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■*
^ •
A NN II E N
DER
P H Y S I K.
HERAUSGEGEBEN
1
VON,
LUDWIG WILHELM GILBERT
DR. D. PH. U. MED., ORp. PROFESSOR D. PHYSIK ZU LEIPZIG;
MITGLIED D. KON. GESS. D. W1SS. ZU HAARLEM U. ZU KOPEKHAGEN ,
DER GESFLLS. NATURA. FREUNDE IN BERLIN, DER BATAVISCHEN
CE5ELLS. DER NATURKUNDE ZU ROTTERDAM, U. DER GESELLSS. ZU
ERLANG., GRÖNING. , HALLE, JENA, MAINZ, POTSDAM U. ROSTOCK ;
UND CORRESP. MITGLIED D. KAIS. AKa'd. D. WtfS. ZU PETERSBURG,
DER KONI GL. BAYERSCHEN AKADEMIE D. WfSS. ZU MÜNCHEN, UND
DER KON. GES. D. WISS. ZU GÖTTINGEN.
'■ . v
ACHT UND DREISSIOSTER BAND.
NEBST SECHS KUPFERTAFELN.
LEI P.2LI G$
BEI JOH, AMEROSIUSEARTH
0l8ll.
> * ■»-•#*
i »
V^4
/
■ w"7 W'
f .
I ;" N H A L T.
Jahrgang 1811. Band i.
* Erftat Stück.
J. Ueber den gelben Eif enocher^ in chemtfchert
xnineralogifcher und metallurgifcher Hinficht, '.
Tom Dr. Hausmahn, damahls General -
Eafpector d. Berg-, Hütten- u. Sajzwerke im
K. Weftphalen, jetzt Prof. zu Göttingen. Seite t
1) Unterfuchungen der Ei genfc haften und der'
• Beftandtheile dxefes Eifenoxyd- Hydrats. ' ' 5
ä) Ueber die Verbindungen , in denen das Eilen-*,
^fer- ezyd- Hydrat in der Natur vorkommt. q$
H. Das Eifen- Hydrat, als mineralogifche Species
betrachtet, von d'Aubuiffon, Ingen, des
mines zu Paris. Frei bearbeitet voaGil- j /
. bert. : 7 . 4x
IH. Einige Bemerkungen über den vorftehenden
Auflatz,, vom Prof<*££ur Hausmann zu Göt-
' ungern 64
IV. "Ahäl^ten'melit'creflHi'ten von EifenTtein, von
Berthier, Ingen,' des mines zu Paris. Im
Auszuge und frei bearbeitet von Gilbert.
t l* Analyfe des Eifenfteins aus dem Thale des Ar-
ques im Departement du Lot. . Seite 70
Ueber das Hydrat des Eifenoxyds. 'im Maxi-
raum. '79
2. Analsfe de«,kugligen T^oneifenftein^ in$$ri
ehemahligen Lang*edoc, und der Produkte des
Hohofens zu Bruniquel , worin er verfchmol*
' «en wird. ^ .:i * :','f, ?-•' * 8t
j.t AnÄfyfe tönt* hlaaeu tthdiphörf auren SiftnsV ^ 90
4. Ajualyfe eines ff aX erigen , koblenf auren, pfeu-
oomorpnifcfcen Eifens. '^ ^2
V.^ätfachen* und Bemerkungen fzur Erklärung
de,?, I&uchrederiV von J oh n Go ugk zu Mut
^ dlefliaw in JE^igJan^, A ; p^
< Zufatz" zu dem vorgehenden Auffatze, zum
Theil i aus dem Munde des Kühftlers Hrn.
X^artes^ von Gilbert , A . ' -iCix**
VI TjrödtnMOg . und 4*<Htzorig durch W«fier»i
_ : % dampf, von Bucbanan, Civil -Ingenieur zu-
Glasgow» * ' ■ uo
VII. Ein^eiuer ItfRnfstend 3*1*13. März tglT her-
^ abgefallener Meteor ftein. ' , -' "120
.-» , Zweites Stock. v «
" Jfc. Unierfuchungen über die elektrische Säi$e, ver-
anlaßt durch die grofse Volta'iche Batterie,
welche derKaifer der polytechnischen ScBuTe
gefchenkthat, von Gay-Luffac und The-
n ä r^d , Mitggl . des Inftit: und Pr of£ <K Par if er
*t ■ UnWerfität« Frei über fetzt von Gil b e iä~ j.
'■ i. Befchreibung des grofieli2^en-XpparaWund
ähnlicher kleinerer. ' r . Seite 12t
9. Verluche über, die Urfacben , von welchen, die
Veränderungen in der Kraft der Säule abnän-
gen. "V " • * '- *-;ij# .^.xi;.'" " -% 130
59 Wirkungen der grofsen Batterie auf verfchie-
dene Körper. •*-' - ^ 155
/
IL Erfte Fort£etrtagr>dei VeHudbsV die beftmim- ,1
ten-und einfachen VerhältmUe aufzufinden^
nach weldhen die ^{tandtbeile der, unorga-
riifchefc Natur mit einander verbunden And, ,
von Jacob Be r z elins * Prof. der Med; und
Pharm/ uqd MitgL der königl. Akad. d, Witt.
zu Stockholm. / 16t
*. Berichtigung der Analyfe des Xalzfauren Sil-
bers , und einiger andern davon abhängenden
Ahalyfen. ' 165
Silber. ■•,,.,- - 164,
Salzfaures Bleioxydul. , ' 16$
Baryt. ; . 10B
v Kali, .. , , ^ : ,7ow
Kalk. Seite ip
Ammoniak. ' tyl
*• Schwefel -Wafferftoff alt eine Saure (Hydro« I
thionfaure). i^
g. Enthält das Ammomafc Sauerftoff oder nickt ? 176
»
_ 4* Die Kohlenfamre. . . "^57
g. Die Phosphorfaurem. *oo
& Die Arfeniklauren. r »o$
7. Die Scheliumfaure nnd die Molybdanlaure, ai6
8. Die SaliXanxe und di« uberoxygeairte Sali-,
laure» %Xj
Refultat» SSg
HL Auszug ans einem Briefe' des Prof. Berze-
lius zu Sttckh&lm an den Prof. Gilbert; 2*7
(Öavy't Chlorine und Euchlorine und feine neue-
ften Arbeiten» und Hausmann'*, Stromeyer's
und Darfb?a Unterfuchungen über das Eilen
betreffend,}
IV. Auszug aus einem Briefe des Hrn. ProfelTor
Stromeyer in Göttingen an den Heraus-
geber. t3S
V. Der B aa d e r'fche Waflerfchlitten. * *34
VL Berichtigung einiger Druckfehler ift den Un- '
terfuchungen über die Sal*- Soolen, yon Bi-
fchof, Siederei-Factor zu Dürr epberg. 536
•% * Drittes Stück.
JkJ&ne neue optifche Erfeheinung, die Polari- x
finnig der Lichtftralilen betreffe Ad, von dem
Obrift-Lieuten. Malus, Mitgl. des Inftituu. ,
Vorgelefen am 1 1 . März 1 8 1 i. Seite %%j
& Em einfaches* unfl wohlfeiles Reife -Barome-
ter, und Anweifung, wie ein einzelner Beob-
achter zu verfahren hat, um damit Höhen
1 leichrund genau zu meflen, von Engle-
field, Bart., F.'R. S. in Eondon. *4Jf
Zulatz. 269
\
DL Hülfctafel für das Höhenmeffen mit dem Ba-
rometer nach neu-franxöfifchen Maafsen. ij%
IV» Tragbare hypfometrifche Tafeln, für Berech-
nungen von Höhen, nach der barometrifchen
Formel des Hrn. La Place, von J. Olt*
minnfi, M. d, Ak. d. W, zu Berlin« , 17t
V. Bemerkungen Ober eine Beziehung, in der die
Oxydirung der Metalle und ihre Sättigung* -*#
Capacität für die Säuren mit einander ftehen,
ton Gay-Luff ac. Vorgelefen im Inft. am
5. Dec. X80J ; mit Bemerk; von Gilbert. age
Y >
Vi Beftimmung der latenten Wärme de% Wall«
raths, gelben TYachTes, Zinns, Wismuths,
Bleies, Zinks und Schwefels , durch Verfuche
?on Will. Irvine in London. - . jo$
VH. Beschreibung eines GeMäfes zum Löthrohre ''
wi% Hülfe des Wallerdrucks, Tom Prof. Lü\Tt m
d i c k e in M eüsen. Seite 317
V1IL Verlache und Beobachtungen über ^ie Re-
1 * duction der Kiefelerde durch Kohle und Ei-
len, und ehemifche Analyle des kohl enft off—
haltigen SUicium - Eifens ; vom Prof« Stro-
jiueyer in Gottingen« Vorgel. in d, königh
Spc. am 4. Mai xgii. Im Auszuge* f 311
IX. Verfuche über die Vortheile der breiten Kut-
v - fchenräder, vom Grafen Ton Rum ford in
Paris, ausgez. Tom Dr. Benzenberg. 331
* X.:Ueber das farbige Licht, womit Silber durch
Elektricität verbrennt, von Singer in Lon-
• N don. . ^ - . 336*
XL Bereitung einer unauslöfchlichen Dinte, von
* Thomas Sheldrake. ' * 33g
XH. Verfuche über unfichtbaflö Schrift, und die
* Ur fachen, warum die Salze das Papier in der
rlitze braun machen » vom Dr. Wagen-,
mann in Berlin. 340
XIII. i Einfache und zuXammengefetzte Mikrofkope . „
für Botaniker und Entomologen, von Wei-
ckert, Uaiverütäts-Mechanicus und Opt>
l - ,j cus zu Leipzig. ... 345
fjm¥ni9curreät 'des optifchen Inftituts der." . ""
HH. Utzfchneider, Reichenbach und
F*a uenh o f w& zu Benedictbeuern in
Baiern. • ' • ■ .'•■-.- .". Seite- 347
'WK Preisfragen der königl. Akademie der Wif-
ftnfcbaften zu Berlin auf das Jahr 1*13. • : j#,
\ Viertes Stück. ,J
i^t Unterfuchungen über die fpecififchen Gewichte .
der Mifchungen aus Alkohol und Waffer, und
Tafeln für den Gebrauch und die VerfertU ;
gung der Alkoholometer j von Tr all es/
Prof. d. Matbem. auf d. Univ. u.Secr. d. mäth.
' Klaffe d. Akad. d. Wiffenfch. zu Berl&. - 349
Erßer Äbfchnitu MU tatst fich aus dem fped« * ^
.' ^ckenG^wichtee5nesW^geiftcs<Wer^annti.-
weins der Gehalt deifejben an Alkohol finden ? 35*
Eigne Verfuche. *- ' «^
Zweiter Äbfchnitu Tafel», um den AlkohoKGe^
halt jedes Weingeiße* ünifc Branntweins aus ih-, -
ren fpec. Gewichten zu finden , und deren Ge-
^Jnraucb. . • ,t **p
, * :i Von der Erprobung' des Lutte*».' - w •+ • ^ , ** 590
Dritter Äbfchnitu Wie lälst fich das fcheinbare
fpec. Gewicht »voa Bräunt wein-und Lutter mit
Genauigkeit ausmitteln? Alkoholometer, de*
ren Verfertigung und Gebrauch. gg?
Spindeln als Alkoholometer. ** ^#8
IL Beschreibung des Atkin'fqhen'Areometers* um
das eigentümliche Gewicht; geiftige*' F|§£
figkeiten zu beftimmen, ^on J, Fletfohe.r» ^
Esq* Aus dem Engl, überf. yom Prot Lü-f
dicke in Meifsen. Seite 43*
HL Schieiben des Dr. JBenJzenberg in Düffeln
dorf an den Prof. Gilbert /über die Verfer-
tigung der achromatifchen Fernrohre und
den Nutzen von Formeln und Berechnungen
beidiftfemGefcbäfte. ; 443:
i' ' • .
IV. Ein Schreiben HumphryDavy's, Prof. «L
Cbem. an d. Roy. Inftitxwd Secr. d. Londru
Soc. 9 über feine neueften Arbeiten und feine
Schriften» an den Prof. Gilbert. 4(4
V. Aus einem Schreiben des Hofraths Suckow,
Prof. der^Phyf . u. Chem« zu Heidelberg« : 467
Vit Aus einem Schreiben des Prof. Stromeyer
1 in Göttingeiu Analyfe der Eilüier Schwe-
fehvafTet, zweier thierifcher Blafenfuine
und des Schaubfchen Cortits. T 4<^g
VÄ Eine Ankündigung, und einigelWorte jdesifcr-
v;> ; Ausgebers an die Leier 4er Annalea, ^ : 47t
ÄNNÄLEN DER PHYSIK.
^AHIVGJtNQ i8nf EyNFTES STÜCK,;
L '/ '•■ K-v
r *&L ' t Ueber . .♦ /
« <(*? e^^n^i/enoeher, in chemlfc}ier>\
iklheralo gif eher und metallurgi/cticr
Bin/lehn "
▼ om *
* ., Dr. Hausmann,
Äfc^;t*Äe*idV^ Berg. /Hütten- und' Sali- r? *
vrfirke im fc, WeAghiden , jetet Prof.~d. : Tfeck&dl* ti. J 9exg-> ' »
werfcswüT. in Götting^n,; • , l
XKE&1
ihrer* vbrtrtfÖiche Cheritö Ke*, uftd linterdiefea
'▼«ttögfBcbF'i?oÄft^ JBtaelio'I-fc und Börzeliüs,
hibdn *firch in-sieütei-n Zeiten niit den Effenoxjrden
1*fctaäftjgt und geieigt, dafs^s zwei Öxydations-
ztdtendß des EffetiS giebt, den, ; in ; welchem fiefe
dUffcS MefaiPaftefehwarzes, iin¥ollkominenes, und
dfe*£^"Wel<&«fe feV fich als^tothcf^, vollkommenes;
Ojsy&BfeJgtl •--'- .,;^.-. - _ ._!;,;,.
Jeder, dem das Eifen chemifch trnd mineralö**
gifch bekannt ift, weifs, dafs die Oxyde diefes Me-
talls nicht blofs in „dep beideA genannten Farben, .
fondern aufserdem auch in mannichfaltigen Ab-
AnnaL d. Phyßk. B. 38. St. i. J. 1811. St. 5. A
I 2 3
«irr .-' , -- * » - ^^
ftufungen der gelben und braunen Farbe vorkom-
men. Ift nun die gelbe und braune Farbe bei den
EifenoxVden nur zufällig , nur von dem Aggregat- |
zuftancte» vxjn der v€tü^edeiieri; ERahlfff Veit des
vollkommenen Oxyds abhängig? oder fteht der
gelbe Eifenocher auf einer eigenen, wefentlich
von den beiden andern verfchiödendA'OityäätiyiiS-"
' ftuf e ? oder ift diefe Subftanz eine eigenthümliche
Verbindung des Eifens oder eines feiner Oxyde
mit einer andern Subftanz? Diefe Fragen fchei- I
Ben fehr natürlich zu fern, und doch ift. ihre be->
ftimmte Beantwortung , fo viel mfr bekannt ift, bis
jetzViiicht Brfolgt. * Dafs man die gelben und brau-
nen Eifenoxyde bisher mit Stillfchweigen überging,
mufs aber um fo mehr auffalle^, d^fich der gelbe
und bräune Eifenocher in der Naturrfo häufig fin-f,
det> ja häufiger als das fchwarze und rothe Oxyd,
und da man bei der chemifchen Bearbeitung df s.
Eifens Jogar oft gelbe Eifenniederfchlege erhält,"
dip #rft durch weitere Behandlung, entweder; ia .
fcfewafzes oder in rothes Eifenoxyd verwandelt :
werden, welches sinen . deutlichen Fingerzeig .zu i
gebexi fcheint, dafs. de* gelbe Eifenocher wefent-
lieh verfchieden ift von jenen beio"«^ Substanzen.
Die ISTatlir des gelben J^fenoche^rs jnflgjichft auf- o
zuklären, ift der Hauptgegenftand der folgenden <
Untersuchungen*
C 3 3
Erfter AMchnitt.
UmterfuchuBg der Eigenßhaften - und befonders der Be*
flandtheik des gelben Eifenochers.
Die Eifenminem , welche das Eifen dm oxy*
genirten Züftande enthaltet Raffen £ch nach der
färbe ihres PtÄvers in drei Äbtheilungen bringen,
je. nachdem fie nämlich einen fchwarzeri, rothen
I oder gelben Strich geben; Das rothe und gelbe
| Pulver zeigt einige Verfchiedenheiteh in Anfehung
f der Art, ,der Hohe und der Reinheit der färbe;
jedoch flicht bfci denen der zweiten Abtheiluög difc
blutrothe uedj feefc denen dpr dritten (fie ochergel-
be Farbe vbr- letztere .. sieht ftch einer Seiten in
das Orangtfngelbe und in andere Nuancen des
Röthlichgelben; anderer Seits in verfchiedene. Ar-
ten der braunen Farbe. v, , •
Schon WalleMus und Kronftädt nah-
. men bei der Eintheilung der Eifenminern auf die*
- Farbe des Pulvers befonders Rücfeüeht;' Bei den
neuern Bearbeitungen der> Mineralogie hat man
diefes Kennzeichen zwar nicht überfehen, aber
^ nicht den Werth darauf gelegt, den es verdient.
Man hat Eifeiiminern unter verfchiedene Gattungen
veriheilt, obgleich ihr Pulver ein und diefelbe
Farbe zeigt und andere dagegen in Einer Gattung
vereinigt , die einen ganz verfchieden gefärbten
Strich geben. ; • '* v*
Vergleicht man nun aber äa$ chemifche Ver-
halten der Jti^fteijne, in kK&£pk$ $#{ ihr verfchie-
den gefärbte Pulver, fo ergiebt fich, dafs-xüe Si*
A 2
. tu , ■ " • -
fenminern, welche einerlei Strich geben, auch in
chemifc her .Hinficht einige Uebereinftimmung zei*
gen und umgekehrt. Die Eifenft eine mit fchwar-
zem Strich enthalten das Eifen im oxydulirten
Zuftande; die mit rftthem Striche im oxjrdirtem
Kirwan unterfuchte den gemein*» Eifen glänz;
Bucholz den fchuppigen nnd dichten Rotheifei*-
ffein, und bei4e fanden darin nur Eifen und Sauer»
Jioff. Vergleicht man dagegen die authentifchen\
Analylen von Eifenminern , die ein gelbes Pulver
geben, fo findet man unter den Beftandtheil«ni
aufeer dem Eifenoxyde^ einen nicht unbedeuten-
den WafJ ergehalt , den man unter den Beftöndthei**
len jener. Eifenfteine vermifst. Schön Be rgmann
fand, dafs das See-Erz von Hufaby inWeftgoth*
land, geglüht, beinahe- den vierten Theil am Geh
wichte verliert *). Lampadius fand in; u>o
Theilen körnigen ThQneifenfteins neben 64 Tbei-
len Eifonoxyd 5rTh. Waffer **); Vauquelin im..
kugejieh^n Thoneifenfteine 4§ Th«üe. Elfenoxyd'
und 6 Th.eile WafFqr ***) j in einem fchwarzen Ei-
fenfteine, welcher pin gelbliches Piilver giebt, ne-
ben &frz5 Theilen Eifenoxyd x5 Theile Wa£*
*) Tor,]}. Bergmann Coqtmentatio chtmica dt caufa
< fragUitatis ferrifrigidi^ K Nova acta Üpfalienjia. Vol.
IV. p%5£. .y -.+ ' Ä -w
**) Lampadius Sammlung praktif ch - chemifche» Alri- .
Handlungen. B. 1. £. 4,2.. ^ *H.
***) Vauquelin im Journal des mines, No. Xll. p. 14.-*-
Daraü« in S c her ex** «H£emeinem Journal der Chemie,
■#•*.*«*•' *'./■ -".. — < .- *f«
j
ffer *)• Möllingiiof giebt im Mardoirf er körni^
* £en Thotoeifenfteirle neben ßo Indien Eifenoxyd
i5 Theile Waffer an **);Klaproth in 100 Thei-
len.der Cyperfchen Umbra 48 Theile Eifenoxyd
Wtd i4 Theile Waffer ***); im fogenannten Bohn-
erte 53 Theile Eifenoxyd und i4,5o Theile WaT- ^
4pr ****); in* ein er ^Abänderung des Rafeneifen-
Iteins in loöTheilen 23 Th. Waffer f); im fäch-
Ufcheq Eifenpecherz neben 67 Theilen Eifenoxyd
a5 theile Waffer ff). Prouft fand irv.iöo Thei-
len eines gelben Ochers von Artana in Spanien
44 Theile rothes Eifenoxyd und 12 Theile Waf-
fe tff> .
Alle diele Angaben fcheinen nun wirklich zu
*beweifen, dkfs ein Waffer gehall für den gelben
JEifenocher charakteriftifch iftj denn er fand fich
bei der Analyfe übrigens fehr verfchieden gemifch*
ter Eifenminern , die aber f^mmtlich ein gelbes
oder gelbliches Pulver mit einander gemein haben.
Für Hiefe Annahme reden auch noch folgende Er*
fahrungen : •
"*) Tableau eomparatif <U$> rifultat* de, la cryßallogra*
phie etc. par Mr. Hauy. p.. 274, H*
**) v. Crell's chemiTche Annalen. 1802. S. 121. H.
***) Kl ap r o t h's Beiträge zur chemischen KexmtniTs de* \
/ Mineralkörper. B, 3.. S* 140* H.
****) jKlaproth's Beiträge» B, 4. S. 131. ff.
10 Kl«proth> Beiträge, B, 4. S. 127. H. %
%f) Klapröth's Beiträge, B. 5. S. 221. H.
*J-fff ) Journßl de Phy/ique , T. LXIlL Dec. 1806. — Dar-
aus in Gehlen's Journal für die Phyfik und, Chemie.
B. 3. H.3. S. 4<>x.r H.
C 6 3
ft) Gelber Eifenocher wird durch das Glühe»;
röth und verliert zugleich am Gewicht. Rothes Ei
£enoxy4 wird in der Rothglühehitze weder in Anle«
hung der Farbe, noeh in Anfehung des Gewichte:]
merklich verändert. Eifenoxydul wird bei anhalten-
dem Glühen in rothes Eifenoxyd verwandelt und
niinmt dabei an Gewicht zu.
K) Eifen, welches allmählig an der atmofphäri-
fchen Luft in gewöhnlicher Temperatur oxydirt , wird ^
gelb. Eilen, welches in fehr erhöheter Temperatur
oxydirt, wird roth. Die ejrftere Art der Oxygeni»
rurig geht um fo fchneller vor fich* je feuchter die
Luftift. Befprengt man Eifenfeile mit Waffer, läist
£e damit an der Luft ftehen und wiederholt das Be-
netzen , fo verwandeln fie lieh allmählig in gelben
Ocher, der erft durch Glühen in rothes Oxyd zu ver-
wandeln ift.
0 Läfst man gefchmolzenes Robeifen in Waffer
fließen, fo erleidet letzteres eine Zerfetzung ^erfteres
eine Oxydation, Die entstehenden Eifengranalien
werden aber nicht mit rothem , fondern mit einem
gelben Oxyde überzogen; — ein Phänomen, welches
im Grofsen bei dem Granuliren des Eifens äu| den
Hohöfen zu beobachten ift.
cE) Bei der Zerfetzung der Schwefelkiefe in feuch-
ter Luft oder unter Berührung von Waffer bildet lieh
gelber Ocher; hingegen ein rothes Oxyd durch das
Röften derfelben.
e) Wird Eifen mit weniger, völlig entwäfferter
Salpeterfäure behandelt, fo. wird ein rothes Oxyd er-
halten; da lieh hingegen ein gelbes erzeugt, wenn die
Säure Waffer enthält. ^- Läfst man Eifen in fchmel-
Tendern Salpeter verpuffen, fo bildet fich rothes Ei«
fenoxyd.
' * ' t 7 1
f-i .../) »Enthalten Mineral- oder Salzwaffer kohlen-
jfafpes Elfen aufgejofet, fo lallen fie, der Atmofphäre
eine Zeit lang ausgefetzt, gelben O ober, fallen. Die
'♦ Eilexxwafler fetzen diefen Ocher in Menge' ,at>, und
«&cttoi Gradiren der Soolen, welche Eifen im koh-
lensauren Zuftancfe enthalten , übersieht gelber Odfyer.
*K* Dornen auf den erften Eallen,
«* " f£) Aus den wäfferigen Auflöfungen von Eifenfal-
iten bewirken die Alkalien Niederschläge, welche^
^ H**nii das Eifen im oxydirten Zuftande üch beendet,
^ * &*&nge fie? feucht und ftark vertheilt find, eine mehr .
JEB^d weniger ^gelbe Farbe haben; und w%lche allmäh*
Hg gelb werden, wenn das Eifen im, oxydulirten Zu-
stande in den Salzen enthalten ift. Diefe gelben
*Niederfcbläge verlieren durch das Glühen bedeutend
am Gewichte und erhalten zugleich eine rothe Farbe-
i) Weifser fpathiger Eifenftein,' der das Eifen
Inf oxydulirten und kohlenfaureii Zuftande enthält,
whfd durch Berührung der atmofphärifchen Luft in
gewöhnlicher Temperatur allmählig gelb; fpäterhin
erfit braun und fchwarz; hingegen fogleichrotb, wenn
er einer heftigen Glühehitze unter Berührung der At-
tnofphäre ausgefetzt wird , wovon man lieh bei dem
lElöften des, Spatheifenfteins überzeugen kann.
Ausfallen diefen Erfahrungen, welche unten
noch .weiter benutzt und erläutert werden Tollen,
lafet fich nun das Refultat ziehen : dafs die Bil-
dung (Les gelben Eifenochers dann Der fich geht,
wenn) die Oxydation des Eifens unter dem Zutrit-
te des W^ffer^gefchieht ; dqfs flöh hingegen ro~
$hes Oxyd bildet y ipenn-die- Oxydation u&abkän*
gig von einer Waffereinwirkung ift. » .
Einige unter den obigen Erfahrungen fehejj
»Sn aber noch mehr zu be weifen. Es läfst fic
näjnlich aus ihnen folgen} : dafs das Eifen in <
gelben Ocher auf einer höhern Oxydattonsftufe 4
befindet, wie im EiffnoxyduL *
Nur dann bildet fich fogleich eip gelber Nil
derfchlag aus der wäfferigen Auflöfung eines
fenfalzes, wenn das Eifen darin im qxydirteu !
ftande ift (g). Erft dann fällt gelber Ocher
den Eifenw^f fern kieder, wexin diefes eine Zeit h
der Atmofphäre ausgefetzt gewefen ift, wodir
das Eifenoxydulin Oxyd verwandelt wird und cße'
Kohlenfäure fahren laffen mufs tf). Erft nachdejj* i
der weifse Spatheifenftein eine Zeit lang der oxy-
. direnden Kraft der Atmofphäre ausgefetzt gewefen
Jft, wird derfelbe gelb (*)• . Unumftöfcliclr wird
aber diefes dadurch bewiefen, dafs fich das gelbe
Eifenoxyd durch Behandlung mit desoxydirenden
Subftan^en , z. !$• dadurch , dafs Fett darüber ab«
gebrannt wird, in fchwarzes, dem Magnete folg*
fames Ojcyd verwandeln läfst,
Ift min aber das Eifen in dem Ocher als ro*
thes Oxyd enthalten, oder fteht es darin* auf einer
eigentümlichen % noch nicht bekannten Öxyda«
tionsftufe?
Um hierüber Gewifsheit zu erlangen, muß!
untersucht werden , von welcher ürfache der Ge*
wLchtsverlijf} abhängig ift, den der gelbe Ocher
durch <as Glühen bei der Umwandlung in rothea
Oxyd erleidet.
poPro^£tfrhi^k bei der öeftaiatkm 4e% gd-
,,Ocbers vqn Artana in d/er Vorlage 12 Thcile
er, und 88 Tbeile eines rothen Pulvers blie-
der Retorte gurflckt Diefe Wurden darauf
r^Tbeile Sand und 44 Theile rothes Eifenoxyd
ien. Das .erhaltene W*affer war alfo dem'
ehtsverlufte gleich , und da diefes in dem geb»
Qcher nur mit dem Eifenoxyde, verbunden
konnte, fo fchlofs jener Chemiker daraus,
Miefes in cUbi Zuftände eines Hydrats fich be- »
aritOe f > .
Um inkfr von der Richtigkeit diefes Schluf-
1 »och weiter zu überzeugen und zugleich" mit
iter Genauigkeit das quantitative Verhält«
mszumitteln> in welchem das rothe Eifenoxyd
r.dem Waffer fteht, fcfaritt ich zu folgender
von Verfuchen. Ich wählte dazu den be-
gelben Qcher, der fich bei Qöslar in ei-
dazn vorgerichteten Behältern aus den Waf-
\ abfetzt, die auf dem Jujius - Fortunatus- Stol-
aus dem Rammelsberg'fchen Bergwerke abge-
werdeh; ihn korinte ich in hinreichender
e und Reinheit erhalten* und er fchien mir
er den mir zu Oebote ftehenden gelben Eifen-
die wenjgften Nebenbeftandtheile *zu ent-
Diefer Ocher ift von einer reinen, ochergelhen
die nur zuweilen etwas in das Gelblichwei*
I, feltner in da* Röthlichgelbe ftichu Er ift fein-
»j S, Pxottft a. a. O. Ä *
ferdigimBruche unfl Vch ftiiirtpfkÄttlgeii Btüchftfc-
cken; leicht; z<hr'reHilich ; ftark^bförberrid; mager
anzufühlen; dtwas 'afrl der Äunge1 'hängend; matt
im Bruchanfehen fo wie auf dem Striche. — Er
kommt in den Handel *ls Koller- und Mahlerfarbe,
i) 100 Oran wohl getrockneten urjd fein 2CP-
-riebene'n gelben Goslar'fchen Ochers yvurden in
eine kleine Glascetorte gethan. Eirie Vorlage
/wwde angekittet; diefe qakh naffen /Tüchern «m-
•gebsn und die Retorte . vorfichtig durch Kohlen-
feuer erhitzt. Die gelbe Farbe des Ochers ging
.allmählig in eine umbr abraune Über,: die fich im-
mer dunkler färbte. In .der Vorlage fammelte< fich
zu gleicher Zeit Waffer an. Als in der verftärk-
ten Hitze die Retorte eine halbe Stunde erhalten j
war und das Waffer in der Vorlage fich nicht zu
vermehren fchien, wurde diefe abgenommen. Hier- '
bei gab fich ein Geruch nach fchwefliger Säure zn
erkennen. Bei dem Erkalten des in der Retorte
befindlichen Pulvers ging deffen: Farbe aus dem
Schwärzlichbraunen allmähüg in dasRöthlichbrau-
ne und endlich in das Blutrothe über *). Es hatte '
*) Wie ift diefe Färb enver Änderung zu erklären? Ich
beobachtete fie beständig bei dem Glühen des gelb eh
wie des rothen Ochers , besonders . auch , wenn dies in
offenen Gefäfsen gefchah, und um fo auffallender, je
itärker die Glühehitze war. Sollte vielleicht in diefer
Temperatur die äufserße Fläche der Maftentheilchen
des Ochers in Oxydul verwandele werden und fohneU
bei dem Erkalten auf die Stufe des Oxyds zurückkeh-
ren? Oder hat die Farben Veränderung in der ver-
Icbiedenen Ausdehnung der Theile ihren Grund ? H.
t n 3
richte verlohren ,' welchfer Verluft
'Vaflfers in der Vorlage gleich war.
nen. fchweflig - fäuerlichen Ge-
en Gefchmack; mit Lackmus-
* .apier wurde davon geröthet, und
j t bewirkte darin eine ftarke Trübung.
Oonfchaften zufammen genommen liefsen,
* Gebalt an fchwefjiger Säure vermuthen. •
a) Um diefen Gehalt näher zu bestimmen,
pjffjrden 88 Gran Waffer, die von verfchiedenen
Hpfcllationen des Qoslar'fchen Ochers gefammelt
wiren, mit falzfaurem Baryt verfetzt, wodurch ein
flMerfchlag von fchwefiigfaurem Baryt erfolgte,
im nach dem Trocknen 1 Gran wog. , Da nuft
jqrik der neueften Beftirnmung von Bfcrzelius*)
ni .Theile fchwefligfaurer Baryt 28,84 Theile
ftfeneflige Säure enthalten, fo find in jenen 88
<k*n Waffer 0,288 Gran, und alfo in den 20 Thei«
k& Waffer, welche 100 Theile GosJar'fcher Ocher
pben, o,o65 Theile fchwef liger Säure enthalten.
,'. 3), Der bei dem erften Verfuche gebliebene
frike Rückftand wurdq in einem offenen Tiegel
tÄer. heftigen , dem Weifsglühen nahe kommen-
de Jötze ausgefet2t.' Es entwickelte fich anfangs
4^Hach feiner hocjift merkwürdigen, vor kurzem fchwe-
■Äfck erfckienenen Abhandlung : Verfuch^ die befiimm-
' '4m. und einfachen Verhältniffe airfzufuchen , nach weU
* *§*» die Befiandtheile der unorganifehen Natur mit ein*
' ' 4f?<r verbunden find, welche ich der gütigen Mitthei-
$vng ihres Verfallen verdanke , und von der «ine deut-
fake, vom VerfalTer vermehrte Ueb er letzung in dem
vorige* Stücke diefer Annalen lieht. H.
t « 5
noch ein Gerach nach fchwefliger Säure. Nach
# dem Erkalten gewogen zeigte das Pulver noch die-
- feJbe blutrothe Farbe und keinen bemerkbaren Oe-
wichtsverluft* Hieraus raufete ich (chtiefsen , dafs
in dem Ocber Schwefelfäure mit Eifenoxydjil in
Verbindung ftehe. Bei Einwirkung der Hitze er-
leidet die Säure eine Zerfetzung, fchweflige Sfiü-
re- entweicht, das Eifenoxydul wird in Oxyd ver-
wandelt, wodurch eine Compenfation des durch
das Entweichen der fchwefligen Säure jentftehen-
den Gewichtsverluftes bewirkt wird , welche we-
nigftens bei einem fo geringen Schwefelfäurege-
halt die Gewichtsveränderung unmerklich machen
kann. ■
4).Bei dem 1. Verfocht Vmrdefcharf getrockne-
ter Ocher angewandt, weil ich bemerkt hatte, !
dafs derfelbe , während des Li4gens an der Luft,
Feuchtigkeit daraus anzieht. löo Gran Ochei4, ;
die einige Mönathe an der feuchten Luft gelegen
hatten, verlohren durch fcharf es Trocknen i3,5
Gran an Gewicht. Glühet man daher den Ocher,
ohne ihn vorher getrocknet zu haben, fo ift es
leicht möglich, dafs man gar verschiedene Reful-
tate und nie ein richtiges erhalt. Nicht getrock-
* neter Goslar'fcher Ocher zu verschiedenen Zeiten'
geglüht, verlohr 3* bis Zy Procent , da doch 'der
Verluft des völlig trocknen Öchers nur etwas über
z3 vom Hundert beträgt. Dies ift wohl zu beach-
ten bei Analyfen von Eifenminern , welche gelben
Eifenocher enthalten.
•n* tßtefelb* I^merkung habe idi a* dem r0theA*
CkW gemach^ > tten mau durch das Olahen des :
glUna darfteilt* Wiegt man ihn gleich aa^h dem
(üfften uncfe wenn er bereits einige Zeit lang rm:
dm ißoh gelegen hat, fo wird man eine Gewichts-
zagabme bei der letztern Wägung gegen die erile-
&. bemerken. ' 100 Grari durch das' Glühen aus
<fem gelben Ocher dargeftellten rothen Ochers
wlobren, nachdem fie etwa einen Monath hin--
darch an der feuchten Luft gelegen hatten , dur<?hc?
fcharfes Trocknen auf einem Stubenofen i 5,85
Qmk* . Durch das Anziehen von Waffer nimmt
&t au$ dem Ocher dargeftellte rothe Oxyd eine
etwas dunklere Farbe an» Dies nimmt man fehr
bald wahr , Wenn man frifch geglühten Ocher mit; :
Wafier benetzt und daffelbe einziehen läfst; oder
aodbt». went man den Ocher glühend aus dem Tie-
gl in Waffer fchüttet *).
5) Um den Gehalt an Schwefelfäure und die/
Art der, Verbindung, in welcher fie in dem Goslar-
jchea Ocher lieht, genauer auszumitteln , wurdenr
5» Qran höchft zart zerriebenen und getrockneten
♦) pieT«s Verfahrens follen fich die Fabrikanten bedie- .
men, welche zur Verfaltcbuag des Schnupftabaks ro*
1 theo Eifenocher jus gelbem bereiten. Auch loll man .
daOelbe hei der Bereitung des Pari/er Roths zum Poli-
xen feiner Metallwaaren anwenden. Der wahre Zweck
«bttiyden man durch diefe Vrocedur zu erreichen fucht, r
ütjnir noch unbekannt, da ich nicht glauben kann, dal*
«fte fehr unbedeutend höhere Farbe 9 welche der rothe
vöcfc«r annimmt, wenn er glühend in WaJTer gefcjhüt-
V tet witdv da» Tex^nlaftt. U^ r • .\
t i4 1
Ochers mit Alkohol einige Tageiri Digefthm» g*
ftellt. Die abgegoffene Flüffigkeit zeigte k&fd
Spur von Schwöfelfäure ; abgeraucht hinterlieft
fie nicht den mindeften Rückftand, fo wiö aocfcl
der wiederum getrocknete ©eher genau daflfelbe
Gewicht wie vor der Digeftion mit Alkohol zeigte,
6) Andere 5o Gran höchft zart geriebene^
urid getrockneten gelben Ochers würden mit de*
ftillirtem Waffer übergöffen ufcd damit einen hal-
ben Tag lang irf einer beinahe den Siedegrad er-
reichenden Wärme digerirt und zuletzt damit ge^
kocht* Die abgegoffene wafferhelle Flüffigkeit
hatte einen fchwach vitriolifchen Gefchmack. Mit
Lackmustinctur gefärbtes Papier würde davtan ge-
röthet; falzfaurer Baryt reagirte auf Schwefelfäc^j
re ; blaufaures Kali auf Eifen. Reines Kali un#
Ammoniak bewirkten grünliche Niederfchläge,1
wie aus der Auflöfung des grünen Eifen Vitriols .ia|
Waffer. Von Kupfer und Zink würde eben fo vve-
nig eine Spur aufgefunden wie von anderen darin
etwa zu vermuthenden Beftandtheilen. Der aus
dem Göslar'fchen gelben Ocher durch Waffel aus*
ziehbare Gehalt befteht demnach in Eifenvitriol%
in welchem das Eifen im oxydulinen - Zuftande
fich befindet. '
Jenes Waffer wurde nun mit fo yielem falzfau-
• ren Baryt verfetzt, da£s die Fällung * des fchwefel-
fauren Baryts vollkommen gefchah. Nach zwei-
tägiger Ruhe wurde ^dic FlüfGgkeit durch da£.l$l-
trum, abgefondert. Das ausgelaugte und fcharf
l^plfflet^ ^räcipitaj: t\^)g 3^Gran, weach^s auf
^^jjraA Ok^Uer ^7 Gr^:Jbdrfa^t.;n Die fe zeigen*
aJp.Q^an Schwpfelf^ureraai;f)rii initPwBkHer Herr
Bfc^suuqg nach 4, ä 20 G«an> Etf^oxydululict 3,546
(jtti^Wfffer in Verbindung itehen **>, i welcher 1
j^^etdas Jlefuljtat dest V erüicbsJ fehr naho kam: *
Dfo j&nwefenheit van Eifenvitrtol in! dem Gokter«^
fchen gelben O^her darf abrigen's nicht aufföüen, ■
(ard#fefte auf Einer Sjagerftätte mit dem "Vitriol* :
fcurch Zexfetzung von lüeTen. gebildet und von Vi-
toolifchen Waffern fortgefchlammt wird j denn das
Waffer fies oben erwähnten Julius1- FortunatüW'
BfeUcn enthält nach meiner Unterfuchwng fcfiwe* - ,
föaures Eifenoxydul und Gyps ***)* r
***■?) Gleiche Quantitäten gelben Ochers und".
*r&-{&ühung deffelbeh frifch bereiteten rothen *'
Otyds wurden mit Salpeterfdure', Sateßiüre' und '
tfetfüure behandelt. Bei den Verfüchen mit^
beiden erftern ^Säuren verhielten fifch gelber L
rother Ocher ähnlich; dagegen aber ieigte A
h bei ihrer Behandlung mit concentrirter Schweb'
fc eine fehr äuffallfende Verfehied&aheit.
;*»
*)JDt nämlich nach,B eraelius 100 Theile fohwefelfau^ *
ttr Baryt 54 f heile. Schwefelfäure enthalten , ^7truz/ent
B»7» S. 270. . H. . ,
**)f$)a nach Ber'zeliu« ido Tlieile fchwefelfaüres Ei- /
t^moxydul zuTammeageXetzt Und aus 26,55 Theilen Ei- ^
fanQxydul, »9,58 Theilen Schw^felläure und 4^,07 Thei-
fclWajfer, Anrialen, B. 7. S. 320. H.
^tyfttfPftmde 38 Gran Gyps und 24 Gran Ichwefelfatt-
** EiI«no*y 4rL H. -
Wird der gifllie Oöhefc m» coneftfrrlrfte
Schwefelfäüre übergaffei}, fqf öülfteht foglelöh^«J
ne bedeutende ErwSrwung ;> eki fchwadhei1 Ge-
ruch nach fchweßiger Säure mächt fich b£Ärt?k-
lich, und es vervfcuideh fich die gelbe FarbS4*i
eine röthliohe. Diefe: wird aber fehr fehnell dUtötS
eine fogleich fich bildende weifte ichleimige Maffe
verfärbt Die Bildung diefef weifsen Subftänz
fchreitet fort^ das Ganze nimmt an VolumeÄ feü-J
es blähet ßch gleichfam auf;; zugleich erzeugen?
fitfh darin klümprige, falzartige Theilei Die ge^
wohnliche Temperatur kehrt zurück und das Gän-
ze wird bald in ein weifses fchmieriges Safe umge-
wandelt , in ^reichern » nur einige • fchWärzliehS
Xheile fich ausfcheiden. ~ Ganz anders verhält
fich der rothe Ocher. Bei ifyni ?eigt fich wödqr
eine Erwärmung, noch ein^ fichtliche Veratide*
rung der Maffe, noch ein Entweichen voir foh\ye-
fliger Säure. Die Säure bleibt übejr dem, Otfher
ftehen, ohne ihn fichtlich zu verändern , uüderft
4djmählig bildet fich fchwefelfaüres Eifehoxyd. ;
Wird der gelbe Eifenocher mit verdCtnjfögr^
Schwefelfäüre behandelt, fo wird ebenfalls didj
ganze Maffe umgeändert. Es bildet Äch tfafflgib8N
weifse Salzi wovon fich aber ein'Theil in der Jlftf-
figkeit auflöfet. .-*- Wird rother T)cher mit Ter*
dünn ter Schwefelfäüre behandelt, fo erleidender
keine fichtbare Veränderung. ABmählig nimmt
aber die Säure Eifenoxyd auf. \yird nach einige»
Zeit die Flüffigkeit abgegoffen und^rdämpfryTo
er-4
(Vi
'*tefc man äh Rückftand denfelben totifsen Elfen*
iMItf, wie bei vorigehi Verfuctie. .--•■'
•*':$) Diefer weifse Eifenbitriol würfe nuh ng-
im geprüft. -i'-
- «)ÄKt Alkohol digerirY Zeigte er fich äärin äufc
#) Von reinem Waffer wurde er Ieiqlit,aufgelöfet,
jlKeAußöluxig hatte, febr yerd^nnj:, eine licht wein-
£dbe4 copcenmrt, eine röthlicji weingelbe Farbe.
# ff Reinä und kohlenfaure Alkalien bewirken aus
lÄAr wW<£äg4tt 'Auflö£un£ gilblich bräunt Niede*-
fltt%$"'< : i '■* ■" - '* .'J ^\ • i
i ..*i0 Ddrch Wafcben mit Alkohol; van der *nhäx&
fen^ Schwefelsaure möjgliphJft bffre# ufid .g£trock/
ji$tt blieb das.wjejfse Salz an der tuft unyer^n^erlicb^
t) Geglüht hinterließ es ein blutrothes Pulver*
*dehe$r baüfches entwäffertes fchwefelfaures feifen-
orjdaufeyi fehlen*). , / : ' i
. 'Äüs* diefen Verfucheri glaube ich folgern zu
üürfen, dafs der weifse liifenvitrlol da$ Eäfeh ini
ücjiirten Züftände (vermüthlich in' neutrale? Veri
taidting^inifc Schwef elfäure) enthält, fch' glaube -
Her auch annehmen zu können , dafs das Eifen*
itayd im Zuftaride eines Hydrats darin befindlich
ftjimd dafs der weifse Eifenvitriol fich gerade« hier«
Swkh von aädermtÄeutralfcn fchwefelfauren Eifen«
oxyde unterfcheidet ; dafs er fich zu- dtefeö* m/rsi
fo yeriuUt, als cfas ge^e gewäfferte bafifche fchwe-
fdtoure, Eifen ox yd 2vtd$rq xothen,, niclij gewäijer-
ten **). ' Das mit dem gelben Ocher dhefßilfchi
*)iY«r§L Ber*#liu«; d*/: S. 505& » ;<%. *
*^Öet trftere wifd durch ;Z«Hk*u«g de&OltiffcfSlfau*
4nuL«LPhyfik. B. 53. St, u h loa. St. 5. B
Verbands»© tVaffer bewirkt, nach ajler y£*b\
fcheinlichkeit, die fchnelle Bildung jepes S$&
ypenn der Ocher mjt Schwefelnde behand«
wird. Die grofse Anneigung des Waffess zu <ü<
|$r Säure terftgrkt ifoe Verwwdt&baftskraffc im
Eifenoxyd, welche ohne diefe Beihülfe auffeilen
fcbwächer trirkt. ~* t« i . »
f Bei dem Weiteren Verfolgfe der ärtirähntfe
Verfucjie bin ich auf die Bemerkung gefÄbrt, dal
«Jie cencentrirtä Schwefelfäure ejp. erppfindUefa
Reagens für den Wafrergehalt des Eifenoxydfr j<
Wurde die Entwäfferung des gelben Gahefs cfurc
des Glühen nicht ganz vollendet', blitfeeh -mir i
wenige Waffertheile zurück , dafs an der rothe
Farb§ kein Unterfchied bemerkbar war, fö.ga
ifich diefer Wafferrückhalt doch, bei d.er Behaut
|«ng mit concentrirter Schwefelfäure durch di
Bildung einiger weifser Flocken zu erkennen, di
fich von \ der übrigen rothen Maffe abfandertex
DiQ$ giebt alfo ein, gutes Prüfungsirjit£el an dj
Hand, b^i der Unterjochung, ob ein gelben Ej
(enoqher enthaltendes Foffil durch das Glühet) a]
las ; Waffen, verehren hf be , oder ob das Glflhej
noch fortgefetzt wrerden muffe, tup diegan?üch
t^tmräüeruiig zp bewirke^ *).
xen Eifenoxydul* an der Luft, der letztere hingege
' dann gebildet , wenn man,daJIfelbe Salz glüht. H.
*}JB u c h o 1 z erwähnt in feiner Abh4ndhta£ über die Bi
fenoxyde in Gehlen's Journal f. Phyßk u. Chemie
B. 3.. S. 725. einen weiften Ei{ envitÄol , mit wichen
- . flf» «nfiag* identilch Xeyn dürfte. Weitere Un£edii
ffep* ätzender Kali zu imfcerfucbeü , Wurde höchft
^Ö**crrifebefier Qosl&r'fcher Ocher büf^tzetittefc/
teä^läirge gekocht. Di^Vgelb^ Färbe des pphers
Sr in eine Jicht umbrabraune über, ^uffalleg*
.Wfdifc^neU^ zejgte; fi^h d^^ ^^yerä^l-
rnng, als ich das noch feuchte gelber Pifiäc^Ufc
jnMies Alkalißö aus: Abflöfu»gen voh Sflfeiifcxyd-
Kfeett M Wztttx niederfcblagen,^ mt fitste»
4jft kochte. Die gelbe Farbe 'deff^Keii giri^di
itfrch togleich'iä eine röthliche ü^er..f Es il^ hier-
jfepoxyds u»4 ftejiude£ &]&ä*)&h%dtot#*:: ^m
•i^ 10) Derti mit dein /gelben Gdscfr atafgißeUftfc
«ÄelEifeiivlt^ ef^W^
fc#;tofgelöfet wurde/ riur/ärfen^
^ ^gch^efelgVe ,'&%» && 44er -MSPftW
Ififtg^et zu .%&* , ;yqv r4^u^^?Wfi^*^lldft
4wfes Qeh**$:und rdti VwhÄlliiif»i*v wögi^ ioa» Jhth
& Menge des Waffe^s und des* fctfeHtttjBfe jftehtj
genauer aüi^nifttelä: EV Wurden daher } ,0 ,f'
'7 ä) m dnetartarlrteh 9Wtö riöö*Grart geWbckpc^-
fclt^Godar'fchift Öchers iriit 400 G*an coricratrirter
Sa^efelfiüre ^ütiergofen.1 Es zeigten ^ch'ÄJe u^ter
y^^^gehenÄErfehekl^ngen. Nach einigen^agen
Wtf jas GÄjifce1* ÜS& Ausnahmt Einiger fc(Kwär2jicben
lüeSW, in^weißeii1 MfeWitr iöl ' umge wandelt*, uieter
*Wd* mfOt mk^afttltltttem WafferülSeBgoCfeiiv'Wortn
**' thmuren ; fiüt äenen ich ifi>6}T b£f einigt 'iijtnil wer*
*» fahr Wbiiell , ■ : ■ ntffr Hfotetlaf fung 'einte graute Rück»
jftasttUst* aufliste, welcher duich, daa\Filtrmniabgn*
Jtynder*, und forggUfig fuigclaugt^Sviirde. Dip Flijflig.
jkeit hatte #e , Farbe, von ^ltera ^hejinw^ei&e ui^
enthielt aufser dem Eifpnoxy de nichts 'weiter auf-
getofet. f Der graue getrocknete Ku'dtttand wurde ge-
glöht^r Wt erhielt dadurch einfe siegelrbthe Faro'e unA
<^gl^©räifc< '• , '• :'!:'^ <' •' l ^ d •»■ ^ * *
-h v - :£} Der Rückfta^i .wurde mit SaMäure übe^gto£fim,
AOi^ßaW' W Ze^l^g> .wfr^eiP^^tio^geAel^
©aer^cb a^
Jteter, noch ganz entfärbte , . fo wurde die Säure , nach-
. SOLU X* öJj?' riT rfH • • --. * V- ' ~^V* '*? Wl\>
• dem Ue mit Waller etwas verdünnt worden % m das
*$&&£ geWac&t ;*' utid!<&rirt fö'laiige' erhalten', Wdfli
uiiaufgeiaft^b)eH)en6^^Fifttc* ^c'^HJg;' weiße^FWl.
i^ whalum jibato£) i Dktoch da*i BütriHö^efchieden, f
4«sgeftAH iBt^!tttt/frä:geg]i^ .
i^^eftan^l $ftfM*er: Kjefelerffe
KaTf über denSätflgungs^itokt verfemt und damit ein*
Eeit brö#^k^htil<Dw gebildete bf äurtlfengelbe Nie*
df rfcji^g; |*urde *}upch da^FifcrumV ahgeibndert. ©e>'
trocknet ujul ^egJijhitirrcfhUlt er e^.J^äunlichr^^
£**beVw°8;2i Qran und jbeftand iii Eifenoxyd Da«
v,1^1? ^?^^bPT ^f i d®m ;^urc^ <*en yeirfrcji a) erhaj^
te^nen fijückftande vor dem Glühen, im qxyp^Urten
2ußand>^ -wie die '/Farbe zeigte-, dahe^ ftatt dieler
?».£$*? tyenoxYd V* ^riEife^ydffl ajs Btftand:
^u1.1 ^ 3?1}f n £chers *pz«nehmenrij|id *)) welche^
^if) N«qh Berzeliirt fincT^oo Theile iE$fMv*?tut lufÄaf*
r_._^ ~, -._ . Saüer-
xjfd aus
^ welchem oben durch den fechstett
'irdc, nur ujji ein. fehr Geringe^
Vorigen Veriucne wurde mit
1ann daraus durch 'köhlejtf-
welche , getrocknet und
-ii Verfuche «) übrigen 'Solution
enthalten. D;efes , wurde, *tupel|
aii daraus gefällt. Nachdem der wohl
ilückttand einer anhaltenden Glühehitze
*cttrworden', Svog derfelbe'69* Gran. ,
■ Ans den bis jetzt beschriebenen Verfu-
i, fiefidJe BeftandtheiJie des GöslaPfctien
" iuimeiu -Nach'(i> gabei ibo;Tfiäle
Theile Waffer. Diefe enthaltet o,otf5
cbwcflige> Säurfe (2). Ngch -Ätyzug der*
ibea s$»935 Tbeüe Waffer. >In diefetf
Terantbeil mit begriffen, welcher in detrt
Ochef t-erbundenea EifenvitriaLiaach.
Itefc ifi, nach deffeii Abzug 16,38$
Ter übrig bleiben, die mit dem Eifen-
jt find. 1 ao Theile deV Goslär'Men
irden demnach beliehen ins ~
/ 69 Th. Eifenoxyd.
.H^drat^l6>389Th Waircr#
4,000 -~- Kiefelerde.
2,500 — Thonerde.
£ 2,120 — Eifenoxydul.
J »,380 — Schwefeifäure*
1 3,546 r« Waffer. ":
1 t p
99,935'
- 0*065 . . \
w :ioo.ooa .
Hiernach tfks ^ethfltnifs des ^ ^al^s^to.tl^
bxyde im Itifeiioxyd - Hydrate auf iooT&efleae£
(c^e» {«rechnet % ywürden diefe zufammjengefetzt
feyn aijs , t _ i ' ?
^ 8d,978 Theilen EiTeMweyd.' f . '— H
*9><>25 — ^ Waffe»» T; .."■{■•!
.(;'.:.;'./••/ 100,000 * r * ■ ' ■> * '*- * »
ÄMkefuJfcit, welches dem durch Pro nftböföij
Zerlegung des gelben Ochers von Artana#ge£unae-
nen ziemlich najie kommt * da in etilem Ofhtr 44
Theilp rothes Oxyd mit 1 2 Theilen Waffe? ver-
bunden waren, 100 Tbeile Eifep/oxyd- Hydrat. aHq
78,^7;Th.' Eifenoxyd und 31,43 Tb. W^ffer jmti
hielten. ,,- ^' • :" .: , : - . •; n.'.?
- .V: 12) Um mehr Gewi fsheit zu erhalten, obdet
Verbindung des Eifenoxyds mit Waffer ein conftan^
tes Vcrhältnifs eigen fey , mufste diefes Verhältaifc
VunrtLukhintdemlkanftlich durch Fällung aus Eilte'1
oxyd-* Salzet erhaltenen gelben Eifenoxyde ausge*
mittelt wärden* Zu diefe m Zwecke löfete ich reini
EiÖnfeile in Salzfäüre auf; und vwfetzte dieAüfi*
fung fiedend mit Salpeterfaure. Zu der rothbraup
gewordenen flüffigkeit wurde, npeh heifs, kghlen^
faures Natrum bis zur Ueberfättigung zugefetzt,
Zur Verjagung aller^Kohlenfäure wurde das Ganz«
eine Zeit lang gekocht. Der röthlichgejb%»klei-
fterartige Nissterfchlag wurde forgfiätlg au^gelüfsi
und fcharf getrocknet. Die Färbe "deffelben verdun-
kelte fich dabei immer. mehr und fcr.'wtfrde endlich
pechfehwarz, und müTohUgjmnd wachsglänzend iß
£ *3 f
I * A&Ä kalbhart uhcMel* fpröde. "Zerrte-
\ «fr ein dunkel ochergelbes Pulver. ziGrän
wurden geglüht, wodurch fie 4 O^fl am
*e Verlohren und eine durtkelrothe Farbi
Hiernach find in 100 Theilen des
lien Elfenoxyd - Hydt-ates enthalten
&o>95? Theile EifenoiycL
l9>°43 — .Waffer.
100,000 .
: ify Durch alle diefe Erfahrungen glaub e^ch
Aufstellung des. Satzes berechtigt zu feyn ;:
'ein Eifenoxyd-Hydraty ~- eine che*
Verbindung von vollkommenem Eifenoxyd
fVkffer in einem conftanten quantitativen Ver~*
der beiden Befoandtheile ; und zwar find
^Theilen des Hydrats Ungefähr 79 bis 81 -
dxyd mit 21 bis 19 Theilen Waffer ver*;
nach dem MitjEel aur obigen drfei Refulta-
0,167 Theile Öxfyä mit 19,833. Theilen Waf-
[oder nach dem Mittet von den beiden durch
Verfuche *rhalt6neii Refultaten, 80,966
\ Oxfd ' htft 1 9^o34' Wfrflfer.
He inerkwürdigäft Riffen Entcf^dkufigen
ferieliü stöbet die*b$tinimt6n Prdpfcrtiö*-
[;& denen die Öeftandöteilfe der unörg&nißrtfctt^
iörper miteinander ftr Wrbinjdiung ftehön, ^
ftn, natürlich dje Prager ob eiüe RJlätioü}' ,
f därlftifchuAg tos EifemoxytT* Hydrats uttffr
ier Eifenoxyde in Anfehung des Sauerftoffge-1
Statt finde? Nun find nach Berzeliua
mit 1 oöTheHeirS^ui im Eifenoxyiul sgb5 Thejfafci
und. im vollkommenen Eißnoxyde 44,2p Thnffa
Sa^ftolf^ im l#ztern,alfo genau 1 J Mahlfo täfelt
Tjieile Sauerftoff wie. im ;erftern verbunden. tk0*
fetzt, in dem * Eifenoxyd -HydrateSey dasEifea fotife»
af Mahl fo vielem Sauerftoff e wie im Opcyxiul *[£*-;
, bunden , fo muffen davon i Mahl 29,5 Theile
Sauerftoff auf das Waffer und i#| Mahl J2£,5 Thei!»
Sauerftoff auf das Eifenoxyd in dem Eifenoxyd-Hy*
drate kommen. ■ Nun aber ift das Waffir nach den
jieueften Beftitmnungen : zufammengefetzt in 100.
Theilen aus £8 Theilen Sauerftoff und is Theilen
Wafferftoff , und es verhält floh 88 : 29,5 =12
:*4»o23: Alfo kommen auf .29,5 Theile Sauerftoff.
39,5 + 402S s=s 33,523 Theile Waffier; und hier-
nach wäre die Mifchung des Eifenoxyd - Hydrat*
folgende: ' • - .
Wien uro : *1. " ' • .
Sauerftoff . 4^25 J . 8?>H* ^
Waffer . * 53,523 ; »8,858
... - ^ ; : tj„ ; r.,\ V—< .- •
*'t*T?>m . »00,009
Da nun das durch obige, Verfuche gefundene Ver-
haltnifs diefemr durch Jtefhnung ausgemittelten äu-
fserft nah.« kojnmjt, fajw&d man diefesr letztere d^st
das wahre ^pebnifindürfenj. Es find hiernach im
Eifenoxyd -Hydrate 100 Theile Eifen.mit y%jS
Theilen Sauerftoff, und, 100 Theile vollkonf-
rtenes Eifenoxyd mit 23,38 Theilen Waffer ver-,
bunden. > ■ •; v
. . t # 1
ffAr^g^^fg^fckaßimr des Eyie?*xgA*-Jfydrattet ;r
l^as.Eifenoxydjiydirat vermag eine Quantität*
ffiure, lockte ^u iindeij. Diefe-Eigenfdhaör -
f^u^heXhönuk&r, verleitet*, das gelbe Eifen{ .
^namentlich den gelben Eifenrpft, für JoAh
Imfn^es Elfen zu fehlten. Dies Koimte aBer : nuir
ggfß^hejn, fo lange man weder die Oxydation^
^jfft.jdes. Eifens im gelben Ocher kannte, noclf
$fj.das weifse kohlenfaure Eifen geachtet ,hatte^
tselc&es nicht allein in der Natur vorkomjntr» fon«t
<fcm auch im erften Augenblicke der Fällung de*
Eifens aus Solutionen;, in denen diefes Metall im,
9*y^ulir.ten Zuftande. fich befindet, vermittelt
If^WßDifaurer Alkalien eriialten wird. Es ift gewife;
&jgb$ das .Eifenoxyd ini Eifefioxy d - Hydrate , w^lt>
ffa$ die, Kohleni^ufe bindet , fondern aller. Wahr-;
Reinlichkeit nach das Waffer, und * vielleicht
tfjbft.nux das Waffer, welches mechanifch mifr
,<Jgjn,Hydrate verbunden ift; denn ich,habe die Be*
Wirkung gemacht^ dafs die Kohlenfaure daraus,
entweicht, \fexm man das Hydrat auf dem Ofen,
Ifksgt trocknet. . • • *
^,. JDie lockere Vereinigung von Kohlenfaure mit*
cjemEdfenoxyd- Hydrate zeigt fich besonders dani?,,
^pQa letzteres entweder aus kohlenfeurem Eifen- 1
Oxydul hervorgeht , qder \texm daffelbe unmittel-.
Iqr durch Fällung vermittelftkohlenfaqrej Alkalien
gebildet wird. . Prouft ift geneigt, dafür zu,
halten T und' wie es mir fcheint, nicht mit Unjech^t,
4als im J^hlfinfüuren Eifen dasEif&a alsEifenoxyd-,
Hydrat eYHKiitfcti fey. Dies vrttrd*aii§ Ertäfi^lfeg
Such leichter machen, daft bei der Zerfetztmg de«
kohlertfaurfen liifens durch Oxyäiruttg des EHeri^ä*
halts fich ftets Eifenoxyd- Hydrat bildet, wenn ihr
ders Uiefe Zetfetzung fo Vor fich gebt, dafs da*
Waffer nicht verjagt wird (vergl. oben Nr. 8.);1
Cefchieht nuh aber diefe Zerfetzung, kann dlfc
Kohlenfäutfe nicht länger mit dem Etf$n verbünde*
fcfcihen, weil fle nur zu dem Oxydul, nicht' aber
zu dem Oxyde Verwandtfchäft hat, — fo, findet
#6 doch noch bei einem andern Verwandten, ifrel*
dher dem Oxydul wie dem Oxyde treu ift , Sehdts,
bei dem Waffen Das innige Verhältnifs, in wel*
dftem Eifenoxyd und Waffer mit einander ftehe*/
dürfte aber vielleicht diel Beherbergung der KoK-
lenfäure nicht zulaffen* fondern diefe an datf Wäf*
fer verwiefen werden, welches nur zufällig fichitn
Eifenoxyd - Hydratfe aufhält. Aehnlich dürfte dttt
Vorgang feyn bei der Tällung des kohlenfeurehr
Eifens durch kohlenfaure Alkalien, Hierbei wird'
Sie Kohlenfaure durch das Fällungsmitte} dem Prä-'
cipitate zugeführt. Geht gleich fchnell eine Zerv
f&Äittg des kohlenfauren Eifehoxyduls durch Be-
/cflhrung der Luft und des Wallers vor, fö bleibt -
ddüh gern eiii Antheil Kohleiriaure init dem treu-'
gebildeten Eifenoxyd -Hydra^ verbunden, wovon
,j#an fich durch das geringe Entweichen von Koh-;
lfenfäure und dadurch befonders überzeugen kann,
dafs man auf däfe ft*ifch,gebildete Eifenoxyd*Hydrat
S*urü gießt. ©ie^Vtefbindung kann aber'niehf
Ätf^y weäiPmah dlfc Flätegkeit tond mit ifcrcttrf
Präcipitat erhitzt. Ift die Solution feh.r verdtmn*jj
Ifc bleibt auch oft^ttefönders bei tiberm3fsigfcm Zu-
f«fc«i von koMenfaurem Alkali, ein Thteil des kol*i
letfaureh JEfffes in der Flflffigkfeit bei £fe*rfehnli&
eher Temperatur aufg&öfet. JJefonders aus cHefettt
Öriinde ift e$ dähet geratheH, "bö der Fällung d^§
Effens atts nicht oJcydirten iatireh Verbindungen
«rfweder cßi Flttffigkeit bis Zum Siedepunkte 'a&\
drhitzen, öder zuvor 'das in der Solution ehthaK
tWhe Eifen Vollkommen zu bjcytliren. GefehieBl
in dem letztem Falle die Fällung durch kohlenfau^
it Alkalieri, fo bleibt auch, wierm die Solution feh*
Verdünnt war, b'fei gewöhnlicher Temperatur oft
f&nTheil der Kohlenfäuremltderfi Eifenoxyd-liy-
drate locker Verbunden , obgleich kein kbblenfati-
fes EJfenoxydül fich bilden katin. ' l ' ; v
r*J- Das Dafeyn von Kohlöriföure in dem Üitei?
öxyd-Hydrateiftauch in manchen Fällen aus einer
Verbüidung: vört denlfelben mit kohlenfaurem E&
fenoxydul zu erklären. Diefe Verbindung kommt
Älfilit illeirt in der Natur 'in machen Eifemttinern
ft>r, Wie wif* unten zeigen 'wei-dei, fcmdern mah er*1
hält fie auch, wenfi mkn Präcipilate, die durch köh*
Ienraure Älkftlieri aus gar nicht öder nicht voflftän-
<Hg oxydirten Solutionen gebildet Ghd, fclrnell von
der überftehenden FJüffigkeit befreit und trocknet;
Durch längeres Liegen an der Luft geht diefe Ver-
bindung allmählig inreinesiLifenoxyd-Hydratüber,
weicheis dann riur-ädcfr etnen'Antheü KohleBfätfcrrf
V»4ker, y^rmit^lf^ fies . qingftfogegea Waffßffc
bindet* . - : ^ ;-«t
Eine andere bemerken^werth^Eig^fchaft: <I#f
; Eifenoxyd - Hydrats ift feine grofse Adkäßon an an*
dere Körper, wenn es in einem fehr vertheilteqt
Zuftande fich befindest. Hat man Eifenoxyd *. Hydrat,
durch, Präcipitatiqn in einem Glafe gebildet, trat
läfst es einige Zeit .lang darin ftehen, fb* hängen
fich die mit dem Olafe in Berührung flehenden
Theile (o f eft, an daff^Jbe , dafs,fie nur durch fort^
gefetztes Jleiben davon zu trennen find. Diefelba
Erfahrung macht jpan bei dejoi Ablbheiden des
Jfräcipijats durch d?s Filtrum* wpbgi fich das'mi*
dem Papiere in, Berftbrugg ftehende Hydrat £6 fety*
anlegt, cfaf]s manV um keinen Verluft.zij veranlag
s f$n, entweder das Filtrum einäfchern, oder; es Tty
vor gewogen haben mufs.. Aus der grqfsen Adh^y
fion dürfte .69h aijcb die ftark tingirei^de Kraft des
feuchten Eifenoxyd -Hydrats auf Zeugen. j namens
lieh auch die Entftehung der Roftflecl^e, (fogen. Ei*,
fermahle) erklären^ äffen.. ,
Das durph Fällung erzeugte Eifenoxyd-Bydrat
erfcheint naejj dew; Trocknen fehr verschieden in
Anfehjmg feiner Farbe und anderer äufserer Kenn-
zeichen. Die Farbe wird durch das Trocknen
ftets dunkler und geht aus dem dunkel Ochergel-
ben über? durch das Umbrabraune, bis in dasPech-
fchwarze. Mit dem Dunklerwerden der Farbe
nehmen auch die Fertigkeit und der Glanz auf dem
Bpj&he zu j fo wie d^c Bruch felhft aussein EcdiT-
C *a i
j» fei» in- düs Mufchlige fich-YörJäÄft. - BftM
fes intereffant w^rrfen diefe Erftlhekiang^h , we*nii
«&4daittitdaß*orkomn1en ctesEife&o*;fd~Hydite&
&I &t Natu*^^gfeifchtv ^ ^ft-VerbiBchktg1»
fltett ähnliche (Stalten fi^H 2f^^^ Die Otfactft
jejpr Erfcheinutt^ö^ ift nurs *Sfc* rtte^nffche ufl*,
j&tatin dar gröftjern od^t g^ittg^rh- Vfert li^flüh^
,t(j4tation tu*d<i*8» davon äHhätfgigfci* fchwSfchern
^ ftärfcern 2irf^me4i2iehtt^\terf(*lbfen bei -dem
Ittckaen «ü lie£ea. Diefes ttritlj^derie A<4tf^-
W^elches^das Eifenoxyd ^Hydhat bei dem TtocÜCV
W» erhält* jfflainfct fich auch al^die Farbe diäs^S^
Mfofd? fort, welches durcfr da^Ültthen dtfSfl^-
e^dargeftelfc wird. Die Fatbfc' des Oxyds jftegfc
Itolich um fo dunkler zu werden, je dichter dal
Hjffcai wa*i; uäd'tim fo lichtet, rjeweWger innig
«Ofttf Maffeülhdle tnit1 eiöaride^ in Verbinfeiii|
fleHden. - ••■*;1 :"- -:l
; ''^weiter AbrchniftL V*"t*' *' ^
; ISfe* &> VtYbÜttuttgen, in denen das Eifenoieyd-Mij&rcfc
l\hj '■ ' in der Natur vorkommt: -' -^ -a>:^ nec
^iDäsEifenoXyd- Hydrat Kommt Vn dertfatuf fi^P
ttter rein, als in Verbindung mit andern Subftan*
itai^yor.' Rein hängt' es dein gelben -Sande an,
Jfr'iÄ manchen Gegenden mächtige Lagen von ort
gj&fse'r Erftreckung bildet. k Ziemlich rein ift es Yxi
&& OcÜer enthalfen, der fich aus den Mineral^
nitfStollenwafffrn, befonders aus* denen von Stein-
I *p I
ißcber .nicht g^it?: frei, von titsiolifchen qrfer-sü-
#*Ä*OT tMen<H$»* J?9B, :^cb«© 4§h aber z*«p
ÄfiffujtfwV* «esk wsbt .J3eieg<tnM* gehabt Jfth£
^iefe? riatft* ypi% xwi vcwftemdaetigtn Äai*
4phu$gen leyn, ' . At&h fab i<h knietet Uefükäfr
JSa#|BW^© cj^rjiofe^irof. ;üllin*n&.#tt'Marl^
^oqgfin, ii^d -cJiebiW *$fcergrib«Ä Eifepftein , wrbih
i,jv 4^^EifwpxjdrMyckat vielleicht ebenfalls iüUHf-
j^-Ziift^ncle «i#bajt?n tft. ^Ziep#ßb «>jft ^<fc
fj^^sBff^oxyc^liydjrat in m^fefc* fqge0wu*#
.Tho^eif^nfteintn., :I## te^^§W^^beftÄi|,5(tl*
J>u«|rWBg9P, in dßwtv 4as Sif^^pxyd-jH,^1^^^
Wftt^vor^o^nn^aJ fi»4 folgen^ i? . ; . jjiü*
•flEWtf^Mi fiiffter^em ©it, erdigen, Th$ ijen * ^amfjDfr
Ken Kiefel-Iind Thonerde, theils gemilcht;* Jhäitl
gemengt. Manche Thoneifenfteine, die eine röth-
lichgelbe Farbe b&ben , gehören , zu diefer Verbin-
dun^ti tpb fie*eine wahrhaft chpmifQbß^*^ WSJ
ich nicht zu eq^febei^SP* Die röthljche Farbe und
cfer geringere Verluft bei dem Glöh$p find fürdiefe
Verbindung charakteriftifch. (
^ ?) QJ*™*J&~fh'fyrat, m** Eifenoppydulx gemei-
niglich mit Er;den, belbnders mit K^iefel - und TThgn^
4fcde, theils gemifcht, tjieils gemengt. Die ^ar-
be diefer Verbindung welche ebenfalls untej: den
Thon^ifenftwnen , unter den,, foeenannten, §»••
4^** vor^i*t* fti<?fct m^^d^^g^i?
4(f Schwarze. Dem Magnete ift fie oft zum Tb$£
m^prn , wenn, ;das Oxydul nicht zu fehr verljß&r
^ JjJ^VtditftjdtJrch^d^s Glühen ift natürlich gq*
fiflgtfVfifr bei rejner^Eife noxjdj- Hydrate; abq:
fpfv&f. wenn die QJühung in bpd^kten , : a^P
;gg$j| jj£ iß offenen Gefäfsen vorgenommen \vir^,
1 ffil in diefen d$s Oxydul, Qel^gpnbeit b?t^ fi^
j|iflpydiren.( - - ,♦ . - :*;, ^ : , * 7xo
. r 3) Eifenoxyd+Hydrat mit kohlenfyürepi Eifaf
*f}dul> aqlsef dem mit Erden , befonjderjS) KlefcJfr
j^d Thonerde, theils gemifcht, theils gztnQfiffa
IffQche fogenannte Thoneifenfteine enthalten d$#
^/Verbindung. D^e gelbe Farbe d^rfeihjen pftegf
^nn einen Auftrieb von Grau z^t h?ben* ,£*#§
Jftylver verjiert durch Behandlung jnit £&irfeq 4?9
löhlerifäuregehalt, wodurch fich, zufammeug^
Jfljten mit dem 0$wichtsvei4ufte durch ^la$ Glü»
)|0|, diefe Verbindung erkenne^ läfyt. fy
, <"' 4) £ifenoxyd-Hydrat mit J[langanoxy4- Ein§
fehr häufige Verbindung« die eptjveder rein o^taf
flu, Erden gemifcbt oder gemengt, im Braftnffa
fäftein befonders ausgezeichnet, aufserderav^b^
t*$h- in vielen fogenannten Thoneifenfteinen «yqr.j
Itynmt. Die braune Farbe in Verbindung *i# $5
fem gelben Striche iß hinreichend für diefe Y^ft
tfaigungt Durch «Jas Glühen erhält fie eine tyr^uty}
fcchrothe oder rjöthlichbraune Farbe. . "a-^^
5) Eifenoqyd- Hydrat mit Kupfer oxy 4; eine
Ijpbiniung, die ,h$i% ** Qef^fpfoft von $i£&$i
%i:2ten unter Hern NSVrfen von Kitj>fettleg&ttä*94fc
Ücünimtl Ah£r nicht' !alles fdjjeiianiitö Knjrfferüfr»
^terz feririiält di&e Vereimgttiig', ■ fondern irtft**^-
jtiUge,' itfdchieg **irf gelBes orfer ^elbbräuiilictf ei*
Tfa'lver ^Tefef/ '« l)as fogenaiflfte Kü^erzi<?|«eä«röt
itöththi1 odeir biiiÄrothem Ptilv^r iffi entweder feibfc
<V&ttittauüg^^^ EHSff-
^kfyd,j öder' tföri^upfero*ytful ^d!wthenl Eiföff.
oxyd, oder auch wohl gar reines KupferOTVÖlif.—
Blitch^tfds^tehetf *A'ätt ^e^eftiridung^les Ei-
tkciöisfd-Jlyd&Xk «fit Kupfero^d iiie ;cim>; &i8£,
loridern immer ein'6 braunrotheJ Farbe, di^, *fo&
ftärkeriem Kupfergöhalte1, fleh iti' das SchW&4&
Sgdifc * Der'GevWchtsvetluft itt geänge^toft'töl
Hem reftien^EaSndi^d^Hydratd; DerKnßfei-gfehife
»e*rfthli<5h leicht bei derie^afadlimgmitf AirfA^
jtfcfts •■':"• • .«»" '*- : • " ': *
•ß • * tyEifenoxy'dkyärat mit phosphorfaurefri £?|1
fenoxydul und gemeiniglich mit Mahganoxyd ver*
Bunden^ aufserrfem auch \vohl mit Erden gemifcht
baut geriieiigt. Dfefe Verbindung liilJet den Litno-
feV^Ra r f t e n*s ihufchligen Rafeneifenftein, WelcfreF
Weht allein in manchen fogenannten Sumpf- , Mo*
fäft-, Wiefen-, See -Erzen, fondern auch in maS-#
inen fogenannten Thoneifenfteirien zu* Häufe ift.
Ift die Verbindung völlig charakterifirt, fo erfcheint' ,
flÖmufchlig und wachsglänzend im Bruche, von
pechfehwarzer* Farbe und gelbem' Striche. ^
"*a " ^) Elfenoxyd- Bydrat mit fchtoefelfaurem Ei<*
fino&ydul. DieJ felteüe MSfchung des Pittfcitsi
Kar-
t 33 2
V
's Eifenpecherzes, die fich bis fetzt nur
funden hat und fchpn durch das Aeä-
i dem verhärteten Pech täufchend
allen übrigen Verbindungen auffallend
.eidet. • ■ .
Die unter i) bis 4) erwähnten Verbindungen
es Eifenoyyd - Hydrats mit andern Sübftarizen
kommen in mancherlei Verbindungen unter eiri-
Jtttffcr vor, namentlich in der grofsea Reihe der
annten Thoneifenßeine,
Aufser diefen Hauptverbindungen, in denen
enoxyd- Hydrat wesentlicher Beftandtheil ift,
fich daffelbe auch als unwefentlifcher Be-
ieil , als Färbungsmittel in manchen Fot-
"■ So 2. B. ertheilt es dem gelben und leber-
len ßifenkiefel und ohne Zweifel manchem
al9 Pecftßein* Granat u. a. m. die Farbe,
'pacht es einen Beftandtheil des gelben Späth*
Ins und des erdigen j eifenfchüffigen Ku-
aus.
L^InNwiefern das Eifenoxyd - Hydrat in manchen
zen enthalten ift, verdient noch näher ge-
roi werden. Mehrere Chemiker, nament-
lich Herr Profeffor Stromeyer *), habe*
„jr, bereits Winke gegeben» welche zu beäch-
Pf^M weiter zu Verfolgen find.
4V. • .* . .. • v. .. .
S. S t r omt y e *'• , Qm^drili der tfe*ci*tiXchen Chemie.
M "Ht 8. 555. Ann». , Ä
AnriL d, Pfcyfik. B. 98. 8t. 1. Jsi8u. St. * G
•X 34 3
7 : i n * • Das oben ausgemittelte Verhäknifs ■ iler <£4
ftandtbeile des Eifenoxyd- Hydrats ^giebt emBoÜ»
.mittel au die Hand zur genauem Befcmmung.dd
j Quanfitätsverbältniffe feiner Verbindungen. *Id
werde davon in der Folge weitere Anwendung
machen, und für. jetzt nur noch unterfuchen, wi<
jenes Verhältnifs mit den Refultateiv der vorzüglich«
Äen Analyfen von Foffilien, die Eifenoxyd - Hy-
drat als wesentlichen Beftandtbeil enthalten, aber;
einftimmt.
- 1) Nach Klaproth enthält das Boknerz aus den
fiögmu in ioo Theilen 53 Th. Eilenoxyd und 14,5c
,Th» Wafler, welches indeffen nur durch den VeridE
nach dem Glühen ausgemittelt wurde. Nach dpa
oben berechneten Verhältniffe des WafTers zum Gry
de im Eifenoxyd- Hydrate würden nur 12,32 Th. Waf
Ter .ins Bohnerze enthalten feyn können. Die !piffe
renz von 2,1g Theilen durfte entweder daher rührenj
dafs dasFo&l vor dem Verfucbe nicht gehörig getrock-
net war* oder dafs bei 3eftimmung des rZifenorydge-
haltes. ein kleiner Fehler vorging.. Der Verluft. bej
der Analyfe betrug 0,02. Nimmt man nun fta*t 53
' Th. 55 Th. Eifenoxyd an, fo würden dielen 12,7g TB«
Wafler proportional feyn und die Differenz dann nur
1^71 betragen. >~ -
»} Klaprothtfatad in 100 Th. dtrVmhra aus CjH
per* 4g Th. Eifenoxyd, 20 Th. Manganoxyd uii4 14
Tb. Wafler. Der Waffergehalt Wurde, wie bei der
vorhergehenden Analyfe, nur durch den Verl uft nach
dem Glühen beftimmh Nach dem Verhlltniffe voti
11,142 : 11,151 berechnet, wurden nur 11*15 Th. Waf-
fer mit 4g Th: r^eXoxyff veflÄm'deba feyn köuiren.
Die Differenz von 2^5 dürfte grölstentheils wohl da*
i 35 3
jier rühren, da& fa^l dem Glühen das der Umbra im
JftctyTten lOxydationszuftande beigemifchtf Manganoxyd *
Sauerftoff -rerlohr*, und dadurch den durch da$ Glühen
( kewirkten Gewichts verluft vermehrte* BeijÄnalyfen
tpa foffilien, welche neben dem Eifenoxyd - Hydrate
■«ich Manganoxyd enthalten >, ift es daher ratjrfam», den
Waflergehalt vermittelft der Deftülation zu heftimmen»
i) Nach der aben angeführten Vauqu«linUcben
Analyfe follen 100 Th. körnigen Tkoneifenfieint von
9m*e 30 Th. £ifenr ig Th. Sauerftoff und' 6 Th.
Wafler enthalten. ,Nach dem richtigen VerhäHnilX»
»rffep JJauerftoffs zum Eilen im Vollkommenen Oxyde
rjbd 30 Ttu Eifen nur mit 13,275 Th. Sauerftoff ver-
.fatalen» Die Differenz von 4,7*5 für Waffer atige-
,&ommen und fcu den 6* Theilen Wafler addirt» giebt
. *fltfi5 Th» Waller» ^3 Th» Eifenoxyd ^werden nun
ther durch t ö>©57 Tb» Waller zum Hydrat, welches
jttcr corrjgirten Angabe nahe kommt. Der Eilen*
fieia ran Penne würde hiernach enthalten:
45,275 Eifettoxyd-I EiJ. ," HWi^
10,105? Walter J **»«**»*«■*
51,000 Thonerde»
15,000 £iefelerde«
99>SS* ; : "'
Vtrlüfc 0*668
1ÖO>0OO Mv . ;>'>
4) Vauqtirelin fand In e5riem fchwarien* ein
yjfoes Pulver gebenden EUWnfteine (ft>>> o&j<te noir vi-
Htuy) au» dem Departement de« Niederrheins
Bo,tt5 £ifeuoiyd»
i5,0ö Waffer»
\ S,?jJKiefeh
Tariift M*
JCtf 3 ,HH ' •.,.14*«
§ ieojöo
C a
.IE 3€ ]
Nach dem iusgemittelten Verliältniffe des Waflert
aum Oxyde im Eifenoxyd- Hydrate worden mit 80,2 $
Tb. Eifenoiyd 18,65 Th. Waffer in Verbindung fte-
hen. leb halte es daher für nicht unwahrscheinlich*
'dafs dtefer EiCeniteih zu denen gehört , in welchen
Eif^noxyd- Hydrat mit Eifenoxydul verbunden iftr. Da
nun 15 Th. Waffer 64,16 Th. feifenoxyä proportional
Jind, foift vielleicht anzunehmen, cjafs das Uebrige
in Eifenoxydul befteht. Doch darf 4ch nicht mit <Ge-
wifsheit darüber urtheilen, 4a mir das Verfahren bei
der Analyfe nicht bekannt ift.
• 5) fcJacn KIaproth*s Analyfe des fogenailnten
Wiefener&ßs von Klempnow in Pommern enthält daffelbd
in 100 Theilen:
66,öo fchwarzes Eifenoxyd.
' "*>5° Manganoxyd.
'. S,oo PhospKorfäure.
t t , 23)00 Walter.
90,5°
Es ift anzunehmen, dafs nicht; das ganze Eifenquan-
tum im oxydulirten Zuftande in diefer Miner enthalten
ift , fondern dafs der gröfsere Theil als Oxyd mit dem
Waffer darin in Verbindung fteht.
In dem natürlichen phosphorfauren Eifenoxydul*
der Blaueifenerde , fand Klaproth*)
r > 47^50 oxycßrtes Eilen. -
52,00 Photphoriaurc. ,
aoyoo WaJTer.
99*51
Verluft 0,49
100,00
*) Beitrag« zur ehem. Kenntn. d. Min, ftfVS. 132.
v k «te' h . ' . ■
Kimmt^maiv nun an (welches, wie ich glaube* mit
Gründe gefchehen kann), dafs die PhospKörfaure aüx
ähnliche Weife mit Eifenoxydul in dem WleTenerze'
-verbunden ift, fo worden,, yiach diefem. YerKältnitie
lind nach K 1 a p r o t h's , Angabe des Pliosp&orfaurege-
haltes im, WieTenerze berechnet, 24,87 Th.phosphor-
Xaures Eifenoxydul in letzterem enthalten: fe yn 1 WeV*'
, , r , . i * ' ----- ■■■ > .«JlcrV iz -
che beliehen aus * \ €
, 11,37 "Eifenoxydul. ,'
k 8,00 Phospfrorläure« :
5,00 Waffel ^ '
*4>87 . - .
Von obigen 66 Th. Eifenoxydul würden hiernach ljibti£
bleiben 54,13 Th., und von obigen 23 liieren Waffer
x 8 Theile. ' Nach der angeführten VoraWetzung lihd
aber ftatt der 54,13 Theile Oxydul 60,296 Theile Oxyd
zu letzen, welchen 14,013 'Theile Waffer proportional
£ndi Hiernach wjpxh* ^JCla^rot^&Jie ^ga^
des WifC^rgehalts um ^98f Theile zu #roft feynf
Klaproth deftillirte zwar das Wiefenejz, abqr er
lagt nicht, daß er durch Peltillatjon aus 100 TheUeq
deffelben 23 Theile Waffer; erhalten, fondern nur,
dafs der Gewichts verluft nach der Deftillation voi*
500 Grari Wiefenerz 1 15 Gran betragen habe *). Die
Differenz^ dürfte fich vielleicht, auf folgencJe Weife er-
klären laffen. Klaproth nimmt den ganzen £i-
fengebalt als Oxydul an, wovon er 66 Theile in 10a
Theilen Wiefenerzes fand, ftatt dafs nach obigen Vor-
ausfetzungen n,87 Theile Oxydul + 60,296 Theilen
0xvcj p 72,166 Theile darin enthalten find. Klap^
roth hat alfo 6,166 Theile zu [wenig angegeben,,
welche durch das um 3,087 zu viel angegebene Wafler
1 ' ' ' ' ' ' «j. '*
+\ Beitr, fc.cWm. Kennte. d.;Min. IV. S. 125. ä. • v
t 38 >
vn& Ben t^J betragenden Verluft bei der Anal^IW
ziemlich genau compenfirt werden; denn 3,9^7 + ly
Nach obigen Vorausfetzungen % die ich indeT-
fen für nichts mehr als Vermuthungen auszugeben
waj'en darf, würden die Beftandtheile des fogenann»
teji Wiefeperzes von Klempaow feyn;
7*i3<>9 Eifeno>yd- Hydrat. .
94,87a phosphorfaure* EtfenoxyduL
*,5°° Ma»f anoxvcj,
»00,679
jj) Die Beftandtheile des Eife*peckcrZ€* find nach
JUaprcrth
* $7 Eifenoxyd.
; • 8- SchwefeUäura»
*5 Waffer, .
" j,
WO,
Die beiden efftern Beftandtheile wmden bei der Ana«
]yfe 'ausgeschieden, der letzlere hingegen nur durch
die Differenz befümmt,' Die Angabe des Schwefel-
foüregehaltes ift um ein Geringes zu klein1, denn nach
den Befthnmungen von Berzelius halten "24 Gran
fchwefelfaurer Baryt, welcher bei der Analyfe gebil«
äet wurde, nicht $, fondern 8,1 6* Gran Scbwefelfau-
rei Aus 200 Öran Eilenpecherz wurden 6*0 Gran ei«
»er 'fluchtig riechenden Flüffigkeit gewonnen. Statt
140 Gran blieben nur' 138 Gran Rückftand, Diefer
Verluft rührt vermuthlieh von dem Entweichen fchwe«
fliger Säure her. Er beträgt auf ioo Gran nur 1 Gran,
Der flüchtige Geruch der Flüfligkeit deutet auf einen
Gehäk arifchwefliger Säure hin,' Sie röthete LacV
jnustinetur und gab mit effigfaurem Baryt einen Nie*
derfchlag (vermuthlieh von fchwefligfourem Baryt),
deffen Quantun* nicht angegeben wird, Die Bildung
r % ;i
i
4$, l^e£%e&r£gtfre £cheint aaraaT-hiimidiuten,
ifyt ein Theii de$ Eisengehaltes im oxyduljrteniZit-
ftsade fich bßfin^et, pnd dafs in diesem das Metall
mit der Schwefelfäure in dem jjifesipecherze verbun*.
3« ift. Bei 'der Destillation V wurde «Säure verletzt
trfii das Oxydul .in $xy;d verwandt. #in Tneil der
AbweBgeh Säure mifchte 'fidh' mitsein Waller uiiö!
ein Antheil SohwefeQCaure blieb )*nzerletzt bei deirt
Rückftanjde. D^fs, fcei dew>Rftph£*iMdes fufenpeoh*
erzes mit Waffer nur, e;n gerjnger The.il des fchwej
iellauren Eilens ausgezogen wurde , Scheint nicht ge/
-gen jene Annahme, fondern 'nur fo viel l zu beweifen,"
dafe Geh die Cohälion des Foffils Tdem Auslaugen .der
in Waffer lösbaren Theile wide*rfet£te. f c l - - "■' * -
Sind jene Vorausfetzungen richtig, fo würden im
Eifenpecherze 8,i6 Theile Schwefelffture mit 12,16*
Theilen Waffer und 7,26 Theilen Eifenoxydul in Ver-
bindimg lieben,' 7,2,6 Theile Eifenoxydul =» 8*07$^
Tbeilen Eifenoxyd. -Diefe «-abgezogen, von den durch
die Analyfe gefundenen 67 Theilen Eifenoxyd, blei-
ben $8*922 Theile Eifenoxyd .welchen 13,558 Theile
Waffer proportional find. 13,558 W. -K 12,16* W*
= 25,718 Waffer, welche Angabe die Klaprqth'-
fche nur um o,7i8 überfteigt. Diefem zu Folge wür*
den die Beftaridtheile des Eifenpecherzes feyn;
72,480 Eifenoxyd - Hydrat.
27,580 fchwefelfaure* Eirenoxydul«
100,060
oder auf andere Weife ausgedruckt :
.58,922 Eifenoxyd,
«5*7*8 Waffer.
7>»6o Eifenoxydul,
8,166. Schwefelfäure,
100,060
t 40 I
: Hi*r mufs ich vor Jer Hand die ünt^rfu^
ehungen Ober das Eifenoxyd- Hydrat abbrechen.
Einer zweiten Abhandlung behalte ich vor eine
Reibe von Unterfuchungen der Eifenyninern , wel-
che Eifenoxyd -Hydrat enthalten, mit vorzügli-
cher Berückfichtigung der vaterländifchen j und
oryktognoftifche und geognoftifche Bemerkungen
über fie, fo wie Beobachtungen Ober die metallur-
gifchen Proceffe, die man anwendet» um diefe
Minern zu Gut zu machen*
Gaffel, am i§. Jan, 1811.
t 4* T
J^UMJ. , ; >. - j.i. ' r—r- '■ .*> ''r* ' '
1L ,
JPtii Eifen-Hydrat, als miner alogifch*
-^.\. Species betrachtet,
*.- . . ©'AuBUISSOlf,
Ing^n. des minet zu Paris.
*-■' - ; - >
Frei bearbeitet ton Gilbert *).
JL/ie Chemiker, durch deren Analyfeh feit zwanzig
Jahren die Natur fo vieler Mineralien aufgedeckt
worden ift, hatten eine der nützlicbiten und am
tpeiteßen verbreiteten Arten bisher überfehen ;,
nämlich die unter dem Namen ßphnerz, Rafenerz,
brauner Eifenfiein, brauner Glaskopf u. f. f. be-
kannten Eifenerze, welche faft alles Eifen herge-
ben, das in Frankreich gefchmplzen wird. Den
Mineralogen >varen zwar die Charaktere* durch,
welche diefe Eifenerze fich erkennen lauen, ihre
phyfikalifchen und metallurgifehen Eigenschaften,,
die Menge und Güte des Eifens, welches fie geben,,
ihre Lagerung und einige Eigentümlichkeiten ih-
rer Formation bekannt; man wufste aber nichts .
Befymmtes über ihre Natur und ihre Zufammenfe-
*) Nach den Annale* de CfcwmV, Sept. 1810. Fer kydratd
nennt es der VerfafTer nach Hauy'i Art ; im Deutfchen
verdient der Name den Vpriug, den Hr. Prof. Hans*
mann diefer Species £iebt; Eifetimxyd - Hydrat ; die
* Benennung in der Ueberlchrift kann Alois alt Abkür-
zung derfelben gelten* , . Gilbert* .
Ü 4a J
tzung. Tauige meinten, fie hätten diefelben Bft-
ftandtheile als der Späth -Eifenftein, welcher hau*-
fig mit einigen Arten ilerfelben einbricht; die
mebreften aber hielten fie für Verbindungen, aus
Eifenoxyd, Manganesoxyd und Kalk,
Diefe Lücke in der mineralogifchen Chemie
war mir aufgefallen , und ich hatte mehrere .be-
rühmte Chemiker erfucht, diefe Erze zu unterfu-
chen; J^r. Drappier entfchlofs fich endlich dazu
vor 5 Jahren, und ich ftellte ihm Stacke Brauneil
fenftein, Bohnerz und Späth -Eifenftein zum Be-
hufe dlefer Analyfen zu. Andere Arbeiten hü*»-
dierten ihn , fie zu vollenden , und er, machte nur
' die Zerlegung des Späth -Eifenfteins bekannt *),
welche die fehr in t er eff ante 'Reihe von Unterfa-i
chttngen über den Späth - Eifenftein in dem Labo-
fatorio der Ecole des mines veranlafst hat, welch« i
aus den Auffätzeri des Hrn. Descostil» im Jeur*
hat des mines, Th« i& und 21., bekannt find.
Ein Jahr fpäte,r machte Hr. Prouft die Ana-
lyfe eines gelben Ochers bekannt t aus der er'l
fchlofs, diefer Qcher fey ein Elfen -Hydrat **).
Diefer Ausdruck fehlen mir dieLöfung desRäthfels
zu feyn. Alle Eifenerze'mit gelbem Striche waren1
mir, wie ich fchbn längft im Journal des min&s>
t. 17, p^33ivzu Folge genauer Unterüichungejj ib-
*} J*uru*l de* mixes,, t. \S* D,
**) Journal de Phyfique> t. 65. f>. 46^. D. [VergL die ^
tJnterfuehiingei* <P*ouft,s Über die SchwefebacttUe,
i&4itteu AnnaUn % B. *£. S. 49. Aayi. G.} , *r
t 43 >
hrligerftätte gfcäufsert hatte, tilclits 'anders ulk
Ocher, theils im dichten, theils im kryftallifcben'
Zaltode; denn dafür glaube ich den fafefjgfcn Er*
fcüfein nehmen tu dürfen , da die faferige Textur'
eise 'Wirkung derfelben Anziehung der kleinftei*
TfaBcheh auf einander ift, welche die regehntfsK
gtif Kryftallfbrmen erzeugt. Als ich kurz darauf
Hm: P i o u f t bei Hrn. L e 1 i i v r e fand , zeigte ich^
itrin' einen bräunen Glasköpf , und f rüg ihn, ob et*
ita für ein Hydrat halte. Er antwortete, nein?*
diefes Erz fey vielmehr* durch Zerifotfcung Vdlv
SAwefeflues entftaridön. Der Gewichtsverluft
vsA die Umwandlung diefer Erze' in rothes Eifen«
wji btiim' blofsen Calciniren , fo wie dfer Umftänd,1
«fafr fie mit Säuren nicht 'brauten, fchienen mir
Imfefe zu gute Beweife für meine Meinung zu feyn,'
vä'tte aufzugeb&u Bei feinigen Verfuchen, die
ich im verflöffenen Jahre aufteilte* fand fich der
Owichtsverluft von Bohnerz beim1 Calciniren ial
bis 16 Procent ; Hr. Berthollet machte mir in-1
defr bemerklich, dafc icfi durch directe Verfuche
darAuu muffe, diefer Verluft rühre von verfluch*
Ügtem Waffer und nieht von Kohlenfäure her, ehe'
ich fchliefsen dürfe, diefes Erz fey ein Hydrat;
Bäb Reife nach Fiemont zwang mich, fie bis jetzt
la-terfchieben.
In dem vierten Band? von Örn, Klapröth^
Beiträgen zur chemifchfcn Keöntnifs der Mineral«
Wf& findet fich eftie Zerlegung von Bdhnerz
itod von Wiefeueri} im erftehifanä diefct Chemie
Ifer iS, im Jetetqrnr23 Prozent Waffer; dosJw^
er aus diefen Thatfachen keine Folgerung. . , Her*
Hauy führt in fpinem neueften Werke, Tableay
comparatif, p. 374* an, Vauquelin habe in
dem Bohnerze nichts als Eifepo^cyd und Waffer^ge-
{gnden, und erklärt dem zu Folge zwar das unter-
richte Mineral für ein Hydrat, trennt es aber von
den qbrigen Eifenmin^rn mit gelbem Strich*} * d|9
er unter die Art J er pxidä ; Hellt ? £o dafs er es föc
eine von diefen verfchiedene Zufammenfetzung
gehalten zu haben fcheint.
Ich habe bei der Arbeit, welche ich dejr;ei>
ßen Klaffe des Inftituts vorlege, zweierlei zur Ab-
ficht gehabt. Erftensy darzuthun, da£s der Ge-
wichtsverluft, welchen die Braut] ei fenft eine im Feuer
leiden, lediglich von verflüchtigtem Waffer her-
rührt; und zweitens j die iwefeotlichen Beßajid-
theile diefer Erzart aus den Analyfen herzuleiten,
die ich faft vc^n allen Varietät en derfelben gemacht
habe. , .
Den erfreu Beweis habe ich an einem Erze
geführt, welches ich für den. Typus der Art halte»
nämlich an einem Bruchftjäcke von tjem fchpnftea
IJrauneifenfteiae, den die Adminiftration der Berg-
werke in der grofsen Sammlung der. Mineralien
Frankreichs, welche nach den Departements^. ge-
ordnet ift, be^tjst (flehe weiter unten Nrr i.).
Es wufnien, davon 59 Gramm es klein geftofsea
und in eine ;b^qhlaj£pne Qlasfetorte .gethan, wei-
st* i°fe ^E^Lt;j?iaer Vpj^ge yerbaud und &$$*$&
t # l
4Föulf'fchen Apparate, deften Flafchen rmtKalk-
Gaffer gefüllt waren« * Bald nachdem Feuer* unter
im Retorte angemacht war, fingeq, bevotf 6e roth
$Mb*c, Luft und Waffer an überzugehen, und
ditfes hielt £ Stunde lang an. Das Kalkwaffer
ittftfe nicht getrübt; ein Beweis, dafs fich keina
tarkliche Menge kohlenfaures Gas entband. Das
Waffer, welches tiberging, wog 7| Grammes, und
JW etwas fäuerlich , welches Hr. Descostil*
«db einem kleinen Antheile brenzlicher Holzfäure
herleitete, die fich aus einem Korkftöpfel entwi*
«kfelt haben mochte, der anfing fich zu verkohlen»
* Ich deftillirte daher noch ein Mahl 5ov Gram-
■As, ohne ' dafs' Kork und Kitt dabei gebraucht
.tarden, aus einer kleinen Porcellanretorte , deren
Bris in ein Fläfchchen gefleckt wurde. Es gin-
gt* nun 6,4 Grammes Waffer über, das ganz ohne
Otfchmanck war und Lackmustinctur nicht röthete.
Stich reines Waffcr gaben 3S Grammes, die ich
den Tag darauf deftillirte ; neue 5o Grammes ga-
tojdagegen ein Waffer, das fchwach auf Lack*
M&Betur wirkte, wfelches wahrscheinlich von
Mrinen Theilchen des Papiers herrflhrte, in dem
Jfafetf Mahl ein Theü des Egtes 2erftofsen worden
W, Diefe i36 Grammes hatten «ufammen ge-
öommen ao Gr. an Gewfcht verlöhren, welches
einen Gewichtsverluft ron 14/7 Th. auf 100 Thr
macht. Ihre Farbe war dunkel -roth-violet gewor*
<Jto. Die aufgefangene Fltiffigkeit wog nur 1 3,4
6t>; iin Drittel war alfo verlöhren gegangen.
t 4* 1
1 '
Zum dritten Mahle s fteUte Ith detr Verfüdh
Ifcit mehr Genauigkeit uöd in Verbindung mit ei»
jiem Quecjdilber- Apparate 4n» um alle Produkte
aufzufangen. Die kleine Porcellaoretorte enthielt
aoo Grammesfaferjgen Brauneifenfteirt , und aus
4er Vorlage, in die iie eingekittet war» führt©,
£ine Röhre das übergehende Gas in dtn Quecksil-
ber- Apparat» Es wurde langfam und mäfsig Feuer
gegeben ; fehr bald ging atmofpharifche Luft über $
$(er erfte 4 Waffertropfen erfchien* ehe noch der Ba*
den der Retorte glühte * und fogleieh wurde eine
yieue Glocke auf den Gasapparat gebracht* Daffelbe
gefchah, als nach J Stunde, nachdem faft alles
Waffer Übergegangen war, etwas atmöfphärifchat
Jiuft durch das Sicherungsrohr hinein fchlüpfte*
Als kein Waffer und keine Luft mehr überginge
wurde die Retorte noch J Stunde lang im Roth«
glühen erhalten, ohne dafs fich Gas oder eine Fltif*
figkeit entband. ' Der Eifenftein war braun - violet
geworden und hatte i4>8 Gräihmes an Gewicht
yerlohren. Das aufgefangene Waffer zeigte keine?
Spur von Säure, uad was fiqh aus der Voriagflt
heraus giefsen liefs, wog io Gramm es. Das übri*
ge befand fich dampfförmig in der Luft desf Appa*
rats uud als ein fehr feiner Ueberzug an täehrem
Stellen der Röhre und dfer Retorte, oder war mit
dem Gas entwichen. An Luft hatte ich ,3g? Cub*
Centim. aufgefangen; die, 3? Cub. ,Centim. der
erften Glocke waren blofse atmofpharifche Luft;?
die zweiten 220^ Cub« C^tim* trübten das Kalk»*
waffer» das davon 36 Cub. Centim. verfchluclUe ;
t 47 1
von den letzt« 140 Csh.
Kalkwaffer und ätzendes Kali 42 Gab. CfHm. Es
waren alfo zufammen gfoonmcfl 88 Gab. Gestirn.
kohlenfaures Gas übergegangen. Diele wiege*
jücht mehr als 0,16 Granuoes (das Thermometer
jftaad auf 19°)» alfo nicht ^§5 des Minerals, ud
Ertragen nur ^ des Gewichtsrerinftes defleJbem
4m Feuer ; unmöglich gehört alfo die Kohlrafimra
den wesentlichen Beftandtheilen des Braune**
ifteins. Sie rührte wahrfchelnlich Ton etwas
enfaurem Eilen her, das demlelben beigemengt
Jgjtt mochte , oder Yielleicht von etwas Kohlen-
femb, der fich in der Retorte befinden konnte, da
fe 8 Tage lang in einem grofsen Laboratoiio ge-
künden hatte, in welchem immerfort gearbeitet
jjjifd. Diefer Verfuch berechtigt uns daher, zu
Jpjiefsen, dafs der faferige Brauneifeaftein in 100
XfeeUen ungefähr i4j Theil gebundenes Wajfer
Jtfhält,
• '• * Was die zahlreichen Analyfen , die ich anget
fcrilt habe» betrifft, fo war das Verfahren dabei
fkji. gewöhnliche. Das Erz wurde mit ätzendem
$t& zufammengefchmolzen, in Salzlaure aufgelö-
fjbtdie Auflöfung bis zur Trockenheit abgedampft»
Ifti dann in Waffer zerrührt und filtrirt» wodurch
ich die Kiefelerde ergab. (Erze» die faft nichts
ah rothes" Eifenoxyd enthielten» wurden fogleich,
*ft SaJzfäure behandelt.) Die durchfiitrirte Flüf*
figteit wurde mit ätzendem Kali gefällt» diefes in
fo^hem Uebermaafse zugefetzt, dafs es die Thon-
trjfe wieder auflöst*» der Ueberfchufs durah
t 4* )
Sctwtfolfittff* aeutrsdifirt, und dann diefe Er*
durch Aiöi^onwk niedergeschlagen. Was fich n
dem Kali nicht wieder aufgelöfet hatte , wurde ij
Salpeter- Salzfäure aufgelöfet, bis faft zur Tro«
cfcfenheit abgedämpft, mit vielem Waffer verdünnt;
und vorßchtig mit kohlenfaurem Kaliu verfetzt. Ab
auf diefe Art alles Eifert niedergefchlagen und
durch Filtriren gefondert worden , wurde der Flöt
figkeit noch mehr kohlenfauresKali zugefetzt, wor-
auf beim Kochen deffelben das Manganes nieder-
fiel.. (Wiederholtes Behandeln des Eifens mit Ef-
figfaure befreite es von allem Manganes, das mit
niedergefallen feyn konnte.) . Mit fauerkleefau-
rem Ammoniak wurde der Kalk niedergeschlagen
wenn etwas davon vorhanden war.
Von jedem der zerlegten Erze (und von meh^
fern andern) wurde ein abgewogenes Stück einig»
Minuten lang in einem Platintiegel geglüht,; de]
Gewichtsverlust .gab die Menge des verflüchtigten
Waffers. Bei einigen kann etwas nicht gebunde-
nes Waffer und eine geringe Desoxydirung an der
Oberfläche Antheil an diefem Verlufte gehabt h»
ben und Urfache feyn, dafs der Waffergehalt um
ttwa 1 Proc. des Minerals zu grois gefchätzt wurde»!
Faft von jedem Erze find zwei , von manchem
felbft drei Analyfen angeftellt worden. Ich habe
alle diefe Arbeiten in dem Laboratorio der Berg-
werks - Adminiftration ausgeführt, imd die Herreifr
Descostils und Berthier haben mich dabei
mit ihrem Rathe unterftötzt. Letzterem bin ich
dafür um fo mehr Dank fchuldig, da er felfcft eine
Arbeit über Eifenerze unter Händen hatte, aus
denen auch er folgerte, dafs fie Hydrate find; der
Zweck und die Refultate find mir indefs erft nach
Vollendung diefer Abhandlung, die ich" am 18. Ju-
* Kft*
t 49 3
us dem Inftitute vorgelegt habe, bekrön* gfcWor%
oi; man findet fie in dem am 21* Julius ausgege-
ben Hefte des Journal des m'mes *)•
h ftelle in der folgenden Tafel die Resultate
efer meiner AnalyFen ziifamtnen, und laffe auf
t« Befchreibung der zerlegten Exemplare fol*
cn;
folgende Eifetiene entin el
tau in 100 Gewichtathei
Jen die ne beistehenden
Beibujdtheile*
I. Faferigei Braun-Eilenfteiii
rott Bergzabern
L FaTeriger Brauii-Eilexifteiii
Yicdelfos
iger Roth- Eilen ß ein
■ u Framoat
»Pateriger Roth-Eirenßeio
: lichtes Braunfti?inrrz aus
vtnvottf+änd, Analyi*?}
.vz - Eifenfteiu von
JUfchau
f. Ürehtor Braun * Eilen Jx ein
*an Berg t ab ern
1- Braun -Eifenft ein
<od Vicdeffos
j Dichter Braun* Eftenftein
dgsberg
»« Dfenniere
H Eil-nniöre aus dem Dept,
d*7 Orne
;- EoWrz aus Berri
ij Linien erz aus dem Depirt,
loubs
u. Dichter und ochnVpr
BraüD - Eifetiftein von Elba
*$. Dicker Braun - Eilenflein
*u* den PyrenKen
ifc (Vieren* rz aus det Laußtz
31
(141
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34
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2
5
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.i
6
8«
3,4
5,5
3,4
Das Wichtig&e daraus wird man wt riier, unten fgdexfe,/;
Da* Wienere enthalt Überdies aT$ f heile. JPnospruDX> ,
fture und Spuren von Schwefel. " M L«k - l
r
IPhyfik, JB.3S. St. 1. J. *Uu. St. 5.
£ 5o ]
I» Faferiger Mrauneifenftein von Bergzabern (Elfa*).
Der fchönffce faferige feraunejfenftein, den ich
noch gefehen habe. Er. bildet eine 3 bis 4 Zoll dicke
Rinde auf dichtem jBrauneifenftein ; feine Fafern ha-
ben diefe Länge , find jfehr %*rt und faft paraüeirund
von dunklem Kaftanienbraun. Er giebt ein gelbbraunes
Pulver, Man brauchte ihn zum StahlTchmelzeiu - Ich
habe ifyn drei Mahl analyfirt. ' •
3. Faferigtr Brauneifenftein von Vicdeffps-{Arriege).
Kleinnierige Rinde auf dichtem Eifenftein, mit
%uf ammenlaufenden Fafern , die nur einige Linien lang
find. Dunkelbraun * die Oberfläche fehr>fch warz. Halb-'
harti dem Harten nahend, das heilst, am Stahle
fchwach Feuer fchlagend. Man verbraucht ihn in den
stahlreichen Hammerwerken (Jorges) r des Departements
der Arriege» :; .
%. Faferiger Üotheifenftety von Framont (Vogefen). 'l
'. Der fchönTte unter den faferigen Ro&eifenfcei-
inen der Sammlung; von zarten , 7 bis 8 Zoll langen
Fafern % und einer Farbe, die das Mittel Zwilchen
kothbraun und Stahlgrau hält* Der Staub ift vott feto-
, nein ti tutrot k, Hart. — Ich habe ihn ziVei Mahl ^er-
Jegt ; nach M"anganes fuchtle ich umfonft ; woher tler
anfehnliche Verluft ruh«, ' weifs ich nicht, Der Ge-
yrichtsverli^ft im Feuer rühmte vermuthlich voiieinge-
mengtem kohlenfauren Kalke , vott hygrometrifchem
Waffer und von einer leichten Öesoxydirung ander
Oberfläche her. ' ' , , t J
» 4. Faferigtr P.othetfenftein.
it Ein© Maffe mit klSinen Nieren* hnrt% das heifstf
am Stahle ftark Feuer fchlagend, und begleitet von '
kleinen glänzenden Blattete^ rothen Eifenrahms.
5» Dichtes BraunfttinerZ aus Sälft*
-'Kleine Stalactiten* aus conicentrifchen Lagen be-
aad, auf einer ung^ftalteten Maffe. Bruch fehr
AmA bläulichgraul in Stahlgrau übergehend, i Ober*
matt fchwarz. Halbhart. — - Es Wurde nur* ein
Stück zerlegt und die Analyfe nicht vollendet.
6." Schutarzeifevftein von Rafchau (Sachfen).
Der Bruch unvollkommen mufchlig {zonie)% fehr
j bläulivhfchUfarz mit Grau gemengt» Halbhart in
Grade. Traubiger Braunftein fitzt auf der.
f und Quarzadern durchziehen fie. Sie befindet
in einer der Bergwerks - Adminiftration von Frey-
ßaus überfchickten fyftematiichen Sammlung , als
lern Braunftein ^fich nänerndes Eifetterz ; aber we-
blaufaures Kali , noch Schwefel -WafferftbAF- Äin-
iiak zeigen darin eine Spur von Eifen;fie ift ein
Manganesoxyd. Die erhaltene Kiefelerde .rührt
1 4m eingemengten Quarzgängen her. Da die Maße
iCalciniren die Farbe in ein dunkles Biftex .Yßrän-
rifs und ficht fpaltete, jfo fcheint djta Verluft
Jf^aer von entweichendem Sauerftoffe, iergerührt
Sabefc Die 9 Theile Vertuft find kohlenfawres
es, -welches wirklich verlohren ging, als es
Jfem Filtrum getrocknet wurde. *
- 7. Dichter Braüneifenftein von Bergzabern*
Er' begleitet den unter 1. befchriekenen faferigeu
LeUenftein, ift dunkelbraun; im Brücke matt und
Air und Hehr feinkörnig; beinahe hart; f /trade ; voll
kleiner abgeplatteter krummer Höhlungen, unclficbt-
Ech mit Blättchen Ei£enrahm (rothes Oxyd) vermengt.
Im Feuer verknifterte er heftig, zerfprang und ver-
Wtf>nur 11 Procent an Gewicht-; dtei Verfuche ga-
fcea hierin daffelbe Refultat,' Mehrere andere dichte
Brameilenfteine von- verfcWedenen G*te» v~6rloJn*eii
D 2
C Sa 3 J
alle nur *i bis 12 Procent im Feuer. Das -Verknittern
rührt offenbar vom Entweichen des gebundenen W*af-
Xers her; bei dem faf er igen findet es nicht Statt, weil
die » Faf ern, leicht zu trennen find. Aus der Men?
ge des rothen Eifenoxyds, welche ich in mebrera
diefer dichten Brauneifenfteine fand, erkläre ich mir
den geringern WaiTergehalt derfelbeh. . Dafs diefes
Oxyd dem faf er igen nicht eingemqjigt ift, Tührt un-
ftreitig daher, weil die Kraft der Kryftaljifation, weU
/ che die faferige Textur hervorbringt, diefes Oxyd ent-
fernt hat.
8. Dichter Brauneifenftein vonVicdeffos.
Begleitet den faferigen unter a befchriebenen,
und hat fehr kleine Höhlungen , deren Wände mit ei-
ner fehr dünnen Lage *von faferigem überzogen und« *
\ 9. Dichter Brauneifenftein van Faigsberg*
Dunkel Nelkenbrauns der Bruch fehr dicht un4
gleichförmig. An der Oberfläche lind fehr kleine Atis-
wüchfe, wie Stalactiten, aber von dichtem Bruche.
Das Stück gehört zu der preyberger Sammlung, und
ift von etwas faferigem und ochrigem Brauneifenftein
' begleitet. .1
10. Eifenniere» \
Ein Stück des aetite oder /er gtodique in der
Sammlung der Adminiftratiqn , nach Hauy's Syftem.
Die Niere beft^ht aus einer .4 bis 5 Linien dicken
Kindes von Gestalt einer Kugel von 4 bis 5 Zoll Halb-
meffer. Die Maffe ift dichter, die Oberfläche aber
ochriger Brauneifenftein von erdigem Ausfeilen. Es jft
möglich, dafs das Manganes noch etwas Eifen, und
die Kiefelerde etwas Thonerde enthalten.
II. Eifenniere aus dem Departement der Omm.
Ein Stück einer großen fphärifchen Rinde von *
bi? 9 Lauen Dicke. Der Bruch ift fehr dicht > hat
Weine Höhltangen, die inwendig Sammetfehwär-
(Braunftein) oder eine fehr dünne Läge faferigen
" an bäten« Nelkenbraun; ochrige und gelb«
* e i' halbhart in hohem Grade, ^ *
t %• Bohnerz aus ßerri.
|Bae aus. zufammengebacknen Kölnern von der
kleiner Erbten beftehende Malle. , die hiei&und
Ja einander fließen und eine dichte Matte bilden«
Wtehen aus concentrifchen Lagen ^ haben einen fehr
* und ebenen Bruch , von dunkel Zithmtbraun%
in den äufsern Lagen ein wenig Glanz hat. Halb*
. Zwischen den Körnern befinden lieh häufig
5 Zwifcbenräume, die theils leer, theils .voll,
Ochers find. £)ie Stufe ift vorzüglich charak-
& und reich; man' erhält aus ihr in den Ham-
erken von Vierzon ein fehr weiches Eifen«
Analyfen gaben fehr nahe diefelben Refultate« .
fy» Linfenerz aus dem Departement des Doub$%
Einzelne gelbbraune, abgeplattete Körner, fehr
Linien ähnlich, Sie würden durch Sieben
Wafcben von der ihnen anhängenden Erde ge-»
Die als Kiefelerde angegebenen 9 iTheile be-
aus Kiefelerde und Thonerde, und find nicht
Sehnlicher Verbindung mit dem Mineral.
(14* Dichte* und ochriger Brauneifänftein van der Inf et
€t Elba. * /•
/■' Gm Brauneifenftein voller- Höhlungen, deren
IWe von Innen und von Aufsen mit einer Lage jron
fejbönem gelben Ocher überzogen find, fo daf» man
au£ den erften Anblick für eine eifenfehüffige*
Hwammige Guhr nehmen Tollte, Aber er befteht
jröttentheils aus einem harten dichten Brauneifen«
fcda, der von 'allen, die ich anal yfirt habe, am
Wmerften zu zerftofsen war.
t 54 I
I J, Dichter Brauneifenftein aus dem Departement der
hohen Pyrenäen» - '
'Er i£t van. einem befondern Anteile», entbäle^
glänzende, magnetifche Theilchen und viel ten Schwor
felkies , die fo gut als möglichlausgelefen wurden.
•» , 16. Wiefenert ans der Laujitz. '» '
, Eine Maffe voll Höhlungen, aus der Freyberger
Sammlung; fchwärzlich braun ; von unebenem y in den^
dichtefteri Theilen mufchligen Bruche ; letztere haben
tettglanz. Einige 'Theile zeigen ein Beftreben zur
kugelförmigen Bildung. Man findet diefes Wiefenerz
in der Laufitz unmittelbar unter dem Hafen, und ver-
^ fchmilzt es in den Hohöfen , Verarbeitet es felbft in
WaTTönfchinieden. Es giebt ein mittelmäßiges Eilen,
Die Phosphorfäure habe ich auf dem von Herrn
Descostils mir angegebenen Wege aufgefucbt.
Nachdem das Erz mit ätzendem Kali gefchmolzen , in
Waffer zerrührt und die AuHöfung iiltrirt Worden
war, wurde letztere auf das Feuer gefetzt; das Manga-
nes fchied fich ab und wurde durch Filtriren getrennt.
*Mit Salpeterfäure neutralifirt, bis zur Trockenheit
: abgedampft und in Waffer zerrührt, gab fie die Kie»
feierde her ; die Thonerde wurde durch Ammoniak aus
ihr niedergefchlagen, und diefes Alkali durch Abdam-
pfen gröfstentheils wieder ausgetrieben... Dann fetzte
ich eine grofse Menge Kalkwaffer zu; es fiel pbos-
phorfaurer Kalk zu Boden, und aus dem Gewichte
deüelben wurde die Menge der Phosphorfäure berechnet*
Aus der Anwefenheit diefer Säure, welche darin
tmftreitig an Eifen gebunden ift, erkläre ich mir d*n
großen Wallergehalt, des Wiefenerzes von 19 bis 29
Procent. Denn das phosphorfäure Eifen enthält viel
Waller ; nach Fourctoy und Laugier im kryftal-
lifirten Zuftande fo viel, dafs es in unlferm Falle 4
r^
r
£ 55 J
^y Setragen vtfhde; nach .Klaff*
^gen würde es aber nur 1,6
^ hatte indefs vielleicht
^^^ Klaproth fand in
%7<fc rt hat, 23 Procent
5*v >^^W^ äure i von diefeoi
^ ^^^ : ^ure Eifen kommen,
^ ^ 13, nach der letztem
^
%.
Tabelle mitgetheilten Reflu-
xe ziehe ich folgende Schlüffe:
.enerze, welche «inen gelben Strich
iin. Wef entliehen auf einerlei Art zu»
öeietzt. Nur rothesEifenoxyd und Waffer
^ ihnen allen vorhanden, und zwar nahe in
«wlm Verhälirrifs. , ' . '.
n) Das Waffer macht in den reinften diefer
h den Mengen* die ein kryftallifches Ge»
;e hben, 14 oder 10 Theile auf iao Theile aus.
nigen findet fleh zwar nur 1 1 bis 12 Procent
er; (liefe s rührt aber wahrfchehiüch von ein-
ngtem rothen Eifenoxyde her, das nicht an
iffer gebunden ift. Woher der gröfsere Waffer-
salt cltis Rafcneifcnfteiiis, rühren möge* haben.
w £0 eben gefehen.
5) Das Eifen ift in allen diefen Erzen als
xylimMaximo vorhanden. Denn fie verwan-
dln fich alle in rothes Oxyd, wenn man das Wat •
: ihrien durch mälsiges Calciniren wegjagt J
tman zu dem Gewichte des rothen Oxyds,
fich bei der chemifchen Zerlegung diefer Erze
1
I w J
findet* das Gewicht des Waffers hinzu, fo etbf
taam das ganze Gewicht d$s Erzes, fabgefeheif W
fremdartigen Einmengungen und von deift getfi
gen Verlufte , der bei Operationen diefer Art nie™
jsu vermeiden ift)* * *
4) Manganes kommt in diefen Erze* in fe
verfchiedenen Verhältniffen und immer nur in
geringer Menge vot, in einigen fehlt es felbft getfti
5) Kalk enthalten diefe Erze fait nie ;
6) Kiefelerde in fehr geringer Menge;-,
den faferigen und in einigen dichten fcheint c
Ktefelerde in die Mifchung mit einzugehen ;
den andern Varietäten rührt fie aber vonQ
ädern her, welche das Mineral durchfetzen, 4d
von zufällig eingemengtem Sande und Thone.
: - 7) EberTfo verhält es fich mit der Thonerc
welche in diefen Eifenerzen nur feiten in bede
tender Menge vorkommt,
8) Der braune faferige Eifenftein unt^rfch
det fich von dem rothen wef entlich dadurch, rh
fcr Waffer chemifch gebunden enthalt. Er ift üb
dies minder hart* und fein fpeeififches Gewic
ift um J geringer.
9) Die Schwarzeifenfteine der Deutfcfaen be
flehen vornehmlich aus Manganesoxyd , und find
daher 2» den Braunfteinerzen zu fetzen.
Alfo beliehen lediglich diejenigen Eifenerze,
Vielehe zerftofsen ein gelbes PulVer geben » we-
{entlieh aus feifenoxyd und aus Waffer, das heifst,
fie fiinl Eiftn« Hydrate* Sie machen eine befan«
t's* 1
fcharf unteriehjedene Art aus, die.ßch durch
gejotbümliche phyfikalifche Merkmähle qharak*»
l'^Jhre Lagerung führt ebenfalls darauf, diefe
von allen andern £u trennen, und ftellt dife
itftbtäten, aus deaen fie befteht, in nahe B die-
Die .Elfenerze von gelbem Staube findete
k nämlich im der Natur: . >.
* JL Li Gängen uricf Lagern der Uranf anglichen
pd der V eher gang s - Formationen. So kommt
dichte Brauneifenftein ip. der Regel vor; er
die Hauptmaffe der Gänge aus ; der f aferige
&kr4et, aach Art der Kryftalje, die Wände der«
^Mengen, die fich in diefen Lagerftätteu finden;
r gelbe Qcher zeigt fich da, wo die Textur
geworden ift. AJJe drei Varietäten- finden
gewöhnlich von Spatheifenftein und von Man-
ibesoxyd begleitet, aber fafit nie zugleich mit
öfenftein von rothem Staube. Diefer bildet in
eafelben Gebirgsarten eigne Lagerftätteu ,, und
Natur fcheint dadurch felbft eine Scheidewand
Brächen beide Arten geftellt zu haben, die fonft
maader fehr ähnlich find, und die man -häufig
irmtfcht hat. ..Das Zufammen- Vorkommen des
äpalbeifenfteins mit dem Brauneifenfteine ift ein
teweis, dafs ihre Theilohen einander widerftre*
und fich mit einander zu „ verbinden weigern,
de befinden frchoft'in fehr kleinen Theilen einer
Mbe& dem andern, oft felbft einer in den andern
togtfprengt ; immer aber haben fie fchaffe Grän«
t 58 1
zen. Die vielen Zerlegungen des Spatheifenfteii
beweifen, dafs er immer von einerlei Mifchungi
und die Analyfen des faferigen Br^uneifenfteil
geigen, d^fs er nur höchft unbedeutende Meng«
kohlen faure s Eifen enthalten kann. Auf diefel
iVrt kommen Schwefel -Blei und Schwefel
gewöhnlich auf derfelben Lagerftätte mit einandl
vor, nnd doch vermifchen fie fich nicht; auch!
manchmahl kohlenfaures ßiien und kohlen faure
Kalk.
*II. In den Flötzgebirgen, und zwar natiaenl
lieh in Kalkflötzen. Sie bilden darin mehreritheil
Eifennieren , oder fphärifche Maffen , öfters in ibi
chei^ JMenge, dafs fie bauwürdig find. Die Haupt
malle ift dichter Brauneifenftein in concentrifch«
Lagen, in denen oft kleine, mit dttlmen Lagt
faferigen Brauneifenfteins; überzogene Höhlung
vorkommen ; und^ der innere Raum ift entwed«
leer, oder enthält gelben Ocher. Selten zeiget
fich zwifcheri den dichten Lagen und auf der Ober-
flache kleine Sterne reinen Manganesoxyds, fo
dafs man glauben föllte, diefer der Verbindung
nicht wefentlich angehörige Körper £ey durch die
Kraft der Verwandtschaft der fich verbindenden
Theilchen herausgetrieben und beftimmt worden,
fich für fich zu geftalten.
III. In den, aufgefchwemmten Gebirgen, be-
fonders in Niederungen, welche* mit Wafferbe»
deckt waren , oder es noch find. Sie kommen
dort ungefähr auf diefelbe Art als in, den Fiötzge*
«gen vor-, • au* -dafs die kugelförmigen Mafien
mit kleiner und cfe Körner inwendig ausgefüllt
int .Ihr. Urfprung fcheint mir ganz derfelbeals
dfedes Sumpf- lind Morafterzes zu feyn, welches
fa*,»cir jetzt "in mehrern Läüdern in Sümpfeil
wtMoräften, welche in eifenfchüffigem Boden
Jtigt&V tSglicli erzeugt. So z. B. in Schweden*
M^&an nach Schwedenborg's Bericht aus.ei-
Ügöfi ßeen alle 20 oder 5o Jahre das Erz, das
Ich darin erzeugt hat, herausfifcht. Die gegen-?
fiftige Anziehung der fich abfetzenden Eifentheil*
ckpn fcheint ihnen die kuglige lind concentrifch-
fikaüge Geftaltung' gegeben zu haben, die, fich in
ifcaa. Mineralreiche fo häufig findet. Ihre Phos»
ptolßuire rührt vermuthlich von den in dem Mora?
14 l?ächfenden und darift fich zerfetzenden Pflan-
lM-iUid von Pflanfeerifäften her, welche das Waffe*
tan^geführt haben ]$ann; - •
Folgerungen. -. '*■
Den hier mitgetbeilten Verfuchen und Beob-
achtungen zu Folge' fteMe ich in der Mineralogie
unter dem Gefchlechte Eifen als Art das Eifer**
fyirat auf. Es begreift die Eifgnerze mit gelbem
Staube in fich. Der wefentliche oder fpecififche
Charakter diefer Art ift, dafs alle dazu gehörige^
SAe ^us Eifenoxyä, im Maximo und aus Wajfer^
mdem Verhältniffe von 8*5 : i5, beftehen.
Alte Individuen diefer Art haben zwei ge-
nWnfchaftliche Charaktere, woran die Mineralo-
I
I
I
gwn fie erkemmii können: crfttns, de* Charalstfc?
des Gefchlechts , riafc fie uom Magnete gezogen
, werden, Wenn man fie vot dem Löchrohre erhmi
hat; und zweitens den Charakter der Art, dafs fie
beim Strich eine* brdunlichgelbefi Staub geben, 4ti
beim Calci niiffen roth wird. 1 . w . •
In dem fteinarti'gen Zuftande find diefpjadfc»
viduen gelblichbraun, bald heller, bald dunklerj
halbhart, das heifst, fchlagen am Stahle »}ch|
Feuer, ohne fich doch mit einem Meffer ritten z*
laffen ; und haben ein fpecififches Gewicht von 3,4
Ms 4»°- * .
T Folgende^ find die Unterabtheilungeii des fi-
fen-tiydrats, als minerdlogifcbe Art, welche ich
nach VerfcMedenheit der Textur mache:
• • • Trivial- Name.
I. Eifen^Hxdrat%faferig€si Brauner Glaskopf {Kirn****
brune)%
XI. — » 4« dichtes,
a) gemeines, Dichter Brauneifenftein
{Mine brune compacte)»
b) kugelförmigst
,i) in Nieren, Eifenniere (Oetite).
t) in Körnern, Bohnere {Mine engrains).
$) in laufen f Linfenera {Mine lenticw
lairty
XH. — «— *ckrigest
a) reines, Gelber OckerXOcre/'awiO«
b) v&mengtes mit Erder Gelber thoniger Ei*
fenftein (Fer argiUux jaunc)*
£m —* m~ fehl ammartiges x RaTeneifenftein
(limoneux) • (Mines limeneüfet)*
Folgendes find die untferfcheidenden und
Hauptcharaktere difefer Unterarten und Varietäten:
0 Die faf er igen: Gewebe faferig ; Geftalt «o*
vollkommen traubig (mameloanee') ; Farbe: kaftanunbrau*
E 6* 3
jrf dem Bruche* fckmarz an der traubigen Oberfläche}
Mfer'» dem Harten fich nähernd; fpeciRfchts Ge» ,
Wb| 3,6 bis 4,o. t>ie kleinen Trauben find am hät>
wWundam fchw^rften. *
l) Der dichten: Bruch 4<c£r oder von/* Ar /#*»
imtm-ne , häufig mit kleinen Höhlungen.
a) Die gemeinen dichten* find ohne beftimtnte
(^fdtung (oder in Oeftalt von Würfeln würde ich
trügen, hätte Hr. Rauy* beftimmter verfichjert^
4Ädiecubifchen Kryftalle von Eifen - Hydrat , die n'
»den Hunden gehabt hat, nicht pfeudomorphifch wa*
*w). Sie find ferner dunkelbraun % Halbhart , dem tfai*
H^Üpb nähernd, fpröde$ yoin fpeeif. Gewichte 3,7. .
4) J)ie *hvgplförmigen haben mehr oder minde*
Ifotftgelgeftailti befteberi aus<co*ce#if rt/cA« a
ligen und find dunkel gelblichbraun. Ihr Bruch ift
fm$ dichter und die Farbe deffelben um To dunkler,
jenJÖjer-die*Xagen der Oberfläche find.
Die Efannieren find ifoürte Sphäroide, und köm*
feea in Gröfsen von 1 Zoll bis zu 1 Fufs und mehr
JtäreameQer vorj fie find im Innern hohl, oder mit
gtltem Ocher mehr oder weniger angefüllt.
In dem Bohnerze haben die Körner nur einige LSr
aieo im Durchmeffer uno! find mejbrentheils zufarar *
mengebacken , verfchmelzen felbft manchmahl zu ei-
ner derben Malle. lbre#äufsern Lagen haben häufig
fetwts Fettglanz. Sie find halbhart.
Die Körner des Linfenerzes find abgeplattet, fehr
Ijjm, und häufig an einander gebacken.
|) Der ophrigen: Bruch erdig; brüunüchgelbt
ttneiblick. Die mit Erde gemengten find öfters härter
«tyd Y*n dunklerer Farbe; es gehören dazu alle gel-
Äa Varietäten des fögetiannten Thoneifenfteint.'
Die fchlammartigen (limon eüfts proprement
*•*) , d. h> , die , welche man aus Seen und Moröftert
{ 6* J
forden,, find im Allgemeinen d urchBchert oder ip&
kleiner Wicklungen^ die man inwendig zuweilen Äfc
flauer Eifenerde (phosphorfaurem Eifen) überzog«*
_ findet ; die dichtesten Theile find fckwärzlichbraun. und.
yon Fettglanz. < Sie unterfcheiden fich von den andern
Eifen - Hydraten hauptfächlich dadurch, dafs fie phofr-
phorfaures Eifen enthalten. Da diefes fich indefs in
ihnen nur in geringer und variabler Menge findet»
such in einigen Bohn erzen vorkommt, uftd das Bokn-
erz auf diefelbe Art fich gebildet zu haben fcheint, auf
welche diefe Erze entftehen, letztere aiicn in ihrer
-Textur kein recht unterscheidendes Merkmahl zeigen*
fo follte manfie eigentlich unter die drei vorigen Art«*
einrangiren, und fie namentlich unter dite tickten undJ
die mit Erde gemengten o ehr igen ftellen. Da fie* indefei
von einer neuem Formation find, und ihre; Maffe g€S
wohnlich durchlöchert und graupig oder knollig ift,
auch*ihre metallurgifche Bearbeitung eigne RückGchr
ten verdient, fo erwähne ich fie befonders.
Die Mineralogen und Chemiker haben- bisher
auf das Waffer > in fo fern es einen Beftandtheil
der Mineralien ausmacht, nur wenig geachtet, au-
fser bei den Salzen, in welchen man es als Kry-
ftallifations-Waffer fenon lange wahrgenommen
hat. Und doch giebt es der Steine nicht wenige,
in denen Waffer einen wefentlichen Beftandtheil
ausmacht. Ohne der zahlreichen Sippfchaft des
Z6t>liths zu gedenken, nenne ich den ' Wavellit,
von welchem Davy und Klapiroth neuerlich
dargethan haben, dafs er ein Thonerde- Hydrat 10+
das heifst, aus Waffer und Thonerde nach einem
beftändigen Verhältniffe befteht. Der von L$r
r & 3
Ifiirre bekamrtrgemachte und vonVannprelin
ttudyfirte Diafpore fcheint ein Hydrat derfelben
fede zu feyn. Der Opal ift wahrfcheinlich- nichts '
ttders als ein Kiefelerde - Hydrat; Der Pßchßeüt
oder Retinit Lametherie's, den die Mehreften
iör-eine Lava gehalten haben (Journal des mines;
1 16. p. 67.)» fcheint mir ebenfalls zu den Mine-
njietrzu gehören , wekheWaiffer als- Beftandtheil
Jbtbalten, und vorzüglich merkwürdig- zu feyn«
Apch unter den, Erzen giebt es zuverläffig noch
.TieJ«, in . welchen das Waffer einen Befij*ndthei)
losmacht.
» : ;
r
I
I 64 J
III.
Einige Bemerkungen
Hier den v o rfteh 4n den <Jluffa*m
vom
Prof. Hausmann zu Göttingen. *..
(Aus hinein Briefe an den Prof. Gilbert)*
CafFel, d. 2$. Marx lgit* • -
Endlich habe ich d'Aubuiffon's Abhandfnfcg
über das Eifenoxyd-Öydrat, von deren DaC&fü
ich erft durch Ihren Brief belehrt Wurde, und dm
nicht ohne Mühe., aus Paris erhalten. Sie kfe*>
nen Sich denken, mit welchem Intereffe ich fie
gelefen habe. Sie veranlafst mich zunächft zu ei*
«igen Bemerkungen. *
Die Refultate der d* Aubuiffon'fchenAnaly»
fen verfchiedener Minern , welche Eifenoxyd-Hy
drat enthalten, find in. Anfehung des Verhältniffes
des Waffers zum Eifenoxyde von einander fo ab-
weichend, dafs fie gewifs einer etwas näheren Be-
leuchtung bedürfen ; dpnn ich halte mich feft über-
zeugt, dafs die Verbindung des Eifenoxyds mit
dem Waffer in Hinficht des quantitativen Verhalt*»
niffes conftant ift. Findet man Abweichungen*
tfrite bei den von d' Aubuiffoh mitgetheilten Re-
sultaten, fo rühren diefe entweder von nicht ge-
nauer Arbeit, oder, was hier eher anzunehmen
ift, von der Vereinigung des Eifenoxyd- Hydrats
mit
ftit andere $ubltan2en her. In vielen von ä • A ü •
Jmiff on unterfuchten Minern kann zum ßeifpiel
JSfenoxyd-IJydrat mit Eife^oxydul oder mit Ei-
jfenoxyd verbunden feyn. Es giebt offenbar eine
unmerkliche Abftufung aus dem rothen Eifenfteine
in den braunen, und gelben. Der reinfte ro-
tte enthält gar kein Hydrat; der reinfte braune
und gelbe kein nicht mit Waffer verbundene^
.Oxyd. Der rothe Qlaskopf Nr. 3. und; 4. in
gh$ Tabelle, S. 49- > enthielt fehr wenig Hy-
jbtf neben dem Oxyde.; der gröfste Theil der
tbögep Nummern gewifs fehr wenig Oxyd öder
jtt&cht auch Oxydul neben dem Hydrat. • Mit
(far Anficht müfsten allß d'Aubuiffori'fchen
Jfurfache npch ein Mahl krjtifch nachgearbeitet
.wrden; 4©PP feine Angaben find fo, wie er fie
•jetzt lief ert , noch i|icht vollkommen richtig, L£e-
4t^£8$ J^fst ßch, wenn meine Vermuthung nicht
frrigift, fehr leicht erklären , weshalb der gröfste
•TfaU der d' Auhuiffon'fchen Analyfen weniger
ififcffer wie die meinigen gegeben haben« Das Re-
&&t Nr. 16» beidarf noch einer Tojal-Berichti-
«rar; den^i bei der Analyfe hätte das phosphor*-
Jtarö Eifenoxydul viel mehr berückfichtigt werden,
*Uen. — Die d'Aubuiffön'i'che Analyf^ Nr. 5.
Üftgtigt, was ich früher fchon in Braunfchweig
gefunden habe, dafs Werner's Schwärzeifenffeht
4t den JJraunJjteinminern zu zählen ift. (S. mein
Aftern der unorg. Naturk. S. 109. Nr. 2. b. e.)
tewl,d.Fliyfik, B. 38. St. 1. J. 13«. St. 5. E
Sie fehen aus diefen Aeufserunges*, dafs Ict
- keineswegs geneigt bin, den Beffcmmtitogen ct*A*
buiffon'S vor den meinigen den Vorzug ein»
Räumen« Ich habe meine Verfuche oft wiederhel
und immer febr ähnliche Refultate erhalten. Sit
fiimmen fehr genau mit der Angabe Prouft's uai
ziemlich genau mit den Untersuchungen1 andere!
Chemiker fiberein, yAe aus meinen Cöritectionei
einiger Ajialyfen derfelben erfichtlich : ift. End
^ lieh fcheint auch das von mir aufgefundene Gefeft
über das VerhjÜtnifs des Sauerftoffs im EifenöxyA
Hydrate für meine Bestimmungen zu reden.
Es wird Ihnen nicht unintereffänt feyb> \M
die Refultate der Analyfen einiger fchwedifchd
See- und Moraft-Erze^ von Lidbeck zu findeaj
welche unter der Leitung voa Berzeliijs*gä
macht worden find, und die ich aus den Samllm
gar i Bergsvettenskapen af Sve4enstjerna och IiA
heck, 9. Haftet (Stockholm 1809) entlehne,
1) Seeerz vofa Gelserums Socken iü Kalmar«
Xän verlohr durchs Glühen von 10 Gramm es 2>4j
Grammes. Und es gaben 100 Theile des geglüh-
ten Minerals 2^2 Kiefelerde und Sandy 1,4 Tho»
erde, 1,9 Manganoxyd) 6,4 phosphorfaures Eifen»
pxyd»/>7,o Eifenoxyd.— Gewichtszunahme (viel
leicht von der Oxydation eines Antheils Eifen-
pxydul) 0,9, , '
, 2) Morafterp von Lilla.Ryds Hüttp in Krön*
bergs-Län (fogen. Skraggmalm). 10 Grammel
verlohren durchs Glühen 2,08 Gramme*. Und ei
•f. s? r
_ 100 Theile des geglüheten Erzes: 3o Thi
ÄidtmdKiefelerde, 1,6 Thonerde* 0,8 Mangans
"Ayd, 4 phdsphorfaures Eifenoxyd, 61. Eifenoxyd.
^•nnft 2,96. *
} ~ 3) Sogenannter Pennin g - malm (eine Art
■Speer*) aus Ktonsbergs*Län. 10 Grammes ver-
durchs Glühen 2,11. Grammes. Und es ent-
tt&en 1 00 theile des. Geglühten: 10,6 Tb. Sand
Kiefeleräe, 2*8 Th. Thön erde, 4,4 Mangan-
Jfcjfd, a phosphoriaures Ei/enoxyd, o,oi &phwe-i
^'00^78,72 Eifenoxyd. Verluft 2,47* tM .,
%-■ Dar gröfse Veriuft durchs GJtfhen bei diefeji.
Wichen darfte fich daraus* yielleicht.erklären
i dafs die. Minern v6r dem Glühen »nicht
farg^ätig, in gelinder Wärme getrocknet waren,
Äfcr dafs Vieilei9ht gar durch zu heftiges GlüHea
'{Mf Öitzegrad ift nicht angegeben , aber , gefegt»
> das Glühen 1 Stunde lang dauerte und in ei-
ietk Hatintiegel geschah) ein Theil des Oxyds in
Qlgfdiil verwandelt wurde. Wird das Eifenoxyd -
(drat forgfam getrocknet, und dann in gelinder
in einer Retorte mit Vorlage (nicht im Tfe-
behandeh, fo können nicht leicht Irrungen
Ihlciieii. Diefe Vbrfichtsmaafsregeln find aber
«Ä-fehr anzurathen. , ^
Waa die Anerkennung des Eifenoxyd -Hy*
Alts als eine eigene Species im Mineralreiche be-
trifft, fa glaube icH darin vor den franzöfifchen
Äfeeralogen die Priorität behaupten zu dürfen*
Jtt jfteinem. \Syfteme der unprganifchen Natur kör*
* £ 6» I y"
per) dasrlrereits imrJaTire 1808 fertig ausgearlfci*
tet war, imd das im J. 1809 erfchferien ift* hdb6
ich S. 107/zuerftdas Eifinoxyd^Bfdrat^h eigene
thümliche Snbftanz aufgeführt, und.ilur als Eö&
Wtionen den Gelbeifenftein » den Brauneifenfteiix
u. a* im untergeordnet, . Ich habe diefes Buch früE
nach Paris gefendet , und dort auch Eitögen meihe
Bemerkungen über das Eifenoxyd - Hydrat mitge»
theilt. Hau y hat übrigens auch fehon in feinaä
Tableaü comparadf, das ebenfalls v8og terfelifte-
nen ift, das Eifenoxyd -Hydrat als Espece truk&>
rale von andern Eäfenfflinern unterfchieden , ober
gleich aus Unkun de 4» chemifchen Verhaltens del*
leiben dtefer Species den Namen Fer oxidä gab *>
*) Hrn. Prof. Hausmannes Unterfuchungen über da«
Eifenoxyd- Hydrat tragen in fich,, wie es mir fcheint,
' das unverkennbare Gepräge der Unabhängigkeit toH
, allen andern, 4ind in fofern unbexweifelt das Kennzei-
chen derjenigen Priorität, auf die es allein in Witten-
fchaften ankommen kann. — Belametherie fuhrt
' < im Januarhefte des Journal de Phyf. i8u« l>ei Gelegen-
heit der Unterfuchungen d' Auboiff on\s und Ber:
fhier's über das Eifenoxyd - Hydrat an, fchon Berg«
. mann habe in den Blenden 3 bis 6 und Pelletier in
Galmfy von Freybürg 12 Procent yVafTer gefunden,
lind fchpn lange habe er aus diefem Grunde das WafTei
zu den Miner alifateurs der Metalle gerechnet. Durch
Klaproth kennen wir ein natürliches Kupfer ~J3f<
drat , nämlich Kupfergrün aus Sibirien , das 17 Procenl
WatTer enthält. In Sage's Eiern, de Min. docimafiiqueA
t. 2. p. 193. *777' Acht fchon, dafs der braune Glas-
kopf beim Deftilliren | feines (xewichts an Waffer gieht,
und ein Jahr früher hatte Hr. Sag e in feinen Analyfei
chimiques (t. 3. p. 51.) angezeigt, dafs der gelbe Bolus
aus Berri 10 Procent Walter giebt. ,j Es i& su he fruit-
■r * s
" In rfetfrueüefteft (5fcn) Bancfe vöh Krap-
^th's Beiträgen fteht eine Unterfuchung eines
nifchen Eifenglafes, über deffen Ürfprung
llaproth in Zweifel ift; Die von iiem fei. Kar-
le« entworfene Befchrelbung,deffelben pafst fehr
tauf die octaedrifeh kryfttHifirte Frifchfchfä^
Auch in Anfehungder Beftandtheile ,findet
Ueber^inftimtnung Statt Diefes, hat mich
twogen, einen kleinen Auffatz über die Jrifch-
acke für Moll 's neue Jahrbücher der Berg-
l Hüttenkunde einzufinden*
«dem, Tagt Hr. d'Aubüiffon (in einer Notiz, die er
«achträgt), „dafs Tfcatfachen, welche fürdie IViinera,-
*9*logie von fo grofsem Intereffe lind, fo ganx in Ver-
„gefienheit l^pben kommen können." Eben fo, be-
merkt Delamethefie, könne man die Steine, wef-
tjbe Walter enthalten , für Hydrate anfehen und aus
ftnen befondere Arten machen; Kiefelerde- Hydrat:
«ine JTiefelguhr aus Isle de France mit ai Procent ,
|%dfr Opal mit 10 Procent, der, Leberbpal (MÜnilite)
mit 2% Procent Waffer nach Klaproth, der Na-
delftein (Mefotype) mit 10 Procent Wfcffer nach Vau,-
quelin, und der Laumonit mit 17,5 Pro cent Waffer
nach Vogel; Thonerde - Hydrat: der Wav elit mit ag
Procent Waffer; Magneßa- Hydrat: der weifse TaUk
ron Briancon und der grüne blättrige Talk , beide mit
I % Procent Waffer. Gilbert..
: . 1
I: 7* Ü
IV-
AN ALYSEN
mehr er,er Arten vonEif^nftein^
P. Berthjer,
Ingenieur des mizief xulParif. ,
Im Auszuge) und frei bearbeitet von Gilbert.
a. Analyfe des Eifenfteins aus dem Thale deg
Arques im Departement du Lot *).
Herr Cordier tat in feiner ftatiftifchen Dtfrftel-
lung des Departements dit Lot cfas Vorkommen
des Thonejfenfteins in dem weit verbreiteten • auf-*
gefchwemmten Gebirge (ß^pottertiaire)^ welches
das THal des Arques bedeckt und umgiebt, und
die drei kleinen Waftonfchmieden, in denen die-
ser Eifenftein fogleich in Stabeifen verwandelt
wird, fchon" umftändlich befchrieben **). Die
Miner kommt in fehr verfchiedenen Geftalten 'vor :
bald dicht;, bald in Nieren (en.maffes tuberculcu*
fesy voll unregelmäfsiger Höhlungen, die mit ge-
tropftem* Blutfteine an den Wänden fiberzogen»
und mit fandigem, eifenfchöffigen Thone ange~
*) Journal d$s mintitt No. 159. Mart $810,; rergL dbei^
S. 49» Gilbert. # '
•*) Journal des mintSj Vol. 21. p. 468. und VoL t*
\ '
[Hat find'; \baJd blätterig, auf die wufttferbarfte
JSTeife gewunden, und mit demfelben Thonfe zwi-
fcben de» Blättern. ftur feiten findet man ganz
reine Stücke ; felbft die fchwerften und dichteten
enthalten imme* Nefter und Adern vonThon, und
4er Thon if t fo innig eingemengt ,x dafs er fich
durch das forgfältigfte Ausklauben (triage) nur
«gm Theil> und nichjt ohne Verluft, ahfondern
lä&t. - /
• i Man röftet den Eifenftein vorzüglich in der
^Abficht, um ihn beffer klauben zu können. t)er
Thon trocknet dabei aus und wird ftaubartig , die
Härte der Miner vermindert fich, ihre Farbe wird
hochrot!*, und fie foll fich dann leichter von den
gfihaltigen Stücken unterfcheiden laffen. Man
JHfirfcblagt den geröfteten Eifenftein, klaubt ihn aus,
i'JÜdügt ihn in das Magazin , und zprfchlagt ihn dort
MifiAi ein Mahl, bevor man ihn fchmilzt. Dabei
"Heuert er wenigftens i an Gewicht; durch das Ro-
lfen wird ungefähr -|. feines Waffergehalts verjagt,
J^reckmäfsiger würde es feyii, ihn erft nach: dem
Klauben zu röften und ihn dann auf eine einfache
Wäfche zu bringen. Die gerottete Miner giebt 20
l$ß.z5 Procent, im Mittel etwa 22 Procent Stab-
fljpi; nicht feiten geht alles Eifen in die Schla-
cke* Der Kohlenverbräuch iß unglaublich grofs;
man bedient1 fich der Kohlen von Eichen - und Ka-
Aanienbolz, und man verbraucht > wenigftens dem
ftewicnte nach 1Ö Theile j&oblen , um 1 Theil
Stabeifen zu. erhalten» wobei die kleinen Kohlea
I 7* 1
die zum Röften dienen, nicht mitgerechnet find*
Die Schmiedeherren fchätzen den ganzen Kohlen*
verbrauch auf das 1 4 fache des erzeugten Eifens.
Da die «Kohlen hier keinen andern Abfatz als in
diefe Hüttenwerke finden, fo find fie fo wohlfeil,
dafs die Schmiedeherren deflen ungeachtet bedeu-
tenden ^ortheil haben,' wenn die Arbeit gut geht.
Das Ei fen, welches »in diefen Hatten werken
* erzeugt wird , ift vortrefflich , hart und ftahlartig,
nur zu theuer. Beim Auflöfen fetzt es etwas Koh-
le ab; diefes ift der eiflzige fremdartige Körper»
den es enthält; von Phosphor, Schwefel, Chro-
rnium oder Kupfer zeigt es keine Spur.
Wenn bei der Bearbeitung des Eifens das Ka-
lium (Kali- Metall] eine Rolle fpielte, fo müfste
fich diefes vorzüglich in den Hüttenwerken des At*
ques zeigen,', wo bei dem fo aufserordentlichen
Kohlenverbtauche eine grofse Menge von Kali ent-
fteht. Ich habe das Eifen auf Kalium unterfucht,
20 Grammes aufgelöfet, durch Schwefel - Waffer-
ftoff- Ammoniak niedergefchiagen , die abfiltrirte
Flüffigkeit abgedampft, und den Rückftand calci-
nirt; er verflüchtigte fich bis auf ein wenig Eifen-
oxyd , das mit kochendem Wa£Ter gewafchen eipt
Flüfßgkeit gab, die beim Verdunften gar keinen
Rückftand liefs. Mehrmahls habe ich in Hohofen-
fchlacken und in Frifchfcblacken nach Kali ge-
flieht, aber nie eine Spur davon gefunden. Eben
fo wenig N enthält Gufseifen Ka$. Wahrscheinlich
verflüchtigt die hohe Temperatur in den Oefen
t 7*. y
jriödHccrden, das Kajium vollftändig , und verhin-t
«t es, Irgend eine Verbindung einzugehen. >
•v ' In <len Hüttenwerken des Arqües -kommen 3
verfchiedene Arten von Schlacken vor. ' I. Die ge-*
W&halichen, wfelche man während der Reduction
derl^ßriabzieht7find dicht, von einem metalli-
fdien Schwarz und vom fpecif. Gewichte 4>2° \
wü I» reinem kohlenfauren Kalke gefchmolzen ge-
bt* fie 0,57 Roheifen und o,385 einer glafigen,
dnrchfichtigen , dichten Schlacke, welche die Far--
k* der Flintenlteine hat. IL Die zweite Art von
Schlackert bildet fich in einigen Stellen des Heer*
des, in welchen fie lange bleiben, und langfam
erkalten^ auch fie find metallifch - fchwarz , ihr
Siaab aber ift et;was bräunlich, und fie enthalten
HjMungen, deren Wände mit Gruppen vönKryftal-
te von- deffelben Natur, deren Element das Octae-
iter zu feyn Scheint» überzogen find ; mit «J koh-
Jerfaurem Kalke gefchmolzen gaben fie o,44 rloh*
«ifeü und eine eben fo gut gefchmolzene Schlacke
ak dfc vorige, vom Gewichte o,535. III. Die
drit$e Art von Schlacken erhält man aus dem
Sjferde, nachdem man die Luppe herausgehoben
tat; fie bekleiden den Boden und die Wände, und
von. fcfywammartigem Gewebe Nund von fqftup-
tm und gelblichen Bruche; man erkennt in
ihnen viel metallifches Eifen fn kleinen unter ein-
«der gewundenen Fäden , und Kohle. Das metal*
t£che Eifen. würde möglichft abgefondert durch
&feben j es betrug 0,10, und der Rückitand wurde
C 74 J
mit | kohlenfaurem Kalke gefchtnofeen; er p
0,587 R^hcifea und 0,4 18 einer den vorigen gk
ehen Schlacke. — Bei der Analyfe diefer 3 A
ten von Schlacken auf naffem Wfege fand fich
• inl. in II. tollL,
metallifches Eifen
0,050
0
0,30»
Tchwarze* Eifenofryd
Kiefelerde
*f honerde
o,675
.0,020 1
0,57«
0
0,370
ro,aoo
J 0,03s
Kalk
ManganesoxyS
Kohle
0,015 f
0,020 j
0
] 0,030
tp.oor
0,050
1,000 0,995 0,994 ••
Roheiten in der FroBe 0,5^0 0,440 0,587
Bei der Verglafung von 100 Theilen erdiger Bi
fiandtheile werden hier folglich 200 Thejle£ife
vermehrt, welche 260 Theilen fchwarzem odi
285 Theilen rothem Oxyde gleich gelten. ^Calc
nirte Erze, die_o,26 erdige Beftandtheile entha
ten , können daher aux Arques niclft mehr vera
heitet werden, denn fie würden (ich ganz in Schis
cke verwandeln.
'• Eichenholz giebt 0,2b feines Gewichts^ a
Kohle und 0,01 3 an Afche, Eichenkohle folglic
o,t>65 Afche ; Kaftanienkohle etwas weniger. Di
Natur der Afche ift verfchieden nach dem Boden
tmd befteht im Allgemeinen aus Kiefelerde, erdi
ge und alkalifche Salze ; Afche aus Eichenholz eitf
hält 0,21 alkalifche Salze. Während der Arbeijj
in den Hammerwerken werden' diefe Salze zerfetz«
und verflüchtigt, und die erdigen Salze auf ihm
Bafen reducirt. Nicht alle Afche, fondern etwa m£
t 7* 1
lerfelben vereinigt fich daher mit der Schlacke,
ches auf, jeden, Theil Erz, der gefchmolzen
iy 0,06 Theilö Erden aus der Afche macht, die
fct verfchlackt werden mufs. Rechnet man da?u
0,12 Theile, welche die gerottete Miner im
^ittel enthält, fo fieht man, tfafs auf 1 Theil der
aer 2,85 X 0,17 odero,485 Theile Eifenoxyd
uMaximo kommen, die fich mit verfehl acken ;
bleiben alfo nur o,345 diefes Oxyds übrig, die
sirt werden können, und dabei 0,24 Theile
geben würden, Man erhält indefs in der
nur 0,22 Theile Elfen. N
*
Ich habe verfchiedene Varietäten des hiefigen
fenfteins, fowohl vor als nach dem Röften,
Zuerft calcinirte ich fie, um ihren Ge-
an Wäffer zu /finden; dabei veränderte fich
Farbe in ein violettes Roth. Dann kochte
-fite in Salzfäure , um den Thon auszuziehen,
rauf fchmolz ich. fie mit eben fo viel Marmor, '
der Thon betrug, fo dafs immer ein Drittel
erde in die Schlucke einging, welche ftets
^verglafet und durchfichtig war,. die graue Far-
ides Hornfteins (Jilexy hatte, und ein wenig
wpg, als der Thön und die* Kalkerde zufam-
pgeuommen; diefe Gewichtszunahme betrqg je- \
feiten, 0,1 Gr., und rührte von den das Glas
aden Manganes- und Eifenoxyden her. Fol-
es find die Refultate diefer Analyfen nichtige-
v Minern;^ '
"Kierelerde
Thonerde
Walftr
Manganesoxyd
Eifenoxyd im Maximo
Roheifen nach d. Probe 0,575 0,575 0,510 0,530
Die mehreften Stücke diefes Thoneifenfteiris
find Geoden, oder doch voller kleiner Höhlungen
oder blätterig, fo dafs fich ihre Varietäten an deip
fpecififchen Gewichte nicht, unterfcheiden laffeit..*
Die Varietät I. ift braun, dicht, im Bruche eben
und glänzend wie Harz, und hat das fpecififcbe Gq;-
> wicht 3,4. — Die Varietät II. ift ebenfalls braup uni
dicht, hat aber eipen körnigen jirid matten JJruch,
tmd das fpecififche Gewicht 3,48. — -Der quarzhat-
tige Eifenftein (IV.) wird forgfältig iausgelefen und
weggeräumt; er enthält kleine kryftallifirte Quarz-
körner, die#nichtfchmelzen und fich zwifchen den
Fibern der Luppe fetzen. Er kommt nur an einer
Stelle vor ; alle übrigen Varietäten find mit Thon
vermengt. An ihm habe ich mich überzeugt^ dafs
diefe Eifenminern keine Spur von phosphorfauren.
Salzen enthalten. — Die manganeshaltige Va-
rietät III. wur;de beinv Calciniren röthlichfchwarz ;
das Manganesoxyd geht ganz in die 5c}ilacke ein,
wenn verglasbare Körper vorhanden find,' und
man findet dann hur eine fehr geringe Menge die-
fes Metalls im Gyfseifen, fo dafs man fich diefes
, Ümftandes bedienen kann, um das Manganesoxyd
vom Eifen zu trennen und die Menge deffelben zu
<;>. .
t>7 3
•ei»| lfrW#tt«rjg, fehf leicht
on gfcter Art fey6* doch
eil fie immer fefor er>
Ttheile gerößetär
VII.
0,190 <
, j 0,050
^005 0,070 '•*
o,o*o 0,007 :
16 0,8*0 0,690
- 0,580 0^5 0,492
ithält zwar höchftens 0,7p ^Me«?
Angaben ift aber gerechnet, dafs
.iseifen g^be (wegen des Kohlenftoff^
aufnimmt), welches aber in, jedem Verfug
verfchieden ift^und manchmahl auf o,72"fteigtp
aher rührt die Jfcheinbare »Gewichtszunahme in
einigen der Analyfen. Auch ift bei einigen* dei;
Waffergefaalt zu hoch angefetzt, da das roth? Oxyd
^jfoppfnd des Glühens an der Oberfläche desoxy*
>Wixd, defto mehr, je länger das Calcinirei^
Um genau zu verfahren, mufs man dahep
und lebhaft Feuer geben, und das Mineral
jprnlvern, fondern in gröfsern Stücken nehm en.
^^Jlfönjfieht hieraus, dafs bei dem Röften nicht
w Waffer der Miner verjagt wird, fondern im
ßffxA ungefähr hoch a,o5 zurück bleibt. Dia
VNJjnrVlI. aufgeführte Miner befteht aus dem Stau-*
Ifc und den kleinen Stücken, die man in das
C .7* )
* s
Feuer wirft, um es, wie man fagt, anzufrifchtn (ra*
fraichir). Sie ift weit ärmer als die anderen, indem
fie 0,24* die übrigen im Mittel nur 0,12 erdig*'
Beftandtheile enthalten. Zwar nimmt man fie t±vm
zu «j^ der übrigen, beffer aber \, man liefse fie ganz
fort, da fie in diefen Proceffen nicht ein Atom Jftj^
fen hergiebt; und follte es nöthig feyn, die Koh-
len während desf Proceffes zu beftreuen, fofollta
man dazu, ausdrücklich, Stückfe Eifenftein zerfto*
£sen, und nicht diefe noth wendig immer fehr f an-
,, digen UfeberbleibXel nehmen, die beim Zerfchlagen
der grofsen S'tüfcke übrig bleiben. Doch weife
man hier überhaupt' die reichen und die armenl
Stücke fehr fchlecht von einander zu unteirfch^i-
den. Faft alle andere Varietäten des EifenfteinS
enthalten denfelben Thon als diefe , aber in gedü^
gerer Menge; -
Aus Verfuchen mit der quarägep Varietät
(III.) fand fich, däfs 10 Gr. mit 1,4 Gr. Weifsemf
Marmor in der Gluth der Effe nicht fchmolzen*
fondern eine wöifsige erdige Maffe gaben, in de*
eine Menge metallifcher .Körner zerftreut wären;
wurden aber hoch, 0,2 Gr. Thonerde zugefetzt, (ö '
erfolgte eine völlig durchfichtige »Schlacke ojine
Blafen und ohne eingemengte Metalltheile. We«*
niger als ^Thonerde reichte alfo hin, die Kie-
felerde uncl Kalkerde zum völligen Schmelzen zi*
bringen. Die Schlacke enthielt o,58 Kiefejerde*
o,33 JCalk, und höchftens 0,08 Thonercle und o*ov "
Manganes-nndEifenoxyd. ,
X v?9 3 .
Kar wenn* die Miner ungefähr f ihres Oe«
itfte'än^Stabeifen giebt, ift die Wallonifcha
l^idiartvortheilliaft ; dann dürfte fie aber hoch-
pttft^og erdiger Beftandtheile enthalten. In der
ftcHaelte der Hohöfen bleibt faß gar kein Eiferi-
WjdtZOiQck , wenn der Zufchlag gehörig ausge-
ift; verfcbmölze man daher hier die Min er |n
Hobofen >fo würde fie wenigftehs o,5o Roh-
'geben , woraus iich o,36 Stabeifen oder Stahl
einem Aufwände von höchftens 5 Gewichts*
(Wien Kohlen auf 1 Theil Eifen erhalten liefse.
fts diefen Grüncfen ift keine Art des Thoneifen-
länglich y du*ch eine einzige Operation in
iÄeifen verwandelt zu werden. .
n Oeber das Hydrat des Äifenoxyds im Maxi-
Alle von mir analyfirten Varietäten nicht -
Efcter Eifenminern von Arques haben mir o^ia
i5 Waffer gegeben. Das Waffer ift in ihnen,
zufälliger, Sondern ein diefer Art wefpntli-
Air Beftandtheil, wie in allen Hydraten,: dia
ftpft durch Hrn. Frouft bekannt geworden find.
Bp& fcbliefse ich daraus, weil%es in einem bei-
Ute fconftanten Verhältniffe in allen Varietäten
k Reihe von Eitenminern vorkommt, <Öe fiöh
'*. allen andern durfch einen wefentlichen utiti
Kbauffallenden Charakter unterfcheiden* So ha-*
ich es gefunden im Bohnerz aus verfchiedenen
rn* in fehr eifenfchüffigem Thone und -in
•Ajrn Varietäten der dritten Formation. Fer->
afe in einem eifenfchüffigen Sandfteina aus der
C 80 J
Gegend van Nemours, weichet; -zu dem grofseq
Quarzlager gehört» das fich rings um Paris W»
breitet; er kommt in zelligen Mafien oder in.gtij^
fcen, oft fehr dünnen Platten mitten im Saadfr
vor, enthält Quarzkörner eingemengt, hat einep
.dichten, braunen, und glanzenden Bruch»: wip
Steinkohle, und befteht aus 0,47 Quarz*, oJS&
jothem Eifenoxyd, 0,086 fchwarzem Mangifitf*-
joxyd und o,o5 Waffer. Endlich befinden fich ttfet*
jrere faferige Eifenfteine in demfelben Falle; IcÜ
'habe in zwei Arten, die mir reih zu feyn fchie&eifc
0,1 3 und o,i 4 Waffer gefunden, Diefes Verhalt«
jiifs fcheitit mir das genaueft$: fcij feyn. Es fitfdÄ
fich auch in der Varietät IV., abgefehen von d$&L
Quarze ; • die übrigen Varietäten enthalten meh*
Wafter , wie auch das £rz in Kpruem , welches ij#
Feuer wenigftens 0,1 5 feines Gewichts verliert*
jdiqfe find aber mit Thon gemengt, d6r ebepfalfe
Waffer, und zwar etwas mehr als x5 Procent entt
hält, 'j
Alle diefe Minern haben den -Charakter ge-
mein, dafs fie einen gelben oder braungejbiicheft
Strich geben. Dafs diefep ein wefentlichenimd
unterfcheidender Charakter ift, erhellt daran««
weil er beim Calci niren verfch windet; denn ncuöfc
demfelben ift das Pulver röthlifchviölet .oder
fchwär;züchroth. Eine fchwanse Farbe rührt im*
m$r vop beigemifchtem Manganesoxyde her. JDurc^
das Calcinken wird das Waffer verflüchtigt und
die Art zerfrort, indem fie ficbjn Eifenoxyd im
t 83 1
EximmJ umwifldek ; der Charakter diefes ifti
i es einen röt6en Staub giebt, ohne Nuance iri
I) und Minörn diefer Att verlieren durch das
kiättxen nie mferklich am Gewichte. "-■
$efe beide" Arten unterfcheiden rfich aucli
«aii lTirrpecififches Gewicht; d^s der erften Art
Runter 4, das, der zweiten* über 4,5 5 doch wirct
»in l>eideprt Arten faft immer durch fremde Beir
pflungen fofmodif^cirt, dafs es nicht ^ls Kenn-
Wichen dienen kann ,, am wenigsten, hei den Hy-
ra^n, die mehren theils Geoden find. In den
todjfirteih dichten Varietäten I. und IL fand IcK
k 3,4 und 3,4§j und in einem faferigen Braun ei-
pfttine 3*72. Von den faferigen Eifenft einen
[Wtlols die, welche einen gelben Strich geben,
luden Hydraten zu rechnen; andere gehören zum
Bxyde im Maximo. Sie find oft mit andern Sub-
biräen gemengt, deren Ünterfuchung für die Mi-
leralögiiund Metallurgie wichtig feyn dürfte.
% Analyfe des hügligen Thoneifenfteins in dem
mmißgen Languedoc , • und der Prodpkifi des
Btkoftns zu Bruniquel, worin er verfchmpl^en
wird *).
• Der ganze Lindftrich weftlich von den Städ-
^SaiÄt-C6r6-Figeac, Villefranche,' Gaillac etc.
*) hurnal $es mirics,* Äoüt 1810.., Di« Gruben liegen ia
UwUPhyfik. B.58. St. 1. J. 1811. St. 5. F
Jrtfttht 3us*l^kalßyiftuf di»rTboa^ Sand v^ö*
rüll und, Eifert erz,;< in fcfar rerfdiiedenen VedÄ
ÄiffotL .vfcrmengt, vauf^efdthrermnt'fiji'd ; ietxiiM)
fehr unregelmafsig \örbreketvttnd^aamiiig«BäfcrfJ
lßn befonders angehäuft. Das Waffer mufe Xcbcüi
ehe die Auffchwemmung gefchah., Vertiefung
und Ravins in dem' Kalke ausgehöhlt haben ; ?j&
terhin fcheint es in das aufgefchYiremmte . I4gf*
felbft npch viel tiefere Thäler eingefchnitten ip»d
es von den Höhen fortgefpült zu haber^, fo Amt
fieh' jetzt cliefes Lager nur in den alten Vertiefen«
gen des^ Flätzkalks findet , welchp die mittlerer
.Höhen bilden. Hier findet man aber überall Sj»
ren deffelben,. und auf den weiten Flachen dei
Pläteaüx zum TTheil fehV bedeutende Eager, wel-
che in den Departements de ' la Dordogne, da
Lot - et- Garonne , du L*ot etc» und um Brunique]
auf Eifen gebaut werden.
#J)|e.Eifenerze b^fteheh insgefamrat ^aus eine«
Hydrat von Eifenoxyd irn Maximo, das mit Tho«
innig und nach verfchiedenen Verhältniffen ver«
mengt ift (Thoneifenftein). . Sie kommen in viel
verfchiedenen Varietäten vor. i) In einzelnen Kör*
nern (Linfenerz) in einem braunen, fandicen untl
eifenfchüffigen Thone liegend. Ihre Gröfse genl
den Departements du Tarn und de Tarn^^t ^ Garonne
und das Hüttenwerk bei Bruniquel^ einer Stadt 5-Stun
den von Montauban. Hier wurde leit 1808 an dej
Verre, unweit ihres ZufamraenflufTes mit dem Aveyron,
1 ein Ho hofen gebaut. Gilbert.
der eider Efbfet betfbh Wr «tr ,un$ ribfcfcafre»
4Btoikeit ; fie find von dmikßlb^auner F4r.be uifci
B0jfe(«Efc ein gelbliqfces Pultrerj; ihre Oberflgclj« ift
«Jp^iifKtt, *nah<hi#ahl fchiramernd; fie bäfteirea
Jftft tWQentrifcheü Lagen , von denen die äüfser^
^ijliwirheils »die reij&ften, find; und in? Innern der
rj|^»rcbejr Surfet flcb faft immwrTfron .(d&het find die
Qj&ußh reicher; an: Ei feriüJstii« kleinem) , itoanfih?
^•fci'ÄteferieijiiaiisiÄwfev^nd^« zttfamjf^etogebaokf
' Äs Korn. Einige haben einifijcahljgesiGeff^ß wi*
GJaskopf. Ihre ganze Befchaffenheit zeigt, dafs
Ä^&h' ati dorn Orte ihVeS #ritfteheiii/ banden,
^jffS^hrfcliSiftrtch durch verwirrtes und geftörtös
*feyibrfiifiMf:)e!itftänden TiifA'/] ftlaa wäfcht &,
'W&titäti .fife1 fcHftielzt , weichet 'MsTie* jecJöfcb Wf
"4tfi3!<*hr uAgkonomifche Art gefchahl Mk5 Äi'«i^-
^totönengebacktnen Ätirn&ti von derTelbVn BfefcKaf*
"fthüteitäls diä einzelnen' (Jfrokförz). Ihr Bindongs-
«iötfcfl ift ein fehr eiferiföhöfßger Thori, der oft
''Ata fo rtich an Eife» ift als diö Körner -felbffi' Site
*Yfflrli4ren tifeh darin in die Mäffe, haben eine fcHat-
liüäragfe Strüctur urid gehetrallfriähiig in die 3)
"Jfef ilfer , h ämticTi "in dichter? XfUarzlgett Tftoneißfi-
«fcV'cM fich ^ü Lava! in dünnen Lagern, befoii-
s an^der "Öberflaclie der Grüben findet, gelb-
fehbraun, tehr haft irti^mit Adern weiften Quar-
3§S durchzogen ifti /überall,' wo kleine Höhlungen
Tbid,* Quarz^ryftaUe enthält, und in Eifenkiefel
1^pef faw**o0-ferhig 4) Bei St.
Maurice Ariden fieh dachte2, gelblichbraute wfdi
F 2
»tWleckfge, roiförmlibjie , nicht zu&tfcmengefe^
ckene Matten, höchftens von der Gröfse einet-
Nufs, die ein beträchtliches Lager auätoach&fi.
Das Linfenerz ift das geWöhnlichfte , lind ift häufig
von dem Bohnerze, begleitet. Da diefe Erze fiöh
an der Oberfläche hochliegender und unfruchtba-
rer Flächen finden, Wo man überall graben kann,
ohne dem Ackerbau zu fchaden, und wo das Waf*
fer von felbft abläuft, gewinnt man fie ohne die
kleinfte Schwierigkeit. i x
* ..IT ;;;. ^:*#
Ich überzeugte mich zuerft, dafs diefe Eifeiv
erze nickt die kleinfte Menge Kalk, Magnefia,
Phosphor, Schwefel, Kupfer oder C^romium und
von Mänganesoxyd kaum eine wahrnehmbare Spur
(eine einzige k Varietät höchftens 0,0 i)r enthalten.
Diefes machte die Analyfe derfelbfn fehr einfach.
») Wurde der Waffergehalt durch Calciniren. be-
ßimmt. 2) Wurde Salzfäure über das Erz gekocht,
derunaufgelöfeteRückftand gewogen, und die Men-
ge derKiefelerde und derThoilerde,^;erf^tliielt,
beftimmt. 3) Wurde das Erz^ mit einer djefera
JRückftande ungefähr gleichen Menage reiben; kotir
Jenfauren Kalks in einem mit Kohlen ausgefchlage-
nen Tiegel gefchmelzt? die ganze Maffe, wehn
xdie Probe gut ^ar, geWpgen, die Schlacke fein
gerieben, geliebt und mit einem Magnete ausge-
zogen, und diefe in ihr verbreiteten Eifentheile
zugleich mit dem Regulus von Roheiten gewogen.
Das Gewicht des zugeschlagenen kohlenfaurca
C MF 1-
JMks*> abgezogen von dem der Schlacke, tgab das
Gewicht alfer ejrdigen Befbmdtheile ; unct wurde
<famit das de? unaufgelöfeten Rückftandes vergli-
chen, fö Vergab fich die Menge der T hon erde, wel-
che die Salzßure aufgelpfet hatte« Zuerft unter-
suchte'ich, zur ControHe, ob das erhaltene Gufs*
eifen fö viel Eifeöoxyd wiedererzeugte, als in dem
Erze vorhanden war, wobei ich annahm, dafs das
Eifenoxyd im fylaximufo i^ der Probe 0,71 bis
0^72 Roheife» giebt. •* : — '
Nachdern ich die einzelnen Körnen reia gewa-
Ichen hatte, analyfirte ich die gröfsten und die
ldein ften befondersj letztere gaben indefs nur
höchftens 3 Procent J^ifea weniger als die erftern.
Sie find ungefähr gleich XßUfy in den verfchiede-
pen Lagern. Ich fetze hierher unter 1) das Mi-
• fchungsverhältnifs der" auf dem Hüttenwerke prä-
parirten (gewafchenen) Minerj in Körnern * wel-
ches das mittlere ift; unter 2) das des fandigen
Thons, wprin die Körner zu Pag&s liegen, wel-
cher y£ der Min er beträgt, und den ich durch
Wafchen und Abgiefsen erhalten hatte; und un-
ter 3) das Mifchungsverhaltnifs der rohen Miner
von Belaygues, welche f und Äiehr ihres, Gewichts
latadigen Thons enthält. Unter 4) ftehen die Be-
ftandtheile der züfarrimengebackenen Körner von
LavaU unter 5) die rfer dichten quarzigen Varie^
iät von Qaligniy und unter 6) die der dichten tha-
nleen Varietät von Saint Maurice.
Jüefeler4©
Thonerde
WftTTer.
JEilenoxyd im Maxfmo
Manganesox. im Max.
12,5 26 ,21,5
61 H* 37*6
eiue Spur q
4<
»7*°
»5,4
44
1 5.
•«;!
».8.
ao
45
e. Sp.
109,5
5^
Roheifen nach d. Probe 44 , . , 26,7 58,5
M^n fleht hieraus^ d^Cs dejr fcn#ge 73*9*, ■**.
Wachem die .einzelnqpj Körner liegep(p)i,vyerjhältst
nifsmäfsig viel mehr Kiefelerde als d^UjctemPifo^T
Hydrate innig beigemengte enthält, und daher von.
anderer Natur ift als diefer. Dafs die beldön^dlchtea
Eifen - Hydrate (5. 6) Weniger Waffer als die anderA
hergegebdh haben, kommt daher, weil niöht blol»
das Eiferioiiyd, fondern auch die *£ houerde Waffet
enthalten ,' letztere aber in dem quarsigeu^ö) bei*
bähe ganz fehlt, und weil das thonigö'(6> mit Ei**'
fenöxyd im Maximo gemengt ift, wie das die'i'öth*
lieh - viötötte Farbe verräth«.
Das aufgefchwemmte Erdreich (Jormations
eertiaires) ift z,war viel reicher an Eifen -Hydrat
als ^n Eifenoxyd im M,aximo ; doch kommt auch*
tiefes hier und.da ^arin vor*. Unter den eifenfehüt
figen Sandfteinen der Formation um Paris enthal-
ten fo z, B, die gelten und die braujnen Waffer, df$
rothen dagegen verlieren beim, Calciniren nibnt$
an Gewicht und verändern ihre Ffirbe nicht. In
den Ganggebirgen (fojrmations primitift) finden
lieh beide Arten von Eifenminern ziemlich in glei-
eher Menge , und find, vermengt mit kohlenfaurtm
S^fefafitf>ai*d*rÄ*ltö^
feri'atjg^fötat^ So findet- nnbn in <le^ Bfe£>afl&Ttettlf
jfc^^r%«!nipht bldfi©GWria»pr,5dei> aas ofcv^fcK^
fakidea Lag^en^TOtiseöHifenÄßyd und Sifen ^Hy##tt¥
teftehti: fraitettoaüöh^^
Wt1einapdBr;unta:cleJbtl»(ih renbengt . fitifrjt Mkngi-
nesoxyd färbt fie maiuolimaiil/ gteib^iniäf^ftätmatz^
•bi-öh fein« bald Dotbei, bald gBiböiBai^.'i «-«**!
-;ov. AlÄtrpnf «u alMMfrtelzB^ awtnig ^ ^lkwil^fe
BöneniTOtolfofcilachterdiügs: fttfefii >den iZüfoWag J»i
4k§aMnromuattisfodi«ii^i'üiid> fi^inöhniÄTi g^r#d^
den EinzigcttJf^TEh*rjfiph daüamtkt £e4iifckt(^öÖttÄ
lieh einen*Halki{Jfa Scfiieferthon von einer Stelle,
wo Anzeigen vöq Steinkohlen vorjtom^nash. Nach
acht Tagest hatt«Jicii<der Ofen gänzlich' *ziigefetzt.
Als man fiarauf *den Öfen. au^äumie'tina dichten
Kalkftem^> der hiei^.^s igaüzq.Jfgp4 ,b^€[ckt, als
Zufchlag ftahm, -iväm^der Ofen in" dtlnÖh gu,ten
Gang uncL^eriSufs /gelang vollkommen. Man
fchlägt ]&%t 3aW35Ttocentcüefes Jiajkfteins zu,
und vernetzt 7 Theile der Miner in Kprnerivanit 5
Theilen^dichtjen quarzigen Eil^nltein, vyeil die Kör-
11 er zu fchneli durch cjie Kohlen .gehen, Die
Maffe fchmelzt ilclinßll' durch, bedarf aller yi$t
Luft, lfibis 23 Cubikmeter in der Minute, ^.uch
nachdem der Ofen fchon ausgetrocknet war,r,kani
äery erbrauch, an Kohlen falte >T die im Freien"«-'
dje -Crötse jkjes, Köhleoy^rbraüöh» bat die Meng*
ynd di& Artl des Ztufchlags grofsen Eihflufs; eben
Jfb die triereckige, Gefiäk dt^ Ofens, da die Erfah*
niog in mejirfern grofserf [Hüttenwerken gelehrt
feat, c^fs runde Oefen viel jrortheilhafter findjiei*
nen fobn eilern un d regelm äfsigern Gang • haben*
und weniger KoWieo ^Verzehren. t
t - ; , Ptonit ßchidas .Sqfcinelzenf Hchtig beurtheilek
laffe, habe ich än^Jyfirt I) idie Miner aus alle»
Haufen, nadj-deffl^Verliältiitlfeivon« 7 Tb. Kör-
WXQjiU),5 Xb»udfchtem,Eifeaifteini^dlBCMnmen.j;II>
dfeii -gufchlag / III) durchfpbaitoeafcde; umrermangt*
&A/acie»;^ enthielten in- itwi'Theitei .•! .« ./
Kielelerde
; T&onerti« *
•Kali • \->o ^^/li.iftS,?.'» tu.
Magneffa
Eilenoxyd imMaÜino^S
Manganetexyd e. Spur 6 >-■ «Sf*''1''' ^
/ Waffer
Kohlenfäuro
1. <;«#•;,:
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•Jüw* i.\
RoHeifen n. d. Probe 41,3 «—
Der HoKofen giet>t ein graues, tortreffliqhes*
ganz fehlerfreies Eifen , das vortreffliches 'Stabei-
fen und Stahl geben würde, ujict zu den feinften
Qufswaaren brauchbar ift, und zwar erhält .man aus
ioovTh«ilen der Schmelzm^ffe w^nigftens , So ,
Theile Roheifen. Es gehen alfo bringt man da£
hygrometrifebe ~Wafler mit in Anfcblag) ungefähr
4 Tbeile Etfen veirlohren. In fehr grofsen Öefeii,1
z. B. in den Oefen, die man mit Coaks betreibt,
■ die Schlacken vollkommen, und dann
keine merkbare Menge Eifenoxyd zur
xüer komme« «fie nie vollkommen verglafefc
* ,©ur von *m& mäfsigen Flüffigkeit vor; die
Schlacken find grünlich und dürch&heir
; die mehre ften grünlichgrau oder dunkele rau? ,
imdutchfichtig« : von fteinartigem Bruche»
Kömer: und Blatten en von Reifsblei, Ein>
, porphyrartig w .Atfsfebim ^athalten nicht j-
Izetts Xbeile des Z^fchlags, wena er
l^grof$eö Stücken eingetragen worde.ii. Daf|
rden Schlacken Ki^falerde in einem vi e.1 grö-
^yerbaitniffe als Thoneftl« vorfand > . führte
Uniftgude her, dafs die Wände d$s Ofens,
rs,ari der; Seite, welche dem Gebläfe enj>
rfteht, i/väfrrend des Schmelzen^ ausgefreffea
1.4 upd zwar in kurzer Zeit fo Jäefy dafs* fie
ien;?:u itürzen drohten;. Ein Gemenge von
ift fchwer fchinelzhar* wenn Thon^rdie dar*-
.lorherrfcht; bei fchicklichem Verhältniffe der
e ift es dagegen defto leichter fchmelzbar,
def Riefiäerde vorhanden ift. . Die Schla-
ges biefigen Hohofens waren daher begierig,
iefelerite, mit der die Thoiuurde fich^zu
ifiren fuchtej und diefe fanden fie, in den
tu des Ofens, die 2 Meter hoch aus Stein«?
• Sandfteju auf gemauert waren *> Diefer
. GüenjrrfeauJiit eine äluklidneWlritiinj; zfc Creu*
eofaaoktbt , und im Jlturn* du min. No,'i$ä p>49u
^rieben. Die Schlacjte zerßörte das Thonwe^
1 l der Kalk i» au ftöüei Menge vorhanden war.
Stein ftefteto*aur Quarz unriiEild$atW* md>qp
de lim fo leichter ausgefriffcirv da ^r^Eeld^Ü^
fcu eiwem; .Email fchmelat v »amd» der StefakvdachM)
«ttw^icht und Mt^verglafet. t Matt» bwte dahefctt
d«!4 letzten Ca i^pagne^denOBeai.au^ einem aÄ<*WI
gana^ <Jüaraigen Mötzfaridfteinv - UÄ* indfefs '*■
Ofen zu fi ehern, müfste ttaia did Brftfhickung «fc
dbe» an lüefelerd^maoheni;^4tafe'd*^BcI^ol»^
i>feiH*h<*noch ein MaH fowiel J{iefelph^ iri5-Th<%
^rd^-e^tnielten , utiä zh dem Ettde z>Bj *te*n« I*tj
fefcerze-S bis 6Prt^i"«i^fel an5 demBett^desAl^
flöte 2tifttzen. • Enthalf S& Bfc^ %I*r3 Pröfc. Mangart*
bkj#,: fo befördert ^9^hrVLelcbtÖ0P%feei*. Mag*
rießa n* der M<*n£e^ ^'Weichet ue*£Beft* KaBte*«)*
ßrönlquel Öei^ömörigt ift,,1rei*alt fich fd giitotfrt
neutral im Schmelzein, befd*d^Weö%ften$,dl|
Sfchmelzbariceit der Scbkcke ib Welt geringere»
Grörfe;1 als' eine gleiche Menge Kalkerde, wi«
Vetfuche mich betehrt haben, -^i * v '
-'». , ,./«, t
3. Analjfe eines blauen phasphorfauren Eifens *}>
• Diefe Miner kommt bei dtAlfoyras* unrlte*
paft&nent ite /a /foüte Loin*> 2 je deutfehe M«ftttt|
füdöfelidh von dem Piiy> in einem kleinen Lag«
eines grauen, glimmerig«n, fchlammäitägen Theil
ftorj Welcfie* ein ldeines Ralvin äusfbllt. Ditoa*
I^ag^v^n WeinenImeift,quar?ig^nKiel>lnr,un^ ypxi
Pfiauzeatheilen durchfetxem das Thoülager ^ in
fehr kleinen Maffen, und feiten größet;als Fajjfe
^örfco/nmt.^ MäiicKMkhl fiäUet^nVan1 kleine
gtf - v*rf äulter> BfcuttifcY die J& InHtefift gfcn* äi&
^«fj^attfeni * Eiferi i fVmn: YefiBhRW'^lM^iifi»
fceo. Wem* hiärf tÜfer Miner7 aftä'lMtfr *Thone h&i
■ItaflHhVj-io- ift1 fife ollfsblau und an tfei- Oberfl*-
tej^eruieirt,' äh!deirTJTrft verW»deh:'fich att*r
Ä«fe*e fohr fcttlFfn Än: fdiötr^ LärurbM
Iftfcifch ift <ße BtöilllcJh^raii üüd4yeftfeht dufr dne±
"in allen1 «ichtin^feri ^eiriatt öö* dW*hfetefc&
«%I^tchen, die ' vfrie Hörn $ln2fcn, r*rehig hirt
Äfflttfr ^h^fi^rfÖ daß fie Übfc lgfcftterserftö*
Mmiz^rbttcheäm^' Strih und 'Pulver*^
lytib; beide werden aber an der Luftundaril hiebt*
tifotetähsilA Die Ahalyfe ^b'föijfeeföe Be-
Ptadle::f * mV: - ' ' " '■••- — ■•- ;<'•!
Mangatteio^yd im, Mikimum 4 c?6ö£ ^ > J » "*
Phospborf iure ' \ «£231; Vr,;'.",
Thon- un4 KieXelerde "Q>qp$,r ,• . » i
- '«: -Li' ' • '*»•"
*J7 . .1 < ',.'.> V 94J* .üi'J .* . !
fltt&e gab Hrn. Bte^hier Verarnlaffiiiig, 4$n>
tiäbchungen über den Oxydationszuftand deslä*
BM ^nd Ober den Säuregehalt des phosphorfauren
Bens im Minimo und im Maximo der Oxydirurijj
•aufteilen. Er führt die Änalyfen an, welche
wfite'jetzt von natürlichem £hosj&&rPdürenfcEifen
«Aifteft haben, tuid glöbt dierfte£iätäte feine*
\4\\ fcj*i «UV.»*- *
i 89 J
rfmalyfe ,fo* bvpü#c)&n' ,, jp#au$, zieht erJtä&Br
jle Schlüpfe: # tl* .{ \ , . ,. r .,.- . ;, -■ 4* :l
j) IJaf? <|je untfir dejp Namen Ißfurblauf*
j^/e/i bel^nptca IV^ern Verbindungen v?n Elfen?
oxyd im Minimum, Phosphorfäure und Waffer |ä
fehr veränderlichen, Verhältnjffenj find. ;, .,
$> Pafs in.i^n^n 4^5 {.Oxyd- feiten ,Y(^ti der
£äure gefattigt iff,, r wovqi^ ipan nur Eiu Beifpiel
hat , nämlich, % in : der von - J£ lap r o t h . zerlegten
blauen Ei/jenpr de von Eckardsberge, die in ihref
Zuüunmenfqtzung ^\dh% niprklich*von demb küuftli-
chen pho$phorkuren Eifen abweicht; um 4as bl^u#
yjiosphorfaure Ejfe» von. d'Alleyras zu neutrali?
firen, wird noch J fo vie^äur^, als es fchoii ept*
fc$lV erfoi^rt. ] .
^ , , 3) Dflfe da? Verhältn jfs (ler BeÄandth^ile des
phosphorfauren Eifens im Minimo und des im JVfaf
arimo ganz0deni fchönen von Hrn. Gay-Luffac
entdeckten^ Gefefee Qber 4ie Zufammen fetzung der
metallifch'en: Salze entfpricht. Herr Berthier
findet nämlich* in beiden die Säure in dem Ver-
hältniffe vfie iZz : 88, lhdäfs diefes ; Verhältnis
nach Hrn. Öay-Luffac's Gefetz wie iZt. : 96
Xeyn ,fbUtfev welch** einer jtfbjHteutwde Abwei-
chung ift. ')»■;•, .
4. 4natyfe eines faf erigen, kohlenfauren, pfeudo*
^ f morphifchen Eifens *).
r Im Departement «fr/ Cantal findet fiph in der
Gegend des. Dpffes St+ Vincent* in einzelnen grö;
*) Journal de* mines, Juin 1&IQ. Gilbert* *
. \
1 99 f •:
Und kleinem MaJTen j feine dfenfcKülBge Sub*
az, die häufig das Anfehen gewundener Bauin>
ime hat. Sie ift von dunklem Schwarzbraun,
zum fpeclfifchen Gewichte 3,25, und wird Von!
Iagnete im natürlichen Zuftande nicht gezogen,
wohl aber, wenn die Flamme des Lothrohrs einfc
Seit lang auf fi e eingewirkt hat. Sie ift von fafe-
ger Structur und ihre Fafern find gerade und pär-
el; fie hat einen lebhaften Glanz, als beftänd*
i-aus einer Menge kleiner Lamellen; ihr Län-
libmch ift fchiefrig und fplittrig^ihr Querbrucli
rnig von kleinem lamelleufen Korn. Die'Bruch*
icn find häufig matt durch eine thonige Maffe,*
Iche auch die nach der Länge und häufiger noch
ich der Quere gehenden Riffe, die man an allen
Ftücken wahrnimmt, ausfüllt. Nsfch dem Anfei-
len follte man diefe Miner für faferiges Eifenoxyd
»der fogenannten Glaskopf halten; Hrn. Ber-
thier's Analyfe beweifet aber, dafs fie kohlen fau-
*es Elfen ift, Sie befteht nämlich aus
. Eilen oxyd im Minimo 0?590
Manganesoxyd im Minimo 0,040
Kiefclerde 0,016
Thonerde und Kalk 0,004
Kohle 0,020
Kohlenfaure und etwas WaiTer 0,330
Man kennt wenig fo reines kohlenfaures Ei-
als diefes, da es nichts Fremdartiges , a}s nur
was Manganesoxyd, ohne Kalfc. und Magnefia^
enthält. Fände es fich in hinlänglicher Menge, fo
würde es zum Hüttengebrauche und um pach Wal*
lpntfcher Weife; zu ßi$e tgfmwhkv* yWt4mf!kM
treff lieh feyn. 1 ..a L ?>r,|, v_n- J <*..U -v
, t Nocfy merkwürdiger, ift der fafejrige BwJfc
/da man ihn flpph in keiner Eifenminer diefer Alt
J>jemerkt zu haben fcheint; ;walptffcheinlich<r$tei
gp von IJolz her, nach welchero #efe Miner, vfidk
Art der /Verfeinerungen, fich mpdellirt hat* Pafc
fiein einzelne^ Blöcken mitten dn aufgefchwemn^
lern Erdreiche vorkommt)» tpift dafs ihr Kohle f$
bedeutendem Menge beigemengt ift-, fcheint djefff
£dee viel Gewicht zu geben. ..Die Kohle wßg|
dann von dem Holze herrfihrpp, nac^i dem dte
Miner fich geftaltet hat. Aiff jeden IM* Jffc #
An wefenfr eijfc derf elben et was' ißht , Merkwü#tfg?£
da' ßch bisher, noch in keiner der fo sablrei^cheji
Analyfen von kohlenfaurem Eifen Kohle gaze^gt bat
aü v !
rl
4 -. * i n* . * . j , , /,
t 0* }
-' : • :f i { h) f.! .». .f. • ■ \ • *-•[
^^%ßfachen^unQd Bemerkungen zuEr^
«bs-0 rfi^r^S Ae* Bauchr.ed,ens>
fc.. von
JohnGough
""" ' zu Mr'ddlefliawV'Eägrahd*). ' ^0M 'r
Mit einigen Zufätzen, zum -Theil aus dem ftf uxäte 'ä*el
**rn~ ^unftlers" Hrri. Ch a ri e 6 , von Gilbert •
* Yerf affer beginnt diefen Atrffatz mit de* Be*
fierkiing, däfs zwar das Verhiogen des* Ohrs, Feh*
Steine Verändörungeri dfes Tons zu unterfcheideri,
Icbon längft ein Gegenftaftd Her' allgemeinen Auf*»
iierkfamkeit göwefen fey, dafe man aber eirfan*
tferrö felir merkwürdiges Vermögen diefes Organa.
i .• .'..•• j - ][ - :
*) Ausgezogen aus deffen Unterfuchungei* über die Me-
thode, wie Menfchen durch das Ohr die Lage tönen*
' 4er Körper in Beziehung auf lieh beurtheilen , in den
Memoirs •/ Mancheßtr , Vol. V« Pari. 2. von-JM i c*b o 1 -
Ion, und frei überfetzt vom Prof. L ü d i c k e. Da j etzt
auch in Deutf chlarid Bauchredner umherreifen und. lieh
öffentlich hören lallen, fo wird es .meinen Leiern viel-
leicht intereJTant feyn^ ihre eignen Wahrnehmungen
**'|Rit den Erklärungen jUJid Meinungen zu vergleichen,
Welche Hr. Gough in diefem Auffatze vorträgt t den
Hl chollon, vielleicht mit etwas zu viel Vorliebe lur
"einen üeifsigen Mitarbeiter , vortrefflich nennt. t
Ein fpäterer Zu/atz.^ Da diefer Auffatz in dem Stü-
I dke der Annalen, für welches er bell im rat war, nicht
jnehr Platz fand, ift mir, bevor er in den Druck kam,
1 die Gelegenheit geworden, einem der gefchickf-eften
X&nitler im Bauchreden nicht nur wiederholt zuuuhö-
Ten , fondgrn: mich auch mit ihm über die Erklüru ngen,
I dB J
das näftilicb, die Richtung, wolier Her ScKüÖ
kommt, zu beftimmen, bisher ohne Erklärung ge^
laffen habe. Wir bemerken nicht blofs den Ton,
die Stärke und die Art des Schalls, fondern auch*
ob er auf der rechten oder linken Seite, übc^&W
unter uns entftebt, und diefes rrtit einem Grade
von Genauigkeit, der bei den Beschäftigungen de*
menfchlichen Lebens von grofsem und ausgezeich*
p«tem Nutzen ift. ^
Die Analogie mit demGefichte kann uns nicht
dazu dienen, den Grund diefer Beurtheilungskriff
aufzufinden. Die letzte Richtung des Lichtftrabls
wird durch den Strahlenpinfel, welcher in dag
Auge fällt, diefem phyGfch eingedrückt; aber bei
dem Ohre rühren alle Wellenschläge des Sphalles
das Werkzeug der Empfindung nach einerlei Rieh«
tung, nämlich nach der Richtung des Gehörgah-
gas. Der Verf affer findet fich daher genöthigt^
hier-
weiche Ton der Kunft, worin er Meifter ift, Hr. Gough
in gegenwärtigem Auffatze giebt , mehrmahls xu un-
terhalten; Hr. Charles, ein geböhrner Niederlän-
der, deffen öffentliche Vorftellungen den Beifall Ter*
dienen , welchen Jie überall finden, wo er Ge zeigt,
und der nicht ohne wiffenfchaftliche Kenntni^e* ift>
machte während feines Aufenthalts hier fn Halle mir
lein Geheimnils aus feinem Verfahren, fo weit er Geh
deffelben felbft bewufst war, und gab mir die Erlaub*'
ttifs, von dem, was er mir fegte, bei Gelegenheit des
gegenwärtigen A uff atz es, den ich ihm vorgelefen liaheJ
Gebrauch zu machen/ Wird gleich dadurch diele«
akuftifche Käthfel noch nicht gelbfet, fo dürfte es
doch wenigftens dazu dienen, das, was Hr. Gough
hier f agt , richtiger zu beurtheilen. Gilbtru
I 97 \
herbei zu andern That fachen und B6ofeach(ängeÄ
?ine Zuflucht zu nehmen. » ' ' ♦
Er hatte fich ein Jnftrument einrichten^ laffeilt,
elphes durch Anfchlagen emer Feder immer deitf-
Ibeu Schall hervorbrachte ; mitfelft tfeffelbeft
onnte er die Verstärkung oder Verminderung des
>chaJls nach der Entfernung bis auf -j-f-^ftel der
ganzen Entfernung beurthejleri. • Er fand bei Verr-
ieben mit die fem Inftrumerite den Schall .deutlr-*
ler, wenn deffen Weg ganz gerade gegen das
r gerichtet war; und er zeigt durch Verfuche,
afs feJbft der Kopf ein Sinnefckörper, da$ heißt,
i der Art ift, dafs er den auf feine Oberflächte,
hlagenden Schall wahrzunehmen vermag. Wentt
i daher auf die verfchiedtae "Wirkung feines
ad deffelben Schalls nach «Kerfchiedenheit der
jitfernung und Richtung gegen die beideii Ohrelh
fd die beiden Seiten oderTheile des Kopfes ßeht,
hat man eine hinreichende Menge Wahrnetf-
mingen, um die wahre Richtung bezeichnen und
a natürliches Unterfcheirlimgs- Vermögen fdwohl
ierbei, als in- allen andern Fällen, welche bei den,
glichen Befchaftigungen beftändig vorkommen,
runden zu können.
Die bei getilgte Zeichnung auf T*af. I. *)
sot zur Erklärung der iMcheiriuiigen ,v wejßbfc
den Schall Ich lagen entfpringen, die gegen der!
Dpf des Hörenden fchlagen. 'Der einfacmftö Fall
Die nämliche, welche auf Taf. VI. des vorigen Bandet
' fteBt , füt den dieler AufraU teflimmt war. Gilbert.
Annal, d* Phyfik. B, 58- SM. J. 1811. SU 5, G
I
£ 9» )
iftf wetm fije Geh in einer horizontale», durch dl
Ohren gehenden Ebene bewegen , und mufs abp
fondert von dem mehr verwickelten Falle behai
cleJt werden,, wo der, Elevatiönswinkel zvwtfchfl
der horfzontajen Entfernung und der Axe des Gi
hörs mit aufgefafstun4 begriffen ,wird.
Wenn ficli der fchaUende Körper gerade vi
dem Angefichte des Hörers befindet, fo ftelle dl
Halbkreis ACB denjenigen horizontalen Dnrci
Schnitt des Kopfes vor, welcher durch die Oerti
der Ohren E und F und die Axe des tGehörs &
geht; G fey der Ort des fchallenden Körpers, d<
der Bedingung diefes Falls gemäfs in der verlÄ
Ijerten Ebene ACB und zugleich in der gerade
Linie GS liegt; fie halbirt die Linie EF in S9 kua
zugleich den Bogen ECF in C unten rechten Wil
kein. Man ziehe LG und GK> welche den Kre
in T und P berühren , fo werden die Bogen T6
und CFP einander gleich feyn. Nun werden al
Schallfchläge , welche fich nach geraden Linie
die nicht in «len Winkeln TGS und SQP enthalt«
find, bewegen , fich zferftreuen ohne den Kreis s
berühren f und werden alfo nichts zu dem Scha
le beitragen, der von dem in G befindlichen Kö
P^r den Ohren mitgetheilt wird, die Ohren m
gen in E und Fin den Bogen TC und CP9 oder ai
fser denfelben liegen. Es wird aber auch diefell
Anzahl Schläge von gleicher Kraft , in einer geg
benen Zeit und nach einerlei Richtungen , fowol
auf die Bogen TEC und CFP> als auf di^Mi ,
1 I t>9 3
Äri *>Iiegend#n Ohren fallen. ,Di&fbctf ScUfirf*
Wen fich auf zwei gleiche und ähnliche fefte Kör-
V» anwenden, welche auf den gleicheri und ähnli* /
hauet Flächen ECS und FCS Errichtet find. v Ob \
** mm gleich der Schall in den Ohren bildet, fif
wird er doch durch die Schwingungen fehr ver- ,•
*iehrt, welche in def* anliegenden Theilen des
fcopfcs durch die auf fie fallenden Schallfchläge '
feegt werden. Erfchüttern daher die' Schlage des
Sckalls die beiden Theile des Kopfes, welche
weh die auf die Axe des Gehörs fenkrechte Ver-
"IfcdAene getrennt werden,. gleich ftark, fo wer-
An auch die Ohren aus derfelben Urfache gleich
tttft gerührt. Durch Hülfe der andern Sinne
Nftputen wir aber bald gewahr, dafs diefes nicht
Wters geschieht, als wenn der fch allen de Körper
te einem Punkte der geraden Linie fich befindet,
hwlche die Gehöraxe unter rechten Winkeln hal-
Ürt. Auf diefe Art werden die Menfchen durch
Erfahrung belehrt, aus einer allgemeinen Beob-
Wttung einen allgemeinen Schlufs zu ziehen i und
We fchlief sen , ein Körper fey gerade vor oder hin"
■tk ihnen befindlich, fo bald der Schall auf ihre
'teilen Ohren mit gleicher Stärke fehlägt.
■"" • Das fchiefe Hören findet Statt, wenn der
•Wallende Körper zwar in der horizontalen Ebene,
tö*r nicht in der geraden Linie liegt, welche die
föhöraxe unter rechten Winkeln halbirt. Es fey*
'tf der Ort des fchalleriden Körpers; man ziehe
'SOiiach dem Mittelpunkte des Kreifes ; OChitfbir«
G 2
den Bogep j£C& und man nehme QG/sn OM
au$h ziehe man die Tangenten /iPjtf, AfrÄ, PÖ,
Gefetzt nun, es komme von Q ein dem bei M
eher Schall, fo wird der letztere diefelbe Wirkuu
auf den Bogen TCP, als der erftere auf WDÄ
fsern; weil die Bogen offenbar gleich find und
$>unkte M und G einerlei Lage gegen ihre Bogen
haben. Von dem von G kommenden Schalle e*
halten aber die in E und F befindliche Ohren giß*
$he Eindrücke; diefes kann aifo nicht der FaB
npit den Schwingungen feyn, welche von M koi
tnetu Denn obgleich die- den beiden Böge* T&
und WDR mitgetbeiltea Eindrücke einander glei
find, fo fallen fie in Anfehung der Punkte MK\
f> welche die Ohren bezeichnen* nicht auf gie*
che Theile des Kreifes. Der von M kommend!
Schall n*ufs daher auf diefe Organe mit ungleich«
Stärke fcfclagen, wie aus der Figur deutlich eJ
hellet.
tferr Cough beurtheüte durch fein Ohr du*
Richtung des Schalls mit einer Genauigkeit v di*
faur um ungefähr 8° in horizontaler Ebene und
ungefähr um io° in der Höhe über dem Horizonte
von cjer Wahrheit abwich. j
Das Vermögen, wodurch die Menfcben die
Richtung des Schalls beurtheilen,;mufs Täufchun^
gen hervorbringen, fo bald die WeilenfchMge de*
Schalles genöthigt Verden find, in einer Richtung
anzukommen, welche nicht nach, dem knallende*
l^örpex hingeht, wie es bei dem fohit gefchieht»
ß *0Ü J
diefe Täuschungen muffen defto auffallender
Nbpn* je mehr wir geneigt find, uns auf das Zeug*
flfe der. Anne mit Sicherheit ta verlaffen *)•
i .... Ein jeder, der; Gelegenheit hat, in einem
Tfaäe, -das voll Gebäuden verfehloffen wird * vreU
ehe ein merkliches Echo hervorbringen, zu der
Ste*t zu gehen, wenn man man in demfeft^en Glo-
Mutet, wird Tich auf eine auffallende Weife
;eugt haben j dafs man eine fchnelle Verende«
Amg der Richtung des Schalls in dem Augenbli«*
wahrnimmt, wenn die urfprüngliche Mitthei-
Ittg -tieffelben unterbrochen. wird. Denn anftatt
der SefcaH der Glocken bei den Ohren einer '-
Jtfb&ft beUndliched Petfon nach feiner wahren
Bfetttung ankommen follte, wird er oft in kürzet
^jft an zwei oder drei verfchiedenen Oertfcrn re« ,
JMsirt und von ihnen in das Ohr gefchickti Diefe
'Vfeäfchimge»'*fo(t m vi eleit Fällen fo mancherlei*.
-indem nach einander neue Gegenftände dazwifcheii»
-fcsntmen, dafe ea< feinem vorkommt, als fpiele der
'#!ockfenthu»m dje R«ile eineä |eübten Bauchr6d->
Ersauf ekiei?Bühn£, deren Gröfsenach der Star-
>fcnli filnrTrnnf~tr * qichtnach der dermfenfclv-
Mffen Stimme ahgetneffea ift. •
■lr. -Diefe Erfcheinung.hat.meMeAufmerkfamkeit
rffc »uf fich gebogen, und die Aehnlichkeit der
Wirkung, welche fie mit dem Bauchreden > hat,
überzeugt micit jedes Mahl , wenn ich fie höre *
4ftfa dasi4 wate wir, in einem Falle als die Urf^che
tfkYon hier anredet derYeffäfferlelMt ohne Abkürzung '
«Jen Bogen
a«^h ziehe
Oefetzt u
eher bc
auf c''
fseri' •
" Pi
h
1
rieche in Sem amdew
k&me nämlich , dafs dm
., weil der urTprünglida
** a« Glocken durch Zufall
,»t dem Bauchredner durd
«icd. Damit aber die Urfacbe
.uewinmg der unterhaltenden T»
,v ofl^ewöhnlichen Talents fuhrt,
^ -^.ciit geftellt werde, wird es nö-
. *idt Umftände zu beschreiben , weJ-
. VttsCkbung des Redens Statt finden,
.^t des Bauchredners in einer befondern
..*£ derfelben tri beruhen fcheint. '
.v *fticulirte< Ausfprache beftehet in der
<m aus dem Kehlkopfe tentftandeneri Schall
mX* der Mundhöhle, der. Zunge, Zähne und
t .. va 4* verändern. Die verfchiedenen Schwill
^, welche durch das bereinigte Beftreben
v ww verfchiedenen fich thätig bewerfenden Orga«
v «netgt worden find, gehen längs den Knochen
^» K«wpeln von' den in Bewegung befindlichen
* rw'en zu den äufsern Bedeckungen des Kopfes,
i^vuvhts, Nackens und der Bmft fort, von wei-
<b#U eine Reihe ähnlicher Schwingungen der an*
*rto*enden Luft mitgetheilt wird. Hierdurch wird
£* obere Hälfte des Körpers des Redenden in ei-
tt*n ausgebreiteten Schallort, der allgemeinen Mei-
nung zuwider, verwandelt, die den Weg der Stira*
nie aus der Oeffnung zwifchen den Lippen herleir
Ht. Es giebt, glaube ich, Wenige, welche riiqht
irgend ( ein Mahl Gelegenheit gehabt haben folk
ten , fich eu überzeugen , dafs * die gewöhnliche
VorfteJtlung in diefem befondern Falle irrig' ifk
JQfenn wen» es fich ereignet, dafs ein Menfch,
tvftlcher fich in einem Zimmer befindet, fein
Ctofdrt gegen «ine Oeffnung oder ein fchrhales
jtapfter wendet, um mit einer im Freien befind-*
tlfchen Perfon zu fprechen , fo wird ein mit ihm
Zinpner Anwefender deffen Stimme nicht in
natürlichen Tone hören, fondern fie wird
jüömpft feyn, als wenn fie aus einem hohlen
hergekommen wäre. DerUmftand abir*
dftfc jemand deffen Worte deutlich unterfcheidet,
ejr fie nicht von (feinem Munde her erhahenf
tte».- beweifet, dafs die zur Darftellung der
fljfcfte -erforderlichen Schwingungen von den fe^
j^p^.Theilen des üarpers des Redenden fortge*
fßfpzt worden find» welches mit der obigen Be-t
&ft£rtung ühereinftimmt. Die Urfache , nach wel^
*h|^ wir gemeiniglich fchliefsen, dafs die Stimme
IRMler Oeffnung des Mundes komme , fcheint folr
mttjr zu feyn. Die. Wellen fehl äge, weiche 'aus •
4Mbr Oeffnung kommen, find die ftärkftenj fie
effen daher die Schwachem Schwingungen
^Ifjftn lieg enden T heile, Denn wenn e^iue Monge
&£püe nach verfqhiedenen Richtungen in einerlei
jb^roblicke in das Ohr kommen , fo unterfchei-
„4er Hörer nicht ihre verfchiedenen Oer-
t^. fandern er beziehet alle auf den Ort, wo
tttjten ftärklten Schall wahrnimmt- VVqp z. Bi
C *M 5
£
e&n Hmtck hinliaglich weit Von einem fnsgedeliB"
*en Gegenfcmde entfernt ift, fo werde» feine W«*
te durch ein Echo wiederholt : man laffe ihn ab*
ein Jautes ununterbrochenes Getöfe «achen,.;.»
ysnrd Weder er, noch Jemand in feiner Naher4b
lange diefes fortdauert, zwei Stimmen höreo; Xo
bald jenes aber aufhört, wird das Echo fickbSMp
lallen * weil der reÜectirte Schall, der.der fehwScfa*
fte unter beiden ift* zuvor von dem vorhergega*>
genen erftickt; wurde« ' • -* *
Doch felbft in dem Falle, \y*fon der zweite
oder refledtirte Schall von feinem urfprüD glichen
e rfticlqt wird , geht der BFfect deffelben nicht -*»-
bemerkt verlohren* Zwar können die Oerter -fol-
<?her Schalle dann von dem Ohre nicht unterfchie«
den werden , aber die zurückgeworfenen Schwin-
gungen vermifchen fich mit denen, welche unmit-
telbar von dpm fchallenden Körper kommen , und
verändern dadurch die Empfindung, welche ohne
deren Beimischung weniger zufamm engefetzt ge-
wefen wäre, Diefes- ift die Urfache," warum ei-
nerlei .mufikalifches Inftrument, das in einem zu-
gemachten Zimmer, wo defferi Töne vielfältigen
Zurückwerfungen ausgefetzt find , einen gewiffen
Ton hat, «einen andern Ton in der freien Luft
giebt, wo in Vergleichung wenig Zurückwerftm-
gen Statt finden. '
Um diefo Erfahrungen auf unfern O^genftand
anzuwenden , will ich mit einen! Beifpiele aus dem
gemeinen lieben den Anfang machen; Wenn ein
C io5 1
lUdner zu ftinen Zuhörern in einem höhen und
vatien Räume r^det,1 faomrii feine Stimme Wo
jedem Punkte der Wände«reflectirt, welches man
»dem verworrenen Geräufche erkennt, das jede
Parfe zwifchen der Rede ausfüllt. Nichts defto
wwriger weifs ein jeder den wahren. Ort, des Red-
ners, weil feine' Stimme zu def Zeit, der ftärkfte
Sufeall ift. Wenn e& aber "möglich wäre, zu ver- *
hindern, dafs feine« Worte bei den Zuhörern in ge-
i tader Linie ankämen, fo würde ohne Zweifel ganz
;4er Fall des Bauchredners eintreten, und der Zu-
htoex vjürde den Redner in den Ort des nach fei-
• *fr Empfindung vorzüglichften Ecfco's verfetzen,
jmkbes in diefem Augenblicke am ftärkften fchall-
Ä: Denn da das menfehliche Urtheil von den
- Jferfchriften der Erfahrung abhängt, fo würde er
■ AfcPerfon als unzertrennlich von der Stimme be-
.fttchten, und der Irrthum würde in diefem Falle
-m'qraieidlich*feyn, da er durch Vereinigung eben
dwfelben Urfacben hervorgebracht wird, als in
*fawp#Thale ein Geläute, das feinen Ort nach der
Meinung des Wanderers zu verändern fcheint.
'.;* .Der Bauchredner bemühet lieh, feine Zu*
S&auer mit verdeckten Spielen zu unterhalten,
«lohe der »vorhergehenden Täufchung ähnlich*
fad; auch kann man gern zugeben, dafs er einen
feinen , durch Erfahrung fehf geübten Verftand
£Vbe, tun alles anzuwenden y wodurch fowohl das
Urtheil als das Gehör1 getäufcht werden könne.
*Biefes kann nur dadurch bewirkt werden, dafs er
f io6 J
die SchvWrigturgcto,» welche" feihie Worte geben imtf
an «lie Köpfe feinet Zuhörer fchlagen, nicht m den
geraden Linien zwifchen' diefen Perfonen und ihm
fortgehen läfst.. Er mufc daher wiffen, wie er dim'
wahre Richtung feiner Stimme verbirgt, weil die
Kunftfertigkeit ihm Gelegenheit giebt, faft jedes
an deren Stelle erwählte Echo unterzufchiebeiu
Es mächt aber, wie fchon gezeigt worden ift, der
obere Theil des menfehlichen Körpers den äufsera
Schallort aus, von welchem jeder Punkt fo divers
girende Schwingungen fortfehickt, als wenn fiel
von einem gemeinfehaftlichen Mittelpunkte kä-
men. Diefesift die Urfaphe, warum man, indem
inan wie gewöhnlich fpricht , die Richtung feiner
Stimme nicht beftimmen kann,, da fie wirklich in.
diefem' Augenblicke nach allen Richtungen fort-
geht. Der Bauchredner erlangt daher auf eine
oder die andere Art di$ muhfame Fertigkeit, den
Schallraum innerhalb des Raumes zwifeben feine»
Xjppen zufammenzuziehen, welches ihn gefchickt
macht, den wahren- Weg feiner Stimme auf enge-
Gränzen einzufchränken. JDenn derjenige, Wek
eher in diefer Kunft geübt ift, hat nichts weiter
zu thun, als feinen Mund fchief gegen die Gefell-,
*fchaft zu richten, und feinß Worte gegen einen
gegenüber fteheno'en Gegenstand zu werfen, (wenn
ich mich diefes Ausdrucks bedienen darf,) von,
welchem Ge unmittelbar fo reflectirt werden, däfs
fie in die Ohren der Zuhörer aus einer unerwarte-
ten Gegend kommen, da denn d$r r^flectirefcd*
t i*7 1
fegenftandT der Sprecher zu feyn fcbeint. Die
Kfttar fcheint diefer Art von »Betrug keine Gran-»
«ob zu fetzen-; der Bauchredner hat fich nur in
£&t zu nehmen , dafs die Richtung der geraden
Schwingungen nifcht zu nahe bei dem Kopfe der
PttfonJ vorbeigehe, die er täufchen will. Denn
Wöin die Linie zwifchen dem Munde des Künitlers
»ttd dem reflectirenden Gegenftande einem ihrer'
(Aren zu nahe kommt, fo wird die Ausbreitung
dw Schwingungen verurfachen, dafs fie die Stirn*
Ae felbfbanftatt des reflectirten Schalles hört
■"• Der einzige Bauchredner, den ich. auf merk-
{»•beobachtet habe, handelte ganz übereinßim-
inend mit der vorhergehenden Theorie diefes
SNorkwürdigen Paradoxons in der Lehre vom
Schalle. Seine Zuhörer waren in zwei gegenüber
felrenden Reiben nach den zwei Wänden eines
tagen engep Zimmers geordnet« Die Bänke, auf
irtkhen fie fafsen* reichten von einem Ende des
Phfczes bis zur Mitte deffelben, der übrige Theil
waunbefetzt. Es wurden von ihm folgende dröi
Kniftffücke gemacht. Erftlich Iiefs er feine Stirn-
ffle hinter feinen 2/uIiörern hervorkommen; fie
fehlen aber niemahl$ von einem Theile der Wand
fed den Köpfen der Leute vorbeizugehen , hinge*
gti& wurde fie allezeit wie die Stimme eines Kin-
des gehört, welche unter den Bänken zu feyn
fehten. Er ftand während des Redens gebückt,
und hatte feinen Mund gegen den Ort gewendet,
tf* welchem der Schall herkam, fo dafs die 14^
nie zwifchen feinen Lippen und dem reflecffreaiMI
Gegenftände den Ohren der Gefellfchaftnicht nah#
kam. Zweitens machte er, indem er 'auf , de*
freien Platze fortging, und den Rücken gegen du,
Zufchauer wendete, fehr verfchiedene Stimnfafc
unter einander, welche aus einem offenen Speif«*
fchranke, der in der Entfernung von 2 oder &
Yards ('>| bis g| dresdri. Fufs L.) gerade vor ihm-
ftand, herzukommen fchieh. Drittens ftellte er ei*
umgekehrtes Trinkglas auf die Hand eines fein«*-1
Zuhörer und ahmte alsdann das Gefchrei eine*
Kindes nach, als wenn es aus demfelben käm$.
Sein hierbei beobachtetes Verfahren war folgen«
des : den Oberarm des Zuhörers liefs er an feine'
Seite anfchliefsen , alsdann wurde der Thöil unter
dem Eilbogisn in" eine horizontale Lage gebrach*^
rtiit der Hand unterwärts gekehrt, welches von
dem Künftler felbft gefchah. Nach diefen Vorbe-
reitungen bog der Mann feinen Körper vorwärts h*
eine Lage, welche das Profil feines Gefichts den»
Gefichte des Zuhöfers. zukehrte, indem er feine»!
Mund gegen das Trinkglas richtete ; und ift diefer
Lage ahmte er die Stimme eines eingefchloffenen I
Kindes fo vollkommen nach, dafs man drei StcdluA*
gen des Glafes durch eben fo viel verfchiedefce?
Töne leicht unterfchelden konnte. Wenn erz.fi*
die Mündung des verfchlöffenen Glafes gegen die
Hand drückte, wenn er einen Rand deffelbeu hob, j
und wenn das Gefäfs nahe bei der Hand, ohne!
£4 zu berühren, gehalten, wurde. Das zweit*
1 *°9 1
*nd dritte Beifpiil des Bauahredens bietet fiche-
pe .Beweisgründe dar, dafs 'diefes Vermögen zu
täufchen nur in der Kunft befteht, anftatt des
Hauptfchalls ein Echo unterzuschieben; denn au*.
fear der-merklichen Veränderung in der Richtung
der Stimme fand man fich durch verfchiedene zu-
rückgeworfene Schalle getäufcht, dergleichen, wie
die Erfahrung lehrt, allezeit von jeder Art des Ge*
tofes hervorgebracht werden, das aus einer Höhl*
kommt. - ••'',•
Mit welcher Genauigkeit das Ohr die feinen
Veränderungen des Schalls und . deren Ürfachö
wahrnimmt, davon ift Folgendes ein Beweis. Ich
habe häufig beobachtet, dafs ein Wafferfcdl, wenn
der Grund mitwSchnee bedeckt ift, ein fchwäche*
«res und dumpferes Geräufch als in andern Jahres«
aeiten macht. Die menfchliche Stimme leidet in
einem Haufe ähnliche Veränderungen, wenn He
gegen eine Menge weicl er Körper trifft, z. B. au^
yiele Haufen Wolle, oder auf eine gedrängte Ver-
Jfctpmlung in einer Kirche.
Die Methode, zu verhindern, dafs die Schwin-
gungen der Sprachorgane fich nicht den äufsem
Bedeckungen, mittheilen, fehlt mir noch, zur
Vervollkommnung 'der Theorie des Bauchredens,
und ich glaube, dafs fie blofs von einem in diefer
Kunlt Geübten ergänzt werden kann. Ich mu£a
daher diefen. Gegenftand unvollendet laffen , weiV
ich keine Ansprüche auf diefe Gefchjcklichkeit ma-
chen kann.
•: zu satz; \. •■■ ;- *.«
9 u d e m v or/i eh e n den Auffatz*\
r von , :
, Gilbert.
Jtlerr Gough hat bei feinen Erklärungen einen
Haupjrum.ftand ütyerfehen. Die dumpfe Stimme, wel-
che klingt), als komme fie aus einem eingefchloffenen
Räume her, und nach der man diefe MocUßcation der
men fehl ich en Stimme wahrfcheinlich die Bauchfprache
gemannt hat^ -Wird, bin ich anders recht berichtet^
beim Einziehen der Luft in die Lunge, nicht,* wie
£ei dem gewöhnlichen Sprechen, während des Aus*
athmens gebildet. Herr Charles leitet das AngreL»
fende des Bauchredens daher, weil während deffel-
beh die Lunge die Luft nicht auf die gehörige Art ein-
liehen und in fich aufnehmen könne. Bei der gro-
fsen Fertigkeit, die er befitzt, lieht man ihm das
Mühfame und Erzwungene der Sache nicht an ; hoch«
ftens bemerkte ich, wenn er mit dem Bauehreden ah*
fing , dafs er jedes Mahl die Augen ein Mahl zusam-
mendrückte. Weniger Geübte follen roth im Geliebte
werden und fich fehr erhitzt und angegriffen fühlen.
Herr Charl es hat es in feiner Macht, drei oder vier
ganz verfchiedene Stimmen hervorzubringen, die fiel*
im Grade der Klarheit (fofern diefe dem Dumpfen
cnfgegenfteht) , auch etwas in der Stärke, zugleich
aber durch etwas nicht Befchr eibbares fo von einan-
der unterfcheiden , dafs es unmöglich ift, der Täu-
fchung fich zu erwehren, man höre verfchiedene Per-
fonen in ganz verfehl edenen Entfernungen und unter
verfchiedenen Umftänden reden. Habe ich ihn recht
verständen, fo bildet er die heilern und klarern Stim-
men nicht beim Einziehen, der Luft, fondern nur die
dumpfe. Alle vier Stimmen find vollkommen ver-
nehmlich, deutlich und wohlklingend, fo dafs die
C *« 1
^feterJr*etty welche* tifntoigenehme utfcl widrige Töne
iu hören erwarten. Her* C»h ar 1 e s fpricht die artt-
Jtralirten Töne iniif^Men4 vier Stimme* mit t gl eicher
Beftimmtheit aus; feinte Sylben oder Buchftaben zu
verfchlucken ,H uttcf re*det mit allen vife* Stimmen mit
einer gleichen Geschwindigkeit und Geläufigkeit. Er
Jbedient-fich der franzöülfehen Sprache, welche er am
beften fpricht, und giebt den Zuhörern ftets Unterre-
dungen zwifchen ilch und einer zweiten unßchtbaren
Ferfbri, ]a. manchibAhl mit zwei oder drei verfchiede'-
toen Unüchtbareri zu hören, welche alle mit gleicher
Geläufigkeit eine fehrgetchwinde'franzöfifcheConver-
fation führen, ohne Einander auf die An ttvofteh warten
5tu 1 äffen. Einfo gefchwindes'und lebhaftes ununterbro«-
ebenes Sprechen greift an, wenn es mit der natürli-
chen Stimme gefchieht; noch mehr mufs das mit diefeii
Itünftlichen Stiihmen der Fall feyn; auch hält Herr
Charles die Anftrengüng nicht leicht über einehalba
Stunde aus, und fallt deshalb die übrige Zeit feiner Vor*
fte llungen mit manchem aus der fogenannten ergötzen-
den Phyfik, auch aus der wahren Phyfik aus, wobei feine
Gefchicklichkeit und fein Anftand ihm den Beifall der
Uberrafchten Zufchaüer zu erwerben nicht verfehl em .
Herr Charles führte in den Vorftellungen , wel-
chen ich beigewohnthabe, folgende Gefpräche : 0 Mit
feinem Bedienten, der aus einem Keller unter der
Bühne herauf zu fprecheri fchien. Er bog den Kör-
Jier nach der Erde zu, als -horche er, ob jemand unT
ten fey, fprach mit feiner gewöhnlichen Stimme, uttol
erhielt fogleich die Antwort, welche auf das Tau-
schen dfte einer Stimme aus einem Keller, unter dem
Orte, wo er feinen Kopf hihbückte, glich In diefer
Lage fetzte' er das Gefpräeh einige Minuten lang fort.'
Endlich fchien die antwortende Stimme Geh zu ent-
fernen. Nu* ging <*r *...,*
C •« 1
*) an eine Thüre, in der <^ ^üj^auern, geg£||
•her ftehenden Wand, rie/ mit hal^ gejen fie gewttnA
■fem Kopfe feinen Bedienten, und, dieser antwor$*ty
ßus dem Nebenzimmer .wieder £*hr taufchend. ^Ns*|
einigem Beden, öffnete er die Thürq, trat ei^g
Schritt hinein, fetzte das Gefprich fort, und erldik
nun eine weit hellere Antwort, wie üe feyn -muftt^
wenn die Worte des Bedienten nicht mehr rhu rjljjfaf
Holz der Thüre hindurch za. gehen brauchten, £gfc>
dem fich unmittelbar durch die Luft bis zu den»2&4fety
rem verbreiten konnten. Zuletzt war es, als weu*
der Bediente fich während des Sprechen^ entfern^,
Da. Herr Charles in beiden Fällen den Kopf,^
hin wendete, woher der Toxi zu kommen fchien, $f
argumentirte ich hieraus für die Richtigkeit 4tt
Go.ugh'Ichen Erklärung« Um mich zu widerleget^
wendete er während der zweiten Vorftellung, wAf
rend die Stimme hinter der Thüre herzukommt*
fehien, feinen Kopf ganz herum nach den ZufchauerU
und j&'xe. dumpfe Stimme fehlen mir dadurch nicht; «ft
Geringsten verändert zu werdenv ,. J
. 3) Er teilte einen der, «Zuhörer neben fich «h
der Bühne , wendete lieh nach ihm und redete "
franzöfifch an. Diefer gab zwar zu erkennen , er
de nicht franzöüfch, fogleich aber erfchallte fchei
aus ihm heraus eine ganz geläufige franzöfifche &4
Wort. Das Gefpräch ging fort; auch er JGoJJte mit «bei
Bauche reden können. Herr Charles näherte, j|
das zu unterfuchen , feinen Kopf dem Bauche des ^1
dem, und nun hörte, man aus dem Bauche des anct*fl
hervor eine dumpfe unjl, fchwache Stimme. Als
die Wefte aufknöpfte, wurde die Stimme heller un
deutlicher* als komme der Eingefchlodene' et«f
mehr in Freiheit. Sollte. hier, der Kopf oder der Bajifi
des Nebenstehenden als ein Gegenftand gewirkt
'bei
[ n3 ]
fcft, der ein Echo 2urück warf? Wohl um to weni-
■BT) da ich nicht recht abfehe, wie bei Tonen, die
kirch Einziehen der Luft gebildet werden, ein Echo
Abt Art, wie wir es uns gewöhnlich denken, über-
last Statt finden kann. Eben fo nahm Herr Char -
Ufüpen Hut in die Hand, und es antwortete ihm
ätiß&e Stimme, die aus dem Hute hervorzukora»
aöhiehien. Dabei ftand er ganz gerade vor den Zu*
iörert, hatte den Hut auf der flachen Hand liegen, und
Mte den Kopf nach dem Hute hin.
4) Herr Char 1 es trat an ein Fenfter^ror den Zu-
, und nun entftand ein Gefpräch zwifchen ihm
jetoand, .der unten auf der Straße zu ftehen fchien.
Stimme war entfernt, und wurde, als er das
aufmachte , viel heller ; war aber auch bei ge-
en Fenftern eine ganz andere als die dumpfe
und Keller - Stimme. Zuletzt fchien der Spre»
dtttie fich zu entfernen.
$ In dem Saale, worin Herr Charles feine Vpr-
n gau, befand fich hinter den Zuhörern ein©
llerie. Er ft eilte fich an den Fufs derfelben und
herauf, das Geficht nach der Stelle hingewen-
>, Wo er fich die zweite Perfon dachte. Diefe ant.
von oben herab, und jedermann fuchte den
«enden auf der Gallerie, fo täufchend befand
dort die Stimme , die man hörte. Während Herr
tri es längs der Gallerie hinging, veränderte
der aus der Höhe herab Antwortende fcheinbar
Stelle auf der Gallerie.' Zuletzt war es, als gin-
«rsur Thure der Gallerie heraus, und antworte
von aufsen her von oben herab. Alles das war
überrafchend und täufchend«
6) Herr Charles ftellte einen Schirm auf die
, und fing ein Gefpräch mit einem Kranken an,
finter demfelben zu liegen fchien, indem er bald
Manii d. Phyfik. B. 38. St. i. J. 1811. St. 5. H
t "4 3
durch den Schirm mit ihm redete , bald den Kopf hl
hinter den Schirm hielt. Auch hier war die Täufcbafl
fehr grofs. Es liefsen üch felbft 2 oder 3 Stimme
hinter dem Schirme hören. Der Kranke mitmatä
rer, der Aufwärter mit hellerer Stimme.
Befonders ift Herr Charles in dem Entferne
der Stimme ein Meifter.
Dafs die Luft beim Einziehen in den Mrarf 1
gut als beim Hinaustreiben aus demfelben zum Tön«
kommen kann, dafon läfst üch am leichteften bei
Pfeifen die Ueberzeugung erlangen. Herr Charll
behauptet, bei dem Bauchreden würden die articuU
ten Töne fo gut als bei dem gewöhnlichen' Sprech
in dem Munde gebildet, und man bedürfe auch h
ihnen der Hülfe der Zunge und der Lippen. In i
That fieht man auch, dafs er die Lippen fchnell h
wegt; als geübter Künfüer thut er es aber foweii
merklich, dafs man diefes leicht übersehen kau
Auch dreht er, um diefes beffer zu verbergen, m
die Täufchung, als rede ein anderer, zu erhöhe
den Kopf in der Regel halb von der Gefellfchaft we
ohne dafs diefes etwas Auffallendes hat, da es I
dem haftigen Gefpräche mit dem Andern fehr natfl
lieh ift, daß er nach der Stelle hinfiebt und hinhdi
wo der andere zu ftehen fcheint. Diefes lieht He
Charles überhaupt für eine wefentliche^ Sache 4
Er fixirt den Punkt, wo die Stimme hertönen fi
mit feftem und angeftrengtem Blick, und hebt eil
vgermafsen den Körper dorthin; und dann fprichti
lo oft ich ihn bemerkte , während man die Töne i
Bauchfpräche hört, mit halb offenem, rundliche
Munde, wobei ich den Rand der Lippen immer
Bewegung iah, ohne dafs doch die Lippen gefchloll
wurden. Diefes würde Herr Gough zum Vorthei
feiner Erklärung deuten , dafs das Bauchreden in d
'/
[ ll£ 1
; beftehe', den Urton beifammen zu erhalten und
jden zurückgeworfenen Ton hören zu lauen; ein*
iliruug, der Herr Charles lebhaft widerfprach,
i die auch in der Tbat (ift anders ein Xolches Zu*
balten überhaupt möglich) nicht die Hauptfä-
Mimachen, fondern nur'einigen Antheil an der
den Wirkung haben kann. Hätte Hr. G Q u gh »
mach dem Anfange feines Auffatzes fcbeint, die
», bei den dumpfen Tönen der Bauchfprache
die Luft blofs von den feften Theilen des Ko-
nddes Oberleibes, als tönenden Körpern, in
ng gefetzt, fo weifs ich nicht, wie er es er-
wollte., dafs man den Sprecher nicht in dem
aer, fondern aufser ihm an einer ganz an*
le zu hören glaubt. *
Herr Charles behauptet nach feinem Gefühle,
f fanpfer und entfernter die Stimme fey > defto tie-
* Unten in der Mundhöhle, dem Kehlkopfe näher,
tue gebildet; je heller und näher, defto mehr
t Munde. Wenn er die Stimme von ob^n herab
.lalle, fo werde die Luft ausgeftofsen , und in«
t er den Hals lang ziehe, laffe er die Stimme ge-
i den obern Theil des Gaumens ftofsen. Dafs bei
l Bauchreden der Kehlkopf und die innern Sprach-
ge die Hauptfache machen , davon fcheint die
der an dem Zungenbein befeftigten Mus-
/.reiche fich von aufsen fühlen läßt, und der
i ein: Beweis zu feyn, dafs es Herrn Charles
t, Morgens (wo jene" Organe mit Schleim bedeckt
1 minder gelenkig zu feyn pflegen) mit dem Bauch*
nicht gelingen will, indeüs es ihm, je fpäter
s, defto Weniger Mühe macht.
Charles bemerkte noch, es komme bei
i Bauchreden und dem Täufchenden deüelben viel
I dafc ganze Local und auch auf den Ort aii, wo er
Ha'
£ n6 ]
fielie. Er ftellt lieh jedes Mahl zu derfelben Sd/tm
von den Zuhörern, von welcher her fie den Unfidbte*
baren hören follen, welches bei feiner Lebendigkflh»
mit der- er (ich nach diefem umfieht und nach 3™
hinhört, ohne Ablicht zu.gefchehen fcheint. Mehren»
theils näherte er, fich den Wänden, Thüren u. t w./
hinter welchen die Baüchftimme verborgen zu fey»
fchien, bis auf 1 oder 2 Fufs; mebrmahls blieb er
aber, mehrere FuCs von ihnen entfernt. Und wenajar
die Stimme von oben herab fchallen läfst, fo ift «P
von der Stelle der Wand, welche die Töne unmittel-
bar in das Ohr des Hörers zu bringen fcheint, wfltt
12 und mehrere Fufs entfernt. Dafs efer BaücbriftdU
ner vor den Zuhörern ftehe , und die Stimme eine*
Unficjitbaren hinter ihnen, oder ihnen iur Seite, köä»
ne ertönen lafXen, erklärt Herr Charles für gan»
unmöglich. So yerftand er Herrn Gough's Erzab-f
lung von einem Bauchredner, der fich in England
hatte höreh laffen; doch läfst fie eine andere Ausle-
gung zu, wo >der Verfuch mit demjenigen Aehnlich*
keit haben würde, bei welchem Herr Charles ia
der erften Vorftelluhg lieh mit einem Unfichtbarett
unterhielt, der lieh unter den Stuhlen der Zuhörer
aufzuhalten fchien. Kinderftimmen liefs Herr Char-
les den Zuhörern nie hören; es waren alles wobhfi-
nende männliche Stimmen. Eine folche Kinderfilm*
me ift, nach ihm, ein Beweis weniger Gefchicklich*
keit im Bauchreden. Andere nachahmende Töne liefs
er mit der Bauchfprache täufchend hören % z. B. d€Ä
Schall des Sägens u. a.
Herr Charles erzählt mir, bei feinem Aufent-
halte in Göttingen vor zwei Jahren hätten fich nicht
weniger als 24 Studirende gefunden, die von ihm
fehl echterdings das Bauchreden lernen wollten. Nach'
Prüfung, derfelben habe er mehrern einige Anlag*
rm-4
C «t7 1
nicht abfprechen können, und nach länger m
ichte hätten ein Paar etwas Bauchreden ge->
, aber zu einer Fertigkeit zukommen, gehöre
und längere Uebung. •
Öas Täufchende der Bauch fprache dürfen wir
hoffen eher genügend erklärt zu fehen, als bis
r* Äer , das Entftehen der menfcblichen Stimme
pt mehr Auf fehl fiffe haben werden. Dafs fie
|<den Tönen der Blasinftrumente gehört, darüber
: zwar kein Zweifel herrfchen zu können ; doen
^fie fich nicht mit den einfachen Blasinftrumen-
ktergleichen, in welchen die ganze eingeEchloffene
Itoüe oder ein aliquoter Theil derfelbeh zum
ringen kommen, und ihren Längen proportional
öhen erzeugen , fondern fie hat nur Aehnlich-
; mit cjen viel zufammengefetztern Blasinftrumen-
ait Zungen oä er den fogenannten Rohrwerken der
}* ii* welchen die eingefchlolTene Lufttäule durch:
k$hnellen Schwingungen einer elaftifchen von ei«
i Ichmalen Stimmritze umgebenen Zunge an getrie-
ft und in tönende Schwingungen, nach Gefetzen
wird, die, fo viel ich weiCs, noch nicht ge-
anfgefunden und entwickelt find. Erft wenn
fes der Fall feyn wird, werden wir den menfchli-
Gefang erklärte können, der über anderthalb
wen, in feltenenFällenfogar dreiOctaven umfafst,
htet wir den in der Mundhöhle eingefchloffe-
b£ Luftraum nicht bedeutend zu verlängern oder
\ verkürzen vermögen. Die, welche die Kunft
aen, mittelftieines Blättchens Lauch, das fiel über
pbere Zahnfleifch legen , , oder eines gefalteten
imn - Blättchens , das fie fo vor den Lippen bal-
dafs der eine Theil frei hin und her fchwingen
den Gefang 'einer Nachtigall täufchend nach-
len, oder ganze Stücke zu blafen, fcheinendem
<'t »18 3
ähnlich zu verfahren. Wahrfcheinlich auch die, «tl«
che auf dem Brummeifen fpielen. Noch weit fchwie-
riger iCt es unftreitig, den Antheil aufzuladen, Jen
der Kehlkopf, die Stimmritze und deren Deckel,
der Gaumen , die Zähne , die Zunge - und die Lip-
pen an der Bildung der articulirten Töne in ihrer fe
grolsen" xViannichfaltigkeit von Stimme und Ausdruck
haben. Selbft wenn wir alles das willen wet&n,
wird es immer noch kein leichtes Problem feyn; an-
zugeben, auf welche*; eigentümlichen «Modfficaffoä
der. Wirkung diefer Sprachwerkzeuge das Bauchrede»
in leinen verfchiedenen Nuancen beruht. Frühe*
halte ich die Aufgabe nicht für auflösbar. Für Efcf»
fiker und* Phyfiologen fcheint hier alfo noch ein w*i*
tes Feld gemeinfamer neuer Forfchungen offen ztt
ieyn., Und ich wünfehe ihnen, dafs fie dabei auf
einen fo gewandten , gefälligen und für wiffenlchaft»
liehe Kenntniffe | fo viel Sinn habenden Künftltfr
als Hr, Charles, ftofsen mögen, Yom^deffen tu-
lohender Kunft fich durch das eigneHBfir zu üpttra*
gen jedem Vergnügen machen wirck
Halle, den 27. Mai igii. /
C
I H9 3
VI.
ng und Trocknung durch Gaffer dampfe von
Bu c h a A an , Civil' Ingen, zu Glasgow.
-hat in den letzten Zeiten das Heitzen durch
ky&rdämpfe immer vortheilhafter gefunden % und^
"di wird die Anwendung deffelben häufiger in Ma-
fcturen verfchiedener Art *). In einer Fabrik un-
tttrlasgow bedient man üch diefer Heitzungsart mit
lattheil in den Zimmern, wo die Baumwollen - Waa-
auf Kupferplatten gedruckt werden, und zum
l der Mangeln, des Magazins, und des tComtoirs,
l dabei wird der Dampf bis auf eine Weite von 93
"1(279 engl. Fufs) geleitet. t
Zu JLeeäV hatte man vor einigen Jahren die Dampf-
ng , ftatt der Oefen , zum Trocknen von Waaren .
iOrofsen eingeführt, fie aber, ich weifs nicht war-
bt, wieder aufgegeben. Hr. Lounds zu Paisley be-
llt fich ihrer leit langer Zeit zum Trocknen der fei*
iMouffeline, und findet fie fehr vortheilhaft. £)ie
Leys und Maffon zu Aberdeen bedienen lieh
: ihrer in ihren Bleichereien. Schon feit mehrern
ren trocknet man gewiffe Arten von Mouffelin, in-
lem man fie um einen hohlen zinnernen Cylinder
kelt, den, man mit Waflerdämpfen füJIt; von die-"
r Art zu verfahren rede ich indefs hier nicht.
Um Wolle nach dem Färben, und um die unter
Namen Pullicats bekannten, mit kleinen Vier-
ken farbig bedruckten baumwollenen Schnupftücher
1 trocknen, wird eine viel höhere Temperatur erfor-
t, als zu dem feinen Mouffelin. Die rlH. Muir
Brown zu Glasgow halben fich überzeugt , da£s
rauch hierbei vortheilhaft ift, lieh des Wafferdampfs
1 gewöhnlicher Oefen in ihrer Bleich- und Färberei-
nlage zu bedienen. Sie finden, dafs, feitdem fie
efe Heitzungsart eingeführt haben, ihre Farben
^♦) Die Verfuche und Erfahrungen d*s Hrn. Snodprafs
' Über Heitzung von Manufakturgebäuden durch WaiTer-
dampf kennt der Leier aus dielen AnnaUn, J. 1809.
H. 12. odex Neu*%Folge, B. $. S. 395. Gilbert.
C »20 ]
Schöner bleiben, als wenn fie die Zeuge zu einem
Landbleicher fchicken, und fie fchreiben dieSes allem
der Anwendung der Dämpfe zu.
Ich follte glauben , man würde lieh in London in
vielen Fällen mit Vortheil des WaiTerdampfs zurZim-
merheitzung bedienen können ; grotse Gafthäufer,
grofse Magazine und Läden , Kirchen , Hofpitäler tmd
andere öffentliche Gebäude liefsenjfich dadurch hei-
tzen, und ein einziger KelTel würde hinreichen, meh-
rere an einander ftofsende Häufer zu heitzen, wodurch
man an Anlage - Capital und an Dom,eftiken fparen
würde. . %
VIL
Ein neuer in Rufsland am 1 3. März
181 1 herabgefallener Meteorf tein.
Am 13. März neuen Styls ift im Gouvernement Poltawa
auf einem Landgute des Grafen Gol ofkyn ein Stein,
15 Pfund fchwer, aus der Luft gefallen. Drei ftarke
Dontierfchläge gingen vorher. Der Stein war, durch
feinen Fall eine Arfchiene tief in die Erde gedrungen.
Als man ihn ausgrub , war. er noch heifs. (Hamburger
imparth. Correfp. 18. Mai ig 11.) ^
Im Romen'fchen Kreife, in dem Kirchdorfe Kuli-
fchowka* fiel nach drei Donnerfehl ägen^ die um Mit-
ternacht auf den 3. März *) kamen, ein Stein aus der
Luft, der über 15 Pfund an Gewicht hielt. Die Au-
genzeugen diefes Ereigniffes haben, bemerkt, dafe
diefer Stein bei dem dritten Donnerschlage mit unge-
wöhnlichem Krachen und einem gewiffen Pfeifen
fchräg. herunter zu fliegen fchien, und Funken von
fich warf. Er fiel in den Garten des dortigen Brauers
Schkolenko, und gitig durch das Eis auf eine Ar«
fchiene in die Erde. Beim Ausgraben dcffelben fand
man, daCs er noch heifs war. (Berliner Spen. Zeit.
2%. Mai 18 11 > aus der Petersb. Zeitung.)
*) Da der Tag in der Hamburger Zeitung zugleich nach
dem alten Style angegeben ift, fo halte ich den 13. Man
für die wahre Zeit. Gilbtrt.
% \
-*:
■*ANNALEN DER PHYSIK.
-- ": * : n : — , . u- — T— —
J-lH&GANG i8n, SECHSTES STUCK
■■- L-* ' ■ . . '
UNTE RS U G Hü NÖÄN.
***r die'elektri/ohe Säule, veranlafst
ftfrhh die grofse Volta'fche Batterie*
mtltHe derKaifer der polytcchnifchea
Schulf gefchenht hat, ;
'.»'.• von
tf^4lV-L.VSM<5 un d T H E N A RD,
{ßptff *» Xnft. und Proff. der Pari!** XJniverfit$t *), ^
n '^~' ; ^
-j^* •- JL'1© grofse Volta'fche Batterie , wacher
B^jpolytechmfche Schule" der Freigebigkeit des
^Äqrs Verdankt, befteht aus 600 Paar quadrat-
^^JjTjai iiberfetzt au« ihren Recher ches phyfico - cAimt-
qfr**<1 fo,\testi b fVoccaJion dt la grande Batterie voltaU
.VJtpMmnic pnrS. M. 1$ et R, ä V icole polytechniijue.
**mrft t$iu T, I. Prem. partie. Diefe Unterfuchüngen
lÄ~{seiL fich auf das {jrenaufte ah die Reihe der aus-
hneten galvanifch -. elektrifchen Forfchungen an,
•,ich in den Annaleu den Leiern vollftändig vbr-
"■flpÄ** nafee; lie dürfen daher in diefem Werke nicht ;
4JH|1W Zltgleietkmögen fie eine Probe abgehen von der
lift£ti*utfchtife^ der Recherehes diet^v beiden hoch ver-
♦toten Narnriorlcher^ jnit der ich mich jetzt befchüf*
*f*** ->■ * Gilbert.
.. d. Phyfik. B. 58. St. %. J. 181 1. St. 6. I
/
förmigen Platten. Jedes diefer Plattenpaare ift aus
zwei Platten zufamrnengefetzt, einer Kupferplattej
welche 1 Kilogramm, und einer Zjnkpjatte, welche
3 Kilogrammen wiegt, iiiid hat o,3 Met^r« ^un-
gefähr 11 par. ZoH} Seit«. Folglich beträgt die
Oberfläche einer Platte 9 Quadrat - Decimetoi
(122 par. Q. Z.)* und die Oberfläche der ganzer
Batterie 54 Quadratmeter (ungefähr 5oo Quadrat-
fufs)*). Wir wollen lieber weniger Platten
aber von gröfserer Oberfläche.hftben j denn es wai
in, diefem Fall immer leicht, . jiachdem, vpr ü&i
Wirkungen würden ftudirt; haben, fie zu zerfchjfci
den, und dadurch ihre Zahl nach.Willküh^zu y«i
mehren. Die gewöhnliche Ar* » Raulen aus Plat
ten von grofser Oberfläche zu bauen , ift fehr kofi
fpielig ; nach mehitern Verfuchen gäben wir dahe
der Batterie folgende Einrichtung, welche wea^j
feoftbai; ift. • .
2. Die Platten flehen in keinemTroge, föndaj
auf einem Fufsgeftelle (tr&eau) z^vifchen eine*
Rahmen , der an dem einen Ende mit zwei Schräg
*) So lautet das Original ; diefes ift ab er nur die GrBfi
'der einen breiten Oberflache einesTlattenpaars , un
'f die Summe diefer Oberflächqnl Denkt man fich in j<
dem Plattenpaar die Kupfer -und die ZinkfläcKe zuUfl
mengelÖthet, fo dafs jedes Paar nur Eine breite Sfiftl
fläche und Eine breite Kupferfläche hat, fo betrag* d
Summe aller Zihkflächen 54 Quaclrat- Meter un£ etffni
" viel die Summe alle* Kupferflaohen. So fern die H21J
famkeit der Säulen blofs auf der iSeifutirung der be£d<
" Metalle mit einander beruht, giebfaifo diefe> Art/ d
" Beftimidung die Grölse der erregenden Oberfläche^
Gilbert.
X 123 3
bei yerfehi ift*, lfcittelft derer die Platten fich nach
Willkühl; an einander» preffen laffen. Sie berühren
afogends das Holz , fondern werden davon durch
Gfesftäbeund durch einen Kitt getrennt, der aus
4 'Keilen Ziegelmehl, 3 Theilen Harz und
ilMe gelben Wachs befteht. Um die Zelleii
««ifehen je zwei Plattenpaaren zu bilden, dienen
Wflne Stäbe aus recht trocknem Heize , die in
dei Kitt getaucht vrerden, untf eine Dicke von
<Wo4Meter (i^ Linien) hiben. Man fetzt das er-
f4eKaltenpaar in den Rahmen, an die den Schrau-
IW gegenüber ftehende Seite, kittet dann an die
Itodte Oberfläche der Platte, längs des untern Kan-
te und der beiden Seitenränder derfelben, drey
4öW*e Stäbe auf, fetzt das zweite Plattenpaar dran;
töd drückt es gegen das erfte. Wird » der lütt,
■iwaöt die Stäbe durchdrungen find , . nicht zu ge-
schwind trocken, fo laffen fich auf diefelbe Art 4 bis
(Iwd mehr Plattenpaare in den Rahmen einfetzen,
jftfman fie zufammen zu jpreffen 'braucht. Man
fo fort, bis fich alle 100 Plattenpaare, die
isSäule*) bilden f ollen, in dem Rahmen befinden*
trägt man auf die untere Fläche und die bei-
litenflächen der Säule Kitt mit einem Pinfel,
ikt damit -forgfältig die Fugen zwifchen den
und Stäben, und die Ränder der Platten,
»
H So nennen nämlich die Verff. das , was ich lieber mit
Ikm. Namen: einzelner ZelUn - Apparat , bezeichnen
I «kto«< .Gitktrt.
I a
V t 124 ]
und ebnet den KitJ mit einem heifsen Eifen. Uni
die Zellen fchnell mit einer FlüffigkeitfüUeirzu kön-
nen, verlieht man die obern Ränder der Säule .mit
<einenvo,o4 Meter (lf Zoll) hohen Rande, fo, daCs
IdieFlüffigkeit von Zelle in Zelle überlaufen kann.
3. Eine fo leieht gebaute und fo fehlere
Säule läfst fich nicht umkehren, ohne aus einander
•zu fallen. Um die Zellen ohne Schwierigkeit lee-
ren zu können , haben wir daher in jedem Platten?
paare ein kleines Loch von 0,007 k*s 0,008 Me-
ter (3 bis 3f Linie) Durchmeffer, unmittelbar
41ber den^ horizontalen, gefirnifsten Stäben, welche
den Boden der Zellen bilden , und zwar mit gröfe-
ter Sorgfalt fo anbringen laffen , dafs alle hinter
einander in gerader Linie liegen. Diefes läfst fiel
mittelft eines cylindrifchen Eifenftabs leicht: b*
-werkftelligen, , der beim Bau der Säule als Regu-
lator dient % und wenn der Bau vollendet ift, her
ausgezogen wird. Die Zellen liehen nun zwa*
wenn fie vollgegaffen, find, mittelft des kleinei
flüffigen XUylinders, der die Stelle des Eifern
Habs einnimmt, eine mit der andern in Verbht
düng; die Wirkung der Säule : wird aber dadurcl
nur fö äufserft wenig .gefch wacht, dafs man datoJ
ganz abfehn könnte* Um indels ton ihrer Wirk
famkeit nichts oder möglichft wenig, zu veJrlie
ren, ersetzten wir den Eifenftab durch einen ge
firniCsten Fifchbeinßabj der fich in cüe^B^jhß vo.
Löchern hineinfehieben liefe, und der die Ifolifün
der Zellen wieder herßeilte.
E »25 ]
1 ■', 4» Um- zwei Säulen mit einander rti verbind
.dib» dient uns ein diöker Meffingdrath , an den
•#68-M«3tingl>latten von denfe&enDimenfipnen als
ißerZeUen* »in welche fie gefetzt werden follen;
ingrijfthet toar&h' Zu Eirddrät h eii, durch welche die
Beerte -nach WillMhr gefehtoffen, und Körper
in die Kette detfelben gebracht w^rdfen können*
Hibmen wir gewöhnlich Platindräthe ; fie waren
tffltü£» :Wie die vorigen , an Meffingplatten angelö-
tfcttjtheils wurden fie mit ihrem einen Ende in einö
iiOoeckfilber, gefüllte, uncl an eine de$ End*
der' Batterie angelöthete Metallröhfe etwa
ifcDeelnietentief eingetaucht. Die letzte Art ift
W^pemer und ficherer als die erfte.
.• *- 5*' Die Zellen mit einei* Flüffigkeit zu füllen,*
4fenen uns eben fo viel Tonnen, als wir einzelne
/fi|^n habere Diefe Tonnen enthalten abwebhfelnd
4be fewe FlüSfigkeit und Waffer. Aus jeder der
flifteftt wird "die ' S&nre zweien Apparate^ durch
JWhi weite bleierne Heber zugeführt, die tflap im
yknm angelogen hat. Soll die Füllung vor fich
» fo verftopft man die beiden Löcher in den
hatten jedes Apparats* ubd fetzt dann Zugleich
tfieber in Gang.\ In weniger als zwei Minuten
ganze Batterie gefüllt. Man nimmt alsdann
,4* einefc Mroj>f hefaüsy fehiebt den Fifchbeift-
<&> hinein , und nun ift alles zu den VerAichea
Jbtig. Ift die Kraft der Säule erfchöff f , "S6 teieht .
^MJft denFifchbeinftab heraus und läfst die Süffig*
an beiden Enden aüsfliefsen. Sie "Witd vorf
[ i*6 ]
Binnen aufgef angeu , welche fie üi ein,allta ge«
mein&haftliches Gefäfs führen, aus dem man fie*
wenn der Verfuch fortgehen fc>ll» in die Apparate
zurück füllt/ Ift aber der Verfuch vollendet, -fo
hängt man alsdann die. Heber in die Tonnen v«D
Raffer, und läEst wiederholt Waffer durch die Ap-
parate gehn, um fie damit zu wafchen« .
) . . . . |
6. JDiefes ift im Allgemeinen die Einrichtung
unferer Volta'fchen Batterie. Man wird fich über-
zeugt haben , , dafs fie einfach und wenig koftfpte-
lig ift, und. dafs fie fich fehr leicht und fehr fchnell
handhaben läfet; ein Umftand von Wichtigkeit,
wenn man den gröfsten Effect nicht verlieren will;
denn ihre Kraft nimmt aufserordentlich fcbnell ab.
Man findet das ganze Detail diefer Einrichtung ift
den Abbildungen des Apparat f aof Taf. II. angege-
ben. Eine perfpectivifqhe Zeichnung dergrofsea
Batterie fieht m an in Fig. i . Eine einzelne Säule (Zel-
len - Apparat ) ftellt Fig* 2 inj Grundriffe , Fig. 3 im
Auf ri (fecund Fig. 4 im Profile, vor; aaaaiü dasFufe-
geftelle auf dem der Apparat ruht; bb derRahmeß,
4er den Apparat umgiebt und hält ; cc find dieSchrau-
ben, durah welche cüePla,ttenpaar&<tefeft an die
zwifchen ihnen liegenden Stäbegeprefot werden \ee
find die Leiften , die den 4 Centimeter hohen Rand
bilden, der rings umher über die Platten herauf ragt ;
jgf und :gg die Glasftäbe, welche die Platten vpn
dem Fufsgeftelle , und von dem Rahmen itbliren;
und AA ift die Rinne, welche dieFlüfftgketi dsr Zel-
f nimmt s ,:vfceim, jnjW -den gefijrfliCstßn
l> ii., herauszieht. , • , _. :
Zu eiper Batterie cjipfer^^xt' wird immer '
.el von ; der Flüffigkeit, erfordert, mit der
a üe füllen will ; diefes macht Verfuche mit-ihr
i^jßbftr« Bei einer grofsen Mf-n.ge yon Verfuchen
gemimt man aber nichts an dem Erfolge, wenn
mn die Oberflächen der einzelnen Platten vergrö-
ßert. Ans dj e Ter Ur fache haben wir. aufser der
bfsen Batterie auch Säulen (Zellen- Apparate)
kleinen Dimenfionen machen", laffen, derea
latten nur Oberflächen von 48 Quadrat - Centime-
r haben*)* Ba iich die Apparate bei diefer
leinheit ohne Gefahr umkehren laffen, koxtnten
wk ihnen eine andere Einrichtung geben, welche
mm aus den Abbildungen auf Taf.III. deutlich
überfehn wird,
8. Wir liefen ans EichenholzTröge machen,
»ein wenig tiefer und ein wenig weiter als dief £
hatten waren. Den Butten jedes Trogs überzogen
wir mit einer ungefähr 5 Millimeter (über 2 Li-
nien) dicken Lage Kitt. Je zwei Plattenpaare trenne
len wir durch Glasrühren , die aus einem Stück
tanden»uiud in Kitl getaucht,, und während der;
btt noch klebrig war» aufgelegt wurden.. Der
*) So verftelie ich den Aufdruck': doni Us pl-dques rfant
Itkacunt qüt j[& etntiinetres de furface. \ ;Währfcheiaili&|i
waren die Platten 6 Centime ter breit und 8-Centimeter
hoch j wenigftetts ftimmen hiermit die Abbildungen auf '
Taf* II I. überclü. Es ßud.alier 4S Quadrat- Centimeter 6f
pwiX. QuadratzoiL " ' Gilb er U^ "
t 128 i
Zwifchenfauin iwiföhen der Säule* und den WÜ*
den des Trogs wurde mit demselben Kifte aus^e*
füllt, fo dafs die Säule ringsuitflier völlig* ifoürt
war. * Die Tröge liefeen >wir anftreifcheni iim'2tt
verhindern, dafs fie fich nicht mit Feuchtigkeit
durchzögen und würfen. ' Auf didfe Afrt haben wir
ia kleine Säulen rnachen laffen. * Jede enthält'! a5
Plattenpaare, und, zusammengenommen bilden, fiö
eine Batterie von i5oo Plattenpaaf^n." Je fecb$
diefer Säulen [Tröge] ftehn auf einem TifcHej
. beide Tifche find ein wenig gegen einander geneigt,
un$i haben hier eine Rinne unter fich ; • an den drei
' andern Seiten find fie tnit, einem erhabnen Bände
verfehn. ?Man giefst die Flüffigk'eit mit einer Crf-
ferole in diö Zellen, und will man die Apparate
leeren, fo kehrt man die Tröge um, fo dafs das
Obere zu unterft zu ftehn kommt, Die Rttffigkeit
*« fliefst in die Rinne zvdfchen den beiden Tifchen und
* aus Ar in Gefäfse. Die Väi'bjndüngen'zwifchendeii
einzelnen Trögen uncf swifchen den Endplätzen de*
ganzen Apparats ßhd auf diefelbe Art gemacht, als
bei der großen Batterie, Auf Taf,III. ftelhrFigi 3
den Grundrifs, und Fig. 1 den f entrechten Quer*
fchnitt diefer Batterie nach der Linie AB vor: a&
find die beiden Tifche , bb. die Säulen, jede-*«*!
aooPlatteapaarenbeftehend^X und ccc die fie ver-
bindenden Dräthe. In Fig. 3 und 4 fieht man, wie
n *) Man fieht da£s die Figuren, und diefe Öefchrei&mg
derfelbe«, (welche in dem Originale am Ende von Bau4 1
^ " fteht,. uijd 4ae icfrluereingeTchaitethabe,) von 4en*ol)iV
f jgn Angaben etwas abweichen« * GH btr i,*
wfr die ftiifne :i&2 angebracht i&> wefch^die^Wf-
figkeit von tfö» ^Ttfchen fortführt. * '-—
Endlich haben wir- noch zu einigen befondenk
^V^fcchetikieine Säulen vx>n 22 Plaftenpa-aren,
bWjiroit Gias und Kitt zufemmenfetaefc loften
Sa.fie leicht find, laffen fie fich noch bequemer
hanjihaben^ Will man fie, oder die -andern rAppa»
tttraus einander nehmen, fo braucht man fie riut
1Ä kochendem Waffer anzufüllen. Der Kitt er*
HÖckt darin fehr fchneil; die Plattenpaare laffen. *
&& alsdann ohne alle Gewalt aus einander neh*
ttta, untl da auch der K£tt fich dabei nicht verän*
4«* ta kann man auch ihn aufs neue brauchen» ;
"* 9» Der eilte Gebrauch, den wir von liefen
ftt&hiedenen 'Sädlen machten, war, dafswirdie
fckÖaen Verfuche Davy's wiederholten, und auf
flitd der Art fannen. " Diefer vortreffliche Natur*
fbffcher und' die dentfcÄien Phyfikör hatten jedoch
dfefe$¥efäL föhon mit fo vielem Erfolg durchlaufen»
&fe uns wenig Hoffnung blieb > merkwürdige
fotrfeckuflgert datin au machen. Wir wollen biet "
Üftbt'alle Verfuche, welche wir angeftellt haben,
Indern nur die mittheilen, deren Refultate unseini-
: gi^afmerkfifmkeit zu verdienen fcheinen. Sielaf-
.Jap S/oh unter drei Klaffen bringen: 1 ) Verflicht
Her die ürfachen , von welchen die Veränderun-
gni^i d^r Kraft der'Säule abhängen ; 2) Verfuche
J^Släie.Wickwg unferer.gjrpfsenB^tteöe auf yer-
fctoedeneKöfcper; 3) Verfuche über däsAäimo-
1
£ *3p ]
&*&- ;&*$lgaia » ^tefjten Bildung , . Egenfcjbaftffr
JU^jd, AftaJyfe , i.nd Beweis, dafs ^ietes Amalga#
aus Queckfilber, Wafferftoff uxqd Ammoniak #b$j
X Ferfuche über die Dr fachen, von welchen dft
. : Veränderungen in der Kraft der Säule abhängte, ■
lsW Die verfchiednen Umftände.'des GleacÄ-
gewichts der elektrifchen Flüffigkeit in ; einer Yok
ta'fchen Säule, find intern Berichte vollkommen
aus einander gefetzt, welchen die von demlnftitut*
ernannte Commiffion, um die grofsen Entdeckungen
des- berühmten Phyfikers aus Favia , zu würdigen*
der roathematifch-phyfikalifchen Klaffe abgestattet
hat **y Die Urfachenj welche machen, da& die Kraft
einer Säule variirtyfind lange nicht fo gut dargeftellt
worden. Einige Phyfiker glauben* diefe Kraft
hänge unter übrigens gleichen Umftänden aUe&ft
von dem Leitungsvennogen der Salz-Auflöfungeit
Ab. , Andere , an derent Spitze Wo 1 la ft o n , lieht,
leiten Jxe dagegen bjofs von; der Qh0mifchen Wit?
kung diefer Auflpfungen her, aind befqnders von der
Oxydation der. Metalle. Die Erklärung, \y eiche
, *) Der Lefer der Annalen kennt diefe dritte Klaffe der
Verfuche fchon aus dem May - Stück ' des verflolsnek
Jahres (Ann; 1810 St. 5. N. F. B. 5.S. i.)jwo' ße voll«
Händig überfettt ftehn. Sie palfen eigentlich nicht Uls-
ter die Ueberfchrift der gegenwärtigen Abhandlung^
" da ße es weder mit der elektrifchen Säule , noch mit
einer ausgezeichneten und ihr eigentümlichen Wixy
kung ku thun haben. Gilb erU
**) £s ilt hiermit der Bericht Biot's vom lften Decem-
her 1801' gemeint, -der- in dielen Annalen B. 10. $.389
, \
KDftVy ■ itf einer Abhandlung*^ das laftitat
ptofathat*), gifebt^liälteiAigeBmafseii dasMittöl
flrifejien d$n beijfej» vorhergehende», ^ach ihm
ift 4«i4eHfrifehe Kraft* we&Jie die Metalle eins iä
peö§hpng auf das andöre haben;, ; unddie der an-
^a^bftanzßny.a^.4ene^j4ie,Sa<ute begeht* dte
tytli$$4ß&ge$ifrt?& ele&trifchen Gleichgewichts^
^4t*roäc^tige-ßqffoeben der vetfchiedenen che*
pjfeben Agen tien ,; yoa den negativen Oberflächen
fttfeen,. und vqn< den poßUven Leandern4 ange*
9%W zu werben, ift jdie Urfachrdp*; Wiederberftel*
■fcqyics Gleichgewichts.
i\\xfk*siins. fchieiy .dafs dieferTbeil derThep-
dfrdÄ^h nicht gehörig aufgehellt ift, fo nahmen
f*fc#»$Vör, ihn genauer zu unterziehen, und wte
W$te . unter , folgenden U sberfchrii^ji , die yer*
H^f non V#rf uche \ . befcjireiben , Reiche upf^r*
hierüber beftinomt haben», , -
**•& Art die thtmifeheKrqft der Säule zu meffen.
;^/:*i; Man xrrufs die elektrische Kraft der Säulö
■WÄflttfer cherfifchen -Kr^ft unterfcheiden. Bekte
lAlfticlit ifcnnter in einerlei 'Verhaltens zu emab~
jfek jrod wenn man die eine kennte 4& deshalb
|teiMere nicht auch nothwendig bekannt. Ein$
^ aus 8p Platten paaren zerfetzt das&ali un#
ift$atipn in dem Augenblicke $ach ihrQm Auf?
') Üfber die chejftifchen Wirkungen der> Elektricitäty
„ ,$ei überfeUt von Gilbert, in die£enAnnalen7 J. 1808,
"*"$iYund2, oder Bd. XXyill. S. 1 und 161; und iwar
'^Ü^lauttg, fOwfc dito Art, wie die Volia^he Säule* wirlt,
" teteigif. c . 'Gilbert.
t i3p 1
iV&L-.'AmalgaQ.* -defffcn. Bildung,/ Go<
ai^ld, iVfnalyfe, und ße »reis , , dafs .** £ ,:,ie|
aus Queckfilber, Waf£erffa# upjf j .^j
fi^*).. ', ' ■ • ■ ■ 1 1 '' -weil
JL Verfuche über di&iUrfoß}^ \ ; n Po
.i Veränderungen inderKrq'i f ' rfioa
Lio. Die verfchiedr • j. Jene Wir
gejwichts der elektrifcb ' J . L ift, oder«*
tauchen Säule, find? * j ,e $äure äüfgelöft
aus einander gefetzt* : ( ,ifer des Gas melirais
ernannte Commiffr . ' ^r Gas, wenn esfehrah
des berühmten F .Da nun bekanntlich dfo
der niatbematir . als dieAlkalien undrdie Salze,
hat **),_ Die U weiter als dasWaffer find, fo venu*
einer Säule aS jene* Erfolg von dem beffera oder
worden. ,, I/eitungsvermdgen- diefer verfchiedn«!
hänge i^^ten abhänge; und davon haben witw*
von dr ./rfflJe Weife überzeugt :i .' - '
ab. Et Wir' füllten einen Zellen -Apparat, te
lei< jus 20 Plattenpaatten, jede« von 4Ö Quadrat-
f^iieter Seitenfläiohe* beftand*), nut'feh*
jacher Schwefelfäwe. Die beiden Platindräthe,
jöreh welche die Kette diefer Säule gefchlaffen
futde, gingen in den Hals eines aufrecht ftehefridß»
Trichters hinauf , und waren darin, in Entfettm*
gen von 1 Centimeter (4f Linie) von einander»
mit Siegellack befeftigt (fceMs). Das untere Ri-
lle jedes derfelben reichte ixji eine mit Queckßlte1
* ) So übsr(et*e ich um jäle ä äuge* de vitKgf patres ft^
müKt, chavunß de 48 centimetres de/urfacej revgl&lil
Anmcrk. Gilbert. -
3»
f. ■*»* ''3
^ rfing (c»iwe), in welche ein
"^ * relben Metall eingelöthet
*%är "^rbincUing xnit den Po»
m Trichter befand
^ i. wir den VerCucfe
- ^w^^ aeine Glocke , unter
" ^ ^> ^^ aräthe gingen , fing d??
- ^ ^ Zerfetzung des Waffers* e»f>
^ Jen diefer Verbuche liefsen wir
*■ o Minuten dauern , weil uns diefe
lien fchien, da£s die Säure in den
. iättigte, und die Wirkfamkeit der Säule
-iid abnahm- Man fleht diefen wr Waffer*
.:uuog und zur Beftiinmung des Leitungs • Veiv
gens der verfchiedenen FlüffigkeJten beftimm-
oApparat abgebildet ip Fig. 5 und 6 anfTaf.IIfc
lift der kleine Zellen- Apparat aus 20 Plattenpaa*
i;'W find Metalldräthe, welche in die mit Queck*
Ibar gefüllten Röhren cc, die aus Glas oder aus
tall beftehn , eingefchmolzen oder eingelöthet
; und dd find die Platindräthe, deren untere
Ipi in die Röhren cc hinein gehn, und deren
>ere Enden in den Trichter ee hinauf ragen, wel-
f mit der Flüffigkeit angefüllt ift, deren Lei*
gs* Vermögen fürElektricität beftimmt werden
; / ift die Glocke s beftimmt, das fich entbin*
ide Gas aufzufangen. In Fig. 6 lieht man 4i$
den Leiter bb und die mit ihnen verbundene^
iTen ccf den einen von vorn, den andern von
der Seite. ...... - x
£ i&4 1
* ' " i 3. Als der Trichter mit Waffe? von Ar cueil*
<Ias ein' wenig kohlenfauren Kalk enthart, gefüllt
War, gab der Apparat unter Üen^ angegebnen Um-
ftänden jedes Mahl uy bis 1 1 Maafs Gas; Als'
-darauf ^der Triichter nach' einander mit fehr ver-
dünnter Schwefelfäure, fehr fchwicher Salpeter-
fäure und eben fo fchwäeher Salzfäure angefüllt
vtaurde,' erhielten wir 44 bis" 4& Maafs Gas, von
welchen Maafsena 2'3 einem Centilitre gleich "find *).
Mehrere concantrirte Salzaußöfungen h^fyen uns
ungefähr daffelbe Refultat gegeben, als die fch wa-
chen Säuren; wurden fie aber mit vielem Waf-
fer verdünnt, fo war die Gasentbindung fehr
' dfchwach. ' * f ' * '
i4- D*e Menge des Gas, nyelchö fich in dfc-
fenVerfuchen entbindet, hängt nicht voll dem Leis-
tungsvermögen der. in dem Trichter enthaltenteil
.SUtffigkeit allein ab, fondern auch von der Natur
und dem Grade der Concentratioii der Flüffigkeit
in dem Zellen - Apparate. Als Trichter und Zellen
mit Salpeterfäure gefüllt "wareir, ' erhielten wir
226 Maafs Gas j die Menge des Gas nahm ab, als
wir die Säure blofs in den Zellen .verdünnten > um
fomehr, je fchwächer»vdie Säure wurde, und als
wir in die Zellen blofses Waffer brachten y ent-i
band fich nur noch eine fehr geringe Menge Gas.
Schwefelfdure läfst fich zu- diefen Verfuchen nicht
gut brauchen ; denn hat fie einige Stärke , fo ent*
1 * ) Das hellst 872 Cubiklinien ; j ecles Maafs 'beträgt alfo
etwas mehr als 7 Gubiklinien, Gilbert* '
iehtan den Platten ein'Aufbraufen, welches die
Flüffigkeit aus den Zellen heraustreibt, und macht,
dafc die Refultatfc nicht vergkichba^bleiben; ei-
Et Schwierigkeit» die bei der Salpeterfäure nicht
atritt. .
1 i5. ,Dä wir durch diefe Verfuche überzeugt
wurden, dafs fiie Menge von Gas, welche man un-
ter übrigens gan? gleichen Umftän den erhält, de«
fa gröfser ilt , je beltere Leiter der Elektricität
'üe lauren und. falzigen Auftöfungen find , fo ha-
lb wir geglaubt, diefe Gasmenge zum Maafse der
memifchen Wirkungen der Säule nehmen zu dür-
fa. Wir wolTeir jedoch damit nicht behaupten, <laf$
«MeGasmenge dem Leitungs- Vermögen propor-
tional feyj fondern wir halten fie blqfs für fehr ge-
fc&ckt, die verfchiednen Leitungs- Vermögen eins
^Beziehung auf das andere zu klaffificiren.
^^ Säule wirkt ftärker mit einer Säure , welche
.*b ehern Sdfaevermif cht ifty als mit der Säure attein.
* 16. Wir nahmen zwei gleiche Volumina
fchwicher Schwefelfaure, die ^ concentrhrter
fipre enthielt, und ein eben fo grofses Volumen
Waflbr, und löften in dem Waffer und in der ei-
Dflfc-Portibri Säuret gleiche Mengen Kochfalz auf*
Diötf füllten wir den Zellen -Apparat nach einan
derjnit diefen drei FlüJJfigkeiten, und jeden diefer
Verbuche wiederholten wir drej. Mah]. In dem
"Richter befand fich Salpeterfäure, die mit dem
doppelten Volumen Waffer ;yerdjin»at ffV» it. $pl?
f ?36 l
geudes find die Mittel au* 4en drei gleichartigen
Verfuchen. "
. Als die Zellen enthielten betrug die Gasentbindung N
: die reine Verdünnte Saure ' 88,7 MäaXt
cbe Auflöfung des Salzes ita WaXfer ix>7 —
Die Aufteilung des Salzes in der Säure 187,0 —
Man] lieht hieraus,, dafs einZufatz von Kochfalz
zu den Säuren die Wirkung des Zellen - Apparats
bedeutend erhöht. Es ift fehr merkwürdig, dafs
diefes Salz, das für lieh nur #ne Wirkung- hat,
welche 11 oder i2lYlaafsenGas entspricht, die
Wirkung der Säure um .beinahe 100 Maafs ver-
gröfsert. * >
3. Die ehemifchen Wirkungen der Säule find der Sterke der
Säure proportional^ ifiit der mßnfie \nWirkfamkeit
'fitzt*'
17. Wir hatten mehrere Mifchungen aus Salr
peterfäure und Waffer gemacht: die erfte enthielt
^ ihres Volums anSalpeterfäure, wie fie gewöhn-
lich im Handel vorkömmt; die -z\vreit^ ^, -die
dritte 5^, und dje vierte -^. Iip Trichter beffinrf
lieh gewöhnliche Salpeterfäure mit 3 Theilen Waf-
fer verdünnt. Als 4\e Zellen . VV1
gefüllt waren mit entbanden lieh Maafs Gas im
* jftehVerf. 2tenVerf. Mittel.
der erften Mifchung 79 85 8*
der zweiten — — • : 15^ 146 152^
der dritten 524 501 512,5
der Werten 445 425 ^433
Den drei erften Verfuchen zu Folge, waren die Wir-
kungen des Zellen - Apparats der Stärke der Säure
ziemlich nahe proportional. Dafs dasRefultat de*
vierten Verfuchs von tüefem Gefetze fehr weitab-
weicht* *
: . fr <s* >
«r^ davon log d$r Grund ,v«tauithlich ^farin,.
die Säur* in dem Trichter, welche wahrend
drei erften Verfuchp eip guter vLeiter gewefe»
r, beim vierten Verfuche diefes zu feyh aufge-
t hatte. In der That erhielten wir > als wir fie
: viel ftärker machten, 58a Maafc Gas, ftatt
und als wir fie im Gegentheile fehr veirfünnr
erhielten wir nur 257 Maafs. Läfst fich atfa
1 nicht im Allgemeinen folgern, dafs die Wir*
gen der Säule *) der Stärke der Säure propoc*
find, io muts man doch zum wcnjgften zu*-
i, dafs fie fich von diefem Verhältniffe nicht
&.j&njtfernep, wen?* d|e in den Zellen iefindli-
re fchwach, und wenn die Flaffigkeit in
i Trichter ein- guter Leiter ift.
; <ft* grffiere #der kleinere Länge der PlatindrMtke
Mim Trichter Einflufs auf die Qatmenge 9 diefick <
entbindet?
Die Zellen des Apparats waren mit einer
gkeit, die aus 4<> Theilen Waffer und 1 Theil
V »
Selpetrrfäure beftand, gefallt,, und der
er mit derfelben F^iffigHeit als in de;* vori*
fcerfucheii. Jeder der beiden Plafindräth^
dem Trichter eine Lange von ung^h* 8
fteter. Es entbanden £ch im Mit tei au$ fünf
i49 Maafs öas.
Yitt kaum nöthig, tu erinnern, dfcft^ w* in dieJtai
n Abfchnitte von .den Wixküngetf der Sawlc oder
aenr de* Zellen - Apparats gesprochen vrird,, dar*
er immer äusf chlieltflich die chtmf/chen* 2fr verfte-
»MfcrtL — ;;-' - :. . *fcfo«t* -n^
Ld.Phyßk. 9.3S. St. 2. J. 1811. St. 6. K
/
Die beiden FFatindräthe wurden in tf ein Tf k&
ter auf 4 öentimeter verkürzt ; alle Ubrigfen Ü»
ftände blieben diefelben. Nach einfem Mittel a«
fünf Verfuchen entbanden 'fich 1 56 Maafs Oas. '
Es wurden* beide Dräthe auf 2 CentWeton
verkürzt , und nun nahm die Wirkung fehr merk
lieh ab,; das Mittel aus 5 Verfucheti betrug nur &
Maafs Gas. Als wir aber der Säure im Trickta
fehr viel mehr Stärke gaben, erhielten wir 16;
Maafs.
" Man fieht alfo, dafs wenn die FlüfGgkeit il
dem ^Trichter im Vergleiche mit der in den Zetifl
ein ziemlich guter Leiter ift, die WirkungeirldW
Säule durch Verlängerung der Dräthe im Trichtd
über eine gewiffe Länge hinaus nicht Vermehrt
werden; und. dafs, wenn fie fehr kurz find, durcl
die Stacke der Satire, die fie umgiebt, was ihn«
an Länge entgeht , erfetzt werden kann. 1
5. Verhältnis dei Leitungsvermögens der Säuren % tU
Alkalien und der Satze.
1 9. Schwache Salpeterfäure , die wir mit i
bezeichnen iwoöenjjri wu^de mit einem gleichen Vi
lumen Wafler verdünnt, und damit der Triebt^
gefüllt. Die Flüffigkeit in den Zellen beftand jg
i6; Theilen Waffer und 1 Theile gewöhnlic
verkäuflicher Salpeterfäure. Drei Veriuche,
wir nach einander anftellten, gaben, zuiamm
genommen, 827 Maafs Gas.
Wir machten nun eine rejne Natron -Ad
ftuSg von fbicher Stärke^ dafs die SalpeterfjUim
r tH J
Atfoh ein dem ihrigen gleiches Volumen - diefer
.Aöflöfung gefiittigt wurde» Auch diefe verdünn*
|eu wir mit einem dem ihrigen gleichen Volumen
Waffer, fällten damit den Tri cht ör, und (teilten
nach einander <irei Verfuche an, welche, zufam-
nwtegenommen , 5 1 o Maafs . Oas gaben;
■ ; Endlich vermifchten wir gleiche 'Volumina
-der Säure und der Natron- Auflöfung, ohne beide ,
Weiter nHit Waffer zu verdünnen. Es entftand dfca^
durch eine vollkommen neutrale Salz- auflöfung,
<die gerade fo viel .Waffer alk die Säure und auch als
i Natron - Auflöfung^ mit denen wir die vorher-
gehenden Verfuche gerhacht hatten, enthielt. '
fkchdem wir den Trichter mit ihr gefüllt hatten, '
erhielten wir in drei auf einander folgenden Verfur
phen^, zufammengenommen, 223 Maafs Gas«
h : Offenbar ift alfodie Sauriern befferer Leiter
als das. Alkali, wenn von der einen, fo wie, von
fer andern, folche Mengen im Waffe* vorhanden
|nd, dafe fie bei gleichem Volumen des Waffers
ich mit einander vollkommen neutralißren; und
ifis Alkali ift ein befferer Leiter als das Satei was
rfttrch eine folche Neutsalifirung aus ihnen entfteht.
K- * Aehnliche Verfuche, .die wir mit Kaü> put
ftlkwefelfäure und mit Salzfäure angeftellt haOen,
gaben uns analoge Refultate. . '
*$. Wie wirkeii grofsere Menge* von Salz% die In dem
Trichter gethan werden?
-i Hr 2p. , J)ie Flüfßgkeit in d§n gellen enthielt .^
gemeiner Salpeterfäure, wie njan.fiÄ fra JiaAUl
I
t 140 V
hat/Den TrMhter füllten wir mit einer
fttng von fchwefelfaurem Natron ; bei dem
Verfuche hatte fie ihre ganze Starke, bei dm&
zweiten war, fie mit einem dem ihrigen gleich«*
Volumen Waffer verdünnt, und fo ferner, foxkfc
die Mengen von Salz in dem Trichter bei den ver-
fchiedenen Verfuchen in der geom«rtrifchen Reihe
»* i > h 1» * u- f- f' abnahmen.
Sa gab Gas, im Mittel Menge auttfetrok.fchwa-
Verfuch ans 5 Verfuchen. f elf . Natrons in d. Auflöt
1 328 Maaft. 0,10496
• S64 0,0534g
5 co8 0,02624 1
4 175 0,01512
5 146 0,00656
6 128 ' 0,00528
7 87 .0,00164
r 6\ 7» 0,0008a
9 4« 0,00041 |
Ah wir darauf den Trichter mit gekochtem und
atf//i£ reinem JFo/Ter füllten, erhielten wir, felbfr
in dem Zeiträume von mehrern Stunden, nicht
fo viel Gas* dafs es lieh auch nur auf I Maaft
hatte fchätzen laffen. Wir haben diefen Verfuch
naehrmahls wiederholt, und immer war der Erfolg
derfelbe. Die Säule , deren wir uns dabei bedien-
tan i beftand aus so Plattenpaaren ; ein Apparat
aus "600 Pkttenpaaren mit folchtm Waffer gab
nicht viel merklichere Wirkungen. *
/Wir muffen hieraus fchlieCsen, dafs das reine
Waffer ein zu fchlechter Leiter für die Elektricität
ift, als dafs es durch fie könne zerfetzt werden ; dafs
abW eine &hr kleine Menge irgend eines Sfttees
Ifartichf, dfem*W*tffer, <ww!n fie ehtÜalteii ift/*te.
tig*ofdra£ t »i igeben/ die. ekktrifcfce Flüffigkeitj
mk mehr Freiheit durch fich hindurch zu laÄCetft;
W$l,?ou der JElektri$it& eine fehr meikjiche Zer-
feMäfcg zur erleiden* .*.-.. .* *
'■ -*i. Aus (tiefe*1 Verföchte erklärt ficBT War-
umtoanbei dem Zerfetzen deä Waffers mi* der
Volta'fchen r Säule f ehr verfchiedehe* Mengen«2 von "
G& erhalten hat. Auch die Hjtze trägt dazu bei, .
I doch viel weniger als die Salze, diefe Gasmeagen
| veränderlich zu machen. Wir goffen in den Trich-
; tefWafler, 4as nur lehr wenig Salz enthielt,* und
| döffen Tempert« ip° warj.in 20 Minuten beka-
men vwir 5§ Maafs <3as. AX$ aber die Temperatjir
des Waffprs auf 55 p erhöht wurde, erhielten wir
i* %felfeeu £eit 68 Maafe*Gas,
) 22* Um «och gen auer avfczamitteln , . ob nicht
$0 Hange des fich entbindenden Gas in irgendjei-
Hn beftimmten Veftältniffe zu der Stärke der
S&viflöfuiig ftebt, ftellten wir noch einen zwei-
te» Verfuch mit fchwefelfaurem Natron an. Difc
$We beftand aus ^20 Plattenpaaren und die Zellen
tfwden *iit einer Flüfßgkeit gefüllt , die 20 Maa^s
Wdfer auf % Maafs gemeiner Salpeterfäure ent>
Wt Die Auflöfuug des fcfyvefelfauren Natrons
wtf getätigt, und vom Xpecif. Gewichte 1,0747.
"•A ftarkem Abdampfen bis zur Trocknifs liefsen
*tö*745 Qrammes diefer Auflöfung ^Soa'Gram-
'^SttmHflckftande; das Waffer enthielt folglich
*** 9,078.4 Wach J«x fit&m Verfuche wurde
t »4* ] .
<Jie Auflöfüng wiederum mit einem gleichen* VoW*
'men Wdffer yerüüxutit, |ifidffofort beiJäenfolgeft-
den Verfufcfeen. j: • * ' : -r
;i''^e*^eausgetrobi.' Gas :bn Berechnete Gaäneige
- fchwef elf. Natrons Mitt.au* den'CW*«» *.$£*-
Vtrfuch in d. AufLöJb r , a.Veri; , menge proportional.
x
<W84 *5<> ?5° Aaaii .
, ; '** • - 0,0592 ' 18S , 18*
* t 5 «,0196 ..-. 157 14*
\ N ^ 0,0098 118 "5 * * ,
v' 6 0,0049 95 9*
6 0,0024, 64 * 7*
f 0,0012 35 51 , ,
\Man fielet hieraus: 1) dafs die Auflösung del
fehw.efelfauren Natrons defto fchkchter leitet, odfer
tlffto weniger Gas giebt , je weiter fie fich vom Sät-
tigungspunkte entfernt ; 2) dafs fie aber keinesvte-
ges hur halb fo viel Gas giebt , wenn fie halb fo
viel Salz-, fonderh -fcrft, wenn fie nur den achten
Theil fo viel Salz als zuvor enthält; wie diefes iu$
der Vergleichung der beobachteten und der naök
diefer Hypothek berechneten Gasmengen deutlieh
hervorgeht. Schon die mehrften Zahlen im vor*-
hergehenden Verfuche (20) entfprecHew diefemCe*
fetze, obgleich jener Verfuch mit weniger Sorgfalt
als diefer angeftellt wurde. Wir werden uns' daher
vol der Wahrheit nicht Weit entfernfen, wenn wir
fagen : dafs , um in derfelben Zeit mit einer Auflö-
sung ^voü fchwefelfaurem Natron dip doppelte Gas-
menge als mit einer andern zu erhalten V jenefta
dem Salze 8 Mahl fo viel, als diefe enthalten mufe,
und dafs auf diefe Art die Gasmengen, welche ver<
, l '«4* 1
faklpdqne . Atrfl*fcsngen von. fch^e^ftmrem Natron
, Äa^jiud^n, ip dßmVcrhältniffe,4€T Cubikwürzeln.
d«r Salzmenge flehen, die fiß enthalten,
- 23. Es war zu erwarten, dafs auch bei den
ttttytn Salzen» ein ahnliches Gefetz (ich zeigen wür*
dt£;<fte Erfassung hat uns ^bej fehr Ibald ' vQm Ge*
gaotbeile belehrt. > Ejn£ gefättigte Aufläfyng. von
JAWefelfßurer M^gneßa, hat ups folgende Refoltarr
fcgSge&en: . -. i-' * ■ ». *- ,
,., .. . • -I . , -t Verfuch ,! ^ j 4. : f . , io*
£äs im Mittel aus 5 Verluchen 86 ' 55 45 **
*'*
: In diefen Zahlen läÜst fich kein Gefetz entdecken.
Aber gefättigte Salpeter - AaßSjfürig hat uns *Woch
fcnderbarereRefultategögeben/ "Statt mit cferStär*
ifelier Auflöftmg abzunehmen^' nahm das^Gas an
Hf&tige zu; die gefättigte Aüflöfüng* entband näih^
1 lft&^8 Maafs Gas, «dagegen mit 'einem dem ihri^
gÖf gleichen Volünien Waffer verdünnt 47 Maaf»
0*8. Indefs war die GaseBtbindung am pofitivei*
frrättie iichtlich ßärker als an dem negativen, es-
wirkte alfo der WaJTerfioff hie* auf die Beftaud-
ifetiteder Salpeterfäure ein.
IMefe Verfuche fcheinen zu beweifen, dafs
&$ Leitungsvermögen der, Sfllz- Auflofungen (be%
rubren anders überhaupt diefe Wirkungen auf dem-
felben) in keinem beftimmten Verhältniffe mit cfer*
Dichtigkeit diefer Auflofungen flehen. Doch könn-
te, ein fglches. Verhältnifs deffen ungeachtet wqH
WfteUenl? wenn man bedenkt; dafe die kryftattl-
Stten Salze im AÜ'gem'einen J fchlectie v^ije^ $nd*
t i4< )
lind dafe, wenn fie im Waffer airfgelAfetr wettU
Ihr Leitcmgsrermdgen zugleich mit dem des Wa£ -
fers erhöht wird.. Es wäre daher möglich, daft
für einen gewiften Sättigungsgehalt zwifcben Salz
und Walter da« Leitungsrermögen ein Maximum*
würde, und dafs, wenn man von diefem Punkt«
ausginge, irgend ein regelmäfsiges Gefetz wahrste*
nehmen wäre, dem analog, welches wir feei d&«l
fchwefelfauren Natron bemerkt haben. Diefeg ift
ein Gegenftamd , der weiter unterfucht zu wenjea
Verdiente. r
7. Wie nehmen die Wirkung** der Säule mit der Zahl •
MBfL mit der Oberfläche der Plattenpaare zut
^4- Die Säure , die wir zum Füllen der Zel-
len brauchten, war ziemlich fchwach, da fie für
grofse und für kleine Säulen diefelbe feyn follte.
D*gegea war die Säure, die wir in den Trichter
gölten, ziemlich itark, um mit den fehr verfehle*
denen Säulep doch immer ein guter Leiter zu feyn.
Zahl der Plattenpaare* . 15 50 60 120.
li Gas im Mjttel aus 2 Verf uchen ü 14 rä} 571 4i2MaaI*
- — bereohnet den Cub.Wurz.
der Plattenpaare proportional .314 269 540 423 —
.i. Qa«> bei einem Verf. mit rer-
ftdert. Flüffigk. i* den Zellen 87 — , — . 134 —
5, (*as, mit ein er Flüffigk, in den ■ .
Zellen, d. ^Salpeter!, enthielt 14 5180 '
4. Als Zellen und Trichter mit Waller gefüllt waren, da«
; ' nur fehr wenig Salt aufgelbfet enthielt , gab in 24 6tutr*
M de'rt eine Einzige Säule von 120 Plattenpaaren 59 Maaf»
, Gasj und 5 folche mit einander v.erbundene ßäiüen nut
*,Jfto Maalt Gas.
( 4# 3
fcog der Siul* (fc fem fie dwsch' die Gasmang*
y^efflüB wird,; xHe &cb unter übrigens gleichem
CftfiSncten cntbiadet,) keinesweges in denrftlbett
«BÄttniffe al±' die* Menge dear Platteapaane -sab-
röftat* Im erften Verfuche War fie -erft doppelt
üfJEfrafe, als die Zahl der Plattenpaare auf d*i
frfclfiehe geftiegen war; und auch die Reftidtatt
Ha Verfuch 3, 3 and 4 entfpfechen diesem Gefe*
Mttierolich nahe. Es fctairit daher» dafs die
Wirkung d^t Säule , fp fern fie durch die Gasmer*-
'S1 g6m6ffCI1 'Wird, welche die Säule entbindet,
(foä CJubikwureeln aus der Anzahl der Plattenpaare
tjan^h proportional ift, . -'
. , ■ %5+ Hieraus läfst fich eine fehr wichtige Fol-»
^^TUag, ziehen. Gefetzt, eine Säule von 20 Plat*
tapaaren habe das Vermögen, einen Kprper, wie
ig, Waffer, zu zerfetzen, fo ift es offenbar weit
«liftheilbaftex, mehrere Säulen aus 20 Plattenp^a-
jeü, die man zugleich in Wirksamkeit fetzt, jje-
typmlf u^nd einzeln , als zu einer einzigen Batterie
fereint, auf das Waffer einwirken zu laff^n. Denn
i&.erjfen .Falle ift die Wirkung der Anzahl der
*$Spkn proportipnal, im zweiten Falle nur der Cu«-
büvrurzel aus diefer Anzahl. £s giebt allb viele»
Falle ^ in welchen es vorzuziehen ift, kleine Sau»
fegt zu bj&nphen. In andern Fällen mufs man Aß~
U^pn fehr grofse, d, b., aujs fehr vif len Platten*'
JJVpn 3ufam«iengefetzte Säulen anwenden, be-
Joniers wßnA es darauf ankommt, von Köfpern
t *46 3 y
Seftanthlieile , abrijfchelden , die Rür {Ihr grofse*
Rfcpuifivkräften>zu weichen vermögen, v Audi,
wehri nyan eineh- Körper * der von der; Berührung
*de^ Duftfchnell zerftört wird, in etwas bedeuten»
deren Mengen. ficb verschaffen will; So &.BL kau*
*r*an zwar Kali und Netron mit kleinen Säulen zer-
fetzen, aber* das Kalium und das JNatronium oxy*
diren; fiqh, indem* fie erfcbeinen, uöd die einzig*
Art* welche es giebt* <<ti$fe, Oxydjtrag gevirifs.zü
verhindern, ift;, diefß. Metalle mit QqeckGlber 3«
.verbinden, wie das der Dr. S e e b e c k «uerft getbau
hat., indem er die Spitze des negativen Draths mit
jQueckGlber, und_%diefes mit dem ÄJkali in Beruht
rung brachte. «N . . ^
26. Um auszumitteln , ' in welchem Verhält-
niffe die Wirkung der Säulen mit der Gröfse der
Oberfläche ' der Plattenpaare fteht, nahmen wii*
fcwei Säulen aus 20 Plattenpaaren, deren Oberflä*
chen fich zu einander verhielten wie 1 : 19,7. Dfö
Zellen wurden mit einer Saure gefüllt, die auf 40
Maafs Waller i Maafs Salpeterfäure enthielt; cfi*
Säure im Trichter war fehr viel ftärker, imd nni
mit 3 Maafs Waffer auf 1 Maafs Säure verdünnt:
Die Zellen in beiden Apparaten warenThicht vdii
gleicher Weite; ihr Inhalt war in dein* grofsplattit
gen 22,2 Mahl gröfser als in den kMiiplattigeiri
Da nun dargfethän ift C17), dafs die Wirkung* eine*
Saute unter übrigens gleichen Umftänden der*Men*
ge der' Säure proportional ift, mitteilt derer* fi^in
Wir^ßnhkeit gefetzt wird, fo war vtm'cler Wirf
■ )
fcwg den^ofs4?^Sätd« mir ff ;f >*Ä nAuienS wenn
Je mif der Wirkung der' kleinen Säule V-er gliche*1
twteftifidlte- v ?rjn >.:■ -,:i fn ,\ -';-j-r/; :
■':. ^ ifirei: aitf einander folgende Verfuch^ mit* den*
fftffyhttiggn .Apparate , die jede)? -iij- Minui&^t
{fcöeftkö, gaben: wnHJ^inOasvolqmenvcm' 4^67
4ktil&res, vtanron f fjf genommen, 3ft,j5 CeA&fL
ltfagtejjr»i Drei-ähnliche'Verfucbe mit;dem kleia*
lfh%ea^, Apparate j_ jeder ebenfalls i5 .Ali nuten '
Äbarad, gaben uns 1,88 Centil Gas. r, : Es verhalt
fcS1 aber 1,88 :? 38^5: ä±= 1 : 20,61 .J .: und du
0terflachen verhieltönrfich wie 1: 1957. 'Die Wir-
töngen zweier Säulen • Von/ einer gleichen Zahl
flsttenpaajen' find aljb, unter fonft gleichen UnV
&uuLen, nahe ihren Oberflächen proportional.
m. *2j. Früher als wir hat»' lieh Hn.Wilkinfon-
,4ttlit beschäftigt», die Wirkungen der Säule zu
laufen; er nimmt aber fcum: Maafse nicht die Men-
g*?öi| Gasy welche fich aus einer Flüffigkeit entr
hMet,j fondern die Länge Stahldrath, welche fio
fcfitjfeder SchUefsuUg zu verbrennen vermag *).
ffofes raufste. ihn natürlich^u andern Refultaten
fctnjn^ als wir gefunden haben. Er fchliefst aus
Wi» Verfuchen, dafs die Wirkung der Säule de*
JtattH-der Plattenpaare, wenn diefe von gleichen
Ole^äphen find, proportional fey; und dals in,
tw» Sätden von nicht gleich grofsen Platten, in de-
leai aber die Summe der Oberflächen gleich ift, die
RWorogen der beiden Säulen fich wie die Qua-
f *>$felie difte 4nnal?n> Jabrg, xBoß.St. 1. odeylj. 19»
S. 45, GilhfrU
C >4« 1
ctatto der Oberilcheri der einzelnen tUttknftmk
«rhahen; aus denen fie beliehen. . • "
So verbrannte eine Säule aus 100 PiattiiWfW
ren von 4 2oll Seite, die tum feuchten Lettir Sit
yeter&ure , * mit > dein' 25 fachen . Gewichte T^MA
Vercjünnt , hatte, | Zoll Stahldratb von'ungefJkr ^
Soll Dicke^wei folche Sa uleu verbünd enr^b**m»-
Ifen i Zcdl ; tind^vier folcher Säulen vereinigt iZl
deffelben Stahldraths. Dagegen verbrannte» *4f
Plattenpaare von & Zoll Seite 3s Zoll von demftl
fcen Stahlcjrathe. Es i& aber 2 : 32 = i&* : (M^,
- Es läfst fich hieraus folgern, dafs zwei 3tt>
len, die aus gleich viel Plattenpaaren von ru&t
gleicher Oberfläche beftehen, Dratblängen fchmd-
zen, die fich zu einander wie die Cubi dar Obtfr
Rächender einzelnen Plattenpaare verhalten. Deaon
zu Folge des erftehWilkin fon'fchen Gefetarft
qpürde eine Säule aus4oo Plattenpaaren von £ ZpH
Seite 4-32, das ift, iaB Zoll Drain, atio» ftf
Mahl fo viel als die Slale* aus 4<m> Plattenpaare*
von 4 Zoll Seite (oder 4 Mahl kleinerer OberiaV
■ che) gefchmolzen haben *). x~
*) y^rgleicht man diele Refultate mit einander, fo findet
fich, dafs fowohl A) bei Säulen, welche ans ungtÄeh
t viel Paaren gleich grosser Platte» beliehen/ afs #£.!>*£
Säulen, die aus gleich viel Plattenpaaren rem naglet
eher Oberflache zuTammengeretzt find, die verbräm*»
-' ten Dratblängen den Gabis der entfecutdetten Gasme
\> gen proportional find. Denn in dem erßen Falle ypxt
halten lieh die Länge des verbrannten Drathes wie die
Anzahl der Plattenpaare y die Menge des entbundene«
•»" €ä aber wie Aef Gubikwunent «Keffer Anzahl (*+\
I t4si 1
I . Diefe Vtrfuche find fehr intercffant, dock
bd fie nicht dazu geeignet, d«fs fich aus ihn**
ttf d^e Wirkung einer Säule; iittmer jnit Sicher-»
hat' fchliefsen liefse* Ihnen zufolge würde m&k
fcttkfcen muffen, dafs die Kraft einer Säule, di*
Dj^fchmelzt, unendlich gröfser fey als die ei»
lliC Säule, welche das nicht vermag; ein Reful7
tat* das ungereimt feyn würde. Um die Kraft!
&r Säulen zu vergleichen, mufs man etine Wir-
hij wihjen, Welche beide, unabhängig von de*
fliM ihrer Elemente, hervor bringen, und die nu£
&^er Gröfse verfchieden ift. Das* Mittel, wei->
|fcto wir den Vorzug gegeben haben , fcbeir/t iha
kmach in der That zu verdienen. Es wäre nur
Mwflnfchen, da£s wir untere erften Verfuche mehr
abgeändert und vervielfältigt hätten , um unfern
Ätfaltaten mehr Oewifsheit tu geben.
I* ftrgleichung der chemifchen Wirkungen und der elek*
Itftim Spannungen in Zelten - Apparaten mit verfehle»
dienen Flüffigktitem.
28. Zu «Htfer Vergleichung der Wirkungen,
fcit den elektrischen Spannungen dienten uns ein
Qpd im aweiten Falle verhalten lieh die Drathlängen, ;
Welctie verbrennen , wie die Cubi der Oberflächen der
- Ibtelnen PlatUnpaare , die entbundenen Ga*me*gen'
aber wie die Oberflächen felbft (»6). — Hr. Cfcil-
Itrn ift mit lehr grossen Platten auf Refultate gekom*'
total, welche von den Wilkinf tftt'fchen lehr abwe**l
fben [Annal. 1810. St. 12. oder NP F. fl. 61 S. 564.J.
leide Phyfiker haben indefs ihre Refuhate unter zu
ftrrchiedenen Umft&ndem erhalten, alt daft fie fleh
' tuglaichan Ueütft." " ~ <S<i?±tu]ff*c W Tfonnri.
C .5« 1 t
Zellen* Apparat von 20 Plattenpaaren., defr TfM
Tfcrfchiedenen Flüffigkeiten gefallt wurde, eiad
. GoulomVfche Drehwage, dem Inftitute gehöripj
«nid ein fehr empfindlicher Condenfator. Die VwJ
bindungen zwifchen den verfchiedenen Theilen dbg
Apparats würden mit derfelben Vorficht gemacht
welche Hr. Biot bei ähnlichen Unterfuchungej*
befolgt hat *). * « Ji
Wir füllten zuerft die Zellen mit Salpeter&a»
re. Indem , fie auf den Zink und das Kupfer des
Zellen einwirkt, verwandelt fie fich in Salze, und
diefes gab -ans den Vortheil, faft zu gleicher Zeit
awei Verfticbe anzufteilen , und in ihnen alle Ver-
fchiedenheiten auf zuf äffen und allmählig entftehfft
2ü fehen, welche fcwej Flüffigkeiten, von denenl
die eine ein vguter, die andere ein fchlechter Lei-,
ter ift, in der efremifchen Kraft und in der Elek-
t/ricität der^Säule hervorbringen können, |
Nach einer, möglichft kurzen Berührung des
Deckels des Condenfators mit einem der Polardrä-
the des Zellen -Apjparat/s fand' fich der Condenfa-
tor fo ftark geladen , dafs fich aus ihm ein fehr.
fichtbarer Funke entlocken liefs. Als wir ihn dar-
auf aufs neue luden» brachte er in der Coulom.b*-
fchen Windungswage, in welcher der Quadrant
in 100 Orade getheilt ift, eine Divergenz von -91°.
h$rvor ; ,bei.:ejnem zweiten Verfuche, der 5 Mipo-
, »j Ueber den Anteil, weichen in Volta's Säule die Oacy-
Jf ydism$ an 4«r Erzeugung fler Elejitricität hat, , in cü*.
(fyr&^'lfPi ?■£* l8°* Si* *o., $derB. 18. S. 129 fc
Gilbert'.'
Pnaeh de nT äfften gemacht Svuriies eilte Diveft.
2 von 920; bei einem diitteir VeWuche y0i|»
gö°, und .bei einem vierten Verfüche von-gi°~
$fet Zellen - Apparat war nun fchon ober eine hal-
ie Stünde in YVirkfamkeit , und feine elektrifche
.Spannung blieb noch immer dieselbe. Erft nach
| Stunden fing fie allmählig an abzunehmen; nach
3 Stünden war fie noch 790 ; am ■■ andern Tage
tbeir fehr viel geringer. Imnjer wurde fie hierbei^
fuf diefelbe Art gemeffen, indem einei? der Polar-*
Irithe in eine möglichft kurze Berührung mit dein
jPsckel des Condenfators verfetzt würde. *
Ganz anders verhielt es fich mit der chemi-
ichen Wirkung des Zellen - Apparats \ fie dauerte
aur 25 Minuten, und war wenigftens nach ^iefe^
"2&t faft gänzlich zerftört. ' ,
29* Diefe Refultfcte könnten auf den erfterf
Aabück widerfpjrechend erfcheinen. Doch lafferi
fie Geh erklären, wenn man annimmt, dafs nach-*
dem die chemif che Wirkung der Säule erfchöpft
war, die Dauer 4er Berührung zröfchen, dem Pe-
krdrathe und dem Condenfator e.inen fehr mei-kli-1
cteo Einflufs auf die Menge der Elektricjtät ' g$-.
halt habe, die der Condenfator während de rfelbien»
in fich aafpahrii* .»• Und fo> verhält es fich in der
That, wie whc .durch/ eine gtofse Menge vtfn Vir-
eben gefunden haben * die wüttverfchie denen JHüf-
! Reiten apgeftellt wurden./. Folgende find ^ie
Resultate» derfelben. . \Wo .kaine.i5eit-Ä0gegebeÄ'
Jft, wie lange die Berührung w&tte , dauerte
lüux einen Augenblick.
Die Zellen des Apparats enthielten *■ u|j
fehr Ichwa- eine Auflösung eine Mifchna^ vjm
von fchwefelt Salpeter!, u. fcbwiE
Natron: feUknrem ftulllflfl
69° 8*° . 4
84 in $1 101 in. »* "
'4
*
41
1
le Salpe-
tersäure.
'8«° ■
ttivergem
in. Coul.
88 in %
79
Win&W.,
durch den
Conden-
97 » S'
80 in »'
fatorlter-
5»
Vorge-
' bracht
34 i*»
16
J20 iir 2'
85 » »'
67
77 in a'
60
58 in »'
101 in. 2
77
97 » *'
101 in 5*
74
99 iÄ 5'
69
9° » 5'
68
mit fchwefelfaurem Natron blieb die Säule viel länger tl&'
üg , all mit der 3alp6terfäure.
3ö. Die Dauer der Berührung des Polardrathi
jnit tfem Cöndenfator hat alfo einen fehr merkli-,
chen Einflufs auf die Spannung, welche das EleK»
trometer anzeigt. Diefest beruht offenbar auf dem
grqfsern oder geringern Leitungsvermögen kfafc
Flüfßgkert in den Zeilen des Apparats ; dennlieö*
ije die Elektricität ungehindert durch, fich h)mm
durch , fo würde eine inüantane Berührung hiowir
chen» den Cöndenfator vollftändig zu laden. Satt
peterfäure ift ein weit befferer Leiter, als jede?
folpeterfaute Salz; bat man daher mit ihr die Z«i»
hü gefüllt > fo findet die Elektrioitdt, befondei*
anfangs* unendlich* weniger Widerftand, als wem* .
fie durch eine SatearnfWeng hindurch itrdtnt j; da*
her erneuert fie fich ohne Verhältnifs fobnellör, ^
wenn diÄ.Sänxa-nttttraiiürt/ift, und ladet den CW
daa-
t V55 ]
■»trad «rfetzt das Waffer fi*eit geTöi*t<3biteir.
nd daher auch die Spannungen * eines mit'Säure
ad 4ne? mit einer Salzatiflöfimg gefüllten Appa-
ifcteich, fo ftrömt doch durch elfteren in^glei-
_. . ^2eit mehr Elektricität,. find ihre Wirkungen "
MßBei* daher ^ ungeachtet der gleichen Spannung
- " r verschieden feyn. » ' -
3i. Es lallen fich jedoch nicht alle EHcliei-
ngen an der Säule aus dem Leitungsvermögen
r Fiftfligkeiteü, mit denen fie geladen Jfiid , *r-
reü» Man nehme eine fo cöncentrirte AAfilöfiing
i fchwefelfcurem Natron , dafs fie beffer \aü* fehr
räche Salpeterföure leite, fo weit lieh wenig-
$ darüber aus der Gasmenge fchlid&eh läfs^ dfe
i.'ms beiden entbindet, »wenn mit ihnen defcs
bter gefüllt wird ; mit der Säure gefüilt^wird dlwr
»* Apparat dennoch kräftiger, als mit der
löfung wirken. Diefe Verfchiedeöhfeit ib s
fjkaft fcheint uns daher zu rühren , dafsip dem
ter weder das fchwefelfaure Natron, no^die
rfaure zerfetzt werden ! ( 1 2 ) , beide ^ber h*
__Jlen desApparats fich langfamer oder fehneL-
& «erfetzen. Denn im erften Fall ift diß Wirkung
ifcch, tind rührt ganz allein von dem, fchwwef eU
'■»Natron oder von der S^lpeterfäure her; ftatt
fie im zw.eiten Falle zufammengefetzt ift, in-
[ dann auch die Produkte ihrer Zerfetzung daran
_ haben. Bekanntlich werden aber die ver-
gehen Körper und die Oxyde, oder derWaf-
• und die Alkalien u. f. f. nach den negati-
[''ittd. 4. VhjGk. B. 38. 3t. a. 5. ißu. St. & L .
t *54 3
\
/ •
*en Qfeerfläcbenrbiiigezogen, wahrend der SämA»
ftoff un4 die Säuren nach den pofitiven Oberflächen
-b^Biftreben, ujwi jecterdiefer Körper fetzt a^diefe
-Oberflächen die ihm eigne Menge l von ElektriciÄ
»ab, ohne, dafs dadurch irgend eine Veränderung i«
derientfteht, welche der Sä«le ihrer Natur nach
2ukommt. Folglich mufs die Salpeterfäüre, .di*
(ich leichter zerfetzt :als #as fchwefelfaure Natron
^wnd Produkte ierzeugt, welche die Elektricität y<*
einer Oberfläche zur aadern leicht durch fich huw
durch lallen« ein befferär Leiter werden, als dift
fes Salz, und' die Wirkungen der Säule kräftigt
-machen, als es das fchwefelfaure Natron thut.. Dal)
•felbe läfst ßch im Allgemeinen, von allen ander*
•febr verdünnten Säuren in Beziehung auf jede aa
-dete concentrirte Salzauf] öfung lagen, und diePhl
jiomene» welche fie jnit der Säule geben, ^rerdti
}fich hieraus erklären lauen.
Diefes ift auch ungefähr die Erklärung, wel
che H.' Davy von dem chemifchen Einfluffe de
feuchten Leiter in feiner vortrefflichen Abband
lung über die chemifchen Wirkuhgen der Et&tA
vitat giebt (10) und es dünkt uns, dafs diefefi
Tdärung die genügendfte ift. Es hängt alfö, unte
übrigens gleichen Umftänden , die chemifche Kfld
einer Säule ab, von ihrer Spannung, von deniLen
tungsvermögen der Flüffigkeiten , mit der fie getS
den wird, und von der leichten Äerfetzbarkeit dl(
ferFlöffigkeit^n.
* * \ ne Körpen (i
* - 32. Wir haben mit iinferer grofsen Batterie aus
&>ö Plattenpaaren von 9 Quadrat- DecimeterOber-
ftifefee, fehr viele* Verfuc^e apgeftellt, jedoch nur
,<^_ geringe Zahl intereffanter Refultate erti^iteiu
D«|n da Säulen mit kleinen Platten faft unter allen
jjffmftinden diefelben Wirkungen als grofepl^ttige
fiolen hervorzubringen vermögen, (wie. wir vor-»
Jfogefehen habe* , ) fo fand es fich , dafe mit ' ih-
theils in England* theilsin Deutfchland fchcwt
•Btes gefchehen war, was wir mit der grbfsplatt}-.
££* Säule zu erreichen hoffen durften *)rr Was
%rtfr .daher von den Wirkungen unferer grofsen
jfcHterie anzuführen haben, können wir fehfrkurz
;Mt«n; wir wollen unfere Lefer nicht mit .einqr
Hinge von Refultaten unterhalten , die fiV fchqh
Kennen.
l t 33. Die FlQffigkeit, mit welcher wir dje gro«
Jfc$ Batterie gewöhnlich zu unfern Verfiichen gel^-»
haben, beftand aus Waffer, worin ^ bis ^
hfak aufgelöft war, und dem wir -fe cpnceii-
Seh wefelfäure zufetzten.
Der Schlag, den diefe Batterie giebt, ift un-
;lich , , und felbft gefährlich , wenn man die>
de mit verdünnter Säure oder n?it einer Sal£-
* . '1 * ' ' ,
[QQ&er vielmehr Hatten die HH. ran Marum; und P £af£$
Simon, Davy, W.ilkinfon und Ghilaern mit ih-
r ren grcfsplattigen Batterieen , /o wohl für fich, als
t im Vergleich; mit .fcleinplattigen, fajt alles £eleiltef,
i was fich mit ihnen erreichen liefs. Qilbtru
^
•%
bewaffnet. Einer tönvüff£ , ' der ihn -auf diefrf Art
., ^rtfi&V^mite^ tiöd fpürte
Während cüefet giiiieri'ZMt 'eirfe' aüfeerorilenüichi
!S&!Ä! iVdeb ÄfmSii1; So ftkrtc cftefer Schlafe
JSäetech^iJt;1 fcjfaiiitn1anihn hdch nicht, wrtfc
ttiaii ?n:der:MiÄendhU' aus^4 öder 5 iPerfonen ^
l^hendön Kettfe ^e\it!;; ^hüV dire, wfelfchb fich: zk
"äeii fend^n detft%en 'befinden 9 errij^finden ihtt,
radiwär viel ft^te'ih dem krme ÜncTdetH^fti
des Körpers , wdldhe der Säule zugewendet $n£,
'&$"& rfer andeVn Hätttfe1 ünd'dem ändern Arme.
rjEirie kleine jtarKgiladheLWdnerFlafciie, die Weit
'weniger Elektricitat'^als unfere grofse Batterie fcVit-
hält, ertheilt dagegen einer grofsen Menge yöh
ftlenfchcn einen Schlag', freilich auch" m ^Üörtchie-
dener Stärke/ Plefe Wirkungen "berüli'en 'offenoar
auf d$tn Grade der elektrischen Spahnung , die ii|
einer Säule aus ÖobTIattefipaären nur feliVTchwach
Jjn Vergleich mit der in einer Leidn^r Flafche ift;
vifoerdies beweifeÄ lfae, dafs keineswegs eihe'Wfrft-
liehe lÜfrculätion der elektisch eh Flüfligkeit in der
ganzen Ketta Statt *£ndet, wen'igftehs nicht fö',' me
man das gewöhnlich in der FriiiklinfchtiiTheo*
'rie "anniriitnt; v'föridern ttafs dite^ntlathroif' titfc
durch auf einander L folgende : Zeffeifzün^eri ' * \iiitl
«Wieder-Zuftmmenfetiungen der eKktKfcherilMÄf-
ifigk eifc voi^ fich geht (et que fadtcharße nef apere
que par des dtcompefitions et des1 rvcempoßtioru
fuccejfivetäece fluide).;' iT "^^^,*
~ a
?Jf$» Jb^egau, jnfo 4^.§,?Waff^.%eS?-Ä51^
," können fich fchwerlich anders zu einander
^4-nPip/gwf?«? -Paftt»>,^i?W-t#^^W^
Zeigt bat| ^^^yjf bal^a^i^el^ zweiiBf
B^^^jdie.jnait dfnjfolen 4er B^ttpr^e in
ig, wftT^en, unter W^ffe j; f ehf Cchtbare JFun-
tfc$f ( Das Merk,wö#digfte be* tiefem Ver*
r;d$£s, ficji dabei kaum eine wahrzuneb-
fM&Hl/f G^s, entband, wenn da? Waller recht
fc/i 4*8 WJ1 6aftze ß^ft016 Oasit wenji es
hapüh fq^enig Säure enthielt.
jfc3§*y KaU:^pd Natron erhitzen ßch in der Kette
jfcpn Jfotjterie, fchn^elzen, und zerfetzen fich
(f^gröfitenGefch windigkeit; das Kalium un(l
verbrennen- at?ej> fp wie fie entftehn,
Jden auffahrende Feuerftrahleri in Bafcheln,
fcijej.jyerk,, {des jets enfi&mmis qui imitent une
j fffe 4V^/fa* )• » , E#* Yrewi die Wudkfeipkeit der
ÄaM^'^iüi3^,:,la{ft8 fich einige Kügelchen ei-
leiten. *• Aber ^o Mimten nach d*ntfLaden ,d«
iatterieWt alle Zerfetzung der AlkalHm auf, ob-
gleich die Spai>ötingr dann noch gaäz diefelbeiflt*
Unä ihan nach ausnehmend heftige ScHlägte erhält*
üncFöbgl'eiöh eine tetten geladene Sätilfe von 80 Piät*
i&^Wren, die 20 Mahl kleiner als die Platte*! der
grofsen flatterte {fad',- dieföZerretamrig fehr leicht
bewirkt. L '" ' ' '*'' "' ' ' *'4*
v l'He. G^chmoVieMt^arj^ zeigt'» derKette dte*
gröfseir Batterie eifiige merkwürdige JHiheiium-
gen. Es fahren aus feiner Oberfächfe^tmkeniiäöli
demnegativehDräthehih, ürfd Vetfctitfinden, int-
dem fie einen fehr fchatrfönruöd ge«hrfiaiNßin2«a*tf.
inörideW Ratich bifdeii. ' Bringt man däirBäryt mit
'QWck&ib'er, und äfe&S'mxt dtem negativen Ptatin-
drathe in Berufen^, fo bildet ' fich Schnell eik
Amalgam;1 welches das Waffer unter Attfbraufen
zerfetzt liüd alkaÜfc'h macht. Jedesmahl , wenn
man #a$ Queckfilber mit einem der Polardräthe*
dem pofitiven oder dein negativen, berührt,* Wäh»
rfend der andere damit in Berührung iftV erhält
, man einen weifsen, fehr glänzendA Funken und
eine ftäirke Explofion, welche von dem Queckfiiber-
'dampfe herrührt: Hiernach follte man glauben, es
Ve^$föftt vdrtheilhaftyfehrfiarkeBätterieeri zu »eh-
Srien, wenh manBiryt mittelft<2ueckfilb4*seerfet«en
will, weil man-Gefahr Hüft, einen Th^ii des gebilde-
ten Amalgtims zu verlieren. Eine Säule *aus looPlat-
Wpareri von 8 Centimeter (3. Zq11)' Seite reitet.
£ *5q I
WÄeferZerfetzuttg hih. DettBcfcfcor. Sö«fce:cdk
I iafc fie: durch: ziemlich fchwaflh#. Säulen zuerjt gr-
Wtep* -ujHtdie andern Ä*fe» SÜft^ftif #ftVfe-:&£ .
%fcckfilbers zerfetzt;; amdiHerrj|< D.<fcvy 4ft>e&jp»-
*lfjcc& Defiilliren das tfige*thftn#$fre $Ieta^ ,aus-
«^h^n, das'fiieeatbielten., :;: elf. '-: jy o 7^0
•*fi, $7- ,$irommn uftd.JC*£$ 4*tec$ jder Einyfiff
kung der ^grofsjen Batterie ^ißgefetzt, gaben Itein* N
4fiUtüc$*e Zeichen einer Zerfet^ijig. Zw^ zeig-
fcp fieh öftere Lichtzüge auf dtim Jiaifce in 4e&Qt?-
-giad des negativen Pols, fie fqhienen uns, aber
**ehrein elektrifches Phänomen, als ein Verben;*
tttft eines eigentümlichen Metalls, zu feyn.
ISSminjt.jnan Qpeckfilber zu Hülfe, fo büden 4icb
ÜPfb^eH Amalgame, idie Jas Waffer zerfctztfM un,<I
»^alkaliCph macbenv Auch die JSalae, «weloh«
Sfrontion, «Kalk* Ji^Ij^iNatcon oder Baryt zurBa-
fis enthalten, find auf ctiefax&rt fein: leicht felbft
JR& kleinen Säulen zu zerjetzen.' Am bellen ge*
lang uns immer, der Verfueh, wenn wir aus denj
zu zerfetzenden Salze mit etwas Waffer einen fehr
. dicken Teig machten, * und "aus- ihm eine kleine
Schale bildeten, in die wir ein.Queckfilberkügel-
cjien thaten; wir fetzten die Schale auf ein Pia-
tiliblech, das mit dem pofitiven Drtfthe verbunden
wurde, und tauchten die Snjtze des negativen
Draths in dasQueckfilber.*
58. Dip Magnefia widerßeht der kräftigften
Wirkung der grofsen Batterie felbft wenn man
nimmt;; fo auch in def rtSneti
: Jtagnefia ; oder hochftens zeigt fit
keäfwrea einer Zerfetsnng* -•*—
betrifft, fo führen zwar die V»
^,** uä* Dr.Seebeck und die fpätera der HJi
»it«u<Ifus und Dary darauf, auch fie ißt
/xw# au halten, und diefos ift hööhft wahMchtfä-
»ch; indefs habe* W*r nicht vermocht, darüber
einen entscheidenden Beweis zu erbalten*
59. Wir wiffen fehr wohl, dafe wir nicht das
Mutörtiftn der Wirkung der groben Batterie erb*
ten haben , *da wir1 fie taue ifcit fchwacher Schwefele
ffture ftifltea ; ' Salj>eterfäure würde viel kräftiger
gewirkt haben*' -Wir' glaubten aber diefe Verfocht^
wetchö1 uns keine« wichtigen Resultate ▼•tfpraehe*»
tei^ far^ die Zukunft vorbehalten zu muffen-, «a*
rtv^r über das AWw^/ninad das N*tr**ium eine gr^
f$e M<fcn£e anderer Verfuche anzuiteilen , , die »nicht
ÜrtÄfir&d^feyii kotaaten* , . 1 ( :. ; 1
;r. _ ! . nu ,; ;/ f- ir ^ .; !-f. ; ,'3 , ... .
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^'P"\r"o;,;^ :,; i't . in, |mij » ; hm^ .,,jt
~. I'f. fi-3 *r^ o'üft'»^ ",[',. 1 • ■
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._ . . Erfte fortfetzupg des' Verfuchs, ..'
k&i\efti*mmten und hinfacllen ferhälk^
Mffe aufzufinden, nach welchen' dik
V'iftandtkbile der unör ganifclien ttatür \
mit einander verbunden find, i1 ,
••■ '„# Jacob Bekzilius,
£»1 4er Me4 ttncfcPharnv u*d I£Ugl. der Köni^l. Aka^ s
der Witferfjfcb. *u Stockholm*).
JrWtdem wir di$ Möglichkeit eintreten fehen, 4if
^öüfcÄea Zufoinmenfetzvngen der Kürj>er zu ber
ijllm^i, wird es höchft jiöt^g, dafs wir fuch^
, JMflen^die Aaalyfen Xo -zu vcrvoUkon?mflen „ *Jafe
£* uns fichen? D&t? für diefe^ereqhovngen gebeiv
MffttQB -wir ÖMrs' erfte duqh p^y zwei oder drei? fot-
che vollkommen richtige Aaalyfen, fo wjjrfjen fie
fchw *m grx>f$$r Gewinn für die ^VifTe^fchafl:
feyn, da fie uns als^rüfungsmittel für ferner aqzi^-
^ 4f&eiide Veirf^che diesen ikpnntw. . . ^
Ich habq m meiner Abhandlung über diefea •
; Gtgenßand einp gfof$e Mefrige Analyfen befehle-
Jbta, deren Genauigkeit vielleicht gröfser ift, als
*) Em >on dem Herrn VerfafTer für dicAnnalen beftimm- ^
ter, deutlch gefahriebn er Original -Auffatz, der lieh
unmittelbar* an die wichtige -Abhandlung anfchliefst,
' welche der Lefer im Torigen Bande S. 249 und- 415
gefunden hat, und, der, für die neue elektrifch-chemi-
fche VViUenfchaft von nicht minderer Bedeutung alt
für die zerlegende Chemie iß. Gilhtru*
«ÜeTcfer Verfüche meiner Vorgangeis ~äFef~88&
noch immer nicht die Vollkommenheit erreichtet
dafs fite ftets Refultate gäbfn, welche mit der Rech-
nung übereinftimmen. Um, ein weiteres Feld
cfureheilen zujtdnnep, hatte ich mi^h begnftg^
*lie Verfuqhe fo weit zu führen, dafs die Naturga^
fetze , die ich aufzuspüren fuchte, . darauf* fuf
eine -deutliche Ajrt hervorgingen. In der An*
Wendung diefer Oefetze auf neue Gegenftände,
fand ich indeCs immer mehr/ wie nöthig es war,
fich abfolut richtigen Analyfen zu nähern» umatf
fie die Berechnung gründen zu können. Ich enfr
ichlofs mich daher, einige meiner vorigen Analyfe»
-auf eine folche Art zu wiederholen » dafil ich dt«
{Refultate. davon Normal- Analyfcn nennen gönnte.
Die mannichf altigen Umftände aber, welche fich
der völligen Genauigkeit einer Analyfe widerfetzeal
find feiten ganz fiherfteiglich ; ich wage daheftr noch
keinen einzigen diefer meiner neuen Sorgfältigen
Verfüche als eine Normal - Analyfe zu betraeh»
ten*). ' * . ■ '
Die Bemerkung, auf welche mich meine Am*
lyfen geführt hätten**), dafs in den fchwefelfauren
"und fchwefligfauten Salzen die Säure ftets 2 oder 3
' *) Herr .Prof. Berzeliu* hat hier ▼orstfgttclt im Sinne,
feine neuen Untersuchungen über das Schwefel - Blei, die
Bleiovyie und die Schwefelfäure, welche ich aus dielet
Fortfetiuug herausgehoben und feiner frühern Ab-
handlung beigefügt habe, und die fogleich folgenden
Analyfen des falzf euren Silbers und was damit zufttv-
.menhängt. Gi]Lbtert9
**)iAnnah vorig.Band. S 5^'. Gilberte
c
I
I i«8 f
JtthUo viel Sauerftoff als diäBafirdes-SalttSS tftfs
äflty veranlagte mich, zu unterfucheri, ob etwai
Aetwliches nicht auch bei den flbrigen Salzen Statt
Ättde. Die RefoJt«te meiner ttit^rfuchung beftä*.
t^t*it;dief«*, im4 fo hat fich mir1 *i»'©efct2 ergfe*
*|A£a*relches ich, wie die< Veriuche es mit fich
Mögen y in dem, was hier folgt, theüs durch *•
«ttfwAe beweifen* theils aW feftftöhötfd auf fit
Ü*ende;ri wer.de. Di efes Oefetss ift folgendes:'
rX\\In dkri neutralen Sätzen ift 'die Meng* de*
ktakerftqffs, welchen üie&äi&e enthält, ei* Vietfä-
pfcv der Menge des iSctuerftqffig fr der Bafis nach
^ßnerr ganzen Äliiti^Diefe Re^el Jifst fich ein *nß*
g^oll^iiieiner,i: frndxfwie ich glaube«, ■ nicht minfc
der richtig, folgendermatsen ausdrücken; : Wenn
wey oxydirte Körper .einander fättigen, fo ent*
kihmifieftetsdsn Sauerfttffinnehfolchern Verhält*
*tffe,<dufs die Menge deffetken ix dem Körper,
tytbker in der Kette der elektrifeheh Säule zumpp*
•ßfoen Pol* hmgehe^%m VieJfkchc* naöh einJr
ganztn Zahl von d&r Suuetftoffmenge in dem rin-
dern t&örper iß9 der zum n/egetiven Pole hin*
ftrebt*). ...'■ — - <: r '" -'' "
^"Berichtigung der Analyfe des falzfauren Sil*
'1%eris, und einiger andern davon abhängenden
fc r Analyfen.
" *' :Dafs meine IJeftimmuiig dfer Beftandtfteile des
cBkfeuren Silbers richtiger afc die meiner Vorgän»
ger ift , hoffe ich durch das beffere Zufammenftim*
*)<Y*t&.Jhnal vorig. *4ii* S.iif. -':'<S*/*rrr. *
| 58< I
m$n ,aJlfer »afaie» at^nrV£Haaie:brfWIcftm^tii:tofr
grüHdwv, dea^iiSäüigfe R&hSügkärt iiicht TUtörret-
*er Tintln^r^^tTfrg^licbteJrVcöf^ßlwa,? : di^iiftb^et
iJl^t^ebe^.bdit-^fahim'onfef littig des falzfeuf
Mm SHb&oxyfa^ ßSchitriit gröfseutr Öejmuigkett
einig^ft^afsab ^tfftfWfeend. vlch J^-toeter bamliffh
i^es ^kto^fel^l^R^ die
Zirfarai»^n(et«i^g> «tas.&t^nttcydiii*. \ Wfcjvjd&fe
i|tt, Wzfcureji ^lwo*y^
Itthrte : cU-no Jaueinfcr M«w^ <.^onfü«iiiehttglUDgön,
«Ueich hier eagebeni will: :-:s!urv,:,)' ^U'^h 4rJ>
. Schj&tfzlr Silber^ ■ .*• vfev.g*bßA\Wfc/*JH&
(Jhcamtftes geWätt^rtes febr reijie$; Silber,, r*jj0
-tnit gleich** Theifcn mi^n Sekwefel in einem
^^e^^g^^i^m^^^^^^l^ bis zumvfy
Itgen J^r«hgi^e»;ci^itjtt
.Soh^ftl-ÄftW^Qh^te« Silbcjra4.%£
Th. Schwefel in fich aufgenommen. , - k
. b. kj G?. feljr bewies ge^iltes Sil^e^jgf $e
q3mliqhp,W$fe k£hai*cl£lt> gaben ^*49Gr.f^^e-
fei - Silber. Da diefe beiden Verfuche einander fo
,jaahe kzm&fy ^q\x^e oftfr&Wie^htAu^g der»
i elben, überflyffig^ Das.Schwe£eL:Süher befteht jlfo
flS. .-"■ .: ~. •'■»'. - - <• • "■ * ; i : • ' . .--3
/ t w 1
• :. , • .; Si%* % , foos» 10p>° &M£ .,.. .,
. • 1 V 1Q0,*0Q 1*4*9 TT1!»^
*~$tiberÖ5£y£&l. <~ Aus dlefenr Mifchungs «^Ver*
liälfnifadejS^wefel* Silbers läfst Sch^die Zufam-
niepfetzung ^^ßiljberoxyduls, jpach der des Schwe-
<<ülett Uttd ctes Bleioxyduls berechnen. Erftoj^
*nthglt Auf !i «o Theile Sie», 1 54a Tb. Schwefel,
<w*ig. Band1 3. ^26,) und letzteres 7,7 Tb. Sauer*
£ttrf£(daf. 4J.^3o)y üö* elif^i5,4a 27,7»&i49:^44.
JDsls Silberoxydul beftehet alfo aus .\*~:;
Silber , 93,075 . 100,00 1343>86-
Sauerftoff 6°,925 *• n 7,44 100,00.
. ; 100,000 ' 107,44 X443?86*).n
Salzfqures Silberoxydul^ Ich habe in mei-
nen frühern Verf uchen :gezeigt , (vergl! Vorig. BanU
S..2B7) dafs looTh. reines Silber 182,7 bis i32,7p
Th. faJzfaures ^ilberoxydal geben. Nachdem er-
-ften iü.eferVerfucbe, auf den ich die folgende^ Öe-
, rephnungen gründen werde, nehmen alfo 107,44
Th, Silberoxydul, '25,26 Th. Sajzfäure ^auf.' Nadhi
*) D^dietes aul demVerhältnilTe zwifchen demSchwe*
jfelgehali und ( dem Sauerftof fgehalt ' de»r Bleies ( fceru-
het, fo katin es nicht Tollkommen ficher/feyik,, jweÜ
ich mich auf diefes Vexhältnils nicht ganz ^crlaXTen
dar? Aller V^ahrfcheinlichkeit nach ift der SaWertfoff-
gehalt hier fein wenig zu grofs* aufgefallen. Durah an-
dere Berechnungen habe ich zu finden gefacht, wie
hoch der getingfte Saüerfto%ehalt ldes Silberoxy-
duls feyn kann ', und er fiel alsdann- tu 7>35?6 |egeo
' 100 Th. Silber aus. Diefes kann ztoar 'die Beftinimun-
gen der talzfaüren Salze, aber nicht die darnach ge-
1 'mäphte^ ^fti^mHUgeh der^AlWieh und Erde* *etwai
dem letztem aber &s5,3i. Td2<i ßdzfSure Silber»
tixydul ift alfo folgenclermafsen zufani mengefetzt:
Verfach u * Verlach. ff.
. C A — T\m ^!-"ti '
SalzfMute i9><>35 . 100,00 19,066 iqo,oo, ,
Stfberoxydttl 80,965 y&SS &>&S4 &4tö
-200,000 525,35 100,060 3»fc49'
$fedi dem erften*V«rfuch fittigen 100 Th. Sal>
fäure eine Menge Silberoxydul, welche 29^4
VTh* Sauerftoff enthält. Nach dem zweiten* enthält
.#efes Silberoxydul aber nur 29,396 Th. Sauer«
ftoff. ' „.
Salzfaures Bleiö^xyd-uL
Salzfaurei Bleioxydul* welches mehrmahls
aufgelöft und kryftallifirt war, wurde fcharf
getrocknet, und 4oGrammes davon wurden in ei«
»er kleinen gläfernen Schale glühend gefchmolzen.
Es dampfte ein wenig von dem Salze weg;, abgr
das Ganze hatte doch nur o,o5 am Gewicht verlofi-
ren. Diefes Salz fcheint alfo kein chemifch ge-
bundenes \Vaffer zii enthalten, und die Urfacbe,
Warum es bei der erften Einwirkung der Hitze kni-
ftert, kann pur Feuchtigkeit feyn, die mechanisch
in den grö£sfcrnKryft allen eingefchloßen ift*). .
*) Alles Waller, welches durch Kniftern vom dea Salzen
weggeht, kamt in. ihnen nur mechanisch eingefchlof-
fen X«y»- Denn erfttjns behalten diele Salze, wenn
lhan kleinere Xryftalle nimmt, a% B. rom fchwefel*
fauren Kali, oder rom Kochfalz, ganz ihre Form,
ihren Glani und ihre Durchfichtigkeit ; und wenn e*
zwtitenj Kryltallwafler wäre, was entweicht, to mülste
e« in der Oberfläche wegzugehen anfangen, Sa denn
das rpm Innern Herausgehende hinlänglichen Ausgang
- a. Es wurden i o Gr. fehr fein gepulvertes» ge*
lcbtaolzenes falzfaures Bleioxydul in Sfdpeterfäu-
re aufgelöft und mit falpeterfaurem Silberoxydul
riedergefchlagen. Die aufgehellte Flüffigkeit wur-
de in einer Glasfch^ale bei gelinder Hitze zurTrock-
Bits abgedämpft und die trockene Malle in Waf-
fer wiecfefum aufgelöft. Dadurch 'erhielt ich noch
eine kleine Menge falifaures Silberoxydul, das
von der freien Säure zurückgehalten war. Das ge-
walchene und gefchmolzene falzfaure' Silber wog
! io,32 Gr., welchen 19,644 Th. Salz£aura ent*
Sprechen.
b. Andere 10 Qrammes von .dem^ nämlichen
falzfauren Bleioxydul . wurden in Salpeterfäur?
.aufgelöft» f und es wurde Seh wef elf äure in grpfse-
rer Menge , als zum Niederfchlagen des Bleige-»
halts nöthig war , zugefetzt , und die Auflöfung
▼orfichtig^ abgedampft. So oft fie erkaltete»
fchofs, des Ueberfchuffes an Schwefelfäure un*
geachtet, falzfaures Bleioxydul daraus an. Die
Völlig eingetrocknete, und bis zur Verjagung ei-
nes Xheils der überfchQffigen Schwefelfäure er-
hitzte Salzmaffe wuede mit Waffer übergolTen , imd
,'jdas fchwefelfaure Bleioxydul auf ein Filtrum
gekommen und gewafchen. Aus der Flüffigkeit
febied kauftifches Ammoniak noch ein wenig
cWefelfaures Bleioxydul ab. Das gefammelte
durch die Locker , nach dem vorher ausgedrängten
t Walfer, fände. Ich« könnte noch mehrere Beweif e für
«liefe Meinung anführen, glaube aber) dafs jdas Ge<*
' Tafte zureichend ift» Mirtilius.
fqhwefcilfaunö Bteioxydttl wihl atisgeglaht, wog
-1*0,92 Gr.' Diefe enthalten, d^er obigen Beton*
Jmurig gemäfs, 80,387 Gr. fileioxydul*}.
Das falzfaüre Bleioxydul beftehet nach die*
•fen beiden Verfuchen aus
•'. ,, •-: VerXuöh 1. , t Verflach 1*
1 , - . < 1 *! — TT* t ' ,y^ ">
Salcfäure 2 9,044 100,00 ' 19,6124 100,00
» - ' Bleioxydul 80,356 4^ojo6e * 80,3876 4°9>8&'
~: 100,600 509,06 . 100,0000 509,88
I DlefeRefttHatezeigen,daf$tKebeidenbeiderBe«
•Rechnung zum Grande gelegten Analyfen dem wah-
„ ren Verhältniffe nahe kommen, doch fie noch nicht
/ganz erreichen*. Nach ihnen* haben lOoTh. Salz«
*fäure foviel Bleioiydul aufgenommen, als 129,3062
•Th< Sanerftoff enthalten ; alfb wiedertmveine kleine
-Abweichung voti dem SauerftoffFgehalfr [des Silber*
*oxyds, welche abter im Vergleich mit den gewöhn*
«liehen analy tifchen Bestimmungen wenig bedeutet.
Baryt. «
« Stilzfaurer Baryt. In meinen vorigen Un*
-terfuchungen hatte ich gefunden {Ann. vorig. Band
-S.286.) dafs 10 Gr. kohlenfaurer Baryt io,56 Gr*
falzfauren Baryt geben, und dafs -diefe mit falpo
«terfaurem Silber ii4»55Tlu falzfaures Silberoxydul
bilden. Der faMaure Baryt beftfehet . alfo diefem
gemäfs aus . *
Salt*
* ) Mehrere Verluche , die Salzfäure aus dem falzfauren
Bleioxydal , • m einem gewogenen Platintiegel , dUroh
concentrirte» oder verdünnte Schwefelfaure, in der
Hitze , tu verjagen , gaben «He, t>hne Ausnahme , nur
eine partielle Erlegung. Btrzelius*
Salsfauve 26,2273 100,000
Bkryterde 75>?7*8 081,284,
II
| 100,0000 581*284.
: KohlenJ aurer Baryt. Da 1 o Gr.' kohlenfaur er
fcaryt fo viel Baryt als io,56 Gr. falzfaurer enthal-
ten, fo hat er folgende Zufammenfetzung :
Kohlenfäure 22,096 100,00
Bax7t- 77>9°+ 55*>57
100,000 452>57
Schtoef elf aurer ^ Baryt. Nach den Verfuchen
ton Buch olz geben 84 Th. geglühter falzfaurer
Baryt 94,5 Th. fchwefelfauren Baryt; diefer müfs-
pe alfo aus 34,424 Th. Säure und 65,576 Th. Ba-
tyt bestehen. Dagegen gaben nach meinen Ver-
" (heu 100 Th. kohlenfaurer Baryt 118,6 bis
8,9 TJf. fchwefelfauren Baryt j folglich befteht
lerfcWefelfaure Baryt aus
j Verfuch 1. Verluch 2.
! C— ' * 1 r-^— * >
Schwefelfäure 54,3h 100,000 34,48 100
Baryt 65,686 191,427 65,52 190
100,000 291,427 100,00 290 *) '
Baryt, Da 281*284 Th. Baryt und 425,35
ÜTfe. Säberöxyd, beide 100 Th. Salzfäura fättigen,
h nfcaffen fie gleich viel Sauerftof f enthalten ; die-
fesgiebt für den Baryt folgende Ziifaramenfetzung :
*) Wenn in diefen Beftimimingen 'ein wefentlicher Feh-
I 1er feyn Tollte , fo ift. er zum wemgiten proportional. .'
Denn berechnen wir z. B. die Zulammenfetzung des
falztauren Bleies nach dem fchwefelfauren Baryt, dem
; fchwefelfauren Bleioxydul und dem falzfauxen Baryt,
fo geht folgende Analogie hervor : 19 1 ,427 : ,279 = 281 ,284
• 4°9>9Ö. Der Verl uoh gab ab,er 409,88. Btrzelius.
pa*L d. Phyük. B. 58. St% a. J. *8x 1. St. 6. M
I *7° 1
Bthryum 89*6*9 ioo,~ooV
Sauerftoff 10,471 117696
100,00« 1119696
Nach dorn fchwefelfauren Baryt berechnet enthält
der Baryt 10,422 bis io,5 Sauerftoff.
Kali.
Salzfaures Kall. 10 Gr. reifes falzfaures Kali
in Waffer aufgelötet und mitSilber - Salpeter nieder-
gefcblagen, gaben 19,21 Gr. gefchmolzenes falz*
faures Silberoxydul, worin 3J65662 Gr. Salzf^urp
(ich befinden. Das falzfaure Kali befteh't alfo aus
SaliTäure 36,566 100,0000
Kali 63,434 i75>476gv
100,000 273J4766
Schwefelfaurcs Kali. . B u 0 h o J z fand , daff
3oo Gr. fchwefelfaures Kali 3 Gran Waffer enthiel-
ten und mit Barytfalze 4°° Gr. fchwefelfauren Ba-
ryt gaben *). Das fchwefelfaure Kali befteht al-
fo aus ' *
Schwefell&ure 46,214 100,000
Kali 55,786 116,385
100,000 016,385
Kali. Durch directe Verfuche über die Zu-
fammenfetzung des Kali (AnnaL vor. Band, S. 427-)
habe ich gefunden, dafs o,32 Gr. Kalium 0,608 Gr.
falzfaures Kali geben. Diefe enthalten nun aber,
nach der verbefferten Analyfe des falzfauren Sil-
bers, o,3856ß Gr. reines Kali; alfö hatten S^'Th.
Kalium 6,568 Th. Sauerftoff aufgenommen« Das
*) SoHerer's Journal der Chemie, Bao. S. 396 f. B.
r »7» 3
Kali befiehl daher aus 82,97 Th. Kalium und 17,0?
Th. Sauerftöff. Wenn aber 173,4766 Th. -Kali
dg9454 Th. Sauerftoff , nach dem oben Angeführt
ten, enthalten,. fo ift diefes Alkali folgenderma-
fsen zufammengefetzt :
Kalium 85,0a* 100,000
Saiieritoff 16,978 40460
100,000 120,450
Nach dem fchwefelfauren Kali berechnet, befteht
das Kali aus 82,865 Th. Bafis und 1 7, 1 35 Th. Sauer«
ftoff. Diefe Verfuche ftimmen alfo mit einander
Ziemlich gut überein.
^v XTatron*
Salzfaures Natron. 5 Gr. geglühtes falzfau*
res Natron gaben (daß S. 436.) 1 2,23 Gr. gefchmol-
zenes fälzfaures Silberoxydul, welche 2,32798 Gr.*
Salzfäure enthalten. Da$ falzfaure Natron befteht
alfo aus
SalifKure 46,5596 ' 100,000
. k Natron . 55>44<>4 fc 414478 *
100,0000 **4»7?tt"' ;" "
Schwefelfaures Natron. 5 Gr. geglühtes
«fchwefelfaures Natron gaben 8,2 Gr. fchwefelfau-
ren Baryt" (da/. S. 436.), welchen 2,813748 Gr.
Schwefelfäure entfprechen. Das fchwefelfeure Na-
tron befteht alfo aus " ' -
ScJvwefelfäuro > $6,275 *oo,poo
Natron 43>7*T 77&S9
*op,ooo mfo*
M 2
I l72 J
Natron. Ich habe gefunden (daf. S* 4^7^ da^
0,439 Gr. Natronium 1,1 i 8 Gr. falifaures Natron
gebe». Piefe enthalten aber 0,59746 reines Nte
tron* 100 Th. Natron beftehen alfo aus 73,5 Tk
Natronium und 26,5 Th. Sauerftoff. Wenn abet
114778 Th. Natron 29,454 Th. Sauerftoff ent-
halten, fo ift das Natron folgendermafsen zufam-
mengefetzt :
Natronium 74,3385 100,00
* ' . Sauerftoff * »5,66*7 54,5»'
100,0000 134,52
Da, nach dem fcbwefelfauren Natron gerechnet
77,699 Th. Natron 19,95 Th. Sauerftoff enthal
ten, fo befteht das' Natron aus 74>35 Th. Bifis unc
25,676 Th. Sauerftoff. Diefe beiden Berechnun
gen ftimmen alfo überein, und zeigen, dafe h
dem directen Verfuche vielleicht ein Fehler be
jgangen ift.
Kalk. .
Salzfaurer Kalk. 3,oi Gr. geglühter falzfaa
rer Kalk .gaben mir 7^3 Gr. gefchmolzenes falz
faures Silberoxydul (daß S..456.). Die falzfaur
K^lkerde befteht alfo au$
Salzfäure 48,883 100,0
Kalkerde 51,117 104,6
1 ibö,ooo »04,5 *
Kalk mufs aHb folgendermafsen zufammengt
letzt feyn aus
Calcium ?i,84 iöb,o
' Sauerftoff 28,16 39,4
100,00 159,*
I t73 ]
I . Amnwniak* / ' " -
'SalzJ aures Ammoniak. /Ich glaubte meine
filtere Analyfe (daß S. 4440 *»och ein Mahl wie-
derholen au muffen. . 10 Grammes ftark getrock-
netes falzfaures Ammoniak gaben mir jetzt 26,72
Gr. gefchmolzenes falzfaures Silberoxydul, wel-
chen 5o,86 Th. Salzfäure auf 100 Th. Salmiak
entfprechen. Wenn diefe -mit 3,i 9q5 Gr. kauftifchem
Ammoniak vereinigt gewefen find, fo hefteht das
ialzfaare Ammoniak aus
Salzfäure 61,0554 200,0000.
! Ammoniak 38,9446 62,8195^
1 " i 00,0000 ' 162,8195
' Ammoniak* Wenn nun aber 62,81 g5 Th.
Ammoniak 29,454 Th. Sauerftoff enthalten* fo
(mufe das Ammoniak folgendermafsen zufammen^
gefetzt feynr.
Ammonium 53,1155 100,000a
SauerÄoff 46,8867 88,2768
100,0000 i88>?76& •
1 Die Erscheinungen bei dem Zerlegen des Ammo-
h»iakgas durch Kalium fcheinen zu beweifen , - dafs
das Ammoniak keine zuüammengefetzte Bafis ent-
hält. In diefem F^lle muffen der Wafferftoff und
der Stickftoff Oxyde des nämlichen Radikals feyn;
i eine Meinung > welche der verdienft volle Davy
paierft geäufsert» die man aber zu widerlege^ ge*
fucht hat, und gegen welche verdiente Chemiker
viele indirecte Verfuche angeführt haben. Ich will
mich bei diefem für die Chemie fo äufserft wichtigen
% *74 1
Gegenftande ein wenig verweilen; zuvor jedoch
noch eine verwandte Materie beruheten.
~ 2. Schwefel - Wafferftoff als eine Säure (flydr**
thyonfäure). ^
Der Schwefel - Wafferftoff ift eine dem SfcBwe*
fei -Blei und dem Schwefel -Eifen im Minimztm
proportionale Verbindung des Wafferftoffs «ät
Schwefel. Er hat die mehreften Charaktere ei-
ner Säure, und geht mit einigen Baten Jalzartige
Verbindungen ein. Es entfteht daher die Frage;
Enthält die Hydrothyonfaure Satferftoff ? Ich wer*
de weiterhin den wahrscheinlichen Sauerftoff gehab
des Wafferftoffs berühren; düfer beträgt ntir/o>oo5
von\ ganzen Gewichte des Schwefel -Wafferftoffa
Der Schwefel mü£ste alfo auch ein oxydirter Kör-
per feyn; denn ein Körper, der durch den £auez»
ftoff Eigenfchaften einer Säurfe befifczt, müfet«
wohl meht als | Procent davon enthalten.
Ich habe vor einigen Jahren den Schwefel *
Wafferftoff analyfirt *)> und mich dabei unter aa»
dem des] hydrothyonfauren Zinkoxy&uls bedien«,
Welches ich zu&mmengefetzt fand aus 72 T&
Zinkoxydul, a5 Th. Schwefel- Wafferftoff unfl
3 Th. Waffen Obgleich ich damahls nicht m»
dfcr nämlichen ftrengen Genauigkeit als jetzt ver«
fuhr, fo bin ich doch Überzeugt, dafs diefe An«*
Ifh höchftens auf 1 Procent unrichtig feyn ka*i*
•) Afhandlingar i Fyfik% Kemi och Miner alogi, af Vf.
Hmftrerec&J.&tritlUfc j, H. S. 78. *.
I 17* 1
\§ad diefes bat hier nichts zu bedeuten. Nun ent-
halten 72 Th. ^iakoxydul, meiner Analyfe des
Einkoxyduls zu Folge, 14,12 Th. Sauerftoff. Wenn
daher der Schwefel -Wafferftoff , wie jede andere
Sture, 2, 3, 4 oder mehrere Mahl fo viel Saüerr
itoff, als die ihn fättigende Bafe enthalten feil , fo
}it der geringfte Sauerftoff gehalt 14,1 2 X a = 28,24,
! eder mehr als die ganze Menge der Hydrothyoor
, fitere beträgt. Und wenn wir im Schwefel -Waf-
j&rfioff auch eben fo viel Sauerftoff als in der Bafe
iinnehmen Wollten, fo würde die Hydrothyonfäur*
idoeh etwas mehr «als die Hälfte ihres Gewichts an
Sauerftoff enthalten. Wie fich diefe? mit unfern
jettigen Anflehten reimt, werde ich weiter unten
anzeigen. '-
Dafs diefe fogenannte Säure Sauerftoff enthal-
te, ift nicht nothwendig, denn ihre Verbindungen
«üt Bafen beruhen hauptüachlich auf de* Ver-
wandtschaft des Schwefels, 3a in hydrothyonfau-
fcen Salzen der Schwefel und. der metallifche Kör-
fer in dem nämlichen. Verhältniffe als im Schwe-
fel-Metalle enthalten und. Auf der: Seife das Me-
faUs kommt «dazu nooh der Sauerftoff , und auf der
tote des Schwefels fo viel ^Wafferftoff, als erfor-
derlich wäre, mit dem Sauerftoff e Waffer zu bil-
den. Wenn die metallifche Baus den Sauerftoff
ftärker als der Wafferftoff anziehet , fo kann diefe
»erfache Verbindung von Schwefel, Metall, Sau$r-
jfoff und Wafferftoff entftehen, und es befinden
ich darin die Beftändtbeile in einem folchen Ver-
t 176 1 < _
I
•haltniffe , dafsfie, zwei tind zwei genommen , »auf
der nämlichen proportion eilen Verbindungsfttaf»
ftehen, wie man die Verbindung auch entzwfeiei
will. Wenn dagegen der metallifche Körper ein»
geringere Verwandtfchaft zum Sauerftoffe bat ab
der Wafferftoff , fo Jft keine hydrothyonfaure- Ver»
bindung möglich; der Wafferftoff tritt mit dem
Sauerftoffe zu Waffer, und das Metall mit dem
Schwefel zum Schwefel -Metalle zufammen. AI*
kalien, alkalifche Erden * Zinkoxydul und Man*
gahoxydul können mit dem Schwefel • Wafferftoff
falzartige Verbindungen geben ; die mehrften von
den altern Metalloxyden aber, z. B. die Oxyde
des Bleies, des Zinns u. m. werden davon nur zum
Schwefel -Metalle reducirk,
5, Enthält das Ammoniak Sauerftqff oder nicht I
Giebt man das Erfte zu, fo haben wir die Zu*
fammenfetzung des Xmmoniaks im Vorftehenden
fo genau gefunden, als es bei unfern analytifcben
Methoden gefchehen kann. Da aber viele und fo
ausgezeichnete Chemiker den Sauerftoffgehalt des
Ammoniaks läugnen, fo wollen wir die Wahr«
fcheinlicbkeit der beiden Meinungen prüfen, —
denn mit blofsen Wahrscheinlichkeiten muffen wix
> uns in diefer Frage noch immer begnügen»
Enthielte das Ammoniak keinen Sauerftoff,
fo müfsten wir es für eine ähnliche Salz -Baus all
den Schwefel -Wafferftoff nehmen, für eine Säure
ohne dafs es doch ein oxydirter Körper wäre. Wo
t 177:$
%er kommen aber in diefem Falle, feine Eigenfchaf*
ken als Bafis'(Baficität), da der Wafferftoff keine
Ptdche befitzt, und da der andere Beftandtheil des
Ammoniaks, der»Stickftoff , ein Körper von ganz
entgegengefetzter Natur ift? *) Weder der Waf-
ferftoff noch der Stickftoff find in'fo hohem Grade
*) Der Stickftoff Äeht nämlich mit dem Schwefel , dem
Phosphor und 'dem Arfenik in einer -Reihe, welche? al-
les Körper ?on pofitiv -elektrif eher Natur find, die,
vereint mit dem Sauerftoffe, die ftärkern Sauren dar-
Jfceüen. Ob das Wor.t pofitiv da« richtigere iß , will ich
.liier nicht unterfuchen. Ich verliehe damit die Eigen-
fchafien der Körper , fich im Kreife der elektrifehen Sau*
I le am poßtiven Pole anzufammeln. Chemiker, mit wel-
■ chen ich über dielen Gegenftand gefprochen habe,
I wendeten mir dagegen ein, dafs der Schwefel, der'
Phosphor, der Kohlenftoff und der Arfenik fich wohl
suweilen am —Pole abfetzen , aber wohl nicht an den
-4-P0I gehen können. Diefe Einwendung ift in fofern
|« gegründet, als wir die elektro - chemif chen Zerlegun-
gen nur in der Gegenwart von Waffer, von deffen
1 Sauerftoff diefe Körper oxydirt werden , kennen. Wenn
1 He als negativ am —Pole erfcheinen, fo werden fte
L nur gegen den Sauerftoff , geg^n welchen lieh *lle Kör-
perv ohne Ausnahme an diefem Pole ahfetzen , negativ»
Pofitive Körper nenne ich daher alle die , welche ent-
weder für fich , oder mit Sauerftoff vereinigt , an den
-J-Pol gehen können, und negative die, welche, mit
Sauerftoff vereinigt, fich nicht am pofitiv en Pole an-
fammeln können, und fich von demfelben entfernt t
wenn fit da entfiehen (wie z. B. die Metalloxyde , wel-
che fich zuweilen am pofitiven Leiter bilden) , und in
kurzer Zeit an dem. negativen Pole reducirt oder bloft
angefammelt erfcheinen* Die pofitiven Körper find ge-
wöhnlich fo pofitiv, dafs fie niemahls Salz-Eafen dar-
. teilen;^ ». B. der Schwefel, der Phosphor, der Koh-
lenftoff, der Arfenik; oder^ wenn fie in einigen Fälle»
Baf en abgeben follten , wie z. B. in der fchwef el - oder
pbosphorhaltigen Salzläure, fo find fie doch unendlich
t >?8 ]
negativ •■ elektrifche Körper, als das Ammonial
felbft; es ift daher unbegreiflich, woher diefeö
genfchaft dem Ammoniak kommt, wenn esufyltf
wie die fixen Alkaliens ein oxydirter metallifckfl
weniger bafifch -als das WaXfer. Die am beßimmte
ßen negativen Körper und es in einem folchen Grade,
daTs wenn £e des Sauerftoffs auch fo viel aufnehmen
• daTs fie Salz -Baien zu feyn aufhören, (wie diejejiigei
• JVIetalloxyde, welche ich Peroxyde nenne,) fie doch Dich
pofitiv werden , d, i. , keine Eigenschaften einer Saui
erhalten. Diefes ift mit dem Blei , dem Mangan, den
Cerium, und mit noch mehrern Körpern 4er Fall
Ihre Peroxyde enthalten den Sauerftorr* in einem fo we
»ig gelättigten Zuftande , dafs er fich gegen beinah
jeden brennbaren Körper pofitivirt, obgleich da* ganz
Percycyd niemahls gegen einen andern oxydirten Kör
per pofitiv werden kann. Ich glaube , dafs diele Ei
klarung meiner Ideen . zureichend ift , um in dem Fol
genden nicht milsverftanden zu werden. Berteliui
Es ftehe hier aus einem Ipäter erhaltenen Schrei))»
des Hrn. Prof. Berzelius noch folgende Erjdarunj
Sie bezieht fich auf den Ausdruck feines Gefette«, wi
er im vorigen Bande diefer Annalen, 8, 2ij, ßeltf» w
es heilst: — — fo enthält derjenige der beiden 'Körpa
welcher fich in der galvjanifchen Kette nach dem pofi
tiven Pole begiebt (d. i. , der negative Körper, i.B. di
Säure), entweder a, oder 3, 4, ß,6..Mahlfo viel Sauet
fiqff9 als der andere Körper, welcher nachdem n*$i
tiven Pole hinßrebt (d. i., der poiitive Körper, di
* Alkali, die Balis). So glaubte ich, muffe es, den Ai
lichten vgemäfs , heifsen , welche D a v y in feinen voi
trefflichen chemifch - elektrischen Unterfuohungen ai
deutet, und das Schien mir auch der Sinn des Hn
Prof. Berzelius zu feyn. „Sie haben," Ichreibt c
mir, „in meinem Briefe, der indem Februarhefte der Ai
„ nalen eingerückt ift, das — E und das «+-E umgekehi
„Ich bin damit nicht unzufrieden, obgleich ♦ es mj
* „ noch zweideutig Icheint, welche Benennung die ricl
„ tigere ift" (die, poßtivcr, oder die negativer Körp<
(Srper ift. Der Schwefel- WafferSolf hat feine
tigeöfchaften als Säure von der ^pofitiv - eleK«
tifebeu Natur des Schwefels, deffen Verwandt*
chaft zu den meiften Bafen er fiberwiegt , weil der
för den Sauerftoff u. f. f. und umgekehrt). „Es fcheint,
„als wären die überflüffig gegenwärtigen ^nach Aus-
^ „ladung ftrebendea Elektricitäten, Urfache der Bü-
i „düng oder drer AMetzuiig von Körpern an den entge*
»gengefetzten Polen der elektrifchen Säule. Dafs aber
! „ein negatiT-elektrif eher Körper an dem+Pole, ge-
| „rede da-, wo die angehäufte +E ihm 'die — E zu ran*
1 „ben ftrebt, entliehen follte, fcheint mir nicht recht
[ „wahrfcheinlich. Die Säule'könnte aber zwei ungleiche
r „fentladungsweifen haben, die eine ihr mit der Elek«
t „ttifirmafchine gemeine durch Vertheilungszonen, und
| „die andere durch Bildung von Körpern entgegenge«
„letzter elektro - chemiföher Natur, zu deren Bildung
„ eine beftimmte Menge von EE angewendet wird , —
„in der ElektrifinnaTchine, nur da Stattfindende, wo
„der Entlader im Vergleiche mit den angehäuften
„Elektricitäten fo unendlich klein ift, dafs alle EE
„aicht durch die Vertheilung in diefem Entlader int
„Oleichgewicht gefetzt werden können; (Sie erinnern
„(ich W o 1 la f t o n'g Verfuch mit Drathfpitzen, die er in
si Glasröhren eingefchmolzen hatte.) Wenn diefc Kör-
„per, z. B. Sauerftoif und WafferftofF, oder Säure und
„Alkali, aufser der Säule wiederum vereinigt werden,
„fo gefchieht diefes »unter den nämlichen Erfeheinun-
„gen, welche die elektritche Entladung für fleh zeigt,
pd, i. , unter Wärme - Entbindung oder Feuer- Er-
„fcheinung. — Sie fehen alfo , dafs wenn ich in mei-
ner Abhandlung über die Zufammenfetzung des Am-
„moniaks die gewöhnliche Bedeutung von poßtiv und
„negativ in chemifcher Hinficht umgeändert habe , es
„nicht ohne alle Ur Dache gewesen ift. Da ich aier in
„Hiefer Materie noch zu keinen genügenden Refulta-
„ten gekommen* bin , glaubte ich die Aurmerkfamkeit
„der Lefer nicht durch eine Abfchweifung von der
^rUuptfache zerlrreuen zu dürfen.— •»*" Ich aber
t
C 18* 3
in der Balis befindliche noch in einem gewiffen
Orade pofitive 'Sauerftoff mit Hern Wäfferftoffe des
Schwefel - Wafferftoffs in eine Art von Neutralifa*
tion geräth , die wii* uns der gleich denken kön-
nen, welche zwifchen den beiden freien Elektrici"
Hten des Harzkuchens und der Trommel im Elek-
trophor Statt findet. Wir fehen alfo in den J3e-
ftandtheilen des Schwefel -Wafferftoffs eine Urfa»
che, warum er die Charaktere einer Säure, d.i.,
eines pofitiven* Körpers befitzt.
Wenn das Ammoniak der Analyfe des Herrn
Gay-Luffac zu-Folge *) 18,475 Th. Wafferftoff
■enthält, fo wäre zu pr»äfumiren, dafs in den Am-
moniak-Salzen das Ammoniak fo viel Säure fat-
tige, als entweder genau die Menge Sauerftoff
(oder ein Vielfaches deffelben nach einer ganzen
Zahl) enthielte, die nöthig ift, um mit diefem
Wäfferftoffe Waffer zu bilden. Piefes ift aber
nicht der Fall,; denn wir werden fehen, dafs das
Ammoniak in dem erft genannten, Verhälti^iffe nur
an die Säuren gebunden ift, welche drei Mahl fo
viel Sauerftoff als die fie fättigende Bafe enthalten.
In den. Säuren, welche entweder 2 oder 4 Mahl fo
habe geglaubt , hier auf den entgegengefetzten Sinn,
worin die HH. Davy und Berzelius die Benennun-
gen pofitive und negative Körper in elektrifch -chemi-
fcher Beziehung nehmen, aufmerkfam machen zu muf-
fen, um dahin mitzuwirken, dafs beim Entliehen der
neuen Wiflenfchaft, wa möglich , kein Hörender- Zwie-
fpalt in der Kunftfprache das Studium und die Fort«
fchritte derfelben erfchwere. Gilbert,
*) Gilbert'* Annale» der Phyiik, 1810. St, 10. $.$6. JB.
viel $aiierff off enthalten, als die Bafis,' voiTderfi'a
gefättigt werden , enthält die neutralifirte Satire
entweder -| oder i^ fo viel Sauerftoff ,: als erfor*
derlich wäre, um mit dem Wafferftoffe' des Am-
moniaks Walter zu bilden* Diefes firid aber unge*
wohnliche Vielfache, von denen wir. nirgendwo
anders ßeifpiele habeil. In dem überoxygen^rten
falzfauren Ammoniak, das ich im Folgenden er-
, «.wähnen werde, befindet 'fich das Ammoniak in ei*
nem folchen Verhältniffe , dafs die Säure $\ Mahl
üp vifel Satierftbff , als zur Wafferbildung mit deni
Wafferftoffe des Alkali's nöthigwäre, enthält. Da-
■gegen werden, wir fehen, dafs das Ammoniaki
wenn es fte ein Metalloxyd von der oben gef unde*
nen Mifchung genommen wird, genau den näirtli-
<chen Oefetzen, wiedio« übrigen' Alkalien, Erdert
und Metalloxyde , ; gehorcht.
In der elektrifehen Säule verhalten fich das
Ammoniak und der Schwefel - Wäfferftoff fehr un-
gleich. Obgleich beide durch die Daswifchen»
kunft von dem zugleich zerlegten Waffer zerfetzt
werden, fo kann fich doch das Ammoniak als ne*
gativer unzerlegter Körper am — nPole anfammeln»
indefs der Schwefel - Wafferftoff nie als pofitivet
Körper fich am +Pole anlegt. Dazu kommt noch,
dafe das Ammoniak unter gewiffen Bedingungen»
wie die übrigen Alkalien , einen metallifcben Kär-
ger an dem —Pole hervorbringt, und alfo ein
Reductions - Phäjiomen anzuzeigen feheint, wel-
ches bei dem Schwefel- Wafferftbff nicht Statt fm-
iht. Die^mügamatioii des AnpnoniaRs bewetfat
die Abfetzung eines negativen Korpers, j$fcge*
welchen. eirie entfprechende Menge eines pofitiTem
am -(-Pole fich arifammeln müfs. Die franzafifchen
Chemiker erklären diefes dadrirch , dafs das ganze
onzerlegte Alkali *nit dem V^aßerftof fe des aerieg-
.ien Antheils fich verbinden foll, wodurch der kne-
tallähnliche Körper hervorgebracht .werde. Es
ift alfo, in disfer Erklärung, niuf der Waßerftof£
Welcher fich gegen den am ' +Pole » abgefetzten
Stiekftoff des Ammoniaks n^gativirt ,' und, indem
er einen Theil Ammoniak bindet, ein neues «ntt-
fflllshnjicbes Produkt hervorbringt. :Diefes wäre
in1 der Wahrheit ein viel. bedeutender Wink über
cjie innere Natur der MetaUet . Lflfst*es fich aber
IwpM muthBaa&en* dafs das unterlegte Ammoniak,
welchem in diefem Falle am +Pole kein fich po-
fiüvirendisr Körper entspricht, und das alfo nur
eine chemifehe Verwandtfehaft gegen den Waffer-
Gߣi (die \?ir ohnehin niemahls irgendwo anders
gefehen häbw) ausübt, eine von der Elektricitft
nur mittelbar abhängende chemifche Rolle 'bei der
Amalgamation fpielen follte ? Diefe Anficht feheint
Aur nicht richtig zu feyn. — Welche Erklärung
man aber auch yö£ dieler fomlQtb^ren Erfcheinung
geben mag, £9 ift es ganz klar;und unwiderleg-
lich', d*fs die nämliche Erklärung, für alle Amal-
g£mations~J£r^chei#ungen in der elektrischen Säji-
le, unter dea nämlichen Umftäjiden gelten mufs.
Ueber Verfuciiö, die mit dem Ammonium odfer
C »83 3
mit deffen Amalgam angeheilt find, fcu- ftreiten^
lohnt nicht dar Mühe ; denn fchwerlich läfst
ick ein fö entfcbeidender Verfuch ausdenken, dafs
er nicht naph. der einen und nach der andern Hy*
pothefe zugleich erklärt werden könnte. Was ficht
aber von, den fixen Alkalien , und ihrem mit dem
Ammoniak gemeinfchaftlichen Verhalten beweifen
läfst, kann auch als vom Ammoniak bewiefen an*
gefchen werden* . Durch die von fo vielen Seiten
betätigten Verfuch e über den Sauerftoffgeh^lt der
fcceri Alkalien, deren ftefultate znan wohl nicht
faehr bezweifeln kann» gehet alfo hervor, dafs in
der Meinung , das Ammoniak fej ein oxydirter
Körper 9 vielleicht mehr als htafse IVahrfchcinlich»
keit liegt.
Wenn das Ammoniakgas durch .elektrifche
Schläge zerfetzt wird, fo erhält man, nach den
Verfuchen der HH. Henry und Berthollet des
Jüngern, Sticjcgas und Wafferftoffgas, ohne eine
Spar von Sauerftoff; daraus folgt, dafs der Sauer-,
ftoff des Ammoniaks indiefen beiden Gasarten ent*
halten ftyn mufs. Der eine diefer beiden Körper
mufs alfo eine höhere, der andere eine niedrigere
Oxydatiorisftufe feyn; und es leidet wohl keinen
[Zweifel, dafs der Stickftoff die höhere ift Es mufs
jfich alfo der Sauerftoff in dem Stickftoff e in ei*
tiem folchen Verhältniffe befinden , 4afs er ein,
vielfaches nach i|, 2, 3 u. £ f. von dem Saueiv
Rolfe des Ammoniaks ausmacht. Wir wenden fe-
ben, dafs lf der Multiplicator ift. Betrachtung
C 184 1
geü über die Verfchiedene» Oxydati&nsftufen di
Schwefels fahrten mich, wie ioh in der ZugdÜ
su meiner Abhandlung angezeigt habe (AnnaL
Band 9 S. 4^50, zu der Vermuthung, dafs ein j»
i des fcheinbares Vielfaches nach li ein watafü
i .
i Vielfaches mit 6 oder .12 von' einer vielleicht uis
I bekannten niedrigeren Stufe ift, die, wenn fiff-fth
fich nicht exiftiren kann1, wenigftens in V&foim
düng mit andern Bförpern zu vermuthen ift (da$
S. 47o.)t Sehen wir nun den Wafferftoff als €&i
folche niedrigere Stufe an , fo imtfs er entweder^
oder in Mahl weniger Sauerftoff als der Stickfton
^enthalten. « Da wir nun das VerhäJtnifs der beidril
Beftandtheile im Ammoniak keimen, ifo ift
leicht zu, berechnen, dafs der Wafferftoff nur
{o viel Sauerftoff gegen 100 Th. Ammonium
der Stickftoff enthält. Wenn nun aber in ded
Ammoniak 100 Th. Ammonium mit 88,2768 TK
Sauerftoff vereinigt find , fo find fie im StickftofiÜ
mit 88,2768 X 1 1 = 1 32,4i 52 Th. Sauerftoff, ubM
im Wafferftoff e mit &£& =s 1 i,o346oo Sauerftöfl
verbunden. Der Wafferftoff, beftähde difcfemnacij
aus
Ammonium 90,062 100,0000
Sauerftoff 9>958 11,0346
und der Stickftoff aus
Ammonium 45>02? 100,0000
r SauerÄoff 5^975 *52>4*5*
Hr. Gay-Luffac giebt dem Ammoniak xl
, Th. Wafferftoff und 8i^25 Th.. Stickftoff ;
dem eben Gefundenen würden 81 ,525 Th* Sti<
v
kff 46,43 Tb. Sauerftoff, und iSi475 Th. WaC-
pdtaff i,8 Th. Sauerftoff enthalten ; welches zu-
■mmengeflominen 48,23 Th. Sauerftoff in looTh.
Ammoniak gäbe, alfo nur i,34 Procent mehr, als
Irinnen (S. 173.) im Ammoniak gefunden haben*
DejSaaerftoffgehalt aller diefer Körper ift hiernach
pjotweder etwas zu grofs angenommen, oder, was
feh m$ andern Berechnungen Urfache zu glauben
kabe, der Wafferftoffgehalt des Ammoniaks ift ia
tefe* Bestimmung etwas zu gering genommen;
ider vielleicht find beide fehlerhaft.
^ Weüm der Stickftoff ein Oxyd ift, das nofch
? herer Oxydationsftufe,n fähig ift , fo mufs der>
iierfloffgehalt in jeder diefer Stufen ein Vielfa-
Äes.nach einer ganzen Zahl von dem in dem
ptickftoffe enthaltenen feyn. Nun hat Hr. Gay*-
feaffac in, feiger trefflichen Abhandlung: Veber
tie Verbindungen gasförmiger görptr *), bewie-
b,-dafs das oxydirte Stickgas aus 63,72 Th.
ckftoff und 36,28 Th. Sauerftoff befteht. , In
ifenS3,7^ Th. Stickftoff befinden fich, dey obi-
\ Abgabe gemäfs, 3^,2898 Th. Sauerftoff; dar-
ergiebt fich alfo, dafs das oxydirte Stickgas
bppelt fo viel Sauerftoff gegen das Ammonium,
|s das Stickgas felbft enthält. Da nun in den übri-
jen Oxydationsftufen des Stickftoffs diefe Sauer-
pffmepgen , nach den erwähnten Unterfuchungen
KHrn. Gay-Luffac, Multipla nach 2, 3 und 4
fci' der Saperftoffuienge find, welche 100 Th.
f*> fülbert's Annaleny 1310* St, 10. S. 45, £♦
LmL d. Phyfik. B. 38. St. a. J. 1811. St. 6; N
£ i8S }
SticWtoff in ofydjrtes Stickgas verwandelt, tait
es klar, dafs wenn der Stickftoff ein Vielfach«
nach 12 von der niedrigften Oxydationsftufe des
Ammoniums' ausmacht, diefe Körper wahre Vidi*
che nach 24» 36, 48 und 60 von der niedrigften Oxy-
dation sftufe feyn muffen. Das Waffer, welches (in
Fall diefes alles richtig ift) eine noch höhere Oxy-
dationsftufe de? Ammoniums ausmacht , mufe ia
der nämlichen Reihe ftehen 9 und ebenfalls eis
I2faches feyn, un# als das höchfte ein 72facke*
Die Oxydationsftufen des Ammoniums wären aUb
folgende Vielfache von 11,0 346, welches die nie-
drigfre Stufe ift.
Theilen Sauerftoff
^X 1 = 11,0346 den JVdJferßoff.
X 4= 44,1384 das Ammoniumosyduiy*
X 8 = 889»7€8 da* Ammoniak.- '
X 12 = 132,4153 den Stickßoff.
X 24 = 264,8304 das StichßqffoxyduL
X 36 =± 397>2456 d«* Stickfioffosyi.
X 48 = 529*6608 die falpetrige Saure*
X 60 = 662,0760 die Salpetcrfäurc.
JX 1% = 794,491a das WaJJer.
Es ift bemerkenswerte, dafs die SpröD
vom Stickftoffe bis zum Waffer immer ein Zwo
faches ausmachen. Das Waffer befteht, die
Berechnung zu Folge, aus 1 2,4*3 Th. Wafferftc
und 87,587 Th. Sauerftoff , womit einer mein
Verfuche (Annal. vor. Band, S. 461O* der 12,!
Th. Wafferftoff und 87,^7 Th. Sauerftoff für d
*) Angenommen in Davy's fchmelzbarer olirenfaxMj
Siibßanz (oliv* coLourtd mutttr)* Bcri* li u /«
100 TKeile
Ammonium
$ej>en mit j %
►ä<
I "87 1 <
Zrfammenfet2lii>g des Waffers gaff, nahe überein-
,ftimjnt.
Die obigen Beftimmungen können nicht völ-
lig sichtig feyn1, denn fie beruhen auf Verfluchen,
<tte nicht abfolut richtige find. Dafs der Irrthum
Äetfa&icht Sonderlich grofs ift, erhellt aus der Ue-
, bfteinftimmung zwifchen der berechneten Zufam-
ntenfetzung des Stickftoffs«, und dem, was fie nach
| 4b£ Analyfe des oxydirten Stickgas feyn follte.
jflUrften wir annehmen, dafs die Gewichte derGas-
. arten in den Verfuchen der trefflichen franzö-
fiehen Chemiker vollkommen richtig wären , was
aher noch nicht der Fall ift, fo liefse fich die Zu-
fammenfetzung des Ammoniaks fehr leicht darnach
, berichtigen. , Die von Hrn. Gay-Luffac aufge-
; fundene Methode , die Gasarten zu wiegen , und
die Zufammenfetzungen nach dem Volumen zu be-
ftimmen, ift wahrfcheinlich die ficherftej haben
| wir erft einige vollkommen richtige Analyfen auf
diefe Weife erhalten, fo laffen fich die übrigen
durali 'Berechnungen vervollkommnen. Es ift da-
cier zu hoffen, dafs die berühmten Chemiker, wel-
jche diefe Verfuche angefangen haben, fie in Kur-
imm Wiederholen und fie auf die höchfte Stufe der
Vifljkommenheit zu bringen fuchen werden.
f * Es bleibt uns indefs noch eine viel in fich faf-
pttde Frage zu beantworten: Warum giebi beim
Verbinden mit Sauerftoff der Wafferftoff immer
jpggjfer und der Stickftoff immer Salpecerfäure
sdtr Stickftoffoxyde? Oder umgekehrt: Warum
N 2
erhält man durch Entziehen von Sauer ftoff mu
flem W äff er nur IVafferßoff und-aus der Salpeter*
fäure oder dem Salpeter immer nur Säeißoß,
wenn beide Stoffe wirklich Oxyde des nämÜehgi
Radikals find?
In diefer Frage liegt dem Anfcheihe nachtut
wichtiger Einwurf gegen den Sauerftoffgehafcdas
Wafferftoffs. Sollte mich indpfs auch die Anda-
gie in den Grun^lzügen meiner Raifonnements irrei
, fahren , und ich etwas zu ^klären fuchen , was in
der Natur nicht ift , fo kann es in diefem Falle we*
nigft^ns Verzeihlich feyn, geirrt zu haben. lob
wage daher, den Lefer von diefem Gegenstände
zu unterhalten.
Ich habe geäufsert, es fey nicht wahrfchein«
lieh, dafs das Ammoniak, als ein oxydirter Ktev
per betrachtet, eine zufammengefetzte Baus ha-
be, die ;in! diefem Falle aus Wafferftoff und dop
Radikal des Stickftoffs beftehen müfste. Denn
wenn das Ammoniak durch Kalium zerfetzt wir4
fo condenfirt es mit dem Stiekftoffe einen Ttftä
des Wafferftoffs. Wäre die Bafis des Ammoniaks,
zufammengefetzt , fo müfste es allen Wafferftoff
entbinden oder allen Wafferftoff mit dem Radikal
des Stiekftoffe verdichten. Es läfst fich alfo nicht
glauben, dafs das Ammoniak ein Oxyd fey, ohne
dafs der Wafferftoff auch eine niedrigere Oxyda-
tionsftufe des nämlichen Radikals fey. Der Waf-
ferftoff aber, den wir den obigen Anfichten ge-'
roifs für einen oxydirten Körper nehmen,' verhält
I **9 1
fich ganz wie ein einfacher y hat die näralitbeu
jftepprtionalen Sättigungs - Gajpacitäten gegen 4en
•Jgroerftoff und' den Schwefel, als! die Metalle^ und
•iq.rilen dreifachen Verbindungen von Kohlenftoff,
3smerftoff und VFanVftoff haben wir bis Jetzt Ur-
fctkßj ihn al? einfach zu betrachten *). Doch
AffeB nn geachtet läfstr ficji die $ache ziemlich
feMit erkläre». \* \ ■
Ich habe bei dfer Befchteibüng der VWbren«
ötag des Kupfers in gasförmigem Schwefel (Ann.
W.TJand* ••& 2^9.) die, Meinurig geStifeert* dafs
dte Erfckeinung des »Feuers bei der' Verbrennung
w& die Wänhe-Entwickdlüng bei den cherriiföhen
Verbindungen überhaupt, ganz flen nämlichen in-
flCty;IIrfprung, als die Erfdh^inang des Feuers und
^ Wärtnp - Entbindungen zwifchen den Ausladern
Ciaer mächtigen elektrifchen ,Sjiule haben muffen.
I&eKenntniffe, welche wir bereits von der Elek-
Wfeftat, al$ ohernifchem Agens, befitzen, laffen
i TJttS nicht rriebr an einen chemifchen Procefs den-
ljjfti^der nicht auch zugleich elektrifch fey, und
'^ity's vortrefflichen Untersuchungen verdanken
f^r die Entdeckung, dafe ?wei Jjjörper» welche
^farwandtfchaf t gegen einander äufsern f immer
jHkSftn ße in Berührung, komnien, das ift, immer
ypxxu fie in Begriff find» fich-zu vereinige ent-
♦ 1 '. . . ' .,,;* . - -■■ \ \ ■ 1 ' '< . ' \ ' ' ■ '
*$ Ich werde bei dem Ueb ergange von der unorganischen
■ ** *&* 'der or^ariifchett ^fatuf durch die vegetabilifchen
Säuren , weitläufiger über diele Anlichten zu fprechen
Gei^enheit haben. . ' '- . &#*2**4j*jir v*
I >8B- 3 > ,
erhält man durch Entziehen von Sf
dem Waffer nur Wafferftoff und-aug t
fäure oder dem Salpeter immer J £
wenn bette Stoffe wirklich Qa*\%*
Radikals find? |^|^
In diefer Frage liegt dt % I £ | %
wichtiger Einwurf gegen: -* J * ** +
Wafferftoffs. Sollte hv£ | t *
gie in den Grun^zügexr f*9\
v führen , und ich etwf » " *
der Natur nicht ift.^ (
nigftens verzeihl^ J ^
wage daher, d j " J
zu Unterhalter j;
Ich ha'
lieh, dafs
per betr
be, die
Raclik
/
7\
.^auen*
aufgeklärt i
iS gelehrt, dafs;
.nen Säule fich um &k
i oauerftoff, und dafs andeP
wen Pol als der Wafferftoff
^etztern nennen wir negativ -elei
erftem pofitiv - elektrifche Körper.
grfehen, dafs «ie mehrften Metalle $
fo
\ dagegen der* Schwefel, der, Phosphor
,- zweiten Klaffe angehören *). Wenden '
fjefe Bemerkung auf das Ammoniak an, fo
!fi)r, dafs es bei der elektrifchen Entladung 2
ffof f an der pofitiven Seite und Waflferftoff äd
negativen Seite gieht. - Der Strckftoff ift alf«
pofitiv- elektrifcher Körper, da der Wafferftoff
negativ -elektrifcher ift. Diefe beiden ^
*) VjergL oben S. 179, Anmerk.
Q*
tuen andern dadurch äußf dafe
<4* ■
_ fo feft halten, dafs fie durch
<L^ * *eB werden, dafs alf6 die
^ ^J n Gasarten nicht meht
^ ^5, kömien* Der fei*
^ *%* ^ ^^ die nämliche
^*^W\: 'nigungen mit
^ ^^©> *AC^e Entladung dias
^5* -ad Wafferftoff; und das
V und Wafferftoff tretet, fb
.dn Menge \yafferftoff an beidek
«aliche Menge — E,. folglichatich die
enge +E am entgegengefetzten Pole
JDie Menge von +E, welche fich
"Th. deö Stickgas verbindet, oder zu
ig verwendet wird, mufs alfo der gleich
le bei der Wafferbildung in dem* Sauer-
18475 NTh. Wafferftoff gefättigt wii-d*
|*das nämliche ift) welche zur Bildung von
aerftoff aus dem Waffer nöthi&ift, als
*ile» Wafferftoff entfprichu Wir fehen
ie die Möglichkeit ein Mahl entftehen
eiektro-chemifcho Verhalten der Kör-
Iwerth auszudrücken. Die Menge Von
ie im Stickftoffe die urfprünglich nega-
cität der Bafis fattigt, und dazu noch
jtfeöff pofitiv macht, verhält fich alfo, zu
im Sauerftoffe bei der Waffierbüdung
"1
C *9* 1
gefertigt tfird, umgekehrt wie; die *Meitg«n' *»
Stickftoff und Sauerftoff , welche die nämlickl
Menge von Wafferftoff fittigen, d. i., Wie 3*<§
pder wie lf : 1. Das Quantum Tön EtektridHI
fchemt alfo den nämlichen Gefetzen, wie- dÄ
Quantitäten der ponderablen Materien bei den
chemifchen Verbindungen unterworfen- zu fe|»>
wie fich diefes auch fchon a -priori fchliejGseü läfet»
Diefe grofse Menge von +E im Stickftöffe wird
4urch die *— E deir BafiS im Zuftande von Sättigung
erhalten, und der Stiekftoff kann daher.nur dmrii
^nen in, weit höherm Grade negativen Körper-*B
das Ammonium zerlegt werden ^).
. Wenn .das Ammoniak durch' elektrifche ScUI*
ge in Wafferftoffgas und Stickgas zerlegt wird, fo
trennen fich die Körper, welche nach; den obig«
Anflehten die wahren Beftandtheile deffelben feÖ*
nach einem folchen Verhältniffe , dafs genau 2 Tb»
Ammortium mit \\ oder 6,56 von deni ganza»
Sauerftoffgehalte den Stickftoff bilden, und 1 Ti.
*) Ich mufs hier die Bemerkung hinzufügen , dafs eine
:* lehr grofse Verfchiedenheit Statt findet zwifchen der
Sättigung* - Capacitiit eines Körpets und zwif chen> dm
Vermögen deffelben , den elektrifchen Zujband einis ajf
dem Körpers , mit dem erßch verbindet, mehr oder wt-
nigtr zu neutralißren. Diefes Vermögen fallt mit der
Stärke der Verwandtfchaft - zufammen > der^n Grad«
vielleicht durch daflelbe beftimmt werden ; jene Capaci-
tät aber fcheint, nach den Anlichten und Verfuchen <fer
vortrefflichen Phyfiker D a Lt o n und G ay - L u If a« »
mechanische , von dem Volumen abhängende Urlauben
* zu haben. Das Kalium z. B. fättigt fehr wenig Sauer«
ßo£, im Vergleiche mit den Wafferftoff und <feff Stick*
Ammonium mit; ^ oder <v>4 Sanevffoff den Wafr
ferftoff.darfteljen. Den 0,96 Th^ Sauerftoff mufe
ain^ entfprechsndß Monge *~E 'folget, welche
&,i$ Anamoniakßittigen, daher finden im W*£
ferftqffe befindlichen Drittheil An^flWnlurn nun ^
•yfjfcVftirück bleibt, ©as Amtriomu*n?i*i dem WaC-
faftiffe behält alfo nur ^«jf» fo viel — E, ^J«
ä»;iirfj)rünglich abhört. Efjtftebt Aiamonitfrfi,
fe erhält es einen neitfn Zuwachs ^;4"1» der; aber
fticjit hinreichend fft, demlfeben deutliche, und amj
gezeichnete bafifche rEigenfchaiften zu geben. ^
feiert alfd, daftder Wafferftaff und der StiQkftoff
inwiefern Verfuche n\pkt. entftehen Jkönn^n» cd)*)*,
ikcpp entfprechepde Mengen von Elektrizität, die»
Ser fqpr-jHß, fcngr to»^E5*zu hüM*. £fyd>Äk'
rfie Mitwirkung; der Elektricität b^i jed^r . cbemif
fchßn^^cheinung,in)ttnCera Th^prieen nicht m^hr
uberfehen werden darf, fo iftigp'ijfcltr, dafs das
Mmliehe, was in dör Säule cheijufche Tr^nnunT
gefroder Zufammerifetzungen veiWacht>: bei den
' Äolf, es überwindet aber die poGtive Natur 'des Sauer*
Mb £0 fefcr, dafs das neugebildete :&ali' ein negativ*
. ,t tlektrifcher Körper ilt. .Im Woffet i fefreint wader die
. «ine, noch die andere elektrifche Eigenfchaft vorzu-
walten, da es zwilchen den Säuren und den' Alkalien
in der Mitte £eht. In der Solpeterfäure dagegen hat
.- *.lfJ*rSauerftoff, wenigstens ein grolter Theil defielben, fei-
• -<»e ganze Pofitivität, und verbrennt daher die brenn-
' -baren Körper mit den nämlichen Erscheinungen, als
•-,:4as Sauer ftoffgas. ^Der Stickftoff hat daher auch zu
diüfer Portion des Sauerftoffs eine fo geringe Verwandt-
Jcnaffc, dal* alle andere brennbare Körper ihm iie ent-
liehen. ^ &trteliuf*
•I »94 3
nämlichen lärfcheinungeii aufser der Saide" a*Äj
mitwirken mufs, und dafs alfb Stickftof f und Wtyfc
ferftoff niemahls entftehen können, ohne daft'J^j
cfcr die ihm zugehörige Elektricität bindet. WeMty
.nun das Waffer von brennbaren Körpern zerMprj
wird, fo treten diefe Körper ihre — E eines Tfeeäs I
dem neugebildeten Wafferftoffe ab, und amKfelt
Theils ßttigen fie damit ftärker die +E Eigtfifr
fchaften des vorher im Waffer gebundenen SaMt^t,
ftofft. Da hier nur — £ in Wirkfamkeit ge&iife
wird, kann nur Wafferftoff entftehen *). ' 4c
Was ich im Vorhergehenden angeführt ktttfct
zeigt hinreichend, dafs kein Körper aus dem W4& ■
fer Stickftoff entbinden kann» Die Sdpeterföufifr
und die Oxyde des Stickftoff*, welche den Saufet
ftoff fo wenig geföttigt halten, können nicht Ütt"
gewöhnlichen Fällen zu Wafferftoff' reducirt ww*'
den, weil fie4b viel Sauerftöff abgeben, ot defft»
gröfseren Sättigung die— -E der brennbaren Kontor
gröfstentbeils verwendet werden mufs. Die &&>?
peterfaure k^nn alfo nur zu Stickftoff wiederhat
geftellt werden; diefen aber werden wir ixut dmfi
Zeit vielleicht durch ftärker negativ + elekttifcfct*
Körper,, als dfis Ammonium, fowohl zu Wa0*fc>'i
i i '. i '
*) Die Elektrizitäten, welche- den nämlichen Gefetef*
als die ponderablen Materien, in Hinficht. der Propor-
tionen, nach welchen fie Ach mit den Körpern verA* "
i l tagen, gehorchen muffen, kommen bei diefen Ztrftfr»
/ gungen niemahls in Freiheit, wodurch lieh ihr ehern*'-
. fcher Einflufs der Aufmerksamkeit, der Naturforscher
iis zu unfern Tagen entzogen hatte. JS.erx. *
/ f
!'al$ td Airfmonhim reduciren können. . Diefes
at in Davy's fpätern Verfuchen die elektr*-
^Entladung durch Beihülfe des Queckfiibfrp
let *zu haben , tind jenes die Einwirkung vo*
fcauf Ammoniakgas, t . r
der Wafferftoff, um aus-, den Beftandthi#»
i-^fas Ammoniaks- gebildet zu werden» er ep;
entweder als Wafferftoffgas > qder Wl<Je
jSauexftoffWafler, immer einerlei Menge —*$
dert* und da diefe nicht entftehen kann, phr
eine entsprechende Menge +E/Wg^£&
Jen wird, fb mufs das Affujaojai^k^nimer
l Wafferftoff und den Stickftoff. im nämliche^
Ee, hergeben » es mag durch gewöhnliche
icität öder durch Oxydinmg zerfetzt wer-
In den Zerfetzungen dagegen durch Kalium
i£ der elektrifehen Säule , wenn das Anima-
Beruhrung mit Queckfilber reducirt wird,
Zerlegungs-Erfch^inungen von ganz ande-
r Natur, und die dadurch entstehenden Produkte
verglichen mit der Menge des angewandten
akgas, ungleich in Menge und Be{chafr
Da nun der Wafferfidff und der Stick-
ihrer Exiftenz eine andere elektrifche Mj&»
lon, als die ihrem Radikal urfprünglicl\ «4?
Ige, bedürfen, fo muffen fie in unfern Apa*,
und Verfuchen immer als einfache Körper
bis wir auch die Elektrichäten werden in
nverhältniffen mit Sicherheit auszudrücken
Ihtnt haben. *-*• ; '■ .
t 196 }
Wäre es aber nach diefen Anflehten ittefft
vtährfcheinlich, dafs der Schwefel eiapofitiv-elek*-
trifches Oxyd einer unbekannten metallifchen Ba-
us fey , ganz wie der Stiokftoff ein Oxyd vom Am-
monium ift? Ich kann diefes nicht beftreitefc
Wir haben g^ehöti; dafs der Schwefel, nack dem
Schwefel- Waffe rfto ff zu urt heilen, ungefähr tii6
Hälfte feines Gewichts Sauerftoff enthalten kann,
und diefe ^auerfloffmenge ftimmt mit den übrigen
Oxydations-Graden des Schwefels, Vielehe ällfe Vtel»
fache davon; feyn -können, ttberein. -• Diefes mnjs
alfö auch von dem Kohlfenftoff e , dem Phosphor
iind dem Arfenik möglich feyn. • -Dafs aber die
reine Kohle, z. Bl im Graphit, und der metaliifchi
Arfenik, welche alte Charaktere der einfdeiten
(oder für einfach gehaltenen) Metalle befitzen,
auch Oxyde feyn follten, läfst fich bricht mit eben
der Wahrfcheinlichkeit vermuthen, und ift unfern
jetzigen Anflehten zulvider.
*"'•■. f ■ -• - » * ■ '
Ich bin in ein fehr hypothetifches Feld gfera-
then, wo es die' Wahrheit zu finden fchwerhält,
und bitte den Lefer um fchonende Prüfung.* Ich
glaubte diefes thun zu muffen , weil es mir leid ge«
than hat, zu fehen, dafs der vei-di&nte Davy,
.der^die gröfsten und wichtigften Entdeckungen >
durch *i welche unfere Wiffenfchaft je bereichert-
worden ift, mit mußerhafter Be/cbeidenheit der
gelehrten Welt mitgetheilt hat, dqfferi ungeachtet
Gegner gefunden hat , denen es manchmahl .mehr
V
I *97 1
'chfcijtf, zu beweifen , dafs, er un-
Wahrheit aufzufpüren.
t
Kohlenfäure.
üzen befindet fick die Kohlen-
folchen Verhältniffe ^verei*
oder 4 Mahl/o viel Sauer-
*.
achungen über die
mir die Beftimmungdes.
,ic von den Beftandtheilen der
noch unbekannt. Ich hatte diefe nach
. erluchen der HE Allen und Pepys ange-
ramen zu 7i>56 Th- Sauerftoff und 28,43 Th.
Meine' Analyfen wollten damit nicht
Srgiaftimmen, wovon ich die Urfache mehr
^Verfuchea als in denen der beiden eng-
Eflpturforfcher fuchte. Seitdem mir aber
p)yfe des Hrn. Gay-Luffac bekannt ge-
^i&, glaublich in ihr eine Beftätiguhg mei-
p.he zu finden, obgleich auch hier die '
imung nicht Vollkommen ift.
\M.ohienfaures Bleioxydul Es wurden 10^
i ftark getrocknetes und noch warm ge-
• Jfcohlenfaures Bleioxydul in einen kleinen,
1 Jflatintiegel geglüht; fie hinterliefsen
*f $l$ioxydul,und hatten alfo 1,65 Gr. Koh-
- bergegeben. Wenn aber diefe Säure nach
fftimmung des Hrn. Gay-Luffac *) in 100
fciü> er VtAnn. derPh^ß 1810. St. 10. S. 3G. M.
f 198 1
Theilen 72,624 Th. Sauerftoff enthält, fb
tnetk auf i65 Tb. Kohlenfäure 119*83 TB. Sii|«r«
ftoff. Es enthalten aber 835 Th. Bleioxydul 5*ftf
Th. Sauerftoff, und es ift 59,7 X 2 *=s 1 19*4»-
i) Kohlen/aurer Baryt befteht aus 22,1 Ttu
Kohlenfäure und 77,9 Th. Baryt (S. 169.); jene
enthält i6,o5 Th. Sauerftoff, diefe 8,14 Tb. Sauer«;
ftoff. Nun ift aber 8,1 4 X 2 = 16,28.
- c) Kohlenfaurer Kalk befteht aus 43,6 Tb.
Kohlenfäure und £6,4 Th. Kalk *). Diefe enthaK
ten 3 1,66 Th. Sauerftoff und jene 1 5,88 Tb., wel-
che verdoppelt 31,76 Th. geben.
d) Kohlenfaurcs Natron. 10 Grammes rd*
nes und bei der Hitze des fchmelzenden Zinns ge»
trocknetes kohlenfaures Natron, in Salzfäure aüf«*r
gelöfet und in einem gewogenen Platintiegel abge-
raucht und geglüht, haben mir 10,995 Gr. falzfktp'
res Natron gegeben. Da diefe 58,757 Gr. Natron
enthalten , fo folgt daraus ein Kohlenfäure - Gehalt
von 41>^43 Th. in 100 Th. kohlenfaurem Natron»
In der Kohlenfäure befinden fich aber 29,95 Th.
und in dem Natron »5,077 Th. Sauerftoff, wei-
che verdoppelt 3o,i5 geben.
e) Säuerliches kohlenfaures Natron* Es wurden
5 Grammes mit Kohlenfäure völlig gefättigtes koh-
lenfaures Natron in einem gewogenen Kolben. Ja"
Salzfäure auf gelöfet, wobei 2,60 Gn Kohlenfäure
entwichen. Die rückftändige Auflöfung einge-
*) S. meine Aßiandlingar i Fyßh) Ktmi och Mineralogie
45.H. S. 177. B.
r "TT-
t *9£ 1
b. lüht, gab 3,46 Gr. fabfaures Nä-
^ Gr. Natron enthalten.^ Das
Natron ift alfo aus 5»
' ^ "h. Natron und 1 l TW
f * Nun enthalten 5 z Th.
n. und 37 Th. Natron 9,49*
£s ift aber 9,49 X 4 = $7,96.'
aifo 5 dafs das Natron in diefem Salzet
dlt fo viel Kohlenfäure als im vorherge-
i vereinigt ift.
Auch das Kali und das Ammoniak geben'
Ize,, in denen die Kohlenfäure nach den'
ben Verhältniffen mit der Bafis verbunden'
ch will das kohlenfäure Ammoniak als Bqi-
aführen. Hr. Gay-Luffac fand (Annah
).), dafs, 100 Th. Ammoniak 127,37 Th/
Sure im gewöhnlichen kohlenfauren Am-
. und 264*74 Th. im fäuerlichen aufnahmen.
Ammoniak enthalten aber 46,88 Th.
ff, welche verdoppelt 93*77, und mit 4
cirt 187,54 geben. Die Kohlenfäure, wel-^
terften Salze enthalten ift, Schliefst 92,5^
Yjßt im letzten Salze enthaltene i85 Th. Sauer-
fich.
l$Üe diefe V^rfuche, der erfte ausgenommen,
alfo darin überein, dafs fie ein wenig mehr
;>f f in der Kohlenfäure anzeigen , als die
inng des Hrn. Gay-Luffac zugiebt; die
ohung ift aber wenig bedeutend. Fernere
ehe -werden uns vielleicht belehren, worin
i 200 1
4e gegründet Jft,^- In dem Verfluche mit dem Icab»
lenfaurej» Bleiosydul iß; aller Wiibrfcheinlichfaeifc
»ach der Kphlen^uregehalt durch ein wenig Feuch-
tigkeit vergrößert worden ; denn wenn diefer Vor*
fucji in einer kleinen gläfernen Retorte gemacht
wird, zeigt fich jedes MahLim Hälfe der Retorte
ein kleiner j^nflug von Wafferdunft, der aber fo-
gleich mit dem kohlenfauren Gas verfchwindet.
Wir fehen den kohlenfauren Kalk, den koh*
lenfauren Baryt, das kohlenfaure Bleioxydul u. m^\
wie ich glaube, mit Recht, als neutrale Veirbin*
> düngen an. In ,diefem Falle muffen wir abarr
um nicht inqonfequent zu handeln, alle die koh--
lenJ^uren Salze, wo die Kohlenfaure nur doppelt
fo viel S^uerftoff, ala die damit vereinigte Ba£s»
enthält, alfo die gewöhnlichen kohlenfauren Al-
kalien, als neutrale* und die mit Kohlenfaure völ*-
?jg gefätt igten als faure Salze anfehen. Deal*
verfuchen wir z« B. die Beftandtheile des neutrale*
kohlenfauren Natrons nach dem fchwefelfaureh B^
ryt, dem fchwefelfauren Natron und dem kohlea— i
f^uren Baryt zu berechnen , fo giebt das Refultat
das gewöhnliche kohlenfaure Natron.
5. Die Phosphor • Säuren.
Die Pkospkorfäure fättigt /<* viel Bafis % dafs /» dem M
phosphprfaurcn Salzen die Phosphorfäure (wie die KokLeM?J
faure) genau iMahlfo viel Sauerftqff als fie Bafis enthält* \
a) 4 Gramm es phosphorfaurer Baryt wurdtaüJ
in Salpeterfäure aufgelötet und mit fchwefelfaurem/j
' Kali
r
'I aoi '$
JKdiniedergefchlagen. Der geglühete Niederfchlag
jktrug 4»397 Gr. Diefe enthalten 2,888 Gr,. Baryt
Innd zeigen 1,112 Gr. Phosphorfäure! ip 4Grammes
phosphorfaurem Baryt an. Der phosphorfäure Bw»
ryt befteht alfo aus
Phosphorfäure 27,8 100,0
Baryt 72,» »59,7
»00,0 359,7
1 b) Ich löfte 5 Gr. reines Blei in Salpeterfaure
|tof, und trocknete die Auflöfung ein« Das neu-
trale falpeterfaure Bleioxydul wurde in Waffer auf-
fcelöft, und mit neutralem phosphorfauren Ammo-
niak niedergefchlagen £ das gut ausgewafcbe-
ve und geglühete phosphorfäure Bleioxydul wog
6,8 Or. ; in der Flüffigkeit liefs fich [mit Schwefel-
SPafferftoff keine Spur von Bleioxydul entdecken.
Han nehmen 5 Gr. Blei o,g85 Gr.* Sauerftof f auf,
bn damit Oxydul zu bilden ; es hatten fich alfo rnit
5,385 Gr. Bleioxydul i,4*5 Gr. Phosphorfäure ver-
künden, und das phosphorfäure Bleioxydul beftehet
ms
| Phosphorfäure 90,809 100,00
Bleioxydul 79>%19* 580,56
100,000 480,56 '
; Wenn wir diefe Refultate durch Berechnung
fen,fo finden fie fich beftätigt. Es fättigen looTh.
chwefelfäure 1 9 1 ,427 Th. Baryt und 279 Th. Blei-
jfdul ; 100 Th. Phosphorfäure fättigen 269,7 ^k
Nun aber ift 191,427:279=259,7: 378,51.
)ie kleine Verschiedenheit in dem gefundenen Re-
Annal. d. Phyfik. B. 38. St. 2. J. 1811'. St. 6. O
202
fultat von dem berechneten betragt nur f^s W
dem Gewicht des Blei£alzes.
Nun enthalten 5So,56 Th. Bleioxydul 227,21
Th. Sauerftoff, welch* mit 2 multiplicirt 544*
geben. Nach diefer Berechnung würden äff«
100 Theile Phosphorfäure beftehen aus 45,58 Th
Phosphor und 5442 Th. Sauerftoff. Der feel
Rofe hat gefunden, dafs 5 Gr. Phosphor 5,55'
Gr. Sauerftoff Verfchlucken , oder dafs 100 Theili
Phosphorfäure aus 47>62 Theilen Phosphor uhj
52,838 Theilen Sauerftoff beftehen. Wen!
man fich an die, dem Phospor beim Wiegen ufll
vermeidlich anhängende Feuchtigkeit erinnert, fl
ftimmt die Analyfe des Hrn. Rofe mit der Be
rechnung fehr gut überein*).
Wenn nun aber die Phosphorfäure nur 2 M
fo viel Sauerftoff enthält, als die Bafis, Von d
fie gefättigt wird, wie viel Sauerftoff hat man i
*) Journal der Chemie un£ Phyfik a B. S. 518- Äofj
vernichte eine beftimmte Menge Phosphor in phoi
phorfaures Bleioxydul zu verwandeln , und erhielt *4
50 Gran Phosphor 481 Gr. phosphorfäure* Bleioxyf *
Nach dielem VerXuch, wenn er völlig richtig wi
Tollte der Phosphor weniger als gleiche Theile Sa
ffcoff aufnehmen , oder nach der Analyfe des phospl
lauren Bleioxyduls , welche Hr. Rofe angeführt
berechnet , wäre die Phosphorfäure aus gleichen Tl
len Sauerftoff und Phosphor zufammengefetzt. ]
alfo zwifchen den beiden Verfuchen des Hrn. R
nach welchen 100 Th. phosphorfäure« Bleioxydul *:
Th. Säure enthalten, und 50 Theile Phosphor 48t
Bleioxydul gehen, ein Widerfpruch, der d£eBi<
ieit diefer beiden Verfuche verdächtig macht.
< Btrzeliut,
£ 203 3 .
wtjihosphqrigten Säure zu vermuthen ? Ich kenne
pefe Säure aus eigener Erfahrung nicht, kann alfo
ibvon nichts Beftimmtes fagen. Es wäre aber mög-
lieh, dafs auch fie zwei Mahl fo viel Sauerftoff
als die Bafis, von der fie gefättigt wird, enthielte.
jfo (liefern Fall müfsten phosphorigtfaure Salze, wenn
tan fie in verfchloffenen Gefäfsen erhitzt, Phos-
lor hergeben , und ein neutrales phosphorfaures
Iz zurücklaffen. Diefes ift auch naöh der An-
e derHrn. Fourcroy und Vauquelin d&s
, und es läfst.fich wohl nicht vermuthen , dafe
gefchickte Va^uquelin die überfchüffige Bafis
Efehen ljaben werde, falls die phosphorigtfauren
e eine ähnliche Zerlegung in der Hitze als die
efligfauren Salze [erlitten hätten. Die phos-
jkorigtfauren Salze muffen fich alfo zu dem Phos-
mx, wie die überoxygenirr? - falzfauren Salze zu
em Sauerftoff verhalten.
6. Die Arfenik* Säuren.
Wir haben von der Arfenikfäure und der ar-
Ißigten Säure mehrere fehr gute Anaty fen , nach
Ichen jene 5o bis 56 und diefe 33,33. Th. Sauer-'
gegen 100 Th. Metall enthalten, oder die Af-
«kfäure aus •§> Metall und -| Sauerftoff und die
feuigte Säure aus ^Metall und ^Sauerftoff be-
fall. Wenn aber die Zjifammenfetzung der '
tern richtig beftimmt ift, fo mufs nach den Ge-
&n, weicheich aufgefunden habe, die erffere
N*weder5o oder 66 Th. Sauerftoff, d. i., i| oder .
'Mahl fo viel Sauerftoff als die letztere enthalten.
0 2
i; 204 i
Um diefcs näher zu unterfucben, löfete fcR
loGh Arfenikmetall in Salpeter - Salzfäure auF,
cNinftete die Auflöfung ab, löfete die Satire in fehr
Wenigem Waffer auf, und vermifchte fie in einem
gewogenen Platintiegel mit einer Auflöfung von
So Gr. Bleioxyd in Salpeterfäure. Diefe Mifchung
leuchte ich bis zurTrocknifs ab, und glühete fie.
Der geglühete Rückftand wog 449^ Gr. Alfö
hatten looTh. Metall 49,5Th. Sauerftoff aufge-
Äommen. Der) nämliche Verfuch mit 3 Gr. Arfe^
riik wiederholt, gab 4>5 Gr. Arfenikfäure; looTh.
Metall hatten alfo 4^,3 Gr. Sauerftoff aufgenom-
men. Noch ein Mahl mit i Gr. Metall wiederholt
gab der Verfuch i,53Gn Arfenikfäure. Die Ver-
fuch'e, "welche ich auf diefe Art angeftellt hatte, um
alles Waffer entfernt zu erhalten, gaben mir alfö
fehr ungleiche Refultate. Theils behält in ihnen
die Arfenikfäure ein wenig Salzfäure zurück, wel-
che mit dem Bleioxydul verfliegt, theils fangen
dife beiden freien Säuren iii einer höheren Tempe-
ratur an , um das Bleioxydul zu kämpfen , wobei
ein wenig von der nicht verbundenen Arfenikfäure
fich zerfetzt und verfliegt*). Obgleich alle diefe
Verfuche keine beftijnmteRfefultate über den Sauer-
ftoffgehalt der Arfenikfäure geben, zeigen fie doch
"•) Um mich tu überzeugen, dafs Arfenik keinen Walter*
ftoff enthält , der das Refultat rielleicht hätte können
unrichtig faiachen, erhitzte ich Arfenikmetall mit Zinn-
oxyd in einer kleinen gläfernön Retorte ; es zeigten
f £ch dahei Spuren von Feuchtigkeit , die aber »zu gering
waren, um gewogen zu werden. Im Halle der Retorte
hatte lieh arlenigte Säure fublimirt, Berzelius.
I ao5 l v
klanglich, dafs looTh. Metall mit 66 Th. Sauerv
pff darin nicht verbunden feyn können, und dafs
(Ho die Arfenikfäure pur lf Mahl fo viel Sauerftoff'
|S\die arfenigte Säure enthalten mrifs.
Um zur wahren JCenntnifs diefer beiden Sau-
ten zu gelangen , unterfuchte ich ihre Verbindun-
gen mit dem BleioxyduL
Arfenigtfaures Bleioxydul. Ich löfete 20
lmes Bleioxydul in Salpe$erfäure auf, und
E&nete die Auflofung ein , um die überfchüffige
re zu entfernen. Das in Waffer aufgelöfte*
peterfaure JBleioxydul, wurde mit arfenigtfaurem
[*) fo lange verfetzt, als noch ein Niederschlag
rfchien. Der anfangs fchleimichte Bodenfati
rde in der Wfirme pulvericht und fetzte fich
commen ab. Auf ein Filtrum genommen,
Sgewafchen und ftreng getrocknet, wog er
,126 Gr. In einer kleinen Glasretorte in völli*
' Glühehitze gefchmolzen> gab er 0*665 Gr. Waf*
■und i,65 1 Gr. arfenigte Säure. Es hatten alfo
Gr» Bleioxydul 36,8 1 Gr. neutrales aHenigt-
tes Bleiöxydul gegeben* ~ Der nämliche
f^ch wurde auf* eine veränderte Weife wie-
rholt. Ich vermifchte 5 Gr. Bleioxydul fmit
Irn arfenigter Säure genau und erhitzte beide
telnem gewogenen bedeckten Platintiegel, lang-
R} Durch Auflofung von weifsem Arfenik in kohlenfau-
C '.fem. Kali. bis. dafs die abgekühlte Auflofung arfenigte
S&uxe in kryftaile» abfetzte , bereitet. Berzelius.
[ 206 ]
fam bis Zum völligen Rothglüjien, Das erhaltene
arfenigtfaure Blei wog 9*22 Gr.
Wenn nun 36,8 1 Theile arfenigtfaures Blei-
oxydul 20 Th. Bleioxydul enthalten, fo ift diefes
Salz folgen dermafsen zufammengefetzt :
/ Arfenigte Säure 45,667 100,000
Bleioxydul 54>535 1J8>977
100.006 219i977
Wenn wir aber nach dem letztem Verfuch rech-
nen , fo werden 1 00 Theile Säure von 1 1 8>4?6 Th.
Bleioxydul gefättigt. Diefe beiden Verfuche
"weichen alfo yon einander fehr wenig ab.
Da das arfenigtflüre Bleioxydul ein fehr we-
nig bekannter Körper ift, glaube ich einige Be-
merkungen über die äufseren Charaktere deffelben
beifügen zu muffen. Wenn man es durch Nieder-
\ ichlagen bereitet hat, fo ift das weifse pulverichte
Salz vielleicht der am ftärkften elektrifche Kör-
per^ den wir kennen. Wenn ich etwas davon in
einem Mörfer rieb, fo fpritzte es rings herum, und
, wenn ich es ausfchütten wollte, fo blieb es im Mör-
fer hängen. Machte ich es los , fo breitete es fich
im Fallen über eine mehrere Zoll im Durchmeffer
haltende Fläche aus. Der Schwefel, zeigt die
nämlichen Erfpheinungen , aber in viel geringerem
Grade. Das gefchmolzene Bleifalz fliefst nicht fönt
derlich leicht, ift durchfch einend, und bellet diefe
Eigenfchaft nach dem Erftarren. Die Farbe def-
felben zieht fich fehr fchwach ins Gelbliche. JEht-
hält das ßleiolxydul eine Spur von Kupfer , fo
C «07 ]
*ft das gefchmolzene Salz Bbuteillen - grün,' und
[ton gewöhnlicher Bleiglätte wird es ganz fchwarz*
j Wird es unter Zutritt der Luft geglühet, fo ent-*
! bindet fich arfenigte Säure, und es bildet ßch ar-
fenikfaures Bleioxydul, welches in dem geschmol-
zenen Salze zu Boden linkt.
*Die arfenigte Säure läfst fich nach dem ar-
fenigtfauren Bleioxydul leicht berechnen. Mei- K
neerfte Vermuthung, dafs fie wie die fchwefligte
.Säure 2 Mahl fo viel Sauerftoff als die fie fättigen-
ide Bafis enthalten dürfte, beftätigte fich aber
nicht. Denn da. 1 1 8,977 Th. Bleioxydul 8,5o68 Th.
Sauerftoff enthalten , fo würde in diefem Falle die
arfenigte Säure auf looTheile nur 17,01 36 Theile
Sauerftoff gegen 83,9864 Th. Metall halten ;. und'
damit ift keine der Analyfen von Bucholz, Ho-
fe, Thenard und Prouft zu vereinigen«
Wenn aber die arfenigte Säure 3Mahf fo viel Sauer-
ftoff in fich enthält als das von ihr gefättigte Blei-
oxydul, fo ift ihre Zufammenfetzung die fol-
gende: / - "
Arfenik 74,48 100,000
Sauerftoff «5,5g 54,263
100,00 134)^5
Und diefe Beftimmung trifft fehr nahe mit denen
! der angeführten Chemiker überein.
| Arfenikfaures Bleioxydul. Ich löfte 10 Gr.
1 fehr reines geglühetes arfenikfaures Bleioxydul in
, verdünnter Salpeterfäure auf, und fchlug die Auf-
lötung mit fchwefelfaurem Ammoniak nieder. Die
C *<>8 3
aufgehellte FlüiBgkeit wurde bis zum Trockenen
ab geraucht ^ und. die trockene noch fanre Maffe
in Waller aufgelöft. Sie hinterließ eine nicht ho*
bedeutende Menge fchwefelfaures Bleioxyckl,
und noch mehr wurde durch Sättigung mit kaufe*
fchem Ammoniak niedergefchlagen. Der gesam-
melte, gut ausgewafchene und geglühete Nieder-
fchlag wog 9,55g Gr. Da diefes nicht mit den von
Klaproth und Rofe angegebenen Refoltaten
übereinftimmte, wiederholte ich den Verfuch
noch mit 6 Grammen arfenikfaurem Bleioxydul"
Das erhaltene geglühete fchwefelfaure ßleioxy-
dul wog 5,73i Gr.; ftimmte alfo fehr nahe mit
dem Refultate 'des vorigen Verfuchs Oberein. Da
JUaproth und Rofe die Auf löslichkeit des
fchwefelfauren Bleioxyduls in der Mifchung die-
fer beiden Säuren nicht bemerkt haben, fo war
wohl diefes die Urfache, warum fie einen geringe-
ren Bleigehalt, als ich, fanden. Denn als ich
10 Gr. arfenikfaures Bleioxydul, ohne die über-
fchüfßge Säure zu fättigen, mit fchwefelfaurem Na-
tron zerlegte , erhielt ich nur o,o4^ Gr. geglühtes
fchwefelfaures Bleioxydul, welches mit der An-
gabe der genannten Chemiker genau überein-
ftimmt. — Das arfenikfaure Bleioxydul beiteht
alfo dem Angeführten zufolge aus
Arfenikfaure *sfi$i? 100,0
1 Bleioxydul 70,3685 257,5
100,0000 357>5*) x
'*) Es fchien mir wahrfcheinlich , dafs es auch einjaures
arfenityaurt* Blti gebe , worin 100 Th. Säure mir mit
c 209 ]
' - Die Arfenikfäure. Als ich die Zufanpmenfe-*
^sung^ der Arfenikfäure nach diefen Datis berech-
nen wollte , glaubte ich anfangs die 'Arfenikfäure
verde nicht wenige* als drei Mahl fo viel Sauer-
ftoff als das damit neutraJifirte Bleioxydul ent-
halten ; dann hätte fie aber mehr als zur Hälfte
aus Sauerftoff beliehen muffen. Sie konnte alfo
nur 2 Mahl den Sauerftoff der Balis enthalten j
denn 237,52 Th. Bleioxydul fchliefsen 16,981 Th,
Sauerftoff in fich und es ift 16,981 x 2 = 33,962.
Die Arfenikfäure ift nach diefer Berechnung zufam-
mengefetzt aus
Arfenik 66,038 jqo,ooo
Sauerftoff 53,962 51,428
i~> r . 1
100,000 151,4.28
Nun aber nehmen 100 Th. metallifcher Arfenik
34>263Th. Sauerftoff ift fich auf, um zur arfenigten
Saute zu werden, und es ift 34,263 x if =?=5i,3945;
der Hälfte fo viel Balis als im neutralen vereinigt feyen,
das Blei alfo doppelt fo viel Arfenik als im neutralen
in fich aufnehme ; und int einem folchen fauren Salze
1 würde das nämliche Verhältnis zwifchen Säure und
Bafis i als im neutralen arfenigtfauren Bleioxydule Statt
finden* Ich löfte daher arfenikfaures Bleioxydul in.
Salpeterfäure auf, dunßete die Auflöfung langfam
bis zum Kryftallifiren ab , und fammelte das Salz, Die-
fes Sali war aber nicht das , welches ich * vermuthet
hatte , % fondern eine doppelte Vereinigung von arfe-
nikfaurem und falpeterfaurem Bleioxydul. Es wurde
vom. Waffer zerfetzt ; das falpeterfaure Bleioxydul
löfte fich auf, die Kryftalle verlohren ihre Durchiich-
tigkeit, und das arfenikfäure Bleioxydul fiel als eint
weifses Pulver zu Boden. Ein faures arfenikfaures
Bleifalz fcheint alfo nicht exiftiren zu können.
Mcrzelius,
[ ßlO }
eine Zahl , welche nur um o,o335 von der für
den Sauerftoffgehalt der Arfenikfäurö gefundenen
. abweicht. Die Arfenikfäure folgt alfo der näm-
lichen Vermehrungsftufe wie dieSchwefelfäure, die
oxygenirte Salzfäure* das Eifenoxyd, und das Blei-
oxyd (die Mennige). *
Aber welche Verfchiedenhejten felbft mitten
unter diefen Analogieen ? Die fchweftigfauren Salze
nehmen Sauerftoff auf, ohne die innere Zufammen-
fetzung zu verändern , und werden dadurch fchwe-
felfaure Salze. Die phosphorigfauren Salze ge-
ben einen Theil von ihrem Phosphor her, damit
er Phosphprfäure werde, und die überoxygenirt,
falzfaurer Salze einen Theil von ihrem ^Sauerftoff,
um in falzfaure Salze überzugehen* Die arfenikfau-
ren Salze werden dagegen im Feuer nur durc^i Zu
•tritt von Sauerftoff verändert, weil fie mehr Arfe«
nik und mehr Sauerftoff als die arfenikfauren Salze
enthalten. Kann aber ein Theil von der darin be-
findlichen arfenigten Säure fich höher oxydiren, fo
drängt fie einen andern Theil , der mit der ver-
brannten ein gleiches Gewicht hat, aus der Mi-
fchung aus. Diefes find Erfcheinungen, welche
wir , ohne dafs wir nöthig gehabt hätten , fie zu
fehn, aus den im Vorhergehenden angefahrten
Anflehten im Voraus hätten berechnen können. —
Es ift bemerkensweth , dafs keifae von. diefen dop
pelten Säuren des nämlichen Radikals, demfelbeÄ
Gefetze t in Anfebung der Sättigungs - Capacität der
Baien unterworfen ift. Die Schwefelfäure enthält
r
t •»« i
im Verhältnis gegen die von ihr gefättigte Bafis
die Hälfte Sauerftöff mehr, als die fchwefligtö
Säure. Die Menge von phosphoriger und Von Phos-
phorfäufe, welche einerleiBgfis fättigeh, enthalten
dagegen gleiche Theile Sauerftöff ; die arfenigte
Säure enthält in Beziehung auf die fie fättigencje Ba-
us die Hälfte Sauerftöff mehr als die Arfenikfäure,,
indefs die überoxygenirte Salzfäure , wie wir fehen*
werden, 3 Mahl mehr Sauerftöff gegen die voirihr
gefättigte Baus als die Salzfäure enthält. *
Die Arfehik - tyletalte. So wohl in den fchwef-
ligfcraren als in den fchwefeifauren Salzen ift das
Metall im Minimum mit Schwefel verbunden;
<fie fauren fchwefeifauren Salze enthalten dage-
gen die Schwefelverbindung im Maximum. Die
phosphorigfauren S^lze entfprechen folchen Ver-
bindungen-, wo der Phosphor entweder i|-Mahl
oder 2 Mahl fo viel beträgt, als in den Phos-
phor-Verbindungen im Minimum j je nachdem
(BeMenge von Phösphorfäure, welche eine Balis fät-
tigt, \\ oder 2 Mahl fo viel Sauerftöff als die die
Balis fättigende Menge von phosphorigter Säure
enthält. Die phosphorfauren Salze werden aller
Wahrfcheinlichkeit nach von dem Phosphor-Metall
im Minimum gebildet. Man follte glauben , das
Nämliche fände auch mit den zwei Arten arfenik-
faurer Salze Staft. Wenn man aber nach den
beiden Bleifalzen die Menge von Arfepik berech*
net, welche mit looTh eilen Blei in dem einen und
dem andern Fall vereinigt ift, fo findet man, dafs
400 Theile Blei im arfenigtfauren Blei 67,578 und
im arfenikfauren Blei 29,94^ Tb» Arfenik aufneh-
men. I)iefes.ift weniger als die Häjfte von jenem,
und zwar fehlt, da 29,943 X 2 =59,886 ift, ge-
nau fo viel, als das Blei an Sauerftoff aufnimmt,
nämlich 7,7 Theile auf 100 Th. Blei. Wenn die an-
geführte Beobachtung /richtig ift, dafs die arfenigte
Säure y fo viel Sauerftoff als die Arfenikfäure ent*
hält, und dafs fie eine Menge von Baus fättigt, wel-
che <|fo viel Sauerftoff als fie felbft enthält, fo kajm
in derThat in den arfenigtfauren Salzen, niemahls
doppelt fo viel Arfenik .gegen das Blei, wie in den
arfenikfauren Salzen gefunden werden.. Diefes er-
regte bei mir gegen die Richtigkeit der Verfuche
Mifstr^uen ; fie haben mir aber bei Wiederholung
derfelben das nämliche Refultat gegeben. Da
überdies ein anderes Gefetz für die Sättigungs-
.Capacität der Säuren, eine fehr grofse Verfchie- '
denheit in den Refui taten vorausfetzt, fo fcheint
es mir ausgemacht zu feyn, dafs ein kleiner Fehler
in den Verfuchen keinen we festlichen Einflufs auf
die hier gezogenen Schlufsfolgen haben kann.
Es ift indefs wohl nicht zu bezweifeln, dafe
der Arfenik fich mit den Metallen, 'ganz wie der
Schwefel, in beftimmten Verhältniffen verbindet;
denn in den natürlichen Arfenik -Metallen, z. B.
im Arfenik - Kobolt oder im Arfenik - .Eifen find
Arfenik und Kobolt, fo wie Arfenik und Eifen,
offenbar immer in demfelben Verhältnifs mit ein-
ander vereinigt. Wenn aber de* Arfenik nicht
die nämlichen Vemehrungsfhiflen mft deto Metal-
len, wie mit dem Sauerftoff befolgt, fo müffeii
Abweichungen diefer Art eintreten, ganzfo, wie
ich das Bei dem Schwefel und Eifen im bafifcheft
faiwefelfauren Eifenoxyd gezeigt habe, (Ann1.*
Vor. Band. S. 3o8.). Diefe Abweichungen aber
werden vielleicht eines Tages Abweichungen zu
feyn aufhören, Vvenn wir 'die niedrigften Verbin-
Amgsftaf^n werden kennett gelernt haben. ;:
Es läfst fich nicht bezweifeln , dafs auch die
! ftbrigfen Metalle mit eitaahder in befthnmten Ver-
kStnfffen fich vereinigem, obgleich die Möglich-
keit, die mehreften in allen Verhältniffen zufam-
menzüfchmelzen, uns bis jetzt die beftimmten che-
mifchen Verbindungen verborgen haben. Das Ka~
lium z. B. ktyftallifirt mit dem Queckfilber in zwei
beftimmten Verhältniffen, von denen das eine dop«
pelt fo viel Kalium gegen das Queckfilber, als das
andere enthält. Der Di^nenbaum ift immer die
nämliche Zufammenfetzung von Queckfilber und
Silber. Wird eine Mifchung von Zink und Kupfer
iaDeftillirgefäfsen einer höheren Temperatur aus-
gefetzt, fo läfist fie einen Theil Zink fahren, der übri-
ge Zink aber kann, fo lange die Luft keinen 2u-
, tritt hat, nicht vom Kupfer fich abfcheiden. Wenn
man Zink deftillirt, um ihn zu reinigen, bleiben
Zinklegirungen zurück, von welchen der Zink
nicht verflüchtigt werden kann. Alles diefes deu-
tet auf beftimmte Verbindungs- Verhältniffe auch
zwifchen denen Metallen , welche fich nach allen
yerhältniffen mifchen laffep. Diefe Verhindüngs*
Verbältniffe werden, wir in Zukunft nach den Öxy*
dulen berechnen können; denn die Metalle müf-
fen fich entweder in folchen Verhältniffen mit ein-
ander verbinden, dafs fie gleiche Theile Sauer-
ftoff aufzunehmen vermögen, oder dafs das am
mindeften negative von beiden 2 , J3 , 4 Mahl fo
viel Sauerftoff als das am meiften negative aufneh-
men kann*). Ich hatte mir vorgefetzt, eineReiho^
von Verfuchen über diefen Gegen ftand vorzuneh-
men, da aber hinlängliche Genauigkeit in diefem
Fall weit fchwieriger zu erreichen iß, die Verfuche
felbfi koßfpielig und Zeit raubend find, und die
Richtigkeit der Sache ohnehin fehr leicht einzu-
fehen iß, bin ich von diefem Vorhaben abgeftande».
Das Arfenikoxydul. Es war mir wahrschein-
lich, dafs der Arfenik, welcher in feinen Oxyda-
tionsßufen dem Schweföl ähnlich iß, auch ein
Oxydul habe, deffen Sauerftoffgefcaltder BteTheil
Voä dem der Arferiikfäure fey, das iß, worin
100 Th. Metall mit 8,57 Th. Sauerßoff vereinigt
waren. Ichi mifchte daher 10 Gr. gefchmolzenes
*) Es ift leicht einzuf ehen , dafs , da die Erdarten als
Metalloxyde betrachtet werden muffen, dtefes nach
4er oben angeführten Regel auch von den Verbindun-
gen der Erdarten und der Metalloxyde in den kry-
Itallißrten, d. i. , in allen durch chemif che Verwandi-
fchaft gebildeten Mineralien gelten muff ; fo dafs de*
Sauerftoff auch in ihnen die Proportion in der Verbin»
düng beftimmt. Alle Analyfen der Mineralien muf-
fen alfo nach diefer Anficht wiederholt und geprüft
werden. Btrztliuf., •
faWaures Bleioxydul mit 6 Gr. metallifchem Af-
jfenik, und glühete dieMifchung in einer kleinen
jGlasretorte. DerArfenik fubüorirte fich metal-
Jifch, und das falzfaure Bleioxydul blieb unzer-
legt zurück. Es fcheint alfo , dafs der Arfenik
käu mit der Salzfäure verbindnngsfähiges Otfyd
geben kann.
Jeder Chemiker wei£s aber, dafs derArfeniJc
in der Luft zu einem fchwarzen Pulver zerfällt*
das nicht mehr metallifch ift, und alfo ein Arfenik-
| oxycLdarftellen mufs. Ich fetzte daher zwei Gram-
men fehr fein, gepulverten Arfenik in einer kleinen
mit Papier bedeckten Glasfchale 2 Monate lang
auf dem Stubenofen einer Temperatur zwifchen
3o°und 4o° aus, wog fie von Zeit zu Zeit, und
rührte das Pulver jedes Mahl um. Nach Verlauf
'Ton 2 Monaten war die Maffe in ein fchwärzlich
braunes Pulver; verwandelt und hatte 0,1 62 Gr. am
Gewicht -zugenommen. Während des letzten Mo-
nats nahm fie nur 0,0075 Gr. zu, wobei fie Hellen
blieb. looTh. Arfenik hatten fich alfo mit 8,475
■TLSauerftoff verbunden.- Diefes ift aber fo nahe §
ivon dem Sauerftoffgehalt der Arfenikfäure , dafs
► derUnterfchied nicht mehr als ein halbes Taufend-
1 theil von dem Gewicht des Arfenikoxyduls be-
trägt, und giebt alfo einen neuen Beweis ab, dafs
dieMultipla nach \\ nur fcheinbar find, und wiyk-
liehe Multipla mit 6, 1 2 u. f . darfteilen. Da&Ajrfe«
nikoxydulreducirt fich in der Hitze, und giebt me-
tallilchen Arfenik und arfenigte Säure.
7< Dia Scheliumfäure und die Molybdänßtnre. :
Da ich mit diefen Säuren eigne VerlUcbfe tA
zuftellen keine Gelegenheit gehabt habe, werij
ich fie nur nach deü Analyfen der HH. Bucholl
und Klaproth berechnen. Klaproth (Btf
träge 3. B. S.47) fand, dafs 100 Th. fchetiumfaÜ
rer Kalk 32 Th. kohlenfauren Kalk und 77,75 Tfc.
Scheliumfäure £aben. Diefe 32 Th. kohlenfaurä
Kalk enthalten i8,o5Th:Kalk, worin fich 4<>7*i
Th. Sauerftoff befinde^. Werden diefe mit 4 muH
tiplicirt, fo geben fie 16,2876; und wenn fo via
Sauerftoff in 77,75 Th. Scheliumfäure enthalt*
ift, fo beftehet diefe Säure aus 79,1 Th. Metarf
und 20,9 Th. Sauerftoff. ' Bucholz fand cüefc
Säure aus 80 Th. Metall und 20 Theilen Süue*
ftoff zufammengefetzt.
100 Gran molybdänfaures Bleioxydul gäbet
In Klaproths Analyfe (Beiträge 2.Th. S.274)
74f Gran falzfaures Bleioxydul. Diefes enthält
59,9 Gr. Bleioxydul, mit 4,282 Gr. Sauerfoft
welche mit 3 multiplicirt 12,846 geben. DasMfr*
lybdänfalz lieferte 34,25 Th. Säure, und eöthi*
diefe 12,846 Th. Sauerftoff, fo mufs% die Moly**
dänfäure aus 65,5 Th. Metall und 34,5 Th. SaB*
ftoff beftehn. Bucholz fand diefe Säure zufam-
mengefetzt aus 66,37 Th. Metall und 33,33 Tl."
Sauerftoff.1
Die di6fen beideri Berechnungen zum Grmü
liegenden Analyfen find nicht völlig genau4!; dirf
kleinen Abweichung ungeachtet dienen dah*
diefe
C *»? ]
tefe Äefitftateai* vollwichtige nede Befreite für cka*
■tfurgefet*, welqhes ick hierzu enthüllen gemüht
M*efe» bin.
' I>a alle! Säuren, deren Znfaimnenfetaung ■ wif
pigermafsen .kennen , dar angefahrten Regel ge-
Otohen, fo können wir, glaube ich , fnifc SfcMer*
ett die Mimliche Berechnung anwenden^ wnv dW
»fimmeji&tzung auch von denen Säuren «ftxfzufm^
t% welche wir durch direete Verfuche nkfht äi*a~
\6ren können» Es wird nur daher erlaubt feyn, -
htfes Gefttz aal die Safaßtarm und auf die Saurem
fß'Zmfmmmemg+feiztcm Radikal auszudehnen*. In*
pA letzten werden wir den Uebergiugcgrvbfr deh
loargwifchenzn der crganifchen Natur fehenj mir
fortüncatiorfen der nämlichen Gefetee, we&Jh* dt*,
km» ia beirien befolgt
jfc. Ä* SatejäurGjund die übero»y$exirte SaJzf ;
!** ' ***"»* ' . /jätere. " , . \ . . .
f. . , ■ J
Ölt Salzßure enthalt Sauerfitqffv und zwer>fohvielr
tfk in ihm falzfanren Salzen fioh in ihr 2 Mahl fo viel
Werft off % als in der Bajis befindet» In den itberoxyge*
^t'fattfavren Satze* enthält die Säure g Mahl fovieV
pirftvff<*is die Baß tj urid läfst im fener 4 Mahl/o vieV
mmftoff, als die Bafis enthält » entweichen^
! a leb -fctarte 4 Grammes Oberoxygenirt -tafefeu* [
Kali* dag ieh auf einer heifsen Stadfcafcelte''
r fchnell getrocknet hatte, in einer kleinen ge*
g^wnt Retorte einet höhern Temperatur atrsi *
(et* das entweichende Saüerftoffga* durdi eine
t latafeurfem Kalke gefalk* Glasrdbcev airtnr
taaaL d. Fhyfik. B. 5*. St. a. J. i»n. St. 6. P
[ at8 ]
Gewicht genau beftimmt war, ^und endigte ^e*
Verfiich erft als kein^Sauerftoff gas mehr entwtaM
und die Retorte glühte. Die kleinfe Retorte hattf
»i&Ss&ör. an Gewicht verlobren. Während d*
ganzen Operation war .keine Spurt von FeuchHgi
keit in dem Hälfe tsa entdecken j indem GewölW
hatte, fch aber ein vielleicht: mechanitcli mit aafi
wurte geführtes Sublimat angelegt, welches genau
QyOi Gr. wog, und noch unzerlegtes JkberoxygW
jjirt-Jalfcfaures Kali war. Die mit faJhafauremKd
k& gftÖÜlte GlasrÜhre^h^tte^ nachdem das Sau$Ü
ftqffgW mit einem recht trockenen1 Beutel m
Hautfchvck herausgeblafen war, o,oo5 Gr. am 0*
Wichte , seugenommen. - DerVerluft an SaMerftoö
gal betrug alfo 1,5476 Gf* Die in der Retor*
gebliebene Salzmaffe wog 4,4375 Gr. und vaxüs^
der Analyfe des falzfauren Kali (S. 1 70.) zu Folgjl
aus d#cji3 Gr. Salzßure und i,564a Gr.ltali^
ftehen. Es waren alfo 0,8910 Gr. Salzfäure mi
1 ,5475 Gr. Sauerftof f in Verbindung ge wefen, nfl
ches auf 100 Tfi. Salzfäure 173,62 Th.; Sauet
f^ofif giebt«' Da nun die, oxygenirje Salzfaß
(.jiach Davy undl# Gay- Luffac), fb vidi
Sauerftoff enthält, als die gewöhnliche Salzfärt
in.dje* Baf$n, welche fie fattigt, echeifcht, : ual
alfo ^ooi Tb. Salzfö»re, ^9,454 Th, Sauer#off aaf
nahmen, um die oxygenirte Salzfäur^ zu bildei?,-
fo ^nüfste tue Zahl 173,62, ein Vielfaches vojxzfyfit
i>ach eii^er ganzen Zahl feyn. WickMch» ift fcg>45<
X^§ §5*176,724, welches nur um 3,i von den
ifcfftefae abweicht. Wir kömieri alto dititm Vei*
faeh'äl0**frfen* Beweis a*f«hen, clafs das überoxy*
jeiiirt-falzfaure Kali 6 Mahl fo viel Satierftoff im
ktotfr hergiebt, *al& <ler Sauerftoffgehak des darin
fefiöüicbenJi.aJt betragt *)', welches alfo auckamj;
ilkö andern neutralen Salze» der überoxygeAirteii
Salzffiure eintreffen mufs.
^ In welcsbem Verbältniffe fteht nun aber, der ia
fer rflckftändigen Sakfäure befindliche Sauecftoff
Di dem des Kali und zu dem als Gas entwicht»**
Bauerftoff ? • Er raufe, nach der Analogie mit dt»
Ihrigen: Säuren zu urtheilen, ein Multiplum nach
i oder 3 «. £. f. von dem Sauerftoffe des Kali aus*-
»achen. Daß fiier: $ der hochfte mögliche Mül-
lAfiicatorift,. geht daraus hervor, dafs aHe ander*
jHfir gröbere , Summe geben , als das Gewicht der
Ifaire beträgt- - «Dafe aber auch 3 nicht der richr
Bge ftfultiplicator feyn kann, zeigt fieh leicht dar*
ms, dafs in tiefem Falle die Saure ai». n fi% Th>
fe^s und 88,56 Tb. Samerftoff z*fam*i€0gefetzfc
bnd die: bekannten, Oxydationsgrade davon Muki*
bla nach i|> und 3 feyn müfsten^ welches ganc
jpgen das*i>isf jetzt gefundene ProgrefGons-Ver*
biltnifs ift Die Salzfäure kann alfo nur 2 Mahl
to viel Saüerftöff als die Baus, von der fie gefät-
^ *) WennTiian Weifs, w*e Ichwer es hält, das fineroxyge*
I nirt-falätattre Kali ganz von gemeinem falzfauren Kali
tu betteten^ und wie Wenig ' vom ' letzten erfordert
k Wird , um das Refnltat -ungenau zu machen / ft Hebt
^ man Jfeicnt efn:, dafrünvdlkömmenhtf* der Verlhcka
* uno* nicht Unrichtigkeit der Hegeln fcier an den Abwei-
chten S*lmid Wbem - *u' Ä'jv «**««>• ;-
P 2
C #** 3
ttgtAwS*,' enthalte» *,; and fie iwCSi^nus 4^t^
♦Tn* Baus und 58,g*8 tk Sweritefi^airfamroeiig^
fetzt feyn *^. l - t,: ' :
Wie man fleht* laßen fich dicfo »§tufen fet
geadermafsen ausdrücken: 11, if, 4; dabei *«•
miffea wir aber das dritte Glied, oder das Midtir
plum nach 2. Dürften wir nach Analogie mit dem
Schwefel fchliefsen, dafc das Multipfaim nach 1 j,
«fech hier ein wahres Mnltiplom nach 6 von einer
niedrigem Oxydationaftufe fey, £0 muffen in jenem
fehlende» hypothetifchen Oiydul des Salzföure*
Radikals 100 Th. Radikal mit 35,843 Th. Sau»
ftoff .vereinigt feyn. Vielleicht /werden wfr eine
Verbindung diqfer Art mit der Zeit in dem Sab»
Ither entdecken., Denn es. ift wahrscheinlicher,
dafe ein Oxyd in denfelben eingeht, ganz wie cl*l
ßtickftoffoxyd in den Salpeteräther , als da& difr
Säure, von den Beftandtheilen des Aethers mit
gröfsjk£tr iKxaft gehalten feyn fol&e, als von den
lUtakften Bafen. Nach dem Gefagteü ift die Zh*
fammenferzung der Salzsäuren, wie folgt:
«) Die gemeine Satzf&ure: " ; [
Radikal 4*>P98 ; ^^opo-;
Sauerftoff 58?902 *43»3635r
100,000 *0&$$5$ t
u *) Da £ie 3nTammenfen<uig des faWauren SjJbers nur
bis auf ein Taufeudtheii genau iß , |i> könnte dadurch
diefe Beßimmung um iProcen^ verändert werden,, and
a de,r Saueraoffgehalt Xo ^el «größer un<J 4äT Gehabt an
t £afi$ to viej Jt)einer feyn ; eine mögliche Uuricht^keifc,
von der ich hfex^ ganx abfehe, indem ich die Oxyda-
tionigp^e .de* Salzläure - ItyUka}« twtfuftht, Msrz.
(i
V) Die otbygmdru Salzf*t$r*t ,. - o,
5 1>74« 100,00 Soltflur* 77>*5» ioo,oj|ö
ditoff 68,248 »i5>o6r Sa^er/taff ««,768 JftM*
109,000 3fS,ö^ *oo,ooq ^454
e) J)fc i&erwygßhirtt tialzfäure: »
***4 JHi85 100,000 SaWaure 56,14 200,00p
«uerftoff 85,15 575>4?9 Sauexfto« 65,86 176,224
100,00 07^,429, *oo,oo »7ö>*4
Um den veralten Oxydatiopsgrad zwifchgn
r n<yg^nirten «und der übejoxy&enirten Saizfä*-
atrfzufiudeny bel'cblofs ich, die Zerlegung ^l«
fofäygtnirt-fiiiqfauren Ammoniaks uSher zu un-
iffuchen, Ich hatte Vor einigen Jahren« atewb
Ji.wit Methoden* das Amtacttiak durch d*6-
ifohe Mittel zu zerlegen, befchäftigt war; das
Maure Ammoniak durch eine Auflöfuug vto*
tfr^nrygenirt-falsfaurem Kaike ;in einem gewogöh
*a Apparate zu zerlegen, wnd - durch dea £g-
fchtsverluft flie Menge von entwichenem Stickt
Zubeftimmen, verfocht« leb. fand aber > daf#
Zerlegung dea Salzes ein Ueberfehufc a* SS»»
fordert wurde , und der Apparat verlohr dabei
fchr ungleiche Meigea eines. Oas, welches den
Geruch von ofcygeäirter Salzfäüre in hohem Grad?
bebte, Da ich für meinen damahligen OegenftautT
kein anwendbares Refultat aus dielen Verfueben v
«rkalteo. konnte r gab ich fie auf« - Als ich aber
anfing» Aber <tie Zufammenfetzitng des Ammopiaks
und der SaMänre Berechnungen anzufteUen, fand,
ich, dafs das ibero^^nirt-ialrfaare Ammoniak
io zufammengefetfcfc feyn znufs^thA Ac überffifcöf«
^er^^Ieifge Mdds *Saiierftoffs der Säur« doppfclHljl
Mdfals zur ^afrerbildung imtd&m !AramonrakJTO'
*h%wäre, beträgt. Und da dlefesTSalz, wieftr.
G h e n e v i x äftgiebt \ fich ffehon wenige Atigeiftl-
'cke hach dem Ikitftehen tfu' zeriegen beginift^^ft
mufste es nebtt Waffer und Stickgas .eine' neu
ttxydationsftufe der Salzfäure hervorbringen, wor«
in ltjo Tb. Radikal mit 358,36fr Th. Sauerftoff
"Verbunden find (d. i., ein Multi^uitt »ach 2^)* *&
&Är aber fehr unwahxfchfcinlich fchieit.
1 Aber es konnte wohl auch Wtffer, Stipkftöfli
Stickftoffofcyduiluid die fehlende Örtydatiöitsfafc
•des Salzfäure- Radikals h&rvorbringeni Ich'Vert
ttnfchte datier eine Auflöfung vonr-überoxygenirt-
faltfaurem Kali mit einer Auflöfung von fchwefel-
Saurem Ammoniak, welche beide' völBg neutral **•
T«n, und kochte fie in einer Retorte mit •vorgeleg-
tem'Gasäpparate einige Zeit lang- es entband M
aber kein Gas^uaddas noch rückftändige Ga$l«r
Dicht verändert. Wenn ictt ein wenig Salzßurc
zuCetzte, entftand iein Aufbraufen und die Mi-
te hung wurde . gelb , ^wobei fich Stickgas und oxjr-
genirte Salzfäure , entbanden* ; Wxn:de"die neutrale
Mifchung gelinde abgedampft,» fo fchofs dar«»
«beroxygenht-falffaures Kali an, «nd das fpfcwe*
f elfeure Ammoniak effloii^lcirte» * nach ©eWofcn-
iieit, auf das Gefäfs rings herum. Es fch*int'alfe>
daß cttefe beiden, Salze einander nicht zerlegen»
Jh ich das ttberoxjrgenirt-falaiftÄre Ammoniak
IT **% l
muH det Methode des Hrii.' GhenevtrTr» Wei-
tsa verfocht© > fand ich , dafs zwifchen neutrale*?
Salzen keine Zerlegung $tattJ finde t > und dafs nur,
nenne die Saure oder dai. Alkali vocwalten, ein*
Zerlegung entftehen kann« Ein Ueberfchufs voä
Aauaonibk entbindet Stickgas und das Qxymuriat
wiri in gewöhnliches Muriat verwandelt« Ueber-
fchnfs an Säurte entbindet oxygenirte Salzfaure und
Stickgas». Diefes fcheint älfo zu beweiten ^. dafe ^
weder dafc äberoxygenirte falzfaure Ammoniak,
noch die gefachte Oxydationsftufe der Salzfaure
(ratn wenigften im ifoErten Zuitande> «iftiren
>. .,* - „ . — — ■ .. « . ..ö'V -
••** «:. x ^ Jt e ful t a t.
.Vergleicht man das, was ich in diefer Ab-
handlung aus einander gefet2t habe, mit unferer,
gewöhnlichen Erfahrung, fo fcheint mir dadurch "
ftr die imbrijänifche Natur folgendes Gefetz der
Bildung begründet zu werden, :
' ,,1» einer chemifchen Verbindung von zwei
oder mehreren oxydirten Körpern, (mag fie >us
Sittren mit Sauten, oder aus Säuren mit Bafen,
oder *ros Bafen mit Bafen beftehön,) ift der Sauer*
ftoffder in gröfserer^nge gegenwärtigen Kör-
p& ein Multipliern nach einer ganzen Zahl (d. i«,
nach i , 2 , 3 , 4 u. f. f.) von dem Saüerftojfe des
in geringerer Menge gegenwärtigen Körpers; und
in jeder chemifchen Verbindung zwifchien zwei
brem&artn. &*penL find Mef« in folkh&hVerbtt*
niff*fr0rha*d4n9 d&fs, Wenn die Verblfiduhg cxp
genirt Wird*, *&& neue Ztfqmmerfo
weloh$ inath dem . eben angefahrten Gefetze gebit*
4e*iijetä)lx .". ...... t . . -, 4 ... ^
Um nicht unrichtig vej-ftanden zu wotctetyfteht
hier vorläufig aus. de«.rdieorgani fche Natrfr^torff^
den Fjortfetzungen meroer »Vierfache d*s Principftir
die Bilduag der organifchen Produkte* Es bmtefc
\»{m- den organifchen Produkten find tmd,
drei oder mehrere brennbare Körper gemeinfchmft-
lieh, iüreiiiigit* um. ein* Forum. Sauerftzxff, <»*/•.
ehe 4 nur zur Oxygenation eines einzigen von Ikruü
hinreicht, und diefe Zufammenfetzuhg kann nicht^
in nähere Beftandtheile getrennt oder daraus tu*
fammengefetzt werden" mw ■ .
Diefe Verbindungsart gehört der orgamfchen
Natur fo ausfphliefcend, dafs wenn derglejcuen
,*)%Ich Habe im Vorhergehenden geäufsert, dals4iefay«
iUlIißrten Foffilien nach diefem Gefetze gebüdet feyu
muffen. Dieies mufs alfo auch für das KrTßallwaff# itf
M*t gelten. So habe ich gefunden, daf« der SauerÄoff
^ des Kryftallwaffers entweder ein Multiplum oder (wiewohl
leiten) ein Suhmultip lum nach ganzen Wahlen (1,3,3,4
**. f.) von dem der Salz - Balis il*. Im XSuerUeten lot
. 4en& Nafron und im falzfauren Ammoniak enthalten dai
Waffer. und die Balis gleiche Sauerftoffmengen, U
fchwe*etfaurc>n Kalke, im falzfauren Baryte' unjim
. Xchwefettaare» Ammoniak ift die im KryÄallwaffer «nt-
haltete SauerÄo^menge die afache von der in der ia-
lis. Im? fchwefelfaureri Eifenoxydul enthält rda« Kry-
ftaljwaffe* 7 Mahl , und im phosphorfauren y tfehwtfel-
fauren und kohlensauren Natron enthäjj es iq Maal fo
viel Sauerltoff als die Baus. * - ßVr z cliu s:
t **$ 1
Atetb&tiiiiägen iii ^r-Briorganrfoben Nktnf vorkoiiiW
! »ftfc, rtir ihnen imhidr tarien örganifchen Urfprairg
löfcluKöibeb, umfl^fo viel ich Greifs, kennen, wir
uvt zwei Beifpidle ^ wo ^mr an3 ginz unorganifcheÄ
Körpern Procfakte, die nach dirfeto Principe ge*-
Wide* ündy hervorzubringen vermögen *). Da di4
unfcrgiiritehe Natt*r< *faȣs Theila atrs brennbare^
Ordern ohne Sauei^ff y und andern Thefl$"aa*
«tygtmrteii Körpern befteht,/fo hA in den letz*
fern ein jeder fcntoflbirer Körper feine Portion
Sau er ft off, die ihm ausfchliefsend gehört, und
die ihm folgt, wenn er von den andern abgeson-
dert wird. Die organifchen Produkte find aber,
^obgleich fie niemaWs ~ohne~Sauerftoff exiftiren,
doch alle verbrennlich , weil der Sauerftoff, wenn
er gleich dem einen nicht mehr als dem andern
angehört, doch nur hinreicht, einen einzigen von
den brennbaren Körpern, aus denen fie zufam-
mengefetzt find, auf eine beftimmte Oxydations-
ftufe, die dazu noch fehr feiten die Jiöchfte ift, zu
verfetzen.
Hiermit ift denn auch (im Vorbeigehen zu be-
merken) die Ueberfchrift diefes Auffatzes gerecht-
fertigt: Ferfuch, di$ beßimmten und einfachen
Perhältniffe aufzufinden , nach welchen die Be+
*) Hatchet's artificieller Gerb eft off, und der arti-
ficielle Extractivftoff, Siehe meine Analyfe des Roh-
eifens , in Aßiandlingar i Fyjik . Kcmi och Mineralogie
5. H. S. 15*.
Berzelius*
ftandthcil* *i(r udorgumßhmr19nturitäÜhä!W
verbunden find* Mancher Lefer wird fich Ober«
zeugt glauben* dafe die näahlichen Gefetae fcr
J>eide Arten : von . Naturkörpan» gelten mttSoa. km
dem Angefahrten* lieht man aber,. daCs es^eiBfibe»
ftimnrte Modification in den PiMcipiep für 1x«Ji
giebt. leb werd« mich btwühen,, in tkn Fprtfo-
izungen dieferv Verbuche das letztgenannte frä*
cip für die Sildubg orgailifchcr Produkte
aus einander! z* fetzen und fcttibewäbren. • .»>
♦ '* *» ' ' '' ' " ' ' ■ • •
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4 T , rf*nr.'«ns «rr-n -jIV *.'*.-'•
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:'* ir , ^\'-*' •' V^ n 'n*>-fi r •
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f/KJ *
■.;-, •.••"'HU« «ti^M
/ • • ■*.
J'.. r^
'Jtiiizug aiti einem Briefe' des •' Hrxn.iY¥t'f.
* '" Be'rzeiitfj! an <i<?n Profi'&ilhttX.'" ''
9fr*' '* i ; * -.'*'■»■ f '• < ■ i _"• ."( »Jf J n > - , ,'|.[ ■ ! »>
^^ . . . ßtockhohn. d, 20. Mai 1811.
^? - *\ *•'.'.' 1 *i- "ff ';- ', . h ■!/.,■"
^pt *— In Kurzem erhalten Sie von mir eine neük
^bl^indlung als ztyeite Fortfetwng meines Ver-
suchs über di$ beftimmten und einfachen ;Verhält~
j »ifle, nach welchen dieBeftandtheile der unörga-
„njfchen Natur mit einander. verbunden find. Ich
beschäftige mich in ihr mit den Verbindungen des
Waffers > mit den bafifchen Salzen, mit den TripeU
falzen und mit den falpetrifjfauren Safzen.. Die«
fe letztern geb^n die fchönften Beweife ab für dip
Richtigkeit meiner Beftimmung der falpeterfauren
Nei)tral£alze , welche ich ihnen vor Kurzem mitge-
theilt habe.*)., Man dürfte alfo wohl nunmehr die
Zufammenfetzung , wenigftens des Stickftoffi, als
völlig bewieCen anfehen* " t , \ ' \
; .„. Vor ejj^gey Zeit erhielt 19h einen Brief Von
,Davy> zugleich, mit feinep letzten Arbeit über die
.o^ygenirte^, Salzfäure. Er- h^ ^anz aufgehört,
jnit mir gleicher v Meinung, üher (Jen Stickftoff zu
ieyn, und er ftellt über die Natur der oxygenirteu
Salsfäure fleup Ideen £uf, welchen ich nicht bei-
treten J^anp. EJr fiejit di$fe Säure als einen einfa-
*)• Ich werde fie dem Leier &mgleiqh<mit diefer neuen,
• Abhandlung vorlegen. * •" £i/$rr*.
chen, dem Sauerftoffe ganz analogen, Körper an»
welchem er den Namen Chlorine, von %Xft>g0*t
giebt« »Seine Ideen übte* die oxygenirte SaMäuro
Iföniten durcb keinen directen yerfu^b Twidqrle^t
Werden, fie widerlegen fiph ^bgrlelbft, ^e es m*&
fcheint, wenn man. fie auf die Verbindungen det
gemeinen Salzfituie ausdehnen will,. Biete Säure
iftnach Hrn. Öay'y die Saure des Waflefttoffe
und in ihr itt'die Öhhrine das fauermachende Prin>
cip; unter den f^lzfaureh Salzen find, nach ihm,
die , welche kein Kryftall waffer enthalten , Verei-
nigungen der metalllTchen Bafis mit oxygenirtec
oalzfäure, diejenigen dagegen, welche Kryftall*
waffer enthalten, wahre falzfaure Salze; was wir
aljer in ihnen für Knrltallwafler halten, ift Wäf*
ferftoff der Säure und Sauerftoff der Bafc , wel-
che erft in dem Verjagungs- Augenblicke zu Waf»-
{et zufammentreten., — - Hiergegen habfe ich in*
4efs zu bemerken , dafs die nämlichfe Erfcheiriunjg
"bei 'fchwfelfauren, phosphorfauren und anderh
Kryftallwaffer enthaltenden Verbindungen nicht
'4ul die nähilicije Weife erklärt werden kann j und
dafs es mir datier fcheint, Ht/Davy habe hierin
Wfern einzigen Leitfaden, die Analogie mit der
übrigen Natur > verlaufen, und fey dadurch irre ge»
tührt worden. — Vielleicht haben Sie dieTe neue»
lEte Abhandlung Davy's noch) nicht bekommen,
ich feride fie Ihnen daher zu, um fie zubemttsen *)•
r *) Sie wurde in 4er k&tigücnen äociet&t *u London Tor-
gefefen^m 15. Npy, 1810, u*d rtmcfatmU $ine* frÄ-
Briefe ajoelflet mir D a^r y, eineEnjbj
Hie mir ,gr<#$e Freude gam^c^t hat,
11 fich* . dafs %ch in meiner Untej$*j
r die Zuji^nmenTetzung der, £aUCäuret *}
.ich der Analogie mit andern. Säuren w^hr*
.ilich extftirenden noch unbekannten Oxyda*
fisfiufe des Radikals der Salzfäure erwähnt fe^
ü^^filche^zwücheja der oxygenirten und der über«f
emrten Sal2fänre liegt und in derdieSalz£gup|
doppelt fo. viel; Sauerftpff als in<^r oxygenir*
Salzfäyre verbunden ift, deren ganzer, wafc
,Rfuük?l der. Salzßiure verengter Sauerftoffc
folglich doppelt fo;grofs aj$ de« de» gpm*h
SalzCäare feyn mufs, — , dafs ich aber diefc
ions^tufe nicht auffinden und darftellß^
r *< JTpj, } I> a, v y ift e$, gegj^kt , ße, wirklich
-entdecken. Sie wird erhalten, weqn mm
genjrt-lialzfaures Kali mitvejrdüpnter Salz-»
^bändelt, und wenn naan das dabei £<?}i enfo
4e Gas Äj>er Queckfil^er/, d*MW* trecke*
fljft^ufs, aqffäpgt. Das Gas. hat eine le^h^ftn
^fjtttrttee Farbe. Es detonirt- ohi^e Zuiatz von
$ern> für die Annalen noch nicnt benutzten Abhand-
**&>* DaVy's ein Ganzes aus, Aae durch den Reicn*
t^fttfifon an neuen Forlohiuigen und wichtigen Bntdeckuä»
; ^|«U;9^^ruuderung erregen muff. Beide vereint wer4f}
l™*5ck den Leiern in einem der folgenden riefte vorlegen;
( f*(k flögen' dann teUbft ürtheilen» Vwfeftto die 'auf darf
;yjo|^Mp£finUi^^4uirou^fitfine .An/ickt tD a^j> Jfch ffH
**a die hier geäußerten Gründe yejpheidigen l&Xat.
' ' * • s '• ''" Gilbert.
J&fennFafeif Körpern bei einer fehr geiMftlefi ^Hitise
und zerlegt fidh in Öaierftoffgarf und oxygenirtf*
fctLrfäurJs Gas, wobei es, der l^ecfchting g&if«
feiitTprecbend, 12 Mä^s oxygertlrt-fafe&iÄ'efiOW Jg£*
geh VMaafs'Sauerftoffgas bildet.' *Iih WaffcrlÖfet
es fich leicht aruif. Da ictrkeinen Queckfilber-i^pi
jm^at habe, faar esmir alfcrfehwär, drfefe&öä* zd
tntdfecken. ; Dävy neririt es Euchlorine, undW^t
er'fftr efn Oxyd der oxygenirten SalzfSurö, feinet
Ohlorine. Ek ift für die neue Lehre von beftimm*
ith lirid einfachen MifchungsverhäKniffen aller üri*
'lÄ^anifchenWaturkörper, welche ich aufzuhellen
Wtfucht habe,* ein nicht wehig bedeutender Sieg^
fltte Princfpien durch Thatfadhen bekräftigt L zu
fehen , Weiihe1 vdn Männern entdeckt werden , 8W
in ihren Verfuchän von garizr- andern Gefichtsi
punkten ausgehen. — -
"-*•»• Ich bin nicht wenig begierig, Hrn. Haus'i
tfi alin'is Abhandlung tfber die Elfenoxyd - Hydrate
te Ihren Annalen zu tefen. De* Verf. hat mire^
Jlig* ftefüttate-mitgetheilt, welche aber mit m ei*
•&&L Frlncipiän nicht gut zufammenftimmen. Auefe
ich habe viele Verfuche über die Eifen- Hydrate
Sjageßellt, noch ift es mir aber nicht gegljipkt,
*m reines Eifen- Hydrat darzuftellen. Es iftialfo
fikmöglich, ein genügendes RefiÜtät ili erhalten;
denn die. Dazwifchenkunft eines .dritten Köders
beftimmt foictft feltai den Waffergehalt, -Trte'iSie
«s aus meinen UTerfucheh fincfen werden. l Äfline
Meinuög ab** die Natur der ge^blei^Sifaari^*
[ *3i 3
"-* fife, äms . Oxyd und ' Oxydul beft#
jadiireh beftätigfc fcu 'werden, dafi
.ufig rdiefe VerbinBungettJ 1ie*vcfrbr1i*g*l
«urzen "magiietifche** Eifeaefrzö -find löleh«
-iöenfetzuÄg^n^ wo das Qxyä»&** 3 oder tnelv*
1*M den, Siuerßoff des Oxydfcls' enthält, ob*
tdas zerkleinerte iVJineral nicht; die geringste
eines notben oder dem Magnete, auch im
wr^ nicht Jolgfamen Pulveffs giebt. Der gra$*
r: Eisenvitriol und der berlinerblanoe find beidtf
che Salze von Oxydul -unaV-Qxyd mit/ des
chen Säure«
Sie fragen, was ich von dem Magnetismus
[rothen Eifenoxyds denke? Es ift gar nicht
jetifch, es ift aber eine fo geringe Portion
, Ox;ydul hinreichend, das Oxyd dem Magnete
im zu machen , dafs es durch diefe Beimen«-
nichts von feiner Farbe einblifst. Darfo's
idlung verdient nicht gelefen zu werden ,
der Verfaffer kann weder experimentiren,
feine Verfuche beurtheil^n.
Strom eyer's Abhandlung über das Kiefel-
14 welche ich durch die Güte des Hrn. Haus-
iii kenne, ift fehr intereffant. Auch ich be-
tte die Eigenfchaft der Kiefelkörner, vom
lete angezogen zu werden, und diefes, fieht
ierbar aus. Wenn man aber das weifse Korn
lagt, fo hat es einen noch unaufgelöfetea
von Roheifen oder Graphit, auf den die
noch nicht hinlänglich gewirkt hat. Herr
I 25a )
Sfro'nle^f hat dbn Saue#ftof£gehäJt(derKi^foL«
efrde zii e*w*S;j jnßhr als{ 5*> Prpcent gefunden;
Durch Verfuche Ober dte Menge von Watfer r web
ohediöfe Erde im trocknen Zuftand« zurückhält*
glaube ich mich 'überzeugt zu habe*, dafs fip nicht
mehr, als gena* pder fehr nahe 45 Prbceut Sa»er«
ftoff enthält; doch habe: Ich di^,ytrfucheiiiod|
nicht mit. fo vielen Abänderungen; wiederkmifa
€iflfs ich fagem kann, ol> das aus ihnen, igezeg*N#
Refultat mehr Zutrauet verdient» *1* das S£Aj^.
meyerfche. «M '«r-^,. :-;»•*' <*V
'.!.
- .i.
. ■« l ■' ■■ • .... :: .. \ui
IV.
fr '.*.3% 3]
IV.
duspug aus einem Briefe des Hrn. Prof*
* Stromeyer an d'&n Herausgeber.
— ^ict werde in clwfenT«geii «feine Verfuche über
ÜQ^WWt^S'f** d-r königl. ^ogiei^t überfgfbe.ij, un*i
denke danji eine ähnliche Kerne von Verlachen, mit
Ähai Äbrigeni Erden anzuftellen. Mit 'GluqirierdVWjT
fclia habe iöh fchon ein Paar Schmelzungen mit?
ig mternommcn,, tuud, wieibei der Riefe] erde,
[irupgen aps Glucium und Magium- mit Elfen; jinBE
erbten-. Ee|de Wirung^n find ductal -]$&
TOm. Qlucium hat eine faft ülberwfeifse Farbe,
Folgendes find die letzten Refultate meiner Ana*
fjten dts SilTcium - Eifens. '" " ^
1 Varietät u Eifen " 85,35ß8i Theile. ' * ; i:
" :; ;ÄUiciu^i . 9^6789 -t- n' 1 i-ie
Kohlenftoff. 5,37950 — t tflf|1
.' " ' ipO,OQOOOr — ,, r ,.
tfiritfff**. Eilen * 87,43^6 Theile. >
\ Siliciiun- 7,9560 — .« " •>:• -
. . ,K,ohle«ftoff 4*6134 — _.
1 00 2 0000 — _
Varietät 3. ' Eifeh ' 91,1526 Theile.' '.'
fiiliciuitt - 5>7S5° — :V'**
: i_v , Kohlenftoff 3,114* -r v>
' , x 100,0000 —
* Varietct*. ' >: r> * "' /"r v ^ -*
t) Sehr duotil. . EüTejt < 96,1780 Theile» ' <r ,
Kohlen lt off 1,6096 —
• ' - n . ' 'io^oooo' L !J ^" - !/
i) £tw*u Uraoiger dwctü, aber fehr hart. . ,v/
Eilen, 95,1259 Theile, i v,
Siliciuni 3>°<H4 —
^ , Kohlenfipff 1,3697 -^
100,0000 —
um Theile Kiefßlerde find £ufammengefetzt aus
^- — ->- 46,0069 Theiien Sißcium. ' -
■ » MmS* *-' Satteritoff..
InaaL d- Phyfik. B. 58. St. 3. J. i8u. St. 6.
!
1
t 28a )
Sfroirley^f hat dbn S^uc#£tof figeh '
efcde'zp eljvwsrj mßhr als! 5fr. P**
Durch Yerfufchfc Ober die Mengt*
che diöfe Erde im trocknen Z
glaube ich mich 'überzeugt stu
mehr, als gena* pder fehr r
ftoff enthält; doch habet '
nicht mit. fo vielen JV1
dafs ich fagem kann , <
Refultat. mehr Zutra«
meyerfche* *-4 '•*
Lragen einen An*
. ntzes , "auf welchem A#
. über de,r WafferBlcbe Oft
Wichtigkeit uftdBeqaemlicbkeitkanö
allen . beliebigen Richtungen fpatzieren
»km er durch zwei Tretbalken .zwei, m
% ^henraume -zwifche» de» Schiffchen» ti&w
^ angebrachte , Klappettriider, die den Fötsen
\^unmvogel voHkommen ähnlich fin^,^/?1
Vitien ^üfcen in^ Bewegung letzt. .Xov de**
""findet ficlrein klehier iHfcBf, pnd dem Fabren
^ Reiben -die pfände freTf um auf ihm zu m«b^
"^ tlsan beliebt. Eine_grof$e Jfcderne Jafchetot*
^» Sitze enthSltJalles, AvMs er für die Reife braucht.
Piefe Mafcbine ift wegen des erhöheten Stand-
punkts zur Aufnahme fehörier Gegenden und $&$fj
frW<*gd vorzuglich geeignet^/ Der Jäger kinV ficBw^
fcaien Hund von. allen Seken mit Schilf und $*$&
*w eigen umgeben * und fo das wilde- tSeflögel überall
9 ,
-eiten Bafis liegt, fo ift das Um-
^m luftigen Sturme, unmöglich,
"eh daher weit ficherer als je-
Pie lehr deichte Ma/clii^
legt* in eftie K^fe, gegast
pn, einem See oder Flufle
t eben fo lehne! 1 wieder
gemacht/werden,
ernahm Hr. Qberberg-
Ta£ferfchlitt*en mehre*
Än'runa Yf "Slufti
•",. /um _ f j! ".*, . ,'jqr
.rm-See. um zu zbi«?'
uch» zu« Reifen^auf den
v i cherheifc1 gebrauch^ warfiden
^er Sohn fuhr ganz allem * in
jh fitzend, quer übet iden Seeyöhne
^^ als be,i> ei#em gleich langen Spatzielr-
^ultrexigen und zu ermüden.» ; Pie Öewegungr
efvebtneir und minder fchaukeilnd* und die Fal>r.t>
*i&t* a^S lTl c"iem gewöhnlichen- Fifebernaeheib
giiifaaume, weil die von allen, Seiten offene ün$
T0njg Fl^cfee. .darbietende Äfalchine' von Wixüj?
3 \Ve^en ^irgeilc!s ge^1 im& noch wfen^ger umgp.^
fc^den kann. Einen fehr artigen Anblick ge-
ec, einen ftfetifchen auf £ef«hvf Fahrzeuge 4n
T~ Ktiidier Hohe "über dem Wäffer fehfw3ebei**itfd
tCj auf dcmfclbeii urnli er wandeln! iü fehen. ,u 'T
in'
■f i :>
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«m 29, Äuguft igio ip / \ f x
fepK von Baader ar k 'jf* -
Gegenwart ^der.könip •* < f • enberf. ' ''
öffentlichen Verfuc> > ' '
Kleinen Fahrzeuge > * ,eftj^5. t"Knt
Mn+Waffer oder * folgende iWkreTiler^ '
hohle Schiffche xafeell* tnufs die unterAe &W
lang* und vor 95*957ä;v: ; .
in 6 Fufs F < ' **** l&*® **}* *$'S7f
, , , unten fetze m" -±?ri ßätt m'—jn.
ein J eicht' ' - ' "'
Spalte 5, fetze unten 5832054 ßatt 5857054.
ltuhi in ^ei, wie wofcl im Ganzen ohne Emflüfs, ift
U den ich Seite 515. SelbiV dadurch begangen,
Mit S ^berfehen haha, da£s die *ra*zöl*fcheii Payfite
er .^rfchweren "iclfct nach <jkn> 80 theiligen , fqnjjfNß
fo" ' ^theiligen The rmometer benimmt haben. H^ertfll
<Viu^e unrichtige Rechnungen entstanden, und tut
**Ljfemng derlelben müTste der ganz*e dort Hehentfe **•
^eifsen: • : .
*jßei Beft immun g des neuen frahzofifchan .metrifchwif*.
jtems bat mau indefs den franzdfifc^enXnhikfi^s reift**
Waller bei 4/" Temperatur des icx^t^eil^gen , oder jV|
Temperatur des gotheiligen Thermometers 644548 Grainl.
fcTjwer gefunden* Hiernach würde, Zu Folge der weiter
unten befchriebenen Ausdehnung* -Gefetze, der pariler|
Cubikfufs WaJfler von 150 R. Temperatur 645449,36 Gwas
= 69,8187 parifer Pfunde , oder 66,555045 der oben ange-
nommenen Pfunde wiegen, und^ia Volumen, das1 100 Ki-
logrammen reines Waffer einnimmt, würde 0,1001707 Ca-
bikmeter, oder 2,92239 parifer s 3,2401 rÜeinl. z=Ml99
dresdner Cubikfufs grofs feyn. "
'«
^
*4
7R PHYSIK.
;tes stück.
1.
ptifche Erfcheinung,
ruhg der Lichfiftfahlenbe*
treffend.
dem Obrift- Lieutenant Malus,
JVJitglied des Inftituts.
[Yo^^S^u in demln&itute amn. März i%it.)
Frei überf^tzt von Gilbert. *
\. -
tbe gegen Eiide des Jabrs 1808 die merk-
\ge Erfahrung bekannt gemacht *) , dafs das
K welches von Körpern, gleichviel, ob un-
chtigen oder durchfichtigen, zurückgewor-
rSL9 neue, fehr ausserordentliche Eigenfchaf--
lipamt, durch die es fich wefentlich von dem
unterscheidet, welches uns die leuchtenden
unmittelbar zufenden. Die Beobachtun-
ejche ich jetzt die Ehre haben werde, der
eine* Vorlefung im InÄitute am 12. Dec. 1808, wel-
man in dielen AnnaUn, J. 1809. St. 3. oder JV. F,
5# 286. in einer frei <m L eh erletzung findet.
V N Gilbert.
■^ ^byfik. B. 58. St« 3» J« *8". St. 7. R
I *38 ]
Klaffe mitzutheilen, find eine Fortfetzüng der ihr
früher vorgelegten. Aus diefem Grunde^ will ich
damit anfangen, dafs ich die Haupt rErfcheinung
hier noch ein Mahl mit wenig Worten angebe ; die
neuen Verfuche und Refultate, welche ich hier zu
befchreiben habe, werden-dadurch in einem helle-
ren Lichte erscheinen.
i«.
Man gebe einem Sonnenßrahle mittelft eines
Helioftats eine folche Richtung, dafs er fich in der
^^tagsebene befinde, und mit dem Horizonte ei-
nen Winkel von 190 10' mache. Man befeftige
> dann ein nicht -belegtes Spiegelglas fo, dafs esi
diefen Strahl vertikal herabwärts zurückwerfe,
und mit diefem Gyafe parallel fteHe man eine zweite
Spiegelfcheibe ; auf fie wird folglich der herabge-
hende Strahl unter einem Winkel von 55° 2.5' auf-
fallen, und von ihr in einer Richtung, die feiner
anfänglichen parallel ift, zurückgeworfen wer-
den *). In diefem Falle bemerkt man an ddm
Strahle nichts Merkwürdiges.
*) Sind nämlich in Fig. 1 1. Taf. IV. LB horizontal und
BC vertikal, alfo LBC ein rechter Winkel, und macht
der einfallende Strahl AB mit der Horizontallinie LB
einen Winkel von 199 10', fo muls, damit er in der
Vertikale BC zurückgeworfen werde, das Glas GG fo^
geftellt werden, dafs das Einfalltloth BM mit dem
~ Strahle AB einen Winkel von ■ 1 d. i., von 54°55
und folglich mit dem Spiegelglafe felbft von 35® 25' ma-
che; und wird das zweite Spiegelglas HH fo geftellt,
dafs es GG parallel ift , fo haben alfo auch die Winkel
BCH uud DCH diefe Gröfsen, und 'ift CD parallel
mit AB. Gilbert.
;[ 239 3
Nun aber drehe man diefe zweite Spi^gelfchei-
be fo weit>dafs ihre aufwärts gekehrte Fläche nach
Often oder nach Weftenhin ftehe, ohne dafs doch
fonft ihre Neigung gegen den vertikalen Strahl geän-
dert werde *); jetzt wird fie auch nicht ein einzi-
ges Lichttheilchen, weder an ihrer *öbem; noch an
der unterh Oberfläche, zurück werfen. Wenn
man indefs foHfährt, fie bei immerfort unverän*
derter Neigung gegen den vertikalen Strahl zu
drehen, bis ihre oberej?läche nach Süden zu fte-
hen, kommt **), fo wird fie aufs neue anfangen,
die gewöhnliche Menge eipfalleriden Lichts zurück
zu werfen. In den Zwifchenlagen ift die Zurück-
werfung mehr oder minder vollftändig, je nach-
dem der von diefer zweiten Spiegelfcheibe zurück-
geworfene Strahl von der Mittagsebene weniger
oder mehr abweicht. .
Unter diefen verfchiedenen Umftänden, in
welchen der zurückgeworfene Strahl fich auf eine
fo verfchiedene Weife verhält, behält er doch im-
merfort diefelbe Lage gegen den Einfallenden ,
Strahl. Wir fehen alfo hier einen vertikalen Licht-
ftrahl, der beim Auffallen auf einen durchfichti-
gea Körper fich auf diefelbe Weife verhält, wenn
die zurückwerfende Ebene nach Norden , als wenn
fie nach §üden gewendet ift; dagegen auf eine
verfchiedene Weife, wenn diefe Ebene Often oder
Weften zugekehrt ift; wenn gleich diefe Ebene
*) Wie II in Fig. a. , Gilbert.
**) Wie KR an Fig. a. Gilbtru
[ 24* 1
immerfort mit der Vertikallinie, nach welcher
der Strahl einfällt, einen Winkel von 35° 25'
macht.
Diefe Beobachtungen führen uns auf den
Schlufs, dafs das Lieht unter diefen Umftänden
Eigenfchaften erhält, welche von der Richtung
deffelben gegen die Zurückwerfende Oberfläche
unabhängig find, und ficht lediglich auf die Seiten
(cot6$) des vertikalen Strahls beziehen, indem fiß
für die Nord- und die Südfeite diefelben, für die
Oft- und Weftfeite dagegen verfchiedenimd. In
fo fern man diefe Seiten durch die Namen fiole be-
zeichnen kann, glaube ich die Modification, wel-
che dem Lichte Eigenfchaften giebt, die fich auf
diefe Pole beziehen, Polarifirung nennen zu dürfen.
Ich habe mich bis jetzt gefträubt, in der Befchrei-
bung der phyfikalifchen Erfcheinungen , von de-
nen hier die Rede ift, diefe Benennung zuzulaf-
fen, und habe es nicht gewagt, fie in die Abhand-
lungen einzuführen, in denen ich meine erften
Verfuche bekannt machte. Die Varietäten aber,
welche diefe neue Gattung von Erfcheinungen
z^igt, und die Schwierigkeit, fie zu befchreiben,
zwingen mich, diefes neue Kunftwort zuzulaffen,
welches indefs nichts weiter als die Modification
bezeichnen' foll, die das Licht erleidet, indem es
neue Eigenfchaften erlangt, welche fich nicht auf
die Richtung des Strahls, fondern blofs auf feine
Seiten beziehen , fo • fern man diefe Seiten un-
ter rechten Winkeln auf einander ftehend, und
C *4i 3
als in ejner Ebene fich befindend denkt, welche
die Richtung des Strahls fenkrteht durchfchneidet.
Ich wende mich nun zu der Beschreibung de«
Phänomens, welches den Gegenftand cliefer Ab-
handlung ausmacht. Man denke fich aufs neue
den eben befchriebenen Apparat. Von dem Sön-
nenftrahle, der auf die erfte Spiegelfcheibe fällt,
wird nur ein Theil zurückgeworfen, der übrige
Theil geht durch die Scheibe hindurch ; diefeik
hindurchgeh^den Theil fange man mit einem be-
legten Glasfpiegel auf, und zwar wiederum fo , dafs
der Spiegel den Strahl vertikal herab zurück wer-
fe. Der zweite vertikale Strahl , den wir auf diefe
Art erhalten, hat ähnliche Eigenfchaften als der
erfte, aber gerade in entg^gengefetztem Sinne*
Fängt man ihn nämlich mit einer Spiegelfcheibe
foauf, dafs er mit ihr einen Winkel von 35° oSf
macht, upd dreht, man die Scheibe, ohne dafs fie
ihre Neigung gegen den vertikalen Strahl ändert,
daß aber ihre Oberfläche nach Norden, Ollen, ,
Süden, Welten zu gerichtet fey, fo zeigen fich
folgende Erfcheinungen : Immer wird von der
Zweiten Spiegelfläche ein Theil des Lichts zurück-
geworfen, jedoch fehr.viel wertiger, wenn die
obere Fläche nach Süden oder Norden zu gerich-
tet üt, als wenn fie nach Often oder Wetten zu
fteht. Bei dem erften vertikalen Strahle fand ge-
rade das Gegentheii Statt /es wurde das weniglte.
t H* 1
Lfcht zurückgeworfen, wenn die obere fläche der
Zweiten Glasfeheibe nachOften oder Weften gerich-
tet war. Sieht man alfo in dem zweiten vertikalen
Strahle von dem Lichte ab, welches ßch wie ein
gewöhnlicher Strahl verhält, und in beiden Lagen
gJeichmäfsig zurückgeworfen wird, — fo enthalt
diefer Strahl; wie man fieht, eine andere Licht-
portiön j als der erfte vertikale Strahl, welche ge-
jradeim entgegengefetzten Sinne, als die von der
erften Spiegelfcheibe zurückgeworfene in dem er-
ften vertikalen Strahle enthaltene Lichtportiön,
polarißrt ift. Ich bediene* mich in-xüefem Verla-
chö eines belegten Sjpiegels blofs aus dem Grunde,
um beide Strahleö parallel zu machen, und unter
diefelben Umftände zu verfetzen , wodurch die
Ausfegen deutlicher werden. Da die Metallffc
eben nur eine fehr fchwache Wirkung, im Polaris
firen des directen Strahls äufsern *) , fo läfet fich
ihr Einflufs hierbei vernachläffigen.
Das Wefentliche diefer Erfcheinung beftety
alfo in Folgendem : Wenn ein Lichtilrahl auf
eine Spiegelfcheibe unter einem Winkel von 35°
2.5' auffällt, wird alles Licht, welches die Scheibe
zurückwirft , auf einerlei Art polarifirt. Das Licht
dagegen , welches durch die Scheibe hindurch
geht, befteht etftens aus einer in dem entgegen-
gefeUten Sinne polarifirten und der zurückgeworfe-
nen Lichtmenge proportionalen Lichtportiön, und
zweitens aus nicht modificirtem Lichte, welches
*) Vergl« AnnaU am angef. Orte, S. 293. Gilbert*
C ^43 ]
die Charaktere des directen Lichtes behält. Die
ifo polarifirten Strahlen haben genau alle Eigen-
schaften derer, welche beim Durchgehen durch
KryftaUe von doppelter Strahlenbrechung modir
ficirt worden findj was ich alfo früher von diefen
letztem Strahlen gefägt habe *), läfst fich ohne
Ausnahme auf die erftern übertragen.
Aus diefen Verfuchen laffenfich folgende all-
gemeine Refultate ziehen, die man denen beifu«
gen kann, welche ich fchpn aufgeftellt habe: So
oft man, gleichviel durch welches Mittel, einen
Lichtftrahl polarifirt, erhält man notwendiger
Weife zugleich einen zweiten, mit jenem auf enN
gegengefetzte Art polarifirten Strahl, und diefe
beiden Strahlen nehmen verfchiedene Wege. Das
Licht kann eine folche Modißcation einer Art
nicht annehmen, ohne dafs zugleich eine propor-
tionale Menge Lichts die Modifikation entgegen-
gefetzter Art erhält.
. Die merkwürdige Beobachtung, welche Herr
Arago neulich der Klaffe mitgetheilt hat, könnte
auf den erften Anblick fcheinen, hier eine Aus-
nahme zu machen. Er hat nämlich bemerkt, dafs
die farbigen Ringe dünner Flächen, welche durch,
Transmiffion farbig erfcheinen,. das Phänomen der
Polarifation zeigen ; und in diefem Falle'fcheinen die
fcbärfften Säume (les Landes les plus tranchances)
*) In den frühern Abhandlungen, welche der Lefer in
den Ann ahn am angef. Orte und: in den darauffolgen-
den Bänden findet. Gilbert* ,
E 244 J
auf diefelbe Art als das zurückgeworfene Licht
polarifirt zu feyn. Bei genauerm Nachdenken übe*
die Urfachen diefes Phänomens findfet fich indefs»
dafs es keipe Ausnahme von der allgemeinen Re-
gel macht. Alle undurchfichtige und durchficht
tige Körper polarifiren das Licht unter allen Wic-
keln ,, doch tritt für jeden derfelbeti diefes, Phäno-
men im Maximum unter einem befondern und ei-
gentümlichen Winkel ein. Man kann" daher im
Allgemeinen behaupten, dafs alles Licht, welches
die Einwirkung eines Korpers durch Zurückwer-
fung oder durch Brechfepg erlitten hat, polarifirt©
Strahlen enthält, deren Pole in Beziehung auf die
Zurückweffungs* oder Brechungsebene beftimmt
find. Und diefes Licht befitzt Eigeiifchaften und
Charaktere, welche das Licht nicht hat, das uns
von den leuchtenden Körpern direct zukommt. — *•
Ich habe die Lichtfäume, welche durch Zerftreuung
des Lichts entliehen, indem es fehr nahe bei. dun-
keln Körpern vorbeigeht, derfelben Prüfung un-
terwotfen, habe aber hierbei noch nichts gefun-
den, das werth wäre, der Klaffe mitgetheilt zu
werden.
3w
Ich will diefen Bemerkungen das Refultat ei-'
niger Unterfuchungen über denfelben Gegenftand, •
welche ich früherhin angekündigt habe, beifügen.
Ich habe für viele Körper den Reflexions- Winkbl
beftimmt, unter welchem das Licht am yollftän«
digften polarifirt wird, und gefunden, dafs diefer
illl
[ 245 3
- nach den brechenden» nach
m Kräften richtet. Wir fe-
jgenfchaft der Körper, welche
Arten von Einwirkung, die fie
fsern ^ unabhängig ift. — Nach-
a Winkel beftimmt hatte, unter wel*
.es Phänomen bei verfchied^enen Körpern*
eim Waffe* und. beim Glafe, erfolgt, fuchse
. den Winkel auf, unter welchem diefelbe Er*
icheinung in der Berührungsfläche beider Körper
Aalt findet ; noch habe ich aber das Gefetz nicht
^aufgefunden , nach welchem diefer letzte Winkel
!4ta den beiden erftern abhängt. ,
*-* Ich habe vor einem Jahre in den Sqjiriften
jftff Gefellfchaft von Arcueil angeführt , ich kön-
,ft|^ einen Sonnenftrahl , nachdem ich ihn modi-
Akt, durch jede beliebige Menge von durchficht
4fken Körpern hindurch gehen laffen, ohne dafs
* #itf- .einziges Theüchen deffelben zurückgeworfen
'tttirde, und diefes gebe mir ein Mittel an die
Bflfed, die Menge von ticht, welches die durch-
fcfetigen Körper verfchJucken , mit Genauigkeit
2u meffen: eine Aufgabe, welche fich wegen der
partiellen Reflexion, die, das Licht an ihren Ober-
fohen erleidet, bisher nicht habe auflöten laf-
5» *). Ich hatte nämlich gefunden, dafe wenn
teil einen polar i Arten Lichtftrahl au'f eine Säule,
4te aus parallelen über einander gelegten Glasplat-
ten beftand, unter einem Winkel von 35° z5' auf-
*) Sieke Ann ahn , J. 28O9. 6t. & JV. Fi B> 3. S. 464« Gm
[ 246 ]
fallen liefs, rfiefer Strahl zurückgeworfenes Licht
an keine deV Platten hergab, — und daraus hatte
ich gefchloflen , dafs das auf die Säule auffallende
Licht, (welches wäre zurückgeworfen worden,
hätte ich einen gewöhnlichen Lichtftrahl auffallen
laffen,) in/diefem Falle durch die ganze Reihe der
durchfichtigen Körper hindurch gehe.
Ein freinder Phyfiker bemerkte, indem er
diefen meinem Verfuch anführte *), er fey nicht
xnit mir der Meinung, dafs das modificirtfe Licht,
wenn es von den Oberflächen nicht zurückgewor-
fen wird, durch diefe hindurch gehe, vielmehr
fey er geneigt zu glauben, dafs in diefem Falle
die Lichtportion, welche gewöhnlich zurückge-
worfen wird, 'gänzlich verfchluckt und zerftört
werde. — Diefen Zweifel habe ich durch den
folgenden Verfuch auf eine nicht zu widerTpre»
*) Irre ich nicht, fo bezieht fich diefes auf einen Auf-
fatz , den Hr. B i o t über die Diffection des Lichts durch
auf einander folgende Zurückwerfungen und Brechung
(in ähnlichen Säulen aus Glasfeheiben ,* die je xwei
durch Stückchen Pappe in einer kleinen Entfernung ein-
ander parallel erhalten werden,) ebenfalls am 11. Man
2811 in dem National - Lifti tute vorgelefen hat, und der
im Moniteur Nr. 73. (die vorhergehende Numiner Hatte
Hrn. Malus Auffatz geliefert) abgedruckt ift; ob*
fchon ich in dem Biot'fchen Auffatze diefe Behauptung
nicht mit ganz fo deutlichen Worten ausgedruckt finde.
Die Verfuche, welche Hr. Biot anführt, betreffen
' Kerzenlicht, und Licht, das durch Blattgold hindurch
geht, auch das farbige Licht des Regenbogens und der
Seifenblafen. Da fie aber mehr angedeutet als durch-
geführt find,, vielleicht auch noch der Betätigung be-
dürfen, fo übertrage ich den Auffatz des Hrn. Biot
C 247 J
chende Weife widerlegt. Ich laffe den .einfachen
Strahl ficht herum drehen, ohne dafs er feinen Ort
verändert, und indem er immer diefelbe Lage ge-
gen die Säule behält. Wenn er fich um den vier-
ten Tbeil herumgedreht hat, fo wird er durch dio
aufeinander folgende Einwirkung\der Glasplatten
ganz »und gar zurückgeworfen, und hörtauf, am
Ende der Säule ficl\tbar zu feyn. Hat er lieh aber
um die Hälfte herumgedreht, fox fängt er aufs
neue an, durch die Säule hindurch zu gehen, Die*
far Verfuch zdgt das fonderbare Phänomen eines
Körpers, der fich bald durchfichtig, bald undurch*
fichtig zeigt, ^obgleich nicht blofs immerfort die?
felbe Metige von Licht, fondern ^auch derfelbe
Strahl, und unter derselben Neigung, auf ihn auf-
fällt.
vnicht in diefe Annalen , welche von ihm fo viel Vor-
treffliches und Vollendetes enthalten , fondern begnü-
ge mich hier , «blofs die beiden Anfangs - Perioden, her-'
zufetzen : „ Eine der allermerkw ürdigften Entdeckun-
gen," fagt Hr. Biot, „welche man über das Licht
„gemacht hat, ift unftreitig die der Einwirkung,
„ welche es beim Zurückwerfen von- der Oberflä-
che durchfichtiger Körper unter gewiffen Win-
keln erleidet, indem es dabei diefelben Eigenfchaf-
„ten bleibend annimmt, welche es beim Durch-
gehen durch einen Kryftall mit doppelter Strah-
lenbrechung erhalt» Diefe fchöne Beobachtung,
„welche Hrn. Malus gehört, wird lange Zeit das
„Interelle und den Scharffinn der Phyfiker auf fich
„ziehen, und verdient um fo mehr von ihnen unter-
sucht xu werden, in je genauem» Zufammenhange
„fie mit der Natur des Lichtes felbft zu liehen
„foheint» — *r-" ' Gilbert.
£ 248 3
< Es ifl: kaum nöthig, hinzuzuf ügen, dafs, um ei-
Jien polarifirten Strahl, ohne dafs er feinen Ort ver*
ändert, herum drehen zu. können, man einen islän-
difchen Kryftall mit parallelen Seitenflächen zu Hül-
fe nehmen mufs. Auf ihn laffe ich einen directen
Lichtftrahl fenkrecht auffallen, und nehme den
in ihm durch die gewöhnliche Brechung gebilde-
ten Strahl* Indem ich die parallelen brechenden
Flächen des Kryftalls in ihren Ebenen fich umher-
drehen laffe , verändere ich die Lage der Pole des
Strahls , ohne feine Richtung oder feine Intenfität
zu verändern.
Ich übergehe die Folgerungen, welche fich
^hieraus ziehen laffen; alles, was ich über diefe
Materie noch hinzufügen könnte, würde nichts
als eine Wiederholung derfelben Thatfachen feyn,
die ich fchon auf eine andere Weife vorgetragen
habe.
t «49 3
II.
Ein einfaches und wohlfeiles Reife-Ba*
rometer, und AnweiJ ung, wie ein ein-
zelner Beobachter zu verfahren hat, um ,
damit Höhen leicht und genau zu
meffen,
von
H. C. Englefield, Bart., F. R. S.
in London *).
DasMeffen der Höhen mitteilt des Barometers ift
durch de Luc, Shukhburg, den General Roy
und Andere zu einem folchen Grade der Vollkom-
menheit gebracht worden, und es laffen fich die
Ungleichheiten der Erdoberfläche dadurch fo fehr
viel leichter, als auf jede andere Art, mit hinlängli-
cher Genauigkeit beftimmen, dafs man glauben
follte, in den 3o Jahren, welche feitdem verflof-
fen find, wären eine grofse Anzahl Beobachtungen
. *) Die von Hrn. Englefield (1806) befchriebene Hin-
richtung der'Reife- Barometer iß fo zweckmässig, und
der Gebrauch derfelben zum HtihenmelTen ift nach fei*
ner Anweifung fo leicht und Hoher, dafs ich glaube,
durch Mittheilung diefes Auffatzes die Freunde der
Natur und der Gebirge zu verpflichten , um fo mehr,
da fie darin eine Gelegenheit nachgewiefen finden , wo
Re fich mit Barometern diefer Art, die' unter den Au-
gen eines Sachverftändigen verfertigt und geprüft wer«
. den, zu billigen Preifen yerfehen können. Die Baro-
meter, mit welchen Hr. Prof. Schi^gg in Salzburg,
und fpäter in München, vor mehrern Jahren die Na-
X 25o , 3
diefer Art gemacht, und von den vielen Reiten*
*den, welche England durchkreuzen, alle Höhen
diefes Landes auf das genauefte beftimmt worden.
Diefes ift aber keineswegs der Fall. Dafs' man
nur wenig Beobachtungen djefer Art bei uns an-
geftellt hat, ift verfchiedenen Urfachen zuzuschrei-
ben. Die Inftrumente find bedeutend theuer, und
"bei ihrer complicirten Einrichtung der Verletzung
bei einer langen Reife nur zu fehr unterworfen.
Die Beobachtungen felbft nehmen zwaf nicht viel
Zeit weg; muffen aber, wenn fie von der Oberflä-,
che des Landes, eii^e einigermaßen . richtige Idee
geben follen, auf jedem Hügel, in jedem Thale
wiederholt werden , und dabei wird befonders das
beftändige Aus- und Einpacken der Inftrumente
dem ^Beobachter zur Laftr und zu einer gröfsere.n
Arbeit, als unfere natürliche Indolenz zu überneh-"
men geneigt ift. Man glaubt überdies gewöhn-
lich, dafs zu diefen Meffungen zwei Beobachter und
zwei Inftrumente unumgänglich nothig wären, von
denen der eine am Fufse, der andere auf der Spi-
turforfcher, welche die deutschen Alpen bereif eten,
ziemlich allgemein zu verleben pflegte , haben in ih- .
xer Einrichtung Aehnlichkeit mit den E n g 1 e f i e 1 de-
ichen; die HH. von Buch undKarften haben mit
ihnen ihre intereflantenHohenbeftimmungen in denAl-
> pen gemacht, und fie nach fo entfcheidenden Prüfungen
empfohlen. Mögen viele meiner Lefer durcli die Ein-
fachheit der Sache , wie fie hier aufs Neue dargeftellt
wird, bewogen werden, fich durch Barometer - Mef-
fungen, .die fie jedoch mit aller Genauigkeit and Vor-
ficht anfteHen muffen , Verdienfte um die Erdkunde ih-
*e* Vaterlandes zu erwerben. Gilbert.
E *5j 3
*es gleichzeitig beobachten müfcte, da
.ich ein einzelner Reifender auf Beobach-
diefer Art Verzicht leiften müfste.' Man
.*ne von den Reifebefchreibungen durch Eng-
d, die wir in den letzten 20 Jahren zum Theil
fpecieller Beziehung auf Ackerbau und Geogno-
erhaken haben, zur Hand, welche man will;
keiner von ihnen findet man etwas mehreres al»
e Angaben und Schätzungen über Höhen und
er fcas Fallen des Bodens. Und doch ift eine
aue Kenntnifs von beiden dem Geologen , dem
ineralogen und dem Planzeichner unentbehrlich,
d felbft dem wiffenfchaftlichen Landwirthe von
fsem Nutzen.
Ich hoffe, durch öine zweckmäfsige Vereinfa-
chung des Barometers, wodurch der Preis deffel-
Jlien fehr vermindert und der Gebrauch betricht-
rlfch erleichtert wird, und dadurch, dafs ich z€l-
?jjen will, wie, ein einzelner Beobachter einen hö*
1 ien Grad von Genauigkeit erreichen kann, zu
bewirken, dafs mit diefer nützlichen Anwendung
■ derPhyfik fich fo viele beschäftigen, dafs wir in
wenigen Jähren eine eben fo vollkommene Kennt-
»ifs cfer abwechfelnden Höhen in den verfchiede-
'iien Theilen Englands. erhalten mögen, als wir ge-
genwartig von der horizontalen Entfernung der
'verfchiedenen Orte haben.
Ein Barometer, höchft ähnlich demjenigen,
das ich jetzt befchreiben will, ift fchon vor vielen
Jahren von Sit Hugh Hamilton ausgeführt,
E 252 J
und in dem 5. Bande der Schriften der Irifchen
Akademie befchrieben worden. Ich fah das In*
ftrument vor ungefähr 16 Jahren in feinen Händen,
und die Einrichtung deffelben gefiel mir ungemein;
doch weifs ich nicht, dafs irgend eins feit der Zeit
in diefer Art gemacht worden w$re. Das Barome-
ter, welches ich neuerlich ausgeführt habe, und das
ich hier beschreiben will , ift noch einfacher und
wohlfeiler, als jenes, und fcheint mir Solidität
mit Leichtigkeit und Bequemlichkeit bei der Beob-
achtung in fölchem Grade zu vereinigen, dafs es
fchwerlich etwas zu wünfehen übrig läfst.
Das Barometer - Röhr hat eine Länge von un-
gefähr 53f Zoll *), eine Weite von ^ Zoll, und
eine eben fo grofse Glasdicke , fo dafs der äufsere
Durchmeffer -fc Zoll beträgt. Eine folche Oeff-
nung ift hinreichend , dem Queckfilber eine durch-
aus freie Bewegung zu geßatten. Das Gefäfs ift
ton Buchsbaumholz genau cylindrifch gedreht und
im Innern 1 Zoll tief und 1 Zoll weit. Ein kur-
zer Hals reicht oben über die Büchfe hinaus, um
das Rohr darin ficherer befeftigen zu können ; die-
fer Hals ift durchbohrt und die Röhre darin in ge-
wöhnlicher Art eingekittet. Das Rohr reicht in
das Gefäfs genau bis zur Hälfte der Tiefe hinein»
Der Boden des Gefäfses wird durch einen aufge-
schraubten buchsbaumenen Knopf verfchloffen,
>velcher, indem er gegen ein Stück ' Leder feftge-
fchraubt
*) Die Hier vorkommenden MaaTse find überall eng-
lilche.
[ 253.3
i fchraubt ift, das Queckfilbei; io irgend einer Hieb»
tung durchzudringen' verhindert. - Wer es nicht .
gefehen hat, wird es nicht leicht glauben, dafs
die Luft auf ein fo vollftändig verfchloffenes Ge-v
fäfs noch -wirken kann, befonders da das Holz
an der dünnften Stelle über ^ Zoll ftark bleibt*
Aber die Erfahrung lehrt, däfs, felbft wenn diif
Poren des Buchsbaijms mit dicken^ Firnife >ei>
fchloffen find, mit Ausnahme des einzigen Orts, /
wo daS'Gefäfs in das Mahagoni - Rohr eingeJaffepÄ
ift, doch das* Inftrument fich eben fo. rafch, und
in weniger als f Minute, mit der. Luft Ins Gleiche
gewicht fetzt; und dafs, wenn man das Inftrument
zur Seite das heften R am sden'fchßn Höhend Ba>
rometers mit offenem. Gefäfse hängt.,' <kebä HEntef*
fchied der Empfindlichkeit m beiden für die Vm*
äaderongen der Atmofphäre "feü bemerken ift. 1 < - * k ,
♦ •' • Nachdem man das Rohr auf die gewöhnliche
Art gefüllt und ausgekocht hat , hält man* das In»
ftrument umgekehrt in eine fenkrechte Lage^ und
giefet fo viel Quetfkfilber in das Gefäfs, dafs es bis
auf ^ Zoll damit gefüllt ift. Man fchraubt dann "
den Boden feft. ah, und fichert ihn gögen vohrä*
taige Neugier durch eine quer ;eingefchra6bte Meft
fagfchraube ; und nun Jft das Wefentlioh&e*dw
Iftftafcments beendigt. Bas 'Ende des ;ftöflrs in
dem Gefafsc* kann niemals von QueckfiJbfcriefttff
Wöfet werden* welche Lage man auch: denrlnfttfu*
»eüte^giebt, und es kann, daher nieniahls* Luft Jii
das Rohr dringen. - Da nun .die QuerfohiKigöiiä**
' AnxiaL d. Phyfik. 8, 58. St. 3. J. i8n. St. p S
I *54 3
<*efäfeesund der Röhre, fich wie die Quadrate ihm
Durchmeffer verhalten, der Durchmeffer des Ge-
fäfces aber == 1 Zoll, der des Rohrs s= o,3 und
«ier der Oeffnung = 0,1 Zoll ift, fo ift die Ober-
fläche des Queckfilbers in dem Gefäfse 100—9
2=91 Mahl gröfser, als der innere Querfchiütt der
•Röhre. Wenn folglich das Queckfilber M dem
Gefäfse um Y% Zoll fteigen foll (da dann das Ge-
jföfs ganz damit gefüllt ift), mufs es in der Röhr*
giii.^, das ift, 18,2 Zoll fallen ; ein Spielraum,
Welcher hinreicht, um die gröfsten der .bekannten
Höhen auf ünferer Erde zu beftimmen, und alfo
»ehr .als hinlänglich ift zu allen in Antrag g*
brachten Beobachtungen. Bei einem Inftrument*
das diefe Dimenfionen hat, muffen die Verände»
ratzen in der Länge der Queckfilberfäule um ^j
geringer feyn , als bei einem Barometer , das mit
einem Apparate verfehen ift, um. die Oberfläche
des Queckfilbers auf ein beftimmtes Nitreau zu ei*
halten. Diefem Mangel kann durch eine Verklei-
nerung der Scale nach eben dem Verhältniffet leicht
abgeholfen werden; doch ift es zweckmässiger, Ae
nach .wirklichen Zollen zu theilen, und dagegen
bei dem Refultate die nöthigen Correctioaen.anaa
Wenn m&n Rohr und Gef äfs .auf dief e Art zu*
bereitet hat, fo montirt man fie in ein .Mahagoni*
Rohr Von dem Durchmeffer. eines gewöhnlichen:
Spatzierftocks. Der vorftehende Hals des Gefäfse*
paüt genau in das Mahagoni* Rohr und wird dort
mit 2 kleinen Meffingfchrauben fleftgehalten; auch
kann auf eben diefen Hals einie^ Schraube gefcbnit-
ten, und diefer fo in das Mahagoni -Rohr einge-
schraubt werden. Das Gefäfs bildet, den Knopf
des Stocks, wenn das fnftrument umgekehrt beim
Transport oder auf Reifen getragen wird. In dem
Mahagoni - Rohr ift das Glasrohr gefiebert, indem,
es zwifchen durchbohrtem Korke auf dem gewöhn*
liehen Wege befeftigt ift.
Damit fish die Höhe des Queckfilbers beob-
achten laffe, 'ift das Mahagpnr^Rohr auf entgegen-
gesetzten' Seiten - aufgefchnitten , für • die Jati-gerffit
Scalen von 20 bis $2 Zoll, für die kürzeren, fo
wie fie in unfern Gegenden gebraucht werden, voa
ft5 bis* 32 Zoll* Der vordere Spalt ift von beiden'
Seiten iabgefchrägt und vorn ^tw&s über \ JZöH
breit« Auf der einen Seite deflelben befindet tidti
4fne meffingene Plattfe, nach gewöhnlicher Art in
Zolle, Zehntel und Zwanzigtheile derfelben abge*
theilt; an diefer Platte bewegt fich eih Vernier
»itttlft eines kleinen Knopfs, mittelft-deffen maß,
wie bei andern Barometern, 7^5 des Zollg afolitA
fet. An diefem Vernier ift ein lircht^ hoter 'Stirei*
Jen Mef&ig- Rohr befeftigt, welcher das Bärdme^
ta>Rohr umtpannt , und deffen untere Kanten b6t
den Beobachtungen " in die die Oberflache1 dü§
©ueckfilbers berührende Ebene gebracht wenden*
fo wie dies bei den beften BaroVnetern immerhin-
gewichtet zufeyft pflegt: der fchmale Spak am Mi*
hagoni - Rohr giebi Licht genug tei der BeobÄch*
Sa
tung zum Ablefen, An det zweite febrägfen S&'
te, der Scale gegenüber, ift ein Thermometer *#
gebracht, um die Wärme des Inftrmnents anzug*
ben, mjd dort ift auch noch Raum genug, um die
gewöhnlich bei R a m s d e n's beifügten (attaöheJ)
Thermometern angebrachte Correctioas - Scale f*
wohl, älsFahrenheit's Scale. zu verzeichnen.
Ein dünnes Meffing^Rohr mit ähnlichen Spal*
ten wie das Mahagoni -Rohr, dreht fleh auf die g*
wohnliche Art um letzteres gegen % Stifte, und
deckt fp die Spalten, wenn, das Barometer aufcet
Gebrauch ift. Gewöhnlich wird das Mahagoni*
Rohr an dem dem Knopfe entgegenftehenden E*
de conifch gemacht, und mit eine* Zwinge Veffe»
hdn ; diefe Zwinge läfst fich losfehraubeü und zeigt
dann einen ftählernen Ring, worair man, wenn dto
Gelegenheit dazu da ift, das Barometer a&fhäagen
^ann. Da übrigens das Mahagoni -Rohr f aft 3&
Zoll lang gemacht wird, fo hat es über der Spitze
des Barometers noch Raum genug , um ein Tbett
mometer zu beherbergen, welches fich ausfchrtölt*
wenn man die Zwinge abnimmt, und das bei de»
Beobachtungen als freies detachirtes Thennofflri
ter zu brauchen ift. Atff dem Mahagoni -Höbr ift
fine Scale voa 3 Fufs , fosrgfgltig in Zoüe gefkeity
angebracht, und^lie Länge jedes Fufoes ift dvaA
Jdeine Punkte auf eingefetzte meffingene Knöpf*
chen angedeutet j ein Maafs diefer Art ift jederaett
' brauchbar und auf Reifen häufig vqu grofsezzi Nu-
- [ *$7 J
' " Nachdem ich fo das Inftrnmtent felbft befchrie-
ben habe, werden einige praktische Bemerkungen
ober die 'Art, es zu gebrauchen, nicfyt am unrech-
ten Orte feyn.
Wenn ich eine Beobachtung machen will, fo
fchraube ich, fünf Minuten vorher, ehe ich an
den Ort der Beobachtung anlange, das freie Ther-
mometer aus dem untern Ende des Rohri los , und
halte es .bei feinem obern Ende ungefähr Arms-.
iSngjft von tfieinem Körper entfernt, bei Sonnen-
fcheiji im Schatten meines Körpers; fehr bald
} nimmt es fo die Temperatur der Luft an, ohne
?<m der Warme der Hand geftört zu Verden. Ha-
be ich nun die* Wärme der Luft beobachtet und
aiedergefchrieben , fo kehre ich das Barometer um, •
drehe das Mefiing-Rohr halb herum, und halte
das Barometer fo zwifchen Finger und Daumen der
Hnken Hand, dafs es frei hängend eiris Senkrechte
Lage annimmt«
Wenige Perfonen , vielleicht gar keine , ha-
b»n eine fo fefte Hand» dafs fie das Barometer in
«liefer Lage fq zu halten vermögen, dafs nicht das
Queckfilbfcr geringe Schwankungen machte, Man
th»t daher beffer* die Hand' auf etw^s zu ftützen,
oder wenn dazu keine Gelegenheit vorhanden ift,
fipb auf ein Knie niederzulaffen und in diefer Lage, .
i «achdem man: das Barometer eine Zeit lang frei
i hat hängen laffen, es allmghlig zu fenken, bis der
Knopf die Erde berührt; «man bewegt dann den
Iudex, bis die untere Fläche deffelben die Ober-
5
l s58 ]
fliehe desQueckfilbers tangirt Ein I*aar fanfteSchla^
ge an die Seitenwand des Rohrs mufs man geben, ui
fich zu überzeugen, dafs das Queckfilber den nii
drigften Stand angenommen hat. Dann wird dii
Höhe abgelefen , fo wie der Stand cjes bef eftigteiv
Thermometers aufgefchrieben, das Meffing-Rohq,
wieder umgedreht, fo dafs die Spalten im Rohre be«.
deckt find, das ganze Inftrument facht umgekehrt,,,
und die ganze Beobachtung ift beendigt. Diefesj
alles Kfst fich in weniger als 2 Minuten bewirken^
Die befte Art, aus den Barometer -Beobachi
tungen die Höhen der Gebirge abzuleiten, iftun-f
ftreitig mittelft der gewöhnlichen logarithmifch$n
Tafeln, wozu man verfchiedene Methoden ange*
-geben hat, die man in vielen Büchern entwickelt;
findet. Sie alle haben aber die Unbequemlichkeit^
dafs man, um fie anzuwenden, logarithmifche Ta-J
fein mit fich führen mufs , was zuweilen befchwer*
lieh feyn dürfte. R'a m s d e n hat daher für diefe^
Meffungen eine Tabelle auf ein einfaches Quarte
blatt in Kupfer ftechen laffen, die nicht blofs au-r
fserordentlich tragbar , fondern auch fehr bequem^
im Gebrauche ift; doch kann man fie 'verlieren»
oder verlegen, gerade wenn fie gebraucht wircü'
Von den mancherlei Formeln, die man erdacht}
hat, liefse fich allenfalls eine auf das Inftrument
felbft eingraben, oder im Gedächtniffe behalten*
Eide der kürzeften erfterer Art ift die, welche SiD;
Shükhburg in feiner zweiten Abhandlung febert!
Höhenmeffung mit dem Barometer im 68. Bandet
£ ~ *&9 3
der Philo/. Transäctions gegeben hat; von der
let2tern Art hat frofeffor Leslie eine fehr ele-
gante erfunden ; fie ift zwar höchft einfach in der
Form, aber darin unbequem, dafs fie vieler Zah*
len bei der Anwendung bedarf. Ich habe daher
auf die Barometer - Scale folgende kurze Tabelle
ftechen laffen, welche jeden in den Stand fetzt~
auf der Stelle das Refultat einer auf einer Reife
gemachten Beobachtung zu finden , und zwar der
Wahrheit fo nahe als möglich und allenfalls, ohjte
irgend dabei Schriftlich zu rechnen. Sie giebt den
Werth eines Zehntheil -Zolles Differenz in der
Höhe der Qüeckfilberfäftle, in englifchen Fufsen
ausgedrückt, ah, für den Gefrierpunkt,
Tafel
Zoll
Zehntel etc.
Fuß.
so .
05
13p
20
129
35
128
•
50
127
66
126
8*
125
ai •
00
124,
' •
18
i*5
55
122'
55
121
7°
120
87
"9
flft .
05
118
. »5
lll
' 45
116
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^5
85
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H *
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65
HO
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H
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5*
| K>7
55
106
•. 8°
1 X05
Zoll
Zehntel e%c.\
Fufs.
*6 •
05
104
30
105
55
10»
80
101
*6 .
05
100
30
99
57
93
85
. 97
»7 •
15
96
45
95
- .
75
94
»8 ,
> 05
95
%
9*
9i
95
90
»9
*7 /
89
61*
• 9?
fr
3»
. 5»
86
, 65
85
31
00
84,
'•• 37
85
• 75
82
32
r ia 4
l **
t 260 1
Die Methode , wie man fich dieTer Tabelle ra
bedienen hat, ift folgende« Zuerft nimmt maä
das Mittel, ans den beiden beobachteten Höhen des
Barometers, indem man fie zufammen äddirt, und
die Summe halbirt, und man zieht ferner die, klei-
nere Barometerhöhe von der gröfeern ab, tun die
Differenz der beiden Queckfilberfaulen in yq Zol-
len ausgedrückt zu erhalten. Man fucht nun nach
der Tafel die zu(der mittlem Höhe gehörende ZaW
Vfai Fufsen , und wenn fie nicht gerade auf einen
der vorkommenden Satze trifft, berechnet man
die Fufszahl durch eine leichte Proportion , allen-
falls im Kopfe ; diefe fo "erhaltene Zahl multipli*
cirt man mit der IKfferenz der beiden Queckfit
berfäulen, in «^ Zollen ausgedrückt. Das Pro-
dukt witd fehr nahe die Höhe des Orts in engli-
schen Fufsen für die Temperatur des Gefrierpunkts
geben *). Ift der untere Barometerftand Zwilchen
*) In diefer Temperatur ift nach der Wägung der HH.
Biot und Arago die Luft bei 0,76* Meter (= *s,<fty
engl. Zollen) Druck und völliger Trockenheit , in der
Breite von Paris 10465 Mahl leichter als Queckßlbtf
(AnnaL B. 26. S. 178.) , hält folglich eine Qutckfilber«
faule von o,i Zoll Länge einer Säule Luft diefer Art
von 87,2 Fufsen Höhe das Gleichgewicht ; und alfo bei
einem Barometerßande von »9,989 engl. Zollen einer
87Fufa hohen Säule völlig troeknerLuft von o°R,Wi>
me, Die ohige Tafel hat 29,95 engl. Zoll,, welche« dl*
' Von nur wenig (um ^) abweicht. In höhern Breiten
wird die Abweiclmag geringer, für feuchte Luft etwas
gröfser. In dem VerhältmUe , worin unter übrigens
gleichen Umltäntien der Druck und alfo die Dichtig-
keit der Luft abnimmt, nimmt die Länge der Luftfäule
! 25 und 3o Zoll) und die Elevatum nicht üfrer i5oo
iFufs, fo giebf diefe Regel das Refultat innerhalb
eines, Fufses übereinftimmend, mit der logarithmi-
fchen Methode. - Ht die Höhe gegen 3ooo Fufs>
fo wird der Irrthum bis ungefähr 3 Fufs wachfen,
und bey Höhen über 3oop Fufs nimmt er nach fei-
ner etwas ftärfcern Progreffion zu , doch bleibt er
ftets additif. In diefer Gegend finden fich ühri*
gens dergleichen Höben nicht, und gerade hier*
wo uns eine vergleichende Kenntnifs der Höben
am nothwendigften wäre, übertreffen fie feiten
1000 Fufsj auf jeden Fall können Beobachtungen,
j( die zu gröfsern Höhen gehören , inimer noch
von neuem nach fchärferen Methoden berechnet
werden.
Die fo erhaltene Höhe ift genau, wenn die
Temperatur der Luft die des Gefrierpunkts ift..
Für andere Temperaturen ift eine Correction nö-
thig. H[r. Sh ukhb urg nimmt von der berechne«»
ten Höhe'0,00244 oder T^oW> um f° vie* Grade
der. Fahr enheit'fchen Scale die Temperatur der
Luft höher als 32° F. ift, fo viel Mahl wird diefe
Correction zu der berechneten Höhe für jeden Grad
' über den Gefrierpunkt hinzugerechnet j dagegen für
ftea*Stand des Thermometers unter dem Gefrier-
pönkte fb vifei Mahl abgezogen, als Örade an 3^°
1 F. fehlen. Ich nehme bei den Höhenberechnun*
'.'--■ '
«i, welche 0,1 Zoll Quecklilberhöhe das Gleichgewicht
hält; danach find die Zahlen in der obigen Tabelle
berechnet. ßilheru
gen diefe Corrpetion zu 2,5 Taufendteln der be-
rechneten Höljen an. Des Generals Roy Beob~
Ächtungen und Verfuche führen, auf die Vermtt*
thung, dafs diefe Correction' den Wäpmeunter*
fchieden nicht genau proportional fey , und dafs
fie bei einer Temperatur" von 5o° F. 0,00 25, über
und unter diefer Temperatur abef etwas weniger*"
betrage. Meine Annahme kann alfo in. der Regel
nur fehr geringen Irrthum veranlaffen^ . Die .For-
me^/läfst fich auf diefe Art dem Gedächtniffe leicht
einprägen und fehr leicht anwenden; fie lautet:
, *,Für jede 4 Grad, welche die mittlere Tem-
„peratur zwifchen beiden detachirten Thermome*
^tern 3a° F. aberfteigt, füge man der vorläufig
^berechneten H$he y£^ hinzu, und für jede 4°°
^ und fo für jede gröfsere oder kleinere Zahl
nackVerhältnifs" *).
*) Die wahre Correction wegen der Warme ift für jeden
Grad Fahrenheitifch 0,00208 des für den Gefrierpunkt
geltenden Höhenunterlchiedes ; was an ^f^ = 0,002$
fehlt, kann die Stelle der Correction wegen, der Feuch-
tigkeit rertretcn. Bei Thermometern, mit Reaumur'-
fchen Scalen liefse lieh diefe Correction für jeden
Grad R. = 0,005 , oder für je 2 Grade = Tf^ der be-
rechneten Höhe fetzen'; diefe Correction wäre ein we-
nig kleiner, aher immer rfoch für die blofse Wärme
zu grofs. Sie gieht nicht ganz diefelhe Genauigkeit
' der Ref ultate, als die unveränderte ShukhhurgTche Vor*-
fchrift, wie ich mich nach Umrechnung diefer TaheDa
in die hei uns gewöhnlichen Maafse überzeugt habe,
daher es zweckmäfsig war, bei der Nachbildung des
fo bequemen Englefield'fchen Reife - Barometers in
Deutfcliland das englifche Maafs und- die Fahreaheit'-
. £ che .Scale beizubehalten. Gilbert*
3i
Ich habe bisher d$r Correction aoeh nicht ge*
dacht, welche eigentlich die erfte (eyn follte, näm-
lich Wegen der Temperatur -Differenz beider Ba-
rometer felbft Doch diefe Correction iflf in deif
Regel fo gering, dafs man fie füglich ganz ver>
nacidäffigen kayn ^ auch ift fie leicht aus den Zah*
Ien zu entnehmen, welche auf Rarasden's Ther-
mometer fich aufgestochen finden.
Es wkd nicht unangemeffen feyn* hier einige
Beifpiele von der Art zu geben, die eben entwi-
ckelte Methode anzuwenden :
Erftes BeifpieU
an d. unt. : Barom. 29,^00 ; Therm, in fr. Luft -f- 45* F.
and. ob.: — 25,200 — — +41* -
Summe 54,600 t 86
SJ das Mittel 27,300 — Mittel 43
Differenz 4,200 = 42 Zehnt. Z. ; Frierp. 32* F.
d. Werth f., 27,300 in d* Tafel ift = 95,5 Differenz 11
SP
,§5
210
* 210
373
4011,0 Fufs als genäh. H8he.
Correction wegen der f für 8* ==2/1 00 derber. Höhe ==80 F.
T«mperatur.dex Luft \ für 3°= £/ioo derber. Höhe =30*
-J-uo-
Al£o d. währe Höhenunterfchied d, IjeidenStationen = 4121 F.
Nach der Shukhburg'fchen Formel findet. lieh die'un-
«ftttigirte Höhe 4016 Fufs, die Correction -|- 107,4 Fufs,
aUb der wahre Hohenunterfohied 4123,4 Fufs, welches nur
'tun 2,4 Fufs von der hier gefundenen abweicht *).
*) Diefelbe Höhe nach den Oltmann'fchen Tafeln auf den
Grund der La Place'fchen Formel berechnet, giebt
4i«3,7. P.
frgl . . Zweites Bei/piel.
■n..
V ! an
:<#* i —1 der untern : Baront. 50,017 ; 'therm, in fr. Luft (f#
•g*; fanderobern; — »9,554 — — ]JL
£ $
jjgl Mittel »9,775 Mittel 584
Summe 59,55* }l7
Differenz 0,485 Frierpunkt 51
• Differenz *£,(
für »9,77,5 Werth in der Tafel =a 87,5 Fub
multiplicirt init 4,85
»625
7000
550°
genäherte Höhe 432,625 Fuft
Correction wegen f für 240 = 6/100 derber. Höhe = «5,5 ?•
4er Temperatur i für a6 == J/ioo - = 3>°
derLutt / Ifür §»5c|/ioo - * ^ °»5
Alfo der wahre Hohenunterfohied ta 450,4*5 Fufs.
Shukhburg'e Formel giebt den genäherten =4M>5i
und den wahren Höhenunterfchied ä? 450,1 eagl. R&
Diefe beiden Beifpiete werden hinreichend
zeigen, wie fehr die hier empfohlne Methode
felbft bei bedeutenden Höben, lieh der Wahrheit
nähert.
Ich habe'fchon oben bemerkt f dafs. die Beob-
achtungen mit dem hier befchriebenen Barometer
eine kleine Correction bedürfen, wegen des verän-
derten Niveau's des QueckfiJbers jrf dem Geß»
'Alk Höhen werden durch die Differenz der Barth
meterftände an beiden Stationen gemeffen, ^
{liefe Differenz ift aus jenem Grunde immer **
klein, die nöthige Correction alfo jederzeit additif»
Da mdefs nicht leicht ein Barometer* Rohr zu er»
halten ift , welches- ganz genau die vorgefcbriebent
Veite hat, fo follte billig bei jedem diefer Inftru*
taenle, wenn es auf den höchften Grad der Ge*
taujgteit. a#k<*mmt, der Werth jener Correction
durch Vergleichung. (Jeffeiben mit einem guten He«
ber-Barometer beftimmt Werden. Diefer Werth
pflegt bei verschiedenen Barometern von -fe bis -fo
zu variiren. Wenn man daher <fe iin Mittel an*
nimmt, fo kann der davon herrührende Irrthum
niemahls 1 Fufs auf 1000 überfteigen, eine Qföfset
worauf es hier gar' nicht ankommen kann.
Noch mufs ifch einige Worte fagen über di«
Notwendigkeit zweier Barometer bei Hohenmef-
fingen und über den Irrthum, der entftehen kann,
frenp man fi$h nur Eines Barometers bedient- Wo
grofse Genauigkeit erfördert wird, find ohne «!•
len Streit 2 Barometer nothwendigj' doch -felhft
fcei aller möglichen Vorficht können Höheö, mit-
teilt des Barometers , nie fo genau gemeffen wer«
den, als das bei der Anlegung von Wafferjeityji-
gea und Kanälen nöthig ift. Für den Geologen,
den Zeichner oder den WifTehfehaftlichen Land«
mpn ift es von gar keiner Bedeutung, ob ein Berg
von 1000 Fufs 10 Fufs Höhe mehr hat oder nicht*
! iWlefs es ihm allerdings wddhtig feyn l<ann , zu
Witten, ob diefer Berg 800 oder 1000 Fufs hoch
ift. Ich habe mich viele Jahre hindurch bei ¥n ei-
sen Höhenmeffungen nur Eines Barbmeteis vbe-
dient, und Gelegenheit gehabt , meine -Beobach-
^C *64 I*
Zweites Beifpiel. / S
■ 1 $
g *S [an der untern : Barom. 50,017 ; Th# #
|| randerobern; — 29,554 /^ f
|| Summe 59,55 1 -; ^ 4 tf
ihm
« 2.
Summe
Mittel
Differenz
für 19,^75 Werth in
multfr §
}A
Correction wegen f
der Temperatur r
' der Luft , i
ii
\ w x
(aa
kl
Alfo der wr
$hu>hb*|
und df^
ichreibung foederj
Gelegenheit gehabt
* s «erf ettdgteit Barometer
DJ* ^ iQ^ fade, da(s/ manche vo«>
zeigen Ad nicht ganz fo rafch annehmen^
Q^f' ., welche, Ä.JÄierft: für ndctegeroacte
näh ^ Verfehiedeuiheit mufsman der gröfs<
^rjngem (Porofität des Buch sbaumholzes,
4^,Gefäfc hejfceht* zufchreiben j auf die Oh
fceit iles Infortoents hat fie gar keinen fF
Ijfjifhi; öberflüffig dürfte es feyn, hier zu fage^Jj
das Gewicht eines folchen Barometers
Pfund beträgt > während das Gewicht derla
ftamsdeh'fchen Reife- Barometer 4| Pf und
de* iEtthe^ gar 6| Pfundrwar* ^ • . a * tVI
\
<*
V*
\
**9 J
eirilgeJfieüfi^^ngeü bei*
* uf dfer Spitzt J 4än ;j&dii
'S denen die Genauig-
noch näher beur*
Hat. , '.! , \
*■ ri'i; 2;-lsr
»Ö - f.
:: 4
38
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:i59 ~
* 'i
\ .. ^ <
fc. Bei mir werdeil jetzt diefe Barbme-
I Jti$ englifches Mäafs mit Fahrenbeits
eter, als für n^ufranzöfifches Mäafamit
ge'rn Thermometer fwoVon* der folgende
delt] und zwar fö, daf$. das aföackirte
eter zugleich als detachirteszu gefcrau-
uiid aüfserft fauber *), für i4:T;b]!ir*-&Ung,
und die Betruenriichkeit des Ge&Ämchs kann
eigner Erfahrung beseugen. '*■— - Ich • ffige die-
ech eine Stelle *us einem Briete de#iitt*^Geiiȧ,.
c t |>ei. - G. : „ Sie willen , * weldae Sorgfalt ich auf
^leficldTchen Reifet Baremeter gewendet feabe.
hatten indefs nicnt di*~e*ften swölf die Werkitatt
d- ybjfik."B. 38. St. 5. J. 1811. St. 7. T
t 266 1
tungen unter allen Umftänden, bei hohem und nie*
derm , fteigendem und fallendem Stande des £a*
rometers, zu wiederholen, und mehr als ein Mall
habe ich Höhen gern eilen, die trigonometrifch auf
das genauefte beftimmt waren. Ich kann ver*
fiebern, dafs die Verfchiedenheiten , welche ich
fand, fich riur feiten bis auf 2 Fufs für 100 belau-
fen haben. Mein Verfahren war folgendes: Bei
der Abreife beobachtete ich den Barometerftand,
und bemerkte die. Zeit der Beobachtung ; ebenso
nötige ich die Zeit der zweiten Beobachtung; bef
der Rückkehr zur erften Station beobachtete ick
den Barometerftand von neuem und bemerkte die
Zeit; hatte der Barometerftand lieh unterdefs geäiH
dert, fo.ift eine einfache Proportion hinreichend,1
jede der drei Hohen. auf denjenigen Stand zu re-'
duciren, der Statt gefunden hätte, wenn keine
Aenderung vorgefallen wäre *).
; Diefes Verfahren fetzt/ ein1 gleichförmige*
Fallen öder Steigal des Barometers voraus; eine
**) A.B. ifte Beobachtung: 50,45 engl. Zoll um 10 Uhr
t ; Morgans , am örtj- der4 Abreife ,
. ate Beobachtung; 27,31 um 3 Uhr Nachmittags , auf
der Höhe ,
: 3te Beobachtung^ 30,21 um 5 Uhr Nachmittags, wie»
; '. 4er am Ort« der Abteile* /
Das Barometer war mithin in 7 Stunden gefallen tut
0,24 Zoll; wieviel in 5 Stunden ? Antwort.- 0,17. Du"
Barometer würde alfo, wenn die Aenderung des Baro-
meterftandes nicht Statt gefunden hättet auf der Höhe
^©,17 mehr .gezeigt haben, und die 2te Beobachtung,
*"*- auf die Zeit des Morgens reducirt, iÄ = 27,5s engl.
- Zoll* . _ • _ Kngltficld.
I **7 3
Vorajtt$fet2Uög, die der Wahrheit nahe kommt, nu*
i&öchft veränderliches Wetter ausgenommen , wel* ,
iches befonders im Sommer, wo doch die meiften
^Beobachtungen gemacht werden dürften , nur fei*
ten votkommt. Ein» Reifender kann zwar. häufig
zu defi Oertern nicht zurückkehren, von denen
er ausgegangen war j aber felbft in diefem Falle
kann er fich der Wahrheit ziemlich nähern , wenn
er fich am Ufer eines Fluffes ,oder des Meeres be*
üfldet, und auf diefe fowohl die frühere als die
folgende Beobachtung bezieht- Auch können
durch mehrfaches Beobachten am Tage, ffelbftvoc
oder während der Reife, .Data genug gebammelt; .
werden, um die Correction mit hinlänglicher 6e^
iiauigkeit zu finden. Auf jeden Fall werden felbft
wfei den »ngünftigfteii Umftänden Barometer -
Beobachtungen immer eine -viel genauere Kenfctd
aiü»vom Profil eines Lanrfey gewähren ; als irgend»
tine andere Methode, und man fciBte fich »wohl er-;
innern, dafs Beobachtungen, di& nur mit hihlSng*
lieber Genauigkeit gemacht und> getreulich ver-*
zeichnet find, immer ihren Werth haben. ,; Wte£
derholte Beobachtungen verfchiedener Reifender^
obgleich einzeln mangelhaft, corrijgireo in den?
meiften Fallen einander, und aus. allen iufammen*
ifgurji .man inttnec ein hinlänglich genaues Refuhat
tfx ziehen im Stande feyn. ,,. \»
4 Ich bin hier in. ein gröfserös Detail eingegan-3
jen^ «üs Jfer, dte schreiten Eefifc erfordedich, feyri;
nag , uin auch den$n.vexfcüo4Üch zuleyn, welchen
t 368 1
weniger vertraut mit dem Gegen ftan de find, und
vielleicht wünfehen, diefen oder jenen Inftrumen*
texi mach er zu Anfertigung eines ähnlichen Baren
Bieters zu veranlagen.
V Das Barometer, deffen ich mich bediene, ift
von Jones, dem Mündel R am sden's, /einem
gefchickten jungen Künftler, verfertigt. Er ver*
kauft daffelbe für ä| Guineen (16 bis 17 Thaler)
ohne Thermometer, für 3 Guineen mit Einem
Thermometer, und ftkr 3| Guineen mit zweiTber*
ÄK>metern , einem detachirten und einem befefiig»
ten. Die bis 26 ZqII her^b getheilten koften we»
gen der mehrern Arbeit 5 Shilling (ungefähr 2
Tbaler) mehr.
*r *
Nachdem diefe Befchreibung foedergefetaief
ben war, habe ich Gelegenheit gehabt, mehrer»
diefer von Jones verfertigten Barometer zu wen
gleichen, und iqji 6« de, da(s. manche von ihnen
ihren 3tand nicht ganz fo rafch annehmen, als die
bfi4eq» welche etr werft für mich- gemacht hattet
Diefe Verschiedenheit mufs man der gröfsern «dte
geringern tPorofität des Buchsbaumholzes,. worao»
<fc$:,Gefäf$ bejieht* zufchr eiben ; auf die Genatqg«
keit des Inftruücrtents hat fie gar keinen Einflidfcf
Ni^ht überflüf&g dürfte es feyn, hier zu fagen, dal*
das Gewicht eines folchen Barorireters nur 1*
Pfund beträgt, während das Gewicht der letztem
Ramsden'fchen Reife- Barometer 4| Kund imd<te£
cierJfeöh^ni gar 6|-PfunAwar. i ^ 1 • , ^
I«h
f 269 1
fch füg* hier noch einige BcDÜ^Jwüngeii bei*
die ich am Fufse und auf dfer Spitzt hüfir.JBdft
monds-mtl gemacht habe, aus denen die Genauig.
keit diefer Barometermeffifcttgen noch näher beur*
thefit werden kann. . " ■ •
Denn. Dec. ^ Barom. Therm. ReXultat.
ohen • ' • ' 28,710? . ' / " „ : '
unten an derThemfe 28,868 \ Zwel£elhaft" : " f J
Dem. Jan. ^ '- ^" H^«*. .. ol
oben . '5 00^« „; .v t u n^: titt
unten
Den 2. Jan. ' : .■ . .; o:> . .:
Aen
toten
Pen 5. Jan*
«ken
Unten'
Den 25. Fehr,
P&en
l$8 ,
*9>&<>
*9>68S
4*
*46::
'.Ä; - .
«9>7Q8
«9,86o;
38
16*
•
*9»3oi
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-*S?:.
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»9,75*'
29,91*
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154,-
* •
n i: i.> Inf
:. 4
ot
*34 —
*#. — , . 1
:i59 -i. --^/
Zu/an. Bei mir werdet jetzt diefe Barome-
ter fowohl iüir englifches Jylaafs mit Fahrenbeits
Thermometer, als für iteufranzöfifches Maaft mit
löoth^Mgem Thermometer [wovon der folgende
Attflatz handelt] und zwar fo, dafs. das attachirte
Thermometer zugleich als detachirtes zu gebrau-
chen ift, und aüfserft fauber *), für i4:Thli-,!]jdjng,
♦) tiefes. ujid die B«[uenrlichkfeit des Ge&umcks kann
ich aus eigner Erfahrung beseugen. w Ich «IBgÄ die-
Tem noch eine Stelle *us einem Briefe der Hmi G^h^R.
P i f t o r he*. G, : „ Sie wiffen , weldhe Sorgfalt ibh auf
die En^leßeld'fchen Reife. .* Barometer £ew*ndet habe.
Noch hatten indef« nicht <ü«-e#ften swolf die Wcrkitatt
fauil. d. Phyfik. " B. 38. St. 5. J. 181 1. St. 7. T
[ 270 ] '
(3oer*nt angefertigt, bis ze Zoll aufgefcbnittei
fftr 17 TMr.
CR. Piftor.
Berlin, MauexftraJse, Nr. 54.
▼erlalten, als iie Hier fchon Nachahmer fanden, dii
' aber freilich nur die äufsere Form trafen. Keine dei
Dimenfionen ift an dielen Barometern beobachtet
der Stand tun halbe Linien unrichtig und das Gefäll
fo mit 'Queckfilber überfällt, da£s ße auf hohen
Bergen unbrauchbar .find« Ei ift überhaupt bei tmj
jetzt ziemlich häufig, dal* Handarbeiter den beffefll
Künftlern , ohne etwa* von dem Wefen der Sache rt
.verliehen, nacharbeiten, und dafs auf diele Art In&nt
xnente entliehen, die ganz unbrauchbar find und am
denen der Käufer hintergangen wird. Gewöhnlki
werden £e an Handler. verkauft , und diele willen ßi
durch Zureden um 10 Procent über den wahren fxvi
an Käufer zu bringen» So geht es Mendel fo and
feinen ganten Kreifen, BoufTolen u. f. f. An dem Fe«
fter eines Uhrmachers kann man alle Tage einen yofl
formigen Pendel fehen, wo die Stahl- und MeXaag
Hangen oben und- unten durch diefelben QUerbafteM
▼ernietet find , und der Mann glaubt in allem Ernft
ein Gpmpenfations ^.Pendel zu haben. — Ich lafle jiti
je^em ReiXe- Barometer den durch Verbuche abfände
tien TLinfWs der Veränderung des Niveau'* beifügen
und bei dem zuletzt verfertigten habe ich fogleich du
Scale danach getheilt, welches indels in fofem aicfrl
rathfam ift, als die Scale unbrauchbar wird, wenndn
Äohr zerbricht. Diele, wie es mir fcheint, zu weftfjj
triebene Bequemlichkeit bringe ich nur auf befondeni
Verlangen an. Zweierlei Scalen anzubringen ift akÜ
wohl möglich, und würde auch nicht nützlich leyn. Je*
der mufs* Geh voraus entfchli eisen, nach Reicher Taselj
le s3«|^acl*nen will, und. welches Maafs er vorzieht. Du
Barometer, welche ioknach parifer Zollen und Linien
eintheiltn lalle, erhalten icotheilige Thermometer,
. damit man Oltmann's tabht hypfofndtriquts von im
b et |ihnan brauchen könne/* JPi/tor. 1
C V»' 3
will ■■ i m
I JIÜLF$TATTEL ' ■
für, das Hähenmeffent mit dem Ratometer,
~ izacA neufranzöfifchert Maafsen *).
P9 find eine Wfenrge von Tafeln bekannt gemacht
Worden, welche die Berechnung der' Nivellements
ritdem Barometer erleichtern und die Jogarithmi-
sh^r Tafeln entbehrlich machen follen , theils für
ifende, welche diefe Tafeln nicht wohl mit fich
treu können, theils fiir Perfojpen, <fie mit den
Logarithmen nicht umztigehen wiffen. Ich lege
^em Publikum öine Tabelle vor, die, ihrer
Es» Kürze ungeachtet, hinreichend ift, dafs
ft 'die Höhen dör höcbften Berge auf der Erde
Jb ihr berechnen laffea, Sie ift fo tragbar, dafs
^ fich auf das Reife - Barometer felbft aufkleben
bfct; ift äuCserft leicht zu brauchen , denn fie er-
fordert weiter nichts, als eine blofs mechanifche
Anwendung der drei erften arithmetifchen Spe-
ms* und giebt die Hoben eben fo genau als die
|tWhrtefteit und verwickeltfteh Formeln **). *
«f^Utas dem Jovrhal id* Pkffiqu*, Febr, igu. und dem
■'fournal des tylines , Nr. 16& Dex-Verfaffer nennt fich
iVjiiriit'; ich würde aurHrn. d'Aubui ff on rathen, wä-
re der Coefficient der folgenden Poj-mel der feinige,
welches indefi nicht der Fall ift. 'fyiltert.
**V Die Formeknach der ich diefe Tabelle berechnet ha*
** ie und der die Regeln, tie zu brauchen, entfprechen,
' ift .folgende; E« niögen Hf h die Baromöterftände, nach
[ 27° 1
pkfluraat angefertigt, bis 2.0 Z
fftri7iTWr, —
Bariin, *f
u • :U y
rerlailen, als fie Hier \$ $
aber freilich nur die eV
Dimenfionen ift an /
der Stand tun halbe l
fo mit 'Queekfilbcp jf
Bergen un brauch*/
jetzt ziemlich )/^
Künftlern, ofo//
.verliehen, nf#/
Snente enttit'f
denen der/ '*
werden // 125
durch r' 127
an K? 08 *3<>
fein* »99° *S*
2124 i54r
2261 « 137
2400 l 139
?
ftet ,
' 5?
Metern aufgedrückt , an der untern und an der ohe:
Station bedeuten; T, T' die .Stände, des attactoti
und *, { die Stände des detachirten Centefimal-Tw
,mometers an beiden Stationen , ^ die Breite des Ort«
' a die Hähe der Untern Station über dem Meere inM
ter, r den Erdhalbmeffer und x den HöbennüterfcH
der beiden Stationen in Meter , f o ift
^as 18565 [1 + o,ooag4 cos.zQ . £1 + o,*>»,(* .+$
Zwilchen den Berechnungen nach Miefer ForM1"
nach der hier gegebenen Tafei kann nie eüie gTÖTs«
Abweichung als um 1 Meter Statt finden, 'fretcUw
rv*
• * t
C i73 1 t
V Tafel *> ifbfölgencte*
n, uüd man will die rfohe
^mcif. Die ncrfh-
Hes ' ProWemsvfind
^arojneterftand
.eix yop -Centime*
curofttetete beteiligten
A Stand des Thfermonie-
jchatten. i Die Thermome*
-ilge*» ' t; • y . *••
e in der Columne der Haben die Zahl,
-n aera mcdrigern iu Cent im et ern tusgfe-
Barometerftande fteht, ohne Rückiichf auf
ftrn Bruchtheile (Millimeter n. X VO-'delGtlbea
P$n; mit diefeui Bruche aber muhiplicire-man
rfelben Zeile ftehende fcahl der dritten Co*
■^ i. die df# Differenzen^- und zieh^:$efe$
Ton der erften Zahl ab. Daffelbe thue man
obern Barongeterftand. Die beiden folqher-
jreroiiiiderten Höhen ziehe man von einander
Reft 3ft die' verlangte Höhe für die Tem^Ö
NttMp«PAkts* "■ - l ;J ;'\
i i ~ , , . ^ ': . ' i » ' - i -r ' J
zu n«hmeuji$. üaJTelbe gilt von dear Carrectitoit
en der Breite , die nie über 0,0004 von x irrig feyn
Es lafst fien aber nie für eihe'Bärometermef«-
[ bis auf 1 oder 2 M*Jer über 1 ctder^Tatffend&Mita
t gern elfenea Höhe liehen. . t, d. Verf. ,
F*+i , 1 . • . • «'; < "i
üfs, wenn man Re nicht in zwei Theilen neben einr
(er, wie hier, fondern fo fchreiBt, dafs Re in' den'
[Spalten unter einander fortgebt.,! fioficb'ftljf woflif
pdas höUexn£ Rohr eines Euglefield'fchen, Bf$ßj?$a-
Meters aufkleben läfst, fällt in die Augen. J''-
I «7* 1
" Bttröm.
w»-
Dürer.
Cent.
Metr.
0
Metr.
' 77
»05
7*
104.
iA4.
75
210 '
* 100
= '74'
5i7
107.
7,3
425
108.
72
535
. 110
71
647*
112
7°
760
«3
«9
875
"5
68
992
«7
67
1110
118
66
1230
120*
65
135*
122
64
1476
^4
63
1601
125
6a
1738 *
127
Öi
X858
130
.60,
»99<>
»5*
si .*J 59
«124
»54
58
2361
137
P: * <57
2400
*59
Ba?öHt.
H8W
MAKT"
Cent*
Metr.
Metr*
56
2541
141
55
2685
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2831
146 '
53
2980
' M#*\
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51
3»8r
155 '
5<**
3445
T5$' :
*9,
3607
162
48
377*
165
' '47
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16& l
46 /
,4112
»7»;
,45
4287
176
44
4466
*7d
45
4650
184.
4*
4838
*8$^
- 4i
503»
*95
40
5228
197
39
545o
. 30«
38
5638
20S ^
37
585i,
«*5
56
6070 1
- 319
Metern ausgedrückt , an der tintern und an der oben
Station bedeuten; T> T' die Stände, de« attachurten
und t,t' die Stände des detachirten Cent efimal - Ther-
mometers an beiden Stationen, Z die' Breite des ÖtitSf
a die Höhe der untern Station über dem Meere in Me-
ter > r den Erdhalbmeffer und x den Höhennnterfchiel
der beiden Stationen in Meter , f o ift
* == 13565 [1 + 0,00284 cos.zQ . £1 + o,ooa.(*.-Tf Jfjj.
<>**¥>
[•"■"-•"■"Q-^B}
Zwilchen den Berechnungen nach 'diefer Forme^ und
nach der hier gegebenen Tafel kann nie eine grötsert
Ab Weichling als um 1 Meter Statt finden /weFche für
©eV Gebrauch 'diefer Tafel *> ifctfölgende*:
Man hat zwei Stationen, und man will diel&he
dereinen aber die- andere bSftnnmetf. Die nöfli-
wendigen Data zur Auflofurig des 'Problems* find
für jede beider Stationen; i) der Jßaropieterftand
in Centimetres und in Bruchtheileut Y^B-Centjme-
tres ; 2) der Stand des am Barotoetete beteiligten
Thermometers , nnd 5) der Stand des Thermome-
ters in freier Luft im Schatten. ? Die Thermome*
ter find hunder tt hellige. »• t> • - ' «" ■ . r.
Man fuche in der Colimune der Höhen die Zahl,
welche neben Sera niedrigem in Ceriti meiern ausgte-
drückten. Barometerftande fteht, ohne Rücklicht auf
die ferrlern Bruchth eile (Millimejter u. £ w S 'delfelbea
zu nehme.ii/, mit diefem Bruche aber multiplicir^jnan
die in derfelben Zeile ftehende IZahl der dritten Co*
banne* fL *• äie dfjf Differenzen, und ziehej^efes
Produkt yon der erften Zahl ab, Düffel be tinie man
for den obern Barometerftand. Die beiden folqher-
geftalt verminderten Höhen ziehe man von einander
■*.' Der Reft Jft "die* verlangte Höhe für die Te&jp&
Atitfdes NuHpönkts* ' - l iJ ;'\
t nicht« zu nehmen ;üjt,. DaJTelbe gut von der Corxeotion:
wegen der Breite , die nie über 0,0004 von x irrig feyn
kann. Es lafst lieh aber nie für eme'Barometermef-
lung bis auf 1 oder 2 M*j;er über 1 ctder^Tatffend&hägg
, der gemelfenea Höhe liehen. . t, <2. Fer/. ,
*) Dafs, wenn man Re nicht in zwei f heilen neben einr
ander, wie hier, fondern fo fchreibi, dafs Re in'den
drei Spalten unter einander fortgfcht.,1 üo Kch^äfc wobt
. \ auf das hölzerne Rohr eines Englefield'fchen, R^fe-$4~
rometers aufkleben läfst, fällt in die Augen. -
Cent.
77
7s
75
•A74
7,3
72
7*
7°
«9
€8
67
6'
r
Metr.
o
104.
210
4*5
55
6
| 272 **
/ ,
Barom.| Hfcfc&TDiffl&r. yr wirklichen Tempi
"Mtet~ Regeln berechnet:
1 f ' ßt Queckfilbers im Baromen
/uStärufe des attachirten Thei
S ^der ab ,. vermehre den Re
/ 'Jjtd ziehe ihn dann von der at
/jgaen Höhe ab , wenn der Thei
*'jgi der untern Station der höher
'ßfofoPi**1 hinzu r wenn diefer Ther
| /^ der niedrigere war,
/ Ausdehnung de* Luft. Man addire &
f fände des freien Thermometers zufam
*tfbme die Summe doppelt, und multipH
ff, mit ein- Taitfendtel der vorhin gefunden«
' tiP ^Bekanntlich braucht man,' um ein Tau
toJtbeil dieter Höhe zu nehmen, nur vonilir!
fßern -von der rechten Seite her abzufehneiden.
^ Tafel;1 'wie ßef hier fleht, ift zwar ftrA
^te von 45° berechnet, ße läfst fich'aberdennocl
Jem ganzen tJmfange des fränzöfifchen Kaifer
^u,^ [und ehen.fo Jn Qeutfchland) ohne merkli]
Jien Fehler gebrauchen. Ueber<ü^s, läfst lieh dif
Correction wegen der Breite des Ortes derBeob
ichtüng für idiö ganze gemäßigte' Zone auf ein«
fohr lajpht^Weife jedes Mahl berechnen. Mar
ß&äne äehttknMifehdß&iTheil der gefunde-
nen Höhe, multiplicire ihn mit dem tJnterfchie«
de. der Breite1 des Ortes, wo man fich befind,
*Äji/4&0» und. addire diefes Produkt zu <ta
gfe^ä^ttfen Höhe, oder ziehe es davon ab, )«
nacljflspfo di£ Breite unter oder über 4^° $•"*
S "^ne nnife' man di« HtfKe um
derfßlbe» Vermehren, in ddl
igeig^ unk) eben fb viel varmin*
**
£. das Barometer eine ganz meffingenr
e , fp mutete man , , um die lüusd&hmmg
4flg§ mit in Aofpblag zu bringen, die Cor*
,n wegen der Ausdehnung des ^QuecWüfce^s
^ ein Zehntel vermindern.
:> ^ " Beifptüi ; ' " r; : ' f!"
Die Barometerftände an beiden Stationen
gen feyh 75>a8 und 5q,io Centimeter: der
Urf der beteiligten Thermometer lS°j6 ^4
#4 und der Stand der fhertnometer in freier
2o°>4 und 66,2. rIch nehme da,nn i^ der
itnne Höhe die JZahl 2x0* welche neben 70^
Centimeter -Zahl der Barometerhöhe auf der,
hßm Station* (75,2#,).fteht, und miütiplicire
ifcin.Srtjche, 0,28^ die in detrlplbei* Zeile ist deb
reiw.Coluäirae ftaheftde Zahl 106; das Pro*
tift So. .Dieses von 2 1 o, abge*6gpnfläTsi; ,de*.
fü ÖQfc Eben . fb verfahre ^iqh für deti Barome*
frand- auf der öbern Station {5g,ix>), ü^ihiä)
älä jfotr neben 5 9 : veraei^hn^e Höhe , und
j davon i3 ab als das Produkt aus 0,10 undtleit
ferenz i34 J es bleibt 2111, Beide fo gefunde*
(^Produkte , 2111 und 180, voft einärideirabge-
"jen, geben die Höhe ig3i Meter *).
*) Wäre einer der beiden Barometerftände jf Gentime-
*-
* f. >7« 3. " -.
.- Nüä xiehe ich du' lieiäenlieoba^iteten Stän-
de .des, befeftigten Thermometers (i9°,6 ,und 5°>2)
vpä : einaider ab ; zu dem Jleftp i4*4 dte Hälfte
7,2 gethan, giebt 21,6, abzuziehen, (bei einer ganz
Btteffingenen .Scale dren zehnten Xheil &,i6 wen!»
ger, lalfo, nur 19,4) » und werden diefe von 1931
abg&ogeAjr.'fcr bleiben 1909,4 Om letzten Falle
*9Jtfeß) Meter. -I»
Ich addire ferner die beiden Stände des Ther-
mometers in freier ^u/£ fco?4 und 6°,2) und neh-
me die Sjjmme doppelt; giebt 53,2. Der taufend-
Ae Xneiivon 1909,4 ift *>909 (zum gewöhnlichen
Gebrauche genügen 2 Decimalftellen) j diefen mul-
tlpÄcire fcn mit 53,2 und "das Produkt, 101,6, ad-
dirVich zu 1909,4. So erhältlich zun wahren
gefliehten flöhe 201 1,6 Mpter (bej. einer ganz mef-
fingenen Scaie 2*01 7,3).
* i .. 1 -- t . : : ■:- J '*' <
m. Will mai* auch noch die Correction wegen der
Breite: b&rech»en,£a nimmt man 4> als ^1^ Diffe-
renz zitfifchen der Breite von 4l°» aus der das
Beifpiel entlehnt tft ,, und 45®, '.und multiplicirt
diefe 4 xhito)ö,20i 14 ;als den zehntaufendften Theil
der gefundenen Höhe ; das Produkt 0,8 wäre der
Höhe hinzuzufügen, und diefe fonach gleich 2011,8
Meter.
tret und einBru^h, fo müTste man das Produkt ans die-
fem Bruche und der Differenz 103 zu der aus dem an-
v dem Bartmieterftande gefundenen Höhe addiren , ftttt
es abzuziehen; : , dt Verf.
t Ö77 1
'~W8in man "nach* der Törmel~ftf eng TfcfchfflSt,
io findet man 201 1,9 Meter.
Für den höchften Berg, den Chimberago, ge-
ben des Hrn. vbn Hümfcolttt BfeobädbtüngeÄ *),
nach diefer Methode berechnet^ 685*7 Metres, unck
nacli'cier^oirm ei ebenfalls SSSy'MStres. Die Be*
rechnung der Correctipn für, die Breite würde nach
unterer Methode die Höhe, geb^n ==c 5872 , die
Formel 587a.
*) B ==,.0,76200 ; Tä 25*43 1 4ss 8^,5 J c= ** 45' '
*'
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C f7» 3
i.~ t *
'. „r T r agha r&>&y pfomet r ifche Tafeln,
ßür Eer eck nitnfäe nyV9ra. Haken y nach der ha*
ro metri/cj^en- Fanyne l des Hm* La Place,
> -.. - von
J. OLT\iANNS, -'
'ftritgl. d. A>a*. tL'Wüfc u. Prof. tt^Aßron* an £. üafrwC
zu Berlin *).
Werden di6 "Beobachtungen und die Methoden zu
beobachten vtervollkönlmö£t, fo muffen die Matte*
matiker .beim Entwickeln ihrer Formeln mehrere
Glieder mitnehmen, die fie anfangs vernachläfßgten.
Auf diefe Art gefchah es, dafs die aftronomifeben
Tafeln jährlich verwickelter wurden. Die M a y.pr'-
fchen Mondstafeln enthielten fo z* B. nur 4 4 Glei-
chungen; Mafon vermehrte fie auf 22 ; und jetzt
mufs man , will man die neueften Tafeln brauche^
28 Gleichungen berechnen, oder an der mittleni
Länge des Mondes 42 verfchiedene Correctioften
anbringen, um den, Oft deffelben zu fiitden. I^rf*
felbe war* der Fall mit den Berechnungen" für die
Höhenmeffung mit dem Barometer. Halley be»
gnügte fich mit dem blofsen Unterfcbiede der Lo»
garithmen zweier beobachteter BarometerftändeJ
Roger Cotes und de Luc naBmen mehr Bd«
*) Aufgezogen aus deffen Tables hypfomitriques portett*
ves etc. Paris i8ii. 8- | Bogen, welche ich der &M
des Hrn. Verfaffers verdanke, und die das Motto fiilfc
ren: Ddnda omnino opera eßt ui omni hominunr gatm
fatisfacere poffimus. Cic. de Off. Gilbert»
C «79 3
dächt auf die Cörrection , welche dfe verfebiedentf
Temperatur > Uer über ..einander ftehenden Luft!*
fchichtea nöthig hiacht; Newton, Fontaa«
und Play fair fügten Glieder hinzu, welch» von
der Veränderung1 der Schwere mit der Breite umt
der Hö^e der Oerter abhängt; endlich entwickelte
La PIa«ce ins der Theorie .eine Formel, in wel-
cher fich alle GoiVectionen tinter dem wahren Ge*c
fichtspunkte vereinigt finden, und mittelft derer
üeh- den bflrörqetrifchen Nivellenjents ein Grad
tos Vollkommenheit geben, lafst * der £e mit dea
rtrigonometrifcHen Meffungen. vergleichbar macht.
! Die wichtig&en unter den täglichen Beobach-
tungen, die ein reifender Aftranom anzustellen hat,
fad ohne Zweifel dm Beobachtungen, welche dazu
dienen > die Lage deir Oerter durch Breite, Länger
wd Höbe, als drei Cbordinaten, zu beilimmem
| fte grcrfse Vollkommenheit * welche die Inftru-
TBentje durch gefchickte. Künftler erlangt h^tban,
fettf uns in den Stand, diefe Beobachtungen
Wftft in iieriilich kurzer Zeit zu machen ; die
Berechnung, derfelben ift aber: nicht fo einfach»
«nd läfst fich liiur mit Hülfe fehr voluminöfer
Tafeln aufführen, welche ein Reifender feften-mit
■icfe führen kann, Herr von Zach, hat djefe
Schwierigkeit fchon grofsentheils gehoben durch
|ße B^kahntmachung feiner abgekürzten und hrag-
Wen Monds - und Sonnen - Tafeln. Die Phyfiker
?Üfaren dagegen Vbr noch nicht langer Zeit genö-
thigtt i^re (baromefr:ifchen NicV Clements unmittel-
t ?8o J
bar nach der Formel des Hrn. La Place, tnlttelft
der gewöhnlichen logarithmifchen Tafeln '9 zu be-
rechnen.-
•' -«Um ihn#n hierin zu Hülfe zu kommen, hatte
ich vor zwei Jahren hypfometrifche Tafeln berech-
net, welche im erften Bande des Reöueil d* Ob/er-
vaeions aftronomiques des Hrn. v-onHumboldt
im Druck erfchienen find , und nicht mehr als
i5| Seite in Quart -einnehmen *). Leficht hätte
ich fie noch mehr zufammenziehen können, wäre
»icht mein Augenmerk ^vorzüglich dahingegan-
gen, die Berechnung zu erleichtern, und dem, der
fie anftellt , mühfame Interpolationen zu erfparen.
Herr Biot bat vor Kurzem in feinen Elemen-
ten der phyfifchenr Afironomie eine ähnliche Ar-
beit bekannt gemacht , für feine nwdißcirte La
Place'fche Formel **). Dadurch, dafs er d»
Höbe der untern -Station über dem Meere 1200
*) Tdbles hypfomitriques ou Table* auxiliaires pottr U
calcul des hauteurs ä V aide du barometre d* apres Idjtf*
muU de La Place, par J. Oltmanns, Paris 1809,
chez Scholl, gr. 4. Gilbert.
* **) Tables barometritjues portativts donnant les diffim-
ces de niveau par uue fimple foustrmction ; avecuneht*
ßruction^ contenant Vkißoire tU la formule et fa dt*
monfiration complete par les ßmples ilemens d'Älgebre;
& Vufctge des Ingenieurs , vdes Phyßciens , des NatuMli-
fies et de tous les Voyageurs , pars Mr. Biot Ptrti
1811. chez Kloft ermann, gr. 8. 50 S. ij Franc*
Sie gehören zu einer neuen Auflage der El emens tfAJito»
: nomie phyfique ; die Tafeln, welche in der erften Auf-
lage ftanden, ijnd den dor$ befindlichen Beweis der For-
mel habe ich dem Lefer mit einigen Bemerkungen in
diefeli Anntdettj B. 26.- S/-304, f. k vorgelegt. Gilbert.
f *8i J
Alfter, als 'die gewöbnlichfte v fetet v und ' i2o»«
Mdter für den Höberiunterfchifedb iiiinmt, geling
«s ihm, die Tafeln, auf £ klejne»Qttart£$4teri zm
bringen, ohne cfiafs fie felhft;feei dar Höhe. des
Chlmbora^a 4 Meter von dar, Fotmel abweicht;
wie er in der Einleitung feines Werks: fegt. Sie
find aber in der That picht kürzer; derin mfeine
hypfometrifchen Tafeln enthalten 224o4 Ziffern,
die 7Vi6/^ portatives des Hrri.Biot aber 24^9 J
folglich 2485 Ziffern mehr. "",
Da es in. einigen; Fällen, von Nutzen feyn
kann, Tafeln zu haben, die fo -Wenig Raum, als
möglich einnehmen , ohne dop h zu vieler Interpo*
lationen zu bedürfen, fo Habe ich verfucht, mei-
ne hyj>fometrifcheär Tafeln nocty ^u verkcfrzetf.
Die, welche ich l]ier yqt^r. dem» Titel: tragbare
hyp/omctflßfie Ta/elßf bekapnt ..mache , nehmen
nur i£ Seile in jilein Quart ein, und beftehennur
aus 4011 Ziffern; dennoch geben fie , eben fo ge»
baue Refültate als die Eundämap|tal: Formel1. Auch
wifd man aus dem folgenden Detail erfehen, dafs
üe nach ganz andern Grundfäizen, als die des Hrn.
Biot, berechnet find.
Es mögen bedeuten t\ t: die Temperaturen
der Luft, >T?9 T die Temperaturen des Barometers,
H>h die Barometerstände an beiden Stationen, Sind
JS'die auf die Temperatur des unten\ Barometers
reducirte Barometerhöhe an der obern Sta£i<?n,*da
denn ä'= ä'+ K C—S\ ift. Die geftriche-
I 2*2 )
•tadBrichftatMm mögen fich auf die obere Station»
tjie 'andern auf die untere Station beziehen, und
es ity \fi die Breite des Orts, in gewöhnliche Gra»
<fe, und ar der Höhenunterschied beider Stationen,
in Meter ausgedrückt. Folgendes Formel liegt
«ten Biotffehen Tafeln zum Grunde:
per Gang, den Hr. Biot im Entwickeln dersel-
ben befolgt, hat eine aufserordentliche Aehnlich-
keit tait ^iem , welchen Hr. Ramond in einer {ei-
ner Abhandlungen genommen hat, und die For-
mel lafst fich fehr leicht aus cTer R a m o n d* fchen
Öarftellung der La Place'fchen ableiten:
Die Einrichfuig meidet Taffein berutit dage-
gen auf folgenden Betrachtungen. Die LaPla-
c e'fche Forittel läfst fich fchreiben , wie folgt : I
(an r a(*'+*)T *
I l°S'Qjp) +o,868589l *
II ' &7 J #
*) „Ich habe vor 4 Jahren in dem B 0 d e n'fchen aftrono-
n iiiifchen Jahrbuche auf iglo, S. ig*, drei kleine Tafeln
c >\ bekannt gemacht •> welche die nnmerüche Entwicke-
1 lung diefer Formel , die ich. zu vereinfachen verfuchte,
fehr erleichtern, jedoch vorausfetzen, dafs die untere
Station nur wenig-über dem Meere erhaben Tey." Olt*
: *+y Vergleicht -man dielen Ausdruck' mit dem, den Heir
La Pla-ce felbft giebt (diefe Annalen^ B. afc^S. i6u),
To findet fich erflins eine V.erXßhiedenhetrin^deni Ff
t «*3 ]
fetze man: .^ r . ^ • *. - r* "" . . -A
o,oa2837 . cor, 2 ^ . (ji + ^) JF3 d">
Jt+^Z^JT.
(o ift mit derfeibcn Genauigkeit , als in der Formel
fejbft, .\ \ . ^ ^
Die Formel des Hrn. £a Place läfet ficfr dfo' mft
Httffö Vori 4 Tafeln enttirickfcln ; fordeten gewÖhnliF-
eben Gebrauch reichen aber 3 Tafeln hin. J3ena
da für alle Höhen > bis auf welche wir uns erhebet
» • > ' * *
ctorj welcher den für 45* (oder 500 Centef.) de* Breite
geltenden Coefficienten 18536 auf jede andere Breite
^ reducirt; er hat nämlich i>ei Hrn. La Place die
Zahl 0)002845- Nach Hrn. Oltmannjr ift 0,00233p
sichtiger. „ Zweitens weicht dieler Ausdruck von dem
La Place'fchen wef entlich in „dem let2ten Factor ab'j
der die Schwere in der obern Station auf die in der
. . untern reducirt, und bei Hrn. L a -P 1 a c e , nach Her-
ausziehen de* Factor» ^i-C'jpj folgender ift:: ,
{r H* r /) /
1 +— . + log. — . — . 0,868589 \ .
.^ieHr^Q^mann's berechtigt ift, ihn auf d}e obift
^kxt «uesudrücken , giebt er hier nicht an. Gilbert*"
*) Aus log. 4> "• *mQ±A, folgt log. — ^-jL?* w«»
* *" ' A '**
Hrn. Oltmanm berechtigt, dafür zu fetten (et
9408
find, 18556 .Meter gleich 9408 Toifen), giebt er nicht
4m\ kaÄAWh^MÄÄichlJUierifhftn* m Gilktru
t m 1
können, A" nie gröfser als gToifenift* fo*la
fich die. beÄJena ^Tafeln für AT und Ä" in eine
zige zufammenzTehen, Denn fetzt man In den Aus
druck für AK' ftatt , ' y welches fleh qhd
0408 lOOO-:*; ^ ^ !
merklichen Fehler thun läfst,.unditatt A^Ä^Jt
A + Ä* wodurch nie ein Fehler entftehen kanr
täfer tiber :ri,ö5? 'Meter oder 2 ZÖllfteigt, ifo wirrt
JT+ r= {^^^ CA + 4
Die tuxeite. der folgen den T^f^n iteljt diele beid*|
vereinigten Corarectiorien wegen, der mit rfe$ BreU
MÄd.mit de» Höhe abnehmenden Schwere d|
Sik Hat zu Eingängen (Argumenten). die Breite 1
Ortes \|/ und A + A.
' ' IDikerfte Tafel giebt dte Werthe von i83
sfag* h> wd *Yon^ a 8336 . log. Hl X^der . vielmehr']
' Mänttffeil diefer Logarithmen], doch fo, daf«
aHenPj^dukten die erftey ihnen insgefaiiimtj
xneinfchaftliche und daher hier (iberflüffige.
Weggelaflen ift l*) ; ein * einfacher Kunftgriff *4
durch alter Verhandlung von additi\ien in fufc
ve Operationen vermieden wird, ^
Die kleine, neben cÜefer erftfen Tafel,]
Anhang iü'derfelben fteh^nde Tabelle &iefc
Correction tixv x 8336 . lög^ti, wegen der fl^dü^
der an der obern Station jDeo^pjjteten B^rc^
höhe K auf die Höhe H\ wie fie in \ier Temj
** / ' s - • — '*» ».' t1§:^l^oud zu j *,,.!!<>
• : C '
: *) Es ift z.B.1 Iigt'649 ^ ^81*244?, tmd 18556 t o,8*i
Zweite
Argumente
die ge-
nähert£
Höhe, .4.
i
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
1800
«000
2200
.2400
2600
aSoo
3000
3200
3400
3600
38oo
4000
4200
4400
4600
4800
5000
5200
5400
$6oo
5«oo
6000
Tt3 4-»
s «
o u
I»
51.
*8LjO
Tafel für die heilen *
r Die Breite des Ort
(Diefe C*>*rx^i
*•
*•
0'
5°
m.
10*
m.
HL.
1,3
1,2
*>2 .
2,4
2,4
2,4
3,4
3,4
3:4
4,5
4,5
4,5
5 »7
5>7
• 5,7
7,o
7,o
6,8
8,2
8,2
8,0
9,2
9,2
9,0
10,4
10,4
10,2
11,6
IM
11,3
12,8
12,8
12,6
14,0
14,0
13,8
15»*
15,2
15,0
16,6
16,5
16,4
17,9
17>7
17,6
19,1
18,9
1«,7
20,5
20,3
20,1
21,8
21,7
21,4
23,1
22,9
22,6
«4,«
24,4
24,0
25,9
25,7
25,3
^7,5
27,3
26,8
28,9
28,7
28,2
30,4
3ö,2
29,6
5M
3M
30,9
- 33,o
'33,8
32,1
34,3
34,1
33,5
35,7
. M)5 .
34,8
37,1
3^,9
36,1
38,5
38,3
37,5 I
400
Met.
,»»7»
450
1,39
500
l,U
550
0,86
600
0,63
65O
0,42
700
0,22
750
0,03
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M,«
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21,^
22,^
24^^
25,«
37, x:
28,^
29,S~
3 1,0
32,^
33^-
35,o
36,3
*>*
*orrectionen wegen der Schwert, £ +. ^'/«
5 nach dem Setfagefimal - Syftem \ \J/, und
SEioniflf jederzeit" additiv.}*
ao*'
z$Q
50*
'35°-
40° '
>45° j *j°*
55?.
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m. -
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m. | m.
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1,0.
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*,6
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7,6 1 7>o
6,2-
5>*
4>»
4,1
3,4
9,4
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6,3
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4,6
3,8 -
10,4.
9,rt 8>*
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14,1
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11,6
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10,1
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19,1
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12,9
io,g,
25,6
245
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20-,3,
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12,7
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23,3
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18,^
*5>7
13,*
30,$
2^,2
36,7
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21,7
19,1
16,4
13,9
32,1
3°^
«7,8*
25,3
22,6
19,9
17,3
14,5
Sit»
5tT?
28,9
«6>3
23,6
20:7
17,8
X5,i
94', 3
M,3
J JO,0
37,3
24,6
:*m .
18,5
M>7
Kor in der Berechnung.
•'ji Guanaxuato, he oh acht et von Firn. v. Humboldt: firn*-
». Auf , de? obtrn Station : Barometerlbuiöj 9*0,60095 <=a /»',
In Barometer + 8x°,3= T', freies Thcrmom* =2i°5 = if.
sßrandet Barometerftand = 0^,763153=3 h, Thymom, an
r -J- 25°,3 '== T, freies Thermometer == 25°,5 = t.
m> . - in«
ie erÄe Tafel giebt für 0,76515 6183,5
fär 0,60095 und T-r T'4286,6
Differenz s» ^ = 1896,9
**"* multiplic. mit a, (*f + 1) = ^= + 176,8
w
Ite ^Fafel
giebt i
ürJ^H
H?jr h
* IO,fi
Wahre Höhe = 2084..*
' ' ' ' l Üjr J . '
tur ^t Bflj^ovqftfirqs in 4ßV iMtfe**St£tS$g& gf^fen
* v. - • - ^ 7* — T'X
feyn würde. Da nämlich /£ == ä'+ /i' f j ,
b ift ,: wfaan .Afiden Modules. (!^.Briggifohenrloga-
rithwifctieiiSyftein*'bedeüt«V 4 ;. /J ,vi
, ..^ - . -,*l-,, ^.^5^^.ÄVfJ44p44?^?% rot.
,, ..Jbr di^( Correction ^, weg*fi fleJ?T^ni^^
toriler Ilttiftv tedarf; es keine* Tabelle, &L;cfitf
fctoh kkae einfache Multiplikation gefundfeltt wird/
fc* taufendften. Tfceils der appröxinijrtfcn Höhe Af
nit dem Doppelten der Summe der beidei? Tfcfcfö
nometerßande in freier Luft. . ^
, ^ No<jh l&b<Mph'#lw dritte £ehi kleine TabeHi
u^angefttgt* ; w^he einfe Correctian des Hähe£>
intt^fchifidfi^^jZ j&r* den, Fall; gfebfcY wenn -die uri*
«;e jStatlo^r^^h^^üttftde Höhe ober der. Ober*
|a$h^ ^M^e§.h^ . ,, -
Diefes ift die 'Einrichtung meiner tragbaren
lypX^metf/C^fft^afldfV für, Reifende* welcne ich
gn~ Jfpdp ' ^jpkft ^Ptf*1?** Mg?** htte: *}• IqH
bjf^nTip t fcJjfmeic^e|n , daf$ fie die Bereqhmttfg
l^t baro^etr^ctoep. Jj^tUftüftP** Mit erleichtert
*) Ich habe Ton diel&r «^ (^irt&Täit einnehinen<leii T^
fein 210« E&emplare dem .gegenwärtigen Hefte - der
w : AnWe» efr*hi«t«tt I«ffen , H*unit<<*er' Seltzer der Anna-
len das eine^Äj^f^oe^leJi^^beil/eSnett Ba»$meA*3H
Meflungen ihit lieh fükren könne. G^lbe ru
Annal. d^PhyEk. B. 58. St. 5. 1. i*iu SU 7. U
I aSfc 3
y Oebrauch dteßr thagUreti mßföTH^^ctiek " '
- , 1) Man nshnie aus der elften: Tafel die^zud&d
beobachteten Barometerftancl^n fy und, A' gehören«
den Zahlen , un$l aus. der ihr angehängten Hülf$-
tafel die dem Untejfchiede der htfachirten Tber-
jnometerftände &J-Af* eritfprecffende Correction
fftr h'$ wpl(Qhe zugefet^t odet ahgezbgen *tiiid9 je
nachdem. T — • 7' jMWitiy und uibtritctiv i& * Ziöfctf '
man die corrigirte Zahl für/A vod der zu ä gehö-
renden Zahl ab , fo bat man d&n gen/iher^eti flfct
heuuqtqrfchied cferw beiden Station fen , <^?.' . . i « . ■ i * t
' 2) Nimäi den taufen dften Theil diefer genä-
herten Höhe rA9 ntid: tnui%licir# 'ihn mit dem
Doppelten ^der Summe de| tye^hr/ThferfoöiriiÄ**J
ftände / und <£(in freier Luft.' ' DiapPfodtikt ift <Jl&
Correction,^ wegen de* Temjfer&ur fyet'^fi!
Sie ift additiv oder fubtractiv}]s ^tfc&deWtf ff^4
4as eine ocfer. das an^-e i$. f <n, ,,. . |f. 5a i
£) Gebeeinm'di^^WeHefa^e^iWit'Jf+J^
irt die horiatontaI*^Z^ilen ,j tfrt^hifir cter' Briöii^döS
Orts in did fenkrfe^^'Spältett^^d'fedelft^u1»^
Summe der CdrreW4ööta .^^ JF^toegin der rfäfe
der Breite und mit der Höhe fich verändüffiüfeW
Schwere; fie $ jffi^fffitfftf^ u „„„ „,fri; r ,T (,
* v Die Suwwe^-^^
henunterfchied der 'beiden Stationen. i h ' « ^ '
, , vi 4 .t:*o:' "iiiül i4 .itf* n> .Mix/U;»!«!
t M* J
s \
-i oi.t i^t <ir AeifpieL^ .-i: ^ ^-32
5 r E»fp ttfmtor^iiach dettBeöb^fctüijge^ dg*
Hrn. von Htim tjpl dt* i' Breite ;d*s^öi*er,- ifö
-t.rStatiaadu'.' i <Bayometer$.ü Th**mömet^ft4 Gestift'
•uid. Chirac*:,* ,37717^-J »/ö.;^ o ö,Jffl
r* - . * ^ * -'> .rroxigi'ttnY ir,h ftrii n,V, ■ ,
Summe , +^,f ; +i5<> 3 Diifer.
Doppeltes derselben' 4^ 74 '" ul*« ö"'^*'«!; •
bU erfte *afel giebt/iti* "> f ^ '^ #**>7 /n?V<B;
V- ' • '■ ■•• ■ ::<:; 1 -»» - . .■.;.'•,■«*<*»* ;\
5>5775 multiplicirt mit + 47,4, giebt A =* 4 a64 > 4 r
Giebt die Höh* de* (£hi»bora$o i ** ö8?9? j , * *)w x
v' Wenn ih an unmittelbar nach de*' Föriftei 4teä
Hrn. La' Pia cJe Rechnet, findet taaii dj%fc Höhe- .
5873,1 Meter;* nach der -ftahion defekte. Formel
*) Wäre die untere Station bedeutend über der Meeres-
fläche erhaben , fo änderte der CoefEcient 18336, we-
gen der mit der Hohe abnehmenden Schwere der Luft
feinen Werth. Die deshalb nöthige Correction ift im-
mer additiv , und m^n ^n,^et **e aus der dritten Tafel
deren Argument der Barome tertiana an der untern
Station , h , ift. Wäre diele *. B. 0,600 Meter , fo giebt
( , diefe Tafel eine Correction von 0,63 Meter für roooMe- ,
ter Höhenunterfchiefl beider Stationen; und betrüge
diefer alfo 1500 Meter, fo wäre die Correction 0,95
Meter, und der ganze Höhenunterfchied 1500,95 Me-
ter. Man bedarf die/er Correction aber nur feittn.
Oltm.
V *
[ *88 )
5876,65 Meter. Main,* ^Tafeln von 1807 für
*Ub ÄovplifrfwfAii Ra^ond'foh^FöjrmÄ §el»n fie
£p7<5tf4$i'Sleter ; und Mneiae, hypfofnot^ifchen T«
fein vpn 1809, 5879,3 Mete?. Nach Hrö. IMoi'a
Tafeln ftnctetrfie fich .5876*65 Meter und die Rech-
nung Iftmfelir als döppeirib'Ianfe. iW* h l '4 "5 -
.».-. Von dendrsi Vatfuchen, welche ich gemacht
habe", töec Wirbmetrifcften Berechnungen zu erleich-
tert* £' gebe ich meinen hypfometrifchen Tafeln von
1$Ö9 den Vorztt^wefl i^cb ih^^cti^J^echpapg
die f bfcqbemfte ift, und fie mit kleinem Drucke
nicht ein mahl to viel Platz als die tragbaren Ta-
felt de$ BJräi/B'fö t eih;nehin.en bürden. Uebrigens
Hefeenr-fieh auch diete trägbaren TäMn noch fehr
verkürzen, "wollte man blqfs die deih ganzen fej^
^fmer^rieriffprechencfeh Zahlen in fie aufnfrhm^n,
und di^.yerfoliiedenefc Cöryöctionen dar genäher-
ten Höha }W^i%UVoßt\ berechnen. 4 , . , #i&s -pürd*
indefs Vfcte Interpolationen, ^rford^m,fmdr^ngere
,iiBdntah£ainereBerwhnp^cinig?ben^,.r ^ x~ ^
V • 1. / . . .. -<"l I. ■ ., 'r-,. O c\, r . » '.
-•-.".-.: ■*. *i .>•> .>■■ ,- " , , ,.\- ., ; .-*
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■m^iii JU jff j.n i.'Jtnuuu iiiii,1^ eiiiln! /Ün'lB'f
mu f fi.ii'fdli »ii ;»•"'. 11- :. l.'i *,', . •* Wft tuvuh'wu
«,. £a?mhfM/-* r^0& $#» wp Mit* ftr-H
•;'..< >«'! ihr I) i • >'..i •' . "fA3n-,'iv.< • J'j'ftO ni<* '•( .-••:
,. Gay ,- L ,v_.,s s a c,
Ptfs <^f ^^KÄfap/1 %#?AWSW & Säu-
jen jdMiyh andere j£,^eta],^^ -
^enen t Y$rjtypdet « up4r dier;|JHt : Syly e£t e r, , ugd
^.o^ju^^bfn gsseigt* cjafo, wpi^derjffräfff
durch ghemifc.ho Vej'wandtfqhflft **«££*$ angef^jn-
gen ifti er durch einen r^in galvanifchenProqels
fortgefeUtr^jerdeiif toinny'Bfeimöch g^ die'Ba^t-
-Jifölt&ntögen \WT cftefetf^lubgän ' tf etf Cfrenii-
^ecp^l^^t^t ^tg^pg^nj,, mar* wuttfe nichts in
wtkA«hrVeth^i^ertd^M«nge de*^teäf&^ und
dkt wichtigen FoJgem.ge»yO«f w^cMr <B?f«3 Ver-
C <* }
liälmlfc fhhui, waitfTr unbekannt. ~~Es
Abficht, diefes Verhältnifs zu befthnmen , mwfd*'
durcji den Beweis zu führen, „dafs die Menge*«
auf. biete* FHtiäji ;Wtö din4:k\VergleicHuiJg*,*r
BefMtheüe de* AM&aW&zex ^kötriniefc} 4 Ä*
lind noch zu wejU^^nku^^dl^Bafs fich in ihn*
'' mmSi^eUe fti?fiöfu%>on effigTau^emlMl
durcWy^ü Äinkft^eifen, 'toMfdet ficti dief&U
Vfegfefufitffl1/ Welche unter tief* N^men <fes 'Ä*
!fci/^bykknnt ffl?, inlrfnaÜ?:keductio,nucJeS: Slelä
durchtrieb ^IVknifchen Procefs beruht ^dafiä'ct-
Üält 'Wh^ne'Eto f£ neiltrat
klÖ * efe Reifes {ffleies'^aty liritf gimz'freT Von alfcft
Ölei/iÄ.10' Wahrend 5taJ Wö<Jeffes entbi^yet ficHfc
•gut als ga^RaH'Warferftofrj'ei^ BeweisVifafsdäfl,
*c! wt1! fief -jlinc- ! >;. n. ri .;-n;'' 1' vi) .,,.'1*2
?> JWJwi) ie&n ilahift^ftfihArnfaclttr wrfer LanW»*:
^ Äic^tQr,riaurch t^in^,^^j^tr^chfiJinVj^
' chungen geleitet, das hier aufgehellte Geieti i» W*|
" *• WShven (*#*er rfi* neuem -GegeHftätidt der r€Äfmft/Ält|
j, tl. ;Br<äOan; tffsz.ß. *i3^, *ntf ,in3*d)e* falrftnäiemWAA!
rerwicjkejte fich aber dabei in lo manche SpecqlatMfp
unä iiT«&ie*folche Süh^rfälfigteit Üer Daxftetiuifc»*
, : TjdfrJ*pj*aq(be,.äa{fceB night «u vAYwnndern ift, wenn «W»
feine Arbeiten lelhft in Deutschland nicht reclfk*
-i'i^»t.fW«rfWilWk;,/WÄlMt Jiierfcbe* *ar einem.«-;
flern Orte. .* ■» i % ; , JSilbe.ru
* l
Ärfk«rÄerfauetftoff, weloliecu^r', ufti^ißh auf-
MJfettPiiwrf jiik &$axe zu i fättigtn , bedarf; ' von
*Hif]«Ä»awge£ühFt rottet v; «-..;; üi4,^n ^> i;s 7 1
p*> *flb*t jifaBrfml^euAWlötog'v^
tmtltiifrfer^nifeejTiin.weiiig fauer ift^Vre^ht rekie
«^ttÄ6b%ah^eüi0rIgrorsär Menge* fo.rärd'.ttaff
ifeßfer f aTt abgea Wicküch jüddergefcMagtiiij> die
ffei^ejatur^ththt'rjfola bedeutend, es ient wickelt
4MrtgU3 ÜeifuiGak, And man erhält fchwefelfaures
jpÜset^xydnl^ das' in.eben Üem> Grade lauer |ft, als
tftydß fcbv^ef eilfdure Ki>pfer war/
-ial fpAßhaöehe 'P.efljltafce teigeaifich beim Zerle-
§*H;cfeft.[ effigfanren /Kupfers! durch £/ei5 befonders
i**ier Hitwe. u Da, der üz<ifc\lasiBlei aus efrrer Au£-
iÜ^g • in EfligSätnre> iiedeÄf oblägt * fo ' liiuf « er auch
&*tffüpftr, daraus fällen./ Hier ift alfo völlige Uer
itMioftimmung dar Theorie mit 'der Erfahramg. : r»
ist*wMa»w*ifc, «rtit welcher Lefchiigkeit däs^Kui
pfot das «S|/6ar Bus feiner Auflöfuug-Sn Saägefcd/»
Äöii Biederfeblägts iiiid:aIleii'Saüerftolf,'den es
Mflrfy umaUfgelöfet:»ti >werde$j%iebt deiäfofceifc
^«ÄibetoiyctyidQ^ kein Gas (ich entbindet und
4ete-ßK*d 4a*TOlria&fid] iiioht!^efähdert.^':Ebäh
ÄJwrhältles ficH mrt ftlj^t^rem Qv&kfil&k*
JW^Äu^fe*^ «atftnä«! lal^eterfäür'iertpSHbfeflifttd
*<>fo«k Dösf*aitlicteirifetativfiHti«>in «li& d*efeti
&%ieft Srfld«n»^Mi)t»lloxyäet/i Wdbhes # fällt,
^011 Saubrftdßf^Jdel» f0s b*a^cfet, ütn'lkib *** ixjyi
*rttt,)iai(Mdie Sfcdre ">der A*fl*fuBg iti ^ebe|i dewl
Oradesu nöiüSraltfirei>i.alS?rfi^>ii tffcrP^.' 'cii-imu,>;
ej^fe^ ;n^ht^^itJenden läfei^ fühlte un»Ottal
bar zu dem, Principe, weitete* Jckan%rft*li*l»tti
'„&mwitteffe der> mitihii^n verf}Än^w*fiX)^
^rtirtecfc. proppjjtioaal ift^ .penn däK^asjftUÄlP
Met^il ia <ieöi,r wbkhek gej£äütij*f!«U alten &tyft
fiftfö »^findet , welchenbes nföthig: Jial, uw&dfrjl
-oxjdiben und die Sauce dir Auflöftag Ws mfjUtM
aiorigin Grad> zu aaeutealifireto,; Jo^ufclnbfbttMii
die Menge des Sauerftoffsih. jedem diefe* Ofyfr
€hfe&3>be feyni ind ^Biirfs fichfolj^chi&n d*mf&
ienüen _ Metalle ; um 1 foicviel weniger auf l6ftc paf
gräfser die Vervvaadtfchaft deTfelben , tzurn Sdkflfr
ftof fe ift. Denkt raaru •fich^aJU'Q zw^iTdetall^n^l
deueji <Us. eine nochtein Mabl foi viel -S^oäWI
als.. das: andere aufnimrot^ So wird fißb davojftjrf
hajjbrfo. viel! Ais #od diefen^.aufJiöfeJly^m.Äiiwctt
Metngfe. Von iS£ we $u tfeutralifirema ••»..'/;.■ ( i$b:
, > r, Es, ift jalfojjbevriefen * dafgtwewÄ.ZüAn JEstafc
Blei, Kujpfer , £i$be*> Katelt und QiieckfilllQrM
- äusi UwrfirAvflöfuag im metallifcHen. Zußande Ä
dedShl^gen , das lallende Metall in . dem . gafflHM*
<Jlia^Sft»prftjqrff mründßU welchen es, haben «rafc
fcf*ufißfa5i$ Qxydiöwt, ufud dteiSäin* der Anflöfaf.
Jl&eä* ^^elbe»; Qitade *t* «äiittfiÖSwiÄi **' n .fb'
ri!ifci ßje,ajp#em lytet^eltefitteei* «fcftreÄig dM$
^ Eigegfehaft; , ft$3gtebt ^a,b*£ 'VffSbäüi*'» ,dif#
fabwer jftaglteBfc! 3© ifcAen/diefe Eigenfcliaftcz*ifc
kennen, wie. ipfc J»ex;n&Ghyveif^w£ffl« i : A „/>3i0
*ta#£ltt mth üfafaUm«. ify^f/^ duroh^MK
b ift der Erfolg zufamni engefetzt. .Dielet £&)*,,
I*fi3ifcro«iteteef>4ebi! gjfoöefl U^**fchito<I Sau-
hfctede fcfr ; dtiber ze«{»**ti Of$r , Zfoil* W*8#
«|(UmbiirfetWaf^f^
ft*Htöfl& cWs Spiefß^Äaeft bemäclTtigt. < Ui»g*
W*4itkWu»id^auA feilende Metallf^arimrtsal.feyife
*^M«wk das«, Welches manierjiatei es! nicht itt> &
«AfanlEfiJlls dap gefällte Metalhmähr öder, w^ni-
g»1fcÄt*Ö«taUoxyH gemett^tJerfciaeint. Bntllich
IttiA-'d^e blende Metall auf dio Säure der Aüftör
hi^tiM foÄut mächtige* Einwirkung älrfter», fie
Vpdthäivtnfed dadurch1 eine znfaiminengefet^tr Wich
Hng kervotfrofen. ^ Daä ift z. R. der Fall , weit»
Ak>CaJpeterfaures Kupfer durch Zink fältt.*) ;, ; ei*
fbp4 des Zinks zerfetzt einen Theil der Sfrlpeterr
Kttfe* ■' und das dabei : fich , bildettde Zfrtkjwsyd
(tätigt JLupferoacyd; nieder 9 welches fich mit dem
ftfctfbfchen Kupfer vermengt. Aber diefe b^km?
cMwKThatfiwhfttt wderfpr^ct^Ä deai vqö mte a^f-
gtftyKteft Jörintipe fcicht , uerf äffen fic)v*tf eine
jttfc«f»#g«öde W.ctf* erklär**., : ,:ri r *.* , ^
Ä.%<B^jQx^de> ^van wtlcb&i ieb bis>e^,ge^
fet&the* g^fa^ren ijisgefammt zu denen , ffatyf,
tat* f.t Q#y4e im i#i/**TOttff*N£pnnt, i^jt^
ttn*die ftage.wftvtf feo,.ok die Oxyde iiq^ax^
«fetodiftfelbe EigeAfob^ft 'befitwn^.d-h»'» 'P,P Wfr
Sbef<Siafe|tg«»gS7><Slapacität far.^arfa 4t?'iMeng9
t^^Saöftrftdfte;5f^^po]rtional -sifl »; dea? fitf #nthal*
•*- ^ Dönm.fttwmt fich kaum zweifelt*^ iißtettJ;
&*nA WtirtiähP kättti marv köineih Oxyde, weiche*
^n;-fü^;0ifls'tm Minimum hätoj ö prförfcaöfe&eii,
^ db&frkftefolm Minimum ift j urid danri , *-tg#-
•fettt iuch^ * es jfoyjtfür^diefchferiilfch©» MRUl?'Jfttk
^tr abwerndenl, ' um e& zu erzeugen, r im Müihnkmi*
iö folgte doch d^öaud oicbt, dafs alie £oibh*iQxijidb
üch \Virklich in öid^ro coirrefpöirdEtehrfeKiiSrar
<le den Oxy cjinhig j befinden, , . Doch idiöfe Afisaiör
andefcfetziingen 'würden, riüch hter-auweit führtest
4*flcles< Iaffenüch ohne fte ;eihig© Tftfltfochti^aö^
führen , welche ndem;vonjmir 'auf gefteLktenj Principe
*itief/ gröfse Allgihiein'heit, geben ; l < oWchon facht
viele r denn fafk alle Metalle bilden *i wenn flerftbr
oxydjrt fißd^ Salze, djVeinerigsi^gemode&gitf-
fegfii' UefcerfcbttfS 'an f Siuirechaben ,> Welcher* dar
^Sättigung fremd 46tv und keilneÄ andern Efitct
taat, ate dafe etf die-Cohfifion* dei Oxydes? siü befi*»
gen utid öS &rtf Niäctek-fallen ■wvrecbitwleni dientv J»
- -'^ 'Zueilt läfct ßc&Seigen;, : tfafsfriltf ftbfe okyiH^-
ten Metalle mehr-r®äfire in töfclV aufrtejtta%ji yv afc
tf^^ehi^er^x^dJrtW. m P fio vt f t^Wa*' bemerkt,
•dafs OVie^kfilHerv^^elbhes e!ne}2efMa*ig in* einer
iAtfflöfüWg vbn'afzShdem SuMfrnate 'Hegt* .ftöh:jn
Verfttfctci Qqeckfiiber verwandelt, vira'A aus feto*
ÖHi tbu-t*c-roy'\ti& Then;ar<i Analyifen beider
Salze7 erhebet befiimmt,> dafs^ös'-erfterk Queek*-
fill>ej?fal^^iehr- Säuve*< als das untere .enthält., Pas
in grünes und ihiM'ydl; ^ftlchwleinwohig Sitae
IrögflKfe&äf ; ^ainrierftot^r^ntBöi^^^aatoiÄs Ku-
Esf konimt IfleÄiibdefovdep^fl^iÄtt^^«1*^^
rfrffeJ «üklftäl^er dxydirte» Metall*" fish, : ge&au ia
•dem VierbältDHIe- Ihrtki^ydaticbiwit^ehr Säur«
* verbindet» Deftilliite man QuecldülterNkit ätzend
ÄteifafSübJihbato wiedertwk , fo iettfeaifdfcft ftdh; di*-
tfeai Saixcgane iÄ vprföfetes (^ueckfi^iber^tolittiöidafc
Ack ßiruöe;oder Sau eufl^ff gas entbindein. öiifearbat
unüffebÄito diefe beidtenfalzfönrtiDQuückfilberlaHE
verfchiedene Mengen von:*Säure «nftbdtetay weicht
^lelT) rMftifrab des* Sjaaerftdf f £ , • iftec r iriv/i fonfebi mit
^etaQuedkfilfaerteiti^ ffnA
-lü jdec]3cb^enthält>)f3acfa derFÄnalyfen^der HH*.
•SMtwrior p^t*mdl/Tibe»arcl, :dab ätaendeiiSubli^
.mal5t»öfi^3i.Th.!QÄffcknlber :ao Thüi$&uFe± dag*
^biUäaslv^ftfste^^ckfltbör auf 83> TJu QöeckfiG-
-ber^nirrJ;«! i.^6 Th. iSäütfeJ'im rother» <^eckfilbej£
•eiydeiftiabBir nadh ihnen genau1 nbcji Sern Mahl^
-«ttteir1 fSAu^rftofl /^s -im ichwa»aea& eofchfllteji (• )•
HM&chfc'tetffc hiettiäcft^dle^ectonürig füV |leicli^Ge«
.Qweekfilberfalzen die Menge der Saune 4er Säupr-
^f^&ige ihrer Öxydf Jen^ü. Pffl)^!^^?^ "~*
Wmnjp$tt auf äWiefee Art, die AiKtf^Cea*;d#sialz-
fetfrdd Knjtfersi WelehWiins Pr o uff find Chefne -
£ *s« I
^ fimlei jSi^aualrbi^TUffeLte/R>efult2ttc»r;r e^i»m ^
tps>zep dem! Stehlaffe x Jdt& ^detfiM&aiik^rtrdif
Säuremenge der Menge des Sauerftoffs *& ttfifc
.Gacydtn ,^e^nju IpiöpbftioiKriiiÖ: *}. :>• ? ™>J ;~-
i, i ZerfQl^n^iiaitoeiiiroeihTriesM^aflr^JtiWk
«in ÄfcUaüUU ;wt lebe» , ebitfif aus ^fähig^ifti: i«H neu-
trales ßalz.zmiWkien^ fowird ßch wäkrbnH' d«r
Zerfetüing' nicht j Wpfs, fcealn . Sauerftoff , fondeö»
auch keines ÖÄire erit binden; / denn, Säs&*£ und
&ati£rftof£ find dann in ttein Verhol tmiifevföi-bla«^
«fein, dafs >£»' mit rteim zfiribtz^ndeii Metalte- ein
fteutrilXadz hUd«Ä -köBrienw'V u ; t «■.-.»!. cOr^n. /
t ' t : Die? wiohtrgfte . Folgton»^ aar cte« #tf nc4p^
dafs dieSäoremangeindenMeuHfak^rt dcm^Sanet^
ÄoffgehalW des Oxyds proportiorial iftt &ef«*t fti-
<lefs iiv einer .febr to»£»beriiIVfet^d^idreMMl.
fckungsver^Unirfe aHer MtetailGüae jzul faneftimmmi.
•Bfiihmt m«tn <C* toächt« aüSösl&heit fttrs^vfio tftndie
Mifcfaüüg'iWer^oderai ^e^J^zt^oieäliröcfafi werf-
tet* uagewifsf beftimrot man aber ihren Säriregö-
•(*) Bfr ifr ihe*k*fchK£* dafs »das nmgek^hi»^' V^rb^ten
„_> \ niqht Stattfindet, f ,fnd; da#\b/# dem U«k?ff *»*<# J$M*
Metallfälzes von der erften. Stufe dfcr, Acidification in
i} ; dirf *werte*'die 'Men^M^xya^ W<5nt fn'tfent Ver-
»*'. bettttiffie wifl der 3«iterft©%eJiältijrte^ $Mu»e t»ti»a»ti.
r .. ,'So *. $. -würde zwax^ : M^^^W^f ^^^W^Ä«
ÄletalV ucn iVärker oxydirte /"•mehr Saure in ißch auf-
Oxyd in fich auf. Ich weils nicht , woher diefe Ver-
fcMt&nheit itttrt& J ., .*xM »^ ^äf-Wtffkt.- '*
I *n 1
halt nach dtm «auerf^^lal^i^i'jgi^de, Xo
braucht 'jma^ mir 'itf^fy^tjjnfyrtf für »IIa Metalle
tallfalzen die Mifchung eines ein^gea . b^ftimr^tj
zu babea^ fp, Jaijfen fi^^d^a^i cüe Mifchungsver-
hältniffe<aller arkdeit* MefaMafee^mit.Geüauigkeit
berechnen. h *..-.. .,,..,.
Die falzfauren Afie^I^^ux^pg^.^t^
Beifpielflieneffl. > Es^^tfcäifci na<}h ni«1atrrAiialy*
fe, das1[alÄfa\irerS?Hi^H ' {' "u" ?* ll
f Silber looTheiJe fioö rr/i. f„
" Salzfäure 25,73 .'K'\- 05,39 J ; , li J
tfi*4Jab$£ .>ejri>$cteai&;h ',! ,':.; •. , \
aach mtHtietfT 10t ThV Kupfer mit ä^^ Th/ SauerÄoff (*$)(
Vtafuatow ' ^.lw-^l-MlZikh •'. ••. .«^ibf- 'i-u' -. , ,i s/i
n. Fourcröy 1 100^ - Queckfilber 4,1$ —
I*fci ^ äfo^clifer^SSuregehdt de* telztia&n'M&zUhlze
attrf^auöftö^fgelialke d*r Metallöiyde j/roporöa*
rfal s ^tf:«irffe£ ! tüe& Wäfffei-frcien S&it folgender?*
nw&eftr ÄÖimttieii^;irfe?t2it l leyri : '^ • ' u ' -1 liA
0 ' ■■■ ' 1
*) Üie in den Klammern ein ge fehl offenen £aftleii^ habe
ich hinzugefügt ; fie find Refultate der Berichtigten
Anflyfe des Herrn E er z e 1 i u s (f.- vorige* Heft ditler
ifrtfea/iH , S. ;i(j5-). Auch hei allen folgenden Angahen
beÄelien fien die eingeklammert pH Zahlen 3 die neben
den andern ftehen, auf die von Hrn. Berzeliu.s in
- iett ^teiseh 8tff cketttfref er Annale« äa*gefte$ten^Aifa-
- lyfe* und auf tH<r Refultate der febryclrnirfii^eto^Öii ich
• '< «aus 4hfaeh**uf Hftmlftme Art] W fctf V^f'^fA f JP*^' aus
den* von ihm angegebenen Zahlen, gezogen halft; il&i l b.
Kif Wah#ii!4! sty'oa.tft &drtf auf 'i'öo'?ti.1ftß*
tgeVzeiius^Sb].'— I™»'-'-' '•'" <^1"" •:-.
- ^«^ 183.X8 Säure 1 OA,^ 81,j
£rouft fand 74>74 Th. Säuretäuf 100 Th. Ku-
. XaUfaures« 12,28 Sau^pff >i f ^5^! , ^ rj|
Kupfer l 41,59 Saure *" t 4.2,52 J
Prouft ^d^CJi^net.vix^iid^.ogpiTh. Säure
[Berzelius(4^4o]r). i.. 1J!r;^ -
Verfüfs- #• 100 Th. Queckfilber , Aetzen- f 100 Th. Quekfilber
tesQueck-l 4,16 Sauer ftoff 1' a*r$ub- J • ' $21 äA&feftftP *
Fourcro-y unduXiienaÄdj .iiabetiM^uf 100 Th;
Ö&ckfilBW in dem erfterii Salze" i3,tiyiftod' itr
dem zweiten 27,^9 Th. Säure gefundjpfl.^ , ,u^ ;>
*g£ $e AjialyXe ,fle^ f?h\y$fel|4prenileie^,L^?(^
finden fich die Beftancj^l^ J^klppp^ff^^gf^./^
Schwefelfau- f 100,00 Th. Blei u f 10° 1
./■) DJä Be£js^«ung des ^f^ufi^ver^lfai£Ca« das fei».
^. laureu, K^ftroxyduk u#d <\esÄkup%rx>x^d|i]a, ifelbÄ
I «99 3
Rslgrtrf I fand atkfe tibo jTIkkKuj*«*. 1 2^4&.'ThU
SAjw&lfiäore^OIho^Zfihiius ito3,ii5^.n j > r.i muU
TfeW #* Y^aV«> i oä lkv*ifci& -=i '4#f ! TU1
SaH^eftjfefifö^eWden;4 •-■"-' *l!r ^ •' 1 -: -IT
ßti&Mrdm «cfi rmträit vfefcr:SdhWirrgl<rft flä*
Äll^bafr VbftiÄttte lafaeii0,baic'Ä fitft feli? leichtf ,
in fchwefeHaure Salze verwandeln j Tie laffeti ficH
s^r^jauildgii J^fjcT^^gsyerUärtniffen der fchweE§l-
^ön , Met aldfaize berechnen Ich habe näfolfth
eine* fr&h%itQArbeit dcffg^han *p, daf<> fiTcHr&e
[^w^felfäux^ durckWärinejn fchwefligfaures G#s
und /in ^uerft(#ggs.?^rJt6tz^/lSf&t^unft^war fo,
iitf4/jge&äi''£ .ftfesfe.' -riWiterfteni; a§if.{i>'lßj4fp fd$$
Utetetih kdjnm^ ^-^aft^f^.ft^erdies^.^laC^,^
i^m&iHgfmisQ ß^I^e ;?u} fchi^fel{aur,en y?ßjxlfpA
*hn* *lfe »% , den , ^uftand j ^^ J^iii?ajjtff .pgfäift
ctefiP- - Fpjglioh TCrhältifi^dip $fl(Ltigupgs » C^pa^
^t der ^cJiiV^Ugeu Sai{re,z^^d^(%J^yir^^]a
fiLurjö , wie da? Oe wicht ycp r2» Maafe fphyveifl^gf^
rtf* Qa»-!aif4::l Äi^faSfu?rft(}f^as, ^u/fle^j^>
Maafs- jfqh»wß%fe^repi.;CaJsJ|/ ^ift^ wenn^xn^^
rtfiberÄ^Und ;Lr*ff*£& e?'s J^^miqupg des flwe^en
ipityetem Exponenten diefes Verhältniffes , o,oo37,
-jtyVvigh Art* 4*ü^*MI^*Qty,$%-i& <o4e£j3.^.
diSTäbfi weiob^i^asilTerhältiflfe- dtCLSchwdftl*
fäure in den.jchv^^felfaaiidr» Met&}falzen.sjagidbtJ
fo findet fich^dte flrdipörtil)n_^ v^ure in den
gleichartigen, fctwefligfaiire^ SaJartB.iJtUnd fo be-
Th. Blei, 7,29 Th. Sauerftpffwi^ 5o^3QTb?Sä^e>
re/z Äite^ JJ e r t h i e r's ^aljjfjv, $^?j p^o^bö^feur
ren Bleies zum jOiynde, ft> erhält man foige^d^
ßeftinpmungen: ,, : .. , , t -. ,ri1f.u,: ,.i:;, ,;t
phosphorfaures .... enthalten auf 100 Tb. Metall
"Blei : ' ,; ' ^agSaueitooffSiynSäur*'
iKmpfer \ < i;;[ *M$7'L.^j iQ4.#ä ;*-i '
Queckfilb er im ^fcTmim. 4 16 — *7>7Ö "—
^Silber* ■- ..!:v//iiV! i:^^-:* ^ o-^^'i^lV1
v '/ -NScti »dernffelböti' Pri^öipeläfst fich, aivtam
Äiäh >dehyi&dtaal* aMer 5Vfetäfllfakte'fÄötrÄauEe}iaii
Ääüre und an Sataefrftöff fceffnt ,♦ ' «1« ' 4le* befeälrt**
tön' SürierftoflPm8iig«flhi diherö «»zig** Sfetell«^
dte^de* «aiitetftbf^efhaat ' aHei< aiideki 'Met$Do*y d*
Rechnen: Sei1*. B.;,Wörtle aus B eftbj eVs Aa&b
rjfen rfesHfcWeftkaHteh Bleie* (i'ötf. Thv Blei, ?&$
Thi Sauerftoff, £7,71 TH. Safere^ told d** fehw#
felfetÄeh^Baryt^^^af ,£Tfc: -BifrjV- tui» 3®*£ Uto
SätÄey-fo^env1^ d& tieüe* *Wbi€flttfitele KöK
fe^efeti m^äÖs^^i^afytfe^kgöftfeft 4te*,*oft
itftrTfieife5 id,^11!^!* 8*^
Aftttrm*);tmd äift'WÄi^
lyfe, 45Ö,3 Hi;* Schwef elläura , und auf dirfe-5« '^,29
=9>74
jUM?' Weilclie Ar. tTA/clel inli-'mfðeilt Kai
|f8%3/r^>Natroittoiitr*4gi,2^ Ith.' Säure}, 'dafi
Jfö'itoe i**brenBliche ftörper :des Patrons fictt
Im&'fäiV th.t 'alfo faß mit vier'MabTfo viel
ßiMthtiti *& der erft;ere,; verbindet*); ' ;-
•■<i !V, v-1'"-:' > ■• • '.-' • ..:iL:-' '.y :.i
; Bekanntlich bilden. Blei, Silben und. Dweck-
fi^^^vzraiim der. Oxyxüsung mit fehr vielen
otoea unauflösliche Salze; he find aber auch ee-
rade diejenigen Metalle, welche , fieh jnit dem)
wenigften Sauerftoffe verbinden, und alfo auch
dfrtitfafte Menge ydn Säwr* in fieljrstiftienmen,
*Ürfo 2u neutralen oder feftneutratefi 'Sateint
wWeti« iDer Grund, #arut» alle MetalKalfc<s mit*
OiyÜm Minimo mehr Tendenz zur UltäüflösKch-
Nlik!miiX)xydünMaKiraohab^n, ifrehie Fol-'
*fbr»;m7: i^;j / , . .; • -' , > -. ,. -
>^BUMH §*¥$?#<#; fojgüch koniinen au? jpqTJi, $öfT«7f|
Lil 9PlT^' ^aueirftoff. Aus den Berzelius'fcheji 4nalyn
h"''W iblf ftJh^felfkuren Bleies und des fchwe'fetfemren
■%N$>S#* Hu^aiyt a*f 51*48 Th, Sohwafclfaure}
! ; .«$<«. ^^ »^ &>>£* Th.. ?ar# 6,88 Th. Sauerftoff,
j^Kcn auf ibo Th. Barium 1 1 ,75 Th. Sauerftoff (vergl.
i'»«i 6. 170.J; ', ^-- Gilbert. •*
^^%eWi:Äan'nÄOTiö!u;idiete Analyse de* fähfauren Na-
vtet^paifit de»Ga7*LiuiTae?fch<fn des Mzfoufti Silbera
, 1,-^Jamenh^Jt, r**&V \'5u£9}g* ** 5?»75 Th. rNatro*|
, *4>55 *«• 'SauerÄqff enthalten" feyn mufsten. Aus dott
"All&uPlfeBtefc ^Anafyibn Üer beiden fakfaurtA Salze
,Th. Siu)eroxyd, folglich 31,62 Th. Sauerßoff enthalten
minien', weiches 58^05 Th. Saüerftoft äui 100 "th. Na-
' ^(^iu^ gi«^t, ^ilklich ah#eiöhend Vtm oben 8, 17I.
toaal d. Phyfik. B. 38. St. 3. J. 181 1. St. 7. X
I 3p* 1
gedes allgemeinen, Gefetzes, dafs ric^Eammfljjpj
fetzte Körper, die viel von einem unajrijlödicl^
p^tandtheü^ in ficK enthalten vcpiier gpofor<£.Tft
^.^^«urj^aiifj^slijcbkdt haben, «1? 4>^i^f^gr%
in weichendem auflü^licherBetta^dt^eiLy^l^l
Das Queckfilber im Minimum der Oxydirung WW
det uniüffölsiicb^, im Maximum dagegen ie&c X&
„lösliche fealze, und überhaupt find aÖe Sake«
Metalle', die fidh mit vielem Sauerftoffe vermfljft
leicht auFläslieh. * ' '' - ~ * - ' ' ; ^ ' ^ *'; \
- Ich V£i£olge diefe Materie, nicht waihfc* «
ich glaube'» hinlängUchtiviel Thatfachen augufcb*
zu, haben:, um das aufgeftelke Pxinci^uizu.
ren, und auf die Folgerungen aufmeckfänr»'
thep, die aus demfelbcn ffietfsEn.v.'.XDteUTtbiri
Gehalt der Salze an Säure Von der JVlenge
SauerTtoffs abhängt, deiTin ihrehBäfei? tfftö
, Jft, fo wäre zu wünfeheh, " ^&KqJ^rQbeq3i^W.i
Oxydationsgrade der Metalle ointl djeyJVlifahftgf'
verhältnlffe von entern odör von ^weS:dfer,'äfliWcl-
teften zu, beftimmenden Salze jeder Klaff ^^1»
neue mit aller Sorgfalt u#^r fechten. t c Mannte*
/dann die Beftandtheile ieiäb*) gröfeen^ Mtagtftffil
ealz^^'kä-felbft-atfc^^e^anzetfl dtäti *
auren §alze fiph nähe&#, .ja^elar ,fi$ de* $*$«)&»
tat nahe kommet, dtfrofr Aechnung « b«ftöi«b«
konnpn/ , Ipenn man Mt\fs ' i^phl be^grlcen, j(
die überfchüXüge . Säur* <einfes; jgateqs . der ,SätüpBg
fremd; omdblofs in fof ern nothwendig ift, als &
^%fcitf/Kbäfrd*r Cofeäfiön^erftört. ^ i if-i : '
"'^mn/^&nr<»Mie Metalläuflöfung mit Schwe:
[KjSfaflt^ftpif oder mit einem'. Schwefel- Warfer-
ra^lkalizeiletzti foerhält'man Werften Falle
^Sphweföl- Metall, im zweiten ein Schwefel'^
tl^erjtoff^IjV^ niederfallen.'1 Der iii
<te$ ^wety-W^UittdSie entliaftenetVätferftofiF
terfohidet fi<*h in dem erften Falle mit allem Sauer-
'6 d^s Metalloids,. undo der Schyvefel bildet
laät^m-MetaHe einfSchweielrMetalL . Jnv&wei-
'ÄS-tWle've'rtllriHet fich der Schwefel ^Wäfferftof f
Uttt mit dein Oxyde, ohne fich zu zerfetzen ./und
r in folehef Menge, dafs der Wafferftoff allen
Siuerftoff des Oxyds zu fättigen, hinreicht. Die
(Menge des Wafferftoffs , welche zerftört wird,
oder zerftört werden kann, hängt folglich von
iterfoxydirung des Metalls ab, und eben fo die x
[Meige des Schwefels, die fich mit dem Metalle
jVertäaden kann. Folglich mufs ein und daffelbe
iMetaH fo viel verfchiedene Schwefel - Metalle bil-
jdfiii können, als es in feinen Auflöfungen in Sau-
(ttoiverfchiedener Oxydationsgrade fähig ift. Und
'<fe diefe Oxydationsgrade feft und unveränderlich
*&d> fo mufs man hierbei auch Schwefel- Metalle
ton con,ftinten Mifchungsverhältniffeh erhalten,
welche Mifchungsverhältniffe fich aus der Menge
X 2
X 3o4 1
des £auerftoffs in* jedem Metalloxyde nn<l anS dWi
Mifchnngsverhältnjffe des Scbwrfdr: Wafferf^tlBj
fchr leicht muffen beftimmen laffen. Ich behaupte
nicht, dafs disfe Schwefel- Me&tte die ein
find, welche man erhalten kann; wohl aber. &|n
ich fie fQr den wahren Typus der andern. Sctntfft
fei -Metalle. Und das um fo mehr," da, ihr.G^tu^
an Schwefel unmittelbar von der Menge des Sjnerf
ftoffs abhängt ,' die das 'Metall enthielt, u^ddiÄ
wiederum die Säuremenge, welche uch xni\ m
Metalle vereinigen kann, beftimmt *). 4 \r «h- •
*} DurcH die VerfucW des Hrn. Profi B erxetü* Säp#
die foftenVerbältnüTe, wonach idie KÜrpe» in 4ftf 4ÄpM
ganifchptfSatvx mit einander verbünde* . fin4*, W^iy |M[
die Leier dief er Annalen willen , das hier Ange^tetkiB'
in Teinem ganien Umfange bewährt. '* Qiliij'K™
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'v- , < •• /.*. '-*.' •/> .:• ■ '/-.i^i^'
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^tftitnmung d?r latenten ^dritte des
Wtllratihs^gtlben Waclifes, Zinns , Wit-
^ytfi&9 ßXeies* jZinks'und/Schwefels,
i ::-ii:,;. .» ,dur,ch Verlucbe
vom
' ,'WiiinAM Trvine in London *), .
*S« Entdeckung, da£s in allen flüffigen und dampf-
fönpigen.. Körpern eine latente Wärme Statt finde,
^^HWäugbtar ; eine von den xnarkwürdigften und
fftpfatigften, welche bisher in der chemifchen Phyv
K geinaphjt \yprden find. , Das VercUenft der er-
pm Entdeckung fchreibt man durchgängig dem
berühmten Dr. El^ck zu^ Durch wenige einfa*
che und deutliche Vfcrfuche bewies derfelbe, dafs*
ehe eio Stück Eis zu Wattier werden könr>e, es io
riel Wärme annehmen oder verfchluckjen muffe,
da£s eine gleiche Quantität Waffer durch fie zur
^Temperatur von i4<>° R würde erhoben werden«
Ändere Verfucbe, wobei Dr. Black- zum Theü
rafr meinem Vater und Hrn. Watt unterftützt
wurde, bewiefen eben fo genügend, dafe das Wa£-.
fr nicht in Dampf verwandelt werden könne» oh-
*) Dem Sohne des um die Lehre von 'der fpecififchen und
der latenten WJirme der Körper verdienten Dr. Irvi-
ne. Er hat dielen nicht unwichtigen Aulfati in Ni*
cholTon's Journal, 1804. bekannt gemacht und Herr
Prof. Lüdic ke hat ihn daraus übferfetzW Gilbert
he ffefe eine Menge • Wämre ^«atrmT^*^***
Waffer bis zu 800 oder 900° F» erhitzt haben v4t*
wäre es djefer Erhitzung j:ähig. Aus diefen fcrt-
gefetzten Verfuchen zog Dr. Black einen alJgeäWfr
tferen Stehlufs, und dehnte feinte Thebiier ajitW
Fälle des ^Schmelzen* und Verdimftens aus.
Der einzige Naturforfcher, weifehör \fitf gfc
naüe Quantität der latenten -Wätrfte bei andkrjt
Körpern , n ächft . dem Waffer ,. ' zu beftimra$»» ffr
fucht hat, war, fo viel ich weife, Ön Irvl^
Landriani machte einige Verfuchfe , lim'Ww*
weifen , dafs das Zerfliefsen des AlaunsV SfcbiWi&I*
lind einiger* Metalle mit einär VerfchluckraigWl
einem Latentmachen von Wärme verbufcden^ijj
aber er hat, wie ich glaube, nicht' verfucht^Ä
Quantität diefer Warnte gfenau zu beftinnöea» ' m
den Vorlefungen des Dr. Black werdtoxwitw
lehrt, dafs Dr. Irvine die latente Wäriöe &*
Wallraths i45°, des gelben Wachfes 17^ id
des Zinns 5oo° F. gefunden fiabe. Aus den OT
unvollkommenen Notaten, welche ich über Ute Art!
befitze, wie< die -beiden erftern Wärmen beßWört
worden find, vermuthe ich, dafs die i4^*|tf,
der Cajmcitat des Süffigen Wallraths und die '\$*
aus der des flüffigen Wachfes gefunden wontal
find. Wie mein Vater die latente Wärme desZfiW
gefunden habe , davon weifs ich keipen einaj^
Umftand anzugeben ; da es mir nic^t geglückt ift»
einige Nachricht von feinen Verfuchen zu diefe»
Beftimmungen aufzufinden.
£ Sö7 1
l '' fir.diefem4 JaSre habe ich mlcli" mit* cfiefem
Iftgäiftairde etwas bdfchSftigt, tiiri die' Quantität
Äi*" latenten Wärme zu finden, welche zu dem
Schmelzen verfchjedener Korper erforderlich ift ;
Arfch überzfeugt bin, daß wir durch die Kehntnifs
der latenten Wärme wenigftens den Vorrath an
j itatßchen vergrößern und vielleicht zu einer Be-<
hlftögung oder Verbefferung der Theorie gelängen
l^ctderf. Die Gefäfse, welche ich bei kllferi meinen
Wrfacien gebraucht habe, waren Florentiner Ffa-
Mtoiy' denen der Hals abgefchnitten war. In Ih-'
Sbltwnr das hfäriu nöthige Waffer enthalten, xind
'€! Ötfä.fse ruheten auf einem hölzernen Fufse von
IBS Iddner Oberfläche, um das Ableiten der
WSrme Von den Materien zu vermeJdenl Die
ÄtaAing an dem obern Theile des* Gefäfses war
<föfl?ljgängig nicht gröfser, als ilöthig, um die zu
itoterfüchende Fibffigkeit bequem hineinbringen
tot&önnen; etwa von ij Zoll oder etwas mehr,
pw Waffer war alfo nur mit einer fehr kleinen
Bfehe der Luft ansgeretzt. Das Gewicht des Gla-
ftr wurde in allen Fällen vorher gefunden. Nach
liefen gemachten Vorbereitungen verführ ich fei-
genderm^fsen.
Der erfte Körper, welchen ich unterfüchte>
wrWistnuth. DenSchmelzungspunkt deffelben
fand Ich an dem von mir gebrauchten Thermome-
ter fei* 480^ F:; welches dem von meinem ' Vater '
gefundenen. 476° F-fo nahe kommt, dafs ich feine,
toeftünmuiij» als richtig anfehen mufs^^da er ver-
\ 3oa }
fchiedene Arten der Berechnung untf BtobflghtiMg
mit einander verbunden und verglichen h?t,untf jcfr,
zugleich weifs, dafs das von ihm gebrauchte Th&nq*
meter mit vieler Sorgfalt verfertigt war. Iitll»
Glas, welches 4i'i Gran wog, gofs ich 2&3ß tifcjfc
Waffer von 62° Wärme. Hierauf nahm ich elvi
Quantität gefchmolzenen Wismuths vom Fdwa
Ich wartete, bis ein Theil gefunden war, zu welrfy
,Zeit fowohl das flüffige als fefte Metall die Wärme
'von 4760 hatte, und gofs fogleich eine Menge fljjf*
figen Wismuths in das Waffer. Eine Minute ite-
auf ftand das Thermometer bei 86° und nach. 2
Minuten beji S5^°. Die wahre Temperatur ffr
dem Augenblicke der Vermifchung war datyi*
86J°, wenn man annimmt, dafs in gleichen Ztffc,
räumen gleich viel Wärme verlohren gegangen ^
Hierbei flieg auch eine Menge Dampf auf. 2(&
wog da$ Glas mit' allem, was es enthielt, rät
fand, dafs deffen Gewicht um 1589 Gran zugemwr
men hatte. So viel mufste alfo die Quantität 4**
hineingegoffenen Wismuths wieget , wenn JuerW
nichts verlohren gegangen war. Da das MfiUtt
aber nach dem Abtrocknen nur i555 GranMf»
fo waren 34 Gran verlohren gegangen; Der Wjfr
muth war um 38g£° Jcälter und das WaflTer «m
a 45° heifser geworden j es würefen daher |555
Gran Waffer um 34° zugenommen haben *), pkfa
34 Grad ftnd mit der fpeeififchen Wärme desySb*
*) Nach dem umgewendeten VerhältnÜTe 1555: »956— %
f 3°3 1
ppt)* rfttglp^qp,, in$icl*e in T?J*a*n t<H?+ Syfteiri
fcr Chemiö auf p,q4* angegeben wird, 5^8 1 0,9° *^
ju baUe *ber der Wjsmuth bei dem Geftehc*
^7^° verjähren; diefe von 810,9 abgezogen,
geben den Heft 4a i,i 5 , welcher nicht aus der Ab*
kftfclung desfeften Wismuths erklärt Verden kann
wd daher ganz oder zum Theil, der latenten Wärt
»cdes flüffigen Metalls zuzufchreibjQu ift. v^
* Die latente Wärme mnfs jedoch grofser feyn»
iAü^4ii Gran Glas ebenfalls um 2^5° heifses
forden find.' fcirwan hat die Capacität des
Wnt|lafes zu 0,174 gefunden, und durch ver-
ftmedene Verfuche finde ich die Capacität einer
|rttofeh Glasflafche 0,173; es ift mir daher wahr«
Üätalftlich, dafs die Capacität der Florentiner F^a-
ftwBri*iiicht viel von diefen Zahlen abweicht; Wira
jäfro,i^4lfür die Capacität diefes Glafes angenom-
men, fo werden diefe, 2.^2.5°^ Welche d*r Wis-
fflttthden 4*i Gran Glas des Gefäfses mitth$ilt^
«jfäie Capacität des Wismuths reducirt ==0,6,4°»
oW i355 Gran Gias würden um 25,4° **) zuge-
kommen haben. Diefe zu den fchon gefundenen
44i,i5° addirt," geben 446>55° für die latent*
WSrme des Wismuths.
**t Jtwtt genauer 0,040 1 1 » 34*5' : 8i*,& *- *• üV
**). Altem diefe, 2*hl ift für die beiden Capaci täten 0,04t
Und q}i^ mit 100,4° tu vertaufchen; dahingegen ift
15,4° für die Wärme 56,4° richtig. Es mufs daher wohi
«fn kleiner Fehleritt den Vorhergehenden Zahlen Statt
^
«jfcihv w%a*,:w&ficli fcfcon hehiertct* tatie'v'tlie-
«nft*nlfche-iMeA^e Öampf -äufgeftiegen , wo?**
dl 0 Summe *detf hierdurch1 verlöBten gegarijfeafc-
WÄnftö aufserortlentlicfc fchwer anzugeben ift.v,ft*
ZWifcben Will i<*h fie mehr zu errathen,' als zttli^-
ftimmpn, fachen* Alle 34 Gran dürfen jedoch'iiiflfc
auf den Verlüfr durch die Ausdünftung gerecftftjt
werden; denn aller meiner Sorgfalt ungeachtet
Ariifste ich bemerken , dafs ein obwohl gewifs fffyc
kleiner Thejl des Wismuths in der Geft^lt^fcM^
iier itt der Flüffigkeit fchwimmender Theilcbeft
•aufftieg; vielleicht wurde auch ein kleiner TheSt
Waffer während des Veriuchs verfpritzt* WeäR
wir nun auf diefe Vorfälle die HSlfte des Verhüte*
fedirien, fo bleiben noch 16 Gran Waffer übfigr
welche in Dpnpf verwandelt worden find., JXt
latente Wärme des Dampfes wird von Hrn., Watt, .
=== 94°° gefetzt: aber hier ^ann der Dampf nicht
1q heifs als jener angenommen werden. . Esift
fchwer, feine Wärme genau anzugeben j fch will fie
der Hälfte von 940 ° oder 47 o° gleich ietzen. E$
wären alfo 16 0rau Waffer auf 470 ° erhitzt vqordea;
1 G Gran Wismuth würden von derfelben (Quanti-
tät Wärm eft off auf 11190,4° erhitzt worden feya>
und ,i555 + *Q Gran Wismuth <wena vi£. Qr*to
xjui dem Waffer aufgeftiegen' wären)» .oder; 1671
Gran Wismttth würden auf ii3,qb erhitzt wo*-
d$n feyn. * Diefe Quantität Wärm^mufs, alfo nqch
zu der fohon gefundenen 446>550 addirt werden.
( €A J
«So findet; tnan :56o45° föfc dikganee Sdmfcie der
iiteütmi Wärme des Wismuthfe.^ U -:w < i. :^CT >
Es thutmir leid, dafs^zu Ende »meiner ^U«te^
fachung eipjge willkührliche Abnahmen eingeflof-
fea find; ich lege daher auf fie kein grofsea,Qfir
wicht. Nachher habe ich micK beynüht, die Wahr* ,
]$t dieCer Schlüffe zu beftatigen oder zu widtrlbr
geo\ indem ich vollkommen auf diefelbe Art Ver-
fifchi aufteilte , Bei wdchen die 'ßÜctang des Dam-
ffes ganfc oder ztim Theil auf gefcliicktd Art ver-
.Mifct wurAe. Ifel einem Verfuche gelang mir {die*
fefc ^ziemlifeh wohl1, und hier war die latente Wär^
fermif ^Ifeft Verbefferungen überhaupt fehr n^ne
anßoo0, . / '* 'ff
Ich wiederholte diefe Verbuche zu fieftim-
mnog der- latenten lYärnle, des Wismutbs tn^irere
Mdüe, wovon die Erfolge fioh inTJnachftehender
Tafel befinden. r* *■ . ; x
Latente Verbelferuhg< we- 1
Wärme nach gen der vompla- Ganzejlate^
le an^enoroÄ^ien
W^irme
^Mittel
4^S
ite'Wwrme.
440
440
49*
495'
21:*
475
. Aus altem diefem erhellet» dafs wir die; Wahrst
fcut nicht überichreiten werden ,, wenn *wir die Ia»*7
terte Wärrn^ des Wismmbs^u 55o° «nnehmta. i i
/ t 3'* 3
Aof eben thefo Art habe ich zwei Vufmft
zu Beftimmung der latenten' Wärme des ZinH*l&
gefttllt , deren Refiiltate folgtaefe find: < i *- '
Mittel 507*
»• — I; 495 I * ' \ ^V.
Diefes trifft fehr genau mit der iJeftimmung üMjk
ein, welche in B 1 a c k's Vorlegungen meinem V*
ter zugefchrieben wird.
Der Zink fchmelzt nach Bergraan n'$ Astf*
be bei 7000 Fahrenhei^ Indem ich diefeak«r%
wiefen annahm, machte ich drei Verfuche idpr
die latente Wärme des Zinks auf ähnliche Art/ ab
ich ße bei dem Wismuth beschrieben habe. Bto
Refultate waren folgende :
VerfucH
Latente ;
Warme nach
der erften
Berechnung.
Verbeffe-
rmig. •
Game laten*
te Warme. '
1
»
5
40°
. 47ß
445 .
»8
2%
5*
5*8
498
475
Mittel
4«9
'
497
Bei diefep Verfachen ift der Verluft "weg*'
des Dampfes dicht berechnet) worden ; jedoch Mfc*
ach mit Hälfe der durch Uebing erlangten Fertif*
keit bemühet gjewefen, ihn fehr kleiö zu raacbexw-
Den Schmelzungspunkt des Üleics fand fck
über 584°^ Wegen der Kürze meiner Therm*
meter&ale konnte ich. hdhere Punkte nicht a*> -
geben. loh vermuthe daher, dafs 5<)40 , weldfar
Dr. Irv ine gefunden hat, nicht merklich voniffi
C 5»» i
tftkAeft abweichen.. Diefe als richtig vorausgeht
htet Hellte ich wfchiedene Verfoche «her die htff
leite Wärme des Bleies du. H&rbfei ift vorzügtfeft
bäinfrkenswertli / däfs das geSfptimolzene Blei nie
t^jrid Dampf v^rurfacht, als andere Metalle, wenn
Hlpcb mit der gröfeten Behuifamkeit ;n Waffef
grfgoffen werden, und hiervon wird die AMache
tuider folgenden Tafel erhellen. ' ' < A
?** .„f. ;■ . :.- u -•' ..:- :k . i r ■ -, /• :
< ferfuck* über die latente Wärme &*BMt*>* l
£j-*lK
T'Jtf!
Bei dielen Verfuchen habe iqh zufällig das
Gewicht des gebrauchten Ge£äf$es, aufser in de*
beiden erfte» Fällen, zu beftimmen unterlagen J
dilm'nng^achtet läfst fich fehr wohl fefaftetit»',
dA *e Äifttle^e ' latent^ Wärm£ de* Bleies i5^6
fcy. Eine gewifs unerwartet kleine Menge , wplj
che ich aus mehr$m Verfuchen, als hier befchrie-
bei^firfa^mit Sorgfalt fchlofe ;* oh66 dafs4&iv.eii
neu wcfe^tlichen Mangel an Genauigkeit entde-
cken, bondte. Bei dem ^weiten Verfuche, wo et-
was Dampf aufftieg, fchätzte iah den Verluft 4
Gram Nimmt>wan any daf& cüefe <4 Gran, wie
bei dem Verfuche mit dem Wkmythe, 4%&° W^-
n»e?6ätbalte*,'ib beträgt 'der brerecHMete fttfafttt
2Uf IWtenöea «STfUtaUd«» Biete? :a<*3»y wgkfcsfttlift
Eigenfcqaft diefes Mertalls. - - Ji
ntft ^t)erLd^i|eJliBVpei-; d& Wnoth' '^ Ä#»
Ä&g' feines WäKr^ifs' in" tÄ'fcfRfehtu^ %&&$
mtelkalbe, ittiS*hw*f*t:^ Der Schrrvelzw^pu^H
des Schwefels wird^ife 4mi&tehTl#gp^g Igfemitinftfr
lieh 212° F. *) angegeben. Diefes ift aber pfeift
wenn er eine Quantität, Ssfrwef^l fin kochendps
VVal^wir&^A|o es ggipz 4nvSfiw4?r^ b^^^ft ^^ÖÄ
Jeder-Vt?rfitchL" den ~fch Ta tnachen^eieeeöliäi
hatte, r überzeugte Lnpchi dals4dasj Fliefjen «Oft
Schwefels in der Nähe chis 2ä&9 Stitt fineje. Ich
fage in der Näie, weil dir Mittfcfeiluig deitWftnM
nntej den Tl eilen des v%KvteFe]sjfehE langf»
gefchiehu und da^-Tfoerniometör oft rriit -fette»!
Schwefel überzogen ift; daher daffelbe , die Urfe*
«nb v*$tttoj?J xfäctie «e win^gftwfs köter ift,
ils die FiüfftgMtJy 'fcbäeteher estftefiet. .* Be£*tif
V(erfu,ch^n zu, ßeftimmüng; diefes .ßüfrlftteS (mufc!4wi
Thprniometer heffggfljg J?«wegt w^ften,,,, Die&^
fclge aus meinen Yej$ucfyeni zur^^fipdu^g der J^
tentkn'Wärnie des Schwefels werden in iojtencfo
raffej angegeben. - » .
-*rr ».'*'• .' ::*. rna*i ;■ ' *7 /;rir2Jv .".» i! » atf»
?>j.».>
z*W^
l!;J(
r1»
2
JGanze laten-
**) *ei'<HU'«H6*1&*eJtö5t.n,ti'J »*« ^.'Ä1^
t 3i5 3
;* *r,Bet diefen Veäfttähenlhabe;ich dfWCajfeciiät
§$J)qßeJ*l£ vei7nö^ej>neiner-ejge4ian. Verfitftlft
$B ^gendmnaßa^ jYfilcke .vöb der ^eftknrhafi^
rjpaa's Äicbto.tieiTyeyföhiedöniiftl'j^Ih den'iÄ**
j§{n $ä£fen ,&fcbe lieh mdeh tganr *o# ffcftöln T b*fft3
Ja^ t^ernje togßg^iien Zahlen ^e Waffe itv'ic^r
flfcflT?H Riefet ^»Uoy&iWgnnz nntadeHurffc find. Ib
ijjj^m^^l^ h^t^fc^yctfausgeXetet^ rdafe. die HaäW»
i^jßgl^jt fdi^ X^m^ra^^r des ;ScHmelzungspu«kJ
ff#^bep welches, idhduiTcbgähgig f Or wahr halttff
^fägtfetiffiNti einig« Uebungerfcnader/fc; jdm Augöft**
WJ^^YäS dejn Gerinnen der in :r der FMffigkäit?
■fcl^in^wi w4en r.Tlreile iv'ahrzuÄehrn^n. Bei d^i*
^rtkeh^en ipit dem SüixyefeL verurfacht befonder*
WfaYfßWctä&f&gmg dtefes Umftandes grofse Feh*
[hgfuffpff ich » wurde anfänglich in grofee Verlegen^
4HHt gefetzt, ehe ich meinen Fehler bemerkte. ^
i4(i ■»"
Jlifc^i<*Ätt/i£j - Tfl/rf des Wärme febjfs bei atM
W>o «r ,. Msher ^i^iterfüch$enJK&rpern. •* :,G,T
Ei«
Wtllrath
Gelb Wachs
Zum
Wismutk
Blei
Zink
Schwefel
Selinftfl^
i* Latente
*™&mti&*i
..^ärfne* '
. &*•**: s.
J5fr5I0**V
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4P
476
594
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550
162
700
493
H3^8
r *
Diefelbe "in Oracle*
aüfdie^Cäpicität Sei?
Waffers rediwtftfdl
35
25>ö5
5,604,
48,5
«7,145
.117
[ 3i6 } i
: In alte* diefen Fällen dftj die latente Wäf*me i»
Graden clor Capacität des Körpers im fettete Eflfc
ftande ausgedruckt worden, aufcer bei dem W*B*
pathe midlgelben Waxrhfev tvo die Grade nacti'd*
Cflpacitat im flüffigen Zuftaode beftifrfmt fin^J 4MB
terfuehte diofe zuxeduciren, umie beffei* ^er^W*
then 2Uikönjuen, -indem ich-tfie fpecififcheiViri*^
des Wachfes/urwl WaJtothe im feften Ztrft^rrde4||
beftünmen facht**; allein ich "habe ; Ivejgerf ^ü-
^Veichhek ubbC fiälgfich <wt*ge!ft*<te$ VerfcMuciiJ*
der lalenteba .Wärme , wodurch ein feto niWMJIfr ;
Grad der Wärme für beide Körper entftiht, jftii-
*ea Wünfcb -bierini nicht erreichen kööflefc. 'T)BW
Zahlen find daher für ihre latente Wärifiefcte kNftV
Bei Betrachtung der obigen Tafti wird fefc*v4dife
VerbaltDifs wahrnehme», wonachfifch -die QtAMtt
tat des WärmfeftoEfs richtete-; unfehlbar nfmmtf Ä
nicht mit der Strengflöffigkeit zu; aber fie feg
^^foheir^ich. einige Ver^imtong ri^ dtfr,
ven Capacität jie^A«KorpeR5 -{i^fiaup feften
flüffigen Zuftande. Es ift daher die BeftiuiuiMg
4er Capacitäi eines jedenMptaite im flbffig^%j^
ftafede * das Qtieckfilber auageWbmm en , als qftp
äufserft fchwere Aufgabe Mit betrachten. . ,f "*
! - . ; .... &"
! — *,t
I . ' ^ . ' i -,-■«&!
VII
x **r i
vir. '
ftefchreifuing eines. Qebläf es tum Löth*
fohre nÜt* Hülfe des Waff erdrück^
- '"'.vom
Prof. Lu dicke in Meifsen.
Miefes Irijtnimentilt von dem Abb* Melograni
erfinden worden ,' und wurde von ih*n für die kö-
aigjU Mineralien -Sammlung zu Neapel gebraucht.
Ein- Engländer, Namens Greenough, -erwähnt
(fefrjbea in einem Briefe an Hrn. Cf i ch o 1 f o n , in
dft$» Journal , Sept. i8o4- , mit ^dem Bedauern,^
fc&£i* keine genaue Nachricht von deffen Einrich-
tung "geben könne, weil er keine Zeichnung da-
*op, entworfen habe;, und es daher nur ausJem
GedScbtniffe befchreiben« muffe.
Zwei Glaskugeln (Fig, 2. Taf . IV.) von fchick-
licher Grölse waren an ihren Hälfen mit meffinge-
rtfe» Ringen verfehen; eine derfelben hatte ein
Ventil oder einen Schliefshahn , welches von bei-
den wiffe £r nicht mehr mit Gewifsheit*; beide
fchloffen unter rechten Winkeln auf einer Rohr?
rem eben diefem Metalle an einander. Die Röhre
tfarmit den vertikalen Ringen fq verbunden, dafs
Eck die Kugeln um diefelbe herumbewegen liefsen.
Gefetzt nun, die untere Kugel fey zur Hälfte mit
Waffer gefallt, Co wird, wenn min die Kugeln
tmdreh|, da« Walfer aus der obern Kugel in die
Annal. d. Phyfik, B. 38* St. 3. J. 181 1. St. 7. Y
I
t 3** 1
untere laufen, 'und" einen Luftftrom unterhalt«*
welcher , weil die obere Oeffnung verfchloffen A
in die Seitenröhre-un4 durch deren Mündung fcö*
men wird , vor welcher fieh die Flamme befin^Ä*
Wenn das Waffer beinahe ausgelaufen ift, we^lril
die Kugeln wieder umgedreht.
Muthmafsliche Ergänzung die/er unvollßäniigm
> _ Bcfchreibung.
Da diefes teebläfe weniger Radin einniimai
und leichter tortzufchaffen ift, als das 1739***
i. Bande difefer Annalen von mir befchriebene Oj*
lindergebläfe, fo dürfte * es* vorzüglich bei
#fchen und mineralogifchen Schmelzverfuchen
Nutzen feyn» Allein es ift viel zu unvollftfjdäf
beschrieben, als da£s ein Mechanicus hiernach«*
beiten könnte; und obgleich der Verf äffe* ist V|b
xier zweiten Figur den Durchfchnitt des mittfonr
Theils zwifchen den Kugeln vorftellt, foift in
felben blofs eine mitten hindurch gehende Rdltyft
für den Lauf des Waffers angegeben ; .von der fJt
ge der Luftröhren findet man aber gar kein Malt
mahl. Um diefen Mangel einigdrmafsen zu etf*
tzen ,' Jchlage ich folgende Einrichtung vor,jwd»
che mir die ehtfachfteztt'feyh fcheintj und £•
blofs in diefem Falle Statt finden* kann, wo 4|
Zu- und Abflufsröhren fehr enge und nichts Wä
weiter als die Mündung des Löthrohrs feyn dadbtt
Die Zeichnung Fig. 3. ftellt den DurchfchrtÄ
des mittlem Stacks zwifchett den KugeJ^ in
C 3*9 )
Höfte feiner1 wahren Gröfse vor. Die me^ngene
IWTung einer jeden Glaskugel ift auf der convexen
SUite eines halben Rohrs angelöthet, welches et-
im um 1 Zoll länger als d$ r Durchmeffer der Faf-
Jtt£ ift», \ind eine folche Krümmung hat, dafs
beide halbe Röhren vereinigt ein Rohr bilden»
welches die horizontale * an diefem Orte gut abge-
«feihete Röhre nebft einer in.Oehl getränkten Be*
lederung umfchliefst' An der horizontalen Röhre
und zwei Ringe oder A Matze d, d, d, d ange-
feflttht, \yelche das Verfchieben d$r beiden Halb-
Tühten .verboten. Diefe beiden .Halbröhren wer-
dfea auf beiden Seiten an den hervorgehenden
Theilen von zwei Ringen c,c, c,c zufamznenge-
h*ftfln, welche Ringe mit Schrauben verfehen
%tr um fie, ohne der Bewegung der Kugeln bin*-
«Wrüth .zu (eyb , an die horizontale Röhre mitteilt;
4& ßele'derung luftdicht anfchliefsep zu können«
In dem Hälfe eines jeden Glafes befinden Cch drei
Röhren ,x die £ oder wenigffens \ Zoll von ei^an»
der ablieben muffen, damit zwifchen ihnen auf
der horizontalen Röhre noch ^aum genug zur Be-
Itdenrag übrig bleibt« Von diefen ch^i Röhren,
welche fo lang find, als der Hals .tief ift, dürfen
rite beiden äufserften nur ein wenig. vreiter als die
Mflndung des SchinelzrohrS, etwa ^ Zoll, die
Mittlere aber kann -fa oder Txf Zoll weit feyn,
Di« horizontale Röhre ab hat drei Oeffnung^n,
frtlche auf die, frei Röhrfcn heider Glaskugeln paf-
fen puffen. Die mittlere Öffnung/ geht mitteilt
1 Y a % ' •
c w y
einer eingefetzten, eben fo wellen, öd^r ein:***,
nig weitem Röhre, als die ihr zugehörigen HA*
ren , vertikal hindurch. Die ' Oef fnung e für die
Zuleitungsröhre der Luft befindet fich oben, wd
die Oeffnung g befindet fich uirfen; aurtfi dtft
trird die vom Waffer aus der untern Kugel atugh»
* tfiebene Luft in das Löthrohr getrieben.. MtM
befindet fieh ein Hahn , welcher vor dem Unmifc*
den der Kugeln verfchlöffen, und nachdem-«die Kö»
geln ruhigj^ftefren, geöffnet wird, damit das obert
Waffer durch die mittlere Oeffnung fqbon e»a#
anfängt zulaufen, ehe cKefe Luftröhre offen ifc
Hierdurch wird das Eindringen des Waffers in &*
fes Zuleitufigsrohr verhütet.
Bei viel weitern Röhren hätte man die-IMjfc»
te, die in beiden Kugeln über die Oeffhungy ftefcfr
bis nahe an den Boden der Kugelfi verlängern ttflt-
fen; welches auch hier gefchehen kann, wenn äff
Röhren nicht enge genug ausfallen foJlten. #&
Anfchung der Stärke des Luftftroms bei einer ÄJ-
chen Mafchine, um ein kleines Scbmelzfbuer wf
der Lampe zu unterhalten, darf man boffentÖck
nicht beforgt leyn , welches man aus dem LuftÄ*
me bei einem gläfernen Tachypyrio fchliefe»
kann^ dahingegen dürfte die Verminderung fät*
Stärke, welche mit dem Herunterfinken <Jbs qbm
Waffers vor ficti geht, auf das Schmelzen zuwe&a
einen nachtheiligen Einflufs^ haben, und hieriafe*
das hydroftatifche Cylindergebläfe einen unläagh*-
reu Vorzug. , * • .
[331 }
''■••'■ ^ ;• '-■ VIIL .'■■"■■ ■• '
%erfuche und Beobachtungen über die
Medu.ction der Kiefelerde dufch Kohle
Ui*.<£ Elfen* und chemi/che Analyfe des
, ytoHleh/toff haltigen Sillcium-Elfens ,
vom
' ' Prof. % Stromeyer in Göttingen,
'f^örgel. in der kömgl. Soc. zu Göttingeh am 4. Mai 181%.)
Im Auszüge. *
.Die höchft merkwürdige Entdeckung Davy's,
.dafs* die Alkalien und die fogenannten alkalifcheii
Erden zulammengefetzt und Verbindungen eigen-
.tnÄmlicher metallifcher Grundlagen mit Saueritoff *
.Jfatf, beftatigt nicht nur eine von dem grofsen La*
.toifier auf THatfophen gefttUzte Vermuthung,
fofidern eröffnet auch: für die Chemie, und über-
haupt für die phyfikalifcherf Wiffjenfchaften , eine
neue Epoche von dem weit ausfehendften Inter-
-dOfe.' Es liefse fich demnach als fehr wahrfchfein- »
lieh vorausfetzen, dafs auch die eigentlichen Erden
ähnliche Zufairjmenfetzungen feyn , und gleich den
Alkalien und alkalifchen Erden , aus nietallifchen,
iniV Sauerftoff verbundenen Grundlagen beliehen
• möehten. Indeffen hatten bisher fowohl die von.
Davy Sls auch von andern Chemikern »mit der
Volta'fchen Säule angfcftellten Verfnche hierüber
noch keine befriedigenden Auffchlüffe .gegeben
[ «22 ]
Dlefes veranlafste unlängft den bekannten fcRw^B*
fchen Chemiker B e r z e 1 i u s , in Betreff der tkt&
erde einen dem ähnlichen Weg einzufchlagen, cÜk&
welchen zuerftT hepar d und Gay-Lurfftfc'^l
pavyfche Entdeckung der Zufammenfetzung &
Kali und, Natron beftätigt haben. Er untefw*nlf
diefer Abßcht ein Gemenge aus Eifenfeile/Kxft»
lenpuTver und Kiefelerde in verfchloffenen Tieg&i
einem fehr heftigen Gebläsfeuer, und erhieki*
durch vollkommen gefchmolzene und zun} 'ÖWl
ductile Eifen - Reguli , welche , mit Säuren beliiö*
delt, jedes Mahl Kiefelerde in bedeutende^ M&f»
aurückliefsen , und mit Schwefelfäure mehr "Um*
ferftoffgas entbänden , als eine gleiche Meng*1 Hb
nes Eifen unter denfelben Umftanden giebt. K* ÄW
diefem Verhalten der Jifen - Reguli glaubte BW*
«elius fchliefsen zu dürfen, dafs die £ief«fme
hei der Behandlung mit Kohlenftaub und EifirffÖt
fpähnen durch erßere reducirt forden fey/üwd
fich in diefem reducirten Zuftande mit dem Eife»
und einem Antheile Kohle verbunden habe. *
Diefe Verfüche fchienen Hrn. Stromeret
von der gröfsten Wichtigkeit, fowohl in wifflfr
fchaftiicher als auch in technifcher Beziehung, «r
"feyn, indem es ihm rriqht unwanrfcheinlioh döftk-
te, dafs fie uns zu einer genaüern Kenntnif^te
doch immer noch nicht*Völlig .aufgeklärten ÜWc
des Stahls und Gufseifens und deren Madificilte-
nen fahren könnten , bei deren Aüflöfung in S*
Ten man bekanntlich ftets einen bald grofseru,&*fi<
>
[Sä?]
kleinem kiefelerdartigen Rückftand erhllt, med
dafs felbft der Eifenhütten-Procefs hierdurch einen
böbern Grad der Vollkommenheit erhalten könne*
Sobald er alfo durch das Octoberheft der fchätzba-
tm Gi Ihert'fchen Annalen der Phyfik vom vori-
gto» * Jahre *von diefen Untersuchungen1 Kenntfttfil
Schalten hatte» unternahm er tsfogleichy die Ver-
ibebe des fchwedifchen Chemikers naohfcuatfbesten,
und die . Thttfachen , wgcaui B e r z e 1 i tTs feine
Veqmuthimg über eine Statt gefundene Reduction
der Jüefelerde ftützt, zu verinciren. Es guckte
ihm .auch fehr bald, nach einigen vergeblichen
Verfuchen, mit Hülfe der Efle eines fciefigen,
Schmiedes * indem die in . dem akademifchen Xa*
boratorio befindliche. Elle zu fchwach war, ähnlii
ctaEifen- Reguli, ,und zwar mehrmals von defc
(fctfse einer Erbfe , zu gewinnen« tr befolgte im
Allgemeinen das von Berzelius angefahrte Ver*
I foferen» nur. nahm. er ftatt der Kohle Kienrufs, weil
tr befürchtete , dafs das in* der Kohle befindlich»
Alkali lieh zugleich mit reduciren und die Eigene
febaft des Siliciwn - Eifeas in etwas abändern möch-
te^ fo wie er/fand, dafs daffelfce Fluorium enthielt*
iö bald zu deffen Gewinnung flufsfäurtbaltige Kie*
felerda angewendet war. Auch wurde <ße Maffe,
wi*bei,Reductionen Von Metalloxy den , noch mit
etwas Leinöhl angerührt. Die durch diefes Ver*
fahren^ gewonnenen ReguÜ des Silicium- Ei feirs va>
nlrteu in der Gröfse unck Farbe, dem Glänze, der
Hjrte, der Ductjlität und dem Gefüge nach unge-
mein., Iiidefe liefen ßt'hi doch »i>r Haupt- Vaä*
/ t£t$n davon unterfcbeiden, welche auch in
hang d$s M^fehung^verhältDifTes, .wie die
derselben ergib* ydu; einander abwichen. . $j£
c^efen zeichnete fich die. erfte durch ein hlättägpr
fei*miges: Gefügt aus, hätte ' auf der* Obenflatlii
inetftvtfin, ikryltailittifches Anfehen, und* bfe&^lfr
yiftBM :£e pelirt wurde, in der Farbe auffallest
Aehtiliotkeit, mit iPlaüs* • - Die zweit* .Varietät ah«
nelteJm/fiefäge und auf dem Bruch© ungemein
denvgemtinen Gufseifen; die Kugeln der IV Ihn*
fielfrrf jneift glatt amd glänzend au» , und nahm«
durtibiJPohtiut jeine zinnweifse Färbt an, Die drM-
$t iVarietät, welche dem iweifsenGufseifen glich,
htttfe; ein «tichtkorniges C^Füge, und kam in der
Farbe dem Silber am'titchften. Diefe drei Varie-
täten waren- fammtlich. fpröde, heften fich: ah«
bei 'verfichtigem Hämmern etwas abplatten«, „|»d
öur änfserft fchwierig pulverifiren. . Die vierir Va-
rietät war ftahlartiger Natur, und glich dem Stahl
in lüaficht des Gefdges,: der. Ductilität, der Hirr
tßyoder Farbe, des Glanzes und der Politurfähig»'
kfeit 'anfallend, liefc fich auch wie Stahl hart«*
und lief wie diefer hei vorfichtigem Erhitzen auf
der Oberfläche mit Farben an. Von diefer, Vasfer
tat. kamen zwei Abänderungen .vojyi wovon die etee
ein grob - ftahlartiges Gef uge befafc , * und nur Mb*
ductü war, aber dabei fo hart, dafs 'Stab- tptf
Gufseifen beim Hämmern» darauf tiefe Eindrücke
• davon annahmen.- Die andere Abänderung hing»
' * •
** • •
§9* aetfc^n^te #h durch ein Tiöcllft feinkörhiges
(Wögenuhd vollkommene Ductilität aus. Das fpe-
Ktfftfchö Gewicht1 des Siliciuin - Eifens vatiirte zwi-
$bin 6^77 lind £,324 1 und fie} dtirchgehends
omTo Viel geringer das, je reicher d&r Gehalt der-
ttben an Kibfelerrffe und Kohlertftoff war. Daffel-
<9 wurdö ftark vom Magnet gezogen , und war- ein
JfWöteföicher elektrischer Leiter. f
1' Kugeln diefes 'Metalls mit Sä*en digörirt,,f>fci -
-Äefe^keine bemerkbare Wirkung darauf äufserten,
*Mäeüblofs gefchwäfzt, öder auch grau , und ga-
Mn eine Eifen-AuflfcfongVohne übrigens an Ge^
fcrffc und Gtöfse merklieb verändert zu werden,
-Hierauf calcinirt, brennten fie fich mehr oder we-
tfg&t weifs, ohne auch* jetzt ihre Gröfse oder G& *
fodt auffallend zu ändern. Diefe durch Calciniren
tfcllkofcnmen weifs gebrannten Kugeln wurden vom
'•fagnete noch fekr ftark gezogen ,, und gaben , in
-ftatzfätore oder Sälpeterfäüre geworfen , unter Eni-
*4Ö*dting Von Wafferftoffgas oder Salpetergas aufs
fefcte Elfenauflöfung^n » und verlohreh diefe Eigen-
-febaft nicht eher, als bis 'fie durch fortgefetzte
lieb&ridlung mit Säurin in einen gelatinüfeh Zu-
"fcsöd verfetzt worden waren. Diefer gelatinöfe
•JSoftand vArhielt fiqh völlig wie die reinfte Kiefel-
-f«de. Dagegen ' Kohlen- Eifen- Reguli, welche
Mofs^clurchZufammenfehmelzen von Ei fen feile *uöd
i^ienrufs erhalten waren, und im Gefüge auffcA-
Idnd der zuerft^ genannte^ Varietät desSilicium-
Eifens ähnelten* mit denfdben Säuren behandelt,
t 3z6 ]
•
zwar auch Kugeln zurüeldiefsen Reiche nochgin:
die Geftalt und das Volumen der Angewandt« £i-
fenkugeln hattdn; allein diefe verbrannten bein
Gkihenwi* Kohle» ohne Hinterlaffung eines wig*
baren RüGkÄandes *
Das bei Behandlung des Siticium -Eifens mit
Salzfäure oder Schwefelfäure fieh entbindende
Wafferftoffgas war kohle nftoffbaltig, und führt*
bleich dem, \*lches Gufseifen giebt, ein fätides
Oehl in reichlicher Menge mit fich, fö dafe *
SperrflOfßgbeit fleh dadurch färbte und Sinkend
•wurde. Auch entftand während der Entbiodimg
diefes Gas ein ähnlicher kiefelartiger Schaum, wie
folcher unter denfelhen Umftänden beim Gufeeifeß
wahrgenommen wird. Die Menge von Wafferftüft
gas, welche das bei der Behandlung des Silicimn
EifensinSalzfäure fich entbindende Kohlen-Wa^
ftoffgaSÄnthieit, war ferner, einem eudiometrifcben
.yerfache zu Folge, ftets grüfser, als die ift, wel*
che eine gleich grofse Menge Staheifen bei derfel
ben Behandlung gieht. Auch fiel diefelbe \*äü
Mahl um fo gröfser aus, je mehr Kiefelerdc auf
dem. Metalle gewonnen würde. So gaben na8
Mifligrammes.der blättrig-körnigen Varietät 22,67
parifer Cubikzoll Wafferftoffgas (bei o° Ten
peratur und 28" Barometerstand), und 1 1 1 o,5 M*l*
Jigrammes der fübducülen fiahjartigen Variet
92,298 parifer CubikzolJ ; während im erften i
»ur 864,5 Milligramm es Eifen und im ander» 1
1053,448 Milligramm es Kifen aufge^
Watefi. "Dagegen 1000 Milligramme* des Stabei-
fens, deffen fich Hr. Strom eyer zii allen diefen
Verfuchen über die Reduction der Kiefeierde be-'
Hiebt hatte, »und welches d,g85 wirkliches Eifen
enthielt, mit eben diefer Saure bis zum völligen
'Jtaflöfen behandelt, nach eirrem Mittel aus drei-
4tafaehen, iror 20,4^6 parifer Cubikzoll Waffer-
töff entband. ♦'
'•*'' Aufser,der Kiefeierde kam übrigens in die*
loa Metalle nur Eifen und Kohlenftoff von Nach
'hinein Mittel aus tjnehrern Analyfen betrug. die
Einige diefer Subf tanzen tum vho Theile des der;
*Analyfe unterworfenen Silicinm - Eifens in
, . ti Vmdet, 1. ^yari€A. 2. Var^g. . Var. 4. «• Ifcr. 4* 0.
'fiten 85>35*8 87,4306 91,15*6 95,ano/ 96,178»^
''XbWcriftoff 5,3957 4»6°°o1 5>3644 Mo*^ - i,°8oo
SÜicram ao, 1445 * 17*3161 10,5441 6,5505*. ^4,8090 ,
, - — -v J — : ' — — - , m
• '110,8930 "109,5467 107,0611 105*8*68 102,0670
'Der Jjfohlenftoffgehalt iftfcei den beiden erlten Va-
"tieitSten durdh Verpuffung des Metalls mit Salpe-
Wbeftimmt, bei den beiden andern aber blofs aus
'dem Verlufte berechnet worden, welchen das rück-
'ftänÖige Kie(elpulver beim Glühen erleidet.
*' u.Hr. Prdf. St om eyer hält fich durch alle
•diefe Thatfachen zu der Folgerung berechtigt, dafs
•ffifc mit Eifen und Kienrufs auf die angegebene Art
behandelte Kiefeierde durch letztere wirklich zu
inem Metalle reducirt worden fey, und fich iu
elcm Zuftaude zugleich mit etwas KohlenftoiY
dem Eifen verbunden habe. Denn die Kie fei-
te als blof> ^flltig in der Mifchung anzufeilen»
v
dagegen Ttperfe ihre bedeutende Metigt uadibr
conflantes Vorkommen; fo wie unfere bisherig«!*
Erfahrungen von dem Verhalten eines gefbhmütt-
nen Metalls gegen pulverulente erdige Rorper-p*
gen! die Annahme, dafs die aus dem Metalle 'ge»
fchiedene Kie feierde, Als folche mit dem Bfci
blofs meehanifch oder pueh cheniifch verbimdrt;
gewefen fey. Und diefesgerhalte feine vollkoräfflt*
ne Bestätigung i)i durch den Umftänd, dds man
bei der Analyfe diefes Metalls beftändig einengt-
, deutenden Ueberfchufs erhält der durchgehen*
im Verhältnifle zu« der gewonnenen - itiefttqftfe j
fleht, und faft jedes Mahl etwas mehnralsifie
Hälfte' derfelben betragt; und 2) durch die auch
fchon von Berzelius erkannte Eigenfchpft dfcfa
Metalls,' mehr Wafferftoffgas i\i feiner Behamütttg
mit Säuren zu geben, als eine gleiche Menge. rei-
nes Eifen unter eben den Umftänden giebt; «ad
dafs diefe Wafferftoff menge gleichfalls, ganz der
Menge der Kiefelerde proportional ift 9 welche
aus dem Jdetalle gefchieden wird. Da übetfi*
nur metallifche Körper in Behandlung mit SiurtJ
das Waffer zerfetzen, fo gebe diefe Eigenfc&lft
auch den ftärkften Beweis für die metallifche.N*
tur der verbrennlichen Bafis der Kiefelerde, iwtfr
.che, von aller Analogie abgefehen, auch dams
hervorgehe, dafs die Geschmeidigkeit und elektf*'
fche Leitungsfähigkeit des Eifens durch Verö-
dung mit Kiefelerde - Bafis nicht zerftört iwk-
den fey. •
[ / **9 1
Beebne Äia^ nun* den in der blättrig - körni- .
gen und in der grau-gufsartigen Varietät des SiU-
aijp- Eisens aufgefundenen Eifen- und Kohlen-
^offgehalt zufamftien, upd nehme das am Hun-
deart fehlende für Silicium an, fo gebe diefes,
mon man aus beiden ,Beftimmungen , die übrigens
nsr unbedeutend von einander abwichen, das
Mittel zöge , die Zufamm^nfetzung der Kiefelerde
ia,iop*Theilen an, zu 46,0069 Th. Silicium und
^99? 1 . Th. Sauerftoff; oder 100 Tb. Silicium
I lEerbüqden fich , um zu Kiefelerde zu werden, mit
JJ3,3So.T.beilen Sauerftoff. Eine Iteftianmung,
die, obgleich fie unmöglich ganz fcharf feyn kann,
dennoch gewifs von der Wahrheit fich nicht f ehr
entfernt, indem das chemifche Verhalten «diefer
Erde offenbar in derfelben auf einen , wo nicht
noch gräteen^, c[pch auch nicht viel kleinern Sauer»
ftoffgehalt fchliefsen laffe.
Ein Paar mit Kiefelerde, Kienrufs' und Sil-
ber (anftatt des Eifens} ängeftellte Reductionsver-
&che, in der Hoffnung, ein völlig kohleAftoff- ,
freies Silicium- Silber zu gewinnen, und durch
diefes eine fchärfere Beftimmung der Zufa^nmtenfe-
izung der Kiefelerde zu erhalten , entfprachen die-
fer Erwartung nicht; denn auch hier bildete fich
eine dreifache, aus Silber, Silicium undKohlenftoff
keftehende Verbindung.
Nach diefer Beftimmung des Mifchuirgsver-
hältniffes der Kiefelerde berechnet * enthielten die
r 33o i
obigen Varietäten des Silicium - Eifens in 100
Theilen '
Eifen. Silicirun. KoUnft.
85,35*8 9>**79 5#95
87»43o6 7f9^i 4i^
91,15*6 5,7350 5,114*
1) die blättrig - körnige Varietät
2) die grau - guli artige — <
£) die weifs - gufsartige —
4) die ftaKl artige Varietät :
«) die rubductile
£) die vollkommen ductile
95>J"19,3>"H*
96,178» 3,21^4
Am Schluffe diefer Vorlefung^benachrichtigte
Herr Stromeyer diekönigl. Societät nocfi, <bft
es ihm auf eine ähnliche Axt auch geglückt fejj
die Magnefia und Glucinerde zu reduciren/miif
ihre xnetallifchen Grundlagen in Verbindung töt
Eilen und Kohlenftoff darzustellen.
y
I
C33i %l
+
/
IX. •
versuche;
tUr die Vörtheile der breiten Kut-
fchenräder , *ft
vom
Grafen yon Rümford in PaTis *).
Wenn man eine Kutfghe über das Pflafter rollen
Seht, fo bemerkt man« wie die Kader immbr
bechts und link» in die Vertiefungen der Steinfu-
gen gleiten, und dann gegen die Steine ftofsen,
welche diefen Steinfugen gegenüber ftehen. Der
Wagen erhält hierdurch eine fehr unangenehme
Bewegung, die Reifen nutzen fich ab, und der
Zug wird ungleich. Je älter die Räder werden,
defto runder werden die Reifen (die ürfprünglijch
flach find), defto mehr gleiten fie in die Steinri-
Jzen, und defto unbequemer wird die Kntfche.
Herr Graf von Rumford llefs fich, um die*
fem Uebel abzuhelfen, 4 Zoll breite Räder an fei-
nen Wagen machen", und fand , dafs der Wagen
mit diefen viel leichter und vi6l fanfter gehe, als
mit den vorigen- p •
Um die Vortbeile der neuen Räder gegen diö
alten genau beftimmen zu können, f teilte er fol-
gendf Verfuche an.
*).Aus dem Monittur völlig. April 2811. aoegecoftn ton*
Dr. Btnzenbejrg. •
['35i ■>.. . n, '
i-
Er brachte vorne an feinem. Wagen eine Fe-
derwage an, an der die Pferde zogen, und dert§
Zeiger ihm in jedem Momente die Zugkraft derlei*
ben angab. Dann gebrauchte er dreierlei Räder,
welche folgende Dhnenfionen und (gewichte hatten:
I. II. m.'* " '
r Vorderräder 5' 4" 5' 2", 5 3' 5", 2 par, M.
Höhe \ 3er Hinterräder 4' 9", 2 4' 8*, 8 4 8'
Breite der Reifen 1" 9" 2" 3" 4
. f der Vorderräder J24PL 174 Pf ^ 24oPfi^nd.
Gewicht ^ der Hinterräder 226 - 258- 560 - . ,
Gewicht der vier Räder 350 Pf. 432 Pf. 600 Pfund.
1 Wenn der Wagen die neuen Räder (III.) hate
te, fo wog er 1721 Pfund. Bqj den Verflachen
trug er 3 Perfonen, die zufammen 400- Pfund wo-*
gen. (Graf von Rurnford, fein Kutfcher und
fein Bedienter.) Das. ganze Gewicht, das die
Pferde zu ziehen hatten, war alfo 2121 Pfund*
Wenn mit den Rädern I. und II. Verfuche gemacht
würden, fo wurde fo viel Gewicht hinzugelegt, als
ihnen an den 600 Pfunden , welche die neuen Räder
(III.) wogen, fehlten. Herr Graf von Rumforcf
bemerkte, dafs die alten Räder befchwerlicher gin-
gen^ auch wenn er die Gefaichtszulage von . 12Ä
Pfund wegliefs; Ja er glaubt felbft behaupten 4«t.
dürfen, dafs die Kutfche fich auf den alten Rädern
fchweter ziehen läfÄ, wenn fie leer ift, als auf
den neuen, wenn fie 4 Perfonen führt.
Auf dem Wege nach Verfailles, zwifchen der
-Brücke von S£yres und Paffy, ftellte er folgend^
Verfuche auf dem Pflafier an. Es betrug die Zvg*
Kraft* in Pfunden ausgedrückt/
[ 333 ]
kleiner Schrittlgrofs. Sehr.
* 2 III. 40 bis 44 Pf. 48 bis 56 Pf!
«3 n. 44 — 48 - 56~tfo
fi* , I. 4^ — 60 - 60 '-vT»
klein. Vrott
T4 bis '84 Pf.
84— 96,
96 — 120
grqfser Trott
120 bis 130 Pf.
130 — 140 -
140 — 150 -
80 bps 88 Pf.
82 — ioo -
.. Auf demfelben Wege neben dem Pflaßer:
III. 76 bis 84 Pf J80 bis 84 Pf.feo bis 88 Pf.
II. 80.— 92 - J8o — 96 - |8a — 10t
Auf einer Stelle des Weges, wo die Strafse ein
Wenig fandig war , gebrauchten
III. im Schritte 92 bis 100 Pf. ; im Trotte 100 bis 110 Pf.
II. im* Schritte 100 bis i»o Pf, \ im Trotte 120 bis 130 Pf.
i^Luf einer Stelle, die noch fandiger war, war, de*
Zug fowobl im Sehritte «Äs im Trotte
, mit III* 120 bis 136 Pfund. ,
mit Ili. 125 bis 155 Pfand.
Auf einer Stelle, die auf serft fandig war, war die
Zugkraft im Schritt und Trott
'- • \ mit III. 160 bis 180 Pfund. ' % '
, mit IL igo bis 200 Pfund.
Auf dem fchönen ungepßafterten Wege zwifcheü
St. Cloud und der Verfailler Strafsö hatten
die Räder eine Zugkraft - . . .
III, im Schritte von 1% J>i s^o PI ; im Trotte ton 8ofci*84 Pf«
II. im Schritte von go bis 8|Pf. J im Trotte von 8a bis 88 Pf«
Auf einer neuen* mit Qraiid befahtnm Straft**
zwifchen Paffy und ^.uteuil brauchten
, III. *im kleinen Schritte 200 bis 240 Pfund«
II. — " ' — 220 bis 280 £fimd.
Im tiefften Sande, deii Oraf v« Rnrnföf^
InTÖolze von Boulogncr finden konnte,* war di&
Zugkraft ini kleinen Schritte 2.40 Pfund fnit den
neuen Rädern i und 260 bis 2#o' mit dönalten.
* j^nnal.d.Phjrfik- Ä-S8- $*-$- *• i8". St. 7. -Z ' <
" Vor Auteuil,' wo^ces ein wenig bergan gdlfci
war .die Zt^gkraft mit den neuen Rädern 140JPK
und i5o Pf. mit den alten.
Es ift merkwürdig, dafs auf Erd- und Sät*
wegen der Unterschied in der Zugkraft 2wifclS*
Schritt und Trott nicht grofs ift ? indefs fie ■»!
dem Pflafter im Schritte 4o, im kleinen Trott«
k 80 und im grofsen Trotte 120 Pfund betrug* I»H
fes kommt imftreitig von den ftarken Gegenft^fe
des Pflafte*s her, die im Trotte viel bedeute*!*
wirken, vals im Schritte. Hierausfolgt, da&»fl
fanfter ein Wagen geht* er nm fo weniger Zag
kraft nöthig hat* ' • *
Diefe Verfuche hat Hr.r Graf vonRura fori
noch mit einigen intereffanten Bemerkungen IHfr
gleitet; wovon wir hier ein Pkar anführen wofittftt*
Man hat oft gefragt: Ift *es beffer, den gA
zen Tag Schritt zu fahren , wie die Vettiirinit fa
Italien ; oder leiden die Pferde weniger beim Trafo
Vfahren? Hr. Graf von Rumfoxd hatte bei- ei;
ner Reife i die er mit eigenen Pferden im J. 1793
und 1794 *n Italien machte, letzteres gefunden*
iDa die Zugkraft beim Traben auf einerf Erdwege
nicht bedeutend vermehrt wird, fo leiden die Pfer«
de weniger bei 8 Stunden Traben als bei i5 Stun-
den Schritt gehen. — Di? Poftillone in Italien tra-
ben daher auch immer den Berg hinauf, um fchnell
über die ermüdenden Stellen weg zu kommen.
Will man fchnell fähren, fo mufs man nichts
wie die fcanzöfifchen Poftillone, das Pflafter £&>
C 335 J
;eo, fondern dei# Erdweg, der neben diefem het>
äuftj auch felbft dann noch', wenn er nicht der
)efte feyn follte- - liat man aber einen fehr fchwe-
cen Wagen, fo ^mufs man über das Pfiafter in
[deinem Schritt fahren, 'wenn man die Pferde
Echonen will«
Die Felgen v^eraen ^reiter bei den neuen Rä-
Jeni, aber nicht fo hoch. Eben fo werden die
tUoge breiter, aber nicht fo dick, weshalb die
neuen Räder ein eleganteres Anfehen haben und
licht bedeutend fchwerer find wie die alten*
Ais Herr Graf von Rumford diefe Ab-
handhing in dem National -Infti tute vorlas, hatte
er deinen .Wagen in den Hof des Hotels, wo das
[oflijüit feine Sitzungen hält, fahren laffen, damit
üch jedes der Mitglieder durch den Augenfchein
hiervon überzeugen könne. Auch waf die Feder-
page noch am Wagen, mit der er die Zugkraft
gemeffen hatte*
Z 2
[ 35G }
X.
Ueber das farbige Licht , -j
womit Silber durch Elektricität verbrenn^
von !
Singer in London.
Diejenigen, w.elche die erften Verfucbe tiberdl
glänzenden Erscheinungen angeftellt haben > sut
denen die MetaJle in der Kette der Volta'ftM
Batterie verbrennen, haben das lebhafte Sntang*
grün des Lichtes, mit welchem das Silber ,?et*
brennt , nicht überfeheh ; und es ift von alten 4*
wundert worden, welche diefe Verfuche feitde*
wiederholt haben. Als man indefs diefen Verfiwfc
in einer d£r öffentlichen Sitzungen der Rayd-lm
ftitution aufteilte , war die Flamme nicht grtl*
fondern glänzend weifs. Hr. D a v y fchrieb dielet
der Reinheit des gebrauchten Silbers zu, indeft
das gewöhnliche Silber mehr oder weniger Kupfer
enthalte, wodurch das Grün der Flamme entfiele.
Diefer Grund genügt^ mir aber nicht, da ich noch
jedes Mahl , fo oft ich ßlattfilber durch gewöhnli-
che elektrifche Batterieen oder durch eine Volta'-
fche Säule verbrannt habe, grünes Licht wahrge-
nommen hatte.
# Die Anfchaffung der grofsen Volta'fbhen Bat-
terie der Royal - Inftitution verfchaffte mir bald
darauf Gelegenheit, mich hierüber zu belehren.
l
lehrhatte bemerkt, däfs die Dräthe in dem Verfu-
che des Hrn. Davy fich in Streifen Kohle endig-
ten. Diefe Vorrichtung ahmte ich nach, ,1m Au-
genblicke, als ich die -Kohle mit dem Blättchea
reinen Silbers in Berahtfurig brächte, entftand ein
jir«ifces febr fcjiönes Lfcht. JDiefes Blättchgn >y^r
aber ein Stück eines gräfsern , yrelches in meinen
vorigen Verfuchen mit grürtem Lichte gebrannt
tote. Hinaus (c^iien mir zu erbflfoß^jlafe das wei-
fte Licht in meinem Verbuche ynd in dem des Hrn.
UWf der Kohle smtfrfchrefoen fey. ' In Ü» Thfet
fctftand auch fogleicft wieder grftnes Licht, vve/iu
fch'dro Kreis n*cht mit Kohle, fondern itiitAIetall-
itititeti fchlofs, cUe'ioh mit dem Silbe rblättcHen Sa
Btfftbrung1 brachte, loh bog nun einen Braths deif
temit1 Skiern Jfohlenftreifen endigte, 'fev.daCs ich
ftfe Bhttfilber nach Willkühr nlit der .Kohle od«?
mt dem Metalle in Berührung bringet konftte*
fai^rften Falle erfehien jedes Mahl weifses, itrv
«weiten grünes Licht, wodurch dir Verfuch auf
Öat a« genehme Weife abgeändert wurde..
-II
, <i.33& 3
■ t .-
* XI. ■ •
Bereit ung e i qe r ,un a<u s löfcH tl*
ch e n D in t.e,
v b n
Aüfee^pieni Bemfteine, wenn er auf die bekannte
Art zu, hinein Firnifs auf gelöfet worden Ift» gfebt
es noch feinen ändern Körper , *let ekenfaU&fBfi die*
fer Abficht dienlich ift» Pas Asphalt ift eya.Harz,
welches inlMaffe vollkommen fchwarz fleht; .üarTei*
penthingeift löfet es fich bei irtäfsiger Wärme auf,
und fliefst aufgelötet leicht aus der Feder», erscheint
aber dann nur dunkelbraun. Ich bftbe einige
Könftler gekatont, welche mit demfelben lieber als
Jnit Dinte zeichneten, weil fich feine Farbe au den
* andern bei dem Zeichnen gebrauchten Materien
beffer fchickt, und weil fie unauslöfchlich ift, in-
dem fie unmittelbar jn das Papier dringt, und wenn
diefes nicht dick genug ift, durchdringt, r Auf
diefe Art wird jeder mit demfelben gemachte Strich
durch jede Farbe fichtbar, welche damit vermifcht
ift. Diefe Ayflöfung des Asphalts in Terpenthin-
öhl, zu der man fo viel Bernfteinfirnifs, als zur
t ' * "
*) Ant Ni^holfan'i Journ* ofnat, phiU AufAiQos. auf**
gezogen vom Prof. X) ü di c ke.
•\ - ■
Confiffeoz ftrfru-riftrt: Wirdi luuf irifia ffinftfin Lam-
penrufs thut, um fi%e fchwarz zu färben y fcheint
. eine fehr gute tmauslöfchliche Dirfte zu geben ; wq-
Zvl auch die kleine IVlenJi 4>rockn enden Oehls, wel- ,
che ßch indem^&a^ftek^§iwft4A^dAt«^tw9rkt.
Denn ifian\veif3, dafa Othl r «rofeut tortfifsts'aPaptet
fceflefcrkt Wbrtfe*n Kt?'äitfäh^lidh^aftrrnM!^ir ift,
aber nach ein oder zwei Jahren dunkle gelblich-
braune Flecke machi. .^JaiOehl icheint das Papier
^ ib ZU; verändern, daf$. man feine FarJ>e nidb± w|6f
derhprftellen kann > wenigffcens igacheta dielenigen,
\yelche altgs Drupkpapier wieder yireijfs zu inacn^ #
fuchen, h£i Qehlfleckeri allezeit ei$e Xusj^Knie* ,.
i - ' •':- ' f ,. : , ' { .«.',..■>! :)ii jiinr
■:",.i;. i'i,i -V, ?: „..:.. * .;.- -j-,/ - -,:-.
• 1JU: :■ " ". .
,;' -- r- f
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• .y t>. k } ,. ,v
\
i 340 3
M**mmmämJ*
Verfuehc Aber jirifichsbare fichrlft*.
Mnd dit UrfmckeM y warmm 'die Satze da}
. jp+pitr in der Hitze brann*maQhemt
.:* *;/, • ' ' f • to m
, . ' Doctor. Wa^jenmann
in -Serltju,
Die l^epfchaft V^i^Öü^käte^V äiif Papiet
eine uhficntbare Schrift zu geben, welche durch
* Eintaäjphen in "Waffer jf durch Aüsfetzen an Äs
Sonnenlicht, durch' Erwärmung oder durch che-
xnifche Reagentieii fichtbar gemacht werden kann,
hat fchon* mehrere Chemiker befchäftigt; befon-
ders" haben fich Hello^ Brugnatelliundll-
femann mit Bereitung folcher Dinten abgegeben,
und Göttling hat in feinem Tafchenbuche för
Scheidekünftler eine fyftematifche Abhandlung
von denfelben geliefert. /
Ich befcbäftigte mich vor*einiger Zeit eben-
falls mit der Darftellung folcher Dinten, vorzog-
lieh in def Abficht, eine Dinte zu finden, welche
weder durch Waffer, noch\lurch Hitze fichtbar wer-
de; denn ich wollte fie zu einer Geheimfchrift brau-
chen, bei der ich nicht Gefahr liefe, dafs fie zufällig
durch Nafs werden einfcs Briefes oder durch Hitze,
in fremden Händen entdeckt werde, oder dafefie
bei einem etwa Statt findenden Verdachte wegen»
dem Gebrauche von Cryptogrammen durch die da-
j
1
tfcit vöirgfehommenfe Wäffer-~öder feuerprofee zum
Vorfchein komme. : 'Ich zweifelte anfangs gai
hich*, *daft di« Auflöfiiirg di^fcs Problems leicht
fe^irerde; Jiftdem ich fchon aus tbrherigen Ver?
fbbfieü Hvufste, dafs nur einige wenige Salze die
EigfehfcHaft haben, eine' durch Waffer- zu entde-
ckende Schrift zu gfeben, und beinähegewifs ztj.
fityri' glaubte, däfs veUkorifriten neutral ö Satze, vtä 6
*Ö:Kbdhraiz, weder feine'ätzentle Wirkung smf> das '
¥B|iSer'änftern, -noch ihre7 Säure in ddr flitze hei*
geben oder zerfrört fehen , und daher1, eirife 'Schrift
gefeeii' wttrcflen, die thireh Erhitzung nicht zum
Vörfchön'komnie. In diefem Falle wflrtfe'-tfie Aufc
löfangdes Kochfalzes noch den Vorzug gehabt ha*
l^n , tlafs ihre Schrift nui? durch fehr wenige Rea-
g£«feien hätte (entdeckt werden können. ' Idh hatte
(feil- folgerides gewählt: das beföhriebeAe Blatt
wbttWVihit S:ilberäuflöfung beftrichen, und danÄ
in Waffer gefegt , wobei das Papier Durchfichtig-
keit etihfieft, während die Schrift in einem un-
dnircfiGöhtigen Weifs ef fehlen. Als ich iber ein
iriit diefer 'Dinte befeftriebenes Papier erhitzte,
kaiA tfie Schrift fthr deutlich braun zum Vorfchein.
Da das Kochfalz hierin meinen Erwartungen
nicht entfprabh ,% fo fah ich wohl , d?fs diefes eben
fo wenig bei irgend einem "andern: Neutral- oder
MitteKalze der Fall feyn würde ; und das beftätigte
die ErfäÄriing. Indeffen#war die Farbe und der
Grad von Deutlitehkrftr mit dem die Schrift zum
Vorfchein kam, bei den verfchiedenen Salzen fe^
V
i 342 }
verschieden. Mit der dunfcelften Farbe und im
Jeichteften erfchien die Schrift der ftark oxydato
Qupckfilberfalze, und überhaupt kam der grgfaBR
fT heil der Metallfalze fchneller und mit rfnukfawr
jFarbe, als die übrigen Salze, zum Vorfcheia»«!
unter diefep erfchienen wieder diejenigen leicht*
^s die andern , der,en . Säaren zufammengefctzfe
Ohindlagen haben. Ich foh nun ein, dafsk^arf
s «Jiefe einfache Weife meinen Zweck nicht emftbm
koifne, tmd wählte deswegen einen andern W«g*
:d?(fefl Befphreibung ich hier übergehe.
Um f bcr zu prüfen » ob diefer Einflufs arfffo
Br4unTOFden des Papiers in der Hitze auch, bei
nicht falzigen Körpern Statt finde, fo fte^te ich
noch .einige Verfuche an. Kalkwmffer, das ljpaft
zu meinem Zwecke hätte dienen können» xeig-.
♦e $be? dieferi Einflufs auf eine lehr merkbare
fWeife, Das nämliche war mit allen Pßcuvzen-Auf'
$üffen u&d{ rfbkochunge/i* der Fall, welche G*rbe-
ftoff , Extr^ctivftof f oder färbendes Wefeii eptÜel-
*en« Ueberhaupt konnte .ieji aufser* den Aufiö-
ftjngsn von reinem PAarizenlphleim* von Gunwßi
von Satzmebl, \ou thierifchem beim und von fr.
weife in Waffer keine FlufGgkeit finden, deren
Schrift nicht eher braun wurde, als da« nahe-
fleckte1 Papier,
Die Allgemeinbai t {liefer Eigenfchaft, das
Bramawerden des Papiers zu befchleuqjgw, mtfkt
jes iater*$*n*,, die Ud^ph^n diefcr; Wir&mg kön-
ne» ;Z$i lefctfyu
. t 343 3
''"2lXf}£&''Sdhfes- dwrSäuren ürfä die Alkalien, -
ftfcrfnfett eine Veiäneterimg in der Sübftän^ »es P&
$ter«, tfey^es mm rfes Leim9 oder der Pflimtenfefety
lir^orBubringen > wirf 'hiervoä1 köhntfc claS lehnet
fc** Bniunwerdea c^eflfelfren* abhäögört ; und viel-
tetfet^zetffoteeii fidh'einigfeder zufämmengefetztea
•tfertifchc^ in !gferi*gern 'Hitzegraden, ah \diei
%dcÄe «am BratmWerÄeü des !Papi^s^ötblg ti&
Äe Wirkürtg^andferer,' befonders n?etaMifcher S.al*
fceyz.B.deir^iieekfilfeerfahej vielleicht; auch meh-
rere* äatadftf, feheip*' haujrtfächfich ditfWuf imb^
1 ttthtoy <tefsUe S*ueHWf ah das Papier abtreten^
Ntf^ftek aus* der auffallenden Schnelligkeit der
WirWmg'tmd au* der Intenötat 9er Farbe, Welche
"die Quec^MUberfalzfe bewirken, vermuthen Kfst.
Die Pflanzen -Abkochungen, welche* Gerbeftöff,
( Extractivftoff oder färbenden Stoff enthalten , wir-
ken wahrfcheinlich nur , in fofern fie felbft bei ei-
neföi geringem Grade von Hitze* als das Papier,
braun werden, was um fo wahrfcheinlicher ift, da(
8e fchort, der Einwirkung der Luft ohne Erhitzung
»lsgefetzt, diefe Farben Veränderung erfahren.
• Es bleibt alfo nur die Wirkungsart mehrerer
Neutralfalze zu erklären übrig, bei welchen keine
der angeführten Urfachen wirken kann. Ich ver-
ihuthete , „ dafs vielleicht das Papier -durch diefe
Salzauflöfungen mehr wärmeleitende Kraft cg-Jan-
ge, und dafs die Hitze in den *befchiiebenen Stel-
len vorzugsweife Concentrin werde; dafa diefes
aber nicht die Urfache feyn könne, zeigte fich,
C 344 J
als ich zwifcben zwei Blätter Papier,
her znfammengeleimt wurden , fteUenwdCe fcae
Wjetalifpahne geftreut hatte, und Ton ihaeBwk
die geringfte Wirkung wahrnahm, Ich glanbe Ü
her die Wirkung diefer Salze ihrer Anziebugatt
Waffer, und der dadurch erfolgten frühem Txhah
peutretung des Sauerftoffs und WajTerftofis ia
Papiere zu Waffer, und Freiwerdnng der InUe
zufchreiben zd muffen. Die nämliche dfackt
wird auch bei denjenigen Salzen , Alkalien mt
Säuren mitwirken, deren Wirkung ich icbotfff
«ine andre Art erklärt ha.be p und in foferpvnd
fie die aUgemeinfte TJr£ache des EinflufTes dtxmä-
ften im Waffer auflöslichen Subftanzen auf -du
fchnellere JJraunwerden des Papiers feyn.
I 345 3
(' XIII.
Minfache1 und zufammenßefetzte Mihrofkope für
Botaniker und Entomologen,
von
.Wexcks&^t,
Univerfit&ts-Mechamcus und Opticut zu Leipzig.
freunde der, Botanik und Naturgefchichte glaube ich
tuf zwei Ton mir verfertigte neue Arten Mikrof kopö
aufmerkfara machen zu dürfen, die fich* durch deti
kleinen Raum, in welchem fie den vollftändSgen Ap-
£ar 4t enthalten, vorzüglich zu botanifcheft und ento-
smlogifchen Reifen und Excurfionen empfehlen. Das
eine ift ein zuf ammengefetzt es Mikrofkop* mit drei
Objectivlinfen$ einem Objectenträger, Erleuchtungs-
fpiegel , beweglichen Tifch und 'allen, zu Präparirung
der Objeote nöthigen Inftrumenten , und befindet
lieh in einem Etui von 5! Zoll Lunge, 3££oll Breite
und if Zoll Höhe. Das andere ift ein fogenanntes
einfaches Mikrofkop, womit man nämlich (nicht das
von der Objectivlinfe entworfene Bild des Objecto,
fondern diefes unmittelbar durch eine oder meh-
rere mit einander verbundene Linfen betrachtet. Das
gegenwärtige befteht aus fünf verfchiedenen , fo ge-
faxten Linfen, dafs man- entweder jede für fich, oder
a, j bis 4 derfelben mit einander verbunden brauchen
kann, wodurch man 10 verfchiedene Vergrößerungen
erhält. Auch diefes Mikrofkop ift mit Geftell, Er-
leuchtungsfpiegel und vollftändigem Apparat verfehen ; '
auch erhält der Tifch vermittelft eines Getriebes eine
fanfte Bewegung an einer gezahnten Stange. Ein
Etui von 4i Zoll Länge, i£ Zoll Breite und 1 Zoll
Höhe enthalt das Ganze. Der Preis das erftgra<ift
ao Thlr., der des andern 16 Thlr.; mit einfacoenn' ]
Mechanismus und nur mit 4 oder 3 Linien koftet letz-. |
teres 10, 9,7 und 6 fhlr. ++* Au&er den beiden ge- j
nannten Arten find auch meine, fchpn bekannten]
gröfsern Microfcopia compeßta , mit deren einem def
berühmte Hedwig feine Entdeckungen über die cry-
ptogamifchen Pflanzen gemacht hat, und deren fich
'viele der aus gezeichnet ften Botaniker, von welchen
ich, nur die Herren Sprengel, Schwägricjien
lind Skuhr nenne, bei ihren Arbeiten bedienen, tn
jeder Zeit bei mir rorräthig »zu haben, und können
ran Kennern und- Liebhabern in Augenschein genom-
men werden. Die neuerh Arten hat Hr. D. Sihqrft«
^ grichen zu prüfen,, und fein Urtheil darüber in
pachftehenden Zeilen nlederzufcbr^iben die Güte |*
habt« Leipzig, den 13. Julius 19x1*
J. D* WticherU
Die vom Hrn. Mecbanicns Weickert verfertig-
ten Lupen mit Geftell und Microfcopia compoßta lutea
einen f ehr bequemen Mechanismus und können beton-
ders auf Keifen und Excurfionen, auf welchen lm$&
grofse Inftrumente nicht mitnehmen kann*, und nf
denen doch oft nicht wiederkehrende GelegenhcSten
zu intereffanten Beobachtungen ün der Natur Eßlbfi
vorkommen , recht gut gebraucht werden« Die Lupen
vergröfsern gut und rein; dieGläfer des zufammerige*
fetzten Mikrofkops, weflfebes ich unterfuchte, vergrö-
, fsern, nach meinen Meffungen* Nr,I. 9| Mahl, Nr* IL
2 5 Mahl, Nr. IIlL 3 3 Mahl im Durchmeffer ; die/es ift zu
den meifteft Unterfuchungen im Freien hinlänglich.
D« Schwägricken*
£'347 3
XIV.
Preiscurrent des optifchen Inftituts der Herreh
Üt«zf chneider, Reichenbach und Frauen*
hofen zu Benedictb&uern in Baiern.
E\ ■
in achromatisches Fernrohr, 54 par. Zoll lang, .
und von 42 Zoll Brennweite, mit Stativ und faniter v .
Vertikal* Bewegung durch eine fehiefe Stange, mit
' 2 irdischen und 3 aßronomifchen Oculareinfatzen,
Sonnenglas und falten in. Conventionsgeld 350 fiL
Ein gleiches, 27*Zoll larfg, und von 20 Zoll Byron- * ■
, weite , mit Stativ , 1 irdifchen und 2 aftronomiichen
Oculareinfatzen , Sonnenglas und Kalten 110 —
Ein Zug -Fernrohr, 2 t Zoll lang und von 16 Zoll
Brennweite, ohne Stativ, mit 4 Röhren von Mel-
fing in eitlem Futteral 50J -*
Ein gleiches , 18 Zoll lang und von 12 Zoll Brenn-
weite 2l\ — *
Ein See - Fernrohr , 27 Zoll lang und von 20 Zoll >
Brennweite, mit 2 Röhren von Melfing, in einem
Futteral 56$-*
Ein gleiches, 22 Zoll lang, von 16 Zoll Brennweite 28$ —
Theater - Perlpective^ von Meffing mit Doppel -Oh-
jectiven ' 5 fl. his 6§ — *
Em zulammen geletztes Mikrofkorp mit 4 achromati-
fchen Linien, 2 Okularen, Apparat und Kältchen 77 -*
Ein gleiches, mit 4 einfachen Linien, 1 Ocular, Ap-
parat und Kärtchen 58 — *
Loupen in Melfing -Röhrchen t $f bis 1* —
&ro!se Loupen in Melfing, ohne Rohr * i£ — *
Ein Waarenlager hält in München Joleph Lin-
da» e r <ia£ »in^t Beitelluugen an. -.
-XV. c
Preisfragen der Akademie der fPiffenfchfifte* zu
i Berlin auf das gfahr 1813.
In 4er öffentlichen Sitzung am 8. Auguft 181t wurden fol-
gende beide Preisfragen, von der phyfilcalilcheu Klaffe für
das Jahr 1813 aufgegeben.
Es wird eine durchgängig krttifche Prüfung des von
einigen Naturforschern eingeführten Begriffs der Polarität
' , .[ 34« ]
verlangt. - Die Charaktere, wodurch diefer Begriff üchjf
allen andern unter! cheidet , müITen mit genügender
heit und Vollßändigkeit aufgehellt, und| es mufs*
eine factifche Deduction nafchgewiefen werden , ob i*
That gewiife Phänomene der leblofen Natur nachdÜ
fo charakterifirtem Gefetze Sta^t finden, ohne <U£rj|
fie auf irgend ein anderes , bereits anerkanntes NatnrgtA
zurück fahren könnte. Insbefondere wünfeht die Akai
»nie, dafs die Anwendung des Begriff« Polarität auf TW
ketten der organifchen Körper, einer folchen ffcrengenftl
fung unterworfen werde. Diqfe ganze Unterfuchusg Ü
rein empirifch zu führen , unabhängig von allen fpecultti-
Yen. Meinungen über das Grundwefen »und die ab(olntf
Exiftenz der Materie.
Die zweite Preisfrage aus der Ellert'fchen
• betrifft die chemifche Analyfe der Dammerde* Die
mie wünfeht die nähern Beftandtheile des Humus mit
lichßer Genauigkeit beltimmt, und vorzüglich ausg
4vl flhen, ob die Befchaffenheit delTelben nach Verfclät-^
denheit der organifchen Körper, aus deren Verwefunf
entlieht , verfchieden ift , [und welchen Einflufs in diefea
Falle diefe feine Verfchiedenartigkeit auf die Eigenfchaftea
der nähern Beltaadtheile der Pflanzen hat. /
Auf die mathematifche Preisfrage über die Tntey*
Jation (Ann. B. 55. S% 487O war nur Eine Schrift eingegs*
gen, mit dem Motto : Certa ftant omnia lege; Jle verdieitl,
aber ihre Aufmerkfamkeit nicht. Die mathematische tiJM
fe legt daher folgende neue Preisfrage vor: 3
Sie wünfeht eine gründliche Unterfuchung übetjUti
Gro/se der jährlichen Vorrückung der Nachtgleichen , dtW
Vergleiohung der neueßen Beobachtungen mit den älteres)
befonders aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, Mf\
Hellt zu fehen , und zwar , indem man diefe GrÖfse foWfÜ
aus der Aenderung der geraden Aufüeigung als der Ab-
weichung der Sterne ableite, die dabei zum Grunde gehl'
ten Beobachtungen kritifch hebte, auf. die ei^fenthümlifi**
Bewegung der Sterne Rückficlit nehme, oder iie ia Jwjp
der Untersuchung genauer beßiinme , um den Werth «V
gefuchten Gröfse innerhalb fo enger Gränzen zu bria|f*»
als es die Natur diefer Unterfüchungen zuläfst.
f ANNALEN DER PHYSIK.
j>
4HRGANG 1811, ACtfTfiS STUCK.
1 - * *
UNTERSUCHUNGEN
%tr die fpeoififchen Gewichte de/ Ml
fchungen aus Alkohol und IVaffifi J
•'.'... und Tafeln
ft den Gebrauch und die Verfertigung der äU
koholometer, " j
vom ^ - :' >u\ t:1 i
t\ . .cBT-ofeffor Tjiall4es, ..,,*„. oi
. frfctglied der Akademie dar Wiffenfchaft^i an, Berlin*)^
I
Üegt nicht üii dem Unifänge diefes Auffatze^,
& uatferfueheiit* ob die Branntweinsteuer gena*
•) Ausgezogen aus mehrern roh dentnöchfteÄi&a/stsb&
t. bürden veranlassten Auffätzen ,feß Verlftffersljubef I rf&
bequemfte und ficherfte Bellimmun g der Gefalle, welche
der Staat von Branrttwein und von Lutter erheben IatstV
'-i^er^UÄgeieicbtieteiprafctifch« Nutzet df4ftr<&iiterfu-
^ c^ungen^. weifte, das Fundament und <tt* Äj&g^lnj^fyr
jeftimmung der Abgabe von den^ Branntweine , wie u>
'* ' im Preuftifcfcen 'teftgefetzt. wordtm ;,':trn¥;dak' lian'tfvolLM
■■»>•«- MÄftn^feraf etien > liegt defm'LeTer: ir«uAtig«n^;ui^|
,• da{« aucl} die Naturkunde felbft bei ihngp njeht ohn*
4 Bereicherung geblieben iß, dafür feürgt tenön der Name
desVerfaffer*;«* " : *•" r*~J - ^«h^W-4
Anaal d. Phyfik. B. 58* St. 4. J. 28U. St 8. A a
dem Alkoholgehalte de$ Branntweins und des Lot*
ters proportional feyn follte oder nicht; fondeni
es wird vorausgefetzt, dafs diefes Verhältnis als
das nttflrlichfte angenommen fey, vnd die Steifer
allein durch die Menge wahren Alkohols beftinunt
werden folle. Es kommt alfo hier blofs auf dk
"Grundfätze an, nach welchen der Alkoholgehalt
eines Branntweins beftimmbar ift, damit die Re-
gierung ihnen gemäfs die Regeln feftfetze, nach
welchen die Beftimmung gefchehen foll , und die
Mittel anordne, durch die fie ausgeführt i*w
den kann.
In fofern der /Branntwein blofs aus reinen
Raffer und Alkohol zufammengefetzt ift, lafstficb
diefes mittelft des fpecififchen Gewichts oder der
Dichtigkeit der Branntweine , ohne befonderp Ge<
fchicklichkeit undohne weitläufige 'Vorrichtungen,
mit einer felbft für den Phyfiker hinlänglichen 0*
nauigkeit, auf eine von der Chemie unabhängig
Art verrichten/ DM Chemie ift nur dann anttfr
behrHch, wenn dem Alkohol mehrere (befand*!
unbekannte) Flüffigkeiten beigeipifcht find} .4a
JbU, der im Handel höchft feiten vorkotflta«
^Urfte.
Es wären hier alfo Zwei Fragen zu erörfm;
Wie Verhält fiöh das fpeclfifche Gewicht odef cb
Dichtigkeit eines Branntweins zu feinem AUujbal»
gehalte? vmd: Wie kann das eigenthftnÄckrCt*
wicht einer vorkommenden Flüffigkeit dieftr'Art
genau und bequem beftimmt werden?
[ 35i ]
Krfte HSlfte. • Wie lafst fich aus* dem fpeoi-
fifchen Gemietet eines Weingeifies oder: Brannte
I Weins der QehaU deffelben an Alkohol finden?
Kann es gleich nicht der Zweck der qffentli*
chen Adminiftration feyn, dafs der Alkoholgehalt
Vorkommender Flüffigkeiten auf das genauefee aus*
gemittelt werde , fo erfordert; es doch das Anfeheu
und die Gerechtigkeit der Adminiftration , dafs fie
wiffe, bis auf welchen Orad der Genauigkeit die-
fes gefchehen könne, um mit Vorwiffen den Of-
Hcianten einen gewiffen Spielraum laffen und allem
Irrtlium 2um Nachthefl der Steuergebenden vor*
Beugen zu können» Diefes erfordert aber eine ge-
naue Erörterung des Gegenftandes, mit Rückficht
«uf alle Utnftande, die darauf Einfluß haben*
i Branntweine* enthalten aufsert Alkohol und
Walter »ur fo* geringe. Mengen fremdartiger Mate*
mßh dafs diefe einen röllig unbedeutenden: Einflufs
ttf ihr ipeeifefchsa Gewicht haben > welches' durch
Verlache bewihrt ift, die man ausdrücklich in
diefer Abficht mit' franzöfifebeta Branntweine und
feit Rum angeftellt hat. Es gilt ohne Zweifel
auch vom Korn* und Fruchtbranntweine* Auch
Würde ehefnabls von der franzöfifchen Regierung
und wird noch jetzt von der englifchen.die Abga-
be von .weingeiftigen Flllfügkeiten nach der Vot*
tusfettUÄgbeftimmt, dafs alle diefe zum Getränke
beftimmten Flüffigkeiten, welche im Handri vor-
kommen/ allein »s Wafltr^uML Alkohol- WJtobo.
Aa ^
. ,( Reine* Waffer üfc otyie Sphwierf$k*ft «u b$
feen; das fpecififche Gewicht <Jktfelfecn bei einer
gewjffep .Temperatur fetzen wir r» r\ Woher ftUcn
wir aber reinen Alkohol nehmen, und wie groß
ift fein Tpecififthes Gewicht ? Zu beftimmeify ob ei0
Alkohol ganz wafferfrei fey, dazu fehlt es an JVliti
teln* Ihn bis zum fpecififchen Gewichte 0,820»
Ibei 6o° f. Wärme, herabzubringen, .erforden
keine fonderlfche Mühe ; ,um ihn vom fpecififcjheö
Gewichte 0,8190 bis 0,8100 zu erhalten, muti
man ihn aber noch einer neueii Behandlung unter-
werfen. Den HH. Chauffier, Richter und
Lowitz ift es gelungen, Alkohole zu bereiten]
deren jpecififche Gewichte, fie 0,7980» 0,7960,
0,795© gefunden haben* Es ift nicht unmöglich;
dafs felbft diefem letztern vielleicht noch Wallt
; entzögen werde. Allein es ift nicht nöthig, di
^Inan bei den Befb'mmungen, auf welche ca Mi
ankommt, yon abfolut reinem Alkohol ausgdtf;
man* kann ftatt defTelben irgend-ietfneri andern *of«
waleri zum- Grunde legen, und auf Hin die Angabe
des Verhältniffes des Alkohol - Gehalts als auf ein
i Glied beziehen, das zwar« in Qualität undunme«
itifcb unveränderlich ift, 'aber nicht ausgefprochen
^ zu werden braucht. Dazu ift weiter nicHte nöthig,
-als das fpecififche Gewicht diefes normalttrAlko
•hols ein für alle Majil feftzu fetzen. Das aügimei-
ine Princip, auf welchem die Ausmittel ungti es Al-
kohol -Gehalts beruht, lautet: Wenn bei einer b*
J Öimmten Temperatur sin<*AIi£ohung von Alkohol
r *sn 3
*ftd WaßSfr *ij* beftimmtes eigentümliches Ge-
bricht haty fo kann fie nur einen beftimmten, wenn
gleich unbekannten Alkohol «Gehalt haben:, jeder •
fcfatz, ]ed% Entziehung von Waffer ändert das ei-
geathümliche Gewicht. Eine Vermifchung von
HalTei* und Alkohol, welche 2i5u.f. Mahl 'mehr
f&a. einem- nicht1 ganz entwäfferten Alkohol ent*«
feilt als eine andere , enthält gerade auch fo viel
WUhl mehr reinen Alkohol. Das Verhältnifs des
Alkohol- Gehalts der Mifchungen läfst fich daher
fpbr wohl finden, wenn man gleich den abfohlten
Antheil reinen Alkohols in keiner derfelben ange»
.benkann.
i • - - Van jeder Mifchung aus Alkohol und Waffer
As Verhältnifs ihres Gehalts zu beftimmen, würde
«an aber fehr leicht feyn, lehrte nicht die Erfah-
rung, däfs bei allen diefen Mifchungen der Kaum»
"welchen das Waffer und ein Normalalkohol zufam*
fcmmengemifcht einnehmen, beträchtlich kleiner
iftj als die Summe ihrfer Räume vor der Vermi-
schung. Diefas Zufammen^iehen fteigt bis üb^er den
dreifsigften Theil des Rauhies, Welchen die Mi-
schung einnehmen follte, und ift beträchtlich ge-
nug, um, wenn fie aufser Acht *gelaffen würden ei-
nen Irrthüm in der Menge des Alkohols zu veran-
iaffen, welcher dem wirklichen Alkohol - Gehalte
einer Mifchung faft gleich kommen könnte. Die
Verhältniffe , zwifchen Alkohol -Gehalt und fpeci-
fifches Gewicht der Mifchungen ljtffen fich nur
durch Erfahrungen auffinden. Darüber Vwfuche
■1*1
anzuflehen , hat man mehrmahls für nöthig geftfc
den. Keine find jedoch mit dem Meifce, der Sofgjfiftk
• und der Vorficht gemacht worden 9 als diejenige*
welche die Londner Societät der Wiffenfchaftd^
apf Veranlaffung der englifchen Regierung» satt.
Behuf e der Befteuerung weingeifHger FlüffigketaE
ausgeführt bat. In Frankreich ift bei einer £h%
/ fchen Veranlagung nur guter Rath, befonders ftf
die Conftruction der Areometer, bekannt g*
worden«
Wir dürfen nicht unterlaffen, die Verlad*
hier näher zu beleuchten, nach welchen maadift
^ Tabellen über den Alkohol-Gehalt von Mifchoagcft
aus Alkohol und Waffer berechnet-liat, dürft
; nicht etwa forglos angeftellten Verfuchen einani»
verdientes Zutrauen werde, und damit man »ob*
rufene Prüfungen des gefetzlich Angeordnet»
und dadurch Verwirrung, verhütet Man hält 21m
. gemeiniglich diefe yerfuche für fo leicht, dafe efa
jeder üch mit ihnen befaffen zu können glaubt;
das find fie aber keineswegs. Sollen fie genaue
Refultate geben, fo erfordern fie eine grofse Sorg-
falt und dürfen nur mit einem Apparate von Jfifr
teln unternommen werden, welche oft felbft t>
nem xNaturforfcher nicht zu Gebote ftehen. tt*
lieh davon zu überzeugen , braucht man nur die i*
England angeftellten Verbuche nachzufehen *)* Sfe
, *) Man findet fie .unter der Ueberfchrift : Verlache fik*
die Äenderung der Dichtigkeiten bei Mifchungen ™*
Alkohol mit WaiTer, von Gilpin, in den Philofvfl
[ 355 3
fn^vo^.g^t^ Beobachtern und eiiificht^tollen
tönern angeordnet und ausgeführt worden, -päd
raubten doch drei Mahl wiederholt werden , weil
^ph Jedes Mahl nach beendeter Reihe von Verfu»
$en «ine Urfache fand, fie nicht für fehlerfrei zu
}tyft&P* Zwar find auch diefe Verfuche vaa einem
bÖybft verdieuftvollen Man,oe angegriffen Und in de%
ffcthode getadelt worden; diefes gefchah jedoch
bevor die letzte Reihe derfelben angefangen war»
und man hat bei der Bekanntmachung diefer nicht
ruangfelt » den gewählten Gang auf eine genügen-
Aft ?ur^btfertigen. Aller angewendeten Vor»
Seht ungeachtet hat man %M indefc doch vielleicht
»och an einer fehlen laßen, welche fchuld feyn
gönnte, dafs die Eadrefultate den Grad von Ge-
nauigkeit j^icht erreichen, auf welchen fie Auf
fcruch zu machen berechnet waren-, obfehon fie
ßtir ihren Hauptzweck mehr, als genau genug find«
£s wird daher erlaubt feyn , andere an fich minder
TQlliiändige und autbentifche Verfuche der Regie*
rung nicht als Grundlage anzuempfehlen*
Da der Branntwein im Händel nicht gewogen,
Andern dem Räume nach gefchätzt wird, fo ift es
ÄasZweckmäfsigfte, das Vörhältnifs des Alkohol*
Oehalts auf gleiche Maafse (nicht auf gleiche Ge*
richte) der Mifchungen zu beziehen,
Trantacu •/• the Koy, Soe. o/ London for 1794. P. 1.
p. »75 fj in 102 Tabellen« VergL Gren't ntius Journal
der Phyfih. B. 2. &. 365. Gilbert.
[356 5
% Die\ Vetfuche ±ur Eh twerfung * einer ^aftj
Ober den Gehalt verdünnten Alkohols an narma*
lern Alkohol i, näidh den fpecififchen Gewicton,
kffen/fich auf dreierlei Art aufteilen : 1) Man wiftt
von der JVIifchung die Volumina des Normalalfa)-!
hols und des Waffers, und nach der Mifchung da
Räum i- den beide einnehmen, der um ein merkfi«
chei kleiner ift, als die Summe jener Räume; unl
diefe Verfuche wiederholt man in den verfchijwfe*
Ben .VerhältnifTen, auf* die es ankommt. Mehr
ittnifcht nöthig ; alles übrige kann die Berechnung
thuif. - Diefes genau zu' beobachte? ift aber mitfie-j
ler Schwierigkeit verbünden ; daher wird es 2)
beffer feyn, das eigerithiimliche Gewicht zu wn»
terfuchen, welches die Mifchung annimmt. 3) Kantf |
»an allen Meffungen ausweichen, wenn man die
Menge des Waffers und die des Alkohols wiegt*
unri dann das fpecififche Gewicht ihrer Mifchung
beobachtet. '
Diefes letztere' Verfahren läfst eine gröbere
Genauigkeit als die beiden erftern zu; denn man
kann überhaupt weit genauer w?gen als ineflen»
und hier hat das Meffen fcoch die befondere Schwie-
rigkeit, dafs die Temperatur der Materialien -wäk
rend deflelben unverändert bleiben roüfs. Beim
Wägen ift das nicht nöthig, wenn man nur bei der
Beftimmung des fpecififchen Gewichts genau auf
die Wärme der Mifchung achtet. Man kann flit
• weniger-Aengftli«bkeit' zu* Werke gäben, und der
Rechnimg mehr als bei jenen Methoden übertra-
- t m j
thümHcheiVorfek»Ägdü St»tt]i:fo fihd'fie docft
gspiz in dp* G^wal^ des Beobachters, ,, ..■ ;^
1 ; ... Pi« von jE^rn» Gijpinuntef Hm.B^agden^
Leitung iq. London angeftellten Verfuche find nach .
diefer letztern Methode ausge&lhjt worden , und
zwjtr mit Alkohol, deffen fpeciftfche? Gewicht
o^arSo bei der Temperatur von, 60 °} F. ift, da$ «
fpecififche Gewicht des reinen Waffers fyei eben dej:
Wärme, gleich 1 gefetzt. So forgfältig auch da$
I Verfahren in dem Berichte aus einander gefetzt ift,
welchen man darüber der königl. Sopietät vorgelegt
1 hat, fp finde ich doch darin nicht bemerkt, ob man
bei den Verfuch^n auf die äufsere Temperatur, äur
die' Schwere der Luft und auf das Gewicht der in
den Gefäfsen enthaltenen Luft* die durch das Ein-
fallen der Flüffigkeiten aus denfelben verdrängt
\yjrd, Rückficht genommen hat. Da man nicht'
nur bis auf Zehntheile, fondern /elbft bis auf Hun-
derttbeile von Granen genau $og, fp hätte diefes
•nothwendig muffen, in Rechnung gezogen werden.
Die Wage, der^n man fich bediente, war zwar fähig,
fo geringe Gewicht^theile anzugeben, die Verfuche
find aber im Ganzen unvermeidlichen Fehlern aus?
gefetzt, welohe durqlji diefe Genauigkeit in den
Gewichten nicht befeitigt werden. Die fpecinfchea
Gewichte find bis auf 0,00001 angegeben; faft bis
, auf '0,0001 können fie richtig Feyn, felbft wenn
* fcuf die Luft keiri6 Rückficht genommen wäfej da
de* Einflufs derfelben nur etwas üb;r ein Zehntau*
I 3» ]
£ndth*ä <k* »etotate ander» würde; eine 0».
flcherbeit, welche ohne Ein^nfc ift.
Mifchungen aus Alkohol und Waffer indem
Ihre Dichtigkeit mit dpr Wärme fehr bedeutend*
An einem Frühlings- oder Herbfttage kann etoi
Mifchung, welche faß: die Hälfte Alkohol mekyf
als eins andere enthält, daffelbe fpecififcfce Ge-
wicht haben, welches diefer letztern an einem
heifsen Sommertage zukommt. Aus dem bekann*
ten VerhältnifTe • der Beftandtheile läfst fich die
Aenderung des fpecififchen Gewichtes durch-dift
Wärme eben fo wenig, als die Dichtigkeit der Mi-
fchung, nach einer leichten Regel berechnen. Es
war daher nöthig, hierüber noch befönders Ver»
iuche anzuftellen ; und fie find zugleich mit jenen
in England ausgeführt worden. Es find 4Ö *•*•-,
fchiedene Mifchungen von Alkohol und Waffer ftr
jede 5° des Fahrenh.' Thermometers von 3o°W*
ioo° F. «nterfuchti und dem fpecififchen Oewieh*
te nach beftimmt worden, welches zu mehr tfc
6oo Refultaten geführt hat* Vermittelet ihrer He*'
fsen fich Tafeln für die fpecififchen Gewichte der
Mifchungen aus Alkohol und Waffer in allen die*
fen Temperaturen conftruiren ; welche Tafeln
man indefs leicht in eine Einzige zufammenzteheft
kann.
So weit war bisher das Gefejz der Verhält»
niffe zwifchen den Dichtigkeiten von Mifchungen
4HS AlkpUol und Waffer und zwifchen ihrem AI«
t 3% ]
kolrot-Gehatfe begründet. Hr. Pref. Tr alle s Mi
fachte* diefen Gegenftand weiter m führen durch >
Eigene Verfuche. t ,
< Bei diefen Verfachen bediente er fich feine*
\)iroftatifchen Wage* welche eine Art von Senk*
wage und zu Unterfuchxingen diefer Art vorzüglich
gefchickt ift.* Sie ift von ihm in diefen Annalen*
Jahrg. 1809. St. 12. oder B. 3o. S. 384 kürz be*
fchrieben worden, und von ihrem Gebrauche al#
Alkoholometer wird weiter unten ausdrücklich ges-
tanden. Wer fie noch nicht kennpn follte, dea
Terweife ich auf das, was an diefen Stellen von ihr.
getagt und» durch eine Zeichnung erläutert wird.
, Der verdorbene, als gefchickter Chemiker
bekannte Affeffor Rof chatte Hrn.:Tralles zwei
verfchiedene Proben möglichft wafferfreien Alko-
hols, die von ihm zu zwei verschiedenen Zeit«!
mit Sorgfalt bereitet worden waren, überlaffen.
Das fpeeififche Gewicht des einen fand Hr. ^Tr al-
les bei 60* Fahrenh. 0,798419 das des andern
29719676, weim das fpeeififche Gewicht des deftil-
lirten Waffers bei eben der Temperatur zur Einheit
genommen wird. Der Unterfchied beider ift, wie
man fleht, nicht beträchtlich.
„Man ift nicht ungeneigt ," (agt Hr. Tr al-
les, „zu behaupten, diefer fo fehf entwäffertfc
Alkohol fey eigentlich nicht mehr wahrer Alko-
hol, fondern qihe, geänderte Zufammenfetzung,
Die Chemiker^ welche diefes fagen ,t haben jedoch
t «6ö }
cbrfftr keinenref|r*ritl*cheri Beweis. tmfeffeA wai
e£ natürlich, zu unterfucheny ob diefe -Mejwnig*;
phyfifcb genommen , gegründet fey. Ob nämlich,
wenn diefem fo enttvaffertäft'Alkohol fo viel Waf -
£er zugefetzt* wind, dafs feine Dichtigkeit«1 dem,
welchen man /bisher fdr Alkohol ohne Widerfprhch
gehalten hat, gleich kommt, diefe Mifchung fich
eben fo verhält» als wenn man geradezu folchen
fcöchft rectificirten Weingeift anwendet. Diefe
Verfuche find van mir angeheilt worden, und ich
finde, dafs die Mifchungen aus jenem reinen Al-
kohol und Waffer eben die Ge fetze > als die Mi-
schungen aus weniger entwäffertem "Alkohol oder
hochrectificirtera YVeingeifte, befolgen. Diefesift
das Refultat mehrerer Verfuche, die ich mit aller
Sqrgfalt angeftellt habe,i bei denen ich jedes Mahl
die Quantitäten bis auf den funfzigften Theil ei*
ves Grans genau abwog, und bei denen fqwohl
das Gewicht der umgebenden Luft als. die -Ausdeh-
nung der Gefäfse und Flüffigkeiteri durch die Wär-
me, in gehörige Rechnung gesogen worden' find.
•Gegenwärtiger Auffatz würde zu:wiffenfcha£tlich
ausfallen, wenn ich diefe Verfuche und Berech-
nungen hier aufftellen wollte , die für den Haupt-
zweck blofs Mittel waren/' '
Herr Proft Tjralles fyrt die; Gute gehabt, mir
die Protokolle diefcr feiner Verfuche zugleich mit fei-
nen amtlichen Berichten mitzutheilen. Da die Lefer
der Annalen ein, anderes Intereffe haben, als die
Staatsmänner,' für welche die amtlichen Berichte be-
fthnmt wa*eny fo' glaube ich Üe-zu wrbinden, wenn
f 3ßi 1
tipk: ans diefen ffotokollen hier datBttaHreiifigtraÄ'
YiW&clta berfotze*, aus, welche^ d#c LeXer die/. A«r%^
;wie;AÄ.|ii^ft^lh wp*deny,und.deiirfGrad ihre*- ^Gi»
j»aiygk,«i$ wird $l^ei;fjphen können. \ r.
. ., ;!G^äfer mit- eingeriebenem StöpfelY 'deren Ge*-
wicht (nach Abzag^es-» Gewichts" def itfrih*«it enthal-
tenen Luft) in Milligrammen beftimmt Worden wat«;
/jityte^r. Trailers* mit: dem fc«, unter fachenden Al-
^ßbol des.Hrn, Rofe ganz voUy umi fe^te den,S**v
pfel to hinein, dafs keine Luftbläschen darin bTeib«*
konnten. Sie wog er dann auf feiner hydroftatifchen
Wage wiederholt , mdem^r erft die Schale der Wage
mit blofcen Gewichten belaftete, Bi^^er B&ls derfel-
ben bis an(die Marke einfahk ; dann das Glas und nur
To viel Gewichte ajuf die Schale fetzte,' *bis die W?g*
fich bis an diefelhe Marke einfenkte; darauf Wie*
de(r das Gleichgewicht mü hloi^en gewichten hervor-
brachte,' und fo mehrmahl i ahwechfelte. Vor und
nach jedem Verfuche, manchirlahl auch während de£
'felhen, wurde die. ^«mperatijr ^W.AyfP^oi^.o^ auch
die des GlaCes befom3ers,,beqbachtet. .Gerade fo ver-
fuhr er- mit reinem deftillirtem \Vaß>r. Da nun die
Ausdehnungen des Gjafes. pn^ de* Waffers für jeden
Grad Fahrenh. bekannt lind , fo Jie£epi GJas und Waf-
fer fich-Jaicht a»f eine Temperatur von 6q° Fahrenh.
reduciren. So faxtet 'fich dann bei einer I^ei&e tiefer
VerTüche,v wenn, man (wie hier ;WfflIgr^efc^)jt) das
fpeeififche Gewicht des reinen Waffers von 6o° fcahr
gleich i fetzt, daV ftfeeifitche ^wi^^B^fchen
Differenz.
,1^ ?%* «^0,00555
Alkohols .H oc -^tO'
hei 6u%5.Fahrexih.Tetop. =0,79784
68* -^TTa, *«0afc$jf>
-■68°,5f <r^ == 0,7944,9^, ^
Ausser erften Befrimmto^ ;fotgt; JftF Jetf eÄ: GraS F&ir.
«ine Yl^ia4ei»ng des fpeeiffefian ^«Ä'tV'diefes
I 36a 1
Alkohols inte. 0,0005 , aus der zweiten urti 0,0604^5 ;
da* Mittel ilt 0,0004g, und diefes legt Hr. Prof. Tr al-
les bei feineh IWdactionen der fpeeififchen Gewicht»
des Rofe'fchen Alkohols auf 6o° F. Wärme zum Grun-
de. Aus den beiden erften Bestimmungen ergiebt fich
*lfo diefe# fpeeififche Gewicht 0,79*46 und 0,79^365 \
im, Mittel «us beiden 0,798461*
Folgende Verfuehe find wahrfcheihKch mit den»
-änderen der' beiden Rofe'fchen Alkohole angefteltt
worden:
Tempera« fpec; Gewicht redne auf
m tar. des Alkohols. 6o°F.
.bei 57*, t F. == 0,80006 0,79868
1 66V .. = 0,795854 o,79874
: 61*.» = 0,796404 0,79887 '
* Mittel 0,79876
Hier das vollftändige Öetall eines Verfucbs die»
Iter Art: ^ .
"* 1) Gewicht vdh Glas -f- Luft =53,1575 Gramm es.
Gewicht de* im Glafe enthalt. X-ttft "
nach dem Bar. u. Therm. Staude = 0,054 —
Gewicht des Glafes =55,103 —
*) Gewicht von Glas -f- Watter bei
630,5 Fahrenh. =99,209 ' —
Das Glas bei 63°,5 F. enth, alfo an
WaTTer von 65°,5 F. 46,106
Heduction des Watters auf 60« F. = + 16
J>as Glas bei 65^,5 F. enth. an WaT-
' Ter von 6öö F. " ' * .46,12»
Keduction des Glafes auf 60* F. = — 2
; ■ • - ' : l1 j__£ ;
DarGtas bei 60? F. enth. an Wal-
let voit 6o*> £. [~ - — 46,120 ; *- •
/ $) Gew. von Glas +Alkohol hei^?^ F> mfi&,838 1 r-.
#1 OewTcKt des Glafes . ._ 55>i°3 . ,—
£ 3ß3 j
pai'Gla» bti €4%5 F. enth* Alko-
hol von 64° ,5 F.
Reduction des Glafes auf 6o° F.
56,75g Qrammt«.
+ 2 -
Das Glas bei 6o° F. enth. Alkohol
von W,$ F. 56,755 —
4) Alfo fpecififches Gewicht von Alkohol von 64°, 5 F.
1 Wärme = |^§|== 0,796466. Reduction auf 60* Fahr.
» + 4,5 X 0,00048 = 0,00204. Alfo Ipecifilchet Ge-
wicht von Alkohol von 6öö F. « 05798506. :
,# Noch finde ich in diefern Papieren folgende Verfig-
che, welche für die Beftimmung des f peeifilchen Ge»
wichts des Alkohols Hauptverfuche zu feyn fcheinen»
Das Glas ohne Luft wog 54,9 Gramm es, und es fafste
bei 6o° F. Wärme an Waffer von 6o° F. Temp. 74,257
Grammes. Die Wage fank bis an d}e Marke e^n mit
(bigenden Bei aftungen:
' Grammes
' ' 159.494
Glas + Alkohol von 58%8 F. + 35,255
*achdem abgewifcht worden »39497
, Glas 4- Alkohol + 2*5,359
Glas + Alkonoi von &°£ F. + 35,263
, * < 39>49°
»3&+70
Glas + Alkohol vori 6V F. p 35,26?
. ohne irgend sJfeuWifchen +^ «5, 371
Difftr,
Gram-
me.i,
"4>*45
114,258
114,21$
J*4,»3
114,196
abgezogen
d. Li e wicht
des GlaCes
59,545
5S,3*7
59,3" S
Die äufsere Temperatur unverändert 6o° F< Ä dia
des Alkohols 6o%* f. Daraus Zugabt» £ah folfendt
%eci£fcha Oowiebt* des AikoheU:
. .;. ii .
I 3G4 J
bei den beobaehlfefeg
-0,7^9186 .•'.* ~
_ 0,79883 *
0,793524
. " ' »redacist 'auf t
fo'F.
- 0,7986*
T 0,7988$,
'0,79885
Diele letztere* Beltiramung fcheint Herr Profeflb*
-Tj'^lÄe.s als das Refultat des-zuverläffigften.und ge-
naueren fefrier,py*rföche anzuCeben. .. •....«/,
Folgender Verfuch, in demfelben Glafe ange-
•fSgUYi ^feraient'ffi^Mioch zu fteheti. Die Wage lank
-fehl tf«an 8ie iMartke>ibeif folgender Bei aftung : ' ' \
•».-Li
1
31
Grammes,
Gram-
me«.^
t*4>*55
112,87
Differ. = i,*85
' Gramme« für
, 37, °6 Fahren-
heit Tempe-
ratur - Unter-
Xc,hied. .
Öas'^ Alk*.' von &«# *:+"2&95
i39i450
,-. „;. *0.j| . .„ | t *39>435
Ggff,^ ASfe: (vW 99e Fl +^,56-5
Aus! der ekten Beobachtung fo%t das fpgcinfcito
Gewic^o^efes.Älkoliols bei'6o° F. ==0*79862 und aus
de^^e^M^0 3F-" — o^gW^Y gie%wfur 359 F- «•
nen Untfrfchied irri ipec. Gewichte von —0,01 80, und
alfo für jleden^rad'Fahrenheitifch von 0,00047; genau
diefi€rö£se," Reichs ~ti<Üi /pb^inavsinKerCöcbe»:^r-
gab, dieW^fchen 41°,^ und 6g%5 F. liegen. Hier-
nach zu lirtheilkn,, Jfcheipt ßeh al^^egr.twaffe^iTCtie^te
Alkohol jin de^|^pe^v«»i«»Är1^970wFW.
eänz gleichförmig^aifözudehnen *).
Da
*> Herr Prof. Tralle* belehrt micfc, dafs^er bei Verlu-
•bn^'*«*ta^Atifr^*otfu-j *y> F. iir 4- 15«^ WgfefteflH
gefunden habe, dafeitt^ÄP^a^© ^*^
kohol durch die Wärme eben £9 ghichförmig als da»
Queck-
t- ; Da die Atöc&IT^ifeiifiifaia^^
J^rpf. Tr^Hes fqrl, ^..Arbeit» welclwi ftiJEfigr
piji gemacht, jft,jbeputwijsrt Jtfjnrjen; <fo 'kim*?*.
jpdk, zur Frage, 'wie, viel Waflfer enthalt der «kai
Jpgewescta« iJVVsiiigeJft^i deffen Dicbt^j^SaiS ift^
Ulster dec.Vorausfettungi dafs njir derjenige AJko-
>oi feioer Alkohol iit, döffwt Dkhteupter glefr
•■' ■ Qneekfilber und die Luft ausgedehnt werde/1 Mman
.,; u cbi«heU ; meinte \y der, ;Weingeift bef ojge ; fein änderes^Gii-
fets der Dilatation, als diele Flüffigkeiten, war alfp
blofa dem Wallergehalte defTelben beizumefren. Auch
-ir ßekt tatkj daraus, daX* für jeden w äderigen 'Alkohol
{ t f voj^ vepfchiedenem fpecifjfchexr gewichte ein veYfcjfijje-
- cfenes Gefetz der Dilatation durch die Wäxjme Statt ün»
V1* äen 'rtrafs, und dafs darüber keine allgemeine' tör*-
-r . IUiris/t gegeben werden kann, wie diejenige» gemeint
m * SU haben fcheinen, die zuerft vergleichende JJJnterJTu-
*' chungen über das Weingeift -J und 'das Queckfilber-
Thermometer angeftellt haben. . t ' ^
"' ' '" lÜne'zWeltä imereffanW Bemerkung J wehshe ic £ Hrn.
p' 'IT¥alfes' verÄanhe, ift folgende: Der1 Si^pun^t de«
J'1' ;w*fferf$eien^ Alkohols wird nicht merklich Verändert,
n Wenn man d>ty Alkohol etwas "VfalTer heimelig ^ f ehr
* * !jpectificirter,4Weingeift hat mit abfolut reinem Alkohol
c'*Vxo gut als einerlei Siedepunkt. 7 'L '"
* •'•' "Gielst man Alkohol unter Schnee, fo entftehet,
* Während beide fich zu einem dicken Brei vereinigen,
' ehie fehr bedeutende Erkältung. Als beide Materia-
J • 'lfe* etw* die Froftkälte hatten, faH Hr. Trattles* ein
r '^^liermbmeter in ihnen bis auf' — 44° R. , \ind wenn
* '^'iterr Alkohol über lalzfaure Kalkerde abgezogen wor-
l*' li^en, alfo rogenannter abfolut reiner war. bis auf
-»> U'i^'R. 0nken. Letttere Kälte übertrifft felbft die,
- '-welche unter gleichen Umftanden fogenannte Aetzlau-
-"- *^e (eine Auflbwng von ätzendem Kali) **»<* Schnee
• nach LöwitVsVerfuche miteinander gejite.
r. U Gilbtrt.
Annai. d. Phyflk. B. 38- St, 4. *• f 8"- $u 8. B b
t 3SB ]
chtn Umftänden, nämlich bei 60* P. Temperatur,
*V7946 *&• Von geringerer Dichtigkeit hat kein
Chemiker den Alkohol darftelleü können* AI*
leifl fo ftärker Alkohol War nicht einmähl bei der
Hand; demnach fehlen es faätütlich, jenen leicht
teilen z&m Grunde zu legen, welchen Hr. La*
Witz von der angegebenen Dichte beRimmt', um
4b mehr, da der Hr. Dr. Richter Alkohol voft
jipgefähr gleichem fpecififchen Gewichte erhalten
fyrt, et folglich nicht als eine hyj&thetifche Sub-
fiänz zu betrachten ift *).
Mehrere Verfuche , welche ich Ober die bei«
den Alkohole des tlra. Rofe angeftellt habe, um
die Veränderungen ihres fpec. Gewichts zu kennen,
wenn n«r fehr wenig Waffer hinzugethan wird* lei-
teten mich durch Rechnung darauf, wie viel Waffer
*) Herr Prot Lowiti in Petersburg hat feine Verfuche
über die Entwäfferung des Weingeiftes in ▼. Grell'*
chemifchen Annalen , X 1796. B. , j. S« 195 f. bekannt
gemacht. Weingeiß, der über trooknem, nicht ge-
fertigtem kohlensaurem Kali (Weinfteinfalz) gefch$ttelt
wird , kommt nicht unter das fpecifif che Gewicht 0,815
herab. Zieht man ihn naeh diefer Entw&üerung imit
Vorlicht über Weinß ein falz ab, fo dafs man nicht mehr
auf das Salz 'in der Retorte giefst, als es einzufchlür-
fen vermag, und treibt nur etwa f über, fo erhalt
man einen Alkohol, deiTen fpecifif ches Gewicht Herr
. X« o w i t z bei *6* R. auf 0,791 fetzt. Ihn nat ox wieder-
holt über' Weinheinfalz abgezogen, aber das £peci-
fifche ^ewicKt dadurch nich$ im geringften Termin-
dern können. DeftiUirte er ihn für ßch über, fo hat-
te das Erfte, was ;q£erging , einerlei fpecifif ches Qe<
wicht mit dem Anteile , der laletzt pberßieg. Herr
I-o witz lieht beides als yollgültige Be weife an, da&
£ 367 3
ifelben entzogen werden müfste, um* die Leich-^
tteit desjenigen von Hrn. Löwits zu bekom*
n. Das Refultat war: dafs Alkohol, deflep.
ßhte 0,7986 ift, noch 0,0129 feines Gewichts
Raffer enthält.
Durch eine andere Verfuchsreihe ergab fich,
(s Alkohol von 0,825 noch 0,0963 feines Ge*
chts an Waffer enthalte, das übrige an Alkohol
a der gedachten Dichte 0,7986 *). Woraus
tin folgt, dafs Alkohol von der Dichte 0,825
r 0*892 feines Gewichts, oder 0,926 feines Vo*
bens von folchem Alkohol enthält, deffen fpecir
Kits Gewicht 0,7946, das geringße bisher ge*
mlene , ift, und den wir für abfolut reinen Alka?
i. Nehmen können.
diefer Alkohol im ftrengßen Sinne des Wor^ts voltkom»
1 M*t ffaflerfrei fey.
B* find 160 R. gleich 68° F. ; bei 6o° F. Wäre folglich
ika fpec. Gewicht dielet abfolut reinen Weingeilte«,
r+qm Wer gefundenen zu Folge, ungefähr um 8.0,00048
1 fc*#,oa£84 grösser; folglich » 0,79484» wenn da* fpeci*
Ütae Gewicht des WaiTers bei 60 ° F. ss 1 gefetzt wird.
; Barr Tr alles fcheint die Dilatation mit Fleife klei-
*Mr, nur tu 0,00045 angenommen zu haben.'— Herr
'Von Sauf füre findet das fpecififche Gewicht de* ab*
" feint reinen Alkohols , den er durch zweimahliges Ab«
ziehen über falzfaure Kalk erde Bereitet, bei 1G0 R*
Vtofaper&tur 0,792 , welches bei 6o° F. 0,79584 beträgt*
JBxt verfuhr indefr bei diefer Bereitung mit minderer
lt als Herr Lowitz, wie aus diefen Annalen,
. icL S. «70. erhellt. Gilbert.
Das Detail diefer beiden Verfuchsreiheh findet fich
IsnUtüig nicht in dem mir von dem Hrn. Verfaffer an*
liertrauten Theile der Protokolle über feine Verla*
fche, Gilbert*
Bb 2
[ 568 ]
Auf cfitfer Beftimmung und den in
dfir königl. engl. Societät in London befini
Verfuchpa beruhen nun die folgenden -Taf
Zweiter Abfchn i f
' T a f e 1 n,
km* den Alkoholgehalt jedes Weingeistes und Brai
aus ihren f pect fifchen Gewichten zu finden\
und deren Gebrauch *).
\d\i hoffe durch das, was auf Ver
diefer Tafeln hier weiter aus einander ;
denfoll, nicht blofs die Grundfatze
Verfahrens detitlieh darzuthun, fondern
den Künftler in1 den Stand zu ffetzen, fie j
befolgen, und zu jeder Zeit Alkoholoriietd
Branntweiqproben zu liefern, welche dieCeaj
fätzen gemäfs find, und mit denen die z*l
Zeiten und von anderii Künftlern ver£etti|
genau harmoniren j welchem letzt ern ich de
ten Abfehnitt diefer Unter fuchungen
beftiijnni:' habe.
.11- - u
. *) i Herr Prof. T r a 1 1 e s bezieht in feinem drittej
eben Berichte , aus dem ich den gröfeten [
fes und des folgenden Abfchnitt* ent
fpecißXchen Gewichte nicht mehr auf W»
6o* F. Wärme, als Einheit, fondcrn auf das '
fchon mehrmahls als die. wahre Fundamental-;
für die fpeciiifchen Gewichte empfohlene T~
Zultande gröfster Dichtigkeit, welchen es
lieh hei d>r Wärme von 59,85° F.. hat, und ;
fem Waffe r das Jjpccififche Gewicht ioooq.
fliehe Gewicht des abfohlt feinen A^ohpls, Von I
Wärme wird dann folgendes : 0,9991 . 79^=7959.
#*"
[ 36g J
!„ Dte folgende Tafel giebt die fpceififchen Ge-
wehte derjenigen tylifchungen voij Alkohol, und
ffaffer an, von denen a 60 Quart oder Cubikzolle
1* 2, 3; 4 "• f- f." Quarte oder Cubikzolle reißen
Ukohol enthalten. Die Temperatur der Mi-
bhung ift dabei zu 60 Orad der Fahrenheit'fchen
£eale anjgenommen, unc| des dichteften Waffers
jecifiichks r Gewicht ift 1000a gefetzt. Reines
Gaffer felbft hat dem zu. Folge bei 60 ° F. ein fpe-
ttfches Gewicht von 9991 und der als rein ange-
IBmmene Alkohol hat bei eben dem Wärmegrade
$l ^ciSfifohes Gewicht ton 7989. .
I. Tafel.
Eine Mifchung-,1
■tider
Bat bei
M*
60? Fahr.
fM&e
Wärme
Mfaalk
das fpeci-
Ökotf.
fifche Ge^
wich*
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der fpeci^-
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10
Von der
! 100
Maaf$e
, enthalt.
"Maafse
Alkoh.
16
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20
21
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Eine Mifchungj
hat bei
60 ♦ Fähr
Wärme
das fpeci-
fifche Ge
wicht
Ünt«r-
Tchiede
der fpeci-
Efchen
Gewicht»
979»
978*
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976l
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9741
973«,
972.0
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9700
9689
9679
9*68
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11
10
10
10
10
10
10
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10
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11
11 ;
11 *
ii'
[ 370 ]
ESmt Mifcknng,
vaades
bat bei
tob derl
100
100
fe* Fahr.
Unter-
Hube
Wärme
fchiede
Maabe
«atbah.
da* fpeci-
GfcheG«-
der fpeci-
fifehea
enthalt.
Basalte
Alfeh.
wicht
Gewichte
Alkoh.
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8*99
8**5
8*10
«194
tM7
tu«
8077
t034
79tt
79J9
[ 37a ]
Vermittelt: diefer Tafel Und irgend eines Ap-
parats* um das fpecififche Gewicht ei*er Fiüffig-
ptit abzuwägen* findet fich der Alkohol -Gehalt
&m Mols aus Waffer and Alkohol beftehenden
Gftfciifchä* fehr bequem«
BtifpieL Gefetzt, man finde ven einem Wein-
feilte das fpecififche Gewicht hei 60 ° F. Wanne 9605,
i»4eigt die, Tafel fogleich an, ijaft er in hw^ertTheU
kß feines Vphimens zwischen 33 und g^TheiJÄ axj
Iranern Alkohol enthält Wird gröfsere Genauigkeit
erfordert, fo facht man den Unterfchied- der Zahl
9Ä0J von der nächft gröfsern Zahl', Welche fich in
d#r Tafel antreffen laut ; in diefem Beifpield 9609,
welche jenfc um 4 übertrifft, Diele Zahl mache man
£om Zähler eines Bruchs , dellen Nenner die Unter«
fcbiedszahl der Tafel ift, Welche zwifchen den fneci-
fife^en Gewichten für 33 und 34 Alkohol - Gehalt
lieht; hier 13* Gedachter Bruch ift alfö ^, und es
enthält folglich der erprobte Weingeift J3t\ Proceni
feines Volumens an reinem Alkohol. Hätte mau z. B.
von aiefenr Wemgeifte oder Branntweine 175 Quart,
fo würde fich die darin enthaltene Menge Alkohols
finden, wenn man fagt: 100 geben 33^3-, wieviel ge*
ben x? i ? Antwort : 5 8 j; Quart heinahe *)•
*) Obwohl et hier von keine« Einfhijfe ift, fo mag e*
doch beiläufig erinnert werben, dafs man nickt fol-
gern dürfe , weil 58J Quart Alkohol in den 175 Quart
Branntwein enthalten feycn, der Reft, nämlich n6f
Quart , Wafler ley ; denn es iß de* Walter« mehr in der
Mifchung vorhanden, worauf obige Tafel keine Rück«
ficht zu nehmen hat. Sie ift blofs darauf berechnet,
das Volumgn des Alkohob H und nicht das Volumen des
Waffers , in dem von der Mifchung beider eingenom-
menen und durch chemilche Wirkung verengten Raum*
anzugeben. Trßlles.
C 5*2 ]
'' Ob gleich diefe Tafeln wnd ihrem befonderf!
Zwecke am angemeffenfteri zu feyn, den Alkdb*
Gehalt - in Maafs und nicht nach Gewicht: angrtfct>
fo lafst fich doch aubh diefes veriöittelft derfeMta
finden. Wenn man nämlich irach der Tafel grfa*
den hat, wie viele Maafee. Alkoholen l.ooMaafen
der am erprobenden Flüffigkeit enthalten fifld>.fa
multiplicire man diefe Anzahl Maafse mit dem-fpe*
cififchen Gewichte dfes reinen Alkohols , alfö.AÄ
7939. [Die herauskommende Zahl zeigt an, wie
viele Pfunde reiner Alkohol in looMahl derZtüt
die das fpecififche Gewicht der erprobten Flüttf«
keit ang?ebt, an Pfunden enthalten find.
• .1 • . . '. . • - *
Btifpiel. Alfo im oben angenommenen FalJcini
£3-& Mfhl 7939, d. i.., 264430 Pf. Alkohol» in w&
JMahl 9605, d. i., in 960500 Pf. der Mifchung enfW*
te^v. Wie Tide Pfunde Alkohol in jeder andern 2aU
von Pfunden der Mifchung enthalten find , ftaderfdt
dann leicht durch die einfache Proportion : y6offa3i>
Mifchung haben 264430 Pf. Alkohol, wie vielW^«
vorgegebene Zahl yon Pfunden der Mifchung? .
Es läfst fich hiernach ßus jener Tafel Iwcfo
eine andere berechnen, welche für jede looPffoi
der Mifchung angiebt, wie viele Pfunde rdätf
Alkohol in derfelben feyn muffen ; allein He nirfi
wie bemerkt, hier nicht nöthig erachtet.
Die gegebene Tafel aber fetzt voraus, <Ws
die zu erprobende Mifchung hei 6o° des FfAtcä»
beit'fohen Thermometers- ihrem fpecififchen Ge»
jm^to naoji beftimmtvworden f ey. Difefe Tempera-
tur läfst fich freilioh einer Flüffigkeit in unfern Ge-
gOftdeai zu, Jeder ZeH^mittfreilen ,' und durch ein
zerr Hand Wfincüiche$TfreitaWm£ter kamt man fich
verfichern, däfs tiefer Wärmegrad der Flüffigkcdt
gögAen worden fey^ • befrqr }/ man das fpe<?iflfche
Gewicht felbft beftimmt. Damit aber auch für
jede» andern Wärmegrad urimittelbar das fpeci-
fiftbe .Gewicht, welchies bei Go? F. Statt haben ,
mlSs, gefunden weräeh könnte, ift es riötbig, 'lieh
föjgeöder, aus iwei Thoilen begehender Tafel zu t
bttüenen, welche aögiebt, um wie* viel fi6h- das
ijfefcjfifche Gewicht der Mifctyingeh von Alkohol v
ugOVaffer für jede 5 Grade des Fahrenheit'fchen
"MArmometers ändert^ Es ift hinlänglich, diefes
hififc von fünf zu fünf Maafs^fi des Alkohol* Ge-
haita in Hundert» der Mifchung aniugeigen, weil
fi$& dfce'.nöthige Bechhung für einzelne Maafse,
Stof&it ^üc einzelne Grade denThermometerfcale,
afcl Wtiefc' folchen Tafel leicht führeii^äfst.
v;* ; -.i ';• < '-. I ' . . '- ■ *•' ' *' ': . .
. Der erfte Theil diefer Taf$ .giebt ar>, wie-
viel -4as fpecififclie Gewicht der Mifchungen,, di$,
W*6p* F. o, 5, io, i£ . . . Maafse Alkohol ii^
Öpndert enthalten, fich für die Wärmegrade unter '
6ö (d. V für 55 , 5o u. f. bis 3o) vergrößert. Der'
zweite Theil giebt an , wieviel fich das fpec. Ge-
wicht derfelben Mifchungen bei den Wärmegra- •
^den über 6o, für 65» 70 u. f. bis 100, vermin-
-dert. , ■ -
£ 374 3
H. Tai fei. Veränderungen des fpecififiken
Zmuahmt des för 6o* F. gelttnien ffc»*»
<pfifcben Gewichts bei fplgendem Stan-
de de* Fahrenb. Thermometers :
5*
^ W ? 03
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52
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17*5
«0
8631
15
14*8
90
833»
55° 509t#5e 40° 35a 3<>9
4
4
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«31
«3
»35
«5
»37
11,6 "■
»39
«7
140
Diefe Tafel geht nur bis 90 Maafs Alkbhol-
Gehalt in Hundert, weil im Handel ein höherer
Gehalt nicht vorkommt. Die Conftruction derfel-
ben aus einander zu fetzen, ift hier nicht nöthig;
doch bemerke ich, dafs fleh ein gewöhnlicher
Rechner nicht daran ftofsen niüffe, wenn zuwei-
len die gegebenen Zahlen um eine Einheit ihrem
fonftigen Fortfchreitungsgefetze nicht zu entfpre-
chen febeinen. . Denn das rührt nur daher, dafs
C, 375 ]
Qmttickiei der Branntweine mit der Wärme.
*$8
1!
H
■ es
I
2. £ 2.
#4*»
Hube
«
5
«5
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*©
8
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999«
9919
9*57
980»
975*
9700
9646
95 «3
9Jio
94»7
9335
9*54
9116
901 J
889*
87«5
|63i
848 >
833»
«Am« de* fflr 60* geltenden fpeei«
fifehen pewicbu J>ei folgenden Ständern
de» Fabrenb. Thermometer»:
Ä<070?7fe8oe 85° 90* 9s81ioo»
ti
11
»3
»5
'9
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196
ift «tiefen Refui taten von Beobachtungen und Rech-
nungen die Brache weggelaffen find, welche für
Wtfern Zweck von einer febr uberfluf&gen Genauig-
feftüt/gewefen feyn würden.
Der Gebrauch diefer Tafel , auf welchen es
Uter nur allein ankommt, bedarf wohl kaum einer
EHSoterung. Man fiebt unmittelbar, dafs die Zah-
Isn unter den Thermometergraden , nachdem dief«
Mtec'tder ober 60 find, zu den fpeeififchen Ge«
t 57« J
wicbtönüti €ö^felbft hinzugefetzt oder davdn'.fidi^
trahirt, die fpecififchen Gewichte für die verfchie-
deneri- Wärmegrade unmittelbar gebend, "Es liefsen
fidft alfo aus. dlöfer Tafel *i5 folphö Tafelr* her-
leiten j wie die zuerft gegebene, nur dafs^ diefe
»rieht, wie jene, für jedes einzelne Maafs Alkohol
in Hundert des Branntweins^ föndern nur von^füitf
'iu fjünf Maafsön Alliohol- Gehalt, das fpfeeififche
gewicht bei den verfchi.edenfcn Temperatui'en in-
nigen. Ohne folche Tabellen wirklich zti vollen-
den i läfst fich/aus d,er zuletzt gegebenen der Alko-
hol -{Gehalt tyei, jeder Temperatur / durch leichte
Hechnuhgen'finden.' Damit es indefs nicht airBe-
quemliobkeit mangele, will igh auch folche Ta-
bellen hier geben. f
l ' Es ift nämlich bei der Unterfuchung dfcs fpe*
Sififchen Gewichts noch auf eine Berichtigung
, Ilüökficht zVi nehmen, welche die vorigen Tabel-
len noch nicht enthalten/ Diiefe Berichtigung
liängt- von der Materie ab, cjurch welch e j das f|>e-
eififche Gewicht beftimmt wirtfy nämlich' die°des
fohlen Körpers , welcher zu diejfem Zwecke; ;mit
dem Branntweine angefüllt, oder in de^felben g?r
fenkt,. oder abgewogen. wird. Dieter Körper o.tfei?
' diefes Gefäfs ändern' ihr. Volumen, nrft 4er.Wärm£j
uncjLes niüfstfr dah^r jedes Mafal, dasjenige. berech-
net werden > welches fie bei de? Temperatur von
60 ° F. haben, würden, fo wie der Eijiilu/s, diefpr
Raumänderuog<tauf.das Qewighjt. der aw.der.ßtQlle
gedröokten, od^r. in dem. G^fäl^ enthaltenen F^üf-
I. »77 3
figktft^ Diefem a&$zi\weichen 'd&nt tfie 'folgeAdi
TaM vornehmlich. Sie emh&ft nidht das abfolute
fpecißfche Gewebt dp$ Plflffig^eiten von verschie-
denem Alkohol - Gfhalte , fonderii ihr fibeinbercs,
ifa? cfer VortiäfefÄ^ig , ( dafs dje ' ]flüfäglteiten*mit-
täft^nes ffyäfern^n Gefäfses oder Körpers abge«
Wögen wietderi.^ Die^ZäWeÄ tfiefti^Tifel und frei-
li^pjc^t .^ehr^lfe^ö^hf^a^ vq^fiMfi dattletzteii
ZafiMUlte^des fpecififcfoten *Gfewi*ll1kv Von denjeni-
j[%y4r((Qhiede9;/^)[^e ohji^i^^t^ficht auf die
tf^pdaruDg 4*$ Gl^es>auf fchon :angte zeigte Wei-
{&%iXs\tUh vori&enj ^61Wä würdeft.1 Allein es
\^^da4h »nich^^gen^elCen,. diefeii \ Unterfchie4
ziw$rpwhläfftgett,!umfo mehrj, ^dftim Gebrauche
atf'äenfelben vverpiittelft dierer;^f^l Htickficht.
gpÄomrrien^werdenikanifciohne da^sdipfes die min-
dere» ^Weitläufigkeit nach fich ;zfc?fct: Der Unter-
fdjifccl , .weiche* .yvegen; a*er gerine^fi* Ausdehnbar-
keit des Glafes nur ajrf- 5 geht* Kvird,l(einxGebrau-
clier eines- metallenen Körpern betrÄchtlichv%genug,
um- Abweichungen zu veranlaffen> Welche viel-
leicht nicht zu geftatteip finxl, -vorzüglich alsdafln,
w£nn es um. Ausgleichung einer Schwierigkeit
Untersuchung der ^gemeinen Spindel^ u. £ iw. zu
thun wäre. ' Auch findet fich bei diefer Tafel
nqph eine Spalte für Nie/fing? um auch beim Ge-
suche diefer Materie zur Erforfchung des fpfifo
fifc^en Gewichts oder der Erprobung der ßrannt*
weine die nöthigen Data fogleich zur Hand zu
"haben. .' • r,
f 3?« 1
IIJ» Tafel. Scheinbares fpecißfches Qewichi
und W4rm*> wie es /ich bei Abwä
♦« Temp>era*tireii.
Alkohol .
.Pro cent
30^
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40° P.
459F.
50» P.
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8379
8355
Räductions - Täfe
Folgende Pallien find «u den IpectfilcHen Gewichten
fingene Spin
1
1
4 I 3 I
• hl .
Der Gebrauch diefer Tafel hat keine Schwie-
- rigkeit, nnd foll hier an einem Beifpiel deutlich
gemacht werden. %
Gefetzt, man habe ein gläfernes Äreometer, weh
ches fo eingerichtet ift, dafs es bei 6o° F. Wärihe du
t: 379 i
d&r Braiintweine von verfdnedener Mifchung
gung mittel/* eine* Glaskörpers zeig*.
Temperaturen.
Alkohol
Frocexxt
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B$-F.
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8778
8*49
85*4
837»
8114
lein für Meffing.
su 'acUirtn oder von ihnen tu Jnbtrahiren für mef-
deln u. f. f.
«o3
I
I 3
fp^oifiiche Gewicht der Flüfligkeiwn fichtig angiebtj
vermittelft deflel(ben finde, nwui z.B. da£ fpecififoHö
Gewicht eines Branntweins bei 40 ° Wärme 9 £3 f. ,,
Um deffen Gehalt an Alkohol zu kennen % fucli$
&äft in der Columne von Zahlen die unter 40° flehen»
die zwei jener am nächften kommenden, >oft wcl-
[ 38o 3
chßij; die* eine >g*ßfrr$ $ie «nde»e< alfo.fcWfter «fc
9835 ift. N^ JbT^j en££. Zahl erv lihr^bt man zugleich
den in der erften Columne mit denselben in gleicher
horizontalen Reihe^ftgözeigiehlAIkoHol- Gehalt auf.
a) ^Wan ;fubjratyir|: dai bieobajchtetfl jfc^^infearelWf
Kfche öewic^Ltvom nächft gröfsern der Xm§L.
b) Man Tubtrahlrt die beiden) denfelben am nächften
konim<*hd&ii iShVek :derc- ?a%i>t>nl ^inande*.
c) ^Mit, dipto^ ^a^L^Iiv^dirJt p^rdtseFjüfitfache« der
«0 1EWe heräasiwnhikena« 2aM'\vlrd: Ö?1^ Al&liol -
©ehalte , derber jrpfsten der' iu$.'3<?rj Ta|$l ge-
iiommenjeiv jZaÜ(,ertffpri<$ht,> pln^g^fptztf jund
d^e ^urau>e,ift d^ y^ri^agtf 4^bol '<}ehaltfrder
^lölßgkeifr ; n \-\> j fr * v ■' • \*9 ! '*: l i "*
In *diejfent Heifpfple Vfteiit d}e. Rpc^ikung Ibj: ? i
Ffir4p«J& aui4j«!T«ft4 . - ! : •( \ * ! ?x
, } . ri4di^^^5vÄmgiäch^l|io|ma«^denjÄMen
j i . j' < , <" 9868 i^ntfprichHÄ) «Alkohol -tO^hilt
i* t ' •• ' : ; -y<e8ao> ■ --' • • 15? - • ! — ?"
Ä) Di*.1 der bfeidei tft&rfgg S 'to ^ö^'ff^cji? \S$
b) Di& der jrwre&et&ett*
Zählet ■ *-- • "'^B' *" ?; '
c) -y/- . . foviel al* ;Vj.. Vfc j , $jf . : * .
Alko hol- Gehalt entfprechend der grölst en Zahl 10 r_
AlltShdl - Gehali des Branntweins oder Lutters* , 0
der erprobtjyird _ _ . ._. _ . 15JJ
t { <) der beinahe 151 ProccAt.
Ift tüecbeöbachtbte Temperatur nicht gerade
$a:dterT$föJU vorbänden', Ta ^können* die entfpr*?-
cHendwPnäehft'gröfe^fli und1 nSönft klfeinern Zäh-
len nicht 'unmittelbar aus der t Tafel g/enommen
WercTefl, man erhäli: fie aber durch eiiae äufserft
leichte Jlechnun^ ;,,,., ,u,.
Man
r
t 38»']
Man habe z. B. bei 78* F. Wärme mittelft des
Masareometers das} Ipecififche Gewicht eines Brannt-
weins o 3 Vorgefunden.
• Die Anficht der Tafel aHein giebt zuerkennen,
lals diefe Flüffigkeit einen Alkoholgehalt Habe, der
ewiTchen 40 und 50 fällt. Man, fucht alfo für den Al-
koholgehalt yon 40, 45 und 50 das fpecififche Gewicht
fär 78* F. Wärme. Die Tafel giebt diefes nur für 75
md go, zwifchen welchen 78° fällt, welches 3 Grad
mehr, iß als 75 °»
Man nehme nun aus den Tafeln für die dem
beobachteten Wärmegrad am nächften kommenden
Grade die dem beobachteten fpeciRfchen Gewichte am
nächften kommenden Zahlen und Unterfchiede diefer
Zahlen
Alkoholgehalt. 75° 8P* Unterfchiede.
'40 9456 9458 * 18
45 9569 935o «9,
5° 9*7* 9255 «
Weil die beobachtete Temperatur 3 °* gröfser ift , als
die nächft kleinere, fo fagt man: 1-
50 geben 18; was gehen 30? Antwort: tx
5° — 195 — — 3°? — "
5« — 21; _ <— 5»? — 15
Diefe Zahlen werden von den fpecififchenvGewichten
»nter 750 fubtrahirt, und man erhält die fcheinbaren
fpecififchen Gewichte für 78 °
x N nämlich für 40 Alkoholgehalt 9445
45 9358
50 9261
Nun lieht man, dafs das gegebene fcheinbare fpeci-
fifche Gewicht 0360 zwifchen 40 und 45 und nahe am
letztem fällt, und verfährt wie zuvor. Nämlich
beobachtetes fpec. Gewicht 9£6o Unterfchiede.
für 40 Alkoholgehalt 9445
45 — 9358
Unnal. d. Phyfik. B. 38- SU 4. J. 18*1. St. 8« C C
85
87
/ \
{ 38o ]
ch^a, die* eine grji$*r9 die ende»^ * S
9835 iTt. ' Kehlt jeq&to ZaMeA fcJfr^^ «^
den in der erften Columne mit A&ri^
horizontalen Reihe angezeigten i/r \
m) jjian fu^Jraftirf das beobairV
Wehe Gewicht vom nacht? ?
*) Man Tu htrahhrt dieWidr V *
RommehdA^ Z£hfen tJj: ■ * ^
erdfern C>i%^iwv \ x \
«O'Die heräasWiir J '
Oehalte, derjÄ
iiömmenpv \L& :
^\e ^umiAe,ifr/
£lüljfi$ketf*
In Jiefehl ße.»
4
" nid
.>koholgebaltexi
ülen iß» fifld drei
jedem Falle zureiche^
Für 4p°
J
r. •
an»
bemerken, dafs> vvofg^
^erUeberlegung betrachtet^
^ , -Jerfchwierig, noch weitläufig
! , jrden können; Selbft die R^
jlMi *' "ff eKmehre^eils, 0hnen^
h)Dift. >«tederzufchreiben, gemacht xverdea k
ZA' ^t fie weitläufiger aus, a]sfle wirklich A
"V/* darUm ZUtHun War' den Votfchrifte
/ j*»»nn Deutlichkeit, zu- geben. ,'' °
jjas unten angehängte täfelein zeigt
>0e Zahlen ftatt der in den Tafeln gebra„cfct *
^ »Offen , wenn man 'mit einem meffln *'
^t gl'äfernen Inftrumente das fpeeififche Q*?*
^mmt. Die fplecififchen Gewichte bei SoOn? °\
yeratur muffen alle um die Zahl 5 vermiac[ert ^
Jen, bei 55° um*4u. f. f. Ueber 6o° W*^
niufs man bei 65° i, bei jo° 2. . . . jej, '^L^1
«in
'je
I w 1
* ^ relben Temperaturen bia-
^j/ V *^eom§ter, wel-
^Jw ^k - fpecififche
%$ ** ,. \^ • denen das
^U/^V a" \ >v erden fie nur
^V^V \. % loniren, bei an-
VN *
V 7-e, -v
Vi. *** 'V *s inander abweichen.
Ny/ ^ * .eit von 3o° Tempera-
4* H jr 9708 ängiebt, fo wird
S^» ,;o3 Inzeige?. Zeigt jene£
y , von 85 Grad Wärme 9708 an,
hingegen 9712. Wenn man mit
vJefäfseh oder Areometerri das fpeci-r
icht der Branntweine unterfucht, foift
ziehend , den Angaben deffelben die Zäh-
y,*4> 3, 2, 2, 1 hinzuzu fetzen % oder davon
*hen9 je nachdem die Temperatur 3o, 25,
10, 5 Grade unter oder öfter, 60 Grad ^
>ttnd dann die Refultate nach den Tabellen
„.öas Glasareometer zu behandeln. '
S 'Noch eine Bemerkung darf ich hier nicht
fgehen. Vermöge der vorhergehenden Tafel
man zwar. aus dem fcheinbaren fpeeif. Ge-
lte, wie viele Maafse Alkohol in 100 der Mi-
oder des Branntweins enthalten find, wenn
Mifchung wirklich die Temperatur von 6o°
Kitte; hat fie aber eine änderet Temperatur,
kann das Unterfchiede von mehr als Eins vom
idert veranlaffen. Es ift daher ein zweites Er«
Cc 2 ,
57 'geben 5». was gebe«. «5? Antwort: 4$$ ; woEfir
man 4^ fetzen kann* Alfo ift der Gehalt des er-
probten Branntweins 44,9ö.
Es ift aber die Berechnung für 5o Alkoholge-
halt überflüffig.geweferi, wie eine aufmerksame
Anficht der Zahlen der Tabelle es im Voraus i\ä$&$
erkennen laffqn. Allein um ^u zeigen * dat« anfik
ohne näheres Nachfuchen, die Rechnung eben nickt
gröfser wird, und um zugleich anzudeuten, *W§e
man fich zu verhalten habe, wenn man unficher
4ft, zwifchen welchen beiden Alkoholgehalten "dfcr
Tafel der vorgegebene zu ftellen ift» find drei ge^
wählt worden, welche in jedem Falle zureichen«
. Uebrigens ift zu, bemerken, dafs> wof er^ *f
Tafel nur mit einiger Ueberlegung betrachtet wird,
ihr Gebrauch weder fchwierig, noch weitläufig wird
tgefunden werden können; Selbft die TXcchnwag t
ift fo geringe, dafs fie mehrentheils, ohne nur^:
ne Zahl niederzufchreiben , gemacht werden kann.
Hier fieht fie weitläufiger aus, als fie wirklich ift,
weil es darum zuthun war, den Vorfchriftea Ar
-jedermann Deutlichkeit zu- geben, / ift
Das unten angehängte Täfelein zeigt , wel-
che Zahlen ftatt der in den TafelA gebraucht wer-
den muffen, wenn man 'mit einem meffingmm
ftatt gläfernen Inftrumente das fpecififche Geweckt
nimmt. Die fjtecififchen Gewichte bei 5o° Tem-
peratur muffen ajle um die Zahl 5 vermindert wer-
den, bei 35° um%4u.f.f. Ueber 60 ° hingegen
niufs man bei 65° 1, bei 700 2 . . . den Zahlen
s> ,.
der Columnen unter ctenfelben Temperaturen bin-
zufetzen. * »
H$t man nämlich zwei Areom§ter, wel-
che beide genau- für 6o° Wärme das fpecififche
Gewicht der Flüffigkoiten abgeben, von denen das
eine Glas, das andere MeiGng ift, fo werden fie nur
in ^lüffigkeiten von 60 Q F. harmoniren, bei an-
dern Temperaturen abej: von einander abweichen.
Wenn 2. B. in einer Flüffigkeit von 3o° Tempera-
tur das gläferne Areometer 9708 ängiebt, fo wird
das meffingene nur 97öS Inzeige?. Zeigt jenes
|n einer Flüffigkeit von 85 Grad Wärme 9708 an,
£0 giebtdiefes hingegen 9712. Wenn man mit
meffingenen Gefäfsen. oder Areometern das fpecir
fifche Gewicht der Branntweine unt'erfucht , fo ift
es hinreichend, den Angaben deffelben die Zäh-
len 5, 4> 3, 2, 2, 1 hinzuzu fetzen % oder davon
•abzuziehen , je nachdem die Temperatur 3o, 25,
20) i5', 10, 5 Grade unter oder öfter, 60 Grad
ift; und dann die Refultate nach den Tabellen
Über das Glasareometer zu behandeln,
j} * Noch eine Bemerkung darf ich hier nicht
Obergehen. Vermöge der vorhergehenden Tafel
findet man zwar. aus dem fcheinbaren fpecif. Ge-
wichte, wie viele Maafse Alkohol in 100 der Mi-
fchung oder des Branntweins enthalten find, wenn
diefe Mifchung wirklich die Temperatur von 6o°
F. hätte; hat fie aber eine andere Temperatur,
fo kann das Unterfchiede von mehr als Eins vom
Hundert veranlaffen. Es ift daher ein zweites Er«
Cc 2
t 384 ]
fordernifs, das^Folumen des wirtlich vorhanfo
nen Qemifches oder Branntweins bei 6o° F. zu
kennen. Und dabei verfahrt m^n wie folgt:
Hat man nach der vorhergehenden Tafel den Al-
koholgehalt gefunden , fo wird das Vplumen der -vor-
handenen FlüfGgkeit gemeHen und dabei der Wär-
megrad derfelben beobachtet. Gefetzt, der erprobte
Alkoholgehalt fey der ' im vorigen Beifpiele gefaafc
ne 44&; die Temperatur 75 ° F., und das Volumen
des Branntweins bei 750 F. 347 Quart.
Man nimmt dann a) aus der Tafel I. dasfpeci-
lifche Gewicht für '44*- Alkoholgehalt. Diefes ilt
für 44 9444, für ■&■ wird es vermindert um «& Mahl
17, d. i. um 15, beträgt alfo für 4^fc bei 6o°F. 94J9.
Man fucht ferner 6) aus der Tafel IL, wie«d
das fpeeifilche Gewicht von 44& Alkoholgehalt für
750 lieh ändert; man findet dafelbft &>.
c) Diefe Zahl fubtrahirt man von der aus der Ta»
fei I. genommenen 9429; (weil die Temperatur 75
über Co Grad ift, denn im enrgegengelfetzten I&Ie
mufs man die Zahlen addiren) und erhält zum Reit
9369.
d) Nun Ifagt man: wie die Zahl 9429 (a) za dtr
Zahl 9369 (c), fo verhält lieh die Zahl der Quarte 347
bei 750 F. , zu der Zahl der gefuchten Quarte Braifflfc-'
weins bei 60 °. Diefe ift alfo 347 Mahl 9369, Äri-
dirt durch 9429, welches 345 Quarte macht, wöm
man auf einen kleinen Bruch nicht Hebt. , *-
Da man fchon weit, daß? 100 diefes Brztpfr
weins 44A Alkohol/ enthalten, fo fucht man 8JK-
mehr, wie viel (nicht 347, fondern) »345 Quarta*
halten? Antw. 16 5^ Quart.
Diefes ift die wahre Quantität reinen Alkohols
von 6o° F., welche in dem erprobten Branntweine
' • l 385 }
enthalten ift, nacli welcher fich defTeii IVerth und
die Abgabe von demfelben proportioniren mufs.
' Vielleicht findet man letztere Berechnung
noch etwas befchwerlich. Wir wollen daher ver-
fuchen, fie zu befeitigen, welches jedoch nur un-
ter einer gewiffen Einschränkung gefchehen kann,
die jedoch ziemlich natürlich ift. Sie fetzt näm-
lich voraus, „dafs das Volumen des Branntweins
„bei eben der Temperatur gemeffen werde, bei
;, welcher das fpecififche Gewicht deffelben zu fei-
„rier Gehaltserprobung genommen wird." Wenn,
man diefes beobachtet, fo ift die folgende Tafel
vom bequemften Gebrauche» Bis gegen 25 Alko-
holgehalt weicht fie von der vorigen nicht ab, weil
fich das fpecififche Gewicht % fofern es, nur mit
vier Zahlen angegeben wird , bei fo geringem Al-
koholgehalte noch nicht ändert. Bei gröfserm
Alkoholgehalte ift nicht allein die Aenderung, die
diefer erleidet , an fich gröfser , fondern es ent-
fprechen auch gleichen .Aenderungen , wie zuvor,
hier gröfcere " Unterfchiede des Ipecififchen Ge-
wichts. Uebrigens find auch die fpecififchen Ge-
wichte der Tafel fcheinbare, und zwar in Bezie-
hung auf Glas. Wird vermittelft eines meffinge-
nei} Körpers das fpecififche Gewicht genommen,
fo mufs man von den erhaltenen Zahlen nach
Maafsgabe der Temperatur 5 , 4 •. • • * fubtra-
hiren oder l» 2, 2 ... addiren, und darin erft
mit den fo verminderten oder vefgröfserten Zah»
t 386 3
len in der^ Haupttabelle das gehörige für den ?ji
fliehenden Alkoholgehalt vornehmen. DaniitÜ-
IV. Tafel, welche den wahren Alkoholgehalt
Gewichte Her Branntweine giebty wenn beide
Temperaturen.
Alkohol-
..
gehalt
Procent
50° F.
35aF-
40° P.
450*1.
5odP.
65* r.
©
9994
9997
99*7
9998
9997
9994
5
9924
99**
99*6
99*6
99*5
99*»
IO
986S
9869
.9868
9867
98*5
9%6t
»5
9t* 3
982*
98*0
9817
98*3
98Q7
20
9786
978*
9777
9772
9766
9759
25
9753
9746
9738
97*9
9720
9709
3°
97*7
97°7
9695'
9684
967*
9*5*
35
9671
965t
9644
9629
9614
9599 '
40
9615
9598
9581
9563
9S46
W**
45
9544
95**
9506
9486
946r
944?
So
9460
9440
9420
9399
937«
.*»*■
55
9368
9347
93*5
930*
9*79
9«S«
60
9267
9*45
9222
9198
9*74
9*5*
65
9162
9138
9113
9088
906*
VH+
70
9046
9021
$9°6
&97G
8944
W7
75
89*5
8899
8873
8847
8820
»79*:
%o
8798
*77x
8744
8716
868ff
S*J*J
. ■ 15 * ■<
8663
86*5
8606
8577
8547.
»5«?
?°
8517
8486 J
8455
«4*5
8395
«3«»
Redufctjon f#r
• -►• 1 { 1 r | . [ *
. **.i i 5 \ 4 I .1 I » I » I k,
Diefe Tafel bedarf, nach dem, was oben W-
merkt worden > keiner weitern Erklärung., Öa
man fich aber an fie wahrfcheinlich mehr als an
lää fc£5tfamiiien flehe, ift d^s lötzte Täfelein hier
aus der Vorige? wiederholt. ,
aus . dern Volumen und dem fclieihbaren fpecif.
hßi gleicher Temperatur beftimmt worden find.
"-, ' Temperaturen.
JJkohol-
J*rq ce&t
'6cPF.
65°F.
7<>ÖF,
75° F.
80* F.
85° F.
^ e'
999*
9987
9981
997>6
9970
'99ÖÄ
5 '
9919
x99^5
9852
9909
9903
9&97
?889
' •**
9U7
9845
9839
9831
9823
- ^? -
9802
'9796
9788
9779
9771
976i
> ao
975i
9743
9733
?7*2
971 1
97ÖO
25
97po
9690
967*
9665
9652
9Ü38
. a*.
9^46
9652
961»
9603
9588
9572
35 ..
9583
9566
9549
9532
95H
1)495
4°
951a
9491
947*
9452
9453
9412
45
94^7
9406
9385
9364
9342
9320
'50
9335
ni*
9490
9267
9244
9221
. 5S
9*34
9211
9*87
9163
9**9
9114-
60
9126
9102
9076
9051
9026
9000
65 }
9013
8988
8962
8936
8909
883?
' $ö~ ■
8892
8866
8839
8812
8784v
8756
7S
8765
87JS
87x0
868t
8*652
862t
* So
8631
86o»
8573
8544
85 H
S483
S5 •
848$
8458
8427
8396
«3*5
Hl 3
- r9°
8332
8300
m*
8236
8 »34
8170t
Meffing auf Glas.
\
0 1 * 1 »■
TT-»
4ie vorige -halten AVted, fo
1 . . !
I * I 3. \ 4 ;
ftehe Hie* ein BeifpieU
[ 388 3
BeifpieL Es fey bei yo° F. eines Branntweins
Icjiembares fpecinfches Gewicht 9450 und fein Voja-
men 117 Qoart gefunden worden; wie viele Qu**
Alkohol Ton 60 ° Temperatur enthalt er ?
In der Spalte unter der Ueberfchrüt 70 ° nehme
man (a) die beiden Zahlen, welche dem beobachte*
ten fcheinbaren fpeciiifchen Gewichte .am nächftca
find, nebft den ihnen entfprechenden Alkohol -Ge-
balten; nehme auch (6) die Differenz der .Zahlen,
und (c) die Differenz der großem und der Zahl , wel-
che die Beobachtung gegeben hat; dann fetzt man (£):
-wie die erfte Differenz [6] zu der zweiten [c] ^ f o die
Zahl 5, als Alkohol- Gehalts -Unterfchied der Tafel,
zu einer Zahl, welche angiebt, wieviel zum gering-
Uten Alkohol- Gehalt in der Tafel hinzugefugt werden
nuds, um den verlangten Gehalt zu haben.
7°° 9$5° I DuTerenzes»
•40 Alkohol -Gehalt 0472 I 22 (c)
.45 — 9385 I 87 (*)
(«0 %7 geben 5,' was geben 22 ? Antw. i^VungefiAr.
Alfo enthält der Branntwein 41 -& Quart Alkohol ton
6o° in 100 des Branntweins von 700.*
Nun ift nur blofs noch zu tagen: 100 enthalten
41-&, wieviel 117? und es findet fich auf diefeArt,
dafc die erprobte Branntweinmenge 89A Quart Alko-
nol von 60 • Wärme enthält.
, Bleibt das fpeeififche Gewicht wie oben, a$»r
ift die Temperatur, bei der es genommen und Äc
Quantität Branntweins gemeffen ift, 720, weltlc
Temperatur fich nicht unmittelbar in den TiBfe \
findet, fo ift man genöthigt, eine Vorbereitung»
machen, find die fpeeififchen Gewichte, zwifchw
welchen das beobachtete fällt, aus den Tafth>
für 7 za zu berechnen.,
«{:
• £ S89 ]
•■' «)4 Unmittelbar lieht man, dafs das fpecififche
Gewicht einem Gebalt von beiläufig 40 entfpricht;
*) dafs dabei das fpecififche Gewicht um 20 abAmimt
für 50 Wärmezunahme, alfo um % für a°.
Bei 7a0 beobachtet • 9450 Unterfch.
40 Alkohol-Geh. 0472 weniger 8 ift 9464 x'4
45 — ■ I 938? — S - 9377 87
87 : 5 *== *4? geben beinahe 1.
Alio Alkohol - Gehalt 41.
Und 2*17 Quart alfo beinahe 89,
Im vorigen Beifpiele fanden wir bei denfel-
ben; Zahlen, aber yo° Wärme, 89-^ Quart; die-
fe Abweichung ift ein Effect der Temperatur, und
zeigt, wie viel man vernachläffigt, wenn man auf
die einzelnen Thermometergrade nicht achten will,
fohdern fich mit den Angaben der Tafel begnügt»
oder wieviel man im Refultate fehlt, wenn man
das Thermometer nicht genau beobachtet*
Es^ft zu bemerken, dafs ftatt der letzten Ta-
fel eine andere berechnet werden könnte, welche
zu beftimmten fpecififbhen Gewichten den Alko-
hol-Gehalt bei verfchiedenen Temperaturen an-
gäbe. Es müfste nämlich nach Anleitung des erft
gegebenen Beispiels berechnet werden, welche
Alkohol -Gehalte bei 3o, 55, 4o u. f. bis 85 Grad
dem fpecififchen Gewichte von 9g5o, dem von
, 9900 u. f. w. entsprächen. So erhielte man eine
Tafel, in deren erften Spalte die fcheinbaren fpe-
cififchen Gewichte nach der Ordnung ftänden,
und worin die üftrjgen mit den verfchiedenen Wär-
megraden überfchriebenen Spalten die entfpre»
[ OCJO 1
abenden Alkobdl - Gehalte enthielten. Diefe * T*»
fei hätte' ihre Bequemlichkeit; doch würde auch
fie, onrfe etwas Rechnung, nicht ganz brauchbar
feyn. Da es nach diefer Bemerkung keine Schwie-
rigkeit hat, fie zu verfertigen, fo wird es nicfct i
ncrthig feyn , fie hier mitzut heilen. Auch wird
man in der Folge noch eine hierher gehörige Be-
merkung finden. * i
Hiermit liegt nun vollftandig da, was zur
Ausmittehing dfcs Gehaltes eines Gemifches aps
Alkohol urid Waffer uad der Branntweine erfbr*
darlieh ift. Diefes mufs nicht 'nur dem gemeinen
Verfahren der Unter - Officianten zur ErhehMg
der Gefälle zur Grundlage dienen , wie weiterMtt
gewiefen werden foll, fonetern es ift auch in tot*
Romnienden fchwierigen ÜällBh hiernach StfrejjtiÄ
heben, tmd die gewöhnliche Probe zu,verifieirenl
Zu diefem Zwecke ift indefsnöch ein zweiter Punkt
aufeinander zu fetzen übrig, nämlich ^ie du
fcheinbare fp£cififche Göwicht einer Flüffigköt fiek
au**nilte!n läfst; eine Unterfuchüng , welcher «Oft
zweite Hälfte diefer Schrift beftimmt ift. Zortt
ift indefs hier anhahgsweife noch zu handeln
t Von der Erprobung <£es Lutters.
Der Luttef ift nicht, wie der Branntwein
feine Mifchung, die blofs aus Waffer und:AlkoKA
befteht. Er rötfifct für fich die blaufch' P$kirz«£
\ fäfre, Und giebt dadurch efofen Gehalt freier Sfct*
fe (ohne Zweifel Effigfättre) zu erkerinen. * Es eflfc*
t 39i 3 v
ftefct daher die Fragfc, ob fich deffeh Alkohol -Ge-
halt deffen ungeachtet hydroftatifch äusmjtteln-
läfst, und ob man dabei daffelbe Verfahren amyen*
den darf, welches hier für die Branntweine ge*
lehrt worden ift?
' 'Der Kürze halber nenne ich die Materien, weL*
che aafser dem Alkohol im Lutter vorhanden find/
idas Lutierwaffer. Von dem fped. Gewichte diefei
Lntterwaffers hängt es ab, ob diefe Frage? zu bejahfcii
odef«U' verneinen ift. Sind" darin dem Wäffer frem^
de Materien nicht in folcher Menge beigemifeht,
daß fie eine merkliche Wirkung auf den Alkohol
haben und das Gefetz der Penetration des* Waffers
und Alkohols merklich ftören,. fo würden höchf
ftens. kleine Zufätze iri den Täfeln Für Hie Erpro-
* bung des Branntweins zu einer zuverläfßgen Lut-
terprobe durch die fpecififchen Gewichte ausrei-
chen. * Ift das Lutterwaffer fpecififch fchwerer als
das reine Waffer, fo mufs demfelben mehr als die-
fem an Alkohol beigemifcht werden, wenn beide
zu einem gleichen fpecififchen Gewichte gebracht
'werden tollen. Es wird darauf ankommen, ob
dieferUnterfchied in den fpecififchen Gewichten ftf
gering ift, dafs er fich iii den Angaben des Alko»
hol r Gehalts ganz überfehen läfst oder nicht.
Hierüber enthält Folgendes die beftiüimtere
Auskunft.
Tax meinen Verfuchen dienten mir vier ver-
schiedene Arten Luttet: 1) Eine aus gleich viel
Weizen und Gerfte vom Brenner Märten verfer-
"^
i 392 3
tigte, wovon vom Scheffel 5o Quart abgezogen
worden waren -% das fpecififche* Gewicht deffelfcen
fand fich bei 6o° F. 0,9910% welches einen Alko-
hol r Gehalt von 5-^Maafs in looMaafs anzeigt*).
2) Ein aus 1 Th. Weizen und 2 Th. XJerfte ge-
brannter Lutter von Stadhof, vom fpecififcben
Gerichte 0,9788 , alfo von 1 6y Procent Alkohol-
Gehalt. 3) Ein aus 1 Th. Weizen und 5 Th. Oer-
ße gezogener Lutter vom Brenner Li epp, tqo
fpecififchen Gewichte 0,9896, mithin von 6^fto*
cent Alkohol- Gehalt. 4) Lutter von Friot,aus
3 Th. Weizen uhd 3 Th. Gerfte gebrannt, vom
fpecififchen Gewichte 0,9773 und alfo eijiem Alko*
hol - Gehalt von 1 7-|,Hunderttheilen feines Maates.
Man fieht hieraus, dafs die Lutter fehr ao
Gehalt verfehieden find, und zuweilen nur fehr
wenig Alkohol enthalten, wie hier der erfteund
dritte, jener zu 5,7 Procent, alfo kaum den acht-
zehnten Theil feines Maafses. ' Fehlte man in der
Beftimmupg diefes Lutter- Gehaltes nur um
vom Hundert, fo machte diefes , wirklich einen|
Fehler von wenigftens dem fechsten Theile
Quantität der fteuergebenden Materie aus.
# Diefe Lutter rötheten die blauen Pflanzen
fie enthielten alfo freie Saure, welche,' dem Waffe«
beigemifcht, deffen fpecififches Gewicht vergröfsiCt
*) Diefe und die übrigen unter diefer Rubrik vom Laö«
folgenden Angaben der fpecififchen Gewichte betiffee*
fich auf Walter von 6o° F. Wärme , als Einheit , W»4
die ihnen entfprechßnden Alkohol -Gehalte GmS *
der Gilpin'fchen Tafel genommen. Gilbert*
[ 393 ] r
Es war nöthfg, 'zu wiffen, wieviel. Zu diefef
Abficht wurde der Alkohol aus demfelben durch
Wärme verjagt, und fcgleich würden Mifchungen
vonblofs reinem Waffer und Alkohol auf gleiche
Art behandelt.
In einem erften Verfuche fand fich, dafs eine
folqheMifchung nicht nicht allen Alkohol verlohren
hätte, indem der Reftndch um etwa 0,0002 fpeci-
Sfch leichter war als reines Waffer. Zugleich aber
fand ficlj auch, dafs der auf diefelbe Art behandelte
Lutter (es war die erfte Art) ebenfalls noch nidbt
ganz fo fchwer als Waffer geworden war. Hieraus
fshon geht hervor, dafs der Theil des Lutters, der
nicht Alkohol ift, fich phyfifch genau wie \V9ffer
terhält, uAd im fpecififchenl Gewichte von dem
cles reinen Waffers nicht fonderlich abweicht.
Die dritte und vierte Lutterart find darauf
einer folchen Hitze ausgefetzt worden, dafs kein
Alkohol in ihnen bleiben konnte. Gegenverfu-
che mit Mifchungeri aus Weingeift und Waffer von
eben der Stärke als die Lutter bewjefen diefes da«
_ durch, dafs der Rückftand das fpecififche Gewicht
des Waffers hatte, und es felbft zu übertreffen
fehlen. Die Lutterwaffer waren aber b&ftimmt
fchwerer als jene. Nämlich das Lutterwaffer der
dritten Art hatte ein fpeeififches Gewicht von
, 1,00045 : das der vierten Art fand fich i,ooo(So.
Alfo ift das fpeeififche Gewicht des Lutterl '
waffers nicht fo viel von dem des reinen Waffers
verfchieden, dafs maji nicht da, wo doch die gröfs-
f 394 )' '
Je Genauigkeit nicht erfordert -wird, daffejbe als
Waffer fchlechthin zu betrachten berechtigt wäre.
Indeffen möchte man* glauben, durch die
(^Parme^föy kuch die Säure 2um Theil verflüchtigt
worden, welche die Dichtigkeit des Waffers ver-
gröfsert; Es '* fft daher Lutterwaffer, das fchon
pnter dem fpeföfifchen Gewicht des Waffers ftand,
nochrnabJsJtark gekocht worden. Das fpecififche
-Gevyicht nahm dadurch etwas zu. Freilich war nua
4ie Flüffigkeit concentrirter, zeigte aber auch da-
durch an» dafs die Säure fich nicht fo leicht ^er-
flftphtige. Und in der That bei der geringen Men-
ge von Säure gegen die Maffe des Flüfßgen mufs
fie beträchtlich feftgehalten werden.
Um indeffen alle im Lutter enthaltene Säu-
re Zurück zu behalten, wurde eine Quantität des
dritten Lutters mit reiner Kalkerde verfetzt * und
als fich vermuthen liefs , die Kalkerde# habe die
Säure gefättigt, der Alkohol durch Hitze ver-
jagt und die Flüffigkeit bis auf den fünften Theil
reducirt^ nachdem durch Kohlenfäure die blofs im
Waffer aufgelötete reine ^ Kalkerde ausgefchieden
war. Das- fpecififche Gewicht diefes fo behandel-
ten Luttenyaffers fand fich nur i>oon.
Die zweite Lutterart eben fo mit kohlenfau-
rer Kalkerde behandelt , liefs eine Flüffigkeit vom
fpecififchen Gewichte i,qoo5 zum Rückftande;
war aber nicht fo. ftark als die vorige eingekocht
worden. Beide rötheten die Lackmustinctur nicht;
1 5g5 3 ,.
•in Reichen, dafs ihre Säure durch den Kalk ge-
fittigt war. • *> '
. In vollftändige chemifche Behandlung jdiefer
Lutterarten {ich einzulaffen, fehlte es an bequemen
Mitteln ; auch war das nach den bisherigen Verfu-
-chen nicht iiöthig. Denn es geht aus ihn fen her*
vor, .dafs die Saure nur einen geringen Theil des
Lutterwaüers ausmacht, weil es fonft, bpfonders
als es mit Kalkerde gefättigt war, eine beträchtli-
chere Zunahme des fpecififchen Gewichts hätte er-
halten knüllen/ Man kann mit Sicherheit fchlie-
£se«, das wahre eigen thümliche Gewicht des JLut-
terwaff<jr$[fey geringer als das beobachtete,- da zu-
gleich) mit dem Alkohol auch immer Waffer durch
die Wärme verjagt wird, und es ift wahrschein-
lich nicht gröfser^als i3öoo3.
Bas? durch Vertreibung d$s Alkohols vermit-
telft der Wärme erhaltene Liitterwaffer ift voll-
kommen homogen und durchfichtig, auch ohne
Bodettfatz. Mithin find alle nicht flüchtige Mate-
rien, die der Lutter nebft der Säure enthalten
könnte j darin vorhanden. Ueber die Beftand-
theile diefes Lutterwaffers, und ob es fich, zum
Weingöiffe wie reines Waffer verhake, in Rück-
ficht der Yerdichtung, Verfuchfc anzuftellen, war
bei der fo unbeträchtlichen Menge der Säure int
liUtterwaffer vollkommen überflüffig.
Aus allen diefen Betrachtungen erhellt, dafs,
um den Alkohol -Gehalt des Lutters zu erproben,
es gar nicht riöthig ift, zu einer andern Probe aljs
£ 396 ]
zur einfachen hydroftatifclien , welche bei 4m
Branntweinen angewendet wiod, feine* Zufluchtt*
nehmen« Sollte auch bei dem Lutter eine fclfljpi
Unficherheit übrig bleiben, fo beträgt fie doch bei
den ftärkften Luttern, welche vorkommen, «te
jft, bei denen von 16 und 20 Procent Alkohol *Ofi*
halt, noch nicht y Procent, und diefe Unfi<&«>
heit kommt den Steuerpflichtigen zu Gute. , ,
. •■
Es läfst fich gefetzlich annehmen , dafs j&;&
nem tiefen Gefäfse gekochter Lutter, bis erfie^
ohne aufzuwallen, nicht fchwerer als i,oToo5-fcyi
foll., Sollte ein Lutter verdächtig feyn, dafclk*
JEchtlich Salze u. Lf. hineingeworfen wäreo,«»
xlie Adminiftration zu hintergehen, .fo darf'äp
denjenigen für fchuldig erkennen, deffen gek#h<
ter Lutter mehr als 1,001 im fpecififchen Getfäte
zeigen follte. Mithin kann auf der andern Stfte
die königliche Caffe nicht mehrmals 1 vom Hundert
im, Lutter- Gehalte zu verlieren Gefahr laufen, in-
defs dem Brenner -J Procent zu Gute kommt, iflt
ches doch bei \5 Procent haltigem Lütter^**
zu entrichtenden Steuer macht. Bei wenigcfjj^
haltreichem Lutter ift der Vortheil auf Seitemlf
Steuerfchuldigen gröfser^ aus fo fch wachem fÜfr
ter zie'ht er aber auch ötwas weniger guten Btwri?
wem.
t ■ Dffr
***.' ^* ^°h da* 'MelnÖäre fpecißfcHeQeivicht
vöä Branntwein Und Lutter mit Genauigkeit aüi*
""T " miiieük? ' tJ ' >: :;-^'- -
^Alkoholometer Herta Verfertigung und GeBraucn.) v
' «Das eigentümliche Gewicht der JlüffigKei^
ten kann, auf aweieriei Vjfeife erhalten, ' tyijrden :
durch ihr Verfchiedenes Gewicht bei unyeränderli*
ehern .Volumen , oder durch das Meffen ihres Vo-
lumens bei einerlei Gewicht. Das letztere Ver-
fahren hat nicht die Genauigkeit des erfternfbev-
de Haben e$ indefc nur mit relativen Gr^fsen zu
thun, ein Vortheil, der nicht fo leicht J>ei einem
drittel* Verfahren erhalten, Wird, in welchem maii
fd^ohl das; Volumen als %das Gewicht der Fjüffig-
keit wijlkührlich läfst, und beide durch BeobachV
tung\HeItimmt. ' , " '
.v .* > Wagen und^reomw mit Gewicht 4*.
Bei jeder diefer Methoden Iaffen fiefh mehrere
Mittel anwenden. Zu dererften wählt man mh6
übfehe mit eingerieBenfem Glasftöpfel, die fede«
Mäht gana angefüllt wird 3 fo dafs der Glasftöpfel
SaiÜÄerftuffigeAvegtreibt, und beftimmt ihr Ge-
ttfelrt; das Verhältnifs der Gewichte verfehl edeti er
in dfcefefr Flafche abgewogener Flüffigkejten * *-■
Verhälttiife ihrer fpecififchen Gewichte. T *
viele ^Vorfichtsregelh zü! beobachten, wenn
Methode alle Genauigkeit haben foll; doc;
fie jedem att Gebrauche, der nur mit einw
Annal. d. Phyfik. fe.58. St. 4. J. igu, ?^m ^\
k
' fr % l
i
und leidlich gy^Qew^htep^erfehqpi ift, wena
er bci4ci^e»vBeftiipinMiige.n keinfe grpf Sß §&&*
verlangt» . Das. Thermometer ift hier,, wie bdkl-
len Methoden, ein sw>entbehrliches Werkzeig,
denn ohne^ ^ngabe d^r Temperatur des Flöffigtf,
deffen fpecififches Gewicht gefucht wird, bleibt
, aiefes fehlt unbe&itoih'$:\ ' ^ \ r ' ' ^
"'* Stati; dai' Flüfligä in1 einem Gefäfse dög*
fchlotferi zu Wiegen, kann man den Gewichtem-
iüft beofeacTiten , ( welcnen ein Körper, z. B.'eine
Kugel, der hinlänglich' ichwer ift um in/der'Hüt
figkeit zu finken, und den man zuvor, Vn etf ein
deinen tfaden unter der Wagfchale bangend, in
freiertiüft ins Gleichgewicht gebracht hat,,* jfc$er
^lttffigkeit erleidet. * Öi'efer Gewichts verfe}* ia
verfehle^} eiien ' Flüftigkeiten ift ihren fpe'cifiKDea
Gewichten* proportional, und diefe fpeciEIciieiiti*
wichte felbft werden erhalten, .wenn WanWau!
das bezieht, was. .de«? Keeper im dichteften WWTer
wenigem wiegt, als im biofsen Räume. Ii> fceWet
Jföllei* Jkann wai^fich.zum Wfgen mit Vortbeftri*
sei; ^ohneUwage bedienen,, .deren Wagebalkdtfg*
triftig eiugetheik und beziffert ^ fogleich dpi jhtP>
fifcjie QQvvicl?t dei^ Flüffigkeit^iebt, uod %|jg
man k?M*e Gewichte aufzulegen und ^bz,ujiffc|w*
ba^ Sie ift beider Accife der Branntwdttfci*
England zum Gebrauche empfohlen wQrdej^fifcff,
te maa die Einrichtung treffen, dafs diefirtitp
weine bei einer be/timmten Temperatur un£ecj|A4
würden., foüeisen lieh auf dem Wegebalfcejftjrt
•ftatt der fpecißfchen Gewichte die Alltokd^riial/
te der Branntweine, oder unmittelbar* die1 GetÜfc
bezeichnen, die fie auf ein beftimiilteiVMätfs Äü
entrichten hätt^ji; Auch die fcrfte Methode ift
für die.BraAit^em-Unterfuchurig wenig&eris tfeh
Ober- Offrcianten vorgefchlägen worden, ^äl» Mit-
tel,. Streit »n -{ablichten, wöhii flöh die ?St4i& r4-
ipflichtigeii nicht am Entifcheide gemeibef Mktel &
den Häaden der Officianten haltdn wollttfi. YHilr^
su Ich eint Ißecäbfer werilfc gefc&fcktf zu fe^ni uäÄ
leicht Wst lieh etwas Beqtiem^eä ^urid Genalrdre^
länpfebleia; In beiden Fälkri Avird eirie^igötre mrf-
-thshifcbe Vomchtimg\ ökie Wage, erfofdert^tin(d
aufctdievMittel des Wägön^ findVerfcliiedeiy^rtia^
^^gü^hvon der erften VotlkoÄinieiiheit dief mi-
lAüufabenr Ausfübrtiiig und vond^r UhW^*&
Wkalfc derfelben im Gebrauche abhängig.^ -Diu
9f^ ttbt fith aber völlig und febr mit VorttieÄ
gaofe .auf die Seite fetiefi, c .*>■ i : ..;. r)
fi . Bei dem FahreöriÄt^chöh Areometeri das zä
gekannt ift, $ls dafs es hie/befehrieben zu wer*
ifefcb braucht, find der iii diö Flüffigkeit zu feriken^
^^Lörper und die Wage ein und daffelbe Dibg*
jftjgtap; Schälchen , welches an dem Körper durch
eifeec* dünnen Cylinder beifeftigt ift, werden Ge-
Mprlttfe g6legt, bis das Infttfument bis zu einem
g£mi£fen Punkte am CyUnder in die FMfigkeit
*Wjfa*kt und fchwimmt. Der Körper an fieh muft
l&|h£er feyuj als die dünafta-FAüffigkeit, deren
Picfljtigköittrfurch ihn beftimtait werden 1 oll , und
Dd «
_
,1fo&#efr4»vfr Forn> aind Vertbeiluag febtett
sir^Mh '.Hl *» (chwcareni FJtefligkeiten yteLGenpAt
:*u£.ifcm^^k*n »dtgt werden mufs> .Et.»
,p£el# ,#ck &*r vortheilbaft zum Gebrauch.
JE|n andere« fehr ei^he« MHtd.lfc «*»*
,ttber?MS grpfren Genauigkeit fähig, und kann i*r
^qij}'?^ Anwendung empföhlen ward«»,. .-M»
jqsfcfie e^e ^ä£w!FWpl» , ^re^Hal* «a*»fr
ÄfÄ fskehr* und*?ei&h]ptfe» *wed»n&d«lAj»
^pw-Heken eo#itf»,.wnä wenn, es bcfchig Ä*ft
j^^e^df^ W #»Crtben zu hängen ^i&Sjjp
jBgfceit , noßh t^iqbt ^u Boden fiuke.: ; Mßk #*
jfäm^ltina Qswichfce andern na$h oW g*|*jW*
j^^oden dex>FJl^ehe#t«WsiJ^iigemdte nqoM£Jfc^
fl{rü<jki$ tiiqchi^nft^igt,, aber &i% dem fe|ei|frfl
* Gewichte mehr belaftet, ,^t dem Baden des Ä%
. fces^in B&tfferung b}#)ltiMWte» ift hierbei i*«er,
|ds #itfrfede andere ,\/¥##le* fich nict# um f*^*
j|TC^;a}$ fcfcs jkleipfte ider , gebrauchten. Geirifto
jtetRägfau J*W? fok*e Vorrichtung kann glaietyp*
^epa JMaturfprfcher zu den f einften BeobacbtttjjpOr
i^ncl demjenigen dienen > der nur eine gewiffeörf*
ze dsr Gena^igkeijt erreichen will ; eskoimitt«*
darauf an, wer, die kleinften Gewichte bräppto
und fich die Mühe geben will, fie anzmwqjfrrt
Jfine Vorrichtung • dicfer Art , nur zur* hAtaftfa
beüinv»ty fedüufte keiner aagebfingteaiOewidw
ivU
I 4o* 3
und nicht mehr als 6 oben ättlfeüiegen&r^ünV das
efgenthümliche Gewicht des Lutters und «des Liit-
ttr waffers bifc.aur' fünfZehnttofendftel ztf Erproben.
" Vorhalten1 anderb Äfiftek, date fdfröf&bare
l^ciMche GfewScht de^Flaffi£keitten düSsumittelii,
fchiage 'ich« Mdefs ineine hydHoftatifckeWiigl&o'r, *
deren ^Befchreibung' ÜUr nfcr fehr kurfc lierührt
Werden ii^ag, da, fie aus fifehfelbft UUAki'ttegrititn
#erdeh k*hn. V6n dem höhten Körper1 {#) 1W. V;
**g- 4* geht, unbeweglich fcö^emfelberi, ^hH kur-
zer Hals (JB) hervor, weläier Mnät dem Arme (CÖE);
der dreifach gebogen, Verengt ift. W>'1fibhlfe , ,
' K5fpef wird in ein cyliädrifcfcfes Glasf getbatn ,' Ji8& "
ches tfeö Arm aut&rhärb KTs^oiid dasöltf^afcfein:
bäbnderesGeftelle geKtitlifi66hs genug, damft ein
'Sä^fattV^fr* ön^.detrf^tWtef dein Gfefe^Veftndli-
dito Theile des Arms anggbäfrgtfwird, nijch erVras
Sjäelftmai habe. £s wird dann in das da» eirfd Flüf-
figkeitgeihan, und fcufcder Schale fo Tiel Geivicht
äUfgdegf , b» die H&rfie deS &*lfes (S) , oder fonft .
ein beftiriiidter Thell deßfelbferi' ekler eine bemerkte'
Steile, gerade m der Oberfläche der Floffigkeit
' * eingetaucht ift, f>kfe-'<Btf Wäge gerade fchvrtinme,
dafür mufs der KunftJer geborgt hafben ,* oder man
ernfilt es, indem man die'Sdhale etwas auf dem
Arm hin - und herrückt. ' ' •
Damit <fie Wäge zu dem gegenwärtigen Zwe-
cke an* bequemften fey, müfs !der Kftnftler die
Gerichte fo einrichten, dafs die Einheit derfelbea
^^ des Gewichtes der Wage tind derjenigen
t 4*8 1
Bdaftung, derselben %, mit der £e In deftffljrts*
Waller von 6o° F. Twperatnr bis m dem an|*
Dommenen ^eichjen eingetaucht fchjwnmt. Ste*
ner muls auf der §chaje wie Zahl bemerkt we*
dpn, die un* *,3 grpfsejr ift, als da$ Gewicht d#
* Wagt* faipmt ihrer blofsen Scl^alQ, wenn beide ia
freier J^uft abgewogen werden.
, , Wif 4 ( diefc \Vagi? daya in irgepd eine Jlüffifr
kyit gtfepkt, mit den ihr zugehörigen Gpwfehtea
beladen^ bis fie genan an das Zeichen (oder dii
Mitte) dep Halfes in die jFiüffigkeit kommt, fo ift
die Spxpme der aqf der. Schale liegenden Gevyiokfft
und, dpr af$ djefer angezeigten ZahJ. das, was ^
bisher fchcjnbares Jpecißfches Gewicht geraupt
habe#. Diefes wjrd ?Jfo vermißt elft.mein^^J^fi
droftatifchenWage auf ms fefcc leicbte.Wßifcj»*
ohne Rechnung erh^ltga. i - - :*jÄ
Wenn gleich die hier g^ge^epe Vor,C«hfi^»t
einem Könftler leicht befolgt wercj^n ^ar|»y ifl^
^fie nichts weiter fordert, aA&zu je&ß? £o\Qheb faf'
choftatifcben, Wage, ihr g$mfcf$e Gelobte vnt»
chen, fo ift das doch immer preitI4u§g4$» als wcbb
man die landesüblich eij/ Gewichte uehj^en Jia&a*
Das erfordert bei dem Gebr^phe djefer >Vage die
Befolgung einiger, Vorfohrjfteji, weicherer wH
fehlen dürfen. . . - A
Das eri"te > was in diefem Fajle der B^ebach*
ter vor dem Gebrauche feiner hydroftatifcbej? W#
ge zu thuji hat» ift, ihr Gewicht jfcit Einfluß 4*,
Schale, in freier Luft> nach dem k^/Mg,zu j*
brauchenden Gewkfc»* %tta*ifgtfliJ'2 VftrMftjfcti
fetzen , die Wage.:fi|mintJ iÄret 8chfcte«*He^J'^6»2^
Gran. ■ . , '. r'i ni jirni.' ; -^ *rV- )
" Darauf fetzt man dielföfge in tf efüUäfl*fe W*P
fcr; $Ie$en Tj&mp<^t»r*Ä*? F. föyn tffcfifsy uttd be-
legt fie mit fo vielem Gewidbtfcauf -rffer^ScHale^bil
fie genau bis an das gewählte und fttziitmnbrb^
zubehaltende Zeich^i dq$ üöJf^s in rfief«kn iWaffex
dngefunken ftebt, ^PtfHflfef^&ftißj^^aH e»?
forderlich feyn. Di^fesJ3eyn^h^,^irji^J^i Ge-
wichte der \Vage und ^)^r Schal et ^djdi^ unjd ^|p
^Sujnme (221 5^ Gran} ; um. ihren 8oo&enr Thöfil
(ihVhife wtn 2^ Graii^hr^grefoort* I>er4o e*hi&-
tenen Zahl (2216^ Gran) werden noch ^Hütf«
,derttäuftmdth§ire (ötfePte*^^
Werths, in diefemBeifn^le2 G^nv 2u^efgg,t[3:u.nj|
daeTijgraus^nimeB4e ??W C4) wm Getaa^l&$ ^mft-
gefchrieben. Sie i&.hien 21218^ Giton. e « Man
bemerkt das Gewicht des Apparats nebft d£m Voi*-
her"ang<*ft&rten Sol&freÄ^häile (In deih^Üier ge-
wählten Beifpiele '9^2^ uricf 2^, 'zuramhaeng^
Gran) (B) auf äer Scjnale', oder behält diefeZahl
Bfonft, V#d damit !iff di? .yorberei^ung ein fü?
alle M$fy geendet. :, > , ;^ . }
Jedes Mahl, wen» mw das fpeciüfcbe Gewidht
^»er Tlüffigkeit unterfuchen will, iegtfmaö nur
fo vid Gericht auf f-die öch&e Ufer Wage, als riff-
thSg Iflt, o'amit das Zeiclifen' desi Halfes gerade in\
der bberÖäctie der FlüfGgkeit fich beBpdar'/diefe^
Ge^ficjtit .afjdirt m^ zu der Zahl (^)i^5>> m»V
! *o* 1
tipHcirt dJe Sumfl^fr *wt?*e*«>o, und dividirt das
Produla 4ufrt^ die «#tft angÄnterkte Zahl (^)
(22i8-^)r. Der Quotient iff: das gefachte fchein-
bar# -fjHtfJftfebe Geweht* ; : » . rh . ^
• . Z^ B. JDie Wkgft fehWimme richtig in einem*
Branntw&n'e bei aufgifegttfi <joo3«£ Gran, fo ift,
nach der TOm vorigen Seifpiele gewählten Befchaf-
fentosit. der Wöge, düd fpecififche Gewicht 10000
MaM i^^|^ ^Viditj Aift*^ai8^, das ift 873».
' *" !£inaet inari äiöfe Divilfenen zu befchwerlichf
WelcWeS der Fall feyn gönnte; wenn man mit der
tt^i" htftriig dergleichen Ptoben zu machen berufen
wftr?) ( So weicht, «ian derselben auf folgende Weife
,. jjlan^imnjt diejenige, der liier gegebenen Tafeln,
jwelchfe^äih zur Beftimmtuig des AlkonqÜ Gehalts ge-
brauchen wilf , und multiplicirt afle in derfelben vor-
SWmirienden Zahlen, die das fpecififche Gewicht an-
aeigen,, «it der Zahl 4 (Wach -obigem BeifpieJe mit
«JäAV UXid dälk dm tier letzten Ziffern des Pro-
du^js. iifeg, » Betragen, djef« vier letzten Ziffern mehr
aU 5000, fo vergrößert man die , letzte 4er vorher-
gebenden Ziffergri um Eins, und die fo erhaltenen Pro-
dukte tchreibt man ftatt! der fpecififcheh Gewichte in
den Spältenund Zeilen tfer Tafel, wohirt fie gehören.
Will man nun den Alkohol »Gehalt eines Fluf-
Ügen finden, fo addirt man Bldß? das nöthige Gewicht,
um die Wag* in dem&lben zum richtigen Stand*
, zn bringen, zp der £ahl #, und mit der Stimme fucht
man in den Tafeln den. Alkohol* Gehalt auf eben, die
Weife , wie zuyor, mit den Zahlen der fpecififcben Ge-
wichte felbft. Öder man verfertigt lieh durch Rech-
nung im Voraus eine Tafel für die Gewichte der Wage
C 4<* 3
auf folg«** WeiTc vtfl«6taAiftft^Jg«it*cKau<5R^ wie-
viel jeder Gran an fpeciflföhem Gewichte beti&gfc
'* Man mufsjwifTen, wie viel~die Wagfchale un4
das aufgelegte Gewicht/ mit^ welchem "die* Wage in
6*£<Er>lH*iXnen seinen Waffen richtig £tpht» Yiifan^
men betragen. Das obige Bettpiel beibehalten, 1*13^
Gran. Mit dfefer ZaKT+ dViäirt. goaan die beftiminte '
Zahl 9978000, welche für eine jede Wpfie genommen
<H^taliM^ an/wie viel &000 '
^ßttVSe^ Äuneg^ew4c3hs>n fpeciÄfchem7 Gewichte
^Upw$e?V .Hie* iftd^efes ,g15ft > pder4jodi«|f
^J^IW man ^507. nehinen darf. Nun Bat nfatrdie fpil
ttfift^ Gewichuänderutig für jeden einzelnen Gran
flnfbfler«» Tdaeile, nftjl bildet folgende Tafel 'aus di£
fcüBeifpiele: '• - _ -'»■ / ,f
jB*»fcT.;»rl fpeaGeif.
**l,*»tf»Wfr
5
■-.fsjijicr-'. '
9
5 —
14
4- —
18
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«vm^ri^ht: jo. ä
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etc.
etc.
100
~
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000
— '
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• etc.
£
etc.
1000
4 ■-»-
4|07
2000
9014
i
T~
1
t
—
9
IWd nun fcrauclit man 'hur noch zu wiflen, welches "
fpefeinfcj^e Gewicht diejenige Flüfligkeit hat, die hier,
auz^bGr^ndeJiegt, nänilicn da* Wäffer-bei $0° F.
l^*pneT } I^ie obigen Tafeln, geben diefcs an zu $99 1.
. Vr K«*1«* das auflieg^de. Gewicht, . bei »reichem ,
ffift^Page in folcbem Waffe* richtig fchwimmt (in un»
Tietm Beispiele lagi^Grap) und fuche nach der, Ich on
ifcrferngten Tafel ,' wie viel diefes aii fpeciftfcherGe-
mflÄKtodiffting macht.* 2f.& l : ' ,J
C ** 1
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AU» i^a^tV G*** mmthm 5777 ***** &***
Aber <L wahre ipec Gew. i&gggt ...
Differenz 4atf " _ '
Die Differenz diefer fpecififchen Aenoenmg
und das t wahre fpecififche Gericht de« Wattw^
man auf die Schale JCchreiben .können ^ denn fie »igt
eigentHcbt an $ wie viel fpec. Gewicht eine^PlhflSgjföt
hätte ,, in weicher die Wage fricfaäg (feinde * oh» ftt
irgend ein Gewicht auf der; Schale läge, ondlfie«&
bei jeder >Be*>bacbtung eine« fpecififchefc*G*wi&4k
Rechnung gezogen werden. Es fey nach der! Bei»
Jpieis bjdber angenonftnenien .Wage eine Flüffigkc^
in welcher fie mit 1003*} Auflage fchwhnmt, welAd
ift däfc beobachtete' fpecififche Gewicht ?" THe Ritt
uung fleht fo : x ;
. Für die Wage ift zu rechen 4214
\\ für 1000 Gc. nach |derTafel von 4507 ~ *•
*'.£ *-*->; y - _±; ;
Zufammen (pei. Gewicht 8758
Gerade eben daflelbeift oben vermittelft^aiiderecBe'
rechnung&art aücji gefundep. .
Hiermit find nun die Mittel hinlänglich a*ge*
geben,' das fcheinbar fpfeciiSfche Gewicht d&tfU'
figkeften m beftimmen. Es wird hier ßMbmr
genannt, weil, um das wirkliche zu haben , iaA
eine Corrcction angebracht werden müfste, wetene
clach oft gentig felbft v?n.Phyfikern vefnachlaffigt
t *>? J
wmk&dkl "H£arla]*& Warf mait cfes %«VMic!ieil
fpe«ififcheiii Gewichtes aaicht , weil die Tafeln alli
auf *Jas ifolteinbare • einrgörich tet fijy& { Man geht ,
oänriich^ ift der heWe Eörperlder Wag^Von G/a»
fwftfchgs am rathiamften ,um fo mehr, du -er, ohni
zm* gegenwärtigen; Geschäfte untatogli oh » ??u wir*
ten*vi#xrd*Qh ftark feyn'kann)^ mit dem ^efund^
o«jPl4%teoififeben Gewichte unraittelb*r in die 4t6
Mt^fb^fdiTufcdxi ; f tft er aber von Mejfm%> fo'nrafe
roffrt zuvor ^um au %fefimd^oeiii*fpecinfcheriGewi<:hi
fa'ii* 3i%S<r* .• acklireJkViQder.i , 2* al .k fahtrahi*
P^i j^j^shdem /Jj$ Temperatur* 5 ]>ioj ,j5 . .'•
Ofli^l puter oder über 6d Grad ift ; ufad fo erhäk '
wfßlffa$rUHx%r* fy^ififchd Gewicht* - ; • ■ ■ .«
sd1, "JftW*l eine;Ewio^tnog läfiftifich treffen r wdk
ahevdie fcequexnfte von allen ift, worüber ich bbftft
[cb^Ä j^w^-S/tfinkr gegekäP tfefee., '; rDafc Iriftrument
blftibf.fjaffelbe, dia Gewiehte mögfesftrfe^n'^ wck
chfl^V^t man will.\ Aber waa berechnet Tafeln*
kvel<$£ , für> die verfchiedenän ,Ge wicbtsbeiadtingen
djf^pb^le unmiU$l>ju^^ ^U^öJgehak bei ver*
[ehiedenen Temperaturen geben. > tDief§ Täfeln
Und gleichfam individu£l, blofs für eine beftimmte .
IVage brauchbar nr^mtkfceuffür fie -berechnet wer-
le^p^tTyoz^aHe Pata im Bisherigen .vorhanden find,
ÄJl«$a/?bei} wqil fokhe;; Tafeln (cbaliur auf Ein
[jifafQffxppt bezieh epi können kdine der Art hie*
mJ tSw^^1? Tafelniwürdtn indeffeiji ndthig feyn,
*f*HbfNfc ^ydrQftatif<*© Wage felbffcd^n Unter-
t 4** J ;
Qfficianten ab Prober der Alkohol« Gehalte fr die
Jläa de gegeben werden follje. Da man bei diefen
Weder jtfecbnungund noch weniger Einfielt genug
f ut Befolgung dpr Regeln, diefes Auf fätzes. Voraus*
fetten darf, ,fa' müi&n J13 blofs a«f einen- mecüani*
fcben Gebrauchtes Inftrunients and dervjafelä
abgerichtet werden. Sollte die hydroftotifche
Wage aber mir ein Mittel für die * Ob er -Of Tan-
ten bleiben, Ja ift hoffentlich mit hin&nglftfee*
Deutlichkeit im Bisherigen dargetban, ' ifrjfc ihan
fich ^u verhalten habe; fo dafs man erwartet kanb*
derjenige, ^ delTen Pflicht es mit fich bringt?, ßch
Mit diefem ßegenffonda infebefondere zu btefdiäftP
gen. werde die gegebenen Vorfehriften1 •ifcbhlr*e>*
folgen iätanen, uiid keiner weitern T*afetn be-
worfen. — •". , • ■ - <■"'"' •• v-'* -'" M-
Es bleib* talfo nur flbHg/- för1 den gemeine n
Gebrauch noch zu folgen. < Und dazu fährt uns
die* Betrachtung der zweiten Methode/ cße fpeci-
fifchen Gewichte der FtefßgUeiten zu beftimtoen,
nämlich durch Meffeii ihres Volumens bei einerlei
Gewicht $\ od er der '* " ;
.... Spindeln als Alkoholometer.
. - Ste find, wenigftens der Form nach, die al-
lerbekafirrteften aller Flüffigkeitswäger. Es wer*
den durch fie die -Räume gefacht, welche verfchie-
dene Flüffigkeiten anfüllen muffen, um' einerlei
Gewicht iu: geben; das Gewicht bleibt aflo bei
Hinen bngeandert^ und es ift nur zu. beobstchttoy
i
t 409 1 .
w}§ viel von dem gehörig „zubereiteten Körper des
[nfitriunejits in ftte flüüigkeit eingetaucht ifi
frity<i Juan mit demfelben einige Genauigkeit ei>
bffUint io ift «einerlei Jnftrument nur für folche v
«if$gkeirjen tauglich, die nur wenig "in ihreA
meififchea Gewichten verfchieden find j woföt
«*' jödeCs. feine Bequemlichkeiten hat. Auf dem
MaUß tiefes Flüffigkeitswagers laffen fich unmittet
iar die Zahlen für die fpecinfehen Gewichte an^
teoÄeni, oder. die Zahlen för den Alkohol -Gehalt
wfar äderen Gefälle felbft; doch, nur unter der
Yätotäfetzung» dafs die Flüffigkeiten nur bei einer
belttm*rten Temperatur erprobt werden ; fon{t &&> -
ÖtiJt.fich ailes. Wird* nicht gefordert, da&qr die
Jpe^jTchep Ge\vichte Vom fchwerften Waffe r aa
Üs zum reinften Alkohol ansehe, fo läfst er fich.
bequemer und genauer einrichten. Ift er blofs be»-
ftfawnVdje fpec. Gewichte der Branntweine anzuge-
ben, &> braucht der Hals nur den üebenten.Theil
fo lang zu feyn. Auc)$ hindert nichts den Stiel
beweglich zu macheil, fo dafs er fich m <teh KöiV
per des Inftrumeirtszum Theil oder gmi^hitfeio-
fchieb&n läfst, zu welchem Ende eine^Röfir'exdurch
rlen Körper hindurchgehen wwb, ih welche die
Ftaffigkeit frei eintretet kann, öhriä in den höh*
. Ifca, gehörig befchwerted Kötper felbft: zu kom-
men. Man fchiebt den Stiel fo weit hinein, ali
es die Umftände, die Tiefe des^GefäfeeS, «üe Men-
ge der Eluffigkeit erforafern , und beobachtet wie
foift, :.. :j : ■: -- V5-1-* ": ;: ': ' i"V -' '
i 4io 3
' Dre Befcbränktheit der Senkwage hat tklor-
lei Verfuche yeranlafst, ulh fie allgemeiner tad
-doch* nicht unempfindlicher zu mächen, utxi etiles
hat zu einer dritten Claffe - von, Jnfinuxitentek ge-
führt, welche eine Verbindung der beiden vorher«
gehenden1 Arten ift. Der Hals wird ziemlich (to-
ne gemacht v welches die Empfindlichkeit Vergrö-
ßert, und fo leicht, dafs es fejbft in der leicnte-
ften Flüffigkei^für die es dienen foll, fo fchwimiDt,
dafs fich der Hals ganz aufserhalb derfelben Iph*
tlet. Für fchwerere Flüfligkeitfen* wdrde» auf i^m
dazu, eingerichteten obern Ende des Hälfe« ge-
wichte auf gedeckt, bis daslnftrument fo fcfawiadnt,
dafs die Oberfläche derFlüffigkeit denjenigen $fc«ä
des Haltes erreicht, welcher die Ehitheilungträgt,
die angebracht ift* um dem Auf fteckfen girrt
kleiner Gewichte auszuweichen» Deffen ungeqdt-
4;et find auf denenglifchebFlüfßgkeitswägerivaklit
.Weniger &1» §& verfchiedene Gewichte angehebt,
welche n^ohrftepi Vorfchlage Von Blagden bis wf
ip ?ernftin^er.t>orden find.r Doch auch dieffe IM
ift nodh gpröfter, als fie für die Areoirieter nötfüj
^ft, weldheiit4ofe auf ttes Gericht beruhen. * Ditfe
Art von Inftrumenten bat auch ein. eigenes Uebel;
die Eintheilung auf dem Hälfe kann keinem natür-
lichen Gefetze unterworfen feyn , weil die Aflbfd-
ming derTüinthellung zwar einein der auf zulegen-
den Gewichte, aber -nicht allen zugleich entfpi*
che'nd gjeflM^chj werden, kann. Mithin; liann die
Eintheilung fich am füglichften nur auf das Vota*
t *1* }
nie« des Körpers beziehen, und z, B. ZeHnfttilfetid*
fiel derjenige a Raums andeuten? welcher iou ^n»
ten bis an die Null der Scale geht ; und diefes ift
von keinem fonderlicben Nützen. Die i/ewichte
muffen, auch- nicht gleichförmig, fondern nach ei*
uem ge willen Gefetze vermindert werden , wenig*
ftens ifl; tiefes die Art, Wie die > in England vorge*
fchlagenen und verfertigten Aräometer $$ erforv
derp. Diefes ift nicht 'gut, und doch für ded
Künftig weitläufig. . B*ffer wäre es, diefem Areo-
meter um ein Syftenv voti -gewöhnlichen Gewich-
ten zu gebfen, aus efter Tabelle aber« zu entneh-
men, was den aufgelegten Gewichten und dem
Punkte* bis an welchen das Areotn^ter feinge fun-
ken ift, als fpeeififches Gewicht, Alkohql - Gehalt
oder Acfcife entspricht, Dana wäre diefes Areome-
ter das Fahrenheit'fche mit verlängertem und un*
getheiltem Hälfe. Wird der Gebrauch von Oe*
Wichten, nicht für bequem gehaltene ia fteht das
gemifchte Areometer den Areometern^erfSer Art
offejiba^ na.ch, und diefes fchliefst daffelbe von
felbft aus., , '■ ;•/. . * /
t Reicher Art auch #e JJäffigkert*w&g*r;feyi]u
*n$ge^i fo muffen fie immer eine fölehe; (Einrich-
tung, prf&r Ein th eilung haken, daffc mitteilt derfel*
ben ,alj£ fpepififche GeJwichtb derjenigen Art vori
FltlCßg^ftät ztf findeivfio4> für welche man fie brau*
chen wilL Derri erften Anfcbeine.iiacb könnte
man denken , diefes fey unnöthig, und wenn z. Bi
überhaupt .nur 5 oder: j q. vtrlchi^dene^Gef älk für
[ 4ii ]
die Alkohol hältende Flüffigkeiten betftiÄmt «ttfc
dep , fcyen nicht mehr . als eben* fo viel UfeieMk
oder 'Gewichte für das Areoraeter nöthig» riftP
fälleanderungen. Allein zu gefchweigen *da£$*l
raanchmahl nicht wenig fchwierig feyn xnöelftftt
mit Sicherheit zu beftitomen , ob das fpec. OnriHb
über oder unter einem folchen Gränzptmkte jfi
fo ging? diefes.nur für den Fall an, wenn dfrfift«
fiitnmungen alle bei ^einerlei Temperatur gemacht
würden. Eine folche vorgefbhriebene Tempeflfta£
ift aber fohwer zu erhalten v und man bedarf einet
Thermpwetei'sf^um fite zu erkennen. DiefeafatoA
aber üpfih feeffer gebraucht werden , die Tempera»
tur überhaupt, zu beobachten,, als* damit Htaafiel
qn eine beftimmte halte. l
Sollten Flüffigkeitswäger aus Metall eftge*
fuhrt, werden, f o ift es ndthig, dafs fie voä Zeit
zu Zeit uriterfucht werden, vorzüglich vfrenfrirtüt
fie oft braucht» weil fie durch Auf reffen und 1W4
nigen an »Gewicht verlieren können, auch weflfl
fie ihre Qeftalt unbefchädigt erhalten. Iw-Me
die Spindel für die Accife-Officianten- zum'^0*-
brauche beftimmt würde, müfste wenigfteus daf
Gefäfs, in welchem man den Branntwein oderlit*
ter prüft, von Glas feyn. ; Denn es ift darauf m
halten, dafs. der Punkt, bis zu welchem dös h>
ftrument einfinkt, unter der ©berfläch^ dete ¥Hfr
figkeit beobachtet werde, und nicht Ton oUftf
tfb.d^r Hals des Areometers in der Luft fleht» «»-
geben von. einem mehr odex? ? weniger hoch arife*
£ 4t* 3
geniien Theile der Müffigkeit. Auf dirfe Art läfet
Seiisfordem, dafs an der Scale der Spindel nie
öki fo viel gefehlt werde, als ^inen Irrthum von
ein Taufendftel des eigenthümüchen Gewichts aus-
machen würde. Denn diefa Art durch die Flüf-
Bgkeit hindurch zu beobachten, hat den Vortheil,
nicht nur die Ungewifsheit zu befeitigen , welche
fonft durch die Adhäfion des Flüffigen am Stafcime
tfes Areometers verurfacht wird, fondern auch
durch >die Reflexion, welche an der TrennungsffS-
che des Flüffigen und der Luft entflieht, die Scale
fo gui wie zu verdoppeln.
Man hat wegen der Scale der Spindeln aller-
lei künftliche Mittel ohne fehr glücklichen Erfolg
eiogefchlagen. Es ift am natürlichften , dafs fie
unmittelbar die fcheinbären .fpecififchen Gewichte
seige. Hier, wo es darauf ankommt, die Stärke
Alkphol -halten der Flüffigkeiten, und die Abgabe,
welche fie ihfr gemäfe zu entrichten haben, zu fin*
den, ift es zweckmäfsig, ctefs die Scale den Alko*
bol- Gehalt angebe. . Mit den Vorfchrifteh zur
Verfertigung und zum Gebrauche folcher Spindeln,
oder Alkoholometer befchäftigt fich die folgende
[Jflterfuchung in allem nöthigen Detail.
Niehts kann ohne Zweifel einfacher feyn , als
eine Spindel, auf deren Hälfe der Alkohol- Ge-
baut unmittelbar bezeichnet ift. Damit aber diefe
den oben entwickelten Grundsätzen angemeffen
verfertigt und gebraucht werde, dienen folgende
Vorfchriften.
Annal. d. Phyfik. B. 38. St. 4. J. i8u. St. 8. E $
' C 4>4 3
I.^Die Spindeln, in Form der allergewöhn*
Uch&en Areometer, mit langen cyjindrifche^ qder
•ytrenigltens durchaus fo viel möglich gleich dicken
Hälfen, werden für 6o° Temperatur richtig -W-
fertigt. In jedem reinen Lutter oder Branntweine
von diefer Temperatur zeigt dann der Punkt, bis
£ii welchen die '.Spindel'» einfinkt, wie viel Quart
Alkohol in, hundert' des Lutters oder Branntweins
enthalten find. Dem Künftler, der diefe Areome-
ter verfertigt, liegt weiter nichts ob, als diefer
Anforderung richtig Genüge zu leiften.
II. Damit er diefes mit Bequemlichkeit Jei-»
ften und man ohne viele Unterfuchung erkennen
könne, ob verfertigte Spindeln den Grundfätzen
und Vorfchriften angemeffen find, dient die -fol-
gende Tafel, welche die verhältnifsmäfsige Grobe
4er Grade des Branntweins- und Lutterprobers,
oder a des fbgenannten Alkoholometers angiebt, in
derVorausfetzung, die Röhre deflelben habe durch-
gehends gleiches Volumen far gleich lange Tbeile
derfelben. Die erfte Spalte enthält den Alkohol«
Gehalt in Maafsen, deren die Mifchung joo hat
Die zweite zeigt die Stelle an, wo das dem Alkofcofr
Gehalt entfprechende Zeichen fich finden mufs, und
ztvar durch die Entfernung von einem Punkte, über
welchen fich das Areometer im Waffer nie erhebt.
Die dritte Spalte enthält die Gröfse der Grade,
oder die Länge des Theils der Röhre, welcher fich
in die Flüffigkeit einfenken mufs, wenn ihr AJko«
hol - Gehalt um i zunimmt.
I 4i-5 q
l
V. Tafel für Alkoholometer, für 6o° F. Wärme.
Lange «leg Grabe
iichein- des
fenkendezrl Inter-
vall».
Alka,
holgeh.
nach»
demVo-
lumen.
«o
1
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3
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26
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So
33
34
I S5
Theils des
Halles.
9
24
39
54
68
82
95
108
121
133
145
157
s6o
18P
191
202
2x3
224
«35
»45
* *56
• 266
277
288
»99
310
32t
aa*
344
355
367
380
393
1 407
- 420
I * 434
»5
15
14
13
*3
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12
12
12 ,
12
IX
XX
IX
XX
II
- II
IO
XO
10
XX
XX
XX
11
IX
XX
12
XX
12
13
13
14
13
*4
Alko-
holgeh,
nach
demVo-
lumen
Länge des
lieh ein-
renkenden
Theils des
Halles,
36
37
38
39
4a
41
4*
43
44
45
46
47
4«
49
50
5i
5*
53
54
55
56
57
$8
59
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61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
Ee 2.
449
465
481
498
5i5
533
551
569
588
698
8*8
648*
669
690
712
735
75«
78*.
806
83*
854
879-
905
j>3*
957
984
10IX
1039
1067
1096
X125
i«54
11 84
1215
1246
Grö&e
des
Inter^
valls.
15
%6
16
17
17
18
ig
18
18
20
20
20
ix
11
22
»S
2*
44
24
»4
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25
26
16
%6
s *7
17
28
28
*9
*9
30
3i
31
L 4*6 ]
Alko-
1
Länge des
GrÖfte
holgeh.
/ich ein-
des
nach
renkenden
Inter-
deraVo-
Theils des
valls.
lumen.
Hälfe«:
3*
71
1*78
32
7»
1310
32
7i
134*
33
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M75
34
34
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3*
75
I4<>9.
7(>
M43
77
«478
78
1514
3*
79
*55<>
37
37
38
39
39
4»
80
«587
81
1624
8*
166-2
83
1701
84
1740
85
X78V
Kolgeh.l
nach
demVo-
lumen.
Lange des
lieh ein-
renkenden
Theils des
Halles.
86
«7
88
U23
1366
1910
89
1955
90
, 2002
91
2050
9*
2099
93
2150
94.
2203
95
96
M59
»318
97
»380
98
*447
99
2519
xoo
«597
Gräfte
des
Ifiter-
valh«
4*
4**
44
45
47
4*
49
5»
53
5«
59
62,
67>
7*
78
Wenn ein Künffler ein Alkoholometer verfer-
tigen will , fo mufs er vor allen Dingen meine oben
befchriöbene hydrbftatifclie Wage befitzen, und
nach derfelben das fpeeififche Gewicht irgeofd einer
leichtern Flüffigkeit, als Waffer, nebft defcn ent-
fp^eoheaden Alkohol -Gehalt für 6o° IV Wärme
BefÜmmen; wobfci er fich alfo der Tafel L diefes
Auffatzes zu bedienen hat. Dann wird das bis auf
die Einteilung cles Halfes fchon vollendete Areo-
meter in eben die Flüffigkeit bei Öo° Temperatur
gethan, und genau bemerkt, wie weit es ein-
finkt. Ebenfalls wird der Punkt auf dem Hälfe be-
merkt, bis an welchen das Areoröeter in reinem
Waffer von 60 ° Wärme $ch einfenkt. Der Zwi-
fchenraum zwifchen diefen zwei bemerkten Punk«
ten wird nach vorftehenddr Tafel eängetheilt.
M )
n, diene folgendes Bkifpief:
ichte der leichtern Ffö&gkeit
ol - Gehalt von 73. Aber für 73
einfinkenden Theils des Halles»
, feyn * 1343
, item % 9
..änge des Zwifchenraums 1333
^r Zwifchenraum abgenommen werden,
beiden Punkte haben, und der Künhler
. in 1333 Theile th eilen. Wie diefes auf
:me Weife gefchehen könne, ift hier der
. erläutert zu werden.
Von folchen; Theilen trägt der Künftler o unter-
dem im WafTer beobachteten Zeichen am Hälfe
, und von diefem niedrigften Punkte ab fchreibt
nach einander alle die Zahlen in die Höhe, wei-
ne für jedes' Quart Alkohol -Gehalt in 100 Quart
Branntwein in der Tafel angegeben ftehn. Ift diefes
gefchehen, fo ift die Scale des Alkoholometers fertig,
i&.der Voraussetzung, der Hals fey durchgehend« von
aem Caliber.
:jf'/ ' Ift diefes nicht der Fall, ^der überhaupt da der
,ttjfalftler davon nicht vollkommen ohne Proben
f^erzeugt feyn kann, fo fenkt er fein noch ein-
^ÄJicilendes Areometer in Flüffigkeiten von meh-
$0ÜXn und minderm Alkohol -Gehalte, der zuvor
durch die hydroftatifche Wage bei 6o° Temperatur
gefunden ift, merkt die Stellen, bis an welche
'd& Areometer in diefe Flüffigkeiten einfinkt, und
thgilt nun die verfchiedenen Zwifchenraum e ja?
den feefonders nach Maafsgabe der Tafel ein.
/
t 4i« 3
Gefetzt, mth bemerke die Paukte ^ron 73, 5*1
»7 auf dem Hälfe ;. /
Unterfchicde. x
73 entfprqcben 1342 1
5i — 735 1
27 — 332 I
607
4°3
fo muffen 607 eben folcheTheile, yon welchen das un««
tere Intervall (zwifchen 27 und 51) 403 enthält» das
obere Intervall. geben, welches alfo faft genau um die
Hälfte länger als das untere feyn mufc. Hat diefefe
nicht Statt, fp mufs jeder Zwifchenraum für fichin
die "ihm zukommende Zahl von Theilen getheilt wer«
den. Nun, werden von folchen, deren das untere^
hat, vom Funkte, der 27 Alkohol - Gehalt bezeichnet,
weg, 12, 23, 35, 4g f. Theile aufgetragen, um die
Punkte far 28, 29, 30, 31 f. Alkohol - Gehalt zu be-
kommen. Auf diefelbe Art, trägt man von denjeni-
gen Theileii , deren das obere Intervall $07 hat , vom
Punkte, dem 51 Alkohol -Gehalt, zugehört, 23, 47,
71 , 95 u. f. w. in die Höhe, wodurch lieh die Punkte
für 52, 53> 54» 55 u. f- f- Alkohol - Gehalt ergeben.
Je.unregelmäfsiger der Hals ift, defto mehr Zwifcbe*
räume bat der Künftler durch befondere Verfuche 2a
erproben und zu beftunmen; eine Mühe, welche Ja
nöthigen . wird , fo viel nur möglich, auf Gleichheit
des Halfes feiner Areometer zu achten.
In dem bisher Bemerkten liegen die Princi«
* pien der Verfertigung der Alkoholometer oder
Bnanntweinprober Vollkommen, aber mancher Be-
quemlichkeit bedarf der Mechanicus. zu ihrer gfr
' t 4«9 i
fchwinden Ausführung. Sie ßnd jedem Künftler
gelebgt worden," und es ift feine Sadhe, fich die
liötbigeh Vorrichtungen zu erdenken und zu ma-
chen, um diefe tnftrumente zum Gebräuche der öf-
fentlichen Adminiftration mit hinlänglicher Ge-
nauigkeit und mit Leichtigkeit auszuführen. Für
denjenigen , dem nur* die ßeurtheilung derfelben
obliegen kann , ift mit Gegenwärtigem hinlänglich
geforgt» fo wia för die Gewifsheit, dafs jeder
Künftler diefelben nicht anders, als den feftgefetz-
ten Grj.mdfätzen gemäfs, ausführen wird, wenn er
diefe Vorfchrifteq, fo wie er fie hier findet, ge-
treu befolgt.
j, Vermittelft einer folchen Spindel fieht man
, mi mittelbat den Alkohol - Gehalt einer Flüffigkeit,
iä welcher fie eingefenkt wird, aber nur unter
t'ier Bedingung, dafs die Temperatur derfelben
^o0 F. fey. Es ift alfo erforderlich, die Verän-
'derungen anzugeben, welche entftehen, wenn fich
liefe Temperatur ändert. Folgende Tafel, giebt
jlafür die nöthige Ueberficht.
¥
-
*
, •
: i 4" }
VL Tafel, um den wirklichen Alkohol +M$
denen T<*/m*
Wahrer
Alko-
holgeh,
bei 6o°.
Aj
3P°
ttgabe
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35°
eines C
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7las - ä
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87*»
SM
SM
Anmerkung. Die Striche — vor den Zahlen der^oBerÄa
Reihe f ölten anzeigen, dafs das Areometer unter 0
lieht £
He Zahl
en hint
«
xt dem
Gommi
1 in alle
nSpil-
*H* jfrn Anzeigen des .Areometers bei verfehle*
zu finden.
Wahrer
Alko-
bolgeh.
]»ei6o9.
\ Aaie
<5°
»ige eines Glas -An
bei den
Temperature
70° | 75°
someter
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8o° J
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64,4
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»°
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9M
93*7
94t<
ten, Mt&er 4er erften, Bedeuten Zehntheile. De*
Nenner 10 ift weggelaffen , weil er überfläfliger Wei-
fe ftete fonÄ hätte wiederholt werden muffen.
t 422 J
* Beim Gebrauche diefer Tafel wird erfor-
dert, cfafs c{as Volumen bei eben der Tempiratef
beftimmt werde 3 bei welcher die FlüffigkeitJf8£
mitteilt des Areometers erprobt wjrd.
Den Gebrauch der Tafel zu ef läutern, die*
nen folgende Beifpiele.
Gefetzt, von 312 Quart Branntwein bei der
Temperatur ton 75° F. zeige das Areometer 46,3 (d.a
46 jj) Alkohol - Q|Mt an , wieviel Alkohol - Gehalt ift
in der gegebenen Quantität Branntwein wirklich vor-
handen ?
In der Spalte von 75 ° finden fich die dem beob-
achteten Gehalte am nächften kommenden
43,5*1 entfprechend dem* wirk- C 40 1 ,in
48,5 j liehen Alkohol - Gehalte ^ 50 J Spalte x.
Alfo zeigt das Areometer zuviel 5^
he ob achtet ift 46^.
AlTo der wahre Gehalt 42^
Nun 10p geben 42^, wieviel 312 Quart? Antwort:
*33"5 Quart* gefachte Quantität des AJkohols.
Zweites Beifpiel. * Bei 350 F. fey in einem Lutter
des Areometers Anzeige 14^; was ift deffen wahrer
Alkohol -Gehalt? > ' [
Aus der Spal- Aus der Unterfcb. des fcheiik
te 55". Spalte 1. u. wahren Gehalts,
13,1 f machen "an wah-Y 15 1,9
16,9 \ rem Alk. Gehalt j 20 5,1
Daher ift bei 147V der wahre Alkohol- Gehalt mejir
als i?Vi aber nicht um 3TV gröfser.
Um genauer zu fm3en, wieviel man zu 14^
hinzufetzen mufs, um den wahren Alkohol -Gehalt
zu haben, nimmt man die Differenz der erften und
die Differenz der letzten Ziffer, auch di^ Differenz
des beobachteten fcheinbaren Alkohol - Gehalts , dit
[ >3 1
das Areometer anzeigte, und der kleinften Ton den
beidej^ erften Zahlen, und fucbt zu diefen dreien,
nach der Hegel von dreien, die» vierte Zahl, welche
zunv kleinften derUnterfchiede zwifchen fcheinbarem •
und wahrem Alkohol -Gehalt hinzugefügt, denjenigen
giebt, den man facht. Diefer wiederum zur beobach-
teten Anzeige des Areometers addirt, giebt den ver*
langten Alkohol - Gehalt. Alfo f teht die ganze Rech-
nung fc*: *
Diff. 14^
Wt> *5& • • 15 Diff- *Ä I tfnterfchied.
3i% *6& • . 20 Diff. 3f% I i&
3tV geben ir^, was geben iX?
oder 58 geben 1a, was geben 1^? Antwort: ^ »
hierzu addirt if%
Summe , oder wieviel das Areometer zu we-
nig an giebt
des Areometers Anzeige
wahrer Alkohol - Gehalt i6f^
Hätte man blofs ohne Rechnung eine' 'zwif eben i-fo
und 3TV fallende-Zahl genommen und als wahren Un-
terfchied des wirklichen und angegebenen Alkohol •-'
Gehalts betrachtet , fo würde man, kaum um 4 einer
Abtheilung (j Procent Alkohol - Gehalt) irren können,
ohne jene Rechnung anzuftellen. Diefe Rechnung
Heise lieh jedoch auch dadurch ausweichen, dafs man
der Tafel eirie gröfsere Ausdehnung gäbe.
' Uebrigens ift zu diefem zweiten Beifpiele mit
Fleifs einer der Fälle gewählt worden* die am meiften
Rechnung erfordern.
Noch kann man fich ailch die Frage vorlegen,
wenn die Temperatur picht gerade in den Tafeln
vorhanden wäre, .wie ift dann der Alkohol- Gehalt
zu finden? . . ,
* r 4*4 -i _
BcJfpieL Es bleibe die Zahl des vorigen Bet
fpiejs, aber die Temperatur fey 37° ftatt der vorher
angenommenen 3 5 °. *
t v
, Weil 37 den 3 f am nächften kommen , Ib blei-
ben auch Zahlen und Rechnung wie zuvor. Nun mub
inan noch zufehen, wie viel fyei 40 ° die Zahlen der
Spalten' gröfs er find als bei 35.
55* *<>• *
J3>1 13>5 liifferenx *■&
16,9 17,4 — ' ^
Alfo für 14^ fällt He zwifchen beiden und kann angenom-
men werden /^.
Diefe W aber entftehen durch 50 Aenderung in der
Temperatur, und die 37*, bei welchen die Beobach-
tung Statt gefunden, find nur 2* von 35 verfchieden.
' Alfo lagt man :
5* geben &9 was gebe» *°? Antw. T%.
Alles diefes läfst fich ohne Rechnung tgleichfam tut
dem Anfehen der Tafel errfethen.
Diefe? -fc muls von der vorher gefundenen Dif-
ferenz zwifchen der Anzeige desAreometers und dem
wahren Alkohol - Gewalt fubtrahirt werden , weil, die«
fer Unterfchied geringer wird, wenn die Wärme 11V
her an 60 kommt,
alfo . • . • * • & \ '
fubtrahirt von dem oben gefundenen aj%
wirklicher Unterfchied zwifchen Angabe
des Areometers bei 57 Gr. und wahrem
Alkohol -Gehalt . a_£
/ J Angabe des Areometers . . i^v
wirklicher Alkohol -Gehalt « 26^
J t 4*5 ]
2* ij^terfchied zwifchen diefem und dem vori-
'J V* *jfc$fultate könnte aus der Acht gelaffen wer-
P Aber es giebt doch Fälle, wo, wenn m£a
^"■■■pis auf 5° genau gehen wollte, man ^ Pro-
wie ^^K '
^im Alkohol- Gehalte fich irren könnte.
; Will man darauf nicht fehen, fo ift die Tafel
am M Rechnung für die Temperatur 'hinlänglich. ,'
3" *
nj^fr'Eine ähnliche Tafel, wie die vorige , für meß
ne Proben darf nicht übergangen werden ,
fie gleich an einigen Stellen wenig von der
■gen abweicht. Ihr Gebrauch ift derfelbe, wie
'^der vorigen Tafel. Sie mufs angewandt wer-
j^Ä, wenn man mit einem Areometer von Meß
beobachtet. Der Gebrauch eines folchen
Dmeters ohne Vergoldung ift indefs wenig
fam, und felbft wenn es vergoldet ift, kann
mit ihm nicht fehr genau feyn , weil die Ein-
pitte der Jheilftriche der freien ungeftörten
iregung deffelben in Waffer und andern Flüffig-
feiten gleich hinderlich find.
•
%.
x
4
\
, t 426 ]
VII. T
af el, um den wirklichen Alkohol*
Scheinbare Alkoholgehalts- Anzeige des meffinft*
Wirk-
lich er
,Alko-
holgeh.
fr«» Probers
bei den Temperaturen
30°
35°
40°
41°
5O0
55ftF.
o
-0,1
-0,1
-0,2
-o,3
-0,3
-0,1
5
. 5>o
4,8
4,7
4,8
4,7
4,1
xa
9,5
9,4
9,4
9,4
9,5
%1
*5
«3,5
*3,5
13,6
13,7
14,0
!«t
so
17,0
'7.3
*7>7
18,1
*8,7
m
*5
^0,3
»0,9/
21,6
22,4
*3,3
m»*
SO
2 3,8
*4,7
*5,$.
• 26,8
«7,8
•M
35
*8,* 9
29,3
30,4
3i,6
32,8
33,9
40
32,9
34,1
35,4
36,7
37,9
W
45
38,i
39,3
40,4
41,6
42,7
4«
50
43,4
44,5
45,6
46,7
47,8
4M
55
48,5
49,6
50,7
5i,8
52,9
W
60
53,6
54,6
55,7
56,8
57,8
5»
65
58,6
59,7
60,7
61,8
62,8
<M
70
63,7
64,8
65,8(
66,9
67,9
69,0
75
68,8
69,8
70,9
7^,9
7*&
TW
80
73,9
74,9
75,9
76,9
78,o
79J
85
79,o
80,0
81,0
8 *,o
83,0
8tf
90
84,*
85,3
86,2
%7>*
88,x
IM
Sind gleich diefe Tafeln bis «auf Zehnthd
eines jeden Quarts in Hundert deiP Mifchüng ti
rechnet, fo darf man doch in der Beobachtita
nicht erwarten , ein bis auf diefe Kleinigkeit ge*
richtiges Refultat zu erhalten.
Die eben gegebenen Tafeln bieten ein Mitfi
dar, vermittelft des fpecififchen Gewichts den i
kohol- Gehalt bei jeder Temperatur zu finden, Trt
ches einige Bequemlichkeit mehr hat, als die vfll
£ 4^7 1
Gehalt aus dem fcheinbaren zu finden.
Scheinbare Alkoholgehalts- Anzeige' des meßingt*
Wirk-
licher
Alko-
nen Prohers
- -'v^-'-e
' .
hei den Terape
raturcn
Jjolgeli.
65°
7°°-'
75°
8o°
85° F.
0
0,2
o,9
1,2.
*>7
5
5,2
S>*
6,1
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7>o
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10,8
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I3,0 )
12,6
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15,5
16,2
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' *°
20,7
21,6
22,7
23,7 .
24,6
t 2*
25,8
26,9
28,1
29,2
30,3
30
1 3i,i •
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33,3
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3*M
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49»4
•50,5.
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5 5»5
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56,0
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5M
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62,1
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66,0
67,1
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69,2
70,*
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8o,r
n*o
81,0
82,0
8 3,o
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.'.'.
#5
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87>°
88,0
88,9
89>0
»;•
[96
9°,9
9*>9
9M
93>7
94*5
„• b angegebenen, und deflen daher hier beiläufig
K;h zu erwähnen nicht unnütz feyn dürfte.
Mit dem beobachteten fpeeififchen Ge-
lohte bei irgend einer Temperatur fucht man
d#r allereriten Tafel den Alkohol -Gehalt,
ob die FlüffigX?it die Temperatur von 6o°
habt hätte. Mit diefem dort gefundenen Ge-
lte tritt man in die Spalfp A*~ ^^obachte-
wirklichen Temperatur f i TV
t 4*8 J ,
fein (in der Tür Glas oder Meffing, je nachdem dit
Wage von der einen oder andern Materie ift) und
fucht den wahren Alkohol - Gehalt , welcher dem
aus der eisten Tafel gefundenen fcbeinbaren ent-
fp rieht, welches genau nach oben gegebener An?
weifung dafür gefchieht.
So wie diefe Tafeln VI. , VII. ähnlich der IV.
den Alkohol - Gehalt geben, wenn das Volumen
VIII
. T a
Angabe eines gl ä fernen Alkohol©
3o°
| 35°
400
1 45°
| 50°
55#
6o°F.
-0,2
-0,4
"0,4
V"0'5
-0,4
-0,2
0
4,6
.4,5
4i?
* 4,5
4,6
4,8
S
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13,5
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44,7
45,8
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52,0
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59,0
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60,3
61,2
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63,1
64,0
65
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66,4
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85
85»*
86,4
87,«
87,9 1
88,6
89,3
90
Diefe Tafel bedarf weiter keiner Erläuterung,
alle Zahlen derfelbfcn Reihe find Angaben des AI*
koholometers für einerlei Gehalt, nämlich für'
den-
I 4*9 J
der Branntweine bei eben der Temperatur gemet
Ten ift, als bei welcher dje Areometer- Angabe
genommen wird ,- fo giebt hingegen folgende Tafel
den teehalt för verfchiedene Temperaturen unter
der Vorausfetzung , das Volumen des Branntweins
fey für 6o° F. Wäfrne gegeben, ähnlich der III.
Tafel.
fe 1.
Bieters bei den
Temperaturen
N
to?
*5°
700
75°
SO6
HU:
0
♦' 0,1
0,6
1,0
i)4
. »)9
5
™s
5)8 ,
6,2.
6)7
7)3'
10
10,4
TIfO
1 11,6
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*3)0
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15,6
16,3
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19,0
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88)0
88)8
90
9°>7
9*)4
92,0
9*)7
93)4
denjenigen, der bei 60 ° F. Statt hat. Jene An-*
gaben unt« den von 6o° abweichenden Tempera-
turen find alfo nicht reelle, fondern fcheinbare^
AhihJ. d. Phyfik, B. 58. 8t. 4. J- 181 1. St. 8. Ff
I 43a ]
und der wirkliebe Gehalt, dem fie eptfpre
niufs bei derfelben Zeile und in der Spalte 6o|
ftberfchrieben genommen werden.
Wenn ein Branntwein, deffen wirklich«*
halt bei 6o° F. 4o ift, bis auf 85° erwä
wird, fo unkt das Areometer in ibn bis auf 45-
Gehalts- Anzeige ein. Diefes giebt die Tafjel
>ijnd weifet datier auch an, dafs bei diefem Geh
und diefer Temperatur die Anzeige des Alkohi
lometers um 45*xo weniger 4o, d. i.,' um 5-j%
ringert werden muffe, um den wirklichen GeB;
zu haben, welchen auch daffelbe Areometer
geben hätte, würde man zuerft dem Brann(i
die Temperatur von 6o°F- gegeben haben.
Die Zwifchenrechnung kann alfo Übergang
werden , da ähnliche Beifpiele hinreichend bei a
dem Tafeln das Verfahren lehren. Uebrigens
zu bemerken , dafs tlie letzte Anmerkung bei d<
vorigen VII. Tafel auch hier ihre Anwendung
det. Diefe VIII. Tafel ift, wie die VI. und
ein Mittel, den durch das fpeeififche Gewicl
blofs nach der I. Tafel gefundenen Alkohol
Gehalt wegen der Temperatur zu berichtig«!
Allein es ift nicht aus den Augen zu laffen , daß
um die wirkliche Quantität Alkohols auf diel
fem Wege zu finden, das Volumen des Branut
weixis als bei 6o° F. gegeben angenommen werde!
znufs.
Man könnte fich daher diefer VIII. Tafel fiat
der VI. und VII. bedienen, wenn man- den Unten
C 43i ]
fchied defrfelben für die Erhebung der Gefälle nicht
achten will, oder annahmen, d#s Maafs der Quan-
tität der Branntweine, Lutter u. L w- fey immer
als bei einer mittlem Temperatur fchon beftimmt
anzufeilen. ' ^ v
Eine ähnliche Tafel , wie die VIIL ,* noch für
Meffing zu geben, ift überflüffig, weil die Unter-
fchiede von der VIII. gänau diefelben find, als
zwifchen der VI. und VII., und fie, daher fehr
leicht*' verfertigt werden kann.
Die Tafeln VI. oder VII. mögen als die
Aupthülfstafeln für die Unter - Officianten be-
trachtet werden; allein es wird wohlgethan feyn,
fie abzukürzen, und alle Zehntheile wegzulaffen,
höchftens für jeden halben Grad des Areometers
Rechnung tragen zu laffen. Diefes Gefchäft ^wird
nach denhier gegebenen Tafeln jeder leicht unter-
nehmen können , weswegen es mit dem gegenwär-
tig über die Branntwein -Erprobung Gefagten ge-
nug feyn kann.
Ff 2
£ 432 ]
lh
Befchr elbung '
des At\infchen Areometers? um d*i
eigentümliche Qewicht geifiiger Fluß
fißkeitem zu befsimmen.
Von
L Fletsch e Rr Esq- *).
Das Inftrumtent, welches hier befchrieben werde
foll, ift eins von denen, welche in England feto
gefchätzt werden ; es fcheint daher einer Befchra
bong werth zu feyn.
Es ift allgemein anerkannt, dafs das eit
Aümtiche Gewicht der geiftigen Flüffigkeiten d*
einzige zuläfsliche Kennzeichen ihrer Stärke
folglich ihres verhältnifsmäfsigen Werthes darhfc
tet. Die richtigfte Beftimmungsart des eigentbta
liehen Gewichts de* Flüffigkeiten ift vielleicht
welche zugleich die einfachfte zu- feyn fentiot
dafs man nämlich die Flüffigkeijt in einem Gefl
fse wiegt, deffei* Raum genau gemeffen wertfa
kann. Mehr Aufmerksamkeit erfordert jedae
die Beftimmung der Starke geißiger FlüffigtA
lern Die Zufammenziehungv des Raums
aus Alkohol und Waffer zufammengefetzten Mi
chpng, und die Veränderung des Volumens der
felben nach Befchaffenheit der Temperatur,
*) Aus Nicholfon's Journal, Auguß 1802. auszogsweif
fiberfetxt vom Prof, Lud icke in Meifseiu
C. 453-3
jede für,ficR dabei von fo grofsem Einfluffe, dafs
es in der Anwendung von Wichtigkeit ift, diefen
"Einflufs kennen zulernen, wenn man die Güte ei-
nes Spiritus erfahren will. Sb geben z. B. 18 Gak
Ionen Alkohol und eben fo viel Waller nach ihrer
Vermifchiuig nur 35 Gallonen, und ein Untep- ,
fchied vorf-3o° F. in der Wärjne verurfacht pine fol-
che Veränderung* in dem eigentümlichen Gewich-
te [des zu prüfenden Spiritus, dafs, wenn man
diefelbe nicht in Betrachtung zieht, man mehr als
10 Procent in der Schätzung der Stärke, und folg*
lieh des Preifes , irren kann.
Bei dem Handel mit geiftigen Flüffigkeiten
hat man es nöthig, ihre Stärke durch Verglei-
chung mit einem Spiritus von einer feftgefetzteto
Güte, der hier zur Richtfchnur dient, zu Schätzen*
Diefer zur Richtfchnur dienende Spiritus, welcher
Mob* -Spiritus heifst, hat die Stärke, dafs fein
eigenthüml. Gewicht bei 6o° F. 920 ift, und der
Gegenftand Her Untersuchung ift, die Menge diefes
?robe - Spiritus zu finden , welche in einher gegebe«
sen Quantität eines zu unterstehenden Spiritus
enthalten ift, oder ihr gleich gilt. Die Sprache
der Spiritus - Händler in Anfehung der Worte:
über der Probe und unter der Probe , bezieht lieh
in allen Fällen diefer Art auf den Handelswerth.
Wenn fie fagen : „ eine gewiffe Art Spiritus fey 3o
Procent über der Probe", fo meinen fie, dafs ioof
Maafs eines folchen Spiritus durch Zufatz von 3o
MaaCs Waffer genau die Probe geben» d. h., i3a
t 434 1
I
Maafs,' wfelche genau die Stärke 'des Probe -Spiri-
tus haben. Und wenn fle fagen ; „eine Art Spi-
rituls fey 3o Procent unter der Pf-obe", fo meinen
£e, dafs 70 Theile des Probe- Spiritus, dem Maa-
fse nach durch Zufatz von Waffer bis guf 100
Theile vermehrt, einen Spiritus von eben [der
jStärke geben, als der gegebene SpirituS hat.
Est ift daher für den Käufer %iner Spiritusfor-
te oder für den Einnehmer der Abgaben nicht hin-
* reichend, das eigentümliche Gewicht diefes Spi-
ritus bei einer gegebenen Temperatur zu willen,
fondern er mufs die Quantität des. Probe- Spiritus
zu erfahren/ fuchen, welche aus dem gegebenen
Spiritus durch Zufatz , von Waffer gemacht oder
aus ihm abgezogen werden kann , und welche da-
her mit. vorliegendem Spiritus einerlei Werth hat. .
Da diefe Aufgabe durch An Wendung mathema-
tifcher Formeln fchwerlich aufgelötet werden kann*
fo. jft man bemüht gewefen , diefes mittelft blon-
derer Inßrumente oder mit Zuziehung gewiffer
Tafeln zu erlangen , welche vorher durch Verfuche
gefunden waren. Weil man jedoch den Geljtauch
der letztern unter den Umftänden, unter welchen
Arbeiten diefer Art , gemeiniglich vorgekommen
werden, uribequem findet, fo hat man durchgän-
gig die Auflöfung mittelft Inftrumerite vorgezogen.
Und diefes hat man vornehmlich auf zwei Wegen
verfucht: erftens mit dem Areometer und einer
Menge Gerichten, die für die verfchiedenen Ver-
bellerungen, nach der ' Temperatur eingerichtet;
C 455 ]
find, und zweitens mit* einem fo einfach eingerichte-
ten Areoi^eter, dafs e$ nur* das eigentümliche Ge-
wicht der Flöfßgkeii angiebt, die nöthigen Vet*
befferungen abex^ auf einer Scäie"oder einem Schie-
ber gefunden" werden* i' auf dfemfie aufgezeichnet
find. *. ' ' ' '
Das Werkzeug , welches ich'^ötzt befchreibe,
ift auf die letzte Art eingerichtet , welcTi& aus man-
cherlei TJrfachen die bdtezu feyii fcheint. Das
Areometer AB (Fig. 3. Taf. V.) iß; von Meffing.
Es ift 8 Zoll lang, mit einer elliptifehen Kugel ver-
gehen, welche i^ Zoll im Durchmeffer und 2'Zofl.
in der Länge hält. Der -Stiel ift viereckig, auf
jeder Seite -J Zoll breit,' und \yenn-da$f Inftrubient
blofs für folche Flüffig&eifcn dienen foll, welche
fcjgenthümlich leichter als Wäffer find, fo find- blofs
auf der einen Seite die 26 Buchftabcn des Alpha-
bets und o, oder Zero, oben-und^uttten-geftochen,
und zwifchen und neben ihnen läift eine Thei-
lung fort, den>n Theilftriche den Punkt angeben,
vfp die^ Oberfläche der Fluffigkeit , in der das In-
ftrument fchwimmt, .den Stiel fchn,eidet. Di»
Anzahl aller Theile ift 55, wie die Figur zeigt»/
Das Inftrument wiegt etwa 4<>öOran, und e$ be*
finden Gth bei demfelben 4 Gewichte,* weichte anaife
1 , 2, 3, 4 bezeichnet find, und, diefer «Ordnung.
nach 20, 4°> 61 u*1^ &4 Gran wiegen. Sia wer-;
den nachErforderndfs derUmftäntfe auf den Schen-
kel C-gefchqben , wo fie von dem unten befeftigfon/
Gewichte ß getragen werden» - Diefe* Gewichtet
C 436 j
find to juftirt, dafc, wena das Amxn^er mit ai-
nem von denfelbej»* z. B. mit Nr. 2.» bda&et,idi
in der gegebenen Flüffigkeit fo tief einlenkte, dtft
der Stiel A genau bis an den Theilftrich der aa*
tern o eingetaucht wäre» und man nun diefes Ga»
wicht mit dem nächft folgenden Nr. 3. vertaufcbte,
das Inftrument fich bis an den Strich der o an dem
obern End? der Theilung eintauchen würde. Aof
diefe Art wird der Stiel fttpf Mahl langer gemacht,
als er wirklich ift, und die Anzahl der Abtheihp-
gen wird bis auf 272 gebracht. So, wie es in
der Figur ohne Gewicht vorgeftellt wird , finkt et
in einer Flüfögkeit, deren eigentümliches Ge-
wicht 0,806 ift, genau bip an den Theilftrich in
obern 9, und in einer Flü/figkeit vom eigentb&m«
liehen Gewichte o, 843 , bis an den Theilftriqh.dfc
untern o ein; die dazwifchen befindlichen Tbetk
^ntfprechen den eigentümlichen Gewichten, wd»
che zwifchen jenen beiden liegen* Mit Nr. 1 . be*
haftet zeigt diefe Senkwage die eigentümlich«!
(gewichte von o>843 bis 0,880, mit Nr. ?., vff*
0*880 bis 0,918, mit Nr. 3., von 0,918 bis o,9$&
und mit Nr. 4. von 0,958 bis 1000 an. Die Otaf'
fläche des Watfers, in welches das Inftrument m%
dem let2tern Gewichte gefenkt wird, trifft bei
55° F, Wärme, genau in den Thejüftrich der w
tern o.
Der ganze' Raum zwifchen 0,806 und-ioo&
welcher die eigen thümlichen Gewichte aller Spin*
tpsfortenin fich faist, wird au£ diefe Art in fünf
. t 437 ] ■ .
heinahe gleiche Theile getheilt , wovon jeder '
o,o38 bis o,p4o umfafst, und von der ganzen Län-
ge des Stiels gemeffen wird, fo dafs alfo jeder derv
54 Theile auf dem Stiele einen viel kleinern Theil
des eigentümlichen Gewichts als 0,001 angiebt,
und daher einen Unterfchfed von 4£ trocent in der
Stärke des Spiritus oder von 2 Quart ayf 100 Gal- »
Ionen in der Güte der Mifchung anzeigt. Das In-
ftrument ift' daher hinreichend empfindlich bei Ver*
ändertingen, die in diefer Rückficht fehr klein find;
In Anfehung des Gebrauchs der Gewichte ift
kaum ein Irrthum möglich. Wenn das Inftrument
in einer Fltlffigkeit fo fchwebt , dafs die Oberfläche ^
derfelben an einen gewiffen Tbeil des Stiels trifft,
£0 ift es hinlänglich befchwert. Jedes andere Ge-
wicht, aufser diefem paffenden, bringt es entwe-
der ganz zum Sinken , oder macht, t dafs der Stie{
$ch ganz *us der Flüffigkeit hferaus hebt. '^
Das eigentümliche Gewicht', welches jeder
Theilftrich des Areometers anzeigt, findet man
fehr leicht mittelft des mit einem Schieber und
mehrern Theilungen verfallenen Lineals, deffen
beide flache Seiten in Fig. 1. und Fig. 2. abgebil-
det find. Die Theilftriche AA9 AAy welche mit
den Bucbftaben des Alphabets bezeichnet find, be-
ziehen4 fich auf die Theilftriche der Se«kwäge,
wenn diefe^ mit demjenigen Gewichte befchWert
ift, deffen Nummer bei dem Anfange jeder eßefer
Bucjhftabenreihe über der untern o abgegeben ift ;
und die äufsern Theilftriche BB, BB7 nahe am
C 438 ]
Rande des Lineals, zeigen die eigenthüffiKckei
Gewichte des Spiritus an , in den die fo be)atae
Seitkwage fich bis an den gefundenen TheilftriA
eintaucht, wenn man dem eigentümlichen Ge-
wehte des Waffers bei 55° F. ftTärme löooTheHe
giebfc.
Um jedoch die Stärke und Gute des Spirit*
zu. erfahren,- ift es nöthig, die Wärme zu beob-
achten, und die deshalb nöthige Correction an£D-
wenden; und diefes läfst fich durch den Schieber
diefes Inftruments mit grofser Genauigkeit be-
tverkftelligen. Es dient dazu, die mit AtkiB4
bezeichnete Scale mit ungleichen Theilen , wdd»
auf den Linien CC, CC des Schiebers angebracht
ift, in Verbindung mit den Linien AA9 AA9 wel-
che die Buthftaben des Alphabets führen. Skß
Verfahren ift folgendes : Nachdem man die Wfaß«
der.Flüffigkeit mittelft »eines Thermometers geffl*-
denhat, welches zugleich mit einem kleinen Pro-
beglafe bei dem lnftrumente liegt, ftellt mantfea
rftft «inem Sternchen bezeichneten Zeiger des
Schiebers, Fig. 1. /?, auf den gefundenen VU>
megrad derjenigen Thermometerfcale , welche woi
dem lnftrumente an dem Rande des Schiebers gfe*
zeichnet ift. Man findet dann die Starke des tro-
terfuchten. Spiritus und die Gate deflelben iuvHan-
del bei demjenigen Theilftriche der mit AtkiaS
bezeichneten Linie C, welcher alsdann auf eine der
beiden Seiten des Lineals dem Buchftaben und dem
Theile der, Linie des Alphabets bei 4 zugehört, bei
s'r f
■ \ l 43g ]
-«lemdie Oberfläche der Flüffigkeit' den Stiel be-
rührt hat. Man fetze, z. £• die Temperatur fey
68° F< gewefen (bei welchem »Grade in der Figur,
der Zeiger fteht), und 'das .Äreoirteter, welches
mit dem Gewichte Nr. i. befchwert worden, habe
in dem Spiritus fchwimmend fich bis an denTheil-
ftriüh I des Stiels eingefenkt (welcher dem eigen-
tümlichen Gewichte 854f zukommt), £o findet
man in diefer Lage des Schiebers , -wo der Zeiger ,
auf 68° der Thermometerfc^e fteht, dafs dem
Buchftäbeir / und deffen Theilftriche 46 üb6r der
Brabe auf der mit Atkins bezeichneten Spal-
te des Schiebers zugehört, und diefes ift die Stär^
ke und der Werth des Spiritus. *
Die mit Die as und Clark bezeichneten Li-
nien des Schiebers dienen, die Starke quid den
Werth fo anzugehen , wie üe -mitteilt der von die-
fen Künftlern erfundenen Inftrumente beftiinmt
werden, .und find fttr djje von Nützen, welche fich
an den Gebrauch jener Inftrumente gewöhnt1 ha-
ben. Das letztere ift vielleicht vorzöglieh beige-
fügt worden, um den.Nutzen des Clark'fchen In-
ftruments für die Einnehmer der Abgaben .zu
zeigen. ,
. Die Zahlen in der mit Concentration bezeich-
neten Spalte , welche über dem Worte Pryof fte»
hen, zeigen die Verminderung des Raumes an, (
die Statt findet, wenn man den gegebenen Spiri-
tus durch Vermifchun,g bis zur Probe bringt, und
* die Zahlen , welche unter dem Worte Proof fte-
t 44ö 1
hen, geben die Verminderung, welche entftahfc
wenn man dem Probe - Spiritus die Stärke des gl*
geben en mittheilt. Diefe Zahlen muffen im erftü
Falle von der Menge, welche in der mit Atkial
bezeichneten Spalte C angegeben ift, abgezog«
werden, um das Procent nach der Schätzung ini
Handel genau zu finden. So zeigt z. B. 5a iklm
der Probe in der Spalte Atkins an, dafs man»
loo Theilen des Spiritus, welcher diefem Thtät
ftriche zukommt, 5o Theile Waffer giefsen mfifc
um den Probe - Spiritus zu erhalten, dafs man aber
-dann der Quantität nach nur 1 47 Theile erhalte
erficht man aus der Spalte Concentration, dM
zu Folge die Zufammenziehung bei der Mifchu»g*4
Theite ausmacht. Bei dem Spiritus unter der Efc©^
he zeigen die Zahlen der Spalte ConccntratiQ ÜB
Verminderung des Raumes inPinten auf looGaü*
Ben der Mifchung an. Wenn z. B. 70 Gallonen*) 4m
Frobe- Spiritus mit 3o Gallonen Waffer vermifofct
werden, fo erhält man eine Mifchung, dereh Stlrlp
fih der Spalte C mit 3o unter der Probe bezeicbHBt
ift ; weil aber , die Cöncentration 7 Pinten giekfe,
fo hat man blofs ggf Gallonen.
Wenn das Areometer blofs zu fpirituöfen* JA»
fchungen dienen foll, fo werden die Gewichte, wie
oben angeführt worden, einzeln gebraucht; wettrf
man aber dem Gewichte Nr. 4» die übrigen nach
und nach beifügt, fo läfst es fich zu Unterfuchm^
der Würz? und änderer Flüffigkeiten anwende»,
deren eigentümlichen Gewichte fich >zwifch«n
Ballone hält 8 Bint» L.
1,000 und 1,109 befinden, oder die, um in der
Sprache der Brauerei zu reden, auf einer Tonne *)
um 4° Pfun^ fchwerer als Waffer find. In diefem
Falle find die andern drei Seiten des Stiels auch
mit Graden verfehen, und^es befindet fich in detti
Futterale des Inftruments noch eine andere %ale
mit einem elfenbeinernen Schieber, der, an einer,
Thermometeffcale vorbeiftreicht, uhi dieWtifzen
bei verfchiedenen Temperaturen vergleichen zu
können« - •
Da der Verf affer diefes AufTatzeS mit diefem
Inftrumente eine beträchtliche Anzahl Verfuche
über die eigentümlichen Schweren verfchiedener
fpirituöfen Flüffigkeiten angeftellt hat, fo war er
anfangs Willens, ihre Erfolge hier anzugeben; weil
er fich aher'fchon zu lange hierbei aufgebalten hat,
fo mufs er diefelben für einen andern Auffatz auf«
heben. Die Fehler , zu welchen auch die zu rech-
nen find, die theils aus den verfchiedenen Tem-*
jwraturen der Mifchungen nothwendig entftehen
muffen, theils von dem unreinen Zuftancte der
unterfuchten Flüffigkeiten, und fremden, ihneji
beigemifchten Beftandtheilen herrühren könnten*,
fcheinen innerhalb fehr enger Gränzen zu fallen :
dagegen vmufs die vorzüglich leichte und bequeme
Art, mit der das Inftrument alle Fragen auflö-
fet, für welche es eingerichtet ift, es allen denen
au£s£rordentlich:fchätzbar machen, deren Cefchäft
diefe Auflöfungen erfordert.
*) Basrtl; ein Barrel Ale halt 32 und Bier 36 Gallonen. X..
[ 44* 3
in.
Schreiben d$s Dr. Benzenberg an dtm.
Prof. Gilbert,
Mber die Verfertigung der ackromatifcken Fernrohre vut
dem Nutzem vom Formel* und Berechnungen bei diefem^
CefchSfte.
DüJIeldorf , den 1. Aug. i&i» \
Ich habe im vierten Stöcke Ihrer Anneden 'der
Phyßk diefes Jahrs eine Anmerkung zu Biot'sBe^
rieht über die Achromaten des -Hrn. CauchoiS
gemacht, zu der Sie -einige Noten hinzuzufügen
die Gate gehabt haben. Erlauben Sie mir, JA
ich hierzu einige Bemerkungen nachtrage , . die $fo
in einer Note leicht werden widerlegen können;—
wenigftens für diejenigen Lefer,. bei denen der je»
, des Mahl Recht hat, der zuletzt fpricht. t
Ich Tagte Neue Folge , B. 7. S. 374. : „Da in PtuA*
reich jetzt das Flintglas ira Grolsen und von vorzüglichst
Güte gemacht wird , fo ift die Hauptfchwierigkeit geho-
ben, um gute Fernrohre zu machen. . Dafs Hr. d'Arti-
gues das fpeeififche Gewicht des Flintglafes nicht auf Oft*
* koften der Durchsichtigkeit und Gleichförmigkeit des Gla«
Des Vermehrt, ift eine Idee, die fo nahe liegt, dafs mtt
kaum begreift, dafs man He nicht früher hatte. Blofs ait-
f«m UmÄande verdankt er fein fchönes reines Kryftallgla*
Die Art, wie die HH. Biot und Cauchoix die Winkel
für die Compenfation der Farben beftimmen, ift völlig
neu, und giebt eine fehr grofse Schärfe , ohne alles Prdii"
ren und Rathen. Endlich fcheinen auch die franzöfifchea
Geometer auf dem rechten Wege zu feyn, die Abweichun-
gen wegen der Kugelgeßalt zu compenüren. £s Bat mir
C 443 1
immer gefchienen* dafs man, zu den Achromaten bei wei-
tem fo viel Gelehrfamkeit nicht braucht, als in jeder Optik
zu finden ift.' 'Die Gelehrfamkeit fcheyit der Verfertigung
guter Achromale eben fo im Wege, geil an den zu haben ,
wie iie es der Genauigkeit im Höhenmeffen mit dem Baro-
meter feit H alle y that. Man überfah die Umflände , wel- *
che wefentlich waren , und hielt lieh mit weitläufigen For-
meln bei Gegenwänden auf, welche mehr mufsige Specu-
lation der Theorie waren , als dafs G.e zu etwas genutzt hät-
ten. ' Daher laugten auch alle achromatifche Fernröhre»
nicht , die nach diefen gelehrten Formeln gefchliffen wur-
de*."
Hierzu bemerken Sie in einer Note Folgendes: „Auf
diefe Ausfagen hat Hr. Prof. Klüg.el in feinem lichtvollem
Auffitze: Ueber ein mö&lichß vollkommenes Doppel- Ob-
Jectiv und über die Anwendung foloher Berechnungen und
. Formeln , für Künlller zur Verfertigung achromatifcher
Fernröhre , B. 4. S. 265. (1810. St. 5.) diefer Annalen , wi*
es mir fcheint, hinlänglich geantwortet. Ein Kunftler
ohne theoretifche Kenntniüe kann die Theorie nicht rich-
tig tow enden; das ift aber nicht Fehler der Theorie und
der* Formeln. Hr. Cauchpix wäre ohne die Hülfe des
Hrn. Biot, der ihm zeigte , wie \die Farbenlofigkeit , der
Brechung und Zerllreuung feinen Glasarten g^mäfs, zu be-
ftimmen fey , und wie er darin d? apres la thdorie comme ä
Vordinaire (S. 572.) zu rechnen habe, um die richtigen
Krümmungen der Qlaslinfen zu erhalten — fchwerlich da-
hin gelangt, wphin ihn die theoretifchen Einiichten diefes
vortrefflichen Phylikers geführt h^ben , der wahrlich nicht
zu denen gehört , die keine Vorliebe für Formeln haben."
Lichtenberg verlangte von feinen Zuhö-
rern, dafs fie Adam Riefen's Rechenkunft mit-
bringen möchten. Hiermit würden fie in feinen;
Vbrlefungen ausreichen. Erlauben Sie mir, die
Meinung zu äufsern , dafs man hiermit auch bei
Verfertigung der Achromate ausreicht. Ich will
> meine Gründe anfiiHren/
, \ ,C 444 3
So viel ich weife, kommen bei Verfergg£g
der achromatifchen Objective nur zwei UmftÄ#
in Betracht. 1) Der fejiler wegen der Fartmt
zerßreuung, und 2) der Fehler wegen d$r Kütfk.
geftalt. „. ;.f ■
Der letztere Fehler rührt daher, dafe alH.
Brechungen nicht im Verhältniffe der Winkel, fear
dem im Verhältniffe der Sinus der Winkel gefcb*
hen. Da man nun jede Linie als aup unendliA
vielen Prismen zufam menge fetzt aniehen kann^Ji
würden alle diefe Prismen die Strahlen in elMQ
Punkt zufammen brechen, wenn fie im Verhftt*
niffe der Sinus gegen die Axe der Linfe gen%|
wären« Da fie es aber im Verhältniffe der WjflkflL
find (weil die Linfe kugelförmig ift und ficMpfe
Bogen wie die Winkel verhalten), fo brechen <Ro6fr
verfqhiedene Prismen die auf fie fallenden Strahle*
nicht in einen Punkt, fondern in verfchiedtpi
zufammen. Bei kleinen Winkeln verhalten 4A
aber die Sinus fehr nahe wie die Bogen, unchüe
Prismen , die nur kitine Winkel mit der Ax$ a§»
eben, werden Strahlen, die nach einerlei Ricj*
tung gehen, fehr nahe in einen Punkt zufanuri»
brechen.
Man hatte zu Newtons Zeit fchon alte*
hand Vorfchläge gethan, um den Fehler 'wert*
der Kugelgeftalt zu heben. Carte fius woUftl
dafs' man den Linfen eine elliptifche oder hyp<*
bolifche Form geben follte. Allein fo bald N***
ton die Entdeckung von der Farbenzerftreucrflg '
I 44ß: i
«macht iatte* zeigte dieSpr Vdrtiref flicke Phyfiker»
lafe hei den grdfsen Brennweiten und den geringen
>eiffiäungeh der ObjectiVe der Fehler der Kugelge-,
blt v völlig unbedeutend fey gegen den derF^rbeü-
:erftr£uung; und da man. n*ch feinef Meinung
tiefe nicht hebe» konnte, fo gab er die V£rbeffe-«
ung der Objectivgläfer auf, und beschäftigte tfioh
ntt. der; Vervollkommnung , der - SpiegelCeleftoope^
Newton berechnete, dafs der Fehler wegen: deil
SitgeJgeftalt Sooo Mahl klejffer feyrals der %e gen
fefc Färhienzerftreiittng. Fernrohren, die 4 Zptt
Oeffnung hatten, gab rijan damahls 100 Fnfo
Brennweite. /nDie Sttfahkü konnten nicht weher
afc ßMinuten f ton der Axe • einfallen, und ein .fei
kteJ%r JVinkel giebf bei der, Brechung von Lnft hä
Sias Wt mwia Umerfciiied van einer Einheit aufldfcft
fiebenten* Decdmalftdle, je nachdem man die Hre*
fckuagim Verhiltniffedes Sinus oder im Verhalt riiffe
desfiotgens annimmt» Hätten iunf er e Achr Otiten
im Verhäitniffe der Oeffnuhg. eben fo grofsie.Brenn*
weiten, .fo tväire der Fehler wegen der^Kngeigfc
fialt fo\ klein, dafs man weiter keine Rftäköcht
darauf 2ü nehmen brauchte. x Li a: -,v
Allein fo bald die Achromaten erfunden war
ren, gab man den Fernrohren grofse. Oef£nungen
und kleine Brennweiten. Eia Fernrohr von. .2 Zoll
üeffnung hatte nur 2 Fu£s Brennweite^ Undrdi*
Randftrablep konnten af Grad von der Axe Unn
fallen. Hieran kam noch, dafs die convexe:€rowm
linfe eine noch. bedeutend kürzere Brennweite hatt
Anuil. d. Phyfik, B. $8* St* * *• »8«» St. 8. G g
a 44£ ii
• • ** - i
te Wffe'2 Fufe, tfndihrf^die'Stt^^
Jen: auf ihr einen »grdfeera WinkA *■ mit Wer Äke
alsr>|'Orochxnacfhtfen^ *<Jlüclflicfec3ri Weife boten
aber dile Achrömaten^ein lfeichtes'^Mittei; dar,, die
Fehler wegen derjKugelgeftalt bähe ^ufzutjeberii
-weil die beiden Hohlflächen ftes.£Un%hfesxliefeii~
I^fol« grüfstentheils wieder aufhoben y' Wenn man
ihrea Kittitamtmge».»^eia hierzu ülhicklWhts V&>
hSltrifijLgab. l-'Msb • ■:! (. -h*v ■: ' ■• -
i - Esi vfar natöHicb y-däfa inafa «uearft daran dach*
Üt. den Fehler w^geri dec: Kugefgeftaki in' der
Crownlinfe moglicfaft klein zu naadhen. Je kl&»
florier War, defto^feni^nihatteifaianinder höh*
leh:FJintlinfe' zu compeufiren. Die^Brechung&i
des: Strahls mufsten' : auf) der Vorfeteauhd Härter*
flabhe gleich vertbeWifeyny fo «fc*nk*iai Winkä
bedeutend gröfeeri wurde als denaodfere. Fiel
z/B. ein Strahl *o?Garäd auf; : fdwtrrxlfe:« unter
6* Grad gebröchen <di die Brechubg aus Luft ifr
GWfäahe wie 3zö ^t ift). Wai^ e*)Va^xferBrer
ci^ng^arallelniiti deD-Ake^ fo machte' er jetzt im
#lafe&hbn einen bedeutenden Wibk^lrinitfibr, und
wenn die zweite Flächt denfelboniiRadiiis hatte
Wi» df^effte,:fcr wurdbÜer BiJebhkan^swiiik'el'bei-
nahe tu* Grad. •**• Da^ei fo grofse*:Wdnke]n der
Ün\erfehfedzwifchfejiiiSinus und Bogen fo fehr be*
deutbnd ift , fo mwfcte diefes vermieden werden*
uttd^ift&nt konnte" das nicht andets.y. als wenft
manaler zweiten Grownflache einen viel :gröfseirii
Radius- gab, wieder txften. Machte man fie drei
* £- 447 1
Mahl fo flach wie die vordere, fo wurde, der Strahl
unter einem Winkel yqn ungefähr 10 Grad beim
Durchgänge durch fie gebrochen, und der Fehler
wegen der.Kugelgeftalt wurde wenigftens iß klein
Wie möglich. Es war. leicht, durch eine genaue
Zeichnung vom Wege des Strahls in der Crown-
linte, die vortheilhaftefte Form derfelben zu fin-
den, nämlich diejenige y wo die Brechung auf bei*
den yiächgn gleich ift.
,„ . Sf bald die Form der Crpwnlipfe beftimmt
war* fo fand fich die der Flintlinfe- von felber.
Diefe mufste mit ihrer Vorderfläche auf die Hm-
terfläclj^ der Crownlinfe fchliefsen, — theils da-
,jnit zwifqjien beiden- keine Luftlinfe bleibe und das
OJojßctiv ein dreifaches werde; — theils damit
uidA einen Satz £>chüf£eln weniger gebrauche , weil
l^u jeder Flache zwei Schaff ein nothwendig find,
eine hohle und eine erhabene , die fich immer wie-
der wechfelfeitig richtig fchleifen , wenn die Gl£»
fer ihre fphärifche Figur zerftört haben.
Wa$ die eine Fläche der Fiiatlinfe beftiijimt^
,fo war die andere nicht mehr willkührlich , weil
die nun fo gewählt werden mufste, dafs fie die
vorgefchriebene, Brennweite erhielt, welche zum
Compenfiren der Farben der Crownjinfe Apthwen*
dig ift. — Die Brennweite beider Linfen kennt
man, fo bald die Länge des Fernrohrs und die
Winkel des Crown- und Fliitfprisma's gegeben
find, die dem Auge das Gefühl des weiften Lieh«
tes geben.
I 44» 1 \ -\
Slfe keh^n hieraus,' wie ein Künftler ohne alle
Rechnung, blofs durch dasjenige geleitet, was ich
natürliche Geometrie genannt habe, auf einer fehr
gute Iterm fowohl' der Crown- als der FlintlinW
kommln könnte ; und ick habe viele Gründe, zu
glauben, dafs die englifchen Künftler auf% die Di-
ntenfiolien ihrer vortrefflichen Objective auf diefe
. Weife göfcöfriirten find. Denn diefe find eben' ftf
wenig ein Werk des JZufalls als das Refultat de*
könftlichen Rechnungen, welche die Mathematik ,
ker iiber die belle Form der Objective 'geführt
häibep. : ' ' * *
Hat der Künftler auf diefe Weife di* 'Figur
feines öbjectivs beftimmt, fd wird er ebfen durch
jene natürliche Geometrie veranlafst werden, &fs
er, ehe er anfängt nach diefen "^Verhältniffeii
Schaleit auszudrehen ur*d Gläfer zu fcftleifen, uh-
ferfucht, wo die verfchiedenen Strahlen , die det
Äxe parallel auf fein Öbjectiv fallen, nun nach
allen Brechungen am Ende Mngerathcn. Er kaiin
diefes tiutch Zeichnung eben fo leicht und 'eben fo
genau als ' durch Rechnung firfdexi , da er darauf
eingerichtet ift, auf gefchliffenem Meffing Bogen
Von grofsen Radien zu ziehen, welche er bei den
Leeren -gebraucht, nach denpn die Schüflein aus-
gedreht werden. Fallen ihm die Randftrahlei*
nicht ilahe genug auf einen Punkt, fo verfocht er, -
Ab fie fich durch Veränderung der Radien der, vier
Flächeir näher bringen laffen , wobei jede Linfe
indefs ihre Brennweite behalten lnufs, weil liier-
C 44p 3 \
auf c}ie Jlar^n^pßglfeit beruht »^od.Avpbe^zu^e^cb
jjift beiden £qh berührenden Flächen yo^ Ctoj^-\Uii4
fljBtglas d^felben Radisn behalten müßen. Da$
Pcobijen ift alfo zwifchea ziemlich ;?^ge, Gränzen
ftipgefchränkt , und wenn er auch hiermit ein Paarx
3?$ge zubringt» fo ift die Zeit immer noch kura,
gegen «die 4 Wochen, wejehe ^r mit dem. Ausdre-
hen der §c}iüfl[eln uud dem Schleifen der Gläfe^
ZUjbrjngt ; — und es ift fehr unangenehm für ihn*
yrenp. er fich erft bei dem Zulamijierifefczen des
P^^ectivs Überzeugt , cfcfs *er nach unrichtigen
Halbmeffern gefcbliffen hat.
, • Im alten John Dollo.nd und in feiner^
\ J^wi^gerfohne , Ra.msden, wohnte eine fo reijr
phnQabe von dem, was man gefunden Menfchen*
$e*ftand nennt, dafs es fehr wahrfcheinliph ift*
dafs fie die richtige Figur ihrer Objective auf diefe
Weife unterfucht, und nachgefehen haben, ob alle
Sohlen simch allen Brechungen fich auch wieder
inteui&i Funkt vereinigten. Grofae Rpchoer find
beide, fo viel man weife, nicht gewefen; — aber
«ine klare Anficht Ton der phyfifchen Bedingung
der Aufgabe hatten fie, upd diefes, verbünde**
mit ihrer natürlichen Geometrie, war hinreichend*
um fo vortreffliche Objective zu mache* , wie .fie
g^inaclu haben. .
Wenn jie grofse Objective fchliffen , habea '
fie wohl aus beiden Glasarten vorher ldeine Pris-
men gefchli ff en, um die Winkel zu finden, bei
denen . Farbenlofigktit eintritt Diöfes ; war dn$
. t 45o ]
WichtigÄe.; denn eine kleine Veränderung)
Brechbarkeit ändert blbfs die Brennweite 4
jectivs, und ob diefe Bei einem 8ffifeigt$4
röhre einen halben Zoll- länger oder kA
kümmert den Kflnftler wenig. Allein
kleine Veränderung in der pofitiven Bt
der Crown- und in der negativen der
welcüe nothwencfig ift, um die Farbenlc
machen, ändert wenig das Verhältnifs in
dien jeder Fläche, das der Künftler eini
das bfefte erkannt hat, und nach dem er maßi
Objective fchleift. Uebejrhaupt ift defr Fell
Kugelgeftalt nicht von fo einem bedeutende
fluffe, als man gewöhnlich glaubt, fo la
der Künftler nur nahe an die* eben- arige
Verhältniffe' hält. Dafs das Doppel - Obje6t
ches Hr. Prof. Klügel S. i35. feiner anal
Dioptrik nach Euler berechnetet, kein
ches Bild geben wollte, wenn man nicht diö :
abblendete, . war natürlich. Da die Crc
gleichfeit ig war, fo wurde für Strahlet),
Gt^d von der Axe einfielen,' der zweite Brecfcl
Winkel nahe 21 Grad, und wie fehr fangen
nicht fchön die Verhältniffe zwifchen den
von den Verhältnifien zwifchen den Bogen
zuweichen? Bei einem, fünffüfsigen Fernroi
gen die Strahlen 2 Zoll vom wahren Brennpx
ab, und dafs Hr. Repfold durch diefeg ObJ
kein deutliches Bild erhalten konnte, rührte]
von der Verfehiedenbeit feiner Glasarten , fo
J
E 43* J
JÜ'fSJ
fei
gVa&tenf BreßEiinL^$vri»lvel «auf 7der eW*eitch
kiüsi GtÄWülinf&ihe^ßJiAJs, er'maehher 4vo4
hen:Ol^ctivendie1Radrien der Flächen luhli^
yAd^ töerteoh . fchliff', ; ift> Wurden auch feiaS
ciivetfoeffefc^ obfcbön {eine G4asarten von den
ohen «biait/'öiehriüBrßctonguniZeritreuung
eichdn k^aaten) wiervoniklciren , Welche Hri
-K 1 ti>g e 1 Jin« feiner« Ddoplrik ; bei jtiier iLechc?
iguni Grtinde legte. ! s\d<. '» ;':, \-:-? f, .£
Es. ift übrigens fd wichtig, ,dafs man fich vot
Schleifen von der Richtigkeit der Figur des
ctivs^übersteugt, dafs ich in dem -Falle alle
hlen nto terfuehen wütftf e , ob ße pachf den fer-
d6Aen B^obpfrgeri auch im Brennpunkte an*
erij, tufd fcvfcar nichtfallein durch eine fchärfe>
hhkiägt^bfoäem auch durch1 eine genaue tWgd-
ttSfo'hci^Rechnung, von dfer KJügäl B. iVl
I f dir beuten Folge de* Arinalen' : eiii fo fchö*
[^if|öel^tegeben hat, ^ ■ "l >'''■•* ' 2 f
J DieftS ift nicht allein wichtig, nm keine :ver-
$te *A^b#t mit Drtheh^önd^Schleifen, La-
eA und Pöliren zu hätyen, mit der immer meh*
Wochen hingehen , foiidern ^orzüglidh, damit
Tehüön-idamit aufs Reine kommt , wo der Feh-
liegt. *' Dejrm. wenn) -am Ende das fertige'
ijectiv kein deutliches' Bild giebt, rä£ft <Ie»
die Dimenftonen fürs* Crown glas möchten
hl nicht richtig feyn, der andere hat die des
glifefc i|ä "Verdacht, der dritte die Faroen*
trtrfteeiiUn^0^^Vierte das Biegen der Schäffel%
työt
t 45* ]
dar fünfte das Biegen der Gläfer ,
Rundlaufen der Glafer, der fiebente fehiebt efie
Schuld anf$ Poliren r der achte bat die U»tqM-
kommenbeiten des Flintglafe* in Verdacht* dt*
neunte die des Crownglafes, ^ad to geht es fort,
pnd es gehen oft Monat be" und Jahre über das
Probiren der verfchiedencn^Meinnngen Üb, eh«
4er ffflnftier e.innaahl erfährt, wo der Fehler jiieftf
liegt; und er bezahlt f ür tßefes alles ein grobes
Lehrgeld an Zeit, an Geduld und an GeJcL -
Ob fchon der Fehler der Kugelgejftalt ipw
Hern Fernröhren nicht 5ooo Mahl kleiner ifi wie
der wegen der Farbenzerftreuung, ib.ift ^r dofh
immer noch klein, auch wenn man annimmt, dafs
er in unfern Fernröhren 5p Mahl gröfser iß ab jto
denen zu IV e \y t o n's Zeiten. Er bleibt dann noch
100 Mahl ^kleiner als der wegen der Farbenzv-
ftreuung, und das Hauptheftreben, da? Küoftlore
mufe daher dahin gehen» (liefen letzte. rn vollkommen
zu heben. Hierzu gehört eine genaue Kejintnifs dp
Winkels, in dem die beiden Prismen von Croora
und Flint dem Auge das Gefühl der >>rbeniafig-
keit geben, . Ich wüfste hierzu kein fipBreicheres
Verfahren, als das von Bio t angegebene^ d$f$
man nämlich zwifchen beide Prismen ein Luftpitf-
mal bringt, und diefesfp lange Verftärkt, bis ftr-
Vefalofigkeit eintritt;. . Pjefes und 'WQÜftft o»V
Methode, die Winkel kleiner Pri$m£p xni£ R#-
po» w ittefifen a ift Meli meiner JEmficJit.ffeis wi$*
I 4*3 ]
*ttft*i was fftr die Verfertigung de^ Achfomatöt
&ät JDoJlond g«fcbeben dft.
. Beide , Inftmmente laffen fich leicht in einem
MEeinigen, und min brauoht beim Meilen der
Winkel mir ein tyoöes Fernrohr. Es fey Fig. u
!Taf. VL K das Prisma von Crown glas, F das von
JJintglas, beide mich dem mittlem- ZerftreuungSr
vermögen der Glasarten des Hrn. d* Art ig u es
berechnet. Beide Prismen find gefafst. Die Faf-
limg hat runde Zapfen» die fich an einefci Gefteüe
dreien; aufserhalb, find Scheiben, die eine Grad-
Jäntheilung tragen. Auf den Zapfen find Zeiger
mit einem Vernier, die "die Grade abfehneiden*'
•Das Geftelle wird mit flem Ringe R und denfdrei
Schrauben i„ 2, 3 vor das Objectiv eines Fern«
rohts gefchraubt.
.;■•-. Zuerft beftimmt man durch Reflexion eine«
iifdhtes die Winkel naih der Wollafton'fchen Wei-
fe vom Crownglafe K? Sind diefe gemeffen, fo
nimmt maii das Crownglas weg und beftimmt- auf
«iefelbe Weife die Winkel des FHntglafes. Sind
beide Winkel bekannt, fo ftellt man die innern
PMfcfcn parallel und beobachtet ein entferntes
kicht, oder noch beffer, einen Fixftern, und Geht,
ob er farbenlos erfpheint. In den meiften Fällen
wird noch eine kleine Färbung da feyn, und man
bringt' nun die Prismen aus ihrer parallelen Lage»
bis der Stern ungefärbt erfcheint. Aus der Gröfse
tles Lichtprisma, welches zwifchen beiden war,
wird dann der Winkel berechnet, bei dem völlige
/ t^454 1
\ •
F&rbenlofigkeft eintritt. Aufch die Bnftärang^&t
farbigen Strahlen kann auf diefe Weife unterftflll
werden, *nenh ein Prisma "weggenommen \krtsfy
denn* man fieht jedes Mahl das directe farbüMl
Bild des Sterns, von den Strahlen, die neb&W
flufs Qbjkctiv fallen , und die durchs Prisnia: Jg*
brochenen. Den Wf nkel giebt die Theilung wt
Item Randfc der Scheibe an. - ' '
, " * T) o 1 1 o n d fcheint deti CompenfatiorrswinWi
der Prismen bldfs durch Probiren gefunden zu&*
fcen, und äiefes war auch wohl die Urfache, daB
Sie achromatifcheh Prismen, die er verkaufte*,1»
treuer waren. Wenigftens war bei ihnen fcÄ*
Fehler Bregen der Kugelgeftalt zu heben. v-1
- i * / * ' * • \tt ?,
Am angeführten Orte der Annaleii , 5. 576". fagte'ttftt
;„ Von der ander» Seite fchienen ficli die englifcften Küaft-
" Jer ganz der Empirie tu ergeben * und alles durch: FF*ife£
zu erhalten. Ob fchon diefes immer heitere Objeotive ffa
als diej enigenr erhielten, ' .welche [nach den FormelA>&
Euler, Klügel und Karften fchllffen, fb mufstaatai
tan ihnen manches unvollkommen bleiben." Hier£u?4ltk*B
"Sie in der Note bemerkt : *, oder vielmehr fohleifen woll-
ten , aber nicht zuvor nachfahen , ob ihre Glasarl&n. 8afS*
5>e Brechungs - und Zerftreuungsyermögen hatten?
.dielen Formeln zum Grunde liegen, und iich aus IVfa
fen Theorie nicht zu helfen wufsten^ wenn diele Grund
andere waren." .*• » • . - f •, ♦ i><»
r Es fcheint mir, dafs Sie fidh hierin geirrt B»
Jjen.i DafsMr* Repf old z: B. 'kein brauchbar»
Objectiv nach ctar KJögePfchen ;und Euler*foW
Rechnung fchleifen ,konntev oKiliute von ^detfi t&
lebhaften Fornl her, hnd-befbnrfets (wieuc&fcfeqi
C 455 1
6bfen bemerkt tfabe) von dem Brechurigstfin*'
löd -von nahß 21 Grad auf der zweiten Fläche
des Crownglafes. Vondiefem Objective geftand
Herr Klügel felber nachher, auf eine Weife»,
die ihm Ehre machte, clafs es die Randftrahlen um
^ der 'VereinigungsWeite vom Brennpunkte ab*v
lenke (Ann. N. F. B. 4. S. 267.)- '
Ferner, bemerkte ich noch S. 376.: '„Jetzt fcheint
man endlich die glückliche Mitte zwifchen Empirie und
Theorie, gefunden zu haben, indem man fich deutlich über
dasjenige erklärt, was man will und was man fucht. Die
natürliche Geometrie entscheidet hier wie in den meiften,
Fällen, wo von. Anwendung die Rede ift. Die Lehre ron
den Achromaten hat, fo wie die Lehre von dem Barome-
ter, einen fehr überzeugenden Beweis von dem Nachtheile
des,, Formel wefens gegeben." — . Sie fügen Folgendes in
der Note hm*u - » Wie mir dünkt , eine ungerechte Behau-
ptung, von der vielmehr das Gegentheil gilt, da fich nur
vermitteln tormein das hat leiften laffen, was die HH.
Biot und Cauchoix zur Yerbefferung und Erleichte-
rung der Verfertigung von Achromaten* gethan haben , die
. natürliche Mathematik aber zu nichts führt , wie das Bei-
spiel gefchickter Künßler zeigt, welche aus Mangel au
theoretifcher Hülfe kein ordentliches Achromat zu, Stande*
zu bringen vermocht haben."
Dafs man mit ein wenig natürlicher Geo-
metrie und t Ad^m RiefenV Rechenkunft dia
Dimenfiqnen zu guten Achromaten finden kön>
ne, glaube Jch im Vorigen gezeigt zu haben. Ich
habe hier noch in Fig. 2. den Durchfchnitt eines
dbjectivs aufgeriffen, welches (wie fich bei einer,
Vergleichung der 2. Fig.. Taf. IV. B. 4. zeigt »"Wo
Prof. Kl ü gel ein vollkommenes Doppel -Objectiv*
gezeichnet* bat) eine ungleich ^röfsereAehnlich-
t 456 1
keitmit diefem hat, als mit dem unvoltt*oiq|pt
Den vpa Kl ö gel S. i55. feiner ^nalytifchen JDjy*
trik angegebenen, nach der Hr. Rep.fold gefiptjtyh
fen bat, und die nach JE u ler berechnet war, päd
* *war von jemand, dem man keinen Mapgel an tbty*
retifohen Kenntniffen Schuld geben konnte* V
Dafs .die Künftler iich nicht helfen könnt*»,
kam niefit von ihrem Mangel an Kenntniflen, Ion«
dem davon, dafs fie, tot lauter gelehrten For-
meln, die phyfifche Bedingung der Aufgabe nicht
klar begriffen« Sie meinten, die Sache feyfo
'fehr fchwer zu begreifen, und der Aberglaube der
Ünbegreiflichkeit erzeugte am Ende Unbegreiflich-
keit. Hätte man ihnen ftatt aller Formeln in Im*
ter kurzen Sätzen gefagt , WQrauf es bei der Anf*
gäbe" ankomme, was wefentlicji und was aufser*
wefentlich fey , wie viel Einflufs jede Art von Feh-'
ler habe, u. f. w., fo würden fie Geh fchon zureebt
gefanden haben« Die Theorie eines achromati-
schen Objectivs ift einfach und leicht, fo bald die
phyfifchen Beftimmungen mit der gehörigen Schar-
fe gemacht find, auf denen fie beruht. Aber alles
da« zu verftehen, was d'Alembert, Euler ufd
Kitt gel darüber gefchrieben haben, ift fchwen
Von erfterm klagt fogar Klügel in der Vorrede
zu feiner Dioptrik, dafs feine Rechnungen afofih
hen wie ein dicker verwachfener WakL Euletfl
Dioptrik befteht aus drei Quartanten in grofsea
Yormat ; wohl nur wenige Lefer der AnnäJen h*>
txm fie gefehen. Klügel empfiehlt ihr Studio«
[,457 1
Wegen rfeir* vortrefflichen Uebung, die man da-
durch in der Analyfis erhält. Es ift 4o Jahre , dafe
dtefes grofse Werk heraus iftj und nach ihm ift»
fo Viel ich weifs, noch kein einziges brauchbares
Achromat gefchlifferi worden. Diefes verfingert
weder den theoretifchen Werth des Werks,1 noch
den Ruhin feines Vei^rfferst Aber es hat auch
iktr in thebretifcher ftinficht Werthv BaffelbÄ
gilt von Klügers Dioptrik. Diefe wirdnauch
immer ihren theoretifchen Werth behalten^ ob*
febon nach ihr noch keine guten Objectivö ge*
fchliffen find. Kl ü gel hat am Ende der Vorrede
den Wunfeh geäufsert, dafs die Praktiker ihm ihre
Erfahrungen mittheilen möchten, er wolle ihnen
dum mit feinen theoretifchen Kenntniffen nützlich
feyn. Diefer Wunfeh ift nicht erfüllt worden*
Biet' hingegen hatte in Paris die fchöne Gelegen-
heit, alles, gleich anwenden zu können. Die Er-
fahrung hat , wie P e f t a 1 1 o z i irgendwo bemerkt,
das eigene, dafs fie fchnell jeden Fehlfchlufs der
Theorie entdeckt, und bald zeigt, was wefentlich
tind was aufserwefentlich ift. Biot ift wahr-
feheinlich kein fo gröfser Re ebner, als Euler
war, allein fein pi&ktifches Talent und die Ge-
wandtheit, die ihm die grofsen Arbeiten gegeben,
welche er ausgeführt hat, macht, dafs er bei jeder
Sache fchnell das Wefentliche und Wahre auffin-
det und fich bei keinen Nebanfachen tmdanalyti«
fchen Ergötzlichkeiten aufhält, und daher tragen*
feine Arbeiten fo fehr das Gepräge des Nützliche«
'" . f 458 ] V
unfl des Vollendeten* .Ben Euler fcjieiift oft die "
grofs/3 Frtiude, die. d.er gewandte Analytiker am
Rechne« hatte, gemacht zu haben, dafs er zu
£chi>ell über die phyfifche Betrachtung der Aufgabe
wegeilte. . , ■ '
Eülejp's theoretifche Untersuchungen behalt
ten , immer ; ihren Werth wfgen , der Eleganz und
der. Gewandtheit, mit der er fie ongeftellt hat.
Selbft wenn er die Figuren der Fäffer ünterfucht
und gezeigt hätte» welche "Formeln für trolle und
nicht Tvolle Fäffer e;otftehen, je nachdem man die
Krümmung der Dauben entweder kreisrund, oder
partbolifch , : oder conchoidifch annähme ,| und
die Bodensenkungen elliptifch, würde diefes in
theoretischer, Hinficht immer jntereffant Nfeyn,
weil eS'.VQn/Euler wäre, — obfchon man dann
de* Inhalt ,/Vpn einem vollen odei* nicht volleil
F^ffe nichf genauer angeben könnte, als jet?t e£.
jeder kann , der die vie>r Species verftebt.
Freilich wepn' folche Unterfuchungen von je-
-mand apgefteHt werden, der kein Euler ift, dann
fipd ,fie in theoretifdher Hinficht fo langweilig ^
dwcfczulpfqn, a\ß fie in praktifch er, unnütz find.
Es, giefct Mathematiker,, die wegen jeder Kleinigr
^eit^ ^ach dem Klüger&hen Ausdrucke ± einen
Wald von Formeln maphep. Bei den meiften ift
e& Uni>eJ*ülflichkeit ; bereinigen fcbeifct es Freude
zu feyn, durch die aJgehrajfcben Reichen zum.
JjUthfel für die Hälfte der Lefer zumachen, was *
diefe ohnedem würden 7 erftandea haben, wie die»
, l 459 3
jfe rLeff in g Ton 'Mi)i u s erzählt Icli hait* ein*
Inahl einen Feldmeffer zu examiniren. Er mufste
•1t© lÄrbfeiten als : Proben Vrorlegea,' ynä er hatte
ißhx leichte geometrifche Aufgaben mit viel Geh .
jehrfamkeit gelotet l und überall Buchftabenrechr
jciung angebracht. : Ich «fragte ihn, ^anuä,er die
«N&aehe fo gelehrt dargestellt habe, da doch cüq
Aufgaben fo leicht wären. „ Ja , Her* i " fagte er»
tfda macht man die Bauern mit bange, fonft mei*
^)>eft fie, fie könnten es auch.,) Jch bat ihn, ia
v£ukanft die Leute1 nicht' mehr mit feiner Gelehr-
faigkeit bange zu machen. *;
*m;j Jteh willlhnep» aber noch ein. anderes Beifpiel
*tt>j*/dem Nachthdle omzeitiger Gejehrfarokeit ,an-
fihren. Einer unferer berühmteren JVivelleurs
mjt dem; Barometer erzählte mir eines Tages, es
fcy^ihfti'fchwef geworden, das H&henmeffen mit
4em Barometer zu. begreifen,, bis ihm, die unbe-*
tteirtende Schrift von Rofenthal in die Händä
g&nrtben. Er haibe die Formeln von de Luc,
3Trpmbley, Roy, Kramp u* a. ftudirt, und
jreil das, Ites er begriffen, ihm fo leicht und die
Formeln fo verschieden' und fo fehler gefchienen,
"Bahre' er immer geroeint, das, was e? begreife, fey
das Rechte noch nicht, Und das Schwere komme
noch; kurz, er habe, noch immer nach dein Ein*
ginge in die Kirche, gefacht, als er fcHon drinn
gewefen. Die Einfalt von -Rofenthal habe iha"
endlich auf den. rechten Standpunkt geholfen, wo
w gefehen, dafs die Theorie ganz leicht fey, dafs
C 46o ]
f
alle diefe Formeln auf einerlei Granden beruhig
und nulr im fpecififchen Gewichte von Luft ütt
Queckfilber, und in der Ausdehnung für laiJt
durch die Wärme verfchiedfen. find. #— So gfe|
es einem äufserft geiftreichen Manne , der eittt
Sache, die viel fchwerer war, leichter würde' Wf .
griffen haben» als diefe, die er immer vorw&Nft
föchte, als er fie fchon überfprungeh hatte; unfä dA
ift die Folge, Wenn fo leichte Lehren auf ein*;tt
gelehrte Weife vorgetragen werden. Und ift nfel?
felbft de Luc eiiiBeifpiel hiervon? WiefcW*'
windet er fich durch die Theorie; Wie fehr fidp
jnan es ihm nicht an, dafs er immer noch A
Dunkelheit des erften Eindrucks nicht übdrwOP
den kann, und wie es ihnl unmöglich ift, diefe*
leichte Lehre auf eine leichte Weife vorzutragend -*
Wenü ein Könftler ein 4zölJiges Objecto
nach den Vöifr Hrn. Prof. Kl ü gel in den Alftifr'
len , N. F. B. 4* gegebenen Angaben fchleWifc
wollte, fo wOrde fehr wahrfcheinlioh der Etfiig
der feyn , dafs er ein Drittel oder gär die HSüM
ton • der ganfcen Oeffnung wegblenden müßte»
wenn er ein deutliches Bild haben wollte. DA
tMacbe ift, dafe die Brennweite im VerhältaflÄ
de* Oeffnung Böi weitöm zu klein ift. Sie Ü
nämlich wie 10 zu u Bei kleinen Fernrohr«
.geht diefes* allein bei grdfsern mufs fie fchön w*f
S4 äu 1 , und bei ganz grofsen wie 20 zu 1 foy%
wenn man deutlich fehen will. Ich befitze in-*
«AM* Wiederhol uHgskreife ein -ganz vortrefflich«
Ob-
X.
Oh^fctivFoaLiiienin,1Landon, #as a Zoll Öelfr
nvmg hat* und deßen gewöhnliche Vergröfserung
SavMahl ift. Es bat aber , 28 Zoll .Brennweite;,
Eiä anderer Achroiart at vbn Gilbert imLondonhät
bei s,8Zoll Oeffnung 42 Zoll Brennweite (alfo wie
i&iu'i)j die ftärkfte Vergröfserung deffelben ift
iSo* mit völliger Schärft auf lichtftarken Gegen-
ftänden , wie die Venus , der Mars u. f. w. Die Mit-
tag -» feraröhre auf dem Seiberge und zu Paris har
ben bei 4 Z. Oeffnung 8Fufs Brennweite, (alfo wie
2.4 feP;i») und daher die grofse Klarheit. — *- Die
KuHftler haben freilich oft Fernrohre mit ungleich .
kl^in er n Brennweiten im Verhältniffc der Oeffnung
gefchlif feil, aber diefe Fernröhre haben bei allem
Fleifce, den fie darauf verwendeten 9 doch öie da«
geleistet, was fie hätten Ipiften können ; und es ift
kejfc Vortheil dabei, in den Brennweiten es bis aufs
Minimum zu treiben« Der grofse Achromat vom
alten John Dollond in Lilienthal hat bei kaum
4 Zoll Oeffnung jo Fufs Brennweite, erträgt aber
auch vollkommen eine 4opmahlige Vergröfserung,
y Ich. glaube, dafs es fehr nützlich war ß, wenn
jemattd ein kleines Noth- und Hülfsbftehlein für
unfeve Optiker fchreiben wollte, wSches blofs das
enthielte, was fie brauchten, hübfch ausführlich,
.in*, furzen Setzen und fchlichten Worten, und
beim ABC anfangend. Da die wenigften, die .Fer-
tigkeit im Formeln -Lefen haben, wie Uhlhorn *
ül Oldenburg, fo müfsten diefe wegbleiben und
an ihrer Stelle blofs .Zahlenrechnungen flehen;
AäuaI. d. Phyßk. B. 38. St. 4. J. i8u. St.*. H h
E 46* ]
und vor allen Dingen motte es fertig geiediuele
Tafeln enthalten, z. B. über die Dimenfienea Bfcfes
Fernrohrs yon 2, 2,1, 2,2 ~ .. bis 4 odarJrJWl
Ofeffnung, wenn die mittlem fireehangr- Vechäfr
niffe der Glasarten des Hrn. d* Ar t i g u ö s zum Gros*
de. gelegt werden ; denn diefe Glasarten fifcd weH
d|e heften und laden ficb auf dem Coatinente'tni
leichteften bezieben. Dann mufste eine Tafel folgen,
in der man ohne Rechnung fleht, wie man aas dem
Lichtprisma (Fig. 1 .), welchesJFJiot undGrownceat»
penfirt, gleich die wahren Winkel findet, bei de-
nen Geh beide Glasarten cornpenfiren. Zuletzt ei»
Tafel, welche enthielte, wie Viel dife Krömmo^
bogen der Linfen geändert werden, - Wenn*i&
Brechung und Zerftreuung innerhalb der engen
Gränzen ändern, welche* bei diefen Glasarten
möglich find. Auf einen Bogen laffen fich Ott
viele nützliche Tafeln drucken, deren Berech-
nung immer fehr leicht ift , da man bald <üeärttb-
metifche Reihe findet, nach der cjie Gröfse, W*
che die Tafel darftellt, fich ändert, und maflie
dann mit blofsem Addiren eonftruireti kann. Da-
her hat man immer eher 20 Beifpiele in TaJ&
gerechnet, ehe man eins auf gewöhnliche Wetfe
gefunden hat. Ich habe mehrmahls bei Barone
terreohnungen gefunden , dafs man auf demfelben
Räume, wo man die Erklärung gab, wie man diefe
oder jene Correction hinlänglich genau durchRecb-
nung finden könne, &ie ganze Tafel konnte dw-
cken laffen, welche die Correction fertig gerechnet
. ; c 465 3
^Brtlielf. -'Sdlctm dioptrifche Tafeln würdetrfttr dfe
Praxis fehr nützlich feyn, und wer könnte fiebeffer'
berechnen, al$ unfer verdienftvoller Kitigel, der
felbft in feinem Alter nicnt aufhört , feine Thätig-
keit ati? dien 'Verbreitung' Jrützlicher Kenntiiiffe zu
verwenden ifo wie fer^diefes am Morgen und Mit-
tage feinesliebeiis n}it fo vielem Erfolge gethan hat.
NachfchfCifi* Ich habe die Schallverfuche von
Englefield, diq fich in einem der frühern Bäi^-
ide däir Ahnalen finden, auf dem hiefigen Pfarr-
iWrme* wiederholt, aber ganz aridere Refulfhte ge-
fanden. Künftige Woche werde ich *fie auf dem
Cöllner Dome wiederholen.
,rBei den' hohen Temperaturen in diefeiii Som-
mer Kate ich viele Verfuche über die Gefdiwiri-
$gkeit des Schalls gemacht. Ich habe fie in ei-
ner AbhahdTurig zufammerigeftellt, welche zugleich
dii Theorie uhd^die Tafeln üWr die Gefchwindig-
keit des Schalls 'bei -1a1 bis +3o° R. Wärme
und 28 Zoll Barometerhohe enthält. Diefelbeu
'tafeln find auch füf frarizöfifche Decimal- Grade,
f&r 0*76 Meter Barometerhöhe und für Decimal -
Secimäen nach metrifchem Maafse berechnet.
C 454 ]
IV..
Ein Schreiben Humphry Da?V!h -
VrotMm der Chemie an der Roy. InJtit. im! *
der Londner Sodetat ,
über feine neueften Arbeitern wm&j
Schriften,
an den Profeßor Gilbert *).
Ich habe den Brief richtig erhalten» dem!
vor längerer Zeit gefchrieben haben* £
lehr fcbmeichelhaft, dafs Sie mit meinen
fich befchäftigt und der Ueberfetzong
fich unterzogen haben« Ich hoffe, in
Monathen im Stande zu feyn, Ihnen
zuzufchicken, der eine verbefTerte Erzählnfe,
correctec account) der verfchiedenen V<
hält /welche ich aber die neuen Geg
,Forfchung angeftellt habe. Dje Ueberfi
in den franzöfifchen Journalen find häufig
haft; man hat mjr Meinungen beigelegt, t6jl
nen ich mir nicht bewufst bin, fie je gehabt 3jA
ben, und mehr als ein Mahljiat man verÜüms^P
Auszüge aus Berichten in Journalen, denen im
keine Autorität gegeben hatte, bekannt gemacht
Aid
*) Diefer Brief iß mir aus Schweden in den eilten Mo**»
then des gegenwärtigen Jahrs zugekommen » 'Tffll
Ich eint mir fo. wichtig und intereffant zu feyn, daö
-ich ihn öffentlich bekannt machen zu mnJTen glaube.
Gilbert,'
fe'giebi ferAu$zil^tos^ftWat»rfefett, fä^SÄefc
ii'ihefne Meinungen %1üt elitiftellt hat (in whick
üve.'ifee^ fffeatty mistepr^ '
ni^gep7in Hrn,^ i , et e tV Journal habe ich jiicjif
hj^^fc .^ffkJitigkeit ^md die Genauigkeit
fes Gellten laflea mich aber nicht zweifelo,
's l^«lie tüchtig und ge«au find. v
>^ter tneito'efc Auffätieir bedarf am mehrftei
Revißon der Theilder driften JßaKerTctien.
.dt/ Es ift, glaube ich-, Jehr vmhrfahaiDliclk
zferfftzt^worden ift^ ua«l obfchcnv Sfeh\4efel
geneigt» üal glaoböB, da£s der Wöfferftöff
^dföfldt^ild^jfertjen aüsmafcht: ^r ':° "
i Wa^idie Salzfäjire J^rjtfft, fo fcheiifct fie mir of-
t fciiA V*AindungTött4W^ff<?tftoffTOit S^c ÄV e-
^k SfrafiKöfifchÄdiNaiiifeiiÄlatui1) ift noah nie
trfetzt Wofilen. Es« ift mir feeglttckf , es' parken-
mpwi ß&ujef$qff zu ^Äj in eine* m*W* ^Ge-
'Salt ^tmd obgleich diefer >xufkmmeng*fi&^£ör~
«per die Hälfte feines Volumens Sauerftoffgas, wel-
Lflhes nicht auf die- Metalle -einwirkt , enthält, fo
| *) In dielen Annalen, N. F. B. V/St. 1,2,5. <#**•'
AiuiaL d. Phyfik. B. 38. St. 4!. J. 1811. St. 8. li
$ 466 3
{tatoflift; er doch. dffch< mäfsiges Erhitzen,
^iebt, wi£ es mir fpheint,, ftarke Beweis^
dafs Schjeele's Gas keinen Sauerftoff epthä
Ich Din mit einem Werke üb$i? die Elew
der TÄyfiTchen Chätfaie (oi^fÄe Rtimeüis'ofi
cot PhUoJhphyy befehiftfg*^ vöb \wlchem:ic1|
nett can-E^ejnplar zufchicken wfei^de ^).(
Es ift fär .micfr. fcfer Unangenehm v
Ihre; ^npajen feit einigen. Jahren ni$fc ?p.J
kojniyien habe***). .f - t . ti^r7, •
lIcti würde Ili^en ^.bdrücke von ^en
Atiffätzeri, nachdem ich ä£ zuvor wife&erVfi
gtfngen Hätfe, bleil*g*tf;' aber m!igltftfÜick*t
kabeücb deren keiöe mehr ****>. ^ ? *
fac«5f Öi:>Äafvy hatte' dfrefein Briete feme:WetteA»J
. , lunj^au? den PhütfojfMcal Trwtsactiänt-.
welche von den bewundernswürdigen Ei$e
*'' dleTes Gas (Davy*s Chlorine) Handelt. Sie, i
ü, fbmg mit den frühem tiferfrer gehörigen fArfcd
.Äejjjelej; am folgernden pejfte dfrtet Annaltfnj
äer glänzendsten Bereicherungen und Erwe
« der nfcuern. Chemie^ därgeftelli finden« " Öl f
■ **>*$e4Jt* ich fo gläclcjith taya , dafs es mir i
kommt, fo erhalten die deutschen Phyfi^er .
von mir" in einer eines folcnen Werk« , wie :
> nicht unwürdigen Üebcrfttzung. > ^ ^it\
,*♦♦*) Ip U a.ßrtat misfatfunt fome , thatföt /<?{** j
Jiave not Jfetn Jour admirable Journal; ich fe'
Worte hierher , ohne* mehr Werth a^T«in 'Co*
: ,i sn lagen > als « dem frühen ,. mbommt, * weil tes
^ yon dem fie herritfiren, t -f(Ji/£< ,
^W*) Ich hatte fie mir von Hrn. Davy erbeten, u
-- v IMltetffötzuny derferlbeii ra den Axinaleri^cn <
- . . JWfcfbM* *«*i<fcr^W Wunen. s fti J**rfi|
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des
1*1.' *» Hofr. Suckow, * j • ° •
|*i r. : ;-, Prof . 4ei^ Phyfik )u. Chemie^ -i ... t
HeÜelberg, d. 14; Jöl. ijtt» t
«j^ — . JYlit vielem Vergnügen und wahrer Beleh-
<fc»g lefe ich Ihre Annalen, die mit fo vielem Fieifse
pd «eigentlicher Widmung gearbeitet, und für die
Jffefer fo zweckmässig eingerichtet find. Davy'£
H|rfuche in ihrer fo zerfttfepeten Erfcheinung haben
»Jfef a gewifs viele Mähe gemacht, die freie Bearbei-
£ttg derfelben ift bei Ihnen in den beften undzuver-
tften Händen. — - Sollte es Ihnen nicht niög-
feyn, «inen fchwedifchen Gelehrten dahin zu*
tepaögen* die deutfehe Ueberfetzung der neuen
fiktoettifchen Abhandlungendet Akad. ^WJWiffen-
| Wkaften zu Stockholm fortzusetzen? .Die fchwecU
.Abhandlungen haben mir unter allen Schriften
ffjehrte? Gefiellfchaften immer am mehrften gefaU
jfR, da ihre Auffätze gröfstentheils gemeinnützig
Wen. JHr, Berzelius fucht zwar feine Arbei-
tftiim Auslande bekannt zu machen, ?ber die pa*
tariiiftorifchen und jnatbemätifchejjt findet man,
Vpchft^nS in .den Göttinger gelehrten Anzeigen
fee^ierjtf^ .Sollte auch bei dem ^egenwärtigea
kümmerlichen Zuftaode. unlefer Buchhandlungen
Ii 2
£•46* •]- -'
fär ehirfo TiftljJluIjes Weik kein Sinn mein m eft
warten feyn, fo könnte es vielleicht in Schweden
felbft eine Verlagshandlung finden. — Mendel-
f o n's Luftpumpe mit gläfi&nen Cylindera war mir
eine äufserft erfreuliche Erfindung, da iteh fchon
längft dergleichen Cylinder vorgefchlagen habe;
aber es fcheint, elafs fichluch &4i diefer Einrich-
tung Schwierigkeiten finden, da vöi jenen Pum-
pen allgemeine Stille iA.
"VI. •'• : _ —
Aus einem Schreiben des Pro/effors
Strom ey er.
(Analyfen $et EiLfener Schwefelwaüer, zweier tHierifcner
BJafrniteine und des Schaub'fcheA' Conits.) ;
'' -A ' GSttingen, d. w. Sept. i8Ü»
— 'k— Ich bin gegenwärtig mit einer Analyfe Äer
Eilfencr Schwefel -Watferbefchiftigt. Diefes W«t-
fftf enthält fceftimmt Schwef el - Wafferftaf f in fekr
reichlicher Menge, tind kein Azote fütfuri. Ifch
Äiufs auch Jaachi allem bezweifeln, dafs in dim
Achenerürid jedem andern der bekannten Sein*«*
feUWafffer' diefer letztere angebliche Stoff ^rithfel-
fen fey. treibt man durch Kochen das SchweftJ-
gas aus dem Eilfeper Waffer aus, fo ^erhält es fteh
völlig wie das vermeintliche AzotkJülfwn& hst
Achener Quellen; verfetzt man diefes Öas aber
t 4ß* 1,
mit jbefthmnten J4en$*m*T*k!ke9>W*ttirfoü£g3i roM
lafstitos min mit SiueiftoffgasoeHenmit atmafphöi
ritcier L«ft im Vol'ta'fchen Endiometer »iletöAire»^
£0 erhält man fehfj^efömmte <Beweiö väq delf
Sehwefel^WifTeiifixrffH Natur dfeffeifcea.; Indeß*#
komm en in Wek* Waffe» feüg&ich ftets ei**$g«/ Ptftf'
4Jentr:Sdllp^tergasf (ö«a Mol«) vor, wah^foh^kilictt
abdr drft als :Folgfe>< eaiÄr von felbft erfolgenden
Z&rfetzung an defcLuft./ Dieffes Tiebft der grofsejri
Menge &ohlfenfaures Gas,' welches gkiobf all s eiweu
Oasbeftandtbeil 4es Eilfener Waf fert , fo Nvite alle*
Sdwrefel- Waffer* Ausmacht ^ ift alfo*Q#fenbahr cܫf
Urfache der Nichteutziüidbarkeit durch brennende
Körper und der andern abweichenden Eigenfchaf*
t*n des •vermeintliciheii Axote fulfur& Doch hier"
über eha ander Mahl. ein 'Mehreren : '.
Vöf Kurzem wurde mir auch die. Gelegenheit^
Ekrnfieine von einem Ochfen und einera JP/efde zu
analyfirön, zu Theil, Der er/m beftand aus aW
•wifehfelnden Lagen zweier Subftanzen, wovon die
eöae bronzirt und aus kohlenfaurem Kalke, koh*
tenfaurer Talkerde und etwas Manganesoxyd zu-
fiunmerigefetzt war. Das Manganesoxyd war
Höchft ^ahrfcheänHch auch mit Kohlenfäure nochr
äbj» Tfaeü verbunden, hatte aber durch eine par-r
tieller iUrkere Oxydation 2ur BroJtiärung diefer;
Schichten Ahlafs gegeben ; wie folches ganz fo>
auch beim Stahlftein' der Fall ift,- Diefes gab rtrir
jftnlafs 9 der Bronzirung der Zähne bei diefen
Tnieren nachzuformen 9 welche ich ebenfalls)
i 470 3 > . ■*
1ri* iek im :* Voraus > hiernaeh 1*nmAi*m j' Jrim
Mangan es herrührend fapd. Die andere SohiAt
fk$ HarnfteinS, woraus auch der Kern defit»
hen gebildet war , beftand faft ausfchliefslich ras
üiefelerde, uebft etwas ßfem>xydy Mangan esoxyd
uud-AJawrtrde*— < Der Stein Yom Pferde wMttAtm
Ulis ein Blafenftein, war eiförmig, auf serlich ^twas
kryftallinifch , und hatte ein, fehr ausgezeichnet*
ftrahljg-kryftaüinifches, vom Mittelpunkte ttfc
gehendes {fcföge* welches nach gleich atif fbofr
phorfaure .Talkerde und Ammoniak ' ratheir &$
wie diefes fich afuch nachher aus der Analyfe ergak'
Es muffen alfo bei diefen Thieren fchlechterdiaj*
atoch im Harne phosphorfaure Salae 'vorkommest
wijnn auch vielleicht nur im kranken Zuftanifc
, Brande theilt in den PhUaf.TruHsaet.far ifaft
ebenfalls dib Analyfe von einigen aus phösphorfau-
ten Sahen ^eftehenden Harncbncretionen res
Pferden aus der HunterTchen Sammlung mit.
t,t< .In liefen Tagen habe ich auch ScJiatLbfs Cb-
«i^ vom Meifsaer analyfirt. , Derfelbe beßeht biofe
aus kohlen&urem Kalke undtkohlcnfanrer fFalker»
de» nebft etwas Wenigem Eifenoxyd und Mang*
nfesoxyd, und nur einer Spur Kiefelerde oder
vielmehr angemengtem Sand* Schau b's Conit
gekürt alfo-* um derben Bitterkalke von. Habt rle,
der In Mähren vorkommt, mit welchem er auch
übrigens in faikien Eigerifchaf ten übereinftimmt* *
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Kr-
:\ t.r- VII. /■•'*. - '■•>..
Sine AÜkandiguiig*
einige Worte des Herausgebers an, die Lffer
der Annaleru , ■ ,\
die. roehreften meiner Lefer durfte die folgend*
ekfdftmifohe Schrift tttcht ohne Interefle^ fcjYL SU»
-jfchfine kritilche JH&tei**ng in die netten Vet*
J^pMiingena der pbyiükalif oben Chemie, befonder* i*
4W Arbeiten , >mk -denen «*. Prof. 'Bettel in* di*
4nnfüea geziert hat, Wd in die Speculaücmen I>^ 1 i
mMtfs* Von denen in dem nächften Hefte die Red*
jfejfc wild, und ick glaube,, in ihr die Richler'Xchwi
fc^keff noch bkr zweifelhaften ßficb>M*c«riJfeBen'G*l
IM» der Neutialkätireihe* der Sterin1 und der Bttfe*
gu4 zureriaülgen Verhieben auf eiae genügende Art
Ipwiefenzu haben." V x T
^Piffertati* kiftotico ~cri*ica de mijltiom** tkmrucarutk
fewmp/tMms et perpttuis ratiomümr% *m*mmqU9 iegikmi
-,JS mmper tUtectis y Sectio X, quam antpL ^biL ordinU
^UI.CO&Tenui pro loca in ip£o obtraendo d*,24w Sep&
frjh4efend«t; Sectio IL, qua ad audiendam joratia»
gy^oeo (de novis per primuin feculi noltxa decen-i
^ . , niura phyficorum> inyentis) muneris PtofefiGoriA
|j ; PhjJ&oes Ordin. adeundi caufa d. %$* Sept. haben*
n dam* obfervantiflime inritat L. G. Gilberte
., lipßae tili. Proßafc in Bibliopoli© SohwickeiM
■ tiano. " -. *j - * ,/j--o * * j
D«ft icn'den bisherigen Schauplatz, meiner perfönli.
eben Wirkfamkeit, die Uhiverfität zu Halle, in> *?
nem neuen, der UnWerfitÄt zu Leipzig, ver
(beftimmt durch die Meinung, Veränderung«
Art ftyen TStil€&fTen ,"w^Tclie"meIir oder minder AVelt-
bürger feyn follen, in intellectueller Beziehung heil-
fam), wird den Annalen der Fhyfik und ihrer Fortfe?
tzung, wie ich hoffen .ia*/, zuträglich feyn. Die
letzten Stücke^ ^riSpJb^n, .IJf^^<^ul£nd Xpäter er-
fc^ienen. ajs der. Leiter £l% erwarten >4u^teu< Mßjjjr
noen afl die Arbeit , worin meine" Verfetiung mich
verflochten hat, hatAKei>äFk Atnheil der ungirnft^
$mf}uf$) Yföldrtwtfi^etieJ^^
g^r-j^^IJo^WM-W^fen^iMif die V*r brekun£>**Ä
Z^hfcb^MHfeÄuÜ^n^ Di^SbhMtierigkaitWi *wdAt
^che dtreli «fte .gröTse* iEmde^iu^en in^t^Wfc
f^BÄbaftetti dife u^ter jhrigtnift<^rwetxUii^ #fetfftf*£.
lifcb*- wird < njfeti* *üri Abfißbt' hauen kahitf}< den Wtft
fpnfih«Wichinv Verkehr .auüul^bbi, \ und, «kte 34&L
f^riffc^itifttfi^rlkflieni^JÄeii^fc tfe fVtrbreätullg^ttl
jgfty < \Hf (fapfrhiforgy zuühreto Äwecke^hjft. <*$offtttl
^d^&lÄwb ftw erii* tte intgwiitmx^tncke fltigg*dfcefl|
Zeit-Zwifchenräumen, alsMonatheu, ausgegeb#ifc*w^4
*UH ÜHtfag id«i» ^efeit'diftol^eKigevtintattiriWeWne
F#rNdau«ir- die&r AttnÄlön iwältre»^ feh^tftbqritViger
&he»jcUtti$üfegfafea& gelten vidafe ich fie äuofetfülr die
2^to%:aif»«Dhrt.ei;ha]ten1averde^ vor#*sgkfdtfc*y> daü
der l^dCetnfüiWthiur Verbu^ituil| undzum Alrärtbfr der-
feiben- ii; ilemeakit .Kreifei thäfig >mitwirke; !. ) Ut*i den
jynliiit^rodreii;bisKert«t!G^i«ae^ Jalirg&ftgtf der
JsieuW Fqfrgfc f > ©dbr: B. i Utfpy' flu . erleichtert^ f Vi rd
«Ha Verlagsharidluhg denen , : die- als 'Abownenteit ein-
«Clin, ; *WB 4Äfu£fi*tW«uten, diefe* Reihte vonfeän-
den zu fehr billigen Preifen überlalfen. • v«i* -*
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SEP 7 - 1938