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Full text of "Annalen der Physik"

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■* 


^  • 


A  NN  II  E  N 

DER 


P    H    Y    S    I    K. 


HERAUSGEGEBEN 

1 

VON, 

LUDWIG     WILHELM     GILBERT 

DR.  D.  PH.  U.  MED.,    ORp.   PROFESSOR  D.  PHYSIK  ZU  LEIPZIG; 
MITGLIED   D.  KON.   GESS.  D.   W1SS.    ZU   HAARLEM   U.   ZU  KOPEKHAGEN , 
DER     GESFLLS.    NATURA.      FREUNDE     IN     BERLIN,       DER      BATAVISCHEN 
CE5ELLS.    DER    NATURKUNDE    ZU    ROTTERDAM,    U.    DER    GESELLSS.    ZU 

ERLANG.,    GRÖNING.  ,    HALLE,  JENA,    MAINZ,  POTSDAM   U.    ROSTOCK ; 

UND     CORRESP.     MITGLIED   D.    KAIS.    AKa'd.   D.   WtfS.    ZU   PETERSBURG, 

DER     KONI  GL.   BAYERSCHEN    AKADEMIE    D.    WfSS.     ZU    MÜNCHEN,    UND 

DER  KON.    GES.   D.    WISS.    ZU    GÖTTINGEN. 

'■      .  v 

ACHT  UND  DREISSIOSTER  BAND. 

NEBST    SECHS    KUPFERTAFELN. 

LEI  P.2LI  G$ 

BEI       JOH,      AMEROSIUSEARTH 
0l8ll. 


>  *    ■»-•#* 


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V^4 


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f  . 


I ;"  N    H    A    L    T. 


Jahrgang     1811.     Band    i. 


*  Erftat    Stück. 

J.  Ueber  den  gelben  Eif enocher^  in  chemtfchert 

xnineralogifcher  und  metallurgifcher  Hinficht,      '. 
Tom  Dr.  Hausmahn,    damahls   General - 
Eafpector  d.  Berg-,  Hütten-  u.  Sajzwerke  im 
K.  Weftphalen,  jetzt  Prof.  zu  Göttingen.    Seite  t 

1)  Unterfuchungen   der  Ei genfc haften   und  der' 
•         Beftandtheile  dxefes  Eifenoxyd-  Hydrats.         '  '      5 

ä)  Ueber  die  Verbindungen ,  in  denen  das  Eilen-*, 
^fer-         ezyd- Hydrat  in  der  Natur  vorkommt.  q$ 

H.  Das  Eifen- Hydrat,  als  mineralogifche  Species 
betrachtet,  von  d'Aubuiffon,  Ingen,  des 
mines  zu  Paris.     Frei  bearbeitet  voaGil-     j  / 
.  bert.  :  7  .  4x 

IH.  Einige  Bemerkungen  über  den  vorftehenden 
Auflatz,,  vom  Prof<*££ur  Hausmann  zu  Göt- 
'  ungern  64 


IV.  "Ahäl^ten'melit'creflHi'ten  von  EifenTtein,  von 
Berthier,  Ingen,'  des  mines  zu  Paris.  Im 
Auszuge  und  frei  bearbeitet  von  Gilbert. 

t  l*  Analyfe  des  Eifenfteins  aus  dem  Thale  des  Ar- 

ques  im  Departement  du  Lot.    .  Seite  70 

Ueber   das  Hydrat  des  Eifenoxyds. 'im  Maxi- 
raum.  '79 

2.  Analsfe  de«,kugligen  T^oneifenftein^  in$$ri 
ehemahligen  Lang*edoc,  und  der  Produkte  des 
Hohofens  zu  Bruniquel ,  worin  er  verfchmol* 
'  «en  wird.  ^     .:i  *  :','f,     ?-•'  *  8t 

j.t  AnÄfyfe  tönt*  hlaaeu  tthdiphörf auren  SiftnsV  ^       90 

4.  Ajualyfe  eines  ff aX erigen ,  koblenf auren,  pfeu- 
oomorpnifcfcen  Eifens.    '^  ^2 

V.^ätfachen*  und  Bemerkungen  fzur  Erklärung 
de,?,  I&uchrederiV  von  J oh n  Go ugk  zu  Mut 
^      dlefliaw  in  JE^igJan^,    A ;  p^ 

<  Zufatz"  zu  dem  vorgehenden  Auffatze,  zum 
Theil  i  aus  dem  Munde  des  Kühftlers  Hrn. 
X^artes^  von  Gilbert  ,  A  .    '   -iCix** 

VI    TjrödtnMOg  .  und  4*<Htzorig    durch    W«fier»i 
_ :  %  dampf,  von  Bucbanan,  Civil -Ingenieur  zu- 
Glasgow»  *        '    ■  uo 

VII.  Ein^eiuer  ItfRnfstend  3*1*13.  März  tglT  her- 
^     abgefallener  Meteor ftein.      '  ,     -'  "120 


.-»    ,  Zweites     Stock.       v  « 

"  Jfc.  Unierfuchungen  über  die  elektrische  Säi$e,  ver- 
anlaßt durch  die  grofse  Volta'iche  Batterie, 
welche  derKaifer  der  polytechnischen  ScBuTe 
gefchenkthat,  von  Gay-Luffac  und  The- 
n  ä  r^d ,  Mitggl .  des  Inftit:  und  Pr  of£  <K  Par  if er 

*t  ■     UnWerfität«    Frei  über  fetzt  von  Gil  b  e  iä~  j. 

'■  i.  Befchreibung  des  grofieli2^en-XpparaWund 

ähnlicher  kleinerer.     '  r       .  Seite  12t 

9.  Verluche  über,  die  Urfacben ,  von  welchen,  die 
Veränderungen  in  der  Kraft  der  Säule  abnän- 

gen.  "V  "  •    *  '-   *-;ij#         .^.xi;.'"         "    -%      130 

59  Wirkungen  der  grofsen  Batterie  auf  verfchie- 
dene  Körper.  •*-'    -   ^     155 

/ 
IL  Erfte  Fort£etrtagr>dei  VeHudbsV  die  beftmim-     ,1 

ten-und  einfachen  VerhältmUe  aufzufinden^ 

nach  weldhen  die  ^{tandtbeile  der,  unorga- 

riifchefc  Natur  mit  einander  verbunden  And,  , 

von  Jacob  Be  r  z  elins  *  Prof.  der  Med;  und 

Pharm/  uqd  MitgL  der  königl.  Akad.  d,  Witt. 

zu  Stockholm.  /  16t 

*.  Berichtigung  der  Analyfe  des  Xalzfauren  Sil- 
bers ,  und  einiger  andern  davon  abhängenden 

Ahalyfen.  '  165 

Silber.  ■•,,.,-         -  164, 

Salzfaures  Bleioxydul.  ,       '  16$ 

Baryt.  ;  .  10B 

v       Kali,  ..    ,  ,  ^        :  ,7ow 


Kalk.  Seite  ip 

Ammoniak.  '         tyl 

*•  Schwefel -Wafferftoff  alt  eine  Saure  (Hydro«         I 
thionfaure).  i^ 

g.  Enthält  das  Ammomafc  Sauerftoff  oder  nickt  ?      176 
» 
_      4*  Die  Kohlenfamre.      .    .  "^57 

g.  Die  Phosphorfaurem.  *oo 

&  Die  Arfeniklauren.  r  »o$ 

7.  Die  Scheliumfaure  nnd  die  Molybdanlaure,  ai6 

8.  Die  SaliXanxe  und  di«  uberoxygeairte  Sali-, 
laure»  %Xj 

Refultat»  SSg 

HL  Auszug  ans  einem  Briefe' des  Prof.  Berze- 

lius  zu  Sttckh&lm  an  den  Prof.  Gilbert;     2*7 

(Öavy't  Chlorine  und  Euchlorine  und  feine  neue- 
ften  Arbeiten»  und  Hausmann'*,  Stromeyer's 
und  Darfb?a  Unterfuchungen  über  das  Eilen 
betreffend,} 

IV.  Auszug  aus  einem  Briefe  des  Hrn.  ProfelTor 
Stromeyer  in  Göttingen  an  den  Heraus- 
geber. t3S 

V.  Der  B aa d e r'fche  Waflerfchlitten.  *  *34 

VL  Berichtigung  einiger  Druckfehler  ift  den  Un-  ' 
terfuchungen  über  die  Sal*- Soolen,  yon  Bi- 
fchof,  Siederei-Factor  zu  Dürr epberg.  536 


•%  *  Drittes    Stück. 

JkJ&ne  neue   optifche  Erfeheinung,   die  Polari-   x 
finnig  der  Lichtftralilen  betreffe  Ad,  von  dem 
Obrift-Lieuten.  Malus,  Mitgl.  des  Inftituu.      , 
Vorgelefen  am  1 1 .  März  1 8 1  i.  Seite  %%j 

&  Em  einfaches*  unfl  wohlfeiles  Reife -Barome- 
ter, und  Anweifung,  wie  ein  einzelner  Beob- 
achter zu  verfahren  hat,    um  damit  Höhen 

1  leichrund  genau  zu  meflen,  von  Engle- 
field,  Bart.,  F.'R.  S.  in  Eondon.  *4Jf 

Zulatz.  269 

\ 

DL  Hülfctafel  für  das  Höhenmeffen  mit  dem  Ba- 

rometer  nach  neu-franxöfifchen  Maafsen.        ij% 

IV»  Tragbare  hypfometrifche  Tafeln,  für  Berech- 
nungen von  Höhen,  nach  der  barometrifchen 
Formel  des  Hrn.  La  Place,  von  J.  Olt* 
minnfi,  M.  d,  Ak.  d.  W,  zu  Berlin«  ,  17t 

V.  Bemerkungen  Ober  eine  Beziehung,  in  der  die 
Oxydirung  der  Metalle  und  ihre  Sättigung* -*# 
Capacität  für  die  Säuren  mit  einander  ftehen, 
ton  Gay-Luff  ac.     Vorgelefen  im  Inft.  am 
5.  Dec.  X80J ;  mit  Bemerk;  von  Gilbert.      age 

Y         > 
Vi  Beftimmung  der  latenten  Wärme  de%  Wall« 

raths,   gelben  TYachTes,  Zinns,  Wismuths, 

Bleies,  Zinks  und  Schwefels ,  durch  Verfuche 

?on  Will.  Irvine  in  London.     -    .  jo$ 


VH.  Beschreibung  eines  GeMäfes  zum  Löthrohre     '' 
wi%  Hülfe  des  Wallerdrucks,  Tom  Prof.  Lü\Tt  m 
d  i  c  k  e  in  M eüsen.  Seite  317 

V1IL  Verlache  und  Beobachtungen  über  ^ie  Re- 
1  *  duction  der  Kiefelerde  durch  Kohle  und  Ei- 
len, und  ehemifche  Analyle  des  kohl  enft  off— 
haltigen  SUicium  -  Eifens  ;  vom  Prof«  Stro- 
jiueyer  in  Gottingen«  Vorgel.  in  d,  königh 
Spc.  am  4.  Mai  xgii.    Im  Auszuge*  f  311 

IX.  Verfuche  über  die  Vortheile  der  breiten  Kut- 
v    -    fchenräder,  vom  Grafen  Ton  Rum ford  in 

Paris,  ausgez.  Tom  Dr.  Benzenberg.  331 

*  X.:Ueber  das  farbige  Licht,  womit  Silber  durch 

Elektricität  verbrennt,  von  Singer  in  Lon- 

•  N  don.  .  ^  -   .     336* 

XL  Bereitung  einer  unauslöfchlichen  Dinte,  von 
*       Thomas  Sheldrake.  '      *  33g 

XH.  Verfuche  über  unfichtbaflö  Schrift,  und  die 
*    Ur fachen,  warum  die  Salze  das  Papier  in  der 
rlitze  braun   machen »    vom  Dr.  Wagen-, 
mann  in  Berlin.  340 

XIII.  i Einfache  und  zuXammengefetzte  Mikrofkope     . „ 
für  Botaniker  und  Entomologen,  von  Wei- 
ckert,  Uaiverütäts-Mechanicus  und  Opt> 

l  -  ,j  cus  zu  Leipzig.  ...        345 


fjm¥ni9curreät 'des   optifchen  Inftituts   der."  .  "" 
HH.  Utzfchneider,  Reichenbach  und 
F*a  uenh  o  f  w&   zu  Benedictbeuern    in 

Baiern.    •  '         •  ■  .'•■-.-   .".  Seite- 347 

'WK  Preisfragen  der  königl.  Akademie  der  Wif- 

ftnfcbaften  zu  Berlin  auf  das  Jahr  1*13.    •    :  j#, 

\       Viertes     Stück.  ,J 

i^t  Unterfuchungen  über  die  fpecififchen  Gewichte    . 
der  Mifchungen  aus  Alkohol  und  Waffer,  und 
Tafeln  für  den  Gebrauch  und  die  VerfertU      ; 
gung    der  Alkoholometer  j    von  Tr  all  es/ 
Prof.  d.  Matbem.  auf  d.  Univ.  u.Secr.  d.  mäth. 
'    Klaffe  d.  Akad.  d.  Wiffenfch.  zu  Berl&.        -  349 

Erßer  Äbfchnitu    MU  tatst  fich  aus  dem  fped«   *    ^ 
.'      ^ckenG^wichtee5nesW^geiftcs<Wer^annti.- 
weins  der  Gehalt  deifejben  an  Alkohol  finden  ?    35* 

Eigne  Verfuche.  *-        '  «^ 

Zweiter  Äbfchnitu    Tafel»,  um  den  AlkohoKGe^ 
halt  jedes  Weingeiße*  ünifc Branntweins  aus  ih-,  - 
ren  fpec.  Gewichten  zu  finden ,  und  deren  Ge- 
^Jnraucb. .      •  ,t   **p 

,   *  :i       Von  der  Erprobung' des  Lutte*».'      -  w  •+  •  ^ ,  **  590 

Dritter  Äbfchnitu  Wie  lälst  fich  das  fcheinbare 
fpec.  Gewicht  »voa  Bräunt  wein-und  Lutter  mit 
Genauigkeit  ausmitteln?  Alkoholometer,  de* 
ren  Verfertigung  und  Gebrauch.  gg? 

Spindeln  als  Alkoholometer.  **  ^#8 


IL  Beschreibung  des  Atkin'fqhen'Areometers*  um 
das   eigentümliche  Gewicht;  geiftige*'  F|§£ 
figkeiten  zu  beftimmen,  ^on  J,  Fletfohe.r»  ^ 
Esq*     Aus  dem  Engl,  überf.  yom  Prot  Lü-f 
dicke  in Meifsen.  Seite  43* 

HL  Schieiben  des  Dr.  JBenJzenberg in  Düffeln 
dorf  an  den  Prof.  Gilbert /über  die  Verfer- 
tigung der  achromatifchen  Fernrohre  und 
den  Nutzen  von  Formeln  und  Berechnungen 
beidiftfemGefcbäfte.  ;       443: 

i'  '  •  . 

IV.  Ein  Schreiben  HumphryDavy's,  Prof.  «L 

Cbem.  an  d.  Roy.  Inftitxwd  Secr.  d.  Londru 
Soc.  9  über  feine  neueften  Arbeiten  und  feine 
Schriften»  an  den  Prof.  Gilbert.  4(4 

V.  Aus  einem  Schreiben  des  Hofraths  Suckow, 

Prof.  der^Phyf .  u.  Chem«  zu  Heidelberg«       :     467 

Vit  Aus  einem  Schreiben  des  Prof.  Stromeyer 
1      in  Göttingeiu     Analyfe  der  Eilüier  Schwe- 
fehvafTet,    zweier    thierifcher  Blafenfuine 
und  des  Schaubfchen  Cortits.  T        4<^g 

VÄ  Eine  Ankündigung,  und  einigelWorte  jdesifcr- 
v;> ;  Ausgebers  an  die  Leier  4er  Annalea,  ^      :    47t 


ÄNNÄLEN  DER  PHYSIK. 


^AHIVGJtNQ   i8nf    EyNFTES    STÜCK,; 

L        '/  '•■    K-v 

r   *&L     '  t  Ueber         .  .♦      / 

«  <(*?  e^^n^i/enoeher,    in   chemlfc}ier>\ 
iklheralo  gif  eher  und  metallurgi/cticr 
Bin/lehn  " 

▼  om  * 

*    .,  Dr.  Hausmann, 

Äfc^;t*Äe*idV^  Berg. /Hütten-  und' Sali- r?  * 

vrfirke  im  fc,  WeAghiden ,    jetet  Prof.~d. :  Tfeck&dl*  ti.  J  9exg-> ' » 
werfcswüT.   in  Götting^n,;  •  ,     l 


XKE&1 


ihrer*  vbrtrtfÖiche  Cheritö  Ke*,  uftd  linterdiefea 
'▼«ttögfBcbF'i?oÄft^  JBtaelio'I-fc  und  Börzeliüs, 
hibdn  *firch  in-sieütei-n  Zeiten  niit  den Effenoxjrden 
1*fctaäftjgt  und  geieigt,  dafs^s  zwei  Öxydations- 
ztdtendß  des  EffetiS  giebt,  den, ; in ;  welchem  fiefe 
dUffcS  MefaiPaftefehwarzes,  iin¥ollkominenes, und 
dfe*£^"Wel<&«fe  feV fich  als^tothcf^,  vollkommenes; 
Ojsy&BfeJgtl •--'-  .,;^.-.    -  _  ._!;,;,. 

Jeder,  dem  das  Eifen  chemifch  trnd  mineralö** 
gifch  bekannt  ift,  weifs,  dafs  die  Oxyde  diefes  Me- 
talls nicht  blofs  in  „dep  beideA  genannten  Farben,   . 
fondern  aufserdem    auch  in   mannichfaltigen  Ab- 
AnnaL  d.  Phyßk.  B.  38.  St.  i.  J.  1811.  St.  5.  A 


I      2      3 

«irr  .-'  ,  --  *  »  -  ^^ 

ftufungen  der  gelben  und  braunen  Farbe  vorkom- 
men.    Ift  nun  die  gelbe  und  braune  Farbe  bei  den 
EifenoxVden  nur  zufällig  ,  nur  von  dem  Aggregat-  | 
zuftancte»   vxjn  der  v€tü^edeiieri;  ERahlfff Veit  des 
vollkommenen   Oxyds  abhängig?    oder  fteht   der 
gelbe  Eifenocher  auf  einer   eigenen,    wefentlich 
von  den  beiden  andern  verfchiödendA'OityäätiyiiS-" 
'  ftuf e  ?  oder  ift  diefe  Subftanz  eine  eigenthümliche 
Verbindung   des  Eifens  oder  eines   feiner  Oxyde 
mit  einer  andern  Subftanz?     Diefe  Fragen  fchei- I 
Ben  fehr  natürlich  zu  fern,  und  doch  ift. ihre  be-> 
ftimmte  Beantwortung ,  fo  viel  mfr  bekannt  ift,  bis 
jetzViiicht  Brfolgt.  *  Dafs  man  die  gelben  und  brau- 
nen Eifenoxyde  bisher  mit  Stillfchweigen  überging, 
mufs  aber  um  fo  mehr  auffalle^,  d^fich  der  gelbe 
und  bräune  Eifenocher  in  der  Naturrfo  häufig  fin-f, 
det>  ja  häufiger  als  das  fchwarze  und  rothe  Oxyd, 
und  da  man  bei  der  chemifchen  Bearbeitung  df  s. 
Eifens  Jogar  oft   gelbe  Eifenniederfchlege  erhält," 
dip  #rft  durch  weitere  Behandlung,  entweder;  ia . 
fcfewafzes   oder  in  rothes  Eifenoxyd   verwandelt : 
werden,  welches  sinen  .  deutlichen  Fingerzeig  .zu  i 
gebexi  fcheint,  dafs.  de*  gelbe  Eifenocher  wefent- 
lieh  verfchieden  ift  von  jenen  beio"«^  Substanzen. 
Die  ISTatlir  des  gelben  J^fenoche^rs  jnflgjichft  auf-  o 
zuklären,  ift  der  Hauptgegenftand  der  folgenden  < 
Untersuchungen* 


C    3   3 

Erfter  AMchnitt. 

UmterfuchuBg    der   Eigenßhaften  -  und  befonders  der  Be* 

flandtheik  des  gelben  Eifenochers. 

Die  Eifenminem ,  welche  das  Eifen  dm  oxy* 
genirten  Züftande  enthaltet  Raffen  £ch  nach  der 
färbe  ihres  PtÄvers  in  drei  Äbtheilungen  bringen, 
je.  nachdem  fie  nämlich  einen  fchwarzeri,  rothen 
I    oder  gelben  Strich  geben;     Das  rothe  und  gelbe 
|  Pulver  zeigt  einige  Verfchiedenheiteh  in  Anfehung 
f    der  Art,  ,der  Hohe  und  der  Reinheit  der  färbe; 
jedoch  flicht  bfci  denen  der  zweiten  Abtheiluög  difc 
blutrothe  uedj  feefc  denen  dpr  dritten  (fie  ochergel- 
be  Farbe  vbr-    letztere .. sieht  ftch  einer  Seiten  in 
das    Orangtfngelbe   und    in   andere   Nuancen   des 
Röthlichgelben;  anderer  Seits  in  verfchiedene. Ar- 
ten der  braunen  Farbe.        v,  ,  • 
Schon   WalleMus    und  Kronftädt  nah- 
.  men  bei  der  Eintheilung  der  Eifenminern  auf  die* 
-  Farbe  des  Pulvers  befonders  Rücfeüeht;'    Bei  den 
neuern   Bearbeitungen  der>  Mineralogie   hat  man 
diefes  Kennzeichen  zwar  nicht  überfehen,    aber 
^  nicht  den  Werth  darauf  gelegt,    den  es  verdient. 
Man  hat  Eifeiiminern  unter  verfchiedene  Gattungen 
veriheilt,    obgleich    ihr   Pulver   ein  und  diefelbe 
Farbe  zeigt  und  andere  dagegen  in  Einer  Gattung 
vereinigt ,    die  einen  ganz  verfchieden  gefärbten 
Strich  geben.                          ;     •          '*             v* 

Vergleicht  man  nun  aber  äa$  chemifche  Ver- 
halten  der  Jti^fteijne,  in  kK&£pk$  $#{  ihr  verfchie- 
den gefärbte  Pulver,  fo  ergiebt  fich,  dafs-xüe  Si* 

A  2 


.      tu     ,  ■  "    •  - 

fenminern,  welche  einerlei  Strich  geben,  auch  in 
chemifc her  .Hinficht  einige  Uebereinftimmung  zei* 
gen  und  umgekehrt.     Die  Eifenft eine  mit  fchwar- 
zem   Strich   enthalten   das   Eifen  im   oxydulirten 
Zuftande;    die  mit  rftthem  Striche  im  oxjrdirtem 
Kirwan  unterfuchte    den   gemein*»  Eifen  glänz; 
Bucholz  den  fchuppigen  nnd  dichten  Rotheifei*- 
ffein,  und  bei4e  fanden  darin  nur  Eifen  und  Sauer» 
Jioff.     Vergleicht  man  dagegen  die  authentifchen\ 
Analylen  von  Eifenminern ,  die  ein  gelbes  Pulver 
geben,    fo  findet  man  unter  den  Beftandtheil«ni 
aufeer  dem  Eifenoxyde^    einen  nicht  unbedeuten- 
den WafJ ergehalt ,  den  man  unter  den  Beftöndthei** 
len  jener. Eifenfteine  vermifst.   Schön  Be rgmann 
fand,  dafs  das  See-Erz  von  Hufaby  inWeftgoth* 
land,  geglüht,  beinahe- den  vierten  Theil  am  Geh 
wichte  verliert  *).      Lampadius   fand  in;  u>o 
Theilen  körnigen  ThQneifenfteins  neben  64  Tbei- 
len  Eifonoxyd  5rTh.  Waffer  **);  Vauquelin  im.. 
kugejieh^n  Thoneifenfteine  4§  Th«üe.  Elfenoxyd' 
und  6  Th.eile  WafFqr ***)  j  in  einem  fchwarzen  Ei- 
fenfteine, welcher  pin  gelbliches  Piilver  giebt,  ne- 
ben &frz5  Theilen  Eifenoxyd  x5  Theile  Wa£* 

*)  Tor,]}.   Bergmann    Coqtmentatio  chtmica  dt  caufa 
<  fragUitatis  ferrifrigidi^  K  Nova  acta  Üpfalienjia.  Vol. 

IV.  p%5£.        .y  -.+  '  Ä  -w 

**)   Lampadius  Sammlung  praktif ch - chemifche»  Alri-  . 

Handlungen.  B.  1.  £.  4,2..  ^  *H. 

***)  Vauquelin  im  Journal  des  mines,  No. Xll.  p.  14.-*- 

Daraü«  in  S  c  her  ex**  «H£emeinem  Journal  der  Chemie, 

■#•*.*«*•'  *'./■     -"..    —   <       .-       *f« 

j 


ffer  *)•  Möllingiiof  giebt  im  Mardoirf er  körni^ 
*  £en  Thotoeifenfteirle  neben  ßo  Indien  Eifenoxyd 
i5  Theile  Waffer  an  **);Klaproth  in  100  Thei- 
len.der  Cyperfchen  Umbra  48  Theile  Eifenoxyd 
Wtd  i4  Theile  Waffer  ***);  im  fogenannten  Bohn- 
erte 53  Theile  Eifenoxyd  und  i4,5o  Theile  WaT-  ^ 
4pr  ****);  in*  ein  er  ^Abänderung  des  Rafeneifen- 
Iteins  in  loöTheilen  23  Th.  Waffer  f);  im  fäch- 
Ufcheq  Eifenpecherz  neben  67  Theilen  Eifenoxyd 
a5  theile  Waffer  ff).  Prouft  fand  irv.iöo  Thei- 
len  eines  gelben  Ochers  von  Artana  in  Spanien 
44  Theile  rothes  Eifenoxyd  und  12  Theile  Waf- 
fe tff>  . 

Alle  diele  Angaben  fcheinen  nun  wirklich  zu 
*beweifen,  dkfs  ein  Waffer gehall  für  den  gelben 
JEifenocher  charakteriftifch  iftj  denn  er  fand  fich 
bei  der  Analyfe  übrigens  fehr  verfchieden  gemifch* 
ter  Eifenminern ,  die  aber  f^mmtlich  ein  gelbes 
oder  gelbliches  Pulver  mit  einander  gemein  haben. 
Für  Hiefe  Annahme  reden  auch  noch  folgende  Er* 
fahrungen :  • 

"*)  Tableau   eomparatif  <U$>  rifultat*  de,  la  cryßallogra* 
phie  etc.  par  Mr.  Hauy.  p..  274,  H* 

**)  v.  Crell's  chemiTche  Annalen.  1802.  S.  121.        H. 
***)  Kl ap r  o  t h's  Beiträge  zur  chemischen KexmtniTs  de*  \ 
/  Mineralkörper.  B,  3..  S*  140*  H. 

****)  jKlaproth's  Beiträge»  B,  4.  S.  131.  ff. 

10  Kl«proth>  Beiträge,  B,  4.  S.  127.  H.  % 

%f)  Klapröth's  Beiträge,  B.  5.  S.  221.  H. 

*J-fff )  Journßl  de  Phy/ique ,  T.  LXIlL  Dec.  1806.  —  Dar- 
aus in  Gehlen's  Journal  für  die  Phyfik  und,  Chemie. 
B.  3.  H.3.  S.  4<>x.r  H. 


C   6   3 

ft)  Gelber  Eifenocher  wird  durch  das  Glühe»; 
röth  und  verliert  zugleich  am  Gewicht.  Rothes  Ei 
£enoxy4  wird  in  der  Rothglühehitze  weder  in  Anle« 
hung  der  Farbe,  noeh  in  Anfehung  des  Gewichte:] 
merklich  verändert.  Eifenoxydul  wird  bei  anhalten- 
dem Glühen  in  rothes  Eifenoxyd  verwandelt  und 
niinmt  dabei  an  Gewicht  zu. 

K)  Eifen,  welches  allmählig  an  der  atmofphäri- 
fchen  Luft  in  gewöhnlicher  Temperatur  oxydirt ,  wird  ^ 
gelb.  Eilen,  welches  in  fehr  erhöheter  Temperatur 
oxydirt,  wird  roth.  Die  ejrftere  Art  der  Oxygeni» 
rurig  geht  um  fo  fchneller  vor  fich*  je  feuchter  die 
Luftift.  Befprengt  man  Eifenfeile  mit  Waffer,  läist 
£e  damit  an  der  Luft  ftehen  und  wiederholt  das  Be- 
netzen ,  fo  verwandeln  fie  lieh  allmählig  in  gelben 
Ocher,  der  erft  durch  Glühen  in  rothes  Oxyd  zu  ver- 
wandeln ift. 

0  Läfst  man  gefchmolzenes  Robeifen  in  Waffer 
fließen,  fo  erleidet  letzteres  eine  Zerfetzung  ^erfteres 
eine  Oxydation,  Die  entstehenden  Eifengranalien 
werden  aber  nicht  mit  rothem ,  fondern  mit  einem 
gelben  Oxyde  überzogen;  —  ein  Phänomen,  welches 
im  Grofsen  bei  dem  Granuliren  des  Eifens  äu|  den 
Hohöfen  zu  beobachten  ift. 

cE)  Bei  der  Zerfetzung  der  Schwefelkiefe  in  feuch- 
ter Luft  oder  unter  Berührung  von  Waffer  bildet  lieh 
gelber  Ocher;  hingegen  ein  rothes  Oxyd  durch  das 
Röften  derfelben. 

e)  Wird  Eifen  mit  weniger,  völlig  entwäfferter 
Salpeterfäure  behandelt,  fo.  wird  ein  rothes  Oxyd  er- 
halten; da  lieh  hingegen  ein  gelbes  erzeugt,  wenn  die 
Säure  Waffer  enthält.  ^-  Läfst  man  Eifen  in  fchmel- 
Tendern  Salpeter  verpuffen,  fo  bildet  fich  rothes  Ei« 
fenoxyd. 


'   *  '         t    7    1 

f-i .../)  »Enthalten  Mineral-  oder  Salzwaffer  kohlen- 
jfafpes  Elfen  aufgejofet,  fo  lallen  fie,  der  Atmofphäre 
eine  Zeit  lang  ausgefetzt,  gelben  O ober, fallen.  Die 
'♦  Eilexxwafler  fetzen  diefen  Ocher  in  Menge' ,at>,  und 
«&cttoi  Gradiren  der  Soolen,  welche  Eifen  im  koh- 
lensauren Zuftancfe  enthalten ,  übersieht  gelber  Odfyer. 
*K*  Dornen  auf  den   erften  Eallen, 

«*  "    f£)  Aus  den  wäfferigen  Auflöfungen  von  Eifenfal- 
iten  bewirken  die  Alkalien  Niederschläge,    welche^ 
^   H**nii  das  Eifen  im  oxydirten  Zuftande  üch  beendet, 
^  *  &*&nge fie? feucht  und  ftark  vertheilt  find,  eine  mehr    . 
JEB^d  weniger  ^gelbe  Farbe  haben;  und  w%lche  allmäh* 
Hg  gelb  werden,  wenn  das  Eifen  im,  oxydulirten  Zu- 
stande   in    den  Salzen   enthalten  ift.      Diefe  gelben 
*Niederfcbläge  verlieren  durch  das  Glühen  bedeutend 
am  Gewichte  und  erhalten  zugleich  eine  rothe  Farbe- 

i)  Weifser  fpathiger  Eifenftein,'  der  das  Eifen 
Inf  oxydulirten  und  kohlenfaureii  Zuftande  enthält, 
whfd  durch  Berührung  der  atmofphärifchen  Luft  in 
gewöhnlicher  Temperatur  allmählig  gelb;  fpäterhin 
erfit  braun  und  fchwarz;  hingegen  fogleichrotb,  wenn 
er  einer  heftigen  Glühehitze  unter  Berührung  der  At- 
tnofphäre  ausgefetzt  wird ,  wovon  man  lieh  bei  dem 
lElöften  des,  Spatheifenfteins  überzeugen  kann. 

Ausfallen  diefen  Erfahrungen,  welche  unten 
noch  .weiter  benutzt  und  erläutert  werden  Tollen, 
lafet  fich  nun  das  Refultat  ziehen :  dafs  die  Bil- 
dung  (Les  gelben  Eifenochers  dann  Der  fich  geht, 
wenn)  die  Oxydation  des  Eifens  unter  dem  Zutrit- 
te des  W^ffer^gefchieht ;  dqfs  flöh  hingegen  ro~ 
$hes  Oxyd  bildet y  ipenn-die- Oxydation  u&abkän* 
gig  von  einer  Waffereinwirkung  ift.       »       . 


Einige  unter  den  obigen  Erfahrungen  fehejj 
»Sn  aber  noch  mehr  zu  be weifen.      Es  läfst  fic 
näjnlich  aus  ihnen  folgen} :  dafs  das  Eifen  in  < 
gelben  Ocher  auf  einer  höhern  Oxydattonsftufe  4 
befindet,  wie  im  EiffnoxyduL      * 

Nur  dann  bildet  fich  fogleich  eip  gelber  Nil 
derfchlag  aus  der  wäfferigen  Auflöfung  eines 
fenfalzes,  wenn  das  Eifen  darin  im  qxydirteu  ! 
ftande  ift  (g).  Erft  dann  fällt  gelber  Ocher 
den  Eifenw^f fern  kieder,  wexin  diefes  eine  Zeit  h 
der  Atmofphäre  ausgefetzt  gewefen  ift,  wodir 
das  Eifenoxydulin  Oxyd  verwandelt  wird  und  cße' 
Kohlenfäure  fahren  laffen  mufs  tf).  Erft  nachdejj*  i 
der  weifse  Spatheifenftein  eine  Zeit  lang  der  oxy- 
.  direnden  Kraft  der  Atmofphäre  ausgefetzt  gewefen 
Jft,  wird  derfelbe  gelb  (*)•  .  Unumftöfcliclr  wird 
aber  diefes  dadurch  bewiefen,  dafs  fich  das  gelbe 
Eifenoxyd  durch  Behandlung  mit  desoxydirenden 
Subftan^en ,  z.  !$•  dadurch ,  dafs  Fett  darüber  ab« 
gebrannt  wird,  in  fchwarzes,  dem  Magnete  folg* 
fames  Ojcyd  verwandeln  läfst, 

Ift  min  aber  das  Eifen  in  dem  Ocher  als  ro* 
thes  Oxyd  enthalten,  oder  fteht  es  darin*  auf  einer 
eigentümlichen  %  noch  nicht  bekannten  Öxyda« 
tionsftufe? 

Um  hierüber  Gewifsheit  zu  erlangen,  muß! 
untersucht  werden ,  von  welcher  ürfache  der  Ge* 
wLchtsverlijf}  abhängig  ift,  den  der  gelbe  Ocher 
durch  <as  Glühen  bei  der  Umwandlung  in  rothea 
Oxyd  erleidet. 


poPro^£tfrhi^k  bei  der  öeftaiatkm  4e%  gd- 
,,Ocbers  vqn  Artana  in  d/er  Vorlage  12  Thcile 
er,  und  88  Tbeile  eines  rothen  Pulvers  blie- 
der  Retorte  gurflckt     Diefe  Wurden  darauf 
r^Tbeile  Sand  und  44  Theile  rothes  Eifenoxyd 
ien.      Das  .erhaltene  W*affer  war  alfo  dem' 
ehtsverlufte  gleich  ,  und  da  diefes  in  dem  geb» 
Qcher  nur  mit  dem  Eifenoxyde,  verbunden 
konnte,   fo  fchlofs  jener  Chemiker  daraus, 
Miefes  in  cUbi  Zuftände  eines  Hydrats  fich  be-  » 
aritOe  f  >       . 
Um  inkfr  von  der  Richtigkeit  diefes  Schluf- 
1  »och  weiter  zu  überzeugen  und  zugleich"  mit 
iter  Genauigkeit  das  quantitative  Verhält« 
mszumitteln>  in  welchem  das  rothe  Eifenoxyd 
r.dem  Waffer  fteht,   fcfaritt  ich  zu  folgender 
von  Verfuchen.      Ich  wählte  dazu  den  be- 
gelben  Qcher,  der  fich  bei  Qöslar  in  ei- 
dazn  vorgerichteten  Behältern  aus  den  Waf- 
\  abfetzt,  die  auf  dem  Jujius  -  Fortunatus- Stol- 
aus dem  Rammelsberg'fchen  Bergwerke  abge- 
werdeh;    ihn  korinte  ich  in  hinreichender 
e  und  Reinheit  erhalten*  und  er  fchien  mir 
er  den  mir  zu  Oebote  ftehenden  gelben  Eifen- 
die  wenjgften  Nebenbeftandtheile  *zu  ent- 


Diefer  Ocher  ift  von  einer  reinen,  ochergelhen 
die  nur  zuweilen  etwas  in  das  Gelblichwei* 
I,  feltner  in  da*  Röthlichgelbe  ftichu  Er  ift  fein- 
»j  S,  Pxottft  a.  a.  O.  Ä  * 


ferdigimBruche  unfl  Vch  ftiiirtpfkÄttlgeii  Btüchftfc- 
cken;  leicht;  z<hr'reHilich ;  ftark^bförberrid;  mager 
anzufühlen;  dtwas 'afrl  der  Äunge1 'hängend;  matt 
im  Bruchanfehen  fo  wie  auf  dem  Striche.  —  Er 
kommt  in  den  Handel  *ls  Koller-  und  Mahlerfarbe, 
i)  100  Oran  wohl  getrockneten  urjd  fein  2CP- 
-riebene'n  gelben  Goslar'fchen  Ochers  yvurden  in 
eine  kleine  Glascetorte  gethan.  Eirie  Vorlage 
/wwde  angekittet;  diefe  qakh  naffen  /Tüchern  «m- 
•gebsn  und  die  Retorte .  vorfichtig  durch  Kohlen- 
feuer erhitzt.  Die  gelbe  Farbe  des  Ochers  ging 
.allmählig  in  eine  umbr abraune  Über,:  die  fich  im- 
mer dunkler  färbte.  In  .der  Vorlage  fammelte<  fich 
zu  gleicher  Zeit  Waffer  an.  Als  in  der  verftärk- 
ten  Hitze  die  Retorte  eine  halbe  Stunde  erhalten  j 
war  und  das  Waffer  in  der  Vorlage  fich  nicht  zu 
vermehren  fchien,  wurde  diefe  abgenommen.  Hier-  ' 
bei  gab  fich  ein  Geruch  nach  fchwefliger  Säure  zn 
erkennen.  Bei  dem  Erkalten  des  in  der  Retorte 
befindlichen  Pulvers  ging  deffen:  Farbe  aus  dem 
Schwärzlichbraunen  allmähüg  in  dasRöthlichbrau- 
ne  und  endlich  in  das  Blutrothe  über  *).    Es  hatte  ' 

*)  Wie  ift  diefe  Färb  enver  Änderung  zu  erklären?  Ich 
beobachtete  fie  beständig  bei  dem  Glühen  des  gelb  eh 
wie  des  rothen  Ochers ,  besonders .  auch ,  wenn  dies  in 
offenen  Gefäfsen  gefchah,  und  um  fo  auffallender,  je 
itärker  die  Glühehitze  war.  Sollte  vielleicht  in  diefer 
Temperatur  die  äufserße  Fläche  der  Maftentheilchen 
des  Ochers  in  Oxydul  verwandele  werden  und  fohneU 
bei  dem  Erkalten  auf  die  Stufe  des  Oxyds  zurückkeh- 
ren? Oder  hat  die  Farben  Veränderung  in  der  ver- 
Icbiedenen  Ausdehnung  der  Theile  ihren  Grund  ?    H. 


t   n   3 

richte  verlohren ,'  welchfer  Verluft 
'Vaflfers  in  der  Vorlage  gleich  war. 
nen. fchweflig  -  fäuerlichen  Ge- 
en  Gefchmack;  mit  Lackmus- 
*  .apier  wurde  davon  geröthet,  und 

j  t  bewirkte  darin  eine  ftarke  Trübung. 
Oonfchaften  zufammen  genommen  liefsen, 
*  Gebalt  an  fchwefjiger  Säure  vermuthen.  • 
a)  Um  diefen  Gehalt  näher  zu  bestimmen, 
pjffjrden  88  Gran  Waffer,  die  von  verfchiedenen 
Hpfcllationen  des  Qoslar'fchen  Ochers  gefammelt 
wiren, mit  falzfaurem  Baryt  verfetzt,  wodurch  ein 
flMerfchlag  von  fchwefiigfaurem  Baryt  erfolgte, 
im  nach  dem  Trocknen  1  Gran  wog.  ,  Da  nuft 
jqrik  der  neueften  Beftirnmung  von  Bfcrzelius*) 
ni  .Theile  fchwefligfaurer  Baryt  28,84  Theile 
ftfeneflige  Säure  enthalten,  fo  find  in  jenen  88 
<k*n  Waffer  0,288  Gran,  und  alfo  in  den  20  Thei« 
k& Waffer,  welche  100  Theile  GosJar'fcher  Ocher 
pben,  o,o65  Theile  fchwef liger  Säure  enthalten. 
,'.  3),  Der  bei  dem  erften  Verfuche  gebliebene 
frike  Rückftand  wurdq  in  einem  offenen  Tiegel 
tÄer.  heftigen ,  dem  Weifsglühen  nahe  kommen- 
de Jötze  ausgefet2t.'    Es  entwickelte  fich  anfangs 

4^Hach  feiner  hocjift  merkwürdigen,  vor  kurzem  fchwe- 

■Äfck  erfckienenen  Abhandlung :    Verfuch^  die  befiimm- 

' '4m. und  einfachen   Verhältniffe  airfzufuchen ,  nach  weU 

*  *§*»  die  Befiandtheile  der  unorganifehen  Natur  mit  ein* 

'  '  4f?<r  verbunden  find,  welche  ich  der  gütigen  Mitthei- 

$vng  ihres  Verfallen  verdanke ,  und  von  der  «ine  deut- 

fake,   vom  VerfalTer  vermehrte  Ueb  er  letzung  in  dem 

vorige*  Stücke  diefer  Annalen  lieht.  H. 


t   «  5 

noch  ein  Gerach  nach  fchwefliger  Säure.     Nach 

#  dem  Erkalten  gewogen  zeigte  das  Pulver  noch  die- 
-  feJbe  blutrothe  Farbe  und  keinen  bemerkbaren  Oe- 

wichtsverluft*  Hieraus  raufete  ich  (chtiefsen ,  dafs 
in  dem  Ocber  Schwefelfäure  mit  Eifenoxydjil  in 
Verbindung  ftehe.  Bei  Einwirkung  der  Hitze  er- 
leidet die  Säure  eine  Zerfetzung,  fchweflige  Sfiü- 
re- entweicht,  das  Eifenoxydul  wird  in  Oxyd  ver- 
wandelt, wodurch  eine  Compenfation  des  durch 
das  Entweichen  der  fchwefligen  Säure  jentftehen- 
den  Gewichtsverluftes  bewirkt  wird ,  welche  we- 
nigftens  bei  einem  fo  geringen  Schwefelfäurege- 
halt  die  Gewichtsveränderung  unmerklich  machen 
kann.  ■ 

4).Bei  dem  1.  Verfocht Vmrdefcharf  getrockne- 
ter Ocher  angewandt,  weil  ich  bemerkt  hatte,  ! 
dafs  derfelbe ,  während  des  Li4gens  an  der  Luft, 
Feuchtigkeit  daraus  anzieht.  löo  Gran  Ochei4,  ; 
die  einige  Mönathe  an  der  feuchten  Luft  gelegen 
hatten,  verlohren  durch  fcharf es  Trocknen  i3,5 
Gran  an  Gewicht.  Glühet  man  daher  den  Ocher, 
ohne  ihn  vorher  getrocknet  zu  haben,  fo  ift  es 
leicht  möglich,  dafs  man  gar  verschiedene  Reful- 
tate  und  nie  ein  richtiges  erhalt.     Nicht  getrock- 

*  neter  Goslar'fcher  Ocher  zu  verschiedenen  Zeiten' 
geglüht,  verlohr  3*  bis  Zy  Procent ,  da  doch 'der 
Verluft  des  völlig  trocknen  Öchers  nur  etwas  über 
z3  vom  Hundert  beträgt.  Dies  ift  wohl  zu  beach- 
ten bei  Analyfen  von  Eifenminern ,  welche  gelben 
Eifenocher  enthalten. 


•n*  tßtefelb*  I^merkung  habe  idi  a*  dem  r0theA* 
CkW  gemach^  >  tten  mau  durch  das  Olahen  des : 
glUna  darfteilt*     Wiegt  man  ihn  gleich  aa^h  dem 
(üfften  uncfe  wenn  er  bereits  einige  Zeit  lang  rm: 
dm  ißoh  gelegen  hat,  fo  wird  man  eine  Gewichts- 
zagabme  bei  der  letztern  Wägung  gegen  die  erile- 
&.  bemerken.   '  100  Grari   durch  das' Glühen  aus 
<fem  gelben  Ocher  dargeftellten   rothen  Ochers 
wlobren,    nachdem  fie  etwa  einen  Monath  hin-- 
darch  an  der  feuchten  Luft  gelegen  hatten ,  dur<?hc? 
fcharfes  Trocknen  auf  einem  Stubenofen  i  5,85 
Qmk*   .  Durch   das  Anziehen  von  Waffer  nimmt 
&t  au$  dem  Ocher  dargeftellte  rothe  Oxyd  eine 
etwas  dunklere  Farbe  an»     Dies  nimmt  man  fehr 
bald  wahr ,  Wenn  man  frifch  geglühten  Ocher  mit; : 
Wafier  benetzt  und  daffelbe  einziehen  läfst;  oder 
aodbt».  went  man  den  Ocher  glühend  aus  dem  Tie- 
gl  in  Waffer  fchüttet  *). 

5)  Um  den  Gehalt  an  Schwefelfäure  und  die/ 
Art  der,  Verbindung,  in  welcher  fie  in  dem  Goslar- 
jchea  Ocher  lieht,  genauer  auszumitteln ,  wurdenr 
5»  Qran  höchft  zart  zerriebenen  und  getrockneten 

♦)  pieT«s  Verfahrens  follen  fich  die  Fabrikanten  bedie-  . 

men,  welche  zur  Verfaltcbuag  des  Schnupftabaks  ro* 

1  theo  Eifenocher  jus  gelbem  bereiten.    Auch  loll  man  . 

daOelbe  hei  der  Bereitung  des  Pari/er  Roths  zum  Poli- 

xen  feiner  Metallwaaren  anwenden.    Der  wahre  Zweck 

«bttiyden  man  durch  diefe  Vrocedur  zu  erreichen  fucht,   r 

ütjnir  noch  unbekannt,  da  ich  nicht  glauben  kann,  dal* 

«fte  fehr  unbedeutend  höhere  Farbe  9  welche  der  rothe 

vöcfc«r  annimmt,  wenn  er  glühend  in  WaJTer  gefcjhüt- 

V  tet  witdv  da»  Tex^nlaftt.  U^  r      •  .\ 


t    i4    1 

Ochers  mit  Alkohol  einige  Tageiri  Digefthm»  g* 
ftellt.  Die  abgegoffene  Flüffigkeit  zeigte  k&fd 
Spur  von  Schwöfelfäure ;  abgeraucht  hinterlieft 
fie  nicht  den  mindeften  Rückftand,  fo  wiö  aocfcl 
der  wiederum  getrocknete  ©eher  genau  daflfelbe 
Gewicht  wie  vor  der  Digeftion  mit  Alkohol  zeigte, 
6)  Andere  5o  Gran  höchft  zart  geriebene^ 
urid  getrockneten  gelben  Ochers  würden  mit  de* 
ftillirtem  Waffer  übergöffen  ufcd  damit  einen  hal- 
ben Tag  lang  irf  einer  beinahe  den  Siedegrad  er- 
reichenden Wärme  digerirt  und  zuletzt  damit  ge^ 
kocht*  Die  abgegoffene  wafferhelle  Flüffigkeit 
hatte  einen  fchwach  vitriolifchen  Gefchmack.  Mit 
Lackmustinctur  gefärbtes  Papier  würde  davtan  ge- 
röthet;  falzfaurer  Baryt  reagirte  auf  Schwefelfäc^j 
re ;  blaufaures  Kali  auf  Eifen.  Reines  Kali  un# 
Ammoniak  bewirkten  grünliche  Niederfchläge,1 
wie  aus  der  Auflöfung  des  grünen  Eifen Vitriols .ia| 
Waffer.  Von  Kupfer  und  Zink  würde  eben  fo  vve- 
nig  eine  Spur  aufgefunden  wie  von  anderen  darin 
etwa  zu  vermuthenden  Beftandtheilen.  Der  aus 
dem  Göslar'fchen  gelben  Ocher  durch  Waffel  aus* 
ziehbare  Gehalt  befteht  demnach  in  Eifenvitriol% 
in  welchem  das  Eifen  im  oxydulinen  -  Zuftande 
fich  befindet.  ' 

Jenes  Waffer  wurde  nun  mit  fo  yielem  falzfau- 
•  ren  Baryt  verfetzt,  da£s  die  Fällung  *  des  fchwefel- 
fauren  Baryts  vollkommen  gefchah.      Nach  zwei- 
tägiger Ruhe  wurde ^dic  FlüfGgkeit  durch  da£.l$l- 
trum,  abgefondert.     Das   ausgelaugte  und  fcharf 


l^plfflet^ ^räcipitaj:  t\^)g  3^Gran,  weach^s  auf 
^^jjraA  Ok^Uer  ^7  Gr^:Jbdrfa^t.;n    Die fe  zeigen* 
aJp.Q^an  Schwpfelf^ureraai;f)rii  initPwBkHer  Herr 
Bfc^suuqg  nach  4,  ä  20  G«an>  Etf^oxydululict  3,546 
(jtti^Wfffer  in  Verbindung  itehen  **>,  i  welcher  1 
j^^etdas  Jlefuljtat  dest  V erüicbsJ  fehr  naho  kam:  * 
Dfo  j&nwefenheit  van  Eifenvitrtol  in!  dem  Gokter«^ 
fchen  gelben  O^her  darf  abrigen's  nicht  aufföüen,  ■ 
(ard#fefte  auf  Einer  Sjagerftätte  mit  dem  "Vitriol* : 
fcurch  Zexfetzung  von  lüeTen. gebildet  und  von  Vi- 
toolifchen  Waffern  fortgefchlammt  wird  j  denn  das 
Waffer   fies  oben   erwähnten   Julius1-  FortunatüW' 
BfeUcn  enthält  nach  meiner  Unterfuchwng  fcfiwe*  - , 
föaures  Eifenoxydul  und  Gyps  ***)*  r 

***■?)  Gleiche  Quantitäten  gelben  Ochers  und". 
*r&-{&ühung  deffelbeh  frifch  bereiteten  rothen *' 
Otyds  wurden  mit  Salpeterfdure',  Sateßiüre' und  ' 
tfetfüure  behandelt.  Bei  den  Verfüchen  mit^ 
beiden  erftern  ^Säuren  verhielten  fifch  gelber  L 
rother  Ocher  ähnlich;  dagegen  aber  ieigte  A 
h  bei  ihrer  Behandlung  mit  concentrirter  Schweb' 
fc  eine  fehr  äuffallfende  Verfehied&aheit. 

;*» 

*)JDt  nämlich  nach,B  eraelius  100  Theile  fohwefelfau^ * 
ttr  Baryt  54  f  heile.  Schwefelfäure  enthalten ,  ^7truz/ent 
B»7»  S.  270.  .         H.         .    , 

**)f$)a  nach  Ber'zeliu«  ido  Tlieile  fchwefelfaüres  Ei-  / 

t^moxydul  zuTammeageXetzt  Und  aus  26,55  Theilen  Ei-  ^ 
fanQxydul,  »9,58  Theilen  Schw^felläure  und  4^,07  Thei- 
fclWajfer,  Anrialen,  B.  7.  S.  320.  H. 

^tyfttfPftmde  38  Gran  Gyps  und  24  Gran  Ichwefelfatt- 
**  EiI«no*y  4rL  H.  - 


Wird  der  gifllie  Oöhefc  m»  coneftfrrlrfte 
Schwefelfäüre  übergaffei},  fqf  öülfteht  foglelöh^«J 
ne  bedeutende  ErwSrwung  ;>  eki  fchwadhei1  Ge- 
ruch nach  fchweßiger  Säure  mächt  fich  b£Ärt?k- 
lich,  und  es  vervfcuideh  fich  die  gelbe  FarbS4*i 
eine  röthliohe.  Diefe:  wird  aber  fehr  fehnell  dUtötS 
eine  fogleich  fich  bildende  weifte  ichleimige  Maffe 
verfärbt  Die  Bildung  diefef  weifsen  Subftänz 
fchreitet  fort^  das  Ganze  nimmt  an  VolumeÄ  feü-J 
es  blähet  ßch  gleichfam  auf;;  zugleich  erzeugen? 
fitfh  darin  klümprige,  falzartige  Theilei  Die  ge^ 
wohnliche  Temperatur  kehrt  zurück  und  das  Gän- 
ze wird  bald  in  ein  weifses  fchmieriges  Safe  umge- 
wandelt ,  in  ^reichern  »  nur  einige  •  fchWärzliehS 
Xheile  fich  ausfcheiden.  ~  Ganz  anders  verhält 
fich  der  rothe  Ocher.  Bei  ifyni  ?eigt  fich  wödqr 
eine  Erwärmung,  noch  ein^  fichtliche  Veratide* 
rung  der  Maffe,  noch  ein  Entweichen  voir  foh\ye- 
fliger  Säure.  Die  Säure  bleibt  übejr  dem,  Otfher 
ftehen,  ohne  ihn  fichtlich  zu  verändern ,  uüderft 
4djmählig  bildet  fich  fchwefelfaüres  Eifehoxyd.  ; 

Wird  der  gelbe  Eifenocher  mit  verdCtnjfögr^ 
Schwefelfäüre   behandelt,    fo   wird  ebenfalls  didj 
ganze  Maffe  umgeändert.     Es  bildet  Äch  tfafflgib8N 
weifse  Salzi  wovon  fich  aber  ein'Theil  in  der  Jlftf- 
figkeit  auflöfet.  .-*-     Wird  rother  T)cher  mit  Ter* 
dünn ter  Schwefelfäüre  behandelt,    fo   erleidender 
keine  fichtbare  Veränderung.      ABmählig  nimmt 
aber  die  Säure  Eifenoxyd  auf.     \yird  nach  einige» 
Zeit  die  Flüffigkeit  abgegoffen  und^rdämpfryTo 

er-4 


(Vi 

'*tefc  man  äh  Rückftand  denfelben  totifsen  Elfen* 
iMItf,  wie  bei  vorigehi  Verfuctie.  .--•■' 
•*':$)  Diefer  weifse  Eifenbitriol  würfe  nuh  ng- 
im  geprüft.  -i'- 

-  «)ÄKt  Alkohol  digerirY  Zeigte  er  fich  äärin  äufc 

#)  Von  reinem  Waffer  wurde  er  Ieiqlit,aufgelöfet, 
jlKeAußöluxig  hatte,  febr  yerd^nnj:,  eine  licht  wein- 
£dbe4  copcenmrt,  eine  röthlicji  weingelbe  Farbe. 

#  ff  Reinä  und  kohlenfaure  Alkalien  bewirken  aus 
lÄAr  wW<£äg4tt  'Auflö£un£  gilblich  bräunt  Niede*- 
fltt%$"'<       :  i      '■*    ■"     -  '*  .'J   ^\  •     i 

i  ..*i0  Ddrch  Wafcben  mit  Alkohol;  van  der  *nhäx& 
fen^  Schwefelsaure  möjgliphJft  bffre#  ufid  .g£trock/ 
ji$tt  blieb  das.wjejfse  Salz  an  der  tuft  unyer^n^erlicb^ 
t)  Geglüht  hinterließ  es  ein  blutrothes  Pulver* 
*dehe$r  baüfches  entwäffertes  fchwefelfaures  feifen- 
orjdaufeyi  fehlen*).  ,  /    :    '  i 

.  'Äüs*  diefen  Verfucheri  glaube  ich  folgern  zu 
üürfen,  dafs  der  weifse  liifenvitrlol  da$  Eäfeh  ini 
ücjiirten  Züftände  (vermüthlich  in'  neutrale?  Veri 
taidting^inifc  Schwef  elfäure)  enthält,  fch'  glaube  - 
Her  auch  annehmen  zu  können ,  dafs  das  Eifen* 
itayd  im  Zuftaride  eines  Hydrats  darin  befindlich 
ftjimd  dafs  der  weifse  Eifenvitriol  fich  gerade«  hier« 
Swkh  von  aädermtÄeutralfcn  fchwefelfauren  Eifen« 
oxyde  unterfcheidet ;  dafs  er  fich  zu-  dtefeö*  m/rsi 
fo  yeriuUt,  als  cfas  ge^e  gewäfferte  bafifche  fchwe- 
fdtoure, Eifen ox yd  2vtd$rq  xothen,,  niclij  gewäijer- 
ten  **).    '  Das  mit  dem   gelben  Ocher  dhefßilfchi 

*)iY«r§L  Ber*#liu«;  d*/:  S.  505&       »  ;<%.    * 

*^Öet  trftere  wifd  durch  ;Z«Hk*u«g  de&OltiffcfSlfau* 
4nuL«LPhyfik.  B.  53.  St,  u  h  loa.  St.  5.  B 


Verbands»©  tVaffer  bewirkt,  nach  ajler  y£*b\ 
fcheinlichkeit,  die  fchnelle  Bildung  jepes  S$& 
ypenn  der  Ocher  mjt  Schwefelnde  behand« 
wird.  Die  grofse  Anneigung  des  Waffess  zu  <ü< 
|$r  Säure  terftgrkt  ifoe  Verwwdt&baftskraffc  im 
Eifenoxyd,  welche  ohne  diefe  Beihülfe  auffeilen 
fcbwächer  trirkt.  ~*  t«      i        . » 

f  Bei  dem  Weiteren  Verfolgfe  der  ärtirähntfe 
Verfucjie  bin  ich  auf  die  Bemerkung  gefÄbrt,  dal 
«Jie  cencentrirtä  Schwefelfäure  ejp.  erppfindUefa 
Reagens  für  den  Wafrergehalt  des  Eifenoxydfr  j< 
Wurde  die  Entwäfferung  des  gelben  Gahefs  cfurc 
des  Glühen  nicht  ganz  vollendet',  blitfeeh  -mir  i 
wenige  Waffertheile  zurück ,  dafs  an  der  rothe 
Farb§  kein  Unterfchied  bemerkbar  war,  fö.ga 
ifich  diefer  Wafferrückhalt  doch,  bei  d.er  Behaut 
|«ng  mit  concentrirter  Schwefelfäure  durch  di 
Bildung  einiger  weifser  Flocken  zu  erkennen,  di 
fich  von  \  der  übrigen  rothen  Maffe  abfandertex 
DiQ$  giebt  alfo  ein,  gutes  Prüfungsirjit£el  an  dj 
Hand,  b^i  der  Unterjochung,  ob  ein  gelben  Ej 
(enoqher  enthaltendes  Foffil  durch  das  Glühet)  a] 
las ;  Waffen,  verehren  hf be ,  oder  ob  das  Glflhej 
noch  fortgefetzt  wrerden  muffe,  tup  diegan?üch 
t^tmräüeruiig  zp  bewirke^  *). 

xen  Eifenoxydul*  an  der  Luft,  der  letztere  hingege 

'   dann  gebildet ,  wenn  man,daJIfelbe  Salz  glüht.       H. 

*}JB  u  c  h  o  1  z  erwähnt  in  feiner  Abh4ndhta£  über  die  Bi 

fenoxyde  in  Gehlen's  Journal  f.  Phyßk  u.  Chemie 

B.  3..  S.  725.  einen  weiften  Ei{ envitÄol ,  mit  wichen 

-  .  flf»  «nfiag*  identilch  Xeyn  dürfte.    Weitere  Un£edii 


ffep*  ätzender  Kali  zu  imfcerfucbeü ,  Wurde  höchft 
^Ö**crrifebefier  Qosl&r'fcher  Ocher  büf^tzetittefc/ 
teä^läirge  gekocht.     Di^Vgelb^  Färbe  des  pphers 

Sr  in  eine  Jicht  umbrabraune  über,  ^uffalleg* 
.Wfdifc^neU^  zejgte;  fi^h  d^^  ^^yerä^l- 
rnng,  als  ich  das  noch  feuchte  gelber  Pifiäc^Ufc 
jnMies  Alkalißö  aus:  Abflöfu»gen  voh  Sflfeiifcxyd- 
Kfeett  M  Wztttx  niederfcblagen,^  mt  fitste» 
4jft  kochte.  Die  gelbe  Farbe  'deff^Keii  giri^di 
itfrch  togleich'iä  eine  röthliche  ü^er..f   Es  il^  hier- 

jfepoxyds  u»4  ftejiude£  &]&ä*)&h%dtot#*:: ^m 
•i^  10)  Derti  mit  dein /gelben  Gdscfr  atafgißeUftfc 
«ÄelEifeiivlt^  ef^W^ 

fc#;tofgelöfet  wurde/ riur/ärfen^ 

^  ^gch^efelgVe  ,'&%»  &&  44er  -MSPftW 
Ififtg^et  zu  .%&*  ,  ;yqv  r4^u^^?Wfi^*^lldft 
4wfes  Qeh**$:und  rdti  VwhÄlliiif»i*v  wögi^  ioa»  Jhth 
&  Menge  des  Waffe^s  und  des*  fctfeHtttjBfe  jftehtj 
genauer  aüi^nifttelä:  EV Wurden  daher }  ,0  ,f' 
'7  ä)  m  dnetartarlrteh  9Wtö  riöö*Grart  geWbckpc^- 
fclt^Godar'fchift  Öchers  iriit  400  G*an  coricratrirter 
Sa^efelfiüre  ^ütiergofen.1  Es  zeigten  ^ch'ÄJe  u^ter 
y^^^gehenÄErfehekl^ngen.  Nach  einigen^agen 
Wtf  jas  GÄjifce1*  ÜS&  Ausnahmt  Einiger  fc(Kwär2jicben 
lüeSW,  in^weißeii1  MfeWitr iöl '  umge wandelt*,  uieter 
*Wd*  mfOt  mk^afttltltttem  WafferülSeBgoCfeiiv'Wortn 
**'  thmuren  ;  fiüt  äenen  ich  ifi>6}T  b£f einigt  'iijtnil  wer* 


*»  fahr  Wbiiell ,  ■ :  ■  ntffr Hfotetlaf fung  'einte  graute  Rück» 
jftasttUst*  aufliste,  welcher  duich,  daa\Filtrmniabgn* 
Jtynder*,  und  forggUfig  fuigclaugt^Sviirde.  Dip  Flijflig. 
jkeit  hatte  #e  , Farbe,  von  ^ltera  ^hejinw^ei&e  ui^ 
enthielt  aufser  dem  Eifpnoxy de  nichts 'weiter  auf- 
getofet. f  Der  graue  getrocknete  Ku'dtttand  wurde  ge- 
glöht^r  Wt  erhielt  dadurch  einfe  siegelrbthe  Faro'e  unA 
<^gl^©räifc<  '•  ,  '•  :'!:'^  <'  •'  l  ^  d  •»■  ^  *  * 
-h v  -  :£}  Der  Rückfta^i .wurde  mit SaMäure  übe^gto£fim, 
AOi^ßaW'  W  Ze^l^g>  .wfr^eiP^^tio^geAel^ 
©aer^cb  a^ 

Jteter,  noch  ganz  entfärbte , .  fo  wurde  die  Säure ,  nach- 

.  SOLU  X*  öJj?'  riT  rfH    •  •  --.  *  V-         '    ~^V*  '*?  Wl\> 

•     dem  Ue  mit  Waller  etwas  verdünnt  worden  %  m  das 

*$&&£ geWac&t ;*' utid!<&rirt  fö'laiige'  erhalten',  Wdfli 

uiiaufgeiaft^b)eH)en6^^Fifttc*  ^c'^HJg;'  weiße^FWl. 

i^  whalum  jibato£)  i  Dktoch  da*i  BütriHö^efchieden,  f 

4«sgeftAH  iBt^!tttt/frä:geg]i^  . 

i^^eftan^l  $ftfM*er:  Kjefelerffe 


KaTf  über  denSätflgungs^itokt  verfemt  und  damit  ein* 
Eeit  brö#^k^htil<Dw  gebildete  bf  äurtlfengelbe  Nie* 
df rfcji^g; |*urde *}upch  da^FifcrumV  ahgeibndert.  ©e>' 
trocknet  ujul  ^egJijhitirrcfhUlt  er  e^.J^äunlichr^^ 
£**beVw°8;2i  Qran  und  jbeftand  iii  Eifenoxyd  Da« 
v,1^1?  ^?^^bPT  ^f i  d®m ;^urc^  <*en  yeirfrcji  a)  erhaj^ 
te^nen  fijückftande  vor  dem  Glühen,  im  qxyp^Urten 
2ußand>^  -wie  die  '/Farbe  zeigte-,  dahe^  ftatt  dieler 
?».£$*?  tyenoxYd  V*  ^riEife^ydffl  ajs  Btftand: 
^u1.1  ^  3?1}f  n  £chers  *pz«nehmenrij|id  *))  welche^ 

^if)  N«qh  Berzeliirt  fincT^oo  Theile  iE$fMv*?tut  lufÄaf* 
r_._^  ~,     -._  .  Saüer- 


xjfd  aus 


^  welchem  oben  durch  den  fechstett 
'irdc,  nur  ujji  ein.  fehr  Geringe^ 

Vorigen  Veriucne  wurde  mit 

1ann  daraus  durch  'köhlejtf- 

welche ,  getrocknet  und 

-ii  Verfuche  «)  übrigen 'Solution 
enthalten.      D;efes ,  wurde,  *tupel| 
aii  daraus  gefällt.     Nachdem  der  wohl 
ilückttand  einer  anhaltenden  Glühehitze 
*cttrworden',  Svog  derfelbe'69*  Gran.  , 

■  Ans  den  bis  jetzt  beschriebenen  Verfu- 

i,  fiefidJe  BeftandtheiJie  des  GöslaPfctien 

"  iuimeiu  -Nach'(i>  gabei  ibo;Tfiäle 

Theile  Waffer.     Diefe  enthaltet o,otf5 

cbwcflige>  Säurfe  (2).      Ngch  -Ätyzug  der* 

ibea  s$»935  Tbeüe  Waffer.   >In  diefetf 

Terantbeil  mit  begriffen,  welcher  in  detrt 

Ochef  t-erbundenea  EifenvitriaLiaach. 

Itefc  ifi,  nach  deffeii  Abzug  16,38$ 

Ter  übrig  bleiben,  die  mit  dem  Eifen- 

jt  find.    1  ao  Theile  deV  Goslär'Men 

irden  demnach  beliehen  ins  ~ 

/  69  Th.  Eifenoxyd. 
.H^drat^l6>389Th  Waircr# 

4,000  -~-  Kiefelerde. 

2,500  —  Thonerde. 

£  2,120  —  Eifenoxydul. 

J    »,380  —  Schwefeifäure* 

1  3,546  r«   Waffer.  ": 

1       t         p 

99,935' 

-  0*065  .  .         \ 

w  :ioo.ooa  . 


Hiernach  tfks ^ethfltnifs  des ^  ^al^s^to.tl^ 
bxyde  im  Itifeiioxyd  - Hydrate  auf  iooT&efleae£ 
(c^e»  {«rechnet  % ywürden  diefe  zufammjengefetzt 
feyn  aijs     ,  t         _  i  '  ? 

^     8d,978  Theilen  EiTeMweyd.' f     .  '— H 

*9><>25       —  ^  Waffe»»  T;      .."■{■•! 

.(;'.:.;'./••/  100,000     *  r  *      ■     '   ■>  *    '*-   *  » 

ÄMkefuJfcit,  welches  dem  durch  Pro nftböföij 
Zerlegung  des  gelben  Ochers  von  Artana#ge£unae- 
nen  ziemlich  najie  kommt  *  da  in  etilem  Ofhtr  44 
Theilp  rothes  Oxyd  mit  1 2  Theilen  Waffe?  ver- 
bunden waren,  100  Tbeile  Eifep/oxyd- Hydrat. aHq 
78,^7;Th.'  Eifenoxyd  und  31,43  Tb.  W^ffer  jmti 
hielten.  ,,-  ^'  •  :"  .:    ,     :    -  .  •;  n.'.? 

-  .V:  12)  Um  mehr  Gewi fsheit  zu  erhalten,  obdet 
Verbindung  des  Eifenoxyds  mit  Waffer  ein  conftan^ 
tes  Vcrhältnifs  eigen  fey ,  mufste  diefes  Verhältaifc 
VunrtLukhintdemlkanftlich  durch  Fällung  aus  Eilte'1 
oxyd-*  Salzet  erhaltenen  gelben  Eifenoxyde  ausge* 
mittelt  wärden*  Zu  diefe m  Zwecke  löfete  ich  reini 
EiÖnfeile  in  Salzfäüre  auf;  und  vwfetzte  dieAüfi* 
fung  fiedend  mit  Salpeterfaure.  Zu  der  rothbraup 
gewordenen  flüffigkeit  wurde,  npeh  heifs,  kghlen^ 
faures  Natrum  bis  zur  Ueberfättigung  zugefetzt, 
Zur  Verjagung  aller^Kohlenfäure  wurde  das  Ganz« 
eine  Zeit  lang  gekocht.  Der  röthlichgejb%»klei- 
fterartige  Nissterfchlag  wurde  forgfiätlg  au^gelüfsi 
und  fcharf  getrocknet.  Die  Färbe  "deffelben  verdun- 
kelte fich  dabei  immer. mehr  und  fcr.'wtfrde  endlich 
pechfehwarz,  und  müTohUgjmnd  wachsglänzend  iß 


£    *3    f 

I  *  A&Ä  kalbhart  uhcMel*  fpröde.    "Zerrte- 

\  «fr  ein  dunkel  ochergelbes  Pulver.  ziGrän 

wurden  geglüht,    wodurch  fie  4  O^fl  am 

*e  Verlohren  und  eine  durtkelrothe  Farbi 

Hiernach   find  in    100   Theilen  des 

lien  Elfenoxyd  -  Hydt-ates  enthalten 
&o>95?  Theile  EifenoiycL 
l9>°43      —      .Waffer. 

100,000  . 

:  ify  Durch  alle  diefe  Erfahrungen  glaub e^ch 
Aufstellung  des.  Satzes  berechtigt  zu  feyn ;: 
'ein  Eifenoxyd-Hydraty  ~-  eine  che* 
Verbindung  von  vollkommenem  Eifenoxyd 
fVkffer  in  einem  conftanten  quantitativen  Ver~* 
der  beiden  Befoandtheile ;  und  zwar  find 
^Theilen  des  Hydrats  Ungefähr  79  bis  81    - 
dxyd  mit  21  bis  19  Theilen  Waffer  ver*; 
nach  dem  MitjEel  aur  obigen  drfei  Refulta- 
0,167  Theile  Öxfyä  mit  19,833. Theilen  Waf- 
[oder  nach  dem  Mittet  von  den  beiden  durch 
Verfuche    *rhalt6neii    Refultaten,    80,966 
\  Oxfd '  htft  1 9^o34'  Wfrflfer. 
He  inerkwürdigäft  Riffen  Entcf^dkufigen 
ferieliü stöbet  die*b$tinimt6n  Prdpfcrtiö*- 
[;&  denen  die  Öeftandöteilfe  der  unörg&nißrtfctt^ 
iörper  miteinander  ftr  Wrbinjdiung  ftehön,  ^ 
ftn, natürlich  dje  Prager  ob  eiüe  RJlätioü}'  , 
f  därlftifchuAg  tos  EifemoxytT*  Hydrats  uttffr 
ier  Eifenoxyde  in  Anfehung  des  Sauerftoffge-1 
Statt  finde?     Nun  find  nach  Berzeliua 


mit  1  oöTheHeirS^ui  im  Eifenoxyiul  sgb5  Thejfafci 

und.  im  vollkommenen  Eißnoxyde  44,2p  Thnffa 
Sa^ftolf^  im  l#ztern,alfo  genau  1 J  Mahlfo  täfelt 
Tjieile  Sauerftoff  wie.  im  ;erftern  verbunden.     tk0* 
fetzt,  in  dem  *  Eifenoxyd -HydrateSey  dasEifea  fotife» 
af  Mahl  fo  vielem  Sauerftoff e  wie  im  Opcyxiul  *[£*-; 
,  bunden ,    fo   muffen    davon   i  Mahl  29,5  Theile 
Sauerftoff  auf  das  Waffer  und  i#|  Mahl J2£,5  Thei!» 
Sauerftoff  auf  das  Eifenoxyd  in  dem  Eifenoxyd-Hy* 
drate  kommen.  ■  Nun  aber  ift  das  Waffir  nach  den 
jieueften    Beftitmnungen  :  zufammengefetzt  in   100. 
Theilen  aus  £8  Theilen  Sauerftoff  und  is  Theilen 
Wafferftoff ,   und   es  verhält  floh  88  :  29,5  =12 
:*4»o23:    Alfo  kommen  auf  .29,5  Theile  Sauerftoff. 
39,5  +  402S  s=s  33,523  Theile  Waffier;  und  hier- 
nach wäre  die  Mifchung  des  Eifenoxyd  -  Hydrat* 
folgende:  '  • -      . 

Wien  uro    :  *1.    "  '       •  . 

Sauerftoff    .  4^25  J  .  8?>H*  ^ 

Waffer  .        *  53,523    ;    »8,858 

...    -  ^     ;    :    tj„ ;  r.,\  V—< .-  • 

*'t*T?>m    .  »00,009 

Da  nun  das  durch  obige,  Verfuche  gefundene  Ver- 
haltnifs  diefemr  durch  Jtefhnung  ausgemittelten  äu- 
fserft  nah.«  kojnmjt,  fajw&d  man  diefesr letztere  d^st 
das  wahre  ^pebnifindürfenj.  Es  find  hiernach  im 
Eifenoxyd -Hydrate  100  Theile  Eifen.mit  y%jS 
Theilen  Sauerftoff,  und,  100  Theile  vollkonf- 
rtenes  Eifenoxyd  mit  23,38  Theilen  Waffer  ver-, 
bunden.  >   ■  •;  v 


.     .  t  #  1 

ffAr^g^^fg^fckaßimr  des  Eyie?*xgA*-Jfydrattet  ;r 
l^as.Eifenoxydjiydirat  vermag  eine  Quantität* 
ffiure,  lockte  ^u  iindeij.     Diefe-Eigenfdhaör  - 

f^u^heXhönuk&r,  verleitet*,  das  gelbe  Eifen{  . 

^namentlich  den  gelben  Eifenrpft,  für  JoAh 
Imfn^es  Elfen  zu  fehlten.  Dies  Koimte  aBer :  nuir 
ggfß^hejn,  fo  lange  man  weder  die  Oxydation^ 
^jfft.jdes.  Eifens  im  gelben  Ocher  kannte,  noclf 
$fj.das  weifse  kohlenfaure  Eifen  geachtet  ,hatte^ 
tselc&es  nicht  allein  in  der  Natur  vorkomjntr»  fon«t 
<fcm  auch  im  erften  Augenblicke  der  Fällung  de* 
Eifens  aus  Solutionen;,  in  denen  diefes  Metall  im, 
9*y^ulir.ten  Zuftande.  fich  befindet,  vermittelt 
If^WßDifaurer  Alkalien  eriialten  wird.  Es  ift  gewife; 
&jgb$  das  .Eifenoxyd  ini  Eifefioxy  d  -  Hydrate ,  w^lt> 
ffa$  die,  Kohleni^ufe  bindet ,  fondern  aller.  Wahr-; 
Reinlichkeit  nach  das  Waffer,  und  *  vielleicht 
tfjbft.nux  das  Waffer,  welches  mechanifch  mifr 
,<Jgjn,Hydrate  verbunden  ift;  denn  ich,habe  die  Be* 
Wirkung  gemacht^  dafs  die  Kohlenfaure  daraus, 
entweicht,  \fexm  man  das  Hydrat  auf  dem  Ofen, 
Ifksgt  trocknet.  .  •        •         * 

^,.  JDie  lockere  Vereinigung  von  Kohlenfaure  mit* 
cjemEdfenoxyd-  Hydrate  zeigt  fich  besonders  dani?,, 
^pQa  letzteres  entweder  aus  kohlenfeurem  Eifen- 1 
Oxydul  hervorgeht ,  qder  \texm  daffelbe  unmittel-. 
Iqr  durch  Fällung  vermittelftkohlenfaqrej  Alkalien 
gebildet  wird.  .  Prouft  ift  geneigt,  dafür  zu, 
halten  T  und' wie  es  mir  fcheint,  nicht  mit  Unjech^t, 
4als  im  J^hlfinfüuren  Eifen  dasEif&a  alsEifenoxyd-, 


Hydrat  eYHKiitfcti  fey.     Dies  vrttrd*aii§  Ertäfi^lfeg 
Such  leichter  machen,  daft  bei  der  Zerfetztmg  de« 
kohlertfaurfen  liifens  durch  Oxyäiruttg  des  EHeri^ä* 
halts  fich  ftets  Eifenoxyd- Hydrat  bildet,  wenn  ihr 
ders  Uiefe  Zetfetzung  fo  Vor  fich  gebt,    dafs  da* 
Waffer  nicht  verjagt  wird  (vergl.   oben  Nr.  8.);1 
Cefchieht  nuh  aber  diefe   Zerfetzung,  kann  dlfc 
Kohlenfäutfe  nicht  länger  mit  dem  Etf$n  verbünde* 
fcfcihen,  weil  fle  nur  zu  dem  Oxydul,  nicht' aber 
zu  dem  Oxyde  Verwandtfchäft  hat,  —  fo,  findet 
#6  doch  noch  bei  einem  andern  Verwandten,  ifrel* 
dher  dem  Oxydul  wie  dem  Oxyde  treu  ift ,  Sehdts, 
bei  dem  Waffen     Das  innige  Verhältnifs,  in  wel* 
dftem  Eifenoxyd  und  Waffer  mit  einander  ftehe*/ 
dürfte  aber  vielleicht  diel  Beherbergung  der  KoK- 
lenfäure  nicht  zulaffen*  fondern  diefe  an  datf  Wäf* 
fer  verwiefen  werden,  welches  nur  zufällig  fichitn 
Eifenoxyd  -  Hydratfe  aufhält.     Aehnlich  dürfte  dttt 
Vorgang  feyn   bei   der  Tällung  des  kohlenfeurehr 
Eifens  durch  kohlenfaure  Alkalien,     Hierbei  wird' 
Sie  Kohlenfaure  durch  das  Fällungsmitte}  dem  Prä-' 
cipitate  zugeführt.     Geht  gleich  fchnell  eine  Zerv 
f&Äittg  des  kohlenfauren  Eifehoxyduls  durch  Be- 
/cflhrung  der  Luft  und  des  Wallers  vor,  fö  bleibt  - 
ddüh  gern  eiii  Antheil  Kohleiriaure  init  dem  treu-' 
gebildeten  Eifenoxyd -Hydra^ verbunden,  wovon 
,j#an  fich  durch  das  geringe  Entweichen  von  Koh-; 
lfenfäure  und  dadurch  befonders  überzeugen  kann, 
dafs  man  auf  däfe  ft*ifch,gebildete  Eifenoxyd*Hydrat 
S*urü  gießt.    ©ie^Vtefbindung  kann  aber'niehf 


Ätf^y  weäiPmah  dlfc  Flätegkeit  tond  mit  ifcrcttrf 
Präcipitat  erhitzt.  Ift  die  Solution  feh.r  verdtmn*jj 
Ifc  bleibt  auch oft^ttefönders  bei  tiberm3fsigfcm  Zu- 
f«fc«i  von  koMenfaurem  Alkali,  ein Thteil  des  kol*i 
letfaureh  JEfffes  in  der  Flflffigkfeit  bei  £fe*rfehnli& 
eher  Temperatur  aufg&öfet.  JJefonders  aus  cHefettt 
Öriinde  ift  e$  dähet  geratheH,  "bö  der  Fällung  d^§ 
Effens  atts  nicht  oJcydirten  iatireh  Verbindungen 
«rfweder  cßi  Flttffigkeit  bis  Zum  Siedepunkte  'a&\ 
drhitzen,  öder  zuvor 'das  in  der  Solution  ehthaK 
tWhe  Eifen  Vollkommen  zu  bjcytliren.  GefehieBl 
in  dem  letztem  Falle  die  Fällung  durch  kohlenfau^ 
it  Alkalieri,  fo  bleibt  auch,  wierm  die  Solution  feh* 
Verdünnt  war,  b'fei  gewöhnlicher  Temperatur  oft 
f&nTheil  der  Kohlenfäuremltderfi  Eifenoxyd-liy- 
drate  locker  Verbunden ,  obgleich  kein  kbblenfati- 
fes  EJfenoxydül  fich  bilden  katin.  '     l ' ; v 

r*J-  Das  Dafeyn  von  Kohlöriföure  in  dem  Üitei? 
öxyd-Hydrateiftauch  in  manchen  Fällen  aus  einer 
Verbüidung:  vört  denlfelben  mit  kohlenfaurem  E& 
fenoxydul  zu  erklären.  Diefe  Verbindung  kommt 
Älfilit  illeirt  in  der  Natur  'in  machen  Eifemttinern 
ft>r,  Wie  wif*  unten  zeigen 'wei-dei,  fcmdern  mah  er*1 
hält  fie  auch,  wenfi  mkn  Präcipilate,  die  durch  köh* 
Ienraure  Älkftlieri  aus  gar  nicht  öder  nicht  voflftän- 
<Hg  oxydirten  Solutionen  gebildet  Ghd,  fclrnell  von 
der  überftehenden  FJüffigkeit  befreit  und  trocknet; 
Durch  längeres  Liegen  an  der  Luft  geht  diefe  Ver- 
bindung allmählig  inreinesiLifenoxyd-Hydratüber, 
weicheis  dann  riur-ädcfr  etnen'Antheü  KohleBfätfcrrf 


V»4ker,    y^rmit^lf^   fies  .  qingftfogegea   Waffßffc 
bindet*  .  -  :      ^        ;-«t 

Eine  andere  bemerken^werth^Eig^fchaft:  <I#f 
;  Eifenoxyd  -  Hydrats  ift  feine  grofse  Adkäßon  an  an* 
dere  Körper,  wenn  es  in  einem  fehr  vertheilteqt 
Zuftande  fich  befindest.  Hat  man  Eifenoxyd  *.  Hydrat, 
durch,  Präcipitatiqn  in  einem  Glafe  gebildet,  trat 
läfst  es  einige  Zeit  .lang  darin  ftehen,  fb*  hängen 
fich  die  mit  dem  Olafe  in  Berührung  flehenden 
Theile  (o  f eft,  an  daff^Jbe ,  dafs,fie  nur  durch  fort^ 
gefetztes  Jleiben  davon  zu  trennen  find.  Diefelba 
Erfahrung  macht  jpan  bei  dejoi  Ablbheiden  des 
Jfräcipijats  durch  d?s  Filtrum*  wpbgi  fich  das'mi* 
dem  Papiere  in,  Berftbrugg  ftehende  Hydrat  £6  fety* 
anlegt,  cfaf]s  manV  um  keinen  Verluft.zij  veranlag 
s  f$n,  entweder  das  Filtrum  einäfchern,  oder;  es  Tty 
vor  gewogen  haben  mufs..  Aus  der  grqfsen  Adh^y 
fion  dürfte  .69h  aijcb  die  ftark  tingirei^de  Kraft  des 
feuchten  Eifenoxyd -Hydrats  auf  Zeugen. j  namens 
lieh  auch  die  Entftehung  der  Roftflecl^e,  (fogen.  Ei*, 
fermahle)  erklären^  äffen..  , 

Das  durph  Fällung  erzeugte  Eifenoxyd-Bydrat 
erfcheint  naejj  dew;  Trocknen  fehr  verschieden  in 
Anfehjmg  feiner  Farbe  und  anderer  äufserer  Kenn- 
zeichen. Die  Farbe  wird  durch  das  Trocknen 
ftets  dunkler  und  geht  aus  dem  dunkel  Ochergel- 
ben  über?  durch  das  Umbrabraune,  bis  in  dasPech- 
fchwarze.  Mit  dem  Dunklerwerden  der  Farbe 
nehmen  auch  die  Fertigkeit  und  der  Glanz  auf  dem 
Bpj&he  zu  j  fo  wie  d^c  Bruch  felhft  aussein  EcdiT- 


C   *a  i 

j»  fei»  in-  düs  Mufchlige  fich-YörJäÄft.  -  BftM 
fes  intereffant  w^rrfen  diefe  Erftlhekiang^h ,  we*nii 
«&4daittitdaß*orkomn1en  ctesEife&o*;fd~Hydite& 
&I  &t  Natu*^^gfeifchtv  ^  ^ft-VerbiBchktg1» 
fltett ähnliche  (Stalten  fi^H  2f^^^  Die  Otfactft 
jejpr  Erfcheinutt^ö^  ift  nurs  *Sfc*  rtte^nffche  ufl*, 
j&tatin  dar  gröftjern  od^t  g^ittg^rh- Vfert li^flüh^ 

,t(j4tation  tu*d<i*8»  davon  äHhätfgigfci*  fchwSfchern 
^  ftärfcern  2irf^me4i2iehtt^\terf(*lbfen  bei -dem 
Ittckaen  «ü  lie£ea.  Diefes  ttritlj^derie  A<4tf^- 
W^elches^das  Eifenoxyd  ^Hydhat  bei  dem  TtocÜCV 
W»  erhält*  jfflainfct  fich  auch  al^die  Farbe  diäs^S^ 
Mfofd?  fort,  welches  durcfr  da^Ültthen  dtfSfl^- 
e^dargeftelfc  wird.  Die  Fatbfc'  des  Oxyds  jftegfc 
Itolich  um  fo  dunkler  zu  werden,  je  dichter  dal 
Hjffcai  wa*i;  uäd'tim  fo  lichtet,  rjeweWger  innig 
«Ofttf  Maffeülhdle  tnit1  eiöaride^  in  Verbinfeiii| 
fleHden.  -  ••■*;1  :"-  -:l 

;   ''^weiter  AbrchniftL    V*"t*'       *'      ^ 

;  ISfe*  &>  VtYbÜttuttgen,  in  denen  das  Eifenoieyd-Mij&rcfc 

l\hj  '■       '         in  der  Natur  vorkommt: -'  -^  -a>:^  nec 

^iDäsEifenoXyd- Hydrat  Kommt  Vn  dertfatuf  fi^P 
ttter  rein,  als  in  Verbindung  mit  andern  Subftan* 
itai^yor.'  Rein  hängt'  es  dein  gelben  -Sande  an, 
Jfr'iÄ  manchen  Gegenden  mächtige  Lagen  von  ort 
gj&fse'r  Erftreckung  bildet.  k  Ziemlich  rein  ift  es  Yxi 
&&  OcÜer  enthalfen,  der  fich  aus  den  Mineral^ 
nitfStollenwafffrn,  befonders  aus*  denen  von  Stein- 


I  *p  I 

ißcber  .nicht  g^it?:  frei,  von  titsiolifchen  qrfer-sü- 

#*Ä*OT  tMen<H$»*  J?9B,  :^cb«©  4§h  aber  z*«p 
ÄfiffujtfwV*  «esk wsbt .J3eieg<tnM*  gehabt  Jfth£ 
^iefe?  riatft*  ypi%  xwi  vcwftemdaetigtn Äai* 
4phu$gen  leyn,  ' .  At&h  fab  i<h knietet  Uefükäfr 
JSa#|BW^©  cj^rjiofe^irof.  ;üllin*n&.#tt'Marl^ 
^oqgfin, ii^d  -cJiebiW  *$fcergrib«Ä  Eifepftein ,  wrbih 
i,jv  4^^EifwpxjdrMyckat  vielleicht  ebenfalls  iüUHf- 
j^-Ziift^ncle  «i#bajt?n  tft.  ^Ziep#ßb  «>jft  ^<fc 
fj^^sBff^oxyc^liydjrat  in  m^fefc*  fqge0wu*# 
.Tho^eif^nfteintn.,  :I##  te^^§W^^beftÄi|,5(tl* 
J>u«|rWBg9P,  in  dßwtv  4as  Sif^^pxyd-jH,^1^^^ 
Wftt^vor^o^nn^aJ  fi»4  folgen^  i?         .    ;  .      jjiü* 

•flEWtf^Mi  fiiffter^em  ©it, erdigen,  Th$ ijen *  ^amfjDfr 
Ken  Kiefel-Iind  Thonerde,  theils  gemilcht;*  Jhäitl 
gemengt.  Manche  Thoneifenfteine,  die  eine  röth- 
lichgelbe  Farbe  b&ben ,  gehören , zu  diefer  Verbin- 
dun^ti  tpb  fie*eine  wahrhaft  chpmifQbß^*^  WSJ 
ich  nicht  zu  eq^febei^SP*  Die  röthljche  Farbe  und 
cfer  geringere  Verluft  bei  dem  Glöh$p  find  fürdiefe 
Verbindung  charakteriftifch.  ( 

^  ?)  QJ*™*J&~fh'fyrat, m**  Eifenoppydulx  gemei- 
niglich mit  Er;den,  belbnders  mit  K^iefel  -  und  TThgn^ 
4fcde,  theils  gemifcht,  tjieils  gemengt.  Die  ^ar- 
be  diefer  Verbindung  welche  ebenfalls  untej:  den 
Thon^ifenftwnen ,    unter    den,,  foeenannten,  §»•• 


4^**  vor^i*t*  fti<?fct  m^^d^^g^i? 
4(f  Schwarze.  Dem  Magnete  ift  fie  oft  zum  Tb$£ 
m^prn ,  wenn,  ;das  Oxydul  nicht  zu  fehr  verljß&r 
^  JjJ^VtditftjdtJrch^d^s  Glühen  ift  natürlich  gq* 
fiflgtfVfifr bei  rejner^Eife noxjdj- Hydrate;  abq: 
fpfv&f.  wenn  die  QJühung  in  bpd^kten , :  a^P 
;gg$j|  jj£  iß  offenen  Gefäfsen  vorgenommen  \vir^, 
1  ffil  in  diefen  d$s  Oxydul,  Qel^gpnbeit  b?t^  fi^ 
j|iflpydiren.(  -  -  ,♦  .  -      :*;,  ^  :  ,    *  7xo 

.  r  3)  Eifenoxyd+Hydrat  mit  kohlenfyürepi  Eifaf 
*f}dul>  aqlsef dem  mit  Erden  ,  befonjderjS)  KlefcJfr 
j^d  Thonerde,  theils  gemifcht,  theils  gztnQfiffa 
IffQche  fogenannte  Thoneifenfteine  enthalten  d$# 
^/Verbindung.  D^e  gelbe  Farbe  d^rfeihjen  pftegf 
^nn  einen  Auftrieb  von  Grau  z^t  h?ben*  ,£*#§ 
Jftylver  verjiert  durch  Behandlung  jnit  £&irfeq  4?9 
löhlerifäuregehalt,  wodurch  fich,  zufammeug^ 
Jfljten  mit  dem  0$wichtsvei4ufte  durch  ^la$  Glü» 
)|0|,  diefe  Verbindung  erkenne^  läfyt.  fy 

,  <"'  4)  £ifenoxyd-Hydrat  mit  J[langanoxy4-  Ein§ 
fehr  häufige  Verbindung«  die  eptjveder  rein  o^taf 
flu,  Erden  gemifcbt  oder  gemengt,  im  Braftnffa 
fäftein  befonders  ausgezeichnet,  aufserderav^b^ 
t*$h-  in  vielen  fogenannten  Thoneifenfteinen  «yqr.j 
Itynmt.  Die  braune  Farbe  in  Verbindung  *i#  $5 
fem  gelben  Striche  iß  hinreichend  für  diefe  Y^ft 
tfaigungt  Durch  «Jas  Glühen  erhält  fie  eine  tyr^uty} 
fcchrothe  oder  rjöthlichbraune  Farbe.    .  "a-^^ 

5)  Eifenoqyd- Hydrat  mit  Kupfer oxy 4;  eine 
Ijpbiniung,  die  ,h$i% **  Qef^fpfoft  von  $i£&$i 


%i:2ten  unter  Hern  NSVrfen  von  Kitj>fettleg&ttä*94fc 
Ücünimtl  Ah£r  nicht'  !alles  fdjjeiianiitö  Knjrfferüfr» 
^terz  feririiält  di&e  Vereimgttiig',  ■  fondern  irtft**^- 
jtiUge,'  itfdchieg  **irf  gelBes  orfer ^elbbräuiilictf ei* 
Tfa'lver ^Tefef/ '«  l)as  fogenaiflfte  Kü^erzi<?|«eä«röt 
itöththi1  odeir  biiiÄrothem  Ptilv^r  iffi  entweder  feibfc 
<V&ttittauüg^^^  EHSff- 

^kfyd,j  öder' tföri^upfero*ytful  ^d!wthenl  Eiföff. 
oxyd,  oder  auch  wohl  gar  reines  KupferOTVÖlif.— 
Blitch^tfds^tehetf  *A'ätt  ^e^eftiridung^les  Ei- 
tkciöisfd-Jlyd&Xk  «fit  Kupfero^d  iiie ;cim>;  &i8£, 
loridern  immer  ein'6  braunrotheJ Farbe,  di^,  *fo& 
ftärkeriem  Kupfergöhalte1,  fleh  iti'  das  SchW&4& 
Sgdifc  *  Der'GevWchtsvetluft  itt  geänge^toft'töl 
Hem  reftien^EaSndi^d^Hydratd;  DerKnßfei-gfehife 
»e*rfthli<5h  leicht  bei  derie^afadlimgmitf  AirfA^ 
jtfcfts   •■':"•  •      .«»"  '*-  :  •  "  ':    * 

•ß  • *  tyEifenoxy'dkyärat  mit  phosphorfaurefri  £?|1 
fenoxydul  und  gemeiniglich  mit  Mahganoxyd  ver* 
Bunden^  aufserrfem  auch  \vohl  mit  Erden  gemifcht 
baut  geriieiigt.   Dfefe Verbindung  liilJet  den  Litno- 
feV^Ra  r  f  t  e  n*s  ihufchligen  Rafeneifenftein,  WelcfreF 
Weht  allein  in  manchen  fogenannten  Sumpf- ,  Mo* 
fäft-,  Wiefen-,  See -Erzen,  fondern  auch  in  maS-# 
inen  fogenannten  Thoneifenfteirien  zu*  Häufe  ift. 
Ift  die  Verbindung  völlig  charakterifirt,  fo  erfcheint'  , 
flÖmufchlig  und  wachsglänzend  im  Bruche,   von 
pechfehwarzer*  Farbe  und  gelbem' Striche.  ^ 

"*a  "  ^)  Elfenoxyd- Bydrat  mit  fchtoefelfaurem  Ei<* 
fino&ydul.      DieJ  felteüe  MSfchung  des  Pittfcitsi 

Kar- 


t    33    2 

V 

's  Eifenpecherzes,  die  fich  bis  fetzt  nur 

funden  hat  und  fchpn  durch  das  Aeä- 

i    dem  verhärteten  Pech  täufchend 

allen  übrigen  Verbindungen  auffallend 

.eidet.  •     ■   . 

Die  unter  i)  bis  4)  erwähnten  Verbindungen 

es  Eifenoyyd  -  Hydrats  mit  andern   Sübftarizen 

kommen   in  mancherlei  Verbindungen  unter  eiri- 

Jtttffcr  vor,   namentlich  in  der  grofsea  Reihe  der 

annten  Thoneifenßeine, 

Aufser  diefen  Hauptverbindungen,  in  denen 
enoxyd- Hydrat  wesentlicher  Beftandtheil  ift, 
fich   daffelbe   auch  als  unwefentlifcher  Be- 
ieil ,    als    Färbungsmittel  in  manchen  Fot- 
"■  So  2.  B.  ertheilt  es  dem  gelben  und  leber- 
len  ßifenkiefel  und  ohne  Zweifel  manchem 
al9    Pecftßein*  Granat  u.  a.  m.   die  Farbe, 
'pacht  es  einen  Beftandtheil  des  gelben  Späth* 
Ins  und  des  erdigen  j   eifenfchüffigen   Ku- 
aus. 

L^InNwiefern  das  Eifenoxyd  -  Hydrat  in  manchen 
zen  enthalten  ift,  verdient  noch  näher  ge- 
roi  werden.      Mehrere  Chemiker,    nament- 
lich Herr  Profeffor  Stromeyer  *),  habe* 

„jr, bereits  Winke  gegeben»  welche  zu  beäch- 

Pf^M  weiter  zu  Verfolgen  find. 

4V.  •  .*    .  ..  •  v.    ..     . 

S.  S t r omt y e *'• , Qm^drili  der  tfe*ci*tiXchen Chemie. 
M  "Ht  8.  555.  Ann». ,  Ä 

AnriL  d,  Pfcyfik.  B.  98.  8t.  1.  Jsi8u.  St.  *  G 


•X  34   3 

7 :  i  n  *  •  Das  oben  ausgemittelte  Verhäknifs  ■  iler  <£4 
ftandtbeile  des  Eifenoxyd- Hydrats ^giebt  emBoÜ» 
.mittel  au  die  Hand  zur  genauem  Befcmmung.dd 
j  Quanfitätsverbältniffe  feiner  Verbindungen.  *Id 
werde  davon  in  der  Folge  weitere  Anwendung 
machen,  und  für.  jetzt  nur  noch  unterfuchen,  wi< 
jenes  Verhältnifs  mit  den  Refultateiv  der  vorzüglich« 
Äen  Analyfen  von  Foffilien,  die  Eifenoxyd  -  Hy- 
drat als  wesentlichen  Beftandtbeil  enthalten,  aber; 
einftimmt. 

- 1)  Nach  Klaproth  enthält  das  Boknerz  aus  den 
fiögmu  in  ioo  Theilen  53  Th.  Eilenoxyd  und  14,5c 
,Th»  Wafler,  welches  indeffen  nur  durch  den  VeridE 
nach  dem  Glühen  ausgemittelt  wurde.  Nach  dpa 
oben  berechneten  Verhältniffe  des  WafTers  zum  Gry 
de  im  Eifenoxyd-  Hydrate  würden  nur  12,32  Th.  Waf 
Ter  .ins  Bohnerze  enthalten  feyn  können.  Die  !piffe 
renz  von  2,1g  Theilen  durfte  entweder  daher  rührenj 
dafs  dasFo&l  vor  dem  Verfucbe  nicht  gehörig  getrock- 
net war*  oder  dafs  bei 3eftimmung  des  rZifenorydge- 
haltes.  ein  kleiner  Fehler  vorging..  Der  Verluft.  bej 
der  Analyfe  betrug  0,02.  Nimmt  man  nun  fta*t  53 
'  Th.  55  Th.  Eifenoxyd  an,  fo  würden  dielen  12,7g  TB« 
Wafler  proportional  feyn  und  die  Differenz  dann  nur 
1^71  betragen.  >~  - 

»}  Klaprothtfatad  in  100  Th.  dtrVmhra  aus  CjH 
per*  4g  Th.  Eifenoxyd,  20  Th.  Manganoxyd  uii4  14 
Tb.  Wafler.  Der  Waffergehalt  Wurde,  wie  bei  der 
vorhergehenden  Analyfe,  nur  durch  den  Verl uft  nach 
dem  Glühen  beftimmh  Nach  dem  Verhlltniffe  voti 
11,142  :  11,151  berechnet,  wurden  nur  11*15  Th.  Waf- 
fer  mit  4g  Th:  r^eXoxyff  veflÄm'deba  feyn  köuiren. 
Die  Differenz  von  2^5  dürfte  grölstentheils  wohl  da* 


i    35    3 

jier  rühren,  da&  fa^l  dem  Glühen  das  der  Umbra  im 
JftctyTten  lOxydationszuftande  beigemifchtf  Manganoxyd  * 
Sauerftoff  -rerlohr*,  und  dadurch  den  durch  da$  Glühen 
(  kewirkten  Gewichts  verluft  vermehrte*  BeijÄnalyfen 
tpa  foffilien,  welche  neben  dem  Eifenoxyd  -  Hydrate 
■«ich Manganoxyd  enthalten  >,  ift  es  daher  ratjrfam»,  den 
Waflergehalt  vermittelft  der  Deftülation  zu  heftimmen» 

i)  Nach  der  aben  angeführten  Vauqu«linUcben 

Analyfe    follen  100  Th.   körnigen  Tkoneifenfieint   von 

9m*e  30  Th.  £ifenr    ig  Th.  Sauerftoff   und'   6    Th. 

Wafler  enthalten.    ,Nach   dem  richtigen  VerhäHnilX» 

»rffep  JJauerftoffs  zum  Eilen  im  Vollkommenen  Oxyde 

rjbd  30  Ttu  Eifen  nur  mit  13,275  Th.  Sauerftoff  ver- 

.fatalen»     Die  Differenz  von  4,7*5  für  Waffer  atige- 

,&ommen  und  fcu  den  6*  Theilen  Wafler  addirt»  giebt 

.  *fltfi5  Th»  Waller»     ^3  Th»  Eifenoxyd  ^werden  nun 

ther  durch  t ö>©57  Tb»  Waller  zum  Hydrat,  welches 

jttcr  corrjgirten  Angabe  nahe  kommt.    Der  Eilen* 

fieia  ran  Penne  würde  hiernach  enthalten: 

45,275  Eifettoxyd-I    EiJ.  ,"  HWi^ 

10,105?  Walter      J  **»«**»*«■* 

51,000  Thonerde» 

15,000  £iefelerde« 

99>SS*  ;    :         "' 

Vtrlüfc    0*668 


1ÖO>0OO  Mv    .  ;>'> 

4)  Vauqtirelin  fand  In  e5riem  fchwarien*  ein 
yjfoes  Pulver  gebenden  EUWnfteine  (ft>>>  o&j<te  noir  vi- 
Htuy)  au»  dem  Departement  de«  Niederrheins 
Bo,tt5  £ifeuoiyd» 

i5,0ö  Waffer» 
\   S,?jJKiefeh 

Tariift       M* 

JCtf    3     ,HH  '  •.,.14*« 

§  ieojöo 

C  a 


.IE   3€   ] 

Nach  dem  iusgemittelten  Verliältniffe  des  Waflert 
aum  Oxyde  im  Eifenoxyd- Hydrate  worden  mit  80,2  $ 
Tb.  Eifenoiyd  18,65  Th.  Waffer  in  Verbindung  fte- 
hen.  leb  halte  es  daher  für  nicht  unwahrscheinlich* 
'dafs  dtefer  EiCeniteih  zu  denen  gehört ,  in  welchen 
Eif^noxyd-  Hydrat  mit  Eifenoxydul  verbunden  iftr.  Da 
nun  15  Th.  Waffer  64,16  Th.  feifenoxyä  proportional 
Jind,  foift  vielleicht  anzunehmen,  cjafs  das  Uebrige 
in  Eifenoxydul  befteht.  Doch  darf  4ch  nicht  mit  <Ge- 
wifsheit  darüber  urtheilen,  4a  mir  das  Verfahren  bei 
der  Analyfe  nicht  bekannt  ift. 

•  5)  fcJacn  KIaproth*s  Analyfe  des  fogenailnten 
Wiefener&ßs  von  Klempnow  in  Pommern  enthält  daffelbd 
in  100  Theilen: 

66,öo  fchwarzes  Eifenoxyd. 
'  "*>5°  Manganoxyd. 

'.      S,oo  PhospKorfäure. 
t    t  ,  23)00  Walter. 

90,5° 
Es  ift  anzunehmen,  dafs  nicht;  das  ganze  Eifenquan- 
tum  im  oxydulirten  Zuftande  in  diefer  Miner  enthalten 
ift ,  fondern  dafs  der  gröfsere  Theil  als  Oxyd  mit  dem 
Waffer  darin  in  Verbindung  fteht. 

In   dem   natürlichen   phosphorfauren  Eifenoxydul* 
der  Blaueifenerde ,  fand  Klaproth*) 

r     >  47^50  oxycßrtes  Eilen.  - 

52,00  Photphoriaurc.  , 
aoyoo  WaJTer. 


99*51 
Verluft    0,49 


100,00 


*)  Beitrag«  zur  ehem.  Kenntn.  d.  Min,  ftfVS.  132. 


v  k  «te'  h    .  ' .  ■ 

Kimmt^maiv  nun  an  (welches,  wie  ich  glaube*  mit 
Gründe  gefchehen  kann),  dafs  die  PhospKörfaure  aüx 
ähnliche  Weife  mit  Eifenoxydul  in  dem  WleTenerze' 
-verbunden  ift,  fo  worden,,  yiach  diefem.  YerKältnitie 
lind  nach  K 1  a  p  r  o  t  h's ,  Angabe  des  Pliosp&orfaurege- 
haltes  im, WieTenerze  berechnet,  24,87  Th.phosphor- 

Xaures  Eifenoxydul  in  letzterem  enthalten:  fe yn  1  WeV*' 

,     ,    r   ,  .  i     *  '         -----  ■■■     >  .«JlcrV  iz  - 

che  beliehen  aus  *  \  € 

,      11,37  "Eifenoxydul.  ,' 

k     8,00  Phospfrorläure« : 

5,00  Waffel     ^  '  

*4>87    .    -    . 

Von  obigen  66  Th.  Eifenoxydul  würden  hiernach  ljibti£ 
bleiben  54,13  Th.,  und  von  obigen  23  liieren  Waffer 
x  8  Theile.  '  Nach  der  angeführten  VoraWetzung  lihd 
aber  ftatt  der  54,13  Theile  Oxydul  60,296  Theile  Oxyd 
zu  letzen,  welchen  14,013 'Theile  Waffer  proportional 
£ndi  Hiernach  wjpxh*  ^JCla^rot^&Jie  ^ga^ 
des  WifC^rgehalts  um  ^98f  Theile  zu  #roft  feynf 
Klaproth  deftillirte  zwar  das  Wiefenejz,  abqr  er 
lagt  nicht,  daß  er  durch  Peltillatjon  aus  100  TheUeq 
deffelben  23  Theile  Waffer;  erhalten,  fondern  nur, 
dafs  der  Gewichts verluft  nach  der  Deftillation  voi* 
500  Grari  Wiefenerz  1 15  Gran  betragen  habe  *).  Die 
Differenz^  dürfte  fich  vielleicht, auf  folgencJe  Weife  er- 
klären laffen.  Klaproth  nimmt  den  ganzen  £i- 
fengebalt  als  Oxydul  an,  wovon  er  66  Theile  in  10a 
Theilen  Wiefenerzes  fand,  ftatt  dafs  nach  obigen  Vor- 
ausfetzungen  n,87  Theile  Oxydul  +  60,296  Theilen 
0xvcj  p  72,166  Theile  darin  enthalten  find.  Klap^ 
roth  hat  alfo  6,166  Theile  zu  [wenig  angegeben,, 
welche  durch  das  um  3,087  zu  viel  angegebene  Wafler 

1     '    '      '  '       '  '  «j.   '* 

+\  Beitr,  fc.cWm.  Kennte.  d.;Min.  IV.  S.  125.  ä.  •  v 


t    38    > 

vn&  Ben   t^J    betragenden  Verluft  bei  der  Anal^IW 
ziemlich  genau  compenfirt  werden;  denn  3,9^7  +  ly 

Nach    obigen  Vorausfetzungen  %     die   ich    indeT- 
fen   für   nichts   mehr  als  Vermuthungen  auszugeben 
waj'en  darf,  würden  die  Beftandtheile  des  fogenann» 
teji  Wiefeperzes  von  Klempaow  feyn; 
7*i3<>9  Eifeno>yd-  Hydrat.    . 
94,87a  phosphorfaure*  EtfenoxyduL 

*,5°°  Ma»f  anoxvcj, 
»00,679 
jj)  Die  Beftandtheile  des  Eife*peckcrZ€*  find  nach 
JUaprcrth 

*    $7  Eifenoxyd. 
;  •    8-  SchwefeUäura» 
*5  Waffer,  . 

"  j, 

WO, 

Die  beiden  efftern  Beftandtheile  wmden  bei  der  Ana« 
]yfe 'ausgeschieden,  der  letzlere  hingegen  nur  durch 
die  Differenz  befümmt,'  Die  Angabe  des  Schwefel- 
foüregehaltes  ift  um  ein  Geringes  zu  klein1,  denn  nach 
den  Befthnmungen  von  Berzelius  halten "24  Gran 
fchwefelfaurer  Baryt,  welcher  bei  der  Analyfe  gebil« 
äet  wurde,  nicht  $,  fondern  8,1 6*  Gran  Scbwefelfau- 
rei  Aus  200  Öran  Eilenpecherz  wurden  6*0  Gran  ei« 
»er  'fluchtig  riechenden  Flüffigkeit  gewonnen.  Statt 
140  Gran  blieben  nur'  138  Gran  Rückftand,  Diefer 
Verluft  rührt  vermuthlieh  von  dem  Entweichen  fchwe« 
fliger  Säure  her.  Er  beträgt  auf  ioo  Gran  nur  1  Gran, 
Der  flüchtige  Geruch  der  Flüfligkeit  deutet  auf  einen 
Gehäk  arifchwefliger  Säure  hin,'  Sie  röthete  LacV 
jnustinetur  und  gab  mit  effigfaurem  Baryt  einen  Nie* 
derfchlag  (vermuthlieh  von  fchwefligfourem  Baryt), 
deffen  Quantun*  nicht  angegeben  wird,    Die  Bildung 


r  %  ;i 

i 

4$,  l^e£%e&r£gtfre  £cheint  aaraaT-hiimidiuten, 
ifyt  ein  Theii  de$  Eisengehaltes  im  oxyduljrteniZit- 
ftsade  fich  bßfin^et,  pnd  dafs  in  diesem  das  Metall 
mit  der  Schwefelfäure  in  dem  jjifesipecherze  verbun*. 
3«  ift.  Bei  'der  Destillation  V  wurde  «Säure  verletzt 
trfii  das  Oxydul  .in  $xy;d  verwandt.  #in  Tneil  der 
AbweBgeh  Säure  mifchte  'fidh' mitsein  Waller  uiiö! 
ein  Antheil  SohwefeQCaure  blieb  )*nzerletzt  bei  deirt 
Rückftanjde.  D^fs,  fcei  dew>Rftph£*iMdes  fufenpeoh* 
erzes  mit  Waffer  nur,  e;n  gerjnger  The.il  des  fchwej 
iellauren  Eilens  ausgezogen  wurde  ,  Scheint  nicht  ge/ 
-gen  jene  Annahme,  fondern  'nur  fo  viel l  zu  beweifen," 
dafe  Geh  die  Cohälion  des  Foffils  Tdem  Auslaugen  .der 
in  Waffer  lösbaren  Theile  wide*rfet£te.     f   c   l  -  -  "■'     *  - 

Sind  jene  Vorausfetzungen  richtig,  fo  würden  im 
Eifenpecherze  8,i6  Theile  Schwefelffture  mit  12,16* 
Theilen  Waffer  und  7,26  Theilen  Eifenoxydul  in  Ver- 
bindimg lieben,'  7,2,6  Theile  Eifenoxydul  =»  8*07$^ 
Tbeilen  Eifenoxyd.  -Diefe  «-abgezogen,  von  den  durch 
die  Analyfe  gefundenen  67  Theilen  Eifenoxyd,  blei- 
ben $8*922  Theile  Eifenoxyd  .welchen  13,558  Theile 
Waffer  proportional  find.  13,558  W.  -K  12,16*  W* 
=  25,718  Waffer,  welche  Angabe  die  Klaprqth'- 
fche  nur  um  o,7i8  überfteigt.  Diefem  zu  Folge  wür* 
den  die  Beftaridtheile  des  Eifenpecherzes  feyn; 

72,480  Eifenoxyd  -  Hydrat. 

27,580  fchwefelfaure*  Eirenoxydul« 

100,060 

oder  auf  andere  Weife  ausgedruckt : 
.58,922  Eifenoxyd, 
«5*7*8  Waffer. 
7>»6o  Eifenoxydul, 
8,166.  Schwefelfäure, 

100,060 


t  40  I 

:  Hi*r  mufs  ich  vor  Jer  Hand  die  ünt^rfu^ 

ehungen  Ober  das  Eifenoxyd- Hydrat  abbrechen. 
Einer  zweiten  Abhandlung  behalte  ich  vor  eine 
Reibe  von  Unterfuchungen  der  Eifenyninern ,  wel- 
che Eifenoxyd -Hydrat  enthalten,  mit  vorzügli- 
cher Berückfichtigung  der  vaterländifchen  j  und 
oryktognoftifche  und  geognoftifche  Bemerkungen 
über  fie,  fo  wie  Beobachtungen  Ober  die  metallur- 
gifchen  Proceffe,  die  man  anwendet»  um  diefe 
Minern  zu  Gut  zu  machen* 

Gaffel,  am  i§.  Jan,  1811. 


t  4*    T 

J^UMJ.  ,   ;  >.  -    j.i. ' r—r- '■  .*>  ''r*  '  ' 


1L  , 

JPtii  Eifen-Hydrat,    als   miner alogifch* 
-^.\.  Species  betrachtet, 

*.-  .     .  ©'AuBUISSOlf, 

Ing^n.  des  minet  zu  Paris. 

*-■'  -  ;  -     > 

Frei  bearbeitet  ton  Gilbert  *). 

JL/ie  Chemiker,  durch  deren  Analyfeh  feit  zwanzig 
Jahren  die  Natur  fo  vieler  Mineralien  aufgedeckt 
worden  ift,  hatten  eine  der  nützlicbiten  und  am 
tpeiteßen  verbreiteten  Arten  bisher  überfehen  ;, 
nämlich  die  unter  dem  Namen  ßphnerz,  Rafenerz, 
brauner  Eifenfiein,  brauner  Glaskopf  u.  f.  f.  be- 
kannten Eifenerze,  welche  faft  alles  Eifen  herge- 
ben,  das  in  Frankreich  gefchmplzen  wird.  Den 
Mineralogen  >varen  zwar  die  Charaktere*  durch, 
welche  diefe  Eifenerze  fich  erkennen  lauen,  ihre 
phyfikalifchen  und  metallurgifehen  Eigenschaften,, 
die  Menge  und  Güte  des  Eifens,  welches  fie  geben,, 
ihre  Lagerung  und  einige  Eigentümlichkeiten  ih- 
rer Formation  bekannt;  man  wufste  aber  nichts  . 
Befymmtes  über  ihre  Natur  und  ihre  Zufammenfe- 

*)  Nach  den  Annale*  de  CfcwmV,  Sept.  1810.  Fer  kydratd 
nennt  es  der  VerfafTer  nach  Hauy'i  Art ;  im  Deutfchen 
verdient  der  Name  den  Vpriug,  den  Hr.  Prof.  Hans* 
mann  diefer  Species  £iebt;  Eifetimxyd -  Hydrat ;  die 
*  Benennung  in  der  Ueberlchrift  kann  Alois  alt  Abkür- 
zung derfelben gelten*  ,  .  Gilbert*  . 


Ü    4a    J 

tzung.  Tauige  meinten,  fie  hätten  diefelben  Bft- 
ftandtheile  als  der  Späth -Eifenftein,  welcher  hau*- 
fig  mit  einigen  Arten  ilerfelben  einbricht;  die 
mebreften  aber  hielten  fie  für  Verbindungen,  aus 
Eifenoxyd,  Manganesoxyd  und  Kalk, 

Diefe  Lücke  in  der  mineralogifchen  Chemie 
war  mir  aufgefallen ,    und  ich  hatte  mehrere  .be- 
rühmte Chemiker  erfucht,  diefe  Erze  zu  unterfu- 
chen;  J^r.  Drappier  entfchlofs  fich  endlich  dazu 
vor  5  Jahren,  und  ich  ftellte  ihm  Stacke  Brauneil 
fenftein,  Bohnerz  und  Späth  -Eifenftein  zum  Be- 
hufe  dlefer  Analyfen  zu.      Andere  Arbeiten  hü*»- 
dierten  ihn ,  fie  zu  vollenden ,  und  er,  machte  nur 
'  die  Zerlegung  des  Späth  -Eifenfteins  bekannt  *), 
welche   die  fehr  in t er eff ante 'Reihe  von  Unterfa-i 
chttngen  über  den  Späth  -  Eifenftein  in  dem  Labo- 
fatorio  der  Ecole  des  mines  veranlafst  hat,  welch«  i 
aus  den  Auffätzeri  des  Hrn.  Descostil»  im  Jeur* 
hat  des  mines,  Th«  i&  und  21.,  bekannt  find. 

Ein  Jahr  fpäte,r  machte  Hr.  Prouft  die  Ana- 
lyfe  eines  gelben  Ochers  bekannt  t  aus  der  er'l 
fchlofs,  diefer  Qcher  fey  ein  Elfen -Hydrat  **). 
Diefer  Ausdruck  fehlen  mir  dieLöfung  desRäthfels 
zu  feyn.  Alle  Eifenerze'mit  gelbem  Striche  waren1 
mir,  wie  ich  fchbn  längft  im  Journal  des  min&s> 
t.  17,  p^33ivzu  Folge  genauer  Unterüichungejj  ib- 

*}  J*uru*l  de*  mixes,, t.  \S*  D, 

**)  Journal  de  Phyfique>    t.  65.    f>.  46^.  D.      [VergL  die  ^ 
tJnterfuehiingei*  <P*ouft,s  Über  die  SchwefebacttUe, 
i&4itteu  AnnaUn  %  B.  *£.  S.  49.  Aayi.  G.}  ,  *r 


t    43    > 

hrligerftätte  gfcäufsert  hatte,  tilclits 'anders  ulk 

Ocher,  theils  im  dichten,  theils  im  kryftallifcben' 

Zaltode;  denn  dafür  glaube  ich  den  fafefjgfcn  Er* 

fcüfein  nehmen  tu  dürfen ,  da  die  faferige  Textur' 

eise  'Wirkung  derfelben  Anziehung  der  kleinftei* 

TfaBcheh  auf  einander  ift,  welche  die  regehntfsK 

gtif  Kryftallfbrmen  erzeugt.     Als  ich  kurz  darauf 

Hm:  P  i  o  u  f  t  bei  Hrn.  L  e  1  i  i  v  r  e  fand ,  zeigte  ich^ 

itrin' einen  bräunen  Glasköpf ,  und  f rüg  ihn,  ob  et* 

ita  für  ein  Hydrat  halte.     Er  antwortete,  nein?* 

diefes  Erz    fey    vielmehr*    durch   Zerifotfcung  Vdlv 

SAwefeflues   entftaridön.       Der   Gewichtsverluft 

vsA  die  Umwandlung  diefer  Erze'  in  rothes  Eifen« 

wji  btiim'  blofsen  Calciniren ,  fo  wie  dfer  Umftänd,1 

«fafr  fie  mit  Säuren  nicht  'brauten,    fchienen  mir 

Imfefe  zu  gute  Beweife  für  meine  Meinung  zu  feyn,' 

vä'tte  aufzugeb&u    Bei  feinigen  Verfuchen,    die 

ich  im  verflöffenen  Jahre  aufteilte*  fand  fich  der 

Owichtsverluft  von  Bohnerz  beim1  Calciniren  ial 

bis  16  Procent ;  Hr.  Berthollet  machte  mir  in-1 

defr  bemerklich,  dafc  icfi  durch  directe  Verfuche 

darAuu  muffe,  diefer  Verluft  rühre  von  verfluch* 

Ügtem  Waffer  und  nieht  von  Kohlenfäure  her,  ehe' 

ich  fchliefsen  dürfe,   diefes  Erz  fey  ein  Hydrat; 

Bäb  Reife  nach  Fiemont  zwang  mich,  fie  bis  jetzt 

la-terfchieben. 

In  dem  vierten  Band?  von  Örn,  Klapröth^ 
Beiträgen  zur  chemifchfcn  Keöntnifs  der  Mineral« 
Wf&  findet  fich  eftie  Zerlegung  von  Bdhnerz 
itod  von  Wiefeueri}  im  erftehifanä  diefct  Chemie 


Ifer  iS,  im  Jetetqrnr23  Prozent  Waffer;  dosJw^ 
er  aus  diefen  Thatfachen  keine  Folgerung. . ,  Her* 
Hauy  führt  in  fpinem  neueften  Werke,  Tableay 
comparatif,  p.  374*  an,  Vauquelin  habe  in 
dem  Bohnerze  nichts  als  Eifepo^cyd  und  Waffer^ge- 
{gnden,  und  erklärt  dem  zu  Folge  zwar  das  unter- 
richte Mineral  für  ein  Hydrat,  trennt  es  aber  von 
den  qbrigen  Eifenmin^rn  mit  gelbem  Strich*}  *  d|9 
er  unter  die  Art  J er  pxidä ;  Hellt  ?  £o  dafs  er  es  föc 
eine  von  diefen  verfchiedene  Zufammenfetzung 
gehalten  zu  haben  fcheint. 

Ich  habe  bei  der  Arbeit,  welche  ich  dejr;ei> 
ßen  Klaffe  des  Inftituts  vorlege,  zweierlei  zur  Ab- 
ficht gehabt.  Erftensy  darzuthun,  da£s  der  Ge- 
wichtsverluft, welchen  die  Braut]  ei  fenft  eine  im  Feuer 
leiden,  lediglich  von  verflüchtigtem  Waffer  her- 
rührt;  und  zweitens j  die  iwefeotlichen  Beßajid- 
theile  diefer  Erzart  aus  den  Analyfen  herzuleiten, 
die  ich  faft  vc^n  allen  Varietät en  derfelben  gemacht 
habe.        ,  . 

Den  erfreu  Beweis  habe  ich  an  einem  Erze 
geführt,  welches  ich  für  den.  Typus  der  Art  halte» 
nämlich  an  einem  Bruchftjäcke  von  tjem  fchpnftea 
IJrauneifenfteiae,  den  die  Adminiftration  der  Berg- 
werke in  der  grofsen  Sammlung  der.  Mineralien 
Frankreichs,  welche  nach  den  Departements^. ge- 
ordnet ift,  be^tjst  (flehe  weiter  unten  Nrr  i.). 

Es  wufnien,  davon  59  Gramm  es  klein  geftofsea 
und  in  eine  ;b^qhlaj£pne  Qlasfetorte  .gethan,  wei- 
st* i°fe  ^E^Lt;j?iaer  Vpj^ge  yerbaud  und  &$$*$& 


t  #  l 

4Föulf'fchen  Apparate,  deften  Flafchen  rmtKalk- 
Gaffer  gefüllt  waren«  *  Bald  nachdem  Feuer*  unter 
im  Retorte  angemacht  war,  fingeq,  bevotf  6e  roth 
$Mb*c,  Luft  und  Waffer  an  überzugehen,  und 
ditfes  hielt  £  Stunde  lang  an.  Das  Kalkwaffer 
ittftfe  nicht  getrübt;  ein  Beweis,  dafs  fich  keina 
tarkliche  Menge  kohlenfaures  Gas  entband.  Das 
Waffer,  welches  tiberging,  wog  7|  Grammes,  und 
JW  etwas  fäuerlich ,  welches  Hr.  Descostil* 
«db  einem  kleinen  Antheile  brenzlicher  Holzfäure 
herleitete,  die  fich  aus  einem  Korkftöpfel  entwi* 
«kfelt  haben  mochte,  der  anfing  fich  zu  verkohlen» 
*  Ich  deftillirte  daher  noch  ein  Mahl  5ov  Gram- 
■As,  ohne '  dafs'  Kork  und  Kitt  dabei  gebraucht 
.tarden,  aus  einer  kleinen  Porcellanretorte ,  deren 
Bris  in  ein  Fläfchchen  gefleckt  wurde.  Es  gin- 
gt* nun  6,4  Grammes  Waffer  über,  das  ganz  ohne 
Otfchmanck  war  und  Lackmustinctur  nicht  röthete. 
Stich  reines  Waffcr  gaben  3S  Grammes,  die  ich 
den  Tag  darauf  deftillirte ;  neue  5o  Grammes  ga- 
tojdagegen  ein  Waffer,  das  fchwach  auf  Lack* 
M&Betur  wirkte,  wfelches  wahrscheinlich  von 
Mrinen  Theilchen  des  Papiers  herrflhrte,  in  dem 
Jfafetf  Mahl  ein  Theü  des  Egtes  2erftofsen  worden 
W,  Diefe  i36  Grammes  hatten  «ufammen  ge- 
öommen  ao  Gr.  an  Gewfcht  verlöhren,  welches 
einen  Gewichtsverluft  ron  14/7  Th.  auf  100  Thr 
macht.  Ihre  Farbe  war  dunkel  -roth-violet  gewor* 
<Jto.  Die  aufgefangene  Fltiffigkeit  wog  nur  1 3,4 
6t>;  iin  Drittel  war  alfo  verlöhren  gegangen. 


t   4*   1 

1  ' 

Zum  dritten  Mahle  s  fteUte  Ith  detr  Verfüdh 
Ifcit  mehr  Genauigkeit  uöd  in  Verbindung  mit  ei» 
jiem  Quecjdilber- Apparate  4n»  um  alle  Produkte 
aufzufangen.     Die  kleine  Porcellaoretorte  enthielt 
aoo  Grammesfaferjgen  Brauneifenfteirt ,  und  aus 
4er  Vorlage,    in  die  iie  eingekittet  war»    führt©, 
£ine  Röhre  das  übergehende  Gas  in  dtn  Quecksil- 
ber- Apparat»    Es  wurde  langfam  und  mäfsig  Feuer 
gegeben ;  fehr  bald  ging  atmofpharifche  Luft  über  $ 
$(er  erfte  4  Waffertropfen  erfchien*  ehe  noch  der  Ba* 
den  der  Retorte  glühte  *  und  fogleieh  wurde  eine 
yieue  Glocke  auf  den  Gasapparat  gebracht*  Daffelbe 
gefchah,   als  nach  J  Stunde,    nachdem  faft  alles 
Waffer  Übergegangen  war,    etwas  atmöfphärifchat 
Jiuft   durch   das  Sicherungsrohr  hinein  fchlüpfte* 
Als  kein  Waffer  und  keine  Luft  mehr  überginge 
wurde  die  Retorte  noch  J  Stunde  lang  im  Roth« 
glühen  erhalten,  ohne  dafs  fich  Gas  oder  eine  Fltif* 
figkeit  entband. '    Der  Eifenftein  war  braun  -  violet 
geworden  und  hatte  i4>8  Gräihmes  an  Gewicht 
yerlohren.     Das  aufgefangene  Waffer  zeigte  keine? 
Spur  von  Säure,    uad  was  fiqh  aus  der  Voriagflt 
heraus  giefsen  liefs,  wog  io  Gramm  es.    Das  übri* 
ge  befand  fich  dampfförmig  in  der  Luft  desf  Appa* 
rats  uud  als  ein  fehr  feiner  Ueberzug  an  täehrem 
Stellen  der  Röhre  und  dfer  Retorte,  oder  war  mit 
dem  Gas  entwichen.     An  Luft  hatte  ich  ,3g?  Cub* 
Centim.  aufgefangen;    die,  3?  Cub.  ,Centim.   der 
erften  Glocke  waren  blofse  atmofpharifche  Luft;? 
die  zweiten  220^  Cub«  C^tim*  trübten  das  Kalk»* 
waffer»  das  davon  36  Cub.  Centim.  verfchluclUe ; 


t    47    1 


von  den  letzt«  140  Csh. 
Kalkwaffer  und  ätzendes  Kali  42  Gab.  CfHm.  Es 
waren  alfo  zufammen  gfoonmcfl  88  Gab.  Gestirn. 
kohlenfaures  Gas  übergegangen.  Diele  wiege* 
jücht  mehr  als  0,16  Granuoes  (das  Thermometer 
jftaad  auf  19°)»  alfo  nicht  ^§5  des  Minerals,  ud 
Ertragen  nur  ^  des  Gewichtsrerinftes  defleJbem 
4m  Feuer ;  unmöglich  gehört  alfo  die  Kohlrafimra 
den  wesentlichen  Beftandtheilen  des  Braune** 
ifteins.  Sie  rührte  wahrfchelnlich  Ton  etwas 
enfaurem  Eilen  her,  das  demlelben  beigemengt 
Jgjtt  mochte ,  oder  Yielleicht  von  etwas  Kohlen- 
femb,  der  fich  in  der  Retorte  befinden  konnte,  da 
fe  8  Tage  lang  in  einem  grofsen  Laboratoiio  ge- 
künden  hatte,  in  welchem  immerfort  gearbeitet 
jjjifd.  Diefer  Verfuch  berechtigt  uns  daher,  zu 
Jpjiefsen,  dafs  der  faferige  Brauneifeaftein  in  100 
XfeeUen  ungefähr  i4j  Theil  gebundenes  Wajfer 
Jtfhält, 

•  '•  *  Was  die  zahlreichen  Analyfen ,  die  ich  anget 
fcrilt  habe»  betrifft,  fo  war  das  Verfahren  dabei 
fkji. gewöhnliche.  Das  Erz  wurde  mit  ätzendem 
$t&  zufammengefchmolzen,  in  Salzlaure  aufgelö- 
fjbtdie  Auflöfung  bis  zur  Trockenheit  abgedampft» 
Ifti  dann  in  Waffer  zerrührt  und  filtrirt»  wodurch 
ich  die  Kiefelerde  ergab.  (Erze»  die  faft  nichts 
ah  rothes"  Eifenoxyd  enthielten»  wurden  fogleich, 
*ft  SaJzfäure  behandelt.)  Die  durchfiitrirte  Flüf* 
figteit  wurde  mit  ätzendem  Kali  gefällt»  diefes  in 
fo^hem  Uebermaafse  zugefetzt,  dafs  es  die  Thon- 
trjfe  wieder   auflöst*»    der   Ueberfchufs    durah 


t   4*   ) 

Sctwtfolfittff*  aeutrsdifirt,  und  dann  diefe  Er* 
durch  Aiöi^onwk  niedergeschlagen.  Was  fich  n 
dem  Kali  nicht  wieder  aufgelöfet  hatte ,  wurde  ij 
Salpeter-  Salzfäure  aufgelöfet,  bis  faft  zur  Tro« 
cfcfenheit  abgedämpft,  mit  vielem  Waffer  verdünnt; 
und  vorßchtig  mit  kohlenfaurem  Kaliu  verfetzt.  Ab 
auf  diefe  Art  alles  Eifert  niedergefchlagen  und 
durch  Filtriren  gefondert  worden  ,  wurde  der  Flöt 
figkeit  noch  mehr  kohlenfauresKali  zugefetzt,  wor- 
auf beim  Kochen  deffelben  das  Manganes  nieder- 
fiel.. (Wiederholtes  Behandeln  des  Eifens  mit  Ef- 
figfaure  befreite  es  von  allem  Manganes,  das  mit 
niedergefallen  feyn  konnte.)  .  Mit  fauerkleefau- 
rem  Ammoniak  wurde  der  Kalk  niedergeschlagen 
wenn  etwas  davon  vorhanden  war. 

Von  jedem  der  zerlegten  Erze  (und  von  meh^ 
fern  andern)  wurde  ein  abgewogenes  Stück  einig» 
Minuten  lang  in  einem  Platintiegel  geglüht,;  de] 
Gewichtsverlust  .gab  die  Menge  des  verflüchtigten 
Waffers.  Bei  einigen  kann  etwas  nicht  gebunde- 
nes Waffer  und  eine  geringe  Desoxydirung  an  der 
Oberfläche  Antheil  an  diefem  Verlufte  gehabt  h» 
ben  und  Urfache  feyn,  dafs  der  Waffergehalt  um 
ttwa  1  Proc.  des  Minerals  zu  grois  gefchätzt  wurde»! 
Faft  von  jedem  Erze  find  zwei ,  von  manchem 
felbft  drei  Analyfen  angeftellt  worden.  Ich  habe 
alle  diefe  Arbeiten  in  dem  Laboratorio  der  Berg- 
werks -  Adminiftration  ausgeführt,  imd  die  Herreifr 
Descostils  und  Berthier  haben  mich  dabei 
mit  ihrem  Rathe  unterftötzt.  Letzterem  bin  ich 
dafür  um  fo  mehr  Dank  fchuldig,  da  er  felfcft  eine 
Arbeit  über  Eifenerze  unter  Händen  hatte,  aus 
denen  auch  er  folgerte,  dafs  fie  Hydrate  find;  der 
Zweck  und  die  Refultate  find  mir  indefs  erft  nach 
Vollendung  diefer  Abhandlung,  die  ich" am  18.  Ju- 
*  Kft* 


t    49    3 


us  dem  Inftitute  vorgelegt  habe,  bekrön*  gfcWor% 
oi;  man  findet  fie  in  dem  am  21*  Julius  ausgege- 
ben Hefte  des  Journal  des  m'mes  *)• 

h  ftelle  in  der  folgenden  Tafel  die  Resultate 
efer  meiner  AnalyFen  ziifamtnen,    und  laffe  auf 

t«  Befchreibung  der  zerlegten  Exemplare  fol* 


cn; 


folgende  Eifetiene  entin el 
tau  in  100  Gewichtathei 
Jen  die  ne beistehenden 
Beibujdtheile* 


I.  Faferigei  Braun-Eilenfteiii 

rott  Bergzabern 

L  FaTeriger  Brauii-Eilexifteiii 

Yicdelfos 

iger  Roth-  Eilen ß ein 

■  u  Framoat 

»Pateriger  Roth-Eirenßeio 

:  lichtes  Braunfti?inrrz   aus 

vtnvottf+änd,  Analyi*?} 

.vz  -  Eifenfteiu     von 

JUfchau 

f.  Ürehtor  Braun  *  Eilen Jx ein 

*an  Berg  t  ab  ern 

1-   Braun -Eifenft  ein 

<od  Vicdeffos 

j  Dichter  Braun*  Eftenftein 

dgsberg 
»«  Dfenniere 

H  Eil-nniöre  aus  dem  Dept, 
d*7  Orne 

;-  EoWrz  aus  Berri 
ij  Linien  erz  aus  dem  Depirt, 

loubs 

u.    Dichter    und    ochnVpr 

BraüD  -  Eifetiftein  von  Elba 

*$.  Dicker  Braun  -  Eilenflein 

*u*  den  PyrenKen 

ifc  (Vieren*  rz  aus  det  Laußtz 


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6 

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3,4 


5,5 
3,4 


Das  Wichtig&e  daraus  wird  man  wt riier,  unten  fgdexfe,/; 
Da*  Wienere  enthalt  Überdies  aT$  f  heile.  JPnospruDX> , 
fture  und  Spuren  von  Schwefel.  "  M   L«k  -    l 


r 


IPhyfik,  JB.3S.  St.  1.  J.  *Uu.  St.  5. 


£    5o    ] 

I»  Faferiger  Mrauneifenftein  von  Bergzabern  (Elfa*). 
Der  fchönffce  faferige  feraunejfenftein,  den  ich 
noch  gefehen  habe.  Er.  bildet  eine  3  bis  4  Zoll  dicke 
Rinde  auf  dichtem  jBrauneifenftein ;  feine  Fafern  ha- 
ben diefe  Länge  ,  find  jfehr  %*rt  und  faft  paraüeirund 
von  dunklem  Kaftanienbraun.  Er  giebt  ein  gelbbraunes 
Pulver,  Man  brauchte  ihn  zum  StahlTchmelzeiu  -  Ich 
habe  ifyn  drei  Mahl  analyfirt.       '       • 

3.  Faferigtr  Brauneifenftein  von  Vicdeffps-{Arriege). 

Kleinnierige  Rinde  auf  dichtem  Eifenftein,  mit 
%uf ammenlaufenden  Fafern  ,  die  nur  einige  Linien  lang 
find.  Dunkelbraun  *  die  Oberfläche  fehr>fch  warz.  Halb-' 
harti  dem  Harten  nahend,  das  heilst,  am  Stahle 
fchwach  Feuer  fchlagend.  Man  verbraucht  ihn  in  den 
stahlreichen  Hammerwerken  (Jorges) r  des  Departements 
der  Arriege»  :;        . 

%.  Faferiger  Üotheifenftety  von  Framont  (Vogefen).  'l 
'.  Der  fchönTte  unter  den  faferigen  Ro&eifenfcei- 
inen  der  Sammlung;  von  zarten ,  7  bis  8  Zoll  langen 
Fafern  %  und  einer  Farbe,  die  das  Mittel  Zwilchen 
kothbraun  und  Stahlgrau  hält*  Der  Staub  ift  vott  feto- 
,  nein  ti  tutrot  k,  Hart.  —  Ich  habe  ihn  ziVei  Mahl  ^er- 
Jegt ;  nach  M"anganes  fuchtle  ich  umfonft ;  woher  tler 
anfehnliche  Verluft  ruh«, '  weifs  ich  nicht,  Der  Ge- 
yrichtsverli^ft  im  Feuer  rühmte  vermuthlich  voiieinge- 
mengtem  kohlenfauren  Kalke ,  vott  hygrometrifchem 
Waffer  und  von  einer  leichten  Öesoxydirung  ander 
Oberfläche  her.   '    '  ,      ,  t     J 

»  4.    Faferigtr  P.othetfenftein. 

it        Ein©  Maffe  mit  klSinen  Nieren*  hnrt%  das  heifstf 
am  Stahle  ftark  Feuer  fchlagend,   und  begleitet  von    ' 
kleinen  glänzenden  Blattete^  rothen  Eifenrahms. 


5»  Dichtes  BraunfttinerZ  aus  Sälft* 
-'Kleine   Stalactiten*  aus  conicentrifchen  Lagen  be- 
aad,   auf  einer  ung^ftalteten  Maffe.     Bruch  fehr 
AmA  bläulichgraul  in  Stahlgrau  übergehend,  i   Ober* 
matt  fchwarz.     Halbhart.  — -     Es  Wurde  nur*  ein 
Stück  zerlegt  und  die  Analyfe  nicht  vollendet. 
6."  Schutarzeifevftein  von  Rafchau  (Sachfen). 
Der  Bruch  unvollkommen  mufchlig   {zonie)%    fehr 
j  bläulivhfchUfarz  mit  Grau  gemengt»     Halbhart  in 
Grade.      Traubiger   Braunftein   fitzt   auf  der. 
f  und  Quarzadern  durchziehen  fie.     Sie  befindet 
in  einer  der  Bergwerks  -  Adminiftration  von  Frey- 
ßaus  überfchickten  fyftematiichen  Sammlung ,  als 
lern  Braunftein  ^fich  nänerndes  Eifetterz ;  aber  we- 
blaufaures  Kali ,  noch  Schwefel  -WafferftbAF- Äin- 
iiak  zeigen  darin  eine  Spur  von  Eifen;fie  ift  ein 
Manganesoxyd.   Die  erhaltene  Kiefelerde  .rührt 
1 4m  eingemengten  Quarzgängen  her.  Da  die  Maße 
iCalciniren  die  Farbe  in  ein  dunkles  Biftex  .Yßrän- 
rifs  und  ficht  fpaltete,   jfo  fcheint  djta  Verluft 
Jf^aer  von  entweichendem  Sauerftoffe,  iergerührt 
Sabefc     Die    9  Theile  Vertuft   find  kohlenfawres 
es,  -welches  wirklich  verlohren  ging,   als  es 
Jfem  Filtrum  getrocknet  wurde.  * 

-  7.  Dichter  Braüneifenftein  von  Bergzabern* 
Er' begleitet  den  unter  1.  befchriekenen  faferigeu 
LeUenftein,  ift  dunkelbraun;  im  Brücke  matt  und 
Air  und  Hehr  feinkörnig;  beinahe  hart;  f /trade  ;  voll 
kleiner  abgeplatteter  krummer  Höhlungen,  unclficbt- 
Ech  mit  Blättchen  Ei£enrahm  (rothes  Oxyd)  vermengt. 
Im  Feuer  verknifterte  er  heftig,  zerfprang  und  ver- 
Wtf>nur  11  Procent  an  Gewicht-;  dtei  Verfuche  ga- 
fcea  hierin  daffelbe  Refultat,'  Mehrere  andere  dichte 
Brameilenfteine  von- verfcWedenen  G*te»  v~6rloJn*eii 

D  2 


C    Sa    3  J 

alle  nur  *i  bis  12  Procent  im  Feuer.   Das -Verknittern 

rührt  offenbar  vom  Entweichen  des  gebundenen  W*af- 
Xers  her;  bei  dem  faf er  igen  findet  es  nicht  Statt,  weil 
die » Faf ern,  leicht  zu  trennen  find.  Aus  der  Men? 
ge  des  rothen  Eifenoxyds,  welche  ich  in  mebrera 
diefer  dichten  Brauneifenfteine  fand,  erkläre  ich  mir 
den  geringern  WaiTergehalt  derfelbeh.  .  Dafs  diefes 
Oxyd  dem  faf  er  igen  nicht  eingemqjigt  ift,  Tührt  un- 
ftreitig  daher,  weil  die  Kraft  der  Kryftaljifation,  weU 
/  che  die  faferige  Textur  hervorbringt,  diefes  Oxyd  ent- 
fernt hat. 

8.  Dichter  Brauneifenftein  vonVicdeffos. 
Begleitet    den   faferigen  unter    a   befchriebenen, 
und  hat  fehr  kleine  Höhlungen ,  deren  Wände  mit  ei- 
ner fehr  dünnen  Lage  *von  faferigem  überzogen  und«  * 

\  9.  Dichter  Brauneifenftein  van  Faigsberg* 
Dunkel  Nelkenbrauns  der  Bruch  fehr  dicht  un4 
gleichförmig.  An  der  Oberfläche  lind  fehr  kleine  Atis- 
wüchfe,  wie  Stalactiten,  aber  von  dichtem  Bruche. 
Das  Stück  gehört  zu  der  preyberger  Sammlung,  und 
ift  von  etwas  faferigem  und  ochrigem  Brauneifenftein 
'  begleitet.  .1 

10.  Eifenniere»  \ 

Ein  Stück  des  aetite  oder  /er  gtodique  in  der 
Sammlung  der  Adminiftratiqn ,  nach  Hauy's  Syftem. 
Die  Niere  beft^ht  aus  einer  .4  bis  5  Linien  dicken 
Kindes  von  Gestalt  einer  Kugel  von  4  bis  5  Zoll  Halb- 
meffer.  Die  Maffe  ift  dichter,  die  Oberfläche  aber 
ochriger  Brauneifenftein  von  erdigem  Ausfeilen.  Es  jft 
möglich,  dafs  das  Manganes  noch  etwas  Eifen,  und 
die  Kiefelerde  etwas  Thonerde  enthalten. 

II.  Eifenniere  aus  dem  Departement  der  Omm. 
Ein  Stück  einer  großen  fphärifchen  Rinde  von  * 
bi?  9  Lauen  Dicke.     Der  Bruch  ift  fehr  dicht >  hat 


Weine  Höhltangen,  die  inwendig  Sammetfehwär- 

(Braunftein)  oder  eine  fehr  dünne  Läge  faferigen 

"  an  bäten«     Nelkenbraun;    ochrige  und  gelb« 

*  e  i'  halbhart  in  hohem  Grade,  ^    * 

t  %•  Bohnerz  aus  ßerri. 

|Bae  aus.  zufammengebacknen  Kölnern  von  der 

kleiner  Erbten  beftehende  Malle. ,  die  hiei&und 

Ja  einander  fließen  und  eine  dichte  Matte  bilden« 

Wtehen  aus  concentrifchen  Lagen  ^  haben  einen  fehr 

*  und  ebenen  Bruch  ,    von    dunkel  Zithmtbraun% 

in  den  äufsern  Lagen  ein  wenig  Glanz  hat.     Halb* 

.     Zwischen   den   Körnern  befinden  lieh  häufig 

5  Zwifcbenräume,   die  theils  leer,    theils  .voll, 

Ochers  find.    £)ie  Stufe  ift  vorzüglich  charak- 

&  und  reich;  man'  erhält  aus  ihr  in  den  Ham- 

erken    von   Vierzon    ein  fehr   weiches    Eifen« 

Analyfen  gaben  fehr  nahe  diefelben  Refultate«    . 

fy»  Linfenerz  aus  dem  Departement  des  Doub$% 
Einzelne  gelbbraune,    abgeplattete  Körner,    fehr 
Linien  ähnlich,      Sie  würden  durch  Sieben 
Wafcben  von  der  ihnen  anhängenden  Erde  ge-» 
Die  als  Kiefelerde  angegebenen  9  iTheile  be- 
aus  Kiefelerde  und  Thonerde,  und  find  nicht 
Sehnlicher  Verbindung  mit  dem  Mineral. 

(14*  Dichte*  und  ochriger  Brauneifänftein  van  der  Inf  et 
€t  Elba.       *        /• 

/■'  Gm  Brauneifenftein  voller- Höhlungen,  deren 
IWe  von  Innen  und  von  Aufsen  mit  einer  Lage  jron 
fejbönem  gelben  Ocher  überzogen  find,  fo  daf»  man 
au£  den  erften  Anblick  für  eine  eifenfehüffige* 
Hwammige  Guhr  nehmen  Tollte,  Aber  er  befteht 
jröttentheils  aus  einem  harten  dichten  Brauneifen« 
fcda,  der  von 'allen,  die  ich  anal yfirt  habe,  am 
Wmerften  zu  zerftofsen  war. 


t  54    I 

I J,  Dichter  Brauneifenftein  aus  dem  Departement  der 

hohen  Pyrenäen»   -    ' 
'Er    i£t  van.  einem  befondern  Anteile»,   entbäle^ 
glänzende,  magnetifche  Theilchen  und  viel ten  Schwor 
felkies ,  die  fo  gut  als  möglichlausgelefen  wurden. 

•»  ,      16.  Wiefenert  ans  der  Laujitz.  '»      ' 

,  Eine  Maffe  voll  Höhlungen,  aus  der  Freyberger 

Sammlung;  fchwärzlich braun ;  von  unebenem  y  in  den^ 
dichtefteri  Theilen  mufchligen  Bruche ;  letztere  haben 
tettglanz.  Einige  'Theile  zeigen  ein  Beftreben  zur 
kugelförmigen  Bildung.  Man  findet  diefes  Wiefenerz 
in  der  Laufitz  unmittelbar  unter  dem  Hafen,  und  ver- 

^  fchmilzt  es  in  den  Hohöfen ,  Verarbeitet  es  felbft  in 
WaTTönfchinieden.  Es  giebt  ein  mittelmäßiges  Eilen, 
Die  Phosphorfäure  habe  ich  auf  dem  von  Herrn 
Descostils  mir  angegebenen  Wege  aufgefucbt. 
Nachdem  das  Erz  mit  ätzendem  Kali  gefchmolzen ,  in 
Waffer  zerrührt  und  die  AuHöfung  iiltrirt  Worden 
war,  wurde  letztere  auf  das  Feuer  gefetzt;  das  Manga- 
nes  fchied  fich  ab  und  wurde  durch  Filtriren  getrennt. 
*Mit   Salpeterfäure  neutralifirt,    bis  zur  Trockenheit 

:  abgedampft  und  in  Waffer  zerrührt,  gab  fie  die  Kie» 
feierde  her ;  die  Thonerde  wurde  durch  Ammoniak  aus 
ihr  niedergefchlagen,  und  diefes  Alkali  durch  Abdam- 
pfen gröfstentheils  wieder  ausgetrieben...  Dann  fetzte 
ich  eine  grofse  Menge  Kalkwaffer  zu;  es  fiel  pbos- 
phorfaurer  Kalk  zu  Boden,  und  aus  dem  Gewichte 
deüelben  wurde  die  Menge  der  Phosphorfäure  berechnet* 

Aus  der  Anwefenheit  diefer  Säure,  welche  darin 
tmftreitig  an  Eifen  gebunden  ift,  erkläre  ich  mir  d*n 
großen  Wallergehalt,  des  Wiefenerzes  von  19  bis  29 
Procent.  Denn  das  phosphorfäure  Eifen  enthält  viel 
Waller ;  nach  Fourctoy  und  Laugier  im  kryftal- 
lifirten  Zuftande  fo  viel,  dafs  es  in  unlferm  Falle  4 


r^ 


r 


£   55   J 

^y  Setragen  vtfhde;   nach .Klaff* 
^gen  würde  es  aber  nur  1,6 

^  hatte    indefs   vielleicht 

^^^  Klaproth  fand  in 

%7<fc  rt  hat,    23  Procent 

5*v  >^^W^  äure  i    von  diefeoi 

^  ^^^  :  ^ure  Eifen  kommen, 

^   ^  13,    nach  der  letztem 


^ 


%. 


Tabelle  mitgetheilten  Reflu- 
xe ziehe  ich  folgende  Schlüffe: 
.enerze,  welche  «inen  gelben  Strich 
iin.  Wef entliehen  auf  einerlei  Art  zu» 
öeietzt.     Nur  rothesEifenoxyd  und  Waffer 
^  ihnen  allen  vorhanden,  und  zwar  nahe  in 
«wlm  Verhälirrifs.  ,      '  .  '. 

n)  Das  Waffer  macht  in  den  reinften  diefer 
h  den  Mengen*    die   ein  kryftallifches   Ge» 
;e  hben,  14  oder  10  Theile  auf  iao  Theile  aus. 
nigen  findet  fleh  zwar  nur  1 1  bis  12  Procent 
er;  (liefe s  rührt  aber  wahrfchehiüch  von  ein- 
ngtem  rothen  Eifenoxyde  her,  das  nicht  an 
iffer  gebunden  ift.     Woher  der  gröfsere  Waffer- 
salt  cltis  Rafcneifcnfteiiis,  rühren  möge*    haben. 
w  £0  eben  gefehen. 

5)  Das  Eifen   ift  in   allen  diefen  Erzen  als 
xylimMaximo  vorhanden.     Denn  fie  verwan- 
dln fich  alle  in  rothes  Oxyd,  wenn  man  das  Wat  • 
:  ihrien  durch  mälsiges  Calciniren  wegjagt  J 
tman  zu  dem  Gewichte  des  rothen  Oxyds, 
fich  bei  der  chemifchen  Zerlegung  diefer  Erze 


1 


I  w  J 


findet*  das  Gewicht  des  Waffers  hinzu,  fo  etbf 
taam  das  ganze  Gewicht  d$s  Erzes,  fabgefeheif  W 
fremdartigen  Einmengungen  und  von  deift  getfi 
gen  Verlufte ,  der  bei  Operationen  diefer  Art  nie™ 
jsu  vermeiden  ift)*  *  * 

4)  Manganes  kommt  in  diefen  Erze*  in  fe 
verfchiedenen  Verhältniffen  und  immer  nur  in 
geringer  Menge  vot,  in  einigen  fehlt  es  felbft  getfti 

5)  Kalk  enthalten  diefe  Erze  fait  nie ; 

6)  Kiefelerde  in  fehr  geringer  Menge;-, 
den  faferigen  und  in  einigen  dichten  fcheint  c 
Ktefelerde  in  die  Mifchung  mit  einzugehen ; 
den  andern  Varietäten  rührt  fie  aber  vonQ 
ädern  her,  welche  das  Mineral  durchfetzen,  4d 
von  zufällig  eingemengtem  Sande  und  Thone. 

:  -  7)  EberTfo  verhält  es  fich  mit  der  Thonerc 
welche  in  diefen  Eifenerzen  nur  feiten  in  bede 
tender  Menge  vorkommt, 

8)  Der  braune  faferige  Eifenftein  unt^rfch 
det  fich  von  dem  rothen  wef entlich  dadurch,  rh 
fcr  Waffer  chemifch  gebunden  enthalt.  Er  ift  üb 
dies  minder  hart*  und  fein  fpeeififches  Gewic 
ift  um  J  geringer. 

9)  Die  Schwarzeifenfteine  der  Deutfcfaen  be 
flehen  vornehmlich  aus  Manganesoxyd ,  und  find 
daher  2»  den  Braunfteinerzen  zu  fetzen. 

Alfo  beliehen  lediglich  diejenigen  Eifenerze, 
Vielehe  zerftofsen  ein  gelbes  PulVer  geben »  we- 
{entlieh  aus  feifenoxyd  und  aus  Waffer,  das  heifst, 
fie  fiinl  Eiftn«  Hydrate*     Sie  machen  eine  befan« 


t's*  1 

fcharf  unteriehjedene  Art  aus,  die.ßch  durch 
gejotbümliche  phyfikalifche  Merkmähle  qharak*» 


l'^Jhre  Lagerung  führt  ebenfalls  darauf,  diefe 
von  allen  andern  £u  trennen,    und  ftellt  dife 

itftbtäten,  aus  deaen  fie  befteht,  in  nahe  B die- 
Die  .Elfenerze  von  gelbem  Staube  findete 

k nämlich  im  der  Natur:  .     >. 

*  JL  Li  Gängen  uricf  Lagern  der  Uranf anglichen 

pd  der  V eher  gang  s  -  Formationen.  So  kommt 
dichte  Brauneifenftein  ip.  der  Regel  vor;    er 


die  Hauptmaffe  der  Gänge  aus ;  der  f aferige 
&kr4et,  aach  Art  der  Kryftalje,  die  Wände  der« 
^Mengen,  die  fich  in  diefen  Lagerftätteu  finden; 
r  gelbe  Qcher  zeigt  fich  da,  wo  die  Textur 
geworden  ift.  AJJe  drei  Varietäten- finden 
gewöhnlich  von  Spatheifenftein  und  von  Man- 
ibesoxyd  begleitet,  aber  fafit  nie  zugleich  mit 
öfenftein  von  rothem  Staube.  Diefer  bildet  in 
eafelben  Gebirgsarten  eigne  Lagerftätteu ,,  und 
Natur  fcheint  dadurch  felbft  eine  Scheidewand 
Brächen  beide  Arten  geftellt  zu  haben,  die  fonft 
maader  fehr  ähnlich  find,  und  die  man -häufig 
irmtfcht  hat.  ..Das  Zufammen- Vorkommen  des 
äpalbeifenfteins  mit  dem  Brauneifenfteine  ift  ein 
teweis,  dafs  ihre  Theilohen  einander  widerftre* 
und  fich  mit  einander  zu „ verbinden  weigern, 
de  befinden  frchoft'in  fehr  kleinen  Theilen  einer 
Mbe&  dem  andern,  oft  felbft  einer  in  den  andern 
togtfprengt  ;  immer  aber  haben  fie  fchaffe  Grän« 


t    58    1 

zen.  Die  vielen  Zerlegungen  des  Spatheifenfteii 
beweifen,  dafs  er  immer  von  einerlei  Mifchungi 
und  die  Analyfen  des  faferigen  Br^uneifenfteil 
geigen,  d^fs  er  nur  höchft  unbedeutende  Meng« 
kohlen  faure  s  Eifen  enthalten  kann.  Auf  diefel 
iVrt  kommen  Schwefel -Blei  und  Schwefel 
gewöhnlich  auf  derfelben  Lagerftätte  mit  einandl 
vor,  nnd  doch  vermifchen  fie  fich  nicht;  auch! 
manchmahl  kohlenfaures  ßiien  und  kohlen  faure 
Kalk. 

*II.  In  den  Flötzgebirgen,  und  zwar  natiaenl 
lieh  in  Kalkflötzen.  Sie  bilden  darin  mehreritheil 
Eifennieren ,  oder  fphärifche  Maffen ,  öfters  in  ibi 
chei^  JMenge,  dafs  fie  bauwürdig  find.  Die  Haupt 
malle  ift  dichter  Brauneifenftein  in  concentrifch« 
Lagen,  in  denen  oft  kleine,  mit  dttlmen  Lagt 
faferigen  Brauneifenfteins;  überzogene  Höhlung 
vorkommen ;  und^  der  innere  Raum  ift  entwed« 
leer,  oder  enthält  gelben  Ocher.  Selten  zeiget 
fich  zwifcheri  den  dichten  Lagen  und  auf  der  Ober- 
flache  kleine  Sterne  reinen  Manganesoxyds,  fo 
dafs  man  glauben  föllte,  diefer  der  Verbindung 
nicht  wefentlich  angehörige  Körper  £ey  durch  die 
Kraft  der  Verwandtschaft  der  fich  verbindenden 
Theilchen  herausgetrieben  und  beftimmt  worden, 
fich  für  fich  zu  geftalten. 

III.  In  den,  aufgefchwemmten  Gebirgen,  be- 
fonders  in  Niederungen,  welche*  mit  Wafferbe» 
deckt  waren ,  oder  es  noch  find.  Sie  kommen 
dort  ungefähr  auf  diefelbe  Art  als  in,  den  Fiötzge* 


«gen  vor-,  •  au*  -dafs  die  kugelförmigen  Mafien 
mit  kleiner  und  cfe  Körner  inwendig  ausgefüllt 
int  .Ihr.  Urfprung  fcheint  mir  ganz  derfelbeals 
dfedes  Sumpf-  lind  Morafterzes  zu  feyn,  welches 
fa*,»cir  jetzt  "in  mehrern  Läüdern  in  Sümpfeil 
wtMoräften,  welche  in  eifenfchüffigem  Boden 
Jtigt&V  tSglicli  erzeugt.  So  z.  B.  in  Schweden* 
M^&an  nach  Schwedenborg's  Bericht  aus.ei- 
Ügöfi  ßeen  alle  20  oder  5o  Jahre  das  Erz,  das 
Ich  darin  erzeugt  hat,  herausfifcht.  Die  gegen-? 
fiftige  Anziehung  der  fich  abfetzenden  Eifentheil* 
ckpn  fcheint  ihnen  die  kuglige  lind  concentrifch- 
fikaüge  Geftaltung' gegeben  zu  haben,  die, fich  in 
ifcaa.  Mineralreiche  fo  häufig  findet.  Ihre  Phos» 
ptolßuire  rührt  vermuthlich  von  den  in  dem  Mora? 
14  l?ächfenden  und  darift  fich  zerfetzenden  Pflan- 
lM-iUid  von  Pflanfeerifäften  her,  welche  das  Waffe* 
tan^geführt  haben  ]$ann;  -  • 

Folgerungen.    -.     '*■ 

Den  hier  mitgetbeilten  Verfuchen  und  Beob- 
achtungen zu  Folge'  fteMe  ich  in  der  Mineralogie 
unter  dem  Gefchlechte  Eifen  als  Art  das  Eifer** 
fyirat  auf.  Es  begreift  die  Eifgnerze  mit  gelbem 
Staube  in  fich.  Der  wefentliche  oder  fpecififche 
Charakter  diefer  Art  ift,  dafs  alle  dazu  gehörige^ 
SAe  ^us  Eifenoxyä,  im  Maximo  und  aus  Wajfer^ 
mdem  Verhältniffe  von  8*5  :  i5,  beftehen. 

Alte  Individuen  diefer  Art  haben  zwei  ge- 
nWnfchaftliche  Charaktere,  woran  die  Mineralo- 


I 


I 

I 


gwn  fie  erkemmii  können:  crfttns,  de*  Charalstfc? 

des  Gefchlechts ,  riafc  fie  uom  Magnete  gezogen 
,  werden,  Wenn  man  fie  vot  dem  Löchrohre  erhmi 
hat;  und  zweitens  den  Charakter  der  Art,  dafs  fie 
beim  Strich  eine*  brdunlichgelbefi  Staub  geben,  4ti 
beim  Calci niiffen  roth  wird.       1 .  w     .  • 

In  dem  fteinarti'gen  Zuftande  find  diefpjadfc» 
viduen  gelblichbraun,  bald  heller,  bald  dunklerj 
halbhart,  das  heifst,  fchlagen  am  Stahle  »}ch| 
Feuer,  ohne  fich  doch  mit  einem  Meffer  ritten  z* 
laffen ;  und  haben  ein  fpecififches  Gewicht  von  3,4 
Ms  4»°-  *  . 

T  Folgende^  find  die  Unterabtheilungeii  des  fi- 
fen-tiydrats,  als  minerdlogifcbe  Art,  welche  ich 
nach  VerfcMedenheit  der  Textur  mache: 

•   •    •  Trivial- Name. 

I.  Eifen^Hxdrat%faferig€si  Brauner  Glaskopf  {Kirn**** 

brune)% 
XI.       — »  4«  dichtes, 

a)  gemeines,        Dichter  Brauneifenftein 

{Mine  brune  compacte)» 

b)  kugelförmigst 

,i)  in  Nieren,    Eifenniere   (Oetite). 
t)  in  Körnern,  Bohnere  {Mine  engrains). 
$)  in  laufen  f    Linfenera  {Mine    lenticw 

lairty 
XH.    —  «—  *ckrigest 

a)  reines,  Gelber  OckerXOcre/'awiO« 

b)  v&mengtes  mit  Erder  Gelber  thoniger  Ei* 

fenftein  (Fer  argiUux  jaunc)* 
£m      —*  m~  fehl  ammartiges  x      RaTeneifenftein 

(limoneux)  •        (Mines  limeneüfet)* 

Folgendes    find    die    untferfcheidenden    und 

Hauptcharaktere  difefer  Unterarten  und  Varietäten: 

0  Die  faf  er  igen:  Gewebe  faferig ;  Geftalt  «o* 

vollkommen  traubig (mameloanee') ;  Farbe:  kaftanunbrau* 


E   6*   3 

jrf  dem  Bruche*  fckmarz  an  der  traubigen  Oberfläche} 
Mfer'»  dem  Harten  fich  nähernd;  fpeciRfchts  Ge»  , 
Wb|  3,6  bis  4,o.     t>ie  kleinen  Trauben  find  am  hät> 
wWundam  fchw^rften.  * 

l)  Der  dichten:  Bruch  4<c£r  oder  von/* Ar /#*» 
imtm-ne ,  häufig  mit  kleinen  Höhlungen. 

a)  Die  gemeinen  dichten*  find  ohne  beftimtnte 
(^fdtung  (oder  in  Oeftalt  von  Würfeln  würde  ich 
trügen,  hätte  Hr.  Rauy*  beftimmter  verfichjert^ 
4Ädiecubifchen  Kryftalle  von  Eifen  -  Hydrat ,  die  n' 
»den  Hunden  gehabt  hat,  nicht  pfeudomorphifch  wa* 
*w).  Sie  find  ferner  dunkelbraun  %  Halbhart ,  dem  tfai* 
H^Üpb  nähernd,  fpröde$  yoin  fpeeif.  Gewichte  3,7.  . 
4)  J)ie  *hvgplförmigen  haben  mehr  oder  minde* 
Ifotftgelgeftailti  befteberi  aus<co*ce#if  rt/cA«  a 
ligen  und  find  dunkel  gelblichbraun.  Ihr  Bruch  ift 
fm$  dichter  und  die  Farbe  deffelben  um  To  dunkler, 
jenJÖjer-die*Xagen  der  Oberfläche  find. 

Die  Efannieren  find  ifoürte  Sphäroide,  und  köm* 
feea  in  Gröfsen  von  1  Zoll  bis  zu  1  Fufs  und  mehr 
JtäreameQer  vorj  fie  find  im  Innern  hohl,  oder  mit 
gtltem  Ocher  mehr  oder  weniger  angefüllt. 

In  dem  Bohnerze  haben  die  Körner  nur  einige  LSr 
aieo  im  Durchmeffer  uno!  find  mejbrentheils  zufarar  * 
mengebacken ,  verfchmelzen  felbft  manchmahl  zu  ei- 
ner derben  Malle.     lbre#äufsern  Lagen  haben  häufig 
fetwts  Fettglanz.     Sie  find  halbhart. 

Die  Körner  des  Linfenerzes  find  abgeplattet,  fehr 
Ijjm,  und  häufig  an  einander  gebacken. 

|)  Der  ophrigen:  Bruch  erdig;  brüunüchgelbt 
ttneiblick.  Die  mit  Erde  gemengten  find  öfters  härter 
«tyd  Y*n  dunklerer  Farbe;  es  gehören  dazu  alle  gel- 
Äa  Varietäten  des  fögetiannten  Thoneifenfteint.' 

Die  fchlammartigen  (limon eüfts  proprement 
*•*) ,  d.  h> ,  die ,  welche  man  aus  Seen  und  Moröftert 


{    6*    J 

forden,,  find  im  Allgemeinen  d urchBchert  oder  ip& 
kleiner  Wicklungen^  die  man  inwendig  zuweilen  Äfc 
flauer  Eifenerde  (phosphorfaurem  Eifen)  überzog«* 
_  findet ;  die  dichtesten  Theile  find  fckwärzlichbraun.  und. 
yon  Fettglanz.  <  Sie  unterfcheiden  fich  von  den  andern 
Eifen  -  Hydraten  hauptfächlich  dadurch,  dafs  fie  phofr- 
phorfaures  Eifen  enthalten.  Da  diefes  fich  indefs  in 
ihnen  nur  in  geringer  und  variabler  Menge  findet» 
such  in  einigen  Bohn erzen  vorkommt,  uftd  das  Bokn- 
erz  auf  diefelbe  Art  fich  gebildet  zu  haben  fcheint,  auf 
welche  diefe  Erze  entftehen,  letztere  aiicn  in  ihrer 
-Textur  kein  recht  unterscheidendes  Merkmahl  zeigen* 
fo  follte  manfie  eigentlich  unter  die  drei  vorigen  Art«* 
einrangiren,  und  fie  namentlich  unter  dite  tickten  undJ 
die  mit  Erde  gemengten  o  ehr  igen  ftellen.  Da  fie*  indefei 
von  einer  neuem  Formation  find,  und  ihre;  Maffe  g€S 
wohnlich  durchlöchert  und  graupig  oder  knollig  ift, 
auch*ihre  metallurgifche  Bearbeitung  eigne  RückGchr 
ten  verdient,  fo  erwähne  ich  fie  befonders. 

Die  Mineralogen  und  Chemiker  haben-  bisher 
auf  das  Waffer >  in  fo  fern  es  einen  Beftandtheil 
der  Mineralien  ausmacht,  nur  wenig  geachtet,  au- 
fser  bei  den  Salzen,  in  welchen  man  es  als  Kry- 
ftallifations-Waffer  fenon  lange  wahrgenommen 
hat.  Und  doch  giebt  es  der  Steine  nicht  wenige, 
in  denen  Waffer  einen  wefentlichen  Beftandtheil 
ausmacht.  Ohne  der  zahlreichen  Sippfchaft  des 
Z6t>liths  zu  gedenken,  nenne  ich  den  '  Wavellit, 
von  welchem  Davy  und  Klapiroth  neuerlich 
dargethan  haben,  dafs  er  ein  Thonerde- Hydrat  10+ 
das  heifst,  aus  Waffer  und  Thonerde  nach  einem 
beftändigen  Verhältniffe  befteht.      Der  von  L$r 


r  &  3 

Ifiirre  bekamrtrgemachte  und  vonVannprelin 
ttudyfirte  Diafpore  fcheint  ein  Hydrat  derfelben 
fede  zu  feyn.  Der  Opal  ift  wahrfcheinlich-  nichts  ' 
ttders  als  ein  Kiefelerde  -  Hydrat;  Der  Pßchßeüt 
oder  Retinit  Lametherie's,  den  die  Mehreften 
iör-eine  Lava  gehalten  haben  (Journal  des  mines; 
1 16.  p.  67.)»  fcheint  mir  ebenfalls  zu  den  Mine- 
njietrzu  gehören ,  wekheWaiffer  als- Beftandtheil 
Jbtbalten,  und  vorzüglich  merkwürdig-  zu  feyn« 
Apch  unter  den, Erzen  giebt  es  zuverläffig  noch 
.TieJ«,  in .  welchen  das  Waffer  einen  Befij*ndthei) 
losmacht. 


» : ; 
r 


I 


I    64   J 


III. 

Einige    Bemerkungen 
Hier  den  v  o  rfteh  4n  den  <Jluffa*m 

vom 
Prof.  Hausmann    zu   Göttingen.    *.. 

(Aus  hinein  Briefe  an  den  Prof.  Gilbert)* 

CafFel,  d.  2$.  Marx  lgit*  •  - 
Endlich  habe  ich  d'Aubuiffon's  Abhandfnfcg 
über  das  Eifenoxyd-Öydrat,  von  deren  DaC&fü 
ich  erft  durch  Ihren  Brief  belehrt  Wurde,  und  dm 
nicht  ohne  Mühe.,  aus  Paris  erhalten.  Sie  kfe*> 
nen  Sich  denken,  mit  welchem  Intereffe  ich  fie 
gelefen  habe.  Sie  veranlafst  mich  zunächft  zu  ei* 
«igen  Bemerkungen.  * 

Die  Refultate  der  d*  Aubuiffon'fchenAnaly» 
fen  verfchiedener  Minern ,  welche  Eifenoxyd-Hy 
drat  enthalten,  find  in.  Anfehung  des  Verhältniffes 
des  Waffers  zum  Eifenoxyde  von  einander  fo  ab- 
weichend, dafs  fie  gewifs  einer  etwas  näheren  Be- 
leuchtung bedürfen ;  dpnn  ich  halte  mich  feft  über- 
zeugt, dafs  die  Verbindung  des  Eifenoxyds  mit 
dem  Waffer  in  Hinficht  des  quantitativen  Verhalt*» 
niffes  conftant  ift.  Findet  man  Abweichungen* 
tfrite  bei  den  von  d' Aubuiffoh  mitgetheilten  Re- 
sultaten, fo  rühren  diefe  entweder  von  nicht  ge- 
nauer Arbeit,  oder,  was  hier  eher  anzunehmen 
ift,   von  der  Vereinigung  des  Eifenoxyd- Hydrats 

mit 


ftit  andere  $ubltan2en  her.  In  vielen  von  ä  •  A  ü  • 
Jmiff  on  unterfuchten  Minern  kann  zum  ßeifpiel 
JSfenoxyd-IJydrat  mit  Eife^oxydul  oder  mit  Ei- 
jfenoxyd  verbunden  feyn.  Es  giebt  offenbar  eine 
unmerkliche  Abftufung  aus  dem  rothen  Eifenfteine 
in  den  braunen,  und  gelben.  Der  reinfte  ro- 
tte enthält  gar  kein  Hydrat;  der  reinfte  braune 
und  gelbe  kein  nicht  mit  Waffer  verbundene^ 
.Oxyd.  Der  rothe  Qlaskopf  Nr.  3.  und;  4.  in 
gh$  Tabelle,  S.  49- >  enthielt  fehr  wenig  Hy- 
jbtf  neben  dem  Oxyde.;  der  gröfste  Theil  der 
tbögep  Nummern  gewifs  fehr  wenig  Oxyd  öder 
jtt&cht  auch  Oxydul  neben  dem  Hydrat.  •  Mit 
(far  Anficht  müfsten  allß  d'Aubuiffori'fchen 
Jfurfache  npch  ein  Mahl  krjtifch  nachgearbeitet 
.wrden;  4©PP  feine  Angaben  find  fo,  wie  er  fie 
•jetzt  lief ert ,  noch  i|icht  vollkommen  richtig,  L£e- 
4t^£8$  J^fst  ßch,  wenn  meine  Vermuthung  nicht 
frrigift,  fehr  leicht  erklären ,  weshalb  der  gröfste 
•TfaU  der  d'  Auhuiffon'fchen  Analyfen  weniger 
ififcffer  wie  die  meinigen  gegeben  haben«  Das  Re- 
&&t  Nr.  16»  beidarf  noch  einer  Tojal-Berichti- 
«rar;  den^i  bei  der  Analyfe  hätte  das  phosphor*- 
Jtarö  Eifenoxydul  viel  mehr  berückfichtigt  werden, 
*Uen.  —  Die  d'Aubuiffön'i'che  Analyf^  Nr.  5. 
Üftgtigt,  was  ich  früher  fchon  in  Braunfchweig 
gefunden  habe,  dafs  Werner's  Schwärzeifenffeht 
4t  den  JJraunJjteinminern  zu  zählen  ift.  (S.  mein 
Aftern  der  unorg.  Naturk.  S.  109.  Nr.  2.  b.  e.) 

tewl,d.Fliyfik,  B.  38.  St.  1.  J.  13«.  St.  5.  E 


Sie  fehen  aus  diefen  Aeufserunges*,  dafs  Ict 
-  keineswegs  geneigt  bin,  den  Beffcmmtitogen  ct*A* 
buiffon'S  vor  den  meinigen  den  Vorzug  ein» 
Räumen«  Ich  habe  meine  Verfuche  oft  wiederhel 
und  immer  febr  ähnliche  Refultate  erhalten.  Sit 
fiimmen  fehr  genau  mit  der  Angabe  Prouft's  uai 
ziemlich  genau  mit  den  Untersuchungen1  andere! 
Chemiker  fiberein,  yAe  aus  meinen  Cöritectionei 
einiger  Ajialyfen  derfelben  erfichtlich :  ift.  End 
^  lieh  fcheint  auch  das  von  mir  aufgefundene  Gefeft 
über  das  VerhjÜtnifs  des  Sauerftoffs  im  EifenöxyA 
Hydrate  für  meine  Bestimmungen  zu  reden. 

Es  wird  Ihnen  nicht  unintereffänt  feyb>  \M 
die  Refultate  der  Analyfen  einiger  fchwedifchd 
See-  und  Moraft-Erze^  von  Lidbeck  zu  findeaj 
welche  unter  der  Leitung  voa  Berzeliijs*gä 
macht  worden  find,  und  die  ich  aus  den  Samllm 
gar  i  Bergsvettenskapen  af  Sve4enstjerna  och  IiA 
heck,  9.  Haftet  (Stockholm  1809)  entlehne, 

1)  Seeerz  vofa  Gelserums  Socken  iü  Kalmar« 
Xän  verlohr  durchs  Glühen  von  10  Gramm  es  2>4j 
Grammes.  Und  es  gaben  100  Theile  des  geglüh- 
ten Minerals  2^2  Kiefelerde  und  Sandy  1,4 Tho» 
erde,  1,9  Manganoxyd)  6,4  phosphorfaures  Eifen» 
pxyd»/>7,o  Eifenoxyd.—  Gewichtszunahme  (viel 
leicht  von  der  Oxydation  eines  Antheils  Eifen- 
pxydul)  0,9,  ,         ' 

,  2)  Morafterp  von  Lilla.Ryds  Hüttp  in  Krön* 
bergs-Län  (fogen.  Skraggmalm).  10  Grammel 
verlohren  durchs  Glühen  2,08  Gramme*.     Und  ei 


•f. s?  r 

_  100  Theile  des  geglüheten  Erzes:  3o  Thi 

ÄidtmdKiefelerde,  1,6  Thonerde*  0,8  Mangans 
"Ayd,  4  phdsphorfaures  Eifenoxyd,  61.  Eifenoxyd. 
^•nnft  2,96.  * 

}  ~  3)  Sogenannter  Pennin  g  -  malm  (eine  Art 
■Speer*)  aus  Ktonsbergs*Län.  10  Grammes  ver- 
durchs  Glühen  2,11. Grammes.  Und  es  ent- 
tt&en  1 00  theile  des. Geglühten:   10,6  Tb.  Sand 

Kiefeleräe,  2*8  Th.  Thön erde,  4,4  Mangan- 
Jfcjfd,  a   phosphoriaures  Ei/enoxyd,  o,oi  &phwe-i 
^'00^78,72  Eifenoxyd.     Verluft  2,47*  tM    ., 
%-■   Dar  gröfse  Veriuft  durchs  GJtfhen  bei  diefeji. 
Wichen   darfte  fich   daraus*  yielleicht.erklären 
i    dafs  die.  Minern  v6r  dem  Glühen  »nicht 
farg^ätig,  in   gelinder  Wärme  getrocknet  waren, 
Äfcr  dafs  Vieilei9ht  gar  durch  zu  heftiges  GlüHea 
'{Mf  Öitzegrad  ift  nicht  angegeben  ,    aber ,  gefegt» 
>  das  Glühen   1  Stunde  lang  dauerte  und  in  ei- 
ietk  Hatintiegel  geschah)  ein  Theil  des  Oxyds  in 
Qlgfdiil  verwandelt  wurde.     Wird  das  Eifenoxyd  - 
(drat  forgfam  getrocknet,  und  dann  in  gelinder 
in  einer  Retorte  mit  Vorlage  (nicht  im  Tfe- 

behandeh,  fo  können  nicht  leicht  Irrungen 
Ihlciieii.  Diefe  Vbrfichtsmaafsregeln  find  aber 
«Ä-fehr  anzurathen. ,  ^ 

Waa  die  Anerkennung  des  Eifenoxyd  -Hy* 
Alts  als  eine  eigene  Species  im  Mineralreiche  be- 
trifft, fa  glaube  icH  darin  vor  den  franzöfifchen 
Äfeeralogen  die  Priorität  behaupten  zu  dürfen* 
Jtt  jfteinem.  \Syfteme  der  unprganifchen  Natur  kör* 


*      £      6»      I       y" 

per)  dasrlrereits  imrJaTire  1808  fertig  ausgearlfci* 

tet  war,  imd  das  im  J.  1809  erfchferien  ift*  hdb6 

ich  S.  107/zuerftdas  Eifinoxyd^Bfdrat^h  eigene 

thümliche  Snbftanz  aufgeführt,    und.ilur  als  Eö& 

Wtionen  den  Gelbeifenftein  »  den  Brauneifenfteiix 

u.  a*  im  untergeordnet,  .  Ich  habe  diefes  Buch  früE 

nach  Paris  gefendet ,  und  dort  auch  Eitögen  meihe 

Bemerkungen  über  das  Eifenoxyd  -  Hydrat  mitge» 

theilt.     Hau y  hat  übrigens  auch  fehon  in  feinaä 

Tableaü  comparadf,    das  ebenfalls  v8og  terfelifte- 

nen  ift,  das  Eifenoxyd -Hydrat  als  Espece  truk&> 

rale  von  andern Eäfenfflinern  unterfchieden ,  ober 

gleich  aus  Unkun de  4»  chemifchen  Verhaltens  del* 

leiben  dtefer  Species  den  Namen  Fer  oxidä  gab  *> 

*)  Hrn.  Prof.  Hausmannes  Unterfuchungen  über  da« 
Eifenoxyd-  Hydrat  tragen  in  fich,,  wie  es  mir  fcheint, 
'  das  unverkennbare  Gepräge  der  Unabhängigkeit  toH 
,  allen  andern,  4ind  in  fofern  unbexweifelt  das  Kennzei- 
chen derjenigen  Priorität,  auf  die  es  allein  in  Witten- 
fchaften  ankommen  kann.  —  Belametherie  fuhrt 
'  <  im  Januarhefte  des  Journal  de  Phyf.  i8u«  l>ei  Gelegen- 
heit der  Unterfuchungen  d' Auboiff  on\s  und  Ber: 
fhier's  über  das  Eifenoxyd  -  Hydrat  an,  fchon  Berg« 

.  mann  habe  in  den  Blenden  3  bis  6  und  Pelletier  in 
Galmfy  von  Freybürg  12  Procent  yVafTer  gefunden, 
lind  fchpn  lange  habe  er  aus  diefem  Grunde  das  WafTei 
zu  den  Miner alifateurs  der  Metalle  gerechnet.  Durch 
Klaproth  kennen  wir  ein  natürliches  Kupfer ~J3f< 
drat ,  nämlich  Kupfergrün  aus  Sibirien ,  das  17  Procenl 
WatTer  enthält.  In  Sage's  Eiern,  de  Min.  docimafiiqueA 
t.  2.  p.  193.  *777'  Acht  fchon,  dafs  der  braune  Glas- 
kopf beim  Deftilliren  |  feines  (xewichts  an  Waffer gieht, 
und  ein  Jahr  früher  hatte  Hr.  Sag  e  in  feinen  Analyfei 
chimiques  (t.  3.  p.  51.)  angezeigt,  dafs  der  gelbe  Bolus 
aus  Berri  10  Procent  Walter  giebt.    ,j  Es  i&  su  he  fruit- 


■r  *  s 

"  In  rfetfrueüefteft  (5fcn)  Bancfe  vöh  Krap- 
^th's  Beiträgen  fteht   eine  Unterfuchung  eines 
nifchen  Eifenglafes,    über  deffen   Ürfprung 
llaproth  in  Zweifel  ift;  Die  von  iiem  fei.  Kar- 
le« entworfene  Befchrelbung,deffelben  pafst  fehr 
tauf  die  octaedrifeh  kryfttHifirte  Frifchfchfä^ 
Auch  in  Anfehungder  Beftandtheile  ,findet 
Ueber^inftimtnung  Statt     Diefes,  hat  mich 
twogen,  einen  kleinen  Auffatz  über  die  Jrifch- 
acke  für  Moll 's  neue  Jahrbücher  der  Berg- 
l  Hüttenkunde  einzufinden* 

«dem,  Tagt  Hr.  d'Aubüiffon  (in  einer  Notiz,  die  er 
«achträgt),  „dafs  Tfcatfachen,  welche  fürdie  IViinera,- 
*9*logie  von  fo  grofsem  Intereffe  lind,  fo  ganx  in  Ver- 
„gefienheit  l^pben  kommen  können."  Eben  fo,  be- 
merkt Delamethefie,  könne  man  die  Steine,  wef- 
tjbe  Walter  enthalten ,  für  Hydrate  anfehen  und  aus 
ftnen  befondere  Arten  machen;  Kiefelerde- Hydrat: 
«ine  JTiefelguhr  aus  Isle  de  France  mit  ai  Procent , 
|%dfr  Opal  mit  10  Procent,  der,  Leberbpal  (MÜnilite) 
mit  2%  Procent  Waffer  nach  Klaproth,  der  Na- 
delftein  (Mefotype)  mit  10  Procent  Wfcffer  nach  Vau,- 
quelin,  und  der  Laumonit  mit  17,5  Pro  cent  Waffer 
nach  Vogel;  Thonerde  -  Hydrat:  der  Wav  elit  mit  ag 
Procent  Waffer;  Magneßa- Hydrat:  der  weifse  TaUk 
ron  Briancon  und  der  grüne  blättrige  Talk ,  beide  mit 
I  %  Procent  Waffer.  Gilbert.. 


:  .    1 


I:  7*   Ü 


IV- 
AN ALYSEN 
mehr  er,er  Arten  vonEif^nftein^ 

P.      Berthjer, 
Ingenieur   des  mizief  xulParif.  , 

Im  Auszuge)  und  frei  bearbeitet  von  Gilbert. 


a.  Analyfe  des  Eifenfteins  aus  dem  Thale  deg 
Arques  im  Departement  du  Lot  *). 

Herr  Cordier  tat  in  feiner  ftatiftifchen  Dtfrftel- 
lung  des  Departements  dit  Lot  cfas  Vorkommen 
des  Thonejfenfteins  in  dem  weit  verbreiteten  •  auf-* 
gefchwemmten  Gebirge  (ß^pottertiaire)^  welches 
das  THal  des  Arques  bedeckt  und  umgiebt,  und 
die  drei  kleinen  Waftonfchmieden,  in  denen  die- 
ser Eifenftein  fogleich  in  Stabeifen  verwandelt 
wird,  fchon"  umftändlich  befchrieben  **).  Die 
Miner  kommt  in  fehr  verfchiedenen  Geftalten  'vor : 
bald  dicht;,  bald  in  Nieren  (en.maffes  tuberculcu* 
fesy  voll  unregelmäfsiger  Höhlungen,  die  mit  ge- 
tropftem* Blutfteine  an  den  Wänden  fiberzogen» 
und  mit  fandigem,    eifenfchöffigen  Thone  ange~ 

*)  Journal  d$s  mintitt  No.  159.  Mart  $810,;  rergL  dbei^ 

S.  49»  Gilbert.      #      ' 

•*)  Journal  des  mintSj    Vol.  21.    p.  468.    und    VoL  t* 


\  ' 


[Hat  find';  \baJd  blätterig,    auf  die  wufttferbarfte 

JSTeife  gewunden,  und  mit  demfelben  Thonfe  zwi- 
fcben  de»  Blättern.  ftur  feiten  findet  man  ganz 
reine  Stücke ;  felbft  die  fchwerften  und  dichteten 
enthalten  imme*  Nefter  und  Adern  vonThon,  und 
4er  Thon  if t  fo  innig  eingemengt  ,x  dafs  er  fich 
durch  das  forgfältigfte  Ausklauben  (triage)  nur 
«gm  Theil>  und  nichjt  ohne  Verluft,  ahfondern 
lä&t.     -  / 

•  i  Man  röftet  den  Eifenftein  vorzüglich  in  der 
^Abficht,  um  ihn  beffer  klauben  zu  können.  t)er 
Thon  trocknet  dabei  aus  und  wird  ftaubartig ,  die 
Härte  der  Miner  vermindert  fich,  ihre  Farbe  wird 
hochrot!*,  und  fie  foll  fich  dann  leichter  von  den 
gfihaltigen  Stücken  unterfcheiden  laffen.  Man 
JHfirfcblagt  den  geröfteten  Eifenftein,  klaubt  ihn  aus, 

i'JÜdügt  ihn  in  das  Magazin ,  und  zprfchlagt  ihn  dort 
MifiAi  ein  Mahl,  bevor  man  ihn  fchmilzt.     Dabei 

"Heuert  er  wenigftens  i  an  Gewicht;  durch  das  Ro- 
lfen wird  ungefähr  -|.  feines  Waffergehalts  verjagt, 
J^reckmäfsiger  würde  es  feyii,  ihn  erft  nach:  dem 
Klauben  zu  röften  und  ihn  dann  auf  eine  einfache 
Wäfche  zu  bringen.  Die  gerottete  Miner  giebt  20 
l$ß.z5  Procent,  im  Mittel  etwa  22  Procent  Stab- 
fljpi;  nicht  feiten  geht  alles  Eifen  in  die  Schla- 
cke* Der  Kohlenverbräuch  iß  unglaublich  grofs; 
man  bedient1  fich  der  Kohlen  von  Eichen  -  und  Ka- 
Aanienbolz,  und  man  verbraucht >  wenigftens  dem 
ftewicnte  nach  1Ö  Theile  j&oblen ,  um  1  Theil 
Stabeifen  zu. erhalten»  wobei  die  kleinen  Kohlea 


I    7*    1 

die  zum  Röften  dienen,  nicht  mitgerechnet  find* 
Die  Schmiedeherren  fchätzen  den  ganzen  Kohlen* 
verbrauch  auf  das  1 4  fache  des  erzeugten  Eifens. 
Da  die  «Kohlen  hier  keinen  andern  Abfatz  als  in 
diefe  Hüttenwerke  finden,  fo  find  fie  fo  wohlfeil, 
dafs  die  Schmiedeherren  deflen  ungeachtet  bedeu- 
tenden ^ortheil  haben,'  wenn  die  Arbeit  gut  geht. 
Das  Ei  fen,  welches  »in  diefen  Hatten  werken 
*  erzeugt  wird ,  ift  vortrefflich ,  hart  und  ftahlartig, 
nur  zu  theuer.  Beim  Auflöfen  fetzt  es  etwas  Koh- 
le ab;  diefes  ift  der  eiflzige  fremdartige  Körper» 
den  es  enthält;  von  Phosphor,  Schwefel,  Chro- 
rnium  oder  Kupfer  zeigt  es  keine  Spur. 

Wenn  bei  der  Bearbeitung  des  Eifens  das  Ka- 
lium (Kali- Metall]  eine  Rolle  fpielte,  fo  müfste 
fich  diefes  vorzüglich  in  den  Hüttenwerken  des  At* 
ques  zeigen,',  wo  bei  dem  fo  aufserordentlichen 
Kohlenverbtauche  eine  grofse  Menge  von  Kali  ent- 
fteht.  Ich  habe  das  Eifen  auf  Kalium  unterfucht, 
20  Grammes  aufgelöfet,  durch  Schwefel  -  Waffer- 
ftoff-  Ammoniak  niedergefchiagen ,  die  abfiltrirte 
Flüffigkeit  abgedampft,  und  den  Rückftand  calci- 
nirt;  er  verflüchtigte  fich  bis  auf  ein  wenig  Eifen- 
oxyd ,  das  mit  kochendem  Wa£Ter  gewafchen  eipt 
Flüfßgkeit  gab,  die  beim  Verdunften  gar  keinen 
Rückftand  liefs.  Mehrmahls  habe  ich  in  Hohofen- 
fchlacken  und  in  Frifchfcblacken  nach  Kali  ge- 
flieht, aber  nie  eine  Spur  davon  gefunden.  Eben 
fo  wenig N enthält  Gufseifen  Ka$.  Wahrscheinlich 
verflüchtigt  die  hohe  Temperatur  in  den  Oefen 


t  7*.  y 

jriödHccrden,  das  Kajium  vollftändig ,  und  verhin-t 
«t  es,  Irgend  eine  Verbindung  einzugehen.  > 

•v '  In  <len  Hüttenwerken  des  Arqües -kommen  3 
verfchiedene  Arten  von  Schlacken  vor. '  I.  Die  ge-* 
W&halichen,  wfelche  man  während  der  Reduction 
derl^ßriabzieht7find  dicht,  von  einem  metalli- 
fdien  Schwarz  und  vom  fpecif.  Gewichte  4>2°  \ 
wü  I»  reinem  kohlenfauren  Kalke  gefchmolzen  ge- 
bt* fie  0,57  Roheifen  und  o,385  einer  glafigen, 
dnrchfichtigen ,  dichten  Schlacke,  welche  die  Far-- 
k*  der  Flintenlteine  hat.  IL  Die  zweite  Art  von 
Schlackert  bildet  fich  in  einigen  Stellen  des  Heer* 
des,  in  welchen  fie  lange  bleiben,  und  langfam 
erkalten^  auch  fie  find  metallifch - fchwarz ,  ihr 
Siaab  aber  ift  et;was  bräunlich,  und  fie  enthalten 
HjMungen,  deren  Wände  mit  Gruppen  vönKryftal- 
te  von- deffelben  Natur,  deren  Element  das  Octae- 
iter  zu  feyn  Scheint»  überzogen  find ;  mit  «J  koh- 
Jerfaurem  Kalke  gefchmolzen  gaben  fie  o,44  rloh* 
«ifeü  und  eine  eben  fo  gut  gefchmolzene  Schlacke 
ak  dfc  vorige,  vom  Gewichte  o,535.  III.  Die 
drit$e  Art  von  Schlacken  erhält  man  aus  dem 
Sjferde,  nachdem  man  die  Luppe  herausgehoben 
tat;  fie  bekleiden  den  Boden  und  die  Wände,  und 
von.  fcfywammartigem  Gewebe  Nund  von  fqftup- 
tm  und  gelblichen  Bruche;  man  erkennt  in 
ihnen  viel  metallifches  Eifen  fn  kleinen  unter  ein- 
«der  gewundenen  Fäden ,  und  Kohle.  Das  metal* 
t£che  Eifen. würde  möglichft  abgefondert  durch 
&feben j  es  betrug  0,10,  und  der  Rückitand  wurde 


C   74   J 

mit  |  kohlenfaurem  Kalke  gefchtnofeen;  er  p 
0,587  R^hcifea  und  0,4 18  einer  den  vorigen  gk 
ehen  Schlacke.  —  Bei  der  Analyfe  diefer  3  A 
ten  von  Schlacken  auf  naffem  Wfege  fand  fich 
•    inl.        in  II.        tollL, 


metallifches  Eifen 

0,050 

0 

0,30» 

Tchwarze*  Eifenofryd 

Kiefelerde 

*f  honerde 

o,675 
.0,020  1 

0,57« 

0 

0,370 
ro,aoo 

J  0,03s 

Kalk 

ManganesoxyS 

Kohle 

0,015  f 
0,020 j 
0 

]  0,030 

tp.oor 

0,050 

1,000       0,995       0,994     •• 
Roheiten  in  der  FroBe  0,5^0        0,440        0,587 

Bei  der  Verglafung  von  100  Theilen  erdiger  Bi 

fiandtheile  werden  hier  folglich  200  Thejle£ife 

vermehrt,   welche    260  Theilen   fchwarzem  odi 

285  Theilen  rothem  Oxyde  gleich  gelten.   ^Calc 

nirte  Erze,  die_o,26  erdige  Beftandtheile  entha 

ten ,  können  daher  aux  Arques  niclft  mehr  vera 

heitet  werden,  denn  fie  würden  (ich  ganz  in  Schis 

cke  verwandeln. 

'•     Eichenholz    giebt   0,2b   feines  Gewichts^  a 
Kohle  und  0,01 3  an  Afche,  Eichenkohle  folglic 
o,t>65  Afche ;  Kaftanienkohle  etwas  weniger.     Di 
Natur  der  Afche  ift  verfchieden  nach  dem  Boden 
tmd  befteht  im  Allgemeinen  aus  Kiefelerde,  erdi 
ge  und  alkalifche  Salze ;  Afche  aus  Eichenholz  eitf 
hält  0,21  alkalifche  Salze.     Während  der  Arbeijj 
in  den  Hammerwerken  werden' diefe  Salze  zerfetz« 
und  verflüchtigt,  und  die  erdigen  Salze  auf  ihm 
Bafen  reducirt.  Nicht  alle  Afche,  fondern  etwa  m£ 


t    7*     1 

lerfelben  vereinigt  fich  daher  mit  der  Schlacke, 

ches   auf,  jeden, Theil  Erz,    der  gefchmolzen 

iy  0,06  Theilö  Erden  aus  der  Afche  macht,  die 

fct  verfchlackt  werden  mufs.     Rechnet  man  da?u 

0,12  Theile,    welche  die  gerottete  Miner  im 

^ittel  enthält,  fo  fieht  man,  tfafs  auf  1  Theil  der 

aer  2,85  X  0,17  odero,485  Theile  Eifenoxyd 

uMaximo  kommen,  die  fich  mit  verfehl acken ; 

bleiben  alfo  nur  o,345  diefes  Oxyds  übrig,  die 

sirt  werden  können,  und  dabei  0,24  Theile 

geben  würden,      Man  erhält  indefs  in  der 

nur  0,22  Theile  Elfen.  N 

* 

Ich  habe  verfchiedene  Varietäten  des  hiefigen 
fenfteins,  fowohl  vor  als  nach  dem  Röften, 
Zuerft  calcinirte  ich  fie,  um  ihren  Ge- 
an  Wäffer  zu /finden;  dabei  veränderte  fich 
Farbe  in  ein  violettes  Roth.  Dann  kochte 
-fite  in  Salzfäure ,  um  den  Thon  auszuziehen, 
rauf  fchmolz  ich.  fie  mit  eben  fo  viel  Marmor, ' 
der  Thon  betrug,  fo  dafs  immer  ein  Drittel 
erde  in  die  Schlucke  einging,  welche  ftets 
^verglafet  und  durchfichtig  war,. die  graue  Far- 
ides  Hornfteins  (Jilexy  hatte,  und  ein  wenig 
wpg,  als  der  Thön  und  die*  Kalkerde  zufam- 
pgeuommen;  diefe  Gewichtszunahme  betrqg  je-  \ 
feiten,  0,1  Gr.,  und  rührte  von  den  das  Glas 
aden  Manganes-  und  Eifenoxyden  her.  Fol- 
es  find  die  Refultate  diefer  Analyfen  nichtige- 
v  Minern;^  ' 


"Kierelerde 
Thonerde 
Walftr 

Manganesoxyd 
Eifenoxyd  im  Maximo 

Roheifen  nach  d.  Probe  0,575        0,575        0,510        0,530 

Die  mehreften  Stücke  diefes  Thoneifenfteiris 
find  Geoden,  oder  doch  voller  kleiner  Höhlungen 
oder  blätterig,  fo  dafs  fich  ihre  Varietäten  an  deip 
fpecififchen  Gewichte  nicht,  unterfcheiden  laffeit..* 
Die  Varietät  I.  ift  braun,  dicht,  im  Bruche  eben 
und  glänzend  wie  Harz,  und  hat  das  fpecififcbe  Gq;- 
>  wicht  3,4.  —  Die  Varietät  II.  ift  ebenfalls  braup  uni 
dicht,  hat  aber  eipen  körnigen  jirid  matten  JJruch, 
tmd  das  fpecififche  Gewicht  3,48.  — -Der  quarzhat- 
tige  Eifenftein  (IV.)  wird  forgfältig  iausgelefen  und 
weggeräumt;  er  enthält  kleine  kryftallifirte  Quarz- 
körner, die#nichtfchmelzen  und  fich  zwifchen  den 
Fibern  der  Luppe  fetzen.  Er  kommt  nur  an  einer 
Stelle  vor ;  alle  übrigen  Varietäten  find  mit  Thon 
vermengt.  An  ihm  habe  ich  mich  überzeugt^  dafs 
diefe  Eifenminern  keine  Spur  von  phosphorfauren. 
Salzen  enthalten.  —  Die  manganeshaltige  Va- 
rietät III.  wur;de  beinv  Calciniren  röthlichfchwarz ; 
das  Manganesoxyd  geht  ganz  in  die  5c}ilacke  ein, 
wenn  verglasbare  Körper  vorhanden  find,'  und 
man  findet  dann  hur  eine  fehr  geringe  Menge  die- 
fes Metalls  im  Gyfseifen,  fo  dafs  man  fich  diefes 
,  Ümftandes  bedienen  kann,  um  das  Manganesoxyd 
vom  Eifen  zu  trennen  und  die  Menge  deffelben  zu 


<;>. . 


t>7     3 

•ei»|  lfrW#tt«rjg,  fehf  leicht 

on  gfcter  Art  fey6*  doch 

eil  fie  immer  fefor  er> 


Ttheile  gerößetär 

VII. 

0,190         < 
,  j       0,050 
^005       0,070        '•* 
o,o*o        0,007  : 

16       0,8*0       0,690 

-   0,580        0^5        0,492 

ithält  zwar  höchftens  0,7p  ^Me«? 

Angaben  ift  aber  gerechnet,  dafs 

.iseifen  g^be  (wegen  des  Kohlenftoff^ 

aufnimmt),   welches  aber  in,  jedem  Verfug 

verfchieden  ift^und  manchmahl  auf  o,72"fteigtp 

aher   rührt  die  Jfcheinbare  »Gewichtszunahme  in 

einigen  der  Analyfen.      Auch  ift  bei  einigen*  dei; 

Waffergefaalt  zu  hoch  angefetzt,  da  das  roth?  Oxyd 

^jfoppfnd  des  Glühens  an  der  Oberfläche  desoxy* 

>Wixd,   defto  mehr,    je  länger  das  Calcinirei^ 

Um  genau  zu  verfahren,  mufs  man  dahep 

und  lebhaft  Feuer  geben,  und  das  Mineral 

jprnlvern,  fondern  in  gröfsern  Stücken  nehm  en. 

^^Jlfönjfieht  hieraus,  dafs  bei  dem  Röften  nicht 

w  Waffer  der  Miner  verjagt  wird,  fondern  im 

ßffxA  ungefähr  hoch   a,o5  zurück  bleibt.      Dia 

VNJjnrVlI.  aufgeführte  Miner  befteht  aus  dem  Stau-* 

Ifc  und   den   kleinen  Stücken,    die  man  in   das 


C   .7*    ) 

*  s 

Feuer  wirft,  um  es,  wie  man  fagt,  anzufrifchtn  (ra* 
fraichir).  Sie  ift  weit  ärmer  als  die  anderen,  indem 
fie  0,24*  die  übrigen  im  Mittel  nur  0,12  erdig*' 
Beftandtheile  enthalten.  Zwar  nimmt  man  fie  t±vm 
zu  «j^  der  übrigen,  beffer  aber \, man  liefse  fie  ganz 
fort,  da  fie  in  diefen  Proceffen  nicht  ein  Atom  Jftj^ 
fen  hergiebt;  und  follte  es  nöthig  feyn,  die  Koh- 
len während  desf  Proceffes  zu  beftreuen,  fofollta 
man  dazu,  ausdrücklich,  Stückfe  Eifenftein  zerfto* 
£sen,  und  nicht  diefe  noth wendig  immer  fehr  f an- 
,,  digen  UfeberbleibXel  nehmen,  die  beim  Zerfchlagen 
der  grofsen  S'tüfcke  übrig  bleiben.  Doch  weife 
man  hier  überhaupt'  die  reichen  und  die  armenl 
Stücke  fehr  fchlecht  von  einander  zu  unteirfch^i- 
den.  Faft  alle  andere  Varietäten  des  EifenfteinS 
enthalten  denfelben  Thon  als  diefe ,  aber  in  gedü^ 

gerer  Menge;  -  

Aus  Verfuchen  mit  der  quarägep  Varietät 
(III.)  fand  fich,  däfs  10  Gr.  mit  1,4  Gr.  Weifsemf 
Marmor  in  der  Gluth  der  Effe  nicht  fchmolzen* 
fondern  eine  wöifsige  erdige  Maffe  gaben,  in  de* 
eine  Menge  metallifcher  .Körner  zerftreut  wären; 
wurden  aber  hoch,  0,2  Gr.  Thonerde  zugefetzt,  (ö ' 
erfolgte  eine  völlig  durchfichtige  »Schlacke  ojine 
Blafen  und  ohne  eingemengte  Metalltheile.  We«* 
niger  als  ^Thonerde  reichte  alfo  hin,  die  Kie- 
felerde  uncl  Kalkerde  zum  völligen  Schmelzen  zi* 
bringen.  Die  Schlacke  enthielt  o,58  Kiefejerde* 
o,33  JCalk,  und  höchftens  0,08  Thonercle  und  o*ov  " 
Manganes-nndEifenoxyd.  , 


X  v?9   3 . 

Kar  wenn*  die  Miner  ungefähr  f  ihres  Oe« 
itfte'än^Stabeifen  giebt,  ift  die  Wallonifcha 
l^idiartvortheilliaft ;  dann  dürfte  fie  aber  hoch- 
pttft^og  erdiger  Beftandtheile  enthalten.  In  der 
ftcHaelte  der  Hohöfen  bleibt  faß  gar  kein  Eiferi- 
WjdtZOiQck ,  wenn  der  Zufchlag  gehörig  ausge- 
ift;  verfcbmölze  man  daher  hier  die  Min  er  |n 
Hobofen  >fo  würde  fie  wenigftehs  o,5o  Roh- 
'geben ,  woraus  iich  o,36  Stabeifen  oder  Stahl 
einem  Aufwände  von  höchftens  5  Gewichts* 
(Wien  Kohlen  auf  1  Theil  Eifen  erhalten  liefse. 
fts  diefen  Grüncfen  ift  keine  Art  des  Thoneifen- 
länglich  y  du*ch  eine  einzige  Operation  in 
iÄeifen  verwandelt  zu  werden.  . 

n  Oeber  das  Hydrat  des  Äifenoxyds  im  Maxi- 
Alle  von  mir  analyfirten  Varietäten  nicht - 
Efcter  Eifenminern  von  Arques  haben  mir  o^ia 
i5  Waffer  gegeben.  Das  Waffer  ift  in  ihnen, 
zufälliger,  Sondern  ein  diefer  Art  wefpntli- 
Air  Beftandtheil,  wie  in  allen  Hydraten,:  dia 
ftpft  durch  Hrn.  Frouft  bekannt  geworden  find. 
Bp&  fcbliefse  ich  daraus,  weil%es  in  einem  bei- 
Ute  fconftanten  Verhältniffe  in  allen Varietäten 
k  Reihe  von  Eitenminern  vorkommt,  <Öe  fiöh 
'*. allen  andern  durfch  einen  wefentlichen  utiti 
Kbauffallenden  Charakter  unterfcheiden*  So  ha-* 
ich  es  gefunden  im  Bohnerz  aus  verfchiedenen 
rn*  in  fehr  eifenfchüffigem  Thone  und  -in 
•Ajrn  Varietäten  der  dritten  Formation.  Fer-> 
afe  in  einem  eifenfchüffigen  Sandfteina   aus  der 


C    80  J 

Gegend  van  Nemours,  weichet;  -zu  dem  grofseq 
Quarzlager  gehört»  das  fich  rings  um  Paris  W» 
breitet;  er  kommt  in  zelligen  Mafien  oder  in.gtij^ 
fcen,  oft  fehr  dünnen  Platten  mitten  im  Saadfr 
vor,  enthält  Quarzkörner  eingemengt,  hat  einep 
.dichten,  braunen,  und  glanzenden  Bruch»:  wip 
Steinkohle,  und  befteht  aus  0,47  Quarz*,  oJS& 
jothem  Eifenoxyd,  0,086  fchwarzem  Mangifitf*- 
joxyd  und  o,o5  Waffer.  Endlich  befinden  fich  ttfet* 
jrere  faferige  Eifenfteine  in  demfelben  Falle;  IcÜ 
'habe  in  zwei  Arten,  die  mir  reih  zu  feyn  fchie&eifc 
0,1 3  und  o,i  4  Waffer  gefunden,  Diefes  Verhalt« 
jiifs  fcheitit  mir  das  genaueft$:  fcij  feyn.  Es  fitfdÄ 
fich  auch  in  der  Varietät  IV.,  abgefehen  von  d$&L 
Quarze ;  •  die  übrigen  Varietäten  enthalten  meh* 
Wafter ,  wie  auch  das  £rz  in  Kpruem ,  welches  ij# 
Feuer  wenigftens  0,1 5  feines  Gewichts  verliert* 
jdiqfe  find  aber  mit  Thon  gemengt,  d6r  ebepfalfe 
Waffer,  und  zwar  etwas  mehr  als  x5  Procent  entt 
hält,  'j 

Alle  diefe  Minern  haben  den -Charakter  ge- 
mein, dafs  fie  einen  gelben  oder  braungejbiicheft 
Strich  geben.  Dafs  diefep  ein  wefentlichenimd 
unterfcheidender  Charakter  ift,  erhellt  daran«« 
weil  er  beim  Calci niren  verfch windet;  denn  ncuöfc 
demfelben  ift  das  Pulver  röthlifchviölet  .oder 
fchwär;züchroth.  Eine  fchwanse  Farbe  rührt  im* 
m$r  vop  beigemifchtem  Manganesoxyde  her.  JDurc^ 
das  Calcinken  wird  das  Waffer  verflüchtigt  und 
die  Art  zerfrort,  indem  fie  ficbjn  Eifenoxyd  im 


t    83    1 

EximmJ  umwifldek ;    der  Charakter  diefes  ifti 
i  es  einen  röt6en  Staub  giebt,  ohne  Nuance  iri 
I)  und  Minörn  diefer  Att  verlieren  durch  das 
kiättxen  nie  mferklich  am  Gewichte.     "-■ 

$efe  beide"  Arten  unterfcheiden  rfich  aucli 
«aii  lTirrpecififches  Gewicht;  d^s  der  erften  Art 
Runter  4,  das,  der  zweiten*  über  4,5  5  doch  wirct 
»in  l>eideprt  Arten  faft  immer  durch  fremde  Beir 
pflungen  fofmodif^cirt,  dafs  es  nicht  ^ls  Kenn- 
Wichen  dienen  kann ,,  am  wenigsten,  hei  den  Hy- 
ra^n,  die  mehren theils  Geoden  find.  In  den 
todjfirteih  dichten  Varietäten  I.  und  IL  fand  IcK 
k  3,4  und  3,4§j  und  in  einem  faferigen  Braun  ei- 
pfttine  3*72.  Von  den  faferigen  Eifenft  einen 
[Wtlols  die,  welche  einen  gelben  Strich  geben, 
luden  Hydraten  zu  rechnen;  andere  gehören  zum 
Bxyde  im  Maximo.  Sie  find  oft  mit  andern  Sub- 
biräen  gemengt,  deren  Ünterfuchung  für  die  Mi- 
leralögiiund  Metallurgie  wichtig  feyn  dürfte. 


%  Analyfe  des  hügligen  Thoneifenfteins  in  dem 
mmißgen  Languedoc ,  •  und  der  Prodpkifi  des 
Btkoftns  zu  Bruniquel,  worin  er  verfchmpl^en 
wird  *). 

•     Der  ganze  Lindftrich  weftlich  von  den  Städ- 
^SaiÄt-C6r6-Figeac,  Villefranche,'  Gaillac  etc. 

*)  hurnal  $es  mirics,*  Äoüt  1810..,  Di«  Gruben  liegen  ia 
UwUPhyfik.  B.58.  St.  1.  J.  1811.  St.  5.  F 


Jrtfttht  3us*l^kalßyiftuf  di»rTboa^  Sand  v^ö* 
rüll  und, Eifert erz,;< in  fcfar  rerfdiiedenen  VedÄ 
ÄiffotL  .vfcrmengt,  vauf^efdthrermnt'fiji'd ;  ietxiiM) 
fehr  unregelmafsig  \örbreketvttnd^aamiiig«BäfcrfJ 
lßn  befonders  angehäuft.  Das  Waffer  mufe  Xcbcüi 
ehe  die  Auffchwemmung  gefchah.,  Vertiefung 
und  Ravins  in  dem'  Kalke  ausgehöhlt  haben ;  ?j& 
terhin  fcheint  es  in  das  aufgefchYiremmte .  I4gf* 
felbft  npch  viel  tiefere  Thäler  eingefchnitten  ip»d 
es  von  den  Höhen  fortgefpült  zu  haber^,  fo  Amt 
fieh'  jetzt  cliefes  Lager  nur  in  den  alten  Vertiefen« 
gen  des^  Flätzkalks  findet ,  welchp  die  mittlerer 
.Höhen  bilden.  Hier  findet  man  aber  überall  Sj» 
ren  deffelben,.  und  auf  den  weiten  Flachen  dei 
Pläteaüx  zum  TTheil  fehV  bedeutende  Eager,  wel- 
che in  den  Departements  de  '  la  Dordogne,  da 
Lot  -  et-  Garonne ,  du  L*ot  etc»  und  um  Brunique] 
auf  Eifen  gebaut  werden. 

#J)|e.Eifenerze  b^fteheh  insgefamrat ^aus  eine« 
Hydrat  von  Eifenoxyd  irn  Maximo,  das  mit  Tho« 
innig  und  nach  verfchiedenen  Verhältniffen  ver« 
mengt  ift  (Thoneifenftein).  .  Sie  kommen  in  viel 
verfchiedenen  Varietäten  vor.  i)  In  einzelnen  Kör* 
nern  (Linfenerz)  in  einem  braunen,  fandicen  untl 
eifenfchüffigen  Thone  liegend.     Ihre  Gröfse  genl 

den  Departements  du  Tarn  und  de  Tarn^^t  ^  Garonne 
und  das  Hüttenwerk  bei  Bruniquel^  einer  Stadt  5-Stun 
den  von  Montauban.  Hier  wurde  leit  1808  an  dej 
Verre,  unweit  ihres  ZufamraenflufTes  mit  dem  Aveyron, 
1    ein  Ho hofen  gebaut.  Gilbert. 


der  eider  Efbfet  betfbh  Wr  «tr  ,un$ ribfcfcafre» 

4Btoikeit ;  fie  find  von  dmikßlb^auner  F4r.be  uifci 

B0jfe(«Efc  ein  gelbliqfces  Pultrerj;   ihre  Oberflgclj«  ift 

«Jp^iifKtt,  *nah<hi#ahl  fchiramernd;  fie  bäfteirea 

Jftft  tWQentrifcheü  Lagen ,  von  denen  die  äüfser^ 

^ijliwirheils  »die  reij&ften,  find;  und  in?  Innern  der 

rj|^»rcbejr  Surfet  flcb  faft  immwrTfron  .(d&het  find  die 

Qj&ußh  reicher; an: Ei feriüJstii«  kleinem) ,  itoanfih? 

^•fci'ÄteferieijiiaiisiÄwfev^nd^«  zttfamjf^etogebaokf 

'  Äs  Korn.     Einige  haben  einifijcahljgesiGeff^ß  wi* 

GJaskopf.     Ihre  ganze  Befchaffenheit  zeigt,  dafs 

Ä^&h'  ati   dorn  Orte  ihVeS  #ritfteheiii/  banden, 

^jffS^hrfcliSiftrtch  durch  verwirrtes  und  geftörtös 

*feyibrfiifiMf:)e!itftänden    TiifA'/]    ftlaa  wäfcht   &, 

'W&titäti  .fife1  fcHftielzt ,  weichet  'MsTie*  jecJöfcb  Wf 

"4tfi3!<*hr  uAgkonomifche  Art  gefchahl   Mk5  Äi'«i^- 

^totönengebacktnen  Ätirn&ti  von  derTelbVn  BfefcKaf* 

"fthüteitäls  diä  einzelnen'  (Jfrokförz).    Ihr  Bindongs- 

«iötfcfl  ift  ein  fehr  eiferiföhöfßger  Thori,    der   oft 

''Ata  fo  rtich  an  Eife»  ift  als  diö  Körner  -felbffi'  Site 

*Yfflrli4ren  tifeh  darin  in  die  Mäffe,  haben  eine  fcHat- 

liüäragfe  Strüctur  urid  gehetrallfriähiig  in  die  3) 

"Jfef  ilfer  ,  h  ämticTi  "in  dichter?  XfUarzlgett  Tftoneißfi- 

«fcV'cM  fich  ^ü  Lava! in  dünnen  Lagern,  befoii- 
s  an^der "Öberflaclie  der  Grüben  findet,  gelb- 
fehbraun,  tehr  haft  irti^mit  Adern  weiften  Quar- 
3§S  durchzogen  ifti /überall,'  wo  kleine  Höhlungen 
Tbid,*  Quarz^ryftaUe  enthält,  und  in  Eifenkiefel 
1^pef  faw**o0-ferhig  4)  Bei  St. 

Maurice  Ariden  fieh  dachte2,   gelblichbraute  wfdi 

F  2 


»tWleckfge,  roiförmlibjie ,  nicht  zu&tfcmengefe^ 
ckene  Matten,  höchftens  von  der  Gröfse  einet- 
Nufs,  die  ein  beträchtliches  Lager  auätoach&fi. 
Das  Linfenerz  ift  das  geWöhnlichfte ,  lind  ift  häufig 
von  dem  Bohnerze,  begleitet.  Da  diefe  Erze  fiöh 
an  der  Oberfläche  hochliegender  und  unfruchtba- 
rer Flächen  finden,  Wo  man  überall  graben  kann, 
ohne  dem  Ackerbau  zu  fchaden,  und  wo  das  Waf* 
fer  von  felbft  abläuft,  gewinnt  man  fie  ohne  die 
kleinfte  Schwierigkeit.  i  x 

*  ..IT    ;;;.      ^:*# 

Ich  überzeugte  mich  zuerft,  dafs  diefe  Eifeiv 

erze  nickt  die  kleinfte  Menge  Kalk,  Magnefia, 
Phosphor,  Schwefel,  Kupfer  oder  C^romium  und 
von  Mänganesoxyd  kaum  eine  wahrnehmbare  Spur 
(eine  einzige  k Varietät  höchftens  0,0 i)r  enthalten. 
Diefes  machte  die  Analyfe  derfelbfn  fehr  einfach. 
»)  Wurde  der  Waffergehalt  durch  Calciniren.  be- 
ßimmt.  2)  Wurde  Salzfäure  über  das  Erz  gekocht, 
derunaufgelöfeteRückftand  gewogen,  und  die  Men- 
ge derKiefelerde  und  derThoilerde,^;erf^tliielt, 
beftimmt.  3)  Wurde  das  Erz^  mit  einer  djefera 
JRückftande  ungefähr  gleichen  Menage  reiben;  kotir 
Jenfauren  Kalks  in  einem  mit  Kohlen  ausgefchlage- 
nen  Tiegel  gefchmelzt?  die  ganze  Maffe,  wehn 
xdie  Probe  gut  ^ar,  geWpgen,  die  Schlacke  fein 
gerieben,  geliebt  und  mit  einem  Magnete  ausge- 
zogen, und  diefe  in  ihr  verbreiteten  Eifentheile 
zugleich  mit  dem  Regulus  von  Roheiten  gewogen. 
Das    Gewicht    des   zugeschlagenen    kohlenfaurca 


C    MF   1- 

JMks*>  abgezogen  von  dem  der  Schlacke,  tgab  das 
Gewicht  alfer  ejrdigen  Befbmdtheile ;  unct  wurde 
<famit  das  de?  unaufgelöfeten  Rückftandes  vergli- 
chen, fö  Vergab  fich  die  Menge  der  T  hon  erde,  wel- 
che die  Salzßure  aufgelpfet  hatte«  Zuerft  unter- 
suchte'ich,  zur  ControHe,  ob  das  erhaltene  Gufs* 
eifen  fö  viel  Eifeöoxyd  wiedererzeugte,  als  in  dem 
Erze  vorhanden  war,  wobei  ich  annahm,  dafs  das 
Eifenoxyd  im  fylaximufo  i^  der  Probe  0,71  bis 
0^72  Roheife»  giebt.  •*    :  —  ' 

Nachdern  ich  die  einzelnen  Körnen  reia  gewa- 
Ichen  hatte,  analyfirte  ich  die  gröfsten  und  die 
ldein ften  befondersj  letztere  gaben  indefs  nur 
höchftens  3  Procent  J^ifea  weniger  als  die  erftern. 
Sie  find  ungefähr  gleich  XßUfy  in  den  verfchiede- 
pen  Lagern.  Ich  fetze  hierher  unter  1)  das  Mi- 
•  fchungsverhältnifs  der"  auf  dem  Hüttenwerke  prä- 
parirten  (gewafchenen)  Minerj  in  Körnern  *  wel- 
ches das  mittlere  ift;  unter  2)  das  des  fandigen 
Thons,  wprin  die  Körner  zu  Pag&s  liegen,  wel- 
cher y£  der  Min  er  beträgt,  und  den  ich  durch 
Wafchen  und  Abgiefsen  erhalten  hatte;  und  un- 
ter 3)  das  Mifchungsverhaltnifs  der  rohen  Miner 
von  Belaygues,  welche  f  und  Äiehr  ihres,  Gewichts 
latadigen  Thons  enthält.  Unter  4)  ftehen  die  Be- 
ftandtheile  der  züfarrimengebackenen  Körner  von 
LavaU  unter  5)  die  rfer  dichten  quarzigen  Varie^ 
iät  von  Qaligniy  und  unter  6)  die  der  dichten  tha- 
nleen  Varietät  von  Saint  Maurice. 


Jüefeler4© 

Thonerde 

WftTTer. 

JEilenoxyd  im  Maxfmo 

Manganesox.  im  Max. 


12,5    26     ,21,5 

61       H*      37*6 
eiue  Spur     q 


4< 

»7*° 
»5,4 
44 


1  5. 

•«;! 

».8. 

ao 

45 

e.  Sp. 

109,5 
5^ 

Roheifen  nach  d.  Probe  44  ,     .      ,   26,7       58,5 

M^n  fleht  hieraus^  d^Cs  dejr  fcn#ge  73*9*,  ■**. 
Wachem  die  .einzelnqpj  Körner  liegep(p)i,vyerjhältst 
nifsmäfsig  viel  mehr  Kiefelerde  als  d^UjctemPifo^T 
Hydrate  innig  beigemengte  enthält,  und  daher  von. 
anderer  Natur  ift  als  diefer.  Dafs  die  beldön^dlchtea 
Eifen  -  Hydrate  (5. 6)  Weniger  Waffer  als  die  anderA 
hergegebdh  haben,  kommt  daher,  weil  niöht  blol» 
das  Eiferioiiyd,  fondern  auch  die  *£ houerde  Waffet 
enthalten ,'  letztere  aber  in  dem  quarsigeu^ö)  bei* 
bähe  ganz  fehlt,  und  weil  das  thonigö'(6>  mit Ei**' 
fenöxyd  im  Maximo  gemengt  ift,  wie  das  die'i'öth* 
lieh  -  viötötte  Farbe  verräth«. 

Das  aufgefchwemmte  Erdreich  (Jormations 
eertiaires)  ift  z,war  viel  reicher  an  Eifen -Hydrat 
als  ^n  Eifenoxyd  im  M,aximo ;  doch  kommt  auch* 
tiefes  hier  und.da  ^arin  vor*.  Unter  den  eifenfehüt 
figen  Sandfteinen  der  Formation  um  Paris  enthal- 
ten fo  z,  B,  die  gelten  und  die  braujnen  Waffer,  df$ 
rothen  dagegen  verlieren  beim,  Calciniren  nibnt$ 
an  Gewicht  und  verändern  ihre  Ffirbe  nicht.  In 
den  Ganggebirgen  (fojrmations  primitift)  finden 
lieh  beide  Arten  von  Eifenminern  ziemlich  in  glei- 
eher  Menge ,  und  find,  vermengt  mit  kohlenfaurtm 


S^fefafitf>ai*d*rÄ*ltö^ 

feri'atjg^fötat^  So  findet- nnbn  in  <le^  Bfe£>afl&Ttettlf 
jfc^^r%«!nipht  bldfi©GWria»pr,5dei>  aas  ofcv^fcK^ 
fakidea  Lag^en^TOtiseöHifenÄßyd  und  Sifen  ^Hy##tt¥ 
teftehti:  fraitettoaüöh^^ 

Wt1einapdBr;unta:cleJbtl»(ih  renbengt .  fitifrjt  Mkngi- 
nesoxyd  färbt  fie  maiuolimaiil/  gteib^iniäf^ftätmatz^ 

•bi-öh  fein«  bald  Dotbei,  bald  gBiböiBai^.'i  «-«**! 
-;ov.  AlÄtrpnf  «u  alMMfrtelzB^  awtnig  ^  ^lkwil^fe 
BöneniTOtolfofcilachterdiügs:  fttfefii  >den  iZüfoWag  J»i 
4k§aMnromuattisfodi«ii^i'üiid>  fi^inöhniÄTi  g^r#d^ 
den  EinzigcttJf^TEh*rjfiph  daüamtkt  £e4iifckt(^öÖttÄ 
lieh  einen*Halki{Jfa  Scfiieferthon  von  einer  Stelle, 
wo  Anzeigen  vöq  Steinkohlen  vorjtom^nash.  Nach 
acht  Tagest  hatt«Jicii<der  Ofen  gänzlich' *ziigefetzt. 
Als  man  fiarauf  *den  Öfen. au^äumie'tina dichten 
Kalkftem^>  der  hiei^.^s  igaüzq.Jfgp4  ,b^€[ckt,  als 
Zufchlag  ftahm, -iväm^der  Ofen  in" dtlnÖh  gu,ten 
Gang  uncL^eriSufs /gelang  vollkommen.  Man 
fchlägt  ]&%t  3aW35Ttocentcüefes  Jiajkfteins  zu, 
und  vernetzt  7  Theile  der  Miner  in  Kprnerivanit  5 
Theilen^dichtjen  quarzigen  Eil^nltein,  vyeil  die  Kör- 
11  er  zu  fchneli  durch  cjie  Kohlen  .gehen,  Die 
Maffe  fchmelzt  ilclinßll'  durch,  bedarf  aller  yi$t 
Luft,  lfibis  23  Cubikmeter  in  der  Minute,  ^.uch 
nachdem  der  Ofen  fchon  ausgetrocknet  war,r,kani 
äery erbrauch, an Kohlen  falte >T die  im  Freien"«-' 


dje -Crötse  jkjes,  Köhleoy^rbraüöh»  bat  die  Meng* 
ynd  di&  Artl  des  Ztufchlags  grofsen  Eihflufs;  eben 
Jfb  die  triereckige,  Gefiäk  dt^  Ofens,  da  die  Erfah* 
niog  in  mejirfern  grofserf  [Hüttenwerken  gelehrt 
feat,  c^fs  runde  Oefen  viel  jrortheilhafter  findjiei* 
nen  fobn  eilern  un  d  regelm  äfsigern  Gang  •  haben* 
und  weniger  KoWieo ^Verzehren.  t 

t  -  ; ,  Ptonit  ßchidas  .Sqfcinelzenf  Hchtig  beurtheilek 
laffe,  habe  ich  än^Jyfirt  I)  idie  Miner  aus  alle» 
Haufen,  nadj-deffl^Verliältiitlfeivon«  7  Tb.  Kör- 
WXQjiU),5  Xb»udfchtem,Eifeaifteini^dlBCMnmen.j;II> 
dfeii -gufchlag /  III)  durchfpbaitoeafcde;  umrermangt* 
&A/acie»;^  enthielten  in- itwi'Theitei        .•!  .«  ./ 

Kielelerde 
;  T&onerti«     * 

•Kali    •  \->o  ^^/li.iftS,?.'»    tu. 

Magneffa 

Eilenoxyd  imMaÜino^S 

Manganetexyd  e.  Spur    6     >-■    «Sf*''1'''      ^ 

/     Waffer 

Kohlenfäuro 


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•Jüw*    i.\ 


RoHeifen  n.  d.  Probe  41,3  «— 
Der  HoKofen  giet>t  ein  graues,  tortreffliqhes* 
ganz  fehlerfreies  Eifen ,  das  vortreffliches  'Stabei- 
fen  und  Stahl  geben  würde,  ujict  zu  den  feinften 
Qufswaaren  brauchbar  ift,  und  zwar  erhält  .man  aus 
ioovTh«ilen  der  Schmelzm^ffe  w^nigftens  ,  So , 
Theile  Roheifen.  Es  gehen  alfo  bringt  man  da£ 
hygrometrifebe  ~Wafler  mit  in  Anfcblag)  ungefähr 
4  Tbeile  Etfen  veirlohren.  In  fehr  grofsen  Öefeii,1 
z.  B.  in  den  Oefen,  die  man  mit  Coaks  betreibt, 


■  die  Schlacken  vollkommen,   und  dann 
keine  merkbare  Menge  Eifenoxyd  zur 
xüer  komme«  «fie  nie  vollkommen  verglafefc 
*  ,©ur  von  *m&  mäfsigen  Flüffigkeit  vor;  die 
Schlacken  find  grünlich  und  dürch&heir 
;  die  mehre ften  grünlichgrau  oder  dunkele rau?  , 
imdutchfichtig«  :  von  fteinartigem  Bruche» 
Kömer:  und  Blatten en  von  Reifsblei,  Ein> 
,  porphyrartig  w .Atfsfebim  ^athalten  nicht  j- 
Izetts   Xbeile    des    Z^fchlags,   wena  er 
l^grof$eö  Stücken  eingetragen  worde.ii.    Daf| 
rden  Schlacken  Ki^falerde  in  einem  vi e.1  grö- 
^yerbaitniffe  als  Thoneftl«  vorfand  > .  führte 
Uniftgude  her,  dafs  die  Wände  d$s  Ofens, 
rs,ari  der;  Seite,  welche  dem  Gebläfe  enj> 
rfteht,  i/väfrrend  des  Schmelzen^  ausgefreffea 
1.4  upd  zwar  in  kurzer  Zeit  fo  Jäefy  dafs*  fie 
ien;?:u  itürzen  drohten;.     Ein  Gemenge  von 
ift  fchwer  fchinelzhar*  wenn  Thon^rdie  dar*- 
.lorherrfcht;  bei  fchicklichem  Verhältniffe  der 
e  ift  es  dagegen  defto  leichter  fchmelzbar, 
def  Riefiäerde  vorhanden  ift.   .  Die  Schla- 
ges biefigen  Hohofens  waren  daher  begierig, 
iefelerite,    mit  der  die  Thoiuurde  fich^zu 
ifiren  fuchtej    und  diefe  fanden  fie,  in  den 
tu  des  Ofens,  die  2  Meter  hoch  aus  Stein«? 
•  Sandfteju  auf  gemauert  waren  *>    Diefer 

.  GüenjrrfeauJiit  eine  äluklidneWlritiinj;  zfc  Creu* 
eofaaoktbt ,  und  im  Jlturn*  du  min.  No,'i$ä  p>49u 
^rieben.      Die  Schlacjte  zerßörte   das  Thonwe^ 
1  l  der  Kalk  i»  au  ftöüei Menge  vorhanden  war. 


Stein  ftefteto*aur Quarz  unriiEild$atW*  md>qp 
de  lim  fo  leichter  ausgefriffcirv  da  ^r^Eeld^Ü^ 
fcu  eiwem;  .Email  fchmelat v  »amd»  der  StefakvdachM) 
«ttw^icht  und  Mt^verglafet.  t  Matt»  bwte  dahefctt 
d«!4  letzten  Ca i^pagne^denOBeai.au^ einem  aÄ<*WI 
gana^  <Jüaraigen  Mötzfaridfteinv  -  UÄ*  indfefs  '*■ 
Ofen  zu  fi ehern,  müfste  ttaia  did  Brftfhickung  «fc 
dbe»  an  lüefelerd^maoheni;^4tafe'd*^BcI^ol»^ 
i>feiH*h<*noch  ein  MaH  fowiel  J{iefelph^  iri5-Th<% 
^rd^-e^tnielten ,  utiä  zh  dem  Ettde  z>Bj  *te*n«  I*tj 
fefcerze-S  bis  6Prt^i"«i^fel  an5  demBett^desAl^ 
flöte  2tifttzen.  •  Enthalf S&  Bfc^  %I*r3  Pröfc.  Mangart* 
bkj#,:  fo  befördert ^9^hrVLelcbtÖ0P%feei*.  Mag* 
rießa  n*  der  M<*n£e^  ^'Weichet  ue*£Beft*  KaBte*«)* 
ßrönlquel  Öei^ömörigt  ift,,1rei*alt  fich  fd  giitotfrt 
neutral  im  Schmelzein,  befd*d^Weö%ften$,dl| 
Sfchmelzbariceit  der  Scbkcke  ib  Welt  geringere» 
Grörfe;1  als'  eine  gleiche  Menge  Kalkerde,  wi« 
Vetfuche  mich  betehrt  haben,  -^i  *    v  ' 


-'».  ,  ,./«,  t 


3.  Analjfe  eines  blauen  phasphorfauren  Eifens  *}> 

•  Diefe  Miner  kommt  bei  dtAlfoyras*  unrlte* 
paft&nent  ite  /a  /foüte  Loin*>  2  je  deutfehe  M«ftttt| 
füdöfelidh  von  dem  Piiy>  in  einem  kleinen  Lag« 
eines  grauen,  glimmerig«n,  fchlammäitägen  Theil 
ftorj  Welcfie*  ein  ldeines  Ralvin  äusfbllt.  Ditoa* 
I^ag^v^n  WeinenImeift,quar?ig^nKiel>lnr,un^  ypxi 
Pfiauzeatheilen    durchfetxem  das   Thoülager  ^  in 


fehr  kleinen  Maffen,  und  feiten  größet;als  Fajjfe 
^örfco/nmt.^  MäiicKMkhl  fiäUet^nVan1  kleine 
gtf  -  v*rf äulter>  BfcuttifcY  die  J&  InHtefift  gfcn*  äi& 
^«fj^attfeni  *  Eiferi i  fVmn: YefiBhRW'^lM^iifi» 
fceo.  Wem*  hiärf  tÜfer  Miner7 aftä'lMtfr  *Thone  h&i 
■ItaflHhVj-io-  ift1  fife  ollfsblau  und  an  tfei-  Oberfl*- 
tej^eruieirt,'  äh!deirTJTrft  verW»deh:'fich  att*r 
Ä«fe*e  fohr  fcttlFfn  Än:  fdiötr^  LärurbM 
Iftfcifch  ift  <ße  BtöilllcJh^raii  üüd4yeftfeht  dufr  dne± 
"in  allen1  «ichtin^feri  ^eiriatt  öö*  dW*hfetefc& 
«%I^tchen,  die '  vfrie  Hörn  $ln2fcn, r*rehig  hirt 
Äfflttfr  ^h^fi^rfÖ  daß  fie  Übfc  lgfcftterserftö* 
Mmiz^rbttcheäm^'  Strih  und 'Pulver*^ 
lytib;  beide  werden  aber  an  der  Luftundaril  hiebt* 
tifotetähsilA  Die  Ahalyfe  ^b'föijfeeföe  Be- 
Ptadle::f  *     mV:  -    '    '        "  '■••-  —  ■•-    ;<'•! 

Mangatteio^yd  im,  Mikimum 4  c?6ö£    ^  >  J »  "* 

Phospborf iure  '  \    «£231;       Vr,;'.", 

Thon- un4  KieXelerde  "Q>qp$,r  ,•       . »     i 

-   '«: -Li'       '     •        '*»•" 

*J7   .  .1      <  ',.'.>  V  94J*    .üi'J      .*   .      ! 

fltt&e  gab  Hrn.  Bte^hier  Verarnlaffiiiig,  4$n> 
tiäbchungen  über  den  Oxydationszuftand  deslä* 
BM  ^nd  Ober  den  Säuregehalt  des  phosphorfauren 
Bens  im  Minimo  und  im  Maximo  der  Oxydirurijj 
•aufteilen.  Er  führt  die  Änalyfen  an,  welche 
wfite'jetzt  von  natürlichem  £hosj&&rPdürenfcEifen 
«Aifteft  haben,   tuid  glöbt  dierfte£iätäte  feine* 


\4\\     fcj*i     «UV.»*-   * 


i   89   J 

rfmalyfe  ,fo*  bvpü#c)&n' ,,  jp#au$,  zieht  erJtä&Br 
jle  Schlüpfe:      #  tl* .{  \  ,  .  ,.  r  .,.-  .  ;,  -■  4*      :l 

j)  IJaf?  <|je  untfir  dejp  Namen  Ißfurblauf* 
j^/e/i  bel^nptca  IV^ern  Verbindungen  v?n  Elfen? 
oxyd  im  Minimum,  Phosphorfäure  und  Waffer  |ä 
fehr  veränderlichen,  Verhältnjffenj  find.       ;,      ., 

$>  Pafs  in.i^n^n  4^5 {.Oxyd- feiten  ,Y(^ti  der 
£äure  gefattigt  iff,,  r  wovqi^  ipan  nur  Eiu  Beifpiel 
hat ,  nämlich,  %  in :  der  von  -  J£  lap  r  o t  h  .  zerlegten 
blauen  Ei/jenpr de  von  Eckardsberge,  die  in  ihref 
Zuüunmenfqtzung  ^\dh%  niprklich*von  demb  küuftli- 
chen  pho$phorkuren  Eifen abweicht;  um  4as  bl^u# 
yjiosphorfaure  Ejfe»  von.  d'Alleyras  zu  neutrali? 
firen,  wird  noch  J  fo  vie^äur^,  als  es  fchoii  ept* 
fc$lV  erfoi^rt.    ]  . 

^ ,  ,  3)  Dflfe  da?  Verhältn  jfs  (ler  BeÄandth^ile  des 
phosphorfauren  Eifens  im  Minimo  und  des  im  JVfaf 
arimo  ganz0deni  fchönen  von  Hrn.  Gay-Luffac 
entdeckten^  Gefefee  Qber  4ie  Zufammen  fetzung  der 
metallifch'en:  Salze  entfpricht.  Herr  Berthier 
findet  nämlich*  in  beiden  die  Säure  in  dem  Ver- 
hältniffe  vfie  iZz  :  88,  lhdäfs  diefes  ;  Verhältnis 
nach  Hrn.  Öay-Luffac's  Gefetz  wie  iZt.  :  96 
Xeyn  ,fbUtfev  welch**  einer  jtfbjHteutwde  Abwei- 
chung ift.  ')»■;•,    . 

4.  4natyfe  eines  faf erigen,  kohlenfauren,  pfeudo* 
^  f  morphifchen  Eifens  *). 

r        Im  Departement  «fr/  Cantal  findet  fiph  in  der 
Gegend  des.  Dpffes  St+  Vincent*  in  einzelnen  grö; 
*)  Journal  de*  mines,  Juin  1&IQ.  Gilbert*     * 


.  \ 


1 99  f        •: 

Und  kleinem  MaJTen  j  feine  dfenfcKülBge  Sub* 
az,  die  häufig  das  Anfehen  gewundener  Bauin> 
ime  hat.      Sie  ift  von  dunklem  Schwarzbraun, 
zum  fpeclfifchen  Gewichte  3,25,  und  wird  Von! 
Iagnete  im  natürlichen  Zuftande  nicht  gezogen, 
wohl  aber,  wenn  die  Flamme  des  Lothrohrs  einfc 
Seit  lang  auf  fi e  eingewirkt  hat.     Sie  ift  von  fafe- 
ger  Structur  und  ihre  Fafern  find  gerade  und  pär- 
el;   fie  hat  einen  lebhaften  Glanz,  als  beftänd* 
i-aus   einer  Menge  kleiner  Lamellen;   ihr  Län- 
libmch  ift  fchiefrig  und  fplittrig^ihr  Querbrucli 
rnig  von  kleinem  lamelleufen  Korn.    Die'Bruch* 
icn  find  häufig  matt  durch  eine  thonige  Maffe,* 
Iche  auch  die  nach  der  Länge  und  häufiger  noch 
ich  der  Quere  gehenden  Riffe,  die  man  an  allen 
Ftücken  wahrnimmt,  ausfüllt.     Nsfch  dem  Anfei- 
len follte  man  diefe  Miner  für  faferiges  Eifenoxyd 
»der    fogenannten    Glaskopf   halten;    Hrn.  Ber- 
thier's  Analyfe  beweifet  aber,  dafs  fie  kohlen fau- 
*es  Elfen  ift,     Sie  befteht  nämlich  aus 

.  Eilen  oxyd  im  Minimo  0?590 

Manganesoxyd  im  Minimo        0,040 
Kiefclerde  0,016 

Thonerde  und  Kalk  0,004 

Kohle  0,020 

Kohlenfaure  und  etwas  WaiTer  0,330 

Man  kennt  wenig  fo  reines  kohlenfaures  Ei- 
als  diefes,  da  es  nichts  Fremdartiges ,  a}s  nur 
was  Manganesoxyd,  ohne  Kalfc.  und  Magnefia^ 
enthält.  Fände  es  fich  in  hinlänglicher  Menge,  fo 
würde  es  zum  Hüttengebrauche  und  um  pach  Wal* 


lpntfcher  Weife;  zu  ßi$e  tgfmwhkv*  yWt4mf!kM 
treff lieh  feyn.  1     ..a L  ?>r,|,  v_n-  J  <*..U  -v 

,  t  Nocfy  merkwürdiger,  ift  der  fafejrige  BwJfc 
/da  man  ihn  flpph  in  keiner  Eifenminer  diefer  Alt 
J>jemerkt  zu  haben  fcheint;  ;walptffcheinlich<r$tei 
gp  von  IJolz  her,  nach  welchero  #efe  Miner,  vfidk 
Art  der /Verfeinerungen,  fich  mpdellirt  hat*  Pafc 
fiein  einzelne^  Blöcken  mitten  dn  aufgefchwemn^ 
lern  Erdreiche  vorkommt)»  tpift  dafs  ihr  Kohle  f$ 
bedeutendem  Menge  beigemengt  ift-,  fcheint  djefff 
£dee  viel  Gewicht  zu  geben.  ..Die  Kohle  wßg| 
dann  von  dem  Holze  herrfihrpp,  nac^i  dem  dte 
Miner  fich  geftaltet  hat.  Aiff  jeden  IM*  Jffc  # 
An  wefenfr  eijfc  derf elben  et  was'  ißht ,  Merkwü#tfg?£ 
da' ßch  bisher,  noch  in  keiner  der  fo  sablrei^cheji 
Analyfen  von  kohlenfaurem  Eifen  Kohle  gaze^gt  bat 


aü  v  ! 


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4  -.  *  i  n* .  *  .  j  , ,  /, 


t  0*  } 

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^^%ßfachen^unQd  Bemerkungen  zuEr^ 

«bs-0  rfi^r^S Ae*  Bauchr.ed,ens> 

fc..  von 

JohnGough 

"""  '  zu  Mr'ddlefliawV'Eägrahd*).       '    ^0M      'r 

Mit  einigen  Zufätzen,    zum  -Theil   aus   dem   ftf uxäte 'ä*el 
**rn~       ^unftlers"  Hrri.  Ch a ri e 6 ,  von  Gilbert    • 


*  Yerf affer  beginnt  diefen  Atrffatz  mit  de*  Be* 
fierkiing,  däfs  zwar  das  Verhiogen  des* Ohrs,  Feh* 
Steine  Verändörungeri  dfes  Tons  zu  unterfcheideri, 
Icbon  längft  ein  Gegenftaftd  Her' allgemeinen  Auf*» 
iierkfamkeit  göwefen  fey,  dafe  man  aber  eirfan* 

tferrö  felir  merkwürdiges  Vermögen  diefes  Organa. 

i  .•  .'..••         j  -  ][  -  : 

*)  Ausgezogen  aus  deffen  Unterfuchungei*  über  die  Me- 
thode, wie  Menfchen  durch  das  Ohr  die  Lage  tönen* 
'  4er  Körper  in  Beziehung  auf  lieh  beurtheilen ,  in  den 
Memoirs  •/  Mancheßtr ,  Vol.  V«  Pari.  2.  von-JM  i  c*b  o  1  - 
Ion,  und  frei  überfetzt  vom  Prof.  L  ü d i c k e.  Da  j etzt 
auch  in  Deutf  chlarid  Bauchredner  umherreifen  und.  lieh 
öffentlich  hören  lallen,  fo  wird  es  .meinen  Leiern  viel- 
leicht intereJTant  feyn^  ihre  eignen  Wahrnehmungen 
**'|Rit  den  Erklärungen  jUJid  Meinungen  zu  vergleichen, 
Welche  Hr.  Gough  in  diefem  Auffatze  vorträgt  t  den 
Hl chollon,  vielleicht  mit  etwas  zu  viel  Vorliebe  lur 
"einen  üeifsigen  Mitarbeiter ,  vortrefflich  nennt.       t 
Ein  fpäterer  Zu/atz.^  Da  diefer  Auffatz  in  dem  Stü- 

I  dke  der  Annalen,  für  welches  er  bell  im  rat  war,  nicht 
jnehr  Platz  fand,  ift  mir,  bevor  er  in  den  Druck  kam, 

1  die  Gelegenheit  geworden,  einem  der  gefchickf-eften 
X&nitler  im  Bauchreden  nicht  nur  wiederholt  zuuuhö- 
Ten ,  fondgrn:  mich  auch  mit  ihm  über  die  Erklüru  ngen, 


I  dB  J 

das  näftilicb,  die  Richtung,  wolier  Her  ScKüÖ 
kommt,  zu  beftimmen,  bisher  ohne  Erklärung  ge^ 
laffen  habe.  Wir  bemerken  nicht  blofs  den  Ton, 
die  Stärke  und  die  Art  des  Schalls,  fondern  auch* 
ob  er  auf  der  rechten  oder  linken  Seite,  übc^&W 
unter  uns  entftebt,  und  diefes  rrtit  einem  Grade 
von  Genauigkeit,  der  bei  den  Beschäftigungen  de* 
menfchlichen  Lebens  von  grofsem  und  ausgezeich* 
p«tem  Nutzen  ift.  ^ 

Die  Analogie  mit  demGefichte  kann  uns  nicht 
dazu  dienen,  den  Grund  diefer  Beurtheilungskriff 
aufzufinden.  Die  letzte  Richtung  des  Lichtftrabls 
wird  durch  den  Strahlenpinfel,  welcher  in  dag 
Auge  fällt,  diefem  phyGfch  eingedrückt;  aber  bei 
dem  Ohre  rühren  alle  Wellenschläge  des  Sphalles 
das  Werkzeug  der  Empfindung  nach  einerlei  Rieh« 
tung,  nämlich  nach  der  Richtung  des  Gehörgah- 
gas.      Der  Verf affer  findet  fich  daher  genöthigt^ 

hier- 
weiche Ton  der  Kunft,  worin  er  Meifter  ift,  Hr.  Gough 
in  gegenwärtigem  Auffatze  giebt ,  mehrmahls  xu  un- 
terhalten; Hr.  Charles,  ein  geböhrner  Niederlän- 
der, deffen  öffentliche  Vorftellungen  den  Beifall  Ter* 
dienen ,  welchen  Jie  überall  finden,  wo  er  Ge  zeigt, 
und  der  nicht  ohne  wiffenfchaftliche  Kenntni^e*  ift> 
machte  während  feines  Aufenthalts  hier  fn  Halle  mir 
lein  Geheimnils  aus  feinem  Verfahren,  fo  weit  er  Geh 
deffelben  felbft  bewufst  war,  und  gab  mir  die  Erlaub*' 
ttifs,  von  dem,  was  er  mir  fegte,  bei  Gelegenheit  des 
gegenwärtigen  A  uff  atz  es,  den  ich  ihm  vorgelefen  liaheJ 
Gebrauch  zu  machen/  Wird  gleich  dadurch  diele« 
akuftifche  Käthfel  noch  nicht  gelbfet,  fo  dürfte  es 
doch  wenigftens  dazu  dienen,  das,  was  Hr.  Gough 
hier  f agt ,  richtiger  zu  beurtheilen.  Gilbtru 


I    97     \ 

herbei  zu  andern  That  fachen  und  B6ofeach(ängeÄ 
?ine  Zuflucht  zu  nehmen.     »  '    '  ♦ 

Er  hatte  fich  ein  Jnftrument  einrichten^  laffeilt, 
elphes  durch  Anfchlagen  emer  Feder  immer  deitf- 
Ibeu    Schall  hervorbrachte ;    mitfelft    tfeffelbeft 
onnte  er  die  Verstärkung  oder  Verminderung  des 
>chaJls  nach  der  Entfernung  bis  auf  -j-f-^ftel  der 
ganzen  Entfernung  beurthejleri.    •  Er  fand  bei  Verr- 
ieben mit  die  fem  Inftrumerite  den  Schall  .deutlr-* 
ler,    wenn  deffen  Weg   ganz  gerade  gegen  das 
r  gerichtet  war;  und  er  zeigt  durch  Verfuche, 
afs  feJbft  der  Kopf  ein  Sinnefckörper,  da$  heißt, 
i  der  Art  ift,  dafs  er  den  auf  feine  Oberflächte, 
hlagenden  Schall  wahrzunehmen  vermag.    Wentt 
i    daher    auf   die    verfchiedtae  "Wirkung  feines 
ad  deffelben   Schalls   nach  «Kerfchiedenheit  der 
jitfernung  und  Richtung  gegen  die  beideii  Ohrelh 

fd  die  beiden  Seiten  oderTheile  des  Kopfes  ßeht, 
hat   man  eine  hinreichende  Menge  Wahrnetf- 
mingen,  um  die  wahre  Richtung  bezeichnen  und 
a  natürliches  Unterfcheirlimgs- Vermögen  fdwohl 
ierbei,  als  in- allen  andern  Fällen,  welche  bei  den, 
glichen  Befchaftigungen   beftändig  vorkommen, 
runden  zu  können. 

Die    bei  getilgte    Zeichnung   auf  T*af.   I.    *) 

sot  zur  Erklärung  der  iMcheiriuiigen  ,v  wejßbfc 

den  Schall  Ich  lagen  entfpringen,  die  gegen  der! 

Dpf  des  Hörenden  fchlagen.    'Der  einfacmftö  Fall 

Die  nämliche,  welche  auf  Taf.  VI.  des  vorigen  Bandet 
' fteBt ,  füt  den  dieler  AufraU  teflimmt  war.     Gilbert. 
Annal,  d*  Phyfik.  B,  58-  SM.  J.  1811.  SU 5,  G 

I 


£    9»    ) 

iftf  wetm  fije  Geh  in  einer  horizontale»,  durch  dl 
Ohren  gehenden  Ebene  bewegen ,  und  mufs  abp 
fondert  von  dem  mehr  verwickelten  Falle  behai 
cleJt  werden,,  wo  der,  Elevatiönswinkel  zvwtfchfl 
der  horfzontajen  Entfernung  und  der  Axe  des  Gi 
hörs  mit  aufgefafstun4  begriffen  ,wird. 

Wenn  ficli  der  fchaUende  Körper  gerade  vi 
dem  Angefichte  des  Hörers  befindet,  fo  ftelle  dl 
Halbkreis  ACB  denjenigen  horizontalen  Dnrci 
Schnitt  des  Kopfes  vor,  welcher  durch  die  Oerti 
der  Ohren  E  und  F  und  die  Axe  des  tGehörs  & 
geht;  G  fey  der  Ort  des  fchallenden  Körpers,  d< 
der  Bedingung  diefes  Falls  gemäfs  in  der  verlÄ 
Ijerten  Ebene  ACB  und  zugleich  in  der  gerade 
Linie  GS  liegt;  fie  halbirt  die  Linie  EF  in  S9  kua 
zugleich  den  Bogen  ECF  in  C  unten  rechten  Wil 
kein.  Man  ziehe  LG  und  GK>  welche  den  Kre 
in  T  und  P  berühren ,  fo  werden  die  Bogen  T6 
und  CFP  einander  gleich  feyn.  Nun  werden  al 
Schallfchläge ,  welche  fich  nach  geraden  Linie 
die  nicht  in  «len  Winkeln  TGS  und  SQP  enthalt« 
find,  bewegen ,  fich  zferftreuen  ohne  den  Kreis  s 
berühren  f  und  werden  alfo  nichts  zu  dem  Scha 
le  beitragen,  der  von  dem  in  G  befindlichen  Kö 
P^r  den  Ohren  mitgetheilt  wird,  die  Ohren  m 
gen  in  E  und  Fin  den  Bogen  TC  und  CP9  oder  ai 
fser  denfelben  liegen.  Es  wird  aber  auch  diefell 
Anzahl  Schläge  von  gleicher  Kraft ,  in  einer  geg 
benen  Zeit  und  nach  einerlei  Richtungen ,  fowol 
auf  die  Bogen  TEC  und  CFP>  als  auf  di^Mi  , 


1  I    t>9    3 

Äri  *>Iiegend#n  Ohren  fallen.  ,Di&fbctf  ScUfirf* 
Wen  fich  auf  zwei  gleiche  und  ähnliche  fefte  Kör- 
V» anwenden,  welche  auf  den  gleicheri  und  ähnli*  / 
hauet  Flächen  ECS  und  FCS  Errichtet  find. v  Ob  \ 
**  mm  gleich  der  Schall  in  den  Ohren  bildet,  fif 
wird  er  doch  durch  die  Schwingungen  fehr  ver-   ,• 
*iehrt,  welche  in  def*  anliegenden  Theilen  des 
fcopfcs  durch  die  auf  fie  fallenden  Schallfchläge  ' 
feegt  werden.    Erfchüttern  daher  die'  Schlage  des 
Sckalls  die  beiden   Theile   des  Kopfes,    welche 
weh  die  auf  die  Axe  des  Gehörs  fenkrechte  Ver- 
"IfcdAene  getrennt  werden,. gleich  ftark,  fo  wer- 
An  auch  die  Ohren  aus  derfelben  Urfache  gleich 
tttft  gerührt.     Durch  Hülfe   der  andern  Sinne 
Nftputen  wir  aber  bald  gewahr,    dafs  diefes  nicht 
Wters  geschieht,  als  wenn  der  fch  allen  de  Körper 
te  einem  Punkte  der  geraden  Linie  fich  befindet, 
hwlche  die  Gehöraxe  unter  rechten  Winkeln  hal- 
Ürt.     Auf  diefe  Art  werden  die  Menfchen  durch 
Erfahrung  belehrt,    aus  einer  allgemeinen  Beob- 
Wttung  einen  allgemeinen  Schlufs  zu  ziehen  i  und 
We  fchlief sen ,  ein  Körper  fey  gerade  vor  oder  hin" 
■tk  ihnen  befindlich,  fo  bald  der  Schall  auf  ihre 
'teilen  Ohren  mit  gleicher  Stärke  fehlägt. 
■""  •   Das    fchiefe  Hören  findet  Statt,    wenn  der 
•Wallende  Körper  zwar  in  der  horizontalen  Ebene, 
tö*r  nicht  in  der  geraden  Linie  liegt,  welche  die 
föhöraxe  unter  rechten  Winkeln  halbirt.     Es  fey* 
'tf  der  Ort  des  fchalleriden  Körpers;   man  ziehe 
'SOiiach  dem  Mittelpunkte  des  Kreifes ;  OChitfbir« 

G  2 


den  Bogep  j£C&  und  man  nehme  QG/sn  OM 
au$h  ziehe  man  die  Tangenten  /iPjtf,  AfrÄ,  PÖ, 
Gefetzt  nun,  es  komme  von  Q  ein  dem  bei  M 
eher  Schall,  fo  wird  der  letztere  diefelbe  Wirkuu 
auf  den  Bogen  TCP,  als  der  erftere  auf  WDÄ 
fsern;  weil  die  Bogen  offenbar  gleich  find  und 
$>unkte  M  und  G  einerlei  Lage  gegen  ihre  Bogen 
haben.  Von  dem  von  G  kommenden  Schalle  e* 
halten  aber  die  in  E  und  F  befindliche  Ohren  giß* 
$he  Eindrücke;  diefes  kann  aifo  nicht  der  FaB 
npit  den  Schwingungen  feyn,  welche  von  M  koi 
tnetu  Denn  obgleich  die- den  beiden  Böge*  T& 
und  WDR  mitgetbeiltea  Eindrücke  einander  glei 
find,  fo  fallen  fie  in  Anfehung  der  Punkte  MK\ 
f>  welche  die  Ohren  bezeichnen*  nicht  auf  gie* 
che  Theile  des  Kreifes.  Der  von  M  kommend! 
Schall  n*ufs  daher  auf  diefe  Organe  mit  ungleich« 
Stärke  fcfclagen,  wie  aus  der  Figur  deutlich  eJ 
hellet. 

tferr  Cough  beurtheüte  durch  fein  Ohr  du* 
Richtung  des  Schalls  mit  einer  Genauigkeit  v  di* 
faur  um  ungefähr  8°  in  horizontaler  Ebene  und 
ungefähr  um  io°  in  der  Höhe  über  dem  Horizonte 
von  cjer  Wahrheit  abwich.  j 

Das  Vermögen,  wodurch  die  Menfcben  die 
Richtung  des  Schalls  beurtheilen,;mufs  Täufchun^ 
gen  hervorbringen,  fo  bald  die  WeilenfchMge  de* 
Schalles  genöthigt  Verden  find,  in  einer  Richtung 
anzukommen,  welche  nicht  nach, dem  knallende* 
l^örpex  hingeht,  wie  es  bei  dem  fohit  gefchieht» 


ß       *0Ü      J 

diefe  Täuschungen  muffen  defto  auffallender 
Nbpn*  je  mehr  wir  geneigt  find,  uns  auf  das  Zeug* 
flfe  der.  Anne  mit  Sicherheit  ta  verlaffen  *)• 
i  ....  Ein  jeder,  der;  Gelegenheit  hat,  in  einem 
Tfaäe,  -das  voll  Gebäuden  verfehloffen  wird  *  vreU 
ehe  ein  merkliches  Echo  hervorbringen,  zu  der 
Ste*t  zu  gehen,  wenn  man  man  in  demfeft^en  Glo- 
Mutet,  wird  Tich  auf  eine  auffallende  Weife 
;eugt  haben  j  dafs  man  eine  fchnelle  Verende« 
Amg  der  Richtung  des  Schalls  in  dem  Augenbli«* 
wahrnimmt,  wenn  die  urfprüngliche  Mitthei- 
Ittg -tieffelben unterbrochen. wird.     Denn  anftatt 

der  SefcaH  der  Glocken  bei  den  Ohren  einer  '- 
Jtfb&ft  beUndliched  Petfon  nach   feiner  wahren 
Bfetttung  ankommen  follte,  wird  er  oft  in  kürzet 
^jft  an  zwei  oder  drei  verfchiedenen  Oertfcrn  re«  , 
JMsirt  und  von  ihnen  in  das  Ohr  gefchickti    Diefe 
'Vfeäfchimge»'*fo(t  m  vi eleit  Fällen  fo  mancherlei*. 
-indem  nach  einander  neue  Gegenftände  dazwifcheii» 
-fcsntmen,  dafe  ea<  feinem  vorkommt,  als  fpiele  der 
'#!ockfenthu»m  dje  R«ile  eineä  |eübten  Bauchr6d-> 
Ersauf  ekiei?Bühn£,  deren  Gröfsenach  der  Star- 

>fcnli    filnrTrnnf~tr *  qichtnach  der  dermfenfclv- 

Mffen  Stimme  ahgetneffea  ift.  • 
■lr.  -Diefe  Erfcheinung.hat.meMeAufmerkfamkeit 
rffc  »uf  fich  gebogen,  und  die  Aehnlichkeit  der 
Wirkung,  welche  fie  mit  dem  Bauchreden  >  hat, 
überzeugt  micit  jedes  Mahl ,  wenn  ich  fie  höre  * 
4ftfa  dasi4  wate  wir,  in  einem  Falle  als  die  Urf^che 
tfkYon  hier  anredet  derYeffäfferlelMt  ohne  Abkürzung  ' 


«Jen  Bogen 

a«^h  ziehe 

Oefetzt  u 

eher  bc 

auf  c'' 

fseri'  • 

"   Pi 

h 

1 

rieche  in  Sem  amdew 

k&me  nämlich ,   dafs  dm 
.,   weil  der   urTprünglida 
**  a«  Glocken  durch  Zufall 
,»t  dem    Bauchredner    durd 
«icd.    Damit  aber  die  Urfacbe 
.uewinmg  der  unterhaltenden  T» 
,v  ofl^ewöhnlichen  Talents    fuhrt, 
^  -^.ciit  geftellt  werde,    wird  es  nö- 
.  *idt  Umftände  zu  beschreiben  ,  weJ- 
.    VttsCkbung  des  Redens  Statt  finden, 
.^t  des  Bauchredners  in  einer  befondern 
..*£  derfelben  tri  beruhen  fcheint.   ' 
.v  *fticulirte<  Ausfprache   beftehet    in   der 
<m  aus  dem  Kehlkopfe  tentftandeneri  Schall 
mX*  der  Mundhöhle,  der. Zunge,  Zähne  und 
t ..  va  4*  verändern.     Die  verfchiedenen  Schwill 
^,    welche   durch  das  bereinigte  Beftreben 
v  ww  verfchiedenen  fich  thätig  bewerfenden  Orga« 
v  «netgt  worden  find,  gehen  längs  den  Knochen 
^»  K«wpeln  von' den  in  Bewegung  befindlichen 
*  rw'en  zu  den  äufsern  Bedeckungen  des  Kopfes, 
i^vuvhts,   Nackens  und  der  Bmft  fort,   von  wei- 
<b#U  eine  Reihe  ähnlicher  Schwingungen  der  an* 
*rto*enden  Luft  mitgetheilt  wird.  Hierdurch  wird 
£*  obere  Hälfte  des  Körpers  des  Redenden  in  ei- 
tt*n  ausgebreiteten  Schallort,  der  allgemeinen  Mei- 
nung zuwider,  verwandelt,  die  den  Weg  der  Stira* 
nie  aus  der  Oeffnung  zwifchen  den  Lippen  herleir 
Ht.     Es  giebt,  glaube  ich,  Wenige,  welche  riiqht 


irgend  (  ein  Mahl  Gelegenheit  gehabt  haben  folk 
ten ,  fich  eu  überzeugen ,  dafs  *  die  gewöhnliche 
VorfteJtlung  in  diefem  befondern  Falle  irrig'  ifk 
JQfenn  wen»  es  fich  ereignet,  dafs  ein  Menfch, 
tvftlcher  fich  in  einem  Zimmer  befindet,  fein 
Ctofdrt  gegen  «ine  Oeffnung  oder  ein  fchrhales 
jtapfter  wendet,  um  mit  einer  im  Freien  befind-* 
tlfchen  Perfon  zu  fprechen ,  fo  wird  ein  mit  ihm 
Zinpner  Anwefender  deffen  Stimme  nicht  in 
natürlichen  Tone  hören,  fondern  fie  wird 
jüömpft  feyn,  als  wenn  fie  aus  einem  hohlen 
hergekommen  wäre.  DerUmftand  abir* 
dftfc  jemand  deffen  Worte  deutlich  unterfcheidet, 

ejr  fie  nicht  von  (feinem  Munde  her  erhahenf 
tte».-  beweifet,  dafs  die  zur  Darftellung  der 
fljfcfte  -erforderlichen  Schwingungen  von  den  fe^ 
j^p^.Theilen  des  üarpers  des  Redenden  fortge* 
fßfpzt  worden  find»  welches  mit  der  obigen  Be-t 
&ft£rtung  ühereinftimmt.  Die  Urfache ,  nach  wel^ 
*h|^  wir  gemeiniglich  fchliefsen,  dafs  die  Stimme 
IRMler  Oeffnung  des  Mundes  komme ,  fcheint  folr 
mttjr  zu  feyn.  Die.  Wellen  fehl  äge,  weiche  'aus  • 
4Mbr  Oeffnung  kommen,  find  die  ftärkftenj   fie 

effen  daher  die  Schwachem  Schwingungen 
^Ifjftn  lieg  enden  T  heile,  Denn  wenn  e^iue  Monge 
&£püe  nach  verfqhiedenen  Richtungen  in  einerlei 
jb^roblicke  in  das  Ohr  kommen ,  fo  unterfchei- 
„4er  Hörer  nicht  ihre  verfchiedenen  Oer- 
t^.  fandern  er  beziehet  alle  auf  den  Ort,  wo 
tttjten  ftärklten  Schall  wahrnimmt-     VVqp  z.  Bi 


C    *M  5 


£ 


e&n  Hmtck  hinliaglich  weit  Von  einem  fnsgedeliB" 
*en  Gegenfcmde  entfernt  ift,  fo  werde»  feine  W«* 
te  durch  ein  Echo  wiederholt :  man  laffe  ihn  ab* 
ein  Jautes  ununterbrochenes  Getöfe  «achen,.;.» 
ysnrd  Weder  er,  noch  Jemand  in  feiner  Naher4b 
lange  diefes  fortdauert,  zwei  Stimmen  höreo;  Xo 
bald  jenes  aber  aufhört,  wird  das  Echo  fickbSMp 
lallen  *  weil  der  reÜectirte  Schall,  der.der  fehwScfa* 
fte  unter  beiden  ift*  zuvor  von  dem  vorhergega*> 
genen  erftickt; wurde«  '  •  -*  * 

Doch  felbft  in  dem  Falle,  \y*fon  der  zweite 
oder  refledtirte  Schall  von  feinem  urfprüD glichen 
e rfticlqt  wird ,  geht  der  BFfect  deffelben  nicht -*»- 
bemerkt  verlohren*    Zwar  können  die  Oerter -fol- 
<?her  Schalle  dann  von  dem  Ohre  nicht  unterfchie« 
den  werden ,  aber  die  zurückgeworfenen  Schwin- 
gungen vermifchen  fich  mit  denen,  welche  unmit- 
telbar von  dpm  fchallenden  Körper  kommen ,  und 
verändern  dadurch  die  Empfindung,  welche  ohne 
deren  Beimischung  weniger  zufamm engefetzt  ge- 
wefen  wäre,      Diefes- ift  die  Urfache,"  warum  ei- 
nerlei .mufikalifches  Inftrument,  das  in  einem  zu- 
gemachten Zimmer,  wo  defferi  Töne  vielfältigen 
Zurückwerfungen  ausgefetzt  find ,  einen  gewiffen 
Ton  hat,  «einen  andern  Ton  in  der  freien  Luft 
giebt,  wo  in  Vergleichung  wenig  Zurückwerftm- 
gen  Statt  finden.  ' 

Um  diefo  Erfahrungen  auf  unfern  O^genftand 
anzuwenden ,  will  ich  mit  einen!  Beifpiele  aus  dem 
gemeinen  lieben  den  Anfang  machen;     Wenn  ein 


C    io5    1 

lUdner  zu  ftinen  Zuhörern  in  einem  höhen  und 
vatien  Räume  r^det,1  faomrii  feine  Stimme  Wo 
jedem  Punkte  der  Wände«reflectirt,  welches  man 
»dem  verworrenen  Geräufche erkennt,  das  jede 
Parfe  zwifchen  der  Rede  ausfüllt.      Nichts  defto 
wwriger  weifs  ein  jeder  den  wahren. Ort,  des  Red- 
ners, weil  feine'  Stimme  zu  def  Zeit,  der  ftärkfte 
Sufeall  ift.     Wenn  e&  aber  "möglich  wäre,  zu  ver-    * 
hindern,  dafs  feine« Worte  bei  den  Zuhörern  in  ge- 
i  tader  Linie  ankämen,  fo  würde  ohne  Zweifel  ganz 
;4er  Fall  des  Bauchredners  eintreten,  und  der  Zu- 
htoex  vjürde  den  Redner  in  den  Ort  des  nach  fei- 
•  *fr  Empfindung  vorzüglichften  Ecfco's  verfetzen, 
jmkbes  in  diefem  Augenblicke  am  ftärkften  fchall- 
Ä:  Denn  da  das   menfehliche  Urtheil  von  den 
-  Jferfchriften  der  Erfahrung  abhängt,  fo  würde  er 
■  AfcPerfon  als  unzertrennlich  von  der  Stimme  be- 
.fttchten,  und  der  Irrthum  würde  in  diefem  Falle 
-m'qraieidlich*feyn,  da  er  durch  Vereinigung  eben 
dwfelben  Urfacben  hervorgebracht   wird,  als  in 
*fawp#Thale  ein  Geläute,  das  feinen  Ort  nach  der 
Meinung  des  Wanderers  zu  verändern  fcheint. 
'.;*     .Der  Bauchredner  bemühet  lieh,   feine  Zu* 
S&auer   mit  verdeckten   Spielen  zu  unterhalten, 
«lohe    der  »vorhergehenden  Täufchung  ähnlich* 
fad;  auch  kann  man  gern  zugeben,  dafs  er  einen 
feinen ,    durch  Erfahrung  fehf  geübten  Verftand 
£Vbe,  tun  alles  anzuwenden  y  wodurch  fowohl  das 
Urtheil   als  das   Gehör1  getäufcht  werden  könne. 
*Biefes  kann  nur  dadurch  bewirkt  werden,  dafs  er 


f    io6    J 

die SchvWrigturgcto,»  welche" feihie Worte  geben  imtf 
an  «lie  Köpfe  feinet  Zuhörer  fchlagen,  nicht  m  den 
geraden  Linien  zwifchen'  diefen  Perfonen  und  ihm 
fortgehen  läfst..    Er  mufc  daher  wiffen,  wie  er  dim' 
wahre  Richtung  feiner  Stimme  verbirgt,  weil  die 
Kunftfertigkeit  ihm  Gelegenheit  giebt,  faft  jedes 
an  deren    Stelle  erwählte  Echo  unterzufchiebeiu 
Es  mächt  aber,  wie  fchon  gezeigt  worden  ift,  der 
obere  Theil  des  menfehlichen  Körpers  den  äufsera 
Schallort  aus,  von  welchem  jeder  Punkt  fo  divers 
girende  Schwingungen   fortfehickt,  als  wenn  fiel 
von   einem   gemeinfehaftlichen  Mittelpunkte   kä- 
men.    Diefesift  die  Urfaphe,  warum  man,  indem 
inan  wie  gewöhnlich  fpricht ,  die  Richtung  feiner 
Stimme  nicht  beftimmen  kann,,  da  fie  wirklich  in. 
diefem'  Augenblicke   nach  allen  Richtungen  fort- 
geht.      Der  Bauchredner  erlangt   daher  auf  eine 
oder  die  andere  Art  di$  muhfame  Fertigkeit,  den 
Schallraum  innerhalb  des  Raumes  zwifeben  feine» 
Xjppen  zufammenzuziehen,  welches  ihn  gefchickt 
macht,  den   wahren-  Weg  feiner  Stimme  auf  enge- 
Gränzen  einzufchränken.     JDenn  derjenige,   Wek 
eher  in  diefer  Kunft  geübt  ift,   hat  nichts  weiter 
zu  thun,  als  feinen  Mund  fchief  gegen  die  Gefell-, 
*fchaft  zu  richten,    und  feinß  Worte  gegen  einen 
gegenüber  fteheno'en  Gegenstand  zu  werfen,  (wenn 
ich   mich   diefes  Ausdrucks  bedienen  darf,)    von, 
welchem  Ge  unmittelbar  fo  reflectirt  werden,  däfs 
fie  in  die  Ohren  der  Zuhörer  aus  einer  unerwarte- 
ten Gegend  kommen,    da  denn  d$r  r^flectirefcd* 


t    i*7    1 

fegenftandT  der  Sprecher  zu  feyn  fcbeint.     Die 
Kfttar  fcheint  diefer  Art  von  »Betrug  keine  Gran-» 
«ob  zu  fetzen-;    der  Bauchredner  hat  fich  nur  in 
£&t  zu  nehmen ,  dafs  die  Richtung  der  geraden 
Schwingungen  nifcht  zu  nahe  bei  dem  Kopfe  der 
PttfonJ  vorbeigehe,  die  er  täufchen  will.       Denn 
Wöin  die  Linie  zwifchen  dem  Munde  des  Künitlers 
»ttd  dem  reflectirenden  Gegenftande  einem  ihrer' 
(Aren  zu  nahe  kommt,  fo  wird  die  Ausbreitung 
dw  Schwingungen  verurfachen,  dafs  fie  die  Stirn* 
Ae  felbfbanftatt  des  reflectirten  Schalles  hört 
■"•  Der  einzige  Bauchredner,  den  ich.  auf  merk- 
{»•beobachtet  habe,  handelte  ganz  übereinßim- 
inend    mit    der   vorhergehenden   Theorie    diefes 
SNorkwürdigen   Paradoxons    in    der   Lehre    vom 
Schalle.     Seine  Zuhörer  waren  in  zwei  gegenüber 
felrenden  Reiben  nach  den  zwei  Wänden   eines 
tagen  engep  Zimmers  geordnet«     Die  Bänke,  auf 
irtkhen  fie  fafsen*  reichten  von  einem  Ende  des 
Phfczes  bis  zur  Mitte  deffelben,  der  übrige  Theil 
waunbefetzt.     Es  wurden  von  ihm  folgende  dröi 
Kniftffücke  gemacht.     Erftlich  Iiefs  er  feine  Stirn- 
ffle  hinter  feinen   2/uIiörern  hervorkommen;    fie 
fehlen  aber  niemahl$  von  einem  Theile  der  Wand 
fed  den  Köpfen  der  Leute  vorbeizugehen ,  hinge* 
gti&  wurde  fie  allezeit  wie  die  Stimme  eines  Kin- 
des gehört,    welche  unter  den  Bänken  zu  feyn 
fehten.      Er  ftand  während  des  Redens  gebückt, 
und  hatte  feinen  Mund  gegen  den  Ort  gewendet, 
tf*  welchem  der  Schall  herkam,  fo  dafs  die  14^ 


nie  zwifchen  feinen  Lippen  und  dem  reflecffreaiMI 
Gegenftände  den  Ohren  der  Gefellfchaftnicht  nah# 
kam.      Zweitens  machte  er,   indem   er  'auf  , de* 
freien  Platze  fortging,  und  den  Rücken  gegen  du, 
Zufchauer  wendete,    fehr   verfchiedene   Stimnfafc 
unter  einander,  welche  aus  einem  offenen  Speif«* 
fchranke,    der  in  der  Entfernung   von  2  oder  & 
Yards  ('>|  bis  g|  dresdri.  Fufs  L.)  gerade  vor  ihm- 
ftand,  herzukommen  fchieh.    Drittens  ftellte  er  ei* 
umgekehrtes  Trinkglas  auf  die  Hand  eines  fein«*-1 
Zuhörer    und  ahmte   alsdann  das  Gefchrei  eine* 
Kindes  nach,    als    wenn   es  aus  demfelben  käm$. 
Sein  hierbei  beobachtetes  Verfahren  war  folgen« 
des :  den  Oberarm  des  Zuhörers  liefs  er  an  feine' 
Seite  anfchliefsen ,  alsdann  wurde  der  Thöil  unter 
dem  Eilbogisn  in"  eine  horizontale  Lage  gebrach*^ 
rtiit  der  Hand  unterwärts  gekehrt,    welches   von 
dem  Künftler  felbft  gefchah.     Nach  diefen  Vorbe- 
reitungen bog  der  Mann  feinen  Körper  vorwärts  h* 
eine  Lage,  welche  das  Profil  feines  Gefichts  den» 
Gefichte  des  Zuhöfers.  zukehrte,  indem  er  feine»! 
Mund  gegen  das  Trinkglas  richtete ;  und  ift  diefer 
Lage  ahmte  er  die  Stimme  eines  eingefchloffenen  I 
Kindes  fo  vollkommen  nach,  dafs  man  drei  StcdluA* 
gen    des  Glafes  durch  eben  fo  viel  verfchiedefce? 
Töne  leicht  unterfchelden  konnte.     Wenn  erz.fi* 
die  Mündung  des  verfchlöffenen  Glafes  gegen  die 
Hand  drückte,  wenn  er  einen  Rand  deffelbeu  hob,  j 
und  wenn  das  Gefäfs  nahe   bei  der  Hand,  ohne! 
£4  zu  berühren,    gehalten,  wurde.      Das  zweit* 


1    *°9    1 

*nd  dritte  Beifpiil  des  Bauahredens  bietet  fiche- 
pe  .Beweisgründe  dar,  dafs  'diefes  Vermögen  zu 
täufchen  nur  in  der  Kunft  befteht,  anftatt  des 
Hauptfchalls  ein  Echo  unterzuschieben;  denn  au*. 
fear  der-merklichen  Veränderung  in  der  Richtung 
der  Stimme  fand  man  fich  durch  verfchiedene  zu- 
rückgeworfene Schalle  getäufcht,  dergleichen,  wie 
die  Erfahrung  lehrt,  allezeit  von  jeder  Art  des  Ge* 
tofes  hervorgebracht  werden,  das  aus  einer  Höhl* 
kommt.  -  ••'',• 

Mit  welcher  Genauigkeit  das  Ohr  die  feinen 
Veränderungen  des  Schalls  und .  deren  Ürfachö 
wahrnimmt,  davon  ift  Folgendes  ein  Beweis.  Ich 
habe  häufig  beobachtet,  dafs  ein  Wafferfcdl,  wenn 
der  Grund  mitwSchnee  bedeckt  ift,  ein  fchwäche* 
«res  und  dumpferes  Geräufch  als  in  andern  Jahres« 
aeiten  macht.  Die  menfchliche  Stimme  leidet  in 
einem  Haufe  ähnliche  Veränderungen,  wenn  He 
gegen  eine  Menge  weicl  er  Körper  trifft,  z.  B.  au^ 
yiele  Haufen  Wolle,  oder  auf  eine  gedrängte  Ver- 
Jfctpmlung  in  einer  Kirche. 

Die  Methode,  zu  verhindern,  dafs  die  Schwin- 
gungen der  Sprachorgane  fich  nicht  den  äufsem 
Bedeckungen,  mittheilen,  fehlt  mir  noch,  zur 
Vervollkommnung  'der  Theorie  des  Bauchredens, 
und  ich  glaube,  dafs  fie  blofs  von  einem  in  diefer 
Kunlt  Geübten  ergänzt  werden  kann.  Ich  mu£a 
daher  diefen.  Gegenftand  unvollendet  laffen ,  weiV 
ich  keine  Ansprüche  auf  diefe  Gefchjcklichkeit  ma- 
chen kann. 


•:      zu  satz;  \.  •■■    ;-  *.« 

9  u    d  e  m    v  or/i  eh  e  n  den  Auffatz*\ 

r  von  ,  : 

,  Gilbert. 

Jtlerr  Gough  hat  bei  feinen  Erklärungen  einen 
Haupjrum.ftand  ütyerfehen.  Die  dumpfe  Stimme,  wel- 
che klingt),  als  komme  fie  aus  einem  eingefchloffenen 
Räume  her,  und  nach  der  man  diefe  MocUßcation  der 
men fehl  ich en  Stimme  wahrfcheinlich  die  Bauchfprache 
gemannt  hat^  -Wird,  bin  ich  anders  recht  berichtet^ 
beim  Einziehen  der  Luft  in  die  Lunge,  nicht,*  wie 
£ei  dem  gewöhnlichen  Sprechen,  während  des  Aus* 
athmens  gebildet.  Herr  Charles  leitet  das  AngreL» 
fende  des  Bauchredens  daher,  weil  während  deffel- 
beh  die  Lunge  die  Luft  nicht  auf  die  gehörige  Art  ein- 
liehen und  in  fich  aufnehmen  könne.  Bei  der  gro- 
fsen  Fertigkeit,  die  er  befitzt,  lieht  man  ihm  das 
Mühfame  und  Erzwungene  der  Sache  nicht  an ;  hoch« 
ftens  bemerkte  ich,  wenn  er  mit  dem  Bauehreden  ah* 
fing ,  dafs  er  jedes  Mahl  die  Augen  ein  Mahl  zusam- 
mendrückte. Weniger  Geübte  follen  roth  im  Geliebte 
werden  und  fich  fehr  erhitzt  und  angegriffen  fühlen. 
Herr  Charl  es  hat  es  in  feiner  Macht,  drei  oder  vier 
ganz  verfchiedene  Stimmen  hervorzubringen,  die  fiel* 
im  Grade  der  Klarheit  (fofern  diefe  dem  Dumpfen 
cnfgegenfteht) ,  auch  etwas  in  der  Stärke,  zugleich 
aber  durch  etwas  nicht  Befchr eibbares  fo  von  einan- 
der unterfcheiden ,  dafs  es  unmöglich  ift,  der  Täu- 
fchung  fich  zu  erwehren,  man  höre  verfchiedene  Per- 
fonen  in  ganz  verfehl edenen  Entfernungen  und  unter 
verfchiedenen  Umftänden  reden.  Habe  ich  ihn  recht 
verständen,  fo  bildet  er  die  heilern  und  klarern  Stim- 
men nicht  beim  Einziehen,  der  Luft,  fondern  nur  die 
dumpfe.  Alle  vier  Stimmen  find  vollkommen  ver- 
nehmlich,   deutlich  und  wohlklingend,    fo  dafs  die 


C  *«   1 

^feterJr*etty  welche*  tifntoigenehme  utfcl  widrige  Töne 
iu  hören  erwarten.    Her*  C»h ar  1  e s  fpricht die  artt- 
Jtralirten  Töne  iniif^Men4  vier  Stimme*  mit  t  gl  eicher 
Beftimmtheit  aus;     feinte  Sylben  oder  Buchftaben  zu 
verfchlucken  ,H  uttcf  re*det  mit  allen  vife*  Stimmen  mit 
einer  gleichen  Geschwindigkeit  und  Geläufigkeit.    Er 
Jbedient-fich  der  franzöülfehen  Sprache,  welche  er  am 
beften  fpricht,  und  giebt  den  Zuhörern  ftets  Unterre- 
dungen zwifchen  ilch  und  einer  zweiten  unßchtbaren 
Ferfbri,  ]a.  manchibAhl  mit  zwei  oder  drei  verfchiede'- 
toen  Unüchtbareri  zu  hören,  welche  alle  mit  gleicher 
Geläufigkeit  eine  fehrgetchwinde'franzöfifcheConver- 
fation  führen,  ohne  Einander  auf  die  An ttvofteh  warten 
5tu  1  äffen.  Einfo  gefchwindes'und  lebhaftes  ununterbro«- 
ebenes  Sprechen  greift  an,   wenn  es  mit  der  natürli- 
chen Stimme  gefchieht;  noch  mehr  mufs  das  mit  diefeii 
Itünftlichen  Stiihmen  der  Fall  feyn;   auch  hält  Herr 
Charles  die  Anftrengüng  nicht  leicht  über  einehalba 
Stunde  aus,  und  fallt  deshalb  die  übrige  Zeit  feiner  Vor* 
fte llungen  mit  manchem  aus  der  fogenannten  ergötzen- 
den Phyfik,  auch  aus  der  wahren  Phyfik  aus,  wobei  feine 
Gefchicklichkeit  und  fein  Anftand  ihm  den  Beifall  der 
Uberrafchten  Zufchaüer  zu  erwerben  nicht  verfehl em . 
Herr  Charles  führte  in  den  Vorftellungen ,  wel- 
chen ich  beigewohnthabe,  folgende Gefpräche :  0  Mit 
feinem  Bedienten,    der  aus  einem  Keller  unter  der 
Bühne  herauf  zu  fprecheri  fchien.     Er  bog  den  Kör- 
Jier  nach  der  Erde  zu,  als -horche  er,  ob  jemand  unT 
ten  fey,  fprach  mit  feiner  gewöhnlichen  Stimme,  uttol 
erhielt  fogleich    die  Antwort,    welche    auf  das  Tau- 
schen dfte  einer  Stimme  aus  einem  Keller,  unter  dem 
Orte,  wo  er  feinen  Kopf  hihbückte,  glich     In  diefer 
Lage  fetzte'  er  das  Gefpräeh  einige  Minuten  lang  fort.' 
Endlich  fchien  die  antwortende  Stimme  Geh  zu  ent- 
fernen.   Nu*  ging  <*r  *...,* 


C    •«  1 

*)  an  eine  Thüre,  in  der  <^  ^üj^auern,  geg£|| 
•her  ftehenden  Wand,  rie/  mit  hal^  gejen  fie  gewttnA 
■fem  Kopfe  feinen  Bedienten,  und,  dieser  antwor$*ty 
ßus  dem  Nebenzimmer  .wieder  £*hr  taufchend.  ^Ns*| 
einigem  Beden,  öffnete  er  die  Thürq,  trat  ei^g 
Schritt  hinein,  fetzte  das  Gefprich  fort,  und  erldik 
nun  eine  weit  hellere  Antwort,  wie  üe  feyn -muftt^ 
wenn  die  Worte  des  Bedienten  nicht  mehr  rhu  rjljjfaf 
Holz  der  Thüre  hindurch  za. gehen  brauchten,  £gfc> 
dem  fich  unmittelbar  durch  die  Luft  bis  zu  den»2&4fety 
rem  verbreiten  konnten.  Zuletzt  war  es,  als  weu* 
der  Bediente  fich  während  des  Sprechen^  entfern^, 
Da.  Herr  Charles  in  beiden  Fällen  den  Kopf,^ 
hin  wendete,  woher  der  Toxi  zu  kommen  fchien,  $f 
argumentirte  ich  hieraus  für  die  Richtigkeit  4tt 
Go.ugh'Ichen  Erklärung«  Um  mich  zu  widerleget^ 
wendete  er  während  der  zweiten  Vorftellung,  wAf 
rend  die  Stimme  hinter  der  Thüre  herzukommt* 
fehien,  feinen  Kopf  ganz  herum  nach  den  ZufchauerU 
und  j&'xe.  dumpfe  Stimme  fehlen  mir  dadurch  nicht;  «ft 
Geringsten  verändert  zu  werdenv  ,.  J 

.  3)  Er  teilte  einen  der, «Zuhörer  neben  fich  «h 
der  Bühne ,  wendete  lieh  nach  ihm  und  redete  " 
franzöfifch  an.  Diefer  gab  zwar  zu  erkennen ,  er 
de  nicht  franzöüfch,  fogleich  aber  erfchallte  fchei 
aus  ihm  heraus  eine  ganz  geläufige  franzöfifche  &4 
Wort.  Das  Gefpräch  ging  fort;  auch  er  JGoJJte  mit  «bei 
Bauche  reden  können.  Herr  Charles  näherte,  j| 
das  zu  unterfuchen ,  feinen  Kopf  dem  Bauche  des  ^1 
dem,  und  nun  hörte, man  aus  dem  Bauche  des  anct*fl 
hervor  eine  dumpfe  unjl,  fchwache  Stimme.  Als 
die  Wefte  aufknöpfte,  wurde  die  Stimme  heller  un 
deutlicher*  als  komme  der  Eingefchlodene'  et«f 
mehr  in  Freiheit.  Sollte. hier,  der  Kopf  oder  der  Bajifi 
des  Nebenstehenden  als  ein  Gegenftand  gewirkt 

'bei 


[     n3    ] 

fcft,  der  ein  Echo  2urück  warf?  Wohl  um  to  weni- 
■BT)  da  ich  nicht  recht  abfehe,  wie  bei  Tonen,  die 
kirch Einziehen  der  Luft  gebildet  werden,  ein  Echo 
Abt  Art,  wie  wir  es  uns  gewöhnlich  denken,  über- 
last Statt  finden  kann.  Eben  fo  nahm  Herr  Char  - 
Ufüpen  Hut  in  die  Hand,  und  es  antwortete  ihm 
ätiß&e  Stimme,  die  aus  dem  Hute  hervorzukora» 
aöhiehien.  Dabei  ftand  er  ganz  gerade  vor  den  Zu* 
iörert,  hatte  den  Hut  auf  der  flachen  Hand  liegen,  und 
Mte  den  Kopf  nach  dem  Hute  hin. 

4)  Herr  Char  1  es  trat  an  ein  Fenfter^ror  den  Zu- 
,  und  nun  entftand  ein  Gefpräch  zwifchen  ihm 
jetoand,  .der  unten  auf  der  Straße  zu  ftehen  fchien. 
Stimme  war   entfernt,    und  wurde,    als  er  das 
aufmachte ,  viel  heller ;  war  aber  auch  bei  ge- 
en  Fenftern  eine  ganz  andere  als  die  dumpfe 
und  Keller  -  Stimme.    Zuletzt  fchien  der  Spre» 
dtttie  fich  zu  entfernen. 

$  In  dem  Saale,  worin  Herr  Charles  feine  Vpr- 
n  gau,  befand  fich  hinter  den  Zuhörern  ein© 
llerie.  Er  ft eilte  fich  an  den  Fufs  derfelben  und 
herauf,  das  Geficht  nach  der  Stelle  hingewen- 
>,  Wo  er  fich  die  zweite  Perfon  dachte.  Diefe  ant. 
von  oben  herab,  und  jedermann  fuchte  den 
«enden  auf  der  Gallerie,  fo  täufchend  befand 
dort  die  Stimme ,  die  man  hörte.  Während  Herr 
tri  es  längs  der  Gallerie  hinging,  veränderte 
der  aus  der  Höhe  herab  Antwortende  fcheinbar 
Stelle  auf  der  Gallerie.'  Zuletzt  war  es,  als  gin- 
«rsur  Thure  der  Gallerie  heraus,  und  antworte 
von  aufsen  her  von  oben  herab.     Alles  das  war 

überrafchend  und  täufchend« 
6)  Herr  Charles   ftellte  einen  Schirm  auf  die 
,  und  fing  ein  Gefpräch  mit  einem  Kranken  an, 
finter  demfelben  zu  liegen  fchien,  indem  er  bald 
Manii  d.  Phyfik.  B.  38.  St.  i.  J.  1811.  St.  5.      H 


t    "4   3 

durch  den  Schirm  mit  ihm  redete ,  bald  den  Kopf  hl 
hinter  den  Schirm  hielt.  Auch  hier  war  die  Täufcbafl 
fehr  grofs.  Es  liefsen  üch  felbft  2  oder  3  Stimme 
hinter  dem  Schirme  hören.  Der  Kranke  mitmatä 
rer,  der  Aufwärter  mit  hellerer  Stimme. 

Befonders  ift  Herr  Charles  in  dem  Entferne 
der  Stimme  ein  Meifter. 

Dafs  die  Luft  beim  Einziehen  in  den  Mrarf  1 
gut  als  beim  Hinaustreiben  aus  demfelben  zum  Tön« 
kommen  kann,  dafon  läfst  üch  am  leichteften  bei 
Pfeifen  die  Ueberzeugung  erlangen.  Herr  Charll 
behauptet,  bei  dem  Bauchreden  würden  die  articuU 
ten  Töne  fo  gut  als  bei  dem  gewöhnlichen' Sprech 
in  dem  Munde  gebildet,  und  man  bedürfe  auch  h 
ihnen  der  Hülfe  der  Zunge  und  der  Lippen.  In  i 
That  fieht  man  auch,  dafs  er  die  Lippen  fchnell  h 
wegt;  als  geübter  Künfüer  thut  er  es  aber  foweii 
merklich,  dafs  man  diefes  leicht  übersehen  kau 
Auch  dreht  er,  um  diefes  beffer  zu  verbergen,  m 
die  Täufchung,  als  rede  ein  anderer,  zu  erhöhe 
den  Kopf  in  der  Regel  halb  von  der  Gefellfchaft  we 
ohne  dafs  diefes  etwas  Auffallendes  hat,  da  es  I 
dem  haftigen  Gefpräche  mit  dem  Andern  fehr  natfl 
lieh  ift,  daß  er  nach  der  Stelle  hinfiebt  und  hinhdi 
wo  der  andere  zu  ftehen  fcheint.  Diefes  lieht  He 
Charles  überhaupt  für  eine  wefentliche^  Sache  4 
Er  fixirt  den  Punkt,  wo  die  Stimme  hertönen  fi 
mit  feftem  und  angeftrengtem  Blick,  und  hebt  eil 
vgermafsen  den  Körper  dorthin;  und  dann  fprichti 
lo  oft  ich  ihn  bemerkte ,  während  man  die  Töne  i 
Bauchfpräche  hört,  mit  halb  offenem,  rundliche 
Munde,  wobei  ich  den  Rand  der  Lippen  immer 
Bewegung  iah,  ohne  dafs  doch  die  Lippen  gefchloll 
wurden.  Diefes  würde  Herr  Gough  zum  Vorthei 
feiner  Erklärung  deuten ,  dafs  das  Bauchreden  in  d 


'/ 


[  ll£  1 


;  beftehe',  den  Urton  beifammen  zu  erhalten  und 
jden  zurückgeworfenen  Ton  hören  zu  lauen;  ein* 
iliruug,  der  Herr  Charles  lebhaft  widerfprach, 
i  die  auch  in  der  Tbat  (ift  anders  ein  Xolches  Zu* 
balten  überhaupt  möglich)  nicht  die  Hauptfä- 
Mimachen,  fondern  nur'einigen  Antheil  an  der 
den  Wirkung  haben  kann.  Hätte  Hr.  G  Q  u  gh  » 
mach  dem  Anfange  feines  Auffatzes  fcbeint,  die 
»,  bei  den  dumpfen  Tönen  der  Bauchfprache 
die  Luft  blofs  von  den  feften  Theilen  des  Ko- 
nddes  Oberleibes,  als  tönenden  Körpern,   in 
ng  gefetzt,  fo  weifs  ich  nicht,  wie  er  es  er- 
wollte.,  dafs  man  den  Sprecher  nicht  in  dem 
aer,  fondern  aufser  ihm  an  einer  ganz  an* 
le  zu  hören  glaubt.  * 

Herr  Charles  behauptet  nach  feinem  Gefühle, 
f  fanpfer  und  entfernter  die  Stimme  fey  >  defto  tie- 
*  Unten  in  der  Mundhöhle,  dem  Kehlkopfe  näher, 
tue  gebildet;  je  heller  und  näher,  defto  mehr 
t  Munde.  Wenn  er  die  Stimme  von  ob^n  herab 
.lalle,  fo  werde  die  Luft  ausgeftofsen ,  und  in« 
t  er  den  Hals  lang  ziehe,  laffe  er  die  Stimme  ge- 
i  den  obern  Theil  des  Gaumens  ftofsen.  Dafs  bei 
l  Bauchreden  der  Kehlkopf  und  die  innern  Sprach- 
ge  die  Hauptfache  machen ,  davon  fcheint  die 
der  an  dem  Zungenbein  befeftigten  Mus- 
/.reiche  fich  von  aufsen  fühlen  läßt,  und  der 
i  ein:  Beweis  zu  feyn,  dafs  es  Herrn  Charles 
t, Morgens  (wo  jene"  Organe  mit  Schleim  bedeckt 
1  minder  gelenkig  zu  feyn  pflegen)  mit  dem  Bauch* 
nicht  gelingen  will,  indeüs  es  ihm,  je  fpäter 
s,  defto  Weniger  Mühe  macht. 

Charles  bemerkte  noch,  es  komme  bei 
i  Bauchreden  und  dem  Täufchenden  deüelben  viel 
I  dafc  ganze  Local  und  auch  auf  den  Ort  aii,  wo  er 

Ha' 


£    n6    ] 

fielie.      Er  ftellt  lieh  jedes  Mahl  zu  derfelben  Sd/tm 
von  den  Zuhörern,  von  welcher  her  fie  den  Unfidbte* 
baren  hören  follen,  welches  bei  feiner  Lebendigkflh» 
mit  der-  er  (ich  nach  diefem  umfieht  und  nach  3™ 
hinhört,  ohne  Ablicht  zu.gefchehen  fcheint.    Mehren» 
theils  näherte  er,  fich  den  Wänden,  Thüren  u.  t  w./ 
hinter  welchen  die  Baüchftimme  verborgen  zu  fey» 
fchien,    bis  auf  1  oder  2  Fufs;    mebrmahls  blieb  er 
aber,  mehrere  FuCs  von  ihnen  entfernt.    Und  wenajar 
die  Stimme  von  oben  herab  fchallen  läfst,   fo  ift  «P 
von  der  Stelle  der  Wand,  welche  die  Töne  unmittel- 
bar in  das  Ohr  des  Hörers  zu  bringen  fcheint,  wfltt 
12  und  mehrere  Fufs  entfernt.     Dafs  efer  BaücbriftdU 
ner  vor  den  Zuhörern  ftehe ,   und  die  Stimme  eine* 
Unficjitbaren  hinter  ihnen,  oder  ihnen  iur  Seite,  köä» 
ne  ertönen  lafXen,  erklärt  Herr  Charles  für  gan» 
unmöglich.      So  yerftand  er  Herrn  Gough's  Erzab-f 
lung  von  einem  Bauchredner,   der    fich  in  England 
hatte  höreh  laffen;  doch  läfst  fie  eine  andere  Ausle- 
gung zu,  wo  >der  Verfuch  mit  demjenigen  Aehnlich* 
keit  haben  würde,   bei  welchem  Herr  Charles  ia 
der  erften  Vorftelluhg   lieh  mit  einem  Unfichtbarett 
unterhielt,    der  lieh  unter  den  Stuhlen  der  Zuhörer 
aufzuhalten fchien.     Kinderftimmen  liefs  Herr  Char- 
les den  Zuhörern  nie  hören;  es  waren  alles  wobhfi- 
nende  männliche  Stimmen.     Eine  folche  Kinderfilm* 
me  ift,  nach  ihm,  ein  Beweis  weniger  Gefchicklich* 
keit  im  Bauchreden.    Andere  nachahmende  Töne  liefs 
er  mit  der  Bauchfprache  täufchend  hören  %  z.  B.  d€Ä 
Schall  des  Sägens  u.  a. 

Herr  Charles  erzählt  mir,  bei  feinem  Aufent- 
halte in  Göttingen  vor  zwei  Jahren  hätten  fich  nicht 
weniger  als  24  Studirende  gefunden,  die  von  ihm 
fehl  echterdings  das  Bauchreden  lernen  wollten.  Nach' 
Prüfung,  derfelben  habe  er  mehrern  einige  Anlag* 


rm-4 


C    «t7   1 

nicht  abfprechen  können,    und  nach  länger m 
ichte   hätten  ein   Paar   etwas   Bauchreden   ge-> 
,  aber  zu  einer  Fertigkeit  zukommen,  gehöre 
und  längere  Uebung.  • 

Öas   Täufchende   der  Bauch  fprache   dürfen  wir 
hoffen  eher  genügend  erklärt  zu  fehen,  als  bis 
r*  Äer ,  das   Entftehen  der  menfcblichen  Stimme 
pt  mehr  Auf  fehl  fiffe  haben  werden.    Dafs  fie 
|<den  Tönen  der  Blasinftrumente  gehört,    darüber 
:  zwar  kein  Zweifel  herrfchen  zu  können ;  doen 
^fie  fich  nicht  mit  den  einfachen  Blasinftrumen- 
ktergleichen,  in  welchen  die  ganze  eingeEchloffene 
Itoüe   oder   ein    aliquoter    Theil    derfelbeh    zum 
ringen  kommen,  und  ihren  Längen  proportional 
öhen  erzeugen ,    fondern  fie  hat  nur  Aehnlich- 
;  mit  cjen  viel  zufammengefetztern  Blasinftrumen- 
ait Zungen  oä er  den  fogenannten Rohrwerken  der 
}*  ii*  welchen  die  eingefchlolTene  Lufttäule  durch: 
k$hnellen  Schwingungen  einer  elaftifchen  von  ei« 
i  Ichmalen  Stimmritze  umgebenen  Zunge  an  getrie- 
ft und   in  tönende  Schwingungen,   nach  Gefetzen 
wird,  die,  fo  viel  ich  weiCs,  noch  nicht  ge- 
anfgefunden  und  entwickelt  find.      Erft  wenn 
fes  der  Fall  feyn  wird,  werden  wir  den  menfchli- 
Gefang  erklärte  können,  der  über  anderthalb 
wen,  in  feltenenFällenfogar  dreiOctaven  umfafst, 
htet  wir  den  in  der  Mundhöhle  eingefchloffe- 
b£  Luftraum   nicht  bedeutend    zu   verlängern   oder 
\ verkürzen  vermögen.      Die,    welche   die    Kunft 
aen,  mittelftieines  Blättchens  Lauch,  das  fiel  über 
pbere    Zahnfleifch  legen  , ,  oder  eines   gefalteten 
imn  -  Blättchens ,  das  fie  fo  vor  den  Lippen  bal- 
dafs  der  eine  Theil  frei  hin  und  her  fchwingen 
den  Gefang  'einer  Nachtigall  täufchend  nach- 
len,  oder  ganze  Stücke  zu  blafen,  fcheinendem 


<'t    »18    3 

ähnlich  zu  verfahren.  Wahrfcheinlich  auch  die,  «tl« 
che  auf  dem  Brummeifen  fpielen.  Noch  weit  fchwie- 
riger  iCt  es  unftreitig,  den  Antheil  aufzuladen,  Jen 
der  Kehlkopf,  die  Stimmritze  und  deren  Deckel, 
der  Gaumen ,  die  Zähne ,  die  Zunge  -  und  die  Lip- 
pen an  der  Bildung  der  articulirten  Töne  in  ihrer  fe 
grolsen"  xViannichfaltigkeit  von  Stimme  und  Ausdruck 
haben.  Selbft  wenn  wir  alles  das  willen  wet&n, 
wird  es  immer  noch  kein  leichtes  Problem  feyn;  an- 
zugeben, auf  welche*;  eigentümlichen  «Modfficaffoä 
der.  Wirkung  diefer  Sprachwerkzeuge  das  Bauchrede» 
in  leinen  verfchiedenen  Nuancen  beruht.  Frühe* 
halte  ich  die  Aufgabe  nicht  für  auflösbar.  Für  Efcf» 
fiker  und*  Phyfiologen  fcheint  hier  alfo  noch  ein  w*i* 
tes  Feld  gemeinfamer  neuer  Forfchungen  offen  ztt 
ieyn.,  Und  ich  wünfehe  ihnen,  dafs  fie  dabei  auf 
einen  fo  gewandten ,  gefälligen  und  für  wiffenlchaft» 
liehe  Kenntniffe  |  fo  viel  Sinn  habenden  Künftltfr 
als  Hr,  Charles,  ftofsen  mögen,  Yom^deffen  tu- 
lohender  Kunft  fich  durch  das  eigneHBfir  zu  üpttra* 
gen  jedem  Vergnügen  machen  wirck 

Halle,  den  27.  Mai  igii.         / 


C 


I    H9    3 


VI. 

ng  und  Trocknung  durch  Gaffer  dampfe  von 
Bu c h  a A  an ,  Civil' Ingen,  zu  Glasgow. 

-hat  in  den  letzten  Zeiten  das  Heitzen  durch 
ky&rdämpfe    immer   vortheilhafter   gefunden %   und^ 
"di  wird  die  Anwendung  deffelben  häufiger  in  Ma- 
fcturen  verfchiedener  Art  *).     In  einer  Fabrik  un- 
tttrlasgow  bedient  man  üch  diefer  Heitzungsart  mit 
lattheil  in  den  Zimmern,  wo  die  Baumwollen  -  Waa- 
auf  Kupferplatten  gedruckt  werden,    und  zum 
l  der  Mangeln,  des  Magazins,  und  des tComtoirs, 
l  dabei  wird  der  Dampf  bis  auf  eine  Weite  von  93 
"1(279  engl.  Fufs)  geleitet.  t 

Zu  JLeeäV  hatte  man  vor  einigen  Jahren  die  Dampf- 
ng ,  ftatt  der  Oefen ,  zum  Trocknen  von  Waaren  . 
iOrofsen  eingeführt,  fie  aber,  ich  weifs  nicht  war- 
bt, wieder  aufgegeben.  Hr.  Lounds  zu  Paisley  be- 
llt fich  ihrer  leit  langer  Zeit  zum  Trocknen  der  fei* 
iMouffeline,  und  findet  fie  fehr  vortheilhaft.  £)ie 
Leys  und  Maffon  zu  Aberdeen  bedienen  lieh 
:  ihrer  in  ihren  Bleichereien.  Schon  feit  mehrern 
ren  trocknet  man  gewiffe  Arten  von  Mouffelin,  in- 
lem  man  fie  um  einen  hohlen  zinnernen  Cylinder 
kelt,  den,  man  mit  Waflerdämpfen  füJIt;  von  die-" 
r  Art  zu  verfahren  rede  ich  indefs  hier  nicht. 
Um  Wolle  nach  dem  Färben,  und  um  die  unter 
Namen  Pullicats  bekannten,  mit  kleinen  Vier- 
ken farbig  bedruckten  baumwollenen  Schnupftücher 
1  trocknen,  wird  eine  viel  höhere  Temperatur  erfor- 
t,  als  zu  dem  feinen  Mouffelin.  Die  rlH.  Muir 
Brown  zu  Glasgow  halben  fich  überzeugt ,  da£s 
rauch  hierbei  vortheilhaft  ift,  lieh  des  Wafferdampfs 
1  gewöhnlicher  Oefen  in  ihrer  Bleich-  und  Färberei- 
nlage  zu  bedienen.  Sie  finden,  dafs,  feitdem  fie 
efe    Heitzungsart    eingeführt    haben,    ihre    Farben 

^♦)  Die  Verfuche  und  Erfahrungen  d*s  Hrn.  Snodprafs 
'     Über  Heitzung  von  Manufakturgebäuden  durch  WaiTer- 

dampf  kennt  der  Leier   aus  dielen  AnnaUn,    J.   1809. 

H.  12.  odex  Neu*%Folge,  B.  $.  S.  395.  Gilbert. 


C    »20   ] 

Schöner  bleiben,  als  wenn  fie  die  Zeuge  zu  einem 
Landbleicher  fchicken,  und  fie  fchreiben  dieSes  allem 
der  Anwendung  der  Dämpfe  zu. 

Ich  follte  glauben ,  man  würde  lieh  in  London  in 
vielen  Fällen  mit  Vortheil  des  WaiTerdampfs  zurZim- 
merheitzung  bedienen  können ;  grotse  Gafthäufer, 
grofse  Magazine  und  Läden ,  Kirchen ,  Hofpitäler  tmd 
andere  öffentliche  Gebäude  liefsenjfich  dadurch  hei- 
tzen,  und  ein  einziger  KelTel  würde  hinreichen,  meh- 
rere an  einander  ftofsende  Häufer  zu  heitzen,  wodurch 
man  an  Anlage  -  Capital  und  an  Dom,eftiken  fparen 
würde.  .  % 

VIL 

Ein    neuer    in    Rufsland    am    1 3.    März 
181  1   herabgefallener  Meteorf tein. 

Am  13.  März  neuen Styls  ift  im  Gouvernement  Poltawa 
auf  einem  Landgute  des  Grafen  Gol  ofkyn  ein  Stein, 
15  Pfund  fchwer,  aus  der  Luft  gefallen.  Drei  ftarke 
Dontierfchläge  gingen  vorher.  Der  Stein  war, durch 
feinen  Fall  eine  Arfchiene  tief  in  die  Erde  gedrungen. 
Als  man  ihn  ausgrub ,  war.  er  noch  heifs.  (Hamburger 
imparth.  Correfp.   18.  Mai  ig  11.)        ^ 

Im  Romen'fchen  Kreife,  in  dem  Kirchdorfe  Kuli- 
fchowka*  fiel  nach  drei  Donnerfehl ägen^  die  um  Mit- 
ternacht auf  den  3.  März  *)  kamen,  ein  Stein  aus  der 
Luft,  der  über  15  Pfund  an  Gewicht  hielt.  Die  Au- 
genzeugen diefes  Ereigniffes  haben,  bemerkt,  dafe 
diefer  Stein  bei  dem  dritten  Donnerschlage  mit  unge- 
wöhnlichem Krachen  und  einem  gewiffen  Pfeifen 
fchräg.  herunter  zu  fliegen  fchien,  und  Funken  von 
fich  warf.  Er  fiel  in  den  Garten  des  dortigen  Brauers 
Schkolenko,  und  gitig  durch  das  Eis  auf  eine  Ar« 
fchiene  in  die  Erde.  Beim  Ausgraben  dcffelben  fand 
man,  daCs  er  noch  heifs  war.  (Berliner  Spen.  Zeit. 
2%.  Mai  18 11  >  aus  der  Petersb.  Zeitung.) 
*)  Da  der  Tag  in  der  Hamburger  Zeitung  zugleich  nach 
dem  alten  Style  angegeben  ift,  fo  halte  ich  den  13.  Man 
für  die  wahre  Zeit.  Gilbtrt. 


%  \ 


-*: 


■*ANNALEN  DER  PHYSIK. 

--     ":  *        :  n : — , . u- — T— — 

J-lH&GANG  i8n,   SECHSTES  STUCK 


■■-       L-*     '  ■    .  .  ' 

UNTE  RS  U  G  Hü  NÖÄN. 
***r  die'elektri/ohe  Säule,    veranlafst 
ftfrhh  die  grofse   Volta'fche    Batterie* 
mtltHe   derKaifer    der    polytcchnifchea 
Schulf  gefchenht  hat,  ; 


'.»'.•  von 


tf^4lV-L.VSM<5     un  d    T  H  E  N  A  RD, 
{ßptff  *»  Xnft.  und  Proff.  der  Pari!**  XJniverfit$t  *),  ^ 

n     '^~'   ;  ^ 

-j^*  •-    JL'1©  grofse  Volta'fche  Batterie ,   wacher 
B^jpolytechmfche  Schule"  der  Freigebigkeit  des 
^Äqrs  Verdankt,    befteht  aus  600  Paar  quadrat- 

^^JjTjai  iiberfetzt  au«  ihren  Recher  ches  phyfico  -  cAimt- 
qfr**<1  fo,\testi  b  fVoccaJion  dt  la  grande  Batterie  voltaU 
.VJtpMmnic  pnrS.  M.  1$  et  R,  ä  V  icole  polytechniijue. 
**mrft  t$iu  T,  I.  Prem.  partie.  Diefe  Unterfuchüngen 
lÄ~{seiL  fich  auf  das  {jrenaufte  ah  die  Reihe  der  aus- 
hneten  galvanifch  -.  elektrifchen  Forfchungen  an, 
•,ich  in  den  Annaleu  den  Leiern  vollftändig  vbr- 
"■flpÄ**  nafee;  lie  dürfen  daher  in  diefem  Werke  nicht  ; 
4JH|1W  Zltgleietkmögen  fie  eine  Probe  abgehen  von  der 
lift£ti*utfchtife^  der  Recherehes  diet^v  beiden  hoch  ver- 
♦toten  Narnriorlcher^  jnit  der  ich  mich  jetzt  befchüf* 
*f***      ->■  *  Gilbert. 

..  d.  Phyfik.  B.  58.  St.  %.  J.  181 1.  St.  6.  I 


/ 

förmigen  Platten.  Jedes  diefer  Plattenpaare  ift  aus 
zwei  Platten  zufamrnengefetzt,  einer  Kupferplattej 
welche  1  Kilogramm,  und  einer  Zjnkpjatte,  welche 
3  Kilogrammen  wiegt,  iiiid  hat  o,3  Met^r«  ^un- 
gefähr 11  par.  ZoH}  Seit«.  Folglich  beträgt  die 
Oberfläche  einer  Platte  9  Quadrat  -  Decimetoi 
(122  par.  Q.  Z.)*  und  die  Oberfläche  der  ganzer 
Batterie  54  Quadratmeter  (ungefähr  5oo  Quadrat- 
fufs)*).  Wir  wollen  lieber  weniger  Platten 
aber  von  gröfserer  Oberfläche.hftben  j  denn  es  wai 
in,  diefem  Fall  immer  leicht,  .  jiachdem,  vpr  ü&i 
Wirkungen  würden  ftudirt;  haben,  fie  zu  zerfchjfci 
den,  und  dadurch  ihre  Zahl  nach.Willküh^zu  y«i 
mehren.  Die  gewöhnliche  Ar* »  Raulen  aus  Plat 
ten  von  grofser  Oberfläche  zu  bauen ,  ift  fehr  kofi 
fpielig ;  nach  mehitern  Verfuchen  gäben  wir  dahe 
der  Batterie  folgende  Einrichtung,  welche  wea^j 
feoftbai;  ift.  •    . 

2.  Die  Platten  flehen  in  keinemTroge,  föndaj 
auf  einem  Fufsgeftelle  (tr&eau)  z^vifchen  eine* 
Rahmen ,  der  an  dem  einen  Ende  mit  zwei  Schräg 

*)     So  lautet  das  Original ;  diefes  ift  ab  er  nur  die  GrBfi 
'der  einen  breiten  Oberflache  einesTlattenpaars  ,     un 

'f  die  Summe  diefer  Oberflächqnl  Denkt  man  fich  in  j< 
dem  Plattenpaar  die  Kupfer -und  die  ZinkfläcKe  zuUfl 
mengelÖthet,  fo  dafs  jedes  Paar  nur  Eine  breite  Sfiftl 
fläche  und  Eine  breite  Kupferfläche  hat,  fo  betrag* d 
Summe  aller  Zihkflächen  54  Quaclrat- Meter  un£  etffni 

"  viel  die  Summe  alle*  Kupferflaohen.  So  fern  die  H21J 
famkeit  der  Säulen  blofs  auf  der  iSeifutirung  der  be£d< 

"   Metalle  mit  einander  beruht,    giebfaifo  diefe>  Art/ d 

"  Beftimidung  die  Grölse  der  erregenden  Oberfläche^ 

Gilbert. 


X   123  3 

bei  yerfehi  ift*,  lfcittelft  derer  die  Platten  fich  nach 
Willkühl;  an  einander»  preffen  laffen.    Sie  berühren 
afogends  das  Holz ,   fondern  werden  davon  durch 
Gfesftäbeund  durch  einen  Kitt  getrennt,    der  aus 
4 'Keilen  Ziegelmehl,      3   Theilen     Harz     und 
ilMe  gelben  Wachs  befteht.      Um  die  Zelleii 
««ifehen  je  zwei  Plattenpaaren  zu  bilden,    dienen 
Wflne  Stäbe   aus  recht  trocknem  Heize ,     die  in 
dei  Kitt  getaucht  vrerden,     untf   eine  Dicke   von 
<Wo4Meter  (i^ Linien)  hiben.    Man  fetzt  das  er- 
f4eKaltenpaar  in  den  Rahmen,    an  die  den  Schrau- 
IW gegenüber  ftehende  Seite,  kittet  dann  an  die 
Itodte  Oberfläche  der  Platte,  längs  des  untern  Kan- 
te und  der  beiden  Seitenränder  derfelben,   drey 
4öW*e  Stäbe  auf,  fetzt  das  zweite  Plattenpaar  dran; 
töd  drückt  es  gegen   das  erfte.      Wird  » der  lütt, 
■iwaöt  die  Stäbe  durchdrungen  find , .  nicht  zu  ge- 
schwind trocken,  fo  laffen  fich  auf  diefelbe  Art  4  bis 
(Iwd  mehr  Plattenpaare  in  den  Rahmen  einfetzen, 
jftfman  fie  zufammen  zu  jpreffen  'braucht.     Man 
fo  fort,  bis  fich  alle  100 Plattenpaare,    die 
isSäule*)  bilden  f ollen,  in  dem  Rahmen  befinden* 
trägt  man  auf  die  untere  Fläche  und  die  bei- 
litenflächen  der  Säule  Kitt  mit  einem  Pinfel, 
ikt  damit -forgfältig  die  Fugen  zwifchen  den 
und  Stäben,  und  die  Ränder  der  Platten, 

» 

H  So  nennen  nämlich  die  Verff.  das ,  was  ich  lieber  mit 
Ikm. Namen:  einzelner  ZelUn  -  Apparat ,  bezeichnen 
I  «kto«<  .Gitktrt. 

I  a 


V       t    124    ] 

und  ebnet  den  KitJ  mit  einem  heifsen  Eifen.  Uni 
die  Zellen  fchnell  mit  einer  FlüffigkeitfüUeirzu kön- 
nen, verlieht  man  die  obern  Ränder  der  Säule  .mit 
<einenvo,o4  Meter  (lf  Zoll)  hohen  Rande,  fo,  daCs 
IdieFlüffigkeit  von  Zelle  in  Zelle  überlaufen  kann. 

3.  Eine  fo  leieht  gebaute  und  fo  fehlere 
Säule  läfst  fich  nicht  umkehren,  ohne  aus  einander 
•zu  fallen.  Um  die  Zellen  ohne  Schwierigkeit  lee- 
ren zu  können ,  haben  wir  daher  in  jedem  Platten? 
paare  ein  kleines  Loch  von  0,007  k*s  0,008  Me- 
ter (3  bis  3f  Linie)  Durchmeffer,  unmittelbar 
41ber  den^  horizontalen,  gefirnifsten  Stäben,  welche 
den  Boden  der  Zellen  bilden ,  und  zwar  mit  gröfe- 
ter  Sorgfalt  fo  anbringen  laffen ,  dafs  alle  hinter 
einander  in  gerader  Linie  liegen.  Diefes  läfst  fiel 
mittelft  eines  cylindrifchen  Eifenftabs  leicht:  b* 
-werkftelligen, ,  der  beim  Bau  der  Säule  als  Regu- 
lator dient  %  und  wenn  der  Bau  vollendet  ift,  her 
ausgezogen  wird.  Die  Zellen  liehen  nun  zwa* 
wenn  fie  vollgegaffen,  find,  mittelft  des  kleinei 
flüffigen  XUylinders,  der  die  Stelle  des  Eifern 
Habs  einnimmt,  eine  mit  der  andern  in  Verbht 
düng;  die  Wirkung  der  Säule :  wird  aber  dadurcl 
nur  fö  äufserft  wenig  .gefch wacht,  dafs  man  datoJ 
ganz  abfehn  könnte*  Um  indels  ton  ihrer  Wirk 
famkeit  nichts  oder  möglichft  wenig,  zu  veJrlie 
ren,  ersetzten  wir  den  Eifenftab  durch  einen  ge 
firniCsten  Fifchbeinßabj  der  fich  in  cüe^B^jhß  vo. 
Löchern  hineinfehieben  liefe,  und  der  die  Ifolifün 
der  Zellen  wieder  herßeilte. 


E   »25  ] 

1  ■',  4»  Um- zwei  Säulen  mit  einander  rti  verbind 
.dib»  dient  uns  ein  diöker  Meffingdrath ,  an  den 
•#68-M«3tingl>latten  von  denfe&enDimenfipnen  als 
ißerZeUen*  »in  welche  fie  gefetzt  werden  follen; 
ingrijfthet  toar&h'  Zu  Eirddrät  h  eii,  durch  welche  die 
Beerte  -nach  WillMhr  gefehtoffen,  und  Körper 
in  die  Kette  detfelben  gebracht  w^rdfen  können* 
Hibmen  wir  gewöhnlich  Platindräthe  ;  fie  waren 
tffltü£»  :Wie  die  vorigen ,  an  Meffingplatten  angelö- 
tfcttjtheils  wurden  fie  mit  ihrem  einen  Ende  in  einö 

iiOoeckfilber,  gefüllte,  uncl  an  eine  de$  End* 
der' Batterie  angelöthete  Metallröhfe  etwa 
ifcDeelnietentief  eingetaucht.  Die  letzte  Art  ift 
W^pemer  und  ficherer  als  die  erfte. 
.•  *-  5*' Die  Zellen  mit  einei*  Flüffigkeit  zu  füllen,* 
4fenen  uns  eben  fo  viel  Tonnen,  als  wir  einzelne 
/fi|^n  habere  Diefe Tonnen  enthalten  abwebhfelnd 
4be  fewe  FlüSfigkeit  und  Waffer.  Aus  jeder  der 
flifteftt  wird  "die '  S&nre  zweien  Apparate^  durch 
JWhi  weite  bleierne  Heber  zugeführt,  die  tflap  im 
yknm  angelogen  hat.  Soll  die  Füllung  vor  fich 
»  fo  verftopft  man  die  beiden  Löcher  in  den 
hatten  jedes  Apparats*  ubd  fetzt  dann  Zugleich 

tfieber  in  Gang.\  In  weniger  als  zwei  Minuten 
ganze  Batterie  gefüllt.  Man  nimmt  alsdann 
,4*  einefc  Mroj>f  hefaüsy  fehiebt  den  Fifchbeift- 
<&>  hinein ,  und  nun  ift  alles  zu  den  VerAichea 
Jbtig.  Ift  die  Kraft  der  Säule  erfchöff f ,  "S6  teieht . 
^MJft  denFifchbeinftab  heraus  und  läfst  die  Süffig* 
an  beiden  Enden  aüsfliefsen.      Sie  "Witd  vorf 


[    i*6    ] 

Binnen  aufgef angeu ,  welche  fie  üi  ein,allta  ge« 
mein&haftliches  Gefäfs  führen,  aus  dem  man  fie* 
wenn  der  Verfuch  fortgehen  fc>ll»  in  die  Apparate 
zurück  füllt/  Ift  aber  der  Verfuch  vollendet, -fo 
hängt  man  alsdann  die. Heber  in  die  Tonnen  v«D 
Raffer,  und  läEst  wiederholt  Waffer  durch  die  Ap- 
parate gehn,  um  fie  damit  zu  wafchen« . 

)  .    .  .     .       | 

6.  JDiefes  ift  im  Allgemeinen  die  Einrichtung 
unferer  Volta'fchen  Batterie.  Man  wird  fich  über- 
zeugt haben , ,  dafs  fie  einfach  und  wenig  koftfpte- 
lig  ift,  und.  dafs  fie  fich  fehr  leicht  und  fehr  fchnell 
handhaben  läfet;  ein  Umftand  von  Wichtigkeit, 
wenn  man  den  gröfsten  Effect  nicht  verlieren  will; 
denn  ihre  Kraft  nimmt  aufserordentlich  fcbnell  ab. 
Man  findet  das  ganze  Detail  diefer  Einrichtung  ift 
den  Abbildungen  des  Apparat f  aof  Taf.  II.  angege- 
ben. Eine  perfpectivifqhe  Zeichnung  dergrofsea 
Batterie  fieht  m an  in  Fig.  i .  Eine  einzelne  Säule  (Zel- 
len -  Apparat )  ftellt  Fig*  2  inj  Grundriffe ,  Fig.  3  im 
Auf  ri  (fecund  Fig.  4  im  Profile,  vor;  aaaaiü  dasFufe- 
geftelle  auf  dem  der  Apparat  ruht;  bb  derRahmeß, 
4er  den  Apparat  umgiebt  und  hält ;  cc  find  dieSchrau- 
ben,  durah  welche  cüePla,ttenpaar&<tefeft  an  die 
zwifchen  ihnen  liegenden Stäbegeprefot werden \ee 
find  die  Leiften ,  die  den  4  Centimeter  hohen  Rand 
bilden,  der  rings  umher  über  die  Platten  herauf  ragt ; 
jgf  und  :gg  die  Glasftäbe,  welche  die  Platten  vpn 
dem  Fufsgeftelle ,  und  von  dem  Rahmen  itbliren; 
und  AA  ift  die  Rinne,  welche  dieFlüfftgketi  dsr  Zel- 


f nimmt  s  ,:vfceim, jnjW  -den  gefijrfliCstßn 
l>  ii., herauszieht. ,  •      ,  _. : 

Zu  eiper  Batterie  cjipfer^^xt'  wird  immer  ' 
.el   von ;  der  Flüffigkeit,  erfordert,    mit  der 
a  üe  füllen  will ;  diefes  macht  Verfuche  mit-ihr 
i^jßbftr«      Bei  einer  grofsen  Mf-n.ge  yon  Verfuchen 
gemimt  man  aber  nichts  an  dem  Erfolge,    wenn 
mn  die  Oberflächen  der  einzelnen Platten  vergrö- 
ßert.     Ans    dj e Ter  Ur fache  haben  wir.  aufser  der 
bfsen  Batterie  auch  Säulen    (Zellen- Apparate) 
kleinen  Dimenfionen  machen", laffen,     derea 
latten  nur  Oberflächen  von  48  Quadrat  -  Centime- 
r  haben*)*       Ba   iich   die  Apparate  bei   diefer 
leinheit  ohne  Gefahr  umkehren  laffen,   koxtnten 
wk  ihnen  eine  andere  Einrichtung  geben,   welche 
mm  aus    den  Abbildungen    auf  Taf.III.  deutlich 
überfehn  wird, 

8.  Wir  liefen  ans  EichenholzTröge  machen, 
»ein  wenig  tiefer  und  ein  wenig  weiter  als  dief £ 
hatten  waren.  Den  Butten  jedes  Trogs  überzogen 
wir  mit  einer  ungefähr  5  Millimeter  (über  2  Li- 
nien) dicken  Lage  Kitt.  Je  zwei  Plattenpaare  trenne 
len  wir  durch  Glasrühren ,  die  aus  einem  Stück 
tanden»uiud  in  Kitl  getaucht,,  und  während  der; 
btt  noch  klebrig  war»    aufgelegt  wurden..    Der 

*)  So  verftelie  ich  den  Aufdruck':    doni  Us  pl-dques   rfant 

Itkacunt  qüt  j[&  etntiinetres  de  furface. \  ;Währfcheiaili&|i 
waren  die  Platten  6  Centime  ter  breit  und  8-Centimeter 
hoch  j    wenigftetts  ftimmen  hiermit  die  Abbildungen  auf ' 
Taf*  II I.  überclü.  Es  ßud.alier  4S Quadrat- Centimeter  6f 
pwiX.  QuadratzoiL  "  '    Gilb  er U^  " 


t  128  i 

Zwifchenfauin  iwiföhen  der  Säule*  und  den  WÜ* 
den  des  Trogs  wurde  mit  demselben  Kifte  aus^e* 
füllt,    fo  dafs  die  Säule  ringsuitflier  völlig*  ifoürt 
war.  *  Die  Tröge  liefeen  >wir  anftreifcheni  iim'2tt 
verhindern,    dafs  fie  fich  nicht  mit  Feuchtigkeit 
durchzögen  und  würfen. '   Auf  didfe  Afrt  haben  wir 
ia  kleine  Säulen  rnachen  laffen.  *  Jede  enthält'!  a5 
Plattenpaare,    und,  zusammengenommen  bilden, fiö 
eine  Batterie  von   i5oo  Plattenpaaf^n."       Je  fecb$ 
diefer  Säulen    [Tröge]   ftehn  auf  einem  TifcHej 
.  beide  Tifche  find  ein  wenig  gegen  einander  geneigt, 
un$i  haben  hier  eine  Rinne  unter  fich ;  •  an  den  drei 
'    andern  Seiten  find  fie  tnit,  einem  erhabnen  Bände 
verfehn.    ?Man  giefst  die  Flüffigk'eit  mit  einer  Crf- 
ferole  in  diö  Zellen,    und  will  man  die  Apparate 
leeren,   fo  kehrt  man  die  Tröge  um,   fo  dafs  das 
Obere  zu  unterft  zu  ftehn  kommt,     Die  Rttffigkeit 
*«  fliefst  in  die  Rinne  zvdfchen  den  beiden  Tifchen  und 
*    aus  Ar  in  Gefäfse.  Die  Väi'bjndüngen'zwifchendeii 
einzelnen  Trögen  uncf  swifchen  den  Endplätzen  de* 
ganzen  Apparats  ßhd  auf  diefelbe  Art  gemacht,  als 
bei  der  großen  Batterie,  Auf  Taf,III.  ftelhrFigi  3 
den  Grundrifs,   und  Fig.  1  den  f entrechten  Quer* 
fchnitt  diefer  Batterie  nach  der  Linie  AB  vor:   a& 
find  die  beiden  Tifche ,     bb.  die  Säulen,  jede-*«*! 
aooPlatteapaarenbeftehend^X  und  ccc  die  fie  ver- 
bindenden Dräthe.   In  Fig.  3  und  4  fieht  man,  wie 

n  *)  Man  fieht  da£s  die  Figuren,  und  diefe  Öefchrei&mg 
derfelbe«,  (welche  in  dem  Originale  am  Ende  von  Bau4 1 

^  "  fteht,.  uijd  4ae  icfrluereingeTchaitethabe,)  von  4en*ol)iV 
f  jgn  Angaben  etwas  abweichen«     *  GH  btr  i,* 


wfr  die  ftiifne  :i&2  angebracht  i&>  wefch^die^Wf- 

figkeit  von  tfö»  ^Ttfchen  fortführt.        *  '-— 

Endlich  haben  wir- noch  zu  einigen  befondenk 

^V^fcchetikieine  Säulen   vx>n    22  Plaftenpa-aren, 

bWjiroit  Gias    und  Kitt   zufemmenfetaefc   loften 

Sa.fie  leicht  find,   laffen  fie  fich  noch  bequemer 

hanjihaben^    Will  man  fie,  oder  die -andern  rAppa» 

tttraus  einander  nehmen,   fo  braucht  man  fie  riut 

1Ä  kochendem  Waffer  anzufüllen.     Der  Kitt  er* 

HÖckt  darin  fehr  fchneil;    die  Plattenpaare  laffen.  * 

&&  alsdann  ohne  alle  Gewalt  aus  einander  neh* 

ttta,  untl  da  auch  der  K£tt  fich  dabei  nicht  verän* 

4«*  ta  kann  man  auch  ihn  aufs  neue  brauchen»    ; 

"*  9»  Der  eilte  Gebrauch,   den  wir  von  liefen 

ftt&hiedenen 'Sädlen  machten,  war,  dafswirdie 

fckÖaen  Verfuche  Davy's  wiederholten,  und  auf 

flitd  der  Art  fannen. "    Diefer  vortreffliche  Natur* 

fbffcher  und' die  dentfcÄien  Phyfikör  hatten  jedoch 

dfefe$¥efäL  föhon  mit  fo  vielem  Erfolg  durchlaufen» 

&fe  uns  wenig  Hoffnung    blieb >     merkwürdige 

fotrfeckuflgert  datin  au  machen.     Wir  wollen  biet " 

Üftbt'alle  Verfuche,     welche  wir  angeftellt  haben, 

Indern  nur  die  mittheilen,  deren  Refultate  unseini- 

:  gi^afmerkfifmkeit  zu  verdienen  fcheinen.  Sielaf- 

.Jap  S/oh  unter  drei  Klaffen  bringen:     1 )  Verflicht 

Her  die  ürfachen ,  von  welchen  die  Veränderun- 

gni^i  d^r Kraft  der'Säule  abhängen ;  2)  Verfuche 

J^Släie.Wickwg  unferer.gjrpfsenB^tteöe  auf  yer- 

fctoedeneKöfcper;    3)  Verfuche  über  däsAäimo- 


1 


£    *3p    ] 

&*&-  ;&*$lgaia »  ^tefjten  Bildung , .  Egenfcjbaftffr 
JU^jd,  AftaJyfe ,  i.nd  Beweis,  dafs  ^ietes  Amalga# 
aus  Queckfilber,    Wafferftoff  uxqd  Ammoniak  #b$j 

X     Ferfuche  über  die  Dr fachen,  von  welchen  dft 

. :  Veränderungen  in  der  Kraft  der  Säule  abhängte,  ■ 

lsW  Die  verfchiednen  Umftände.'des  GleacÄ- 

gewichts  der  elektrifchen  Flüffigkeit  in ;  einer  Yok 

ta'fchen  Säule,   find  intern  Berichte  vollkommen 

aus  einander  gefetzt,  welchen  die  von  demlnftitut* 

ernannte  Commiffion,  um  die  grofsen  Entdeckungen 

des-  berühmten  Phyfikers  aus  Favia  ,  zu  würdigen* 

der  roathematifch-phyfikalifchen  Klaffe  abgestattet 

hat  **y  Die  Urfachenj  welche  machen,  da&  die  Kraft 

einer  Säule  variirtyfind  lange  nicht  fo  gut  dargeftellt 

worden.        Einige  Phyfiker  glauben*    diefe  Kraft 

hänge  unter   übrigens  gleichen  Umftänden  aUe&ft 

von  dem  Leitungsvennogen  der  Salz-Auflöfungeit 

Ab.     , Andere ,  an  derent  Spitze  Wo  1  la ft o n , lieht, 

leiten  Jxe  dagegen  bjofs  von;  der  Qh0mifchen  Wit? 

kung  diefer Auflpfungen  her,  aind  befqnders  von  der 

Oxydation  der.  Metalle.  Die  Erklärung,  \y eiche 
,  *)  Der  Lefer  der  Annalen  kennt  diefe  dritte  Klaffe  der 
Verfuche  fchon  aus  dem  May  -  Stück '  des  verflolsnek 
Jahres  (Ann;  1810  St.  5.  N.  F.  B.  5.S.  i.)jwo'  ße  voll« 
Händig  überfettt  ftehn.  Sie  palfen  eigentlich  nicht  Uls- 
ter   die  Ueberfchrift    der   gegenwärtigen  Abhandlung^ 

"  da  ße  es  weder  mit  der  elektrifchen  Säule ,  noch  mit 
einer  ausgezeichneten  und  ihr  eigentümlichen  Wixy 
kung  ku  thun  haben.  Gilb erU 

**)  £s  ilt  hiermit  der  Bericht  Biot's  vom  lften  Decem- 
her  1801'  gemeint,  -der- in  dielen  Annalen  B.  10.   $.389 


,  \ 


KDftVy  ■  itf  einer  Abhandlung*^  das  laftitat 
ptofathat*),  gifebt^liälteiAigeBmafseii  dasMittöl 
flrifejien  d$n  beijfej»  vorhergehende»,  ^ach  ihm 
ift  4«i4eHfrifehe  Kraft*  we&Jie  die  Metalle  eins  iä 
peö§hpng  auf  das  andöre  haben;, ;  unddie  der  an- 
^a^bftanzßny.a^.4ene^j4ie,Sa<ute  begeht*  dte 
tytli$$4ß&ge$ifrt?&  ele&trifchen  Gleichgewichts^ 
^4t*roäc^tige-ßqffoeben  der  vetfchiedenen  che* 
pjfeben  Agen tien ,;  yoa  den  negativen  Oberflächen 
fttfeen,.  und  vqn<  den  poßUven  Leandern4  ange* 
9%W  zu  werben,  ift  jdie  Urfachrdp*; Wiederberftel* 
■fcqyics  Gleichgewichts. 

i\\xfk*siins.  fchieiy  .dafs  dieferTbeil  derThep- 
dfrdÄ^h  nicht  gehörig  aufgehellt  ift,  fo  nahmen 
f*fc#»$Vör,  ihn  genauer  zu  unterziehen,  und  wte 
W$te .  unter  ,  folgenden  U  sberfchrii^ji ,  die  yer* 
H^f  non  V#rf uche  \ .  befcjireiben ,  Reiche  upf^r* 
hierüber  beftinomt  haben»,   ,  - 


**•&  Art  die  thtmifeheKrqft  der  Säule  zu  meffen. 

;^/:*i;  Man  xrrufs  die  elektrische  Kraft  der  Säulö 

■WÄflttfer  cherfifchen  -Kr^ft  unterfcheiden.     Bekte 

lAlfticlit  ifcnnter  in  einerlei  'Verhaltens  zu  emab~ 

jfek  jrod  wenn  man  die  eine  kennte  4&  deshalb 

|teiMere  nicht  auch  nothwendig  bekannt.      Ein$ 

^  aus  8p  Platten  paaren  zerfetzt  das&ali  un# 

ift$atipn  in  dem  Augenblicke  $ach  ihrQm  Auf? 

')  Üfber  die  chejftifchen  Wirkungen  der>  Elektricitäty 
„  ,$ei  überfeUt  von  Gilbert,  in  die£enAnnalen7  J.  1808, 
"*"$iYund2,  oder  Bd.  XXyill.  S.  1  und  161;  und  iwar 
'^Ü^lauttg,  fOwfc  dito  Art,  wie  die  Volia^he  Säule*  wirlt, 
"   teteigif.  c     .  'Gilbert. 


t    i3p    1 

iV&L-.'AmalgaQ.*  -defffcn. Bildung,/  Go< 

ai^ld,  iVfnalyfe,   und  ße »reis , ,  dafs .** £  ,:,ie| 

aus  Queckfilber,    Waf£erffa#  upjf  j  .^j 

fi^*)..     ',   '   ■    •  ■    ■   1 1  ''  -weil 

JL     Verfuche  über  di&iUrfoß}^  \  ;  n  Po 

.i  Veränderungen  inderKrq'i  f  '  rfioa 

Lio.    Die  verfchiedr  •  j.  Jene  Wir 

gejwichts  der  elektrifcb   '  J  .  L  ift,  oder«* 

tauchen  Säule,  find?    *  j  ,e  $äure  äüfgelöft 

aus  einander  gefetzt*    :  (  ,ifer  des  Gas  melirais 

ernannte Commiffr  .    '         ^r  Gas,  wenn  esfehrah 
des  berühmten  F  .Da  nun  bekanntlich  dfo 

der  niatbematir  .  als  dieAlkalien  undrdie  Salze, 

hat  **),_  Die  U         weiter  als  dasWaffer  find,  fo  venu* 
einer  Säule       aS  jene*  Erfolg  von  dem  beffera  oder 
worden.       ,,  I/eitungsvermdgen-  diefer  verfchiedn«! 
hänge  i^^ten  abhänge;   und  davon  haben  witw* 
von  dr  ./rfflJe  Weife  überzeugt    :i      .'   -  ' 
ab.        Et    Wir' füllten  einen  Zellen  -Apparat,  te 
lei<      jus  20  Plattenpaatten,  jede«  von  4Ö  Quadrat- 
f^iieter  Seitenfläiohe*     beftand*),     nut'feh* 
jacher  Schwefelfäwe.  Die  beiden  Platindräthe, 
jöreh   welche  die  Kette    diefer  Säule    gefchlaffen 
futde,  gingen  in  den  Hals  eines  aufrecht  ftehefridß» 
Trichters  hinauf ,  und  waren  darin,  in Entfettm* 
gen  von   1  Centimeter    (4f  Linie)    von  einander» 
mit  Siegellack  befeftigt  (fceMs).      Das  untere  Ri- 
lle jedes  derfelben  reichte  ixji  eine  mit  Queckßlte1 
*  )  So  übsr(et*e  ich  um  jäle  ä  äuge*  de  vitKgf  patres ft^ 
müKt,  chavunß  de  48  centimetres  de/urfacej  revgl&lil 
Anmcrk.  Gilbert.    - 


3» 


f.  ■*»*  ''3 

^  rfing  (c»iwe),  in  welche  ein 

"^     *  relben  Metall  eingelöthet 

*%är  "^rbincUing  xnit  den  Po» 

m  Trichter  befand 

^  i.  wir  den  VerCucfe 

-  ^w^^  aeine  Glocke ,    unter 

"  ^    ^>  ^^  aräthe  gingen ,    fing  d?? 

-    ^  ^  Zerfetzung  des  Waffers*  e»f> 

^  Jen  diefer  Verbuche  liefsen  wir 

*■  o  Minuten  dauern ,  weil  uns  diefe 

lien  fchien,    da£s  die  Säure  in  den 

.  iättigte,  und  die  Wirkfamkeit  der  Säule 

-iid  abnahm-      Man  fleht  diefen  wr  Waffer* 

.:uuog  und  zur  Beftiinmung  des  Leitungs  •  Veiv 

gens  der  verfchiedenen  FlüffigkeJten  beftimm- 

oApparat  abgebildet  ip  Fig.  5  und  6  anfTaf.IIfc 

lift  der  kleine  Zellen- Apparat  aus  20 Plattenpaa* 

i;'W  find  Metalldräthe,  welche  in  die  mit  Queck* 

Ibar  gefüllten  Röhren  cc,   die  aus  Glas  oder  aus 

tall  beftehn ,     eingefchmolzen  oder  eingelöthet 

;  und  dd  find  die  Platindräthe,  deren  untere 

Ipi  in  die  Röhren  cc  hinein  gehn,   und  deren 

>ere  Enden  in  den  Trichter  ee  hinauf  ragen,  wel- 

f  mit  der  Flüffigkeit  angefüllt  ift,  deren  Lei* 

gs*  Vermögen  fürElektricität  beftimmt  werden 

;  /  ift  die  Glocke s  beftimmt,  das  fich  entbin* 

ide  Gas  aufzufangen.      In  Fig.  6  lieht  man  4i$ 

den  Leiter  bb  und  die  mit  ihnen  verbundene^ 

iTen  ccf   den  einen  von  vorn,   den  andern  von 

der  Seite.  ......  -  x 


£    i&4   1 

* ' "  i  3.  Als  der  Trichter  mit  Waffe?  von  Ar cueil* 
<Ias  ein'  wenig  kohlenfauren Kalk  enthart,  gefüllt 
War,  gab  der  Apparat  unter  Üen^  angegebnen  Um- 
ftänden  jedes  Mahl  uy  bis  1 1  Maafs  Gas;  Als' 
-darauf  ^der  Triichter  nach'  einander  mit  fehr  ver- 
dünnter Schwefelfäure,  fehr  fchwicher  Salpeter- 
fäure  und  eben  fo  fchwäeher  Salzfäure  angefüllt 
vtaurde,'  erhielten  wir  44  bis"  4&  Maafs  Gas,  von 
welchen  Maafsena  2'3  einem  Centilitre  gleich  "find  *). 
Mehrere  concantrirte  Salzaußöfungen  h^fyen  uns 
ungefähr  daffelbe  Refultat  gegeben,  als  die  fch wa- 
chen Säuren;  wurden  fie  aber  mit  vielem  Waf- 
fer verdünnt,  fo  war  die  Gasentbindung  fehr 
'  dfchwach.  '  *  f      '    *   ' 

i4-  D*e  Menge  des  Gas,  nyelchö  fich  in  dfc- 
fenVerfuchen  entbindet,  hängt  nicht  voll  dem  Leis- 
tungsvermögen der.  in  dem  Trichter  enthaltenteil 
.SUtffigkeit  allein  ab,  fondern  auch  von  der  Natur 
und  dem  Grade  der  Concentratioii  der  Flüffigkeit 
in  dem  Zellen  -  Apparate.  Als  Trichter  und  Zellen 
mit  Salpeterfäure  gefüllt  "wareir,  '  erhielten  wir 
226  Maafs  Gas  j  die  Menge  des  Gas  nahm  ab,  als 
wir  die  Säure  blofs  in  den  Zellen  .verdünnten  >  um 
fomehr,  je  fchwächer»vdie  Säure  wurde,  und  als 
wir  in  die  Zellen  blofses  Waffer  brachten  y  ent-i 
band  fich  nur  noch  eine  fehr  geringe  Menge  Gas. 
Schwefelfdure  läfst  fich  zu-  diefen  Verfuchen  nicht 
gut  brauchen ;  denn  hat  fie  einige  Stärke ,   fo  ent* 

1  * )   Das  hellst  872  Cubiklinien ;   j ecles  Maafs  'beträgt  alfo 
etwas  mehr  als  7  Gubiklinien,  Gilbert*  ' 


iehtan  den  Platten  ein'Aufbraufen,  welches  die 
Flüffigkeit  aus  den  Zellen  heraustreibt,  und  macht, 
dafc  die  Refultatfc  nicht  vergkichba^bleiben;  ei- 

Et  Schwierigkeit»  die  bei  der  Salpeterfäure  nicht 
atritt.  . 
1  i5.  ,Dä  wir  durch  diefe  Verfuche  überzeugt 
wurden,  dafs  fiie  Menge  von  Gas,  welche  man  un- 
ter übrigens  gan?  gleichen Umftän den  erhält,  de« 
fa  gröfser  ilt ,  je  beltere  Leiter  der  Elektricität 
'üe  lauren  und.  falzigen  Auftöfungen  find ,  fo  ha- 
lb wir  geglaubt,  diefe  Gasmenge  zum  Maafse  der 
memifchen  Wirkungen  der  Säule  nehmen  zu  dür- 
fa.  Wir  wolTeir jedoch  damit  nicht  behaupten,  <laf$ 
«MeGasmenge  dem  Leitungs- Vermögen  propor- 
tional feyj  fondern  wir  halten  fie  blqfs  für  fehr  ge- 
fc&ckt,  die  verfchiednen  Leitungs- Vermögen  eins 
^Beziehung  auf  das  andere  zu  klaffificiren. 

^^  Säule  wirkt  ftärker  mit  einer  Säure ,  welche 
.*b  ehern  Sdfaevermif cht  ifty  als  mit  der  Säure  attein. 
*  16.  Wir  nahmen  zwei  gleiche  Volumina 
fchwicher  Schwefelfaure,  die  ^  concentrhrter 
fipre  enthielt,  und  ein  eben  fo  grofses  Volumen 
Waflbr,  und  löften  in  dem  Waffer  und  in  der  ei- 
Dflfc-Portibri  Säuret  gleiche  Mengen  Kochfalz  auf* 
Diötf  füllten  wir  den  Zellen -Apparat  nach  einan 
derjnit  diefen  drei  FlüJJfigkeiten,  und  jeden  diefer 
Verbuche  wiederholten  wir  drej.  Mah].  In  dem 
"Richter  befand  fich  Salpeterfäure,  die  mit  dem 
doppelten  Volumen  Waffer  ;yerdjin»at  ffV»  it.  $pl? 


f    ?36    l 

geudes  find  die  Mittel  au*  4en  drei  gleichartigen 

Verfuchen.  " 

.     Als  die  Zellen  enthielten       betrug  die  Gasentbindung N 
:     die  reine  Verdünnte  Saure     '  88,7  MäaXt 

cbe  Auflöfung  des  Salzes  ita  WaXfer  ix>7    — 

Die  Aufteilung  des  Salzes  in  der  Säure    187,0  — 

Man]  lieht  hieraus,,   dafs  einZufatz   von  Kochfalz 

zu  den  Säuren    die  Wirkung  des  Zellen  -  Apparats 

bedeutend  erhöht.     Es  ift  fehr  merkwürdig,  dafs 

diefes  Salz,     das  für  lieh  nur  #ne  Wirkung- hat, 

welche  11  oder  i2lYlaafsenGas  entspricht,     die 

Wirkung  der  Säure  um  .beinahe    100  Maafs  ver- 

gröfsert.      *  > 

3.  Die  ehemifchen  Wirkungen  der  Säule  find  der  Sterke  der 

Säure  proportional^   ifiit  der  mßnfie  \nWirkfamkeit 

'fitzt*' 

17.  Wir  hatten  mehrere  Mifchungen  aus  Salr 
peterfäure  und  Waffer  gemacht:  die  erfte  enthielt 
^  ihres  Volums  anSalpeterfäure,  wie  fie  gewöhn- 
lich  im  Handel  vorkömmt;    die -z\vreit^  ^,    -die 
dritte  5^,  und  dje  vierte  -^.     Iip  Trichter  beffinrf 
lieh  gewöhnliche  Salpeterfäure  mit  3  Theilen  Waf- 
fer verdünnt.     Als  4\e  Zellen       .  VV1 
gefüllt  waren  mit         entbanden  lieh  Maafs  Gas  im 
*                                           jftehVerf.    2tenVerf.    Mittel. 
der  erften  Mifchung                   79              85         8* 
der  zweiten  —  —            •       :     15^              146        152^ 

der  dritten 524  501        512,5 

der  Werten 445  425    ^433 

Den  drei erften  Verfuchen  zu  Folge,  waren  die  Wir- 
kungen des  Zellen  -  Apparats  der  Stärke  der  Säure 
ziemlich  nahe  proportional.  Dafs  dasRefultat  de* 
vierten  Verfuchs  von  tüefem  Gefetze  fehr  weitab- 
weicht* * 


:  .   fr  <s*  > 

«r^  davon  log  d$r  Grund  ,v«tauithlich  ^farin,. 

die  Säur*  in  dem  Trichter,  welche  wahrend 

drei  erften  Verfuchp  eip  guter  vLeiter  gewefe» 
r,  beim  vierten  Verfuche  diefes  zu  feyh  aufge- 
t  hatte.     In  der  That  erhielten  wir  >  als  wir  fie 

:  viel  ftärker  machten,    58a  Maafc  Gas,  ftatt 
und  als  wir  fie  im  Gegentheile  fehr  veirfünnr 

erhielten  wir  nur  257  Maafs.    Läfst  fich  atfa 

1  nicht  im  Allgemeinen  folgern,  dafs  die  Wir* 
gen  der  Säule  *)  der  Stärke  der  Säure  propoc* 
find,  io  muts  man  doch  zum  wcnjgften  zu*- 

i,  dafs  fie  fich  von  diefem  Verhältniffe  nicht 
&.j&njtfernep,  wen?*  d|e  in  den  Zellen  iefindli- 
re  fchwach,  und  wenn  die  Flaffigkeit  in 
i  Trichter  ein-  guter  Leiter  ift. 

;  <ft*  grffiere  #der  kleinere  Länge  der  PlatindrMtke 
Mim  Trichter  Einflufs  auf  die  Qatmenge  9  diefick  < 
entbindet? 
Die  Zellen  des  Apparats  waren  mit  einer 
gkeit,  die  aus  4<>  Theilen  Waffer  und  1  Theil 

V  » 

Selpetrrfäure  beftand,  gefallt,,  und  der 
er  mit  derfelben  F^iffigHeit  als  in  de;*  vori* 
fcerfucheii.      Jeder  der  beiden   Plafindräth^ 
dem  Trichter  eine  Lange  von  ung^h*  8 
fteter.     Es  entbanden  £ch  im  Mit tei  au$  fünf 
i49  Maafs  öas. 

Yitt  kaum  nöthig,  tu  erinnern,  dfcft^  w*  in  dieJtai 
n  Abfchnitte  von  .den  Wixküngetf  der  Sawlc  oder 
aenr  de*  Zellen  -  Apparats  gesprochen  vrird,,  dar* 
er  immer  äusf chlieltflich  die  chtmf/chen*  2fr  verfte- 
»MfcrtL  —  ;;-'   -    :. . *fcfo«t*  -n^ 

Ld.Phyßk.  9.3S.  St.  2.  J.  1811.  St.  6.  K 


/ 


Die  beiden  FFatindräthe  wurden  in tf ein  Tf  k& 
ter  auf  4  öentimeter  verkürzt ;  alle  Ubrigfen  Ü» 
ftände  blieben  diefelben.  Nach  einfem  Mittel  a« 
fünf  Verfuchen  entbanden  'fich  1 56  Maafs  Oas.  ' 
Es  wurden*  beide  Dräthe  auf  2  CentWeton 
verkürzt ,  und  nun  nahm  die  Wirkung  fehr  merk 
lieh  ab,;  das  Mittel  aus  5  Verfucheti  betrug  nur  & 
Maafs  Gas.  Als  wir  aber  der  Säure  im  Trickta 
fehr  viel  mehr  Stärke  gaben,  erhielten  wir  16; 
Maafs. 

"  Man  fieht  alfo,  dafs  wenn  die  FlüfGgkeit  il 
dem  ^Trichter  im  Vergleiche  mit  der  in  den  Zetifl 
ein  ziemlich  guter  Leiter  ift,  die  WirkungeirldW 
Säule  durch  Verlängerung  der  Dräthe  im  Trichtd 
über  eine  gewiffe  Länge  hinaus  nicht  Vermehrt 
werden;  und. dafs,  wenn  fie  fehr  kurz  find,  durcl 
die  Stacke  der  Satire,  die  fie  umgiebt,  was  ihn« 
an  Länge  entgeht ,  erfetzt  werden  kann.  1 

5.    Verhältnis  dei  Leitungsvermögens  der  Säuren  %   tU 
Alkalien  und  der  Satze. 

1 9.  Schwache  Salpeterfäure ,  die  wir  mit  i 
bezeichnen  iwoöenjjri  wu^de  mit  einem  gleichen  Vi 
lumen  Wafler  verdünnt,  und  damit  der  Triebt^ 
gefüllt.  Die  Flüffigkeit  in  den  Zellen  beftand  jg 
i6;  Theilen  Waffer  und  1  Theile  gewöhnlic 
verkäuflicher  Salpeterfäure.  Drei  Veriuche, 
wir  nach  einander  anftellten,  gaben,  zuiamm 
genommen,   827  Maafs  Gas. 

Wir  machten  nun  eine  rejne  Natron -Ad 
ftuSg  von  fbicher  Stärke^  dafs  die  SalpeterfjUim 


r  tH  J 

Atfoh  ein  dem  ihrigen  gleiches  Volumen  -  diefer 
.Aöflöfung  gefiittigt  wurde»     Auch  diefe  verdünn* 
|eu  wir  mit  einem  dem  ihrigen  gleichen  Volumen 
Waffer,  fällten  damit  den  Tri  cht  ör,  und  (teilten 
nach  einander  <irei  Verfuche  an,  welche,  zufam- 
nwtegenommen ,  5 1  o  Maafs .  Oas  gaben; 
■  ;   Endlich  vermifchten  wir   gleiche  'Volumina 
-der  Säure  und  der  Natron-  Auflöfung,  ohne  beide  , 
Weiter  nHit  Waffer  zu  verdünnen.     Es  entftand  dfca^ 
durch  eine  vollkommen  neutrale  Salz- auflöfung, 
<die  gerade  fo  viel  .Waffer  alk  die  Säure  und  auch  als 
i  Natron  -  Auflöfung^  mit  denen  wir  die  vorher- 
gehenden     Verfuche    gerhacht    hatten,     enthielt.  ' 
fkchdem  wir  den  Trichter  mit  ihr  gefüllt  hatten,  ' 
erhielten  wir  in  drei  auf  einander  folgenden  Verfur 
phen^,  zufammengenommen,  223  Maafs  Gas« 
h  :  Offenbar  ift  alfodie  Sauriern  befferer  Leiter 
als  das.  Alkali,  wenn  von  der  einen,  fo  wie,  von 
fer  andern,  folche  Mengen  im  Waffe*  vorhanden 
|nd,  dafe  fie  bei  gleichem  Volumen  des  Waffers 
ich  mit  einander  vollkommen  neutralißren;   und 
ifis  Alkali  ift  ein  befferer  Leiter  als  das  Satei  was 
rfttrch  eine  folche  Neutsalifirung  aus  ihnen  entfteht. 
K-    *  Aehnliche  Verfuche,  .die  wir  mit  Kaü>  put 
ftlkwefelfäure  und  mit  Salzfäure  angeftellt  haOen, 
gaben  uns  analoge  Refultate.  .  ' 

*$.  Wie  wirkeii  grofsere  Menge*  von  Salz%  die  In  dem 

Trichter  gethan  werden? 
-i  Hr  2p.  ,  J)ie  Flüfßgkeit  in  d§n  gellen  enthielt  .^ 
gemeiner   Salpeterfäure,   wie  njan.fiÄ  fra JiaAUl 


I 


t    140   V 

hat/Den  TrMhter  füllten  wir  mit  einer 
fttng  von  fchwefelfaurem  Natron ;  bei  dem 
Verfuche  hatte  fie  ihre  ganze  Starke,  bei  dm& 
zweiten  war,  fie  mit  einem  dem  ihrigen  gleich«* 
Volumen  Waffer  verdünnt,  und  fo  ferner,  foxkfc 
die  Mengen  von  Salz  in  dem  Trichter  bei  den  ver- 
fchiedenen  Verfuchen  in  der  geom«rtrifchen  Reihe 

»*  i >  h  1»  *  u-  f-  f'  abnahmen. 

Sa  gab  Gas,  im  Mittel    Menge  auttfetrok.fchwa- 

Verfuch  ans  5  Verfuchen.  f elf .  Natrons  in  d.  Auflöt 

1  328  Maaft.         0,10496 

•  S64                     0,0534g 

5  co8                     0,02624                       1 

4  175  0,01512 

5  146  0,00656 

6  128  '  0,00528 

7  87  .0,00164 
r                 6\                     7»  0,0008a 

9  4«  0,00041  | 

Ah  wir  darauf  den  Trichter  mit  gekochtem  und 
atf//i£  reinem  JFo/Ter  füllten,  erhielten  wir,  felbfr 
in  dem  Zeiträume  von  mehrern  Stunden,  nicht 
fo  viel  Gas*  dafs  es  lieh  auch  nur  auf  I  Maaft 
hatte  fchätzen  laffen.  Wir  haben  diefen  Verfuch 
naehrmahls  wiederholt,  und  immer  war  der  Erfolg 
derfelbe.  Die  Säule ,  deren  wir  uns  dabei  bedien- 
tan  i  beftand  aus  so  Plattenpaaren ;  ein  Apparat 
aus  "600  Pkttenpaaren  mit  folchtm  Waffer  gab 
nicht  viel  merklichere  Wirkungen.  * 

/Wir  muffen  hieraus  fchlieCsen,  dafs  das  reine 
Waffer  ein  zu  fchlechter  Leiter  für  die  Elektricität 
ift,  als  dafs  es  durch  fie  könne  zerfetzt  werden ;  dafs 
abW  eine  &hr  kleine  Menge  irgend  eines  Sfttees 


Ifartichf,  dfem*W*tffer,  <ww!n  fie  ehtÜalteii  ift/*te. 
tig*ofdra£ t  »i  igeben/  die.  ekktrifcfce  Flüffigkeitj 
mk  mehr  Freiheit  durch  fich  hindurch  zu  laÄCetft; 
W$l,?ou  der  JElektri$it&  eine  fehr  meikjiche  Zer- 
feMäfcg  zur  erleiden*  .*.-..  .*   * 

'■  -*i.  Aus  (tiefe*1  Verföchte  erklärt  ficBT  War- 
umtoanbei  dem  Zerfetzen  deä  Waffers  mi*  der 
Volta'fchen r  Säule  f ehr  verfchiedehe*  Mengen«2  von " 
G&  erhalten  hat.     Auch  die  Hjtze  trägt  dazu  bei, . 
I  doch  viel  weniger  als  die  Salze,  diefe  Gasmeagen 
|  veränderlich  zu  machen.   Wir  goffen  in  den  Trich- 
;  tefWafler,  4as  nur  lehr  wenig  Salz  enthielt,*  und 
|  döffen  Tempert«  ip°  warj.in  20  Minuten  beka- 
men vwir  5§  Maafs  <3as.     AX$  aber  die  Temperatjir 
des  Waffprs  auf  55  p  erhöht  wurde,  erhielten  wir 
i*  %felfeeu  £eit  68 Maafe*Gas, 
)      22*  Um  «och  gen auer  avfczamitteln , .  ob  nicht 
$0  Hange  des  fich  entbindenden  Gas  in  irgendjei- 
Hn  beftimmten  Veftältniffe  zu  der  Stärke  der 
S&viflöfuiig  ftebt,  ftellten  wir  noch  einen  zwei- 
te» Verfuch  mit  fchwefelfaurem  Natron  an.     Difc 
$We  beftand  aus  ^20  Plattenpaaren  und  die  Zellen 
tfwden  *iit  einer  Flüfßgkeit  gefüllt ,  die  20  Maa^s 
Wdfer  auf  %  Maafs  gemeiner  Salpeterfäure  ent> 
Wt    Die  Auflöfuug  des  fcfyvefelfauren  Natrons 
wtf  getätigt,  und  vom  Xpecif.  Gewichte  1,0747. 
"•A  ftarkem  Abdampfen  bis  zur  Trocknifs  liefsen 
*tö*745  Qrammes  diefer  Auflöfung  ^Soa'Gram- 
'^SttmHflckftande;  das  Waffer  enthielt  folglich 
***  9,078.4    Wach  J«x  fit&m  Verfuche  wurde 


t    »4*    ]  . 

<Jie  Auflöfüng  wiederum  mit  einem  gleichen*  VoW* 

'men  Wdffer  yerüüxutit,  |ifidffofort  beiJäenfolgeft- 

den  Verfufcfeen.        j:  •  *    '       :    -r 

;i''^e*^eausgetrobi.'  Gas  :bn  Berechnete  Gaäneige 

-  fchwef elf.  Natrons  Mitt.au*  den'CW*«»  *.$£*- 

Vtrfuch       in  d.  AufLöJb  r ,     a.Veri;    ,  menge  proportional. 


x 


<W84  *5<>  ?5°  Aaaii  . 


,    ;  '**  •  -          0,0592  '        18S  ,            18* 

*     t  5  «,0196  ..-.       157                14* 

\  N  ^  0,0098  118                "5  *       *        , 

v'      6  0,0049  95                   9* 

6  0,0024,  64               *   7* 

f  0,0012  35  51      ,   , 

\Man  fielet  hieraus:  1)  dafs  die  Auflösung  del 
fehw.efelfauren  Natrons  defto  fchkchter  leitet,  odfer 
tlffto  weniger  Gas  giebt ,  je  weiter  fie  fich  vom  Sät- 
tigungspunkte entfernt ;  2)  dafs  fie  aber  keinesvte- 
ges  hur  halb  fo  viel  Gas  giebt ,  wenn  fie  halb  fo 
viel  Salz-,  fonderh  -fcrft,  wenn  fie  nur  den  achten 
Theil  fo  viel  Salz  als  zuvor  enthält;  wie  diefes  iu$ 
der  Vergleichung  der  beobachteten  und  der  naök 
diefer  Hypothek  berechneten  Gasmengen  deutlieh 
hervorgeht.  Schon  die  mehrften  Zahlen  im  vor*- 
hergehenden  Verfuche  (20)  entfprecHew  diefemCe* 
fetze,  obgleich  jener  Verfuch  mit  weniger  Sorgfalt 
als  diefer  angeftellt  wurde.  Wir  werden  uns'  daher 
vol  der  Wahrheit  nicht  Weit  entfernfen,  wenn  wir 
fagen :  dafs ,  um  in  derfelben  Zeit  mit  einer  Auflö- 
sung ^voü  fchwefelfaurem  Natron  dip  doppelte  Gas- 
menge  als  mit  einer  andern  zu  erhalten  V  jenefta 
dem  Salze  8  Mahl  fo  viel,  als  diefe  enthalten  mufe, 
und  dafs  auf  diefe  Art  die  Gasmengen,  welche  ver< 


,     l  '«4*   1 

faklpdqne .  Atrfl*fcsngen  von.  fch^e^ftmrem  Natron 
,  Äa^jiud^n,   ip  dßmVcrhältniffe,4€T  Cubikwürzeln. 
d«r  Salzmenge  flehen,  die  fiß  enthalten, 

-  23.  Es  war  zu  erwarten,  dafs  auch  bei  den 
ttttytn  Salzen»  ein  ahnliches  Gefetz  (ich  zeigen  wür* 
dt£;<fte  Erfassung  hat  uns  ^bej  fehr  Ibald '  vQm  Ge* 
gaotbeile  belehrt.  >  Ejn£  gefättigte  Aufläfyng.  von 
JAWefelfßurer  M^gneßa,  hat  ups folgende  Refoltarr 
fcgSge&en:       .  -.   i-'       *  ■     ».     *-     , 

,.,    ..  .    • -I     .   ,    -t    Verfuch   ,!    ^       j  4.    :    f  .       ,  io* 

£äs  im  Mittel  aus  5  Verluchen       86  '    55        45       ** 

*'* 
:  In  diefen  Zahlen  läÜst  fich  kein  Gefetz  entdecken. 

Aber  gefättigte  Salpeter  -  AaßSjfürig  hat  uns  *Woch 
fcnderbarereRefultategögeben/ "Statt  mit  cferStär* 
ifelier  Auflöftmg  abzunehmen^'  nahm  das^Gas  an 
Hf&tige  zu;  die  gefättigte  Aüflöfüng* entband  näih^ 
1  lft&^8  Maafs  Gas,  «dagegen  mit  'einem  dem  ihri^ 
gÖf  gleichen  Volünien  Waffer  verdünnt  47  Maaf» 
0*8.  Indefs  war  die  GaseBtbindung  am  pofitivei* 
frrättie  iichtlich  ßärker  als  an  dem  negativen,  es- 
wirkte  alfo  der  WaJTerfioff  hie*  auf  die  Beftaud- 
ifetiteder  Salpeterfäure  ein. 

IMefe  Verfuche  fcheinen  zu  beweifen,  dafs 
&$  Leitungsvermögen  der,  Sfllz-  Auflofungen  (be% 
rubren  anders  überhaupt  diefe  Wirkungen  auf  dem- 
felben)  in  keinem  beftimmten  Verhältniffe  mit  cfer* 
Dichtigkeit  diefer  Auflofungen  flehen.  Doch  könn- 
te, ein  fglches.  Verhältnifs  deffen  ungeachtet  wqH 
WfteUenl?  wenn  man  bedenkt;  dafe  die  kryftattl- 
Stten  Salze  im  AÜ'gem'einen J fchlectie v^ije^  $nd* 


t    i4<   ) 

lind  dafe,  wenn  fie  im  Waffer  airfgelAfetr  wettU 
Ihr  Leitcmgsrermdgen  zugleich  mit  dem  des  Wa£  - 
fers  erhöht  wird..  Es  wäre  daher  möglich,  daft 
für  einen  gewiften  Sättigungsgehalt  zwifcben  Salz 
und  Walter  da«  Leitungsrermögen  ein  Maximum* 
würde,  und  dafs,  wenn  man  von  diefem  Punkt« 
ausginge,  irgend  ein  regelmäfsiges  Gefetz  wahrste* 
nehmen  wäre,  dem  analog,  welches  wir  feei  d&«l 
fchwefelfauren  Natron  bemerkt  haben.  Diefeg  ift 
ein  Gegenftamd ,  der  weiter  unterfucht  zu  wenjea 
Verdiente.  r 

7.  Wie  nehmen  die Wirkung**  der  Säule  mit  der  Zahl  • 
MBfL  mit  der  Oberfläche  der  Plattenpaare  zut 

^4-  Die  Säure ,  die  wir  zum  Füllen  der  Zel- 
len brauchten,  war  ziemlich  fchwach,  da  fie  für 
grofse  und  für  kleine  Säulen  diefelbe  feyn  follte. 
D*gegea  war  die  Säure,  die  wir  in  den  Trichter 
gölten,  ziemlich  itark,  um  mit  den  fehr  verfehle* 
denen  Säulep  doch  immer  ein  guter  Leiter  zu  feyn. 

Zahl  der  Plattenpaare*  .  15      50      60    120. 

li  Gas  im  Mjttel  aus  2  Verf uchen    ü  14    rä}    571    4i2MaaI* 
-  —    bereohnet  den  Cub.Wurz. 
der  Plattenpaare  proportional   .314    269    540    423    — 
.i.  Qa«>  bei  einem  Verf.  mit  rer- 

ftdert.  Flüffigk.  i*  den  Zellen      87      —    ,  — .    134    — 
5,  (*as,  mit  ein  er  Flüffigk,  in  den  ■        . 

Zellen,  d.  ^Salpeter!,  enthielt    14  5180  ' 

4.  Als  Zellen  und  Trichter  mit  Waller  gefüllt  waren,  da« 
; '  nur  fehr  wenig  Salt  aufgelbfet  enthielt ,  gab  in  24  6tutr* 
M  de'rt  eine  Einzige  Säule  von  120  Plattenpaaren  59  Maaf» 
,  Gasj  und  5  folche  mit  einander  v.erbundene  ßäiüen  nut 
*,Jfto  Maalt  Gas. 


(    4#    3 

fcog  der  Siul*  (fc  fem  fie  dwsch'  die  Gasmang* 
y^efflüB  wird,;  xHe  &cb  unter  übrigens  gleichem 
CftfiSncten  cntbiadet,)  keinesweges  in  denrftlbett 
«BÄttniffe  al±'  die*  Menge  dear  Platteapaane  -sab- 
röftat*  Im  erften  Verfuche  War  fie  -erft  doppelt 
üfJEfrafe,  als  die  Zahl  der  Plattenpaare  auf  d*i 
frfclfiehe  geftiegen  war;  und  auch  die  Reftidtatt 
Ha  Verfuch  3,  3  and  4  entfpfechen  diesem  Gefe* 
Mttierolich  nahe.  Es  fctairit  daher»  dafs  die 
Wirkung  d^t  Säule ,  fp  fern  fie  durch  die  Gasmer*- 
'S1  g6m6ffCI1  'Wird,  welche  die  Säule  entbindet, 
(foä  CJubikwureeln  aus  der  Anzahl  der  Plattenpaare 
tjan^h  proportional  ift,  .  -' 

. ,  ■  %5+  Hieraus  läfst  fich  eine  fehr  wichtige  Fol-» 
^^TUag, ziehen.  Gefetzt,  eine  Säule  von  20  Plat* 
tapaaren  habe  das  Vermögen,  einen  Kprper,  wie 
ig,  Waffer,  zu  zerfetzen,  fo  ift  es  offenbar  weit 
«liftheilbaftex,  mehrere  Säulen  aus  20  Plattenp^a- 
jeü,  die  man  zugleich  in  Wirksamkeit  fetzt,  jje- 
typmlf  u^nd  einzeln ,  als  zu  einer  einzigen  Batterie 
fereint,  auf  das  Waffer  einwirken  zu  laff^n.  Denn 
i&.erjfen  .Falle  ift  die  Wirkung  der  Anzahl  der 
*$Spkn  proportipnal,  im  zweiten  Falle  nur  der  Cu«- 
büvrurzel  aus  diefer  Anzahl.  £s  giebt  allb  viele» 
Falle  ^  in  welchen  es  vorzuziehen  ift,  kleine  Sau» 
fegt  zu  bj&nphen.  In  andern  Fällen  mufs  man  Aß~ 
U^pn  fehr  grofse,  d,  b.,  aujs  fehr  vif len  Platten*' 
JJVpn  3ufam«iengefetzte  Säulen  anwenden,  be- 
Joniers  wßnA  es  darauf  ankommt,  von  Köfpern 


t   *46   3    y 

Seftanthlieile ,  abrijfchelden ,  die  Rür  {Ihr  grofse* 
Rfcpuifivkräften>zu  weichen  vermögen,  v  Audi, 
wehri  nyan  eineh-  Körper  *  der  von  der; Berührung 
*de^  Duftfchnell  zerftört  wird,  in  etwas  bedeuten» 
deren  Mengen. ficb  verschaffen  will;  So  &.BL  kau* 
*r*an  zwar  Kali  und  Netron  mit  kleinen  Säulen  zer- 
fetzen, aber*  das  Kalium  und  das  JNatronium  oxy* 
diren;  fiqh,  indem*  fie  erfcbeinen,  uöd  die  einzig* 
Art*  welche  es  giebt*  <<ti$fe,  Oxydjtrag  gevirifs.zü 
verhindern,  ift;,  diefß. Metalle  mit  QqeckGlber  3« 
.verbinden,  wie  das  der  Dr.  S  e  e  b  e  c  k  «uerft  getbau 
hat.,  indem  er  die  Spitze  des  negativen  Draths  mit 
jQueckGlber,  und_%diefes  mit  dem  ÄJkali  in  Beruht 
rung  brachte.  «N  .   .  ^ 

26.  Um  auszumitteln , '  in  welchem  Verhält- 
niffe  die  Wirkung  der  Säulen  mit  der  Gröfse  der 
Oberfläche  '  der  Plattenpaare  fteht,  nahmen  wii* 
fcwei  Säulen  aus  20  Plattenpaaren,  deren  Oberflä* 
chen  fich  zu  einander  verhielten  wie  1  :  19,7.  Dfö 
Zellen  wurden  mit  einer  Saure  gefüllt,  die  auf  40 
Maafs  Waller  i  Maafs  Salpeterfäure  enthielt;  cfi* 
Säure  im  Trichter  war  fehr  viel  ftärker,  imd  nni 
mit  3  Maafs  Waffer  auf  1  Maafs  Säure  verdünnt: 
Die  Zellen  in  beiden  Apparaten  warenThicht  vdii 
gleicher  Weite;  ihr  Inhalt  war  in  dein* grofsplattit 
gen  22,2  Mahl  gröfser  als  in  den  kMiiplattigeiri 
Da  nun  dargfethän  ift  C17),  dafs  die  Wirkung*  eine* 
Saute  unter  übrigens  gleichen  Umftänden  der*Men* 
ge  der'  Säure  proportional  ift,  mitteilt  derer*  fi^in 
Wir^ßnhkeit  gefetzt  wird,   fo  war  vtm'cler  Wirf 


■  ) 


fcwg  den^ofs4?^Sätd«  mir  ff  ;f  >*Ä  nAuienS  wenn 
Je  mif  der  Wirkung  der'  kleinen  Säule  V-er gliche*1 
twteftifidlte- v  ?rjn  >.:■ -,:i  fn  ,\  -';-j-r/;  : 
■':.  ^  ifirei:  aitf  einander  folgende  Verfuch^  mit*  den* 
fftffyhttiggn  .Apparate ,  die  jede)? -iij-  Minui&^t 
{fcöeftkö,  gaben:  wnHJ^inOasvolqmenvcm' 4^67 
4ktil&res,  vtanron  f fjf  genommen, 3ft,j5  CeA&fL 
ltfagtejjr»i  Drei-ähnliche'Verfucbe  mit;dem  kleia* 
lfh%ea^, Apparate j_  jeder  ebenfalls  i5  .Ali nuten  ' 
Äbarad,  gaben  uns  1,88  Centil  Gas.  r, :  Es  verhalt 
fcS1  aber  1,88  :?  38^5:  ä±=  1  :  20,61 .J .:  und  du 
0terflachen  verhieltönrfich  wie  1:  1957.  'Die  Wir- 
töngen  zweier  Säulen  •  Von/  einer  gleichen  Zahl 
flsttenpaajen'  find  aljb,  unter  fonft  gleichen  UnV 
&uuLen,  nahe  ihren  Oberflächen  proportional. 
m.  *2j.  Früher  als  wir  hat»' lieh  Hn.Wilkinfon- 
,4ttlit  beschäftigt»,  die  Wirkungen  der  Säule  zu 
laufen;  er  nimmt  aber  fcum:  Maafse  nicht  die  Men- 
g*?öi|  Gasy  welche  fich  aus  einer  Flüffigkeit  entr 
hMet,j  fondern  die  Länge  Stahldrath,  welche  fio 
fcfitjfeder  SchUefsuUg  zu  verbrennen  vermag  *). 
ffofes  raufste.  ihn  natürlich^u  andern  Refultaten 
fctnjn^  als  wir  gefunden  haben.  Er  fchliefst  aus 
Wi»  Verfuchen,  dafs  die  Wirkung  der  Säule  de* 
JtattH-der  Plattenpaare,  wenn  diefe  von  gleichen 
Ole^äphen  find,  proportional  fey;  und  dals  in, 
tw»  Sätden  von  nicht  gleich  grofsen  Platten,  in  de- 
leai  aber  die  Summe  der  Oberflächen  gleich  ift,  die 
RWorogen  der  beiden  Säulen  fich  wie  die  Qua- 
f  *>$felie  difte  4nnal?n>  Jabrg,  xBoß.St.  1.  odeylj.  19» 
S.  45,  GilhfrU 


C    >4«  1 

ctatto  der  Oberilcheri  der  einzelnen  tUttknftmk 
«rhahen;  aus  denen  fie  beliehen.  .  •    " 

So  verbrannte  eine  Säule  aus  100  PiattiiWfW 
ren  von  4  2oll  Seite,  die  tum  feuchten  Lettir  Sit 
yeter&ure ,  *  mit  >  dein'  25  fachen  .  Gewichte  T^MA 
Vercjünnt ,  hatte,  |  Zoll  Stahldratb  von'ungefJkr  ^ 
Soll  Dicke^wei  folche  Sa  uleu  verbünd  enr^b**m»- 
Ifen  i  Zcdl ;  tind^vier  folcher  Säulen  vereinigt  iZl 
deffelben  Stahldraths.  Dagegen  verbrannte»  *4f 
Plattenpaare  von  &  Zoll  Seite  3s  Zoll  von  demftl 
fcen  Stahlcjrathe.  Es  i&  aber  2  :  32  =  i&*  :  (M^, 
-  Es  läfst  fich  hieraus  folgern,  dafs  zwei  3tt> 
len,  die  aus  gleich  viel  Plattenpaaren  von  ru&t 
gleicher  Oberfläche  beftehen,  Dratblängen  fchmd- 
zen,  die  fich  zu  einander  wie  die  Cubi  dar  Obtfr 
Rächender  einzelnen  Plattenpaare  verhalten.  Deaon 
zu  Folge  des  erftehWilkin fon'fchen  Gefetarft 
qpürde  eine  Säule  aus4oo  Plattenpaaren  von  £  ZpH 
Seite  4-32,  das  ift,  iaB  Zoll  Drain,  atio»  ftf 
Mahl  fo  viel  als  die  Slale*  aus  4<m>  Plattenpaare* 
von  4  Zoll  Seite  (oder  4  Mahl  kleinerer  OberiaV 
■  che)  gefchmolzen  haben  *).  x~ 

*)  y^rgleicht  man  diele  Refultate  mit  einander,  fo  findet 
fich,  dafs  fowohl   A)  bei  Säulen,  welche  ans  ungtÄeh 

t  viel  Paaren  gleich  grosser  Platte»  beliehen/ afs  #£.!>*£ 
Säulen,  die  aus  gleich  viel  Plattenpaaren  rem  naglet 
eher  Oberflache  zuTammengeretzt  find,  die  verbräm*» 

-'     ten  Dratblängen  den  Gabis  der  entfecutdetten  Gasme 

\>  gen  proportional  find.  Denn  in  dem  erßen  Falle  ypxt 
halten  lieh  die  Länge  des  verbrannten  Drathes  wie  die 
Anzahl  der  Plattenpaare  y  die  Menge  des  entbundene« 

•»"    €ä   aber  wie  Aef  Gubikwunent  «Keffer  Anzahl  (*+\ 


I    t4si    1 

I  .  Diefe  Vtrfuche  find  fehr  intercffant,  dock 
bd  fie  nicht  dazu  geeignet,  d«fs  fich  aus  ihn** 
ttf  d^e  Wirkung  einer  Säule;  iittmer  jnit  Sicher-» 
hat' fchliefsen  liefse*  Ihnen  zufolge  würde  m&k 
fcttkfcen  muffen,  dafs  die  Kraft  einer  Säule,  di* 
Dj^fchmelzt,  unendlich  gröfser  fey  als  die  ei» 
lliC  Säule,  welche  das  nicht  vermag;  ein  Reful7 
tat*  das  ungereimt  feyn  würde.  Um  die  Kraft! 
&r  Säulen  zu  vergleichen,  mufs  man  etine  Wir- 
hij  wihjen,  Welche  beide,  unabhängig  von  de* 
fliM ihrer  Elemente,  hervor  bringen,  und  die  nu£ 
&^er  Gröfse  verfchieden  ift.  Das*  Mittel,  wei-> 
|fcto  wir  den  Vorzug  gegeben  haben ,  fcbeir/t  iha 
kmach  in  der  That  zu  verdienen.  Es  wäre  nur 
Mwflnfchen,  da£s  wir  untere  erften  Verfuche  mehr 
abgeändert  und  vervielfältigt  hätten ,  um  unfern 
Ätfaltaten  mehr  Oewifsheit  tu  geben. 

I*  ftrgleichung  der  chemifchen  Wirkungen  und  der  elek* 
Itftim  Spannungen  in  Zelten  -  Apparaten  mit  verfehle» 
dienen  Flüffigktitem. 

28.  Zu  «Htfer  Vergleichung  der  Wirkungen, 
fcit  den  elektrischen  Spannungen  dienten  uns  ein 

Qpd  im  aweiten  Falle  verhalten  lieh  die  Drathlängen,  ; 
Welctie  verbrennen ,  wie  die  Cubi  der  Oberflächen  der 

-  Ibtelnen  PlatUnpaare ,  die  entbundenen  Ga*me*gen' 
aber  wie  die  Oberflächen  felbft  (»6).  —    Hr.  Cfcil- 
Itrn  ift  mit  lehr  grossen  Platten  auf  Refultate  gekom*' 
total,  welche  von  den  Wilkinf tftt'fchen  lehr  abwe**l 
fben  [Annal.  1810.   St.  12.   oder  NP  F.  fl.  61    S.  564.J. 
leide  Phyfiker  haben  indefs  ihre   Refuhate  unter  zu 
ftrrchiedenen  Umft&ndem  erhalten,    alt   daft  fie  fleh 

'  tuglaichan  Ueütft."  "     ~        <S<i?±tu]ff*c  W  Tfonnri. 


C    .5« 1  t 

Zellen*  Apparat  von  20  Plattenpaaren.,  defr  TfM 
Tfcrfchiedenen  Flüffigkeiten  gefallt  wurde,  eiad 
.  GoulomVfche  Drehwage,  dem  Inftitute  gehöripj 
«nid  ein  fehr  empfindlicher  Condenfator.  Die  VwJ 
bindungen  zwifchen  den  verfchiedenen  Theilen  dbg 
Apparats  würden  mit  derfelben  Vorficht  gemacht 
welche  Hr.  Biot  bei  ähnlichen  Unterfuchungej* 
befolgt  hat  *).  *  «    Ji 

Wir  füllten  zuerft  die  Zellen  mit  Salpeter&a» 
re.  Indem ,  fie  auf  den  Zink  und  das  Kupfer  des 
Zellen  einwirkt,  verwandelt  fie  fich  in  Salze,  und 
diefes  gab  -ans  den  Vortheil,  faft  zu  gleicher  Zeit 
awei  Verfticbe  anzufteilen ,  und  in  ihnen  alle  Ver- 
fchiedenheiten  auf zuf äffen  und  allmählig  entftehfft 
2ü  fehen,  welche  fcwej  Flüffigkeiten,  von  denenl 
die  eine  ein  vguter,  die  andere  ein  fchlechter  Lei-, 
ter  ift,  in  der  efremifchen  Kraft  und  in  der  Elek- 
t/ricität  der^Säule  hervorbringen  können,  | 

Nach  einer,  möglichft  kurzen  Berührung  des 
Deckels  des  Condenfators  mit  einem  der  Polardrä- 
the  des  Zellen -Apjparat/s  fand'  fich  der  Condenfa- 
tor fo  ftark  geladen ,  dafs  fich  aus  ihm  ein  fehr. 
fichtbarer  Funke  entlocken  liefs.  Als  wir  ihn  dar- 
auf aufs  neue  luden»  brachte  er  in  der  Coulom.b*- 
fchen  Windungswage,  in  welcher  der  Quadrant 
in  100  Orade  getheilt  ift,  eine  Divergenz  von -91°. 
h$rvor ;  ,bei.:ejnem  zweiten  Verfuche,  der  5  Mipo- 

,  »j  Ueber  den  Anteil,  weichen  in  Volta's  Säule  die  Oacy- 
Jf  ydism$  an  4«r  Erzeugung  fler  Elejitricität  hat, , in  cü*. 
(fyr&^'lfPi  ?■£*  l8°*  Si*  *o.,  $derB.  18.  S.  129  fc 

Gilbert'.' 


Pnaeh  de nT  äfften  gemacht  Svuriies  eilte  Diveft. 
2  von  920;  bei  einem  diitteir  VeWuche  y0i|» 
gö°,  und  .bei  einem  vierten  Verfüche  von-gi°~ 
$fet  Zellen  -  Apparat  war  nun  fchon  ober  eine  hal- 
ie  Stünde  in  YVirkfamkeit ,  und  feine  elektrifche 
.Spannung  blieb  noch  immer  dieselbe.  Erft  nach 
| Stunden  fing  fie  allmählig  an  abzunehmen;  nach 
3  Stünden  war  fie  noch  790 ;  am ■■  andern  Tage 
tbeir  fehr  viel  geringer.  Imnjer  wurde  fie  hierbei^ 
fuf  diefelbe  Art  gemeffen,  indem  einei?  der  Polar-* 
Irithe  in  eine  möglichft  kurze  Berührung  mit  dein 
jPsckel  des  Condenfators  verfetzt  würde.  * 

Ganz  anders  verhielt  es  fich  mit  der  chemi- 
ichen  Wirkung  des  Zellen  -  Apparats  \  fie  dauerte 
aur  25  Minuten,  und  war  wenigftens  nach ^iefe^ 
"2&t  faft  gänzlich  zerftört.     '   , 

29*  Diefe  Refultfcte  könnten  auf  den  erfterf 
Aabück  widerfpjrechend  erfcheinen.  Doch  lafferi 
fie  Geh  erklären,  wenn  man  annimmt,  dafs  nach-* 
dem  die  chemif che  Wirkung  der  Säule  erfchöpft 
war,  die  Dauer  4er  Berührung  zröfchen,  dem  Pe- 
krdrathe  und  dem  Condenfator  e.inen  fehr  mei-kli-1 
cteo  Einflufs  auf  die  Menge  der  Elektricjtät '  g$-. 
halt  habe,  die  der  Condenfator  während  de rfelbien» 
in  fich  aafpahrii* .»•  Und  fo> verhält  es  fich  in  der 
That,  wie  whc  .durch/  eine  gtofse  Menge  vtfn  Vir- 
eben  gefunden  haben  *  die  wüttverfchie denen  JHüf- 
!  Reiten  apgeftellt  wurden./.  Folgende  find  ^ie 
Resultate»  derfelben. .  \Wo  .kaine.i5eit-Ä0gegebeÄ' 


Jft,  wie  lange  die  Berührung  w&tte ,  dauerte 
lüux  einen  Augenblick. 

Die  Zellen  des  Apparats  enthielten  *■  u|j 

fehr  Ichwa-     eine  Auflösung  eine  Mifchna^  vjm 
von  fchwefelt   Salpeter!,  u.  fcbwiE 
Natron:  feUknrem  ftulllflfl 

69°  8*°  .    4 

84  in  $1  101   in.  »*         " 

'4 

* 

41 


1 

le    Salpe- 
tersäure. 

'8«°   ■ 

ttivergem 
in.  Coul. 

88  in  % 
79 

Win&W., 
durch  den 
Conden- 

97  »  S' 
80   in  »' 

fatorlter- 

5» 

Vorge- 

'  bracht 

34  i*» 

16 

J20  iir  2' 

85  »  »' 

67 

77  in  a' 

60 

58  in  »' 


101  in.  2 

77 

97  »  *' 

101  in  5* 

74 

99  iÄ  5' 

69 

9°  »  5' 

68 


mit  fchwefelfaurem  Natron  blieb  die  Säule  viel  länger  tl&' 
üg ,  all  mit  der  3alp6terfäure. 

3ö.  Die  Dauer  der  Berührung  des  Polardrathi 

jnit  tfem  Cöndenfator  hat  alfo  einen  fehr  merkli-, 

chen  Einflufs  auf  die  Spannung,  welche  das  EleK» 

trometer  anzeigt.     Diefest  beruht  offenbar  auf  dem 

grqfsern    oder   geringern   Leitungsvermögen    kfafc 

Flüfßgkert  in  den  Zeilen  des  Apparats ;  dennlieö* 

ije  die  Elektricität  ungehindert  durch,  fich  h)mm 

durch ,  fo  würde  eine  inüantane  Berührung  hiowir 

chen»  den  Cöndenfator  vollftändig  zu  laden.     Satt 

peterfäure  ift  ein  weit  befferer  Leiter,    als  jede? 

folpeterfaute  Salz;  bat  man  daher  mit  ihr  die  Z«i» 

hü  gefüllt  >    fo  findet  die  Elektrioitdt,   befondei* 

anfangs*  unendlich* weniger  Widerftand,  als  wem* . 

fie  durch  eine  SatearnfWeng  hindurch  itrdtnt  j;  da* 

her  erneuert  fie  fich  ohne  Verhältnifs  fobnellör,  ^ 

wenn  diÄ.Sänxa-nttttraiiürt/ift,  und  ladet  den  CW 

daa- 


t    V55    ] 

■»trad  «rfetzt  das  Waffer fi*eit  geTöi*t<3biteir. 
nd  daher  auch  die  Spannungen  *  eines  mit'Säure 
ad  4ne?  mit  einer  Salzatiflöfimg  gefüllten  Appa- 
ifcteich,  fo  ftrömt  doch  durch  elfteren  in^glei- 
_. .  ^2eit  mehr  Elektricität,.  find  ihre  Wirkungen  " 
MßBei*  daher  ^  ungeachtet  der  gleichen  Spannung 
- "  r  verschieden  feyn.  »    '     - 

3i.  Es  lallen  fich  jedoch  nicht  alle  EHcliei- 
ngen  an   der  Säule  aus  dem  Leitungsvermögen 
r  Fiftfligkeiteü,  mit  denen  fie  geladen  Jfiid ,  *r- 
reü»  Man  nehme  eine  fo  cöncentrirte  AAfilöfiing 
i  fchwefelfcurem  Natron ,  dafs  fie  beffer \aü*  fehr 
räche  Salpeterföure  leite,    fo  weit  lieh  wenig- 
$  darüber  aus  der  Gasmenge  fchlid&eh  läfs^  dfe 
i.'ms  beiden   entbindet,  »wenn  mit   ihnen  defcs 
bter  gefüllt  wird ;  mit  der  Säure  gefüilt^wird  dlwr 
»*  Apparat  dennoch  kräftiger,     als  mit  der 
löfung  wirken.      Diefe  Verfchiedeöhfeit  ib  s 
fjkaft  fcheint  uns  daher  zu  rühren ,  dafsip  dem 
ter  weder  das  fchwefelfaure  Natron,  no^die 
rfaure  zerfetzt  werden !  (  1 2  ) ,  beide  ^ber  h* 
__Jlen  desApparats  fich  langfamer  oder  fehneL- 
&  «erfetzen.    Denn  im  erften  Fall  ift  diß  Wirkung 
ifcch,    tind  rührt  ganz  allein  von  dem,  fchwwef eU 
'■»Natron  oder  von  der  S^lpeterfäure  her;  ftatt 
fie  im  zw.eiten  Falle  zufammengefetzt  ift,    in- 
[  dann  auch  die  Produkte  ihrer  Zerfetzung  daran 
_  haben.     Bekanntlich  werden  aber  die  ver- 
gehen Körper  und  die  Oxyde,  oder  derWaf- 
•  und  die  Alkalien  u.  f.  f.  nach  den  negati- 
[''ittd.  4.  VhjGk.  B.  38.  3t.  a.  5.  ißu.  St.  &     L   . 


t   *54   3 

\ 
/  • 

*en  Qfeerfläcbenrbiiigezogen,  wahrend  der  SämA» 

ftoff  un4  die  Säuren  nach  den  pofitiven  Oberflächen 

-b^Biftreben,  ujwi  jecterdiefer  Körper  fetzt  a^diefe 

-Oberflächen  die  ihm  eigne  Menge  l von  ElektriciÄ 

»ab,  ohne,  dafs  dadurch  irgend  eine  Veränderung  i« 

derientfteht,   welche  der  Sä«le  ihrer  Natur  nach 

2ukommt.      Folglich  mufs  die  Salpeterfäüre,  .di* 

(ich  leichter  zerfetzt  :als  #as  fchwefelfaure  Natron 

^wnd  Produkte  ierzeugt,  welche  die  Elektricität  y<* 

einer  Oberfläche  zur  aadern  leicht  durch  fich  huw 

durch  lallen«   ein  befferär  Leiter  werden,   als  dift 

fes  Salz,   und'  die  Wirkungen  der  Säule  kräftigt 

-machen,  als  es  das  fchwefelfaure  Natron  thut..  Dal) 

•felbe  läfst  ßch  im  Allgemeinen,  von  allen  ander* 

•febr  verdünnten  Säuren  in  Beziehung  auf  jede  aa 

-dete  concentrirte  Salzauf] öfung  lagen,  und  diePhl 

jiomene»  welche  fie  jnit  der  Säule  geben,    ^rerdti 

}fich  hieraus  erklären  lauen. 

Diefes  ift  auch  ungefähr  die  Erklärung,  wel 
che  H.'  Davy  von  dem  chemifchen  Einfluffe  de 
feuchten  Leiter  in  feiner  vortrefflichen  Abband 
lung  über  die  chemifchen  Wirkuhgen  der  Et&tA 
vitat  giebt  (10)  und  es  dünkt  uns,  dafs  diefefi 
Tdärung  die  genügendfte  ift.  Es  hängt  alfö,  unte 
übrigens  gleichen  Umftänden ,  die  chemifche  Kfld 
einer  Säule  ab,  von  ihrer  Spannung,  von  deniLen 
tungsvermögen  der  Flüffigkeiten ,  mit  der  fie  getS 
den  wird,  und  von  der  leichten Äerfetzbarkeit  dl( 
ferFlöffigkeit^n. 


*  *  \         ne  Körpen  (i 

*  -  32.  Wir  haben  mit  iinferer  grofsen  Batterie  aus 
&>ö  Plattenpaaren  von  9 Quadrat- DecimeterOber- 
ftifefee,  fehr  viele*  Verfuc^e  apgeftellt,  jedoch  nur 
,<^_  geringe  Zahl  intereffanter  Refultate  erti^iteiu 
D«|n  da  Säulen  mit  kleinen  Platten  faft  unter  allen 

jjffmftinden  diefelben  Wirkungen  als  grofepl^ttige 
fiolen  hervorzubringen  vermögen,  (wie. wir  vor-» 
Jfogefehen  habe* , )  fo  fand  es  fich ,  dafe  mit '  ih- 
theils  in  England*  theilsin  Deutfchland  fchcwt 
•Btes  gefchehen  war,  was  wir  mit  der  grbfsplatt}-. 
££*  Säule  zu  erreichen  hoffen  durften  *)rr  Was 
%rtfr  .daher  von  den  Wirkungen  unferer  grofsen 
jfcHterie  anzuführen  haben,  können  wir  fehfrkurz 
;Mt«n;  wir  wollen  unfere  Lefer  nicht  mit .einqr 
Hinge  von  Refultaten  unterhalten ,  die  fiV  fchqh 
Kennen. 

l     t    33.  Die  FlQffigkeit,  mit  welcher  wir  dje  gro« 
Jfc$  Batterie  gewöhnlich  zu  unfern  Verfiichen  gel^-» 
haben,   beftand  aus  Waffer,  worin  ^  bis  ^ 
hfak  aufgelöft  war,   und  dem  wir  -fe  cpnceii- 
Seh wefelfäure  zufetzten. 
Der  Schlag,  den  diefe  Batterie  giebt,  ift  un- 
;lich , ,  und  felbft  gefährlich ,  wenn  man  die> 

de  mit  verdünnter  Säure  oder  n?it  einer  Sal£- 
*         .  '1  *  '   '  , 

[QQ&er  vielmehr  Hatten  die HH. ran  Marum; und  P £af£$ 

Simon,  Davy,  W.ilkinfon  und  Ghilaern  mit  ih- 
r  ren  grcfsplattigen  Batterieen ,  /o wohl  für  fich,  als 
t  im  Vergleich;  mit  .fcleinplattigen,  fajt  alles  £eleiltef, 
i      was  fich  mit  ihnen  erreichen  liefs.  Qilbtru 


^ 
•% 


bewaffnet.     Einer  tönvüff£ , '  der  ihn  -auf  diefrf  Art 

.,  ^rtfi&V^mite^  tiöd  fpürte 

Während  cüefet  giiiieri'ZMt  'eirfe'  aüfeerorilenüichi 

!S&!Ä!  iVdeb  ÄfmSii1;     So  ftkrtc  cftefer  Schlafe 

JSäetech^iJt;1  fcjfaiiitn1anihn  hdch  nicht,  wrtfc 

ttiaii  ?n:der:MiÄendhU'  aus^4  öder  5  iPerfonen  ^ 

l^hendön  Kettfe  ^e\it!;; ^hüV  dire,    wfelfchb  fich:  zk 

"äeii  fend^n    detft%en  'befinden  9     errij^finden    ihtt, 

radiwär  viel  ft^te'ih  dem  krme  ÜncTdetH^fti 

des  Körpers ,    wdldhe  der  Säule  zugewendet  $n£, 

'&$"&  rfer  andeVn  Hätttfe1  ünd'dem  ändern  Arme. 

rjEirie  kleine  jtarKgiladheLWdnerFlafciie,  die  Weit 

'weniger Elektricitat'^als  unfere  grofse  Batterie  fcVit- 

hält,    ertheilt  dagegen  einer   grofsen  Menge  yöh 

ftlenfchcn  einen  Schlag',  freilich  auch"  m  ^Üörtchie- 

dener  Stärke/  Plefe Wirkungen  "berüli'en  'offenoar 

auf  d$tn  Grade  der  elektrischen  Spahnung ,   die  ii| 

einer  Säule  aus  ÖobTIattefipaären  nur  feliVTchwach 

Jjn  Vergleich  mit  der  in  einer  Leidn^r  Flafche  ift; 

vifoerdies beweifeÄ  lfae,   dafs  keineswegs  eihe'Wfrft- 

liehe  lÜfrculätion  der  elektisch  eh  Flüfligkeit  in  der 

ganzen  Ketta  Statt  *£ndet,  wen'igftehs  nicht  fö','  me 

man  das  gewöhnlich  in  der  FriiiklinfchtiiTheo* 

'rie  "anniriitnt;   v'föridern  ttafs    dite^ntlathroif'  titfc 

durch  auf   einander L folgende :  Zeffeifzün^eri ' *  \iiitl 

«Wieder-Zuftmmenfetiungen  der  eKktKfcherilMÄf- 

ifigk eifc  voi^  fich  geht   (et  que  fadtcharße  nef  apere 

que  par  des  dtcompefitions  et  des1  rvcempoßtioru 

fuccejfivetäece  fluide).;'      iT     "^^^,* 


~  a 


?Jf$»  Jb^egau,  jnfo  4^.§,?Waff^.%eS?-Ä51^ 
,"  können  fich  fchwerlich  anders  zu  einander 

^4-nPip/gwf?«?  -Paftt»>,^i?W-t#^^W^ 

Zeigt  bat|  ^^^yjf  bal^a^i^el^  zweiiBf 
B^^^jdie.jnait  dfnjfolen  4er  B^ttpr^e  in 
ig,  wftT^en, unter  W^ffe  j;  f ehf  Cchtbare  JFun- 
tfc$f  (  Das  Merk,wö#digfte  be*  tiefem  Ver* 
r;d$£s,  ficji  dabei  kaum  eine  wahrzuneb- 
fM&Hl/f  G^s, entband,  wenn  da?  Waller  recht 
fc/i    4*8 WJ1  6aftze  ß^ft016  Oasit    wenji  es 
hapüh  fq^enig  Säure  enthielt. 
jfc3§*y  KaU:^pd  Natron  erhitzen  ßch  in  der  Kette 
jfcpn  Jfotjterie,  fchn^elzen,  und  zerfetzen  fich 
(f^gröfitenGefch  windigkeit;   das  Kalium  un(l 
verbrennen-  at?ej>    fp  wie  fie  entftehn, 
Jden  auffahrende  Feuerftrahleri  in  Bafcheln, 
fcijej.jyerk,,  {des  jets  enfi&mmis  qui  imitent  une 
j  fffe  4V^/fa* )• »  ,  E#*  Yrewi  die  Wudkfeipkeit  der 


ÄaM^'^iüi3^,:,la{ft8  fich  einige  Kügelchen  ei- 
leiten.  *•  Aber  ^o  Mimten  nach  d*ntfLaden  ,d« 
iatterieWt  alle  Zerfetzung  der  AlkalHm  auf,  ob- 
gleich  die  Spai>ötingr dann  noch  gaäz  diefelbeiflt* 
Unä  ihan  nach  ausnehmend  heftige  ScHlägte  erhält* 
üncFöbgl'eiöh  eine  tetten  geladene  Sätilfe  von  80  Piät* 
i&^Wren,  die  20  Mahl  kleiner  als  die  Platte*!  der 
grofsen  flatterte  {fad',-  dieföZerretamrig  fehr  leicht 
bewirkt.  L      '"      '  '    '*''  "'     '      '      *'4* 

v l'He.  G^chmoVieMt^arj^  zeigt'»  derKette dte* 
gröfseir Batterie  eifiige  merkwürdige  JHiheiium- 
gen.  Es  fahren  aus  feiner  Oberfächfe^tmkeniiäöli 
demnegativehDräthehih,  ürfd  Vetfctitfinden,  int- 
dem  fie  einen  fehr  fchatrfönruöd  ge«hrfiaiNßin2«a*tf. 
inörideW Ratich  bifdeii. '  Bringt  man  däirBäryt  mit 
'QWck&ib'er,  und  äfe&S'mxt  dtem  negativen  Ptatin- 
drathe  in  Berufen^,  fo  bildet '  fich  Schnell  eik 
Amalgam;1  welches  das  Waffer  unter  Attfbraufen 
zerfetzt  liüd  alkaÜfc'h  macht.  Jedesmahl ,  wenn 
man  #a$  Queckfilber  mit  einem  der  Polardräthe* 
dem  pofitiven  oder  dein  negativen,  berührt,*  Wäh» 
rfend  der  andere  damit  in  Berührung  iftV  erhält 
,  man  einen  weifsen,  fehr  glänzendA  Funken  und 
eine  ftäirke  Explofion,  welche  von  dem  Queckfiiber- 
'dampfe  herrührt:  Hiernach  follte  man  glauben,  es 
Ve^$föftt  vdrtheilhaftyfehrfiarkeBätterieeri  zu  »eh- 
Srien, wenh  manBiryt  mittelft<2ueckfilb4*seerfet«en 
will,  weil  man-Gefahr  Hüft,  einen Th^ii  des  gebilde- 
ten Amalgtims  zu  verlieren.  Eine  Säule *aus  looPlat- 
Wpareri  von  8  Centimeter  (3.  Zq11)'  Seite  reitet. 


£   *5q   I 

WÄeferZerfetzuttg  hih.     DettBcfcfcor.  Sö«fce:cdk 
I  iafc  fie:  durch:  ziemlich  fchwaflh#. Säulen  zuerjt  gr- 
Wtep*  -ujHtdie  andern  Ä*fe»  SÜft^ftif  #ftVfe-:&£  . 
%fcckfilbers  zerfetzt;;  amdiHerrj|<  D.<fcvy  4ft>e&jp»- 

*lfjcc&  Defiilliren  das  tfige*thftn#$fre  $Ieta^  ,aus- 
«^h^n,  das'fiieeatbielten.,  :;:  elf.  '-:  jy  o  7^0 
•*fi,  $7-  ,$irommn  uftd.JC*£$  4*tec$  jder  Einyfiff 
kung  der  ^grofsjen  Batterie  ^ißgefetzt,  gaben  Itein*  N 
4fiUtüc$*e  Zeichen  einer  Zerfet^ijig.  Zw^  zeig- 
fcp  fieh  öftere  Lichtzüge  auf  dtim  Jiaifce  in  4e&Qt?- 

-giad  des  negativen  Pols,  fie  fqhienen  uns,  aber 
**ehrein  elektrifches  Phänomen,  als  ein  Verben;* 
tttft  eines  eigentümlichen  Metalls,  zu  feyn. 
ISSminjt.jnan  Qpeckfilber  zu  Hülfe,  fo  büden  4icb 
ÜPfb^eH  Amalgame,  idie  Jas  Waffer  zerfctztfM  un,<I 
»^alkaliCph  macbenv  Auch  die  JSalae,  «weloh« 
Sfrontion,  «Kalk*  Ji^Ij^iNatcon  oder  Baryt  zurBa- 
fis  enthalten,  find  auf  ctiefax&rt  fein:  leicht  felbft 
JR&  kleinen  Säulen  zu  zerjetzen.'  Am  bellen  ge* 
lang  uns  immer,  der  Verfueh,  wenn  wir  aus  denj 
zu  zerfetzenden  Salze  mit  etwas  Waffer  einen  fehr 

.  dicken  Teig  machten,  *  und  "aus- ihm  eine  kleine 
Schale  bildeten,  in  die  wir  ein.Queckfilberkügel- 
cjien  thaten;  wir  fetzten  die  Schale  auf  ein  Pia- 
tiliblech,  das  mit  dem  pofitiven  Drtfthe  verbunden 
wurde,  und  tauchten  die  Snjtze  des  negativen 
Draths  in  dasQueckfilber.* 

58.  Dip  Magnefia  widerßeht  der  kräftigften 
Wirkung  der  grofsen  Batterie     felbft  wenn  man 


nimmt;;  fo  auch  in  def  rtSneti 

:  Jtagnefia ;    oder  hochftens  zeigt  fit 

keäfwrea  einer  Zerfetsnng*  -•*— 

betrifft,  fo  führen  zwar  die  V» 

^,**  uä*  Dr.Seebeck  und  die  fpätera  der  HJi 

»it«u<Ifus   und  Dary   darauf,     auch  fie  ißt 

/xw#  au  halten,  und  diefos  ift  hööhft  wahMchtfä- 

»ch;    indefs  habe*  W*r  nicht  vermocht,   darüber 

einen  entscheidenden  Beweis  zu  erbalten* 

59.  Wir  wiffen  fehr  wohl,  dafe  wir  nicht  das 
Mutörtiftn  der  Wirkung  der  groben  Batterie  erb* 
ten  haben ,  *da  wir1  fie  taue  ifcit  fchwacher  Schwefele 
ffture  ftifltea ;  '  Salj>eterfäure  würde  viel  kräftiger 
gewirkt  haben*'  -Wir' glaubten  aber  diefe  Verfocht^ 
wetchö1  uns  keine«  wichtigen  Resultate  ▼•tfpraehe*» 
tei^  far^  die  Zukunft  vorbehalten  zu  muffen-,  «a* 
rtv^r  über  das  AWw^/ninad  das  N*tr**ium  eine  gr^ 
f$e  M<fcn£e  anderer  Verfuche  anzuiteilen , ,  die  »nicht 
ÜrtÄfir&d^feyii  kotaaten*  ,    .  1         (      :.    ;      1 

;r.  _ !    .  nu    ,; ;/    f-     ir  ^ .;      !-f.    ;      ,'3    ,   ...    . 

'   »■'•    "  *i:'    /    •:>»  //  ?„./-::)  \i,  .      ..." 
^'P"\r"o;,;^  :,;  i't   .  in,  |mij  »  ;  hm^  .,,jt 

~.  I'f.  fi-3  *r^  o'üft'»^  ",[',.   1  •     ■ 


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._  .    .      Erfte  fortfetzupg  des'  Verfuchs, ..' 
k&i\efti*mmten   und  hinfacllen  ferhälk^ 
Mffe  aufzufinden,     nach    welchen'  dik 
V'iftandtkbile  der  unör ganifclien  ttatür    \ 
mit  einander  verbunden  find,        i1    , 

••■  '„#  Jacob  Bekzilius, 

£»1  4er  Me4  ttncfcPharnv  u*d  I£Ugl.  der  Köni^l.  Aka^      s 
der  Witferfjfcb.  *u  Stockholm*). 

JrWtdem  wir  di$  Möglichkeit  eintreten  fehen,  4if 
^öüfcÄea  Zufoinmenfetzvngen  der  Kürj>er  zu  ber 
ijllm^i,    wird  es  höchft  jiöt^g,    dafs  wir  fuch^ 

,  JMflen^die  Aaalyfen  Xo -zu  vcrvoUkon?mflen  „  *Jafe 
£*  uns  fichen?  D&t?  für  diefe^ereqhovngen  gebeiv 
MffttQB  -wir  ÖMrs'  erfte  duqh  p^y  zwei  oder  drei?  fot- 
che  vollkommen  richtige  Aaalyfen,  fo  wjjrfjen  fie 
fchw  *m  grx>f$$r  Gewinn  für  die  ^VifTe^fchafl: 
feyn,  da  fie  uns  als^rüfungsmittel  für  ferner  aqzi^- 

^  4f&eiide  Veirf^che  diesen  ikpnntw. . .  ^ 

Ich  habq  m  meiner  Abhandlung  über  diefea   • 

;  Gtgenßand  einp  gfof$e  Mefrige  Analyfen  befehle- 
Jbta,   deren  Genauigkeit  vielleicht  gröfser  ift,   als 

*)  Em  >on  dem  Herrn  VerfafTer  für  dicAnnalen  beftimm-  ^ 
ter,  deutlch  gefahriebn er  Original -Auffatz,  der  lieh 
unmittelbar*  an    die   wichtige -Abhandlung  anfchliefst, 

'  welche  der  Lefer  im  Torigen  Bande  S.  249  und-  415 
gefunden  hat,  und,  der, für  die  neue  elektrifch-chemi- 
fche  VViUenfchaft  von  nicht  minderer  Bedeutung  alt 
für  die  zerlegende  Chemie  iß.  Gilhtru* 


«ÜeTcfer  Verfüche  meiner  Vorgangeis  ~äFef~88& 
noch  immer  nicht  die  Vollkommenheit  erreichtet 
dafs  fite  ftets  Refultate  gäbfn,  welche  mit  der  Rech- 
nung übereinftimmen.  Um,  ein  weiteres  Feld 
cfureheilen  zujtdnnep,  hatte  ich  mi^h  begnftg^ 
*lie  Verfuqhe  fo  weit  zu  führen,  dafs  die  Naturga^ 
fetze ,  die  ich  aufzuspüren  fuchte,  .  darauf*  fuf 
eine  -deutliche  Ajrt  hervorgingen.  In  der  An* 
Wendung  diefer  Oefetze  auf  neue  Gegenftände, 
fand  ich  indeCs  immer  mehr/  wie  nöthig  es  war, 
fich  abfolut  richtigen  Analyfen  zu  nähern»  umatf 
fie  die  Berechnung  gründen  zu  können.  Ich  enfr 
ichlofs  mich  daher,  einige  meiner  vorigen  Analyfe» 
-auf  eine  folche  Art  zu  wiederholen »  dafil  ich  dt« 
{Refultate.  davon  Normal-  Analyfcn  nennen  gönnte. 
Die  mannichf altigen  Umftände  aber,  welche  fich 
der  völligen  Genauigkeit  einer  Analyfe  widerfetzeal 
find  feiten  ganz  fiherfteiglich ;  ich  wage  daheftr  noch 
keinen  einzigen  diefer  meiner  neuen  Sorgfältigen 
Verfüche  als  eine  Normal  -  Analyfe  zu  betraeh» 
ten*).     '   *        .      ■  ' 

Die  Bemerkung,  auf  welche  mich  meine  Am* 
lyfen  geführt  hätten**),  dafs  in  den  fchwefelfauren 
"und  fchwefligfauten  Salzen  die  Säure  ftets  2  oder  3 

'  *)  Herr  .Prof.  Berzeliu*  hat  hier  ▼orstfgttclt  im  Sinne, 
feine  neuen  Untersuchungen  über  das  Schwefel  -  Blei,  die 
Bleiovyie  und  die  Schwefelfäure,  welche  ich  aus  dielet 
Fortfetiuug  herausgehoben  und  feiner  frühern  Ab- 
handlung beigefügt  habe,  und  die  fogleich  folgenden 
Analyfen  des  falzf euren  Silbers  und  was  damit  zufttv- 
.menhängt.  Gi]Lbtert9 

**)iAnnah  vorig.Band.  S  5^'.  Gilberte 


c 


I 


I    i«8    f 

JtthUo  viel  Sauerftoff  als  diäBafirdes-SalttSS  tftfs 
äflty  veranlagte  mich,  zu  unterfucheri,  ob  etwai 
Aetwliches  nicht  auch  bei  den  flbrigen  Salzen  Statt 
Ättde.      Die  RefoJt«te  meiner  ttit^rfuchung  beftä*. 
t^t*it;dief«*,  im4  fo  hat  fich  mir1  *i»'©efct2  ergfe* 
*|A£a*relches  ich,    wie  die<  Veriuche  es  mit  fich 
Mögen  y  in  dem,  was  hier  folgt,  theüs  durch  *• 
«ttfwAe  beweifen*    theils  aW  feftftöhötfd  auf  fit 
Ü*ende;ri  wer.de.     Di efes  Oefetss ift  folgendes:' 
rX\\In  dkri  neutralen  Sätzen  ift 'die  Meng*  de* 
ktakerftqffs,  welchen  üie&äi&e  enthält,  ei*  Vietfä- 
pfcv  der  Menge  des  iSctuerftqffig  fr  der  Bafis  nach 
^ßnerr ganzen  Äliiti^Diefe  Re^el  Jifst  fich  ein  *nß* 
g^oll^iiieiner,i:  frndxfwie  ich  glaube«,  ■  nicht  minfc 
der  richtig,   folgendermatsen ausdrücken;  :   Wenn 
wey  oxydirte  Körper  .einander  fättigen,  fo  ent* 
kihmifieftetsdsn  Sauerfttffinnehfolchern  Verhält* 
*tffe,<dufs  die  Menge  deffetken  ix  dem  Körper, 
tytbker  in  der  Kette  der  elektrifeheh  Säule  zumpp* 
•ßfoen  Pol*  hmgehe^%m  VieJfkchc*  naöh  einJr 
ganztn  Zahl  von  d&r  Suuetftoffmenge  in  dem  rin- 
dern t&örper  iß9     der  zum  n/egetiven  Pole  hin* 
ftrebt*).        ...'■    —  -       <:  r    '"  -''      " 

^"Berichtigung   der  Analyfe  des  falzfauren  Sil* 
'1%eris,    und  einiger  andern  davon  abhängenden 
fc  r  Analyfen. 

"  *'     :Dafs  meine  IJeftimmuiig  dfer  Beftandtfteile  des 
cBkfeuren  Silbers  richtiger  afc  die  meiner  Vorgän» 
ger  ift  ,  hoffe  ich  durch  das  beffere  Zufammenftim* 
*)<Y*t&.Jhnal  vorig.  *4ii*  S.iif.    -':'<S*/*rrr.  * 


|    58<   I 

m$n  ,aJlfer  »afaie»  at^nrV£Haaie:brfWIcftm^tii:tofr 

grüHdwv,  dea^iiSäüigfe  R&hSügkärt  iiicht  TUtörret- 

*er  Tintln^r^^tTfrg^licbteJrVcöf^ßlwa,? :  di^iiftb^et 
iJl^t^ebe^.bdit-^fahim'onfef littig  des  falzfeuf 
Mm  SHb&oxyfa^  ßSchitriit  gröfseutr  Öejmuigkett 

einig^ft^afsab  ^tfftfWfeend.  vlch  J^-toeter  bamliffh 
i^es  ^kto^fel^l^R^  die 

Zirfarai»^n(et«i^g>  «tas.&t^nttcydiii*. \  Wfcjvjd&fe 

i|tt,  Wzfcureji  ^lwo*y^ 

Itthrte : cU-no Jaueinfcr M«w^  <.^onfü«iiiehttglUDgön, 

«Ueich  hier  eagebeni  will:  :-:s!urv,:,)'    ^U'^h  4rJ> 

.  Schj&tfzlr  Silber^  ■  .*• vfev.g*bßA\Wfc/*JH& 
(Jhcamtftes  geWätt^rtes  febr  reijie$;  Silber,,  r*jj0 
-tnit  gleich**  Theifcn  mi^n  Sekwefel  in  einem 

^^e^^g^^i^m^^^^^^l^  bis  zumvfy 

Itgen  J^r«hgi^e»;ci^itjtt 
.Soh^ftl-ÄftW^Qh^te«  Silbcjra4.%£ 

Th.  Schwefel  in  fich  aufgenommen.         ,    -  k 
.  b.  kj  G?.  feljr  bewies  ge^iltes  Sil^e^jgf  $e 

q3mliqhp,W$fe  k£hai*cl£lt>  gaben  ^*49Gr.f^^e- 

fei  -  Silber.      Da  diefe  beiden  Verfuche  einander  fo 
,jaahe  kzm&fy  ^q\x^e  oftfr&Wie^htAu^g  der» 

i elben, überflyffig^ Das.Schwe£eL:Süher  befteht jlfo 

flS.        .-"■  .:  ~.  •'■»'.  -  -  <•  •   "■  *   ;    i     :  • '  .  .--3 


/  t  w  1 

•  :.  ,  •      .;  Si%*  %  ,  foos»    10p>°      &M£         .,..  ., 

.  •     1  V  1Q0,*0Q       1*4*9         TT1!»^ 

*~$tiberÖ5£y£&l.  <~  Aus  dlefenr  Mifchungs  «^Ver* 
liälfnifadejS^wefel*  Silbers  läfst  Sch^die  Zufam- 
niepfetzung  ^^ßiljberoxyduls,  jpach  der  des  Schwe- 
<&ltülett  Uttd  ctes  Bleioxyduls  berechnen.  Erftoj^ 
*nthglt  Auf  !i  «o  Theile  Sie»,  1 54a  Tb.  Schwefel, 
<w*ig.  Band1  3.  ^26,)  und  letzteres  7,7  Tb.  Sauer* 
£ttrf£(daf. 4J.^3o)y  üö* elif^i5,4a 27,7»&i49:^44. 
JDsls  Silberoxydul  beftehet  alfo  aus  .\*~:; 

Silber   ,         93,075  .        100,00  1343>86- 

Sauerftoff       6°,925         *• n  7,44  100,00. 

.  ;       100,000    '      107,44  X443?86*).n 

Salzfqures  Silberoxydul^  Ich  habe  in  mei- 
nen frühern  Verf uchen  :gezeigt ,  (vergl!  Vorig.  BanU 
S..2B7)  dafs  looTh.  reines  Silber  182,7  bis  i32,7p 
Th.  faJzfaures ^ilberoxydal  geben.  Nachdem  er- 
-ften  iü.eferVerfucbe,  auf  den  ich  die  folgende^  Öe- 
,  rephnungen  gründen  werde,  nehmen  alfo  107,44 
Th,  Silberoxydul,  '25,26  Th.  Sajzfäure  ^auf.'    Nadhi 

*)  D^dietes  aul  demVerhältnilTe  zwifchen  demSchwe* 
jfelgehali  und (  dem  Sauerftof fgehalt '  de»r  Bleies ( fceru- 
het,  fo  katin  es  nicht  Tollkommen  ficher/feyik,,  jweÜ 
ich  mich  auf  diefes  Vexhältnils  nicht  ganz  ^crlaXTen 
dar?  Aller  V^ahrfcheinlichkeit  nach  ift  der  SaWertfoff- 
gehalt  hier  fein  wenig  zu  grofs*  aufgefallen.  Durah  an- 
dere Berechnungen  habe  ich  zu  finden  gefacht,  wie 
hoch  der  getingfte  Saüerfto%ehalt  ldes  Silberoxy- 
duls feyn  kann ',    und  er  fiel  alsdann-  tu  7>35?6  |egeo 

'  100  Th.  Silber  aus.  Diefes  kann  ztoar  'die  Beftinimun- 
gen  der  talzfaüren  Salze,    aber  nicht  die  darnach  ge- 

1      'mäphte^  ^fti^mHUgeh  der^AlWieh  und  Erde*  *etwai 


dem  letztem  aber  &s5,3i.     Td2<i  ßdzfSure  Silber» 

tixydul  ift  alfo  folgenclermafsen  zufani  mengefetzt: 

Verfach u  *         Verlach.  ff. 

.  C       A — T\m ^!-"ti ' 

SalzfMute  i9><>35  .  100,00      19,066      iqo,oo,   , 

Stfberoxydttl         80,965     y&SS      &>&S4     &4tö 

-200,000      525,35    100,060     3»fc49' 

$fedi  dem  erften*V«rfuch  fittigen   100  Th.  Sal> 

fäure  eine  Menge  Silberoxydul,    welche   29^4 

VTh*  Sauerftoff  enthält.   Nach  dem  zweiten*  enthält 

.#efes  Silberoxydul  aber  nur  29,396  Th.  Sauer« 

ftoff.  '    „. 

Salzfaures  Bleiö^xyd-uL 

Salzfaurei  Bleioxydul*  welches  mehrmahls 
aufgelöft  und  kryftallifirt  war,  wurde  fcharf 
getrocknet,  und  4oGrammes  davon  wurden  in  ei« 
»er  kleinen  gläfernen  Schale  glühend  gefchmolzen. 
Es  dampfte  ein  wenig  von  dem  Salze  weg;,  abgr 
das  Ganze  hatte  doch  nur  o,o5  am  Gewicht  verlofi- 
ren.  Diefes  Salz  fcheint  alfo  kein  chemifch  ge- 
bundenes \Vaffer  zii  enthalten,  und  die  Urfacbe, 
Warum  es  bei  der  erften  Einwirkung  der  Hitze  kni- 
ftert,  kann  pur  Feuchtigkeit  feyn,  die  mechanisch 
in  den  grö£sfcrnKryft  allen  eingefchloßen  ift*).  . 

*)  Alles  Waller,  welches  durch Kniftern  vom  dea  Salzen 
weggeht,  kamt  in.  ihnen  nur  mechanisch  eingefchlof- 
fen  X«y»-  Denn  erfttjns  behalten  diele  Salze,  wenn 
lhan  kleinere  Xryftalle  nimmt,  a%  B.  rom  fchwefel* 
fauren  Kali,    oder  rom  Kochfalz,    ganz   ihre  Form, 

ihren  Glani  und  ihre  Durchfichtigkeit ;  und  wenn  e* 
zwtitenj  Kryltallwafler  wäre,  was  entweicht,  to  mülste 
e«  in  der  Oberfläche  wegzugehen  anfangen,    Sa  denn 

das  rpm  Innern  Herausgehende  hinlänglichen  Ausgang 


-  a.  Es  wurden  i  o  Gr.  fehr  fein  gepulvertes»  ge* 
lcbtaolzenes   falzfaures  Bleioxydul   in  Sfdpeterfäu- 
re  aufgelöft  und  mit  falpeterfaurem  Silberoxydul 
riedergefchlagen.    Die  aufgehellte  Flüffigkeit  wur- 
de in  einer  Glasfch^ale  bei  gelinder  Hitze  zurTrock- 
Bits  abgedämpft   und  die  trockene  Malle  in  Waf- 
fer wiecfefum  aufgelöft.     Dadurch  'erhielt  ich  noch 
eine  kleine  Menge   falifaures  Silberoxydul,    das 
von  der  freien  Säure  zurückgehalten  war.   Das  ge- 
walchene  und  gefchmolzene  falzfaure'  Silber  wog 
!  io,32  Gr.,     welchen  19,644  Th.  Salz£aura  ent* 
Sprechen. 

b.  Andere   10  Qrammes  von  .dem^  nämlichen 
falzfauren    Bleioxydul    .  wurden    in  Salpeterfäur? 
.aufgelöft»  f  und  es   wurde  Seh wef elf äure  in  grpfse- 
rer  Menge ,   als    zum  Niederfchlagen  des  Bleige-» 
halts  nöthig  war ,    zugefetzt ,    und  die  Auflöfung 
▼orfichtig^   abgedampft.       So    oft    fie   erkaltete» 
fchofs,       des  Ueberfchuffes   an  Schwefelfäure  un* 
geachtet,    falzfaures  Bleioxydul  daraus  an.      Die 
Völlig  eingetrocknete,   und  bis  zur  Verjagung  ei- 
nes Xheils    der  überfchQffigen  Schwefelfäure   er- 
hitzte Salzmaffe  wuede  mit  Waffer  übergolTen ,  imd 
,'jdas    fchwefelfaure  Bleioxydul     auf     ein    Filtrum 
gekommen   und  gewafchen.      Aus  der  Flüffigkeit 
febied    kauftifches   Ammoniak    noch    ein   wenig 
cWefelfaures    Bleioxydul  ab.       Das  gefammelte 

durch  die  Locker ,  nach  dem  vorher  ausgedrängten 
t  Walfer,  fände.    Ich«  könnte  noch  mehrere  Beweif  e  für 

«liefe  Meinung  anführen,  glaube  aber)  dafs  jdas  Ge<* 
'  Tafte  zureichend  ift»  Mirtilius. 


fqhwefcilfaunö  Bteioxydttl  wihl  atisgeglaht,  wog 
-1*0,92  Gr.'  Diefe  enthalten,  d^er  obigen  Beton* 
Jmurig  gemäfs,     80,387  Gr.  fileioxydul*}. 

Das  falzfaüre  Bleioxydul  beftehet  nach  die* 
•fen  beiden  Verfuchen  aus 

•'.    ,,    •-:                       VerXuöh 1.  ,          t        Verflach  1* 
1  ,  -  .     <      1     *! — TT*  t       '  ,y^ "> 

Salcfäure  2  9,044        100,00      '  19,6124         100,00 

» -   '  Bleioxydul  80,356        4^ojo6e  *  80,3876       4°9>8&' 

~:  100,600        509,06    .  100,0000        509,88 

I  DlefeRefttHatezeigen,daf$tKebeidenbeiderBe« 
•Rechnung  zum  Grande  gelegten  Analyfen  dem  wah- 
„  ren  Verhältniffe  nahe  kommen,  doch  fie  noch  nicht 
/ganz  erreichen*.  Nach  ihnen*  haben  lOoTh.  Salz« 
*fäure  foviel  Bleioiydul  aufgenommen,  als  129,3062 
•Th<  Sanerftoff  enthalten ;  alfb  wiedertmveine  kleine 
-Abweichung  voti  dem  SauerftoffFgehalfr  [des  Silber* 
*oxyds,  welche  abter  im  Vergleich  mit  den  gewöhn* 
«liehen  analy  tifchen  Bestimmungen  wenig  bedeutet. 

Baryt.  « 

«  Stilzfaurer   Baryt.    In  meinen  vorigen  Un* 

-terfuchungen  hatte  ich  gefunden  {Ann.  vorig.  Band 

-S.286.)  dafs  10  Gr.  kohlenfaurer  Baryt  io,56  Gr* 

falzfauren  Baryt  geben,  und  dafs  -diefe  mit  falpo 

«terfaurem  Silber  ii4»55Tlu  falzfaures  Silberoxydul 

bilden.       Der  faMaure  Baryt  beftfehet .  alfo  diefem 

gemäfs  aus  .  * 

Salt* 
* )  Mehrere  Verluche ,  die  Salzfäure  aus  dem  falzfauren 
Bleioxydal ,  •  m  einem  gewogenen  Platintiegel ,  dUroh 
concentrirte»  oder  verdünnte  Schwefelfaure,  in  der 
Hitze ,  tu  verjagen ,  gaben  «He,  t>hne  Ausnahme ,  nur 
eine  partielle  Erlegung.  Btrzelius* 


Salsfauve  26,2273  100,000 

Bkryterde         75>?7*8  081,284, 


II 


|  100,0000  581*284. 

:      KohlenJ aurer  Baryt.     Da  1  o  Gr.'  kohlenfaur er 
fcaryt  fo  viel  Baryt  als  io,56  Gr.  falzfaurer  enthal- 
ten, fo  hat  er  folgende  Zufammenfetzung : 
Kohlenfäure         22,096  100,00 

Bax7t-  77>9°+  55*>57 

100,000  452>57 

Schtoef elf  aurer ^  Baryt.  Nach  den  Verfuchen 
ton  Buch  olz  geben  84  Th.  geglühter  falzfaurer 
Baryt  94,5  Th.  fchwefelfauren  Baryt;  diefer  müfs- 
pe  alfo  aus  34,424  Th.  Säure  und  65,576  Th.  Ba- 
tyt  bestehen.  Dagegen  gaben  nach  meinen  Ver- 
"  (heu  100  Th.  kohlenfaurer  Baryt  118,6  bis 
8,9  TJf.  fchwefelfauren  Baryt  j  folglich  befteht 
lerfcWefelfaure  Baryt  aus 
j  Verfuch  1.  Verluch  2. 

!  C— ' * 1     r-^— * > 

Schwefelfäure       54,3h      100,000      34,48      100 
Baryt  65,686       191,427      65,52      190 

100,000      291,427    100,00      290  *)    ' 

Baryt,     Da  281*284  Th.  Baryt  und  425,35 

ÜTfe.  Säberöxyd,  beide  100  Th.  Salzfäura  fättigen, 

h  nfcaffen  fie  gleich  viel  Sauerftof f  enthalten ;  die- 

fesgiebt  für  den  Baryt  folgende  Ziifaramenfetzung : 

*)  Wenn  in  diefen  Beftimimingen  'ein  wefentlicher  Feh- 
I     1er  feyn  Tollte ,   fo  ift.  er  zum  wemgiten  proportional. .' 
Denn  berechnen    wir  z.  B.  die  Zulammenfetzung  des 
falztauren  Bleies  nach  dem  fchwefelfauren  Baryt,  dem 
;     fchwefelfauren  Bleioxydul   und  dem  falzfauxen  Baryt, 
fo  geht  folgende  Analogie  hervor :  19 1 ,427 : ,279  =  281 ,284 
•  4°9>9Ö.     Der  Verl uoh  gab  ab,er  409,88.    Btrzelius. 
pa*L  d.  Phyük.  B.  58.  St%  a.  J.  *8x  1.  St.  6.  M 


I    *7°    1 

Bthryum         89*6*9  ioo,~ooV 

Sauerftoff       10,471  117696 


100,00«  1119696 

Nach  dorn  fchwefelfauren  Baryt  berechnet  enthält 
der  Baryt  10,422  bis  io,5  Sauerftoff. 

Kali. 

Salzfaures  Kall.    10  Gr.  reifes  falzfaures  Kali 

in  Waffer  aufgelötet  und  mitSilber  -  Salpeter  nieder- 

gefcblagen,  gaben  19,21  Gr.  gefchmolzenes  falz* 

faures  Silberoxydul,  worin  3J65662  Gr.  Salzf^urp 

(ich  befinden.     Das  falzfaure  Kali  befteh't  alfo  aus 
SaliTäure        36,566  100,0000 

Kali  63,434  i75>476gv 

100,000  273J4766 

Schwefelfaurcs  Kali.  .  B  u  0  h  o J  z  fand ,  daff 
3oo  Gr.  fchwefelfaures  Kali  3  Gran  Waffer  enthiel- 
ten und  mit  Barytfalze  4°°  Gr.  fchwefelfauren  Ba- 
ryt gaben  *).  Das  fchwefelfaure  Kali  befteht  al- 
fo aus       '    * 

Schwefell&ure      46,214  100,000 

Kali  55,786         116,385 

100,000  016,385 
Kali.  Durch  directe  Verfuche  über  die  Zu- 
fammenfetzung  des  Kali  (AnnaL  vor.  Band,  S.  427-) 
habe  ich  gefunden,  dafs  o,32  Gr.  Kalium  0,608  Gr. 
falzfaures  Kali  geben.  Diefe  enthalten  nun  aber, 
nach  der  verbefferten  Analyfe  des  falzfauren  Sil- 
bers, o,3856ß  Gr.  reines  Kali;  alfö  hatten  S^'Th. 
Kalium  6,568  Th.  Sauerftoff  aufgenommen«     Das 

*)  SoHerer's  Journal  der  Chemie,  Bao.  S.  396  f.     B. 


r  »7»  3 

Kali  befiehl  daher  aus  82,97  Th.  Kalium  und  17,0? 

Th.  Sauerftöff.      Wenn  aber  173,4766  Th. -Kali 

dg9454  Th.  Sauerftoff ,  nach  dem  oben  Angeführt 

ten,  enthalten,. fo  ift  diefes  Alkali  folgenderma- 

fsen  zufammengefetzt : 

Kalium  85,0a*  100,000 

Saiieritoff         16,978  40460 


100,000  120,450 

Nach  dem  fchwefelfauren  Kali  berechnet,  befteht 
das  Kali  aus  82,865  Th.  Bafis  und  1 7, 1 35  Th.  Sauer« 
ftoff.  Diefe  Verfuche  ftimmen  alfo  mit  einander 
Ziemlich  gut  überein. 

^v        XTatron* 

Salzfaures  Natron.     5  Gr.  geglühtes  falzfau* 
res  Natron  gaben  (daß  S.  436.)  1 2,23  Gr.  gefchmol- 
zenes  fälzfaures  Silberoxydul,  welche  2,32798  Gr.* 
Salzfäure  enthalten.     Da$  falzfaure  Natron  befteht 
alfo  aus 

SalifKure        46,5596  '  100,000 

.  k  Natron         .  55>44<>4     fc  414478  * 

100,0000  **4»7?tt"'   ;"     " 

Schwefelfaures    Natron.       5   Gr.    geglühtes 
«fchwefelfaures  Natron  gaben  8,2  Gr.  fchwefelfau- 
ren Baryt"  (da/.  S.  436.),  welchen  2,813748  Gr. 
Schwefelfäure  entfprechen.  Das  fchwefelfeure  Na- 
tron befteht  alfo  aus  "        '   - 
ScJvwefelfäuro  >  $6,275  *oo,poo 
Natron                43>7*T  77&S9 


*op,ooo  mfo* 

M   2 


I    l72    J 

Natron.  Ich  habe  gefunden  (daf.  S*  4^7^  da^ 
0,439  Gr.  Natronium  1,1  i  8  Gr.  falifaures  Natron 
gebe».  Piefe  enthalten  aber  0,59746  reines  Nte 
tron*  100  Th.  Natron  beftehen  alfo  aus  73,5  Tk 
Natronium  und  26,5  Th.  Sauerftoff.  Wenn  abet 
114778  Th.  Natron  29,454  Th.  Sauerftoff  ent- 
halten, fo  ift  das  Natron  folgendermafsen  zufam- 
mengefetzt : 

Natronium  74,3385  100,00 

*  '    .  Sauerftoff     *        »5,66*7  54,5»' 

100,0000  134,52 

Da,  nach  dem  fcbwefelfauren  Natron  gerechnet 

77,699  Th.  Natron  19,95  Th.  Sauerftoff  enthal 

ten,  fo  befteht  das' Natron  aus  74>35  Th.  Bifis  unc 

25,676  Th.  Sauerftoff.     Diefe  beiden  Berechnun 

gen  ftimmen  alfo  überein,    und  zeigen,    dafe  h 

dem  directen  Verfuche   vielleicht  ein  Fehler  be 

jgangen  ift. 

Kalk.    . 

Salzfaurer  Kalk.  3,oi  Gr.  geglühter  falzfaa 
rer  Kalk  .gaben  mir  7^3  Gr.  gefchmolzenes  falz 
faures  Silberoxydul  (daß  S..456.).  Die  falzfaur 
K^lkerde  befteht  alfo  au$ 

Salzfäure  48,883  100,0 

Kalkerde  51,117  104,6 

1  ibö,ooo  »04,5       * 

Kalk  mufs  aHb  folgendermafsen  zufammengt 
letzt  feyn  aus 

Calcium  ?i,84  iöb,o 

'     Sauerftoff  28,16  39,4 

100,00  159,* 


I    t73    ] 

I  .  Amnwniak*  /        ' "    - 

'SalzJ aures  Ammoniak.  /Ich  glaubte  meine 
filtere  Analyfe  (daß  S.  4440  *»och  ein  Mahl  wie- 
derholen au  muffen.  .  10  Grammes  ftark  getrock- 
netes falzfaures  Ammoniak  gaben  mir  jetzt  26,72 
Gr.  gefchmolzenes  falzfaures  Silberoxydul,  wel- 
chen 5o,86  Th.  Salzfäure  auf  100  Th.  Salmiak 
entfprechen.  Wenn  diefe  -mit  3,i  9q5  Gr.  kauftifchem 
Ammoniak  vereinigt  gewefen  find,  fo  hefteht  das 
ialzfaare  Ammoniak  aus 

Salzfäure         61,0554  200,0000. 

!  Ammoniak      38,9446  62,8195^ 

1     "  i  00,0000        '    162,8195 

'  Ammoniak*      Wenn  nun  aber  62,81  g5  Th. 

Ammoniak  29,454  Th.  Sauerftoff  enthalten*  fo 
(mufe  das  Ammoniak  folgendermafsen  zufammen^ 
gefetzt  feynr. 

Ammonium      53,1155  100,000a 

SauerÄoff  46,8867  88,2768 

100,0000  i88>?76&         • 

1  Die  Erscheinungen  bei  dem  Zerlegen  des  Ammo- 
h»iakgas  durch  Kalium  fcheinen  zu  beweifen ,  -  dafs 
das  Ammoniak  keine  zuüammengefetzte  Bafis  ent- 
hält.    In  diefem  F^lle  muffen  der  Wafferftoff  und 
der  Stickftoff  Oxyde  des  nämlichen  Radikals  feyn; 
i  eine  Meinung >   welche  der  verdienft volle  Davy 
paierft  geäufsert»  die  man  aber  zu  widerlege^  ge* 
fucht  hat,  und  gegen  welche  verdiente  Chemiker 
viele  indirecte  Verfuche  angeführt  haben.   Ich  will 
mich  bei  diefem  für  die  Chemie  fo  äufserft  wichtigen 


%    *74    1 

Gegenftande  ein  wenig  verweilen;    zuvor  jedoch 
noch  eine  verwandte  Materie  beruheten. 

~  2.  Schwefel  -  Wafferftoff  als  eine  Säure  (flydr** 
thyonfäure).  ^ 

Der  Schwefel  -  Wafferftoff  ift  eine  dem  SfcBwe* 
fei -Blei  und  dem  Schwefel -Eifen  im  Minimztm 
proportionale  Verbindung  des  Wafferftoffs  «ät 
Schwefel.  Er  hat  die  mehreften  Charaktere  ei- 
ner Säure,  und  geht  mit  einigen  Baten  Jalzartige 
Verbindungen  ein.  Es  entfteht  daher  die  Frage; 
Enthält  die  Hydrothyonfaure  Satferftoff  ?  Ich  wer* 
de  weiterhin  den  wahrscheinlichen  Sauerftoff gehab 
des  Wafferftoffs  berühren;  düfer  beträgt  ntir/o>oo5 
von\  ganzen  Gewichte  des  Schwefel  -Wafferftoffa 
Der  Schwefel  mü£ste  alfo  auch  ein  oxydirter  Kör- 
per feyn;  denn  ein  Körper,  der  durch  den  £auez» 
ftoff  Eigenfchaften  einer  Säurfe  befifczt,  müfet« 
wohl  meht  als  |  Procent  davon  enthalten. 

Ich  habe  vor  einigen  Jahren  den  Schwefel  * 
Wafferftoff  analyfirt  *)>  und  mich  dabei  unter  aa» 
dem  des]  hydrothyonfauren  Zinkoxy&uls  bedien«, 
Welches  ich  zu&mmengefetzt  fand  aus  72  T& 
Zinkoxydul,  a5  Th.  Schwefel- Wafferftoff  unfl 
3  Th.  Waffen  Obgleich  ich  damahls  nicht  m» 
dfcr  nämlichen  ftrengen  Genauigkeit  als  jetzt  ver« 
fuhr,  fo  bin  ich  doch  Überzeugt,  dafs  diefe  An«* 
Ifh  höchftens  auf  1  Procent  unrichtig  feyn  ka*i* 

•)  Afhandlingar  i  Fyfik%  Kemi  och  Miner alogi,    af  Vf. 
Hmftrerec&J.&tritlUfc  j,  H.  S.  78.  *. 


I    17*    1 

\§ad  diefes  bat  hier  nichts  zu  bedeuten.  Nun  ent- 
halten 72  Th.  ^iakoxydul,  meiner  Analyfe  des 
Einkoxyduls  zu  Folge,  14,12  Th.  Sauerftoff.  Wenn 
daher  der  Schwefel  -Wafferftoff ,  wie  jede  andere 
Sture,  2,  3,  4  oder  mehrere  Mahl  fo  viel  Saüerr 
itoff,  als  die  ihn  fättigende  Bafe  enthalten  feil ,  fo 
}it  der  geringfte  Sauerftoff gehalt  14,1 2  X  a = 28,24, 
!  eder  mehr  als  die  ganze  Menge  der  Hydrothyoor 
,  fitere  beträgt.  Und  wenn  wir  im  Schwefel -Waf- 
j&rfioff  auch  eben  fo  viel  Sauerftoff  als  in  der  Bafe 
iinnehmen  Wollten,  fo  würde  die  Hydrothyonfäur* 
idoeh  etwas  mehr  «als  die  Hälfte  ihres  Gewichts  an 
Sauerftoff  enthalten.  Wie  fich  diefe?  mit  unfern 
jettigen  Anflehten  reimt,  werde  ich  weiter  unten 
anzeigen.  '- 

Dafs  diefe  fogenannte  Säure  Sauerftoff  enthal- 
te, ift  nicht  nothwendig,  denn  ihre  Verbindungen 
«üt  Bafen  beruhen  hauptüachlich  auf  de*  Ver- 
wandtschaft des  Schwefels,  3a  in  hydrothyonfau- 
fcen  Salzen  der  Schwefel  und.  der  metallifche  Kör- 
fer  in  dem  nämlichen.  Verhältniffe  als  im  Schwe- 
fel-Metalle enthalten  und.  Auf  der:  Seife  das  Me- 
faUs  kommt  «dazu  nooh  der  Sauerftoff ,  und  auf  der 
tote  des  Schwefels  fo  viel ^Wafferftoff,  als  erfor- 
derlich wäre,  mit  dem  Sauerftoff e  Waffer  zu  bil- 
den. Wenn  die  metallifche  Baus  den  Sauerftoff 
ftärker  als  der  Wafferftoff  anziehet ,  fo  kann  diefe 
»erfache  Verbindung  von  Schwefel,  Metall,  Sau$r- 
jfoff  und  Wafferftoff  entftehen,  und  es  befinden 
ich  darin  die  Beftändtbeile  in  einem  folchen  Ver- 


t  176  1  <     _ 

I 

•haltniffe ,  dafsfie,  zwei  tind  zwei  genommen  ,  »auf 
der  nämlichen  proportion eilen  Verbindungsfttaf» 
ftehen,  wie  man  die  Verbindung  auch  entzwfeiei 
will.  Wenn  dagegen  der  metallifche  Körper  ein» 
geringere  Verwandtfchaft  zum  Sauerftoffe  bat  ab 
der  Wafferftoff ,  fo  Jft  keine  hydrothyonfaure- Ver» 
bindung  möglich;  der  Wafferftoff  tritt  mit  dem 
Sauerftoffe  zu  Waffer,  und  das  Metall  mit  dem 
Schwefel  zum  Schwefel -Metalle  zufammen.  AI* 
kalien,  alkalifche  Erden  *  Zinkoxydul  und  Man* 
gahoxydul  können  mit  dem  Schwefel •  Wafferftoff 
falzartige  Verbindungen  geben ;  die  mehrften  von 
den  altern  Metalloxyden  aber,  z.  B.  die  Oxyde 
des  Bleies,  des  Zinns  u.  m.  werden  davon  nur  zum 
Schwefel -Metalle  reducirk, 

5,  Enthält  das  Ammoniak  Sauerftqff  oder  nicht  I 

Giebt  man  das  Erfte  zu,  fo  haben  wir  die  Zu* 
fammenfetzung  des  Xmmoniaks  im  Vorftehenden 
fo  genau  gefunden,  als  es  bei  unfern  analytifcben 
Methoden  gefchehen  kann.  Da  aber  viele  und  fo 
ausgezeichnete  Chemiker  den  Sauerftoffgehalt  des 
Ammoniaks  läugnen,  fo  wollen  wir  die  Wahr« 
fcheinlicbkeit  der  beiden  Meinungen  prüfen,  — 
denn  mit  blofsen  Wahrscheinlichkeiten  muffen  wix 
>   uns  in  diefer  Frage  noch  immer  begnügen» 

Enthielte  das  Ammoniak  keinen  Sauerftoff, 
fo  müfsten  wir  es  für  eine  ähnliche  Salz -Baus  all 
den  Schwefel -Wafferftoff  nehmen,  für  eine  Säure 
ohne  dafs  es  doch  ein  oxydirter  Körper  wäre.  Wo 


t  177:$ 

%er  kommen  aber  in  diefem  Falle,  feine  Eigenfchaf* 
ken  als  Bafis'(Baficität),  da  der  Wafferftoff  keine 
Ptdche  befitzt,  und  da  der  andere  Beftandtheil  des 
Ammoniaks,  der»Stickftoff ,  ein  Körper  von  ganz 
entgegengefetzter  Natur  ift?  *)  Weder  der  Waf- 
ferftoff noch  der  Stickftoff  find  in'fo  hohem  Grade 

*)  Der  Stickftoff  Äeht  nämlich  mit  dem  Schwefel ,  dem 
Phosphor  und 'dem  Arfenik  in  einer  -Reihe,  welche?  al- 
les Körper   ?on  pofitiv -elektrif eher  Natur  find,    die, 
vereint  mit  dem  Sauerftoffe,  die  ftärkern  Sauren  dar- 
Jfceüen.  Ob  das  Wor.t  pofitiv  da«  richtigere  iß ,  will  ich 
.liier   nicht  unterfuchen.     Ich  verliehe  damit  die  Eigen- 
fchafien  der  Körper ,  fich  im  Kreife  der  elektrifehen  Sau* 
I        le  am  poßtiven  Pole  anzufammeln.     Chemiker,  mit  wel- 
■       chen    ich   über   dielen  Gegenftand   gefprochen   habe, 
I        wendeten  mir  dagegen  ein,    dafs  der  Schwefel,    der' 
Phosphor,  der  Kohlenftoff  und  der  Arfenik  fich  wohl 
suweilen  am  —Pole  abfetzen ,  aber  wohl  nicht  an  den 
-4-P0I  gehen  können.    Diefe  Einwendung  ift  in  fofern 
|«       gegründet,  als  wir  die  elektro - chemif chen  Zerlegun- 
gen   nur   in  der  Gegenwart  von   Waffer,   von  deffen 
1        Sauerftoff  diefe  Körper  oxydirt  werden ,  kennen.   Wenn 
1        He  als  negativ  am  —Pole    erfcheinen,   fo  werden  fte 
L        nur  gegen  den  Sauerftoff ,  geg^n  welchen  lieh  *lle  Kör- 
perv  ohne  Ausnahme  an  diefem  Pole  ahfetzen ,  negativ» 
Pofitive  Körper  nenne  ich  daher  alle  die ,  welche  ent- 
weder für  fich ,  oder  mit  Sauerftoff  vereinigt ,  an  den 
-J-Pol  gehen  können,    und  negative  die,    welche,  mit 
Sauerftoff  vereinigt,  fich  nicht  am  pofitiv en  Pole  an- 
fammeln    können,   und  fich  von    demfelben    entfernt t 
wenn  fit  da  entfiehen  (wie  z.  B.  die  Metalloxyde ,  wel- 
che  fich  zuweilen  am  pofitiven  Leiter  bilden)  ,  und  in 
kurzer  Zeit  an  dem.  negativen  Pole  reducirt  oder  bloft 
angefammelt  erfcheinen*    Die  pofitiven  Körper  find  ge- 
wöhnlich fo  pofitiv,  dafs  fie  niemahls  Salz-Eafen  dar- 
.  teilen;^  ».  B.  der  Schwefel,   der  Phosphor,  der  Koh- 
lenftoff, der  Arfenik;  oder^  wenn  fie  in  einigen  Fälle» 
Baf en  abgeben  follten ,  wie  z.  B.  in  der  fchwef el  -  oder 
pbosphorhaltigen  Salzläure,  fo  find  fie  doch  unendlich 


t    >?8    ] 

negativ  •■  elektrifche  Körper,  als  das  Ammonial 
felbft;  es  ift  daher  unbegreiflich,  woher  diefeö 
genfchaft  dem  Ammoniak  kommt,  wenn  esufyltf 
wie  die  fixen  Alkaliens  ein  oxydirter  metallifckfl 

weniger  bafifch  -als  das  WaXfer.     Die  am  beßimmte 

ßen  negativen  Körper  und  es  in  einem  folchen  Grade, 

daTs  wenn  £e  des  Sauerftoffs  auch  fo  viel  aufnehmen 

•        daTs  fie  Salz -Baien  zu  feyn  aufhören,  (wie  diejejiigei 

•  JVIetalloxyde,  welche  ich  Peroxyde  nenne,)  fie  doch  Dich 
pofitiv  werden ,  d,  i. ,  keine  Eigenschaften  einer  Saui 
erhalten.  Diefes  ift  mit  dem  Blei ,  dem  Mangan,  den 
Cerium,  und  mit  noch  mehrern  Körpern  4er  Fall 
Ihre  Peroxyde  enthalten  den  Sauerftorr*  in  einem  fo  we 
»ig  gelättigten  Zuftande ,  dafs  er  fich  gegen  beinah 
jeden  brennbaren  Körper  pofitivirt,  obgleich  da*  ganz 
Percycyd  niemahls  gegen  einen  andern  oxydirten  Kör 
per  pofitiv  werden  kann.  Ich  glaube ,  dafs  diele  Ei 
klarung  meiner  Ideen .  zureichend  ift ,  um  in  dem  Fol 
genden  nicht  milsverftanden  zu  werden.    Berteliui 

Es  ftehe  hier  aus  einem  Ipäter  erhaltenen  Schrei))» 
des  Hrn.  Prof.  Berzelius  noch  folgende  Erjdarunj 
Sie  bezieht  fich  auf  den  Ausdruck  feines  Gefette«,  wi 
er  im  vorigen  Bande  diefer  Annalen,  8,  2ij,  ßeltf»  w 
es  heilst:  —  — fo  enthält  derjenige  der  beiden 'Körpa 
welcher  fich  in  der  galvjanifchen  Kette  nach  dem  pofi 
tiven  Pole  begiebt  (d.  i. ,  der  negative  Körper,  i.B.  di 
Säure),  entweder  a,  oder  3,  4,  ß,6..Mahlfo  viel  Sauet 
fiqff9  als  der  andere  Körper,  welcher  nachdem  n*$i 
tiven  Pole  hinßrebt  (d.  i.,  der  poiitive  Körper,  di 
*  Alkali,  die  Balis).  So  glaubte  ich,  muffe  es,  den  Ai 
lichten  vgemäfs ,  heifsen ,  welche  D  a  v  y  in  feinen  voi 
trefflichen  chemifch  -  elektrischen  Unterfuohungen  ai 
deutet,  und  das  Schien  mir  auch  der  Sinn  des  Hn 
Prof.  Berzelius  zu  feyn.  „Sie  haben,"  Ichreibt c 
mir,  „in  meinem  Briefe,  der  indem  Februarhefte  der  Ai 
„  nalen  eingerückt  ift,  das  — E  und  das  «+-E  umgekehi 
„Ich  bin  damit  nicht  unzufrieden,    obgleich ♦  es  mj 

*  „  noch  zweideutig  Icheint,  welche  Benennung  die  ricl 
„  tigere  ift"  (die,  poßtivcr,  oder  die  negativer  Körp< 


(Srper  ift.  Der  Schwefel- WafferSolf  hat  feine 
tigeöfchaften  als  Säure  von  der  ^pofitiv  -  eleK« 
tifebeu  Natur  des  Schwefels,  deffen  Verwandt* 
chaft  zu  den  meiften  Bafen  er  fiberwiegt ,  weil  der 

för  den  Sauerftoff  u.  f.  f.  und  umgekehrt).  „Es  fcheint, 
„als  wären  die  überflüffig  gegenwärtigen ^nach  Aus- 
^  „ladung  ftrebendea  Elektricitäten,    Urfache  der  Bü- 
i     „düng  oder  drer  AMetzuiig  von  Körpern  an  den  entge* 
»gengefetzten  Polen  der  elektrifchen  Säule.    Dafs  aber 
!     „ein  negatiT-elektrif eher  Körper  an  dem+Pole,  ge- 
|     „rede  da-,  wo  die  angehäufte  +E  ihm 'die  —  E  zu  ran* 
1     „ben  ftrebt,  entliehen  follte,  fcheint  mir  nicht  recht 
[     „wahrfcheinlich.  Die  Säule'könnte  aber  zwei  ungleiche 
r    „fentladungsweifen  haben,  die  eine  ihr  mit  der  Elek« 
t     „ttifirmafchine  gemeine  durch  Vertheilungszonen,  und 
|     „die  andere  durch  Bildung  von  Körpern  entgegenge« 
„letzter  elektro  -  chemiföher  Natur,  zu  deren  Bildung 
„  eine  beftimmte  Menge  von  EE  angewendet  wird ,  — 
„in  der  ElektrifinnaTchine,  nur  da  Stattfindende,  wo 
„der  Entlader  im   Vergleiche   mit  den   angehäuften 
„Elektricitäten  fo  unendlich  klein   ift,    dafs  alle  EE 
„aicht  durch  die  Vertheilung  in  diefem  Entlader  int 
„Oleichgewicht  gefetzt  werden  können;   (Sie  erinnern 
„(ich  W  o  1  la f  t  o  n'g  Verfuch  mit  Drathfpitzen,  die  er  in 
si  Glasröhren  eingefchmolzen  hatte.)   Wenn  diefc  Kör- 
„per,  z.  B.  Sauerftoif  und  WafferftofF,  oder  Säure  und 
„Alkali,  aufser  der  Säule  wiederum  vereinigt  werden, 
„fo  gefchieht  diefes »unter  den  nämlichen  Erfeheinun- 
„gen,  welche  die  elektritche  Entladung  für  fleh  zeigt, 
pd,  i. ,    unter   Wärme  -  Entbindung    oder   Feuer- Er- 
„fcheinung.  —    Sie  fehen  alfo ,  dafs  wenn  ich  in  mei- 
ner Abhandlung  über  die  Zufammenfetzung  des  Am- 
„moniaks  die  gewöhnliche  Bedeutung  von  poßtiv  und 
„negativ  in  chemifcher  Hinficht  umgeändert  habe ,  es 
„nicht  ohne  alle  Ur Dache  gewesen  ift.     Da  ich  aier  in 
„Hiefer  Materie  noch  zu  keinen  genügenden  Refulta- 
„ten  gekommen*  bin ,  glaubte  ich  die  Aurmerkfamkeit 
„der  Lefer  nicht   durch   eine  Abfchweifung  von  der 
^rUuptfache  zerlrreuen  zu  dürfen.—  •»*"    Ich  aber 


t 


C    18*  3 

in  der  Balis  befindliche  noch  in  einem  gewiffen 
Orade  pofitive  'Sauerftoff  mit  Hern  Wäfferftoffe  des 
Schwefel  -  Wafferftoffs  in  eine  Art  von  Neutralifa* 
tion  geräth ,  die  wii*  uns  der  gleich  denken  kön- 
nen, welche  zwifchen  den  beiden  freien  Elektrici" 
Hten  des  Harzkuchens  und  der  Trommel  im  Elek- 
trophor  Statt  findet.  Wir  fehen  alfo  in  den  J3e- 
ftandtheilen  des  Schwefel  -Wafferftoffs  eine  Urfa» 
che,  warum  er  die  Charaktere  einer  Säure,  d.i., 
eines  pofitiven*  Körpers  befitzt. 

Wenn  das  Ammoniak  der  Analyfe  des  Herrn 
Gay-Luffac  zu-Folge  *)  18,475  Th.  Wafferftoff 
■enthält,  fo  wäre  zu  pr»äfumiren,  dafs  in  den  Am- 
moniak-Salzen das  Ammoniak  fo  viel  Säure  fat- 
tige,  als  entweder  genau  die  Menge  Sauerftoff 
(oder  ein  Vielfaches  deffelben  nach  einer  ganzen 
Zahl)  enthielte,  die  nöthig  ift,  um  mit  diefem 
Wäfferftoffe  Waffer  zu  bilden.  Piefes  ift  aber 
nicht  der  Fall,;  denn  wir  werden  fehen,  dafs  das 
Ammoniak  in  dem  erft  genannten,  Verhälti^iffe  nur 
an  die  Säuren  gebunden  ift,  welche  drei  Mahl  fo 
viel  Sauerftoff  als  die  fie  fättigende  Bafe  enthalten. 
In  den. Säuren,  welche  entweder  2  oder  4  Mahl  fo 

habe  geglaubt ,  hier  auf  den  entgegengefetzten  Sinn, 
worin  die  HH.  Davy  und  Berzelius  die  Benennun- 
gen pofitive  und  negative  Körper  in  elektrifch -chemi- 
fcher  Beziehung  nehmen,  aufmerkfam  machen  zu  muf- 
fen, um  dahin  mitzuwirken,  dafs  beim  Entliehen  der 
neuen  Wiflenfchaft,  wa  möglich ,  kein  Hörender-  Zwie- 
fpalt  in  der  Kunftfprache  das  Studium  und  die  Fort« 
fchritte  derfelben  erfchwere.  Gilbert, 

*)  Gilbert'*  Annale»  der  Phyiik,  1810.  St,  10.  $.$6.  JB. 


viel  $aiierff  off  enthalten,  als  die  Bafis,'  voiTderfi'a 
gefättigt  werden ,  enthält  die  neutralifirte  Satire 
entweder  -|  oder  i^  fo  viel  Sauerftoff ,:  als  erfor* 
derlich  wäre,  um  mit  dem  Wafferftoffe'  des  Am- 
moniaks Walter  zu  bilden*  Diefes  firid  aber  unge* 
wohnliche  Vielfache,  von  denen  wir.  nirgendwo 
anders  ßeifpiele  habeil.  In  dem  überoxygen^rten 
falzfauren  Ammoniak,  das  ich  im  Folgenden  er- 
,  «.wähnen  werde,  befindet 'fich  das  Ammoniak  in  ei* 
nem  folchen  Verhältniffe ,  dafs  die  Säure  $\  Mahl 
üp  vifel  Satierftbff ,  als  zur  Wafferbildung  mit  deni 
Wafferftoffe  des  Alkali's  nöthigwäre,  enthält.  Da- 
■gegen  werden,  wir  fehen,  dafs  das  Ammoniaki 
wenn  es  fte  ein  Metalloxyd  von  der  oben  gef unde* 
nen  Mifchung  genommen  wird,  genau  den  näirtli- 
<chen  Oefetzen,  wiedio«  übrigen' Alkalien,  Erdert 
und  Metalloxyde , ;  gehorcht. 

In  der  elektrifehen  Säule  verhalten  fich  das 
Ammoniak  und  der  Schwefel  -  Wäfferftoff  fehr  un- 
gleich.  Obgleich  beide  durch  die  Daswifchen» 
kunft  von  dem  zugleich  zerlegten  Waffer  zerfetzt 
werden,  fo  kann  fich  doch  das  Ammoniak  als  ne* 
gativer  unzerlegter  Körper  am  — nPole  anfammeln» 
indefs  der  Schwefel  -  Wafferftoff  nie  als  pofitivet 
Körper  fich  am  +Pole  anlegt.  Dazu  kommt  noch, 
dafe  das  Ammoniak  unter  gewiffen  Bedingungen» 
wie  die  übrigen  Alkalien ,  einen  metallifcben  Kär- 
ger an  dem  —Pole  hervorbringt,  und  alfo  ein 
Reductions - Phäjiomen  anzuzeigen  feheint,  wel- 
ches bei  dem  Schwefel-  Wafferftbff  nicht  Statt  fm- 


iht.  Die^mügamatioii  des  AnpnoniaRs  bewetfat 
die  Abfetzung  eines  negativen  Korpers,  j$fcge* 
welchen.  eirie  entfprechende  Menge  eines  pofitiTem 
am  -(-Pole  fich  arifammeln  müfs.  Die  franzafifchen 
Chemiker  erklären  diefes  dadrirch ,  dafs  das  ganze 
onzerlegte  Alkali  *nit  dem  V^aßerftof fe  des  aerieg- 
.ien  Antheils  fich  verbinden  foll,  wodurch  der  kne- 
tallähnliche  Körper  hervorgebracht  .werde.  Es 
ift  alfo,  in  disfer  Erklärung,  niuf  der  Waßerftof£ 
Welcher  fich  gegen  den  am '  +Pole » abgefetzten 
Stiekftoff  des  Ammoniaks  n^gativirt ,'  und,  indem 
er  einen  Theil  Ammoniak  bindet,  ein  neues  «ntt- 
fflllshnjicbes  Produkt  hervorbringt.  :Diefes  wäre 
in1  der  Wahrheit  ein  viel. bedeutender  Wink  über 
cjie  innere  Natur  der  MetaUet  .  Lflfst*es  fich  aber 
IwpM  muthBaa&en*  dafs  das  unterlegte  Ammoniak, 
welchem  in  diefem  Falle  am  +Pole  kein  fich  po- 
fiüvirendisr  Körper  entspricht,  und  das  alfo  nur 
eine  chemifehe  Verwandtfehaft  gegen  den  Waffer- 
Gߣi  (die  \?ir  ohnehin  niemahls  irgendwo  anders 
gefehen  häbw)  ausübt,  eine  von  der  Elektricitft 
nur  mittelbar  abhängende  chemifche  Rolle 'bei  der 
Amalgamation  fpielen  follte  ?  Diefe  Anficht  feheint 
Aur  nicht  richtig  zu  feyn.  —  Welche  Erklärung 
man  aber  auch  yö£  dieler  fomlQtb^ren  Erfcheinung 
geben  mag,  £9  ift  es  ganz  klar;und  unwiderleg- 
lich', d*fs  die  nämliche  Erklärung,  für  alle  Amal- 
g£mations~J£r^chei#ungen  in  der  elektrischen  Säji- 
le,  unter  dea  nämlichen  Umftäjiden  gelten  mufs. 
Ueber  Verfuciiö,    die  mit  dem  Ammonium  odfer 


C    »83    3 

mit  deffen  Amalgam  angeheilt  find,  fcu-  ftreiten^ 
lohnt  nicht  dar  Mühe ;  denn  fchwerlich  läfst 
ick  ein  fö  entfcbeidender  Verfuch  ausdenken,  dafs 
er  nicht  naph.  der  einen  und  nach  der  andern  Hy* 
pothefe  zugleich  erklärt  werden  könnte.  Was  ficht 
aber  von,  den  fixen  Alkalien ,  und  ihrem  mit  dem 
Ammoniak  gemeinfchaftlichen  Verhalten  beweifen 
läfst,  kann  auch  als  vom  Ammoniak  bewiefen  an* 
gefchen  werden* .  Durch  die  von  fo  vielen  Seiten 
betätigten  Verfuch  e  über  den  Sauerftoffgeh^lt  der 
fcceri  Alkalien,  deren  ftefultate  znan  wohl  nicht 
faehr  bezweifeln  kann»  gehet  alfo  hervor,  dafs  in 
der  Meinung ,  das  Ammoniak  fej  ein  oxydirter 
Körper  9  vielleicht  mehr  als  htafse  IVahrfchcinlich» 
keit  liegt. 

Wenn  das  Ammoniakgas  durch  .elektrifche 
Schläge  zerfetzt  wird,  fo  erhält  man,  nach  den 
Verfuchen  der  HH.  Henry  und  Berthollet  des 
Jüngern,  Sticjcgas  und  Wafferftoffgas,  ohne  eine 
Spar  von  Sauerftoff;  daraus  folgt,  dafs  der  Sauer-, 
ftoff  des  Ammoniaks  indiefen  beiden  Gasarten  ent* 
halten  ftyn  mufs.  Der  eine  diefer  beiden  Körper 
mufs  alfo  eine  höhere,  der  andere  eine  niedrigere 
Oxydatiorisftufe  feyn;  und  es  leidet  wohl  keinen 
[Zweifel,  dafs  der  Stickftoff  die  höhere  ift  Es  mufs 
jfich  alfo  der  Sauerftoff  in  dem  Stickftoff e  in  ei* 
tiem  folchen  Verhältniffe  befinden ,  4afs  er  ein, 
vielfaches  nach  i|,  2,  3  u.  £  f.  von  dem  Saueiv 
Rolfe  des  Ammoniaks  ausmacht.  Wir  wenden  fe- 
ben,    dafs  lf  der  Multiplicator  ift.     Betrachtung 


C    184    1 

geü  über  die  Verfchiedene»  Oxydati&nsftufen  di 

Schwefels  fahrten  mich,   wie  ioh  in  der  ZugdÜ 

su  meiner  Abhandlung  angezeigt  habe  (AnnaL 

Band 9  S.  4^50,  zu  der  Vermuthung,  dafs  ein  j» 

i  des  fcheinbares   Vielfaches  nach   li   ein   watafü 

i  . 

i  Vielfaches  mit  6  oder  .12  von' einer  vielleicht  uis 

I  bekannten  niedrigeren  Stufe  ift,  die,  wenn  fiff-fth 

fich  nicht  exiftiren  kann1,   wenigftens  in  V&foim 

düng  mit  andern  Bförpern  zu  vermuthen  ift  (da$ 

S.  47o.)t     Sehen  wir  nun  den  Wafferftoff  als  €&i 

folche  niedrigere  Stufe  an ,  fo  imtfs  er  entweder^ 

oder  in  Mahl  weniger  Sauerftoff  als  der  Stickfton 

^enthalten.  «  Da  wir  nun  das  VerhäJtnifs  der  beidril 

Beftandtheile   im   Ammoniak    keimen,  ifo  ift 

leicht  zu,  berechnen,  dafs  der  Wafferftoff  nur 

{o  viel  Sauerftoff  gegen  100  Th.  Ammonium 

der  Stickftoff  enthält.      Wenn  nun  aber  in  ded 

Ammoniak  100  Th.  Ammonium  mit  88,2768  TK 

Sauerftoff  vereinigt  find ,  fo  find  fie  im  StickftofiÜ 

mit  88,2768  X  1 1  =  1 32,4i 52  Th.  Sauerftoff,  ubM 

im  Wafferftoff e  mit  &£&  =s  1  i,o346oo  Sauerftöfl 

verbunden.     Der  Wafferftoff,  beftähde  difcfemnacij 

aus 

Ammonium       90,062  100,0000 

Sauerftoff  9>958  11,0346 

und  der  Stickftoff  aus 

Ammonium        45>02?  100,0000 

r  SauerÄoff  5^975  *52>4*5* 

Hr.  Gay-Luffac  giebt  dem  Ammoniak  xl 
,  Th.  Wafferftoff  und  8i^25  Th..  Stickftoff ; 
dem  eben  Gefundenen  würden  81 ,525  Th*  Sti< 


v 


kff  46,43  Tb.  Sauerftoff,  und  iSi475  Th.  WaC- 
pdtaff  i,8  Th.  Sauerftoff  enthalten ;  welches  zu- 
■mmengeflominen  48,23  Th.  Sauerftoff  in  looTh. 
Ammoniak  gäbe,  alfo  nur  i,34  Procent  mehr,  als 
Irinnen  (S.  173.)  im  Ammoniak  gefunden  haben* 
DejSaaerftoffgehalt  aller  diefer  Körper  ift  hiernach 
pjotweder  etwas  zu  grofs  angenommen,  oder,  was 
feh  m$  andern  Berechnungen  Urfache  zu  glauben 
kabe,  der  Wafferftoffgehalt  des  Ammoniaks  ift  ia 
tefe*  Bestimmung  etwas  zu  gering  genommen; 
ider  vielleicht  find  beide  fehlerhaft. 
^     Weüm  der  Stickftoff  ein  Oxyd  ift,  das  nofch 

? herer  Oxydationsftufe,n  fähig  ift ,  fo  mufs  der> 
iierfloffgehalt  in  jeder  diefer  Stufen  ein  Vielfa- 
Äes.nach  einer  ganzen  Zahl  von  dem  in  dem 
ptickftoffe  enthaltenen  feyn.  Nun  hat  Hr.  Gay*- 
feaffac  in,  feiger  trefflichen  Abhandlung:  Veber 
tie  Verbindungen  gasförmiger  görptr  *),  bewie- 
b,-dafs  das  oxydirte  Stickgas  aus  63,72  Th. 
ckftoff  und  36,28  Th.  Sauerftoff  befteht.  ,  In 
ifenS3,7^  Th.  Stickftoff  befinden  fich,  dey  obi- 
\  Abgabe  gemäfs,  3^,2898  Th.  Sauerftoff;  dar- 
ergiebt  fich  alfo,  dafs  das  oxydirte  Stickgas 
bppelt  fo  viel  Sauerftoff  gegen  das  Ammonium, 
|s  das  Stickgas  felbft  enthält.  Da  nun  in  den  übri- 
jen  Oxydationsftufen  des  Stickftoffs  diefe  Sauer- 
pffmepgen ,  nach  den  erwähnten  Unterfuchungen 
KHrn.  Gay-Luffac,  Multipla  nach  2,  3  und  4 
fci' der  Saperftoffuienge  find,  welche  100  Th. 
f*>  fülbert's  Annaleny  1310*  St,  10.  S.  45,  £♦ 

LmL  d.  Phyfik.  B.  38.  St.  a.  J.  1811.  St.  6;  N 


£    i8S    } 

SticWtoff  in  ofydjrtes  Stickgas  verwandelt,  tait 
es  klar,  dafs  wenn  der  Stickftoff  ein  Vielfach« 
nach  12  von  der  niedrigften  Oxydationsftufe  des 
Ammoniums' ausmacht,  diefe Körper  wahre  Vidi* 
che  nach  24»  36, 48  und 60  von  der  niedrigften  Oxy- 
dation sftufe  feyn  muffen.  Das  Waffer,  welches  (in 
Fall  diefes  alles  richtig  ift)  eine  noch  höhere  Oxy- 
dationsftufe de?  Ammoniums  ausmacht ,  mufe  ia 
der  nämlichen  Reihe  ftehen  9  und  ebenfalls  eis 
I2faches  feyn,  un#  als  das  höchfte  ein  72facke* 
Die  Oxydationsftufen  des  Ammoniums  wären  aUb 
folgende  Vielfache  von  11,0 346,  welches  die  nie- 
drigfre  Stufe  ift. 

Theilen    Sauerftoff 
^X    1  =    11,0346  den  JVdJferßoff. 
X    4=    44,1384  das  Ammoniumosyduiy* 
X    8  =    889»7€8  da*  Ammoniak.-     ' 
X  12  =  132,4153  den  Stickßoff. 
X  24  =  264,8304  das  StichßqffoxyduL 
X  36  =±  397>2456  d«*  Stickfioffosyi. 
X  48  =  529*6608  die  falpetrige  Saure* 
X  60  =  662,0760  die  Salpetcrfäurc. 
JX  1%  =  794,491a  das  WaJJer. 

Es  ift  bemerkenswerte,  dafs  die  SpröD 
vom  Stickftoffe  bis  zum  Waffer  immer  ein  Zwo 
faches  ausmachen.  Das  Waffer  befteht,  die 
Berechnung  zu  Folge,  aus  1 2,4*3  Th.  Wafferftc 
und  87,587  Th.  Sauerftoff ,  womit  einer  mein 
Verfuche  (Annal.  vor.  Band,  S.  461O*  der  12,! 
Th.  Wafferftoff  und  87,^7  Th.  Sauerftoff  für  d 


*)  Angenommen  in  Davy's  fchmelzbarer  olirenfaxMj 
Siibßanz  (oliv*  coLourtd  mutttr)*  Bcri* li u /« 


100  TKeile 
Ammonium 
$ej>en  mit  j  % 


►ä< 


I  "87  1        < 

Zrfammenfet2lii>g  des  Waffers  gaff,  nahe  überein- 
,ftimjnt. 

Die  obigen  Beftimmungen  können  nicht  völ- 
lig sichtig  feyn1,  denn  fie  beruhen  auf  Verfluchen, 
<tte  nicht  abfolut  richtige  find.     Dafs  der  Irrthum 
Äetfa&icht  Sonderlich  grofs  ift,  erhellt  aus  der  Ue- 
,  bfteinftimmung  zwifchen  der  berechneten  Zufam- 
ntenfetzung  des  Stickftoffs«,  und  dem,  was  fie  nach 
|  4b£  Analyfe   des  oxydirten  Stickgas  feyn  follte. 
jflUrften  wir  annehmen,  dafs  die  Gewichte  derGas- 
.  arten    in  den  Verfuchen   der   trefflichen  franzö- 
fiehen  Chemiker  vollkommen  richtig  wären ,  was 
aher  noch  nicht  der  Fall  ift,  fo  liefse  fich  die  Zu- 
fammenfetzung  des  Ammoniaks  fehr  leicht  darnach 
, berichtigen.  ,  Die  von  Hrn.  Gay-Luffac  aufge- 
;  fundene  Methode ,   die  Gasarten  zu  wiegen ,  und 
die  Zufammenfetzungen  nach  dem  Volumen  zu  be- 
ftimmen,   ift  wahrfcheinlich  die  ficherftej   haben 
|  wir  erft  einige  vollkommen  richtige  Analyfen  auf 
diefe  Weife  erhalten,    fo  laffen  fich   die  übrigen 
durali 'Berechnungen  vervollkommnen.     Es  ift  da- 
cier  zu  hoffen,  dafs  die  berühmten  Chemiker,  wel- 
jche  diefe  Verfuche  angefangen  haben,  fie  in  Kur- 
imm  Wiederholen  und  fie  auf  die  höchfte  Stufe  der 
Vifljkommenheit  zu  bringen  fuchen  werden. 
f  *       Es  bleibt  uns  indefs  noch  eine  viel  in  fich  faf- 
pttde  Frage  zu  beantworten:    Warum  giebi  beim 
Verbinden  mit  Sauerftoff  der  Wafferftoff  immer 
jpggjfer    und  der  Stickftoff  immer  Salpecerfäure 
sdtr  Stickftoffoxyde?     Oder  umgekehrt:   Warum 

N  2 


erhält  man  durch  Entziehen  von  Sauer ftoff  mu 
flem  W äff  er  nur  IVafferßoff  und-aus  der  Salpeter* 

fäure  oder  dem  Salpeter  immer  nur  Säeißoß, 
wenn  beide  Stoffe  wirklich  Oxyde  des  nämÜehgi 
Radikals  find? 

In  diefer  Frage  liegt  dem  Anfcheihe  nachtut 
wichtiger  Einwurf  gegen  den  Sauerftoffgehafcdas 
Wafferftoffs.  Sollte  mich  indpfs  auch  die  Anda- 
gie  in  den  Grun^lzügen  meiner  Raifonnements  irrei 

,  fahren ,  und  ich  etwas  zu  ^klären  fuchen ,  was  in 
der  Natur  nicht  ift ,  fo  kann  es  in  diefem  Falle  we* 
nigft^ns  Verzeihlich  feyn,  geirrt  zu  haben.  lob 
wage  daher,  den  Lefer  von  diefem  Gegenstände 
zu  unterhalten. 

Ich  habe  geäufsert,  es  fey  nicht  wahrfchein« 
lieh,  dafs  das  Ammoniak,  als  ein  oxydirter  Ktev 
per  betrachtet,  eine  zufammengefetzte  Baus  ha- 
be, die  ;in!  diefem  Falle  aus  Wafferftoff  und  dop 
Radikal  des  Stickftoffs  beftehen  müfste.  Denn 
wenn  das  Ammoniak  durch  Kalium  zerfetzt  wir4 
fo  condenfirt  es  mit  dem  Stiekftoffe  einen  Ttftä 
des  Wafferftoffs.  Wäre  die  Bafis  des  Ammoniaks, 
zufammengefetzt ,  fo  müfste  es  allen  Wafferftoff 
entbinden  oder  allen  Wafferftoff  mit  dem  Radikal 
des  Stiekftoffe  verdichten.  Es  läfst  fich  alfo  nicht 
glauben,  dafs  das  Ammoniak  ein  Oxyd  fey,  ohne 
dafs  der  Wafferftoff  auch  eine  niedrigere  Oxyda- 
tionsftufe  des  nämlichen  Radikals  fey.  Der  Waf- 
ferftoff aber,  den  wir  den  obigen  Anfichten  ge-' 
roifs  für  einen  oxydirten  Körper  nehmen,'  verhält 


I    **9    1 

fich  ganz  wie  ein  einfacher y  hat  die  näralitbeu 
jftepprtionalen  Sättigungs  -  Gajpacitäten  gegen  4en 
•Jgroerftoff  und'  den  Schwefel,  als!  die  Metalle^  und 
•iq.rilen  dreifachen  Verbindungen  von  Kohlenftoff, 
3smerftoff  und  VFanVftoff  haben  wir  bis  Jetzt  Ur- 
fctkßj  ihn  al?  einfach  zu  betrachten  *).  Doch 
AffeB  nn geachtet  läfstr  ficji  die  $ache  ziemlich 
feMit  erkläre».  \*  \  ■ 

Ich  habe  bei  dfer  Befchteibüng  der  VWbren« 
ötag  des  Kupfers  in  gasförmigem  Schwefel  (Ann. 
W.TJand* ••&  2^9.)  die,  Meinurig  geStifeert*  dafs 
dte  Erfckeinung  des  »Feuers  bei  der'  Verbrennung 
w&  die  Wänhe-Entwickdlüng  bei  den  cherriiföhen 
Verbindungen  überhaupt,  ganz  flen  nämlichen  in- 
flCty;IIrfprung,  als  die  Erfdh^inang  des  Feuers  und 
^  Wärtnp  -  Entbindungen  zwifchen  den  Ausladern 
Ciaer  mächtigen  elektrifchen  ,Sjiule  haben  muffen. 
I&eKenntniffe,  welche  wir  bereits  von  der  Elek- 
Wfeftat,    al$  ohernifchem  Agens,  befitzen,    laffen 

i  TJttS  nicht  rriebr  an  einen  chemifchen  Procefs  den- 
ljjfti^der  nicht  auch  zugleich  elektrifch  fey,  und 
'^ity's  vortrefflichen  Untersuchungen  verdanken 

f^r  die  Entdeckung,  dafe  ?wei  Jjjörper»  welche 
^farwandtfchaf t  gegen  einander  äufsern  f    immer 

jHkSftn  ße  in  Berührung, komnien,  das  ift,  immer 
ypxxu  fie  in  Begriff  find»  fich-zu  vereinige  ent- 

♦  1    '. .      .      '  .,,;* .        -     -■■    \  \  ■  1  '       '<       .       '  \   '  '  ■   ' 

*$  Ich  werde  bei  dem  Ueb ergange  von  der  unorganischen 

■  **  *&*  'der  or^ariifchett  ^fatuf   durch  die  vegetabilifchen 

Säuren ,  weitläufiger  über  diele  Anlichten  zu  fprechen 

Gei^enheit  haben.      .  ' '-    .       &#*2**4j*jir  v* 


I  >8B-  3  >    , 

erhält  man  durch  Entziehen  von  Sf 

dem  Waffer  nur  Wafferftoff  und-aug  t 
fäure   oder  dem   Salpeter  immer  J  £ 

wenn  bette  Stoffe  wirklich  Qa*\%* 

Radikals  find?  |^|^ 

In  diefer  Frage  liegt  dt  %  I  £  |  % 

wichtiger  Einwurf  gegen: -*  J  *  **  + 

Wafferftoffs.     Sollte  hv£  |  t  * 

gie  in  den  Grun^zügexr    f*9\ 
v  führen ,  und  ich  etwf      »  "     * 

der  Natur  nicht  ift.^  ( 

nigftens  verzeihl^  J  ^ 

wage  daher,    d  j  "  J 

zu  Unterhalter    j; 
Ich  ha' 

lieh,  dafs 

per    betr 

be,   die 

Raclik 


/ 


7\ 


.^auen* 
aufgeklärt  i 

iS  gelehrt,  dafs; 
.nen  Säule  fich  um  &k 
i   oauerftoff,  und  dafs  andeP 
wen  Pol  als  der  Wafferftoff 
^etztern  nennen  wir  negativ -elei 
erftem  pofitiv  -  elektrifche  Körper. 
grfehen,  dafs  «ie  mehrften  Metalle  $ 


fo 


\  dagegen  der*  Schwefel,  der, Phosphor 
,-  zweiten  Klaffe  angehören  *).    Wenden  ' 
fjefe  Bemerkung  auf  das  Ammoniak  an,  fo 
!fi)r,  dafs  es  bei  der  elektrifchen  Entladung  2 
ffof  f  an  der  pofitiven  Seite  und  Waflferftoff  äd 
negativen  Seite  gieht.   -  Der  Strckftoff  ift  alf« 
pofitiv-  elektrifcher  Körper,  da  der  Wafferftoff 
negativ -elektrifcher    ift.       Diefe    beiden  ^ 


*)  VjergL  oben  S.  179,  Anmerk. 


Q* 


tuen  andern  dadurch  äußf  dafe 

<4*  ■ 

_  fo  feft  halten,  dafs  fie  durch 

<L^       *  *eB  werden,  dafs  alf6  die 

^  ^J  n  Gasarten  nicht  meht 

^    ^5,  kömien*     Der  fei* 

^    *%*   ^  ^^  die  nämliche 

^*^W\:  'nigungen  mit 

^ ^^©>  *AC^e  Entladung  dias 

^5*  -ad  Wafferftoff;  und  das 

V  und  Wafferftoff  tretet,    fb 

.dn  Menge  \yafferftoff  an  beidek 

«aliche  Menge  — E,.  folglichatich  die 

enge  +E  am  entgegengefetzten  Pole 

JDie  Menge  von  +E,    welche  fich 

"Th.  deö  Stickgas  verbindet,   oder  zu 

ig  verwendet  wird,  mufs  alfo  der  gleich 

le  bei  der  Wafferbildung  in  dem*  Sauer- 

18475  NTh.  Wafferftoff  gefättigt  wii-d* 

|*das  nämliche  ift)  welche  zur  Bildung  von 

aerftoff  aus  dem  Waffer  nöthi&ift,  als 

*ile»  Wafferftoff  entfprichu    Wir  fehen 

ie  die  Möglichkeit  ein  Mahl  entftehen 

eiektro-chemifcho  Verhalten  der  Kör- 

Iwerth  auszudrücken.     Die  Menge  Von 

ie  im  Stickftoffe  die  urfprünglich  nega- 

cität  der  Bafis  fattigt,  und  dazu  noch 

jtfeöff  pofitiv  macht,  verhält  fich  alfo,  zu 

im  Sauerftoffe  bei  der  Waffierbüdung 


"1 


C   *9*   1 

gefertigt  tfird,  umgekehrt  wie;  die  *Meitg«n'  *» 
Stickftoff  und  Sauerftoff ,  welche  die  nämlickl 
Menge  von  Wafferftoff  fittigen,  d.  i.,  Wie  3*<§ 
pder  wie  lf  :  1.  Das  Quantum  Tön  EtektridHI 
fchemt  alfo  den  nämlichen  Gefetzen,  wie-  dÄ 
Quantitäten  der  ponderablen  Materien  bei  den 
chemifchen  Verbindungen  unterworfen-  zu  fe|»> 
wie  fich  diefes  auch  fchon  a  -priori  fchliejGseü  läfet» 
Diefe  grofse  Menge  von  +E  im  Stickftöffe  wird 
4urch  die  *— E  deir  BafiS  im  Zuftande  von  Sättigung 
erhalten,  und  der  Stiekftoff  kann  daher.nur  dmrii 
^nen  in,  weit  höherm  Grade  negativen  Körper-*B 
das  Ammonium  zerlegt  werden  ^). 

.  Wenn  .das  Ammoniak  durch'  elektrifche  ScUI* 
ge  in  Wafferftoffgas  und  Stickgas  zerlegt  wird,  fo 
trennen  fich  die  Körper,  welche  nach; den  obig« 
Anflehten  die  wahren  Beftandtheile  deffelben  feÖ* 
nach  einem  folchen  Verhältniffe ,  dafs  genau  2  Tb» 
Ammortium  mit  \\  oder  6,56  von  deni  ganza» 
Sauerftoffgehalte  den  Stickftoff  bilden,  und  1  Ti. 

*)  Ich  mufs  hier  die  Bemerkung  hinzufügen ,  dafs  eine 
:*  lehr  grofse  Verfchiedenheit  Statt  findet  zwifchen  der 
Sättigung*  -  Capacitiit  eines  Körpets  und  zwif chen>  dm 
Vermögen  deffelben ,  den  elektrifchen  Zujband  einis  ajf 
dem  Körpers ,  mit  dem  erßch  verbindet,  mehr  oder  wt- 
nigtr  zu  neutralißren.  Diefes  Vermögen  fallt  mit  der 
Stärke  der  Verwandtfchaft  -  zufammen  >  der^n  Grad« 
vielleicht  durch  daflelbe  beftimmt  werden ;  jene  Capaci- 
tät  aber  fcheint,  nach  den  Anlichten  und  Verfuchen  <fer 
vortrefflichen  Phyfiker  D  a  Lt  o  n  und  G  ay  -  L  u  If  a« » 
mechanische ,  von  dem  Volumen  abhängende  Urlauben 

*  zu  haben.  Das  Kalium  z.  B.  fättigt  fehr  wenig  Sauer« 
ßo£,  im  Vergleiche  mit  den  Wafferftoff  und  <feff  Stick* 


Ammonium  mit;  ^  oder  <v>4  Sanevffoff  den  Wafr 
ferftoff.darfteljen.  Den  0,96  Th^  Sauerftoff  mufe 
ain^  entfprechsndß  Monge  *~E  'folget,  welche 
&,i$  Anamoniakßittigen,  daher  finden  im  W*£ 
ferftqffe  befindlichen  Drittheil  An^flWnlurn  nun  ^ 
•yfjfcVftirück  bleibt,  ©as  Amtriomu*n?i*i  dem  WaC- 
faftiffe  behält  alfo  nur  ^«jf»  fo  viel — E,  ^J« 
ä»;iirfj)rünglich  abhört.  Efjtftebt  Aiamonitfrfi, 
fe  erhält  es  einen  neitfn  Zuwachs  ^;4"1»  der;  aber 
fticjit  hinreichend  fft,  demlfeben  deutliche,  und  amj 
gezeichnete  bafifche  rEigenfchaiften  zu  geben.  ^ 
feiert  alfd,  daftder  Wafferftaff  und  der  StiQkftoff 
inwiefern  Verfuche  n\pkt.  entftehen  Jkönn^n»  cd)*)*, 
ikcpp  entfprechepde Mengen  von  Elektrizität,  die» 
Ser  fqpr-jHß,  fcngr  to»^E5*zu  hüM*.  £fyd>Äk' 
rfie  Mitwirkung;  der  Elektricität  b^i  jed^r .  cbemif 
fchßn^^cheinung,in)ttnCera  Th^prieen  nicht m^hr 
uberfehen  werden  darf,  fo  iftigp'ijfcltr,  dafs  das 
Mmliehe,  was  in  dör  Säule  cheijufche  Tr^nnunT 
gefroder  Zufammerifetzungen  veiWacht>:  bei  den 

'  Äolf,  es  überwindet  aber  die  poGtive  Natur  'des  Sauer* 
Mb  £0  fefcr,  dafs  das  neugebildete  :&ali' ein  negativ* 
.  ,t tlektrifcher  Körper  ilt.  .Im  Woffet i fefreint  wader  die 
.  «ine,  noch  die  andere  elektrifche  Eigenfchaft  vorzu- 
walten, da  es  zwilchen  den  Säuren  und  den'  Alkalien 
in  der  Mitte  £eht.    In  der  Solpeterfäure  dagegen  hat 
.-  *.lfJ*rSauerftoff,  wenigstens  ein  grolter  Theil  defielben,  fei- 
•  -<»e  ganze  Pofitivität,  und  verbrennt  daher  die  brenn- 
'  -baren  Körper  mit  den  nämlichen  Erscheinungen,  als 
•-,:4as  Sauer  ftoffgas.  ^Der  Stickftoff    hat  daher  auch  zu 
diüfer  Portion  des  Sauerftoffs  eine  fo  geringe  Verwandt- 
Jcnaffc,  dal*  alle  andere  brennbare  Körper  ihm  iie  ent- 
liehen. ^  &trteliuf* 


•I    »94    3 

nämlichen  lärfcheinungeii  aufser  der  Saide"  a*Äj 
mitwirken  mufs,  und  dafs  alfb  Stickftof f  und  Wtyfc 
ferftoff  niemahls  entftehen  können,  ohne  daft'J^j 
cfcr  die  ihm  zugehörige  Elektricität  bindet.  WeMty 
.nun  das  Waffer  von  brennbaren  Körpern  zerMprj 
wird,  fo  treten  diefe  Körper  ihre  —  E  eines  Tfeeäs  I 
dem  neugebildeten  Wafferftoffe  ab,  und  amKfelt 
Theils  ßttigen  fie  damit  ftärker  die  +E  Eigtfifr 
fchaften  des  vorher  im  Waffer  gebundenen  SaMt^t, 
ftofft.  Da  hier  nur  — £  in  Wirkfamkeit  ge&iife 
wird,  kann  nur  Wafferftoff  entftehen  *).  '   4c 

Was  ich  im  Vorhergehenden  angeführt  ktttfct 
zeigt  hinreichend,  dafs  kein  Körper  aus  dem  W4&  ■ 
fer  Stickftoff  entbinden  kann»     Die  Sdpeterföufifr 
und  die  Oxyde  des  Stickftoff*,  welche  den  Saufet 
ftoff  fo  wenig  geföttigt  halten,    können   nicht Ütt" 
gewöhnlichen  Fällen  zu  Wafferftoff'  reducirt  ww*' 
den,  weil  fie4b  viel  Sauerftöff  abgeben,  ot  defft» 
gröfseren  Sättigung  die— -E  der  brennbaren  Kontor 
gröfstentbeils  verwendet  werden  mufs.     Die  &&>? 
peterfaure  k^nn  alfo  nur  zu  Stickftoff  wiederhat 
geftellt  werden;  diefen  aber  werden  wir  ixut  dmfi 
Zeit  vielleicht  durch   ftärker  negativ  +  elekttifcfct* 
Körper,,  als  dfis  Ammonium,   fowohl  zu  Wa0*fc>'i 

i  i    '.  i  ' 

*)  Die  Elektrizitäten,   welche-  den  nämlichen  Gefetef* 
als  die  ponderablen  Materien,  in  Hinficht. der  Propor- 
tionen, nach  welchen  fie  Ach  mit  den  Körpern  verA*  " 
i  l    tagen,  gehorchen  muffen,   kommen  bei  diefen  Ztrftfr» 
/   gungen  niemahls  in  Freiheit,  wodurch  lieh  ihr  ehern*'- 
.      fcher  Einflufs  der  Aufmerksamkeit,  der  Naturforscher 
iis  zu  unfern  Tagen  entzogen  hatte.  JS.erx.  * 


/  f 

!'al$  td  Airfmonhim  reduciren  können.    .  Diefes 

at  in  Davy's  fpätern  Verfuchen  die  elektr*- 

^Entladung   durch  Beihülfe  des  Queckfiibfrp 

let  *zu  haben ,  tind  jenes  die  Einwirkung  vo* 

fcauf  Ammoniakgas,  t    .  r 

der  Wafferftoff,  um  aus-,  den  Beftandthi#» 

i-^fas  Ammoniaks-  gebildet  zu  werden»  er  ep; 

entweder   als  Wafferftoffgas  >    qder  Wl<Je 

jSauexftoffWafler,  immer  einerlei  Menge  —*$ 

dert*  und  da  diefe  nicht  entftehen  kann,  phr 

eine  entsprechende  Menge  +E/Wg^£& 

Jen  wird,   fb  mufs  das  Affujaojai^k^nimer 

l  Wafferftoff  und  den  Stickftoff.  im  nämliche^ 

Ee,  hergeben  »  es  mag  durch  gewöhnliche 

icität  öder   durch  Oxydinmg  zerfetzt  wer- 

In  den  Zerfetzungen  dagegen  durch  Kalium 

i£  der  elektrifehen  Säule ,  wenn  das  Anima- 

Beruhrung  mit  Queckfilber  reducirt  wird, 

Zerlegungs-Erfch^inungen  von  ganz  ande- 

r Natur,  und  die  dadurch  entstehenden  Produkte 

verglichen  mit  der  Menge  des  angewandten 

akgas,  ungleich  in  Menge  und  Be{chafr 

Da  nun  der  Wafferfidff  und  der  Stick- 

ihrer  Exiftenz  eine  andere  elektrifche  Mj&» 

lon,  als  die  ihrem  Radikal  urfprünglicl\  «4? 

Ige,  bedürfen,  fo  muffen  fie  in  unfern  Apa*, 

und  Verfuchen  immer  als   einfache  Körper 

bis  wir  auch  die  Elektrichäten  werden  in 

nverhältniffen  mit  Sicherheit  auszudrücken 

Ihtnt haben.  *-*•  ;  '■ . 


t  196  } 

Wäre  es  aber  nach  diefen  Anflehten  ittefft 
vtährfcheinlich,  dafs  der  Schwefel  eiapofitiv-elek*- 
trifches  Oxyd  einer  unbekannten  metallifchen  Ba- 
us fey  ,  ganz  wie  der  Stiokftoff  ein  Oxyd  vom  Am- 
monium ift?  Ich  kann  diefes  nicht  beftreitefc 
Wir  haben  g^ehöti;  dafs  der  Schwefel,  nack  dem 
Schwefel- Waffe rfto ff  zu  urt heilen,  ungefähr  tii6 
Hälfte  feines  Gewichts  Sauerftoff  enthalten  kann, 
und  diefe  ^auerfloffmenge  ftimmt  mit  den  übrigen 
Oxydations-Graden  des  Schwefels,  Vielehe  ällfe  Vtel» 
fache  davon;  feyn -können,  ttberein.  -•  Diefes  mnjs 
alfö  auch  von  dem  Kohlfenftoff e ,  dem  Phosphor 
iind  dem  Arfenik  möglich  feyn.  •  -Dafs  aber  die 
reine  Kohle,  z.  Bl  im  Graphit,  und  der  metaliifchi 
Arfenik,  welche  alte  Charaktere  der  einfdeiten 
(oder  für  einfach  gehaltenen)  Metalle  befitzen, 
auch  Oxyde  feyn  follten,  läfst  fich  bricht  mit  eben 
der  Wahrfcheinlichkeit  vermuthen,  und  ift  unfern 

jetzigen  Anflehten  zulvider. 

*"'•■.    f  ■       -•  -  »  *  ■  ' 

Ich  bin  in  ein  fehr  hypothetifches  Feld  gfera- 
then,  wo  es  die'  Wahrheit  zu  finden  fchwerhält, 
und  bitte  den  Lefer  um  fchonende  Prüfung.*  Ich 
glaubte  diefes  thun  zu  muffen ,  weil  es  mir  leid  ge« 
than  hat,  zu  fehen,  dafs  der  vei-di&nte  Davy, 
.der^die  gröfsten  und  wichtigften  Entdeckungen  > 
durch *i welche  unfere  Wiffenfchaft  je  bereichert- 
worden  ift,  mit  mußerhafter  Be/cbeidenheit  der 
gelehrten  Welt  mitgetheilt  hat,  dqfferi  ungeachtet 
Gegner  gefunden  hat ,  denen  es  manchmahl  .mehr 


V 


I     *97    1 

'chfcijtf,  zu  beweifen ,  dafs,  er  un- 
Wahrheit  aufzufpüren. 

t 
Kohlenfäure. 

üzen  befindet  fick  die  Kohlen- 

folchen  Verhältniffe  ^verei* 

oder  4  Mahl/o  viel  Sauer- 

*. 

achungen   über  die 

mir  die  Beftimmungdes. 

,ic   von   den  Beftandtheilen    der 

noch  unbekannt.    Ich  hatte  diefe  nach 

. erluchen  der  HE  Allen  und  Pepys  ange- 

ramen  zu  7i>56  Th-  Sauerftoff  und  28,43  Th. 

Meine'  Analyfen  wollten  damit  nicht 

Srgiaftimmen,  wovon  ich  die  Urfache  mehr 

^Verfuchea  als  in  denen  der  beiden  eng- 

Eflpturforfcher  fuchte.      Seitdem  mir  aber 

p)yfe  des  Hrn.  Gay-Luffac  bekannt  ge- 

^i&,  glaublich  in  ihr  eine  Beftätiguhg  mei- 

p.he  zu  finden,    obgleich  auch  hier  die   ' 

imung  nicht  Vollkommen  ift. 

\M.ohienfaures  Bleioxydul     Es  wurden   10^ 

i  ftark  getrocknetes  und  noch  warm  ge- 

•  Jfcohlenfaures  Bleioxydul  in  einen  kleinen, 

1  Jflatintiegel  geglüht;  fie  hinterliefsen 

*f  $l$ioxydul,und  hatten  alfo  1,65  Gr.  Koh- 

-  bergegeben.  Wenn  aber  diefe  Säure  nach 

fftimmung  des  Hrn.  Gay-Luffac  *)  in  100 

fciü> er  VtAnn.  derPh^ß  1810.  St.  10.  S.  3G.  M. 


f  198  1 

Theilen  72,624  Th.  Sauerftoff  enthält,  fb 
tnetk  auf  i65  Tb.  Kohlenfäure  119*83  TB.  Sii|«r« 
ftoff.  Es  enthalten  aber  835  Th.  Bleioxydul  5*ftf 
Th.  Sauerftoff,  und  es  ift  59,7  X  2 *=s  1  19*4»- 

i)  Kohlen/aurer  Baryt  befteht  aus  22,1  Ttu 
Kohlenfäure  und  77,9  Th.  Baryt  (S.  169.);  jene 
enthält  i6,o5  Th.  Sauerftoff,  diefe  8,14  Tb.  Sauer«; 
ftoff.     Nun  ift  aber  8,1 4  X  2  =  16,28. 

-  c)  Kohlenfaurer  Kalk  befteht  aus  43,6  Tb. 
Kohlenfäure  und  £6,4  Th.  Kalk  *).  Diefe  enthaK 
ten  3 1,66  Th.  Sauerftoff  und  jene  1 5,88  Tb.,  wel- 
che verdoppelt  31,76  Th.  geben. 

d)  Kohlenfaurcs  Natron.  10  Grammes  rd* 
nes  und  bei  der  Hitze  des  fchmelzenden  Zinns  ge» 
trocknetes  kohlenfaures  Natron,  in  Salzfäure  aüf«*r 
gelöfet  und  in  einem  gewogenen  Platintiegel  abge- 
raucht und  geglüht,  haben  mir  10,995  Gr.  falzfktp' 
res  Natron  gegeben.  Da  diefe  58,757  Gr.  Natron 
enthalten ,  fo  folgt  daraus  ein  Kohlenfäure  -  Gehalt 
von  41>^43  Th.  in  100  Th.  kohlenfaurem  Natron» 
In  der  Kohlenfäure  befinden  fich  aber  29,95  Th. 
und  in  dem  Natron  »5,077  Th.  Sauerftoff,  wei- 
che verdoppelt  3o,i5  geben. 

e)  Säuerliches  kohlenfaures  Natron*  Es  wurden 
5  Grammes  mit  Kohlenfäure  völlig  gefättigtes  koh- 
lenfaures Natron  in  einem  gewogenen  Kolben.  Ja" 
Salzfäure  auf  gelöfet,  wobei  2,60  Gn  Kohlenfäure 
entwichen.      Die   rückftändige  Auflöfung  einge- 

*)  S.  meine  Aßiandlingar  i  Fyßh)  Ktmi  och  Mineralogie 
45.H.  S.  177.  B. 


r  "TT- 

t         *9£       1 

b.  lüht,  gab  3,46  Gr.  fabfaures  Nä- 

^  Gr.  Natron  enthalten.^     Das 

Natron    ift    alfo    aus   5» 
'  ^  "h.  Natron    und   1 l  TW 

f       *  Nun  enthalten  5  z  Th. 

n.  und  37  Th.  Natron  9,49* 
£s  ift  aber  9,49  X  4  =  $7,96.' 
aifo  5  dafs  das  Natron  in  diefem  Salzet 
dlt  fo  viel  Kohlenfäure  als  im  vorherge- 
i  vereinigt  ift. 
Auch  das  Kali  und  das  Ammoniak  geben' 
Ize,,  in  denen  die  Kohlenfäure  nach  den' 
ben  Verhältniffen  mit  der  Bafis  verbunden' 
ch  will  das  kohlenfäure  Ammoniak  als  Bqi- 
aführen.     Hr.  Gay-Luffac  fand  (Annah 
).),   dafs,  100  Th.  Ammoniak  127,37  Th/ 
Sure  im  gewöhnlichen  kohlenfauren  Am- 
.  und  264*74  Th.  im  fäuerlichen  aufnahmen. 
Ammoniak  enthalten   aber    46,88  Th. 
ff,  welche  verdoppelt  93*77,  und  mit  4 
cirt  187,54  geben.     Die  Kohlenfäure,  wel-^ 
terften  Salze  enthalten  ift,    Schliefst  92,5^ 
Yjßt  im  letzten  Salze  enthaltene  i85  Th.  Sauer- 

fich. 

l$Üe  diefe  V^rfuche,  der  erfte  ausgenommen, 

alfo  darin  überein,  dafs  fie  ein  wenig  mehr 

;>f f  in   der  Kohlenfäure  anzeigen ,   als   die 

inng  des  Hrn.  Gay-Luffac  zugiebt;  die 

ohung  ift  aber  wenig  bedeutend.     Fernere 

ehe  -werden  uns  vielleicht  belehren,  worin 


i       200       1 

4e  gegründet  Jft,^-  In  dem  Verfluche  mit  dem  Icab» 
lenfaurej»  Bleiosydul  iß;  aller  Wiibrfcheinlichfaeifc 
»ach  der  Kphlen^uregehalt  durch  ein  wenig  Feuch- 
tigkeit vergrößert  worden ;  denn  wenn  diefer  Vor* 
fucji  in  einer  kleinen  gläfernen  Retorte  gemacht 
wird,  zeigt  fich  jedes  MahLim  Hälfe  der  Retorte 
ein  kleiner  j^nflug  von  Wafferdunft,  der  aber  fo- 
gleich  mit  dem  kohlenfauren  Gas  verfchwindet. 

Wir  fehen  den  kohlenfauren  Kalk,  den  koh* 
lenfauren  Baryt,  das  kohlenfaure  Bleioxydul  u.  m^\ 
wie  ich  glaube,  mit  Recht,  als  neutrale  Veirbin* 
>  düngen  an.      In  ,diefem    Falle   muffen  wir  abarr 
um  nicht  inqonfequent  zu  handeln,  alle  die  koh-- 
lenJ^uren  Salze,  wo  die  Kohlenfaure  nur  doppelt 
fo  viel  S^uerftoff,  ala  die  damit  vereinigte  Ba£s» 
enthält,  alfo  die  gewöhnlichen  kohlenfauren  Al- 
kalien, als  neutrale*  und  die  mit  Kohlenfaure  völ*- 
?jg   gefätt igten  als  faure  Salze  anfehen.      Deal* 
verfuchen  wir  z«  B.  die  Beftandtheile  des  neutrale* 
kohlenfauren  Natrons  nach  dem  fchwefelfaureh  B^ 
ryt,  dem  fchwefelfauren  Natron  und  dem  kohlea— i 
f^uren  Baryt  zu  berechnen ,  fo  giebt  das  Refultat 
das  gewöhnliche  kohlenfaure  Natron. 

5.  Die  Phosphor  •  Säuren. 

Die  Pkospkorfäure  fättigt  /<*  viel  Bafis  %  dafs  /»  dem  M 
phosphprfaurcn  Salzen  die  Phosphorfäure  (wie  die  KokLeM?J 
faure)  genau  iMahlfo  viel  Sauerftqff  als  fie  Bafis  enthält*  \ 

a)  4  Gramm  es  phosphorfaurer  Baryt  wurdtaüJ 
in  Salpeterfäure  aufgelötet  und  mit  fchwefelfaurem/j 

'  Kali 


r 


'I    aoi    '$ 


JKdiniedergefchlagen.  Der  geglühete  Niederfchlag 

jktrug  4»397  Gr.     Diefe  enthalten  2,888  Gr,.  Baryt 

Innd  zeigen  1,112  Gr.  Phosphorfäure!  ip  4Grammes 

phosphorfaurem  Baryt  an.     Der  phosphorfäure  Bw» 

ryt  befteht  alfo  aus 

Phosphorfäure    27,8  100,0 

Baryt  72,»  »59,7 

»00,0  359,7 

1  b)  Ich  löfte  5  Gr.  reines  Blei  in  Salpeterfaure 
|tof,  und  trocknete  die  Auflöfung  ein«  Das  neu- 
trale falpeterfaure  Bleioxydul  wurde  in  Waffer  auf- 
fcelöft,  und  mit  neutralem  phosphorfauren  Ammo- 
niak niedergefchlagen  £  das  gut  ausgewafcbe- 
ve  und  geglühete  phosphorfäure  Bleioxydul  wog 
6,8  Or. ;  in  der  Flüffigkeit  liefs  fich  [mit  Schwefel- 
SPafferftoff  keine  Spur  von  Bleioxydul  entdecken. 
Han  nehmen  5  Gr.  Blei  o,g85  Gr.* Sauerftof f  auf, 
bn  damit  Oxydul  zu  bilden ;  es  hatten  fich  alfo  rnit 
5,385  Gr. Bleioxydul  i,4*5  Gr.  Phosphorfäure  ver- 
künden, und  das  phosphorfäure  Bleioxydul  beftehet 
ms 

|  Phosphorfäure  90,809  100,00 

Bleioxydul  79>%19*  580,56 

100,000         480,56  ' 

;      Wenn  wir  diefe  Refultate  durch  Berechnung 

fen,fo  finden  fie  fich  beftätigt.  Es  fättigen  looTh. 

chwefelfäure  1 9 1 ,427  Th.  Baryt  und  279  Th.  Blei- 

jfdul ;    100  Th.  Phosphorfäure  fättigen  269,7  ^k 

Nun  aber  ift  191,427:279=259,7: 378,51. 

)ie  kleine  Verschiedenheit  in  dem  gefundenen Re- 

Annal.  d.  Phyfik.  B.  38.  St.  2.  J.  1811'.  St.  6.     O 


202 


fultat  von  dem  berechneten  betragt  nur  f^s  W 
dem  Gewicht  des  Blei£alzes. 

Nun  enthalten  5So,56  Th.  Bleioxydul  227,21 
Th.  Sauerftoff,  welch*  mit  2  multiplicirt  544* 
geben.  Nach  diefer  Berechnung  würden  äff« 
100  Theile  Phosphorfäure  beftehen  aus  45,58  Th 
Phosphor  und  5442  Th.  Sauerftoff.  Der  feel 
Rofe  hat  gefunden,  dafs  5  Gr.  Phosphor  5,55' 
Gr.  Sauerftoff  Verfchlucken ,  oder  dafs  100  Theili 
Phosphorfäure  aus  47>62  Theilen  Phosphor  uhj 
52,838  Theilen  Sauerftoff  beftehen.  Wen! 
man  fich  an  die,  dem  Phospor  beim  Wiegen  ufll 
vermeidlich  anhängende  Feuchtigkeit  erinnert,  fl 
ftimmt  die  Analyfe  des  Hrn.  Rofe  mit  der  Be 
rechnung  fehr  gut  überein*). 

Wenn  nun  aber  die  Phosphorfäure  nur  2  M 

fo  viel  Sauerftoff  enthält,    als  die  Bafis,  Von  d 

fie  gefättigt  wird,   wie  viel  Sauerftoff  hat  man  i 

*)  Journal  der  Chemie  un£  Phyfik  a  B.  S.  518-     Äofj 
vernichte    eine   beftimmte  Menge  Phosphor  in  phoi 
phorfaures  Bleioxydul  zu  verwandeln ,  und  erhielt  *4 
50  Gran  Phosphor  481  Gr.  phosphorfäure*  Bleioxyf  * 
Nach  dielem  VerXuch,    wenn  er  völlig  richtig  wi 
Tollte  der  Phosphor   weniger  als  gleiche  Theile  Sa 
ffcoff  aufnehmen ,   oder  nach  der  Analyfe  des  phospl 
lauren  Bleioxyduls ,     welche  Hr.   Rofe  angeführt 
berechnet ,  wäre  die  Phosphorfäure  aus  gleichen  Tl 
len  Sauerftoff  und  Phosphor  zufammengefetzt.      ] 
alfo   zwifchen   den  beiden  Verfuchen  des  Hrn.  R 
nach  welchen  100  Th.  phosphorfäure«  Bleioxydul  *: 
Th.  Säure  enthalten,    und  50  Theile  Phosphor  48t 
Bleioxydul  gehen,  ein  Widerfpruch,  der  d£eBi< 
ieit  diefer  beiden  Verfuche  verdächtig  macht. 
<  Btrzeliut, 


£      203      3   . 

wtjihosphqrigten  Säure  zu  vermuthen  ?  Ich  kenne 

pefe  Säure  aus  eigener  Erfahrung  nicht,  kann  alfo 

ibvon  nichts  Beftimmtes  fagen.  Es  wäre  aber  mög- 

lieh,   dafs  auch  fie  zwei  Mahl  fo  viel  Sauerftoff 

als  die  Bafis,  von  der  fie  gefättigt  wird,  enthielte. 

jfo  (liefern  Fall  müfsten  phosphorigtfaure  Salze,  wenn 

tan  fie  in  verfchloffenen  Gefäfsen  erhitzt,    Phos- 

lor  hergeben ,   und  ein  neutrales  phosphorfaures 

Iz  zurücklaffen.     Diefes  ift  auch  naöh  der  An- 

e  derHrn.  Fourcroy  und  Vauquelin   d&s 

,  und  es  läfst.fich  wohl  nicht  vermuthen ,   dafe 

gefchickte  Va^uquelin  die  überfchüffige Bafis 

Efehen  ljaben  werde,  falls  die  phosphorigtfauren 
e  eine  ähnliche  Zerlegung  in  der  Hitze  als  die 
efligfauren  Salze  [erlitten  hätten.  Die  phos- 
jkorigtfauren  Salze  muffen  fich  alfo  zu  dem  Phos- 
mx,  wie  die  überoxygenirr?  -  falzfauren  Salze  zu 
em Sauerftoff  verhalten. 

6.  Die  Arfenik*  Säuren. 
Wir  haben  von  der  Arfenikfäure  und  der  ar- 
Ißigten  Säure  mehrere  fehr  gute  Anaty fen ,   nach 
Ichen  jene  5o  bis  56  und  diefe  33,33. Th.  Sauer-' 
gegen  100  Th.  Metall  enthalten,  oder  die  Af- 
«kfäure  aus  •§>  Metall  und  -|  Sauerftoff  und  die 
feuigte  Säure  aus  ^Metall  und  ^Sauerftoff  be- 
fall.    Wenn  aber  die  Zjifammenfetzung  der  ' 
tern  richtig  beftimmt  ift,  fo  mufs  nach  den  Ge- 
&n,  weicheich  aufgefunden  habe,    die  erffere 
N*weder5o  oder  66 Th.  Sauerftoff,  d.  i.,  i|  oder  . 
'Mahl  fo  viel  Sauerftoff  als  die  letztere  enthalten. 

0    2 


i;  204  i 

Um  diefcs  näher  zu  unterfucben,  löfete  fcR 
loGh  Arfenikmetall  in  Salpeter  -  Salzfäure   auF, 
cNinftete  die  Auflöfung  ab,  löfete  die  Satire  in  fehr 
Wenigem  Waffer  auf,   und  vermifchte  fie  in  einem 
gewogenen  Platintiegel  mit    einer  Auflöfung   von 
So  Gr.  Bleioxyd  in  Salpeterfäure.    Diefe  Mifchung 
leuchte  ich  bis  zurTrocknifs  ab,  und  glühete  fie. 
Der  geglühete  Rückftand  wog  449^  Gr.       Alfö 
hatten   looTh.  Metall  49,5Th.  Sauerftoff  aufge- 
Äommen.      Der)  nämliche  Verfuch  mit  3  Gr.  Arfe^ 
riik  wiederholt,  gab  4>5  Gr.  Arfenikfäure;  looTh. 
Metall  hatten  alfo  4^,3  Gr.  Sauerftoff  aufgenom- 
men.     Noch  ein  Mahl  mit  i  Gr.  Metall  wiederholt 
gab  der  Verfuch  i,53Gn  Arfenikfäure.      Die  Ver- 
fuch'e,  "welche  ich  auf  diefe  Art  angeftellt  hatte,  um 
alles  Waffer  entfernt  zu  erhalten,   gaben  mir  alfö 
fehr  ungleiche  Refultate.      Theils  behält  in  ihnen 
die  Arfenikfäure  ein  wenig  Salzfäure  zurück,  wel- 
che mit  dem  Bleioxydul  verfliegt,    theils   fangen 
dife  beiden  freien  Säuren  iii  einer  höheren  Tempe- 
ratur an ,  um  das  Bleioxydul  zu  kämpfen ,    wobei 
ein  wenig  von  der  nicht  verbundenen  Arfenikfäure 
fich  zerfetzt  und  verfliegt*).      Obgleich  alle  diefe 
Verfuche  keine  beftijnmteRfefultate  über  den  Sauer- 
ftoffgehalt  der  Arfenikfäure  geben,  zeigen  fie  doch 

"•)  Um  mich  tu  überzeugen,  dafs  Arfenik  keinen  Walter* 
ftoff  enthält ,  der  das  Refultat  rielleicht  hätte  können 
unrichtig  faiachen,  erhitzte  ich  Arfenikmetall  mit  Zinn- 
oxyd in  einer  kleinen  gläfernön  Retorte ;  es  zeigten 
f  £ch  dahei  Spuren  von  Feuchtigkeit ,  die  aber  »zu  gering 
waren,  um  gewogen  zu  werden.  Im  Halle  der  Retorte 
hatte  lieh  arlenigte  Säure  fublimirt,        Berzelius. 


I    ao5     l    v 

klanglich,  dafs  looTh.  Metall  mit  66  Th.  Sauerv 
pff  darin  nicht  verbunden  feyn  können,  und  dafs 
(Ho  die  Arfenikfäure  pur  lf  Mahl  fo  viel  Sauerftoff' 
|S\die  arfenigte  Säure  enthalten  mrifs. 

Um  zur  wahren  JCenntnifs  diefer  beiden  Sau- 
ten zu  gelangen ,  unterfuchte  ich  ihre  Verbindun- 
gen mit  dem  BleioxyduL 

Arfenigtfaures  Bleioxydul.       Ich  löfete    20 

lmes  Bleioxydul   in  Salpe$erfäure  auf,     und 

E&nete  die  Auflofung  ein ,   um  die  überfchüffige 

re  zu   entfernen.       Das  in  Waffer    aufgelöfte* 

peterfaure  JBleioxydul,  wurde  mit  arfenigtfaurem 

[*)  fo  lange  verfetzt,  als  noch  ein  Niederschlag 

rfchien.         Der  anfangs  fchleimichte  Bodenfati 

rde  in   der  Wfirme  pulvericht  und  fetzte  fich 

commen   ab.        Auf  ein  Filtrum   genommen, 

Sgewafchen  und  ftreng   getrocknet,      wog    er 

,126  Gr.      In  einer  kleinen  Glasretorte  in  völli* 

'  Glühehitze  gefchmolzen>  gab  er  0*665  Gr.  Waf* 

■und  i,65 1  Gr.  arfenigte  Säure.     Es  hatten  alfo 

Gr»  Bleioxydul  36,8 1  Gr.    neutrales    aHenigt- 

tes  Bleiöxydul    gegeben*     ~      Der   nämliche 

f^ch   wurde   auf*  eine   veränderte  Weife  wie- 

rholt.        Ich   vermifchte   5  Gr.  Bleioxydul  fmit 

Irn  arfenigter  Säure  genau   und    erhitzte  beide 

telnem  gewogenen  bedeckten  Platintiegel,  lang- 


R}  Durch  Auflofung  von  weifsem  Arfenik  in  kohlenfau- 

C  '.fem.  Kali.  bis.  dafs  die  abgekühlte  Auflofung   arfenigte 

S&uxe  in kryftaile»  abfetzte ,  bereitet.     Berzelius. 


[       206       ] 

fam  bis  Zum  völligen  Rothglüjien,  Das  erhaltene 
arfenigtfaure  Blei  wog  9*22  Gr. 

Wenn  nun  36,8 1  Theile  arfenigtfaures  Blei- 
oxydul 20  Th.  Bleioxydul  enthalten,  fo  ift  diefes 
Salz  folgen dermafsen  zufammengefetzt : 

/   Arfenigte  Säure      45,667  100,000 

Bleioxydul  54>535  1J8>977 

100.006  219i977 

Wenn  wir  aber  nach  dem  letztem  Verfuch  rech- 
nen ,  fo  werden  1 00  Theile  Säure  von  1 1 8>4?6  Th. 
Bleioxydul  gefättigt.  Diefe  beiden  Verfuche 
"weichen  alfo  yon  einander  fehr  wenig  ab. 

Da  das  arfenigtflüre  Bleioxydul  ein  fehr  we- 
nig bekannter  Körper  ift,  glaube  ich  einige  Be- 
merkungen über  die  äufseren  Charaktere  deffelben 
beifügen  zu  muffen.      Wenn  man  es  durch  Nieder- 

\  ichlagen  bereitet  hat,  fo  ift  das  weifse  pulverichte 
Salz  vielleicht  der  am  ftärkften  elektrifche  Kör- 
per^ den  wir  kennen.  Wenn  ich  etwas  davon  in 
einem  Mörfer  rieb,  fo  fpritzte  es  rings  herum,  und 

,  wenn  ich  es  ausfchütten  wollte,  fo  blieb  es  im  Mör- 
fer hängen.  Machte  ich  es  los ,  fo  breitete  es  fich 
im  Fallen  über  eine  mehrere  Zoll  im  Durchmeffer 
haltende  Fläche  aus.  Der  Schwefel,  zeigt  die 
nämlichen  Erfpheinungen ,  aber  in  viel  geringerem 
Grade.  Das  gefchmolzene  Bleifalz  fliefst  nicht  fönt 
derlich  leicht,  ift  durchfch einend,  und  bellet  diefe 
Eigenfchaft  nach  dem  Erftarren.  Die  Farbe  def- 
felben zieht  fich  fehr  fchwach  ins  Gelbliche.  JEht- 
hält  das  ßleiolxydul   eine  Spur  von  Kupfer ,      fo 


C    «07    ] 

*ft  das  gefchmolzene  Salz  Bbuteillen  -  grün,'  und 
[ton  gewöhnlicher  Bleiglätte  wird  es  ganz  fchwarz* 
j Wird  es  unter  Zutritt  der  Luft  geglühet,  fo  ent-* 
! bindet  fich  arfenigte  Säure,  und  es  bildet  ßch  ar- 
fenikfaures Bleioxydul,  welches  in  dem  geschmol- 
zenen Salze  zu  Boden  linkt. 

*Die  arfenigte  Säure  läfst  fich  nach  dem  ar- 
fenigtfauren  Bleioxydul  leicht  berechnen.  Mei-  K 
neerfte  Vermuthung,  dafs  fie  wie  die  fchwefligte 
.Säure  2  Mahl  fo  viel  Sauerftoff  als  die  fie  fättigen- 
ide  Bafis  enthalten  dürfte,  beftätigte  fich  aber 
nicht.  Denn  da.  1 1 8,977  Th.  Bleioxydul  8,5o68  Th. 
Sauerftoff  enthalten ,  fo  würde  in  diefem  Falle  die 
arfenigte  Säure  auf  looTheile  nur  17,01 36  Theile 
Sauerftoff  gegen  83,9864  Th. Metall  halten ;.  und' 
damit ift  keine  der  Analyfen  von  Bucholz,  Ho- 
fe, Thenard  und  Prouft  zu  vereinigen« 
Wenn  aber  die  arfenigte  Säure  3Mahf  fo  viel  Sauer- 
ftoff in  fich  enthält  als  das  von  ihr  gefättigte  Blei- 
oxydul, fo  ift  ihre  Zufammenfetzung  die  fol- 
gende: /      -  " 

Arfenik        74,48  100,000 

Sauerftoff    «5,5g  54,263 

100,00  134)^5 

Und  diefe  Beftimmung  trifft  fehr  nahe  mit  denen 
!  der  angeführten  Chemiker  überein. 

|        Arfenikfaures  Bleioxydul.    Ich    löfte    10  Gr. 
1  fehr  reines  geglühetes  arfenikfaures  Bleioxydul  in 
,  verdünnter  Salpeterfäure  auf,   und  fchlug  die  Auf- 
lötung mit  fchwefelfaurem  Ammoniak  nieder.  Die 


C   *<>8   3 

aufgehellte  FlüiBgkeit  wurde  bis  zum  Trockenen 
ab  geraucht  ^  und.  die  trockene  noch  fanre  Maffe 
in  Waller  aufgelöft.  Sie  hinterließ  eine  nicht  ho* 
bedeutende  Menge  fchwefelfaures  Bleioxyckl, 
und  noch  mehr  wurde  durch  Sättigung  mit  kaufe* 
fchem  Ammoniak  niedergefchlagen.  Der  gesam- 
melte, gut  ausgewafchene  und  geglühete  Nieder- 
fchlag  wog  9,55g  Gr.  Da  diefes  nicht  mit  den  von 
Klaproth  und  Rofe  angegebenen  Refoltaten 
übereinftimmte,  wiederholte  ich  den  Verfuch 
noch  mit  6  Grammen  arfenikfaurem  Bleioxydul" 
Das  erhaltene  geglühete  fchwefelfaure  ßleioxy- 
dul  wog  5,73i  Gr.;  ftimmte  alfo  fehr  nahe  mit 
dem  Refultate  'des  vorigen  Verfuchs  Oberein.  Da 
JUaproth  und  Rofe  die  Auf  löslichkeit  des 
fchwefelfauren  Bleioxyduls  in  der  Mifchung  die- 
fer  beiden  Säuren  nicht  bemerkt  haben,  fo  war 
wohl  diefes  die  Urfache,  warum  fie  einen  geringe- 
ren Bleigehalt,  als  ich,  fanden.  Denn  als  ich 
10  Gr.  arfenikfaures  Bleioxydul,  ohne  die  über- 
fchüfßge  Säure  zu  fättigen,  mit  fchwefelfaurem  Na- 
tron zerlegte ,  erhielt  ich  nur  o,o4^  Gr.  geglühtes 
fchwefelfaures  Bleioxydul,  welches  mit  der  An- 
gabe der  genannten  Chemiker  genau  überein- 
ftimmt.  —  Das  arfenikfaure  Bleioxydul  beiteht 
alfo  dem  Angeführten  zufolge  aus 

Arfenikfaure        *sfi$i?  100,0 

1    Bleioxydul         70,3685  257,5 

100,0000  357>5*)    x 

'*)  Es  fchien  mir  wahrfcheinlich ,  dafs  es  auch  einjaures 
arfenityaurt*  Blti  gebe ,    worin  100  Th.  Säure  mir  mit 


c  209  ] 

'  -  Die  Arfenikfäure.  Als  ich  die  Zufanpmenfe-* 
^sung^  der  Arfenikfäure  nach  diefen  Datis  berech- 
nen wollte ,  glaubte  ich  anfangs  die  'Arfenikfäure 
verde  nicht  wenige*  als  drei  Mahl  fo  viel  Sauer- 
ftoff als  das  damit  neutraJifirte  Bleioxydul  ent- 
halten ;  dann  hätte  fie  aber  mehr  als  zur  Hälfte 
aus  Sauerftoff  beliehen  muffen.  Sie  konnte  alfo 
nur  2  Mahl  den  Sauerftoff  der  Balis  enthalten  j 
denn  237,52  Th.  Bleioxydul  fchliefsen  16,981  Th, 
Sauerftoff  in  fich  und  es  ift  16,981  x  2  =  33,962. 
Die  Arfenikfäure  ift  nach  diefer  Berechnung  zufam- 
mengefetzt  aus 

Arfenik  66,038  jqo,ooo 

Sauerftoff         53,962  51,428 

i~>  r  .  1 

100,000  151,4.28 

Nun  aber  nehmen  100  Th.  metallifcher  Arfenik 

34>263Th.  Sauerftoff  ift  fich  auf,  um  zur  arfenigten 

Saute  zu  werden,  und  es  ift  34,263  x  if  =?=5i,3945; 

der  Hälfte  fo  viel  Balis  als  im  neutralen  vereinigt  feyen, 
das  Blei  alfo  doppelt  fo  viel  Arfenik  als  im  neutralen 
in  fich  aufnehme ;  und  int  einem  folchen  fauren  Salze 
1  würde  das  nämliche  Verhältnis  zwifchen  Säure  und 
Bafis  i  als  im  neutralen  arfenigtfauren  Bleioxydule  Statt 
finden*  Ich  löfte  daher  arfenikfaures  Bleioxydul  in. 
Salpeterfäure  auf,  dunßete  die  Auflöfung  langfam 
bis  zum  Kryftallifiren  ab ,  und  fammelte  das  Salz,  Die- 
fes  Sali  war  aber  nicht  das ,  welches  ich  *  vermuthet 
hatte ,  %  fondern  eine  doppelte  Vereinigung  von  arfe- 
nikfaurem  und  falpeterfaurem  Bleioxydul.  Es  wurde 
vom.  Waffer  zerfetzt ;  das  falpeterfaure  Bleioxydul 
löfte  fich  auf,  die  Kryftalle  verlohren  ihre  Durchiich- 
tigkeit,  und  das  arfenikfäure  Bleioxydul  fiel  als  eint 
weifses  Pulver  zu  Boden.  Ein  faures  arfenikfaures 
Bleifalz  fcheint  alfo  nicht  exiftiren  zu  können. 

Mcrzelius, 


[       ßlO      } 

eine  Zahl ,  welche  nur  um  o,o335  von  der  für 
den  Sauerftoffgehalt  der  Arfenikfäurö  gefundenen 
.  abweicht.  Die  Arfenikfäure  folgt  alfo  der  näm- 
lichen Vermehrungsftufe  wie  dieSchwefelfäure,  die 
oxygenirte  Salzfäure*  das  Eifenoxyd,  und  das  Blei- 
oxyd (die  Mennige).  * 

Aber  welche  Verfchiedenhejten  felbft  mitten 
unter  diefen  Analogieen  ?  Die  fchweftigfauren  Salze 
nehmen  Sauerftoff  auf,  ohne  die  innere  Zufammen- 
fetzung  zu  verändern ,  und  werden  dadurch  fchwe- 
felfaure  Salze.  Die  phosphorigfauren  Salze  ge- 
ben einen  Theil  von  ihrem  Phosphor  her,  damit 
er  Phosphprfäure  werde,  und  die  überoxygenirt, 
falzfaurer  Salze  einen  Theil  von  ihrem  ^Sauerftoff, 
um  in  falzfaure  Salze  überzugehen*  Die  arfenikfau- 
ren  Salze  werden  dagegen  im  Feuer  nur  durc^i  Zu 
•tritt  von  Sauerftoff  verändert,  weil  fie  mehr  Arfe« 
nik  und  mehr  Sauerftoff  als  die  arfenikfauren  Salze 
enthalten.  Kann  aber  ein  Theil  von  der  darin  be- 
findlichen arfenigten  Säure  fich  höher  oxydiren,  fo 
drängt  fie  einen  andern  Theil ,  der  mit  der  ver- 
brannten ein  gleiches  Gewicht  hat,  aus  der  Mi- 
fchung  aus.  Diefes  find  Erfcheinungen,  welche 
wir ,  ohne  dafs  wir  nöthig  gehabt  hätten ,  fie  zu 
fehn,  aus  den  im  Vorhergehenden  angefahrten 
Anflehten  im  Voraus  hätten  berechnen  können.  — 
Es  ift  bemerkensweth ,  dafs  keifae  von. diefen  dop 
pelten  Säuren  des  nämlichen  Radikals,  demfelbeÄ 
Gefetze  t  in  Anfebung  der  Sättigungs  -  Capacität  der 
Baien  unterworfen  ift.     Die  Schwefelfäure  enthält 


r 


t  •»«  i 


im  Verhältnis  gegen  die  von  ihr  gefättigte  Bafis 
die  Hälfte  Sauerftöff  mehr,  als  die  fchwefligtö 
Säure.  Die  Menge  von  phosphoriger  und  Von  Phos- 
phorfäufe,  welche  einerleiBgfis  fättigeh,  enthalten 
dagegen  gleiche  Theile  Sauerftöff ;  die  arfenigte 
Säure  enthält  in  Beziehung  auf  die  fie  fättigencje  Ba- 
us die  Hälfte  Sauerftöff  mehr  als  die  Arfenikfäure,, 
indefs  die  überoxygenirte  Salzfäure ,  wie  wir  fehen* 
werden,  3 Mahl  mehr  Sauerftöff  gegen  die  voirihr 
gefättigte  Baus  als  die  Salzfäure  enthält.    * 

Die  Arfehik  -  tyletalte.  So  wohl  in  den  fchwef- 
ligfcraren  als  in  den  fchwefeifauren  Salzen  ift  das 
Metall  im  Minimum  mit  Schwefel  verbunden; 
<fie  fauren  fchwefeifauren  Salze  enthalten  dage- 
gen die  Schwefelverbindung  im  Maximum.  Die 
phosphorigfauren  S^lze  entfprechen  folchen  Ver- 
bindungen-, wo  der  Phosphor  entweder  i|-Mahl 
oder  2 Mahl  fo  viel  beträgt,  als  in  den  Phos- 
phor-Verbindungen im  Minimum  j  je  nachdem 
(BeMenge  von  Phösphorfäure,  welche  eine  Balis  fät- 
tigt,  \\  oder  2  Mahl  fo  viel  Sauerftöff  als  die  die 
Balis  fättigende  Menge  von  phosphorigter  Säure 
enthält.  Die  phosphorfauren  Salze  werden  aller 
Wahrfcheinlichkeit  nach  von  dem  Phosphor-Metall 
im  Minimum  gebildet.  Man  follte  glauben ,  das 
Nämliche  fände  auch  mit  den  zwei  Arten  arfenik- 
faurer  Salze  Staft.  Wenn  man  aber  nach  den 
beiden  Bleifalzen  die  Menge  von  Arfepik  berech* 
net,  welche  mit  looTh eilen  Blei  in  dem  einen  und 
dem  andern  Fall  vereinigt  ift,   fo  findet  man,  dafs 


400  Theile  Blei  im  arfenigtfauren  Blei  67,578  und 
im  arfenikfauren  Blei  29,94^  Tb»  Arfenik  aufneh- 
men. I)iefes.ift  weniger  als  die  Häjfte  von  jenem, 
und  zwar  fehlt,  da  29,943  X  2  =59,886  ift,  ge- 
nau fo  viel,  als  das  Blei  an  Sauerftoff  aufnimmt, 
nämlich  7,7  Theile  auf  100  Th.  Blei.  Wenn  die  an- 
geführte Beobachtung  /richtig  ift,  dafs  die  arfenigte 
Säure  y  fo  viel  Sauerftoff  als  die  Arfenikfäure  ent* 
hält,  und  dafs  fie  eine  Menge  von  Baus  fättigt,  wel- 
che <|fo  viel  Sauerftoff  als  fie  felbft  enthält,  fo  kajm 
in  derThat  in  den  arfenigtfauren  Salzen,  niemahls 
doppelt  fo  viel  Arfenik  .gegen  das  Blei,  wie  in  den 
arfenikfauren  Salzen  gefunden  werden..  Diefes  er- 
regte bei  mir  gegen  die  Richtigkeit  der  Verfuche 
Mifstr^uen ;  fie  haben  mir  aber  bei  Wiederholung 
derfelben  das  nämliche  Refultat  gegeben.  Da 
überdies  ein  anderes  Gefetz  für  die  Sättigungs- 
.Capacität  der  Säuren,  eine  fehr  grofse  Verfchie-  ' 
denheit  in  den  Refui taten  vorausfetzt,  fo  fcheint 
es  mir  ausgemacht  zu  feyn,  dafs  ein  kleiner  Fehler 
in  den  Verfuchen  keinen  we festlichen  Einflufs  auf 
die  hier  gezogenen  Schlufsfolgen  haben  kann. 

Es  ift  indefs  wohl  nicht  zu  bezweifeln,  dafe 
der  Arfenik  fich  mit  den  Metallen,  'ganz  wie  der 
Schwefel,  in  beftimmten  Verhältniffen  verbindet; 
denn  in  den  natürlichen  Arfenik -Metallen,  z.  B. 
im  Arfenik  -  Kobolt  oder  im  Arfenik  -  .Eifen  find 
Arfenik  und  Kobolt,  fo  wie  Arfenik  und  Eifen, 
offenbar  immer  in  demfelben  Verhältnifs  mit  ein- 
ander vereinigt.      Wenn  aber  de*  Arfenik  nicht 


die  nämlichen  Vemehrungsfhiflen  mft  deto  Metal- 
len, wie  mit  dem  Sauerftoff  befolgt,  fo  müffeii 
Abweichungen  diefer  Art  eintreten,  ganzfo,  wie 
ich  das  Bei  dem  Schwefel  und  Eifen  im  bafifcheft 
faiwefelfauren  Eifenoxyd  gezeigt  habe,  (Ann1.* 
Vor.  Band.  S.  3o8.).  Diefe  Abweichungen  aber 
werden  vielleicht  eines  Tages  Abweichungen  zu 
feyn  aufhören,  Vvenn  wir  'die  niedrigften  Verbin- 
Amgsftaf^n  werden  kennett  gelernt  haben.  ;: 

Es  läfst  fich  nicht  bezweifeln ,  dafs  auch  die 
!  ftbrigfen  Metalle  mit  eitaahder  in  befthnmten  Ver- 
kStnfffen  fich  vereinigem,  obgleich  die  Möglich- 
keit, die  mehreften  in  allen  Verhältniffen  zufam- 
menzüfchmelzen,  uns  bis  jetzt  die  beftimmten  che- 
mifchen  Verbindungen  verborgen  haben.  Das  Ka~ 
lium  z.  B.  ktyftallifirt  mit  dem  Queckfilber  in  zwei 
beftimmten  Verhältniffen,  von  denen  das  eine  dop« 
pelt  fo  viel  Kalium  gegen  das  Queckfilber,  als  das 
andere  enthält.  Der  Di^nenbaum  ift  immer  die 
nämliche  Zufammenfetzung  von  Queckfilber  und 
Silber.  Wird  eine  Mifchung  von  Zink  und  Kupfer 
iaDeftillirgefäfsen  einer  höheren  Temperatur  aus- 
gefetzt, fo  läfist  fie  einen  Theil  Zink  fahren,  der  übri- 
ge Zink  aber  kann,  fo  lange  die  Luft  keinen  2u- 
,  tritt  hat,  nicht  vom  Kupfer  fich  abfcheiden.  Wenn 
man  Zink  deftillirt,  um  ihn  zu  reinigen,  bleiben 
Zinklegirungen  zurück,  von  welchen  der  Zink 
nicht  verflüchtigt  werden  kann.  Alles  diefes  deu- 
tet auf  beftimmte  Verbindungs- Verhältniffe  auch 
zwifchen  denen  Metallen ,  welche  fich  nach  allen 


yerhältniffen  mifchen  laffep.  Diefe  Verhindüngs* 
Verbältniffe  werden,  wir  in  Zukunft  nach  den  Öxy* 
dulen  berechnen  können;  denn  die  Metalle  müf- 
fen  fich  entweder  in  folchen  Verhältniffen  mit  ein- 
ander verbinden,  dafs  fie  gleiche  Theile  Sauer- 
ftoff aufzunehmen  vermögen,  oder  dafs  das  am 
mindeften  negative  von  beiden  2 ,  J3 ,  4  Mahl  fo 
viel  Sauerftoff  als  das  am  meiften  negative  aufneh- 
men kann*).  Ich  hatte  mir  vorgefetzt,  eineReiho^ 
von  Verfuchen  über  diefen  Gegen ftand  vorzuneh- 
men, da  aber  hinlängliche  Genauigkeit  in  diefem 
Fall  weit  fchwieriger  zu  erreichen  iß,  die  Verfuche 
felbfi  koßfpielig  und  Zeit  raubend  find,  und  die 
Richtigkeit  der  Sache  ohnehin  fehr  leicht  einzu- 
fehen  iß,  bin  ich  von  diefem  Vorhaben  abgeftande». 

Das  Arfenikoxydul.  Es  war  mir  wahrschein- 
lich, dafs  der  Arfenik,  welcher  in  feinen  Oxyda- 
tionsßufen  dem  Schweföl  ähnlich  iß,  auch  ein 
Oxydul  habe,  deffen  Sauerftoffgefcaltder  BteTheil 
Voä  dem  der  Arferiikfäure  fey,  das  iß,  worin 
100  Th.  Metall  mit  8,57  Th.  Sauerßoff  vereinigt 
waren.      Ichi  mifchte  daher  10  Gr.  gefchmolzenes 

*)  Es  ift  leicht  einzuf  ehen ,  dafs ,  da  die  Erdarten  als 
Metalloxyde  betrachtet  werden  muffen,  dtefes  nach 
4er  oben  angeführten  Regel  auch  von  den  Verbindun- 
gen der  Erdarten  und  der  Metalloxyde  in  den  kry- 
Itallißrten,  d.  i. ,  in  allen  durch  chemif  che  Verwandi- 
fchaft  gebildeten  Mineralien  gelten  muff ;  fo  dafs  de* 
Sauerftoff  auch  in  ihnen  die  Proportion  in  der  Verbin» 
düng  beftimmt.  Alle  Analyfen  der  Mineralien  muf- 
fen alfo  nach  diefer  Anficht  wiederholt  und  geprüft 
werden.  Btrztliuf.,    • 


faWaures  Bleioxydul  mit  6  Gr.  metallifchem  Af- 
jfenik,  und  glühete  dieMifchung  in  einer  kleinen 
jGlasretorte.  DerArfenik  fubüorirte  fich  metal- 
Jifch,  und  das  falzfaure  Bleioxydul  blieb  unzer- 
legt  zurück.  Es  fcheint  alfo ,  dafs  der  Arfenik 
käu  mit  der  Salzfäure  verbindnngsfähiges  Otfyd 
geben  kann. 

Jeder  Chemiker  wei£s  aber,  dafs  derArfeniJc 
in  der  Luft  zu  einem  fchwarzen  Pulver  zerfällt* 
das  nicht  mehr  metallifch  ift,  und  alfo  ein  Arfenik- 
|  oxycLdarftellen  mufs.  Ich  fetzte  daher  zwei  Gram- 
men fehr  fein,  gepulverten  Arfenik  in  einer  kleinen 
mit  Papier  bedeckten  Glasfchale  2  Monate  lang 
auf  dem  Stubenofen  einer  Temperatur  zwifchen 
3o°und  4o°  aus,  wog  fie  von  Zeit  zu  Zeit,  und 
rührte  das  Pulver  jedes  Mahl  um.  Nach  Verlauf 
'Ton  2  Monaten  war  die  Maffe  in  ein  fchwärzlich 
braunes  Pulver;  verwandelt  und  hatte  0,1 62  Gr.  am 
Gewicht -zugenommen.  Während  des  letzten  Mo- 
nats nahm  fie  nur  0,0075  Gr.  zu,  wobei  fie  Hellen 
blieb.  looTh.  Arfenik  hatten  fich  alfo  mit  8,475 
■TLSauerftoff  verbunden.-  Diefes  ift  aber  fo  nahe  § 
ivon  dem  Sauerftoffgehalt  der  Arfenikfäure ,  dafs 
►  derUnterfchied  nicht  mehr  als  ein  halbes  Taufend- 
1  theil  von  dem  Gewicht  des  Arfenikoxyduls  be- 
trägt, und  giebt  alfo  einen  neuen  Beweis  ab,  dafs 
dieMultipla  nach  \\  nur  fcheinbar  find,  und  wiyk- 
liehe Multipla  mit  6, 1 2  u.  f .  darfteilen.  Da&Ajrfe« 
nikoxydulreducirt  fich  in  der  Hitze,  und  giebt  me- 
tallilchen  Arfenik  und  arfenigte  Säure. 


7<  Dia  Scheliumfäure  und  die  Molybdänßtnre. : 
Da  ich  mit  diefen  Säuren  eigne  VerlUcbfe  tA 
zuftellen  keine  Gelegenheit  gehabt  habe,  werij 
ich  fie  nur  nach  deü  Analyfen  der  HH.  Bucholl 
und  Klaproth  berechnen.  Klaproth  (Btf 
träge  3.  B.  S.47)  fand,  dafs  100  Th.  fchetiumfaÜ 
rer  Kalk  32  Th.  kohlenfauren  Kalk  und  77,75  Tfc. 
Scheliumfäure  £aben.  Diefe  32  Th.  kohlenfaurä 
Kalk  enthalten  i8,o5Th:Kalk,  worin  fich  4<>7*i 
Th.  Sauerftoff  befinde^.  Werden  diefe  mit  4  muH 
tiplicirt,  fo  geben  fie  16,2876;  und  wenn  fo  via 
Sauerftoff  in  77,75  Th.  Scheliumfäure  enthalt* 
ift,  fo  beftehet  diefe  Säure  aus  79,1  Th.  Metarf 
und  20,9 Th.  Sauerftoff.  '  Bucholz  fand  cüefc 
Säure  aus  80  Th.  Metall  und  20  Theilen  Süue* 
ftoff  zufammengefetzt. 

100  Gran  molybdänfaures  Bleioxydul  gäbet 
In  Klaproths  Analyfe  (Beiträge  2.Th.  S.274) 
74f  Gran  falzfaures  Bleioxydul.  Diefes  enthält 
59,9  Gr.  Bleioxydul,  mit  4,282  Gr.  Sauerfoft 
welche  mit  3  multiplicirt  12,846  geben.  DasMfr* 
lybdänfalz  lieferte  34,25  Th.  Säure,  und  eöthi* 
diefe  12,846  Th.  Sauerftoff,  fo  mufs%  die  Moly** 
dänfäure  aus  65,5  Th.  Metall  und  34,5  Th.  SaB* 
ftoff  beftehn.  Bucholz  fand  diefe  Säure  zufam- 
mengefetzt aus  66,37  Th.  Metall  und  33,33  Tl." 
Sauerftoff.1 

Die  di6fen  beideri  Berechnungen  zum  Grmü 
liegenden  Analyfen  find  nicht  völlig  genau4!;  dirf 
kleinen  Abweichung     ungeachtet    dienen     dah* 

diefe 


C    *»?    ] 

tefe  Äefitftateai*  vollwichtige  nede  Befreite  für  cka* 
■tfurgefet*,  welqhes  ick  hierzu  enthüllen  gemüht 
M*efe»  bin. 

' I>a  alle! Säuren,  deren  Znfaimnenfetaung ■  wif 
pigermafsen  .kennen ,  dar  angefahrten  Regel  ge- 
Otohen,  fo  können  wir,  glaube  ich ,  fnifc  SfcMer* 
ett  die  Mimliche  Berechnung  anwenden^  wnv  dW 
»fimmeji&tzung  auch  von  denen  Säuren  «ftxfzufm^ 
t%  welche  wir  durch  direete  Verfuche  nkfht  äi*a~ 
\6ren  können»  Es  wird  nur  daher  erlaubt  feyn,  - 
htfes  Gefttz  aal  die  Safaßtarm  und  auf  die  Saurem 
fß'Zmfmmmemg+feiztcm  Radikal  auszudehnen*.  In* 
pA  letzten  werden  wir  den  Uebergiugcgrvbfr  deh 
loargwifchenzn  der  crganifchen  Natur  fehenj  mir 
fortüncatiorfen  der  nämlichen  Gefetee,  we&Jh*  dt*, 
km»  ia  beirien  befolgt 

jfc.  Ä*  SatejäurGjund  die  übero»y$exirte  SaJzf   ; 

!**  '  ***"»*       '      .       /jätere.      "  ,     .         \       .     .     . 

f.  .  ,  ■  J  

Ölt  Salzßure  enthalt  Sauerfitqffv  und  zwer>fohvielr 
tfk  in  ihm  falzfanren  Salzen  fioh  in  ihr  2  Mahl  fo  viel 
Werft  off %  als  in  der  Bajis  befindet»     In  den  itberoxyge* 
^t'fattfavren  Satze*  enthält  die  Säure  g  Mahl  fovieV 
pirftvff<*is  die  Baß tj  urid  läfst  im  fener  4  Mahl/o  vieV 
mmftoff,  als  die  Bafis  enthält »  entweichen^ 
!  a  leb  -fctarte  4  Grammes  Oberoxygenirt  -tafefeu* [ 
Kali*     dag  ieh  auf  einer  heifsen  Stadfcafcelte'' 
r  fchnell  getrocknet  hatte,  in  einer  kleinen  ge* 
g^wnt  Retorte  einet  höhern  Temperatur  atrsi  * 
(et*  das  entweichende  Saüerftoffga*  durdi  eine 
t  latafeurfem  Kalke  gefalk*  Glasrdbcev  airtnr 
taaaL  d.  Fhyfik.  B.  5*.  St.  a.  J.  i»n.  St.  6.         P 


[    at8    ] 

Gewicht  genau  beftimmt  war,  ^und  endigte  ^e* 

Verfiich  erft  als  kein^Sauerftoff gas  mehr  entwtaM 

und  die  Retorte  glühte.     Die  kleinfe  Retorte  hattf 

»i&Ss&ör.  an  Gewicht  verlobren.    Während  d* 

ganzen  Operation  war  .keine  Spurt  von  FeuchHgi 

keit  in  dem  Hälfe  tsa entdecken j  indem  GewölW 

hatte, fch  aber  ein  vielleicht: mechanitcli mit aafi 

wurte  geführtes  Sublimat  angelegt,  welches  genau 

QyOi  Gr.  wog,   und  noch  unzerlegtes  JkberoxygW 

jjirt-Jalfcfaures  Kali  war.     Die  mit  faJhafauremKd 

k&  gftÖÜlte  GlasrÜhre^h^tte^  nachdem  das  Sau$Ü 

ftqffgW  mit  einem   recht  trockenen1  Beutel  m 

Hautfchvck  herausgeblafen  war,  o,oo5  Gr.  am  0* 

Wichte ,  seugenommen.  -  DerVerluft  an  SaMerftoö 

gal  betrug  alfo  1,5476  Gf*     Die  in  der  Retor* 

gebliebene  Salzmaffe  wog  4,4375  Gr.  und  vaxüs^ 

der  Analyfe  des  falzfauren  Kali  (S.  1 70.)  zu  Folgjl 

aus  d#cji3  Gr.  Salzßure  und  i,564a  Gr.ltali^ 

ftehen.     Es  waren  alfo  0,8910  Gr.  Salzfäure  mi 

1 ,5475  Gr.  Sauerftof f  in  Verbindung  ge  wefen,  nfl 

ches   auf  100  Tfi.  Salzfäure    173,62  Th.;  Sauet 

f^ofif  giebt«'     Da    nun   die,  oxygenirje    Salzfaß 

(.jiach    Davy    undl#  Gay-  Luffac),   fb    vidi 

Sauerftoff  enthält,  als  die  gewöhnliche  Salzfärt 

in.dje*  Baf$n,  welche  fie  fattigt,   echeifcht, :  ual 

alfo  ^ooi  Tb.  Salzfö»re,  ^9,454  Th,  Sauer#off  aaf 

nahmen,  um  die  oxygenirte  Salzfäur^  zu  bildei?,- 

fo  ^nüfste  tue  Zahl  173,62,  ein  Vielfaches  vojxzfyfit 

i>ach  eii^er  ganzen  Zahl  feyn.     WickMch»  ift  fcg>45< 

X^§  §5*176,724,  welches  nur  um  3,i   von  den 


ifcfftefae  abweicht. Wir  kömieri  alto  dititm  Vei* 

faeh'äl0**frfen*  Beweis  a*f«hen,  clafs  das  überoxy* 

jeiiirt-falzfaure  Kali  6  Mahl  fo  viel  Satierftoff  im 

ktotfr  hergiebt,  *al&  <ler  Sauerftoffgehak  des  darin 

fefiöüicbenJi.aJt  betragt  *)',  welches  alfo  auckamj; 

ilkö  andern  neutralen  Salze»  der  überoxygeAirteii 

Salzffiure  eintreffen  mufs. 

^  In  welcsbem  Verbältniffe  fteht  nun  aber,  der ia 

fer  rflckftändigen  Sakfäure  befindliche  Sauecftoff 

Di  dem  des  Kali  und  zu  dem  als  Gas  entwicht»** 

Bauerftoff  ?  •  Er  raufe,  nach  der  Analogie  mit  dt» 

Ihrigen: Säuren  zu  urtheilen,  ein  Multiplum  nach 

i  oder  3  «.  £.  f.  von  dem  Sauerftoffe  des  Kali  aus*- 

»achen.     Daß  fiier:  $  der  hochfte  mögliche  Mül- 

lAfiicatorift,.  geht  daraus  hervor,  dafs  aHe  ander* 

jHfir  gröbere ,  Summe  geben ,  als  das  Gewicht  der 

Ifaire  beträgt-  -  «Dafe  aber  auch  3  nicht  der  richr 

Bge  ftfultiplicator  feyn  kann,  zeigt  fieh  leicht  dar* 

ms,  dafs  in  tiefem  Falle  die  Saure  ai».  n  fi%  Th> 

fe^s  und  88,56  Tb.  Samerftoff  z*fam*i€0gefetzfc 

bnd  die:  bekannten, Oxydationsgrade  davon  Muki* 

bla  nach  i|>  und  3  feyn  müfsten^    welches  ganc 

jpgen  das*i>isf  jetzt  gefundene  ProgrefGons-Ver* 

biltnifs  ift     Die  Salzfäure  kann  alfo  nur  2  Mahl 

to  viel  Saüerftöff  als  die  Baus,  von  der  fie  gefät- 

^  *)  WennTiian  Weifs,  w*e  Ichwer  es  hält,  das  fineroxyge* 
I  nirt-falätattre  Kali  ganz  von  gemeinem  falzfauren  Kali 
tu  betteten^  und  wie  Wenig  '  vom  '  letzten  erfordert 
k  Wird ,  um  das  Refnltat  -ungenau  zu  machen  /  ft  Hebt 
^  man  Jfeicnt  efn:,  dafrünvdlkömmenhtf*  der  Verlhcka 
*  uno*  nicht  Unrichtigkeit  der  Hegeln  fcier  an  den  Abwei- 
chten S*lmid  Wbem  -     *u'  Ä'jv «**««>• ;- 

P   2 


C   #**   3 

ttgtAwS*,'  enthalte»  *,;  and  fie  iwCSi^nus  4^t^ 
♦Tn*  Baus  und  58,g*8  tk  Sweritefi^airfamroeiig^ 
fetzt  feyn  *^.  l  -  t,:  '  : 

Wie  man  fleht*  laßen  fich  dicfo  »§tufen  fet 
geadermafsen  ausdrücken:  11,  if,  4;  dabei  *«• 
miffea  wir  aber  das  dritte  Glied,  oder  das  Midtir 
plum  nach  2.  Dürften  wir  nach  Analogie  mit  dem 
Schwefel  fchliefsen,  dafc  das  Multipfaim  nach  1  j, 
«fech  hier  ein  wahres  Mnltiplom  nach  6  von  einer 
niedrigem  Oxydationaftufe  fey,  £0  muffen  in  jenem 
fehlende»  hypothetifchen  Oiydul  des  Salzföure* 
Radikals  100  Th.  Radikal  mit  35,843  Th.  Sau» 
ftoff  .vereinigt  feyn.  Vielleicht /werden  wfr  eine 
Verbindung  diqfer  Art  mit  der  Zeit  in  dem  Sab» 
Ither  entdecken.,  Denn  es.  ift  wahrscheinlicher, 
dafe  ein  Oxyd  in  denfelben  eingeht,  ganz  wie  cl*l 
ßtickftoffoxyd  in  den  Salpeteräther ,  als  da&  difr 
Säure,  von  den  Beftandtheilen  des  Aethers  mit 
gröfsjk£tr  iKxaft  gehalten  feyn  fol&e,  als  von  den 
lUtakften  Bafen.  Nach  dem  Gefagteü  ift  die  Zh* 
fammenferzung  der  Salzsäuren,  wie  folgt: 
«)  Die  gemeine  Satzf&ure:    "        ;  [ 

Radikal  4*>P98         ;  ^^opo-; 

Sauerftoff        58?902  *43»3635r 

100,000  *0&$$5$  t 

u  *)  Da  £ie  3nTammenfen<uig  des  faWauren  SjJbers  nur 
bis  auf  ein  Taufeudtheii  genau  iß  ,  |i>  könnte  dadurch 
diefe  Beßimmung  um  iProcen^  verändert  werden,,  and 
a  de,r  Saueraoffgehalt  Xo  ^el  «größer  un<J  4äT  Gehabt  an 
t  £afi$  to  viej  Jt)einer  feyn ;  eine  mögliche  Uuricht^keifc, 
von  der  ich  hfex^  ganx  abfehe,  indem  ich  die  Oxyda- 
tionigp^e .de* Salzläure - ItyUka}«  twtfuftht,     Msrz. 


(i 


V)  Die  otbygmdru  Salzf*t$r*t  ,.        -  o, 

5 1>74«      100,00  Soltflur*   77>*5»      ioo,oj|ö 

ditoff    68,248      »i5>o6r        Sa^er/taff    ««,768      JftM* 

109,000      3fS,ö^  *oo,ooq      ^454 

e)  J)fc  i&erwygßhirtt  tialzfäure:  » 

***4      JHi85      100,000  SaWaure     56,14      200,00p 

«uerftoff    85,15      575>4?9  Sauexfto«     65,86      176,224 

100,00     07^,429,  *oo,oo     »7ö>*4 

Um  den  veralten  Oxydatiopsgrad  zwifchgn 

r  n<yg^nirten  «und  der  übejoxy&enirten  Saizfä*- 

atrfzufiudeny  bel'cblofs  ich,  die  Zerlegung  ^l« 

fofäygtnirt-fiiiqfauren  Ammoniaks  uSher  zu  un- 

iffuchen,     Ich  hatte  Vor  einigen  Jahren«  atewb 

Ji.wit  Methoden*   das  Amtacttiak  durch  d*6- 

ifohe  Mittel  zu  zerlegen,    befchäftigt  war;   das 

Maure  Ammoniak  durch    eine  Auflöfuug  vto* 

tfr^nrygenirt-falsfaurem  Kaike ;in  einem  gewogöh 

*a  Apparate   zu  zerlegen,    wnd  -  durch  dea  £g- 

fchtsverluft  flie  Menge  von  entwichenem  Stickt 

Zubeftimmen,  verfocht«    leb. fand  aber >  daf# 

Zerlegung  dea  Salzes  ein  Ueberfehufc  a*  SS»» 

fordert  wurde  ,   und  der  Apparat  verlohr  dabei 

fchr  ungleiche  Meigea  eines.  Oas,    welches  den 

Geruch  von  ofcygeäirter  Salzfäüre  in  hohem  Grad? 

bebte,    Da  ich  für  meinen  damahligen  OegenftautT 

kein  anwendbares  Refultat  aus  dielen  Verfueben  v 

«rkalteo.  konnte  r  gab  ich  fie  auf«  -   Als  ich  aber 

anfing»  Aber  <tie  Zufammenfetzitng  des  Ammopiaks 

und  der  SaMänre  Berechnungen  anzufteUen,  fand, 

ich,  dafs  das  ibero^^nirt-ialrfaare  Ammoniak 


io  zufammengefetfcfc  feyn  znufs^thA  Ac  überffifcöf« 

^er^^Ieifge  Mdds  *Saiierftoffs  der  Säur«  doppfclHljl 

Mdfals  zur  ^afrerbildung  imtd&m  !AramonrakJTO' 

*h%wäre,  beträgt.     Und  da  dlefesTSalz,  wieftr. 

G  h  e  n  e v  i  x  äftgiebt  \  fich  ffehon  wenige  Atigeiftl- 

'cke  hach  dem  Ikitftehen  tfu' zeriegen  beginift^^ft 

mufste  es  nebtt  Waffer  und  Stickgas  .eine' neu 

ttxydationsftufe  der  Salzfäure  hervorbringen,  wor« 

in  ltjo  Tb.  Radikal  mit  358,36fr  Th.  Sauerftoff 

"Verbunden  find  (d.  i.,  ein  Multi^uitt  »ach  2^)*  *& 

&Är  aber  fehr  unwahxfchfcinlich  fchieit. 

1  Aber  es  konnte  wohl  auch  Wtffer,  Stipkftöfli 
Stickftoffofcyduiluid  die  fehlende  Örtydatiöitsfafc 
•des  Salzfäure- Radikals  h&rvorbringeni  Ich'Vert 
ttnfchte  datier  eine  Auflöfung  vonr-überoxygenirt- 
faltfaurem  Kali  mit  einer  Auflöfung  von  fchwefel- 
Saurem  Ammoniak,  welche  beide' völBg  neutral **• 
T«n,  und  kochte  fie  in  einer  Retorte  mit •vorgeleg- 
tem'Gasäpparate  einige  Zeit  lang-  es  entband  M 
aber  kein  Gas^uaddas  noch  rückftändige  Ga$l«r 
Dicht  verändert.  Wenn  ictt  ein  wenig  Salzßurc 
zuCetzte,  entftand  iein  Aufbraufen  und  die  Mi- 
te hung  wurde .  gelb ,  ^wobei  fich  Stickgas  und  oxjr- 
genirte  Salzfäure , entbanden*  ;  Wxn:de"die  neutrale 
Mifchung  gelinde  abgedampft,»  fo  fchofs  dar«» 
«beroxygenht-falffaures  Kali  an,  «nd  das  fpfcwe* 
f  elfeure  Ammoniak  effloii^lcirte»  *  nach  ©eWofcn- 
iieit,  auf  das  Gefäfs  rings  herum.  Es  fch*int'alfe> 
daß  cttefe  beiden,  Salze  einander  nicht  zerlegen» 
Jh  ich  das  ttberoxjrgenirt-falaiftÄre  Ammoniak 


IT  **%  l 

muH det  Methode  des  Hrii.'  GhenevtrTr»  Wei- 
tsa  verfocht©  >  fand  ich ,  dafs  zwifchen  neutrale*? 
Salzen  keine  Zerlegung  $tattJ  finde t  >  und  dafs  nur, 
nenne  die  Saure  oder  dai.  Alkali  vocwalten,  ein* 
Zerlegung  entftehen  kann«  Ein  Ueberfchufs  voä 
Aauaonibk  entbindet  Stickgas  und  das  Qxymuriat 
wiri  in  gewöhnliches  Muriat  verwandelt«  Ueber- 
fchnfs  an  Säurte  entbindet  oxygenirte  Salzfaure  und 
Stickgas».  Diefes  fcheint  älfo  zu  beweiten  ^.  dafe  ^ 
weder  dafc  äberoxygenirte  falzfaure  Ammoniak, 
noch  die  gefachte  Oxydationsftufe  der  Salzfaure 
(ratn  wenigften  im  ifoErten  Zuitande>  «iftiren 

>.         .,*  -        „  .       — —  ■    ..  «   .  ..ö'V    - 

••**    «:.      x    ^    Jt  e  ful  t  a  t. 

.Vergleicht  man  das,    was  ich  in  diefer  Ab- 
handlung aus  einander  gefet2t  habe,   mit  unferer, 
gewöhnlichen  Erfahrung,  fo  fcheint  mir  dadurch  " 
ftr  die  imbrijänifche  Natur  folgendes  Gefetz  der 
Bildung  begründet  zu  werden, : 

'  ,,1»  einer  chemifchen  Verbindung  von  zwei 
oder  mehreren  oxydirten  Körpern,  (mag  fie  >us 
Sittren  mit  Sauten,  oder  aus  Säuren  mit  Bafen, 
oder  *ros  Bafen  mit  Bafen  beftehön,)  ift  der  Sauer* 
ftoffder  in  gröfserer^nge  gegenwärtigen  Kör- 
p&  ein  Multipliern  nach  einer  ganzen  Zahl  (d.  i«, 
nach  i  ,  2 ,  3 ,  4  u.  f.  f.)  von  dem  Saüerftojfe  des 
in  geringerer  Menge  gegenwärtigen  Körpers;  und 
in  jeder  chemifchen  Verbindung   zwifchien  zwei 


brem&artn.  &*penL  find  Mef«  in  folkh&hVerbtt* 
niff*fr0rha*d4n9  d&fs,  Wenn  die  Verblfiduhg  cxp 
genirt  Wird*,  *&&  neue  Ztfqmmerfo 
weloh$  inath  dem .  eben  angefahrten  Gefetze  gebit* 
4e*iijetä)lx  .".  ......    t     .    .    -,  4     ...  ^ 

Um  nicht  unrichtig  vej-ftanden  zu  wotctetyfteht 
hier  vorläufig  aus. de«.rdieorgani fche  Natrfr^torff^ 
den  Fjortfetzungen  meroer  »Vierfache  d*s  Principftir 
die  Bilduag  der  organifchen  Produkte*  Es  bmtefc 
\»{m-  den  organifchen  Produkten  find  tmd, 
drei  oder  mehrere  brennbare  Körper  gemeinfchmft- 
lieh,  iüreiiiigit*  um. ein*  Forum.  Sauerftzxff,  <»*/•. 
ehe  4  nur  zur  Oxygenation  eines  einzigen  von  Ikruü 
hinreicht,  und  diefe  Zufammenfetzuhg  kann  nicht^ 
in  nähere  Beftandtheile  getrennt  oder  daraus  tu* 
fammengefetzt  werden"  mw  ■  . 

Diefe  Verbindungsart  gehört  der  orgamfchen 
Natur   fo  ausfphliefcend,    dafs  wenn  derglejcuen 

,*)%Ich  Habe  im  Vorhergehenden  geäufsert,  dals4iefay« 
iUlIißrten  Foffilien  nach  diefem  Gefetze  gebüdet  feyu 
muffen.  Dieies  mufs  alfo  auch  für  das  KrTßallwaff#  itf 
M*t  gelten.    So  habe  ich  gefunden,  daf«  der  SauerÄoff 

^  des  Kryftallwaffers  entweder  ein  Multiplum oder  (wiewohl 
leiten)  ein  Suhmultip lum  nach  ganzen  Wahlen  (1,3,3,4 
**.  f.)  von  dem  der  Salz  -  Balis  il*.    Im  XSuerUeten lot 

.  4en&  Nafron  und  im  falzfauren  Ammoniak  enthalten  dai 
Waffer.  und  die  Balis  gleiche  Sauerftoffmengen,  U 
fchwe*etfaurc>n  Kalke,    im  falzfauren  Baryte'  unjim 

.  Xchwefettaare»  Ammoniak  ift  die  im  KryÄallwaffer  «nt- 
haltete  SauerÄo^menge  die  afache  von  der  in  der  ia- 
lis.  Im?  fchwefelfaureri  Eifenoxydul  enthält  rda«  Kry- 
ftaljwaffe*  7  Mahl ,  und  im  phosphorfauren y  tfehwtfel- 
fauren  und  kohlensauren  Natron  enthäjj  es  iq  Maal  fo 
viel  Sauerltoff  als  die  Baus.  *      -  ßVr z  cliu s: 


t  **$  1 

Atetb&tiiiiägen  iii  ^r-Briorganrfoben  Nktnf  vorkoiiiW 
!  »ftfc,  rtir  ihnen  imhidr  tarien  örganifchen  Urfprairg 
löfcluKöibeb,  umfl^fo  viel  ich  Greifs,  kennen,  wir 
uvt  zwei  Beifpidle  ^  wo  ^mr  an3  ginz  unorganifcheÄ 
Körpern  Procfakte,  die  nach  dirfeto  Principe  ge*- 
Wide*  ündy  hervorzubringen  vermögen  *).  Da  di4 
unfcrgiiritehe  Natt*r< *faȣs  Theila  atrs  brennbare^ 
Ordern  ohne  Sauei^ff y  und  andern  Thefl$"aa* 
«tygtmrteii  Körpern  befteht,/fo  hA  in  den  letz* 
fern  ein  jeder  fcntoflbirer  Körper  feine  Portion 
Sau  er ft  off,  die  ihm  ausfchliefsend  gehört,  und 
die  ihm  folgt,  wenn  er  von  den  andern  abgeson- 
dert wird.  Die  organifchen  Produkte  find  aber, 
^obgleich  fie  niemaWs  ~ohne~Sauerftoff  exiftiren, 
doch  alle  verbrennlich ,  weil  der  Sauerftoff,  wenn 
er  gleich  dem  einen  nicht  mehr  als  dem  andern 
angehört,  doch  nur  hinreicht,  einen  einzigen  von 
den  brennbaren  Körpern,  aus  denen  fie  zufam- 
mengefetzt  find,  auf  eine  beftimmte  Oxydations- 
ftufe,  die  dazu  noch  fehr  feiten  die  Jiöchfte  ift,  zu 
verfetzen. 

Hiermit  ift  denn  auch  (im  Vorbeigehen  zu  be- 
merken) die  Ueberfchrift  diefes  Auffatzes  gerecht- 
fertigt: Ferfuch,  di$  beßimmten  und  einfachen 
Perhältniffe  aufzufinden ,    nach  welchen   die  Be+ 

*)  Hatchet's  artificieller  Gerb  eft  off,  und  der  arti- 
ficielle  Extractivftoff,  Siehe  meine  Analyfe  des  Roh- 
eifens ,  in  Aßiandlingar  i  Fyjik .  Kcmi  och  Mineralogie 
5.  H.  S.  15*. 

Berzelius* 


ftandthcil*  *i(r  udorgumßhmr19nturitäÜhä!W 
verbunden  find*  Mancher  Lefer  wird  fich  Ober« 
zeugt  glauben*  dafe  die  näahlichen  Gefetae  fcr 
J>eide  Arten :  von .  Naturkörpan»  gelten  mttSoa.  km 
dem  Angefahrten*  lieht  man  aber,. daCs  es^eiBfibe» 
ftimnrte  Modification  in  den  PiMcipiep  für  1x«Ji 
giebt.  leb  werd«  mich  btwühen,,  in  tkn  Fprtfo- 
izungen  dieferv  Verbuche  das  letztgenannte  frä* 
cip  für  die  Sildubg  orgailifchcr  Produkte 
aus  einander!  z* fetzen  und  fcttibewäbren.   •  .»> 


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■.;-,  •.••"'HU«  «ti^M 

/     •  •        ■*. 

J'..  r^ 

'Jtiiizug  aiti  einem  Briefe'  des •' Hrxn.iY¥t'f. 

*  '"     Be'rzeiitfj!  an  <i<?n  Profi'&ilhttX.'"  '' 

9fr*'     '*  i ;  *     -.'*'■»■    f     '•  <  ■  i       _"•    ."(   »Jf      J    n  >     -      ,   ,'|.[  ■    !  »> 

^^  .  .  .  ßtockhohn.  d,  20.  Mai  1811. 

^?  -    *\        *•'.'.'    1       *i-      "ff    ';-  ',   .     h     ■!/.,■" 

^pt  *—     In  Kurzem  erhalten  Sie  von  mir  eine  neük 
^bl^indlung   als  ztyeite  Fortfetwng  meines  Ver- 
suchs über  di$  beftimmten  und  einfachen  ;Verhält~ 
j  »ifle,  nach  welchen  dieBeftandtheile  der  unörga- 
„njfchen  Natur  mit  einander. verbunden  find.     Ich 
beschäftige  mich  in  ihr  mit  den  Verbindungen  des 
Waffers >  mit  den  bafifchen  Salzen,  mit  den  TripeU 
falzen  und  mit  den  falpetrifjfauren  Safzen..   Die« 
fe  letztern  geb^n  die  fchönften  Beweife  ab  für  dip 
Richtigkeit  meiner  Beftimmung  der  falpeterfauren 
Nei)tral£alze ,  welche  ich  ihnen  vor  Kurzem  mitge- 
theilt  habe.*).,    Man  dürfte  alfo  wohl  nunmehr  die 
Zufammenfetzung ,  wenigftens  des  Stickftoffi,  als 
völlig  bewieCen  anfehen*  "  t        ,  \  '  \ 

;  .„.  Vor  ejj^gey  Zeit  erhielt  19h  einen  Brief  Von 
,Davy>  zugleich,  mit  feinep  letzten  Arbeit  über  die 
.o^ygenirte^,  Salzfäure.  Er-  h^  ^anz  aufgehört, 
jnit  mir  gleicher  v  Meinung,  üher  (Jen  Stickftoff  zu 
ieyn,  und  er  ftellt  über  die  Natur  der  oxygenirteu 
Salsfäure  fleup  Ideen  £uf,  welchen  ich  nicht  bei- 
treten J^anp.     EJr  fiejit  di$fe  Säure  als  einen  einfa- 

*)•  Ich  werde  fie  dem  Leier  &mgleiqh<mit  diefer  neuen, 

•  Abhandlung  vorlegen.  *  •"  £i/$rr*. 


chen,  dem  Sauerftoffe  ganz  analogen,  Körper  an» 
welchem  er  den  Namen  Chlorine,  von  %Xft>g0*t 
giebt«  »Seine  Ideen  übte*  die  oxygenirte  SaMäuro 
Iföniten  durcb  keinen  directen  yerfu^b  Twidqrle^t 
Werden,  fie  widerlegen fiph  ^bgrlelbft,  ^e  es  m*& 
fcheint,  wenn  man. fie  auf  die  Verbindungen  det 
gemeinen  Salzfituie  ausdehnen  will,.  Biete  Säure 
iftnach  Hrn.  Öay'y  die  Saure  des  Waflefttoffe 
und  in  ihr  itt'die  Öhhrine  das  fauermachende  Prin> 
cip;  unter  den  f^lzfaureh  Salzen  find,  nach  ihm, 
die ,  welche  kein  Kryftall waffer  enthalten ,  Verei- 
nigungen der  metalllTchen  Bafis  mit  oxygenirtec 
oalzfäure,  diejenigen  dagegen,  welche  Kryftall* 
waffer  enthalten,  wahre  falzfaure  Salze;  was  wir 
aljer  in  ihnen  für  Knrltallwafler  halten,  ift  Wäf* 
ferftoff  der  Säure  und  Sauerftoff  der  Bafc ,  wel- 
che erft  in  dem  Verjagungs- Augenblicke  zu  Waf»- 
{et  zufammentreten.,  — -  Hiergegen  habfe  ich  in* 
4efs  zu  bemerken ,  dafs  die  nämlichfe  Erfcheiriunjg 
"bei  'fchwfelfauren,  phosphorfauren  und  anderh 
Kryftallwaffer  enthaltenden  Verbindungen  nicht 
'4ul  die  nähilicije  Weife  erklärt  werden  kann  j  und 
dafs  es  mir  datier  fcheint,  Ht/Davy  habe  hierin 
Wfern  einzigen  Leitfaden,  die  Analogie  mit  der 
übrigen  Natur >  verlaufen,  und  fey  dadurch  irre  ge» 
tührt  worden.  —  Vielleicht  haben  Sie  dieTe  neue» 
lEte  Abhandlung  Davy's  noch)  nicht  bekommen, 
ich  feride  fie  Ihnen  daher  zu,  um  fie  zubemttsen  *)• 

r  *)  Sie  wurde  in  4er  k&tigücnen  äociet&t  *u  London  Tor- 
gefefen^m  15.  Npy,  1810,  u*d  rtmcfatmU  $ine*  frÄ- 


Briefe ajoelflet mir D a^r y,  eineEnjbj 

Hie  mir  ,gr<#$e  Freude  gam^c^t  hat, 

11  fich* .  dafs  %ch  in  meiner  Untej$*j 

r  die  Zuji^nmenTetzung  der,  £aUCäuret  *} 

.ich  der  Analogie  mit  andern. Säuren  w^hr* 

.ilich   extftirenden  noch  unbekannten  Oxyda* 

fisfiufe  des  Radikals  der  Salzfäure  erwähnt  fe^ 

ü^^filche^zwücheja  der  oxygenirten  und  der  über«f 

emrten  Sal2fänre  liegt  und  in  derdieSalz£gup| 

doppelt  fo.  viel;  Sauerftpff  als  in<^r  oxygenir* 

Salzfäyre  verbunden  ift,    deren  ganzer,   wafc 

,Rfuük?l  der.  Salzßiure  verengter  Sauerftoffc 

folglich  doppelt  fo;grofs  aj$  de«  de»  gpm*h 

SalzCäare  feyn  mufs,  —  ,  dafs  ich  aber  diefc 

ions^tufe    nicht    auffinden    und   darftellß^ 

r  *<     JTpj, }  I>  a, v  y  ift  e$,  gegj^kt ,  ße,  wirklich 

-entdecken.      Sie  wird   erhalten,    weqn  mm 

genjrt-lialzfaures  Kali  mitvejrdüpnter  Salz-» 

^bändelt,  und  wenn  naan  das  dabei  £<?}i  enfo 

4e  Gas  Äj>er  Queckfil^er/,  d*MW*  trecke* 

fljft^ufs,  aqffäpgt.      Das  Gas.  hat  eine  le^h^ftn 

^fjtttrttee  Farbe.      Es  detonirt-  ohi^e  Zuiatz   von 

$ern>  für  die  Annalen  noch  nicnt  benutzten  Abhand- 
**&>*  DaVy's  ein  Ganzes  aus,  Aae  durch  den  Reicn* 
t^fttfifon  an  neuen  Forlohiuigen  und  wichtigen  Bntdeckuä» 
;  ^|«U;9^^ruuderung  erregen  muff.  Beide  vereint  wer4f} 
l™*5ck  den  Leiern  in  einem  der  folgenden  riefte  vorlegen; 
( f*(k  flögen' dann  teUbft  ürtheilen»  Vwfeftto  die 'auf  darf 
;yjo|^Mp£finUi^^4uirou^fitfine  .An/ickt  tD  a^j>  Jfch  ffH 

**a  die  hier  geäußerten  Gründe  yejpheidigen  l&Xat. 
'    '  *  •        s  '•  ''"     Gilbert. 


J&fennFafeif  Körpern  bei  einer  fehr  geiMftlefi  ^Hitise 
und  zerlegt  fidh  in  Öaierftoffgarf  und  oxygenirtf* 
fctLrfäurJs  Gas,  wobei  es,  der  l^ecfchting  g&if« 
feiitTprecbend,  12  Mä^s  oxygertlrt-fafe&iÄ'efiOW  Jg£* 
geh  VMaafs'Sauerftoffgas  bildet.' *Iih  WaffcrlÖfet 
es  fich  leicht  aruif.  Da  ictrkeinen  Queckfilber-i^pi 
jm^at  habe,  faar  esmir alfcrfehwär,  drfefe&öä*  zd 
tntdfecken.  ;  Dävy  neririt  es  Euchlorine,  undW^t 
er'fftr  efn  Oxyd  der  oxygenirten  SalzfSurö,  feinet 
Ohlorine.  Ek  ift  für  die  neue  Lehre  von  beftimm* 
ith  lirid  einfachen  MifchungsverhäKniffen  aller  üri* 
'lÄ^anifchenWaturkörper,  welche  ich  aufzuhellen 
Wtfucht  habe,*  ein  nicht  wehig  bedeutender  Sieg^ 
fltte  Princfpien  durch  Thatfadhen  bekräftigt L  zu 
fehen ,  Weiihe1  vdn  Männern  entdeckt  werden ,  8W 
in  ihren  Verfuchän  von  garizr-  andern  Gefichtsi 
punkten  ausgehen.  —  - 

"-*•»•  Ich  bin  nicht  wenig  begierig,  Hrn.  Haus'i 
tfi  alin'is  Abhandlung  tfber  die  Elfenoxyd  -  Hydrate 
te  Ihren  Annalen  zu  tefen.  De*  Verf.  hat  mire^ 
Jlig*  ftefüttate-mitgetheilt,  welche  aber  mit  m  ei* 
•&&L  Frlncipiän  nicht  gut  zufammenftimmen.  Auefe 
ich  habe  viele  Verfuche  über  die  Eifen- Hydrate 
Sjageßellt,  noch  ift  es  mir  aber  nicht  gegljipkt, 
*m  reines  Eifen- Hydrat  darzuftellen.  Es  iftialfo 
fikmöglich,  ein  genügendes  RefiÜtät  ili  erhalten; 
denn  die.  Dazwifchenkunft  eines  .dritten  Köders 
beftimmt  foictft  feltai  den  Waffergehalt,  -Trte'iSie 
«s  aus  meinen  UTerfucheh  fincfen  werden.  l  Äfline 
Meinuög  ab**  die  Natur  der  ge^blei^Sifaari^* 


[    *3i    3 

"-*  fife,  äms .  Oxyd  und '  Oxydul  beft# 

jadiireh  beftätigfc  fcu 'werden,    dafi 

.ufig  rdiefe  VerbinBungettJ  1ie*vcfrbr1i*g*l 

«urzen  "magiietifche**  Eifeaefrzö  -find löleh« 

-iöenfetzuÄg^n^  wo  das  Qxyä»&**  3  oder  tnelv* 

1*M  den,  Siuerßoff  des  Oxydfcls'  enthält,  ob* 

tdas  zerkleinerte  iVJineral  nicht;  die  geringste 

eines  notben  oder  dem  Magnete,    auch  im 

wr^  nicht  Jolgfamen  Pulveffs  giebt.     Der  gra$* 

r:  Eisenvitriol  und  der  berlinerblanoe  find  beidtf 

che    Salze  von  Oxydul -unaV-Qxyd  mit/  des 

chen  Säure« 

Sie  fragen,  was  ich  von  dem  Magnetismus 
[rothen  Eifenoxyds  denke?     Es  ift  gar  nicht 
jetifch,   es   ift   aber   eine  fo  geringe  Portion 
,  Ox;ydul  hinreichend,  das  Oxyd  dem  Magnete 
im  zu  machen ,  dafs  es  durch  diefe  Beimen«- 
nichts  von  feiner  Farbe  einblifst.     Darfo's 
idlung   verdient   nicht  gelefen   zu  werden , 
der  Verfaffer  kann  weder  experimentiren, 
feine  Verfuche  beurtheil^n. 
Strom  eyer's  Abhandlung  über  das  Kiefel- 
14  welche  ich  durch  die  Güte  des  Hrn.  Haus- 
iii  kenne,  ift  fehr  intereffant.     Auch  ich  be- 
tte   die   Eigenfchaft  der   Kiefelkörner,    vom 
lete  angezogen  zu  werden,    und  diefes,  fieht 
ierbar  aus.     Wenn  man  aber  das  weifse  Korn 
lagt,    fo  hat  es  einen  noch  unaufgelöfetea 
von  Roheifen   oder   Graphit,    auf   den  die 
noch  nicht  hinlänglich  gewirkt  hat.     Herr 


I    25a    ) 

Sfro'nle^f  hat  dbn  Saue#ftof£gehäJt(derKi^foL« 
efrde  zii  e*w*S;j  jnßhr  als{  5*>  Prpcent  gefunden; 
Durch  Verfuche  Ober  dte  Menge  von  Watfer  r  web 
ohediöfe  Erde  im  trocknen  Zuftand«  zurückhält* 
glaube  ich  mich 'überzeugt  zu  habe*,  dafs  fip  nicht 
mehr,  als  gena*  pder  fehr  nahe  45  Prbceut  Sa»er« 
ftoff  enthält;  doch  habe:  Ich  di^,ytrfucheiiiod| 
nicht  mit.  fo  vielen  Abänderungen;  wiederkmifa 
€iflfs  ich  fagem  kann,  ol>  das  aus  ihnen,  igezeg*N# 
Refultat  mehr  Zutrauet  verdient»  *1*  das  S£Aj^. 
meyerfche.  «M  '«r-^,.  :-;»•*' <*V 


'.!. 


-  .i. 


.    ■«     l     ■'    ■■    •    ....    ::  ..  \ui 


IV. 


fr  '.*.3%  3] 


IV. 

duspug  aus  einem  Briefe  des  Hrn.  Prof* 
*    Stromeyer  an  d'&n  Herausgeber. 

—  ^ict  werde  in  clwfenT«geii  «feine Verfuche  über 
ÜQ^WWt^S'f**  d-r  königl.  ^ogiei^t  überfgfbe.ij,  un*i 
denke  danji  eine  ähnliche  Kerne  von  Verlachen,  mit 
Ähai  Äbrigeni Erden  anzuftellen.  Mit  'GluqirierdVWjT 
fclia  habe  iöh  fchon  ein  Paar  Schmelzungen  mit? 
ig  mternommcn,,  tuud,  wieibei  der  Riefe] erde, 
[irupgen  aps  Glucium  und  Magium- mit  Elfen; jinBE 
erbten-.  Ee|de  Wirung^n  find  ductal -]$& 
TOm.  Qlucium  hat  eine  faft  ülberwfeifse  Farbe, 

Folgendes  find  die  letzten  Refultate  meiner  Ana* 

fjten  dts  SilTcium  -  Eifens.  '"  "  ^ 

1  Varietät  u  Eifen       "     85,35ß8i  Theile. '   *         ;         i: 

"  :;      ;ÄUiciu^i     .  9^6789      -t-  n'    1  i-ie 

Kohlenftoff.  5,37950      —  t    tflf|1 

.'       "    '  ipO,OQOOOr        —  ,,  r    ,. 

tfiritfff**.  Eilen  *  87,43^6  Theile.  > 

\  Siliciiun-        7,9560       —  .«  "        •>:• - 

.    .        ,K,ohle«ftoff   4*6134      —  _. 

1 00  2  0000      —  _ 

Varietät  3.     '      Eifeh    '        91,1526  Theile.'    '.' 

fiiliciuitt   -     5>7S5°      —  :V'** 

:   i_v  ,     Kohlenftoff    3,114*      -r      v> 
' ,  x   100,0000       — 

*  Varietct*.  '    >:   r>   *  "'  /"r     v     ^       -* 

t)  Sehr  duotil.   .    EüTejt  <  96,1780  Theile»        '      <r  , 

Kohlen  lt  off     1,6096      — 
•         '  -  n        .        '  'io^oooo'    L    !J     ^"  -     !/ 

i)  £tw*u  Uraoiger  dwctü,  aber  fehr  hart.  .  ,v/ 

Eilen,  95,1259  Theile,  i    v, 

Siliciuni         3>°<H4      — 
^   ,  Kohlenfipff  1,3697      -^ 

100,0000      — 
um  Theile  Kiefßlerde  find  £ufammengefetzt  aus 
^-       —    ->-         46,0069  Theiien  Sißcium.       '   - 
■    »  MmS*      *-'       Satteritoff.. 


InaaL  d-  Phyfik.  B.  58.  St.  3.  J.  i8u.  St.  6. 


! 


1 


t    28a    ) 

Sfroirley^f  hat  dbn  S^uc#£tof figeh ' 
efcde'zp  eljvwsrj  mßhr  als!  5fr. P** 
Durch  Yerfufchfc  Ober  die  Mengt* 
che  diöfe  Erde  im  trocknen  Z 
glaube  ich  mich 'überzeugt  stu 
mehr,  als  gena*  pder  fehr  r 
ftoff  enthält;  doch  habet ' 
nicht  mit.  fo   vielen  JV1 
dafs  ich  fagem  kann ,  < 
Refultat.  mehr  Zutra« 
meyerfche*  *-4  '•* 


Lragen  einen  An* 
.  ntzes ,  "auf  welchem  A# 
.   über  de,r  WafferBlcbe  Oft 
Wichtigkeit  uftdBeqaemlicbkeitkanö 
allen .  beliebigen  Richtungen  fpatzieren 
»km  er  durch  zwei  Tretbalken  .zwei,  m 
%  ^henraume  -zwifche»  de»  Schiffchen»  ti&w 
^  angebrachte ,  Klappettriider,  die  den  Fötsen 
\^unmvogel  voHkommen  ähnlich  fin^,^/?1 
Vitien  ^üfcen  in^  Bewegung  letzt.  .Xov  de** 
""findet  ficlrein  klehier  iHfcBf,  pnd  dem  Fabren 
^  Reiben  -die  pfände  freTf  um  auf  ihm  zu  m«b^ 
"^  tlsan  beliebt.     Eine_grof$e  Jfcderne  Jafchetot* 
^»  Sitze  enthSltJalles,  AvMs  er  für  die  Reife  braucht. 
Piefe  Mafcbine  ift  wegen  des  erhöheten  Stand- 
punkts zur  Aufnahme  fehörier  Gegenden  und  $&$fj 
frW<*gd  vorzuglich  geeignet^/  Der  Jäger  kinV  ficBw^ 
fcaien  Hund  von. allen  Seken  mit  Schilf  und  $*$& 
*w  eigen  umgeben  *  und  fo  das  wilde-  tSeflögel  überall 


9  , 


-eiten  Bafis  liegt,  fo  ift  das  Um- 
^m  luftigen  Sturme,  unmöglich, 
"eh  daher  weit  ficherer  als  je- 
Pie  lehr  deichte  Ma/clii^ 
legt*  in  eftie  K^fe,  gegast 
pn,  einem  See  oder  Flufle 
t  eben  fo  lehne!  1  wieder 
gemacht/werden, 
ernahm  Hr.  Qberberg- 
Ta£ferfchlitt*en  mehre* 
Än'runa  Yf  "Slufti 

•",.     /um     _ f        j! ".*, .  ,'jqr 

.rm-See.  um  zu  zbi«?' 

uch»  zu«  Reifen^auf  den 

v  i  cherheifc1  gebrauch^  warfiden 

^er  Sohn  fuhr  ganz  allem *    in 

jh  fitzend,  quer  übet  iden  Seeyöhne 

^^  als  be,i>  ei#em  gleich  langen  Spatzielr- 

^ultrexigen  und  zu  ermüden.» ;  Pie  Öewegungr 

efvebtneir  und  minder  fchaukeilnd*  und  die  Fal>r.t> 

*i&t*    a^S    lTl  c"iem  gewöhnlichen-  Fifebernaeheib 

giiifaaume,  weil  die  von  allen,  Seiten  offene  ün$ 

T0njg  Fl^cfee.  .darbietende  Äfalchine'  von  Wixüj? 

3  \Ve^en  ^irgeilc!s  ge^1  im&  noch  wfen^ger  umgp.^ 

fc^den  kann.     Einen  fehr  artigen  Anblick  ge- 

ec,  einen  ftfetifchen   auf  £ef«hvf  Fahrzeuge  4n 

T~  Ktiidier  Hohe  "über  dem  Wäffer  fehfw3ebei**itfd 

tCj  auf  dcmfclbeii  urnli  er  wandeln!  iü  fehen.    ,u 'T 


in' 


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Ivi.,     \    if    .;» 


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[i    a34  '3« 


^4  S         -t* 


■  » 


*  Da*;  Baader'/efi«  'f  f/A  | 
-.'.  i,.(A«j«   Z#itungtf.  *  <J 

«m  29,  Äuguft  igio  ip     /  \  f  x 
fepK  von  Baader  ar    k  'jf*  - 
Gegenwart  ^der.könip    •*  <  f  •  enberf.  '  '' 

öffentlichen  Verfuc>  >  '  ' 

Kleinen  Fahrzeuge      >   *  ,eftj^5.  t"Knt 

Mn+Waffer  oder  *  folgende  iWkreTiler^      ' 

hohle  Schiffche  xafeell*  tnufs  die  unterAe  &W 

lang*  und  vor  95*957ä;v:  ;       . 

in  6  Fufs  F  < '  ****  l&*®  **}*  *$'S7f 

,    ,   ,  unten  fetze  m"  -±?ri  ßätt  m'—jn. 

ein  J eicht'  '  -     '    "' 

Spalte  5,  fetze  unten  5832054  ßatt  5857054. 

ltuhi   in     ^ei,  wie wofcl  im  Ganzen  ohne  Emflüfs,  ift 
U  den    ich  Seite  515.  SelbiV  dadurch   begangen, 
Mit  S  ^berfehen   haha,  da£s  die  *ra*zöl*fcheii  Payfite 
er       .^rfchweren   "iclfct  nach  <jkn>  80  theiligen ,  fqnjjfNß 
fo"    '  ^theiligen  The rmometer  benimmt  haben.    H^ertfll 
<Viu^e    unrichtige  Rechnungen   entstanden,    und  tut 
**Ljfemng  derlelben  müTste  der  ganz*e  dort  Hehentfe  **• 
^eifsen:  •         :  . 

*jßei  Beft  immun  g  des  neuen  frahzofifchan  .metrifchwif*. 
jtems  bat  mau  indefs  den  franzdfifc^enXnhikfi^s  reift** 
Waller  bei  4/"  Temperatur  des  icx^t^eil^gen  ,  oder  jV| 
Temperatur  des  gotheiligen  Thermometers  644548  Grainl. 
fcTjwer  gefunden*  Hiernach  würde,  Zu  Folge  der  weiter 
unten  befchriebenen  Ausdehnung* -Gefetze,  der  pariler| 
Cubikfufs  WaJfler  von  150  R.  Temperatur  645449,36  Gwas 
=  69,8187  parifer  Pfunde ,  oder  66,555045  der  oben  ange- 
nommenen Pfunde  wiegen,  und^ia  Volumen,  das1 100 Ki- 
logrammen reines  Waffer  einnimmt,  würde  0,1001707  Ca- 
bikmeter,  oder  2,92239  parifer  s  3,2401  rÜeinl.  z=Ml99 
dresdner  Cubikfufs  grofs  feyn.  " 


'« 


^ 


*4 


7R  PHYSIK. 


;tes  stück. 


1. 


ptifche  Erfcheinung, 
ruhg  der  Lichfiftfahlenbe* 
treffend. 


dem   Obrift- Lieutenant  Malus, 

JVJitglied  des  Inftituts. 

[Yo^^S^u  in  demln&itute  amn.  März  i%it.) 

Frei  überf^tzt  von  Gilbert.  * 

\.  - 

tbe  gegen  Eiide  des  Jabrs  1808  die  merk- 
\ge  Erfahrung  bekannt  gemacht  *) ,    dafs  das 
K    welches  von  Körpern,   gleichviel,  ob  un- 
chtigen  oder  durchfichtigen,  zurückgewor- 
rSL9  neue,  fehr  ausserordentliche  Eigenfchaf-- 
lipamt,  durch  die  es  fich  wefentlich  von  dem 
unterscheidet,  welches  uns  die  leuchtenden 
unmittelbar   zufenden.     Die  Beobachtun- 
ejche  ich  jetzt  die  Ehre  haben  werde,  der 

eine*  Vorlefung  im  InÄitute  am  12.  Dec.  1808,  wel- 
man  in  dielen  AnnaUn,  J.  1809.  St.  3.  oder  JV.  F, 
5#  286.  in  einer  frei <m  L  eh  erletzung  findet. 

V  N         Gilbert. 

■^  ^byfik.  B.  58.  St«  3» J«  *8".  St.  7.        R 


I    *38    ] 

Klaffe  mitzutheilen,  find  eine  Fortfetzüng  der  ihr 
früher  vorgelegten.  Aus  diefem  Grunde^  will  ich 
damit  anfangen,  dafs  ich  die  Haupt  rErfcheinung 
hier  noch  ein  Mahl  mit  wenig  Worten  angebe  ;  die 
neuen  Verfuche  und  Refultate,  welche  ich  hier  zu 
befchreiben  habe,  werden-dadurch  in  einem  helle- 
ren Lichte  erscheinen. 

i«. 
Man  gebe  einem  Sonnenßrahle  mittelft  eines 
Helioftats  eine  folche  Richtung,  dafs  er  fich  in  der 
^^tagsebene  befinde,  und  mit  dem  Horizonte  ei- 
nen Winkel  von  190  10'  mache.  Man  befeftige 
>  dann  ein  nicht -belegtes  Spiegelglas  fo,  dafs  esi 
diefen  Strahl  vertikal  herabwärts  zurückwerfe, 
und  mit  diefem  Gyafe  parallel  fteHe  man  eine  zweite 
Spiegelfcheibe ;  auf  fie  wird  folglich  der  herabge- 
hende Strahl  unter  einem  Winkel  von  55°  2.5'  auf- 
fallen, und  von  ihr  in  einer  Richtung,  die  feiner 
anfänglichen  parallel  ift,  zurückgeworfen  wer- 
den *).  In  diefem  Falle  bemerkt  man  an  ddm 
Strahle  nichts  Merkwürdiges. 

*)  Sind  nämlich  in  Fig.  1 1.  Taf.  IV.  LB  horizontal  und 
BC  vertikal,  alfo  LBC  ein  rechter  Winkel,  und  macht 
der  einfallende  Strahl  AB  mit  der  Horizontallinie  LB 
einen  Winkel  von  199  10',  fo  muls,  damit  er  in  der 
Vertikale  BC  zurückgeworfen  werde,  das  Glas  GG  fo^ 
geftellt  werden,  dafs  das  Einfalltloth  BM  mit  dem 
~  Strahle  AB  einen  Winkel  von  ■  1  d.  i.,  von  54°55 
und  folglich  mit  dem  Spiegelglafe  felbft  von  35®  25'  ma- 
che; und  wird  das  zweite  Spiegelglas  HH  fo  geftellt, 
dafs  es  GG  parallel  ift ,  fo  haben  alfo  auch  die  Winkel 
BCH  uud  DCH  diefe  Gröfsen,  und  'ift  CD  parallel 
mit  AB.  Gilbert. 


;[    239    3 

Nun  aber  drehe  man  diefe  zweite  Spi^gelfchei- 
be  fo  weit>dafs  ihre  aufwärts  gekehrte  Fläche  nach 
Often  oder  nach  Weftenhin  ftehe,  ohne  dafs  doch 
fonft  ihre  Neigung  gegen  den  vertikalen  Strahl  geän- 
dert werde  *);  jetzt  wird  fie  auch  nicht  ein  einzi- 
ges Lichttheilchen,  weder  an  ihrer *öbem;  noch  an 
der  unterh  Oberfläche,  zurück  werfen.  Wenn 
man  indefs  foHfährt,  fie  bei  immerfort  unverän* 
derter  Neigung  gegen  den  vertikalen  Strahl  zu 
drehen,  bis  ihre  oberej?läche  nach  Süden  zu  fte- 
hen,  kommt  **),  fo  wird  fie  aufs  neue  anfangen, 
die  gewöhnliche  Menge  eipfalleriden  Lichts  zurück 
zu  werfen.  In  den  Zwifchenlagen  ift  die  Zurück- 
werfung mehr  oder  minder  vollftändig,  je  nach- 
dem der  von  diefer  zweiten  Spiegelfcheibe  zurück- 
geworfene Strahl  von  der  Mittagsebene  weniger 
oder  mehr  abweicht.  . 

Unter  diefen  verfchiedenen  Umftänden,  in 
welchen  der  zurückgeworfene  Strahl  fich  auf  eine 
fo  verfchiedene  Weife  verhält,  behält  er  doch  im- 
merfort diefelbe  Lage  gegen  den  Einfallenden  , 
Strahl.  Wir  fehen  alfo  hier  einen  vertikalen  Licht- 
ftrahl,  der  beim  Auffallen  auf  einen  durchfichti- 
gea  Körper  fich  auf  diefelbe  Weife  verhält,  wenn 
die  zurückwerfende  Ebene  nach  Norden ,  als  wenn 
fie  nach  §üden  gewendet  ift;  dagegen  auf  eine 
verfchiedene  Weife,  wenn  diefe  Ebene  Often  oder 
Weften  zugekehrt  ift;    wenn   gleich  diefe  Ebene 

*)  Wie  II  in  Fig.  a.   ,  Gilbert. 

**)  Wie  KR  an  Fig.  a.  Gilbtru 


[      24*      1 

immerfort  mit  der  Vertikallinie,  nach  welcher 
der  Strahl  einfällt,  einen  Winkel  von  35°  25' 
macht. 

Diefe  Beobachtungen    führen    uns    auf  den 
Schlufs,    dafs  das  Lieht  unter  diefen  Umftänden 
Eigenfchaften  erhält,    welche   von  der  Richtung 
deffelben   gegen   die    Zurückwerfende   Oberfläche 
unabhängig  find,  und  ficht  lediglich  auf  die  Seiten 
(cot6$)  des  vertikalen  Strahls  beziehen,  indem  fiß 
für  die  Nord-  und  die  Südfeite  diefelben,  für  die 
Oft-  und  Weftfeite  dagegen  verfchiedenimd.    In 
fo  fern  man  diefe  Seiten  durch  die  Namen  fiole  be- 
zeichnen kann,  glaube  ich  die  Modification,  wel- 
che dem  Lichte  Eigenfchaften  giebt,  die  fich  auf 
diefe  Pole  beziehen,  Polarifirung  nennen  zu  dürfen. 
Ich  habe  mich  bis  jetzt  gefträubt,  in  der  Befchrei- 
bung  der  phyfikalifchen  Erfcheinungen ,   von  de- 
nen hier  die  Rede  ift,  diefe  Benennung  zuzulaf- 
fen,  und  habe  es  nicht  gewagt,  fie  in  die  Abhand- 
lungen einzuführen,    in   denen  ich   meine  erften 
Verfuche  bekannt  machte.     Die  Varietäten  aber, 
welche    diefe    neue   Gattung    von  Erfcheinungen 
z^igt,  und  die  Schwierigkeit,  fie  zu  befchreiben, 
zwingen  mich,   diefes  neue  Kunftwort  zuzulaffen, 
welches  indefs  nichts  weiter  als  die  Modification 
bezeichnen'  foll,  die  das  Licht  erleidet,  indem  es 
neue  Eigenfchaften  erlangt,  welche  fich  nicht  auf 
die  Richtung  des  Strahls,  fondern  blofs  auf  feine 
Seiten  beziehen ,    fo  •  fern   man  diefe  Seiten  un- 
ter rechten  Winkeln  auf  einander  ftehend,  und 


C    *4i    3 

als  in  ejner  Ebene  fich  befindend  denkt,  welche 
die  Richtung  des  Strahls  fenkrteht  durchfchneidet. 

Ich  wende  mich  nun  zu  der  Beschreibung  de« 
Phänomens,  welches  den  Gegenftand  cliefer  Ab- 
handlung ausmacht.  Man  denke  fich  aufs  neue 
den  eben  befchriebenen  Apparat.  Von  dem  Sön- 
nenftrahle,  der  auf  die  erfte  Spiegelfcheibe  fällt, 
wird  nur  ein  Theil  zurückgeworfen,  der  übrige 
Theil  geht  durch  die  Scheibe  hindurch ;  diefeik 
hindurchgeh^den  Theil  fange  man  mit  einem  be- 
legten Glasfpiegel  auf,  und  zwar  wiederum  fo ,  dafs 
der  Spiegel  den  Strahl  vertikal  herab  zurück  wer- 
fe. Der  zweite  vertikale  Strahl ,  den  wir  auf  diefe 
Art  erhalten,  hat  ähnliche  Eigenfchaften  als  der 
erfte,  aber  gerade  in  entg^gengefetztem  Sinne* 
Fängt  man  ihn  nämlich  mit  einer  Spiegelfcheibe 
foauf,  dafs  er  mit  ihr  einen  Winkel  von  35°  oSf 
macht,  upd  dreht, man  die  Scheibe,  ohne  dafs  fie 
ihre  Neigung  gegen  den  vertikalen  Strahl  ändert, 
daß  aber  ihre  Oberfläche  nach  Norden,  Ollen,  , 
Süden,  Welten  zu  gerichtet  fey,  fo  zeigen  fich 
folgende  Erfcheinungen :  Immer  wird  von  der 
Zweiten  Spiegelfläche  ein  Theil  des  Lichts  zurück- 
geworfen, jedoch  fehr.viel  wertiger,  wenn  die 
obere  Fläche  nach  Süden  oder  Norden  zu  gerich- 
tet üt,  als  wenn  fie  nach  Often  oder  Wetten  zu 
fteht.  Bei  dem  erften  vertikalen  Strahle  fand  ge- 
rade das  Gegentheii  Statt /es  wurde  das  weniglte. 


t    H*    1 

Lfcht  zurückgeworfen,  wenn  die  obere  fläche  der 
Zweiten  Glasfeheibe  nachOften  oder  Weften  gerich- 
tet war.    Sieht  man  alfo  in  dem  zweiten  vertikalen 
Strahle  von  dem  Lichte  ab,  welches  ßch  wie  ein 
gewöhnlicher  Strahl  verhält,  und  in  beiden  Lagen 
gJeichmäfsig  zurückgeworfen  wird,  —  fo  enthalt 
diefer  Strahl;  wie  man  fieht,  eine  andere  Licht- 
portiön j  als  der  erfte  vertikale  Strahl,  welche ge- 
jradeim  entgegengefetzten  Sinne,  als  die  von  der 
erften  Spiegelfcheibe  zurückgeworfene  in  dem  er- 
ften   vertikalen    Strahle  enthaltene   Lichtportiön, 
polarißrt  ift.     Ich  bediene*  mich  in-xüefem  Verla- 
chö  eines  belegten  Sjpiegels  blofs  aus  dem  Grunde, 
um  beide  Strahleö  parallel  zu  machen,  und  unter 
diefelben  Umftände  zu    verfetzen ,    wodurch  die 
Ausfegen    deutlicher   werden.     Da   die  Metallffc 
eben  nur  eine  fehr  fchwache  Wirkung,  im  Polaris 
firen  des  directen  Strahls  äufsern  *) ,  fo  läfet  fich 
ihr  Einflufs  hierbei  vernachläffigen. 

Das  Wefentliche  diefer  Erfcheinung  beftety 
alfo  in  Folgendem  :  Wenn  ein  Lichtilrahl  auf 
eine  Spiegelfcheibe  unter  einem  Winkel  von  35° 
2.5'  auffällt,  wird  alles  Licht,  welches  die  Scheibe 
zurückwirft ,  auf  einerlei  Art  polarifirt.  Das  Licht 
dagegen ,  welches  durch  die  Scheibe  hindurch 
geht,  befteht  etftens  aus  einer  in  dem  entgegen- 
gefeUten  Sinne  polarifirten  und  der  zurückgeworfe- 
nen Lichtmenge  proportionalen  Lichtportiön,  und 
zweitens  aus  nicht  modificirtem  Lichte,  welches 
*)  Vergl«  AnnaU  am  angef.  Orte,  S.  293.         Gilbert* 


C   ^43  ] 

die  Charaktere  des  directen  Lichtes  behält.  Die 
ifo  polarifirten  Strahlen  haben  genau  alle  Eigen- 
schaften derer,  welche  beim  Durchgehen  durch 
KryftaUe  von  doppelter  Strahlenbrechung  modir 
ficirt  worden  findj  was  ich  alfo  früher  von  diefen 
letztem  Strahlen  gefägt  habe  *),  läfst  fich  ohne 
Ausnahme  auf  die  erftern  übertragen. 

Aus  diefen  Verfuchen  laffenfich  folgende  all- 
gemeine Refultate  ziehen,  die  man  denen  beifu« 
gen  kann,  welche  ich  fchpn  aufgeftellt  habe:  So 
oft  man,  gleichviel  durch  welches  Mittel,  einen 
Lichtftrahl  polarifirt,  erhält  man  notwendiger 
Weife  zugleich  einen  zweiten,  mit  jenem  auf  enN 
gegengefetzte  Art  polarifirten  Strahl,  und  diefe 
beiden  Strahlen  nehmen  verfchiedene  Wege.  Das 
Licht  kann  eine  folche  Modißcation  einer  Art 
nicht  annehmen,  ohne  dafs  zugleich  eine  propor- 
tionale Menge  Lichts  die  Modifikation  entgegen- 
gefetzter Art  erhält. 

.  Die  merkwürdige  Beobachtung,  welche  Herr 
Arago  neulich  der  Klaffe  mitgetheilt  hat,  könnte 
auf  den  erften  Anblick  fcheinen,  hier  eine  Aus- 
nahme zu  machen.  Er  hat  nämlich  bemerkt,  dafs 
die  farbigen  Ringe  dünner  Flächen,  welche  durch, 
Transmiffion  farbig  erfcheinen,.  das  Phänomen  der 
Polarifation  zeigen ;  und  in  diefem  Falle'fcheinen  die 
fcbärfften  Säume  (les  Landes  les  plus  tranchances) 

*)  In  den  frühern  Abhandlungen,  welche  der  Lefer  in 
den  Ann  ahn  am  angef.  Orte  und:  in  den  darauffolgen- 
den Bänden  findet.  Gilbert*  , 


E    244    J 

auf  diefelbe  Art  als  das  zurückgeworfene  Licht 
polarifirt  zu  feyn.  Bei  genauerm  Nachdenken  übe* 
die  Urfachen  diefes  Phänomens  findfet  fich  indefs» 
dafs  es  keipe  Ausnahme  von  der  allgemeinen  Re- 
gel macht.  Alle  undurchfichtige  und  durchficht 
tige  Körper  polarifiren  das  Licht  unter  allen  Wic- 
keln ,,  doch  tritt  für  jeden  derfelbeti  diefes,  Phäno- 
men im  Maximum  unter  einem  befondern  und  ei- 
gentümlichen Winkel  ein.  Man  kann" daher  im 
Allgemeinen  behaupten,  dafs  alles  Licht,  welches 
die  Einwirkung  eines  Korpers  durch  Zurückwer- 
fung oder  durch  Brechfepg  erlitten  hat,  polarifirt© 
Strahlen  enthält,  deren  Pole  in  Beziehung  auf  die 
Zurückweffungs*  oder  Brechungsebene  beftimmt 
find.  Und  diefes  Licht  befitzt  Eigeiifchaften  und 
Charaktere,  welche  das  Licht  nicht  hat,  das  uns 
von  den  leuchtenden  Körpern  direct  zukommt.  — *• 
Ich  habe  die  Lichtfäume,  welche  durch  Zerftreuung 
des  Lichts  entliehen,  indem  es  fehr  nahe  bei. dun- 
keln Körpern  vorbeigeht,  derfelben  Prüfung  un- 
terwotfen,  habe  aber  hierbei  noch  nichts  gefun- 
den, das  werth  wäre,  der  Klaffe  mitgetheilt  zu 
werden. 

3w 
Ich  will  diefen  Bemerkungen  das  Refultat  ei-' 
niger  Unterfuchungen  über  denfelben  Gegenftand,  • 
welche  ich  früherhin  angekündigt  habe,  beifügen. 
Ich  habe  für  viele  Körper  den  Reflexions- Winkbl 
beftimmt,  unter  welchem  das  Licht  am  yollftän« 
digften  polarifirt  wird,  und  gefunden,  dafs  diefer 


illl 


[    245    3 

-  nach  den  brechenden»  nach 
m  Kräften  richtet.     Wir  fe- 
jgenfchaft  der  Körper,  welche 
Arten  von  Einwirkung,   die  fie 
fsern  ^  unabhängig  ift.  —     Nach- 
a  Winkel  beftimmt  hatte,   unter  wel* 
.es  Phänomen  bei  verfchied^enen  Körpern* 
eim  Waffe*  und. beim  Glafe,  erfolgt,  fuchse 
.  den  Winkel  auf,  unter  welchem  diefelbe  Er* 
icheinung  in  der  Berührungsfläche  beider  Körper 
Aalt  findet ;  noch  habe  ich  aber  das  Gefetz  nicht 
^aufgefunden ,  nach  welchem  diefer  letzte  Winkel 
!4ta  den  beiden  erftern  abhängt.  , 

*-*     Ich  habe  vor  einem  Jahre  in  den  Sqjiriften 
jftff  Gefellfchaft  von  Arcueil  angeführt ,  ich  kön- 
,ft|^  einen   Sonnenftrahl ,    nachdem   ich  ihn  modi- 
Akt,  durch  jede  beliebige  Menge  von  durchficht 
4fken  Körpern  hindurch  gehen  laffen,     ohne  dafs 
*  #itf-  .einziges  Theüchen  deffelben  zurückgeworfen 
'tttirde,    und   diefes  gebe  mir   ein  Mittel   an    die 
Bflfed,  die  Menge  von  ticht,  welches  die  durch- 
fcfetigen  Körper  verfchJucken ,    mit  Genauigkeit 
2u  meffen:  eine  Aufgabe,  welche  fich  wegen  der 
partiellen  Reflexion,  die,  das  Licht  an  ihren  Ober- 
fohen  erleidet,    bisher  nicht  habe  auflöten   laf- 
5»  *).      Ich  hatte  nämlich  gefunden,  dafe  wenn 
teil  einen  polar i  Arten  Lichtftrahl  au'f  eine  Säule, 
4te  aus  parallelen  über  einander  gelegten  Glasplat- 
ten beftand,  unter  einem  Winkel  von  35°  z5'  auf- 
*)  Sieke  Ann  ahn ,  J.  28O9.  6t.  &  JV.  Fi  B>  3.  S.  464«    Gm 


[    246    ] 

fallen  liefs,  rfiefer  Strahl  zurückgeworfenes  Licht 
an  keine  deV  Platten  hergab,  —  und  daraus  hatte 
ich  gefchloflen ,  dafs  das  auf  die  Säule  auffallende 
Licht,  (welches  wäre  zurückgeworfen  worden, 
hätte  ich  einen  gewöhnlichen  Lichtftrahl  auffallen 
laffen,)  in/diefem  Falle  durch  die  ganze  Reihe  der 
durchfichtigen  Körper  hindurch  gehe. 

Ein  freinder  Phyfiker  bemerkte,  indem  er 
diefen  meinem  Verfuch  anführte  *),  er  fey  nicht 
xnit  mir  der  Meinung,  dafs  das  modificirtfe  Licht, 
wenn  es  von  den  Oberflächen  nicht  zurückgewor- 
fen wird,  durch  diefe  hindurch  gehe,  vielmehr 
fey  er  geneigt  zu  glauben,  dafs  in  diefem  Falle 
die  Lichtportion,  welche  gewöhnlich  zurückge- 
worfen wird,  'gänzlich  verfchluckt  und  zerftört 
werde.  —  Diefen  Zweifel  habe  ich  durch  den 
folgenden   Verfuch  auf  eine  nicht  zu  widerTpre» 

*)  Irre  ich  nicht,  fo  bezieht  fich  diefes  auf  einen  Auf- 
fatz  ,  den  Hr.  B  i  o  t  über  die  Diffection  des  Lichts  durch 
auf  einander  folgende  Zurückwerfungen  und  Brechung 
(in  ähnlichen  Säulen  aus  Glasfeheiben  ,*  die  je  xwei 
durch  Stückchen  Pappe  in  einer  kleinen  Entfernung  ein- 
ander parallel  erhalten  werden,)  ebenfalls  am  11.  Man 
2811  in  dem  National  -  Lifti tute  vorgelefen  hat,  und  der 
im  Moniteur  Nr.  73.  (die  vorhergehende  Numiner  Hatte 
Hrn.  Malus  Auffatz  geliefert)  abgedruckt  ift;  ob* 
fchon  ich  in  dem  Biot'fchen  Auffatze  diefe  Behauptung 
nicht  mit  ganz  fo  deutlichen  Worten  ausgedruckt  finde. 
Die  Verfuche,    welche  Hr.  Biot   anführt,   betreffen 

'  Kerzenlicht,  und  Licht,  das  durch  Blattgold  hindurch 
geht,  auch  das  farbige  Licht  des  Regenbogens  und  der 
Seifenblafen.  Da  fie  aber  mehr  angedeutet  als  durch- 
geführt find,, vielleicht  auch  noch  der  Betätigung  be- 
dürfen, fo   übertrage  ich  den  Auffatz  des  Hrn.  Biot 


C    247    J 

chende  Weife  widerlegt.  Ich  laffe  den  .einfachen 
Strahl  ficht  herum  drehen,  ohne  dafs  er  feinen  Ort 
verändert,  und  indem  er  immer  diefelbe  Lage  ge- 
gen die  Säule  behält.  Wenn  er  fich  um  den  vier- 
ten Tbeil  herumgedreht  hat,  fo  wird  er  durch  dio 
aufeinander  folgende  Einwirkung\der  Glasplatten 
ganz  »und  gar  zurückgeworfen,  und  hörtauf,  am 
Ende  der  Säule  ficl\tbar  zu  feyn.  Hat  er  lieh  aber 
um  die  Hälfte  herumgedreht,  fox  fängt  er  aufs 
neue  an,  durch  die  Säule  hindurch  zu  gehen,  Die* 
far  Verfuch  zdgt  das  fonderbare  Phänomen  eines 
Körpers,  der  fich  bald  durchfichtig,  bald  undurch* 
fichtig  zeigt,  ^obgleich  nicht  blofs  immerfort  die? 
felbe  Metige  von  Licht,  fondern  ^auch  derfelbe 
Strahl,  und  unter  derselben  Neigung,  auf  ihn  auf- 
fällt. 


vnicht  in  diefe  Annalen ,  welche  von  ihm  fo  viel  Vor- 
treffliches und  Vollendetes  enthalten ,  fondern  begnü- 
ge mich  hier ,  «blofs  die  beiden  Anfangs  -  Perioden,  her-' 
zufetzen :  „  Eine  der  allermerkw  ürdigften  Entdeckun- 
gen," fagt  Hr.  Biot,  „welche  man  über  das  Licht 
„gemacht  hat,  ift  unftreitig  die  der  Einwirkung, 
„  welche  es  beim  Zurückwerfen  von-  der  Oberflä- 
che durchfichtiger  Körper  unter  gewiffen  Win- 
keln erleidet,  indem  es  dabei  diefelben  Eigenfchaf- 
„ten  bleibend  annimmt,  welche  es  beim  Durch- 
gehen durch  einen  Kryftall  mit  doppelter  Strah- 
lenbrechung erhalt»  Diefe  fchöne  Beobachtung, 
„welche  Hrn.  Malus  gehört,  wird  lange  Zeit  das 
„Interelle  und  den  Scharffinn  der  Phyfiker  auf  fich 
„ziehen,  und  verdient  um  fo  mehr  von  ihnen  unter- 
sucht xu  werden,  in  je  genauem»  Zufammenhange 
„fie  mit  der  Natur  des  Lichtes  felbft  zu  liehen 
„foheint»  —  *r-"  '  Gilbert. 


£    248    3 

<  Es  ifl:  kaum  nöthig,  hinzuzuf ügen,  dafs,  um  ei- 
Jien  polarifirten  Strahl,  ohne  dafs  er  feinen  Ort  ver* 
ändert,  herum  drehen  zu. können,  man  einen  islän- 
difchen  Kryftall  mit  parallelen  Seitenflächen  zu  Hül- 
fe nehmen  mufs.  Auf  ihn  laffe  ich  einen  directen 
Lichtftrahl  fenkrecht  auffallen,  und  nehme  den 
in  ihm  durch  die  gewöhnliche  Brechung  gebilde- 
ten Strahl*  Indem  ich  die  parallelen  brechenden 
Flächen  des  Kryftalls  in  ihren  Ebenen  fich  umher- 
drehen laffe ,  verändere  ich  die  Lage  der  Pole  des 
Strahls ,  ohne  feine  Richtung  oder  feine  Intenfität 
zu  verändern. 

Ich  übergehe  die  Folgerungen,  welche  fich 
^hieraus  ziehen  laffen;  alles,  was  ich  über  diefe 
Materie  noch  hinzufügen  könnte,  würde  nichts 
als  eine  Wiederholung  derfelben  Thatfachen  feyn, 
die  ich  fchon  auf  eine  andere  Weife  vorgetragen 
habe. 


t    «49    3 


II. 

Ein  einfaches  und  wohlfeiles  Reife-Ba* 
rometer,    und  AnweiJ ung,    wie  ein  ein- 
zelner Beobachter  zu  verfahren  hat,  um  , 
damit    Höhen    leicht   und  genau  zu 
meffen, 
von 
H.  C.  Englefield,   Bart.,   F.  R.  S. 

in  London  *). 
DasMeffen  der  Höhen  mitteilt  des  Barometers  ift 
durch  de  Luc,  Shukhburg,  den  General  Roy 
und  Andere  zu  einem  folchen  Grade  der  Vollkom- 
menheit gebracht  worden,  und  es  laffen  fich  die 
Ungleichheiten  der  Erdoberfläche  dadurch  fo  fehr 
viel  leichter,  als  auf  jede  andere  Art,  mit  hinlängli- 
cher Genauigkeit  beftimmen,  dafs  man  glauben 
follte,  in  den  3o  Jahren,  welche  feitdem  verflof- 
fen  find,  wären  eine  grofse  Anzahl  Beobachtungen 

.  *)  Die  von  Hrn.  Englefield  (1806)  befchriebene  Hin- 
richtung der'Reife- Barometer  iß  fo  zweckmässig,  und 
der  Gebrauch  derfelben  zum  HtihenmelTen  ift  nach  fei* 
ner  Anweifung  fo  leicht  und  Hoher,  dafs  ich  glaube, 
durch  Mittheilung  diefes  Auffatzes  die  Freunde  der 
Natur  und  der  Gebirge  zu  verpflichten ,  um  fo  mehr, 
da  fie  darin  eine  Gelegenheit  nachgewiefen  finden ,  wo 
Re  fich  mit  Barometern  diefer  Art,  die'  unter  den  Au- 
gen eines  Sachverftändigen  verfertigt  und  geprüft  wer« 
.  den,  zu  billigen  Preifen  yerfehen  können.  Die  Baro- 
meter, mit  welchen  Hr.  Prof.  Schi^gg  in  Salzburg, 
und  fpäter  in  München,  vor  mehrern  Jahren  die  Na- 


X    25o ,  3 

diefer  Art  gemacht,  und  von  den  vielen  Reiten* 
*den,  welche  England  durchkreuzen,  alle  Höhen 
diefes  Landes  auf  das  genauefte  beftimmt  worden. 
Diefes  ift  aber  keineswegs  der  Fall.  Dafs'  man 
nur  wenig  Beobachtungen  djefer  Art  bei  uns  an- 
geftellt  hat,  ift  verfchiedenen  Urfachen  zuzuschrei- 
ben. Die  Inftrumente  find  bedeutend  theuer,  und 
"bei  ihrer  complicirten  Einrichtung  der  Verletzung 
bei  einer  langen  Reife  nur  zu  fehr  unterworfen. 
Die  Beobachtungen  felbft  nehmen  zwaf  nicht  viel 
Zeit  weg;  muffen  aber,  wenn  fie  von  der  Oberflä-, 
che  des  Landes,  eii^e  einigermaßen .  richtige  Idee 
geben  follen,  auf  jedem  Hügel,  in  jedem  Thale 
wiederholt  werden ,  und  dabei  wird  befonders  das 
beftändige  Aus-  und  Einpacken  der  Inftrumente 
dem  ^Beobachter  zur  Laftr  und  zu  einer  gröfsere.n 
Arbeit,  als  unfere  natürliche  Indolenz  zu  überneh-" 
men  geneigt  ift.  Man  glaubt  überdies  gewöhn- 
lich, dafs  zu  diefen  Meffungen  zwei  Beobachter  und 
zwei  Inftrumente  unumgänglich  nothig  wären,  von 
denen  der  eine  am  Fufse,  der  andere  auf  der  Spi- 

turforfcher,  welche  die  deutschen  Alpen  bereif eten, 
ziemlich  allgemein  zu  verleben  pflegte ,  haben  in  ih-  . 
xer  Einrichtung  Aehnlichkeit  mit  den  E  n  g  1  e  f  i  e  1  de- 
ichen; die  HH.  von  Buch  undKarften  haben  mit 
ihnen  ihre  intereflantenHohenbeftimmungen  in  denAl- 
>  pen  gemacht,  und  fie  nach  fo  entfcheidenden  Prüfungen 
empfohlen.  Mögen  viele  meiner  Lefer  durcli  die  Ein- 
fachheit der  Sache ,  wie  fie  hier  aufs  Neue  dargeftellt 
wird,  bewogen  werden,  fich  durch  Barometer  -  Mef- 
fungen, .die  fie  jedoch  mit  aller  Genauigkeit  and  Vor- 
ficht anfteHen  muffen ,  Verdienfte  um  die  Erdkunde  ih- 
*e* Vaterlandes  zu  erwerben.  Gilbert. 


E   *5j    3 

*es  gleichzeitig  beobachten  müfcte,  da 
.ich  ein  einzelner  Reifender  auf  Beobach- 
diefer  Art  Verzicht  leiften  müfste.'    Man 
.*ne  von    den  Reifebefchreibungen  durch  Eng- 
d,  die  wir  in  den  letzten  20  Jahren  zum  Theil 
fpecieller  Beziehung  auf  Ackerbau  und  Geogno- 
erhaken  haben,  zur  Hand,  welche  man  will; 
keiner  von  ihnen  findet  man  etwas  mehreres  al» 
e  Angaben  und  Schätzungen  über  Höhen  und 
er  fcas  Fallen  des  Bodens.      Und  doch  ift  eine 
aue  Kenntnifs  von  beiden  dem  Geologen ,  dem 
ineralogen  und  dem  Planzeichner  unentbehrlich, 
d  felbft  dem  wiffenfchaftlichen  Landwirthe  von 
fsem  Nutzen. 
Ich  hoffe,  durch  öine  zweckmäfsige  Vereinfa- 
chung des  Barometers,  wodurch  der  Preis  deffel- 
Jlien  fehr  vermindert  und  der  Gebrauch  betricht- 
rlfch  erleichtert  wird,  und  dadurch,  dafs  ich  z€l- 
?jjen  will,  wie,  ein  einzelner  Beobachter  einen  hö* 
1  ien  Grad   von  Genauigkeit    erreichen  kann,    zu 
bewirken,  dafs  mit  diefer  nützlichen  Anwendung 
■  derPhyfik  fich  fo  viele  beschäftigen,  dafs  wir  in 
wenigen  Jähren  eine  eben  fo  vollkommene  Kennt- 
»ifs  cfer  abwechfelnden  Höhen  in  den  verfchiede- 
'iien  Theilen  Englands. erhalten  mögen,  als  wir  ge- 
genwartig von   der  horizontalen  Entfernung   der 
'verfchiedenen  Orte  haben. 

Ein  Barometer,  höchft  ähnlich  demjenigen, 
das  ich  jetzt  befchreiben  will,  ift  fchon  vor  vielen 
Jahren  von   Sit    Hugh  Hamilton  ausgeführt, 


E      252      J 

und  in  dem  5.  Bande  der  Schriften  der  Irifchen 
Akademie  befchrieben  worden.  Ich  fah  das  In* 
ftrument  vor  ungefähr  16  Jahren  in  feinen  Händen, 
und  die  Einrichtung  deffelben  gefiel  mir  ungemein; 
doch  weifs  ich  nicht,  dafs  irgend  eins  feit  der  Zeit 
in  diefer  Art  gemacht  worden  w$re.  Das  Barome- 
ter, welches  ich  neuerlich  ausgeführt  habe,  und  das 
ich  hier  beschreiben  will ,  ift  noch  einfacher  und 
wohlfeiler,  als  jenes,  und  fcheint  mir  Solidität 
mit  Leichtigkeit  und  Bequemlichkeit  bei  der  Beob- 
achtung in  fölchem  Grade  zu  vereinigen,  dafs  es 
fchwerlich  etwas  zu  wünfehen  übrig  läfst. 

Das  Barometer  -  Röhr  hat  eine  Länge  von  un- 
gefähr 53f  Zoll  *),  eine  Weite  von  ^  Zoll,  und 
eine  eben  fo  grofse  Glasdicke ,  fo  dafs  der  äufsere 
Durchmeffer  -fc  Zoll  beträgt.  Eine  folche  Oeff- 
nung  ift  hinreichend ,  dem  Queckfilber  eine  durch- 
aus freie  Bewegung  zu  geßatten.  Das  Gefäfs  ift 
ton  Buchsbaumholz  genau  cylindrifch  gedreht  und 
im  Innern  1  Zoll  tief  und  1  Zoll  weit.  Ein  kur- 
zer Hals  reicht  oben  über  die  Büchfe  hinaus,  um 
das  Rohr  darin  ficherer  befeftigen  zu  können ;  die- 
fer Hals  ift  durchbohrt  und  die  Röhre  darin  in  ge- 
wöhnlicher Art  eingekittet.  Das  Rohr  reicht  in 
das  Gefäfs  genau  bis  zur  Hälfte  der  Tiefe  hinein» 
Der  Boden  des  Gefäfses  wird  durch  einen  aufge- 
schraubten buchsbaumenen  Knopf  verfchloffen, 
>velcher,  indem  er  gegen  ein  Stück ' Leder  feftge- 

fchraubt 

*)  Die  Hier  vorkommenden  MaaTse  find   überall   eng- 
lilche. 


[    253.3 

i  fchraubt  ift,  das  Queckfilbei;  io  irgend  einer  Hieb» 
tung  durchzudringen'  verhindert.  -  Wer  es  nicht  . 
gefehen  hat,  wird  es  nicht  leicht  glauben,  dafs 
die  Luft  auf  ein  fo  vollftändig  verfchloffenes  Ge-v 
fäfs  noch  -wirken  kann,  befonders  da  das  Holz 
an  der  dünnften  Stelle  über  ^  Zoll  ftark  bleibt* 
Aber  die  Erfahrung  lehrt,  däfs,  felbft  wenn  diif 
Poren  des  Buchsbaijms  mit  dicken^  Firnife  >ei> 
fchloffen  find,  mit  Ausnahme  des  einzigen  Orts,  / 
wo  daS'Gefäfs  in  das  Mahagoni  -  Rohr  eingeJaffepÄ 
ift,  doch  das*  Inftrument  fich  eben  fo.  rafch,  und 
in  weniger  als  f  Minute,  mit  der.  Luft  Ins  Gleiche 
gewicht  fetzt;  und  dafs,  wenn  man  das  Inftrument 
zur  Seite  das  heften  R am sden'fchßn  Höhend Ba> 
rometers  mit  offenem.  Gefäfse  hängt.,'  <kebä  HEntef* 
fchied  der  Empfindlichkeit  m  beiden  für  die  Vm* 
äaderongen  der  Atmofphäre  "feü  bemerken  ift.  1 <  -  *  k  , 
♦  •'  •  Nachdem  man  das  Rohr  auf  die  gewöhnliche 
Art  gefüllt  und  ausgekocht  hat ,  hält  man* das  In» 
ftrument  umgekehrt  in  eine  fenkrechte  Lage^  und 
giefet  fo  viel  Quetfkfilber  in  das  Gefäfs,  dafs  es  bis 
auf  ^  Zoll  damit  gefüllt  ift.  Man  fchraubt  dann " 
den  Boden  feft.  ah,  und  fichert  ihn  gögen  vohrä* 
taige  Neugier  durch  eine  quer  ;eingefchra6bte  Meft 
fagfchraube ;  und  nun  Jft  das  Wefentlioh&e*dw 
Iftftafcments  beendigt.  Bas  'Ende  des  ;ftöflrs  in 
dem  Gefafsc*  kann  niemals  von  QueckfiJbfcriefttff 
Wöfet  werden*  welche  Lage  man  auch:  denrlnfttfu* 
»eüte^giebt,  und  es  kann,  daher  nieniahls*  Luft  Jii 
das  Rohr  dringen.  -  Da  nun  .die  QuerfohiKigöiiä** 
'  AnxiaL  d.  Phyfik.  8,  58.  St.  3.  J.  i8n.  St.  p  S 


I    *54    3 

<*efäfeesund  der  Röhre,  fich  wie  die  Quadrate  ihm 
Durchmeffer  verhalten,  der  Durchmeffer  des  Ge- 
fäfces  aber  ==  1  Zoll,  der  des  Rohrs  s=  o,3  und 
«ier  der  Oeffnung  =  0,1  Zoll  ift,  fo  ift  die  Ober- 
fläche  des  Queckfilbers  in  dem  Gefäfse  100—9 
2=91  Mahl  gröfser,  als  der  innere  Querfchiütt  der 
•Röhre.  Wenn  folglich  das  Queckfilber  M  dem 
Gefäfse  um  Y%  Zoll  fteigen  foll  (da  dann  das  Ge- 
jföfs  ganz  damit  gefüllt  ift),  mufs  es  in  der  Röhr* 
giii.^,  das  ift,  18,2  Zoll  fallen ;  ein  Spielraum, 
Welcher  hinreicht,  um  die  gröfsten  der  .bekannten 
Höhen  auf  ünferer  Erde  zu  beftimmen,  und  alfo 
»ehr  .als  hinlänglich  ift  zu  allen  in  Antrag  g* 
brachten  Beobachtungen.  Bei  einem  Inftrument* 
das  diefe  Dimenfionen  hat,  muffen  die  Verände» 
ratzen  in  der  Länge  der  Queckfilberfäule  um  ^j 
geringer  feyn ,  als  bei  einem  Barometer ,  das  mit 
einem  Apparate  verfehen  ift,  um.  die  Oberfläche 
des  Queckfilbers  auf  ein  beftimmtes  Nitreau  zu  ei* 
halten.  Diefem  Mangel  kann  durch  eine  Verklei- 
nerung der  Scale  nach  eben  dem  Verhältniffet  leicht 
abgeholfen  werden;  doch  ift  es  zweckmässiger,  Ae 
nach  .wirklichen  Zollen  zu  theilen,  und  dagegen 
bei  dem  Refultate  die  nöthigen  Correctioaen.anaa 


Wenn  m&n  Rohr  und  Gef  äfs  .auf  dief  e  Art  zu* 
bereitet  hat,  fo  montirt  man  fie  in  ein  .Mahagoni* 
Rohr  Von  dem  Durchmeffer.  eines  gewöhnlichen: 
Spatzierftocks.  Der  vorftehende  Hals  des  Gefäfse* 
paüt  genau  in  das  Mahagoni* Rohr  und  wird  dort 


mit  2  kleinen  Meffingfchrauben  fleftgehalten;  auch 
kann  auf  eben  diefen  Hals  einie^  Schraube  gefcbnit- 
ten,  und  diefer  fo  in  das  Mahagoni -Rohr  einge- 
schraubt werden.  Das  Gefäfs  bildet,  den  Knopf 
des  Stocks,  wenn  das  fnftrument  umgekehrt  beim 
Transport  oder  auf  Reifen  getragen  wird.  In  dem 
Mahagoni  -  Rohr  ift  das  Glasrohr  gefiebert,  indem, 
es  zwifchen  durchbohrtem  Korke  auf  dem  gewöhn* 
liehen  Wege  befeftigt  ift. 

Damit  fish  die  Höhe  des  Queckfilbers  beob- 
achten laffe,  'ift  das  Mahagpnr^Rohr  auf  entgegen- 
gesetzten' Seiten  -  aufgefchnitten ,  für  •  die  Jati-gerffit 
Scalen  von  20  bis  $2  Zoll,  für  die  kürzeren,  fo 
wie  fie  in  unfern  Gegenden  gebraucht  werden,  voa 
ft5  bis* 32  Zoll*     Der  vordere  Spalt  ift  von  beiden' 
Seiten    iabgefchrägt  und  vorn  ^tw&s  über  \  JZöH 
breit«      Auf  der  einen  Seite  deflelben  befindet  tidti 
4fne  meffingene  Plattfe,  nach  gewöhnlicher  Art  in 
Zolle,  Zehntel  und  Zwanzigtheile  derfelben  abge* 
theilt;    an   diefer  Platte    bewegt  fich  eih  Vernier 
»itttlft  eines  kleinen  Knopfs,  mittelft-deffen  maß, 
wie  bei  andern  Barometern,  7^5  des  Zollg  afolitA 
fet.     An  diefem  Vernier  ift  ein  lircht^ hoter 'Stirei* 
Jen Mef&ig- Rohr  befeftigt,  welcher  das  Bärdme^ 
ta>Rohr  umtpannt ,  und  deffen  untere  Kanten  b6t 
den  Beobachtungen  "  in   die    die   Oberflache1  dü§ 
©ueckfilbers  berührende  Ebene  gebracht  wenden* 
fo  wie  dies  bei  den  beften  BaroVnetern  immerhin- 
gewichtet  zufeyft  pflegt:  der  fchmale  Spak  am  Mi* 
hagoni  -  Rohr  giebi  Licht  genug  tei  der  BeobÄch* 

Sa 


tung  zum  Ablefen,  An  det  zweite  febrägfen  S&' 
te,  der  Scale  gegenüber,  ift  ein  Thermometer  *# 
gebracht,  um  die  Wärme  des  Inftrmnents  anzug* 
ben,  mjd  dort  ift  auch  noch  Raum  genug,  um  die 
gewöhnlich  bei  R  a  m  s  d  e  n's  beifügten  (attaöheJ) 
Thermometern  angebrachte  Correctioas  -  Scale  f* 
wohl,  älsFahrenheit's  Scale. zu  verzeichnen. 

Ein  dünnes  Meffing^Rohr  mit  ähnlichen  Spal* 

ten  wie  das  Mahagoni -Rohr,  dreht  fleh  auf  die  g* 

wohnliche  Art  um  letzteres  gegen  %  Stifte,  und 

deckt  fp  die  Spalten,  wenn,  das  Barometer  aufcet 

Gebrauch  ift.      Gewöhnlich  wird  das  Mahagoni* 

Rohr  an  dem  dem  Knopfe  entgegenftehenden  E* 

de  conifch  gemacht,  und  mit  eine*  Zwinge  Veffe» 

hdn ;  diefe  Zwinge  läfst  fich  losfehraubeü  und  zeigt 

dann  einen  ftählernen  Ring,  worair man,  wenn dto 

Gelegenheit  dazu  da  ift,  das  Barometer  a&fhäagen 

^ann.      Da  übrigens  das  Mahagoni -Rohr  f aft  3& 

Zoll  lang  gemacht  wird,  fo  hat  es  über  der  Spitze 

des  Barometers  noch  Raum  genug ,  um  ein  Tbett 

mometer  zu  beherbergen,  welches  fich  ausfchrtölt* 

wenn  man  die  Zwinge  abnimmt,  und  das  bei  de» 

Beobachtungen  als  freies  detachirtes  Thennofflri 

ter  zu  brauchen  ift.     Atff  dem  Mahagoni  -Höbr  ift 

fine  Scale  voa  3  Fufs ,  fosrgfgltig  in  Zoüe  gefkeity 

angebracht,  und^lie  Länge  jedes  Fufoes  ift  dvaA 

Jdeine  Punkte  auf  eingefetzte  meffingene  Knöpf* 

chen  angedeutet  j  ein  Maafs  diefer  Art  ift  jederaett 

'   brauchbar  und  auf  Reifen  häufig  vqu  grofsezzi  Nu- 


-       [     *$7     J 

'  "  Nachdem  ich  fo  das Inftrnmtent  felbft  befchrie- 
ben  habe,  werden  einige  praktische  Bemerkungen 
ober  die 'Art,  es  zu  gebrauchen,  nicfyt  am  unrech- 
ten  Orte  feyn. 

Wenn  ich  eine  Beobachtung  machen  will,  fo 
fchraube  ich,   fünf  Minuten  vorher,    ehe  ich  an 
den  Ort  der  Beobachtung  anlange,  das  freie  Ther- 
mometer aus  dem  untern  Ende  des  Rohri  los ,  und 
halte  es  .bei  feinem  obern  Ende  ungefähr  Arms-. 
iSngjft  von  tfieinem  Körper  entfernt,  bei  Sonnen- 
fcheiji  im    Schatten  meines  Körpers;    fehr  bald 
}  nimmt  es  fo  die  Temperatur  der  Luft  an,   ohne 
?<m  der  Warme  der  Hand  geftört  zu  Verden.     Ha- 
be ich  nun  die* Wärme  der  Luft  beobachtet  und 
aiedergefchrieben ,  fo  kehre  ich  das  Barometer  um,  • 
drehe  das  Mefiing-Rohr  halb  herum,    und  halte 
das  Barometer  fo  zwifchen  Finger  und  Daumen  der 
Hnken  Hand,  dafs  es  frei  hängend  eiris  Senkrechte 
Lage  annimmt« 

Wenige  Perfonen ,  vielleicht  gar  keine ,  ha- 
b»n  eine  fo  fefte  Hand»  dafs  fie  das  Barometer  in 
«liefer  Lage  fq  zu  halten  vermögen,  dafs  nicht  das 
Queckfilbfcr  geringe  Schwankungen  machte,  Man 
th»t  daher  beffer*  die  Hand' auf  etw^s  zu  ftützen, 
oder  wenn  dazu  keine  Gelegenheit  vorhanden  ift, 
fipb  auf  ein  Knie  niederzulaffen  und  in  diefer  Lage,  . 
i  «achdem  man:  das  Barometer  eine  Zeit  lang  frei 
i  hat  hängen  laffen,  es  allmghlig  zu  fenken,  bis  der 
Knopf  die  Erde  berührt;  «man  bewegt  dann  den 
Iudex,  bis  die  untere  Fläche  deffelben  die  Ober- 


5 


l   s58    ] 

fliehe  desQueckfilbers  tangirt  Ein  I*aar fanfteSchla^ 
ge  an  die  Seitenwand  des  Rohrs  mufs  man  geben, ui 
fich  zu  überzeugen,  dafs  das  Queckfilber  den  nii 
drigften  Stand  angenommen  hat.  Dann  wird  dii 
Höhe  abgelefen ,  fo  wie  der  Stand  cjes  bef  eftigteiv 
Thermometers  aufgefchrieben,  das  Meffing-Rohq, 
wieder  umgedreht,  fo  dafs  die  Spalten  im  Rohre  be«. 
deckt  find,  das  ganze  Inftrument  facht  umgekehrt,,, 
und  die  ganze  Beobachtung  ift  beendigt.  Diefesj 
alles  Kfst  fich  in  weniger  als  2  Minuten  bewirken^ 
Die  befte  Art,  aus  den  Barometer  -Beobachi 
tungen  die  Höhen  der  Gebirge  abzuleiten,  iftun-f 
ftreitig  mittelft  der  gewöhnlichen  logarithmifch$n 
Tafeln,  wozu  man  verfchiedene  Methoden  ange* 
-geben  hat,  die  man  in  vielen  Büchern  entwickelt; 
findet.  Sie  alle  haben  aber  die  Unbequemlichkeit^ 
dafs  man,  um  fie  anzuwenden,  logarithmifche Ta-J 
fein  mit  fich  führen  mufs ,  was  zuweilen  befchwer* 
lieh  feyn  dürfte.  R'a  m  s  d  e  n  hat  daher  für  diefe^ 
Meffungen  eine  Tabelle  auf  ein  einfaches  Quarte 
blatt  in  Kupfer  ftechen  laffen,  die  nicht  blofs  au-r 
fserordentlich  tragbar ,  fondern  auch  fehr  bequem^ 
im  Gebrauche  ift;  doch  kann  man  fie  'verlieren» 
oder  verlegen,  gerade  wenn  fie  gebraucht  wircü' 
Von  den  mancherlei  Formeln,  die  man  erdacht} 
hat,  liefse  fich  allenfalls  eine  auf  das  Inftrument 
felbft  eingraben,  oder  im  Gedächtniffe  behalten* 
Eide  der  kürzeften  erfterer  Art  ift  die,  welche  SiD; 
Shükhburg  in  feiner  zweiten  Abhandlung  febert! 
Höhenmeffung  mit  dem  Barometer  im  68.  Bandet 


£  ~  *&9    3 


der  Philo/.  Transäctions  gegeben  hat;  von  der 
let2tern  Art  hat  frofeffor  Leslie  eine  fehr  ele- 
gante erfunden ;  fie  ift  zwar  höchft  einfach  in  der 
Form,  aber  darin  unbequem,  dafs  fie  vieler  Zah* 
len  bei  der  Anwendung  bedarf.  Ich  habe  daher 
auf  die  Barometer  -  Scale  folgende  kurze  Tabelle 
ftechen  laffen,  welche  jeden  in  den  Stand  fetzt~ 
auf  der  Stelle  das  Refultat  einer  auf  einer  Reife 
gemachten  Beobachtung  zu  finden ,  und  zwar  der 
Wahrheit  fo  nahe  als  möglich  und  allenfalls,  ohjte 
irgend  dabei  Schriftlich  zu  rechnen.  Sie  giebt  den 
Werth  eines  Zehntheil -Zolles  Differenz  in  der 
Höhe  der  Qüeckfilberfäftle,  in  englifchen  Fufsen 
ausgedrückt,  ah,  für  den  Gefrierpunkt, 
Tafel 


Zoll 

Zehntel  etc. 

Fuß. 

so   . 

05 

13p 

20 

129 

35 

128 

• 

50 

127 

66 

126 

8* 

125 

ai    • 

00 

124, 

'     • 

18 

i*5 

55 

122' 

55 

121 

7° 

120 

87 

"9 

flft     . 

05 

118 

.  »5 

lll 

'   45 

116 

65 

^5 

85 

114 

H  * 

05 

«5 

*5 

112   • 

& 

111 

65 

HO 

*    « 

87 

IO9 

H 

xo  ' 

IO8 

5* 

|      K>7 

55 

106 

•.        8° 

1      X05 

Zoll 

Zehntel  e%c.\ 

Fufs. 

*6    • 

05 

104 

30 

105 

55 

10» 

80 

101 

*6    . 

05 

100 

30 

99 

57 

93 

85 

.  97 

»7    • 

15 

96 

45 

95 

-  . 

75 

94 

»8    , 

>        05 

95 

% 

9* 

9i 

95 

90 

»9 

*7    / 

89 

61* 

•        9? 

fr 

3» 

.        5» 

86 

,        65 

85 

31 

00 

84, 

'••      37 

85 

•        75 

82 

32 

r       ia          4 

l     ** 

t  260  1 

Die  Methode ,  wie  man  fich  dieTer  Tabelle  ra 
bedienen  hat,  ift  folgende«  Zuerft  nimmt  maä 
das  Mittel, ans  den  beiden  beobachteten  Höhen  des 
Barometers,  indem  man  fie  zufammen  äddirt,  und 
die  Summe  halbirt,  und  man  zieht  ferner  die, klei- 
nere Barometerhöhe  von  der  gröfeern  ab,  tun  die 
Differenz  der  beiden  Queckfilberfaulen  in  yq  Zol- 
len ausgedrückt  zu  erhalten.  Man  fucht  nun  nach 
der  Tafel  die  zu(der  mittlem  Höhe  gehörende  ZaW 
Vfai  Fufsen ,  und  wenn  fie  nicht  gerade  auf  einen 
der  vorkommenden  Satze  trifft,  berechnet  man 
die  Fufszahl  durch  eine  leichte  Proportion ,  allen- 
falls im  Kopfe ;  diefe  fo  "erhaltene  Zahl  multipli* 
cirt  man  mit  der  IKfferenz  der  beiden  Queckfit 
berfäulen,  in  «^  Zollen  ausgedrückt.  Das  Pro- 
dukt  witd  fehr  nahe  die  Höhe  des  Orts  in  engli- 
schen Fufsen  für  die  Temperatur  des  Gefrierpunkts 
geben  *).     Ift  der  untere  Barometerftand  Zwilchen 

*)  In  diefer  Temperatur  ift  nach  der  Wägung  der  HH. 
Biot  und  Arago  die  Luft  bei  0,76*  Meter  (=  *s,<fty 
engl.  Zollen)  Druck  und  völliger  Trockenheit ,  in  der 
Breite  von  Paris  10465  Mahl  leichter  als  Queckßlbtf 
(AnnaL  B.  26.  S.  178.)  ,  hält  folglich  eine  Qutckfilber« 
faule  von  o,i  Zoll  Länge  einer  Säule  Luft  diefer  Art 
von  87,2  Fufsen  Höhe  das  Gleichgewicht ;  und  alfo  bei 
einem  Barometerßande  von  »9,989  engl.  Zollen  einer 
87Fufa  hohen  Säule  völlig  troeknerLuft  von  o°R,Wi> 
me,    Die  ohige  Tafel  hat  29,95  engl.  Zoll,,  welche« dl* 

'  Von  nur  wenig  (um  ^)  abweicht.  In  höhern  Breiten 
wird  die  Abweiclmag  geringer,  für  feuchte  Luft  etwas 
gröfser.  In  dem  VerhältmUe ,  worin  unter  übrigens 
gleichen  Umltäntien  der  Druck  und  alfo  die  Dichtig- 
keit der  Luft  abnimmt,  nimmt  die  Länge  der  Luftfäule 


!  25  und  3o  Zoll)  und  die  Elevatum  nicht  üfrer  i5oo 
iFufs,  fo  giebf  diefe  Regel  das  Refultat  innerhalb 
eines,  Fufses  übereinftimmend,  mit  der  logarithmi- 
fchen  Methode.  -  Ht  die  Höhe  gegen  3ooo  Fufs> 
fo  wird  der  Irrthum  bis  ungefähr  3  Fufs  wachfen, 
und  bey  Höhen  über  3oop  Fufs  nimmt  er  nach  fei- 
ner etwas  ftärfcern  Progreffion  zu ,  doch  bleibt  er 
ftets  additif.  In  diefer  Gegend  finden  fich  ühri* 
gens  dergleichen  Höben  nicht,  und  gerade  hier* 
wo  uns  eine  vergleichende  Kenntnifs  der  Höben 
am  nothwendigften  wäre,  übertreffen  fie  feiten 
1000  Fufsj  auf  jeden  Fall  können  Beobachtungen, 
j(  die  zu  gröfsern  Höhen  gehören ,  inimer  noch 
von  neuem  nach  fchärferen  Methoden  berechnet 
werden. 

Die  fo  erhaltene  Höhe  ift  genau,  wenn  die 
Temperatur  der  Luft  die  des  Gefrierpunkts  ift.. 
Für  andere  Temperaturen  ift  eine  Correction  nö- 
thig.    H[r.  Sh  ukhb  urg  nimmt  von  der  berechne«» 

ten  Höhe'0,00244  oder  T^oW>  um  f°  vie*  Grade 

der. Fahr enheit'fchen   Scale   die  Temperatur  der 

Luft  höher  als  32°  F.  ift,  fo  viel  Mahl  wird  diefe 

Correction  zu  der  berechneten  Höhe  für  jeden  Grad 

'  über  den  Gefrierpunkt  hinzugerechnet  j  dagegen  für 

ftea*Stand  des  Thermometers  unter  dem  Gefrier- 

pönkte  fb  vifei  Mahl  abgezogen,  als  Örade  an  3^° 

1  F.  fehlen.     Ich  nehme  bei  den  Höhenberechnun* 

'.'--■  ' 

«i,  welche  0,1  Zoll  Quecklilberhöhe  das  Gleichgewicht 
hält;  danach  find  die  Zahlen  in  der  obigen  Tabelle 
berechnet.  ßilheru 


gen  diefe  Corrpetion  zu  2,5  Taufendteln  der  be- 
rechneten Höljen  an.  Des  Generals  Roy  Beob~ 
Ächtungen  und  Verfuche  führen,  auf  die  Vermtt* 
thung,  dafs  diefe  Correction' den  Wäpmeunter* 
fchieden  nicht  genau  proportional  fey ,  und  dafs 
fie  bei  einer  Temperatur"  von  5o°  F.  0,00 25,  über 
und  unter  diefer  Temperatur  abef  etwas  weniger*" 
betrage.  Meine  Annahme  kann  alfo  in.  der  Regel 
nur  fehr  geringen  Irrthum  veranlaffen^  .  Die  .For- 
me^/läfst  fich  auf  diefe  Art  dem  Gedächtniffe  leicht 
einprägen  und  fehr  leicht  anwenden;  fie  lautet: 

,  *,Für  jede  4  Grad,  welche  die  mittlere  Tem- 
„peratur  zwifchen  beiden  detachirten  Thermome* 
^tern  3a°  F.  aberfteigt,  füge  man  der  vorläufig 
^berechneten  H$he  y£^  hinzu,  und  für  jede  4°° 

^  und  fo  für  jede  gröfsere  oder  kleinere  Zahl 

nackVerhältnifs"  *). 

*)  Die  wahre  Correction  wegen  der  Warme  ift  für  jeden 
Grad  Fahrenheitifch  0,00208  des  für  den  Gefrierpunkt 
geltenden  Höhenunterlchiedes ;  was  an  ^f^  =  0,002$ 
fehlt,  kann  die  Stelle  der  Correction  wegen,  der  Feuch- 
tigkeit rertretcn.  Bei  Thermometern,  mit  Reaumur'- 
fchen  Scalen  liefse  lieh  diefe  Correction  für  jeden 
Grad  R.  =  0,005 ,  oder  für  je  2  Grade  =  Tf^  der  be- 
rechneten Höhe  fetzen';  diefe  Correction  wäre  ein  we- 
nig kleiner,  aher  immer  rfoch  für  die  blofse  Wärme 
zu  grofs.  Sie  gieht  nicht  ganz  diefelhe  Genauigkeit 
'  der  Ref ultate,  als  die  unveränderte  ShukhhurgTche Vor*- 
fchrift,  wie  ich  mich  nach  Umrechnung  diefer  TaheDa 
in  die  hei  uns  gewöhnlichen  Maafse  überzeugt  habe, 
daher  es  zweckmäfsig  war,  bei  der  Nachbildung  des 
fo  bequemen  Englefield'fchen  Reife  -  Barometers  in 
Deutfcliland  das  englifche  Maafs  und-  die  Fahreaheit'- 
.  £ che  .Scale  beizubehalten.  Gilbert* 


3i 


Ich  habe  bisher  d$r  Correction  aoeh  nicht  ge* 
dacht,  welche  eigentlich  die  erfte  (eyn  follte,  näm- 
lich Wegen  der  Temperatur -Differenz  beider  Ba- 
rometer felbft  Doch  diefe  Correction  iflf  in  deif 
Regel  fo  gering,  dafs  man  fie  füglich  ganz  ver> 
nacidäffigen  kayn  ^  auch  ift  fie  leicht  aus  den  Zah* 
Ien  zu  entnehmen,  welche  auf  Rarasden's  Ther- 
mometer fich  aufgestochen  finden. 

Es  wkd  nicht  unangemeffen  feyn*  hier  einige 
Beifpiele  von  der  Art  zu  geben,  die  eben  entwi- 
ckelte Methode  anzuwenden  : 

Erftes  BeifpieU 

an  d.  unt. :  Barom.  29,^00 ;  Therm,  in  fr.  Luft  -f-  45*  F. 
and.  ob.:        —       25,200  —  —        +41*  - 

Summe         54,600  t  86 

SJ  das  Mittel    27,300  —  Mittel     43 

Differenz        4,200  =  42  Zehnt.  Z. ;  Frierp.  32*  F. 
d. Werth  f.,  27,300  in  d*  Tafel  ift = 95,5  Differenz  11 


SP 

,§5 


210 

*  210 

373 

4011,0  Fufs  als  genäh.  H8he. 

Correction  wegen  der  f für  8*  ==2/1 00  derber.  Höhe  ==80 F. 
T«mperatur.dex  Luft  \ für  3°= £/ioo derber.  Höhe  =30* 

-J-uo- 
Al£o  d.  währe  Höhenunterfchied  d,  IjeidenStationen = 4121  F. 
Nach  der  Shukhburg'fchen  Formel  findet. lieh  die'un- 
«ftttigirte  Höhe  4016  Fufs,  die  Correction  -|-  107,4  Fufs, 
aUb  der  wahre  Hohenunterfohied  4123,4  Fufs,  welches  nur 
'tun  2,4  Fufs  von  der  hier  gefundenen  abweicht  *). 

*)  Diefelbe  Höhe  nach  den  Oltmann'fchen  Tafeln  auf  den 
Grund  der  La  Place'fchen  Formel  berechnet,  giebt 
4i«3,7.  P. 


frgl  . .  Zweites  Bei/piel. 


■n.. 

V  !  an 


:<#*  i  —1  der  untern :  Baront.  50,017 ;  'therm,  in  fr.  Luft  (f# 
•g*;  fanderobern;      —        »9,554         —         —      ]JL 


£  $ 

jjgl  Mittel         »9,775  Mittel        584 


Summe       59,55*  }l7 


Differenz     0,485  Frierpunkt  51 

•    Differenz   *£,( 

für  »9,77,5  Werth  in  der  Tafel  =a  87,5  Fub 
multiplicirt  init         4,85 

»625 
7000 
550° 


genäherte  Höhe        432,625  Fuft 
Correction  wegen  f  für  240  =  6/100  derber.  Höhe  =  «5,5  ?• 
4er  Temperatur  i  für    a6  ==  J/ioo  -  =  3>° 

derLutt         /     Ifür  §»5c|/ioo  -       *  ^  °»5 

Alfo  der  wahre  Hohenunterfohied  ta  450,4*5  Fufs. 
Shukhburg'e   Formel  giebt  den  genäherten  =4M>5i 
und  den  wahren  Höhenunterfchied  ä?  450,1  eagl.  R& 

Diefe  beiden  Beifpiete  werden  hinreichend 
zeigen,  wie  fehr  die  hier  empfohlne  Methode 
felbft  bei  bedeutenden  Höben,  lieh  der  Wahrheit 
nähert. 

Ich  habe'fchon  oben  bemerkt  f  dafs.  die  Beob- 
achtungen mit  dem  hier  befchriebenen  Barometer 
eine  kleine  Correction  bedürfen,  wegen  des  verän- 
derten Niveau's  des  QueckfiJbers  jrf  dem  Geß» 
'Alk  Höhen  werden  durch  die  Differenz  der  Barth 
meterftände  an  beiden  Stationen  gemeffen,  ^ 
{liefe  Differenz  ift  aus  jenem  Grunde  immer  ** 
klein,  die  nöthige  Correction  alfo  jederzeit  additif» 


Da  mdefs  nicht  leicht  ein  Barometer* Rohr  zu  er» 
halten  ift ,  welches-  ganz  genau  die  vorgefcbriebent 
Veite  hat,  fo  follte  billig  bei  jedem  diefer  Inftru* 
taenle,  wenn  es  auf  den  höchften  Grad  der  Ge* 
taujgteit.  a#k<*mmt,  der  Werth  jener  Correction 
durch  Vergleichung.  (Jeffeiben  mit  einem  guten  He« 
ber-Barometer  beftimmt  Werden.  Diefer  Werth 
pflegt  bei  verschiedenen  Barometern  von  -fe  bis  -fo 
zu  variiren.  Wenn  man  daher  <fe  iin  Mittel  an* 
nimmt,  fo  kann  der  davon  herrührende  Irrthum 
niemahls  1  Fufs  auf  1000  überfteigen,  eine  Qföfset 
worauf  es  hier  gar' nicht  ankommen  kann. 

Noch  mufs  ifch  einige  Worte  fagen  über  di« 
Notwendigkeit  zweier  Barometer  bei  Hohenmef- 
fingen  und  über  den  Irrthum,  der  entftehen  kann, 
frenp  man  fi$h  nur  Eines  Barometers  bedient-  Wo 
grofse  Genauigkeit  erfördert  wird,  find  ohne  «!• 
len  Streit  2  Barometer  nothwendigj'  doch  -felhft 
fcei  aller  möglichen  Vorficht  können  Höheö,  mit- 
teilt des  Barometers ,  nie  fo  genau  gemeffen  wer« 
den,  als  das  bei  der  Anlegung  von  Wafferjeityji- 
gea  und  Kanälen  nöthig  ift.  Für  den  Geologen, 
den  Zeichner  oder  den  WifTehfehaftlichen  Land« 
mpn  ift  es  von  gar  keiner  Bedeutung,  ob  ein  Berg 
von  1000  Fufs  10  Fufs  Höhe  mehr  hat  oder  nicht* 
!  iWlefs  es  ihm  allerdings  wddhtig  feyn  l<ann ,  zu 
Witten,  ob  diefer  Berg  800  oder  1000  Fufs  hoch 
ift.  Ich  habe  mich  viele  Jahre  hindurch  bei  ¥n ei- 
sen Höhenmeffungen  nur  Eines  Barbmeteis  vbe- 
dient,  und  Gelegenheit  gehabt ,  meine -Beobach- 


^C    *64    I* 


Zweites  Beifpiel.  /    S 
■     1     $ 


g *S  [an der  untern :  Barom.  50,017 ;  Th#    # 
||  randerobern;      —        29,554     /^    f 

||  Summe       59,55 1 -;  ^  4   tf 

ihm 


«  2. 


Summe 

Mittel 
Differenz 


für  19,^75  Werth  in 
multfr  § 


}A 


Correction  wegen  f 
der  Temperatur  r 
'  der  Luft         ,  i 


ii 


\  w x 


(aa 


kl 


Alfo  der  wr 

$hu>hb*| 

und  df^ 


ichreibung  foederj 
Gelegenheit  gehabt 
*  s  «erf ettdgteit  Barometer 
DJ*         ^  iQ^  fade,   da(s/ manche  vo«> 
zeigen       Ad  nicht  ganz  fo  rafch  annehmen^ 
Q^f'    .,  welche,  Ä.JÄierft:  für  ndctegeroacte 
näh  ^  Verfehiedeuiheit  mufsman  der  gröfs< 
^rjngem  (Porofität  des  Buch sbaumholzes, 
4^,Gefäfc  hejfceht*  zufchreiben  j  auf  die  Oh 
fceit  iles  Infortoents  hat  fie  gar  keinen  fF 
Ijfjifhi;  öberflüffig  dürfte  es  feyn,  hier  zu  fage^Jj 
das   Gewicht   eines    folchen   Barometers 
Pfund  beträgt  >  während  das  Gewicht  derla 
ftamsdeh'fchen  Reife-  Barometer  4|  Pf und 
de*  iEtthe^  gar  6|  Pfundrwar*  ^  •  .  a  *  tVI 


\ 


<* 


V* 


\ 


**9    J 

eirilgeJfieüfi^^ngeü  bei* 

* uf  dfer  Spitzt J 4än  ;j&dii 

'S  denen  die  Genauig- 

noch  näher  beur* 

Hat. ,   '.!  ,  \ 
*■  ri'i;   2;-lsr 


»Ö    - f. 


::  4 


38 


xOÄ 


«• 


•\ 


*9j3oi 
«9)453 

'  ?6 
37 

Ǥ>758r 
29,94* 

'  .    'i 

154,' 

- 

»54    — 


i$7    — 


:i59    ~ 


*    'i 


\ ..  ^  < 


fc.     Bei  mir  werdeil  jetzt  diefe  Barbme- 

I  Jti$  englifches  Mäafs  mit  Fahrenbeits 

eter,  als  für  n^ufranzöfifches  Mäafamit 

ge'rn  Thermometer  fwoVon*  der  folgende 

delt]  und  zwar  fö,  daf$.  das  aföackirte 

eter  zugleich  als  detachirteszu  gefcrau- 

uiid  aüfserft  fauber  *),  für  i4:T;b]!ir*-&Ung, 

und  die  Betruenriichkeit  des  Ge&Ämchs  kann 

eigner  Erfahrung  beseugen.  '*■— -    Ich  •  ffige  die- 

ech  eine  Stelle  *us  einem  Briete  de#iitt*^Geiiȧ,. 

c  t  |>ei.  -  G. :  „  Sie  willen ,  *  weldae  Sorgfalt  ich  auf 

^leficldTchen  Reifet  Baremeter  gewendet  feabe. 

hatten  indefs  nicnt  di*~e*ften  swölf  die  Werkitatt 

d-  ybjfik."B.  38.  St.  5.  J.  1811.  St.  7.  T 


t  266  1 

tungen  unter  allen  Umftänden,  bei  hohem  und  nie* 
derm ,  fteigendem  und  fallendem  Stande  des  £a* 
rometers,  zu  wiederholen,  und  mehr  als  ein  Mall 
habe  ich  Höhen  gern  eilen,  die  trigonometrifch  auf 
das  genauefte  beftimmt  waren.  Ich  kann  ver* 
fiebern,  dafs  die  Verfchiedenheiten ,  welche  ich 
fand,  fich  riur  feiten  bis  auf  2  Fufs  für  100  belau- 
fen haben.  Mein  Verfahren  war  folgendes:  Bei 
der  Abreife  beobachtete  ich  den  Barometerftand, 
und  bemerkte  die. Zeit  der  Beobachtung ;  ebenso 
nötige  ich  die  Zeit  der  zweiten  Beobachtung;  bef 
der  Rückkehr  zur  erften  Station  beobachtete  ick 
den  Barometerftand  von  neuem  und  bemerkte  die 
Zeit;  hatte  der  Barometerftand  lieh  unterdefs  geäiH 
dert,  fo.ift  eine  einfache  Proportion  hinreichend,1 
jede  der  drei  Hohen. auf  denjenigen  Stand  zu  re-' 
duciren,  der  Statt  gefunden  hätte,  wenn  keine 
Aenderung  vorgefallen  wäre  *). 

;  Diefes  Verfahren    fetzt/  ein1  gleichförmige* 
Fallen  öder  Steigal  des  Barometers  voraus;  eine 

**)  A.B.  ifte  Beobachtung:  50,45  engl.  Zoll  um  10  Uhr 
t  ;   Morgans ,  am  örtj-  der4  Abreife , 

.    ate  Beobachtung;  27,31  um  3  Uhr  Nachmittags ,  auf 
der  Höhe , 
:         3te  Beobachtung^  30,21  um  5  Uhr  Nachmittags,  wie» 
; '.  4er  am  Ort«  der  Abteile*     / 

Das  Barometer  war  mithin  in  7  Stunden  gefallen  tut 

0,24  Zoll;   wieviel  in  5  Stunden ?     Antwort.-  0,17.     Du" 

Barometer  würde  alfo,  wenn  die  Aenderung  des  Baro- 

meterftandes  nicht  Statt  gefunden  hättet  auf  der  Höhe 

^©,17  mehr  .gezeigt  haben,  und   die  2te  Beobachtung, 

*"*-  auf  die  Zeit  des  Morgens  reducirt,  iÄ  =  27,5s  engl. 

-     Zoll*  .   _     •  _     Kngltficld. 


I    **7    3 

Vorajtt$fet2Uög,  die  der  Wahrheit  nahe  kommt,  nu* 
i&öchft  veränderliches  Wetter  ausgenommen ,  wel*  , 
iches  befonders  im  Sommer,  wo  doch  die  meiften 
^Beobachtungen  gemacht  werden  dürften ,  nur  fei* 
ten  votkommt.     Ein» Reifender  kann  zwar. häufig 
zu  defi  Oertern  nicht  zurückkehren,   von  denen 
er  ausgegangen  war  j   aber  felbft  in  diefem  Falle 
kann  er  fich  der  Wahrheit  ziemlich  nähern ,  wenn 
er  fich  am  Ufer  eines  Fluffes  ,oder  des  Meeres  be* 
üfldet,    und  auf  diefe  fowohl  die  frühere  als  die 
folgende   Beobachtung    bezieht-       Auch  können 
durch  mehrfaches  Beobachten  am  Tage,  ffelbftvoc 
oder  während  der  Reife,  .Data  genug  gebammelt;  . 
werden,  um  die  Correction  mit  hinlänglicher  6e^ 
iiauigkeit  zu  finden.     Auf  jeden  Fall  werden  felbft 
wfei   den  »ngünftigfteii  Umftänden  Barometer  - 
Beobachtungen  immer  eine  -viel  genauere  Kenfctd 
aiü»vom  Profil  eines  Lanrfey  gewähren ;  als  irgend» 
tine  andere  Methode,  und  man  fciBte  fich  »wohl  er-; 
innern,  dafs  Beobachtungen,  di&  nur  mit  hihlSng* 
lieber  Genauigkeit  gemacht  und>  getreulich  ver-* 
zeichnet  find,  immer  ihren  Werth  haben. ,;  Wte£ 
derholte  Beobachtungen  verfchiedener  Reifender^ 
obgleich   einzeln  mangelhaft,    corrijgireo  in  den? 
meiften  Fallen  einander,   und  aus. allen  iufammen* 
ifgurji  .man  inttnec  ein  hinlänglich  genaues  Refuhat 
tfx  ziehen  im  Stande  feyn.  ,,.  \» 

4  Ich  bin  hier  in.  ein  gröfserös  Detail  eingegan-3 
jen^  «üs  Jfer,  dte  schreiten  Eefifc  erfordedich,  feyri; 
nag  ,  uin  auch  den$n.vexfcüo4Üch  zuleyn,  welchen 


t  368  1 

weniger  vertraut  mit  dem  Gegen ftan de  find,  und 
vielleicht  wünfehen,  diefen  oder  jenen  Inftrumen* 
texi  mach  er  zu  Anfertigung  eines  ähnlichen  Baren 
Bieters  zu  veranlagen. 

V  Das  Barometer,  deffen  ich  mich  bediene,  ift 
von  Jones,  dem  Mündel  R am sden's,  /einem 
gefchickten  jungen  Künftler,  verfertigt.  Er  ver* 
kauft  daffelbe  für  ä|  Guineen  (16  bis  17  Thaler) 
ohne  Thermometer,  für  3  Guineen  mit  Einem 
Thermometer,  und  ftkr  3|  Guineen  mit  zweiTber* 
ÄK>metern ,  einem  detachirten  und  einem  befefiig» 
ten.  Die  bis  26  ZqII  her^b  getheilten  koften  we» 
gen  der  mehrern  Arbeit  5  Shilling  (ungefähr  2 

Tbaler)  mehr. 

*r  * 

Nachdem  diefe  Befchreibung  foedergefetaief 
ben  war,  habe  ich  Gelegenheit  gehabt,  mehrer» 
diefer  von  Jones  verfertigten  Barometer  zu  wen 
gleichen,  und  iqji  6« de,  da(s.  manche  von  ihnen 
ihren  3tand  nicht  ganz fo  rafch  annehmen,  als  die 
bfi4eq»  welche  etr  werft  für  mich- gemacht  hattet 
Diefe  Verschiedenheit  mufs  man  der  gröfsern  «dte 
geringern  tPorofität  des  Buchsbaumholzes,. worao» 
<fc$:,Gefäf$  bejieht*  zufchr  eiben ;  auf  die  Genatqg« 
keit  des  Inftruücrtents  hat  fie  gar  keinen  Einflidfcf 
Ni^ht  überflüf&g  dürfte  es  feyn,  hier  zu  fagen,  dal* 
das  Gewicht  eines  folchen  Barorireters  nur  1* 
Pfund  beträgt,  während  das  Gewicht  der  letztem 
Ramsden'fchen  Reife- Barometer  4|  Kund  imd<te£ 
cierJfeöh^ni  gar  6|-PfunAwar.   i    ^  1  •  ,       ^ 

I«h 


f  269  1 

fch  füg* hier  noch  einige  BcDÜ^Jwüngeii  bei* 
die  ich  am  Fufse  und  auf  dfer  Spitzt hüfir.JBdft 
monds-mtl  gemacht  habe,  aus  denen  die  Genauig. 
keit  diefer  Barometermeffifcttgen  noch  näher  beur* 
thefit  werden  kann.  .     "       ■       • 

Denn.  Dec.    ^       Barom.    Therm.    ReXultat. 
ohen         •      '     •         '  28,710?         .  '    /   "  „         :  ' 

unten  an  derThemfe  28,868  \  Zwel£elhaft"  :        "  f J 

Dem.  Jan.  ^  '-    ^"     H^«*.  ..    ol 

oben  .       '5       00^«  „;  .v  t  u  n^:  titt 


unten 


Den  2.  Jan.       '  :  .■   .  .;  o:>    . .: 

Aen 


toten 


Pen  5.  Jan* 

«ken 


Unten' 


Den  25.  Fehr, 
P&en 


l$8  , 

*9>&<> 
*9>68S 

4* 

*46:: 

'.Ä;     -  . 

«9>7Q8 

«9,86o; 

38 

16* 

• 

*9»3oi 
29>453 

> 
37 

-*S?:. 

»•  , 

»9,75*' 
29,91* 

■  1  • 

154,- 

*           • 

n  i:  i.>  Inf 
:.  4 


ot 


*34    — 


*#.  —     ,  .   1 


:i59  -i.   --^/ 

Zu/an.     Bei  mir  werdet  jetzt  diefe  Barome- 
ter fowohl  iüir  englifches  Jylaafs  mit  Fahrenbeits 
Thermometer,  als  für  iteufranzöfifches  Maaft  mit 
löoth^Mgem  Thermometer  [wovon  der  folgende 
Attflatz  handelt]  und  zwar  fo,  dafs.  das  attachirte 
Thermometer  zugleich  als  detachirtes  zu  gebrau- 
chen ift,  und  aüfserft  fauber  *),  für  i4:Thli-,!]jdjng, 
♦)  tiefes. ujid  die  B«[uenrlichkfeit  des  Ge&umcks  kann 
ich  aus  eigner  Erfahrung  beseugen.  w   Ich  «IBgÄ  die- 
Tem  noch  eine  Stelle  *us  einem  Briefe  der  Hmi  G^h^R. 
P  i  f  t  o  r  he*.   G, :  „  Sie  wiffen ,  weldhe  Sorgfalt  ibh  auf 
die  En^leßeld'fchen  Reife. .*  Barometer  £ew*ndet  habe. 
Noch  hatten  indef«  nicht  <ü«-e#ften  swolf  die  Wcrkitatt 
fauil.  d.  Phyfik. " B.  38.  St.  5.  J.  181 1.  St.  7.  T 


[      270      ]       ' 

(3oer*nt  angefertigt,   bis  ze  Zoll  aufgefcbnittei 
fftr  17  TMr. 

CR.  Piftor. 

Berlin,  MauexftraJse,  Nr.  54. 

▼erlalten,  als  iie  Hier  fchon  Nachahmer  fanden,  dii 
'  aber  freilich  nur  die  äufsere  Form  trafen.  Keine  dei 
Dimenfionen  ift  an  dielen  Barometern  beobachtet 
der  Stand  tun  halbe  Linien  unrichtig  und  das  Gefäll 
fo  mit  'Queckfilber  überfällt,  da£s  ße  auf  hohen 
Bergen  unbrauchbar  .find«  Ei  ift  überhaupt  bei  tmj 
jetzt  ziemlich  häufig,  dal*  Handarbeiter  den  beffefll 
Künftlern ,  ohne  etwa*  von  dem  Wefen  der  Sache  rt 
.verliehen,  nacharbeiten,  und  dafs  auf  diele  Art  In&nt 
xnente  entliehen,  die  ganz  unbrauchbar  find  und  am 
denen  der  Käufer  hintergangen  wird.  Gewöhnlki 
werden  £e  an  Handler.  verkauft ,  und  diele  willen  ßi 
durch  Zureden  um  10  Procent  über  den  wahren  fxvi 
an  Käufer  zu  bringen»  So  geht  es  Mendel  fo  and 
feinen  ganten  Kreifen,  BoufTolen  u.  f.  f.  An  dem  Fe« 
fter  eines  Uhrmachers  kann  man  alle  Tage  einen  yofl 
formigen  Pendel  fehen,  wo  die  Stahl-  und  MeXaag 
Hangen  oben  und- unten  durch  diefelben  QUerbafteM 
▼ernietet  find ,  und  der  Mann  glaubt  in  allem  Ernft 
ein  Gpmpenfations  ^.Pendel  zu  haben.  —  Ich  lafle  jiti 
je^em  ReiXe-  Barometer  den  durch  Verbuche  abfände 
tien  TLinfWs  der  Veränderung  des  Niveau'*  beifügen 
und  bei  dem  zuletzt  verfertigten  habe  ich  fogleich  du 
Scale  danach  getheilt,  welches  indels  in  fofem  aicfrl 
rathfam  ift,  als  die  Scale  unbrauchbar  wird,  wenndn 
Äohr  zerbricht.  Diele,  wie  es  mir  fcheint,  zu  weftfjj 
triebene  Bequemlichkeit  bringe  ich  nur  auf  befondeni 
Verlangen  an.  Zweierlei  Scalen  anzubringen  ift  akÜ 
wohl  möglich,  und  würde  auch  nicht  nützlich  leyn.  Je* 
der  mufs*  Geh  voraus  entfchli  eisen,  nach  Reicher  Taselj 
le  s3«|^acl*nen  will,  und.  welches  Maafs  er  vorzieht.  Du 
Barometer,  welche  ioknach  parifer  Zollen  und  Linien 
eintheiltn  lalle,  erhalten  icotheilige  Thermometer, 
.  damit  man  Oltmann's  tabht  hypfofndtriquts  von  im 
b  et  |ihnan  brauchen  könne/*  JPi/tor.       1 


C  V»'  3 


will  ■■  i  m 


I  JIÜLF$TATTEL   '      ■ 

für,  das  Hähenmeffent  mit  dem   Ratometer, 
~    izacA  neufranzöfifchert  Maafsen  *). 

P9  find  eine  Wfenrge  von  Tafeln  bekannt  gemacht 

Worden,  welche  die  Berechnung  der'  Nivellements 

ritdem  Barometer  erleichtern  und  die  Jogarithmi- 

sh^r  Tafeln  entbehrlich  machen  follen ,  theils  für 

ifende,  welche  diefe  Tafeln  nicht  wohl  mit  fich 

treu  können,  theils  fiir  Perfojpen,  <fie  mit  den 
Logarithmen  nicht  umztigehen  wiffen.  Ich  lege 
^em  Publikum  öine  Tabelle  vor,  die,  ihrer 

Es»  Kürze  ungeachtet,  hinreichend  ift,  dafs 
ft  'die  Höhen  dör  höcbften  Berge  auf  der  Erde 

Jb  ihr  berechnen  laffea,  Sie  ift  fo  tragbar,  dafs 
^  fich  auf  das  Reife  -  Barometer  felbft  aufkleben 
bfct;  ift  äuCserft  leicht  zu  brauchen ,  denn  fie  er- 
fordert  weiter  nichts,  als  eine  blofs  mechanifche 
Anwendung  der  drei  erften  arithmetifchen  Spe- 
ms*  und  giebt  die  Hoben  eben  fo  genau  als  die 
|tWhrtefteit  und  verwickeltfteh  Formeln  **).   * 

«f^Utas  dem  Jovrhal  id*  Pkffiqu*,   Febr,   igu.   und  dem 
■'fournal  des  tylines ,  Nr.  16&     Dex-Verfaffer  nennt  fich 
iVjiiriit';  ich  würde  aurHrn.  d'Aubui ff on  rathen,  wä- 
re  der  Coefficient  der  folgenden  Poj-mel  der  feinige, 
welches  indefi  nicht  der  Fall  ift.  'fyiltert. 

**V  Die  Formeknach  der  ich  diefe  Tabelle  berechnet  ha* 
**  ie  und  der  die  Regeln,  tie  zu  brauchen,  entfprechen, 
'      ift  .folgende;  E«  niögen  Hf  h  die  Baromöterftände,  nach 


[     27°     1 

pkfluraat  angefertigt,   bis  2.0  Z 
fftri7iTWr,       — 

Bariin,  *f 

u  •    :U  y 

rerlailen,  als  fie  Hier  \$  $ 


aber  freilich  nur  die  eV 
Dimenfionen    ift    an  / 
der  Stand  tun  halbe  l 
fo    mit 'Queekfilbcp  jf 
Bergen  un brauch*/ 
jetzt  ziemlich  )/^ 
Künftlern,  ofo// 
.verliehen,  nf#/ 
Snente  enttit'f 
denen    der/  '* 

werden  //  125 

durch  r'  127 

an  K?  08         *3<> 

fein*  »99°  *S* 
2124  i54r 
2261  «  137 
2400    l    139 


? 


ftet    , 

'    5? 


Metern  aufgedrückt ,  an  der  untern  und  an  der  ohe: 

Station  bedeuten;    T,  T'   die  .Stände,  des  attactoti 

und  *,  {  die  Stände  des  detachirten  Centefimal-Tw 

,mometers  an  beiden  Stationen ,  ^  die  Breite  des  Ort« 

'  a  die  Hähe  der  Untern  Station  über  dem  Meere  inM 

ter,  r  den  Erdhalbmeffer  und  x  den  HöbennüterfcH 

der  beiden  Stationen  in  Meter ,  f o  ift 

^as  18565  [1  +  o,ooag4  cos.zQ  .  £1  +  o,*>»,(* .+$ 


Zwilchen  den  Berechnungen  nach  Miefer  ForM1" 
nach  der  hier  gegebenen  Tafei  kann  nie  eüie  gTÖTs« 
Abweichung  als  um  1  Meter  Statt  finden,  'fretcUw 


rv* 


•  *  t 


C    i73    1  t 

V  Tafel  *>  ifbfölgencte* 

n,  uüd  man  will  die  rfohe 

^mcif.     Die  ncrfh- 

Hes '  ProWemsvfind 

^arojneterftand 

.eix  yop -Centime* 

curofttetete  beteiligten 

A  Stand  des  Thfermonie- 

jchatten.  i   Die  Thermome* 

-ilge*»     '    t;  •    y     .  *•• 

e  in  der  Columne  der  Haben  die  Zahl, 
-n  aera  mcdrigern  iu  Cent  im  et  ern  tusgfe- 
Barometerftande  fteht,  ohne  Rückiichf  auf 
ftrn  Bruchtheile  (Millimeter  n.  X  VO-'delGtlbea 
P$n;  mit  diefeui  Bruche  aber  muhiplicire-man 
rfelben  Zeile  ftehende  fcahl  der  dritten  Co* 
■^  i.  die  df#  Differenzen^- und  zieh^:$efe$ 
Ton  der  erften  Zahl  ab.  Daffelbe  thue  man 
obern  Barongeterftand.  Die  beiden  folqher- 
jreroiiiiderten  Höhen  ziehe  man  von  einander 
Reft  3ft  die'  verlangte  Höhe  für  die  Tem^Ö 
NttMp«PAkts*  "■  -  l  ;J    ;'\ 

i  i  ~ ,     , .  ^    ':  .     '  i »        '   -  i  -r    '  J 

zu  n«hmeuji$.  üaJTelbe  gilt  von  dear  Carrectitoit 
en  der  Breite ,  die  nie  über  0,0004  von  x  irrig  feyn 

Es  lafst  fien  aber  nie  für  eihe'Bärometermef«- 
[  bis  auf  1  oder  2  M*Jer  über  1  ctder^Tatffend&Mita 

t  gern elfenea  Höhe  liehen.  .  t,       d.  Verf.  , 

F*+i  ,  1     .  • .  •    «';  <     "i 

üfs,  wenn  man  Re  nicht  in  zwei  Theilen  neben  einr 
(er,  wie  hier,  fondern  fo  fchreiBt,  dafs  Re  in' den' 

[Spalten  unter  einander  fortgebt.,!  fioficb'ftljf  woflif 
pdas  höUexn£  Rohr  eines  Euglefield'fchen,  Bf$ßj?$a- 
Meters  aufkleben  läfst,  fällt  in  die  Augen.  J''- 


I    «7*    1 


"  Bttröm. 

w»- 

Dürer. 

Cent. 

Metr. 
0 

Metr. 

'       77 

»05 

7* 

104. 

iA4. 

75 

210  ' 

*  100 

=    '74' 

5i7 

107. 

7,3 

425 

108. 

72 

535 

.    110 

71 

647* 

112 

7° 

760 

«3 

«9 

875 

"5 

68 

992 

«7 

67 

1110 

118 

66 

1230 

120* 

65 

135* 

122 

64 

1476 

^4 

63 

1601 

125 

6a 

1738  * 

127 

Öi 

X858 

130 

.60, 

»99<> 

»5* 

si  .*J    59 

«124 

»54 

58 

2361 

137 

P:     *   <57 

2400 

*59 

Ba?öHt. 

H8W 

MAKT" 

Cent* 

Metr. 

Metr* 

56 

2541 

141 

55 

2685 

'44 

'54* 

2831 

146       ' 

53 

2980 

'    M#*\ 

.  w»:v 

.5132 

\*5» 

51 

3»8r 

155      ' 

5<** 

3445 

T5$'  : 

*9, 

3607 

162 

48 

377* 

165 

'    '47 

'394« 

16&    l 

46  / 

,4112 

»7»; 

,45 

4287 

176 

44 

4466 

*7d 

45 

4650 

184. 

4* 

4838 

*8$^ 

-  4i 

503» 

*95 

40 

5228 

197 

39 

545o 

.    30« 

38 

5638 

20S       ^ 

37 

585i, 

«*5 

56 

6070    1 

-   319 

Metern  ausgedrückt ,  an  der  tintern  und  an  der  oben 
Station  bedeuten;  T>  T'  die  Stände,  de«  attachurten 
und  t,t'  die  Stände  des  detachirten  Cent efimal  -  Ther- 
mometers an  beiden  Stationen,  Z  die'  Breite  des  ÖtitSf 
a  die  Höhe  der  untern  Station  über  dem  Meere  in  Me- 
ter >  r  den  Erdhalbmeffer  und  x  den  Höhennnterfchiel 
der  beiden  Stationen  in  Meter ,  f o  ift 

*  ==  13565  [1  +  0,00284  cos.zQ  .  £1  +  o,ooa.(*.-Tf  Jfjj. 


<>**¥> 


[•"■"-•"■"Q-^B} 


Zwilchen  den  Berechnungen  nach  'diefer  Forme^  und 
nach  der  hier  gegebenen  Tafel  kann  nie  eine  grötsert 
Ab  Weichling  als  um  1  Meter  Statt  finden /weFche  für 


©eV  Gebrauch 'diefer  Tafel  *>  ifctfölgende*: 

Man  hat  zwei  Stationen,  und  man  will  diel&he 
dereinen  aber  die- andere  bSftnnmetf.  Die  nöfli- 
wendigen  Data  zur  Auflofurig  des 'Problems*  find 
für  jede  beider  Stationen;  i)  der  Jßaropieterftand 
in  Centimetres  und  in  Bruchtheileut  Y^B-Centjme- 
tres ;  2)  der  Stand  des  am  Barotoetete  beteiligten 
Thermometers ,  nnd  5)  der  Stand  des  Thermome- 
ters in  freier  Luft  im  Schatten.  ?  Die  Thermome* 
ter  find  hunder tt hellige.  »•      t>  •  - '  «"  ■ .  r. 

Man  fuche  in  der  Colimune  der  Höhen  die  Zahl, 
welche  neben  Sera  niedrigem  in  Ceriti  meiern  ausgte- 
drückten.  Barometerftande  fteht,  ohne  Rücklicht  auf 
die  ferrlern  Bruchth eile  (Millimejter  u.  £  w S 'delfelbea 
zu  nehme.ii/,  mit  diefem  Bruche  aber  multiplicir^jnan 
die  in  derfelben  Zeile  ftehende  IZahl  der  dritten  Co* 
banne*  fL  *•  äie  dfjf  Differenzen,  und  ziehej^efes 
Produkt  yon  der  erften  Zahl  ab,  Düffel be  tinie  man 
for  den  obern  Barometerftand.  Die  beiden  folqher- 
geftalt  verminderten  Höhen  ziehe  man  von  einander 
■*.'  Der  Reft  Jft  "die*  verlangte  Höhe  für  die  Te&jp& 
Atitfdes  NuHpönkts*  '  -  l  iJ     ;'\ 

t  nicht«  zu  nehmen  ;üjt,.  DaJTelbe  gut  von  der  Corxeotion: 
wegen  der  Breite ,  die  nie  über  0,0004  von  x  irrig  feyn 
kann.  Es  lafst  lieh  aber  nie  für  eme'Barometermef- 
lung  bis  auf  1  oder  2  M*j;er  über  1  ctder^Tatffend&hägg 
, der  gemelfenea  Höhe  liehen.  .  t,       <2.  Fer/.  , 

*)  Dafs,  wenn  man  Re  nicht  in  zwei  f  heilen  neben  einr 

ander,  wie  hier,  fondern  fo  fchreibi,  dafs  Re  in'den 

drei  Spalten  unter  einander  fortgfcht.,1  üo  Kch^äfc  wobt 

.  \  auf  das  hölzerne  Rohr  eines  Englefield'fchen,  R^fe-$4~ 

rometers  aufkleben  läfst,  fällt  in  die  Augen.  - 


Cent. 
77 

7s 

75 

•A74 
7,3 
72 

7* 
7° 
«9 
€8 
67 
6' 
r 


Metr. 


o 

104. 
210 

4*5 

55 
6 


|     272    ** 

/    , 
Barom.|  Hfcfc&TDiffl&r.  yr  wirklichen  Tempi 

"Mtet~  Regeln  berechnet: 

1  f ' ßt  Queckfilbers  im  Baromen 

/uStärufe  des  attachirten  Thei 

S  ^der  ab ,.  vermehre  den  Re 

/  'Jjtd  ziehe  ihn  dann  von  der  at 

/jgaen  Höhe  ab ,  wenn  der  Thei 

*'jgi  der  untern  Station  der  höher 

'ßfofoPi**1  hinzu  r  wenn  diefer  Ther 

|  /^  der  niedrigere  war, 

/ Ausdehnung  de*  Luft.     Man  addire  & 

f  fände  des  freien  Thermometers  zufam 

*tfbme  die  Summe  doppelt,  und  multipH 

ff,  mit  ein-  Taitfendtel  der  vorhin  gefunden« 

'  tiP    ^Bekanntlich  braucht  man,'  um  ein  Tau 

toJtbeil  dieter  Höhe  zu  nehmen,  nur  vonilir! 

fßern -von  der  rechten  Seite  her  abzufehneiden. 

^  Tafel;1 'wie  ßef  hier  fleht,  ift  zwar  ftrA 
^te  von 45° berechnet, ße  läfst  fich'aberdennocl 
Jem  ganzen  tJmfange  des  fränzöfifchen  Kaifer 
^u,^  [und  ehen.fo  Jn  Qeutfchland)  ohne  merkli] 
Jien  Fehler  gebrauchen.     Ueber<ü^s,  läfst  lieh  dif 
Correction  wegen  der  Breite  des  Ortes  derBeob 
ichtüng  für  idiö  ganze  gemäßigte'  Zone  auf  ein« 
fohr  lajpht^Weife  jedes  Mahl   berechnen.   Mar 
ß&äne   äehttknMifehdß&iTheil  der  gefunde- 
nen Höhe,  multiplicire  ihn  mit  dem  tJnterfchie« 
de.  der  Breite1  des  Ortes,    wo  man  fich  befind, 
*Äji/4&0»    und.   addire    diefes  Produkt   zu  <ta 
gfe^ä^ttfen  Höhe,     oder   ziehe  es  davon  ab,  )« 
nacljflspfo  di£  Breite  unter  oder  über  4^°  $•"* 


S  "^ne   nnife'  man   di«  HtfKe  um 

derfßlbe»  Vermehren,    in  ddl 
igeig^   unk)  eben   fb  viel  varmin* 


** 


£.  das  Barometer  eine  ganz  meffingenr 

e ,  fp  mutete  man , ,  um  die  lüusd&hmmg 

4flg§  mit  in  Aofpblag  zu  bringen,  die  Cor* 

,n  wegen  der  Ausdehnung  des  ^QuecWüfce^s 

^  ein  Zehntel  vermindern. 

:>     ^  "     Beifptüi   ;     '  "   r;  :  '     f!" 

Die  Barometerftände  an  beiden    Stationen 

gen   feyh   75>a8  und  5q,io  Centimeter:    der 

Urf   der   beteiligten  Thermometer   lS°j6  ^4 

#4  und  der  Stand  der  fhertnometer  in  freier 

2o°>4  und  66,2.     rIch  nehme  da,nn  i^  der 

itnne  Höhe  die  JZahl  2x0*  welche  neben  70^ 

Centimeter -Zahl  der  Barometerhöhe  auf  der, 

hßm  Station*  (75,2#,).fteht,  und  miütiplicire 

ifcin.Srtjche,  0,28^  die  in  detrlplbei*  Zeile  ist  deb 

reiw.Coluäirae  ftaheftde  Zahl  106;  das  Pro* 

tift  So.    .Dieses  von  2 1  o,  abge*6gpnfläTsi;  ,de*. 

fü  ÖQfc     Eben .  fb  verfahre  ^iqh  für  deti  Barome* 

frand-  auf  der  öbern  Station  {5g,ix>),  ü^ihiä) 

älä  jfotr  neben  5 9 :  veraei^hn^e  Höhe ,    und 

j davon  i3  ab  als  das  Produkt  aus  0,10  undtleit 

ferenz  i34  J  es  bleibt  2111,    Beide  fo  gefunde* 

(^Produkte ,  2111  und  180,  voft  einärideirabge- 

"jen,  geben  die  Höhe  ig3i  Meter  *). 

*)  Wäre  einer  der  beiden  Barometerftände  jf  Gentime- 


*- 


*  f.  >7«    3.    "  -. 

.-  Nüä  xiehe  ich  du' lieiäenlieoba^iteten  Stän- 
de .des, befeftigten  Thermometers  (i9°,6  ,und  5°>2) 
vpä  : einaider  ab ;  zu  dem  Jleftp  i4*4  dte  Hälfte 
7,2  gethan,  giebt  21,6,  abzuziehen,  (bei  einer  ganz 
Btteffingenen  .Scale  dren  zehnten  Xheil  &,i6  wen!» 
ger,  lalfo,  nur  19,4) »  und  werden  diefe  von  1931 
abg&ogeAjr.'fcr  bleiben  1909,4  Om  letzten  Falle 
*9Jtfeß)  Meter.  -I» 

Ich  addire  ferner  die  beiden  Stände  des  Ther- 
mometers in  freier  ^u/£  fco?4  und  6°,2)  und  neh- 
me die  Sjjmme  doppelt;  giebt  53,2.  Der  taufend- 
Ae  Xneiivon  1909,4  ift  *>909  (zum  gewöhnlichen 
Gebrauche  genügen  2  Decimalftellen)  j  diefen  mul- 
tlpÄcire  fcn  mit  53,2  und  "das  Produkt,  101,6,  ad- 
dirVich  zu  1909,4.  So  erhältlich  zun  wahren 
gefliehten  flöhe  201 1,6  Mpter  (bej.  einer  ganz  mef- 

fingenen  Scaie  2*01 7,3). 

*  i    ..   1  --    t       .        :     :      ■:-  J    '*'    < 

m.  Will  mai*  auch  noch  die  Correction  wegen  der 
Breite:  b&rech»en,£a  nimmt  man  4>  als  ^1^  Diffe- 
renz zitfifchen  der  Breite  von  4l°»  aus  der  das 
Beifpiel  entlehnt  tft ,,  und  45®,  '.und  multiplicirt 
diefe  4  xhito)ö,20i  14  ;als  den  zehntaufendften  Theil 
der  gefundenen  Höhe ;  das  Produkt  0,8  wäre  der 
Höhe  hinzuzufügen,  und  diefe  fonach  gleich  2011,8 
Meter. 


tret  und  einBru^h,  fo  müTste  man  das  Produkt  ans  die- 
fem  Bruche  und  der  Differenz  103  zu  der  aus  dem  an- 

v  dem  Bartmieterftande  gefundenen  Höhe  addiren ,  ftttt 
es  abzuziehen;     :  ,  dt  Verf. 


t    Ö77    1 

'~W8in  man  "nach*  der  Törmel~ftf eng  TfcfchfflSt, 
io  findet  man  201 1,9  Meter. 

Für  den  höchften  Berg,  den  Chimberago,  ge- 
ben des  Hrn.  vbn  Hümfcolttt  BfeobädbtüngeÄ  *), 
nach  diefer  Methode  berechnet^  685*7  Metres,  unck 
nacli'cier^oirm ei  ebenfalls  SSSy'MStres.  Die  Be* 
rechnung  der  Correctipn  für,  die  Breite  würde  nach 
unterer  Methode  die  Höhe,  geb^n  ==c  5872 ,  die 
Formel  587a. 

*)  B  ==,.0,76200 ;     Tä  25*43    1 4ss  8^,5    J  c=  **  45'  ' 


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C   f7»  3 


i.~     t  * 


'.  „r  T r agha r&>&y pfomet r ifche   Tafeln, 
ßür  Eer  eck nitnfäe  nyV9ra.  Haken  y  nach    der  ha* 
ro  metri/cj^en- Fanyne l  des  Hm*  La  Place, 

>    -..  -   von 

J.       OLT\iANNS,  -' 

'ftritgl.  d.  A>a*.  tL'Wüfc  u.  Prof.  tt^Aßron*  an  £.  üafrwC 
zu  Berlin  *). 

Werden  di6  "Beobachtungen  und  die  Methoden  zu 
beobachten  vtervollkönlmö£t,  fo  muffen  die  Matte* 
matiker  .beim  Entwickeln  ihrer  Formeln  mehrere 
Glieder  mitnehmen,  die  fie  anfangs  vernachläfßgten. 
Auf  diefe  Art  gefchah  es,  dafs  die  aftronomifeben 
Tafeln  jährlich  verwickelter  wurden.  Die  M  a  y.pr'- 
fchen  Mondstafeln  enthielten  fo  z*  B.  nur  4  4  Glei- 
chungen; Mafon  vermehrte  fie  auf  22 ;  und  jetzt 
mufs  man ,  will  man  die  neueften  Tafeln  brauche^ 
28  Gleichungen  berechnen,  oder  an  der  mittleni 
Länge  des  Mondes  42  verfchiedene  Correctioften 
anbringen,  um  den, Oft  deffelben  zu  fiitden.  I^rf* 
felbe  war*  der  Fall  mit  den  Berechnungen"  für  die 
Höhenmeffung  mit  dem  Barometer.  Halley  be» 
gnügte  fich  mit  dem  blofsen  Unterfcbiede  der  Lo» 
garithmen  zweier  beobachteter  BarometerftändeJ 
Roger  Cotes  und  de  Luc  naBmen  mehr  Bd« 

*)  Aufgezogen  aus  deffen  Tables  hypfomitriques  portett* 
ves  etc.  Paris  i8ii.  8-  |  Bogen,  welche  ich  der  &M 
des  Hrn.  Verfaffers  verdanke,  und  die  das  Motto  fiilfc 
ren:  Ddnda  omnino  opera  eßt  ui  omni  hominunr gatm 
fatisfacere  poffimus.    Cic.  de  Off.  Gilbert» 


C    «79    3 

dächt  auf  die  Cörrection ,  welche  dfe  verfebiedentf 
Temperatur  >  Uer  über  ..einander  ftehenden  Luft!* 
fchichtea  nöthig  hiacht;  Newton,  Fontaa« 
und  Play  fair  fügten  Glieder  hinzu,  welch»  von 
der  Veränderung1  der  Schwere  mit  der  Breite  umt 
der Hö^e  der  Oerter  abhängt;  endlich  entwickelte 
La  PIa«ce  ins  der  Theorie  .eine  Formel,  in  wel- 
cher fich  alle  GoiVectionen  tinter  dem  wahren  Ge*c 
fichtspunkte  vereinigt  finden,  und  mittelft  derer 
üeh-  den  bflrörqetrifchen  Nivellenjents  ein  Grad 
tos  Vollkommenheit  geben,  lafst *  der  £e  mit  dea 
rtrigonometrifcHen  Meffungen.  vergleichbar  macht. 
!  Die  wichtig&en  unter  den  täglichen  Beobach- 
tungen, die  ein  reifender  Aftranom  anzustellen  hat, 
fad  ohne  Zweifel  dm  Beobachtungen,  welche  dazu 
dienen >  die  Lage  deir  Oerter  durch  Breite,  Länger 
wd  Höbe,  als  drei  Cbordinaten,  zu  beilimmem 
|  fte  grcrfse  Vollkommenheit  *  welche  die  Inftru- 
TBentje  durch  gefchickte.  Künftler  erlangt  h^tban, 
fettf  uns  in  den  Stand,  diefe  Beobachtungen 
Wftft  in  iieriilich  kurzer  Zeit  zu  machen ;  die 
Berechnung,  derfelben  ift  aber:  nicht  fo  einfach» 
«nd  läfst  fich  liiur  mit  Hülfe  fehr  voluminöfer 
Tafeln  aufführen,  welche  ein  Reifender  feften-mit 
■icfe  führen  kann,  Herr  von  Zach,  hat  djefe 
Schwierigkeit  fchon  grofsentheils  gehoben  durch 
|ße  B^kahntmachung  feiner  abgekürzten  und  hrag- 
Wen  Monds  -  und  Sonnen  -  Tafeln.  Die  Phyfiker 
?Üfaren  dagegen  Vbr  noch  nicht  langer  Zeit  genö- 
thigtt  i^re  (baromefr:ifchen  NicV Clements  unmittel- 


t    ?8o    J 

bar  nach  der  Formel  des  Hrn.  La  Place,  tnlttelft 
der  gewöhnlichen  logarithmifchen  Tafeln  '9  zu  be- 
rechnen.- 

•'  -«Um  ihn#n  hierin  zu  Hülfe  zu  kommen,  hatte 
ich  vor  zwei  Jahren  hypfometrifche  Tafeln  berech- 
net, welche  im  erften  Bande  des  Reöueil  d*  Ob/er- 
vaeions  aftronomiques  des  Hrn.  v-onHumboldt 
im  Druck  erfchienen  find ,  und  nicht  mehr  als 
i5|  Seite  in  Quart -einnehmen  *).  Leficht  hätte 
ich  fie  noch  mehr  zufammenziehen  können,  wäre 
»icht  mein  Augenmerk  ^vorzüglich  dahingegan- 
gen, die  Berechnung  zu  erleichtern,  und  dem,  der 
fie  anftellt ,  mühfame  Interpolationen  zu  erfparen. 
Herr  Biot  bat  vor  Kurzem  in  feinen  Elemen- 
ten der  phyfifchenr  Afironomie  eine  ähnliche  Ar- 
beit bekannt  gemacht ,  für  feine  nwdißcirte  La 
Place'fche  Formel  **).  Dadurch,  dafs  er  d» 
Höbe  der  untern  -Station  über   dem  Meere  1200 

*)  Tdbles  hypfomitriques  ou  Table*  auxiliaires  pottr  U 
calcul  des  hauteurs  ä  V aide  du  barometre  d*  apres  Idjtf* 
muU  de  La  Place,  par  J.  Oltmanns,  Paris  1809, 
chez  Scholl,    gr.  4.  Gilbert. 

*  **)  Tables  barometritjues  portativts  donnant  les  diffim- 
ces  de  niveau  par  uue  fimple  foustrmction  ;  avecuneht* 
ßruction^  contenant  Vkißoire  tU  la  formule  et  fa  dt* 
monfiration  complete  par  les  ßmples  ilemens  d'Älgebre; 
&  Vufctge  des  Ingenieurs ,  vdes  Phyßciens ,  des  NatuMli- 
fies  et  de  tous  les  Voyageurs ,  pars  Mr.  Biot  Ptrti 
1811.  chez  Kloft ermann,  gr.  8.  50  S.  ij  Franc* 
Sie  gehören  zu  einer  neuen  Auflage  der  El  emens  tfAJito» 

:  nomie  phyfique ;  die  Tafeln,  welche  in  der  erften  Auf- 
lage ftanden,  ijnd  den  dor$  befindlichen  Beweis  der  For- 
mel habe  ich  dem  Lefer  mit  einigen  Bemerkungen  in 
diefeli  Anntdettj  B.  26.-  S/-304,  f. k vorgelegt.    Gilbert. 


f    *8i    J 

Alfter,  als 'die  gewöbnlichfte  v  fetet v  und '  i2o»« 
Mdter  für  den  Höberiunterfchifedb  iiiinmt,  geling 
«s  ihm,  die  Tafeln, auf  £  klejne»Qttart£$4teri  zm 
bringen,  ohne  cfiafs  fie  felhft;feei  dar  Höhe. des 
Chlmbora^a  4  Meter  von  dar,  Fotmel  abweicht; 
wie  er  in  der  Einleitung  feines  Werks: fegt.  Sie 
find  aber  in  der  That  picht  kürzer;  derin  mfeine 
hypfometrifchen  Tafeln  enthalten  224o4  Ziffern, 
die  7Vi6/^  portatives  des  Hrri.Biot  aber  24^9 J 
folglich  2485  Ziffern  mehr.  "", 

Da  es  in.  einigen;  Fällen,  von  Nutzen  feyn 
kann,  Tafeln  zu  haben,  die  fo -Wenig  Raum,  als 
möglich  einnehmen ,  ohne  dop h  zu  vieler  Interpo* 
lationen  zu  bedürfen,  fo  Habe  ich  verfucht,  mei- 
ne hyj>fometrifcheär  Tafeln  nocty  ^u  verkcfrzetf. 
Die,  welche  ich  l]ier  yqt^r.  dem» Titel:  tragbare 
hyp/omctflßfie  Ta/elßf  bekapnt ..mache ,  nehmen 
nur  i£  Seile  in  jilein  Quart  ein,  und  beftehennur 
aus  4011  Ziffern;  dennoch  geben  fie  , eben  fo  ge» 
baue  Refültate  als  die  Eundämap|tal:  Formel1.  Auch 
wifd  man  aus  dem  folgenden  Detail  erfehen,  dafs 
üe  nach  ganz  andern  Grundfäizen,  als  die  des  Hrn. 
Biot,  berechnet  find. 

Es  mögen  bedeuten  t\  t:  die  Temperaturen 
der  Luft,  >T?9  T  die  Temperaturen  des  Barometers, 
H>h  die  Barometerstände  an  beiden  Stationen,  Sind 
JS'die  auf  die  Temperatur  des  unten\  Barometers 
reducirte  Barometerhöhe  an  der  obern  Sta£i<?n,*da 

denn  ä'=  ä'+  K  C—S\  ift.      Die  geftriche- 


I      2*2      ) 

•tadBrichftatMm  mögen  fich  auf  die  obere  Station» 
tjie 'andern  auf  die  untere  Station  beziehen,  und 
es  ity  \fi  die  Breite  des  Orts,  in  gewöhnliche  Gra» 
<fe,  und  ar  der  Höhenunterschied  beider  Stationen, 
in  Meter  ausgedrückt.  Folgendes  Formel  liegt 
«ten  Biotffehen  Tafeln  zum  Grunde: 

per  Gang,  den  Hr.  Biot  im  Entwickeln  dersel- 
ben befolgt,  hat  eine  aufserordentliche  Aehnlich- 
keit  tait ^iem ,  welchen  Hr.  Ramond  in  einer  {ei- 
ner Abhandlungen  genommen  hat,  und  die  For- 
mel lafst  fich  fehr  leicht  aus  cTer  R  a  m  o  n  d*  fchen 
Öarftellung  der  La  Place'fchen  ableiten: 

Die  Einrichfuig  meidet  Taffein  berutit  dage- 
gen auf  folgenden  Betrachtungen.  Die  LaPla- 
c  e'fche  Forittel  läfst  fich  fchreiben ,  wie  folgt :         I 

(an  r       a(*'+*)T  * 

I  l°S'Qjp) +o,868589l       * 

II  '      &7  J  # 

*)  „Ich  habe  vor  4  Jahren  in  dem  B  0  d e n'fchen  aftrono- 

n      iiiifchen  Jahrbuche  auf  iglo,  S.  ig*,  drei  kleine  Tafeln 

c  >\   bekannt  gemacht •>  welche   die  nnmerüche  Entwicke- 

1       lung  diefer  Formel ,  die  ich.  zu  vereinfachen  verfuchte, 

fehr  erleichtern,  jedoch  vorausfetzen,  dafs  die  untere 

Station  nur  wenig-über  dem  Meere  erhaben  Tey."  Olt* 

:  *+y  Vergleicht  -man  dielen  Ausdruck' mit  dem,  den  Heir 
La  Pla-ce  felbft  giebt  (diefe  Annalen^  B.  afc^S.  i6u), 
To  findet  fich  erflins  eine  V.erXßhiedenhetrin^deni  Ff 


t    «*3    ] 

fetze  man:  .^  r  .  ^  •     *.  -        r* ""  .  .  -A 

o,oa2837  .  cor,  2  ^ .  (ji  +  ^)  JF3  d"> 


Jt+^Z^JT. 


(o  ift  mit  derfeibcn  Genauigkeit ,  als  in  der  Formel 
fejbft,  .\  \  .  ^  ^ 

Die  Formel  des  Hrn.  £a  Place  läfet  ficfr  dfo'  mft 
Httffö  Vori  4  Tafeln  enttirickfcln ;  fordeten  gewÖhnliF- 
eben  Gebrauch  reichen  aber  3  Tafeln  hin.  J3ena 
da  für  alle  Höhen  >  bis  auf  welche  wir  uns  erhebet 

»  •  >  '  *  * 
ctorj  welcher  den  für  45*  (oder  500  Centef.)  de*  Breite 
geltenden  Coefficienten  18536  auf  jede  andere  Breite 
^  reducirt;  er  hat  nämlich  i>ei  Hrn.  La  Place  die 
Zahl  0)002845-  Nach  Hrn.  Oltmannjr  ift  0,00233p 
sichtiger.  „  Zweitens  weicht  dieler  Ausdruck  von  dem 
La  Place'fchen  wef entlich  in „dem  let2ten  Factor  ab'j 
der  die  Schwere  in  der  obern  Station  auf  die  in  der 
. . untern  reducirt,  und  bei  Hrn.  L  a  -P 1  a  c  e ,  nach  Her- 
ausziehen de*  Factor»  ^i-C'jpj  folgender  ift::         , 

{r  H*       r  /)  / 

1  +— .  +  log.  —  .  —  .  0,868589  \  . 

.^ieHr^Q^mann's  berechtigt  ift,  ihn  auf  d}e  obift 
^kxt  «uesudrücken ,  giebt  er  hier  nicht  an.     Gilbert*" 

*)  Aus  log.  4> "•  *mQ±A,  folgt  log.  —  ^-jL?*  w«» 

*  *"  '  A  '** 

Hrn.  Oltmanm  berechtigt,  dafür zu  fetten  (et 

9408 

find,  18556  .Meter  gleich  9408  Toifen),  giebt  er  nicht 
4m\  kaÄAWh^MÄÄichlJUierifhftn*  m      Gilktru 


t  m  1 

können,  A" nie  gröfser  als  gToifenift*  fo*la 
fich  die.  beÄJena  ^Tafeln  für  AT  und  Ä"  in  eine 
zige  zufammenzTehen,    Denn  fetzt  man  In  den  Aus 

druck  für  AK'  ftatt ,       '      y  welches  fleh  qhd 

0408         lOOO-:*;  ^  ^     ! 

merklichen  Fehler  thun  läfst,.unditatt  A^Ä^Jt 
A  +  Ä*  wodurch  nie  ein  Fehler  entftehen  kanr 
täfer  tiber :ri,ö5? 'Meter oder  2  ZÖllfteigt,  ifo  wirrt 

JT+  r=  {^^^  CA  +  4 

Die  tuxeite.  der  folgen  den  T^f^n  iteljt  diele  beid*| 
vereinigten  Corarectiorien  wegen,  der  mit  rfe$  BreU 
MÄd.mit  de»  Höhe  abnehmenden  Schwere  d| 
Sik  Hat  zu  Eingängen  (Argumenten). die  Breite  1 
Ortes  \|/  und  A  +  A. 

'     '     IDikerfte  Tafel  giebt  dte  Werthe  von  i83 
sfag* h>  wd  *Yon^ a  8336 . log. Hl  X^der .  vielmehr'] 
' Mänttffeil  diefer  Logarithmen],  doch  fo,  daf« 
aHenPj^dukten   die  erftey  ihnen  insgefaiiimtj 
xneinfchaftliche  und  daher  hier  (iberflüffige. 
Weggelaflen  ift  l*)  ;  ein  *  einfacher  Kunftgriff *4 
durch  alter  Verhandlung  von  additi\ien  in  fufc 
ve  Operationen  vermieden  wird,  ^ 

Die  kleine,    neben  cÜefer  erftfen  Tafel,] 
Anhang  iü'derfelben  fteh^nde  Tabelle  &iefc 
Correction  tixv  x  8336 .  lög^ti,  wegen  der  fl^dü^ 
der  an  der  obern  Station  jDeo^pjjteten  B^rc^ 
höhe  K  auf  die  Höhe  H\  wie  fie  in  \ier  Temj 

**  /  '     s     -     •      —  '*»  ».'  t1§:^l^oud  zu  j  *,,.!!<> 
•  :  C  ' 

:     *)  Es  ift  z.B.1  Iigt'649  ^  ^81*244?,  tmd  18556  t  o,8*i 


Zweite 
Argumente 


die  ge- 
nähert£ 
Höhe,  .4. 


i 


200 

400 
600 
800 
1000 
1200 
1400 
1600 
1800 
«000 

2200 

.2400 

2600 

aSoo 
3000 
3200 
3400 
3600 
38oo 
4000 
4200 
4400 
4600 
4800 
5000 
5200 
5400 
$6oo 
5«oo 
6000 

Tt3      4-» 

s « 

o  u 

I» 

51. 

*8LjO 


Tafel  für  die  heilen      * 
r    Die    Breite    des     Ort 

(Diefe  C*>*rx^i 


*• 

*• 

0' 

5° 
m. 

10* 

m. 

HL. 

1,3 

1,2 

*>2    . 

2,4 

2,4 

2,4 

3,4 

3,4 

3:4 

4,5 

4,5 

4,5 

5  »7 

5>7 

•    5,7 

7,o 

7,o 

6,8 

8,2 

8,2 

8,0 

9,2 

9,2 

9,0 

10,4 

10,4 

10,2 

11,6 

IM 

11,3 

12,8 

12,8 

12,6 

14,0 

14,0 

13,8 

15»* 

15,2 

15,0 

16,6 

16,5 

16,4 

17,9 

17>7 

17,6 

19,1 

18,9 

1«,7 

20,5 

20,3 

20,1 

21,8 

21,7 

21,4 

23,1 

22,9 

22,6 

«4,« 

24,4 

24,0 

25,9 

25,7 

25,3 

^7,5 

27,3 

26,8 

28,9 

28,7 

28,2 

30,4 

3ö,2 

29,6 

5M 

3M 

30,9 

-  33,o 

'33,8 

32,1 

34,3 

34,1 

33,5 

35,7 

.  M)5  . 

34,8 

37,1 

3^,9 

36,1 

38,5 

38,3 

37,5    I 

400 

Met. 

,»»7» 

450 

1,39 

500 

l,U 

550 

0,86 

600 

0,63 

65O 

0,42 

700 

0,22 

750 

0,03 

:j  ?] 


0)   0> 


m  es  a 


3  a  .1 


3«?  HS 


na  *  h 


cd 


3  if  m  s 


■k?8S3S 


15' 


\ 


1^ 
2,» 
3» 

4» 
5,^ 

9^ 

i2,m: 
13,9 
14*«- 
M,« 

i8!cä 
19,» 

20,4. 

21,^ 
22,^ 
24^^ 

25,« 

37,  x: 

28,^ 

29,S~ 

3 1,0 

32,^ 

33^- 

35,o 

36,3 


*>* 


*orrectionen  wegen  der  Schwert,  £  +.  ^'/« 

5    nach   dem    Setfagefimal  -  Syftem \    \J/,    und 
SEioniflf  jederzeit"  additiv.}* 


ao*' 

z$Q 

50* 

'35°- 

40°  ' 

>45°    j  *j°* 

55?. 

in. 

»1, 

,  m. 

m.  - 

m. 

m.    |     m. 

m. 

1,0. 

1,0 

0,8 

o,3 

"  0,6 

•0,6     I     0,6* 

0,4 

0,6 

2,0 

I»* 

1,7 

M 

1,2 

1,0 

0,8 

3,0 

'       3,* 

M 

*>4 

3,0 

1,8 

1,6 

1,3 

4>* 

3,8 

3»5 

4  3,1 

3,8 

2,4 

'   2iO 

"  1,7 

5»» 

4>8 

4*3 

3,8 

3,4 

3»i 

2^6 

3,a 

©So 

5^8 

5>*  * 

4,6 

4,3 

3,6 

3»i; 

*,6 

7>i 

6,7 

6,1 

5>4 

4)8         4,* 

*,6 

3,o 

8,1 

7,6     1      7>o 

6,2- 

5>* 

4>» 

4,1 

3,4 

9,4 

S,6     ,       8,0 

7,o 

6,3 

54 

4,6 

3,8    - 

10,4. 

9,rt           8>* 

7,8 

7,0 

6,o 

S'1 

4,3 

",4 

io,4 

9*7' 

j    8,6 

7i6 

«,6 

4,6 

f,6 

«,5 

l  1,6 

Io;5  .4 

u 

8,4 

V>*    ; 

*,i 

;  5>i 

13,* 

i*S 

|*,6- 

10,5 

9,3 

*8,o  ' 

^8 

M"* 

n,6 

t3,6 

Ii,  4 

10,0 

•  :8,t  r 

M 

15A 

14.6 

n,6  • 

12,2 

10,8 

sw 

S,o 

*,6 

•17,0 

"5'7 

14,6 

n,t 

11,5 

fo,i  : 

^,6s 

7,o 

18,4 

i«,y 

Itf 

14,1 

1354 

io,9 

9,2 

7>7 

19,6 

i$,o 

16,7 

15,0 

13,4 

11,6 

9,8 

«,* 

!20,6 

I9,r 

17*7 

\w 

H,3 

'*«>♦ 

i°,5 

8,7 

31,9 

20,3 

1^7  * 

-17,0 

15,1 

i3^i 

11,3 

9,4 

33.0 

11,6 

19,9 

i«,o 

*5>9 

*4,o 

",p 

10,1 

!34>3 

2|äo 

21,1. 

19,1 

16,9 

•M,o 

12,9 

io,g, 

25,6 

245 

22,3 

20-,3, 

18,0 

;*5>9 

13,6 

U'5 

;*7,<"> 

-S5 

?3,4  k 

,*l>}. 

ifco 

16  ? 

H>3 

12,1 

28,4 

*f7 

»4,6  * 

32,3 

I9,9t 

.ri7,4 

•15,0 

12,7 

'39,7 

-g,o 

*5,7 

23,3 

20,$ 

18,^ 

*5>7 

13,* 

30,$ 

2^,2 

36,7 

34»? 

21,7 

19,1 

16,4 

13,9 

32,1 

3°^ 

«7,8* 

25,3 

22,6 

19,9 

17,3 

14,5 

Sit» 

5tT? 

28,9 

«6>3 

23,6 

20:7 

17,8 

X5,i 

94',  3 

M,3 

J     JO,0 

37,3 

24,6 

:*m  . 

18,5 

M>7 

Kor  in  der  Berechnung. 

•'ji  Guanaxuato,  he  oh  acht  et  von  Firn.  v.  Humboldt:  firn*- 

».     Auf , de?  obtrn  Station  :  Barometerlbuiöj  9*0,60095  <=a  /»', 

In  Barometer  +  8x°,3=  T',  freies  Thcrmom*  =2i°5  =  if. 

sßrandet  Barometerftand  =  0^,763153=3  h,  Thymom,  an 

r  -J-  25°,3 '==  T,   freies  Thermometer  ==  25°,5  =  t. 

m>  .   -                         in« 

ie   erÄe  Tafel  giebt  für  0,76515                     6183,5 

fär  0,60095  und  T-r  T'4286,6 

Differenz  s»  ^  =  1896,9 

**"*  multiplic.  mit  a,  (*f + 1)  =  ^=  +   176,8 

w 

Ite  ^Fafel 

giebt  i 

ürJ^H 

H?jr  h 

*       IO,fi 

Wahre  Höhe  =  2084..* 


'      '  '      '   l     Üjr     J       .         ' 
tur  ^t  Bflj^ovqftfirqs  in  4ßV  iMtfe**St£tS$g&  gf^fen 

*  v.    -      •  -  ^  7*  —  T'X 

feyn  würde.      Da  nämlich  /£  ==  ä'+  /i'  f j , 

b  ift ,:  wfaan  .Afiden  Modules.  (!^.Briggifohenrloga- 
rithwifctieiiSyftein*'bedeüt«V        4  ;. /J  ,vi 

,     ..^    -  .  -,*l-,,  ^.^5^^.ÄVfJ44p44?^?%  rot. 

,,  ..Jbr  di^( Correction  ^,  weg*fi  fleJ?T^ni^^ 
toriler  Ilttiftv  tedarf;  es  keine*  Tabelle,  &L;cfitf 
fctoh  kkae  einfache  Multiplikation  gefundfeltt  wird/ 
fc*  taufendften.  Tfceils  der  appröxinijrtfcn  Höhe  Af 
nit  dem  Doppelten  der  Summe  der  beidei?  Tfcfcfö 
nometerßande  in  freier  Luft.  .    ^ 

,  ^  No<jh  l&b<Mph'#lw  dritte  £ehi  kleine  TabeHi 
u^angefttgt*  ;  w^he  einfe  Correctian  des  Hähe£> 
intt^fchifidfi^^jZ  j&r*  den,  Fall;  gfebfcY  wenn  -die  uri* 
«;e  jStatlo^r^^h^^üttftde  Höhe  ober  der.  Ober* 
|a$h^  ^M^e§.h^         .  ,,  - 

Diefes  ift  die  'Einrichtung  meiner  tragbaren 
lypX^metf/C^fft^afldfV  für,  Reifende*  welcne  ich 

gn~ Jfpdp '  ^jpkft  ^Ptf*1?**  Mg?**  htte:  *}•  IqH 
bjf^nTip  t  fcJjfmeic^e|n  ,  daf$  fie  die  Bereqhmttfg 
l^t  baro^etr^ctoep.  Jj^tUftüftP**  Mit  erleichtert 

*)  Ich  habe  Ton  diel&r  «^  (^irt&Täit  einnehinen<leii  T^ 

fein  210«    E&emplare   dem  .gegenwärtigen   Hefte  -  der 

w  :  AnWe»  efr*hi«t«tt  I«ffen ,  H*unit<<*er'  Seltzer  der  Anna- 

len  das  eine^Äj^f^oe^leJi^^beil/eSnett  Ba»$meA*3H 

Meflungen  ihit  lieh  fükren  könne.  G^lbe  ru 

Annal.  d^PhyEk.  B.  58.  St.  5.  1.  i*iu  SU  7.  U 


I    aSfc    3 

y    Oebrauch  dteßr  thagUreti  mßföTH^^ctiek  "  ' 

- ,  1)  Man  nshnie  aus  der  elften:  Tafel  die^zud&d 
beobachteten  Barometerftancl^n  fy  und,  A'  gehören« 
den  Zahlen ,  un$l  aus.  der  ihr  angehängten  Hülf$- 
tafel  die  dem  Untejfchiede  der  htfachirten  Tber- 
jnometerftände  &J-Af*  eritfprecffende  Correction 
fftr  h'$  wpl(Qhe  zugefet^t  odet  ahgezbgen  *tiiid9  je 
nachdem. T  — •  7'  jMWitiy  und  uibtritctiv  i&  *  Ziöfctf  ' 
man  die  corrigirte  Zahl  für/A  vod  der  zu  ä  gehö- 
renden Zahl  ab ,  fo  bat  man  d&n  gen/iher^eti  flfct 
heuuqtqrfchied  cferw  beiden  Station fen ,  <^?.'   . .  i « .  ■    i  * t 

'  2)  Nimäi  den  taufen dften  Theil  diefer  genä- 
herten Höhe  rA9  ntid:  tnui%licir#  'ihn  mit  dem 
Doppelten ^der  Summe  de|  tye^hr/ThferfoöiriiÄ**J 
ftände  /  und  <£(in  freier  Luft.' '  DiapPfodtikt  ift  <Jl& 
Correction,^  wegen  de*  Temjfer&ur  fyet'^fi! 
Sie  ift  additiv  oder  fubtractiv}]s  ^tfc&deWtf  ff^4 
4as  eine  ocfer. das  an^-e i$.  f  <n,    ,,.   .  |f.  5a  i 

£)  Gebeeinm'di^^WeHefa^e^iWit'Jf+J^ 
irt  die  horiatontaI*^Z^ilen  ,j tfrt^hifir  cter'  Briöii^döS 
Orts  in  did  fenkrfe^^'Spältett^^d'fedelft^u1»^ 
Summe  der  CdrreW4ööta  .^^  JF^toegin  der  rfäfe 
der  Breite  und  mit  der  Höhe  fich  verändüffiüfeW 
Schwere;  fie  $  jffi^fffitfftf^   u  „„„  „,fri;  r  ,T  (, 

*  v       Die  Suwwe^-^^ 
henunterfchied  der 'beiden  Stationen.    i     h  '  «  ^    ' 

,  ,  vi     4        .t:*o:'      "iiiül  i4        .itf*  n>  .Mix/U;»!«! 


t    M*    J 


s   \ 


-i  oi.t  i^t  <ir  AeifpieL^  .-i:  ^  ^-32 
5  r  E»fp  ttfmtor^iiach  dettBeöb^fctüijge^  dg* 
Hrn.  von  Htim  tjpl  dt*  i' Breite  ;d*s^öi*er,-  ifö 

-t.rStatiaadu'.'  i  <Bayometer$.ü  Th**mömet^ft4  Gestift' 

•uid.  Chirac*:,*  ,37717^-J  »/ö.;^    o  ö,Jffl 
r*         -    .  *  ^  *       -'>       .rroxigi'ttnY  ir,h  ftrii  n,V,  ■ , 

Summe      ,  +^,f       ;  +i5<>  3  Diifer. 

Doppeltes  derselben' 4^ 74  '" ul*«  ö"'^*'«!;  • 

bU  erfte  *afel  giebt/iti*  ">  f  ^  '^  #**>7  /n?V<B; 

V-  '  •   '■  ■••     ■  ::<:;    1  -»»  -  .   .■.;.'•,■«*<*»*  ;\ 

5>5775  multiplicirt  mit  +  47,4,  giebt  A  =*  4  a64  >  4     r 

Giebt  die  Höh*  de*  (£hi»bora$o i ** ö8?9? j ,  *  *)w  x 
v'      Wenn  ih an  unmittelbar  nach  de*' Föriftei  4teä 
Hrn.  La' Pia cJe  Rechnet,  findet  taaii  dj%fc  Höhe-    . 
5873,1  Meter;*  nach  der -ftahion  defekte. Formel 

*)  Wäre  die  untere  Station  bedeutend  über  der  Meeres- 
fläche erhaben ,  fo  änderte  der  CoefEcient  18336,  we- 
gen der  mit  der  Hohe  abnehmenden  Schwere  der  Luft 
feinen  Werth.  Die  deshalb  nöthige  Correction  ift  im- 
mer additiv ,  und  m^n  ^n,^et  **e  aus  der  dritten  Tafel 
deren  Argument  der  Barome tertiana  an  der  untern 
Station ,  h  ,  ift.  Wäre  diele  *.  B.  0,600  Meter ,  fo  giebt 
(  ,  diefe  Tafel  eine  Correction  von  0,63  Meter  für  roooMe-  , 
ter  Höhenunterfchiefl  beider  Stationen;  und  betrüge 
diefer  alfo  1500  Meter,  fo  wäre  die  Correction  0,95 
Meter,  und  der  ganze  Höhenunterfchied  1500,95  Me- 
ter.   Man  bedarf  die/er  Correction  aber  nur  feittn. 

Oltm. 

V  * 


[    *88    ) 

5876,65  Meter.  Main,* ^Tafeln  von  1807  für 
*Ub  ÄovplifrfwfAii  Ra^ond'foh^FöjrmÄ  §el»n  fie 
£p7<5tf4$i'Sleter ;  und  Mneiae,  hypfofnot^ifchen  T« 
fein  vpn  1809,  5879,3  Mete?.  Nach  Hrö.  IMoi'a 
Tafeln  ftnctetrfie  fich  .5876*65  Meter  und  die  Rech- 
nung Iftmfelir  als  döppeirib'Ianfe.  iW*  h  l  '4  "5  - 
.».-.  Von  dendrsi  Vatfuchen,  welche  ich  gemacht 
habe",  töec  Wirbmetrifcften  Berechnungen  zu  erleich- 
tert* £' gebe  ich  meinen  hypfometrifchen  Tafeln  von 
1$Ö9  den  Vorztt^wefl  i^cb  ih^^cti^J^echpapg 
die f  bfcqbemfte  ift,  und  fie  mit  kleinem  Drucke 
nicht  ein  mahl  to  viel  Platz  als  die  tragbaren  Ta- 
felt de$  BJräi/B'fö  t  eih;nehin.en  bürden.  Uebrigens 
Hefeenr-fieh  auch  diete  trägbaren  TäMn  noch  fehr 
verkürzen, "wollte  man  blqfs  die  deih  ganzen  fej^ 
^fmer^rieriffprechencfeh  Zahlen  in  fie  aufnfrhm^n, 
und  di^.yerfoliiedenefc  Cöryöctionen  dar  genäher- 
ten Höha  }W^i%UVoßt\  berechnen.  4 , . ,  #i&s  -pürd* 
indefs  Vfcte  Interpolationen, ^rford^m,fmdr^ngere 
,iiBdntah£ainereBerwhnp^cinig?ben^,.r  ^  x~  ^ 

V     •     1.     /    .  .      ..        -<"l    I.    ■  .,        'r-,.     O     c\,    r        .  »  '. 

-•-.".-.:     ■*.   *i   .>•>  .>■■   ,-        "       ,          ,  ,.\-  .,           ;    .-* 
'         ,     ' -    „.         .        r*  ,    ,      .. 

<       '     -      . *'  •  -       •■:.•-.,  t 

-:u>  ...  ;.<->;..    .  </  .  4..<:-.i.   „•„   I  ..,#   ..    1     .  i'c*V/   M<Ji  .   4- 

•"      •'   4I    ■'  :•     ;      1    -•*»    «  M"  ;»/   ,  ».  *;    .  i,  -•    i.t 


r> 


■m^iii  JU    jff      j.n  i.'Jtnuuu  iiiii,1^  eiiiln!  /Ün'lB'f 
mu  f  fi.ii'fdli  »ii  ;»•"'.   11- :.  l.'i   *,',  .   •*  Wft    tuvuh'wu 

«,.  £a?mhfM/-*  r^0&  $#»  wp  Mit*  ftr-H 

•;'..<  >«'!  ihr  I)  i  •  >'..i  •'  .  "fA3n-,'iv.<  •  J'j'ftO  ni<*  '•(    .-••: 
,.  Gay  ,-   L  ,v_.,s  s  a   c, 

Ptfs  <^f  ^^KÄfap/1  %#?AWSW  &  Säu- 
jen jdMiyh  andere  j£,^eta],^^  - 

^enen  t  Y$rjtypdet «  up4r  dier;|JHt :  Syly  e£t  e  r, ,  ugd 
^.o^ju^^bfn  gsseigt*  cjafo,  wpi^derjffräfff 
durch  ghemifc.ho  Vej'wandtfqhflft  **«££*$  angef^jn- 
gen  ifti  er  durch  einen  r^in  galvanifchenProqels 
fortgefeUtr^jerdeiif  toinny'Bfeimöch  g^  die'Ba^t- 
-Jifölt&ntögen  \WT  cftefetf^lubgän '  tf etf  Cfrenii- 
^ecp^l^^t^t  ^tg^pg^nj,,  mar*  wuttfe  nichts  in 
wtkA«hrVeth^i^ertd^M«nge  de*^teäf&^  und 

dkt  wichtigen  FoJgem.ge»yO«f  w^cMr  <B?f«3  Ver- 


C  <*  } 

liälmlfc  fhhui,  waitfTr  unbekannt.  ~~Es 
Abficht,  diefes  Verhältnifs  zu  befthnmen ,  mwfd*' 
durcji  den  Beweis  zu  führen,  „dafs  die  Menge*« 


auf.  biete*  FHtiäji  ;Wtö  din4:k\VergleicHuiJg*,*r 
BefMtheüe  de*  AM&aW&zex  ^kötriniefc} 4  Ä* 
lind  noch  zu  wejU^^nku^^dl^Bafs  fich  in  ihn* 


''  mmSi^eUe  fti?fiöfu%>on  effigTau^emlMl 
durcWy^ü  Äinkft^eifen,  'toMfdet  ficti  dief&U 
Vfegfefufitffl1/  Welche  unter  tief*  N^men  <fes 'Ä* 
!fci/^bykknnt  ffl?,  inlrfnaÜ?:keductio,nucJeS:  Slelä 
durchtrieb  ^IVknifchen  Procefs  beruht ^dafiä'ct- 
Üält  'Wh^ne'Eto  f£ neiltrat 

klÖ  *  efe  Reifes  {ffleies'^aty  liritf  gimz'freT  Von  alfcft 
Ölei/iÄ.10' Wahrend  5taJ  Wö<Jeffes  entbi^yet  ficHfc 

•gut  als  ga^RaH'Warferftofrj'ei^  BeweisVifafsdäfl, 

*c!  wt1!  fief  -jlinc-  !  >;.   n.  ri   .;-n;''  1'  vi)    .,,.'1*2 

?>  JWJwi)  ie&n  ilahift^ftfihArnfaclttr  wrfer  LanW»*: 

^  Äic^tQr,riaurch   t^in^,^^j^tr^chfiJinVj^ 

'  chungen  geleitet,  das  hier  aufgehellte  Geieti  i»  W*| 

" *•    WShven  (*#*er  rfi*  neuem  -GegeHftätidt  der  r€Äfmft/Ält| 

j, tl. ;Br<äOan; tffsz.ß.  *i3^, *ntf ,in3*d)e* falrftnäiemWAA! 


rerwicjkejte  fich  aber  dabei  in  lo  manche  SpecqlatMfp 

unä  iiT«&ie*folche  Süh^rfälfigteit  Üer  Daxftetiuifc»* 
,  :  TjdfrJ*pj*aq(be,.äa{fceB  night  «u  vAYwnndern  ift,  wenn  «W» 

feine  Arbeiten  lelhft  in  Deutschland  nicht  reclfk* 
-i'i^»t.fW«rfWilWk;,/WÄlMt  Jiierfcbe*  *ar  einem.«-; 

flern  Orte.  .*  ■»  i  %  ; ,  JSilbe.ru 


*  l 


Ärfk«rÄerfauetftoff,  weloliecu^r',  ufti^ißh  auf- 
MJfettPiiwrf  jiik  &$axe  zu  i fättigtn ,    bedarf; '  von 
*Hif]«Ä»awge£ühFt  rottet  v;  «-..;;    üi4,^n  ^>  i;s  7    1 
p*>  *flb*t  jifaBrfml^euAWlötog'v^ 
tmtltiifrfer^nifeejTiin.weiiig  fauer  ift^Vre^ht  rekie 
«^ttÄ6b%ah^eüi0rIgrorsär  Menge*   fo.rärd'.ttaff 
ifeßfer  f  aTt  abgea Wicküch  jüddergefcMagtiiij>  die 
ffei^ejatur^ththt'rjfola  bedeutend,  es  ient wickelt 
4MrtgU3  ÜeifuiGak,  And  man  erhält  fchwefelfaures 
jpÜset^xydnl^  das'  in.eben  Üem>  Grade  lauer  |ft,  als 
tftydß  fcbv^ef eilfdure  Ki>pfer  war/ 
-ial  fpAßhaöehe  'P.efljltafce  teigeaifich  beim  Zerle- 
§*H;cfeft.[ effigfanren /Kupfers!  durch  £/ei5  befonders 
i**ier  Hitwe.  u  Da,  der  üz<ifc\lasiBlei  aus  efrrer  Au£- 
iÜ^g  •  in  EfligSätnre>  iiedeÄf oblägt  *  fo '  liiuf «  er  auch 
&*tffüpftr, daraus  fällen./    Hier  ift  alfo  völlige  Uer 
itMioftimmung  dar  Theorie  mit  'der  Erfahramg.  :  r» 
ist*wMa»w*ifc,  «rtit  welcher  Lefchiigkeit  däs^Kui 
pfot  das  «S|/6ar  Bus  feiner  Auflöfuug-Sn  Saägefcd/» 
Äöii  Biederfeblägts  iiiid:aIleii'Saüerftolf,'den  es 
Mflrfy  umaUfgelöfet:»ti  >werde$j%iebt  deiäfofceifc 
^«ÄibetoiyctyidQ^  kein  Gas  (ich  entbindet  und 
4ete-ßK*d  4a*TOlria&fid]  iiioht!^efähdert.^':Ebäh 
ÄJwrhältles  ficH  mrt  ftlj^t^rem  Qv&kfil&k* 
JW^Äu^fe*^  «atftnä«!  lal^eterfäür'iertpSHbfeflifttd 
*<>fo«k    Dösf*aitlicteirifetativfiHti«>in  «li&  d*efeti 
&%ieft  Srfld«n»^Mi)t»lloxyäet/i  Wdbhes  #  fällt, 
^011  Saubrftdßf^Jdel» f0s  b*a^cfet,  ütn'lkib  *** ixjyi 
*rttt,)iai(Mdie  Sfcdre ">der  A*fl*fuBg  iti  ^ebe|i  dewl 
Oradesu  nöiüSraltfirei>i.alS?rfi^>ii  tffcrP^.'  'cii-imu,>; 


ej^fe^  ;n^ht^^itJenden  läfei^  fühlte  un»Ottal 
bar  zu  dem, Principe,  weitete*  Jckan%rft*li*l»tti 

'„&mwitteffe  der>  mitihii^n  verf}Än^w*fiX)^ 
^rtirtecfc.  proppjjtioaal  ift^  .penn  däK^asjftUÄlP 
Met^il  ia  <ieöi,r  wbkhek  gej£äütij*f!«U  alten  &tyft 
fiftfö »^findet ,  welchenbes  nföthig:  Jial,  uw&dfrjl 
-oxjdiben  und  die  Sauce  dir  Auflöftag  Ws  mfjUtM 
aiorigin  Grad>  zu  aaeutealifireto,;  Jo^ufclnbfbttMii 
die  Menge  des  Sauerftoffsih.  jedem  diefe*  Ofyfr 
€hfe&3>be  feyni  ind  ^Biirfs  fichfolj^chi&n  d*mf& 
ienüen  _ Metalle  ;  um  1  foicviel  weniger  auf l6ftc  paf 
gräfser  die  Vervvaadtfchaft  deTfelben ,  tzurn  Sdkflfr 
ftof fe  ift.  Denkt  raaru  •fich^aJU'Q  zw^iTdetall^n^l 
deueji  <Us.  eine  nochtein  Mabl  foi  viel -S^oäWI 
als.. das:  andere  aufnimrot^  So  wird  fißb  davojftjrf 
hajjbrfo.  viel!  Ais  #od  diefen^.aufJiöfeJly^m.Äiiwctt 
Metngfe. Von  iS£ we  $u  tfeutralifirema  ••»..'/;.■  (  i$b: 
,  >  r,  Es,  ift  jalfojjbevriefen  *  dafgtwewÄ.ZüAn  JEstafc 
Blei,  Kujpfer ,  £i$be*>  Katelt  und  QiieckfilllQrM 
-  äusi  UwrfirAvflöfuag  im  metallifcHen.  Zußande  Ä 
dedShl^gen ,  das  lallende  Metall  in .  dem  .  gafflHM* 
<Jlia^Sft»prftjqrff  mründßU  welchen  es, haben  «rafc 
fcf*ufißfa5i$  Qxydiöwt,  ufud  dteiSäin*  der  Anflöfaf. 
Jl&eä*  ^^elbe»;  Qitade  *t*  «äiittfiÖSwiÄi  **' n .fb' 
ri!ifci  ßje,ajp#em  lytet^eltefitteei*  «fcftreÄig  dM$ 
^  Eigegfehaft; ,  ft$3gtebt  ^a,b*£  'VffSbäüi*'»  ,dif# 
fabwer  jftaglteBfc! 3©  ifcAen/diefe  Eigenfcliaftcz*ifc 
kennen,  wie.  ipfc  J»ex;n&Ghyveif^w£ffl«  i  :  A  „/>3i0 


*ta#£ltt  mth  üfafaUm«.  ify^f/^  duroh^MK 
b  ift  der  Erfolg  zufamni  engefetzt.  .Dielet  £&)*,, 
I*fi3ifcro«iteteef>4ebi!  gjfoöefl  U^**fchito<I  Sau- 

hfctede  fcfr ;  dtiber  ze«{»**ti  Of$r ,  Zfoil*  W*8# 
«|(UmbiirfetWaf^f^ 

ft*Htöfl&  cWs  Spiefß^Äaeft  bemäclTtigt.  <  Ui»g* 
W*4itkWu»id^auA feilende  Metallf^arimrtsal.feyife 
*^M«wk  das«,  Welches  manierjiatei  es!  nicht  itt>  & 
«AfanlEfiJlls  dap  gefällte  Metalhmähr  öder,  w^ni- 
g»1fcÄt*Ö«taUoxyH  gemett^tJerfciaeint.  Bntllich 
IttiA-'d^e  blende  Metall  auf  dio  Säure  der  Aüftör 
hi^tiM  foÄut  mächtige*  Einwirkung  älrfter»,  fie 
Vpdthäivtnfed  dadurch1  eine  znfaiminengefet^tr  Wich 
Hng  kervotfrofen.  ^  Daä  ift  z.  R.  der  Fall ,  weit» 
Ak>CaJpeterfaures  Kupfer  durch  Zink  fältt.*)  ;, ;  ei* 
fbp4  des  Zinks  zerfetzt  einen  Theil  der  Sfrlpeterr 
Kttfe*  ■'  und  das  dabei  :  fich  ,  bildettde  Zfrtkjwsyd 
(tätigt  JLupferoacyd;  nieder  9  welches  fich  mit  dem 
ftfctfbfchen  Kupfer  vermengt.  Aber  diefe  b^km? 
cMwKThatfiwhfttt  wderfpr^ct^Ä  deai  vqö  mte  a^f- 
gtftyKteft  Jörintipe  fcicht ,  uerf  äffen  fic)v*tf  eine 
jttfc«f»#g«öde  W.ctf*  erklär**.,  :  ,:ri  r  *.*  ,  ^ 
Ä.%<B^jQx^de>  ^van  wtlcb&i  ieb  bis>e^,ge^ 
fet&the*  g^fa^ren  ijisgefammt  zu  denen ,  ffatyf, 
tat*  f.t  Q#y4e  im  i#i/**TOttff*N£pnnt,  i^jt^ 
ttn*die  ftage.wftvtf  feo,.ok  die  Oxyde  iiq^ax^ 
«fetodiftfelbe  EigeAfob^ft 'befitwn^.d-h»'»  'P,P  Wfr 
Sbef<Siafe|tg«»gS7><Slapacität  far.^arfa  4t?'iMeng9 


t^^Saöftrftdfte;5f^^po]rtional -sifl »;  dea?  fitf  #nthal* 

•*- ^  Dönm.fttwmt  fich  kaum  zweifelt*^  iißtettJ; 

&*nA  WtirtiähP  kättti  marv köineih  Oxyde,  weiche* 

^n;-fü^;0ifls'tm  Minimum  hätoj  ö  prförfcaöfe&eii, 

^  db&frkftefolm  Minimum  ift  j  urid  danri ,  *-tg#- 

•fettt  iuch^  *  es  jfoyjtfür^diefchferiilfch©»  MRUl?'Jfttk 

^tr  abwerndenl, '  um  e&  zu  erzeugen, r  im  Müihnkmi* 

iö  folgte  doch  d^öaud  oicbt,  dafs  alie  £oibh*iQxijidb 

üch    \Virklich    in   öid^ro   coirrefpöirdEtehrfeKiiSrar 

<le  den  Oxy cjinhig  j  befinden, ,  .  Doch  idiöfe  Afisaiör 

andefcfetziingen  'würden,  riüch  hter-auweit  führtest 

4*flcles<  Iaffenüch  ohne  fte  ;eihig©  Tftfltfochti^aö^ 

führen ,  welche  ndem;vonjmir 'auf gefteLktenj  Principe 

*itief/ gröfse  Allgihiein'heit, geben ; l < oWchon  facht 

viele  r  denn  fafk  alle  Metalle  bilden  *i  wenn  flerftbr 

oxydjrt  fißd^  Salze,  djVeinerigsi^gemode&gitf- 

fegfii'  UefcerfcbttfS  'an f  Siuirechaben  ,>  Welcher*  dar 

^Sättigung  fremd  46tv    und   keilneÄ  andern    Efitct 

taat,  ate  dafe  etf die-Cohfifion*  dei  Oxydes?  siü  befi*» 

gen  utid  öS &rtf  Niäctek-fallen  ■wvrecbitwleni  dientv  J» 

-  -'^  'Zueilt  läfct  ßc&Seigen;,  :  tfafsfriltf  ftbfe  okyiH^- 

ten  Metalle  mehr-r®äfire  in  töfclV  aufrtejtta%ji  yv  afc 

tf^^ehi^er^x^dJrtW.  m  P  fio vt f t^Wa*' bemerkt, 

•dafs  OVie^kfilHerv^^elbhes  e!ne}2efMa*ig  in*  einer 

iAtfflöfüWg  vbn'afzShdem  SuMfrnate 'Hegt*  .ftöh:jn 

Verfttfctci  Qqeckfiiber  verwandelt,  vira'A   aus  feto* 

ÖHi  tbu-t*c-roy'\ti&  Then;ar<i  Analyifen  beider 

Salze7  erhebet  befiimmt,>  dafs^ös'-erfterk  Queek*- 

fill>ej?fal^^iehr- Säuve*< als  das  untere  .enthält.,  Pas 


in  grünes  und  ihiM'ydl;  ^ftlchwleinwohig  Sitae 
IrögflKfe&äf ;  ^ainrierftot^r^ntBöi^^^aatoiÄs  Ku- 

Esf  konimt  IfleÄiibdefovdep^fl^iÄtt^^«1*^^ 
rfrffeJ «üklftäl^er  dxydirte»  Metall*"  fish, :  ge&au  ia 
•dem  VierbältDHIe- Ihrtki^ydaticbiwit^ehr  Säur« 
*  verbindet»  Deftilliite  man  QuecldülterNkit  ätzend 
ÄteifafSübJihbato  wiedertwk ,  fo  iettfeaifdfcft  ftdh;  di*- 
tfeai  Saixcgane  iÄ  vprföfetes  (^ueckfi^iber^tolittiöidafc 
Ack  ßiruöe;oder  Sau eufl^ff gas  entbindein.  öiifearbat 
unüffebÄito  diefe  beidtenfalzfönrtiDQuückfilberlaHE 
verfchiedene  Mengen  von:*Säure  «nftbdtetay  weicht 
^lelT)  rMftifrab  des*  Sjaaerftdf f £ ,  •  iftec  r  iriv/i  fonfebi  mit 
^etaQuedkfilfaerteiti^  ffnA 

-lü  jdec]3cb^enthält>)f3acfa  derFÄnalyfen^der  HH*. 
•SMtwrior p^t*mdl/Tibe»arcl,  :dab  ätaendeiiSubli^ 
.mal5t»öfi^3i.Th.!QÄffcknlber  :ao  Thüi$&uFe±  dag* 
^biUäaslv^ftfste^^ckfltbör  auf  83>  TJu  QöeckfiG- 
-ber^nirrJ;«! i.^6  Th.  iSäütfeJ'im  rother» <^eckfilbej£ 
•eiydeiftiabBir  nadh  ihnen  genau1  nbcji  Sern  Mahl^ 
-«ttteir1  fSAu^rftofl  /^s  -im ichwa»aea&  eofchfllteji  (•  )• 
HM&chfc'tetffc  hiettiäcft^dle^ectonürig  füV  |leicli^Ge« 

.Qweekfilberfalzen  die  Menge  der  Saune  4er  Säupr- 

^f^&ige  ihrer  Öxydf  Jen^ü.  Pffl)^!^^?^  "~* 
Wmnjp$tt  auf  äWiefee  Art,  die  AiKtf^Cea*;d#sialz- 
fetfrdd  Knjtfersi  WelehWiins  Pr  o  uff  find  Chefne  - 


£  *s«  I 

^  fimlei  jSi^aualrbi^TUffeLte/R>efult2ttc»r;r  e^i»m   ^ 

tps>zep  dem!  Stehlaffe  x  Jdt&  ^detfiM&aiik^rtrdif 
Säuremenge  der  Menge  des  Sauerftoffs  *&  ttfifc 
.Gacydtn ,^e^nju  IpiöpbftioiKriiiÖ:  *}.  :>•  ?  ™>J  ;~- 
i,  i  ZerfQl^n^iiaitoeiiiroeihTriesM^aflr^JtiWk 
«in  ÄfcUaüUU  ;wt lebe» , ebitfif aus  ^fähig^ifti:  i«H  neu- 
trales ßalz.zmiWkien^  fowird  ßch  wäkrbnH' d«r 
Zerfetüing'  nicht  j  Wpfs,  fcealn .  Sauerftoff ,  fondeö» 
auch  keines  ÖÄire  erit binden;  /  denn,  Säs&*£  und 
&ati£rftof£  find  dann  in  ttein  Verhol tmiifevföi-bla«^ 
«fein,  dafs  >£»'  mit  rteim  zfiribtz^ndeii  Metalte-  ein 
fteutrilXadz  hUd«Ä -köBrienw'V  u    ;  t  «■.-.»!. cOr^n.  / 

t '  t :  Die?  wiohtrgfte .  Folgton»^  aar  cte«  #tf nc4p^ 
dafs  dieSäoremangeindenMeuHfak^rt  dcm^Sanet^ 
ÄoffgehalW  des  Oxyds  proportiorial  iftt  &ef«*t  fti- 
<lefs  iiv  einer  .febr  to»£»beriiIVfet^d^idreMMl. 
fckungsver^Unirfe  aHer  MtetailGüae jzul  faneftimmmi. 
•Bfiihmt  m«tn  <C*  toächt«  aüSösl&heit  fttrs^vfio  tftndie 
Mifcfaüüg'iWer^oderai  ^e^J^zt^oieäliröcfafi  werf- 
tet* uagewifsf  beftimrot  man  aber  ihren  Säriregö- 

•(*)  Bfr  ifr  ihe*k*fchK£*  dafs  »das  nmgek^hi»^' V^rb^ten 

„_>  \  niqht  Stattfindet,  f  ,fnd;  da#\b/#  dem  U«k?ff *»*<# J$M* 

Metallfälzes  von  der  erften.  Stufe  dfcr,  Acidification  in 

i}  ;    dirf  *werte*'die 'Men^M^xya^  W<5nt  fn'tfent  Ver- 

»*'.    bettttiffie  wifl  der  3«iterft©%eJiältijrte^  $Mu»e  t»ti»a»ti. 

r  ..  ,'So  *.  $. -würde  zwax^ :  M^^^W^f ^^^W^Ä« 

ÄletalV  ucn  iVärker  oxydirte  /"•mehr  Saure  in  ißch  auf- 

Oxyd  in  fich  auf.     Ich  weils  nicht ,  woher  diefe  Ver- 
fcMt&nheit  itttrt&    J  .,  .*xM  »^ ^äf-Wtffkt.-  '* 


I  *n  1 


halt  nach  dtm  «auerf^^lal^i^i'jgi^de,  Xo 
braucht 'jma^  mir  'itf^fy^tjjnfyrtf  für  »IIa  Metalle 

tallfalzen  die  Mifchung  eines  ein^gea  .  b^ftimr^tj 
zu  babea^  fp,  Jaijfen  fi^^d^a^i  cüe  Mifchungsver- 
hältniffe<aller  arkdeit*  MefaMafee^mit.Geüauigkeit 
berechnen.     h  *..-..  .,,..,. 

Die  falzfauren  Afie^I^^ux^pg^.^t^ 
Beifpielflieneffl.  >  Es^^tfcäifci  na<}h  ni«1atrrAiialy* 
fe,  das1[alÄfa\irerS?Hi^H  '  {'  "u"  ?*  ll 

f     Silber        looTheiJe  fioö    rr/i.  f„ 

"  Salzfäure    25,73       .'K'\-  05,39  J ;  ,  li  J 

tfi*4Jab$£ .>ejri>$cteai&;h  ',!  ,':.;    •.         ,  \ 

aach  mtHtietfT  10t  ThV  Kupfer  mit  ä^^  Th/ SauerÄoff  (*$)( 

Vtafuatow    '  ^.lw-^l-MlZikh  •'.  ••.  .«^ibf-    'i-u'  -.  ,  ,i  s/i 

n.  Fourcröy  1 100^  -    Queckfilber  4,1$  — 

I*fci ^ äfo^clifer^SSuregehdt  de*  telztia&n'M&zUhlze 
attrf^auöftö^fgelialke  d*r  Metallöiyde  j/roporöa* 
rfal  s  ^tf:«irffe£ !  tüe&  Wäfffei-frcien  S&it  folgender?* 

nw&eftr ÄÖimttieii^;irfe?t2it l leyri :      '^  •  ' u  '  -1 liA 

0  '  ■■■    '  1 

*)  Üie  in  den  Klammern  ein ge fehl  offenen  £aftleii^  habe 
ich  hinzugefügt ;  fie  find  Refultate  der  Berichtigten 
Anflyfe  des  Herrn  E  er  z  e  1  i  u s  (f.-  vorige*  Heft  ditler 
ifrtfea/iH  ,  S.  ;i(j5-).  Auch  hei  allen  folgenden  Angahen 
beÄelien  fien  die  eingeklammert  pH  Zahlen  3  die  neben 
den  andern  ftehen,   auf  die  von  Hrn.  Berzeliu.s  in 

-  iett  ^teiseh  8tff cketttfref er  Annale«  äa*gefte$ten^Aifa- 

-  lyfe*  und  auf  tH<r  Refultate  der  febryclrnirfii^eto^Öii  ich 
•  '<  «aus  4hfaeh**uf  Hftmlftme  Art]  W  fctf  V^f'^fA  f JP*^'  aus 

den*  von  ihm  angegebenen  Zahlen,  gezogen  halft;  il&i  l  b. 


Kif  Wah#ii!4!  sty'oa.tft  &drtf  auf  'i'öo'?ti.1ftß* 
tgeVzeiius^Sb].'—   I™»'-'-'   '•'"   <^1""  •:-. 

-      ^«^    183.X8  Säure         1    OA,^  81,j 
£rouft  fand  74>74  Th.   Säuretäuf  100  Th.  Ku- 

.    XaUfaures«    12,28  Sau^pff  >i  f  ^5^!    ,  ^     rj| 
Kupfer      l  41,59  Saure     *"    t     4.2,52  J 

Prouft  ^d^CJi^net.vix^iid^.ogpiTh.  Säure 

[Berzelius(4^4o]r).     i..  1J!r;^    - 

Verfüfs-  #•  100  Th.  Queckfilber  ,  Aetzen-  f  100  Th.  Quekfilber 
tesQueck-l       4,16  Sauer ftoff  1'  a*r$ub-  J  • '  $21 äA&feftftP  * 

Fourcro-y  unduXiienaÄdj .iiabetiM^uf  100  Th; 
Ö&ckfilBW  in  dem  erfterii  Salze"  i3,tiyiftod'  itr 
dem  zweiten  27,^9  Th.  Säure  gefundjpfl.^  ,  ,u^    ;> 

*g£  $e  AjialyXe  ,fle^  f?h\y$fel|4prenileie^,L^?(^ 

finden  fich  die  Beftancj^l^ J^klppp^ff^^gf^./^ 
Schwefelfau-  f  100,00  Th.  Blei    u       f    10°      1 


./■)  DJä  Be£js^«ung  des  ^f^ufi^ver^lfai£Ca«  das  fei». 
^.    laureu,  K^ftroxyduk    u#d    <\esÄkup%rx>x^d|i]a,  ifelbÄ 


I    «99    3 

Rslgrtrf  I  fand  atkfe  tibo jTIkkKuj*«*.  1 2^4&.'ThU 
SAjw&lfiäore^OIho^Zfihiius  ito3,ii5^.n  j  >  r.i  muU 

TfeW  #* Y^aV«> i oä  lkv*ifci&  -=i '4#f ! TU1 
SaH^eftjfefifö^eWden;4       •-■"-'  *l!r  ^  •'   1  -:        -IT 

ßti&Mrdm  «cfi  rmträit vfefcr:SdhWirrgl<rft  flä* 
Äll^bafr  VbftiÄttte  lafaeii0,baic'Ä  fitft  feli?  leichtf , 
in  fchwefeHaure  Salze  verwandeln  j  Tie  laffeti  ficH 
s^r^jauildgii  J^fjcT^^gsyerUärtniffen  der  fchweE§l- 

^ön  , Met aldfaize  berechnen      Ich  habe  näfolfth 
eine*  fr&h%itQArbeit  dcffg^han  *p,  daf<>  fiTcHr&e 

[^w^felfäux^  durckWärinejn  fchwefligfaures  G#s 
und /in  ^uerft(#ggs.?^rJt6tz^/lSf&t^unft^war  fo, 
iitf4/jge&äi''£ .ftfesfe.'  -riWiterfteni;  a§if.{i>'lßj4fp  fd$$ 
Utetetih  kdjnm^  ^-^aft^f^.ft^erdies^.^laC^,^ 
i^m&iHgfmisQ  ß^I^e  ;?u}  fchi^fel{aur,en  y?ßjxlfpA 
*hn*  *lfe »% ,  den ,  ^uftand  j  ^^  J^iii?ajjtff  .pgfäift 
ctefiP-  -  Fpjglioh  TCrhältifi^dip  $fl(Ltigupgs » C^pa^ 
^t  der  ^cJiiV^Ugeu  Sai{re,z^^d^(%J^yir^^]a 
fiLurjö ,  wie  da?  Oe  wicht  ycp  r2»  Maafe  fphyveifl^gf^ 
rtf*  Qa»-!aif4::l  Äi^faSfu?rft(}f^as,  ^u/fle^j^> 
Maafs-  jfqh»wß%fe^repi.;CaJsJ|/  ^ift^  wenn^xn^^ 

rtfiberÄ^Und  ;Lr*ff*£& e?'s  J^^miqupg  des flwe^en 

ipityetem  Exponenten  diefes  Verhältniffes ,  o,oo37, 
-jtyVvigh  Art*  4*ü^*MI^*Qty,$%-i&  <o4e£j3.^. 


diSTäbfi  weiob^i^asilTerhältiflfe-  dtCLSchwdftl* 
fäure  in  den.jchv^^felfaaiidr»  Met&}falzen.sjagidbtJ 
fo  findet  fich^dte  flrdipörtil)n_^  v^ure  in  den 
gleichartigen,  fctwefligfaiire^  SaJartB.iJtUnd  fo  be- 

Th.  Blei,  7,29  Th.  Sauerftpffwi^  5o^3QTb?Sä^e> 

re/z  Äite^  JJ  e  r  t  h  i  e  r's  ^aljjfjv,  $^?j  p^o^bö^feur 

ren  Bleies  zum  jOiynde,    ft>  erhält  man  foige^d^ 

ßeftinpmungen:    ,,  :  ..     ,      ,       t   -.  ,ri1f.u,:  ,.i:;,   ,;t 
phosphorfaures       ....  enthalten  auf  100  Tb.  Metall 
"Blei  :     '  ,;     '  ^agSaueitooffSiynSäur*' 

iKmpfer       \  <   i;;[      *M$7'L.^j   iQ4.#ä  ;*-i ' 

Queckfilb  er  im ^fcTmim. 4 16        —        *7>7Ö    "— 

^Silber*    ■-   ..!:v//iiV!  i:^^-:*  ^ o-^^'i^lV1 

v  '/  -NScti  »dernffelböti'  Pri^öipeläfst  fich,  aivtam 
Äiäh  >dehyi&dtaal*  aMer  5Vfetäfllfakte'fÄötrÄauEe}iaii 
Ääüre  und  an  Sataefrftöff  fceffnt  ,♦ '  «1«  '  4le*  befeälrt** 
tön' SürierftoflPm8iig«flhi  diherö «»zig**  Sfetell«^ 
dte^de*  «aiitetftbf^efhaat ' aHei<  aiideki  'Met$Do*y d* 
Rechnen:  Sei1*.  B.;,Wörtle  aus  B  eftbj  eVs  Aa&b 
rjfen  rfesHfcWeftkaHteh  Bleie*  (i'ötf.  Thv  Blei,  ?&$ 
Thi  Sauerftoff,  £7,71  TH.  Safere^  told  d**  fehw# 
felfetÄeh^Baryt^^^af ,£Tfc: -BifrjV-  tui»  3®*£  Uto 
SätÄey-fo^env1^  d&  tieüe*  *Wbi€flttfitele  KöK 
fe^efeti  m^äÖs^^i^afytfe^kgöftfeft  4te*,*oft 
itftrTfieife5  id,^11!^!*  8*^ 
Aftttrm*);tmd  äift'WÄi^ 


lyfe,  45Ö,3  Hi;*  Schwef elläura ,  und  auf  dirfe-5«  '^,29 


=9>74 


jUM?'  Weilclie  Ar.  tTA/clel  inli-'mf&etheilt  Kai 
|f8%3/r^>Natroittoiitr*4gi,2^  Ith.'  Säure},  'dafi 
Jfö'itoe  i**brenBliche  ftörper  :des  Patrons  fictt 
Im&'fäiV  th.t  'alfo  faß  mit  vier'MabTfo  viel 
ßiMthtiti  *&  der  erft;ere,;  verbindet*); '  ;- 

•■<i  !V,  v-1'"-:' >  ■•  •  '.-'  •  ..:iL:-'    '.y    :.i 

;  Bekanntlich  bilden.  Blei,  Silben  und. Dweck- 

fi^^^vzraiim  der.  Oxyxüsung  mit  fehr  vielen 
otoea unauflösliche  Salze;  he  find  aber  auch  ee- 
rade  diejenigen  Metalle,  welche  ,  fieh  jnit  dem) 
wenigften  Sauerftoffe  verbinden,  und  alfo  auch 
dfrtitfafte  Menge  ydn  Säwr*  in  fieljrstiftienmen, 
*Ürfo  2u  neutralen  oder  feftneutratefi 'Sateint 
wWeti«  iDer  Grund,  #arut»  alle  MetalKalfc<s  mit* 
OiyÜm  Minimo  mehr  Tendenz  zur  UltäüflösKch- 
Nlik!miiX)xydünMaKiraohab^n,  ifrehie  Fol-' 
*fbr»;m7:    i^;j  /     ,    .  .;  •  -'    ,   >      -.      ,. - 

>^BUMH  §*¥$?#<#;  fojgüch  koniinen  au?  jpqTJi,  $öfT«7f| 
Lil  9PlT^'  ^aueirftoff.  Aus  den  Berzelius'fcheji  4nalyn 
h"''W  iblf  ftJh^felfkuren  Bleies  und  des  fchwe'fetfemren 

■%N$>S#*  Hu^aiyt  a*f  51*48  Th,  Sohwafclfaure} 
!  ;  .«$<«.  ^^  »^  &>>£*  Th..  ?ar#  6,88  Th.  Sauerftoff, 

j^Kcn  auf  ibo  Th.  Barium  1 1 ,75  Th.  Sauerftoff  (vergl. 

i'»«i  6.  170.J;        ',    ^--  Gilbert.         •* 

^^%eWi:Äan'nÄOTiö!u;idiete  Analyse  de*  fähfauren  Na- 
vtet^paifit  de»Ga7*LiuiTae?fch<fn  des  Mzfoufti  Silbera 

,  1,-^Jamenh^Jt,  r**&V \'5u£9}g*  **  5?»75  Th.  rNatro*| 
,  *4>55  *«•  'SauerÄqff enthalten"  feyn  mufsten.  Aus  dott 
"All&uPlfeBtefc ^Anafyibn   Üer  beiden  fakfaurtA  Salze 

,Th.  Siu)eroxyd,  folglich  31,62  Th.  Sauerßoff  enthalten 
minien',  weiches  58^05  Th.  Saüerftoft  äui  100  "th.  Na- 
'  ^(^iu^  gi«^t,  ^ilklich  ah#eiöhend  Vtm  oben  8,  17I. 

toaal  d.  Phyfik.  B.  38.  St.  3.  J.  181 1.  St.  7.  X 


I    3p*    1 

gedes  allgemeinen,  Gefetzes,    dafs  ric^Eammfljjpj 

fetzte  Körper,  die  viel  von  einem  unajrijlödicl^ 

p^tandtheü^  in  ficK  enthalten  vcpiier  gpofor<£.Tft 

^.^^«urj^aiifj^slijcbkdt   haben,  «1?  4>^i^f^gr% 

in  weichendem  auflü^licherBetta^dt^eiLy^l^l 
Das  Queckfilber  im  Minimum  der  Oxydirung  WW 
det  uniüffölsiicb^,  im  Maximum  dagegen  ie&c X& 
„lösliche  fealze,  und  überhaupt  find  aÖe  Sake« 
Metalle',  die  fidh  mit  vielem  Sauerftoffe  vermfljft 
leicht  auFläslieh.      * '  ''       -  ~  *  - '  '  ;  ^  '  ^  *'; \ 

-  Ich  V£i£olge  diefe  Materie,  nicht  waihfc*  « 
ich  glaube'»  hinlängUchtiviel  Thatfachen  augufcb* 
zu,  haben:,  um  das  aufgeftelke  Pxinci^uizu. 
ren,  und  auf  die  Folgerungen  aufmeckfänr»' 
thep,  die  aus  demfelbcn  ffietfsEn.v.'.XDteUTtbiri 
Gehalt  der  Salze  an  Säure  Von  der  JVlenge 
SauerTtoffs  abhängt,  deiTin  ihrehBäfei? tfftö 
,  Jft,  fo  wäre  zu  wünfeheh, "  ^&KqJ^rQbeq3i^W.i 
Oxydationsgrade  der  Metalle  ointl  djeyJVlifahftgf' 
verhältnlffe  von  entern  odör  von  ^weS:dfer,'äfliWcl- 
teften  zu,  beftimmenden  Salze  jeder  Klaff ^^1» 
neue  mit  aller  Sorgfalt  u#^r  fechten.  t  c  Mannte* 
/dann  die  Beftandtheile  ieiäb*)  gröfeen^  Mtagtftffil 
ealz^^'kä-felbft-atfc^^e^anzetfl  dtäti  * 
auren  §alze  fiph  nähe&#,  .ja^elar ,fi$  de*  $*$«)&» 
tat  nahe  kommet,  dtfrofr  Aechnung  «  b«ftöi«b« 
konnpn/ , Ipenn  man  Mt\fs ' i^phl  be^grlcen, j( 
die  überfchüXüge . Säur*  <einfes; jgateqs .  der  ,SätüpBg 
fremd;  omdblofs  in  fof ern  nothwendig  ift,  als  & 


^%fcitf/Kbäfrd*r  Cofeäfiön^erftört.    ^  i  if-i  : ' 

"'^mn/^&nr<»Mie  Metalläuflöfung  mit  Schwe: 
[KjSfaflt^ftpif  oder  mit  einem'. Schwefel-  Warfer- 


ra^lkalizeiletzti  foerhält'man  Werften  Falle 
^Sphweföl- Metall,  im  zweiten  ein  Schwefel'^ 
tl^erjtoff^IjV^  niederfallen.'1    Der  iii 

<te$  ^wety-W^UittdSie  entliaftenetVätferftofiF 
terfohidet  fi<*h  in  dem  erften  Falle  mit  allem  Sauer- 


'6  d^s  Metalloids,.  undo  der  Schyvefel  bildet 
laät^m-MetaHe  einfSchweielrMetalL  .  Jnv&wei- 
'ÄS-tWle've'rtllriHet  fich  der Schwefel ^Wäfferftof f 


Uttt  mit  dein  Oxyde,  ohne  fich  zu  zerfetzen  ./und 
r  in  folehef  Menge,  dafs  der  Wafferftoff  allen 
Siuerftoff  des  Oxyds  zu  fättigen,  hinreicht.  Die 
(Menge  des  Wafferftoffs ,  welche  zerftört  wird, 
oder  zerftört  werden  kann,  hängt  folglich  von 
iterfoxydirung  des  Metalls  ab,  und  eben  fo  die  x 
[Meige  des  Schwefels,  die  fich  mit  dem  Metalle 
jVertäaden  kann.  Folglich  mufs  ein  und  daffelbe 
iMetaH  fo  viel  verfchiedene  Schwefel  -  Metalle  bil- 
jdfiii  können,  als  es  in  feinen  Auflöfungen  in  Sau- 
(ttoiverfchiedener  Oxydationsgrade  fähig  ift.  Und 
'<fe  diefe  Oxydationsgrade  feft  und  unveränderlich 
*&d>  fo  mufs  man  hierbei  auch  Schwefel- Metalle 
ton  con,ftinten  Mifchungsverhältniffeh  erhalten, 
welche  Mifchungsverhältniffe  fich  aus  der  Menge 

X    2 


X    3o4    1 

des  £auerftoffs  in*  jedem  Metalloxyde nn<l  anS  dWi 
Mifchnngsverhältnjffe  des  Scbwrfdr: Wafferf^tlBj 
fchr  leicht  muffen  beftimmen  laffen.    Ich  behaupte 


nicht,  dafs  disfe  Schwefel-  Me&tte  die  ein 
find,  welche  man  erhalten  kann;  wohl  aber. &|n 
ich  fie  fQr  den  wahren  Typus  der  andern. Sctntfft 
fei -Metalle.  Und  das  um  fo  mehr,"  da,  ihr.G^tu^ 
an  Schwefel  unmittelbar  von  der  Menge  des  Sjnerf 
ftoffs  abhängt ,'  die  das  'Metall  enthielt, u^ddiÄ 
wiederum  die  Säuremenge,  welche  uch  xni\  m 
Metalle  vereinigen  kann,  beftimmt  *).    4  \r  «h- • 

*}  DurcH  die  VerfucW  des  Hrn.  Profi  B  erxetü*  Säp# 
die foftenVerbältnüTe,  wonach idie  KÜrpe»  in  4ftf  4ÄpM 
ganifchptfSatvx  mit  einander  verbünde* .  fin4*, W^iy |M[ 
die  Leier  dief  er  Annalen  willen ,  das  hier  Ange^tetkiB' 
in  Teinem  ganien  Umfange  bewährt.     '*     Qiliij'K™ 

-■",•■■..  '..."    /.  '   ±c  J< 

'v-  ,  <  ••  /.*.  '-*.'    •/>     .:•  ■  '/-.i^i^' 

-   •■   -       -        ''    '-'    -■''>"  -7/:'.^   TT     -:af» 

•    ;  '  •':  '  -    ■  '  .:  ■    :  -   d»T. 


-'  1 


n*r 


.«••■ 


A 


I«.,-...,,.  -'•'--.;.  •-^••'■,;     ■-;  ';'*     ., 

^tftitnmung   d?r    latenten  ^dritte  des 

Wtllratihs^gtlben  Waclifes,  Zinns ,  Wit- 

^ytfi&9  ßXeies*   jZinks'und/Schwefels, 

i  ::-ii:,;.       .»    ,dur,ch    Verlucbe 
vom 

'  ,'WiiinAM   Trvine  in  London  *),  . 

*S«  Entdeckung,  da£s  in  allen  flüffigen  und  dampf- 
fönpigen..  Körpern  eine  latente  Wärme  Statt  finde, 
^^HWäugbtar  ;  eine  von  den  xnarkwürdigften  und 
fftpfatigften,  welche  bisher  in  der  chemifchen  Phyv 
K  geinaphjt  \yprden  find. ,  Das  VercUenft  der  er- 
pm  Entdeckung  fchreibt  man  durchgängig  dem 
berühmten  Dr.  El^ck  zu^  Durch  wenige  einfa* 
che  und  deutliche  Vfcrfuche  bewies  derfelbe,  dafs* 
ehe  eio  Stück  Eis  zu  Wattier  werden  könr>e,  es  io 
riel  Wärme  annehmen  oder  verfchluckjen  muffe, 
da£s  eine  gleiche  Quantität  Waffer  durch  fie  zur 
^Temperatur  von  i4<>°  R  würde  erhoben  werden« 
Ändere  Verfucbe,  wobei  Dr.  Black- zum  Theü 
rafr  meinem  Vater  und  Hrn.  Watt  unterftützt 
wurde,  bewiefen  eben  fo  genügend,  dafe  das  Wa£-. 
fr  nicht  in  Dampf  verwandelt  werden  könne»  oh- 

*)  Dem  Sohne  des  um  die  Lehre  von 'der  fpecififchen  und 
der  latenten  WJirme  der  Körper  verdienten  Dr.  Irvi- 
ne.  Er  hat  dielen  nicht  unwichtigen  Aulfati  in  Ni* 
cholTon's  Journal,  1804.  bekannt  gemacht  und  Herr 
Prof.  Lüdic  ke  hat  ihn  daraus  übferfetzW    Gilbert 


he  ffefe  eine  Menge •  Wämre ^«atrmT^*^*** 
Waffer  bis  zu  800  oder  900°  F»  erhitzt  haben  v4t* 
wäre  es  djefer  Erhitzung  j:ähig.  Aus  diefen  fcrt- 
gefetzten  Verfuchen  zog  Dr.  Black  einen  alJgeäWfr 
tferen  Stehlufs,  und  dehnte  feinte  Thebiier  ajitW 
Fälle  des  ^Schmelzen*  und  Verdimftens  aus. 

Der  einzige  Naturforfcher,  weifehör  \fitf  gfc 
naüe  Quantität  der  latenten  -Wätrfte  bei  andkrjt 
Körpern ,  n  ächft .  dem  Waffer ,. '  zu  beftimra$»»  ffr 
fucht  hat,  war,  fo  viel  ich  weife,  Ön  Irvl^ 
Landriani  machte  einige  Verfuchfe ,  lim'Ww* 
weifen ,  dafs  das  Zerfliefsen  des  AlaunsV  SfcbiWi&I* 
lind  einiger*  Metalle  mit  einär  VerfchluckraigWl 
einem  Latentmachen  von  Wärme  verbufcden^ijj 
aber  er  hat,  wie  ich  glaube,  nicht' verfucht^Ä 
Quantität  diefer  Warnte  gfenau  zu  beftinnöea» '  m 
den  Vorlefungen  des  Dr.  Black  werdtoxwitw 
lehrt,  dafs  Dr.  Irvine  die  latente  Wäriöe  &* 
Wallraths  i45°,  des  gelben  Wachfes  17^  id 
des  Zinns  5oo°  F.  gefunden  fiabe.  Aus  den OT 
unvollkommenen  Notaten,  welche  ich  über  Ute  Art! 
befitze,  wie<  die -beiden  erftern  Wärmen  beßWört 
worden  find,  vermuthe  ich,  dafs  die  i4^*|tf, 
der  Cajmcitat  des  Süffigen  Wallraths  und  die '\$* 
aus  der  des  flüffigen  Wachfes  gefunden  wontal 
find.  Wie  mein  Vater  die  latente  Wärme  desZfiW 
gefunden  habe ,  davon  weifs  ich  keipen  einaj^ 
Umftand  anzugeben ;  da  es  mir  nic^t  geglückt ift» 
einige  Nachricht  von  feinen  Verfuchen  zu  diefe» 
Beftimmungen  aufzufinden. 


£  Sö7  1 

l  ''  fir.diefem4  JaSre  habe  ich  mlcli"  mit*  cfiefem 
Iftgäiftairde  etwas  bdfchSftigt,  tiiri  die' Quantität 
Äi*" latenten  Wärme  zu  finden,  welche  zu  dem 
Schmelzen  verfchjedener  Korper  erforderlich  ift ; 
Arfch überzfeugt  bin,  daß  wir  durch  die  Kehntnifs 
der  latenten  Wärme  wenigftens  den  Vorrath  an 
j  itatßchen  vergrößern  und  vielleicht  zu  einer  Be-< 
hlftögung  oder  Verbefferung  der  Theorie  gelängen 
l^ctderf.  Die  Gefäfse,  welche  ich  bei  kllferi  meinen 
Wrfacien  gebraucht  habe,  waren  Florentiner  Ffa- 
Mtoiy'  denen  der  Hals  abgefchnitten  war.  In  Ih-' 
Sbltwnr  das  hfäriu  nöthige  Waffer  enthalten,  xind 
'€!  Ötfä.fse  ruheten  auf  einem  hölzernen  Fufse  von 
IBS  Iddner  Oberfläche,  um  das  Ableiten  der 
WSrme  Von  den  Materien  zu  vermeJdenl  Die 
ÄtaAing  an  dem  obern  Theile  des*  Gefäfses  war 
<föfl?ljgängig  nicht  gröfser,  als  ilöthig,  um  die  zu 
itoterfüchende  Fibffigkeit  bequem  hineinbringen 
tot&önnen;  etwa  von  ij  Zoll  oder  etwas  mehr, 
pw  Waffer  war  alfo  nur  mit  einer  fehr  kleinen 
Bfehe  der  Luft  ansgeretzt.  Das  Gewicht  des  Gla- 
ftr wurde  in  allen  Fällen  vorher  gefunden.  Nach 
liefen  gemachten  Vorbereitungen  verführ  ich  fei- 
genderm^fsen. 

Der  erfte  Körper,  welchen  ich  unterfüchte> 
wrWistnuth.  DenSchmelzungspunkt  deffelben 
fand  Ich  an  dem  von  mir  gebrauchten  Thermome- 
ter fei*  480^  F:;  welches  dem  von  meinem ' Vater  ' 
gefundenen. 476°  F-fo  nahe  kommt,  dafs  ich  feine, 
toeftünmuiij»  als  richtig  anfehen  mufs^^da  er  ver- 


\  3oa  } 

fchiedene  Arten  der  Berechnung  untf  BtobflghtiMg 
mit  einander  verbunden  und  verglichen  h?t,untf  jcfr, 
zugleich  weifs,  dafs  das  von  ihm  gebrauchte  Th&nq* 
meter  mit  vieler  Sorgfalt  verfertigt  war.  Iitll» 
Glas,  welches  4i'i  Gran  wog,  gofs  ich  2&3ß  tifcjfc 
Waffer  von  62°  Wärme.  Hierauf  nahm  ich  elvi 
Quantität  gefchmolzenen  Wismuths  vom  Fdwa 
Ich  wartete,  bis  ein  Theil  gefunden  war,  zu  welrfy 
,Zeit  fowohl  das  flüffige  als  fefte  Metall  die  Wärme 
'von  4760  hatte,  und  gofs  fogleich  eine  Menge  fljjf* 
figen  Wismuths  in  das  Waffer.  Eine  Minute  ite- 
auf  ftand  das  Thermometer  bei  86°  und  nach.  2 
Minuten  beji  S5^°.  Die  wahre  Temperatur  ffr 
dem  Augenblicke  der  Vermifchung  war  datyi* 
86J°,  wenn  man  annimmt,  dafs  in  gleichen  Ztffc, 
räumen  gleich  viel  Wärme  verlohren  gegangen  ^ 
Hierbei  flieg  auch  eine  Menge  Dampf  auf.  2(& 
wog  da$  Glas  mit' allem,  was  es  enthielt,  rät 
fand,  dafs  deffen  Gewicht  um  1589  Gran  zugemwr 
men  hatte.  So  viel  mufste  alfo  die  Quantität  4** 
hineingegoffenen  Wismuths  wieget ,  wenn  JuerW 
nichts  verlohren  gegangen  war.  Da  das  MfiUtt 
aber  nach  dem  Abtrocknen  nur  i555  GranMf» 
fo  waren  34  Gran  verlohren  gegangen;  Der  Wjfr 
muth  war  um  38g£°  Jcälter  und  das  WaflTer  «m 
a  45°  heifser  geworden  j  es  würefen  daher  |555 
Gran  Waffer  um  34°  zugenommen  haben  *),  pkfa 
34  Grad  ftnd  mit  der  fpeeififchen  Wärme  desySb* 

*)  Nach  dem  umgewendeten  VerhältnÜTe  1555:  »956— % 


f    3°3    1 

ppt)*  rfttglp^qp,,  in$icl*e  in  T?J*a*n  t<H?+  Syfteiri 
fcr  Chemiö  auf p,q4*  angegeben  wird,  5^8 1 0,9°  *^ 
ju  baUe  *ber  der  Wjsmuth  bei  dem  Geftehc* 
^7^°  verjähren;  diefe  von  810,9  abgezogen, 
geben  den  Heft  4a  i,i  5 ,  welcher  nicht  aus  der  Ab* 
kftfclung  desfeften  Wismuths  erklärt  Verden  kann 
wd  daher  ganz  oder  zum  Theil,  der  latenten  Wärt 
»cdes  flüffigen  Metalls  zuzufchreibjQu  ift.  v^ 

*  Die  latente  Wärme  mnfs  jedoch  grofser  feyn» 
iAü^4ii  Gran  Glas  ebenfalls  um  2^5°  heifses 
forden  find.'  fcirwan  hat  die  Capacität  des 
Wnt|lafes  zu  0,174  gefunden,  und  durch  ver- 
ftmedene  Verfuche  finde  ich  die  Capacität  einer 
|rttofeh  Glasflafche  0,173;  es  ift  mir  daher  wahr« 
Üätalftlich,  dafs  die  Capacität  der  Florentiner  F^a- 
ftwBri*iiicht  viel  von  diefen  Zahlen  abweicht;  Wira 
jäfro,i^4lfür  die  Capacität  diefes  Glafes  angenom- 
men, fo  werden  diefe,  2.^2.5°^  Welche  d*r  Wis- 
fflttthden  4*i  Gran  Glas  des  Gefäfses  mitth$ilt^ 
«jfäie  Capacität  des  Wismuths  reducirt  ==0,6,4°» 
oW  i355  Gran  Gias  würden  um  25,4°  **)  zuge- 
kommen haben.  Diefe  zu  den  fchon  gefundenen 
44i,i5°  addirt,"  geben  446>55°  für  die  latent* 
WSrme  des  Wismuths. 

**t  Jtwtt  genauer  0,040 1 1 »  34*5' :  8i*,&  *-  *•  üV 

**).  Altem  diefe,  2*hl  ift  für  die  beiden  Capaci  täten  0,04t 
Und  q}i^  mit  100,4°  tu  vertaufchen;  dahingegen  ift 
15,4°  für  die  Wärme  56,4°  richtig.  Es  mufs  daher  wohi 
«fn  kleiner  Fehleritt  den  Vorhergehenden  Zahlen  Statt 


^ 

«jfcihv  w%a*,:w&ficli  fcfcon  hehiertct*  tatie'v'tlie- 
«nft*nlfche-iMeA^e  Öampf  -äufgeftiegen ,    wo?** 
dl 0  Summe  *detf  hierdurch1  verlöBten  gegarijfeafc- 
WÄnftö  aufserortlentlicfc  fchwer  anzugeben  ift.v,ft* 
ZWifcben  Will  i<*h  fie  mehr  zu  errathen,'  als  zttli^- 
ftimmpn,  fachen*  Alle  34  Gran  dürfen  jedoch'iiiflfc 
auf  den  Verlüfr  durch  die  Ausdünftung  gerecftftjt 
werden;    denn  aller  meiner  Sorgfalt  ungeachtet 
Ariifste  ich  bemerken ,  dafs  ein  obwohl  gewifs  fffyc 
kleiner  Thejl   des  Wismuths  in  der  Geft^lt^fcM^ 
iier   itt   der  Flüffigkeit  fchwimmender   Theilcbeft 
•aufftieg;  vielleicht  wurde  auch  ein  kleiner  TheSt 
Waffer  während  des  Veriuchs  verfpritzt*      WeäR 
wir  nun  auf  diefe  Vorfälle  die  HSlfte  des  Verhüte* 
fedirien,  fo  bleiben  noch   16  Gran  Waffer  übfigr 
welche  in  Dpnpf  verwandelt  worden  find.,      JXt 
latente  Wärme  des  Dampfes  wird  von  Hrn.,  Watt, . 
===  94°°  gefetzt:  aber  hier  ^ann  der  Dampf  nicht 
1q  heifs  als  jener  angenommen  werden.  .   Esift 
fchwer,  feine  Wärme  genau  anzugeben j  fch  will  fie 
der  Hälfte  von  940 °  oder  47 o°  gleich  ietzen.     E$ 
wären  alfo  16  0rau  Waffer  auf  470 °  erhitzt  vqordea; 
1 G  Gran  Wismuth  würden  von  derfelben  (Quanti- 
tät Wärm  eft  off  auf  11190,4°  erhitzt  worden  feya> 
und  ,i555  +  *Q  Gran  Wismuth  <wena  vi£.  Qr*to 
xjui  dem  Waffer  aufgeftiegen' wären)»  .oder;  1671 
Gran  Wismttth  würden  auf  ii3,qb  erhitzt  wo*- 
d$n  feyn.  *  Diefe  Quantität  Wärm^mufs,  alfo  nqch 
zu  der  fohon  gefundenen  446>550  addirt  werden. 


(    €A    J 


«So  findet;  tnan  :56o45°  föfc  dikganee  Sdmfcie  der 
iiteütmi  Wärme  des  Wismuthfe.^  U  -:w  <  i.  :^CT  > 

Es  thutmir  leid,  dafs^zu  Ende  »meiner  ^U«te^ 
fachung  eipjge  willkührliche  Abnahmen  eingeflof- 
fea  find;  ich  lege  daher  auf  fie  kein  grofsea,Qfir 
wicht.  Nachher  habe  ich  micK  beynüht,  die  Wahr*  , 
]$t  dieCer  Schlüffe  zu  beftatigen  oder  zu  widtrlbr 
geo\  indem  ich  vollkommen  auf  diefelbe  Art  Ver- 
fifchi  aufteilte ,  Bei  wdchen  die  'ßÜctang  des  Dam- 
ffes  ganfc  oder  ztim  Theil  auf  gefcliicktd  Art  ver- 
.Mifct  wurAe.  Ifel  einem  Verfuche  gelang  mir  {die* 
fefc  ^ziemlifeh  wohl1,  und  hier  war  die  latente  Wär^ 
fermif  ^Ifeft  Verbefferungen  überhaupt  fehr  n^ne 
anßoo0,  .  /  '*    'ff 

Ich  wiederholte  diefe  Verbuche  zu  fieftim- 
mnog  der-  latenten  lYärnle,  des  Wismutbs  tn^irere 
Mdüe,  wovon  die  Erfolge  fioh  inTJnachftehender 
Tafel  befinden.       r*  *■ .       ;        x 

Latente      Verbelferuhg<  we- 1 
Wärme  nach  gen  der  vompla-  Ganzejlate^ 


le  an^enoroÄ^ien 
W^irme 


^Mittel 


4^S 


ite'Wwrme. 


440 
440 

49* 
495' 


21:* 


475 


.  Aus  altem  diefem  erhellet»  dafs  wir  die;  Wahrst 
fcut  nicht  überichreiten  werden ,,  wenn  *wir  die  Ia»*7 
terte  Wärrn^  des  Wismmbs^u  55o°  «nnehmta.  i  i 


/  t    3'*    3 

Aof  eben  thefo  Art  habe  ich  zwei  Vufmft 
zu  Beftimmung  der  latenten' Wärme  des  ZinH*l& 
gefttllt ,  deren  Refiiltate  folgtaefe  find:  <        i     *- ' 


Mittel  507* 


»•       —       I;   495     I  *  '  \  ^V. 

Diefes  trifft  fehr  genau  mit  der  iJeftimmung  üMjk 
ein,  welche  in  B 1  a c k's  Vorlegungen  meinem  V* 
ter  zugefchrieben  wird. 

Der  Zink  fchmelzt  nach  Bergraan n'$  Astf* 
be  bei  7000  Fahrenhei^  Indem  ich  diefeak«r% 
wiefen  annahm,  machte  ich  drei  Verfuche  idpr 
die  latente  Wärme  des  Zinks  auf  ähnliche  Art/ ab 
ich  ße  bei  dem  Wismuth  beschrieben  habe.  Bto 
Refultate  waren  folgende : 


VerfucH 

Latente  ; 
Warme  nach 
der  erften 
Berechnung. 

Verbeffe- 
rmig.   • 

Game  laten* 
te  Warme.  ' 

1 
» 

5 

40° 

.  47ß 
445      . 

»8 
2% 

5* 

5*8 
498 
475 

Mittel 

4«9 

' 

497 

Bei  diefep  Verfachen  ift  der  Verluft  "weg*' 
des  Dampfes  dicht  berechnet)  worden ;  jedoch  Mfc* 
ach  mit  Hälfe  der  durch  Uebing  erlangten  Fertif* 
keit  bemühet  gjewefen,  ihn  fehr  kleiö  zu  raacbexw- 

Den  Schmelzungspunkt  des  Üleics  fand  fck 
über  584°^     Wegen  der  Kürze  meiner  Therm* 
meter&ale  konnte  ich.  hdhere  Punkte  nicht  a*>  - 
geben.     loh  vermuthe  daher,  dafs  5<)40 ,  weldfar 
Dr.  Irv ine  gefunden  hat,  nicht  merklich  voniffi 


C  5»»  i 


tftkAeft  abweichen..  Diefe  als  richtig  vorausgeht 
htet  Hellte  ich  wfchiedene  Verfoche  «her  die  htff 
leite  Wärme  des  Bleies  du.  H&rbfei  ift  vorzügtfeft 
bäinfrkenswertli  /  däfs  das  geSfptimolzene  Blei  nie 
t^jrid  Dampf  v^rurfacht,  als  andere  Metalle,  wenn 
Hlpcb  mit  der  gröfeten  Behuifamkeit  ;n  Waffef 
grfgoffen  werden,    und  hiervon  wird  die  AMache 

tuider  folgenden  Tafel  erhellen.  '     '  <      A 

?**  .„f.  ;■  .  :.- u  -•'  ..:-  :k .  i  r  ■  -,  /•  : 
<  ferfuck*  über  die  latente  Wärme  &*BMt*>* l 


£j-*lK 


T'Jtf! 


Bei  dielen  Verfuchen  habe  iqh  zufällig  das 
Gewicht  des  gebrauchten  Ge£äf$es,  aufser  in  de* 
beiden  erfte»  Fällen,  zu  beftimmen  unterlagen J 
dilm'nng^achtet  läfst  fich  fehr  wohl  fefaftetit»', 
dA  *e  Äifttle^e ' latent^  Wärm£  de*  Bleies  i5^6 
fcy.  Eine  gewifs  unerwartet  kleine  Menge ,  wplj 
che  ich  aus  mehr$m  Verfuchen,  als  hier  befchrie- 
bei^firfa^mit  Sorgfalt  fchlofe  ;*  oh66  dafs4&iv.eii 
neu  wcfe^tlichen  Mangel  an  Genauigkeit  entde- 
cken, bondte.  Bei  dem  ^weiten  Verfuche,  wo  et- 
was  Dampf  aufftieg,  fchätzte  iah  den  Verluft  4 
Gram  Nimmt>wan  any  daf&  cüefe  <4  Gran,  wie 
bei  dem  Verfuche  mit  dem  Wkmythe,  4%&°  W^- 


n»e?6ätbalte*,'ib  beträgt  'der  brerecHMete  fttfafttt 
2Uf  IWtenöea  «STfUtaUd«» Biete?  :a<*3»y  wgkfcsfttlift 

Eigenfcqaft  diefes  Mertalls.  -   -    Ji 

ntft ^t)erLd^i|eJliBVpei-;  d&  Wnoth' '^  Ä#» 
Ä&g' feines  WäKr^ifs'  in"  tÄ'fcfRfehtu^  %&&$ 
mtelkalbe,  ittiS*hw*f*t:^  Der  Schrrvelzw^pu^H 
des  Schwefels  wird^ife  4mi&tehTl#gp^g Igfemitinftfr 
lieh  212°  F.  *)  angegeben.     Diefes  ift  aber  pfeift 


wenn  er  eine  Quantität,  Ssfrwef^l  fin  kochendps 
VVal^wir&^A|o  es  ggipz  4nvSfiw4?r^  b^^^ft  ^^ÖÄ 
Jeder-Vt?rfitchL"  den ~fch  Ta  tnachen^eieeeöliäi 


hatte,  r  überzeugte Lnpchi  dals4dasj  Fliefjen  «Oft 
Schwefels  in  der  Nähe  chis  2ä&9  Stitt  fineje.  Ich 
fage  in  der  Näie,  weil  dir  Mittfcfeiluig  deitWftnM 
nntej  den  Tl  eilen  des  v%KvteFe]sjfehE  langf» 
gefchiehu  und  da^-Tfoerniometör  oft  rriit  -fette»! 
Schwefel  überzogen  ift;  daher  daffelbe ,  die  Urfe* 
«nb  v*$tttoj?J  xfäctie  «e  win^gftwfs  köter  ift, 
ils  die  FiüfftgMtJy 'fcbäeteher  estftefiet. .*  Be£*tif 
V(erfu,ch^n  zu,  ßeftimmüng;  diefes .ßüfrlftteS  (mufc!4wi 
Thprniometer  heffggfljg J?«wegt  w^ften,,,,  Die&^ 
fclge  aus  meinen  Yej$ucfyeni  zur^^fipdu^g  der  J^ 
tentkn'Wärnie  des  Schwefels  werden  in  iojtencfo 

raffej  angegeben.  -  »  . 

-*rr  ».'*'•  .'  ::*.  rna*i  ;■  '    *7    /;rir2Jv  .".»  i!   »  atf» 


?>j.».> 


z*W^ 


l!;J( 


r1» 
2 


JGanze  laten- 


**)  *ei'<HU'«H6*1&*eJtö5t.n,ti'J  »*«  ^.'Ä1^ 


t    3i5    3 


;*  *r,Bet  diefen  Veäfttähenlhabe;ich  dfWCajfeciiät 
§$J)qßeJ*l£  vei7nö^ej>neiner-ejge4ian.  Verfitftlft 
$B  ^gendmnaßa^  jYfilcke  .vöb  der  ^eftknrhafi^ 
rjpaa's  Äicbto.tieiTyeyföhiedöniiftl'j^Ih  den'iÄ** 
j§{n  $ä£fen ,&fcbe lieh mdeh tganr  *o# ffcftöln  T  b*fft3 
Ja^  t^ernje  togßg^iien  Zahlen  ^e Waffe itv'ic^r 
flfcflT?H  Riefet ^»Uoy&iWgnnz  nntadeHurffc  find.  Ib 
ijjj^m^^l^  h^t^fc^yctfausgeXetet^  rdafe.  die  HaäW» 
i^jßgl^jt  fdi^  X^m^ra^^r  des  ;ScHmelzungspu«kJ 
ff#^bep  welches, idhduiTcbgähgig  f Or  wahr  halttff 
^fägtfetiffiNti  einig«  Uebungerfcnader/fc;  jdm  Augöft** 
WJ^^YäS  dejn  Gerinnen  der  in :r  der  FMffigkäit? 
■fcl^in^wi w4en  r.Tlreile  iv'ahrzuÄehrn^n.  Bei  d^i* 
^rtkeh^en  ipit  dem SüixyefeL  verurfacht  befonder* 
WfaYfßWctä&f&gmg  dtefes  Umftandes  grofse  Feh* 
[hgfuffpff  ich » wurde  anfänglich  in  grofee  Verlegen^ 
4HHt  gefetzt,  ehe  ich  meinen  Fehler  bemerkte.      ^ 


i4(i     ■»" 


Jlifc^i<*Ätt/i£j  -  Tfl/rf  des   Wärme febjfs  bei  atM 
W>o  «r  ,.  Msher  ^i^iterfüch$enJK&rpern.         •*  :,G,T 


Ei« 

Wtllrath 

Gelb  Wachs 

Zum 

Wismutk 

Blei 

Zink 

Schwefel 


Selinftfl^ 

i*  Latente 

*™&mti&*i 

..^ärfne*    ' 

.    &*•**: s. 

J5fr5I0**V 

"5 

»45 

14t» 

*75 

4P 
476 

594 

50a 

550 
162 

700 

493 
H3^8 

r      * 

Diefelbe  "in  Oracle* 


aüfdie^Cäpicität  Sei? 
Waffers  rediwtftfdl 


35 

25>ö5 
5,604, 

48,5 
«7,145 


.117 


[    3i6    }  i 

:  In  alte*  diefen  Fällen  dftj  die  latente  Wäf*me  i» 
Graden   clor  Capacität  des  Körpers  im  fettete  Eflfc 
ftande  ausgedruckt  worden,  aufcer  bei  dem  W*B* 
pathe  midlgelben  Waxrhfev  tvo  die  Grade  nacti'd* 
Cflpacitat  im  flüffigen  Zuftaode  beftifrfmt  fin^J    4MB 
terfuehte  diofe  zuxeduciren,  umie  beffei*  ^er^W* 
then  2Uikönjuen,  -indem  ich-tfie  fpecififcheiViri*^ 
des  Wachfes/urwl  WaJtothe  im  feften  Ztrft^rrde4|| 
beftünmen    facht**;    allein   ich  "habe  ;  Ivejgerf  ^ü- 
^Veichhek  ubbC  fiälgfich  <wt*ge!ft*<te$  VerfcMuciiJ* 
der  lalenteba  .Wärme ,  wodurch  ein  feto  niWMJIfr ; 
Grad  der  Wärme  für  beide  Körper  entftiht,  jftii- 
*ea  Wünfcb  -bierini  nicht  erreichen  kööflefc.  'T)BW 
Zahlen  find  daher  für  ihre  latente  Wärifiefcte  kNftV 
Bei  Betrachtung  der  obigen  Tafti  wird  fefc*v4dife 
VerbaltDifs  wahrnehme»,  wonachfifch  -die  QtAMtt 
tat  des  WärmfeftoEfs  richtete-;  unfehlbar  nfmmtf Ä 
nicht  mit   der   Strengflöffigkeit  zu;  aber  fie  feg 
^^foheir^ich. einige  Ver^imtong  ri^  dtfr, 
ven  Capacität  jie^A«KorpeR5  -{i^fiaup  feften 
flüffigen  Zuftande.      Es  ift  daher  die  BeftiuiuiMg 
4er  Capacitäi  eines  jedenMptaite  im  flbffig^%j^ 
ftafede *   das  Qtieckfilber  auageWbmm en ,    als  qftp 
äufserft  fchwere  Aufgabe  Mit  betrachten.  . ,f  "* 

!      - . ;         ....     &" 

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VII 


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vir.    ' 

ftefchreifuing  eines.  Qebläf es  tum  Löth* 
fohre  nÜt*  Hülfe  des  Waff erdrück^ 
-  '"'.vom 

Prof.  Lu dicke  in  Meifsen. 

Miefes  Irijtnimentilt  von  dem  Abb*  Melograni 
erfinden  worden ,'  und  wurde  von  ih*n  für  die  kö- 
aigjU  Mineralien  -Sammlung  zu  Neapel  gebraucht. 
Ein- Engländer,  Namens  Greenough,  -erwähnt 
(fefrjbea  in  einem  Briefe  an  Hrn.  Cf  i  ch  o  1  f o  n ,  in 
dft$»  Journal ,  Sept.  i8o4- ,  mit  ^dem  Bedauern,^ 
fc&£i*  keine  genaue  Nachricht  von  deffen  Einrich- 
tung "geben  könne,  weil  er  keine  Zeichnung  da- 
*op,  entworfen  habe;,  und  es  daher  nur  ausJem 
GedScbtniffe  befchreiben«  muffe. 

Zwei  Glaskugeln  (Fig,  2.  Taf .  IV.)  von  fchick- 
licher  Grölse  waren  an  ihren  Hälfen  mit  meffinge- 
rtfe»  Ringen  verfehen;  eine  derfelben  hatte  ein 
Ventil  oder  einen  Schliefshahn ,  welches  von  bei- 
den wiffe  £r  nicht  mehr  mit  Gewifsheit*;  beide 
fchloffen  unter  rechten  Winkeln  auf  einer  Rohr? 
rem  eben  diefem  Metalle  an  einander.  Die  Röhre 
tfarmit  den  vertikalen  Ringen  fq  verbunden,  dafs 
Eck  die  Kugeln  um  diefelbe  herumbewegen  liefsen. 
Gefetzt  nun,  die  untere  Kugel  fey  zur  Hälfte  mit 
Waffer  gefallt,  Co  wird,  wenn  min  die  Kugeln 
tmdreh|,  da«  Walfer  aus  der  obern  Kugel  in  die 
Annal.  d.  Phyfik,  B.  38*  St.  3.  J.  181 1.  St.  7.  Y 


I 


t    3**    1 

untere  laufen,  'und"  einen  Luftftrom  unterhalt«* 
welcher ,  weil  die  obere  Oeffnung  verfchloffen  A 
in  die  Seitenröhre-un4  durch  deren  Mündung  fcö* 
men  wird ,  vor  welcher  fieh  die  Flamme  befin^Ä* 
Wenn  das  Waffer  beinahe  ausgelaufen  ift,  we^lril 
die  Kugeln  wieder  umgedreht. 

Muthmafsliche  Ergänzung  die/er  unvollßäniigm 

>      _  Bcfchreibung. 

Da  diefes  teebläfe  weniger  Radin  einniimai 
und  leichter  tortzufchaffen  ift,  als  das  1739*** 
i.  Bande  difefer  Annalen  von  mir  befchriebene  Oj* 
lindergebläfe,  fo  dürfte  *  es*  vorzüglich  bei 

#fchen  und  mineralogifchen  Schmelzverfuchen 
Nutzen  feyn»  Allein  es  ift  viel  zu  unvollftfjdäf 
beschrieben,  als  da£s  ein  Mechanicus  hiernach«* 
beiten  könnte;  und  obgleich  der  Verf äffe*  ist  V|b 
xier  zweiten  Figur  den  Durchfchnitt  des  mittfonr 
Theils  zwifchen  den  Kugeln  vorftellt,  foift  in 
felben  blofs  eine  mitten  hindurch  gehende  Rdltyft 
für  den  Lauf  des  Waffers  angegeben ;  .von  der  fJt 
ge  der  Luftröhren  findet  man  aber  gar  kein  Malt 
mahl.  Um  diefen  Mangel  einigdrmafsen  zu  etf* 
tzen ,'  Jchlage  ich  folgende  Einrichtung  vor,jwd» 
che  mir  die  ehtfachfteztt'feyh  fcheintj  und  £• 
blofs  in  diefem  Falle  Statt  finden* kann,  wo  4| 
Zu-  und  Abflufsröhren  fehr  enge  und  nichts Wä 
weiter  als  die  Mündung  des  Löthrohrs  feyn  dadbtt 
Die  Zeichnung  Fig.  3.  ftellt  den  DurchfchrtÄ 
des  mittlem  Stacks  zwifchett  den  KugeJ^  in 


C    3*9    ) 

Höfte  feiner1  wahren  Gröfse  vor.     Die  me^ngene 
IWTung  einer  jeden  Glaskugel  ift  auf  der  convexen 
SUite  eines  halben  Rohrs  angelöthet,  welches  et- 
im  um  1  Zoll  länger  als  d$ r  Durchmeffer  der  Faf- 
Jtt£  ift»,  \ind   eine  folche  Krümmung  hat,    dafs 
beide   halbe  Röhren  vereinigt   ein  Rohr  bilden» 
welches  die  horizontale  *  an  diefem  Orte  gut  abge- 
«feihete  Röhre  nebft  einer  in.Oehl  getränkten  Be* 
lederung  umfchliefst'     An  der  horizontalen  Röhre 
und  zwei  Ringe   oder  A  Matze  d,  d,  d,  d  ange- 
feflttht,   \yelche  das  Verfchieben  d$r  beiden  Halb- 
Tühten  .verboten.     Diefe  beiden  .Halbröhren  wer- 
dfea  auf  beiden   Seiten  an   den  hervorgehenden 
Theilen  von  zwei  Ringen  c,c,  c,c  zufamznenge- 
h*ftfln,    welche  Ringe    mit   Schrauben    verfehen 
%tr  um  fie,  ohne  der  Bewegung  der  Kugeln  bin*- 
«Wrüth  .zu  (eyb ,  an  die  horizontale  Röhre  mitteilt; 
4&  ßele'derung  luftdicht  anfchliefsep  zu  können« 
In  dem  Hälfe  eines  jeden  Glafes  befinden  Cch  drei 
Röhren  ,x  die  £  oder  wenigffens  \  Zoll  von  ei^an» 
der  ablieben  muffen,    damit  zwifchen  ihnen  auf 
der  horizontalen  Röhre  noch  ^aum  genug  zur  Be- 
Itdenrag  übrig  bleibt«      Von  diefen  ch^i  Röhren, 
welche  fo  lang  find,  als  der  Hals  .tief  ift,  dürfen 
rite  beiden  äufserften  nur  ein  wenig.  vreiter  als  die 
Mflndung  des  SchinelzrohrS,   etwa  ^  Zoll,    die 
Mittlere   aber  kann  -fa  oder  Txf  Zoll  weit  feyn, 
Di«  horizontale  Röhre   ab  hat  drei  Oeffnung^n, 
frtlche  auf  die,  frei  Röhrfcn  heider  Glaskugeln  paf- 
fen puffen.     Die  mittlere  Öffnung/ geht  mitteilt 
1  Y  a  %  '   • 


c  w  y 

einer  eingefetzten,  eben  fo  wellen,  öd^r  ein:***, 
nig  weitem  Röhre,  als  die  ihr  zugehörigen  HA* 
ren ,  vertikal  hindurch.     Die '  Oef fnung  e  für  die 
Zuleitungsröhre  der  Luft  befindet  fich  oben,  wd 
die  Oeffnung  g  befindet  fich  uirfen;   aurtfi  dtft 
trird  die  vom  Waffer  aus  der  untern  Kugel  atugh» 
*  tfiebene  Luft  in   das  Löthrohr  getrieben..    MtM 
befindet  fieh  ein  Hahn ,  welcher  vor  dem  Unmifc* 
den  der  Kugeln  verfchlöffen,  und  nachdem-«die  Kö» 
geln  ruhigj^ftefren,  geöffnet  wird,  damit  das  obert 
Waffer  durch  die  mittlere  Oeffnung  fqbon  e»a# 
anfängt  zulaufen,  ehe  cKefe  Luftröhre  offen  ifc 
Hierdurch  wird  das  Eindringen  des  Waffers  in  &* 
fes  Zuleitufigsrohr  verhütet. 

Bei  viel  weitern  Röhren  hätte  man  die-IMjfc» 
te,  die  in  beiden  Kugeln  über  die  Oeffhungy  ftefcfr 
bis  nahe  an  den  Boden  der  Kugelfi  verlängern  ttflt- 
fen;  welches  auch  hier  gefchehen  kann,  wenn  äff 
Röhren  nicht  enge  genug  ausfallen  foJlten.  #& 
Anfchung  der  Stärke  des  Luftftroms  bei  einer  ÄJ- 
chen  Mafchine,  um  ein  kleines  Scbmelzfbuer  wf 
der  Lampe  zu  unterhalten,  darf  man  boffentÖck 
nicht  beforgt  leyn ,  welches  man  aus  dem  LuftÄ* 
me  bei  einem  gläfernen  Tachypyrio  fchliefe» 
kann^  dahingegen  dürfte  die  Verminderung  fät* 
Stärke,  welche  mit  dem  Herunterfinken  <Jbs  qbm 
Waffers  vor  ficti  geht,  auf  das  Schmelzen  zuwe&a 
einen  nachtheiligen  Einflufs^ haben,  und  hieriafe* 
das  hydroftatifche  Cylindergebläfe  einen  unläagh*- 
reu  Vorzug.  ,  *    •     . 


[331      } 


''■••'■      ^        ;•     '-■  VIIL      .'■■"■■  ■•    ' 

%erfuche  und   Beobachtungen  über  die 
Medu.ction  der  Kiefelerde   dufch  Kohle 
Ui*.<£  Elfen*   und  chemi/che  Analyfe  des 
,  ytoHleh/toff haltigen  Sillcium-Elfens , 
vom 
'  '  Prof.  %  Stromeyer  in   Göttingen, 
'f^örgel.  in  der  kömgl.  Soc.  zu  Göttingeh  am  4.  Mai  181%.) 
Im    Auszüge.  * 

.Die  höchft  merkwürdige  Entdeckung  Davy's, 
.dafs*  die  Alkalien  und  die  fogenannten  alkalifcheii 
Erden  zulammengefetzt  und  Verbindungen  eigen- 
.tnÄmlicher  metallifcher  Grundlagen  mit  Saueritoff  * 
.Jfatf,  beftatigt  nicht  nur  eine  von  dem  grofsen  La* 
.toifier   auf  THatfophen  gefttUzte  Vermuthung, 
fofidern  eröffnet  auch:  für  die  Chemie,  und  über- 
haupt für  die  phyfikalifcherf  Wiffjenfchaften ,  eine 
neue  Epoche   von  dem  weit  ausfehendften  Inter- 
-dOfe.'    Es  liefse  fich  demnach  als  fehr  wahrfchfein- » 
lieh  vorausfetzen,  dafs  auch  die  eigentlichen  Erden 
ähnliche  Zufairjmenfetzungen  feyn ,  und  gleich  den 
Alkalien  und  alkalifchen  Erden ,  aus  nietallifchen, 
iniV  Sauerftoff  verbundenen  Grundlagen  beliehen 
•  möehten.     Indeffen  hatten  bisher  fowohl  die  von. 
Davy  Sls  auch  von  andern  Chemikern  »mit  der 
Volta'fchen  Säule   angfcftellten  Verfnche  hierüber 
noch  keine  befriedigenden  Auffchlüffe  .gegeben 


[      «22      ] 

Dlefes  veranlafste  unlängft  den  bekannten  fcRw^B* 
fchen  Chemiker  B  e  r  z  e  1  i  u  s ,  in  Betreff  der  tkt& 
erde  einen  dem  ähnlichen  Weg  einzufchlagen,  cÜk& 
welchen  zuerftT hepar d  und  Gay-Lurfftfc'^l 
pavyfche  Entdeckung  der  Zufammenfetzung  & 
Kali  und, Natron  beftätigt  haben.  Er  untefw*nlf 
diefer  Abßcht  ein  Gemenge  aus  Eifenfeile/Kxft» 
lenpuTver  und  Kiefelerde  in  verfchloffenen  Tieg&i 
einem  fehr  heftigen  Gebläsfeuer,  und  erhieki* 
durch  vollkommen  gefchmolzene  und  zun}  'ÖWl 
ductile  Eifen  -  Reguli ,  welche ,  mit  Säuren  beliiö* 
delt,  jedes  Mahl  Kiefelerde  in  bedeutende^  M&f» 
aurückliefsen ,  und  mit  Schwefelfäure  mehr  "Um* 
ferftoffgas  entbänden ,  als  eine  gleiche  Meng*1  Hb 
nes  Eifen  unter  denfelben  Umftanden  giebt. K*  ÄW 
diefem  Verhalten  der  Jifen  -  Reguli  glaubte  BW* 
«elius  fchliefsen  zu  dürfen,  dafs  die  £ief«fme 
hei  der  Behandlung  mit  Kohlenftaub  und  EifirffÖt 
fpähnen  durch  erßere  reducirt  forden  fey/üwd 
fich  in  diefem  reducirten  Zuftande  mit  dem  Eife» 

und  einem  Antheile  Kohle  verbunden  habe.       * 
Diefe  Verfüche  fchienen  Hrn.  Stromeret 
von  der  gröfsten  Wichtigkeit,    fowohl  in  wifflfr 
fchaftiicher  als  auch  in  technifcher  Beziehung,  «r 

"feyn,  indem  es  ihm  rriqht  unwanrfcheinlioh  döftk- 
te,  dafs  fie  uns  zu  einer  genaüern  Kenntnif^te 
doch  immer  noch  nicht*Völlig  .aufgeklärten  ÜWc 
des  Stahls  und  Gufseifens  und  deren  Madificilte- 
nen  fahren  könnten ,  bei  deren  Aüflöfung  in  S* 

Ten  man  bekanntlich  ftets  einen  bald  grofseru,&*fi< 


> 


[Sä?] 

kleinem  kiefelerdartigen  Rückftand  erhllt,    med 
dafs  felbft  der  Eifenhütten-Procefs  hierdurch  einen 
böbern  Grad  der  Vollkommenheit  erhalten  könne* 
Sobald  er  alfo  durch  das  Octoberheft  der  fchätzba- 
tm  Gi  Ihert'fchen  Annalen  der  Phyfik  vom  vori- 
gto»  * Jahre  *von  diefen  Untersuchungen1  Kenntfttfil 
Schalten  hatte»  unternahm  er  tsfogleichy  die  Ver- 
ibebe  des  fchwedifchen  Chemikers  naohfcuatfbesten, 
und  die .  Thttfachen  ,    wgcaui  B  e  r  z  e  1  i  tTs  feine 
Veqmuthimg  über  eine  Statt  gefundene  Reduction 
der  Jüefelerde  ftützt,  zu  verinciren.     Es  guckte 
ihm  .auch  fehr  bald,    nach  einigen  vergeblichen 
Verfuchen,    mit  Hülfe    der  Efle    eines   fciefigen, 
Schmiedes *  indem  die  in .  dem  akademifchen  Xa* 
boratorio  befindliche. Elle  zu  fchwach  war,  ähnlii 
ctaEifen- Reguli,  ,und  zwar  mehrmals  von  defc 
(fctfse  einer  Erbfe ,  zu  gewinnen«     tr  befolgte  im 
Allgemeinen  das  von  Berzelius  angefahrte  Ver* 
I  foferen»  nur. nahm. er  ftatt  der  Kohle  Kienrufs,  weil 
tr  befürchtete ,  dafs  das  in*  der  Kohle  befindlich» 
Alkali  lieh  zugleich  mit  reduciren  und  die  Eigene 
febaft  des  Siliciwn  -  Eifeas  in  etwas  abändern  möch- 
te^ fo  wie  er/fand,  dafs  daffelfce  Fluorium  enthielt* 
iö  bald  zu  deffen  Gewinnung  flufsfäurtbaltige  Kie* 
felerda  angewendet  war.     Auch  wurde  <ße  Maffe, 
wi*bei,Reductionen  Von  Metalloxy  den ,  noch  mit 
etwas  Leinöhl  angerührt.     Die  durch  diefes  Ver* 
fahren^ gewonnenen  ReguÜ  des  Silicium- Ei feirs  va> 
nlrteu  in  der  Gröfse  unck  Farbe,  dem  Glänze,  der 
Hjrte,  der  Ductjlität  und  dem  Gefüge  nach  unge- 


mein.,  Iiidefe  liefen  ßt'hi  doch  »i>r  Haupt-  Vaä* 
/  t£t$n  davon  unterfcbeiden,  welche  auch  in 
hang  d$s  M^fehung^verhältDifTes,  .wie  die 
derselben  ergib*  ydu;  einander  abwichen. .  $j£ 
c^efen  zeichnete  fich  die.  erfte  durch  ein  hlättägpr 
fei*miges:  Gefügt  aus,  hätte  '  auf  der*  Obenflatlii 
inetftvtfin,  ikryltailittifches  Anfehen,  und*  bfe&^lfr 
yiftBM  :£e  pelirt  wurde,  in  der  Farbe  auffallest 
Aehtiliotkeit,  mit iPlaüs*  •  -  Die  zweit*  .Varietät  ah« 
nelteJm/fiefäge  und  auf  dem  Bruch©  ungemein 
denvgemtinen  Gufseifen;  die  Kugeln  der  IV  Ihn* 
fielfrrf  jneift  glatt  amd  glänzend  au» ,  und  nahm« 
durtibiJPohtiut  jeine  zinnweifse  Färbt  an,  Die  drM- 
$t  iVarietät,  welche  dem iweifsenGufseifen  glich, 
htttfe;  ein  «tichtkorniges  C^Füge,  und  kam  in  der 
Farbe  dem  Silber  am'titchften.  Diefe  drei  Varie- 
täten waren-  fammtlich. fpröde,  heften  fich:  ah« 
bei 'verfichtigem  Hämmern  etwas  abplatten«, „|»d 
öur  änfserft  fchwierig  pulverifiren.  .  Die  vierir  Va- 
rietät war  ftahlartiger  Natur,  und  glich  dem  Stahl 
in  lüaficht  des  Gefdges,:  der.  Ductilität,  der  Hirr 
tßyoder  Farbe,  des  Glanzes  und  der  Politurfähig»' 
kfeit 'anfallend,  liefc  fich  auch  wie  Stahl  hart«* 
und  lief  wie  diefer  hei  vorfichtigem  Erhitzen  auf 
der  Oberfläche  mit  Farben  an.  Von  diefer,  Vasfer 
tat. kamen  zwei  Abänderungen .vojyi wovon  die  etee 
ein  grob  -  ftahlartiges  Gef  uge  befafc ,  *  und  nur  Mb* 
ductü  war,  aber  dabei  fo  hart,  dafs  'Stab-  tptf 
Gufseifen  beim  Hämmern»  darauf  tiefe  Eindrücke 
•  davon  annahmen.-    Die  andere  Abänderung  hing» 


'   *  • 


**     •  • 

§9*  aetfc^n^te  #h  durch  ein  Tiöcllft  feinkörhiges 
(Wögenuhd  vollkommene  Ductilität  aus.  Das  fpe- 
Ktfftfchö  Gewicht1  des  Siliciuin  -  Eifens  vatiirte  zwi- 
$bin  6^77  lind  £,324 1  und  fie}  dtirchgehends 
omTo  Viel  geringer  das,  je  reicher  d&r  Gehalt  der- 
ttben  an  Kibfelerrffe  und  Kohlertftoff  war.  Daffel- 
<9  wurdö  ftark  vom  Magnet  gezogen ,  und  war- ein 
JfWöteföicher  elektrischer  Leiter.  f 

1'     Kugeln  diefes 'Metalls  mit  Sä*en  digörirt,,f>fci  - 
-Äefe^keine  bemerkbare  Wirkung  darauf  äufserten, 
*Mäeüblofs  gefchwäfzt,  öder  auch  grau ,  und  ga- 
Mn  eine  Eifen-AuflfcfongVohne  übrigens  an  Ge^ 
fcrffc  und  Gtöfse   merklieb  verändert  zu  werden, 
-Hierauf  calcinirt,  brennten  fie  fich  mehr  oder  we- 
tfg&t  weifs,  ohne  auch*  jetzt  ihre  Gröfse  oder  G&  * 
fodt  auffallend  zu  ändern.    Diefe  durch  Calciniren 
tfcllkofcnmen  weifs  gebrannten  Kugeln  wurden  vom 
'•fagnete  noch  fekr  ftark  gezogen ,,  und  gaben ,  in 
-ftatzfätore  oder  Sälpeterfäüre  geworfen ,  unter  Eni- 
*4Ö*dting  Von  Wafferftoffgas  oder  Salpetergas  aufs 
fefcte  Elfenauflöfung^n »  und  verlohreh  diefe  Eigen- 
-febaft  nicht  eher,    als   bis 'fie  durch  fortgefetzte 
lieb&ridlung  mit  Säurin  in  einen  gelatinüfeh  Zu- 
"fcsöd  verfetzt  worden  waren.      Diefer  gelatinöfe 
•JSoftand  vArhielt  fiqh  völlig  wie  die  reinfte  Kiefel- 
-f«de.       Dagegen  ' Kohlen- Eifen- Reguli,    welche 
Mofs^clurchZufammenfehmelzen  von  Ei fen feile  *uöd 
i^ienrufs  erhalten  waren,  und  im  Gefüge  auffcA- 
Idnd  der  zuerft^ genannte^  Varietät  desSilicium- 
Eifens  ähnelten*  mit  denfdben  Säuren  behandelt, 


t     3z6     ] 

• 

zwar  auch  Kugeln  zurüeldiefsen  Reiche  nochgin: 
die  Geftalt  und  das  Volumen  der  Angewandt«  £i- 
fenkugeln  hattdn;  allein  diefe  verbrannten  bein 
Gkihenwi*  Kohle»  ohne  Hinterlaffung  eines  wig* 
baren  RüGkÄandes  * 

Das  bei  Behandlung  des  Siticium  -Eifens  mit 
Salzfäure    oder    Schwefelfäure    fieh    entbindende 
Wafferftoffgas  war  kohle  nftoffbaltig,    und  führt* 
bleich  dem,  \*lches  Gufseifen  giebt,    ein  fätides 
Oehl  in  reichlicher  Menge  mit  fich,    fö  dafe  * 
SperrflOfßgbeit  fleh  dadurch  färbte  und  Sinkend 
•wurde.      Auch  entftand  während  der  Entbiodimg 
diefes  Gas  ein  ähnlicher  kiefelartiger  Schaum,  wie 
folcher  unter  denfelhen  Umftänden  beim  Gufeeifeß 
wahrgenommen  wird.   Die  Menge  von  Wafferftüft 
gas,  welche  das  bei  der  Behandlung  des  Silicimn 
EifensinSalzfäure  fich  entbindende  Kohlen-Wa^ 
ftoffgaSÄnthieit,  war  ferner,  einem  eudiometrifcben 
.yerfache  zu  Folge,  ftets  grüfser,  als  die  ift,  wel* 
che  eine  gleich  grofse  Menge  Staheifen  bei  derfel 
ben  Behandlung  gieht.      Auch  fiel  diefelbe  \*äü 
Mahl  um  fo  gröfser  aus,    je  mehr  Kiefelerdc  auf 
dem.  Metalle  gewonnen  würde.      So  gaben  na8 
Mifligrammes.der  blättrig-körnigen  Varietät  22,67 
parifer  Cubikzoll    Wafferftoffgas    (bei  o°  Ten 
peratur  und  28"  Barometerstand),  und  1 1 1  o,5  M*l* 
Jigrammes    der    fübducülen   fiahjartigen  Variet 
92,298  parifer  CubikzolJ ;  während  im  erften  i 
»ur  864,5  Milligramm  es  Eifen  und  im  ander»  1 
1053,448  Milligramm  es   Kifen  aufge^ 


Watefi.  "Dagegen  1000  Milligramme*  des  Stabei- 
fens,  deffen  fich  Hr.  Strom  eyer  zii  allen  diefen 
Verfuchen  über  die  Reduction  der  Kiefeierde  be-' 
Hiebt  hatte,  »und  welches  d,g85  wirkliches  Eifen 
enthielt,  mit  eben  diefer  Saure  bis  zum  völligen 
'Jtaflöfen  behandelt,  nach  eirrem  Mittel  aus  drei- 
4tafaehen,  iror  20,4^6  parifer  Cubikzoll  Waffer- 
töff  entband.  ♦' 

'•*''  Aufser,der  Kiefeierde  kam  übrigens  in  die* 
loa  Metalle  nur  Eifen  und  Kohlenftoff  von  Nach 
'hinein  Mittel  aus  tjnehrern  Analyfen  betrug. die 
Einige  diefer  Subf tanzen  tum  vho  Theile  des  der; 
*Analyfe  unterworfenen  Silicinm  -  Eifens  in 
, .    ti  Vmdet,  1.  ^yari€A.  2.   Var^g.  . Var.  4.  «•  Ifcr.  4*  0. 

'fiten  85>35*8    87,4306    91,15*6    95,ano/    96,178»^ 

''XbWcriftoff     5,3957     4»6°°o1    5>3644      Mo*^  -  i,°8oo 

SÜicram        ao,  1445 *  17*3161    10,5441      6,5505*.  ^4,8090 , 

,  - — -v  J — : '  — — -  ,  m 

•     '110,8930  "109,5467  107,0611  105*8*68  102,0670 

'Der  Jjfohlenftoffgehalt  iftfcei  den  beiden  erlten  Va- 
"tieitSten  durdh  Verpuffung  des  Metalls  mit  Salpe- 
Wbeftimmt,  bei  den  beiden  andern  aber  blofs  aus 
'dem  Verlufte  berechnet  worden,  welchen  das  rück- 
'ftänÖige  Kie(elpulver  beim  Glühen  erleidet. 
*'  u.Hr.  Prdf.  St om eyer  hält  fich  durch  alle 
•diefe  Thatfachen  zu  der  Folgerung  berechtigt,  dafs 
•ffifc  mit  Eifen  und  Kienrufs  auf  die  angegebene  Art 
behandelte  Kiefeierde  durch  letztere  wirklich  zu 
inem  Metalle  reducirt  worden  fey,  und  fich  iu 
elcm  Zuftaude  zugleich  mit  etwas  KohlenftoiY 
dem  Eifen  verbunden  habe.  Denn  die  Kie fei- 
te als  blof>    ^flltig  in  der  Mifchung  anzufeilen» 


v 


dagegen  Ttperfe  ihre  bedeutende  Metigt   uadibr 
conflantes  Vorkommen;  fo  wie  unfere  bisherig«!* 
Erfahrungen  von  dem  Verhalten  eines  gefbhmütt- 
nen  Metalls  gegen  pulverulente  erdige  Rorper-p* 
gen!  die  Annahme,  dafs  die  aus  dem  Metalle 'ge» 
fchiedene  Kie feierde,   Als  folche  mit  dem  Bfci 
blofs  meehanifch   oder  pueh  cheniifch  verbimdrt; 
gewefen  fey.     Und  diefesgerhalte  feine  vollkoräfflt* 
ne  Bestätigung  i)i  durch  den  Umftänd,  dds  man 
bei  der  Analyfe  diefes  Metalls  beftändig  einengt- 
,  deutenden  Ueberfchufs  erhält    der  durchgehen* 
im  Verhältnifle    zu«  der   gewonnenen  -  itiefttqftfe  j 
fleht,    und  faft  jedes  Mahl   etwas  mehnralsifie 
Hälfte'  derfelben  betragt;  und  2)  durch  die  auch 
fchon  von  Berzelius  erkannte  Eigenfchpft  dfcfa 
Metalls,'  mehr  Wafferftoffgas  i\i  feiner  Behamütttg 
mit  Säuren  zu  geben,  als  eine  gleiche  Menge. rei- 
nes Eifen  unter  eben  den  Umftänden  giebt;  «ad 
dafs  diefe  Wafferftoff menge   gleichfalls,  ganz  der 
Menge   der  Kiefelerde  proportional  ift  9    welche 
aus  dem  Jdetalle  gefchieden  wird.      Da  übetfi* 
nur  metallifche  Körper  in  Behandlung  mit  SiurtJ 
das   Waffer  zerfetzen,  fo  gebe  diefe  Eigenfc&lft 
auch  den  ftärkften Beweis  für  die  metallifche.N* 
tur  der  verbrennlichen  Bafis  der  Kiefelerde,  iwtfr 
.che,   von  aller  Analogie  abgefehen,   auch  dams 
hervorgehe,  dafs  die  Geschmeidigkeit  und  elektf*' 
fche  Leitungsfähigkeit  des  Eifens   durch  Verö- 
dung  mit   Kiefelerde  -  Bafis  nicht    zerftört  iwk- 
den  fey.  • 


[ /  **9    1 

Beebne  Äia^  nun*  den  in  der  blättrig  -  körni-    . 
gen  und  in  der  grau-gufsartigen  Varietät  des  SiU- 
aijp- Eisens   aufgefundenen  Eifen-  und  Kohlen- 
^offgehalt  zufamftien,    upd  nehme  das  am  Hun- 
deart fehlende  für  Silicium  an,    fo  gebe  diefes, 
mon  man  aus  beiden  ,Beftimmungen ,  die  übrigens 
nsr  unbedeutend   von    einander  abwichen,    das 
Mittel  zöge ,  die  Zufamm^nfetzung  der  Kiefelerde 
ia,iop*Theilen  an,  zu  46,0069  Th.  Silicium  und 
^99?  1 .  Th.  Sauerftoff;  oder  100  Tb.  Silicium 
I  lEerbüqden  fich ,  um  zu  Kiefelerde  zu  werden,  mit 
JJ3,3So.T.beilen  Sauerftoff.     Eine  Iteftianmung, 
die,  obgleich  fie  unmöglich  ganz  fcharf  feyn  kann, 
dennoch  gewifs  von  der  Wahrheit  fich  nicht  f ehr 
entfernt,    indem  das  chemifche  Verhalten  «diefer 
Erde  offenbar  in  derfelben  auf  einen ,   wo  nicht 
noch  gräteen^,  c[pch  auch  nicht  viel  kleinern  Sauer» 
ftoffgehalt  fchliefsen  laffe. 

Ein  Paar  mit  Kiefelerde,  Kienrufs'  und  Sil- 
ber (anftatt  des  Eifens}  ängeftellte  Reductionsver- 
&che,  in  der  Hoffnung,  ein  völlig  kohleAftoff- , 
freies  Silicium- Silber  zu  gewinnen,  und  durch 
diefes  eine  fchärfere  Beftimmung  der  Zufa^nmtenfe- 
izung  der  Kiefelerde  zu  erhalten ,  entfprachen  die- 
fer Erwartung  nicht;  denn  auch  hier  bildete  fich 
eine  dreifache,  aus  Silber,  Silicium  undKohlenftoff 
keftehende  Verbindung. 

Nach  diefer  Beftimmung  des  Mifchuirgsver- 
hältniffes  der  Kiefelerde  berechnet  *  enthielten  die 


r  33o  i 

obigen  Varietäten    des   Silicium  -  Eifens  in  100 

Theilen  ' 

Eifen.  Silicirun.  KoUnft. 

85,35*8    9>**79  5#95 

87»43o6    7f9^i  4i^ 

91,15*6    5,7350  5,114* 


1)  die  blättrig  -  körnige  Varietät 

2)  die  grau  -  guli  artige  — < 
£)  die  weifs  -  gufsartige  — 
4)  die  ftaKl  artige  Varietät : 

«)  die  rubductile 

£)  die  vollkommen  ductile 


95>J"19,3>"H* 
96,178»    3,21^4 


Am  Schluffe  diefer  Vorlefung^benachrichtigte 
Herr  Stromeyer  diekönigl.  Societät nocfi,  <bft 
es  ihm  auf  eine  ähnliche  Axt  auch  geglückt  fejj 
die  Magnefia  und  Glucinerde  zu  reduciren/miif 
ihre  xnetallifchen  Grundlagen  in  Verbindung  töt 
Eilen  und  Kohlenftoff  darzustellen. 


y 


I 


C33i  %l 


+ 


/ 


IX.       • 

versuche; 

tUr   die    Vörtheile    der    breiten    Kut- 
fchenräder ,  *ft 

vom 
Grafen  yon  Rümford  in  PaTis  *). 

Wenn  man  eine  Kutfghe  über  das  Pflafter  rollen 
Seht,  fo  bemerkt  man«  wie  die  Kader  immbr 
bechts  und  link»  in  die  Vertiefungen  der  Steinfu- 
gen  gleiten,  und  dann  gegen  die  Steine  ftofsen, 
welche  diefen  Steinfugen  gegenüber  ftehen.  Der 
Wagen  erhält  hierdurch  eine  fehr  unangenehme 
Bewegung,  die  Reifen  nutzen  fich  ab,  und  der 
Zug  wird  ungleich.  Je  älter  die  Räder  werden, 
defto  runder  werden  die  Reifen  (die  ürfprünglijch 
flach  find),  defto  mehr  gleiten  fie  in  die  Steinri- 
Jzen,  und  defto  unbequemer  wird  die  Kntfche. 

Herr  Graf  von  Rumford  llefs  fich,  um  die* 
fem Uebel  abzuhelfen,  4  Zoll  breite  Räder  an  fei- 
nen Wagen  machen",  und  fand ,  dafs  der  Wagen 
mit  diefen  viel  leichter  und  vi6l  fanfter  gehe,  als 
mit  den  vorigen-  p  • 

Um  die  Vortbeile  der  neuen  Räder  gegen  diö 
alten  genau  beftimmen  zu  können,  f teilte  er  fol- 
gendf  Verfuche  an. 

*).Aus  dem  Monittur  völlig.  April  2811.  aoegecoftn  ton* 
Dr.  Btnzenbejrg.  • 


['35i  ■>..  .  n,    ' 

i- 

Er  brachte  vorne  an  feinem.  Wagen  eine  Fe- 
derwage  an,  an  der  die  Pferde  zogen,  und  dert§ 
Zeiger  ihm  in  jedem  Momente  die  Zugkraft  derlei* 
ben  angab.  Dann  gebrauchte  er  dreierlei  Räder, 
welche  folgende  Dhnenfionen  und  (gewichte  hatten: 

I.  II.  m.'*       "  ' 

r  Vorderräder     5'  4"        5'  2",  5      3'  5",  2  par,  M. 


Höhe  \  3er  Hinterräder     4'  9",  2  4'  8*,  8      4  8' 

Breite  der  Reifen  1"  9"  2"  3"  4 

.        f  der  Vorderräder  J24PL  174  Pf ^  24oPfi^nd. 

Gewicht  ^  der  Hinterräder  226  -  258-       560      -      .  , 

Gewicht  der  vier  Räder    350  Pf.    432  Pf.    600  Pfund. 
1  Wenn  der  Wagen  die  neuen  Räder  (III.)  hate 

te,  fo  wog  er   1721   Pfund.      Bqj  den  Verflachen 
trug  er  3  Perfonen,  die  zufammen  400- Pfund  wo-* 
gen.     (Graf  von  Rurnford,   fein  Kutfcher  und 
fein  Bedienter.)      Das.  ganze   Gewicht,     das   die 
Pferde  zu  ziehen  hatten,   war  alfo   2121    Pfund* 
Wenn  mit  den  Rädern  I.  und  II.  Verfuche  gemacht 
würden,  fo  wurde  fo  viel  Gewicht  hinzugelegt,  als 
ihnen  an  den  600  Pfunden ,  welche  die  neuen  Räder 
(III.)  wogen,  fehlten.   Herr  Graf  von  Rumforcf 
bemerkte,  dafs  die  alten  Räder  befchwerlicher  gin- 
gen^ auch  wenn  er  die  Gefaichtszulage  von .  12Ä 
Pfund  wegliefs;   Ja  er  glaubt  felbft  behaupten  4«t. 
dürfen,  dafs  die  Kutfche  fich  auf  den  alten  Rädern 
fchweter  ziehen  läfÄ,   wenn  fie  leer  ift,   als  auf 
den  neuen,  wenn  fie  4  Perfonen  führt. 

Auf  dem  Wege  nach  Verfailles,  zwifchen  der 
-Brücke  von  S£yres  und  Paffy,  ftellte  er  folgend^ 
Verfuche  auf  dem  Pflafier  an.   Es  betrug  die  Zvg* 
Kraft*  in  Pfunden  ausgedrückt/ 


[    333    ] 


kleiner  Schrittlgrofs.  Sehr. 
*  2  III.  40  bis  44  Pf.  48  bis  56  Pf! 
«3  n.  44  —  48  -  56~tfo 
fi*  ,  I.    4^  —  60  -    60 '-vT» 


klein.  Vrott 
T4  bis '84  Pf. 
84—  96, 
96  —  120 


grqfser  Trott 
120  bis  130  Pf. 
130  —  140  - 
140  —  150  - 


80  bps  88  Pf. 
82  —  ioo  - 


..  Auf  demfelben  Wege  neben  dem  Pflaßer: 

III.    76  bis  84  Pf J80  bis  84  Pf.feo  bis  88  Pf. 
II.    80.— 92  -  J8o  —  96  -  |8a  —  10t 

Auf  einer  Stelle  des  Weges,    wo  die  Strafse  ein 
Wenig  fandig  war ,  gebrauchten 

III.  im  Schritte  92  bis  100  Pf. ;    im  Trotte  100  bis  110  Pf. 

II.  im*  Schritte  100  bis  i»o  Pf,  \    im  Trotte  120  bis  130  Pf. 

i^Luf  einer  Stelle,  die  noch  fandiger  war,  war,  de* 
Zug  fowobl  im  Sehritte  «Äs  im  Trotte 

,        mit  III*    120  bis  136  Pfund.  , 

mit    Ili.    125  bis  155  Pfand. 

Auf  einer  Stelle,  die  auf serft  fandig  war,  war  die 
Zugkraft  im  Schritt  und  Trott 

'-    •         \     mit  III.    160  bis  180  Pfund.  '    %   ' 

,  mit    IL    igo  bis  200  Pfund. 

Auf  dem  fchönen  ungepßafterten  Wege  zwifcheü 

St.  Cloud  und  der  Verfailler  Strafsö  hatten 
die  Räder  eine  Zugkraft  -     .  .  . 

III,  im  Schritte von  1%  J>i s^o  PI ;  im  Trotte  ton  8ofci*84 Pf« 
II.  im  Schritte  von  go  bis  8|Pf.  J  im  Trotte  von  8a  bis  88  Pf« 

Auf  einer   neuen*  mit  Qraiid  befahtnm  Straft** 
zwifchen  Paffy  und  ^.uteuil  brauchten 

,  III.  *im  kleinen  Schritte  200  bis  240  Pfund« 
II.  — "     '     —  220  bis  280  £fimd. 

Im  tiefften  Sande,    deii  Oraf  v«  Rnrnföf^ 
InTÖolze  von  Boulogncr  finden  konnte,*  war  di& 
Zugkraft  ini  kleinen  Schritte  2.40  Pfund  fnit  den 
neuen  Rädern  i  und  260  bis  2#o'  mit  dönalten. 
*  j^nnal.d.Phjrfik-  Ä-S8-  $*-$-  *•  i8".  St.  7.        -Z  '         < 


"  Vor  Auteuil,'  wo^ces  ein  wenig  bergan  gdlfci 
war  .die  Zt^gkraft  mit  den  neuen  Rädern  140JPK 
und  i5o  Pf.  mit  den  alten. 

Es  ift  merkwürdig,  dafs  auf  Erd-  und  Sät* 
wegen  der  Unterschied  in  der  Zugkraft  2wifclS* 
Schritt  und  Trott  nicht  grofs  ift  ?  indefs  fie  ■»! 
dem  Pflafter  im  Schritte  4o,  im  kleinen  Trott« 
k  80  und  im  grofsen  Trotte  120  Pfund  betrug*  I»H 
fes  kommt  imftreitig  von  den  ftarken  Gegenft^fe 
des  Pflafte*s  her,  die  im  Trotte  viel  bedeute*!* 
wirken,  vals  im  Schritte.  Hierausfolgt,  da&»fl 
fanfter  ein  Wagen  geht*  er  nm  fo  weniger  Zag 
kraft  nöthig  hat*  '        •   * 

Diefe  Verfuche  hat  Hr.r  Graf  vonRura  fori 
noch  mit  einigen  intereffanten  Bemerkungen  IHfr 
gleitet;  wovon  wir  hier  ein  Pkar  anführen  wofittftt* 

Man  hat  oft  gefragt:  Ift *es  beffer,  den  gA 
zen  Tag  Schritt  zu  fahren ,  wie  die  Vettiirinit  fa 
Italien ;  oder  leiden  die  Pferde  weniger  beim  Trafo 
Vfahren?  Hr.  Graf  von  Rumfoxd  hatte  bei- ei; 
ner  Reife  i  die  er  mit  eigenen  Pferden  im  J.  1793 
und  1794  *n  Italien  machte,  letzteres  gefunden* 
iDa  die  Zugkraft  beim  Traben  auf  einerf  Erdwege 
nicht  bedeutend  vermehrt  wird,  fo  leiden  die  Pfer« 
de  weniger  bei  8  Stunden  Traben  als  bei  i5  Stun- 
den Schritt  gehen.  —  Di?  Poftillone  in  Italien  tra- 
ben daher  auch  immer  den  Berg  hinauf,  um  fchnell 
über  die  ermüdenden  Stellen  weg  zu  kommen. 

Will  man  fchnell  fähren,  fo  mufs  man  nichts 
wie  die  fcanzöfifchen  Poftillone,  das  Pflafter  £&> 


C    335    J 

;eo,  fondern  dei# Erdweg,  der  neben  diefem  het> 
äuftj  auch  felbft  dann  noch',  wenn  er  nicht  der 
)efte  feyn  follte-  -  liat  man  aber  einen  fehr  fchwe- 
cen  Wagen,  fo  ^mufs  man  über  das  Pfiafter  in 
[deinem  Schritt  fahren,  'wenn  man  die  Pferde 
Echonen  will« 

Die  Felgen  v^eraen  ^reiter  bei  den  neuen  Rä- 
Jeni,  aber  nicht  fo  hoch.  Eben  fo  werden  die 
tUoge  breiter,  aber  nicht  fo  dick,  weshalb  die 
neuen  Räder  ein  eleganteres  Anfehen  haben  und 
licht  bedeutend  fchwerer  find  wie  die  alten* 

Ais  Herr  Graf  von  Rumford  diefe  Ab- 
handhing in  dem  National -Infti tute  vorlas,  hatte 
er  deinen  .Wagen  in  den  Hof  des  Hotels,  wo  das 
[oflijüit  feine  Sitzungen  hält,  fahren  laffen,  damit 
üch  jedes  der  Mitglieder  durch  den  Augenfchein 
hiervon  überzeugen  könne.  Auch  waf  die  Feder- 
page noch  am  Wagen,  mit  der  er  die  Zugkraft 
gemeffen  hatte* 


Z  2 


[     35G     } 


X. 

Ueber  das  farbige  Licht ,  -j 

womit  Silber  durch  Elektricität    verbrenn^ 

von  ! 

Singer   in    London. 

Diejenigen,  w.elche  die  erften  Verfucbe  tiberdl 
glänzenden  Erscheinungen  angeftellt  haben >  sut 
denen   die  MetaJle   in   der  Kette  der  Volta'ftM 
Batterie  verbrennen,  haben  das  lebhafte  Sntang* 
grün  des  Lichtes,    mit  welchem  das  Silber ,?et* 
brennt ,  nicht  überfeheh  ;  und  es  ift  von  alten 4* 
wundert  worden,   welche  diefe  Verfuche  feitde* 
wiederholt  haben.     Als  man  indefs  diefen  Verfiwfc 
in  einer  d£r  öffentlichen  Sitzungen  der  Rayd-lm 
ftitution  aufteilte ,    war  die  Flamme   nicht  grtl* 
fondern  glänzend  weifs.     Hr.  D  a  v  y  fchrieb  dielet 
der  Reinheit  des  gebrauchten  Silbers  zu,   indeft 
das  gewöhnliche  Silber  mehr  oder  weniger  Kupfer 
enthalte,  wodurch  das  Grün  der  Flamme  entfiele. 
Diefer  Grund  genügt^  mir  aber  nicht,  da  ich  noch 
jedes  Mahl ,  fo  oft  ich  ßlattfilber  durch  gewöhnli- 
che elektrifche  Batterieen  oder  durch  eine  Volta'- 
fche  Säule  verbrannt  habe,  grünes  Licht  wahrge- 
nommen hatte. 

#  Die  Anfchaffung  der  grofsen  Volta'fbhen  Bat- 
terie der  Royal  -  Inftitution  verfchaffte  mir  bald 
darauf  Gelegenheit,  mich  hierüber  zu  belehren. 


l 

lehrhatte  bemerkt,  däfs  die  Dräthe  in  dem  Verfu- 
che  des  Hrn.  Davy  fich  in  Streifen  Kohle  endig- 
ten. Diefe  Vorrichtung  ahmte  ich  nach,  ,1m  Au- 
genblicke, als  ich  die -Kohle  mit  dem  Blättchea 
reinen  Silbers  in  Berahtfurig  brächte,  entftand  ein 
jir«ifces  febr  fcjiönes  Lfcht.  JDiefes  Blättchgn  >y^r 
aber  ein  Stück  eines  gräfsern ,  yrelches  in  meinen 
vorigen  Verfuchen  mit  grürtem  Lichte  gebrannt 
tote.  Hinaus  (c^iien  mir  zu  erbflfoß^jlafe  das  wei- 
fte Licht  in  meinem  Verbuche  ynd  in  dem  des  Hrn. 
UWf  der  Kohle  smtfrfchrefoen  fey. '  In  Ü»  Thfet 
fctftand  auch  fogleicft  wieder  grftnes  Licht,  vve/iu 
fch'dro  Kreis  n*cht  mit  Kohle,  fondern  itiitAIetall- 
itititeti  fchlofs,  cUe'ioh  mit  dem  Silbe rblättcHen  Sa 
Btfftbrung1  brachte,  loh  bog  nun  einen  Braths  deif 
temit1  Skiern  Jfohlenftreifen  endigte, 'fev.daCs  ich 
ftfe  Bhttfilber  nach  Willkühr  nlit  der  .Kohle  od«? 
mt  dem  Metalle  in  Berührung  bringet  konftte* 
fai^rften  Falle  erfehien  jedes  Mahl  weifses,  itrv 
«weiten  grünes  Licht,  wodurch  dir  Verfuch  auf 
Öat  a« genehme  Weife  abgeändert  wurde.. 


-II 


,     <i.33&    3 


■  t  .- 


*  XI.      ■  • 

Bereit  ung     e  i  qe  r    ,un  a<u  s  löfcH  tl* 

ch  e  n     D  in  t.e, 

v  b  n 

Aüfee^pieni  Bemfteine,  wenn  er  auf  die  bekannte 
Art  zu,  hinein  Firnifs  auf gelöfet  worden  Ift»  gfebt 
es  noch  feinen  ändern  Körper ,  *let  ekenfaU&fBfi  die* 
fer  Abficht  dienlich  ift»  Pas  Asphalt  ift  eya.Harz, 
welches  inlMaffe  vollkommen  fchwarz  fleht;  .üarTei* 
penthingeift  löfet  es  fich  bei  irtäfsiger  Wärme  auf, 
und  fliefst  aufgelötet  leicht  aus  der  Feder»,  erscheint 
aber  dann  nur  dunkelbraun.  Ich  bftbe  einige 
Könftler  gekatont,  welche  mit  demfelben  lieber  als 
Jnit  Dinte  zeichneten,  weil  fich  feine  Farbe  au  den 
*  andern  bei  dem  Zeichnen  gebrauchten  Materien 
beffer  fchickt,  und  weil  fie  unauslöfchlich  ift,  in- 
dem  fie  unmittelbar  jn  das  Papier  dringt,  und  wenn 
diefes  nicht  dick  genug  ift,  durchdringt,  r  Auf 
diefe  Art  wird  jeder  mit  demfelben  gemachte  Strich 
durch  jede  Farbe  fichtbar,  welche  damit  vermifcht 
ift.  Diefe  Ayflöfung  des  Asphalts  in  Terpenthin- 
öhl,  zu  der  man  fo  viel  Bernfteinfirnifs,  als  zur 

t  '  *    " 

*)  Ant  Ni^holfan'i  Journ*  ofnat,  phiU  AufAiQos.  auf** 
gezogen  vom  Prof.  X)  ü  di  c  ke. 


•\   -  ■ 

Confiffeoz  ftrfru-riftrt:  Wirdi  luuf  irifia  ffinftfin  Lam- 
penrufs  thut,  um  fi%e  fchwarz  zu  färben  y  fcheint 
.  eine  fehr  gute  tmauslöfchliche  Dirfte  zu  geben ;  wq- 
Zvl  auch  die  kleine  IVlenJi 4>rockn enden  Oehls,  wel-  , 
che  ßch  indem^&a^ftek^§iwft4A^dAt«^tw9rkt. 
Denn  ifian\veif3,  dafa  Othl  r  «rofeut  tortfifsts'aPaptet 
fceflefcrkt  Wbrtfe*n  Kt?'äitfäh^lidh^aftrrnM!^ir  ift, 
aber  nach  ein  oder  zwei  Jahren  dunkle  gelblich- 
braune Flecke  machi. .^JaiOehl  icheint  das  Papier 
^  ib  ZU; verändern,  daf$.  man  feine  FarJ>e  nidb±  w|6f 
derhprftellen  kann  >  wenigffcens  igacheta  dielenigen, 
\yelche  altgs  Drupkpapier  wieder  yireijfs  zu  inacn^  # 
fuchen,  h£i  Qehlfleckeri  allezeit  ei$e  Xusj^Knie* ,. 

i  -         '       •':-  '  f       ,.     :   ,       '  {         .«.',..■>!  :)ii  jiinr 

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i  340  3 


M**mmmämJ* 


Verfuehc  Aber  jirifichsbare  fichrlft*. 
Mnd   dit    UrfmckeM  y    warmm    'die    Satze    da} 
.     jp+pitr  in    der  Hitze  brann*maQhemt 

.:*  *;/,    •  '        '    f       •  to  m 

,      .         '  Doctor.    Wa^jenmann 
in  -Serltju, 
Die  l^epfchaft  V^i^Öü^käte^V  äiif  Papiet 
eine  uhficntbare  Schrift  zu  geben,   welche  durch 

*  Eintaäjphen  in  "Waffer jf  durch  Aüsfetzen  an  Äs 
Sonnenlicht,  durch' Erwärmung  oder  durch  che- 
xnifche  Reagentieii  fichtbar  gemacht  werden  kann, 
hat  fchon* mehrere  Chemiker  befchäftigt;  befon- 
ders" haben  fich  Hello^  Brugnatelliundll- 
femann  mit  Bereitung  folcher  Dinten  abgegeben, 
und  Göttling  hat  in  feinem  Tafchenbuche  för 
Scheidekünftler  eine  fyftematifche  Abhandlung 
von  denfelben  geliefert.  / 

Ich  befcbäftigte  mich  vor*einiger  Zeit  eben- 
falls mit  der  Darftellung  folcher  Dinten,  vorzog- 
lieh  in  def  Abficht,  eine  Dinte  zu  finden,  welche 
weder  durch  Waffer,  noch\lurch  Hitze  fichtbar  wer- 
de; denn  ich  wollte  fie  zu  einer  Geheimfchrift  brau- 
chen, bei  der  ich  nicht  Gefahr  liefe,  dafs  fie  zufällig 
durch  Nafs werden  einfcs  Briefes  oder  durch  Hitze, 
in  fremden  Händen  entdeckt  werde,  oder  dafefie 
bei  einem  etwa  Statt  findenden  Verdachte  wegen» 
dem  Gebrauche  von  Cryptogrammen  durch  die  da- 


j 

1 


tfcit  vöirgfehommenfe Wäffer-~öder feuerprofee  zum 
Vorfchein    komme. :    'Ich   zweifelte    anfangs  gai 
hich*,  *daft   di«  Auflöfiiirg  di^fcs  Problems  leicht 
fe^irerde;  Jiftdem  ich  fchon  aus  tbrherigen  Ver? 
fbbfieü  Hvufste,  dafs  nur  einige  wenige  Salze  die 
EigfehfcHaft  haben,    eine' durch  Waffer-  zu  entde- 
ckende Schrift  zu  gfeben,  und  beinähegewifs  ztj. 
fityri' glaubte,  däfs  veUkorifriten  neutral ö  Satze,  vtä 6 
*Ö:Kbdhraiz,  weder  feine'ätzentle  Wirkung  smf> das  ' 
¥B|iSer'änftern,  -noch  ihre7  Säure  in  ddr  flitze  hei* 
geben  oder  zerfrört  fehen ,  und  daher1, eirife 'Schrift 
gefeeii' wttrcflen,    die   thireh   Erhitzung  nicht   zum 
Vörfchön'komnie.  In  diefem  Falle  wflrtfe'-tfie  Aufc 
löfangdes  Kochfalzes  noch  den  Vorzug  gehabt  ha* 
l^n ,  tlafs  ihre  Schrift  nui?  durch  fehr  wenige  Rea- 
g£«feien  hätte  (entdeckt  werden  können.  '  Idh  hatte 
(feil-  folgerides  gewählt:    das  beföhriebeAe  Blatt 
wbttWVihit  S:ilberäuflöfung  beftrichen,   und  danÄ 
in  Waffer  gefegt ,  wobei  das  Papier  Durchfichtig- 
keit   etihfieft,    während   die  Schrift  in  einem  un- 
dnircfiGöhtigen  Weifs  ef  fehlen.     Als  ich  iber  ein 
iriit  diefer  'Dinte   befeftriebenes  Papier  erhitzte, 
kaiA  tfie  Schrift  fthr  deutlich  braun  zum  Vorfchein. 
Da  das  Kochfalz  hierin  meinen  Erwartungen 
nicht  entfprabh ,%  fo  fah  ich  wohl ,  d?fs  diefes  eben 
fo  wenig  bei  irgend  einem  "andern:  Neutral-  oder 
MitteKalze  der  Fall  feyn  würde ;  und  das  beftätigte 
die  ErfäÄriing.      Indeffen#war  die  Farbe  und  der 
Grad  von  Deutlitehkrftr  mit  dem  die  Schrift  zum 
Vorfchein  kam,  bei  den  verfchiedenen  Salzen  fe^ 
V 


i  342  } 

verschieden.      Mit  der  dunfcelften  Farbe  und  im 

Jeichteften  erfchien  die  Schrift  der  ftark  oxydato 

Qupckfilberfalze,  und  überhaupt  kam  der  grgfaBR 

fT heil  der  Metallfalze  fchneller  und  mit  rfnukfawr 

jFarbe,  als  die  übrigen  Salze,  zum  Vorfcheia»«! 

unter  diefep  erfchienen  wieder  diejenigen  leicht* 

^s  die  andern ,    der,en  .  Säaren   zufammengefctzfe 

Ohindlagen  haben.     Ich  foh  nun  ein,  dafsk^arf 

s  «Jiefe  einfache  Weife  meinen  Zweck  nicht  emftbm 

koifne,  tmd  wählte  deswegen  einen  andern  W«g* 

:d?(fefl  Befphreibung  ich  hier  übergehe. 

Um  f  bcr  zu  prüfen »  ob  diefer  Einflufs  arfffo 
Br4unTOFden  des  Papiers  in  der  Hitze  auch, bei 
nicht  falzigen  Körpern  Statt  finde,  fo  fte^te  ich 
noch  .einige  Verfuche  an.  Kalkwmffer,  das  ljpaft 
zu  meinem  Zwecke  hätte  dienen  können»  xeig-. 
♦e  $be?  dieferi  Einflufs  auf  eine  lehr  merkbare 
fWeife,  Das  nämliche  war  mit  allen  Pßcuvzen-Auf' 
$üffen  u&d{ rfbkochunge/i* der  Fall,  welche  G*rbe- 
ftoff ,  Extr^ctivftof f  oder  färbendes  Wefeii  eptÜel- 
*en«  Ueberhaupt  konnte  .ieji  aufser*  den  Aufiö- 
ftjngsn  von  reinem  PAarizenlphleim*  von  Gunwßi 
von  Satzmebl,  \ou  thierifchem  beim  und  von  fr. 
weife  in  Waffer  keine  FlufGgkeit  finden,  deren 
Schrift  nicht  eher  braun  wurde,  als  da«  nahe- 
fleckte1  Papier, 

Die  Allgemeinbai t  {liefer  Eigenfchaft,  das 
Bramawerden  des  Papiers  zu  befchleuqjgw,  mtfkt 
jes  iater*$*n*,,  die  Ud^ph^n  diefcr;  Wir&mg  kön- 
ne» ;Z$i  lefctfyu 


.  t   343  3 

''"2lXf}£&''Sdhfes-  dwrSäuren  ürfä  die  Alkalien, - 
ftfcrfnfett  eine  Veiäneterimg  in  der  Sübftän^  »es  P& 
$ter«,  tfey^es  mm  rfes  Leim9  oder  der  Pflimtenfefety 
lir^orBubringen  >  wirf  'hiervoä1  köhntfc  claS  lehnet 
fc**  Bniunwerdea  c^eflfelfren*  abhäögört ;   und  viel- 
tetfet^zetffoteeii  fidh'einigfeder  zufämmengefetztea 
•tfertifchc^  in  !gferi*gern 'Hitzegraden,  ah \diei 
%dcÄe  «am  BratmWerÄeü  des  !Papi^s^ötblg  ti& 
Äe  Wirkürtg^andferer,'  befonders  n?etaMifcher  S.al* 
fceyz.B.deir^iieekfilfeerfahej  vielleicht; auch  meh- 
rere* äatadftf,  feheip*'  haujrtfächfich  ditfWuf  imb^ 
1  ttthtoy  <tefsUe  S*ueHWf  ah  das  Papier  abtreten^ 
Ntf^ftek   aus*  der  auffallenden  Schnelligkeit  der 
WirWmg'tmd  au*  der  Intenötat  9er  Farbe,  Welche 
"die  Quec^MUberfalzfe  bewirken,   vermuthen  Kfst. 
Die  Pflanzen -Abkochungen,    welche*  Gerbeftöff, 
(  Extractivftoff  oder  färbenden  Stoff  enthalten ,  wir- 
ken  wahrfcheinlich  nur ,  in  fofern  fie  felbft  bei  ei- 
neföi  geringem  Grade  von  Hitze*  als  das  Papier, 
braun  werden,  was  um  fo  wahrfcheinlicher  ift,  da( 
8e  fchort,  der  Einwirkung  der  Luft  ohne  Erhitzung 
»lsgefetzt,  diefe  Farben  Veränderung  erfahren. 

•  Es  bleibt  alfo  nur  die  Wirkungsart  mehrerer 
Neutralfalze  zu  erklären  übrig,  bei  welchen  keine 
der  angeführten  Urfachen  wirken  kann.  Ich  ver- 
ihuthete ,  „  dafs  vielleicht  das  Papier  -durch  diefe 
Salzauflöfungen  mehr  wärmeleitende  Kraft  cg-Jan- 
ge,  und  dafs  die  Hitze  in  den  *befchiiebenen  Stel- 
len vorzugsweife  Concentrin  werde;  dafa  diefes 
aber  nicht  die  Urfache  feyn  könne,   zeigte  fich, 


C    344    J 

als  ich  zwifcben  zwei  Blätter  Papier, 
her  znfammengeleimt  wurden ,  fteUenwdCe  fcae 
Wjetalifpahne  geftreut  hatte,  und  Ton  ihaeBwk 
die  geringfte  Wirkung  wahrnahm,  Ich  glanbe  Ü 
her  die  Wirkung  diefer  Salze  ihrer  Anziebugatt 
Waffer,  und  der  dadurch  erfolgten  frühem  Txhah 
peutretung  des  Sauerftoffs  und  WajTerftofis  ia 
Papiere  zu  Waffer,  und  Freiwerdnng  der  InUe 
zufchreiben  zd  muffen.  Die  nämliche  dfackt 
wird  auch  bei  denjenigen  Salzen ,  Alkalien  mt 
Säuren  mitwirken,  deren  Wirkung  ich  icbotfff 
«ine  andre  Art  erklärt  ha.be  p  und  in  foferpvnd 
fie  die  aUgemeinfte  TJr£ache  des  EinflufTes  dtxmä- 
ften  im  Waffer  auflöslichen  Subftanzen  auf -du 
fchnellere  JJraunwerden  des  Papiers  feyn. 


I  345    3 


('  XIII. 

Minfache1  und  zufammenßefetzte  Mihrofkope  für 

Botaniker   und  Entomologen, 

von 

.Wexcks&^t, 

Univerfit&ts-Mechamcus  und  Opticut  zu  Leipzig. 

freunde  der,  Botanik  und  Naturgefchichte  glaube  ich 
tuf  zwei  Ton  mir  verfertigte  neue  Arten  Mikrof  kopö 
aufmerkfara  machen  zu  dürfen,  die  fich*  durch  deti 
kleinen  Raum,  in  welchem  fie  den  vollftändSgen  Ap- 
£ar 4t  enthalten,  vorzüglich  zu  botanifcheft  und  ento- 
smlogifchen  Reifen  und  Excurfionen  empfehlen.  Das 
eine  ift  ein  zuf ammengefetzt  es  Mikrofkop*  mit  drei 
Objectivlinfen$  einem  Objectenträger,  Erleuchtungs- 
fpiegel ,  beweglichen  Tifch  und 'allen,  zu  Präparirung 
der  Objeote  nöthigen  Inftrumenten ,  und  befindet 
lieh  in  einem  Etui  von  5!  Zoll  Lunge,  3££oll  Breite 
und  if  Zoll  Höhe.  Das  andere  ift  ein  fogenanntes 
einfaches  Mikrofkop,  womit  man  nämlich  (nicht  das 
von  der  Objectivlinfe  entworfene  Bild  des  Objecto, 
fondern  diefes  unmittelbar  durch  eine  oder  meh- 
rere mit  einander  verbundene  Linfen  betrachtet.  Das 
gegenwärtige  befteht  aus  fünf  verfchiedenen ,  fo  ge- 
faxten Linfen,  dafs  man- entweder  jede  für  fich,  oder 
a,  j  bis  4  derfelben  mit  einander  verbunden  brauchen 
kann,  wodurch  man  10  verfchiedene  Vergrößerungen 
erhält.  Auch  diefes  Mikrofkop  ift  mit  Geftell,  Er- 
leuchtungsfpiegel  und  vollftändigem  Apparat  verfehen ; ' 
auch  erhält  der  Tifch  vermittelft  eines  Getriebes  eine 
fanfte  Bewegung  an  einer  gezahnten  Stange.  Ein 
Etui  von  4i  Zoll  Länge,  i£  Zoll  Breite  und  1  Zoll 


Höhe  enthalt  das  Ganze.     Der  Preis  das  erftgra<ift 
ao  Thlr.,   der  des  andern  16  Thlr.;  mit  einfacoenn' ] 
Mechanismus  und  nur  mit  4  oder  3  Linien  koftet  letz-.  | 
teres  10,  9,7  und  6  fhlr.  ++*    Au&er  den  beiden ge-  j 
nannten  Arten  find   auch  meine,  fchpn  bekannten] 
gröfsern  Microfcopia  compeßta ,    mit  deren  einem  def 
berühmte  Hedwig  feine  Entdeckungen  über  die  cry- 
ptogamifchen  Pflanzen  gemacht  hat,   und  deren  fich 

'viele  der  aus  gezeichnet  ften  Botaniker,  von  welchen 
ich, nur  die  Herren  Sprengel,  Schwägricjien 
lind  Skuhr  nenne,  bei  ihren  Arbeiten  bedienen,  tn 
jeder  Zeit  bei  mir  rorräthig  »zu  haben,  und  können 
ran  Kennern  und- Liebhabern  in  Augenschein  genom- 
men werden.     Die  neuerh  Arten  hat  Hr.  D.  Sihqrft« 

^  grichen  zu  prüfen,,  und  fein  Urtheil  darüber  in 
pachftehenden  Zeilen  nlederzufcbr^iben  die  Güte  |* 
habt«    Leipzig,  den  13.  Julius  19x1* 

J.  D*  WticherU 

Die  vom  Hrn.  Mecbanicns  Weickert  verfertig- 
ten Lupen  mit  Geftell  und  Microfcopia  compoßta  lutea 
einen  f ehr  bequemen  Mechanismus  und  können  beton- 
ders  auf  Keifen  und  Excurfionen,  auf  welchen  lm$& 
grofse  Inftrumente  nicht  mitnehmen  kann*,  und  nf 
denen  doch  oft  nicht  wiederkehrende  GelegenhcSten 
zu  intereffanten  Beobachtungen  ün  der  Natur  Eßlbfi 
vorkommen ,  recht  gut  gebraucht  werden«  Die  Lupen 
vergröfsern  gut  und  rein;  dieGläfer  des  zufammerige* 
fetzten  Mikrofkops,  weflfebes  ich  unterfuchte,  vergrö- 
,  fsern,  nach  meinen  Meffungen*  Nr,I.  9|  Mahl,  Nr*  IL 
2  5  Mahl,  Nr.  IIlL  3  3  Mahl  im  Durchmeffer ;  die/es  ift  zu 
den  meifteft  Unterfuchungen  im  Freien  hinlänglich. 

D«  Schwägricken* 


£'347    3 


XIV. 

Preiscurrent   des  optifchen  Inftituts   der  Herreh 
Üt«zf  chneider,  Reichenbach  und  Frauen* 

hofen  zu  Benedictb&uern  in  Baiern. 

E\    ■ 
in  achromatisches  Fernrohr,    54  par.  Zoll  lang,    . 
und  von  42  Zoll  Brennweite,  mit  Stativ  und  faniter     v    . 
Vertikal*  Bewegung  durch  eine  fehiefe  Stange,  mit 
'  2  irdischen  und  3  aßronomifchen  Oculareinfatzen, 
Sonnenglas  und  falten  in. Conventionsgeld  350  fiL 

Ein  gleiches,  27*Zoll  larfg,  und  von  20  Zoll  Byron-     *     ■ 
,   weite ,  mit  Stativ ,  1  irdifchen  und  2  aftronomiichen 

Oculareinfatzen ,  Sonnenglas  und  Kalten  110  — 

Ein  Zug -Fernrohr,    2  t  Zoll   lang  und  von  16  Zoll 
Brennweite,  ohne  Stativ,  mit  4  Röhren  von  Mel- 
fing in   eitlem  Futteral  50J  -* 
Ein  gleiches ,  18  Zoll  lang  und  von  12  Zoll  Brenn- 
weite                                                                                             2l\  — * 
Ein  See  -  Fernrohr ,    27  Zoll  lang   und  von  20  Zoll  > 
Brennweite,  mit  2  Röhren  von  Melfing,  in  einem 
Futteral                                                                                 56$-* 
Ein  gleiches,  22  Zoll  lang,  von  16  Zoll  Brennweite    28$  — 
Theater  -  Perlpective^  von  Meffing  mit  Doppel -Oh- 

jectiven  '  5  fl.  his  6§  — * 

Em  zulammen  geletztes  Mikrofkorp  mit  4  achromati- 

fchen  Linien,  2  Okularen,  Apparat  und  Kältchen  77  -* 
Ein  gleiches,  mit  4  einfachen  Linien,  1  Ocular,  Ap- 
parat und  Kärtchen  58  — * 
Loupen  in  Melfing -Röhrchen  t  $f  bis  1*  — 
&ro!se  Loupen  in  Melfing,  ohne  Rohr  *  i£  — * 
Ein  Waarenlager  hält  in  München  Joleph  Lin- 
da» e  r  <ia£  »in^t  Beitelluugen  an.                                -. 


-XV.        c 
Preisfragen  der  Akademie  der  fPiffenfchfifte*  zu 
i        Berlin  auf  das  gfahr  1813. 

In  4er  öffentlichen  Sitzung  am  8.  Auguft  181t  wurden  fol- 
gende beide  Preisfragen,  von  der  phyfilcalilcheu  Klaffe  für 
das  Jahr  1813  aufgegeben. 

Es  wird  eine  durchgängig  krttifche  Prüfung  des  von 
einigen  Naturforschern  eingeführten  Begriffs  der  Polarität 


'  ,  .[     34«    ] 

verlangt.  -  Die  Charaktere,  wodurch  diefer  Begriff  üchjf 
allen  andern  unter! cheidet ,  müITen  mit  genügender 
heit  und  Vollßändigkeit  aufgehellt,    und|  es    mufs* 
eine  factifche  Deduction  nafchgewiefen  werden  ,  ob  i* 
That  gewiife  Phänomene  der  leblofen  Natur  nachdÜ 
fo  charakterifirtem  Gefetze  Sta^t  finden,   ohne    <U£rj| 
fie  auf  irgend  ein  anderes ,  bereits  anerkanntes  NatnrgtA 
zurück  fahren  könnte.     Insbefondere  wünfeht   die  Akai 
»nie,  dafs  die  Anwendung  des  Begriff«  Polarität  auf  TW 
ketten  der  organifchen  Körper,  einer  folchen  ffcrengenftl 
fung  unterworfen  werde.      Diqfe  ganze  Unterfuchusg  Ü 
rein  empirifch  zu  führen ,  unabhängig  von  allen  fpecultti- 
Yen.  Meinungen   über    das  Grundwefen  »und   die  ab(olntf 
Exiftenz  der  Materie. 

Die  zweite  Preisfrage  aus  der  Ellert'fchen 
•  betrifft  die  chemifche  Analyfe  der  Dammerde*  Die 
mie  wünfeht  die  nähern  Beftandtheile  des  Humus  mit 
lichßer  Genauigkeit  beltimmt,  und  vorzüglich  ausg 
4vl  flhen,  ob  die  Befchaffenheit  delTelben  nach  Verfclät-^ 
denheit  der  organifchen  Körper,  aus  deren  Verwefunf 
entlieht ,  verfchieden  ift ,  [und  welchen  Einflufs  in  diefea 
Falle  diefe  feine  Verfchiedenartigkeit  auf  die  Eigenfchaftea 
der  nähern  Beltaadtheile  der  Pflanzen  hat.  / 

Auf  die  mathematifche  Preisfrage  über  die  Tntey* 
Jation  (Ann.  B.  55.  S%  487O  war  nur  Eine  Schrift  eingegs* 
gen,  mit  dem  Motto :  Certa  ftant  omnia  lege;  Jle  verdieitl, 
aber  ihre  Aufmerkfamkeit  nicht.    Die  mathematische  tiJM 
fe  legt  daher  folgende  neue  Preisfrage  vor:  3 

Sie  wünfeht  eine  gründliche  Unterfuchung  übetjUti 
Gro/se  der  jährlichen  Vorrückung  der  Nachtgleichen ,  dtW 
Vergleiohung  der  neueßen  Beobachtungen  mit  den  älteres) 
befonders  aus  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts,  Mf\ 
Hellt  zu  fehen ,  und  zwar ,  indem  man  diefe  GrÖfse  foWfÜ 
aus  der  Aenderung  der  geraden  Aufüeigung  als  der  Ab- 
weichung der  Sterne  ableite,  die  dabei  zum  Grunde  gehl' 
ten  Beobachtungen  kritifch  hebte,  auf. die  ei^fenthümlifi** 
Bewegung  der  Sterne  Rückficlit  nehme,  oder  iie  ia  Jwjp 
der  Untersuchung  genauer  beßiinme ,  um  den  Werth  «V 
gefuchten  Gröfse  innerhalb  fo  enger  Gränzen  zu  bria|f*» 
als  es  die  Natur  diefer  Unterfüchungen  zuläfst. 


f  ANNALEN  DER  PHYSIK. 


j> 


4HRGANG    1811,     ACtfTfiS     STUCK. 

1  -  *  * 


UNTERSUCHUNGEN 
%tr  die  fpeoififchen  Gewichte  de/ Ml 
fchungen   aus  Alkohol  und  IVaffifi  J 

•'.'...  und    Tafeln 

ft  den  Gebrauch  und  die  Verfertigung  der  äU 
koholometer,  "  j 

vom       ^      -  :'   >u\  t:1  i 

t\     .  .cBT-ofeffor  Tjiall4es,        ..,,*„.   oi 

.  frfctglied  der  Akademie  dar  Wiffenfchaft^i  an, Berlin*)^ 


I 


Üegt  nicht  üii  dem  Unifänge  diefes  Auffatze^, 
&  uatferfueheiit*    ob  die  Branntweinsteuer  gena* 

•)  Ausgezogen  aus  mehrern  roh  dentnöchfteÄi&a/stsb& 
t.  bürden  veranlassten  Auffätzen  ,feß  Verlftffersljubef  I rf& 

bequemfte  und  ficherfte  Bellimmun g  der  Gefalle,  welche 

der  Staat  von  Branrttwein  und  von  Lutter  erheben  IatstV 
'-i^er^UÄgeieicbtieteiprafctifch«  Nutzet  df4ftr<&iiterfu- 
^  c^ungen^. weifte,  das  Fundament  und  <tt*  Äj&g^lnj^fyr 

jeftimmung  der  Abgabe  von  den^  Branntweine ,  wie  u> 

'* '  im  Preuftifcfcen  'teftgefetzt.  wordtm  ;,':trn¥;dak'  lian'tfvolLM 

■■»>•«-  MÄftn^feraf etien  >  liegt  defm'LeTer:  ir«uAtig«n^;ui^| 

,•  da{«  aucl}  die  Naturkunde  felbft  bei  ihngp  njeht  ohn* 

4  Bereicherung  geblieben  iß,  dafür  feürgt  tenön  der  Name 

desVerfaffer*;«*        "  :     *•"   r*~J         -  ^«h^W-4 
Anaal d. Phyfik.  B.  58*  St.  4.  J.  28U.  St  8.  A  a 


dem  Alkoholgehalte  de$  Branntweins  und  des  Lot* 
ters  proportional  feyn  follte  oder  nicht;  fondeni 
es  wird  vorausgefetzt,  dafs  diefes  Verhältnis  als 
das  nttflrlichfte  angenommen  fey,  vnd  die  Steifer 
allein  durch  die  Menge  wahren  Alkohols  beftinunt 
werden  folle.  Es  kommt  alfo  hier  blofs  auf  dk 
"Grundfätze  an,  nach  welchen  der  Alkoholgehalt 
eines  Branntweins  beftimmbar  ift,  damit  die  Re- 
gierung ihnen  gemäfs  die  Regeln  feftfetze,  nach 
welchen  die  Beftimmung  gefchehen  foll ,  und  die 
Mittel  anordne,  durch  die  fie  ausgeführt  i*w 
den  kann. 

In  fofern  der  /Branntwein  blofs  aus  reinen 
Raffer  und  Alkohol  zufammengefetzt  ift,  lafstficb 
diefes  mittelft  des  fpecififchen  Gewichts  oder  der 
Dichtigkeit  der  Branntweine ,  ohne  befonderp  Ge< 
fchicklichkeit  undohne  weitläufige 'Vorrichtungen, 
mit  einer  felbft  für  den  Phyfiker  hinlänglichen  0* 
nauigkeit,  auf  eine  von  der  Chemie  unabhängig 
Art  verrichten/  DM  Chemie  ift  nur  dann  anttfr 
behrHch,  wenn  dem  Alkohol  mehrere  (befand*! 
unbekannte)  Flüffigkeiten  beigeipifcht  find}  .4a 
JbU,  der  im  Handel  höchft  feiten  vorkotflta« 
^Urfte. 

Es  wären  hier  alfo  Zwei  Fragen  zu  erörfm; 
Wie  Verhält  fiöh  das  fpeclfifche  Gewicht  odef  cb 
Dichtigkeit  eines  Branntweins  zu  feinem  AUujbal» 
gehalte?  vmd:  Wie  kann  das  eigenthftnÄckrCt* 
wicht  einer  vorkommenden  Flüffigkeit  dieftr'Art 
genau  und  bequem  beftimmt  werden? 


[    35i    ] 

Krfte  HSlfte.  •  Wie  lafst  fich  aus*  dem  fpeoi- 
fifchen  Gemietet  eines  Weingeifies  oder:  Brannte 
I    Weins  der  QehaU  deffelben  an  Alkohol  finden? 

Kann  es  gleich  nicht  der  Zweck  der  qffentli* 
chen  Adminiftration  feyn,  dafs  der  Alkoholgehalt 
Vorkommender  Flüffigkeiten  auf  das  genauefee  aus* 
gemittelt  werde ,  fo  erfordert;  es  doch  das  Anfeheu 
und  die  Gerechtigkeit  der  Adminiftration ,  dafs  fie 
wiffe,  bis  auf  welchen  Orad  der  Genauigkeit  die- 
fes  gefchehen  könne,  um  mit  Vorwiffen  den  Of- 
Hcianten  einen  gewiffen  Spielraum  laffen  und  allem 
Irrtlium  2um  Nachthefl  der  Steuergebenden  vor* 
Beugen  zu  können»  Diefes  erfordert  aber  eine  ge- 
naue Erörterung  des  Gegenftandes,  mit  Rückficht 
«uf  alle  Utnftande,  die  darauf  Einfluß  haben* 

i  Branntweine*  enthalten  aufsert  Alkohol  und 
Walter  »ur  fo* geringe. Mengen  fremdartiger  Mate* 
mßh  dafs  diefe  einen  röllig  unbedeutenden:  Einflufs 
ttf  ihr  ipeeifefchsa  Gewicht  haben  >  welches'  durch 
Verlache  bewihrt  ift,  die  man  ausdrücklich  in 
diefer  Abficht  mit'  franzöfifebeta  Branntweine  und 
feit  Rum  angeftellt  hat.  Es  gilt  ohne  Zweifel 
auch  vom  Korn*  und  Fruchtbranntweine*  Auch 
Würde  ehefnabls  von  der  franzöfifchen  Regierung 
und  wird  noch  jetzt  von  der  englifchen.die  Abga- 
be von  .weingeiftigen  Flllfügkeiten  nach  der  Vot* 
tusfettUÄgbeftimmt,  dafs  alle  diefe  zum  Getränke 
beftimmten  Flüffigkeiten,  welche  im  Handri  vor- 
kommen/ allein  »s  Wafltr^uML  Alkohol- WJtobo. 

Aa  ^ 


.    ,(  Reine*  Waffer  üfc  otyie  Sphwierf$k*ft  «u  b$ 
feen;    das  fpecififche  Gewicht  <Jktfelfecn  bei  einer 
gewjffep  .Temperatur  fetzen  wir  r»  r\  Woher  ftUcn 
wir  aber  reinen  Alkohol  nehmen,  und  wie  groß 
ift  fein  Tpecififthes  Gewicht  ?  Zu  beftimmeify  ob  ei0 
Alkohol  ganz  wafferfrei  fey,  dazu  fehlt  es  an  JVliti 
teln*     Ihn  bis  zum  fpecififchen  Gewichte  0,820» 
Ibei    6o°  f.    Wärme,    herabzubringen,    .erforden 
keine  fonderlfche  Mühe  ;  ,um  ihn  vom  fpecififcjheö 
Gewichte    0,8190  bis  0,8100  zu  erhalten,   muti 
man  ihn  aber  noch  einer  neueii  Behandlung  unter- 
werfen.     Den  HH.  Chauffier,   Richter  und 
Lowitz  ift  es  gelungen,  Alkohole   zu  bereiten] 
deren  jpecififche   Gewichte,  fie   0,7980»   0,7960, 
0,795©  gefunden  haben*     Es  ift  nicht  unmöglich; 
dafs  felbft  diefem  letztern  vielleicht  noch  Wallt 
;  entzögen  werde.     Allein  es  ift  nicht  nöthig,  di 
^Inan  bei  den  Befb'mmungen,    auf  welche  ca  Mi 
ankommt,   yon  abfolut  reinem  Alkohol  ausgdtf; 
man*  kann  ftatt  defTelben  irgend-ietfneri  andern  *of« 
waleri  zum-  Grunde  legen,  und  auf  Hin  die  Angabe 
des  Verhältniffes  des  Alkohol  -  Gehalts  als  auf  ein 
i Glied  beziehen,  das  zwar«  in  Qualität  undunme« 
itifcb  unveränderlich  ift,  'aber  nicht  ausgefprochen 
^  zu  werden  braucht.    Dazu  ift  weiter  nicHte  nöthig, 
-als  das  fpecififche  Gewicht  diefes  normalttrAlko 
•hols  ein  für  alle  Majil  feftzu fetzen.    Das  aügimei- 
ine  Princip,  auf  welchem  die  Ausmittel  ungti  es  Al- 
kohol -Gehalts  beruht,  lautet:  Wenn  bei  einer b* 
J  Öimmten  Temperatur  sin<*AIi£ohung  von  Alkohol 


r  *sn  3 


*ftd  WaßSfr  *ij*  beftimmtes  eigentümliches  Ge- 
bricht haty  fo  kann  fie  nur  einen  beftimmten,  wenn 
gleich  unbekannten  Alkohol  «Gehalt  haben:,  jeder  • 
fcfatz,  ]ed%  Entziehung  von  Waffer  ändert  das  ei- 
geathümliche  Gewicht.  Eine  Vermifchung  von 
HalTei*  und  Alkohol,  welche  2i5u.f.  Mahl  'mehr 
f&a.  einem- nicht1  ganz  entwäfferten  Alkohol  ent*« 
feilt  als  eine  andere ,  enthält  gerade  auch  fo  viel 
WUhl  mehr  reinen  Alkohol.  Das  Verhältnifs  des 
Alkohol- Gehalts  der  Mifchungen  läfst  fich  daher 
fpbr  wohl  finden,  wenn  man  gleich  den  abfohlten 
Antheil  reinen  Alkohols  in  keiner  derfelben  ange» 
.benkann. 

i •  -  -  Van  jeder  Mifchung  aus  Alkohol  und  Waffer 
As  Verhältnifs  ihres  Gehalts  zu  beftimmen,  würde 
«an  aber  fehr  leicht  feyn,  lehrte  nicht  die  Erfah- 
rung, däfs  bei  allen  diefen  Mifchungen  der  Kaum» 
"welchen  das  Waffer  und  ein  Normalalkohol  zufam* 
fcmmengemifcht  einnehmen,  beträchtlich  kleiner 
iftj  als  die  Summe  ihrfer  Räume  vor  der  Vermi- 
schung. Diefas  Zufammen^iehen  fteigt  bis  üb^er  den 
dreifsigften  Theil  des  Rauhies,  Welchen  die  Mi- 
schung einnehmen  follte,  und  ift  beträchtlich  ge- 
nug, um,  wenn  fie  aufser  Acht *gelaffen  würden  ei- 
nen Irrthüm  in  der  Menge  des  Alkohols  zu  veran- 
iaffen,  welcher  dem  wirklichen  Alkohol  -  Gehalte 
einer  Mifchung  faft  gleich  kommen  könnte.  Die 
Verhältniffe ,  zwifchen  Alkohol -Gehalt  und  fpeci- 
fifches  Gewicht  der  Mifchungen  ljtffen  fich  nur 
durch  Erfahrungen  auffinden.     Darüber  Vwfuche 


■1*1 

anzuflehen ,  hat  man  mehrmahls  für  nöthig  geftfc 
den.  Keine  find  jedoch  mit  dem  Meifce,  der  Sofgjfiftk 
•  und  der  Vorficht  gemacht  worden  9  als  diejenige* 
welche  die  Londner  Societät  der  Wiffenfchaftd^ 
apf  Veranlaffung  der  englifchen  Regierung»  satt. 
Behuf e  der  Befteuerung  weingeifHger  FlüffigketaE 
ausgeführt  bat.  In  Frankreich  ift  bei  einer  £h% 
/  fchen  Veranlagung  nur  guter  Rath,  befonders  ftf 
die  Conftruction  der  Areometer,  bekannt  g* 
worden« 

Wir  dürfen  nicht  unterlaffen,  die  Verlad* 
hier  näher  zu  beleuchten,  nach  welchen  maadift 
^  Tabellen  über  den  Alkohol-Gehalt  von  Mifchoagcft 
aus  Alkohol  und  Waffer  berechnet-liat,  dürft 
;  nicht  etwa  forglos  angeftellten  Verfuchen  einani» 
verdientes  Zutrauen  werde,  und  damit  man  »ob* 
rufene  Prüfungen  des  gefetzlich  Angeordnet» 
und  dadurch  Verwirrung,  verhütet  Man  hält 21m 
.  gemeiniglich  diefe  yerfuche  für  fo  leicht,  dafe  efa 
jeder  üch  mit  ihnen  befaffen  zu  können  glaubt; 
das  find  fie  aber  keineswegs.  Sollen  fie  genaue 
Refultate  geben,  fo  erfordern  fie  eine  grofse  Sorg- 
falt und  dürfen  nur  mit  einem  Apparate  von  Jfifr 
teln  unternommen  werden,  welche  oft  felbft  t> 
nem  xNaturforfcher  nicht  zu  Gebote  ftehen.  tt* 
lieh  davon  zu  überzeugen ,  braucht  man  nur  die  i* 
England  angeftellten  Verbuche  nachzufehen  *)*  Sfe 

,  *)  Man  findet  fie  .unter  der  Ueberfchrift :  Verlache  fik* 
die  Äenderung  der  Dichtigkeiten  bei  Mifchungen  ™* 
Alkohol  mit  WaiTer,  von  Gilpin,  in  den  Philofvfl 


[    355    3 

fn^vo^.g^t^  Beobachtern  und  eiiificht^tollen 
tönern  angeordnet  und  ausgeführt  worden,  -päd 
raubten  doch  drei  Mahl  wiederholt  werden ,  weil 
^ph  Jedes  Mahl  nach  beendeter  Reihe  von  Verfu» 
$en  «ine  Urfache  fand,  fie  nicht  für  fehlerfrei  zu 
}tyft&P*  Zwar  find  auch  diefe  Verfuche  vaa  einem 
bÖybft  verdieuftvollen  Man,oe  angegriffen  Und  in  de% 
ffcthode  getadelt  worden;  diefes  gefchah  jedoch 
bevor  die  letzte  Reihe  derfelben  angefangen  war» 
und  man  hat  bei  der  Bekanntmachung  diefer  nicht 

ruangfelt »  den  gewählten  Gang  auf  eine  genügen- 
Aft  ?ur^btfertigen.  Aller  angewendeten  Vor» 
Seht  ungeachtet  hat  man  %M  indefc  doch  vielleicht 
»och  an  einer  fehlen  laßen,  welche  fchuld  feyn 
gönnte,  dafs  die  Eadrefultate  den  Grad  von  Ge- 
nauigkeit j^icht  erreichen,  auf  welchen  fie  Auf 
fcruch  zu  machen  berechnet  waren-,  obfehon  fie 
ßtir  ihren  Hauptzweck  mehr,  als  genau  genug  find« 
£s  wird  daher  erlaubt  feyn ,  andere  an  fich  minder 
TQlliiändige  und  autbentifche  Verfuche  der  Regie* 
rung  nicht  als  Grundlage  anzuempfehlen* 

Da  der  Branntwein  im  Händel  nicht  gewogen, 
Andern  dem  Räume  nach  gefchätzt  wird,  fo  ift  es 
ÄasZweckmäfsigfte,  das  Vörhältnifs  des  Alkohol* 
Oehalts  auf  gleiche  Maafse  (nicht  auf  gleiche  Ge* 
richte)  der  Mifchungen  zu  beziehen, 

Trantacu  •/•  the  Koy,  Soe.  o/  London  for  1794.  P.  1. 
p.  »75  fj  in  102  Tabellen«  VergL  Gren't  ntius  Journal 
der  Phyfih.  B.  2.  &.  365.  Gilbert. 


[356    5 

%  Die\  Vetfuche  ±ur  Eh twerfung  *  einer  ^aftj 
Ober  den  Gehalt  verdünnten  Alkohols  an  narma* 
lern  Alkohol i,  näidh  den  fpecififchen  Gewicton, 
kffen/fich  auf  dreierlei  Art  aufteilen :  1)  Man  wiftt 
von  der  JVIifchung  die  Volumina  des  Normalalfa)-! 
hols  und  des  Waffers,  und  nach  der  Mifchung  da 
Räum i-  den  beide  einnehmen,  der  um  ein  merkfi« 
chei  kleiner  ift,  als  die  Summe  jener  Räume;  unl 
diefe  Verfuche  wiederholt  man  in  den  verfchijwfe* 
Ben  .VerhältnifTen,  auf*  die  es  ankommt.  Mehr 
ittnifcht  nöthig ;  alles  übrige  kann  die  Berechnung 
thuif.  -  Diefes  genau  zu' beobachte?  ift  aber  mitfie-j 
ler  Schwierigkeit  verbünden ;  daher  wird  es  2) 
beffer  feyn,  das  eigerithiimliche  Gewicht  zu  wn» 
terfuchen,  welches  die  Mifchung  annimmt.  3)  Kantf  | 
»an  allen  Meffungen  ausweichen,  wenn  man  die 
Menge  des  Waffers  und  die  des  Alkohols  wiegt* 
unri  dann  das  fpecififche  Gewicht  ihrer  Mifchung 
beobachtet.  ' 

Diefes  letztere'  Verfahren  läfst  eine  gröbere 
Genauigkeit  als  die  beiden  erftern  zu;  denn  man 
kann  überhaupt  weit  genauer  w?gen  als  ineflen» 
und  hier  hat  das  Meffen  fcoch  die  befondere  Schwie- 
rigkeit, dafs  die  Temperatur  der  Materialien  -wäk 
rend  deflelben  unverändert  bleiben  roüfs.  Beim 
Wägen  ift  das  nicht  nöthig,  wenn  man  nur  bei  der 
Beftimmung  des  fpecififchen  Gewichts  genau  auf 
die  Wärme  der  Mifchung  achtet.  Man  kann  flit 
•  weniger-Aengftli«bkeit' zu* Werke  gäben,  und  der 
Rechnimg  mehr  als  bei  jenen  Methoden  übertra- 


-    t  m  j 

thümHcheiVorfek»Ägdü  St»tt]i:fo  fihd'fie  docft 
gspiz  in  dp*  G^wal^  des  Beobachters,    ,,  ..■     ;^ 
1 ;  ...  Pi«  von  jE^rn»  Gijpinuntef  Hm.B^agden^ 
Leitung  iq.  London  angeftellten  Verfuche  find  nach  . 
diefer  letztern  Methode  ausge&lhjt  worden ,   und 
zwjtr  mit  Alkohol,    deffen   fpeciftfche?    Gewicht 
o^arSo  bei  der  Temperatur  von,  60 °}  F.  ift,   da$  « 
fpecififche  Gewicht  des  reinen  Waffers  fyei  eben  dej: 
Wärme,  gleich  1  gefetzt.     So  forgfältig  auch  da$ 
I  Verfahren  in  dem  Berichte  aus  einander  gefetzt  ift, 
welchen  man  darüber  der  königl.  Sopietät  vorgelegt 
1  hat,  fp  finde  ich  doch  darin  nicht  bemerkt,  ob  man 
bei  den Verfuch^n  auf  die  äufsere  Temperatur,  äur 
die'  Schwere  der  Luft  und  auf  das  Gewicht  der  in 
den  Gefäfsen  enthaltenen  Luft*  die  durch  das  Ein- 
fallen der  Flüffigkeiten   aus  denfelben  verdrängt 
\yjrd,   Rückficht  genommen  hat.     Da  man  nicht' 
nur  bis  auf  Zehntheile,  fondern /elbft  bis  auf  Hun- 
derttbeile  von  Granen  genau  $og,  fp  hätte  diefes 
•nothwendig  muffen,  in  Rechnung  gezogen  werden. 
Die  Wage,  der^n  man  fich  bediente,  war  zwar  fähig, 
fo  geringe  Gewicht^theile  anzugeben,  die  Verfuche 
find  aber  im  Ganzen  unvermeidlichen  Fehlern  aus? 
gefetzt,   welohe  durqlji  diefe  Genauigkeit  in  den 
Gewichten  nicht  befeitigt  werden.  Die  fpecinfchea 
Gewichte  find  bis  auf  0,00001  angegeben;  faft  bis 
,  auf  '0,0001  können  fie  richtig  Feyn,  felbft  wenn 
*  fcuf  die  Luft  keiri6  Rückficht  genommen  wäfej  da 
de*  Einflufs  derfelben  nur  etwas  üb;r  ein  Zehntau* 


I    3»    ] 

£ndth*ä  <k*  »etotate  ander»  würde;    eine  0». 
flcherbeit,  welche  ohne  Ein^nfc  ift. 

Mifchungen  aus  Alkohol  und  Waffer  indem 
Ihre  Dichtigkeit  mit  dpr  Wärme  fehr  bedeutend* 
An  einem  Frühlings-  oder  Herbfttage  kann  etoi 
Mifchung,    welche  faß:  die  Hälfte  Alkohol  mekyf 
als  eins  andere  enthält,   daffelbe   fpecififcfce  Ge- 
wicht haben,    welches   diefer  letztern  an  einem 
heifsen  Sommertage  zukommt.    Aus  dem  bekann* 
ten  VerhältnifTe  •  der  Beftandtheile  läfst  fich  die 
Aenderung   des  fpecififchen  Gewichtes  durch-dift 
Wärme  eben  fo  wenig,  als  die  Dichtigkeit  der  Mi- 
fchung, nach  einer  leichten  Regel  berechnen.   Es 
war  daher  nöthig,  hierüber  noch  befönders  Ver» 
iuche  anzuftellen ;  und  fie  find  zugleich  mit  jenen 
in  England  ausgeführt  worden.      Es  find  4Ö  *•*•-, 
fchiedene  Mifchungen  von  Alkohol  und  Waffer  ftr 
jede  5°  des  Fahrenh.' Thermometers  von  3o°W* 
ioo°  F.  «nterfuchti  und  dem  fpecififchen  Oewieh* 
te  nach  beftimmt  worden,    welches  zu  mehr  tfc 
6oo  Refultaten  geführt  hat*     Vermittelet  ihrer  He*' 
fsen  fich  Tafeln  für  die  fpecififchen  Gewichte  der 
Mifchungen  aus  Alkohol  und  Waffer  in  allen  die* 
fen  Temperaturen    conftruiren  ;     welche  Tafeln 
man  indefs  leicht  in  eine  Einzige  zufammenzteheft 
kann. 

So  weit  war  bisher  das  Gefejz  der  Verhält» 
niffe  zwifchen  den  Dichtigkeiten  von  Mifchungen 
4HS  AlkpUol  und  Waffer  und  zwifchen  ihrem  AI« 


t    3%    ] 

kolrot-Gehatfe  begründet.  Hr. Pref.  Tr alle  s  Mi 
fachte*  diefen  Gegenftand  weiter  m  führen  durch  > 

Eigene  Verfuche.  t     , 

<  Bei  diefen  Verfachen  bediente  er  fich  feine* 
\)iroftatifchen  Wage*  welche  eine  Art  von  Senk* 
wage  und  zu  Unterfuchxingen  diefer  Art  vorzüglich 
gefchickt  ift.*  Sie  ift  von  ihm  in  diefen  Annalen* 
Jahrg.  1809.  St.  12.  oder  B.  3o.  S.  384  kürz  be* 
fchrieben  worden,  und  von  ihrem  Gebrauche  al# 
Alkoholometer  wird  weiter  unten  ausdrücklich  ges- 
tanden. Wer  fie  noch  nicht  kennpn  follte,  dea 
Terweife  ich  auf  das,  was  an  diefen  Stellen  von  ihr. 
getagt  und» durch  eine  Zeichnung  erläutert  wird. 

,  Der  verdorbene,  als  gefchickter  Chemiker 
bekannte  Affeffor  Rof chatte  Hrn.:Tralles  zwei 
verfchiedene  Proben  möglichft  wafferfreien  Alko- 
hols, die  von  ihm  zu  zwei  verschiedenen  Zeit«! 
mit  Sorgfalt  bereitet  worden  waren,  überlaffen. 
Das  fpeeififche  Gewicht  des  einen  fand  Hr.  ^Tr al- 
les bei  60*  Fahrenh.  0,798419  das  des  andern 
29719676,  weim  das  fpeeififche  Gewicht  des  deftil- 
lirten  Waffers  bei  eben  der  Temperatur  zur  Einheit 
genommen  wird.  Der  Unterfchied  beider  ift,  wie 
man  fleht,  nicht  beträchtlich. 

„Man  ift  nicht  ungeneigt ,"  (agt  Hr.  Tr al- 
les, „zu  behaupten,  diefer  fo  fehf  entwäffertfc 
Alkohol  fey  eigentlich  nicht  mehr  wahrer  Alko- 
hol, fondern  qihe,  geänderte  Zufammenfetzung, 
Die  Chemiker^  welche  diefes  fagen  ,t  haben  jedoch 


t    «6ö    } 

cbrfftr  keinenref|r*ritl*cheri  Beweis.  tmfeffeA  wai 
e£  natürlich,  zu  unterfucheny  ob  diefe -Mejwnig*; 
phyfifcb  genommen ,  gegründet  fey.  Ob  nämlich, 
wenn  diefem  fo  enttvaffertäft'Alkohol  fo  viel  Waf - 
£er  zugefetzt*  wind,  dafs  feine  Dichtigkeit«1  dem, 
welchen  man /bisher  fdr  Alkohol  ohne  Widerfprhch 
gehalten  hat,  gleich  kommt,  diefe  Mifchung  fich 
eben  fo  verhält»  als  wenn  man  geradezu  folchen 
fcöchft  rectificirten  Weingeift  anwendet.  Diefe 
Verfuche  find  van  mir  angeheilt  worden,  und  ich 
finde,  dafs  die  Mifchungen  aus  jenem  reinen  Al- 
kohol und  Waffer  eben  die  Ge  fetze  >  als  die  Mi- 
schungen aus  weniger  entwäffertem  "Alkohol  oder 
hochrectificirtera  YVeingeifte,  befolgen.  Diefesift 
das  Refultat  mehrerer  Verfuche,  die  ich  mit  aller 
Sqrgfalt  angeftellt  habe,i  bei  denen  ich  jedes  Mahl 
die  Quantitäten  bis  auf  den  funfzigften  Theil  ei* 
ves  Grans  genau  abwog,  und  bei  denen  fqwohl 
das  Gewicht  der  umgebenden  Luft  als.  die  -Ausdeh- 
nung der  Gefäfse  und  Flüffigkeiteri  durch  die  Wär- 
me, in  gehörige  Rechnung  gesogen  worden'  find. 
•Gegenwärtiger  Auffatz  würde  zu:wiffenfcha£tlich 
ausfallen,  wenn  ich  diefe  Verfuche  und  Berech- 
nungen hier  aufftellen  wollte ,  die  für  den  Haupt- 
zweck blofs  Mittel  waren/'  ' 

Herr  Proft  Tjralles  fyrt  die;  Gute  gehabt,  mir 
die  Protokolle  diefcr  feiner  Verfuche  zugleich  mit  fei- 
nen amtlichen  Berichten  mitzutheilen.  Da  die  Lefer 
der  Annalen  ein,  anderes  Intereffe  haben,  als  die 
Staatsmänner,' für  welche  die  amtlichen  Berichte  be- 
fthnmt  wa*eny  fo' glaube  ich  Üe-zu  wrbinden,  wenn 


f     3ßi     1 

tipk: ans  diefen ffotokollen hier  datBttaHreiifigtraÄ' 
YiW&clta  berfotze*,    aus,  welche^  d#c  LeXer  die/.  A«r%^ 
;wie;AÄ.|ii^ft^lh  wp*deny,und.deiirfGrad  ihre*-  ^Gi» 
j»aiygk,«i$  wird  $l^ei;fjphen  können.   \  r. 
.    .,  ;!G^äfer  mit- eingeriebenem  StöpfelY 'deren  Ge*- 
wicht  (nach  Abzag^es-»  Gewichts"  def  itfrih*«it  enthal- 
tenen Luft)  in  Milligrammen  beftimmt  Worden  wat«; 
/jityte^r.    Trailers*  mit:  dem  fc«,  unter  fachenden  Al- 
^ßbol  des.Hrn,  Rofe  ganz  voUy  umi  fe^te  den,S**v 
pfel  to  hinein,  dafs  keine  Luftbläschen  darin  bTeib«* 
konnten.     Sie  wog  er  dann  auf  feiner  hydroftatifchen 
Wage  wiederholt ,  mdem^r  erft  die  Schale  der  Wage 
mit  blofcen  Gewichten  belaftete,  Bi^^er  B&ls  derfel- 
ben  bis  an(die  Marke  einfahk ;  dann  das  Glas  und  nur 
To  viel  Gewichte  ajuf  die  Schale  fetzte,' *bis  die  W?g* 
fich  bis   an    diefelhe  Marke   einfenkte;    darauf  Wie* 
de(r  das  Gleichgewicht  mü  hloi^en  gewichten  hervor- 
brachte,'  und  fo  mehrmahl  i  ahwechfelte.     Vor  und 
nach  jedem  Verfuche,  manchirlahl  auch  während  de£ 
'felhen,  wurde  die.  ^«mperatijr  ^W.AyfP^oi^.o^  auch 
die  des  GlaCes  befom3ers,,beqbachtet.    .Gerade  fo  ver- 
fuhr er-  mit  reinem  deftillirtem  \Vaß>r.     Da  nun  die 
Ausdehnungen  des  Gjafes.  pn^  de*  Waffers  für  jeden 
Grad  Fahrenh.  bekannt  lind ,  fo  Jie£epi  GJas  und  Waf- 
fer fich-Jaicht  a»f  eine  Temperatur  von  6q°  Fahrenh. 
reduciren.     So  faxtet 'fich  dann  bei  einer  I^ei&e  tiefer 
VerTüche,v  wenn,  man  (wie  hier  ;WfflIgr^efc^)jt)  das 
fpeeififche  Gewicht  des  reinen  Waffers  von  6o°  fcahr 
gleich  i  fetzt,  daV  ftfeeifitche  ^wi^^B^fchen 

Differenz. 
,1^  ?%*  «^0,00555 


Alkohols  .H    oc         -^tO' 


hei  6u%5.Fahrexih.Tetop.  =0,79784 
68*  -^TTa,  *«0afc$jf> 

-■68°,5f     <r^  ==  0,7944,9^,  ^ 

Ausser  erften  Befrimmto^  ;fotgt; JftF  Jetf  eÄ:  GraS  F&ir. 
«ine  Yl^ia4ei»ng  des  fpeeiffefian  ^«Ä'tV'diefes 


I    36a    1 

Alkohols  inte.  0,0005 ,  aus  der  zweiten  urti  0,0604^5 ; 
da*  Mittel  ilt  0,0004g,  und  diefes  legt  Hr.  Prof.  Tr  al- 
les bei  feineh  IWdactionen  der  fpeeififchen  Gewicht» 
des  Rofe'fchen  Alkohols  auf  6o°  F.  Wärme  zum  Grun- 
de. Aus  den  beiden  erften  Bestimmungen  ergiebt  fich 
*lfo  diefe#  fpeeififche  Gewicht  0,79*46  und  0,79^365 \ 
im, Mittel  «us  beiden  0,798461* 

Folgende  Verfuehe  find  wahrfcheihKch  mit  den» 
-änderen  der'  beiden  Rofe'fchen  Alkohole  angefteltt 
worden: 

Tempera«  fpec;  Gewicht      redne  auf 

m  tar.  des  Alkohols.  6o°F. 

.bei  57*,  t  F.  ==  0,80006  0,79868 

1  66V  ..  =  0,795854         o,79874 

:  61*.»  =  0,796404         0,79887    ' 

*     Mittel  0,79876 
Hier  das  vollftändige  Öetall  eines  Verfucbs  die» 
Iter  Art:         ^   . 

"*  1)  Gewicht  vdh  Glas  -f-  Luft  =53,1575  Gramm  es. 

Gewicht  de*  im  Glafe  enthalt.  X-ttft    " 
nach  dem  Bar.  u.  Therm.  Staude  =  0,054         — 

Gewicht  des  Glafes  =55,103  — 

*)  Gewicht  von  Glas  -f-  Watter  bei 

630,5  Fahrenh.  =99,209     '     — 


Das  Glas  bei  63°,5  F.  enth,  alfo  an 

WaTTer  von  65°,5  F.  46,106 

Heduction  des  Watters  auf  60«  F.  =  +  16 


J>as  Glas  bei  65^,5  F.  enth.  an  WaT- 
'      Ter  von  6öö  F.         "  '    *         .46,12» 

Keduction  des  Glafes  auf  60*  F.      =    —  2 

;  ■      •  -       '  :    l1  j__£ ; 

DarGtas  bei  60?  F.  enth.  an  Wal- 


let voit  6o*>  £.      [~     -  —  46,120 ;       *-  • 

/  $)  Gew.  von  Glas  +Alkohol  hei^?^  F>  mfi&,838  1       r-. 
#1        OewTcKt  des  Glafes  .  ._     55>i°3    .  ,— 


£    3ß3    j 

pai'Gla»  bti  €4%5  F.  enth*  Alko- 
hol von  64°  ,5  F. 
Reduction  des  Glafes  auf  6o°  F. 


56,75g  Qrammt«. 

+  2        - 


Das  Glas  bei  6o°  F.  enth.  Alkohol 
von  W,$  F.  56,755  — 

4)  Alfo  fpecififches  Gewicht  von  Alkohol  von  64°, 5  F. 

1  Wärme  =  |^§|==  0,796466.  Reduction  auf  60*  Fahr. 
»  +  4,5  X  0,00048  =  0,00204.  Alfo  Ipecifilchet  Ge- 
wicht  von  Alkohol  von  6öö  F.  «  05798506.  : 

,#  Noch  finde  ich  in  diefern  Papieren  folgende  Verfig- 
che,  welche  für  die  Beftimmung  des f peeifilchen  Ge» 
wichts  des  Alkohols  Hauptverfuche  zu  feyn  fcheinen» 
Das  Glas  ohne  Luft  wog  54,9  Gramm  es,  und  es  fafste 
bei  6o°  F.  Wärme  an  Waffer  von  6o°  F.  Temp.  74,257 
Grammes.  Die  Wage  fank  bis  an  d}e  Marke  e^n  mit 
(bigenden  Bei  aftungen: 


'  Grammes 

'        '  159.494 

Glas  +  Alkohol  von  58%8  F.  +  35,255 

*achdem  abgewifcht  worden  »39497 

,  Glas  4-  Alkohol  +  2*5,359 

Glas  +  Alkonoi  von  &°£  F.  +  35,263 

,     *  <  39>49° 

»3&+70 
Glas  +  Alkohol  vori  6V  F.     p      35,26? 

.    ohne  irgend  sJfeuWifchen +^       «5, 371 


Difftr, 
Gram- 

me.i, 
"4>*45 

114,258 


114,21$ 
J*4,»3 


114,196 


abgezogen 
d.  Li  e  wicht 
des  GlaCes 

59,545 


5S,3*7 
59,3"  S 


Die  äufsere  Temperatur  unverändert 6o°  F<  Ä  dia 
des  Alkohols  6o%*  f.  Daraus  Zugabt»  £ah  folfendt 
%eci£fcha  Oowiebt*  des  AikoheU: 


.  .;.  ii  . 


I    3G4    J 


bei  den  beobaehlfefeg 

-0,7^9186    .•'.*  ~ 

_  0,79883 * 

0,793524 


. "     '  »redacist  'auf     t 
fo'F. 
-    0,7986* 
T         0,7988$, 
'0,79885 

Diele  letztere*  Beltiramung  fcheint  Herr  Profeflb* 
-Tj'^lÄe.s  als  das  Refultat  des-zuverläffigften.und  ge- 
naueren fefrier,py*rföche  anzuCeben.        ..      •....«/, 

Folgender  Verfuch,  in  demfelben  Glafe  ange- 
•fSgUYi  ^feraient'ffi^Mioch  zu  fteheti.  Die  Wage  lank 
-fehl  tf«an  8ie  iMartke>ibeif  folgender  Bei  aftung :  '      '    \ 


•».-Li 


1 


31 


Grammes, 


Gram- 
me«.^ 

t*4>*55 


112,87 


Differ.  =  i,*85 
'  Gramme«  für 

,  37, °6  Fahren- 
heit  Tempe- 
ratur -  Unter- 
Xc,hied.     . 


Öas'^  Alk*.' von  &«#  *:+"2&95 

i39i450 

,-.  „;.    *0.j|   .    .„  |     t  *39>435 

Ggff,^  ASfe:  (vW  99e  Fl  +^,56-5 

Aus!  der  ekten  Beobachtung  fo%t  das  fpgcinfcito 
Gewic^o^efes.Älkoliols  bei'6o°  F.  ==0*79862  und  aus 
de^^e^M^0  3F-"  —  o^gW^Y  gie%wfur  359  F-  «• 
nen  Untfrfchied  irri  ipec.  Gewichte  von  —0,01 80,  und 
alfo  für  jleden^rad'Fahrenheitifch  von  0,00047;  genau 
diefi€rö£se,"  Reichs  ~ti<Üi  /pb^inavsinKerCöcbe»:^r- 
gab,  dieW^fchen  41°,^  und  6g%5  F.  liegen.  Hier- 
nach zu  lirtheilkn,,  Jfcheipt  ßeh  al^^egr.twaffe^iTCtie^te 
Alkohol  jin  de^|^pe^v«»i«»Är1^970wFW. 
eänz  gleichförmig^aifözudehnen  *). 


Da 


*>  Herr  Prof.  Tralle*  belehrt  micfc,  dafs^er  bei  Verlu- 

•bn^'*«*ta^Atifr^*otfu-j  *y>  F.  iir  4-  15«^  WgfefteflH 
gefunden  habe,  dafeitt^ÄP^a^©  ^*^ 
kohol  durch  die  Wärme  eben  £9  ghichförmig  als  da» 

Queck- 


t-    ;     Da  die  Atöc&IT^ifeiifiifaia^^ 

J^rpf.  Tr^Hes  fqrl,  ^..Arbeit»  welclwi  ftiJEfigr 

piji  gemacht, jft,jbeputwijsrt  Jtfjnrjen;  <fo  'kim*?*. 
jpdk,  zur  Frage,  'wie,  viel  Waflfer  enthalt  der  «kai 
Jpgewescta« iJVVsiiigeJft^i  deffen  Dicbt^j^SaiS  ift^ 
Ulster  dec.Vorausfettungi  dafs  njir  derjenige  AJko- 
>oi  feioer  Alkohol  iit,  döffwt  Dkhteupter  glefr 

•■'  ■  Qneekfilber  und  die  Luft  ausgedehnt  werde/1  Mman 
.,;  u  cbi«heU ;  meinte \y  der, ;Weingeift  bef ojge ;  fein  änderes^Gii- 
fets  der  Dilatation,  als  diele  Flüffigkeiten,  war  alfp 
blofa  dem  Wallergehalte  defTelben  beizumefren.  Auch 
-ir  ßekt  tatkj  daraus,  daX*  für  jeden  w äderigen  'Alkohol 
{ t  f  voj^  vepfchiedenem  fpecifjfchexr  gewichte  ein  veYfcjfijje- 

-  cfenes  Gefetz  der  Dilatation  durch  die  Wäxjme  Statt  ün» 
V1*  äen 'rtrafs,  und  dafs  darüber  keine  allgemeine' tör*- 
-r  .  IUiris/t  gegeben  werden  kann,  wie  diejenige»  gemeint 
m  *  SU  haben  fcheinen,  die  zuerft  vergleichende  JJJnterJTu- 
*'    chungen   über  das   Weingeift  -J  und  'das  Queckfilber- 

Thermometer  angeftellt  haben.  .         t  '     ^ 

"' ' '"  lÜne'zWeltä  imereffanW Bemerkung  J  wehshe  ic £  Hrn. 

p'  'IT¥alfes'  verÄanhe,  ift  folgende:   Der1  Si^pun^t  de« 

J'1'  ;w*fferf$eien^  Alkohols  wird  nicht  merklich  Verändert, 

n  Wenn  man  d>ty  Alkohol  etwas  "VfalTer  heimelig ^  f ehr 

*  *  !jpectificirter,4Weingeift  hat  mit  abfolut  reinem  Alkohol 
c'*Vxo  gut  als  einerlei  Siedepunkt.  7  'L '" 

*  •'•'    "Gielst    man    Alkohol    unter   Schnee,    fo    entftehet, 

*  Während  beide  fich  zu  einem  dicken  Brei  vereinigen, 

'   ehie  fehr  bedeutende  Erkältung.     Als  beide  Materia- 

J  •  'lfe*  etw*  die  Froftkälte  hatten,  faH  Hr.  Trattles*  ein 

r  '^^liermbmeter  in  ihnen  bis  auf'  —  44°  R. ,  \ind  wenn 

*  '^'iterr  Alkohol  über  lalzfaure   Kalkerde  abgezogen  wor- 
l*'  li^en,    alfo  rogenannter    abfolut  reiner   war.    bis   auf 

-»>  U'i^'R.  0nken.    Letttere  Kälte  übertrifft  felbft  die, 

-  '-welche  unter  gleichen  Umftanden  fogenannte  Aetzlau- 
-"-  *^e  (eine  Auflbwng  von  ätzendem  Kali)  **»<*  Schnee 
•      nach  LöwitVsVerfuche  miteinander  gejite. 

r.    U  Gilbtrt. 

Annai.  d.  Phyflk.  B.  38-  St,  4.  *•  f 8"-  $u  8.  B  b 


t    3SB    ] 

chtn  Umftänden,  nämlich  bei  60*  P.  Temperatur, 
*V7946  *&•  Von  geringerer  Dichtigkeit  hat  kein 
Chemiker  den  Alkohol  darftelleü  können*  AI* 
leifl  fo  ftärker  Alkohol  War  nicht  einmähl  bei  der 
Hand;  demnach  fehlen  es  faätütlich,  jenen  leicht 
teilen  z&m  Grunde  zu  legen,  welchen  Hr.  La* 
Witz  von  der  angegebenen  Dichte  beRimmt',  um 
4b  mehr,  da  der  Hr.  Dr.  Richter  Alkohol  voft 
jipgefähr  gleichem  fpecififchen  Gewichte  erhalten 
fyrt,  et  folglich  nicht  als  eine  hyj&thetifche  Sub- 
fiänz  zu  betrachten  ift  *). 

Mehrere  Verfuche ,  welche  ich  Ober  die  bei« 
den  Alkohole  des  tlra.  Rofe  angeftellt  habe,  um 
die  Veränderungen  ihres  fpec.  Gewichts  zu  kennen, 
wenn  n«r  fehr  wenig  Waffer  hinzugethan  wird*  lei- 
teten mich  durch  Rechnung  darauf,  wie  viel  Waffer 

*)  Herr  Prot  Lowiti  in  Petersburg  hat  feine  Verfuche 
über  die  Entwäfferung  des  Weingeiftes  in  ▼.  Grell'* 
chemifchen  Annalen ,  X  1796.  B.  ,  j.  S«  195  f.  bekannt 
gemacht.  Weingeiß,  der  über  trooknem,  nicht  ge- 
fertigtem kohlensaurem  Kali  (Weinfteinfalz)  gefch$ttelt 
wird ,  kommt  nicht  unter  das  fpecifif che  Gewicht  0,815 
herab.  Zieht  man  ihn  naeh  diefer  Entw&üerung  imit 
Vorlicht  über  Weinß  ein  falz  ab,  fo  dafs  man  nicht  mehr 
auf  das  Salz 'in  der  Retorte  giefst,  als  es  einzufchlür- 
fen  vermag,  und  treibt  nur  etwa  f  über,  fo  erhalt 
man  einen  Alkohol,  deiTen  fpecifif ches  Gewicht  Herr 
.  X«  o  w  i  t  z  bei  *6*  R.  auf  0,791  fetzt.  Ihn  nat  ox  wieder- 
holt über' Weinheinfalz  abgezogen,  aber  das  £peci- 
fifche  ^ewicKt  dadurch  nich$  im  geringften  Termin- 
dern  können.  DeftiUirte  er  ihn  für  ßch  über,  fo  hat- 
te das  Erfte,  was  ;q£erging ,  einerlei  fpecifif ches  Qe< 
wicht  mit  dem  Anteile ,  der  laletzt  pberßieg.  Herr 
I-o witz  lieht  beides  als  yollgültige  Be weife  an,  da& 


£    367    3 

ifelben  entzogen  werden  müfste,  um*  die  Leich-^ 
tteit  desjenigen  von  Hrn.  Löwits  zu  bekom* 
n.      Das  Refultat  war:    dafs  Alkohol,    deflep. 
ßhte  0,7986  ift,   noch  0,0129  feines  Gewichts 
Raffer  enthält. 

Durch  eine  andere  Verfuchsreihe  ergab  fich, 
(s  Alkohol  von  0,825  noch  0,0963  feines  Ge* 
chts  an  Waffer  enthalte,  das  übrige  an  Alkohol 
a  der  gedachten  Dichte  0,7986  *).  Woraus 
tin  folgt,  dafs  Alkohol  von  der  Dichte  0,825 
r  0*892  feines  Gewichts,  oder  0,926  feines  Vo* 
bens  von  folchem  Alkohol  enthält,  deffen  fpecir 
Kits  Gewicht  0,7946,  das  geringße  bisher  ge* 
mlene ,  ift,  und  den  wir  für  abfolut  reinen  Alka? 
i.  Nehmen  können. 

diefer  Alkohol  im  ftrengßen  Sinne  des  Wor^ts  voltkom» 

1  M*t  ffaflerfrei  fey. 

B*  find  160  R.  gleich  68°  F. ;  bei  6o°  F.  Wäre  folglich 
ika  fpec.  Gewicht  dielet  abfolut  reinen  Weingeilte«, 
r+qm  Wer  gefundenen  zu  Folge,  ungefähr  um  8.0,00048 

1  fc*#,oa£84  grösser;  folglich  »  0,79484»  wenn  da*  fpeci* 
Ütae  Gewicht  des  WaiTers  bei  60 °  F.  ss  1  gefetzt  wird. 

;  Barr  Tr  alles  fcheint  die  Dilatation  mit  Fleife  klei- 
*Mr,  nur  tu  0,00045  angenommen  zu  haben.'—  Herr 
'Von  Sauf  füre  findet  das  fpecififche  Gewicht  de*  ab* 

"  feint  reinen  Alkohols ,  den  er  durch  zweimahliges  Ab« 

ziehen   über  falzfaure  Kalk  erde  Bereitet,    bei  1G0  R* 

Vtofaper&tur  0,792 ,  welches  bei  6o°  F.  0,79584  beträgt* 

JBxt  verfuhr  indefr  bei  diefer  Bereitung  mit  minderer 

lt  als  Herr  Lowitz,   wie  aus  diefen  Annalen, 

.  icL  S.  «70.  erhellt.  Gilbert. 

Das  Detail  diefer  beiden  Verfuchsreiheh  findet  fich 

IsnUtüig  nicht  in  dem  mir  von  dem  Hrn.  Verfaffer  an* 

liertrauten  Theile  der  Protokolle   über  feine  Verla* 

fche,  Gilbert* 

Bb  2 


[    568    ] 

Auf  cfitfer  Beftimmung  und  den  in 
dfir  königl.  engl.  Societät  in  London  befini 
Verfuchpa  beruhen  nun  die  folgenden  -Taf 


Zweiter      Abfchn  i  f 

' T  a  f  e  1  n, 

km* den  Alkoholgehalt  jedes  Weingeistes  und  Brai 
aus  ihren  f pect  fifchen  Gewichten  zu  finden\ 
und  deren  Gebrauch  *). 

\d\i  hoffe  durch  das,  was  auf  Ver 
diefer  Tafeln  hier  weiter  aus  einander  ; 
denfoll,  nicht  blofs  die  Grundfatze 
Verfahrens  detitlieh  darzuthun,  fondern 
den  Künftler  in1  den  Stand  zu  ffetzen,  fie  j 
befolgen,  und  zu  jeder  Zeit  Alkoholoriietd 
Branntweiqproben  zu  liefern,  welche  dieCeaj 
fätzen  gemäfs  find,  und  mit  denen  die  z*l 
Zeiten  und  von  anderii  Künftlern  ver£etti| 
genau  harmoniren j  welchem  letzt ern  ich  de 
ten  Abfehnitt  diefer  Unter fuchungen 
beftiijnni:'  habe. 

.11-    -       u 

.  *)  i  Herr  Prof.  T  r  a  1 1  e  s  bezieht  in  feinem  drittej 
eben  Berichte ,    aus  dem  ich  den  gröfeten  [ 
fes    und     des     folgenden    Abfchnitt*    ent 
fpecißXchen    Gewichte    nicht   mehr   auf  W» 
6o*  F.  Wärme,  als  Einheit,  fondcrn  auf  das  ' 
fchon  mehrmahls  als  die.  wahre  Fundamental-; 
für  die  fpeciiifchen  Gewichte  empfohlene  T~ 
Zultande  gröfster  Dichtigkeit,    welchen  es 
lieh  hei  d>r  Wärme  von  59,85°  F.. hat,  und  ; 
fem  Waffe r  das  Jjpccififche  Gewicht  ioooq. 
fliehe  Gewicht  des  abfohlt  feinen  A^ohpls,  Von I 
Wärme  wird  dann  folgendes :  0,9991 .  79^=7959. 


#*" 


[     36g   J 


!„  Dte  folgende  Tafel  giebt  die  fpceififchen  Ge- 
wehte derjenigen  tylifchungen  voij  Alkohol, und 
ffaffer  an,  von  denen  a 60  Quart  oder  Cubikzolle 
1*  2,  3;  4  "•  f-  f."  Quarte  oder  Cubikzolle  reißen 
Ukohol  enthalten.  Die  Temperatur  der  Mi- 
bhung  ift  dabei  zu  60  Orad  der  Fahrenheit'fchen 
£eale  anjgenommen,  unc|  des  dichteften  Waffers 
jecifiichks  r  Gewicht  ift  1000a  gefetzt.  Reines 
Gaffer  felbft  hat  dem  zu.  Folge  bei  60  °  F.  ein  fpe- 
ttfches  Gewicht  von  9991  und  der  als  rein  ange- 
IBmmene  Alkohol  hat  bei  eben  dem  Wärmegrade 
$l  ^ciSfifohes  Gewicht  ton  7989.     . 


I.    Tafel. 


Eine  Mifchung-,1 


■tider 

Bat  bei 

M* 

60?  Fahr. 

fM&e 

Wärme 

Mfaalk 

das  fpeci- 

Ökotf. 

fifche  Ge^ 

wich* 

i    e_ 

£99*    . 

i    *'  .. 

,597*  ;'■ 

*  ■" 

99ÄX 

3. 

9947    ■ 

r  4' 

9933 

1  V 

99*9 

i   6-. 

,.99<?<j 

1   ?   : 

9893  • '. 

1    «... 

988**  ' 

!■  ^  . 

M9- 

$H7 

!  ** 

9845 

i  ia 

5834 

'*< 

198*3/ 

1^ 

,981«', 

*S 

;98ox 

Unter- 
fchiede 

der  fpeci^- 
fliehen 

Gewichte 


If 
»5 

14 
** 
14 
13 
15 

1t 

13 
12 
12 
II 
tl 
II 
10 


Von  der 
!     100 
Maaf$e 

,  enthalt. 

"Maafse 

Alkoh. 

16 

»7 

:     U 

20 
21 
22 
a3 

25 

26** 

*7 
a8 

29 

f     30 


Eine  Mifchungj 


hat  bei 
60  ♦   Fähr 

Wärme 
das  fpeci- 
fifche  Ge 

wicht 


Ünt«r- 
Tchiede 

der  fpeci- 
Efchen 

Gewicht» 


979» 
978* 
»9771 
976l 
97SI 
9741 

973«, 
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10 

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11  ; 

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[    370    ] 


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fe*  Fahr. 

Unter- 

Hube 

Wärme 

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Maabe 

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da*  fpeci- 
GfcheG«- 

der  fpeci- 
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enthalt. 
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Eine  Milchsaft 
hat  bei   1 


Warme 
das'fpeci-jfer) 
EXche  Ge-f  ~ 
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79tt 

79J9 


[    37a     ] 

Vermittelt:  diefer  Tafel  Und  irgend  eines  Ap- 
parats* um  das  fpecififche  Gewicht  ei*er  Fiüffig- 
ptit  abzuwägen*  findet  fich  der  Alkohol -Gehalt 
&m  Mols  aus  Waffer  and  Alkohol  beftehenden 
Gftfciifchä*  fehr  bequem« 

BtifpieL  Gefetzt,  man  finde  ven  einem  Wein- 
feilte das  fpecififche  Gewicht  hei  60 °  F.  Wanne  9605, 
i»4eigt  die,  Tafel  fogleich  an,  ijaft  er  in  hw^ertTheU 
kß  feines  Vphimens  zwischen  33  und  g^TheiJÄ  axj 
Iranern  Alkohol  enthält  Wird  gröfsere  Genauigkeit 
erfordert,  fo  facht  man  den  Unterfchied-  der  Zahl 
9Ä0J  von  der  nächft  gröfsern  Zahl',  Welche  fich  in 
d#r  Tafel  antreffen  laut ;  in  diefem  Beifpield  9609, 
welche  jenfc  um  4  übertrifft,  Diele  Zahl  mache  man 
£om  Zähler  eines  Bruchs ,  dellen  Nenner  die  Unter« 
fcbiedszahl  der  Tafel  ift,  Welche  zwifchen  den  fneci- 
fife^en  Gewichten  für  33  und  34  Alkohol  -  Gehalt 
lieht;  hier  13*  Gedachter  Bruch  ift  alfö  ^,  und  es 
enthält  folglich  der  erprobte  Weingeift  J3t\  Proceni 
feines  Volumens  an  reinem  Alkohol.  Hätte  mau  z.  B. 
von  aiefenr  Wemgeifte  oder  Branntweine  175  Quart, 
fo  würde  fich  die  darin  enthaltene  Menge  Alkohols 
finden,  wenn  man  fagt:  100  geben  33^3-,  wieviel  ge* 
ben  x? i  ?    Antwort :  5  8  j;  Quart  heinahe  *)• 

*)  Obwohl  et  hier  von  keine«  Einfhijfe  ift,  fo  mag  e* 
doch  beiläufig  erinnert  werben,  dafs  man  nickt  fol- 
gern dürfe ,  weil  58J  Quart  Alkohol  in  den  175  Quart 
Branntwein  enthalten  feycn,  der  Reft,  nämlich  n6f 
Quart ,  Wafler  ley ;  denn  es  iß  de*  Walter«  mehr  in  der 
Mifchung  vorhanden,  worauf  obige  Tafel  keine  Rück« 
ficht  zu  nehmen  hat.  Sie  ift  blofs  darauf  berechnet, 
das  Volumgn  des  Alkohob  H  und  nicht  das  Volumen  des 
Waffers ,  in  dem  von  der  Mifchung  beider  eingenom- 
menen und  durch  chemilche  Wirkung  verengten  Raum* 
anzugeben.  Trßlles. 


C     5*2     ] 

''  Ob  gleich  diefe  Tafeln  wnd  ihrem  befonderf! 
Zwecke  am  angemeffenfteri  zu  feyn,  den  Alkdb* 
Gehalt  -  in  Maafs  und  nicht  nach  Gewicht:  angrtfct> 
fo  lafst  fich  doch  aubh  diefes  veriöittelft  derfeMta 
finden.  Wenn  man  nämlich  irach  der  Tafel  grfa* 
den  hat,  wie  viele  Maafee.  Alkoholen  l.ooMaafen 
der  am  erprobenden  Flüffigkeit  enthalten  fifld>.fa 
multiplicire  man  diefe  Anzahl  Maafse  mit  dem-fpe* 
cififchen  Gewichte  dfes  reinen  Alkohols ,  alfö.AÄ 
7939.  [Die  herauskommende  Zahl  zeigt  an,  wie 
viele  Pfunde  reiner  Alkohol  in  looMahl  derZtüt 
die  das  fpecififche  Gewicht  der  erprobten  Flüttf« 
keit  ang?ebt,  an  Pfunden  enthalten  find. 

•  .1  •  .    .        '.  .  •  -  * 

Btifpiel.     Alfo  im  oben  angenommenen  FalJcini 

£3-&  Mfhl  7939,  d.  i..,  264430  Pf.  Alkohol»  in  w& 

JMahl  9605,  d.  i.,  in  960500  Pf.  der  Mifchung  enfW* 

te^v.  Wie  Tide  Pfunde  Alkohol  in  jeder  andern  2aU 

von  Pfunden  der  Mifchung  enthalten  find  ,  ftaderfdt 

dann  leicht  durch  die  einfache  Proportion :  y6offa3i> 

Mifchung  haben  264430  Pf.  Alkohol,  wie  vielW^« 

vorgegebene  Zahl  yon  Pfunden  der  Mifchung?     . 

Es  läfst  fich  hiernach  ßus  jener  Tafel  Iwcfo 
eine  andere  berechnen,  welche  für  jede  looPffoi 
der  Mifchung  angiebt,  wie  viele  Pfunde  rdätf 
Alkohol  in  derfelben  feyn  muffen ;  allein  He  nirfi 
wie  bemerkt,  hier  nicht  nöthig  erachtet. 

Die  gegebene  Tafel  aber  fetzt  voraus,  <Ws 
die  zu  erprobende  Mifchung  hei  6o°  des  FfAtcä» 
beit'fohen  Thermometers- ihrem  fpecififchen  Ge» 


jm^to  naoji  beftimmtvworden  f ey.  Difefe  Tempera- 
tur läfst  fich  freilioh  einer  Flüffigkeit  in  unfern  Ge- 
gOftdeai  zu, Jeder  ZeH^mittfreilen ,'  und  durch  ein 
zerr  Hand  Wfincüiche$TfreitaWm£ter  kamt  man  fich 
verfichern,  däfs  tiefer  Wärmegrad  der  Flüffigkcdt 
gögAen  worden  fey^  •  befrqr }/  man  das  fpe<?iflfche 
Gewicht  felbft  beftimmt.      Damit  aber  auch  für 
jede»   andern  Wärmegrad  urimittelbar  das  fpeci- 
fiftbe  .Gewicht,  welchies  bei   Go?  F.  Statt  haben     , 
mlSs,  gefunden  weräeh  könnte,  ift  es  riötbig,  'lieh 
föjgeöder,  aus  iwei  Thoilen  begehender  Tafel  zu  t 
bttüenen,  welche  aögiebt,   um  wie*  viel  fi6h- das 
ijfefcjfifche  Gewicht  der  Mifctyingeh  von  Alkohol   v 
ugOVaffer  für  jede  5  Grade  des  Fahrenheit'fchen 
"MArmometers  ändert^     Es  ift  hinlänglich,  diefes 
hififc  von  fünf  zu  fünf  Maafs^fi  des  Alkohol*  Ge- 
haita in  Hundert»  der  Mifchung  aniugeigen,  weil 
fi$&  dfce'.nöthige  Bechhung  für  einzelne  Maafse, 
Stof&it  ^üc  einzelne  Grade  denThermometerfcale, 

afcl  Wtiefc'  folchen  Tafel  leicht  führeii^äfst. 
v;*  ;   -.i    ';•  < '-.  I  '  .  .  '-   ■  *•'  '    *'  ':  .  . 
.  Der  erfte  Theil  diefer  Taf$  .giebt  ar>,  wie- 
viel -4as  fpecififclie  Gewicht  der  Mifchungen,,  di$, 
W*6p*  F.  o,  5,  io,  i£  .  .  .  Maafse  Alkohol  ii^ 
Öpndert  enthalten,  fich  für  die  Wärmegrade  unter     ' 
6ö  (d.  V  für  55 ,  5o  u.  f.  bis  3o)  vergrößert.     Der' 
zweite  Theil  giebt  an ,   wieviel  fich  das  fpec.  Ge- 
wicht   derfelben  Mifchungen  bei  den  Wärmegra-    • 
^den  über  6o,  für  65»  70  u.  f.  bis  100,  vermin- 
-dert.    ,         ■  - 


£    374    3 


H.  Tai  fei.      Veränderungen  des  fpecififiken 


Zmuahmt  des  för  6o*  F.  gelttnien  ffc»*» 

<pfifcben  Gewichts  bei  fplgendem  Stan- 

de  de*  Fahrenb.  Thermometers : 


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11,6  "■ 

»39 

«7 

140 

Diefe  Tafel  geht  nur  bis  90  Maafs  Alkbhol- 
Gehalt  in  Hundert,  weil  im  Handel  ein  höherer 
Gehalt  nicht  vorkommt.  Die  Conftruction  derfel- 
ben  aus  einander  zu  fetzen,  ift  hier  nicht  nöthig; 
doch  bemerke  ich,  dafs  fleh  ein  gewöhnlicher 
Rechner  nicht  daran  ftofsen  niüffe,  wenn  zuwei- 
len die  gegebenen  Zahlen  um  eine  Einheit  ihrem 
fonftigen  Fortfchreitungsgefetze  nicht  zu  entfpre- 
chen  febeinen.  .  Denn  das  rührt  nur  daher,  dafs 


C,  375    ] 


Qmttickiei  der  Branntweine  mit  der  Wärme. 


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2.  £  2. 


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889* 
87«5 
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848  > 
833» 


«Am«  de*  fflr  60*  geltenden  fpeei« 
fifehen  pewicbu  J>ei  folgenden  Ständern 
de»  Fabrenb.  Thermometer»: 

Ä<070?7fe8oe  85°    90*   9s81ioo» 


ti 
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37 
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48 


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90 

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96 

96 
97 


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33 

37 
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63 
75 
86 

94 
101 

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109 
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110 
1*1 


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55 
66 

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9» 
104 

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136 
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143 

»44 
»45 
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50 
5* 
57 
67 
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108 
133 

«34 
«43 

150 

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»59 
162 

16.5 
167 
169 
170 
171 


60 
6» 
6| 
79 
93 
109 . 

i*S 
»4* 
»54 
»64 
»71 
»7* 
»83 
»17 
190 

»9? 
»94 
»9* 
196 


ift  «tiefen  Refui  taten  von  Beobachtungen  und  Rech- 
nungen die  Brache  weggelaffen  find,  welche  für 
Wtfern  Zweck  von  einer  febr  uberfluf&gen  Genauig- 
feftüt/gewefen  feyn  würden. 

Der  Gebrauch  diefer  Tafel ,  auf  welchen  es 
Uter  nur  allein  ankommt,  bedarf  wohl  kaum  einer 
EHSoterung.  Man  fiebt  unmittelbar,  dafs  die  Zah- 
Isn  unter  den  Thermometergraden ,  nachdem  dief« 
Mtec'tder  ober  60  find,  zu  den  fpeeififchen  Ge« 


t    57«    J 

wicbtönüti  €ö^felbft  hinzugefetzt  oder  davdn'.fidi^ 
trahirt,  die  fpecififchen  Gewichte  für  die  verfchie- 
deneri- Wärmegrade  unmittelbar  gebend,  "Es  liefsen 
fidft  alfo  aus.  dlöfer  Tafel  *i5  folphö  Tafelr*  her- 
leiten j    wie  die  zuerft  gegebene,    nur  dafs^  diefe 
»rieht,  wie  jene,  für  jedes  einzelne  Maafs  Alkohol 
in  Hundert  des  Branntweins^  föndern  nur  von^füitf 
'iu  fjünf  Maafsön  Alliohol- Gehalt,  das  fpfeeififche 
gewicht  bei  den  verfchi.edenfcn  Temperatui'en  in- 
nigen.    Ohne  folche  Tabellen  wirklich  zti  vollen- 
den i  läfst  fich/aus  d,er  zuletzt  gegebenen  der  Alko- 
hol -{Gehalt  tyei,  jeder  Temperatur / durch  leichte 
Hechnuhgen'finden.'    Damit  es  indefs  nicht  airBe- 
quemliobkeit  mangele,    will  igh  auch  folche  Ta- 
bellen hier  geben.  f 
l       '  Es  ift  nämlich  bei  der  Unterfuchung  dfcs  fpe* 
Sififchen    Gewichts    noch    auf   eine   Berichtigung 
,  Ilüökficht  zVi  nehmen,  welche  die  vorigen  Tabel- 
len noch  nicht    enthalten/     Diiefe   Berichtigung 
liängt-  von  der  Materie  ab,  cjurch  welch  e  j  das  f|>e- 
eififche  Gewicht  beftimmt  wirtfy  nämlich'  die°des 
fohlen  Körpers ,    welcher  zu  diejfem  Zwecke;  ;mit 
dem  Branntweine  angefüllt,  oder  in  de^felben  g?r 
fenkt,. oder  abgewogen. wird.     Dieter  Körper  o.tfei? 
'  diefes  Gefäfs  ändern'  ihr.  Volumen,  nrft  4er.Wärm£j 
uncjLes  niüfstfr  dah^r  jedes  Mafal, dasjenige. berech- 
net werden  >  welches  fie  bei  de?  Temperatur  von 
60 °  F.  haben,  würden,  fo  wie  der  Eijiilu/s,  diefpr 
Raumänderuog<tauf.das  Qewighjt. der  aw.der.ßtQlle 
gedröokten,  od^r. in  dem. G^fäl^  enthaltenen  F^üf- 


I.    »77    3 

figktft^   Diefem  a&$zi\weichen  'd&nt  tfie 'folgeAdi 
TaM  vornehmlich.    Sie  emh&ft  nidht  das  abfolute 
fpecißfche  Gewebt  dp$  Plflffig^eiten  von  verschie- 
denem Alkohol  -  Gfhalte ,  fonderii  ihr  fibeinbercs, 
ifa?  cfer  VortiäfefÄ^ig , ( dafs  dje '  ]flüfäglteiten*mit- 
täft^nes  ffyäfern^n  Gefäfses  oder  Körpers  abge« 
Wögen  wietderi.^  Die^ZäWeÄ  tfiefti^Tifel  und  frei- 
li^pjc^t .^ehr^lfe^ö^hf^a^  vq^fiMfi  dattletzteii 
ZafiMUlte^des  fpecififcfoten  *Gfewi*ll1kv  Von  denjeni- 
j[%y4r((Qhiede9;/^)[^e  ohji^i^^t^ficht  auf  die 
tf^pdaruDg  4*$  Gl^es>auf  fchon  :angte zeigte  Wei- 
{&%iXs\tUh  vori&enj  ^61Wä  würdeft.1      Allein  es 
\^^da4h  »nich^^gen^elCen,.   diefeii  \  Unterfchie4 
ziw$rpwhläfftgett,!umfo  mehrj,  ^dftim  Gebrauche 
atf'äenfelben  vverpiittelft  dierer;^f^l  Htickficht. 
gpÄomrrien^werdenikanifciohne  da^sdipfes  die  min- 
dere» ^Weitläufigkeit  nach  fich  ;zfc?fct:     Der  Unter- 
fdjifccl , .weiche* .yvegen; a*er  gerine^fi*  Ausdehnbar- 
keit des  Glafes  nur  ajrf- 5  geht*  Kvird,l(einxGebrau- 
clier  eines-  metallenen  Körpern betrÄchtlichv%genug, 
um-  Abweichungen  zu   veranlaffen>   Welche   viel- 
leicht nicht  zu  geftatteip  finxl,  -vorzüglich  alsdafln, 
w£nn   es   um.  Ausgleichung   einer  Schwierigkeit 
Untersuchung  der  ^gemeinen  Spindel^  u.  £  iw.  zu 
thun  wäre.  '    Auch   findet   fich  bei   diefer  Tafel 
nqph  eine  Spalte  für  Nie/fing?  um  auch  beim  Ge- 
suche diefer  Materie  zur  Erforfchung  des  fpfifo 
fifc^en  Gewichts  oder  der  Erprobung  der  ßrannt* 
weine  die   nöthigen  Data  fogleich  zur  Hand  zu 
"haben.  .'     •  r, 


f    3?«    1 


IIJ»  Tafel.     Scheinbares  fpecißfches    Qewichi 
und  W4rm*>    wie  es  /ich  bei  Abwä 

♦«  Temp>era*tireii. 


Alkohol  . 
.Pro  cent 

30^ 

55ÖF- 

40°  P. 

459F. 

50»  P. 

55«  P. 

'.O 

?994 

*997 

?.*97 

1 

9998 

9997 

9994 

5 

9**4 

99*6 

9916 

99»6 

99*5 

99**, 

IC 

srtH1 

98*9 

9»«« 

98*7 

98*$ 

98«* 

15   ...< 

98*3 

9t** 

9*W; 

9«  »7 

981* 

^107 

20 

978$ 

978* 

.,9-777 

.977« 

9766 

.9759 

*$ 

9^0 

9745 

'$7*7 

97»9 

97*0 

97Ö9 

ao 

"9?3y 

97*5 

9*94 

9*83 

9*7* 

9i65t 

is 

066$ 

96»,; 

9*4* 

9«»7 

961» 

95£t 

40 

9609 

9?94 

9577 

95*° 

9<44, 

95*7 

4i 

^535 

95*8 

9*500 

948» 

94*4 

9445 

So 

9449  1 

?43* 

94«* 

9*93- 

9374 

9354 

55 

9554 ' 

9335 

93«* 

9*95 

9*75 

9*54 

60 

9*49 

9250 

9210 

9»89 

91*8 

9*47 

«5 

9140 

9iio 

9©99 

9078 

9OJ6 

90J4 

70 

90*t 

9001 

S9«o 

8958 

893* 

8»>3 

75 

8896 

8875 

8854 

883* 

8810 

8787 

80   ^ 

876> 

8743 

S?*» 

A&99 

8676 

8*53 

-   «5 

862) 

8*61 

«179 

85«5* 

85)3 

85XO 

90 

8469 

844* 

84*  3 

8401 

8379 

8355 

Räductions  -  Täfe 

Folgende  Pallien  find  «u  den   IpectfilcHen  Gewichten 

fingene  Spin 


1 


1 


4    I     3      I 


•  hl  . 


Der  Gebrauch  diefer  Tafel  hat  keine  Schwie- 
-  rigkeit,  nnd  foll  hier  an  einem  Beifpiel  deutlich 
gemacht  werden.  % 

Gefetzt,  man  habe  ein  gläfernes  Äreometer,  weh 
ches  fo  eingerichtet  ift,  dafs  es  bei  6o°  F.  Wärihe  du 


t:  379  i 


d&r   Braiintweine    von    verfdnedener   Mifchung 
gung  mittel/*  eine*  Glaskörpers  zeig*. 


Temperaturen. 


Alkohol 
Frocexxt 

^»»P.| 

B$-F. 

o 

999* 

•,--• 

9919 

99*5 

.■iL  i« 

=9857 

98*** 

«5 

980s 

9796 

i,  .0* 

975.  »j. 
9700 

.9690 

">  -  50 

9646 

9«33 

.»  •  3,  ■ 

9583 

95*7 

.  ■•  4*- : 

*5«« 

¥493 

45 

94*7 

94°8 

5» 

9335 

93*5 

55      : 

9*34 

9**3 

6o 

9126 

9105 

,    M 

9**3 

899« 

,':.170     ' 

«89*. 

88>© 

75 

87*5 

8743 

So 

86m 

8609 

85 

8488 

8465 

90 

833> 

8309 

7©»p. 


998t 
9909 

9845 
9788 

«733 
9678 

9**9 
955t 
9474 
9388 
9*94 
9*9* 
9083 
89*9 

8847 
87*o 
8585 
844t 
8>85 


75°  *• 


997* 
9903 
9839 
9TT9 

97*3 
9666 

9605 

953J 
941« 
9369 
9*74 
9*7* 
9061 

«947 
88*5 
8*97 
85** 
84*8 
8162 


80»  P. 


9970 
9897 
9*3* 
977* 
97*3 
9653 
9590 
95*8 
9438 
9350 
,9*5  S 
9*50 

9^39 

f89*4 

8801 

8673 
1538 
8394 
8*38 


85*  F. 


9889 
98*3  ' 
976V 

9TO«  t 
9640 

9574 

9509 

94*9 

93*9 

9*4*  . 

?i*8' 

■901S  • 

890t 

8778 

8*49 

85*4 

837» 

8114 


lein    für    Meffing. 

su  'acUirtn  oder  von  ihnen    tu  Jnbtrahiren  für  mef- 
deln  u.  f.  f. 


«o3 


I 
I     3 


fp^oifiiche  Gewicht  der  Flüfligkeiwn  fichtig  angiebtj 
vermittelft  deflel(ben  finde, nwui  z.B.  da£  fpecififoHö 
Gewicht  eines  Branntweins  bei  40  °  Wärme  9  £3  f.   ,, 

Um  deffen  Gehalt  an  Alkohol  zu  kennen  %  fucli$ 
&äft  in  der  Columne  von  Zahlen  die  unter  40°  flehen» 
die  zwei  jener  am  nächften  kommenden,  >oft  wcl- 


[    38o    3 

chßij;  die*  eine  >g*ßfrr$  $ie  «nde»e<  alfo.fcWfter  «fc 
9835  ift.  N^ JbT^j  en££.  Zahl  erv  lihr^bt  man  zugleich 
den  in  der  erften  Columne  mit  denselben  in  gleicher 
horizontalen  Reihe^ftgözeigiehlAIkoHol- Gehalt  auf. 

a)  ^Wan  ;fubjratyir|:  dai  bieobajchtetfl  jfc^^infearelWf 
Kfche  öewic^Ltvom  nächft  gröfsern  der  Xm§L. 

b)  Man  Tubtrahlrt  die  beiden)  denfelben  am  nächften 
konim<*hd&ii  iShVek  :derc- ?a%i>t>nl  ^inande*. 

c)  ^Mit,  dipto^  ^a^L^Iiv^dirJt  p^rdtseFjüfitfache«  der 

«0 1EWe  heräasiwnhikena« 2aM'\vlrd:  Ö?1^  Al&liol  - 
©ehalte ,  derber  jrpfsten  der'  iu$.'3<?rj  Ta|$l  ge- 
iiommenjeiv  jZaÜ(,ertffpri<$ht,>  pln^g^fptztf  jund 
d^e  ^urau>e,ift  d^  y^ri^agtf  4^bol '<}ehaltfrder 
^lölßgkeifr  ;  n  \-\>  j     fr *  v  ■'  •  \*9  !  '*:  l  i       "* 

In *diejfent  Heifpfple  Vfteiit  d}e.  Rpc^ikung  Ibj:      ?  i 

Ffir4p«J&  aui4j«!T«ft4     .        -  !  :    •(  \  *         !        ?x 

,      }     .    ri4di^^^5vÄmgiäch^l|io|ma«^denjÄMen 
j      i      .  j'  <  ,  <"  9868 i^ntfprichHÄ) «Alkohol -tO^hilt 

i*     t  '  ••  '  :  ;  -y<e8ao>    ■  --'  •    •  15?  -  •  !  —  ?" 

Ä)  Di*.1  der  bfeidei  tft&rfgg  S  'to  ^ö^'ff^cji?  \S$ 


b)  Di&  der  jrwre&et&ett* 
Zählet  ■     *--  •  "'^B'    *"         ?;  ' 

c)  -y/-  .  .  foviel   al*  ;Vj..  Vfc     j  ,  $jf  .  :  *  . 
Alko hol- Gehalt  entfprechend  der grölst en  Zahl  10    r_ 
AlltShdl  -  Gehali  des  Branntweins  oder  Lutters*  ,    0 

der  erprobtjyird _    _  .      ._.  _  .  15JJ 

t  {  <) der  beinahe  151  ProccAt. 

Ift  tüecbeöbachtbte  Temperatur  nicht  gerade 
$a:dterT$föJU vorbänden',  Ta  ^können*  die  entfpr*?- 
cHendwPnäehft'gröfe^fli  und1  nSönft  klfeinern  Zäh- 
len nicht 'unmittelbar  aus  der  t  Tafel  g/enommen 
WercTefl,  man  erhäli:  fie  aber  durch  eiiae  äufserft 
leichte  Jlechnun^       ;,,,.,       ,u,. 

Man 


r 


t    38»'] 


Man  habe  z.  B.  bei  78*  F.  Wärme  mittelft  des 
Masareometers  das}  Ipecififche  Gewicht  eines  Brannt- 
weins o  3  Vorgefunden. 

•  Die  Anficht  der  Tafel  aHein  giebt  zuerkennen, 
lals  diefe  Flüffigkeit  einen  Alkoholgehalt  Habe,  der 
ewiTchen  40  und  50  fällt.  Man,  fucht  alfo  für  den  Al- 
koholgehalt yon  40,  45  und  50  das  fpecififche  Gewicht 
fär  78*  F.  Wärme.  Die  Tafel  giebt  diefes  nur  für  75 
md  go,  zwifchen  welchen  78°  fällt,  welches  3  Grad 
mehr,  iß  als  75  °» 

Man  nehme  nun  aus  den  Tafeln  für  die  dem 
beobachteten  Wärmegrad  am  nächften  kommenden 
Grade  die  dem  beobachteten  fpeciRfchen  Gewichte  am 
nächften  kommenden  Zahlen  und  Unterfchiede  diefer 
Zahlen 

Alkoholgehalt.  75°  8P*  Unterfchiede. 

'40  9456  9458  *      18 

45  9569  935o  «9, 

5°  9*7*  9255  « 

Weil  die  beobachtete  Temperatur  3  °*  gröfser  ift ,  als 

die  nächft  kleinere,  fo  fagt  man:  1- 

50  geben  18;    was  gehen  30?    Antwort:  tx 

5°      —      195      —      —     3°?  —  " 

5«      —      21;      _     <—     5»?  —  15 

Diefe  Zahlen  werden  von  den  fpecififchenvGewichten 
»nter  750  fubtrahirt,  und  man  erhält  die  fcheinbaren 
fpecififchen  Gewichte  für  78 ° 
x  N    nämlich  für  40  Alkoholgehalt  9445 

45  9358 

50  9261 

Nun  lieht  man,  dafs  das  gegebene  fcheinbare  fpeci- 
fifche Gewicht  0360  zwifchen  40  und  45  und  nahe  am 
letztem  fällt,  und  verfährt  wie  zuvor.     Nämlich 

beobachtetes  fpec.  Gewicht  9£6o      Unterfchiede. 

für  40  Alkoholgehalt  9445 

45  —  9358 

Unnal.  d.  Phyfik.  B.  38-  SU  4.  J.  18*1.  St.  8«  C  C 


85 
87 


/  \ 


{    38o    ] 

ch^a,  die* eine  grji$*r9    die  ende»^  *  S 
9835  iTt.  '  Kehlt  jeq&to  ZaMeA  fcJfr^^  «^ 
den  in  der  erften  Columne  mit  A&ri^ 
horizontalen  Reihe  angezeigten  i/r       \ 
m)  jjian  fu^Jraftirf  das  beobairV 
Wehe  Gewicht  vom  nacht?  ? 
*)  Man  Tu htrahhrt  dieWidr  V  * 
RommehdA^  Z£hfen  tJj:  ■    *    ^ 

erdfern  C>i%^iwv  \ x  \ 
«O'Die  heräasWiir  J  ' 
Oehalte,  derjÄ 
iiömmenpv  \L&  : 
^\e  ^umiAe,ifr/ 
£lüljfi$ketf* 


In  Jiefehl  ße.» 


4 


"  nid 

.>koholgebaltexi 
ülen  iß»  fifld  drei 
jedem  Falle  zureiche^ 


Für  4p° 

J 

r.  • 


an» 


bemerken,  dafs>  vvofg^ 
^erUeberlegung  betrachtet^ 
^     ,       -Jerfchwierig,  noch  weitläufig 
!  ,      jrden  können;     Selbft  die  R^ 
jlMi     *'  "ff  eKmehre^eils,  0hnen^ 
h)Dift.   >«tederzufchreiben,  gemacht  xverdea  k 
ZA'  ^t  fie  weitläufiger  aus,   a]sfle  wirklich  A 

"V/*  darUm  ZUtHun  War'  den  Votfchrifte 
/   j*»»nn  Deutlichkeit,  zu-  geben.      ,''  ° 

jjas  unten  angehängte  täfelein  zeigt 

>0e  Zahlen  ftatt  der  in  den  Tafeln  gebra„cfct  * 

^  »Offen ,    wenn   man  'mit  einem  meffln  *' 

^t  gl'äfernen  Inftrumente  das  fpeeififche  Q*?* 

^mmt.     Die  fplecififchen  Gewichte  bei  SoOn? °\ 

yeratur  muffen  alle  um  die  Zahl  5  vermiac[ert      ^ 

Jen,  bei  55°  um*4u.  f.  f.     Ueber  6o°  W*^ 

niufs  man  bei  65°   i,  bei  jo°  2.  . . .  jej,  '^L^1 


«in 
'je 


I  w  1 

*   ^  relben  Temperaturen  bia- 

^j/   V  *^eom§ter,     wel- 

^Jw  ^k  -  fpecififche 

%$          **  ,.     \^  •  denen  das 


^U/^V  a"   \  >v  erden  fie  nur 

^V^V    \.  %  loniren,  bei  an- 

VN  * 


V  7-e,  -v 

Vi.  ***    'V     *s  inander  abweichen. 

Ny/  ^   *  .eit  von  3o°  Tempera- 

4*     H  jr  9708  ängiebt,  fo  wird 

S^»  ,;o3  Inzeige?.      Zeigt  jene£ 

y  ,  von  85  Grad  Wärme  9708  an, 

hingegen  9712.      Wenn   man  mit 
vJefäfseh  oder  Areometerri  das  fpeci-r 
icht  der  Branntweine  unterfucht,  foift 
ziehend ,  den  Angaben  deffelben  die  Zäh- 
y,*4>  3,  2,  2,  1  hinzuzu fetzen  %  oder  davon 
*hen9  je  nachdem  die  Temperatur  3o,  25, 
10,  5  Grade  unter   oder  öfter, 60  Grad     ^ 
>ttnd   dann   die  Refultate  nach  den  Tabellen 
„.öas  Glasareometer  zu  behandeln.  ' 

S  'Noch    eine   Bemerkung   darf  ich  hier  nicht 
fgehen.     Vermöge  der  vorhergehenden  Tafel 
man  zwar. aus  dem  fcheinbaren  fpeeif.  Ge- 
lte, wie  viele  Maafse  Alkohol  in  100  der  Mi- 
oder  des  Branntweins  enthalten  find,  wenn 
Mifchung  wirklich  die  Temperatur  von  6o° 
Kitte;    hat  fie  aber  eine  änderet  Temperatur, 
kann  das  Unterfchiede  von  mehr  als  Eins  vom 
idert  veranlaffen.     Es  ift  daher  ein  zweites  Er« 
Cc  2  , 


57  'geben  5».  was  gebe«.  «5?  Antwort:  4$$ ;  woEfir 
man  4^  fetzen  kann*  Alfo  ift  der  Gehalt  des  er- 
probten Branntweins  44,9ö. 

Es  ift  aber  die  Berechnung  für  5o  Alkoholge- 
halt überflüffig.geweferi,  wie  eine  aufmerksame 
Anficht  der  Zahlen  der  Tabelle  es  im  Voraus  i\ä$&$ 
erkennen  laffqn.  Allein  um  ^u  zeigen  *  dat«  anfik 
ohne  näheres  Nachfuchen,  die  Rechnung  eben  nickt 
gröfser  wird,  und  um  zugleich  anzudeuten,  *W§e 
man  fich  zu  verhalten  habe,  wenn  man  unficher 
4ft,  zwifchen  welchen  beiden  Alkoholgehalten  "dfcr 
Tafel  der  vorgegebene  zu  ftellen  ift»  find  drei  ge^ 
wählt  worden,  welche  in  jedem  Falle  zureichen« 

.  Uebrigens  ift  zu,  bemerken,  dafs>  wof er^  *f 
Tafel  nur  mit  einiger  Ueberlegung  betrachtet  wird, 
ihr  Gebrauch  weder  fchwierig,  noch  weitläufig  wird 
tgefunden  werden  können;  Selbft  die  TXcchnwag  t 
ift  fo  geringe,  dafs  fie  mehrentheils,  ohne  nur^: 
ne  Zahl  niederzufchreiben ,  gemacht  werden  kann. 
Hier  fieht  fie  weitläufiger  aus,  als  fie  wirklich  ift, 
weil  es  darum  zuthun  war,  den  Vorfchriftea  Ar 
-jedermann  Deutlichkeit  zu-  geben,      /  ift 

Das  unten  angehängte  Täfelein  zeigt ,  wel- 
che Zahlen  ftatt  der  in  den  TafelA  gebraucht  wer- 
den muffen,  wenn  man 'mit  einem  meffingmm 
ftatt  gläfernen  Inftrumente  das  fpecififche  Geweckt 
nimmt.  Die  fjtecififchen  Gewichte  bei  5o°  Tem- 
peratur  muffen  ajle  um  die  Zahl  5  vermindert  wer- 
den, bei  35°  um%4u.f.f.  Ueber  60 °  hingegen 
niufs  man  bei  65°   1,  bei  700  2  . .  .  den  Zahlen 


s> ,. 


der  Columnen  unter  ctenfelben  Temperaturen  bin- 
zufetzen.    *  » 

H$t  man  nämlich  zwei  Areom§ter,  wel- 
che beide  genau-  für  6o°  Wärme  das  fpecififche 
Gewicht  der  Flüffigkoiten  abgeben,  von  denen  das 
eine  Glas,  das  andere  MeiGng  ift,  fo  werden  fie  nur 
in  ^lüffigkeiten  von  60 Q  F.  harmoniren,  bei  an- 
dern Temperaturen  abej:  von  einander  abweichen. 
Wenn  2.  B.  in  einer  Flüffigkeit  von  3o°  Tempera- 
tur das  gläferne  Areometer  9708  ängiebt,  fo  wird 
das  meffingene  nur  97öS  Inzeige?.  Zeigt  jenes 
|n  einer  Flüffigkeit  von  85  Grad  Wärme  9708  an, 
£0  giebtdiefes  hingegen  9712.  Wenn  man  mit 
meffingenen  Gefäfsen.  oder  Areometern  das  fpecir 
fifche  Gewicht  der  Branntweine  unt'erfucht ,  fo  ift 
es  hinreichend,  den  Angaben  deffelben  die  Zäh- 
len 5,  4>  3,  2,  2,  1  hinzuzu fetzen %  oder  davon 
•abzuziehen ,  je  nachdem  die  Temperatur  3o,  25, 
20)  i5',  10,  5  Grade  unter  oder  öfter, 60  Grad 
ift;  und  dann  die  Refultate  nach  den  Tabellen 
Über  das  Glasareometer  zu  behandeln, 
j}  *  Noch  eine  Bemerkung  darf  ich  hier  nicht 
Obergehen.  Vermöge  der  vorhergehenden  Tafel 
findet  man  zwar. aus  dem  fcheinbaren  fpecif.  Ge- 
wichte, wie  viele  Maafse  Alkohol  in  100  der  Mi- 
fchung  oder  des  Branntweins  enthalten  find,  wenn 
diefe  Mifchung  wirklich  die  Temperatur  von  6o° 
F.  hätte;  hat  fie  aber  eine  andere  Temperatur, 
fo  kann  das  Unterfchiede  von  mehr  als  Eins  vom 
Hundert  veranlaffen.     Es  ift  daher  ein  zweites  Er« 

Cc  2 


t    384    ] 

fordernifs,  das^Folumen  des  wirtlich  vorhanfo 
nen  Qemifches  oder  Branntweins  bei  6o°  F.  zu 
kennen.     Und  dabei  verfahrt  m^n  wie  folgt: 

Hat  man  nach  der  vorhergehenden  Tafel  den  Al- 
koholgehalt gefunden ,  fo  wird  das  Vplumen  der  -vor- 
handenen FlüfGgkeit  gemeHen  und  dabei  der  Wär- 
megrad derfelben  beobachtet.  Gefetzt,  der  erprobte 
Alkoholgehalt  fey  der ' im  vorigen  Beifpiele  gefaafc 
ne  44&;  die  Temperatur  75  °  F.,  und  das  Volumen 
des  Branntweins  bei  750  F.  347  Quart. 

Man  nimmt  dann  a)  aus  der  Tafel  I.  dasfpeci- 
lifche  Gewicht  für  '44*-  Alkoholgehalt.  Diefes  ilt 
für  44  9444,  für  ■&■  wird  es  vermindert  um  «&  Mahl 
17,  d.  i.  um  15,  beträgt  alfo  für  4^fc  bei  6o°F.  94J9. 

Man  fucht  ferner  6)  aus  der  Tafel  IL,  wie«d 
das  fpeeifilche  Gewicht  von  44&  Alkoholgehalt  für 
750  lieh  ändert;  man  findet  dafelbft  &>. 

c)  Diefe  Zahl  fubtrahirt  man  von  der  aus  der  Ta» 
fei  I.  genommenen  9429;  (weil  die  Temperatur  75 
über  Co  Grad  ift,  denn  im  enrgegengelfetzten  I&Ie 
mufs  man  die  Zahlen  addiren)  und  erhält  zum  Reit 
9369. 

d)  Nun  Ifagt  man:  wie  die  Zahl  9429  (a)  za  dtr 
Zahl  9369  (c),  fo  verhält  lieh  die  Zahl  der  Quarte  347 
bei  750  F. ,  zu  der  Zahl  der  gefuchten  Quarte  Braifflfc-' 
weins  bei  60 °.  Diefe  ift  alfo  347  Mahl  9369,  Äri- 
dirt  durch  9429,  welches  345  Quarte  macht,  wöm 
man  auf  einen  kleinen  Bruch  nicht  Hebt.  ,  *- 

Da  man  fchon  weit,  daß?  100  diefes  Brztpfr 
weins  44A  Alkohol/  enthalten,  fo  fucht  man  8JK- 
mehr,  wie  viel  (nicht  347,  fondern) »345  Quarta* 
halten?    Antw.  16  5^  Quart. 

Diefes  ift  die  wahre  Quantität  reinen  Alkohols 
von  6o°  F.,  welche  in  dem  erprobten  Branntweine 


'  •  l    385    } 

enthalten  ift,    nacli  welcher  fich  defTeii  IVerth  und 
die  Abgabe  von  demfelben  proportioniren  mufs. 

'  Vielleicht  findet  man  letztere  Berechnung 
noch  etwas  befchwerlich.  Wir  wollen  daher  ver- 
fuchen,  fie  zu  befeitigen,  welches  jedoch  nur  un- 
ter einer  gewiffen  Einschränkung  gefchehen  kann, 
die  jedoch  ziemlich  natürlich  ift.  Sie  fetzt  näm- 
lich voraus,  „dafs  das  Volumen  des  Branntweins 
„bei  eben  der  Temperatur  gemeffen  werde,  bei 
;, welcher  das  fpecififche  Gewicht  deffelben  zu  fei- 
„rier  Gehaltserprobung  genommen  wird."  Wenn, 
man  diefes  beobachtet,  fo  ift  die  folgende  Tafel 
vom  bequemften  Gebrauche»  Bis  gegen  25  Alko- 
holgehalt weicht  fie  von  der  vorigen  nicht  ab,  weil 
fich  das  fpecififche  Gewicht %  fofern  es, nur  mit 
vier  Zahlen  angegeben  wird ,  bei  fo  geringem  Al- 
koholgehalte noch  nicht  ändert.  Bei  gröfserm 
Alkoholgehalte  ift  nicht  allein  die  Aenderung,  die 
diefer  erleidet ,  an  fich  gröfser ,  fondern  es  ent- 
fprechen  auch  gleichen  .Aenderungen ,  wie  zuvor, 
hier  gröfcere "  Unterfchiede  des  Ipecififchen  Ge- 
wichts. Uebrigens  find  auch  die  fpecififchen  Ge- 
wichte der  Tafel  fcheinbare,  und  zwar  in  Bezie- 
hung auf  Glas.  Wird  vermittelft  eines  meffinge- 
nei}  Körpers  das  fpecififche  Gewicht  genommen, 
fo  mufs  man  von  den  erhaltenen  Zahlen  nach 
Maafsgabe  der  Temperatur  5 ,  4  •.  •  •  *  fubtra- 
hiren  oder  l»  2,  2  ...  addiren,  und  darin  erft 
mit  den  fo  verminderten  oder  vefgröfserten  Zah» 


t    386    3 


len  in  der^  Haupttabelle  das  gehörige  für  den  ?ji 
fliehenden  Alkoholgehalt  vornehmen.      DaniitÜ- 

IV.   Tafel,   welche   den   wahren  Alkoholgehalt 
Gewichte  Her  Branntweine  giebty   wenn  beide 

Temperaturen. 


Alkohol- 

.. 

gehalt 
Procent 

50°  F. 

35aF- 

40°  P. 

450*1. 

5odP. 

65*  r. 

© 

9994 

9997 

99*7 

9998 

9997 

9994 

5 

9924 

99** 

99*6 

99*6 

99*5 

99*» 

IO 

986S 

9869 

.9868 

9867 

98*5 

9%6t 

»5 

9t*  3 

982* 

98*0 

9817 

98*3 

98Q7 

20 

9786 

978* 

9777 

9772 

9766 

9759 

25 

9753 

9746 

9738 

97*9 

9720 

9709 

3° 

97*7 

97°7 

9695' 

9684 

967* 

9*5* 

35 

9671 

965t 

9644 

9629 

9614 

9599  ' 

40 

9615 

9598 

9581 

9563 

9S46 

W** 

45 

9544 

95** 

9506 

9486 

946r 

944? 

So 

9460 

9440 

9420 

9399 

937« 

.*»*■ 

55 

9368 

9347 

93*5 

930* 

9*79 

9«S« 

60 

9267 

9*45 

9222 

9198 

9*74 

9*5* 

65 

9162 

9138 

9113 

9088 

906* 

VH+ 

70 

9046 

9021 

$9°6 

&97G 

8944 

W7 

75 

89*5 

8899 

8873 

8847 

8820 

»79*: 

%o 

8798 

*77x 

8744 

8716 

868ff 

S*J*J 

.  ■  15  *  ■< 

8663 

86*5 

8606 

8577 

8547. 

»5«? 

?° 

8517 

8486  J 

8455 

«4*5 

8395 

«3«» 

Redufctjon    f#r 


•    -►•    1     {     1 r    |  .  [     * 

.  **.i  i  5    \   4   I  .1    I    »    I    »    I    k, 

Diefe  Tafel  bedarf,  nach  dem,  was  oben  W- 
merkt  worden >  keiner  weitern  Erklärung.,  Öa 
man  fich  aber  an  fie  wahrfcheinlich  mehr  als  an 


lää  fc£5tfamiiien  flehe,  ift  d^s  lötzte  Täfelein  hier 
aus  der  Vorige?  wiederholt.  , 

aus .  dern    Volumen   und  dem  fclieihbaren  fpecif. 
hßi  gleicher  Temperatur  beftimmt  worden  find. 

"-,  '  Temperaturen. 


JJkohol- 
J*rq  ce&t 

'6cPF. 

65°F. 

7<>ÖF, 

75°  F. 

80*  F. 

85°  F. 

^  e' 

999* 

9987 

9981 

997>6 

9970 

'99ÖÄ 

5  ' 

9919 

x99^5 
9852 

9909 

9903 

9&97 

?889 

'   •** 

9U7 

9845 

9839 

9831 

9823 

-  ^?  - 

9802 

'9796 

9788 

9779 

9771 

976i 

>  ao 

975i 

9743 

9733 

?7*2 

971 1 

97ÖO 

25 

97po 

9690 

967* 

9665 

9652 

9Ü38 

.  a*. 

9^46 

9652 

961» 

9603 

9588 

9572 

35  .. 

9583 

9566 

9549 

9532 

95H 

1)495 

4° 

951a 

9491 

947* 

9452 

9453 

9412 

45 

94^7 

9406 

9385 

9364 

9342 

9320 

'50 

9335 

ni* 

9490 

9267 

9244 

9221 

.   5S 

9*34 

9211 

9*87 

9163 

9**9 

9114- 

60 

9126 

9102 

9076 

9051 

9026 

9000 

65      } 

9013 

8988 

8962 

8936 

8909 

883? 

'     $ö~    ■ 

8892 

8866 

8839 

8812 

8784v 

8756 

7S 

8765 

87JS 

87x0 

868t 

8*652 

862t 

*  So 

8631 

86o» 

8573 

8544 

85  H 

S483 

S5   • 

848$ 

8458 

8427 

8396 

«3*5 

Hl  3 

-  r9° 

8332 

8300 

m* 

8236 

8  »34 

8170t 

Meffing  auf  Glas. 


\ 


0  1  *  1  »■ 


TT-» 


4ie  vorige  -halten  AVted,  fo 


1     .    .    ! 

I  *  I  3.  \  4    ; 

ftehe  Hie*  ein  BeifpieU 


[    388    3 

BeifpieL  Es  fey  bei  yo°  F.  eines  Branntweins 
Icjiembares  fpecinfches  Gewicht  9450  und  fein  Voja- 
men  117  Qoart  gefunden  worden;  wie  viele  Qu** 
Alkohol  Ton  60  °  Temperatur  enthalt  er  ? 

In  der  Spalte  unter  der  Ueberfchrüt  70 °  nehme 
man  (a)  die  beiden  Zahlen,  welche  dem  beobachte* 
ten  fcheinbaren  fpeciiifchen  Gewichte  .am  nächftca 
find,  nebft  den  ihnen  entfprechenden  Alkohol -Ge- 
balten; nehme  auch  (6)  die  Differenz  der  .Zahlen, 
und  (c)  die  Differenz  der  großem  und  der  Zahl ,  wel- 
che die  Beobachtung  gegeben  hat;  dann  fetzt  man  (£): 
-wie  die  erfte  Differenz  [6]  zu  der  zweiten  [c]  ^  f o  die 
Zahl  5,  als  Alkohol- Gehalts -Unterfchied  der  Tafel, 
zu  einer  Zahl,  welche  angiebt,  wieviel  zum  gering- 
Uten  Alkohol- Gehalt  in  der  Tafel  hinzugefugt  werden 
nuds,  um  den  verlangten  Gehalt  zu  haben. 

7°°      9$5°    I    DuTerenzes» 
•40  Alkohol -Gehalt        0472    I      22  (c) 

.45  —  9385    I      87  (*) 

(«0  %7  geben  5,' was  geben  22  ?  Antw.  i^VungefiAr. 
Alfo  enthält  der  Branntwein  41  -&  Quart  Alkohol  ton 
6o°  in  100  des  Branntweins  von  700.* 

Nun  ift  nur  blofs  noch  zu  tagen:  100  enthalten 
41-&,  wieviel  117?  und  es  findet  fich  auf  diefeArt, 
dafc  die  erprobte  Branntweinmenge  89A  Quart  Alko- 
nol  von  60  •  Wärme  enthält. 

,  Bleibt  das  fpeeififche  Gewicht  wie  oben,  a$»r 
ift  die  Temperatur,  bei  der  es  genommen  und  Äc 
Quantität  Branntweins  gemeffen  ift,  720,  weltlc 
Temperatur  fich  nicht  unmittelbar  in  den  TiBfe  \ 
findet,  fo  ift  man  genöthigt,  eine  Vorbereitung» 
machen,  find  die  fpeeififchen  Gewichte,  zwifchw 
welchen  das  beobachtete  fällt,  aus  den  Tafth> 
für  7  za  zu  berechnen., 


«{: 


•      £  S89  ] 

•■'  «)4  Unmittelbar  lieht  man,  dafs  das  fpecififche 
Gewicht  einem  Gebalt  von  beiläufig  40  entfpricht; 
*)  dafs  dabei  das  fpecififche  Gewicht  um  20  abAmimt 
für  50  Wärmezunahme,  alfo  um  %  für  a°. 

Bei  7a0  beobachtet  •  9450    Unterfch. 

40  Alkohol-Geh.     0472  weniger  8  ift  9464        x'4 
45  —    ■     I  938?        —      S    -  9377        87 

87  :  5  *==  *4?  geben  beinahe  1. 
Alio  Alkohol  -  Gehalt  41. 
Und  2*17  Quart  alfo  beinahe  89, 

Im  vorigen  Beifpiele  fanden  wir  bei  denfel- 
ben; Zahlen,  aber  yo°  Wärme,  89-^  Quart;  die- 
fe  Abweichung  ift  ein  Effect  der  Temperatur,  und 
zeigt,  wie  viel  man  vernachläffigt,  wenn  man  auf 
die  einzelnen  Thermometergrade  nicht  achten  will, 
fohdern  fich  mit  den  Angaben  der  Tafel  begnügt» 
oder  wieviel  man  im  Refultate  fehlt,  wenn  man 
das  Thermometer  nicht  genau  beobachtet* 

Es^ft  zu  bemerken,  dafs  ftatt  der  letzten  Ta- 
fel eine  andere  berechnet  werden  könnte,  welche 
zu  beftimmten  fpecififbhen  Gewichten  den  Alko- 
hol-Gehalt bei  verfchiedenen  Temperaturen  an- 
gäbe. Es  müfste  nämlich  nach  Anleitung  des  erft 
gegebenen  Beispiels  berechnet  werden,  welche 
Alkohol -Gehalte  bei  3o,  55,  4o  u.  f.  bis  85  Grad 
dem  fpecififchen  Gewichte  von  9g5o,  dem  von 
,  9900  u.  f.  w.  entsprächen.  So  erhielte  man  eine 
Tafel,  in  deren  erften  Spalte  die  fcheinbaren  fpe- 
cififchen Gewichte  nach  der  Ordnung  ftänden, 
und  worin  die  üftrjgen  mit  den  verfchiedenen  Wär- 
megraden überfchriebenen   Spalten   die    entfpre» 


[       OCJO        1 

abenden  Alkobdl  -  Gehalte  enthielten.  Diefe  *  T*» 
fei  hätte' ihre  Bequemlichkeit;  doch  würde  auch 
fie,  onrfe  etwas  Rechnung,  nicht  ganz  brauchbar 
feyn.  Da  es  nach  diefer  Bemerkung  keine  Schwie- 
rigkeit hat,  fie  zu  verfertigen,  fo  wird  es  nicfct  i 
ncrthig  feyn ,  fie  hier  mitzut  heilen.  Auch  wird 
man  in  der  Folge  noch  eine  hierher  gehörige  Be- 
merkung  finden.  *  i 

Hiermit  liegt  nun  vollftandig  da,  was  zur 
Ausmittehing  dfcs  Gehaltes  eines  Gemifches  aps 
Alkohol  urid  Waffer  uad  der  Branntweine  erfbr* 
darlieh  ift.  Diefes  mufs  nicht  'nur  dem  gemeinen 
Verfahren  der  Unter  -  Officianten  zur  ErhehMg 
der  Gefälle  zur  Grundlage  dienen ,  wie  weiterMtt 
gewiefen  werden  foll,  fonetern  es  ift  auch  in  tot* 
Romnienden  fchwierigen  ÜällBh  hiernach  StfrejjtiÄ 
heben,  tmd  die  gewöhnliche  Probe  zu,verifieirenl 
Zu  diefem  Zwecke  ift  indefsnöch  ein  zweiter  Punkt 
aufeinander  zu  fetzen  übrig,  nämlich  ^ie  du 
fcheinbare  fp£cififche  Göwicht  einer  Flüffigköt  fiek 
au**nilte!n  läfst;  eine  Unterfuchüng ,  welcher  «Oft 
zweite  Hälfte  diefer  Schrift  beftimmt  ift.  Zortt 
ift  indefs  hier  anhahgsweife  noch  zu  handeln 

t     Von  der  Erprobung  <£es  Lutters. 

Der  Luttef  ift  nicht,  wie  der  Branntwein 

feine  Mifchung,  die  blofs  aus  Waffer  und:AlkoKA 

befteht.      Er  rötfifct  für  fich  die  blaufch'  P$kirz«£ 

\  fäfre,  Und  giebt  dadurch  efofen  Gehalt  freier  Sfct* 

fe  (ohne  Zweifel  Effigfättre)  zu  erkerinen.  *  Es  eflfc* 


t    39i    3  v 

ftefct  daher  die  Fragfc,  ob  fich  deffeh  Alkohol -Ge- 
halt deffen  ungeachtet  hydroftatifch  äusmjtteln- 
läfst,  und  ob  man  dabei  daffelbe  Verfahren  amyen* 
den  darf,  welches  hier  für  die  Branntweine  ge* 
lehrt  worden  ift? 

'    'Der  Kürze  halber  nenne  ich  die  Materien,  weL* 
che  aafser  dem  Alkohol  im  Lutter  vorhanden  find/ 

idas  Lutierwaffer.  Von  dem  fped.  Gewichte  diefei 
Lntterwaffers  hängt  es  ab,  ob  diefe  Frage?  zu  bejahfcii 
odef«U'  verneinen  ift.  Sind"  darin  dem  Wäffer  frem^ 
de  Materien  nicht  in  folcher  Menge  beigemifeht, 
daß  fie  eine  merkliche  Wirkung  auf  den  Alkohol 
haben  und  das  Gefetz  der  Penetration  des*  Waffers 
und  Alkohols  merklich  ftören,.  fo  würden  höchf 
ftens.  kleine  Zufätze  iri  den  Täfeln  Für  Hie  Erpro- 

*  bung  des  Branntweins  zu  einer  zuverläfßgen  Lut- 
terprobe durch  die  fpecififchen  Gewichte  ausrei- 
chen. *  Ift  das  Lutterwaffer  fpecififch  fchwerer  als 
das  reine  Waffer,  fo  mufs  demfelben  mehr  als  die- 
fem  an  Alkohol  beigemifcht  werden,  wenn  beide 
zu  einem  gleichen  fpecififchen  Gewichte  gebracht 

'werden  tollen.  Es  wird  darauf  ankommen,  ob 
dieferUnterfchied  in  den  fpecififchen  Gewichten  ftf 
gering  ift,  dafs  er  fich  iii  den  Angaben  des  Alko» 
hol  r  Gehalts  ganz  überfehen  läfst  oder  nicht. 

Hierüber  enthält  Folgendes  die  beftiüimtere 
Auskunft. 

Tax  meinen  Verfuchen  dienten  mir  vier  ver- 
schiedene Arten  Luttet:  1)  Eine  aus  gleich  viel 
Weizen  und  Gerfte  vom  Brenner  Märten  verfer- 


"^ 


i    392    3 


tigte,   wovon  vom  Scheffel  5o  Quart  abgezogen 
worden  waren  -%  das  fpecififche*  Gewicht  deffelfcen 
fand  fich  bei  6o°  F.  0,9910%  welches  einen  Alko- 
hol r Gehalt  von  5-^Maafs  in  looMaafs  anzeigt*). 
2)  Ein  aus   1  Th.  Weizen  und  2  Th.  XJerfte  ge- 
brannter Lutter  von  Stadhof,  vom  fpecififcben 
Gerichte  0,9788 ,  alfo  von  1 6y  Procent  Alkohol- 
Gehalt.    3)  Ein  aus  1  Th.  Weizen  und  5  Th.  Oer- 
ße  gezogener  Lutter  vom  Brenner  Li  epp,  tqo 
fpecififchen  Gewichte  0,9896,  mithin  von  6^fto* 
cent  Alkohol- Gehalt.     4)  Lutter  von  Friot,aus 
3  Th.  Weizen  uhd  3  Th.  Gerfte  gebrannt,  vom 
fpecififchen  Gewichte  0,9773  und  alfo  eijiem  Alko* 
hol  -  Gehalt  von  1 7-|,Hunderttheilen  feines  Maates. 
Man  fieht  hieraus,    dafs  die  Lutter  fehr  ao 
Gehalt   verfehieden  find,  und   zuweilen  nur  fehr 
wenig  Alkohol  enthalten,  wie  hier  der  erfteund 
dritte,  jener  zu  5,7  Procent,  alfo  kaum  den  acht- 
zehnten Theil  feines  Maafses. '    Fehlte  man  in  der 
Beftimmupg  diefes  Lutter- Gehaltes  nur  um 
vom  Hundert,   fo  machte   diefes  , wirklich  einen| 
Fehler  von   wenigftens  dem   fechsten  Theile 
Quantität  der  fteuergebenden  Materie  aus. 
#        Diefe  Lutter  rötheten  die  blauen  Pflanzen 
fie  enthielten  alfo  freie  Saure,  welche,'  dem  Waffe« 
beigemifcht,  deffen  fpecififches  Gewicht  vergröfsiCt 

*)  Diefe  und  die  übrigen  unter  diefer  Rubrik  vom  Laö« 
folgenden  Angaben  der  fpecififchen  Gewichte  betiffee* 
fich  auf  Walter  von  6o°  F.  Wärme ,   als  Einheit ,  W»4 
die   ihnen   entfprechßnden    Alkohol -Gehalte   GmS  * 
der  Gilpin'fchen  Tafel  genommen.  Gilbert* 


[    393    ]  r 

Es  war  nöthfg,  'zu  wiffen,  wieviel.  Zu  diefef 
Abficht  wurde  der  Alkohol  aus  demfelben  durch 
Wärme  verjagt,  und  fcgleich  würden  Mifchungen 
vonblofs  reinem  Waffer  und  Alkohol  auf  gleiche 
Art  behandelt. 

In  einem  erften  Verfuche  fand  fich,  dafs  eine 
folqheMifchung  nicht  nicht  allen  Alkohol  verlohren 
hätte,  indem  der  Reftndch  um  etwa  0,0002  fpeci- 
Sfch  leichter  war  als  reines  Waffer.  Zugleich  aber 
fand  ficlj  auch,  dafs  der  auf  diefelbe  Art  behandelte 
Lutter  (es  war  die  erfte  Art)  ebenfalls  noch  nidbt 
ganz  fo  fchwer  als  Waffer  geworden  war.  Hieraus 
fshon  geht  hervor,  dafs  der  Theil  des  Lutters,  der 
nicht  Alkohol  ift,  fich  phyfifch  genau  wie  \V9ffer 
terhält,  uAd  im  fpecififchenl  Gewichte  von  dem 
cles  reinen  Waffers  nicht  fonderlich  abweicht. 

Die  dritte  und  vierte  Lutterart  find  darauf 
einer  folchen  Hitze  ausgefetzt  worden,  dafs  kein 
Alkohol  in  ihnen  bleiben  konnte.  Gegenverfu- 
che  mit  Mifchungeri  aus  Weingeift  und  Waffer  von 
eben  der  Stärke  als  die  Lutter  bewjefen  diefes  da« 

_  durch,  dafs  der  Rückftand  das  fpecififche  Gewicht 
des  Waffers  hatte,  und  es  felbft  zu  übertreffen 
fehlen.  Die  Lutterwaffer  waren  aber  b&ftimmt 
fchwerer  als  jene.  Nämlich  das  Lutterwaffer  der 
dritten   Art  hatte    ein  fpeeififches    Gewicht   von 

,  1,00045 :  das  der  vierten  Art  fand  fich  i,ooo(So. 

Alfo  ift  das  fpeeififche  Gewicht  des  Lutterl  ' 
waffers  nicht  fo  viel  von  dem  des  reinen  Waffers 
verfchieden,  dafs  maji  nicht  da,  wo  doch  die  gröfs- 


f    394    )'     ' 

Je  Genauigkeit  nicht  erfordert -wird,  daffejbe  als 
Waffer  fchlechthin  zu  betrachten  berechtigt  wäre. 

Indeffen  möchte  man* glauben,  durch  die 
(^Parme^föy  kuch  die  Säure  2um  Theil  verflüchtigt 
worden,  welche  die  Dichtigkeit  des  Waffers  ver- 
gröfsert;  Es '*  fft  daher  Lutterwaffer,  das  fchon 
pnter  dem  fpeföfifchen  Gewicht  des  Waffers  ftand, 
nochrnabJsJtark  gekocht  worden.  Das  fpecififche 
-Gevyicht  nahm  dadurch  etwas  zu.  Freilich  war  nua 
4ie  Flüffigkeit  concentrirter,  zeigte  aber  auch  da- 
durch an»  dafs  die  Säure  fich  nicht  fo  leicht  ^er- 
flftphtige.  Und  in  der  That  bei  der  geringen  Men- 
ge von  Säure  gegen  die  Maffe  des  Flüfßgen  mufs 
fie  beträchtlich  feftgehalten  werden. 

Um  indeffen  alle  im  Lutter  enthaltene  Säu- 
re Zurück  zu  behalten,  wurde  eine  Quantität  des 
dritten  Lutters  mit  reiner  Kalkerde  verfetzt  *  und 
als  fich  vermuthen  liefs ,  die  Kalkerde#  habe  die 
Säure  gefättigt,  der  Alkohol  durch  Hitze  ver- 
jagt und  die  Flüffigkeit  bis  auf  den  fünften  Theil 
reducirt^  nachdem  durch  Kohlenfäure  die  blofs  im 
Waffer  aufgelötete  reine  ^  Kalkerde  ausgefchieden 
war.  Das-  fpecififche  Gewicht  diefes  fo  behandel- 
ten Luttenyaffers  fand  fich  nur  i>oon. 

Die  zweite  Lutterart  eben  fo  mit  kohlenfau- 
rer  Kalkerde  behandelt ,  liefs  eine  Flüffigkeit  vom 
fpecififchen  Gewichte  i,qoo5  zum  Rückftande; 
war  aber  nicht  fo.  ftark  als  die  vorige  eingekocht 
worden.   Beide  rötheten  die  Lackmustinctur  nicht; 


1    5g5   3      ,. 

•in  Reichen, dafs  ihre  Säure  durch  den  Kalk  ge- 
fittigt  war.         •      *>     ' 

.  In  vollftändige  chemifche  Behandlung  jdiefer 
Lutterarten  {ich  einzulaffen,  fehlte  es  an  bequemen 
Mitteln ;  auch  war  das  nach  den  bisherigen  Verfu- 
-chen  nicht  iiöthig.  Denn  es  geht  aus  ihn fen  her* 
vor,  .dafs  die  Saure  nur  einen  geringen  Theil  des 
Lutterwaüers  ausmacht,  weil  es  fonft,  bpfonders 
als  es  mit  Kalkerde  gefättigt  war,  eine  beträchtli- 
chere Zunahme  des  fpecififchen  Gewichts  hätte  er- 
halten knüllen/  Man  kann  mit  Sicherheit  fchlie- 
£se«,  das  wahre  eigen thümliche  Gewicht  des  JLut- 
terwaff<jr$[fey  geringer  als  das  beobachtete,-  da  zu- 
gleich) mit  dem  Alkohol  auch  immer  Waffer  durch 
die  Wärme  verjagt  wird,  und  es  ift  wahrschein- 
lich nicht  gröfser^als  i3öoo3. 

Bas?  durch  Vertreibung  d$s  Alkohols  vermit- 
telft  der  Wärme  erhaltene  Liitterwaffer  ift  voll- 
kommen homogen  und  durchfichtig,  auch  ohne 
Bodettfatz.  Mithin  find  alle  nicht  flüchtige  Mate- 
rien, die  der  Lutter  nebft  der  Säure  enthalten 
könnte  j  darin  vorhanden.  Ueber  die  Beftand- 
theile  diefes  Lutterwaffers,  und  ob  es  fich,  zum 
Weingöiffe  wie  reines  Waffer  verhake,  in  Rück- 
ficht der  Yerdichtung,  Verfuchfc  anzuftellen,  war 
bei  der  fo  unbeträchtlichen  Menge  der  Säure  int 
liUtterwaffer  vollkommen  überflüffig. 

Aus  allen  diefen  Betrachtungen  erhellt,  dafs, 
um  den  Alkohol -Gehalt  des  Lutters  zu  erproben, 
es  gar  nicht  riöthig  ift,  zu  einer  andern  Probe  aljs 


£    396    ] 

zur  einfachen  hydroftatifclien  ,  welche  bei  4m 
Branntweinen  angewendet  wiod,  feine*  Zufluchtt* 
nehmen«  Sollte  auch  bei  dem  Lutter  eine  fclfljpi 
Unficherheit  übrig  bleiben,  fo  beträgt  fie  doch  bei 
den  ftärkften  Luttern,  welche  vorkommen,  «te 
jft,  bei  denen  von  16  und  20  Procent  Alkohol  *Ofi* 
halt,  noch  nicht  y  Procent,  und  diefe  Unfi<&«> 
heit  kommt  den  Steuerpflichtigen  zu  Gute.      ,    , 

.  •■ 
Es  läfst  fich  gefetzlich  annehmen ,  dafs  j&;& 
nem  tiefen  Gefäfse  gekochter  Lutter,  bis  erfie^ 
ohne  aufzuwallen,  nicht  fchwerer  als  i,oToo5-fcyi 
foll.,  Sollte  ein  Lutter  verdächtig  feyn,  dafclk* 
JEchtlich  Salze  u.  Lf.  hineingeworfen  wäreo,«» 
xlie  Adminiftration  zu  hintergehen,  .fo  darf'äp 
denjenigen  für  fchuldig  erkennen,  deffen  gek#h< 
ter  Lutter  mehr  als  1,001  im  fpecififchen  Getfäte 
zeigen  follte.  Mithin  kann  auf  der  andern  Stfte 
die  königliche  Caffe  nicht  mehrmals  1  vom  Hundert 
im, Lutter-  Gehalte  zu  verlieren  Gefahr  laufen,  in- 
defs  dem  Brenner  -J  Procent  zu  Gute  kommt,  iflt 
ches  doch  bei  \5  Procent  haltigem  Lütter^** 
zu  entrichtenden  Steuer  macht.  Bei  wenigcfjj^ 
haltreichem  Lutter  ift  der  Vortheil  auf  Seitemlf 
Steuerfchuldigen  gröfser^  aus  fo  fch wachem  fÜfr 
ter  zie'ht  er  aber  auch  ötwas  weniger  guten  Btwri? 


wem. 


t    ■   Dffr 


***.' ^*  ^°h  da* 'MelnÖäre  fpecißfcHeQeivicht 
vöä  Branntwein  Und  Lutter  mit  Genauigkeit  aüi* 
""T  "  miiieük?  '    tJ     '  >:  :;-^'-     - 

^Alkoholometer  Herta  Verfertigung  und  GeBraucn.)    v 

'  «Das  eigentümliche  Gewicht  der  JlüffigKei^ 
ten  kann,  auf  aweieriei  Vjfeife  erhalten, '  tyijrden : 
durch  ihr  Verfchiedenes  Gewicht  bei  unyeränderli* 
ehern  .Volumen ,  oder  durch  das  Meffen  ihres  Vo- 
lumens bei  einerlei  Gewicht.  Das  letztere  Ver- 
fahren hat  nicht  die  Genauigkeit  des  erfternfbev- 
de  Haben  e$  indefc  nur  mit  relativen  Gr^fsen  zu 
thun,  ein  Vortheil,  der  nicht  fo  leicht J>ei  einem 
drittel*  Verfahren  erhalten,  Wird,  in  welchem  maii 
fd^ohl  das;  Volumen  als  %das  Gewicht  der  Fjüffig- 
keit  wijlkührlich  läfst,  und  beide  durch  BeobachV 
tung\HeItimmt.  '    ,    "    ' 

.v  .*  >  Wagen  und^reomw  mit  Gewicht 4*. 

Bei  jeder  diefer  Methoden  Iaffen  fiefh  mehrere 
Mittel  anwenden.  Zu  dererften  wählt  man  mh6 
übfehe  mit  eingerieBenfem  Glasftöpfel,  die  fede« 
Mäht  gana  angefüllt  wird  3  fo  dafs  der  Glasftöpfel 
SaiÜÄerftuffigeAvegtreibt,  und  beftimmt  ihr  Ge- 
ttfelrt;  das  Verhältnifs  der  Gewichte  verfehl  edeti  er 
in dfcefefr Flafche  abgewogener  Flüffigkejten  *  *-■ 
Verhälttiife  ihrer  fpecififchen  Gewichte.  T  * 
viele  ^Vorfichtsregelh  zü!  beobachten,  wenn 
Methode  alle  Genauigkeit  haben  foll;  doc; 
fie  jedem  att  Gebrauche,  der  nur  mit  einw 
Annal.  d.  Phyfik.  fe.58.  St. 4.  J.  igu,  ?^m      ^\ 


k 


'   fr  %  l 

i 

und  leidlich  gy^Qew^htep^erfehqpi  ift,  wena 
er  bci4ci^e»vBeftiipinMiige.n  keinfe  grpf Sß  §&&* 
verlangt»  .  Das.  Thermometer  ift  hier,,  wie  bdkl- 
len  Methoden,  ein  sw>entbehrliches  Werkzeig, 
denn  ohne^  ^ngabe  d^r  Temperatur  des  Flöffigtf, 
deffen  fpecififches  Gewicht  gefucht  wird,  bleibt 
,  aiefes  fehlt  unbe&itoih'$:\  '  ^  \  r  ' '  ^ 

"'*  Stati;  dai'  Flüfligä  in1  einem  Gefäfse  dög* 
fchlotferi  zu  Wiegen,  kann  man  den  Gewichtem- 
iüft  beofeacTiten ,  (  welcnen  ein  Körper,  z.  B.'eine 
Kugel,  der  hinlänglich'  ichwer  ift  um  in/der'Hüt 
figkeit  zu  finken,  und  den  man  zuvor,  Vn  etf  ein 
deinen  tfaden  unter  der  Wagfchale  bangend,  in 
freiertiüft  ins  Gleichgewicht  gebracht  hat,,*  jfc$er 
^lttffigkeit  erleidet.  *  Öi'efer  Gewichts verfe}*  ia 
verfehle^} eiien  '  Flüftigkeiten  ift  ihren  fpe'cifiKDea 
Gewichten* proportional,  und  diefe  fpeciEIciieiiti* 
wichte  felbft  werden  erhalten,  .wenn  WanWau! 
das  bezieht,  was.  .de«?  Keeper  im  dichteften  WWTer 
wenigem  wiegt,  als  im  biofsen  Räume.  Ii>  fceWet 
Jföllei*  Jkann  wai^fich.zum  Wfgen  mit  Vortbeftri* 
sei;  ^ohneUwage  bedienen,,  .deren  Wagebalkdtfg* 
triftig  eiugetheik  und  beziffert  ^  fogleich  dpi  jhtP> 
fifcjie  QQvvicl?t  dei^  Flüffigkeit^iebt,  uod  %|jg 
man  k?M*e  Gewichte  aufzulegen  und  ^bz,ujiffc|w* 
ba^  Sie  ift  beider  Accife  der  Branntwdttfci* 
England  zum  Gebrauche  empfohlen  wQrdej^fifcff, 
te  maa  die  Einrichtung  treffen,  dafs  diefirtitp 
weine  bei  einer  be/timmten  Temperatur  un£ecj|A4 
würden.,  foüeisen  lieh  auf  dem  Wegebalfcejftjrt 


•ftatt  der  fpecißfchen  Gewichte  die  Alltokd^riial/ 
te  der  Branntweine,  oder  unmittelbar*  die1  GetÜfc 
bezeichnen,   die  fie  auf  ein  beftimiilteiVMätfs  Äü 
entrichten  hätt^ji;      Auch  die  fcrfte  Methode  ift 
für  die.BraAit^em-Unterfuchurig  wenig&eris  tfeh 
Ober- Offrcianten  vorgefchlägen  worden, ^äl»  Mit- 
tel,. Streit  »n  -{ablichten,   wöhii  flöh  die  ?St4i& r4- 
ipflichtigeii  nicht  am  Entifcheide  gemeibef  Mktel  & 
den  Häaden  der  Officianten  haltdn  wollttfi.  YHilr^ 
su  Ich  eint  Ißecäbfer  werilfc  gefc&fcktf  zu  fe^ni  uäÄ 
leicht  Wst  lieh  etwas  Beqtiem^eä  ^urid  Genalrdre^ 
länpfebleia;    In  beiden  Fälkri  Avird  eirie^igötre  mrf- 
-thshifcbe  Vomchtimg\  ökie  Wage,  erfofdert^tin(d 
aufctdievMittel  des  Wägön^  findVerfcliiedeiy^rtia^ 
^^gü^hvon  der  erften  VotlkoÄinieiiheit  dief  mi- 
lAüufabenr  Ausfübrtiiig  und  vond^r  UhW^*& 
Wkalfc  derfelben   im  Gebrauche  abhängig.^    -Diu 
9f^  ttbt  fith  aber  völlig  und  febr  mit  VorttieÄ 
gaofe .auf  die  Seite  fetiefi,  c  .*>■  i  : ..;.        r) 

fi .  Bei  dem  FahreöriÄt^chöh  Areometeri  das  zä 
gekannt  ift,  $ls  dafs  es  hie/befehrieben  zu  wer* 
ifefcb braucht,  find  der  iii  diö  Flüffigkeit  zu  feriken^ 
^^Lörper  und  die  Wage  ein  und  daffelbe  Dibg* 
jftjgtap;  Schälchen ,  welches  an  dem  Körper  durch 
eifeec*  dünnen  Cylinder  beifeftigt  ift,  werden  Ge- 
Mprlttfe  g6legt,  bis  das  Infttfument  bis  zu  einem 
g£mi£fen  Punkte  am  CyUnder  in  die  FMfigkeit 
*Wjfa*kt  und  fchwimmt.  Der  Körper  an  fieh  muft 
l&|h£er  feyuj  als  die  dünafta-FAüffigkeit,  deren 
Picfljtigköittrfurch  ihn  beftimtait  werden  1  oll ,  und 

Dd  « 


_ 


,1fo&#efr4»vfr  Forn>  aind  Vertbeiluag  febtett 

sir^Mh '.Hl  *»  (chwcareni  FJtefligkeiten  yteLGenpAt 
:*u£.ifcm^^k*n  »dtgt  werden  mufs>  .Et.» 
,p£el#  ,#ck  &*r  vortheilbaft  zum  Gebrauch. 

JE|n  andere«  fehr  ei^he«  MHtd.lfc  «*»* 
,ttber?MS  grpfren  Genauigkeit  fähig,  und  kann  i*r 
^qij}'?^  Anwendung  empföhlen  ward«»,.  .-M» 
jqsfcfie  e^e  ^ä£w!FWpl» ,  ^re^Hal*  «a*»fr 
ÄfÄ  fskehr*  und*?ei&h]ptfe»  *wed»n&d«lAj» 
^pw-Heken  eo#itf»,.wnä  wenn,  es  bcfchig  Ä*ft 
j^^e^df^  W  #»Crtben  zu  hängen  ^i&Sjjp 

jBgfceit ,  noßh  t^iqbt  ^u  Boden  fiuke.:  ;  Mßk  #* 
jfäm^ltina  Qswichfce  andern  na$h  oW  g*|*jW* 
j^^oden  dex>FJl^ehe#t«WsiJ^iigemdte  nqoM£Jfc^ 

fl{rü<jki$  tiiqchi^nft^igt,,  aber  &i% dem  fe|ei|frfl 
*  Gewichte  mehr  belaftet,  ,^t  dem  Baden  des  Ä% 
.  fces^in  B&tfferung  b}#)ltiMWte»  ift  hierbei  i*«er, 
|ds  #itfrfede  andere  ,\/¥##le*  fich  nict#  um  f*^* 
j|TC^;a}$  fcfcs  jkleipfte  ider ,  gebrauchten.  Geirifto 
jtetRägfau  J*W?  fok*e  Vorrichtung  kann  glaietyp* 
^epa  JMaturfprfcher  zu  den  f  einften  BeobacbtttjjpOr 
i^ncl  demjenigen  dienen  >  der  nur  eine  gewiffeörf* 
ze  dsr  Gena^igkeijt  erreichen  will ;  eskoimitt«* 
darauf  an,  wer,  die  kleinften  Gewichte  bräppto 
und  fich  die  Mühe  geben  will,  fie  anzmwqjfrrt 
Jfine  Vorrichtung  •  dicfer  Art ,  nur  zur*  hAtaftfa 
beüinv»ty  fedüufte  keiner  aagebfingteaiOewidw 


ivU 


I   4o*    3 

und  nicht  mehr  als  6  oben  ättlfeüiegen&r^ünV  das 
efgenthümliche  Gewicht  des  Lutters  und  «des  Liit- 
ttr  waffers  bifc.aur'  fünfZehnttofendftel  ztf  Erproben. 
"  Vorhalten1  anderb  Äfiftek,  date  fdfröf&bare 
l^ciMche  GfewScht  de^Flaffi£keitten  düSsumittelii, 
fchiage 'ich«  Mdefs  ineine  hydHoftatifckeWiigl&o'r,  * 
deren  ^Befchreibung'  ÜUr  nfcr  fehr  kurfc  lierührt 
Werden  ii^ag,  da,  fie  aus  fifehfelbft  UUAki'ttegrititn 
#erdeh  k*hn.  V6n  dem  höhten  Körper1  {#)  1W.  V; 
**g-  4*  geht,  unbeweglich  fcö^emfelberi,  ^hH  kur- 
zer Hals  (JB)  hervor,  weläier Mnät  dem  Arme  (CÖE); 
der  dreifach  gebogen,   Verengt  ift.     W>'1fibhlfe  ,       , 

'  K5fpef  wird  in  ein  cyliädrifcfcfes  Glasf  getbatn ,'  Ji8&  " 
ches  tfeö  Arm  aut&rhärb  KTs^oiid  dasöltf^afcfein: 
bäbnderesGeftelle  geKtitlifi66hs genug,  damft  ein 

'Sä^fattV^fr*  ön^.detrf^tWtef  dein  Gfefe^Veftndli- 
dito  Theile  des  Arms  anggbäfrgtfwird,  nijch  erVras 
Sjäelftmai  habe.  £s  wird  dann  in  das  da»  eirfd  Flüf- 
figkeitgeihan,  und  fcufcder  Schale  fo  Tiel  Geivicht 
äUfgdegf ,  b»  die  H&rfie  deS  &*lfes  (S) ,  oder  fonft  . 
ein  beftiriiidter  Thell  deßfelbferi'  ekler  eine  bemerkte' 
Steile,    gerade  m  der  Oberfläche  der  Floffigkeit 

'  *  eingetaucht  ift,  f>kfe-'<Btf  Wäge  gerade  fchvrtinme, 
dafür  mufs  der  KunftJer  geborgt  hafben  ,*  oder  man 
ernfilt  es,  indem  man  die'Sdhale  etwas  auf  dem 
Arm  hin  -  und  herrückt.  '  '  • 

Damit  <fie  Wäge  zu  dem  gegenwärtigen  Zwe- 
cke an*  bequemften  fey,  müfs  !der  Kftnftler  die 
Gerichte  fo  einrichten,  dafs  die  Einheit  derfelbea 
^^  des  Gewichtes  der  Wage  tind  derjenigen 


t   4*8    1 

Bdaftung,  derselben  %,  mit  der  £e  In  deftffljrts* 
Waller  von  6o°  F.  Twperatnr  bis  m  dem  an|* 
Dommenen  ^eichjen  eingetaucht  fchjwnmt.  Ste* 
ner  muls  auf  der  §chaje  wie  Zahl  bemerkt  we* 
dpn,  die  un*  *,3  grpfsejr  ift,  als  da$  Gewicht  d# 

*  Wagt*  faipmt  ihrer  blofsen  Scl^alQ,  wenn  beide  ia 
freier  J^uft  abgewogen  werden. 
,  ,  Wif 4  ( diefc  \Vagi?  daya  in  irgepd  eine  Jlüffifr 
kyit  gtfepkt,  mit  den  ihr  zugehörigen  Gpwfehtea 
beladen^  bis  fie  genan  an  das  Zeichen  (oder  dii 
Mitte)  dep  Halfes  in  die  jFiüffigkeit  kommt,  fo  ift 
die  Spxpme  der  aqf  der.  Schale  liegenden  Gevyiokfft 
und,  dpr  af$  djefer  angezeigten  ZahJ.  das,  was  ^ 
bisher  fchcjnbares  Jpecißfches  Gewicht  geraupt 
habe#.  Diefes  wjrd  ?Jfo  vermißt elft.mein^^J^fi 
droftatifchenWage  auf  ms  fefcc  leicbte.Wßifcj»* 
ohne  Rechnung  erh^ltga.  i  -  -  :*jÄ 

Wenn  gleich  die  hier  g^ge^epe  Vor,C«hfi^»t 
einem  Könftler  leicht  befolgt  wercj^n  ^ar|»y  ifl^ 

^fie  nichts  weiter  fordert,  aA&zu  je&ß?  £o\Qheb  faf' 
choftatifcben,  Wage,  ihr  g$mfcf$e  Gelobte  vnt» 
chen,  fo  ift  das  doch  immer  preitI4u§g4$»  als  wcbb 
man  die  landesüblich eij/ Gewichte  uehj^en  Jia&a* 
Das  erfordert  bei  dem  Gebr^phe  djefer  >Vage  die 
Befolgung  einiger, Vorfohrjfteji,  weicherer  wH 
fehlen  dürfen.  .  .      -        A 

Das  eri"te  >  was  in  diefem  Fajle  der  B^ebach* 
ter  vor  dem  Gebrauche  feiner  hydroftatifcbej?  W# 
ge  zu  thuji  hat»  ift,  ihr  Gewicht  jfcit  Einfluß  4*, 
Schale,  in  freier  Luft>  nach  dem  k^/Mg,zu  j* 


brauchenden  Gewkfc»*  %tta*ifgtfliJ'2  VftrMftjfcti 
fetzen ,  die  Wage.:fi|mintJ  iÄret  8chfcte«*He^J'^6»2^ 
Gran.      ■  .  ,     '.     r'i    ni  jirni.'  ;  -^   *rV-      ) 
"      Darauf  fetzt  man  dielföfge  in  tf efüUäfl*fe  W*P 
fcr;  $Ie$en  Tj&mp<^t»r*Ä*?  F.  föyn tffcfifsy  uttd  be- 
legt  fie  mit  fo  vielem  Gewidbtfcauf -rffer^ScHale^bil 
fie  genau  bis  an  das  gewählte  und  fttziitmnbrb^ 
zubehaltende  Zeich^i  dq$  üöJf^s  in  rfief«kn  iWaffex 
dngefunken  ftebt,  ^PtfHflfef^&ftißj^^aH  e»? 
forderlich  feyn.      Di^fesJ3eyn^h^,^irji^J^i  Ge- 
wichte der  \Vage  und  ^)^r  Schal  et  ^djdi^  unjd  ^|p 
^Sujnme  (221 5^  Gran} ;  um.  ihren  8oo&enr  Thöfil 
(ihVhife  wtn  2^  Graii^hr^grefoort*   I>er4o  e*hi&- 
tenen  Zahl  (2216^  Gran)  werden  noch  ^Hütf« 
,derttäuftmdth§ire  (ötfePte*^^ 
Werths,  in  diefemBeifn^le2  G^nv  2u^efgg,t[3:u.nj| 
daeTijgraus^nimeB4e  ??W  C4)  wm  Getaa^l&$  ^mft- 
gefchrieben.      Sie  i&.hien  21218^  Giton. e  «  Man 
bemerkt  das  Gewicht  des  Apparats  nebft  d£m  Voi*- 
her"ang<*ft&rten  Sol&freÄ^häile  (In  deih^Üier  ge- 
wählten Beifpiele  '9^2^  uricf  2^,  'zuramhaeng^ 
Gran)  (B)  auf  äer  Scjnale',  oder  behält  diefeZahl 
Bfonft,     V#d  damit  !iff  di?  .yorberei^ung  ein  fü? 
alle  M$fy  geendet.    :,      >    ,  ;^  .  } 

Jedes  Mahl,  wen»  mw  das  fpeciüfcbe  Gewidht 
^»er  Tlüffigkeit  unterfuchen  will,  iegtfmaö  nur 
fo  vid  Gericht  auf  f-die  öch&e  Ufer  Wage,  als  riff- 
thSg  Iflt,  o'amit  das  Zeiclifen'  desi  Halfes  gerade  in\ 
der  bberÖäctie  der  FlüfGgkeit  fich  beBpdar'/diefe^ 
Ge^ficjtit  .afjdirt  m^  zu  der  Zahl  (^)i^5>>  m»V 


!   *o*   1 

tipHcirt  dJe  Sumfl^fr  *wt?*e*«>o,  und  dividirt  das 
Produla  4ufrt^  die  «#tft  angÄnterkte  Zahl  (^) 
(22i8-^)r.  Der  Quotient  iff:  das  gefachte  fchein- 
bar#  -fjHtfJftfebe  Geweht* ; : »  .  rh  .  ^ 
•  .  Z^  B.  JDie  Wkgft  fehWimme  richtig  in  einem* 
Branntw&n'e  bei  aufgifegttfi  <joo3«£  Gran,  fo  ift, 
nach  der  TOm  vorigen  Seifpiele  gewählten  Befchaf- 
fentosit. der  Wöge,  düd  fpecififche  Gewicht  10000 
MaM  i^^|^  ^Viditj  Aift*^ai8^,  das  ift  873». 

'  *"  !£inaet  inari  äiöfe  Divilfenen  zu  befchwerlichf 
WelcWeS  der  Fall  feyn gönnte;  wenn  man  mit  der 
tt^i"  htftriig  dergleichen  Ptoben  zu  machen  berufen 
wftr?)  ( So  weicht, «ian  derselben  auf  folgende  Weife 

,.  jjlan^imnjt  diejenige,  der  liier  gegebenen  Tafeln, 
jwelchfe^äih  zur  Beftimmtuig  des  AlkonqÜ  Gehalts  ge- 
brauchen wilf ,  und  multiplicirt  afle  in  derfelben  vor- 
SWmirienden  Zahlen,  die  das  fpecififche  Gewicht  an- 
aeigen,, «it  der  Zahl  4  (Wach -obigem  BeifpieJe  mit 
«JäAV  UXid  dälk  dm  tier  letzten  Ziffern  des  Pro- 
du^js.  iifeg,  » Betragen,  djef«  vier  letzten  Ziffern  mehr 
aU  5000,  fo  vergrößert  man  die , letzte  4er  vorher- 
gebenden Ziffergri  um  Eins,  und  die  fo  erhaltenen  Pro- 
dukte tchreibt  man  ftatt!  der  fpecififcheh  Gewichte  in 
den  Spältenund  Zeilen  tfer  Tafel,  wohirt  fie  gehören. 
Will  man  nun  den  Alkohol  »Gehalt  eines  Fluf- 
Ügen  finden,  fo  addirt  man  Bldß?  das  nöthige  Gewicht, 
um  die  Wag*  in  dem&lben  zum  richtigen  Stand* 
,  zn  bringen,  zp  der  £ahl  #,  und  mit  der  Stimme  fucht 
man  in  den  Tafeln  den. Alkohol* Gehalt  auf  eben,  die 
Weife ,  wie  zuyor,  mit  den  Zahlen  der  fpecififcben  Ge- 
wichte felbft.  Öder  man  verfertigt  lieh  durch  Rech- 
nung im  Voraus  eine  Tafel  für  die  Gewichte  der  Wage 


C   4<*  3 

auf  folg«**  WeiTc  vtfl«6taAiftft^Jg«it*cKau<5R^  wie- 
viel jeder  Gran  an  fpeciflföhem  Gewichte  beti&gfc 

'*  Man  mufsjwifTen,  wie  viel~die  Wagfchale  un4 
das  aufgelegte  Gewicht/  mit^  welchem  "die*  Wage  in 
6*£<Er>lH*iXnen  seinen  Waffen  richtig  £tpht»  Yiifan^ 
men  betragen.  Das  obige  Bettpiel  beibehalten,  1*13^ 
Gran.  Mit  dfefer  ZaKT+  dViäirt.  goaan  die  beftiminte  ' 
Zahl  9978000,  welche  für  eine  jede  Wpfie  genommen 
<H^taliM^  an/wie  viel  &000  ' 

^ßttVSe^  Äuneg^ew4c3hs>n  fpeciÄfchem7 Gewichte 

^Upw$e?V  .Hie*  iftd^efes  ,g15ft  >  pder4jodi«|f 

^J^IW  man  ^507. nehinen  darf.  Nun  Bat  nfatrdie  fpil 
ttfift^  Gewichuänderutig  für  jeden  einzelnen  Gran 
flnfbfler«»  Tdaeile,  nftjl  bildet  folgende  Tafel  'aus  di£ 

fcüBeifpiele:  '• -    _  -'»■  /     ,f 

jB*»fcT.;»rl      fpeaGeif. 


**l,*»tf»Wfr 

5 

■-.fsjijicr-'.  ' 

9 

5       — 

14 

4-    — 

18 

5     -<*** 

»3 

$      -~u  • 

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f*.    •   -J-« 

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36 

*    T  V 

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xo    — * 

45 

w1       3U.' 


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Qran 

.'  -• 

f^ec.Oetr« 

,  W 

«vm^ri^ht:  jo.  ä 

.  50 

'   1 

»36  1» 

etc. 

etc. 

100 

~ 

'45* 

000 

— ' 

90S 

•  etc. 

£ 

etc. 

1000 

4  ■-»- 

4|07 

2000 

9014 

i 

T~ 

1 

t 

— 

9 

IWd  nun  fcrauclit  man 'hur  noch  zu  wiflen,  welches  " 
fpefeinfcj^e  Gewicht  diejenige  Flüfligkeit  hat,  die  hier, 
auz^bGr^ndeJiegt,   nänilicn  da*  Wäffer-bei  $0°  F. 
l^*pneT  }  I^ie  obigen  Tafeln,  geben  diefcs  an  zu  $99 1. 

.  Vr  K«*1«*  das  auflieg^de.  Gewicht, .  bei  »reichem  , 
ffift^Page  in  folcbem  Waffe*  richtig  fchwimmt  (in  un» 
Tietm  Beispiele  lagi^Grap)  und  fuche  nach  der, Ich on 
ifcrferngten  Tafel ,'  wie  viel  diefes  aii  fpeciftfcherGe- 
mflÄKtodiffting  macht.*  2f.&  l     :      '  ,J 


C  **   1 


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AU»  i^a^tV  G***  mmthm  5777  *****  &*** 

Aber  <L  wahre  ipec  Gew.  i&gggt  ... 

Differenz      4atf  "  _    ' 

Die  Differenz  diefer  fpecififchen  Aenoenmg 
und  das  t  wahre  fpecififche  Gericht  de«  Wattw^ 
man  auf  die  Schale  JCchreiben .können  ^  denn  fie  »igt 
eigentHcbt  an  $  wie  viel  fpec.  Gewicht  eine^PlhflSgjföt 
hätte  ,,  in  weicher  die  Wage  fricfaäg  (feinde  *  oh»  ftt 
irgend  ein  Gewicht  auf  der;  Schale  läge,  ondlfie«& 
bei  jeder  >Be*>bacbtung  eine«  fpecififchefc*G*wi&4k 
Rechnung  gezogen  werden.  Es  fey  nach  der!  Bei» 
Jpieis  bjdber  angenonftnenien  .Wage  eine  Flüffigkc^ 
in  welcher  fie  mit  1003*}  Auflage  fchwhnmt,  welAd 
ift  däfc  beobachtete' fpecififche  Gewicht  ?"  THe  Ritt 
uung  fleht  fo :  x  ; 

.  Für  die  Wage  ift  zu  rechen  4214 

\\        für  1000  Gc.  nach  |derTafel  von  4507  ~  *• 

*'.£   *-*->;  y     -    _±;     ; 

Zufammen  (pei.  Gewicht      8758 
Gerade  eben  daflelbeift  oben  vermittelft^aiiderecBe' 
rechnung&art  aücji  gefundep.  . 

Hiermit  find  nun  die  Mittel  hinlänglich  a*ge* 
geben,'  das  fcheinbar  fpfeciiSfche  Gewicht  d&tfU' 
figkeften  m  beftimmen.  Es  wird  hier  ßMbmr 
genannt,  weil,  um  das  wirkliche  zu  haben ,  iaA 
eine  Corrcction  angebracht  werden  müfste,  wetene 
clach  oft  gentig  felbft  v?n.Phyfikern  vefnachlaffigt 


t    *>?    J 

wmk&dkl  "H£arla]*&  Warf  mait  cfes  %«VMic!ieil 
fpe«ififcheiii Gewichtes  aaicht ,  weil  die  Tafeln  alli 
auf  *Jas  ifolteinbare  •  einrgörich  tet  fijy&  {  Man  geht , 
oänriich^  ift  der  heWe  Eörperlder  Wag^Von  G/a» 
fwftfchgs  am  rathiamften  ,um  fo  mehr,  du  -er,  ohni 
zm*  gegenwärtigen;  Geschäfte  untatogli oh » ??u  wir* 
ten*vi#xrd*Qh  ftark  feyn'kann)^  mit  dem  ^efund^ 
o«jPl4%teoififeben  Gewichte  unraittelb*r  in  die  4t6 
Mt^fb^fdiTufcdxi ; f tft  er  aber  von Mejfm%>  fo'nrafe 
roffrt  zuvor  ^um  au %fefimd^oeiii*fpecinfcheriGewi<:hi 
fa'ii*  3i%S<r*  .•  acklireJkViQder.i ,  2*  al  .k  fahtrahi* 
P^i  j^j^shdem  /Jj$  Temperatur*  5  ]>ioj ,j5  .  .'• 
Ofli^l  puter  oder  über  6d  Grad  ift ;  ufad  fo  erhäk  ' 
wfßlffa$rUHx%r*  fy^ififchd  Gewicht*  -    ;  •  ■  ■ .« 

sd1,  "JftW*l  eine;Ewio^tnog  läfiftifich  treffen  r  wdk 
ahevdie  fcequexnfte  von  allen  ift,  worüber  ich  bbftft 
[cb^Ä  j^w^-S/tfinkr  gegekäP  tfefee., ';  rDafc  Iriftrument 
blftibf.fjaffelbe,  dia  Gewiehte  mögfesftrfe^n'^  wck 
chfl^V^t  man  will.\  Aber  waa  berechnet  Tafeln* 
kvel<$£ ,  für>  die  verfchiedenän  ,Ge  wicbtsbeiadtingen 
djf^pb^le  unmiU$l>ju^^  ^U^öJgehak  bei  ver* 
[ehiedenen  Temperaturen  geben.  >  tDief§  Täfeln 
Und  gleichfam  individu£l,  blofs  für  eine  beftimmte  . 
IVage  brauchbar  nr^mtkfceuffür  fie -berechnet  wer- 
le^p^tTyoz^aHe  Pata  im  Bisherigen  .vorhanden find, 
ÄJl«$a/?bei}  wqil  fokhe;;  Tafeln  (cbaliur  auf  Ein 
[jifafQffxppt  bezieh epi  können  kdine  der  Art  hie* 

mJ  tSw^^1?  Tafelniwürdtn  indeffeiji  ndthig  feyn, 
*f*HbfNfc  ^ydrQftatif<*©  Wage  felbffcd^n  Unter- 


t   4**  J  ; 

Qfficianten  ab  Prober  der  Alkohol«  Gehalte  fr  die 
Jläa  de  gegeben  werden  follje.  Da  man  bei  diefen 
Weder  jtfecbnungund  noch  weniger  Einfielt  genug 
f ut  Befolgung  dpr  Regeln,  diefes  Auf  fätzes.  Voraus* 
fetten  darf,  ,fa'  müi&n  J13  blofs  a«f  einen-  mecüani* 
fcben  Gebrauchtes  Inftrunients  and  dervjafelä 
abgerichtet  werden.  Sollte  die  hydroftotifche 
Wage  aber  mir  ein  Mittel  für  die  *  Ob  er  -Of Tan- 
ten bleiben,  Ja  ift  hoffentlich  mit  hin&nglftfee* 
Deutlichkeit  im  Bisherigen  dargetban, '  ifrjfc  ihan 
fich  ^u  verhalten  habe;  fo  dafs  man  erwartet  kanb* 
derjenige,  ^  delTen  Pflicht  es  mit  fich  bringt?,  ßch 
Mit  diefem  ßegenffonda  infebefondere  zu  btefdiäftP 
gen.  werde  die  gegebenen  Vorfehriften1  •ifcbhlr*e>* 
folgen  iätanen,  uiid  keiner  weitern  T*afetn  be- 
worfen.    — •".         ,  •     ■     -  <■"'"'      ••  v-'* -'"  M- 

Es  bleib* talfo  nur  flbHg/-  för1  den  gemeine n 
Gebrauch  noch  zu  folgen.  <  Und  dazu  fährt  uns 
die*  Betrachtung  der  zweiten  Methode/  cße  fpeci- 
fifchen  Gewichte  der  FtefßgUeiten  zu  beftimtoen, 
nämlich  durch  Meffeii  ihres  Volumens  bei  einerlei 
Gewicht  $\  od  er  der  '*        "  ; 

....  Spindeln  als  Alkoholometer. 
.  -  Ste  find,  wenigftens  der  Form  nach,  die  al- 
lerbekafirrteften  aller  Flüffigkeitswäger.  Es  wer* 
den  durch  fie  die -Räume  gefacht,  welche  verfchie- 
dene  Flüffigkeiten  anfüllen  muffen,  um'  einerlei 
Gewicht  iu:  geben;  das  Gewicht  bleibt  aflo  bei 
Hinen  bngeandert^  und  es  ift  nur  zu.  beobstchttoy 
i 


t  409  1  . 

w}§  viel  von  dem  gehörig  „zubereiteten  Körper  des 
[nfitriunejits    in    ftte  flüüigkeit    eingetaucht    ifi 
frity<i  Juan  mit  demfelben   einige  Genauigkeit  ei> 
bffUint  io  ift  «einerlei  Jnftrument  nur  für  folche     v 
«if$gkeirjen  tauglich,    die  nur  wenig  "in   ihreA 
meififchea   Gewichten  verfchieden  find  j    woföt 
«*' jödeCs.  feine  Bequemlichkeiten  hat.     Auf  dem 
MaUß tiefes  Flüffigkeitswagers  laffen  fich  unmittet 
iar  die  Zahlen  für  die  fpecinfehen  Gewichte  an^ 
teoÄeni,  oder. die  Zahlen  för  den  Alkohol -Gehalt 
wfar äderen  Gefälle  felbft;    doch,  nur  unter  der 
Yätotäfetzung»  dafs  die  Flüffigkeiten  nur  bei  einer 
belttm*rten  Temperatur  erprobt  werden ;  fon{t  &&>    - 
ÖtiJt.fich  ailes.     Wird* nicht  gefordert,  da&qr  die 
Jpe^jTchep  Ge\vichte  Vom  fchwerften  Waffe r  aa 
Üs  zum  reinften  Alkohol  ansehe,  fo  läfst  er  fich. 
bequemer  und  genauer  einrichten.     Ift  er  blofs  be»- 
ftfawnVdje  fpec.  Gewichte  der  Branntweine  anzuge- 
ben, &>  braucht  der  Hals  nur  den üebenten.Theil 
fo  lang  zu  feyn.      Auc)$  hindert  nichts  den  Stiel 
beweglich  zu  macheil,  fo  dafs  er  fich  m  <teh  KöiV 
per  des  Inftrumeirtszum  Theil  oder  gmi^hitfeio- 
fchieb&n  läfst,  zu  welchem  Ende  eine^Röfir'exdurch 
rlen  Körper  hindurchgehen  wwb,    ih  welche  die 
Ftaffigkeit  frei  eintretet  kann,  öhriä  in  den  höh* 
.  Ifca,   gehörig  befchwerted  Kötper  felbft:  zu  kom- 
men.    Man  fchiebt  den  Stiel  fo  weit  hinein,  ali 
es  die  Umftände,  die  Tiefe  des^GefäfeeS,  «üe  Men- 
ge der  Eluffigkeit  erforafern ,  und  beobachtet  wie 
foift,     :..  :j      :   ■:    --  V5-1-*      ":  ;:  ':  '    i"V   -'       ' 


i   4io  3 

'     Dre  Befcbränktheit  der  Senkwage  hat  tklor- 
lei  Verfuche  yeranlafst,    ulh  fie  allgemeiner tad 
-doch*  nicht  unempfindlicher  zu  mächen,  utxi  etiles 
hat  zu  einer  dritten  Claffe  -  von,  Jnfinuxitentek  ge- 
führt, welche  eine  Verbindung  der  beiden  vorher« 
gehenden1  Arten  ift.     Der  Hals  wird  ziemlich  (to- 
ne gemacht  v  welches  die  Empfindlichkeit  Vergrö- 
ßert, und  fo  leicht,  dafs  es  fejbft  in  der  leicnte- 
ften  Flüffigkei^für  die  es  dienen  foll,  fo  fchwimiDt, 
dafs  fich  der  Hals  ganz  aufserhalb  derfelben  Iph* 
tlet.     Für  fchwerere  Flüfligkeitfen*  wdrde»  auf i^m 
dazu,  eingerichteten   obern  Ende  des  Hälfe«  ge- 
wichte auf  gedeckt,  bis  daslnftrument  fo  fcfawiadnt, 
dafs  die  Oberfläche  derFlüffigkeit  denjenigen  $fc«ä 
des  Haltes  erreicht,  welcher  die  Ehitheilungträgt, 
die   angebracht  ift*   um  dem  Auf fteckfen  girrt 
kleiner  Gewichte  auszuweichen»     Deffen  ungeqdt- 
4;et  find  auf  denenglifchebFlüfßgkeitswägerivaklit 
.Weniger  &1»  §&  verfchiedene  Gewichte  angehebt, 
welche  n^ohrftepi  Vorfchlage  Von  Blagden  bis  wf 
ip  ?ernftin^er.t>orden  find.r  Doch  auch  dieffe  IM 
ift  nodh  gpröfter,  als  fie  für  die  Areoirieter  nötfüj 
^ft,  weldheiit4ofe  auf  ttes  Gericht  beruhen.  *  Ditfe 
Art  von  Inftrumenten  bat  auch  ein.  eigenes  Uebel; 
die  Eintheilung  auf  dem  Hälfe  kann  keinem  natür- 
lichen Gefetze  unterworfen  feyn ,  weil  die  Aflbfd- 
ming  derTüinthellung  zwar  einein  der  auf  zulegen- 
den  Gewichte,  aber -nicht  allen  zugleich  entfpi* 
che'nd  gjeflM^chj  werden,  kann.      Mithin;  liann  die 
Eintheilung  fich  am  füglichften  nur  auf  das  Vota* 


t  *1*  } 

nie«  des  Körpers  beziehen,  und  z,  B.  ZeHnfttilfetid* 
fiel  derjenige a  Raums  andeuten?  welcher  iou  ^n» 
ten  bis  an  die  Null  der  Scale  geht ;  und  diefes  ift 
von  keinem  fonderlicben  Nützen.     Die  i/ewichte 
muffen, auch-  nicht  gleichförmig,  fondern  nach  ei* 
uem  ge willen  Gefetze  vermindert  werden ,  wenig* 
ftens  ifl; tiefes  die  Art,  Wie  die  > in  England  vorge* 
fchlagenen  und  verfertigten  Aräometer  $$  erforv 
derp.      Diefes  ift  nicht 'gut,    und  doch  für  ded 
Künftig  weitläufig.  .  B*ffer  wäre  es,  diefem  Areo- 
meter  um  ein  Syftenv  voti  -gewöhnlichen  Gewich- 
ten zu  gebfen,  aus  efter  Tabelle  aber«  zu  entneh- 
men,   was  den  aufgelegten  Gewichten  und  dem 
Punkte*  bis  an  welchen  das  Areotn^ter  feinge fun- 
ken ift,  als  fpeeififches  Gewicht,  Alkohql -  Gehalt 
oder  Acfcife  entspricht,  Dana  wäre  diefes  Areome- 
ter  das  Fahrenheit'fche  mit  verlängertem  und  un* 
getheiltem  Hälfe.      Wird  der  Gebrauch  von  Oe* 
Wichten,  nicht  für  bequem  gehaltene  ia  fteht  das 
gemifchte  Areometer  den  Areometern^erfSer  Art 
offejiba^  na.ch,    und  diefes  fchliefst  daffelbe  von 
felbft  aus.,    ,  '■  ;•/.      .  *      / 

t  Reicher  Art  auch  #e  JJäffigkert*w&g*r;feyi]u 
*n$ge^i  fo  muffen  fie  immer  eine  fölehe;  (Einrich- 
tung, prf&r  Ein th eilung  haken,  daffc  mitteilt  derfel* 
ben  ,alj£  fpepififche  GeJwichtb  derjenigen  Art  vori 
FltlCßg^ftät  ztf  findeivfio4>  für  welche  man  fie  brau* 
chen  wilL  Derri  erften  Anfcbeine.iiacb  könnte 
man  denken ,  diefes  fey  unnöthig,  und  wenn  z.  Bi 
überhaupt  .nur  5  oder:  j  q.  vtrlchi^dene^Gef älk  für 


[   4ii    ] 

die  Alkohol  hältende  Flüffigkeiten  betftiÄmt  «ttfc 
dep ,  fcyen  nicht  mehr  .  als  eben*  fo  viel  UfeieMk 
oder  'Gewichte  für  das  Areoraeter  nöthig»  riftP 
fälleanderungen.  Allein  zu  gefchweigen  *da£$*l 
raanchmahl  nicht  wenig  fchwierig  feyn  xnöelftftt 
mit  Sicherheit  zu  beftitomen ,  ob  das  fpec.  OnriHb 
über  oder  unter  einem  folchen  Gränzptmkte  jfi 
fo  ging?  diefes.nur  für  den  Fall  an,  wenn  dfrfift« 
fiitnmungen  alle  bei  ^einerlei  Temperatur  gemacht 
würden.  Eine  folche  vorgefbhriebene  Tempeflfta£ 
ift  aber  fohwer  zu  erhalten  v  und  man  bedarf  einet 
Thermpwetei'sf^um  fite  zu  erkennen.  DiefeafatoA 
aber  üpfih  feeffer  gebraucht  werden ,  die  Tempera» 
tur  überhaupt,  zu  beobachten,,  als*  damit  Htaafiel 
qn  eine  beftimmte  halte.  l 

Sollten  Flüffigkeitswäger  aus  Metall  eftge* 
fuhrt,  werden,  f  o  ift  es  ndthig,  dafs  fie  voä  Zeit 
zu  Zeit  uriterfucht  werden,  vorzüglich  vfrenfrirtüt 
fie  oft  braucht»  weil  fie  durch  Auf  reffen  und  1W4 
nigen  an  »Gewicht  verlieren  können,  auch  weflfl 
fie  ihre  Qeftalt  unbefchädigt  erhalten.  Iw-Me 
die  Spindel  für  die  Accife-Officianten- zum'^0*- 
brauche  beftimmt  würde,  müfste  wenigfteus  daf 
Gefäfs,  in  welchem  man  den  Branntwein  oderlit* 
ter  prüft,  von  Glas  feyn.  ;  Denn  es  ift  darauf  m 
halten,  dafs. der  Punkt,  bis  zu  welchem  dös  h> 
ftrument  einfinkt,  unter  der  ©berfläch^  dete  ¥Hfr 
figkeit  beobachtet  werde,  und  nicht  Ton  oUftf 
tfb.d^r  Hals  des  Areometers  in  der  Luft  fleht»  «»- 
geben  von.  einem  mehr  odex? ?  weniger  hoch  arife* 


£   4t*   3 

geniien  Theile  der  Müffigkeit.  Auf  dirfe  Art  läfet 
Seiisfordem,  dafs  an  der  Scale  der  Spindel  nie 
öki  fo  viel  gefehlt  werde,  als  ^inen  Irrthum  von 
ein  Taufendftel  des  eigenthümüchen  Gewichts  aus- 
machen würde.  Denn  diefa  Art  durch  die  Flüf- 
Bgkeit  hindurch  zu  beobachten,  hat  den  Vortheil, 
nicht  nur  die  Ungewifsheit  zu  befeitigen ,  welche 
fonft  durch  die  Adhäfion  des  Flüffigen  am  Stafcime 
tfes  Areometers  verurfacht  wird,  fondern  auch 
durch >die  Reflexion,  welche  an  der  TrennungsffS- 
che  des  Flüffigen  und  der  Luft  entflieht,  die  Scale 
fo  gui  wie  zu  verdoppeln. 

Man  hat  wegen  der  Scale  der  Spindeln  aller- 
lei künftliche  Mittel  ohne  fehr  glücklichen  Erfolg 
eiogefchlagen.  Es  ift  am  natürlichften ,  dafs  fie 
unmittelbar  die  fcheinbären  .fpecififchen  Gewichte 
seige.  Hier,  wo  es  darauf  ankommt,  die  Stärke 
Alkphol -halten der Flüffigkeiten,  und  die  Abgabe, 
welche  fie  ihfr  gemäfe  zu  entrichten  haben,  zu  fin* 
den,  ift  es  zweckmäfsig,  ctefs  die  Scale  den  Alko* 
bol- Gehalt  angebe.  .  Mit  den  Vorfchrifteh  zur 
Verfertigung  und  zum  Gebrauche  folcher  Spindeln, 
oder  Alkoholometer  befchäftigt  fich  die  folgende 
[Jflterfuchung  in  allem  nöthigen  Detail. 

Niehts  kann  ohne  Zweifel  einfacher  feyn ,  als 
eine  Spindel,  auf  deren  Hälfe  der  Alkohol- Ge- 
baut unmittelbar  bezeichnet  ift.  Damit  aber  diefe 
den  oben  entwickelten  Grundsätzen  angemeffen 
verfertigt  und  gebraucht  werde,  dienen  folgende 
Vorfchriften. 
Annal.  d.  Phyfik.  B.  38.  St.  4.  J.  i8u.  St.  8.  E  $ 


'        C   4>4   3 

I.^Die  Spindeln,  in  Form  der  allergewöhn* 
Uch&en  Areometer,  mit  langen  cyjindrifche^  qder 
•ytrenigltens  durchaus  fo  viel  möglich  gleich  dicken 
Hälfen,  werden  für  6o°  Temperatur  richtig -W- 
fertigt.  In  jedem  reinen  Lutter  oder  Branntweine 
von  diefer  Temperatur  zeigt  dann  der  Punkt,  bis 
£ii  welchen  die  '.Spindel'» einfinkt,  wie  viel  Quart 
Alkohol  in,  hundert'  des  Lutters  oder  Branntweins 
enthalten  find.  Dem  Künftler,  der  diefe  Areome- 
ter verfertigt,  liegt  weiter  nichts  ob,  als  diefer 
Anforderung  richtig  Genüge  zu  leiften. 

II.  Damit  er  diefes  mit  Bequemlichkeit  Jei-» 
ften  und  man  ohne  viele  Unterfuchung  erkennen 
könne,  ob  verfertigte  Spindeln  den  Grundfätzen 
und  Vorfchriften  angemeffen  find,  dient  die -fol- 
gende Tafel,  welche  die  verhältnifsmäfsige  Grobe 
4er  Grade  des  Branntweins-  und  Lutterprobers, 
oder  a  des  fbgenannten  Alkoholometers  angiebt,  in 
derVorausfetzung,  die  Röhre  deflelben  habe  durch- 
gehends  gleiches  Volumen  far  gleich  lange  Tbeile 
derfelben.  Die  erfte  Spalte  enthält  den  Alkohol« 
Gehalt  in  Maafsen,  deren  die  Mifchung  joo  hat 
Die  zweite  zeigt  die  Stelle  an,  wo  das  dem  Alkofcofr 
Gehalt  entfprechende  Zeichen  fich  finden  mufs,  und 
ztvar  durch  die  Entfernung  von  einem  Punkte,  über 
welchen  fich  das  Areometer  im  Waffer  nie  erhebt. 
Die  dritte  Spalte  enthält  die  Gröfse  der  Grade, 
oder  die  Länge  des  Theils  der  Röhre,  welcher  fich 
in  die  Flüffigkeit  einfenken  mufs,  wenn  ihr  AJko« 
hol  -  Gehalt  um  i  zunimmt. 


I  4i-5  q 


l 


V.  Tafel  für  Alkoholometer,  für  6o°  F.  Wärme. 

Lange  «leg     Grabe 

iichein-  des 

fenkendezrl     Inter- 
vall». 


Alka, 
holgeh. 

nach» 

demVo- 

lumen. 

«o 

1 

2f  " 

3 

4 

6 

? 
8 

9 

lo 

IX  ,. 

1»; 
»5 

*5 

16 

«7 
18 
»9 

20 
21 
32 

«3 
.»4 

*5 

26 

»7 
28 
29 
So 

33 
34 

I     S5 


Theils  des 
Halles. 

9 
24 
39 
54 
68 
82 

95 

108 

121 

133 
145 
157 

s6o 

18P 
191 
202 
2x3 
224 
«35 
»45 

*  *56 

•  266 
277 
288 

»99 
310 
32t 

aa* 

344 
355 
367 

380 

393 

1  407 

-  420 

I  *  434 


»5 
15 

14 

13 
*3 
»3 
12 

12 

12  , 
12 
IX 
XX 
IX 
XX 
II 
-  II 
IO 
XO 

10 

XX 
XX 
XX 

11 

IX 
XX 
12 
XX 
12 
13 
13 
14 
13 
*4 


Alko- 
holgeh, 

nach 

demVo- 

lumen 


Länge  des 

lieh  ein- 
renkenden 
Theils  des 
Halles, 


36 

37 
38 

39 
4a 

41 
4* 
43 
44 
45 
46 

47 
4« 
49 
50 
5i 
5* 
53 
54 
55 
56 
57 
$8 

59 

60 
61 
62 

63 
64 

65 
66 

67 
68 

69 
70 

Ee  2. 


449 
465 

481 

498 

5i5 

533 

551 

569 

588 

698 

8*8 

648* 

669 

690 

712 

735 

75« 

78*. 

806 

83* 

854 

879- 

905 

j>3* 

957 

984 

10IX 

1039 
1067 

1096 
X125 
i«54 
11 84 
1215 
1246 


Grö&e 
des 

Inter^ 
valls. 


15 
%6 
16 

17 
17 
18 
ig 

18 

18 
20 
20 
20 
ix 
11 
22 

»S 

2* 

44 
24 

»4 
»4 

25 

26 

16 
%6 

s  *7 
17 

28 

28 

*9 
*9 
30 

3i 
31 


L   4*6   ] 


Alko- 

1 

Länge  des 

GrÖfte 

holgeh. 

/ich  ein- 

des 

nach 

renkenden 

Inter- 

deraVo- 

Theils  des 

valls. 

lumen. 

Hälfe«: 

3* 

71 

1*78 

32 

7» 

1310 

32 

7i 

134* 

33 

74 

M75 

34 
34 
*5 
3* 

75 

I4<>9. 

7(> 

M43 

77 

«478 

78 

1514 

3* 

79 

*55<> 

37 
37 
38 
39 
39 
4» 

80 

«587 

81 

1624 

8* 

166-2 

83 

1701 

84 

1740 

85 

X78V 

Kolgeh.l 

nach 
demVo- 
lumen. 

Lange  des 

lieh  ein- 
renkenden 
Theils  des 

Halles. 

86 

«7 
88 

U23 

1366 
1910 

89 

1955 

90 

,  2002 

91 

2050 

9* 

2099 

93 

2150 

94. 

2203 

95 
96 

M59 
»318 

97 

»380 

98 

*447 

99 

2519 

xoo 

«597 

Gräfte 

des 
Ifiter- 
valh« 

4* 

4** 

44 

45 

47 

4* 

49 

5» 

53 

5« 

59 

62, 

67> 

7* 
78 


Wenn  ein  Künffler  ein  Alkoholometer  verfer- 
tigen will ,  fo  mufs  er  vor  allen  Dingen  meine  oben 
befchriöbene   hydrbftatifclie   Wage  befitzen,    und 
nach  derfelben  das  fpeeififche  Gewicht  irgeofd  einer 
leichtern  Flüffigkeit,  als  Waffer,   nebft  defcn  ent- 
fp^eoheaden  Alkohol -Gehalt  für  6o°  IV  Wärme 
BefÜmmen;  wobfci  er  fich  alfo  der  Tafel  L  diefes 
Auffatzes  zu  bedienen  hat.     Dann  wird  das  bis  auf 
die  Einteilung  cles  Halfes  fchon  vollendete  Areo- 
meter  in  eben  die  Flüffigkeit  bei  Öo°  Temperatur 
gethan,    und  genau  bemerkt,    wie  weit  es  ein- 
finkt.  Ebenfalls  wird  der  Punkt  auf  dem  Hälfe  be- 
merkt, bis  an  welchen  das  Areoröeter  in  reinem 
Waffer  von  60 °  Wärme  $ch  einfenkt.     Der  Zwi- 
fchenraum  zwifchen  diefen  zwei  bemerkten  Punk« 
ten  wird  nach  vorftehenddr  Tafel  eängetheilt. 


M     ) 

n,    diene   folgendes    Bkifpief: 
ichte  der   leichtern  Ffö&gkeit 
ol  -  Gehalt  von  73.     Aber  für  73 
einfinkenden  Theils    des  Halles» 
,  feyn  *   1343 

,  item    %  9 

..änge  des  Zwifchenraums  1333 

^r  Zwifchenraum  abgenommen  werden, 

beiden  Punkte  haben,  und  der  Künhler 

.  in  1333  Theile  th eilen.    Wie  diefes  auf 

:me  Weife  gefchehen  könne,    ift  hier  der 

.  erläutert  zu  werden. 

Von  folchen;  Theilen  trägt  der  Künftler  o  unter- 
dem  im  WafTer  beobachteten  Zeichen  am  Hälfe 
,  und  von  diefem  niedrigften  Punkte  ab  fchreibt 
nach  einander  alle  die  Zahlen  in  die  Höhe,  wei- 
ne   für  jedes'  Quart  Alkohol -Gehalt  in    100  Quart 
Branntwein  in  der  Tafel  angegeben  ftehn.     Ift  diefes 
gefchehen,  fo  ift  die  Scale  des  Alkoholometers  fertig, 
i&.der  Voraussetzung,  der  Hals  fey  durchgehend«  von 
aem  Caliber. 


:jf'/  '  Ift  diefes  nicht  der  Fall,  ^der  überhaupt  da  der 
,ttjfalftler  davon  nicht  vollkommen  ohne  Proben 
f^erzeugt  feyn  kann,  fo  fenkt  er  fein  noch  ein- 
^ÄJicilendes  Areometer  in  Flüffigkeiten  von  meh- 
$0ÜXn  und  minderm  Alkohol -Gehalte,  der  zuvor 
durch  die  hydroftatifche  Wage  bei  6o°  Temperatur 
gefunden  ift,  merkt  die  Stellen,  bis  an  welche 
'd&  Areometer  in  diefe  Flüffigkeiten  einfinkt,  und 
thgilt  nun  die  verfchiedenen  Zwifchenraum e  ja? 
den  feefonders  nach  Maafsgabe  der  Tafel  ein. 


/ 


t    4i«    3 

Gefetzt,  mth  bemerke  die  Paukte  ^ron  73,  5*1 

»7  auf  dem  Hälfe  ;.    / 

Unterfchicde.      x 


73  entfprqcben  1342     1 
5i  —  735     1 

27  —  332      I 


607 
4°3 


fo  muffen  607  eben  folcheTheile,  yon  welchen  das  un«« 
tere  Intervall  (zwifchen  27  und  51)  403  enthält»  das 
obere  Intervall. geben,  welches  alfo  faft  genau  um  die 
Hälfte  länger    als  das  untere  feyn  mufc.     Hat  diefefe 
nicht  Statt,  fp  mufs  jeder  Zwifchenraum  für  fichin 
die  "ihm  zukommende  Zahl  von  Theilen  getheilt  wer« 
den.    Nun, werden  von folchen,  deren  das  untere^ 
hat,  vom  Funkte,  der  27  Alkohol  -  Gehalt  bezeichnet, 
weg,  12,  23,  35,  4g  f.  Theile  aufgetragen,    um  die 
Punkte  far  28,  29,  30,  31  f.  Alkohol  -  Gehalt  zu  be- 
kommen.    Auf  diefelbe  Art,  trägt  man  von  denjeni- 
gen Theileii ,  deren  das  obere  Intervall  $07  hat ,  vom 
Punkte,    dem  51  Alkohol -Gehalt, zugehört,    23,  47, 
71 ,  95  u.  f.  w.  in  die  Höhe,  wodurch  lieh  die  Punkte 
für  52,  53>  54»  55  u.  f-  f-  Alkohol  -  Gehalt  ergeben. 
Je.unregelmäfsiger  der  Hals  ift,  defto  mehr  Zwifcbe* 
räume  bat  der  Künftler  durch  befondere  Verfuche  2a 
erproben  und  zu  beftunmen;  eine  Mühe,  welche  Ja 
nöthigen .  wird ,  fo  viel  nur  möglich,    auf  Gleichheit 
des  Halfes  feiner  Areometer  zu  achten. 

In  dem  bisher  Bemerkten  liegen  die  Princi« 
*   pien   der  Verfertigung    der   Alkoholometer  oder 
Bnanntweinprober  Vollkommen,  aber  mancher  Be- 
quemlichkeit bedarf  der  Mechanicus.  zu  ihrer  gfr 


'  t  4«9  i 

fchwinden  Ausführung.  Sie  ßnd  jedem  Künftler 
gelebgt  worden,"  und  es  ift  feine  Sadhe,  fich  die 
liötbigeh  Vorrichtungen  zu  erdenken  und  zu  ma- 
chen, um  diefe  tnftrumente  zum  Gebräuche  der  öf- 
fentlichen Adminiftration  mit  hinlänglicher  Ge- 
nauigkeit und  mit  Leichtigkeit  auszuführen.  Für 
denjenigen ,  dem  nur* die  ßeurtheilung  derfelben 
obliegen  kann ,  ift  mit  Gegenwärtigem  hinlänglich 
geforgt»  fo  wia  för  die  Gewifsheit,  dafs  jeder 
Künftler  diefelben  nicht  anders,  als  den  feftgefetz- 
ten  Grj.mdfätzen  gemäfs,  ausführen  wird,  wenn  er 
diefe  Vorfchrifteq,  fo  wie  er  fie  hier  findet,  ge- 
treu befolgt. 

j,  Vermittelft  einer  folchen  Spindel   fieht  man 

, mi mittelbat  den  Alkohol  -  Gehalt  einer  Flüffigkeit, 

iä  welcher  fie  eingefenkt  wird,     aber   nur  unter 

t'ier  Bedingung,    dafs   die    Temperatur   derfelben 

^o0  F.  fey.     Es  ift  alfo  erforderlich,    die  Verän- 

'derungen  anzugeben,  welche  entftehen,  wenn  fich 

liefe  Temperatur  ändert.      Folgende  Tafel,  giebt 

jlafür  die  nöthige  Ueberficht. 


¥ 

- 

* 

,  • 

:    i  4"  } 

VL  Tafel,    um  den  wirklichen  Alkohol +M$ 

denen  T<*/m* 

Wahrer 
Alko- 
holgeh, 
bei  6o°. 

Aj 
3P° 

ttgabe 

T 
35° 

eines    C 

bei 

empe 

40° 

7las  -  ä 
den 

ratun 

45° 

jrebmet 

sn 
50° 

en 
55»  F. 

O 

-0,1 

-o,4 

-0,4 

-0,5 

-0,4 

*-«,» 

5 

4,6 

4*5 

4*5 

4»5 

4* 

44 

10 

9*» 

9,0 

9>» 

9»* 

9*3 

M 

»5 

13,0 

*3>i 

»3>3 

13,6 

14,1 

«4.5 

to 

16,5 

16,9 

»7*4 

»7*9 

»S»5 

»f.» 

»5 

19J 

*o,5 

»»*3 

**i» 

23*0 

»4.« 

30 

*3*3 

»4*3 

»5*5 

i6,5 

*7** 

>I>1 

35 

*7*7 

28,9 

30,» 

3»*4 

31,6 

33.« 

4° 

32,5 

33>S 

35*» 

3<*»5 

37,7 

31.9 

45 

37*8 

39»« 

4**3 

4«»5 

4**7 

«,l 

50 

43»» 

44** 

45»4 

4M 

47*7 

4M 

55 

48*3 

49*4 

50,5 

51,6 

52,8 

5J>» 

60 

53.4 

54*5 

55** 

S*>7 

57*8 

51.» 

65 

58*4 

59f5 

60,6 

6 1,7 

62,8 

fc.9 

70 

63*5 

64,6 

&1>7 

66,g 

*7*9 

*},ot 

75 

68,6 

*9>? 

70,7 

7»»8 

7*>9 

TV> 

So 

73*7 

74*8 

75*8 

7**9 

78*0 

j9fi 

«5 

78*8 

79*8 

80,9 

8i*9 

83*o 

lh° 

90 

84»o 

85*» 

86,1 

87*» 

SM 

SM 

Anmerkung.    Die  Striche  —  vor  den  Zahlen  der^oBerÄa 

Reihe  f ölten  anzeigen,   dafs  das  Areometer  unter  0 

lieht    £ 

He  Zahl 

en  hint 

« 

xt  dem 

Gommi 

1  in  alle 

nSpil- 

*H*  jfrn  Anzeigen  des  .Areometers  bei  verfehle* 
zu  finden. 


Wahrer 

Alko- 
bolgeh. 
]»ei6o9. 

\    Aaie 
<5° 

»ige    eines  Glas -An 
bei   den 
Temperature 

70°     |       75° 

someter 

n 

8o°  J 

* 

85#  F. 

© 

0»* 

0,6 

1,© 

.''4 

1*9 

5 

5*3 

5>8 

6,» 

«**,7 

7*3 

10 

10,4 

11,0 

ti,6 

«**3 

13,0 

»5 

15,6 

16,3 

*7** 

i8»o 

19,6 

so 

20a 

21,8 

22,9 

*3*9 

25,0 

«5 

*$%9 

*7** 

*  8,3 

*9*5 

30*7 

Jos 

*U* 

3**3 

33*5 

34*6 

35*9 

35 

3**3 

37*5 

38^6 

39*7 

4<>,9 

40 

4*.*  v 

4**4 

43,5 

44*6 

45*8 

45 

46$* 

47^3 

48*5 

49/ 

5<>»8 

JO 

5M 

5*** 

53*4 

54*5 

55>« 

55 

SM 

57>* 

58*3 

59*4 

60,5 

60 

61, x 

62,2 

63,3 

64,4 

^5*5 

«5 

66,0 

«7** 

6g, 1 

*9»3 

7*»4 

70. 

71,0 

7**i 

73** 

74*3 

75»4 

75 

7*i* 

77.« 

78,» 

79t* 

80,3 

to 

gi,o 

8M 

83*x 

14*1 

85*» 

15 

86,* 

87i<> 

88*0 

89*0 

9*0,0 

»° 

91,0 

9*»9 

9M 

93*7 

94t< 

ten,  Mt&er  4er  erften,  Bedeuten  Zehntheile.  De* 
Nenner  10  ift  weggelaffen ,  weil  er  überfläfliger  Wei- 
fe ftete  fonÄ  hätte  wiederholt  werden  muffen. 


t      422    J 

*  Beim  Gebrauche  diefer  Tafel  wird  erfor- 
dert, cfafs  c{as  Volumen  bei  eben  der  Tempiratef 
beftimmt  werde  3  bei  welcher  die  FlüffigkeitJf8£ 
mitteilt  des  Areometers  erprobt  wjrd. 

Den  Gebrauch  der  Tafel  zu  ef läutern,  die* 
nen  folgende  Beifpiele. 

Gefetzt,  von  312  Quart  Branntwein  bei  der 
Temperatur  ton  75°  F.  zeige  das  Areometer  46,3  (d.a 
46 jj)  Alkohol  -  Q|Mt  an ,  wieviel  Alkohol  -  Gehalt  ift 
in  der  gegebenen  Quantität  Branntwein  wirklich  vor- 
handen ? 

In  der  Spalte  von  75 °  finden  fich  die  dem  beob- 
achteten Gehalte  am  nächften  kommenden 

43,5*1  entfprechend  dem*  wirk-  C  40 1         ,in 

48,5  j  liehen   Alkohol  -  Gehalte  ^  50  J    Spalte  x. 

Alfo  zeigt  das  Areometer  zuviel    5^ 

he  ob achtet  ift  46^. 

AlTo  der  wahre  Gehalt  42^ 

Nun  10p  geben  42^,  wieviel  312  Quart?     Antwort: 
*33"5  Quart*  gefachte  Quantität  des  AJkohols. 

Zweites  Beifpiel.  *  Bei  350  F.  fey  in  einem  Lutter 
des  Areometers  Anzeige  14^;  was  ift  deffen  wahrer 
Alkohol -Gehalt?  >  '        [ 

Aus  der  Spal-  Aus  der  Unterfcb.  des fcheiik 

te  55".  Spalte  1.  u.  wahren  Gehalts, 

13,1  f  machen  "an  wah-Y    15  1,9 

16,9  \  rem  Alk.  Gehalt  j     20  5,1 

Daher  ift  bei  147V  der  wahre  Alkohol- Gehalt  mejir 
als  i?Vi  aber  nicht  um  3TV  gröfser. 

Um  genauer  zu  fm3en,  wieviel  man  zu  14^ 
hinzufetzen  mufs,  um  den  wahren  Alkohol -Gehalt 
zu  haben,  nimmt  man  die  Differenz  der  erften  und 
die  Differenz  der  letzten  Ziffer,  auch  di^ Differenz 
des  beobachteten  fcheinbaren  Alkohol  -  Gehalts ,  dit 


[  >3    1 

das  Areometer  anzeigte,  und  der  kleinften  Ton  den 
beidej^  erften  Zahlen,  und  fucbt  zu  diefen  dreien, 
nach  der  Hegel  von  dreien,  die»  vierte  Zahl,  welche 
zunv  kleinften  derUnterfchiede  zwifchen  fcheinbarem  • 
und  wahrem  Alkohol -Gehalt  hinzugefügt,  denjenigen 
giebt,  den  man  facht.  Diefer  wiederum  zur  beobach- 
teten Anzeige  des  Areometers  addirt,  giebt  den  ver* 
langten  Alkohol  -  Gehalt.  Alfo  f teht  die  ganze  Rech- 
nung fc*:  * 

Diff.  14^ 

Wt>     *5&  •  •  15  Diff-  *Ä  I    tfnterfchied. 

3i%    *6&  •  .  20  Diff.  3f%  I  i& 

3tV  geben  ir^,  was  geben  iX? 

oder  58  geben  1a,  was  geben  1^?    Antwort:    ^  » 

hierzu  addirt  if% 

Summe ,  oder  wieviel  das  Areometer  zu  we- 
nig an  giebt 
des  Areometers  Anzeige 

wahrer  Alkohol  -  Gehalt  i6f^ 

Hätte  man  blofs  ohne  Rechnung  eine'  'zwif eben  i-fo 
und  3TV  fallende-Zahl  genommen  und  als  wahren  Un- 
terfchied  des  wirklichen  und  angegebenen  Alkohol •-' 
Gehalts  betrachtet ,  fo  würde  man,  kaum  um  4  einer 
Abtheilung  (j  Procent  Alkohol  -  Gehalt)  irren  können, 
ohne  jene  Rechnung  anzuftellen.  Diefe  Rechnung 
Heise  lieh  jedoch  auch  dadurch  ausweichen,  dafs  man 
der  Tafel  eirie  gröfsere  Ausdehnung  gäbe. 

'  Uebrigens  ift  zu  diefem  zweiten  Beifpiele  mit 
Fleifs  einer  der  Fälle  gewählt  worden*  die  am  meiften 
Rechnung  erfordern. 

Noch  kann  man  fich  ailch  die  Frage  vorlegen, 
wenn  die  Temperatur  picht  gerade  in  den  Tafeln 
vorhanden  wäre,  .wie  ift  dann  der  Alkohol- Gehalt 
zu  finden?  .  .   , 


*  r  4*4  -i  _ 

BcJfpieL  Es  bleibe  die  Zahl  des  vorigen  Bet 
fpiejs,  aber  die  Temperatur  fey  37°  ftatt  der  vorher 

angenommenen  3  5  °.  * 

t  v 

,  Weil  37  den  3  f  am  nächften  kommen ,  Ib  blei- 

ben auch  Zahlen  und  Rechnung  wie  zuvor.  Nun  mub 
inan  noch  zufehen,  wie  viel  fyei  40 °  die  Zahlen  der 
Spalten' gröfs er  find  als  bei  35. 

55*  *<>•  * 

J3>1  13>5  liifferenx  *■& 

16,9  17,4  —       '    ^ 

Alfo  für  14^  fällt  He  zwifchen  beiden  und  kann  angenom- 
men werden  /^. 

Diefe  W  aber  entftehen  durch  50  Aenderung  in  der 
Temperatur,  und  die  37*,  bei  welchen  die  Beobach- 
tung Statt  gefunden,  find  nur  2*  von  35  verfchieden. 
'  Alfo  lagt  man : 

5*  geben  &9  was  gebe»  *°?    Antw.  T%. 
Alles  diefes  läfst  fich  ohne  Rechnung  tgleichfam  tut 
dem  Anfehen  der  Tafel  errfethen. 

Diefe?  -fc  muls  von  der  vorher  gefundenen  Dif- 
ferenz zwifchen  der  Anzeige  desAreometers  und  dem 
wahren  Alkohol  -  Gewalt  fubtrahirt  werden ,  weil,  die« 
fer  Unterfchied  geringer  wird,  wenn  die  Wärme  11V 
her  an  60  kommt, 

alfo  .  • .         •  *  •  &  \     ' 

fubtrahirt  von  dem  oben  gefundenen         aj% 

wirklicher  Unterfchied  zwifchen  Angabe 
des  Areometers  bei  57  Gr.  und  wahrem 
Alkohol -Gehalt        .  a_£ 

/  J    Angabe  des  Areometers         .  .  i^v 

wirklicher  Alkohol -Gehalt  «  26^ 


J  t    4*5    ] 

2*  ij^terfchied  zwifchen  diefem  und  dem  vori- 

'J  V*  *jfc$fultate  könnte  aus  der  Acht  gelaffen  wer- 

P  Aber  es  giebt  doch  Fälle,  wo,  wenn  m£a 

^"■■■pis  auf  5°  genau  gehen  wollte,  man  ^  Pro- 

wie  ^^K  ' 

^im  Alkohol-  Gehalte  fich  irren  könnte. 

;  Will  man  darauf  nicht  fehen,  fo  ift  die  Tafel 

am  M  Rechnung  für  die  Temperatur 'hinlänglich.    ,' 

3"  * 

nj^fr'Eine  ähnliche  Tafel,  wie  die  vorige ,  für  meß 

ne  Proben  darf   nicht  übergangen  werden , 

fie  gleich  an  einigen  Stellen  wenig  von  der 

■gen  abweicht.     Ihr  Gebrauch  ift  derfelbe,  wie 

'^der  vorigen  Tafel.     Sie  mufs  angewandt  wer- 

j^Ä,   wenn  man  mit  einem  Areometer  von  Meß 

beobachtet.       Der   Gebrauch   eines   folchen 

Dmeters    ohne    Vergoldung    ift    indefs   wenig 

fam,  und  felbft  wenn  es  vergoldet  ift,  kann 

mit  ihm  nicht  fehr  genau  feyn ,  weil  die  Ein- 

pitte   der  Jheilftriche   der  freien  ungeftörten 

iregung  deffelben  in  Waffer  und  andern  Flüffig- 

feiten  gleich  hinderlich  find. 


• 

%. 

x 

4 

\ 

,     t   426    ] 

VII.  T 

af  el,  um  den  wirklichen  Alkohol* 

Scheinbare  Alkoholgehalts- Anzeige  des  meffinft* 

Wirk- 
lich er 
,Alko- 
holgeh. 

fr«»  Probers 

bei   den   Temperaturen 

30° 

35° 

40° 

41° 

5O0 

55ftF. 

o 

-0,1 

-0,1 

-0,2 

-o,3 

-0,3 

-0,1 

5 

.     5>o 

4,8 

4,7 

4,8 

4,7 

4,1 

xa 

9,5 

9,4 

9,4 

9,4 

9,5 

%1 

*5 

«3,5 

*3,5 

13,6 

13,7 

14,0 

!«t 

so 

17,0 

'7.3 

*7>7 

18,1 

*8,7 

m 

*5 

^0,3 

»0,9/ 

21,6 

22,4 

*3,3 

m»* 

SO 

2  3,8 

*4,7 

*5,$. 

•  26,8 

«7,8 

•M 

35 

*8,*  9 

29,3 

30,4 

3i,6 

32,8 

33,9 

40 

32,9 

34,1 

35,4 

36,7 

37,9 

W 

45 

38,i 

39,3 

40,4 

41,6 

42,7 

4« 

50 

43,4 

44,5 

45,6 

46,7 

47,8 

4M 

55 

48,5 

49,6 

50,7 

5i,8 

52,9 

W 

60 

53,6 

54,6 

55,7 

56,8 

57,8 

5» 

65 

58,6 

59,7 

60,7 

61,8 

62,8 

<M 

70 

63,7 

64,8 

65,8( 

66,9 

67,9 

69,0 

75 

68,8 

69,8 

70,9 

7^,9 

7*& 

TW 

80 

73,9 

74,9 

75,9 

76,9 

78,o 

79J 

85 

79,o 

80,0 

81,0 

8  *,o 

83,0 

8tf 

90 

84,* 

85,3 

86,2 

%7>* 

88,x 

IM 

Sind  gleich  diefe  Tafeln  bis  «auf  Zehnthd 
eines  jeden  Quarts  in  Hundert  deiP  Mifchüng  ti 
rechnet,  fo  darf  man  doch  in  der  Beobachtita 
nicht  erwarten ,  ein  bis  auf  diefe  Kleinigkeit  ge* 
richtiges  Refultat  zu  erhalten. 

Die  eben  gegebenen  Tafeln  bieten  ein  Mitfi 
dar,  vermittelft  des  fpecififchen  Gewichts  den  i 
kohol- Gehalt  bei  jeder  Temperatur  zu  finden,  Trt 
ches  einige  Bequemlichkeit  mehr  hat,  als  die  vfll 


£   4^7    1 


Gehalt  aus   dem  fcheinbaren  zu  finden. 


Scheinbare  Alkoholgehalts- Anzeige'   des   meßingt* 


Wirk- 
licher 
Alko- 

nen  Prohers 

-    -'v^-'-e 

'         . 

hei  den  Terape 

raturcn 

Jjolgeli. 

65° 

7°°-' 

75° 

8o° 

85°  F. 

0 

0,2 

o,9 

1,2. 

*>7 

5 

5,2 

S>* 

6,1 

6,5 

7>o 

10 

I0,3 

10,8 

IM 

I3,0      ) 

12,6 

■  *S 

15,5 

16,2 

17,0 

*7>7 

18,6 

'    *° 

20,7 

21,6 

22,7 

23,7    . 

24,6 

t  2* 

25,8 

26,9 

28,1 

29,2 

30,3 

30 

1     3i,i  • 

32,2 

33,3 

34>4 

3*M 

3f 

3^,2 

37>3 

38,4 

39>5 

4Q>7 

r»«4° 

4M 

42,2 

43,4 

44»  5 

45i6 

r45 

46,1 

47»* 

48,3, 

49»4 

•50,5. 

...  50 

SM 

52,2 

^3,3 

54*4 

5  5»5 

:;* 

56,0 

57>* 

5M 

59>3. 

60,4 

-:«o 

61,0 

62,1 

63,2 

64,3 

*5»3 

7° 

66,0 

67,1 

<  68,t 

69,2 

70,* 

71,0 

72»i 

73,i 

74,2 

75>* 

75 

76,0 

77>° 

78,1 

79>* 

8o,r 

n*o 

81,0 

82,0 

8  3,o 

84,0 

85SO 

.'.'. 

#5 

86,0 

87>° 

88,0 

88,9 

89>0 

»;• 

[96 

9°,9 

9*>9 

9M 

93>7 

94*5 

„•  b  angegebenen,  und  deflen  daher  hier  beiläufig 
K;h  zu  erwähnen  nicht  unnütz  feyn  dürfte. 

Mit     dem     beobachteten     fpeeififchen    Ge- 
lohte  bei  irgend   einer  Temperatur  fucht   man 
d#r   allereriten  Tafel   den   Alkohol -Gehalt, 
ob    die  FlüffigX?it  die  Temperatur   von    6o° 
habt  hätte.      Mit  diefem   dort  gefundenen    Ge- 
lte   tritt    man    in    die    Spalfp    A*~   ^^obachte- 
wirklichen  Temperatur  f  i  TV 


t  4*8  J    , 

fein  (in  der  Tür  Glas  oder  Meffing,  je  nachdem  dit 
Wage  von  der  einen  oder  andern  Materie  ift)  und 
fucht  den  wahren  Alkohol  -  Gehalt ,  welcher  dem 
aus  der  eisten  Tafel  gefundenen  fcbeinbaren  ent- 
fp rieht,  welches  genau  nach  oben  gegebener  An? 
weifung  dafür  gefchieht. 

So  wie  diefe  Tafeln  VI. ,  VII.  ähnlich  der  IV. 
den  Alkohol  -  Gehalt  geben,  wenn  das  Volumen 


VIII 

.    T  a 

Angabe  eines  gl ä fernen  Alkohol© 

3o° 

|    35° 

400 

1    45° 

|    50° 

55# 

6o°F. 

-0,2 

-0,4 

"0,4 

V"0'5 

-0,4 

-0,2 

0 

4,6 

.4,5 

4i? 

*  4,5 

4,6 

4,8 

S 

9>* 

9,o 

9,1 

9,* 

9,3 

%7 

10 

13,0 

13,« 

13,3 

13,5 

13,9 

14,5  ~ 

*5 

16,5 

16,9 

*7,4 

*7,8 

18,5 

*9,* 

20 

*9,9 

20,6 

21,4 

22,2 

23,0 

24,1 

*5 

*3,5 

»4,5 

»5,7 

26,6 

*7>7 

28,* 

30 

*8,o 

39,2 

,  '3o,4 

31,6 

32,7 

33,8 

35 

33,ö 

34,* 

35,4 

3^,7 

37*8 

39,o 

¥> 

38,4 

39,6 

40,7 

41,8 

42,9 

43,9 

45 

43,7 

44,7 

45,8 

4^,9 

47,9 

49,o 

50 

49,0 

5<>,0 

51,0 

52,0 

53,o 

54,o 

55 

54,.* 

55,2 

56,1 

57,1 

58,i 

59,0 

60 

59,4 

60,3 

61,2 

62,2 

63,1 

64,0 

65 

64,6 

65,5 

66,4 

67,3 

68,* 

69,1 

70 

*M 

7<?,7 

7M 

72,4 

73,3 

74,* 

.75 

75,0 

75,1 

7M 

77,5* 

78,4 

79,* 

80 

S<M 

&M 

8i,& 

82,6 

83,5 

84,3' 

85 

85»* 

86,4 

87,« 

87,9  1 

88,6 

89,3 

90 

Diefe  Tafel  bedarf  weiter  keiner  Erläuterung, 
alle  Zahlen  derfelbfcn  Reihe  find  Angaben  des  AI* 
koholometers  für  einerlei  Gehalt,    nämlich  für' 

den- 


I    4*9    J 

der  Branntweine  bei  eben  der  Temperatur  gemet 
Ten  ift,  als  bei  welcher  dje  Areometer- Angabe 
genommen  wird ,-  fo  giebt  hingegen  folgende  Tafel 
den  teehalt  för  verfchiedene  Temperaturen  unter 
der  Vorausfetzung ,  das  Volumen  des  Branntweins 
fey  für  6o°  F.  Wäfrne  gegeben,  ähnlich  der  III. 
Tafel. 


fe  1. 


Bieters  bei  den 

Temperaturen 

N 

to? 

*5° 

700 

75° 

SO6 

HU: 

0 

♦'    0,1 

0,6 

1,0 

i)4 

.  »)9 

5 

™s 

5)8    , 

6,2. 

6)7 

7)3' 

10 

10,4 

TIfO 

1     11,6 

«2)3 

*3)0 

15 

15,6 

16,3 

»7>i 

18,0 

19,0 

20 

20,8 

21,8 

23,8 

»3)8 

24,9 

*5 

«5*9 

»7,0 

28)2 

29*4 

30,5 

10 

3M    , 

31,2 

33,4 

34*5 

35)7 

55 

36,2 

37)3 

38,4 

39)5 

4°)<J 

4° 

41,1 

42,2 

43>3> 

44)3 

45)4 

45 

46,1 

47)* 

4M 

49)* 

5°*3 

5° 

51,0 

52,0 

53>o 

54)0 

55)t 

55  ' 

54)9 

56,9 

57,9  ' 

58)9 

59)9 

*0 

60,9 

61,9 

62,9 

63)8 

64)9 

65 

65)9 

66,8 

*7<>7 

68)6 

69)6 

70 

7°*8 

7**7 

7*>6 

73)5 

74)5 

75 

75)8 

76)7 

77f 

7S)4 

79)3 

«o 

80,» 

8i>7 

82,4 

83)2 

84)1 

«5 

85)7 

8^,5 

87i3 

88)0 

88)8 

90 

9°>7 

9*)4 

92,0 

9*)7 

93)4 

denjenigen,  der  bei  60 °  F.  Statt  hat.     Jene  An-* 
gaben  unt«  den  von  6o°  abweichenden  Tempera- 
turen   find  alfo  nicht  reelle,    fondern  fcheinbare^ 
AhihJ. d. Phyfik,  B. 58.  8t. 4.  J- 181  1.  St. 8.         Ff 


I    43a    ] 

und  der  wirkliebe  Gehalt,    dem  fie  eptfpre 
niufs   bei  derfelben  Zeile  und  in  der  Spalte  6o| 
ftberfchrieben  genommen  werden. 

Wenn  ein  Branntwein,  deffen  wirklich«* 
halt  bei    6o°  F.  4o   ift,     bis   auf   85°    erwä 
wird,  fo  unkt  das  Areometer  in  ibn  bis  auf  45- 
Gehalts- Anzeige  ein.     Diefes  giebt  die  Tafjel 
>ijnd  weifet  datier  auch  an,  dafs  bei  diefem  Geh 
und  diefer  Temperatur  die  Anzeige  des  Alkohi 
lometers  um  45*xo  weniger  4o,  d.  i.,'  um  5-j% 
ringert  werden  muffe,  um  den  wirklichen  GeB; 
zu  haben,  welchen  auch  daffelbe  Areometer 
geben  hätte,  würde  man  zuerft  dem  Brann(i 
die  Temperatur  von  6o°F-  gegeben  haben. 

Die  Zwifchenrechnung  kann  alfo  Übergang 
werden ,  da  ähnliche  Beifpiele  hinreichend  bei  a 
dem  Tafeln  das  Verfahren  lehren.  Uebrigens 
zu  bemerken ,  dafs  tlie  letzte  Anmerkung  bei  d< 
vorigen  VII.  Tafel  auch  hier  ihre  Anwendung 
det.  Diefe  VIII.  Tafel  ift,  wie  die  VI.  und 
ein  Mittel,  den  durch  das  fpeeififche  Gewicl 
blofs  nach  der  I.  Tafel  gefundenen  Alkohol 
Gehalt  wegen  der  Temperatur  zu  berichtig«! 
Allein  es  ift  nicht  aus  den  Augen  zu  laffen ,  daß 
um  die  wirkliche  Quantität  Alkohols  auf  diel 
fem  Wege  zu  finden,  das  Volumen  des  Branut 
weixis  als  bei  6o°  F.  gegeben  angenommen  werde! 
znufs. 

Man  könnte  fich  daher  diefer  VIII.  Tafel  fiat 
der  VI.  und  VII.  bedienen,  wenn  man-  den  Unten 


C    43i    ] 

fchied  defrfelben  für  die  Erhebung  der  Gefälle  nicht 
achten  will,  oder  annahmen,  d#s  Maafs  der  Quan- 
tität der  Branntweine,  Lutter  u.  L  w-  fey  immer 
als  bei  einer  mittlem  Temperatur  fchon  beftimmt 
anzufeilen.   '  ^  v 

Eine  ähnliche  Tafel ,  wie  die  VIIL  ,*  noch  für 
Meffing  zu  geben,  ift  überflüffig,  weil  die  Unter- 
fchiede  von  der  VIII.  gänau  diefelben  find,  als 
zwifchen  der  VI.  und  VII.,  und  fie,  daher  fehr 
leicht*' verfertigt  werden  kann. 

Die  Tafeln  VI.  oder  VII.  mögen  als  die 
Aupthülfstafeln  für  die  Unter  -  Officianten  be- 
trachtet werden;  allein  es  wird  wohlgethan  feyn, 
fie  abzukürzen,  und  alle  Zehntheile  wegzulaffen, 
höchftens  für  jeden  halben  Grad  des  Areometers 
Rechnung  tragen  zu  laffen.  Diefes  Gefchäft  ^wird 
nach  denhier  gegebenen  Tafeln  jeder  leicht  unter- 
nehmen können ,  weswegen  es  mit  dem  gegenwär- 
tig über  die  Branntwein -Erprobung  Gefagten  ge- 
nug feyn  kann. 


Ff  2 


£   432    ] 


lh 

Befchr elbung      ' 

des    At\infchen  Areometers?   um   d*i 

eigentümliche  Qewicht  geifiiger  Fluß 

fißkeitem  zu  befsimmen. 

Von 

L  Fletsch e Rr  Esq-   *). 

Das  Inftrumtent,  welches  hier  befchrieben  werde 
foll,  ift  eins  von  denen,  welche  in  England  feto 
gefchätzt  werden ;  es  fcheint  daher  einer  Befchra 
bong  werth  zu  feyn. 

Es  ift  allgemein  anerkannt,  dafs  das  eit 
Aümtiche  Gewicht  der  geiftigen  Flüffigkeiten  d* 
einzige  zuläfsliche  Kennzeichen  ihrer  Stärke 
folglich  ihres  verhältnifsmäfsigen  Werthes  darhfc 
tet.  Die  richtigfte  Beftimmungsart  des  eigentbta 
liehen  Gewichts  de*  Flüffigkeiten  ift  vielleicht 
welche  zugleich  die  einfachfte  zu-  feyn  fentiot 
dafs  man  nämlich  die  Flüffigkeijt  in  einem  Gefl 
fse  wiegt,  deffei*  Raum  genau  gemeffen  wertfa 
kann.  Mehr  Aufmerksamkeit  erfordert  jedae 
die  Beftimmung  der  Starke  geißiger  FlüffigtA 
lern  Die  Zufammenziehungv  des  Raums 
aus  Alkohol  und  Waffer  zufammengefetzten  Mi 
chpng,  und  die  Veränderung  des  Volumens  der 
felben  nach  Befchaffenheit  der  Temperatur, 


*)  Aus  Nicholfon's  Journal,  Auguß  1802.  auszogsweif 
fiberfetxt  vom  Prof,  Lud  icke  in  Meifseiu 


C.  453-3 

jede  für,ficR  dabei  von  fo  grofsem  Einfluffe,  dafs 
es  in  der  Anwendung  von  Wichtigkeit  ift,  diefen 
"Einflufs  kennen  zulernen,  wenn  man  die  Güte  ei- 
nes Spiritus  erfahren  will.  Sb  geben  z.  B.  18  Gak 
Ionen  Alkohol  und  eben  fo  viel  Waller  nach  ihrer 
Vermifchiuig  nur  35  Gallonen,  und  ein  Untep-  , 
fchied  vorf-3o°  F.  in  der  Wärjne  verurfacht  pine  fol- 
che  Veränderung* in  dem  eigentümlichen  Gewich- 
te [des  zu  prüfenden  Spiritus,  dafs,  wenn  man 
diefelbe  nicht  in  Betrachtung  zieht,  man  mehr  als 
10  Procent  in  der  Schätzung  der  Stärke,  und  folg* 
lieh  des  Preifes ,  irren  kann. 

Bei  dem  Handel  mit  geiftigen  Flüffigkeiten 
hat  man  es  nöthig,  ihre  Stärke  durch  Verglei- 
chung  mit  einem  Spiritus  von  einer  feftgefetzteto 
Güte,  der  hier  zur  Richtfchnur  dient,  zu  Schätzen* 
Diefer  zur  Richtfchnur  dienende  Spiritus,  welcher 
Mob* -Spiritus  heifst,  hat  die  Stärke,  dafs  fein 
eigenthüml.  Gewicht  bei  6o°  F.  920  ift,  und  der 
Gegenftand  Her  Untersuchung  ift,  die  Menge  diefes 
?robe  -  Spiritus  zu  finden ,  welche  in  einher  gegebe« 
sen  Quantität  eines  zu  unterstehenden  Spiritus 
enthalten  ift,  oder  ihr  gleich  gilt.  Die  Sprache 
der  Spiritus  -  Händler  in  Anfehung  der  Worte: 
über  der  Probe  und  unter  der  Probe ,  bezieht  lieh 
in  allen  Fällen  diefer  Art  auf  den  Handelswerth. 
Wenn  fie  fagen :  „  eine  gewiffe  Art  Spiritus  fey  3o 
Procent  über  der  Probe",  fo  meinen  fie,  dafs  ioof 
Maafs  eines  folchen  Spiritus  durch  Zufatz  von  3o 
MaaCs  Waffer  genau  die  Probe  geben»  d.  h.,  i3a 


t  434  1 

I 

Maafs,'  wfelche  genau  die  Stärke  'des  Probe -Spiri- 
tus haben.  Und  wenn  fle  fagen  ;  „eine  Art  Spi- 
rituls  fey  3o  Procent  unter  der  Pf-obe",  fo  meinen 
£e,  dafs  70  Theile  des  Probe-  Spiritus,  dem  Maa- 
fse  nach  durch  Zufatz  von  Waffer  bis  guf  100 
Theile  vermehrt,  einen  Spiritus  von  eben  [der 
jStärke  geben,  als  der  gegebene  SpirituS  hat. 

Est  ift  daher  für  den  Käufer  %iner  Spiritusfor- 
te  oder  für  den  Einnehmer  der  Abgaben  nicht  hin- 
*  reichend,  das  eigentümliche  Gewicht  diefes  Spi- 
ritus bei  einer  gegebenen  Temperatur  zu  willen, 
fondern  er  mufs  die  Quantität  des. Probe-  Spiritus 
zu  erfahren/  fuchen,  welche  aus  dem  gegebenen 
Spiritus  durch  Zufatz  ,  von  Waffer  gemacht  oder 
aus  ihm  abgezogen  werden  kann ,  und  welche  da- 
her mit. vorliegendem  Spiritus  einerlei  Werth  hat.  . 

Da  diefe  Aufgabe  durch  An  Wendung  mathema- 
tifcher  Formeln  fchwerlich  aufgelötet  werden  kann* 
fo.  jft  man  bemüht  gewefen ,  diefes  mittelft  blon- 
derer Inßrumente  oder  mit  Zuziehung  gewiffer 
Tafeln  zu  erlangen ,  welche  vorher  durch  Verfuche 
gefunden  waren.  Weil  man  jedoch  den  Geljtauch 
der  letztern  unter  den  Umftänden,  unter  welchen 
Arbeiten  diefer  Art ,  gemeiniglich  vorgekommen 
werden,  uribequem  findet,  fo  hat  man  durchgän- 
gig die  Auflöfung  mittelft  Inftrumerite  vorgezogen. 
Und  diefes  hat  man  vornehmlich  auf  zwei  Wegen 
verfucht:  erftens  mit  dem  Areometer  und  einer 
Menge  Gerichten,  die  für  die  verfchiedenen  Ver- 
bellerungen,  nach    der  '  Temperatur    eingerichtet; 


C    455    ] 

find,  und  zweitens  mit*  einem  fo  einfach  eingerichte- 
ten Areoi^eter,  dafs  e$  nur*  das  eigentümliche  Ge- 
wicht der  Flöfßgkeii  angiebt,  die  nöthigen  Vet* 
befferungen  abex^  auf  einer  Scäie"oder  einem  Schie- 
ber gefunden"  werden*  i'  auf  dfemfie  aufgezeichnet 

find.  *.  '    '  '    ' 

Das  Werkzeug ,  welches  ich'^ötzt  befchreibe, 
ift  auf  die  letzte  Art  eingerichtet ,  welcTi&  aus  man- 
cherlei TJrfachen  die  bdtezu  feyii  fcheint.  Das 
Areometer  AB  (Fig.  3.  Taf.  V.)  iß;  von  Meffing. 
Es  ift  8  Zoll  lang,  mit  einer  elliptifehen  Kugel  ver- 
gehen, welche  i^  Zoll  im  Durchmeffer  und  2'Zofl. 
in  der  Länge  hält.  Der -Stiel  ift  viereckig,  auf 
jeder  Seite  -J  Zoll  breit,'  und  \yenn-da$f  Inftrubient 
blofs  für  folche  Flüffig&eifcn  dienen  foll,  welche 
fcjgenthümlich  leichter  als  Wäffer  find,  fo  find- blofs 
auf  der  einen  Seite  die  26  Buchftabcn  des  Alpha- 
bets und  o,  oder  Zero,  oben-und^uttten-geftochen, 
und  zwifchen  und  neben  ihnen  läift  eine  Thei- 
lung  fort,  den>n  Theilftriche  den  Punkt  angeben, 
vfp  die^  Oberfläche  der  Fluffigkeit ,  in  der  das  In- 
ftrument  fchwimmt,  .den  Stiel  fchn,eidet.  Di» 
Anzahl  aller  Theile  ift  55,  wie  die  Figur  zeigt»/ 
Das  Inftrument  wiegt  etwa  4<>öOran,  und  e$  be* 
finden  Gth  bei  demfelben  4  Gewichte,*  weichte  anaife 
1 ,  2,  3,  4  bezeichnet  find,  und,  diefer  «Ordnung. 
nach  20,  4°>  61  u*1^  &4  Gran  wiegen.  Sia  wer-; 
den  nachErforderndfs  derUmftäntfe  auf  den  Schen- 
kel C-gefchqben ,  wo  fie  von  dem  unten  befeftigfon/ 
Gewichte  ß   getragen  werden»  -  Diefe*  Gewichtet 


C    436    j 

find  to  juftirt,  dafc,  wena  das  Amxn^er  mit  ai- 
nem  von  denfelbej»*  z.  B.  mit  Nr.  2.»  bda&et,idi 
in  der  gegebenen  Flüffigkeit  fo  tief  einlenkte,  dtft 
der  Stiel  A  genau  bis  an  den  Theilftrich  der  aa* 
tern  o  eingetaucht  wäre»  und  man  nun  diefes  Ga» 
wicht  mit  dem  nächft  folgenden  Nr.  3.  vertaufcbte, 
das  Inftrument  fich  bis  an  den  Strich  der  o  an  dem 
obern  End?  der  Theilung  eintauchen  würde.  Aof 
diefe  Art  wird  der  Stiel  fttpf  Mahl  langer  gemacht, 
als  er  wirklich  ift,  und  die  Anzahl  der  Abtheihp- 
gen  wird  bis  auf  272  gebracht.  So,  wie  es  in 
der  Figur  ohne  Gewicht  vorgeftellt  wird ,  finkt  et 
in  einer  Flüfögkeit,  deren  eigentümliches  Ge- 
wicht 0,806  ift,  genau  bip  an  den  Theilftrich  in 
obern  9,  und  in  einer  Flü/figkeit  vom  eigentb&m« 
liehen  Gewichte  o,  843 ,  bis  an  den  Theilftriqh.dfc 
untern  o  ein;  die  dazwifchen  befindlichen  Tbetk 
^ntfprechen  den  eigentümlichen  Gewichten,  wd» 
che  zwifchen  jenen  beiden  liegen*  Mit  Nr.  1 .  be* 
haftet  zeigt  diefe  Senkwage  die  eigentümlich«! 
(gewichte  von  o>843  bis  0,880,  mit  Nr.  ?.,  vff* 
0*880  bis  0,918,  mit  Nr.  3.,  von  0,918  bis  o,9$& 
und  mit  Nr.  4.  von  0,958  bis  1000  an.  Die  Otaf' 
fläche  des  Watfers,  in  welches  das  Inftrument m% 
dem  let2tern  Gewichte  gefenkt  wird,  trifft  bei 
55°  F,  Wärme,  genau  in  den  Thejüftrich  der  w 
tern  o. 

Der  ganze' Raum  zwifchen  0,806  und-ioo& 
welcher  die  eigen thümlichen  Gewichte  aller  Spin* 
tpsfortenin  fich  faist,  wird  au£  diefe  Art  in  fünf 


.    t  437  ]  ■    . 

heinahe    gleiche  Theile   getheilt ,    wovon  jeder    ' 
o,o38  bis  o,p4o  umfafst,  und  von  der  ganzen  Län- 
ge des  Stiels  gemeffen  wird,  fo  dafs  alfo  jeder  derv 
54  Theile  auf  dem  Stiele  einen  viel  kleinern  Theil 
des  eigentümlichen  Gewichts  als  0,001  angiebt, 
und  daher  einen  Unterfchfed  von  4£  trocent  in  der 
Stärke  des  Spiritus  oder  von  2  Quart  ayf  100  Gal-    » 
Ionen  in  der  Güte  der  Mifchung  anzeigt.     Das  In- 
ftrument  ift' daher  hinreichend  empfindlich  bei  Ver* 
ändertingen,  die  in  diefer  Rückficht  fehr  klein  find; 

In  Anfehung  des  Gebrauchs  der  Gewichte  ift 
kaum  ein  Irrthum  möglich.  Wenn  das  Inftrument 
in  einer  Fltlffigkeit  fo  fchwebt ,  dafs  die  Oberfläche  ^ 
derfelben  an  einen  gewiffen  Tbeil  des  Stiels  trifft, 
£0  ift  es  hinlänglich  befchwert.  Jedes  andere  Ge- 
wicht, aufser  diefem  paffenden,  bringt  es  entwe- 
der  ganz  zum  Sinken ,  oder  macht,  t  dafs  der  Stie{ 
$ch  ganz *us  der  Flüffigkeit  hferaus  hebt.  '^ 

Das  eigentümliche  Gewicht',  welches  jeder 
Theilftrich  des  Areometers  anzeigt,  findet  man 
fehr  leicht  mittelft  des  mit  einem  Schieber  und 
mehrern  Theilungen  verfallenen  Lineals,  deffen 
beide  flache  Seiten  in  Fig.  1.  und  Fig.  2.  abgebil- 
det find.  Die  Theilftriche  AA9  AAy  welche  mit 
den  Bucbftaben  des  Alphabets  bezeichnet  find,  be- 
ziehen4 fich  auf  die  Theilftriche  der  Se«kwäge, 
wenn  diefe^  mit  demjenigen  Gewichte  befchWert 
ift,  deffen  Nummer  bei  dem  Anfange  jeder  eßefer 
Bucjhftabenreihe  über  der  untern  o  abgegeben  ift ; 
und   die  äufsern  Theilftriche  BB,  BB7  nahe  am 


C    438    ] 

Rande  des  Lineals,  zeigen  die  eigenthüffiKckei 
Gewichte  des  Spiritus  an ,  in  den  die  fo  be)atae 
Seitkwage  fich  bis  an  den  gefundenen  TheilftriA 
eintaucht,  wenn  man  dem  eigentümlichen  Ge- 
wehte des  Waffers  bei  55°  F.  ftTärme  löooTheHe 
giebfc. 

Um  jedoch  die  Stärke  und  Gute  des  Spirit* 
zu.  erfahren,- ift  es  nöthig,  die  Wärme  zu  beob- 
achten, und  die  deshalb  nöthige  Correction  an£D- 
wenden;  und  diefes  läfst  fich  durch  den  Schieber 
diefes  Inftruments  mit  grofser  Genauigkeit  be- 
tverkftelligen.  Es  dient  dazu,  die  mit  AtkiB4 
bezeichnete  Scale  mit  ungleichen  Theilen ,  wdd» 
auf  den  Linien  CC,  CC  des  Schiebers  angebracht 
ift,  in  Verbindung  mit  den  Linien  AA9  AA9  wel- 
che die  Buthftaben  des  Alphabets  führen.  Skß 
Verfahren  ift  folgendes :  Nachdem  man  die  Wfaß« 
der.Flüffigkeit  mittelft  »eines  Thermometers  geffl*- 
denhat,  welches  zugleich  mit  einem  kleinen  Pro- 
beglafe  bei  dem  lnftrumente  liegt,  ftellt  mantfea 
rftft  «inem  Sternchen  bezeichneten  Zeiger  des 
Schiebers,  Fig.  1.  /?,  auf  den  gefundenen  VU> 
megrad  derjenigen  Thermometerfcale ,  welche  woi 
dem  lnftrumente  an  dem  Rande  des  Schiebers  gfe* 
zeichnet  ift.  Man  findet  dann  die  Starke  des  tro- 
terfuchten.  Spiritus  und  die  Gate  deflelben  iuvHan- 
del  bei  demjenigen  Theilftriche  der  mit  AtkiaS 
bezeichneten  Linie  C,  welcher  alsdann  auf  eine  der 
beiden  Seiten  des  Lineals  dem  Buchftaben  und  dem 
Theile  der,  Linie  des  Alphabets  bei  4  zugehört,  bei 


s'r  f 

■    \    l    43g    ] 

-«lemdie  Oberfläche  der  Flüffigkeit'  den  Stiel  be- 
rührt hat.  Man  fetze,  z.  £•  die  Temperatur  fey 
68°  F<  gewefen  (bei  welchem  »Grade  in  der  Figur, 
der  Zeiger  fteht),  und  'das  .Äreoirteter,  welches 
mit  dem  Gewichte  Nr.  i.  befchwert  worden,  habe 
in  dem  Spiritus  fchwimmend  fich  bis  an  denTheil- 
ftriüh  I  des  Stiels  eingefenkt  (welcher  dem  eigen- 
tümlichen Gewichte  854f  zukommt),  £o  findet 
man  in  diefer  Lage  des  Schiebers ,  -wo  der  Zeiger , 
auf  68°  der  Thermometerfc^e  fteht,  dafs  dem 
Buchftäbeir  /  und  deffen  Theilftriche  46  üb6r  der 
Brabe  auf  der  mit  Atkins  bezeichneten  Spal- 
te des  Schiebers  zugehört,  und  diefes  ift  die  Stär^ 
ke  und  der  Werth  des  Spiritus.  * 

Die  mit  Die as  und  Clark  bezeichneten  Li- 
nien des  Schiebers  dienen,  die  Starke  quid  den 
Werth  fo  anzugehen ,  wie  üe  -mitteilt  der  von  die- 
fen  Künftlern  erfundenen  Inftrumente  beftiinmt 
werden,  .und  find  fttr  djje  von  Nützen,  welche  fich 
an  den  Gebrauch  jener  Inftrumente  gewöhnt1  ha- 
ben. Das  letztere  ift  vielleicht  vorzöglieh  beige- 
fügt worden,  um  den.Nutzen  des  Clark'fchen  In- 
ftruments  für  die  Einnehmer  der  Abgaben  .zu 
zeigen.  , 

.  Die  Zahlen  in  der  mit  Concentration  bezeich- 
neten Spalte ,  welche  über  dem  Worte  Pryof  fte» 
hen,  zeigen  die  Verminderung  des  Raumes  an,  ( 
die  Statt  findet,  wenn  man  den  gegebenen  Spiri- 
tus durch  Vermifchun,g  bis  zur  Probe  bringt,  und 
*  die  Zahlen ,  welche  unter  dem  Worte  Proof  fte- 


t   44ö   1 

hen,  geben  die  Verminderung,  welche  entftahfc 
wenn  man  dem  Probe  -  Spiritus  die  Stärke  des  gl* 
geben en  mittheilt.  Diefe  Zahlen  muffen  im  erftü 
Falle  von  der  Menge,  welche  in  der  mit  Atkial 
bezeichneten  Spalte  C  angegeben  ift,  abgezog« 
werden,  um  das  Procent  nach  der  Schätzung  ini 
Handel  genau  zu  finden.  So  zeigt  z.  B.  5a iklm 
der  Probe  in  der  Spalte  Atkins  an,  dafs  man» 
loo  Theilen  des  Spiritus,  welcher  diefem  Thtät 
ftriche  zukommt,  5o  Theile  Waffer  giefsen  mfifc 
um  den  Probe  -  Spiritus  zu  erhalten,  dafs  man  aber 
-dann  der  Quantität  nach  nur  1 47  Theile  erhalte 
erficht  man  aus  der  Spalte  Concentration,  dM 
zu  Folge  die  Zufammenziehung  bei  der  Mifchu»g*4 
Theite  ausmacht.  Bei  dem  Spiritus  unter  der  Efc©^ 
he  zeigen  die  Zahlen  der  Spalte  ConccntratiQ  ÜB 
Verminderung  des  Raumes  inPinten  auf  looGaü* 
Ben  der  Mifchung  an.  Wenn  z.  B.  70  Gallonen*)  4m 
Frobe- Spiritus  mit  3o  Gallonen  Waffer  vermifofct 
werden,  fo  erhält  man  eine  Mifchung,  dereh  Stlrlp 
fih  der  Spalte  C  mit  3o  unter  der  Probe  bezeicbHBt 
ift ;  weil  aber  ,  die  Cöncentration  7  Pinten  giekfe, 
fo  hat  man  blofs  ggf  Gallonen. 

Wenn  das  Areometer  blofs  zu  fpirituöfen*  JA» 
fchungen  dienen  foll,  fo  werden  die  Gewichte,  wie 
oben  angeführt  worden,  einzeln  gebraucht;  wettrf 
man  aber  dem  Gewichte  Nr.  4»  die  übrigen  nach 
und  nach  beifügt,  fo  läfst  es  fich  zu  Unterfuchm^ 
der  Würz?  und  änderer  Flüffigkeiten  anwende», 
deren  eigentümlichen  Gewichte  fich  >zwifch«n 
Ballone  hält  8  Bint»  L. 


1,000  und  1,109  befinden,  oder  die,  um  in  der 
Sprache  der  Brauerei  zu  reden,  auf  einer  Tonne  *) 
um  4°  Pfun^  fchwerer  als  Waffer  find.  In  diefem 
Falle  find  die  andern  drei  Seiten  des  Stiels  auch 
mit  Graden  verfehen,  und^es  befindet  fich  in  detti 
Futterale  des  Inftruments  noch  eine  andere  %ale 
mit  einem  elfenbeinernen  Schieber,  der,  an  einer, 
Thermometeffcale  vorbeiftreicht,  uhi  dieWtifzen 
bei  verfchiedenen  Temperaturen  vergleichen  zu 
können«         -     • 

Da  der  Verf affer  diefes  AufTatzeS  mit  diefem 
Inftrumente  eine  beträchtliche  Anzahl  Verfuche 
über  die  eigentümlichen  Schweren  verfchiedener 
fpirituöfen  Flüffigkeiten  angeftellt  hat,  fo  war  er 
anfangs  Willens,  ihre  Erfolge  hier  anzugeben;  weil 
er  fich  aher'fchon  zu  lange  hierbei  aufgebalten  hat, 
fo  mufs  er  diefelben  für  einen  andern  Auffatz  auf« 
heben.  Die  Fehler ,  zu  welchen  auch  die  zu  rech- 
nen find,  die  theils  aus  den  verfchiedenen  Tem-* 
jwraturen  der  Mifchungen  nothwendig  entftehen 
muffen,  theils  von  dem  unreinen  Zuftancte  der 
unterfuchten  Flüffigkeiten,  und  fremden,  ihneji 
beigemifchten  Beftandtheilen  herrühren  könnten*, 
fcheinen  innerhalb  fehr  enger  Gränzen  zu  fallen : 
dagegen  vmufs  die  vorzüglich  leichte  und  bequeme 
Art,  mit  der  das  Inftrument  alle  Fragen  auflö- 
fet,  für  welche  es  eingerichtet  ift,  es  allen  denen 
au£s£rordentlich:fchätzbar  machen,  deren  Cefchäft 
diefe  Auflöfungen  erfordert. 
*)  Basrtl;  ein  Barrel  Ale  halt  32  und  Bier  36  Gallonen.  X.. 


[    44*    3 


in. 

Schreiben  d$s  Dr.    Benzenberg   an  dtm. 

Prof.    Gilbert, 
Mber  die  Verfertigung  der  ackromatifcken  Fernrohre  vut 
dem  Nutzem  vom  Formel*  und  Berechnungen  bei  diefem^ 
CefchSfte. 

DüJIeldorf ,  den  1.  Aug.  i&i»  \ 

Ich  habe  im   vierten  Stöcke  Ihrer  Anneden  'der 

Phyßk  diefes  Jahrs  eine  Anmerkung  zu  Biot'sBe^ 

rieht  über  die  Achromaten  des -Hrn.  CauchoiS 

gemacht,    zu  der  Sie -einige  Noten  hinzuzufügen 

die  Gate  gehabt  haben.     Erlauben  Sie  mir,  JA 

ich  hierzu  einige  Bemerkungen  nachtrage , .  die  $fo 

in  einer  Note  leicht  werden  widerlegen  können;— 

wenigftens  für  diejenigen  Lefer,.  bei  denen  der  je» 

,  des  Mahl  Recht  hat,  der  zuletzt  fpricht.  t 

Ich  Tagte  Neue  Folge ,  B.  7.  S.  374. :  „Da  in  PtuA* 
reich  jetzt  das  Flintglas  ira  Grolsen  und  von  vorzüglichst 
Güte  gemacht  wird ,  fo  ift  die  Hauptfchwierigkeit  geho- 
ben, um  gute  Fernrohre  zu  machen.  .  Dafs  Hr.  d'Arti- 
gues  das  fpeeififche  Gewicht  des  Flintglafes  nicht  auf  Oft* 
*  koften  der  Durchsichtigkeit  und  Gleichförmigkeit  des  Gla« 
Des  Vermehrt,  ift  eine  Idee,  die  fo  nahe  liegt,  dafs  mtt 
kaum  begreift,  dafs  man  He  nicht  früher  hatte.  Blofs  ait- 
f«m  UmÄande  verdankt  er  fein  fchönes  reines  Kryftallgla* 
Die  Art,  wie  die  HH.  Biot  und  Cauchoix  die  Winkel 
für  die  Compenfation  der  Farben  beftimmen,  ift  völlig 
neu,  und  giebt  eine  fehr  grofse  Schärfe ,  ohne  alles  Prdii" 
ren  und  Rathen.  Endlich  fcheinen  auch  die  franzöfifchea 
Geometer  auf  dem  rechten  Wege  zu  feyn,  die  Abweichun- 
gen  wegen  der  Kugelgeßalt  zu  compenüren.     £s  Bat  mir 


C    443    1 

immer  gefchienen*  dafs  man,  zu  den  Achromaten  bei  wei- 
tem fo  viel  Gelehrfamkeit  nicht  braucht,  als  in  jeder  Optik 
zu  finden  ift.'  'Die  Gelehrfamkeit  fcheyit  der  Verfertigung 
guter  Achromale  eben  fo  im  Wege,  geil  an  den  zu  haben  , 
wie  iie  es  der  Genauigkeit  im  Höhenmeffen  mit  dem  Baro- 
meter feit  H alle y  that.  Man  überfah  die  Umflände ,  wel-  * 
che  wefentlich  waren ,  und  hielt  lieh  mit  weitläufigen  For- 
meln bei  Gegenwänden  auf,  welche  mehr  mufsige  Specu- 
lation  der  Theorie  waren ,  als  dafs  G.e  zu  etwas  genutzt  hät- 
ten. '  Daher  laugten  auch  alle  achromatifche  Fernröhre» 
nicht ,  die  nach  diefen  gelehrten  Formeln  gefchliffen  wur- 
de*." 

Hierzu  bemerken  Sie  in  einer  Note  Folgendes:  „Auf 
diefe  Ausfagen  hat  Hr.  Prof.  Klüg.el  in  feinem  lichtvollem 
Auffitze:  Ueber  ein  mö&lichß  vollkommenes  Doppel- Ob- 
Jectiv  und  über  die  Anwendung  foloher  Berechnungen  und 
.  Formeln ,  für  Künlller  zur  Verfertigung  achromatifcher 
Fernröhre ,  B.  4.  S.  265.  (1810.  St.  5.)  diefer  Annalen ,  wi* 
es  mir  fcheint,  hinlänglich  geantwortet.  Ein  Kunftler 
ohne  theoretifche  Kenntniüe  kann  die  Theorie  nicht  rich- 
tig tow enden;  das  ift  aber  nicht  Fehler  der  Theorie  und 
der* Formeln.  Hr.  Cauchpix  wäre  ohne  die  Hülfe  des 
Hrn.  Biot,  der  ihm  zeigte ,  wie \die  Farbenlofigkeit ,  der 
Brechung  und  Zerllreuung  feinen  Glasarten  g^mäfs,  zu  be- 
ftimmen  fey ,  und  wie  er  darin  d?  apres  la  thdorie  comme  ä 
Vordinaire  (S.  572.)  zu  rechnen  habe,  um  die  richtigen 
Krümmungen  der  Qlaslinfen  zu  erhalten  —  fchwerlich  da- 
hin gelangt,  wphin  ihn  die  theoretifchen  Einiichten  diefes 
vortrefflichen  Phylikers  geführt  h^ben ,  der  wahrlich  nicht 
zu  denen  gehört ,  die  keine  Vorliebe  für  Formeln  haben." 

Lichtenberg  verlangte  von  feinen  Zuhö- 
rern, dafs  fie  Adam  Riefen's  Rechenkunft  mit- 
bringen möchten.  Hiermit  würden  fie  in  feinen; 
Vbrlefungen  ausreichen.  Erlauben  Sie  mir,  die 
Meinung  zu  äufsern ,  dafs  man  hiermit  auch  bei 
Verfertigung  der  Achromate  ausreicht.  Ich  will 
>  meine  Gründe  anfiiHren/ 


,     \  ,C   444    3 

So  viel  ich  weife,  kommen  bei  Verfergg£g 
der  achromatifchen  Objective  nur  zwei  UmftÄ# 
in  Betracht.  1)  Der  fejiler  wegen  der  Fartmt 
zerßreuung,  und  2)  der  Fehler  wegen  d$r  Kütfk. 
geftalt.  „.  ;.f  ■ 

Der  letztere  Fehler  rührt  daher,  dafe  alH. 
Brechungen  nicht  im  Verhältniffe  der  Winkel,  fear 
dem  im  Verhältniffe  der  Sinus  der  Winkel  gefcb* 
hen.  Da  man  nun  jede  Linie  als  aup  unendliA 
vielen  Prismen  zufam  menge  fetzt  aniehen  kann^Ji 
würden  alle  diefe  Prismen  die  Strahlen  in  elMQ 
Punkt  zufammen  brechen,  wenn  fie  im  Verhftt* 
niffe  der  Sinus  gegen  die  Axe  der  Linfe  gen%| 
wären«  Da  fie  es  aber  im  Verhältniffe  der  WjflkflL 
find  (weil  die  Linfe  kugelförmig  ift  und  ficMpfe 
Bogen  wie  die  Winkel  verhalten),  fo  brechen  <Ro6fr 
verfqhiedene  Prismen  die  auf  fie  fallenden  Strahle* 
nicht  in  einen  Punkt,  fondern  in  verfchiedtpi 
zufammen.  Bei  kleinen  Winkeln  verhalten  4A 
aber  die  Sinus  fehr  nahe  wie  die  Bogen,  unchüe 
Prismen  ,  die  nur  kitine  Winkel  mit  der  Ax$  a§» 
eben,  werden  Strahlen,  die  nach  einerlei  Ricj* 
tung  gehen,  fehr  nahe  in  einen  Punkt  zufanuri» 
brechen. 

Man  hatte  zu  Newtons  Zeit  fchon  alte* 
hand  Vorfchläge  gethan,  um  den  Fehler 'wert* 
der  Kugelgeftalt  zu  heben.  Carte fius  woUftl 
dafs'  man  den  Linfen  eine  elliptifche  oder  hyp<* 
bolifche  Form  geben  follte.  Allein  fo  bald  N*** 
ton   die  Entdeckung  von  der  Farbenzerftreucrflg ' 


I  44ß:  i 

«macht  iatte*  zeigte  dieSpr  Vdrtiref flicke  Phyfiker» 
lafe  hei  den  grdfsen  Brennweiten  und  den  geringen 
>eiffiäungeh  der  ObjectiVe  der  Fehler  der  Kugelge-, 
blt  v völlig  unbedeutend  fey  gegen  den  derF^rbeü- 
:erftr£uung;  und  da  man.  n*ch  feinef  Meinung 
tiefe  nicht  hebe»  konnte,  fo  gab  er  die  V£rbeffe-« 
ung  der  Objectivgläfer  auf,  und  beschäftigte  tfioh 
ntt.  der;  Vervollkommnung ,  der  -  SpiegelCeleftoope^ 
Newton  berechnete,  dafs  der  Fehler  wegen:  deil 
SitgeJgeftalt  Sooo  Mahl  klejffer  feyrals  der  %e  gen 
fefc  Färhienzerftreiittng.  Fernrohren,  die  4  Zptt 
Oeffnung  hatten,  gab  rijan  damahls  100  Fnfo 
Brennweite.  /nDie  Sttfahkü  konnten  nicht  weher 
afc  ßMinuten f  ton  der  Axe  •  einfallen,  und  ein  .fei 
kteJ%r  JVinkel  giebf  bei  der,  Brechung  von  Lnft  hä 
Sias  Wt  mwia  Umerfciiied  van  einer  Einheit  aufldfcft 
fiebenten*  Decdmalftdle,  je  nachdem  man  die  Hre* 
fckuagim  Verhiltniffedes  Sinus  oder  im  Verhalt riiffe 
desfiotgens  annimmt»  Hätten  iunf er e  Achr Otiten 
im  Verhäitniffe  der  Oeffnuhg.  eben  fo  grofsie.Brenn* 
weiten,  .fo  tväire  der  Fehler  wegen  der^Kngeigfc 
fialt  fo\ klein,  dafs  man  weiter  keine  Rftäköcht 
darauf  2ü  nehmen  brauchte.  x  Li    a:  -,v 

Allein  fo  bald  die  Achromaten  erfunden  war 
ren,  gab  man  den  Fernrohren  grofse.  Oef£nungen 
und  kleine  Brennweiten.  Eia  Fernrohr  von.  .2  Zoll 
üeffnung  hatte  nur  2  Fu£s  Brennweite^  Undrdi* 
Randftrablep  konnten  af  Grad  von  der  Axe  Unn 
fallen.  Hieran  kam  noch,  dafs  die  convexe:€rowm 
linfe  eine  noch. bedeutend  kürzere  Brennweite  hatt 
Anuil.  d.  Phyfik,  B.  $8*  St* *  *•  »8«»  St.  8.       G g 


a  44£  ii 

•  •      **  -  i 

te  Wffe'2  Fufe,  tfndihrf^die'Stt^^ 

Jen:  auf  ihr  einen  »grdfeera  WinkA *■  mit  Wer  Äke 
alsr>|'Orochxnacfhtfen^     *<Jlüclflicfec3ri  Weife  boten 
aber  dile  Achrömaten^ein  lfeichtes'^Mittei;  dar,,  die 
Fehler  wegen  derjKugelgeftalt  bähe  ^ufzutjeberii 
-weil  die  beiden  Hohlflächen  ftes.£Un%hfesxliefeii~ 
I^fol«  grüfstentheils  wieder  aufhoben  y' Wenn  man 
ihrea  Kittitamtmge».»^eia  hierzu  ülhicklWhts  V&> 
hSltrifijLgab.     l-'Msb    •  ■:!    (.      -h*v ■:   '   ■•     - 
i -     Esi vfar  natöHicb y-däfa  inafa  «uearft  daran  dach* 
Üt.  den  Fehler  w^geri  dec:  Kugefgeftaki  in'  der 
Crownlinfe  moglicfaft  klein  zu  naadhen.      Je  kl&» 
florier  War,  defto^feni^nihatteifaianinder  höh* 
leh:FJintlinfe'  zu  compeufiren.      Die^Brechung&i 
des:  Strahls  mufsten' :  auf)  der  Vorfeteauhd  Härter* 
flabhe  gleich  vertbeWifeyny  fo  «fc*nk*iai  Winkä 
bedeutend   gröfeeri  wurde   als   denaodfere.      Fiel 
z/B.  ein  Strahl  *o?Garäd  auf; :  fdwtrrxlfe:«  unter 
6*  Grad  gebröchen  <di  die  Brechubg  aus  Luft  ifr 
GWfäahe  wie  3zö  ^t  ift).     Wai^  e*)Va^xferBrer 
ci^ng^arallelniiti  deD-Ake^  fo  machte' er  jetzt  im 
#lafe&hbn  einen  bedeutenden  Wibk^lrinitfibr,  und 
wenn    die    zweite  Flächt  denfelboniiRadiiis  hatte 
Wi»  df^effte,:fcr  wurdbÜer  BiJebhkan^swiiik'el'bei- 
nahe  tu*  Grad.  •**•    Da^ei  fo  grofse*:Wdnke]n  der 
Ün\erfehfedzwifchfejiiiSinus  und  Bogen  fo  fehr  be* 
deutbnd  ift ,    fo  mwfcte  diefes  vermieden  werden* 
uttd^ift&nt   konnte"  das   nicht  andets.y.  als   wenft 
manaler  zweiten  Grownflache  einen  viel  :gröfseirii 
Radius- gab,  wieder  txften.     Machte  man  fie  drei 


*    £-  447    1 


Mahl  fo  flach  wie  die  vordere,  fo  wurde,  der  Strahl 
unter  einem  Winkel  yqn  ungefähr  10  Grad  beim 
Durchgänge  durch  fie  gebrochen,  und  der  Fehler 
wegen  der.Kugelgeftalt  wurde  wenigftens  iß  klein 
Wie  möglich.  Es  war. leicht,  durch  eine  genaue 
Zeichnung  vom  Wege  des  Strahls  in  der  Crown- 
linte,  die  vortheilhaftefte  Form  derfelben  zu  fin- 
den, nämlich  diejenige  y  wo  die  Brechung  auf  bei* 
den  yiächgn  gleich  ift. 

,„  .  Sf  bald  die  Form  der  Crpwnlipfe  beftimmt 
war*  fo  fand  fich  die  der  Flintlinfe-  von  felber. 
Diefe  mufste  mit  ihrer  Vorderfläche  auf  die  Hm- 
terfläclj^  der  Crownlinfe  fchliefsen,  —  theils  da- 
,jnit  zwifqjien  beiden- keine  Luftlinfe  bleibe  und  das 
OJojßctiv  ein  dreifaches  werde;  —  theils  damit 
uidA  einen  Satz  £>chüf£eln  weniger  gebrauche ,  weil 
l^u  jeder  Flache  zwei  Schaff  ein  nothwendig  find, 
eine  hohle  und  eine  erhabene ,  die  fich  immer  wie- 
der wechfelfeitig  richtig  fchleifen ,  wenn  die  Gl£» 
fer  ihre  fphärifche  Figur  zerftört  haben. 

Wa$  die  eine  Fläche  der  Fiiatlinfe  beftiijimt^ 
,fo  war  die  andere  nicht  mehr  willkührlich ,  weil 
die  nun  fo  gewählt  werden  mufste,  dafs  fie  die 
vorgefchriebene,  Brennweite  erhielt,  welche  zum 
Compenfiren  der  Farben  der  Crownjinfe  Apthwen* 
dig  ift.  —  Die  Brennweite  beider  Linfen  kennt 
man,  fo  bald  die  Länge  des  Fernrohrs  und  die 
Winkel  des  Crown-  und  Fliitfprisma's  gegeben 
find,  die  dem  Auge  das  Gefühl  des  weiften  Lieh« 
tes  geben. 


I  44»  1      \    -\ 

Slfe keh^n  hieraus,'  wie  ein  Künftler  ohne  alle 
Rechnung,  blofs  durch  dasjenige  geleitet,  was  ich 
natürliche  Geometrie  genannt  habe,  auf  einer  fehr 
gute  Iterm  fowohl' der  Crown-  als  der  FlintlinW 
kommln  könnte ;  und  ick  habe  viele  Gründe,  zu 
glauben,  dafs  die  englifchen  Künftler  auf%  die  Di- 
ntenfiolien  ihrer  vortrefflichen  Objective  auf  diefe 
.  Weife  göfcöfriirten  find.  Denn  diefe  find  eben'  ftf 
wenig  ein  Werk  des  JZufalls  als  das  Refultat  de* 
könftlichen  Rechnungen,  welche  die  Mathematik  , 
ker  iiber  die  belle  Form  der  Objective  'geführt 
häibep.  :  '    '  *     * 

Hat  der  Künftler  auf  diefe  Weife  di*  'Figur 
feines  öbjectivs  beftimmt,  fd  wird  er  ebfen  durch 
jene  natürliche  Geometrie  veranlafst  werden,  &fs 
er,  ehe  er  anfängt  nach  diefen  "^Verhältniffeii 
Schaleit  auszudrehen  ur*d  Gläfer  zu  fcftleifen,  uh- 
ferfucht,  wo  die  verfchiedenen  Strahlen ,  die  det 
Äxe  parallel  auf  fein  Öbjectiv  fallen,  nun  nach 
allen  Brechungen  am  Ende  Mngerathcn.  Er  kaiin 
diefes  tiutch  Zeichnung  eben  fo  leicht  und 'eben  fo 
genau  als '  durch  Rechnung  firfdexi ,  da  er  darauf 
eingerichtet  ift,  auf  gefchliffenem  Meffing  Bogen 
Von  grofsen  Radien  zu  ziehen,  welche  er  bei  den 
Leeren -gebraucht,  nach  denpn  die  Schüflein  aus- 
gedreht werden.  Fallen  ihm  die  Randftrahlei* 
nicht  ilahe  genug  auf  einen  Punkt,  fo  verfocht  er,  - 
Ab  fie  fich  durch  Veränderung  der  Radien  der,  vier 
Flächeir  näher  bringen  laffen ,  wobei  jede  Linfe 
indefs  ihre  Brennweite  behalten  lnufs,  weil  liier- 


C    44p    3  \ 

auf  c}ie  Jlar^n^pßglfeit  beruht »^od.Avpbe^zu^e^cb 
jjift beiden  £qh  berührenden  Flächen  yo^  Ctoj^-\Uii4 
fljBtglas  d^felben  Radisn  behalten  müßen.  Da$ 
Pcobijen  ift  alfo  zwifchea  ziemlich  ;?^ge,  Gränzen 
ftipgefchränkt ,  und  wenn  er  auch  hiermit  ein  Paarx 
3?$ge  zubringt»  fo  ift  die  Zeit  immer  noch  kura, 
gegen  «die  4  Wochen,  wejehe  ^r  mit  dem.  Ausdre- 
hen der  §c}iüfl[eln  uud  dem  Schleifen  der  Gläfe^ 
ZUjbrjngt ;  —  und  es  ift  fehr  unangenehm  für  ihn* 
yrenp.  er  fich  erft  bei  dem  Zulamijierifefczen  des 
P^^ectivs  Überzeugt ,  cfcfs  *er  nach  unrichtigen 
Halbmeffern  gefcbliffen  hat. 

,  •  Im  alten  John  Dollo.nd  und  in  feiner^ 
\ J^wi^gerfohne ,  Ra.msden,  wohnte  eine  fo reijr 
phnQabe  von  dem,  was  man  gefunden  Menfchen* 
$e*ftand  nennt,  dafs  es  fehr  wahrfcheinliph  ift* 
dafs  fie  die  richtige  Figur  ihrer  Objective  auf  diefe 
Weife  unterfucht,  und  nachgefehen  haben,  ob  alle 
Sohlen simch  allen  Brechungen  fich  auch  wieder 
inteui&i  Funkt  vereinigten.  Grofae  Rpchoer  find 
beide,  fo  viel  man  weife,  nicht  gewefen;  —  aber 
«ine  klare  Anficht  Ton  der  phyfifchen  Bedingung 
der  Aufgabe  hatten  fie,  upd  diefes,  verbünde** 
mit  ihrer  natürlichen  Geometrie,  war  hinreichend* 
um  fo  vortreffliche  Objective  zu  mache* ,  wie  .fie 
g^inaclu  haben.    . 

Wenn  jie  grofse  Objective  fchliffen ,  habea  ' 
fie  wohl  aus  beiden  Glasarten  vorher  ldeine  Pris- 
men gefchli  ff  en,  um  die  Winkel  zu  finden,  bei 
denen  .  Farbenlofigktit  eintritt     Diöfes ;  war  dn$ 


.  t    45o    ] 

WichtigÄe.;  denn  eine  kleine  Veränderung) 
Brechbarkeit  ändert  blbfs  die  Brennweite  4 
jectivs,    und  ob  diefe  Bei  einem  8ffifeigt$4 
röhre    einen   halben  Zoll-  länger  oder  kA 
kümmert  den  Kflnftler  wenig.       Allein 
kleine  Veränderung  in  der  pofitiven  Bt 
der  Crown-  und   in  der  negativen  der 
welcüe  nothwencfig  ift,  um  die  Farbenlc 
machen,  ändert  wenig  das  Verhältnifs  in 
dien  jeder  Fläche,    das   der  Künftler  eini 
das  bfefte  erkannt  hat,  und  nach  dem  er  maßi 
Objective  fchleift.     Uebejrhaupt  ift  defr  Fell 
Kugelgeftalt  nicht  von  fo  einem  bedeutende 
fluffe,   als  man  gewöhnlich  glaubt,    fo  la 
der   Künftler   nur  nahe   an  die*  eben- arige 
Verhältniffe'  hält.    Dafs  das  Doppel  -  Obje6t 
ches  Hr.  Prof.  Klügel  S.  i35.  feiner  anal 
Dioptrik  nach  Euler  berechnetet,  kein 
ches  Bild  geben  wollte,  wenn  man  nicht  diö  : 
abblendete, .  war  natürlich.      Da   die  Crc 
gleichfeit  ig  war,    fo  wurde  für  Strahlet), 
Gt^d  von  der  Axe  einfielen,'  der  zweite  Brecfcl 
Winkel  nahe  21  Grad,  und  wie  fehr  fangen 
nicht   fchön   die  Verhältniffe  zwifchen  den 
von  den  Verhältnifien  zwifchen  den  Bogen 
zuweichen?     Bei  einem,  fünffüfsigen  Fernroi 
gen  die  Strahlen  2  Zoll  vom  wahren  Brennpx 
ab,  und  dafs  Hr.  Repfold  durch  diefeg  ObJ 
kein  deutliches  Bild  erhalten  konnte,  rührte] 
von  der  Verfehiedenbeit  feiner  Glasarten ,  fo 


J 


E    43*    J 


JÜ'fSJ 


fei 


gVa&tenf  BreßEiinL^$vri»lvel  «auf 7der  eW*eitch 
kiüsi  GtÄWülinf&ihe^ßJiAJs,  er'maehher  4vo4 
hen:Ol^ctivendie1Radrien  der  Flächen  luhli^ 
yAd^  töerteoh .  fchliff',  ;  ift>   Wurden  auch  feiaS 
ciivetfoeffefc^  obfcbön  {eine  G4asarten  von  den 
ohen  «biait/'öiehriüBrßctonguniZeritreuung 
eichdn  k^aaten)  wiervoniklciren ,  Welche  Hri 
-K 1  ti>g  e  1  Jin«  feiner«  Ddoplrik ;  bei  jtiier  iLechc? 
iguni  Grtinde  legte.     !    s\d<.    '»    ;':,    \-:-?     f,  .£ 
Es.  ift übrigens  fd  wichtig, ,dafs  man  fich  vot 
Schleifen  von  der  Richtigkeit  der  Figur  des 
ctivs^übersteugt,    dafs  ich  in  dem -Falle  alle 
hlen  nto  terfuehen  wütftf e ,  ob  ße  pachf  den  fer- 
d6Aen  B^obpfrgeri  auch  im  Brennpunkte  an* 
erij,  tufd  fcvfcar  nichtfallein  durch  eine  fchärfe> 
hhkiägt^bfoäem  auch  durch1  eine  genaue  tWgd- 
ttSfo'hci^Rechnung,    von  dfer  KJügäl  B.  iVl 
I f  dir  beuten  Folge  de*  Arinalen' :  eiii  fo  fchö* 
[^if|öel^tegeben  hat,  ^  ■  "l        >'''■•*    '     2    f 
J  DieftS  ift  nicht  allein  wichtig,  nm  keine  :ver- 
$te  *A^b#t  mit  Drtheh^önd^Schleifen,   La- 
eA  und  Pöliren  zu  hätyen,  mit  der  immer  meh* 
Wochen  hingehen ,  foiidern  ^orzüglidh,  damit 
Tehüön-idamit  aufs  Reine  kommt ,  wo  der  Feh- 
liegt.   *'   Dejrm.  wenn)  -am  Ende    das  fertige' 
ijectiv    kein    deutliches' Bild  giebt,    rä£ft   <Ie» 
die  Dimenftonen  fürs*  Crown  glas  möchten 
hl  nicht  richtig  feyn,  der  andere  hat  die  des 
glifefc  i|ä  "Verdacht,    der  dritte  die  Faroen* 
trtrfteeiiUn^0^^Vierte  das  Biegen  der  Schäffel% 


työt 


t   45*    ] 

dar  fünfte  das  Biegen  der  Gläfer , 
Rundlaufen  der  Glafer,  der  fiebente  fehiebt  efie 
Schuld  anf$  Poliren  r  der  achte  bat  die  U»tqM- 
kommenbeiten  des  Flintglafe*  in  Verdacht*  dt* 
neunte  die  des  Crownglafes,  ^ad  to  geht  es  fort, 
pnd  es  gehen  oft  Monat be"  und  Jahre  über  das 
Probiren  der  verfchiedencn^Meinnngen  Üb,  eh« 
4er  ffflnftier  e.innaahl  erfährt,  wo  der  Fehler  jiieftf 
liegt;  und  er  bezahlt  f ür  tßefes  alles  ein  grobes 
Lehrgeld  an  Zeit,  an  Geduld  und  an  GeJcL    - 

Ob  fchon  der  Fehler  der  Kugelgejftalt  ipw 
Hern  Fernröhren  nicht  5ooo  Mahl  kleiner  ifi  wie 
der  wegen  der  Farbenzerftreuung,  ib.ift  ^r  dofh 
immer  noch  klein,  auch  wenn  man  annimmt,  dafs 
er  in  unfern  Fernröhren  5p  Mahl  gröfser  iß  ab jto 
denen  zu  IV  e  \y  t  o  n's  Zeiten.  Er  bleibt  dann  noch 
100  Mahl  ^kleiner  als  der  wegen  der  Farbenzv- 
ftreuung,  und  das  Hauptheftreben,  da?  Küoftlore 
mufe  daher  dahin  gehen»  (liefen  letzte. rn  vollkommen 
zu  heben.  Hierzu  gehört  eine  genaue  Kejintnifs  dp 
Winkels,  in  dem  die  beiden  Prismen  von  Croora 
und  Flint  dem  Auge  das  Gefühl  der  >>rbeniafig- 
keit  geben,  .  Ich  wüfste  hierzu  kein  fipBreicheres 
Verfahren,  als  das  von  Bio t  angegebene^  d$f$ 
man  nämlich  zwifchen  beide  Prismen  ein  Luftpitf- 
mal  bringt,  und  diefesfp  lange  Verftärkt,  bis  ftr- 
Vefalofigkeit  eintritt;.  .  Pjefes  und  'WQÜftft  o»V 
Methode,  die  Winkel  kleiner  Pri$m£p  xni£  R#- 
po»  w  ittefifen  a  ift  Meli  meiner  JEmficJit.ffeis  wi$* 


I  4*3    ] 

*ttft*i  was  fftr  die  Verfertigung  de^  Achfomatöt 
&ät  JDoJlond  g«fcbeben  dft. 

.  Beide ,  Inftmmente  laffen  fich  leicht  in  einem 
MEeinigen,  und  min  brauoht  beim  Meilen  der 
Winkel  mir  ein  tyoöes  Fernrohr.  Es  fey  Fig.  u 
!Taf.  VL  K  das  Prisma  von  Crown  glas,  F  das  von 
JJintglas,  beide  mich  dem  mittlem-  ZerftreuungSr 
vermögen  der  Glasarten  des  Hrn.  d*  Art  ig  u  es 
berechnet.  Beide  Prismen  find  gefafst.  Die  Faf- 
limg  hat  runde  Zapfen»  die  fich  an  einefci  Gefteüe 
dreien;  aufserhalb, find  Scheiben,  die  eine  Grad- 
Jäntheilung  tragen.  Auf  den  Zapfen  find  Zeiger 
mit  einem  Vernier,  die  "die  Grade  abfehneiden*' 
•Das  Geftelle  wird  mit  flem  Ringe  R  und  denfdrei 
Schrauben  i„  2,  3  vor  das  Objectiv  eines  Fern« 
rohts  gefchraubt. 

.;■•-.  Zuerft  beftimmt  man  durch  Reflexion  eine« 
iifdhtes  die  Winkel  naih  der  Wollafton'fchen  Wei- 
fe vom  Crownglafe  K?  Sind  diefe  gemeffen,  fo 
nimmt  maii  das  Crownglas  weg  und  beftimmt- auf 
«iefelbe  Weife  die  Winkel  des  FHntglafes.  Sind 
beide  Winkel  bekannt,  fo  ftellt  man  die  innern 
PMfcfcn  parallel  und  beobachtet  ein  entferntes 
kicht,  oder  noch  beffer,  einen  Fixftern,  und  Geht, 
ob  er  farbenlos  erfpheint.  In  den  meiften  Fällen 
wird  noch  eine  kleine  Färbung  da  feyn,  und  man 
bringt'  nun  die  Prismen  aus  ihrer  parallelen  Lage» 
bis  der  Stern  ungefärbt  erfcheint.  Aus  der  Gröfse 
tles  Lichtprisma,  welches  zwifchen  beiden  war, 
wird  dann  der  Winkel  berechnet,  bei  dem  völlige 


/    t^454    1 

\    • 
F&rbenlofigkeft  eintritt.     Aufch  die  Bnftärang^&t 

farbigen  Strahlen  kann  auf  diefe  Weife  unterftflll 

werden,    *nenh  ein  Prisma  "weggenommen  \krtsfy 

denn*  man  fieht  jedes  Mahl  das  directe  farbüMl 

Bild  des  Sterns,  von  den  Strahlen,  die  neb&W 

flufs  Qbjkctiv  fallen ,   und  die  durchs  Prisnia:  Jg* 

brochenen.     Den  Wf nkel  giebt  die  Theilung  wt 

Item  Randfc  der  Scheibe  an.  -  ' ' 

,  " *        T)  o  1 1  o  n  d  fcheint  deti  CompenfatiorrswinWi 

der  Prismen  bldfs  durch  Probiren  gefunden  zu&* 

fcen,  und  äiefes  war  auch  wohl  die  Urfache,  daB 

Sie  achromatifcheh  Prismen,  die  er  verkaufte*,1» 

treuer  waren.      Wenigftens  war  bei   ihnen  fcÄ* 

Fehler  Bregen  der  Kugelgeftalt  zu  heben.  v-1 

-       i  *  /  *    '  *  •  \tt  ?, 

Am  angeführten  Orte  der  Annaleii ,  5.  576".  fagte'ttftt 
;„  Von  der  ander»  Seite  fchienen  ficli  die  englifcften  Küaft- 
"  Jer  ganz  der  Empirie  tu  ergeben  *  und  alles  durch:  FF*ife£ 
zu  erhalten.  Ob  fchon  diefes  immer  heitere  Objeotive  ffa 
als  diej enigenr erhielten, '  .welche  [nach  den  FormelA>& 
Euler,  Klügel  und  Karften  fchllffen,  fb  mufstaatai 
tan  ihnen  manches  unvollkommen  bleiben."  Hier£u?4ltk*B 
"Sie  in  der  Note  bemerkt :  *,  oder  vielmehr  fohleifen  woll- 
ten ,  aber  nicht  zuvor  nachfahen ,  ob  ihre  Glasarl&n.  8afS* 
5>e  Brechungs  -  und  Zerftreuungsyermögen  hatten? 
.dielen  Formeln  zum  Grunde  liegen,  und  iich  aus  IVfa 
fen  Theorie  nicht  zu  helfen  wufsten^  wenn  diele  Grund 
andere  waren."     .*•  »     •  .   -    f  •,  ♦  i><» 

r        Es  fcheint  mir,  dafs  Sie  fidh  hierin  geirrt  B» 

Jjen.i  DafsMr*  Repf  old  z:  B. 'kein  brauchbar» 

Objectiv   nach   ctar KJögePfchen  ;und  Euler*foW 

Rechnung  fchleifen  ,konntev oKiliute  von ^detfi  t& 

lebhaften  Fornl  her,  hnd-befbnrfets  (wieuc&fcfeqi 


C    455    1 

6bfen  bemerkt  tfabe)  von  dem  Brechurigstfin*' 
löd  -von  nahß  21  Grad  auf  der  zweiten  Fläche 
des  Crownglafes.  Vondiefem  Objective  geftand 
Herr  Klügel  felber  nachher,  auf  eine  Weife», 
die  ihm  Ehre  machte,  clafs  es  die Randftrahlen  um 
^  der  'VereinigungsWeite  vom  Brennpunkte  ab*v 
lenke  (Ann.  N.  F.  B.  4.  S.  267.)-  ' 

Ferner,  bemerkte  ich  noch  S.  376.:  '„Jetzt  fcheint 
man  endlich  die  glückliche  Mitte  zwifchen  Empirie  und 
Theorie,  gefunden  zu  haben,  indem  man  fich  deutlich  über 
dasjenige  erklärt,  was  man  will  und  was  man  fucht.     Die 
natürliche  Geometrie  entscheidet  hier  wie  in  den  meiften, 
Fällen,  wo   von.  Anwendung  die  Rede  ift.     Die  Lehre  ron 
den  Achromaten  hat,  fo  wie  die  Lehre  von  dem  Barome- 
ter, einen  fehr  überzeugenden  Beweis  von  dem  Nachtheile 
des,, Formel wefens  gegeben."  — .  Sie  fügen  Folgendes  in 
der  Note  hm*u  -  »  Wie  mir  dünkt ,  eine  ungerechte  Behau- 
ptung, von  der  vielmehr  das  Gegentheil  gilt,  da  fich  nur 
vermitteln  tormein  das  hat  leiften  laffen,    was   die  HH. 
Biot   und   Cauchoix  zur  Yerbefferung   und  Erleichte- 
rung der  Verfertigung  von  Achromaten*  gethan  haben ,  die 
.  natürliche  Mathematik  aber  zu  nichts  führt ,  wie  das  Bei- 
spiel gefchickter  Künßler  zeigt,    welche   aus  Mangel  au 
theoretifcher  Hülfe  kein  ordentliches  Achromat  zu,  Stande* 
zu  bringen  vermocht  haben." 

Dafs  man  mit  ein  wenig  natürlicher  Geo- 
metrie und  t  Ad^m  RiefenV  Rechenkunft  dia 
Dimenfiqnen  zu  guten  Achromaten  finden  kön> 
ne,  glaube  Jch  im  Vorigen  gezeigt  zu  haben.  Ich 
habe  hier  noch  in  Fig.  2.  den  Durchfchnitt  eines 
dbjectivs  aufgeriffen,  welches  (wie  fich  bei  einer, 
Vergleichung  der  2.  Fig..  Taf.  IV.  B.  4.  zeigt  »"Wo 
Prof.  Kl ü gel  ein  vollkommenes  Doppel -Objectiv* 
gezeichnet*  bat)  eine  ungleich  ^röfsereAehnlich- 


t    456    1 

keitmit  diefem  hat,  als  mit  dem  unvoltt*oiq|pt 
Den  vpa  Kl  ö gel  S.  i55.  feiner  ^nalytifchen  JDjy* 
trik  angegebenen,  nach  der  Hr.  Rep.fold  gefiptjtyh 
fen  bat,  und  die  nach  JE u ler  berechnet  war,  päd 
*  *war  von  jemand,  dem  man  keinen  Mapgel  an  tbty* 
retifohen  Kenntniffen  Schuld  geben  konnte*      V 
Dafs  .die  Künftler  iich  nicht  helfen  könnt*», 
kam  niefit  von  ihrem  Mangel  an  Kenntniflen,  Ion« 
dem  davon,   dafs  fie,  tot  lauter  gelehrten  For- 
meln, die  phyfifche  Bedingung  der  Aufgabe  nicht 
klar  begriffen«      Sie  meinten,   die   Sache  feyfo 
'fehr  fchwer  zu  begreifen,  und  der  Aberglaube  der 
Ünbegreiflichkeit  erzeugte  am  Ende  Unbegreiflich- 
keit.     Hätte  man  ihnen  ftatt  aller  Formeln  in  Im* 
ter  kurzen  Sätzen  gefagt ,  WQrauf  es  bei  der  Anf* 
gäbe"  ankomme,   was  wefentlicji  und  was  aufser* 
wefentlich  fey ,  wie  viel  Einflufs  jede  Art  von  Feh-' 
ler  habe,  u.  f.  w.,  fo  würden  fie  Geh  fchon  zureebt 
gefanden  haben«      Die  Theorie  eines  achromati- 
schen Objectivs  ift  einfach  und  leicht,  fo  bald  die 
phyfifchen  Beftimmungen  mit  der  gehörigen  Schar- 
fe gemacht  find,  auf  denen  fie  beruht.     Aber  alles 
da«  zu  verftehen,  was  d'Alembert,  Euler  ufd 
Kitt  gel   darüber  gefchrieben  haben,    ift  fchwen 
Von  erfterm  klagt  fogar  Klügel  in  der  Vorrede 
zu  feiner  Dioptrik,   dafs  feine  Rechnungen  afofih 
hen  wie  ein  dicker  verwachfener  WakL     Euletfl 
Dioptrik  befteht  aus  drei  Quartanten  in  grofsea 
Yormat ;  wohl  nur  wenige  Lefer  der  AnnäJen  h*> 
txm  fie  gefehen.     Klügel  empfiehlt  ihr  Studio« 


[,457    1 

Wegen  rfeir*  vortrefflichen  Uebung,    die  man  da- 
durch  in  der  Analyfis  erhält.   Es  ift  4o  Jahre ,  dafe 
dtefes  grofse  Werk  heraus  iftj  und  nach  ihm  ift» 
fo  Viel  ich  weifs,  noch  kein  einziges  brauchbares 
Achromat  gefchlifferi  worden.     Diefes   verfingert 
weder  den  theoretifchen  Werth  des  Werks,1  noch 
den  Ruhin  feines  Vei^rfferst      Aber  es  hat  auch 
iktr  in   thebretifcher  ftinficht  Werthv     BaffelbÄ 
gilt  von  Klügers  Dioptrik.      Diefe  wirdnauch 
immer  ihren  theoretifchen  Werth  behalten^  ob* 
febon  nach  ihr  noch  keine  guten  Objectivö  ge* 
fchliffen  find.     Kl ü gel  hat  am  Ende  der  Vorrede 
den  Wunfeh  geäufsert,  dafs  die  Praktiker  ihm  ihre 
Erfahrungen  mittheilen  möchten,  er  wolle  ihnen 
dum  mit  feinen  theoretifchen  Kenntniffen  nützlich 
feyn.      Diefer  Wunfeh  ift  nicht  erfüllt  worden* 
Biet' hingegen  hatte  in  Paris  die  fchöne  Gelegen- 
heit, alles,  gleich  anwenden  zu  können.     Die  Er- 
fahrung hat ,  wie  P  e  f t  a  1 1  o  z  i  irgendwo  bemerkt, 
das  eigene,  dafs  fie  fchnell  jeden  Fehlfchlufs  der 
Theorie  entdeckt,  und  bald  zeigt,  was  wefentlich 
tind  was  aufserwefentlich  ift.      Biot    ift  wahr- 
feheinlich  kein   fo  gröfser  Re ebner,  als  Euler 
war,    allein  fein  pi&ktifches  Talent  und  die  Ge- 
wandtheit,  die  ihm  die  grofsen  Arbeiten  gegeben, 
welche  er  ausgeführt  hat,  macht,  dafs  er  bei  jeder 
Sache  fchnell  das  Wefentliche  und  Wahre  auffin- 
det und  fich  bei  keinen  Nebanfachen  tmdanalyti« 
fchen  Ergötzlichkeiten  aufhält,  und  daher  tragen* 
feine  Arbeiten  fo  fehr  das  Gepräge  des  Nützliche« 


'"   .  f    458    ]  V 

unfl  des  Vollendeten*  .Ben Euler  fcjieiift  oft  die  " 

grofs/3  Frtiude,    die.  d.er  gewandte  Analytiker  am 

Rechne«  hatte,    gemacht  zu  haben,    dafs  er  zu 

£chi>ell  über  die  phyfifche  Betrachtung  der  Aufgabe 

wegeilte. .  ,  ■    ' 

Eülejp's  theoretifche  Untersuchungen  behalt 

ten , immer ; ihren  Werth  wfgen ,  der  Eleganz  und 

der.  Gewandtheit,  mit   der   er   fie  ongeftellt  hat. 

Selbft  wenn  er  die  Figuren  der  Fäffer  ünterfucht 

und  gezeigt  hätte»  welche  "Formeln  für  trolle  und 

nicht Tvolle  Fäffer  e;otftehen,  je  nachdem  man  die 

Krümmung  der  Dauben  entweder  kreisrund,  oder 

partbolifch , :  oder   conchoidifch   annähme  ,|  und 

die  Bodensenkungen   elliptifch,    würde   diefes  in 

theoretischer,    Hinficht   immer   jntereffant  Nfeyn, 

weil  eS'.VQn/Euler  wäre,   —   obfchon  man  dann 

de*  Inhalt ,/Vpn  einem  vollen   odei*   nicht   volleil 

F^ffe  nichf  genauer  angeben  könnte,  als  jet?t  e£. 

jeder  kann ,  der  die  vie>r  Species  verftebt. 

Freilich  wepn' folche  Unterfuchungen  von  je- 
-mand  apgefteHt  werden,  der  kein  Euler  ift,  dann 
fipd  ,fie  in  theoretifdher  Hinficht  fo  langweilig  ^ 
dwcfczulpfqn,  a\ß  fie  in  praktifch er, unnütz  find. 
Es,  giefct  Mathematiker,,  die  wegen  jeder  Kleinigr 
^eit^  ^ach  dem  Klüger&hen  Ausdrucke  ±  einen 
Wald  von  Formeln  maphep.  Bei  den  meiften  ift 
e&  Uni>eJ*ülflichkeit ;  bereinigen  fcbeifct  es  Freude 
zu  feyn,  durch  die  aJgehrajfcben  Reichen  zum. 
JjUthfel  für  die  Hälfte  der  Lefer  zumachen,  was  * 
diefe  ohnedem  würden 7 erftandea  haben,  wie  die» 


,    l  459   3 

jfe rLeff  in g  Ton  'Mi)i u  s  erzählt     Icli  hait*  ein* 
Inahl  einen  Feldmeffer  zu  examiniren.     Er  mufste 
•1t©  lÄrbfeiten  als  :  Proben  Vrorlegea,'  ynä  er  hatte 
ißhx  leichte   geometrifche  Aufgaben  mit  viel  Geh  . 
jehrfamkeit  gelotet l  und  überall  Buchftabenrechr 
jciung  angebracht. :  Ich  «fragte  ihn,  ^anuä,er  die 
«N&aehe  fo  gelehrt  dargestellt  habe,    da  doch  cüq 
Aufgaben  fo  leicht  wären.     „  Ja  ,  Her*  i "  fagte  er» 
tfda  macht  man  die  Bauern  mit  bange,  fonft  mei* 
^)>eft  fie,  fie  könnten  es  auch.,)    Jch  bat  ihn,  ia 
v£ukanft  die  Leute1  nicht' mehr  mit  feiner  Gelehr- 
faigkeit  bange  zu  machen.  *; 

*m;j  Jteh  willlhnep»  aber  noch  ein. anderes  Beifpiel 
*tt>j*/dem  Nachthdle  omzeitiger  Gejehrfarokeit  ,an- 
fihren.  Einer  unferer  berühmteren  JVivelleurs 
mjt  dem;  Barometer  erzählte  mir  eines  Tages,  es 
fcy^ihfti'fchwef  geworden,  das  H&henmeffen  mit 
4em  Barometer  zu.  begreifen,,  bis  ihm,  die  unbe-* 
tteirtende  Schrift  von  Rofenthal  in  die  Händä 
g&nrtben.  Er  haibe  die  Formeln  von  de  Luc, 
3Trpmbley,  Roy,  Kramp  u*  a.  ftudirt,  und 
jreil  das,  Ites  er  begriffen,  ihm  fo  leicht  und  die 
Formeln  fo  verschieden'  und  fo  fehler  gefchienen, 
"Bahre' er  immer  geroeint,  das,  was  e?  begreife,  fey 
das  Rechte  noch  nicht,  Und  das  Schwere  komme 
noch;  kurz,  er  habe,  noch  immer  nach  dein  Ein* 
ginge  in  die  Kirche,  gefacht,  als  er  fcHon  drinn 
gewefen.  Die  Einfalt  von  -Rofenthal  habe  iha" 
endlich  auf  den. rechten  Standpunkt  geholfen,  wo 
w  gefehen,  dafs  die  Theorie  ganz  leicht  fey,  dafs 


C    46o    ] 

f 

alle  diefe  Formeln  auf  einerlei  Granden  beruhig 
und  nulr  im  fpecififchen  Gewichte  von  Luft  ütt 
Queckfilber,  und  in  der  Ausdehnung  für  laiJt 
durch  die  Wärme  verfchiedfen.  find.  #—  So  gfe| 
es  einem  äufserft  geiftreichen  Manne ,  der  eittt 
Sache,  die  viel  fchwerer  war,  leichter  würde' Wf  . 
griffen  haben»  als  diefe,  die  er  immer  vorw&Nft 
föchte,  als  er  fie  fchon  überfprungeh  hatte;  unfä  dA 
ift  die  Folge,  Wenn  fo  leichte  Lehren  auf  ein*;tt 
gelehrte  Weife  vorgetragen  werden.  Und  ift  nfel? 
felbft  de  Luc  eiiiBeifpiel  hiervon?  WiefcW*' 
windet  er  fich  durch  die  Theorie;  Wie  fehr  fidp 
jnan  es  ihm  nicht  an,  dafs  er  immer  noch  A 
Dunkelheit  des  erften  Eindrucks  nicht  übdrwOP 
den  kann,  und  wie  es  ihnl  unmöglich  ift,  diefe* 
leichte  Lehre  auf  eine  leichte  Weife  vorzutragend  -* 
Wenü  ein  Könftler  ein  4zölJiges  Objecto 
nach  den  Vöifr  Hrn.  Prof.  Kl ü gel  in  den  Alftifr' 
len ,  N.  F.  B.  4*  gegebenen  Angaben  fchleWifc 
wollte,  fo  wOrde  fehr  wahrfcheinlioh  der  Etfiig 
der  feyn ,  dafs  er  ein  Drittel  oder  gär  die  HSüM 
ton  •  der  ganfcen  Oeffnung  wegblenden  müßte» 
wenn  er  ein  deutliches  Bild  haben  wollte.  DA 
tMacbe  ift,  dafe  die  Brennweite  im  VerhältaflÄ 
de*  Oeffnung  Böi  weitöm  zu  klein  ift.  Sie  Ü 
nämlich  wie  10  zu  u  Bei  kleinen  Fernrohr« 
.geht  diefes*  allein  bei  grdfsern  mufs  fie  fchön  w*f 
S4  äu  1 ,  und  bei  ganz  grofsen  wie  20  zu  1  foy% 
wenn  man  deutlich  fehen  will.  Ich  befitze  in-* 
«AM*  Wiederhol uHgskreife  ein  -ganz  vortrefflich« 

Ob- 


X. 


Oh^fctivFoaLiiienin,1Landon,  #as  a  Zoll  Öelfr 
nvmg  hat*  und  deßen  gewöhnliche  Vergröfserung 
SavMahl  ift.      Es  bat  aber ,  28  Zoll  .Brennweite;, 
Eiä  anderer  Achroiart  at  vbn  Gilbert  imLondonhät 
bei  s,8Zoll  Oeffnung  42  Zoll  Brennweite  (alfo  wie 
i&iu'i)j   die  ftärkfte  Vergröfserung  deffelben  ift 
iSo*  mit  völliger  Schärft  auf  lichtftarken  Gegen- 
ftänden ,  wie  die  Venus ,  der  Mars  u.  f.  w.   Die  Mit- 
tag -» feraröhre  auf  dem  Seiberge  und  zu  Paris  har 
ben  bei  4  Z.  Oeffnung  8Fufs  Brennweite,  (alfo  wie 
2.4  feP;i»)  und  daher  die  grofse  Klarheit.  — *-    Die 
KuHftler  haben  freilich  oft  Fernrohre  mit  ungleich . 
kl^in er n  Brennweiten  im  Verhältniffc  der  Oeffnung 
gefchlif feil,  aber  diefe  Fernröhre  haben  bei  allem 
Fleifce,  den  fie  darauf  verwendeten  9  doch  öie  da« 
geleistet,  was  fie  hätten  Ipiften  können ;  und  es  ift 
kejfc  Vortheil  dabei,  in  den  Brennweiten  es  bis  aufs 
Minimum  zu  treiben«     Der  grofse  Achromat  vom 
alten  John  Dollond  in  Lilienthal  hat  bei  kaum 
4  Zoll  Oeffnung  jo  Fufs  Brennweite,  erträgt  aber 
auch  vollkommen  eine  4opmahlige  Vergröfserung, 
y    Ich. glaube,  dafs  es  fehr  nützlich  war ß,  wenn 
jemattd   ein  kleines  Noth-  und  Hülfsbftehlein  für 
unfeve  Optiker  fchreiben  wollte,  wSches  blofs  das 
enthielte,  was  fie  brauchten,  hübfch  ausführlich, 
.in*,  furzen    Setzen  und  fchlichten  Worten,    und 
beim  ABC  anfangend.     Da  die  wenigften, die  .Fer- 
tigkeit im  Formeln -Lefen  haben,  wie  Uhlhorn   * 
ül  Oldenburg,    fo   müfsten  diefe  wegbleiben  und 
an  ihrer   Stelle  blofs  .Zahlenrechnungen  flehen; 
AäuaI. d. Phyßk.  B. 38.  St. 4.  J.  i8u.  St.*.  H  h 


E   46*    ] 

und  vor  allen  Dingen  motte  es  fertig  geiediuele 
Tafeln  enthalten,  z.  B.  über  die  Dimenfienea  Bfcfes 
Fernrohrs  yon  2,  2,1,  2,2  ~  ..  bis  4  odarJrJWl 
Ofeffnung,  wenn  die  mittlem  fireehangr- Vechäfr 
niffe  der  Glasarten  des  Hrn.  d* Ar  t  i  g  u  ö  s  zum  Gros* 
de.  gelegt  werden ;  denn  diefe  Glasarten  fifcd  weH 
d|e  heften  und  laden  ficb  auf  dem  Coatinente'tni 
leichteften  bezieben.  Dann  mufste  eine  Tafel  folgen, 
in  der  man  ohne  Rechnung  fleht,  wie  man  aas  dem 
Lichtprisma  (Fig.  1 .),  welchesJFJiot  undGrownceat» 
penfirt,  gleich  die  wahren  Winkel  findet,  bei  de- 
nen Geh  beide  Glasarten  cornpenfiren.  Zuletzt  ei» 
Tafel,  welche  enthielte,  wie  Viel  dife  Krömmo^ 
bogen  der  Linfen  geändert  werden,  -  Wenn*i& 
Brechung  und  Zerftreuung  innerhalb  der  engen 
Gränzen  ändern,  welche*  bei  diefen  Glasarten 
möglich  find.  Auf  einen  Bogen  laffen  fich  Ott 
viele  nützliche  Tafeln  drucken,  deren  Berech- 
nung immer  fehr  leicht  ift ,  da  man  bald  <üeärttb- 
metifche  Reihe  findet,  nach  der  cjie  Gröfse,  W* 
che  die  Tafel  darftellt,  fich  ändert,  und  maflie 
dann  mit  blofsem  Addiren  eonftruireti  kann.  Da- 
her hat  man  immer  eher  20  Beifpiele  in  TaJ& 
gerechnet,  ehe  man  eins  auf  gewöhnliche  Wetfe 
gefunden  hat.  Ich  habe  mehrmahls  bei  Barone 
terreohnungen  gefunden ,  dafs  man  auf  demfelben 
Räume,  wo  man  die  Erklärung  gab,  wie  man  diefe 
oder  jene  Correction  hinlänglich  genau  durchRecb- 
nung  finden  könne,  &ie  ganze  Tafel  konnte  dw- 
cken  laffen,  welche  die  Correction  fertig  gerechnet 


.  ;  c  465  3 

^Brtlielf.  -'Sdlctm  dioptrifche  Tafeln  würdetrfttr  dfe 
Praxis  fehr  nützlich  feyn,  und  wer  könnte  fiebeffer' 
berechnen,  al$  unfer  verdienftvoller  Kitigel,  der 
felbft  in  feinem  Alter  nicnt  aufhört ,  feine  Thätig- 
keit  ati?  dien  'Verbreitung'  Jrützlicher  Kenntiiiffe  zu 
verwenden  ifo  wie  fer^diefes  am  Morgen  und  Mit- 
tage feinesliebeiis  n}it  fo  vielem  Erfolge  gethan  hat. 

NachfchfCifi*  Ich  habe  die  Schallverfuche  von 
Englefield,  diq  fich  in  einem  der  frühern  Bäi^- 
ide  däir  Ahnalen  finden,  auf  dem  hiefigen  Pfarr- 
iWrme*  wiederholt,  aber  ganz  aridere  Refulfhte  ge- 
fanden.  Künftige  Woche  werde  ich  *fie  auf  dem 
Cöllner  Dome  wiederholen. 

,rBei  den' hohen  Temperaturen  in  diefeiii  Som- 
mer Kate  ich  viele  Verfuche  über  die  Gefdiwiri- 
$gkeit  des  Schalls  gemacht.  Ich  habe  fie  in  ei- 
ner AbhahdTurig  zufammerigeftellt,  welche  zugleich 
dii  Theorie  uhd^die  Tafeln  üWr  die  Gefchwindig- 
keit  des  Schalls 'bei  -1a1  bis  +3o°  R.  Wärme 
und  28  Zoll  Barometerhohe  enthält.  Diefelbeu 
'tafeln  find  auch  füf  frarizöfifche  Decimal- Grade, 
f&r  0*76  Meter  Barometerhöhe  und  für  Decimal - 
Secimäen  nach  metrifchem  Maafse   berechnet. 


C   454   ] 


IV.. 

Ein  Schreiben  Humphry  Da?V!h  - 
VrotMm  der  Chemie  an  der  Roy.  InJtit.  im!  * 
der  Londner  Sodetat , 

über  feine  neueften  Arbeitern  wm&j 

Schriften, 
an  den  Profeßor  Gilbert  *). 

Ich  habe  den  Brief  richtig  erhalten»  dem! 
vor  längerer  Zeit  gefchrieben  haben*  £ 
lehr  fcbmeichelhaft,  dafs  Sie  mit  meinen 
fich  befchäftigt  und  der  Ueberfetzong 
fich  unterzogen  haben«  Ich  hoffe,  in 
Monathen  im  Stande  zu  feyn,  Ihnen 
zuzufchicken,  der  eine  verbefTerte  Erzählnfe, 
correctec  account)  der  verfchiedenen  V< 
hält /welche  ich  aber  die  neuen  Geg 
,Forfchung  angeftellt  habe.  Dje  Ueberfi 
in  den  franzöfifchen  Journalen  find  häufig 
haft;  man  hat  mjr  Meinungen  beigelegt,  t6jl 
nen  ich  mir  nicht  bewufst  bin,  fie  je  gehabt  3jA 
ben,  und  mehr  als  ein  Mahljiat  man  verÜüms^P 
Auszüge  aus  Berichten  in  Journalen,  denen  im 
keine  Autorität  gegeben  hatte,  bekannt  gemacht 

Aid 

*)  Diefer  Brief  iß  mir  aus  Schweden  in  den  eilten  Mo**» 
then  des  gegenwärtigen  Jahrs  zugekommen  »  'Tffll 
Ich  eint  mir  fo.  wichtig  und  intereffant  zu  feyn,  daö 
-ich  ihn  öffentlich  bekannt  machen  zu  mnJTen  glaube. 

Gilbert,' 


fe'giebi  ferAu$zil^tos^ftWat»rfefett,  fä^SÄefc 
ii'ihefne  Meinungen  %1üt  elitiftellt  hat  (in  whick 
üve.'ifee^  fffeatty  mistepr^  ' 

ni^gep7in  Hrn,^ i ,  et  e  tV  Journal  habe  ich  jiicjif 

hj^^fc  .^ffkJitigkeit  ^md  die  Genauigkeit 

fes  Gellten  laflea  mich  aber  nicht  zweifelo, 

's  l^«lie  tüchtig  und  ge«au  find.    v 

>^ter  tneito'efc  Auffätieir bedarf  am  mehrftei 

Revißon  der  Theilder  driften  JßaKerTctien. 

.dt/    Es  ift,  glaube  ich-,  Jehr  vmhrfahaiDliclk 
zferfftzt^worden  ift^  ua«l  obfchcnv  Sfeh\4efel 

geneigt»  üal  glaoböB,  da£s  der  Wöfferftöff 
^dföfldt^ild^jfertjen  aüsmafcht:    ^r ':° " 
i  Wa^idie  Salzfäjire  J^rjtfft,  fo  fcheiifct  fie  mir  of- 
t  fciiA V*AindungTött4W^ff<?tftoffTOit  S^c  ÄV e- 

^k SfrafiKöfifchÄdiNaiiifeiiÄlatui1)  ift  noah nie 
trfetzt  Wofilen.  Es«  ift  mir  feeglttckf ,  es' parken- 
mpwi  ß&ujef$qff  zu  ^Äj  in  eine*  m*W* ^Ge- 
'Salt ^tmd  obgleich  diefer  >xufkmmeng*fi&^£ör~ 
«per  die  Hälfte  feines  Volumens  Sauerftoffgas,  wel- 
Lflhes  nicht  auf  die-  Metalle  -einwirkt ,    enthält,  fo 

|     *)  In  dielen  Annalen,    N.  F.  B.  V/St.  1,2,5.        <#**•' 
AiuiaL  d.  Phyfik.  B.  38.  St.  4!.  J.  1811.  St.  8.  li 


$    466    3 


{tatoflift;  er  doch.  dffch<  mäfsiges  Erhitzen, 
^iebt,    wi£  es  mir  fpheint,,  ftarke  Beweis^ 
dafs  Schjeele's  Gas  keinen  Sauerftoff  epthä 

Ich  Din  mit  einem  Werke  üb$i?  die  Elew 
der  TÄyfiTchen  Chätfaie  (oi^fÄe  Rtimeüis'ofi 
cot  PhUoJhphyy  befehiftfg*^  vöb  \wlchem:ic1| 
nett  can-E^ejnplar  zufchicken  wfei^de  ^).( 

Es  ift  fär  .micfr.  fcfer  Unangenehm  v 
Ihre;  ^npajen  feit  einigen.  Jahren  ni$fc  ?p.J 
kojniyien  habe***).  .f        -    t  .  ti^r7,  • 

lIcti  würde  Ili^en  ^.bdrücke  von  ^en 
Atiffätzeri,  nachdem  ich  ä£  zuvor  wife&erVfi 
gtfngen  Hätfe,  bleil*g*tf;'  aber  m!igltftfÜick*t 
kabeücb  deren  keiöe  mehr  ****>.     ^  ?  * 

fac«5f  Öi:>Äafvy  hatte'  dfrefein  Briete  feme:WetteA»J 
.    ,  lunj^au?    den    PhütfojfMcal  Trwtsactiänt-. 

welche  von  den  bewundernswürdigen  Ei$e 
*''  dleTes  Gas  (Davy*s  Chlorine)  Handelt.  Sie,  i 
ü,  fbmg  mit  den  frühem  tiferfrer  gehörigen fArfcd 

.Äejjjelej;  am  folgernden  pejfte  dfrtet  Annaltfnj 

äer  glänzendsten  Bereicherungen  und  Erwe 
«      der  nfcuern.  Chemie^  därgeftelli  finden«  "  Öl  f 
■  **>*$e4Jt*  ich  fo  gläclcjith  taya ,  dafs  es  mir  i 

kommt,  fo  erhalten  die  deutschen  Phyfi^er . 

von  mir"  in  einer  eines  folcnen  Werk« ,  wie : 

>  nicht  unwürdigen   Üebcrfttzung.  >       ^   ^it\ 

,*♦♦*)  Ip  U  a.ßrtat  misfatfunt  fome ,  thatföt /<?{**  j 

Jiave  not  Jfetn  Jour  admirable  Journal;  ich  fe' 

Worte  hierher ,  ohne*  mehr  Werth  a^T«in  'Co* 
:  ,i  sn  lagen  >  als « dem  frühen ,.  mbommt,  *  weil  tes 
^      yon  dem  fie  herritfiren,  t  -f(Ji/£<  , 

^W*)  Ich  hatte  fie  mir  von  Hrn.  Davy  erbeten,  u 
--  v  IMltetffötzuny  derferlbeii  ra  den  Axinaleri^cn  < 
- . .  JWfcfbM*  *«*i<fcr^W  Wunen.        s    fti  J**rfi| 


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des 

1*1.'       *»         Hofr.  Suckow,    *   j  •    °     • 

|*i  r.      :     ;-,  Prof .  4ei^ Phyfik )u.  Chemie^         -i         ...     t 

HeÜelberg,  d.  14;  Jöl.  ijtt»  t 

«j^  — .  JYlit  vielem  Vergnügen  und  wahrer  Beleh- 

<fc»g  lefe  ich  Ihre  Annalen,  die  mit  fo  vielem  Fieifse 

pd  «eigentlicher  Widmung  gearbeitet,  und  für  die 

Jffefer  fo  zweckmässig  eingerichtet  find.     Davy'£ 

H|rfuche  in  ihrer  fo  zerfttfepeten  Erfcheinung  haben 

»Jfef  a  gewifs  viele  Mähe  gemacht,  die  freie  Bearbei- 

£ttg  derfelben  ift  bei  Ihnen  in  den  beften  undzuver- 

tften  Händen.  — -     Sollte  es  Ihnen  nicht  niög- 
feyn,  «inen  fchwedifchen  Gelehrten  dahin  zu* 
tepaögen*   die   deutfehe  Ueberfetzung  der  neuen 
fiktoettifchen  Abhandlungendet  Akad.  ^WJWiffen- 
|  Wkaften  zu  Stockholm  fortzusetzen?   .Die  fchwecU 
.Abhandlungen   haben  mir  unter  allen  Schriften 
ffjehrte?  Gefiellfchaften  immer  am  mehrften  gefaU 
jfR,  da  ihre  Auffätze  gröfstentheils  gemeinnützig 
Wen.     JHr,  Berzelius  fucht  zwar  feine  Arbei- 
tftiim  Auslande  bekannt  zu  machen,  ?ber  die  pa* 
tariiiftorifchen    und    jnatbemätifchejjt    findet  man, 
Vpchft^nS  in  .den    Göttinger  gelehrten  Anzeigen 
fee^ierjtf^  .Sollte    auch    bei  dem  ^egenwärtigea 
kümmerlichen   Zuftaode.  unlefer  Buchhandlungen 

Ii  2 


£•46*  •]-  -' 

fär  ehirfo  TiftljJluIjes  Weik  kein  Sinn  mein  m  eft 
warten  feyn,  fo  könnte  es  vielleicht  in  Schweden 
felbft  eine  Verlagshandlung  finden.  —  Mendel- 
f  o  n's  Luftpumpe  mit  gläfi&nen  Cylindera  war  mir 
eine  äufserft  erfreuliche  Erfindung,  da  iteh  fchon 
längft  dergleichen  Cylinder  vorgefchlagen  habe; 
aber  es  fcheint,  elafs  fichluch  &4i  diefer  Einrich- 
tung  Schwierigkeiten  finden,  da  vöi  jenen  Pum- 
pen allgemeine  Stille  iA. 


"VI.       •'•   :      _  — 
Aus  einem  Schreiben  des  Pro/effors 

Strom  ey  er. 

(Analyfen  $et  EiLfener  Schwefelwaüer,  zweier  tHierifcner 

BJafrniteine  und  des  Schaub'fcheA'  Conits.)  ; 

''     -A    '  GSttingen,  d.  w.  Sept.  i8Ü» 

— 'k—  Ich  bin  gegenwärtig  mit  einer  Analyfe  Äer 
Eilfencr  Schwefel -Watferbefchiftigt.  Diefes  W«t- 
fftf  enthält  fceftimmt  Schwef el  -  Wafferftaf f  in  fekr 
reichlicher  Menge,  tind  kein  Azote  fütfuri.  Ifch 
Äiufs  auch  Jaachi  allem  bezweifeln,  dafs  in  dim 
Achenerürid  jedem  andern  der  bekannten  Sein*«* 
feUWafffer' diefer  letztere  angebliche  Stoff  ^rithfel- 
fen  fey.  treibt  man  durch  Kochen  das  SchweftJ- 
gas  aus  dem  Eilfeper  Waffer  aus,  fo  ^erhält  es  fteh 
völlig  wie  das  vermeintliche  AzotkJülfwn&  hst 
Achener  Quellen;    verfetzt  man  diefes  Öas  aber 


t   4ß*   1, 

mit  jbefthmnten  J4en$*m*T*k!ke9>W*ttirfoü£g3i  roM 
lafstitos  min  mit  SiueiftoffgasoeHenmit  atmafphöi 
ritcier  L«ft  im  Vol'ta'fchen  Endiometer  »iletöAire»^ 
£0  erhält  man  fehfj^efömmte  <Beweiö  väq  delf 
Sehwefel^WifTeiifixrffH Natur  dfeffeifcea.;  Indeß*# 
komm en  in  Wek*  Waffe»  feüg&ich  ftets  ei**$g«/  Ptftf' 
4Jentr:Sdllp^tergasf (ö«a  Mol«)  vor,  wah^foh^kilictt 
abdr  drft  als  :Folgfe><  eaiÄr  von  felbft  erfolgenden 
Z&rfetzung  an  defcLuft./  Dieffes  Tiebft  der  grofsejri 
Menge  &ohlfenfaures  Gas,' welches  gkiobf all s  eiweu 
Oasbeftandtbeil  4es  Eilfener  Waf fert ,  fo  Nvite  alle* 
Sdwrefel- Waffer*  Ausmacht  ^  ift  alfo*Q#fenbahr  cܫf 
Urfache  der  Nichteutziüidbarkeit  durch  brennende 
Körper  und  der  andern  abweichenden  Eigenfchaf* 
t*n  des  •vermeintliciheii  Axote  fulfur&  Doch  hier" 
über  eha  ander  Mahl. ein  'Mehreren         :  '. 

Vöf  Kurzem  wurde  mir  auch  die. Gelegenheit^ 
Ekrnfieine  von  einem  Ochfen  und  einera  JP/efde  zu 
analyfirön,  zu  Theil,  Der  er/m  beftand  aus  aW 
•wifehfelnden  Lagen  zweier  Subftanzen,  wovon  die 
eöae  bronzirt  und  aus  kohlenfaurem  Kalke,  koh* 
tenfaurer  Talkerde  und  etwas  Manganesoxyd  zu- 
fiunmerigefetzt  war.  Das  Manganesoxyd  war 
Höchft  ^ahrfcheänHch  auch  mit  Kohlenfäure  nochr 
äbj»  Tfaeü  verbunden,  hatte  aber  durch  eine  par-r 
tieller  iUrkere  Oxydation  2ur  BroJtiärung  diefer; 
Schichten  Ahlafs  gegeben ;  wie  folches  ganz  fo> 
auch  beim  Stahlftein'  der  Fall  ift,-  Diefes  gab  rtrir 
jftnlafs  9  der  Bronzirung  der  Zähne  bei  diefen 
Tnieren  nachzuformen  9    welche  ich   ebenfalls) 


i    470    3  > .  ■* 

1ri* iek  im :* Voraus > hiernaeh 1*nmAi*m j' Jrim 

Mangan  es  herrührend  fapd.     Die  andere  SohiAt 

fk$   HarnfteinS,    woraus    auch  der  Kern  defit» 

hen  gebildet  war ,  beftand  faft  ausfchliefslich  ras 

üiefelerde,  uebft  etwas  ßfem>xydy  Mangan  esoxyd 

uud-AJawrtrde*— <  Der  Stein  Yom  Pferde  wMttAtm 

Ulis  ein  Blafenftein,  war  eiförmig,  auf  serlich  ^twas 

kryftallinifch ,  und  hatte  ein,  fehr  ausgezeichnet* 

ftrahljg-kryftaüinifches,    vom  Mittelpunkte  ttfc 

gehendes  {fcföge*  welches  nach  gleich  atif  fbofr 

phorfaure  .Talkerde  und  Ammoniak '  ratheir  &$ 

wie  diefes  fich  afuch  nachher  aus  der  Analyfe  ergak' 

Es  muffen  alfo  bei  diefen  Thieren  fchlechterdiaj* 

atoch  im  Harne  phosphorfaure  Salae  'vorkommest 

wijnn  auch   vielleicht  nur  im  kranken  Zuftanifc 

,  Brande  theilt  in  den  PhUaf.TruHsaet.far  ifaft 

ebenfalls  dib  Analyfe  von  einigen  aus  phösphorfau- 

ten    Sahen    ^eftehenden    Harncbncretionen   res 

Pferden  aus  der  HunterTchen  Sammlung  mit. 

t,t<    .In  liefen  Tagen  habe  ich  auch  ScJiatLbfs  Cb- 

«i^  vom  Meifsaer  analyfirt. ,   Derfelbe  beßeht  biofe 

aus  kohlen&urem  Kalke  undtkohlcnfanrer  fFalker» 

de»  nebft  etwas  Wenigem  Eifenoxyd  und  Mang* 

nfesoxyd,    und   nur   einer   Spur  Kiefelerde    oder 

vielmehr  angemengtem  Sand*      Schau  b's  Conit 

gekürt  alfo-* um  derben  Bitterkalke  von.  Habt  rle, 

der  In  Mähren  vorkommt,  mit  welchem  er  auch 

übrigens  in  faikien  Eigerifchaf ten  übereinftimmt*  * 


I  \>  ' 


£   4?r  3 

m       ,■!■■      i  »mm    «i  ■    t  ii    ■  ■     i     i      i    i    iiyy^p^^ 


Kr- 


:\        t.r-      VII.  /■•'*.        -    '■•>.. 

Sine  AÜkandiguiig* 
einige  Worte  des  Herausgebers  an,  die  Lffer 
der  Annaleru  ,  ■  ,\ 

die.  roehreften  meiner  Lefer  durfte  die  folgend* 
ekfdftmifohe  Schrift  tttcht  ohne  Interefle^  fcjYL  SU» 
-jfchfine  kritilche  JH&tei**ng  in  die  netten  Vet* 
J^pMiingena  der  pbyiükalif oben  Chemie,  befonder*  i* 
4W  Arbeiten ,  >mk -denen  «*.  Prof. 'Bettel in*  di* 
4nnfüea  geziert  hat,  Wd  in  die  Speculaücmen  I>^  1  i 
mMtfs*  Von  denen  in  dem  nächften  Hefte  die  Red* 
jfejfc  wild,  und  ick  glaube,,  in  ihr  die  Richler'Xchwi 
fc^keff  noch  bkr  zweifelhaften  ßficb>M*c«riJfeBen'G*l 
IM»  der  Neutialkätireihe*  der  Sterin1  und  der  Bttfe* 
gu4  zureriaülgen  Verhieben  auf  eiae  genügende  Art 
Ipwiefenzu  haben."  V  x        T 

^Piffertati*  kiftotico  ~cri*ica  de  mijltiom**  tkmrucarutk 
fewmp/tMms  et  perpttuis  ratiomümr%  *m*mmqU9  iegikmi 
-,JS  mmper  tUtectis y  Sectio X,  quam  antpL  ^biL  ordinU 
^UI.CO&Tenui  pro  loca  in  ip£o  obtraendo  d*,24w  Sep& 

frjh4efend«t;  Sectio  IL,  qua  ad  audiendam  joratia» 
gy^oeo  (de  novis  per  primuin  feculi  noltxa  decen-i 
^  .  ,  niura  phyficorum>  inyentis)  muneris  PtofefiGoriA 
|j  ;  PhjJ&oes  Ordin.  adeundi  caufa  d.  %$*  Sept.  haben* 

n  dam*  obfervantiflime  inritat  L.  G.  Gilberte 
.,     lipßae  tili.     Proßafc  in  Bibliopoli©  SohwickeiM 

■   tiano.  "  -.  *j  - *  ,/j--o  * *    j 

D«ft  icn'den  bisherigen  Schauplatz,  meiner  perfönli. 
eben  Wirkfamkeit,  die  Uhiverfität  zu  Halle,  in>  *? 
nem  neuen,  der  UnWerfitÄt  zu  Leipzig,    ver 
(beftimmt  durch  die  Meinung,  Veränderung« 


Art  ftyen  TStil€&fTen  ,"w^Tclie"meIir  oder  minder  AVelt- 
bürger  feyn  follen,  in  intellectueller  Beziehung  heil- 
fam),  wird  den  Annalen  der  Fhyfik  und  ihrer  Fortfe? 
tzung,  wie  ich  hoffen  .ia*/,  zuträglich  feyn.  Die 
letzten  Stücke^ ^riSpJb^n,  .IJf^^<^ul£nd  Xpäter  er- 
fc^ienen.  ajs  der. Leiter  £l%  erwarten >4u^teu<  Mßjjjr 
noen  afl  die  Arbeit ,  worin  meine"  Verfetiung  mich 
verflochten  hat,  hatAKei>äFk Atnheil  der  ungirnft^ 
$mf}uf$)  Yföldrtwtfi^etieJ^^ 

g^r-j^^IJo^WM-W^fen^iMif  die  V*r  brekun£>**Ä 
Z^hfcb^MHfeÄuÜ^n^  Di^SbhMtierigkaitWi  *wdAt 

^che  dtreli  «fte  .gröTse*  iEmde^iu^en  in^t^Wfc 
f^BÄbaftetti  dife  u^ter  jhrigtnift<^rwetxUii^  #fetfftf*£. 
lifcb*-  wird  <  njfeti*  *üri  Abfißbt'  hauen  kahitf}<  den  Wtft 
fpnfih«Wichinv  Verkehr  .auüul^bbi,  \  und,  «kte  34&L 
f^riffc^itifttfi^rlkflieni^JÄeii^fc tfe  fVtrbreätullg^ttl 
jgfty  < \Hf (fapfrhiforgy  zuühreto  Äwecke^hjft.  <*$offtttl 
^d^&lÄwb  ftw  erii*  tte  intgwiitmx^tncke  fltigg*dfcefl| 
Zeit-Zwifchenräumen,  alsMonatheu,  ausgegeb#ifc*w^4 
*UH  ÜHtfag  id«i»  ^efeit'diftol^eKigevtintattiriWeWne 
F#rNdau«ir-  die&r  AttnÄlön  iwältre»^  feh^tftbqritViger 
&he»jcUtti$üfegfafea&  gelten  vidafe  ich  fie  äuofetfülr  die 
2^to%:aif»«Dhrt.ei;ha]ten1averde^  vor#*sgkfdtfc*y>  daü 
der  l^dCetnfüiWthiur  Verbu^ituil|  undzum  Alrärtbfr  der- 
feiben-  ii; ilemeakit .Kreifei  thäfig  >mitwirke; !. )  Ut*i  den 
jynliiit^rodreii;bisKert«t!G^i«ae^  Jalirg&ftgtf  der 
JsieuW  Fqfrgfc  f  >  ©dbr:  B.  i  Utfpy' flu .  erleichtert^ f Vi rd 
«Ha  Verlagsharidluhg  denen , : die-  als  'Abownenteit  ein- 
«Clin, ;  *WB  4Äfu£fi*tW«uten,  diefe* Reihte vonfeän- 
den  zu  fehr  billigen  Preifen  überlalfen.  •  v«i*  -* 

.;rj.r    -4  r-f.;-i."  ^  x  r .«  : .:- ..  ■..•".■    •  ■  e*7*f«rÄ«a 


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SEP  7  -  1938