd.   IV, 

I  b,  nr.jJ4,  resp.  St.-A.  Basel,   Eidgenossenschaft  D  j,   bl.  66,  unter  demselbe?i  datutn. 


536  ^.\?ö  Juli  26.  Nr.  59'- 

oiich  Tiitsch  gsungcn  wcrdciit.  Davon  gehciit  wir  inen  sonderlich  mintz 
uiul  nciuend  inen  oucli  nuntz,  desludl)  das  unih  kainer  /illichen  bc- 
lonuns,  genicssens  noch  ainches  ah-  oder  ufToanj^s  willen  heschechenn. 
Dwil  nu.  wicvor  angeregt,  unnser  grosser  rat  unns  zu  handlen  gwalt 
o-eben,  sind  wir  bishar  neben  andern  unsern  eehafften  gschefftenn  darab  5 
trsessen  uiul  werden  hinfür  aber  darüber  sitzen,  für  unnd  für  der  predi- 
canten,  ouch  vesper  halben  und  in  ander  weg,  guter  hoffnung,  wz  dem 
gotzwort  und  evangeliuni  glichförmig,  als  wir  das  bishar  ouch  gethan, 
desglich,  was  inen  unnsern  lieben  Aidtgnossen  und  cristenlichen  niit- 
burgcr  angnem  und  gfellig,  sovil   uns  möglich  ist,  handlen.  10 

Wir  haben  ouch  das  cristennlich  burgkrecht  bishar  unnsers  tails 
gehalten  und  dem  zuwider  nützit  fürgenomen,  sonder  disem  nachbe- 
schribnen  artickel  nit  ungmäsz  ghandelt,  welcher  also  lutet:  Und  für- 
nämlich diewill  der  gloub  unnd  Scäligkait  der  seien  ain  frige,  unverdiente 
gnad  und  gab  von  got  ist  und  in  jemands  gezwanng  noch  vermögen  15 
stat,  sollen  wir  obgenanten  parthigen,  nämlich  ain  jede  in  irer  oberkait 
in  Sachen  des  gloubens  und  selicher  säligkeit  handlen  und  uns  halten, 
des  wir  getruwen  gegen  got  und  mit  hailiger  gschrifft  zu  verantwurten, 
wider  welches  ouch  kain  tail  den  andern  betrüben  noch  anfachten. 
Daruff  so  mögend  wir  wol  liden,  man  beseche  ander  artickel  ouch  20 
aigenlich  und  wol  und  ermesse  dann,  an  wem  mangel  erschinen,  wa, 
wie  und  an  welchem  ort  dem  burgkrecht  vonn  uns  oder  andern  unnsern 
cristenlichen  mitburger  sige  glept  oder  nit. 

Und    bittenn    daruff   unnser  lieb  Aidtgnossen   und  cristenlich  mit- 
burger   sampt    und    sonders    mit    ernnst  fruntlich,  sy  wellen  dis  unnser    25 
antwurt  für  gut  annemen,  unns  allweg  in  getruwer  bevelch  haben,  so 
wellen  wir  uns  glicher  wisz  als  getruw,  lieb  Aidtgnossen  und  mitburger 
ouch  gebürlich  halten,  erzaigen  und  bewisen. 

Ortgi?ial,  U7iterschrieben  statschriber   zu   Schaffhusen  sst,   St.-A.  Basel, 

Eidge7iossenschaft  D  J,   bl.  I S5-  ^° 

591.  1530  Juli  26. 

Das  capitel  der  stift  Basel  an   schultheisz  und  rot  zu  Solothurn. 

Vordrigen  uwerm  und  unserm  schribenn  noch,  soviel  unnd  den 
kouff  unnserer  zechenden,  inn  uwer  obberkeiten  unnd  gepieten  fallendt, 
belangen  ist,  ernennen  wir  uch  einen  dag,  namblichen  uff  mitwochen  35 
noch  assumptionis  Marie  nechstkommende  zu  Telsperg  nachtz  an  der 
herberg  durch  uwer  gesandten  zu  erschinenn  unnd  mornedes  vonn 
solichem  kouff  ze  reden  unnd  hanndlenn,  was  dann  yedes  theil  ge- 
legennheit  noch  sich  mag  geziemenn,  der  achtung,  disze  molstat  unnd 
dagsernennung  uch  nit  miszlegenn.  So  aber  uch  etzwas  anders  hierinnen    40 


Nr.  5g2.  ^530  Juli  jo.  537 

zu  gefallen,  das  wellent  aiszdann  unns  ouch  bescheiden  unnd  zuschriben, 
unns  demnoch  mit  besuch  diszers  dags  haben  ze  schicken.  Datum  den 
XXVI.  dag  julii  anno  etc.  xxx  '). 

Entwurf.     Ge?ierallandes-A.   Karlsruhe,     Copialbuch     fir.  22ß     (1530), 
5  öl.  66  V. 

592.  1530  Juli  30. 

Burgermeyster,    räth    unnd    burger    der   statt    Zürich    a7i   burger- 
meyster  unnd  rath  der  statt  Basel. 

Uff  den  abscheyd,   so  wir  von  beyden  stetten,  yetz  jüngst  allhie 

10  by  unns  inn  unnser  statt  desz  Hessischen  Verstands  halb  gemacht,  wie- 
wol  wir  gernn  gesechen,  das  sich  die  von  Bern  nit  von  unns  gesündert 
unnd  mit  so  unbegründten  enndtschuldigungen  nit  uszzogen  hetten, 
yedoch  göttlicher  warheyt  unnd  gemeyner  gerechtigkeyt  zu  bystand 
haben    wir   hütt    erwogen,   das  diser  verstand  (der  unnsers  bedunckens 

•5  gantz  cristenlich  unnd  unvergriffenlich  ist)  zu  unnser  aller  wolfardt, 
ouch  zu  trost  unnd  stergke  aller  gutthertzigen  cristen,  dargegen  zii  er- 
schregkung  unnd  abschüchung  aller  fygenden  der  warheyt  vast  dienst- 
lich unnd  fürständig  ist,  unnd  daruff  unns  erlüttert,  so  unnser  gnediger 
herr,  der  landtgraf  von  Hessenn,  ouch   ir,  zusampt  denen  von  Straszburg 

20  söUichen  verstand  lut  der  nodtel  unnd  desz  vergriffs,  wie  der  jüngst 
by  uch  gemiltert  unnd  geändert  ist,  mit  unns  ingan,  das  wir  den  mit 
froüden  got  vorab  unnd  gemeltem  cristenlichen  fürsten  zu  eeren  mit 
im  unnd  üch  von  beyden  stetten  im  namen  gots  annemmen  unnd  für- 
faren    und    also    dise    cristennliche    sach   zu    end  zyechen,  volnstregken 

25  unnd  vvyther  nit  hynder  sich  ziechen  wellent.  So  uch  dann  ouch  also 
mit  unns  fürzefaren  unnd  gemelten  cristenlichen  verstand  mit  sinen 
f.  g.  ze  träffenn  gemeynt  sin  will,  mögend  ir  söllichs  denen  von  Strasz- 
burg on  verziechen  zuschrybenn,  damit  sy  unnser  aller  meynung  ge- 
meltem   herren    lanndtgrafen    (diewyl    sin    gnad    noch   zu    Ougspurg  zii 

30  beträttenn  ist)  ankünden  unnd  dieselb  sin  gnad  (ob  es  deren  anmüttig) 
eynen  ilenden  tag,  die  sach  zu  beschlyessenn,  bestymmen  mög.  Dann 
es  unnsernthalb  (so  wyt  sin  gnad  die  jüngste  änderung  lyden  unnd  sich 
unnserer  Eydtgnossen  von  Bern  begeben  mag)  keyn  wyther  sümnisz 
noch    irrung    mee    haben,    dann    wir   es   also  hiemit  bewilligt  unnd  zü- 

35  gesagt  haben  wellen,  der  hoffnung,  die  von  Bernn  destmynder  nit 
irem  zuschryben  unnd  frundtlichen  erbyetten  stattgeben  unnd  das  thun 
werdint  (wo  sich  die  not  begeben),   das  getrüvven  cristen  zustadt. 

591.   ')  Über  den  f ortgang    und  positiven    abschluß  dieser  angelegenheit  unterrichten 
mittelbar    die    briefe    des    cafitels    an    Urs  Starck,  vogt  zu  Dornach,  d.  d.  6.  dezember  löji , 
40    und  an  Solothurn  selbst,   d.  d.   20.  februar   ijj2  (ebenda,  bl.  20J  und  2jj). 

Basler  Reformacionsakten,  IV.  "O 


r>88  15  yo  yuli  30.  Nr.  5i^2. 

Fürer,  j;clrü\vcn,  lieben  Eydtgnossen,  clie\v\l   der  spruch,  so   uims 
tue  scludliitt  dcsz  costens  luilb  uff  gemachten  iinnd  beschlossenen  landts- 
friden    i;eben,    e\n    besunderbare    unverdingte,    frvfj^e    unnd    {rdüdlerte 
urtevl   unnd  damit  on  alle  furwordt  erkennth  unnd  heydtcr  gesprochen 
ist,  das  unns  die  von  den  fünff  ordten  desz  gesprochenen  costens  hie-      5 
zwischen  Johannis  nächstverrugkt  vernugenn  unnd  enndtrichten  sollenn, 
unnd  also  dise  erkanntnisz  die  lütterung  disz  oder  jhcns  artickels  desz 
lanndtsfridenns  nützit  angadt,  die  artickel  ouch  gnijgsam  gelüdtcrt  unnd 
wol   zu    verstan   sind,   wenn   sis   gernn    verstündind,   daby  ouch  wir  nit 
annders    achten    können,    dann    diser   uffzug   unns   alleyn  zu   tratz  unnd    10 
Verachtung    beschechen,    so    haben    wir    hüt    datum    denen    von    Bernn 
geschriben,  das  wir  für  disen  nächstkunfftigen  tag  hin  gemelten  costens 
nit  wyther  uffzogen  sin,  sunder  den  eynmal  kurtz  haben  unnd  ja  oder 
neyn    von    inen    wisszenn    unnd    von    stunden    an    daruff,    ob    sy    neyn 
sagen    unnd   unns   wyter   uffzeziechen  understan  wurden,  inen  die  pro-    15 
fiand  abschlahen  unnd  das  thün  wellint,  darzu  wir  inn  crafft  desz  landt- 
fridens,    ouch    daruff   gefolgeter    Sprüchen    unnd    abscheyden   fug   unnd 
recht  ze  habenn  vermeynend.  Ob  sy  dann  deszhalb,  das  wir  dem  friden 
nit    gelept    oder    annderer    dingen    halb  sprüch   zu   unns  ze  haben  ver- 
meynen,   wellint  wir  inen  volgends,  so  wir  bezalt  sind  unnd  der  urteyl    20 
gnijg    geschieht,    gebürlich    zymmlich    anndtwurt     unnd    inen    wyterer 
lütterung    nit    statt    geben,    dann    sy    alleyn   dahin  tringend,  ob  sy  mit 
sollicher    vermeynter    lütterung    den   weg   widerumb  zu  der  mäsz,  den 
götzen    unnd    abgeleynten    cerimonien    öffnen    möchten,    das    aber    inn 
unnser    aller    erlyden    nit    sin    mag.    Unnd    diewyl    wir    dann  enndtlich   25 
diser    meynung    (wie  die  yetzt  anzoygt  ist),    als    wir   unns    ouch    deren 
hüt    eynmündigclich    enndtschlossenn,    damit    wir  dann  ze  tagen  eyner 
unnd    glycher    meynung    sin    unnd    desz    handeis    eynmal    abkommen 
mögent,    so    bitten   wir  uch  uffs  aller  ernnstlichest  unnd  flyssigest,  das 
ir  üch  hierinn  nit  von   unns  sündern,  noch  mit  widerwärtigem  bevälch    3° 
kommen,    sunder    üwern    botten    mit   vollem  gewalt  abfertigen  wellen, 
obvermerckte  meynung  mit  unns  andhand  ze  nemmen  unnd  tapferlich 
mit  unns  hyndurch  ze  gan,  ee  das  sy  wyther  lufft  unnd  sterckung  er- 
langen;   dann   inen    ir   pratick    nit    umb    eyn  kleyns  gefält,  deszhalb  sy 
den  hasen  gar  im  büsen  hand.    Das  haben  wir  uch  gantz  trüwer,  frundt-    35 
lieber    meynung    unanzoygt    nit    w^ellen    lassenn,    uch    wisszen    mögen 
darnach    ze    richtenn,    damit    wir    nit    also    zerteylt    unnd    uneyns   unnd 
damit    all    unnser    glügk    und    ansechen    verschärtzen ;    dann    was    guts 
unns    sollich    abteylung    biszhar    bracht,    ist    uch    den  hochwysenn  mee 
denn   gnug   ze   wissenn.    Damit   got   zu  seliger  erhaltung  inn  sin  gnad   40 
bevolchen. 


^^-  593-  'SJO  y^*^^  3^-  ^'^^ 

Usz  Zürich,  sambsztags  nach  Jacobi  apostoli  anno  etc.  xv^xxx". 
Origmal,  Sl.-A.  Basel,  Eidgenossenschaft  D S,  bl.  lOJ.  —  Ausführliches 
Regest:  Abschiede,   bd.  IV,   I  b,  tir.  Jf?,  ./.  bei  läge  zu  l. 

593.  1530  Juli  30. 

5  Thumbprobst  und  capitel  der  meren  stifft  Basel  an  hern  Niclausen 

von  Dieszbach,  dechan  der  stifft  Basell. 

Usz  vordrigem  unnserm  schribenn  ist  uch  anzeigt  die  Ursachen, 
deren  halb  wir  nit  wol  hinfur,  wie  biszhar,  on  ein  houpt  und  dechan 
sin    khonnen,    ouch    begert,   das    ir    unnsers   zusamenkhommens   an  ge- 

lo  legenn  molstat  dag  ernennen,  wolten  wir  dohien  schicken  unnd  mit 
uch  handien,  habent  auch  domoln  der  sach  ze  gutem  ein  uffslag  geben, 
das  decanat  per  substitutum  uff  ein  monadt  zu  versehen  der  hoffnung, 
ir  unserm  schriben  und  begern  noch  dag  ernembt  unnd  zur  sach  ge- 
schickt hetten.  Was  aber  nit  beschehen,  sonder  unnsers  gnedigen  herrn 

>5  von  Basel  official  mitler  wylen  kommen  unnd  allerley  handlung,  so  ir 
mit  im  des  decanatz  halb  sollen  gethan  haben,  anzeigt,  der  meynung, 
das  wir,  über  das  er  noch  nit  locum,  ouch  kein  possesz  unnd  sin  dry- 
jerig  carentz  nit  expectirt,  nit  capitularis  unnd  ouch  mit  keinen  pflichten 
einem  capitel  verwandt,  solich  officium  decanatus  by  unns  zu  verwalten 

20  unnd  zu  dem  khommen  ze  loszen.  Das  yedoch  wir  inn  bedacht  unnser 
Statuten  unnd  erst  bemelter  puncten,  so  glichwol  wir  denselbigen  hern 
official  als  ein  geschickte  person  by  unns  wol  gedolden  megen,  also 
unnd  dergestalt  nit  zugebenn  können. 

Nun  uff  das  ist  meister  Hans  von  Cuttena  diser  dagen,  als  von  uch  ge- 

25  sandt,  khommen,  den  handel,  wie  solicher  sich  bemeltz  decanatz  halb  noch 
und  noch  begeben,  repetirt  unnd  nochmoln  begert,  innsehenns  ze  thun,den 
zitenn  etzwas  zugebenn  etc.  und  also  ze  hanndlenn,  domit  wir  uns  selb,  der- 
glich  uch  ze  ruwen  verhelffen,  wir  in  officio  decanatus  versehen,  und  dann 
uch  ouch  darusz  noch  billigkeiten   möge  beschynen  und  gedyhenn,  ouch 

30  mit  dem  erpieten,  so  doch  uch  das  decanat  selb  zu  regirn  unnd  resi- 
dirn  nit  gelegen,  wo  dan  wir  sambt  oder  sonnders  dasselb  decanat 
annemen,  das  er  bereidt  und  willig,  an  uwer  stat  daruff  mit  uns  oder 
einem  usz  uns  ze  handlenn,  und  dann  der  erwurdig  und  edel  her  Cor- 
nelius vonn  Liechtennfels  sich  etwas  zusagens  ze  haben,  also  wan  ir  das 

35  hingeben  wellen,  das  ir  solichs,  im  vor  andern  zuzestellenn,  schuldig 
mercken  loszenn,  unnd  soviel  mar,  das  er  urbutig,  mit  uwerm  gesandten, 
so  der  mandat  gehebt,  darumb  zu  componirn ;  unnd  so  wir,  solichs  also 
anhandt  ze  nemmen  unnd  der  Sachen  ze  gutem,  ettlich  usz  unns  zur 
handlung  deputirt  inn  hoffnung,  zwuschen   inen  beidenn  etzwas  frucht- 

40   bars  ze  handien  unnd  schaffenn  unnd  dieselbigen  unnser  verordnetenn 


540  1530  7"^'  Jo-  ^r-  593- 

dann  oiich  ^crw  ir  hcsts  gcthan  iiniul  Nun  inen  seil)  ettlicli  weg  fur- 
gesla»;en,  als  lur  den  erstenn,  das  ir  tur  die  beid,  als  das  decanat  und 
das  canonicat  wo!  und  gehurcnder  wise  versichretter  pcnsion  lx  gülden 
nenien  unnd  die  beid  varen  lieszen,  oder  aber,  so  uch  das  nit  gelegen, 
ob  dann  einweg,  das  ir  im  das  decanat  unib  \i,  gülden  derglichter  5 
pension  zustalten  unnd  die  prebend  behyelten,  darniit  inn  ander  weg 
Iren  beszern  nutz  zc  schaffen,  oder  für  das  dritt,  das  ir  beide  uwere 
prelaturen  mit  einandern  permutierten,  unnd  angescchenn  einer  unnd 
der  andern  einUhommen,  dargegen  ouch  beswerdenn  unnd  das  mit- 
einandern  verglicht,  weihe  dann  die  beszere,  das  der  ander  demselben  lo 
nochtragenn,  ouch  das  moderamen  zu  unns  sten  solte  etc.,  so  hat  ye- 
doch  ouch  nutzt  unnd  sonderlich  uwers  anwaltz  halb,  dwil  der  kein 
procuratorium,  allein  potestatem  limitatam  von  uch  gebebt^  ^u  dissem 
mol  megen  geschrifft  werden,  anders  nyemander  dann  unns  vom  capitel 
(so  darunder  liden,  on  houpt  unnd  on versehen  sin  muszen)  zu  nochteil  'S 
unnd  schadenn.  Unnd  so  wir  bedenncken  megenn  (wie  erstmoln  von 
unns  ouch  angesehen  gewesen),  das  nit  wo!  hierunder  on  uwer  selbst 
gegenwertigkeit  ze  handlenn,  habenn  wir  bemeltem  hern  schulhern, 
ouch  uwerm  gesandten  das  anzeigt  unnd  sonderbar  dem  erstbemelten 
hern  schulhern  persuadirt,  gen  Telsperg  oder  Pourntrut  zu  uch  ze  komen  20 
unnd  aldo   mit  uch  ze  handlenn.    Das  er  im  gefallen  loszen. 

Dwil  dann  uf  mitwochen  noch  assumptionis  Marie  wir  unser  verord- 
neten ze  Telsperg  werden  haben,  etzlicher  sach  halb  mit  denen  von  Solo- 
turn ze  handien,  unnd  dann  unnser  gnediger  her  ouch  der  zit  zu  Telsperg 
sin  wurdet,  het  uns  bedunckt,  das  nit  ungelegne  molstat  unnd  dag  ze  sin,    25 
zu    disser    handlung,    dinstlich    unnd    bemeltem    schulhern   solichen  dag 
sich   zu  Telsperg    finden   ze  loszen,  anzeigt.    Neben  selbigem  unnserm 
gnedigen    hern    ouch    geschriben,    sich    alszdann    ouch    inn  der  sach  zu 
bemugenn,  domit  unnd  etzvvas  fruchtbars  geschafft,  wir  und  ir  beruwiget 
werden  unnd  mengklichem  noch  billigkeit  verlangenn  meg,  unnd  begern   30 
hieruff  an  uch  fruntlichs  vlisz  unnd  zum  hechsten,  ir  wellent,  was  uch 
von   der  armen  stififtz  gutens  beschyenen,  die  not,  darinnen  wir  yetzt- 
moln    gesetzt,    unnd    das  wir    nit   also    on    ein   houbt   sin  khennen,  be- 
dencken  unnd  nit  abslagenn,  zu  dem  dag  gen  Telsperg,  als  uff  donstag 
noch    assumptionis    Marie,    ze    komen    unnd    aldo    mit    vermeltem    von   35 
Lichtennfels  ze  hanndlenn,  domit  unnd  ir  zesamen  der  sach  einig  und 
verglicht  oder  gar  vonn  einandern  kommen  unnd  wir  mit  einem  houpt 
versehenn    werden.     Habenn    ouch    uflf    beger    uwers    gesandten    allem 
handel    zu    gut    unnd    uch    zu    merem    willen  von    hynnen    bitz  Verene 
nechstkommen    bewilliget,    unns    mit    einem    stathalter,    bestens    so  wir   40 
khonnenn,   zu  behelffen  unnd  wollenndt  zum  selbigen  unnsern  verord- 


Nr.  f;g4.  1530  Juli  jo.  541 

neten    alszdann    inti    bevelch    gebenn    sambt    unnserm    gnedigen    hern 

zwuschen  uch  beidersitz  unnd  sonster,  wie  sich  will  geburen,  ze  hannd- 

len,  dannocht  ouch  inn  nioszen,  das  der  schullier,  was  zimblich,  billich 

und   recht,  ouch  thun  wurdet  der  Zuversicht,  das  minders  nit  by  uwer 

5    erwurde  ze  finden.  Unnd  wa  wir  deren  dinst  unnd  willenn  zu  bewisen 

wuszen,  wollen   wir   uns  ungespart  habenn,  begern  hierüber  uwer  ver- 

stendig  antwort,  ob  ir  zum  tag  kommen  wellent  etc. 

Datum  penultima  julii  anno  xxx. 

Entwurf.  Ge?ieralla7ides-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  fir.  22ß  (ijjo),  bl.  6j  v. 

10  594.  1530  Juli  30. 

Thumbprobst  und  capitel  der  stift  Basel  an  den  bischof  von  Basel. 
U.  g.  schriben,  uns  den  on  ein  letsten  dags  julii  geantwort,  aber 
an  siner  dat  den  xv.  dag  erstbemeltz  monatz  wisende,  haben  wir  ver- 
standen,   unnd   soviel    die  puncten,   darinn  angeregt,  berurn  ist,  als  für 

15  den  einen  die  graffschafft  Phirt,  khonnen  unnd  wiszen  wir  nit  inn  unns 
finden  oder  erdencken,  mit  was  fugen  u.  g.  unnd  wir  das  konnent  v^on 
der  stifft  khommen  loszen ;  wir  sollentz  nit  thun,  will  uns  ouch  nit  für 
gut  oder  nutz  ansehenn ;  dann,  so  das  eigentumb  solicher  herschafft 
Pfirt   der   stifft   endtzogen,   ist  es  nit  allein  umb  dasselb,  sonnder  ouch 

20  umb  das  ze  thun,  das  die  stifft  durch  das  allen  schütz,  schirm  unnd 
Zuflucht,  so  sie  deshalb  zum  husz  Osterrich  und  desselben  verwandten 
ist  tragen  unnd  haben,  domit  ouch  hiengibt  und  verluret,  das  unns 
zum  hochstenn  ist  drucken.  Unnd  so  glichwol  u.  g.  etzwas  geltz  darumb 
solt  werden,  als  doch  sorglich  darumb  stott,  dann  lutzel  oder  kein  gelt 

25  vorhanden,  wurd  doch  dasselb  bald  hinweg  unnd  verbrucht  sin,  u.  g. 
nochin  so  wenig  als  vor  haben.  Das  dann  u.  g.  vertrost  etzlicher  gotz- 
huseren,  will  uff  die  ouch  nit  ze  puwen  oder  setzen  sin,  dann  so  glich- 
wol kuniglich  mt.  das  also  schaffen,  wurden  doch  die  orden  solichs  nit 
zugeben,    ouch    sin,    ee   dann   grasz   gewuchs,  dz  gnommen  todt  were. 

30  Unnd  soviel  wir  der  sach  yetzt  beisamen,  bedunckt  uns  inn  keinen 
weg  ze  thun  sin,  das  eigenthumb  diser  graffschafft  von  handen  ze 
loszen,  sonder  daruff  bi  der  keyserlichen  oder  kunglichen  majesteten 
ze  handien,  das  sie  das,  minders  nit  dann  ire  voreitern  gethan,  ze 
lehen    empfongen    etc.    Doch  wellennt  wir  das  für  kein   endtlich  unser 

35  meynung  oder  endtslosz  u.  g.  anzeigt  haben,  sonnder,  als  wir  uns  ver- 
sehen, das  yetzt  Verene  kunfftig  unser  mer  inn  der  residentz  sin  und 
ankhomen,  villichter  von  uns  beschriben  werden,  wellent  wir  denselben 
diszen,  derglich  die  beid  hendel  Duckingen  unnd  Plenn  vorheben,  sie 
auch  darinnen  hören  unnd  alszdann  uwer  gnaden,  was  wir  finden  unnd 

40   uns    endtslieszen,    das    zuschriben,    wiewol    war   ist,    das   u.  g.    on  unser 


542  I530  Juli  jo.  Nr.  S9S- 

vorwiszcn  sich  mit  dem  Üstcimcr  iiin  ein  recht  vcranlaszct  iiniul  villicht 
von  ir  selb  lior  sach  soviel  und  wol  gefaszt,  das  sie  sich  keins  verlurst 
des  ends  zu  crsorgcn  hat. 

Witers,    gnedigcr    her,    so    wir    eben    laug    on    ein    dcchau   uiuul 
houpt   gewesenn    unnd    unserm  hcrn   dcchau    Ictst    thuu   schriben   unnd     S 
ervordern,    entweders    zu    residirn    oder    rcsiguirn,    het    sich    zutragen, 
das    derselb    her    dechan    meistcr    Haus  von   Cuttcna  zu   uns  geschickt, 
von   deswegen    mit    uns   sambt   oder   sondriglich   i)ersouen  ze  handien. 
Unnd    aber    der    erwurdig    etc.    edel    her    Cornelius    von    Liechtenfels 
sich    des    beroiubt,    das    er    von    hern    dechan    etzwas    zusagens  in  das    lo 
decanat    für    andern    zuzestellen,    inn    moszcnn    anders  nyemander  son- 
ders   gewesender    sich    mit    im    innloszen  wollen  ze  handien,  unnd  ye- 
doch  der  bemelt  von  Liechtenfels  und  meister  Hans,  des  hern  dechan 
gesandter,    sich    mit    einandern    nit   verglichen    megen,  hat  uns  für  gut 
und    fruchtbar    angesehen,    das    sie    beid  an  gelegen   molstat  und  platz    15 
zesamen,  als  gen  Porntrut  und  Telsperg,  khomen,  unnd  so  wir  one  das 
mit    denen    von    Soloturn    ein    dagleist,  uff  mitwoch  noch  assumptionis 
Marie    zu    Telsperg    nachtz   an    der  herberg  zu  erschinen  und  morndes 
ze  handien,  so  haben  wir  den  bemelten  von  Dieszbach  und  Liechten- 
fels  geschriben,    persuadirt   und   gerotten,  sich  der  zit  ouch  dohien  zu    20 
verfugen   unnd  mundtlich  und  eigner  personen  mit  einander  ze  handien, 
wellen  wir  u.  g.  schriben,  die  alszdann  ouch  zu  Telsperg  sin  wurd,  ouch 
unserm  deputaten  zur  sach  Soloturn  anhencken  und  bevelhen,  sich  als 
mitler    dozwuschen    ze    arbeiten,    das    sie    beid   mit   einander  uszkomen 
unnd    wir    soviel    dester    ee,    wie    sich    geburt,   versehen  wurden,  unnd   25 
bitten   hieruf  u.  g.  dinstlichs  vlisz:    So  die  parthien  also  mit  einandern 
ze  handien  ankommen,  u.  g.   die  well  darinnen  besten  unnd  meglichisten 
vlisz  handien  unnd  ir  bestes  thun;  dann  es  will   unns  ye  nit  lenger  zu 
verkiesen  noch  traglichen  sin,  also  verweist  on  ein  houpt  und  regirung 
ze    sin.    Well    u.  g.    im    besten    von    uns  vermercken ;  und  wa  wir  das   3° 
khonnen    inn    underthanigkeit    verdienen,    wellen    wir    mit    willen    und 
gern  thun. 

Datum   uff  den  on  ein  letsten  dag  julii  anno  xxx. 

Entwurf.  Ge?ierallandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.22ß  (i 530),  bL68v. 

595.  1530  Juli  30-   35 

Aus  den  wochenausgabeti  sampstags  nach  Jacobi. 

Bottenzerung:  Item  im  Ib  xvii  ß  vi  d  hat  der  saltzher  uff  dem  rit 
gen  Varsperg  verzert,  als  er  die  underthanen  des  herren  nachtmals 
halp  grechtvertigt  hat.  —  Item  iii  Ib  v  ß  11  d  hat  Anthoni  Schmit  gen 
Liechstal  verzert,  als  er  sy  da  des  herren  nachtmals  halp  grechtvertigt  40 


Nr.  j^pö.  ijjo  Aug2isi  i.  543 

hat.  —  Item  iii  Ib  xvi  ß  x  d  hat  Baschion  Krug  gen  Waidenburg  ver- 
zert.  —  Item  xviii  ß  hat  Joder  Brand  uff  dem  rit  gen  Riechen  und 
Betickenn  verzert.  —  Item  i  Ib  xii  ß  haben  der  saltzher  und  meister 
Joder  Brand  verzert,  als  sy  mit  dem  landvogt  zu  Rotelen  des  lutprie- 
5  sters  halp  zu  Krentzach  gehandelt  haben. 
SL-A.  Basel.    Fina?iz  Giß,  s.  '/2. 

596.  i^^o  August  I. 

Urfehden:  Hans  Deck,   Hans  Joner,  Werli  Heide,  Heinrich  Zeller, 
Ludwig  Senn,   Batt  Joner,  Marti  Iselin,  Hans  Wysz,  alle  von  Pratelen, 
lo  Baszier  gebiet. 

Sind  umb  Ursachen  willen,  wie  dann  in  nachvolgender  irer  selbs 
eigen  bekantnis  begriffen  und  beschriben,  ingelegt  worden,  aber  wider- 
umb  gn.  uff  mentag,  vincula  Petri,  den  ersten  tag  augsten,  ledig  ge- 
lassen; haben  geschworen,  das  dhein  teil,  umb  Ursachen  sy  harin  gefürt 
15  und  in  gfengknus  kommen,  den  anderen  in  kein  wysz  noch  weg,  es 
werde  dann  inen  von  eim  ersamen  rhat  erloupt,  rechtfertigen  noch 
bekümbern  wolle,  desglichen  mit  dem  predicanten  zu  Pratelen  und 
dessen  huszfrowen  son  und  frid  zu  halten,  sampt  urfehde  bei  strafe  des 
sc/nverts.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

20  Obbemelter    von    Bratelen    myszhandlung    mit    irem    predicanten 

fürgennomen: 

Hans  Deck  hat  dem  predicanten  in  sinem  krütgarten  in  das  garten- 
beth,  nachdem  es  mit  guten  samen  übersetz  worden,  unkrut  und  bösen 
sammen    darin    gsetzt,    damit    das    gut  vor    dem    bösen    nit   fürkommen 
23    möchte. 

Martin  Yselin,  der  weberknecht,  hat  by  nacht  und  nebel  dem 
predicanten  mit  steinen  uff  sin  louben  oder  summerhusz  geworffen  inn 
meinung,  imm  etwas  ungeschickts  zu  ze  fügen. 

Heini    Zeller,    der    weberknecht,    hat    ouch    dem    predicanten    mit 
30   steinen    uff  die   louben  geworffen,  darzu   den  garten  gatter  helffen  ab- 
heben und  den  inn  die  roszswette  geworfen. 

Bath  Joner  hat  Heine  Zeller  geholffen,  den  gatter  in  die  rosz- 
wette  tragen. 

Hans  Joner  hat  Bathen,  sinem  son,  und  Heine  Zeller  (als  Bath, 
35  sin  sun,  selbs  gesagt)  geradten  und  gsagt:  „Wenn  er  ein  junger  gsell 
wäre,  so  wölte  er  dem  pfaffen  die  schyter  umbwerffen."  Nun  syen  die 
schyter  umbgeworffen,  aber  sy,  die  geschwornen  (namblichen  Lienhart 
Rutsche,  Anthoni  Kubier,  Hans  Schwob  und  Claus  Hügle,  von  Pratelen, 
so  haran  geschribne  myszhandlung  angeben),  wer  es  thon,  nit  wüssen 
40    mögen. 


544  I5J0  August  1—2.  Nr.  597. 

Liule  Senn    luit    clein    prcdicantcn    sin    kachlcn,  darin  er  sin   harn 
emplöszt,  zerlirochcn   und  zcrworifen. 

Werlc   llcid    hat    dem    prcdicantcn    sin    holtz    und  stock   vor  dem 
husz   in  die  gassen  preworlTcn. 

Des   alten  Hans  Atzen  knecht,  Hans  Wysz  genant,  hat  dem   pre-      5 
dicanten  ouch  in  sin  husz  mit  steinen  geworffen. 

St.-A.   Basti,   Kais  buche  r  O  4,  s.  141 . 

^gj  1330    August    1—2. 

Verzeichnis  der  versteigerten  kirchenzierden  der  Karthause. 
Anno  xvc  und  xxx*«"    uff   mentag  noch  Jacobi  ist  dis  hienochge-    «o 
schriben  zu   den   Karthusern   in   mindern  Basel  durch  .  .  .    herrn  Ludwig 
Becherer.  meister  Rudolffen  Supper,  mcister  Anthoni  Gobelin  und  meister 
?>idlin  Ryffcn,   als   pflegerherrn   bcmelts  gotshus,   verkouft   und   erlost 

worden  etc. 

I.  Am  morgen:  «5 

/.  Item  Hannsz  Schlossers  frow  umb  acht  umbler  in:^  ß. 
2.  Item    Jerg   Tischmachers   frow    in    der    deinen    stat    umb    vier 

umbler  11  ß  viii  d. 

?.  Item  der  Bader  im  nuwen  Bad  umb  vr  umbler  11  ß   vi  d. 

4.  Item  der  helffer  zu  sannt  Theodor  umb  funff  umbler  iii  ß  11  d.    20 

5.  Item   Claus  Wiszgerbers  frow  umb  etlich  umbler  11  ß. 

6.  Item    meister    Caspar    Goltschmit    und    Hans    Eder    umb    ein 
schwartz  samat  meszgwant,  von  Morant  von  Brun  komende,  v  gülden. 

7.  Item  Katherin  mit  dem  wythen  mul  umb  etlich  umbler  in  ß  im  d. 

8.  Item  meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  umbler  iii  ß  viii  d.    25 
g.  Item  Margreth  Huszlerin  etlich  umbler  umb   iii  ß  im  d. 

10.  Item    meister  Caspar  Goltschmit    umb    etlich  alt  tucher   11  ß. 
//.  Item  aber  meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  umbler  iii  ß 

VI  d. 

12.  Item  aber  meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  umbler  v  ß  11  d.   30 

13.  Item  Hannsz  Brobsten  frow  etlich  umbler  umb  im  ß  vi  d. 

14.  Item  meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  umbler  mi  ß  vi  d. 

15.  Item    her  Wolff  Hutschy   umb  ein  porten  uff  ein  furaltar  mit 
kupffer  und  vergulten  buchstaben  xxxv  ß. 

16.  Item  Diebolt  Schiffman  umb   etlich  umbler  v  ß  im  d.  35 
ly.  Item   meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  umbler   v  ß   vi  d. 
18.  Item  Diebolt  Schiffman  umb  etlich  clein  tischlechlin  vii  ß  viii  d. 
ig.  Item  meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  umbler  im  ß  vi  d. 
20.  Item  Heinrich  Rumans  frouw  umb  zwey  meszgwant,  so  sy  und 

ir  man  dohin  geben,   \\^  Ib.  '*° 


I^r.  5p  7.  /jj-o  August  1—2.  545 

21.  Item  Hannsz  Schlossers  frow  umb  zwey  alttar  tucher  im  ß  im  d. 

22.  Item   Cristan   Schumachers  frouw   uff  der  Isengassen  umb   ein 
alttartuch   im  ß. 

2j.  Item   meister  Jerg,  [der]  metzger,   umb  ein  stuck   kelsch  tucli 
5   an  ein  furaltar   v  ß   mi  d. 

24.  Item    aber   meister  Jerg,   [der]  metzger,    ein   stuckhlin    kelsch 
umb   VII  ß  im  d. 

-?•,-.  Item  Barbara  Wegerin    in  der  Uttengassen   umb  ein  stuckhlin 
kelsch  mit  gelen   vaszlen   v  ß  x  d. 
10  26.  Item  Margreth  uff  sant  Ciaren  hoff  umb  dry  grobe  alttartucher 

VI  ß  X  d. 

2y.  Item  Diebolt  von  Ministral  umb  etlich  stolen  unnd  hantfan  m  ß. 
28.  Item  Hanns  Hartmans  frow  umb  ein  grob  alttartuch  im  ß. 
2g.  Item  Wilhelm  Dietschy,  der  schnider,  umb  etlich  stolen  schilt 
'5    und  hantfan  ix  ß   im  d. 

jo.  Item  Diebolt  von  Ministral    umb    etlich    stolen   und  hanndtfan 
m  ß  im  d. 

ji.  Item   meister  Caspar  Goltschmit    uml)  etlich  stolen  schilt  und 
handtfan   im  ß  vi  d. 
20  j2.  Item  meister  Jerg,  der  metzger,  umb  etlich  stolen  und  handt- 

fan  III  ß  vm  d. 

jj.  Item    Diebolt    von    Ministral    umb    etlich    stolen    und    hantfan 

II  ß  im  d. 

j^.  Item  Claus  Wiszgerbers  frouw    umb    etlich   umbler  11  ß  vm  d. 

25  Jf.  Item  Cristan  Schumachers  frouw   uff  der  Isengassen  umb  ein 

tischlachen   im  ß  vm  d. 

j6.  Item  Switzer  Hans  ein   umbler  umb   (  ß  im  d. 

^7.  Item  meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  stolen  unnd  hant- 
fan  im  ß. 

30  j8.  Item  Ulrich  Steinknechts  frouw  umb  ein  tischlachen  im  ß. 

?p.   Item  Ulrich  Weschers  frouw  umb  ein  lang  tischlachen  xi  ß  11  d. 

40.  Item  meister  Caspar  Goltschmit  umb  etlich  stolen  und  handt- 
fan  III  ß  x  d. 

41.  Item    Diebolt    von    Ministral    umb    etlich    stolen    und    hantfan 
35    II  ß  VI  d. 

42.  Item    meister  Bartholme  Kouffman  umb  etlich  lynen  seckhlin 

III  ß  im  d. 

4J.  Item   Bryda  Kuefferin    umb  etlich  stolen  schilt  und  hanndtfan 
III  ß  im  d. 
40  44.  Item   Diebolt    von    Ministral    umb    etlich    stolen    und    hantfan 

III  ß  im  d. 

Basler  Reformationsakten,   IV.  69 


54(>  ijijo  Aui^ust  I  —  2.  Nr.   5-^7. 

4^.  Item   meistcr  Caspar  Goltschmil   uinl)   ein  altlar  (ucli  vii  ß  im  d. 

^6.   Itoin    hriulor  Raslions  tochtcr   uinl)   oiii   sNcleii   tuclilin    i  li   11  d. 

77.   Itcni  Maryrcth  i  his/Icrin  iiiul)  ein  \a\v^  tischlaclicii  mit  kclschcn 
listen   umb   xvi  ß  vi  d. 

^S.  Item   Gertriit    in    dcc  Nuwcn   \orstat    ein    lan}^   tischlaciien   mit      5 
kölschen   lysten   iimh   viii  ß   vi  d. 

-/p.  Item   Jerg  Tisclimachers    frouw    umb    zwey    lang    alttartuclicr 
mit  lysten  xi  ß  viii  d. 

,0.   Item    Mannsz    Schlossers    frouw    etlich    dein    tischlachen    und 
zwehelin   umb  vi  ß  11  d.  'o 

-,"/.  Item  Jocob  Langen  frouw  umb  zwey  alttar  tuchcr  mit  listen 
umb  \  ß. 

j;2.  Item    meister  Jerg,    [der]    metzger,    umb    ein    alttar    tuch    mit 
einer  listen   umb   v  ß  vi  d. 

jj.  Item    aber    derselb  Jerg,    metzger,    ein    alttar    tuch    mit  einer    'S 
listen  umb  x  ß. 

5^.  Item  Barbara  Me3''erin    umb    ein    alban    und    ein   altartucii  mit 
einer  listenn   umb  xiii  ß  im  d. 

55.  Item    Baltasar  Langen    stieffsun    umb    etlich    listen  an  furaltar 
VII  ß  im  d.  20 

II.  Nach   imbis: 

^6.  Item   Margreth  zu  sant  Ciaren  ein  alban  umb   viii  ß. 

f7.  Aber  dieselb  ein  altar  tuch  umb   m  ß  vi  d. 

j8.  Item   Hanns  Muller  zum   Sternen  ein  alban  umb   vm  ß. 

5p.   Item   Bärbel  Steimetzin  umb  etlich  altartucher  im  ß.  25 

60.  Item  Mathis  Silberkremer  umb  etlich  zwehelin   im  ß  vi  d. 

6r.  Aber  derselbig  Mathis  umb  etlich   zwehlin  im  ß  im  d. 

62.  Aber  derselb   umb  zwehelin   11  ß. 

6j.  Aber  Mathis  umb  etlich  zwehelin   11  ß  vi  d. 

64.  Item  aber  Mathis  Silberkremer  umb  etlich  zwehlin  ix  ß  vi  d.   30 

6j.  Item  Heinrich  Rumans  frouw  ein  furaltar  und  ein  v^asten  tuch 
umb  XI  ß  im  d. 

66.  Item  Andres  Wenttekum   ein  tuch   umb   iii  ß  im  d. 

6j.  Item    Mathis    Silberkremer    umb    etlich    stolen    unnd    hantfan 
XII  ß  VI  d.  35 

68.  Item    Liennhart  Mentelin    ein    dein    stuckhlin    tuch  umb  im  ß. 

6g.  Item  Barbara  Meyerin   ein  vasten  tuch  umb  xv  ß  im  d. 

yo.  Item  Hansz  Luxenhoffers  frouw  umb  zwen  menttel  vm  ß  11  d. 

7/.  Item    meister   Mathis  Silberkremer    umb    zwehlen    im   ß    vi  d. 

J2.  Aber  derselb  Mathis  umb  zwo  zwehlin  v  ß  11  d.  40 

7J.  Item  aber  derselb  etlich  zwehlin  und  altartucher  umb  vm  ß  und. 


^r-  597-  1530  August  1—2.  547 

74.  Item  Martin   Ruff,  der  schnider,  umb  etlich  zwehlin  vir  ß. 

75.  Item    aber  Alathis  Silberkremer    umb   zwo  zwehelin  ix  ß  11   d. 

76.  Item  aber  derselb  Mathis  umb  etlich  zvvelielin  umb  x  ß  im  d. 

77.  Item  Licnnhart  Mentelin  umb  zwehelin  vi  ß  11  d. 

5  78.  Item    Andres  Wenttekumb    umb    etlich    zwehelin    und    tucher 

VI  ß   IUI  d. 

7p.  Item  Mathis  Silberkremer  umb  etlich  zwehelin  im  ß. 

80.  Item  aber  derselb  umb  ein  lynen  tijch  mi  ß. 

81.  Item  Hannsz  Tegens  frow  umb  ein  tischlachen   im  ß  vm  d. 
10              82.  Item   Mathis  Silberkremer  umb  ein  altter  tüch   ix  ß. 

83.  Item  aber  Mathis  Silberkremer  umb  ein  alttar  tuch  xii  ß. 

84.  Item   Hanns  Schlossers  frow  umb  ein  tisch  lachen  v  ß   11  d. 
83.  Item  Mathis  Silberkremer  ein  alter  tuch   umb  xi  ß. 

86.  Item  Fridlin  Krafft  umb  ein  tischlachen  vi  ß  iii  d. 
IS  8y.  Item  Fridlin  Krafft  umb  etlich  gesprengt  tischlachen   v  ß. 

88.  Item  Mathis  Silberkremer  ein  altar  tuch  umb  vi  B. 

8g.  Item  aber  derselb   umb   etlich   wisz  tucher   im  ß. 

go.  Item  aber  derselb  umb   etlich  altter  tucher  vii  ß  im  d. 

91.  Item  Hanns  Schlossers  frouwen  umb   ein  alttar  tuch  vm  ß   n  d. 
20  g2.  Item  meister  Mathis  Sylberkremer  umb  etlich  altertüch  xim  ß. 

93.  Item  aber  derselb  umb  ein  altartuch   vi  ß. 

p/.  Item  aber  derselbig  umb   ein  altar  tuch   vi  ß  vi  d. 

95.  Item   meister  Hans  Goltchmit  umb  ein   tuch   vi  ß. 

96.  Item  Margreth  zu   sant  Ciaren  umb  ein  tuch   11  ß  11  d. 

25  97-  Item  Mathis  Silberkremer   aber  etlich  tucher  umb    vi  ß    im  d. 

g8.  Item    meister  Anthoni  Gobelin  umb  ein  alttartuch  vm  ß  vi  d. 
gg.  Item  aber  meister  Anthoni  Gobelin  ein  tuch  umb  im  ß. 
100.  Item    des    pryors  zu  den  Augustinern  frowen  ein  alban  umb 
V  ß  im  d. 

30  loi .  Aber  dieselbige  ein  alban  umb   im  ß  11  d. 

102.  Item  meister  Fridlin  Ryff  ein  alban  umb   vii  ß  vi  d. 

103.  Item  junckher  Lorentz  Surlins  frouw  ein  alban  umb  vii  ß  vi  d. 

104.  Item  Peter  Spenglers  frow  ein  alban  umb   vm  ß. 

105.  Item  Jerg  Hochburgers  Schwester  ein  alban   ix  ß  11  d. 
35              106.   Item   Hannsz  Schlossers  frow  ein  alban   umb   v  ß  vid. 

loy.  Item  meister  Jerg  Kochen  knecht  ein  alban   umb  vm  ß  vi  d. 

loS.  Item    meister  Hannsz  Goltschmit    ein    alban    umb   vii  ß  vi  d. 

log.  Item  die  alte  hutmacherin  ein  alben  umb  vii  ß  vi  d. 

110.  Item  Andres  Wenttekum  umb  ein  alben  und  zwehelin  ix  ß  vi  d. 

40  ///.  Item   Hannsz  Groffen  frow  umb  ein  alban  vii  ß  vi  d. 

112.  Item  Michel  Meyer,    der  weber,    ein    alban  umb  xmi  ß  vi  d. 


548  l3.^o  August  1—2.  Nr.  5(^7. 

//  ;.  Itoin  Lt)rontz  Meyers  seli};eii  liowoii  ein  alban  iiiul)  w  1.^  im  d. 

///.  Itciu    Ik'iiirich    Riiinaiis   iVow   imh   albaii    iimh   wiiiÜ    und. 

//■r.  licm   Heinrich   Steliclin   ein  alban   vinih   \  li. 

/16.  Item   Lorentz  Meyers  seligen   trow  ein  all)an   iinib  xii  d. 

7/7.  Ileni   Liennhart  Meyers  toclUer   unih   ein  all)an   x  li  11  d.  5 

i  iS.  Item  I'ridlin   Krafft  ein  all)an  umb   vii  ß  \i  d. 

iKp.  Item   meister  I'Vidlin   Rj'ff  ein  alban   unib   \iii  d   vi  d. 

120.  Item  des  scluiltlieisen  tochter  Christion  ein  alban  umb  viii  li  vid. 

121.  Item  Ulrich  Schuler  innamcn   nicistcr  Fridlin  Riffen   ein  alban 
umb   vm  ß  vi  d.  10 

122.  Item   Jerg   Kochen  knecht  ein  alban  umb   vii  ß  11  d. 
I2J.  Item   meister  Anthoni  Gobelin   umb  ein  alban   v  li. 

124.  Item   Ilannsz  Schlossers  tVow   umb  altlumppen   i  (i  11  d. 

125.  Item    Stoffel    Mechelin    umb    zwey    rot    samat    furalttarlysten 
mit  syden  vaszlen  umb  11  Ib   11  ß.  '5 

126.  Item    Claus  Viszler    umb    etlich    syden    handtfan    stolen    und 
schilt  VIII  ß  im  d. 

I2J.  Item  Mathis  Silberkremer  etlich  schamlat  hantfan  und  schilt  v  ß. 

128.  Item  die  wirtenen  zum  Schoff  ein  leder  teckhy  umb   m  ß  im  d. 

12g.  Item  Cristion  Krafften  ein  leder  teckhy  umb   iii  ß.  20 

ijo.  Item  Jerg,  statknechts  sun,  umb  ein  leder  teckhy  m  ß  vm  d. 

iji.  Item    meister  Anthoni  Gobelin    ein   leder  teckhy  m  ß  vm  d. 

IJ2.  Item  Diebolt  Merian   ein  leder  teckhy  umV>  m  ß  vm  d. 

j  ij.  Item    meister  Anthoni  Gobelin    ein    leder   teckhy  umb  im  ß. 

IS4-  Item    meister  Anthoni  Gobelin    ein    leder    teckhy    umb    11  ß.    25 

ij^.  Item  der  Schultheis  umb  zwey  leder  11  ß  vi  d. 

136.  Item    meister  Caspar  Goltschmit    umb    ein    wysz    meszgwant 
v  ß  im  d. 

i^y.  Item  Stoffel  Mechelin  ein  alt  syden  meszgwant  umb  i  Ib  i  ß. 

138.  Item    meister  Hanns  Goltschmit    ein    wysz    linen    meszgwant   3° 
VI  ß  IV  d. 

/jp.  Item    Mathis    Sylberkremer    umb    ein    grien    voglocht    mesz- 
gwant X  ß. 

140.  Item    der  jung  Wattinschne    ein   schwartz   arres    meszgwant 
umb  \"iii  ß.  35 

141.  Item   Simon  Brotbecken  frouw  ein  schwartz  arres  meszgwant 
umb   VI  ß. 

142.  Item  Stoffel  Mecheli  ein  alt  meszgwant  umb  in  ß  vi  d. 

14J.  Item   Hanns,    der  millerknecht    zum  Sternen,    ein   blouw   da- 
masten meszgwant  umb  xxxvii  ß.  4° 
144.  Item  Peter  Spenglers  frouw  ein  tuch  umb  ix  ß  vi  d. 


Nr.  sgy.  i^jo  August  1—2.  549 

145.  Item   Mathis    Silberkremer    ein    vasten    tuch    unib    vi  ß    vi  d. 

146.  Item  meister  Hanns  Goltschmit  umb  ein  heidischwerckh  fiir- 
altar  im  ß. 

141.  Item   Mathis  Silberkremer  ein  heydischwerg  furaltar  vi  ß. 
S  148.  Item  Caspar  Goltschmit    ein  alt  syden  meszgwant  umb  i  Ib. 

14g.  Item  Mathis  Silberkremer    ein    plouw    stuckhlin    sergen   umb 
X  ß  im  d. 

1 50.  Item    aber    der    selbig  Mathis   ein  plouw  serglin  umb  xiii  ß. 
ißi.  Item  meister  Caspar  Goltschmit  ein  vigilvarb  schamlat  mesz- 
10   gwant  umb  i  Ib   v  ß  im  d. 

152.  Aber    ein    vigilvarb    schamlat    meszgwant    der  selbig  Caspar 
Goltschmit  umb   i  Ib   iii  ß. 

[ jiS.  Item  der  statschriber  ein  griene  sergen  stuckh  umb  viii  ß  im  d. 

154.  Item    Andres  Boumbgartter    ein    dein  sergen  stuckhlin  umb 
15    III  ß  viii  d. 

155.  Item  Ulrich  Leiderer  ein  furaltar  umb    im  ß. 

1^6.  Item   meister  Hanns  Goltschmit  umb  vier  zwehelin   im  ß. 
iSy.  Item  Caspar  Goltschmit   umb  barchart  hembder  uff  buecher 
V  ß  IUI  d. 

20  15S.  Item  Mathis  Silberkremer  umb  zwehelin  iii  ß  11  d. 

/5p.  Aber  derselb  umb  etlich  zwehelin  iii  ß  im  d. 

160.  Aber  derselb  umb  ein  uberrockh  viii  ß. 

161.  Aber  derselb  umb  ein  dein  altartuchlin   in  ß  viii  d. 

162.  Aber  derselb  umb  ein  altar  tuch  mit  einem  portten  v  ß. 
25              i6j.  Aber  umb  ein  furaltar  iii  ß. 

164.  Aber  umb  ein  furaltar  vii  ß. 

165.  Item  Hans  Kung  umb  etlich  zwehelin   iii  ß  vm  d. 

166.  Item   Hans  Stockhlins  frow    umb    ein   vasten  tuch    iii  ß    vi  d. 
löy.  Item  Mathis  Silberkremer  umb  zwehelin  v  ß. 

30  168.  Item   meister  Fridlin  Riff  umb  ein  furaltar  v  ß. 

i6g.  Item   junckher    Lorentz  Surlins    frouw    und    der   statschryber 
ein  meszgwant  umb  iii  Ib  xv  ß. 


III.  Uff  zinstag  harnoch  am  morgen: 

lyo.  Item  Diebolt  Merian  etlich  rot  samat  stolen,  schilt  und  hannt- 
35    fan   umb  xvii  ß. 

///.  Item  Stoffel  Mechelin  ein  griene  samat  stolen,  ein  hantfan 
und  schilt  umb   i  Ib  xvii  ß. 

172.  Item  Diebolt  Merian  ein  griene  samat  stolen,  ein  schilt  und 
ein  hantfan  umb   i  Ib   vii  ß. 


550  i^jo  Au^i^ust  1—2.  Nr.   -r^/. 

/-,'.   Itoin   aber  dcrsolbi};  ein  grien  samat  stolen   und  haut fan   iinib 

XVII   li. 

1-4.  Itcni    her  Heinrich   Rumans    frow    zwen   rot  saniat  schilt   und 

ein  sclnvartz  samat  stuckhlin  unib  xiiii  ß. 

/-,-.   Itcni    Diebolt    Merian    ethch    rot    samat    stolen    und    hantfan      5 

und)   \vi  li. 

ij6.  Item  Stoffel  Mechclin  und)  zwen  grien  saniat  schilt  xvii  IS  im  d. 
777.  Aber    der    selb    ein    grienen    samat    schilt    und    hantfan    und) 

XVI  ß  IUI  d. 

lyS.  Item  Barbara  Meyerin    ctlich    rot  samat  stolen  unnd  hantfan    10 

unib   VIII  ß   IUI  d. 

/7p.   Item  Diebolt  von   Ministral  etlich   rot  atlisz  stolen   und  hant- 
fan umb  IX  ß  IUI  d. 

180.  Item    Mathis    Silberkremer    etlich    gülden    stollen,   schilt  und 

hantfan  umb   i  Ib  xv  ß  vi  d.  '5 

iSr.   Item    Diebolt  von  Ministral    etlich    plouw    samat   stolen    und 

hantfan   umb   11  Ib  x  ß. 

182.  Item  her  Jerg  Vatzman  umb  ein  rot  samat  stolen  und  hant- 
fan umb  XVI  ß. 

iSj.  Item   meister  Hansz  Spulen  frow    ein    schwartz   samat  stolen    20 

und   hantfan   umb   i  Ib  vii  ß  vi  d. 

184.  Item  Stoffel  MecheHn   ein  schwartz  samat  hantfan  und  stoszlin 

umb  VIII  ß  VI  d. 

i8s.  Item   her   Heinrich   Rumans  frow  umb  ein  rot  samat  hantfan 

und  stoszlin   viii  ß  viii  d.  ^5 

156.  Item  Diebolt  von  Ministral  etlich  schwartz  atlis  stolen  hant- 
fan und  schilt  umb  xiii  ß. 

157.  xAber    derselb    etlich  samat  plouw  stolen,  schilt  und  hantfan 

umb  X  ß  im  d. 

188.  Item  meister  Hanns  Mulich,  der  schnider,  etlich  brun  damast   3° 

stolen,  schilt  und  hantfan  umb  x  ß  vi  d. 

i8g.  Item  Mathis  Silberkremer  etlich  alt  schwartz  samat  und  syden 
stolen  und  meszgwant  umb  xvii  ß  mi  d. 

igo.  Item  Cunrat  Huszler  ein  wisz  damast  meszgwant  umb  xviii  ß, 
gehört  meister  Fridly  Ryff  ^).  35 

igr.  Item  Mathis  Silberkremer  ein  furaltar  umb  xvi  ß  im  d. 

ig2.  Item  Johans  Meyers  frouw  ein  furaltar  umb  ix  ß  im  d. 

IV.   Nach  imbis: 
igS.  Item  Clemenns Keller  ein  goltgel  damasten  meszgwant  umb  III Ib. 

597.   ')  Die  ganze  pos.  igo  ist  durchstrichen  und  trägt  den  randvernierk  datum.  40 


Nr.  §gj.  ijjo  August  1  —  2.  551 

1^4.  Item   her  Wolff  Hutschy  ein  schwartz  syden  altlis  nieszgvvant 
umb   iii  Ib    II  d. 

igj.  Aber    der    selbig    ein    schwartz   syden    atlis  meszgwant  umb 

II  Ib  X  ß. 

5  igö.  Item    Caspar  Goltschmit    ein    schwartz    damasten    meszgwant 

umb   II  Ib   II  ß. 

igy.  Item  Mathis  Sill)erkremer  ein  wysz  damasten   meszgwant  mit 
blumen   umb  xxxvi  ß. 

rg8.  Item  Andres  Wenttekum  ein  brun  damasten  meszgwant  umb 
10    II  Ib   V  ß. 

igg.  Item    her    Simon    Albrecht    ein    rot    linsch    meszgwant    umb 
XXXII  ß. 

igg  a.    Item    Hanns    Goltschmit    ein    rot    linsch    meszgwant    umb 

XXXIIII  ß. 

15  200.  Item  Mathis  Silberkremer  ein  rot  atlis  meszgwannt  umb  in  Ib. 

201.  Item    aber    Mathis    Silberkremer    ein    alt    guldin    meszgwant 
umb   II  Ib  X  ß. 

202.  Item  aber  derselbig  ein  alt  gülden  meszgwant  umb  11  Ib  xv  ß. 
20J.  Item  her  Heinrich  Rumans  frouw  ein  alt  gülden  meszgwant 

20   umb  XXXVI  ß. 

204..  Item    Blesy  Seckhler    ein    grien    samat    meszgwant    on    crutz 
umb  V  Ib  XII  ß  VI  d. 

20ß.  Item  meister  Fridlin  Rifif  ein  rot  samat  meszgwant  umb  im  Ib  i  ß. 
206.  Item    Blesy   Seckhler    ein    grien    samat    meszgwant    on    crutz 
25    umb  V  Ib  XV  ß. 

20^.  Item  der  Schultheis  ein  rot  samat  meszgwant  mit  einem  gülden 
crutz  umb   viij  gl. 

208.  Item  meister  Balthasar  Angelroth  umb  ein  grien  samat  mesz- 
gwant on  crutz   v  Ib  xii  ß  vi  d. 
30  20g.  Item    Diebolt  von  Ministral    ein    rot    samat    meszgwant    umb 

III  Ib   I  ß. 

210.  Item  aber  ein  blouw  samat  gepliembt  meszgwant  um   vii  gl., 
ein  halb  ort. 

2ir.  Item  Junckher  Lorentz  Surlin  ein  schwartz  samat   meszgwant 
35    umb  VII  gl.  ein  halb  ort. 

212.  Item     der    statschriber    umb    ein    rot    damasten    meszgwant 
III  Ib  XI  ß. 

21J.  Item    her   Wolff   Hutschi    ein    blouw    samat    meszgwant    mit 
gülden  rosen  umb  v  Ib  vi  ß. 
40  214.  Item  Stoffel  Mechelin  ein  blouw  samat  meszgwant  mit  gülden 

flamen  umb  xx  gülden  i  ß. 


552  /J.?^  A/^gusr  1-2.  Nr.  397. 

21^.   Item  Martin  Schcrcr  ein  schwartz  Husch  mcszgwaiult  iimb  xiiiili 

216.  Item   Claus  Schant/.ler,    Hagenbachs  tochtcrman,  ein  furaltar 

uml)   1  11)   viii  ß. 

217.  Item    Ulrich   Schuler  ein  furalter  umh  xviu  ß. 

21S.  Aber  der  selb  ein  furaltar  umb  xv  IJ.  5 

21p.  Item  Mathis  Silberkremer  ein  furaltar  umb  xxxii  ß. 

220.  Item  Fridlin   Ulin,  der  seiler,  ein  furaltar  umb  xiiii  ß. 

221.  Item  Diebolt  Merian  ein  griene  sergen   umb   111  Ib. 

222.  Item  ein  kelsch  stuckhlin  mit  einem  leuwen  Stoffel  Mechelin 
umb   XVI  ß  VI  d.  >o 

22J.  Item  Hanns  Lacherer  genant  Romer  ein  dein  furaltar  umb  x  ß. 

224.  Item  Jerg,   [der]    metzger,    ein    dein    stuckhlin  heidischwerg 
mit  voszlen   umb  x  ß  vi  d. 

225.  Item  Mathis  Silberkremer  ein  furaltar  umb  xvi  ß. 

226.  Item   meister  Anthoni  Gobelin  ein  furaltar  umb  xvii  ß.  15 
22J.  Item    Fridlin    Ulin.    der    seyler,    ein    heydischwerg  tuch  umb 

II  Ib   II  ß. 

228.  Item  Diebolt  von  iVIinistral  ein  blouw  samat  tuch   umb  im  Ib. 

229.  Item   aber  der  selbig  ein  rot  samat  tuch  mit  gülden  fischen 
gestigt  umb  x  Ib.  20 

230.  Item  junckher  Balthasar  Hiltprands  frouw  ein  wisz  damasten 
tuch  mit  roten  samat  lysten  umb  v  Ib. 

32  r.  Item  der  statschriber  ein  kissen  umb  vii  ß. 
2J2.  Item  der  Schultheis  ein  kissen  umb  viii  ß  im  d. 

233.  Item  Blesy  Seckler  ein  rot  damast  küssen  umb   vi  ß.  25 

234.  Item  Jerg,    [der]  metzger,    ein    dein    küssen    umb    im  ß  n  d. 
233.  Item  meister  Fridlin  Riff  ein  kissen  um  x  ß  im  d. 

236.  Item  Andres  Boumbgarter  ein  kissen  umb  m  ß  im  d. 

2  ?/.  Item  Jerg,   metzger,  ein  kissen  umb  v  ß. 

238.  Item  der  statschriber  ein  dein   küsse  umb  m  ß  vm  d.  30 

23g.  Item  Mergelin  Huszlerin    ein  küssen  umb  im  ß  vi  d. 

240.  Item  Bolonaris,    der  schnider,    ein  heidischwerg  furaltar  umb 

II  Ib  X  ß. 

241.  Item    her    Schaffner    zu  Wettingen    ein  heydischwerg  furaltar 

umb  II  Ib  I  ß.  35 

242.  Item  Mathis  Silberkremer  ein  furaltar  umb   ix  ß. 

243.  Item   Hannsz  Strubich  ein  furaltar  umb   i  Ib  v  ß. 

244.  Item    her  Heinrich  Rumans   frouw   ein   heidischwerg  furaltar 
umb  II  Ib  X  ß. 

243.  Item  Peter  Spenglers  frouw  ein  kissen  umb  xi  ß.  40 

246.  Aber    dieselb    ein    heidischwerg    kissen    umb    i  Ib  v  ß    im  d. 


Nr.  sg8.  i^jo  August  2.  553 

24"/.  Item  Andres  Boumbgarter  ein  griene  sergen  mit  rotem  tuch 

gefiettert  umb   11  Ib   i  ß. 

24S.  Item   Hagenbachs  tochterman   ein  alban  umb  xiii  ß. 

24g.  Item  Dorothe  Wescherin  ein  alban   umb  xiii  ß. 

5  250.  Aber  dieselbig  ein  alban  umb  x  ß. 

2ji.  Item    her    Heinrich   Rumans    frouw    ein    furaltar    umb    vin   ß. 

2^2.  Item  Caspar  Goltschmit  etlich  samat  mit  gülden  flamen  stolen, 
schilt  und  hantfan  umb   11  Ib   vi  ß. 

25?.  Item    Hanns  Goltschmit    ein    blouw    linsch    meszgewant    umb 
10    XXXI  ß. 

2^4.  Item  Märten  Schnider  etlich  schilt  umb  in  ß  vii  d. 

Suma  sumarum :  ii''lx  Ib  x  ß  vii  d. 

Original,    mit   nachsalz:    An    die    obgeschribene    soniiiia    hat   meister 
P'ridiin  Ritf  den  allmuszherren  zallt  iij^'^  Ib  uff  Hullarii  anno  etc.  xxxi ; 
15  Ryhiner,    ratscbr.,    i4nä   dorsahiotiz:    Herinn     stott    geschrybenn    dye 

kilchenn    ziertt,   so   Fridlin  Riff  unnd  Rüdolff  Super  samptt   iren   mitt- 
iierrenn   verkoufft  hannd.   St.- A.  Basel,  Kartaus  Qj. 


598.  I ^jo  August  2. 

Die  nach  Neuenbtirg  geflohenen  geistlichen  vo7i  st.  Peter  in  Basel 

20  an  ihre  brueder  in  Christo:  Bartholomeo  zu  Byntzen,  Jodoco  zu  Eimel- 
tingen,  Joanni  zu  Krentzach,  Sebastiano  Müller  zu  Seckingen,  Mathie 
Guldin,  Joanni  Mann,  Joanni   Loser,   Henrico  Dober,  Joanni  Reit. 

Jhesus.  Maria.  Dem  noch  ein  yetlicher  syner  seelen  heill,  die  ge- 
mein  cristenlich  kilch,  die  gots  eere  unnd  gots  dienst,  sin  eidts  pflicht 

25  billich  bedencken  und  dem  selbigen,  so  vill  an  im  ist,  nochkumen  solle, 
insonders  das  ein  yetlicher,  do  er  sein  pfrundt  angenomen,  by  got 
unnd  den  heiligen  gelobt  und  geschworen,  dieselbige  in  irem  wesen 
inhalt  irer  stifftung  zu  handthaben  und  das,  so  darvon  abgangen, 
widerumb    zu    erheben,    sindt    wir,    die    hie    noch   geschribnen,    uff  den 

30  anderen  tag  des  monats  augusti  disz  jars  gon  Nuewenburg  zusamen 
kumen,  unser  und  unserer  stifft  sant  Peter  zu  Basel  ellendt  und 
gwaltigen  abgang  für  ougen  gcnomen  und  ouch  angesehen,  das  alle 
andere  stifften,  prelaten,  geistlich  und  ouch  weltlich  priesterschafft,  die 
von  wegen  des  heiligen  cristenlichen  glouben  und  cristenlicher  religion 

35  des  iren  entsetzt  und  darvon  vertriben,  zu  diser  zit  kays.  mt.  umb  re- 
stitution  anrieffen,  dar  mit  dan  wir  von  unser  stifift  nit  die  aller  hin- 
lessigesten  von  menglichem  geachtet  werden,  das  uns  dan  hernoch  zu 
ewigen    zitten   gegen  got  und   der  weit  zu  argem   und  uneeren  dienen 

Basler  Reformationsakten,  IV.  70 


504  TS30  Auij^ust  2.  Nr.  ^g8. 

mochte,  liabcii  wir  uns  cinhellio^  sainenthafft  entlieh  cntsehUjsscn,  das 
wir  ouch  welloii  keys.  mt.  wie  alle  amicrc  cristcnlich  hriesterschafft  umh 
hilit".  1)\  staut,  schütz  und  schirm  zu  rocht  anrieffen.  Deshaiben  wir  under 
uns  erweit  unnd  uszgeschosscn  unseren  vor  zittcn  prcdicantcn,  herrcn 
Linharten  Rebhan,  der  sich  gutwilli<j  zu  nutz  und  eeren  gemeiner  stifft  5 
und  unser  allen  zu  ritten,  die  sach  uffs  aller  furderlichest  und  getru- 
lichest  zu  handien,  erbotten.  So  al)er  (als  wol  wir  haben  ermessen)  uch 
anderen,  so  uff  bestimptcn  tag  nit  gon  Nuwenburg  beschriben,  von 
ferre  wegen  des  wegs  uch  nit  wol  ist  gelegen  gewesen  dahin  zu  kumen, 
haben  wir  gutter  meinung,  euch  kosten,  mye  und  arbeit  zu  uberhebenn,  lo 
ouch  zu  schriben  underlossen,  der  guetten  hoffnung  und  ungezwifflettcr 
Zuversicht,  ir  werden  got  dem  almechtigen  ze  lob,  euch  zu  eeren,  der 
armen  gemeinen  unserer  verderbten  stifft  zu  widerbringung  und  zu 
guet,  euch  von  obgemelter  unserer  entlicher  meinung  und  beschlüsz 
nit  entfremden  noch  absunderen,  daran  ir  unzwiffel  thün  werden  got  «5 
dem  almechtigen  ein  woigevallen,  belonung  von  im  enpfohen,  esz 
wirt  ouch  uch  on  zwifflen  eerlichen  sin  gegen  menglichem.  Uff  solliches 
begeren  wir,  das  ir  als  unsere  lieben  und  getruwen  mitbrueder  mit  uns 
glicher  gstalt  wie  wir  euch  hie  zu  uns  underschriben,  domit  wir  alle, 
die  einhelig  umb  cristlicher  religion  willen  verjagt  und  vertriben  sindt,  20 
zu  yeffnen  und  widerbringung  unserer  gemeinen  stifft  ouch  einmyettig 
und  einhellig  bliben. 

Datum    zu  Nuwenburg    uff  tag,    obstat,    in  dem   jore   do  man  zalt 
noch  der  geburt  Christi  tusent  funffhundert  unnd  driszig. 

Magister    Johannes   Vischer    dictus    currificis,    cantor    et   canonicus    25 
ecclesie  coUegiate  s.  Petri  Basz. 

Magister   Joannesz  Satler    alias  Gebwiler,    sacre    theologie    bacca- 
laureus  formatus,  ecclesie  s.  Petri  Rasz.  canonicus. 

D.  Leonhardus  Rebhan,  predicans  et  canonicus  ecclesie  collegiate 
s.  Petri  Basiliensis.  30 

Heinricus  Rinck,  capellanus  divi  Petri  Basz. 

Magister  Marcus  Vogel,    capellanus  sancti  Petri  capplanie  Jacobi. 

Sebastianus  Kappler,  sancti  Petri  Basz.  sacellanus. 

Cornelius  Louften,   sacellanus  ecclesie  s.  Petri  Basil. 

Cristannus  Molitoris,  caplanus  s.  Petri  Basiliensis  et  ibidem  tercie    35 
prebende  beate  Marie  virginis. 

Ulricus  Ney,  capplanus  s.  Petri  Basiliensis. 

Ludovicus  Eichach,  capplanus  divi  Petri  Basiliensis. 

Magister  Jacobus  Waltenheim,  divi  Petri  Basz.  capellanus. 

Gregorius  Weyger,  caplanus,  ecclesie  s.  Pe.  Basz.  capellanus.  40 

Ofighial.   St.-A.  Basel,  st.  Peter,  JJJ  i. 


Nr.  ^pp — öoo.  ijjo  August  j.  555 

599.  i^^jo  Augtist  ?. 

Jacob    Meiger,    burgermeistere    unnd    rathe    der    Stadt  Basel,    an 
meister  unnd  rath   der  statt  Straszburo-. 

Euer   schreiben    von    nientags    nach    Margarethe    i x^o   zvegen  des 
5   Hessischen  Verstands  haben  zvir  empfangen  und  wunschgemäß  an  Zürich 
und  Bern   nicht   nur   zueiter geleitet,    sonder    ouch    durch    unnsere   bot- 
schafft uff  nechstgehaltenem  burgertag  Zürich  furhaltenn  laszenn.   Unnd 
sind    die    von  Bern   uff  irer  vorigen  gegebnenn  antwurt  pHbenn;    aber 
die   von  Zürich  habenn   uns  uff  hüt  datumb,   das  sy  solichenn  verstand 
lo   sampt   üch   unnd    uns,    wie   der  ziiletst  by  uns  abgeret  unnd  geendert, 
mit  hern   landtgrafenn,  wie  dann  ir  ab  irem  selb  schribenn,  so  wir  uch 
hiemit  zuschickenn,  clarlich  zu   vernemen,   ingan  und  annemen  wellen, 
zugschribenn.  So  achtenn  wir,  sover  iich  den  ouch  dermasz  anzenemen 
gelegenn,  es  werd  by  unsern  gmeinden  glichergstalt  kein  spann  haben, 
•5   sonder  den  inzugann  . . .  gutwillig  sin.  Habenn  wir  üch  uff  uwer  schribenn, 
uwere  scheffel   desz  ziä  berichtenn  und   uns  dannenthin  irs  gmuts  witer 
mogenn    verstendigenn,    guter    meinung   nit   wellen   bergen  .  .  .    Datum 
mitwuchs  den  in.  augusti  anno  etc.  xxx. 

Original,  pergament.  Stadt- A.  Strafiburg,  AA  iSop ;  ebejida  kopic.  — 
Entwurf:  St.-A.  Basel,  Missiven  A  28^  bl.  SoS.  —  Kegesi  nach  original: 
Politische  Correspojidefiz,  bd.  I,  nr.  JJ^.  —  Hegest  nach  entwu?f:  Strick- 
ler,  bd.  II,  nr.  [§28. 

600.  1530  August  ). 

C.  Schaller,    ratschreiber   der   Stadt   Basel,    hern    Peter    Butzenn, 
25   stattschribern  zu  Straszburg. 
Lieber  schwoger. 

Es    sind    mir  uff  gestern  zinstag  brieff  von  hern  schwager  Mathis 
von  Ougspurg    kommen,    aber    nichts    nüwes,    dan   was    ich  vormols  in 
den  euweren  vernomen,  darinnen  befunden.  Dorumb,  wyssen  ir  ettwas 
30   wyters,  lond  mirs  zukommen. 

Ich  schick  üch  ettlich  artickel  unnd  dy  namhafftigstenn,  so  ab 
dem  burgertag  Zürich  komen,  darinne  ir  ouch  befinden,  wy  man  euwere 
herrenn  uff  den  nehst  komenden  burgertag  ouch  gon  Zürich  beschriben 
werd.  Wollen  ir  uch  lossen  dahin  betedingen,  das  ir  umb  sachen,  so 
35  üch  nit  sonderlich  berüren,  uff  alle  tag,  so  sy  ansechen,  und  besonder- 
lich so  wit,  als  gon  Zürich,  erschinnen  wellen,  kompt  üch  nymmer 
sattel  ab  dem  halsz,  zeig  ich  uch  im  besten  an ;  wellens  mir  ouch  nit 
verargen,   dan  ir  ryten  gar  mit  eim  andren  kosten,  dan  sy  thun. 

Die  funff  ortt  wellen  jerenn  uffgelegten  kosten  nit  geben,  es  sig 
40   dan    sach,    das    dy    artickel    im    lanttVidenn    erluterett    werdenn.     Daruff 


20 


\ 


n5()  'SJ(^  Aui^Nsf  7.  Nr.  601—602. 

haben  dy  von  Zürich  sich  entschloszcnn  uniul  wellen  U'urtzal)  (\q.\\  kosten 
haben,  oder  aber  innen  von  stund  an,  \ernio«;  des  lantfridenns,  dy 
proviand  abschlalien.  So  das  bescliicht,  haben  wir  ein  nüw  brennend 
für  \'orhanden. 

Ich  schick   ncli  Iiy  ettlich  nuwe  zytun<:^en,  so  der  jun^  I  lans  David,     5 
so    den    nehsten   \on  Constantinopel    konipt,    anzeugt,  wywol    ich  acht, 
ir    habenn    tly   \on    selbs;  sonst  weis    ich    nüt    nüwes.    Hymit  sind  got 
befollien,  griessen  mir  das  volck  alles. 

Datum   mittwochs  den   111.  augusti  anno   etc.  xxx. 

Original.   Stadt- A.  Straßbtirg  AA  180Q.   —    laiweise  gedruckt:   Polit.    «o 

Correspo7idcnz,  bd.  I,  nr.  JJ S- 

601.  1 5J0  August  4. 
Das  capitel  der  stift  Basel  ati  Adelberg  von  Berennfels. 

Unns    gelangt    an,    wie    über    das,  wir    by  dir    hievor  erhebt,  das 
unnser   zechenden  zu   Hegenheim  wie  v^on  alterhar  verliehenn,  yedoch    '5 
die  von  Basel  nochin  zugefaren  unnd  solichen  verbotten  haben  loszen. 
Dwil    dann  wir,  vorab    dwil    das  verbott    nit  anders  dann  zu  recht  be- 
schehen,  denselben  von  ßasell  rechtz  nit  worden  noch  khonnendt  vor- 
sin,  unnd  aber  ist,  das  wir  disz  zechendens  inn  ruwiger  unnd  nutzlicher 
gewer  untzhar  gestannden,  nit  gepfendt,  ze  recht  kommen  sollennt,  ist   20 
an    dich    als    des    ends   oberherrn    unnser  rechtlichs  anruffen,  bitt  unnd 
beger,  du  wollest  unnser  beschehen  verbott  doch  auch  nit  anders,  dann 
zu    recht,  des  wir  unns  dann  hiemit  für  den   ordenlichen   gerichtzwang 
unnd  das  end,  do  der  zechennden  gelegenn,  wellendt  erbotten  habenn, 
dem    rechtenn    ouch    gnung  unnd  stat  ze   thun,  derglich  zu  yedem  an-    25 
gesetzten  rechtzdagenn,  so  unns  von  deren  von  Basel  wegen  untz  usz- 
trag    rechtens    verkundt   werden,    zu    erschynen,    hierinnen   versprechen 
etc.,   beschehen  verbott  widderumben    uffheben    unnd    endtslagen,   also 
das   wir    mit    dem    unsern    fry  und,    wie  wir    achten,    unserm    nutz    sin, 
handien    mogenn,    zu    dem  unnd  das  recht  unnd  alle  billigkeit,   das  uff  30 
im    tregt,   wir    ouch    des    und    keins   andern   zu  dir  versehendt,  wellent 
wir  doch  solichs  ouch  umb  dich  haben  zu  verdienen. 

Datum  den  vierden  dag  augusti  anno  xxx. 

E?itwurf.  Generallandes- A.  Karlsruhe,  Copialbuch  7ir.  22^  (1530),  bl.  yo. 

602.  iSJO  August  4.   35 
Das  capitel    der   stift  Basel  an  Marxen  Heydellin,    alt   obersten 

Zunftmeister  der  stat  Basel. 

Unnser  alter  puwmeister,  her  Hans  Verber,  hat  uns  diser  dagen 
anzeigt   etzwas    reden,    die    ir    mit  im  der  .  .  .    frow  Barbaren   Halbysen 


Nr.  öoj.  ißjo  August  8.  557 

Hbgedingk  eins  Schilling  und  eins  pfundtz  halb  gethan  sollent  haben  uff 
meynung,  so  die  enderung  by  uch  furgefallen,  das  ir  begrebt,  sybenden 
unnd  xxxsten  vviter  nit  mögen  ze  Basel  gehalten  werden,  wie  dann  wir 
das  gegen  iro  verschriben,  das  wir  dann  usz  unserm  puwambt  bemelter 
5  Barbara  Halbisen  das  houbtgut,  nemblich  xxi  Ib,  das  wir  iro  untzhar 
verlybdinget,  widder  zustellen  sollen,  darby  uns  ouch  sehen  loszen  ein 
copy  unser  verschribung  iro  geben. 

Die  sacke  verhält  sich  mm  so,    das  vermelt  Barbara  Halbisen  .  .  . 
by    guter    vernunfft,    mit    uns    vor   langem   diser  sachen   also  ingangen, 

lo  unnserm  puwmeister  domoln  das  houptgut  uberantwort  unnd  das  bisz 
zum  v^erndtrigen  jor  libdings  wise  verzinszt  genommen  unnd  dann  ouch 
das  ir  ze  grabtragunng,  sybend  und  driszig,  wie  der  buchstab  lutet, 
nun  moln  zu  Basel  nit  beschehen  mögen,  nyemander  leiders  dann  unns, 
ouch    nit    durch    unns   stot   unnd    wir   nutzt  dester  minder,   wie  mit  an- 

15  dern  beschicht,  der  bemelten  Halbysen,  wann  gott  der  allmechtig  die 
noch  sinem  willen  vom  zit  dissem  liecht  beruffen  ist,  ir  libvol"-,  sv- 
benden  und  driszigsten  alhie  zu  Friburg  halten  unnd  leisten  werden, 
iiacJi  unserer  zusage  jind  verschreidung.  Darum  zverden  wir  auch  jenes 
kapital  behalten  und  nicht  mehr  hinausgeben.  So  aber  hierüber  ir  von 

20  uwer  swiger  der  Halbysen  wegen  ye  nit  befriddt  und  uns,  wohin  es 
sich  gehört,  vor  das  recht  fordert,  ^vollen  zvir  die  folgen  auf  uns 
nehmen.    Datum  Friburg,  den   vierden  dag  augusti  anno  xxx. 

Entwurf.  Gencrallandes-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22^  (1  ^^o),  bl.yov. 

603.  T^ßo  August  8. 

25  Das  capitel  der  stift  Basel  an  das  regiment  zu  Enszheim. 

Wir  haben  verrückter  dagen  dem  edlen,  vesten  Hans  Puliant  von 
Eptingen  thun  schriben  lut  byligender  copien,  unns  ouch  versehen,  er 
sich  unserm  begern  noch  bewysen,  so  hat  yedoch  solichs  by  im  nit 
stat   megen  fynnden  anders  dann  soviel,  das  er  sich   mundtlicher  siner 

30  antwort  hören  loszen  gegen  unserm  amptman,  dem  cottidianer:  „Ja,  wie 
were  im,  wann  der  zechenden  denen  von,  Basel  gcliffret",  mit  dem  an- 
hang,  so  der  noch  vorhannden,  well  er  den  keim  theill  volgen  loszen, 
es  werd  dann  recht;  do  wir  nit  zu  gedennckenn  wiszenn,  welhcr  gestalt 
das  uffzenemen  oder  zu  verston,  hettenn  vermeint,  bemelter  vonn  Ep- 

35  tingenn  als  oberher  zu  Hagenntal  hett  sich,  wie  er  schuldig,  unnserm 
rechtlichen  anruffen  noch  bewisenn  unnd  den  zechenden,  wie  begert, 
zu  recht  verbottenn,  domit  derselb  unns  nit  endtwert  unnd  dannocht 
unns  ouch  nit  inn  moszen  geschetzt,  das  er  unns  uff  unnser  schribenn 
mit    geschrifftlicher    oder   anderer  antwort  endtgegenn  ze  gon  unnder- 

40   loszenn.  Wie    aber    dem    allcnn,  so  ist  u.  gnaden  unnd  fruntschafft  be- 


5ÖH  i ßjo  August  y.  Nr.  öof. 

nieltz  von  I*!ptini;en  oberhaiult  umul  dicjhon,  so  im  zc  ^cpictcnn  unncl 
mit  im  /e  schatten  habcnn;  die  rutteiui  wir  an  imiul  hittcnn,  das  sie  mit 
im  1)1)  und  ansin  wellen,  damit  iiiiiul  er,  wie  wir  soliclis  an  ine  ge- 
sinncii.  tias  verbott  ulT  iXcw  ani^ezcigtcn  teilzchcnden  zu  Ha,t;cntal  lege 
umid  dem  vorsig",  das  unns  solicher  mit  der  that  und  onc  rcclit  nit 
endtzogen.  Soviel  unnd  was  wir  dem  endtgcgen  zu  recht  schuldig 
werden,  dem  wellen  wir  euch  stat  thun  unnd  solichs  umb  u.  g.  gunst 
unnd  fruntschafft  gutwillig  haben  zu  verdienen. 
Datum  den   viii.  dag  augusti  anno  xxx. 

Entwurf.      Ge/ierallandes-A.    Karlsruhe,     Copialbuch    ?ir.    22^    (^53^), 
bl.  JI  V. 


604.  i^so  August  g. 

Jacob  Meyger,  bürgermeister  und  rat  der  Stadt  Basel,  a?t  Zlirich. 

Euwer   schribenn,  den  Hessischen  verstandt  belangen,  haben   wir 
seins  inhalts  vernommen;  daruff  unnser  gmiett  sampt  euwerer  missiven    15 
denen  von  Straszburg  mit  eygner  botschalTt  zugeschickt;  und  dwyl  der 
bott    uff   dem   weg   gwesen,    und    ob  innen  unser  schribenn  behendigt, 
ist    unns  von    innen    (wy  ir    ab    ingeschloszner   copyen  zu  vernemmen, 
mit    beger,    das  wir  uch   dasselbig  uberantwortten  sollen)  zugeschriben 
worden.     Dwyl    wir    aber    ouch    der    ursach,    wy   gmeldet,    ein  eygnen    20 
botten  by  innen  gehept,  haben  wir  mit  sollichem  schriben,  bis  der  uff 
hut  datum   wyder  komen,  im   aller  besten,  ob  er  ettwas  anders  prechte 
(als   ouch  bescheen),  verzogenn,  unnd   haben  unns  vermelt  euwer  unnd 
unnser  cristliche  mitpurger  d^'se  meynung  verrer  zukomen  laszen,  näm- 
lich   das    sy    euwer    unnd    unnser    schriben   jeren    gesantten,    so    sy   zu   25 
Ougspurg    haben,    zuschicken    wellen,    mit    bevelch,    sich  vertreuwetter 
wysz   by  hern  lantgraffen  sins  wyllens,  wes  er  noch  ist,  zu  erkundigen. 
Und   so    der    handel  zu  allen  teylen  annemlich,  wellen  sy  es  demnach 
an   jere    scheffel,    der    hoffnung,    by  denselbigen    gutten  wyllen    zu  be- 
finden, langen  laszen;  achten  ouch,  soliches  dem  handel  v}^  dienstlicher   30 
und    furstendiger  vor    dem,    ob    sy  den  vor   jeren  schefflen  anpringen, 
hern  lantgraffen  gmietz  zu  erlernen. 

Zu  dem  andren,  so  sig  innen  nehst  vergangnen  fritags  in  der 
nacht  ein  ylende  post  vonn  Augspurg  komen  unnd  innen,  wy  ir  ab  by- 
gelegter  copyen  zu  versteen  und  was  bisher  des  gloubens  halb  uff  35 
dem  richsztag  gehandelt,  procht.  Haben  \\\r  uch  ouch  uff  ir  begeren 
nit  wellen  verhaltenn:  dan  uch  lieben  dienst  zu  bewysen,  wysz  gott 
der  almechtig,  der  uns  alle  by  sim  gettlichen  wort  bestendig  ze  pliben 
gerüche,  sint  wir  gneigt. 


Nr.  605-606.  J530  August  g  —  ii.  559 

Datum  zinstags  den  ix*®"  augusti  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.     St.-A.  Basel,  Missiven  A  2(S\   bl.  SOQ.   —  Regest:    Strickler, 

bd.  II,   nr.  i  j^-fi. 

605.  1 530  August  p. 
5              Jacob  Meyger,   bürgenneister    und  rat  der  Stadt  Basel,  an  Bern. 

Uff  hut  datum  sindt  unns  von  denefi  von  Straszburg  geschrifften 
unnd  was  biszhar  uff  dem  richstag  zu  Augspurg  des  gloubens  halb  ge- 
handelt unnd  sy  durch  jere  gesanten  doselbest  mit  ylender  post  bericht 
zukomen;  haben  wir  uch  uff  derselbigen  von  Straszburg  begeren,  wy 
10  ir  ab  beigelegter  copyen  zu  vernemen,  domit  ir  als  vyl  als  wir  wyszen, 
nit  wellen  verhalten  .  .  .  Datum    zinstags  den   ix.  augusti  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,   Missive?t  A  2S,  bl.  sog  v.  —  Note  bei  Strickler, 

bd.  II,  nr.  7/7 /. 

606.  ijjo  August  IT. 
15               Conrad  hi  der  Gassen  von  Alfurt  zvegen  Irrglaubens  enthauptet. 

Conrat  in  der  Gassenn  von  Alfurt,  by  Halprun  gelegenn.  so  hie 
zugegen  statt,  hatt  verjechenn,  das  er  ein  Christ  erbornn,  in  christen- 
lichem  touff  getoufft  unnd  ime  in  söllichem  touff  der  namenn  Conrat 
gebenn  wordenn  sye. 

20  Wyther  hat  er  verjechenn,  das  er  als  ein  Christ  von  dem  nüwenn 

testamennt  abgfallenn,  dem  allem  sins  inhalts  kein  gloubenn  gebe. 

Aber  hat  er  verjechenn,  das  er  nit  mer  gloube  unnd  ouch  nit 
gloubenn  könne,  das  Christus  Jesus,  unnser  eyniger  seligmacher  unnd 
erlöszer,  warer  gott  unnd  mentsch  geweszenn  sye. 

25  Wyther    hat   er  verjechenn,  das  er  uff  bettenn,  als  uff  das  pater- 

noster  unnd  unsernn  heyligenn  gloubenn,  gar  unnd  gantz  nüt  halte 
unnd  ouch  selbs  nit  bette;  dan  das  bettenn  mit  dem  mund  keinen  nutz, 
sonnder  grossenn  schadenn  bringe;  unnd  als  er,  Conrat,  gefragt  wor- 
denn,   warumb   das   betten    kein    nutz   sye,   so   da  Christus,   unnser   be- 

30   hallter,   am  Ölberg  ouch  gebettet,  hat  er,  Conrat,  geantwurt:  Wer  es 
sagenn  könne,  die  jünger  habenn   doch  geschlaffenn. 

Aber  hat  er  verjechenn,  das  er  allwegenn  unnd  jewelltenn  by 
christenlichem  gloubenn  plibenn  unnd  aber  erst  in  einem  jar  darvon 
abgfallenn  sye. 

35  Wyther  hat  er  verjechenn,  gloubt  ouch  gar  nit,  das  die  junckfrouw 

Maria,  die  mutter  gottes,  Christum  Jesum  unsernn  eynigenn  heyland 
unnder  irem  hertzenn  getragenn  hab. 

Aber  hat  er  verjechenn,  das  das  evangelium  kein  grundveste  hab 
usz    der    ursach,    das    im    evangelio    uff   der    hochzyt   in   Chana  Gallilea 


560  f53^  Atdgust  II  —  ij.  Nr.  6oy — 6oS. 

^escliriboiin  stand,  wie  etllich  kriio;  da  gstaiidcnn,  da  in  (Mnoni  krujy 
unj;cvarlicli  tiry«;  oder  vier  inasz  gangenii;  unnd  so  nil  ein  rechte, 
sonndor  ungex'arliclio  niasz  da  benamset,  könne  er  im  kein  glouhcnn 
gebenn. 

l Dorsalnotiz:]  5 

Nota:  Diser  Conrat  ist  uff  den  xi.  augusti  anno  etc.  xxx  mit  dem 
schwert  gericlitet,  sin  kopff  uff  ein  Stangen  gesteckt,  sin  corpell  \'er- 
brent   worden. 

Vcrhörakle.   St.-A.  Basel,    Criininalta   l  A,  Cr.   —   Druck:   Ochs,   bii.  VI, 
S.  2Q.  lo 

607.  -^A?o  August  II- 
Jacob  Meyger,  bürgermeister  und  rat  der  Stadt  Basel,  an  Sollo- 

thornn. 

Unns    langt    gloublich    an,    \\y    der    edel    und    streng    her    Caspar 
\on  Bübenhoffen,  ritter,  so  in   euwer  verwaltigung  gesessen,  Hans  Mi'il-    15 
lern  von  Leuffelfingen    unnd    andre,   so   der  seckt   des  wydertouffs  an- 
hengig    und    mer    dan    einest  ir   geschworne  eyd  ubersechenn  und  sich 
ouch    sonst   unns  \v}'derspennig   erzeygen,    enthalte    unnd   innen  under- 
schleuff  gebe;    darob    (wo    dem    also)    wir    nit    dein   befrembden  emp- 
fangen, dan  es  je  unns  zu   ettwas  wydertruesz  dienen  wyl.    Der  ursach    20 
gelangt   an    uch    unnser  fruntlich   bitt,    wellen  unns  zu  sondrem  gfallcn 
mit  gmeltem   hern  Caspar,  das  er  furrer  sich  derselbigenn  und  anderer 
der    unnsern,   so   sich    sollicher    ding   beladen,    miessige,   dy  weder  etz, 
trenck  noch  beherberge  oder  underschleufif  gebe,  verschaffen;  des  wellen 
wir   nit  allein  umb  uch,    sonder  ouch  umb  in  zu   verdienen   gneigt  sin.    25 
Datum   donstags  den  xi*^"  augusti  anno  etc.  xxx. 

Efitwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,   bl.  310. 

608.  IS 30  August  13. 
Jacob  Meiger,    bürgermeister    und   rhat    der   statt  Basel,    an   hern 

Philipssenn,  byschoffenn  zu  Basel.  3° 

U.  f.  g.  schribenn,  das  wir  Rüdolffen  Obrechten  usz  dem  hoff,  do 
etwan  der  von  Schonow  väcari  selig  inngesessenn,  in  xiiii  tagen  ze 
ziechen  gepettenn  habenn  sollenn,  mit  beger,  das  wir  denselbigen  inn 
vermeltem  hoff,  bisz  u.  f.  g.  den  witer  mit  den  iren  versechen  werde, 
sitzen  lassenn  wellenn,  haben  wir  verrers  innhalts  vernomen ;  fugen  35 
daruff  u.  f.  g.  zu  vernemen,  das  nit  on,  wir  haben  demselbigen  usz  be- 
stimptem  hoff  der  ursach,  das  er  und  sin  wib  sich  unser  christlichen 
uszgangenen  reformation  nit  glichformig  gehalten,  dann  wir  inn  noch 
andre,   so   sich   vermelter   unserer   reformation    nit   zu   predig   gan  und 


Nr.  6og — 6io.  1530  August  /j.  561 

anderem  nit  gmesz  erzeigen,  inn  dem  oder  glichen  hofenn  nit  gedulden 
oder  liden  können,  zu  rumen  gebotten  wellenn.  Wellen  ouch,  das  er 
dem  stattlichenn  nachkomen  tuge.  Darneben  mögen  wir  wo!  vergunnen 
und  zulassen,  das  u.  f.  g.  soliclien  irn  hoff  besetze,  doch  dasz  derselbig, 
5  mit  dem  er  also  besetzt  würt,  sich  von  uns  und  allem  dem,  so  wir  ge- 
ordnet, gesetzt  und  erkannt,  nit  abzieche,  sonder  dasselbig  hanthaben, 
volziechen  und  volstreckenn  verhelffenn  .  .  .  Datum  sampstags  den  xiii. 
augusti  anno  etc.  xxx. 

Origmal,  mit  auf  gedr.  Verschlußsiegel.  Sl.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv, 
10  lfd.  XVII,  nr.  ßO.  —  E?ilwurf,   ebe?ida,  Missivejt  A  2S,  bl.  310. 

609.  [zu  i^jo  August  Iß.] 
Klageptnikte  gegen  den   täii/er   Uli  Madlinger,  dessen  verzua?idt- 

schaft  und  die?iste. 

Ulin  Madlinger  ist  ein  touffer;  ist  zweymalen  gfangen  gsin  und 
15  ime  darnach  zum  dritten  mal  gebotten  worden,  die  touffer  helffen 
harin  ze  füren;  hat  die  touffer  uffenthaltenn,  ist  zu  nechst  an  der  gmein 
zu  Buckhen,  wiewol  ime  gepotten  gewesen,  ouch  nit  erschinen  und 
dem  v^ogt  zu  antwurt  geben,  mine  hern  handien  eben  jetz  mit  denen, 
so  das  evangelium  annemen,  wie  die  Juden  mit  unserem  hergot  ge- 
20   handelt  haben. 

Hans   Madlinger   ist   einmalen ')    der    toufferie    halp   gfangen   gsin, 

zu   letst   uszgiassen,   ime    ein   brieff  gen,  sol  er  dem   vogt  zu  Honburg 

bringen,   hat  er  nit  than,   sonder   im    erst   den    über   vi  wuchen  geben, 

ist    mit    dem    Gisi    und    dem    Muller  von  Louffelfingen    umbher  zogenn 

25   sider  der  gfencknus. 

Peter   Linggenscher    hat   die    gfangnen    nit   wellen   helffenn    harin 
furenn. 

Ulin  Madlingers  frow  hat  sich  ouch  lassen  thouffenn,  hat  ein  kind 
wol   7  wuchen  untoufft  ligen  lassenn. 
30  Madlingers   junckfrow    hat    sich    lassenn    thouffenn,    ist    ein   frevel 

mentsch. 

Vorakte  zum  verhör.    St.-A.  Basel,    Crimi?ialia   i  B,   M. 

610.  [1530]')  August  15. 
Verhör  von  täu/ern. 

35  Uff    mentag    den   xv,  augusti   sind    harnachgeschribne   touffer   be- 

sibnet,  haben  verjechen,  wie  nachstat: 


609.  *)  durchstrichen  zwey. 

610.  ')  Das  Jahr  ergibt  sich  aus  der  talsacke,  daß  nur  anno  ijjo  der  ij.  augusi  auf 
einen  moniag  fiel. 

Basler  Reformationsakten,  IV,  'i 


502  1 5.^^  Aui^itst  /f.  Nr.  öio. 

Ulin  Madlinger : 

Ulin  Madlinoer,  \(n\  Hct'ellini^en,  hat  \ci ji-chcn,  ilas  er  hievor  durch 
einen  ersaiiieii  rliat  ticr  statt  Basel  als  sin  ordenliche  und  von  {40t  in- 
osctzte  oberkeit  tler  toütTersclienn  secten  halp  zwcynialcn  in  ^fangen- 
schatTt  <i^elejjjcn,  z\ve3niialen  urfechden  gschworen  und  zum  lotsten  zusanipt  5 
der  urfecht  ein  offenthlichenn  widerrutT,  sich  furohin  der  toufferschen 
sectenn  ze  niussigenn,  vor  siner  oberkeit  und  darnach  zii  Rünilicken 
vor  siner  kilchen  gethan;  das  er  aber  hieniit  sin  urfecht  ubcrsechen 
und  nit  gehalten  haben  solle,  wil  er  nit  gstan,  und  das  usz  volgenden 
Ursachen:  '° 

Zum  ersten:  Das  er  nit  achte,  das  er  in  dem,  so  er  sine  lip- 
lichen  und  eelichen  brüder  und  friind,  die  ouch  als  toufferisch  ver- 
jümdet,  beherberget,  inen  sin  armütli  mitteilet,  dyewil  sy  sunst  kein 
heymwesen  haben,  nit  ubersechen,  sonder  hofft  er,  so  er  sine  brüder 
und  fründ,  diewil  es  on  nachteil  der  oberkeit  und  gemeinen  lants  bc-  '5 
schechen,  und  usz  crafft  der  barmhertzigkeit,  uns  von  Christo  ze  halten 
ernschlich  bevolchen,  beherberget,  nit  unrecht  gethan;  hab  ouch  nit 
gwüszt,  das  ime  die  urfecht,  sine  brüder  und  frund  ze  beherbergen, 
verböte. 

Zum  andern:  Als  er  gfragt  worden,  worumb  er  die  touffer  nit  20 
hab  wellen  hclffen  harin  füren  etc.,  sagt  er,  das  er  gott  darumb  gforcht, 
und  das  darumb  gethan  hab,  das  es  sine  gesipten  frund  gwesen  syen ; 
zudem  so  habe  er  den  knecht,  den  der  vogt  nach  ime  geschickt,  ernsch- 
lich und  umb  gotz  willen  gepetten,  das  er  dem  vogt  sagen,  das  er  jetz 
ein  andern  nemen  solle,  dann  er  hab  jetz  im  feld  mit  der  ernd  ze-  25 
schaffen. 

Zum  dritten:  Gfragt,  ob  er  zu  des  herren  tisch  gan  welle  etc., 
sagt,  das  er  mit  allen  denen,  so  grüst  und  er  ouch  gschickt  sye,  und 
wenn  er  an  iren  werken,  das  sy  gschickt  syen,  spüren  möge,  gan  welle. 

Zum  vierten:  Gfragt,  umb  das  er  gret,  mine  hern  handien  jetz  30 
eben  mit  denen,  so  das  evangelium  annemen,  als  die  Juden  mit  unscrm 
hergot  etc.,  sagt  er,  das  in  der  vogt  am  morgen  vor  sinem  husz  uber- 
fallenn,  er,  Ulin,  mit  sinem  huszgsind  gebettet  und  darnach  mit  dem 
vogt  allerley  gcret  und  under  anderm  zum  vogt  gsagt,  er  gange  jetz 
eben  mit  im  umb,  wie  die  Juden  mit  Christo  umbgangen  syen;  so  doch    35 

o 

er,  Ulin,  niemants  kein  laster  noch  leid  gethan,  habe  mit  solichen  worten 
allein   den  vogt  und   nit  min  herren  gmeint. 

Zürn  fünfften :  Umb  das  er  nit  in  kilchen  gat,  gfragt,  sagt,  das  er 
siner  frowen  allwegen  gebottenn,  sy  solle  im  by  den  kinden  pliben, 
und  nienen  hin  gan,  damit  sy  nit  wider  ein  oberkeit  gehandelt  haben   4° 

o 

verarckwonet.    Und   wiewol   er,    Ulin,   und   sin  frow    uff  ein    zit   beyde 


Nr\6io.  ij^jo  August  15.  563 

anheymsch  gewesen,  syen  sy  doch  faltschlichen,  wie  das  er,  Ülin,  gen 
Loschdorft;  und  sin  frow  gen  Rotenflij  geloffcn  sin  solte,  verlogen 
wordenn,  der  ursach  er  nit  mer  zu  der  gmein  gan  wellen,  alle  diewil 
die,  so  inn  und  sin  efrowenn,  verlogen  haben,  mit  frunthlicher  er- 
5    manung,  wie  das  evangelium  uszwiszt,  gestrafft  wordenn. 

Zu  letst  begert  er,  Ülin,  diser  zit  on  ein  eyd  ledig  ze  werdenn, 
unnd  das  man  ime  die  hand  gegebne  truw  vertrüwenn,  welle  er  die 
gfangenschafft  gegen  niemants  rechenn. 

Blesin  Oberer: 

10  Blesin    Oberer,    von    Dieplicken,    gfragt,    das    er    sin    urfecht    der 

toufferie  halp  nit  gehalten  hat  etc.,  sagt  unnd  gstadt,  das  er  desz  orts 
sin  urfecht  ubersechen  und  nit  gehalten  habe,  usz  ursach,  das  er  zu 
den  touffern,  wo  es  ime  geschickt  gewesen,  und  harwidenmib  die  touffer 
zu  ime,   wo  es  inen  gelegen  gsin,  komen  syen.  Doch  sagt  er,  das  ime 

'5  ^",",si"^''  urfecht  zugelassen  und  anzoigt  sye,  man  welle  inn  zum  gotz- 
wort  wysen  und  nit  darvon  tringen:  So  er  nun  zun  touffern  gangen 
und  man  da  vom  gotzwort  gehandelt,  achte  er,  habe  desz  orts  nit 
unrecht  than. 

Zum  andren:  Gfragt,  warumb  er  junckher  Henmans  pot  gen  Sissach 
20   an  die  gmein  ubersechen  hab,  sagt  und  gstadt  nit,  das  ime  zweymalen, 
sonder  eben  ein  mal  gepotten  sye. 

Zum   dritten:   Gfragt,  ob  er  sider  der  gfencknusz  inn   die  kilchen 
gangen  sye  etc.,  sagt  er:   „Nein."   Gfragt,  warumb?   Sagt:  Er  acht,  die 
gschrifft  wyse  inn  dartzij. 
25  Zürn  vierten  sagt  er,  das  inn  der  Blawrock  toufft  hab. 

Hans  Madlinger: 

Hans  Madlinger,  von   Hefelfingen,    gfragt,  warumb    er   sin  urfecht 

ubersechenn,  etc.,  sagt:  Er  sye  vormals  gfangen  gsin;   habe  er  usz  der 

gfengcknusz  wellen,    so    hab    er,    das  wider  got  gsin  ist,  thun  müssen; 

30    dann    man    inn    an    das    volterseil    gehenckt    und   inn,  das  er,  so  wider 

gott  ist,  gethan   hat.  gezwungen. 

Zijm  andern:    Gfragt,   warumb  er  mit  dem  Gisi  und   dem  Muller, 
den   widertouffern,    umbher    gangen    sye    etc.,    sagt,   er  sye  nienen  hin 
mit    inen    gangen,    er    hab    sy    on    als    gfar    im    feld,    do  sy  gschnitten, 
35    funden,  sunst  sye  er  nienen   mit  inen  gangen. 

Zum    dritten:    Gfragt,  warumb  er  dem   vogt  den  brieff  nit  geben 

etc.,  sagt,  das   der  vogt  des  sontags,   do  er  ime  den  brieff  geben  haben 

solte,  hie  zu  Basel  gewesen  sye;   er  habe  im  aber  den  darnach  geben, 

und  ob  sciion  der  vogt  desselben  sontags  anheymsch  gsin,  so  hette  er 

40   im  den  brieff  geben;  aber  den  widerruff  weite  er  nit  also  gethan  haben. 


564  ^53^  Auoust  /f.  AV.  6io. 

Ziiiii  vierten:  GtVagt,  ob  er  nit  zu  des  lierrcn  tisch,  als  es  niine 
Herren  halten,  gan  welle  etc.,  saj^t,  er  welle  "an  hy  der  christenlichen 
gmein,  zudem  so  welle  er  nit  mit  denen,  so  in  ^fangen  haben,  zu  des 
lierren  nachtmal  gan. 

Zu  letst   wil   er  nit  der  touffer  widerruff  thun,  vvil  ouch  kein  e\'d     5 
noch  urfechdenn  schwerenn,  dann  er  spricht,  got  habs  ime  verbottenn. 

Ulin  Madlingers  frow: 

Margretha,  Ulin  Madlingers  frow,  gfragt,  warumb  sy  sich  getoufift, 
etc.,  hat  geantwurt:    Usz  der  ursach,  das  Christus  gepottenn  hab;   dan 
er  spreche:    „Alle,  so  da  glouben  und  sich  lassen  touffen,  die  werdenn    lo 
selig." 

Witer  gfragt,  wer  sy  getoufft,  sagt  sy:  Schwitzer  Hans;  aber  er 
sye  schon  durch  des  widertouffs  wilienn  gestorbenn. 

Aber    gfragt,    warumb    sy    ir    kind    nit    hab    lassen    touffen,    sagt: 
Darumb  das  got  geheissen  hab.  Witer  gfragt:  Wen  sy  aber  gstorben,    15 
weren  untoufft?   Sagt  sy:  So  wer  es  gottes  kind  gsin. 

Gfragt,  ob  sy  von  irem  irsal  abstan  und  ein  eyd  unnd  urfecht 
schweren  welle  etc.,  sagt  sy:  Das  sy  gott  der  vatter  im  himel  behüten 
solle,  dann  sy  kein  eyd  schweren  welle. 

Madlingers  junckfrow:  20 

Anna  Hüdeli,  Ulin  Madlingers  junckfrow,  nach  dem  sy  gfragt,  wer 

sy  toufft,  sagt  nach  langem  uszherlocklen :  Conrat  Wasserberger  hab  sy 

toufft;  wie  lang  es  aber,  das  es  beschechenn,  sagt,  sy  wusz  es  nit  me. 

Witer  gfragt:   Ob  sy  von  irer  irtumb  abstan  welle,  sagt,  sy  welle 

thun,  was  sy  got  heisz.  25 

In  suma:  Sy  wil  uff  alle  fragstuck  kein  satte  und  rechte  antwurt 

geben. 

Peter  Linggcnscher: 

Peter  Linggenscher,  von  Genff,  sagt  und  ist  bekanthlich:  Das  er 
die  widertoufifer  nit  hab  wellen  harin  füren,  usz  ursach,  das  sy  ime  in   30 
den  thiiren  jaren  vil  fürgesetzt  und  insonders  der  Müller  sinen   kinden 
das  brot  und  ime  Ulin  Madlinger  uff  ein  zit  im  Ib  geliehen  hab. 

Sunst  bittet  er  umb  verzichung,  erbutet  sich,  das  er  einer  ober- 
keit  gehörig  und  gehorsam  sin  und  alles  das  thün  welle,  das  einem 
biderman  wol  anstat.  35 

Originalverhörakie  mit  dorsalnotiz :  Touffer  vergichtenn,  beyd  Mad- 
linger antrefFent.  Uli  Madlingers,  Hans  Madlingers,  Blesy  Oberers, 
Margretha,  Uli  Madlingers  frow,  Peter  Linggenschers  und  AnnaHüdelis 
vergichten.  St.-A.  Basel,    Crimhialta,   i  B,  M. 


Nr.  6 1 1 — 612.  1530  August  75 — 16.  565 

611.  1530  August  75. 
Jacob    Meyger,    bürgermeister    und  rat  der  stadt  Basel,  an  Mul- 

husenn. 

Es  habenn  unns  die  von  Zürich,  nämlichen  das  sy  uff  dysen  nehst 
5  haltenen  tag  von  den  funff  orten,  ob  s}^  den  gesprochnen  kosten  ver- 
mag des  lantfr3'dens  erlegen  wollen  oder  nit,  antwortt  haben,  und  so 
sy  den  nit  gebenn,  furer  nit  lenger  wartten,  sonder  innen  von  stund 
an  dy  proviand  abschlahen,  mit  beger,  das  wir  unns  uff  jetzt  kunnfftigem 
burgertag  Zürich    nit  von    innen    abziehen,    sonder    solches    mit    innen 

10  an  dy  hand  zu  ncmen  geschriben;  der  glichen  haben  sy  ouch  denefi 
von  Bern  in  geschrifft  zu  komen  lassen.  Dy  habenn  sich  irs  gemiets, 
wy  ir  ab  ingeschlossener  copien  zu  vernemen,  entschlossenn.  Desgiichen 
so  wyl  unns  gfallen,  haben  ouch  das  unserm  botten  in  bevelch  geben, 
dwyl    dy  leuff  jetzt    eben    seltzam    und    schwer,   ouch    by  dysen  turen 

15  zeyten  menglich  krieg  zu  verhieten  gneigt  sin  soll,  so  dan  wir  unns 
alleinig  usz  keys.  mt.  land  unnd  furstentumb  Osterich  mit  proviand 
versechen  miessen,  unnd  wir  den  lendern  (dy  dyser  zyt  durch  jere 
bottschafiften  by  keys.  mt.  uff  dem  richstag  Ougspurg  und  wol  zii  hoff 
sind)  dy  proviand  abschlahen  tätten,  solten   wir  wol  wenen,  innen  pro- 

20  viand  abgeschlagen  haben,  so  hetten  wir  sy  unns  selb  abgeschlagen  ; 
dan  dy  lender  wurden  sunst  wol  proviand  uberkomen,  und  unns  durch 
keys.  u.  kon.  mt.  abgeschlagen  werdenn,  das  dan  nit  anders  dan  zii  eim 
dottlichen  krieg  dienen  unnd  wir  als  dyghinnigen,  so  ursach  dar  zu 
geben,  geachtett  wurden.  Dem  allem,  so  uns  meglich,  vor  ze  sin,  [sind] 

25  wir  gneigt  unnd  haben  unnserm  botten  in  befelch  geben,  so  er  uff 
den  tag  gon  Züricii  komen  wurdet,  soll  er  sich  erstlich  zu  dem  botten 
vonn  Bern  in  geheim  verfuegen  und  sich  siner  hern  unnd  obern  ent- 
lichen befelchs  des  orts  an  im  erkunden.  Und  was  er  also  vindet,  soll 
er  hinder  sich  an  unns,  wyter  darüber  ze  beroten,  schriben  und  verrer 

30  keinen  gwalt  haben.  Haben  wir  uch  ouch  darüber  ze  beroten  im  besten 
nit  wellen  verhalten,  als  dy  hohe  notturff  das  erfordern  wyl;  dan  wir 
achten,  ir  glych  wy  wir  kriegliche  empcrungen  zu  verhieten  gneigt  .  .  . 
Datum  mentags  den  xv*''"  augusti  anno  etc.  xxx. 

Entwurf.   St.-A.  Basel,  Missiven  A  2S,  bl.  311.  —  Ausführliches  regest: 

35  Abschiede,  bd.  IV,   i  b,  7ir.  36S,  5.  beilage  zu  g. 

612.  ^530  August  16. 
Die    heymlichen    herren,    genant   die    dritzehenn,    der  statt  Basell 

den  kriegsherren,  genant  dye  dritzehen,  der  statt  Straszburg. 

Uwer    schriben,  deszglichenn   was  uch   ab   dem  tag  Ougspurg  zu- 
40   komen,  haben  wir  sins  inhalts  vernomen  und  sagen  üch  deszhalp  flissi- 


5Ü6  'S^o  August  ly-  iS.  Nr.  6 ij— 6/4. 

i'cn  d.uick.  iiail)\'  friiiillilich  bittennt,  was  uch  t'uicr  also  zükoinpt,  uns 
das  zu  aller  zit  wd  unscni  costen  nit  zc  vcrhaltcnn ;  wellen  wir  der- 
yjlichen  ouch  ze  erwideren  f2:eneigt  sin. 

Des  Lantgrefisclienn  Verstands  lialj)  wil  uns  «^fallen  und  ni6{>;en 
litlen,  das  ir  dasselbig  unserm  hern  landtoraffen  mit  begerender  antwort  5 
uns  zii  allen  te^'len,  wonach  mögen  gerichten,  zuschick'cnn  wellen,  aber 
darbv  iicli  unangezeigt  nit  laszenn,  das  by  uns  von  eini,  der  zu  Ougspurg 
gewesen  und  jetz  zu  Friburg  im  Priszgow,  Johannes  Sychardus  genant, 
sich  als  ein  Ordinarius  inn  poesy  haltet,  ein  red  uszgossen,  das  menck- 
lich  und  nämlich  vil  fursten  zu  Ougspurg  woll  beduncken,  das  vermelter  'o 
her  lantgraff  dem  hertzogen  von  Wurtenberg  in  allem  sinem  wesen 
zu  verglichenn.  Dartzu  so  sye  er  zu  Ougspurg,  do  er  sich  mit 
trincken  und  spilenn  gantz  lichtverdig  gehalten,  dermaszen  abgscheidenn, 
darab  die  andern  fursten  kein  gfallenns  gehept  und  ime,  sich  wider 
ze  wenden,  nachgeschickt,  welches,  wo  dem  also,  das  wir  doch  nit  '5 
gloubenn,  und  aber  ir  das  by  den  uwern  wol  erfaren  mögen,  by  den 
unsern  etwas  abschüchens  pracht.  Haben  wir  guter  meinung,  als  es 
beschicht,  uch  nit  wellen  bergenn.  Darby  wir  uch  got  dem  herren  wol 
befeichenn. 

Datum  zinstags  den  xvi.  augusti  anno   etc.  xxx.  20 

Original j  Stadt- A.  Straßburg  AA,  412  a.  —  Entwurf,  St. -A.Basel,  Eid- 
genossenschaft  D  J,    bl.  gy.    ■ —    Regest:    Strickler,    bd.  II,    fir.    i S59' 

613.  1530  August  17. 
Urfehde :  Peter  Weck,  von  Thusena,  zu  tutschs:  Heningen,  ein  stettli 

byGenff  gelegen,  zu  Rümmiken  seszhafft,  Honburger  ampt,  Baszier  gebiet.    25 

Ist  umb  siner  ungehorsame  willen  ingelegt,  deszhalben  das  imm 
gebotten,  etliche  widertoüffer  gefengklichen  helffen  annemmen,  nit  thün 
wollen,  sin  eyd  harinn,  damit  er  einer  oberkeit  verbunden,  frevenlich 
übersehen;  demselben  nach  widerumb  gn.  uff  mitwoch  nach  assump- 
cionis  Marie,  den  xvii.  tag  augsten,  ledig  gelassen,  hat  daruff  geschworen,  30 
sich  v'on  stunden  an  heim  zu  thun  gen  Rümiken  und  da  dannen  morn- 
digs  tags  mit  wyb  und  kind  usz  einer  statt  Basel  und  derselben  land 
und  gebieten  abscheiden  .  .  .  sampt  gemeiner  urfech,  in  bester  form, 
alles  by  pen  des  swerts  .  .  .  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

St.-A.  Basel,  Ratsbücher   O  4,  s.  144.  35 

614.  ^SJO  August  18. 
Instruction  uff  den  burgertag  Zürich,  so  donstags  nach  assumptionis 

Marie  anno  etc.  xxx  gehaltenn  wordenn. 

Item    anfencklichenn:    So    unser  bott   gen  Zürich  komenn,   sol  er 
sich   zu    dem  bottenn  von  Bern   vor   ingang  aller  handlung  einzig  ver-    40 


Nr.  614.  ij^o  August  18.  567 

fugen,  an  im  erkunden,  wes  willens  und  gmuts  sine  Herren  und  obern 
sygen  des  artickels  mit  abschlachung  der  proviannt  den  funff  ortenn ; 
so  dieselbigenn  den  costenn,  so  inen  im  lantfriden  ze  gebenn  uffgelegt, 
ze   bezalenn   sich    spartenn   und    ob   sy   glichvvol,    wie    die    von    Zürich, 

5  so  schnell  inen  die  proviant  verhalten  und  abschachenn  wellenn  (das 
wir  doch  nit  v^ermeinen),  noch  denost  so  sol  unser  bot  darin  ze  be- 
willigen nit  gwalt  habenn,  sonder  das  ilentz  hinder  sich  an  uns  schriben 
und  verer  unsers  bscheids  desz  orts  ervvartenn. 

So   aber    der   bot    von  Bern    die   von  Zürich  güthlich  abzewisenn 

10  und  abschlachung  der  proviant  noch  zur  zit  zu  hinderhaltenn  unnd 
keinen  andern  gwalt  hette,  alsdann  sol  unser  bott  solichs  zu  verfolgenn 
und  mit  im  an  die  hand  ze  nemen  ouch  gwalt  haben,  darby  erzellenn 
unnd  zum  geschicktisten  anzoigenn,  was  unns  allen,  so  wir  inen  ufF 
diszmal    die    proviant    abschlachenn    tetent,    darusz    erwachsen    mochte; 

15  dann  wir  wol  sölten  wenen,  wir  hetten  inen,  den  fünft"  orten,  die  pro- 
viant vorgehaltenn,  so  hetten  wir  sy  uns  selber  abgeschlagenn,  und 
das  usz  dem  grund,  man  seche  und  .wusse,  das  sy,  die  fünff  ort,  mit 
iren  botschafften  jetz  an  des  keysers  hoff  zu  Ougspurg  und  wol  ge- 
halten werenn.  Solten  wir  nun  inen  diser  zit  die  proviannt  abschlachenn, 

20  mochten  sy  sich  (als  zu  vermiitenn)  wol  sunst  und  von  andern  orten 
har  mit  proviant  versechenn;  dann  inen  je  nit  vil  an  abschlachung 
unser  proviant  gelegenn  sin  wil  und  der  keyser,  deszglichen  siner  keys. 
mt.  bruder,  künig  Ferdinandus,  usz  deren  lantschafften,  und  nienen 
anderschwohar,    wir    uns    mit    proviant    versechenn    teten    oder    die    zu 

25  gewarten  hettenn.  Dyewil  sy  dann  beyd  nuntzemal  im  gloubenn  ir 
parthie  weren,  wurden  sy  uns  die  proviant  ouch  abschlachenn,  ver- 
haltenn  und  nit  züfüren  lassenn.  Aisdan  wer  inen  nit,  sonder  uns  die 
proviant  abgschlagen,  soltenn  dann  wir  die  selber  reichen,  als  die 
noturfft  ervorderen  wurd,  so  geben  wir  zu  krieglicher  uffrur  ein  fürlasz, 

30  das  dann  unser  widersecher  am  höchsten  begerenn,  wer  ouch  dem 
gottes  wort  und  dem  evangelio  nit  gmesz  gehandelt,  und  wurd  aller 
unglimpff  uff  uns  glegt  werden.  Zudem  so  sye  leider  noch  zur  zit,  des 
wir  gut  wüssens,  kein  wolfeile,  sonder  alle  thüre  vorhandenn,  und  desz- 
halp  inn  solichen  ziten  menklich  krieg  ze  verhutenn  gneigt  sin  soll,  der 

35  ursachenn  wir  die  von  Zürich  ermant  und  gepettenn  haben  wellenn, 
solches,  ouch  die  seltzamen  praticken,  so  vor  ougen,  und  was  uns  allen 
fürwar  nüt  anders,  dann  todtliche  krieg  darusz  erwachsen  möcht,  wol 
zu  bedencken  und  noch  zur  zit  mit  abschlachung  der  proviant  stilstan 
weiten    und    anderer    gelegener    zit,    so    wir  das  basz  gethün  möchten, 

40  erwarten.  Vilicht  wurden  mitler  zit  die  fünff  ort  etwas  anfachenn,  damit 
wir  zu   solichem  dester  mer  glimpffs  und  iug  hetten. 


568  /5J^  August  i8.  Nr.  614. 

Ks  sül  ouch  unser  bot  die  lüiwe  zittung,  die  uns  jetz  von  Ougs- 
j)uro-  zuUonicn  und  wol  zu  betrachtenn,  anzoi^cn  unnd  verlesen  lassen, 
dartzü    bewilligenn,    dyewil    die   von   Hern   vormals    für    sich    sell)s    den 

V  orten  gschribenn,  das  dann  jetz  die  sechs  christenliche  miteinandern 
inen  ouch  derglichenn  ze  schriben  raten.  5 

Item,  es  sol  ouch  unser  bot  die  missive,  so  uns  die  von  Zürich 
zuo-schickt,  den  heymlichen  rhäten  zu  Zürich  anzeigen,  inen  darby  zu 
verstau  geben,  das  sy  irem  stattschriber  sagenn  wellenn,  das  er  sich  fürer 
in  sinem  schriben  der  spotzwörtlin,  als  den  hasen  im  büsen  und  derglichen 
etc.,  muszsige,  dann  sy  nit  zu  einigkeit,  sonder  allein  zu  unfriden  dienen.    10 

Item,  so  man  v^on  wegen  der  verbotten  und  hefften,  so  uff  zins, 
gulten  und  guter,  so  den  gotzhüsern  und  clostern,  in  unser  Eydtgno- 
schafft  gelegen,  züstendig  und  durch  die  Keyserischen  und  Osterichi- 
schen gelegt,  handien  würt,  so  unser  bot  erscheinen,  das  uns  abermals 
o-eraten  und  gut  sin  beduncken  weite,  das  man  mit  solichem,  es  were  «5 
mit  schriben  (das  wenig  verfachen  wurd)  oder  anderem  noch  zur  zit 
und  bisz  man  seche,  wie  sich  der  richstag  zu  Ougspurg  enden  weite, 
stillstunde  und  angesechen  dise  thüre  zit  nichts,  es  sye  krieg,  dar- 
zü  man  dann  nit  grüst,  oder  anders  darumb  angefangen  wurde,  damit 
nit  aller  unglimpff  uff  uns  gelegt  und  der  glimpff  inen  als  unserm  20 
wyderteil    zugemessenn  wurde,    sonder    ander   gelegner    zit  erwartenn« 

Deren  von  Rotwil  halp,  diewil  denen  von  Schaffhusen  und  Co- 
stentz  mit  denen  von  Rotwil  ze  handien  bevolchenn,  musz  man  er- 
wartenn  und  vernemen,  was  dieselbigenn  gehandelt  und  inen  zu  antwurt 
geben  worden  ist.  ^^ 

Der  speheren  und  löszieren  halp  laut  wir  bim  abscheid  plibenn 
unnd  das  ein  jeder  inn  siner  oberkeit  uff  die  argkwönischen  wie  bisz- 
har  gut  sorg  habenn  solle. 

Der  biderben  luten  halp,  so  etwan  inn  appellation  sachen  für  die 

V  ort   komen    etc.,   musz    man  gott  befelchenn,    ist   noch  zur  zit  nit  vil   30 
darunder  ze  handlenn. 

Her  Hansen  Schindlers,  predicanten  zu  Wesen,  und  des  pfarhers 
zij  Rapperschwil    halp,    diewil    denen   von  Rapperschwil   gschriben  und 
uns  die  Scheltwort  nit  berurent,  dartzu  sy  uns  ouch  nit  verwannt,  land 
wir  das  also  pliben  und  ein  gute  sach  sin  und  losen,  ob  sich  die  von    35 
Bern  und  Glarus  der  sach  etwas  witers  beladen  welle. 

Deren  von  Mulhusen  halp,  so  einem  irem  meyger,  wider  den  ab- 
gewichnen  gwardian  zu  den  Barfüssen  an  das  kamergricht  zu  appel- 
lierenn,  vergunnt,  lat  man,  wie  es  verabscheidet,  plibenn. 

Original.    St.-A.  Basel,    Eidgenossenschaft   D  S,    bl.  104.    -     Zit.:  Ab-   40 

schiede,  bd.  IV,   i  b,  nr.  ^6S,  beilage  zu  g. 


Nr.  6iß-~6i6.  ijjo  August  20—22,  569 

0^5.  fSJO  August  20. 

Aus  den  ivocheiiajisgaben  sampstags  den  xx.  augusti. 

Ratzcosten:    Item    i  Ib   xviii  ß   von    Hansen    Madlinger    urfccht   zu 

ingrossieren  und  zu  Altkilch   by  dem   official  ze  versiglen.  —  Item   i  Ib 

5   VI  ß  ist  über  Peter  Linggenscher  von  Genff  by  Jörgenn,  der  die  touffer 

von  Honburg  nit  hat  wellen  helfifenn  harin  füren,  in  atzung  und   urfecht 

gangen. 

St.-A.   Basel,   Fmanz  G  iß,  s.  yS. 


616.  ^SJO  August  22. 

10  Kaiserliches  mandat  betr.  die  zinsen,  gülteti  und  zehnten  der  Basler 

gotteshäuser. 

Wir  Karl,  von  gots  gnaden  Römischer  kayser,  zt  allen  zeytten 
merer  des  reychs,  in  Germanien,  zu  Hispanien,  beider  Sicilien,  Jheru- 
salem,  Hungern,  Dalmatien,  Croatien  etc.   kunig,  crtzhertzog  zu   Öster- 

15  reych,  hertzog  zu  Burgundi  etc.,  grave  zu  Hapsburg,  Flandern  unnd 
Tirol  etc.,  embietten  allen  unnd  yeglichen  unnsern  unnd  des  reychs 
unnderthonen  unnd  getreuwen,  so  allen  unnd  yeglichen  stififten,  clostern 
oder  gotshewsern  inn  der  statt  Basel  oder  ausserthalb  inn  desselbigen 
bistumbs   gelegen    unnd    derselbigen    geistlicheit,    mans   oder  wibs  per- 

20  sonen,  zins-,  steuwr-   unnd  zechendbar,   inn   was  wurden  oder  stäts  die 

seygen,  die  mit  disem  unnserm  keyserlichen  gebots  brieffs  oder  gloub- 

würdiger  abschrifft  davon  ersucht  werden,  unnser  gnad  unnd  alles  guts. 

Es  haben  unns  die  .  .  .   stifft  unnd  clöster,  inn  gemelter  statt  Basell 

unnd    ausserthalb  desselbigen  bistumbs  gelegen,   geistlicheit   unnd  ver- 

25  wandt  personen,  wie  ir  euch  inen  ire  rennt,  zinsz,  gult  unnd  zechenden, 
so  ir  inen  von  alter  unnd  rechts  wegen  zu  geben  schuldig  seit,  wyther 
ze  geben,  sperren  unnd  widren,  oder  wie  sie  besorgen  ze  sperren  unnd 
widren  mit  der  zyt  unndersten  werden,  welches  zu  verderbung  irer 
stifft   unnd    closter   unnd    irer  personen    reichen  wurd,  unns  deszhalben 

30  umb  unnser  kayserliche  hilff  unnderthöniglich  angesuecht  unnd  gebetten. 
Dievvil  unns  nun  als  Romischer  kayser,  vogt  unnd  beschirmer  der  hei- 
ligen christenlichen  kirchen,  derselben  geistlichen  verwandten  personen, 
by  iren  fryheitten,  rennten  unnd  einkomen  zu  handthaben,  schützen 
unnd  schirmen  gebürt,   unnd  auch  des  gnediglich  geneigt  sein,  so  ge- 

35  bietten  wir  euch  demnach  bey  vermeydung  unnser  unnd  des  reichs 
schwere  ungnad  unnd  straff  unnd  dartzue  einer  peen,  nemblichen 
viertzig  marck  lottigs  goldes,  die  ir  halb  inn  unnser  unnd  des  reichs 
cammer  unnd  den  anndern  halben  theil  den  beruerten  stifften  unnd 
clostern  unnd  derselben  geistlicheit  unnableszlich  zii  betzalen  verfallen 

Basler  Reformationsakten,  IV.  '\'2, 


570  /f/o  August  28,  Nr.  617. 

sein  sollet,  das  ir  gedachten  stiffts,  clostern  uiiiul  dero  geistlichcit  die 
anj^czai^t  ir  rennt,  zinsz,  gult  unnd  zechenden,  so  ii  inen  also  von 
alter  unml  rechts  wegen  zu  geben  schuldig  seit,  weytcr  iiit  verhalltet, 
noch  inn  klnintYtigcni  sperrent,  sonnder  inen  oder  denen,  so  sy  dartzue 
verordnen  werden  unnd  sonst  nyements  annders,  dye  zu  yeder  zyt  5 
sanipt  dem  ausstandt,  so  ir  inen  biszhar  nit  hczalt  habendt,  on  einich 
lenger  verziechen  entrichtent  unnd  bezalcnt  unnd  euch  also  hierauff 
das  verer  nit  sperret,  als  lieb  euch  syge,  genielte  unnser  unnd  des 
reychs  schwere  ungnad,  straff  unnd  peen  zu  vermeyden,  das  nieynen 
wir  ernstlich.  lo 

Geben  inn  unnser  unnd  des  reychs  statt  Augspurg  unndter  unn- 
serm  uffgedruckten  secrett  innsigel  am  zwen  unnd  zweintzigsten  tag 
des  monats  augusti  nach  Christi,  unnsers  lieben  herren,  gepurt  im  funff- 
zechenhundert  unnd  dryssigisten,  unnsers  kayserthümbs  im  zechenden 
unnd  unnser  reiche  im  fünfftzechenden  jaren.  15 

Caroius.  Ad  mandatum  cesaree 

Ralthazar,  episcopus  Constan.   etc.,        et  catholice   majestatis  proprium: 
vice  cancellarius.  Alexander  Schmech  sspt. 

Kopie,  mit  gleichzeitiger  fußfiote:  Disz  gegen würtig  copcy  ist  ge- 
schriben  unnd  collationiert  worden  durch  micli,  Johannem  Blechner,  20 
des  königlichen  regiments  zu  Ensiszheim  procuratorem,  aus  bapst- 
lichem  gewalt  ein  offner  notari,  unnd  concordiert  seinem  rechten 
bcsigelten  original  von  wort  zu  wort,  das  ich  mit  diser  meiner  eigen 
handt  unnderschreybung  bezeug.   St.-A.  Basel,   Klöster  insgemein  D  I . 


617.  ißjo  August  28 ^    25 

Aus   einem    briefe   der  Dreizehn   zu   Straßburg  an  Jacob  Sturm 
und  Mathis  Pfarrer  auf  dem  reichstag  zu  Augsburg. 

Wir  haben  anhewt  den  geheimen  rathen  zu  Basel  bei  doctor 
Capiton,  den  wir  auch  deshalb  in  Sonderheit  abgefertigt,  geschriben, 
bim  Oecolampadio  und  andern  den  iren  dorob  zu  sein,  dass  sie  sich  30 
so  vil  möglich  harunder  bearbeiten  und  darin  richten,  domit  wir  mit 
den  Sachsischen  der  Spaltung  des  sacraments  halb  zu  vergleichung 
komen  mögen,  und  Capito  aufgetragen,  zu  Zwingli  zu  reisen  und  ihn 
mündlich  darüber  zu  unterrichten,  ivas  ztvischen  Philipp  [Melanchthon] 
U7id  Buzer  verhandelt  zvorden  ist .  .  .  Datum  sontag  nach  Bartholomei  35 
zu  9  uren  vor  mittag  anno  etc.  30. 

Druck  flach:  Politische  Correspondejiz  bd.  I,  nr.  "jS^  (Original,  Stadt- A. 

Straßburg,    Thomas- Archiv) . 


Nr.6iS—6ip.  jj^jo  August  2g— si.  571 

618.  '530  August  2g. 
Wolfgaiig    Capito    über    seine    unierhandlungen    zu    [Basel   undj 

Zürich. 

An  montag  [29.  augustj  zu  acht  hören  kam  ich  gon  Basel,  be- 
5  sprach  micli  mit  Oecolampadio.  Do  hat  der  burger-  und  Zunftmeister 
von  Basel  für  gut  angesehen,  das  Oecolampadius  mit  mir  gon  Zürich 
ritte,  wie  bescheen.  Auch  haben  si  desselbigen  tags  ein  boten  gon  Bern 
geschickt,  uf  das  ilens  irer  predicanten  einer  verfertigtet  wirde  zu  uns 
gon  Zürich. 
10  An  mitwüch  [31.  august]  kamen  wir  gon   Zürich  .  .  . 

Druck  ?iach:  Politische  Corresp07ide7iz  bd.  I,   iir.ySS  (Original,  Stadt- A. 

Straßburg,    Thomas- Archiv). 

619.  [vor  1530  August  31.] 
Die  statthalterei  zu  Innsbruck   an    die    regierung    zu    Ensiszheim 

15    betr.  Basel,   Zurch   und   Bern. 

Wir  haben  eur  schreiben  am  dato  24.  augusti  dits  monets  mit 
verkonndung,  in  welcher  antzal  unnd  russtung  deren  von  Basel  burger 
sambt  deren  von  Zurch  unnd  Bern  botschafften  unnd  gesanndten  den 
kirchtag    zu    Liechtstal    besucht    haben    unnd    in    was    schein    dieselben 

20  weitter  den  kirchtag  zu  Mulhawsen  auf  exaltacionis  crucis  schieristen 
haimtzesuchen  vorhaben,  verrers  innhalts  vernomen  unnd  können  wol 
gedennckhen  unnd  abnemen,  dz  euch  in  ansehung  yetziger  swebenden 
leuff  beswerlich  ist,  beder  ewer  oberambtherrn,  als  des  lanndtvogts 
unnd    stathalters,    zu    empören.    Wiewol    wir    auch  achten,  ir   habt  dise 

25  hanndlung  der  kn.  mt.  unnserm  gnedigisten  herrn  zugeschriben,  so 
haben  wir  doch  die  Sachen  dem  herrn  stathalter,  graf  Ruedolffen  von 
Sultz,  unnd  anndern  unnsern  mitreten,  der  zeit  zu  Augspurg,  auch  ver- 
kundt'),  dz  die  bey  der  kn.  mt.  sollicitiern  unnd  hanndlen  sollen,  damit 
euch  von  merers  ansehens  unnd  trossts  wegen,  ouch  der  notturfft  nach 

30  ainer  aus  den  beden,  es  seye  der  lanndtvogt  oder  stathalter,  zuegeben 
werde  unnd  ir  deren  nit  beder  abwesig  seiet.  Sonst  tragen  wir  kainen 
zweifl,  ir  werdet  in  dem,  was  zu  abstellung  obvermelter  widerwerttigen 
vorhabennden  practigkhen  dinnstlich,  nutz  unnd  not  ist,  zeitliche  guete 
fursehung  thun.  —    Datum-). 

35  Kopie.     Filialarchiv    Ltidwigsbtirg,    Schwabetibücher,     bd.  I,     Vorlatide, 

1523—1534,  fol.  i6j. 


619.   ^)  Das    entsprechende   schreiben    an  Kudolf  von  Suh    und  die  rate  schließt  sich 
dem  vorliegenden  stücke  unmittelbar  an,  ebenda  fol.  i6j. 

2)  Das  datum  fehlt,  fällt   aber  gemäß  dem    nächstfolgenden  datierten  schreiben 
40    vor  den  ji.  august. 


f>72  iS.io  Aui,n/st    ,v.  Nr.  620. 

620.  A-«   isjo  August  ji.l 

Verhör  <hs  Onus  Pfifferlin,  von  Riehen,  wegen  Umgang  mit  tau  fern. 

Claus  Plititcrlin,  von  Rhiechon,  ^fra«>t-  wanimh  er  sich  an  toiiffcr 
i'chenckt  etc.,  saj^t:  Das  er  sich  der  touffer  niitzit  beladen,  aber  nit  on, 
min  hcrn  haben  inn  zum  Ulin  iMadlin<^er  inn  j^fencknusz  gelegt  und  5 
ime  darnach  in  der  urfccht  ingebunden,  er  soll  kein  legen  tragcnn 
unil  in  kein  wurtzhusz  gan.  Nach  solichcm  syc  er  der  toufferen  mussig 
gangenn. 

Witer  gfragt,  warumb  er  den  Schnider  von  Rotenflü  beherberget 
und  gereicht  etc.,  sagt  also,  das  er  den  Schnider  nit  gereicht,  inn  ouch  10 
nie  heissenn  komen.  Aber  derselb  Schnider  sye  uff  ein  nacht,  als  nem- 
lich  uff  fritag  vor  sannt  Bartlomenstag  nechstverschinen  zu  im,  Clausen, 
in  sin  husz  komen,  den  er  (siner  gwonheit  nach,  dann  er  allwegen 
IUI  oder  v  arme  mentschen  ubernacht  halte)  beherberget.  Sunst  hab 
er  inn  nit  greicht,  sye  on  als  gefar  zii  im  komen,  er  hab  ouch  nit  15 
gwüszt,  das  der  Schnider  ein  touffer  gevvesenn  sye. 

Sunst  gstadt   er,    das    er,  Claus,    der  gmeinde  zu  Riechen  dicker- 
mals    von    touffern    und    irer   leer   gsagt,    welche  gmein   inn   uff  ein  zitt 
gepettenn,  er  solle  inen  doch  einen  einmal  bringen.    Daruff  er,  Claus,    - 
mit    Ulin  Madlinger    geret.    Der   hab    im    den  Schnider   geschickt,    und    20 
nachdem  der  Schnider  uff  fritag,  als  obstat,  zu  im  inn  sin  husz  komen, 
sye  er,  Claus,  zu  Alexandern  Sutern  und  Fridlin  Mangen  gangen,  inen 
anzöigt,  er  habe  ein  brüder,  wie  sy  inn  dann  darvor  gepetten,  sy  sollen 
komen.  Daruff  Alexander  und  P>idlin  komen,  Jörgen  Meiger  und  Clausen 
Weber  mit  inen  bracht,  und  sy  also  inn  der  nacht  byeinandern  plibenn,    25 
und  hab  inen  der  Schnider  im  testamennt  gelesen. 

Es  gstadt  ouch  Claus  Pfifferli  gar  nit,  das  er  ein  touffer  sye,  wil 
sich  ouch  der  toufferischen  secten  gar  nit  annemen,  meint  ouch,  er  hab 
sich  biszhar  iren  nit  angnomen. 

Witer   gfragt,    warumb    er   den    gfangnen  wiberen,   als  Ulin  Mad-   3° 
lingers    frowen    und   junckfrowen,   pfersich  bracht  etc.,  sagt:    Er  meine 
nit,  das  er  unrecht  gethan,  hab   nit  gmeint,   das  es  wider  min  hern  sye. 

Claus  Pfyffer  ist  wyther  befragt,  das  min  herren  wellenn  wissen, 
wer    die    zwen    geweszen,    die    zu    im    hinus    komen    sigen,   als  sy  den 
Madlinger   herabgefurt  haben,  seyt:    Er  wisz  von  niemanden,  der  also   35 
komen   sig. 

Zum  anndern:  Was  er  unnd  Madlinger  miteinanndern  für  ansleg 
unnd  red  gehalten,  seyt:    Er  wisz  inen  von  nut  annderst,  dann  das  im 
Madlinger   zugeseyt,    einen    ze   schicken.    Da  hab   er  im  den  Schnyder 
geschickt,   der   habe  inn   der  bibel  geleszen.    Daby  unnd  mit  syen  ge-   4° 
weszenn  mitt  namenn  Fridli  Brenner,  sin  stiefson,  Baschion  Schwallers 


Nr.  621— 022.  1530  August  3 1 —September  2.  573 

son,    Alexannder   Suter    unnd    Claus  Weber.    Sonnst    hab    er    nie    kein 
toifer  beherbergt,  welle  ouch  Iren  mussig  gan  und  kein  mer  beherbergen. 
Zum    vierdten    will    er    gantz   nit  gestan,  das  er  den  touffern  zu- 
geseyt  hab,  Ivb  unnd  gut  zu  inen   ze  setzen, 
5  Original,  verhörakte.   St.-A.  Basel,    Criminalta,    l  B,   P. 

621.  -^5JC»  August  5/. 
Urfehde:    Claus  Pfiffer,  von   Riehen. 

Hat  sich  der  verfurischen  sect  des  widertouffs  angenommen  und  die 
selbig  als  ein  erster  anfenger  zii  Riehen  uffbringen  undcrstandcn,  desz- 

10  halb  ingelegt,  aber  widerumb  gnädigklichen  uff  mitwoch,  ultima  augusti, 
ledig  gelassen.  Hat  geschworen,  das  er  furohin  sich  des  widertouffs 
und  der  selbigen  falschen  brüdern  nit  merh  annemmen,  beladen,  noch 
zu  inn  komen  wolle  .  .  .  darzu  jetz  nechst  kunfftig  sontag,  glich  zii  end 
der  predig,   an    offne   cantzell  zu   Ryehen  ston,   daselbst  bekennen  und 

15  widerrüffen  siiien  irsal  .  .  . :  hat  ouch  daby  geschworen,  das  er  fürthin 
in  siner  pfarkirchen  mit  andern  frommen  Christen  zu  Riehen  zu  voller 
predig,  an  sontaglichen  tagen  das  heilig  wort  gottes  diemütig  und 
vlyssig  vernemmen  und  hören  wolle,  sampt  gemeiner  urfech  bei  strafe 
des  swerts.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

20  St.-A.  Basel,   Ratsbücher  O  /j.,  s.  I ^8. 

622.  1 530  September  2. 
Thumbprobst,  stathalter  und  capitel  der  stift  Basel  an  den  bischof 

vonn  Basell. 

Kurtzer  dagen  hievor  ist  uns  ein  schriben  von  u.  g.  zukhonmien, 

25  sins  datums  vigilia  Bartholomei  wisen,  darinnen  sie  nun  anregen  thut, 
wie  sie  unnser  verordneten  zu  der  Johannisrechnung  begcrt,  deren 
ouch  vertrost,  solich  aber  nit  khommen,  item  das  sie  sider  ostern  ouch 
Duckingen  und  Plenn  halb  kein  antwort  empfangen  unnd  sich  keins 
minder  versehen,  dann  das  unnser  gesandten  nechcrmoln  von  Delsperg 

30  den  nechsten  zu  ir  gen  Porntrut  kommen,  daselbsten  uff  allerlei  an- 
ligent  Sachen  ze  ratslagen  verhelffen,  mit  der  beger,  das  wir  nochmoln, 
so  doch  deren  keins  beschehen,  den  deputaten  bevelhenn  unnd  die  do- 
zu  vermögen  wolten,  zu  u.  g.  sonnendags  ze  nacht  noch  Verene  ze 
kommen,    welche    sie    auch    zu    den    vogtyen  Porntrut   unnd  Pfeffingen 

35  iren  gefallen  loszt  unnd  unns  furslecht.  Unnd  gebenn  derselbigen  hieruff 
guter  meynung  zu  verston,  \'on  unnoten  sin,  yctzt  mer  zu  verantworten 
unnserer  verordneten  uszblibcns;  dann  wir  solicher  ding  ursach  gnung- 
sam  domoln  u.  g.  zugeschriben,  ist  uns  ouch  leid  unnd  gar  zu  keinem 
willen  gevvesenn,  das  wir  nyemander  darbi  mögen  haben,  domoln   uns 


074  ^.f.iö  Si-ptfinbcr  2.  Nr.  622. 

Diich  metallen  loszcn,  ilas  mit  tlcn  aiiiptlutcii  riirj>cfarcn  uiiiul  die  diipcl 
irer  uiul  aiulor  rcchnun^  uiins  deninoch  ziiti^eschickt  wurden,  die  ca- 
pitularitcr  zu   ersehen  habenn,  des   wir   noch   erwarten. 

Unnd    soviel    Duckingen,    Plenn    unnd    ander    beswerlich    artigkel 
berurn,   ist  u   g.  darüber  unnser  antwort  nit  so  gar  losz  dercnlialb  gc-     5 
wesenn,  dann,  so   unnser  missiven,    iiiii  diser  zit  an  sie  uszgangen,  cr- 
sehenn,    findet    sie,    das    wir    Duckingen    halb    iro    dannocht  als  viel  zu 
verston    gegeben,    nochdem    unnd    sie   für  sich  selb  und  on   unser  vor- 
wiszen  mit  dem   Ostheimer  inn  ein  anlasz  unnd  gerichtzhandt  begeben 
unnd  soviel  vertrost,    das  derselb  Ostheimer  iro  solicher  sach   halb  im    10 
rechten    nichtz   abbrechen    werd    mögen,    das  im  nunmer  anders  nit  ze 
thund    well    sin,    dann    solich    rechtfertigung,    noch   form    rechtens   usz- 
zefurn.    Wie  aber  unnd  mit  was  mosz  inn  recht  das  beschehenn,  weisz 
u.  g.    cantzler,   als    ein  doctor  unnd   der  rechten  erfaren,  dergiich   u.  g. 
und  ire  reth  ouch   usz  den  gewarsamen  darüber  by  iren  hannden  wol    15 
ze  thund. 

Soviel   unnd   aber  Plenn  belanget,  haben  wir  \on  des  unnd  ouch 
der    graffschafft  Pfirt    wegen   begert,    solich  beid  artigkel  yetzt  Verene 
zu    anfang    der    residentz,    unnd    das    wir    inn    merer   zal   by  einandern 
versamlet,    anzestellen    unnd    dye    alszdann    capitulariter    zu    examinirn    20 
unnd    u.  g.    darüber    unnserm    besten    verstentnus    noch    zu    begegnen. 
Dwil  dann  und  u.  g.,   uns   im  selbigen  uberylt,  des  nit  erwartet,  habenn 
wir    aber,    als    so    gern    das    best    thaten,    unns    deren   beider  artigkeln 
unnderredt,   ouch   die   antwort,    u.  g.    hievor    der  graffschafft   Pfirt  halb 
zugeschriben,    ersehenn    unnd    wie    dieselb,    also    loszenn    wir    uns    die   25 
nochmoln    gefallen    unnd    khonnendt  gar  nit  roten,  solicher  graffschafft 
abzeston,    wie    dann    u.  g.    des  die  Ursachen  hievor  anzeigt.    Mit  Plenn 
khonnen   wir  nit  änderst  rotenn   noch  gedencken,  änderst  ze  thun  sin; 
dann    wie    mit   dem    burgrechten   ze  Louffen,   das  hat  u.  g.  biszher  ge- 
duldet, wurdt  das  hiemit  auch  thun  muszen,  so  lang  bisz  ein  beszerer   3° 
windt    thut    weigen.    Wir    können    ouch    nit   roten,    das    u.  g.  von  des- 
wegen   und  das  zu  recuperirn,   sich  zu  etzwas  nochteiliger  conditionen 
inlosz;  dann  wir  hoffen  ye,  das  der  richsdag  etzwas  gutz  soll  und  werd 
bringen.    Feiet   es   dann,   so    thu   man  dann  recht;  aber  wie  man   mag, 
soviel    unnd  diszers  ist,    das  unns  uff  anzeigt  u.  g.  artigkel   nunmer  für   35 
gut  ansieht  unnd  wir  dannocht  ire  nit  unanzeigt  loszen  wellen,  das  ouch 
u.  g.    vermeint,    unser   verordneten   von  Telsperg    den   nechsten  zu  iro 
gen  Pourntrut  kommen,  und  das  solichs  underloszen  sich  keins  minder 
versehen,    hettenn   wir  furwar,   gnediger  her,    nit  geacht,   so  u.  g.  unn- 
serer  verordneten  ankunfft  zu  Telsperg  gewiszt  unnd  blosz  eins  halben   40 
dags    vor    dem    hinweg    geritten,    das    sie   iro    onerwart  geloszen  unnd 


^^-  622.  i^jo  September  2.  575 

sich  da  dannen  gethan  hett,  vorab  dwil  sie  doch  hievor  soviel  unnd 
mancherlei  sachen,  welche  dannocht  notwendig,  zu  verenden  und  zu 
beratslagen,  anzogen,  unnd  mochte  sin,  dieselb  unnser  verordneten 
ouch  den  bevelch  gehebt,  allerlei  mit  u.  g.  ze  handien.  Nochdem  aber 
5  denselbigen  stallung  unnd  geliger  inn  u.  g.  hoff  zu  Telsperg,  dannocht 
uff  unnsern  costen,  unnd  die  hieninnzeloszen  abgeslagen  unnd  u.  g. 
Schaffner  gesagt,  des  von  u.  g.  mundtlichen  bevelch  tragen,  überall 
nyemander,  wer  der  sig,  dieselb  stallung  unnd  behusung  zuzeloszen, 
SO  sint  recht  dieselb  unser  verordneten  inn  fursorg,  das  inen  das  zu 
10  Porntrut  auch  mögen  begegnen,  den  nechsten  widder  heimwertz  zu 
unns  khommen.  Da  wir  nun  unns  eins  solichen,  und  das  man  unsern 
verordneten  inn  u.  g.  husern  herberg  abslagen  sollen,  gantz  nit  ver- 
sehen, loszenn  aber  das  yetzt  blibenn  unnd  wellendt  zu  anderm  witers 
furschriten. 
15  Der  deputatenn  halb,  so  u.  g.  begert,  weiszt  die,  wie  es  yetzt  by 

unns  inn  aller  unmusz,  cottidian-,  presentz-  unnd  ander  rechnungen 
von  den  amptluten  zu  empfohenn,  item  so  weisz  die,  wie  wir  iro  zu- 
geloszen,  deputaten  ze  nemen  usz  unns,  weihe  dero  gefellig,  doch  das 
sie    die    dozu  vermegen  unnd   des  by  inen  willen  machen  sollte,  unnd 

20  mechte  sin  zu  Steinenbronn  her  custer  unnd  Sigmundt  von  Pfirt  für 
solich  anzogen.  Es  ist  aber  darneben  das  gewesen,  das  sie  sich  der- 
selben deputatorien  gespört  unnd  witers  oder  affter  des  solicher  depu- 
taten von  u.  g.  nit  gedacht,  das  ouch  her  Sigmundt  von  Pfirt  witers 
nit    b}'    unns    inn    der    residentz,  also  das  wir  den  nit  wol  zu  oder  für 

25  ein  deputaten  zu  vermögen  wiszenn,  dem  aber,  wie  im  wol,  so.  u.  g. 
vonn  unns  deputaten  ze  habenn  begert  lut  der  artigklen  unnd  deshalb, 
was  die  artigkel  wisendt,  erstatt,  sint  wir  dem  endtgegen  schuldig,  iro 
die  zuzeloszen,  werden  unnd  wollentz  ouch  thun. 

Witers  habenn  wir  u.  g.  hievor  zu  ettlichen  molen  unnser  schriben 

30  zu  erkennen  geben,  von  noten  sin  und  gut,  das  die  laden  vitaliciorum 
von  denen  von  Basel  ervordert,  sint  viel  guter  brief  darinnen,  item  das 
uns  unnser  verschribung  über  die  vischentz  Riehen  von  den  von  Basel 
zugestelt  gegen  dem  koufbrief  Riehen,  das  u.  g.  unns  uff  den  bericht 
iro  geben  [unns]  Becherers  verschribung  über  die  xx  gülden  herusz  gebe 

35  und  der  Hurlingin  ein  nuw  verschribung  uffricht,  item  das  der  stifft 
brief  volst  registrirt  unnd  an  ein  gewarsamlich  ennd  gethan  wurden, 
unnd  das  sonsten  mit  der  graffin  von  Tierstein  irer  libgeding  zinsz 
oder  widdemb  sonsten  ouch  anders  halb  gewarsamlich  gehandlet,  ouch 
von    deren    widder    inbracht,    die    i"^'    gülden    ircm   hern    und    gemahel, 

40  derglich  iren  hievor  vorgesetzt  unnd  untz  uff  diszen  dag  verzinszet, 
sich  inn  die  i'^^  gülden  auch  treffen.    Unnd    nochdem   u.  g.  dessen  allen 


JSTl)  13JO  St-ptfmber    ?.  Nr.  Ö2J. 

geswij^t  uniul  wir  dannocht  es  iniiuler  nit  dann  ander  von  u.  j^.  an- 
gerej^t  arti^kell  hir  ein  notwendig-,  u  j;.  derglich  unser  iimul  einer  stifft 
bedcnckcn,  so  wellent  wir  u.  g.  die  all  widder  hieniil  zu  j4edaclUnus 
bringen  unnd  verniant  haben,  denen  nochzekiiomnicnn. 

Sonnst,  soviel  die  beid  vogtien  Porntrut  und  PfetTingen  und  der  aml)t-  5 
luten,  ouch  der  generalreclinung  dupel,  uns  zu  ersehen  geben  und  zu  über- 
senden, berurn,  so  ist,  das  die  anzeigte  vogt  thun,  was  sie  sollent,  das  ist 
mit  gewondUchen  reverszen  unnd  andern,  und  sie  u.  g.  gefallen,  loszen 
wir  unns  die  ouch  gut  sin.  Von  wegen  besatzung  des  husz  Zwingen 
haben  wir  usserhalb  u.  g.,  wer  dohien  khonien,  verstannden,  achten  wir,  'o 
u.  g.  wisz,  wie  sie  sich  deshalb  auch  soll  halten.  Unnd  so  der  yeniander 
mit  burgkrechten  oder  pflichten  verwanndt,  was  sich  deshalb  sig  ge- 
burn,  haben  wir  noch  lenge,  dannocht  inn  yl,  u.  g.  nit  wellen  im  besten 
unnd  der  noturfft  noch  uff  ir  gethan  schribenn  underthaniger  meynung 
verhalten.  'S 

Datum  Friburg,  uff  den  andern  dag  septembris  anno  xxx. 

E?Uivurf.    General- La?ides-A.  Karlsruhe,     Copialbuch    ?ir.  22ß    (ißjo), 

bl.  76. 

623.  ^53*^  September  j. 

Mandat    der    regierung    von    Etisisheitn    zu    gunsten    des    Basler   20 
domcapitels. 

[KJiiniglicher  majestet  zu  Hungern  unnd  Behem  etc.  stathalters, 
regenten  unnd  rathen  inn  obernn  Elsas  mandat,  ausz  küniglichem  be- 
velch  endtstanden,  das  alle  unnd  yede  irer  majestat  unnd  deren  lob- 
lichen huss  Österreichs  hindersässen  unnd  underthanen  der  Vorderen  25 
lannden,  welche  herrnn  thümbprobst,  stathalter  unnd  capittel  der  meren 
stifft  Basel  und  deren  verwandten  zinszbar,  rennt,  gult  und  ander  gefell 
ze  geben  schuldig,  die  selben  änderst  nyemandt  dann  inen  oder  iren 
verordneten  bevelchhabern  überantworten  unnd  zalenn. 

fwjir,  der  kün.  mt.  zu  Hungern  und  Behem  etc.  .  .  .  stathalter,  30 
regenten  unnd  rathe  inn  obernn  Elsas  embieten  allen  und  yeden  irer 
majestat  unnd  deren  loblichen  hauss  Osterreich  hindersässen  unnd  un- 
derthanen der  Fordern  landen  unserer  verwaltigung,  welche  thümbprobst, 
Statthalter  und  capittel  der  merern  stifft  Basel  und  deren  verwandten 
personen  zinszbar,  zehenden,  renndt,  gült  und  andere  gefell  gibig  sein,  35 
unser  freüntlich  dienst  etc.  unnd  fugen  euch  zu   vernemen : 

Das  gemelt  thümprobst,  Statthalter  unnd  capittel  an  ir  küniglichen 
majestat  suppliciert:  Wiewol  vermog  gemeins  rechten,  auch  des  hey- 
ligen  Romischen  reichs  abscheid  nyemands  den  andern,  geystlichs  noch 
weltlichs  Stands,   seiner  renndt,  zinsz,  zehenden  oder  gutter  entwerren   40 


Nr.  624.  ijjo  September  j.  577 

solle,    so    werden    doch    inen    unnd   iren    verwandten    personen  renndt, 
zinsz,  zehenden   unnd  gülten,  vonn  denen  sie  biszalher  die  zu  empfahen 
inn  rüwigem  unnd  unwidersprechlichem  besitz  gewesen  unnd  noch  sein 
sollen,  vorgehalten,  unnd  etwan   iren  widerwertigen  durch  forcht  unnd 
5    betrang   inen   nit   zu    gerynger   beschwerd    und  verderplichem    nachteil 
geraicht.  Darumben  sie  ir  kün.  mt.  demütig  und  underthenig  angerufifen 
unnd  gebetten,  sie  gnedigklichen  zu  bedencken,   unnd  gemein  general 
mandat  auff  euch,  so  inen,  als  obstat,  zinsz,  zehenden,  renndt,  gült  und 
annder  gefeil  zu  bezalen  schuldig  sein,  zu  geben,  solche  zinsz,  zehennden, 
'o   renndt,  gült  unnd  ander  gefell   nyemanden  anderm  dann  inen  und  den 
iren,    so    sie    darzu    verordnen    werdenn,    zu    reichen    unnd  zu  uberant- 
wortten.    Daraufif  dann  ir  kün.  mt.    uns  schreiben   und  befelchen  lassen 
hat,  das  wir  solches  also  verordnen  sollenn.    Demnach  unnd  inn   krafft 
dises    unnsers    befelchs,    so  schafifen  wir   mit   euch,   hiemit  ernstlich  ge- 
15    pieten,  das  ir  berurt  zinsz,  zehenden,  renndt,  gült  und  ander  gefell,  so 
ir    genannten    thijmbprobst,    Statthalter    und    capittel,    auch    iren    ver- 
wanndten  personen  zu   reichen   unnd  zu  bezalen  schuldig  gewesen  und 
noch  sein,  fürer  nyemanden  anderm  dann  inen  oder  iren  darzu  verord- 
neten befelchhabern  überantworten  unnd  bezalen   unnd  euch  an  solchem 
20   gar  kein  forcht   noch  trouwung  verhindern   noch   irren  lassen   so  lang, 
bisz  das  ir  durch  gepürlich  recht  ein  anders  gewisen  unnd  bescheyden 
werden.    Desz    wellen    wir    uns    also    zu    euch    sampt  unnd  ewr  yedem 
insonnder    bey    vermeydung    hochgedachter    kün.   mt.    sweren    ungnad 
unnd  straff  versehen  und  verlassen,   unnd  ir  thun  hieran  irer  mt.  ernst- 
25    lieh  meynung  unnd  gnedigs  gefallen.  Desz  zu  urkund  mit  furgetrucktem 
secreten  versigelt  und  geben  zu  Ensiszheym,  am  dritten  tag  des  monats 
septembris  anno  etc.  xxx. 

Gedr.  ma?idat,  mit  gedr.  fußnote  Dise  copy  ist  ab   dem   rechten  besig- 
letten    obbestimpten    mandat    gedruckt,    mit    dem    verlesen    unnd   ge- 
30  hylt    dem    selben    vonn    wort    zu     wort,    bezüg    ich    nachgeschribner 

notarius    und  unterschriebeti    Hicremias   Danckwart,    von   kayserlichem 
gwalt    ain    offner    und    geschwornner   notarius    und    des    kayserlichen 
hoffgerichts   zu   Rot  will   procurator   etc.,    manu   propria  sst. 
St.-A.  Basel,  Bischöfliches  Archiv,  bd.  XVII,  ?ir.  5/.  —   Ilandschriftl. 
35  kopie  des  XVI.  jhis.  ebe/ida,   Bistum  Basel  Ai. 

"24.  1330  September  3. 

Aus  de?i  Wochenausgaben  sampstags  den   in.  septembris. 
Ratzcosten:    Item  xii  ß  ein  gfangnen  toufferin  harin  ze  füren. 
Schenckwyn:  Item  xviii  ß  viii  d  doctor  Wolffgangen  Capitoni  von 
40   Straszburg. 

Basler  Reformationsakten,  IV.  73 


578  O'J^  Septtinher  4  —  7.  Nr.  62^ — 62"/. 

Itcni   xii  ß  liahoii  min  hcrii,  die  houpter,  und  doctor  Oecolanipadius 
by  doctor  \Volft'gaiifi;cn  Capitoiiii  von  Straszburg  zum  Storchen  verzert. 
Si.-A.  Basel,   Finanz  G  iß,  s.  S2. 

625.  1530  September  4. 
Urfehde:    Margreth    Madlingcri,    Uli    Madlingers    von    Ilefclfingcn      5 

eefrow. 

Ist  uff  sontag,  quarta  septembris,  ledig  gelassen  und  desz  wider- 
touffs  halb  ingelegt  worden,  hat  geschworen,  furterhin  m.  h.  und  anipt- 
luten  ghorsani  sin  und  sich  diser  sect  dheins  wegs  mer  anzenemmen; 
schzvört  Urfehde  sub  pena  perjurii.  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc.    «o 

St.-A.  Basel,  Katsbücher  O  4,  s.  14g. 

626.  '530  September  5. 
Jacob  Meyger,  burgermeyster  unnd  rath   der  statt  ßasell,  an  de?i 

hochiuürdigen  herrn  byschoffenn. 

Wir    werdenn    bericht,    das    u.  g.    groszmeyger   zu    Telsperg   ver-    15 
gangene  tag  zu  Blenn  geweszenn,  Hansenn  Jacobenn  Mengoltenn  unnd 
andernn  in  dryenn  wochenn  ire  mannrecht  ze  pringenn  gebottenn  habe, 
mit    dem    anhanng,    so    er    das    nit    thun,    das  u.  g.  ime  usz  dem  lannd 
biettenn  werde  etc.,  ab  welchem   gebott  wir  nit  wenig  verwunderenns 
habenn    in   ansechenn,   das  bedachter  Hanns  Jacob  by  den  xxvi  jarenn   20 
im  bystumb  geweszenn   unnd  nechstmals  vonn  Roggennburg  gon  Blenn 
gezogenn ;    unnd   so    er    dann    ebenn    lang   im   bystumb  geweszenn,  für 
ein    eerenn   personn    gehaltenn,    wil    unns   gar   nit   von    nöttenn  sin  be- 
dunckenn,    das    er    by    diser    unmüssigenn    thürenn    zytt    sin    manrecht 
bringenn  solte,   mit  gantz  dienstlicher  bitt,   u    f.  g.  welle  disen  armenn    25 
mann   fürer,   wie   biszhar,    unersücht   sins    mannrechtenns  irenn  armenn 
unnderthanenn    plibenn    lan    und   bitten    um    antwort.    Datum    mentags 
den  V.  tag  septembris  anno  etc.  xxx". 

Ejitwurf.    St.-A.  Basel,  Missiven  A  28,  bl.  31  ß. 

627.  1330  September  y.   30 
Dr.  Alexander  Sytz,   zvelcher   xuegen   auflehnung  wider  das  über 

ihn   ergangene  gerichtsurteil  zu  Basel  ins  gefängnis  gelegt,  7iun  aber 
wieder  freigelassen  worden  ist,  schwört  urfehde. 

Wir,  official  des  bischofflichen  hoffs  zu  Basell,  thijn  khunth   meng- 
lichem mit  dysem  brieff,  das  inn  dem  jare,  alls  man  zallt  von  der  ge-   35 
purt  Christi,  unsers  lieben  herrn,  tusent  funffhundert   unnd  dryssig  uff 
mittwochen   den   abent  Marie  gepurt,   den  sybenden  tag  herbstmonats 


Nr.  627.  ij^jo  September  7.  579 

genant  September,  inn  der  statt  Basell  unnd  daselbst  uff  dem  Innern 
Eschemer  thor  vor  unserm  hernach  genantenn,  offnen  geschwornen 
notarien,  den  wir  zu  uffhebung  und  beschribung  der  urfechen,  so  die 
gefangnen  schweren,  sonderlich  verordnet  habenn,  als  vor  einer  be- 
5  werten,  gloubwürdigen  person,  personlich  erschinen  und  under  ougen 
gestanden  ist  der  hochgelert  herr  Alexander  Sytz,  doctor  der  artznye 
zu  Basell:  hatt  sich...  öffentlich  bekent  unnd  vcrjehen,  wie  das  er 
durch  .  .  .  burgermeister  unnd  rhatt  der  statt  Basell,  seinen  gnedigen 
lieben    herrn,    in    gefangenschafft    pracht    der    Ursachen,    das    er    wider 

10  gethonen  jar-eydt,  so  er  sampt  andern  mitburgern  der  statt  Basell 
geschworn,  die  urtl,  an  eyni  ersamen  Stattgericht  zu  Basell  etlicher 
Schmachworten  halb,  die  aller  seligiste  menschwerdung  Christi  Jhesu, 
unsers  erlosers,  belangen,  zwüschen  ime,  doctor  Alexandern,  clegern, 
unnd  Hans  Jacoben  Wildenn,  burger  zu  Basel,  antwortern,  ergangenn, 

15  frevenlichen  und  verharlichenn  widersprochenn,  darby  nit  plyben  wellen^ 
sonder  sich  deren  für  und  für  erclagt,  ouch  inn  massen,  als  ob  wider 
recht  (das  sich  aber  nitt  erfundenn  hatt)  mit  ime  gehandelt  were  .  .  . 
Nun  sei  erkatmt  worden : 

Demnach   zwüschen   dem    hochgelerten    herrn    Alexander   Sytzen, 

20  doctor  der  artznyen,  an  eynem,  unnd  Hans  Jacob  Wildenn,  diser  zyt 
Schaffnern  zu  sant  Johans,  am  andern  theil,  vonn  wegenn  etlicher  schmach- 
worten  sich  spenn  unnd  irtung  gehalten  der  ursachenn,  wir  beide 
parthien  verschiner  zeit  für  unser  statgericht  zu  recht  gewysenn,  dem 
die   parthyen   nachkhomen,   ir   anligen   inn  recht  furgetragen,  auch  da- 

25  ruber  ein  endt-urtl  ervolgt  habenn,  als  aber  genanter  doctor  Alexander 
der  gegebnen  urtl  unnd  sonderlich  der  kunthschafften  halber,  daruff  die 
urtl  begründet,  allerley  beschwerdenn  unnd  deren  halb  nitt  ein  deine 
fürsorg  tragen,  dieweil  Hanns  Jacob  sein,  des  doctors  anclag,  ledig 
erkant,  das  dann  vermutet  werden  möchte,  das  er,   doctor  Alexander, 

30  des  lümbdens,  das  er  Christum,  unsernn  heilandt,  ouch  Mariam,  die  heiigen 
junckfrawen  unnd  mütter  gottes,  geschmecht  und  gesagt  haben  sollte, 
das  es  nit  gewüsz,  das  Christus  vom  heiigen  geist,  sonder  wol  alspald 
vom  engel  Gabriel  empfangen  were,  nit  allein  verarckhwonet,  sonder 
solicher  redcnn  fellig  worden  sein  geacht  werden   möchte,  da  ime  aber 

35  sterben  und  verderbenn  viel  lieber,  dan  das  er  ein  solcher  lesterer 
sein  sollt  unnd,  so  er  nun  diser  reden  unschuldig,  darzu  im  rechten 
gar  nit  bezügtt,  unnd  aber  die  ergangne  urtl  etwas  unlutter,  die  weil 
er  dann  die  nit  appelirn  mochte,  hatt  er  unsz  zu  dem  höchsten  ge- 
petten,  das  wir,  die  ordenliche  obrigkeit,  die  gerichts  acta  sampt  siner 
j  40  beschwerd  für  ougen  nemen,  die  genante  urtl  entleren  wollten.  Uff 
solichs  .  .  .    erkennen    und   erklären    ivir,    das    erstgenante    urtl,    doctor 


580  rj^jo  Sfptenibir  S.  Nr.  628. 

Alexandern  des  ohgemelten  liinibdens  lialbcn  uiiscni  sclif^iuachcr  Chri- 
stum iinnd  Mariani,  sein  Iicilij>e  inütter,  belangen  (die  weil  solche  lasten 
redenn  uff  in,  den  doctor,  nit  giuigsam  furbrachtt)  gantz  keinen  noch- 
teil geberen,  sonder  soll  iine  dise  urtl   des  lünibdens  halber  an  seinen 

CT 

ccren  gar  nit  schedlich  sein.  5 

Unnd  als  sich  inn  obgenanter  handlung  allerley  reden  zwuschen 
den  richtern  unnd  parthien,  Hansen  \on  Seltz  unnd  Mathis  Kolbenn, 
verloffenn,  wellen  wir,  das  die  selbigenn  alle  hin,  tod  unnd  abc,  nie- 
manden an  seinen  eeren  verletzlich  sycnn;...  darzu  jeder  teil,  was 
costen  er  erlittenn,  den  für  sich  selbs  haben  unnd  tragen  solle  .  .  .  Her  10 
doctor  Alexander  schwört  daraufhin  urfehde.  Zu  urkhunth  haben  wir, 
oftlcial,  unnsers  hoffs  innsigell  kuntlichen  gehenckht  an  disen  brieff, 
der  geben  ist  inn  dem  jare  unnd  uff  den  tag,  als  vorstat. 

Origi?ial  (pergament),   viit  dem   /iäfige?iden   siegel  der   curie  und  unter- 
schrieben   Hans   Henrich   Fortmüller,    offner    geschworner   notarius    zu    15 
Basel,  hec  audivit  et  subscripsit.  SL-A.  Basel,  städt.  urkde.  nr.  2Q2Q.  — 
Konzept,  ebenda,  Ratsbücher  O  ^,  s.  i ^2. 

628.  1 530  September  8, 

Das  capitel   der  stift  Basel  ati  de?i  bischoff  zu   Basel. 
Zwey  u.  g.  schriben,   das   ein   des  Offenburgs  verschribung  unnd    20 
das  ander  uf  vorig  unser  schriben  u,  g.  verantworten   und  bericht  be- 
griffen, habenn  wir  gelesen  unnd  zu  gefallen  genomen,  wie  Offenburgs 
verschribung    gestelt,    und    so    die    also    ingrossirt    und    uns    zukombt, 
wellen  wir,    die  zu  besiglen,   unns  nit  widdern,    unnd  soviel  das  ander 
schriben    belangen,    nochdem    vonn    u.  g.   inn  selbigen  kein  sonder  nu-    25 
werung  inbracht,   wie  ouch  alles  das  von  unns  hievor  unnsers  schribens 
iren  anzeigt,  dz  u.  g.  irer  stifft  unnd  unns  allen  zu  gutem  gethan  unnd 
unns    zu    u.  g.    ye    versehenn,   was   wir  iren  also  zugeschriben  und  sie 
deren  stifft  zu  nutz  unnd  frommen  ze  schaffen  weysz,  das  sie  das  irer 
besten    verstentnus    noch    thun    und    nit   underJoszen  werd,   so  wellenn   3° 
wir  recht  nochmolen  aber  by  dem  beruwenn,   und   das  u.  g.  basz  ver- 
stand,   ist    die    meynung    der    brieffen    halb   zu  registrirn  gewesen,  das 
die,    so  noch  nit  registrirt,  solten  registrirt  werden,  als  so  zu   Porntrut 
imm  hinderstubli  und  daraffter  inn  cantzlyen  gelegen,  und  das  die  brieff 
all    zesamen   kämen;    es   sint  ettlich   zu  Ensisheim,   eine  hie,  die  ander   35 
dort,  wolten  wir  u,  g.,  deren  wir  dann  hiemit  ouch  Heman  Offenburg  con- 
cept  Widder  übersenden,  unnderthaniger  meynung  nit  unanzeigt  loszen. 
Datum  nativitatis  Marie  anno  xxx. 

Entwurf.    General- Landes- A.  Karlsruhe,     Copialbuch    nr.  223    (1530), 
bl.  8i.  40 


Nr.  62g.  1530  September   10.  581 

629.  1530  September  10. 

AlmosenordfiJing. 

Anno  domini  xv'^xxx  uff  sambstag  den  zehenden  tag  septembris 
habend  unsere  gnedige  herren  burgermeister  und  die  räth  der  statt 
5  Basel  für  äugen  genomen,  bedacht  und  erwägen:  Demnach  ir  s.  e.  w. 
usz  gantz  christenlicher  brüderlicher  Hebe  vergangner  zyt,  gott  dem 
almechtigen  zu  eeren,  allein  die  dorfftigen,  krancken  armen  damit  zu 
trösten,  unnd  gar  nit  der  meynung,  die  starcken,  fulen,  mutwilligen 
bättler,    güder   oder   spyler   hierunder   zu   bedencken,  eyn  gemeyn  all- 

10  müsen  angesahen  und  geordnet,  wie  ouch  ir  s.  e.  w.  soliche  ir  armen 
mit  gottlicher  hilff  fürer  zu  gemeynen  willens  ist;  diewyl  unnd  sich 
aber  erfunden,  das  sich  vil  undcr  dem  schyn  der  armut  in  disz  almüsen 
inschryben,  sy  selbs  oder  ire  wyber  unnd  kinder  solichs  innemen  lassen, 
da    aber    solche    gsellen    und    wyber,    gesund    und  starck,   ir  müsz  und 

15  brot,  wo  sy  gern  und  trüwlich  arbeyteten,  wol  selbs  gewünnen  und 
also  uszbringen  mochten,  geschwygen  wollen  wir,  das  etliche,  so  das 
almüsen  genossen,  inn  offnen  ürten  getruncken,  darzü  gespilt  und  ge- 
raszlet  haben,  an  welchen  das  almüsen  nit  allein  nit  angelegt,  sonder 
v^or  gott  unrecht  gethan   ist,  das  man  solche  gesunde,  fule  batler,  güder, 

20  suffer  unnd  spyler  under  den  Christen  geduldet;  damit  denn  disz  al- 
müsen, wie  unser  herren  angesahen,  allein  den  dürfftigen,  krancken 
armen  mitgeteylt,  die  andern  gesunden,  fule  buch  abgestellt,  so  haben 
unsere  herren  eynhälig  erkant,  das  disz  almüsen  fürohyn  allein  den 
armen,  wie  die  mit  iren   eygenschafften  hierunden  bestimpt,  durch  die 

25   verordneten  pflägeren  mitgeteylt  solle  werden. 

Unnd  damit  solche  armen  eygentlichen  erkent,  haben  unsere  herren 
wytter  geordnet,  das  alle  die,  so  disz  almüsens  begärend  und  des 
empfencklich  sin  vermeinend,  sich  iren  ratsherren,  meistern  und  sächszen, 
do    dann   eyn   solcher    zünfftig   wäre,  oder  wann  der  arm  khein  zunfft, 

30  aber  eyn  gsellschafft  hette,  alszdann  den  gselschafftmeystern  sich  an- 
zeygen,  denen  sin  anligen  unnd  armüt  zu  erkennen  geben.  Die  sollend 
alsdann  den  armen  fürtretten  lassen  und  one  gunst  oder  ansähens  der 
personen  sich  des  armen  härkomens,  lebens  unnd  wäsens,  nach  an- 
leyttung  der  nachbestimpten  eygenschafften  eygentlich  under  einandern 

35  erkunden.  Unnd  wenn  sy  den  armen  des  almüsens  würdig  sin  befin- 
den, alsdann  dem  armen  eyn  schrifftlin  an  die  v^erordneten  pflägere 
desz  almüsens  geben,  die  werden  dan  eyn  solchen  armen,  ye  nach  gc- 
stalt  und  v^ermogenheit,  desz  almüsens  brüderlichen  bedencken.  Wo 
aber  yemants  desz  almüsens  begerte,  der  die  volgenden  eygentschatf- 

40  ten  nit  an  im  hette  und  darumb  des  almüsens  nit  würdig,  dann  sollen 
rathshern,    meister    und    sächs    oder    die    geselschafftmeister    samentlich 


582  /.v-ro  St-pte>nbtr  lo.  Nr.  62g. 

abwvscn,  die  /li  ilcm  allinuscn  j;ar  nit  rürdern,  iiiul  hicriiiii  tiit  nach 
gunst  haiullcn.  Dann  so  yemants  unwürdig  in  das  allniusen  gefüidert 
solte  werden,  das  wurden  unsere  licrren  zu  grossem  miszfallen  an- 
nemcn   und   dester  weniger   nit   widerumb  absteilen   und  straffen. 

Unnd  damit  eyn  yede  zunfft  und  gselschafft  wissens  habe,  wen  5 
s\'  in  disz  alliuiisen  t"ürdern  oder  darvon  uszschliessen  sollen,  so  ist 
wytter  erkant,  das  disz  almusen  allein  fromen,  erbern,  huszarmen  lütten, 
in  unser  statt  Basel  gesessen,  die  alle  ir  tag  gewerckt,  geworben  und 
sich  mit  eeren  gern  ernert  bettend  und  die  das  ir  nit  üppigklich  ver- 
brucht  haben,  sonder  unnd  villicht  usz  verhängnüsz  gottes  durch  krieg,  10 
brunst,  thüre,  zutal,  vile  der  kinden,  grosz  kranckheitten,  alter,  unver- 
mögenheit  halb  sich  nit  meer  erneren  und  arbeitten  mögen  und  auch, 
das  heylig  göttlich  wort  zu  hören,  geflissen  sind  etc.,  söllichen  und  der- 
glichen  armen  lütten  soll  man  disz  allmiisen  umb  gottes  eer  und  usz 
brüderlicher  liebe  willen  mittheylen.  15 

Von  welchen  man  aber  kuntlichen  weyszt,  es  sygend  frowen  oder 
man,  das  sy  dem  göttlichen  wort  und  evangelischer  warheit  abhold, 
item  und  das  sy  alle  ire  tag  das  ir  üppigklich  zu  unnutz  überflüssig 
verthan,  verspilt,  vergüdet,  verzert,  auch  nit  wollen  wercken,  sonder  in 
den  wynhüsern,  trinckstuben  unnd  in  allerley  huryen  gelegen,  die  Kit  20 
zusamen  gekupplet,  inen  zu  sünden  underschleyff  gegeben  haben,  die 
alle  soll  man  von  disem  allmusen  uszschliessen  unnd  darin  nit  fürdern. 

Unnd  damit  aber  die  husz  armen,  nottürfftigen  vor  den  unwür- 
digen erkant,  ist  fürer  angesehen,  das  alle  die,  so  disz  allmusens  ge- 
niesen, das  nemen,  das  zeichen  der  armen  öffentlich  tragen  und  sich  25 
des  gar  nüt  beschämen  sollen,  als  lang  sy  oder  die  iren  disz  allmusens 
geniessend.  So  aber  eyns  so  gesunt  oder  hablich  wurde,  dz  es  dises 
almüsens  nit  meer  notturfftig  wäre,  dann  soll  es  dasselbig  zeichen  den 
pflägern  widerumb  überantwurtten. 

Unnd    war    disz    allmusen    nimpt    oder   sin   wyb    und  kind  nemen    30 
laszt,  der  soll  in  khein  offen  ürten  unnd  trinckstuben  gan,  das  er  daruff 
zeeren,  spilen,  noch  ander  derglichen  mütwillen  trybe.    Dann  wölcher 
das  thäte,  soll  von  stund  an  im  und  den  synen  das  allmusen  abgestrickt 
werden. 

Unnd  als  der  bättel  uff  der  gassen  abgestelt,  doch  die  durch-  35 
strichenden  batler  nüt  desterweniger  ir  nacht-  und  imbiszmal  in  der 
Ellenden  herberg  haben,  aber  glich  darnach  fürstrichen  sollen,  haben 
unsere  herren  erkent,  das  es  by  solcher  Ordnung  belyben,  nyemants 
uff  der  gassen  bettlen,  sonder,  ob  yemants  bettlen  erfunden,  durch  den 
bettelvogt  oder  knecht  fürgewysen  und  von  kheynen  unsern  burgern  40 
zii  dem  bettel  gehalszstarckt  werden  sollen,  by  peen  fünff  pfundt  pfennig. 


Nr.  630—631.  13J0  September   10—12.  583 

Als  sich  ouch  erfunden,  das  eben  vil  frembder  sich  harin  in  ein 
statt  Basel  thünd  allein  der  ursach,  das  sy  verhoffen  disz  allmusens 
zu  geniessen  etc.,  da  sollend  dieselben  inn  disz  almüsen  nit  angenomen, 
sonder  fürgewysen,  und  die,  so  sy  uffhaltten  oder  inziehen,  yedes  mols 
5  umb  fünff  pfund  pfennig  gestrafft  werden.  Desz  wüsse  sich  mencklich 
zu  halten  und  sich  selbs  vor  schaden  ztj  verhütten. 

Gedr.  ma?idaL     St.-A.  Basel,    Ma?idatensammlu7ig,    bd.  IV,   nr.    10.   — 

Ebejida,  Ratsbücher  Bö,   fol.  yiv. 

"^"*  1330  September   10. 

10  Atis  den  ivochenausgabe?i  sampstags  den  x.  septembris. 

Ratzcosten:  Item  i  Ib  im  ß  von  zweyen  toufferen  harin  ze  füren; 
item  in  ß  im  d,  so  sy  verzert  hand. 

Bottenzerung:   Item  ix  Ib  im  ß  hat  doctor  Oecolampadius  selb  dritt 
uff  dem    rit    gon    Zürich    mit    doctor  Capito   verzert.  —    Item  vi  ß  hat 
15  Joder  Brand  zu  Riechen  verzert,  als  er  da  der  vvidertouffern  halp  etwas 
gehandelt  hat. 

Ritgelt:  Item  11  Ib  vß  doctor  Oecolampadio  selbander  für  ix  tag 
roszlon. 

Item  v  Ib   VII  ß  haben  mine  hern,  die  houpter  und  rhat,  by  doctor 
20    Capito  von  Straszburg  zum  Storchenn,  ouch  er,  der  doctor,  selbander 
daselbs  verzert. 

St.-A.  Basel,  Finanz  G  13,  s.  64. 

631.  [1330  September  12.]"^) 

Rechnung  für  die  abgetretenen  Chorherren  und  kapläne  von  st.  Peter. 
^S  Für  die  herren  pfleger. 

Rechnung  von  wegen  der  Chorherren  unnd  cappellanen,  so  ire 
pfründen  hie  nit  besitzend,  von  wegen  desz  olampts,  buws,  predicathur, 
luttpriestery  U7id  glocknery  anno   1530. 

Usz    erkanthnusz    desz    raths    und    bevelch    der   pflegren   sol  man 
30   den    Chorherren    und    capplanen    alle    nutzung    lossen    volgen    von  esto 
mihi   1529  bisz  Johannis  baptiste  1529  glicher  wisz,  als  ob  sy  diser  zitt 
hie  gewondt  und  die  pfründen  besessen  hettend. 

Doch   wollend   die  herren  pfleger,   das  man  herrn  Lienhart,  dem 
predicanten,  der  predicathur  halb  alleyn  losse  volgen  die  martzall  von 
35   Johannis  baptiste  1528  bisz  esto  mihi  1529,  thut  ungevorlich  drissig  vier 
wuchen. 


631.  ')  Zum  datum  ist  zu  beachten,  daß  diese  recknung,  wie  aus  dem  texte  hervorgeht, 
im  -wesentlichen  auf  den  12.  stptember  ijjo  abgeschlossen  wurde;  wir  reproduzieren  sie 
deshalb   unter  diesem  datum,    obwohl  a.  a.  0.    auch  noch  der  10.  Oktober  ijjo  genannt  wird. 


5S4  ijjo  Si-ptember   12.  Nr.  6ji. 

Als  aber  der  precHcant  alle  zinsz,  verfallen  von  Johannis  baptiste 
1528  bisz  wider  joliannis  baptiste  1520,  so  vil  er  hat  mögen,  in<ifCzogen 
und  erfordert,  uszgenomen  x  gülden  in  gold,  verfallen  Matlue  uff  der 
statt  Sollentluirn,  sind  dieselbige  usz  bevelch  der  pflegeren  in  der 
herren  sacrasty  gelegt  worden:    10  gülden  in  gold.  5 

\'on  Johannis  baptiste  1529  bitz  wider  Johannis  baptiste  1530 
thut  die  nutzung  disz  jors  den  pflegren  ze  verrechnen  von  wegen  der 
Chorherren,  so  ire  pfrunden  nit  besessen,  wie  harnoch  volgt: 

Als  noch  bevelch  der  pflegren  den  herren,  so  ire  pfrund  nit  be- 
sessen, von  esto  mihi  1529  bisz  Johannis  baptiste  1529,  die  nutzung  10 
der  frucht  volgen  so),  geburt  deszhalb  denselbigen  herren  eynem  yedcn 
der  halb  teyl  in  sollichen  fruchten,  disz  jors  in  zehenden  und  zinsen 
verfallen,  und  der  ander  halb  teyl  wurt  den  pflegren  zugerechnet,  wie 
harnoch  volgt: 

Von  wegen  M.  Hansz  Wagner,  M.  Hansz  Gebwiler  und  her  Lien-    15 
hart  Rebhan,    thut  einem  yeden :    körn  8  viernzel,    8'/2  sester,   habren 
3  viernzel,   14  sester,  rocken  6  sester.  Summa:  körn  25  viernzel,  x  sester, 
habren    1 1  viernzel,    10  sester,   rocken   2  seck,   j  sester.  —  Win  einem 
yeden  i  soum  x  mosz,  thut  den  pflegren  zu  verrechnen:  ij^  soum  xv  mosz. 

Geltzinsz  der  Chorherren  thund  ungevorlich  eynem  by  iij  Ib,  desz-   20 
halb  wurt  den  pflegren  zugerechnet  werden  der  halb  teyl,  von  wegen 
M.  Hansz  Wagner,  M.  Hansz  Gewiler  und  her  Lienhart  Rebhan. 

Cottidian   der  Chorherren. 

Von  wegen   der  cottidian   und  bruderschafft  von  dem    ersten  tag 
july   1529  bisz  wider  den  ersten  tag  july   1530  wurt  den  pflegren  ver-   25 
rechnet    von    wegen    M.    Hansz   Wagners    37  Ib    14  ß    und   M.   Hansz 
Gewilers  37  Ib   14  ß. 

Her  Lienhart  Rebhan  geburt  den  pflegren  zu  verrechnen  die 
martzal,  so  sich  trifft  von  ersten  tag  july  1529  bisz  uff  Gregory  1530, 
thut  25  Ib   16  ß.  30 

■       Summa:    101  Ib  4  ß. 

Wan  das  uberig,  nämlich  11  Ib  18  ß,  ist  bezalt  worden  usz  be- 
velch der  pflegren  dem  herren  predicanten  doctori  Paulo. 

Presentz  der  Chorherren. 
Von    der   presentz    wurt    den  pflegren   verrechnet   von  wegen  M.    35 
Hansz  Wagner    35  Ib   5  ß    3  d    U7id  M.  Hansz  Gebwiler   35  Ib   5  ß   3  d. 


Nr.  6ji. 


ISJO  September  12. 


585 


Her  Leonhart  Rebhan  geburt  den  pflegren  zu  rechnen  die  martzal 
von  dem  ersten  tag  julii  1529  bisz  Gregorii  1530,  thüt  23  Ib   10  ß  2  d. 

Summa:   94  Ib  8  d. 

Wann  dasz  uberig  von  Gregorii  bisz  Johannis  baptiste  1530,  nam- 
5  lieh  11  Ib  15  ß  1  d,  ist  usz  bevelch  der  pflegren  dem  herren  predicanten 
doctori  Paulo  geben  worden. 

Festa,  von  wegen 

M.  Hansz  Wagners  5  Ib,  M.  Hansz  Gebwilers 
5  Ib    U7id  her   Lienhart   Rebhan    2  Ib    14  ß    9  d. 

Summa:    12  ib  11  ß  9  d. 

Wan  das  uberig,  2  Ib  5  ß  3  d,  blipt  usz  be- 
velch der  pflegren  doctori  Paulo 

Von  wegen  des  gelts  uff^  dem  richthusz  desz 
probsts  halben,  den  herren  zugehörig: 

M.  Hansz  Wagner  15  ß  6  d,  M.  Hansz  Gewiler 
15  ß  6  d  und  her  Lienhart  Rebhan  1  0  ß. 

Summa:    2  Ib  iß. 

Das  uberig,  5  ß  6  d,  ist  doctori  Paulo  zugehörig. 

Summa  [sinmnartim] :    108  Ib   16  ß  5  d. 


10 


15 


Dis  hat  der  schulher 

empfangen   zum 

andren  gelt 

der  presentz  disz  jors. 


20 


Cottidian  der  capplanen. 

Von  wegen  der  capplanen  von  Johannis  baptiste  1529  bisz  Jo- 
hannis baptiste  1530: 

Von  wegen  der  cottidian  von  dem  ersten  tag  julii  1529  bisz 
wider  uff"  denselben  tag  1530  und  ouch  von  wegen  der  brüderschafft 
ist  den  pflegren  zu  verrechnen  der  viertzechen  caplanen  halb,  so  ire 
pfrund  nit  besitzend,  thöt  einem  yeden  19  Ib  9  ß;  thüt  in  summa  272  Ib 
6  ß.  Von  diser  summa  gezogen,  so  her  Hansz  Behem  zugehört,  von 
dem  ersten  tag  julii  1529  bisz  uff  sant  Jacobs  tag,  nämlich  1  Ib  4  ß, 
blipt  noch  den  pflegren  zu  v^errechnen:    271  Ib  2  ß. 


30 


Presentz  der  capplanen. 
Von  wegen  der   13  caplanen,   so  ire  pfrunden  nit  besitzend,    von 
dem  ersten  tag  julii   1529  bisz  wider  den  ersten  tag  julii  1530,  geburt 
den   pflegren    zu    verrechnen   von    wegen   eines  yeden    15  Ib    10  ß   8  d, 
thiJt    in    summa    201  Ib    18  ß   8  d;    und    von    wegen  her  Hansz  Behams 
35   von  Jacobii   1529  bisz  den  erten  tag  julii   1530  14  Ib  9  ß  8  d. 
Summa,  thüt  216  Ib  8  ß  4  d. 

Das   uberig   von    dem    ersten   tag  julii   1529  bisz  uff  Jacobi   1529, 
nämlich   1  Ib    1  ß,  ist  her  Hanszen  züstcndig. 


Basler  Reformationsakten,   IV. 


74 


586  isjo  September  12.  Nr.  öji. 

Fcsta. 
I'ur  ein   \cclon  gerechnet   18  li  tliund  die  14  personcn    1^  Ih    12  li. 
Sol  licin  schrillierrcn  geben  werden   zu   andrem  gelt  der  presentz 
disz  jors. 

Summa  fsummarum]  tliut  229  Ib  4  d.  5 

Kornzinsz  gmeyner  caplanen,  thund  jerlich  47  viernzei.  Es  sind 
aber  disz  jors  nit  mer  inzogen  dan   ungevorlich   uff  28  viernzei. 

Korn  von  der  presentz  der  caplanen,  tiuit  yorlich  21  viernzei; 
sind  disz  jor  nit  mer  ingezogen  dan   14  viernzei. 

Als   aber   sy,    die    capplanen,    v^on    iren    corpora  wenig  und  desz    10 
meren  teyl  keyn  körn  vallen,  haben  sy  von  wegen  ir  notturfft  sollichs 
under  diejenigen,  so  hie  wonen,  geteylt.    Regeren  dcszhalb  die  pfleger 
witter  zu  berichten. 

Von  den  zinsen  der  cappellanien  corpora  betreffend,  von  Joliannis 
baptiste  1529  bisz  Johannis  baptiste  1530:  15 

Von  wegen  der  predicathur. 

Soll  her  Henrich  Kölner  der  zinsen  halb,  verfallen  von  Johannis 
baptiste  1529  bisz  wider  Jo.  bapt.  1530,  wie  sollichs  in  dem  recesz  ufif 
den  12.  tag  herbstmonets  1530  vergriffen,  25  Ib  IS  ß  7  d  unnd  v  huner. 

Wan  das  uberig,   so  noch  uszstadt,   ist    der  cappellanien  innemer   20 
inzuziehen  uberantwurt,  nämlich: 

Gelt  33  Ib  5  ß  8  d;  huner  9;  win  v  soum;  rocken  i  malter; 
körn   14  sester:    habren   14  sester  3  kupfly. 

Von  wegen  der  luttpriestery. 

Sol  her  Henrich  Kolner  der  zinsen  halb,  verfallen  Johannis  bap-    25 
tiste    1529   bisz    wider   Jo.  bapt.    1530,    wie    sollichs   in   recesz   uff  den 
12.  tag   herbstmonts   1530  vergriffen,   3  1b    14  ß   4d;   wan   das   uberig, 
nämlich  23  Ib   10  ß,  uszstendig  ist  der  cappellanien  innemer  inzeziehen 
uberantwurt,  und  körn  6  viernzei. 

Von  wegen  der  glocknery.  30 

Soll  her  Henrich  Kolner  der  zinsen  halb,  verfallen  Johannis  bap- 
tiste 1529  bisz  wider  Jo.  bapt.  1530,  wie  sollichs  im  recesz  uff  den 
12.  tag  herbstmonts  1530  vergriffen  i  Ib  5ß  2  d;  wann  das  uberig, 
nämlich  30  Ib  18  ß,  so  noch  uszstendig,  ist  der  cappellanien  innemer 
inzüziehen  uberantwurt.  35 


Nr.  631.  ij^o  September  12.  587 

Von  wegen  desz  6Iampts    und  desz  buws   such  harnoch  noch  den 
capplanien. 

Von  wegen  der  capplanien  corpora, 
so  ire  pfründen  hie  nit  besitzen,  diser  nachbestinipten  herren,  nämlich: 
5  Hans  Mann,     —     Henrich  Dober.     —     Hans  Reyt.    —    Sebastian 

Cappler.  —  Cornelius  Louffen.  —  Hans  Heyler.  —  Sebastian  Müller. — 
Ludwig  Eichach.  —  Cristann  Miller.  —  Wolffgang  Ruman.  —  M.  Hen- 
rich Rinck.  —  Hans  Bohem.  —  Gregory  Wey.  —  Ulrich  Nay.  — 
Josen  Johannis.  —  Jacob  Stumpi.  —  Hansz  Loser.  —  M.  Marx  Vogel.  — 
10   Mathis  Gilden.  —   Bartholome  Wisz.  —  M.  Jacob  Waltenheni ; 

Her  Hansen  Burcklins    mesz.   frow  Clara  Rinckin  mesz,   die  mesz 
uff"  Sebastiani  Mathis  Grünenzwig. 

Ist  diser  halb  den  pflegren  zu  verrechnen  wie  harnochvolgt : 

Der  capplanen  corpus. 
15  Von  wegen  hievorgemelten  capplanien  hattder  schulher  empfangen: 

Korn:  XIII  viernzel  vi  sester.  Von  disem  sind  v^erkoufft  2  viernzel, 
wie  harnoch  volgt,  by  dem  körn,  für  welches  gelt  empfangen  ist;  ouch 
ist  an  der  schweynung  abgangen  vii  sester;  deszhalb  blipt  den  pflegren 
zu  verrechnen  in  frücht:  körn  x  viernzel  xv  sester,  habren  i  viernzel; 
20  dise  ist  verkoufft,  wie  harnoch  by  dem  habren,  für  welchen  gelt  emp- 
fangen ist. 

Der  schulher  hatt  empfangen  gelt  für  frucht,  nämlich : 
Für  IX  viernzel  viii  sester  körn  und  für  v  viernzel   habern,  thut  in 
gelt  XX  Ib  xiiii  ß,  und,  wie  vorbemelt,  erlost  usz  2  viernzel  körn  vi  Ib; 
25    1  viernzel  habren:    i  Ib   xii  ß.    Disz    alles    den  pflegren    zu   verrechnen, 
thüt  in  summa  xxviii  Ib  vi  ß. 

Der  schulher  hat  von  Lienhart  Eppinger,  der  capplanien  innemer, 
empfangen    von    wegen   desz  gelts,   so    er   ingezogen  hatt,  wie  sollichs 
im  recesz  siner  rechnung  vergriffen   wurt,  xxxvii  Ib  v  ß  xi  d. 
30  Witter    hatt    der    schulher    empfangen    von    den    zinszlutten,    wie 

sollichs  in  sineni  register  vergriffen  wurt,  xl  ib  x  ß  in  d. 

Thüt  dises  gelt  für  frucht  und  sunst  empfangen:    106  Ib  2  ß  2  d. 

Dogegen   hatt  der  schulher  wider  uszgeben,  so  die  bemelten  cap- 

lanien  zinsen  und  sunst  kosten   disz  jors  erlitten,  nämlich  44  Ib  4  ß  3  d. 

55    Sollichs  abgezogen  von  jetzgemelter  summa,    nämlich    106  Ib    2  ß   2  d, 

blipt  noch  von  wegen  obbemelter  capplanien  corpora  den  pflegren  zu 

verrechnen  61  Ib   17  ß  11  d. 

Aber  die  zinsz  durch  Lienharten  Eppinger,  den  innemer,  und  den 

schülherren   nit  ingezogen,   sind  Johansen  Aschenberger,    dem  jetzigen 

40   innemer,  inzeziehen  befolchen,  nämlich  ungevorlich  in  gelt   174  Ib   3  ß 


588  i^jo  September   12.  Nr.  631. 

1   d,    f^^old    31   gülden,    körn    65  vicrnzcl    10  scstcr.    liabrcn    4  vicrnzcl 
i»  sestcr,  win  29  soum  22  fl,  hüner  81   und  gens  2. 

Doch  musz  man  dise  extantzen  eygentlich  usz  denn  originalen  mit 
dem   innemer  durchgon  und  \'erzeichncn   und  sunder  dcsz  habrcn  halb. 

Die  capplanen  nachvolgend,  so  iiic  residieren,  haben  ire  corpora     5 
selber    ingezogen,    nämlich:     Nicolaus    Petri.    —    Johannes    Meder.    — 
Egidius  Richholff.   —   Petrus  Kessler,  —  "isXleister]  Gregor  Buntzlin.  — 
Capplan  zu   Louffen.  —  Johannes  Wisz.   —  Johannes   Ubelhart. 

Olampt. 

Von  wegen  desz  olampts  blipt  her  Henrich  Kolner  noch  inhalt  10 
der  rechnung,  mit  im  beschehen  uff  den  12.  tag  herbstmonats  1580, 
thüt  15  Ib  3  ß  3  d,  und  in  dem  uszgeben  derselbigen  rechnung  ist  im 
ouch  abgezogen  worden  50  Ib,  so  er  disz  jors  an  das  grosz  almüsen 
hatt  sollen  geben,  deszhalb  sollend  solliche  den  pflegren  durch  in  hie 
ouch  verrechnet  werden,  nämlichen  50  Ib.  «5 

Summa  thüt  65  Ib  3  ß  3  d. 

Aber  die  zinsz,  durch  her  Henrichen  nit  ingezogen,   uff  den  zinsz- 
luten  noch  uszstendig  under  her  Henrichen  verfallen,  sind  der  caplanien 
innemer    inzeziehen    bevolhen,    nämlich    in    gelt    60  Ib    17   ß    6  d;    ol 
18  mosz;    win    1    soum,    unnd    von    wegen    her    Hansz  Behems   sol  der    20 
innemer  ouch  inziehen,  thüt  30  Ib  9  ß  2  d. 

Summa  der  extantzen  thüt  91  Ib  6  ß  8  d. 

Der  buw. 

Her  Henrich  Kolner  hatt  von  wegen  desz  buws  von  Johannis 
baptiste  1529  bisz  wider  Johannis  baptiste  1530  ingenommen  von  den  25 
Zinsen,  disz  jors  verfallen,  ouch  von  wegen  der  extantzen  von  M. 
Hansen  Wagner  harreichende,  22  Ib  19  ß  3  d,  und  für  1  viernzel  9  sester 
habren  nochmols  2  Ib  10  ß,  noch  inhalt  der  rechnung  mit  gethon  ufif 
den  12.  tag  herbstmonets  1530,  thüt  in  summa,  den  pflegren  zu  ver- 
rechnen, 25  Ib  9  ß  3  d.  30 

Noch  stond  dem  buw  usz  in  gelt  6  Ib  4  ß  und  für  win,  zu  gelt 
geschlagen,  3  1b;  körn  11  viernzel  und  ;f  sester,  habren  4  viernzel  und 
8  sester;    hüner  x. 

Summa  summarum,  den  pflegren  von  disem  jor  von  Johannis  bap- 
tiste   1529    bisz    wider    Johannis    baptiste    1530    ze    verrechnen,    inge-    35 
schlössen   die  extantzen,  so  noch  nit  bezalt,    thüt  in   körn   120  viernzel, 
1   sester;    doch    werden    harinn    nit    vergriffen   9  viernzel    8  sester,    für 
welche  der  schülher  gelt  empfangen,  und  2  viernzel,  welche  der  schul- 


Nr.  6^1.  1 530  September  12.  589 

her  verkoufft  hat,  wie  oben  und  harnach  verzeichnet  wurt  von  wegen 
der  capplanien  und  durch  den  scliülherrn  in  gelt  verrechnet  wurt.  Desz- 
glichen  werden  harin  nit  vergriffen  vii  viernzel,  2  sester  körn,  so  her 
Henrich  Kolner  verkoufft  und  dem  buw  ouch  in  gelt  verrechnet  hatt. 
5   Von    diser    summ    gezogen,    so    noch    uszstendig,    ist    der    predicathur 

14  sester,  luttpriestern  6  viernzel,  aller  ander  capplanien  65  viernzel 
10  sester,  buw  1 1  viernzel  j  sester,  und  dasjenig,  so  Jacob,  der  Schaff- 
ner, noch  an  die  corpora  schuldig  ist,  (S^w  pflegren  von  wegen  M. 
Hansz  Gebwiler  und  her  Lienhart  Rebhan,  nämlich  9  viernzel  x  sester; 

10  disz  alles  abgezogen,  so  in  summa  thüt  93  viernzel,  2  sester,  plipt 
noch  den  pflegren,  so  ingezogen  ist,  26  viernzel   15  sester. 

Soll    der   schülher   deszhalb   verrechnen,  wie  obstodt,    10  viernzel 

15  sester,  und  der  Schaffner  16  viernzel.  Habend  sy  bed  sollichs  usz- 
geben,  wie  harnoch  volgt.  Aber  desz  korns  halb  der  zinsen  gemeyner 

•5  capplanen,  ouch  von  der  presentz,  den  caplanen  züstcndig,  wie  vorge- 
melt,  werden  die  caplanen   den  herren  pflegren  bescheid  geben. 

Habren,  ingeschlossen  die  extantzen,  so  noch  uszstendig,  21  viern- 
zel 9  sester  3kupflin;  unnd  ist  harin  nit  vergriffen  1  viernzel,  welche 
der    schülher    verkoufft,    und    5  viernzel,    für  welche   der  schülher  gelt 

20  empfangen  hat,  wie  sollichs  durch  in  hievor  by  dem  gelt  verrechnet 
wurdt.  Deszglichenn  1  viernzel  9  sester,  so  her  Henrich  Kolner  von 
wegen  desz  buws  ouch  verkoufft  und  in  gelt  verrechnet  hat,  von 
diser  summ  gezogen,  so  noch  uszstendig  ist,  nämlich  der  predicathur 
14  sester   3  kupflin,    capplanien,    so    nit  residieren,  4  v^iernzel  9  sester, 

25  buw  4  viernzel  8  sester;  ouch  der  haber,  so  Jacob,  der  schafifner,  an 
die  Corpora  noch  schuldig,  nämlich  6  viernzel  6  sester;  blipt  noch  den 
pflegren  zu   verrechnen  5  viernzel  4  sester. 

Dises  hat  Jacob,  der  Schaffner,  uberantvvurt  usz  bevelch  der  pfleg- 
ren, wie  harnoch   volgt: 

30  Rocken:    2  seck    j^  sester   ist   Jacob,   der   Schaffner,   den   pflegren 

schuldig  von  wegen  M.  Hans  Wagner,  M.  Hansz  Gebwiler  und  her 
Lienhart  Rebhan,  2  seck  ^  sester.  Ein  malter  rockenn  stodt  noch  usz 
von   wegen  der  predicathur, 

Win:    37  soum   7  mosz;    und  sind  harin  nit  vergriffen  die  4  soum 

35  desz  buws,  so  zu  gelt  geschlagen  und  durch  her  Henrichen  Kolner  in 
dem  innemen  desz  gelts  und  angezeigten  extantzen  verzeichnet  wurt. 
Von  diser  suma  gezogen,  so  noch  uszstendig  ist,  von  wegen  der  capp- 
lanien und  desz  olampts,  nämlich  35  soum  10  viertel;  plipt  noch  den 
pflegren  zu  verrechnen    \^  soum    15  mosz. 

40  Dise    wurt    her    Henrich   Kolner    uszrichten,    nämlich    do  für    2  Ib 

19  fJ  3  d. 


590  ^SSO  September  12.  Nr.  öji. 

Gelt:  1258  Ih  17  ß  11  d;  ingcschlosscn  das  gelt  für  \}  souni 
15  mosz  wins,   hie  nechst  verzeichnet. 

Gold:  31  fl. 

Von  diser  suiiiin  gezogen  3(i2  Ih  7  ß  f)  d  und  'M  fl  in  gold,  so 
noch  \on  wegen  der  capplanien  noch  uszstendig,  wie  hievor  verzeichnet  5 
ist;  plipt  noch  den  pflegren  zu  verrechnen  disz  jors  ^^^6  Ib  10  ß  G  d. 
An  dise  summa  gcburt  der  cottidian  den  pflegrcn  ze  antworten  372  Ib 
6  ß,  der  presentz  337  Ib  ll)  ß  9  d.  her  Henrich  Kölner  von  wegen  der 
emptren,  wie  hievor  durch  in  verwaltet,  nämlich  der  predicatur  25  Ib 
18  ß  7  d;  luttpriestern  3  Ib  14  ß  4  d;  glocknery  1  Ib  5  ß  2  d;  olamj)t  10 
65  Ib  3  ß  3  d;  buw  25  Ib  9  ß  3  d;  für  \}  soum  xv  mosz  win  2  Ib  19  ß 
3  d:   thüt  124  1b  9  ß  10  d. 

Desz  schülherren  gelts  der  capplanien  halb  ingezogen  in  geltzinsz 
und  in  gelt  für  frucht  empfangen  und  erlost,  wie  hievor  verzeichnet 
ist,  thut  eilb  17  ß  11  d.  <S 

Ol:   18  mosz. 

Gensz :    2  sind  noch  uszstendig. 

Huner:   81   sind   noch  uszstendig. 

Her  Henrich  Kolner  sol  v  huner  verrechnen. 

So    usz    bevelch    der    herren    pflegren    unnd    in    irem  nammen  uff    20 
die    summen    der  frucht    und    desz   gelts,    so  man  inen,  wie  hievor  ge- 
schriben,  schuldig  worden,  wider  uszgeben,  und  inen  bezalt  ist: 

Uff  die  frucht,  so  Jacob,  der  schaffner,  von  wegen  mfeister]  Hansz 
Wagners,    xx\[eister]   Hansz  Gebwilers    und    her  Lienhart    den   pflegren 
schuldig    ist,    hat    er    usz    bevelch    der   pflegren  geben,   nämlich  geburt    25 
den  pflegren  körn  25  viernzel  x  sester,  habren    11  viernzel   10  sester, 
rocken  2  seck  i  sester,   wie  sich  oben  in  rechnung  befunden. 

Jacob,    der   schaffner,    hat  geben  doctori  Paulo,    körn   10  viernzel, 
habren    2  viernzel    2  sester;    und    sind    harin    nit    vergriffen    2  viernzel 
körn,    für    welche    der   schülher,    wie  by  der  capplanien  uszgeben  ver-    30 
rechnet  ist,  geben  hat  5  Ib  und  2  sester  körn. 

Item  dem  diacon  hat  er  geben:  körn  6  viernzel,  habren  3  viernzel; 
in  diser  summ  ist  nit  begriffen  4  viernzel  korns,  so  im  ouch  worden 
vom  schülherren  usz  der  capplanien  körn,  thut  summa,  so  der  schaffner 
uszgeben  hatt:    körn:    16  viernzel;    habren:   5  viernzel  4  sester.  35 

Also  blipt  der  schaffner  noch  schuldig:  körn  9  viernzel  x  sester, 
rocken  2  seck  ^  sester,  habren  6  viernzel  6  sester.  Wann  yedem  Chor- 
herren stodt  ouch  nit  minder  usz  noch  anzal  von  wegen  der  frucht, 
so  noch  nit  inzogen  von  dem  jor. 


Nr.  6ji.  i^^o  September  12.  591 

Uff  die  10  viernzel  15  sester  körn,  so  der  schiilhcr  von  wegen 
seines  innemens  der  capplanien  halb  hatt  sollen  uszrichten,  hatt  er 
geben  in  nammen  der  pflegren: 

Item    dem    sigristen    6  viernzel    körn    13  sester;    item   dem   frug- 
5   better  4  viernzel  körn;  item  doctor  Paulin  2  sester  körn;    item  also  ist 
vorbemelt  sum  gar  bezalt  von  dem   schülherren. 

Uff  die    summe    der   372  Ib    6  ß,   so    die    cottidian    den   pflegren 
uszzerichten    schuldig,    hatt   der   schülher    von    der   pfleger   wegen  usz- 
geben,  wie  harnoch  volgt: 
10  Item  an  den  Stattwechsel  an  die  zalung,  so  der  Wechsel  von  der 

pfleger  wegen  uszgeben,    hatt  der  schülher  gelegt   uff  Laurentii   1530: 
138  Ib. 

Item  uff  den  andren   tag  herbstmonets   1530:   100  Ib. 

Item    uff  crucis    zu    herbst    her  Cunrat  Winckler   an   das  almusen 
•5   anno   1530:  25  Ib. 

Item  mer  meister  Hansz  Metzger  geben  libding,  geben  uff  crucis 
zu  herbsts  funff  gülden,  thut  vi  Ib  v  ß. 

Item   mer    uff  den  zehenden  tag  octobris   1530   dem  diacon  funff- 
zehen  pfund  usz  bevelchs  desz  zunfftmeisters  geben:   xv  Ib. 
20  Von   wegen    der   cottidian   usz   dem    salve-gelt  hand  her  Henrich 

Kolner    und    Niclaus  Petri    usz    bevelch    der    pflegren   an  das  grosz  al- 
musen geben  uff  den  zehenden  tag  mertzen  1530:   25  Ib. 

Uff  die  summ  der  337  Ib   16  ß  9  d,  so  die  presentz  den  pflegren 
uszrichten    soll,    hatt    der    schülher   von   wegen  der  pflegren  uszgeben, 
25    wie  harnoch  volgt; 

Item  uff  sambstag  vor  Jacobi  1530  bezalt,  so  an  die  probsty  ver- 
buwen,  6  Ib   14  ß  8  d. 

Item    furlon    im  Birseck    von   tVitag    noch   sant  Jacobs  tag  bitz  uff 
suntag  noch  crucis  zu  herbst  1530,  thut  26  Ib  19  ß  6  d. 
30  Item  uff  fritag  noch  crucis  zu  herbst,  an  der  statt  Wechsel  gelegt, 

zu    bezalung   der   308  Ib    16  ß   8  d,   so  usz  dem  Wechsel  den  pflegren 
gelihen  war,  hatt  der  schülher  gelegt  70  Ib   16  ß  8  d;  wan  das  uberig 
ist    usz    der    cottidian    bezalt,    wie    hievor    gezeichnet;    düt    disz    abge- 
schriben  alles  97  Ib   16  ß  2  d. 
35  Item  mer  für  furlon  im  Birseck  uff  sonntag  vor   sant  Michels  tag 

1  Ib   VI  ß. 

Item  uff  den  zehenden  tag  octobris  1530  doctori  Paulo  von  wegen 
der  lecturen,  uff  geheysz  desz  zumfftmeisters  geben,  funffzehen  pfund, 
(xv  Ib). 


592  i^^^o  Septembif    j^.  Nr.  6^2. 

V\i  die  siiinni  der  124  Ib  9  IJ  10  d  \  lu'incr,  so  her  Henrich 
Kohier  den  ptlej^ren.  wie  vorbenielt,  bezaleti  so),  halt  er,  her  Henrich, 
ns/  be\'elch   und  \o\\  wegen  der  j)negcren  uszgeben,  wie  harnach  vol^t: 

Item    uft"  den    x.  tag-    mertzen    1530   an    das  grosz  ahiiüsen    25  Ih. 

Item  utT  den  4.  tag  july  1530  an  das  grosz  ahiiüsen  25  Ib. 

Item  noch  Inhalt  desz  recesz  und  desz  uszgebens  von  wegen  desz 
buws  betindt  sich,  das  her  Henrich  Kolner  uszgebcn  hatt  diszes  jor 
49  Ib  3  IJ. 

Summa:    99  Ib  3  ß. 

Also  blipt  her  Henrich  Kolner  schuldig  den  pflegren  25  Ib  (5  ß 
10  d,  V  hijner. 


10 


Uff  die  sum  der  Ol  Ib  17  ß  11  d,  so  der  schülher,  wie  vorgemelt, 
den  pflegren  uszrichten  soll,  hat  er  uszgeben  von  wegen  der  pflegren, 
wie  harnoch   volgt,  und  sollichs  in  sinem  register  verzeichnet: 

Item    der   capplanien    schaffner   uff  sin  besoldung    17  Ib    5  ß    G  d.    15 
Das  uberig  siner  besoldung  ist  im  gut  gemacht  in  sin  rechnung. 

Item  für  niissiven  und  bottenlon,  als  man  die  herren  erfordert, 
hie  zu   erschinen,   1  Ib  x  d. 

Item  her  Jacoben  von  Kilchen  2  Ib  10  ß. 

Item  doctor  Pauli  für  2  viernzel  körn,  thijt  5  Ib.  20 

Item  zum  andren  mol  umb  bottenlon  und  missiven   1  Ib   16  ß  8  d. 

Item  dem  sigristen  6  Ib. 

Item  M.  Gregor  ßuntzly  5  Ib. 

Item  her  Hansz  Ubelhart  5  Ib. 

Item  her  Hansz  Meder  8  Ib.  25 

Summa,  thut  51  Ib   13  ß. 

Also  blipt  der  schuIher  von  wegen  dises  obgeschribnesz  10  Ib 
4  ß  1 1  d. 

Original,   undatiert.   St.-A.  Basel,   St.  Peter  JJJ  i   (heft). 

632.  1 530  September  i^.   30 

Jacob  Meyger,  burgermeyster  unnd  rath  der  statt  Basel,  an  Bernn. 
Es  habenn  uwer  unnd  unnser  christliche  mitburger,  lieb  unnd 
gut  frund  von  Straszburg  unns,  ouch  unserm  stattschriber  sonnderlich 
zugeschribenn  unnd  gebettenn,  das  wir  weltenn  vergönnenn  unnd  zij- 
lassenn  (diewyl  der  anckenn  diser  zytt  ettwas  by  inenn  thür),  das  ge-  35 
dachter  unnser  stattschriber  irem  spytal  unnd  den  armenn  dürfftigenn 
darinne,  derenn  ebenn  ein  grosse  zal,  zu  uffennthalt  fünff-  oder  xxvi 
centner  anckenn,  so  sy  bedürffig  unnd  habenn  myessenn,  by  unns  er- 
kouffenn  weite.  Nun  sind  wir  nit  alleinig  inenn  in  dem,  sonnder  in  vyl 


^f'-  63J.  i^jo  September  16.  593 

mererm    zu   wylfarcnn  gneigt.    So  aber  ein  solliche  summ  anckenn  by 

unns    unnd    ufif    unserm    märckt    nit    unnd    basz    by  üch    ze  bekomenn, 

bittenn  wir  üch  gar  früntlich,  wcllenn  zeugernn  dis  brieffs,  der  deszhalb 

abgefertiget,  sölüch  sum  anckenn  by  üch  zc  kouffenn  gestattenn.  Dann 

5    soltenn  wir  in  gon  Lutzernn  geschickt  habenn,  unnd  sy  dan  vernemenn, 

das  er  gon  Straszburg  gehöret,  dürfiftennd  sy  in  wol  nit  habenn  lassenn 

volgenn;  das  wer  dann   denenn  von  Straszburg  ettwas  schmechlich  ge- 

weszenn.    Umb    sollicher    ursach    willenn    habenn    wirs   by    üch    an    die 

hannd    nemenn  wellenn    unnd   sind   in  hoffnung,    ir  söllichs  nit  abschla- 

10   chen  werdenn.. .    Datum  mitwochs  den  xiiii.  septcmbris  anno  etc.  xxx«. 

Efttwurf.   St.-A.  Basel,   Missive7i  A  2S,   öl.Sißv. 

633.  /5.?o  September  16. 

Burgermeister,  klein  und  grosz  rat  der  statt  Zürich  an  burger- 
meister  unnd  rat  der  statt  Basell. 

15  Ir    tragennd    (alls  wir  zwiffells  on)    noch    gut    wüssenn,    wie    unnd 

was  der  ii:f'"  krönen  halb,  so  die  funff  ort  in  vermug  des  lanndt- 
fridens  uff  Johannis  baptiste  zu  sünngichten  nechsthin  erlegt  unnd  usz- 
gericht  habenn  sollten,  uff  jungst  gehalltnem  burgertag  in  unnser  statt 
verabscheidet.    Unnd  wiewol  wir  uff  ernanter  i\\\\'^  ortenn  gutte   wort, 

20  so  sy  uwern  unnd  unnsern  lieben  Eydtgnossen  unnd  christenlichen 
mitbürgern  von  Bern  muntlich  unnd  schrifftlich  gebenn  unnd  furncm- 
lichen  denselben  ab  einem  tag,  zu  Brunnen  gehalltenn,  zTigeschriben, 
das  sy  uff  mentag  vor  crucis  nechstverschinen  das  obbestimpt  gellt 
an    alle    furwort    erleggenn    woltint,    vermeint,    sy   hettind   dem  landts- 

25  fridcnn  an  wythern  gevarlichenn  uffzug  stat  gethan.  Unnd  daruff  ouch 
unnsere  bottenn  der  unnd  annderer  sachenn  halb  zu  Badcnn  zu  tagen 
gehept,  so  ist  doch  nüdt  an  den  dingenn  gewasenn.  sonnders  habent 
sy  von  den  funff  ortenn  etlich  das  gellt  nach  innhallt  des  landtfridens 
gebenn  unnd  etliche  zu  recht  leggenn  wollenn.   Deszhalb  unnser  bott- 

30   schafft  ungeschaffet  widerumb  heim  verritten. 

Diewyl  dann  ir  unnd  wir  (als  offennlich  am  tag  ligt)  für  unnd 
für,  allso  von  den  funff  ortenn  schimpfflicher,  verächtlicher  wysz,  unn- 
sers  bedunckens,  wider  alle  billikeit  uffgehalltenn  werdent,  hatt  unns 
usz  grosser  mercklicher  notturfft  für  gut  ansächen  wollenn,  einen  kurt- 

35  zenn  ilennden  burgertag  uch  unnd  anndern  uwern  unnd  unnsern  christen- 
lichen mitbürgern  anziisezenn.  Alls  wir  ouch  söllichenn  tag  nämlich  uff 
mentag  nach  sannt  Matheus  des  heiligen  zwolffbottenn  tag  schierist- 
kunfftig  nachts  zu  Arow  an  der  herberg  zu  sind  verrumpt  unnd  be- 
stimpt  habennd.  Unnd  langt  demnach  an  uch,  unnser  getruw  lieb  Eydt- 

40    gnossen  unnd  christennlich  mitburger,  unnser  hoch  ernstig  unnd  trungen- 

Basler  Reformationsakten,  IV.  ih 


594  /Ä?('  St-pUvibi-r  i6-  ij.  Nr.  634  —  6^5. 

lieh  bcoar  umul  vornianung-,  ir  wollint  (\c\\  vcrmelltcn  tat^-  durch  uwcr 
crsam  hottschatü  bcsuchciin  inil  vollmachli<;cin  n^cvvalt  uiiikI  hcvclch, 
furtcr  in  vermui^  des  landttVidcnns  alles  dasjheni«»-,  es  sye  mit  ab- 
schlachung  der  profiand  unnd  in  anndcr  wo.'g  helffcnn  zc  ratschlagen,  ze 
handlcn  unnd  zii  bcschliessen,  dartzu  wir  gotlichs  recht,  eer,  glympff  5 
unnd  fug  habend  unnd  nit  uszbliben,  alls  wir  unns  des  gentzlich  zu 
uch  versachenn  .  .  .    Datum  tVytag  vor  Mathei  anno  etc.  xxx». 

Original,    mit  aufgcdr.  sieget.    St.-A.  Basct,   Politisches  M  ß,  2,  bl.  S5- 

634.  ^SJO  September  16. 

Aus   einem   schreiben   des   capitcl    der  stift  Basel  an   Josten    von    «o 

Rinach. 

Der    mandaten    halb,    uns   zukommen,   loszenn  wir  uns  vernugen, 
werden  die  loszen  drucken  und  an  alle  ort  schicken  zu  publicirn.  Sonsten 
habent  wir  inn   unser  instruction  anhencken  loszen  ettlich  artigkell  als 
unser    restitution    halb,    item    das    wir    unnd    all   unser   verwandten  inn    15 
schütz   und   schirm  keiserlicher  mt.  genomen  wurden,  item   das  bi   der 
Babstlichen  heiligkeit  uszbracht,  ob  den  von  Basel  etzwas  nochgeloszen, 
als    inn    babstlichen    monat    vacierend    beneficia    ze    lyhen,    das    solichs 
revocirt    wurd    mit    ermeldung  gnugsamer  Ursachen,  und  das  Babstlich 
heilio-keit    ordinariis    collatoribus    uff   unnserm    stifft   die   coUation   ouch   20 
im    bapstlichen    monat    zustellen    wolt   etc.    Von   disen  puncten  habenn 
wir    noch    nit    megen   versten,   wie    oder  was  gehandlet;    ist  nochmoln 
unser  vermanen  unnd  beger,  ir  wellent  mit  hilff  doctor  Johansz  Fabri, 
unsers   gunstigen  hern,    denen  dingen   nochdencken   unnd,   ob  derglich 
uszzebringen,  versuchen  und  vlisz  anwenden.  Damit  got  bevolhen  unnd    25 
sagent    uns   hern    Johanszen  Fabri  unser  aller  dinst  unnd  gutwilligkeit. 

Datum  Friburg,  xvi.  septembris  anno  im  xxx. 

Entwurf.     Ge7ieraUandes-A.  Karlsruhe,     Copialbuch     nr.    22ß    (l 53'^)> 

bl.  Sjv. 

535,  i^jo  September  ly.   30 

Urfehde:  Annely  Flutbacherin,  von  Lampenberg,  die  widertoüfferin. 
Hat  sich  wider  m.  h.  verbott  und  Ordnung  der  verfürischen  sect 
der  touffbrüdern  anhengig  gemacht,  darumb  sey  dann  ingelegt  worden, 
aber  dero  gn,  uff  sampstag,  obstat,  vor  Mathei  apostoli,  den  xvii.  tag 
septembris,  ledig  gelassen,  scJnv'ört  in  der  richtstuben  über  Rhin  in  35 
bysein  des  furnemmen  hern  Wolfgang  Krafft,  schultheissen,  ihr  sedieren 
ab  und  sich  gemäß  ussgangner  religion  zu  halten.  Sie  wird  nechst 
kunfftig  sontag  nach  Mathei  apostoli  oder  nachvolgenden  sontag,  so 
bald    sey    das    mit   gesuntheit   vermag,  an  offner  cantzel,  glich  zu   end 


Nr.  6j6.  i^jo  September  20.  595 

der  predig,  in  gegenwurtigkeit  der  underthonen  tuiderrufefi  bei  strafe 
des  todes.  Jo.  Ilen.  Fortmüller,  notarius  hc. 

Sf.-A.  Basel,  Rats  buche  r   O  ./,   s.  l  ßj . 

636.  1530  September  20. 

5  Abfijidimgsurkunde   der  Margreth   vom  Gnitt,    ehemaliger  Jionne 

im  k  lost  er  Klifigetitan). 

Ich,  Margreth  vom  Grutt,  mit  dem  hochgelerten  hern  Alexander 
S^'tz,  der  artznye  doctor,  hindersäs  zu  Basel,  minem  eelichen  mann 
imd  vogt,  dem  ich  ouch  der  vogtye  anred  und  bekantlich  bin,  und  ich, 

10  derselb  Alexander  Sytz,  für  mich  selbs  und  in  vögtlicher  wys  mit  iro, 
bekennen  und  thunt  kunt  alermengclichem  mit  disem  brief:  Aisdan 
ich,  die  jetzgemelt  Margreth  vom  Grutt,  gute  zit  jaren  in  dem  closter 
Clingenthal  zu  mindern  Basel  wie  ein  cappitelfrow  gewont,  aber  mich 
nit  one  ursach   mit  gemeltem  hern  doctor  Alexander  Sytzen  vermehelt 

•  5  hab,  das  mir  da  die  würdigen  frow  aptissin  und  capitel  desselben 
closters  Clingenthall,  ouch  die  ersamen  wysen  nieister  Balthasser  Angel- 
rot, der  goldschmit,  des  rats,  und  Wolfgang  Kraft,  Schultheis  zu  mindern 
Basel,  als  vermeltz  closters  pflegerherrenn,  von  .  .  .  burgermeister  und 
rath    der  statt  Basel,    minen  gnedigen  lieben   herrcn,  hartzu  verordnet, 

20  hundert  und  zwentzig  gülden,  min  pfrund  gelt,  desglichcn  alle  min  hal) 
und  gut,  so  ich  im  closter  gehept,  gewunnen  und  uberkomen,  dartzu 
alle  hab  und  gut,  so  ich  von  frowcn  Anna  Obermeierin  seligen  im 
closter  ererpt,  wie  sy  mir  dann  dz  noch  des  closters  altem  bruch, 
harkomen    und    gewonheit    verordnet    und   verschaff,   zu   minen   handen 

25  gesteh,  bezalt  und  uberantwurt,  desglichen  mir  ouch  min  leben  lang 
viertzig  pfunt  stebler,  vier  viernzel  dinckel  und  vier  som  wins,  Basel 
messes  und  werung,  in  lypgedings  wyse  zegeben  verschriben  und  mich 
damit  von  inen  und  irm  closter  Clingental  gar  und  gantz  abgevertiget; 
dvvil  mich  dann  von   inen  wol  beniigt,  so  hab  ich  mit  hand,   mund  und 

30  gwaltsame  her  doctor  Alexander  Sytzen,  mins  emans  und  vogtz,  und 
ich,  derselb  Alexander  S^'tz,  für  mich  selbs  und  in  vogtlicher  wysz  mit 
iro  für  unns  und  unser  beider  erben  die  obgemelten  frowen,  aptissin 
und  cappitel,  des  closter  clingenthal,  .  .  .  ouch  die  obgemelten  pfleger- 
herren  und  derselben  nachkomen  der  obestimbtenn  hundert  und  zvveintzig 

35  guldin  mins,  der  gemelten  Margretha  vom  Grutt  pfrundgeltz,  aller  miner 
hab  und  gutter,  von  mir  selbs  harrurend  und  von  frowen  Anna  Ober- 
meierin seligen   in  craft  irs  gmechts  an  mich  gevallen,    ouch  aller  und 


636.    ^)ygl-  li.R.A.,  bd.  If,  nr.  202.   —   C7>er  den  voi  aufgegangenen  streit  twischen 
Margreth  vom  Grutt  und  dein  kloster  Klingental,  der  durch  vom  rate  bestellte  Schiedsrichter 
40   geschlichtet  wurde,  siehe  St.-A.  Basel,    Klingental  urkde.  nr.  26^1 . 


öiH)  75,^0  Se-f^/imöt-r  24.  Nr.  ö^ij. 

jeder  ainu^rclriin;^,  recht  iiiul  ansprach,  so  ich  sollichs  pfrunclgcllz,  niins 
iiiul  tVow  Anna  01)ermeicrin  scli};cn  ^clasncn  guts  und  sust  anderer 
Sachen  halp, . . .  gegen  inen  und  gemeinem  closter  KHngental,  irn  pHeger- 
herren,  allen  irn  nachkomcn,  haben  sollen,  können  oder  mögen,  gar 
und    gantz   und    in    alweg  cpiit,  lidig  und    losz  gelassen   und  getzalt  ...     5 

V \\(i  des  alles  zu  warem  urkhunt,  so  hal)en  wir  beide,  Alexander 
Sytz,  doctor,  unnd  Margreth  vom  Grut,  sin  eefrow,  mit  im  als  mincm 
eeman  und  vogt  und  er  in  \'6gtlicher  wysz  mit  mir  mit  \\y%  erbetten 
die  ersamen  wysen  herr  Hansen  Schorendorff,  schultheissen,  und  den 
vesten  junckher  Cristoffel  Stouffer,  burger  zu  Basel,  das  sy  beid  ire  10 
insigel  für  unns  beide  und  unser  erben,  doch  inen  beiden  und  allen 
irn  erben  inahveg  onvergriffen  und  on  schaden  offenlich  gehenckt  habn 
an  disen  brief,  der  geben  ist  fritags  den  zweintzigisten  tag  des  monats 
septembris^),  als  man  zalt  von  der  gepurt  Christi  unsers  erlosers  thusendt 
tuntThundert  unnd  drissig  jar.  15 

Origmal  (pergament)   mit  den   hängenden  siegeln   der  beide/t  ge?ta?in/en. 

Si.-A.  Basel^  Klingental  urkde.  2642. 

637.  '530  September  24. 

Burgermeyster,   die  oberisten  meyster  unnd  sunnder  verordneten 
räth  der  stat  Zürich  ati  burgermeyster  unnd   rath   der  statt  Basel.  20 

Es  hat  unns  der  eersam,  wolgeleert,  unnser  lieber  getrüwer  predi- 
cant,  meyster  Huldrych  Zwingli,  anzeygt,  wie  die  cristenlichen  predi- 
canten,  als  s}'  nähernmaln  inn  der  handlung  desz  sacraments  allhie 
by  unns  versamlet  gewesen,  \on  Verbesserung  allerley  miszbrüchen 
unnd  Unordnungen  der  kilchenn,  unnd  das  denen  villicht  mit  keym  25 
fugklicheren  oder  geschicktem  mittel  dann  dem  cristenlichen  bann,  wo 
der  by  den  cristennlichen  stetten  eynmüttigclich  angenommen  werden 
möcht,  2M  begegnen  were,  nit  mynder  ernnstlich  dann  cristenlich  under- 
red  gehalten  unnd  für  gijt  unnd  nutzbar  angesechen,  sollichs  zii  fur- 
genommenen  burgerstagen  an  gemelte  stett  langen  ze  laszenn.  Unnd  3° 
so  wir  dann  durch  gemelten  unnseren  predicanten  berichtet,  das  üwer 
cristenlicher  predicant,  doctor  Oecolampadius,  ettwas  ansechung  unnd 
betrachtung  diser  dingen  halb,  wie  die  anzüsechen,  verfaszt,  wellichs 
demselben  unnserem  predicanten  nit  unanmüttig,  unnd  aber  inn  an- 
sechung unnserer  nüwlich  uszgangener  mandaten,  die  noch  zur  zvt  by  35 
unns  inn  bestandigem  wäsen  sind,  dären  sich  ouch  gar  nach  alle  an- 
stoszende  landtschafften  vergl}xht,  unns  nit  für  gut  oder  geschickt  an- 
sechen  wellen,  das  wir  söUichen  handel  (wiewol  unns  der  ouch  nit 
miszfellig)  fürtragen  laszen  sollen.  Meynen  ouch  vil  geschickter,  beszcr 

636.   ■)  Der  20.  September  ijjo  war  ein  dienstag.  4° 


Nr.  6J8-640.  ißjo  September  24  —  26.  597 

unnd  Wäger  sin,  das  ir  gemelten  üvvern  predicanten  yetz  uff  den  tag 
gan  Arow  gefergget  unnd  vilgemelten  Handel  selbs  fürtragea  laszenn 
betten;  dann  er  ouch  durch  nyemand  fugklicher  unnd  geschickter  an- 
bracht unnd  erzelt  werden  mag. 

5  Das  haben  wir  lieh   im  allerbesten  unangezoygt  nit  wellen  laszenn, 

vvyter  wiszenn  mögen,  uwers  gefallenns  unnd  gutbedunckens  ze  handien. 
Dann  was  wir  zu  uffgang,  lob  unnd  frommen  der  kilchen  gots  gefurdern 
mögen,  daran  soll  an  unns  mit  gottlicher  unnd  uwer  hilff  nützit  er- 
wynden.  Ilends  usz  Zürich,  sambsztags  nach  Mathei  anno  etc.  xv^'xxx" 

10   der  sechszten  stund  nachmittag. 

Origi?ial.    St.-A.  Basel,    Kirchen    A  4,    fol.  20.    —    Druck:    Stacheliii, 
Oekolainpad,  öd.  II,  nr.  jSo, 

638.  J330  September  24. 
UrfeJide:  Lupolt  Kumpel,  genant  Beyer,  der  gwandtman  zu  Basel. 

15  Hat    über    miner    herren   furgenomne    religion    und  verbott  offen- 

lichen  gspilt,  deszhalber  ingelegt  worden  und  uff  sampstag  nach  Mathei 
apostoli,  den  xxiiii.  tag  herpstmonads,  ledig  gelassen.  Hat  geschworen, 
das  er  furohin  one  miner  herren  wüssen,  willen  und  erlouptnis  nit  mer 
winschencken  noch  wirtschafft  halten  wolle,  darzii,  so  ime  Hans  Vüglin 

20  den  pfan/^t/y  Schilling  erlegt,  ime  als  denn  sine  pfand  widerumb  zii  hand 
stellen  und  lenger  nit  verhalten,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form, 
py  pen   des  swerts  ...  Jo.  Hen.  Fortmüller  hc. 

St.-A,  Basel,  Ratsbücher  O  4,  s.  i ^Q. 

639.  1530  September  24. 
25              Urfehde:  Hans  Beck,  genant  Schnabelhans,  der  winrüffer  zu  Basel. 

Ist  ouch  spyls  halb  ingelegt,  darzü  ungehorsam  gewessen  desz- 
halben,  das  er  die,  so  mitgspylt  haben,  nit  angeben  wollen,  ist  ouch 
uff  sampstag,  obstat,  nach  Mathei  apostoli,  den  xxriii.  tag  Septembers, 
ledig  gelassen.  Hat  geschworen,  sich  umb  gesatzte  straff  und  büs  mit 
30  den  ladenherren  in  viii  tagen  den  nechsten  zu  vertragen  und  iren 
willen  bhalten  und  davor  nit  wychen ;  ouch  das  er  wolle  den  thurn 
costen  fürderlichen  uszrichten,  sampt  gemeiner  urfech  in  bester  form 
by  pen  des  swerts  etc.  Jo.  Hen.  P"'ortmüller  hc. 

St.-A.  Basel,  Katsbücher  O  4,  s.  i ^g. 

35   640.  1530  September  26. 

Instruction  uff  den  burgertag  Arow,  so  mentags  nach  Mathei  anno 
etc.  XXX  gehaltenn. 

Item    als    dyser    tag    von    unnsern    treuwen    liebenn    Eytgnoszenn 


5i)8  /.iV'^  St-ptt-mber  2y.  Nr.  641. 

inul   cristlichciHi   mitl)uri;oni  vnii  Zuricli   bcscliriheii  iimul  sonderlich  von 
wc'^cn   ilcr   ilrithalb   tnsent  krönen,  so  dy  funff  ortl  uns,  den  cristlichenn 
stcttenn,    an    i.\c\\    keslciin,  so   wir   in   vcrnij^eni   zu<j^  ierentlialb   erlitten, 
zu    i'ebeiin    schuldig    sind    iinnd    das  \-ermof^    des   si)ruchs  noch   nit  er- 
stattet, wan   tlan   deshalb  iXcw   tunlT  orttcn  i\y  prolyand   iidialt  des  lant-      5 
fridens    aboeschlagen    seit  werden,    soll    unnser  boll   nil   gw.dt   habcnn, 
darin  ze  bewylliocnn,  sonder  saj^enn,  es  hegen   unns  die  von  Bern  ge- 
schribenn,    wy  ettliche    der    funff   ortt    das   gelt   on  alle  furwort  ze  er- 
legenn  wvllcns,  ettliche  das  ouch,  doch  mit  furworttenn,  erlegen  wellen; 
deshalb  sy  denselbigen,  unratt  zu  vermiden,  so  darusz  erfolgen  mocht,    «o 
das    sy  das  ir  ouch  on  furwortt   erlegen   tiegen,  freuntlich  geschribcnn 
etc.,    unns    darby  gebettenn,    das  wir   also    zufridenn  sin  woltenn   unnd 
verharren,  was   innen   von    denselbigenn,  denen  sy  geschriben,  zu  ant- 
wortt  wurd,  wellen  sy  unns  furderlich,  furer  darnoch  megen  gerichtenn, 
zukomen    laszenn,   uff  welche  antwortt  wir  noch  bishar  gwarttett,  aber    «5 
nichts    zukomen.    Der    ursach   wir   gmeint,    dy  sach    glichwol  gestanden 
und  furer  nichts  darüber  geretten.  Er  soll  ouch   darby  uff  das  glimpff- 
lichest,    als    er    wol    geschickt,    anzeugen,    das    inn    dysenn  schwerenn, 
durenn    und   sorglichenn   zytenn    nit   gut  ettwas  strefflichs  an  dy  hand 
ze    nemen;    dan  soll  man  innen   dy  profand  abschlachen,  so  sig  zu  er-    20 
sorgenn,    das    unns    usserthalb    dy    profand    ouch   abgeschlagenn  werd; 
was  dan  solicbes  uff  im   ertragen   wurd,  mag  ein  jeder  by  im  selb  wol 
ermessen.   Deszhalbenn  er  in  kein  streff liehe  sach  volgen,   sonder,  was 
deszhalb    furfalt,    in    sin    abscheid    nemen,  wyder    hinder    sich   an   unns 
pringen.  25 

Original.   St.-A.  Basel,  Polnisches  M  ß,   i. 

641.  [i 530  September  zy.]  ') 

Gutachten    und   antrag   Oekolampads    über   die   eiiiführimg   eines 
christlicJien  bannes. 

Es  ist  auch  [durch]  doctor  Ecolampad,  ein  person,  von  unsern  30 
lieben  Aidgnossen  und  christlichen  mitburger  zu  Basel  gesandt,  an- 
bracht von  wegen  eins  christlichen  bannes,  des  sich  klein  und  grosz 
rätt  zu  Basel  schon  entschlossen,  in  die  hand  zu  nemen  und  widerumb 
einzusetzen  sein:  dweil  sie  des  mit  dem  wort  gottes  beredt  sein,  das 
ein  jedliche  christliche  gmain  solches  bdorffe,  und  durch  den  zum  tail  35 
christlich  erkennet  werd.  (Math.  19,   Marcus  9,    1.  Cor.  5  etc.) 


641.  ')  Die  Verhandlungen  in  dieser  angelegenheit  fanden  atif  der  Aarauer  tagung  der 
Städte  Zürich,  Bern,  Basel,  Schaffhausen,  St.  Gallen,  Mülhausen,  Biet  und  Konstanz  statt 
(vgl.  Absch.  IV,  j  b,  s.  -jSj  und  B.  R.  A.,  bd.  IV,  nr.  6j7  und  640. 


Nr.  641.  i^^o  September  27.  599 

Hat  zum  ersten  furgvvend,  das  ein  grosz  underschaid  zwischen 
weltlichem  gwalt  und  der  kirchen  gwalt.  Der  weltlich  gwalt  hat  das 
swert  und  die  strenge,  sol  [olme]  ansehung  der  person  die  laster  stroffen. 
Die  Iv'irch  Christi  kcret  all  mittel  an,  den  nechsten  zu  gewinnen,  wie 
5  das  Christus  verlassen  hat,  ja  hat  vil  mehr  ein  artznei,  damit  der  sunder 
nit  gschedigt  werde.  Der  weltlich  gwalt  zwingt  und  bringt  forcht,  die 
kirch  aber  sucht  alle  freuntlikait.  Der  weltlich  gwalt  mag  under  im 
gdulden  Juden,  snode  weiber,  auch  ander  ubeltetter  und  zu  zeiten 
dannocht  christlich  sein,  welche  die  kirch  kein  zeit  under  ir  sol  gdulden 
CO  noch  gmainschafft  mit  in  han.  Der  weltlich  gwalt,  so  er  ein  ubeltetter 
strofft,  ist  er  zufriden.  Mit  dem  ist  aber  darumb  einer  kirchen  Christi 
darumb  nit  gnug  geschehen.  Wo  huet  ein  eebrecher  von  weltlicher 
gstraftt,  solte  des  andern  tag  gmainschafft  an  des  herren  tisch  han. 
Umb  der  kirchen  straff  soll  darumb  bürgerlich  stroff  nit  uffgehept 
15  sein;  darumb  solche  vorausgangen  mandaten  nit  zuwider  wurt  sein, 
und  ein  weltlich  oberkait  mag  dardurch  erleichterung  han  viler  müeh 
und  arbaiten,  mit  den  sie  jetz  teglich  wurd  bladen. 

Hat  auch  furgehept  vilfaltig,  wie  der  ban  von  Christo  bevolhen, 
von  aposteln  gebraucht,  auch  von  allen  kirchen,  wievvol  hernach  von 
20   etlichen  miszgebraucht  worden  sei. 

Item  die  pepstler  und  die  widerteuffer  uns  nit  gantz  on  ursach 
[uns]  smehen,  wir  sein  nit  ein  christlich  kirch;  dan  wir  han  kein  schlussel, 
zuzuschliessen   und  kein  bann. 

Item  grosse  ongehorsame  sei  im  volk,  und  man  schrey,  man  welle 
25  die  leut  mit  gwalt  frum  machen,  zwungner  dienst  sei  got  nit  lieb. 
Wiewol  ein  oberkait  darumb  ir  bürgerliche  stroff  nit  soll  fallen  lassen, 
gezimpt  ir  doch  darbey,  das  sie  Christus  Ordnung,  so  das  folk  basz 
meinstern  mag,  lasse  ein  furgang  han.  Er  gab  auch  zu  bedenckenn, 
was  grosse  frucht  bring  die  bruderliche  stroff  und  ermanung,  durch 
30  welche  man  gweltiger  gezogen  werd,  das  man  beger  von  hertzcn  frum 
sein,  und  so  lang  der  befelh  Christi  underlassen,  sei  kein  wunder,  das 
man  wenig  gutter  frucht  sehe. 

Item  Christus  hab  nit  gsagt:  „So  du  dein  brudern  zum  andernmal 
und  selbander  gestrafft  hast,  verklag  in  der  oberkait";  er  sagt  aber: 
35  „Sag  es  der  gmain" ;  wo  wurdt  man,  oder  wo  mag  man  das  halten, 
so  die  kirch  kein  ban  hatt? 

Item  abstellung  des  waren  bannes  dienet  zu  grosser  Verachtung 
der  diener  des  gotzworts ;  dan  sollen  die  stilswigen,  so  sein  tailhafftig 
fremder  laster;  sagen  si  es  einer  oberkait,  so  werden  sie  verhasset  als 
40   verretter,  und  wurd   die  warhait  in  inen  verhasset. 

Item    die    bruderlich    stroff    sei    fruchtbarer    bey    inen    dan    turn 


()00  1530  Siplfuiher  27.  Nr.  641. 

oder  ocltstrofl";  sei  auch  iiiilter  uiul  allerleiiUichst,  erstreckt  sich  nit 
weiter  daii  zu  der  aussliessuiig,  wicwol  dasselbii;-  l)ei  Olcw  <;laul)i^en 
ein  <vrosz:   daruinb  sie  auch  die  hoch  achten  sollen. 

Item,    wo    ein    christlich    oberkait    die    ordnun^-    abstellen    woltc, 
wurde    sie    geachtet,    herter    sein    dan    der   Turck,    der    nit    werct    Oicw     5 
kirchen,  so  im   tribut  geben,  die  Ordnung;   ja  sie  wurd  geachtet  wider- 
christlich, das  sie  Christi  befelh   nit  in  die  hand  neme. 

Item  es  wurd  spottlich  sein,  das  Christi  befelh  eben  in  den  stetten, 
SO  christlich  wollen  gnandt  sein,   nit  erstattet  werd. 

Item    zu    bedencken,    obschon   jetz    christlich    obern   sein,   das  uff   10 
die  folgen  mögen  eigennützig  schedlich  hern,  die  der  kirchen  grossen 
drang  wurden  thun. 

Das  aber  der  ban  bisz  hicher  in  Verachtung,  ist  allein  wie  ander 
dinii  mehr  ausz  dem  misbrauch,  welcher  miszbrauch,  so  er  abgestellct 
wurd,   wurd  der  ban  hailig,  lieblich  und  onveracht.  '5 

Im  ban  sein  drei  misbreuch  furgangen :  die  erst  durch  die,  so  de 
haben  sollen  bannen;  dan  ein  grosz  tyranney  war,  das  der  bapst  oder 
ein  bischoff  noch  seinem  mutwillen  hat  gebannet;  zum  anderen,  das 
man  umb  geltswillcn  und  umb  menschen  Satzung  willen  und  ausz  neid 
und  falschem  vertragen  verbannet  hat;  zum  dritten,  das  man  mit  citirn  20 
und  nit  on  kosten  und  ander  onbruderlicher  wcisz  die  menschen  uberilen 
und  uberboldert  hat.    Die  miszbreuch  sein  wider  gott. 

Dan  zum   ersten  ist  der  gwalt  der  kirchen  und  nit  einer  oberkait 
oder  priesterschafft  allein  geben ;  dan  sie  auch  da  als  glider  der  kirchen, 
s.  Paulus  verbaut  sampt  den  Corinthiern.    Christus  hat  die  Schlüssel  der   25 
kirchen  mit  grosser  verhaissung  und  troung  geben.    Diszem  miszbrauch 
wer  alszo  zu  begegnen,  das    man   allen  stenden  in  namen  der  kirchen 
etlich  verordne  und  zum  ersten  die  lutpriester  als  die,  so  die  sacrament 
uszzutailen   han  und  got  müssen  rechnung  gebenn,  das  sie  die  reudigen 
von    den    gsunden    nit    absundern:^    dan    sie    sollen    der    hert    gottes   in   30 
alweg    warten;    ist   in    mehr  bfolhen  dan  predigen  allein.    Darzu  sollen 
auch    geben    werden    ein  radtsher  oder   richter  ausz  der  pfar,  der  ver- 
stcndig,    dapfer    und    onstraffbar    vor    dem    volk;    item    einer   ausz  der 
gmaind    oder    zwen,    auch    erbar,    damit    ausz   allen  stenden  etlich  ver- 
samlet  stathalter  sein  der  gantzen  kirchen,  wie  Tertullian  schreibt,  das   35 
etwa  gwonheit  war,  dasz  der  kirchen  gwalt  etlichen  erweiten  alten  sei 
befolchen    gwesen.    Also,  so  zu  Basel  ausz  den  im  pfarren  in  der  stat 
wurden   xii  menner   zu   solchem  handel  verordnet,  da  mögen  die  rad- 
heren    mit    deno    ausz    der    gmain    wol    verhueten,    das   die   diener  des 
words    nit    nuwe  bepsterey  anheben;    desgleichen  die  sampt  den  rads-   40 
herren  oder  deno,  die  do  ausz  der  gmaind.   mögen  wol  furkumen,  das 


Nr.  641.  /^jo  September  2j.  601 

der  gwalt  nit  bei  einem  ander  tail  bleib,    das  neben  dem   wort  gottes 
etwas  anders  suche. 

Dem  andern  miszbruch  ist  zu  begegnen  mit  dem,  so  man  allein 
umb  offenliche  laster  bannet,  nit  umb  geltschuld,  aber  umb  solche 
5  Sachen,  darumb  ein  christlich  gmaind  verachtet  wurd,  das  sie  ein  solchen 
offen  sehender  der  gmaind  gduldet;  darumb  man  e\n[en]  billich  meiden 
soll,  musz  sein  groszwichtig,  dasz  er  wider  die  gots  gbot  handelt,  als 
do  ist  in  abgotterey,  sacrament  schendung,  schlagung  und  oneerung 
vatter  und  mutter,  todslag,  eebruch,  mainaid,  wucher  etc.,  der  groben 

10  onleidlich  hendel.  Dan  klein  Sachen,  es  wer  dan,  das  ein  grosz  beswerd 
daruff  folgt,  sollen  gantz  nit  gehöret  werden.  Desgleichen  soll  man  nit 
uff  siecht  anbringen  handeln,  sunder  uff  gewissz  sach,  damit  man  nie- 
mand on  ursach  beschwer. 

Dem    dritten    misbrauch    wurd    also    zu    begegnen,  das  so  die  xii 

15  oder  HI  verordneten  banrichter  einer  jeden  pfar  verncmen,  das  jemand 
also  onchristlich  lebt  zu  smach  dem  volk  gottes,  das  dan  ausz  inen 
erwelet  oder  auch  sunst  jemand,  der  dem  schuldigen  am  anmutigsten  und 
dapferst  sey,  und  den  schuldigen  mit  gutter  christenlicher  ermanungen 
abzieh  von  seinen  boszen  furnemen,  irsal,  laster  oder  wandel,  und  wo 

20  er  den  höret  und  begeret  verzaihung,  sol  man  es  im  nachlassen.  Item 
wo  er  nit  wurd  folgen,  sol  der  durch  zwen  oder  drei  verordneten 
aber  ersucht  werden  mit  gleicher  christenlicher,  freundtlicher  mainung. 
Wo  das  aber  nit  hilff,  sol  er  für  die  xn  beschickt  werden  und  von 
den    XII    gemainglich     ermanet    werden,    abzuston    von    seinem    boszen 

25  weszen;  und  folget  er,  so  sol  im  aber  gnad  geschehen,  und  sol  nit 
verbannet  werden.  Wo  er  aber  je  widerspenstig  wurd  sein,  soll  er 
öffentlich  verbannet  auszgrufft  werden  und  so  lang  darfur  ghalten,  bisz 
er  sich  bessert,  und  man  in  widerumb  uffnimbt.  An  dem  wurd  niemand 
zu  klagen  han;  dan  welchem  Christus  Ordnung  nit  gefellet,  und  der  do 

30  nit  zu  gwinnen  ist,  darumb  kein  uffrur  zu  bsorgen,  wie  man  das  fur- 
geben  mochte. 

Uff  disze  weisz  hat  ein  klein  und  grosz  ratt  zu  Basel  verwilligt; 
jedoch,  damit  solches  desder  stettlicher  mocht  ghalten  werden,  fur- 
bhalten,  was  zu  befestigung  solcher  Ordnung  mocht  dienlich  sein,  auch 

35    zu  bradslagen. 

Endlich,  so  man  verstanden  hat,  wie  das  die  predicanten,  des 
sacraments  halben  zu  Zürich  versamlet,  auch  miteinander  darvon  red 
ghalten  und  erfunden,  das  solches  etliche  christenliche  stettcn  noch 
nit    gantz   gelegen  und  doch  abgredt,   es  sey  der  mutest  weg  und  im 

40  Wortes  gegrundt,  aber  es  wer  gut,  das  man  solich  christenlich  Ordnung 
miteinander  anneme,  hierumb  uff  diszen  tag  haben  sie  gmelten  D.  Eco- 

Basler  Reformationsakten,   IV.  (6 


liOil  Jjjo  September  2j.  Nr.  642. 

Uinipadiuin  «;scliicl<t,  unsz  diszcs  ires  handeis  zu  hrichtcn,  der  niii  n.uneii 
drei  dins^-  hej^erct  hat. 

Zum  ersten:  das  ander  ehristliche  mitburger  auch  wollen  mit 
seinen  herren  solche  christenliche  ordnunj;  annemenn  als  den  beleih 
Rottes;  dan  es  zu  t'riden  dienen  wurde,  wo  man  einhclli|.i^  furf'ure.  5 
Sunst  mocht  lichtlich  onwill  der  undcrthan  gegen  den  obern  sich  er- 
heben, warunib  sie  nit  auch  thun  wie  die  andern,  und  wurden  eint- 
weder  die  predicanten  gsmecht  als  die,  so  die  warhait  verhalten,  oder 
die  obern  als  die,  so  der  warhait  nit  beiston. 

Zum  andern  hat  er,  wo  das  beswerlich  wurd  geachtet,  das  man  10 
welle  ausz  allen  orten  der  christenlichen  burgerschafft  ein  predicanten 
sampt  einen  radsbotten,  solcher  sach  verstendig,  an  ein  gmain  malstad, 
nemlich  gen  Basel,  das  den  zu  Strosburg  auch  gelegen,  das  sie  sich 
des  miteinandern  undersprechen,  domit  sie  der  sach  halben  ein  gleichen 
verstand  tragen  und  das  best  einhellig  annemen.  15 

Zum  dritten:  Wo  ouch  disz  nit  wurd  gelegen  sein,  dweil  dan 
klein  und  grosz  rädte  zu  Basel  gnugsam  durch  das  wort  gottes  ver- 
sichert, hierinn  ein  christlich  furnemen  han,  das  ander  christenliche 
stedt  nicht  des  weniger  christenliche  libe  gegen  in  behalten  und  sie 
in  solchem  durch  ire  predicanten  oder  andere  darumb  alsz  die,  so  20 
nuwhait  oder  sonderlich  weisz  suchen,  nit  auszruffen ;  dan  ire  predi- 
canten sein  diszes  und  ander  irer  leer  und  hendel  rechnung  zu  geben 
beraid  und  insunderhait  disz  handeis  halb;  dan  in  beswerlich  wurd  sein, 
wo  iren  christenlichen  gmainden  christenlicher  gwalt  und  bruderlich 
ermanung  nach  Christus  insatzung  entfremdt  oder  verergert  werden  25 
solt.  In  allem  wer  in  das  liebst,  dem  bevelh  Christi  einhellig  nach- 
zukommen. 

Daruff  ist  gmeltem  doctor  geantwordtet,  das  treulich  anzubringen 
in  hoffnung,  es  werd  ein  andtwort  fallen  uff  den  nechsten  tag  gen 
Baden,  so  gott  gfellig.  3° 

Protokoll,  beschädigt  und  stark  verwasc/ic?i.  St.-A.  Basel,  Kirchenaktett 
A  2,  fol.  Sj .  ■ —  Drticke:  (nach  der  Ber?ier  und  Zürcher  ausfertigung) 
Abschiede,  bd.  IV,  i  b,  nr.  JP5,  beilage  zu  l  und  (?iach  der  Schaff- 
hauser  fassung)   Staeheli?i,    Oekolampad,  bd.  II,  ?ir.  '/S2. 

642.  IS 30  September  27.   35 

Urfehde:  Ennelin  Tenniker,  von  Bus,  Varspurger  ampt,  die  unhold. 
Ist    umb    hexarey    willen,    ouch    das    sy   das    dorff  Bus  irer  heim- 
wonung  verbrennen  wollen,  ingelegt  worden  und   widerumb  uff  zinstag 
vor  Michaelis,  den  xxvii.  tag  septembris,  ledig  gelassen,  hat  geschzvoren, 
zu  beiden   seiteji  des  Rheins  Basler  gebiet  lebeJislänglich   nie  mehr  zu  40 


Nr.  64J.  ißjo  September  28.  603 

betrete7i  nnd  über  Rliin  uszerhalp  Basel  gebiet  ir  leben  zu  sclilyssen 
und  volenden,  sanipt  gemeiner  urfccii    bei  strafe  des  ertränkejis. 

Jo.  Hen.  FortmiJller  hc. 
EfUtvurf.   St.-A.  Basel,    Ratsbüchcr  O  7,   s.  160. 

5    643.  /^jo  September    iS. 

Das  capitel  der  stift  Basel  an  Josen  von  Rinach. 
Wir   haben    uch  nehermoln  zuschriben  loszen,  uns  by  der  Babst- 
lichen  Heiligkeit  legaten  bullani   expediren    ettlicher  zins    und  zehendt- 
kauff  halb,  denen  von  Soloturn  ,  .  ,    gethan  .  .  . 

10  Item  und  witers  habenn  wir  zu  Aristorff  und  daselbst  umb   under 

Adelberg  von  Berenfels  oberkeit  ouch  ettlich  zinsz  und  zechenden  und, 
alsz  der  solich  dorff  Aristorff  mit  der  zugenord  denen  von  Basel  feyl 
gethan  unnd  wir  dencken  mögen,  wann  das  dorff  Aristorff  denen  von 
Basel   solt    werden,    das   die   selben    uns  alszdann  unser  zinsz  unnd  ze- 

15  henden  der  enden  nemen  und  nützt  darumb  thun  werden,  so  haben 
wir,  das  zu  verkomen,  bemeltem  von  Berenfels  ze  koufifen  gcbenn, 
was  wir  der  enden  habenn;  also,  wellent  die  von  Basel  mit  im  umb 
das  dorfif  handien,  muszent  sie  im   eins  mit  dem  andern  zalenn. 

Unnd    wie    wir    hiemit,    also    hab    ich,  der  thumbprobst,  auch  inn 

20  einem  andern  gethan,  namblich  usz  einem  der  thumbprobsty  dingkhoff 
Bubendorff,  under  den  von  Basel  gelegen,  ein  matten  verkoufft,  inn 
meynung,  das  erlöst  gelt  an  einem  sichern  ort  widder  anzelegen,  dann 
sie  von  Basel  mir  sonst  den  gantzen  dinghof  genomen;  do  ist  unser 
beger,  .  .  .  uns  von  Babstlicher  heiligkeit  legaten   die  bull   (si  in  eviden- 

25  tem  [utilitatem])  all  oberzelten  verkouffungen  halb,  durch  unns  als  vor- 
stot  beschehen,  zu  expedieren  unnd,  cognitz  darüber  zc  thun,  die  sach 
einem  herrn  und  abt  zu  Lutzel  zu  befehlen.  Es  wurdt  solich  houbtgut 
hie  nydden  viel  sicherer  und  basz  dann  do  obnen  landsz  anzelegen 
sin,    ouch    nit    mangel    haben    an    dem    anlegen.    Wir  ersnc/ien  um  be- 

30  förderlichste  erledigung  des  geschäfts  mid  dafiach  um  eure  heimkeJir 
bei  Verlust  des  presenzgeldes.  Deti  reicJistagsabscJiied  ka?i?i  uns  Dr.  Jo- 
ha?ui  Fabri  zustellen.    Datum  Friburg,  xxviii.  mensis  septembris. 

Entwurf.  Ge?ieralla?idcs-A.  Karlsruhe,  Copialbuch  nr.  22 ß  fljjoj,  bl.  cS'5. 


REGISTER 


A 


Aarau  9.   14.   17.  18.  28.  29.  30.  32.  169. 

170.  177.  230.  234.  235.  268.  306.  597. 
Aargau   (Argöw,  Ergeuw)  69.  346. 
Abendmahlszwang  479.   483  f. 
Abera,    Elsa,    von   Tenniken    (Thurgau), 

Wiedertäuferin   291. 
Acht  alte  Orte   155. 
Adacher    (Adacker),    Antonio    155. 
Adelberg,  Bürgermeister  =  Meyer,  Adel- 
berg,   Bürgermeister. 
Albankloster,    St.    25.    33.   67.    166.    168. 

191.     193.     194.    202.    225.    269.    270. 

272.    273.    274.    275.    276.     333.    367. 

418.  421.   425.  426.  502. 
Albanstor,   St.   367. 
Albertus    [von    Brandenburg] ,    Kardinal 

von  Mainz,   Erzkanzler  497. 
Albrecht,  Simon  409.  551. 
Alexander,    Doctor    =    Sytz,    Dr.     Ale- 
xander. 
Alfurt  559. 

Algäu   60.  63.  64.  502. 
Alickonn,    Heinrich    von,    Stadtschreiber 

von  Luzern  235. 
Älin,  Lienhart  491. 
Alingnio   (Allingio),   Claudius  de,  Propst 

zu   St.   Alban   25.  270.   271.  272.  274. 

333. 
Allschwil   (Almszwyler)   95.  97.  99.  100. 

101.  305.  357. 
Almosen    273. 
Almosenordnung    581. 
Almszwyler    =    Allschwil. 
Altdorff  bcy  Ravenspurg  445. 
Altkilch   24.   25.   33.   168.   201.  269.  276. 

300.    302.     303.    304.    391.    392.    475. 

569. 


Amerswiler  377. 

Ammerbach,    Doctor    (BonifaciitsJ    493. 

Ampringen,      Margreth     von,      Convent- 
schwester   zu   Klingental  250.  251. 

Ampringen,     Junker     Philip     Jacob    von 
251. 

Andlau,   Jörg   von,   Comenthur  von   Bü- 
cken   (Beuggen)    242. 

Andlau,     Philipp     Jacob    von,    Domherr 
57.  58.  443. 

Angelroth,    Meister    Balthasar    551.   595. 

Anhang,  Hans,  Schneider,  von  Reigolds- 
wil    382. 

Anwil    (Andwil),    bei    Sissach   321.    322. 

Apfel,   Claus,   Meister,   Scherer  auf  dem 
Platz   492. 

Apotheker    (Appentecker),    Caspar    189. 

Appellationsgericht    236. 

Appenweier    (Appenwiler)    270. 

Appenzell   66.    153.   337.   351.    381.  424. 

AppoUinaris,  St.   196. 

Apptischiffen  =  Äbtischen  /St.  Gal- 
lisch] 522. 

Arisdorf    (Aristorff)    603. 

Ariesheim    (Arliszen)     149.    357. 

Armbruster,    Melchior    61. 

Ars,  Schleife  zu  hinder  =  /Sattelgasse 
14]  61. 

Arx,    Diepolt    von   254,   255. 

Arx's    Knecht    255. 

Äsch  (Esch),  Baselland  23. 

Aschenberger,   Johannsen   587. 

Atz,   Hans,   von   Muttenz  394.   495.  544. 

Augsburg  (Ougspurg)  52.  466.  475.  497. 
501.  502.  503.  504.  516.  521.  522.  531. 
537.  555.  558.  559.565.  566.  568.  570 
571. 


606 


Augsburg,     Bischof     von:     Christof  f     I. 

[von  Stadion,  f  1543 J  501. 
Äugst  (Ogst)  438.  439.  440. 
Augustinerklostcr   (^Gottshus   sant   Augu- 

stins)    140.    147.    179.    193.    195.   202. 

224.  230.   249.  269.  296.   367.  368. 


Augustiner,   Prior  zu   den  547. 
Augustinern,    Hof    bei    ilcn      -    /zur   /Ui- 

genweide     =     Rheinsprung     20  1511/ 

296. 
Austriaca,    domus      -    Haus   ücstcrrcich. 


B 


Babst,   N.,   Canzler  in  Ensisheim   10.  34. 

66.  157.   184.  201.  236.   300.  363.  508. 
Back,    Augustin   476. 

Bad,    nuwes    =    [Gerhergasse   48]    544. 

Baden   (Aargau,   Grafschaft)    18.  28.   30. 

32.    36.    48.    51.    52.    53.    64.    65.    66. 

67.  68.  69.  72.  79.  89.  92.  95.  102. 
103.  111.  113.  114.  119.  125.  131. 
133.  155.  169.  177.  186.  212.  278. 
279.  310.  324.  325.  326.  333.  346. 
350.  354.  371.  380.  381.  386.  389. 
430.  436.  454.  456.  503.  511.  593. 
602. 

Baden,  Markgrafschaft  135.  364. 

Baden  und  Hochberg,  Ernst,  Markgraf 
zu  128.  130.  136.  193.  202.  223. 
236.  345.  364.  383.  384.  385.  396. 
404.  407.  411.  412.  434.  445.  446. 
451.  469.   513.   515.  519.   533. 

Badenweiler  202.  223.  345.  396.  513. 
515. 

Bader  im  nuwen  Bad  544. 

Bader,  Conrat  Schlundlin,  genannt  489. 
529.  530.  531. 

Bader,   Heinrich   320. 

Bayern   (Payger)    60. 

Bayern,   Herzog  Wilhelm  von  190. 

Balyson,    Claudius    406. 

Balthasar,  Bischof  zu  Hildisheim  und 
Malten  =  Mercklin,  Dr.  Balthasar, 
Weihbischof  und  Coadjutor  des  Bi- 
schofs von  Constanz,  Reichvicekanz- 
ler, Bistumsverweser  zu  Hildisheim. 

Baltheimer  (Baltemer,  Bahamer,  Bal- 
thamar),  Hans,  Obristknecht  9.  174. 
313.  335.  353.  358.  397.  410.  473. 
476. 

Bamberg,  Jorig  von  485. 


Bann  =  Kirchenbann. 

Bär,   Anthoni    189.   233.  483. 

Bärenzunft    =    Zunft    zu   Hausgenossen 

484. 
Barfüsser  208.  329.  418.  568. 
Barr,    Cristiana    446.   447. 
Barr,   Hans   Felix  446. 
Bartenheim   269. 
Bartholomeus,    zu    Byntzen    [Geistlicher 

von  St.  Peter J  553. 
Baselwein    417. 
Bastion,    Bruder    546. 
Bauernkrieg    18.    23. 
Baumgartter      (Boumbgartter),      Andres 

387.    549.    552.    553. 
Baumgartter,     Batt     (Beat)     71. 
Baumgart    fBoumgarter),    Cristoffel    253. 

483. 
Beck,   Hans,   genannt   Schnabelhans   397. 
Beck,    Peter,    Pfarrer    zu    Munzach    208. 

418.    420. 
Beckenried  226. 
Becherer  575. 
Becherer,   \'eltin   505. 
Becherer,  Ludwig,  d.  R.,    Carthauspfleger 

159.    160.   409.   544. 
Behem  =  Böhmen. 

Behem    (Bohem),    Hansz    585.   587.    588. 
Beidert,  Nyclaus  491. 
Beydertal    =    Biedertal. 
Beyer,     Lupolt     Rumpel     genannt,     Ge- 

wandtman    597. 
Bellelay      (Bellelee),      Prämonstratenser 

Abtei    im    Berner    Jura    99.    327.    335. 

340. 
Bellelay,     Niclaus,     Abt     zu  =  Schnell, 

Niclaus   1.,    aus   Biel   99. 
BeUentz,  Lorenz  484. 


607 


Benken,     Baselland     18.     23.     132.     136. 
137.    173.    210.    258.    265.    267.    313. 
368.   369.   419.   495. 
Bender,   Caspar,   Apotheker  233. 
Benedicht,   Meister,   Sattler  an  der   Spa- 

len   492. 
Benedict    von     Läufelfingen    =    Keller, 

Benedict. 
Bennwil  bei   Waidenburg  209.  265.   418. 

421. 
Ber,   Anthoni   =   Bär,   Anthoni. 
Ber,   Ludwig,   Doctor   144.   300. 
Ber,    Mathis    483. 
Ber,    Oswald,    Doctor,    Rector    universi- 

tatis    493. 
Berenfels,    Adelberg    von    556,    603. 
Berger,    Ulrich,     Pfarrer    in    Mümliswil 

60.  63.  416. 
Berlins  Frau,  Täuferin  =  Börlin  335. 
Bern  8.  9.  13.  15.  16.  17.  19.  20.  28.  29. 
30.  31.  36.  47.  51.  53.  55.  56.  60.  63. 
64.  66.  67.  68.  69.  70.  72.  79.  84. 
88.  90.  91.  92.  93.  94.  95.  111.  119. 
120.  132.  136.  146.  152.  153.  155. 
169.  172.  175.  177.  178.  187.  188. 
212.  228.  234.  235.  238.  241.  255. 
256.  260.  261.  288.  289.  290.  291. 
292.  293.  304.  314.  317.  319.  324. 
325.  328.  332.  335.  336.  350.  354. 
355.  357.  358.  359.  360.  368.  371. 
372.  375.  381.  389.  405.  406.  417. 
430.  431.  434.  437.  441.  450.  454.  455. 
456.  464.  469.  471.  473.  477.  495. 
504.  514.  522.  523.  526.  528.  531. 
532.  533.  534.  535.  537.  538.  555. 
565.  566.  567.  568.  571.  592.  593. 
598. 
Bernhardt's    Orden    /=    Zisterzienser  ] 

lll. 
Bernhart,     Herr    =    Bernhard     Meyger. 
Bertsch       (Bertschi),       Marx,      Meister, 
Pfarrer  zu  St.  Lienhart  208.  418.  478. 
Besserer,    Hans    485. 
Betken  =  Bockten. 
Bettendorf  269. 

Bettingen    (Betticken)    61.    513.    543. 
Beuggen    (Bücken)    242.    439.    440.    561. 
Byan,   Peter   61. 
Biblingen    189. 


Bibrach   64.   70. 

Biechner,    Johannes    570. 

Biedertal     (Beydertal)     391. 

Biefen,     Bistum    =     Biesen  .>    (ßiesheim) 

270. 
Biel   (Byel)   69,   92.   119.   290.  298.  328. 
368.    371.     372.    434.    464.    465.    505. 
531. 
Bielbenken   (Bülbencken)    132.  313. 
Byelschmit      (Byelsmit,       Bygelschmidt) 

263. 
Bientz,    N.    323. 

Biesheim     (Bussiszheim),     Propstei,     bei 
Neu-Breisach,     Elsaß     166.     168.    169. 
194.    195.    270.    274.    275.    276.    402. 
425.   426.   473. 
Bygel,    Werner,    Stadtschreiber    von   Zü- 
rich 18.  95.  126.  178. 
Bildersturm     70. 
Bilger,    Paul    22. 
Binningen    357. 

Bintzen,   Baden   43.   334.   517.   553. 
Byntzheim    ==    Bintzen. 
Bynwon,    Meister    190. 
Birsbrücke,    Fischvachen    by    der    (Pirs- 

brucken)    367. 
Birseck   131.   148.   357.  477.   591. 
Birsecker   (Birsinger)   Hans,   von  Leimen 

173.    368.    369. 
Bischoff,   Andreas   57. 
Bischoff,    Lienhart,    Wirt    zu    Hüningen 

408. 
Blandi,    Bergwerk    zu    296. 
Blapp     (Plap)      Hans,      von     Zeglingen, 

Täufer    254.    255.    257.   258.    259. 
Blapp,     genannt     Margrcth     Börli,     von 

Zuncka,    Wiedertäuferin    347. 
Blasien,    St.    (sant    Blesy)    10.    296.   297. 
Blasien,    St.,    Abt    Johannes    von,    (Sant 

Plesin)     10. 
Blawrock    [Wiedertäufer  ]    563. 
Blechnagel,   Urban,   Stadtknecht    174. 
Blenn    =    Pleigne    (Berner  Jura). 
Blotzheim    176.   269. 

Blotzheim,     (Blotzen),     Vogt     von     230. 
Blumenegk,   Mathis   von  242. 
Bock,    Ritter   Hans,   d.  R.,   zu    Straßburg 

401.   404.    425. 
Bockten    (Betken)    443. 


(iü8 


Böch,   Stcffan   485. 

Bohcm,    ll.ins  Bchcm,  Hans. 

Boincpuigk,  Sigmund  von  (^Hessen)  = 
Sii^tnurul  von  Paviclhcrg  /vgl.  Deut- 
sche Reichstii'^sdkteii,  jüngere  Reihe, 
J'll.    S.     /..\vr.    Stuttgart    1935).    354. 

Boisregault,  von  (Dangerant),  Ludwig, 
französischer  Bote  i^Borrigo")  332.381. 

Boler,   Mattis   489. 

Bologna    (Bononien)    220. 

Bolonaris,    Schneider    552. 

Bölsenheim,  Conrat  Dietrich  von,  Land- 
vogt  von  Röteln  517. 

Bomgart,  Andres  =  Baumgartter,  An- 
dres. 

Bondorf,  Anna,  ehemalige  Clarissin, 
Ehefrau  des  Jorig  Stoub  387. 

Bononien  =   Bologna   220. 

Börlin's  Frau  (Berlin's  Frou),  Wieder- 
täuferin  335. 

Börli,  Margreth,  gen.  Blapp,  von  Zun- 
cka,    Wiedertäuferin    347. 

Borrigo  =  Boisrigault,  von  (Dangerant), 
Ludwig;     französischer    Bote. 

Bothanus,  Jeronimus,  Diacon  zu  St.  Al- 
ban  208.  418.  421.  447. 

Boumgarter,  Stoffel  ==  Baumgart,  Cri- 
stoffel. 

Brand,   Peter    484. 

Brand,  Theodor  (Joder)  d.  R.  89.  102. 
169.  208.   387.  418.  543.   583. 

Branndisser,    Sigmund    19.   53. 

Brasel,    Hans   485. 

Bratelen  =  Pratteln. 

Breisach  54.  131.  274.  277.  318.  384. 
402.   407.   411.   412.  473.   474. 

Breitschwert,  Jacob  /Eig.  von  Augu- 
stinergasse   17 119 J    452. 

Brem,  Peter,  Pfarrer  zu  Münchenstein 
209.    419. 

Bremgarten   8.   332.   381. 

Brenner,   Fridli    572. 

Bretzwil  209.  264.  419     . 

Brieffer  (Briever),  Niclaus,  Chorherr 
zu    St.    Peter    105. 

Bringfelder,    Bastian    284. 

Brysacher,  Gorius,  von  Rothenfluh, 
Wiedertäufer   321. 


Brislach    (Brislack)    91. 
Brobst,    Hans    544. 

Brombach,     Fridlin,     Pfarrer     zu     Mai- 
sprach   209.    418. 
Brommcr,    Jcrg,    Pfarrer   zu    Ikiikcn  210. 

419. 
Brotbeckenzunft    486. 
Brotbeck,     Arhogast,     Vogt    zu    Muttcnz 

481. 
Brotbeck,    Hans    71. 
Brotbeck,    Simon    548. 
Brotschoch,    Jost    (Jos)    70.   71.    487. 
Bruderholz   271. 

Brüderlin,    Claus,    von    Muttenz   48  L 
Brugg,    Aargau    104. 
Brun,    Jacob,    Sattler    204. 
Brunighofen,     Itelpctcr     von     377. 
Brunn,   Margaretha   von   296. 
Brunn,   Morant  von   544. 
Brunnen,    Schwyz    114.    593. 
Brunngken    269. 
Brunstatt    386. 
Bruwyler,     Hanns,     Pfarrer     zu    Liestal 

208.   210.   418. 
Bubendorf    8.    209.    255.   298.    354.    378. 

379.   380.   418.   603. 
Bubenhof,  von  336. 

Bubenhoffen,    Caspar    von,    Ritter  560. 
Bücken   =   Beuggen. 
Bucer    =     Butzer,     Martin,    Reformator 

von    Straßburg. 
Bückten     (Butken),     Amt    Homburg    31. 
Büchel,    Mathis    von,    Silberkrämer   486. 
Bucheuw    =    Buchheim. 
Buchheim    (Buchhaim),    Stürzel    von    :^ 

Stürtzel     von     Buchheim. 
Bülbencken  =  Bielbencken. 
Bulle,    goldene    118. 
Buntz,    Hans,    Wagner    401. 
Bünzlin    (Buntzlin),   Gregor,   M.,  Caplan 

zu  St.  Peter  588.  592. 
Burckhart,  Lasarus  421. 
Burcklin,    Hans    587. 
Büren    356. 

Bürgerrechtsverzichte    21.    57. 
Burg,  uff   [Münster,  Münsterplotz  /  117. 
Burg,    Kindhans    von,     aus     Kilchzarter 

Tal   bei   Freiburg  i.  Br.   158. 


609 


[Bürge],    Hans,   Goldschmiedgeselle   70. 

71. 
Burgkman,     Theobalt,     Domcaplan     59, 

107. 
Burgi,    Hans,    Vogt   zu   Mägden   439. 
Bürgiter,    Bartholome    491. 
Burgund  49.  496.  569. 
Burgrecht,  christliches    12.   152.  255.289. 
Bus   =   Buus. 
Bus,     Hans,     von     Anwil,    Wiedertäufer 

322. 
Bus,    Heini,     von    Anwil,    Wiedertäufer 

321. 
Buser,  Augustin,  (Huser.?),   Wiedertäufer, 

von    Läufelfingen    435. 


Buser,  Oschwald,  Frau,  von  Läufel- 
fingen, Wiedertäufer  337. 

Bussiszheim  =  Biesheim  bei  Ncu-Breis- 
ach. 

Butz,  Peter,  Stadtschreiber,  von  Straß- 
burg   170.    188.    317.   370.    502. 

Butzer,  Martin  (Buzer,  Buccr),  Refor- 
mator von  Straßburg  1.  119.  136. 
570. 

Buus  (Busz),  Baselland  209.  418.  443. 
602. 

Buwman,  Hans,  Gerichtsschreiber  333. 
367. 

Buzer    =    Butzer. 


CK 


Kayser,    römischer    496.    531.    569. 

Kaiserstuhl    (Keiserstül),   Aargau  287. 
292.    337. 

Kalchoffen,    Hans    Heinrich    490. 

Kalb,   Heini  von  228. 

Kalp     [Kahv,     l^'ürttemberg] ,      Doctor, 
Oswald    von    189. 

Calw,    Hans    Jacob    von    323. 

Kalw,  Heine  von.  Zoller  auf  der  Rhein- 
brücke   494. 

Kaltberger,    Püly   488. 

Kaltenbrunn    57.    58. 

Kammerei  (Camery)  auf  Burg  262.  469. 

Kandel,    Andres    von    320. 

Kanne,  zur  roten  =  [ Sfalenvorstadt  5/ 
305. 

Cannstatt   427. 

Kantus     (Kanttus),     Nicolaus,     Buchbin- 
der  168.  486. 

Capell  [bei  Lattdser,  im  Siindgau]  269. 

Kapf  am   Zürchersee   11.  18. 

Capito,    Wolfgang   Fabricius,   Pfarrer  zu 
Straßburg  136.  570.  571.  577.  578. 583. 

Kappel      (Cappelln),     [am     Albis,     Zü- 
rich/ 8. 

Kappler,     Sebastian,     Sacellanus     zu     St. 
Peter    554.    587. 

Carl   (Carolus)   V.,  Kaiser  85.    178.  496. 
497.  569.   570. 

Caromellis,   Hans,   Vogt   zu  Binzen   334. 

Basler  Reformationsakten,  IV. 


Karrer,  Jacob,  Domkaplan  am  St.  Apol- 
linarisaltar  248. 

Carthaus  in  Klein-Basel  3.  71.  159.  160. 
167.  245.  247.  248.  269.  287.  294. 
295.    544. 

Casper  [Bischof  zu  Basel/  =  Rin, 
Caspar   ze.   f  1502. 

Caspar,    Schmidknecht     173. 

Caspar  =  Schumacher,  Caspar,  Wie- 
dertäufer 375. 

Cassel   354. 

Katherin    mit    dem   wythen   Mul    544. 

Katzenellcnbogen    (Cazcnnchibcgen), 
Nassau   2.   45.    335.   354.    357. 

Kaufmann  (Kouffman),  Meister  Bar- 
tholome  545. 

Keck,  Bonifacius  von  Torenburen,  aus- 
getretener Karthäuser    159. 

Keiser,  Meister  Gabriel,  Hofprocurator 
zu   Ensisheim   438. 

Keller,  Benedikt,  von  Läufelfingen, 
Wiedertäufer    282.    291. 

Keller,   Clemens    550. 

Keller,  Fridlin,  zu  Möhlin  (Mölin)  439. 

Keller,  Hans,  von  Rothenfluh,  Wieder- 
täufer  321.   449.   469. 

Keller,    Lorenz   21. 

Keller,  Mathis,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer    321. 

Keller,    Zachcus   485. 

77 


610 


Kempten    (^Kümptcn)    60.    64.    70. 

Kcntcler,   Jacob   487. 

Kcrer,  Bastion,  von  Ravensburg,  Koch, 
Knecht  auf  der  Schcrcr  Haus  409. 

Kessler,  von  Holstein,  Wiedertäufer 
338. 

Kessler,  Heini,  von  Rothcnfluh,  Wie- 
dertäufer   321. 

Kessler,    [Jacob],   Bruder   des  Marti  71. 

Kessler,    Marti    f Bruder   des   Jacob J  1\. 

Kessler,  Peter,  Caplan  zu  St.  Peter 
533.  588. 

Kestlach   =   Köstlach. 

Kettenacker,  Ambrosius,  Pfarrer  zu 
Riehen    210.    419. 

Charomellis,  Hans,  Vogt  zu  Binzen  = 
Caroniellis. 

Chatillon  (Zschettlion,  Schettlion),  südl. 
Delsberg  464.  505. 

Christion,    Schultheissen   Tochter    548. 

Christoff,  Bischof  von  Basel  =  Uten- 
heim,   Christoff,    Bischof    von    Basel. 

Christoffel,  Herr,  Dekans  Caplan  am 
Münster  =  Hagenberg,  Christoph. 

Chur   467. 

Kyel,   Haus   zum   /=   Rebgasse  4]  243. 

Kilchberg  209.  418.  443. 

Küchen   =   Kirchen. 

Kilchen,  Jacob  von  592. 

Kilchgasse  =  Kirchgasse  bei  St.  Theo- 
dor   70.    71. 

Kilchen  an  der  Eck  =  Kirchlieim  an 
der   Eck   189. 

Kym,  Hans,  Weber,  Hindersäß  zu  Ba- 
sel, von  Ravenspurg,  Wiedertäufer 
445. 

Kindhans  von  Burg,  B.  z.  B.  1529,  aus 
Kilchzarter  Tal  bei  Freiburg  i.  Br.  158. 

Kirchen    (Kilchen),   Baden   10. 

Kirchenbann  456.  598. 

Kirchzarten  (Kilchzarten)  bei  Freiburg 
i.  Br.   158. 

Cisterzienser  Orden  (=  Bernhardts  Or- 
den)   277. 

Kystler,  Heini,  von  Dyrnen  (Thürnen) 
Wiedertäufer    356. 

Kistler,    Hemmann    254. 

Clara,  St.,  Kloster  6.  224.  243.  270.  387. 


Clarahof  /=  Claraplatz  1^5,  Reb- 
gasse rh.   V.   1]    545.  547. 

Claudius,  Propst  des  Klosters  St.  Al- 
ban  -^  Alingnio,  Claudius  de. 

Claus,  Wiedertäufer   156. 

Clett,  doctor  Lux  /bischöflicher  Kanz- 
ler/ Schiviegersohn  des  Stadtschrei- 
bers   Caspar    Schaller    272.    317.    333. 

Clingenberg,  Conrat  485. 

Klingental  36.  128.  250.  251.  252.  253. 
270.   517.   518.   519.  595.   596. 

Kluber,    Anthoni,    von   Pratteln   393. 

Cluny    (Clugny,    Cluniax)    275. 

Cluniacenser  191. 

Kluszhoff   /bei  Pfef fingen,  B'land/ 524. 

Knecht,  Steffan,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer  321. 

Kniebis,  Hans   104. 

Knobloch,  Bartholomeus,  von  Wesen, 
gewesener  Karthäuser,  später  Schaff- 
ner  der   Karthaus   159.  247, 

Knoll,    Hans    421. 

Knöringen  269. 

Koblentz    352. 

Kobloch,  Bartholome  =  Knobloch,  Bar- 
tholome. 

Koch,    Jerg,    Meister   492.   547.    548. 

Kol,  Hans,  von  Büren,  wohnhaft  in 
Zeglingen,    Wiedertäufer    356. 

Kolb,    Mathis    580. 

Kolenberg   367. 

Koler,  Jörg,  von  Rothenfluh,  Wieder- 
täufer  322. 

Kolern,    [Hans]    502. 

Colmar  270.  274.  275.  276.  335.  343. 
344.  345.  363.  364.  365.  366.  367. 
370.  371.  378.  382.  383.  384.  386. 
388.  389.  398.  399.  404.  407.  411. 
412.    425.    426.    431.  440.    472. 

Colmatzs,  Jörgen  von  =  Kallmuentz 
(bayrischer  Bezirk  Burgletigenfeld) 
354. 

Kölner,  Henrich,  Glöckner  zu  St.  Peter 
586.   588.   589.   590.  591.   592. 

Como    (Kum)    317. 

Königsfelden  (Kungsfelden),  Kloster  19. 
175. 

Conrad   =    Vochheim,    Conrad,   Comtur. 

Conrat,  herr,  Priester  zu  Ariesheim  149. 


611 


Conrat   (Cunrat),  Bruder  254.  267. 

Constantinopel    556. 

Constanz  (Costantz)  8.  9.  17.  20.  28.  29. 
32.  51.  53.  59.  63.  64.  67.  68.  69.  70. 
79.  84.  88.  91.  94.  113.  120.  121. 
175.  220.  271.  290.  291.  325.  350. 
368.  382.  407.  409.  428.  467.  471. 
497.   504.   522.   531.  532.   568. 

Corinthier   600. 

Cornelius,   Hans   Rudolf  490. 

Kornmarkt   492. 

Kornmeister,   Bassion   486. 

Kornmeister,  Heinricli  486. 

Kornmeister,  Ryette  487. 

Kosy,   Hans,   Fischer   70.  71. 

Cosman   530. 

Costentzer,  Paulus,  doctor  =  Phrygio, 
Paul,  Dr.,  Pfarrer  zu   St.  Peter. 

Köstlach   (Kostlach)   bei  Pfirt  294.   302. 

Krafft,   Cristion   548. 

Krafft,  Fridlin  547.  548. 

Krafft,  Michel,  von  Anwil,  Wieder- 
täufer  321. 

Kraft,  Wolfgang,  Schultheiß  zu  Klein 
Basel    225.    250.    320.   594.    595. 

Kränzli,    zum    [Schifjläude   7:9]  483. 

Krattinger,  Benedict,  von  Oberdorf  424. 

Kratz,    Ambrosy    485. 

Krebel,  Cunrat  =  Grübel,  Conrat,  Sche- 
rer 471. 

Krentzach   =   Grenzach. 

Crinenberg  /vgl.  Brückner:  Historische 
Merkwürdigkeitefi  der  Landschaft  Ba- 
sel  S.    2555   „Grimmenthal" ]  254. 

Krinental   (bei    Zeglingen)    267. 


Crischonen,  Sant  444. 

Cristian,   Sant  444. 

Cristiana  317. 

Cristoffel,   Sant,   uf  dem  Kolenberg  /= 

Kohlenberg   1J760J   367. 
Croacien   (Croatien)   496.   569. 
Kronen,  Herberge  zu  der  445.  477. 
Krotzingen,   Trutprecht  von  242. 
Krug,    Sebastian    [f  1546J    7.   332.    543. 
Kms,    licentiatus   493. 
Krutlin,    Marx,    von   Bencken    173. 
Krütz,  Kapelle  zum  heiligen,  unter  Rie- 

hemertor  444. 
Kubier,  Anthoni,  von  Pratteln  543. 
Kubier,   Lorenz   491. 
Küfer,   Henrich,   M.,  zu   Predigern    323. 
Kuff,    Hans    von    474. 
Kuefferin,    Brida    545. 
KüUwegg,    Ludwig    490. 
Kum,  Stadt  =  Como. 
Kung,    Konrad   62. 
Kung,    Hans    549. 

Künyg,  Wilhelm,  Zimmermann  49  L 
Cunheim    275. 

Cunrat,    doctor    Lux,    zu    Costentz    271. 
Cunrat,    Bruder    =    Conrat,    Bruder. 
Kunringen    251.    252. 
Kupfernagel,     Hans,     Messner     zu     Sant 

Martin    222.    228. 
Kürsnerzunft    488. 
Cuttena,     Hans     von,     Dechan,     Meister 

539.    542. 
Kutter,   Peter,   Pfarrer  zu  Schöntall  209. 

418. 
Cutz,    Hans,    von    Prattehi   393. 


D 


Dägerfelt,   Hans   491. 

Dalmacien    (Dalmatien)   496.  569. 

Dankwart,   Hieronimus,   Notar  und  Pro- 

curator    des    Hofgerichts    zu    PvOtweil 

497.    577. 
David   =   Tafit. 
Deck,    Hans,    von   Pratteln   543. 
Degerfeldt,   Burckhart  487. 
Delsberg   (Telsperg)    12.    161.    165.    167. 

170.    393.    465.    475.    505.    536.    540. 

542.    573.    574.    575.   578. 


Deutsches  Haus  (Tutsch  husz)  /=  Rit- 
tergasse   35/    502. 

Deutschland  (Tutschenland)  60.  461. 
462.    463. 

Deutsche  Nation   155. 

Dichttier  (Tichtler),  Anthoni,  Schlos- 
ser  225.    333.    367.   385. 

Diegten  (Diecken,  Dietkenn)  209.  338. 
418.    443. 

Diepflingen  (Dicplichen,  Dieplika)  337. 
347.  363. 


012 


Diesbach,  Cristoff  von  406. 

Diesbach,  Niclaus  von,  Domherr,  De- 
kan des  Domstifts  52.  144.  410.  474. 
539.    542. 

Diesscnhofcn    45. 

Dictken   =    Diegten. 

Dietrich,  Wolf,  von  Homburg  27. 

Dictschy,    Wilhelm,    Schneider    545. 

Dilman   272. 

Dyrnen   =  Thürnen. 

Dischmacher,  Heinrich,  im  Ilof,  zu  Wai- 
denburg   424. 

Dober,  Henricus  /Geistlicher  von  St. 
Veter]  553.   587. 

Doctor  im  Münster  =  Oecolampad  187. 

Dolcher,  Kurat,  Sechser  zu  Spinnwet- 
tern   490. 

Dolter,  Conrat,  Altschultheiß  zu  Klein 
Basel   225. 

Domstift  (Hochstift,  Meren  Stift,  Ka- 
pitel) 27.  34.  39.  40.  44.  50.  52.  55. 
57.  72.  73.  76.  77.  78.  85.  87.  89. 
103.  105.  106.  108.  109.  110.  111. 
112.  117.  118.  126.  127.  128.  131. 
133.  134.  139.  141.  144.  145.  147. 
148.  150.  152.  156.  157.  160.  161. 
163.  164.  165.  166.  167.  170.  171. 
175.  179.  180.  181.  182.  183.  184. 
185.  187.  195.  197.  201.  204.  205. 
206.  207.  212.  213.  214.  216.  217. 
220.   221.    222.    223.    231.     232.     236. 


239.    242.    244.    262.    266.     284.     286. 

290.    294.    296.    297.    300.    302.    307. 

308.    316.    317.    343.    345.    348.     360. 

363.     365.    366.    370.     371.    378.     382. 

385.    388.    389.    396.    398.    399.    402. 

403.    404.    405.    406.    408.    410.    412. 

417.    428.    429.    431.    440.    441.    442. 

443.    450.    451.    453.  464.    470.    472. 

474.  475.  477.  496.  497.  500.  501.  503. 

505.  508.  520.  523.  526.  536.  539.  541. 

556.    557.    573.    576.      580.    594.    603. 
Dorer,  Heinrich,   Sattler  492. 
Dornach    247.    537. 

Dornbirn  (Torenbürn)   bei  Feldkirch  159. 
Dorneck    151. 
Dornhan   121. 
Dornsperger,    Caspar    491. 
Dreibeinskreuz  (Trübeniskreuz),  südöst- 
lich Solothurn  60.  416. 
Dreizehn  (alte)  Orte  153. 
Dubingen  =  Tübingen. 
Duckingen  =  Tuggingen. 
DüUer,   Lorentz   488. 
Dürcken  =  Türken. 
Dürmenach   (Turmnach)   337. 
Durnen  =  Thürnen. 
Dürr,   Klaus,   Papierer   485. 
Dür,     Gorius,     Papierer     zu     St.  Alban, 

258.   259.  485. 
Dürr,   Symon  253. 


Ebenbach,      Hans,       Glasergesell,       von 

Straßburg   447. 
Eberhart  =  Reischach,   Eberhart   von. 
Eckli,  Hans,  Meiger  zu  Großbenken  132. 
Eckli,     Henrich,     Carthuser     Conventual 

245.   246.   247. 
Eckli,  Peter,  B.  z.  B.,  in  Oberriets  Laden 

245.   246. 
Eckli,  Thoman  62.  245. 
Ecolampadius  =  Oecolampadius. 
Eder,  Hans  484.  544. 
Efringen,  Baden   10. 

Egersheimer,    Kaspar    [Regisheim]  486. 
Egli,  Jacob,  von  Muttenz  393. 
Egkly,    Thoman  =  Eckli,    Thoman. 
Ehegericht   309.   527. 


Eichach,    Ludwig,    von    Sulgau,    Caplan 

zu   St.  Peter   554.   587. 
Eichstetten,      Dorf      bei      Emmendingen 

(Eystat)   533. 
Eidgenossen    (Helvetii,   Aydgenossen)  17. 

30.   35.   36.  49.  60.   64.  65.  66.   67.   68. 

69.  70.   80.  81.  82.   85.  90.  92.  93.  94. 

95.   103.  119.  120.  125.   126.  126.  132. 

140.    141.    153.    154.    155.    169.    170. 

177.    178.    186.    190.    212.    213.    221. 

227.    231.    234.    241.    242.    256.    260. 

261.    262.     264.     288.    292.    304.    314. 

324.    325.     326.    355.    358.    359.    368. 

371.    372.     377.    380.    389.     390.    412. 

415.    416.    436.    437.    448.   450.   471. 

473.    474.    477.    504.    510.    511.    525. 


613 


526.  528.  531.  532.  533.  535.  536. 
537.   538.    568.   593.   597.    598. 

Eyerman,   Felix  471. 

Eimeldingen    553. 

Einfeltig,   German   484. 

Eystat  =  Eichstetten,  Dorf  bei  Emmen- 
dingen 533. 

Elffeld  (Eylfeld),  Hans,  Diacon  zu 
Liestal  208.  418. 

Elichdorffer,    Jos.,    Messerschmied    249. 

Ellecurt    (Hericurt),    Hans    von   494. 

Elsaß  60.  90.  108. 

Elsaßzabern   211. 

Elsendorffer,  Peter,  Domkaplan  am  Mi- 
chaelsaltar 248. 

Elszpetha,  Frow  234. 

Embsz,  Jeorius  Sigimundus  de,  Cano- 
nicus  von  Constanz  und  Basel  144.  407. 

Emmerich,  Meister  =  Wurzgarter,  Em- 
merich. 

Ems,  Marx  Sittich  von  516.  521.  522. 
528.   529. 

Engelberg  (Engelsperg,  Englisperg)  91. 
111.   172.  221.  231.  238.   260.   261. 

Engelberg,  Peter  von,  St.  Johanniter 
Comtur  303.  321. 

Engelporte  zu   Gebwiler  298.  299. 

Englisberg  =  Engelberg. 

Engenthal,    Kloster    481. 

Ensisheim  (Enszheim,  Enszenn)  10.  19. 
20.  24.  28.  34.  35.  36.  54.  62.  63.  65. 
66.    68.    79.    82.    84.    85.    88.   91.    92. 


105.    108.     118.    120.    125.    127.    128. 

129.    135.     137.    147.    149.    151.    152. 

155.    157.     166.    169.    174.    175.    176. 

177.    183.    184.    190.    194.    195.    196. 

199.    200.    201.    202.    236.   242.   272. 

285.    296.    318.    325.     328.   329.    343. 

363.    366.    371.    377.     397.   414.   426. 

438.    440.    470.    480.    508.    511.    557. 

570.    571.    576.    577.    580. 
Eppinger,     Lienhart,     Einzüger     zu     St. 

Peter  202.   203.   587. 
Eptingen  444. 
Eptingen,     Junker     Friedrich     von    250. 

251.  252.   253. 
Eptingen,    Nikiaus    von    250.    251.    252. 
Eptingen,  Hans  Puliant  von   520.  557.  558. 
Erbeinigung,   kaiserl.   u.  österr.   510. 
Erenberger    Herrschaft    502. 
Erlach   275. 
Ernst,      Markgraf    =    Markgraf     Ernst 

von  Baden  und  Hochberg. 
Esch  =  Äsch 

Eschemerthor    (Aschentor)    401. 
Eschemerthurm,    innerer  =  Äschenthor, 

inneres  [AschenschivibbogenJ  165.579. 
Escher,   Junker   Niclaus  408. 
Eselthurm  [ Barfüßerplatz J  11.  165.335. 

353. 
Essliner,  Frittli  486. 
Etsch  60. 
Ettingen    18.    23.    96.    97.    98.    99.    228. 

313.    339.    340.   341.    342. 


Fabri,   Johannes,    Doctor   133.    136.   139. 

467.    475.    500.    503.    594.    603. 
Vach,  Conrad,  S.  Johann  Ordens  Schaff- 
ner   =    Vochheim,     Conrad  .  .  .      303. 

320.    321.    349. 
Falck,   Wolff  487. 

Valckenstein,     Sigmund     von    242.    300. 
Falckysen,    Claus,    Schmied  245. 
Fan,     zum     roten  =  Fahne,    zur    roten 

[Freiestraße  43 J  530. 
Farnsburg    (Varnsperg,    Varsperg)     209. 

255.    257.    258.    259.    260.   291.    301. 

318.    321.     322.    335.    356.    413.   418. 

443.   444.    542. 


Vatzmann,   Jerg   550. 

Fey,   Morant   489. 

Feinanberg,   Hans    486. 

Veldern,   Hans,    d.  R.   130.    159.    160. 

Vellinger,    Hans,    von    Hegenheim    305. 

Veitin,   von  Kirchheim  an   der  Eck   189. 

Venedig    170.    178. 

Verber,  Hans,  Domcaplan,  Buwmeister 
167.   556. 

Ferdinand,  König  von  Ungarn  und  Böh- 
men, Erzherzog  von  Oesterreich  17. 
29.  30.  54.  85.  125.  174.  190.  521.  567. 

Fesch,    Claus    490. 

Vesch,    Hans    Rudolf   484. 


014 


Fetcrly,   Utz  488. 

Filigen  =  Villingcn 

\'iUingcn    (^Piligcn^    Baden    158. 

Vinstingcn   240. 

Vischcr,    Balthasar   253.   518. 

\'ischci\  Barbara,  ehemalige  Nunnc  im 
Steinenkloster    467.    468.   471. 

Vischer,  Johannes,  Chorherr  zu  St.  Peter, 
dictiis  CiirrifcK,  genannt  Wagner,  Hans 
123.    554. 

Fischer,  Michel,  Wagner  zu  Eschemer- 
thor   401. 

Fischernzunft    493. 

Fischmarkt   (Vischmerckt)    189.  233.  492. 

Viszier,  Claus  548. 

Fitzschner,  Hans,  von  Leimen  369. 

Flandern   496.    569. 

Fleckenstein,    Jacob    von    144. 

Florenz   317. 

Flüc,    Heinrich    von   151. 

Flums   436. 

Flutbacherin,  Annely,  von  Lampenberg, 
Wiedertäuferin    594. 

Flutbacher,  Hans,  von  Bubendorf,  Wie- 
dertäufer   378.    379.    380. 

Flutbacher,  Heini,  von  Lampenberg, 
Wiedertäufer     8. 

Flutbacherin,  Margreth,  von  Lampen- 
berg,   Wiedertäuferin    347. 

Vochheim,  Conrad  (Vach,  Vochen)  St. 
Johann  Ordens  Schaffner  303.  320. 
321.  349.  361.  362.  391.  392.  414. 
461. 

Vogel,  Marcus,  Caplan  zu  St.  Peter,  M. 
554.  587. 

Vögeli   (Vogel),   Marx,   abwesender  Ka- 
plan von  St.  Peter  115.    116. 
Voglin,    Balthasar,    Diacon   bei    St.  Lien- 

hart  208.  418. 
Vogt,   Lorenz,    von  Allschwil   305. 
Vordere    Lande    (fordern   Landen,    Vor- 
der-Österreich)  73.  116.  117.  118.  150. 
151.  174.  190.  213.  236.   329.   576. 
Fortmüller     (Formüller)     Johann    Hein- 
rich,   Notar    9.    12.    32.    39.    108.    132. 
137.    168.     174.    179.    223.    228.    230. 
247.    249.    255.    258.    259.    260.    284. 
287.    291.     306.    307.    310.    313.    318. 
320.    323.    324.    339.    347.   353.   356. 


358.    369.    375.    379.    382.    388.    389. 

390.    392.    393.    394.    395.    396.    397. 

401.    409.    410.    425.    449.    469.    477. 

502.    516.    566.    573.    578.    580.    595. 

597.   603. 
Franckcnmont,     Heinrich     von    7. 
Franckenmont,  Margaretha  von,  [ausge- 
tretene   Notine   des  Klosters   Cnaden- 

talj  6.   7. 
Frankfurt    a.  M.    2. 
Frankfurter,    Jacob,    doctor    19.   53. 
Franciscen,    Sant,    Orden  224. 
Frankreich,   Franzosen   68.  90.  230.  277. 

436.   503. 
Frauenfeld    471. 
Frey,    Hans    123. 
Frey    (Fryg),   Hans   Rudolf,    d.    R.    104. 

115.  122.    203. 

Frey  (Fry),  Rudolf  4.  79.  114.  123.  187. 

196.    319.    528. 
Freiberge     (Fryenberg),     Jura    229. 
Freiburg    im    Breisgau    52.    53.    58.    59. 

72.    73.    74.   75.    76.   77.   78.    79.    85. 

89.     104.     105.    106.     107.    108.    112. 

116.  127.  129.  130.  131.  134.  135. 
136.  140.  144.  145.  148.  149.  156. 
157.  163.  167.  169.  171.  172.  175. 
176.  181.  183.  196.  217.  242.  245. 
248.  294.  297.  298.  301.  321.  334. 
343.  344.  346.  348.  349.  361.  362. 
366.  371.  396.  403.  404.  407.  408. 
412.  428.  453.  472.  475.  503.  520. 
521.  528.  529.  557.  566.  576.  594. 
603. 

Freiburg  im  Uechtland  8.  153.  332.  381. 
405.    406.    441.    447.    452.    522. 

Freuwler,   Hans   491. 

Fry,  Fridli,  von  Anwil,  Wiedertäufer 
322. 

Fry,  Hans,  von  Anwil,  Wiedertäufer 
321. 

Fricker,  Lutz,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   322. 

Fricktal   125.  438. 

Fridolin,    pistor,    von    Basel    9. 

Friedewald,     Churhessen     3. 

Friedrich    [III.],    Kaiser   32. 

Fryenberg     =     Freiberge,    Jura. 


615 


Fritschi,  Bernhart,  Vogt  zu  München- 
stein   265. 

Frobenius,  Iheronimus  486. 

Froidenberg,    Gerg    334. 

Fronberg    [Froburg?J    336.    337. 

Fuchs,     Hans,     Schneider,    B.  z.  B.    369. 

Fuchs,  Martin,  Pfarrer  zu  Bennwil  209. 
418.   421. 


Vüglin,  Hans  597. 

Fürstenberg,     Graf     Wilhelm    von     136. 

Furtmüller   =   Fortmüller. 

Füssen  im  Algäu  502. 

Füssen    Frau    254. 

Futbacher,    Hans,    Wiedertäufer    337. 


G 


Gabriel,    Engel    579. 

Gallen,    St.    64.   69.    92.    102.    119.    291. 

310.    311.    328.    350.    351.    352.    358. 

380.    381.    389.    409.    424.    437.    504. 

531. 

Gallus  caplan  sant  Peter  =  Petri,  Nic- 
laus. 

Ganser,     Conrat,     Sohn    des    Jacob    70. 

Ganser,    Jacob,    Blattharnester   70. 

Gartnernzunft  273.  489. 

Gassen,  Conrad  in  der,  von  Alfurt  559. 
560. 

Gasser,  Fridli,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   322. 

Gasser,  Georg,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   321. 

Gasser,  Hans,  von  Rothenfluh,  Wieder- 
täufer  321. 

Gasser,  Jörg,  von  Anwil,  Wiedertäufer 
322. 

Gasser,  Lienhart,  von  Rothenfluh,  ^''ie- 
dertäufer    321. 

Gasser,  Mathis,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   321. 

Gasser,  Michel,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   322. 

Gasser,  Steffan,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   321.    322   . 

Gasser,  Thoma,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   321.    449.    469. 

Gasser,  Uli,  von  Anwil,  Wiedertäufer 
321. 

Gast,  Hans,  Diacon  bei  St.  Martin  208. 
418. 

Gebel,  N.,  Schiffmann  323. 

Gebhart,  Hans,  Schultheiß  zu  Liestal 
52.   192.  264. 


Gebhart,     M.     Henrich,    Schulherr    323. 

Gebhart,  Mattheus  488. 

Gebhart,    [N.]    59. 

Gebweiler   23.    26.   27.   33.   34. 

Gebwiler  (Gewiler  gen.  Sattler),  Jo- 
hannes (Hansz,  M.),  Chorherr  zu  St. 
Peter  104.  105.  114.  533.  534.  554. 
584.  585.  589.  590. 

Gebwyler,  Hieronimus,  Schulmeister  zu 
Hagnau   533. 

Gebwyler,  Peter,  Domkaplan  der  zwei- 
ten  Pfründe    am  Heiliggeistaltar   248. 

Geiszberg,  Claus,  kgl.  Rentmeister  in 
Würtemberg    107. 

Geissenberg  (Geisberger,  Geissenber- 
ger),  Richart,  vertriebener  Probst  zu 
Tierenbach,  Probst  von  St.  Alban  25. 
33.  34.  272.  274.  275. 

Gelterkinden  (Gelterchingen)  209.  270. 
287.   304.  417.  418.   425.   443. 

Genf    (Jenf)    226.   566.   569. 

Gerberzunft   488. 

Gering,    Basthion    22. 

Germanien    496.    569. 

Gernler,    Meister    Alban,    d.  R.    421. 

Geroltseck,  Gangolf,  Herr  zu  hohen 
508. 

Gertrut  in  der  Neuwen  Vorstat  546. 

Gesus,  Adam,  Meister,  Schcrer  am 
Kornmarkt    492. 

Getz,    Lienhart    491. 

Gewer,  St.  =  Goar,  St.,  Rheinprovinz 
2.   3. 

Gewiler,  Hansz,  M.  =  Gebwiler,  Hans 
M. 

Gigny    191. 

Gilden,   Mathis  =    Gulden   M. 


GUi 


Ciilgcnbcrg,  H[ans]  Y[inci]  von,  Rit- 
ter, Statthalter  in  Hnsishcim  10.  34. 
157.   169.   201.  236.  503. 

Ciifalck,  Thoman,  Diucon  im  Münster 
208.   418. 

[Gysin],  Anna,  von  Wintersingen, 
Dienstmagd  zu  Rothenfluh,  Wieder- 
täuferin   448. 

Gysi,  Hans,  Müller,  von  Ölten  515. 
516. 

Gysin  (Gisi),  Mathis,  von  Läufelfingen, 
Wiedertäufer  267.  323.  324.  336.  337. 
338.    561.    563. 

Gysin,   Michel   336.   337. 

Gisler,    Simon   490. 

Glarus  95.  153.  324.  332.  359.  380. 
381.   437.   504.  526.   531.  568. 

Glasser,  Anthony,  Sechser  zum  Himmel 
491. 

Glaser,  Michael,  Pfarrer  zu  Hüningen 
210.    419. 

Gleien,    Barbara    224. 

Glysenbach's   Frau   254. 

Gluege,   uff    dem   271. 

Gnadenthal,  Kloster,  in  Spalen  6.  7. 
264.    269.    270.    307.    417. 

Goar,  St.  (St.  Gewfer),  Rheinprovinz 
2.   3.    19. 

Göbeli,  Anthoni  245.  544.  547.  548.  552. 

Goltschmit,  Caspar  544.  545.  547.  548. 
549.    551.    553. 

Goltschmit,    Hans    548.    549.    551.    553. 

Gösgen    (Goszga)    258. 

Götz,  Jacob,  d.  R.,  Pfleger  des  Augu- 
stinerklosters, Salzherr  332.  333.  367. 
368.   468.    471. 

Göuffi,     Valerius,     d.  R.    zu    Biel    290. 

Graff,  Hans,  d.  R.,  Pfleger  zu  Predi- 
gern   352. 

Grasz,  Mang  489. 

Grebli,    Heinrich    118. 

Greder,    Claus    414. 

Grell,  Hans,  Pfarrer  zu  Kilchberg  209. 
301.    418. 


C'.iciizacli     ^Kicntzach)     513.    515.    519. 

543.    553. 
Grieb,   Anthoni   224.  225. 
Griebin,     Barbara,     Nonne     des     Clara- 

klüstcrs    224.    243. 
Grienysen,   Balthasar  487. 
Grimm,    Hans,    von    Muttenz    394. 
Grimm,    Uli,    Mciger    382. 
Gryn,   Joder,    Sattler  203.  204. 
Groff,   Hans   547. 
Gropp,    Anthony    490. 
Grop,    Hans   494. 
Grosz,    Hans,    von    Nürnberg,    Organist 

[auf   Burg]  296.  297.   485. 
Großbenken    132. 

Grübel,    Cunrat,    Scherer    468.    471. 
Grünagel,   Fridlin   495. 
Grünenstein,    Frau    401. 
Grünenwald,    Anthony    468.    471. 
Grünenzvifig,    Mathis    587. 
Grüninger,    Hans,    Meister,    von    St.  Ja- 
kob   419. 
Grüninger,    Ludwig,    Meister,    zu    Sant 

Martin    131. 
Grutt,    Margret    von,    ehemalige    Nonne 

im    Klingental    595.    596. 
Gschwind,    Jörg,    von   Therwil    18. 
Gucker,   Andres  491. 
Gulden    (Guldin),     Mathis,     Geistlicher 

von  St.  Peter,  Kirchherr  zu  Buchszwiler 

115.  553.  587. 
Guldenbeck,    Kristan    491. 
Gundelsheim,   Philipp   von,  Bischof  von 

Basel     1.     12.    40.    49.    57.    99.     148. 

157.    171.     179.    187.    196.    197.    200. 

206.    211.    228.    231.    237.    244.    284. 

304.    311.    313.    315.    326.    339.    356. 

369.    388.    391.    401.    446.    477.    505. 

560. 
Gut,    Dr.    Oswald,    Canzler    des    Mark- 
grafen   345.    366.    397. 
Gutbrot,    Martin,    von   Urach    189. 
Gütz,   Jacob   =  Götz,  Jacob. 
Gwer,   St.   =  St.  Goar. 


617 


H 


Habsburg    496.    569. 

Habsheim    (Hapsen)    166. 

Häfelfingen    (Hefelf ingen)    31.   32.    267. 

291.    331.    482.    509.    510.    562.    563. 

578. 
Hagenbach      /Michael/\     Tochtermann 

=    Claus    Schanzler    552.    553. 
Hagenberg,    Christoph,    Dekans     Caplan 

am  Münster  148. 
Hagental    520.    557.   558. 
Häggi's   Frau    254. 
Hagnouw,    Landvogt   zu   232.   327. 
Hagnau   533. 
Halbysen,    Lohnherr    62. 
Halbysen,    Barbara    556.   557. 
Hall,    Pannerherr    von    432. 
Hall    und     Überlingen,    Comenthur    zu 

427. 
Häl    (Hell),    Claus,    zftg.    zu    Schmieden 

410.  487. 
Hall,    Jörg    487. 
HaUer   272. 

Haller,     Sulbicius     (Bern)     119. 
Hallwyl,     Hartman     von    316. 
Halprun    559. 
Haltingen    193. 
Han,    Michel    59. 

Häner,    Heine,    von    Bretzwil    478. 
Hanfstengel,    Cunrad     115.    529. 
Hanis,   Lienhart  489. 
Hans,     Bruder,     Küchenmeister    in     der 

Karthaus    5. 
Hans,    Meister,    der  Wächter   494. 
Hans,     Goldschmiedgeselle      =      Bürge, 

Hans. 
Hanns,    von    Bubendorf    255. 
Hannsen    von    Keiserstul    =     Cleinhans 

Mülhaupt     von     Kaiserstuhl. 
Hanns,    Wullweber    an   der   Steinen  268. 
Hans    Jacob,    Stubstitut   =    Wild,   Hans 

Jacob. 
Hans,   Marx,   zu  Lörrach   385. 
Hapsen  =  Habsheim. 
Harcourt    (Haracort,  Harracourt,  liarre- 

kortt,     Orikurt),     Gerhard     von     191. 

275.    277. 
Härder,    Thiebold,   Spitalmeister    12. 

Basler  Reformationsakten,  IV. 


Harnasch  (Harnast,  Harnisch),  Hein- 
rich,  Metzger   516. 

Harnasch,     Melchior,     Hutmacher     485. 

Harnasch,  Walter,  d.  jung,  Metzger 
516. 

Harnasch,  Wolfgang,  d.  R.  36.  99.  137. 
184.    187.   319.  327.   340. 

Hartman,   Hans   545. 

Hatstat    345. 

Hatstat,   Friedrich  von  66.   184. 

Hatstat,  Johann  von,  St.  Johann  Mei- 
ster in  Deutschland,  f  1546  als  Groß- 
prior in  Malta  320.  348.  361.  363. 
391.  414.  427.  461.  462.  463. 

Hauingen    (Houwingen)    191.    193.    273. 

Hausgenossen   Zunft  =    Bärenzunft  484. 

Heberling,    Wolfgang    334. 

Hecker,   Hans   317. 

Heckys,   Andres   481. 

Hedio,  Caspar,  Doctor,  Vikar  zu  St. 
Theodor,  Pfarrer  in  Mainz  und 
Straßburg    502. 

Hefelfingen    =    Häfelfingen. 

Hefelfinger,  Moritz,  von  Rothenfluh, 
Wiedertäufer   322.   468.  469. 

Hegenheim    305.    556. 

Heyd,  von  Waidenburg,  Wiedertäufer 
337. 

Heyd,  Erhart,  zu  Holstein,  Wieder- 
täufer   338. 

Heyd,    Hans,    Wiedertäufer   336. 

Heid,  Rudolf,  von  Niederdorf,  Wieder- 
täufer  323.   410. 

Heide,   Werli,   von  Pratteln   543.  544. 

Heidelberg    362. 

Heidelin,  Lienhart,  Wagmeister  452. 

Heydelin,  Marx,  Oberstzunftmeister, 
t   1553,  7.  556. 

Heyland,  Marx,  Pfarrer  zu  Bubendorf 
209.    418. 

Heyler,   Hans    587. 

Heinrich,  Graf  =  Tierstein,  Graf  Hein- 
rich von  370. 

Heinrich,    Amtmann    71. 

Heinrich,  Wachtknecht,  Stadtknecht  335. 
421. 

78 


618 


Ilcintzmann,     Johannes,     Notarius     199. 

272. 
Hcitcrshcim    362.    392.    393.    414.    427. 
Hcitzmann,   Anthoni   483. 
Hclvetii    =    Eidgenossen. 
Hell,     Claus,     Messerschmied     =     Häl, 

Claus. 
Hcnck,   Dicbold   488. 
llener,   Jacob,    von  Reigoldsvvil  478. 
Meningen  (Thusena),  Städtlein  bei  Genf 

566. 
Ilenman,     Junker     =    Junker    Henman 

von    Offenburg. 
Hennen,  zur  roten  =  Nadelberg  36.  492. 
Hercken,   Ursula   von,  Conventschwester 

zu   Klingental   250.  251. 
Herenberg  (Herrenberg'i   189.  190. 
Herman,    Hans,    Schuhmacher    sei.    317. 
Herman,  Hans  Rudolf  273. 
Herpst    (Herpster),   Hans,  Meister,   ATa- 
ler,  B.   z.  B.   492.  508.  509. 
Hersperg   (Hersberger),  Hans,  von  Läu- 
felfingen,  Müller  267.  336.   338.  339. 
347. 

Hersperg,  Heini,  von  Thürnen,  Wie- 
dertäufer  337. 

Hersperg,  Jacob,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer   321. 

Hersperg,    Lienhart    37. 

Herten,   Franz   von  487. 

Herten,   Heinrich   von  487. 

Hesz,  Hans  494. 

Hessen  136.  146.  293.  314.  413.  430. 
455.  456.  495.  514.  522. 

Hessen,  Landgraf  Philipp  zu  1.  3.  18. 
45.  104.  145.  178.  335.  354.  355. 
357.  375.  376.  380.  526.  537. 

Hessischer  Verstand  /hessisch-zürche- 
risches  BiindnisJ  145.  314.  495.  514. 
522.  528.  532.  537.  555.   558. 

Hetzell,   Jörg   487. 

Hildisheim    und    Malten    59.    501.    503. 

Hildisheim,  Bischof  von  =  Balthasar 
Merklin,    f    1530. 

Hyllweg,  Theobald  II.,  Abt  von  Lützel, 
aus    Thann    195.   304. 

Hiltprand,  Balthasar,  Junker  28.  67. 
104.  114.  115.  122.  123.  203.  304. 
552. 


Hiltprand,    Jacob,    B.   z.    B.   519. 
Hiltzenkopf,    Michel,    Pfarrer   zu   Brctz- 
wil  209.  419. 

Himmel,     Zunft     zum    =     {Freiestraße 

33 J  491. 
Hipolitt,    St.    62. 

Hirsinger,  Paul,  Schaffner  zu  St.  Clären 

296. 
Hirtli,    Cunrat    305. 
Hirtlin,   Heini   494. 
Hispanicn    178.    496.    569. 
Hitzkirch    (Hitzkilch)    90. 
Hochberg    =    Baden   und   Hochberg. 
Hochburger,    Jerg   547. 
Hoche  Stube  482. 
Hoff,   im,   zu  Waidenburg  424. 
Hoff,    in    [des   Bischofs    zu   Basel]   95. 

100.    416. 
Hoff  er,   Hans  491. 
Hoffischer  271. 

Höfflin,     Martin,     markgräflicher    Vogt 

zu    Eystet    533. 
Hoffmann,    Martin    490. 
Hoffmeister,    Batt.    485. 
Hohentwiel    (Schloß    Thwyel)    93.    113. 

120. 
Hohe    Schule   =   Universität. 
Hohes    Stift    =   Domstift   Basel. 
Holbein,  Hans   d.  j.,  Maler  491.  492. 
Holstein,  Baselland  338. 
Holtzach,    Offrion    486. 
Homburg  27.  31.  32.  37.  209.  259.  265. 

283.    291.    337.    419.    428.    435.    469. 

483.  512.  561.  566.  569. 
Homburger,  Jerg  486.  569. 
Horb,    Bernhart,    Gerber    sei.    Ehefrau: 

Elszpetha   317. 
Housenstein    (Husenstein),    Martin    von, 

Ritter    156.    175. 
Housenstein    (Husenstein,    Hov/senstein), 

Sebastian   von    144.   175.   406.  428. 
Howart    (Houwart)-in,    Martha,    Thum- 

frow  zu  Klingental,  von  Wunnenberg, 

ehemalige    Nonne    517.   518.    519. 
Howart,   Junker   Oswalt  519. 
Huber    von    Turmnach    (Thürnen)    338. 
Huber,    Enneli,    Frau    des    Uli,    Mutter 

des    Hans,    von   Pratteln    353. 


619 


Huber  (Haber),  Hans,  von  Prattcln, 
Wiedertäufer  7.  37.  38.  39.  47.  314. 
347.   353.   360. 

Huber,  Uli,  Vater  des  Hans,  von  Prat- 
teln    353. 

Huckelin  (Huckele,  Hockle),  Adam,  d. 
R.,  Pfleger  des  Augustinerklosters 
105.  114.   115.  122.  123.  203.  367.368. 

Hüdeli,  Anna  (Madlingers  Jungfrau) 
561.    564. 

Hug,  Burkhard,  Alt-Schultheiß  zu  Lie- 
stal   264. 

Hug  (Hugi,  Hügli),  Hans,  Schultheiß 
von  Luzern  125. 

Hug,  Hans,  Ratsknecht  (Stadtknecht) 
320.    356.    369. 

Hugli,    Claus,    von   Pratteln   393.   543. 

Hungern   496.   569. 

Hungern  und  Bohem  =  Ungarn  und 
Böhmen. 

Hunigen    ==    Hüningen. 


llüningen   (Hunigen)    62.  210.  408.  419. 
Hunsrück   (Hundsrück),   Rheinprovinz  3. 
Hurlingin    505.    506.    524.    525.    575. 
Huschin  =  Oecolampad. 
Husenstein,   Martin  von,  Ritter  =  Hou- 

senstein. 
Huser,    Augustin,    von    Läufelfingen    = 

Buser    Augustin. 
[Huser],     Meister     Hans,     Pfarrer     zu 

Oltingen  209.   418. 
Huszler,    Cunrat    550. 
Huszler,  Hans  485. 
Huszlerin,     Margreth     (Mergelin)     544. 

546.    552. 
Hutmacherin,    die   alt  547. 
Hutner,   Hans   488. 
Hütschy     (Huschi),     Wolfgang,     d.     R., 

Castvogt     und     Schirmherr    des     Clo- 

sters  zu  St.  Ciaren  243.  323.  544.  551. 
Huttinger,  Werlin,  von  Muttenz  481. 
Hüttli,  Thoma  471. 


L  J 


Jacob,  St.  210.  419. 

Jacob,  Prior  der  Carthaus  =  Loubcr, 
Jacob   aus   Lindau. 

Jacob,    Schaffner   zu   St.  Peter   589.    590. 

Jeger,  Iheronimus  487. 

Jenff  =  Genf. 

Jerg,    Meister,    Metzger    545.    546.    552. 

Jerg,   Stadtknechts   Soiin  548. 

Jerusalem   496.    569. 

Ifental,    Heini,    von   Liestal    306. 

Iheronimus,  Prior  der  Carthaus  Basel 
=    Zschekkenbürlin,    Hieronymus. 

Iheronimus,  Pfarrherr  zu  St.  Alban 
=   Bothanus,   Jeronimus. 

Ylentsfeldt,    Küfer   61. 

Yler,  Ulrich,  von  Straßburg,  Scherer 
und  Wiedertäufer  501. 

Ymelin,  Meister  Jacob,  Pfarrer  zu  Prat- 
teln 210.   393.  419. 

Im  Hoff,   Jacob,  Meyer  453. 

Innsbruck  20.  29.  53.  54.  105.  119.  174. 
190.  223.   328.  371.  521. 

Insula,   Anthoni   de  233. 

Joachim,  Doctor  493. 


Joachim,  Ratschreiber,  Pfleger  zu  St. 
Alban    =^    Joachim    Schenckli. 

Jokist,  Michel  486. 

Joder,  St.  =  Theodor,  St. 

Jodocus  zu  Eimeltingen  [von  St.  Peter] 
553. 

Johann,  Barfüsser,  Predicant  im  Spital, 
zu  Waidenburg  =  [Lüthardt] ,  Jo- 
hann. 

Joannes  zu  Krentzach  [Geistlicher  von 
St.    Peter J    553. 

Johann,    St.    201.    202.    261.    262.    269. 

Johann,  St.,  Propstei  zu  Biesheim  425. 

Johannis,   Josen   587. 

Johanniter  Kommentur  St.  Johans  Or- 
den 91.  111.  221.  261.  320.  348.  361. 
362.    363.    427.  460.   461.  462. 

Johannsen,  Abt  von  St.  Blasien  =  Jo- 
hannes Spilman  von  Bettmaringen, 
Abt  von  St.  Blasien. 

Johanser  Hus,  St.  194.  247.  386.  391. 
392.  414.  460.  469.  477. 

Johannsbruderschaft,  St.  117.  171.  464. 
477. 


(>L'0 


Joichdenhamcr,    Hans   70.  71. 
Joncr,    Batt,    von   Pratteln   543. 
Jordysen,   Hans   487. 
Jorg,    Abt    von    Murbach    59. 
Jörg,  Amtmann  37. 
Jörg  =   Homburger,  Jörg. 
Josen,  Herr  =  Jos.  von  Reinach,  Dom- 
herr. 
Josz,    Lienhart,    von    Waidenburg    495. 
Jost,    Erhartt,    von   Oberdorf   422. 
Irmi,  Damian  478. 
Irmi  (Yrme,  Yrmi),  Hans  4.  5.  6.  118. 


Yselin,    Claus,    Bannwart,    von    Muttenz 

394.   395.   495. 
Yselin,  Marti,   von  Pratteln  543. 
Yscnkrcmer,   Marthin    488. 
Yszcnmann,     Hanns,     von     Waldcnhurg 

422. 
Ysni    64.    70. 
Italien   54.   60.  220.  221. 
Itclheinrich,    Mathis,    Rebmann    21.    22. 
Jud,    Leo,    Predicant,    von    Zürich    380. 
Juden  561.  562. 
Jung,    Elsbet    271. 


L 


Labiat,   Clara,   von  Pruntrut   527. 
Lacherer,   Hans,  gen.  Romer    552. 
Lachner,    Ludwig    408. 
Lampenberg,  Baselland  8.  335.  338.  347. 

594. 
Landau    128. 
Landeck    354. 

Landeck,    Hans    Friedrich    von    46. 
Landenberg,    Wolf    von   319.    320. 
Landfrieden    35. 

Landolt,    Hans,    von   Zürich   283. 
Landser  (Lanser)  24.  33. 
Lang,   Balthasar   546. 
Lang,  Jacob  546. 
Langenbruck    386.    435. 
Lannsen    =    Lausen. 
Lanser    =    Landser. 
Läpp,  Jerg,   Strelmacher  485. 
Läsz,    Peter   485. 
Läufelfingen    (Loiffelfingen)    209.    267. 

282.    291.    323.    324.    336.    337.    338. 

419.  435.  483.  561. 
Laufen   (Louffen),  Bern  96.  97.  98.  237. 

313.  327.  453.  574. 
Laufenburg    (Louffenburg)    301. 
Laufental    204. 
Lausen    (Lannsen,    Lanser)    8.    149.    165. 

254.    304.    314.    330.    335.    352.    378. 
Lauwil    (Luwiler)    382. 
Lederer,    Kunrat   488. 
Lederer,   Jacob   59. 
Leiderer,     Ulrich,     Tuchmann,    B.  z.  B. 

310.    549. 
Leimen    173.   368.   369. 


Leymental    115. 

Leonhard   (Lienhart),   St.  208.  269.  418. 

Leopart,    Marti    484.    533. 

Leuthart,    Hans,    Predicant  zu   den  Bar- 

füssern   im    Spital   208.   418. 
Leux,   Jacob,  von  Baden   23. 
Lyb,  Johann,  Doctor,  Domherr  zu  Kon- 
stanz   443. 
Lieb,   Hans,   Presentzer  und   Domkaplan 

167. 
Liechtenfels       (Lichtenfels),       Cornelius 

von,  Domherr  97.  166.   167.  170.  184. 

186.    187.    247.    369.    508.    539.    540, 

542. 
Liechtenfels,    Hans    Wilhelm   242. 
Liechtenhan,  Ludwig  485. 
Liechstahl    =    Liestal. 
Lienhart,    Herr,    Predicant  zu   St.  Peter 

=   Rebhan,   Lienhart. 
Lienhart,    Hans,    von  Reischach    189. 
Lienhart,    Uli    Madlingers    Knecht    282. 
Liesberg    (Liesperg)    241. 
Liestal    (Liechstahl)    45.    52.    147.    177. 

192.    208.    210.    264.    304.    306.    309. 

330.    374.    375.    379.    393.    418.    420. 

439.   444.    542.  571. 
Ligsdorf    (Luxtorf),    Pfirteramt   305. 
Limperger      (Limpurger),      Telamonius, 

Weihbischof    270. 
Linck,    Bastian,    von    Colmar    274.    275. 

276.    277. 
Linck,    Marty,    aus   Appenzell,    Wieder- 
täufer   337. 


621 


Linckescheren,     Wiedertäufer     --    Ling- 

genscher,    Peter. 
Lindau    64.    70. 
Linder,    Jacob,    Meister  492. 
Linggenscher,     Peter,     von    Genf,    Wie- 
dertäufer   337.    561.   564.    569. 
Linz   (Lynnz)   190. 

Locarno    (Luggarus,    Lug.iris)    68.    91. 
Locher,   Melchior,   von  Wysen,  bei  Gös- 
gen,      Farnsburgeramt,      Wiedertäufer 
258.  259.  267. 
Lompart,    Jacob    447.   448. 
Lorenz,     Kubier     =     Zschan,     Lorenz, 

Kubier. 
Lorenz     =     Rickenbach,    Lorenz,    Wie- 
dertäufer,  Schwiegersohn   des  Mathys 
Gysin    337. 
Lörrach    191.    193.  385. 
Loschdorf  =  Lostorf. 
Loser,  Joannes   (Hans)  [Geistlicher  von 

St.   Peter J   553.  587. 
Lostorf  (Loschdorf),  Solothurn  283.  309. 

336.   337.    338.  563. 
Losz,    Lorenz,    Schaffner   des   Domstifts 

126.    167.    212. 
Loterer,   Hans,   an  Steinen  469. 
Lothringen    318. 
Loub,    Johannes,    Domcaplan    127.    348. 

371. 
Louber,   Bartle,   von  Rothenfluh   321. 
Louber,    Conrat,   von  Rothenfluh   321. 
Louber,     Jacob,      Prior     der     Carthaus, 
11513.    296. 


Louber,    Steffan,    von    Rothenfluh    321. 
Louffen,     Cornelius,     sacelianus    zu    St. 

Peter   554.    587.   588. 
Low,    Hans    Jacob,    Pfarrer    zu    Gelter- 

kinden  209.   418. 
Löwen,    Frau    254. 
Löwenstein,  Batt.  484. 
Ludy,    Maurer,    ein   walch   Wiedertäufer 

282. 
Lüdin,    Hans,    von    Bubendorf,    Wieder- 
täufer 298.  300.  304. 
Ludwig,  Herr  =  Züricher,  Ludwig,  d.  R. 
Luggarus   ~   Locarno. 
Lupffen,    Wilhelm    von,    Pfandherr    zu 

Thann    377. 
Lupsingen   495. 
Lutenbach    114.    115.    300. 
Luther,    Martin    1.   2.    18.   60.    104.    136. 

149.  278.   301.  334.  533. 
[Lüthardt],     Hans,     Prediger    zu     Bar- 

füssern   420.   421.  422.  423. 
Luterysen      (Lutteryscn),      Fridlin     452. 

487. 
Lützel,  Kloster   195.  207.  208.  211.  222. 

304.    603. 
Lüwyler   =    Lauwil. 
Lux,  Doctor  =  Doctor  jur.  Lucas  Klett, 

bischöflicher    Kanzler. 
Luxenhoffer,   Hans    546. 
Luxstorf  =   Ligsdorf  305. 
Luzern    125.    153.    226.    235.    241.    296. 

324.    332.    405.    406.    504.    516.    529. 

593. 


M 


Madlinger,  Hans,  von  Häfelfingen, 
Wiedertäufer  509.  510.  512.  561. 
563.   564.   569. 

Madlinger,  Margretha,  Ulin's  Frau  564. 
578. 

Madlinger,  Uli,  von  Häfelfingen,  Wie- 
dertäufer 31.  32.  37.  267.  282.  291. 
331.  337.  338.  356.  482.  561.  562. 
563.  564.   572.  578. 

Madlinger's   Jungfrau    =  Hüdeli,   Anna. 

Mägden  (Magten,  Mackten)  438.  439. 
440. 

Magstatt    269. 


Maigret      (M.^grct,     Meigret\    Lambert 
.  322.    381. 

Mailand    (Meylandt)    317. 

Mainz    (Mentz),    Bistum   358.    399.   497. 

Maisprach     (Meysprach)     209.    443. 

Mang,    Fridlin    572. 

Mann,     Joannes     (Hans)     [Kaplan     von 

St.  Peter [  553.  587. 
Manuel,  Niclaus  119. 
Marburg        (Martburgk,        Marckburgk, 

Margkpurg,     Marpurg)     2.     18.     136. 

178.   187.   293.  335.  376. 


&2-2 


Markgrafschaft     =     Baden,    Markgraf- 
schaft. 
Marcher,  Conrat  452. 
Marchcr,    Hans    452. 
Marijrcth  uf  St.  Clarahof,  zu  St.  Ciaren 

545.  546.   547. 
Maria  Magdalenen,   St.,   an   der  Steinen 

=  Steinenkloster. 
Mariastein  i^Gotteshaus  im  Stein  [Stain]  ), 

Solothurn    19.    151.    175.    391. 
Marpach    279. 
Marquis    (Marchisy),    Steffen,   Propst  zu 

St.    Alban    273.    274.    275.    276.    277. 
Marty,   Pantlion  491. 
Martin,    St.,    Leutkirche    131.    208.    222. 

367.    418. 
Martin,    Jacob    /von   Luxem]   91. 
Martin,   Wiedertäufer   417. 
Massmünster  bei  Thann  296. 
Mathis,    Schuhmacher    62. 
Maximian,   Kriegsmann   494. 
Mechelin,    Stoffel    548.    549.    550.    551. 

552. 
Meder,  Johannes   588.  592. 
Medici,   Giangiacomo   de,  Kastellan  von 

Musso    (Herr    von  Musz)    91. 
Megret  ^  Maigret  (Meigret),  Lambert. 
Meyer,   Phister,   von  Aarau  268. 
Meyer,  Adelberg,   [zum  Pfeil J,  Bürger- 
meister 3.   10.  23.  24.  26.  27.   35.  36. 

45.  46.  52.  53.  57.  66.  68.  84.  88.   89. 

99.  106.  111.  133.  148.  152.  157.  165. 

166.    169.    176.    186.    191.    J92.    193. 

196.    207.    208.    212.    220.    231.    234. 

235.    236.    237.    247.    257.    260.    268. 

283.    287.    288.    290.    301.    304.    310. 

316.    327.    336.    340.    346.    348.    354. 

355.    371.    372.    385.    386.    391.    395. 

402.    404.    412.    414.    415.    426.    427. 

430.    434.    446.    447.     449.    452.    454. 

455.    456.    461.    463.    468.    469.    471. 

480.    481. 
Meyer,     Agnes,     Conventschwester     zur 

Engelporten  298.  299. 
Meyer  (Megerin),  Barbara,  in  der  Uten- 
gassen  545.   546.  550. 
Meyer     (Meyger),     Bernhart     119.     184. 

187.  208.   226.  227.  418. 
Meyer,    Conrat    493. 


Meyer,  Eva,  von  Nörich  [Neerach], 
Zürcher    Gebiet,    Wiedertäuferin    482. 

483. 

Meyer  (Meiger),  Fridli,  Sigrist,  von 
Rothenfluh,    Wiedertäufer    322. 

Meyer   (Meiger),   Hans  490. 

Meyer,   Hans,   Vogt  zu   Altkilch  25.   33. 

Meyer,    Hans,    von   Hegenheim    305. 

Meyer,  Hans,  von  Rothenfluh,  Wieder- 
täufer   321. 

Meyer,    Heinrich,    von   Äsch   23. 

Meyer,   Jacob   484. 

Meyer,  zum  Hasen,  Jacob  271.  360. 
371. 

Meyer  [zum  llirtzenj,  Jacob,  Oberst- 
zunftmeister, Bürgermeister  5.  36.  67. 
68.  79.  102.  106.  169.  196.  304.  511. 
513.  514.  517.  519.  520.  528.  529. 
534.  555.  558.  559.  560.565.  578.  592. 

Meyer,  Johann  550. 

Meyer,  Jörg  572. 

Meyer,   Liennert   546. 

Meyer,  Lorenz  548. 

Meyer,  Michel,  Weber  547. 

Meig,   Bartholme,   B.  z.   Bern  406. 

Meigel,  Ludwig,  Silberkremer  486. 

Meysprach   =    Maisprach. 

Meywely,    Hans   491. 

Melanchton,   Philipp    1.  2.   570. 

Melchingen,  Bern  von,  St.  Johann  Con- 
tur  321. 

Melchior,  von  Wysen  =  Locher,  Mel- 
chior,   von    Wisen. 

Meli   =   Mölin. 

Melibach    =    Mölinbach. 

Meltinger,   Heinrich,   Junker  62. 

Melwer,  Hans,  Karrer  490. 

Memmingen  60.  64.  70. 

Mengolt,   Hans   Jacob  578. 

Mentelin,   Lienhart   546.  547. 

Mentz    =    Mainz. 

Merck,  Matheus,  Pfarrer  zu  Buus  209. 
418. 

Merklin,  Dr.  Balthasar,  Weihbischof 
und  Coadjutor  des  Bischofs  von  Con- 
stanz,  Bistumsverweser  zu  Hildes- 
heim, Stiftpropst  zu  Waldkirch  59. 
497.  501.  570. 

Merenstift  =  Domstift. 


623 


Merian  (Meria),  DIebolt  491.  548.  549. 
550.    552. 

Merszmunster  344. 

Mertz,  Ulrich,  Alt-Prior  des  Prediger- 
klosters 23.  24.  26.  27.  33.  34.  59. 

Metz,    Hans    489. 

Metzger,   Hansz   591. 

Metzger,    Märten    494. 

Metzgerzunft   490. 

Michel   zu    St.  Alban   273. 

Mie,   Jeronimus   493. 

Miller,   Cristann   587. 

Ministral,  Diebold  von  545.  550.  551. 
552. 

Mölin   (Meli)   439. 

Mölinbach    (Melibach)    438. 

Molitor,  Cristannus,  Caplan  zu  St.  Pe- 
ter   554. 

Monster  =   Münster. 

Morelet    (Merlet),   General  68. 

Mörnach,  Doctor  ==  Johannes  Tex- 
toris  von  Mörnach  493. 

Mornar  =  Murner,  Dr.  Thomas,  Lu- 
zern    344. 

Mörsberg  und  Beffort,  Plans  Jacob, 
Freiherr  zu,  Landvogt  zu  Hagenau, 
Unterelsaß    102.    200.   211.    342. 

Mug    [Mieg    oder  Mie],   Daniel    136. 

Mulhaupt,  Cleinhans,  von  Keyserstuhl 
287.  292. 

Mülhausen  (Mulhawsen)  8.  52.  54.  55. 
57.  65.  67.  92.  114.  119.  125.  132. 
187.  328.  329.  348.  350.  355.  368. 
371.  372.  377.  477.  531.  565.  568. 
571. 

Mulich,    Hanns,    Schneider  253.   550. 

Müller,  Barbara,  von  Läufelfingen, 
Wiedertäufer   435. 

[Müller] ,  Georg,  Abt  von  Wettingen 
23. 

Müller,    Hans,   zum  Sternen   546. 

Müller,  von  Läufelfingen,  Wiedertäu- 
fer  560.    561.   563.   564. 


Müller,   von  Ölten  495. 

Müller,  von  Sissach,  Wiedertäufer  282. 
287.  395.  397.  412. 

Müller,   von   Wittnau   195. 

Müller,  Lienhart,  von  Läufelfingcn, 
Wiedertäufer   337. 

Müller,  Lienhart,  von  Luxtorf  305. 

Müller,  Lienhart,  von  Rucheptingen, 
Farnsburgeramt   291. 

Müller,  Matthis,  Schaffner  zu  St.  Clara 
250.    387. 

Müller,    Peter,    Vogt  zu   Blotzheim   176. 

Müller,  Sebastianus,  Chorherr  zu  Sä- 
ckingen [einst  Leutpriester  am  St. 
Petersstift]    120.   553.  587. 

Mümliswil   63. 

Mümpelgart,   Ulrich,   Graf  zu  357. 

Münchenstein  132.  209.  265.  313.  394. 
419.    495. 

Münster     (Moutier-Grandval)     167. 

Münster  (Monster)  zu  Basel  139.  147. 
163.  189.  208.  222.  305.  314.  330. 
331.  339.  347.  379.  397.  418. 

Muntwyler,  Bastian,  von  Sissach  ."^06. 

Müntzer,    Batt   484. 

Muntzinger,   Heinrich   253. 

Muntzinger,    Peter    493. 

Muntzinger,  Ulrich  224.  225. 

Munzach  [abgegangener  Ort  hei  Lie- 
stal [    209.   418.   420. 

Murbach,  Kloster  23.  24.  59. 

Murer,   Andres   61. 

Murer,   Kaspar    488. 

Murer,    Heinrich    62. 

Murer,   Jacob   491. 

Murnar    =    Murner,   Dr.   Thomas. 

Murner   [Dr.  Thomas,  Luzern]   68.  344. 

Muspach    490. 

Musz,  Herr  von  =  Giangiacomo  de 
Medici,    Kastellan    von    Musso. 

Muttenz  (Muttuts)  210.  389.  390.  393. 
394.  419.   420.  481.  482.  495. 


Nagel,    Hans,    Meister  253.   473. 
Nay,  Ulrich  587. 
Nassower,    Lux    327. 


N 


Nebicker,  Jörg,  vonHäfelfingen  31.  32.  37. 
Neerach   (Nörich),   Zürich,  Bezirk  Diels- 
dorf 482. 


624 


Ncy,    Ulricus,    Caphiii  zu   St.   Pctcr   554. 
Nesselwangcn,     Baden,     bei     Überlingen 

54.   60. 
Nctlingcr,  Jcrg  491. 
Neuenbürg    im    Breisgaii    131.    133.   221. 

239.    318.    348.    349.    360.    361.    362. 

391.    427.    460.  475.    553.   554. 
Neucnstadt  ^^Nuwenstadt)  505.  546. 
Newerli,   Cleinhans   453. 
Niederdorf,  BaseUand  323.  422. 


Nysy,   aus   Appenzell,  Wiedertäufer  337. 

Null,  Ik'nedict,  ehemaliger  Prcdiger- 
möneh   351.   352. 

Nörich  =  Neerach,  Zürich,  Bezirk 
Dielsdorf. 

Normadingen  =  Ormalingen. 

Nübling  (Nibling)  Georg  (Jörg),  Metz- 
ger von  Bergheim,  Bürger  1519,  gest. 
1544,  61. 

Nürnberg   296. 


O 


Oberäsch    (Oberesch),  Hof   östlich   Ruine 

Bärenfels  400.  401. 
Oberdorf,    Baselland   422.   424. 
Oberelsaß    9.    19.    27.    32.    62.    77.    83. 

116.    128.    130.    150.    151.    156.    168. 

200.    235.    298.    302.    328.    362.    506. 

520.  576. 
Oben    [Abend],    Conrat,    zu    München- 
stein   495. 
Obera  =  Oberer. 
Oberer    (Obberer,    Obera),    Blesy,    von 

Diepflingen,    Wiedertäufer    337.    353. 

563.  564. 
Ober-Hirtzbach   270. 
Oberiet,   Hans  486. 
Ober   Meli    =   Obermölin   438.   439. 
Oberlin,   Gorius   490. 
Obermeierin,  Anna  595.  596. 
Ober-Olsberg   439. 
Oberösterreich    19.   20.   29.   223. 
Oberriets    Laden   245. 
Obertütsche  Landen  153. 
Oberwil    (Oberviryler),    Birseck    98.    99. 

100.  101.  327.  357. 
Obrecht,  Rudolf  560. 
Oecolampad     (Ecolampadius,     Huschin) 

Johannes    1.    18.    19.    104.    119.    136. 

208.    310.    418.    502.    570.    571.    578. 

583.  596.  598.  601. 
Odenwald   (Ostenvvald),  Mentzer  Obrig- 
keit und   Bistum  258.  259.  267. 
Offenburg   158. 

Offenburg,   Junker   Egli  408.   494. 
Offenburg,    Junker    Henman    von,    Vogt 

von    Farnsburg    252.    255.    257.    260. 

301.  356.   563.  580. 


Oglin,    Meister   Thcbolt  239.   344. 

Ogst    =    Äugst. 

Ölsberg     (Olsperg)    Kloster  62.   65.   86. 

152.    438.    440.    480.    481.    507.    512. 

520. 
Ölten    4.    95.   515. 
Oltingen   209.    418.   443. 
Ormalingen    (Normadingen)    443. 
Ortenburg,    Gabriel   Graf  zu   263. 
Ortlin,  Vogt  61. 
Oscheim,     Heinrich     von     =     Ostheim, 

Heinrich    von. 
Oschwald,     der     Steinmetz,    Wiedertäu- 
fer  392. 
Oschwalt,    Dompropstei    Schaffner   417. 
Österreich  20.  49.  87.  92.  117.  119.  129. 

135.    138.     140.    141.    151.    158.    178. 

190.    194.     196.    299.    300.    493.    496. 

512.    531.    541.   565.   568.   569.   576. 
Ostheim     (Osteimer),     Junker    Heinrich 

von  22.  159.  160.   196.  200.  232.  237. 

238.  244.  328.  400.  401.   542.   574. 
Oszwald,   Doctor  von  Kalp   189. 
Ottendorf,  Konrat  Rephun,  genannt  486. 
Öttly,    Hans    491. 
Öttly,    Joder,    Meister,    Scherer    uf    der 

Rinbrucken   492. 
Othilia,   junckfrow    [in  der  Purs  Atigii- 

stinergasse    17 119^    452. 
Ötlingen    (Öttlicken)    191.   193. 
Oagli,      Hans,    B.    z.    B.,    d.   jung.    409. 

483. 
Ougspurg   =   Augsburg. 


625 


Pänthelin,  Bartholome  490. 

Päpstliche    Heiligkeit    429. 

Paurigal     =     Boisrigault,    von     (Dange- 

rant),    Ludwig. 
Paradis,    zum    (Schaffhausen)    533. 
Paulus,   St.  600. 
Pefinger,    Mateus    490. 
Peyeren  =  Bayern. 
Peter,    Stift   zu  St.    10.   11.   36.   61.   104. 

105.    114.    115.    116.    120.    121.    122. 

123.    200.    202.    203.    208.    236.    237. 

262.    265.    266.    267.    271.    418.    445. 

514.   515.   533.  534.  553.  554.  583. 
Peter,    Herr    =   Pfr.   Peter   Widmer,   zu 

Waidenburg    421. 
Pettry,    Heinrich    485. 
Petri,    Niclaus,    Galluscaplan   zu    St.   Pe- 
ter 445.  446.  588.  591. 
Petter,     Dischmacher     von     Liestal     = 

Wechter,   Peter,   von  Liestal. 
Pfarrer,    Mathis,    Stett-   und    Altammei- 

ster  zu   Straßburg  370.  383.  399.  570. 
Pfeffingen     162.     184.     185.     188.     207. 

232.    240.    244.    304.    311.    327.    357. 

363.    364.    369.    401.    447.    477.    573. 

576. 
Pfiffer    (Pfifferlin),    Claus,    zu    Riehen, 

Wiedertäufer    319.    320.   572.   573. 
Pfirt   (Pfridt)    360.  541.   574. 
Pfirt,   Batt    (Beat)  von,    [f  1536,  Kaiser- 

liclier  Rat]    46.  200.  232. 
Pfirt,  Veitin  von  242.  402. 
Pfirt,   Hans   von  242. 
Pfirt,   Jacob   von  363.  452. 
Pfirt,    Jacob    von,    Hof    =    Schürhof    = 

Münsterplatz  19;  452. 


Pfirt,      Sigmund     von,      Domherr      144. 

300.     366.     402.    403.    412.    575. 
Pfirteramt    267. 

Pfister,   Konrat,   Zapfengießer  485. 
Pfister  Meyer,   von  Aarau,  Täufer  268. 
Pflieger,   Jerg  491. 
Pfrunt   Keller  452. 
Philip,  Landgraf  von  Hessen  =^  Hessen, 

Philipp   1.  335.  376. 
Philippus     episcopus     =     Gundclsheim, 

Philipp    von,     Bischof    von    Basel. 
Phrygio      (Costentzer),      Paul,      Doctor, 

Pfarrer    zu    St.    Peter    208.    418.    584. 

585.   590.   591. 
Pirszbrucken     =     Birsbrücke. 
Plap,   Hans   =  Blapp,  Hans. 
Plarer,   Thoman   471. 
Platz,  uff  dem  =  Petersplatz  492. 
Pleignc    (Blenn,    Plenn)    541.    573.    574. 

578. 
Plenn  =  Pleigne. 
Plesin,  sant  =  St.  Blasien. 
Pornntrut    =    Pruntrut. 
Prag   328. 
Pratteln    (Bratteln)     8.    37.    38.    39.    47. 

210.    314.    347.    353.    360.    393.    394. 

419.  543. 
Predigerkloster  zu   Basel  (Dominikaner) 

23.   24.   26.  27.  28.  33.  59.   323.  351. 

352. 
Pruntrut    (Bronntrut,    Porntrut)    12.    161. 

167.    171.    184.    187.    188.    200.    211. 

218.    241.    263.    313.    316.    319.    357. 

370.    465.    466.    478.    506.    527.    540. 

542.    573.    574.    576.    580. 
Pursz,     so     jetzt     Jacob     Breitschwert's 

Haus    =    Augustinergasse    17/19    452. 


Ramstein   22.   209.  260.   419. 
Rapperswil,     St.    Gallen    568. 
Rappoltstein    507. 
Ravensburg   (Ravcnspurg)   60.  409. 
Reber,  Wolfgang  453. 
Rebhan,    Lienhart,    Chorherr  zu   St.   Pe- 
ter  554.    583.   584.   585.   589.   590. 

Basler  Reformationsakten,   IV. 


R 


Rebleutenzunft    486. 

Reck,    Martin,    von  Tannheim,   Erenber- 

ger  Herrschaft,   by  Füssen  im  Algöw, 

Wiedertäufer    360.    502. 
Rechberger,    Jacob    485. 
Reformationsordnung    84. 
Regennasz,     Hans,     von     Pratteln     393. 

79 


G2G 


Rcgyscr,  Andres  488. 

Reich,  heiliges  römisches  15.  39.  40.  46. 

138.    146.    155.    183.    194.    225.    256. 

329.  362.  512. 
Reich   von    Reichenstein,   Hans   Heinrich 

242. 
Reich   von   Reichenstein,  Jacob  46.  242. 

294.    302.    303. 
Reich    von    Reichenstein,    Peter,    Custer 

166.    167.     170.    184.    186.    187.    503. 
Reigoldswil     (Richenschwil,      Rigetswril, 

Richyschwyl,    Rigaschwyl)    209.    265. 

382.    418.    447.   478. 
Reimboldt,     Lux,     Statthalter     des     Jo- 

hanniter-Komthurs  zu  Neuenburg  427. 
Reinach,  Baselland  96.  98.  99.  100.  101. 

148.    357.    401. 
Reinach,   die   von  167. 
Reinach,   Hans   von   144. 
Reinach,    Hans    Bächtold  von   46. 
Reinach,   Jacob   von  242.   300. 
Reinach,   Johann   Rudolf  von,  Domherr, 

der   alt   41.   108.   300.  407. 
Reinach,    Jos    von,    Domherr    133.    136. 

263.    467.    475.   501.    503.   594.   603. 
Reinach,   Melchior   von  242.   402. 
Reinhart,    Hans    Erhart   485. 
Reischach,     Eberhard     von,     der     ältere 

346.   385.   386. 
Reit,    Joannes    [Kaplan    von    St.    Teter] 

553. 
Reyt,   Hans   587. 
Renner    (Roner),    Bernhart,    Diacon    zu 

St.  Joder  418. 
Rennmeister,   Wolff,   von  München   189. 
Rephun,  Konrat,  genannt  Ottendorf  486. 
Retalet     (Rettolet,     Rotelat),     Reinhard, 

[ans    Delsberg,    Notar,   f  1552]    6.   7. 

331.   332.   484.  508.   510. 
Reuss  von  Reussenstein,  Wilhelm,  Com- 

thur    zu    Hemendorf    [Hemmensdorj ] 

427. 
Reutlingen     (Rütlingen)     60.    258.    259. 
Rhein   (Rynn)   532.  594.  602.  603. 
Rheinbrücke    492. 
Rheinfelden    159.    160.  438.   480. 
Rheintal  438. 
Rheinthor    304. 


Rliin,    Elsbeth    zc,    Gattin    des    Niclaus 

von    Eptingen    250.  251. 
Rliin,     Merga     ze,    ausgetretene     Nonne 

zu    Klingcntal    36. 
Rhodos    320. 
Rickenbach,      Jacob,      von      Rothenfluh, 

Wiedertäufer   322. 
Rickenbach,     Lorenz,     von    Rothenfluh, 

Wiedertäufer,       (Schwiegersohn       des 

Mathis   Gysy)    322.  337. 
Rickenbach,     Michel,     von     Rothenfluh, 

Wiedertäufer    322. 
Ricker,   Jeronimus   =  Ritter,  Jeronimus, 

Pfarrer   zu   Diegten. 
Ricker,     Rudolf,     Pfarrer    zu    Tenniken 

209.  418. 

Rych,   Peter   =  Reich   von  Reichenstein, 

Peter. 
Riehen    Hoff    487. 
Richolf   (Richholff),   Egidius,  Caplan  zu 

St.   Peter   588. 
Richyschwyl    =    Reigoldswil. 
Richszysen,    Egmund    236.   237.    362. 
Richtstube   über   Rhin  320. 
Richwin,    Utz,    von   Sternenfels    189. 
Riegen   =    Riehen. 
Riehen     162.     165.    184.    188.    204.    207. 

210.  211.  222.  232.  239.  240.  244. 
304.  319.  320.  419.  490.  523.  525. 
543.   572.   573.  575.  583. 

Riehemer    Tor    444. 

Ryeher,  Werli,  Wirt  zur  roten  Kanne 
305. 

Riely,  Diebolt  491. 

Ryff,  Fridlin,  d.  R.,  Meister  159.  160. 
245.  544.  547.  548.  549.  551.  552.  553. 

Riff,   Jacob   452. 

Rigaschwyl    =    Reigoldswil. 

Ryhiner,  H [einrieb],  Ratschreiber  144. 
283.   320.   553. 

Rin,  Caspar  ze,  Bischof  von  Basel, 
tl502.    506. 

Rinck,  Heinrich,  Caplan  zu  St.  Peter 
61.  554.  587. 

RInckin,    Clara   587. 

Ringler,   Baltasar   485. 

Rynnsz    =    Rhein. 

Rys,  Melchior,  d.  R.,  Pfleger  zu  Pre- 
digern  352. 


627 


Rysz,  Jacob,  von  Rothenfluh,  Wieder- 
täufer  321. 

Rysz,  Martin  (Matern),  Caplan  Erasmi 
247. 

Ryser,  Fridli,  von  Rothenfluh,  Wieder- 
täufer  321. 

Ryser,  Matheus,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer  321. 

Ryser,    Thoma,    von   Rotenfluh    321. 

Rysszer,  Velti,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer (loripes,  schleppfüßig)  358. 
472. 

Ritter,  Jeronimus,  Pfarrer  zu  Diegten 
209.    418. 

Rodersdorf   137. 

Roggenburg    578. 

RoU,  Hof  zu:  Rolle,  Waadt  [vgl.  H.  B. 
L.  S.  I.  S.  252  twd  Allinges  d'.J  270. 

Rom    188.    270. 

Romer,    Lacherer,    Hans   genannt    552. 

Roner  (Renner,  Ronner),  Bernhart,  Dia- 
con  zu   St.  Joder  208.  418. 

Rorbecher,    Hans    128. 

Rorer,  Margreth,  von  Gelterkinden, 
Wiedertäuferin  425. 

Röschenz   (Roschotz),  Bezirk  Laufen   37. 

Roßberg  =  Stapfelberg  2;  367. 

Roszenburg,    Peter   von  490. 

Rotberg,  Jacob   von  438. 

Röteln  202.  223.  345.  396.  513.  515. 
517.   519.   543. 

Rotenflu  =  Rothenfluh,  Baselland. 

Rothenfluh  (Rottenflu,  Rotenflu)  209. 
301.  321.  322.  337.  358.  418.  444. 
448.   449.    468.  472.   563.  572. 


Rott,   Claus,   Alt-Schaffner  an  den  Stei- 
nen  490. 

Röttalet,  Reinhart  =  Retalet. 

Rottgeb,  Thiebolt  483. 

Rottpletz,    Burckhartt,    Pfarrer    zu    Läu- 
felfingen  209.   419. 

Rottwyl    (Rotweil)    120.   276.    277.    362. 
380.    392.    436.   493.   497.   568.   577. 

Rübe,    Cleuwe,    von   Bettingen   61. 

Rucheptingen,    Farnsburgeramt    291. 

Rüde,    Peter,     von    Bubendorf,    Wieder- 
täufer  8.    354. 

Rudi,   Jacob   361. 

Rüedi,    Jacob    484. 

Rudy,  Moritz,  Helgenpfleger  zu  Sissach 
236. 

Ruff,    Martin,    Schneider    547. 

Ruhenacker,       Hans,       Schulmeister     zu 
Liestal    208.    418. 

Rumann,    Heinrich    544.    546.    548.    550. 
551.    552.    553. 

Ruman,    Wolfgang,    von    Dornhan,    Ca- 
plan  von   St.  Peter   121.  587. 

Rumel,  Jerg  486. 

Rümlingen   (Rümlicken,   Rummiken)   31. 
37.  209.   306.  419.  562.  566. 

Rumpel,     Lupolt,     genannt     Beyer,     Ge- 
wandtmann   597. 

Rupp,    Balthasar,    von    Rottenfluh,    Wie- 
dertäufer   322. 

Ruschach,    Eberhart    von,    der    ältere   = 
Reischach,    Eberhard    von. 

Rütner,  Michel  327.  386.  447. 

Rutschi,     Lienhart,     von     Pratteln     393. 
543. 


Säckingen     (Seckingen)     120.    121.     301. 
553. 

Savoyen    (Saffoy)    226.    275.    417.    450. 
522.  531. 

Safranzunft   485. 

Sager,   Wilhelm   494. 

Sallite,    Jerg,    Meister,    Scherer    zu    der 

roten   Hennen   492. 
Saltzman,   Adelberg,    Notarius   199.   272. 
Salzschreiberin,   die   alte  271. 


Sargans    436. 

Sartoris,  Lucas,  Domkaplan  am  St.  Er- 
hardsaltar in  der  Nikolauskapelle  248. 

Satler,  Magister  Johannes,  alias  Geb- 
wiler,    Chorherr  zu  St.  Peter. 

Schaf   (Schoff),   Wirtshaus  zum   548. 

Schaffhausen  57.  66.  95.  120.  130.  133. 
152.  153.  155.  188.  221.  231.  264. 
291.  324.  328.  332.  368.  371.  372.  381. 
454.  504.  526.  531.  533.  535.  536. 
568. 


G28 


Schaffner,  Claus,  von  Anwil,  Wieder- 
täufer  321. 

Schaffner,  I-ridli,  von  Anwil,  Wieder- 
täufer   321. 

Schaffner,  von  Reihen  fhih.  VJ'icder- 
täufer   321. 

Schaffner,  Hans,  von  Rotlienfiuh,  Wie- 
dertäufer  321. 

Schaffner,  Heini,  Vogt,  von  Anwil,  Wie- 
dertäufer   321. 

Schal   417. 

Schaller,  Caspar,  Stadtschreiber,  12.  133. 
170.  188.  208.  317.  352.  368.  418. 
502.  555. 

Schaler,    Claus,    Vogt  von   Sultza   108. 

Schaler,  genannt  von  Leimen,  Thomas 
228. 

Schallbach  (Schalbach)  bei  Lörrach 
517. 

Schantzler,  Claus,  [Michael  Ilagen- 
hach's    72 achter tuanjtj    552.   553. 

Schaub,  Fridlin,  von  Wittensberg  (Wit- 
lisperg),  Homburgeramt,  Wiedertäu- 
fer   32.   282.   283.    284.    336.    337. 

Scheffelt,   Veitin  491. 

Scheffer  (Schöffer),  Michel,  Pfarrer  zu 
Reigoldswil  209.  418. 

Schefleitz  =  Schefflentz,  Oberscheff- 
lentz  bei  Mosbach,  Baden,  Odenwald 
258. 

Scheh  (Schech),  Jacob,  von  Reutlingen, 
Papierer   258.    259. 

Schellenberger,  Ludwig,  Meister,  Satt- 
ler an  der  Spalen  492. 

Schellhorn,  Bastion,  Messerschmied  203. 
204. 

Schenckli,     Joachim,     Ratschreiber    225. 

Scherer    Hus    (Scherhusz)    409.    452. 

Scherer,    Claus,    der   alt   271. 

Scherer,  Claus,  von  Sissach,  Wieder- 
täufer   318. 

Scherer,   Oswald,    von  Waidenburg  424. 

Scherer,   Tietrich,    Schuhmacher  245. 

Scherer,  UUin,   Wiedertäufer  353. 
Schettlion    =    Chatillon    f südlich    Dels- 

bergj. 
Schiffleutenzunft   493. 
Schiffmann,    Diebold    544. 


Schiffmann,  Heinrich,  Lcutpricstcr  zu 
Pfeffingen    447. 

Schilhing  f  Schilling/,  Georg,  von  Cann- 
stat,  Johanniterkomthur  zu  Hall  und 
Überlingen    427. 

Schilling,  Heinrich,  Caplan  zu  l"arns- 
burg  209.  418. 

Schimel,  Hans  491. 

Schindler,   Hans   568. 

[Schiner],  Cardinal  von  Sitten  270.  271. 

Schlam,  Jacob,  Pfarrer  zu  Wintersingen 
209.    418. 

Schlegel,    Haus    zum    296. 

Schlepp,    Hans,    Kannengießer  203.   204. 

Schliengen    194. 

Schlosser,  Hans  544.  545.  546.  547.  548. 

Schlündlin,  Conrat,  genannt  Bader  489. 
530. 

Schluep,  Hans,  Vogt  439. 

Schlüssel,    Zunft   zum  482.   483.  484. 

Schmalkalden   354. 

Schmech,    Alexander    570. 

Schmid  der  alt,  in  Läufelfingcn,  Wie- 
dertäufer  336.   337. 

Schmid,  Agnes  445. 

Schmid,  Bastian  (Sohn  des  alten)  von 
Läufelfingen,   Wiedertäufer   336. 

Schmid,  Caspar,  Krieger,  von  Schef- 
leitz (Schefflentz  bei  Mosbach,  Oden- 
wald)  258.  259.  267. 

Schmid,  Cunrat,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer  321. 

Schmid    (Smyt),   Gilg  520. 

Schmid,  Hans,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer    321. 

Schmid,  Hans  [Jacob],  Schneider  von 
Sissach,   Wiedertäufer   310. 

Schmid,  [Hans]  Jacob,  Wiedertäufer, 
310. 

Schmid,   Jacob,   von  Muspach  490. 

Schmid,  Jacob,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer  321.  449.  469. 

Schmid,   Marx   420. 

Schmid,    Simon,    von   Rodersdorf    137. 

Schmid,  Uli,  von  Läufelfingen,  Wie- 
dertäufer  435. 

Schmiedenzunft    273.    487. 

Schmidli,  Jörg,  Meiger  zu  Bielbenckcn 
132.    485. 


629 


Schmit,    AnthonI    542. 

Schnabelhans,    Beck    Hans,  genannt   397. 

Schneiderzunft  488. 

Schnell,    Niclaus    I.    aus    Biel,    Abt   von 
Bellelay,   f   1530.  99.   327.   340. 

Schnider,     Balthasar,     von     Rothenfluh, 
Wiedertäufer   322.    336.   372. 

Schnider,     Hans,     von    Anwil,     Wieder- 
täufer  322. 

Schnider,   Märten   553. 

Schnider,   Mathis,   von  Benken   136.  137. 

Schnider,    Simon,    von    Benken    136. 

Schnider,     Uly,     Balthasar's    Sohn,    von 
Rothenfluh,    Wiedertäufer   336. 

Schnitt,    Conrad,    Schaffner  zu   Augusti- 
nern   179. 

Schnitzer,  Michel,  B.  z.  B.  408. 

Schob,    Erhart,    Wiedertäufer   338. 

Schob,    Fridly,    von   Läufelfingen,    Wie- 
dertäufer   337. 

Schob,    Fridly,    von    Wittinsburg,    Wie- 
dertäufer  =    Schaub,  Fridli. 

Schob,   Heyny,   Wiedertäufer  338. 

Schob,   Lienhart,   von  Wittinsburg,  Wie- 
dertäufer 337.   338. 

Schöffer   (Scheffer),   Michel,  Pfarrer  zu 
Reigoldswil   209.   418. 

Schön    (Schönn),    Heinrich,    Pfarrer    zu 
Muttenz    210.    389.   419.    420. 

Schönenberg,    Bartlome,    Vogt   zu    Hom- 
berg    265. 

Schonow,   von   560. 

Schöntal   bei    Langenbruck   60.   63.   209. 
416.   418.    478. 

Schop,    Hans,    von   Holstein   236. 

Schorendorff,    Hans,     Schultheiß    596. 

Schorr,   Hans   527.  528. 

Schoub,   Fridli   =  Schaub,   Fridli. 

Schoub,    Galle,     von    Rothenfluh,    Wie- 
dertäufer  321. 

Schretz,    Barthly,    Rebman   62. 

Schröter,    Hans    488. 

Schüdi,  Hans  =  Zschude,  Hans. 

Schuhmacherzunft    488. 

Schumacher,    Caspar,    von   Licstal,    Wie- 
dertäufer  304.   374.  380. 

Schumacher,     Cristan,     auf    der     Eisen- 
gasse   545. 


Schumacher  (Schuchmacher),  Urban,  von 

Waidenburg    421. 
Schule,    Gorius,    Metzger,   B.   z.   B.   339. 
Schuler     (Schuller),     Ulrich,     Schaffner 

der    Kammerei    auf    Burg    387.    445. 

451.   469.    548.  552. 
Schuli,    N.,    Schaffner   [Johanniter J  26\.. 
Schultheß,  Ulrich  484. 
Schürer,   Michel   489. 
Schwab,    Hans,    von   Pratteln    393. 
Schwaben   (Swaben)    55.  56.  68.  83.  91. 

92.    120. 
Schwaller,  Baschion  572. 
Schwartz,     Barbara,     Gattin    des     Peter 

Wechter,     Tischmacher,     von     Liestal 

309. 
Schwartz,  Jacob  452. 
Schwarzwald    10.   60. 
Schwegler    (Swegler),    Daniel,   Vogt   auf 

Birseck  131.   148.  199. 
Schwegler,   Gregorius   272. 
Schweiger,  Jörg  458. 
Schweysz,    Alexander,    Kaiserlicher    Se- 

cretarius    497. 
Schwertfeger,   Jost  487. 
Schwyz   153.   324.  332.  359.  504. 
Schvvitzer,   Wiedertäufer  338. 
Schwitzer,   Claus,   Wiedertäufer   336. 
Schwitzer,   Franz,   von  Waldcnburg   179. 
Schwitzer,  Hans  545.  564. 
Schwitzer,    Hans,    von    Bielbenken    313. 
Seh  wob,    Hans,    von   Pratteln    543. 
Scckhler,  Blesy   551.  552. 
Seyler,   Jacob,   von  Muttenz   389.  394. 
Seltz,    Hans    von,    Schneider    189.    233. 

234.  489.   580. 
Seltz,    Job.    Heinr.    von,    Caplan    Marie 

in   Chripta  248. 
Senn,   Ludwig,   von  Pratteln  543.  544. 
Sennheim    296. 
Seuffzen,  zu  408. 
Sibenburger,    Lorenz    486. 
Sychardus,    Johannes    566. 
Sicilien  496.   569. 

Sidenfaden,    Heini,    von   Liestal    393. 
Sidcnstickcr,    Hans    489. 
Sidenstickcr,     Jeronimus     489. 
Sigen,   Hans   von,  Meister,   Scherer  492. 
Sigrist,    Bartholome    491. 


1)30 


Silbctbcit;,    Bcrnliart   4*^5. 
Silberkrcmcr,  Mathis  546.  547.  548.  549. 

550.   551.   553. 
Synode,   evangelische   208.  417. 
Sissach  37.  62.  177.  209.  236.  282.  287. 

306.    310.    318.    319.    395.    397.    418. 

443.  563. 
Syszach,  Heinrich  von  108. 
Sitten,    Cardinal    von,    [Matthaens   Scbi- 

ner]    270.  271. 
Sittich,     Marx     =    Ems,    Marx    Sittich 

von. 
Sytz,    Alexander,    Doctor   189.   233.  234. 

278.    279.    346.    385.    387.    388.    578. 

579.  580.   595.  596. 
Sixt,   Jacob,   von  Liestal  393. 
Siegel,    Hans,    von    Reutlingen,    Papier- 
knecht   259. 
Smyt,   Gilg   =  Schmid,  Gilg. 
Soder,    Michel,    Domkaplan   248. 
Solothurn  60.  63.  95.  98.  119.  149.   151. 

153.    212.    213.    226.     227.   262.    264. 

283.    288.    332.    359.    381.    405.    406. 

412.    416.    434.    441.    447.    450.    503. 

508.    531.    536.  540.   542.   583.  603. 
Sonnenbühel,  Martin  487. 
Spalen   6.   62.  492. 
Spalentor  476. 
Spalenturm,    innerer    38. 
Span     (Spon),     Cuntz,    Vater    der    Bar- 
bara   Spon    128. 
Spät,   Jacob   488. 
Spät     (Spett),     Jheronimus,    Weinschenk 

485.   529.   530. 
Speyer    (Spira,    Spyr)   46.   49.    175.   270. 

271.  329.  352.  362.  399.  501.  503.  507. 
Speyer,    Bischof    von,    Philipp    II.    von 

Flersheim,    f    1552.   501. 
Speirer,     Jacob,     Schultheiß    zu    Landau 

128. 
Spengler,   Peter   547.  548.   552. 
Spennhüer,   Heini   486. 
Sperly,  Jerg  491. 
Spilman     von     Bettmaringen,     Johannes, 

Abt  von  St.  Blasien  297. 
Spilman,   Hanns   439. 
Spinnwettern   Zunft   490. 
Spir,   Franz   von  483. 
Spirer,   Johannes,   Notarius  199.  272. 


Spital  208.  269.  418.  517. 

Spon      (Span),      Barbara,      ausgetretene 

Nonne     zu     Klingental,     Gattin     des 

Hans    Rorbecher    128. 
Sporer,   Mathcus   492. 
Springindschmittcn,    Jacob     487. 
Sprung  by  Sant  Martin  gegen  der  Burg 

=    Rheinsprung    452. 
Spül,  Hans  253.  550. 
Stain,   Gotteshaus   ~-~  Mariastein. 
Starck,    Urs,    Vogt   zu   Dornach   537. 
Starchenbergin,    Agnes,    ehemalige   CJna- 

dentalklosterfrau    264. 
Steck,    Matheus    172.   261. 
Steffan,    Propst    zu    St.    Alban    --^    Mar- 
quis,   Steffan. 
Stehelin,    Heinrich    548. 
Steiger,    Heini,    von   Lüwyler    382. 
Stein,   im   =  Mariastein. 
Steinknecht,   Ulrich    545. 
Steinen,  an  der  268.  372.  468.  469.  471. 

490. 
Steinenbronn     (Steinbrunn,     Ober-    und 

Nieder-)   300.  311.  313.  364.  378.  575. 
Steinenkloster   372.   467.  468.   471. 
Steinhuser    (Stainhuser),    Johann,   Licen- 

tiat,    Official    315. 
Steinmetzin     (Steimetzin),    Barbara    546. 
Steinmüller,  Lienhart,  Schlosser  22.  487. 
Steinsultz,   Jacob  488. 
Stern,  goldener,  Zunft  491. 
Sternen    546.    548. 
Sternenfels    189. 

Stertzel,    Jakob    =    Stürtzel    von    Buch- 
heim,   Jakob. 
Steublin    452. 
Stockach    52. 
Stockhlin,    Hans    549. 
Stoffel,   fStadtboteJ  8. 
Stör,    Stephan,    Pfarrer    in    Liestal,    von 

Dießenhofen    45.    264. 
Storchen,    zum    [Stadthausgasse    25J    8. 

57.   67.   292.  304.   319.  477.  578.   583. 
Stouffer,    Cristoffel,    Junker   596. 
Straßburg   1.  2.  8.  9.  12.  13.   14.  15.   16. 

17.   18.   19.  20.  28.  29.  30.  32.  45.  47. 

48.    51.    70.    79.    80.    81.    82.    84.    85. 

88.    91.    94.    95.    104.    106.    113.    119. 

120.    126.     130.    131.    133.    136.    146. 


631 


147.    169.     170.    177.    187.    188.    220. 

226.    227.    230.    231.     232.    234.    235. 

238.    241.    255.    256.    284.    289.    291. 

292.    293.    304.    308.    314.    315.    317. 

318.    319.    325.    334.     335.    343.    344. 

350.    354.    355.    366.    367.    368.    370. 

372.    375.    376.    382.    383.    384.    398. 

399.    401.    402.    404.    407.    408.    411. 

412.    413.    414.    415.    425.   427.    428. 

429.    430.    431.    434.     440.    447.    454. 

456.    467.    469.    472.    473.    476.    477. 

496.    501.    502.    503.    514.    516.    522. 

528.    532.    533.    537.    555.    558.    559. 

565.    570.    577.    578.    583.    592.    593. 
Strasburg,     Bischof     von,    Wilhelm    III. 

von  Hohnstein,  f  1541.  501. 
Strub,    Jorig,    Gatte   der   Anna   Bondorf 

387. 
Strub,    Marthin    488. 
Strubick,   Hans   552. 
Strübin  (Strubich\  Leonhard  (Lienhart), 

Pfarrer  zu  Ziefen  209.  418. 
Stube,  hohe  482. 
Stuckin    (Stucki),   Hans,  Pfarrer  zu  Ro- 

thenfluh  209.  301.  418. 
Stuckli   =   Stucki  301. 
Studer,   Hans,   Seckler  485. 
Stum,   Heinrich,    Rebman  62. 
Stumpi,  Jacob  587. 
Stürler,   Peter   119. 
Sturm,   Jacob,   zu  Straßburg   1.  136.  370. 

383.   399.    502.  516.   522.  570. 
Stürtzel    von    Buchheim,    Andres,    Doc- 

tor,    Dompropst    307.    316.    365.    388. 

416. 


Stürtzel    von    Buchheim,    Jacob,    Doctor 

27.    34.   46.   104.    105.   176.  223. 
Stuttgart    136. 
Suber,    Jacob    486. 
Sultz,   Hans   Ludwig,  Graf  zu  303.  304. 

319.    476. 
Sultz,  Rudolf,  Graf  von  571. 
Sultz,    Thüring    Hug   von    319.    320. 
Sultza    =    Sulz   bei   Muttenz    (us   minor 

herren    Ämter)    108. 
Sulzberg    202.    223.   452.    515. 
Sulzburg,   Kloster   447.  469.   513. 
Sumer,   Jacob   488. 

Sundgau    (Sungouw,    Sontgow)    90.    325. 
Sunnen,    Wirtshaus    zur,    in    Rhinfelden 

438. 
Sunnen,   Haus   zur  296. 
Supper,    Rudolf,    d.   R.,   Carthauspfleger 

159.    160.     169.    187.    245.    246.    247. 

528.   544.   553. 
Suracher,   Steffan   253. 
Surlin,    Lorenz,    Junker    547.    549.    55  L 
Susenberg,    Landgraf   zu   =    Baden   und 

Hochberg  202.  223.  345.  396.  513.  515. 
Suszher,    Leonhard,    Domcaplan    294. 
Suter,   Alexander   572-  573. 
Suter,   Vyth    520. 
Suter,   Hans,    der  Bote  495. 
Sutter,    Hans    484. 

Suter,    Heini,    Bruder    des    Lux    255. 
Suter,    Heini,    Knecht   255. 
Suter,    Lux,    Tochtermann,    Hrudcr    des 

Diepolt   von   Arx  255. 
Sutter,    Peter   484. 
Swegler    =    Schwegler. 


Tafit,    Kaspar    490. 

Tag,  Lorenz,  von  Langenbruck,  Wie- 
dertäufer  =   Tegen,  Lorenz. 

Tanheim  502. 

Tänikon  bei  Aadorf,  Thurgau  (Tenni- 
ken)    291. 

Tegen,    Hans    547. 

Tegen,  Lorenz,  von  Langenbruck,  Wie- 
dertäufer   386.    435. 

Tegenhartt,    Jocham    485. 

Tegernau  (Tegernow)   195.  202. 


Telamonius  =  Limperger  (Limpurger), 
Tilman. 

Telsperg   =   Dclsberg. 

Tenniken  (Thcnnickcn),  Baselland  209. 
418.    444. 

Tenniken,  Thurgau  =  Tänikon  bei 
Aadorf. 

Tenniker,  Ennelin,  von  Buus  602. 

Tertullian   600. 

Textoris,  Johannes,  von  Mörnach,  Doc- 
tor  493. 


l)o2 


Thann    (Tann)    296.   300.    377. 
Thcbolt    --    Meister   Tlicbolt    Oiiglin. 
Theobald,    Abt   von  Lützel  =  Ilyllweg, 

Tbeobald    II.    Hyllweg    195. 
Theodor,    St.    (St.    Joder)    70.    71.    123. 

208.  249.  418.  544. 
Thcrwil  (Terwyler)    18.  96.  97.  98.  228. 

260.    268.    313.    327.    339.    340.    341. 

342. 
Thiebolt,  Abt  zu  Lutzel  =  Theobalt  II. 

Hyllweg,    aus    Thann. 
Tichtler,   Anthonin   =  Dichtler,   Antoni, 

Schlosser. 
Tierenbach    bei    Sulz,    Kreis    Gcbweiler, 

Clunianzenserkloster  25.  274. 
Tierstein,   Herrschaft   240. 
Tierstein,    Gräfin     von    162.    185.    207. 

211.    232.    240.    244.    311.    356.    477. 

523.   524.   575. 
Tierstein,   Graf   Heinrich  von   162.   185. 

240.  356.  370.  477.  524. 
Tierstein,     Gräfin     Margaretha,     gebor. 

Neuenburg   369. 
Tietlin,  von  Riegen  (Riehen)  490. 
Tilman,    Schaffner   in  Riehen  Hoff  487. 
Tillman,     Bernhart,     Seckelmeister    von 

Bern    119. 
Tyrol  (Tryrol)  496.  569. 
Tischmacher,   M.   Jacob   323. 
Tischmacher,   Jerg  544.  546. 
Thoma,     Junker     =    Schaler    gen.    von 

Leimen,    Thomas. 
Thoman,    Hans,    der   Müller,    Frau   254. 
Thomann,    Heini,    Müller    von    Nieder- 
dorf  422. 
Thomann,   Heini,   von  Oberdorf  422. 
Torrenburn  =  Dornbirn. 
Treyer  (Treger),  von  Lannsen  254-  304. 

324.   335.   337. 
Treiger,    Adam    490. 


Treigcr,     Anna,     von     Lausen,     Wicdcr- 

täuferin    347.    353. 
Treiger,     Hans,     von    Lausen,    Wieder- 
täufer,   der   jung    149.    165.    177.    378. 
379.    380. 
Treiger,     Jacob,     von    Lausen,     Wieder- 
täufer   8.    314.   330.    331.   352.   353. 
Trier   399. 

Tryrol    ==    Tirol. 

Trölin,    Andreas,    Pulverstämpfcr,    [    ca. 
1543;    273. 

Trübelman,    Jerg    490. 

Trübeniskrütz    (Tribuscrux),    vor    Solo- 
thurn  =  Dreibeinskreuz  60.  416. 

Truckenbrott,    Jacob    273. 

Truchsess    von    Rheinfeldcn,   Junker   Ja- 
cob   159.    160. 

Tschan,     Lorenz     =     Zschan,     Lorenz, 
Kubier. 

Tschudi,  Hans  271. 

Tübingen     (Dubingen,      Tüwingen)      52. 
156.   399.   407.  428.  429. 

Tuggingen   (Thugingen,   Tuckingen,  Du- 
ckingen)   400.   401.  541.   573.  574. 

Thusena   (Heningen),  Städtlein  bei  Genf 
566. 

Thumma,    Peter,    von    Zyfen    382. 

Thurgau   291.    310.  381.  454.  471. 

Thüring,  Sebastian,  von  Ettingen  18.  23. 

Thürnen    (Dyrnen,   Durnen,  Tuminach), 
Baselland   37.    337.  338.   356. 

Thürr,    Gorius,    Papierer   zu    St.    Alban, 
seine    Frau    Küngolt    =    Dür,  Gorius. 

Türkenkrieg,    Turk    56.    133.    136.    155. 
170.  201.  337.  600. 

Turmnach   =   Thürnen  337.   338. 

Tutsch    husz    =    Deutsches    Haus. 

Tütsche  Nation  =  Deutsche  Nation  155. 

Thwyel,    Schloß    =   Hohentwill. 


U 


Übelhart,   Johannes   588.  592. 
Überlingen    53.    56.    68.    399.   427. 
Überlingen,  Comenthur  zu  Hall  und  427. 
Uffen   =   Uffheim. 

Uffheim     (Uffen,    Uffhin),    bei    Sierenz 
18.   269. 


Ulin,    Scherer   417. 
Ulin,    Fridlin,    Seiler   552. 
Ulm   29.    64.   70.   84. 
Ulrich,   St.   271. 

Ulrich,    Herzog     [von    Würtemberg] 
Würtemberg   93. 


633 


Ulrich,    Bürgermeister    von    Freiburg    i. 

Br.  =  Wirtener. 
Ulrich   =   Zwingli,  Ulrich. 
Ungarn  und   Böhmen,  König  von,  Statt- 
halter   im    Oberelsaß    9.    25.    27.    33. 

62.    65.    73.    85.    116.    118.    127.    128. 

129.    137.     143.    151.    152.    156.    168. 

181.    196.    200.    235.    298.    299.    301. 

362.  386.  414.  480.  506.  511.  520.  576. 
Unger,  Friedrich,   B.  z.  B.  408. 
Universität     (Hohe     Schule)     114.     134. 

148.  273.  493. 


Unterclsaß    102.    342. 

Unterwaiden    30.    66.    68.    84.    90.    153. 

155.    226. 
Urach    189. 

Urban,  zu  Waidenburg  495. 
Uri   153.  226. 

Ursitz,   St.,    (St.  Ursanne)    167. 
Utenheim,    Christoff    von,    Bischof    von 

Basel   25.   240.  274.   524. 
Utenheim,  Hans  von,  zum  Ramstein  22. 
Utingen   (Uttingen),   im  Altkircher   Amt 

168.    269.    273. 


V=F 


W 


Wagigel,    Blesy    486. 

Wagner,   zu  Thürnen  37. 

Wagner,  Hans,  M.,  Chorherr  zu  St. 
Peter  =  Vischer,  Johannes  584.  585. 
588.  589.  590. 

Wagner,    Jacob    401. 

Waldkirch    (Waltkilch),    Stift    59.    467. 

Waidenburg  (Wallenburg)  8.  9.  18.  63. 
179.  209.  264.  324.  335.  337.  372. 
396.  410.  418.  420.  421.  422.  424. 
444.   447.    495.  543. 

Waldner  [von  Freundstein],  Hans  Ja- 
cob 27.  34. 

WaUis   67. 

WaUisser    522.    531. 

Waltkirch,  Vicekanzler  =  Merklin,  Dr. 
Balthasar,  Weihbischof  und  Coadjutor 
von  Constanz,  Bistumsverweser  zu 
Hildisheim  und  Malta,  Stiftpropst  zu 
Waldkirch    497. 

Waltenheim,  Jacob,  Universitätsnotar 
und  Caplan  zu  St.  Peter,  M.  529. 
554.    587. 

Wasgau    (Waszkaw)    2. 

Wasserberger,   Conrat   564. 

Wasserturm  [am  Steinenberg]  249.  282. 

Wattinschnce,    der  jung  548. 

Weber,  Claus,  von  Röschcnz,  Wieder- 
täufer  37.    572.  573. 

Weber,  Hans,  von  Therwil,  alter  Vogt 
zu  Ramstein  260. 

Basler  Reformationsakten,  IV. 


Weber,    Heinrich,    von   Oberdorf   424. 

Weber,   Jacob,   von  Muttenz   394. 

Weber,   Pauly,   Hutmacher  485. 

Weber,  Theus,  von  Rothcnfluh,  Wie- 
dertäufer   321. 

Webernzunft   492. 

Wechter,  Peter,  Tischmacher,  von  Lie- 
stal  309. 

Wey  (Weyger),  Grcgorius,  Caplan  zu 
St.  Peter  122.  554.  587. 

Weil   a.  Rh.   (Wyl)    191.    193. 

Weinleuten   (Wynlüt),   Zunft  485. 

Weitnauer,    Fridlin   (Wyttennower)   487. 

Wellysen,    Michel   487. 

Weltz,    Anthoni   253. 

Weltz,  Thoma  487. 

Wende,   Jörg   484. 

Wendlin  zu   Schliengen,  Herr   194. 

Wendelstorff   222. 

Wentikum  (Wenttekum),  Andres,  Hut- 
gasse 546.  547.  551. 

Wentz,  Gorlus  485. 

Werdenberg,  Marx,  Vogt  zu  Waiden- 
burg 264.  447.  495. 

Werdenberg,  Rudolf,  Landvogt  zu  Wai- 
denburg  9. 

Werenfels,   Nikiaus   486. 

Werly,  Peter,  Pfarrer  zu  Sissach  209. 
418. 

Wescher,  Dorothe  553. 

Wescher,   Ulrich   545. 

80 


(VM 


Wesen    159.   568. 
Wettingen,    Kloster    23.   552. 
Wcttingcn,     Abt    Jerg    von    =    Müller, 

Georg,    Abt    von   Wcttingcn   23. 
Wick,   Hans,    Pfarrer  zu   Rümlingcn  37. 

209.    419. 
Wickram   [Conrad],  f  1545  oder    1546; 
Wygram,   Stettmeistcr  zu  Colmar  [vgl. 
Z.    G.    0.,   N.    F.,    Bd.    VII.   S.    321] 
270. 
Wygram,    Johann,    von   Colmar,    Propst 

zu  Biesheim  425.  426. 
Widcnnbusch,   Wernher,   B.  z.   B.  527. 
Widerruf  der  Wiedertäufer  280. 
Widmann,   Ambrosius,   Domherr,   Propst 

zu    Tübingen    52.    144.    406.    428. 
Widmann,    Benedict,    Diacon   zu   St.   Pe- 
ter 208.   418. 
[Widmer],    Peter,    Pfarrer   zu    Waiden- 
burg 209.  418.  421. 
Wien    170. 
Wigys,  Denge  491. 

Wyl   aus    dem   Thurgau    (Wil,   St.   Gal- 
len)   381. 
Wyl   =    WeU  a.   Rhein. 
Wild,      Hans      Jacob,      Substitut      [des 
Stadtschreibers]    189.    232.    233.    278. 
279.  346.   352.  385.  387.  487.  579. 
Wild,  Heinrich  487. 
Wyldisen,  Jörg  22. 
Wyler    269. 

Wyler,    Peter    Walther   von    303. 
Willinger,  Michel,  von  Rothenfluh,  Wie- 
dertäufer 321. 
Wilman,  Niclaus,  Domkaplan  248. 
Winckler,     Conrad,     ab    dem    Kapf    am 
Zürchersee,  Wiedertäufer   11.  18.  591. 
Wintersingen    209.    418.   444.    448. 
[Wirtener],     Ulrich,     Meister,    13ürger- 
meister  von   Freiburg  i.  Br.   116. 


Wisen    (Wysn,    Wyscn),   Solulhurn    258. 

259.  267. 
Wisz,  Bartholome  387. 
Wyß,    Hans,    von  Benken   18.  23. 
Wyß,  Hans  (Johannes),  Caplan  der  Stift 

St.    Peter,    Ehemann    der    ehemaligen 

Nonne    Merga    ze    Rhin    36.    37.    588. 

Wyß,    Hans,    von    Pratteln,    Knecht    des 

Hans  Atz  543.  544. 
Wyß,    Otman,    von   Benken    136. 
Wyszach,  Diebolt,  d.  R.,  23.  68.  79.  362. 
Wyßenburg,   Wolfgang,   Pfarrer  zu  Sant 

Joder   208.   418. 
Wiszgerber,   Claus  544.  545. 
Wittennawer,      Fridlin      ^^      Weitnauer, 

Fridlin. 
Witterswil    (Solothurn)    362. 
Wittinsburg    (Wittenspurg,    Wyterspurg, 

Wytlisperg),    Amt    Homburg   32.   282. 

283.    336.    337. 
Wittlingen  (Wittlicken),  bei  Lörrach  191. 

193. 
Wittnau    (Wittnow)    195. 
Wolff,    N.,    Glockner   im   Domstift    105. 
Wormbser,    Bernhart,    Ritter,    d.    R.    zu 

Straßburg    308.    334.    355. 
Wullweber,    Hans,    an   der   Steinen   268. 
Wunnenberg,    Martha    Houwart   von    = 

Howart,    Martha. 
Wurster,  Vit,  von  Herenberg  189. 
Wurster,  Joseph,   Forstknecht  zu  Biblin- 

gen   189. 
Würtemberg   60.    67.   72.    107.    113.   120. 

135.  190.  278.  279.  296.  467.  528.  529. 
Würtemberg,     Graf     Jörg    von,     Bruder 

des  Herzogs  Ulrich  67.  357. 
Würtemberg,     Herzog     Ulrich    von    93. 

106.  189.   190.  279.  357. 
Wurzgarter,    Emmerich,    Meister,    Sche- 
rer  am   Fischmarkt  492. 


Zabem   (Elsaß)    211. 

Zeglingen    (Zoiglingen),    Baselland   254. 

255.    257.    356. 
Zeygier,   Lux,   Junker,  Oberzunftmeister 

21.    230.    493. 


Zeller      [Jacob[,      Bürgermeister,      von 

Konstanz    368. 
ZeUer,    Anthoni    487. 
Zeller,   Heinrich,   von  Pratteln  543. 
Zeller,    Jacob,    Reichsvogt   28.    32.    290- 


635 


Zessingen   269. 

Ziefen   (Zyffen)   209.  382.  418. 

Ziemerling,     Lorenz    493. 

Zimerman,    Cunrat,    Domherr    HS.    520. 

Zymerman,  Jacob,  licentiat,  Dekan  zu 
Colmar    345. 

Zisterzienser  Orden  =  Bernhard's  Or- 
den   [Bernhard   von  Clairvaux  /. 

Zschan  (Tschan),  Lorenz,  Kühler  70.  7L 

Zschekkenbürlin  (Zscheggapurlin\  Hie- 
ronymus,  Prior  der  Carthaus  248. 
287.   294. 

Zschekkenbürlin  (Zschegapurlin),  Lud- 
wig, d.  R.  t  1492,  Bruder  des  Hie- 
ronymus  296. 

Zschettlion  =  Chätillon  südl.  Delsberg 
464. 

Zschüde  (Schudi),  Hans,  Gerber,  B.  z. 
B.    375. 

Zuckermantel   345. 

Zug   153.  226.  516. 

Zuger,    Barbara,    von   Biedertal    391. 

Zuncka    ==    Zunzgen. 

Zunzgen    (Zuncka)    347.  443. 

Zürich  8.  9.  13.  15.  16.  17.  18.  19.  20. 
28.  29.  30.  31.  32.  36.  47.  51.  55. 
56.  57.  60.  63.  64.  65.  67.  68.  69. 
70.  72.  79.  84.  85.  88.  90.  91.  92.  93. 


94.   95.    113.   114.   119.  126.   131.   132. 

136.    146.     147.    152.    153.    155.    169. 

175.    177.     178.    186.    187.    188.    221. 

231.    234.    235.    241.    242.    255.    256. 

270.    282.    283.    289.    290.    291.    292. 

293.    304.     310.    314.    315.    317.    318. 

319.    324.    325.    326.    328.    332.    335. 

350.    354.    355.    357.    358.    368.    371. 

372.    375.    380.    382.    385.    390.    413. 

414.    415.    425.      427.   430.    434.  435. 

436.    437.    454.    455.      469.   471.  473. 

477.    504.    510.    511.    514.    516.    522. 

523.    525.    526.    528.    529.    531.    532. 

535.    537.    539.    555. 

566.    567.    568.    571. 

597.  598.  601. 
Züricher   Gebiet   482. 
Zürcher  Krieg   32.  38.   39.  306. 
Züricher,    Ludwig,    d.  R.    194.   225.   333. 

367.  481.  482. 
Zweibrücken,  Herzog  Ludwig  von  2.  19. 
Zwick,   Cunrat,   d.  R.,  von  Konstanz  28. 

32.    88.    368. 
Zwilchenbart,    Joder    493. 
Zwingen   576. 
Zwingli,    Ulrich    2.    19.    104.    119.    136. 

332.   570.   596. 


556.    558.   565. 
583.    593.    596. 


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ERGÄNZUNGEN  ZUM  REGISTER 


der  Bände  I,  II  und  III 


Appellationsgericht   III,    194. 

Armen-     und     Bettlerordnung,     Entwurf 

II,  203. 
Bauernkrieg  III,   527. 

Bernhard     fClesiusJ,      Erzbischof      von 

Trient  III,  455. 
Betschwanden    (Bettschwanden),    Glarus 

III,  173. 

Bildersturm    III,     65.     127.    278  f.    516. 
Brand,    Theodor    (Joder),    Oberstzunft- 
meister   III,    491. 
Brattier    =    Pratteler. 
Brotschoch,    Jost     (Jos)    III,    292.    516. 

517.  520.   522.  523.  524.  525. 
Bürgerrechtsverzichte  III,  354.  377.  463. 

476.    543.    562. 
Burgrecht,   christliches   III,  338.  461. 
Burckheim,   bei   Breisach   III,   440. 
Kappelerkrieg    III,    545. 
Kappeier   Landfriede    III,   595. 
Carastaldius    =    Caralstadius   I,    176. 
Keßler,    Jacob    [Bruder   des    Marti,    im 

Kleinbasel]    III,    525. 
Keßler,    Jacob,     Holstein,    Wiedertäufer 

III,    541.     565. 
Keßler,    Marti    [Bruder   des    Jacob,    im 

Kleinbasel]    III,    302.    525. 
Domstift   I,    437  ff.  III,    165. 
Druckzensur    I,    178. 
Edlibach,    Hans,    von  Zürich   III,  208. 
Ehegericht  III,  463.  483.  499. 
Feiertage    I,    127.   II,   493. 
Ferdinand    von    Österreich,    König    von 

Ungarn    und    Böhmen    III,    411. 
Vic  bei  Metz  (Wich)  III,  501. 


Fortmüller,  Johann  Heinrich  II,  331. 
335.  III,  305.  318.  453.  454.  488. 
543.    589.    596. 

Freiburg  i.  Ue.  III,    187. 

Freiheitsbriefe   für   die  Ämter   I,   585  ff. 

Fronleichnamsprocession  I,  542. 

Gast,  Hans,  von  Breisach,  Diacon  zu 
St.    Martin    III,   491. 

Gewerbeordnung,  neue  II,  191. 

Gilg,  Herr,  Caplan  zu  St.  Peter  =  Ri- 
cholf,    Aegidius. 

Golder,  Hans,  Schultheß  zu  Luzern 
III,    225. 

Hiltprant,  Junker  Balthasar,  Oberst- 
zunftmeister    III,     491. 

Hüten   von   =  Ulrich  von  Hütten  I,  46. 

Jacob,  Scherer  Sohn,  zum  Meerwunder 
=    Linder,    Jacob,    der    jung    II,    149. 

Indenheim,  Lienhart,  von  Friburg  i.  Ue. 
III,    187. 

Italien   III,   412. 

Limperger,  Telamonius,  Weihbischof  II, 
329.   330.    III,  264.  266. 

Lombart,  Jacob  II,  329.  362.  III,  128. 
129. 

Lüthard,  Johannes,  Prediger  zu  Bar- 
füssern    II,    327.   330.    331.   332. 

Marius,  Augustinus,  Münsterprediger, 
Weihbischof  von  Freising  II,  488. 
III,    152.    153.    175.    265.    266. 

Meerwunder,  zum  [Spalenberg  49]  II, 
149. 

Meyer  zum  Pfeil,  Adelberg,  Bürger- 
meister III,   491. 

Meyer  zum  Hirtzen,  Jacob,  Bürger- 
meister III,   491. 


1)38 


Messe-Gutachten  II.  487.  504.  611.  639. 

685. 
Myconius,     Oswald,     („episcopus")    III, 

491. 
iMontbcliard    =   Mömpelgart  I,    189. 
Neuenstadt,     Neckarkreis,     Württemberg 

III,    411. 
Niederlanden    III,    412. 
Oecolampad,      Johannes,      („episcopus") 

III,   491,   516. 
Ortemberg,    Gabriel,    Graf   zu    III,    357. 
Ow,    Jörgen    von,    d.    j.,    Statthalter   zu 

Mömpelgart    II,     76. 
Pensionenrodel    I,    24. 
Pensionenabschaffung    I,    30. 
Pfister,    Michel,     Sohn    des    Ludwig    = 

Pistoris,    Michael    II,    369.    III,    107. 

485. 
Pistoris,    Michael,    Caplan   zu    St.   Jacob 

=    Pfister,    Michel. 
Plumbiers,   Hans   III,   187. 
Predigtmandate    I,    38.   65.   222. 
Rainera,  Conradus,    secretarius  des  Dom- 
stifts  Constanz   III,  274. 
Rebhan,     Leonhard,     Predikant     zu     St. 

Peter   III,    243. 
Reformationsordnung  III,  383.  433.  456. 

472.  475. 
Reigoldsvvil    (Richentschwil)    I,   307. 


Richolf,  Aegidius,  Kaphui  zu  St.  l'etcr 
=  Herr  Gilg  [Petersbcrg  31/  I,  209. 
494.  512.   II,   186.  III,  223.  438. 

Salzmann,    Adalhcrt,    Notar    III,    453. 

Schwanden    III,    173. 

Synode,   evangelische  III,  483. 

Steinsultz,   Jacob   III,   548. 

Straßburg    I,     177.    188. 

Stürtzel,    Jacob     (Dr.    Jocob)    III,    283. 

[SulzJ,   CJraf  Rudolf  von  III,  440. 

Tamman,  Peter,  Schultheiß  zu  Lu- 
zern   III,   225. 

Trient  III,  455. 

Türken    III,    412. 

Universität    III,    400. 

Wager,     Hans,     Schuhmacher    III,     565. 

Wannenmacher,    Caspar    II,    149. 

Wich  =  Vic,  Archidiaconat  von  Metz 
III,    501. 

Wyger,  Wilhelm  vom  =  Wyler,  Wil- 
helm   von. 

Wisinger  III,  455. 

Witterswil  (Witterswiler,  Witterschwil, 
Winterschwiller)  im  Leimental  I,  464. 
466.  481.  483.  486.  503.  508.  TI,  409. 
410. 

Württemberg,  Herzog  Ulrich  von  I,  189. 

Zabergäu,  Neckarkreis,  Württemberg 
III,   411. 


BINOJNG  S£C  r.  AUG  2  6  1964 


BR 

D8 

Bd./ 


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^^ürr,  Emil         (ed.) 

Aktensammlung  zur 
geschichte  der  Basler 
reformation  in  den  jähren 
1519  bis  anfang  1534. 


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