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HERAUSGEGEBEN
LUDWIG WILHELM GILBERT
PR. D. PH. V. M . , ORD. PROFfitSOE D. PHTfllK SU UOBMIO,
MITGLIED D. KON. OBS. D. WISS. MU HAARLBM U. SU KOFSNaAGdTf
PBR OBS. NATURF. FRBUHDB IN BBRLIN, DBR BATA¥. OBS. D. NATÜRK.
BU ROTTBROAM, D. ÖKONOM. OBSS. Mü LBIFZ. U. KU FOTSDA.M, U. D.
FHT8. OBSS. BU BRLANO., ORÖNINO., HALLB, JBNA, MAINB Ü. ROSTOCK;
VND CORRBSP. MITGLIBD D. KAIS. AKAD. D. WUS. BU PBTBRSBURO,
DBR KÖNIGL. AKADEMIBBN DBR WISS. BU BBRLIK U. EU XVNGIUUr«
UND DBR KÖNIOL. OBS. O. WISS. ZU QQTTUfOMM^
EIN UND FÜNFZIGSTER BAND.
HEBST SBCHS KUFVEHTAFBlir.
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Inhal
Jahrgang i8i5. BandS^
Erlies Stück.
I. Yerfiieh ehier Natqrgefchicfate und PhyGk der
Wolken, voi^ Lukas Howard^ Esq. zu
Touenham bei London. Frei bearbejtet von «
Gilbert Seite S
IL Refultate aus den Beobachtungen des Pateir
Beccariazu Turin, über die Electricität der
Luft bei heilerem Wetter^ und Nachricht von
ähnlichen Beobachtungen , welche jet^t yoi^
Hrn. Crpffe^ )^*^*' z|i Br5)omfiel4 fe)tr 1^
Gro&en angeßellt werden
z'
7
»9
i) Die Naturgefchicbte der Wolken
Cirrusp Lpckeo- oder Fedar -Wolke
Cutßulus, Haufen -^yoÜ^e
Stratus, Nebel - Schicht
Cirro' Cumulus, Cirro •Stratus, Cumulo • Slratus
NimhuSt die regnende Wolke
^) Phyfik der Wolken, oder von dem ^ntßehn^
dem Schweben und der Zerftorung der Wolken ^3
Natur d^s Stratos
Natur des Cumulu$
Natur des Cirro » Siratus , Cirro ' Cumuiu^ , Cu^
. . . s
jßuio ' Siratfi^,
Natur des Cirru9
Natur Aat-Nimbu*
*7
=9
35
39
4>
4»
III. Ehre Frohe vdn Lukas Höward's ineleo-
rologifchen Monatsbericbten S. 6jS
IV. Einigo ineteorologifche Beobachtungen in Be-
ziehung auf I^ukas Hpw^^d's, und Dc^
Luc's Ideen, von Thomas Forßer, Esq. 73
f) Bemerkungen bei einem Gewitter 19. Aug. 181 1 75
aj^^emtrkungen bei einem Risgea '^ 75
3} Bemerkungen an einer De LucTchen trocknen
Säule 7g
V. lieber eiaf^ ; in Vorfchlag gebrachten Blitir
^ei^r an dem Domthurme in Paderborn;
eLd Gutachten vqpdl B p d d e , Prof. d. Chem.
u. Medic. Rath zu Müniter 80
Nachfchrift des Prof. Gilbert . ^3
VI. Kohlentaure-Gehalt mehrerer Minerali^n^ und
Analyfe des Arragonits^ von Vauquelin gS
VIL Fernere Beiträge lur chemifehen und mine«
ralogifchen KenntniTi. des Arragonits, von den
Proff. Stromeyer uud Hausmann in
Göttingen xo5
Vin. Einige Verfuche mit gläfemjen fogenanuten .
Knallbomben, von dem General -Feldzeugm.
He^lvij[ ixa
IX. £ine merkwürdige Bildung von braunem Blei?
oxydo, von Chevreul in Pai^s ii5
• .
Z w 6 i t e 8 8 t fi c k.
L Bemerkungen über Blitz und Donner, nebft
Vermuthungen über das Entüehu der Luft-
;^rrcheinungen ^ von dem MtL^ fchwed. Gen.
Feldzeugm. u. Chef d. ArtiU..H«lvig, Mit^.
der Akad. .d, WiJT. zd Stockholn^ Seit« i fj
~ • • 11$
Donner
II. VerbältnUIß <^er ^ f unferl^y J^j^ifejjL dgr /iu&enf ^ ^
linnlichen Ericbeinung^n zu einander ^ yoi^
' M. Zenneck in Stuttgard i^g
B. Vorzuge der Geßch|8 • Erfcbeinungen 150
G. Vorzüge der Gehörs -Erfcheinungea i6a'
D. Vorzüge der Geruchs -Erfchoiauogen i6g
E. Vorzüge der Gefcbmacks - ErfchciDungen lys
f •
III. Neuere Yerfucb^ mit tracknen electrifchen
Säulen y «umgezogen und zuiaionieiigeltellt
f on Gilbert.
1} .Aus 'einem Briefe des Prof. Z^mboni in
Verona, gefchrieben d. iS. Jan. 181 5
f) Von gro.rsen in Stiittgard >iusg«führten trocknen
ßäuien, und fogenannten electriCcben yhren
5) Verbeflertes B4hrens*fches ElectromMei' • nach-
Prof. von Bohnenberger in Tübingen
4) Auszug aus einem Schr^ih^n ^es Leibarztes
Dr» von Jäger in Stuttgard
IV« Begriff and Cönitruction des Doppel -Eleetro-
phors aus Harz -und^Glas» von dem Prof. n.
Dir. des königl. Lyc. zu Dillühgen, Dr. Jo-
feph VVeber^ Miigl. der ^k^d. d. WÜt if^. •
München iqS
V. Einige Verbeffcrungen der Methoden» detf*
Stahl zu härten . 2o3
i^ Vonlsydiatt» ProF. der Metallurgie und-
181
i8a
'87
190
195
•).Vmi Will. HieliolF«» $«ite 304
.8) Von C.f in Vini; bai Genf ao5
Tl. üebör die Urrache der Farben, mit Welchen •
der StAhl in der Hitse anlauft, von Sir H,
Davy ao6
3rU. Programm der Hollandifclien Gerelirchaft der
yflthnScktitten zu ^arleni| auf d^ J. i8i5 20f
■".'11 .1 I .'!. II
Drittes S t ü /c k.
I. Untc^rru^ungen über die phyUkalifchien Eir
genfchaften der Acker - Erden , von Dr.
Schfibleri Prof. an dem lan4vr. Initit. z^
Hofwyl ^79
n. Prei opüTche Abhal^dlangen von dem Profeflor
Parrot in Dorpat 24$
Erfla Abli4n41ung : Von der ^ougt^pg def Uchtt 347
Zweite Abhandlung ; Theorie der farbigen Rjngf
xwifcfaen Glasflächen 265
Dritte Abhandlung : Von der Gefchwindigkeit des
Xichu 39$
^^fchtuU: Affinitiit erßer Arif otpe neu-iufge-
declfte Naturkrafc 318
HL Verfbche fiber das Fuhrwerk mit Räflem^
von R. L. Edgewprtl), Mitgl. d* Londner
Societä): Saa
i) EinfluCi der Stahlfedern 3aS
a] Verfuc^e mit laj^g/en »pd bohen Wage« < 324
5) Wiederholung der Verluche mt Scahlfedfff» 35e
IV. Neueße Arbeiten Sir Humpbry Davy^s S.33ff
y, Eifif^cf jjlijfikalifdie Bemerkungen über das ^
Theemach'cn * 338
f H i l MJ 1 < ■ ' . >■
Vierte? Stuck.
I ■ r
J. Darfiellung Volta's feiner UnteHmbuiigen
übJev' dils ' galvahifche oder fog^naiuite thio-
^ rifche Electricitär, und ihrer Refulrate * 34l
JI. Der Galvanismu«, und neuer Verfuch ihn zu
erklären, von Dr. Jofeph Weber, Direct.
d. Lyq. u. Prof. d. Phyf. zu Dillingen, Mitgl.
d. Akad. d« Will, zu iMuncfaen S55
}II. Meinungen des Dr. Val,U von der thieri-
fcben EJectricität; ausgezogen aus einem
Schreiben\ delTelben an Brugnatelli, von
Gilbert 577
IV, Nachricht von einer merkwürdigen Erfchei-
nung in dem Eife einer Pfütze, in welcher
ein Ertrunkener lag, von Will. Niphol-
fon. Frei ausgezogen von Gilbert 338
Zufatz dus einem 3riefe des Dr. Cbicheßer
zu Bath ^ . 3q5
V. Tafeln 9 welche., den Einäufs der Wärme auf
die Eigenfchwere von Salzfoolen von ge«
gebnem Gehalte darltellen^ von Job. Andr»
Bifcbof, Factor der Sijedere|. au Dürr^h-
Ücrg , Sgd
ab
ANNALEN DER PHYSnC
JAHRGANG «8i5, NEUNTES STÜCK.
L
I y
Verjuch einer Natur gefchickte und Phyßk der
ff^olk^n,
▼ on
Lukas Howard , Esg. , zu Plaifiow bei London ;
Frei bearbeitet von Gilb er L
JnLerr Lukas Howard bewohnt ein Landhaus zvt
Flaijiow, 5 engl. Meilen ößlich von London, auf da«
er fchon vor länger als la Jahren ein meteorologiichei
Obfervatorium (ein ringsum mit Fenfiem vc^rfehenea
Kabinet) gefeut hatte, von welchem aus alles zu über-
fehn i&, was am Himmel für den Meteorologen Merk-
würdiges vorgeht. Er fcheint ßch vorzüglich die Wol-
ken zu dem Gegenftande feines Studiums gewählt zu
Jiaben. Einen Auffatz über die ModlEdationen der
Wolken, worin die verfcbiednen Arten der Wolken
nach naturhiAorifcher Weife von ihm befchrieben wer-
den, und worin er für fie Kunßnamen, die er aus dem,
Lateinifchen entlehnt, in Vorfchlag gebracht hat, habe
ich den Lefern diefer Aimalen bereits im Jahrgang von
Annal. d. Phylik. B. 5i. St. i. J. i8i^ Sl«. 9. ^ A.
.Ca].
i8o5 St. lo (B. 21. S. i37 f.) mit einigen Bemerkungen
des Herrn Pictet mitgetheilt, fo weit als es in der
BiBl. drüan/Ju übertrageii worden War. Hrn. Howard's
Ideen über das Entfiehn^ d^s Beßeben und das Yer-
gehen diefer Wolken - Modificationen lieferte die Bibl.
britann. erß 'Geben Jahre fpäter^ nämlich im Jahrg.
i8ia. Indefs hatte Hr. Howard feinen Auffatz für Dr.
Rees's Neue Encyklopädie, Artikel Cloudsy aufs Neue
umgearbeitet, und da die Meteorologen in England
lieh jetzt häußg der HowardTchen Namen und Anfleh-
ten bedienen, und Hr. Howard I^lbÜ feit einiger Zeit
die vorzuglrchflen phyfikalifchen Zeitfchriften in Eng-
land mpnatlich mit feinen meteorologifchen Beobach-
tungen verficht, fo gewinnt- feine Umarbeitung auch
für uns ein neues Intereile. l^h lege fie daher dem
Lefer hier vor, nach meiner freien Bearbeitung des Ab-
drucks, welchen ich in Nlcholfon^s Tb/ir/ia/ 1 8 1 x da-
von gefunden habe.
Gilbert.
£iine TVolke ili eine lichtbare Anfammlung (aggre^
gace) von kleinen WalTertropfen , welche in dem
Luftkreifc fchw^ebt. Daffelbe Aggregat wird Nebel
genannt, wenn man es von der Erde oder dem
Wafler auflleigen fieht (miß) , oder wenn es den
Beobachter umhüllt und bedeckt (fog). Sieht man
den Nel^el von einer Höhe herab , oder in bedeu-
^nder Entfernung, fo hat er ganz das Ausfehn von
Wolkien ; Wolken dagegen erfcheinen ^ wenn man
ihnen nahe kömmt, oder von ihnen umhüllt wird,
als Kebel und Dunft. Ich glaube daher, man muffe
in tler Phyfik den Namen Wolke auch auf den
Nebel ausdehaen^ und damit allgemein jede foU
che Aggregation bezeichnen, welches auch ihre
Lage fey.
Eine Menge yon Beobachtungen haben auf die
Folgerung geführt,. da(a die Theile, aus welchen
eine Wolke befteht, Itets mehr oder weniger elek*
trifch lind. Mehrere vortreffliche Phyüker haben -
zwar di^ Lehre aufgellellt , dafs die^Theilchen der
Wolken hohle Bläschen find, die, wenn fic platzen,
zufammen rinnen und ab Regen herabfallen follen ;
die Meteorologie fcheint indels , in ihrem jetzigen i •
Zuilande, diefe Bläschen «Hypothefe entbehren zu
können, da offenbar Theilcben, wenn Qe die Blas- •
chen-Geftalt haben, nicht leichter in der Luft, als
Waflertropfen, fchwimmen. In der That finken iia
in der Luft Aets herab, und das Waffer kann allein
dadurch wieder angehoben werden, dafs es fich in
unfichtbaren Dampf verwandelt.
t.
Die Naturgefchichte der JVolkeh.
Seitdem man fich allgemein, genauer Inlirtb-
mente bedient, um die Veränderungen t\x beobacb^
ten, welche in der Dichtigkeit, der .Temperatur,
der Feuchtigkeit .und der Electricilät der Atmor
rphäre täglich vorgehn , find unfere Kenntniffe von
der B^fchaffenbeit »ind den Eigenfchaften des Luft-
kreifes fehr erweitert worden« Dennoch find die
jetzigen P^yfiker keine beffere Wetter*. Propheten
als die früheren , und fiehn in der Kunli, die Wit-*'
A2
[ 4 J
teniDg vorherzufagen , noch immor den SchäferD,
den Landleuten und den Sdiifferii nadi, die, ohne
fich um die Urfachen zu kümmern, durch Tradition,
und Erfahrung gelernt haben , gewiHe Erfcheinun-
gen des Himmels mit gewiflen herannahenden Wet-
ter-Veränderungen in Verbindung zu fetzen , von
wdlchen lie der Anfang oder das Fortfehreiten find, .
das zu einer Zeit fichtbar wird, wenn die Urlache
noch entfernt ÜL Unßreitig würde die WilFenfchaft
der Meteorologie von der Vereinigung diefer bei-
den Arten von KenntnilTen grofsen Nutzen ziehn,
lind es dürfte für fie eben fo wichtig fejn , als es
die VerToItkommnung der meteorologifchen Infiru-
mente ifi, wenn man den alten, jetzt yon den Phy-
fikem allzu fehr yemachläHigten, unter dem Volke
verbreiteten Zweig derl'elben, der fich allein auf
Erfcheinungen in der Natur gründet, ,~ zu feiner
wahren Würde erheben könnte.- Mit Ausnahme
der Veränderungen des Windes , einiger Anzeigen
von Näfle und Trockenheit , und einiger andern
weniger bedeutenden , beruht er ganz auf die Er-
zeugnilte der Zerfetzung des Wafferdaioripfs, welche
eine gewifle Zeit lang in der Atmofphäre blos 'ver-
breitet fchweben bleiben* Es war meine Abficht,
als ich die folgende fyßematifche JNomenclatur
und Natur gefchichtt der Wolken niederfchrieb,
der weitläufigen Sammlung von Thatfachen, die
fich hier uns anbietet^ eine mittheiibare und nutz-
bare Gdftalt zugeben, fo dals man in kurzer Zeit das
[ 5 J
erpeichen könne, was bisher ein Schatz war, zu dem
üch allein durch lange Erfahrung gelangen lieCi#
Die Wolken find mehrerer Modificationen fä-
hig. Unter Modificauon verflehe ich aber dieje-
nige Structur oder Art der Aggregation, in welcher
der £influls gewifler conltanter Gefetze hinlänglich
fichtlich iA, um fie unter unendlich vielen geringen
Verfchiedenheiten auszuzeichnen , f welche aus zu-
fälligen Urfachen entfpringen.
Die Hau^t- Modificationen miÜTen daher von
einander eben fo leicht zu unterfcheiden leyn, als
ein Baum von einem Hügel oder einem See ; wenn
gleich Wolken von derfelben Modification mit ein-
ander oft nicht mehr Aehnlicbkeit haben , als zwi-
fcfaen Bäumen, Hügeln und Seen überhaupt Statt
findet«
^ Es giebt drei einfache und deutlich unter-
fchiedene modificaUonenß welche fich auf folgende
Art benennen und definiren lallen :
\i) Cirrus : *) (ifubes cirriformis tenuiffima,
4]uae undiijue erefoU), eine einer Haarlocke oder
^} Pie Lochen^ oi^t Fefi^r-Woike, Will in ap d^r .Charak«
teriÜik der Wolken, wie Hr. Howard fie aiifgeßellt bat,
in unfern meteorologifchen BeobachtungsregiAern allmäb*
lig Zugang ^verfchafFen , fo fcheint et mir nöthig zu feyn,
däla man an die Stelle feiner allvu fremdartigen Benenn un*
gen der einielnen Mo'difidationen , welche die ioaebreilen
glauben werden nicht yerdehn zu können, für. den Anfang
wenigßent fafsliche dkutfche Namen- fet^e. Ich w^ifs in»
deCs nuf ffir^ein Paar Namen aufzufinden, die nipht zu bar-
barifch und zu ungefchmeidig werden, und doch deii Sinn
das Lateinifchca divlleltexi* QUicrf.
( [ 6 ]
Feder ähnlrche Wolke , wc^c^e aus paralleleiiy gebog-
nen oder divergirenden Streifen« oder Fibeni beßeht,
^ 'die in der Richtung^ nach welcher fie any^acbfe^, un-
begränzt find *). .
2) Ciimuliis **) (Nubes denja Qumulata, furfnm
' crescens)^ Eine Wolke, welche fich von oben her
vergröfsert; in dichten convexen oder kegelförmigen
'Haufen.
5)y Stratits ***) (Nubesfirata, aquae modo ex-
panfa , deorfum cresoens). Eine ausgedehnte, fietig
zufammenbängeiide, horizontale Schicht von Wolken-
Natur, welche von unten her anwächit.
Es giebt ferner zwei Modißcatiouen , welche
Zvvi/chenzu/iände zu feyn fcheinen ; diefe find
/^y Cirro'cumulus ***^) (Nubeculae fabrotün^
dae , connexae vel ordinate pojitae). Eine MaiTe
kleiner rundlicher Wolken , welche dicht an einander
gereihet find, oder einander berühren.
5) Cirro ' firatns (Nnbes extennata , fub-ooip^
Cava lyel undnlata). Eine horizontale oder ein we-
nig geneigte Wolkenfchicht, die' an ihren Rändern idün-
ner, und unterwärts hohl oder wellenförmig ifi;. Grup-
pen oder Wolkenflecke, welche diefe Charaktere haben.
Endlich kommen zwei Modificationea vor,
welche eine aus den einfachen zufa^mengefetzte
Sfruccur haben, nämlich.
. *) Oder nach der lateinifchcn Definition , welche nach allen
Seiten hin ins Uqbefiimmce fich vergröfsert. Gilb*
) Die Haufen 'JVolhi, G.
) Die NeSei/chiehc. Ö.
) Die fagenannten SchaffTiolkch^ $ den Namen Cirro^
cumulus weiij ich auF keine fchickliche Weife ßu ver^eut-
khen ^ ßheü hyteni^ den Cirrc -ftratus. Gp
49
[ 7 3
6) Cumulo "ftratus (Nubes denfa, ^/iiae hafi cu^
muH Jiructuram patentem cirro-firati vel cirro-^
cumuli fuperdat). Eine Wolke » in der die Structor
des Cumulus mit der des Cirro-Itratas oder des Girro-
camulus vermengt ifi. Der an der Spitze abgeplattete und
hiet über feine Grundfläche hin ausreichende Cumulus.
7) Nimbus- *) (Nubes denfa, fupra patens et
cirriformis , infra in pluviam, abiens). Eine dichte
Wolke ^ die fich oben in- einen Cirrus ausbreitet und
unten in einen Regenfchauer übergeht.
z. Von dem, Cirrus (der Locken' oder Feder 'Wolke),
Diefe Wolken-Modification hat Itets die klein«
iie Dichtigkeit unter allen, und Tchwebt mehren*
theils am höchlten in der Luft. Manchmal brei-
tet Iie lieh fehr weit horizontal aus, und bedeckt
den ganzen üchtbaren Himmel, ohne dais man an
ihr Gränzen gewahr wird, und in diefem Fall
fcheint es durch eine optifcheTäufchung, als wenn
ihre parallelen Streifen nach zwei entgegengefetz«
ten Seiten des Himmels hin zufammenliefen. An-
dre Male zeigt fie fich als äufserfi kleine, nicht mit
einander, verbundene fenkrechte Qilndel; und fie
kommt in jeder zwifchen diefen beiden Gränz-Zu-
Händen liegende Ausdehnung und Neigung vor.
Am heiteren HimjDel zeigt fich der beginnende
Cirrus zuerA dur<^ einige weifse Striche auf blauem
Grunde. Er wächft. auf yerfchiedene "W^eife an,
manchmal als v^egetire er, und noch öfter als kry-
ftallifire er: 1) Parallele Striche legen fich horizon«
♦) Di« regnende W^lke. Ö.
. / •' • '
\
t
[ 8 ] •
I
tal an einander, und es kommen andre Schichten
hinzu, derenparaliele Striche die erAea unter rech-^
teh oder ichiefen Winkeln durchkreuzen, bis fie
einen feinen durchfichtigen Schleier bilden. 2) Pa-
rallele Striche fammeln ßch in mehrere Gruppen
iinter v^erfchiedehen Winkeln gegen den Horizont
geneigt, 3) Von dem erfien Stamm aus verbreiten
lieh gebogne und divergirende Fibern, einem Fe-*
derbufcfi oder einer Haarlocke ähnhch. 4} ^^^
den zuerll gebildeten Strichen Iteigen andre fchief
hierauf oder herab. 5) Es'entßeht ein dichter Kern,
und von ihm aus verbreiten üch nach allen Rieh«
tungen kurze Fafern.
Die grofse Höhe, in welcher der Cirrus in der
AtmoPphäre zu itehn pflegt , ill durch geometrifche
Mefl^ungen bewährt. Hn Dal ton Tagt: „ich habe
durch einige forgfältige Beobachtungen gefunden,
dafs die kleinen weilsen Striche condenürten Dam»,
pfes, welche fich am Himmel zeigen, eine Höhe
von 3 bis 5 engl. Meilen über der Erdfläche haben/^
Von den Gipfeln der höcbfien Berge aus gefebn,
fcheinen fie noch eben fo entfernt zu feyn, als von
der Ebne; und in der Abenddämmerulig werden
lie noch lange von den Sonnenßrahlen mit den leb-
hafteAen prismatifch^n Farben erleuchtet, wenn die
dichteren Wolken diefelbe Stufenfolge fchon durch-
laufen haben, und fich in vollem Schatten beßnden.
Die Dauer diefer Wolke iß verfchieden, nach
Verfchiedenheit ihres Standes in der AtmoQ>häre,
i;pd der Ge^efnwfM^t oder Abwedcnheit; anderer Wol-
C 9 ]
ken. Wenn fie alfein und in der grÖbten Höhe er«
rcfaeint, beßeht fie manchmal 36 Stunden lang; viel
kürzere Zeit dagegen , wenn fie fich in niedrigeren
Regionen und in der Nachbarfchaft eines Cumulut
bildet, und kann dann felbll fehr vorübergehend feyn.
Ein ungeübter Beobachter würde behaupten,
der Cirrus fey. ganz ohne Bewegung; bezieht mam
aber feinen Stand auf einen fefien Gegenfiand, fo
findet fich. dafs er manchmal in einer fchnellen
fortlchreitenden Bewegung ilt Die Verbreitung
des Cirrus und die veränderlichen Richtungen fei»
ner Biegungen verdienen beobachtet zu werden;
da fie mit den Veränderungen des Windes genau
zurammenbängen 9 werden fie gewils nicht durch
I^Jofse Bewegung der Luft hervorgebracht»
Was fich über ihn im Allgemeinen , n9ch un^
fern mangelhaften KenntnilTen, fefifetzen lälst, ift
Folgendes; i) Pas Erfcheiqen 4^r Locken- oder
Feder -Wolke ill eine Anzeige von Wind, und fie
. ift am ausgezeichnetfien und häuügfien vor Stür«
men. 2) Sie iß; oft eine Wolke unter dem Winde
(a leeward cloudj; oder, wenn eine Gruppe von
Locken -Wolken fich an dem Horizonte zeigt,
fcheint fie einen Luftlirom nach fich hin zu locken,
und häufig fetzt fich dier Wind nach dem Viertel hii|
um, nach welchem die Spitzen hin weifen>)^ 3) Hori-
9;ootaIe Lagen von Locken -Wolkepi befonder^ wenxi
fie Arme aufv?ärts richten, gehören zu den Anzeigen
*) ^nd the wind very qften fhl/ts into tku$ 4juarur^
Howards fvhfch tht points afe 4ir$c%ti^ , , ,^
[ lO ]
annähernden Regens , indefs die , von welchen die
Franzen herabhängen, deni^ fchönen Wetter voran-
gehn« - /
3. J^on dem Cumulus (der Haufen -Wolke)*
Diefe Wolken- Mo dification ill gewöhnlich von
diditer Structür, entßeht in der untern Atmo-
fphäre, iind bewegt ßch mit dem Winde, oder ge-
nauer genommien mit dem Luftitrome, der zunächfi
bei der Erde herrlcht. Der Cumulus erfcheint in
der Regel wie folgt: In dem letzten Theile eines
heiteren Morgens zeigt fich plötzlich ein kleiner
tinregelmäfsiger Fleck in mäßiger Hohe ; und die-
fe$ ifi; A^T'Kem oder der Anfang der Haufen*
iWolke. Der obere Theil deflelben wird bald con-
vex und wohl begränzt , während der untere fort*
fährt untegelir^äTsig und eben zu bleiben. Er wächft
lichtbar an der convexen Oberfläche; ein Hügel
oder eine hervorfpringende Rundung folgt auf die
andere, und verliert fich in die vorhergehenden,
und fo häuft fich eine halbkugelförmige Wolken-
inafle zufammen, welche mit aufwärts gekehrter
Spitze fchwimmt, und deren untere Fläche dem
Horizonte parallel bleibt.
Sind diefe Haufen -Wolken von bedeutender
Gröfse, fo bleiben fie in ziemlicher Entfernung von
einander; find fie kleiner, fo rücken fie einander
näher; in beiden Fällen find ihre Grundflachen
alle in gleicher Höhe über der Erde, und wach-
fei^ alle gleichmäfsig fort, während der Raum Zwi-
lchen ihnen hell bleibt.
r »« ]
Die Haufen -Wolkön erreichen oft zeitig Nach-
' mittags ihre grörsteGrofse, zur Zeit wenn dieWär-
jsie des Tags am höchAen iß. Bei linkender Sonne
nehmen fie ^Umähiig wieder ab, bebaJtel) jedoch
ihren Charakter bis Soonen- Untergang; dann
aber brechen fie mehr oder minder fchnell , und
verdunßen, wobei der Himmel heiter bleibt, wie
er es am Morgen war. Sie haben oft lebhafte Far-
ben, .welche wahrend der letzten Stunden ihres
Befiehens durch die anmuthiglie Stufenfolge bioi-
.durch gehn. \
Diefes find die Erfcheinuncen des reinen Cu»
XDulus, wenn keine andre W olken - Modification
;sugleich mit ihm erfcheint. Beide find Begleiter
und Anzeigen des fchönften Wetters.
. •* •
3. P'on dem Stratus (der NeSel- Schicht)^
Der Stratus ift von mäfsiger Dichtigkeit , und
feinem Stande nach die niedrigfte der Wolken-
Modificationen , da er in Berührung mit der Erde
oder dem Waffer entlieht. Er begreift die hori-
zontalen Nebel- Lageii"(mf/?5^ in fich, welche an
fiillen Abendjön überThälem, Seen und Flüffen fich
gleich einer Ueberfchwemmung zeigen, und fich an
die höheren Gründe hinan* ^iehn*
So wie die Haufen f- Wolke dem Tage angehört^
und feiten lange nach Sonnen «. Untergang fort^
dauert, fö iß diejTe Wolkenart eine Begleiterin d<^$
Dunkels, der Nacht, und yerfchwindet mebrentheila
ehe noch die Sonne aufgeht« Die Verduxiftän]g
fingt von unten an. In dem Augenblicke, wenn
der Stratus die Erdflache verlaTst, ändert fich der
Charakter deflelben, und er nimmt nun die Ge-
.Halt des entfiehenden und fortwachfenden Cu-
mulus 'an.
Das nachtliche Erfcheinen des Stratus hat man
von Alters her für eine Anzeige fchönen Wettert
genommien. So heifst es beim Virgil:
At nebttUe magit ima petunt, campoque recumbont*
Die meteorologifchen GrundPätze diefes groben
Dichters find wahrfcbeinlich aus der Volksmeinung
feiüer Zeit gefchöpft, fo weit eigne Erfahrungen
diefe ihm bellätigt hatten ; und daher Itimmen lie
immer mit denen feiner Lefer iiberein. Wenige
Tage in dem ganzetfi Jahre find fiiller und heiterer
als die, an welchen der Morgen durch einen Stratus
anbricht. Sie find die füllen fchönen Tage unfers
Herbftes, ein Zwifchenraum von Ruhe zwifchen
den AequinoctiaU Stürmen und den Orkanen des
Winters.
4* ^^^ ^^^ Cirro^Cumultts,
Der Urfprung diefer Wolkenart fowohl als ihre
Structur beweifen, dals fie eine Zwifchen- Modifi«
cation ift. Wenn der Cirrus (die Locken- oder
Fafer -Wolke) aus feiner hohen Region in die nie-
dere Luft herablteigt, fo fieht man ihn übergehn
jh diefe und die folgende Modification ; doch ifl es
zum Entfiehen beider nicht unumgänglich nöthig,
dais zuvor ein Cirrus d^ gewefen fey.
[ i5 ]
Jeder meiner Lefer kennt die ErJTeheinung,
wenn gefrorne Fenfterfcheiben allmählig aufthauen;
das Eis verwandelt fleh in eine Maile von Tropfen,
welche an der Scheibe fitzen bleiben , und im Gan-
/ zen noch die Froftfiguren zeigen , doch ohne ihre
geraden Linien und WinJ^eL Gerade eine lolche
Veränderung feiner .Gelialt erleidet, der Girrus,
wenn er in den Zufland des Cirro^Cumulus über-
geht« Und Ib wie das Wafler an der FenfteiTcheib«
nach Unißänden wieder in Eisnadeln verwandelt
wird y fo nehmen diefe kleinen abgerundeten WoU
kenmaflen oft plötzlich die Gefialt des Cinrus wie«
der an. Häufig beginnt die Umänderung des Gir«
r«us in die fphäroidirche Gellalt von dem einen Ende
de/Telben an, in den dichteren fchie^fjßehenJen BU«
fcbeln, und fchreitet allmählig zu dem andern Ende
fort, während deflen die Wolke einem Knaul Flachs
gleicht, der an dem einen Ende noch nicht aufge*
wunden ift und frei flattert. Alle Cirri in derfelbeii
Gruppe, und oft alle, die zugleich Gchtbar find^
beobachten in diefen Veränderungen daflelbe Gefetz.
Der Cirro-Gumulus bildet einen fehr fchonen
Himmel. Man fieht manchmal mehrere Lagen ia
verfchiedenen Höhen fchwebeui welche aus klei-
neren und kleineren' Wolken zu befiehn fcheinen,
je näher fie dem 1)lauen Himmelsgezelt find, auf
das das Auge fie projicirt. Er zeigt fich am häufig-
ften im Sommer, ift der Vorläufer von Temperatur-
Erhöhung , und folglich eins der ficherllen Zeichen
fchönen Wetters ) wenn er dauernd befieht^ oder
c
£ «4 3
oft nach einander erfcheint. Vorübergehend Geht
man ihn häufig in den Zwirchenräumen zwifchen
warmen Regenlchauern und im Winter. Au^
kömmt eine dunkle und dichtere Art deflelben mit *
gekrümmter Bads gewöhnlich bei Gewittern vor.
Gewöhnlich iß das 'Erfcheinen deflelben von
einem Steigen des Barometers begleitete
4
^. F'om dem Cir-ro • StraißM.
' Um diefe vielförmige .Wolkenart in den ver-.
fchiedenen Weifen, wie Jüe erfcheint, zuerk<en-'
nen, wird «inige Atifmerkfamkeit auf ihre unter«:
Hcbeidenden Charaktere erfordert. Sie zeigt fich
immer wie ein dünnes Blatt oder ein Lappen , der.
beinahe oder völhg horizontal in der Luft fchwebt.
So wie wir den Cirrus mit getrocknetem Flachs .
verglichen haben, fo Heise fich beim Cirro-Stra-
tus an Flachs ..denken, der mit Wafler getränkt
ift, und deflen Fafern enge bei einander lind und
aufliegen. Im Zenith erfcheint er als ein gleich--
förmiger zufammenhängender Nebel , am Horizon-*
te aber, wo man ihn von der Seite fieht , als eine
fehr dichte MalTe, und fcheint d^nn manchmal di^;
Sonne« oder Mondfcfaeibe als ein dunkler Streif zu
durchfchneiden , von welchem Virgil in den Geor-
gicis libi 1. fagt: r
nie tibi nvfceatem inaculis varlaveric ortum
Gonditut'in nobeiii« medifoqa« reFugerit orbe»
Suf^ecti tibi iifl( imbres; namque urget ab alto
Arbohbu8C{uo , £atisque noui«, pecorique Iiai|ler.
Der CSrro-Stratus ifi der^natürlich^ Böte ton er«
niedrigter Temperatur, Wind und Regen. Doch
znufs man dabei auf die Zeit , wenn er erfeheint^
ob er zurammenbängend iß, und auf feine Be«»
gleituDg achten. Er wech£elt manchmal ab mit
dem.Cirro-Cumulu«, indem beide an verichiede«
nen Zeiten eines Tages nach einander erCcbeinen^
oder auch zugleich an dem Himmel, ja felbfi in
derfelben Schicht, Aehn können; und in die^n
Fällen ift das Prognoßicon aweifelhaft, ußd mufa
man auf die ModiJpication fdbn, welche, zuletst
bleibt* '
Abends , wenn der Thau entßeht , zeigt lichr
oft der Cirro - Stratus vorübergehend , und deutet^
eine nur wenig mit Wa/Terdampf überfatUgte Luft
an; nicht Lo , wenn er früher am Tage ^der bei
Sonnenaufgang, und mit Anfängen von Haufen«
Wolken erfoheitit. Jm Allgerpeinen läfst fich au£
Wind und Regen fchlieC^en , fo oft der Uitnmel zu«*
gleich neblig Hl und eine Menge kleiner dünner
Wolkenflecke hat, und erfcheinea zugleich viele
Cirro »Gumulus, fo lieht ein Gewitter bevor. Vor
Stürmen pflegt man eine befondre Art von Cirro«
Stratus blos an dem einen Himmels «Viertel zu fe{iDj
welche derKehlleiUe(Cyma) der Baumeilier gleicht.
Das furchtbarfie Anlehn hat indels der Cirro-
Stratus , wenn er wie weirgedehnte ^ebellagen »'-
fcheint , die von den höchilen Lufcregionen* herab«»
zulieigen fdieinen ^ und an fich kaum, fondern nur
durch diMKsmatifchen Farben zu erkennen fifld^
[ »6 ]
wddie lie in der Nähe der Sonne und des Mondes
jnnehmen. OieCes find die Wände, auf welchen
fich die Höfe und die ungeheuren Ringe bilden , in
deren Durchkreuzung Nehenfonnen und Neben»
nionde erfchein.en, die'an Glanz oft mit der wah-
ren Sonne und dem wahren Monde wetteifern.
Wie dieffe fich durchkreuzenden Ringe beim Durch«»
gehn Ton Licht durch Wolkenlagen in verfchied^
nen Höhen und unter verfcbiednen Winkeln ent*
fiehn können, ift für die, welche mit der Optik be-
kannt find, nicht fchwer zu begreifen. (?)
BeAehend hiermit iit das Prqgnoliicon fchlech-
fen Wetters, wofür man das Erfcheinen von Höfen
und Ton Ringen zu nehmen pflegt. Nach einem
Hofe oder Ringe um die Sonne , der fich im Früh-
jahr oder im erften Theile des Sommers zeigt, ifi ■
eine feuchte und kalte Zeit zu erwarten, doch erli
nach einigen Tagen, während welcher indels der-
felbe Zuliand der Atmofphäre belleht, wie fich oft
durch Wiedererfcheinen des Hofes zeigt. Höfe um
den Mond an hellen Nächten deuten auf Regen
oder Schnee, nach Befchaffenheit der Jahreszeit.
In bergigen und hügligen Gegenden fieht maii
den Cirro - Stratus häufig mit den' Berg -Gipfeln
in Berührung« Im* Widter fieigt er zu den Ebenem
herab als ein fehr feuchter und dauernder Nebel, .
deflen Tropfen jedoch zu klein find, um gefehn
zu werden, und der (umgekehrt wie bei dem Stra-
tus) auf höhern Gründen dichter als i% den Thä*
lern zu feyn pflegt«
•
w
Der Girro - Stratus erfcheint gewohnlich bei
ünkeDdem ßarometerjftaode.
6. Der Cumuio • Straius,
Während (ich durch Verdichtung von Wafler«
dampf, der aus der höheren Atmorphäre herab-
Ileigt, Girro-Cumuli oder Cirro-Stratus bilden,
können zugleich durch Verdünftung des WalTers an
der Erdfläche in der mittleren Luftregion Cumuli
fich erzeugen; und in diefem Fall kommen die bei*
den Modihcatio^en bald mit einander in Berüh-
rung, und zeigen dem aufmerkfamen Beobachter
eine Folge merkwürdiger Erfcheinungen.
IndeLs die Haufen -Wolke oberwärts fchnell
anwächlt, legt fich um ihren Gipfel, wie um einen
Berg, ein leichter Flor, der fichilicb von einer an-
dern Struotur ift. Diefer Flor iß ein Girro-Stratus,
und den Stoff zu demfelben bringt ein höherer.
Luftzug herbei. Häufig bricht der Gumulus bei fei-
üem Anwachfen durch den Girro-Stratus hindurch;
dann aber zeigt der Theil über dielen eine andere
•
Aggregation, ift felGg, mit fenkrechtem Abttur«
und zulflM überhangend. Wächlt der Girro-Stra-
tus zu fchnell an, um von dem Gumulus Verfehlun-
gen zu werden , fo dehnt diefer letztere feine Vor-
fprünge nach einiger Zeit feitwärts aus, und be-
feftigt fich durch fie an die obere Wolkenmafle. In
allem diefem kann fich der Cirro-Gumulus auf eine
gleiche Weife verhalten. In beiden Fällen entlieht
» eine ausgedehnte, ftattliche und dichte Wolke, die
Annai. d. Pbyük. B.6i. St. x. J. 1815. St. 9. B
[18]
oft den Tag über beßeht , und Abends auf die ge-
wöhnliche Weife verdünßet.
* Bei einem günliigen Zuliande der Luft kann
fich der Cumulus in diefe Wolkenart ohne Mit«
Wirkung jener andern ModiHcationen verwandeln«
Wenn er eine gewifle Hohe erreicht hat, fängt er
'dann plötzlich an über feine Grundfläche hinaus zu
wachfen y und erzeugt eine Wolke , die fich nach
Geftalc und Schnelligkeit des Wachlens mit einem ,
Pilze vergleichen läfst.
Bei völlig überzognem Himmel pflegt der Cu-
muIo-Stratus zu herrfchen, und zeigt ßch dabei
auf nicht leicht zu befchreibende Arten« Für jetzt
. begreife ich darunter jede Art von Vereinigung
zwifchenverfchiednen Schichten, welche keinen Re«
gen erzeugt. Künftige Beobachtungen mögen Un-
terfchiede ausmitteln , die wir jetzt noch nicht ma-
chen können.
Am häufigften findet Cch diefe Wolkenmodifi«
cation ein bei mittlerem BarometerAande, odejr fo-
genanntem veränderlichem Wetter, wenn der Wind
aus Wellen bläß, und gelege^ntlich nord- oder füd.-
wärts abfpringt. In RückGoht der Temj^ratur hat
fie einen weiten Spielraum, und kann fo gut Schnee
als Gewitter herbeiführen. Was das letztere be-
trifft, fo gehört fie zu den gewöhnlichen Vorboten
deflTelben, doch mit befondern Erfcheinungen.
Während der erfiickenden Schwüle und Ruhe, wel-
che der erfien Entladung der Luft-Electricität vor-
herzugehn pflegt, zeigt üe fich an verfchiedenen
C '9 3
Stellen des Horizoates, und fchweUt fchnell za
aufserordentlichen Gröfsen an, wunderfam gelockt
und gekräufelt, wie von vertiefter und erhabener
Arbeit, iund an deti Seiten in verfchiednen Höhen
mit feinen dunklen Streifen des Cirro-Stratus be-
fetzt. Das Ganze giebt einen prachtvollen Anblick,
in welchem die PhantaGe die Werkftätte von Sturm
und von Donner und Blitz zu fehn nicht ünge-
neigt iß.
Es erhellt aus dem , was wir angeführt habeui
dafs der Cumulo-Stratus iiberhaupt ein zweifelhaf-
tes Prognofticon ill. * Entßeht er Morgens , fo Slfc
der Tag oft JTchön , wenn gleich bezogen ; und hat
der Cirro-Stratus [dazu etwas beigetragen, fo fol-
gen wahrfcheinlich am zweiten oder dritten Tage
häufige Regengü/Te. Befieht er lange Zeit über,
und hat fein oberer fich verbreitender Theil ent-
fchieden die Geitalt des Cirro-Stratus oder des
Girro-Gumulus, fo darf man das erwarten, was
diefe Wolken -Modificationen anzeigen.
7* Von dem Nimbus (^der regnenden Wolke),
Um fich von diefer Wolkenart eine richtige Vor«
Heilung zu machen , braucht man nur eine regnen-
de Wolke, welche vom Horizonte her im Anzüge
ift, im Profile genau anzufehn. Es zeigt fich in ihr
ein dichter dunkler Theil , der, wie die Erfahrung
lehrt y eine Mafle herabfallenden Regens ifi, und
diefer verliert fich nach oben in eine Wolke,
die fich gewöhnlich in einer zufammenhängenden
B a .
[ ao 3
Schicht, rings umher um den Schauer, bis in grolse
Entfernungen verbreitet, fo dals, während letzterer
noch am Horizonte und mehrere englilche Meilen
entfernt iß, der Rand der Wolke häufig fchon das
Zenith erreicht bat. Diefe weit verbreitete Decke
des Regengufles fchreitet regelmäfsig vor ihm her,
und zeigt, aus der Ferne oder gerade im Scheitelpunct
gefehn, mehr oder minder die faferige Structur des
Cirrus. Auf gleiche Weife pflegt Geh der Theil
der Wolke zu zeigen, der nach dem RegenguITe
kömmt ; und bei Itürmifchem Wetter lafst fich diefe
Beobachtung nicht feiten mehrmals machen an Re*
genfchauern, die aufeinanderfolgen, oder an folchen,
die zugleich an verfchiednen Stellen des Himmels
Itehn. Der Name Nimbus foll gf>nau genommen mehr
nicht bezeichnen, als dielen umgekehrten Wolkenke*
gel, aus welchem ein plötzlicher oder dichter örtlicher
Schauer von Regen, Schnee oder Hagel herabfallt,
(denn in allen drei Fällen findet kein wefentlicher
Unterfchied Statt.) Da er bis zu einer*^ grolsen
Höhe in der Atmofphäre anfleigt , fo iß er in Ent-
fernungen von mehreren engl. Meilen fichtbar, und
nähme mai^ vielleicht auch wegen der geringen
Menge des Regens und der Entfernung nicht die
gewöhnliche Dunkelheit unter ihm wahr , fo kann
man doch fo ficher als in den mehreßen an«
dern Fällen darauf rechnen, dafs es auf dem.
Striche, über welchen er fortzieht , regnet, fchneit
oder hagelt.
t 21 ]
Qualis ubi «cl terras ibriipto fidcre nimhui
It mare per medium* miferis heu prefcia longe
Horrescunt cordt tgricolis. VirgiL
Das Verhältnifs der Gröfse zwifchea dem um-
gekehrten »Wolkenkegel und der Regen(aule etc.,
in die er (ich endigt , ift lehr verfchieden ; und bei
fehr unruhiger und feuchter Luft nähert lieh das
Anfehn des oberen Theils mehr dem des Cirro-
Stratus als des Girrus. Je heiterer der übrige Him-
mel und je einzelner der Regenfchauer ift, deffo
Yollkommner Hellt fich der Girrus dar. fo dafs
manchmal die Fafern deflelben von allen Seiten
ringsumher nach dem höchllen Theil der Säule ge-
rade hin gerichtet lind.
Der reine Nimbus bewegt fich gewöhnlich mit
dem Winde, und geht fo fchnell vorüber, dafs er
dem. RegenmeiTär nur wenig Wafler giehtl JMicht
feiten entlieht er indefs mitten in Gumulis , welche
fchon zu einer anfehnlichen Gröfse gelangt find,
und dann tritt der Gumulus allmäblig in den Focus
über der Säule , ohne ihn wieder zu verlaiTen , in«
dem er fich fichtlich in Regen verwandelt« Dieier
wird dann Aärker; auch kani| in diefem Fall der
Regenfchauer gegen den Wind anziehn.
Ueberdem entlieht der Nimbus nicht immer in
einem Girrus; auch den Gumülus und noch öfter
den Gumulo-Stratüs fieht man manchmal an ihrem
Gipfel fich in eine Girrus- ähnliche Schicht aus-
breiten , während ihr unterer Theil fich in Regen
verwandelt. Uttigekdirt hört der Regen manchmal
[ « ]
plötzlich auf, . wäljirend der Nimbus beßehn bleibt;
dann ziehn fich die fcharfen Ränder in ihn zurück|
die Seiten l'chwellen auf, und er wird zum Gumulo-
Stratus. Wenn der Hegenfcbauer fich ausgedehnt
bat, und die Schiebt bricht, fo verwandeln fich
die oberllen Tbeile gewöhnlich in einen Cirro«
Guniulus und Cirro ^ Stratus und die unterften ia
einen Cumulus. Wenn nach einem Regengufs röU
lige Verdünitung der Wolke erfolgt, fo iA,das ein
lehr glinßiges Prognolticon, Häufig wird ein Nimr
bus von eiligem oder von zwei Cirro-Stratus be«>
gleitet, die nahe an demfeiben und in einerlei
Höhe mit dem dichtefien Theil der Wolke liegen.
Der Gewitter- Nimbus hat mehrere Girro-Stratut
und Gumulo-Stratus, welche in verfchiedenen Hö«
hen -ßehn ; diefes , und die groteske Geßalt jeder
der Wolken und der neblige Zuftand des ^edium,
find hinlängliqhe Zeichen des hohen electrifchen
Zuftandes der Lufi; zu folchen Zeiten. Der Cumulo*
Stratus fcheint durch eine plötzliche Veränderung
feiner Electricität in den Nimbus iiberzugehn;
denn beim Beobachten des Fortgangs des Gewitters
<lurch eine lange Reihe diefer Wolken an dem Ho-,
lizonte, habe ich mich überzeugt, dafs die Wolken,
welche aufgehört hatten Entladungen zu geben, in
ihrem obern Theile diefe Veränderung erlitten hat«
ten , und Regen herabgoHen , indels andere , zwL^
leben denen die Blitze noch hin und her fuhren,
oder die jenfeits derfelben lagen , ihre fchweljieiide
runde Geßalt einige Zeit länger betnelten»
[ *3 ]
Phyfik der Wolken,
oder von dem Ent/lehn, dem Schweben und der
Zer/iörung der fpolken.
Die Wolkea belleha aus WafTer, das durch
VerdunAung iu der Atmofphare angeftiegen ift, und
werden durch Verdichtung dafelbft fichtbar *). Was
die Verdunftung und den Zußand betrifft, in weU
chem der Waflerdampf vorhanden iß , fo hat man
darüber viele Meinungen» Keine der bekannten
Tbeorieen verdient indeis bis jetzt unbedingt ange-
nommen zu werden. Doch hat man einige allge-
meiaQ Gmndlatze fellgeftellt , auf welche wir fort-
bauen können ; und diefen will ich die Electridtät
hinzuRjigen^ (deren allmähhge unmerkliche Einwir-
kungen wir noch nicht genug beobachtet haben,)
um die vornehmfien EHcheinungen der Wolken,
wenn gleich nur auf eine unvollkommene Weifen
zu erklären.
Die Verdunfiung befteht in einer Vereinigung
des WalTers mit WärmeAoff ; beide entweichen in'
Geftalt einer elaftifchen und upQchtbaren Fiüflig-
keit, welche wir ausfchliebungsweile TVaJJerdampf
*) Hr. Pictet bemerkt gegen Hrn. Howard ia ^^t BibL
hritann^ , et Tty wobl nicbt gerade eine Condenfation^ wi^f
ilen unfichtbaren WaHerdampf in bläscbenartigen Dampf
Terw andle » denn das Volumen der Luft Ocheine lieh durch
diefe UmAaltong nicht merklich zu verändern. Vielmehr
fey das Phänomen eine den chcmifchen Niederfchlägen,
weiche io der Auflöfung fchweben bleibeo » analoge Aeti'
dtrung des Aggregat • Zuftandts» • Ö.
t »i 3
(vapour) nennen. Die chemircben Phyliker hat«
ten diele Wirkung allgemein emet auflörenden
Kraft der Luft zugefcfarieben ; aber vergleichende
Verfuche über die elaftifche Kraft yon WalFerdäiii-
pfen, die in atmofphärifcher Luft, und die ohne
iie entitehn, haben ausgewiefen, daf$ diefe vorgebe
liehe Wirkung nicht Statt lindet , oder unmerkbar
iii. Folgerndes find die Gefetze derErfcbeinung in
wenig Worten ;
Die Kraft) durch welche das Wafler in Dampf
verwandelt wird, verhält Geh unt^r übrigens glei«
chen Umßänden direct wie die Temperatur dea
Wa/Tera *)^ hat aber eine ihr entgegenfirebende
Kraft von gleicher Natur in dem fchon in der Atme*
fphäre vorhandenen Dampfe zu überwinden. Denn
diefer Dampf ftrebt vermöge feiner Elaiticität ana
dem Räume, den qr einnimmt, jede hinzukom«.
mende Menge abzuhalten. Bei gleicher Tempera*
tur wird daher die Menge des entftehenden Wafler«
dampfs delto kleiner fejn, je mehr davon fchon in
der Luft vorhanden id.
Aeufsert auch hierbei die Luft keine wahrzu«
nehmende chemifche Kraft, fo ift doch ihre me^
chanifche Einwirkung fejir bedeutend. Bewegung
der Luft kann nach Verfchiedenheit der Gefchwin*
digkeit, womit fie vor fich geht, die Verdünllung
verdoppeln oder verdreifachen ;r denn dadurch
*) Keineswegs ; Iie ßeigt in einem viel höheren VerhältnilTi
nach einem Cßfeixe^ welches noch nicht völlig ins Heine
|ebracbt ifi. Q-
[ 25 ]
I
wird nicht nur die Oberfläche des Waflers vergro«
Aert und verändert, Ton welcher allein der Wafler«
dampf auf (leigt, fondem auch der entllehendeWal^
ferdampf fogleich fortgeführt, und neuen Dämpfen
PlatB gemacht, indeis er den Fortgang de» Pro«
cefles. hindern würde, wenn er über der verdün*
ftenden Fläche in Ruhe bliebe.
Aus diefen Grundgefetzen lafDBn Geh mehrer«
Natur-Erfcheinungen erklären. ZnmBeifpiele: war«
um nach einem Regen der Wind kälter wird, als es
der Regen felbft war; die Verdünftung des noch
fcbwebenden und des niedergefallenen WaiTers ent«
reifst ihm nämlich einen Theil feines Wärmefto£Fs.
Ferner, warum manchmal der Schnee völlig ver«
fchwindet, ohne doch gefchmolzen worden zu fejn,
gerade fo. wie Eis fieh vermindert und Furchen be*
kömmt; diefes fefte Wafler ift nämlich wärmer als
die trockne kalte Luft , welche darüber hin weht,
und verdunllet folglich ungehindert. Endlich,
warum im Sommer oder im HerbAe ein heftiger
Weliwind Wolken herbeiführt, die, wenn ^r nach*
läfst, fich in Regen auflöfen ; er begünftigt nämlich
die Verdünftung durch feine mechanifche Wirkung,
und da der Waflerdunft , den er mit fich führt, in
eine fchon feuchte Atmofphäre kömmt, kann er
fiph in ihr nicht mehr halten , und fchlägt Geh nie«
der. Man mufs bedenken, dals, da der Wafler-
dampf vornehmlich vermöge der Temperatur-Ver«
fchiedenheit angehoben wird, welche zwifchen dem
Waflejr und der ]La£t berrfcht, dia daflelbe umgiebt^
[ *6 1
er^yoD der Flüili ji;keit , wenn die Luft kälter ab fie
ift, anfteigt^ auch wenn er fich in dieler Luft in
eipem foVt wieder zerfetzt. '
Der WalTerdampf wird von der Luft darch die
gröfsere Verwandtfchaft, welche Ge zu dem War«
meitoff hat , zerfetzt. Diefe Zerfetzung findet auf
zweierlei Weife Statt: Erjlens, wenn der WalFeru
dampf aufßeigt oder aufgetrieben wird in Luft, die
kälter als erift; . fis bildet fich dann an einer Stelle
eine dichte Wolke. Z^weitens, wenn eine Mengung
Ton Luft und Dampf Erkältet wird ; in diefem Fall
entllebt eine allgemeine Trübung, welche ich aus-»
fchliefsungsweife mit dem Ausdruck haze (Dunß)
bezeiqhnen will , und die durch fehr kleine Wafler«
theilchen hervorgebracht wird, welche in der Luft
fchweben •*) , indem der Wärmeftoff , der , als er
mit dieliem Wafler verbunden war, damit durchfich«»
tigen WalTerdampf bildete, an die Luft getreten ift.
Aus diefem Nebel können dann durch blofse Aggre«
gatiön oder durch electrifche Anziehung Wolken
entft^hn. Er. ift während des gröfsten Theils des
Jahres in der Atmofphäre in Menge vorhanden,
l>al4 in den höheren, bald in den niedrigeren Re«
gionen. Ueber die relative Menge deflelben lälst
lieh zu gewUIen Zeiten aus der Art urtheilen , wie
*) Hr. Pictet bemerkt hierbei« er gltube nicht, 4a fs clat
Wafler, welches in diefem Faße in der Luft fchwebt, in
'dem gewpbnUdien flülligen Zullande fey» fondern vielmehr
in dem ZwiCcbenxuitande einet bläschenarUgen Dunfte^
den Sauflure in feinem Verfucb über die Hygrometrie fo
■ gilt beobachtst undhaDßhnsbtn kabef O» '
[ »7 3
entfernte Gegenftande horizontal gefehn erfchej'^
nen , xu andern Zeiten aus der Intenfität der Biäuo'
des Himmels, welche deflo bläfler iil, je mehr Diin-
fie in der Luft fchweben "K).
I. Natur des Strmtui (jder NebehSchUhi).
Diefe Wolke giebt uns ein J^eifpiel der Zer^
fetzung von Waflerdampf , der* in eine Luft yod
niedrigerer Temperatur als die feinige kömmt.
Die Erde oder das WaiTeri über welchen diefe
Wolke ruht, find immer heifser als die Wolke,
und die durchQchtige Luft über ihr. So z. B.
betrug zu einer Zeit, als auf ein mit Teichen ver«
fehenes Land eine Nebel- Schicht (Stratus) lag,
die Temperatur des Bodens unmittelbar unter dem
ftafen 67* F. , de« Waffers 59°, der Luft in 3o Fuft
Höhe 55^^ und die Teinperatur des Nebels 4 Pufs
über der Erde 49°) 5- P^her kömmt es, dafs diefe
Wolke eine horizontale Oberfläche behält, und dafs
fie jedes Mal irerfchwindet oder in die Höhe (ieigt,
wenn ihre Temperatur der des Bodens gleich wird,
Diefe Wolke oder N^belfchicht entlieht alfo durch
ortliche und begränzte Zerfetzung des Waffer-
dampfs, den Erde und Waffer nach Sonnen-Unter«
gang auszufepden fortfahren, vermöge ihrer am
*) Hr. Pictef erinnert hierbei an dtt von B. von Saof-
fiire in feinen Alpenreifen befchriebene Cyanometer , tU
nen auf Pappe gezeichneten Ring, in gleiche Abfchnitte
ge|)>eilt« ' die mit allen Abßufungen des Blau» vom fchwäch«
Iten bis zum iptendvAen, bemalt find, und mittelll deHen
[ich in jedem Augenblicke beilimmen läfst, welchem diefer
Teinttf da« BUu dba fiimmtU entlpricSit, Ov
r äff i
Tage erlangten Temperatur. Waa indefs hierbei
in der untern Luft fiir eine Veränderung vorgeht,
durch welche^ diefe ly>kale Zerfetzung yeranlalsV
wird, ilt nicht leicht zu erklären. Denn es fcheintf
dafs an einem heiteren Tage Abends die Erkältung
der Luft nahe an dem Erdboden häuhg in derfelben
Richtung, als Morgens die Erwärmung derfelben
vor Geh geht, dasheifst, dafs lie an der Erdfläche
anfängt, und von unten nach oben fortgeht. In
dem angeführten Falle war die Luft um 7^ F. kälter
geworden , udd doch fuhr der WaJDTerdampf noch
immer fort Geh zu Nebel zu zerfetzen , und das bei
voUkommnerWindQille; wodurch die Vermüthung
ausgefchlolFen wirdj dafs hierbei ein Austaufch ei-
ner . gewillen Menge unterer warmer Luft gegen
kalte Luft, die von oben herab kömmt | Statt
linde *).
Der Ilets poGtiv-electrifche Zufiand des Stra*
tns y welcher bedeutend ill , obgleich feine untere
") Dl efcs merkwürdige Phänomen , bemerkt Hr. P i c 1 1 id
der BibL britann, , welckes er forgfälti^ beob'achtet , und
TTorauf er fcbon im J. 1778 die Naturküodiger aufmerkfam
gemacht habe , fcheine ihm nicht fchwierig in der Erklä*
Tung zu feyn. Did VerdunAung dauert nach Sonnen • Un-
tergang an der Oberfläche der Erde fort» und erzeugt» in-
dem fie den WärroeilojG^ umher verfchiuckt» eine örtlich«
Erkältung. Am Tag» erfetaen die SonnenArahlen , felbA
mit tleberrcburs , diefen abforbirteii WärmeHofF; fie feh-
len nach Sonnen •Untergang» und daher mu£s die Tempe-
ratur Unken. Oiefer Hergang bleibt auf die unterfle Luft-
fchicht befchränkt» weil in ihr die Luft kälter und folglich
auch fchtrerer» «la höher btaauf iß. G»
l ^ 1
Fläche den Erdboden berührt, fcheint zu beweifeni
dais eine Wolke kein fo guter Leiter für Electri-
dtät ill, als man gemeint hat, und dab üe in ge->
vriflen Fällen die electrilche FlüjQigkeit nur fehr all*
mählig durch Och hindurchläfsL Da die Atmo«
Iphäre bei heiterem V^etter in der Regel poßtiv-
electrifch iß, fo war es natürlich zu erwarten , dafs
^an diefe Art von Wolken pofitiv-electrifch finden
würde. Es wäre interelFant , zu unterfuchen, ob
nicht die Luft über ihr eine negative Ladung habe»
Es lälst fich aus den vorhin aufgefiellten Grund-
latzen ableiten , warum diefe Art von Wolken dem
Uerbfte gröCstentheils eigen ift. Da die Sonne in
dieler Jahrszeit immer tiefer linkt, ifi die Atmo-.
iphäre während derfelben faii immer mit Wafler*
dunit überladen, welcher fich zuletzt in Regen ver-
wandelt., wodurch heftige Winde entllehn. Ob«
gleich daher der Stratus im Allgemeinen fcbönes
Wetter ankündigt, und es gewöhnlich begleitet^ fo
ift er doch im erften Theile des Sommers ein Vor*
herverkündiger von fchlechtem Wetter; denn er
zeigt dann , dals in einer Jahreszeit , deren eigen«
thümlicher Charakter Aeigende Trockenheit ifi , in
der Luft fchon eine JNeigupg.zu wäflerigem Nieder-
fchlage vorwaltet.
a» Natur des Cumulus (der Haufen - Wolke).
Die Sonnenllrahlen äufsern ihre gröfste erwär-
mende Kraft auf die Atmofphäre ^n der Oberflache
des Erdbodens, und diefe Wirkung nio^mt allmählig
[So 3
mit der Höhe ab, und zwar bei ilillem und heiterem
Wetter um ungefähr i^ F. ßir jede 3oo engl. Pub,
wie man das aus Thermometer -Beobachtungen an
Vertchiednen Stationen, deren fenkrecliter Abfiand
von einander bekannt war, gerchloflen hat '*')•
Auf diefer Verfchied^nheit der Temperaturen
der unterften und der höheren Luftfchichten fcheint
das Entllehn der Haufen ^fVolke (Cumulus) zu ^
beruhen, ganz durch diefelben Urfächen, welche '
die Nebelfchicht (ScratusJ erzeugen; nur dafs die
Wirkung hier mehr zufammengefetzt ift. In beiden
Fäüen entßeht der Waflerdampf an der Oberfläche
der Erde, ßeigt aber in dem hier zu betrachtenden Fall
in einer von der Sonne erwärmten Atmofphäre an^
und behält daher anfangs feine elallifche Geßalt.
Indem er fich von der Erde ab erhebt, wird die
ganze in der Atmofphäre vorhandne Menge deflel-
ben um eben fo viel angehoben ; . diefe gelangt da»
her in Luft von niedrigerer Temperatur , wo fich
ein Theil des Waiferdampfes immerfort zerfetzt
und die mittlere Region mit Dunft erfüllt. Diefer
fammelt fich in kleinen Häufchen an , die fich an-
fangs ganz unregelmäfsig zu vergröfsern fcheinen,
und da fie nicht im Gleichgewichte mit der Luft
find, herabzuUnken fireben. Zugleich fährt abter
die Wärme fort von unten nach oben zuzunehmen;
daher findet der unterlte Theil bald eine Luft«
*) Diefem entfpricht eine Wärmeabnahme von i° R. für je
loGToiCen (od. A07 Meter) Zunahme der Höhe^ und kömmt
«iro Hrn. v.Humboldt'a BeiUmmnngen aiemiich nahe* Q,
C 8i ]
fcfiicht , die £cr warm ift , dafs er in ihr yerdunliet^
iadem fie ihn aufs Neue in unfichtbaren Dampf ver«
wandelt ; und da diefe Wirkung überhaupt nur voa
der Höhe abhängt, fo fehn wir, dafs jede diefer
WoIkenmaiTen eine ebne Grundfläche annimmt,
welche in derfelben mit der Erdfläche parallelen
Ebne bleibt. Der übrige Theil der Wolke fchwilit
an in aller Mannigfaltigkeit fphäroidifcher, feitner
konifcher Formen , nach Verfchied^nheit , wie die
kleinen^ Waflertheilchen ihm von oben her zuge*
fuhrt werden. Der Waflerdampf , in den Geh die
Grundfläche verwandelt, condenßrt lieh höchft
wahrtcheinlich wieder zum Theil an der Oberfläche
der kälteren Theilchen der Wolke über fie. So
lange Geh aus dem Dunite mehr WafTertheilchen an
die Wolke abfetzen, als an der untern Ebene ver-
dampfen, vergröfsert Geh die Wolke; im umgekehr-
ten Falle Geht man Ge allmählig Geh verkleinern,
und endlich ganz in d^r Atmofpfaäre zergehn , wel«-
ehe dann vermöge ihrer höheren Temperatur wie-
der völlig durchGchtig ilt. Diefes gefchieht ge«
wohnlich gegen Sonnen -Untergang; der auf Gei-
gende Strom von WaGerdämpfen , der die Erfchei-
nung bewirkt , wird dann nämlich langfamei: oder
hört ganz auf, und indem dann die untere Luft
ihren Ueberfchufs an Wärmeiloff der oberen mit-
theilt, fehn wir mit Verwunderung die dichten
Wolken zu einer Zeit verfchwinden , wenn Geh auf
der Erde die Kühle des Abends einftellt und der
Tfaau zu fallen anfängt.
[ Sa ] '
• >
Doch diefe Urfacheii erklären noch nicht JkM
ganze Phänomen. Die Haufen -Wolke (CumulusJ
wächil häufig viel fchneller an , als däls fich diefes
der blofsen Anziehung der WalTertheilchen aus der
Ferne her^ in einem widerltehenden Mittel zufchrei»
ben läfst. Wenn die Haiifen -Wolke fich fo ver-
gröbert, vereinigen fich die kleinen Wölkchen, auf
welche fie im Fortbewegen fiÖtst , mit ihr gewöhn-
lich nicht, fondern. fie fcheinen vor ihr zu ver-
fchwinden. Auch fieigt die Haufen -Wolke, fie
[ey noch fo dicht, nie felbll als Segen herab. E$
ift fehwer zu begreifen , wie bei der mächtigen An-
ziehung,, welche die Wolke auf die einzelnen DünlU
theilchen äufsert, die Mafle mehrere Stunden lang
beliehn kann, ohne dafs die Theilchen fich zu
Tropfen vereinigen, vergröfsern und herabfallen.
Nehmen wir indels an, dafs die Haufen -Wolke von
ihrem Entfiehä an poGtiv-electrifch fej, fo fallen
diefe Schwierigkeiten weg. Denn dann kann eine
folche Maile andere negativ electridren , und da-
durch von ziemlichen Weiten her die einzelnen
Waflerthejlchen und die kleinen Wolkenhäufchen
anziehn, und mit fich vereinigen. Ihre Theile felbtt
aber müflen fich dann gegenfeitig abliolsen, fo daüs
fie mit einander nicht in Berührung kommen kön-
nen , bevor fie nicht ihren ganzen Zulland verän^
dern. Dalfelbe gilt von mehreren Haufen -Wolken,
wenn ihre Oberflächen nicht allzufehr an GröCie
verfchieden find.
C 53 3
I
3« ÜVnifcr dtJ Cirro ' Straiia,
, ,7 V\(:eQn Luft« welche init WalTerdarapf an^füilt
ift^ Über ein^nLindftricb, der kälter als fie ill, hioe
iLreicltf, wird ihr Aoebr^ntheils fo viel Warmelloff ent*
|(Ogen,.dal^ Geh eiii Theil des Dampfes serfetzt und
die L)ift fieh trübt und an Durcbtichtigkeit verliert»
Aus der näqiliichea.lJrfeche befohiagen die Wände
undl d je. F^urf bodjea im «Winter, wenn e» «tha ut, mit
Heif^ und in wärmerer Zeit, wenn es m regnen
«xifangt, miti^euchtigkeit; die Waüerdäinpfe' zer«
C^tzen: Geh nämlich UK' ^^ Oberfläobe diefer feiten
ICörper,. v«r^il dieb.dänn kälter ünd^ als das Ge um*
gebex^delS^lj^ttel«: \Der DunTt, der dann die Luft erw
füllt und undurchiißhtig.maeht, zeigt Geh an dem
X^p^g^AjiLebitK eutißmter Gegenßände,. und:dar«^
api d^fs von d^ndlättern^deüBäuipe,. gegen welehe
der Wind ihn trieibt^ ..Waflen in Menge. herabträu-«
{elt. Was di^fes bewirkt, .iü inj. der That nichts
anders als ein.Cirro« Stratos*, welcher mit der Erd«
9äohe in BjeriUurung ift; eii^e den Bewohnern ber^
gigeir Gegeqdeoa lehr gewöhnliche Erfcheinung»
Diefelbe allgemeine Erniedrigung der Tempe«
tatHr.kaan .auf .eine andere Weife ^ und höher iit
d^ . Atmofpbäre vob Geh gefafia. xWenn ein Strom
l^ter und feuchter. Luft Ubbr eine wärmere, mitf
yy.aflfjcdampf gefchwudgerte Luftfch^ht* hinßreicht,
ixi entreilst er ihr Wärme ^. und macht dadurch in
ihr DunjK entfiehn., der nicht als Tbau^ fondern in
Schichf^n h^rabAnkt, die immer dichter werdet;
je tiefer Ge kommen^ weil ihre Theilchen einandec
Anaal. d. Phyflk. B. 5v. St. f. ;. i8f6. St.9. G
C 34 3
näher treten , tind immer mehr Dnnft hioinkömibt
MUS dem Wafferdampf, auf welchen fie Aoften. Der
CirroJStratut nimmt aber keineswegs immer die
einfache Geßalt an,' welche ihm^ wie es fcheint, die
conftante Wirkung der Schwere geb,en müüste^ foiVi
dern verändert fein AusFehn anf eine Art, welchii
fich blos dadurch erkfören läfst, dafii er Electricitat
in fich aufnimmt, oder dafs diefe durch ihn hin«
durchgeht , in fo geringer Menge , als fich Ton ei«
ner Wolke annehmen läJst, welche in einem feudK»
teniyiittel fchwebt. In diefen Fällen fis'ebt der Cirro«
Stratus entweder nach dem Zuftande des- Cirrus
oder nach dem des Cirro - Cumulus hin, Ton wel«
chem wir fogleich reden werden«
Der Cirro '^Stratus zeigt uns folglich tine Ver-
änderung im Zuftande der oberen Atmofphäre an,
deren Vorhandenfejrn wir fonft nicht eher w3r«
den haben ahnen können, als bis ^er kalte Luft«
firom fich von oben nach unten verbreitet und an«
gefangen haben würde, auf disi dichteren, durch
Verdiinfinng von der Erdfiäche angehobenen WoU
ken au wirken« JKicbt feiten fieht man, dafs der
Girro«Siratas augenfcheinlich von einem Windtf
herbei^cfiihrt wird , der in einer andern Rkbtttn jf
blÜi, als in der, in welcher fich die Haufen -Wölke»
(CumuU) bewegen , übet Welche er fich verbreitet
In diefem Fall werden fie von ihm fehr bald anf«
gdiahen, und nehmen einen andern Lauf, oder
^fen fich anf in Regen durch Verinderung ihref
icität«
[ S5 j
4. Natur dt* Cirro - Cumulus.
«Wir wollen nunmehr den umgekehrten Fall,
als Buvor, annehmen, dab nämh'ch der den WaÜer-
dampf herbeiflibrende (und daher durchfichtige)
Luhfirom der obere und wärmer aTs die Luft un-
ter ihm fey. Da die Wärme lieh nur mit vieler
Schwierigkeit in der Luft von oben nach unten ver-
.... . . • ^ -
br<eitet, fo kann in diefem Fall der obere Luftftrom
Bur fehr iangfam erkältet Werden , und daher der
WalTerdämpf jllich in ihm nur fehr allmäblig zer*
fetz^d. Gerllde dadurch wird aber der Cirro-Ci^
mtüus ^rteugt« Die befoi[idere Aggregation diefer
Wolke, und das Uiiterrcheidende derfelhen von
der deii Citro^-Sttaliis, könnte wohl daher riih»
reu» dafs /le im HerabAeig<?n eine viel bedeutendere
Menge Vött Etectridtät erhilte. Zu diefer Vermu-
thubg fcheinen wir dadurch berechtigt su fevn, dafs
diefe Wolkenart (o häufig vor den ' Gewittern er.
fcheinti bei Welchen man ße ttiit dem Winde ia
aülg<;breiteten Scharen oder Lagenweife ankonw
tnefl fieht, weldie ficb mit ungleichen Oefch windig,
keitett bewegen und ^ine die andre einholen ^ bis
fito ^ine einsige dichte und ßillHehende Wolken«»
Maffe bilden.
Diefe firklärung der fintßehung Aei Cirro^Cw-
niutut iß htuptfäcblich aus einer Beobachtung her-
genommen I die ich fo oft gemacht habe « dals ich
lie {i2r eine Art von meteorölogifcbem Akiom an-'
fehe: daß nämlich die Temperatur atn folgenden
Tagg diä des Tages übertrifft^ an Mfelahem der
Ca
[ 36 J
Cirro^Cumulus erfcheint. Zeigt fich daher (liefe
Wolkenart täglich wieder, fo wird das Wetter im.
mar heilser , bis ein Gewitter , das an irgend einer
Stelle der erhitzten Regi9n entlieht , der Ifolirung
der Wolken 9 und den Anhäufungen, welche eine
Folge derfelben find , ein Ende macht.
5« Netur des Cumulo ^Stratui.
Bei dem Verfuche, fo zufammengefetzte Er«-
fcheinungen, als die diefer Vyölken-Modilicationi
zu erklären, kann man leicht verführt werden, der
Urfschen mehrere anzunehmen, aU nöthig iß. Es ,
fcheint indefs, dafs unter den für die Erzeugung des
Cumulo^Stratus gUnItigfien UmAänden wirklich ein
Niederfchlag Statt finde, def von dem, welcher die
Haufen- Wolke (ICMmz^/i^^ hervorbringt, unabhängig
ili, und in einer höheren Region vor fich geht, und
der, weil er manchmal den Cirro^Cumiilus, manch-
mal den Cirro - Stratus hervorbringt , wie diefer
feinen Urfprung von einem mit WaHerdampf gefät-
tigtenLuftArome bat, der in den höheren Luft regio* ^
nen herrfcht. Diefes fchlielst die gleichzeitige Bildung
eines Cumulus n^cht aus ; denn dazu wird, unferer
Erklärung desÜrfprungs diefer Wolkenart zu Folge,
weiter nichts erfordert, als gleichzeitige hinlänglich
Aarke Wirkung der Sonne auf den Erdboden , uoi
die erforderliche Temperatur hervor zu bringen«
Dals diefe beiden irrten von Wölkten mit einander
in Berührung treten, und die fonderbare Vereini-
güng, welche dadurch eutfieht, indem ein neuer
[ 37 ]
MittelgunctderÄnziehiiDg fich bildet, nach lY^Ichein
alle Weitere VergrÖfserungen hinßrebeo, — » diefes
find die charakterillifchen Züge diefer Modificationi
und find das, was bei ihr bauptTächlich noch asu er-
klären ift. Da diefe Wirkungen nicht immer und
sieht gleichförmig erfolgen , fo lallen fie fich nicht
der Schwere allein zofchreiben : vielmehr fcbeinen
lie mir voii Verfchiedenheit der electrifchen Ladung
diefer Wolkenarten herzurühren , iß es anders er«
laubt, nach Analogie und nicht nach directen Ver«
Tuchen zu urtheilen , welche fich hier fchwer wür«
den aufteilen lafl'en. Sey diefe Verfchiedenheit
auch nur gering , fo mufs Be doch die gewöhnliche
Wirkung, welche pofitiv- und negativ -electrifche
Körper auf einander äu&em , das ift , Annäherung
und gegenfeitige Berührung hervorbringen; eine
Wirkung, die jedoch mehr unter den ganzen Mall
fen, als zwifchen den einzelnen Theilchen Sti|tt zu
finden Xcheint.
Häufig läfst ilch der mit Wallerdampf geföttigte
Zußand der oberen AtmofphSre fchon bei dem er«
AenErfcheiqen cles Cumulus erkennen, und zugleich
vorausfagen, dab die Haufen -Wolke^' wenn fie hin-
längliche Zeit über befi^he, in den Cunmio-Stratus
fibergehn werde, Und zwar zeigt fich dieJTes an
dein ungleichen Anwachfen diefer Wolkenart. Es
heften lieb .d^nn eine Menge kleiner Wolkenmaflen •
an ihre Oberfläche an , und geben ihr ein flockiges
Aasfehn , befoaders wenn mtgi fie unter der Sonne
in einer Lage fiehty in welcher ihre hervorTpringen-«
C 38 ]
den Tfaeile von der Sonne erleqciitec werden. Neh-
men wir an » der Cumulus wirke auf die ibn uiri«
^benden WaiTertheilGhen durch electrifche Ansie-
hung fo gut als durch die Schwere, fo lädt lieh
denken , dafs diefe WafTertheilchen (ich an iiim iu
zu groiser Mepge abietzen, um unmittelbar aflümi-
}irt ^u werden , da fie dann fireben fich mit einan-
der zu vereinigen. Eine noch gröfsere Menge von
Dunft in.der Region unmittelbar über dem Cumulus
veranlafait die Sonderbare ErPcheinung einer wie mit
einer Kappe bedeckten Wolke, indem Geh dann um
leinen Qipfel ein Cirro-Stratus, gerade fo wie um
Berggipfel in gebirgigen Ländern lagert. In bei-
den Fallen ift die Urfache wahrfcbeinlich diefelbe.
es fey, dafs der Anfang der Aggregation des Cirro-
Stratus an einem gegebnen Orte durch eine kältere
Temperatur« Oder durch eipe Veri^tnderung in der
Electficität bc'ßiinint werde.
Der Cumulo-Stratus erbalt ßch manchmal eine
geraume ^eit lang ; er verfchwindet danp gewöhn-
lich bei Sonnen -Untergang und erfcheint am an-
dern Tage wieder, Gewittertage ausgenommen, an
welcheQ er bleibt« Während einer folchen Zeit
find wahrfcbeiniich die beiden Lnftfchichten f wel-
che die Wolke oben nnd unten begränzen , in et-
wa§ verfchiedenen electrifcben ZnÄMden ^) i und
*} Hr. Pictct beverkt hicTbei in der fiUi, ^rüann. , Sauf*
füre btbe durch eiqfac)io und fiaarticht V^rfuche mcb*
l^ewiefen, clal's bei Ailler Witterang immer fehr bedefiteode
YerfchiedeDheiten in dc|n jile^tfifehea ifiiiftan4a fjer Wal«
t 39 ]
eine fatxt Wafler ab , indeSs die andre et wie-
der in fich aufnimmt. Die ausgedehnte Oberfläche
dea Cumulo ' Stratus Ufst fich aU eine Art von Be-
kleidung oder Hülle der oberen Luftfcliicht den»
ken. welcher aus ihr immerfort Waüertheilchen zu-
giefiihrt werden, deren electrifche Ladung Geh lang«
lain. durch die Wolke hindurch bis zur Grundfläche
des Cumulus fortpflanzt > die manchmal mehrere
hundert Fuls tiefer liegt, und wo fortdauernde Ver»
dunflung das Zunehmen der Wolke von oben her
verhindert. Die trockne Luft verhindert «hier die
£lectricität, fich weiter herab zu verbreiten. Zwar
^eigt eine als Electrofkop dienende ifolirte Stange,
wenn fich die Grundfläche einer folchen Wolke
^er ihr befindet , bald pofitive, bald negative
JElectricität; diefe wird aber gewöhnlich durch den
Einfluis oder den Druck der benachbarten electri*
fchen Atmoipfaäre erzeugt, und der Metall -Leiter
ladet fich nicht , wie das gefchieht , wenn der Nim-
bus über ihn weg zieht. Es ift noch zu erforfchen,
welchen Einfluis auf die Electricität diefer Wolken^
art , fo wie auch des blofsen Cumulus , die beftän«
dige VerdünAung eines Theils ihrer Grundfläche
üuCsert.
s
6. Naimr d0S Cirriu fd§r Loektm- od^r FafofWolk*).
Ich habe die Betrachtung diefer Wolkenart bis
hierher verCchieben mi^en, weil der Lefer nun erft
im Befitz der Gründe meiner Theorie derfelben iß,^
kenfcb lebten , welche von einander in mrhxn als in ihrer:
nistittn Höhe Terfchiedea ündv Statt fiadcB. 0^
[ 4" }
welche davoa ausgeht, dnü ich ' annehme, dii
electrifche Flünigkeit werde langfam durch eine
Wolke hindurchgelafren. Auch hier muffen wirln^
defs mehr nach Analogie, als nach Induction ur*
theilen, da diefe Wolken - Modification gewöhnlich
in Ib hohen Luftregionen vor ßch geht^ data' ficfi
der electrifche Zufiand der Luft über und unter ihr
nicht durch dirocte Verfuche. prüfen lälst. Gehni
wir Von jener Annahme aus, fo läfst ßch der Cirrus-
init einem ifolirten und eiectriGrten Haarbüfchel
oder einer ifolirten und eiectriGrten Feder Verglei-
^en^, und die Tiieilohen deßelben reiben fich auf
ähnliche Art an einander, als die Theilchen gefärb-
ten Pulvers bei den mannigfaltig geftalteten Lich-^
tenberg'fchen electrifchen Figuren. Er fcheint Cch
zu bilden , auf ähnliche Weife als diele auf dem
ElectrophoreausStaube, fo in der Luft aus den fchwe*
benden Wanertheilchen,w eiche die electrifche Fluflig^r
keit aufgenommen haben oder hindurchlaflen. Die
Lodken-Wolke erfcheint amhäufigffen «ur Zeit,
wenn die veränderlichen Winde herrfchen. Wahr«
fcheinlich weichen dann die Luftportionen, welche
von einem Orte «um andern geführt werden, und
über einander hingleiten , oder fich durchkreuzen,
in ihrer Temperatur weit genug von einander* ab,
\\m in einem d^' JL^uft^öma eine £chwache .Zer«
fetzung des Wa|Ierdampfs. zu heyrirken; und auch
in ihrer electrifchen, Viadt^g hinreichend, um ihre.
Electricitat durch das fo entlleheiide Medium ein-
ander 0>itzuthoi|eK. IßA iß - auch nicht jinwabr-
i 4t i
(Uieinticfa, ''dtffs 'das Trennen des WSrmeftöffs von
debkWttfferdkiiiptef und das Vereinigen des electri-
firten Waflers aus der Luft, (welche in den grofsen
Höhen, wo jene allmählige Erkältung vor lieh geht^
in vollkommner innerer Ruhe iß,) durch einen der
Ktyfiantfatiön der Salze ähnlichen ProcefSt vor fich
Ü^h^, in welcher ebenfalls viel Wärme in dem Auf-
lofung^mittel frbi Yfitd. ' Wenigßens fcheint diefet
die- Meinung K-irwan's in [einem EJfay of t/iä
Variations of ihe Atmojphere zu fejm,* und die.
ianw&chGnide Locken -Wolke läfst fich ab der e^
gentlidie Beleg da^u anfehn. ' ^
Es lieTse fich über den Cirrus noch eine andre
VermuthuDg rhachen, dals er nämlich eine ans lau-
ter kleinen Efsnadeln beftehende Wolke fey, da die
Luft über eine gewifle Höhe hinauf daß ganze Jahr
hindurch däzti kalt genug id. Sollte fich indels fihJ
den , dafs die kiänft^n Theilcben der Wolken ficlr
ioimer auch in Teidperaturen über dein FroA-
punete in geraden Linien an einander lu reihen '
Areben, fo würde di^fe Annahme übnöthig. * ^
Wönnr der Cirrus über dem Meere eben fo hau«'
lig und verfchieden geftaltet, als übet dem Lande
erfcheint^ fo Wtirden die Seefahrer wohlthun, au^
ihn zu achten , und über fie eben fo , wie über die
Veränderungen des Windes, RegiAer zu fuhrem ^
Der Cirrus fcheint am Xpecüifch - leichteß^tf .
bei feiner erßen Bildung zu feyn, zuletzt finkt er^'
und ob er fich dann in einen Cirro - Cumulat'
j
öder Cirro - Stratua verwtndle» hängt fidiev ym^^
\
( 4> 1
dem Znfbnde des Mittels ab, in die er herab*
fällt) und ob er in demfelben feine Eleetriotat b#»
bält oder fer|iert.
Da diefe firfcheinung gemeinigUch in einer
Säule herabfallenden Regens, Schnees oder Hagele
l^efteht, welche mit der Wolke %ulamaienhängt| die
diefe Niederfchläge hergiebt, fo könnte man glauben»
ieh rechnete 6e mit Unrecht zu den Modificationen
4er Wolk^rn« Als das letzte Glied in der Kette der
atmolphärifchen Niederfchläge findet fie indefs hier
•m a^eckm^iglien ihreStclIe, und die Gefchichte
deicfelben Terbteitet über die Natuif der Wölken
ipehr Licht, als irgend eine der andern Modifica«
tionen der At'mofphäre , fchliefst fie gleich bei wet«
(am nicht alles in fich, was fich in Hinficht des Re-
genil beobachten lädt, und einer Erklärung bedarf.
l^an fiebt fie fiberdem manchmal Geh eher bilden»
^ deiC ^egen anfangt , welches uns berechtigt ,. fie
fiir eine befondere Modification der Wolken sa
nehmen. Franklin hat uns das Mittel gdehrt,
tfie die Electrid.tät der Wolken beobachtet werden
kann 5 und mitteUi defielben Iiaben uns die prakti*
Ci^ien Phyfiker.eine Maifeivon Thatfachen geliefert»
die nicht nur völlig hinreicht, jene Behauptung zn
Cf^tfertigen » londern die auch Über die Theorie
des Regens und der übrigen atmofpbärifchen Nie*
derfchläge vieles Licht verbreitet 80 oft ein Ninu
^uft über unfenn Kopfe fQrtziebty liMst fich durch
i 43 3
diefei Mittel »eigen ^ dab er ein Leiter der ElectrL-
cität itt, welcher uns die pofitive Ladung der oberes
Luft auf die Erde herableitet.
>
Zu dief<Qn Beobachtungen bedarf man mehr
nicht 9 als einer Stange aus Eifen oder einem an«-
dem Metall, die auf einem lackirten Glasfufse i(o«
lirt fleht, und mittelil eines an ihr in der Höhe en^
gelötheten oder angekitteten umgekehrten Trich^
ters gegen den liegen^ gefchützt itt. Diefe Stange
braucht nicht fehr lang au feyn , wenn iie nur über
die andern Gegenfiände hinausragt, welche ihr die
£lectricität entziehn könnten, und mit einer Spitie
irerfebn ift« Ein aus zwei Flachsfäden mit HoUunder-
mark^Kügelchen beftehendes EÜectrometer» weU
cbes an einem Orathe hangt , der ?on dem untetu
fien Theile.der Stange herabgeht , und fieh in eine
Kugel endigt , zeigt durch feine Divergenz die Ge*
genwart von Electridtät an« Diefes Inflrument la-
det ficb mit derfelben Electricität , welche die Lufit
hat, die daJIelbe umgiebt, und wenn es r^net| mit
der Electricität des Regens«
Vor Kurzem beobachtete ich folgende Erfchei»
Bungen , als iiber das Zenith meiner Stange ^
Nimbus von der einfachften'Stnictur wegzog , der
weder an einem Cumulus noch an einem Cirro«
Stratus hing; er bewegte fich mit dem Winde
durch die untere belle Luft^ und liela cjnen
Schauer groben und uodurchlichtigen HageU her«
abf^lien, wahrend die untere Luft fehr tropken;
iriif, . fiie KUnelckea de« Electrometera bUtbend
p« r.itTk
C 44 5
die Wolke von NO heranzog , mit einander in
BerilhruDg^ bis die obisre ausgebreitete Platte^
welche diefe Wolken- Modilication charakterilirt«
das Zeüith erreicht hatte« Jetzt, als der Hagel-
fchauer felbß noch ^ bis 4 engl. Meilen entfernt
war, fingen die Kugelchen an mit negativer Electri-
"dtat auseinander zu gehn; ihre Divergenz nahm
Isii, je niehr Geh die Wolke näherte , und kam end-
lich auf volle 2 Zoll, und nun liefsen fich ziemliäfa
kräftige Tunken aus der Stange ziehn. Darauf ver-
lor fich die negative Ladung allmählig wieder, und
die Ktigeih kamen aufs Neue mit einander in Be-
rährähg. ' Ei^tilge Augenblicke fpSteir langte der
iiur' mit wenig Regentropfen vermengte Bagel-
fchauer' an , und augenblicklich gingen die Kügel-
chen wieder aus einander, doch jetzt mit pofitiver
Ladung, welche wuchs, bis noch häufigere Funken
herausdrangen als »zuvor. Diefe Ladung hielt an,
fö lange der Hagel dauerte, und verlor fich all-
niShlig, föbäld es über dem Inftruüiente klar war«
Nachdem das Electrometer fich gefchloITen hatte,'
Sffnetees fich wieder mit negativisr £lectricität,
nnd diefe Ladutig^^bahm bis zu eineif bedeutenden
Stärke zu , während der Hagelfchaüer nach Süden
und Südweften' zog^ verlor fich dann ällmählig,
und fiiacHdem ' das Electrometer' ^ fich gefchloflen
■ * ' ■ -
hatte,* bH^b es 'zuletzt fchwach pofitiv- electritbh.
Lefer, denen die Lehren vöh der Electncitat
■* . ■ . ■
bekianrit find, werden fich zu Folge diefer That-
llidieii efaien Begriff von der Sbtxctijir, wfeii^ftecia-
c 45 ].
des untern TheiU des Hagelfchanert machen koOf
n.eo« . Der herabfallende Hagel bildete eine ppfitiv«
electrifche Säule • und diefe Säule, welche 6' bis 7
' engl« Meilen im DiirchmeiTer haben unochte, war
noigeben mit eineip cylindrifchen Mantel negativer
Elec|pcität von etwa 5 engl. Meilen Dicke., yenir«
lacht durch Einwirkung der poG^tif - electrifchem,
Mitte auf die trockne Atmofpjha're, in der fie fich
bewegte. Nun ab.er betrug die jganxe Menge de%
Hagels, nachdem Qe gefcbmolsen wm*, bedeutei^
weniger als o^pi Zoll (?) in dem R^enmefljpr ; und
hätte das Her^bfteigen der electrifchen FIjilEgkeils
durch den ganzen. Raum unfern .Sinnen ^könnea
eben fo wahrnehint>^r , gemacht werden v als!das. des
Hagelsi fo wü|*den wir wahricheinüch gefagt habenj^
der Schauer bellehe mehr aus Feuer als- aus, Eis»,
Woher rührte aber diefe Fluth Ton Electricität.
welche den Hagel begleitet-e?. Nicht dah^r, dalä
das herabfallende WaJTer gefroren war , denn ein,
ftarker Regenfchauer seigt ebenfalls eine electrifche
Ladung, doch mit dem- merkwürdigen Unter«^
fchiede, dals, während Schnee und Hagel /Ze^ po«
fitiv electrifch GndC?), .Regen baldpofitiv, bald ne-
gativ electrifch iA , worüber der Lefer eine groise
Sammlung von . Th^tfachen in Read's Tagebuch,
über die Luft-Electricität iili de^ Philofopbical
TransacUons Vol. Sa findet^ Die Structur des
Nimbus ift gerade £b , wie wir fie den bekanntea
Eigenfohaften^er Ele^tricität 9u Folge einem Goch.
ductor geben würden, der befiimmt wäre, die
t 4» J
«lectriFdi« FlSlfigkeit intufammelo« AbgoTehii von
dtr herabblleiideii Säule und von fremden Wol-
Ketti welche bei ilun lieh einzufinden pflegen, be>
fieht er aus einer dichten Malle von Pafern, wel-.
che von der Region des Cumulus aus (wo , wie
tt* 'fdieint, die fchnelle Vereinigung der Vheil-
äien zu Tröpfen Vof fich geht) in der höheren
jJ^oTpbire bis zu grolsen Höhen und Weiten dl-
twgiren» und »war häufig nath alten Rieh«
nngen, fo ordentlich als' die Haare in einer
liocke» welche an einem electrifirten Leiter hingt:
in foh^int ili diefem Fall flie Abfichi tiicht To Fehr
dier Niederfcblalg des WalTerSi aU der der electri-
fbhM FlGlIiglc^it tu Ibjn, Welche dalTelbe fcb we-
bend erhält. Wenn diefe Abficht erfüllt iil^ (und
man kann fich denken^ wie grols die Entladung
lejrn mufs , welche c»ne Menge foldier Mafchinen
kervorbringt, die'zugleicb auf einen kleinen Land-
firich wirken,) fo vereinigt fich dtt Waller in der'
gansen Luftcrafle, in welcher diefer Procefs vor
fiüh gebt^ au gro£ierh Tropfen^ und fällt in ei.
nem Iletig fortdauernden Schauer herab ; das ver-
diditete Erseiignils der an der Erde vorgehenden'
Verdunftung bewegt fich mit herab in Gefialt von
detail was tnan einen Guus« oder Platzregen (fcud)
nennt 9 und fa kömmt der Regen frei und ge-
wöhnlich fo lange herab, bis die Atmofphare
^ätladeil ift , oder bis das partielle Vacuum , das
Aiftehtv trocknere Lnft von Norden her herbei*
zieht«
E 47 §
Ein ntig^tif^ oder gar niebl «lecMfclier Iti^
neu , der . lÄan&hmal herabftUt , . WiMii |{Ieidi dül
k«itere Luft Tbliier oder oadiher. Zeichet! SMktat
|>oiifirer oder im xweiten Fall negatirer Eledrii
dtit cfiebt, kann nicht anden eiitftehn, ala durdi
dii» £iiiwii4Lung eilier icentralen, pofidr gelade*
aen WotketimdiTe auf kleinere Wolken , die ßcb
in ihrem Wege vorfinden. Auch mnCa man be^
denken , dafs , gefcftzt ein Hlegcfn Tey lÄ den H9^
hen^ inw^cbien er erseugt wirdl,- ?öMig unelectrifchi
(indem er' ana der 'Vereitfignng entgegengeTefsl
^eetrifcher Wolken eiktllSndev) M gleieberZeit
aber «u<& >die Lnft «a^ der -Erde 'ftark aegatr^
oder poGtiv-electriTdi, H um fcheinen ' itaüAt«)
der R^en habe , in fi^ebnng auf lie , im erfieii
Fall eine Aark polkive, im^ üweitatl münfÜMsk
negadye Electricität« Doch diefea gehört mehr ia
Lehre von der Luft »Electricität» als hieriier.
Ich iTchliefse mit einem Ruckblick auf die Mo«
dificationen der Wolken f welche ' ich hier be-
fchiieben und zu erklaren verfucht habe. Wir
gingen von dem Stratus aus» welcher entlieht,
wenn der Waflerdampf lieh gleich beim Auffteigen
an der Erdfläche condenGrt , und kamen dann tu
dem Cumulus, in welchem das in der zweiten
Region des Anßeigens expandirte Waller lieh lam*
melt; beide beßehen wahrfcheinlich durch die
Kraft poCtivex Electricität. Darauf kamen wir zu
den theil weife leitenden Zwifchea-Modificationen»
C 48 ]
'^Ißffi ^'Cupimlo^irMusM dem 'CiffOmSiratüs und
dem €irrq ^ Cumub^ ; der letztere iß pol^iv, n^
bdea , und hält feine Ladung ziemlich feil; der
öftere iitcmindetf gut iCoIirt, und leitet vielleicht
nacbt.Jbp.rjzpntal^r Richtung. So ^kamen wir end-
lich in die Regiojaeu». wo der leichte^ hoch in d«C
'AtmolQphäre Tchwebende und weit verbreitete Ciri^
tu4 jeiieixK Anilolse: und jeder Lookuing der elep-
triCphen FlüISgkeit gehorcht, welche., wenn fie e«»
{^n.lieiteo findet,.' ruhig und auf eine/ nicht] wahr-
«wi^ho)^de^Wa£l;jWirkt9 weim fie dagegen ii^
eMridtehterenAnraiaiQlnQg vfäffßvig^r ,Tk^lche$h
•IPfl^^BfrlkT.undT iToIüt ^« -icUbeci^der. Xpattfr
ibr^ Schranken: dui:cb)>richt, als:BJiU hepForfpringtf
nuitiyoA.dieTer'Höhe durch dw Nimbus hindurch
«m;tfÜ2dt herahgl^tet« .
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RefuUiUe atu den Beobachtungen des Pater
Beccaria zu Turin, über die Electricität der
Luft b£i heiterem ff^etter:
ausgesogen
von einem Correfpondenten T^icholfon's R. B, *)
und
Nachricht von ähnliehen BeoBäcJitnngen ,
welche jetzt von Hrn. Groffe, £sq.y £u Broomfield, fehr
im GroÜMn «ngeftelh wierden.
X^nrch Herrn Lükiis Howard?« fyAenad&fae AHp
Ordnung der Wolken nach ihrer Gefialtun^ und durcd
feine Ideen über ihr Entftehn ni^d Ter (cfa winden, wer-
den 'unfere Kenntni/Ie über die Atmorphäre, wie es
mir fcheinty nicht nur geordnet, fondefn es werden
liuch unfere Mittel^ fie zn unterlVichen, bedeutend er-
weitert. Bft es aus ihnen wahrfcheinlich wird^ da&
ficfa die BelchafiFenbeir^ und überhaupt das fiefiehn der
Wolken^ grolsentheils auf die gewöhnlichen Erfchel-
nungen electrifirter Korper werde znrückfübren laOen^
fp glaubte. ich andern Beobachtern einen Dienß zu er-
weifen, wenn ich Ihnen für Ihre' Zeitfeiirift den Aus*
«üg mittheile^ den ich mir ans der Abhandlung des
Pater Johann BaptiAa Beccaria über die Luft-
Eiectricität jt welche ^^r englifcben Ueberfetaung feiner
*) Und endehnt aus delTen Journal q/ nat, philo/. i%t$.
Vol. 34. • Gilbert.
Annal. d. Fhyfik. B. 51. St. i. J. \%\^. St. 9. D
C So ]
kunfilichen Electridtät angehängt ifi , zu meinem eig-
nen Gebrauch gemacht habe. Der That fachen und Be-
merkungen ^ welche diefer fehr AeiGsige und zuverlaP-
fige Beobachter darin mittheilt, find fo viele und wich*
tige, und feine weitläufigen/ koAbaren und nicht mehr
Beuen Wetke werden von den Phyfikern jetzt nur fo
feiten noch benutzt , obfchon noch immer gefchätzt,
dafs man feine Sätze oder allgemeinen Refultate hier
gern beiCaunmen finden wird ^). R, B.
Der Apparat, mit welchem Beccaria beobach-
tet hat, ßand auf dem aomuthigen Httgel von Gar^
zegiiüß in der Nachbarfchaft von Mondovi, von
' welchem man den ganzen Zug der Alpen und ifafi
die ganze Ebene von Piemont überüeht. Er be-
ßand aui einem i3a Parifer Fufs langen eiferneA
Drathe, der von einer Reihe Scfaamßeme, über
welche eine lange Stang^ ihn erhob , bis zur Spitze
eines Kirfchbaums gezogen, und an jedem feiner
beiden Enden i^otirt, und mit einem kleinen, unten
mit Siegellack überzogenen Schirm aua Zinn ver«
^ Zwar hab«n uns feitcleiii, die von Volt« über die Electri-
cität durch VerdampFung, und die Ton Er man über die
Electricität durch Anheben und Sinken bekannt gemachten
(von andern Phylikem noch au fehr remachlälligten) Erw
fahmngtn, nene SrhiulTel sur Einfirht in die Erlcheinungea
der Luft- Electricität gegeben, und haben una befonders
Br von Gersdorf ffu MefiPersdorf wichtige Beobadw
tungen mit Drachen und Stangen und Hr. Dr. Seh übler
' mit Volta*s Apparate verkhafiFt. Dellen ungeachtet fchie«
nen mir diefe Refultate, welch«^^ Becraria als durch feine
^^^1^ Beobachtungen begründet auijlellc , noch iamex hitr eino
^ ^%tifitlle «u vtrditBtn. Oili.
C 5i ]
fehn war. Von diefeni Drathe ab ging ein andrer
durch eine Glasfeheibe in das Beobacbtnngs-Zim«
luer herab.
MittelA diefes Apparats fand Beccaria FoU
gendes:
i) Bei heiterem Wetter werden zwei Holun-
dermark-Kagelchen vdn i Linie DurebmelTer, die
» ■
an fehr dünnen, i6Liinien langen Fäden hängen,
vt>n der Luft- £lectricität, wenn fie von gewöhn-
litiher oder mittlerer Befchaffenheit ill, 6 Linien *)
weit ?on einer kleinen Metallplatte abgetrif^bcn^
dieHch'ZWTfchen ihnen behndet* In ihrer 'gro/sten
Stätke macht (le die Kü(^ehen'i5, ao nndniehrere
Grade Von der Platte diVergirem Wenn lie oft^
fchvfochßen iii, kommen dieKügetchen erßdann in'
Bewegung dach einem Leiter hin, wenn diefer in eino
fehr kleine Entfernung von ihnen gebracht wird. .
2) Die Eleotricität fanlm#^lt fich manchmal fo
langfam an in dem Drathe, dals, nachdem man die^
fen ableitend berührt hat, eine rolle Minute hin-
gebt, beyor fie wieder merkbar wird. Zu andehi
Zeiten ifl fie dagegen fchon in der nächfienSecnndo
wieder merklich.
3) Sie iß immer pofitiv» einige feltene Fälle -
ansgteommen« wenn der Wind von einer Seite des
BimiMls h^rbläTt^die nicht heiter, fondern bedeckt
I..
*) Wahrfcheinlich (leht hier nar durch eisen SchreibefeUer
Unes fUtt äegr0e^, Dedo 6 Liaicn entfp rechen einei Di-
Tergenz Tcio- aa Graden , eine DiirergtlUB i^on 6 Oiirdea das* '
gegen dem Abftaadf von i Linie. .Oilb*
[ s» ]
ifi. Die von Beccaiia angeführten Falle find fehr
merkwürdig. « ^
4) Er bediente fich als Hygrometers einer la
Fufs langen t ans Sa Flachsfäden zuiammengedreh^
ten , f Linien dicken Schnur , die durch ein Ge»
wicht ton a Pfund gefpannt war« deren unteres
Ende um eine mit einem Zeiger verfeh^ne Rolle
ging. Eio folches Hygrometer brauchte er ge»
wohnlich ein^Jahr lang 9 und es aeigte ihm kleinere
Veränderungen im Feuchtigkeits-Zufiande der Luft
nach 9 als jeder gewutidene Roggenhalm* Mittelft
deflelben fand er^ dals während heiteren Wetter^
die Feuchtigkeit in der Luft der befländige infiter
der Electricitift der Luft iftj und dals diefe Electric
dtät derMeqge der ^eufditigkeit proporticynal.iA,
welche den Oratb umgibt ^ es r^y denn « fie ver«
mindere die Ifolirung fowobl des Oratfaes als auch
4e^ Luft. Er macht keine Anfpriiche, Tagt er,
l^ermit die UrCache, welche die Kleciricität eraeuge,
angegeben) fondem blos da# Medium ausgemittelt
2u haben, ^irelcheivi fie inhärirt t tusd defien Menge
fie in der Regel proportional üL
5) Wenn das Wetter fich außdarls tritt iäi-
mer pofitif e Eleotricitjit ein. Nimmt die Luft fehr
fch^ell Feuchtigkeit in fidi auf« lo 2eigt der Drath
fehr Oarke Electricitat , und erfüllt fich fehr i^nell
wieder mit ihr, wenn fie ihm benommen wird;
doch das letztere nimmt ab , wenn die Witterung
trockner wird. Manchmal dauert die fo erzeugte
Electricität ^ine geraume Zeit in dieler Starke forty
C «5 J
und beginnt aufs netre, wmd (i^ mitcrrbrochen
worden. Beccaria glaubte hierin die Wirkung A^
ner durch den Wind aus groben Entföitiniigen herw
beigefiihrten ElectiKcItSt zu fehn, ' ' '
6} Wird der Himmel über dim Veobacbtttegi^
orte woUdg, und es eottteüt btda id- großen H(U
hen eine Wolke ohne kleinere unter ihr,' und diefe
Wölke ift k«n Theii einer Wolke y die andenwö
Regen herabfallen läßt, fo 'bleibt die* nectridtitt
des Drathes poßtiv, oder ift nuli. GRSbhen aber
die Wolken Flocken yoq Wolle und bewegen fich
2u einander oder von «inander ab, oder dehnt Geh
die in groFser Höhe gebildete Wolke nach unten
ans, herabfteigendem Hauche gleich, to findet lieh
gewöhnlich viel pofitive Elcctridtät ein , welche in
dem Verhaltnifle lUrker ift, als dieWoIke fich fcfand-
1er bildet, und welche die Menge des bevorftehenden
Regens oder Schnees , - und wie bald fie eintreten
werden, anzeigt. Bildet Geh eine dünne, ebene,-
weit ausgedehnte Wolke, die den Himmel dunk-
ler und grau macht, Ib zdgt der Apparat (ebr in«
tenfive und Geh fchnell wieder elrneuertide poGtive
Electricität; ein ZuGflind, der abnimmt Und felbfi
aufhört, wenn das Anwachfen der Wolke naclilälst,
dagegen To lange fortdauert , als die Wolke durdi
Zutritt kleiner 4<^ckiger Wolken, die immerfort
.fich mit ihr verbinden und von ihr trennen , zuzu-
nehmen fortwährt.
7) Niedrige und dicke Nebel fuhren bd ihrem
Anfidgen (befondecs wenn die höhefe Ltift, in die
[ 54 ]
Jie lieh trheben, ziemlich trocken iß) dem Drathe
fb viel ElectriciUit zu, dafs er häufig kleine Funken
giebt, und dab die KUgelchen aobis 3o^ divergiren.
Bleibt der Nebel um den t)rath ruhig Ilehn, ib ver-»
fchwJQ.den ditt Z^qhe^ der .filectricitit fehr bald ;
fieigt er dann r wieder und es folgt ijnn eine andre
Üebelwolke, fo wird der Drath aufs Neue ielectri»
jirt, doch..fGhwächer als zuvor. . Raketen , welche
Beccariajdpcch folche dicke, niedrige und dauernd«
Kebel Aeigen, lieiGi, haben ihm mittelfi einer Schnur,
welche er an ihnen befefiigt hatte > oft Zeichen von
EI ectricitit. gegeben. Mie nahm er aber unter die-
len Umßäniden Zechen negativer ^£^^ wahr,
ei|ien einzigen iFall ausgenommen, wo ihm die
durch den. Nebel anlieigende Rakete den ^lectri«
fchen liicbtitem' zeigte , welcher negative Electri-
cität andeutet; ein Fall , in welchem er indels lieh
in der.GeiUjit deflelben wahricheinlich geirrt zu ha-
ben gUi^bt.O.. :. :
*) Da Beccaria'an* diefer Stelie der ähnllcbeii Beobachtun-
gen der HH. R^mayne nnd Uenley gedenkt, fo will
ich 9 lagt Hexr R« ß»f hier einiges von diefen eiofcLalteo.
KoniÄyne Aelhe fyine Beobachtungen zwifchen den Jah-
nen i^6i und 1773 an (PAi/ejT Transact. Vol. 6a. p»'i37)-
Sein Electrometer beftand aal 0wei'6 bis 7 Zoll langen Fädaft
mit Kork^Lugeif^en, und befuad Heb am Ende einer S Fu(t
langeii Stange, mittelll der er et aua einem Dachfen-
fler hielt -,' ^vergiften die Kiigelcfaeii, fo unterfuchte er
die Art der Eiectricicäc mit einer gefriebnen Gbis- oder Sie-r
geliackßange, die fich an einem andern Stabe befand. Mit
diefem Inilruments fand er, dafs in hinlänglicher Cnlfer-
Bung rhn Gebäuden, Schiffsmalien u. dgl. die Luft im
Wime); wsbri$pd:iiebligtm (Joggjr) tiod Fsoft-WeUer fehr
l 55 ]
8) Wenn bei heUem Wetter eine einidnei nie»
drig fcbwebende, von andern betrachtlich entfernte
Wolke langfam über den Drath hinzieht, fo pflegt
merklicb elecKrifch war , weniger bei dnnfljgein {in mißf)
und noch weniger bei ruhigem Wetter und wolkigem Him^
mei. Im Sommer nahm er nie Electricität wahr, aiidMr
während Nebels an kühlen Abenden oder in der Nacht;
eben üb wenig wahrend eines Nordlichts , wenn nicht bu^
gleich Nebel {fog) war, ein einniges Mai anigeaommea^
da lieh fchwache politive Electricität seigu. Immer fand
er die Electricität der Luft pofitiv, ausgenommen ein Mal«
während eines Nebels an einem nngewöbnlich warmen Win«
tertage. Wurde ein Nebel fehr dick» oder regnete ea wäb*
xend deflelbeni fo näherten lieh einander die Korkkugelcheüg
gingen aber wieder auseinander« wenn der Nebel an feinem
vorigen Zullande snrückkam, oder der Regen aufhörte.
Diefes fand Statt, wenn der Nebal (J^og) nahe an der Erd«
fchwebte ; das Gegfentheil aber, wenn er hoch in der Luft
war. Homayne will bemerkt haben , dals die Nebel, und
häufig felbü; die atmbfphärifche Luft, einen ähnlichen Gm*
TUch gehabt hätten, als eine geriebene Glasröhre« Er
beobachtete einH; einen Kampf zwifchen einem. NW- und
einem SO -Winde, in welchon eine Zeit lang der eine und
dann der andere su liegen fchien ; diefem Kampfe ging ein
rauchartiger Dunll, einem Nebel gleichend, (a Jmcky
hmx€, like a fog) voran, der das filectrometcr divergiren
machte; und diefes ging, während der OuaH fieh veidich*
tete, weiter auseinander, und immer mehr, als die Tropfen
gröber wurden. Remayne war der lErlle , der bei diefer
Gelegenheit durch folgenden artigen Verfnch seigte, dafa
eine Verminderung A99 Oberfläche die Stärke der Electri-
cität in Körpern vermehrt} wenn er ein durch Reiben
electriürtes Stiick Flanell oder Seidenaeug fchnell aulam-
mendrehte, fb >wirjkte es ni^ht nur vt grölsertf Femen, fon-
dem es fuhren manchmal aUch> kleine' Funken heraus in
die Luft. EbenXo, fehtofs er, ' müfle die Electricität von
DuoA und Nebel , welche die Erde nicht berühren, durch
Verdichtung erhöht werden; .wel«i^9i diadi die Verfudie
Volta*« und Bennet^i über die Electtiiatet
[ 56 ]
die pofitif e Electridtat fich fehr zu vermindern,
ohne lieh doch in negative zu verwandeln, und
kömmt zu ibreai vorigen Zuftande zurück , Ibbald
di^ Wolke vorübergezogen ift. Stehn dagegen
iiher dem Dratbe vieler weifte flockenartige Wolken,
lue irametfort fich mit einander vereinigen und
trennen, und eine bedeutende Ausdehnung h^ben,
fo pflegt die pofidve Electricität iUrker zu werden,
in keinem der obigen Fälle wird die Electricität
^e. negativ.
• ' §) Bei (eiMn. Verfuchen mit der electrifirten
LüFt eines Zimmers fand der Pater Beccaria , dafs
die Electricität deriellben dem in ihr verbreiteten
ff'afferdmmpfe proportional ift, und fchlofs dar-
aus , ße hübe wabrfcheinlich in ihm ihren Sitz ; ein
SchluXs,. von dem er glaubte, er lafle fich auch auf
die Electncitär der Atihorphäre übertragen , wenn
diefe |;leich in d€;r I^gel zu fchwach fej, um
<9odi ««kr bewKhct worden ift, (und ber»nders durch dea
Cond«ni'ator und ^Ke bekaniueti VerlucKe mit Goldblatt»
£Uctcom€tera.)>-^ £iiM ifolirte aoFufa Uoge, in eine Spitsa
aoslaufiendo Rohn aut Zinn , die aus einem Feniter her-
aufragte-, ^.iteigte ihitt diefolbe Un^ewifskeic und Verändere
' lichkeit dar Electriottitt der WoUten, welche Franklin und
ander« benorkt hatten. • Gketchceitige Beobachtungen an
nafareren entfemtea Punkten, während deren man fich
durch rothe und weilae FlaggeU den Zulland pofitiver und
-: Hilmar Electricital gegenfeitig bekannt machte , wurden»
r meini er, uaa über die BiectrieitiU; der Wolken, dea Ge-
wittert D. f. w. fehr viel weiter fuhren, als alle einaelne
Beobachtungen. Henley*a Beobtchtungen {Phtiojoph^
TransacL Vol.>€ft. p-t45,' u. VoL 64 p« 4^*) beßätigen
,aiU diala lUDiliaia^ oimo lia iaddf wmM jra fuhren.
C 57 ]
electriTdie Zeichen in nicht-ifoliiten EÜeetrometem
faerror^pubringen. Die folgenden Erfahrungen bek
tre£Fen den Zubmmenhang swifchen der hygromem
arifchen Feuchtigkeit der Luft nnd üirem electriß*
Jchen Zuftunde:
Wenn das Hjgrometer des Morgens ^ fo wie
den Tag vorher grofse Ti^ockenheit anieigt, fo inlserc
lieh, ieXhii vor Sonnen •Aufgangs Electridtat itt
dam Eteetrometer , und «war defto fiarlLere, ja
trockner die Luft iß und je weniger fla darin von
dar des vorigen Tagas abweicht. Ifi die Luft nicht
lahir trocken, fo seigt fie keine wahrnehmbare
Electricität, bevor die Sonne aufgegangen iAb
Die Luft-rElectricitat wird allmählig immer
Aärker, je höher die Sonne ileigt; und zwar be#
ginnt diefes Zunehmen defio eher, ]• trockner die
Luft nach Sonneit-Aufgang bleibt oder wird. Dieb
Zunahme an Starke und an Schnelligkeit des Wiei^
dar-Erfetsens nach Abführung aus dem Drathe
dauert an hellen nnd nicht fehr windigen Tagen
bis beinahe Sonnen - Untergang , wenn das HygrOi«
meter bei der gröisten Trocknifs , die es erreicht
hat, verbleibt. Dann aber nimmt, indem das Hy«
grometer suriickgeht, die Starke ab*, die Schnellig«
kait der Wieder -Erfetzung aber zu.
Bei gleichem Hjgrometerfiande, aber verfchie*
denen Temperaturen mitten am Tage , erlangt der
Drath an den heilseren Tagen feine Electridtät
fchneller wieder, und es entftaht an ihnen die Lufi;^
[ 58 1
Elactx^cität des Morgens eher and Tergeht des
AbiendS fpäter«
■ r. lo) Reibung des fVindes gegen die'Oberfläcfae
der Erde iii nicht die Urfache der Luft-Electii*
cität; denn heftige Winde vermindern die Stärke
I diefpr Electricitat bei hellem Wetter, — (find fie
£suchts forgefichiefat das dadurch, dals dann Luft
mid-Apparat minder gut ilbliren,) — - und £unächl|;
«9 der Erdfläche ift die Luft- Electricität nicht am
ftärkiten; wie das der Fall Teju möTste, wenn Ce
durch Reibung <les Windes gegen tlie Erdflacbe
erregt wUrde; Diefes belegt Beocaria mit vielea
Beobachtungen. Er hatte gefunden^ da{s Luft, ge-
gen das Glas eines Electrometera getrieben, Zei*
eben ?on Electricität erregte; folche* erhielt er aber
nicht , als er Luft mit Blalebäigen ■ gegen Leiter
blies, und Schirme aus vergoldeter Pappe fehr
JCshiiell um' eine ilblirte Axe in die Bunde drehte,
'weder in trocknem noch in feuchtem Wetter.
Auch gaben, die kleinen Schirme mit irolirendem
Handgriff, welche man Paratonneres nannte, wenn
er fie fchief gegen den Wind hielt, keine Zeichen
von Electhcilät zu« erkennen. Diefem lälst fich
m
nodh hinzufugen, dals das fehr empfindliche Ben^*
net'fche Goldblatt -Eiectrometer nicht electrifirt
wird, wenn man Luft darauf bltfi. (Philo/. Trans^
acHons Vol. .77. p. 3o.)
11) Bei nicht fehr windigem Wetter, heiterem
Himmel und trockner Luft entfteht nach Sonnen^
%/ nurgang eine ßarke Luft* Electricität , fobald
C 59 ]
der Thau anfängt zu fallan ; und dar Dratb nimmt
nach dem Berühren die Electridtät fchneller wie-
der an , ab ain Tage , . Terliert Ce auch fehr bald.
Bei warmer Witterung ift die IntenGtät dieler
Clectricität nicht fb conftant a\ß. bei kalter, und
fie entfieht eher und endet fchneller. Auch ül de
bei minderer Trockenheit der LuftXchwächer , er«
neu^rt fich at>er nach dem Berühren defto fchneller»
je flarker es thaut. ;
xa) Die Elßciricüät des Ilkaus fcheint) ebeqt
fo als die des Regens mit der Regenmenge, im Ver«'
haltnilTe zu fiehn mit der Menge des Thaus; auf
beide haben: die befond^nUmllände EinAuls., un-
ter denen fie. entßehn, und der Th^u fcheint ge»
zieigt, me{]rere;,<4bßnde Junten eixiander mit glei-
cher Electridtät z.14 erfcheuien. Die Electricität
des Thaus )ä&t fich. genau darfiellen, auf folgende
Weife: Man electrifire in einem eingefchlolsnen
2^mer die L\iCt., das heifst die in ihr enthaltena
Feuchtigkeit y und Helle hoch in derfelhen auf ein
erwärmtes gläferjpes IfolirAati^ eine Flafche mit
Wafler, das kälter als die Luft iil, und an der zwei
Fäden herabl|iängen ; in diefen zeigt fich die ver«
f<:hiedne Art. wie. die Electricität des Thaus er«
fcheint, nach Verfchiedenheil; der Dichtigkeit des
electrifirtei^ Dampfes, des Temperatur -Unterfchie-%
des zwifchen Luft und Flafche, und. der befiierea
oder fchlechteren Ifolirung der Flafche.
Beccaria befchliefst mit folgender Bemer«
knng: Die L i ift ^ Eicctticität am Tage gleicht dec
C 6o ]
Electricität eines fehr diionen, aufllpigenden, fich
awbreileoden Nebels, der eben dadurch immer
beffer ifolirt. Die Luft - Eleötricität des Nadhts
gteidbt der eines fehr dünnen, feinen, immer dich*
ter werdenden und daher wenigeir gut ifolirendtti
Regens. Am Tage ift dem entfpreehend die Luft»
Eiectricit^'t conAadter; Nachts fehlt flö häufig, und
tritt in ihrer ganaM Starke ntir dann ein, -wenn
die Feuchtigkeit, welche der Leiter d^rfelben ift,
fich vermehrt4 ohne -dals dadurch die IfoÜrung ge-
fchwächt Wird^
• ■ ■ • j
• ; I I
Folgende ^^MlMt Herr Johii Singer (der
den Leiern der Annalen ans mebrem AufTätzen Über
die Electricität bekannt ift) in feinen' Anfangsgriin»
den der Electricitäts* Lehre tön den merkwiir«
digen Verfudiefl, welche einer -feiiier Freunde, Naw
Aens C r o f f e , Esq. , zu Broomfitld bei Taunton,
An fehr eifriger und unterrichti^ter Etectriker , mit
tfnem' dein Beccärisr^fchen ähnlichen Apparate
Von ausnehmender ijrö&e feit jnüigen Jahren an»
gettellt habe,
Oiefelr Apparat feeßand Aus iwei anfgerichteten^
MsfftbSumen , die in diefer Stellung fiark befeftigc
Waren, und «Hieben denen, in einer Höiüe von
loo bis I loFufs über der Erde, ein Ifolirter Kupfer-
drath ron ^ Zoll Dicke ftra£F gefpannt war. Die-
fem Drathe iiatteHr.Oofle anfleings die aulserordent*
Kchi^iän^e von i engl. Meilen (etwa 6000 engl. Fufs)
^f^lgd^eu) und ifan^ tiefer Linge^nngeechtety durch
[ 6i ]
Knnfimitt«! zu ifoliren gewufiit; fit
letzte indeb den Drath fo vielen Zufallen aus^ dab
er fich gezwuogeii fah, ihn bis auf itioo FuU aü Teiw
kürzen. Und felbft in diefer kleineren A usdehnung
liatte er bisher no.ch kein Mittel auffinden können^
dem Drathe bei dichten Nebeln oder bei Schnee»
geftöber die Ifolirung zu erhalten. Ferner hatte er
Mechanismen anbringen miiflef:!, um die ifolirt^n.
Träger herunterlaflTen zu können, war es auch nur^
am fie von den Spinheweben zu befreien , welche,
wenn fie fich au dielen Trägern einfinden , die Hb*
lirung völlig, aufheben. Auch mulsten die Endeii
dea Draths lehr ftarkbefeliigt werden, damit Ge nicht
serrifleu^on dem Gewicht der Schwalben, die fich ia
ungeheurer MeUge auf ihn letzten ^ • und von den
Stolse der wildep Tauben und der Nachtvegel, wek
che im Pti^en oft lehr heftig dagegen Oielsen.
Nach i8 Monatep anhaltender Beobachtung mit
diefem rtefenmaisigen Apparate, hat Hr. CrolTe fol*
gende Sätze^ als bewährte Refultate derfelben, aufi^
geftelltt
i) Bei dem gewöhnlichen ZuAande der Atmuo*
fphare ift ihre Electricitat ftets pq/Uiv.
a) N^beL JSßgens Schnee^ Hegel und Grau*
yeln verändern «den electrifchenZulland desOratba«
Gewöhnlich ift er negativ* wenn fie anfangen ztt
•richeinen; dann aber wird er häufig pofuiv, mit
^Umähliger Zunahme und .Wiederabnahme und mit
Uebergang in dpu entgegengefetzten Zudand, alle
drei oder vier Mmuten. Und diele firicheinungen
-'*^*..
[ 6a 1.
find To confiant; da(s man jedes Mal, wenn dmr
Dratb negativ electrifch ifi, diefes ats ein fichereft
Zeichen anTebndarf^ dals Regen, Sdinee, Hagel
pder ein Nebel ganz m der Mähe des Apparats- fiiid|
oder d9fb eine etectnCche Wolke nicht weit roll ihm
entfernt iß.
m
5) Eine geladene Wolke, die lieh' dem Drathe
nähert, bnngtin ihm manchmal Zeichen pofiiiver'^
XBMiiAimiX negativer Electricität hervor. In beii-
den Fällen wäcbft die Ladung bis zu einer gewilTeä
-Gröfse , nimmt dann ab , geht in die entgegenge^
fetzte über, und wächft als folche noch ilärker an^
ids in dem Fall ties erlten Maximüns-; vermindert
fich dann, verfchwindet , und kehrt zur erßem Art
mrück« Solcher Abwecbfelungen lind oft fehr
viele, und fie folgen aufeinander bald fchneller,
bald lanj^famer. Gewöhnlich nehmen fie bei jeder
Wiederholung an Intenfität zu , bis zuletzt ein un«
«nterbrochner Strom dichter Funken aus dem
ätmorphäri(chen Leiter auf die Kugel , welche fie
abführt, überllrömt; diefer Strom hört von Zeit zu
Zeit auf, bricht dann aber mit mehr Stärke wieder
hervor, und während diefer ganzen Zeit ift es, als
ginge ^ ein fiarker Luftzug von dem Drathe aus«
Man mufs diefe fchönen Erlcheinungen gefehn ha-
ben , um fich einen richtigen Begrifi^ von ihnen zu
machen. Bei \^Aexxy Blitze , der fich in der Nähe
zeigt, erfcheint zwifchen den Kugeln des Apparats,
unter einem befondern Geräufche, ein Entladungs«»
ßrom , von deflen lebhaftem Lichte alle umherlie-
r 65 ]
^nde Gegcnftände erleuchtet werdes; des Rolkm
des Donners erhöht das Erhabene diereSiSchaufpmUw
Ift. der Beoi>achter ifolirt:, fo hatt ^r. dabei oirbts zu
beftirchten, und kann mit dieler Jifirab^elWteüaa
Materie des Blitzes Drath fchmelzen , Flüfli^keiten
ierfetzen. verbrennliche Körper entzünden u. d. m.;
und werden die Wiriiungen endlich von einer Ge^
£ibr drohenden Gröfse, ib braucht er nur die Hb-
lirung des Drathes aufzjiheben, um iie in ^nem
Augenblicke zu zerfiör^n und I. die angehäufte
Electricicät un wahrnehmbar in.den.JUoden «bzu^
'fiihren* . . /
4) ^^° Nebel, den der Wind vor Geh her treibt,
oder ein Platzregen, electrifiren* den Apparat oft
eben fo üark, als eine eJpctrifrhe Wolke, wobni
man die nämb'cbei» Abw<echrelu2lg^eh'*llwirclien plus
und minus wahrnimmt. l
5) Gewöhnlich hat man bei bedecktem Himm
mel nur l'chwache Zeichen von Elertricitat ; wenn
dier Regen herabfallt , hat mehrenthells' die negom
live Electricität die Oberhand, hört er iibei?
auf, fo tritt wieder der poßtive Zußänd der Atmo*
fphäre ein.
C) Bei hellem kaltem Wetter ift die poßtive
Bectricität der Atmofphäre Aärker,^als an einem
fchönen So/nmertage.
Folgende Ueberlicht zeigt die Folge der Inteum
fitäc diefer electriCchen Zeichen in den verlchied-
nan Jahreszeiteoi jiin üe den £r(cheiAungen in der
C 64 3
Atmorpfaire entTpricht, wobei die inteu&riwea ra^
4iDgelin Und die fcbwächereii feigen: . '
tt) Währrad des Erfcheineiis ton Wdlkeii, in
JWdIchen man ^aa regeknälsige Folge von Dook
nem hcjrt*
' b) Bei einem Nebel , den der Wind • tot' fich
her treibt, und den ein ideiner Regen begkitet. :::
i c) Wenn Schnee oder Hagel in Menge herab^
fallen.
d) Während eines Platzregens, befondecs M
einem heilsen.Täge.
e) Bei warmer Witterung, die auf nalftr
,Tl«a folgt.
/) Bei nafler Witterung ^ die auf lange Trock;^
jiifs folgt.
, g) Bei hellem Wetter und Froft , Nacbu wie
Tags.
h) Bei hellem und heifsem Wetter im Sommer.
i) Bei bedeckter Witterung.
k) Wenn der Himmel voll fogenannter Schaff
phen ift.
l) Bei warmem Wetter, wenn leichte nebell
artige Wolken am Himmel find.
m) In einer kalten feuchten Nacht.
n) Noch lalst fich ein Zuftand der Ätmo«
fphäre hinzufügen, bei welchem die Luft am minm
dißen electrilch zu feyn pflegt; er tritt dann
^^^lllLwann ein unter Einwirkung eines NordolU
r ^l^f ^^^ ^^'^ ^^^ ^^ befonders ungefund^
pan kann ihn an einem Gefühle von Ti
c .«; 3
^ *
kenheit upd {von Kälte , welches er hervorbringt^
upd der kein Sinken des Thermometeritand^ enU
Ipricbt, erkennen*
Die gewöhnliche huft^Electricität iß Nachts
am fchwächlieni Bei Sonnen -Aufgang wäcliß de,
nimmt gegen Mittaig ab, wächß dann wieder, fo
wie die Sonnfe tiefer finkt, nimmt darauf wie-
derum ab, und bleibt die Nacht über fchwach.
Diefe Thatfache ift ^eine der belehrendilen , wel«
che'aüs der Reihe von Beobachtungen mit dem
mrlchtigen hier befchriebenen Apparate hervor-
geht, und wird durch alle Beobachtungen beßä^
tjgt, welche man anderwärts über die atnipPphä«
ritche Electricität angeAellt hat« Sie beweifi of-
fenbar,^ dafs die nämlichen Urfachen, von wel«
chen die Vertheilung der Feuchtigkeit in der Luft-
•bhängt, auch auf die Electricität der Atmofphäre
]|^fluis haben.
s
Annal. d. Phyfik« 6.51. St, i. J. i8iS> 8t« 9- ^
C 6ß ]
m.
Eine Probe von Hrn. LukMS Howard's nie-
teorologifchen Monatsberichten.
Jrlerr Howard fieht ficb durch feine Eintheilmig oitd
charakterißircfae Benennung der Abarten der Wolken
in den Stand gefetzt , in (einen meteorologifcben Rer
giftern Zufiände mit zu verzeichnen > für die man blf^-'
ner weder Zeichen noch Worte batte» und die doch fÜT:
dieWitterungsknnde von vielem Intcreilie zu feyn fchei-
nen. Ich glaube die Witterungs- Beobachter zu ver-
pAichten, wenn icb ihnen an einem Beifpiele nacfaweife^
wie er iich dabei benimmt. Als Probe wähle ich den
erfien feiner Monatsberichte, welchen ich in englifchen
phyUkalifchen Zeitfchriften eingerückt finde, nämlich
in Nicholfon'i Journal vom Jahr i8it September..
Von. da an erfcbienen in diefem Journale ähnliche Be*,
lichte eine Zeit lang regelm^fsig Monat vor Monat;
feit dem Beginnen von Thomfon^s Annalen rückt
aber Hr. Howard fie in diefe Zeitfqbrift ein, ganz ia^
derfelben Art und Form.
Die Beobachtungen in jeder Horizöhtalreihe'um-'
faflen eine Zeit von 24 Stunden, welche von 9 Uhr Mor-
gens des angegebnen Tags bis eben dahin am nachßen
Tage geht. Ein Strich bedeutet, dafs das Refultat in
dam des fol|>enden Tages mit einbegriiSen iR. Herr
Howard fängt jeden Monatsbericht mit dem Tage an,'
an welchem das letzte Monds viertel eintritt. Ob er fich
zu feinen Beobachtungen eines Barometrographen tuid
eines Thermometrographen bedient, finde ich nicht
angegeben.
Für einige der Wolkenarten glaube ich fchickliche
deutfche Namen in Vorfcblag gebracht zu haben, und
fordere andre Phyfiker auf, ix^r alle mÖglichß kurze
tind bezeichnende deutfche Ausdrücke in Yoiichlag zu
bringen, damit die iM'^teoroIogen fich ihrer gleich von
Anfang an bedienen mögen.
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Jmlt. Am i5len etnat Btgoi («BeB s Ulir Hacliniiui|ik
An igMn früb «in Gairitterragea ; ein rcb5uerTa|(. Am aoAm
und 3ißen ^g Sninften liBg Begen. Am »ß«a TenpwitMt
60° F. ((!!• gTör«!« in diefem Zeitraum) nm g U. Morgena. km
96fi«n orangDrafboo Ctrrt b>i Sonnen- Unterguif. Am ajIUa
GewiHtnvolkan i einige Br^entropfea Nich^.; Airknr Tbau.
Am aSften (^JTo-CiimWiu Wolken, rcfarTcIiön, abwechrrlnd
wiaCirro-Stratut, und gerolgt von groben Cunto/b; Abend*
tätigt Ecfckeisugw Moai •ntÜiinten Gawittan ia H^vraAi
t 68 3
Am sgßen ptrall«!« StnnFan ron Cirro''Sirauu, die fon Oft
nach Well ßrichea; Abeadr^tfa. Am Softtn windig, wolkig.
■
jiuguß. Am aten grofse liochffehonde Cirri. Am !(t«n
Cirr^'Ctunuli, yfonui Cirro * Stratui folgten; Abends iib«f*
«ogen , . Nacbts Regen. Am 4ten windig tut Sudwefi» Nacbti ;
CmmulO'Stratu» an verfcbiednen Himmelsgegenden bei Sonnoü-
Untergang. Am 6tea Nachmittags heftige WindAö&e (fyualf)
mus Nordweft mit Regen und Hagel; im fbnaiehenden Nitn^
hus seigte fich ein rolikommqctr nnd glänzender Regenbogen ;
Nachts windig. Am 7t«n CumuiorSiP'afut in der Dämm^rang .
Am gtan tehr feucht Vormi^ags:, ein Gewitterregen au Mittage.
. Am 9teii ftiegen grolse CumuU auf, and kamen gegen Mittag
mit den Wolken einer höheren Schicht in Beruhniog; toc
% Uhr erfolgte ein Gewitterregen , und nach demfelben aeigtea
'. lieh beide Wolken fchichten wieder von einander getrennt^ ge»
gea 6 Uhr ein aweiter Gewitterregen» ee blieli lange in Südoft
fehr dick, und der Regenbogen war dort faft i Stunde lang mVL
lehn; es war an diefem Tage faft gänaliehe Windilille. Am
loten fiel anfs neue Regen um Mittag , nachdem awei Wolken«
- fchichten fich mit einander vereinigt hatten.
. ' Ä efuii at 9.
HerrKchend^e Winde : welllicfae.
Sarömeterft. grofster So^^iSj kleinft. 29^35* mittl. der Periode
^9^835 e. Z. '
Thermometerft. 78^ 44« 61^ F.
Yerdünftttttg 3,78 •• Z.
Regen ^»,37 e. Z. '
Charakter: Terinderlidi, mit Tidem Rq^ea.
Ich füge hier noch aus neueren Berichten
einige Refultate und Bemerkungen des Uerm
Howard bei.
C ^ 3
Aus. derti Mi^n^sierickta vorn it.: N&vmAb^K
i3.' I}ecem&er\ i8(3.
R efüYi äV0.
Hmfchend« Winde : oblich«.
. r ■ I ' • . .«
Gröffte Höhe: Barometer So'', 18 e.Z. Thermoiii. 56^ F.
Ueinße Höhe 39,0a 25
mittlere ia diefem Zeitraum 29,728 S9,65
Verdniifiuo|r 0,37 e. Z. ' Regim «^77 •. Z.
Der letzte Theil diefes Zeitraums zeichnete lieh dnrch
•ine allgemeine Anlage zu den Krankheiten aas^ die
aan gewöhnlich unterdrückter AcudiinAang zuTchreibt^
wovon das Detail in die medicinifchen Berichte g^
hört. Was davon die Urfach4ka feyn rcheine, ge-
hört jedoch hieher. Ich Dage Jcheine ; denn ex giebt
unbezweidich Krankheit erregende Modificatiooen der
huft, vfrelche zu entde^ken^ keins onfirer jetzigen Pr&-
. fiingspiittel ausreicht«
£s herrfchte v^ährend der genannten Zeit eia
nialsiger Olhyind^ und das niedrig ßehende Barometer
jQieg während dertelben aUmähUg, Der Himmel war
faß immer mit Cirro -Siratus. bedeckt^ unter welches
' die LuEt bis zur Erde herab fichtlich voll zerfireuter
Waflertheilchen von der Dichtigkeit des Tfusnes war«
Ca die Sonnenftrahlen auE.diefe Art aufgeiangen wur-
den« fo blieb die Temperatur fall unverändert. 40° £»
Tags und Nachts, uud die .Yerdünfiung h^rte beinahe
anf; Unter diefen Umfiänden konnte fich die £lectri-
cität nicht anhäufen; daher konnte, obgleich manch'»
mal Sprühregen eintraten, die Luft doch nicht durch
' einen Regenguis ' Geh aufklären.
Nun aber wird durch dieHaut eine tropfbare Flufljg-
keit ausgedünltet, mit einer- der Girculationentfprecben«
den Kraft und Meijge; 4ab«. Iu)d: diß^^emeineii Ger
t 9» 1
fend der Verdfinftong der üafligkeiteB hier anwend-
bar. In einer fobon niit Feuchtigkeit beladnen hott
kann folglich die Haut nur fehr laüfigCam ausdünAen^
felbß wenn die Temperatur gleich ift der der Haut;
daher wird das ganze Muscularlyftem in ihr abge-
fpannt# und Herz und Arterien wirken minder kräftig.
Ift die Luft zu einer folcben Zeit auch nur mafsig kalt
und fehr Liclit- und Electricitats-Ieer^ fo fehlt es an
der erregenden Wirkung der Nerven, welche von
pioizliebem Warmeverluft und von den beiden letx*
tem Stinttiiis herrührt ; kurz eine folche Luft, die airf
trockn«* und helle Luft folgt, iß ein befanftigendes Mit»
tel (ü fedutive) , und wirkt der Kraft der Gefund«
beit, felbß bei StarMi, immerfort unfrierklich ent*
gegeii. Und da* zugleich der gewöhnliche ausfchei-
dende Procefs der Haut zurückgewichen und die tfis
10 i^rfo geTch wacht wird, fo dürfen wir uns nicht
verwundern, wenn die Matche der Ausdunßung in deii
feinen Extremitäten der Haut* Arterien ftehn bleib^
öder auf irgend eine ansfcheidende Oberfläche im In.
aem hingeworfen wird, nn^ wenn die Haut einen
krampfhaften Zußand annimmt , und daraus Fieber
und örtliche Entzündungen entftehn. So lädt fich in
diefem Falle der der Krankheit giinßige Zußand der^
Lnft erklären, ohne da(s man irgend eine verborgne
BefcbafFenfaeit derfelben anzunehmen braucht.
Tonenham, i^te Monat, aS, i8i3.
L. Howard..
^us dem Monatsbericht vom i4. ßecemier
iis la. Januar i8i4*
— » — Vom a6. bis 3i. Dee. hatten wir auf ein»
folgende dkke H^el (fegs) bei Windßme oder
fchwachem NO -Wind; am ZoRen klarte fich die Lnft
ein wenig axd, iüid den Tag über war es fcbönes Wet-
ter^ es entfalteten fich Fafw^fVoiken mit vielem Roth
am Morgen- und Abend - Himmel. Der eigenthum-
liche Geruch der Electricitäi lie(s lieh vor Kurzem
verfpuren^ als die Luft Heb bei Sonnen -Untergang
aufklärte.
4^ Januar. Die Nebel (mifis)^ die aufs Neue
mehrere Tage über geherrfcht und das Reifen gefahr-
lich gemacht haben« gehörten wabrfcheinlich zu der
Modification Stratus. Die Laft war in der That mit
folchen Theilcfaen frierenden Wallers beladen» welche
in. einer höheren Region würden Schnee erzeugt ha.
ben. Diefe hingen üch an alle GegenAande» und
kryßalliiirten üch aufs regelmäCsigfte und fchönße«
£in GrasblaTtt wurde fo in ^inen ziemlicfa dicken Sl^
lagtnUen verwandelt; manche mit Krydallbüfcheln
bedeckte Sträncher fahen aus 9\& fiünden fie in Blü«
the; andere feßer befrorne glichen gigfuitifchen wei-
Isen Korallen. . Die Blätter . immergrüneoider Pflanzen
waren mit einem durcfifichtigenJ^firnirs» mit nied-
licher gri^ner Borte überzogen* Mit bevnindernswür-*
diger Pracht zeigten /Ich luftige Bäume , wenn m^
fie bei Sonnenfchein gegen den blauen Himmel fall-
Als zuletzt die Sonne durchbrach vnd den Reif auf-
löße» fiel er ungefchmolzen herab» und lag un-
ter den Bäumen in Haufen» worauf tiefer Schnee^
welchen OAwind herbeiführte, die ganze Scene be-
deckte. — Am 6ten ein dunkler Morgen; während
des Tags fiel Schnee» der an der Erdfläche eine Wär-
me von 33 bis 44« (34"^ ?) F. hatte, und flatt von
dem Winde als lofer Staub fortgetrieben zu werden»
fich ballte und als Kugeln hinroUte» die beim Rollen
C 7<» 1
ftawiicfafenj bis ihr Gewicht Ce< fefi hielt Auf den
Feldern, fah man viele Taufende liegen^ die mehrere
Zolle i^ Durchmefler hatten. — — ^
^ns dejk MonaUheHclU vom April iSi4*
Das Nordlicht, weiches in diefen Gegenden in
den letzten Jahren etwas fehr Seltenes geworden ii^
erfchien in vergangner Nacht (ii. oder 17. April?.)
rpSt nicht grofsem Gliln^e^ aber mit den charakterißi^
fchen Kennzeichen diefes Meteors. Um 11 Uhr Abendtf^
als ich darauf aüfitierkfam wurde, zeigte' es fich als eine
weifse LichtmalTe, die zum Theil von Wolken uriter«
brochen war, und fich von Nord bis Nordweß bis'za .
cfiner mäfsigen Hohe erhob, mit einer kurzen breiieaf
bichtflamme (fireamer), die^n beiden Enden aufßieg*
Nach diefem wurde es ein Bogen , der aus ähnlichem
vertikalen Mafien faferigen Lichtes befiand, welche
Jich nacheiniinder bewegten, und dabei in ihrer Pol«,
tftat und gt^^ümmten Anordnung blieben. Befondem
lief eine breite Flamme fchnell fall durch die ganze
Länge Aes Bogens von Welt nach OD;, in Welcher Rich-
tung das Uebrige fich gröfstenthefls bewegte. Einige
diefer MafTen glänzten ftarker, und elfte zeigte Farben.
Nachdem diete Erfcheinung einige Mal aufgehört hatte
' und wieder erfcfaienen war, sog* fich das in Nord be-
findliche Licht mehr nach Oft und Weil, und wurde
fch wacher; tim Mittenucht hörte Ich auf es zu beob*
achten.
[ 73 3
/ •
iV.
t I
Eifrige > meteorologifehe JSwbachtungen in B^
'.Ziehung ßuf Hm* Lukasi JHoward's und
Jffrn. De Luc's Ideenp ^
düsgezögeä am Briefen ' idi' N i ch o ITo n
getchrielien Von
Th. ^orß^r, Esq.; (Clapton, Hackney).
i) Bemerkungen Jr6i i6inem GewitUt» angi{JtelU am
x§. Auguft, iSix.
Oer i8te war ein warmer Tag, da das Thermome-
ter bis auf 72?* (?) R (i8f° R.) flieg. Die Haufenl
Wplken (Cümuli) waren während delTelben die herr-
fchenden, doch erfchien gegen Abend AevCirrus. '
Am igten vor ,8 Uhr Morgens war der Himmel
wolkig.' Ich bemerkte zwei. Wölkenfchichten *);
Die obere Ichien ein gleichförmiger Wolken-Schleier
XU feyn; unter diefem fchwebten lofe flockige
Cumuli^ lind ah einigen Stellen fchiienen grofse
Maflen zu demfelben hin gezogen zu werden und
an der Oberftache deflelben zu hängen, welches ei-
lten ungewöhnlich welligen Himmel bildete, der
*) Strata, Tagt Hr. Forfler; den N«in«zi Stratus befchränkt
Hr. Howard blos auf Nebel fchiebten, die an der £rd«
liegen ; die hier befcbriebnen Wolken wurde er wahrfcheio«
lieh eintn Cumuio e äirauu gtnaiuit habflp. Giik^
C 74 i .
immer dichter wurde. Ungefähr um halb g JJht
hörte ich einen einzigen Donnerfchlag, gleich dem
Knall einer grofsen m^taUpen Kanone, und etwa
ao Minuten darauf :2t Tolche Schläge , einen fchoell
hinter debi ander-o , unmittelbar yon einem langen
und lauten Rollen begleitet« Das Gewitter kam
nun fehrifcbnell herauf in einer Richtung , welche
dem untern Windliricb beinahe gerade entgegen
war, mit heftigem Regen, Donner und Blitz. Ab
das Ge\yitter aufgehört hatte, Tab man Wieder C^
muli unter einer zufammenha'ngenden Wolken*
fchicht hinfegeln; einige ron diefen waren lofe
Flocken, andre. grobe gut begränste Maflen. Sie
Terloren üch allroählig in die obere Schicht; der
Siimmel wurde wieder fchwarz, und es fing wieder
an zu donnern, zu blitzen und zu regnen*
Während des Gewitters hörte ich , aufser dem
Rollen des Donners, eine andre einzelne laute Exf-
plofion, welche klang wie der hohle Knall eines
Mörfers , und welchem ein febr lebhafter Blitz vor-
herging. Ich führe dielen Umftand an, weil ich oSt
während Gewitter zwei febr unähnliche Arten von
Donner gehört habe. Die eine iii ein langes HoU
len , das während feiner Dauer immer lauter wird.
Die andre ift eine laute und fcharfe Explofion von
kurzer Dauer, und oft ein einziger Knall, wie ein
Kanonenfchufs. Der Blitz, der diefem letzteren
Vorhergeht, ift gewöhnlich lebhaft und Unglück
bringend , und fährt geradlinig in die Erde herab,
oder auf einen harTorragenden G^enftand zu, als
[ 75 ]
avf'hohe Blume, ThOrme u. f. f« So oft ei eio«
fchllgt, fcheint ein Donner diefer Art auf den Blits
Bn folgen. Hr. ran Mona fchreibt den erOea
einem Entzünden Ton Knallgaa, letsteren dem £nt«
weidien der £lectricität aus einer geladnen Wolke
n *). Beim Einfcblagen fcheint auf den- Blitz in
der Regel ein Donner leuterer Art zn folgen. Die
Veriinderungen dea Windes in der niedern Luft
mr Gewitterseit , und der diefen entgegengefetzte
Wind in den höbern Luftregionen , lauen lieb am
betten durch kleine Luftbille erforfcben. Ich habe
häufig mehrere fieigen lalTen, und fie durch yer*
Cchiedne LuftftrÖme fortbewegt gefehn»
s) Bemerkungen hei einem Regen.
Der i8* Mai 1811 war ein itiUer und warmer Tag ;
am Nachmittage bemerkte ich mehrere Wolken«
Hodificationen in yerfchiednen Höhen am Himmel
serftreut. An einige Stellen ßanden deutliche
Cirro^Stratus: an andern zeigte lieh eine Neigung
tu Cirro^Cumulus^nrügen Anhäufungen 9 indem
*) Jeder gtaa nabe entgehende Doaaer liCit (ich nur wie Bn
Knall hören ; entfernte Donnerfcblage find immer mit Reif
len Terbnnden. Daft es in der Atmorphiüre kein Wefliir.
llofiFgit bleibend giebt, iß durch die Verfuche der Uenea
▼cm Humboldt und Gay-LuiTac hinlänglich dargethaa^
und daft, während eine Wolke mit Electricität geladea
iil, in ihr Wallerlioßgis durch WaHerserfetsung fich bik
den könne t iß doich keinen «inaigeii Verittch- naicbfi»
Q.
C 76 3
ficii die Cumuli verdichteten, und Wolken -Fa fem
ihre Gipfel durchkreuzten, wodurch Cumulo^tra^
tus entAanden, welche am Horizonte majeftätitdi
fianden, Bergien'gleieh, mit riefenmärsigen SpieCiea
in ihten Gipfeln.. An andern Stellen fchien der
Pf ocefs der Nimbific€Uion fchnell vor fich zu gebs^
«ind liel» fich^ Donner aus der Entfiernung hSnsii.
Gegen 6 Uhr zeigte fich der Himmel unter der her-
«biieig^nden Sonne durch die Wolken von e^nec
imngewöjinlichen bräunlichen Farbe. Späterhin'
wurdeb die Wolkenberge am Horizonte dunkel^
b)au lobiit: vergoldeten Rändern, und Heerden von
Cumulus zogen mit dem Wihd, und warfen dun«
kel gefärbtes Licht zurück. Zuletzt verloren alle
iWolken die Charaktere , welche ihre Modiiicatio«*
nen unterl'cjiiedvn, und wurden eine ;didite MsiSe^
'^ffwjiffAi Regeln ergoflen, welcher die/Macht über
iuihifi.t^- Am i^tc^n regnete es desn ganzen Morgen;
l^iegen .Abend klärte der Himnjel (ich zwar auf, die
;Kttramoienhängende Wolkenfchicht beftand aber
Iprtdauernd y obgleich der Wind Ilark aus Norden
blies. Früii Morgeils am :ftoßen verdunkelte noch
diefelbe gleichförmige Wolkenfchicht den Himmel ;
ab aber der Tag fortfchritt, brach fie, und es fchien
did.W dichte Schicht des Nimbus Cell wieder in die
Verfchiednen einz.elnen Wolken -ModificatioQen zu
aertheilen^ durch deren Zufammentreten fie ent*
fanden war. Ein Theil liieg in höhere, verhält-
OilsmälVg minder .W)n4ige Gegenden hinauf, und
bildete Cirro* Cumulus ß die an einigen Stellen
C 77 3
Reihen (Schwaden') Heu glichen« an andern ausklei«
aen runden, verfchieden geftalteten Wölkchen und
arro-Stratus befta'nd.en, die jeder aus flarhen Schich-
ten dünnen Dunftes mit gezähnten Händern oder
ans Streifen zufammengeretzt waren. Andre Theila
des fiimbus ra4[vken herab, und trii'ben in einer
niedrigeren ilegion als eine^Heerde Haufenwolken
(Cumulus) bei iUrkem Winde hinter einander her.
Der Tag wurde fehr fchön. Am Abend fchienen
lieh die unterfchiedenen Modiiicationen wiederum
in einen allgemeinen Nebel verloren zu haben^
der die Lu£( ianfiillte und, als es dunkler wurde,
fehr TOth errchien^ und fich an einigen Stellen
verdickte ,1 welche wiederum zu dichten ß/imbis
wurden, aus denen lebhafte Blitze drangen. Ge-
witter dauerten die ganze Macht hindurch fort.
Dafs am fcfadnen Theile des Tages die Wbl*
kenmafle fichtlicrh abnahm, ift ein Beweis,- data
ab die Nimbus-Schicht welche Morgens den Hirn«
mel bedeckte, fich wieder in die verfchiedenen
iWolken • Modificationen trennte und zertheilte,
dnrcrh deren Zufammenfallen Ge vorher entAanden
war, die Luft einen^ groben Theil diefer Wolken»
mafle abforbirt haben* mufs. Diefe Vermuthung
wurde durch die grofse Diirchlichtigkeit , welche
die Luft, und die dunkelblaue Farbe, welche der
Himmel zwifchen den einzelnen fich trennenden
Wolken hatten , beftätigt.
.1
C 7« }
3) BemäFfftungen an einer Ds Luiffihen
trocknen Säule» i
Clapton, Hackney, d. i8* Man igli*
— — Die De LucTche trockne Siule iiCl
Ihren LePern bekannt. Einer meiner Verwandtet!
. hatte zu WalthamfioYf das Pendel zwilchen der
4- und ^~- -Kugel mehrere Monate lang in un-
terbrochnem regelmafsigem Schwingen gefeho«
Am 4* September i8io fing es an fehr unregel«
ikiSföig und in langen ' Zwifchenzeiten zu fehwin-
gen; diefe hielt an bis zum i6* October, und dana
ttand es ganz (Hit Während diefefr Periode un*
regelmäfsigen Schwingens herrfchte eine ganz be»
fondere Witterung: Harke Oflwinde, fehr helle
Nächte mit vielen Sternfchnuppen , fo ausneh*
mende Trockenheit in der Luft, dafs das Hygro«
meter unnütz wurde, und verfdiieden und vieU
,£ach geftaltete FaCer^ Wolken (Cirri) und Cirrom^
Stratusp auf die nicht » wie gewöhnlich, Regeo
folgte. Am i6. Octbr« trat aufs Neue eine merk-
würdige Veränderung der Witterung ein; liafker
Südwind, und vorherrfchende Neigung, gefleckte
Cirro-Strat US -Wolken zu bilden, kündigten her-
annahenden Regen an. . Er trat in der Nacht ein,
und das regnigte Wetter dauerte mehrere Wo^
chen lang. Ungerähr vor einer Woche trat die
nämliche Witterung wieder ein, welche vom ^letk
September bis i6. October geherrfcht hatte, aus-
nehmende Trockenheit der Luft| heftiger Oilwind,
>i
Nachts Sterarcbnuppen, und dieCelbe Art von Fa«
fer- Wolken, welche offenbar eine grobe Störung
in dem electrirchen Zuftande der Atmorphäre an«
■«•igt; und das Pendel der De Luc*Jchen Säule
(ft, nachdem es Jehr unregelmä/sig eine fVoch^
i^^ß gefchwungen haue^ wieder zum völligen
Still/lehn gekommen. Es fcheint allb wirklich,
ein Zulaoinienbang iwifcben dem electrijchen Zv^
Aande der Luft, den die erwähnten UmAände an«
zeigen, und zwifchen den Erfcbeinuogen an Hrn«
De Luc^a trockner Säule und dem Schwingen
de$ Pendela derfelben Statt zu finden«
D. S. Es ift merkwürdig, dafs fich jetzt das
Wetter wieder völlig verändert bat. Als ich die-
len Morgen außland^ bemerkte ich durch den
Nebel , der die Erde bedeckt, den Cirro - Cumu^
hu; das Hygrometer zeigt Zunahme von Feuch«
tigkeit in der Luft*, und das Pendel in Hrn. De
Imc's Säule fckmngt wieder * zwar lang/am,
do^ regelmäßig.
>.
C *» ]
l > | H ■ I 11 I ■■■ ■■ I raai 11 ( ■ ■ [ '^ i !■
ITT ' • '
lieber einen ir^ Vorfchlag gebrachten BlUzableiief.
an dem Domthurme in Paderborn;
6!n Gutachten 9 abgefordert^ darch ein hohes königL'
preuls. Civil-Gouvernement zwiTchen Werer u. Rheüt^ -
von
BoDDEy Prof. d. Chem. u. MedicRath zu Muoffer.
-■ ■ . .: . ' _ ,
Eihe ich das- Ton mir geforderte Gutachten über
den erwähnten Blitzableiter gebe, will ich im AU*
gemeinen erörterüi worauf es bei Blitzableitern aiu
kömmt, und aus der Natur der Electricität Gefetze.
für die Anlegung derfelben überhaupt ableiten, um
Ce dann auf den in Paderborn anzulegenden Blitz«
ableiter anzuwenden.
^ Dafs der Blitz ficb bei Gewittern nicht, ^o wie
manche Phy fiker es lange geglaubt haben und poch
glauben, in willkUhrliche Fefleln legen lalle, davon
bat er uns fchon viele, meillens unbeachtete, auch
wohl Übel verliandene Beweife gegeben , und einen
folchen noch am ii. Januar d. J. , in unferer Nähe^
(in Düfleldorf und Dortmund,) veriiändlich genug
wiederholt *)•
*) An beiden Orten traf der BJiu am ii. Januar d. J. Gebaa«
de , die mit Blitzableitern verfehen waren : in DuITeldorf
den Blitzableiter am Lambertithurm , in Dortmund den auf
dem Reinoldithurm , und zündete. B, (Man rergi. das
Yorhergehende Stück dieler A^uialen. G.)
t 8« 3
Die Erfthmng mufii es lehren , ob , mit dem.
wiflesoTchaftlicben^Fortrcbreiten, die Kund ea in der
Anlegung der Blitsableiter fo weit bringen werde»
dab wir ein unbedingtes Zutrauen «u ihnen hegen
dürfen; oder ob wir den kUhnen Gedanken des
Terewigten Franklin, den Bliu der Erde fried-
lich su£uleiten , in einigen Verhältoiflen als. prak-
tifch unausführbar aufgeben, ja wohl gar als ge-
fihrlich Terwerfen qiüflen.
Die Natiir der Electricitat iß Bntsweiung; nur
in diefer erfcheint fie, oder wenn man lieber willy
£e erfcheint in »wei entgegengefetaten Polen , de-
ren- einer, bei Gewittern, die mit der £rde in
Wecbfelwirkung Ildien, in der Atmofphäre, und
der andre in der Erde^ oder in einem Stellvertreter
derfelben liegt, gleich zwei entgegengeletztien Kräf«
ten,. die mi( Moth wendigkeit . auf dem kUrzellen
Wege nach Einigung und Ausgleichung llrebeni
und deren Indi£Ferenzpunct zwü'cben beiden Polen
in der Mitte liegt.
Zwei entgegenfirebende Kräfte bellimmen diä*
Richtung des Entgegeniirebens eben, fo gewjis , als
iwei Puncte eine gerade Linie beftimmen« Die
Richtung des electril'cben Entgegenßrebena.jß folg-
Üfih mit Nothwendigkeit gegeben*
■ in dftfii Augenblicke der Ausgleichung oder der
E^ntladung d»fi man fich die electrilche Spannung
iHri^wei-iPuncten, fils den Gränzen di^r Licbtbahn,
die dien Strahl bezeichnet, denken. Aber in der
^ Hn^ir^icbkeit ift es nichf fo. Die electrifche Span-
▲ansL d* PhyfiL fi. ^i. St. i« l, i8x5* St. 9. S
Htmg ift vielmehr in zwei entgegengefetzten "^chen
dderbell^ir Sphären befangen ; eril bei f^etre-
tei^r Säilag^eite erfolgt der Durchbrach «n den
Wenigfl; abftehendeii und beüleitenden Pnncteny
und die Mitbefangenheit* ergie&t fich- Ar AtlSgtei^
^ chüög öafch diefen Puncten^
• ' Oie electrifche Entzweiun]^, worin AimolpbArd
jonA firde befangen (ind; theilt Geh auch, nach deoi
Maafse der Leitungsfähigkeit Und Gapäcität, deä-
G^eüfiinden über der Ei^de mit« ' ErFofgt , ' nach
" gercfaehener^Mittbeilung, eme Entladung oderÄui^
gleichnng der electrifchen Entzweiung • ' fo erfofgt
dielelbe- ntcht ^k^s awifehen - Ätmofphä^e uud Erde,'
. lemdem^aucb'^^e Gegenftände über derielben üeh^
jnen Theil dalran nadi- der C^öüe d^ Mitbefah«
genfeyn.''' -- ■ ''''- ''^''^'^ • ' ' '^^ ' " »
- Afi'BUtisal>leitem' muffen fomit folgende Auf«
gaben^gelöß feyn. - -^ "■ •''
ii 'W. Dafa^ die Au^gleiehith^i^der Entladung zwf«
fchen Atmofphäre und Erde durch gute Leitet
• bcrwirkt; noch- mehr aber, • '
i *• dafci^orgebeugt werde dem electWfcKeri
^lAitbldfdngenfi^n der zu fcUUtzendte Gegenftändiä
über ' der ^rde. '
Ich habe bereits angeführt ^ dala die Riditinig
des EntgegMittebenü oder des electrififthen^Ströniet
in der Entzweiung gegeben -ift^däfs die ejtebtfiicii
entzweiten Kr&fte auf dend kürzeitetf WVge tiiscb £1«
nigung und Ausgleichung ftreben. Die Leitung ei^
nes electrilchen Stromes Ueht^laher ikur däiiii*ni
■ ' • ' ; -.1.1 :! ..^.j .j.:v ::ji.iÄi;'iA
£ 83 3
>■
«nrütten, wenn die Richtung des Entgegenlir^bens
mit der Richtung des Leiters zuraoiiuenfällt, oder
ijr^ni^ diefer eine folche Lage hat, dafs er jene Rieh«
tung.in Seitenrichtungen auflöfen kann.
Eine Conßruction wird das Gelagte anfchau«
licliei: machen. NN (Fig. i) ky eine electrifche
!;^Qlk^, TT die ihr gegenüberfiehende Erde.' NN
habe +£, fo hat TT nothwendig ein gleich gro-
Ises -»E, u^d die Richtung des Entgegen Arebeni
derineiden entzweiten Kräfte' +E und — £ itt einq
g^ade Linie. Sie kann keine andere [eyn , aU
j4ß; mit diefer muFs der Leiter zuüimmeQi*'
£dlen. Ich deute ihn an durch die Stange CjD.
Jede Kraft und Jede durch diefelbe gegebene
JlichtUDg läfst fich in Seitenkräfte und Seitenrich«
tnngen auflöfen; daher darf auch die gerade Rieh«
tangy^B^ (Figr»)» worin +E und — E entgegen-
fireben, in zwei Seitenrichtungen aufgelöft gedacht
werden, und ein auf der Stange CD^ als der Balis,
errichtetes, gleichfchenkliches Dreyeck CGD ge-
währt un3 in den Schenkeln CG und GD das Bild
C^Difs fchief abwärts gehenden Blitzableiters, woran'
die beiden Sphenkel , in Beziehung auf Leitung,
den nämlichen >yerth haben«
Zur Löfung der erlien Aufgabe : die Entladung
il?ifche/i Atmolphäre und Erde durch gute Leiter
lu bewirken, ergeben fich alfo folgende Regeln:
i. Man gebe den Blitzableitern eineliäge, die
. mit der Richtung des electrifchen EntgegenJftre-
bens znütmoienCpIlt 9 2Wifchen Wolke und Erde,
f «4 i
d. h. eine lothrechte. Und wo di^fe nicfat aima»
fubrbar iß^ gebe man
2« den fchiefen Ableitem fchiefe Zuleiter lUDU- *
ter den nämlichen Winkeln und in den bIid*
liehen Ebenen.
<
Daraus erhellet nun auch , , dals mehrere Ui^
lachen der Unzulänglichkeit unirer bisherigen Blits*
ableitet in der Art der Anlegung derfelben liegen^
fo fehr auch Sachrerßändige jedes Mal, bei ungiin«
fiigen Ereigniflen , bemüht geweien find, diefelbeii
in Neben -Verhaltniflen aufaufuchen, um fich nnd^
das Publikum wieder zu beruhigen. Strenge For«
fcher blieben aber doch bei den miihfam aufgefim«
■ «
denen Mängeln unbefriedigt *).
Die erfien von .Franklin in Vorfchrag ge«
brachten Blitzableiter waren fehr einfaclK; fie i^a-
ren fenkrebht, oder wichen doch nicht f^far vöü '
der fenkrechten Läge ab 9 und jede AuJffafngsßänge
hatte ihren Ableiten In der Folge aber wollte man
mit Wenigem Vieles thun; man gab zwei und meh-^''
reren AuflFangspuncten nur einen einzigen Ablei'^'
ter ; man verband die Auffangspuncte in allen fifti
ten von Richtungen mit einander und mit deiti Ab«'
leiter; und fand man an den Gebäuden HervofW
ragungen, fo bewaiFnete man diefelben mit Metall^
und war zufrieden, wenn man nur irgend eine Veiw
^ Schon Vor nusbreren Jahren habe ichdiefas in einer kleinen
Schrift t Grandciige cur Theorie der Blipiableiter. Mfiofier -
bei Friedr. Tbeifling iH09> theorKtircb entwickdt, und fli«
. in der- Natur der £lectricicäi. gffrhöpUen BeluiiptfuiMi
durch uiiiän|b«i« TtutttKhM aadfafriaUn* B%
f «5 3
. biodimg swifchen ihnen und dem Ableittr intmit*
fein konnte, unbekiimaieit, ob die Verbindung
^othrecfat, fchief abwärts^ fobüg oder wohl gar auf-
wärts ging,
Laflen wir uns nicht länger durch die leitende
j^enfchaft der Metalle irre fuhren. Sie ifi in ihren
Wirkungen nicht unbelchränkt, und kann die Rich-
tung der entgegen Areben den Kräfte blos modifici«
ren, nie vernichten* Und doch iß diefe Veraiju-
tbung in den meilten unferer Blitzableiter, ohne
dals man es Geh hat geliehen wollen , wirklich aus«
gefprochen , dadurch , dals man zwei in gerader
Richtung entgegenftrebende Kräfte durch wage-
rechte Leiter mit einander parallel leiten, oder
wohl gar, (indem man die leitende Verbindung
Über gröfsere oder geringere Erhabenheiten hin«
bog,) in ihrem Streben nach Ausgleichung von
aiander entfernen wollte.
Ich will fucben das Gefagte auch durch Con»
Aructipn zu ?erOnnlichen , und zwar in jenen For»
Ben der Blitzableiter,^ die am meiden gäng und
gebe find, und ?on Hemmer und Reimarus
Xelbß t oder doch , nach deren Mullern und Vor«
fcbriften, ron andern angelegt worden find. Dals
n^ln bei Anlegung der Blitzableiter ausgegangen ift
ton dßv irrigen Vorausfetzang , die thätige Kraft
by allein in der Wolke, nur Ton da her habe man
den electrifchen Strom zu erwarten , und der Erde
. oder dem Wafler zuzuleiten, — davon überzeugt uns
GpboA die oberflächliGhße Anficht dieler blitzabletter.
x
[ 86 ]
■ • ■ • • _
Der Blitzableiter mit feinem Auffangspundte
fey pjiBC, der yon j4 bis ß wagerecht läuft, öder
auch wohl über die Ei^hohung x hiogebögen ill, und
erfi bei B anfängt nach C abwärts zu gehen (Flg. ^'*
Im Umrifle ABCD liege das Gebäude/ welches'
durch den Blitzableiter pABC gefichett werden
roll; die Wolfaß NN fey +E, fo iß die ihr gegen,
.uberftebende Erde TT nothwendig «-E, und die
Richtung des Entgegenftrebens ift die lothrec6te
FD. Sobald die Eutzweiung zwifchen Atmofphäre
und Erde gefetzt ift, und endlich die Entladung
am Auffangspuncte p erfolgt, rückt auch — E ia
der Richtung DA hinauf, und dies um fo eher^
weil ein Gebäude in der Regel weniger Widerltand
leiftet, als die Luftfchicht zwifchen F und p. An
Leitung durch einen Blitzableiter folcher Art ift gair
nicht zu denken. Sollte -|- E von A bis B geleitet
werden, fo müfste auch — E in dem nämlichen
Maalse von D bis C fortrücken ; dazu ift aber kein
Grund vorhanden. Noch weniger kann -f- 1^ übler
die Erhöhung x geleitet, und in dem Streben nack
Einigung von der Gegenkraft «-E entfernt werden.
Es ift daher klar, dafs an Blitzableitern alle
Tlieile zwecklos find , die auüser der Richtung des
electrifchen Entgegenftrebens fallen, oder diefe
Richtung in Geh ganz vernichten» UeberflüIIIg und
täufchend find daher alle wagerechte Leiter in die.
fer Lage, fo lange das Entgegenftreben fen'krecht
iß. Die Spuren der Zerfiörung nach' einer Ent»
hätten uns dies fcbon von jieher lehren
^j^^
/'•^'V
t «y J
kSansB;' Unterfiicliai wirdiefelbea etiritt gcnaoei^
fo bnden wir immer, da£t der'Blits, So lange die
electrilbhe Eotzwc^iung ^wifchen Wolke iind Erd#
beiUnd, nie guten* Leitern in wagerecbter Lage g^
folgt iit; wohl aber, dals er folehe gewählt hat,
^e eine , wenn auch nur etwa« , abwäru gaieigt#
Lage hatten, T
Man hat fchon lange eine Wolcke und die ihr
gegen iiberftehende Erde, in fo weit fie (ich ik
electrilcher Entzweiung befinden, mit den Belegeil
einer KleiAifchen Flal'che yerglichen, und die Btit^
ebleiter als Auslader angefeben. Je mehr diefia
Vergleichung Beifall erhalten hat, delio aufFallen-
-der ill es, dafs das, was über Äuslader fo oft und
«fo richtig gefagt iü , fo wenig zu einer richtigerem
vAnlegung der Blitsableiter beigetragen bat. KeiA
■Experimentator, der mit ^er Electricitat bekannt
4&9 wird es wagen , dem Auslader einer grolsen
Batterie die «Form -und die Lage des Blitzableilert
pABC (Fig. a)' zu geben.
Bei fchief abwärts gehenden Blitzabieitern hat
man eben fo wenig die durch electrifche Entzweiung
gegebene Richtung des Entgegenftrebens im Auge
bebalten, Lafst uns auch bei dieler Form der Blitz«
ableiter (Fig. 3) annehmen, die Wolke NN habe
4-Ey und die gegenüberiiehende Erde TT — £, fo
jft die Richtung des Entgegenftrebens gegeben in
der Lothrechten FD. An diele fchliefsa fich an dte
BUtzableiter pABC , fo wie er an der Abdachung
ein^ Gebäudes von ^ bis ^ . fjphief abwärta , und
[ M 3
3ttil roh B bis C mehr oder wenige lothrecbt ia
die Ecde oder ins WalTer geht. Erfol|;t die EntUi-
duotg am Auffangspuncte p^ fo iMrd -f-E mit Notb»
wendigkeit in die Xchiefe Richtung AB gebrachtn
£>ie Neigung def Linie AB l'ey welche fie wolle, £»
können, von i^ an gerechnet wenigftena mehrere
Linien aus D nach AB gesogen werden, die kiirsw
find als A,ß ; es ift alfo in der fchief abwärts gehen-
den JElicbtung ^A weniger Widerfi^nd als in der
Diagonale AD. Aber fobald +E in die Richtui^
gtff abgelenkt wird 9 mu(s auch eben fo nothwen»
dig -- £, in -einem gleichen Streben nach Einigung^
Dune Richtung ändern. Diefe kann keine andere
luyni^ ak^ nach. der nämlichen Seite hiui die Rich-
tung -JPG. Wenn gleich 9 der befchleunigten Be^
wegung wegen 9 die Seitenrichtung des — E, hier
i96 9 keine gerade Linie feyn kann:, fo iß doch
d^rlndifferenzpunct des Entgegenftrebeos der bei-
den entzweiten Kräfte im Durchlbhuittpuacte der
beiden Seitenrichtungen, in O. Man glaubte -f £
durch B und C zur Erde herableiten zu können ;
aber dann rnüiste -^E im gleichen Maa&e föhlig
yqnD bis C fortgerUckt werden; und dazu ift wie-
der kein Grund vorhanden»
Nach diefer Äbfchweifiing, welche mir näthig
fchieb, kehre ich zuriick zu der zweiten der
oben äufgeftelken Forderungen, nämlich, dafs dem
^ctrilchen Mitbefahgenfejrn vorgebeugt werden
foUe. Ift ein Gegenfiand über der Erde, z. B ein
GrebäiKie, nach dem UMÜie feiner Leitnngafahigkeii
t «9 ]
And CafMidtit in der Enttweiung initl>«fang«n, fo
und unfefe kÜDfilicbßen Bliuablmter nicht m«^r
am Stande y das Gebäude vor Thailnabme an der
Entladung zu fchiitzen. Sie dienen dann höcbftena
nur zur Auagleicbung der electrifcben Spannung,
•in to weit diefe noch zwifcben Wollie und Erde fttr
-fich beftebt; wobei aber offenbar das Gebäude,
nach der Grölse des Mitbefangenfeyns» einer TheiJ»
jMhme an Entladung blosgeßellt bleibt«
Hi^r kömmt noch -ein mislicher Umßand in
Betracht. Ein in electrifcher Entzweiung mitbei»
fangenes Xjrebäude hat in feinen Theilen meillena
eine ungleiche Leitüngsfahigkeit, Die dadurch
liöthwendig gewordene ungleiche Vertheilung der
Electricität yerurfacht fomit auch in dem Gebäude
felbft bei einer Entladung theilweife Ausgleichna»
gen, die fowbhl dem Gebäude als deJQen Bewohnern
gefährlich werden können.
Es ergiebt fich alfo von felbft , dafs , wenn wir
durch Blitzableiter Schutz bewirken wollen , wir
diefelben fo anlegen muffen , dals der ganze der
Erde zugekehrte Pol der electrifchen Spannung, ,
durch Zuleiter yon unten her, heraufgeriickt werde^
fo dals der Indifferenzpunct des Entgegenftrebena
über dem Gebäude, zwirchen dem äufserAen Pole
des Zuleiters und der electrifcben Wolke . hervor-P -
trete. Unfern fogenannten Blitzableiter milflen
wahre Stellvertreter der Erde und der zu fcbiitzenF»
den Gebäude werden«
[ 9»i 3
■r" . Ein CebSüde ganz dem eleotrifcben Mitbefan*
'l^enrpyh zu ^ni sieben, und durch gute Leiter Ver-
treteo-zu Uflen, gekört Mafireitig zu den fchwie-
iigliien Auf^abeB' in der Blitzableitungskunß , anf
deren völlige Löfung wir in der Anwendung wohl
Verzicht leißen dürfen. Das Ideal können wir
nicht erreichen, wir miiflen uns mit einer Anni«
&ening begnUgeq, und zufrieden fejn, wenn durch
gut«^ Leiter von unten her der electrifchen Spao^
arung in Qebäüden fo .weit yorgebeugt^.wird , da£i
i>e^ einer Entladung keine gefahrlichen Durch»
briicfae in denfelben entfiehen können«
«:. : ; Ueber die Anzahl und Gapadtät der zu jenem
Zwecke nö^higen. Zuleiter von unten her ^ mul's die
JErfährung entfcheiden. £s darf aber als wahr .ani»
genommen werden: dafs mit der Anzahl zweck«
^f^älsig angelegter Zuleiter die Sicherheit wachfe.
Bei Anlegung vieler unirer bisherigen Blitzab»
■leiter bewaffnete man an Gebäuden alle Ecken und
{lervorragungen mit Metall. War durch ein frü-
heres ^infchlagen der Weg, den der electrifche
Strom genommen hatte y bekannt , fo liefs man an
'diefer Stelle einen Abieiter herunter geben, u. f. w«
DaGi'an den Ecken und Spitzen der Gebäude die
meillen Entladungen erfolgen, lehrt die Erfahrung;
eben fo richtig giebt uns auch, in den meülen Fäl-
len , äer einmal vom electrifchen Strome gewählte
vV'ieg (lie beftleitende Stelle zu erkennen. Lafst
uns daher an einem mittel mäCsigen Gebäude die
Ecken und früheihin getroffenen Stellen mit Zu«
t 9« 5
leitete VöÄ vrnt^n her verfehen. Bei gröGieren Ge^
bäuden Verden Wir 'leicht veranlalst werden ^ meli»
rere ^ufeiter anzubringen.
'Ueberbäupt dürfen. wir et fchon als eine wcü
^ Tentliche" VerbelTerung ' der Blitzabieiter anfeheü^
wenn wir der ErdCpite jene Sorgfalt fchenken, die
man'bi^htt* der Luftfeite meittens -mit Verfchweii^
tdüngf ^üg^Wdddt hat; wenn wir bei Anlegung der
ZulekerVon' den- oben abgeleiteten Regeln nicht
mehr, als die Verhältnifle es fordern mochten, ab»
^ehen; ünd^wemi wir endlich, damit die Entladung
Ton einem Puncte aus gefchehe , alle Zuleiter obea
' in leitende Verbindung fetzen.
Ob wir auf diefem Wege wahre Stellvertreter
-der Gebäude erhalten , und durch fi^ alle g^abiv
liehe Durchbrüche in denfelben verhüten werden^
darüber .mögen unfere Nachkommen in [o viel Jäh»
ren , ■ als wir gebraucht haben , um die Unzuläng-
lichkeit unferer bisherigen Blitzableiter zu erken-
nen,, nach Erfahrungen entfcheiden.
Mach diefer Vorausfchickung halte ich .den für
den Domthurm. in Paderborn (Fig. 4) in Vorfchlag
gebrachten Blitzableiter für unzulänglich *). £$
Xieht.nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu er«
warten, dais ein einziger in die Erde gefenkter
*) Die Crnncißaclie des Domthurmes zu Paderborn ift em
Viereck, deflen Seiten 34 bi* 3^ Scbuh halten. Di« in
VorfchUf; gebrachte SicherungsanAalt iß durch lange ab-
gefetzte Striche angedeutet ; die von mir nöthig erachteten
Veränderungen und Zulätze habe ich dagegen durck pan*
etirte Linien btasidiBf t* B.
t ^f1
i 9« 1
fCtipCerftreifen den der Erde ^(ugekefaiteii Pol der
fiectrirchea Eotzweiung. über den /Tb urm heraiif.
leiten, dadurch dem electrifchen Mitbefangenleyn
in.«^iaem i'o geraum igen Gebäude vorbeugen, und^
jffi Fall einer Entladung, die Tbeilnahme an detw
ieibea verhüten werde.
-: £r ilt« wie alle unfere Blitzableiter, nur anf «•
nen einfeitig^n Strom von oben her berechnet, dm
iM.doch in der^atur der Electricitat Hegt, d|t& er
nicht Binl'eitig leyn kann.
Oi^ über dem Forße nach den GiebelfpittMi
- föhKg gehehden Kupferftreifen'find in diefer Lag^
zwecklos , fo lange fie nicht befler mit' der Erde in
^ leitende Verbii>d7ung gefetzt werden. Die um dea
Rand. des Fufses des kleinen, auf dem Dache rei«
tendea-Thürmchens gezogenen Kupferfireifen kön«
Ben nie einigen leitenden Werth erhalten , weil üe
. ia ihrer Lage jede mögliche Richtung eines electri»
ichen Entgegenßrebens in Geh viPrnifhtbn.
Wenn der Blitzableiter das leißet,' was er lei«'
jliefn Toll, wenn er die-£ntzWeiung zwiGchen Atmo«
'l^bkre und Erde ausgleicht, und dadurch dem
electrirchen MitbeFahgenleyn uttd der Theilnahme
an Entladung im Thurme vorbeugt, fo ift kein Ab^
Ipriing zu den Zeigerftangen der Uhr zu befürchten,
die. Abieiter oder Zuleiter inögen nahe oder fern
bei jenen Stangen vorbeigehen.
Um einen foichen Grad des Schutzes wahr«
fcheiühch «u erzwiügeni raUie ich:
t 95 ]
i) An der weftlicben Seite des Thnrmea einen
Kupferftreifen anzulegen, wie er in der Zeichniiog
angedeutet iß ;
■ .1 ,1
2) gleich den auf dem Forße angedeuteteii
lÖhligen Kupfedireifen , die Ränder der üiebel^r
Abdachung , von den Giebelfpitzen an^ mit Metatt
ztx belegen 9 und ewilchen diefen Belegen und det
Erde eine Leitung, durch vier an den Ecken däl
Thurmes errichteten Zuleitern , von unten l^er zu
Termitteln;
3) an der Iiidlichen und nördlichen Seite, a^
dem'Mittelpuncie der Grundlinie jeder Seit^nBächq
nach den Ecken hin,' Letter unter einem baU>i9||
flechten ubdf darüber anzulf^gen^ und mit deii'Leii
tehn an den Ecken zu verbinden; und anPähülitttir
^Weife die metanifchen Beleg^ deis Dachrückeni
durch fchiete Zuleiter mit dem Hauptleiter' in lei^
tende Verbindung zu fetzen*
4) Wenn zuleut durch Spuren der Zerliöcunf
der Weg bekannt geworden iii, den der Strom an
ti. Januar d. J.. genommen bat', auch dielen Fin»
{erzeig der belfern Leitung idicht zu überiehn^
, Münßer^ d. i8.Jun.z8i5. . ^ Bodde»
ifachfohriff d^s Prof. Ciliare.
Aufgefordert von Hm. Prof. Bodde, feine Theo*
rie der Blitzableiter zu prüfen , glaube ich feinem F.ifer
für die Wahrheit, welchen der v(»rßeh^ nde AuiTatt,
und t^ß GrujQdzu£# zur Theoiüe det . BUü^bleiter^'
C g4 ]t
Bfünffer i8oq> 84 S. 8. anf eine ehrezurolle Art .henr*
l^undeny — und nicht minder dem grofsen Int^refla
des GegenltHnd'S für die bürgerliche Gefelirchafty —
es fchuldjg zu feyn^ wenn auch nicht diefer AufiFor-
derung Telbß nachziikotfimen, doch wenig/iens hier die
Gründe anzugeben^ warum ich mit dem Hm. VerfalTer
nicht in allcA Grundfatven und in der^n Anwendung
ubereinliimme, £0 beachtungswerth auch« vieles iß, wor^
fiuf er aufmerkfam macht.
. , Der Bfgriff der Electricität, von welchem Hei?;
JProf. Bodde ausgeht: ^^Entzweiung, die auf dem' kür-,
y^zeßen Wege nach Einigung und Ausgleichung gleich
^wei entgt'geilgereftt^ti Kräften ßrebt , und deren In-
iidifferenzpunkt zwifchen beiden Polen in der Mitte
fjH^gtf S.'Si)** fcbeint mir die Sache nicht zu er-
Ichöpfen> vielmehr der Betrachtung den Punkt zu ent-r
IEiehT*n, auf welchen es bauptfüchlich ankömmt. Bei
unrerii Verfuchen mit electrifchen Ladungen gefchieht
die. Ausgleichung nicht' auf dem kürzeßen Wege, fon«
clern immer auf dem "Wege des mindifßen WldeffiaiiA
des, und auf diefen Widerßand hat ohrie Vergleich
ib^hr Einflufs das LeptHngs-^f^enftif^^üi^ dA» Zwifchen*
tkamif als die Äir/r-se des Wegs. . -^
.■'\ Zwar bemerkt der Hr. Verf., „d^r Durchbnidl
erfolge an den wen ig(l^ abziehenden^ und beßleitenden
Punkten 'S.öz);" aber diefer AuscJruck würde fchidP
ieyh» follte er daßelbe fagv^n. Dafs er diefes aber a^ich
nicht foll, beweiß die balddaranf folgende Behauptung:
jidafs die Richtung des Entgegenßrebens oder des eiectri-
i^fchen Strome ln3d»-r Rptzyveiung ge^l?e» jify/f ufnd zwar
durch den kürzeßen, Weg , und dafs man ,|die Leitung
i^eines electrifchen Stroms daher nur dann erwarten
/^dürfe, wenn die Richtung des Entgegenßrebens mit der
f^chtung des Leiters zuiammenfalle/' oder wenn fie
üch in aw«i Bichtmigeii' serlegen laße; von denftti SÜb*
l «5 J
idn« die -dfit Leitar» Tey ('S•8?^ Hr;Pröf.Boddefolj{eit
darans, dafs, weil die Richtahg des £ntgegenftr^b^lls
bei dem Gefritier die fenkrechte iA ^ horizcntali* ; fd
.wie auf- und abwäits fteigende Theile vom BlitzableiM
ter den Blitz nicht leiten können — (>>an Leitung
durch einen Blitzableiter folcher Art^Tagt W S. 86^ lA
far nicht ztt -denken/')
' Diefe Folgerungen wurden Fehr richtig Teyn, war«
mit dem Begriff einer Entzweiung äUes beiider eleetii«
fcbeh Ladung abgemacbt. Aber et fcheint mir hfeJB
|[erade auf das anzukonlmen, was dieC^ Entzweiung
cur electrifchen, macht; und dabei das der Electric»»
tat fiigentfaumlicbe fich ganz befonders durch did El«»
genfchaft der Körper zu cfaarakteiifiren» der Verbra6
fang der Electricität längs ihrer OberHäche oder durch
lieh hindurch mit ausnehmend .verfchiedener -Kraft zu
widerAefan. Auf diele Kraft fcheint es mir' di^ber hier
faauptfachlich anzukommen; fie hki aber -Herr Pro£
Bodde bei feinen Betrachtungen gans^ wie es mir
idUucht, vemachläfljgt. •
Wenn es S.83 beifst: -^^Zur Löfung* der erfieti
^^Aufgabe: die Entladung zwifcheii Atmfofphjfre imcl
^^Erde durch gute Leiter tu 4>ewirkeil^ ergeben- fich
9,folgende Hegeln etc. ^'^ fo feheiht mir diefes eine
andre Aufgabe zu (isyn, als die tter »BlitsaUeitung zur
Sicherung eines 'Gebäudes gegen eine« eleljtri(che fint^
ladung ^ welche ihre Richtung äiif darGebäude nimmtL
Die erAe der angegebnen Regeln: Iki/ireokie Lage^
halte ich aus dem angeführten Grunde ^ für' nichia
NothwendigisSy obgleich für etwaa^ Jämpfeblenswerthefi
wo man Üe haben kann ; die zweite Regel aber: »»dail
^^fcbiefen MileitefnJckie/eZM4eüar unter den namlicheii'
^y'Winkeln [^welchen?] und in den nämlichen Ebnen zii
»^eben/^ für ni<:^ht' gegründet Dagegen fch 4 im mir. die
t 96 1
im IMtrAli von hinlafiglicher Capttitat, aus «Iner f^%
gut. leitenden Körpecan beüebend^ voa dem . faochften
Pnncte und den vorrpringenden Ecken und Schärfen
des Gebäudes bis in die Erde lierab , und Abwefenheil
aller anders ähnlichen partiellen Leitungen in oder aii
dem. Gebäude» durchweiche ein Theil des Emladuugii
fchlags zum Abrpringen von der Hauptleitung befiinunt
wtrden konnte.. Nach . diefer Regel ToU jeder un&er
bisherigen guten Bbtzableiter angelegt. feyn, tindifi«r
dhtUiSß fo kann iicb ihn. nicht für unzulänglich halMi«
60 insbefondre nicht den für den Dpmthumi vonP«^
derbom in Vorfchlag gebrachten^ in Fig. 4 mit punctixi?
ten Linien. angedeuteten Blitzableiter (S: 91,), deridie^
fini Forderungen -ganz gut zu entfpreGhen fcbeint. Wiet
wohl ich recht gern zugebe» dafs Herrn* Prof. Bodde*«
YorTchläge, wenn .doppelt b hohe Koften nicht in Adt
fchlag kommen» den.Vc^ng verdienen» foUten wir auch
ieinen Gründen nicht dUrcbgehends beipälchten können;
„..., Ujeberali äuJaert ilcfa bei einer: electrifchen Ladua|[
in den beiden entgegengefeut - geladenen Flächen Bf^
ßreben zur Aui^^ichung, (man erlaube mir liier die»
feUi Ausdruck»}, und. nach allen Richtungen hin\ßrebenL
die beiden Electricitäten zu entweichen. Die Durch*
bcechung gefchieht endlich an der Stelle und auf deiqi
Wege des mindeften Widerllandes» oder an mehrerejt
Stellen und auf mehreren folchen Wegen zugleidb^
wenn diefe im Widerfiande von einander nicht, lehf
yerfchieden find* Dabei folgt aber der Entladuagi*
RrDOft den Metallen <den beßen Leitern» mit denen yüf
ea zn tbun zu haben püegen) willig nach allen Richr
tungen» horizontal und auf* und abwärts , ifi nur auf
dem ganzen Wege derWiderfiand zufaipmengctnommeil
fehr viel kleiner, als auf jedem andern Wege.. Dnf
teigt äcb bei unfern elecrri£chen Verfiichen täglich;
und Utk bti jedma BlitafieUag , dnr dniiGtbind» tn£^
C 97. }
9%
99
finden wir, dafs der Blitz horizontalen Dratben lange
Decken bis auf bedeutende Weiten gefolgt iß. Je kur-
zer^ unter übrigens gleichen Umiländen, ein Leir^r il^
defio beller lA die Leitung, und nur deshalb, Ichfint
es , fey die fenkrechte Lage des Blitzableiters jeder an-
dern vorzuziehn.
Hr. Prof. Bodde macht an die Blitzableiter noch
iBiiifii zweite Anforderung : f^en Toll durch lie dem '«lec^
^^trifchen Mitbefangenleyn v orgebeugt «<^ d. h. bewirkt
v^erdeil^ ^^daß das Gebäude nicht in der Entzweiui^g
mit befangen fey, weil fonfr unfere künßlichen Blitz-
ableiter ße vor Theilnahme an der Entladung nicht ia
fchützen vermögen ^^^ (S, 88^. £s mufs nach ihm
(S. 89) »,der ganze der Erde zugekehrte Pol der electri-
^^fchen Spann nng> durch Zuleiter von unten her, herauf*
^^gerückt werden, fo da(s der Indifferenzpunkt d^^B £nt^'
^ygegenßrebens über dem Gebäude hervortrete/* Et
iciheint mir indefs nicht, als wenn diefe Vorfieliung dem
«ntfpräche, was wir von dem electrifchen Entladu/igs*
fiphlage durch Verfuche wiiTen. III die Leitung von hin-
länglicher Capacitat, fo gefcbieht die Ausgleichung, fo
weit Geh diefe Leitung erfireckt^ nnfichtbar und Ge«^
fahrlos für alle benachbarte Körper; nur da, wo Nicht«
leiter zii durchbrechen find, finden die zerflörenden
Wirkungen der Entladung Statt; und iii diefes in dec
ganzen Ausdehnung ^des £ntladungsXiroms der Fall,
überall in ihm und nicht blos in dem fogenannten In-
differenzpunkte. Ein Drath z. B. von zu kleiner Ca*
}>acität, durch den man die Entladung hindurchfiihrt,
chmilzt nicht in dem fogenannten IndjfFereuzpunkte, fon-
dern in feiner ganzen Länge, und zerfiicbt bei einer ge-
wÜTen Stärke der Ladung ganz in gefchmoIzneKugelcben«
Irre ich mich dabeir nicht, fo beruht diefe zweite An-
forderung an die Blitzableiter auf einer der Natur der
Electricität nicht ganz entfprechenden Anficht, über
die es bei der Wichtigkeit der Sache zu WQnfchen iß,
von Hrn. Prof. Bodde noch mehreres zu hören.
Annal. d* Phyiik. B.51, Sl i. i. iSiS* St. 9«
t #» )
VI.
KoklM/aure ^ Gehah mehretet MinenUmtä mnt
Ahäljr/eäes Arrag'onitg
N^chdefo Herr Häujr gefbiidM hdtt», dalii die
KrjiUllgelbilt ^es Arragonits ron der de« kohlen«
faureti Kalkes wefbntlich Terfchiedeni und dur^
kein mö^liclii^ii öel'ekä der Öecrii^etA mit ihr auf
einerlei Typus 2uriickzufluiiren tey^ urtheilte er mit
Redht, beidä ^ilfstdii auch Gheinifch Terfchiedea
fejn. So Viele Cheöiiker lieh lüdlet^ auch itiit citer
AnalyfedesArragönits befchäftigt haben, fo konnte
dof^h keiner eine Toldlä Verrdiied^nb^it auflKtiden;
es fcheintf diefea fej dem Scharmnne des Herlii
^Stromeyer vorbehalten gewefed^ der in den
Atragoniten aus verfchiednen Ländern kohlenFan-
ren Strontian gefunden liaty aber keinen in dem
kohlenfauren Kalke.
Hr. H a uy hat mir diefe Entdeckung deS Hnm
Stromeyer und fein Verfahren vor ungefähr fecha
Monaten bekannt gemacht. Beim Wiederholen
fand ich keinen Strontian, weil ich nicht hin«
*) Frei aufgezogen aus dtn Annal. d4 ChimU Z>«6. 1814.
TOB Oilbcrt.
Nitglicb efttWlflR^tr(&ti Alkohol j^ttömihiw hat^*
Hr. La agier war glücklit^her. Als ^^ fein^ ReCuU^
täte der Verrattitnlunj^ dör Pl*ofeIforeki des Mureuor
ibiUheHte, hatte ith eben die gedruckte Abband^*
hibg dm Hrü. Sttomeje^ ^riiälten ^ und war sutü
swtsiträ Male mit yetgieichekiden Verlucheä über
dett Arragohit ubd andife kohle&laun^ Verbiiidiiii4^
ged betbhtftigti lieh gebe lA diefer ffbce die Aei^'
Ailtüte derfelbeih ^
^Eine [ati dem eineti Ende ett^tchünolsne und)
kl looe gleiche Theile eingetheilte Glasröhre wurd«
mit QueckClber gefüllt, [und Ü4t6gekebrt in ein Gi»*
£äfs mit Queckfitber gellellt;] ich brachte ein wenig
Saisläure, für jeden der folgenden Verfucbe gleidi;
TieJy [und dann die. darin aufaulofenden Körper]
^inein^ und maaft das kohlenfiiurie Gas, welche«
Geh bei dem Aiiflöfen derselben entwickelt« Dm
Mengen deiTelben waren folgende : v
■••
Raum ctes kohleA-
0«ilar-<ilM
.
ramen Gas
Auflöfep« *)
Kx^hlenfaurer Kalk
i67Tü;der£iBtheil.
16
Arragonit
164
»S'
1 Rohloifturer Barft
78
#
. i- ■
Köhlenfiiurer Strontian
ILO
iS
. Kohlenr. Kup£er v. ChdTy
1
Kupferblau
^s.£
■ 1
♦
Kupfergrün
724
—
!di habe üidit ncithig tu beinerk^^ diafs diefe Gas-
räume bei gleichem Druck und gleicher Warme ge«
*) Wat für Zeittlieile hier ^u verfiehd Imd , findf ich nicht
aogegtbsii« 0#/^«
*- ö^^ ■
[ loa 1
m^en worden find. Da ich die Rmnigrörse jedes
Theils der Eintheilun^' nicht kenne, fo kann ich diil
abfolute Menge der Kohlenfäure, welche fich aus je-'
dem diefer Körper entband, nicht geradezu angeben;
da aber 400 Gewichtstheiie kohlenfauten Mika ^S^
Gewichtstheile Kohlenßnre enthalten, wie die Che»
miker übereinftimmend annehioeQ«. fp erhalten wir
bifi^ädi in 100 Gewichtttheilen für den kohlenfau^
ren Baryt ai,8 und für den kohlenfauren Strontian
So^ Gewichutbeile Kohlenräure ; Mengen, welche
bis auf. I Hundertel mit denen . UbereinAimmeOp:
weldus (Uf ..Chemiker angeben *)•
Was d9is' kohlenfaure Kupfir betrifft | fo ent*
hilt hiernach in too Gewichtstheilen das Kupferbldn'
tob GhelTy 2Si und das Kupfergrün vonChefly tg|
oder ungefähr 20 Gewichtstheile Kohlenfäure ; wel*
dies nicht bedeutend von den Mengen abweicht^^
welche ich bei meiner Analjfe- diefer beiden natilfw
lichte kohlenfauren Kupfer auf andern Wegen ge-
funden hatte, nämlich »5 im Kupferblau und ai^
im Kupfergrün von ChelTy **). Es fcheint nunmehr
aifo ansgen^acbt a^ fejn, dals das Kupfergrün etwa
*) Hr. Vanqtielin Uf;t nirgends, dafs er von allen didta
kohlenfauren Körpern gliche Gewichteniengen genommam
habe ; aut diefer Rechnung erhellt aber, daCi das der Fall
gewefen fey, weil er fonfi nicht berechtigt Ceyn wurde^ aus
dem Verhältnifs der Räume des entbundnen Gas auf das
Verhaltnifs der Gewichte der Kohlenßure in löo Gewichts«
theilen des Körpers jeu fchliefsen. Gilb.
^*) Vergl. Hrn. Vauquelin*s Analyfe zweier Abarten kohlen^
. fsurenKupftrs?oaaieirjr,indtsf.ilnjisl. B,4S.5.io8l' Q.
i »« 3
^ Kohlenßar« weniger als das Kupfiarblca in ficb
fchlielst j und wahrfcheinlich beruht hierauf' ihre
Farben'- Verfchiedenheit. Gerade £o viel mehrWaC-
fer enthalt aber das letztere als das erßere , da ich
in beiden genau gleiche Menjjkn Metall gefunden
liabe. Sollte in dem Kupfergrün das WalTer die
Stelle der fehlenden Kohlenfaure vertreten?
Ich habe bei diefen-Verfnchen aus dem Au*
▼ergner Arragonit immer etwas weniger Kohlen«
faure als aus dem kohlenfauren Kalk erhalten, und
xwar nach einem Mittel aus 3 vergleichenden Ver-
fuchen um -f^ weniger« welches indefs ftir die Menge
kohlenCauren Strontians, wie ich fie in dem Au«
vergner Arragonite gefunden habe , eine zu grofae
Verfchiedenheit iff.
Merkwürdig ill es, dals diefe kohlenlauren Ver-
bindungen lieh in fo verlchicdnen Zeiten auflöfienii
welche weder ihren fpecif. Gewichten, noch ihrem
Gehalt an Bafis nach der Gröfse der Verwandtfchaft
derKohleoIaure zu ihren Bafen, (da diefe beim koh*
lenfauren Kalke und dem Arragonite fall Uberein-
ßimmen,) proportional find. Sollten fie von der
Härte abhängen , deren Verhältnifs noch nicht be-
Aimmt und Ichwer aruszumitteln ift? *) Von der
Gröfse der Oberfläche kann diefer Unterfchied in
*) Oder vielmehr von der VerfcbMei^eit ia der Cohäliim
überhaupt , von d«m fpecif. Gewichte det fich bildenden
falzfauren Salzes, deffen Adbäfion mit der kohlenCiuTMi
Verbindung, der Heftigkeit des Aufbraufens, der Wärmo«
Veränderung* der GröOie der Oberfläche u« d. m< iu£|Bii»
men genommea« Gi/A»
N
4fr Zeit nü^ «iiihltngw ; er ifk fiu Folge der Didi^
|i|;keit«ii diefcT l^örper. su gering, tiiefoqders . de
Uh bei de^ Verfitcftieii darauf gefebn h^be^ dafs die
Stü6ke der viBr/chiediieii Körper , mit denen fie an-
HetteUt ifirurden, eo^tirlei Gellalt baite».
Als ich ioo Gramme Auvergner Ärragonit ia
Salpeterfäüre aufgelöft, die Auflöfung bis zur Troc-
kenheit abgedampft, und den Rücklland mit fehr
dephlegmirtem Alkohol *) bebandelt hatte, behielt
ich I Gramm Rückliand, der in Wafler aufgeKifl
olStaedrifch kryilallifirte , pikant fchmeckte, und
Beim Trocknen yq an Gewicht verlor und undurch«
jichtig würde. Aufgelöft ip Wafler und mit baG«
Ichem kohlenfaurem Natron zerfetzt, gab er o,63
Gramme koblenfauren Strontian^ der in Salzfaure
aufgelöA nadelförmfge Kryßalle gab, die Geh in
Alkohol auflcilen hefsen , und diefen mit purpur«
farbner Flamme brennen machten. Der Ärragonit
aus Auvergne enthält alfo gewifs kohlenfauren
Strontian; ich habe aber daraus nicht mehr als
i Hundertel erharten. Hr. Stromeyer findet indefs
itx ihm 3, und in dem Bearner 4 Hundertel. Ifi
diefes möglich, ohne dafs ihre Eigenfchaften des*
halb verfchieden find, fo könnte auch wohl die
Dtrontian - Menge in zwei yerlchiednen Auvergner
Ariagoniten bedeutend ?on einander abweichen.
*) Alfo doch nicbt mit abfolut reinem, worin wahrrcbeinlich
der Grund liegt, dafs nicht mehr als i Procent Aückitand
'"'Wieb.* Gilb.
m
Kr. Laujj^ier^ von dem das Veffabren dtt Hm«
Stroipeyer in Fr^okrejch zuerft mit Erfolg wieder-
)iolt worden V hat die Men|;e des 6trontians in deqi
Arragonit aus Auvergi^e nicht angegeben. GeCetat
meine Analyr^ fey richtig , foUtc wohl | Hundertel
koblenfaiirer Strontian iü dem kohlenfauren Kalk«
eine fo grofse Vefsfchiedenheit hervorbringen kön-
nen ? Darüber mögep die Mathematiker entfchei»
den. Vor allen Dingen mUfste man aber wüTen, ob
der kohlenl'aure Strontian mit dem kohlenfauren
Kal^e chemifch in dem Arragonite yerbnnden| oder
t^Ius demfelben eingemengt ^t — ~ *—
vn.
Fernere Beiträge zur chemifchen und mineralo*
gifchen Kenrimi/s des Arragonits»
▼ o n d tu
Profelloren Stkomeyer und HAv^iiANir
in Gottingen *)• .
J[)ie Entdeckung des Gehalts ron koblenfaurem
Strontian in dem Arragonit, bemerkt Hr. Hausmann,
iA auch in mineralogilcher Beziehung fehr interef«
fant, als ein neuer Beleg für die Lehre von der Wir-
kung der fpecififchen Kryftallifationskraft und des
cbarakterifirenden BeAandtheils der MineralkÖrperi
*} Aosgexogen aus einer am 35. Man in der kön. Gel. der
Willf. gehalt. VorUL u. den Gott* gel. ^0«. Junias. G Hb.
und aTs ^in Beweis des noch von Mabehem befirit-
tenen Werthes der genaueren, niathematifcben Un-
tertucbung der Krydallifation und derStructur der
FofGlien. Dafs aber der kohlenfaure Strontian su
den wefentlichen BeAandtfaeilen des Ärragonits ge-
höre, ja fogar den charakterilirenden, Ki^flallira.
tion und Structur bedingendiF^n Beftandtheil dietes
FoIIils aüsmadie , wird durch jede neue beliätigen-
(de Analyfe einer an andern Orten vorkommenden
Abänderung diefes Foflils immer feAer begründet»
Die HH. Stromeyer und Hausmann ha-
ben daher aufs neue ^£er Abänderiungen vom Aita-
AOnit » erfierer in chemircher , letzterer in minera-
Jogifcher Hinächt unterrucht.
Die nierkwürdiglle darunter war ein Jläng^
Hoher Arragonit von der Blagodatskoi- Grube zu
JNerifchinsk in Sibirien , aus der Arch^ifchen
Schenkung in dem akademifchen Mufeum. Dici'er
Arragonit lA dünn- und gröfstentheils etwas aus-
einander-läufend-Aänglich abgefondert; die Länge
der einzelnen, zu derben Maßen verbundnen Stan«
|:eo beträgt an einigen Stücken beinahe 4 Zoll. An
den freien £nden fcheinen fieKrjAallirationsfläclien
gehabt zu haben 9 die aber verbrochen find. Der
Br^ch ift fehr charakteriAifch , unvollkommen
kleinjDQurchlich, einer Seits in das Unebne, andrer
Seits in das 3plittrige fich verlaufend und wenig
fettartig glänzend, von einem dem Perl mutterartigen
fich etwas hinneigendeif Glasglanze. Die einzelnen
dünnen Stangen lind l^albdurchAchtig, und bei
[ 105 J
3ardifallendein LidiU beinahe farbenloi, wogefven
aber die game M IdDTe eine unbeftimiDte, blaffe, grün«
Kefa- oder gelblich • graue Farbe zeigt. Die Häng«
liehen 9A allen werden hin und wieder der Quer«
fiäch von ochergelben Bändern not ocherbrauuen
Puncten durchfetzt, die bei genauerer Betrachtung
Von zerretatem Schwefelkies herzurOhren fcheinen.
die zweite Arragonit- Abänderung ift in dem B^
falte der merkwürdigen blauen Kuppe unweit Elch«
wege gefunden worden* Die dritte und vierte find
aus Böhmen und von dem Hm. Prof. Neu mann
in Prag mitgetheilt worden, nämlich ein dilnnftang«
lieber vom Tjchogauer Berge bei Außig, und ein
andrer aus der Trappformation im Ellbogner Kreife
bei JVahfch. Der ietzte ift fo diinnaänglich abge-
fondert, da||B man ihn auf de^ erfien Blick für ü^
ferig halten foUte, wodurch denn auch der fonftge-^
Wohnliche Glasglanz auf den Abfonderungsflächen
. dem Seidenglanze etwas genähert ifl: , daher diefer
Arragönit im Aeufseren gro&e Aehnlichkeit zeigt
mit manchem Cöleftin und manchem Faferkalk.
Nach Herrn Hausmannes Bemerkungen ifi
die Verfchiedenheit , welche im Aeufsern zwifchen
dem Arragonite und dem Kalhfpathe Statt findet,
fo beftimmt, dafs fich beide, auch wenn keine Kiy«
Itallifation zu erkennen ili, von einander unter«
fcheiden laflen« Der Kalkfpath verliert, felbft
wenn er Aänglich Ül, die ausgezeichnet fpäthig«
Textur nie ganz ; der Arragönit hat dagegen nur
Spuren von Blätterdurcbgängeo , aber einen deut«
C »06 1
fidlen , kleUi^pMfGblicben , ii| dM Ufiebne, rdten^
ia <ld$ Splitfrig^ Üph yerlaufepdeii i'^rucb 9 Ton ei^
^^ dem GUftgl^nsß mehr oder weniger lieh |iä-
lierfidra lßßUg\^^9ß. Bei cj^m Kalkfpa^he gelingt ea^
^egeu der aH3gf^iE;eipbiiet fpätliigeD Teiptur , höchll
(^Ifen , ^iq?n W4t?f ^A £ri][cb i^u erbalteiB , der daoa
[ihfigeiia vollfcoomiei^ murcblicb uod gU«gläqaen4
iß. Auch in 4^v gan^ep Bildui^ zeigen Arragoiyt
und ^^Ifc den pierfcwiirdigen Unterrchied, da(s der
^greg^Ui^ftand d^ ^rfieren, Jb weit er vvenigHenf
^f jetzt bekap^t iff , fehr viel geringere Mannicb«^
faitigkeit zeig^^.^U der des le^tzteren; indem bei-
j^em ^einab^'imr mn Uaupttypus, cjeir der Pria«
ipenbildung, (icbtt^fr iß» welcher wed^r in den zu«
freuen vorkommeiiden , febr lang gezogenen Dpp^
pelpyramiden 9 v^och in der Jlänglicben Abfonde*
Tung gan^ yerlpfei» gl^t.
;2^ufolg0 Hfn. gtRQ.fneyeir'a cl^^mifcber Ana.
Ijrfe diefpr vier i^eiien Abänderungen d«^ Arragonit«
£fid enthalten ip ^00 Tb^il^ dea ArragoniU:
von
Waltfch
imElIboge»
ner Kreifo
' Kalic
kobleqraarer
^ $(fQniian
j£ifenoxyd • Jäy*
drat
Hsyliallif«.
ti^OfiAwafliBr
ron Nert-
fchiosk in
Sibirien
von der
bUuen
Kuppe bei
El'cbwege
vom
Tfchop-
pauerBerge
bei AuHig
98.635
97*a»«
9«.6i8
l»io4
a,a65
f»oi3
0,000 '
o^ai
0,145
0^261 .
0,300
o,3i4
iop,ooi>^„
IPP#opo
ipo«poo
99. "4^
0,509
0,142
o,aoo
100.000
4 .
I: »^7 . ]
; Durcb di«fo Apalyfß wird ulfo fub Nene da«
Vorkomipeii de^ Jl^otil^Iaur^n Stroplians io dieiem
Fqflil^ b^ftäUgt. Di^Jlpzahl i^er yon Hrn. Stro«
ißkßjtt tinterfuchten A(>äaderu{ige^ des Arrago«
mit^ i>el$uft fic|i i»uD auf lii, uQd i^pter ihnen kum«-
men kafim z>yei in Hückficht ihres Muttergelieina
yi^d 4^r mit ihnen zugleich einbrephpnden Foflilien
piit einander übereip, dagege^i entbaltep Iie all^a
^QhlenA^urexi Strontian i und in dief^ßr ihrer Mi-
{Sciiung fiimoien d\e Arragonite von Auvergne und
9U8 Spaniep oiit dep) über i5qo Meilen davon enU
{ftrnten SibifiTcben vpn Nertfebinsk völlig überein.
]ßs kapn daher keinem Zweifel mehr ui^terworfea
(eyn , dab der ArffligQnit als wefer^Uichen Beßand*
t^eil neben dem jLoblenlauren KaU^e poch kohlen^
-Jiga^rm Strontiai^ enthalte , und d^la in der chemi^
liehen Vereinigung der letztern Subfianz mit der er«
fiern, bpchll wahrfipheinlich , aUein der Grund fei*
fier bisher^ fo r^thfelhaften mineralogifchep Verv
fchiedenheit voo^ Kalkfpathe liege»
Dafs die Jjdenge des koblenfauren Strontiana
In verfchiedenen Arragonit- Arten yanirtf kana
keinen Einwurf gegen diefe Aleinung abgebeui
indem fie in einer und derfelbep Ab^derung
diefes FoICIs unveränderlich ift, "und überdem
die iP diefer Hinlicht Statt findenden Abweichun-
gen zu einander in eben . den VerhältnüTen zu
^ehen fc^finen, wie folcbe bei ähnlichen Doppel«
Verbipdupgen fa)ziger ^Ji^iblua^f n l^^obaphtet wor«
C to8 3-
tfeH find. Vielmehr ihacht iKefefr Umftatid #•
' fehr wahrfcheinlich , da(s der fcohlenraure Kalk
im Arragonit ebenfalls in ▼errciiiedehen conßanten
Verhältnifsm engen mit koMenCaureni Strontiaa
verbunden vorkomme, urie diefes im Biuerkalke
mit der koblenfaüren Magnefia der Fall ift.
Die vier analyfirten Arragonit -Abänderungen
kommen ferner auch darin mit den früher «erglie-
derten überein, dafs lie neben dem kohlenfaureii
Strontian zugleich etwas chemifch gebundnes Waf^
/er enthalten. Auch fie nehmen daher ein porceU
]anartiges Anfehen an, und werden mürbe, wena
Inan ihnen diefes Wallet durch fchwaches Glttben
'entzieht. Diefer Gebalt an Kryßaliilationswairer
unterfcheidet ebenfalls den Arragonit votn Kaik<«
rpai:he, und begründet eine zweite wefentliche Mi»
fchungs-Verfchiedenheit zwifchen beiden Mineral«
körpern, welche zugleich als ein ficheres und leicb»
tes Merkmal zur Erkennung des Arragonits benutzt
werden kann. Antheil an der Structur-Verfchie«
denheit des Arragonits und des Kalklpaths fcheint
das Kryiiallwafler aber nicht zu haben, fondern
diefe ausfchliefslich auf dem kohlepCauren Strontian
zu beruhen. Zwar bieten Gyps und Anhydrit ein
merkwürdiges Beifpiel von dem EinAufs des Kry«
fiallifations-WaiTers auf dieStructur von Mineral«
körpern dar *); die grofse Uebereinftimmung aber,
^) Hr. Holme, welcher in England , um diefelbe Zeit als
Hr. Stromeyer in Göttingen» den Arragpnit auFf jieue
iiBterfucht und auch iiooAnalyfe dejDUben untoroommea
i »09 3
wdcbaroffmba» swi£chen der Structtir des Arrago«
niu und des. Strootiaoits Statt iiadet« uod durch
dife kürzlich imSalzborgfcheD gemachte Eotdeckung
Ton Strontianiten mit Yoll^ommner Ayrragonit-Krj-
fiallifation noch mehr bewährt wird , fpricht daflir^
die auffallende Verfchiedenheit ' der. Structui:,. wq^
durch der Arragonit (ich rom KalkXpath unterfchei^
det. allein von dem J^ohlepfiiurea Strontian abzu«
leiten. Das W^aiTer fcheint, demnach in dieler Mi«
fybnng nur ein nothwendiges Verbindungsmittel
Zwilchen dem JLofaienrauren Kalke und dem kobleun?
Xauren Strontian auszumachen.
. Da& in dem Sibiriichen Arr$gonite auch nicht
eine Spur von Eifenoxyd enthalten ift, obgleich
diafes im Zufiande von Hydrat fichtbaraijif einige»
Ablöfungen der Sibirifchen Arragoiiit-Krj^ftalle ein^
gemengt vorkömmt 9 beAätigt die fchön früher von
Hrn. Ströme y er geäufserte Vermuthung , daJQi
diefes Metalloxyd fich nicht ab kohlenfaures BiT^
0lit dem kohlenfauren Kalke diefes Fofiils chemifcb
verbunden befinde , und alfo nicht wefentlich zur
Mifchung d«8 Arragonits gehöre, fondern darim
blos mechanifch als Hydrat zwifchen einzelnen Kry«
fiali- Lamellen eingefchlollen fey.
hst» woTon di« Refultate ron ihm in den Schriften dar
Linn0]fchen Gefellfchaft zu London rpi^ethcilc wor«
den find« ift vannüthlich durch die Analogie mit diefedk
Fall Teranlafil worden $ eine folthe Meinung auch in Jliii*
ficht dea Arragpnlu und Kaikfpaths £u äuOiern, da er nicht
to glucklich wtr» dsn Stiöndtof A«U ün «rfttrea Fojßln
«ttiinifilidtB»
i '19 3
■ I ■ * *l
t
'* ♦ t r /
vin.
1. . . ^
,ift«;^e . /^ör/acÄ^ mrV glä/etnen jfogmannten
, Knallbomb eriM ''
... .'.•'. ..•.. . ■ . ,, •: , .^^ ,
* • ' General <- Fetcls«>ufi;in. H k i y i o ^^ Mit^. d. kön. <;
". ^ fcbWed. Akftd. d; Wiff.
. « » '
Berlin d. r. Juli 1815. *
ilis wird mehrei^en Ihrer Lefer vielleicht npcli
fj-i.
nicht bekannt feyu, dafs fogenai^nte glä lerne Knall-
homben, wc^mi m»xy ße im Dunkeln auf den Erd«
boden fallen läfst« nicht nur mit einem fiarken
Schall zerfpringen , iondern zugleich eineti krtis.
fötdiigen wrilsUcb^n Lichtfchein. geben« Die Art»
wie diefes Leuchten lieb- darfieltt^ -feheint -mir die
Aufmerkfamkeit der Phyfiker zu verdienen.
Die^Farbe diefes Lichtes ift bläfslich weifs, wie
die des Lichts, welches niah an den Windbüchfen
bemerkt hat. Letzteres Hellt lieh in kegelförmiger
Gellalt dar, und- fcheint aus der Mündung des,
Rohrs heraus zu lirömen ; das Licht der Knallbbm*
b^n erfcheint dagegen , als wenn es von allen Sei-
ten iii den durch die Bombe hervorgebrachten lee-
ren Raum hineinftürzen will, doch bleibt in der
Mitte des leuchtenden Kreifes eiA kleiner dunkler
Raum.
I "5 J
' Die Bcnnben , deren ich mich bedient habe,
hatten a' bis 3 rheinl. Zoll im Durchmiefler, und
waren alte von febr düiioem Glafe gemacht.^ Ent-
weder hob ich meinen Arm fo hoch auf, ^ie ich
kann, und Hefs die Bombe aus diefer Höhe herab
fiillen; oder ich warf fie, ohne den Arm gehoben
zuhaben, aus der Hand etwas aufwärts. Sind fie
fchlecht^und von zu Ijtarkem Glas gemacht, fo nmfs
man fie miteinigier Gewalt gegen den Fulsboden
werfen; fie taugen dann aber nicht zu den ange*
f&hrten Verfuchen.
Vor einigen Wochen war ich bei einem
der hiefigen Naturforfcher , um ihm das Leuchten
der 'Knallbomben zu zeigen, welches er, wie
tnehrere , noch nicht gefehn hatte. Wir wählten
itti dem Verfuche einen dunkeln Raum, der als
Durchgang zu den Wohnzimmern dient, und wo
iatti hellen Tage voUkommne Dunkelheit herrfcht.
Drei Bomben, die ich fallen liefs, zeigten keine
Spür von Licht« Diefes war mir unerklärlich , da
-doch der Schall, den fie beim Zertpringen hervor-
brachten, mir eben foilark zu feyn fehlen, als ich ihn
XU Haufe fo oft gehört hatte, wo er von der Licht*
iErfcheiiiung .allemal begleitet worden war. Wir
könnten das Ausbleiben der Licht -Erfcheinung
keiner aiidern Urfache als der Befchaffenheit des
Raums zufchreiben.
Sobald ich den Abend nach Haufe kam, liefs
ich in meinem Zimmer zwei ähnliche Bomben zer-
fpringen; beide gaben einen ftarken l^ichti'chein^
{ "4 ]
Darauf ging ich in clen Keller, als an eineti Ort,
^o nie ein Soonen/lrahl binkäiRQfit, indem der
Eingang deflelben auf dfr Hausflur linter der
Treppe ift, und liefs auf o«i mit Bretem belegten
Fui'&boden delTelben drei Boobben fallen« Hier eiw
hielt ich keinen Licbtfchein, obgleich der Schell mir
wegen 'Enge des Kaum» iiärker.su fejn.fchien.'
Am 3ten Juni hatte es den ganten Tag ge-
regnet und blieb das S/V^etter trübe ; - am Abend
iuc^ lo Uhr. liefs ich in.eioer g€^en Norden Jie-
genden Kammer,' deren Fenller und Thüre.Jeif:
ganger Z^t ;mcht :Wareii geöffnet worden 9 drei
jßomben aerfpringena Auch hier war kein Mcht
j;,u leben;, dag^ea beni^ktie ich bei dbriea, .die
ich in Btiwier.<Stube bei offnen Fenftern herah^
fallen liefs, ein fefawaches Licht. Vier andre, die
im Keller zerfprangen, gabcm keinen Schein^
Am i6ten Juni, an einem fch Olsen warmea
Tage, liefs ich Nacl>mittags zwifchen i und 21 Uhr
in 4^m Keller 4 GlasbombM herabfallen, und üib
kein Licht. Des Abends gegen 11 Uhr wieder^-
)iolte ich den Verfuch; 3 in meioer Stube gaben
ein fehr lebhaftes Licht, 5 im Keller gaben auber
dem Schalle nichts. Von zweyen, die auf dem
Hausfluhr, ungefähr 2 Fufs von der Kellerthiire
zerfprangen, erhielt ich ein ftarkes Licht; und
z Bomben , welche ich bei offner Kellerthiire auf
ider Schwelle fallen liefs, leuchteten ebenfalls.
Mitten im Keller bei offner Thür erhielt ich von
3 Bomben keinen Schein. Die Bomben bei die«
i'em Verl'uche waren von fehr dünmun Glafei und
'[ «»5 .]
-Muf das forgfältigße veH^itigt ; keine hatte we-
niger als 3 Zoll im DurchmelTer.
Gern hätte ich De Parcieu's Verflicht (in
"Gren's Jonmal der PhjGk B. 8. 3« 20)' wieder-
holt, um zu fehen, ob auch die dort angefuhr-
Jten Licht »Erfcbeinungen fn dem Lokal, weichet
ich zu mein^ Verfuehen benutztiEi, Statt findeh
möchten; ich vermifle aber hier die Gelegenheit,
Verfuche zu machen , atlzurehr»
Giobert's Verfuch (iii Gren's lourn. d. Phyfc
B. a. S. 437) fcheint meine Hypotbefe, daCi das
Meerwaller ein Lit:httnagnet fey, zu beßärken,
und kann als ein darüber angefielher Verfudi be«
trachtet werden; es machte 'mir xechte Freade,
"Wie ich die Abhandlang vor einigen Tagen zu
lehn bekam. .
IX.
, JSine merkwürdige Bildung von braunem Blei»
oxyde,
von Chevaextl in Paris *).
'Das gelbe^ das roüie und das braune Bleloxyd find be-
'kannüich driei auf einander folgende Stufen d^'r Oxydi-
"rungy von denen nur das gelbe ein ausgezeichnetes
iSeltreben hal^ Salze zu bilden. GieCst man auf rothes
Oxyd Salpetei;(aure9 fo verwandelt fich einTbeil deflel*
'beb in gelbes Oxyd und löfi fich in der Säure auf; aller
Sauerftoffy det üch von demfelben icheidst^ vereinigt
iich mit dem rotben Oxyde und verwandelt es in brau«
^es Oxjrd, welches fich nicht auflofk — Aufser diefem
kannte man bis jetzt nur no^cb einen zweiten Fall, worin
*) Aas den Jnnäi. d. Chinu t. 85 ausgcsogaoi ^on 0\\>ft%tV%
[ ii6 ]
lieh braunes Bleioxyd bild#t» nämlfcfi das Einwirk^a
▼on oxygenirter Salzfaüre auf gelbes oder rotbes Oxyd.
Der Zufall hat mir einen dritten kennen gelehrt, den
'ich hier angeben will.
Ich hatte fein gepulvertes Kryllallglas , worin be-
kanntlich viel ßleioxyä enthalten iR, wiederholt mit Sal-
"peterfanre behandeh, xim es zu analyCi-eii , den in di6*
■Jhi -Säure unauflöslichen Rückßtnd'geWafchen. und cal-
jamrtf und dann, mit dem Sfachen Gewichte an Kall in
einem Plätintiegel gefcbmelzt. Als ich darauf die ge«
f^bmolzn^ Mafie> in WalTer zerrührte , erhielt ich eine
alkalifche Auflöfung^, welch,^ viel Kiefelerde und gelbes
JßlQi9xy<l ^n^hielt^ und ein ^r<2M/2&jkry|lalllGrtes Pulver
'Voll tnetallifchem Anfehn abfetzte. Diefes in einer Glas-
röhre erhitzt, veifw;än'delte fich unter Aufbraufen in Blei?-
glätte ; mit Salzfaüre entband es viel o^ygenirt-Ialzfaures
'G-as und fetzte glänzende Blättchen ralzfaurenJSleies ab,
'ühdderSalpetfTfäure gab es eine rofeiirbthe Farbe, diie
.fich beim Filtriren verlor. . £s viuir 'folglich nichts an-*
ders als braunes BleiQxyd. Der Boden des Plajdntiegels
blieb mit einer Lage mit Platin legirten Bleies bedecHt,
OflFenbar hatte fich alfo beim Schmelzen des Kry-
fiallglafes mit Kali, einTheil des gelben in diefemGlare
entbaht^nen Bleioxyds in metallifches Blei und in brau*
nes Bleioxyd verwandelt, beflimmt durch die Verwandt-
iCchaft des Bleis zum Platin und des gelben Bleioxyds zu
niebreretn Sauerltöff; -^. Das Kali fcbeint zum gelben
Oxyde mehr Verwand tfchaft zu haben als zu dem brau-
nen, da jenes iix de,9i alkalifchen Wafler aufgelöft blieb,
diefes nicht', und wirkt daher fchwerlich zu der Ueber-
oxydirjung des Bleis,,mit. . .Platii^,. welches mit gelbem
'Bieioxyde erhitzt wird , fpielt alfo dabei diefelbe Rolle
'als die Salpeterfaure, doch mit dem Unterfchiede, daß^
,.--- 'o. — T~ — ~j — r^^' . . IT
dein rothen Oxyde liuc fo viel SauerAoff austreibt, als
fich der Vereinlguiig des Oxyds mit demfelben widerfelzt.
' In beid en Fallen wirkt die Y erwandtfchaft des gelben und
des rothen Oxyds zu noch mehrerem Sauerltoffe mit, ^
Jl.
yiiy,.^sji, ,.kJf.
Kki.i
ANNALEN DER PHYSIK.
> .f
I *.
JAHRGANG 'i8i5, ZEHNTES STÜCK.
L
Bemerkungen, über ßliiz urfd Donner ä
* nebß .
yermuthungen über das Entß^hen dar. Luff^
Erfcheinungens ? .
■ ■• Vöit •'■■■■" ■
■ . . . . •. ... .• '
Carl Gottfried Hje^vig,
Königl. Scliwedirchem Central- Fei diseu^iii elfter« Chef 8er
I Schwad. Artillerie» Mitgl. der Akad. d. WifilV in Stockholm
u. Commandeur vom Schwert- Orden,
t \
\ {Nach einer an die Königl, Akad, der Wijf, zu Stoekholm
abge/chickten AhkandiUngJjf-
Vorwort.-
Die Vr/?d Ahtheitun^ dierer AbhÄndlüiig eiithalt
iBeobachtungen, welche ich feit 1802 zu mkcben Ge«
legenbeit gehabt habe, tind die VorfieUungen uacf
Ueen über Gewitter > auf welche: ich xlafcb lie all«
inahlig geluhct worden bin. Da alle mefiie Papier^
• noch in Schweden Gnd^ was ich aufgefehiieben hatt^
von mir allb nicht benutzt werden kann« fo fjihr^
' *ÄnnJ. d. P]i;fik. B. $u St. a. J. 1815. St. 10. 1
I
ich nnr das an^ wa& ich als Refultat der yerfacho
und, des Nachdenkens gegenwärtig , und fo zu Tagen
immer bei mir habe. Die zweite Abtheilung ifi erft
während* meinJBS Aufenthalts in Deutfchland in den
Jahren 18 1 5 und 14 entfianden. Sie ift unter Um-
ßänden gefchrieben^ welche für mich unangenehm
find, und leider üodh fbrtdaneili; in Stunden^ wo
ich an meine eignen Angelegenheiten nicht denken
mochte, und darf daher aut eine nachficbtige Beiir*
theilung Anfpruch machen. Da meine zukünftige
Lage noch nicht beAimmt \£Xf ich folglich nicht wei&^
ob ich die ausfuhrlicheren Erörterungen , welche di^
aufgeßellten 9 zum Theil paradoxen Anflehten zn be-
dürfen fcheinen, fo bald werde geben können , fo
bitte, ich die Lefer, das Ganze als ein freundFchaft«
liches Gefpräch unter vier oder acht Augen anzu-
fehen, wo man Geh freimüthig auslpricbt^ ohne viel
Gevncht auf das Einzelne zu legen^ und wo man ofit
über Sachen und Dinge urtheilt^ die einen eigent«
lieh ^chts angehni
Helvig,
' V
BjRSTB ABTHEILUNG.
^Einige Benierkungen über Blitz und Donner.
Im Jahr xSoS) gegen die Mitte des Auguli, hatten
wir in Stockholm ein ftarkes Gewitter , ZYfiicYiett ^
und 5 Uk^ des Mo|:geni., Meine Wohnung, ewei
Treppen hoch, hatte einige Fenßer nach dem Ma^ -
ler-See, fo dafs ich, bis auf einige niedrige Klip«
pen, den Horizont frei überrehn konnte. Ich Hellte
mich an eins diefer Fenßer, um dem Spiel derBIitzo
siuüreh?Oy und veri'uchte mit mcmw Terzien-Uliri
\
V
E "9 ]
durch die Zeit zwifcben Blitz und Schall den Ab^*
Itand des Gewitters zu beftimmen. Meinen GzöU
L'gen Theodoliten hatte ^ch aufgeflellt, i^jid mit ihm
£ind ich, dafs der unterße Rand der fchwarzea
Wolke, aus welcher häufige BliUe fuhren, etwaa
:|nehr. als 3o^ über dem Horizont erhaben war»
Ifach den Zwifchenzeiten zwifchen Bljt^ un^ Schall
zu urtheilen, kam das Gewitter näherer Es hatte
fich eine neue Wolke in einer Hohe von 35 bis 40^,
über dem Horizont gebildet; nach einer Paufe von
mehreren Minuten brach ein Blitz in 4 Abrprüngea
aus ihr hervor, und ich hörte ganz benimmt eben
£0 viel gedehnte rollende Donnerrchläge , die abec
nicht afle mit gleicher Schall -Stärke zu mir kamen«
•
Es fand die gröfste Aehnlichkeit Statt zwifchcn die-^
fem Donnern, und dem, was ich öfters gehört hatte^
wenn mehrere Schiffe manoeüvrirten ui;d in ver-.
I I
j
fcbiedenen Richtungen fchoffen. Ich kannte dia
mehreßen Abhandlungen, welche über den Donner
gefchrieben find, aber keine Hypothefe konnte mir
diefen genügend erklären«
Die häufigen, in längern und kurzem Strahlen
ausbrechenden Blitze, und die Abfprünge , welche.
Iiob in den einzelnen Strahlen zeigten ^ befchäftig«
tau mich nicht wenig; doch ich konnte keine ÜV'*
fache zu fdichen Abfprüngen auffinden* Endlich
horte das Donnern auf, und ich hatte nichts weiter
als die beftimmte Ueberzeugung erlangt^ dafs bä
einem Donner mit einzelnen Schlägen die .Wieder-
[MO 3
bölungen des Donners mit der Anzahl der Abrpriiw
gangen der BlitzArahlen gleich fey.
Nachdem der Regen nachgelalTen hatte ^ ging
ich aus, und traf einen meiner Bekannten, der mir
fagte, der Blitz habe in eine Tanne in dem Carls«
berger Parke eingefchlagen und die Borke Ton
oben bis unteü abgefchält. Ich ging fogleich da«^
hin, und fand dort unter Mehreren auch einigt
Kadetten der Kriegs- Akademie verfamdielt. Auf
mein Zureden kletterten zwei Kadetten auf den
Baum, und mit Hülfe einer Schnur fanden wir, dajEs
das oberfie Viertel des Stamms , von der Spitze de*
fiäums an gerechnet, unbefchädigt war^ der Blits
itber die Rinde in der ganzen übrigen hinge de»
Stamms bis sSur Erde herab, in einer Breite To'n
4,5 fchwed. Decimälzollen (5i% rheinl. Zoll) abge«
fchält hatte , als ley lie mit einem fcharfen Mefler
ausgefchnitten worden. Das Merkwilrdigde für
mich aber war, dafs rund um den Baum alle alte
und frifche Tannenzapfen in einen Kreis gefireut
waren, als wäre diel'es mit Fleifs gefchehn; inner«»'
halb diefes Kreifes lag keiner, es war, als wären fie
weggefegt. Der Uoifang diefes Kreifes wurde ge^-
meflen, und^dr'ifio Fufs, der Dtirchfchnitt 60 und
66 Fufs '^). Mir fchien es unglaublich , dafs diefes
Ümherllreuen allein von dem BUtz bewirktf eyn follte.
*) Die Ungleicbbeit des Bodens» der auf der einen Seite ab«
hängig war, veranlalste diele Ungleicbbeiten dea Kreifea;
die Durcbmeirer find mit einer Schnur . der Umkreis nach
Scbritctn a«inaifltOr und auf FuCi« gabracbt worden.
t »« 3
leb war in eiper aicht sü befchrmlMadm
ruhigen StimiDung. Die vielfältigen Verfuche mi|
dem gröbften GelGhütz, welchen ich in einer Reibt
fon Jahren beigewohnt, und die icb auf Befehl Sr»
iäaj, des Königs lislbft aogeüellt hatte, hatten mit
Gelegenheit gegeben , yerfchiedene bis jetzt wenig
beachtete Umfiände zu bemerlcen und aufzuzeicb«
nen , die mit dem , was ich hier von den Wirkun-
gen des Blitiies fab, wunderbar zufammenfielcan«
Ich werde nur einiges d/ivan anfuhren , um au zei«
gen, wie meine Ideen von dem Blitze und dem Geit
witter bei mir allmählig eutllanden find, und wi#
ich veranlafst worden , Blitz und Donner mit dem
Schiefsen aus groben Stücken zu xi^rgleicben , und
auf die Behauptung gekommen bin , dafs ßcb bei
dem Blitze alles, was das Abfpringen in Zikzak
und den Donner betrifft, nur auf die mechanifche
Wirkung des Stofses eines entftandnen Feuerlbrahla
gegen die umgebende Luft bezieht«
Eine 6pfündige Kanone von 3,3 fchwed. Ded«
malzoIlenDurchmefler und 5GZ. Länge lAit 2 Pfund
trocknem Pulver geladen, giebt beim Abfeuern aup
fterhafb der Mündung einen Feuerllrahl von 5o bia
60 Zoll Länge ; kömmt hierzu die Länge der Seele^
Co ^i der ganze Strahl 106 bis 1x6 Zoll lang. Eine
a4pfUndige Kanone von 5 Dec. Zoll Durchmefler
und 100 Zoll Länge mit x2 Pfund Pulver geladen,
giebt eben fo aufserhalb der Mündung einen Feuer«
llraht von i5o bis 160 Dec Zoll, folglich mit der
innern Kanonenlänge^ einen Feuerfirahl von 2S0 bi^
^'60 Zoll Länge. Dafs ich hier und in det Folge
nur von Schuflen ohne Kugeln rede , .mufs v:h eill
für allemal anführen. So wie der Feuerfirahi rer-^
löfchi: öder yerfidiwindet , wivd der Rauch in einet
länglich «- runden Form fichtbar , deren läng£ter
Durchmefler allezeit vertical ilt,wenn derZufchauer
feitwärts von der Kanone ßeht (fielie Taf. U. Fig. i).
Bei Verfuchen, die im Jahre 1799 in Karlskranm
mit 24* ui^d 36-pfünd]g(en Kanonen angeftellt^wur'*-
den, war es notbwendig , vor den Kanonen «ine
breterne Wand , 3o Fufs von den Mündungen der*
leiben ^ aufzuftellen. Wir konnten aber damit nie
zu Stande kommen, weit der Druck der Luft fie
jedes Mal umwarf; und war auch das Gerüfl:> von
grobem Holze fiark genug gemacht worden, ib
wurden doch die Breter iosgerißen und umherge*
fchleudert. DalTelbe gefchah noch bei 60 FuFs Abm
^and , wiewohl weniger heftig , fo dafs die Wand
auf 80 Fufs von den Kanonen -Mündungen eifi
konnte gefetzt werden. Es wurden bei diefen Ver-
Tuchen auch Ladungen von 40 bis 5o Pfund Pulver
gebraucht. Dafs ich die Länge des Feuerßrahls bei
dielen Ladungen unbeachtet gelalFen habe, thut
mir leid ; andere Gegenitände forderten aber m.eine
gröfste Aufmerkfamkeit , und ich glaubte bei einer
andern Gelegenheit dicfes nachholen zu können.
Aus Verfuchen, welche in ein^r dunkeln Nacht
mit einer 6pfündigen Kanone gemacht wurden, die
56 fchwed. Dec. Zoll lang ausgebohrt war und mit
Pfmid Pulver |;eladen wurde, hat ficb ergebeoi
f ia3 ]
dafs die Zeit, welche zwilchen dem AuFblitzen des
ZUiidpulvers aas dem Züodiocbe und dem Sichtbar-
werden des aus der Kanonen - Mündung ^eraua»
fahrtoden Feuerßrahls hingeht, allezeit i5 bis 18
Tertien beträgt; .diefes find Mittelzahlen von der
grÖfsten und kleinßen Anzahl Tertien , welch(^ bei
40 Schliffen beobachtet waren« Auf diele Erfah-»
rang, glaube ich, mufs man RiickGcht nehmen^
Wenn man bei der Nacht die Gefchwindigkeit des
Sehatls durch Kanonen -Schuflemeffen oder beob-
achten will. Ich habe mich, ehe ich di^fe Erfahrung
durch eineik Zufall gemacht>habe, hierbei fehr oft
getäufcht. Wenn bei dunkler Nacht aus Kanonen
geFchoffen wird, kann man das Aufblitzen des
Zündpulvers und das Blitzen des ausfahrenden
Feuerfirahis beobachten, wenn auch zwifchen der
Kanone und dem Beobachter ein Abltand von ei-
jiigen taufend Ellen und hohe Gegeniiände fich be^
finden; man braucht nur nach der. Gegend hin die
Augen und leine Aufmerkfamkeit zu wenden.
Noch ein anderer Uniftand, nämlich die im
Profile Itets nierenförmige Geltalt des Rauchs, hatte
bei den Artillerie -Verluchen meine Aufmerkfam-
keit auf fich gezogen. Da der Feuerllrahl nur i5
bis lü Fufs aufserhalb der Kanonenmündung ficht-
bar war, konnte nicht er es unmittelbar i'eyn , der
in einer mehr als drei Mal gröfsern Entfernung von
jder Mündung der Kanonen die breterneWand um-
warf; diefes war alib lediglich der vor dem Feuer-
llrahl hergetriebenen Luft zuzufchreiben« Denkt
man fidi die äinzeltien Luftfchicfatea tot def Ka^
none wie guiz diinoe auf einander liegende elafii«'
Cche Flächen, fo wird fie Geh um einen Kärper^ der
fie aus ihrer Stelle vertreiben will , auf die Weife
anlegen , wie ich es in Fig. a dargeftellt habe y wo
jeder iStrich eine LuftTchicht vorßellt *). Diefe Eii»
gur hat aber die auffallendfte Aehnlichkeit mit der
Geßalt , welche deir Hauch bei jedem Schufle an-r
nimmt.
Es läfst fich fchwerlicb laugnen , dab der ani&
<nner Kanone herausfahrende .Feuerfirahi grofiioi
Aehnlichkeit mit dem Blitzfirabl ha€, und dafs bei-
de vermöge der grofsen Gefchwindigkeit, womit iiet
ausfahren , die Luft yor fich her zufammenprelTea
müflen, und dafs diefes Verdichten nicht eher liufw
hören kann, bis der Strahl erlofcihen ifi.. Da die.
Stärke diefes Zufammenpreilens mit der Länge unA
der Dauer des Blitzes wächd, und der Widerfiand
*) Der berausFahrende FeuerArahl fcbeint cylinderfdrmig in»
feyQ, dsf ihn unIgebeode Gas hingegen breitet üch nach
den bekannten GefeUen der ausdehnbaren Flüfligkeiten
l^egelfprmig au9, uqd da ea nicht mit einer gleichen Ge*
fcbwindigkeir und Kraft« als der Feuerßrahl» heraustiurseii
und ihm folgen kann, und uberdem mit einer grofserii
Fläche gegen die widerllehende Luft Wirkt, fo wird da^
durch die GeAalt der gegen den Feueritrahl gewendeten
Seite der sufaniineiigeprelaten Luftkcgei gebildet. Eg
Igelit in Fig* 2 ab den Feuerlirahl . vor , cd und ef die
Seitenlinien des Gaakegelfl, d/ den Durchraefler der Flä-
che, womit derfetbe gegen die durch den Feueritrahl su-
fammengeprefste Lufikugel L fiöfat*, und dg und yh dt«
Richtungen, in welchen das Gas von der Luftkugel ab-
prallt, da es den Widerftand derfelben nicht überwin-
"^ «len kaoB.
dar «BfamoMUigaprelsten Luft sugleidi iiüBier gr&
.ber wird , fo mulf eodlich ein Zuliand eintreten,
wo der Widerfiand der durdi das Zui'ammenprelTen
hervorgebrachten Luftkngel mit der Wirkung des
Slitsea oder des Feuerßrahls im Gleichgewichte iß,
.und diefe letztern folglich entweder erloichen und
SU wirken aufhören j oder fioh einen andern Weg
buchen miiflen, auf welchem Ge einen geringem
"Widerfiand leiden. Der Blitz fpringt in diefem
letztem Fall von feiner anfänglichen Aichtuog ab,
'auid diefesAbfpringen kann nur unter einem fpitzen
'Kinkel von So bis 4^^ gefcbehn, vorausgefetzt,
^afs alle elaltifche Fllifligkeiten den kleinften Wi.
^erftand zu iibenfinden fuchen *)y welcher nicht
einer Ri^tung fejn kann , die durch die zufanw
geprelste, Widerfiand leifiende Luftkugel hin«
^urch geht, fondern rückwärts gerichtet feyh mufs-
<Fig. 3)« Gefetzt die Luftkugel habe im Augenblicke
^eSfeAbi'pringens diefelbe Gettalt,^ als der Rauch vor
der Mündung der Kanone, wenn der Feuerfirahl
irarlöfcht , fo wird fie in. der Mitte , an der Stelle,
"WO der Blitz oder der Feuerfirahl unmittelbar
auf fie wirkt , eine fchalenförmige Vertiefung ha^
.. *} Ich bediene mich diefefl Aiudrucka : „daff elaftifcbe Fluf.
figkeiten immer den ti^ringften Widrrjiand zu überwin-
den Tuchen," weil ich aua Erfabning weifs» dafs einge-
fcblofsnea ScbieCipulver beim Sprengen von Steinen, von
Kanonen» von Bomben, und in Minen diefe Richtung nimmt j
dalTelbc habe ich auch bei gefprengten Flafchcn an Wind-
büchfen bemerkt. Von folchen Tbatracben habe ich diefs
Voraualeuung genommeo. t
[ laS ]
ben; aus diefer xnufs die Abfppingung gefchehen,
und diefe Form der Luftkugel mub den conftanten-
AbfpriDgungs •Winkel befiioimen. ' Dals man zu^
weilen dielen Abfpning unter einem ßumpfen Win^
kel ßeht, ift eine optifche Täufchung, welche Statt
finden kann , wenn- der abfpringende Blitz fi^h in
einer Ebne bewegt j die durch das Auge des Beob»
achters gebt, '
Diefe Behauptungen haben mehrere Gegner
gefunden , welche mit eignen Augen gefehn haben
wollen , nicht Uos dafs der Blitz unter (iumpfen
[Winkeln wohl von loo^ .äbfp rang, -fondem auchj
dafs er aus den Wolken in gerader Linie, ohne ab«
zufpringen, ausgefahren fey. Da ich felbft alle.
diefe ungleichartigen Abweichungen bei Blitzet
beobachtet hatte , aber überzeugt war; dafs fie nur
in einem Scheine bettanden und auf einer optifchea
Täufchung beruhten , fo liefs ich , um davon auch
diele meine Gegner zu überzeugen, mir zwei 18Z0U
lange Stäbe von ^ Zoll Breite und | Zoll Dicke un«>
ter einem Winkel von 3o° zufammenfetzen. Die^»
Ter' hölzerne Winkel wurde hinter einen mit Poft«
papier überzogenen Rahmen geßellt , und dahinter
ein Licht, fo dafs der Schatten des Winkels auf
das Papier fiel, wie wenn man einen Schattenrifs
zeichnen wilL Ich iiellte den Winkel fo , dafs der
Schatten der beiden Schenkel eine gerade Linie
machte und ausfah , als käine er von einem Stabe
her; und durch eine angebrachte Schnur liefstich
ider Winkel in vertikaler Ebene um einen Punct
[ «7 ]
jBadi Belieben drehen. Von Allen tnirde der Sebat>
ten als yon einem Stabe herrührend anerkaoirr, und
hei desi UmdFeheh brachte ich alle Winkel hervor,
-unter denen Jeder Blitze sollte haben ablpringen
Xehn ; denn auf den Winkel , unter welchem die
Stäbe zufammengefetzt waren, konnte keiner fchlie-
Jben y weil ihnen die Länge der Schenkel nicht be-
Aiannt war.
Die yor dem Blitz hergetriebenen Luftkngela
Xehe ich als die Urfache an, dafs in den Wäldern
-~«ind auf dem Felde gewöhnlich die höhern Bäume
^^on dem Blitz getroffen werden , indefs in dea
^Städten und Dörfern zum öftem die höchßen Ge-
3>ände yerfchont, und dagegen die niedrigAen Hüt-
-^en befchädigt werden. Fährt nämlich ein Biitz-
^lirahl auf einen Wald zu, fo wird die Luftkugel
"lyon den hervorragenden Baumfpitzen durchlöchert,
'vnd dadurch der Widerfiand derfelben vermindert:
idie höchßen Bäume kommen alfo dem Strahl am-
aiäcbßen , und diefer ergreift fie , um mit dem ge»
Tjngßen Widerfiande bis zur Erde zu kommen.
Wahrfcheinlich war der kreisförmige Platz um die
Ton dem Blitz getroffne Tanne in dem Park zu
Stockholm, von welchem alles Laub wie weggebla-
Ten war, eine Wirkung der Luftkugel. Merkwür-
dig iß es , dafs der Blitz , wenn er in Bäume ein-^
fchiägt, niemals die äulserße Spitze derfelben befchä-
-digt hat; vielleicht wird lie durch den Luftdruck
auf die Seite gebogen. ^-» Iß der Wald lichte, und
der Blitzßrahl fährt nicht unmittelbar auf einen
l 1*8 3
Baum, fondera in leinm Zwirchenrauin KWiTchen
4eu Bäumen herab, fodab nur der aufsere Rand
derJLiuftkugel durch die mpliehenden Bäume durch-
löchert oder zerriflea wird, der Blitz allb feiidft
Bahn mit der zerrüTenen Luftkugel bis an den Ecd*
boden verfolgen kann , fo mufs er hier, yermöge
des Widerltaods der verdichteten Luft, einen Ab^
fpruDg aufwärts machen (Fig. 4)» wodurch difl
Blitze erklärt wyerden, welche Einige haben i|us der
£rde hervorbrechen fehen.
Was den zweiten Fall betrifft, dals ein Gewitü
ter, welches über Städte und Dörfer ausbrach, |Ii»
hohen Gebäude in denfelben verfchont und nie-v
drige Hütten getroffen hat, fo erklärt Ach andi
diefer Fall aus der Annahme folcher kugelförmigeo
verdichteten Luft vor dem Blitzlirahl auf folgende
Weife. Hat der Blitzlirahl eine lolche Richtung ,-
wie in Fig. 5 gegen das hohe Gebäude, fo wird
die Luftkugel gegen die Fläche des Dachs getrie««
ben , hier (iärker zufammengeprelst , und der Blits
dadurch zum Abfpringen genöthigt, da er dann
allerdings einen ungleich niedrigeren Gegenßand
treffen kann. Diefer fo oft eintreffende Fall lälst
lieh durch keine der bisher angenommenen Hypo«
thefen- über Gewitter etc, erklären»
Als ich mit meiner Speculation über diefen
Gegeniiand fo weit gekommen war, wurde ich be.
gierig zu willen, wie grofs die Länge eines Blitz«
ßrahls Zwilchen dem Abfpringen fey, oder die
Länge eines folchen fcheinbaren Cylinders zu
mnfSen , di» der BHts mit nnmersbarer Gerchwia«i
digkeit darchiäuft, bis er die Luft vor fich her fo
ftirk zubminengeprerst hat ^ dafs er einen andern
Weg zu nehmen gezwungen wird. Ich verfuchte
diefes auf mehrere Art zu betiimmen« doch ohhi
Erfolg, und fclion wollte ich es als unausführbar
aufgeben^ als ich glücklicher Weile auf den Gedan^
ken kam^ es mit der Camera dar a zu verCuchen.
Die meinige ift ganz nach den Angaben Bran*
der^s gemacht, welche man in feiner Befchreibung
einer Camera obfcura, Augsburg 176g, findet. An
die Stelle des mattgefcbliffni^ii Glafes Fetzte ich ei«
' nen kleinen hölzernen Rahm mit feinem, geöhltem
Poßpapier überzogen, auf welches ich ein quadratför-
miges Netz mit Tulche gezogen hatte. Je zwei nächfte
Linien diefes Netzes itanden um ^ fchwed. Decim.
ZoU von einander ab, und die 5te Linie war dicker
gezogen; fo konnte ich das Netz als Mikrometer
brauclien. Ich beßimmte vorläüHg den Werth je*
der Abtheilung in Graden und Minuten , und fo
auch die "Winkel , welche die Klippen, die meinen
Horizont begränzten, mit meinem Fenfter machten,
und die Höhen der Dächer, die meine Aiisfichten
nach andern Gegenden befchränkten. Auf diefe
Art, und mit einer guten TerUen^-Uhr *) ausge-
*) Di^e Tertien - Ühr, deren ich mich bei Beobacbtungen be«
; diene, bat die GefUh einer gewöbniichen Tafchenuhr, das
Zifferblatt aber bat drei Abiibeiliingen und Zeiger, von de-
nen der eine Minuten, der «tadre Secundt?n, der dritte Ter-
Uen weift. Auf der Rückftitf das Gdbäuftt iß die Ca«
I
\
[ i3o ]
rüdet, wartete ich mit Sehnrucht auf ein faeratuuiv»
hendes Gewitter» Aber leider verfehlte ich den
ganzeu übrigen Somtner die Gelegenheiten sm
Beobachtungen, indem, wenn ich zu Hafife daraüE
harrte, kein Gewitter er(chien , wenn ich aber^^au»
Iser dem Haul'e feyn mufste, febr oft bedeutendd
Gewitter kamen.
Ganz unbefriedigt blieb indefs damals meine^
Beobachtungsiuft nicht. Es i(t in Stockholm wäh:^
Ichwindigkelt des Schalls in einer Secunde Aack fcbwcdi-
fchffD und Andern Fufsmaafs^n eingeßochen. Bei dem G««
brauch fetst ein Druck mit dem Zeigefinger gegen eine F^ .
der iogleich das Werk in Gang, und darin bleibt etlW
lange, bis man den Druck nachläfst. Der Gang der Uh^
■wird regulirt mitteilt einer Zoll langen , mit feinen Gewinn -
den verfebenen Schraube^, die durch einen gewöbnliclMfl
UhrlchlüUel rechts oder links gedreht wird , je; nachdeflv
die Uhr 2U gelchwind oder zu langfam gegangen iH. B^i
tinunterbrochhem Förtgehn bleibt die Ühr 2 Stundtii lang^
im Gange. Dieüe Terttsn- Uhren- wurden auf meine Ver»
anltaltung im J. 1798 zu Artillerie ^Verfuchen in Stockholat
verfertigt, und find feitdem bei der Ariillerie als Entfer*'
nungs • Mefier und Beobachtungs-Inßrumente eingeführt.^
Der vorige König von Schweden Gußav Adolph IV^ gab
auf meine Vorliellung den Befehl, dafs bei jeder Feldbat*
terie eine folche Uhr zur Dispofition des Batterie - Chefs
' feyn: foUe; auch find alle Feßungen damit Verfehn woi^
den ; die 0£&ciere und Unterof&ciere müllen Ach während
der jährlichen Exercirzeit in dem Gebraut:h der Uhr zum
Diltanzraefien durch den Schall übett. Ich habe äie eina
Centrifugal -Tertienuhr gefehn, und kann davon nicht ur-
theiUn ; To weit ich aber feit 1798 dia hier befchriebendA
Uhren habe prüfen und Erfahrungen über fie anfiellea
können , fcheinen mir die vod dem gefchickten Uhrmacher
A^deraLundücdt in Stockholm ytrfertigcen uichta
8tt wünfchan übrig «».lafion»
C i3. 3
tehd des Sommers "^ ein febr gew&hnlicbes Ver-
fugen, auf dem Maler «See herumzulegAlQ « und
man fieht auf ihm häufig eine grofse Menge Luft-
fahrzeuge; alle haben Kanonen, und das Schiel'sen
damit,' und das Abbrennen kleiner Feuf>rwerke
SDacht ein HauptvergnUgen dabei aus; befonders
pflegt man Raketen ßeigen zu laffAn» An diefen
letzteren hatte ich eine gute Uebung, indem ich
durch meine Camera clara das Steigen derleibeH
l>eobachtote, und Ib'^ohl die Zeit deflfelben, als die
Höhe , die fie erreichten , maafs. Ich habe eine
^ofse Menge folcher Beobachtungen aufgefchrie«
l>en, und felbft mehrere Raketen vom gröläten
Oaliber zu dem Ende ßeigen lalTen«
Was mir bei den Raketen befonders auffiel, war
die fiets gleiche Gröfse des Winkels^ unter Welchem
die Strahlenbüfchel divergirten , die beim Auf«
JDeigen der Rakete aus der Röhre herausbrannten*
Diefe Gleichförmigkeit der AnsllrÖmungs-Win«
kel gab mir VeranlalTung zu einer Reihe von Ver^
liichen ^ die ich mir grölsern und kleinern Schtpärm
mern von ftärkem und fchwächern Sätzen anßellte,
wie man fie zu Luft -Feuerwerken im Laboratorio
xn machen pflegt. Während die Schwärmer brann-
ten , maafs ich mit meiner Camera clara den Aus*
firömungs -Winkel, indem ich die Schenkel deflel-
ben entweder auf dem Papiere aufzeichnete , und
nachher verlängerte, um ihn mit einem Transpor-
teur meffen zu können , oder indem ich ihn unmit-
telbar mit einem von feiir dünnem Hora verfertigtea
[ »3a }
WiDkelmefTer mit beweglicheo ScbenkelA maars; dea
ich auf das geöblte Papier oder das aiattgefrhliffeiMi
Glas legte. Ich fand diefen ÄuaftrömuDga-Winkial
ioioier von beinahe i2^. /
Da ich unter Umftanden, wo die Kraft des ge-
wöhnlichen Schiefspuivers durch einen Zufats yoa
Schwefel und Kohlen etc. gefchwacht tind 2uai fuc(»
ceffiven Verbrennen gebracht worden war » imaio^
eine gleichartige kegelförmige AusßrÖoiang wäb^
rend'des Verbrennens beobachtet hatte y wollte idi
^üch v'erfuchen, was gefchehen wurde, wenn daA
Pulver unge[cfawacht (wie tnan e^ bei deita Feuer«'
gewehr und den Kanonen braucht) mit gaitfer Ge»
walt augenblicklich ausßrömte. Ich nahm au deftl
Ende eine i6pfUnd)ge Haubitze, defen Ausbohrung
fo gefialtet war, wie es Fig. 6 darftellt, brachte in
die Kammer bcd die Pulver«- Ljkdung, liels fia
dann in eine wagerechte Richtung legen, den Raiml
pdhg unter der Verlängerung der unterAen Linie
de der Kammer mit fehr feinem getrocknetem
Sande füllen, und fie fo abfeuern. Aller Sand
wurde durch das entzündete Pulver herausgeworfen
bis auf den Theil hinter der fchrägen Fläche fd^
welcher allemal zurückblieb, die Ladung ^mocfate
ßark öder fchwach feyii; doch war bei einer Itär«»
kern die Fläche am beßimmteflen. Der Winkel
edf wurde mit einem Infirument gemelTen und 6^
befunden. Diefe Verfuche wurden vielfältig wie^«
derholt, mit mancherlei Veränderungen, deren Be^
(pfarieibung hifur au weitläufig werden Würde.
[ »33 y
.ikile gaben mif vuracheode Gründe, bei der Ein*
fiibru^g des eifernen Feldget'chützes in Sdbwf'den
.^e Mündungen fowohl der Kanonen, als auch der
Haubitzen und der Mörfer, auf eine Länge von
-einem bis zwei Galiber^ unter einem Winkel von 6^
kegelförmig ausbohren zu laflen , (wie diel'es Fig. j
zeigt,) fo wie auch die gewöhnüche innere Form der
leuteren zu verändern«
Noch mufs ich anführen « dals die Flamme ei»
nes Lichts, wenn fie am helleften und vollkommen«
Jßen, ganz ruhig brennt, gleichviel welche Dicke
die Kerze habe,' und ob tie aus Talg oder aus
{ Wachs beftehe, allezeit einen Winkel, jnit der Spitze
f iiufwärts, von beinahe 12* macht. Unter diefem
Winkel brennt auch die Fiapime einer ^gaud •
leiten Lampe, wiewohl fie nur einen abgeftirmpftea
Xegei bildet. £s ilt bekannt,- dafs die bei
^ Feuerwerken gd>räuchlichen Schwärmer , wenn
man Ge anzündet und in der Hand hält, ru-
~ lig fortbrennen, und einen feurigen Kegel aus-
- ftolsen, deflen Spitze bei der Mundung des Schwär-
«mers ift. Der Winkel diefes Ausßrömens ift i^ets
-derfeibe, und die Höhe, bis zu welcher es Geh Geht«
- bar darfiellt , beträgt f je nachdem der Satz mehr
oder weniger rafch brennt, zwitbhen 2 und 5 Fufs.
Steckt man aber einen folchen Schwärmer in einen
-FUntenlauf, der etwa 3o Mal fo long als weit iß,
und zündet, ihn darin an, durch ein hineingewor»
-£eneSk kleines Stück Schwamm^ fo.fiebt man:kein
kanäU d, Phyfik. Bw^i. 5t. s. J, i^ij. St. 10. K
C »54 ]
Ansfirömen, wohl aber eine rathe, leckeiide, $
6 Zoll hohe Flamme , welche mit einem
Geräurch fo lange brennt, bis der Satz yervehrt.
ift. — Diefer Verfuch fcbeint mir von bedeutender
Wichtigkeit zufeyni und verdient unter Abände-
rungen wiederholt zu werden« Ich kam durch ei-
sen ZuFall auf den Verfüch ; ich wollte nämlich bei
der Armee gewifle telegraphilche Signal -SchülTe
einfuhren 9 die bei Nacht gebraucht werden könn«
ten, infonderheit bei der Scheeren-Flotte. Zu dem
Ende wurden Schwärmer und andre Sachen in ein
Gewehr gethan, welches vorher wie gewöhnlich mit
Pulver geladen war« Ich nahm ein ungeladenes
.Gewehr und fetzte den Schwärmer hinein, und als
ich meinen Irrtbum gewahr wurde, befahl ich, den
jSchwämer anzuAecken und. ausbrennen zu la/Ijßn;
und diefes liels ich nachher noch oft wiederholen«
Die Erklärung diefer Erfcheinung blieb mir aber
dunkel, bis ich des Hrn. Clavelin's vortreffliche
Abhandlung in Gilb ext's Annalen der PhyJUc
Jahrg. i8oo, 0. 6. S ^63 las, auf welchen Auffatx
mich der Prof. S jorten iäo6 aufmerkfam biachte,
der mir als Profeflbr der Artillerie bei den dama-
ligen Verfuchen behüldich war. Die von Clavelia
angeführten Verfuche mit Schwärmern wurden un^-
ter mannigfaltiger Abänderung wiederholt, und ga-
ben mir Veranlaflung zur Verbeflerung der Rake-
ten, und zu andern in die Artillerie gehörenden Ein-
richtungen 9 vovoa jich bei einer andern Gelegen^
[ »35 ]
I •
it etwas mittheilen werde. Hier lernte ich auch
die GrÖfse des Zurückprallungs -Winkels elaliil'cher
FlUfligkeiten, wenn üe gegen eine Fläche ilorseo,
züerß kennen *)•
Ich war in dem nächßfolgenden Jahre ^lück^
licher, und hatte mehrmals Gelegenheit, fowohf am
Tage als in der Nacht, durch die Camera clara
nicht nur den Blitz zu beobachten, fondern aiich-
die in den Wolken bei Gewittern vorgehenden Be-
wegungen wahrzunehmen ; ich mufs indefs ^le Vit-
theilung diefer Beobachtungen bis zu einer andern
Gelegenheit , wenn ich im Befitze meiner Papiere
feyn werde , verfchiebRn. So viel kann ich aber
yerfichern , dafs es in der PhyCk kaum eine fchö-
nere Beobachtungsart giebt, als die mit der hfer
befchriebf^nen Vorrichtung, in der die e^habenilea
Natur- Erfcheinungen fich wie ein lebendiges Ge-
mälde im Kleinen darfiellen, und felbft das Ge-
*) Merkwürdig iil ef, dafa ein Co gewalcfam ausftrömendes Gu,
durch 8 bisgmaliget Reflectirea in dem eingeichloftnen Räu-
me, dahin gebracht werden kann, als eine ruhig brennende
leckende Flamme zu erfcheinen. Sollleu nicht überhaupt Gas*
arten, wenn man üe durch lange Röhren triebe, mehrere uns
noch unbekannte Erticheiaungen hervorbringen, wodurch
manche jetzt unerklärbare Wirkung alt eine naturliche Folg«
üch darßellen dürfte ? Die Gasharmonica Tollte in diefer Hin*
ficht wieder etwas an die Tagesordnung kommen ». und die
mit ihr angefaagnen Verfuche mehr im Grolsen angellellc
werden. Auch mufs ich den Wunich äufsern, dafs der
AulTatz des Hrn. Ciavelin nicht in VergeiTenheit kom-
me; die darin behandelten Oegenßände geben die reijchfte
Gelege'nheii zu neuen interelTanten Verfuchon, welch« ohn«
grofse Vorrichtungen gemacht werden können.
C «36 }
rchwindefte, da^ wir kennen, Geh mehrere Se-
cunden lang, fo zu Tagen, fefifaalten und meflea
läfst. Ich darf verfichern, dafs ich bei diefen
Beobachtungen das Ablpringen des Blitzet nie un-
ter einem kleinern Winkel als 56"" gefeben , wohl
aber Winkel von 60 und 70® bemerkt habe. Da
nun bekannt ift, dafs ein unter einem fpitzen Win-
kel zufammengefetzter Gegenfiand, durch feine
Richtung gegen das Auge des Beobachters , unter
einem viel gröfsern, aber nie unter einem kleinem
Winkel erfcheinen kann , fo bezeichne ich die
■
Grofse des Abfpringungs-Winkels mit dem Aus«
druck : zwifchen 3o und 4p^-
Der Blitz hat nicht diefelbe Gefchwindigkeit
als das Licht ; er bedarf, um eine Länge von 2800
Fuls zu durchaufen , eine bemerkbare Zeit. Man
kann Geh davon befonders überzeugen , wenn der
Strahl und die Abfprünge in einer durch das Auge
gehenden Ebene liegen, fo dafs es fcheiot, als wäre
die ganze Bahn des Blitzes ein einziger Strahl, defV.
fen ganze fcheinbare Länge Geh dem Auge darftellt«
Diefes habe ich oft gefehn , und bin dadurch ver-
anlalst worden, dem Blitz eine Gefchwindigkeit
von 40000 bis 5oooo Fufs in der Secunde zuzuthei-
len. Wenn man ^en Blitz mit blofsen Augen in
der freien Liift betrachtet, fo fcheint er, weil der
Blick des Beobachters auf einen grofsen Raum ver-i
-theilt ift, mit einer unendlich grofsen Gefchwindig-
keit durch die Luft zu fahren; in der Camera
[ »37 ]
itlara hingegen, wo d^r Blick und die Aufmerk-
famkeit in einen kleinen Raum gefammelt find, wird
auch Ichon für den im Beobachten wenig geiibten
Zufchauer eine Zeitdauer bemerkbar; ich fchätza
fie auf 4 bis 5 Tertien. Da ich, wie weiterhin fol-
gen wird, zu glauben Urfache habe, dafs zwifchen
jedem Abfprunge die Länge des fcheinbaren Feuer«
flrahls 6 bis 700 Puls beträgt , und ^da ich nicht be-
lünimt weifs, ob nicht fünf Zickzacks zuweilen Statt
finden, fo habe ich die angeführte Gefchwindig«
keit hergefetzt, bis fie durch Beobachtungen ge«
nauei* * befiimmt werden wird. Ich hoffe , dafs
ich hierbei keine grofse Unrichtigkeit begehe, da
die yielfältigen Beobachtungen, welche ich wäh-
rend mehrerer Jähre über Gefchwindigkeiten in
fehr kurzen Zeiträumen zu machen Gelegenheit ge-
habt, und wobei ich mich immer der Tertien -Uhr
bedient habe, mir die Geläufigkeit im Schätzen
folcher kleinen Zeittheile erworben haben , welche
fidi Jeder zu eigen machen mufs, ehe er an Beob-
achtungen diefer Art geht. Wenn man das Auge
Ichliefst, gleich nachdem man den Blitz in der Ca-
mera clara wahrgenommen hat, fo ericheint der
Bh'tzfirahl dem Beobachter in der Gröfse und un-
ter den Winkeln, worin er ihn gefehn , und er hat
2ieit , (wenn er Geh etwas im Zeichnen geübt hat,)
fowohl den Abfprungs -Winkel als die Länge des
Strahls zu beurtheilen. Den längften JBIitzflrahl
habe ich im Juli 1808 bei einem Gewitter in Stock-
L »58 ]
holiti durch das Gitter ni^ioer Camera dara gemeC-
Ten; er war.d44 ichwedilche Ellen oder 488 FuTs
lang. Ob diefer Blitz fich in einer Ebne, die fenk^
recht auf meiner GeCchtslinie war, bewegt habe,
darüber kann ich nichts beliimmen, wohl aber be«
haupten, dafs er diefe Länge ohne irgend einen
Abiprung durchlief. Den fcheinbaren Durchmeffer
des Blitzes habe ich zwifchen 6 und 7 fchwed» Dec»
Zoll gefunden» Wäi'e die von mir gefundne Lang«^
▼on 488 fchwed. Fufs das Maximum der Abfprin-
gungs- Länge, und fänden in einem Blitzürahl in
unfrer Atmofphäre nicht mehr als höchfiens 5 Ab«
fprünge Statt, wie ich Urfache habe, nach meinea
Beobachtungen zu glauben, da ich mehrentheils,
nur 4 Abfprünge bemerkte, wegen des 5ten indeb
nicht ganz ficher bin , und wären endlich alle Ab*
fprün^e von gleicher Länge , fo hätten wir 2^40
fchwedifche Fufs als die gröfste Länge, welche ein
Blitzflxahl durchlaufen kann '*')• Es hat mir ge-
fchienen, als fey der Ijetzte Strahl, in welchem
der Blitz verluDcht, immer fchwächer ab die andern
Strahlen»
*} Ca wäre fehr «u wunfchen, daff lieh Beobachter, di«
hl einer £otfamno|; von einigen Meilen von einander
wohnen, vereinigen möchten» um während des Sommera
{über die; Gewitter, welche «wifchen ihren Wohnörtera
ahabrechen , auF die von mir angegebene Art gleichseitig«
I Beobachtangen ansüftellcn, damit wir die wahre Läng«
f 4er filiuArahlen und die GföCie ihrer Abfpriiigung«*Win*
■ -yjbel genauer kennen lexmen.
[ . «3ft ]
Andere Beobaehtungen geben mir indeb ITr-
fache zu glauben , daüi die gröCite Länge , welche
der Blitz zwifchen dem Abrpringen . zu durchlaufen
pflegt, 6 bi$ 700 Fuis beträgt. Auf «einen Reifen, '
bei denen ich auber einer Tertien*Ubr keine Beob«
achtungs- Apparate mit mir führen konnte, fid ich
nämlich darauf, dieLänge des Blitzes durch dieDauer .
des Schalls zu meffen, zu welchem Ende ich, fo «wie
der erfte Schall zu mir kam, meine Tertien -Uhr
in Bewegung letzte , und felbige laufen liels, bis
der Schdll verfchwunden war. Ich fetzte voraus,
dafs die Gefchwindigkeit deflelben io3g franzöGfche
oder it 37 fchwedilehe Fufd in der Secunde fey.
Sind nun die Zahl der Abfprünge gemerkt , fo hat
man die Länge zwifchen jedem Ablprunge.
Da der Blitt aljezeit dem Donner Vorangeht,
fo betrachtete ich den Donner als ein Product des
Blitzes , und da bei der grolsen Gefchwindigkeit
und den unbeliimmten Richtungen diefes letztem .
feine Länge aus einem Beobachtungspuncte mit
Gewilsheit nicht beftimmt werden, die Länge 'der
wirkenden Kraft alfo nicht gemelfen werden kann, .
fo glaubte ich durch MelTuag des langfamem Pro«
ducts derfelben,(d. i. des Schalls) auf die Länge de^
Blitzftrahls fchliefsen zu können, weil beide einander
proportional feyn mülTen. Aber auch diefe Beob»
achtungsart ill mit vielen Schwierigkeiten verfoun«
den. Der Anfang des Schalls im Ohr iß ziemlich
genau zu bemerken, weil durch ^n vorangegan«
[ ^4o ]
genen Biits die Aufmerkramkeit auf ihn gefpannt
lA und man etwas erwartet. Dagegen hat es mfiht
Schwierigkeit , das Ende des SchaHs zu belKtnoieDi -
befonders. wenn der letzte Abrpning des BUtses
eiare Rtriirung^ von dem Beobachter abwärts hat,
und der Schall ro:za lagen verhallt; im entgegen-
gefptzten Fail,"wenn die Richtung des letzten Ab-
fprungs nach^deny Beobachter zu iß, wird das End^
des Sobalis vernehmbarer und weniger trüglich, 'Itti •
erfien Falle erhält man gewöhnlich eine viel län« "
gere Zeitdauer , und folglich die Länge des Blitzes '
um vieles au grofs "^).
Ich kenn fa£ir mit Sicherheit behaupten^ dtfb in- *
Schweden kein Gewitter in einer gröfseren Höhe*'
als von 400 KlaAern*-en%jßeht; auch glaube ich, daCi <
in Deutfchland^ und überhaupt diesfeits der Alpen,
die Höhe, in Jvv«ieher Gewitter entßehn, nicht über
500. Klafter hinauf reicht. Vielleicht hängt diel'es -'
mit der Höhe der atmorphärifchen Schneelinie zu«
fammen; denn zwifchen diefer und' unlrer fichtba-
ren Wolkenfchicht Scheint mir die Werkßätte Zeva
des Donnerers zu feyn. Ich habe mit lehr vielen
Reifenden gefprochen, die den Brocken befiiegen, >
«
*^ Dafi nan diefe. Beobachtungen nur macben kann, wenn
bei einem GeVriccet die Blitxe in Minuten langen Paufen
fallen • brancbe ich Jkaum anzumerken. Denn iü das G»*
witter in der Nähe, und folgen die BHue fo dicht auf ein*
ander, dafa der Donner des erAen noch nicht zu Ende iß,
- bevor fcbOn der erlle Schall des zweiten unfer Ohr erreicht, '
. lo enrtßeht der ununteibiochene» oft Minuten lang roUenda
Schall de» Donnere.
[ »4« J
nftd'wfthrend fie oben listen^ *em G^wittisr jbrlebt
haben; 'diefe^ war* immer uüterHalb^di^'k'Spitse des
B^ges. Selbft habe ich- tliefii Brfahrung nicht ge-
ndthbht, glaube aber^ dafs man* itri Zi^hifh des Brok-
kens nie ein Gewitter beobachtM' hat.
* llcFiai'arus'ensÜfah in feiner alteren Abhand-
liitag' über den Blitz, er'fey Svährend eines Gewit« '
ters-hfrf einem Gebirge gewefenv^tind habe mit fei«
nto' ' GefelHchaft die^ Wolken -unttfr Qcb erbUckt,
auch dieBlitse^gefehh, aber keittebiöoiinei' gehört,
fondern nur ein Raurcheia, aitf 1fenn>ein Waflerfall
in der Nähe gewefen wäre. Da' ich einmal alig»*
fangen habe, das Gewitter mit dem, was bei dem
Sobiefsen aus Kanonen vorfällt^ zu vergleichen , fo
fej" es mirerlaubty^aiifdiefeni" Wege noch weitet
fortzugehn , Hind den Vergleich. audh Ȋf den JDon^^
ner, als eine Folgei des Blitze»^ .anstnteDden. Um
aber richtig verAinden.zu werden ». inuls ich Fol- .
gendes vorausfchicken :
Einen kurzeri Se/iall (Schall von einem Tact) .
nenne ich den, iwelchen man hört beim Zerplatzen
des Knallgoldes,, dem Springen einer Bombe ^ dem ^
Schlag. eines Hacotmers gegen einen feilen nicl^t
fchallenden Körper,: dem Sprimgetn: der dünnen luft- ;
leeren Glaskugeln .. (KneHbomben). etc. ; nämlich
einen Schall ^ d^ ip einer fpharifGhen Form fich
ausbreitet.
. Einen gedehnten Schall nenne iph den , der
entlieht*} wenn das Ganze den SchaU yeranlalTende
[ »4» ]
Mittel, odcr.-der J5<;baU gebende Ranm ,. nach d^
L§43ige..a]usgeiJ^l)l;,iil, fo dab deflen Durchmeirer
Tielfacb io deiI(ea..MQA9 .f^nti^alten iSL Diefet ifi
z.^3,. b;ei ,(^ei;>^^eiierJObrahl der Fall, der aus einec
abgelchofsnen Kaoogr^^. Fährt; feine Dauer verhalt
lieh zu; der. Schalldauer, einer .gefpr^nglien Bombe
wie 4.er Ourchq^elTer des Feuerftrahls zu feiner
Länge (auljserhalt) der^Jldiündung) ;. und da c« &-.<l^
DurcluneflVr des aiißfiipdei:« .^ Zoll 9 die Länge dea
Feüertirahls auf^l^tBlb : feiner Mündung aber i5o
Zpliiift^ fa giebtaacb ait^ineisi Begriffen der a4 Pfän-
der. eiueS.o Mal längere SqbaUdaner, als die zer«
platzende Bombetf .;, t , , ..»;...
Bei dem BintdU detrLnft in einen leeren Raum
entFteht ein SchaU, imd jeder folcher Raum erneuert-
denfelben. )• Die dauernde LängB eines Schalls^ Hebt
inidetn Verbältnils der Länge des* durth die freie
Luft hindurohfabrenden Feuerßrahls zu feinem
Durchmeirer. Denn da der Feuerftrahl yon allen
Seiten mit Luft^nnageben ift^ die mit der bekanntea
Gefch windigkeit' in den leeren Raum, den der Feuer«
|lMhl(theilweiI|e)' verlädt, eimmdringen fucht, fi
kann der DurcbmelTer nur als Anzeiger des SchaU-
taetd angefehen oder betrachtet werden.
> 5 Wenn eine mit ^ Pfund Pulver geladene Bombei
geFprengt wu^d^ fo breitet ficb der Schall fogleich ku«
gelförmig nach allen Seiten aus, und ift kurz und be»
granzt zu hören. Wenn man dagegen a Pfund Pulver
in eine Kanone ladety die iS'bis aa Durchmeifer des
C »43 ]
innem Raums der Bombe zur Lingß Iuit> %wird maa
einen merliichen Unterfchied der Dauer des Schalls be-
merken ^). Auch unterfcheidet faft jeder Artillerift in
^pfser Ferne,.ob aus dem kurzen^urfgefchiitz gewor«
ien^ oder aus Kanonen ^efchoQen wird^ und ob diefe
Xchweres oder leichtes Teldgefchütz find; und unter
IhnndertMenfchen wird es kaum einen geben> dernichfc
^as SchieCsen aus einem 6 Pfiinder von dem aus ei«
sem 24 Pfunder unterfchiede. Noch leichter kann
3nan fich von diefer Verfchiedenheit in dem Schall
-überzeugen, wenn man eine fogenannte Pulverprobe
ximmt) die gewöhnKch fehr kurz find, fie voll Pul«
Ter füllt, und den Knall beim Abfchiefsen aus einer
^SntfernuDg von einigen hundert Schritten beobach«
let. Man lade dann diefelbe Menge von Pulver in
eine Fiftole^ deren rliauf gewöhnlieh zwifchen 8 bis
] 2 Zoll lang ift , und endUch in ein Gewehr, das ei«
nen 3 bis 4 Mal längeren Liauf als die Fiftole hat^
und feuere beide ab. Man >vird in allen drei Fällen
einen auffallenden Unterfchied in dem Knall gewahr
werden. Die Pulvermenge darf jedoch, foU die
Verfchiedenheit auffallend werden, nicht unter ^ Loth
betragen , und man mufs PiAolen und Gewehre aus^
fuchen, die im Caliber moglichft gleich find.
A
^) Werden diefe Verfucbe mit gansen Pfunden Pulver ange»
<: iftelit, fo mufs der Beobachter nicht naher alt looo bis
1500 Schritt Aehn, und er mufs vor aller Erfchüttening
gefchütxt leyn.- Ich habe aus Erfahrung, Welche Täulchung
durch eine gröiJitKS Nähe Teraolaüit ^nr.iudoak^on.
[ i44 ]
Da nlin dem Einftromen ' digr Luft in einen
luftleeren Raum eine Gefchwiridigkeit von laSi^Ö"
pärif. Fufs in der Secünde giebt, die Gefehwindigkeit
des Blitzes abisr üttl' vieles gröfser ift, fo mufs bei
dejfferi DurchfaWeb durch die liuft eine vollkommne "^'
Leere enlfteheir.' ' üöi diefe aqszufullen, wird we-
gen' der minderen Gefehwindigkeit des auszufüllen«
den Mittels elnlö' Zeit erfordert,' mehr oder weniger,
je 'nachdem' dicfer auszufiillehde Raum eine' gröfsere
oder geringere 'Länge hat, oder je öfter derfelbe ei*- *
ncfuert wird. Der Eintritt der Luft in einen luft-'
leeifen* Raum giebt'Viun den Schall als Product. Die-
fer^ pflänsSt fich Vöiil* Anfang bis' zum Ende in glei-
cher -Gefcli windigkeit ioii, fo dafs man, wenn die
Lange des zu ddi-clilaufehden Schällgebeiiden Gegen-
■ l_ I I _ A__
ßändes bedeutend ift, die Zieit mleilTeh kann, welche
zwilfchen dem Aiifangc und der letzteh Schallwelle,
die jgehört wferdefa känh, vergeht
Denken wir uns einen herausfahrenden Feuer«
,■•••'■ •
ftrahl nach Art delFen bei dem 34 Pfündw aufser-
haU^ der Mündung, welcher eine Länge von 488FuXs
hat; fo werden beinahe 36 Tertjen veilaufen, ehe
der Schall verfcbwindet , weil derfelbe, dem vorhin
Bemerkten zu Folge, über 800 Schalltacte lang feyn
jnufs. , Folgten nun mehrere folche Strahlen un-
unterbrochen auf einarider, fo würde jeder einen eben
fo'lang gedehnten Schall geben, und die Summe
aller ein ftetes R6Uen von einige Seeunden hervor«
biJogen, ohne dafs man* das Echo ea Hülfe zn rufeu
HÖthig hätte. Waren einige diefer Kanonen nach
dem Beobachte!! hin^ andere von ihm ab, und noch
andere feilwärts gerichtet, AVie in Fig, 8, fo würde
er alle beim Donner beobachtete Modulationen
während der Zeit boren, nur würde er in einer
gewüOTen £ntfa*oung und >nicht . zu nahe ftehen
muffen. Auf diefe Arl;, gk|i|be.ich> die Entftc«
hüug des rollenden Getöfes des Donners bei. ein-
zelnen Donnerfchlägen ai^df .eine einfache. Art. er^
klärt zu haben ^\
■
*) leb babe vorbin erwäbntj dafa CTrifcbeii dem Aufblitxeii
des Zundpuhrera beiea Abrcbiefsan einer ^ 6pfundigeii |^a-
' none, und des aus der Mündung b^rausfab reAden Feuer-^
itrabls, efne Zeit von i5 bis. i8 Tertien yerllreicbL Wenn
aun bei Melfung eines AbÜandes durcb die Gefcbwindig-
keit des Scballa , die Tertien - Ubr in dem. Augenblick in
' Gang gefetzt wird« wenn man das AMfblitcen des Züiodpul-
Vers liebt, fo erbält man die Entfernung zu grofs, weil der
Scball nur dann erß börbar wird, wenn er Gcfa in freier
Luft nacb allen Seiten ausbreiten kann. Denn wäre die
Kanone fo ßark und dicbt verfchloflen , dafs der Feuer-
Itrabl nicbt beraus könnte, fo wurde man auch keinen
Knall boren. (Hierüber babe icb febr interelTante Verfudio
angeß«lit.) III vorn an die Kanone eine Vorrichtung ange*
fcbraubt, mittelll der Heb eine mit Talg beibicbne Leder*
fcbeibe, die an «einer eitemen Platte befeldigt iil, durch
f ßarke Stahlfedern in dem Augenblicke, wenn der Blit^
«US der Mündung herausfährt, gegen die Mündung fefi-
drücken, und diefe lieh verfchliefsen läfst, fo dafs keine
Luft faineinltrÖmen kann, l'o hört man den Scball fo unge*
fcbwäcbt ale vorher, da die Mündung offen blieb, und dia
Luft in iie einßrigtmen konnte. Der Rücklauf der Kanone
iß aber bei gefchiofsner- Mündung beträchtlich geringer.
[ ^4ß ]
fci glebt abcir noch eine Erfclieimibg, die dfem
Beobachter, wettn er in der Nähe ift, wo der Blitz
einfchlägt, nicht entgehen kann, und wodurch fich
der Donner von allen nachg(!tt]acfaten f Arten des
Schalls unterfcheidet," nämlich dör fcharfe, rchmet«
temde, fo zu fageö, zerr^iflehde Ton, den man beim
Einfchlagen, nod in-der grötsten Nähe des Gewit«
ters hört. Er ift fo fcharf und abgebrochen gegen
den' rollenden Ton , w^e der fcharfe Ton einer
*- Trompete -gegen den eines Fagots.
Die Gefchwindigkeit, womtt>ruhige Luft in ei-*
neu luftleeren. Raum ^inftrömt, und welche 1281,6
parif. Fufs beträgt , giebt den gewöhnlichen heftig
knallenden, aber gleichförmigen Schall. Bei dem
Abfpringen des Blitzes hingegen ül die Luft in der
vor den Blitz her getriebenen Lufücugel , wie vor«
bin erwähnt, in ein^m hohen Gi'ade zufammenge-
prefst , und indem der Blitz zurückweicht und da-
durch den leeren Raum bildet, ßürzt die zufam-
mengeprefste Luft mit unglaublicher Gewalt ihm
nach, und diefer bringt den Ton. (welchen ich mit
dem, den der Trompeten blafer durch feinen Zun-
genfchlag fo fcharf und fchmetternd macht, ver-
aU bei dfoer. Das Zündloch war hierbei mit einer
Schraube verTchloCfen , und das Pulver wurde entweder
fon fome durch Stubinen, oder vom 2^ndloch her durch
ein glühendes fiifen entzündet. Diefe Verfuche haben
mich beßimmt » nur den Fejierftrahl' in freier Luft («uDier-
halb der Müaduog) ia ßstrachtung ii^.iioho.
[ >r7 3
fjSxAien hibe,) mir in einem ungleich grölsern Ver-
iMUtnifs hervon
Die Zukunft, und genau angeileltte Verruche
Werden entfcheiden , ob und wie yiel ich oiich
irre. Der Gegenftand hat mir fo wichtig für die
naturlebre gefchienen, dals ich mich mit demfeU
benmit allem £ifer belchäftigt habe, fo viel es
meine Zeit erlaubte, und ich darf glauben, dals
ich etwas Beftimmtes würde geliefert haben, wäre
ich nicht durch Um(iände., die ich absuändern
nicht im Stande war, aus meinen Verhältniflen
herausgeriflen worden. Gern hätte iqh etwas aus»
gearbeitet über den Widerßand der Luft bei ei-
ner ausnehmend gröfseren Gefchwindigkeit'^ als
vir unfern Bomben, und Kanonenkugeln geben
können; ich finde aber, dafs diefes meine wiC»
fenCchaftlichen Kräfte uberfieigt, und thue darauf
Verzicht.
Ich b^n im Befitz mehrerer Erfahrungen über
das Schiefsen fenkrecht aufwärts, von eifernen
Kugeln und Cylindern von gleichem Durchmefler,
bei ungleicher Länge und Schwere, und ich muls
aus einigen hundert folchen Schüflen folgern, dafs
wir mit diefem Gegenliande noch bei weitem nicht
aufs Reine find *).
*) Auf meine VeranlalTung wird bei der fchwedifchen Artil-
lerie mit allem GeCchüts^ in fenkrechter Richtung auf dem
Schildzapfen hängend, Probe gefchoflen. Es wird eine
Grubt gegrslQii , fo tief» dafs nur die Müsdung der Ka-
1 >
[ »48 3
npne benrocra^t. In der Grube iü «in aut 'QarlLeoi H4b«
verfertigter Bock, woran die Kanone gehangen wird , obn«
dal's iie mit der Traube den ßoden beriibrt/ Es.gefcbe^^
aus jeder Kaiipne SScbuHk: die erAen $ piit einem ^KegeU
DurcbmelTer langen Cylinder von Gufseiren, welcber für
6 PfTiuder 8« bis 90 fdbwedifche Pfund 'wiegt; die letztbn
3 SckuiTe fnit aiKiigeki, uod mit .der lur die<Kanoiie ge-
wöhnlich beitinimten Pulverladung ((ilr den 6 Pfunder
s Pfund). Wenn ein roicher'7 Kugeln langer eifemer Cy-
linder aus einem 6 Pfunder mit'i Pfund Pulver gefcbtflF^
wird« vergebt, awifchen dem BUuund den) Auffallen dieC^
felben auf den Boden eine Zeit von ai.bis aa Secundep»
und bei ^iner Ladung von 3 Pfund Pulver beträgt diele Zeit
50 bis Si Secunden. Der erlle Schüfe mit dem Cylinder
gefchieht m^c \ Pflind, die andern beiden Schuire:roit 3. Pfd.
Pulver. Das Getöfe , welches dif fe Cylinder beim Herup«
terfallen in der Luft machen , iß iinbefdireiblich. Tn ei-
nem Umkreiferon f fchwedircher Meile glaubte Jeder, di|Is
der Cylinder anf feinen Kopf faileq wQrde. Pferde., die
angebunden waren , rilTen fich löi , um davon zu laufen*
Anfänglich liefen die Bauern ans -ihren 'Häufem« und
glaut^ten, daia.d^s, was 'herabfalle« durch die Oächier
fchlagen wurde, und doch fielen aUe C}[lioder nur 6 bis
50 Fufs von der Grobe herunter^
f '49 1
" m
I
F4thaitniff^ def ßXnferl^ Klaffen der äufsern
ßnnUöhen Mt/cheinungen zu einander,
ton
Mag« ZüKl^B^^K 2Ü Stuttgard.
Jtix. M. Zeniteck hat iill 0(itol>et- tiefte des vorigen
•Jahrgangs diefer Annaleil (B. 48. S« 193 f.) Angefangen,
^ie Lefer üb^r den Zufaitimenhailg^ wotltl die ver-
fehle denattigen Erfcbeinuügeil dei* fünf änfsetn Sinne
Unit einander fiehn, auf eine belehrende Weife zu un-
terhalten > und dort thells jia(:fageVdeIie]l « ivarutn der
4!rfte Rang unter allen dlefen Erfcheinungen denen
des Gefühls zukommt j tfaeib Verfücht, die Crund-
tind Neben -Erfch einungen diefet Klaffe Von einan-
der zu fondern. In gegenwärtigen! Auffatze geht -er
2tt den Et-fcheintiflgeü der vier übrigeii aufsein Sinne
nach ihrer Rangordnung üben Bemerkungen, di€^
auch an fich nicht neu fijid^ erfcheinen durch eiü
folche^ ZuCamnietiftellen und Gegeneinander - Halten
oft in neuem Lichte^ und befondets fcheint das^ was
Von dem Verf. über die drei letzten KJafleH gefagt
wird»- dief Atifitierkfamkeit ddt Ndturforlbher zu ver-
dienen.
Oilbtfru
Annal. d. Phyfik. B.Si. St.a. h 1815. St.ia.
y
B. Vorzüge der Ge/ichtS" Br/cheinüngen,
rJlit dem Organe des GefühlßDos fafst unfere Er-
kenn tnifs Wurzel auf dem Boden der Erfahrung;
mit dem c^s Gefichtünqi| erhebt fie (ich über den-
reiben, und treibt Blüthen ut^d Früchte^ die allf
Bewunderung verdienen , uocil du^ch iiirelcde cier
Beobachter leicht verführt wird , diefer Klalle von
Erfcbeinuugen wo nicht den erften, doch einte
gleichen Hang mit der Klafle der Gefühl» «Erfchet«*
nungen einzuräumen. Mehrere Vorzüge vor den
andern Klaflen der iiunlichen E^fcbeinungen ßnd
ihr mit diefer gemein , und in eiiiigen übertrifft fi«
felba diefe.
ä) Gemeinfchaf dicke VorzViga beider KlaJJ'e»,
13 Lälit man nur diejenigen Erfcheinungen
fUr Gattungen gelten , in denen andere Erfchei-
pungen, wegen der Gleichheit gewiffer Merkmahle,
als Arten enthaften lind, fo finden wir bei den
Gelichts- Erfcheinungen keine fo beltimmtf» Anzahl
Ton Gattungen, wie bei den Gef ühls* Er frh ei nun-
gen (A.2.). Denn wer wollte z. B. behaupten, dafs
die grüne Farbe eine Art von Klau, die braune eine
Art von Roth, und die graue eine Art von ächwarz
• oderWeifs wäre? Oder, wer möchte Geh anmafsen,
bei dem Anblick der weifsen Farbe irgend eine an«
dere Farbe, die der Theoretiker daraus entiteha
läfst^ darin wahrzunehmen? — Wenn man dag ''gen
bei Unterfuchung der Frage, ob zu einer gewiüen
KwlaJPTa von Erfcheinungen eine beitimmte Anzahl
tön dattüfigeii gehört , nicht blos den BegfiB der
Sttbotdination ^ fondern auch den der Entfiehnog
ton Gattung als Vergleichungtpunct zulafst, fo da&
man fotche BrfcheinUngen Haupt -Gattungen nen-
nun darf, atia denen andere Erfchelnungen derfel-
Iben Klaffe auf irgend eine erweisliche Art entilehn^
Jb kann den Gelichts-Erfcheinungen der dhnKchö
Voraug Yor andern Klaffen nicht abgefprocbeii
IMr^rden« Nur berrfcht freilich noch ein Streit über
dlie nähcire Beftiminung von det Zahl der au Haupte
Gattungen au erhebenden Farben« Denn bekannt»
lieh führt die 1?beorie des Prisiiia auf 7 einfache!
Parben^ der GrundfatE der Mifchung hingegen
auf^S« und die phjfiologifche AnGclit nur auf di^
3 Hauptfarben^ Roth, Oelb und Blau, als Erfchei-
tiuDgen, aus denen alle andere Gattungen und Ar«
ten Ton möglichen Farben hertorgehen. Wie es
fich aber auch mit diefen verfchiednen Redutitions^
Verfuchen verhalte, und was Für eine beIHmtnte
i&ahl ^on Haüptfarben man auch in diefer geneti«
fchen Beziehung annehmen mag; fo ifi doch nicht
zu läugnen, dals, wie fich bei den Erfcheintingen
des^Geiübls einige äh Haupt- Gattungen vor an-
dern auszeichnen,, auch bei denen des Gefichts tinä
g&wiffei Anzahl i>Qti Oauungen die Aufaierkfain^
keit des Beobachters befonders auf fiöh deht, und
daher auch fchon längfi mit eigenthümlichen Na-
men belegt zu fejn fcheint. Bei den drei andern
Klaffen finnlicher Erfcheinungen mochte fich zwar
VX6Ueicht auch eine gewiffe Anzahl von Haupte GaK
/
[ I& }
jtungen herausfinden läjfTen ; abel* von felbft iff bis*
her bei ihoeii noch keine fo in die Augen gefallen^
und .hat Ib fehr zu V.erfuchen, das Mannigfaltig«
nnd Vielfache aus dem Einfachen zu erklären, ge«
reizt, als das bei der Klafle der Gefichts-Erfebei«
nungen der Fall iß. So fefar fich indefs auch unter
den Geflchts-Erfcheinungen eine gewilTe ^Anzahl
tor den andern auszeichnen , fo i(i diefes doch an
den GegenftSnden felbft nicht fo fchneidend und
nicht fo gleichbleibend, als bei den fünf Gat(u0g;en
der Gefühls - Erfcheinungen, Denn- bei diefes ßii«
det, wie wir gefehn haben, bei keinem Gegenßande
i^in Uebergang der einen Gattung in die andere
Statt; deito mehr iü di'efes aber bei den Geüchts*
Erfcheinungen der Fall. Nähern lieh datier »uch
beide darin, dafs eine gewifle Anzahl Gattungen
vor den andern Och auszeichnen f fo entternen fich
doch letztere von eriiern wieder durch ihre grobe
Anzahl von Zwifchen» Gattungen, und fie bilden
dadurch einen nicht unmerkwUrdigen Uebergang
zu den drei andern Klaffen der finnUchen Erfchei*
nungen.
a) Von den drei Dimenßonen des Raum$,
Virelche das Gefühl uns giebt, erhalten wir auch
durch < »a Gelichtlinn zwei, die Länge und Breite,
oder zufauimengenommen, die Fläche. Oiefe b<ei«
den Ani'chauungsarten lind durch ihn unmittelbar
und ohne alle Schlufsreihe gegeben; aber auch
nicht mehr, als diele zwei. Denn Ib fehr es fcfaeint,
als ob auch die Anfcbauung ^er Dick« mit dem
C i53 ]
3ehaa «aioitt»lbar yerbundea fey, (da man «Afu
dhCe ]EigeoCchafc nicht i>lo« an den Gegenftändea
feibft, Ipn<Jern weh ßn den treuen Darftellungen«
die etwa der Spiiegel oder eine Zeichnung davon .
|ief/ert| fo Jeicht beurtbeijien H^nn ,) fo widerlegen
fben diefe Darfiellungen diefen fallchen Schein von*
Jielbft dadurch, d^^a Qe ^pif einer blofsen Fläche
Ipufgetragen ßnd» Uebrigens gereicht e& dem Ge»
üphtünn 9um Vorzug in V^rgle^chung mit den an«
dern {^laljTen ßanUc^er Organe f da(a er durch die
Smpfiindiipgen yon Licht und ßcha^en den Mangel
iroQ der Ai^tfchauung der Picke weit piehr eri'etst«
und data er die Schli^r^folge , die inan an jepe Yor«
i^tlungeii anknüpft^ weit befler als alle andre Sinn*
ocg«Ae , wenn fcbqp pift^t imip^ apf eine pplrtig*
liehe Weife» begründet^
i 3) [JmfaDit der Qe&icht0nn i|uc|> picht alles^
Ji9as Kcjrper jft, wie der Gefüh)lini|, fo erltreckt lieh
doch leine Herrfchaft we^t über liep grq/sßerp Tf^eil
materfeUer Qßgej^iände^ da nur wenige, wie z. B.
die hvfity ihre verfchiedenep Är|:en, pnd WatJer,
unter gewifien Bedingungen ^u den unfichtbaren
Körpern zu rechnen find« Mit depn Gehörlinn
darf er fi<^h freilich in diefer fiinficlit nicht melTen ;
aber defto mehr niit dem Geruch- und Gefchniack«
Gnn, ,bei denen ^feit mehr l^aterien yon d^r^^oi*-
■
plindang ausgeCchloflen find.
4): Noch mehr ^la durch die Torige Eigenfchaft
Übertrifft der GeGchtlinn, wie der Gefuhlfinu, wenn
{chon nidht in gleichem Grade » die drei andern
[ «54 3
innorgane durch die größere Dauev nnd Häußg^
keit feiner Erfcheifiungen, Nicht ffl$ ojbf das Sichtf
bare an J^ejne befondere BedinguQg feiner Entfier
hung gebundei) und keiner Verwandlung Ina Ua^
fichtbare unterworfen wäre; aber die Bedingunjj|
der Sichtbarkeit, das Licht, iß, eii^e längei* dauernde
und öfter wiederkehrende EiTcheinung, ppd fifui
Verwandlung in da$ UnCchtbare ifi weit felteperi
als e$ bei den ErCcheinungen de$ Gehar« , de^ Qat
ruoha und des Gefchmacks in der ähnlichen Besie^
hung der Fall ift*> Bei einer folchen düclitigen Ein«
Wirkung auf die entrprechenden Organe ift es de^
her. auch kein Wunder , dafs diefe Erfcheinungen
weit weniger, als die des Geßchts ypd des GefühlS|
' zur Unterfcheidung der Gegenßande gebraucht wer-
dei^, und dafs überhaupt ihre Natur in aiaaches
I^nficht npch weit weniger untisrfucht unci bekannt
iA, als die der andern Erfcheinungen.
5) Wie endlich der Gefühlfipn durch die be?
Händige Wirkung gewilTer Erfcheinungen, und durch
die fehr häufige von einigen andern^ weniger er-y.
fchöpft zu werden fcheint , aU die Organe des Ge-
hÖrS} des Gerunhs und des Gefohcnacks durch eine
Aetige Dauer ihres Gebrauchs; fo dürfte vielleicht
wohl auch dem Gefichtlixin eine ähnliche Stärke
der Ausdauer als Vorzug zuerkannt werden. . Zi|
grofse und zu anh^ltf^nde Anfirengung ermüdet und
Ichwächt allerdings auc^ diefes zarte Organ ; aber
die Ermüdung tritt bei ihm doch lange nicht fq
d eia / ^la be^ 4e|i ^d^rn gen4fm^eA Prgd|ie(|,
*^
Insbefondere Fcfa^iaen die des Geruchs und des Ge»
ftchmacks durch anhaltenden Gebrauch weit mehr
abgeliunipft, und zur fcharfen Unterfcheidung der
auf.fie ficfa bezieh.^nden Errcheiaungen weniger
tauglich gemacht zu werden*
b) Eigem/iÜFftUcAe des OeßcInfintiSf
•) in \^nfek¥nf de$ sRoMms un4 der ZelPf
i) Die Entfernung, in .welcher das Licht auf
. 4as Auge wirkt, und die Oefchwindigkeu , womit
diefe Wirkung fich i)is zu demfelben fortpflanzt, Gnd
, So grofs, dafs von allen andern Erfcheipungen^ die
^leichFalls in der Entfernung wirken, keine einzige
}iierin dije Vergleichung mit dem Lichte aushält,
JPey e$ nun , weil djefe Eigenl'chaft bei ihnen wirk^
Ech iii ein Nichts yerlthwindet , oder weil wir ihre
Gröfse noch nicht genugfam kenpen. Schall, Ge«
l'uch, Wärme und Kälte, Electricität und thieri-
tdiev Magnetismus (ind Erfcheinungen, die, fo weit
maif iie bis jetzt kenht, nur der Erde angehören.
Mag daliar die Entfernung, in der fie fortwirken,
i^ofh fo grols feyn y und , was befonders bei dem
thierifchen Magnetismus der Fall ift, noch fo wun«
dftrbar erlcheinen ; fp bleibt doch immer die uner-
mefsliche Entfernung der Lichtwiricungen noch ein
ungleich grdfseres WundfT, pöd es fleht jene un-
endlich weit hinter diefer zuri(ck. ^er möchten
fich noch die Entfernungen, in welche Och die kos^
aiifchen Wirkungen des pporgrsnirchen Magnetis-
mus und der Schwerkraft ausdehnen, mit ihr mefC^n
[ i56 ]
LulTenr Aber abgefehn davon, daGi diefe ErfcliBi^
nungen nicht unmittelbare Wirkungep der Kifrper
%uf die Empfindung ßnd, wie die Geficht^rErfcbei»
nungen., fo ift noch nicht erwfefep, daß da^.Qer
biet diefer Kräfte ßch fo weit erftrecke als die Ent«
fernung des letzten Fixfierns beträgt, deii upfer h^
waffnetes Auge zii erreichen vermag,
a) Auch die Fläche , di^ das Auge yo|i moem
Standpunct aus auf einmahl fafle^ |(9nn, jß un«
endlich gröfser, als die Ausdehnupg, fliß der Gib»
ftihlßnn iinpiittelbar ynd oh^ß Ort$verä|ic|er|ing
aufnehpien kanp , ungeachtet diefes Organ an ßc||
felbli vo|i \yeit gröfserepi Umfapg iii, p\s daa der
GeCchts - Erfcbeinungen. Poch diefe ausgezeicb-
nete Eigepfchaft ](i pur eine Folge von der Fähig«
keit, überhaupt eine Fläche an^^ufchäuen, pnd, wai
bei dem (jeficht^inn aUeip jBugleich damit verl&up«r
dep ifi, das im Ilaum angefchaute aus einer klej?
nern oder grplserp | ja ppepdl|ch |;rofsep El^tfer«
IQiung ?u erhalten,
3) Noch erweitert ßch der upgebeprß Wir*
kungskreis der GeGcbts-Eifcheipungen durch difs
vielerlei p^eränderiingen » die der J^iphtßrahl yer«
möge der Brechung , ZurUckwei fupg pnd Beugung
auf feinem Wpge bis zum Auge erleidet, und e^
entfteht eben dadurch noch ein weiterer Vorzug
jener Erfcheijoungen vor andern. Zurückwerfung
zeigen zwar fiuch die Erfcheinungeu des Schalls^
der Wärme und des Lrbeus-Ma.9[netismus, und ver«
fnehren iladurch ebenfalls theils ihre Kraft durch
i »57 3
Cooceiitriruiig, theiU übertiappt die Mittel pnci
Wege ihrer WixkümkeiU Aber Ht gefcbiebt bei
ihnep nicht mit der I^eicbtigfceit, Beftimmtheit und
Mannigfaltigkeit von Folgen , die pian bei der Zup*
irückwerfung des LichtArahls beobachtet; und dann
fehleii noch bei ihnen gänzliph die 3rechung und
Beugung, ^ie£e wichtigen {Uchtungs-Veränderungen^
piit denen ein noch weit häufigeres und mannigfaU'.
figeres Farbenr|>iel ßi» mit; der ^iiriicl^werfun^ yer«
blinden iftf .
I
%
ß) In iepiekung fiuf das Orgqjf.
/() Wenn die liicht-Erfcheinungen, die ficb bot
Innern oder ^ufsern Nervenreizen ohne gegebene
aiifseris tiichteindrMcke auf verfchiedene Weife %eU
gen, nicht anders erklärt werden können , als aus
einer gewiflen Thätigkeit des Oe|icli|:3organs felbfi;
wenn ferner die Veränderungen des I^ellen Jna
Punkte bei vorh^ndnen^jichteindrücken, des blen«
denden 3itde$ in einen bunten Farbenwechfel^ und
des fcbwach wirkenden |jichts in^Farbenrjnge, auf
eine l)efondere Thätigkeit des Auges fchliefsen laf-
fen ; -^ pnd wenn endlich die . bei den fart}igen
Schatten nnläugbar fuccefliven und (iinuUanen ißr^*
fcheinungen ^ntgegengefetzter Farben eipe folche»
»
nach eignen Gefetzen fcbaffende Thätigkeit des Or-
gans zu beweifen fcheinen; — fo darf diefe eigerim'
JTiäugkeü ffiYiiU als ein Vorzug der peficbtsr Er-
scheinungen aufgefiellt werden. Denn ejnß ahn«
liebe £i|;enlchaft ift bis |et;$t bei den 9n4pr9 ßu^n?
Z'
[ i58 3
organi»!! noch nicht bekannt , wenn diefe aud|
fchon bei dep Eindrücken , die auf fie gefchehen^
nicht l'o pafliv ficih yerbaltep mögen , al$ man fidi
häufig voriteilt.
' 5; «^ehr wichtig, und eine ausgezeichnete Ei^
genfchaft ift die Freiheit bei dem Gebrauch des
Cejichiorgans, Bei dem GeruchDdn iß keine Vor«
jpichtung an dem Organ felbli vorhanden , um auf-
gedrungene Gerüche abzuhalten ; und bei dem Ge^'
höriinn fehlt gleichfalls eine Anitalt zur ZurUckwei-
fung ßörender Tqne. Der Gefcjbmackfinn iß mit
dem Nahrungsorgan fo iqnig verbunden, dafs die
Eiiipt^ndungen dies letztien yon c)iefein nicht nacli,
Willkifhr getrennt werden könneii. Up^ aj^f c|as
(^efühl Aromen unaufhörlich unzählig viele JErfchei*
iiungen eipt die Uch zwar zum Theil verändern,
aber nicht abv^eifen lalTen, phne durch andere er«
Jfet^t z^ werden; und nur in fo fern diefer Sini|
Taliungsorgan ift, durch welches (befonders yer^
pittelit einzelner vorzüglich dazu tauglicher Tbeile)
RaumyerhältnifTe beliimpt werden, findet freie Will*
kühr feinem Gebrauchs Statt. Weit vollkommner
ift dafür bei dem Qeüchtfinn durch die leichte, von
andern Organen upabhängige Beweglichkeit un4
vvillkührliche Verfchliefsbarls.eit des Organs geforgt^
fo dafs es kein Wunder ift, wenii yorzüglich in dief»
fe|q^ Organ der Geiß und die Seele des Mcnfchen fiel}
^ygjMiforechen , und wenn die Kunft, die auf den Ge-
^l||^Erfpbeinungen beruht,^ für freier u^dh.ö()er ,^1^
mMfiSL 4jBr fic}» au)rdruig0)cidiei} Töne erklärt wird»
[ »59 3
6) Veranlalit fohon die vorige Eigenrchaft dev
Geficbts-BrfcheinuDgen , der darauf lieh beziehen«»
den Kuafi einen höhern Werth als andern Künlten
einzuräumen, fo mufs das noch mehr der Fall feyn
bei Betrachtung der ungleicU/ohwächem Laß. und
UnluJL welche die Gefichts-Vorftellungen als iblcho
an und für üdi begleiten. .Denn, wo jene durch die
Erfchejnungen und ßnnlichen Eindrücke %\x fiark
aufgeregt.werden , da hemmen lie den freien Auf«-
fchwung dergeiftigen Kräfte, und erllickt ifi alles
KunftgefUhl bei Colchen Erfcheinungen. Dahev
nag auch die Untauglichkeit der Qeruchsr , Ge*
fchmacks* nnd Gefühls -Erfcheinungen zu äliheti^f
fjChen Gegen/iänden, zum Theil wenigfiens herrühr
fen , iin4 der ilärkere EinAufs , den die Muitk auf
den rohen und finnJichern Menfchen ausübt, Geh
einigermafsen erklären. Uebrigens gebührt felbft
bei den Gefichts- Erfcheinungen nicht allen das
gleiche JL^qb der äfihetifchea Tauglichkeit, da es
fdieint, als ob das reinere Gefühl de$ Schönem
mehr durich die Anfcbaimng der räumlichen Ver*.
hältnüle , als dprch die ^mpüadung der verfchie-f
.denen Farben geweckt und ierhfl[lten werde, und
'als ob die letzten mehr die Cpnlicben ^Is die gn&u
gfsa Kräfte des Beobachters in Thätigkeit fetzten.
7) Auf der geringen Beziehung, in der die Ge^
liehts-Erfcheinungen zu dem Begßhrungs* Vermögen
fiehen , fo wie auf noch andern vorgenannten £i^
geififGbsSteUf 9* 9f <ier> ^¥%?a WiederJLehr der Er^
[ 16» 1
fcheinan^n und Anfchaiinng des Raams, beruhK
die. bei diefer Klaffe Yon Empfindttogen ronöglicli
vorkomnieode Ideen ^j4ffociaeion. Auch mit den
Toopo, GerüGben, den Gefchmack- und Gefühls«
Eti'cheinungen treten bei ibrer Einwirkung auf die
Vuritellkraft andere mebr oder weniger yerwapdt^
Ideen Ib in Verbindung, dafs, wenn irgend. eine
TOD jeuen Vor Heilungen wiederkebri;, aucb diefe
fich in ihrem Gefolge zeigen. Aber yreit allgeoieifr
Her« weit leichter und daureoder ketten ücb dia
VorfieUungep an die ßilder des Geficfitfinos, und
es Ccheiuen diefe, befonders- als Raums rVorltel««
lungep, die' Grundlage und gleicbfani derlCem.jBU
iejuy an den ßch alte übrige VorÜellupgeq, finn««
liehe und überliontiche, anletzeii 11^4 i^T^ ßi'4l>K^S
zu einer feilen Maife beginnen^
9) Au^ ähnlichen Quellen, Fielleicht. aber )be^
fonders ^us der CfsichzeUigMit im H^ume, flieJGit
ohne Zweifel noch der Vorzug der Klarheit iin4
Deutlichkeif bei dep Qe|ich|Sr£rfcbeinungen Aut
den darauf beruhenden liegrifFen. In jeder |C|affo
fuhren die Eniplindungen von yerrphiedeuer Avt
und Gattung tbeils ei^enthiimlicbe, theils entlehnte,
bildliche od^er yon ^ea Mamep der Oegenfiände
bergenonmiene ßeneppungep; aber in keiner HjalTe
kommen fo yiele eigentbümliche Worter Kor, und
aus keiner Gnd fo viele ^ur bildlichen Bezeichnung
anderer VorAellupgep entlehnt, ^Is ^us der fClalle
iWtySefichts-Errcheinungen. Auch giebt es insbe»
«• in iLeiner Klaffe linnjÜGher Erfcheinungeii
tiiieA ergenthttoiliGlien Ausdruck für den hclcbfleil
^i|nd andere Wirkungen bedingenden Grad von £r«
leheimlng^ aui'ser in der KlalTef der Gedcbu.hr^
fcheinilng«fn^ wo diefer Grad durch das Wort Licht
£o fcharf bezeichnet ift i dafs er iler Phantaiie im-*
liier afs etWa^ füf fich Befiehendes und Materielles
vorichtrebtj ztindi aag^nrcfaeinlichen Beweis ^ wie
deutlich in diefer Klafle Üriüach^ und Wirkung ge-^
Schieden wcfrdeüy Daher werden auch aus diefec
Klail^f weit liebef als aus leder ändern die Merk*
mahle 'hergenommen^ welche uns zur Unterfchei«
4ung der Körpef dienen, und zwar nicht bloa
räiimtichc, londern auch auf die Farben lieh bezie-%
fahnde i fo wenig of;^ letztere Jurcb ihre Verändere
Ucbkeit einen cfkurenden Charakter . begründen«
Denn diele £ifipfiadungeä iteilen Cch kla^ und
deuth'ch, wi0 tor das pb^filche Aug^r, £u bei der
Erinnerung tor das geißige^ und nnahlen Ib leicht
das ganze Bild wieder Tor, in welcherti fie mit an*
dern £rrdieinuligea fo lebhaft gezeichnet Waren. .
So dient affo die KfalTe Jer Gefichts-Errchei-
nungen zu einer grofsen und freien Wcrkitatte gei-
Itiger Operationen! und fcbeint durch ihre giän»
senden Vorzüge noch über die Klaffe der Gefühls«
£rlcheinun);en hervorzuragen. : Aber es fiützt licli'^
doch zuletzt die Erkenntnifs diefer vorzügtirhen
Eigenfchaften. nur auf den feften und daurenden
Grund der Gefühls -Erfcheinungen; auch (chwebt
das Aug« nur iiin über die OberAäcba dar Aul&eo- .
[ i6i ]
trelt, die ifaäi d^r Oefühlfiiin atifTclih^rst ^ und vtt^^
mag nicht, utie diefer^ fowöbl von ändern Sinn-«
werksengta unterilützt, als auch fchon fUr fich^
tintmttelbai' in den Hintergrund der geöffneten
Körperwelt einzudringen»
tj. Fbrzüge der Gehörs •JEr/cheinurigetC^
Wäre mit diefen Erfcheinungen eben fo^ ünkl*
toit deii Oeficbts-Errcheinungen, eine unmittelbare"
Anfchaüung der Raumverhältnifle gepaart, fo wüt*
de es zweifelhaft feyii, welehe dlefer beiden Klällbii
vor der andern geßelit werden itiüfste^ da h^ide fd
viele ähnliche, befonders äßhetifche Vorzüge be-,
fitzen. Aber auf dem Gebiet cl<^^ Gehöre- Geruchs^
und Gefchtnäcks-ßrlcheinungen verfäfst uns all^i
unmittelbare ftaüdisanfdhauiiö^ der Gegenfiände^
welche für die Vollkommenheit linfei^el* Kerintniflfe
fo wichtig iß j und es kann daher kein Bedenken
haben, dals die Geßchts^Erfcheinungen der KlalTtf
der eben genannten Sinnes-- Erfcheinungen, däf
diefen befonders eignen Vorzüge ungeachtet^ TOr«
angeht.
ä) öemein/chafelic/ie P^orzilgdi
i) Die Empfindungen des Gehörs^ Wie die det
^Oefichts, erfcheinen itiit gröfserer Klarheit und
Demlichkeic. Denn die Urfacfae des Sichtbareil'
trennt der Verftand ron den Körperu unter dem
eigenthümlichen Namen von Lichte nnd erklärt fie^
nach der j[ewöhnlichto Anficht^ £^^ etwas Selbfift
£ »63 3
Itandiges, fi!r eine befoiidere Art ton X&b^i Mii
gleicher Leichtigkeit wird auch der Grund ded GeM
hörten ?ön diefem felbli abgefohdert, find jtoeoi
die ~äig«$ntbümliche Benennung von Schall beigebt
legt, doch ohne gerade hier auf eine belbndere IVlai
teriaütät zu dringen. So fadt auth die Sprache bei
dteFen beiden Kläflen ton Erfdieinungen Ichon
längft'm^hr eigenthümlicheNaDied, als bei dened-
- des Geruchs und Gelchmacks^ fUr die Begriffe yah
Gattung^ Art und Grad gefchaffen^ a. B. die Ma-
. fiten Fatb^ und Klang, Helligkeit^ Ihn und Laut;
und wenn fie für manche Votiiellungeii bei diefen
Erfcheinungen fremde Ausdrücke aufgenommen
bat , fo entlehnte lie Ge wenigltens von dem einea
Gebiete^ um in dem andern davon Gebfauch zu
Boachen, wie z.* B» die Ausdrücke: hochrothi
Jchteiende Farbe» kelle Stimrnc» Abklingen dei^
Farben, Ton der Farl\en u, dgl« beweifen^ Ue^
berhaupt zeigt die Sprache id ihren Bezeichnungen
der Gehörs ^Erfcheinungen y befondfera der Töne^
einen grc/fseren Reichthuol , als in denen der Geü»
mchs» und Gefchmacks-EiTchefnungen , 2um au<^
, genfcheinlichen Beweifc, dal's auf dem Gebiete \^^
aber eine gröfsere Deutlichkeit herrlcht^ als auf dem
der beiden letzten.
ä) Die Entfernung, in welcher ein /ehr Aar-«
ker Geruch auf das Organ noch wirken kann , iA
awar noch nicht gemelTen worden, die gemeine
Erfahrung belehrt \m% indefs hinlänghch, dal's in
dM^.K' BintiKÜit der^cbail ^io wi^ das iiidaü^ w^nü
£ .64 1
fcbon . nicht id gleichem Grade) - deü Vottug trot
den Geruch» -*>£rrGbeinungen hat«
3) Eben fo äehtiieo die Gehörs - Errcheidutigeil
auch an dem Vorzuge der Zurückwierfung Theil,
iodels man diefe Eigenrchaft bisher noch nicht all
den Gerüchen beobachtet hat« .
., 43 Auch die beftimmtere t)upticUat Ae$ ö^
horofgatis, und die mindere Abhängigkeit der
(Lrankhaften Zuilande des einen von dem andern«
tragt f wie bei dem Geßchtsorgan , dasu bei, dafii
die Errcheinungen und KenntniiTe^ die lieh darauf
be^iehn, voltkommner Gnd , als dies bei der Orga«*
piiation der Geruch-» und Gefchmacksfinne tnbg*
lieb ift.
5) fiei den GeCchts^Erlcheinungen Wurde ^%
geringe Beziehung der Farben auf Lu/i und ün^
laß, als Vorzug angeführt« Sie itt auch den Ge«
börs-^Erfcheinungen eigen ^ und wenn Ge gleich
das Begehr ungs -Vermögen mehr als jene in An<«
fpruch nehmen , fo entAeht doch aus diefen Bezie«
huhgen kein fo grofses Hindernifs gegen ihre älthe^
tifche Anwendbarkeit, als bei Geruch und Ge->
Ichmack^aus der weit gröfsern Subjectivität.
6) T>i^Jdeen*j4Jfociation wurde gleichfalls ali
vorzügliche Eigenfchaft an den Gefichts-Erfchei«
nungen gerühmt« Wenn fie aber dort wegen ihres
grofsen UmfangS und Gehalts eine befondere Aus«
Zeichnung verdiente J fo darf fie hier bei den Ge«.
hörs - Erfcheinungen , Wo die abliracteren Begriffe
lieh an die.artikttUrtea Töne anknüpfen und die
[ i65 }
Fanctionen des Denkens überhaupt an der Spradie
eine grofse Unteirftutzung erhalten, wohl nicht
übergangen wei*den.
^) 5Venn die GeGcfats^Vorftellungeii lieh in
■
ungleich höherem Grade leicht ivieder hervorrufen
laflen ^ und Geh nach den^alent mehr oder weni«
ger willig der Phüntafii unterwerfen , welche über
die G^rachs^ und Gefchmai^ks-Vorftelliingen keine
Herffchaft ausiibeü zu können fcfieint; fo repro«
duciren fich auch gern die Gehörs - Errcheinung^n^
und legen Tefitiöge dielef Eigenfchftft^ Wie jene
torzilglich in d^m Räum ^ fo in delr 2eit , deik
Grund tu ^inei* Kunft^ die mit der Zeichenkunft
und Malerei einen vielleicht nie ZU elitfcheidendeii
Wettttreit führt,
8) in derMälerejrkoiätnt eihe doppelte tfahhOA
«
ni«f der Parb^n Vor, nämlich i erfletts die wohlgefällige
ZufämmenGellung verfdiiedeßer Fafbengattüngen,
als t* B. die des Grünen mit dem Rothen, i\e% GeU
ben mit dem Violetten^ Und' s^weitens dervf^rh<nila«
InülsigeGrad Von Hrlli^k^it und Dulikelhdt^ mit d^nl
die Farben eines Gemäldes nach dem Zwecke feiner
Wirkung därzußeilen Gnd , kürt, der Ton der Far«
ben^ Diefelbe' dopjJette Harmonie findet in der
*tbat auch in der Muiik Statt; denn ße betrifft
tiicht blos den Ton und Teine Vet^hältnilTe, fonderti
e^ macht gewils auch der Klang, d. h. die eig^n-«
tliiimlichc^ Art üüd Weife vod Schalt ^ an der ein
C^genfiand Von dem andern bei fonft gleicher ä^
fchaffenheit des 'rods uüd Lauti ünt^fchiedcfll Wüa
Ann«!, d. PkjrCjk. U. ^t. 61 1. J. i%iii 81. i%. ^
den kana, cin^D nicht unbedeutenden Tbeil der
luuiikalirchen Harmonie aus. x'f
.• ' t ' ■ .■
• • ■■-.:■
9) Raumsi-VerhältnilTe gehören nicht nur zu
allen GeGcbtSrEricheinungen^ fondern Ge werden
auch, und zwar in^befondere die der Linien, nach
Verfchiedenlreit der Ti-Asnie, auf eine Art aufge*
fal&t, dafs fie die Grundlage einer Kund bilden«
ZeUverhältniJfe fallen «war auch in den Krejs die-
ser. ß^fcheinungen , fo wie überhaupt in alle andere
Sinne; aber von keinem Sinn werden fie mit einer
Xolchen Genauigkeit und Leichtigkeit aufgenom*
men, als von dem des Gehörs, und indem Tdct di«
Seele der Tonkunß ifi , fo leidet diefes Organ von
diefer Seite her eben fo vi^l, als das Organ de^
GeUchts durch feine Fähigkeit der Raums «Be*
(cbauuDgen.
10) Wie endlich einer jeden Farbe eine gewifle
eigenthümlicbe morali/che Wirkung auf das Ge«
0iüth, fowohl für fich, als in Verbindung mit an-^
dern zukömmt, fd dafs lieh manche Stimmung des«
(elben oft aus der Befchaffenbeit der umgebenden
Farben erklären mag; fo bringen Tact, Ton und
Klang noch in weit höherem Grade und gewifler
die Stimfimngen des Gemürhs hervor ^ fiti^ der ta«
lentvoUe KünlUer beabfichtigt*.
b) B^f andere yorziige.
i) Die Gehörs- Erfcheinuugen haben zwqr im
Allgemeinen in AnlehungNder Klarheit und Deut*
^^chkeity mit der fie yor^eUellt werden^ nur vor
C 167 ]
d^ji. Geruchs» ond Gerchmacks-ErfcheinuDgen den
, Vorrang) Aehnaber den GeGchts-Erfcheinuagen
,Bach; doch zeichnen fie fich felbll vor den letztern
durch die gfofse Beßimmiheit aus, mit der die
T&ne auFgefafst, bezeichnet und wieder hervorge*
bracht werden. Denn alle bisherige Verfuche von
Farbenfjrtemen lind, wo nicht ganz ipislungen»
^^och höchli unvollkommen, gegen die fchon längft
beAehenden Scalen der TöQe.
21) Aufser den Erfcheinungen der Tempefatur,
der Schwere und des Magnetismus kennen wir
keine^^ die Geh dujrch alle Art^n von Körper^ wenn
Ichon mit verfchiedenem Grade von Leichtigkeit^
fortleitet t als den Schall; und es gehört dieier
Vorzugs den die Erfcheinungen des Lichts, des
Geruchs und der Electricität entbehren, wegen der
für die Sprache undMuGk davon abhängenden Fol«
-geui gewiis nicht zu den unwichtigen^
3) Wie die Sphäre der Fortpflanzung dea
Schalls allgemein if^^ To ifi auch die feiner Eru*
Jiehung^ und zwar ohne Zweifel aus gleichem
Grunde, eine allgemeine* Diefes ift weder bei
dem Licl)te, noch bei dem Geruch und Gefchmack
ohne Quaiitäts -Veränderung der Fall.
4) Endlich kömmt dem Schall noch eine Ei^
genfchaft vorzugsWeife zu^ welche die Erklärung
und weitere Ünterfuchung feiner Natur fehr er-^
feichtert, nämlich die Coexi/tenz feiner Erfchei*
-nüng piit den fühlbaren und fichtbaren Schwirl'^
gungen des {«baUendm Kö'rpers. Btögen wir »yiait,
,/
[ ifi8 ]
«uch bei entftehendeni Licht ma'nqhe Fühlbare VW-
I
SadefuDg, belboders die der Temperatur, oft au»
gleich wahrnehmen; Ib find doch nie folcjhe be-
(limmte mechanifche Veränderungen damit ver-
bunden, dafs man dadurch veranlafst wäre, dieEr-
fcheinungen delTelben eben ib, wie die des Schalls,
für mechanifche Zuftände der Korper an^ufehen,
und fich mit diefer Erklärung über die Kenntnifs
der Natur des Lichtes zu beruhigen* Vielmehr
weiß; die Verfchiedenheit in der EntftehungsWeife^
in den Gefetzen der Fortpflanzung und in den
Richtung-Veränderungen auf eine andere Quelle
hin, aus der man die dem Schall fonll fehr ähnlichen
Erfcheinungen des Lichts herzuleiten hat«
D. Vorzüge der Geruchs '^ Erfcheinungen.
Indem wir mit unferer Betrachtung zu diefer
KlalTe der äufsern finnjichen Erfcheinungen gelang
gen, kommen wir auf ein bisher noch fehr unan-
gebautes, wenn fchon vielleicht der gewöhnhchen
.Meinung nach nicht fo unfruchtbares Feld der Na-
turwiffenfchaft. Der Mangel an Verbindung räum-»
lieber Verhältnifle mit diefen Erfcheinungen in der
unmittelbaren Anfchauung, ihr minder häufiges
Vorkommen im gemeinen Leben , die Flüchtigkeit
der däiaunich beziehenden Vorlletlungen ; ihr be-
deutender Eiuflufs auf das Begehrungs -Vermögen,
die nicht feiten bei ihnen vorkommenden Idiotjn-
krafieen, die gröfsere Abhängigkeit des entfpre-
eben den Organs von dem^ZuKande der ObrigenOr-
C »69- ]
ganiration ^ und die nicht su läugoende Verwandt«
fjobȣt reiner Wirl^ungen mit d'eoen des Gerchmadu-
Organs; alle diefe Umftände Jegea der ünter-
fuchun^ fo viel ^iodernilTe in den Weg, dafs fich
Vjpp den yorzüglichen Eigenfcliaften der Geruchs-
IiiXcb,ejnuoge|i für jetzt etwa nur Folgendes an«
gebeA l^,
}f) GemeinfcfiofeHche Vorzüge.
1) yVie 4.ie Erfcl^eioungen der yorhergehenden
Klaflep in die Ferfie wirken ^ fo pebpien auch die
Qeruchs^<»Er(*cbeiiiungeQ, wenn fcbon (bei d^m cul-
tiyirten Meprchen wenigCbens) in weit geringerem
Gradei \^beil an diefem Vorzyg yor den. nur in der
Beriibrung enjt/ieben.den perchpacks-Erfcheinun-
gen. Die paterjiellen gröbern Ausilüfle, die bei
fehr vielpn Körpern während ihres Iiiecben$ unläug»
bair yorkommeai find wohl gegen die verglichene
Wirkungsart in die Ferne keine gültigen Einwen-
dungen» da map bei vielen andern ßark riechenden
SifoSen noch keinen Gewicbtsyerlufi hat aufweifen
können^ und da die bei fo manchen Thieren Statt
ladende fehr grobe Entfernuug der Geruchswir-
kungen fich aus einer Ausftromung von gewUTen
GeruQb^ftoffen nicht I^hr begreifen lafst.
a) fiei dan vprhcfrgehenden KlalTen können
immer mehrere Eartcheinungen zugleich aufgefalst
li^nd empfunden werden.; diefißs. findet nun auch
l^i der vorlieg^d^n )Üafle Stau, und es^darf diefe
Ei£^G£[a£t i^r v^ieai^oiic aU der foIgeD^m abge-
, t
[17a ]"
fprachen/werddn. Schon die Wirkßiinkeit in -diiiV
Farne maoht dUs Geruchsorgan cOexißenter ff^^hr^:
nehmungen fähig, und es find vielleicht nur die felr
teuere Gelegenheit, die geringere Uebung des Or?
gans , und ungerechter Mangel an Aufmerk&orikett'
Sebuld daran, dafs fokhe Wahrnehmungen wenige
gemacht werden, als es ionfl; möglich iA. Ja ei
laHen Geh nicht b(os di^ Gerüche VQn getrennten
Körper^ , wenn anders qicht ciper d^(Vo^ ^u vor««
herrfchend iß , unte^fcheiden , fondern m^n Hapi|
aiuch felhß bei geoiifchten riechenden Stofieü de^
eloen q^d deii ^nder^ nach dem Geruch zugleich'
ernennen, wi^ z. B. in dem pulvis den u&'ic.' die
Myrrhei^ und Nelken^ i|nd \n dem nulv, länüiVy
ißrt. den Fencber Mud di^ Sehesblätter} to däfs
' das Geruqhsorgan in diefer HinGcht qqch ^lehr' zi(
leillen fbheint, als das Gefichtsor^an , bei dem die
beFondern Farben gemüchter Stoffö ip eine andere
allgemeiiie zufammenflielHeii.
3) Sind die Empfindungen des Geruchs zwar
H^icht, wie die des Geficbts und des Gehörs, einer'
>villköhrHchcn Wieder-Hervorrufung fähig uiid deri|
Spiel einer freien Phantafie unterworfen ; fo ver^
^efeüfchaften fie ßch doch weit mehi^ als die Em-.**
pilnduagen de^ Gefchmacks Unit Vorftellungen an«'
derer Art, befonders mit folchen, welche den A£r
fecten und Leideüfchaften zum* Grunde liegen, un4*
(leben überhaupt mit der feinerd Sinnlichkeit ilc^
Menfchen noch in größerem Zufammenhange, aU*
^ {etzteriir * Aucli fcheineii £e (x>gar, nöc|^ eheri
$i$ diefc, fich mit Begriffen vef binden zu konneni
da bei der Wiederkehr der Qerychs-ErfcbeiouDgeni
i9ie irgend ejnmal in Gefelirchaft 'an<|erer Eiiiplin-
dungenund Vorijlellungen empfunden wordei^ find,
der ganze b^be^ ver(ch|oflene Kreis von Erinne-
rnpgen fi^cb nicht feiten der Vorßeilung^kraft wie«
ier Öffne^ , iind c^ie Phantaüe fi^ lebbafler 'fhätig;^
l^eit y^ranlafstf
- 4) Wenn Wirkfamkeit der Erfcheinuiigen in
die Ferne, ifenn Gleichzeitigkeit verfchiedenartiger
Jl^ropfindungeii^ und Vergefellicbaftung der Vorlte!«
langen zu den Bedingungen gehören , unter denen
^hetifche^ Gefühl entftehen kann; Co dürften die
Geruchs -Erfcheinupgeif, bei denen, diefe Erforder-
nifle noch ßiptreffen ^ aucb wegen f\ietev möglichea
Beziehungen den Gefchmacks-Ecicheinungen for?
angfefetzt werden. Und wenp JÖuplicUät des Or-^
gans auf cjie Vpllkpmmenheit der entfprech enden
Erfcheinungen einen vortheilhaften Einflqfs hat,
Iq Itehn die letztern auch in fofern noch gegen
jene zurück.
•■
b) Befondere f^orziig^.
i) Die Gerüche Gnd im Allgemeinen fo treue
Begleiter der ckemi/öhen yeräßderungen, (me Geh
diefes nicht blos analjtifch bei natürlichen Zuflän-
den organUcber Körper und b<^i Vünftiichen Auf-
löfungen, fondern auch fynthetifch bei verfchie-
denen Zufammenfetzungen'erweilU) dafs man den
Geruchbnn fchon längft mit iallem Hecht den cAe*
C »7» 3,
ifufchen Sinn geheiCien hat. AUefdiogs ßellen ßcli
bei den chemilchen Veräpder|ingeii 'a(|ct) büu^g Er-
fcheinuogen ein , die lieh poch |iuf apcjere ßjnnf»
* als den des Geruchs behielten ; (ifber }fiei^ e^^^ßXßf
Sinn kündigt fcbon in der Ferne den YpfwilltepdeD
Streit der ^leip^nt^r-lvräfte oft mit folclier l^tar«
heit und BeAimintheit ^n , d^fs map nicht puf difi
Veränderung a)s folcbe , fondpf n nuch ihre Art,
ihren Grad pnd die dfib^i (lefopders |)fätigep Stp^
nicht feiten erkepn^n icani|.
a) Pie Qeriiche b^ben pach clen GeEühls-EiVr
fcheinutigen dpp ftärk|le|i ßwßujfi auf die ^e/tv
ben^e l^faft des I^ofper^. Penn wenp j^ne dl^
latztep ^^pz ßuffipbfsp upd f ernic|itep l^Mnnen , (p
fiild fjic C?^r^che ifn gtapcle, ^ie Funcfiopen c|^
Leidens durcb ^eryorhringi)f|g yon Qbqfn^chtei^
Kum Theil .zu hemoien, unt) die gel^einip^ep wiedef
in Gang ^u f)ripgep. pieff^s yef ma^ l^eine Errchei«
pupg yon einer ^ndefn H^lalTe der Ppipiindungeni
pnd e^ ift , wo pipbt zpr Erklärung di^Cef vorzUgr
liehen j^igenfch^ft hinreichend ^ cfocli in^fper merk«
würdig, ^^h pnter geyviflen Pmßäqcjep der Fort^
gang de$ Lebfans yon der plinwirkung auf eben das
Organ ab^ut^ängen fcheint, durch welches dem
Procefs des Athmei{}$ finattfhpf}ipii JNal^rung fsuge^
fuhrt werden pufs^
E. Fortüge ßisr Qefchmßcks^Erfcheinurtgen.
an follfe glauben, dals bei der unleugbap
Wichtigkeit dieier Erfcheinungen für die
Ibfefifcfie Oekqiiainie 9^ pnd bei der fo all
)>is^ zur Kpoß gefteigerten Sorgfalt, iivelche dep.
fcultivirte Menfcii auf die Veryollkomainimg siies
Oenuflei wendet, ^dar ficb auf ße gründet, die
'V^iiTenrchaCt in Apfebung diefec ^lafle der jbinli.
phen Erfpbeiniipgep niclft v^eide 9urürkgeblie6ea
fsyn. Aber es v^bßlt (icb mit ihr hierin ebea
(b, yrie mit den Geruchs -f^rlcb^inHngen, Audt
Ifi^d die Urfachen, die dort als Zeugungspunctfi
4ef wiflenfpbfiftlicben Fortfcbritte angefiibi t wur«
fien, \iier beinahe diefelben. Vorzüglich aber
J[<phi^ii)eii z^ei .Umß^nde von upgiin/ligem Ginflui^
|(U feyn: das ZuraipmentrefFen c(es Schoieckena
init dein Fühlen, und die fo gcof^e Beziehung
^e^elben auf (jenuts*. Jenes erfchwert die Untere
fcheldfing der pefchmifcks« Empfindungen m}$ [olr
fbety ^^d fiiek |ährnt die freie Kraft der Bnob*
)|ahtung leicht fp fehr , flal's der ^iefifcbe Trieb
idie Oberhand behält. Deflen ungeachtet würilei|
^ir fien Gefchmapki^ • E^rfcheiniingeq fehr Unrecht
fhun, yrejfiD y^ir fi^ in dem bisherigen^ Ruf, als kei«i
lier fr^ditbaren Aj3 Wendung fähig, lalTon, ^DfJ Ij^
^b für immer einer ^Id'enrphaftlichen ^orm pnfä«
hig erl^lären wollen« Denn fie befit^eq nicht blof
fehr wichtige^ mit fier jGlalTe der Ger^ch^ ^ Er^
fcheinungen gefneipfchaftli(;tie Eig^^plchaften ^ . fpn«>
^em auch noch gewi^e befondere Vorzüge, durql^
f^e fie (ich an die Olafien der Gerichts ^ und an
der Gefühls - Srichei^ungen , pit d^po |^§
I «74 3/
öhpehin fehr nahe verwandt find, wieder B^^
fpbliei^ef).
0j Gemeinfehaftlicbe yorzüg€»
i) üntf>r die 'befondern Vörielige der Ge»
vuchs- ErlcheinuDgen haben wir gerechnet, -dataf
fie von feine die in den Körpern vorgehende che«'
mifche Veränderungen anzeigen. Aber es läfst
fich auch durch fle in vielen Körpern die b^fi^^
' hende chemifche Befchßffenheit erkennen und
inan kann auch durch Ge in mandien Fällen auf
die nähern oder entferntem Qrundjloffe der Zu«»
fammenretzung geleitet werden , wie durch die Ge«
Iphcnacks-Erfcheinungeii, bei denen diefe Eigen^
fchafc freilich noch von gr^rserem Umfange iß, und
die daher auch noch frilher als jejie Erfcheinun«
gen zu, den ehemifcheß gerechiiel; worden Gnd«
Die Luftarten fallen zwar beinahe insgefammtaU
lein in den Geruchfinn;, unter den tropfbar flülfi?'
gen und feften Körpern thun aber weit mehrere
ihren chemifchen Zuliand durch das Organ des Ge^'
fchmacks, als durch das des Geruchs kund, wie
diefes z. B. manche fette Gele und vorzüglich die
vielen Salzarten beweifen. Audi findet Geh bei Je«
nen Körpern , wenn Ge riechen, vorher weit h^u«
figer zugleich Wirkung auf den Gefchmack, als Gl^
fdimackloGgkeit; ja man da^f, um Geh von dem
grofsen Wirkungskreife des Gelchma^kfinns zu
JpJKMttgW) üch nur en das allgemeine Geliatv
i «t5 ]
erlonern , - dafb nicht Mos alle in dem gelcfamack«
lofen Wafler auflösbare StolFe', foDdem aucb noch
aüdere^ befonders von den AHcalien apgreifbare
Körper Gefditnack zeigen,
■ • .1
a) Auf den vorhergehenden gemeinrchaftlichen
Yor^Dg gründet fich nun auch der grofse Vortheil,,.
den die Gelohniacks - Erfcheinungen yrie die Ge«
7110^1- Erl'cheiQungen in fehr yie^en Fällen gewähr
reni wenn es um fcjioelle, fichere und kißre ^Uß^
£€r/cheidHn$ VP^, fchwer zu 'erl^ennepden Stoffe^
:^u tbun ift. Jeder Zweig der. Natur- t^efchrQibung
Icböpft aus dielen Quellen Merkmale, di^ bald in
"Yerbipdpng mit andern Errcheipiingen , b^ld ^upli.
allein , charakterillirch find, und es ilf'in der That
oft zu bewundern, mit welcher Jjieichtiglf^eiti
Schnelligkeit und Schärfe die diefen beiden ^r-
-fche|nunge|i entljprechepden Organe fo viele Ge«
genib'nde upterfcheiden, ß^offe, befonders die
mei^ oder minder zurammeqgefetztep aus dem
Pflanzen r vnd Thierrejpb i . ap (ienen fehr Iiäufi^
weder das Gefühl , noph der blofse Anblick irgep4
einen Unlerfchied wahrnehtpei) kann, und beider
peQ oft das bewaffnete Auge Mlfhe bat, die un«
terfcheidenden Kryll^lle herauszukenqeq ; Stoffe,
die e\^l alsdann in andere Sioqe als verfcbieden«?
artige Körper fallen, wenn fie mit andern i^
chen^fchen Gonflict-.gefetzt werden, i^nd deren
Verfchiedenheit in d^n Verhältniffep .derfelbep fJer
ß^ndtbeild iipr oac}i vielem Aufwände vop Koilen,
C »76 1 '.
Zeit und Mühe e^Ka^nt wird; ;foIche Stoffe ^ßbff:
i^ld^dar Geruchümi, .bald mfsbr ie^ Getchmidk^
finn y im Aug^obiick ,. wo fier e^ne oder der an-
dere darüber befragt wird , leicht und ohne «ffei?
tere V^BÜJknde als y0crohiedene Körper ant
^ . ' ■ ' t <^ ' ■..:•. '-•;-. f; : '.'
h) Befondere Vorzüge, häupfjachlich in fiäcMtphf
fiiif fliB Q&rup/fs ' JSr/c/ieint^nga^» ■ . . .
i) Ungeachtet mitden EmphnduogeQ des'Ge-
fchmacks Lütt oderUpluft weit oiehr*^ gepaart finc|'
als mit anderp y iind im ailgemeineii felbft mehf
als mit ^en Empfindungen des Geruchs* fo fchei-
ilen floch die ^i|f fie ßch bensiehenden Vorfteliun^
ijen filarer ;ku IWn^ als die, welche das Ge«.
^uchsorgan liefert^ Penn, worin ßuch die Ur^
fiiche von di^le^ Verlchiedipiiheit' liegen mag, fei^
es in dem häufigem Vorkompnen. oder in dem
Aärkern JSindf uck der Gefchinäcke von prlcjiiieden-
artigen Gegenftäpden ; fo liegt der liewejs diefer
g'röLsern Klarheit doch offenbar vor Augen, in dem
grofsern Vorr^th 700 ^ig^nthUmlic^ep ^ weder von
den- Objepten entlebnt|en, noch bildlichen Wör-
tern , ^iß man l^ei den ßefchmapks-]Srfch.e!nuQgen
äntriiTt und nuter denen man Togar jnanphe fin*
det| die ^ur 9<;zeic^niing der Gerüche tauglich
find , wie z. B. die Ausdrucke räuerlich , bitter-
lieh etc.
12) Bei der Angabe der gepeinfchäftlichen Vor-'
züge vor andern KlalTen von Erfcheinungen wurde!
t »77 ]
• . <
detn 'GerchmäckGnne «fin groFserer Umfang feinet
chemifchen Pf^rkungskreifes beigelegt. Diefer bei^
Fondere Vorzug wird nun auch noch vermehrt
durch den höhefri Graä, mit dem Cch die auf
die Uhterrbbeidüng der Stoffe ßch beziehende Ei«
^ehfchafteh diefes Sinns vor d^nen des Geruch«
fiilns auszeichnen* Wenigfleiis fpfechöii ßch^ wo
nicht allgemein ^ doch in vielen Fällen * die auf
idieihifchen Beftändtheileln gegtündeten Üntek'EcIpe^
Ae durch jen^s Organ hoth deutlicher aus, als
dtti'ch dad' Uttt^t^i
S) Auck Üeilexi lieh tinter den Gefchmacks«
Crf^heinüngen nicht bIo$ überhaupt gewifle Ge«
genfätze üt der Etnpfiridung weit beßimmter als
bei den Gem^hs-Erlcheinungen ein, Tondern eben
diele Cegenfatzö itet^etk auch gerade niitff^ewiflen
Kel dem Augfr nhd dj^di Grefühl vorkommenden
«ntgegetig^fetzten firfchöinudgen mehr als blos
häufig ^ufamttietf« Üer Taute Gefchmacky die rol
thei F'arbcf tind di^ pofitivcf galvadifche Wirkung,
to Wie tfuf d^f andern Seite der alkalifdie (dem
lutsen ' Geh nähernde 1 ) Gefchmäck ^ die^ bf^füe
Bebli der grünen Farbe ^ und dei negative Galva-
nisniu^, ^ 2eig6n fich Ib oft und fo deutlich mit
I
einandet* in Verbindung, dafs die Gefchmücks«
Erfcheinungen bei der Betrachtung diefer Ver«
Wandtfchaft an Werth fehr gewinnen miilTen«
4) Hierzu kommt noch die eigenthümliche,
fchon bei den Gefühls «Erfcheinungen erwähnte,
l '78 ]^
Ccexißenz der Gefchmacks ^ Erfoheiniingcn mU
tiri/iatlifationen* jEs zeigt zwar nicht alles, was
fchmeckt , eine ror die Augen darlegbare KrißaU
Jifation ^ und vieles , das kriliallißrt ifi , fchmeckt
nicht, wie z. B. eine grofse Menge erdiger Fofr-
iilien. Aber da durch diefe Ausnahmen blos be««
•
wiefen ift, dafs das Schmecken nicht einzig und
allein an die Bedingung der Kriüallifation gebun«
den iil , und da fonft bei einer grofsen Menge' yqh
Stoffen immer verfchiedenen KrillallFormen yet^
fdiieclene Gefchmäcke entfprechen , fp ifl diefe,. fo
zu Tagen, geometrifche Beziehung der Gefchmacks«
Erfchdnungen gewifs nicht für eine unbedeutende
l^nd einer befondetn Auszeichnung minder wichtige
Eigenfchaft anziifehen.
S) Ö|>en fo verdient auch die gröfsere Dauef
der Erfcheinungen des.Gefchmacks^ im Vergleich*
niit denen des Geruchs ^ eine Erwähnung. Denn
das Fadewerden eines Tchmeckbaren Stoffes kömmt
weit leitener vor, als das Verriechen eines Körpers^
iind es fcheint auch fchon diefe Verrchiedenheit in
der oben bemerkten verfchiedenen Beziehung der
Gefchmäcke und Gerüche txx dem chemifchen Zu*
•
[lande der Körper in fo fern zu liegen ^ als jend
mehr den gelchlo/renen chemifchen Procefs der Bi^
/landtheile anzeigen mögen, indeflen diele eher
äen Fortgang deiTelben mit feinen Veränderungen
ankündigen. Dafs übrigens der Gefchmack eines
Körpers üch eben fo leicht in einen andern | wie
t »79 J
jfein Gemcli in einen andern verändern kann^ iß
mcht zu läu|;nen; aber l¥enn jenes gefchiehr, fo
find in dem Korper bei feiner GeFdiiTiacks-Verän-
derutig gewohnlich andere weit wafentlichere Vef^
linderudgen als bei l)lorser Geruths-Veränderung,
und swar Von der Art vorgegangen ^ dafi der Kor-
pet feine Identität völlig dabei eingebuGit hat«
6) EndHch darf als Vorzug, der felbß den
Gefühls «-Erfcbeinungeh nicht, allgemein zukömmt^
nicht übergangen werden , dafs . die Gefchmacks-
Ericheinungen (die wenigen Fälle ausgenommen,
iro üe bei ftarken Ausdünßungen der Körper mit
jGerucheti gepaart find) .nie ohne den FP^illen.dei
Individui auf das Organ einwirken können. OurcH
diefe in der Orgjanifation gegründffte BerehafiVrn«
beit zeichnen fie lieh febr vor den, den Sinnen ßch
aufdringenden Erfcheinungen des Geruchs und des
Schalls aus, und erfetzen durch diefe Gelelligkeit
ihres GenuiTes einigermafsen die äUhetifche Taug«
lichkeit, die nur den weniger fubjectiven Erlch^
DLungen des Gehörs und des Gefichts zu Theil ge-
Iforden iß* ,
. So flehen dettinach die Opfcbmack-Errchei*
nungen zwar auf der letzten Stufe der äulsern iinn«
liehen Erfcheinungen ^ aber fie haben doch auch
ihre eignen Vorzüge, und fo weilt Überhaupt jt^de
von den fünferlei Klafien , neben ihren mehr oder
ipinder gemeinfchaftiichenEigenCchaften, auch wie-
der manohea ISefondere auf , 4laa der Beachtung
weith ifl, W(^nn der Öefäkißttfi dööi fiewu&treyA
die objective Welt äufL'chli€<ftt| atte Stoffe in leiiieti
Wirkungskreis hereinzieht ^ Ge üntei* futiFerl^i b^
ßirnnit unter'ichiedeiien tQttn<i^h der JSoipiiiidüiig
unterwirft, nach dreierlei DiltitoGdneii dei* An*
fchauiing.übel'^ieDt^ und äii den nueißed feinfet* £r^
Icheinungra e^^igeÜauef in manciiier Hinficht Wä]hr«>
nirtimti To läfst Afit G^ßchijinn Atxx Geilt t^ät nur
hinFchweben ubef die Oberflacbä det* Atdstowdt^
aber et zeigt ihnn fchon iri gtobet* Entfemuri^ di(k
Huf dem w^it auAgebrdteteb Jläucbc» votgehettd^ob
Veräbderungen 4 läfst ihü älinefi das im Hint«ri
gründe Wirkende Spiel der Naturkräft^; ünd^ Wi^
fein Organ felbft Ichon frei und reibftthätig bei deii
Eindrücken Wirkeü käiin^ fo bleibt auch bei fdnea
Erlchpinuögen Aet Geill freiei* Von dem EinflufTn
Hörender Begierden^ gefchiektef Teind VorßeUungeh
Ton hier aus zu einem fi^ßern Geiivebd zularomell«^
zuziehen , und empfänglicher filt' die Eiiigebungeit
efher fchönen Phantaße. Und ungeachtet die drei
folgenden Sinne Unmittelbar keinem Anfchauün^ d«lr
RaumsVerhältnifle bei den Korpetn darbieten, und
eben deswegen weit hinter den beideä vorgehann-^
ted zütücklieheu mögen; fd iäfst Ücfa dafür untex*
ifatei* Leitung mittelbar deftp tiefer eindringen iil
den Zufaütimc^nhang der in Raum und Zeit mit ein-*
ander Verbuddetien Urfa^hen iind Wirkungen^
Denn d«fr Schall < den der Gehörßnri Verniminty
fuhrt ^ WÄc» wir iaheü ) «u£ die medttanifchif JUtlchaC»
l »8« ]
fenheit der Körper, uäd Tcheiot dieBewegimgen ihrer
UAendlidikleuietihoinogeneoBeßandtheile in nicht
unbedeutender Entfernung auf eine beliimottera
Art ax^iug^beüi als das Gefühl in der Berührung zu
leifieii termag. Der Geruchfinn fpiirt die Veranda»
rUÜgeii auf, die in dem Innern der Körper bei der
Wechfelwirkung ihrer heterogenen Stoffe voi^ehea
viid lieh ihm in einer für andere Si&tie iioch uner»
ireichbareü Feme offeiibaren; Der G^iJunächJinn
Ipft endlich die, mit ihm in Berührung kommenden
StoiOPe in ihre baid nähern bald entfernterh Beffand«
tbeile äiif , ünci fdieint unendlich kleiüe Formen
noch in der Empfindung iinterfcheideii zu können^
die ^ffUder das Mefler dem Geruhl, noch das MiknsU
Xkop dem Auge iur Aliichauung gebeo.'
• I
AnnsU d« tiijCL Br5<* St.?« ^« tftf $• fit* ibi ^
C '?». 3.
in.
• ■
NetiereVerf liehe mit trocknen electrifchen Swlen,
i) Aus einem Briefe des Profejpors ÜamAoni in
f^erona, an den Prof: Pictet in Genf *)^
Verona J. i j. Janf. igii^
]\ach mehr als zwei Jahren, die ich midi anbaK*
tend mit Verfueben befchäftigt habe, über die belle
Art 9 die ^lectrpmotoriCchiro Säulen zu bauen und^
ihre electriiche Kraft immer rege zu erhalten , bia>
ich bei folgenden beiden MethoJen^ als den beßen
geblieben **). Entweder beftreiche ich das auf
das Metall geleimte Papier mit Baumohl, wifche
dieles mit einem linnenen Lappen forgfältig ab,
und Gebe dann gepulvertes fchwarzes Manganoxyd
darauf. Oder ich näile die Metallleite des Silber-
papiers mit einer gefätligten Auflöfung falzfauren
Zinks, und wenn diefe dem Anfcbeine nach von
felbll eingetrocknet ift, fiebe ich darauf das gepul-
verte Manganoxyd. Bei diefem letztem Verfahren
•) AusgMogen aus der BibL britann, von Gilbert.
*•; Bekanntlich errichtet Herr Zamboni ieire trockne
Süule, (der er d«»n Namen Electromotor perpetuus giebt,)
•US (icheihen unachien Silberpapiers» welche er an einec
Seite mit gepul vortom IchwanBem Braunfieinoxy.de übersieht ^
„^-p^^ftrgl. ^HHei, J. i^i5. St. I, od. 6.49, S.41 fl Gilk.
\
t i83 <}
theilen die Säulen die ihoe^ eigne Electricität weh
fchneller mit. Da ich aber bei .meinem Apparate
weit mehr die fie(ländigl^eit als die Schnelligkeit
des Wirkens bezweckei fo kann allein die Zeit ent*
fcheiden, welcher der beiden Verfahrungsarten der
Vorzug gebührt.
Was die Erhaltung der Kraft betrifft, fo habe
ich in diefer Rücklicht Viele Verfuche und Verän-
' ■ ' ' '
derungeH tnit der Saute gemachte Ich habe Qe in
ifolirenden Mällix vtfie. vergraben i habe iie in Glas«
lauten gefetzt ^ und diefe mit gepulvertem Mallix
oder mit Schwefel ausgefüllt; begnüge mich aber
jetzt, tneinen letzteü Verfucheü zu Folge, fie in
Gläsröhr^n^ die innerlich und äußerlich mit Firnifs
überzogeil Grid , eiHzurchlif^fsen , ohne zwifchen
Säule und Köbre nodh eineä ändern ifolirendea
Körper zu bringen^ jedoch fo ^ dafs fie die innere
t^Iäche der Säulen iiirgends berühren. Denn ich
gleiube gefunden zu haben, dafs die £iectridtär^
Vielehe die Säule liefert^ üch an öet Oberfläche der
ilblitend^ü fefteü Körper, Welche fie berührt < an*
häufe^ indem Iie mit ihr Ungefähr iu dem Zuftandte,
Wiö an def^ Oberfläche des Electrophors adhärirt^
lilid dafs dadui-ch endlich ein' Widerßand gegen
die Hewegting det electHfcheb Fliilligkeit entAehn
könne ^ Welcher die Kraft der Säule fchwacht. I^
Terrchliefse ^ie Glasröhre aü ihrem uutern Ende
hetmetifch und bringe dahin ilolirendeu Maltix^
die electrifche Flülügkeit kann fich daher an diefem
' Ebite fticbt «pohätifea ^ deren Pol ich mit der £ra<
'Ha
[ »84 3
oder mil: dem entgegengeretzten Pole der andera
.Sattle leitend verbinde. Ich yerfchfieläe auch das
obere Ende der Glasfäule hermetifch , an welchem
lieh der thätige Pol der Säule befindet. Die in d^
Köbre eingel'chlofsne Luft wird zwar, glaube idi,
electrifcb 9 da fie aber von der äu&eren Luft völlig
abgefondert iff, fo bringt fie üicht denfelben Mach-
theii als die fetten ifoliredden Kötpeir hervor. Ich
halte es dahef für belTer, das obere Ende der Röhre
mit einer Art von Pfropf oAei Stöpfel zu verfchlie*
fsen ^ der die freie Verbindung der in^ierii mit d^r
aufsern Luft verhindert. ' Ich Wünfche, däls die
Phyfiker diefe Verbeflerungen priifen mögen.
Die von mir erfundene Säule dient nicht
blos eine freifchwebende Nadel 10 unausgefetztem
Schwingen zu erhalten , foüdetn läfst lieh auch zu*
vielen andern eleclrifchen Verfuchen brauchen.
Electrometer lallen Cch mit ihr fehr bequem po-
litiv oder negativ laden , und Ge ift fehr gefchickt,
electrifche Körper auf pofitive und negative Electri-
citäl zu prüfen. Verbindet man lie mit Con«
lomb's electrifcher Wage, fo erhalten die fo fei.
nen electrpmetrifchen Verfuche mit derfelben mehr
Präcifion , durch die Gewüsheit, welche man mit»
telft ihrer hat, bei vergleichenden Verfuchen immer
einerlei electrifche Ladung zu erhalten.
Es lallen lieh Ley dner Flafchen und grofse Bat*
ierieen mittelii diisfer Säule fo electriGren, dals
man aus ihnen Funken und Harke Schlage ziehn
kann. Taufend Sch^ibei V Vrölche unf die xirefc^
yop mir aqgegeboB Art zubereitet find, Lideo ia
fehr kurzer Zeit Fli^fcben yoii 4 N* S Quadratfuls
Belegung To ßerk, 4aü man beim Entladen den
$cbUg in d^n Aripen und in der Brull fühlt.
D« man Verßärkungt-Flarchen von bfsd^utend
grober Oberfläche hab^n mu(a, um dief^ \Kirkung
9u ^rbal^en, fo habe ich piit giitem Erfolg verlucbt^
^uf folgende Art e|i^e niagifche Taf^l au maphen»
welcbe in einem gfiring^m Uqifaiig einige Quadrat*
|uls belegter Oberfläche ip fich fpblie[ftt. per jfoli«
^ende Körper derfelben ift Papier^ welches in ilaiw
i^er Wäro^i^ ausgetrqcl^net und unmittelbar darauf
an beiden Flädien n^it mehreren Lagen einet ifolix
renden und igefchmeidigen FirnifliBa überzogen ^l^
Von einem langen Streifc;n folchen gefirni&teii Pa^
piefs lyird bloi^ difs eine Hälfte mit gewöfmlicheoi
Gqldpapier an beiden Seiten belegt 9 fo dafs, wie
bei den magifcben Tafeln j ein hinlänglich breiter
. vnbelegter Rand bleibt, Man denk® licli diefeii
Streifen fen|Lrecbt hängend^ mit der belegtep Häiftfi
liacb unten; denke iicb ferner am oberen ÜandQ
^ea Belege^ ein^u Metallftab hqrizontal befeftigt,
dellen eines Ende nicht Ubeir daf Belege hinauf
gpht, deflen anderes Ende aber.» Zoll Yveit Ube^
den gelirnifsten Papier »Streifen berausragt; upd
denke, fich enc]|}ich ^ e^ iwerde um diefen Stab die
obere nicht belegte Hälfte des Streifen b^^^i^g^*
(cblagen, fo di^s fie neben der untern hänge, und
man rolle dann \\eii^ Hälften zugle^c|^ fo dicht ^Is
möglich auf den Stab atif| ungefähr fo^ wie der
C .86 ]
Weber ♦!> Lnowanc! auf d^B Weberbsum wickelt,
Sdue^t r'.ao dtnn die Rolle in eine Metallröiire, fo
kvfXjD^t D-:t di<»ier das hintere Belege in Berührung;
das \jT6*^re Ü^fegp berührt der BletallÜah, welcher
die Stelle des inneren Drathes der Leydq^r Fiafcbe
▼erljehT; die nicht bpiegte Hälfte des Streifeil hält
beide Belejje auseinander. Auf diefe Art pinimt
die belegre Fläche zwar nur efrien kleinen Kaum ein,
kann aber doch eine bedeutend^ GpöUe babeii.
Sollte eis endlich noch Jerfiaqdcn geben, der
ge£en die £:nerleibeit der el^^ctrifcben Fliifligketf
und des logenanntenGalvanifchen oder Volta'l'chea
FJuidum Zweifel hätte, fo wUrcie meine Säule durch
folgenden eben fp einfachen als evidsQten Vcrfuch
ihm volle Ueberzeugung verfcbaffen können« Ich
verbinde das politive Ende der Säule mit dem
H'iu|itleirer einer Electnlirniafchine , berühre da^
ne^aiivf: Ende mit dei Hapd, und la/Te die^lafchine
dfejjen. Nach zwei oder 'diei Umdrehungen der
•Scheibe findet lieh danp die Kraft der Saule an bei-
den l\>len lehr vcrüärkt. D?iffelbe iß (Jer Fall,
wenn ich während des Prehens der Scheibe den
{lohiiven Pol berühre iind den negativen Pol mit
dorn negativen .Leiter verbunden habe. Ver-
kehre ich dagegen die Verbincjung, und be-
lüJiie mit d»fm pofitiven Pol der Säule den ne-
g.itiven Leiter, während ich den . negativen Pol
nier Hand fafle, oder umgekehit, fo rei-
pWei oder cirei Vtfulitiim^gtia der Scheibe
l 187 3
hiÄ, die Wirkfamkrit der Säule zu zerftoren , und
'fie klimmt erR wieder nach einiger Zeit zu. ihrem
erden ^uftande ?ürt|ck.
a) P^ofiäußffe Nac/iric/a von großen zu Senitgark
twsgefiihrten trocknen Säulen, und von einer fcH»
'genannten ßlefstrifchen Uhr ♦).
Durch den Hofmechanikus Eberbach su
jStuttgard ift vor Kur^epi^ auf KoAen Sr« Majellät
des' Königs von WUr^eipberg und nach Anleitung
des Leibarztes Dr. von Jäger , eine (ogenannt?
jtrpci^ne oder ^aml^oni^Iche eiectrirche ßäule von
iingew9hnlicber GroFse verfertigt worden* ' oie be«
ßeht aus 4 Säqlen , die auf Gldaffifsen rpihen , und
jede über ^qoo jS.civeib.en enthält ^ welche aus Gold»
lind Silber- Papier zufammeogeleimt Und, und de»
ren obere Fläche 31 it^uadratzoll beträgt. Durch
leitende Dräthe Und di^fe vier Säulen zu* Eia&r
Säule verbunden) in deren Mitte indefs eine Ablei«
■...-■'
tung nach domßoden jangebracht ift, fo d^f» JieCich»
fo lange diefe befteht, als zwei^ jede an eineni ihrer
Pole ableitend bet'ührte Säulen verhalten* Mit jedem
der freien, entgegengefetzt-ef^ctrirchen Gnden die*-
fer beiden Säulen iit eine MetalUQlocke, welche
auf einem lackirten Glasfiabe aufßtzt, und mit ihr
jiein Strohhalm -£lectrometer leitend verbunden,
*) Autgrsogeo «(!• ein«r im S«pteiitber su Stutcgard gerohrie»
.. btto^n ^achricl^u welcl^e man in dem-Mor£eablau^.S«pt.
1815 findet, von Gilbert *
C 188 }.
und diefe beiden Glocken kiippep fuf eineiii iQJt
einer Eintheilung verr^be^en ^(lel{e einander ge*-
näbert oder von einander c^qtfernt werdpn» .?|Wi-
fchen ihnen fchwingt das über lo Zoll lange un^
beträchtlich fchwere Pendel in Bogen von 6 bis ic(
Zollen hin un4 her, und bezeiclipet j^de Schwin-
gung durch einen Glockepfc^ilag upd durch e^pe^
in der Dunkelheit felu* auffallenden Funken. Dic|
electrircheFlUlIigkeit erzeugt Heb in fplcber Menge,
dats beim /LnCcblagen der beträchtlich groben Ku^
gel des I^endels i|n eine der Glopken, das mit di(^
fer verbu^dne Strohhalm -Electrometer nur um t
bis % Grade zuriickOnkt , uiid fich Ibgleich wiede^
auf feinen vpr^en $tapd erhebt, went^ die Kugel
^ach der Berührung mit der Qlocke yop ihr ji(^
wieder entfernt. Hebt man die in der Mitte ange-
brachte Ableitun£f nach dem Bodeo auf* und verei«
nigt fp €|ie vier Säulen ^u eine^ Einzigen , fo kön-
nen zwifchen ihren End- Polen deutliche che/ni/chö
Wirkungen hervorgerufen werden, Diefe RefuU
täte erregen mit Recht die Erwartung noch wicht!*
gerer, bei Verfucben , we]che noch mehr in da^
Grolse getrieben werden.
Ein andrer vorzüfiliclier KUnftler , derUniver«
fitats - Medianikus Biizengejger in Tübingen«
hat dem Könige eine mit dem electrifchen Pendel
verbundne Vorrichtung vorgelegt, welche eine mit
Secunden-, Minuten» und Stunden -Zeigern verfe«
hene U/ir bildet. Das kreisrunde, i Zoll tiefe Uhrw
|;ehäiife nkh völlig il'olirt^ auf einer majlly^ P'^
£ >89 3
ft^ngßf und auf dieTem Gebänr«! hängt dM electiip
fdie Pendel frei herab, Pa^ iintere, mit einep
hohlen mbenieii Kugf^I yerlehene £ifde deOelben
fch|?i|igt avjrifcheo fwei Metall- Glockeii hin Vlicl
|ietr, welche von lackirten Glatröbrea getragen wecu
den ) . die auf dem Fi^geftelle jiebn. Die S^ul^
^eg^ i^ ^evfk Kafi^ des. F^lfgell^ls v^rborge%
und die Dräthe, ivflcb^ ihre Pole' mit den Qlod^en
verbinden, gehn durch jene Glasröhren, pie i^(f
des Pendels belindet iich in dem Uhrgc^äufe ^ qpd
über und unter ihr trägt die Pendelfiange einen be-
weglichen Hebel. Die Enden di^fer beiden Hebel
greifen bei dep Sfhi/Y^o^ungex> des Pendels fchie«
bc^nd vß. die ^^'hne eines Steigrädc^ienf ein, welcheil
^nn das übrige fehr einfache Räderwerk bewegt,
'i^war ilt von dem Profeflbr Ramis in Miiiw
''phen in der dortigen Akademie, .der WilTenfchaßea
fchon einige Ijlonfitf ffUhef einp fogenqniite eleom
trifche Pfjid^lu^r yorge^^igt worden ; er hielt aber
ihren 9^u geheim , und flie Idee der bloisei| Mög^
lichkeit einer folchen Uhr ipufs fich jedem auf drin«
ge¥|, der difs fphwin||ende ZamboniTche Pendek
fieht: auclf iA Zamboni felbft auf |ie fchon weit
frjlher ge|^ommen. — Der Vorfchtag eiqes Münch«
Her Blatts (Peffentlicher Anzeiger für Kunß- und
> ■ " ■•.'*' ■ ' .
Qewef^b^Fleifs), folchen electrifcben Pendeluhreiy
deii Naipen Ram^^Ukren zu gebep, iim Bayern
dadifrcb das Vorrecht der erfien jErfindung gegeq
das Ausland zu Gehern , kann daher nicht auf die
Uhr des £fefnt Buze^geigef auttedehnt ytr^ecdei^
{ '90 3
Auch glaubt der befcheidene KünlHer nichts we*
n%et, als «dafs fein Werk in RückGcht der Ge^
nstiigfce^ der Zeitbe/limaiting einer guten j'ehdel^
• ■ . ' ■■ . ■ • ,
Übt an* die Seite gefetzt, oder gär als Blbtohötpu
fche tJhr gebraucht werdeii könne. Denn bis i'ei^t
flt es Wohl noph nirgends gi^lungen , den Einfluft
rftiG&äfa'ebeii , welchen Abänderungen in dto Tem^ii^
p^^jftur unu in dem Leitungs-Veroiugen der Luft
iiuf die Gefchwindigkeit dei* Ladung der Säulen;
und damit auf dii fieWegung des Pendels du&efii, ■
i I
. . t W H.i l i .l ' I ii HWJ »
iy JWbeJJIertes Vehreni'fches Eldclromet^r , naef^
'Das von jiielrrn Prediger Behrens in diefea
Annalen als ein 'etectrilcheS Perpetifum mbbiie
ßefchri'ebehe JEitectrdaieter , "■ welches die Art' de^
Electncitat anzeigt, und aä gas ich', wöil eif'äiit
»wii iFodLiieri iTäuieü VetfeÜii wärV die Xefep
in'^dem Januarhefte diefes Jahrgfahgs' S. 3g yvied^f
ennnert batt0» iß zu Tübingen von dem Univef-
^täts-i!tlechäniltus Buzehgeiger mit einigen^ Ab«
Änderungen ausgeführt worden , 'wodurch es nocli
einfacher und wehiger wandelbar* wirdr Folgendes
entlehne ich aus der Befchreibung» Welche HnProt'
ion Bohnen berg er in dem nefußen Hefte der
fcbätzbar^n' Tübinger^ Blauer^ für Naturmjfen^
fchaften und Arzneikunde von v. A u t h e n i* i e t h
lind V.' Bohnenb'erger Bd. i. S. 386 von die-
fein' lehr empfindlichen Inlküä^fito gi^bl. '
l «9» 3
Das Electrotneter ift in einem S{ par. Zoll {lo*
Ben und 2i p. Z» weiten cylindrifchen tilale ent^
halten , welche« mit hinein melEngnen Dedel ver«
febp iftf Zwei trockne ejiectrifcbe Säulen, die jede
aus i^opi Scbeibchen zuTammengeli^imlen Cold«^ und
l^bei: - Papiers von 3 Linien Durchmefler befteht^
und iich IQ einer . gefimilsten Glasfaule befindet!
find die eine mit ihrem poGtiveUf. die andre nij|
ihrfsm negativen Pole an dem D.ecjtel angefchraubt^
fo dafs ße , wenn der Deckel aufgefeti^t iß , yer(ikal
herunter hängen* und auf dem Deckel ili die Ver«
Ichiedenheit der beiden anliegenden Pole durch -b
und — angezeigt. Unter jeder Säp|e beendet lieh
eii^e etwas vprilehende, abgerundete ipellingne FaC»
fung, weiche, DQch J Zo|l von dem 3oden und ei.^
nice Linien von dem Bande des Giafes abßeht« und
mit der da$ untere Ende der Säule in leitender Ge^
meinrchaft fleht, pfe Axen der beiden Raulen finq
i" y" von einander entfernt, und können einander
lioch näher gebracht werden,
Per electrometrifche Körper ifl eJ4 a^ZoU ImL
ges und SLtin. breites Goldblättchen, welches genau
in der Mitte zwilphen beiden Säulen und mit.ihrea
Axen parallel , a^ deip untern ^de eines Dr/itfaea
hängt , der fleh in einer innen i;nd aufsen gefirnifs«
ten Glasröhre befindet , welche durch den Mittel^
punct des Deckels geht« Der Drath geht durch eig-
nen KorkflÖpfelf der die Röhre oben vert'chlieCit^
und berührt fle, l^eflerer Ifplirung halber^ nir^ej|4^.
E »9^ 3
Er f ocifgt Rcjfi qben mit ein^r Kugel, «uf welche fic^
tine CondenCitor - Platte ^uffcbraubea Iä{iil^
Dafi bei diefer Einrichtung die Säulen niciit|
wie in Behrens Electrometer, aufserhillh, fb|idc^ra
inberbaifcf des GUfes angebracht find , fichert ihr#
Lage befler, und fchützf fie gegeiir Feuchtigkeit|
Staiib II. dg);, fo da(s Ge beftändig un^^r gleidi
Aark electrifcb bleiJ|)en,
Will mafi ^ieißs Eleetrpm^tcr brauchen, tq
verbindet m^n den metallnen Deckel durch einea
Drath mit der Erde , und berührt den Knopf de^
* . ■ ' ' ' ""
Drathes qiit eiqeni guteq Leiter (weichet die trock*
ne ^and nicht ift) , um I^cfier zu feji), dals er kein^
freie Electricität behalte. Da die metaljnen V^t^
fungen, zwischen denen das Goldblättchen genau
in der Dditte^liängt, in gleichem Grade, die einq
poGtiv, die anderi^ negativ electrirch Gnd, fo zieha
fie das GoIdbIättc(ien quit gleichftf |Craft an , bis
diefem durch den Drath, an welchem e^ hängt,
Electricität zugeführt wird* Sogleich näherf: 0S
fich der Faflong, welche in dein entgegengefetzt
electfifchen Zulhinde iß, indem es von ihr an-r
gesogen, von der andern ^bgefiolsen wird 9 köm^
mit j|hr in Berührung, wird dann von ihr ab-
gefioFsen, fchlagtah die andre Faflung an, upd
geht* fo lange zwifchen beide hin. und her, bis es
fich an einer der beiden Säulen anhangt, von
der es durch ableitende Berührung des Drathes
•iae kleine Erlchiittening leicht wieder los«tt«
-^
£ «ö3 3
ibifcbc^itf; tHe Ali d^t zu uhtMnclimdmEllidkii^
dtät zeigt das 2^idieD deijenigeo Säule «uF dem
Deckel, deren untei-ein Eode fich das GoldblättcHfeil
tuefß iiifaerti odei- disten unteres End^ bei lUt^
tfeitr Eleeiricität tüetß berührt wird;
Solieä « mittelft diefes Electrömeters Jlarhm
kiectridtäteti unterrucht werden, tb. nähert man
den elertriGrten Körpei* langiam der Rüget des
Jbrathes, bis maiii deutlich bemerkt, dals das Gold«
i>Iättchea Üfch eitler der beiden älulen nähert; da$
gefchieht t. Ji. b<Sfl einür geriebnen Siegellackßange
tdm^ti iÜ 3 f^iirs Abftand nach der Säiile zu , welche
oben mit — bezeichnet ift. Hat man es mit
fckwachen Electricitäten zu tbun, fo nrnfs man deb
electrilirten Korper Viel näher , ja vielleicht in Be«
rSbrung mit der Kiigel bring^d^ k^xt^A^i GoldblättL
then fich bewegt. In dem letzti^rn Fall ift die
Electricität fo ibhwach, dals das gewöhnliche
^ennetTche Etectrometer ^ nicht mehr anzeigt«
Bei hocti fchwächereh Graden fchraubt man die
Gondenlatdr - Platte auf die Kugel, und es ift
am zweckmaTsigften , fie fo zu brauchen , dafs Ge
die Stelle des DeokeJs des gewühhlicben Con«
denfators, uihd eine zweite mit einer glärernen
Randhabe verfehene Platte die Stelle der Bafis
vertritt. Beide find an den r lachen, mit w^U
chen fie auf einander gelegt werden, mit ei*
ner dünnen Schicht Bernitein - Firnifs überzogen«
Nachdem tn^ix die untere Fläche der aufge-
t fM 3
■■ • . • •
ireT^braubten, PIattj#, odet de% Pf^tbi des Electro-
Vieters ^bleiteqd berührt I^at, letzt man dte zweite
plätte auf, und bringt,, wähfeiid man diefe obere
Platte ableitfifd berührt, mit der üntetn odei* ihreoi
Drathe den Körper in BerUhmng, delTen Electri*»
citätman unterfuchen wilj, und nimmt 4 nachdem
man beide Verbindungen wiedf^r aufgehoben hat;
idie'oSere Platte 'mittelli ihrer gluTernen Händhabe
tureg, Wobei man gendu dä;rauf achten mufs, welcher
der beiden Säulen das Goldblättchen fich zuerli nä-
herti Das'Zeichen dieCer Säule giebt dann die Art
der Electricitat ^n« Drückt man z. Ö« ein kleine»
Zinkicheibchen von ungefähr | Zoll DurchmelTer *)
an die untere Fläche der untern Platte mit dem
Finger ah, während man die obere Fläche der obe-
ren Platte ableitend berührt, fo nähert fich beim
Abheben der oberen Platte das Goldblättchen deut-
lieh der mit — bezeichneten Säule.
Bringt man den electriCrten Korper mit der
oberen Platte in Berührung ^ welches in vielen Fäl-
len bequemer iA, während man die untere Platte
ableitend berührt ^ fo ili die £lectricität deifelben
die entgegengefetzte der des' Electrometers^ und
alfb auch der, Welche das vorige Verfahren zeigt.
tu manchen Fällen mufs man fich eines Draths
mit ifolirendem Randgriffe zur Verbindung des
electrilirteh Kurpeirs' mit der Condenfator - Platte
bedienen*
V tit
^) Oder «in Stückckeo gsWöhnliclief Süberpapier mit dar var-
' Ülbtrun [odtr vi«liii«hr mit Zriak übaipogncnj S«ite. M.
( «9^ }
Hr«, UniTerlitati-Mechwikiif Baiengeigei^
If^rleitigt diefes Electrometer febr gut, ohne Coiw
denlator für 7^ mit CoodenlOitoc f«ir g Guldeik
ji 1I ■ I m
^) Auszug aus eine^ Sckrnien des Hrn. LribiartSes
Dn vb/i Jäg0r an den Prof. Gilben»
ätattgärJ d. ag. Stpt. 1515.
Sie; eriiatt^n Uerbej das Verfprochene ^ • • • •
Ich ftiefs bald auf die Schwierigkeit^ die Iniiru«
meote, womit wif das Daleyn und die Stärke der
freien Electricitat zu prüfen pHegen, nicht mehr fo
vrirkeü zu lehn ^ wie eS nach der alfgeniein ange«
xiommenen TheoHe hätte feyn follen« Icli muliste
dahei* die Wirkungs- Weife dlef^r InArumente felbA
un.d die Vorausfetzungen^ unter welchen wir ihren
Ausfagen eine beßininlte Deutung geben ^ einer
HVeiteren Prüfung unterwerfen^ Freuen würde es
mich, wenn hierdurch ntieine Arbeit einige Brauch-
barkeit fiir dieElectiicitäts -^ Lehre überhaupt^ und
insb^ondere für die Electrometrie, ethalten haben
Tollte. . k . i Ich füt mich habe die UeberZeugung
geiHronnen, dals die VoItaTche Theorie der Säule
nicht fortbeßehn kann • ^ • •» ^^^ PrpfeiPror von
Bo bnenb erger ^ mit dem ich yiel über diefe
Sache gefproichen habe^ im Gatnzen mir beizupflicb*
ten fcbeint , ift mir fehr erfreuliche Ich hoffe ^ wir
*) Der Leftr wird .dsfl iofereiTantM Aolliits in Jbm nSd^
ftvn Hefts finden« G.
!#8ra^ll fön ihtli Jlbdr noch Ober ^e SSulea Widi-
tige Attffchlüire erhalt4^4 * * * - ^'^* '^^* Schü^b-
1er , jettt id Hofwyl, k^hni ich ali eiüeä geflUitten
und fehr gewilTenhafteii Experimentator.
lieber die blofsen Erfcbeinungen, welche die "
Vöcknen Säulen teigeü, (über ihre Polar- Auie«
bungen ^ üb^r die Bewegunged ^ides ^Wifchen den ^
entgegengesetzten Polen zweier folcber Säulen
fchwingenden Pendels, über dib Funken diefer San-
Ten, über die Stärke uiid die Menge der £Iectii»
citaty welcbe Qe entwickeln, über^den EinfluTsi
den auf beide die Temperatur und das Leitöngs-
Vermögen der Luft, äufsern , u. d. üi;) , hätte ich
Tielleicht Manches, die Neugierde obebr Befri^di«
gendes fagen können, da ich Gelegenheit gehabt habe^
ükii fehr gröfsen Säuieh zu dperired. leh fetzte
äbervora'us, dxefe £rfcheinungen würden von an«-
dem früher lind voIiAandiger unterfucht werden,
als iheinb tiefchäfte mir das zu thuii erlaubten.
Auch hielt ich diefe Erfcheinung CÄÜein die Ge-
Jchwindigkeit der Ladung äüsgenommbti) bei der
vönigen Identität der etectrifi:hen Wirkiiogeti tröck-
lier Säulen mit denen nafler Säulen,, für weiiiger
wichtig, ails diejJiiterfuchungen über die Theorie.
Ich wuhdre mich indeßen, äiich über diefe £rfch%i<«
nungen und die zunächft liegenden Oefetze der«
f elbe'n ^ bis jetzt meiii nur dürftige Verfuche zu
lefen. Für die Wahrheit der Angaben in dem Mor*
geablatte, (untet* No« a in gegenw. Aüflatze) ^ kann
auch Terbürgen. Seilbii mit den chem^chen
Wiifauig«ii "xwiftdien den entgegengefWottirPol««
gröCier trockner Säulen aus Gold- und falfchem
Silber* Papier, von beträchtlicher Fläche der Schei-
ben, htit es feine Richtigkeit; nur bin ich noch
nicht gan2 geWifs^ ob. diefe Wirkungen hier blos
Eö «ntllehti^ wie fie jede andere grolse ElectriCr-
Marcbinet (denn etwas mehreres find die trockneli'
Säulen nicht,) unter gewiflen Bedingungen auch
h^vorbriligt ^ oder ob doch etwas Feuchtigkeit
mit im Spiele ill. Diefe Unterfncfaung hoffe ich
noch Wöit^er fortfet^^n zu können, und dann will
leb Ihnen darüber Bericht erßatten.
tn dem Septedabet-$tucke Ihrer Annalen h^t
mir. der Aufatzvon Berzelius einen .l>efonderti
Genufs gewährt; möchte es doch ,der Wiffenfchaft
sie an Männern fehlen, welche, wenn das For(«
Xchreiten in ein Forttaumeln überzugehn droht,
zu rechter Zeit Halt! rufen, • • * •
-'«
' Aabtl. cLPbyfik. B.^i. St.a. J. i^xS. St. i». . O
.'j r *Ui.'
■ »
IV. .;
'Jfegriff und Conßfuctiön des Dopp6UElectröphaf9
aus Harz und Glas^
■ '■ . ' .1
t O B
Dn JOSEFH WlBEÄ> ^
^ , ■ ■
JProfelL u«. Dir. des Kon. Lyc. £U Dilliiif»en u. otcU ftoiW^
iClt^l. d. Akad. d. Wilt. su Muncbtü.
£ine Fläche I Welche durch eine einzige BAänd^
Ztt/ig' electriGit, auf einer Seite +£ und auf d^
andern — E ieigt, und auf beiden Seiten die
' electrophorifchen Erjcheinungen darfteilt , nenne
ich einen Doppel^ Electrophor. £s iß dem«
nach hier eine gafnSs andere Vorrichtung gemeint,
als die ifif welche Lichtenberg einen depp^
(en Mlectrophor genannt hat»
'Auszeichnungsweife find Harzkuehen und Glms»
flachen ku Doppel -Electrophoren geeignet: teil
iinterl'cheide daher einen Doppel ^ Electrophor am
Harz und einen Doppel-- Electrophor aus Gltm.
3.
Die Vorrichtung des Doppel »Elecirophors am
Harz ili folgende: Man lülst aus Sturzblech einet
Reifen (Ruig) madieiii dec uii Diirchmeffer 14 Zol
C «99 ]
, I
liftit^ einen halben Zoll hoch, und auf beiden fieU
ten'ein paar Linien weit einwärts geklopft ift^ fetxt
ihn auf einen glatten Schieferiiein , den man Tof^
her mit einem feinen Papier belegt hat, druckt ihn
durch aufgelegtes Gewicht genau an die äteinflächei
und giefst zerlaJOfenes , mit weiCiem Hars und ye-
neiianifchem Terpentin gemifchtes Colophoniunl in''
die runde Form , da£i fie genau voll wird. Nach«-
dem das Harz erftarrt iß, nimmt man den Harz« *
kuchen , der nun durch den Reifen gehalten wird^
To'm Steine weg, löft das Papier ab, und giebt dem
Harz, das den Stein beriihrt.hat, durch Annähtü^
rung eines rothglühenden Eifeps einen Schmelz«
Diefer Harzkuchen ohne Schüffei ifi nun ein jDo/?«
pel^Electrophofß den ich den Doppel -> EUqtra*
phot aus Harz nenne*
Wird nämlich eine Fläche des Harzkuchena
: mit Katzenfell gerieben, mithin — •£ electriQrt, fo
giebt die Kehrfeite +C; oder: fetzt man den
Electrophor* Deckel, der auf dem Harze aufliegt^
mit dem: Conductor einer Glasmafchine in Verbin- '
düng, und theilt der obern Harzfläche +E mit; fo ^
zeigt die untere Seite nach umgewandtem Electro«*
phor •— E , und die electtophorifcheii Phänomene
kommen auf beiden Seiten 2um Vorfchein«'
• Bei /ehr flarker Etectrijirung der einen Seite^
entweder durch Reibung oder Mittheilung, zeigt
. fich diefelbe EUctrieität auf beiden Seiten; allein
diefe ift nur ein Erfolg des Ueberladensj des For-*
hMtrfchwM der erregten Electrieität { Wird diel|l
I »<» 3
wfhenfehende^ ElectridtSt ^auf der Kehr/Üitk
durch Streichen mit der Hand gefchwächt» i6
titU fogleich der vorhin unterdrückte Gegenfatk
Die erfle Erwähnung^ vom DoppeUElectraphor
nus Harz gefchah in meiner Abhandlung „2%.eorie
der Electricität p Landshut i8o8. 8.^^ No. 69 bif
4-
Der Doppel^ Eleccrophor aus Glas
iß eine Glaafcheibe von beträchtlichem Umfange,
die auf einer Fläche liegend electrifirt wird.
Reibt man das Glas, das z. B. auf einem Tifche
aufliegt., mit Amalgama; fo erhält die geriebene
Glas^äche die Electricität +Ej obwohl, wie be*
kannt, nur fchwach; aber nun umgewandt zi^igi
das Glas die Electricität — £, gleichfalls ichwach;
dennoch giebt der ElectrophOr* Deckel auf beiden
Seiten Fünkchen«
Electrifirt man aber das Glas durch Mitthei'^
lung» fo wird die GUisfcheibe ein Electrophor
'von höch/ier Wirkung, und zwar ein Doppelt,
Electrophor; denn ohne eine weitere Beliandlung
kommen die eleetrophorifchen Phänomene auf
beiden Seiten mit gleicher Lebhaftigkeit zum Vor»
fchein, auf einer zr-f-E, auf der andoin ;= — £«
Mein Doppel^ Electrophor seigt Och in nach*
Behender xweckmii/siger und eleganter tornii, £i«
(^ksUimUery iauber gearbeueter Tii'di vcui a Scbuk
[ J6l J
^ B Zoll iqn Dardifdinitt ^ iß oben an feiner PlHefa^
init Sianntol belegt; auf diefeai Belege liegt ^e
Glasicheibe; die im Durchmeller a Schuh 4 Zoll
bÜtf und I Linie dick ift ; auf der Glasfläche beliiW
det fich der gewöhnliche SIectrophor« Deckel«
5.
Die Eleciri/irung^ des Doppel ^Elearophcn
üus Glas durch Miuheilung gefchieht fo. Man
bringt den Electrophor- Deckel, der auf der Glat»
icbeibe auffitzt , durch einen Drath nrit dem Con»
ductor einer wirkfainen EiectriCrmad^ne in Veiw
biiidung. Mach etlichen Umdrehungen der Glas-
walze wird der Electrophofdeckel durch wieder«
holte 3eriihrvng entladen. Man fetzt die Eiectr^»
firmafcbipe aufs JVeue in Bewegung^ und entladet*
den Decke) wje vörhiQ ; und fo wird einige Maie
fortgefahren. Nun hebt man die Gemeinfchaft des
Electrophordeckels mit dem Conductor auf, und
behandelt die Glasfcbeibe als Electrophor, fetzt auf
der oberp, dann auf der unterq Seite, ßeiderfeits
zeigen fich die elecf^rophonfchea Erfcheinungen in
einer Stärfte und mit einer Dauer ^ die wenigliens
der Stärke und Dauer der Wirkungen eines ge-
wöhnlichen Harz-Eiectrophors von demfelben Um«
fange gleichkommen.
Zur Zeit, da der Doppel -Electrophor aoa
Glas in voller Jf^irkun^ ili, zeichnen lieh die
Funken, welche xler Electrophor- Deckel fchlägt,'
tuGEallend aus. Die «uf der flache -|-£ «rhaltenea
f^ttfikeii Gnd meißdns cylindrifdi und Übnnenhellei
€lie auf der Fläche — E erbalteDeii Funken gehen
meißens zicksack, find farbig, und manchmal
ät Zoll lang. Mitunter verbreitet fich der bekannte
^lectri/che Geruck ux|d erfüllt das Zimmer^
Wird d^r Electropbor- Deckel, der auf der
Glasfeheibe liegt, mit dem ifolinen Reibzeuge
der Electrifirmaichine iii Verbindung gebracht, fo
zeigt fich der Doppel- Electrophor gleich wirlu
fatn, nur ift die Urdni^ng der electrübhen Zu«»
fiände verl^ehrt.
Die DoppeUEIectrophore thun ihre Wirkung
in den Sommermonaten^ wie zur TVinterszeU im
geheizte/p Zimmer, ,nur viel fchwächer«
Eiiie Befchreibiing der fchonßen und injSraeif
flvllen Verfucba mit de|i Doppel -Electrophoren
und die Theorie derfelben habe ich gegeben in
einer Abhandlung: t^Der Doppel ^ Electrophor
aus Harz und Glas* feine Erfcheinungen i^ß4
Gefetze. i8i5."
^v
*— ^
C «03 3
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> * >
V.
Minige Ferbejferungen der Methoden ^ den Stuhl
zu härtenp
%, yon l»y4iatt, Prof^ d^MetalU tu mecKKUnfiß.
London 5» Dec. igrs^
^ «— Wenn man auf die gewöhnliche Weife deil
Stahl rpthgluhend in kaltes WalTer tauche« l'o wird
er zwar febr hart, verändert aber feine Geftalt oft
fo merklich, dals er dadurch unbrauchbar wird».
Das blofseErhitzeji hat hieran keinen Antheil, denn
den pyrometrifchen Verfuchen zu Folge kommt glii«
hender Stahl, wenn man ihn langfabi erkalten läfst,
genau %m feiner anfänglichei) Geftalt und Ausdeh«
t^ung zurilpkf i Diefe pacbtheilige Wirkung mufs
folglich daher rilhren • dafs die kleinßen Th^ilcbep
des Stahls in Unordnung kommen, wenn der War»
meßo^^ dprch E^intaucl\on des glühendep Stiicks in
kaltes Wa0er plötzlich ausgetrieben wird. Ich hoffte
die Theilchen in einer vortheilhafteren Lage zu er»
halten, wenA ich das Härten Stufenweife verrichtete,
und den Stahl erft "wenig erhitzt ablöfchte, dann ftär«
ker erhitzt in WajTer brächte, und fo mehrmals unter
wachfender Wärme, bis zu der gewöhnlichen Hitze.
Diefes Verfahren gelang fehr gut. Ich hatte drei
6Zoll lange und \ Zoll dicke StahlliäbeTecht genau
abdrehen und gerade richtealaijen. Den erlleii här-
C; a>4 t,
Ul^ ich auf die gewöhnliche Art;; et fimd Ccb,- deb
er lieh io einen Bogen gekrümmt hatte, 4eflenlPfei^
o,o5 Zoll betrug* Den zweiten Stab tatschte ich i|i
j^as Wafler, als er nur fo heir3 war, dafs er beim Ein^
tauchen ein fchwacbes Zifchen bqren lief^; darauj^
erhitzte ich ihn etwas Itärker und härtete ihn ^umt
zweiten Mal, und fo fuhr ich 4'bis ^ Ma} fort, und
brachte ihn erlt zuletzt bis zu der gewöhnlic^^eii
Hitze des Härtens, das ift fo weit, dafs er am Tage
blutroth fcbeint, und tauchte ihn fo in das ka|tß War-
fen Ich fand zu meiper ftefriedigupg, dafs diefpf
Stab voUkominen gerade geblieben war« — Per drittf)^
Stab wurde auf diefelbe Art behandelt, und gab eix|
eben fo genügepdes Hefultat« — Seitdem habe icK
diefes Verfahren bei mehreren Gelegenheiten yrie^
derholt und abgeänderte ppd jed^ M^} guckte ^:
über al|e^ £|rwarten«
klejne Gegenßände, nuf welche |Ich djef^s Veff
fahren nicht wohl 0n>yenden läfs^, löfphe ic|i ijf^
WaiTer ab, das faß bis zum Kochen erhitzt iß. Ich
finde, dafs fie eben fo hart lyerden und i\^f^ß Q^&'^lt
nicht fo ^\s \n kaltem Waller indej^jf^.
"Eine Bemerkung vofP WilU Uichqlfqn^
Es iß bekannt, dafs der Stahl beim Härten einp^
deßp grcffsere Härte erlangt und fich um fb weniger
zufammepzietit, je hoher die Temperatur iß, bis zu
welcher pnah ihn vor dem Einta^chep in das kalte
WaJDTer erhoben hat. Aus diefem Grunde, und um
dem Stahl durdiaus einerlei Wärme zu geben, habe
Ich fchon vor, vielen Jahren empfohlen, ihn in einem
Bade glühenden Bleis zu erhitzen ^3 ; ein Verfahren,
f)J)iefe dnnaUn fi^ 17. ß. 453. ' O.
C f**S J
iMches mir fedes Mal gelingt, und befonders «nf
froüie uiid platte Stücke , und ^u£ folche , weiche
dicke und dünne Theile haben, anwendbar ill»
Vielleicht liefse fich diefes Verfahren yprtheilhaft
niit dem yorhergchendefi vereinigen^
3,
f^srfßAren de4 Herrn C» » in Vaux unweit Genf,
Herr C. wollte vor einiger Zeit graues Gubeife^
durchbohren, welches von einer englifchep Feile nicht
angegriffen wurde. Gewohnlich gehärtete 3ohrer wa-
fen d^ru unbrauchbar ; er erhitzte lie alfo in 31ei, und
löfcbte fie dann in kaltem Wafler, in Wachs oder in
Dueckßlber ab, doch immer umfonfl;. Endlich kam er
aufdipidee, fie in ein Stück Flinteplauf^uthun, diefes
mif dem leichtflülSgen RofeTchen oderDarcetYchen
Metallgemifch apaufullen , und mit einem eifernea
Stöpfel zu yerfcbliefsen, den|jauf biaisum Weifsglü-
bei^ zu erhitzen, und ihn danp fchnell in kaltem VVaf««
fer Itb^ulcjfchep. ParauföflFneteeribi^, und fetzte'iha,
in, kochendes Wafler« In djefem kam da» Metallge-
tnifcb bald zum Schmelzen, und die Bohrer fliegen aa
die Oberfläche delTelben herauf. Mit avei der fo ge«
häfteteii Qohrer hat er 6q Locher in dem Umfange ei-
liesKreifes von o^ZoUDurchm. gebohrf, den er aus
einer i^oll dicken Ofenpl^tte herausarbeiten wollte«
^r^ Cr hat auf diefe Weife gröfsere Bohrer und lum
firumente zum Schneiden feitier Schrauben gehärtet,
die nichts zu wünfchen übrig lallen, |3er Verf. des Be^
ricbts verfichert felbftSchraubenboh^erund andre In-
ftrumente auf diefe Art mit demfelben Erfolg geh^irtet
zu haben; fie fandeii Och genau bis zu dem Wärme«
grade angelaflen, in weifchem das Rofe'fche MetalU
gemiCch f ciimelzt, und wurenfehc rein, da bei diefem
Verfahreii weder Liift noch Wafler mit dem glU)ica^
deo Stahle in Berührung kommen.. Bei einem Veri*
(ucbt'den Herr C. mit Peilen machte^ blieb jedodf
dta AletaUgeraiibh an ihnen hängen.
iW«
VI.
1
thher die. Ur/acke der Farben, mit welchen der
Stahl in der Hitze anläuft.
y o n
Sir H- Davy, LL. D., F. R. S. *)•
Sie [agen in der neiißen Ausgabe Ihres Syliems der
Chemie B. i» S« 2124 1 d^r Stahl laufe in der Hitze
mit den bekannten Farben an feiner Oberfläch»
anch unter Oehl an, und in meinen Elementen der
ehemifchen Phyiik findet fich S. 390 dieBehauptung^ *
da& diefe Farbenveränderpngeji auch Statt finden,
^enn man den Stahl unter Queckfilber getaucht er-n
hält. Wir haben beide daraus gefchloßen, dafs
diefeWirkui^wahrfpheiiiltcb nicht euf einer Oxy«
dirung des Stahls beruhe«
£in Brie^ den ich von Hrn; Stoddart , yon^
welchem wir genaiie Verfuche über das Anlaufen
des Stahls beCtzbn **) , erhielt, machte mich indefsi
im der Richtigkeit unierer Ausfagen zweifelhaft. Er
fiberfchickte mir zwei Stücke Stahl 9 welche bU zu
~ ^) )iut m^cm Briefe in den Pr. Thomfon, gefcfanebni*
London d. 15. Jan. i^iZ. Gilb^
ufff) ftdia liiab Amud^o B. 97^.$. 46a %t . «f .
{ «07 3
tfoiinrelben Grade eriiitet worden waren, das eine iajf -
delr Luft , das andre unter der Oberfläche von x^U
nem Queckfilber, unter welcher es ebenfalls erkal-
tet war« Das erile zeigte (ich isin feiner Oberflücbd
blau , dßs zweite ohne alle Veränderung der Farbe,
und beide fchiepen denfelben Grad der Härte zu
befitzien»
Da ich nur einen einzigen Verfuch über diefen
Gegenftand , und zwar mit gemeinem nicht gerei-«
liigten Queckßlber angeßellt hatte, fo war es leicht
mciglich, däfs mich dem Queckfilber anhängende
Metailoxyde oder Salze getäufcht hatten. Ich Hellte
daher aufs neue einige Verfuche an , und lud Hni»
Stoddart ein, bei ihnen gegenwärtig zu feyn.
Wir brachten ein Stück polirten Stahl' in eine
Retorte, pumpten di)8 Lfuft aus diefer aus, füllten
fie mit Waflerfioffgas , und entzogen diefem Gas
. alles Sauerllofigas, das ihr zufällig beigemengt feja
jLonnte, dadurch, dafs wir Phosphor in demfelben
fchmelzteü. Darauf erhitzten wir die Retorte alU
mählig« • An der Oberfläche des Stahls zeigte fleh
fehr bald da, wo lie das Glas berührte , ein fchwa-
fches Qelb , doch wurde diefe Färbung nicht ßärker
als die Temperatur (lieg, wie es in der atmofphäri- .
jfqhen Luft der Fall gewefen feyn würde.
Wir tauchten darauf ein Stück poljrten Stahl
unter recht reines Baumöhl , das wir zuvor erhitzt
. hatten , um es von Luft zu befreien , und erhitz-»
ten das Oehl allmählig immer fiärker, bis 6$ ai)fing
zu kochen. AU wir ii^cb dpm E^rkiiltea den $t^
keriuwabmeiit seigte ficli an der Oberflädie dalbt»
bell gär keine Farben ^Veränderung,
Die geringe Farben -Veränderiiog^ welche dia
Oberflarbe des Stabls in deoi Waflerßoffgäs erliltei»
hatte, rührte wahrrcheintich von etwas WalTerdampf
her, der in dieiem Oas enthalten feyn mochte, oder
yon irgend einer Einwirkung des Phosphors« Ich
)iabe i*eitdern dieAichtigkeit dieferVermutbuiig dar«*
gethan. Denn als ich polirten 3t4hl in reinem Sticfc«
gas erhitjste, dem ich zuVor durch Kalißäbcben all^
Feuchtigkeit über Queckfilber entzogen hatte, zeigte
lieb nicht die geringHe Veränderung der Farbe^
Es erhellt di|s diefen Verfucben, dafs dieFarbeiSi
welche lieh beim Anlaufen de^ Stahls an der Ober*
fläche deflelben bilden, von einer Oxydlage herrüh-
ren, die an der Oberfläche deffelben entfteht und
tlimählig immer dicker wird ^), und dufs ße mit der
Veränderung in der Zurammenordnung derTheiln»
eben, auf welcher die Verminderung der Harte de#
Stahls beim Anlaflen beruht, in keinem wefentlicheii
ZuCammenhange Aehn , obgleich fie ßls ^i^zei^eß
derfelben dienen Könnep, '
*) %$ f«y mir «erlaubt darin su «riniieni, dafi ich fction in meinsa
Hißor. kriitfch. Ümierß^ck. ^6 die fefien Mifch. Fprh. ete.
{jinnnl. Jabr^^. i^ii. p. 39. 3» 58p) die . Cbemiker darauf
Suimc^rUam «u macb«n gefupbt hatte, fiaX$ die verfcbiede*
' Ben Farben, mit denen der Stahl oder andre Metalle beim
Xrhitsen an der Oberfläche anlaubn, b|oa von der verfchis»
denen picke der entgehenden Oi^ydlage (nicht voo Oxydiriing
in verfchiednen Graden^ herrtihren,#]nd alfo au den den Opti«
wilhibeksiuitsn Farben dunuer Flüchen gehören« OH hm
^
£•«'9 1
PROGRAMM
jUf koilandifchen Gefellfchafc der Wlffenfchaf^
ten zu HarUm auf das Jalir i8i5.
Oici Ge&lirchaft der WiUCenrcharten hielt inin jzSien
Male ihre Jahres- Sitzung ^ »m verSofsnen 2oflen Mai«
Nacfacieifi Aet präfldirende Ditector Hr. Dr. J. Can«
ter Ciinierling ße eröffnet harte, Jßattete der Se^
cretaii' der Gefelircliaft den Bericht ubt^r das «b,
was für Ce feit der letzten Jahres- Sitzung am aifiea
Mai i8i4 *) eingegangen Wd^
l>HYSlKALlSCHfi WISSENSCHAFTEN.
L Pfeisbevfet'hnnffeH um anFgegebne pbyfikalifch«
Preisfragen^ deren ßewerbungszeit abgelaufen war;
l) Auf die Frager Aus H^elchem Grunde der
H^ächslhum der Pflanzen durch den Regen weit
mehr befordert Wird, als durch das Rfigifjlen mif,
Regen-, Fhifs- , (^uell- oder TtdchWnJfer , und ob
jich nicht diefen tVoJfern durcli irgend ein Mittel
di& Eigenfchafi des RegenWaJfers ^ die Vegetation
EU befordern, mittheilen la^ ^:? t^aren zwei Beant-
wortungen eingegafngen, elfle mit der Devife: JupU
ter utilibus etc, die andre nfiit der Devife: //a#
tan het water. zu/ke groote dingen doen. Der er-
ftern wurde die goldne Medaille zugefprociien. B«l
dezn Oeffhen des verfiegelten Zjettels fand Hth, dab der
' ^ S. iiißt» jiMBtUm B. 47; $. $16.^ Qjib»
t •»« 3
f/%ttt(ff^ delrrelbeii Ift Georg Wilhelm Mauke,
Profeflbr der PhyGk und Mathematik zu Marbarg;
a) Auf die Frage: Tf^as weif s man von der Er^
zeugnng und der Lehensweife der Fifche in FUiJfen
•und in fiehenden Gewä^ern , befonders der Fifche^
'die uns als üaßirungsmiftel di^en? \\und vfas haC
man -dem zu Folge zu thiin, und was'zu vermmf*
'den, um die Vermehrung der F\fcfie zu hegÜn^
fiigen ?• — war eine 'Beantwortung in hoUändlfcher
. Sprache eingegangen^ die keinen Werth hat.
3) Die Frage.' ^as iß Wahres an alten Jäi^
^Anzeigen der bevorfiehendeh fVitterung oder der
Wntterungs 'Veränderungen , welche man aus deth
iFitige der Vogel, aus dem Schreiest der Vogel oder .
'andrer Thiere, und was man fonfi afi verfchiedneh
Athleten in diefer Hinficht bemerkt hat, hernehmen
Vfill? Hat die Erfahrung in diefem Lande irgend
eins derfelben oft genug, befiätdgt » dafs man fleh
'dffrauf verlaffen kann? Was iß im Gegent/ieil
"^jarin zweifelhaft und durch die Erfa/^rung widerf
• legt? und in wie weit läfst fich das, was man beob* '
achtet hatß aus dem erklären, was man von det
l^atur der 'Jthiere we(/*s? — hatte einen Beantworter
in hoUäJtidifcher Sprache gefunden« Seiner Abhand^^'
lung> mit der De\iie Verum ubi etc. Würde der Pteis
zuerkannt. Der Verf aller iß J. Ronijnenburg^ Pro*'
feflbr an der ArmeniTchen Schule zu Amßerdam«
4) Eine hoUändifch gefchnebene Antwort mit def
Devife: Neque nix etc. auf die Frage: Welche Vor»
thefle in diefem Lande Frcß und Schnee dem An^
hau nützlicher Pflanzen bringen? Was fich thun
läfst, um ifiren wohlthätigen Einfinfs zu vermehren ?
-und welche Vorfichtsmafsregeln man aus Erfahrung
als diu bifßen kennt f ub^ der^ Gefahr, vor^ubeUg^nß
0elek0 fiarkslr l?^oft Bäumen und PßantMH drnklf
'Imirde für ungenügend erklärt^ tind die Preisfrage
iriederhoU, um bis zum t« Jantiar 1817 beantwortet
fcfi werden.
5) Auf di* Plreisaufgabe: JDutth Vftrfuche zu er*
'forfoh6n^ Welche Veränderungen die atmofphär\fcJie
jLuft dutch Kohleh erleidet , die im Anbrennen i^d"
gr^en Jind, Und fie mit den Veränderungen zu
juie^gieiohen , welche in ihr durch glühende Kohlen
hervorgebracfu werden, um daraus die tJrJache de€
'plötzlichen Erfiickens dutch Kohlen, die im An^
brennen begriffen find, zu b^ßimmen — ift dei* Ge-
'felircbaft eine Abhandlung, in deütfcher Sprache, mit
ÜerDevife: Quam multa fieri ett., sfctigerchickt wor-
den. Sie erkennt den Eifer und die' Vei dienfte des
IVerfaflers an^ und erfacht ihn> feine Abhandlung ta
.Vervollkommnen und ihr eine fcbickllchere GeAalt tn
geben; wö2U es ihm an Zeit gemangelt zu haben
'tcheint, und in diefer Abficht verlängert fie die Zeit der
Bcnyerbnng noch bis zum i. Januar 181 6.
* 6^ Der Gefelifchaft find überdem zwei Abband«
lungeii zugelchickt Worden , Welche fie , durch fie h^-
*ltannt gemacht zu Werden , für weilh hielte nämlich:
%x) Eine Befchreibung und Abbildung einer noch unbe-
.bekannten Valuta von G. van Olivier xu Amßeir*
■ dam; und-a) Eine Befchreibung und Abbildung einer
«fehr feltenen Schlange Acrochordus Javanious ^ voa
^ Kneppelfaout^ Dr. Med« zu Leiden.
IL Noch werden von der Gefelifchaft aufs neue
/aufgegeben die folgenden 5 Preisfragen , für welche
die Bewerbangszeit abgelaufen War« um beantwoitct
jl^u werde»
^ W#i9 }f^n Januac liiZf
c
r
s) IKmm wmfs mMM wm dem AmsJamfrM dm Smf^
im einiger Bammle umd Str äm cher im FruAjeir, mim
Z. JBL der JVÖMU^e, der Pappelf der Efcke, dm
Ahorns w^ anderer ? wat läßt fich darüber dmrdk
ferneres Beobachten lernen? welche Folgerungen
kann man daraus über die ürfaclie des Anfieigens
des Seftes in den Bäumen und Pflanzen ableiten P
und welclie für die Baumzuclu nützliclie Belekmm'
gen laffien fich aus den Fonfcftritten der J^iffem^
feliaft in Hinficlu diefes Gegenfiandes ziehn?
2,) Da die Erfahroiigen und Beobacbtoiigeii, die tdk
tmdenklicfaen Zeiten gemacht find, gelehft haben« dab
iule Bfoeresarme, welche dntch daj Ausfliebeii Vok
Strumen und von Seen in die Nordfee gebildet find»
immer mehr nnd mehr nach Süden verfetzt werden^
darch die Sandbänke^ Welche fich abfetzen > und da6
«n Orten 9 wo fie mehr als einen Meeresarm gebildet
haben^ die Ixidlichen die tlelflen find ^ und die übrigen
, nördlicheren ihre Tiefe verlieren; to fragt die Gefrll'»
fchaft.' wie ifi diefe Erjclieinting zu erklären? wel*
ches ijl die phyfikaUfche Urfadlie der/elben? und
ff^as hat man davon in der Zukunft zu erwatten ?
3) Welches iß der Urfprung des Ko/äenfioffs in
den Pflanzen ? Tf'ird er durch die Vegetation felbfi^
ganz oder theilweife erzeugt, wie die Verfucfte dm
Jirn, von Crell zu beweifen ßheinen, und wie e^
nige Phyfiker annehmen? — lldd wenn diefem Jb
wär^ ß wie wird diefe Erzeugung bewirkt? — Oder
ift dem nicht fo, auf welche Jf^eife ahforbiren die
Pflanzen den Kohlenfioff? Gefchieht die Verfchluk*
Jiung , nachdem der Kohlenfioff mit Sauerfioff in
Verbindung getreten und in kohlenfaures Gas ver^
wandelt \fi, oder auf welche Weife fonfi? Die Ge-
^Mhift wBafcht diefe Frage durph Verfuche entfcfaie^
C aiS ]
deiL zu figlin; tbeoretiPche Betracbtongioii über diefen ^
Qegenitapd werden für keine Beantwortung angefehn
werden.
4) Wotier rtihrt das E\fen, welches fich bei det
Zerlegung einiger Pßafizen findet? Läßt es fich
,. in jedem Fall kleinen Eifent heilen zitfc/ireihen, wei-
che die Pflanzen mit ihrer Nahrung eingefogen ha»
hen? Oder liifsC fich evident durch Beobachtungen
darthun, dafs -es, wenigßens in einigen Fäden,
durch die Vegetation feibfi erzeugt wird? Und
ßhiohes Idcht verbreiten, diefis Beobachtungen über
andre Ziveige der Phyfik?
5) Welches find die Eigenfi:haften und CJtOm
raktere der gewohnlichften fetten oder ausgeprefs^
te/l Oehle? Läfst fich durch eine'genäiiS phyfiha"
lifche und chemifche Kenntnifs derfeiben beßimmen,
'^:^^ißarum eine Ari diefer Oehle fich mehr als eine an*
dere för 'verfcMedrie Zwecke eignet , z, B. zur Naft>^
-rung, zum Erleucluen, znr M/iierey u:d. m. Und
'^iißt fich zu Folgß einer folchen Ünterfitchung 17«- •
gtben, weUhe minder bekannte Oehljfianzen mam
^tVorlheil baxiem würde?.
' Ünä dib fölgisnde Fragd ' . '
'^" » ' auf eine unbtfiimmte Zeit* \
•»' 6)' Obfchon das Begraben von Todten lii Kirchen
und neben bewohnten Oertern von febr fchädlichea
•Folgen ditdnrcb FeyA iednn> dab fich Gasarten > wel-
che darch die Fftäniß hervorgebracht'* n^erden, in der
AtBiolpb«]|^etiniber verbreiten» fo iß nichts defio we-
jtSger gewi&, dafs die Gefahr durch die Zerfetznn^,
wefehe ein grofser Theil diefer luftförmigen Ausflüfie
gleich nach ihrer Ertetrgung leidet, gar fehr vermin-
»dert w}rd. Es wird 'daher gefragt , „durchweiche
UUUl CS fiah^^mdgä^ k^wi^m iajfen ; däfs äUc'diaJk
AüBili d« PhjGk. B« 51. St. a. Jt iSiS* Sl 10. P
[ ««4 J
mfUßelienden Gasarteh in der Erde zerfetzt' werdism,
i^lme in die Luft aufzuzeigen, um auf diefe Au^^
für die Lebehden alle Gefahr abzuwenden , welöhm
aus dem Begraben neben bewohnten Oertern ent'
fielm kann?'' Man verlangt insbefondere zu wilTeiiy
auf welche Art die luftfÖrmigen Ausfiüffe der Lei»
chen zerfetzt werden, und was dazu die mehr oder
weniger verfchlofsnen Särge und der in unferm
Mrdreiche enthaltene Kohlenftoff beitragen können ?
. III. För gegenwärtiges Jabr giebt die GeCellfcIialt
Q neue phyfikalifche Freisfragen auf. Für die bcddea
(olgenden letzt £i:e die Bewerbung^^eit
bis, zum ifien Januar 1816.
i) Lafst sfich nicht \ein Infirument erfinden,
ffelcJies die Bemi^umg- eines auf offnem Meere 'jft.
ßelnden Sc/iijfes in ihnär Föt^ailer . (la mar^m
continuelle) mit mehr Sichetkeit\gtebt, als die eü^
Meinen Beobachtungen des -gewöhnlichen oder des
Amerikafdfchen Loch. Man verlangt , wenn die/m
4er Fall feyn feilte , eine genaue Befchretbung der
Einrichtung des Inftruments und einen mathemss^
tifchen Beweis von feiner regelmdßigeti Jf7fhung
und von feinem Nutzer^ für tlie Sqhiffahrt, Di«
Gefelircbaft fetzt hierauf eine doppe^Ite guldne Medailk
oder 3oo hoUänd. Gulden als Prejs. \ „,
2) Wilr^, esjf. wenn man neist'folc/ies I^/lrutHerU
hätte, mögli^i, zugleich^ und wähnend des Fo^k-
fchreitens des Schiffs, mittelft ^ines^ andern. Inßi^t^r'
mentes die Gefchwindigkeit . den' Ströinungen-^m^
yneffen^ um fo die waJire Länge, des durdifegetien
JVeges und die zurückgelegten Längen^, und Brei'
Jen- Grade und das Tceiben. (derhuatfonj des Schijk
ßur Seit f , während f/ff ^ßh^ m^fMfn? . >4ttd»
c »»53
.«Qf diera Frage fetzt die GeTelirchaft di^ doppelte
goldne Medaille«
Und für die, 7 folgenden FttLgpn
bis zum \ften Januar 1817« 1
1) fyorin befiekt dieVerfchisdenfimt der Ba»
fchaffenfimit (confiit^Mm) * der Atmqfphäre in- de^
nen Theilen der Niederlande, deren Lage am meAr^
ften verfc/nedea (/Z;. und welchen vortkeiUuifun
oder fckudiichen Einfluß kann Jie auf die vetr"
Jchiednen Krankheiten Üufsern?^^-
2) ^s wie weit t^st es fiah aus ficJi^ren Beoi"
' achtungen darthun-, dafs die herrfckenden Kranh"
heiten in den Niederlatiden Jeit einem gewiffen
Zeitraum ihre Natur tkeranderM fuMben, und weU ^
ehes find die phyfikalifchen Urfucken die/er Ver*
änderungf vorzViglich was die ^»erfckied^He^rt ,zn
leben undfichzu nähren im dießtm Lande beirigt?
3) Da Brunnen- und Quell - Waflier isk tuierro Lande
häufig nicht gut suin Trinken find, -weil Ce- durch eine
Schicht falzigen Torfk, Darry genannt, der über dein
Sande liegt, hindurch gehn, fo fi^agt man: fVtflefye
Theile difje T^blttj - Schicht demBrunnenwaJfer mit'-
. theilt p die esuhtrinkbar maclisn^ und weiches dfa
leichtpßen Mittel find^ es zu reinigen , und dieja
■' Brunnen mit moglichjh wenigen Kofien fo ^u bauen,
dafs, wenn man Jie bis auf deri Sandgrund k^run-^
tergräbt, das TVnJfer des Datrj ßch'i» ihnen nicht
dem andern beimengen kann? ,\
4) Da die Erfahrung lehrt,* dab mehrere auslan«
dilche Pflanzen bei uns mit Erfolg -in freier Luft gpzo-
-' gen werden können, andre dagegen, die in den Feiben
Ländern einheimifch find, und unter diefelben Um-
Aande verfetzt werden, fich fcbleclit^rdings nicht an
: mfer Klima jpmiiiftsufk waU^# fo . firagl maa: /iPeA
P m
[ -*l6 ! ]
''ches find die allgemeinen Regeln, rtäc/i deTi^n'fiJöh
im voraus und ohne direkte Verfiiche befiimmen
lafsf, welche exotifche nützliche Pflanzen mit Erfolg
in unferm Lande angehaut werden können?
i) Weiche Vorfichisregeln hat tms die Erfahr
^ tung gelehrt i hei der Vervielfältigung und Cultur
'• der neuen Varietäten von Fruchthäumen aus Sau»
m>en zu beobachten^ -um txon ihnen die hefiejt
Früchte zuerli^lten? TVas hat man insbefondre
in den Niederlanden zu beachten', um zu vermeid
Jen, dqfs die nmien J^arüuäten, die man erhalten
- hat, nicht in gut^n Eige^fchaften abnehmen, und
ganü verloren gehff? . '
€) Da es'f&r üie Kenntnifs der Natur der luram-
' tuengefemen Kjörper* von grobei* Wichtigkeit ifi> dafs
"darVeriraftnifs ibrrer Beßsiidttieile genan bekannt fey,
"vrotfiber tkaii'liäofi^' fehr widerrprechende Angab«» in
den cbeÄlifeb^» >8<^hnften Aiidet y To fragt man : Ob
'man jetzt in der- Chemie mit Herrn Berzelius und
'andern als hinlänglich bewiefen annehmen dürfe,
dafs die verfdUednen Korper , welche von entgü^
' gengefetzter Natur find , fich nur nach einfachen
* und' wenigen Verhältniffen mit einander verbinden,
' und daß alle Fälle, in ^welchen das Refultat ^er
Analyfe diefen Proportionen nicht emfpricht^ mtf
' Irrtkümern im Verfahren oder Ünvollkommenhei»
' ien der Kunft. -beruhen? Welches find die Hanpt-
gründe, die fich für- dieje Theorie anßitiren laffen?
* Oder verfeinden fich die tCorper nach verfclUednen
und unbeflifnmtefii'Verhältniffen mit einander , fo
dafs daraus eine 'eben fo grofsä Varietät verfokie^
dener Subflänsefi entfieht?^
und
7) Soßtees'voh Vbrtheil feyn, die gasförmigen
IfriSkbähin' ' Körper, wel^'fi^ ans dem^in
%
Jiäfam LandS' üiHcken. Fen^.^ MateriuH^n durch
Feuer aiucreibfi/t' laffk'^ uach Art der Thermolam^
pen in England, zur ErleMickfUßg zu braucfä^n?'
und welches \[l in diqfem Fall die mindt*ß kofibarm
Cof^ßruction der dfzu nutlugen . Apparate P
IV. In den vorhergehenden Jahren hat die Gerell*
fcbaft folgende 19 Preis/ragen aus def Phyfik aufga»
geben ^ för die das Ende dör Beweibungszdt beißimmt
ift auf den
\fien Januar 181 6.
\) In wie weit {/i aus den neüfien Fortfehritten
der Fhyfiologie der Pflanzen die Art bekannt, wie
die nach der Verfchiedenheit des Bodens verfehle^
denen Düngmittel die F'egetation der Pflanzen be^
^qrdern, und was läfst fich daraus über die Wald
des Düngers , und für das Urbarmachen unbebau^
■ ' ■ . • ^
ten und wüßen Rodens folgern ?
• • . 'I . • • . •
2) Alts welc/iem chemifcJten Grunde giebt Kalk^
der aus Kalkfiein gebrannt ift, dem' Mauerwerk itn
Ganzen mehr Fefiigkeit und Dauer , als aus Mu^
fpf^ln gebrannter Kalk, und durch welclte Mittel
UUst,fi^h der Mnfchelkalk verbeffern?
5) In wie weit hgj^ die Chemie die näheren
imd die entfernteren^ B^andtlieile der Pflanzen^,
befonders derer , die zur Nahrung dienen, kennen
gelehrt? und in wie weit liefst fleh daraus durch
Verfuche, und aus der Phyfibloßie des menfchüchen
Korpers finden, welche Pflanzen für den menfcl^
Hellen Körper die zutn'iglichflen find, im gefunden
Zt^iande und in dem einiger Krankheiten?
4) Sollten fleh in diefem Lande Salpeterpflan*
zitngen mit f^^rth^l anlegen laflen, befonders an
Orten, wo das fVaJfe^.fnit m^ßrm ß,itrfhF^nifo^
thierifcher Körper entßänd^nm Stoffen ghfckwäm^
gm^e iß? XJnd weMe "Jlegslm^ AÜtie man in die/em
Fall bei Anlagen differ Art zU befolgen?
5) Da die aÄtireptffche SigeärchaTt des Kochfalzes
3iicht von dem falzfäuren Natron allein ^ fondem auch
vo|i der falzTa^r^n MagneCa, die Ccb darin befindet,
abzuhqn^n TcbeiBt^ fo verlangt die Gerellfchaft durch
Ver'fuche beflimmt zu febn: a) In welcJiem Verhalt^
nijfe die antijeptijche Kraft differ beiden Salze zu '
einander fleht ? b). Nach welchem. Verhältniffe beUi
de zu vermengen find, um die Fäulnifs mögUehß
lange abzuhalten, ohne dajjf ,die. zu erhaltenden
iCörper dadurch einten unangenehmen Gefchmack
annehmen? c) Ob es Fälle, giebt , in vf eichen et
vjortheilhafter ifl, fich l>los der fahfauren Magne-»
ßa zn bedienen^ hefonders bei Expeditionen nach
wärmeren Gegenden?
6) }Vas kennen wir aus unbefireitbaren Beob^
äthtungen voh der JJiTatuy der leuchtenden Meteore,
oder derer, 'die däsAnfehn von Feuer Itaben, (mit
Ausnähme des Blitzes',) welche ßeh von Zeit zu Zeir'
in der AtmofpHäre zeigen? In wie weit laffen fiB
ficJh aus bekannten f^erftuihen erklären^ und was \ß
in demf was die Phyfiker in den neuften Zeiten
von ihnen behauptet haben, noch unerwiefen oder
zweifeUtofi? ' •»"*
7) Was iß von den chemifchen Erklärungen,
die man von den^'electrifchen Erfcheinungen zu
geben yerßichü'hat^'zu halten? Giebt es unter
ihnen '' einige, ' die auf JUnlängliehe Verfuehe ge*
gründet find , oder fich durch neue' Verfuche to-
griinden Faßhn ? ' Odtr ßnd ße- alle filr nicht he-
wiffene fffpotfief^fitu hätten, die Man ohne giU*
tige GrMdiBf äki^Mmen tuu ?
[ *'9' J
SX Qie Delphine \(Murfouin^) werden an unrerer
Kufie und in den Mündungen unfrer Strome imitier
zahlreicher; fie geben ein vortreffliches Oehl> find
aber wegen der Schnelligkeit^ mit der fie fich bewegen,
febr fcbwer zu erlegen. Die Gefelirchaft fragt daher:
tylVa* Mfei/s man von der Naturgejckichte und bm*
fonders von der Lehensweife und der Nahrung die-
fer Thiei:e? ynd lajjen Jick daraus yerbejferungen
der Artße tu fangen gleiten?**
r 9) .Welches Vorkommen haben die. Lager JßU
fsnoxyds,. die /ich in einigen Departements von
Holland finden? IVoher entjiekn fie? IVelehen
Naohiheil bringest, ße den Bäumen und den Pflan^
zen, die man auf einem Boden zieht, der Elfen»
■ oxyd enthält , und wie weicht man demfelben aus
oder verbeßert ihn ? Und Iqfst fich diefes Oxyd zu
• • •
etwas anderem brauchen^ als zum Rifenfchmelzen ?
xo) Worin liegt 4^ Grund des Idattwerdens ^
(h^t^ weer); des Glqfes^' wenn es eine.Z^it lang der
Lnfn und der Sonne uftsgefetzt gewefen iß ? und
welches find die f^cherfien Mittel , di^er Ferände"^
rung des Gli^es zuvnr zu kommen?
- ix) Bis zu welclysm Punkte ijl man jetzt in
der ehemifchen Kennfnifs der unmittelbaren B^
flandtheile der Pflanzen gelangt? Giebt es unter
denen, die man bis- jetzt für verfchieden liieltj ei»
nige , eU» vielmehr Modificationen deffelben Be^ .
fiandtheils find? oder gehn manchmal Umwand^
iungen eines B^andtheOs in einen andern vor?
Was hat die Erfahrung bis jetzt hierüber - genüge» .
fam dargethan, was ^mnfrtnan' dagegen als zwei'-
feUsaft anfehn?' Und. Welche V ortheile laffen fich
aus den Mortfduritten ziekn^ die man »>• der Kennte
■*•■*•'••• '• ' • • .- '.'•''■■■ rii 4 ,. . -. , . ■. J.»» j|'.
'nijs der nmnUtelharen BeftandtTMle der Pflafizen
in den letzten Jahren gemacht hat?
12) \yWelähes fihd die Urfachen der anjlecken^
^sden Krankheiten, die gewohnlich in den betäger»
,;ten Vefinngen um fich greifen? und welche Mit^
^,tel weifen unfere phyfikaUJchen und ' chefhifchen '
ßjKenntniJfe als die heften nacht t^ni ihnen iforzu^
„heugen oder fie endigen zu machen.^ Man Ver-
langt weder eine mediclnifche Gefcfaichte diefer Krank-
heiten,- xiach eine Abhandlung nber die zn befolgende
Karart, londern eine auf £rfahrung gegründete Dot»
ß'elinng ihrer Urfachen, und befonders eine NachWel-
füng der pbyßkaHfcben und chemifcfaen Mittel,* welche
f^ lg findj fie* ztt überwinden«
i^y Darf man annehmen, dafs die fauren Rä^
cherungen, z. B. mit Salzfäure und befonders mit
oxygenirter Salzfäure, deren grofser .Nutzen fick
fchon oft bewährt hat, immer und in allen Fällen
ausreichen , die Miasmen öder die in der Atm<y»
fphäre värblreiteten Krankheitsftoffe zu zerftören?"
oder mitfs ynan mit einigen Aerzten annehmen,
dafs es in gewijfen Fällen ziuräglieh ift, fiatt der
Säuren oder oocydirenden Materien, einen alkali»
fchen, oder entoxydirenden , oder- andern Körper^
%¥ie Ammoniak, fchwefiigß Säure etc. anzuwenden?
Und wenn es Fälle der Art giebt^ welche JPalle fwd
das, und welclie KSrper Jiat man zu brauolien?
x4) „Man verlangt eine genaue Auseinander^
fetzung ^ und 'eine gut begründete Kritik der vor* .
nehmften TJieorieen über die verfchiedenen Mmn^
fehenrafjen , und. über ihren wakrfcheinlichen TJr^
fprung/* Es wird der Gefiellfcfaaft angenehm ttyn^
wenn die Verf aller eine geoene Unterfucbung hinsir
fügen, ii| wie imn diele Theotieen mii den
blAorircben Nadiricbten' ficb in ütberdnftiamiiiig *
bringen laflen.
i5) Da man in den Metfierwerkm der'g^ehi^
fchen Bildbauer die ideale Scbonheit bewondert» w»l-
cbe der böcbßen Volikommenbeit fo nabe kömmt, dalt
ms unmöglich fcbeint, fie weiter zu treiben » fo frag(
man: ' i) Beruht die Schönheit der /cJäönflen grie^
chifchen Statuen auf einer wahren phyfifchen VoU^'
Jkommenheii der menjchlichen Geftait , oder ifi fim
•wenigjiens in diefer eingefohiojfen ? z) worin beflelu
im Beja/iungsfalie diefe Vollkommenheit? 3} vifeU
ehes find die niltzliohfien Vorfqhriften, die fich au*
idiefer Kenntnifs ßir das Fortfehreiten der Künfte
jäehn laff^an?
16) JVas wijjen wir von den fäArlichen Reifen
der Zugfifche? Weichet kann die TJrfadie ihrer
Wanderzüge feyn?' und laffen fidi daraus nütHiohe
Folgerungen für unfere Fifchereyen herleiten?
ij) Da die Praxis des Ackerbaus bewiefen faat^
daft wahrend der erAen Zeit der Vegetation des Ge-
treides und andrer gebauter Pflanzen ^ bis zur Bliitha
derfelben, da^ Erdreich kaum an Fruchtbarkeit ab-
nimmt ^ indefs nach der Befmcbtung imd wahrend des
Reifens des Saamens derfelbe Erdboden bedeutend ex^
fchopft und feiner Fruchtbarkeit beraubt wird ; fo fragt
die GefelUchaft s TVelohes iß die Urfache diefer Er^
fcheinung? und in wie fern- kann die Auflöfung
diefer Frage Regeln an die Hand geben, welche zur
Verbefferxmg des Feldbaus zu befolgen fmd?
18} ,^}f^'hät man von den verfchiedenen Mei^
nungen der Phyflker ßfier die Frage zu halten , oh
in der Vegetation das Waffer im feine Befiandtheile
zerlegt wird, oder nicht? Kann man mit einigen
Naturforfchmrm mmmehmen^ äifft dsm JfTfffer dureh
dsn ^qt dfir VeftaHon in Kohlat^off od Ar in, an- •
ders Grundßoffe, als Sauerßoff und fVafferfioff
D^rwimdeU wmrdäi? Und in^ .ffitf weit findet die
Aiifiöfung di^er Fragen Anwendung auf dißi
Theorie der\ Vegetation und der Ernälirung^ der
Bfianzen?'^
'•i!ciy Ungeachtet der Fortfchritte i welche »an in
den 'letzten jÄbren in der cbemifcben Zerlegung der
Piknzen gemacht -bat, kann man fich auf die Aefaltate*.
d«>«:felben nicht ganz'^verlaflen^ denii nicht feiten wei-
chen diefe bei hruk^rty die auf gleiche Art nnd nii(v
Sorgfalt gemacht (ind,' bedeutend von einander ab«.
DaMndefr unfere KenmniTs von der Natur der Pflan- .
zen , ihrem gröfseren oder geringeren Nutzen als Nah»",
rungsirattel^ und ihrenmedicinifchen-Kräfteiiy groCsen-
thnils auf ihr- beruht , fo verrpricht die GefeUrchaft dim .
dößfpelte goldne Medaille, 3oö hoU. Gulden wertb,
demjenigen, der darch ältere oder neue Verfuche,\
(die\ficJt heim l^iedßrholen als genau bewäfwfin,)
der cliemifchen Analyfe der Pflanzen den höc/{ßen
Grad der Vollkommenheit ver/chafft» und die beft,a
Anleitung zur chemifcfien Analyfe der vegetabiU^
fehen Materien einreicht, welche für jeden Fall den
leifjüefien IVeg zeigt und die mehrfte Sicherheit
giebf., fo dafs die Proceffe bei, gleicher Sorgfalt
immer gleiche Refnltate geben. — > Das Supplementj ,
welches, d^r VerfaiTer. der mit der Devife Rerum na*
intA f^us^fi^am magis etc. verfebenen Abhandlung
über d<^n Urfprmig .d^ JS>ali dem Secretair der Gefell-
fcb^ft überfcbickt bat» iß nach der jährlichen Sitzung
(don.So, Mai^ eingegangen.. Pa die Preisertheilung
auf f^rageUt Aie aufgegeben worden, nur in einer der
jährJtchc^n Sitzungen hUU ünden^kann, fo Geht fich
df «^ 6^ifoUISpMt i«»iflpJtÄ»»^«« ^« .^o tf^ ^P^ Jahres-
[ «RS- 3.
I
ßtxnng im fifai des nRcbfifolgenden Ikhra tn Mtfcbtf}«
&tn, ob dier« Abhandlung ibr Genüge leifle; Der Ver«
ünfler wird errncbt ^ im Fall er inswücbm intereflante
Tcrfuche-oder femet^e Erorutraage» üb«r diefen Ge-
genAand foUte nachzutragen haben , Iw vor dem finde
d«^ gegenwärtigen Jahres einzulcfaidten.
^^PHILOSOPHISCHE UNO . ^.OKAUSCfiB
WISSENSCHAFTER,
- V
^^ ; Es find der GefeBTcliaffc auf die Fr«ge : ffHö ßoh
4er Unterricht na<A\ ZßU und On fo einrichtet^
laffej dafs fowohl der geübtere Verfiand, als der
fufcmger unterrichtete j, die Evident der Offenbarung
ein/ehe und fühfe,' durch wielehe- der Schöpfer fich
i»:der ficht bare f^^ Natu r zu erkennen giebt? twei
Beantwortungen eingegangen , die eine im Holländl»
(eben mit der De vife' 't Zingt al etc.» d|e andere im
Deuilicben mit der Devife re yotp etc. £s wurde geur«
tbeilty dais beide lt9x ttngeaugend feyep.
In den vergangenen Jahren frat die Gefelirchaft
die beiden folgenden Fragen aufgegiebcta» um fie
beantwortet zti Fehn
vor dem iften JanUär l8tS^
i) Es iß eine allgemein bekantite Maxime , dim
Weisheit der Völhgr zeige fich in ihren Sprichm^ö'r^
tern, und es fcheSat' fär'dSe AndnropeJiOgie und für
die philofophifche PoUtik fthr inlerefltinf: 9a feyn, dem
Einflufle nacbznfpfthen y den dl^ Sprichwörter auf die
imellectnelle and -moi^ialilcbe CivilidUoii einer Nation»
und diefe umgek^rt auf die Sprichwörter gehabt ha-
ben. ' Die GefellfciuiEt wunTcbt daher eine philofophi*
fche TJeberficht\^ der gemeii\ßen und nationalfien
höUändifoheri^ Spriohworter , und eine Jb viel alt ^
mißgät^rhißiür^eF^lifa^lu^t^^ g^ßfifeitig^
Bi/ißnJEFe€ diefkrr.Spnohvpöni!)^ auf die CiviUfaHom
und den C^t^mkter der Nation,' und diefer auf dim
SpricAwö>ier 'va erhsltem £s köifnmt darauf an, die*
fen;Gegenftaiid..u]in]ittelbar auf die hoUandircbe Na*
ti^)^ . IMfii^uitead^iu *
a) JVelche iVariheilhafte Wirkungen hohen dim
EreigniJJe der fünf letzten Qiiinquennien (liißresy
, auf 'die Deiikiingsirt, die Cif>ilifati6n Und die Afo-
ralität der Europäifchen Nationen ge/iabt; und
%m9'läfst'ficftiiaw>ti mit Wahrfekeinlicfikeit für das
Qrlück der zukünftigen Zeiten von ihnen hoffen?
. \,\.
.|.IT£RA11(I&CHE UND ^ANTIQUARISGHE
^., .. WJfSSJEN^CHAETEN. ^
> ' Die Gefdllfchaft bat eine iü tblländifcheT Spräche-
gefcbriebne Abbandlung mit der Devife: ä tous las
€föeurs etc. zilr Beantwortung der Frage* erbalteii:
f^on welchen Völkern rühren die Hunnenbedden
her, und was JSfst Jieh von deP Zeit annehmen,
Wßnn fie diefe Gegenden bewohnten? ^ Es wurde
gcf^rtb^ilti ;dais die Abbandlung vielen Wertb babe,
und gekrönt au werden verdiene. , Beim Oeffnen des
verfiegelten Zettels :,fand fich r dafs ihr Verfaffer iß
liJ.-^e;ßendorp.|. reformirter Prediger zu Losdorp
, ix^ der Provinz Groningen«. ^» ; ,
"t ' Fetner fihVI bei der G«reUrcbafk vier Abbandlua^^
gi»toi eine latetnifcb) zwei hplläiidirch und eine deutfeh
IJ^ftbriebene/ 'Eingegangen zur Beantwortung der
lirage: Erfordert es die VolHtemmenheit der Ge*
Jbhichte, und iß es Pflicht des Gefdiichtfchrelbers,
fl^i auf blofse Ersähiung dfr Tkatfachen und der
Bf*eigniffe zu befchrOnken , pder darfler es ßch er^
Imuben, zugleich feine Meinungen und Urtheile über
die Urfackcif^de^S^9iß^itieii^die Bfimtiggrümd^
der Jffandhmgeny^vhd Hher *dis' Lehritn äer'.fVSi^
Aeie und Klugheit 'miiMÜtkeilen; dieftchdhrmis abg-
leiten i/jffen? EinBkmanff mirde'diBr ^fsercfrcientllch
gnt gefchriebenen Abhandlung te iatiSiiiirch er Sprache
der Preis zuerkannt« -^Bei dem Oi-ffnen' dpsl veKfiegelttn
Zettels fand üch, dafs ihr V er Malier iß £. A. Borgeir,
•profeffor der Theologie zu Leiden.
Diefe Frage verahlaPst lle die folgende aufzugeben,
■ ' um beantwoile.f zu lArerden
ifor dem ifien janidar tSiS. *
Verdient das von den tnehrften Gefchiöhtfchrm^
hern der Alten beobachtete und vcht einigen der
Neueren nachgeahmte F erfahren ; ikrmi^ Hauptper-"
' fon^n, Kriegern Jowohl als f^taatsmünnerfi , 'Hedert
' in den Mund' zu legen, ^in wertchen die- Be red fam^
keit des Schrift Jiellery glänzen folly Loh oder Tadel?
In den vefgarigeneri Jahren find von der Gefell-
' fchaft die beiden folgenden Preisfragen aufgegeben
worden, deren Beantwortungen' Ge ebtgegen fieht
bis' ' züni ' ified Januar 1 8 1 0.
i) Da 9 die vieka Zweifelaus älteren Zeiten nfoht
cn gedenken^ in unferen Zeiten der berühmte J. O.
Valckenar behmptet hat> der gelehrte Jude A»i^
fiobulus habe mehrere der Fragmente des Or«
pheus, LiTius> Homere '^H^efiodus, &aripi-
des und anderer Verfertigt, und es'sC^eu dadiurch
iriele Gelehrte und griecbifche Kirchenväter hinter*
gangeil worden; und daderfelbe berühmte Profeflbr
weder das letzte Kapitel der Cyropaedie, noch die
Apologie de^ Socrates d«>m Xenopbon znfchreibt;
da man femer die Aecbtheit der Rhetorioa des Dio*
nis von Hilikarnafs^ in Verdacht hat, fo wie dep
Prof. Bockh das, was mtin für. Wlerke ^es Aefchy-»
lu^ dei'6.ophooUt uttildiai &tt¥ipidis
;t '»aß i]
aer Prof. Sclii#^e«^acliet Celbft laagnet, dafs der
Dialog Mino^.von. Plato herrühre^ der Profeflbr Fr.
Aug. iWoiff -vier berühmle &eddn des Cicero als
uaächt verwirfty und andre Gelehrte an der Aechfüit^it
anderer Schriften gezweifelt baben^ (o fragt die GeH^-
fchaft:' „TVelches ^find die Rßgelfp einer g^undhn
jjtänd vernünftigen Kritik ^ die hßi Jo vielef^ Ungp-^
^^ißJieiten und bedeutender^ Zweifeln unfer Ur^
,,theil in Hinficht der Schriften der Alten leiten
^müjjen, um zu entfcheiden, wo* darunter äohi
^nd unäeht iß/^ ...
a) Es wird verlangt ^ daß mp.n.ßus den Sehrff-^
. $en der alten Griechen und Rönißr nachweife', wel»
che Kenntniffe über Gegenßände 4^r ExperimentaU
Phyfik fie gehabt haben, und ob am ihren Sckrif-^
v^eo unwiderleglich hervorgelte, dafs ße in dem ei»
nen oder dem andern Zweige derfelben Kenntnijfa
befeffen haben, die jetzt verloren gegangen find ?
und fiui: eine unbeßin^mte Zeit
3) Hat man wirklich Grund, der Stadt Harlem
die E/tre fireitig zu maei$en, dafs in i/ir die Buch-
. druckerkuT\ß mit einzelnen beweglichen Lettern vor
dem Jähr 1440 von Loren» Janß Cofier erfunden
^ß? und iß diefe Kunfi nicht von dort erft naoJt
Mainz gebracht mnd dd^Ufi dadurch verbeJJ^rt
> worden^ d^s man fiatt dßr hölzernen Buchßaben,
aus Zinn g^ojfene genommen hat? Die Gefall-
Jbhaft erhöht den gewohalieben Prei3 mit 5o Ducaten
für den» der neoe oder bei&r bewährte) Beweife als
bisher geben Tollte; Auch verfpricbt de demjenigen^
• der ihr irgend einen Umfiand in Beziehung der Erfin-
dung der Buchdr^ckeilLunft mittheilen wird^ aus wel«
' ehern Geh über die Frage einiges Licht ziebn läfst, einen
der Widuigk^t dttdUbn Mtfpgf^anjwi Khrwl
\
C «7 ]
Die GePenrcbiiiFt bringt in Erinnehing^ daß ^a
fcbon in der aulserordentlichfn Siizung voin Jahr 1 798
. t^efcbloflen hat, in jeder jährlichen au ()if:rord<:nt]irben
Sitstung zu berathfchlagen , obiinier den Srhrifien, däe
^lan ihr feit der letzten Sitzung iiber irgend eintt.Mn«
, terie aus der Pbyük oder ^laturge^chichte asu^eUdiirkt
hat, und die keine Antworten auf die Preisfragen
ll^ndy ficb eine oder mehrere befinden, die eine oy-
. fgrordtntUchß Qrßi^c^tion verdienen, und »dals fie
.der intereflanteften derfelben die filberne Medaille der
Societät und lo Dukaten zuerkennen wird.
Die GefelirchaFt wünfcht roo^lichße Kürze in den
Preisabbandlungen, We^Iaffung von allein Aufs^rwe-
feitlicben, Klarheit und genaue Abfönderiing d^s wohl
bewiefenen von •dem,-*w«s nur Hypothefe iß. Alle
Mitglieder kennen mit concnrriren; iur mfiffen ihte
Auffatze und die Devifen mit einem L bezeicfihet
feyn. Man kann bolländirch, franzöfilcb, lateinifch
oder deutfcb antworten; nur mufs man mit lateini-
fchen Bncbftaben fchreiben. Keine Abhandlung wird
zugelajfen werden, der es anzufehn ifl , dafs die
Handfchrift von dem Verfajjer f^lhfi herrührt^ und
Jelbfi die zugefprochne Medaille kann nicht ausgä*
händigt werden, wenn man die Handfchrift des
yerfajfers in der eingereichten Ahliandhing ent»
deckt. Die Abhandlungen werden mit den verCe-
gelten Devifenzetteln eingefchickt an den Herrn M,
Yan Marum, Secretair der Gefelircbaft. — Der
treis auf jede Frage iß. eine goldne Medaille mit dem
Namen des gekrönten VertalTers und die Jahrzab) der
Preiserth eilung im Rande, oder eine Gei<ifumnie von
600 holländ. Gulden, wenn der Verf. diefe vorzieht
W^r einen Preis oder ein Acceilit erhalt, iß ver-
pfiicht«^ ohM ufdruckliciM firlaabiiils der G«l«lUcii«A
feiitea Aofratz wedisr eiiuela, noeh jkmft wo- dfackeh
zu laflen. . ^ .. ,
Die G^fellfchäft ernannte zum Director: Ji-
)cob Borel von Hogenlande zii Amßerdam.
'Vnd ta Mitgliedern : den Baron de Spai^it
Lal^cq» Präfidenten des Confäil de Nobteffe im
Haag: den Pröfeflbr der Rechte zu Utrecht Her*
nian!ri Amtzenins; den Profeltbr J. Konijeī
burgi an der Armenifcheii Schule üsu Amfletdam;
Ö. v«:n Olivier zu Amßerdam; G. J. Knepel-
houty Doctor der Medicin zu l.eiden;- N. G.. vim
Kempen zu Leiden; B. van Hultheimy^^?-
,cteur honoraira lier Akgidemief und. Coixfervateur.der
• BiUioibek zu.ßrqff^l;* J**J. Raepfaf^^ .^b^mallges
Mitglied der Staaten von Flandern, zu Bjrüflel; ..ui^d
J, A. de Baft in, Qeat
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ANNALEN DER PHYSIK.
1 1
JAHRGANG i8i5, EILFTjES STUCK.
I
Vnterfuchungen über die phyßkalifchen Eigen"'
fchafcen der Acker '-Erden»
V o n "^
l>r. ScHÜBi^iR, Prof. d. Phyf. u. d. Ackerbau- Chemie
an dem Landwirthrch. Inllitut zu Hofwyl»
(Aus einem Briefe von ihm an den Prpf. PIctet in Genf. *)
HofWyl 14. Juli 1815.
I^m Ihrem Verlangen zu entfprechen, vy.elchcs Sie
bei Ihrem neulichen Aufenthalte in Hofwyl äurser-
ten, die Refultate meiner Unterfuchungen über die
phyGkalifchen Eigenichaften der Acker- Erden mit«
getheilt zu erhalten, überfchicke ich Ihnen beilie-
^} Aus der Bihl» britann, jigricuhure, Herr Piirtet uhet*
Ichrelbt den AufTau für Vanalyft phyßque des frres^
ein Ausdruck, der mir keine Nachahmung 2u verdienea
fchcint.' Das Nützliche und Neue diefer Unterfuchungen»
fagc er, habe ihn überrarcht» als Hr. Dr. Schübler ihm
im Gefpräche die Rel'ultate derfelben miuheiite, und die-
fes habe ihn veranläfst, iich yon ihm diefen AuHatz 2u er-
bitten, den ich'bier frei aussiehe, da er mir die AuFmerk«
famkeit der Phyßker und der Ijindbauer gleichmärsig au
verdienen fcheint. CiHb.
' Aimal. d. PbyCk. JB. $1* St. 5^ ^« 1815. St. it. Q
/
l aSo ]
gende tabellarifche Ueberßcht* Folgendes ift
Art, wie ich bei diefen Verfuchen veifahren bin» .
Ich habe die Erden in dem Zuflande unter«
fucht, in welchem wir fie iri der JNatur finden, und
nicht in der Reinheit , Wie blos chemifche Opera-
tionen fie un* liefern,' ohne doch diefe letztern Up-
terfuchungen gan£ zu verabfäumen« Ich fand näm-
lich bald, dafs die chemil'ch« reinen Erden in ihrea
phyfikajifcben Eigenfchaften von denErden^ wie die
I4atur fie uosi giebt, fehr« abweichen, und dafs, um
den Einßufs der verfchiednen Arten des fiodens auf
die Vegetation zu beftimmen , es nothwendig £ej^
dafs man die unmittelbaren Beftandtheile delTelben
genau kenne, indem die blofse Kenntnifs der ent»
fernteren einfachen üeliandtheile einer Ackererde
uns hierzu nur wenig hilft- Wenn gleich zwei <rer-
. fchiedne Erden verhältnifsmälsig gleich viel kohfeti-
fauren Kalk enthalten, fo können fie doch das Wafler
mit fehr verfchiedner Kraft feflein, und können in fehr
Vcrfchiedenen Zeiten austrocknen, folglich eine fehr
yerfchiedne Einwirkung auf den Wachsthum und das
Gedeihen der Pflanzen äufsern, je nachdem derkoh-
lenfaure Kalk Hch in ihnen in der Geiialt von Sand
oder eines feineren Pulvers befindet. Denn loo
Theile Kalkfand halten nur ag Theile, diefelbe
Erdart dagegen, wenn fie fein gepulveht ift, 85 Pro-
cent Wafler zurück. Moch auffallender iß diefe
Yerfchiedenheit bei der Kiefelerde: loo Theile der-
felben^ls Sand vermögen nur aS» in dem Züßande
dagegen y wie man üe gewöhnlicü in dem Thone
C a5» 3
■ f
finiffet, d. i. mit der Tlionerde- chemirch vereinigt,
bis gegen 280 Theiie Waffer zurück zu halten. Bei-
de Erden gebfen, wenn fie in einer Ackererde in
der etilen Geftalt. vorwalten, einen heiPsen und
trocknen Boden; in der zweiten Geltah würden Ge
tdagegen den Boden feucht und kalt machen. Die
blofse chetnifcbe Analyfe reicht nie zu, diefe auf-
fallenden Verfcfiiedcnheiten nachzuwerfen. Diefe«
ift der Grund, welcher mich beftittimte, die wirk-
liehen Acker-Erden, Wiie fie an der Oberfläche der
£rde/ fich finden , zum Gegenitande meiner tjnter^
Jhcbuligen' zu nehdien«
Die gewöhnlicfaeti^Mimittelbaren Beßandtheile
der Acker-Erde find tlCiefel - Sand , Kalk-Sand;
die verfchiedneti Arten des Thons , Kalkerde und
Pflanzenerde oder Humus* Aufser ihnen habe ich
noch unterfücht Oyps und kohlenfaiire Magnefia,
und zwar letztere wegen der Verfchiedenheit der ^
Meinungen der Phyfiker über ihren Einfluls nuf
die Vegetation. Zuletzt habe ich einige ünterfu-
chungen von zufammengefetzten Acker- Erden, die,
uns hier zum Unterrichte und als Beifpiele dienen^
hinzugefügt.
Was die Methoden in experimentiren betrifft,
fo mufs ich über fie Folgendes bemerken.
Um das fpecififche Gewicht der Erden zu fin-
den, wog ich wiederholt ein gut zugeflöpfeltes Glas,
leer, dann voll Waffer , und zuletzt voll Erde und ..
Waffer. Zuvor aber hatte ich das abfolute Ge*
^ichi bellimmter Volumina diefer Erden , föwohl
bei volllviiiimi« Taid^nbeit ab be^ Tolfpoi^iiuief
ScbwängeruDg mit Wafler, befiimmt; diefes Ge*
iricht emJiäit die driue Spalte der Tafel, nach
nürnberger Medicindigewicht angegeben, das Pfund
so, 12 Unzen und die Unze zu 480 Gran gerechnet.
.Von allen diefen Erden haben die Pflanzenerde das
fcleinlle jund die fandigen Erden das grölste Ipeci«
filche Gewicht, Ibwohl trocken als vollkommen
f encbt. Bei gleichem Grade Ton Trockenheit odw
Feuchtigkeit find die thonigen Erden immer fpeci«
fiTch leichter als die fandigen« Ich nenne aber eine
Erde vollkommen trocken, wenn üe nichts mehr
^n Gewicht yerliert 9 wem^män fie einer Wärme
.Ton 3o bis 4^^ Reaum« ausletzt* In einer höheren
Hitipe wUrde Geh der Humus der Acker -Erden zer*
fetzen oder verRüchtigen , daher diefe unanwend-
bar ilL Vollkommen feucht oder mit, WaiTer ge-
fchwängert nenneich eine Erde, wenn fie aufFil-
ftrirpapier nicht mehr abträufelt. Die zufaaimenge-
fetzten Erden find immer um io fpecififch leichter,,
je mehr Pflanzenerde fie enthalten. Aus dielen Un-
terfuchungen über die Schwere der Erden erhellt,
dais die Ausdrücke /chwerer und leicht er Boden
auf ganz andern phyfikalil'chen Eigenfchaften ^ als
auf dem fpecif« Gewicht der Acker -Erde beruhen.
Unter der Kraft , das Waflier zurück zu halten,
welche man in der vierten Spalte angegeben findet,
Yerßehe ich das eigentfaümliche Vermögen der
Acker-Erde, Wafier in fich zu halten, ohne es aus-
tröpfeln zu lajOTen. Gewöhnlich habe ich 400 Gran
t aSS
\
_^ t
Krde genommen , und ich gebe an, WieTielPro«
Mnt WaOer die Erde zurück hält. Die Pfianzen-i
•rde verTchluckt und halt zurück unter allen Kör-
pern, welche als Beftandtheile der Acker -Erde vor«
zukommen pflegen , das mehrfte Wafler , und bei^
nahe das Doppelte ihres Gewichts. Bios die Magne«
fia übertrifFt Ce, wie an Leichtigkeit, fo auch in
diefer Eigenfchaftf denn diefe Erde kann das 4i*
fache ihres Gewichts an Wafler in fleh zurückhal-
ten. Aas diefem Grunde mufs blofs'e Magnefia der
Vegetation nachtheih'g reyii , dagegen, wenn fie ei-
nem trocknen und fandigen Boden beigemengt i^^
die Fruchtbarkeit deflelben vermehren. Auf den
erften Anblick könnte es Tcheinen , die Kraft der
Erden, das Wafler zurück zu halten, müfle fich au#
den Gewichten eines KubikzoUs völlig trockner
und völlig feuchter Erde bereclinen laflen; da die
Erden fich aber auf eine fehr ungleiche Art verdieh-
ten , wenn man fie befeuchtet , fo würde diefes zu
keinen richtigen Refultaten führen.
Die fünfte und Aiefechsie Spalte enthalten diei
Rel'iiltate meiner Unterfuchungen über dieConfiflens
der Erden, und zwar fowohl über ihre FeAigkeit im
trocknen, als über ihre Zähigkeit im feuchten Zufian-
de. Die erfte habe ich durch ihre Cohäfion beftimmt,
' tnittelit gleich langer ParaMelepipeden von Gparif. Li-
nien Breite und eben fo grolser Dicke. Diefe wurden
im trocknen Zuftande an zwei Stellen, die i5 Linien
iron einander entfernt waren , auf Unterlagen auf-
^|elegt, und- dann ailmählig mit immer mehr kkinen
C |ö4 3
Gewichten beladen , bis fie brachen ; die Summe
fTieler Gewitzte gab mir das Maafs ihrer Kraft dei;
Cohälion. Ich verwunderte mich nicht wenig übei:
die grolse Menge von Gewichten, welche thonreiche
Erden trugen, ehe üe verbrachen; reiner Thon
brach nicht eher, als bei lySSoo (?) Gran« Dicfea
Grad der Cobäüon, welcher dem Thone eigen ifi^
nahm ich .;Kum Vergleichspuncte, und fetzte ihn
gleich lupo. Die Cohälion des Sandes war o.
Wenn maxi feuchten Boden pflügt, hat maa
nicht bl'os die CohäGon dpflelben, fondern auch
feine. Adhäfion an dem Pflug zu überwinden. Ich
habe daher über diefe letztere belbndere Unterfu-
chungen angeitellt« Zu dem Ende (iels ich mir
Adhälions- Platten von verfchiednen Körpern und
verfcbiednen Gröfsen machen^ hing (le an djen Arm
einer euipfindlichen Wage, und beitimmte ihre ftär«
Jcere oder geringere Adbälion an den verfchiednen
Acker -£rden durch das Gewicht, womit der andre
Arm der Wage zu beiaßen war, um üe loszureilsen«
Die Aefultate habe ich alle auf eine Adhäüons-
Fläche von i Quadratfufis zurückgeführt, Derlliaa
adhärirt am ßärktten, der Sand am fchwächlten,
und-bei eincyrlei Fläche aufserte Holz (ich habe die
Verfuche niit mehreren Holzarten , befonders mit
Buchenholz angeftelltj immer eitle itärkere Adhä-
fion , aU polirtes Eifeo« Per , Grund davon liegt
Vorzüglich^ in dea grofsern Ungleichheiten der
Oberfläche des Holzes, befonders des feuchten^
iresJudb die Adhöfionsfläcb^ mit: den £cden grölscfr
[ a55 3
tb bti dem Eifen ifi ; aus demfelben Grunde iiber-P
tiifft das Eichenholz das Buchenholz an Cohälioa
mit den Erden. Diel'es erklärt deutlich den Sinn
der Ausdrücke fohwerer Boden und leichter Bo*
den, die unter den Ackerbauern gebräuchlich find«
Sie beziehn Geh auf die Ungleichheit der Cohälioa
lind Adhäfion, die g^u überwinden es den Landbauern
bald fcbwerer, bald leichter wird. Ein Boden, deC-
len Cohäfion im tracknen Zullande nicht über loo
Aeigt, wird fehr leicht, ein Boden voß der Cohäfion
600 dagegen ziemlich fchwer zu beackern Teyn.
Die ßebente Spalte enthält die He^ultate meiner
Verfuche über die Verdünftung der Erden« Um
dicfe zu beftimmen, breite ich eine abgewogne
Menge vollkommen feuchter Erde auf einer Platte
fehr dünnen Eil'enblecbs gleichförmig aus^ (auf ei-
fter.Cläche ron lo par. Quadratzoll 300 Gran Erde,
macht auf 5o Qiiadratzoll 1000 Qran,) und lafle üe
4 Stunden lang in einem verfchlofsnen Zimmer
fiehn, deflen Temperatur lo"" R. ift. Die Gewichts«
Verminderung, welche die Erde in diefem ^eit«
räume leidet, zeigt die Menge des verdünlletea
Waflers. an. Auf eine ähnliche Art habe ich die
Zeiten beAimmt, welche auf dem Austrocknen der
verfcbi^dnen Erden um gleiche Grade hingehn ; Ce
liels fich fehr genau berechnen«
, Das VermögeMi der völlig trocknen E^den,
Feuchtigkeit aus der Luft einzufaugen, welches die
achte Spalte darftellt, belUmmte ich ebenfalls an
Mengen von app Gran ^ die über einer Fläche von
[ »56 3
10 Quadratzoll ausgebreitet waren« Sie würden
unter einer mit Wafler gefperrten Glocke auf ein
Qeflell gefetzt, und ich unterfuchte, um wie Viel
£ch in der mit Waflerdamipf Itets gleichförmig g^-
fchwängerlen Luft der Glocke > das 'Gewicht der
Erde nach 12, nach ^ und nach 48 Stunden ver^
mehrt hatte. ' £s fand Ach, dafs während der erften
Stunden, am mehrflen Feuchtigkeit verfcblttckt
wurde; nach Maafsgabe als die Erden feuchter
wurden, nahm die Menge der Verfchluckung ab,
und nach einigen Tagen horte fie ganz auf; die
Erden wa^eii dann völlig gefättigti/ Das Ein-
fchluckungs -Vermögen der Pflänzenerde ill gröfser
als das jeder andern Erde, felbfl; als der Magneßa*
In der neunten Spalte iindet fich, wie viel
Sauerftoff die^^ Erden aus der atmorphärifcfaen Lüfc
einzirfaugen vermögen. Es rft fchon eine geraume
Zahl von Jahren hier, dafs Hr. Alexander von
Humboldt die Aufmerkfamkeit der Naturfor-
fcher auf diefe merkwürdige Eigenfchaft der Erden
gelenkt hat. Andre Phyfiker haben fie fpäterhin *
geläugnet. Diefes veranlafste mich , über fie aufs
Neue Verfuche' mit möglichfter Genauigkeit anzu-
fieilen.
Ich nahm Glaskugeln von gleichem Inhalte, die
fich hermetifch verfchliefsen liefsen, brachte in
jede eine Art Erde , immer von einerlei Gewicht,
und Ijefs fie in ihnen, in einer Temperatur von i3
bis i5* R. , unter ganz gleichen äufseren Einflüflen,
And gegen den Zutritt der äufseren Luft wohl ver*
l! aS7 i
■
«rihrt, 3o Tage lang ruhig ßehn. Als diefe Zeit
vVerfloflen war, unterfuchte ich die in den Glas-^
kugeln enthAene Luft mitteiß eines Volta'fthpn
Endiotneters. Es fand Geh , dafs die Erden, nach
Verfchiedenheit ihrer Feuchtigkeit, fehr rerfchie-
dene Mengen vonSauerftoffgas verfehl uckten, ganz
trockne Erden gar keins oder kaum wahrnehm-
bare Mengen , indefs Geh fchon Spuren einer Vcr-
fchluckung zeigten, wenn diefelben Erden mehrere
Tage lang an der offnen Luft geftanden und etwas
Feuchtigkeit eingefogen hatten , und dann wieder
in den Glasball verfchloflen worden waren« Als ich
endlich Erden nahm, die völlig mitWalTer gelchwän-
gert waren, fand Geh, dafs in diefem Zußande
die mehrfien derfelben bedeutende Mengen Sauer-
-fioffgas verfchluckten , wie die Tabelle nachweilt,
indefs von blolsem Waffer in demfelben Zeitraum
nur ein Minimum eingefogen wurde. Die ausneh«*
inend iiarke Abforption der MagneGa hatte mich
in Verwunderung gefetzt, wiederholte Verfu che mit
reiner kohlehfauren MagneGa haben Ge aber be-
fiätigt. Uebrigens fcheint dilsfes Verfchlucken von
Sauerffoffgas keine innige chemifche Verbindung
hervorzubringen. Denn Austrocknen und Erhö-r
hung der Temperatur entzogen den Erden das ver-
fchluckte Sauerßotfgas, und bei Wiederholung des
vorigen Verfuchs fogen Ge daffelbe aufs Neue wieder
ein. Bios die Pflanzenerde (Humus) zeigt in diefem
Fall eine Ausnahme, indem Geh einTheil ihres Koh«
lenfioffs mit dem Sauerfioff zu koblenfaurem Gas veiv
[ «SU J
biiläet, und ihr einen Theil durch die Verdunftung
entsi^ht. Um den Einwurf^ das Sauerftoffgas fej^
yoQ dein Wafler , nicht Vpn. dep Qrdpi cingefogeo
worden, völlig zu entkräften,, habe ich die Ver^
fuche mit Erden wiederhcdt , die mit Wafler Über-
gdflen und ;» Linien hoch, damit bedeckt wordea
ygaren* Di« Aei'ultate bliebea diefelben; die PRaOf^
feiierde und der Thon yerfcbitickten viel Ga$ i der
Saud (ehr wenig,
. ; 0ie zehnte Spalte ftellt die fpecififchen Wärmen
der. Erden dar. Ich habe üe auf verl'chiedene
Weife zu beßimmen geiucht: suerfi: durch Ver«
mengen von Erde und Wafler von verfchiedner
Wärme;' dann mit Lavoilier's Calorimet^r; zuletzf;
durch Beobachtung der Zeit, welche die Erden^
Mchdem iie erhitzt worden, brauchen, um von ei«
Her beDimmteh Temperatur zu einer andern herab
7U ls,omrnen. Im Ganzen haben mir diele yerlchie«
denen Methoden dalTelbe IVefuItat gegeben ; imm^r
9eigt9 der Sand die grüfste und die MagneGa di^
Kleinße ipecif, Wärme , in einerlei Volumen diefer
Erden, -^ denn diel'es fcbeint mir die einzig ricb-^
tige Vergleichungsart zu feyn , wenn es auf grolse
Jtfaflen von Erdboden ankömmt« Ich iiabe daher
die fpecif. Wärme des Kalkf^ndes gleich looo ge^ .
fetzt, in der erltep Golumne der sehnten Spalte»
Von den drei angeführten Methoden fcheint mir
die letzte den Vorzug zu verdienen, da Ce am
geeignetllen iß, uns zum Ziel unfererUnterfucbung
SU fuhren , ind wi fie uns den. Urad der Kraft ken«
[ »39 >
I
nen lehrt, mit ,wje]cher. ein Boden dieWirme sn-«
Eückbält, und von diefem Vermögen feine fped»
fifche Wärme und- fein Leitungs -Vermögen ab-
]W3gen. Ueberdeym ilt fie bei den Erden weit leicht
ter und. mit mehr Sicherheit, als die beiden andern
Methoden auszuführen , welche grofse Schwierig«
k,eiten haben,, wo: es auf genaue Vergleicliungen
ankömmt. .AucbunterÜGheidet fich der Boden in
der Natur hauptfächlich durch die v^rfchiec^ne Zeit,
in weicher, er von einer beltimmten Temperatur zu
einer niedrigere bwabkänimt.
Die letzte Spalte bezieht fich auf das electrifche
und das galvanifche Verhalten der Erdbn. Trockne
Erden mit einem Mefier gefchabt , zeigten , als
ich die losgetrennten The^e auf die Scheibe eines
Electrometers fallen liefs, insgefammt negative
Electricität, felbit die PHanzenerde, Im* völlig
ausgetrockneten Zuftande find fie alle Nicht-Leicep
der Electricität , die thoiiigen Erden ausgenomi^
men, welche fich als Halb-* Leiter vcrtialten, Wel«
ches ihrem Gehalte an Eifen und an Wafler. zuzu-*
fchreiben ifi;, von denen fie nie gan^ frei find»
In dem galvanifqhen Verhalten unterfcheidet
fich die Pilanzenerde auf eine fehr merkwürdige Art
von den übrigen Erden« Diefe begeben fich insge«
famait nach der negative^ Seite , und allein die
Pflanzenerde nach der pofitiven Seite der Säule«
Ich habe in die Kette der Säule reine PflanzenerSe
in verfchie4enen Menfiruis tiufgeleli; gebracht | in
l Mo 1
bte&em Wamir, fh Kjjfkwirflers in Waffer, das KaK
oder Natron oder Gyps" enthielt; und in allen
diefen Verfucheh Tchlug Geh die PAänzenerde um
den pofitivenPol in braunen Flöiciten nieder/ und
das oft in wenig Minuten , während Geh die Alka-
tien und die Erden um den negativen Pol anfanü
rh'elten. Es' fcliei A mir wichtig zu teyn , diefeä
Mipnii[ctie Verhalten der Erden iti Betrachtung za
ziehn, ehe 'man ihre chemifche Zerlegung untePi*
nimmt, wie z. B die Zerleg;uttg der Pflanzenerde
in KohlenftoiF und in verichiedene Gasartetai , und
dffr £rden in. Metall und in Saji;ierftaff. Sollte es
nietet mlüglich feyn , durch Aneinanderhäufen ab-
Wt^chfelnder Schichten von Pflansenerde und anv
dern Ackererden eine galvanifche Wirkung zu etj*
halten? Ich habe mir bis jetzt noch nicht eine
hinlängliche' Menge reiner PAänzenerde verfchaffea
können 9 um einen folchen Verfuch anzuilellen«
14 och mufs ich hinzufügen. , dafs ich die erwähn«
ten galvanifchen Erfcheinungen von einer Säule
aus 4o bis 5o Scheiben von i Zoll DurchmelTer er«i
halten habe«
Ich fchmeichle mir, dafii diefe Bemerkungen
"Unreicben werden, Sie in den Stand zu fetzen^
über meine Untei'fuchungen ein Urtheil zu fällen»
Ich für meinen Theil bin überzeugt , dafs eine che-
mifche Andlyi'e irgend einer fruchtbaren Erde nicht
hinreicht, diefe uns in allen Beziehungen kennen
Sil lehren, und ihr ihre wahre Stelle für den Acker-
J>aa ansuweiren. Denn die phyßkaliTchen Eigen«
fcbaften mancher Acker -Erden können te.hr ver-
Ichieden fejn, Mrenn lie gleich dierelben chemi-
fchen Elemente enthalten, je nachdetn die ,ein«
fachen Erden in den zuramm^ngerefzten in ver«
fchiedner Geftalt vorhanden und auf verfchiedene
Art mit einander verbunden find; woraus wich*
tige Erfceihnungen entfiehn , von denen alle Erd«
arten uns Beifpiele geben.
• Ich halte meine tJnterfuchungen über dif^fe
für ^ie Vegetation und den Ackerbau To interef-
(anteh Erlcheinungen für nichts weniger als Ichoa
vollendet. Vielmehr ili es meine Ablichte bei
^er Fortfetzung derfelben keinen Weg und kein
Hittel, welche in meiner Macht Aehn werden^
nnverfucht zu laflen, um zu noch mehreren und
iiocb evidenteren Refultaten zu gelangen. Jetzt
bin ich mit Fortfetzung der Verluche über die
Verfchluckung des SauerftofFgas durch die Erden,
die verfchiedne Erwärmung derfelben durch die
Sonnenftrahlen , und den verfcbiedenen EinfluGi
derfelben im reinen Zuftande auf den Wachsthum
der Pflanzen befchäftigt. Ich werde die weiterea
Details aller diefer Untt^rfucfaungen , unter ihrer
befondern Beziehung auf den Landbau, in dem
fünften Hefte der OekoHomifcheu Bläuer von
Mofwyl bekannt machen.
[ »4« }
Abker - Erdto*
/ '
Quars - Sand
(ihn enthält fall eine
jede Acker -Erde.)
KaJk-Sand
'l^aufiö mit erfterem
• vorkommend.)
^Lettenartigpr Thon
(69 Proc. Thon 'u . 40
Proc. feiner Sand.)
Ij«]i f n» rtiger T h o h
(Idmon ? 76 Pc. Thon
. ti« 2\ Pc feiner Sand.)
Kieyaniger Thon
(O laif e ? ^^^c.Thon
'U, it Pc. feiner Sand.)
Thon,
3r..£oiA* Sande gereinigt
(58 Pc. Kieielerde, 5a
Thone.,9Eir. Ox.)
Kalkerde
(kohlenfaurer Kalk ;
könimt häufig mit d.
kalkfande vor.)
Humus
od. Pflan«enerde!
(weffenti. Befiandtheil
alles Ackerbodens.)
'Maa.flefia
.(kohiipnL Magoeliai
folten in d4Ackerbod.)
G^ps,-
natürl. ungebranntem
-(Feiii gepulvert.)
Garten.Erdc ^)
Ackerland
(eines der Hofwyler
Felder) *")
Ackerland
(aus e.Thal iifi Jura '•*)
Specif.
Gew.
"V5
a,70
' a,6o
a,59
3,46
t,22
i»,a5
a.55
ft,$8
a^o
a,5«
öewicht I Kubik-
Fufses,
rollk. Pfd:
ir,o. t55,i
feu. i8i»ö
tro. 158
feu. 188,5
tro. 130^4
feu. 171,6
tro. iig
feu. 165,5
ttö. t07,t
feu. 159,5
tro. too,^
feu. 154,5
Zolls,
Gr.in
516
605
6-^8
435
593
551
^57
531
334
515
tro. yt,7 144
feu. i38,o 460
tro. 4f),4
feu. 109,0
tro. ai,i
feu. 101,7
tro. tai.ß
feu. 170,2
tro* öt,7
feu. ,137,0
tfb. tta,7
feu. 158,9
trdu ta4,i
feu. 154,5
i54
346
7S
339
408
575
457
376
529
414
515
halt I
zurück«
Wanerl
Proc.
25
*9
40
50
61
190
456
*7
96
5a
47
?0 :
85
*) Beßehend aus 52,4
**) Begehend aus 51,1
***) BeiUhend aus 64
Procent Thon, 36,5 Proc. Quarzfand«
Procent Thon, 47» 7 Proc. Quarafand,
Precent Quanfand, 95,5 Proc. Tkaa,
t .<(5 3
Milk,
titick.
vollk. feucht
• a I Qu.Fuli
FUcL«
Auitio
Vor looo
rho.wiir.
VMduilH.lD
gtekh-Zeil.
kaii«i|! !
.ni Irock-
aea aui m
gl. 'Grade in
Voll
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Acker -Erden
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erkalten 1
von 50 bis
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Electricitit: -
Galvanianaue.
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Kalk -Sand.
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1000
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1 • -. .
684 ,
1
a.
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Halb- Leiter
und — •
ThontTom feinen
Sande goreinigt
o
15,3
667,
a.
19.
Halb-Leit^
und — *
Kalkerde (koblen-
faurer-Kalk)
o
10,8
61S .
a.
10.
Nicht-Leiter
und -— ■
Humus oder
Pflanzenerde
1
o
ao,3
49»
I.
43.
•
Nicht-Leiter
und +
MagneGa (kohlen-
faureMagnefia)
1
17,0
1
380
I.
20.
Nicht-Leiter
und— ^
Gyps» natürlicher
o
a.7 .
. i
73?
1
2.
34.
Nicht-Leiter
und Hh_
Garten -Erde
. o
18.0
648.
r
a.
16.
Nicht-Leiter
und 4-
Ackerland Teines
d.HofwyU Felder)
o
i6,a
1
701
a.
Nicht-Leit^r
und ±^
1
Ackerland (aus e.
Thai inf Jura)
o
1
i5»o
743
a.
36.
Nicht-Leiter
und 4^
t »45 ]
I
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i
n
r
* • * ' ' • " ' II
Drei optifche Abhandlungen:
Die Tfißorie der Beugung des Lichts;, die Theorie
der Farbenringe; und über die Ge/pifwfndigk&i: \
des Lic/as;
'* ' fbtt dorn '
Profeflbr J^ahäoi* in Dorpatf
mm^imä-m^i^mmsimiia^
ch habe ia der Vorrede dei zweiten .fiattdeft meinet
CrundrUTes der theorekirchenPhyfik.vQiraiagefaiit, daGi
Manches vondenneoenTbebrlen^ die Jch dort vortrage^
dunkel fcheinen werde > (ich konnte' nicht lue jeden
• Gegenfiand eine Weidäa£ge Abhandlimg fchreiben,^
^ tind verfprach Auskunft zu geben^ wdiin fie durch die
Annalen. der Phyfik verlangt würde. Ich halte Wört^
itod man kann von der Art/ mit weichet /es in die^
lern Falle gefcbieht^ auf alle künftige Fälle fchliefsen;
Diefe Antwort köipmt fpät^ allein man weifs fchoQ^
dnb meine YerhältnilEe es nicht anders: erlauben«
Herr Prof. Brandes i der in mathetnatirchen
tJnterfuchungen phyfikaliTcher Gegenfiände lieh fehr
rühmlich auszeichnet, hat Bemerkungen gegen nieihe
Theorie der Beugung des Lichts und der Farbenringe
in den' Annalen» B.'i7« Neue Folge > S. 21a. niederge«
legt| und erwartet ihre Beantwortung. Aus Achtunjf
AttttaL 4 thyBk* B« 5t« Sit S« h t%iS* 8t« tu R •
für ihn habe ich nicht mich begnügt^ mit knraen '6d*
gfnbenierkungen zu antworten» fondem ich babe^zwei
Abhandlungen gefchrieben» welche, wie ich hofFe, ihn
befriedigen werden. Ich habe eine dritte über die
Gefchwindigkeit des Lichts hinzugefugt, weil ich wotil
vorausfehe» daff gleichfalk |;egen diefe Theorie Erin-
nerungen bald erfcheinen möchtet. Die beiden er-
ßen enthälten'die Erklärung der Phänomene der Bea«
^ng und der Farbenringe mit allen ihren Modifica-^
tiönetty ßreng •gc^ometrifch durchgeführt, und mit B^
rückfichtigung aller 'mir bis* jetzt bekannt gewor«
denen Verfuche. In der^drit^^n habe ich nicht nur
das Problem dex . Gefchwindigkeit des Lichts anfge*
löft« fonderii auch mitteUt derfelben Theorie die
Phänomene der Bewegung des Lichts erklärt. In
allen drei Abhandlungen herrfcht nur ein Hauptgen
danke als Grund der Theorie, nämlich die Wändet
rung der Stoffe • durch die Affinität der erJßen Art;
ich bitte daher, dals man fein Urtheil erH dann fälla^
wenn man das Ganze geleTen und durchdacht haben
wird. Findet man dann noch Schwierigkeiten^ fo
werde ich fie lofen. In allen drei Abhandlungen
gehe ich den einfachen, heut eu. Tage ia Schatteii
geH^liten, nicht imponirenden^ rynthetlfchen Weg, weil
ich ihn für den allein Iichern halte, und ich nun
einmal die Ueberzeugung. habe - und nie verlieren!
werde, dal« die Phyfik nicht aus analytlfchen Eör««
mein beßehen foll. Newton lebte und arbeitete in
diefer Ueberzeugung ; und ich glaube kein beflexfi.
Mauer mir wählan ui köxmen.
■;.. '
i
I •
C »47 i
ERSTE ABHANDLUNG.-
t^bn der bettgung des Lichts.
Jtlerr Profeflbr Blandes fcheint das Gefeit der
Erwärmung der Luftfchichten in diefem Piiäno»
jnen für unwichtig' su halten, ulnd poAulirt in fei«
jiea Bemerjuing^n nur die Erwärmnng überhaupt;
Ich behaupte dagegen , dafs die Natqr diefes. Ge^
fetzes geradezu dieies Phänomen bedingt. £s {ey^
0iir daher gegönnt, diefes Gefetz fo gut zu erfor«
leiten, als der jetzige Zufiand.unfrer Würenlchaft
aa. erlaubt.
u Wenn ein Körper von den Sonnenfirahlea
beleuchtet wir4> (Ib wie auch von. jedem andern
Lichte,) fo geht eine £rwjifmung in deüen Ober-
ßjkch^ yoty welch« bis zu ^em huchflen Grade der
Hitze reichen würde , bliebe der entwickelte War-
meftoff auf der£elben; Die bedeutenden £rwär->
H^t^pgeui welche 4ie Wärmefammler Ducarla's und
SauITure's zulaflen, und zwar an bedeutenden Maf-
ien von Körpern , find als Probe» von dieferJWir-
Jtung der Lichtdrahlen anzufehen« Allein diefe
y^ärme wird auf einem doppelten Wege abgeleitet;,
(Brfiens durch die Mafle des Körpers felbß und des
ßioffells, auf welebem er ruht; zweitens durch die
lubgebende ]«iuft« Die. erße Abliedtung -haben wir
hier nicht zu betrachten > fondern nur die zweite^
W<il<die das P^hatioitien der Beugung erzeugt. DurcH
fortgßC^zte /Strahkng des Lichts und durch gleich«
fipülf i^rtji^G^EfSzt^.fiti^^ : ^inH Thella der erw
C »48^ 1
zeugten Warme erhält der Korper bald ein gewilTes
Maximum von Temperatur, in welcher er dann be«
harrt, fo dafs er als eine confiante Quelle von Wai^
me für die umgebenden LuftCchichten* angefeiieii
werden mufs*
a« Das Haar in dem Newtonfchen Verfiiche
befindet fich alfo in einer beßändigen erhöhten
Temperatur, und muls demnach als eine befiBa«»
idige Quelle Ton Wärme angefehen werden, welche
imunterbrochen fort in die umgebenden Lofbu
fchichten übergeht, und durch die folgenden ab«
geleitet wird« Es entfteht all'o um das Haar hernirt
eine Erwärmung der Luft ron bleibender Inten-
fität. Die[e erwärmten Ltiftfohichten Gnd dem 6e^
fetze der Strömungen nicht unterworfen ^ und die
wärmern Aeigen nicht, um kaltem Plata zu ma*
chen ; der enge Raum von ^^ Zoll , in welchem
das Phänomen der Beugung Statt findet, läfst diefe
Strömungen nicht zu« Den Beweis wird man niir,
hoffe ich, erlaflen«
3. Wenn man dem Gefetze nachforfchen will^
nach welchem der Wärmeftofi^ fich vom Haare ab
in den Luftfchichten verbreitet und fie erwärmt, (o
kat man mit den folgenden Momenten zu thun.
Fürs Erße fehen wir die Luft als eine FlülDgk^it
an, in welch» fich der WärmeAoff nach dem Ge^
fetze der Affinitäts-Wanderung, wie eine Säure im
Wailer, verbreitet; Zweitens denkt man fich di6
Luft hier als aus concentrifchen Schichten befte^
hand| welche das £Uiur nagebeni deren DutiiK«^
/ i ^9 1
meffer mit ihrer Entfernung vom Haare wächll.
ihre Mafien find (abgefehn Ton Uiren Dichtigkeiten)
kn Verhältnis ihrer Entfernungen von der Axe des
Haars, und folglich ihre 'Temperaturen in diefer
Hinficht im umgekehrten Verhältnifie, Driuem
find die Dichtigkeiten diefer Schichten, rermöga
der Erwärmung, itoit der Entfernung zunehmend,,
und die Temperaturen derfelben. miifl*en auch aus
diefem Grunde mit der Entfemungs -Vergröfserung
abnehmeii, weil der Wärmefioff deAo geringere
Teinperaturen erzeugt, je dichter die (übrigens ho«
mogenen) MalTen find, die er zu erwärmen hat.
Die erße RückCcht liefert das reine Gefetz der
Affinitäts-Wanderung. Ein Blick über meine Ta«
bellen im Grundrifle der theoret. Phyfik wird leicht;
ilarthün , dafs nach diefem Gefetze die Temperatur
fchneller abnimmt, und die Dichtigkeit fchneller
zunimmt, als nach der arithmetifchen Progreflion,
und dafs man nicht weit von der Wahrheit feja
wird , wenn man eine Reihe annimmt, welche zwi«
l'chen der arithmetifchen imd geometrifchen Pro«.
greflion liegt. Die zweite Rücklicht giebt der Reihe
eine neue Convergenz im Yerhc^ltiMire der Durch»
melier der Schichten. Die dritte endlich .vermehrt
dieConyergei;iz noch fiärker als die zweit e^ da nach
den zwei erllen xlie Temperaturen fchon mehr als
nach dem Quadrate dier Durchm^er abnehmen.
Wir können alfo ficher annehmen , . dafi* die Tem»
peraturen wenig/te.ns im Verhaltnifs des Cu^^
bks der Entfernung von der Oberfldcke det
ahn4^äten^- und d«»' DIditiglttit«ti ii^ JttN .
fftnri . Verhältnifle sohefameo» vicb :fitei|;eha bisr iiite
;Wi>kung des ftrablendeo Wli^mefioffs, ddTöfi.Vi
breitäng .um eineacylindrifcben Körper* dapp^ä
fache Gefetä der Cot^ernungen befolgt,; der t^bik
bei feinem Durchgänge durch- dieXiuft - fidbkLinir kr
i^öchii geringer Menge yeibindietb . ^ ;. : kuf^.»
Y ' A^yertkö^e efnei folcheb'Gefettes miila dSr
Dfchtigkeits-tJnterrdiiiM zweieir auf eminder '181^
gendel* Xußrchichteti Inder Nä%e des HaarrTMirr/
' £r9rs fipjn , und mit den EdDtfemubgen fchiti^ll W
• pehden. ' ' Die Wirkung' einer fö'l6hto fdinellen Üfe'
^itibmä lieht man fchonbei der MifchungVon Wal- .
Afr und SSure^ obgleich fie bef weitem nicht fö
^(^ü [eyü kann, als im yörlfegendetf Falle. Wenn .
Säure lind WafTer Cdafi%!be iß ^mit alkalirchen nifd
lalzigen Aüflöf^ngcn und Wafler) fich freiwillig mi» ^
jEbhetfl und die Operation ^twa eine Viertelllunder
giedhüert hat/ fo^ bemerkt man 'dii^ optifchen Phi*.' *
tibttiene, (ati z. B. die^V^rfetaung d^r Bilder'der
Obfecte) iiurifl einem kleinen Räume in der Nihe
der urffitti^g^beil Gi^Snze der FlUIDgkeiten , x>bJ .
lIMcli di^ Säuir^ die öb^f ffen WalTerfchichten fdiöii
bemerkbar' erreicht bat. ' Iffach und nach erweitere
• ftiäi jeiilplr ^ge I\aäm mit Aboabm« der Int^nfitlt
^eir optifchen, Wirkung, bis eädlich näöh einigen
Stunden dtefe faft ganz reifälwindet, obgleiiih^bd«:
' d(li Flüm^lf ekefn ' Wöcb In^r^^ Möüati» bedürfep^
viia ficb'dter JHoitiogilnibität f 6 au nähern ,' dala itim
^ .' ■ ■ - ■ ' »
isbemifche Äoi^lyre If^einen Gehalts - Unterrchiec} in
den verrchiedeoen Scbichtea m^lir . entdecke. In
unrerm Falle .bi^fin^deti lieh die Luftfchichten be-
fiandig in dem Zuilat)de, der gleich fiach Vollen«
flung . d<(r Erwärmung des Haars Statt findet, und
' müflen ano dieop^fchep Wirkungen im Maximo
liefern. Die . Horizontal - Refraction zeigt diefe
3/Virkung im Grokpja , wel.che lieh von dem Beu«
gungs- Phänomen eigentlich nur durch dieGrcifse
des Feldes, die zweifache Urfa^che der Aenderung
des Brechvermögens, den geringem Unterichie4
(des Brechvermögens der einander berührenden
Luftfcbichten , und durch die in den grolsen Luft»
nalTen möglichen Strömungen unterfcheidet ^^.
5* Betrachten wir nun' den Gang der Licht«
Ilrahlen in diefen Luftfchichten von verichiedener
Dichtigkeit; fo wird fich Folgendes ergeben.
.Wenn die drei in Fig» i Taf. ili gezeichneten
l3ichtltft*ahlen /a^ ff€>, hi ßimmth'che Strahlen '*^)
irorttellen , fo ifls klat , dafs diefe Strahlen, indem
fie durch die Luftfchichten des Raums en von
Terfchiedenem Brech vermögen durchgehen , fich in
.*} Sollte man ge^^en diefe Qleicliheit der Phänomene eln-
*' wenden, dafs die Herisontal- Riefraction keine Farben-
' faHRie liefert» fo erinnere ich«? daCa dfaa eine im finitera
. Zimmer» daa andere. bei hellem Tage beobachtet wird. P.
**) Hr. ,B ran des hättb es mir auitrauen können, dafs ich
2war nur 3 Strahlen zeichnete, aber alle übrigen darunter
f Yerfland. Wie viele (olhe ith denn seirhnen? Wenn btt
, . . man eiai^m Lehrbuche der Optik folche Vorwurfe gemacht?
Solche Sachen» denke ich« veifieheo fich Ton relbft. P«
, '»1 > ■ * » • : I. »-• »1 ■
ciirar Gegend * O in yerfchiedeii^n Kunden durchs
kreuzen , und in umgekehrter Ordnung auf der
Kante EBD abmalen miilTen; Demnach, wenn f4
denStrablenbSndel vorßellt, der zunächfi; amH-aar^
Vorbeigeht, fö muCi diefer Bündel unterhalb in, Bi
auf die Kante treffet; der mittlere Bündel gc
kömmt weitei* herauf, injD, und der entfemtefla
hi erhält nu^ eine geringe Krüfaqmung und fallt
•
Obiefrhilb, in E. Dehn jeder Strahl, welcher durch
^ie Brechung«- Sphären kommt, inufs nach dem
Gefetze der Brechung eine krumme Bahn in diefcv
Brechung8-£bene.,berchreiben, deren ConvexitSt
9
gegen- das Haar' gekehrt ifi; und da der Unter*
fchied der Diditigkeiten und folglich der Breche
vermögen der ,SjGhichtea fehr rafch abnimmt, fo
mufs die Conv^xität der krummen Linie nah^ am
Haare auch febc viel grölser iejn , ßU die der ent«
liBrntern Bahnen,
£^ Die(e verfchiedene Brechung kann nidit
h\o% den- ungefärbten Strahl treffen; fie mufs lieh
imch an jedem einzelnen gefärbten Strahl äuiserni
nach Verhältniüi Deiner Brechbarkeit« £s mufii alfo
jedei: Strahl j)ei feinem Eintritt in den Brechungs«
Raum zerlegt werden, Diefes wird durch meinen
für die ganze Farbenlehre wichtigen Verfuch , den
ich ^. |^2o meiner theor^tifchen Phjrßk befchrieben
lind feit jen^r Zeit febr oft mit dem herrlichßen
Erfolge mittelA dea Sonnenlicbt# wiederholt habe,
vollkommen erwielen* Betrachten wir fa befon«
dersi (o werden in der erlten Hälfte des Wegeti
r a53 J
äet rotbe Strahl feiner geringern Bredibarkeit
gen fich naher am Haare halten, tier violette fidi
itiehr davon entfernem Votf o an fcheint diefes
fiot:h Statt finden zn miilTen ; allein das BrechuAgs«
Verhältnifii 'diefet beiden Strahlen ift 77 : 78; da«
gegidn ift da$ Verhältni(s deft Br^obvermögen zweier
dieCer LiiMdiichten weit grörser* Daher mufii die
Brechung dearöthetf , 'am Haare- tiäher varbeiftret«
ohenden Strahls il^-der zweiten Hälfte der Bahn aucli
grörser feyn als die des violetten Strahls , fo dai«
beide y fo wie die ^übrigen dazwifcheo befindlichen
Farbenftrahlen , ficb in umgekehrter Ordnung auf
der Kante abmalen müllen, der rothe rtäch aufseni
der violette nach innen» Wo die^ brechenden
Luftfchichten aufhören, diefe Ueberwucht des
Brechvermögens über die relativ^ Brechbarkeit der
FarbenArahlen zu haben, da hart. auch das phä^
npmen d[er Beugung auf, Farbet^fa'ume zu liefern.
Daher Xchon ift das Gefetz der Erwärmung der
Luftfchichten nichts weniger als gleichgültig ; denn
ein andres Gefetz als das wirkliche , ein folcheai
nach welchem die Dichtigkeit der Luftfchichten
mit der Entfernung vom Haare langfam zunähme,
würde die relative Brechung der Farbenftrahlei»
nicht umkehren, tind dann auck kmne bedeutende
Beugung erzeugen.
7« Die eben vorgetragenen Satte liefern unj
fchon folgende Refuitate, welche keine anderen fin4
als diejenigen , welche die Beobachtung felbft liei^
£art: 1} £a aiu& hintiv dem Haar^* ei«
/>
V
l «S4 T
Sehatteil entft«b)§ii4 ab derjenige iß, den es werfmk
'#urclev weoo et von den unveränderten Sonnen^
jQrafalen befchienen wäre. ^— ai) Diefer Schatten
Und defl'en Zuwachs mufs mit der Entfernung su*
nehmen, i— 3) Es miiflen an den Gränzen ' dielei
Schattens überhaupt zwei Lichtfäume entfteben,
diPiren jeder nahe am Schatten ein bedeutend leb«
h^freres Licht. hat, als weiter vom Schatten ab« — -
4)< Wenn man einen .opaken Körper bei- n herein«
Schiebt, £o dab ein Theil der durch den Raum nc
durchgehenden Strahlen abgehalten wird\ fo muf-
fen diejenigen 'Theile des Spectrum,, welche dem
Schatten am nächften liegen , zuerft verfchwinden^
die entfernteilen zuletzt, wie das Phänomen mit
den zwei MelTerklingen zeigt* — 5) Jeder Strahl,
der in die Brechuogsfphäre kömmt, wird in farbig
ge Strahlen zerlegt, und zwar Gnd es die brechbafu
ß^n Strahlen , wekhe die ilärkfte Beugung leiden,
und uQigekehrt« — 6) Wenn die Lichtlaume (ich
in einzelne farbige Spectra vertheilen, fo müflen
an jedem derfelben die rothen Strahlen die äufsertf,
die violetten di^ innern feyn«
8. So weit alfo Aimmt unfre Theorie mit den
Beobachtungen iiberein. Die Modificationen wel«
ehe lieh in diefen Phänomenen zeigen, nachdem
man das Haar näher oder weiter von der engen
Oeffnung,* die- das Licht einlälsti und auch die
Karte näher am Haare öder weiter davon hält, enU
flehen vorziigliph durch die Zubeugung (inßeocio}
des Lichts. Wir betrautem, jj^tzt nw die Abben«
i aSS J
/
gnng {deflexio). Es bleibt noch übcig zu teigtta^
wie bei dem aufg^fiellten Gefetze der Zunahme dlMC^
Dichtigkeit der LuftCchichten und den übrigen vor«
waltienden Umßänden, das abgebeugte Licht lieh
in abgefonderte Spectra odet* Farbenfäume abtheilt^
wovon Hr, Brandes die Möglichkeit in meiner'
Theorie nicht zugiebt«
g. Man denke fich, der obigen Coniiruc^ioa
zufolge , alle Strahlen , Welche zwifcheni fa und hA
in den Breehungsraum komknien , in farbige Strah»
len zerlegt« . Sollten fie^ wie Hr. Brandes meint,
weifles Licht erzeugen, fo mülsten Ce fich alle auf
der Karte in prismatifcher Ordnung rangiren, wie .
fie es auch tbun, wenn man eine lange rerticala
Oeffnung im Laden des finftera Zimmers macht
und die Sonnenitrahlen auf ein horizontales Prisma
auffängt« Die Bedingung zur Erzeugung des weiü^
ien Lichts für diefen Fall in der Mitte des prisma«
tifchen Bildes ill , dals alle Farbenllrahlen von ei«
ner Färbe eine gleiche Brechung erleiden. Diefe
Bedingung aber wird nur dann erfüllt , wenn alle
diefe Farbenfirahlen durch ein homogenes Mitte}
oder durch diefelben Schichten eines an Brechveiw
mögen ab- oder zunehmenden Mittels durchgehen»
Beides aber iß im vorliegenden Phänomen der Ben«*
gung der Fall nicht. Die Strahlen, welche näher
am Haare vorbeigehen, gehexi durch ilärker bre-*
cbende Mittel und durch viel mehr Schichten der«
feiben als die entfernten Strahlen. Folglich kön-«
Mnxlie iaiibigften Strahlen iiehvninöglicbfo ord^
l^enV da&^ein ungefärbtes Lieht zurammengeretst
werde, fondem es muffen notkwendig farbige
Spectra entfiehen» die fich um fo ßärker durch
httenfität des Lichts und Breite unterfcheidew
werden, je gröfser def Unterjchied des Brechver^
mögens ihres Medium und die Zahl der durohlaum
f enden Schichten jJL Diefes «eigt wiederum dit
Wichtigkeit de« aufgefiellteo Gefetaes des Bre-
cbangsveriiiögf*ns der Sebicbteo, Durch diefes Go»
feta und die daraus erfolgenden gro&en Unterfcbi«-
iM iitet fire^htfiigen ifis begreidich, daCs die Parben-I
Jbrahlen fleh förmlich in Spectra ifoliren, dafs fie f<y
y^rCetxt werden» dafs Häume , wo nicht ganz ohne
Licht bleiben, doch nur höchft wenig Licht bad
}tomnien und alfo als Schatten erfcheinen. In der
Ibigenden Abhandlung werde ich für die Farben-
ringe diefe Schlufsfolgen geometrifch conßruiren,
n^odurcb fie an Peutlichkeit und Evidenz gewinnen
werden,
10« Wir können freylieb aus unfrer Theorie
nicht deduciren, wie viele Farbenlaume uns erlchei«
nen miiffen und wie breit fie fejn werden ; und ea
iff nicht uawahrfcheinlich , dals. der Farbenlanma
T^el mehrere feyn mochten und von geringerer
9reite» Uebrigens gi^bts noch drei Unfiände, wel«
iKhe daau beitrugen, die Verfetzung der farbigen
Strahlen bedeutender zu roachent
1 1, Der erfie Umßand diefer Art ift die Cylin«^
iterge^alt der das Haar umgebenden Luftl'chichten
fOB^ tbnehipmdem Brechyepnöyn^ \ Der
jftrahl/Vi tritjt in alle (o4er beitiahe alle) diefe Luft»
cjlinder unter allen möglichen Einfallswinkeln vom
erden an bis au go^. Die^übrigen gehen nicht nur
durch weniger Schiebten « fondern da ihr' ertter
Einfallswinkel gleich anfangs gröfser ift^ fo ift'die
Summe der Brechungswinkel bei ihnen Üelto klei*
üer je weiter fie vom Bäare abfiehen« Ferner , die
Strahlen gehen ein2eln nicht am., homologen Orte
.des Kreifes okb aus dem Bt*ecbungsraume^ fondeiit
l^iei einem tiefem Punkjte; dadurch wird der Ein^
JEslIswinkel beim Austrifte größer als bei dem Ein.-
iritte^ und diefe Vergröfserung ift defto kleiner
je 'Weiter die Strahlen vom Maare abfiehen ^). Did»
fer Umlland mul's in diefer doppelten RückCkht die
ungleiche Vertheilong der einaelnen Farbenbilder
if^grörsem*
• Der zweüe Umßand iRf dafa die Stüahlen /a»
fCß hi und die dazwifchen liegenden niehtin pa**
•zaileler Richtung den Brechungsraum erreichen, und
^ar aus twei Urfachen. i) Da die ganzeJSonnen^
fcheibe Strahlen durch die kleine Oeffnung im.La«-
^en liefert 9 fo kann man nicht annehme^ dala>lau^
ter parallele Strahlen einfallejb« Neuton hat zwar
diefe Divergenz au vermeiden ^efucht und dadurck
febr vermindert, dafs er das Haar in einer Dilbns
yoB :(o bis laFuIa von der Oeffnung auffiellte; aber
, ^} Aus diefent Grund und andern kennen die ^wei Häl£>'
ten ac und cb der Trajectorien nicht fymmetrirch reyn»
-' nnd eben fo wenig ihre Scheitel c in «//lem Radius, wi^
ür.^jrapdts Miavptat» UfftB. A
t[ «58 3
giM verafichut ift 4Iefo Divergens dadnrcK« olchti ,
a).Die Stfthleo , weiche in dar ichmtlen OeAFnung
durchgeheit^ werdw zum Theil in der Oeffhung
iTelbft gebogen und fchon zerlegt; man erhält Mo
in dem Brecbinig»rai|in des Haars zweierlei Sirah«
Jen, nenllich unveränderte und gebogene , mithin
Terfcfaiedene Einfallswinkel. ^Uer'Jrine Umftand
ift, ' dab die Oberfläche des Haars einen Tbeil
jdet eintretenden Strahlen auffängt und reflectirti
Derjenigei Theil -derfislben, welcher nahe an der
3*angente durch a fällt, Wird noch in' die Bildes^
-Ukche-SS zurückgeworfen und erzeugt eine neue
•Mödification in der Vertheilung der einzelneb Far^
l>enbiider«
12. Eis folgt aus den Betrachtungen des vorigeat
§., dafs Ib wohl die Beugung im Allgemeinen alt
auch die Entfiehung der Farbenfäume nicht Etwas
•4y>nllante$ lejn können , dafs Letztere bald mehr
bald minder zahlreich feyn , dafs fie in der Zahl der
Farben welche fie darllellen , bedeutend variiren^
•dafa fogar Fälfe Torkommen kqnnen in wel*
«ben- keine Achtbar, deutlich ausgefprochnen Far<s
benräume erfcheinen,' fondern -nur Säume ^ineä
inatten weifslichen . Lichts« ' Diefes Alles befiätigt
fich durch die Verfuche des Engländers Jordan^
iiroYon ein Auszug in^ den'Annalen Bd. XVIII. S. rl
geliefert worden« Ob die höhere AnalyCs es ver«
mag, fich durch diefes 'Labyribth von in einander
greifen^ien allgemeinen Urfaehen und fp^ziellen
Bedingungen durcbsaarbeitenii- imi ^te Zahl^ Brei«
le; Intenfität und FftrbengaUungea der, Farhrafiiw
xne zu berechueuv mu& dem Uctbeile'ni^ferer nröft«
Xen Analytiker überlalTen. weiden. : , ' ..,\- )
^ 1^3^ Es .w^re nicht Tchwer , wohl aber langweit
Ijg, mehrere Variationen de$ Phänomens der Beüi
gung nach diefen Principien "zu ^rkläre|i. Ich b^
^üge mich mit der Bemerkung, dals nic;ht alledi^C^
Variationen der eigentlichen AbbeugMug, Wohl
jiber.der Zubeugung gehören. Dahin* rechne ich
«•B. -Jordans Beobpchtung (.Annalen Bd, liS«. $»
j^, f ) der beiden durch einen weilsen Lichtfaum
getrennten Schatten des Haars in einer kleinen Ent«
feri{ung vom Haare, welche . beide in. gröGs^erer
Entfernung in einen lichtem breisern Schatten zer«
fioflen ; £o auch (S. i5. <5.) die Beobachtung mit dec
Bleiplatte, ^ hinter welcher fich , aüfser den Farbea*
]bildern der Abbeugung, noch eigene Licht/aum^
im Schatten Telbft zeigten.
14. Zur weitern Begründung unfrer Theorie
mögen noch. folgende Phänomene angeführt und
erklärt werden. ...
a) Die ftumpfe Kante eines facetirten Spiei«
gelglafes, demfelben Lichte als das Haar ausgefetzt^
liefert ähnliche Beugungs- Phänomene und ähn*^
lieh farbige Streifen. Es fey, Fig. II, jiDS eiq
folches Stück facetirten Glafes. Die Kante D müfn
ien wir als ein Stück einer Cylinder- Fläche an*^
fehen, deren Erwärmung cpncentrifche Hüllen toq
vngleich erwärmter Luft bilden wird , welche fich
an die geraden p^allelea iLuftfcbichtea über devL
t «BD J
^e^ed GlasAach«!! «tif beiden Seiten anrchlielsM
'Werden; El fe^ ilT JK dareh den hücbften Pankt des
Cylinderftücks und fenkrecht auf j4ß gezog&n.
0er Strahl, der'in diefe Linie fallt» leidet keine
VerSnderung , weil er auf die eylindrifchen Luft^
fcbichten fenkrecht fällt« Sein nächster Machbar
'aft wird fchon etwas abgelenkt und kommt nach 0|
und' zwar zerlegt ; der Strahl c d fchon' mehi^ und
kommt nath L Der Strahl e/> der an der Grans«
der äufserßen cylindrifchen Hülle falk, geht düroh
bloGie Ebenen durch und erleidet die ftärkfte Ben«
gufng und Zerlegung; denn da ift der Einfalkwinkel
ant 'gröfaten. Von e/an leiden alle übrigen Strah*
len in den ebenen Luftfchichten eine gleiche Ben«
jgvt'ng und Zerlegung, und können mithin nur wei&
fes Lieht erzeugen. Das zu erklärende Farbenphä-
Homen bat alfo feinen Sitz zur Hälfte im Raunäe
X^j die andere Hälfte in einem gleichen Räume
jenfeits Xy^ und das ganze Phänomen in der
Weite fh des aufserßen Cylinderftücksi den die er*
wärmte Luft bildet« In diefem Räume' fallen alfo
die Lichtftrahlen unter yerfchiedenen Einfallswin«
kein, welche von vT K ab immer zunehmen. Audi
fordern treten fie nach und nach^ durch weiterem
Eindringen in die Beugungsfphäre , in die ebenen
Li^fchichten , wodurch der Brechungsunterfchied
fich über das arithmetifche Gefetz der EinfallsU
Winkel erhebt. Jeder einzelne Strahl wird alfo
eine Bahn durchlaufen, deren Convexität gegen
JFF gektfait Utj tad mit der Entfemutfg ton XF
£ aß' ]
suniinint. Es 'werden demnach '«lief zerlegt und
zwar nicht in l'olcher Ordnung, dafs homogenes,
Weifses Licht daraus entliehen kann. Die erhalte.
ne Richtung der Strahlen würde allu in FV Farben-
bilder liefern, welche nach aufsen violet und nach
innen rbth wären , wenn die Strahlen ohne Moditi«
eation' gerade £6/t- ginged. Allein nach Vollehdim/;
ihrer Bahn in den parallelen Lufttchichten treted
alle diefe Strahlen ins Glas und Werden dalVIbfl: göi*
geil die Äxe JSlK gebrochen, fo däis üe iie durch«
l'chrieiden, und auf d*"r ehtgegengiefetÄten Seite ihr*
Bilder in €fp entwerft^n muffen, welche nun di^
rothe Seite nach der Axe XV, d, h. nach innen zu
icehren und den halben Schatten p O JK erzeugen.
b) Ein fehr feiner Hifs auf einiem gut polirten
Glale, demfelben Lichte als in den vorhergeheiHi-i
defi Phänomenen ausgefetzt, liefert ähnliche Pha«
noniene. £in l'olcher feiner Rifs iA eine Grube, in
welcher lieh ungleich erwärmte Luftfchichten mit
der Coäcdrität nach aufsen bilden; und es läfst
fich hier, sewai' etwas muhfamer, ab^r eben fo
ficher, die' Bahn der Lichtitrahlen auf obige Arif
yerfol^^en und das Phänomen daratis deduciren.
c) FeinQ Riffe-auf einer fein polirten MetalU
blatte derh offenöü Sönnenlidite' arusgefiellt, lie«
fern alle farbige Bilder ins Auge von allen Far«
ben, aoi ftärkßen diejenigen Riffe welche quer ge-
gen das einfallende Licht gekehrt find^ Noch keia^
Phyüker hat den Verfuch -gemacht, diefes kleine
höchfträthlelhäAe' Phänomen i^u- erklären, da all#
Aonal. d. Phyük. B.^i. Sl.3* J- i8tS* St. it. ' S
[ «6« 3
buherigen Beobachtungen geieigt haben , dab di«
Meullfpiegel das Licht in der Reflexion nicht «er-
legen. Unfere Theorie der ungleich erwärmten
Luftfchicbten löfet diefes fiäthrei ; daa Phänomoi
ili ein Brechungs- Phänomen wie die Beugung. In
der kleinen Grube bilden lieh die parallelen Luft«
fchichten von ungleicher Dichtigkeit, durch welche
der Licbtfirahl erli gebrochen und zerlegt, dann
surückgeworfen und wieder gebrochen wird« Da-
bei und die beiden Brechungen, vor und nach der
lEUflexion, wegen der Krümmung der Luftfchichten,
fehr ungleich ; daher das fo modüicirte Licht kein
WeÜTes feyn kann , fondem gefärbtes.
d) Oft findet man innerhalb einer GlasofuüTe
Streifen , die fich durch ein rerfchiedenes Refrac-
tionsyermögen zu erkennen geben, und welche dann
Optikern fehr befchwerlich fallen. Zuweilen , be-
fonders im gezogenen Olafe, find fie fo fchmal,
dafs man fie Glasbaare nennt« Ein folcher fchma«
1er Streifen liefert auch Beugung und Farbenfäume»
Hier hat die Natur im Glal'e felbfi die Schichten,
von ungleichem Brechvermögen erzeugt; ein fol«
ches Glashaar üi nichts als eine kleine Mafie, wel-
che durch Mangfd an gehöriger Mifchung mehr oder
weniger Alkali oder Blejoxyd enthält als die übrige
Mafle« Indels konnte diefe kleine heterogene Maf«
fe in der gröCsern , fo lange beide im Flufle waren,
nicht beftehen, ohne fich durch die Affinität zu
mifchen, aber langlam wie es bei andern Flüfljg«
fceiten beobachtet wird» Ea entßanden daher
C a63 ]
wechrelTcdtige SrhwSDgeruogsgrade, welche dasPha«^
#
nomen erzeugen und die Luftlchichten entbehrlich
machen.
e) Newton legte das Haar feines VerPuchet
* swifchen zwei ebenen Glasplatten und lieis Wafler,
^nicb Oehl, dacwifchen fliefsen, fo dals das Haar*
in d^r FlüQigkeit badete, und erhielt auch die Phä«
nomene der Beugung, aber in geringerer Gröfse üifd
Intenfität der Farben, als wenn das Haar frei in der
Luft gefpannt war. Man follte glauben, dars,da das*
Dilatationsvennögen der tropfbaren FIUfIigk«»itea
durch die Wärme fo gering iß, die kleine Dilata-
tion der das Haar umgebenden WalTer- oder OehU
Schichten diefes Phänomen zu erzeugen nicht im
Stande feyti Rollte. Allein es kommt bei der Bre«
cbung des Lichts in Mitteln von verfchiedener Dich*^
tigkeit gar nicht auf die abfolute Dichtigkeit oder
auf den abfoluten Dilatationsgrad, fondem auf den
Unterfcbied der Dilatation zwifchen einer Schicht
und der nächllfolgenden an. Diefer wachfende
Unterfchied , d. h. das Gefetz der Dilatation, mufs
in einer tropfbaren FlüOigkeit wie in einer perma-
nent elaftifchen flatt ünden. Es würde nur der
Raum, den die dilatirten Schiebten einnehmen, bei
gleichem Leitungsvermögen, im Wafler Viel mal
kleiner ausfallen als in der Luft. Dagegen aber ift
das abfolute Brechvermägen der Luft auch viel«
mal geringer als das des Waflers. So möchte üch
beiderfeits alles wenigftens compenfiren , oder viel«
i|ielir . es mUfiite da» 3eugiiDgtphänomen im Waf«
S a
t «64 ] ,
tpr und im Oehle weit gr^&er ua<) lebhafter feya
ak in der Luft. Allein die heidea Glasplattea^
welche in Neutons Apparate febr nahe am Haare
liegen inufiiten *)r Tchneiden i eioen bedeutenden
Tbeil der dilatirten Schichten vorne und hinten
ab, To dab nur. ein kleinerer EUhih für die Bre-
chung der Liiphtßrafalen übrig, bleibt, und folgKcb
das Bild enger,. und matter .w.ei;dejei muis^ .
tS. So glaube ich deiln ineia«^ Theorie der
Beugung viillig begründet zu: haben; Ce beruhet
auf zwei unumdofslicheu' Säti^eii , ,der Erwärmung-
der Luftfchicbten an der «Oberfläche der beleuch-i
teten Koirp^r nach dem. Geletze der chemifchen
Wanderung, Und dem Gafetze der Brechung der.
LichtTtrablen. Die daraus gefch.üpften Erklärun-
gen pailen nicht blob auf das eigentliche Phäno»
nien der Beugung in allen feinen Theilen, fondem
auch auC cpehrere andere ihnen verwandte ErfcbeaU
nungen und auf. die bisher. ' unefklärbace IriCatton*'
der polir-t^ . Metallplatteo* Sie CchlieCit endlich .
das Phänomen der Beugung an das Phänomen'
der horizontalen Strahlenbrechung an, von der. die
Beugung ein hpchß feines Miniaturbild ilt **)*
■ j
*J Eine, gänzUcha . Berührung iil nicht möglich, da WnHer
und Ochl lieh mit folcher Macht zwifchen Glas und
Haar drangen« dafs kein Druck im Stande iß es zu ver*
drängen. P,
**) Indem- ich hier auf die Gloi/sbartigkeit dea Phänonaant
der Beugung und der horizontalen Strahlenbrechung auf-
mer^ram mäche» darf ich diefe Uebereinllimmung für
meint Tlie«iMi dtr hrngfuigaui dufta §cnliHna K#chta
XWÖltE ABHANDLUNG.
Theorie der farbigen Ringe twifchen Glasflächen,
Ehe ich diefe Theorie vortrage^ kaftn ich nicht
anders als die Bemerkung machen , dab der Hr«'
Prof. Brandes S. ai5 zu Anfange feiner Ein^
würfe mich Etwas fageii läfst, was ich nicht ge«
Tagt habe, und eine Verb«flerung gibt , welche Er
in §. 9^5 meiner thAretifchen Phyfik hätte lefea
können. Er beweifet nemHcfa, dafs , wenn Lichte
firahlen, auf eine Glasebene fallend, durch die
verdünnten Luftfchichten gebrochen und zerlegt
werden , bei der Zurückwerfung fo gebrochen wer-,
den, dafs fie ali^, Farbe für Farbe, wieder paral-
lel werden und alfo wieder waifles Iiicht bilden
muffen« Gerade das habe ich im erw'ähnted $ gek-
lagt, S. 232; und dennoch muthet mir Hr. Brän«
des dep Glauben zu, dals eine einzige Glasplatte
die Farbenringe erzeugen könne. Ich fage buch-
AäbJich das Gegentheil d. h. gerade das, was Kr.
Brandes Euclidijch demonftrirt, wofür ich nach
dem Vorhergefagten keine Demonßration für nö-
thig hielt.
Der Satz den Hr. Brandes in den erften Zeilen
S.2i6 am angef.Orte der Annal. aufgeßellt, und zu
den Einwendungen gegen meine Theorie wahr-
^Itfiul machea als ich » viel früher aU Theorien der ko-
rUontalen Refraction vorhanden waren , die Theorie der
Baugun(( gefunden hatte, welche ich feit 12 Jahren in
mtinnr VofisCbngen Vortrag». P^
t (
( a6«. J
fcheinlich gereclinet hat, ift in meiner theoreti«
fchen Pfayfik 5. a32 in den letzten 7 Zeilen des
§ g'zS eben fo klar ausgedruckt.
Es wäre mir leicht (auch Euclidifch) zu be-
weifen, dafs Hn-ProF. Brandes die Bahn der Licht-
firahlen zwifchen zwei geneigten Glaspfatten nicht
gehörig conßruirt hat. Allein da Hr. Brandes felbft
feine Einwürfe flüchtig nennt, fo übergehe ich
diele Kleinigkeit, überzeugt Afs diefer ausgezeich*
nete Mathematiker den kleinen Irrthum fchon
langil eingefehen hat.
Ich inufs nur noch , lediglich zu meiner Le-
gitimation, bemerken, dafs der analytifche Beweis,
den Hr. Brandes von dem Satze giebt, dafs der
Strahl Im bei feinem Austritte aus den Platten di-
vergire, nur eine Zugabe zu dem fynthetifchen
Beweife ilt , den ich von denfeiben Satze gegeben
habe. — Nun zur Sache.
I. Wenn Lichtlirahlen auf eine Glasoberfläche
fallen, zeigt die Erfahrung, dafs dafelblt, an die*
fer Oberfläche in welcher die Brechung fliatt fin-
det, Wärme erzeugt wird. Sobald der Lichtürahl
in^ Glas eingetreten! ifl:, wird er nicht mehr ge«
brochen. Die Verfuche des Hrn. Malus zeigen
aufserdem, dafs an derfelben Oberfläche das Licht
fo modificirt wird, dafs es nun mehr oder weni-
ger durch eine andere Glasfläche angezogen wird,
, und alfo in feinen chemifcheiji Eigenfchaften eine
Veränderung erlitten hat. Wir kennen Ibiche
ProceÜe an der hintern GiMflüche nicht; und wenn
JMi dem Austreten des Lichtfirahls aus d^r Glas«
mafle ein Wärmeprocefs entlieht j fo kabn es nur
der negative des erilen Teyn, d. b, Wärme-Binden»
Wir ietzeil hier eine Töllige Durchßchtigkeit
der Glasmalle voraus ; ifl: aber dici^GlasmaiTe nicht
,Yollkommen durchQchtig, fo bindet Ce innerhalb,
durch ihre ganze Dicke, einen kleinen Theil des
LichtüoiFs und Entbindet dafür etwas Wärmelloff;
Allein man würde fehr irren, wenn man annähme^
dafs der ganze Unterfchied zwifchen den eindrin-
genden und den in der Richtung der Brechung
wieder ausgehenden Strahlen verfchluckt oder ge-
bunden werde; der grofste Theil davon zerllreut
lieh* nach allen Richtungen als fichtbares Iticht;
w.elches deutlich daraus hervorgeht, dafs man je-
den Bündel von Lichtitrahlen , der durch eine
Glas- oder Waller- Maüe durchgeht, feitwärts be-
trachtet, als einen leuchtenden Korper fieht; ein
Phänomien welches nicht ftatt finden konnte, wenn
nicht ein bedeutender Theil des Strahlenbündels
iron feiner durch die Brechung erhaltenen Rich-
tung im durchQchtigen Mittel felblt nach allen
Richtungen entlockt würde *). Der kleine Antheil
Ton Wärme, der ficb durch die Bindung der höchfl;
geringen Lichtmenge innerhalb der Glasmaüe ent-
wickelt, erwartet diefe GlasmalTe gleichförmig, und
alfo auch die Luft an beiden * entgegengefetzten
Oberflächen gleich. Mithin kann diefe Erwärmung
»
*) Dlefes Phänomen ^ird in der folgenden Abhandjung ge*
* .wuicr analyfirt wndttu . P«
im }
kaiara Unterrchied ip der Brec^uog der Lichtflxiüi«
len bervorbhngen , weder an einer einzigen Glas-
platte, noch wenn ni;)n zvirei derl'elben init einanr^
der conibinirt. Wir haben es all'o- nur aiit derjeni-
gen Wärme allein zu thun, welche an den Ein*
trittsfläcben entwickelt wird. Und da ich fohon ia
der theoretiichen Phyfife ,g^??"S^ habe , dals eine
einzelne Platte den Paraltelismus der Lieh tllrahlea.
nach der Zurückwerfung (ip B^zug auf die e^nfal-.
lenden Strahlen) zu Itören nicht vermag, fo hab^Oi
wir <is blo^ mit der obf>rn Fläche der untern Platte
in Rücklicht auf Wärme - £rzeugung zu thun. Die
untere Fläche der obern^ gegen die MDtere Platte«
genpif:ten, Ebene, thut yyeiter nichts im Phänornene.
der Farbenringe, als die Schichten der durch die
untere Platte erwärmten Luft zu begränzen, .
!ä. Zuvörderit omiren wir diefe Luftfcliichteu
in Betreff ihrer Teniperaiur genauer betrachten««
Es fey, Fig. III, ACB der Winkel, den die obere.
Fläche -^C der untern Platte mit der untern Fla-:
che BC der obern Platte macht, und ab dieGränze^ -
bis zu welcher die für diei'es Phänomen noch merk- :
lieh erwärmteq Lufrlchichte^ reichen, fo wird bCc
der Raum feyn , in welchem die Farbenringe mög« «
lieh find , und Cc die Fläche , auf welcher ixe uns .
erfcheinen, da im Räume jenfeits hc die Brechung ^
nur weifses Licht erzeugen kann. Daraus ilis fchon
klar, dafs, bei gleicher abfoluten Hohe bc des
Brechungsraumes, das Feld der Farbenringe
d^o grofser Jeyn mufs, j,e kleiner der PFinkel
C aSg ]
»
C i/i^ . Ein Sat», der jäurch die wirkHjohe W«it^ des' '
Feldes aller F^rbenrii^ge unter verlchiede^^a Um«,
iläfic^pn, n<ich der Kmaimung der Objectivglaler,
deip Prismen und der Platten, v.öl|ig beliätigl Wifd, .;
Ipdeni nun die auf Cc entwickelte Wärpae lieh nach
i|en obern Schiebten verbreitet ,. f^^C^t fie delto £rii*
l^ef: an die obere Platte BCy je naher an C der
Fun et ihrer Eiitwickelung ift; diefß obere Platte^
Z)iq{it Q.ur als Ichlecht^r Leiter , fondern vorzügUch
als ei|ie in Bezug ^uf die Luft heterogene Subltänz»
(§.717 dpr thepret. Pby fik) ^ hält die Ausbreitung
d[er W^nie auf. IpieCe aufgehaltene Wärme erhöht
4ie T^piperatur d|er Luitfchichten bei bCy fo dafs
das Gefetz der Wärmeabnahme yop. cC an min-
der convergirep wird , und je näher an C^ deilo'
weniger. Folglich wird der T^n^peratur- und
Dichtigkeits--UDterfphied defio kleiner feyn, je nä-
her man an C anrückt, und ganz in C mufs er ;=ro*
feyn. Polglich nimmt auch dasBrechungs-Vermö«*
gen aller dilatirten Luftfchichten von bc an nach C
ab. Da aufserdem, der brechenden Schichten im-
mer weniger find, je näher man an C anrückt, fo
mufs die. Breichung den Licht/trahlen und ihre
Zer/ireuung 'von bc an nach C abnefimendß od&^
von C an nach bc zunehmend 'feyn. Die an«
gebrachten Schattirungen geben ein finnliches
Bild der Dichtigkeits- Zunahmen der Luftfehich«
ten ioi. ganzen Brechungsraume« Bei convexen
OberHächen find diefe Dichtigfceits- Zunahmen,
fo wie die Höhen des Brediungscaums |, noch mehr
C *7o ]
fiiiter (ich verfehieden ^ folglich auch die Brechnok
gen und ZerftreuuDgen der Lichtttrahleo.
3. Wenn ein Lichtftrahl unter irgend einem^
gleichviel welchem, Einfallswinkel beid in denBre^
chungsraum tritt, fo wirdßder allgemeinenBre'chung
unb^chadetß und vermöge des Breehungsgefetnes
der farbigen Strählen» der violette Strahls ah
derjenige^ welcher die gröfste Brechfähigkeit Hai,
Jich mehr nach C wenden, als alle übrigen,
und der vorher ungefärbte Strahl wird zerlegt,
und die Reihe der gefärbten Strahiert wird feyn,
wie die JBigur fie zeigt» nämlich von C nach A
Tfiolet, grün» roth, und die übrigen daZwifchen
in ihrer Ordnung. Diefer Satz bedarf keines Be^
Mfeifes; man braucht nur fich das Perpendikel
durch d auf AC zu denken«
' 4« £he ich weiter gehe, mufs ich über das Phä-
nomen felbft der Farbenringe zwei factilche Bemer-
kungen machen. Erfien^: Newton fagt, dafs bei
den reflectirten Bildern nach dem fchwarzen Flecken
der Mitte ein blauer Ring folge, zwifchen dem>
fchwarzen Flecken und dem darauf folgende
Weifsen breiten Ringe* Man fehe fein Schema der
Farbenfolge» Ich habe diefen blauen Ring niemals
gefehen, fo oft ich auch beobachtet und ausdrück«
lieh ihn gefucht habe. Sollte Newton nicht die,
immer nicht reine, vGränze zwifchen Schwarz und
iWeifs für blau genommen haben? Newton brauchte
zu diefen Beobachtungen vorzüglich zwei Objective
(es waren wphl {eine gröbten) f deren Eins plan«
t «7« 3
convex war, mit einer Focalweite von t4 Fufs« und
das andere convpz-confex yon 5o Fufs Focalweite«
Ich habe zu meinen Beobachtungen vorzüglich zwei
Objective gebraucht, deren eins planconvex ill,
mit einer Focalweite von 5o Fufs , und das andercf
gleichfalls planconvex mit einer Focalweite von
loo Fuls. Das grölsere Objectiv Mewtons kömmt
in Rückficht der Krümmung mit meinem Objectif
iiberein; allein fein kleineres Obj<>tiv hat eine bei-»
nahe 4 Mal fo ftarke Krümmung ^als mein kleines
Objectiv. Mithin mülTen meine Bilder viel grölser
gewefen feyn, als die Newtons, wenn Newton und
ich beide Krümmungen brauchten. Auch habe ich
mit Loupen von verfchiedener Stärke jede eiozelne
Farbe forgfältig beobachtet; fo dafs ich verfichert
leyn kann, dals Newton in diefen Beobachtungen
getäufcht worden ift. — Zweitens: Bei den" Bil-
dern, welche mittelft des durchgehenden Lichts
entliehen, (die ich auch mittelft der ArgandTchen
Lampe durch zwei Prismen deutlich auf weifses Pa«
pier entwerfe,) habe ich nicht die entgegengefetzte
Farbenfolge von der der reflectirten Bilder beob«
achtet, welche Newton in feinem Schema angiebt,
fondern völlig diefelbe, welche die reflectirten Bil-
der liefern, mit der Ausnahme der Mitte, wo Weib
an die Stelle des Schwarzen tritt. In diefem durch-
gehenden Bilde ifi der mittlere weifse Fleck ganz
bettimmt mit einem leicht orangenen Ringe be»
gränzt, derfich in einen dunkeln Ring verliert^ wel-
cbecäuDierliGli von einem blauen Ringe begränift ifi^
der ddh Anfang der übrigen farbigen Ringe madht,
deren Ordnung von hier an völlig diefelbe ift, ab
die! der reflectirten Bilder. '
5. Es fpy, Fig. IV, j4Cß und DCE der verti-
kaie Durci^fchnitt des Raums zwifchen zwei Ob-»
jectivgläfern, in weichen die' Zerlegung des aufFaU
landen Lichts Statt findet, und ab ein -Tolcher Strahl^
fo miifs, nach §. 3, der violette Strahl bv gegen die
Mitte C zu fallen , die übrigen in der gezeichneten
Ordnung, grün, roth. Daflelbe gilt von dem Strahle
a'b' 9L\xi der andern Seite; und gleichfalls wenn man
einen vertikalen Durchfchnitt nimmt, der mit die*
fem einen rechten Winkel macht. Kurz, von allen
Seiten her mülTen die in der Richtung ab» dV faU
lenden Strahlen Ib zerlegt werden , dafs die violet-
ten Strahlen gegen die Mitte zu, die rothen gegen
die Peripherie zu liegen. Haben diefe farbigen
Strahlen die Fläche BC erreicht, fo werden Ce zu-
rückgeworfen , und gingen fie durch Luftfchichtea
von gleichem Brechverinögen als bei ihrem Ein««
tritte durch, fo würden fie ihre urrprüngiiche
Parallelirung wieder erhalten. Allein die Luft- .
fchichten zwifchen rgv und e haben ein geringeres
Rrechv^rmögen als die zwifchen rgv und b ; folg-
lich miUTen die Strahlen rr» gg» vv divergiren«
Daflelbe wird mit den Strahlen i/i/» g'g'ß rr feyn,
welche von dem Strahle a*b' kommen ; denn die
f(9bon divergirenden Strahlen b'v', b'g*, b'r' wer-
durch ihren Eintritt in die Schichten zwifchen v'g'/
XLj^^d noch divergirender» Vergleiobt man die Du
vmgenzen der nach d und d' zurückgeworfenen
Cbrbigen Strahlen für die Stellen rgv, if^r'^ weU
che von C gleich weit entfernt Aind, fo Wird man
fie beiläufig, gleich finden. Denn die erde ift in
der evfteof Brechung grülser als- die. zweite ; aber in
dar zweiten Brechung ift die[ erfte f ermindert , die
mweite aber vergröfsert.
Es folgt aus diefer geometrifchen Betrachtung,
dafs, wenn Farbenringe zwifchen zwei regulären
hrummen Oberflächen entjielien, die Farben^
Ordnung "von dem Mittelpuncte aus feyn wird:
piolet, blau, grün, gelb, orange, roth; fo wie
üueh, da/s die fcheinbnre Breite der Hinge in
allen Puncten* jedes Ringes gleich feyn mufs.
6» Es bleibt uns nua folgende wichtige Fr^ge'
mt beantworten: ff^ie, können die farbigen Bil-
der rgv und v'^r, welche rund um C enijieheni
abgefonderte Farbenringe bilden? Der Grund,
die wirkende Uriacbe zu diefer Abtheilung liegt
darin, dafa das progreflive Vorrücken diefer Bilder,'
in fo fem fie von parallelen Strahlen ab, pq «nt-^
ßehen, nicht eine arithmetifche Reihe bildet, fo
dafs die hv£ einander fallenden nndi nimmer vor«-
wärts gefchobenen Bilder nicht homogenes weifses
Licht durchaus bilden können, und dafs diefe Vor-
riickung der Bilder noch dadurdi vergröfsert wird,
dafs Strahlen ab, pq, oLV^ nnter>fehr verfchiede«
nen Winkeln in den Brechungsraum^ hiHen. Pol«
gende geometrifche Gonftruotion enthält die aus-
BaiBCwortwig obiger Efaijge.
l ^4 1
7. Es tef^ Fig« y , j4C die obere Fläche des
untern Objeccivs, C der Mittelpunct, B der PuDCt,
wo diefe Oberflache die untere des obern Objectivs '
zu berühren aufhört, und alfo BC die halbe Weite
des Brechungs« Raumes; CD die Axe beider Ob««
jective, BE mit CD parallel. Es fey ferner ba^
ein natürUcher Lichtlirahl , der bei a in den Bre«
chungsraum tritt, rv fein farbiges BiJd auf der Fla«*
che ^C. Man denke fich unzählige parallele Strahl -
len b'a' nach C zu, welche ihre farbigien Bilder yon*
r an fortCchreitend auf j4C entwerfen; wir köoneit
diele Bilder durch die Parallellinien rV^ rV voiu
ßellen. Da das Brechvermögen der Luftfchichten
von j4 nach C abnehmend iß, fo miiflen diefe Bil-
der, von j4 nach C an Länge immer abnehmen^ und
da bei B die Strahlen ab, ab' fchon ungebrochen
durchgehen, fo mufs die Länge des Farbenbildet'
des letzten gebrochnen Strahls unendlich klein ,
feyn. Da ferner die Abnahme der Brechung nicht
arithmetifch fortläuft von j4 nach B^ fondern in ei-
ner convergirenden Reihe, fo miiiren die Linien
rv, rv', r'v" an ihren Endpuncten zwei krumme
Linien rsc&bnd vxyE bilden, welche im Puncte^
ajuf dar Linie ^£ zufammenfallen, und deren Krüm-
inuogen alfo ungleich und« Ziehen wir aus 2; das
Perpendikel vo^ fo wird fich ^ergeben, dafs imPuncte
«;. alle prismatiCchen Farben vereinigt find, und es .
wird von r an eine Farbenreihe angehen , welche
mit Roth anfängt und fich in Weifs endigt. Voi^
1DQ aus nach Ciiabm wir weiterhin auch alle prit..
C «75 3
matirch^ Farben in allen beiiebigen PuBcten /»^ ^ eiC;
jbia /iy und fo feheint alfo vom Puncte i; an nur die
weiTse Farbe fortan zu entliehen,^ wekhe bei B mit
jeinem blau- violetten Sauqi endigt *), und l'o die
Möglichkeit der abgefonderten Ringe zu yei^
Ichwinden. Allein ^ wenn i^eines Weifs entliehen
XoU, fo ills nicht genug , dals alle prismatifche Far-
ben lieh yereinigen, fondern es niufa das gehöt
rige prismatifche Verhältnifs derfelben Statt finden«
Diefes ili aber der Fall hier nicht, weil die Enden
der einzelnen Farbenbilder rv die eben befchrie«
benen krummen Linien von ungleic^ier Krümmung
bilden. Wir können alfo nicht von 2; an ein un«
unterbrochenes Weifs erhalten , fo.ndern die Farbe
muls auf der Fläche AB von Both zu Violet, in ge-
wüTen Abtheilungen y welche die Natur der krum«
men Linien befiimmt, abwechfeln. : . .
8.' W^r wollen uns die Sache vollkommen ein*
leuchtend machen. Wenn die Farbenbilder rv all«
gleiche Räume einnehmen wurden , fo Wurden ihre
Enden zwej Parallelinien r F und 1; G erzeugen,
folglich über die ganze Fläche AB reines Weifs^
ausbreiten v das links mit einem rothen und gelben
Saume und rechts mit einem bläuen und violetten
Saume begränzt wird. Auth diels wUrde noch der
Fall feyn, wenn die Breite der Bildisr rv genaii
arithmetifch abnähme. Denn es fey, Fig. VI,
Aß das Farbehbild des erßen Strahls , welches wir
^} Ditb iß 4ts Bchsuptttog dfi Hm.. Pjrof. firandi«« P«
C «76 ]
d^Kanre w«gM bloft ani den Gmödfafben iMli,
Igelb und blati^ wollen beftehen Itfflen, Ibwelrderii
die End^n d^r' folgenden Parbenbilder (welcbfe
paralfefe Slrahfea lieF^xn) Geh in den geraden* life
Klien AQ und £Q befinden ; fo auch die Enden
der einzelnen Farben in geraden Linien < welche ia
^ zurammenlauFen« Zieht man nun die vertika-
len BC. DE, FG etc., fo werden ihre Theile Ba,
ae, eC überall' das nämliche Verhältnifs habeli'.
Folglich wird in Jedem Puncte P, IL S, T etc. de^
Oberfläche AXdiii pristeatifdie Verhäirtfifs d^
Farbeh vorhanden feyn, welches Weifs erzeuge»
die beiden Endräume ausgenommen. Diei'es er*
klärt den Erfahriingsfatz , dafs, tvenn man zwei
ebene Glasßäehen um einen äufs€rfi kleinen f^ih^
heUgegen einariä^^ neigt» keine Farbenringe etit^
liehen. Diefer Satz, den die Theorie und meine
Verlache gleich bündig ausfprechen, iit ein un«
widerlegbarer Beweis gegen Newtons Hypothefe
und alle ähnliche , welche die Farbe aus der Dicke
diEsr «wiTchen deii Gläfern enthaltenen Materie €ikti^
fi^ben laflen. ^
Denkt man Geh aber die Geraden j4Q und.
die übrigen bis.jBQ als Curvenv fo wird das prisma«*.
tifche Verhältnifs offenbar geftort; die rothea
Strahlen rücken* ofi^enbar mehr gegen C als dier
blauen, und zwar nach einem immer wechl'elnden
Vei^hältnüFe. Folglich muls immer, nach einer frei,
lieh grofsen Anzahl von Verfetzungen , ein Punct
auf^^Tulf^rottty ein andrer mehr gelb und ein
t s>77 v]
attdre» ijiiehr bliiii haben , als znr Bildung Am Wel« -
isan erforderfieh ift^. So mfiflen aI(o die Farben»
wechfel entßehen , welche Geh als Ringe darßellen.
Aber wenn nur parallele Strahlen ba einfielen, fo
würden dieCe Ringe, ihrer' geringen Intenfität we-
gen 9 das GeGcht faft unmerklich aiSciren und alib
kaum fichtbar Pejn, und die ganze Fläche j4B^
Fig« V, würde Icboiuzig weifs mit blofsen lehr leich-
ten farbigen Undulationen ericheinen,
9* Es.rey nun da ein aäderer Strahl, der un-
ter einem andern Einfallswinkel in den brechenden
Luftmeniscus tritt; denken wir uns unzählige fol-
che, welche parallel mit da längs J^K einfallen oind
ihre Farbenbilder r'V" auf ^/? entwerfen, fo ÜU
klar, dafs die Enden diefer (in gleicher Diilanz
unter einander gezeichneten) Bilder zwei neue
krumme Linien r'^mmH und v'"nnH erzeugen
werden , welche ebenfalls in der Linie BC zufam-
ihenßofsen und ungleiche Krümmungen haben. Sie
werden alfo für Geh eine neue Folge von fchwa*
eben farbigen Ringen, wie die vorhergehenden, er-
zeugen. Zwifchen ab und ad beßnden Geh noch
unzählige Strahlen weifs en Lichtes , welche unter
allen innerhalb des Winkels dab möglichen Rich-
tungen in den Brechungs- Meniscus fallen, deren
*) Die grofse Ansahl folcher einxelnen Bilder^ deren Vefw
fetzung nöthig üi, um eine Abwecbfelung cu erzeugen, ift
keine Einwendung *, es läfst üch leicht beweifen , dafs auf
der Länge einea Zolls über 666000000 Bilder wis AB
Raum haben. P.
. . . • ■ . . . •
AnniL d.Phjfik. B. 51. St. 3. J. 1815. St. 11. T
ledem fein eigenes Paar CuFven xukommeo^
daraus entftehenden Bilder der verfchieden geneig«
ten Strahlen bilden alfo ein Continuum von Bil-
dem> woria einer feits die roüie, aadrerfeiis die vio-.
leite Farbe als Grunze prädominirt, wodurch die
Farbenriuge die ihnen eigenthümliche Lebhaftigkeit
erhalten.
10^ Wir haben in der vorigen Analyfe die einfal^
lenden weifsen S trahlen^ Strahl für Strahl, durchgegan-
gen und von dem aus jedem einzelnen entllandenen
Bilde Rechenfchaft, gegeben. Um die Entftehong
der Abtheilung diefer Bilder in förmliche abgelbn«
derte Ringe noch klarer darzuftellen, wollen wir den
ganzen Bündel bad convergirender Strahlen zufam«
menfaffen und ihn längs YX in parallelen Lagen
vervielfältigen. Ein folcher Bündel wird ein form-
. llches fichibares prismati/ches Bild rv liefern, das
mit Roth' anfängt und mit Violet endigt Wäre nun
das Brechvermögen in der ganzen Länge aX gleici,
fo würde ein einziges grofses weifses Bild entliehen,
das mit einem rothen Saume anfinge und mit einem
violetten endigle, weil. alle prismatifche Bilder um
gleichviel vorrücken, und alfo nach einer gewilTen
Anzahl von Wiederholungen derfelben alle Farben
fm prismatifchen Verhältnifle auf jeden Punct fal-
len würden. Rücken aber die einzelnen prismati-
fchen Bilder in abniehmender Progreffion vor, fo wird
^as Bild früher beendigt als in r, und es mufs ein
jinÜGuigeu; und je fchneller das Gefelz der Ab«
i*t
t- »79 3
H^hme der Brecliung convergirt, deßo fchneller muß
das Bild mit feineu Säumen vollendet feyn. ■
Es fey nun ZyX eine Curve, deren Ordinaten rl
das ßrechungsverhältiiifs von a nach X vor/teilen,.
mid die man als die Evolution der Curve rstE an-
fehen kann; es feyJKw ein Stück derfelben, deQea
Ordinaten fehr nahezu arithmetifcb zunehmen , fo
wird auf der correfpondirenden Weite Bq ein ßfld
entftehen, das an den Rändern farbige Säume haben,
aber innjerhalb fall ganz weifs feyn wird. Ein zwei-
tes Stück ux^ welches aber weit kürzer feyn wird^
(wenn deflen Ordinaten beinahe aritbmetifch wach-» »
fen foUen,) wird ein zweites folches Bild in qp lie*
iG?rn^ in welchem das fcheinbare Weilso nach Ver-
baltnils der Säume fchmaler und minder rein feya
wird. Ein drittes, noch küi'zeres Stück xy der
Curve ZX wird ein noch kürzeres Bild derfelben Art.
in pw lief rn, wo das WeiCse noch fchmalei- und un«
reiner feyn wird ; und fo fort bis zu Ende des Bre-
chuugsraumes , fo dafs die neuen Farbenringe fehr,
bald gar kein Weifs mehr zeigen, fondern das ganze
Bild aus den immer mehr zufammeugedrängten pris«
niatifchen Farben beAehen mufs. Es ifl klar, dals
die Puncte u^ x^y etc. nicht leicht fich angeben laf-
len, in welchen die Gränzen der Bilder fich befinden.
Sie werden wahrfcheiulich durch die UnvoUkommen-
heit der Schleifung der Objective modificirt. Denn
wenn die Curve .ZX* die des Objectivs vorfl,elIt, fo
ifts begreiflich^ dals picbt alle 1 heile der Krümmung
' ■ Ta
t »8» 3
ToCkoxznzKB fpbirilcli ieyti werden, und daß alür
Ueic« Abwtichinigm hier, wo es auf a'u&erft Uooe
Unter fchiedc ankömmt^ merlliclic Wirkungen cr-
ii e tig e u mäffen. Die fehr großen Vera'ndemngeiiy
welclw dnrcli das Znrammenpreflen and alfp Krüm-
incn der Objeclive, fowohl am Orte der Gränzen der
BOder als in ihrem DurchmelTer entJlelien , zeugen
inr diefen Umftand. IndeCs will ich nicht damit ge-
lagt haben, da& diefer Umftand allein die Trennung
der Bilder erzeuge, fondern nur daß er fie befördere;
diefe Trerninng mufa Statt finden^ anch wenn die
Carye X2j mathematirch regulär wäre«
1-1« Die Farbenringe entftehen alfo uripriinglich
aus der ungleichen Ausbreitung der Farbenftrahlen
auf ^C, und ihre Sichtbarkeit ans den Terfcbiedenen
Einfallswinkeln der noch unzerlegteu Strahlen.
Wäre jene Ungleichheit der Ausbreitung der Far-
benftrahlen nicht, fo wäre die Erzeugung der Far«
benringe unmöglich, wenn auch noch fo viel unge«
farbtes Licht unter allen möglichen Winkeln einfiele^
weil jede Reihe von parallelen StraÜen (In welche
fich alle einfallende Strahlen einlheilen liefsen) nur
weifses Licht ei'zeugen könnte, da die Enden der far*
bigen Bilder zwifchen ParalleHinien rG und t^F fich
befinden, oder ein Dreyeck bilden würden, wenn die
Brech ung im arithmetifchen VerhältnüTe abnähme
^^^^TtoCeine gerade Linie wäi'e. Und wäre nur das
1 einfallende Licht da, fo würden die Ringe fo
Jbiejm, daß man fie nicht warhnehmenwüräe;
•der totale Emdrack wäre der einer unreinen weilsen
färbe. Aber durch die Vereinigung der beiden Uni^-
^nde, nänülcli der ungleichen Ausbreitung der fal^v
bigen Bilder der parallelen Strahlen und der xef^i
fchiedenen Einfallswinkel der ui^efarbten Strahlen^
welche fixrh am Eingänge des Brechungsraumes
durchkreuzen und von da aus eine Folge Terfchc^
.bener prismatifcher Farbenbilder erzeugen , wird d«m
f lia'nomen möglich und nothwendig.
12. In diefer Conftruction des Phänomens der
Farbenringe habe ich die Ringe als weifse Bilder be-
trachtet, welche Farbenfäume haben , und es folgt,
da& das Weifse nirgends rein feyn kann, fondern
dafs die Farben fich in abnehmender Intenßtät von
den Gränzen des Bildes an bis zu feiner Mitte er-*
ßrecken. Diefes ift bu^chftäblich wahr, und zeigt
fich ganz deutlich, wenn man die Farbenringe zwi-
fchen den Oberflächen zweier Prismen entliehen'
läfst. Ich habe zwei Prismen von 4 Zoll Länge, de-
ren krumme ObcKflächen auf diefer ganzen Länge die
Ringe mit grofsem Farbenglanze erzeugen* Ich
habe ihrer bis .4o gezählt. Der gröfsere Durch»
melTer des mittlem fchwarzen Flecks geht bis 6 ,
die gröfsere Breite deis darauf folgenden fogenann-
ten breiten weifsen Ringes beträgt etwa 4' ; dann
folgen die zwei entgegengefetzten Säume, der ro-
the und gelbe als äufsere Gränze des breiten wei-
isen Ringes, und dann der violette blaue des zwei-
tem weilsep Ringes , welche beide . Granzlaume den
C a8a -]
rogräannten farbigen' Ring bilden. Aber in allen
den weifsen Ringen iR dieGränze von beiden Seittftt
einfliefsend. Nur an dem erden- fogenannten brei-
ten weilsen Ringe Geht man die äul'sere Gränze
einflielsen , weil die violettblaue in den Raum BC
fallt. Braucht man die Loupe, um die Farben-
ringe zu betrachten, £o fiehtmah deutlich, wie die
'beiden Farbenläume in den erAen 4 bis 5 Ringeä
über das Weifse hinweg «inander gleichl'am üb
•Hand bieten. Oaüelbe, nur in kleinern Räumen,
Jiabe ich mit meinen beiden groisen Objectiven
beobachtet, und es ift merkwürdig, dals, wenn
man diele Ringe mit blofem Auge in nicht gar zu
grol'ser Nähe betrachtet, weifse Ringe zwifchen den
(fehr i'chmal vorkommenden) farbigen erfcheinen;
isiber mit der Loupe treten die Farbenfäume wieder
{iber die ganze Breite des Ringes vor. — Das be«
jTondere Pbänoaien , dafs die Farbenringe zwifchen
den Objectiven, vom 3ten Ringe an gerechnet, nur
die Farben grün und roth zeigen , erklärt lieb aus
obiger Theorie fehr leicht. Die Farbenringe find
nach derfelben zufammengedrängte weifse Bilder
mit farbigen Rändern ; werden lie fo weit gedrängt,
dafs das Weifs ganz verfchwindet , fo hat man blos
die Ränder mit allen Farben. Werden fie noch
Irängt., fo fcheint es, als ob das Grün
iwinden follte. Allein das Drängen der
(Be Enge gefchieht durch die Uebereinan-
'der einzelnen Farbenbilder rv^ ^ig'V;
|X&iiQ'VertheiIt fich aifo an verfcbie*
f a8S ]
— I •• »
denen Stellen^ und wird dadurch unfichtbafr ; aber
*dafUr treten die blauen und gelben Strahlen an
eine Stelle, und erzeugen wieder das Grlin, freilich
ein andres als das einfache prismatifche Grün. Es
k^igt fich aber auch unter der Loupe verfchieden,
indem e^, befonders am Rande, bläulicher ift als
das prismatifche Grün. Die Prismen zeigen diefe
'Entllehung des Grtin noch deutlicher. Das Rot&
prädominirt auf der andern Seite deswegen, weil
die Ringe an ihrer Gränze zufammenlaufen, das
iViolet des einen auf d^s Rbth:>des andern fällt. In
der That ift auch das Roth diefer Ringe nicht das
reine prismatifche Roth , Ibndern mit Blau tiugirt,
and die Loupe zeigt wenigßens bis zu dem 4ten
Jlinge den Reft des Viulet, das noch nicht über-
Lgreift.
i3« Wenn man das obere Objectiv allmählig
/liebt, fo verfchwindet der fchwarze Fleck der Mitte
nach und nach ganz,- und man .hat einen weifsen
'Flecken an delTen Stelle ; dann wird diefer weiise
Fleck enger und färbt fich gelb, orange, dann
roth, dann blau, dann violet, unter befiändiger
Vermengung aller Ringe« Es ift als ftürztcn mit Ge-^
walt alle Farben ^bw.echfelnd in den Mittelpunct,
tim dort wie in ^inem Abgrunde zu verfchwinden.
.Diefe Reihe von Phänomenen erklärt fich dadurch,
•dafs bei paralleler Hebung des oberen Objectivs der
.Zwifcl^enraum bei X oder BC , und mithin durch
den ganzen Brechungsmeniscus, gröfser, und dft*
durch der Einflu£i d^r untern Fläche der obern
[ »84 1
PUtte zur 3töniDg des £rwännuii/B[s-GeCet2M ge«
ring^r wird, und alfo die Brechung im Ganzen und
beionders in der Nähe der Mitte zunimmt; da-
drurch gewinnt die ganze Curve ZX^an Krümmung
am meiiten aber in den der Mi^te näher liegendea
Gegenden. Durch diefe Zunahme an Krümmung
oder Abnahme des Radius vecjtor mu(s überall, am
mejllen aber gegen die Mitte, der weils' erscheinende
Theit der Ringe fchmäler werden, und am Endo
fogar nahe an der Mitte ganz verfchwinden*
i4« Ich halte es för iiberflüOig, die weitere
Uebereinßimmung des Phänomens der Ringe mit
der obigen Gonllructioxi , in Betre£F der Anzahl,
Breite, FarbenverbältniJQle und Intenfität des Lichts
zu v^erfolgen. Ein Blick einerfeits auf. diefe ein-
zelnen Theile diefes Phänomens, und andererfeits
auf die Curven ZX und rstE, vx^E» r^'fninH etc.
ift llinreichend, um diefes alles zu erklären. Ich
werde eben fo wenig das wiederholen, was über
denEinHjuls äufserer angebrachter Wärme nach den
Verluchen des Abts Mazeas und den meinigen
jn meinem GrundrilTe der Phyfik gefagt iA, und als
Befiätigung der obigen^Theorie dienen kann.
x5. Wir haben bis jetzt uns die reflectirten
Farbenringe zum Gegenllande unfrer Betrachtung
gemacht. Wir wollen nun einen Blick auf die
durchgehenden Ringe werfen. Es ift fchon (§. /f)
hjpitakt worden , dafs diele Ringe im Ganzen
r^ \ Farbeinreihe darfiellen , als die reflectir«
t «85 3
teD '*)• Der einzige Unterfchied befiodet (Ich in
der Mitte. Dort lA an die Stelle des i'cbwarzen
Flecks ein weifser getreten , weicties leicht begreif«?
lieb iß, da jener ichwarze Fleck dadurch entftand,
d$b a,m Orte der Berührung der Glasflächen die
LicbtQxahlen unserlegt durchgingen.- Aber um
*) Diefe Gleichheit der Farbenfolge beßädgt iich durch alle
Farben'änderungen. Denn wenn man das obere Objectir
'lüftet» um Farben an die Stelle des mittleren dunkeln
^leckena treten zu lalTen« fo zeigen die durcbge]^endeii
Bilder in der Mitte diefelbe Farbe als die reflectirien, wenn
nun nämlich beide Arten der Bilder unter gleichen Win-
keln beobachtet. Diefe Gleichheit der Beobachtungswin-
kel ili deswegen nöthig , weil , wenn man diefe färben*
ringe mit den farbigen mittleren Flecken unter immer
wachfenden Winkeln des Anges mit dem Perpendikel
" beobachtet, die Farbenringe nicht nur erweitert werden»
fondern auch, die Mitte mit eingerechnet» ikre Farben wech-
feln» deren Folge von der Mitte nach aufsen übrigens nicht
geffcört wird. Bedurfte man noch eines Beweifes gegen din
Newton'fche Hypothefe, fo würde diefes Factum allein
fchon ^9 widerlegen. — An diefes Phäaomen reihet üch
folgendes an : Wenn man zwei Objective fo zufammeo«
druckt, dafs der mittlere fchwarze Fleck ebcp verfchwin-
det» fo nimmt die gelbe Farbe deüen Stelle ein, deren
Mitte fehr blafs iH und gegen die Ringe orange,' Dies ift
der Fall für reflectirte und durchgehende Bilder zugleich,
wenn man nämlich das Bild unter einem Winkel Ton etwa
30*^ beobachtet* Senkt man aber das Auge, fo dafs der
Winkel, unter dem man beobachtet, giofser'wird, fo er*
fcheint im reQectirten Bilde der fchwarze Fleck anfangs
fehr klein, dann immer gröfser, je tiefer man das Auge
lenkt. Zugleich erfcheint im durchgehenden Bilde der
weifse Fleck auf diefelbe Art , nämlich mit dem Beobach-
tungswinkel zunehmend. Ein Blick auf die Curven rtiE,
. *vxjE, Fig. Y, erkläre diefea und da# vorige Phänomen
leicht. P.
[ 'VfG ]
I
d^ Karare w^gMs' blöft tkjxi den Grif ndfarbeii iMli,
Igelb und blati 5' wollen beftehen laflen, Ib werdeil
die End^fli ^r' folgenden Parbenbilder (weldife
paralfefe Slrahfeil Nef^rll) (ich in den geraden'liik
Klien AQ wbA £Q befinden; fo auch die Enden
der einzelnen Farben in geraden' Linien v welche in
Q zufammenlauFen« Zieht man nun die vertika^
len ßC, DE, FG etc. , fo werden ihre Theile Äa>
ae> e£^ überall' das nämliche Verhärtnifs habeli.
FölgHch wird in jedeto Puncte jP/ä, S,T etc. d&^
Oberfläche AXd^i' pristeatifdie Verhälrcrifs A4t
Farbeh vorhatiden feyn, welches Weili erzeugt^
die beiden Endfaume ausgenonimen. Dieies er«
krärt den Erfahrtingsfatz , dafs, wenn man zwei
ebene Glasßüeken um einen äufs^rjl kleinen f^ih^
hel-gegen einand6^ neigt» keine Farbenringe ew^
liehen. Diefer Satz, deia die Theorie und nieitie
Verfuche gleich bündig auafprechen, iit ein un-
widerlegbarer Be,weis gegen Newtons Hypothefe
und alle ähnliichef welche die Farbe aus der Dicke
diEsr ^wifchen .dep Gläfern ^nthaltei^en Materie eiDii>
i^^ben laflen.
Denkt man Geh aber die Geraden AQ und
die übrigen bis.^Q als Curvenvfo wird das prisma«.
tifche Verhältnifs offenbar geftort; die rothen
Strahlea rücken- ofi^enbar mehr gegen C als die-
blauen, und zwar nach einem immer wechl'elnden
yej^hältnüüre. Folglich muls immer, nach einer frei-,
lieh groCsen Anzahl von Verfetzungen , ein PuncC
wlAXtii^toi&'y ein andrer mehrgetb und ein
t »77 J
tftidrefr mehr blau haben , als znr Bildung des Wel«
Jaao erforderlich ift *). So müIT^n aHo die Farben-
wechlel entliehen , welche fich als Ringe darflellen.
Aber wenn nur parallele Strahlen ba einfiden, fo
würden diefe Ringe , ihrer* geringen Intenßtät we-
gen, das Geficht fall unmerklich afficiren und allo
kaum fichtbar kjn^ und die ganze Fläche ^J9,
Fig. V, würde Tchniuzig weifs mit blofsen lehr leich-
ten farbigen Undulationen ericheinen.
g* Es.fey nun da ein aüderer Strahl, der un-
ter einem andern Einfallswinkel in den brechenden
Luftmeniscu^ tritt; denken wir uns unzählige fol-
cbe, welche parallel mit da längs ^K einfallen «und
ihre Farbenbilder rW z\xi Aß entwerfen, fo ilts
klar, dafs die Enden diefer (in gleicher Difianz
unter einander gezeichneten) Bilder zwei neue
.. . • •
lurumme Linien r'"mmH und v'"nnH erzeugen
werden , welche ebenfalls in der Linie BC zufam-
inenßofsen und ungleiche Krümmungen haben. Sie
Werden alfo für fich eine neue Folge von fchwa-
ehen farbigen Ringen, wie die vorhergehenden, er-
seugen. Zwifchen ah und ad befinden fich noch
unzählige Strahlen. weifs en Lichtes, welche unter
allen innerhalb des Winkels dab möglichen Rich-
tungen in den Brechungs- Meniscus fallen, deren
*) Die grofse Ansahl folcher einzelnen Bilder, deren Ver-
fetzung nöthigül, um eine Abwecbfelung cu erzeugen, ift
keine Einwendung ; e« läfst üch leicht beweifen , dafe auf
der Länge eines ZolU über 666000000 Bilder irie AB
Kaum haben. P.
. - ^. . ^ • • ■ ■ ' ■ • ■■ •
Aimsl. d. Phyfik. B. 51. St. 3. J. i8i5' Sf. n. T
kein<^n UnterCchied ip der Brec^uog der Lichtftrub«*
len bervorbnngen, weder an eioer einzigen Glas-
platte, noch wenn in;}n z¥ifei derlelben iiiit eipan-^
der conibinirt. Wir haben es alla nur mit derjeni-
gen Wärme allein zu thun, welche an den £in*
trittsflächen entwickelt wird. Unid da ich iohon in
der theoretiichen Ptiyfife .g^^^eigt habe, dalis eine
einzelne Platte den Parallelismus der Lieh tllrahien.
nach der Zurückwerfung (ip Bezug ^uf die einfal«.
lenden Strahlen) zu Itören nicht vermag, fo hab^
wir es blo^ mit der ob^rn Fläche der untern Platte
in Rücklicht auf Wärme -Erzeugung zu thun. Die
untere Fläche der obern^ g^g^i) die untere Platte«
geneigten, JEbene, thuT yyeiter nichts im Phänomene,
der Farbearinge, als die Schichten der durch die-
untere Platte erwärmten Luft zu begränzen.
:a. ZuvÖrder/i: müil'en wir diefe Lufd'cliichten
in Betreff ihrer Temperatur genauer betrachten, i
Es fey, Fig. III, j4CB der Winkel, den die obere,
Fläche w^C der untern Platte mit der untern Fla-.,
che BC der obern Platte macht, und ab dieGränze,
bis zu welcher die für diefes Phänomen noch merk«:
lieh erwärmtei^ LuJftl'chichtep reichen, fo wird bCc
der Raum feyn , in welchem die Farbenringe mög*«
lieh lind , und Co die Fläche , auf welcher /ie uns
erfcheinen, da im Räume jenfeits &c die Brechung
nur weifses Licht erzeugen kann. Daraus ilis fchon
klar, dafs, bei gleicher abfolutea Höhe bc des
Brechungsraumes , das Feld der Farbenringe
de/lo größer J'ejn muß* jß kleiner der fVinliel
t «89 3
perimentirt habe. Nur die Beobachtung der Ne^
benkränze war mir neu , jedoch nicht die Erze««
gung mehrerer Kranze farbiger Ringe durch Auf-
legung mehrerer Objective oder Linfen über einan«
der. Dagegen habe ich die Art der Beobachtung
der durchgehenden Bilder rervielfältigt mit Hülfe
der Prismen (welche überhaupt den meiAen Aul«
fchlufs liefern) indem ich die durchgehenden Bilder
durch von unten reilectirtes Licht entliehen lieia,
wodurch ihre Beobachtung als fubjectivifche Bilder
mir fehr leicht wurde. Denn ich habe mittelft mei«
ner ArgandTchen Lampe mit einem Rachen Docht#
(auch ein gemeines Licht kann zur Noth gebraucht
werden) die durchgehenden Farbenringe auf weit,
fes Papier entworfen , wodurch ich fie als fubjecti*'
vifche Bilder, wie die Beugungsfäume , völlig ruhig,
beobachten konnte. Endlich habe ich zur Zufam-
menprelTung der Obfective eigene Zangen mit^
Schrauben und Geitell, welche mir weit beflera
Dieuße leiden als die Gewichte , die ich , wie Her«
fchel, ahfangs brauchte. Ich habe gleichfalls eine
Vorrichtung diefer Art für die Prismen. Wollte
ich eUe meine Beobachtungen bekannt machen, fie
würden allein ein Heft der Annalen reichlich aus^
fiillen. Allein wozu diefe Breite des Vortrags.:
Man kann fich beAimmt darauf rerlaflen, dafs alles,'
.was ich von diefen Beobachtungen angeführt habe,
durchaus wahr iß.
Herfchel's Verfuche über die Nebenkränzei
U wie die venrielfSUtigteA Kranze durch mehrere''
^bemeti Crlasflach«!! «uF beidita Seiten anrcbliersdÄ
werden;' El' fe^üTK durch den hücbften Pankt des
Gylinderftücks und fenkrecht auf jiß gezogen.
I>er Strahl, der'in diefe Linie fällt, leidet keine
Veränderung, weil er auf die (^lindrifchen Lufti*
fcbichten fenkrecht fällt. Sein nächTter Machbair
'oft wird föhon etwa$ abgelenkt und kommt nach o^
und' zwar zerlegt; der Strahl cd fchon' mehr und
kommt nath i. Der Strahl ef, der an der Gränse
der äufserßen cjUndrifchen Hülle fälit, geht diirok
blofae Ebenen durch und erleidet die ftärkfte Beii-^
gufng und Zerlegung; denn da i& der Einfallawinkel
»nt Profiten. Von e/an leiden alle übrigen Streh«
len in den ebenen Luftfchichten eine gleiche Ben*
gung und Zerlegung, und können mithin nur WeiC*
fes Licht erzeugen. t)as zu erklärende Farbenphä«
jüomen hat alfo feinen Sitz zur Hälfte im Kaume
X^ß die andere Hälfte in einem gleichen Räume
jenfeits ^JK, und das ganze Phänomen in der
'Weite fh des äufserfien Gylinderftücks, den die er*
wärmte Luft bildet« In diefem Räume' fallen alfb
die Lichtßrahlen unter verfchiedenen Einfalls'win«
kein, welche von ^TK ab immer zunehmen. Auf«
ferdem treten fie nach und nach, durch weiteres
Eindringen in die Beugungsfphäre , in die ebenen
Luftfchichten, wodurch der Brechungsunterfchied
fich über das arithmetifche Gefetz der Einfalle
winket erhebt. Jeder einzelne Strahl wird alfo
eine Bahn durchlaufen, deren Gonvexität gegen
Xr gekehrt iff, tted mit der Entfemutfg ton XF
£ aß' ]
I
smiimnit« Es 'werden demnach 'alle verlegt tind
zwar nicht in l'olcher Ordnung, dals homogenes,
^eifsfts Licht daraus entliehen kann. Die orhatre«
He Richtung der Strahlen wiirde alfu in FV Farben-
bilder liefern, welche nach aufsen violet und nach
innen roth wären , wenn die Strahlen ohne Moditi-
'eaftion' gerade fort- ginget. Allein nach Vollendung
ihrer Bahn in den parallelen Luftfchichten treted
alle diefe Strahlen ins Glas und werden dalVIbft ge-»
gen die Axe -3lK gebrochen, fo däfs üe !ie durch-
^neiden, und auf d**r entgegengfefet2f eu Serte ihre
^Bilcfer in ^p entwerfen müflen, welche nun die
rotbe Seite nach der Axe XV, d. h. nach innen zu
|i:ehren und den halben Schatteü p O jK erzeugen.
b) Ein feht feiner Hifs auf einem gut polirten
Glafe; demfelben Lichte als in den vorhergehet^
dcö Phänomenen au&gefetzt, liefert ähnliche Pha-
noniene. £in lolcher feiner Rifs iil eine Grube, in
welcher lieh ungleich erwärmte Luftfchichten mit
der Goiicdyität nach aufsen bilden; und es läfst
fich hier, zwar etwas mühfanter, ab€^r eben fo
ficher, di^ Bahn der Lichtftrahlen auf obige Art
rerfolgen und das Phsrnomen daraus deduciren.
c) FeinQ Rifle- -auf einer fein polirten MetalU
Blattei dem offenen Sonnenlichte' ausgefiellt, liel
fern alle farbige fiilder ins Ange von allen Far-»
ben, am fiärkften diejenigen RiiTe welche quer ge^
gen das einfallende Licht gekehrt und. Noch kein^
Pbyüker hat den Verfuch gemacht, diefes kleine
hSdifl' räthfelhäAe' Phänomea iKu eHdftren , da alle
Aontl. d. Phyfik. B.51. St. 3* J- i8iS- St. 11. S
t »6« 3
]>i$berigeii Beobachtungen gezeigt haben , dab. da^
MetallTpiegel das Licht in der Reflexion nicht zer-
legen. Unfere Theorie der ungleich erwärmten
Luftfchicbten löfet diefes Räthfel; das Phänomen
ilt ein Brechungs- Phänomen wie die Beugung. In
der kleinen Grube bilden fich die parallelen Luft*
fchichten von ungleicher Dichtigkeit, durch welch«
d^r LicbtArahl erli gebrochen und zerlegt» dann
zurückgeworfen und wieder gebrochen wird. Da»
bei und die beiden Brechungen, vor und nach der
J^eflexion, wegen der Krümmung der Luftfchichteny
febr ungleich ; daher das fo modüicirte Licht kein
Weifles feyn kann , fondern gefärbtes.
d) Oft findet man innerhalb einer GlasmalTe
Streifen , die Cch durch ein verfchiedenes Kefrac-
tioBsvermögen zu erkennen geben, und welche dann
Optikern fehr befchwerlich fallen. Zuweilen, be-
fonders im gezogenen Olafe, find fie fo fchmal,
dafs man Ge Glashaare nennt. Ein folcher fchma«
1er Streifen liefert auch Beugung ui;id Farbenfäume;^
Hier hat die Natur im Glal'^ felbfi die Schichten,
von ungleichem Brechvermögen erzeugt; ein fol«
ches Glashaar iß nichts als eine kleine Mafie, wel-
che durch Mangßl an gehöriger Mifchung mehr oder
weniger Alkali oder Blejoxyd enthält als die übrige
Mafle. Indels konnte diefe kleine heterogene Maf«
Te in der größern , fo lange beide im Fluffe waren,
nicht beliebe];!, ohne fich durch die Affinität zu
mifchen, aber langiam wie es bei andern FJüQjg«
keitea bepbacbtet wii^dt Ea entßanden daher
E a65 ]
f
«rechrelfcdtige Schwliogeruogsgrade, welche dasPha«^
nomen erzeugen und die Luftlchichten entbehrlich
machen.
e) Newton legte das Haar feines Verfuchea
sv^fcben zwei ebenen Glasplatten und liels WafTer,
-mch Oehl, dacwifchen ßiefsen, fo dals das Haar*
in df»r FlUIIigkeit badete, und erhielt auch die Phä-.
nomene derBeugungV aber in geringerer GröFse und
latenfitat der Farben, als wenn das Haar frei in der
Luft gefpannt war. Man foUte glauben, dafs^da das'
Oilatationsyennögen der tropfbaren FlUffigkeitea
durch die Wärme fo gering iA, die kleine Dilata-
tion der das Haar umgebenden WalTer- oder OehU
Schichten diefes Phänomen zu erzeugen nicht im
Sttnde feyn.follte. Allein es kommt bei der Bre«
diung des Lichts in Mitteln von verfchiedener Dich-
tigkeit gar nicht auf die abfolute Dichtigkeit oder
auf den abfoluten Dilatationsgrad, fondern auf den
Unterfcbied der Dilatation zwifchen einer Schicht
imd der nächftfolgenden an. Diefer wachfende
Onterfchied , d. h. das Gefetz der Dilatation, mufs
i|f einer tropfbaren Flüüigkeit wie in einer perma-
nent elaftifchen^ ftatt ünden. Es Würde nur der
Raum, den die dilatirten Schichten einnehmen, bei
gleichem Leitungsvermögen, im WalFer viel mal
kleiner ausfallen als in der Luft, Dagegen aber ift
das abfolute Brechvermägen der Luft auch viel-
mal geringer als das des WafFers. So möchte Cch
beiderfeits alles wenigfteHs compenGren , oder viel-
ifiehr.. ea nUi(ate das deu^ungsphänoman im Waf«
S a
[ ^ 1
tet geblieben ; die Recenfenten haben fie nidit eiiu *
mal getadelt. Ich werde j^tzt ;di^fe Gerchwindigi«
fceit nicht nur erklären, fondern zeigen, dab fie
nur eine unbedeutende. Kleinigkeit gegen andar^
Gefchwindigkeiten ift, welche die Natur täglich vor'
unfern Augen erzeugen mag, ja dafs diefe beobacrh-
lete GeCchwindigkeit des Lichts nur ein kleiner Reft
ihrer urrprünglichen Gröfse ill»
2. Im Grundrifle der theoretiTchen Phyllk habe
ich diefe Erklärung an meiner Hjpothefe einer in*
ponderablen Subfianz (S. 245. 2,fid.) welche die
durchfichtigen Mittel penetrirt und dem Lichte zum
Iieitf^r dient, angeknüpft. Allein diefe AnkniU
pfung ift nur zufällig und die DarAellung bleibt
diefelbe, wenn man diefe hypothetifche Subßanz
fung ein Theil der ticht/^rahlen durchgeht, und alfo vi^
weniger «ur Bildung des aufrechten Bildes kommen, aU
ZVL der de$ horizontalen. Endlich muflen die kleinen Irre*
golaritäten , welche in jedem folchen Bilde aus den klei*
nen UregiiUritäten der Glasoberflächen entliehen , im auf-
xechten ^ilde fich vervielfältigen, weil die SeitenOächen
jiC und BC die ihrigen auch dazu hergeben.
"Zum Beweite, dafs der hezeichnete Weg der Licht-
Urahlen der richtige fey, habe ich Folgende VerAiche an*
geJlelk: Ich nahm eine fchwarz bemalte Karte ig und
legte fie tof ^C» Fig. IX, nachdem ich eine längliche
Oeffnung «f/ in diefelb» gemacht hatte. Es erfchien ron
dem Bilde nur ein Theil kl völlig fo grofs alt <//*, fo
dafs es mir vorkam , als (ahe man das Bild gerade durch
den Kaum fkid. Erweiterte ich die OeiETnung, fo dafa
CD (Fig. IX) = CA (Fig. X) und alfp nur AD bedecke
war, fo -Tah ich das ganze Bild , als wäre nichts an der
Fläche AC bedeckt. Deckte ich endlich CD und litCft
^D x>Sm, £9 tk£dueii*iiMhtr fon Büda» , P%
c «95 ]
•US dem Spiele labt (die mir Übrigens in ande*
rer Rücklicht uneutbehrlich (cheint,^, dagegen dem
Lichte Affinität der erßen Art zu dem durchlich«
tigen Mittel ^wie bisher überhaupt Anziehung; zu«
Cchreibt. Der erße Satz, den ich zu beweilen ha«
be, ilt folgender: Das Licht hat eine j4ffijiität
der erfien Art zu den durchßchtigen Mitteln
oder zu einem Jie durchdringenden inpondera»
bleu Stoffe, der ihnen die Durchßchtigkeit er*
theilt.
3. Die Lehre der Brechung und Zerlegung des
Lichts beweil'et, dafs das Licht gegen das dichtere
Medium angezogen wird, und ich glaube, nach
den^NewtonTchenBeweifen und den von mir hinzu-
gefügten, dieles nicht mehr beweifen zu müflen.
Die Frage ilt: Welche Anziehung findet hier Statt?
JNach Neutoo und den meifiei» übrigen Phyfikern
ifis diefelbe, welche den Weltkörpern ihre Bahnen
Torfchreibt, und man rühmt diefe Einheit der An«
Ziehungen' im Groi'sen und im Kleinen nicht yiem,
nig. Allein diele gerühmte Uebereinftimmung Hn«
det nicht llatt; das Licht geht nicht in der ihm
durch jenes 'Anziehungsgeletz vorgerchriebenen
Bahn. Zwar geht der grötste Theii eines Strahlen«
bündeis fcheinbar nach diefem Gei'etze; aliein ein
nicht unbedeutender Theil deflelben bekümmert
fich^ um dieles Gefetz , um diefe Bahn gar nicht,
fondern breitet fidi nach allen Richtungen fchein«
bar gefetzlos aus« Hier das Factum , das fich bei
j^«r £r«chu|t|[ wi^erbpU: Man. nebine üg«ad
Sitbt) uBd«w«r dterei^e.« dia.iiMD nnr raaraiik
ban kutn t vnd Iwlte fie im finAeMt- ZiÜHneri^M»
«iiier Jüemea OeffaiiDg« ifcMM «ia fi((iid«t S4M»t
aedOnhlen anf fie fallen liUk« Owf Bitndei wMI
urat im Gtuiaeil fcbeiBbiir nach : dein Birtduüigsti
HBTedM^dttCohgeben; ßdtemäii£oltd[w^£eiMriifti,i»^
oBMUi Willy fo fiefat Blail den W^ des Stnbb idülf itld|i»
man fieht i^eichfiuid daa StMhi ditcdigeba»» IHi«> i
fea ^ehen kaiul nur voii Liditürahlen lt«rrühta%
wakhe die vorgefBlirieiMtee Baku nicbt diirdilaii^
faa^ l0pidafii.voB jedem Fände ana^ üFohiti&eßld
TheUd dea Steahlenbiindela im Mit|»l gelangt fin^f.
nach aÜta RichtiMB^en auafiffa|ileii» Wenn ne^dah
f ogcäUttlnte Re&eotionagefetz iner waltete^ d. ha.ej||||g
Anaiehung^ die üur an der Emtrittsfläche wirkte Hak
wäre diefe Strahlung unmöglich, und es miifat^
der gaüae Strablenbitndet , ohne Ausnahme eioete
einaigen Lichtftrabk., den vo|>gefcbriebenen Wiqgp .
geredlinig. du^Ianfaeb JDteie Beobachtung, rnUi
che jeder Optiker gemacht bat oder gemacht he».
beb kann,. beweiTet iüar^ dafs es hier nicht «in«»«
Kraft gilt, w^he nnr an der Oberäädie der bre< .
dhenden Blittel-idckt nnd denn im Innern zu wir*
ken auQiört^ weü lie^üch imtnnem des Gleiehg*«^-
wicht hSlL
Man Ippebc zwar äudh in der gewöfanlicbeM.
Optik von eiker Zerftreunng oder fielmehr von^ea«.
ner Verilphluckung dek Lichts innerhalb des dürdi».
\
C «97 ]
'durch einen kleinen Grad von Undufcbficbtigketlt;
«ber eine Zerftreuung wie die obige ili nie erklärt
worden. Sie i(l eine wahre regelmälsige Strahlung
innerhalb des Mittels, wie die eines teuchtendeb
Körpers; denn der durchgehende Strdblenbündel
erfpheint völlig "wie ein brennender Stab, in einem
rötblich gelben Mittel feuerroth wie eine glühende
Kohle.
Wenb das Licht an der Oberfläche des bre*
cfaenden Mittels durch die Gravitation angezogen
wird, d. h. durch eine Kraft, welche ßdh nur nach
den Maflen und Dißanzeh richtet iind daher im
Innerff zu wirken aufhört, warum brechen nicht
alle Mittel nach Verhaltnirs ihrer Dichtigkeit? Die
homogenen Mittel %hun es nach Biot's fchönen
Und wichtigen Verlucheii. War^im nicht die hete«
rogenen Mittel? Warum ifi'dieAnaiefaiHig durch
Waflerfto£F, Saüerftoff, Stickftoff, Erden, Me.
kalle etc. verfchieden ? Wir müden alfo die A£S«
nität nothwendig zulaflen, und unter nächlies Ge«.
fehäft ifl: nun , zu zeigen , dafs die Affinitäc der
erflen Are Beides, das Phänom en der Brechung
und d€ts der Seitenjlrahlung im Mittel er^
saugen kann und mu/s.
4* Die Affinität der er/ien Art ift eine Anzie-
hung der Sto£Pe zu einander, ^^'''^^^^ ^"^"^^^^i^ ^^^
Stoffe fidh frieiwillig mifchen, ohne ihre' Grund-
eigenfchaften zu verlieren *). Die Grundeigen«
' *3 leb Tetze voraus , dal« man mfiine Tbeprie dei^Affinitat
-r.um «liitineiaiB GrundLiff« dier tbe^riait VhyGk keiiuc. ' P,
[ ^ 3
fchaft des Licbts iß zu leuchteo. Die AffinitSt der
erften Art kann alfo dem Lichte die leuchtend«
Eigenfcbaft nicht nehmen , und mü(s folglich alle
dahin gehörigeo Phänomene zulaflen. Sie erzeugt
di<^ beidenPhänoDiene der Brechung und derSeitea«
Strahlung auf folgende Art: ABCDs Fig. VII, Tat
IV, fey <ein Glaskörper, aufweichen derLichtbündel
ache fallt« In den BerUhrungspuncten der Fläche
ee wird das Licht von jedem Puncte diefer Fläche
in fenkrechten Richtungen angezogen, und alfo in
einer Richtung abgelenkt', welche durch die ur^
fprüngliche Gefchwindigkeit des Lichts unti die«
jenige, welche die Affinität ihr ertheilen kann, und
durch den Einfallswinkel bedingt wird. Das heibtt
£s gefchieht beim Eintritt durch die Affinität genau
daireibe, was der Gravitation zugefchrieben wird«
Iß das Licht in iWe Glasmafle eingetreten, fo äufsert
diefe Mafl0 von allen Seit^ ihre Anziehung gegen
das in ihr nun befindliche Licht; der Lichtftoff
wird alfo feine Wanderung nach allen Seiten an-
treten , und da er eine gewilTe Gefchwindigkeit in
der Richtung cd hatte , fo fcheint es , als ob der
Stpahleabündel Cch nun in lauter byperbolifche
Kegel von ce aus ausbreiten müGite. Diefes ift in
der That aurh der 'Fall; fonß wäre die Sichtbar-»
kdt des Strahls im Glafe nicht möglich. Allein ea
folgt nicht daraus, dafs der Strahlenbündel imGan«
a»n fo irregulär gebrochen wird , dafs feine Geftalt
bedeutend abgeändert würde. Denn, wenn n^^n
fich den SurahiiBobüodel cdfe im Zuitaude der VV'an-
C »09 J
dernng denkt, xö RichtUngeo , welche ^u£'de und
/e fenkrecht find , l'o Ichwängern iich um den ur«-
fprünglichen Strablenbündel allerdings die Glas-
fchicbten mit Licht. Aber diefe Schwängerung
nimmt von cd und ef in einer lehr Icbnellen Pro«
greflion ab y und da das Licht nicht in der Gla««
mafle bleibt, fondern heraustritt, Ib kann man an«
nehmen, dafs das Gefetz der Schwängerungsgrade
'liier die geometrifche Progreilion fey, d. h« wie zu
Anfange der chemifchen Wanderung. Aufserdem
gefchieht die Schwängerung, (uud auf diefe haben
wir jetzt zu fehen,) wie ich in meiner, theoretifchen
Phyfik gezeigt habe, äufserlt langlam, fo daGs nach
s6 Minuten noch nicht o^ooooi der wanderndea
Subßanz fich in der Diltanz eines Zolls angiehäuft
-bat, d« wo diefe Subfianz nicht aus. .den Gränzen
.des Mittels, in die fie wandert , heraustreten kann«
Da aber zugleich der Strahlenbundel cd/e uqd die
feitwarts lirahlenden Lichttheile mit einer felir gror
fsen Gefchwindigkeit lieh jenseits des Qlafes Ver«fi
lieren, fo kann die Anhäufung des Lichts um cd
und ef in einem fo bedeutenden Verhältnifle, dafs
der Strablenbündel auf fo kurzen Diltanzen merk^
lieh erweitert würde ^ nicht Statt finden. Uebrir
gens betätigt die Beobachtunjg div^fe Wanderung
des Lichtftoffs in Richtungen, welche fenkrecht
«uf cd und feStatt finden , dadurch , dals man um
den Strablenbündel einen fehr leichten, gar nicht
-begränzten JNimbus bemerkt. Es folgt übrigen^
aus diefer Xf airAelliing , dals eii^ fqlqb^r 3trahleii«
[ *>• 3
durch feiiieii Durisb^aag im' Mittel* g».
fcfawächt wird,^ und dafs, wenn er einea lehr hiQgea
Weg in damCBlbea durchwandert, er endlich licrh
. fahr verbreiten und fo matt werden mufs, dab er
aufhört als beßimmter Strahlenbündel au eri'chei-
-lieb und nur ein diffufes Licht lieEu'u kann ; und
diefes ilimmt mit aUen biaiierigen Erfahrungen
|U>erfin, da ein {jichtbündel ,. den man in ein fio-
Aerff Zimmer einläfst, Bilder entwirft, welche mit
|lar Zunahme der Entfernung immer weniger
fcharfe Gränzen haben, bi« endlich* alle.Grän«e
vesfchwindet. -Lambert hat fchon diefe Deviation
^ea Lichts )[)ei der AeflextDn beobachtet, fbbrieb lie
^iber 4®r Reflexion zu*
5. In der Hypothefe des Äethera9..deirenX)a-
'Dejn den Körpern die DurchGchtigkeit crtheilt, er-
*|ilaren diefe Phänomene lieh völlig auf diefelbe Art,
da in diefer Hjpothefe der Aether derjenige 8loflF
iff, der das Licht chemifch anzielit, nicht der Kör-
per felblL
6. Die j4ßinuiif der ^rfien An vermag dett
wandernden Stoffen weit gröfsere Gefchwindig'-
fteiten zu ertkäihn,- als die uns .bekannte Ge^
fchwindigkeit des Lici^ts. . *
Beweis. Ich will das einfache Beifpiel der Vef -
l)indufig ein^r Saui^ n|it dem WaHer wählen, und
idff6 Gefchwindigkeit fuchen, mit welcher die Säjuce
thöglicher Weife ins WaQer wanciern kann. A £ej
die Höhe des im Gefäfse über der fiäure beündu
■ • > ■
lijshen Waflera. n kj die gahl d«r WaOerthailey
\
[ 3oi ]
welche in der- Höhe A Raum haben., i (ey die Ii|«
tenütät dei* Säure vor der Wanderung (z. B. im
concentrirten Zufiande)* •-— der Gehalt an Säure,
welcher nach der Wanderuncszeit a Secunden in
der oberllen Wairerfchicht lieh befindet, Ang^
. nommen, dal's dieiichwängerung des Wallers durpb
die Säure wählend d^r ganzen Zeit a das anlang*
• . , . . . ■ ■
liehe Gefetz der Potenzen von 3 befolge, fo würde
j^fiehe Grundrir3 d. theor. PhyGk) die Säure^ wenn
lie die letzte Wairerfcbicht eben erreicht, eine In*
tenlität von (|)*^ haben; d. h. die MaHe eines foU
chen Theilchen Säure würde lieh zur Malle eines
Tbeils concentrirter Säure von gleichem Volum
verhalten t=: (^) ° : I , oder es müUen i^ eipem
Theilchen concentrijrter Säure 2P^ Iblcher Theilchen,
welche die letzte Wairerfchicht erreichen, enthal-
tecL feyn, Dividirt pian nun -r^ durch (^)'', fo wird
der Quotient -^ die Anzahl folchcr Theilchen von
Säur^ feyn, welche erforderlich warep i uip \Xk der
oberften Wafleffchipht die Mifchung von Säure von
der Intenlita't — zu bilden. Diefe Theilchen, de.»
m
ren GrÖfse durch (i)° ausgedrückt iß, find nach
' ■ . . . .
u^d nach während der Zeit a von der unterllen
WaJOfißrfchicht bis j^mt oberlien gekofpnmen ; folglich
muls die Höhe A überhaupt --^ Mal in der Zeit a
^ m
durchgelaufen worden feyn, und es iß der in jeder
[ 3oä J
51" • A
Secuode durchgelaufene Raum =r — * — , alfo
m ^ a
gefuchte Gefchwindigkeit C t=z — !— *,
Zwafiß die Säure innerhalb des Wandferangs*
Raumes von fehr verfehiedener Intenlität, deren
kleinfte die oben berechnete (^)o iß. Allein dief«
yerlchiedenen IntenGtäten haben auf die Schwange»
rungsgrade wohl j aber nicht auf die Gerchwindig«
keit der Wanderung Einflufs; welches ich nicht
befler als durch folgendes Beifpiel deutlich ma^
eben kann.
Es will ein General Vorpoßen ausßellen, in
gleichen Dißanzen von i Meile auseinander« Er
Hellt ia8 Mann vor feiner Frönte mit dem Befehle
aufy dafs ihrer 64 da ßehen bleiben, die übrigen
64 his zuni zweiten Pofien marfchiren ; hier Tollen
521 Mann Halt machen und die übrigen 32 zum
nächßen Poften marfchiren, wo ihrer 16 bleibeni
die andern 16 zum folgenden gehen , wo dann
8 Mann bleiben und die übrigen 8 weiter ge-
hen u. f. w. bis zum letzten Poßen , wo der letzte
Mann immerfort ßehen bleibt. Als aber die erften
(>4 Mann den zweiten Poßen erreicht hatten, giebt
der General dem erßen Poßen wieder 64 Mann zu,
mit dem Befehle, dafs die fchon da ßehenden 64
fort marfchiren und fich von Poßen zu Poßen Ter«
theilen, in der nämlichen Ordnung als dieErfien.
Er wiederholt dief es Manöver zehn Mal, fo dais er
an leinem letiten fiebenten Poßen nach und nach
[ 3o3 3
lo Mann bekömmt. Es fragt lieh , wenn die Zeif
Ton dem allererfien Abmarfche an bis zur Ankunft
des loten 'Mannes auf dem letzten Polten beobach-
tet worden ift, wie grofs die Geschwindigkeit jedes
Soldaten gewefen fejn mufs? £s fej x die Zeit,
die zur Diltanz von 2 Meile zwilchen zwei Poßen
nöthig war, fo iß der erße Soldat nach der Zeit 70^
an dem letzten Poßen angekommen; der zweite
nach der Zeit 8a?; der dritte nach der Zeit ^x etc.;
^der zehnte nach der Zeit 170?. Findet lieh die
beobachtete Zeit =: 17 Stunden, fo ißs kl^r, daft
jeder Soldat i Meile in einer Stunde zurückgelegt
hat. Die gröfsere oder geringere Anzahl leiner
Gameraden auf den verfchiedenen Stationen hat
feinen Marfch nicht befchleunigt, auch nicht ver«
zögert.
Nennen wir alfo eucb^f^ die Zeit, welche eiu
Theilchen Säure braucht, um eine WalTerfchicht
durchzulaufen, oder, wenn man lieber will, unv
yon einer W aflerfchicht zur näcbAen zu kommen»
fo wird das erAe Theilchen Säure die n Schichten
nach der Zeit nxvom Anfange an durchlaufen
haben, das «weite Theilchen nach der Zeit (/»+i)^f
das dritte nach der Zeit Qi+%jX^ und das leUte
endlich nach der Zeit [n+ J^y von Anfang an
gerechnet; Wir. haben alfo fn + — ^ x = a u(id
a " a»
V = ST« ; folglich die Gefchwindigkeit C = S ^ °*
»-I -r
m * . • a
[ So4 ]
Diefe Gefchwindigkeit ift um — gröfser alt die
früher gefundene , weil dort die Zeit der Wände*
fuug der erßen Theilchen Säure YernacIiIäiE|^
wurde; . welches füglich gefchehen kannte, da a
inotbwendig gegen die- Zahl 2°^ eine höchft kleine
J^hl, j)ei der Bedeutung von n, feyn mub«
'um die Portnel C= — - ansBUwendeü, bran-
01a
chen wir eine Fundamental -Erfahrung. Eine foU
■ ' • • • « . _
che, wie ich Qe mit Schw^felfaure und WalFer ^e»
piachthabe, befindet Geh in meiner theoretifchen
Pbylik angeführt , nämlich dafs | wenn die auf der
Säure liegende Walfermafle i parif. Zoll hoch iSk^
nach 1000 Secunden die alleroberlte Waflerfchicht
T 6ö^ö6g ^^ Säure erhalten hat. Die Formel ill alTo
darnach C n= > ■ ■ :=: ■■ ■ ■ . ■ ■ ^ Um
100000 . 1000 1 00000000
diöfen Werth ganz in Zahlen auszudrücken , mnls
der Werth von n beftimmt werden. Diefer Werth
liegt aber oflFenbar in den Gränzen der Theilbar-
keit des Waflers. Je gröfser er angenommen wird,
defto ungeheurer wird die Gefchwindigkeit ausfal-
len. 'Setzen wir n = loooo nur, fo ifi die Zahl a«
weder äuszufprechen noch auszufchreiben , grpfser
ab I -nebA 3oqo Nullen j folglich die GeCchwindig^
keit, mit welcher die Affinität der erlten Art die
chemirehen 3toffe-wandei^B laflen kann , = t nebft
?^9B Nullen, deren' Einheit der Parifer Zoll iß:
eine GeCehwindigkeity - die fo ungeheuer ift, dafs es .
fUr^'die Vergleichullg mit der Gefchmndigkeit des
l 3o5 ]
Lichts gleichgültig itt^ was wir für die Einheit Befe4
1II6JI, rcrsrr des Zolls, oder den DurchmeiTer det
Bahn des Uranus.
7. Freilich waltet das angenommene Gefetz deP
Potensen von i nur zu Anfange der Wanderung^
Hl der Zeit ^ die ich die erAe Periode der Wände»
rUDg. genannt habe^ und es nimmt, je länger diia
Wanderung dauert, je mehr ab, aber nicht die Ge«
fchwindigkeit V obgleich das Gefetz der Schwan«
gerung fich nach und nach der Gleiefaheit nähert*
Und wie lange» könnte diefe Gefchwindi^keit ab«)
nehmen, bis fie zu der des Lichts herablinkt! Das
Verhältnifs der Gel'chwindigkeit des Lichls zu der
allerkleinfted ^ die wir noch durch Mikrofcope er«
teichen können,* etwa i %vl aooo Billionen, ver««
fcbwindet gegen das Verhältnifs obiger Gefchwin-«
digkeit zu der des Lichts^ Aufserdiem haben wir
fiir den Exponenten der Zahl z^ diiA 2ahl töboa
genommen , das heifst , angenoinmen dafs in der
Länge eines Zolls nut loooo Wafiertheilchen find^.
eine Anzahl 4 welche nach- dem , was wif Von deiS
Theilbarkeit der Materie wifleti, viel zu klein ifii
db die Natur folche Gefchwindigkeiten von»
der unbisifchreiblichen Gröfse^ *wiö die berefih«.
nete, wirklich erzeuge^ muls uns fehr zweifelhafte
fejn. Aber fd viel ift durch §• 6 unwiderfprech<i-'-
lieh erliefen ^ dab die Affinität der erften Art ße
.erzeugen kann; und die Gränzen- dn* möglichen
Gefchwindigkeiten linden lieh nur in den Gränzea-
cbsr Tfa t aba y fc wt dar ]4Mtric»^ Dwm wann ysam
C 3o6 3
berechnete GefGhwiodigkeit Statt haben foll, fo
mii(& jeder noch lichtbare Theil von concentrirfei^
Säure ßch in 2110000 Theile thi^ilen laflen, eine
Theilaog« welche alles iiberfteigt, was die aus*
fc^weifendite Phantaüe erzeugen kann , und die
lins nirgends indicirt ilL Die wirklicben Gelcbwin^
digkeiten find im Verhältnils der abfoluten Ai&-
nitäten.
8, Diefer Anficht zufolge miiflVn:i wir uns ton
der Wanderung der Stoffe in verwandte Mittel fol-
genden Begiiff machen : Sobald die Säure mit dem
Wairer in Berührung tritt , wandern die Theiie.der
Säure ins WaOer (und die des WaOers in die Sau*
re) in einer Anzahl oder Menge, welche von .der
Dichtigkeit der Säure abhängt. Die erfte Waffer-
Ichicht, die nun aus Säure und Waifer befteht,.i^«
fsere gleiche Affinität zur nächfieu WaflerlGhtcht^
tind es wird all'o eine gleich l'chnelle Bewegung der
wandernden Theile hier entftehen; denn die.erfie
Schicht behält fo viel Säure zurück als fie abgibt,
und wirkt alfo auf die übergehenden Theile mcfat
mehr. Sie ift in Rücklicht auf die zweite Schicht
als gefättigt anzufehen, wie die Schicht reiner
Säure gegen die erlte aus Säure und WalFer be*
fiehende Schicht. Zwifchen der 2ten und 3ten
Schicht , der 3ten und 4ten etc. geht derlelbe Pro-
cefs vor, und fo gelangen die wandernden Theile
au Ende ihres Laufes zwar in immer abnehmender
Menge , aber eben dadurch mit dieier ungeheuera
üniner gleichen' GelchwimiiEkeiti. So bietei di«Ger
r 307 ]
Procels in kleioen Räumen von emem Zolle, ja
▼on einer kleinen Linie Muhe , die zwey entfernter
fien Extreme, nerolich die gröfsten bis jetzt unge^
ahndeten Gefchwindigkeiten der progrelllven Be«
wegung und die gröfsteLangfamkeit der Sättigung i
g. Die durch die Wanderung der Stoffe er«
langte Gefchwindigkeit ifi an Geh nicht eine acce*
lerirte tvie die der .Gravitation; denn der wandern-
de Stoff kann keine Zulatze an Gefchwindigkeit
erlangen , indem er immer von der nächßen
Schicht des Mittels nur fo viel Gefchwindigkeit er-
hält, als er fchon hat und ihm von der vorherge^
henden Schicht durch ihre Anziehung entzogen
ivird , fobald er fie verlaflen will Man mufs alfo
diefe Bewegung Ib anfehen, als wenn jedes wandern-
de Theilchen zwifchen i^wei nachlien Schichten des
Mittels gleich ßark in entgegengefetzter Richtung
angezogen wäre, und nur mit feiner bei dem £in^
laritt in die allererfie Schicht erhaltenen Gefchwin«
dUgkeit fortginge; und es folgt aus §• 8. da(s der
Grad der Schwängerung keinen Einfluls. auf fie
hat, weil die Menge der wandernden Theile, d«
h. die Mafle, im umgekehrten VerhältnÜTe der
Schwängerung ifi.
lo. Ifi die DieJiitigkeit des Mittels , in welcher
die Wanderung fiatt findet , gleichförmig wie die
der tropfbaren Fliiifigkeiten , fo bleibt die Ge-
fdiwindigkeit jedes Theilchen während feiner gan*
sen Wanderung unverändert. Die wandernden
Thalcbea. amidiiui mit ditfo GetÜBJhwindigkeic
[ So8 ]
die l««st^ Sdubkt d«r Flüaigkeit« die Ce dim^
wandern , und würden (Ich im genzen. Uni? erikinr
verbreiten, Wenn jenfeiu diefer letzten Schicht
noch eine anziehende Sabftanz wäre. Sie bleiben-
aber in diefer letzten Schicht hängen und yerliereB
in derfelben ihre ganze Gefchwindigkeit, weil diefe
letzte Schicht die wandernde Subfianz mit einer
eben fo groben Anziehung zurückhält, als die An^
Ziehung der erAen Schicht ilt, welche ihnen ihre
GelchWindigkeit ertheilt hat.
II. Ift die Dichtigkeit des Mittels ' zunehmend,
(welcher Fall bei den Gafen Statt findet,) nämlich'
von der Gränze, wo die beiden Sübftanzen fich nr-^
fprünglich berührten , an gerechnet, io wächft dier
abiblute AflGlnität des wandernden Stoffs zum tiKp^
tel, und die Gefchwindigkeit muls zunehmend und
die Progrellion der Schwängerung niufs minder ab«
nehmend feyn, ab in dem gleichförmigen Mittel.-
Allein wenn der wandernde Stoff die äufserft»
Gränze des Mittels erreicht hat , fo hört auch alte
Bewegung auf/ und der wandernde Stoff bleibt*
im Mittel. •
iiii Ift die Dichtigkeit des Mittels abnehmend^:
fq iß die abfolute Anziehung der folgenden Schieb«,
ten kleiner, als die der Vorhei)^henden ; folglich
mu(s die Gefchwindigkeit abnehmend feyn und die
Progrellion der Schwängerung ilt mehr abnehmend«
als im gleichföiro)igßiP Mittej; und wenn derwao-:
dernde Stoff .die äufserfte Grande de^ Mittels er«
mtint het.y fp ilöf t.mph r^f r allft Sftwegung .iiiijt>
£ «09, 3
und der wandernde Stoff hUSbt im* Mittel y dtirdhi
<die letzte Schiebt dellelben* zurückgehalten.
i3. Bei allen Veränderungen/ welche die Ge«
Ichwindigkeit durch die Variationen in der Dichtig«
keit der Mittel leidet , 'l>l^iht das. mechanirche G^
XeC^B £ur die lUchtung der Qewegung unveränderte
^enn daher die. Schichten; des ungleich -dichten
Mittels niqht unter lieh paraHel find, fo w^^die
Richtung der Bewegung immer eine aus der erfien
lu^d zweiten und dem Verhaltnifs der Gerohmn«
digkeiten zufammengefetzte reyn, nach dem Satze
ides Parallelogramms der Kräfte.
x4* Wenn ma^ zwei Gefärse A und B (ich
ilenkt y jedes mit einer der 'einander verwandten
SubAanzen. a und b gefüllt und mitteUl einer Röhre
untereinander communicirend , fo werden die Sub-
Aanzen zu einander wandern im Verhaltnifs d^s
Purchfchoitts der Gommunicationsrühre. Die
Richtung der Wanderung in beiden GePäfsen mufs.
die der Rohre fejn , fo dafs die wandernden Sub*
lianzen lieh geradelinigt , jede durch ihr Wände«
rungsmittel , bewegen. Es mufs alfo beiderfeitS-
ein Cyiinder Qch bilden, welcher denfelben Durch*»
inefler haben wird, als die GommunicationsrÖhrei
lind den Raum der Wanderung ausmacht. Allein
die in diefem Cyiinder befindliche wandernde Sub«
fianz , welche mit der übrigen Subfianz des Mittels
nicht homogen ift, erleidet eine neue Wanderung
nach allen Seiten und dem Schwängerungs- Gefetze
gemaifiiy (9 dpb.difl Seiten «Schwängerung febr.n««
AbmL d. Phyfik. B. 51. St. S« J* >3i6* St. tu X
ka ift 4em iiifprTlD(KAea Cjlinder ain grStiMHk
feyd , weiterhin aber Cchr (cboell aboebmeB wM;
wodarch der Schwailgerungt^ad im Cjliader gb^
Cebwächt wird, om fo Aärker je länger der Gjrlinder
ift. Id den Verfudien mit Säure und Wafler (uaidL
eilen ähnlicben) leigt fich diefer «ylindrifdie
Wanderungsrattm nicht, weil die Scbiditen det
felbe#, welche ans Säure und Watter beftd&en,
fidi durch ihr fpedfifches Gewicht horiaontal ina»
breiten, im obem Gefalae auf dem Boden ^ itfl
nntem Gefalse oben«
t5« Von diefem diemifch-mechanifchen Stande
puncte aua ^aflen fich nicht bloa die GeTchwindig-
keit des Lichta erklären, fondem audi alle optv»
fchen Phänomene« Wir wollen die vomüglidEiAeO
betrachten« Zuvor aber muia die Bemerkung |[e»
macht werden^ da/s bei den Lichtphänomenen die
fyandarung nur ein/eingß von SeUen des tithu»
fiau findet # da die Maflen der ponderablen Sttb^
fiansen 'gegen die Mafien des Lichts als unendlidl
angefehen werden miifien , und folglich keine B«»
.wegung von ihnen erhalten können. In der Hjä
pothefe des Aethers, d. fa. derjenigen inpondei
rablen Subfians, welche den ponderablen Körpern
die Durchfichtigkeit ertheilt , ift diefer Satz gleich*
Eills wahr, da der Aether mit den ponderablen
Körpern durch Affinität der erßen Art gebunden ift
und mit ihnen' eme Mafl*e bildet.
i6. So wie irgend ein chemifcher Proceb m
«nem duichfidttigeBMitielXikhl firet naehti fofw«
CS«.),
fcMM 0dl dSttfot^Lidit dnfdi AIRnidt ffer erfien
A^t mm Mitt«! oder mu de» das Mittel* darabdrini
genden Aetbeir, iftBichtuBgeo, welche auf der in.
iiem Oberfläche des Mittels, d. fa. auf der Oberi^
^ A&che' de» Raums, in weldiem das Licht entwickelt
Wirdi fenkrecht find. Diefes conlUtuirt die Sirahm
tohg (Radiatioii) , «in Phänomen, welohes bis jetst
mnerklait war. Es Scheint aber daraus- unmöglidi
•a erkUrrea, wiW-eine firahtende^ Kugel, 2. B. die
Sonne, welche ihre Strahien durch eine kleine
Oeffnung in ein Terfinßertes Zimmer wirft^ Strab»
kte tofi ihrer gingen Oberfltdie in dMe Oeffnung
fenden kann, To dafs fie fich^ hihter derfelben
dürchkreusen und ein Bild: der Kv^lemwerfen^
welches im VerhätmifleF der Diftäfias* rom Krenm
pnncte an Grolse sunimmt. Aileib e» erklär» fich
daraus , dals jedes Thteilchen der' p'onderabjen Ma-i
terie, aus welcher das Licht entwickelt wird, fei-
nen eigenen^ Procefs liefert , als eilie dgene Kugel
(oderPolyeder'^teO^gefebeui. werden mufa, au#
welchem das Licht in allen fenkrechten Richtungen
feiner Oberfläche entwickelt und du^ch das unige*
bende- Mittel in deefelben Richtungen fortgeleitet
wird. Diefes ift in den bisherigen Syflemen auch
llillfchweigend' angenommen worden , da man fia«
tuirt, dafs jeder Punct einer leuchtenden Ober«
■
flache nach allen Richtungen Strahlen ausfende.
>' 17. Wenn fiftonArahlendes Liebt in ein dich«^
ttres Mittet tritt j' & B. laus LufViA @tas^ fo befin-'
^fidi jedes Liditlkeiksli^i» deKSriiMte«^^
X a
t 8» 3
swiei KrSftea» die Eioo, diel Bew^gnAg inldrt
Richtung des kommenden Strahb ^ die indere di^
AnziehoDg des Glafes, welche in fenkrediter Riel^
tung auf die Glasfläche wirkt« Die Richtung de«
Strahls im Olafe muls von diefen sswei Kräften Un4
ihren Richtungen abhängen. Ift das Lichttheiloheii
im Glafe,' fo hört aUe Einwirkung der Luft miii
und das Licht bewegt fic^ im Glafe zwar in der «p-
langten mittleren Richtung , aber mit d^ einngen
Gefchwindigkeit y welche diefes Mittel ihm gebea
kann , und das Licht würde lieh im Glafe anhfiufiaa
und nicht auf der andern Seite austreten^ w|m
nicht dort wieder Luft, und der Körper wiirde'una
als opak vorkommen; er würde Licht zwar:4M0-
pfaqgen , aber nicht wieder geben; So .erklärt fidi
die Brechung beim Ein^'itte des - Strahls in dM
dichtere Mittel ; diefelbe Analjfe erklart die Bre.
chung bei dem Austritt aus dem dichtern Mittel^
Co wie auch die fcheinbarei{f^exü>|i^a/i der h^a^
iern Glasfiäche # ganz nach den liewton'ichea
Grundfätzen*
■ ■ ■ ■ w
i8. Es war unnöthig hier noch von der S^im
ier^ahlung zu fpre^en, da diefer Gegenßand/
Schon im 4ten §• abgehandelt worden iA* Ich mufe
aber eine Einwendung yoUkommnec- aus dem Wega
xaumen, als es dort gefchah, nämlich dafs der
Strahlenbündel, der ins Glas getreten i&f Geh ver«
möge feiner Affinität ;Bttm Glafe nach allen Seiten
mehr zerfireuen und befonders lieh mehr erweiien^
foUtei als er es thau Ein Jfolßher^trahienbfina^
Ift' •Bzubben wie* iSef Gylinder von 5« i4i ui wbb
äiem die Wanderung Statt findet, und wenn man
4ai gewobiiljche Phänomen der Wanderung in ei-
iiein einsigen Gef^iae betrad^tet , «fo kann' man fich
•
det* «Ueberzeugung nicht erwehren , da£i (wenn daa
J^teififche Gewicht der FluIGgkeiten die Bildung
dictffi'CjIinders nicht verhinderte) dieler Cylinder
fiaiirbaldln Weite zunehmen mtilate,, fo; da|a er,
HB Scfawadgerungsgraden abnehmend, lieh in hy^
perbolifche K^gel fiditbar verwandeln niUfste. Ich
iweifle auch nicht dartm, und in diefer Hinficht
Agte Jch fchön in meinem Grundrifle dier tkeom^
tifohin Phyfik, dalii die Figur der GefafÄe auf die
9efawängerungsgradeEinflu& habe. Dies, gilt von
pdnderabldü Flülfij|keiten , aber niqht vom Lichte^
noixwei Grfinden.- Det erfie ift, da£i in: allen dem
Verruchen mit tropfbaren FlUfligk^iten!, auch mit
den elaftifchenv: wdche in einem gegebenen Räume
eingcfchloflen find ,. die. wendende SubOianz nicht
jmr dem Räume des Mittels treten kann, und fich in
ßüep. Thalien deilelben anhäuft, und alfo die Ab^
nähme der: Schwängerung nahe, an der Gränaeklei^
ner wird, i Deklataderb Grund üi,"da& bei dem
Irichte die Wanfderung zwUehen ^tooi -Liehtje un4
dem Mittel nicht wecUrdfeitig ül, wie-beidisa pon^
derablen Sübftansen«; ; Wenn die; Säure au$ dem
obigen Cylinder tritt, luii die um||;ebenden. Waller*
fchichten zu fdiwaögem, .tritteb)3i|.^viel WaiTes
In den Cylinder und dilaiirt iha^ hingegen trifXt
qach %. tSf ntAt^j-tiM-ijiiSei^^^
I »«^ J
KÜndd; er Wird sUb in diäfer'Hididktiiidlll
a r it e i t e rt.- •-. , * > :. ,..;'.■>
s8. Die PerineBbilität einbr Flfeiüni« £är 4«»
I
Lieht ift für dias bisherige Sy&em eiile üobweis» A'oSt
gebe. Man denke ficfa Bämlich twet Lichte in .mh
Der beftidunten Entfecnubg -troniOBeiider) (6 1*%
gen IIB« Rnmford's Vei|iicfae, dab ein O^ecICi
welches in einc)r geraden iLinie dnrch die Mittüli^
puQcte be^er Flammen ficb- befindet, fiSrker^ev4
leuchtet wird^ als wenn das ' (Untere Lidit Uboreii
genoBicnen wird»- Sckon früheh^ eis Rnmfaf4
voi dsefe Verfuicbe mittheille^ hsite : ich midi -^on
der Permeabilität der Flamme ltt^> das Licht dnrdi
die ein&olie fieobachtong fiberseugt/ dala, wenac
man eine Schrift hinter eine'Flamkkii^ hält , män-fisr
Jlk>oh lefen kann. In der bisherigen- Vorfielkmgs«
4tt> 'dais dfo Lichttbeilchen 4m Orte ihrer £nü'
Wickelung mit einer ungeheuren , nicht su erUih
tenden Kraft Ebrtge£cfafeudert w^den, müflen die
ta^gefendten Licbttheile der Flamme j4 in den
Raum der -Schlenderong der Üamme B gelahgen^
und 9Stiffidcg<9Worfon werden, man mag die wer*
flantde Kraft Repul&on oder- Elafiicitat nennen«
in unfiW Theorie ifis gai|s anders. Die ein««
mel in dewdgnng gefetsten Licbtthdie de> Flenw
üie ^begegnen in der Flamme B keiner Rcn
puifionsfphäre, toidem fie bewegen Ccb,.aidb
§• 17, immerfiocti fo lange fie ein smxiefaendee Mit-
tel findeni und die gräisem oder geringeren Grad^
dte JMiWl üigiri tt ig des Milttl»:hMien, nach $. ^
Si5 1
iottina EiHfläb'taf dioiÜe Bcilregiuig;^ !&icli| «iiinaT
auf die GrÖtke der Gefcbwiodigkeit.'
ao. Wenn eine Flanoie enageblalea wird , Cd
▼erfchwuidet fogleicb das defelbJß entwickelte Licht»
Der in und um die Flamme eogebäuße Vorrath an
Lidit yertheilt fich in einer fiir uns unwabmebnw
bar kleinen Zeit durch die Luft» und wird eben &>
fqbnell von den umgebenden feßen Körpers ver«
fchluckt^ d, h. durch Affinitat der svreiten Art ge*
bnnden. Diefes Ichnelie Verfchwinden des Lichts^
mit der Langlamkeit der Schwängerung bei ponda- ^
rabkn Subftanzen verglichen, beweifet, dafs die
Dichtigkeit des Lichts, fogar in einer Fbrnme, ge«
gen die Dichtigkeit der ponderablen . Sabfiansen
als eine verfchwindende Gröise angefehen wer-
den kann*
AI. Wenn Arahlendes Licht in einer Alma*
%lhäre . erzeugt wird, welche mit der Entfernung
von dem Lichtentwickluugs-ProcelTe an Dichtig«
keit abnimmt, fo mufs das Licht in diefem Durclw
gange von feiner Gefchwindigkeit jrerlieren; und
hat diefe Atmofphäre eine Gräniie ^ ohne dais hi&-
ter derfelben ein neues Mitt;el eine neue Affinität
auf das Licht äulsert, fo wird an diefer Granze die
Gefchwitidigkeit de» Lichts ==o. Alfo würde an
der äuFsern Grenze der Atmofphäre einer jeden
.iSoqpe das Licht in letzterm Falle Cch zu bewegen
-aufhören, £cfak nicht mehr ausbri^iten, und diefe
Atmörphäre endlich fattigen. Wir muITeo daher
annehmen, antweder dais die Atmorphäreji der
[ Sifi^ J
Weltk^rper^ keine üdsere :GcSnuir'hibea,' Ar h;
dats iie Grli ins Unb^mmte ausdehnen und.alfa
alle id eioandcr einilielsen, oder dal«', die Leere
r
awitcfaen dfen-Weltkörperamit unfenn Aether aiu
geßiHt ifi,' WInher als Leiter des LichU .diefelbeii
Dienüß leidet als die Atmorphären. Es folgt abe^
daraus, dafs: das SoimenliGht mit einer fehr ge«
CchwäohienGelJcliwiDdigkeit .unfere Ataiorphäre:er«
reicht *), "und' dafs 'al(b defien gemeflene Gefcbwin-
digkeit nur ein. Mir kleiner Theil von derjenigen
iftv welche fie >ia den^dicbtem Schicht^i der SöOm
nen - Atmorphäre erhalten hat. Ein Refultat , , weU
ch^s nur dann befremdend wäre , hätten wir nicht
oben gezeigt) dafs die mögliche Gefchwindigkeit
jeder chemifch- wandernden Sübfianz unauafpcecfb«
lieh viele Male gröfser feyn kann , als die von uw
genieiTene Oefchwindigkeit des Lichts ifi. '
22. Noch bleibt mir Übrig , um die Reihe def
Hauptphänomene der Bewegung des Lichts in die-
len drei Abhandlungen zu fcbliefsen , mich über
die Zuheugurig zu erklären, Sie iß gleichfalls ein
Affinitäts- Phänomen. Es fey, Fig. VIII, A ein
Körper, an welchem ein Strahlenbündel a b durdi
■ ■ ■ . . • .
*) la nnfre^Atmorpbare wird, ihrer ^anekintDdeii Dichtigkeit
ODgeachut« di« Gefchwindigkeit des in diefelbe ankommen«
den Lichte nicht rergröCiert, weil das Licht nicht mit dasa
hinlänglicher Gefchwindigkeit nachrückt. Der $. ii Ut
nur von dem Fa^la gemeint« (der bei den penderablen Sub«
XUnzen immer Statt findet») der die Wanderung in dem
Wanderungsmittel felbft urfpruoglich angeht» aber nicbt
von dam Usbargaags in aia sndrss M itisl. P.
r s*5r 1
«iiie Otfffiaiilk^lfii' liddMi eiQet Terfinfi^en ZinM
Biers dichte Totb^ geht. Wit mMen den Strahlen^
fcUndel als im^Ziifiairidtf der Wanderung betraditeny
vermöge welcher das Liobt rkkkt blos vorwärts im
det^^^-etdeli' Riebtüng fortrclireitet y > fondera auch
fisibirliita angeaogMiWird. Dieäuisern TÜeile de&
/elbeii werden V Wie §» 3' gexeigt-worden ifiy hl
fiSrieFen Aichtangen' abgelenkt wie bdig,a€9fi
und liar*d«r mittleite Strahl xybtixilt fSrine geradit
RichtufQg; Die eine Hälfte dier Strahlen kehrt aija
die Gohcavitit ihrer Krihnaning gegen den Köiw
jM A nnd**er0eiigt -dieZubeügung^y indels die an-r
dere dem Körper ji ihre Gonyexität zukehrt und
sur Abbeugung beiträgt. Der mittlere Strahl xy
mufs als die äufserlle Gk^änae* angefehen werden,
(der Böden d^Gefafses bei ponderablen SubftaiD*
senj vQn WQ fms die Wanderung n^eb den Seiten
fingebt. Diefe. einEsch^ Wirkung der^ Seitenwan4
derung win} auf Seiten des Kärpers ji nodi daf
durch erhöht ^ da£i diejenigen nach diefer Seitf
Wiandernden Licbttheile, welche ihn. erreichen^ voi|
ihm verfchluckt werdati , wenn.^ ein opaker. Kö9{
per iß, oder y<>n;ihm iiärker angezogen und dui^cliv
gelaflen werben, „w^nn^^ ein durcbficbtiger l^örp^
ift^ wodurch bei/zder.Grad der Schwängerung inw
mer vermindert wird, undaUo die Menge des ger
beugten Lichtes gröiaer werden mufs,
aS. Ueberreben wir diefe ganze Theorie, der
Bewegung des.Lii^ts, £o gebt aus ihr der Satz klar
iann^ ein Sau^ dep 4ie firfi^ung überall dureb^
f US '. bellätigt , und . den die varhergehenden Theo*
Ciea lu erklärm nicht vennochteii»
y. a4» Oiefe wichtige Materie iSL Boch irieler Aue^
^BUndericKzuDgen und DurchfUbniBgeA durch eiiw
Mine Phänomene £ahig; au^ lielaen iich nach
ttanche coimologifcbe Betrachtungen daran knO^
pfeii. Aber h6k bin niUde über detifelben Gegeab«
Aud lu Tchreiben. Da» Uebrige ifi ohnehin leidiC^
und «kenn von ^^edem^ dem diefes Fach der Nin
turiehre. nicht fremd ift, ohne Mühe- gefundene
Verden« ...
■ ' j
■ ^" !■ ■■'■ ■ —-
i^ B.ef chlufs^
Ich h^be in diefen drei Abfaandlutagen , fo wii
firtlhet in meinem Grundriile der tfaeoretifchan
Phyfik, eine Natülrkraft aufgedeckt, dieAffinüSä
Ser trflen Art» die, eben weil Ce an den Grunde
Eigtofifihüften der Korper nichts abändert , keinei^
Anflnerkfamkeit gewürdigt worden war , kaum ei*
ifi»h Mamen erfefalten hatte, ja' fogar oft mit der
Flachen «>AntieIiti0gverwechreIt wurde. Die Affi«
nitat der zweiten Art, welche die Wunder der Vep*
Wandlungen ficfatbar verrichtet, wurde dagegen
vielfältiger Unterfudiuiigen gewürdigt und hodw
gdPeyert. Die Tbätigkeit der AffinitSt der erften
Art ift weit verboigener , und irielleicht daher weit
tMrfiifitedte^ deiiireii^^ Natnr fioh
C 9ii }
^buri« fefieler «erad« um tbüti^aM Kirifto dami
pkyfifchon .Avga. M eiüfuehe&i :WB;dem Verftsinte
die Ehre ihrer £atdeckui^ bu. gönnen » die Wilei*
iNigierde iste reieen «nd den Foiicliiuigsgeiß subei«
lokaen» Sie i|t et^t welche dieAffinitac .der sw^
%■* Äfft und die'Magie aUerihrer Wirfcnngen mög^
lieh macht i^Cnrndrils der tbeovet» PhyL $.ieSei.
SL3S6 naich dte LerXiett Tabelle), Indrai lie die he.
terogetten^iS€offe:duix:h die.FlviQgkei^ welche
ifaten ab Mittel idienen , trandenn läiit und einan-r
4er jEttfuhct. Si^ ifi H^itfoherin im ganzen GebicM
dnr cbemifcheii. PcMefie ; von ihr aus gehm ello
diie Wirkungen kervor^ die uns in ihrer Kleinheit
estTdiKipfen und. in ihren grotsen Refultaten if^
Erliaunen fetaett.^ Sie ift fiir di% unendlich fcJei^
BOB MaiFen der Materie die Krafc^ die ihnen Bei.
wegung ertheilt, wie die Graviltetion den giÖTsem;
{«ihrer Thatigfceit Ipottet fie felbfi diefer »ach.
tigen Ksafti Welcfaa die Maflctn der Weltkörpcir
^phärilbh baute; und ihre Bahnen ihnen vorfohriefai^
0er Schwere «um TroUe fiihrt iie die.£lc«ienie
derJdiaterie in den -Fliüligkeiten auf und ab und
fdimäru, nach Belieben, als }i¥äre4ie Materie ^ich€
fichwei", &e Oi&aiüien mögen »j« holten oder in
Durchmeflen roti Blanet^nbahnen iith melfen laC»
ten; Und mk wekher Gefcbwindigkeit ! die Jes
Idchts verfdiwindec dagegen ; die Phanta&e erliegt
«Dter. ihrer yerfieUiing, und dia Haud. ermtidei;^
i>^e.Ziffe^a^au fffareifeen., die eDforderli^ find, uifi
Ce in Zahlen ausxudriicken« Und dennoch zeigt fie
t tob 1
fich' iA' den kMiiftcii Aef Aia:€ti 'nf«. iq den grSfitiJi
flitrch da* Fernrohr noch erreichbaMa Raamen ; j«
fie würde in dem kleinen Baume ' feines -ZoUs ent»
deckt und gemellenr- Sie^ift es,:' die Affinität dte
edireti Art, welohe dietropfbaren FUUEgkeiten unpd
die Gafe iinmeifkiidi mifclit, '4<^'Wi^er tImi deö
ErdAäche t>ia in die hohem und höchften Regiott«a
ubfrer Atmorphäre führt, und die bald fiilleni bald
fchrecklichen,' aber immer wohlthitigien Bietaero
yeranlaGit.* Sie iA«>ei) welche dem Lichte feine Qmm
licirwindigkeit giebt^- dem Lichte- der Sonnen noA
ftiifrer Keraen« Sie ill ea ; ^weldve' die Pfanetenwdft
tind-unTere Zimmer erleuchtet,* indem fie das Liehfe
äU Fackel Überall herum tragt«* Sie ißt' es, wekte
den Weg des Lidits aus einem Mittel in das jan-^
dere bricht. Sie iltea, welche den Lichtfirahl fpriri
tet, die zarten Farben des Regenbögens und dae
glänzende prismatiTche Bild eiizeugt» Sie ift ea.
Welche das Licht am Rande der Körper ab und
zu lenkt und die Täufchungen der HorizontaLi
Refraction bewirkt« Sie ifi es, welche in ihreöt
innchwilligen Spiele die niedlichen Farbenringai,
zWiCchen gekrümmten Glasflächen und den La«
meHen der KryfiaUe- und im Gewebe 4er Perlen»
mutter, zur Schau fiellt, und den Phyfiker mit
diefen Räthreln neckt. Sie ift es, welche den ifo«
lirten Lichtfirahlenbündel in feinem Durchganga
durch Glas, WaiFer^ Luft, lichtbar mfcbt, und
dabei, durch unaäUige Irregularitäten in der Bah*
* *»' t.', K '*
der Lidittlrefley tter iitibäiig&n Reebhniigen de^
Optikeri fpottet ^.
Zu einer andern Zeit werde ich zeigen, wie
die Affinität der erßen Ärr den Wärflaeftoff bewegt
tind beherrfcht nicht minder als das Licht , wie fie
gWclifalls die Seele' aller electrifchen Erfcheinun-
gen iü, VLn4 fo in fiUe* Räder der Natur mächtig,.
imwiderffehliak>^ift. ' . . ^
Möge der.Phjfiker diefen hohen Standpunct^
der die Chemie mit der Mechanik fo innig Verbin«
det, der in chemifchen Phäno|nepen das mecha*
lUfche Gefetz fo klar aufdeckt, gehörig beherzigen!
« ■ ■' • •• • . .. j.' ' •'■' ■ ,^ ■' "i"' i"\ ■ '■■"i» • '•■'
dann werdien ihm die vielerlei einfeitigen Behelfe^-
WelcHe eine enge PhantaGe'zür Erklärung fpTyiele^
ferfcheiniingen einzeln ausdachte, gegen die Ein«
iVa.t>,i / '° '''°t
fachheit und den unermefslichen Umfang der Wir«
kungen diefer Affinität, klemtich und unhaltbar.
Torkommen.
Parrot. '' ' '^
.... . . . . ■ • ' . . ,j
^ leb fpifcht tOA der doppelten Brechuoj^ nSlie» 6'bX
gleich der SchluITel xu ihrer Erklämri^ in detrelben Tfaeiail-
« rie liegt» weil ich noch Jkeine eigene Verluche darujb^t ai^
geßellt habe« und bis jeut die des Hni. Malus nnr tiips.
tirlikoiainen aas Atiaügln kernte. ' ' P "^
••■■■' * ' ■ ■ f ■ %
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•I
[ 9» )
I
m. "'^^
Ferfuche über das 'Fuhrwerk mit MSdsm^
T on
H. L. Edgbworth, Mitgl. ckrJLondfa* Soel^ -fi
Jlerr Edgeworth hatte fchon im J. 1797 in deß,
Schriften der Dabliner GeTellTchaft der Wiflail
fchtften Verfaehe bekannt gemacht l dorch die er
%n beweifeh fachte . dafs das Aufhängen eines W^-^
gens in Stahlfedern den Pferden das Ziehen deQf^
t>en bei gleichem Gewichte erleichtere* Da indeft
der Wagen feines damaligen Apparates in die Ron-'
de lief, £0 war es nicht gans ausgemacht, dafs di^
Schwungkraft nicht einigen Antheil an den Refill-
taten gehabt habe. Er wUnfchte daher feine Ver-
fadie mit einem Apparate wiederholen zu können^
der dm Wagen in eine geradlinige Beilegung y^rw
lente« Einer feiner Söhne (William) übernahm es^
einen folchen Apparat auszuführen, und zugleich eine
Vorrichtung zu Vergleichenden Verfuchen mit Wt«
gen Ton rerfchiednen Längen und Höhen zu treE»
*) Frei bearbtitet oacb «ioM* Antfugt am Edgeworth'a
lehrreichem Werke : Verfuck über dU Conßruction der
Wege und der Räderjukrwerke alier Art, welches in
London im vorigen Jahre erfchienen iß» und woron Hetr
Biot ia Genf eins firtasoiirche UfbsrIsUttn| angekündigt
tut, Toa Oilbarl.
t 5a3 3
■ftiit. Hier die Bttehna^ng diefe* Apparats und
der Verfuche^ welche mit ihm angeftellt wurden. ^
Einflu/s der Stahlfedern.
Die Kraft I welche feine kleine .Wagen in Be<-
Wegung fetite, beßand aus einem Gewichte, daa .
mit ihnen durch eineSchour verbunden wurd^, ^ind
a5 Fufs tief fenkrecht herabCnken konnte; di^
(Schnur ging über eine , Cch mit Fr^heit. drehende
Kolle, und ein Windfang (volantj machte, dafs d^e
Gewicht gleichförmig herabfank.. Bei diefem Sixir
ken fetzte ea mittelA der Schnur, auf einer 75 Fulii
langen horiaontalen Ebene,, das Modell einea Wa«
gens mit hölzernen Rädern in Bewegung,; daa nack
einem 8 Mal kleinern Maafsßabe, als die wirklichen
, • • •• ...
Wagfn, (zu i£ Zoll d^r Fufs) gemacht war. Dejp
Durchmefler der Räder betrug 7 Zoll, und iie lie-
fen auf geraden und polirten Axen. Das Gefiell
hatte einen 18 Zoll langen Baum (longe) , der l^ck
bis zu einer Länge von 3 Fufs entwickeln liefs, un4
a|if ihm erhob Geh ein z^ Fufs hoher, iriereckige;^
(carr^) hölzerner Rahm,, an deflen oberem Theile
ein Gewicht von a8 Pfund angehängt werden konnte^
das^fich nach Belieben bis an den Baum herablalTeii^
oder in z5 Zoll Höhe Über demffelben erhalten liefv
Oben auf diefem Kahm waren überdem zwei Kap»
pierklingen von guter Sohiinger Fabrik, mit ihren
dicken Enden befeßigt, und an Sie liefs fich daflelb«
Gewicht von a8 Pfund fo aufhängen, dals es fich,
wenn diefa StahJfedera fidi bogen , ia^ llenkrechtef
i ■
.A-
'■:,
jRichtfiiig. herab und wiedi^ herauf bewegen korug^ta^
PieTe Stahlfedern lijefsen IIchnöthigenFalla vopdei^
Rahmen , an welchem fie befeftigt waren , abnelw
men. Ein Pendel, welches halbe Secunden angab,
diente die Zeit zu meflen; und der Windfang regu-
ff ^
lirte die Gefchwindigkeit fo genau, däb fich'HefuI«
täte mit einer Genauigkeit von einer halbien 8e^
ctinde erhalten und vergleichen lief&en.
Um den Einflufs der Stahlfedern durch diefe
Verfttche kennen zu lernen, beltimmte man die Ge-
lfichte, welche nöthig waren, den Wagen leer uitd
mit ^ Pfund beladet , erll unmittelbar an ihm un'd
dann an den Stahlfedern hängend, in Bewegung sä
Setzen. Bei alieil diefen Verfuc&en waren auf dar
breternen Ebene hinter einander So Hölzer, jedes
«^Zollhoch, angebracht, über welche dieRideir
weggehn mufsten. *
Verfuch i« Um die Rolle, welche nach der
BaGs des Apparats zu den Windfang trug , mit e£>
ner Gefchwindigkeit von a engl. Meilen in der
Stunde (oder von s,75 parif« FuCi in i Secunde) üi
Bewegung zu fetzen , wurde ein Gewicht von
t\ Pfund erfordert. — Um den leeren Wagen (diefe
Rolle mit eingefchlöflen) mit derfelben Gefchwin-
digkeit über den breternen Boden und die dreilsig
fiindernilTe fortzubewegen, mufste das Gewicht bii
auf 4i Pfund vermehrt werden. — Als der kleine
Wagen mit l8 Pfund belaftet war, mufste man zu
diefenr Gewichte noch 6 Pfund hinzufügeu, um ihn
mit" derfelben Gefehwindigf^eit' über; die Hindetw
;tn* — Als aber die Laß an den
Stahlfedern hini;, brauchte mao, um diefelbe Ge*
fchwindigkeit zu erlangen , das Gewicht , welches,
dem leeren Wa^^n diefe Gefchwindigkeit gegebeo^
hatte, nur um 4^t i^fund zu vermehren.
• . . ■•■/'.
yerfuch a. Um die Gefch windigkeit des VVa-
gens in allen drei Fallen bis auf 3| ^gl. Meilen in
X Stunde (oder 5^t6 parill Fufs in i Secunde) zii
bringen, währeud die Uindernifle diefelben blie»
hen, wurde erfordert, als der Wagen 'leer war, eia
Gewicht von 7T Pfund ; und diel'es Gewicht mufst^
Vermehrt weiden, als der Wagen felbfi mit a8 Pfund
belaiiet war. um^j Pfund, als man aber diefe Lau
an den Spriogfedern hing, nur um 5 Pfund,
f^erfuch 3 Es wurde darauf die Gefchwindig-
keit des Wagens bis auf 5i engl. Meile in 1 Stunde
(oder 7,66 parif. Fuls in 1 Secunde) verniehrt, und
nun erfordeite, um über diefelben HindernilTe
fortzugehn^ der leere Wagen ein Gewicht von 10
Pfund, und bei einer Beladung mit 28 Pfund eine
Vermehrung deflctben, als die Lalt unmittelbar auf
dem Wagen ßand, von la Pfund, als fie .dagegen
tu Stahlfedern hing, nur von 6 Pfund.
i
yerjach 4, Als alle HindernilTe von der Ebne
weggenommen warfen, fetzten den Wagen mit dei^
reiben Geli^hwindigkeit von 5* englifche Meilen in
I Stunde in Bewegung: ein Gewicht von G Pfund
als er leer war, und noch 6 Pfund niehr als der
Wagen felblt mir 28 Pfund belaiiet wurde, dagegen
pur Sl Pfund mehr als diele LaJi an den Stahl«
federn hing»
4iiaALitrbjflUuB«j;i. St.3. l.iBiS* St. It. 7
• • • ♦ . ^
[ 3a6 3
Diefe VerFuche bew^ifen nicht nur aiigett*
ücheinlicb, dals das Ziehen des Wagens erleichtert
wird, wenn man die Laß in Stahlfedern hängt;
fondern fie belehren uns auch^ dafs die Stahlfedern*
beinahe den ganzen Widerfiand Ternichten, weU
eben der Theil der Lall, der auf ihnen ruht, auf
Ileinigen Strafsen oder holperigem Pflaßer 211 Ubeiw
winden haben würde, wenn keine Stahlfedern ?otw
bänden wären« Denü es Wurde, um dem Modett
des Wagens eine Gcfchwindigkeit von 5| en^.
Aleile in 1 Stunde zu geben, auf einer Ebne ohne
HindernÜTe, als die Laß nicht in Stahlfedern hing^
eine Gewichts -Vermehruag'von 6 Pfund erfordert,
und als die Laß in Stahlfedern hing, reichte die-
felbe Vermehrung des Gewichtes hin, den Wagen
mit eben der Gefchwindigkeit über 3o Hindernifle
fortzubringen.
Es fcheint nach diel'en Verfudhen^ dafs die vor»
theilhafie Wirkung der Stahlfedern in eben deqk
Maa&e zunimmt, als die Gefchwindigkeit des Wa-
lzens grö(ser wird. Denn je nachdeoi die Ge»
fchwindigkeit a^ oder 3§, oder 5f engl. Meilen in
j Stunde betrug , gewann man durch die Stahl«,
federn in dem VerhaltnÜTe von 4\^f oder von 3:%
oder ungePähr von 3:i.
d) Verfuche mit langen und hohen Wagen,
V
Das Modell eines Wagens, welches zu dien»
Verfuchen diente, war fo eingerichtet, dafs die Di-
menfionen dei Baums fich verändern Uefseni bei
fUlTerSndertein Gewichte deflelben ; auch Vtetk Geh
ibm etwas EUfiicität erhalten ^ oder völlige Steife
1
lieit geben»
yerfuch i. Man gab dem Baum eine Länge
von i^ FuCs, von einer Axe zur andern^ und Hellte
eitoe Laft von 28 Pfund auf die Mitte diefes Baums.
Beidiefer Vorrichtutig wurde, um dem Wägen eine
Gefchwmdigkeit von 5^ ^ngl« Meilen in i Stunde
cn geben, ein Gewidit voö la Pfund erfordert. — ^
Darauf wurde die Länge des Wagens verdoppelt,
Indem man die beiden Axen 5 Fufs von einander
«ntfemte. Als die Laft von 28 Pfund wieder auf
die Mitte gebracht war^ fand fleh, A^U genau da/m
J^ebbe Gewicht von 12 Pfund nöthig war, um dem
Wagen diefelbe Gefchwindigkeit su ertheilen.
Diefer Verlüch ift fo oft wiederholt worden^
dafs man Geh auf das Refultat verladen kann, ob*
j[leich es in geradem Widerfpruch mit der Meinung
«Her Fuhrleute ßeht , von dem Kärner im Fuhi^
tnannshemde an, bis zu dem elegantefien Kutfcher.
Ein fo allgemein verbreitetes Vorurtheil mufs ßch
ftgf irgend etwas' gründen ; wahrfcheinlich hat man
bemerkt, dafs bei einem kUrzern Geliell die Räder
leichter aus dem Geleife herauskommen, ihre Spul?
leichter verändern, auf einem kleinem Räume Geh
bewegen und leichter durch das Gedränge auf den.
Strafsen hindurchkommen, als bei Wagen, die ein
•längeres Geitelt haben. Wo diele Vorzüge von
Werth Gnd, da kömmt es auf etwas leichteres oder
fciiwerere« SUehcn nicht an< '
t Sa8 3
f^eirfüch &• Ueber den vermeintlielieii Vorevg
\er Wagen gai>ep fidigende VeFfuche Belehnmg:
Als die Lall anf die Mitte des Geftelis, i5 Zoll über
den Banm, angebracht war, um einerlei Gefdiwin-
digkeit hervor zu bringen , wurde erfordert , ofame
Stahlfedern ein Gewicht von i3 Pfüod^ und als die
Laft an Stahlfedern hing , ein Gewicht von 6} Pfd.
Als die Lad auf dem Baum ßand , wurde im «rRiA
Fall 13, im zweiten 6 Pfund Gewicht erfordert.
Es fcheint nach diefen Verfuchen, dats mäik
vertiere, wenn man den Schwerpunct de» Wagens
höher hinauf bringt, wenn der Wagen nicht in Fa^
dern hangt , im VerhältnilTe von 26 : 24 9 bäligt er
aber in Fedl>rn. nur in dem VerhältnüTe voü
a5 : 24» In beiden Fällen ifi es nacbth eilige die
Laß höher anzubringen.
Ob hohe oder niedrige, lange oder kurze Wä-
gen ßch leichter 2iehn laßen , fagt Hr. Edgewortt^
ift ein Gegenßand des Streits, worüber vom Paif
von England bis zum Poßillon herab disputict
vrird* Haben wir nun aber nachgewiefen, dafs der
geringe Unterfchied, welcher hier Statt findet, zum
Vortheil der niedrigen Wagen iß, fo läfst Geh mit
Aecht annehmen, dafs blos die UntertJianen Sr.
Mafeßät, welche ßch der Gefahr ausfetzen wollen
den Hals zu br#»chen, es nöthig haben, ßch mFuCs
lioch in ihren Wagen über das Pßaßer zu erheben,
indefs eine Höhe von 5 Fuis zu allen BedürfnifleU
der Reife und zum leichtefien Ziefan der Pfelde
vollkommen ausreicht«
f Sag ]
* ^ • Noch eine hiehei^ gehörende Frage iß £oU
gepde: Wenn in einem Wagen die Laß hoth.ger
Hellt ift| und es haben entweder &/o^ die Vorder-
xäder oder ^/o^ die Hinterräder HindarniOe zu
4U>erfieigen, in welchem von beiden Fälleq wird
jdaeu die mehrfte Kraft erfordert? und ift es nichi
jtin blofser Schein^ dafs im erfieH KaU ,dazu weä:
Aiehr Kraft als ia dem letztern iui{hig:fey? FoU
Jender Verfuch gab Herrn Edgewortb hierüb^
.Auikainft;
. Verfuch 3. £• wurde die Spur der IJinter-
^ä4^ fo vergrö(sert, dafs die Räder das Vordei^-
•iiHd d<^ Hinter- Wagen nicht fnehr in eiinerlei Geleile
itliiltdtr eimandeir her gingen, und SverTchiedne |ZoU
Jao^e HinderniOe wdrden auf der bretemeii Ebne fo
J>efefijgt, dafs entweder blos die Vorderräder oder
/blos die Hinterräder über ße weggebn mulsten.
^^Is die Laß auf dem Haum Hand, wurden, uin dem
eW^gen eine «Gtefchwindigkeit von a| engl. Meilen
iVft^i ^Stunde zu geben, 3^ Pfund Gewicht erfordert^
^es mochten die Vorderräder oder die Hinterräder
^allein über die Hinderniire wegsugebn heben. Als
. aber die Laft i5 Zoll über dem Baume Uand, und
v)4i^ Vorderräder allein über die Hinderniilie fort
,;Driu£iten, waren dazu nöthig 5i Pfund Gewicht;
.jgiflgen .dag^en die Hinterräder allein über die
HindernilTe fort, fo reichten Z\ Pfund Gewicht
dazu aus. . . '
Es erklärt (leb diefes daraus, da|*s, wenn der
Schwerpunct (ich in der Höhe befindet« und die
C Mo 1
Vorderräder über ein Hinder&ifii weggehii , er ei*
jien Kreisbogen rückwärts bel'chreibt, in einer
Richtung, welche der des Wagens faft enigegea*
geletzt ifi. Das Momeni der Bewegung des Wa»
gens wird alfo dadurch vermindert, während xo^
gleich feine Kr^ft der Trägheit aufs neue nach
Üenkrechter Richtung überwunden werden mub^
damit er über das Hindernifs fortkomme, -r Wenn
dagegen der Hipterwagen über das Hindemifii
weggeht, und der Schwerpunct des Wagens liegt
bochi fo befrhreibt diefer einen Kreisbogen Tor-
warts, ungefähr in der Richtung, ia welcher fich
der Wagen bewegt; feinem Momeni wird datier
nicht fahr entgegen gewirkt, — $teht die Liaß^-ili
der Mitte des Baums, fo niedrig als er felbtt, Ib
befchreibt lie beim Fortgehn fowohl der Vordev-
aU der Hinter -Räder über ein Hindernifs, eijlen
Kreisbogen, der eine beinahe fenkrechte Lage hat,
nnd diefes hat faß gar keinen Eipflufs auf das
Moment des Wagens. Die Kraft, welche ihn in
Bewegung iietat, braucht daher die Laß in fenk«
renhter Richtung nur die Hälfte der Höhe des Hin?«
dernifles durchlaufen ^u machen, nnd feine Trag«
beit nur in der H^ilfte des'Jtlaums zu überwmdeki|
welche der Vorderwagen oder der Hinterwagea
▼on unten nach oben durchlaufen , indem fie übte
- ein Hindernifs weggehn,
5} Wi€fierhoiun^ 4fr Fer/uche mit Stahlfedern.
Hr. W^ill. Edgoworth hat viele dieler Verfuc^^
Bocbmais UriederhoU mit einem Apparate , den er
•
iSr Bewegung^. im. Kfjeife. eingerichtet hatte, . und
bei dem der iqa Kreii'e laufende Wagen nur ein ein^
ziges Rad hatte* Die Refultate diel'er Verfuqhe be-
iUtigten di^ früheren.. Die folgenden Verfuche mit
demfelben verdienen hier erwähnt zu «werden : .
Das Rad war b^ladeii und gipg ü^er Binder«
nifle weg mit ei|ier Gefchwipdigkeit von 7^ engl.
Meilen ip 1 Stpnde, welches die Gefcbwindifiikeit
"der epglilch^n Poilkutfctien iß. Qhne Stahlfedern
: wurdisn ;»2 Viertelpfunde als Kraft erfordert; wurde
jdagegen liie Laß von eiper Stahlfeder getragen , fo^
reichten ^ Viertelpfunde Mn, ihi: diefelbe Ge-
.fdiwi^digkeit zu gebejE^« • — Die gemeine Meinuqg
.,jftim.ml; hier mit dem Refqltate dei^ genauen Ver-
fuebes l^berein; depn man fphät^t, daiii Stahl-
federn, in denen ^er Wagen hängt, auf 4 Pferde eins
crfparen. Der Vortheil y^inl uo^ fo grölser feypi
,. |e holpriger die Wege find.
Nur untere Wagenkaßen hingen bis fetzt ia
'^Federn,, das ganze Qeßell des Wagens entbehrte
diefen Vorzug« Vor Kiirzem hat man aber, wie
# Hr. Edgeworth anführt, Conßructionen von Equi«
. pagen erdacht , in welchen faß die ganze Laß auf
^ fahr leichten Stahlfede^-n von einer iinnreichen Ge«
: fialt ruht; er lobt belbnders einige elliptifcbe und
tchmiegenförmjge (ä fauterelle) ^ hefchreibt fie
. aber nicht genauer, hi einigen diefer Wagen hat
xnan den Baum ganz weggelaflen, welches er aber
für gefährlich und mit grolsen JXachtheilen ver«
^ • ■ • ^- .
bunden hält. Dagpgen findet 'ei^ "es Tortheilhifti
den Baum fo elaflirch als'möglich zu lallen.
, Folgendes ift die Theorie, durch welche er
den Nutzen erklart, den es hat^ wenn man bei
Wagen die Lall auf Stahlfedern ruhen läfst: Wenn
die Räder eines Wagens über ein Hindernifs fort-
gehn, fo niufs die Läli , ruht He nicht aufStaUl-
federn , augenblicklich gehöb'hh wenden von dem
•Vorder- oder dem Hinter -Wagen ; wird Oe da*ge«
gen von Stahlfedern getragen » fo äufsert lieh die
Wirkung des Anfteigens der RäJe'r tiherein Hi^-
dernifs hinweg nicht unmittelbar auf die Lafl^ fon«
dem der Anfaög der Wirkung iß, dafs die Stahle
federn. Geh biegen d^ nachgeben fiet anlleigeüden
■ Kraft des Rades und der Kraft der Trägheit der auf
ihnen ruhenden MalFe; und diefes Spiel der StaÜI-
federn giebt der bew*egenden Kraft Zeit, um all^
mählig einen Widerßatid zu überwinden , den fie
ibatte in einem Augenblicke überwältigen müflen,
wäre zwifchen ihr und der Lait kein elaliifcher
Körper gewefen. Diel'e Wirkung ili: alfo nur ein
befonderer Fall eines allgeineiuen Grundgefetzes
der Mechanik.
Der aufserordentlicheVorrheil, den Stahlfedern
dem Fulu werk bringen wüiclr-n; welches beftimmt
iß, mehr oder iiiinder fchwere Lafff n fortzube-
wegen, hat H^rrn Edgeworth veraulafsf, darauf zu
Gnn« ri , ihren Gebrauch an f die gen einen W#*gen
"und Karlen mit aller der Oekonuniie auszudehnen.
"^WelcHe ktftiRnchd CoiallniCtib^eo erfordimii 'tSr
'giebt die' Z'^^icbnung eideszwrit'idrigen Kurte,
defleo KafteQ an feinen Eddeir üiüfliegt auf «ku
Enden zMvei4v Schwungba'imfe (bnincurih) Von
biegfameni HöIze, welche in tj^^l* Hälft« ihair
^Länge auf der A%b aufUueti, iiiicf die $telUh ^oa
"Stahlfedern verti*eten, Er hi|t diefen Karra mililsa
Verrichtungen des Landbaus , Wo«st| n^B fokbto
'Fuhrwerk anwendet, mit \N'a*rzen gebr^nct^t^ .fllb4
rätb fehr, ^h^ allgemein ein^ufqhreni ' >,
Er hdt (Ich auch mit Verfurfhen im GroTsen
'Ober die yergleichung des fViderfiändes^' bit«
^Ichäftigt, welche das Zugvieh jap Pflügen' und
'an den üblichen FuWwetken leidet. An Modelledi
m • - • ■ , '
'angeftellte Verfuqhe dic^fer Art Verwirft er; eb^ -fo
'macht er gegen die Anwendung aller b^Muntinf
Dynamometer bef Verfüchl^n diefer Art im GroGiea
gegründete ^inwürfe^ Dagegen fchlägt er ein
*Cnnreiches und ziemlich einfaches Verfahren vbi*|
' deflen er fich bedient hat, und gi^bt dazi^ eine
Zeichnung. Diefe feine Vorrichtung beliebt aua
einem Vorderwagen, der ein grqfjfes hori^onti-
}es Rad trägt; um diefcs Rad geht ein SeH^ tu
deflen ^beiden Enden Fiihrwterke • befeltigt lind»
von denen da^^ eine beftimmt iit, dalii nian alle
' landere damit vergleiche, Y^ird diefer Vofder-
wagen fortgeizogen, fp kommen di«? beiden Fuhr«^
werke in Beiviö^ung; find beide gleich fehwef
* und gleii^h gut gebaut 9 und ill def'W«g-lmdw
I *
i««Iclicr Urtacb«^ Cq bleibt ei: m Vfitfaültnifle 4^^
iSgKigrofiwni 9?iflei;||ai)()e* hinter deip ftnd^a ^a«»
idiGkJi .JSr bi^iiftet dann den W«|ea» welcher 4«»
ifliaeil flM«!M^v Parker, bi«.fie nut gleiofaer , Qsf-
'Iebirindi«keit . :fortgehn. ' Die Jtinsugefugt^ JL|ft
i4ien»: dm MQ^sim .^i ^en, W"^«». TOf 4«!«m #*?
.lürr^ v^u gleicbeai Giewiehtet Von deneti te
ffJueiwFStdenule HöI^Eer auflagi 4er fndre ffidim-
rF^derodef hattet mit einander in ÄbGcbt4ei Wl^
^derfil^dei, fergUc^en, den Ge dem Z^iebn auf d^
/ nem Wege eptgegeii fieiltep, der wieder gut io^
nfdiledit war. Daasit l^eide MiP' Förtgehn ja i^ •
.«nerlei Paralleiliaien blieben, mufste jener ip^ 7.
Mänoern und ein<?ni jungen Knabep, djej^
^^aber ntip m^% 1^ Mfj^nern beladen werdcp, Dfe
^ BdenTcbeo wurden mcbber gevfegen, n^d ei^ fand
^Jiclt,,dl^ durch die fed^rndj>a ^q\zev der erfia
i.KariW)^ den Vorzug arhalten ^i|tti^ , bei gleich^
jZiebii mit ^ Laß mehr beladen . Wfsrdep-^u köo-
• nentr Aus d^m ^eriphfe, welchen 1^. Ward im
.J. iMg jder. Kammer der Gemeiii^jen bei Gelegen^
^ heit 'der Bill über die Räd^ mit breiten Felgen
labgeßattetshat, driiellt^ dab eine {Spar^irs ?Qa
• l^üpr^e fii{4 9» CfRl^^ iLiaüwegepi der Nation
t 335 }
•foe Er(]paiiiiig Ton beinahe 9 Mitttonea Pfaif4
Sterling machen wUrcle,
■ Hr, Edgeworth berchlielst fein Werk mit ei«
ner AufForderpng an das Landbau -Depaitementi
in der Nkhe von London- öflFentliche Verfuche im
Qfofsen, zwei oder drei Monate iHaer, .^uf.^ef
wirklich di^m eipgerichtetefi . Heerftrafse anftel«
)en zu laJTen. Währeiid dieler Zeit liefsen Hell
ivöchentlich einmal, unter mannigfaltiger Abän^
derung, alle diefe Vel'fuche w£edeifhöleki ^ welcha
..einan So wichtigen Zweig des Landhaus un(| dor
Wirthlchaft betrefiFen> zur Erbauung. und Uebef^i
a'eugung der Phyliker, der Gefetzgeber, der .Päch«
ter, der Fabrikanten, jder Wagenbauef und d^r
.Fuhrleute und Kutfcher aller Art. damit Qe lidi
durch ihre eigne Sinne Belehrung über djBs y.Qf*
Xbhaffen könnten, was über die VerbelTeruDg dfs
Räderfuhrwerks |;e|agt ^ gefchriebeo und yerfucht
worden iß,
■ . . . ,r
m^^fwi^m
. "*'
^ .. • .
• :': *:"* y \ ' .f'f ihm! Iä»'** ;•■:- .- ;■
. , AlM.eipemQiiiefai .gercbrjldbeii voll ihni
HiL w leh fa^' ^^^ 1^«{ AUMiitengea; v^tflb^
.^«liriBsiMif'V'-^ ■•■■ ' :*...v-.- ..■■■:.-\y ^
-iii6ht fil^lir be8l»4i|i, 0ie ein« ift efiie harte 4iiii-
^JBeitt« itoft Kupfer |gtifäK4)t, detfi V»triu«^|in jUiiriifll;
jiiaif Hdere eio Ptti^ur. . Ei ift fnjr j|[eli|ageii) diwih
Sehmelzeii von Natron, Sand und Ki^iferCeile die
blaue f'arbe liervprziibripgen ; eine Erfahrung voa
1700 Jabreii gie|)t uns den Beweis^ dals fie eine be«
iläudige färbe iß, TTie Xjriephen i^nd die Römer
befdl'seii den Zinnober, die Mennige, das Auri*
pigipent, den Mailicot , die Griii|e aus Kupfer, die
iFerfchiednen rothen und gelben Ocher, und Braun •
des Mangan und der Kohle. Die l<äden des alten
Rom waren daher wahrlcbeinlich eben fogut als die
des neuen Rom oder die in Floren« mit Malerfiuu.
«) An dia Prof. D« ifi llive in Gsnf.
t 337 l
Ben verfehüi 'ntid Apettes Arbeitete mit
welche denen RaphaeFs nicht nadiAanden.
Die zweite Abhandlung beschäftigt Geh mit ei.
ner neuen Verhindung der Jodine mit Sauer/ioff
In /e/ier Gell^lt. Diere Verbindung beftatigt ni6in#
frühere Meinung (iber.die Oxfodes^ und beweijfl,
däfs es unmöglich ift, auf dem Wege, welqhen Hf,
Gay-Lüffac eingefchlagen ilt^ eine reine Yer«
bindung ton Sauefftoff mit Jodine zu erhalten; icjl
glaube , er habe blos eine Verbindung Von Schwi^*
feUaure mit dem neuen ziirammengeletzt^n Körper
t>ekomnien. Dieler neue feße Körper iß gelb^ kry-
.fialliOrt in Rhomben^ und läfst (ich fublimiren, ohne
lieh dabei zu yerändern. Er Weicht durch die Alt
feiner Verwandtfchafc von allen andern Säuren ab,
denn diefe fcheint eben fo grofs zu den übrigen
Säuren als zu den Alkalien zu fejn. Mit den
mehrßen Säuren bildet er Verbindungen^ welche
kryßallifiren« —-.-•)
*) Der Lefer wird 619 Abliandlluitgeti TelbA in den «rftäB
Stucken cLm folgenden Jabr^gangi diefer Aanalen finden.
Gilbert.
pi 1^
I 9» 1
■ f
. *j' ••• ■*.. ..»■ ....»••,?. / f7>r "^j
* . 1 . ■ ' '\~*% .
^t^'Simige phyßkmlift^e Bmi/^erksungm Ub^r dm^y.
A . Theemuchem *> '
X)ie Phylikiär haben häufig Gelegeiiheit , lieh vcift
der Aichtigkeit des Raths zu Uberseogeoi, weloheii
icbon B a c o ihiien gegeben bat, die VolkM&einiip^
gen nicht liichtfinnig m ?erachten« Cewölui&cli
mt das V^ulk nicht in dem', waa B^bachcong t&%
ixtögenaiich die SchlülTe^ die es darans aiebt« nocii
fo falfch reyn« Unterrichtete Mänfier find TtenetdiC
äflzu leicht geneigt I Thatfachen, deren Erkläraiig ^
liicht fogleich in die Aygen Tpriogt, für Volks ^Iqp^
thum au halten 9 und nicht /elten find fie daduMli
irerleitK worden, ii^itereilante Erfcheinungen au veN
nachlälTigpn^ welche von aller Welt wahrgenoniina||
myiirden , alfo von Augenzeugen, deren UnparthiaU
•lichkeit nicht bezweifelt werden kann, da Meinun«*
g^n und Hypothelen auf ihre Art zu lehn keinen
Einflufs haben.
Ein recht gutes Belege hierzu geben die M^
niing^n, welche üb#<r die belle Art Th^e zu mächen
in Umlauf lind. Es ili l'eit geraumer Zeit allgemein
angenunmien, da(s der Thee ftärker werde , wenn
man ihn io'eioer hlbernen, ils Wenn man ihn it^ ei-
ner WedgwoodTchen Theekanne macht; dalä da*
f} Aa^ftsof« aM Tiliaab'a Bhü^. Mh^ X(f «:• 9.
i S3g 3
gegeh, wenn man tum tWeiten Mate \Vatfer iktif di6
i
Blätter in der Känbe aufgiefse, die filberneThee*
kaniie itiehr eitlen fchwächern Thee als die Kdnn^
aus WedgWood^fcher Waare gebö» Man zieht aui
diefedi Gtunde die thcineriie Vor^ e& fejr denn,'
die filbeme Theekanne habe eine Teiche Grufse^
dafs Ge die ganze Infußon, deren man bedarf ^ 'mit
ieiinem Male fn fich auDfiehbien kann,
Diefe Volksmeinungeti Icheineh in der That
laicht ungegrlindet zu feyn, und erklären Och reclit
gut aus der dürdh die RumfordTchen uüd Les-
1 i e'fcheti Verßiche begrühdeteiü Tbatfache, dals Kör-
pet lüitpblirten Oberflächen diä Wärme länger als
iindre zürilck behalten. Das WalTer bleibt aus die*
fem Grunde in einer iilbernen Theekanne längc^
heifs, und zieht alfo den Thee befler aus, Tafst abe|r
eben deshalb weniger extractive Theile in ihm fiir
den ;eWeIte'n Aüfgufs des Walters zurück, als in der
Wedgv^ood'tchen TheekanneT, wo das zuerlt aufge*
goffene Wafler gleich änfaisgs kalter Wurde, alfo w^
liigerTheile aufzog, und mehr fiir den zweiten Au£«
gtifs züruckliers, aU iti der lilberneh Theekanne.
Man behauptet ferner , der Thee werde unter
übrigens gleichen Umiländen befler, das heifst der
Aufgufs ftärker , in -^rner Theekanne, deren Form
lieh der Kugelgeßalt nähere, als in jeder andern.
Ein hohler kugelförmiger Körper hat bekanntlicii
bei gleichem Inhalt mit andern den kleinflen Um-
fang, wird alfo, wenn man ihn voll kochendes Wa(^
€t gieCst I in ^[ieicber Zeit^ unter Ubpgeoa gleichen
T.I •
' •.
fialtec^ verlieren« Und djleres ift der Grund, wafr*
um m einer kug^llörmigeit Theekanne die Thee-^ '
Infufion ftärker als in jeder, ander» werden obuFs^
iaud^war bei grofsen TheekaDneiji verbältmfsinärsig
noch mehr als bei kleinen* Die Sache iil allb
.... ^ : I
Vorurtheil.
/ Warum die Thee-tnfulion ftärker wird, weiilf tna^
•nfaiigsiiur wenig kochendes Waller aufgiefst, und
erll, wenn diefeft WaiTer gezogen hat^ mehr nachgiefst,
'da?Qn. ift die Urfache die folgende. Mur, das Wafler,
welch^ mit dea Theeblattern in Berührung i(t^
kann lie auszieha; da diefes Waffer. aber, befon^
dera in einer fchwarzen WedgwoodTchen Kaime,
fchneti erkaltet,. Ib wird die extractiye Kraft grö«
iser werd<?it| wenn ti)an nachher noc^i viel kochendes
yVadiit 2ugi*>lsen kann*» als wenn alles kochende
Waflier mit einem Male aufgegoflen wird , denn dieb
erkaltet alles Zugleich. Wenn WalTer wieder darauf
gegoifen Worden, hilft Nachfüllen. von Blättern We-
nig, Weil das Wafler in eben dem Grade, als
es erkaltet, uniahiger Wird, die Theeblätter fus^
»lüiehii« ^ -^
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OiikAMnn, 9. »y*i JUBÄ't.fc A^
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ANNALEN DER PHYSIK.
* »
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JAHRGANG i8»5, ZWÖLFTES STÜCK., .,
- t
Datjiellung Volta*s fäirier UricerfuchUngen Über,
die galimnifche Electricitäe und ihrer Äe-"*
** * fultate "^).
JLf em «nonjmenVerfafler dierer Schrift hatte feine-
Verehrung gegen feinen Lehrer Volta den glück«^
liehen G^ankrä eingegeben ; die ganze Reihe der '
Ei|tdeokungen und Theorieen diefes- grofsen Phy«>
iikers , der unter allen noch lebenden Electrikemi
der Et'Ile ill , in ein Ganfces fyftematirch •zufamtnea
zu fiellen. i Er wurde noch jung der WüTenfchaft,
ie er mit grofsem Eifer trieb, entriflen, und ?er-
*) Diß EinerUikeip der electrifcken und der fogenanntetL
gälvanijehen Flu ffif^keit ßegr eich bewieftn; mit heuen'
.yerfuchsnund'Btobaehtmigen^ Mine 'dem P.» Cpnfi^'
liaechip Prof, d, Exp, Pkyf, z^ Pavia , mitgetheike
und von ihm mit Anmerkungen herausgegebene j^Bhand^
lung; pavia iSt 4' 144 5. 4., mit dem {£Bhr ftbnlicheo)-
BildniJP^) und voi(/L aohri/ten-Ferzeichniffef^oitaTs^^
^ Diefei iii d«r vollfiändifia Tittl der vridbtrgen Schrift« «u»
der' in der BtbLU>ritann. Vol. 58* No. 4. dasjenige äutge*
- sogen x&i. was man hier frei d«rgelUllt fiodei;*< Gilb./ '
. ■ 4 .
Mdüe bei reineitt Tode da« Manufcript Herrn
Confiliacchii dem er dabei utiter aaderii Fol-
gendea ftihfieb^ ; .|,S|(a WeiM«» Stdi übenM^lifeii,
dab (fiere SchriA; Wie jinteir den Äugen mdAea b6ü>
rahmten Lehrer*^ Ihrei VorgÜogers in der Profeitiit
SU PinriiiV gefchtiebfell' ift^ ttiid tläilk der fi«fi]tt<fer
dea GoddenTatora^und der elecurifchea Säule felbft
in ihr die ScbliÜFe macht und die Verfuche angiebt^
und flicht lein Schüler« i>ieteä mtiOen ihnen di«
briginalenidee^ Tagen ^ auf>dieS^.iii Meiig^^^^fto«
|Sk»i ^erden, die ^ückikfae Er^odujb^ der Veir* ^
fndie, die Kuaft fie at^xuiijaN^ ihre'PrädGon, did
irielen nüulichen Anwendungen ^ die , witfenrchafiu
liehe SpndMr Wld. der S^ £Biba^>.;tch.4egeTttlif^
nidift einmal daa. Ve^dienA dai»,Atbmt b^, fondmi
Uöadaa« ;aUe diefe vfchjöiMB ReTi^ate in eixiQei^
109 ir4»ieinigt« und diefittv Ihrer trenen'fijMid/anilFe^
umt^M habcn,*^- i v ü :'■ '-. . . ,.
4' ' Ber Wnnfch dieCte; Cnftt)»de»i» ./Sigt Hr» Gönm
filiaüchi, Mit fuMfiidi' ein.<Aafebl Job legte Üand
n daa Werk^ wiedetbolt» «iffl^ntlich die jhdbtfiM^
neuen Verfuche^ welche diefe DatAellung enthielt^
wid ^beraeugte mich auf eine Wei^e, die lupj^ den
geringftea Zweifd übrig, iiefav fowohli.fhit^' die
J3|j^<^a feibar'a^^ auf d^tu W^g« d^r Fr^tid(clüf^
mit ißt mich daa Haupt der, £l^ctriker beehrt^ dab
eile Wahrheiten ^ die in diefer Schrift «llifaen«
Wirklich nni^r jenem otietpii|Bt geprägt find |^ 1^
ea bleibt mir kein Bedenken ^ibrig^.:» • . Herr Cob«
fiUacchi wliihrt .«UM: ihii .fima4m^]^ M^fk^
• vi
/ E 345 1
•
wogen haben, dem Wunfche feijues. Ficeuüdes nach-
zttkomilieti i auch feinen Vorfatz aijj^ .fißlk^ Unter-«
Dachungen über die Errcheinungen an, den electri*
fcben Fifchen, und insbefondere an dem Zitier«
rophen, bekannt 2u machen ^ man werkle fehn, fon
welchem grofsen Nutzen dleles Werk ihm. dabei ge-
"V^efen fey ^ und feinen künftigen Lefem Werde et
nicht minder nützlich feyn.
Zugeeignet ift das Werk feinen Schülern.
Ihnen lagt Hr. Conüliacchi in der Zueignung unter
anderm: ^,Ich fehe in Cuch die künftigen Stütz^a
der electrifchen Theorie. Welche auf diefer Üniveri«^
lität entilanden iß^ und aus der dje Electrpmotore
hervorgegatigeti find^ Diefe Schrift wird Euch, wie
ich hoffe ^ bewahren gegen Vorurtbeile^ die man
2u fd^ieil angenotnmen hat^ ttnd gegen vage HyS
potliefen^ und fie wird Bach Ji^hren, wie der^ dem
Wahrheit am Herzen Ü>y in neuen Unterfuchun-*.
gen vorzufchreiten hat« Das Prisma büeb in der
Hand Grimaldi's unfruchtbar^ in der Newton^
wurde es i^ine Quelle glänzender und nützlicher
Entdeckungen; fo mufs auch der gelehrte Galvani
in einer der gröfsten Entdeckungen ^ Welche je in
der Phyfik.gemacht worden find, die Palme Völta'n
überlaJBTen i Wenn er gleich die erßen Erfcheinun^
gen-) .durch die-fie verbreitet wurde« aufgefunden
npd'il^nei^ feinen Namen 9tt%epragt hat/^
Das Werk beßpht aus. lieben Abföhnitten, wel-^
che folgende tjeharfchriften Jiaben - Abfchniu !•
Von dam «küEadien- OalraoistDus ; d. h. voa dea
2fl
f S44 3
Erfcheinungen, welclio 'niliii galVanifche nennt, und
die durch A'neiüanderlegen r<yn 2 oder 3 verTchie«
denen Leitern oder Electricitäts- Motoren hervor*
gebracht werden. Ahfchnitt 2. Von dem zufam-'
mengefetztefi Galfanismus oder vielmehr Voltais«'
mua; d. h, von den Apparaten, die aus einer re«-
gelmatsig geordneten Reihe einfacher Electromo*
tore befiehn. Ahfchnitt 3. Von der EigenfchaJEt
der EledTomötore, eine Leidner Flarche oder eine
Batterie in der kürseßen Zeit und mit einer ihrer
eignen gleichen Spannung - zu laden , fo dafs fie
Schlage giebt^ welchia ihrer Ladung und ihrer
Capacität proportional 'find. Ahfchnitt 4- Von
dem fchwachen Leitungs - Vermögen des reinen
Waflers , und Beweife , dafs ein electrifcher Strom
beim Hindarchgehn durch dlilTelbe fich zum Theil
xerßreuty und aufser dem geraden, noch viele an«:
dre längere Wege einfchlägt; und Anwendung die«
fer Refultate auf Schläge, die unter dem Wafler er«
theilt werden , wie die des Zitterrochen , der Sau*
len* und der Iieidner Flafche. Ahfchnitt 6. Voa
den übrigen Wirkungen, welche die Electromotore
unabhängig von den Schlägen auf die thierifchen
Organe, und befonders Buf die der Sinne hervor«
bringen. Ahfchnitt 7. Fortfetzui^g des vörherge«
henden Abfchiiitts; Bemei'kun^ea über eiftige'be«
fondere Umfiände^ welche die Stärke und die Na«
tur der Eindrücke modificiren, welche dfie Electro-
motore auf unfere Sinnes -Werkzeuge hervdir«
bringen«
I 4 " • • »' » ■
[ 545 1
AU I^robe mögen hier die Verfuche fiehn^
durch welche die ErlcbeinuBgen der Säule mit de-
nen des Zitterrochen, über die Herr Gonfiliacclii
nächrtens eine eigne Arbeit bekannt machen will»
in eine mehr oder minder unmittelbare Beziehung
gefetzt werden.
Nachdem der Verf. durch befördere i|nd man^
nigfaltig abgeänderte Verfuche nachgewiefen hat,''
dafs Wailer ein fchlechter Leiter iA , giebt: er fol-
gendes Verfahren , als eins der |am leichteAen zi|
wiederholenden an, durch das man lieh von der
Analogie diefer beiden Klaflen von Erfcheinungen
überzeugen könne: ,,Man nehme, fagt er, eine
grofse fehr wirkfame Säule, und überziehe fie ihrer
ganzen Länge nach mit einer dicken feuchten Haut
oder einer andern ähnlichen HüUe, damit fie den
electrifchen Organen des Zitterrochen , die fich in
dem Körper des Thieres befinden, defto ähnh'cher
werde., Sie mufs an irgend einer Stelle unterbro-
chen feyn, doch fo, dafs man die Unterbrechung
nach Willkühr aufheben könne; es, i(l am belten,-
fie in zwei Säulen zu theilen, die man neben einan-
der fetzt, und nur durch einen kleinen Zwifchen-
räum trennt. Mit den Polen diefer unterbrochnen
Säule fetze man zwei laoge Metallltreifen oder
dicke Dräthe in Berührung, und führe fie in ein
nicht aus Metall befiehendes Gefafs mit Wailer, fo
dals ihre Enden fich unter dem Wafi*er in einem
Abllande von einigen Zollen von einander befin-
den ,> taudie. diUDUi die Hände in das Wafler und
«•
- • X Hü l •
. #
lAin^ fie ui dk! t^Sht d#r OrlAa oder b^rttbf» dieCft;
Man empßddet dliintf jeddsin»l*eiaeil8ebiag^ £ei oft dir
Kreis gefchlofleti Wird, Wenn beide TfaeHe der uatw^
(Jtocbnen^Stile'Mftwederm tatnitteilbareBerüfarMig
gefeii^t, odef( dur^ #ii)eii ^teo Leiter mit eioaiid«
yerbunden werden ; doch ilt der Schlag ttiinderfiirk^
lila man ihn empfiodeiif frenn man die beidem Dri^
ibe anfser dem Walfer berührt. Gerade fo yerbÜ
es Geh ipit dem JSitterröcben ; feine Schlage find
Anfsf^rbalb des Waflerä viel fiarkernU im Waifer.««
Velu giebt noch eine andere Art an ^ diefim
Verßicb anitufteUeti 9 indem man die Organe 4m
Zitterrochen lufd lein Verfahren einen Schlag m
geben 1 noch' befler nacbabmt. Kr ^ellt awei SJUh
ien fo neben e^mabder, dafii fie nur eine ei nrign
bilden! wenn man -ihre obern£nden mit einander
▼erbindet ; und es ift noch beflfer, 4er Säulen nocb
mehr zii nebm^nt inn diel^leinen ftratitipirten Si«"'
leti oder mit auf einander-^Uegenden Querhäutcheil
angefüllten l^Öhren nacbsabilden, die gewöbnÜdi
Yom Bauch bis an dei| Acicken des Thteres reicbä%
iind, wie bejcannt, feine electrifeben Organe bit«
den« Diefe Siulen miilfta fo geftellt feyn , deft
ein 0»|rk genibtes Leder , das fich iii einer kleinem
ißntfernntfg über' ihren oberen Enden beündcfy
weieii| qrati ei etwaa befvnter drückt 1 eine gntn
Leitung ;swifdten ihnen \bervorbringt. Von dem
b^den Endem diefes AppaMts ieitet man wieder
9cwei BletallOreiCm odw Pratbe in das WalTec eiik
mea <iefkfiMi , «Ii4 Wi«4irtkc«t4a» V^ncb ^äAm
[ 347 3
Xb als Törhin« So oft man das nafle Leder heran«
ter drückt, und dadurch die Kette fchlielsty erhalt
der , der feine Hände unweit der Dräthe in dem
Wafler hält, einen Schlag; und diefes Verfahren
den Schlag zu ertheilen , bat , w^e man Ceht , di#
gröfste Aehnlichkeit mit dem , durch welches der
Zitterrochen feinem Schlage zm ertheilen fcbeint^
wenn er plötzlich dem electrifcben Strome, den
feine Organe in Bewegung zu fetzen das Vetw
mögen haben, freien Lauf giebt. Man Ceht iha
dann diefe Organe zwifcben feinen Bauch und
Kücken preiden , und dabei die nämliche Wirkung
erzeugen, welche i^an in dem eben befcbriebnea
Verfucbe durch Herunterdrücken des naifen Le-
ders erhält.
Man empfindet bei diefenVerfuchen den Schlag
nicht blos, wenn lieh die Hände imWaiTer zwifcben
den beiden Enddräthen der Säule, fondern auch
wenn üe fich feitwärts in einigen Abltanden von
ihnen befinden. Hl die Säule fehr Aark und leitet
■
das WalTer nur fehr wenig (d. h. iß es rein), fo er«
hält man einen Schlag, auch wenn die Hände fich
eine Spanne (Palme) und mehr, aufserhalb dem
directen Kreislaufe befinden; ift dagegen ein Sals
im Waflier au%elöft, wenn auch fo wenig, dafs man
es kaum fchmeckt, fo lälst ,es den electrifcben
Strom , der von einem Pole nach dem andern hin
firebt, leichter durch fich hindurch, und diefer
weicht daher nicht fo weit feitwärts aus, fo dafs
man viel £cbwichere Sd^läge erhält ^ und fie etwaa
*- •
fUbft bnngt. D^tlbo Üti««tfchied' Endet b^l de&
*SQItteiTocheii Stitt, W^Hnimaiinfaii in fli&es WaOer
^d damf in Meerwäffer fetrt.
" Madit man das W afler fdir Talzig, fo eirtpCW»
)dilt man bei diefem Verfttche aiTch in der Kette
lelbA kernen Schlag mebr, Weil dann diefes Wauer
*aie electHrche niilB^keit befl^b Als der menfdiHchla
*Kfiiper dnrch lieh bindiuvb leitk; wenigfiens ift
^n^ der Tlieil deflelben, der dordi den Kör^in
idndnrdi g.eht| zu fchwacfa, um wahrgenommen *tt
Müden. ■. f ■■*•■ ' '^■•" ■'' •• '-''^
'* V DieTe Yerfudie lalTen 'fich mit der Lejrdneir
maTäie eben fa; als mit der SiTale anftellen, mtt
dem einsigen Unterfchiede , dafs man die Fiardfe
'fedesMal aufs Nene laden iduIs'; iiidefs die Säule
fidi immer von felbll wieder ladet. ' 'Däfs diefe An«
viherung der Wirkungen des Zitterrochen an der
l^dker Flafofae Tchon von äü^^endifh in 'einer
iÜkbbandlung aus dem 3. 177^$' gemacht word^b ilf,
erlaubt den Herausgeber feine Recbtlichkeit nicht
nn verfchweigen; auch halte Cavendifh damab
fchon das fchlechte Leitukigs -Vermfigeh' des WaC^
im in Vergteich' ibit dem dt»t*M^IIe 4^rluinht n
Durch Volta's Erfindung dii^' Blm^trombtote wird
iiber der Beweis des Paralleliftnäs böid^r^fcliei-
•f.>*) Asltorf X^efer <li4Cir<Aiina)siii!rtr4fe..b«mtrkt; haben» dsüii
^ aUst diefet gan«' dtm Inhalt« der Briefe entfpriciit , mk
W welchen auch V o I c a in deib j« tgöS beehrt hat • und die
C 849 3
* * ■ -
^ungeti erft tt>1liRätidfg , da die S^ule dadurch^ dalk
fiefich von felbH wieder ladet, mit dengt Zitterrochen
weit mehr Aeholichleeit als dieLeydaerFlalche hat«
Die Refultate, mit welchen das Werk (ich
fcfalielst, mögen hier ausführlich Aehn:
„Nachdem wir, beiÜBt es, unter allen Aoficfaten
die Erfcheinutigen betrachtet haben, welche der
durch Electromotore erregte electrifche Strom in
den thierilchen Organen hervorbringt, und beide»
aen die Phyfiologie unmittelbar iatereilirt ift , wä«
ren nun noch eine grofse Menge andrer Thatfachen,
phyQkalirche und chemifche, in Ueberlegung zu
xiehn, die von derfelben Urfache in unorgani-
fchen Körpern, den Metallen, demWafier, den
Salzen u. f. f. hervorgebracht werden, und nicht
Ininder iiberrafchend lind. Er glüht, fchmelzt und
Terbrennt Metallblättchen und Dräthe; entbindet
aus dem Wafler SauerßofFgas und Waflerftofifg«!,
tod aus andern tropfbaren FlüQigkeiten andere
Gasarten ; oxydirt und desoxydirt, verbindet und
ieerfetzt. Alle diefe Wirkungen treten aber, ob^
gleich fie demfelbeh Wirkungsmittel angehören^
gewiflermafseh aus de^ Sphäre des Galvanismus
Heraus , welcher anfänglich nur eine Wirkung um-
fafste , von der man annahm , dafs fie ihren Ur«
fprung aus thierifchen Organen habe, und die
Galvani thierifche Electricität genannt hatte; und
wenn er gleich nachher diefe Wirkung auch anders»
wo fand, fo betrachtete er Ce doch nur in Bezie«
hang ihres Einflnfles aüif diefe Orgaiiai und ib
dnrch Ge inödi&cirt« £r^ hatte au^ nicht die mit^
delle Ahnung von d«n andern tö merkwürdigen Er«
fcheinungen , welche diefe Kraft in vnorganifchen
Körpern bewirkt. Die Entdeckung diefer letzterep,
durch welche ein weitläufiges, befonders für die
Cbefiiie interaflantes Feld aufgefcfalolTen worden ifi,
verdanken wir ganz und gar Volta'a Erfindung
der Säule und der zu/ammenge/efz^en JSleciro»
mocore. Wir behalten es uns. vor, in einer andern
Abhandlung von dielen Erfcbeinungen zw handeln,,
welche bis jetzt weder hinlänglich bekannt noch gut
erklärt find, und über die man in den letzteren
Jahren fo viel geliritten hat. £s genügt uns in die-
fer Abhandlung mit Hülfe unfers gelehrten Meißen
iolgende Wahrheiten dargethan 9u haben; ,
„i) In denjenigen Erfcheinungeni welche man
noch jetzt galvanifche nennen kann , d« i. in de«
neny welche die Thiere betreffen, wird die Electric
cität nicht durch Lebenskraft oder eine organifche
Kraft in Thätigkeit gefetzt, und es gebührt ihr folg-
lich nicht der Name $hieri/che Elecmcität. Sie
wird vielmehr nur durch die Berührypg verfchied«
nerl<eiter, befonders met«llifcher, eines mit dem
andern inßewegttng gefetzt, durch eine Action, die
fich blos in diefer Berührung entwickelt, und die
der electrifchen Flüfligkeit den Impuls giebt, welche
Flüifigkeit die tbierifchenFiberoi durch die fie ihren
Weg nimmt, reizt etc»^^
„2) Diefe verfchiednen Iieiter , oder , wie fie
fich noch Jchicklicher nennen laden , Beweger der
, /
[551 ]
Electricität, bildisii, wenn ße iq einer fchi^klicbea
Reihe terbunden werden, pack VerfcbiedeBheit der
Einrichtang yerichiedene electromotorirche Appa«*
rate, defio kräftigere, je befler ße ausgewählt voct
je zahlreicher fie ßnd/^
- „3) Die Metalle imd die andern Leiter erfier
Klaffe find 9swar im Allgemeinen als Beweger weit
kräftiger , als die feuchten Leiter oder die Leiter
zweiter Klafle, doch laßen fich auch aus diefea
letztern, bei einer fqbickUchen Auswahl , ziemlich
Harke electromotorirche Apparate zurammenfetzen,
Und diefe Ifißen fich felbß aus blofsen yegetabili^
fcben oder thierifchen Körpern erhalten/^
„4) Die electril(dien Organe des Zitterochent
gehören zuyerl^äflig zu diefer letzteren Art , fo wie
die^der übrigen Fifche, welche die wunderbare £i-
genfcbuft beßtzen, electrifche Schläge zu ertheifen;
Diefer Wirkfamkeit kömmt dieBenennug thierifehB
Electricifäc m dem Sinne oder unter der Voraus«
fetzung picht zu , daG| fie durch eine wirklidie vi^
tale und organilche Action erzeugt oder in Bewe««
gung gefetzt werde, welches der Fall nicht lA, Sie
ift eine blos phyfikalifche und phyfiologifebe £fi*
fcheinung» eine unmittelbare Wirkung des electro-*
motonfchen Appat^ts , welcher Geh im Inqem deä
Fifcbes befindet und den kUufUichen filectromo-*
toren äKnticb iß 9 utid wie diefe durch eine Kraft
wirkt, die ihm vermöge feiner ConßrucUon, das ift
vermöge der gegenfeitigen Berührung verfchiedner
"Leiter, zukömmt.^ V
|>«r<Hidem Orguea det- ZttterrocheD und dm Ofm»
ootiis, nodi in den Organen derThiere fiberliaiq^
Huf' iigend eine Art animaüCrt , wie Galvani *fidi
das gedacht hat; und iie erleidet in diefen Orgaaai
keine Art Ton Veränderung. Sie iß reine und
lila£ie Electricttät^^urch diefe Vorrichtungen^ weU
cbe man im Allgemeinen Electroipotore nennt,, eii^
regt» und von der der Leidnw Fhfcbe, mit der iidi
fie oft verglichen Jbabe 9 in gar jLeiner Beaiebuqg
verfdii^ejD.**
. :: ^6) £• verhilt fieh endlidh otiit der Electriatit
derElectromotore Amk fo als mit der der FlafolMB»
und genauer noch der grofs» Battteieen , wekhei
wenngleich die Spannung oder Ladung nurfch^ch
ifti docb anfehnlicbe Wirkungen hervorbringeilf
wegen der Länge der Dauer der Entladung*' ^Bai
gleicher vSpannung bleiben fie während d^ EatA
ladens noch eine vici längere Zeit , ja inunerferty
geladen*. Es ift daher mehr als ttberfliÜUg, aur Bb«
klarung ider fogenannten galvanifchen EricbeinuH
gen zu irgend cdneQi von der Electridtät verfcUep
denen Wirkungsmittel , feine Zuflucht zu nehmen^
und man mufii die StojBPe nicht ohne Koth vervielv '
r ■ . \
• .,':. '.■
E 353 )
! ■ ■ - ■ I ■ 111 ■ I n I m .
'■'■*■ »
«I* . »
n.
17^ Galvanismusi und neuer Verfu^h» ihn xu
» erklären,'
' • ^ »«
von
Dr# JosE^PH Weber, Direet. de« Lyc. lu ?rof.
dtPhyf. zu Dillingen, u. d. Akad. d, WiH au Münr
U J TIA» 1 «\ * * '-•>>>■ '-.ji j
eben ord. ausw. Mitgl. *}
1* :.■• •.: '^•^ - . ♦ • »
jjiie ErfcheinuDgen , welchen > eine Tbätigkeit ih(
Grunde liegt, die man Gnlvanismus nennt«, laflen^
lieh zurückführen auf die der einfachen /Ce^^e.und
lluf die der Vetjiärkung. Sind daher die Gefetza
aufgefunden, waraua die Hauptphänomeile fo.f^Qh)^
der einfachen Kette als die- der Verfiärkung her<^
forgehn und verfiändlich werdeijiji. Cp ift a)]er(|ings
dfsf Galvanisrnw erklärif,
51,
ie Gefette, die in deü galranifchen. Verv
fuchen walten , find die des electrifohen und -ch^
^ Ei fey telr erlaubt hief Vörberidttilir^ir^sfu erinnerii; dafs
. #iii« nenei Atific]|t ittir * Cur. Renofr« . und !iiiclit für (bipbei.
welche die Sache erll ftudiren wollen» beftimmt \Sbf .dar«
das Erfchsinen derfelben in den Aanalen weder beweise*
daCs ich für 'meinen Theil Üe f&r gelungen halte« noch dafa
ich der Art dea AnffaiTena, Daxßellen'a nn^ Erklärens bei<^
ßimme \ dafa t^HX anch eben fp wenig eine Bemerkung wie
diefe ieä Lcfer g»gen einen "(olcb^ V#r6ich«aiif irgend'*
«lae An IQ YOi««s tiiuidhiiSQ 4urfflb Gilbert.
mi/eten Lamg. Detm 0htfkapanismMg (Sm hk
dca |;«lTaiiifcbea ErTdmianngctt. wirkende XUt^
keit) iSk mj[ H^etAfeOuumpf des £U^^ ^mi
Chemismus ä aiul der bald feneTi |Nild dieler ^ bald*
beide fi^hafthervergebeH. Di^Bj(^t^;|lf;^:di«te
Anficht IbU fich in dem' Fol^den felbft eiprobeo»
' ' /«• ' -.
-Ich entlelni^ Mi» mekier^'J&ersArÄar^^
0^i6nidei^'kiitmktMä.la^^
m^ene Sätu ioigiÄA^i /
a) Die JSUistficiiiU (der Mtetifiidsmui) ULajM ;
VlidiMikraftf dntcb» bbbe fierübmig aweu|r0ii
geii(kUe'«erregbatv. :.■-.- .-..»mV '.' . ..v:,:,iC ;..
^^ b) l>ie-erreg(e filedncatat.>i^ett^ JBiät€tts;(igte ;
eA«^ Kärpet^ (Kuchens ^ Scheibe eic.) tritt allMüL -
ibit zweifachem Gfaeraktet henwtf^^^ufr einet <fi«itt^ ^
^-f'E^aBf der andern— E. ../.>;.. ]|.-.^
c) Die Ana d^ Indifferettfc» IE ^ ^berroffiyn
genen Differenaen 4-E und — fi Ol^eben, fieheltf» >
ander fachend, zur Wieder «-Vereinigung, undihM
Wii4d:amfceit erlificht arft in der^erntfigenenc f
der«VerciniganK.-' ■.. . lo:i .- #. <./.:,.■
, : ^ i>ie im :C.Qn0ict >)egri^eit«tt pifferedMü -
•f^E Had <-£ «rregm . ducdmeg: .fittfa- -oaui^ '
^e«ihtei«weir«: ■ • '" ' '/• '' ■.:■.■ '-■■' ■''■■■
.. . e) Der Chetumm iä wi« 4er kteotridsmua
äKe'aj^Ätnif^ allen Di*
ineafioMftiffi^n^^^
k \-'
E 855 1
^^t) 'Der ISlectricümusM Autch Beruhning tWeiet
«ü^gengefetzten Flächen erregt^ bedingt in einem
angrän^^ndeti feucihten Medium den Chemismus^
der binwiedef den Electrieismus bedingt.
Kün die Ableitung der Hduptphänottiene def
einfachen Kette tind dei" VetHärkung ätis diefett
» • •
■ M
Zu, den ttauptphänomenen der einfache
Kette rechne ich : a) die Reizung der Nerven- un^
Muskel-Fafern in ihrer Berührung' üiit zweierlei Me-
tallen; b) diefelbe Reizung derfefbeil Nerven- uiid
Muskel - F^rern öiit reinehi Wäffei»; c) die Nach**
laflung der Re^Tzung iiach gerchlöfsnet Kette > und
tieue Reizung bei Oeffnuttg der Kette«
ä) Aeizung^ def Nerven- und MuskeUjta/efn in
ihrer Berührung mit zweierlei MettUlen. Ein Fr ofch«
fdhenkel wird gewaltig gereizt ^ Wenn fein CrüraU
nerve auf einer ZinkAäehe und fein Wndenmuskel
auf einer Silberfläche aufliegt^ und dann die bei-
den Metalle mit einem leitenden Bogen berühft
iverden. tÜf^Zinkr^A Silber ^ Platte bilden ^ti^i^*
GegenJatteA die Hell zii einander Verhalten Wie
Üegatit^es $um Pcjltiven. Die IZinhßiiche vom
ne^a^2t>eü Charakter^ Und die Silberplatte vom
pofitiven Charakter, die lieh mittelli des Thier«
orgäns berühren | erregen fich einander wechfels-
weife, das 4rfi dea Silbers erregt d«$ — £ dei
C 35« 1
Zinks, iu»d macht deffen +E frei, währand daCi
im Silber das — rE -in Freiheit tritt. Es befind^
(ich d.iher die aufliegende (untere) Soite des Sil»,
bers im ZulUnde +E, die obere aber im Z^un
Ilande «- E (3. a). Das Aehnliche mufs in der cor-
refpondirenden Zink -Platte Statt haben; diefe h^t
an der untern Seite -*E, indem die obere fich im
•
Zuliande 4-E beHodet *). Der electrifche Zuftand
beider Pi/ittpn wird erft noch erhöht nach dem
Gefetz der wech/elweifen Erregung (3. 40« '^^^
eincin Gefetze des Electrophors zu Folge, das wir
cöndenfatorifch nennen (Theorie der Electricität): ,
Eis erhellet hieraus, dafs fich alfo bei der ein«
, fachen Kette jedes Metali auf beiden Seiten ia
einem electrifchen Zuilande befindet, auf euiei^
in dem von +E, auf der andern von — E;
dafs lieh die mit einander im Conflicte fiehea«
den Flächen der Silber^ und Zink^^ Platten yer*
halten wie — E zu 4-E;
dafs ihr electriPcher Zuftand erhöhter ilt, ab
in ihrer ifolirten Berührung ;
und dafs fonach Silber^ und Zink^Plattm'
auf irgend einer Fläche außiegend, und durdi
einen feuchten Körper verbunden, fich ganz an»
ders verhalten , als wenn fie aufser folcher
"Verbindung, und nicht aufliegend behandelt
werdeh*
••...••■.. . . ■ •
*) Dlefe Errchemmtg erklärt man gewöhnlich durch ^dim'
Fertheilung," aber dtmic giebt m^n ' luf dtt Zugrkii^
' rendt mir eiu ffn^irklärus. t.*. fjt^^
[357 I
Wird nun die Silber« und Zinkflache (von — -E
>'
imd 4- E) durch einen leitenden Bogen in Verbin-
dung gefetzt 9 fo ift^VVeg gemacht zur Vereinigung
der DiBFerenzen — E und +£ in die Indifferenz £
(S. 3). Indefs erfolgt diefe Vereinigung durch den
hejffm Leuer* fomit durch den metalUfchen Bogen,
lind es bleibt die Frage: vfodurch Vf erden Nerven
und Muskeln des frofches gereizt? Der Nerve
auf der Zinkflache +^9 und der Muskel auf der
Silberfläche — E aufliegend (oder umgekehrt) neh-
men durch Berührung an der erregten Electricität
Thcil) und Nerve und Muskel kommen zu einan-
der in das Verhältnifs wie -f ^ za — >£, tind diefe
Entgegenfetzung wird erll noch er^öA^ durch fVech^
felmrkiing und nach dem Gefetze des Conden/a*
eors* Vereinen (ich daher mitteKE des Bogens die
Differenzen +£ und «-»£ der Metalle zur Indiffe-
renz E, fo fuchen lieh auch die Gegenfatze der
Nerven* und Muskel -Fafern, die durch die Unter-
läge nicht mehr gehalten werden , und treten im
Momente der Kettenfchliefsung in Verein :^£;
wobei dann allerdings die Nerven- und MuskeT^Fa-
. fem zufammeogezogen, gereizt werdM mögen.
"^ Der Zi{ßand erregter Flächenlraft in d^t ßin^
fachen Kette iß demnach diefer:
IV 1 ■Tunten -|*E
dieSilberplatte ^^^en — E (in BerfibniSg d« Frofch-
die FrofchorgaiM in i^ruhranf '««»•>
'd«r SUberfläcbe =: •("&
ankfläcb« as-«It
.*'**■•'
[ 358 ]
.. »».LI rnnten +E (in Berübninc des' ftolcli-
die Zu.kpl«tte l^bea Ze . ^ Org«,.)
Nämlich die von einander abgewandten Metallääclies
S und Z verbalten. Geh zu einander wie -f ^ — ' > luid
JUefelbe Polarität entlieht in dem dazmTchen liegen-
den feuchten KSrper H (nach dem Gefetze der' Er-
regung, (3). Der Typus der einfachen Kette iA dem-
nach dlefer:
r unten +K
^ — i oben — E
r unten + ^
** — 1 oben — E
,y _ 1" tinten +E
^ — 1 oben — E
*^ Die Reizung des Frofchorgans erfolgt mit der
nandichen Lebfiaftigkeit , wenn daflelbe auf dem Uo-
Cren Tlfch aufliegt, und ein leitender Drathbogeni der
mit Zink endet, den Nerven berührt, und fein anderes
Ende, das Silber iß, an den Muskel greift. Alfo die
Berührung weniger Puncte bedingt die Erregung der
Plächenkraft : woraus zu erfehen ift, dafs das Mini-
mum erregter Electricität in die feuchten Theile des
thieriTchen Organs fchon chemifch eingreift, und fo-
nach den Chemismus erregt^ der damit erregt hinwies'
der die Electricität erhöht (5. 6,). Es iß daher der
MuskelreiZf dmrch die einfache Kette bewirkt, nur Er-
folg der Wechfelwirkung des Electricismus und Che-
mismus.
% Reizung der Nerven^ und Muskel "Fqfem
in ihrer ßerührung mit dem reinen fVaJJer. Ste-
hen zwei Schalen voll Wafler neben einander^^und
ein präparirter Frofch wird fo gelegt, dals feine
Lendcpaqrven ia einpr. und feintt Schenkelmuakela
35g ]•
iö der andern eingetaucht find; fö erfolgt döf*
Muskelreiz gleichmärsig, fobald der Drathbögen \
die Wafl'erflächen beider Schalen berührt.
Nerve und Muskel bilden /ar ßch ;swei Ge-
♦ '.'■.•'.'
gen/ätze, und verhalten Geh zu einander wie
*
Plus zu Minus (Phyßologie), Das Waffer,
das eine chemifch- indifferente Subfianz ifi, und
durch Berührung mit diefen Gegenlätzen in Con«
. flict kömmt, ifi leicht erregbar, fo dafs am Or- ,
gan = +E das WalTer — E, und am Örgaa
rr= — E das Wafler +E wird, Die DifiFerenzea
werden durch TVechfehvirkung und dem co«-
denfatorifchen Gefetze zufolge noch vergrößert.
Berührt man nun die Wafierßächen ' mit einem
leitenden Bogen , fo greift diefer in zwei Gegend
Jatze ein, und die zwei Gegenlatze verbinden
lieh zur Indifferenz« Aber im Augenblicke keh-
ren auch die im Frqfchorgan erregten Gegen^m
Jätze in Verein, und reizen durch ihren ConflicSt.
die Fafern der Nerven und Muskeln. . , ,.,,...;
Das Verhaltnifs , das zwifchen iVerve» ttisj.
Muskeln und dem Waffer Statt Hudet, und fich
im galvanifchen Reiz fo auffallend ausfpricht., ift
diefemnach in phyfiologifcher Hinjicht aller«
dings von hober Bedeutung;.
I • I •
3* Nach gefchlofsnfir Kette erüfcht die Reif,
kraft : ße wird aber bei Oeffnung d^rfelben wä-
J^ ^atig. 8(|> Uxkgfi ijüu V«rb.&ttnilA ^w »wd^Me»
Aa a
X
\
[ 360 ]
. • ^
täUe unter einander und' zum Frofchorgan dalTelbe
bleibt, fo dauere die wechfeiweife Erregung der
dynamifchen Kräfte immer fort; aber die erweck-
ten etfchlaffen Ibgleich wieder in der Indifferenz»
fo lange die beiden Metallplatten durch einen Lei-
^er in Vetblndung ftehen ^ oder die Kette gefcbloC*
fen iß. Sobald aber die Verbindung aufgehoben,
die Kette geöffnet wird, fo fängt die Differenzi"
rung an bleibend zu feyn , und es erfolgt der
Kräftenconflict, die Reizung«
8-
Nebfl den : angeführten Hauptphäüomenen der
einfachen Kette ifi noch auszuzeichnen das grq/se
Vermögen den Galvanismus zu leiten j das im
reinen ff^affer und im menfchlichen (thierifchen)
Leibe wahrgenommen wird. Nur zwei Ferfuche.
Votriehtung, Es feyen zwei armirte Stäbchen
in dereitfchaft« Stäbchen von Mefling 6 Zoll lang,
j Linie dick, an deren einem ein Viertelzoll langes
Kupfer und Zink («SJZ), am andern ein gleiches
Stückchen Zink und Kupfer {ZS) angelöthet iß,
nenne ich armirte Stäbchenß denn fie erweifen fich
bedeutlam als Armaturen«
z. Ferfu'cK Man legt einen Frofchfchenkel
mit feinem Lendennerren, an dem noch ein StiicrfL
eben Ruckgrad hängt , in eine Schale voll Wafler,
den Sdienkel aber in eine andre waflenrolle Schale;
man reiht an die zwei Schalen mehrere an, und
Tettf fie am Bunde daeh «faea StaBmolftveifoa in*
»- » •
[ »I 3
Verbindungi » Diia WalTer fey in aßen Schalea r^f«
nes JVaffer^ Nun beriihrt man das Wafler, in dem
der Nerve liegt, mit dem Stäbchen, an deflenEnde
Zink angelpthet ift, und dann dasWafler, worin
fidi der Muskel befindet, mit dem StSbcben , das
iü Kupfer endet, und durch einen dehnbaren Drath
mit dem erßen verbunden ill. Das FroCchorgan
wird mäebttg gereizt, man mag dasWairer>imit deqi
Stäbchen entweder in der Nähe oder Fernß defleU
ben berühren, nnd diefe Berührungen Aitweder in
der erjien, zweiten oder zehnten Schale vorneh-
men« — Wenn das reine WaiTer der Erregung, die
hier eine fchwache Electricität bewirkt (5. ^), und
der Fortpflanzung der Ei'regung merklich wider«
iiände, wurden folche Erfolge möglich feyn?
Nämlich das fV'aJJer ift als indifferente Sub-
ffanz (6.) eine Erfcheinung , ih der die Kräfte im
vollkommnen Gleichgewichte, und fonacb durch
die ieifefie Anregung in Tbatigkeit zu fetzen find.
a. f^erfuch. Es liege ein präparirter Frofch
auf einem hölzerneii Teller ausgelireckt J man ler«
greife mit trocknen Fingern einen armirten Stab,
und lege ihjn mit dem Zinkende an einen Lenden-
nerven ; zugleich nehme man den andern Stab xnit
dem Kupferende zwifchen die trocknen Finger der.
andern Hand, und rühre damit einen Muskel an:
das Frofchorgan wird fiark gereiist. — Man lafTe
mehrere Perfonen fich die trockiien Hände bieten
und einen Kreis machen : vor den aufseräen Per-
*■ ■ -• . ■ •
fon^ lege eine mit trocknen Fingern deä armirten
C 362 J .
Stal) Z an dei^ Nerven d^ Präpariits , die andern
den armirten Stab «S mit trocknen Fingern an ei-
nen Muskel: es erfolgt der M^skelreiz.
* Der menfchliche Leib • orweifet fich daher bei
dem Gebrauche dcir Stab - Armaturen T^/tr erregbar^
ohne. dafs.J^/J Qberhäutchen ein merkliches Hinder-
nifs entgegenfetsoe :, fonach verhält ßch der menfchliche
Leib in Hinficbt fchwach erregter Electricität beinahe
wie Waffer (5.**).
** Setzt man das armirte Stäbcheüi Z mit trock»
"neu Fingern an den Nerven eines Frofchfthenkels, und
greift mit einem Finger der andern Hand an den
Mnskely oder berührt nur die feuchte Stelle^ worauf
er liegt > fo zuckt der Frofch ; welches nicht vorgehti
wenn man das Stabchen mit dem Kppferende in die
Hand nimmt und wie eben gefcbehen verfahrt« Aus
dem oben befchriebenen Yerfuche geht hervor: die
Fingerfläche fiehe mit der Zinkfläche im hohen Ge~
genfatze, Diefe Thatfache iit, zumal bei Verfuchen
mit dem Condenfator in Anfchlag zu bringen, welches
Volta bei Beurtbeilong folgenden Erfolges überfehen
hat. Wenn man Streifen von Kupfer und Zink ^n
den Enden zufammenlötbet, dann das Zinkende des
Streifens zwifcben die Finger nimmt, und mit dem
Kupfereijde den obern Teller eines CondenfBtors, der
gleichfalls von Kupfer iß, berührt; fo wird diefer
negativ geladen. Hält man dngegen den Kupferfhrei-
fen zwifcben den Fingern^ und berührt den kupfernen
Deckel des CondenHinors mit dem Zinkende , fo erhält
diefer keine . Electricität. — Nämlich -nur Zink macht
oiit den Fingern einen fo grofsen Gegenfatz^ dafs die
Erregung der Electricität durch deh Zink und zwar
td;— >£ (ganz conform einem Gefetze No. a4— ^7
[ ;J63 3
neiiKer Theorie der . Electridtat) Statthat^ cKeÜcli
dann dem.KupferJßreifeny und durch diefen dem Coli-
denfator mittheilt. Da zwifchen dem Kupfer und den
Fingern fich kein fo großer Gegenfatz Endete als zut
Di£Ferenzirung der Indifferenz £ nöthig ifi; fo wird
auch dem Condenfator keine Electricität mitgetheilt. — -
Volta legte nachher eiVie' feuchte Sühftanz zwifchexi
dem Condenfator« Deckel und den Streifen, da trat
dann ^auch das chemifche Verkältnifs ein ; isind ei
rouGite der Condenfator - Deckel -J-E werden, wens
Zink, hingegen — E, wenn Kupfer den feuchten
Körper berührte; es ift dies noth wendige Folge des
dynamifchen Zußandßs 4^r einfachen Kette (5, '^^)y
die ilch hier nur in einer andern Form wiederholte
. • ■■• • . ■ , -
Die Hauptphänomene der galvamfchen Ver^
fiärhing können in, die allgemeinen und ia.<//a
befohdern unterfohieden; werden«, Zu den aUgCm
meinen (jeder Verfiärkuhg gemeinen) zähle ich:
xy den Zulland der erregten Kräfte einer Ver«
Itärkung im Ganzen und in ihren Theilen;
a) das VerhältniTs der Verltärkung zur Zahl der
verbundenen einfachen Ketten; 3) die fich felbll
erneuernde Kraft in der Verßärkung ohne äufse-<L
' res Züthun ; 4) die<^ Bedingtheit der Säuknwiff«
kung durch das Waflbr.
10%.
!• Zufland der erfegten Kräfte einer gatvom
mfchen V^Jlcarkung im Garizen lind^ in ihrek
Theilen. Ojie galvaijiifche Verftärki^^ (oll nacli
C 504 j
der Anfiebt ihres ErOnderi, des Alezand««
Volta, eine Vervielfältigung der einfaelten
Kette feyn; und fie iß in der That nidits anden.
Die galvaDifche Verftärkung beruht daher auf den
Gefötzen der einfachen Kette« und ilt auch Jiua
denfelben vollkommen verftändlich. Der Zufiand
der erregten Kräfte einer galvanifchen VerfiärkuBg
ift denfelben gemäls in dynamifcher JSinfichu
wie folgt;
erße
einfache
Kette
r unten +£
*= 1 oben — E
„ C unten +£
"~ 1 oben — E
7—, r unten +E
^•^ C oben —
E (5.*)
5««. r unten +E
zweite l 1 oben — E
einfache J w_ 5" «»^«^ +1^
"~ 1 oben — P
Kette
z={
unten +E
oben «-"E u« f. w.
Diefer Zufiand der Verfiärkung erweifet lieh auch
wirklich in der Zr/aÄrtt/i^.
Vergleicht man den Anfang der Säule (rpa
unt^n herauf) mit dem Ende derfelben , fo bildet
das S ==: +£ mit dem Z =? — £ einen Gegen/atz,
während die Zmfchenlagen durch Verbindung des
4- E und — E iicb zxxv ' Indifferenz E vereinen.
Zugleich wird es augenfcheinlich , dafs in ander--
weitigen Beziehungen dennoch die Gegen/ätze
bervörgebeii können , und wirklich hervorgehen.
C 365 3
m^nn ficb dasS der sweiten Kette mit' dem Z det
Tierten ichlielset; u. C w. Diefe be/ondem G^
ßenjatzeß die lieh in Beeiehung der Extreme in
der Ganzheit 'verlieren , nehmen aber, wie es er«
hdlel!) mit ihren Entfernung von den Eztremeii
an Stärke immer ab , und gehen in der Mitte (hier
in der dritten einfachen Kette) in die völlige In*
differenz über. — Wird die Säule fo gebaut, dab
fie. mit Zink anfängt und mit Kupfer endet* fo
bleibt der Zußand in djnamifcher HitiQcht der^
felbe, nur in verkehrter Ordnung ; die Säule fangt
mit -^E an und endet mit -|-E. U. f. w.
* Da die dynamifch'e Thättgkeit in Form der Li«
sie (Lange) wirkend, s=: + — f Mägne*
tismus heilst (meine Tiehre vom lifagHet und Magnem
tismtis) , und die galvanifclie fäfile eine Länge dar«f
Aeüendj an einem Ende-|-» ^m andern — -, und in
der Mitte o (Indifferenz) zeigt , fo erfcheint der Gal^
manismus, djrnamfpA ieiraehtet g hier als ^Magne»
tismus.** • ■
9. Die Fit^urkung des Galtfanismw.Jleht
unter gleicf^ffn Jfniftanden mit der Zahl der <6iiii-
fachen Ketten ifn Ferhäl^iftu Rei}it fich die
zweite Kette an di« erfte, fo- kommt das Kupfer
mit der Zinkfläche :=;;—£ in Berührung (vorbergOi
es wird daher die Plädienkraft des Kupfers geweitet'
Kettie fchou mehr erregt» als in der erßen» wo fidi
die berührten Flachen noch im ZuAandf E beßiw
den* Nun kömmt noch die Wec^dnirkwg nndr
l Sßß }
die oonden/atorifiJi&JSrhohung in demfelben Malse
hinzu f .und fo yriw^ d^Dn der GalvaniAmus der
^w^iten Kette in mehreren Hinlichten um. das Dop«
pelt^.Vjerltärkt. . Jifgt fich dann die dritte Kette
an^^ foyberilbrt ihr Kupfer das verFtärkte <— E des
2!iii:)J^s; dief es. fii^Isiirt Cch daher wieder erregender^
al& in der zweiten Kette^ und es erfolgt in der drit-
ten. Kette eine Verftärkung, die den drei Vecw
|)indttngen prp.p^rjtiQ^al iß. Und fo mu£s fortwäiw
rend luit cfer Zahl der einfachen Ketten die<Ver«
^ärkung. zunehmen, ..u^d demnach unter gleichen
Urnftänden im Verh'ältnils oiit der Zahl der ein»
fßghen Ketten fiehen..
"^ Da die Erregung der Electricität durch die JS^
rühmjig bedingt iüj (^5.) » fo iß: klar^ daß bei ver^
mehrten Berührungeji die Electricitäts-IntenCon wach-
fe. und fonaclTiiüch hex f^ergröfserung der Flatt^m^
JJäcuen,G.ch der Galvanistnus .verjlärken mufs.
** Indem iiie Extreme (J^ole^mner galyanif ehem.
Säule zwei Flächen bilden, die lieh zn einander veiv
h alten wie -(- ^ — £ ; fo lA die galvanifcfae Säule als ein
Doppel' Electrophor (m^ine Theorie der SIectricität)
tu Vetraeljfen, ' hnd es^'xiiuA "^eit Gefetz Statt haben:
^^\h V^räfiäeruiig'atirbilier Seite hat auch Verände-
d^ktin^ duf der jandertt^Seit^« fliut Folge.'' Es kann da^
heif die YefAärkqjig: am SäufeneHde — E im Verh^t-i
XLi(s..der Zahl einfacher Ketten nicht erfolgen, ohne
da& der Anfang A^x Säule +£ in demfelben Verhält-
iiifs verflärkt werde : daher die volle liarke Wirkung
der, Säule, wenn DirädVe (Stäbe) ^ die am Anfange und
am' £hd^ d^r Säule angemacht find/ fibh fchlielsea;
t 367 }
I
■ - - ^ .13« ■ ' .- . . .'. r
I » ■ - # • '
3*. Die Verßarkung, die durch Schliefsm
der Kette ihre Thätigkeit> in der Indifferenz JS
erfchöpft, erneuert fie nach Oeffnuns der Kette
ohne äufseres Zuthun wieder. Das thätige
Princip in der galvaDilchen Verliärkung iß ledi-
glich durch die. Berührung entgegengefetzter Flä«
chen bedingt, und ift wechfeiweife ef:regter Elec«
tricismus und Chemismus. Da nun die Berührung
nach Schliefsung der Kette fortwähret, fo wie«
derholt fich die Wirkung ohnie äufseres Zuthun^
gan;; coaform dem , was bei der einfachen Kette
Statt findet (7).
,.,.. •..■.:. is. ' .;
4« ^^^ PFir^ungen der gafvani/chen fT^r^
ftärkung find durch die Feuchtigkeit bedingte
^ie den Wirkungen der eleetHfcb^li Werkz^ge^
und Mafchinen fehr hinderlich ift. Nämlich der
Dalvariismus ill nicht* reine Electricität; er ilt
eine Gefammtkraft von Electricismus und C7ie*
piismuss und, fo. wie. jener diefen aufregt, fo hebt
diefer jenen durch Wechfelwirkung.(3.6.).
"^ Diefer Etklatdng bewahrt fich 'in der Thatfache^
daCs bei dem öebliatiche verjchiedner Vlüjfigen, dio
man zwifcben die- Metallplatten bringt; die Wirkung
der Säule von verfbhiedener Stärke ift. Zumal begün-
ftigen die « fiaiice Säulenwlrkling gefaizenes \a>^ ge**
Jauertes Waffer » Zwar fchreibt man mit Gajr*
Lulfac und Thenard die grofsere Wirkfamkeit
bei dem Gebrauch des gefalznen und gefinerten Wall
fezs I^inem größeret^ iifiitumgsvermogenf, als das diet
t 368 ]
reinen Wnflers ifl^ zo. Allein » da in der galvanilchen
Kette die electrifcbe Action hinwieder dorch die che*
inirche bedingt iß^ and da» chemifcbe Verbaltnib ver*
fcbiedener HülEgen vu den Metallen verfcfaieden iO^
fo mufs die Erregung des Galvanismus beim Gebrauch
djer Salze und Säuren allerdings anders ausfallen , all
beim Gebrauch des reinen Wägers , ohne eine beflere
öder fchlecbtere Leitung der Fliilligen als Urfache an«
nahmen zu tnüITen. Selbfi Gay-Luffac und The-
9a rd fanden die Wirkung des Galvanismus auf den
Condenfator, der Vorausfetzung der grofsern oder
kleinem Leitungs - Fähigkeit nicht durchweg gemäli
rGilbert's Annalen).
** Unter den deutTchen Naturforfchem hat JProf.
Er man fehr befiimmt und allgemein die geringi
LeitungsfäJdgkeU des Whffers für den Galvanismus
behauptet. Indefs bemeikt er felbft) da(s das Wafbr
die Electricität - txollkommen lei^e y wenn der foge-
Bannv» (xas/ippa^rat nur mit Einem Pol der Säule in.
Verbindung fieht; hingegen iicb als nichtleitend au«
fsere^ wenn beide Dräthe des Gasapparats mit beidem
Polen der Säule in Verbindung konunen» Diefe Beob»
achtüng ift aber nur Beßatigung obiger Erfahrung (S.)»
^^;dafs das reine Wafler fiir fch wache Electricität hochil
leitend hi.** Wirkt die Electricität fehr verßärkt^ fo
greift ße mächtig in das Medium , in das WaiTer, nach
allen Dimentenen ein^ und erfchöpft fich an chemU
Jchen Actionen: wodiucb denn die electrifcbe Th&
tigkeit allerdings im. Wafler f es fej rein oder wlt
Salze%: gemilcht 9 Hemnmng und Anf enthalt erleiden
niuls (a.)*
14. .
Iii€ befond^n Phänomene der galvanifchen
V^ßArkuMQ^ (dar in üinQobt auf Intenfion nicht'
[ 369 3
jeder Saule gemeinen)^ find fiberliaupt.
Art: t) rein electrifche, und d) ch^anffifch elec^f^
ßri/cheß die ficb dann wieder entweder in dßjok
Jiarren Körfern j oder in.^ den ßüffigen, oder ubIi
einer Mifchung yqt\ feilen und flüfljgen Subllaiifi
sen darliellen«
^ t
Die rein electrifphen Phänomene find die des
Anziehens und Ahßoßens leicht benKeglicber Körw
perchen. Da diefeFbänomene ficb am Eleotra^.
meter wabrnehmbar machen ^ fd mögen üe auch
Üectrometrifche (electrofcopijahe) beifsen. . Zu.
den electrifch chemifchen geh^Jren vomebmlidl
diejenigen | die meifiens nur wahrgenomipen wer«^
deni wenn die galvanifcbe Säule in dem Grade der,
Funken *> Erzeugung /wirkt; diefelben zeigen Geh:
in den flarren Körpern > namentlich in Metallen»
4atch Schmelzung ä Verbrennung u« f. w« j in den
fiüjjigeny z«B« durch Zerfetzung des Wajfers ia^
Hydrogen und Oxygen; in den Mi/chungen durch,
Mrfehütterung menfchlicher (thieri/cher) Otgane^^
und durch reizenden- Einflufs auf die Pflanzen,
durch JSqfchleunigung der Gährungenß^ durch Zer-
/etzung alkalifcher^ und erdiger Subßßnzen n. C w.
In Hinfiebt der r^in eleetriß^en Phänomene
m
gilt das allgemeine Gefetz : „data die Verffarfcung
im V€rbaitnirs der Zahl einfacher K6tten ßeht«<-
(itOy dodi untto der Einfehrmikung , y^wenn die'
Amdil der eiöGichfa '^Ketleä ntebt 'm^ febr w»«^
C St» 3
mehrt , oder die QbierHäcbe der Platten nichl;
auÜserordentlich vei^röFsert wird.'^ Eine Säule
Ton loo einfachen Ketten wirkt electrometrircb
äicht ttäricerals eine Säule von So gleichen Plat-
ten. Die Verftärkung, welche Ghildren aus
6 Schuh langen und a Schuh breiten Platten baute,
iniserte auf das Electrometer gar keine Wirkung.
Dagegen bringen die Säulen von einer grofsen
Zahl einfacher Ketten, deren Umfang nicht be«
trichtlich ift, und Säulen von wenigen Platten, de-
I
tta' Oberflächen ai{fserordentlich vergrößert ünd^
angenbliolüich Sdimelzungen der Metalle, Ver^
Brtnnungen, Auflöfungen in Dampf u, dgl. her-
yor. Wilkinfon fchlols aus feinen Verfuchen,
wobei er Stahldrath in den Schlufs der Kette
brachte , dals die Wirkungen einer Säule der An-
sah! der Plattenpaare (der einfachen Ketten) pro-
portional fei, wenn diefe von gleicher Oberfläche
find; hingegen bei ungleichen Flächen Geh wie die
Quadrate der Oberfläche der einzelnen Platten
Terhalten.
Nämlich wächft die Oberfläche der Verßär-
kung fehr an^ entweder durch Vermehrung der
Platten oder durch Vergröjserung ihres Umfangs,
fo fieigert fich die Flächenkraft (die Electricitat)
zur höeh/ien, It^ter^fion, und indem fie auch in den
vorzilgUd^ßen Leitern (in den Metallen) immer
noch Hemmung erleidet, fo kömmt Ge, - die Majfe
durchgreifend, mit der Starrheit (Cpntraction) ia
Conflüot»^. vad erreiche ^e£xpar\fion: .die nach
C 37' }
allen Dimenßonen erregte' Expattfion* iikthw
JVärme (meine Theorie der Wärme), die durch diV
* ' ...
Säulenkraft zur Hitze erhöht , die Metalle glühei.
txnd fchmelzt^ oder "ivenn'mJSutrbaj^fhkd'y und
in Berührung mit einer O^ygen^nthßltendeii'Uin^
gebung liehen, verbrhhri/Jm Däfnpf terßäübt tr;
dgl. — Währeiid da& aber auf fölche Weife' di#
chenSiifchen Actionen herif*ichend fihd ,' werclen dic^
reiu electrifchefa unt^rdiückt^ gefchwächt/ odi^lf
tuidierklich gemacht, » - -
* In Hinficbt der eUctröiheltrlfchen Wirkungen^
ift der TJnterfchied zwi&hen einer gahfani/chm SäüU
und einer eleotrifchen Verfiärkung fehr auffallecad,
Obfchon die clectronnetrifcben Pha^ion^en^ fich auch
bei der ElectriGrmafchine nicht genau im Verbältnilf
der eleotrifchen Ladung einßellen. wenn diefe fehr
anwächß, fo kommen fie doch immer lebhaft zuni^
"^orfchein^ da fie fich in der galvanifchen .S^ule
durchgehends fehr fchwach (meißens nur.jnittelft dea
Gondenfators) zeigen, und bei vergröfserten Oberflä«
chen ganz verfchwinden. Aber das Kräftefpiel iij
in der galvanifchen Säule auch ganz anders als ii^,
der electrifchen Verfiärkung (iS.)* Der Galvanismus^
einer Säule ift. ein Kräftenconfiict zwifchen £lectri«
cismus und Chemismus^ 'indem der reine Electricismus
meifiens im Vorwalten des Chemismus untergeht.. '
Verbindet man im JVafferzerfetzungs^Appara»
den untern Drath mit dem Anfang der Säule
•I '
sc:-)-E, den obern aber mit dein Ende der Säule
:= — £ ; fo entwickelt fich aus dem untern Drathe
ein Strom ifon Hjrdrögenlußp 'fiiSoxmiA'^^SM'^ä^
an die Spitze des obern Drathes Oxygen anfetst
(wenn er z» B. kupfern)» oder lieh aus ihr Oxjr^
genlufc erzeugt (wenn er aus Gold oder Phtia
ift). Durch Verbindung der Säulen -Enden- mit
4en bfiden Dratben wird der Uebergang des 4-B
und ^ E zur Indifferenz veranlialtet. Da. aber
die Electricität verllärkt wird , fo greift fie in dät
jazwifchen liegende Wafler dieiniCch ein , und ion
dem ihr Plus feinem Gegenüatz im WalTer anßrebt,
wird eben deflen Plus in Form des Hydrogens frei«
Dagegen befreit dasMinus der Electricität , feinen
Gegenbu im Vf^S^ fucbend » delTen Minus y feitt
Oxjrgen«
^ Ift die Säule nicht aus mehrem als 20 einfA*
chen Ketten zufaminengefetzt, fo Aeht die Waderzer»
letzung im Verhälmirs der Zahl der einfachen Ketten.
Steigt aber die Zahl der einfachen Ketten auf 3o, 60^
120, fo fcheint die Luftmenge, die unter den näm-
lichen Umftänden entwickelt wird, den Wurzeln der'
Anzahl einfacher Ketten ziemlich proportional zu feyn.
Werden 20 Paare der Platten von verfchiedenen Ober-
flachen 1 deren eine =1, die andere rr: 19, 7 find,
xu Säulen gebaut, fo ifi die WalTerzerfetzung un-
ter fonft gleichen Umßänden nahe ihren Oberflächen
proportional (Gay-Luffac und Thenard. Gil-'
bert^s Annalen); Erfolge, die dem allgemeinen Gtf^
fetze (II.) gemäls find, unter der No. x6 gegebenen
SinfehränkMUtg.
18.
Der Muskelreiz, den ein^ galvanifche Verfiar«*
kung bewirkt, i& he/iig, eigentlich eina Erfphüt^
^«Wif « die der eines eieiBtrifQbeaStoJGies gleidtt;^
V /
E 375 3
mit ilt er nicht fo momentan , nicht fo fchnell vbr-
iibergehend, fondern etwas anhaltend , kriebelnd,
fchneidend. Die Erfchütterung wächft bei der g'al«
Tanifchen Säule mit der Zahl einfacher Ketten an
Stärke. Aber immer unter der Einrchräiikungy
^,wenn die Platten nicht von zu groFser OberHäche
And/^ Der Apparat Children's wirkt auf den
thierifchen Körper nicht Aärker als eine Säule von
gleichviel kleinen Platten (Gilb. Annalen).
Die Wafferzerfetzung durch die galvanifche
Säule und der Muskelreiz, der wohl eine Folge
der Zerfetzung des WalTers (der Lymphe im thie-
rifchen Leibe) feyn mag, ßehn zwi/chen den
electrometrifchen Phänomenen und den Funken^
Brfcheinungen mitten innen, und find Erfolge
wdfferiger galvanifcher Actionen« Höchji erregter
Galvanümus bei dem Gebrauche der Platten von
lehr grofsen Flächen verfchlingt nicht nur die
Acnon der JVajJerzerfetzung, fondern auch die
der 'Heizung des menfcblichen Leibes.
19.
Muskelreiz und TfTajferzerfetzung in Verhin^
düng zeigen etwas Auffallendes. Ift äer Wäfler«
zerfetzungs- Apparat mit der Säule in Vei'bindungy
und man greift mit najfen Fingern beider Hände
die Säulenpole an: fo empfindet man nur ahfatz^
v^eife Erfchüuerungen , während dals die Wnjferm
zerfetzüng ununterbrochen fortgeht.
Nämlich die Wafferzerfetzung fordert einen ge«
ringera Grad galvanifcher r^Action als die Erfditttii
Aonal, d« Pbyfik. B. 51. St. 4« J, 191$. %V\%k ^ ^
\
t '374
tenmg» dar Cch auch in der Säule immer elnfiiidet
wegen fortwährender Berührung entgegengefeUter
flachen , da im Gegentheile die zur Erfchütterung
erforderliche Intenfion erll nach und nadi xu
Stande kömmt.
^ Die Näjfung der FiHgtr mit reinem (helfet
Itiit gefalzenem) Waflier befördert dto galvanifchen
Schlag. Waller leitet nämlich immer befler als die
Oberhaut des menfchlichen Leibes (8. Verf. i.); es iß
aber auch hier das chemifche Ye^hältnirs iiti Spiele.
** i)ie reizende Wirkung -des O-alvaAismus auf
die Pflanzen ergiebt Geh aus den Beobachtungen de»
TreTiranns (Gilbert's Annalen)<
ftd.
Werden $ul>ilatizen , die einer Gährung (ahi^
find, mit einer galvanirchen Verßärkung gehörig ift
Verbindung gefetzt, fo Werden ibM innern Kräfte
Inächtig aufgeregt, und die Gährungen befchleu*
nigt (Grimth und Von Ai'tiim ebendaG)^ ^
21,
Höchfi merkwürdig ift die Wirkfamkeit des
terllärkten Galvanismus auf die Alkalien und' auf
die erdigm Körper. Wird feuchtes Kali oder iVö*
tron in den Schlufs einer wirkfamen Säule ge-
bracht, fo bilden Geh in glänzenden KUgelchen
Aletalle, da^s Kali -^ Metall (Kalium) und das
JNatr Ott" Metall (Natronium)y deren Eigenfchaf-
ten Verwunderung erregen. Auf gleiche Weife
werden Baryte Strontian und Magneßa behandelt;
und man erhält Barii^m^ Strontium.^ Magmunu
Käiii Patron, ßnryt u. f. w. firii daMi^r durch
den Gaivanismus als Metall^ Oxyde iiidicirt^ und
derfelbe erweifet lieh an ihnen anoacydirehd
(DaVy in London ^ Say-Luffac und The-
närd in Paris, Berzeliui» und Pontin in
S$tO(DkoIm. Gilbert's Ann'alen);
Die in der galvanifchen VfeFflärkung wirken-
den Kräfte find ^e aufgeregUnGrundkrafte (5.),
das Allwirkrame und in feiner Steigerung das
Allgewältigfie iii der Natiir* Die aufgeregten
Grundkräfte fprechen auch nur Gl^ichaHiges^
die Grundkräfte anderer materiälen Subßanzen
an, und erregen fie innigft und mit höchfter
• £nergi)e; Woraus denn- zu erfehen ift 6ie Mög-
. lichkeit tiefft dringender Anälyfen und daraus
hervorgehender reinen Förrnen und Prbductiör
nen durch die galvanifche Action , die d^nti
auch uoi deswillen für die Ghemie höchft bedeü-
ttod iß:
■■•-•• ssai ''■'■_
Werfen wir nun ^vtS die galvani/chen Raupet
ph&nomene eitieh Rückblick, und vergleichen wir
idie Erfcheinungen der einfachen Ktue mit denen
•dar Verllärkung: fo erhellet, dals jene der eixi-
' fachen Kette fich in det Verllärkung nut wieder-
holen , dafs'fönach di^ gälväriiCbhe Säüli^ eigentlich
durch Vervielfältigung einfacher Ketten eine Ver^
fiärkung fey«
Es beruhen auch die Phänotnehe der galva-
iiH'dieti Verßärkung ganz auf denfelbeh GefetzeHi
Bb 1
t »76 ] ,
«HS denen die Phänomene der einfachen Kette veiv
JUndlich werden. Alle galvanifche Erfcheinungen^
lamt und fonders, bewähren :
„Der Galyanismus £ey nichts anderes als ein
Wechfelkampf des Electricismus und Chemismus,
ftus dem bald jener , bald diefer, bald beide lieg«-
haft hervorgehen.* <
Aber eben dadurch fpricht Geh der Galvanismus
aIs das mrhfaw{ße Prindp in der Natur aus. Der-
mbe hat lieh auch bisher als folches erwiefen, und
mrird fich in der Folge auf die mannigfaltigfie, jetzt
uns noch unbekannte Weife als das wirkfamfie Prin-
dp kundgeben.
In der galvanifchen Ketteß zumal in der yer«
irielfaltigten , welche die VoItaTche Säule darffeHt»
treffen wir die Natur auf der That an , in ikr^ar
Tendenz die Gefammtheit ihrer dyuamifchen Thä-
tigkeiten in den gefammten Raumformen aufzuftel-i
len, (die Naturfeele mit dem Naturleib innigft xu
vereinen,) und demnach „Lebendiges*^ hervorzu^
bringen ; wir fehen in dem Galvanismus 4as fich '
felbß erzeugende J[jeben in /einem Beginn» Der
Galvanismus ifi daher der nä(ihfte Ring , Wischer
die anorgifche Natur 'mit der organifohen veiw
bindet ; er i/l das Lebendige in /einen Anfängen :
totem ilt denn das Leben organifcher Wefen nur
VoUkginmenli' ausgebildeter Galvanismus«
C S77 3
j ." I ■■ « "1 11
in.
Meinungen des Dr. Falli von der thieTtfchtm
Electricüät;
iitugezogen aus einem Schreiben deflelbea «n
Brugnatelliy von Gilbert.
■ ' -
[Li^rem , welche Unterfuchungen übw Electricitikt
und über die Grund - Erfcheinungen des lebenden
Zuliandes interefliren , wird es nicht unangenehm
leyni hier nach den beiden vorigen, in ihren An«
.fichten fo ganz verfchiedenen AufTatsen noch einen
dritten über die^ thierifche Eleetricität zu finden^
worin noch andere Meinungea id>ei* diefes proble»
matifche Wefen aufgeßellt werden , wenn diefe
gleich >neben denen Volta's nur flüchtig und
wenig gereift erfcheinen* Was den zweiten Auf«
fatz betriflPt, fo habe ich mich zwar gegen die Art,
die Natur-Erfcheinungen zu behandeln, welche man
in Deutlchland mit dem Namen Natur -Pfailofophie
anzudeuten fich allmäblig gewohnt hat, und die
man früher und richtiger mit der Benennung fpe«
culative Phyfik bezeichn^e ^ mehrmals fo beftimmt
erklärt , dals der Le£er den neuen Verfuch deai
Gal^anismus zu erklären, welche» diefer AufTats
«atbält, in 'diefen Annalen vielleicht nicht erwartet
C 3?« 3
bitte; etfcliien mir aber deflenuiigeachtet dieKSrxe
^d Bündigkeit der Darßellung und die Umficbt
und VöIUländigkeit , womit auf die Haupt -Erfah-
rungen gefehn iß , Herrn Profeflbr W e b e r's Ar-
beit zu der Stelle zu eignen , welche fie hier ein-
ziiinmt,' jndem'Iie felbft dann noch belehrend ill,
Ytenn man vielleicht auch mit der Anficht und mit
feiner Art zu deduciren und zu erklären nicht
■
einverllanden wäre. Der Verfafler des dritten Aiif^
fatzes, der Or. Valli, gehört zu den frühflen
Bearbeitern des fogenannten Galvahismus und zu
flen eifrigilen Vertheidigern der thienTchen Electri-
citfit Galvani's gegen Volta's fiegreiche Bekämpfung
derfelben; ihm fcbeint aber der Sinn für evacte
Wiflenfchaft zu mangeln, der den grofsea Phjfi-
ker zu Götno vor denen fo vortheilhaft auszeichnet,
dife «beraals mit ihm zugleich das neu entdeckte
Gebiet zu erforfchen firebten. Der Brief des Dr«
VaHi, aus dem ich hier dem Lefer Einiges mit^
zütheilen habe, fieht in dem Journal de Phy--
ßtfue Juli i8i5, und Folgendes ifi der Anfang
deflelben : G.]
,,IcI^ habe die Mulse , welche ich feit einiger
Zeit w Scholse der Fifeundfehaft geniefse, be-
nutzt, ipaeine Arb^eiten über die thierifche Elecm^'
tität wieder aufzunehmen, und will Ihnen dieKe-
fultate mittbeilen, welche ich bis jetzt erhalten
habe, zugleich mit einigen Betrachtungen über die^
fm ijegenOand.^^ Hr. ValH erzählt nun fiele
l 37^ ]
yierTadbe, welche er übe^ die ESnwirkmig voa
' Sctmefeljaure, von Arjenik, von ätzendem SuhU^
fdiit, von /^//2 und Opium anf unverletzte und*-
afüf p/äparirte FrÖfche angettellt hat. Sie übergebi^^
ich/ daile rein phj-OoIogilch find und da ihre Er*'
klärung aus den lichtvollen Unterfuchüngen lier--
yorgeht, \VeIche Herr Bro'die in England über'
die Wirkung der Gifte auf den thierifchen KSrptTt'
bekannt gemacht, und Hn Dr. Naffe in dem
Archiv nir die Phyfiologie B. 12 HeFt 2 voliaändig
lind gut überfetzt bat. Bei dem jetzigen Zußande '
unfrerKennthifle, in ihnen Wirkungen einer thieri«^
fchen Electricität fehn zu wollen, hiefse träumen.
Dr. Valli bemerkt dann, fchon Galvani
habe wahrgenommen, dals, wenn man die Schenkel*
nerven eines Frofcbes durch metallifche Leiter erre-
ge, nicht blos die hinteren, Ibndern zugleich auch die
vprderen Extremitäten in Bewegung gerathea, weiui
gleich keine Verbindung des metallifchen Leiters
mit den letzteren Statt findet. Er habe daflelbe
beobachtet an .Fröfchen , dtoei^ der Kopf abge-
fchnitten oder Itark zerdrückt worden war. DieCs
1
Bewegung der Yorderfüfse glaubt er einer ReactioA
des Rückenmarks zufchreiben »zu könnten. Wenn
man an eibem ganz frifchen Frofchpräparate , an
dem fichnoch der Theil des Kück^grads , aus wel-
<diem die SchenkelnerVen hervoxgehn, befindet, di&
Extremitäten berühre, fo fehe ,man diefe die Fipr
ger oder den Körper, der fie reizt, flielieB, als hat«
C 38Ö J
ten fieWillkiihr, und das fo lange, als die Vita-
lität des Frofches dauert. Trenne man aber die
Nerven von dem Riickenmarke , fo fey es augeo^
blicklich vorbei mit diefer bizarren Erfcheinung,
man möge diefe Glieder reizen wie man wolle.
,)Der Eindruck, meint Hr. Valli, welcher an der
Oberfläche des Körpers des Frofches gemacht wer«
de>9 pflanze lieh mitteilt der Nerven -FlüHigkeit bis
zum n,ückenmarke.fort| und fetze fo die reguli-
rende Feder der Muskel - Bevvegung ins Spiel,
welche auf die Nerven und durch diefe auf die
Muskeln reagire.^^
*
Auf jeden Fall fey fo viel gewifs , dafs man in
einem Muskel keine Bewegung hervorzubringisn
vermöge durch Reizung derjenigen Nerven, die
lieh unterhalb deflelben (au deffoüs de lui) befiä^
den , es fey denn, dafs diefe Nerven in freier Ver-
bindung mit dem Gehirne oder dem Rückenmarke
dehn. Und hieraus, fagt Hr. Valli, lafle Seh die
wichtige Folgerling ziehn, dafs die Bewegungs-
Nerven von den Sinnen -Nerven verfchieden find,
und eine befondere Region einnehmen. Denn
wenn die Nerven -FIufDgkeit, welche dieEmpfin-
düngen hervorbringt , und die , welche die Bewe-
gungen vermittelt, diefelben Wege durchliefen , fo
miifsten, wo und unter welchen Umfiänden man
auch reize, immer Bewegung und Empfindung za
gleicher Zeit Statt finden.
' C 38» 3
y,Die Nerven, f^hi^ Dr. Valli fort, uot^fchei*
den Och von einander blos durch die verfcbiednen
J^unctionen, zu welchen fie beiiimmt lind. DaS'
Empfindung» -Vermögen, iß ihn^n indels allen ge«
mein, und eb^n tb inhärirend a}s die Schwere äec
Itfaterie. Jeder Nerve hat eine ihm eigne Sexi&bi«
lität , welche nur durch, ein fpecififches Reizmittel
zu erregen iß. Oie.EIectricität iß, fo viel ich weiGi,
das einzige. Reizmittel, das ß\x£ alle Nerven ohne
Unterfchied wir^t. Und die mächtigße Electricität:
in Abficht auf die Nerven iß die, welche durch die
Metalle in Umlauf gefetzt wird. Durch die Ent-
ladung einer Leidner Fiafche konnte ich. in dem.
Flügel eines Huhns keine Wirkung hervorbringen,
während ich rpit einem galvanifchen Apparate darin
bedeutende Zitterungen erregte. ^^ — * — — ,,In
keinem meiner Verfuche hat durch Reibung erregte
Harz- oder Glas -Electricität die Senfibilität warm-
blutiger Thiere erweckt. -<' — > Diefe äulserß feine
und bewegliche Materie erhält von den Körpern,
aus denen fie hervorkömmt und durch die fie hin-
durchgebt, verfchiedene Modificationen , und von
diefen.Modificationen hängt grofsentheils dieKr^ift.
ab| mit der fie auf die Nerven wirkt.^^ *)•
^ lUum i^ es nöcUg 2U bemerken , dafe jetzt .diefe feit
Volta's berubmteii Unterfuchungea über feine electri-
fcbe Sattle TeVältete Meinung» für nicht viel mehr alf für
-. einen Träum gelten kann. Oil^m
C 38a j
„Ich war im Begriffe, fchreibt Hr; Dr. Valli,
diefen Brief zu fchlielken, als ich den Ihrigen iar*
Hielt , in welchem Sie mir ankündigen , die Lehre
Galväni's £ey durch die wiederholten Befiiir«
mongen eines furchtbaren Gegners, des Herrn
V o I ta , nun völUg umgefiürzt worden. Ich greife
daher wieder zur Feder, um Ihnen noch £iniges
über diefen Gegenitand zu fagen.t^
\ „Durch keinen der mir bekannten Verfuche
ift es 'mathematifch (?) dargethan, dals die Electri«
cttftt die Urfache der Bewegung der Muskeln feyj
viele Verfuche fcheinen felbff das Gegentheii zu be^.
wneifeh;' unter andern der folgende, der' mir eigen
iü. Nachdem ich einen Frofch auf die Ihnen he*
kannte Art präparirt hatte, brachte ich ein Stück
der Haut dellelben mit dem Rückgrade in Berüh-
rung ; ein Stück Silber, das unter die Haut gefcho«
ben war , diente als Belege , und ein Kupferdrath
als Conducton Als ich mitteilt diefes CqnducCors
die Bewaffnung und den Nerven mit einander ver-
band, zuckten die Extremitäten ziemlich fiark»
doch nur dann, wenn eins der Enden des Goa«
^uctors einige Linien unterhalb des Austritts des
Nerven aus dem Rückgrad angebracht wurde. Ich
durchfchnitt nun die Nerven (Je les coupois) , nä-
herte fie der Haut, bis beide einander eben be-
rührten, und wiederholte nun den vorigen Verfuch.
Setzte ich das Ende des Godductor auf den Durch*
fchnitt (la/ection) der Nerven^ fo blieb der Frofch
unbeweglich ; fetzte ich "es d^geg^n unterhalb -die««
fem Piincte auf (inferieurement ä ce point) ^ fo;»
gerieth er in Bewegung. Die Electricität wurde hu
diefem Verfuche nicht anders merklich, als we^ili
der Nerve ihr Puncte darbot, auf welche feine Wir»*
luing &ch frei "äufsern konnte. GehÖne die Electrt«^
dtät dem Thiere lan, fofehe ich nicht ab', warum'
Ile fich nicht immer äufsern Tollte , weil unter den
einen wie unter den andern Umilähden der Weg
ihr offen ßeht.**
k t ,
,,flr. Vglfa hat viele fchöne Beobachtuxigea
gfio^acht, welche ail^ dahin ^wecken , zu bew^i^eoi
4afs die Electricität der Metalle und nicht die des
Thieres die überrafchenden, von Qalvani, entdeck-
ten Erfch^inu^ngen hervorbringt. Da aber diefei
fpix^e Beoba^chtung^n nicht entfc^eid^nd fin^^ fo
Xirejai|; wie die meinige, fo wäre es zu wUnfchen,
<^fs^Hr. yo\l9^ den Umlauf (le circuit) der Electri-
cität der Metalle prüfte, auf dem feine ganze Theo-
rie gegründet ift, uz\d ihn durqh ^in^n ^unwider-
leglichen Verflach bewiefe., welches der Fall feyn
i(7iirde, wenn ^x mischte, dals, die circulirende
Metall -Electricität offenbar und durch dasEIectro-
Qieter wahrgenommen würde ^). Wenn, er dahiAge-
*) Es fcheint, Hr. Dr. Valli hai>e die Fundamental •Ver-'
fucfie Volta^s nicbt Ihidirt» und -fey in dem nicht fort-
gegange^r was feit Entdeckung der ,Te}^fiarkten galvanifcliea.
Electricität über fie ausgemittelt Trorden i^. Q}Hr
C 384 3
langt feyn wird, fo wird er ohme Widerrede t8I
lig Recht baben/«
„Werden dann aber die Freunde der thieru'
fchen Electricitat Unrecht haben? Wird dadurch
bi^wiefen l^jn , dals diefes Princip keinen Einflub
auf die Bewegung der Muskeln hat? Ein Phyiiker,
4er. yiel *auf feine eigne Autorität rechnet , hat kein
Bedenken getragen zu behaupten, dals wir über
den Mechanismus der Muskel-- Bewegung noch
eben fo wenig aufgeklärt find , als wir es vor der
glänzenden Entdeckung Galvani's waren« Es
wird indels nicht jedermann fich mit einem fol«
cheh übereilten Urtheile, zu dem wir des Gege*
benen noch nicht genug haben j befriedigen. Die
Sache Galvani's wird Jetzt lebhaft verhanddt
und durch gute Sachwalter vertheidigt;. es Mrird
noch viel Zeit dazu gehören, bevor feine Grunde
vor einem competenten Tribunal werden nichtig
und unzuläflig erkannt werden. Indels fcheint es
mir, (auch abgefehn von den Beweifen, die Cch^
aus den Verfucben Galvani's und feiner ausge»
zeichneteren Anhänger ziehn lauen,) fehr wahr«
feheinlich zu feyn , dafs in den Muskeln verdich«
tete electrifche Materie die Urfache ihrer Bewe*
gung fey. Ich habe diefen Gegenfiand weitläufiger
behandelt in einem Werke , welches den Titel
fuhrt : Experiments on Animal Electricity vpith
their JtppUcation to the Phyjiology, and fom.0
pachologicäl and medical Ob/ervaUons\, und will
C 385 ]
Ihnen mit wenigen Worten den Gründßein meiiieir
^E^ieorie auseinander letzen.^ ^
„Das Thier hat ein Vermögen Electricität zh
TerdicHien; diefes beweilen der Zitterroch eit, deF ,
Sttrinamfche AafI (Gymnotus) etc. Man bemerkt
aber in dem Bau der electrifchen Werkzeuge clie-
fer Fifche, und in dem der Muskeln elnetl^
Plan. In den einen, wie in den andern, üelteii
die Säulen oder dieFafern, welche durch Mem-
branen oder Zellgewebe getheilt und unterabge*
theilt find, eine febr grofse Oberfläche dar. lix
den electrifchen Werkzeugen der Fifche bildeiii
die Zwifchenräume zwifchen den Membranen eink
gro£$e Rdhe kleiner mit einander Terbtindener
Zellchen, und enthalten einen öhb'gen |Cöl*per,
welcfier vielleicht beilimmt iß, den Durchgang
der Electricität zu verhindern. Eben fo enthält
das Zellgewebe , welches jedes Fäferchen in deft
Muskeln umhüllt und fie von einander trennt^
eine Feuchtigkeit, deren Zweck wahrfdieinlich
derfelbe ili. Eine ungeheure Menge von Nerven
ift fowohl in den electrifchen Organen der Fi«
fche als in den Muskeln zerfireut , und eine
gleiche Anzahl Arterien begleitet diefe Nerven ia
den einen, wie in den andern , und zertheilt ficft
mit ihnen in eine unzählige Menge von Puncteik
der Säulen, Fafem, Abtheilungen und Zwilchen*
räume, in denen fie fich endlich vediert.^^
,^Die Thätigkeit der Muskeln kaiän von kei«
irar mecfaaajfchitt Urfache abhängen. Denn eine
1 >
s -
•■ \.
JEs^e Umtt^;. weder dbf Zktmä-^ 'iM^iAtiit^
'idBn Muskel-^Fäferch^a in deip iiiig^nbUcfce : wd||L
tiimmtv wam^.-ßein da$ $pi$l geCmt w^irdf«,
.110^ ihr fchnelles und auf einander. Mgemtkß
' ZaGiBBBienaehn und Nachlaflen, noch die up^
limren Krälke erküren , welche Muskeln im .2!^
, AuBtdB ihrer SufamB^enaiehun^ au auüieni '¥6^^
V i^Hall-er, Eordjce und- Black ^haben ihfi
Enflucht «u der Newton'ljbhen Anziehung
'"»-■■
« . r iMO« Da fich r eine folcbe Anziehung der
IcilEperGhen dem Auge aufmerkT^Pij^r Beobachter
jOiiSefabart (?)j ^üb mula He als eine ThatTacbe »^
m^fibeo werdet« At>er der'^Reiay d^ man ji^
(die .Ma6kel<i>f aferchen auaül;>t, bcdSinu^t nicht ikH
iH^enfeitige Anziehung. Denn wenn die Ckflii^
fion der Fäferchen einmal mittelfi eines Re^es
]iei^<^rgebracht wäre, fo * könnte fie nur diwsb
.ein andre Potenz fiu£s neue erzeugt werden; die
entgegengefetzte Meinung wurde den Gefetsen iler
Phyfik widßrfprechen." =...-.)
^£in Wirkungsmittel, welches die Gohäfian
.der MnskeU Fäferchen zu 'Termehren, und fie.aa^
. JÜ^inlich und augenblicklidi zu erhöhen yerm^,
haben wir allein in der Electricüßt. Die Mus^^»
fceln find fiets^getadne Mafchin^» in denen die
Attractipn immerfort ihr ' Spiel tr^t. Die ab-
wechfelnden Zufainnienzidumgw . und Nachlaüun»
(Jen entftehn. aus den Veränderungen des Zufiaii»
1^. dM Eilectij«i^j. in Beaehpng. auf die ßbmd
Aachen de& Organs. Dlefe Veränderung ifitd
durch die Nerven bewirkt , welche tnit allen
Puncten der verfchieden electriGrten Mu&kelfäfer^
eben in Verbindung fie^n* DaCs aber die Electri-
citat die GohaGon der Körper unendlich ver-
tnehrt^ und dals bei der electHrcheh Entladung
nicht immer Gleichgewicht eintritt, wird durch die
SymmerTchen Verfuche und durch die des Pa^
ter Beccaria klärlich bewiefen/^
„Meine Ideeh über diö Muskel - Bewegung
, Üäben, wie Sie feh^ , Analogie^ Beobachtudg und
die Thatfachen für lieh. Heut zu Tage ift die
HällerTche Irritabilität nur noch eine Chimät'^.^^
/
^ ., k • * . • j- A* Jlf ■
. - ■ . ■• : ^ ■- ■ • r^H^
, . ..., , .IV."- •■■ ■;■ -.f-
. » • . •' . • . • ■ ■ ■V'*
Jfachrich^ von einer merkwürdigen Erfpheimmg
in dem Eife einer, Ppitze, in weichet^ i^rJItj^
; trunkener lag.
» »
▼ Ott
Will. Nicrolsoit in Loiidoii. c:
-• Frei bearbeitet ton Gflbert. . •, Ä
•11 »
^ier eogL Meilen von Ghicfaeft»r, weSlicb Too ||pv
Heerßralje nach Petworth, liegt Halnaker Haufe»
welches fruherhin de( erheirathete Sitz des Grafift
Ton Derby war, und hier Aehr an der Weftfiuto
des Parks ein Pachthof, in delTen Mitte fich dne
PfUtze befindet, die etwa i8 bis ao Fuls im Durdi-
meffer hat, und in der Mitte 5 Fub tief ifl. Im
Noyember i8ia ertränkte fich darin ein Maniu
Die Art, wie man feinen Körper in der Pfütze epit»
deckte, war fo fonderbar und auEFallend, dafs nuui
damals fehr viel darüber redete , ohne doch eine
wahrfcheinliche Urfadie ^aßir auszumitteln. Vor
•mm •
kurzem, war ich in einer Gefellfchaft unterrichteter
Männer, wo darfiber gefprochen wurde. . Herr
Webber, Kaplan des Haufes d^ Gemeinen, hatt«
die jSache init dgnen Augen gefehn , und aus fei»
ner deutlichen und beAimmten Erzählung ging
herror, dab die ZeitungAeridifie^ wdche man tut
i
t 389 3
lehr zweifelhaft gekalten hatte, der Wahrheit vöIp-
lig gemäfs gewefen waren. Er hatte die Gefällig,
keit, mir das, was er und zwei feiner Bekannten
wahrgenommen hatten , für meine Lefer fchriftlich
xnitzutheilen , und ich will diefes hier mit den Be-
merkungen begleiten, auf welche uns das Gefpräch
geführt hat»
Als bei dem Profiwetter, welches am ir.Oe*
cember eintrat, die Pfütze am i4ten oder i5tea
Angefroren war, zeigte Geh auf der Oberfläche des
Eifes die Geftalt eines Menfchen. Als diefes in der
Nachbarfchafl bekanntwurde, begaben fich unter
andern auch die Erzähler dahin, und unterfuchten
die ümliände genau, um auf eine Erklärung zu
komm^en. Die Pfütze wird von dem Rande ab
nach der Mitte zu tiefer, und hat hier ungefähr
eine Tiefe von SFufs. Eine benachbarte MKtpfütze
und mehrere Rinnen fchwängern ihr Wafler und
färben es rothlich braun; diefelbe Farbe hatte das
Eis, bis auf das, welches die Figur des Mannes bil«
dete. . Diefes war fchwarz und fö hell als das klar«»
ße "Waller, fo dafs man das gefärbte Wafler hin-
durch wahrnehmen könnte. Auch war diefes Eis
fehr glatt und hart , das übrige dagegen runzlicher
lind weicher; und was befondei's auffiel, eine dünne
Lage Schnee, welche das übrige Eis bedeckte, fehlte
über diefer Figur , fo dafs fie recht fcharf begränzt
ins Auge fiel» Drei Tage zuvor war dagegen, beim
Anfange des Frofies, die gdn:^.e Oberfläche des Ei«
fes gleichmälsig mit Schnee bedeckt gew^ien. Die
Äonal. d, Pfaylär 6! ^V« ' St. 4. i. 1 8 1 S« Sti 1 s« ' G ö
■
gaaze Geltalt war von einer undarchßchtigen Linie
Hingeben, die aus Eis beßand, welche ton änderte
Ausfehn und weiTser als das übrige wan
Man brach das Eis in der Mitte, worin ficb
diefe Figur zeigte, in drei Stücken heraus, und legte
es auf das Gras am Rande der Pfütze; und fb ßellt ^
Tafel VI es vor. Mit einer Heugabel entdeckte
man in dem Schlamme am Boden der Pfütie
den Körper eines Mannes, der, nachdem man ihn
von dem Schlamm befreit hatte, mit einem Male
fall ganz, mit dem Hute auf dem Kopfe, zum Vor«
fchein kam. Der Körper war gant ßeif und ohne
Spur von Verwefung ; der eine Arm gebogen , in-
dem die Hand unter dem Rocke (lack; der eine
Fufs nach unten, der andre nach oben gerichtet,
und die Beine waren in gerader Linie mit dem
Körper. Der Kopf des Mannes lag nach v>üdoßen
zu, und nach derielben Richtung der Kopf der Eis-
fi£[ur. Diele Fisur befand fich fenkrecht über dem
Körper des Ertrunkenen und ßimmte genau mit
dem Umrifle delTelben überein, nur dafs in ihr fich
der Kopf plötzlich mit einer gerade Linie endigte,
welche dem unterflen Theil (bottom) des Hutes
entfprach. Der Körper felbft wa» unter dem Eife
gewifs nicht in die Höhe gekommen , denn er itack
noch feil im Schlamme, als man ihn entdeckte, und
das Eis war an beiden Seiten mit dem der Fi«[ur in
einerlei Ebene und.hatte überall eine gleiche Dickci
von 8 Zoll. Recht deutlich zeigte fich die verfchie-
demt BefcBaffenheil der beiden Arten ^ des
[ 59» 3
wenn man fie an das Licht hielt; 'das 4et Figur war
keU und durlchfichtig, aber grünlich ; das andre da^^
liegen trübe und dunkel, wie das Waflfer der Pfütze»
Jüan erkannte den Körper für den eines Reifendeii
Odel" Haiißrersy der häuHg in diefe Gegend gekooi-
tdei3[#ar, und nach der Zeit, feitdem man diefen
terütifst hatte, zu ürtheit«>n, fcheint der Mann fich
im 3o. Noveruber erfäuft zu haben.
iDiefes f ehr merkwürdige und ausnehmend fon«
derbare Ereignifs hat eine Menge von Meinungen
V^ranlafst^ von denen einige durch diefe forgfäl«
tige DarKellüng der Thatfachen fogleich widerlegt
find ; befonders die ^ dafs der Körper an die Ober«^
Aäehe desWaÖers heraufgekommen und dann wie-
der herab gefunk^n fey.
£s wurden dunkle Sagen erwähnt, dafs über
Gräber ündStellen^ Mro nach Schlachten viele Lei-
then verfchatrt Worden , oder über Kirchhöfe, wo
inah die Särge unordentlich Und zu dicht an ein->
Ander eingefenkt oder gegen die äufsere Luft nicht
f echt verwahrt habe, Ausflüfle unter befondern Ge-
ilatten fichtbar geworden feyen. Man erinnerte an
die beßimmteren Beobachtungen über die Art, wie
ttliau und Reif ßch auf dem Boden abfetzen , fo*
dafs verdeckte öder alte zugewörfneWaffer- Abzüge,
oder unter der Oherfl^iche verborgne Baumflämme
und dttdre organifirte Körper dadurch erkannt wor-^
den find« tJnd zügleifch erwähnte man, dafs nie-
drige dichte Nebel bei ihrem Entltehn , und oft
fahrend der gaüten Dauer ihres firicheinens, ück
C c a
I 39» 3
an fehr beHimmten und deutlichen Gräni^eEi haUes^
uod faß immer in denfelbeo wieder zum VorfclieiB
kLOOimeiii fo oft ße lieh zeigen« Man berief Cch
fiberdem auf die Veifuche Mufrchenbroek's
und PrevoIt'Sy welche irdne und porcellainene
Teller, Glasfchalen und Metallplatten einzeln ader
eine über der andern dem fallenden Tbau ausfets*
ten, und wahrnahmen, dafs dieier Geh an einige
Oberflächen anfetzte, andere vermied, nach Ver«-
fchiedenheit des Materials und derUmftäude, un^
ter denen lie ihm ausgefetzt wurden. Durch alles
diefes gUubtie man berechtigt zu fejn anzuuebmeai
I r
dals Ausd^:3.Itungen, oder noch Wahrfcheinlicher
irgend eine vielleicjit mit der Electricität oder der
Wärme zufammenhangende Kraft ^ von dem Boden
fenkrecht auffteigen odqr aufwärts wirken , und iä
dem was lieh über ihr befindet, in dem klei-
nen Räume, auf welchcni (ie eingefchiänkt iß,
Veränderungen hervorbringen könne. So we-
nig wir auch von diefer Kraft willen, fo fchejnt
ße doch hinzureichen, auf einen fo verän-
derlichen und feinen Procefs als die Krylta|Ii-
fation Einfluß auszuüben, der bekanntlich durch
langfameres oder fchnelleres Entziehn der Wärme
oder der Feuchtigkeit, Gegenwart oder Mangel des
Lichtes, jede Art von Zitterung , und durch andre
Zufalle abgeändert wird. Und der Verfchiedenheit
in der Wirkung folcher Kräfte unmittelbar über
dem ertrunknen Mann und über dem andern Bo-
den des Waüera p fcheint die Verfchiedenheit in
, t 393 j
• • • I •.'..•
r. m • ' -...■•..
dem Eife , welches üoer beiden entßanden iß . Ech
lin AlL^emeiaen allerainc;s zuFchreibeü zu lallen.
Ich habe über diefes Gefpräch weiter nacbge-
dac);^t, und glaube einige Bemerkungen binzufügeh
;(u können, welche der Erklärung eine regelmäfsi'^
gere Geßalt geben. Ich bin geneigt, die durch
Fäulnifs oder chemifche Veränderungen in dem
Körper fich entwickelnde Wärme für die Ürfache
di^fer Erfcheinung zi^ halten. Solche Veränderun-^
gen mufsten in dem Körper erfolgt feyn , wenn fie
gleich wegen der Kälte des WalTers und der ge-
hemmten Gemeinfchaft deflelben mit der äufsern
Luft nur fehr langfam vor (ich gingen^ Wurde aber
das den Körper berlihrende WajQTer erwärmt» fo
piufste es fenkrecht in die Höhe fieigen, fich an
der Oberfläche in einer diinnen Lage ringsumher'
verbreiten, und wenn es wieder kalt geworden war, ^'
iiahe an dem Umfange herabßeigen, wie wir das
t&glich bei FlüQigkeiten fehn, die von unten her
jerwärmt werden. Oder, mit andern Worten, die
Waffermaffe, welche in diefer ftehenden Pfütze
fenkrecht über dem Körper des Ertrunknen Iland,
und folglich in allen ihren horizontalen Querfchnit-
fea genau denfelben Umrifs als er hatte, war ein
wenig wärmer als das übrige Waller. Zwar wurde
diefe Circulatioii etwas modificirt, dadurch dafs
^Wafler, bis unter 4^^ F. erkältet, fich ausdehnt,
doch kann diefes auf den Erfolg kaum Eiiiflufs ge-
liabt haben, befonders Mrenn ^^rFroA plötzlich ein«
trat, wie das am ii. December der Fall war.
l 394 ]
I
War nnn aber das Wafler über dem Korper
warmer als das andere^ fo mufste diefes letztere
beim Anfange des Frolies früher als jenes bis unter
dem Eispuncte erkaltet werden und an der Ober-
fläche frieren y während jenes noch flüflig blieb.
Und da diefes plötzlich und an allen Puncten der
Oberfläche zugleich gefchah, fo mufste das yor
jGcb gehn , was die Chemiker ein verwirrtes Krj«
lialliGren nennen, und ein undurchOctitiges Eis,
welches die Unreinigkeiten des WalTers in ßch
fcblofs. ent/tehn. In dem wärmern Waffer über
dem Körper fchoflen während der Zeit nur wenige
Nadeln an, und zwar von der umgebendeil £is^
mafle aus; fie bildeten den weifsen Rand der Figur«
Als endlich die Oberfläche des wäri^iern Wafiers
bis zum Froltpuncte herab gekommen war, fror fie
nicht mit einem Male, fondein durch langfames
Kryftalliüren von dem Rande ab einwärts. Gerade
diefes Verfahrens hat ßch Achard bei feinen
■ » • *
electrifchen Verfuchen bedient, um klares durch-
lichtiges £is hervorzubringen, und es fchlielst be-
kanntlich die Luftblafen und die eingemengten Un«
.reinigkeiten aus den Kryßa|len aus.
Diefe Wirkungen fetzen einen ZufammenfluGt
gUnfiiger IJmflände voraus, wie er fich nur feiten
ereignet, in diefem Fall aber wirklich Statt gefun-
den zu haben fcheint, und die vprfiehepde Erklii-
runä wird felbli durch die kleinerexi Um/lände be-
ilätigt. So ?• B. b^^^ift ^^^ Endigung des Kop£i
wie abgefchnitten p da& entweder das erwäriptQ
;[ 395 O
Waßer^ fiatt zur Oberfl|cbe herauf sa fieigomV ia
den Hut hineingetreten war, oder dafs der Filz auf
das benachbarte Wafler als ein fchlechter Warine«
leiter wirkte; und die glatte fchneefreiß ÖberOächja
der Eisgeitalt lehrt uns^ dafs das raujie Eis
^kalt genug war, den Schnee gegen das Wegthauen
^durch die Tageswärme zu fchtitz<en, welche .ü&«f
jjiem Frolipuncte war. Das glatte minder kalte Eis
der Figur hatte dagegen nicht verhindert, dafs der
am II. und 12. Decbr, gefallene Schnee am Tage
gefchmplzen war, in der Nacht aber wieder fror,
welches die Oberfläche fo glatt unjd eben machte,
wie fie in der Befdireibung gefcbildef t wrd^
vA.
Z U S A T Z
^iis iinem Brief e des Dr. Chicheßer zu Bathj an
Hrn. Will. Nicholfon.
13. Mä» f8i5*
. . Ihre Nachrichten und Bemerkungen über eine
merkwürdige Erfcheinung im Eife einer Pfütze, in
welcher ein ^rtrunkner lag, erinnern mich an die
flicht weniger merkwürdigen 3aumgeßaiten, welche
lieh in dem Eife der Moor- Lachen Y^c^-Xa/ie^^
ifl Irland nicht feiten fcharf gezeichnet jKeigen foU
}en. Ein Geililicher , Itr« M a r g i n , fchrieb mir
yor mehrern Jahren über lie Folgendes:
„Ein Irländer, mit dem ich am %^. Decbr. 180^
in GefellFchaft war, erzählte, als von den Mooren
(bog.%) in feiner Nachbarfchaft und von den grofsen
Binmezi die Rede war^ die man in ihnen häufig fin-*
I
««
E 596 3
der, etwas mir gans Neufs, das mir febr merkwür-
dig fcbien. Zur Zeit wenn beim erfien Frofte
(hoar^ froß) die Oberfläche der kleinen' Lacheii|
Yon denen es in diefen Mooren eine Menge giebl:,
zufriert, habe er mehrmals gefehn , dafs ein Baum
(der vielleicht i5 bis 20 Fufs tiefer lag) in dem Eife
auf dasgenaulle abgebildet war. Das heifst, der Bauin
erfchien in feiner ganzen Länge, Breite und VerSße-
lung dadurch ausgedrückt, dafs der Froll mit we^
jiiger Kraft auf dieTfieile des Waflers gewirkt hatte,
upter welchen der Baum lieh verbreitete, als aa
allen andern Stellen , wo das Eis dichter und voll«
kommner war. Dem Landvolke fey diefe Erfchei*
nung wohl bekannt, und es pflege unter dem fo ge>r
zeichneten Eife Baumilämipe zu fviphen und zu fin-
den, Piefe Bäume find von verfchiedener Art, Ei-
chen, Rüüorn, haqfig fehr grofse Aspen (^ew (rees)
u, f. f. , und immer liegen fie horizontal.'^
Hr. Nicholfon fügt die Bemerkung hinzu, dals
feine vorige Erklärung auf diefen Fall nicht paflei
und dafs Geh das Erfcheinen eines in 20 Fufs Tiefe
liegenden Baums mit allen feinen Veräilelungeiix
in dem darüber befindlichen Eife, aus kemep -
der bekannten Naturkräfte , Wärme, Electricität,
Schwere erklären laOe; /genauere Beobachtungen
über diefa merkwürdige l^rfcheinun^ aber zu wKa^
fcben wären *),
^^ Die wahre Erklärung clfirFce aus den Untf^rfuchungen übet
fden Tbau bervor^ebn» welche der Lefer in einem ^9f |b^
^e9de9 Hefte ßaaeA wird- OiKf*
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Vielehe den Einßufs der Wärme a'uf die Eigeiii,
fchwere von Salzfoolen von gegebnem Gehatw
darjlellen 3
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,JoH. AiNTDR. BiscHQf, {<*actor der Siedem %»
^ Durrenberg.
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I :
In meinen phyfikalifch-technifqhen ünterfuchun«
gen über die Salizroolen, ^welche 10 diefen ^^.nnaleli
vor fünf Jahren (Jahrg. iSio, S. 7 od. B.35, S,3ii)
erfchienen find 9 habe ich unter andern Seite 32q
und 3!^8 zwei Formeln gegeben , nach welchen die
l£igeBfchweren des WalFers und der Soolea vop ge-
gebnem Gehalte bei jeder Temperatur bcitimajit
werden können^ Dia letzti^ Formel h^v^t fic^
zum Theil auf 4ie Tubelle, welcliB ihr. dort yoran^
gedru(jct ift^ und diefes macht di^n Ge(>rauch ^t£^
leiten unbequeqa. Ich glaube daher» dafs man
nicht ungern hier; die nachüebende allgenieine Re*
gel ■ Jänden wird » wie lieh die jSigenfchwere einer
Soole vaA ^eg^bAeoi ß^b^it^ im jede £e£e))iui
\
i 3-98 J
Temperatur beftimmen >i^rst. Es iit ia cliefür For-
mel für die aus der erwäimien TabeUe zi; nebmeir-
den Gröfsen Jl und r das nte Glied der arithme-
tifcben Reihe vom zweiten Hange ^ auf die es hier-
bei ankömmt y fubltituirtf fiir ^ und z aber die
Formel gefetzt^ welche dafelbrt Seite 32o fleht;
und endlich itt die fpeciHfche Schwere des Waf-
fais bei' i^^ lU TeiQperatur hier gleich i genona^
nen wordeii,
,,Wenn man bei einer Temperatur von jn
Grade Reaum. die rpecififche Schwere (= a) des
Waflers oder derSoole gefunden hat, upd es fall
bellimmt werden; yne viel ein gleiche^ Voluipeo
diefer FlüIIiglceiten wiegen werde bei einer Tempe-
ratur von n^ Reaum. , fo iß die zu fucheiide fpe»
cjfifcheSchwere (y4) die folgende :
(0,00002841 n^— o,oo.^4 Q45an4-JyQl^oaa7a)
■■^ 0^00002841 m* — 0,00549432 m -^',04602272
>i (a—- [1,001875 — ?n (§+?«)• •iOoocpÖsS])
4- i|OOi875 — ^r (5+11 . 0,00000625
Da indefs bei Saiswerken die Frage nach den
rpecißfchen Soolfehweren bei verfchiedenen Tem-
|>erattireii febr ofi vorKöiaint, u«d der vorfte-
heMe ^Ausdmek -etwas mühfam tn b^anddn
f«yti dürfte; fo ^abe ich nach diefer Formel
die fpecißfcben ' $<4^weren von sog SooFen^ di«
bei i5^ R. Temperatur je eiiie|um 0,001 fpecififch
Icfawerer als die vorherg^eade iß ^ für die Wärme
H^ bis So» R» beiie(&iet^ wati ift folgende Tabelte
C '99 }
, • • •
eingetragen, Jede ieiikrechte Spalte. jA einer un4
derrßlben Soole t)eltiinmty ^nd ^eigt ihre yeiv
fchiedepe^ Eigen ^ Schweren bey verfchiedenen
Wärmegraden, Für jede Soole jtt zugleich upte^
angegeben: ihr Gehalt nach Graden *), nnd nacb
Propenten **}, fo vvie ihr Qefrierpnnct und ibf
Siedepunct nach Graden der ReaurnurfchenSkalef
Wenn man daher bei irgepd ^iner Tempera,tp;^
die Eigen -Schwere einer gegebenen Soole abge^
wogen hat, und inan fucht in der zu diefer Tem^»
peratur gehörenden horizontalen Reihe, in dep
Tabelle die gefundne Eigen -Schwere auf, fo fin-
det lieh auch in der näm}ichen fenkrechteii
Spalte nicht allein die JSigen^ Schwere 4 welche
einer folchen Soole bei ^en übrigen Temperatiireii
zukömmt, fondern auch zu nnterit den Gehale (\ißr
fer Soole; und zwar Ilehn in der mit Gr, (Grädig-
keit) bezeicbneteci horizontalen Reihe die Ge«
wichtstheile Wafler, welche lieh bei i GewicbtSf^
theile Salz einer folchen Soole |>elinden , und un^
ter Pr. (Propent) die Gewichtsth^ile Salz, welche in
looTheilen diefer Soole enthalten find,
Hat man aber mit einer Soplwage, ii^ie bei
i5^ R« Temperatur verfertigt worden^.ifit eine SQole
bei einer andern 'W^ä^me jgeyro^en, und fie zum
* ft
*) Das heirst, .^18 in ibnen |)«i 1 Oewichtstbeile SaU ent«
liahene Zahl von Gewicht8thei|eii WalTeir.
**) Daaiß, dieG^^ichtstbeila Sala» wtictM in a^o
[ 4*0 3
Qdfpiel im Winter bei o^ Temperatur , 4SF^^g
oder 20 ProceDt haltend gefunden, und man will
ihren eigentlichen Gehalt bei i5^ R. Temperatur
wiflen, fo muGi man folgendermafsen verfahren:
Man focht unten in den mit Gehalt bezeichneten
Reihen der Tabellen den Werth Gr. := 4 oder
Pr. r= ao auf, und Ceht dann nach, welche fpeci^p
fifche Schwere in derfelben Spalte neben i5^ Tem-
peratur Seht, Diefe fpecißfche Schwere fucht man
dann in der Tabelle unter o* Temperatur auf,
und geht darauf in derjenigen fenkreclitea Spalte,
wo man Co gefunden hat, herunter in die Gehalt-
reihe. Hier findet man in dem aogenommeneii
Fall 4^26 Grädigkeit oder ig Pfocent, und diefei
ill der wahre Gehalt der Soole, welche uns hier
9um l^eilpiele gedient hat.
Es folgen nun die Tabellen Über den Gehalt
des Waflers und der Sahfoolen, nach Verfchie«
depheit d^r Temperatur *),
*) In der eriten fenkrechten Spalte der fpecißfcben Scfawe*
rea, welche für reines Wajfer gilt, giebt Hrn. Qifchofi
Tabelle folgende genauere Werthe, welche auf das eigen-
lliuniliche Gefecs, nach welchem ficb die Dichti|[keic dlet
iyValTer^ un^ den Ff oilpuqct .ändert, Qeziebuiig h.abeji:. . .
o^ B. 1,0014078125 4^ R. 1,00165
/ 1,001514063^ 5 i,ooi56aS
a 1,0016078125 9 1*0014625^
3 1,0016890625 7 1,00^135
'Hinter dm Zahlen diefer Spalte » welche lieh «nf % aöd^ 7
endigen» Äeht iioch ei^a i «If'fiebeate OadmalfteÜ«; - O.
[ 4»' ]
lern
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SpeciGrche ScbwMen der 6iiUrao1
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Gellalte, in dielW Tenpetaturen. ~
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1.0.6759 1.0.67.6
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1,0.9645
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,.01.557 1.0.225S
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i,oii548
1.0.6171
35
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1,0. 325*
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1.001925 i,oo4B64
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0.9833930,9069^110.9073750.9811^15
u,9«9756 0,990697
S^
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0.983.37
0,906081
0.976*1-110.97739;, 11, ^^,'ÖJ^o^u.979abg]o,yÖo237
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VI.
Auszüge, aus B r i a f t n.
i) Von Hrn. Prof. PfaJBf an den Prof.. Gübert.
Kiel 27. Decbr. \%\S*
Ich Uberfende Ihnen in der Beilage einige kleine
Bemerkungen über die fogenannte trockne Säule^
■
die mir gerade jetzt von einigem InterelTe zu feyn
fciieinen , diu die Aufmerklamkeit der Phyßker auf
diefen GegenAand gerichtet ift. Gefchäfte und an-
.dere Unterfuchungen haben mir noch nieht er-
lauht, meine Arbeit über die trockne SaüIe fo
weit zu führen, dafa fie fich zu einem phylikafliichen
Auf [atz eignete; ich wUnfchte durch diefe kleine
Notiz nur das .zu fchnelle Abljprechen über das
VoltaTche Princip der Säule zu hindern. Dafs alle
Säulen — üe mögen nun Trog- Apparate mit der
kräftigfien Säurei oder fogenannte: Gondenfatoren-
Säulen (?)» wie Hn Leibmedicus von Jäger fie
baute 9 feyn , — • nach Einem Gefetze und durch
einen und denfelben inneren Vorgang wirken , ifl
mir wenigdens bis jetzt noch das Wahrfcheinlichße»
Die bilden auch in der That eine ununterbrochene
Reihe, in der man keine eigentliche Lücken nach«
weifen kann.
f 437 3 '
I Ob {{bri^ens diefe tiiQcko»SSl|Ie>'tf!^ nMeoA
fo^Oig^rcb^s loßruaient.doch Bpich iztir^hr^on-kiHii«
jnen inöc(itet wjll ich nioht eütfctoidep... Es.iit mi^
in ihrem Gange üpd feinem V^edbrer, |ipiph},jni^«
dbe$. dunkelet und ^s ,€\s{or(lett f^iue^^rofse Gqiuiuigm
keitß> um ein gleiohfärmi^es A^aaU für .c|ie.ref^' Gang
au haben. » . • . ^ .*.. : .,
,, Da jch diefen Winter^ wie ge^phnli^h ^ änüiy*
tiTchf Ghen^ie lefe,. fo befcbäftigen mich.jeut. oian^
che Analjrfön von Mineralkör^perq. , Sc^ babe» ich
auch den Arragonü vorgenommen« In dem vpn
JNeumärkl) der gerade als Arragonit hiidift cAo*
takcerißn iß, habe ich bei den bisherigen anaij«
rbeiten keinen 'S ttorinäti^hdtti können«,
Ich Helle nun abgeafiderie Verfuche an.
Welche Gkhrubg tfl jetat itt der chemifchea
Weh! Dife Wiirenfchaft wird-,. immer fchiwiehger^
je mehr Uch Mathematik darin iiawei!iVlen läfst^ unä
das ilt im Gancen recht gucy. fey es-auch Hur^
damit nicht jeder^ der ^twas von SatierßoiF za
plaudern Weifs^ wähnt Ghemiker zu fejm In deiJU
Streite über oxygenirte'Salcfäure möchte ich micit
bis .weiter auf Berzelius Seite wenden« Seift
Au0ati in Band so der Neuta F.olge Ihrer Annaleu
iß g^Wifs iiieißerhaft^ Gefetae lernen wir allerg
dings immer genauer kennen;.- aber das verbor«
gene Weten der Kräfte will Tich immer nicht auf<*
thuii« Die electrlfch-ohemifche Th#oHe ift ddcb
nur ^tUkHqfses /^or^i. dasthichts diftutiiche^ jtnacht«^
waA hUm iln^ den allgeüDeinj»n Sati «[tinnert « dafti
Aflaal. d. Pkjiili« U.^U it. 4. 1« iSiS« 9t« li. ^ ^
t 4» 3
filtkere dec^tHfG&e Spannung» -Sitzung in ddrBe"
rBhrung 9 und ftarkere ch^mifche Wechfelwirkunj^
gewöhnlich parallel laufen. Wie aber die ClectriX'
düAtbn hiärbei entflehn, was Gie zu dto Erfcheii
Bitngen beitragen, u.r. f., darüber ift docbnodk
^in tiefes Geheimn0. Eben fo räthffelhaft ift'tS^^
wie die Wärme wirkt , wie fie gefleigert nur tioc&
innigere Verbindung ton einem a und b^ ohne
dafs etwas ausgefchieden wird, bewirkt. Od^
trird vielleicht doch etwas Impondefables äUsgei
bhied^P ^ —
a) f^on Herrn Stadtrichter Hinderfen zu ^e^fiadt*
Eberswalde.
Keuit Ebersw. (in d. Mittalmtrk) 1 7. Dee. 1 8 15*
Sie haben in dem Octoberßilcke\B. oi, St^i)
der Annalen Ifaren Lefern ein Gutachten des ünu
Profeffor Bodde zu Miinfter über einen Blitss-»
ahleiter mitgötheilt , welcher an einem Thurm zu
Paderborn angebracht werden follte. Dielea Gnt*
lichten war für mich nicht blos von dem allgemein
aen, [ondem auch noch von einem befondern In-
terefle. Nach meiner Angabe ift vor mehrem Jah«
ven an dem hiefigen Kirchtburmevein filitaableiteip
angelegt worden, welcher fich auf die bisher be^
kannte Theorie gründete, und den ich «Is-höchft
wahrfcheinlicfa den^ Thurm üchemd tttttpfohlM
habe. Es ift mir mithin daran gelegeki^ "dafa die^
Richtigkeit der bisbengca TJiaorie ttrarkaiiiil^ imA
*" «r
WO inÖgKch noch überzeugender dargethan werde;
^d in diefer Hinficht bitte ich um die ErUiubiii£|^
Piren Lefern noch Folgendes als Zufatz zu der
J^acbfcbrift mitzutheilen, worin Sie die von jener
.abweichende Theorie meines Erachtens ganz tref-
i^nd widerlegen.
Der Hr. Profeflbr Bodde gründet feine Bei^
denklichkeiten gegen die bisher gewöhnliche £^
xiciltung der Blitzableiter befonders darauf , daCi
nach feiner Anficht der IndiBrerepz - Punct für di^e
Spannung, welche zwifc|pien der Gewitterw.oU^
und dem Erdboden obwaltet, fich in der Mitle
^wifchen der Oberüäche des Erdbodens und der
Spitze des Blitzableiters^ befinde. Diefe Anficht
fcheint mir aber nicht die rechte zu feyn. Nipht
blos die Oberfläche des. Erdbodens, fondern auch
alle auf diefer befindliche ^d mit ihr zufan^mei^
bangende Gegenftände find in der Spannung bek
fangen, und fie wird in demjenigen Puncte, welr
<:ber der Gewitterwolke am nächllen ift , concen-r
tfrirt. Das bewiefen die Yerfucbe nut der KleüU^»'
Iphen.FUfqhe; weiin man den einen Knopf de^
Entladers an die äufsere Belegung anfetzt mud
4anp ^% ^em andern die Enitladung an der Kugel
der innern Belegqng der Flafche bj^wirkt. Maa
bat d^l'^.®'': ^^P Indifferenzpunct für jene Span-
nung niqht d^ ,^ wo Hr^ Pcp^* 3odde ihn angiebt,
fondern ^wifoben der Spitze de^ Auffängers am AJk* «
leiter und der Gewitterwolke su fächern, .Erfolgt
goMidii Ai<i^S^iniiüM«afgämh bd«r'dS« von
iBm (bfifcfHaaiitie 'Eiitkweiang ausgeglicben , tiad M ■
kani^ dann töii' Hbeoi Indiffer^ pzputiGte derlelbett
nicht wdtef die Red^ fefhy tondem es kdromt-^loa
noch darauf an, dafs der BlitzArah| auf eine dem
Gebäude unfcbSdIiche Art ifi'deii £rdb<^di^ flh^^^
leiti^w^rde; DieCte g^ft^tehf ifiit vStlij^er jBiche»«^
mt dntciiiäm feft upd linYinterb^chim i^^
inifthbüngeAd0 Leitung Von MetaH,' ancR wenil II0-
pSäht immiBr hi löti*ephte|r |!|JthtpQg, fondem^^ilicb'
Viiä&gäb(i djiT Ufd^ern Form dfs Gebäudes f' isit^
vnter feitwUrts' abweidhtsnQ gefüfirt'weifdeh nujBi.^ .
Kür ;ifittfii diefe Ableitung Bark und Iti^eägflttIO|['' *
genug f^n }' iiin eine ftarke electrifche Entladttlfgi*
ohne gefchtnolzen zu werdeif , diirdh Geh hindürcii'
flfhrbp Sil könnenr Deshalb habe ich bei dem'bte^^
Jjgeh BTi^iableiter ai Statt eipes' blo&en Kujßfer«'
Areifens oder MeDingdrathi , eiferne Stangen Wo'
lingef^hr t| Zoll Breite und | Zoll Oickii 'jgä^\
t^ShltV Weiche feft in einandi^ geFchroben iill4
imr Vermindei«!«!^ de^ Rofteni mi? öelfarJ5fe")Mi»'
geftHchenfihd/^' ' ' -Mili. i
1>ie Zu1eiMr> ^ «reiche derRr. ProfeiSbr Bodde
iKth, yon demTündiim^nt^dea Gebäudes Id^ an* .
zubringen» halte idi dieFem zu rotjge Für ganz iibef-^
üüflig', j[ind es * fiC^H*^' itif^^ ieltijft ,' daFs fie unter
^ewiffeii 'UBi(Hlndfei| iltfdrrjieilig vfeitlfezi' könnten.
Man hat nSriilibh fiih'on: Fälle' beobachter, mmeU
. /
negatiT-etectrirch gewefen finif. Tn ^efem'Falle
würde aber eine Explofion durch einen folchen un-
teren Zuleiter erleichtert und befördert werden,
jweil dadurch ein gröfsei'e^ i^ndrang der politivea
Electrlcität nach dem der Wolke aoi nachflen fie«
liendeU) fotgrich gefafarliehileü Ruhcte b^irkt wer«
den würde.
Sollte Hr. Prof. Bodde vielleicht durch die Er<-
fabrungen » welche tnan am li. Jan. t8i5 eu ßUfl^M
dorf nnd Dortmund gemacht hat , zur Aufllellung|
feiner Theorie und zu feinen Eiiiwendungeü gegeoi
die bisherige Einrichtung der&litzableiter veranlalsf
worden leyn^ fomufs ich bemerken, dafs in diefen
' beiden Fällen der Fehler nicht in der binberigetf
Theorie, fondem, wie es mir fcbeint , darin lag;
dafs man die KirchendächeV, oder wenig(|ens ganzd
Theile derfelben» welche init Metatiplatten bedeck^
wären, mit der Ableitungsßai^ge in Verbindung sia
bringen gencithigt gewefen w^ar, und dafs man dief#
'Bedadiungen nicht überall feft g^enug in fich Ver*
bunden hatte , fo dafs fich Zwifchenräudne in ih^i
fanden, welche ein örtliches Ueberfpfingen undt
folglich ein Eicplodiren und Zünden veranLalsteni^
Idi halte folche Metalldächer auch bei übrigens gan»
richtig angelegen Blitzableitern allerdings fUr ge^^
föhrlicb, wi^il tnan üch auf ihrem beßändigen, voll-
kotnmnen und ganz ununtierbrochnen Zufammen^
hang nicht immer verlaflen kann« Es entftehh leifcbt^
kleineZwifchenräume, und da beim Einfchlagen der
Blitz natürlich auf die ganze Metalifläche verbrettetl
wird^- fo geb»b diefe fehr leicht ibörtlicben'ExpK>^
Conen und folglich zum Zünden Gelegenheit. — —
<»■ IWIII II
C 44» 1
■lM^i«»a«n^*iHBM^a**MMWMai«ftoa*taaM*M*«Mai*<
I I
vn.
•r
Einige N d t i z e n^
ir Hümphry Davy iltTon feiner triflenrchafcliclieto Mf^
auf dem fe/l^n Laode §(lücklich nach England aurückgakehrr^ und
bat am 4. Mai i^i^ in der königl. Söcietät au London einen in-
terefTinteii Auftata über die uberoxydirt-falafauren Salae. yorg««
Itfen, und tibei datf, waa Hr. Gay-Luflac ChloriaSäore nenat»^
„Mit aufrichtigem Bedauefn xeigtfn Wir dan Tod Will i«ak
Nicfaolfon*! an, des Wel)librigen Heratiigebera des Journal
of Hamrmi philojhpky; ehemfßtjr and tbe ans* Er darb iii
falneiQ. Ifa*^* >u London am ai. Mai 1815 nach einer langwia-
ligeit und fcbraerahafteti Krankheit« Wir beGtaen von ihm
Snebrera gehaltvolle Werke in rerFchiedn^n Theilen der WilV
IidfchaFten und der 'Natbriehre« Bei feinen bekannten l'alenteii
vnd feiner genauen Bekannt fchaft mit allem , was mit dtefatl
Oegenlländen attCamoifenhäJlgt, war £r es mehrentheilii dea
flian über die Ausfuhrbark«:!^ und daa Einzelne, neuer wiflen*
Cchaftlicher oder phyükalifcher Werke 2U tlathe aog^ sam
pöfsteri Vortheil derer, die lle in der Idee oder fch^n auage«
Suhrt hiittert.*' [Seit dem Anfartj^ der Anaalen habe ich aus die^
fem vortrefflichflid phyükalifch • technifcfaen Journele viel Be-^
lehrendes enrl^rhpit; mit Leidwefen fah ich es verdrängen; as
SU ubertreflTen) oder demfelben auch nur gleich au kommen^. \Bk
nicht leicht An dem in Ejigland fo allgemeinen Verbreitea
des Sinns für Näturkenntfiifs babeii die eben fo licluTollea alt
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