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Full text of "Annalen der Physik"

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HERAUSGEGEBEN 

LUDWIG WILHELM GILBERT 

PR. D. PH. V. M . , ORD. PROFfitSOE D. PHTfllK SU UOBMIO, 
MITGLIED D. KON. OBS. D. WISS. MU HAARLBM U. SU KOFSNaAGdTf 
PBR OBS. NATURF. FRBUHDB IN BBRLIN, DBR BATA¥. OBS. D. NATÜRK. 
BU ROTTBROAM, D. ÖKONOM. OBSS. Mü LBIFZ. U. KU FOTSDA.M, U. D. 
FHT8. OBSS. BU BRLANO., ORÖNINO., HALLB, JBNA, MAINB Ü. ROSTOCK; 
VND CORRBSP. MITGLIBD D. KAIS. AKAD. D. WUS. BU PBTBRSBURO, 
DBR KÖNIGL. AKADEMIBBN DBR WISS. BU BBRLIK U. EU XVNGIUUr« 
UND DBR KÖNIOL. OBS. O. WISS. ZU QQTTUfOMM^ 



EIN UND FÜNFZIGSTER BAND. 



HEBST SBCHS KUFVEHTAFBlir. 



. LEIPZIG, 

n EI JOB. AMBROSIVS RAATIt 



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Inhal 



Jahrgang i8i5. BandS^ 

Erlies Stück. 

I. Yerfiieh ehier Natqrgefchicfate und PhyGk der 
Wolken, voi^ Lukas Howard^ Esq. zu 
Touenham bei London. Frei bearbejtet von « 
Gilbert Seite S 



IL Refultate aus den Beobachtungen des Pateir 
Beccariazu Turin, über die Electricität der 
Luft bei heilerem Wetter^ und Nachricht von 
ähnlichen Beobachtungen , welche jet^t yoi^ 

Hrn. Crpffe^ )^*^*' z|i Br5)omfiel4 fe)tr 1^ 
Gro&en angeßellt werden 



z' 

7 
»9 



i) Die Naturgefchicbte der Wolken 

Cirrusp Lpckeo- oder Fedar -Wolke 

Cutßulus, Haufen -^yoÜ^e 

Stratus, Nebel - Schicht 

Cirro' Cumulus, Cirro •Stratus, Cumulo • Slratus 

NimhuSt die regnende Wolke 

^) Phyfik der Wolken, oder von dem ^ntßehn^ 
dem Schweben und der Zerftorung der Wolken ^3 

Natur d^s Stratos 

Natur des Cumulu$ 

Natur des Cirro » Siratus , Cirro ' Cumuiu^ , Cu^ 

. . . s 

jßuio ' Siratfi^, 
Natur des Cirru9 
Natur Aat-Nimbu* 



*7 
=9 



35 
39 

4> 



4» 






III. Ehre Frohe vdn Lukas Höward's ineleo- 
rologifchen Monatsbericbten S. 6jS 

IV. Einigo ineteorologifche Beobachtungen in Be- 

ziehung auf I^ukas Hpw^^d's, und Dc^ 
Luc's Ideen, von Thomas Forßer, Esq. 73 

f) Bemerkungen bei einem Gewitter 19. Aug. 181 1 75 

aj^^emtrkungen bei einem Risgea '^ 75 
3} Bemerkungen an einer De LucTchen trocknen 

Säule 7g 

V. lieber eiaf^ ; in Vorfchlag gebrachten Blitir 

^ei^r an dem Domthurme in Paderborn; 
eLd Gutachten vqpdl B p d d e , Prof. d. Chem. 
u. Medic. Rath zu Müniter 80 

Nachfchrift des Prof. Gilbert . ^3 

VI. Kohlentaure-Gehalt mehrerer Minerali^n^ und 
Analyfe des Arragonits^ von Vauquelin gS 

VIL Fernere Beiträge lur chemifehen und mine« 
ralogifchen KenntniTi. des Arragonits, von den 
Proff. Stromeyer uud Hausmann in 
Göttingen xo5 

Vin. Einige Verfuche mit gläfemjen fogenanuten . 
Knallbomben, von dem General -Feldzeugm. 
He^lvij[ ixa 

IX. £ine merkwürdige Bildung von braunem Blei? 

oxydo, von Chevreul in Pai^s ii5 



• . 



Z w 6 i t e 8 8 t fi c k. 

L Bemerkungen über Blitz und Donner, nebft 
Vermuthungen über das Entüehu der Luft- 



;^rrcheinungen ^ von dem MtL^ fchwed. Gen. 
Feldzeugm. u. Chef d. ArtiU..H«lvig, Mit^. 
der Akad. .d, WiJT. zd Stockholn^ Seit« i fj 

~ • • 11$ 



Donner 

II. VerbältnUIß <^er ^ f unferl^y J^j^ifejjL dgr /iu&enf ^ ^ 

linnlichen Ericbeinung^n zu einander ^ yoi^ 
' M. Zenneck in Stuttgard i^g 

B. Vorzuge der Geßch|8 • Erfcbeinungen 150 

G. Vorzüge der Gehörs -Erfcheinungea i6a' 

D. Vorzüge der Geruchs -Erfchoiauogen i6g 

E. Vorzüge der Gefcbmacks - ErfchciDungen lys 

f • 

III. Neuere Yerfucb^ mit tracknen electrifchen 
Säulen y «umgezogen und zuiaionieiigeltellt 
f on Gilbert. 

1} .Aus 'einem Briefe des Prof. Z^mboni in 
Verona, gefchrieben d. iS. Jan. 181 5 

f) Von gro.rsen in Stiittgard >iusg«führten trocknen 
ßäuien, und fogenannten electriCcben yhren 

5) Verbeflertes B4hrens*fches ElectromMei' • nach- 
Prof. von Bohnenberger in Tübingen 

4) Auszug aus einem Schr^ih^n ^es Leibarztes 
Dr» von Jäger in Stuttgard 

IV« Begriff and Cönitruction des Doppel -Eleetro- 
phors aus Harz -und^Glas» von dem Prof. n. 
Dir. des königl. Lyc. zu Dillühgen, Dr. Jo- 
feph VVeber^ Miigl. der ^k^d. d. WÜt if^. • 
München iqS 

V. Einige Verbeffcrungen der Methoden» detf* 

Stahl zu härten . 2o3 

i^ Vonlsydiatt» ProF. der Metallurgie und- 



181 

i8a 

'87 
190 

195 



•).Vmi Will. HieliolF«» $«ite 304 

.8) Von C.f in Vini; bai Genf ao5 

Tl. üebör die Urrache der Farben, mit Welchen • 
der StAhl in der Hitse anlauft, von Sir H, 
Davy ao6 

3rU. Programm der Hollandifclien Gerelirchaft der 
yflthnScktitten zu ^arleni| auf d^ J. i8i5 20f 



■".'11 .1 I .'!. II 



Drittes S t ü /c k. 



I. Untc^rru^ungen über die phyUkalifchien Eir 

genfchaften der Acker - Erden , von Dr. 

Schfibleri Prof. an dem lan4vr. Initit. z^ 
Hofwyl ^79 

n. Prei opüTche Abhal^dlangen von dem Profeflor 

Parrot in Dorpat 24$ 

Erfla Abli4n41ung : Von der ^ougt^pg def Uchtt 347 
Zweite Abhandlung ; Theorie der farbigen Rjngf 

xwifcfaen Glasflächen 265 

Dritte Abhandlung : Von der Gefchwindigkeit des 

Xichu 39$ 

^^fchtuU: Affinitiit erßer Arif otpe neu-iufge- 

declfte Naturkrafc 318 

HL Verfbche fiber das Fuhrwerk mit Räflem^ 
von R. L. Edgewprtl), Mitgl. d* Londner 
Societä): Saa 

i) EinfluCi der Stahlfedern 3aS 

a] Verfuc^e mit laj^g/en »pd bohen Wage« < 324 

5) Wiederholung der Verluche mt Scahlfedfff» 35e 



IV. Neueße Arbeiten Sir Humpbry Davy^s S.33ff 

y, Eifif^cf jjlijfikalifdie Bemerkungen über das ^ 
Theemach'cn * 338 



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Vierte? Stuck. 



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J. Darfiellung Volta's feiner UnteHmbuiigen 
übJev' dils ' galvahifche oder fog^naiuite thio- 
^ rifche Electricitär, und ihrer Refulrate * 34l 

JI. Der Galvanismu«, und neuer Verfuch ihn zu 
erklären, von Dr. Jofeph Weber, Direct. 
d. Lyq. u. Prof. d. Phyf. zu Dillingen, Mitgl. 
d. Akad. d« Will, zu iMuncfaen S55 

}II. Meinungen des Dr. Val,U von der thieri- 
fcben EJectricität; ausgezogen aus einem 
Schreiben\ delTelben an Brugnatelli, von 
Gilbert 577 

IV, Nachricht von einer merkwürdigen Erfchei- 
nung in dem Eife einer Pfütze, in welcher 
ein Ertrunkener lag, von Will. Niphol- 
fon. Frei ausgezogen von Gilbert 338 

Zufatz dus einem 3riefe des Dr. Cbicheßer 
zu Bath ^ . 3q5 

V. Tafeln 9 welche., den Einäufs der Wärme auf 

die Eigenfchwere von Salzfoolen von ge« 
gebnem Gehalte darltellen^ von Job. Andr» 
Bifcbof, Factor der Sijedere|. au Dürr^h- 
Ücrg , Sgd 



ab 



ANNALEN DER PHYSnC 



JAHRGANG «8i5, NEUNTES STÜCK. 



L 

I y 

Verjuch einer Natur gefchickte und Phyßk der 

ff^olk^n, 

▼ on 

Lukas Howard , Esg. , zu Plaifiow bei London ; 
Frei bearbeitet von Gilb er L 



JnLerr Lukas Howard bewohnt ein Landhaus zvt 
Flaijiow, 5 engl. Meilen ößlich von London, auf da« 
er fchon vor länger als la Jahren ein meteorologiichei 
Obfervatorium (ein ringsum mit Fenfiem vc^rfehenea 
Kabinet) gefeut hatte, von welchem aus alles zu über- 
fehn i&, was am Himmel für den Meteorologen Merk- 
würdiges vorgeht. Er fcheint ßch vorzüglich die Wol- 
ken zu dem Gegenftande feines Studiums gewählt zu 
Jiaben. Einen Auffatz über die ModlEdationen der 
Wolken, worin die verfcbiednen Arten der Wolken 
nach naturhiAorifcher Weife von ihm befchrieben wer- 
den, und worin er für fie Kunßnamen, die er aus dem, 
Lateinifchen entlehnt, in Vorfchlag gebracht hat, habe 
ich den Lefern diefer Aimalen bereits im Jahrgang von 

Annal. d. Phylik. B. 5i. St. i. J. i8i^ Sl«. 9. ^ A. 



.Ca]. 

i8o5 St. lo (B. 21. S. i37 f.) mit einigen Bemerkungen 
des Herrn Pictet mitgetheilt, fo weit als es in der 
BiBl. drüan/Ju übertrageii worden War. Hrn. Howard's 
Ideen über das Entfiehn^ d^s Beßeben und das Yer- 
gehen diefer Wolken - Modificationen lieferte die Bibl. 
britann. erß 'Geben Jahre fpäter^ nämlich im Jahrg. 
i8ia. Indefs hatte Hr. Howard feinen Auffatz für Dr. 
Rees's Neue Encyklopädie, Artikel Cloudsy aufs Neue 
umgearbeitet, und da die Meteorologen in England 
lieh jetzt häußg der HowardTchen Namen und Anfleh- 
ten bedienen, und Hr. Howard I^lbÜ feit einiger Zeit 
die vorzuglrchflen phyfikalifchen Zeitfchriften in Eng- 
land mpnatlich mit feinen meteorologifchen Beobach- 
tungen verficht, fo gewinnt- feine Umarbeitung auch 
für uns ein neues Intereile. l^h lege fie daher dem 
Lefer hier vor, nach meiner freien Bearbeitung des Ab- 
drucks, welchen ich in Nlcholfon^s Tb/ir/ia/ 1 8 1 x da- 
von gefunden habe. 

Gilbert. 



£iine TVolke ili eine lichtbare Anfammlung (aggre^ 
gace) von kleinen WalTertropfen , welche in dem 
Luftkreifc fchw^ebt. Daffelbe Aggregat wird Nebel 
genannt, wenn man es von der Erde oder dem 
Wafler auflleigen fieht (miß) , oder wenn es den 
Beobachter umhüllt und bedeckt (fog). Sieht man 
den Nel^el von einer Höhe herab , oder in bedeu- 
^nder Entfernung, fo hat er ganz das Ausfehn von 
Wolkien ; Wolken dagegen erfcheinen ^ wenn man 
ihnen nahe kömmt, oder von ihnen umhüllt wird, 
als Kebel und Dunft. Ich glaube daher, man muffe 
in tler Phyfik den Namen Wolke auch auf den 



Nebel ausdehaen^ und damit allgemein jede foU 
che Aggregation bezeichnen, welches auch ihre 
Lage fey. 

Eine Menge yon Beobachtungen haben auf die 
Folgerung geführt,. da(a die Theile, aus welchen 
eine Wolke befteht, Itets mehr oder weniger elek* 
trifch lind. Mehrere vortreffliche Phyüker haben - 
zwar di^ Lehre aufgellellt , dafs die^Theilchen der 
Wolken hohle Bläschen find, die, wenn fic platzen, 
zufammen rinnen und ab Regen herabfallen follen ; 
die Meteorologie fcheint indels , in ihrem jetzigen i • 
Zuilande, diefe Bläschen «Hypothefe entbehren zu 
können, da offenbar Theilcben, wenn Qe die Blas- • 
chen-Geftalt haben, nicht leichter in der Luft, als 
Waflertropfen, fchwimmen. In der That finken iia 
in der Luft Aets herab, und das Waffer kann allein 
dadurch wieder angehoben werden, dafs es fich in 
unfichtbaren Dampf verwandelt. 



t. 



Die Naturgefchichte der JVolkeh. 

Seitdem man fich allgemein, genauer Inlirtb- 
mente bedient, um die Veränderungen t\x beobacb^ 
ten, welche in der Dichtigkeit, der .Temperatur, 
der Feuchtigkeit .und der Electricilät der Atmor 
rphäre täglich vorgehn , find unfere Kenntniffe von 
der B^fchaffenbeit »ind den Eigenfchaften des Luft- 
kreifes fehr erweitert worden« Dennoch find die 
jetzigen P^yfiker keine beffere Wetter*. Propheten 
als die früheren , und fiehn in der Kunli, die Wit-*' 

A2 



[ 4 J 

teniDg vorherzufagen , noch immor den SchäferD, 
den Landleuten und den Sdiifferii nadi, die, ohne 
fich um die Urfachen zu kümmern, durch Tradition, 
und Erfahrung gelernt haben , gewiHe Erfcheinun- 
gen des Himmels mit gewiflen herannahenden Wet- 
ter-Veränderungen in Verbindung zu fetzen , von 
wdlchen lie der Anfang oder das Fortfehreiten find, . 
das zu einer Zeit fichtbar wird, wenn die Urlache 
noch entfernt ÜL Unßreitig würde die WilFenfchaft 
der Meteorologie von der Vereinigung diefer bei- 
den Arten von KenntnilTen grofsen Nutzen ziehn, 
lind es dürfte für fie eben fo wichtig fejn , als es 
die VerToItkommnung der meteorologifchen Infiru- 
mente ifi, wenn man den alten, jetzt yon den Phy- 
fikem allzu fehr yemachläHigten, unter dem Volke 
verbreiteten Zweig derl'elben, der fich allein auf 
Erfcheinungen in der Natur gründet, ,~ zu feiner 
wahren Würde erheben könnte.- Mit Ausnahme 
der Veränderungen des Windes , einiger Anzeigen 
von Näfle und Trockenheit , und einiger andern 
weniger bedeutenden , beruht er ganz auf die Er- 
zeugnilte der Zerfetzung des Wafferdaioripfs, welche 
eine gewifle Zeit lang in der Atmofphäre blos 'ver- 
breitet fchweben bleiben* Es war meine Abficht, 
als ich die folgende fyßematifche JNomenclatur 
und Natur gefchichtt der Wolken niederfchrieb, 
der weitläufigen Sammlung von Thatfachen, die 
fich hier uns anbietet^ eine mittheiibare und nutz- 
bare Gdftalt zugeben, fo dals man in kurzer Zeit das 



[ 5 J 

erpeichen könne, was bisher ein Schatz war, zu dem 
üch allein durch lange Erfahrung gelangen lieCi# 

Die Wolken find mehrerer Modificationen fä- 
hig. Unter Modificauon verflehe ich aber dieje- 
nige Structur oder Art der Aggregation, in welcher 
der £influls gewifler conltanter Gefetze hinlänglich 
fichtlich iA, um fie unter unendlich vielen geringen 
Verfchiedenheiten auszuzeichnen , f welche aus zu- 
fälligen Urfachen entfpringen. 

Die Hau^t- Modificationen miÜTen daher von 
einander eben fo leicht zu unterfcheiden leyn, als 
ein Baum von einem Hügel oder einem See ; wenn 
gleich Wolken von derfelben Modification mit ein- 
ander oft nicht mehr Aehnlicbkeit haben , als zwi- 
fcfaen Bäumen, Hügeln und Seen überhaupt Statt 
findet« 

^ Es giebt drei einfache und deutlich unter- 
fchiedene modificaUonenß welche fich auf folgende 
Art benennen und definiren lallen : 

\i) Cirrus : *) (ifubes cirriformis tenuiffima, 
4]uae undiijue erefoU), eine einer Haarlocke oder 

^} Pie Lochen^ oi^t Fefi^r-Woike, Will in ap d^r .Charak« 
teriÜik der Wolken, wie Hr. Howard fie aiifgeßellt bat, 
in unfern meteorologifchen BeobachtungsregiAern allmäb* 
lig Zugang ^verfchafFen , fo fcheint et mir nöthig zu feyn, 
däla man an die Stelle feiner allvu fremdartigen Benenn un* 
gen der einielnen Mo'difidationen , welche die ioaebreilen 
glauben werden nicht yerdehn zu können, für. den Anfang 
wenigßent fafsliche dkutfche Namen- fet^e. Ich w^ifs in» 
deCs nuf ffir^ein Paar Namen aufzufinden, die nipht zu bar- 
barifch und zu ungefchmeidig werden, und doch deii Sinn 
das Lateinifchca divlleltexi* QUicrf. 



( [ 6 ] 

Feder ähnlrche Wolke , wc^c^e aus paralleleiiy gebog- 
nen oder divergirenden Streifen« oder Fibeni beßeht, 

^ 'die in der Richtung^ nach welcher fie any^acbfe^, un- 
begränzt find *). . 

2) Ciimuliis **) (Nubes denja Qumulata, furfnm 

' crescens)^ Eine Wolke, welche fich von oben her 
vergröfsert; in dichten convexen oder kegelförmigen 
'Haufen. 

5)y Stratits ***) (Nubesfirata, aquae modo ex- 
panfa , deorfum cresoens). Eine ausgedehnte, fietig 
zufammenbängeiide, horizontale Schicht von Wolken- 
Natur, welche von unten her anwächit. 

Es giebt ferner zwei Modißcatiouen , welche 
Zvvi/chenzu/iände zu feyn fcheinen ; diefe find 

/^y Cirro'cumulus ***^) (Nubeculae fabrotün^ 
dae , connexae vel ordinate pojitae). Eine MaiTe 
kleiner rundlicher Wolken , welche dicht an einander 
gereihet find, oder einander berühren. 

5) Cirro ' firatns (Nnbes extennata , fub-ooip^ 
Cava lyel undnlata). Eine horizontale oder ein we- 
nig geneigte Wolkenfchicht, die' an ihren Rändern idün- 
ner, und unterwärts hohl oder wellenförmig ifi;. Grup- 
pen oder Wolkenflecke, welche diefe Charaktere haben. 

Endlich kommen zwei Modificationea vor, 
welche eine aus den einfachen zufa^mengefetzte 
Sfruccur haben, nämlich. 

. *) Oder nach der lateinifchcn Definition , welche nach allen 
Seiten hin ins Uqbefiimmce fich vergröfsert. Gilb* 

) Die Haufen 'JVolhi, G. 

) Die NeSei/chiehc. Ö. 

) Die fagenannten SchaffTiolkch^ $ den Namen Cirro^ 
cumulus weiij ich auF keine fchickliche Weife ßu ver^eut- 
khen ^ ßheü hyteni^ den Cirrc -ftratus. Gp 



49 



[ 7 3 

6) Cumulo "ftratus (Nubes denfa, ^/iiae hafi cu^ 
muH Jiructuram patentem cirro-firati vel cirro-^ 
cumuli fuperdat). Eine Wolke » in der die Structor 
des Cumulus mit der des Cirro-Itratas oder des Girro- 
camulus vermengt ifi. Der an der Spitze abgeplattete und 
hiet über feine Grundfläche hin ausreichende Cumulus. 

7) Nimbus- *) (Nubes denfa, fupra patens et 
cirriformis , infra in pluviam, abiens). Eine dichte 
Wolke ^ die fich oben in- einen Cirrus ausbreitet und 
unten in einen Regenfchauer übergeht. 

z. Von dem, Cirrus (der Locken' oder Feder 'Wolke), 

Diefe Wolken-Modification hat Itets die klein« 
iie Dichtigkeit unter allen, und Tchwebt mehren* 
theils am höchlten in der Luft. Manchmal brei- 
tet Iie lieh fehr weit horizontal aus, und bedeckt 
den ganzen üchtbaren Himmel, ohne dais man an 
ihr Gränzen gewahr wird, und in diefem Fall 
fcheint es durch eine optifcheTäufchung, als wenn 
ihre parallelen Streifen nach zwei entgegengefetz« 
ten Seiten des Himmels hin zufammenliefen. An- 
dre Male zeigt fie fich als äufserfi kleine, nicht mit 
einander, verbundene fenkrechte Qilndel; und fie 
kommt in jeder zwifchen diefen beiden Gränz-Zu- 
Händen liegende Ausdehnung und Neigung vor. 

Am heiteren HimjDel zeigt fich der beginnende 
Cirrus zuerA dur<^ einige weifse Striche auf blauem 
Grunde. Er wächft. auf yerfchiedene "W^eife an, 
manchmal als v^egetire er, und noch öfter als kry- 
ftallifire er: 1) Parallele Striche legen fich horizon« 

♦) Di« regnende W^lke. Ö. 



. / •' • ' 



\ 

t 



[ 8 ] • 

I 

tal an einander, und es kommen andre Schichten 
hinzu, derenparaliele Striche die erAea unter rech-^ 
teh oder ichiefen Winkeln durchkreuzen, bis fie 
einen feinen durchfichtigen Schleier bilden. 2) Pa- 
rallele Striche fammeln ßch in mehrere Gruppen 
iinter v^erfchiedehen Winkeln gegen den Horizont 
geneigt, 3) Von dem erfien Stamm aus verbreiten 
lieh gebogne und divergirende Fibern, einem Fe-* 
derbufcfi oder einer Haarlocke ähnhch. 4} ^^^ 
den zuerll gebildeten Strichen Iteigen andre fchief 
hierauf oder herab. 5) Es'entßeht ein dichter Kern, 
und von ihm aus verbreiten üch nach allen Rieh« 
tungen kurze Fafern. 

Die grofse Höhe, in welcher der Cirrus in der 
AtmoPphäre zu itehn pflegt , ill durch geometrifche 
Mefl^ungen bewährt. Hn Dal ton Tagt: „ich habe 
durch einige forgfältige Beobachtungen gefunden, 
dafs die kleinen weilsen Striche condenürten Dam», 
pfes, welche fich am Himmel zeigen, eine Höhe 
von 3 bis 5 engl. Meilen über der Erdfläche haben/^ 
Von den Gipfeln der höcbfien Berge aus gefebn, 
fcheinen fie noch eben fo entfernt zu feyn, als von 
der Ebne; und in der Abenddämmerulig werden 
lie noch lange von den Sonnenßrahlen mit den leb- 
hafteAen prismatifch^n Farben erleuchtet, wenn die 
dichteren Wolken diefelbe Stufenfolge fchon durch- 
laufen haben, und fich in vollem Schatten beßnden. 

Die Dauer diefer Wolke iß verfchieden, nach 
Verfchiedenheit ihres Standes in der AtmoQ>häre, 
i;pd der Ge^efnwfM^t oder Abwedcnheit; anderer Wol- 



C 9 ] 

ken. Wenn fie alfein und in der grÖbten Höhe er« 
rcfaeint, beßeht fie manchmal 36 Stunden lang; viel 
kürzere Zeit dagegen , wenn fie fich in niedrigeren 
Regionen und in der Nachbarfchaft eines Cumulut 
bildet, und kann dann felbll fehr vorübergehend feyn. 

Ein ungeübter Beobachter würde behaupten, 
der Cirrus fey. ganz ohne Bewegung; bezieht mam 
aber feinen Stand auf einen fefien Gegenfiand, fo 
findet fich. dafs er manchmal in einer fchnellen 
fortlchreitenden Bewegung ilt Die Verbreitung 
des Cirrus und die veränderlichen Richtungen fei» 
ner Biegungen verdienen beobachtet zu werden; 
da fie mit den Veränderungen des Windes genau 
zurammenbängen 9 werden fie gewils nicht durch 
I^Jofse Bewegung der Luft hervorgebracht» 

Was fich über ihn im Allgemeinen , n9ch un^ 

fern mangelhaften KenntnilTen, fefifetzen lälst, ift 

Folgendes; i) Pas Erfcheiqen 4^r Locken- oder 

Feder -Wolke ill eine Anzeige von Wind, und fie 

. ift am ausgezeichnetfien und häuügfien vor Stür« 

men. 2) Sie iß; oft eine Wolke unter dem Winde 

(a leeward cloudj; oder, wenn eine Gruppe von 

Locken -Wolken fich an dem Horizonte zeigt, 

fcheint fie einen Luftlirom nach fich hin zu locken, 

und häufig fetzt fich dier Wind nach dem Viertel hii| 

um, nach welchem die Spitzen hin weifen>)^ 3) Hori- 

9;ootaIe Lagen von Locken -Wolkepi befonder^ wenxi 

fie Arme aufv?ärts richten, gehören zu den Anzeigen 

*) ^nd the wind very qften fhl/ts into tku$ 4juarur^ 
Howards fvhfch tht points afe 4ir$c%ti^ , , ,^ 



[ lO ] 

annähernden Regens , indefs die , von welchen die 
Franzen herabhängen, deni^ fchönen Wetter voran- 
gehn« - / 

3. J^on dem Cumulus (der Haufen -Wolke)* 

Diefe Wolken- Mo dification ill gewöhnlich von 
diditer Structür, entßeht in der untern Atmo- 
fphäre, iind bewegt ßch mit dem Winde, oder ge- 
nauer genommien mit dem Luftitrome, der zunächfi 
bei der Erde herrlcht. Der Cumulus erfcheint in 
der Regel wie folgt: In dem letzten Theile eines 
heiteren Morgens zeigt fich plötzlich ein kleiner 
tinregelmäfsiger Fleck in mäßiger Hohe ; und die- 
fe$ ifi; A^T'Kem oder der Anfang der Haufen* 
iWolke. Der obere Theil deflelben wird bald con- 
vex und wohl begränzt , während der untere fort* 
fährt untegelir^äTsig und eben zu bleiben. Er wächft 
lichtbar an der convexen Oberfläche; ein Hügel 
oder eine hervorfpringende Rundung folgt auf die 
andere, und verliert fich in die vorhergehenden, 
und fo häuft fich eine halbkugelförmige Wolken- 
inafle zufammen, welche mit aufwärts gekehrter 
Spitze fchwimmt, und deren untere Fläche dem 
Horizonte parallel bleibt. 

Sind diefe Haufen -Wolken von bedeutender 
Gröfse, fo bleiben fie in ziemlicher Entfernung von 
einander; find fie kleiner, fo rücken fie einander 
näher; in beiden Fällen find ihre Grundflachen 
alle in gleicher Höhe über der Erde, und wach- 
fei^ alle gleichmäfsig fort, während der Raum Zwi- 
lchen ihnen hell bleibt. 



r »« ] 

Die Haufen -Wolkön erreichen oft zeitig Nach- 
' mittags ihre grörsteGrofse, zur Zeit wenn dieWär- 
jsie des Tags am höchAen iß. Bei linkender Sonne 
nehmen fie ^Umähiig wieder ab, bebaJtel) jedoch 
ihren Charakter bis Soonen- Untergang; dann 
aber brechen fie mehr oder minder fchnell , und 
verdunßen, wobei der Himmel heiter bleibt, wie 
er es am Morgen war. Sie haben oft lebhafte Far- 
ben, .welche wahrend der letzten Stunden ihres 
Befiehens durch die anmuthiglie Stufenfolge bioi- 
.durch gehn. \ 

Diefes find die Erfcheinuncen des reinen Cu» 
XDulus, wenn keine andre W olken - Modification 
;sugleich mit ihm erfcheint. Beide find Begleiter 
und Anzeigen des fchönften Wetters. 
. •* • 

3. P'on dem Stratus (der NeSel- Schicht)^ 

Der Stratus ift von mäfsiger Dichtigkeit , und 
feinem Stande nach die niedrigfte der Wolken- 
Modificationen , da er in Berührung mit der Erde 
oder dem Waffer entlieht. Er begreift die hori- 
zontalen Nebel- Lageii"(mf/?5^ in fich, welche an 
fiillen Abendjön überThälem, Seen und Flüffen fich 
gleich einer Ueberfchwemmung zeigen, und fich an 
die höheren Gründe hinan* ^iehn* 

So wie die Haufen f- Wolke dem Tage angehört^ 
und feiten lange nach Sonnen «. Untergang fort^ 
dauert, fö iß diejTe Wolkenart eine Begleiterin d<^$ 
Dunkels, der Nacht, und yerfchwindet mebrentheila 
ehe noch die Sonne aufgeht« Die Verduxiftän]g 



fingt von unten an. In dem Augenblicke, wenn 
der Stratus die Erdflache verlaTst, ändert fich der 
Charakter deflelben, und er nimmt nun die Ge- 
.Halt des entfiehenden und fortwachfenden Cu- 
mulus 'an. 

Das nachtliche Erfcheinen des Stratus hat man 
von Alters her für eine Anzeige fchönen Wettert 
genommien. So heifst es beim Virgil: 

At nebttUe magit ima petunt, campoque recumbont* 

Die meteorologifchen GrundPätze diefes groben 
Dichters find wahrfcbeinlich aus der Volksmeinung 
feiüer Zeit gefchöpft, fo weit eigne Erfahrungen 
diefe ihm bellätigt hatten ; und daher Itimmen lie 
immer mit denen feiner Lefer iiberein. Wenige 
Tage in dem ganzetfi Jahre find fiiller und heiterer 
als die, an welchen der Morgen durch einen Stratus 
anbricht. Sie find die füllen fchönen Tage unfers 
Herbftes, ein Zwifchenraum von Ruhe zwifchen 
den AequinoctiaU Stürmen und den Orkanen des 
Winters. 

4* ^^^ ^^^ Cirro^Cumultts, 

Der Urfprung diefer Wolkenart fowohl als ihre 
Structur beweifen, dals fie eine Zwifchen- Modifi« 
cation ift. Wenn der Cirrus (die Locken- oder 
Fafer -Wolke) aus feiner hohen Region in die nie- 
dere Luft herablteigt, fo fieht man ihn übergehn 
jh diefe und die folgende Modification ; doch ifl es 
zum Entfiehen beider nicht unumgänglich nöthig, 
dais zuvor ein Cirrus d^ gewefen fey. 



[ i5 ] 

Jeder meiner Lefer kennt die ErJTeheinung, 
wenn gefrorne Fenfterfcheiben allmählig aufthauen; 
das Eis verwandelt fleh in eine Maile von Tropfen, 
welche an der Scheibe fitzen bleiben , und im Gan- 
/ zen noch die Froftfiguren zeigen , doch ohne ihre 
geraden Linien und WinJ^eL Gerade eine lolche 
Veränderung feiner .Gelialt erleidet, der Girrus, 
wenn er in den Zufland des Cirro^Cumulus über- 
geht« Und Ib wie das Wafler an der FenfteiTcheib« 
nach Unißänden wieder in Eisnadeln verwandelt 
wird y fo nehmen diefe kleinen abgerundeten WoU 
kenmaflen oft plötzlich die Gefialt des Cinrus wie« 
der an. Häufig beginnt die Umänderung des Gir« 
r«us in die fphäroidirche Gellalt von dem einen Ende 
de/Telben an, in den dichteren fchie^fjßehenJen BU« 
fcbeln, und fchreitet allmählig zu dem andern Ende 
fort, während deflen die Wolke einem Knaul Flachs 
gleicht, der an dem einen Ende noch nicht aufge* 
wunden ift und frei flattert. Alle Cirri in derfelbeii 
Gruppe, und oft alle, die zugleich Gchtbar find^ 
beobachten in diefen Veränderungen daflelbe Gefetz. 

Der Cirro-Gumulus bildet einen fehr fchonen 
Himmel. Man fieht manchmal mehrere Lagen ia 
verfchiedenen Höhen fchwebeui welche aus klei- 
neren und kleineren' Wolken zu befiehn fcheinen, 
je näher fie dem 1)lauen Himmelsgezelt find, auf 
das das Auge fie projicirt. Er zeigt fich am häufig- 
ften im Sommer, ift der Vorläufer von Temperatur- 
Erhöhung , und folglich eins der ficherllen Zeichen 
fchönen Wetters ) wenn er dauernd befieht^ oder 



c 



£ «4 3 

oft nach einander erfcheint. Vorübergehend Geht 
man ihn häufig in den Zwirchenräumen zwifchen 
warmen Regenlchauern und im Winter. Au^ 
kömmt eine dunkle und dichtere Art deflelben mit * 
gekrümmter Bads gewöhnlich bei Gewittern vor. 

Gewöhnlich iß das 'Erfcheinen deflelben von 
einem Steigen des Barometers begleitete 

4 

^. F'om dem Cir-ro • StraißM. 

' Um diefe vielförmige .Wolkenart in den ver-. 
fchiedenen Weifen, wie Jüe erfcheint, zuerk<en-' 
nen, wird «inige Atifmerkfamkeit auf ihre unter«: 
Hcbeidenden Charaktere erfordert. Sie zeigt fich 
immer wie ein dünnes Blatt oder ein Lappen , der. 
beinahe oder völhg horizontal in der Luft fchwebt. 
So wie wir den Cirrus mit getrocknetem Flachs . 
verglichen haben, fo Heise fich beim Cirro-Stra- 
tus an Flachs ..denken, der mit Wafler getränkt 
ift, und deflen Fafern enge bei einander lind und 
aufliegen. Im Zenith erfcheint er als ein gleich-- 
förmiger zufammenhängender Nebel , am Horizon-* 
te aber, wo man ihn von der Seite fieht , als eine 
fehr dichte MalTe, und fcheint d^nn manchmal di^; 
Sonne« oder Mondfcfaeibe als ein dunkler Streif zu 
durchfchneiden , von welchem Virgil in den Geor- 
gicis libi 1. fagt: r 

nie tibi nvfceatem inaculis varlaveric ortum 
Gonditut'in nobeiii« medifoqa« reFugerit orbe» 
Suf^ecti tibi iifl( imbres; namque urget ab alto 
Arbohbu8C{uo , £atisque noui«, pecorique Iiai|ler. 



Der CSrro-Stratus ifi der^natürlich^ Böte ton er« 
niedrigter Temperatur, Wind und Regen. Doch 
znufs man dabei auf die Zeit , wenn er erfeheint^ 
ob er zurammenbängend iß, und auf feine Be«» 
gleituDg achten. Er wech£elt manchmal ab mit 
dem.Cirro-Cumulu«, indem beide an verichiede« 
nen Zeiten eines Tages nach einander erCcbeinen^ 
oder auch zugleich an dem Himmel, ja felbfi in 
derfelben Schicht, Aehn können; und in die^n 
Fällen ift das Prognoßicon aweifelhaft, ußd mufa 
man auf die ModiJpication fdbn, welche, zuletst 
bleibt* ' 

Abends , wenn der Thau entßeht , zeigt lichr 
oft der Cirro - Stratus vorübergehend , und deutet^ 
eine nur wenig mit Wa/Terdampf überfatUgte Luft 
an; nicht Lo , wenn er früher am Tage ^der bei 
Sonnenaufgang, und mit Anfängen von Haufen« 
Wolken erfoheitit. Jm Allgerpeinen läfst fich au£ 
Wind und Regen fchlieC^en , fo oft der Uitnmel zu«* 
gleich neblig Hl und eine Menge kleiner dünner 
Wolkenflecke hat, und erfcheinea zugleich viele 
Cirro »Gumulus, fo lieht ein Gewitter bevor. Vor 
Stürmen pflegt man eine befondre Art von Cirro« 
Stratus blos an dem einen Himmels «Viertel zu fe{iDj 
welche derKehlleiUe(Cyma) der Baumeilier gleicht. 

Das furchtbarfie Anlehn hat indels der Cirro- 
Stratus , wenn er wie weirgedehnte ^ebellagen »'- 
fcheint , die von den höchilen Lufcregionen* herab«» 
zulieigen fdieinen ^ und an fich kaum, fondern nur 
durch diMKsmatifchen Farben zu erkennen fifld^ 



[ »6 ] 

wddie lie in der Nähe der Sonne und des Mondes 
jnnehmen. OieCes find die Wände, auf welchen 
fich die Höfe und die ungeheuren Ringe bilden , in 
deren Durchkreuzung Nehenfonnen und Neben» 
nionde erfchein.en, die'an Glanz oft mit der wah- 
ren Sonne und dem wahren Monde wetteifern. 
Wie dieffe fich durchkreuzenden Ringe beim Durch«» 
gehn Ton Licht durch Wolkenlagen in verfchied^ 
nen Höhen und unter verfcbiednen Winkeln ent* 
fiehn können, ift für die, welche mit der Optik be- 
kannt find, nicht fchwer zu begreifen. (?) 

BeAehend hiermit iit das Prqgnoliicon fchlech- 
fen Wetters, wofür man das Erfcheinen von Höfen 
und Ton Ringen zu nehmen pflegt. Nach einem 
Hofe oder Ringe um die Sonne , der fich im Früh- 
jahr oder im erften Theile des Sommers zeigt, ifi ■ 
eine feuchte und kalte Zeit zu erwarten, doch erli 
nach einigen Tagen, während welcher indels der- 
felbe Zuliand der Atmofphäre belleht, wie fich oft 
durch Wiedererfcheinen des Hofes zeigt. Höfe um 
den Mond an hellen Nächten deuten auf Regen 
oder Schnee, nach Befchaffenheit der Jahreszeit. 

In bergigen und hügligen Gegenden fieht maii 
den Cirro - Stratus häufig mit den' Berg -Gipfeln 
in Berührung« Im* Widter fieigt er zu den Ebenem 
herab als ein fehr feuchter und dauernder Nebel, . 
deflen Tropfen jedoch zu klein find, um gefehn 
zu werden, und der (umgekehrt wie bei dem Stra- 
tus) auf höhern Gründen dichter als i% den Thä* 
lern zu feyn pflegt« 



• 



w 

Der Girro - Stratus erfcheint gewohnlich bei 
ünkeDdem ßarometerjftaode. 

6. Der Cumuio • Straius, 

Während (ich durch Verdichtung von Wafler« 
dampf, der aus der höheren Atmorphäre herab- 
Ileigt, Girro-Cumuli oder Cirro-Stratus bilden, 
können zugleich durch Verdünftung des WalTers an 
der Erdfläche in der mittleren Luftregion Cumuli 
fich erzeugen; und in diefem Fall kommen die bei* 
den Modihcatio^en bald mit einander in Berüh- 
rung, und zeigen dem aufmerkfamen Beobachter 
eine Folge merkwürdiger Erfcheinungen. 

IndeLs die Haufen -Wolke oberwärts fchnell 
anwächlt, legt fich um ihren Gipfel, wie um einen 
Berg, ein leichter Flor, der fichilicb von einer an- 
dern Struotur ift. Diefer Flor iß ein Girro-Stratus, 
und den Stoff zu demfelben bringt ein höherer. 
Luftzug herbei. Häufig bricht der Gumulus bei fei- 
üem Anwachfen durch den Girro-Stratus hindurch; 

dann aber zeigt der Theil über dielen eine andere 

• 

Aggregation, ift felGg, mit fenkrechtem Abttur« 
und zulflM überhangend. Wächlt der Girro-Stra- 
tus zu fchnell an, um von dem Gumulus Verfehlun- 
gen zu werden , fo dehnt diefer letztere feine Vor- 
fprünge nach einiger Zeit feitwärts aus, und be- 
feftigt fich durch fie an die obere Wolkenmafle. In 
allem diefem kann fich der Cirro-Gumulus auf eine 
gleiche Weife verhalten. In beiden Fällen entlieht 
» eine ausgedehnte, ftattliche und dichte Wolke, die 
Annai. d. Pbyük. B.6i. St. x. J. 1815. St. 9. B 



[18] 

oft den Tag über beßeht , und Abends auf die ge- 
wöhnliche Weife verdünßet. 

* Bei einem günliigen Zuliande der Luft kann 
fich der Cumulus in diefe Wolkenart ohne Mit« 
Wirkung jener andern ModiHcationen verwandeln« 
Wenn er eine gewifle Hohe erreicht hat, fängt er 
'dann plötzlich an über feine Grundfläche hinaus zu 
wachfen y und erzeugt eine Wolke , die fich nach 
Geftalc und Schnelligkeit des Wachlens mit einem , 
Pilze vergleichen läfst. 

Bei völlig überzognem Himmel pflegt der Cu- 
muIo-Stratus zu herrfchen, und zeigt ßch dabei 
auf nicht leicht zu befchreibende Arten« Für jetzt 
. begreife ich darunter jede Art von Vereinigung 
zwifchenverfchiednen Schichten, welche keinen Re« 
gen erzeugt. Künftige Beobachtungen mögen Un- 
terfchiede ausmitteln , die wir jetzt noch nicht ma- 
chen können. 

Am häufigften findet Cch diefe Wolkenmodifi« 
cation ein bei mittlerem BarometerAande, odejr fo- 
genanntem veränderlichem Wetter, wenn der Wind 
aus Wellen bläß, und gelege^ntlich nord- oder füd.- 
wärts abfpringt. In RückGoht der Temj^ratur hat 
fie einen weiten Spielraum, und kann fo gut Schnee 
als Gewitter herbeiführen. Was das letztere be- 
trifft, fo gehört fie zu den gewöhnlichen Vorboten 
deflTelben, doch mit befondern Erfcheinungen. 
Während der erfiickenden Schwüle und Ruhe, wel- 
che der erfien Entladung der Luft-Electricität vor- 
herzugehn pflegt, zeigt üe fich an verfchiedenen 



C '9 3 

Stellen des Horizoates, und fchweUt fchnell za 
aufserordentlichen Gröfsen an, wunderfam gelockt 
und gekräufelt, wie von vertiefter und erhabener 
Arbeit, iund an deti Seiten in verfchiednen Höhen 
mit feinen dunklen Streifen des Cirro-Stratus be- 
fetzt. Das Ganze giebt einen prachtvollen Anblick, 
in welchem die PhantaGe die Werkftätte von Sturm 
und von Donner und Blitz zu fehn nicht ünge- 
neigt iß. 

Es erhellt aus dem , was wir angeführt habeui 
dafs der Cumulo-Stratus iiberhaupt ein zweifelhaf- 
tes Prognofticon ill. * Entßeht er Morgens , fo Slfc 
der Tag oft JTchön , wenn gleich bezogen ; und hat 
der Cirro-Stratus [dazu etwas beigetragen, fo fol- 
gen wahrfcheinlich am zweiten oder dritten Tage 
häufige Regengü/Te. Befieht er lange Zeit über, 
und hat fein oberer fich verbreitender Theil ent- 
fchieden die Geitalt des Cirro-Stratus oder des 
Girro-Gumulus, fo darf man das erwarten, was 
diefe Wolken -Modificationen anzeigen. 

7* Von dem Nimbus (^der regnenden Wolke), 

Um fich von diefer Wolkenart eine richtige Vor« 
Heilung zu machen , braucht man nur eine regnen- 
de Wolke, welche vom Horizonte her im Anzüge 
ift, im Profile genau anzufehn. Es zeigt fich in ihr 
ein dichter dunkler Theil , der, wie die Erfahrung 
lehrt y eine Mafle herabfallenden Regens ifi, und 
diefer verliert fich nach oben in eine Wolke, 
die fich gewöhnlich in einer zufammenhängenden 

B a . 



[ ao 3 

Schicht, rings umher um den Schauer, bis in grolse 
Entfernungen verbreitet, fo dals, während letzterer 
noch am Horizonte und mehrere englilche Meilen 
entfernt iß, der Rand der Wolke häufig fchon das 
Zenith erreicht bat. Diefe weit verbreitete Decke 
des Regengufles fchreitet regelmäfsig vor ihm her, 
und zeigt, aus der Ferne oder gerade im Scheitelpunct 
gefehn, mehr oder minder die faferige Structur des 
Cirrus. Auf gleiche Weife pflegt Geh der Theil 
der Wolke zu zeigen, der nach dem RegenguITe 
kömmt ; und bei Itürmifchem Wetter lafst fich diefe 
Beobachtung nicht feiten mehrmals machen an Re* 
genfchauern, die aufeinanderfolgen, oder an folchen, 
die zugleich an verfchiednen Stellen des Himmels 
Itehn. Der Name Nimbus foll gf>nau genommen mehr 
nicht bezeichnen, als dielen umgekehrten Wolkenke* 
gel, aus welchem ein plötzlicher oder dichter örtlicher 
Schauer von Regen, Schnee oder Hagel herabfallt, 
(denn in allen drei Fällen findet kein wefentlicher 
Unterfchied Statt.) Da er bis zu einer*^ grolsen 
Höhe in der Atmofphäre anfleigt , fo iß er in Ent- 
fernungen von mehreren engl. Meilen fichtbar, und 
nähme mai^ vielleicht auch wegen der geringen 
Menge des Regens und der Entfernung nicht die 
gewöhnliche Dunkelheit unter ihm wahr , fo kann 
man doch fo ficher als in den mehreßen an« 
dern Fällen darauf rechnen, dafs es auf dem. 
Striche, über welchen er fortzieht , regnet, fchneit 
oder hagelt. 



t 21 ] 

Qualis ubi «cl terras ibriipto fidcre nimhui 

It mare per medium* miferis heu prefcia longe 

Horrescunt cordt tgricolis. VirgiL 

Das Verhältnifs der Gröfse zwifchea dem um- 
gekehrten »Wolkenkegel und der Regen(aule etc., 
in die er (ich endigt , ift lehr verfchieden ; und bei 
fehr unruhiger und feuchter Luft nähert lieh das 
Anfehn des oberen Theils mehr dem des Cirro- 
Stratus als des Girrus. Je heiterer der übrige Him- 
mel und je einzelner der Regenfchauer ift, deffo 
Yollkommner Hellt fich der Girrus dar. fo dafs 
manchmal die Fafern deflelben von allen Seiten 
ringsumher nach dem höchllen Theil der Säule ge- 
rade hin gerichtet lind. 

Der reine Nimbus bewegt fich gewöhnlich mit 
dem Winde, und geht fo fchnell vorüber, dafs er 
dem. RegenmeiTär nur wenig Wafler giehtl JMicht 
feiten entlieht er indefs mitten in Gumulis , welche 
fchon zu einer anfehnlichen Gröfse gelangt find, 
und dann tritt der Gumulus allmäblig in den Focus 
über der Säule , ohne ihn wieder zu verlaiTen , in« 
dem er fich fichtlich in Regen verwandelt« Dieier 
wird dann Aärker; auch kani| in diefem Fall der 
Regenfchauer gegen den Wind anziehn. 

Ueberdem entlieht der Nimbus nicht immer in 
einem Girrus; auch den Gumülus und noch öfter 
den Gumulo-Stratüs fieht man manchmal an ihrem 
Gipfel fich in eine Girrus- ähnliche Schicht aus- 
breiten , während ihr unterer Theil fich in Regen 
verwandelt. Uttigekdirt hört der Regen manchmal 



[ « ] 

plötzlich auf, . wäljirend der Nimbus beßehn bleibt; 
dann ziehn fich die fcharfen Ränder in ihn zurück| 
die Seiten l'chwellen auf, und er wird zum Gumulo- 
Stratus. Wenn der Hegenfcbauer fich ausgedehnt 
bat, und die Schiebt bricht, fo verwandeln fich 
die oberllen Tbeile gewöhnlich in einen Cirro« 
Guniulus und Cirro ^ Stratus und die unterften ia 
einen Cumulus. Wenn nach einem Regengufs röU 
lige Verdünitung der Wolke erfolgt, fo iA,das ein 
lehr glinßiges Prognolticon, Häufig wird ein Nimr 
bus von eiligem oder von zwei Cirro-Stratus be«> 
gleitet, die nahe an demfeiben und in einerlei 
Höhe mit dem dichtefien Theil der Wolke liegen. 
Der Gewitter- Nimbus hat mehrere Girro-Stratut 
und Gumulo-Stratus, welche in verfchiedenen Hö« 
hen -ßehn ; diefes , und die groteske Geßalt jeder 
der Wolken und der neblige Zuftand des ^edium, 
find hinlängliqhe Zeichen des hohen electrifchen 
Zuftandes der Lufi; zu folchen Zeiten. Der Cumulo* 
Stratus fcheint durch eine plötzliche Veränderung 
feiner Electricität in den Nimbus iiberzugehn; 
denn beim Beobachten des Fortgangs des Gewitters 
<lurch eine lange Reihe diefer Wolken an dem Ho-, 
lizonte, habe ich mich überzeugt, dafs die Wolken, 
welche aufgehört hatten Entladungen zu geben, in 
ihrem obern Theile diefe Veränderung erlitten hat« 
ten , und Regen herabgoHen , indels andere , zwL^ 
leben denen die Blitze noch hin und her fuhren, 
oder die jenfeits derfelben lagen , ihre fchweljieiide 
runde Geßalt einige Zeit länger betnelten» 



[ *3 ] 

Phyfik der Wolken, 

oder von dem Ent/lehn, dem Schweben und der 

Zer/iörung der fpolken. 

Die Wolkea belleha aus WafTer, das durch 
VerdunAung iu der Atmofphare angeftiegen ift, und 
werden durch Verdichtung dafelbft fichtbar *). Was 
die Verdunftung und den Zußand betrifft, in weU 
chem der Waflerdampf vorhanden iß , fo hat man 
darüber viele Meinungen» Keine der bekannten 
Tbeorieen verdient indeis bis jetzt unbedingt ange- 
nommen zu werden. Doch hat man einige allge- 
meiaQ Gmndlatze fellgeftellt , auf welche wir fort- 
bauen können ; und diefen will ich die Electridtät 
hinzuRjigen^ (deren allmähhge unmerkliche Einwir- 
kungen wir noch nicht genug beobachtet haben,) 
um die vornehmfien EHcheinungen der Wolken, 
wenn gleich nur auf eine unvollkommene Weifen 
zu erklären. 

Die Verdunfiung befteht in einer Vereinigung 
des WalTers mit WärmeAoff ; beide entweichen in' 
Geftalt einer elaftifchen und upQchtbaren Fiüflig- 
keit, welche wir ausfchliebungsweile TVaJJerdampf 

*) Hr. Pictet bemerkt gegen Hrn. Howard ia ^^t BibL 
hritann^ , et Tty wobl nicbt gerade eine Condenfation^ wi^f 
ilen unfichtbaren WaHerdampf in bläscbenartigen Dampf 
Terw andle » denn das Volumen der Luft Ocheine lieh durch 
diefe UmAaltong nicht merklich zu verändern. Vielmehr 
fey das Phänomen eine den chcmifchen Niederfchlägen, 
weiche io der Auflöfung fchweben bleibeo » analoge Aeti' 
dtrung des Aggregat • Zuftandts» • Ö. 



t »i 3 

(vapour) nennen. Die chemircben Phyliker hat« 
ten diele Wirkung allgemein emet auflörenden 
Kraft der Luft zugefcfarieben ; aber vergleichende 
Verfuche über die elaftifche Kraft yon WalFerdäiii- 
pfen, die in atmofphärifcher Luft, und die ohne 
iie entitehn, haben ausgewiefen, daf$ diefe vorgebe 
liehe Wirkung nicht Statt lindet , oder unmerkbar 
iii. Folgerndes find die Gefetze derErfcbeinung in 
wenig Worten ; 

Die Kraft) durch welche das Wafler in Dampf 
verwandelt wird, verhält Geh unt^r übrigens glei« 
chen Umßänden direct wie die Temperatur dea 
Wa/Tera *)^ hat aber eine ihr entgegenfirebende 
Kraft von gleicher Natur in dem fchon in der Atme* 
fphäre vorhandenen Dampfe zu überwinden. Denn 
diefer Dampf ftrebt vermöge feiner Elaiticität ana 
dem Räume, den qr einnimmt, jede hinzukom«. 
mende Menge abzuhalten. Bei gleicher Tempera* 
tur wird daher die Menge des entftehenden Wafler« 
dampfs delto kleiner fejn, je mehr davon fchon in 
der Luft vorhanden id. 

Aeufsert auch hierbei die Luft keine wahrzu« 
nehmende chemifche Kraft, fo ift doch ihre me^ 
chanifche Einwirkung fejir bedeutend. Bewegung 
der Luft kann nach Verfchiedenheit der Gefchwin* 
digkeit, womit fie vor fich geht, die Verdünllung 
verdoppeln oder verdreifachen ;r denn dadurch 

*) Keineswegs ; Iie ßeigt in einem viel höheren VerhältnilTi 
nach einem Cßfeixe^ welches noch nicht völlig ins Heine 
|ebracbt ifi. Q- 



[ 25 ] 

I 

wird nicht nur die Oberfläche des Waflers vergro« 
Aert und verändert, Ton welcher allein der Wafler« 
dampf auf (leigt, fondem auch der entllehendeWal^ 
ferdampf fogleich fortgeführt, und neuen Dämpfen 
PlatB gemacht, indeis er den Fortgang de» Pro« 
cefles. hindern würde, wenn er über der verdün* 
ftenden Fläche in Ruhe bliebe. 

Aus diefen Grundgefetzen lafDBn Geh mehrer« 
Natur-Erfcheinungen erklären. ZnmBeifpiele: war« 
um nach einem Regen der Wind kälter wird, als es 
der Regen felbft war; die Verdünftung des noch 
fcbwebenden und des niedergefallenen WaiTers ent« 
reifst ihm nämlich einen Theil feines Wärmefto£Fs. 
Ferner, warum manchmal der Schnee völlig ver« 
fchwindet, ohne doch gefchmolzen worden zu fejn, 
gerade fo. wie Eis fieh vermindert und Furchen be* 
kömmt; diefes fefte Wafler ift nämlich wärmer als 
die trockne kalte Luft , welche darüber hin weht, 
und verdunllet folglich ungehindert. Endlich, 
warum im Sommer oder im HerbAe ein heftiger 
Weliwind Wolken herbeiführt, die, wenn ^r nach* 
läfst, fich in Regen auflöfen ; er begünftigt nämlich 
die Verdünftung durch feine mechanifche Wirkung, 
und da der Waflerdunft , den er mit fich führt, in 
eine fchon feuchte Atmofphäre kömmt, kann er 
fiph in ihr nicht mehr halten , und fchlägt Geh nie« 
der. Man mufs bedenken, dals, da der Wafler- 
dampf vornehmlich vermöge der Temperatur-Ver« 
fchiedenheit angehoben wird, welche zwifchen dem 
Waflejr und der ]La£t berrfcht, dia daflelbe umgiebt^ 



[ *6 1 

er^yoD der Flüili ji;keit , wenn die Luft kälter ab fie 
ift, anfteigt^ auch wenn er fich in dieler Luft in 
eipem foVt wieder zerfetzt. ' 

Der WalTerdampf wird von der Luft darch die 
gröfsere Verwandtfchaft, welche Ge zu dem War« 
meitoff hat , zerfetzt. Diefe Zerfetzung findet auf 
zweierlei Weife Statt: Erjlens, wenn der WalFeru 
dampf aufßeigt oder aufgetrieben wird in Luft, die 
kälter als erift; . fis bildet fich dann an einer Stelle 
eine dichte Wolke. Z^weitens, wenn eine Mengung 
Ton Luft und Dampf Erkältet wird ; in diefem Fall 
entllebt eine allgemeine Trübung, welche ich aus-» 
fchliefsungsweife mit dem Ausdruck haze (Dunß) 
bezeiqhnen will , und die durch fehr kleine Wafler« 
theilchen hervorgebracht wird, welche in der Luft 
fchweben •*) , indem der Wärmeftoff , der , als er 
mit dieliem Wafler verbunden war, damit durchfich«» 
tigen WalTerdampf bildete, an die Luft getreten ift. 
Aus diefem Nebel können dann durch blofse Aggre« 
gatiön oder durch electrifche Anziehung Wolken 
entft^hn. Er. ift während des gröfsten Theils des 
Jahres in der Atmofphäre in Menge vorhanden, 
l>al4 in den höheren, bald in den niedrigeren Re« 
gionen. Ueber die relative Menge deflelben lälst 
lieh zu gewUIen Zeiten aus der Art urtheilen , wie 

*) Hr. Pictet bemerkt hierbei« er gltube nicht, 4a fs clat 
Wafler, welches in diefem Faße in der Luft fchwebt, in 

'dem gewpbnUdien flülligen Zullande fey» fondern vielmehr 
in dem ZwiCcbenxuitande einet bläschenarUgen Dunfte^ 
den Sauflure in feinem Verfucb über die Hygrometrie fo 

■ gilt beobachtst undhaDßhnsbtn kabef O» ' 



[ »7 3 

entfernte Gegenftande horizontal gefehn erfchej'^ 
nen , xu andern Zeiten aus der Intenfität der Biäuo' 
des Himmels, welche deflo bläfler iil, je mehr Diin- 
fie in der Luft fchweben "K). 

I. Natur des Strmtui (jder NebehSchUhi). 

Diefe Wolke giebt uns ein J^eifpiel der Zer^ 
fetzung von Waflerdampf , der* in eine Luft yod 
niedrigerer Temperatur als die feinige kömmt. 
Die Erde oder das WaiTeri über welchen diefe 
Wolke ruht, find immer heifser als die Wolke, 
und die durchQchtige Luft über ihr. So z. B. 
betrug zu einer Zeit, als auf ein mit Teichen ver« 
fehenes Land eine Nebel- Schicht (Stratus) lag, 
die Temperatur des Bodens unmittelbar unter dem 
ftafen 67* F. , de« Waffers 59°, der Luft in 3o Fuft 
Höhe 55^^ und die Teinperatur des Nebels 4 Pufs 
über der Erde 49°) 5- P^her kömmt es, dafs diefe 
Wolke eine horizontale Oberfläche behält, und dafs 
fie jedes Mal irerfchwindet oder in die Höhe (ieigt, 
wenn ihre Temperatur der des Bodens gleich wird, 
Diefe Wolke oder N^belfchicht entlieht alfo durch 
ortliche und begränzte Zerfetzung des Waffer- 
dampfs, den Erde und Waffer nach Sonnen-Unter« 
gang auszufepden fortfahren, vermöge ihrer am 

*) Hr. Pictef erinnert hierbei an dtt von B. von Saof- 
fiire in feinen Alpenreifen befchriebene Cyanometer , tU 
nen auf Pappe gezeichneten Ring, in gleiche Abfchnitte 
ge|)>eilt« ' die mit allen Abßufungen des Blau» vom fchwäch« 
Iten bis zum iptendvAen, bemalt find, und mittelll deHen 
[ich in jedem Augenblicke beilimmen läfst, welchem diefer 
Teinttf da« BUu dba fiimmtU entlpricSit, Ov 



r äff i 

Tage erlangten Temperatur. Waa indefs hierbei 
in der untern Luft fiir eine Veränderung vorgeht, 
durch welche^ diefe ly>kale Zerfetzung yeranlalsV 
wird, ilt nicht leicht zu erklären. Denn es fcheintf 
dafs an einem heiteren Tage Abends die Erkältung 
der Luft nahe an dem Erdboden häuhg in derfelben 
Richtung, als Morgens die Erwärmung derfelben 
vor Geh geht, dasheifst, dafs lie an der Erdfläche 
anfängt, und von unten nach oben fortgeht. In 
dem angeführten Falle war die Luft um 7^ F. kälter 
geworden , udd doch fuhr der WaJDTerdampf noch 
immer fort Geh zu Nebel zu zerfetzen , und das bei 
voUkommnerWindQille; wodurch die Vermüthung 
ausgefchlolFen wirdj dafs hierbei ein Austaufch ei- 
ner . gewillen Menge unterer warmer Luft gegen 
kalte Luft, die von oben herab kömmt | Statt 
linde *). 

Der Ilets poGtiv-electrifche Zufiand des Stra* 
tns y welcher bedeutend ill , obgleich feine untere 

") Dl efcs merkwürdige Phänomen , bemerkt Hr. P i c 1 1 id 
der BibL britann, , welckes er forgfälti^ beob'achtet , und 
TTorauf er fcbon im J. 1778 die Naturküodiger aufmerkfam 
gemacht habe , fcheine ihm nicht fchwierig in der Erklä* 
Tung zu feyn. Did VerdunAung dauert nach Sonnen • Un- 
tergang an der Oberfläche der Erde fort» und erzeugt» in- 
dem fie den WärroeilojG^ umher verfchiuckt» eine örtlich« 
Erkältung. Am Tag» erfetaen die SonnenArahlen , felbA 
mit tleberrcburs , diefen abforbirteii WärmeHofF; fie feh- 
len nach Sonnen •Untergang» und daher mu£s die Tempe- 
ratur Unken. Oiefer Hergang bleibt auf die unterfle Luft- 
fchicht befchränkt» weil in ihr die Luft kälter und folglich 
auch fchtrerer» «la höher btaauf iß. G» 



l ^ 1 

Fläche den Erdboden berührt, fcheint zu beweifeni 
dais eine Wolke kein fo guter Leiter für Electri- 
dtät ill, als man gemeint hat, und dab üe in ge-> 
vriflen Fällen die electrilche FlüjQigkeit nur fehr all* 
mählig durch Och hindurchläfsL Da die Atmo« 
Iphäre bei heiterem V^etter in der Regel poßtiv- 
electrifch iß, fo war es natürlich zu erwarten , dafs 
^an diefe Art von Wolken pofitiv-electrifch finden 
würde. Es wäre interelFant , zu unterfuchen, ob 
nicht die Luft über ihr eine negative Ladung habe» 
Es lälst fich aus den vorhin aufgefiellten Grund- 
latzen ableiten , warum diefe Art von Wolken dem 
Uerbfte gröCstentheils eigen ift. Da die Sonne in 
dieler Jahrszeit immer tiefer linkt, ifi die Atmo-. 
iphäre während derfelben faii immer mit Wafler* 
dunit überladen, welcher fich zuletzt in Regen ver- 
wandelt., wodurch heftige Winde entllehn. Ob« 
gleich daher der Stratus im Allgemeinen fcbönes 
Wetter ankündigt, und es gewöhnlich begleitet^ fo 
ift er doch im erften Theile des Sommers ein Vor* 
herverkündiger von fchlechtem Wetter; denn er 
zeigt dann , dals in einer Jahreszeit , deren eigen« 
thümlicher Charakter Aeigende Trockenheit ifi , in 
der Luft fchon eine JNeigupg.zu wäflerigem Nieder- 
fchlage vorwaltet. 

a» Natur des Cumulus (der Haufen - Wolke). 

Die Sonnenllrahlen äufsern ihre gröfste erwär- 
mende Kraft auf die Atmofphäre ^n der Oberflache 
des Erdbodens, und diefe Wirkung nio^mt allmählig 



[So 3 

mit der Höhe ab, und zwar bei ilillem und heiterem 
Wetter um ungefähr i^ F. ßir jede 3oo engl. Pub, 
wie man das aus Thermometer -Beobachtungen an 
Vertchiednen Stationen, deren fenkrecliter Abfiand 
von einander bekannt war, gerchloflen hat '*')• 

Auf diefer Verfchied^nheit der Temperaturen 
der unterften und der höheren Luftfchichten fcheint 
das Entllehn der Haufen ^fVolke (Cumulus) zu ^ 
beruhen, ganz durch diefelben Urfächen, welche ' 
die Nebelfchicht (ScratusJ erzeugen; nur dafs die 
Wirkung hier mehr zufammengefetzt ift. In beiden 
Fäüen entßeht der Waflerdampf an der Oberfläche 
der Erde, ßeigt aber in dem hier zu betrachtenden Fall 
in einer von der Sonne erwärmten Atmofphäre an^ 
und behält daher anfangs feine elallifche Geßalt. 
Indem er fich von der Erde ab erhebt, wird die 
ganze in der Atmofphäre vorhandne Menge deflel- 
ben um eben fo viel angehoben ; . diefe gelangt da» 
her in Luft von niedrigerer Temperatur , wo fich 
ein Theil des Waiferdampfes immerfort zerfetzt 
und die mittlere Region mit Dunft erfüllt. Diefer 
fammelt fich in kleinen Häufchen an , die fich an- 
fangs ganz unregelmäfsig zu vergröfsern fcheinen, 
und da fie nicht im Gleichgewichte mit der Luft 
find, herabzuUnken fireben. Zugleich fährt abter 
die Wärme fort von unten nach oben zuzunehmen; 
daher findet der unterlte Theil bald eine Luft« 

*) Diefem entfpricht eine Wärmeabnahme von i° R. für je 
loGToiCen (od. A07 Meter) Zunahme der Höhe^ und kömmt 
«iro Hrn. v.Humboldt'a BeiUmmnngen aiemiich nahe* Q, 



C 8i ] 

fcfiicht , die £cr warm ift , dafs er in ihr yerdunliet^ 
iadem fie ihn aufs Neue in unfichtbaren Dampf ver« 
wandelt ; und da diefe Wirkung überhaupt nur voa 
der Höhe abhängt, fo fehn wir, dafs jede diefer 
WoIkenmaiTen eine ebne Grundfläche annimmt, 
welche in derfelben mit der Erdfläche parallelen 
Ebne bleibt. Der übrige Theil der Wolke fchwilit 
an in aller Mannigfaltigkeit fphäroidifcher, feitner 
konifcher Formen , nach Verfchied^nheit , wie die 
kleinen^ Waflertheilchen ihm von oben her zuge* 
fuhrt werden. Der Waflerdampf , in den Geh die 
Grundfläche verwandelt, condenßrt lieh höchft 
wahrtcheinlich wieder zum Theil an der Oberfläche 
der kälteren Theilchen der Wolke über fie. So 
lange Geh aus dem Dunite mehr WafTertheilchen an 
die Wolke abfetzen, als an der untern Ebene ver- 
dampfen, vergröfsert Geh die Wolke; im umgekehr- 
ten Falle Geht man Ge allmählig Geh verkleinern, 
und endlich ganz in d^r Atmofpfaäre zergehn , wel«- 
ehe dann vermöge ihrer höheren Temperatur wie- 
der völlig durchGchtig ilt. Diefes gefchieht ge« 
wohnlich gegen Sonnen -Untergang; der auf Gei- 
gende Strom von WaGerdämpfen , der die Erfchei- 
nung bewirkt , wird dann nämlich langfamei: oder 
hört ganz auf, und indem dann die untere Luft 
ihren Ueberfchufs an Wärmeiloff der oberen mit- 
theilt, fehn wir mit Verwunderung die dichten 
Wolken zu einer Zeit verfchwinden , wenn Geh auf 
der Erde die Kühle des Abends einftellt und der 
Tfaau zu fallen anfängt. 



[ Sa ] ' 

• > 

Doch diefe Urfacheii erklären noch nicht JkM 
ganze Phänomen. Die Haufen -Wolke (CumulusJ 
wächil häufig viel fchneller an , als däls fich diefes 
der blofsen Anziehung der WalTertheilchen aus der 
Ferne her^ in einem widerltehenden Mittel zufchrei» 
ben läfst. Wenn die Haiifen -Wolke fich fo ver- 
gröbert, vereinigen fich die kleinen Wölkchen, auf 
welche fie im Fortbewegen fiÖtst , mit ihr gewöhn- 
lich nicht, fondern. fie fcheinen vor ihr zu ver- 
fchwinden. Auch fieigt die Haufen -Wolke, fie 
[ey noch fo dicht, nie felbll als Segen herab. E$ 
ift fehwer zu begreifen , wie bei der mächtigen An- 
ziehung,, welche die Wolke auf die einzelnen DünlU 
theilchen äufsert, die Mafle mehrere Stunden lang 
beliehn kann, ohne dafs die Theilchen fich zu 
Tropfen vereinigen, vergröfsern und herabfallen. 
Nehmen wir indels an, dafs die Haufen -Wolke von 
ihrem Entfiehä an poGtiv-electrifch fej, fo fallen 
diefe Schwierigkeiten weg. Denn dann kann eine 
folche Maile andere negativ electridren , und da- 
durch von ziemlichen Weiten her die einzelnen 
Waflerthejlchen und die kleinen Wolkenhäufchen 
anziehn, und mit fich vereinigen. Ihre Theile felbtt 
aber müflen fich dann gegenfeitig abliolsen, fo daüs 
fie mit einander nicht in Berührung kommen kön- 
nen , bevor fie nicht ihren ganzen Zulland verän^ 
dern. Dalfelbe gilt von mehreren Haufen -Wolken, 
wenn ihre Oberflächen nicht allzufehr an GröCie 
verfchieden find. 



C 53 3 

I 

3« ÜVnifcr dtJ Cirro ' Straiia, 

, ,7 V\(:eQn Luft« welche init WalTerdarapf an^füilt 
ift^ Über ein^nLindftricb, der kälter als fie ill, hioe 
iLreicltf, wird ihr Aoebr^ntheils fo viel Warmelloff ent* 
|(Ogen,.dal^ Geh eiii Theil des Dampfes serfetzt und 
die L)ift fieh trübt und an Durcbtichtigkeit verliert» 
Aus der näqiliichea.lJrfeche befohiagen die Wände 
undl d je. F^urf bodjea im «Winter, wenn e» «tha ut, mit 
Heif^ und in wärmerer Zeit, wenn es m regnen 
«xifangt, miti^euchtigkeit; die Waüerdäinpfe' zer« 
C^tzen: Geh nämlich UK' ^^ Oberfläobe diefer feiten 
ICörper,. v«r^il dieb.dänn kälter ünd^ als das Ge um* 
gebex^delS^lj^ttel«: \Der DunTt, der dann die Luft erw 
füllt und undurchiißhtig.maeht, zeigt Geh an dem 
X^p^g^AjiLebitK eutißmter Gegenßände,. und:dar«^ 
api d^fs von d^ndlättern^deüBäuipe,. gegen welehe 
der Wind ihn trieibt^ ..Waflen in Menge. herabträu-« 
{elt. Was di^fes bewirkt, .iü inj. der That nichts 
anders als ein.Cirro« Stratos*, welcher mit der Erd« 
9äohe in BjeriUurung ift; eii^e den Bewohnern ber^ 
gigeir Gegeqdeoa lehr gewöhnliche Erfcheinung» 

Diefelbe allgemeine Erniedrigung der Tempe« 
tatHr.kaan .auf .eine andere Weife ^ und höher iit 
d^ . Atmofpbäre vob Geh gefafia. xWenn ein Strom 
l^ter und feuchter. Luft Ubbr eine wärmere, mitf 
yy.aflfjcdampf gefchwudgerte Luftfch^ht* hinßreicht, 
ixi entreilst er ihr Wärme ^. und macht dadurch in 
ihr DunjK entfiehn., der nicht als Tbau^ fondern in 
Schichf^n h^rabAnkt, die immer dichter werdet; 
je tiefer Ge kommen^ weil ihre Theilchen einandec 
Anaal. d. Phyflk. B. 5v. St. f. ;. i8f6. St.9. G 



C 34 3 

näher treten , tind immer mehr Dnnft hioinkömibt 
MUS dem Wafferdampf, auf welchen fie Aoften. Der 
CirroJStratut nimmt aber keineswegs immer die 
einfache Geßalt an,' welche ihm^ wie es fcheint, die 
conftante Wirkung der Schwere geb,en müüste^ foiVi 
dern verändert fein AusFehn anf eine Art, welchii 
fich blos dadurch erkfören läfst, dafii er Electricitat 
in fich aufnimmt, oder dafs diefe durch ihn hin« 
durchgeht , in fo geringer Menge , als fich Ton ei« 
ner Wolke annehmen läJst, welche in einem feudK» 
teniyiittel fchwebt. In diefen Fällen fis'ebt der Cirro« 
Stratus entweder nach dem Zuftande des- Cirrus 
oder nach dem des Cirro - Cumulus hin, Ton wel« 
chem wir fogleich reden werden« 

Der Cirro '^Stratus zeigt uns folglich tine Ver- 
änderung im Zuftande der oberen Atmofphäre an, 
deren Vorhandenfejrn wir fonft nicht eher w3r« 
den haben ahnen können, als bis ^er kalte Luft« 
firom fich von oben nach unten verbreitet und an« 
gefangen haben würde, auf disi dichteren, durch 
Verdiinfinng von der Erdfiäche angehobenen WoU 
ken au wirken« JKicbt feiten fieht man, dafs der 
Girro«Siratas augenfcheinlich von einem Windtf 
herbei^cfiihrt wird , der in einer andern Rkbtttn jf 
blÜi, als in der, in welcher fich die Haufen -Wölke» 
(CumuU) bewegen , übet Welche er fich verbreitet 
In diefem Fall werden fie von ihm fehr bald anf« 
gdiahen, und nehmen einen andern Lauf, oder 
^fen fich anf in Regen durch Verinderung ihref 
icität« 




[ S5 j 

4. Natur dt* Cirro - Cumulus. 

«Wir wollen nunmehr den umgekehrten Fall, 
als Buvor, annehmen, dab nämh'ch der den WaÜer- 
dampf herbeiflibrende (und daher durchfichtige) 
Luhfirom der obere und wärmer aTs die Luft un- 
ter ihm fey. Da die Wärme lieh nur mit vieler 

Schwierigkeit in der Luft von oben nach unten ver- 

.... . . • ^ - 

br<eitet, fo kann in diefem Fall der obere Luftftrom 
Bur fehr iangfam erkältet Werden , und daher der 
WalTerdämpf jllich in ihm nur fehr allmäblig zer* 
fetz^d. Gerllde dadurch wird aber der Cirro-Ci^ 
mtüus ^rteugt« Die befoi[idere Aggregation diefer 
Wolke, und das Uiiterrcheidende derfelhen von 
der deii Citro^-Sttaliis, könnte wohl daher riih» 
reu» dafs /le im HerabAeig<?n eine viel bedeutendere 
Menge Vött Etectridtät erhilte. Zu diefer Vermu- 
thubg fcheinen wir dadurch berechtigt su fevn, dafs 
diefe Wolkenart (o häufig vor den ' Gewittern er. 
fcheinti bei Welchen man ße ttiit dem Winde ia 
aülg<;breiteten Scharen oder Lagenweife ankonw 
tnefl fieht, weldie ficb mit ungleichen Oefch windig, 
keitett bewegen und ^ine die andre einholen ^ bis 
fito ^ine einsige dichte und ßillHehende Wolken«» 
Maffe bilden. 

Diefe firklärung der fintßehung Aei Cirro^Cw- 
niutut iß htuptfäcblich aus einer Beobachtung her- 
genommen I die ich fo oft gemacht habe « dals ich 
lie {i2r eine Art von meteorölogifcbem Akiom an-' 
fehe: daß nämlich die Temperatur atn folgenden 
Tagg diä des Tages übertrifft^ an Mfelahem der 

Ca 



[ 36 J 

Cirro^Cumulus erfcheint. Zeigt fich daher (liefe 
Wolkenart täglich wieder, fo wird das Wetter im. 
mar heilser , bis ein Gewitter , das an irgend einer 
Stelle der erhitzten Regi9n entlieht , der Ifolirung 
der Wolken 9 und den Anhäufungen, welche eine 
Folge derfelben find , ein Ende macht. 

5« Netur des Cumulo ^Stratui. 

Bei dem Verfuche, fo zufammengefetzte Er«- 
fcheinungen, als die diefer Vyölken-Modilicationi 
zu erklären, kann man leicht verführt werden, der 
Urfschen mehrere anzunehmen, aU nöthig iß. Es , 
fcheint indefs, dafs unter den für die Erzeugung des 
Cumulo^Stratus gUnItigfien UmAänden wirklich ein 
Niederfchlag Statt finde, def von dem, welcher die 
Haufen- Wolke (ICMmz^/i^^ hervorbringt, unabhängig 
ili, und in einer höheren Region vor fich geht, und 
der, weil er manchmal den Cirro^Cumiilus, manch- 
mal den Cirro - Stratus hervorbringt , wie diefer 
feinen Urfprung von einem mit WaHerdampf gefät- 
tigtenLuftArome bat, der in den höheren Luft regio* ^ 
nen herrfcht. Diefes fchlielst die gleichzeitige Bildung 
eines Cumulus n^cht aus ; denn dazu wird, unferer 
Erklärung desÜrfprungs diefer Wolkenart zu Folge, 
weiter nichts erfordert, als gleichzeitige hinlänglich 
Aarke Wirkung der Sonne auf den Erdboden , uoi 
die erforderliche Temperatur hervor zu bringen« 
Dals diefe beiden irrten von Wölkten mit einander 
in Berührung treten, und die fonderbare Vereini- 
güng, welche dadurch eutfieht, indem ein neuer 



[ 37 ] 

MittelgunctderÄnziehiiDg fich bildet, nach lY^Ichein 
alle Weitere VergrÖfserungen hinßrebeo, — » diefes 
find die charakterillifchen Züge diefer Modificationi 
und find das, was bei ihr bauptTächlich noch asu er- 
klären ift. Da diefe Wirkungen nicht immer und 
sieht gleichförmig erfolgen , fo lallen fie fich nicht 
der Schwere allein zofchreiben : vielmehr fcbeinen 
lie mir voii Verfchiedenheit der electrifchen Ladung 
diefer Wolkenarten herzurühren , iß es anders er« 
laubt, nach Analogie und nicht nach directen Ver« 
Tuchen zu urtheilen , welche fich hier fchwer wür« 
den aufteilen lafl'en. Sey diefe Verfchiedenheit 
auch nur gering , fo mufs Be doch die gewöhnliche 
Wirkung, welche pofitiv- und negativ -electrifche 
Körper auf einander äu&em , das ift , Annäherung 
und gegenfeitige Berührung hervorbringen; eine 
Wirkung, die jedoch mehr unter den ganzen Mall 
fen, als zwifchen den einzelnen Theilchen Sti|tt zu 
finden Xcheint. 

Häufig läfst ilch der mit Wallerdampf geföttigte 
Zußand der oberen AtmofphSre fchon bei dem er« 
AenErfcheiqen cles Cumulus erkennen, und zugleich 
vorausfagen, dab die Haufen -Wolke^' wenn fie hin- 
längliche Zeit über befi^he, in den Cunmio-Stratus 
fibergehn werde, Und zwar zeigt fich dieJTes an 
dein ungleichen Anwachfen diefer Wolkenart. Es 
heften lieb .d^nn eine Menge kleiner Wolkenmaflen • 
an ihre Oberfläche an , und geben ihr ein flockiges 
Aasfehn , befoaders wenn mtgi fie unter der Sonne 
in einer Lage fiehty in welcher ihre hervorTpringen-« 



C 38 ] 

den Tfaeile von der Sonne erleqciitec werden. Neh- 
men wir an » der Cumulus wirke auf die ibn uiri« 
^benden WaiTertheilGhen durch electrifche Ansie- 
hung fo gut als durch die Schwere, fo lädt lieh 
denken , dafs diefe WafTertheilchen (ich an iiim iu 
zu groiser Mepge abietzen, um unmittelbar aflümi- 
}irt ^u werden , da fie dann fireben fich mit einan- 
der zu vereinigen. Eine noch gröfsere Menge von 
Dunft in.der Region unmittelbar über dem Cumulus 
veranlafait die Sonderbare ErPcheinung einer wie mit 
einer Kappe bedeckten Wolke, indem Geh dann um 
leinen Qipfel ein Cirro-Stratus, gerade fo wie um 
Berggipfel in gebirgigen Ländern lagert. In bei- 
den Fallen ift die Urfache wahrfcbeinlich diefelbe. 
es fey, dafs der Anfang der Aggregation des Cirro- 
Stratus an einem gegebnen Orte durch eine kältere 
Temperatur« Oder durch eipe Veri^tnderung in der 
Electficität bc'ßiinint werde. 

Der Cumulo-Stratus erbalt ßch manchmal eine 
geraume ^eit lang ; er verfchwindet danp gewöhn- 
lich bei Sonnen -Untergang und erfcheint am an- 
dern Tage wieder, Gewittertage ausgenommen, an 
welcheQ er bleibt« Während einer folchen Zeit 
find wahrfcbeiniich die beiden Lnftfchichten f wel- 
che die Wolke oben nnd unten begränzen , in et- 
wa§ verfchiedenen electrifcben ZnÄMden ^) i und 

*} Hr. Pictct beverkt hicTbei in der fiUi, ^rüann. , Sauf* 
füre btbe durch eiqfac)io und fiaarticht V^rfuche mcb* 
l^ewiefen, clal's bei Ailler Witterang immer fehr bedefiteode 
YerfchiedeDheiten in dc|n jile^tfifehea ifiiiftan4a fjer Wal« 



t 39 ] 

eine fatxt Wafler ab , indeSs die andre et wie- 
der in fich aufnimmt. Die ausgedehnte Oberfläche 
dea Cumulo ' Stratus Ufst fich aU eine Art von Be- 
kleidung oder Hülle der oberen Luftfcliicht den» 
ken. welcher aus ihr immerfort Waüertheilchen zu- 
giefiihrt werden, deren electrifche Ladung Geh lang« 
lain. durch die Wolke hindurch bis zur Grundfläche 
des Cumulus fortpflanzt > die manchmal mehrere 
hundert Fuls tiefer liegt, und wo fortdauernde Ver» 
dunflung das Zunehmen der Wolke von oben her 
verhindert. Die trockne Luft verhindert «hier die 
£lectricität, fich weiter herab zu verbreiten. Zwar 
^eigt eine als Electrofkop dienende ifolirte Stange, 
wenn fich die Grundfläche einer folchen Wolke 
^er ihr befindet , bald pofitive, bald negative 
JElectricität; diefe wird aber gewöhnlich durch den 
Einfluis oder den Druck der benachbarten electri* 
fchen Atmoipfaäre erzeugt, und der Metall -Leiter 
ladet fich nicht , wie das gefchieht , wenn der Nim- 
bus über ihn weg zieht. Es ift noch zu erforfchen, 
welchen Einfluis auf die Electricität diefer Wolken^ 
art , fo wie auch des blofsen Cumulus , die beftän« 
dige VerdünAung eines Theils ihrer Grundfläche 
üuCsert. 

s 

6. Naimr d0S Cirriu fd§r Loektm- od^r FafofWolk*). 

Ich habe die Betrachtung diefer Wolkenart bis 
hierher verCchieben mi^en, weil der Lefer nun erft 
im Befitz der Gründe meiner Theorie derfelben iß,^ 

kenfcb lebten , welche von einander in mrhxn als in ihrer: 
nistittn Höhe Terfchiedea ündv Statt fiadcB. 0^ 



[ 4" } 

welche davoa ausgeht, dnü ich ' annehme, dii 
electrifche Flünigkeit werde langfam durch eine 
Wolke hindurchgelafren. Auch hier muffen wirln^ 
defs mehr nach Analogie, als nach Induction ur* 
theilen, da diefe Wolken - Modification gewöhnlich 
in Ib hohen Luftregionen vor ßch geht^ data' ficfi 
der electrifche Zufiand der Luft über und unter ihr 
nicht durch dirocte Verfuche. prüfen lälst. Gehni 
wir Von jener Annahme aus, fo läfst ßch der Cirrus- 
init einem ifolirten und eiectriGrten Haarbüfchel 
oder einer ifolirten und eiectriGrten Feder Verglei- 
^en^, und die Tiieilohen deßelben reiben fich auf 
ähnliche Art an einander, als die Theilchen gefärb- 
ten Pulvers bei den mannigfaltig geftalteten Lich-^ 
tenberg'fchen electrifchen Figuren. Er fcheint Cch 
zu bilden , auf ähnliche Weife als diele auf dem 
ElectrophoreausStaube, fo in der Luft aus den fchwe* 
benden Wanertheilchen,w eiche die electrifche Fluflig^r 
keit aufgenommen haben oder hindurchlaflen. Die 
Lodken-Wolke erfcheint amhäufigffen «ur Zeit, 
wenn die veränderlichen Winde herrfchen. Wahr« 
fcheinlich weichen dann die Luftportionen, welche 
von einem Orte «um andern geführt werden, und 
über einander hingleiten , oder fich durchkreuzen, 
in ihrer Temperatur weit genug von einander* ab, 
\\m in einem d^' JL^uft^öma eine £chwache .Zer« 
fetzung des Wa|Ierdampfs. zu heyrirken; und auch 
in ihrer electrifchen, Viadt^g hinreichend, um ihre. 
Electricitat durch das fo entlleheiide Medium ein- 
ander 0>itzuthoi|eK. IßA iß - auch nicht jinwabr- 



i 4t i 

(Uieinticfa, ''dtffs 'das Trennen des WSrmeftöffs von 
debkWttfferdkiiiptef und das Vereinigen des electri- 
firten Waflers aus der Luft, (welche in den grofsen 
Höhen, wo jene allmählige Erkältung vor lieh geht^ 
in vollkommner innerer Ruhe iß,) durch einen der 
Ktyfiantfatiön der Salze ähnlichen ProcefSt vor fich 
Ü^h^, in welcher ebenfalls viel Wärme in dem Auf- 
lofung^mittel frbi Yfitd. ' Wenigßens fcheint diefet 
die- Meinung K-irwan's in [einem EJfay of t/iä 
Variations of ihe Atmojphere zu fejm,* und die. 
ianw&chGnide Locken -Wolke läfst fich ab der e^ 
gentlidie Beleg da^u anfehn. ' ^ 

Es lieTse fich über den Cirrus noch eine andre 
VermuthuDg rhachen, dals er nämlich eine ans lau- 
ter kleinen Efsnadeln beftehende Wolke fey, da die 
Luft über eine gewifle Höhe hinauf daß ganze Jahr 
hindurch däzti kalt genug id. Sollte fich indels fihJ 
den , dafs die kiänft^n Theilcben der Wolken ficlr 
ioimer auch in Teidperaturen über dein FroA- 
punete in geraden Linien an einander lu reihen ' 
Areben, fo würde di^fe Annahme übnöthig. * ^ 

Wönnr der Cirrus über dem Meere eben fo hau«' 
lig und verfchieden geftaltet, als übet dem Lande 
erfcheint^ fo Wtirden die Seefahrer wohlthun, au^ 
ihn zu achten , und über fie eben fo , wie über die 
Veränderungen des Windes, RegiAer zu fuhrem ^ 

Der Cirrus fcheint am Xpecüifch - leichteß^tf . 
bei feiner erßen Bildung zu feyn, zuletzt finkt er^' 
und ob er fich dann in einen Cirro - Cumulat' 

j 

öder Cirro - Stratua verwtndle» hängt fidiev ym^^ 



\ 



( 4> 1 

dem Znfbnde des Mittels ab, in die er herab* 
fällt) und ob er in demfelben feine Eleetriotat b#» 
bält oder fer|iert. 

Da diefe firfcheinung gemeinigUch in einer 
Säule herabfallenden Regens, Schnees oder Hagele 
l^efteht, welche mit der Wolke %ulamaienhängt| die 
diefe Niederfchläge hergiebt, fo könnte man glauben» 
ieh rechnete 6e mit Unrecht zu den Modificationen 
4er Wolk^rn« Als das letzte Glied in der Kette der 
atmolphärifchen Niederfchläge findet fie indefs hier 
•m a^eckm^iglien ihreStclIe, und die Gefchichte 
deicfelben Terbteitet über die Natuif der Wölken 
ipehr Licht, als irgend eine der andern Modifica« 
tionen der At'mofphäre , fchliefst fie gleich bei wet« 
(am nicht alles in fich, was fich in Hinficht des Re- 
genil beobachten lädt, und einer Erklärung bedarf. 
l^an fiebt fie fiberdem manchmal Geh eher bilden» 
^ deiC ^egen anfangt , welches uns berechtigt ,. fie 
fiir eine befondere Modification der Wolken sa 
nehmen. Franklin hat uns das Mittel gdehrt, 
tfie die Electrid.tät der Wolken beobachtet werden 
kann 5 und mitteUi defielben Iiaben uns die prakti* 
Ci^ien Phyfiker.eine Maifeivon Thatfachen geliefert» 
die nicht nur völlig hinreicht, jene Behauptung zn 
Cf^tfertigen » londern die auch Über die Theorie 
des Regens und der übrigen atmofpbärifchen Nie* 
derfchläge vieles Licht verbreitet 80 oft ein Ninu 
^uft über unfenn Kopfe fQrtziebty liMst fich durch 



i 43 3 

diefei Mittel »eigen ^ dab er ein Leiter der ElectrL- 
cität itt, welcher uns die pofitive Ladung der oberes 

Luft auf die Erde herableitet. 

> 

Zu dief<Qn Beobachtungen bedarf man mehr 
nicht 9 als einer Stange aus Eifen oder einem an«- 
dem Metall, die auf einem lackirten Glasfufse i(o« 
lirt fleht, und mittelil eines an ihr in der Höhe en^ 
gelötheten oder angekitteten umgekehrten Trich^ 
ters gegen den liegen^ gefchützt itt. Diefe Stange 
braucht nicht fehr lang au feyn , wenn iie nur über 
die andern Gegenfiände hinausragt, welche ihr die 
£lectricität entziehn könnten, und mit einer Spitie 
irerfebn ift« Ein aus zwei Flachsfäden mit HoUunder- 
mark^Kügelchen beftehendes EÜectrometer» weU 
cbes an einem Orathe hangt , der ?on dem untetu 
fien Theile.der Stange herabgeht , und fieh in eine 
Kugel endigt , zeigt durch feine Divergenz die Ge* 
genwart von Electridtät an« Diefes Inflrument la- 
det ficb mit derfelben Electricität , welche die Lufit 
hat, die daJIelbe umgiebt, und wenn es r^net| mit 
der Electricität des Regens« 

Vor Kurzem beobachtete ich folgende Erfchei» 
Bungen , als iiber das Zenith meiner Stange ^ 
Nimbus von der einfachften'Stnictur wegzog , der 
weder an einem Cumulus noch an einem Cirro« 
Stratus hing; er bewegte fich mit dem Winde 
durch die untere belle Luft^ und liela cjnen 
Schauer groben und uodurchlichtigen HageU her« 
abf^lien, wahrend die untere Luft fehr tropken; 
iriif, . fiie KUnelckea de« Electrometera bUtbend 



p« r.itTk 



C 44 5 

die Wolke von NO heranzog , mit einander in 
BerilhruDg^ bis die obisre ausgebreitete Platte^ 
welche diefe Wolken- Modilication charakterilirt« 
das Zeüith erreicht hatte« Jetzt, als der Hagel- 
fchauer felbß noch ^ bis 4 engl. Meilen entfernt 
war, fingen die Kugelchen an mit negativer Electri- 
"dtat auseinander zu gehn; ihre Divergenz nahm 
Isii, je niehr Geh die Wolke näherte , und kam end- 
lich auf volle 2 Zoll, und nun liefsen fich ziemliäfa 
kräftige Tunken aus der Stange ziehn. Darauf ver- 
lor fich die negative Ladung allmählig wieder, und 
die Ktigeih kamen aufs Neue mit einander in Be- 
rährähg. ' Ei^tilge Augenblicke fpSteir langte der 
iiur' mit wenig Regentropfen vermengte Bagel- 
fchauer' an , und augenblicklich gingen die Kügel- 
chen wieder aus einander, doch jetzt mit pofitiver 
Ladung, welche wuchs, bis noch häufigere Funken 
herausdrangen als »zuvor. Diefe Ladung hielt an, 
fö lange der Hagel dauerte, und verlor fich all- 
niShlig, föbäld es über dem Inftruüiente klar war« 
Nachdem das Electrometer fich gefchloITen hatte,' 
Sffnetees fich wieder mit negativisr £lectricität, 
nnd diefe Ladutig^^bahm bis zu eineif bedeutenden 
Stärke zu , während der Hagelfchaüer nach Süden 
und Südweften' zog^ verlor fich dann ällmählig, 
und fiiacHdem ' das Electrometer' ^ fich gefchloflen 

■ * ' ■ - 

hatte,* bH^b es 'zuletzt fchwach pofitiv- electritbh. 

Lefer, denen die Lehren vöh der Electncitat 

■* . ■ . ■ 

bekianrit find, werden fich zu Folge diefer That- 
llidieii efaien Begriff von der Sbtxctijir, wfeii^ftecia- 



c 45 ]. 

des untern TheiU des Hagelfchanert machen koOf 
n.eo« . Der herabfallende Hagel bildete eine ppfitiv« 
electrifche Säule • und diefe Säule, welche 6' bis 7 
' engl« Meilen im DiirchmeiTer haben unochte, war 
noigeben mit eineip cylindrifchen Mantel negativer 
Elec|pcität von etwa 5 engl. Meilen Dicke., yenir« 
lacht durch Einwirkung der poG^tif - electrifchem, 
Mitte auf die trockne Atmofpjha're, in der fie fich 
bewegte. Nun ab.er betrug die jganxe Menge de% 
Hagels, nachdem Qe gefcbmolsen wm*, bedeutei^ 
weniger als o^pi Zoll (?) in dem R^enmefljpr ; und 
hätte das Her^bfteigen der electrifchen FIjilEgkeils 
durch den ganzen. Raum unfern .Sinnen ^könnea 
eben fo wahrnehint>^r , gemacht werden v als!das. des 
Hagelsi fo wü|*den wir wahricheinüch gefagt habenj^ 
der Schauer bellehe mehr aus Feuer als- aus, Eis», 

Woher rührte aber diefe Fluth Ton Electricität. 
welche den Hagel begleitet-e?. Nicht dah^r, dalä 
das herabfallende WaJTer gefroren war , denn ein, 
ftarker Regenfchauer seigt ebenfalls eine electrifche 
Ladung, doch mit dem- merkwürdigen Unter«^ 
fchiede, dals, während Schnee und Hagel /Ze^ po« 
fitiv electrifch GndC?), .Regen baldpofitiv, bald ne- 
gativ electrifch iA , worüber der Lefer eine groise 
Sammlung von . Th^tfachen in Read's Tagebuch, 
über die Luft-Electricität iili de^ Philofopbical 
TransacUons Vol. Sa findet^ Die Structur des 
Nimbus ift gerade £b , wie wir fie den bekanntea 
Eigenfohaften^er Ele^tricität 9u Folge einem Goch. 
ductor geben würden, der befiimmt wäre, die 



t 4» J 

«lectriFdi« FlSlfigkeit intufammelo« AbgoTehii von 
dtr herabblleiideii Säule und von fremden Wol- 
Ketti welche bei ilun lieh einzufinden pflegen, be> 
fieht er aus einer dichten Malle von Pafern, wel-. 
che von der Region des Cumulus aus (wo , wie 
tt* 'fdieint, die fchnelle Vereinigung der Vheil- 
äien zu Tröpfen Vof fich geht) in der höheren 
jJ^oTpbire bis zu grolsen Höhen und Weiten dl- 
twgiren» und »war häufig nath alten Rieh« 
nngen, fo ordentlich als' die Haare in einer 
liocke» welche an einem electrifirten Leiter hingt: 
in foh^int ili diefem Fall flie Abfichi tiicht To Fehr 
dier Niederfcblalg des WalTerSi aU der der electri- 
fbhM FlGlIiglc^it tu Ibjn, Welche dalTelbe fcb we- 
bend erhält. Wenn diefe Abficht erfüllt iil^ (und 
man kann fich denken^ wie grols die Entladung 
lejrn mufs , welche c»ne Menge foldier Mafchinen 
kervorbringt, die'zugleicb auf einen kleinen Land- 
firich wirken,) fo vereinigt fich dtt Waller in der' 
gansen Luftcrafle, in welcher diefer Procefs vor 
fiüh gebt^ au gro£ierh Tropfen^ und fällt in ei. 
nem Iletig fortdauernden Schauer herab ; das ver- 
diditete Erseiignils der an der Erde vorgehenden' 
Verdunftung bewegt fich mit herab in Gefialt von 
detail was tnan einen Guus« oder Platzregen (fcud) 
nennt 9 und fa kömmt der Regen frei und ge- 
wöhnlich fo lange herab, bis die Atmofphare 
^ätladeil ift , oder bis das partielle Vacuum , das 
Aiftehtv trocknere Lnft von Norden her herbei* 
zieht« 



E 47 § 

Ein ntig^tif^ oder gar niebl «lecMfclier Iti^ 
neu , der . lÄan&hmal herabftUt , . WiMii |{Ieidi dül 
k«itere Luft Tbliier oder oadiher. Zeichet! SMktat 
|>oiifirer oder im xweiten Fall negatirer Eledrii 
dtit cfiebt, kann nicht anden eiitftehn, ala durdi 
dii» £iiiwii4Lung eilier icentralen, pofidr gelade* 
aen WotketimdiTe auf kleinere Wolken , die ßcb 
in ihrem Wege vorfinden. Auch mnCa man be^ 
denken , dafs , gefcftzt ein Hlegcfn Tey lÄ den H9^ 
hen^ inw^cbien er erseugt wirdl,- ?öMig unelectrifchi 
(indem er' ana der 'Vereitfignng entgegengeTefsl 
^eetrifcher Wolken eiktllSndev) M gleieberZeit 
aber «u<& >die Lnft «a^ der -Erde 'ftark aegatr^ 
oder poGtiv-electriTdi, H um fcheinen ' itaüAt«) 
der R^en habe , in fi^ebnng auf lie , im erfieii 
Fall eine Aark polkive, im^ üweitatl münfÜMsk 
negadye Electricität« Doch diefea gehört mehr ia 

Lehre von der Luft »Electricität» als hieriier. 



Ich iTchliefse mit einem Ruckblick auf die Mo« 
dificationen der Wolken f welche ' ich hier be- 
fchiieben und zu erklaren verfucht habe. Wir 
gingen von dem Stratus aus» welcher entlieht, 
wenn der Waflerdampf lieh gleich beim Auffteigen 
an der Erdfläche condenGrt , und kamen dann tu 
dem Cumulus, in welchem das in der zweiten 
Region des Anßeigens expandirte Waller lieh lam* 
melt; beide beßehen wahrfcheinlich durch die 
Kraft poCtivex Electricität. Darauf kamen wir zu 
den theil weife leitenden Zwifchea-Modificationen» 



C 48 ] 

'^Ißffi ^'Cupimlo^irMusM dem 'CiffOmSiratüs und 
dem €irrq ^ Cumub^ ; der letztere iß pol^iv, n^ 
bdea , und hält feine Ladung ziemlich feil; der 
öftere iitcmindetf gut iCoIirt, und leitet vielleicht 
nacbt.Jbp.rjzpntal^r Richtung. So ^kamen wir end- 
lich in die Regiojaeu». wo der leichte^ hoch in d«C 
'AtmolQphäre Tchwebende und weit verbreitete Ciri^ 
tu4 jeiieixK Anilolse: und jeder Lookuing der elep- 
triCphen FlüISgkeit gehorcht, welche., wenn fie e«» 
{^n.lieiteo findet,.' ruhig und auf eine/ nicht] wahr- 
«wi^ho)^de^Wa£l;jWirkt9 weim fie dagegen ii^ 
eMridtehterenAnraiaiQlnQg vfäffßvig^r ,Tk^lche$h 
•IPfl^^BfrlkT.undT iToIüt ^« -icUbeci^der. Xpattfr 
ibr^ Schranken: dui:cb)>richt, als:BJiU hepForfpringtf 
nuitiyoA.dieTer'Höhe durch dw Nimbus hindurch 
«m;tfÜ2dt herahgl^tet« . 



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[ 49 J 



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RefuUiUe atu den Beobachtungen des Pater 

Beccaria zu Turin, über die Electricität der 

Luft b£i heiterem ff^etter: 

ausgesogen 
von einem Correfpondenten T^icholfon's R. B, *) 

und 
Nachricht von ähnliehen BeoBäcJitnngen , 

welche jetzt von Hrn. Groffe, £sq.y £u Broomfield, fehr 

im GroÜMn «ngeftelh wierden. 

X^nrch Herrn Lükiis Howard?« fyAenad&fae AHp 
Ordnung der Wolken nach ihrer Gefialtun^ und durcd 
feine Ideen über ihr Entftehn ni^d Ter (cfa winden, wer- 
den 'unfere Kenntni/Ie über die Atmorphäre, wie es 
mir fcheinty nicht nur geordnet, fondefn es werden 
liuch unfere Mittel^ fie zn unterlVichen, bedeutend er- 
weitert. Bft es aus ihnen wahrfcheinlich wird^ da& 
ficfa die BelchafiFenbeir^ und überhaupt das fiefiehn der 
Wolken^ grolsentheils auf die gewöhnlichen Erfchel- 
nungen electrifirter Korper werde znrückfübren laOen^ 
fp glaubte. ich andern Beobachtern einen Dienß zu er- 
weifen, wenn ich Ihnen für Ihre' Zeitfeiirift den Aus* 
«üg mittheile^ den ich mir ans der Abhandlung des 
Pater Johann BaptiAa Beccaria über die Luft- 
Eiectricität jt welche ^^r englifcben Ueberfetaung feiner 

*) Und endehnt aus delTen Journal q/ nat, philo/. i%t$. 
Vol. 34. • Gilbert. 

Annal. d. Fhyfik. B. 51. St. i. J. \%\^. St. 9. D 



C So ] 

kunfilichen Electridtät angehängt ifi , zu meinem eig- 
nen Gebrauch gemacht habe. Der That fachen und Be- 
merkungen ^ welche diefer fehr AeiGsige und zuverlaP- 
fige Beobachter darin mittheilt, find fo viele und wich* 
tige, und feine weitläufigen/ koAbaren und nicht mehr 
Beuen Wetke werden von den Phyfikern jetzt nur fo 
feiten noch benutzt , obfchon noch immer gefchätzt, 
dafs man feine Sätze oder allgemeinen Refultate hier 
gern beiCaunmen finden wird ^). R, B. 



Der Apparat, mit welchem Beccaria beobach- 
tet hat, ßand auf dem aomuthigen Httgel von Gar^ 
zegiiüß in der Nachbarfchaft von Mondovi, von 
' welchem man den ganzen Zug der Alpen und ifafi 
die ganze Ebene von Piemont überüeht. Er be- 
ßand aui einem i3a Parifer Fufs langen eiferneA 
Drathe, der von einer Reihe Scfaamßeme, über 
welche eine lange Stang^ ihn erhob , bis zur Spitze 
eines Kirfchbaums gezogen, und an jedem feiner 
beiden Enden i^otirt, und mit einem kleinen, unten 
mit Siegellack überzogenen Schirm aua Zinn ver« 

^ Zwar hab«n uns feitcleiii, die von Volt« über die Electri- 
cität durch VerdampFung, und die Ton Er man über die 
Electricität durch Anheben und Sinken bekannt gemachten 
(von andern Phylikem noch au fehr remachlälligten) Erw 
fahmngtn, nene SrhiulTel sur Einfirht in die Erlcheinungea 
der Luft- Electricität gegeben, und haben una befonders 
Br von Gersdorf ffu MefiPersdorf wichtige Beobadw 
tungen mit Drachen und Stangen und Hr. Dr. Seh übler 
' mit Volta*s Apparate verkhafiFt. Dellen ungeachtet fchie« 
nen mir diefe Refultate, welch«^^ Becraria als durch feine 

^^^1^ Beobachtungen begründet auijlellc , noch iamex hitr eino 

^ ^%tifitlle «u vtrditBtn. Oili. 



C 5i ] 

fehn war. Von diefeni Drathe ab ging ein andrer 
durch eine Glasfeheibe in das Beobacbtnngs-Zim« 
luer herab. 

MittelA diefes Apparats fand Beccaria FoU 
gendes: 

i) Bei heiterem Wetter werden zwei Holun- 

dermark-Kagelchen vdn i Linie DurebmelTer, die 

» ■ 

an fehr dünnen, i6Liinien langen Fäden hängen, 
vt>n der Luft- £lectricität, wenn fie von gewöhn- 
litiher oder mittlerer Befchaffenheit ill, 6 Linien *) 
weit ?on einer kleinen Metallplatte abgetrif^bcn^ 
dieHch'ZWTfchen ihnen behndet* In ihrer 'gro/sten 
Stätke macht (le die Kü(^ehen'i5, ao nndniehrere 
Grade Von der Platte diVergirem Wenn lie oft^ 
fchvfochßen iii, kommen dieKügetchen erßdann in' 
Bewegung dach einem Leiter hin, wenn diefer in eino 
fehr kleine Entfernung von ihnen gebracht wird. . 

2) Die Eleotricität fanlm#^lt fich manchmal fo 
langfam an in dem Drathe, dals, nachdem man die^ 
fen ableitend berührt hat, eine rolle Minute hin- 
gebt, beyor fie wieder merkbar wird. Zu andehi 
Zeiten ifl fie dagegen fchon in der nächfienSecnndo 
wieder merklich. 

3) Sie iß immer pofitiv» einige feltene Fälle - 
ansgteommen« wenn der Wind von einer Seite des 
BimiMls h^rbläTt^die nicht heiter, fondern bedeckt 



I.. 



*) Wahrfcheinlich (leht hier nar durch eisen SchreibefeUer 
Unes fUtt äegr0e^, Dedo 6 Liaicn entfp rechen einei Di- 
Tergenz Tcio- aa Graden , eine DiirergtlUB i^on 6 Oiirdea das* ' 
gegen dem Abftaadf von i Linie. .Oilb* 



[ s» ] 

ifi. Die von Beccaiia angeführten Falle find fehr 
merkwürdig. « ^ 

4) Er bediente fich als Hygrometers einer la 
Fufs langen t ans Sa Flachsfäden zuiammengedreh^ 
ten , f Linien dicken Schnur , die durch ein Ge» 
wicht ton a Pfund gefpannt war« deren unteres 
Ende um eine mit einem Zeiger verfeh^ne Rolle 
ging. Eio folches Hygrometer brauchte er ge» 
wohnlich ein^Jahr lang 9 und es aeigte ihm kleinere 
Veränderungen im Feuchtigkeits-Zufiande der Luft 
nach 9 als jeder gewutidene Roggenhalm* Mittelft 
deflelben fand er^ dals während heiteren Wetter^ 
die Feuchtigkeit in der Luft der befländige infiter 
der Electricitift der Luft iftj und dals diefe Electric 
dtät derMeqge der ^eufditigkeit proporticynal.iA, 
welche den Oratb umgibt ^ es r^y denn « fie ver« 
mindere die Ifolirung fowobl des Oratfaes als auch 
4e^ Luft. Er macht keine Anfpriiche, Tagt er, 
l^ermit die UrCache, welche die Kleciricität eraeuge, 
angegeben) fondem blos da# Medium ausgemittelt 
2u haben, ^irelcheivi fie inhärirt t tusd defien Menge 
fie in der Regel proportional üL 

5) Wenn das Wetter fich außdarls tritt iäi- 
mer pofitif e Eleotricitjit ein. Nimmt die Luft fehr 
fch^ell Feuchtigkeit in fidi auf« lo 2eigt der Drath 
fehr Oarke Electricitat , und erfüllt fich fehr i^nell 
wieder mit ihr, wenn fie ihm benommen wird; 
doch das letztere nimmt ab , wenn die Witterung 
trockner wird. Manchmal dauert die fo erzeugte 
Electricität ^ine geraume Zeit in dieler Starke forty 



C «5 J 

und beginnt aufs netre, wmd (i^ mitcrrbrochen 
worden. Beccaria glaubte hierin die Wirkung A^ 
ner durch den Wind aus groben Entföitiniigen herw 
beigefiihrten ElectiKcItSt zu fehn, ' ' ' 

6} Wird der Himmel über dim Veobacbtttegi^ 
orte woUdg, und es eottteüt btda id- großen H(U 
hen eine Wolke ohne kleinere unter ihr,' und diefe 
Wölke ift k«n Theii einer Wolke y die andenwö 
Regen herabfallen läßt, fo 'bleibt die* nectridtitt 
des Drathes poßtiv, oder ift nuli. GRSbhen aber 
die Wolken Flocken yoq Wolle und bewegen fich 
2u einander oder von «inander ab, oder dehnt Geh 
die in groFser Höhe gebildete Wolke nach unten 
ans, herabfteigendem Hauche gleich, to findet lieh 
gewöhnlich viel pofitive Elcctridtät ein , welche in 
dem Verhaltnifle lUrker ift, als dieWoIke fich fcfand- 
1er bildet, und welche die Menge des bevorftehenden 
Regens oder Schnees , - und wie bald fie eintreten 
werden, anzeigt. Bildet Geh eine dünne, ebene,- 
weit ausgedehnte Wolke, die den Himmel dunk- 
ler und grau macht, Ib zdgt der Apparat (ebr in« 
tenfive und Geh fchnell wieder elrneuertide poGtive 
Electricität; ein ZuGflind, der abnimmt Und felbfi 
aufhört, wenn das Anwachfen der Wolke naclilälst, 
dagegen To lange fortdauert , als die Wolke durdi 
Zutritt kleiner 4<^ckiger Wolken, die immerfort 
.fich mit ihr verbinden und von ihr trennen , zuzu- 
nehmen fortwährt. 

7) Niedrige und dicke Nebel fuhren bd ihrem 
Anfidgen (befondecs wenn die höhefe Ltift, in die 



[ 54 ] 

Jie lieh trheben, ziemlich trocken iß) dem Drathe 
fb viel ElectriciUit zu, dafs er häufig kleine Funken 
giebt, und dab die KUgelchen aobis 3o^ divergiren. 
Bleibt der Nebel um den t)rath ruhig Ilehn, ib ver-» 
fchwJQ.den ditt Z^qhe^ der .filectricitit fehr bald ; 
fieigt er dann r wieder und es folgt ijnn eine andre 
Üebelwolke, fo wird der Drath aufs Neue ielectri» 
jirt, doch..fGhwächer als zuvor. . Raketen , welche 
Beccariajdpcch folche dicke, niedrige und dauernd« 
Kebel Aeigen, lieiGi, haben ihm mittelfi einer Schnur, 
welche er an ihnen befefiigt hatte > oft Zeichen von 
EI ectricitit. gegeben. Mie nahm er aber unter die- 
len Umßäniden Zechen negativer ^£^^ wahr, 
ei|ien einzigen iFall ausgenommen, wo ihm die 
durch den. Nebel anlieigende Rakete den ^lectri« 
fchen liicbtitem' zeigte , welcher negative Electri- 
cität andeutet; ein Fall , in welchem er indels lieh 
in der.GeiUjit deflelben wahricheinlich geirrt zu ha- 
ben gUi^bt.O.. :. : 

*) Da Beccaria'an* diefer Stelie der ähnllcbeii Beobachtun- 
gen der HH. R^mayne nnd Uenley gedenkt, fo will 
ich 9 lagt Hexr R« ß»f hier einiges von diefen eiofcLalteo. 
KoniÄyne Aelhe fyine Beobachtungen zwifchen den Jah- 
nen i^6i und 1773 an (PAi/ejT Transact. Vol. 6a. p»'i37)- 
Sein Electrometer beftand aal 0wei'6 bis 7 Zoll langen Fädaft 
mit Kork^Lugeif^en, und befuad Heb am Ende einer S Fu(t 
langeii Stange, mittelll der er et aua einem Dachfen- 
fler hielt -,' ^vergiften die Kiigelcfaeii, fo unterfuchte er 
die Art der Eiectricicäc mit einer gefriebnen Gbis- oder Sie-r 
geliackßange, die fich an einem andern Stabe befand. Mit 
diefem Inilruments fand er, dafs in hinlänglicher Cnlfer- 
Bung rhn Gebäuden, Schiffsmalien u. dgl. die Luft im 
Wime); wsbri$pd:iiebligtm (Joggjr) tiod Fsoft-WeUer fehr 



l 55 ] 

8) Wenn bei heUem Wetter eine einidnei nie» 
drig fcbwebende, von andern betrachtlich entfernte 
Wolke langfam über den Drath hinzieht, fo pflegt 

merklicb elecKrifch war , weniger bei dnnfljgein {in mißf) 
und noch weniger bei ruhigem Wetter und wolkigem Him^ 
mei. Im Sommer nahm er nie Electricität wahr, aiidMr 
während Nebels an kühlen Abenden oder in der Nacht; 
eben üb wenig wahrend eines Nordlichts , wenn nicht bu^ 
gleich Nebel {fog) war, ein einniges Mai anigeaommea^ 
da lieh fchwache politive Electricität seigu. Immer fand 
er die Electricität der Luft pofitiv, ausgenommen ein Mal« 
während eines Nebels an einem nngewöbnlich warmen Win« 
tertage. Wurde ein Nebel fehr dick» oder regnete ea wäb* 
xend deflelbeni fo näherten lieh einander die Korkkugelcheüg 
gingen aber wieder auseinander« wenn der Nebel an feinem 
vorigen Zullande snrückkam, oder der Regen aufhörte. 
Diefes fand Statt, wenn der Nebal (J^og) nahe an der Erd« 
fchwebte ; das Gegfentheil aber, wenn er hoch in der Luft 
war. Homayne will bemerkt haben , dals die Nebel, und 
häufig felbü; die atmbfphärifche Luft, einen ähnlichen Gm* 
TUch gehabt hätten, als eine geriebene Glasröhre« Er 
beobachtete einH; einen Kampf zwifchen einem. NW- und 
einem SO -Winde, in welchon eine Zeit lang der eine und 
dann der andere su liegen fchien ; diefem Kampfe ging ein 
rauchartiger Dunll, einem Nebel gleichend, (a Jmcky 
hmx€, like a fog) voran, der das filectrometcr divergiren 
machte; und diefes ging, während der OuaH fieh veidich* 
tete, weiter auseinander, und immer mehr, als die Tropfen 
gröber wurden. Remayne war der lErlle , der bei diefer 
Gelegenheit durch folgenden artigen Verfnch seigte, dafa 
eine Verminderung A99 Oberfläche die Stärke der Electri- 
cität in Körpern vermehrt} wenn er ein durch Reiben 
electriürtes Stiick Flanell oder Seidenaeug fchnell aulam- 
mendrehte, fb >wirjkte es ni^ht nur vt grölsertf Femen, fon- 
dem es fuhren manchmal aUch> kleine' Funken heraus in 
die Luft. EbenXo, fehtofs er, ' müfle die Electricität von 
DuoA und Nebel , welche die Erde nicht berühren, durch 
Verdichtung erhöht werden; .wel«i^9i diadi die Verfudie 
Volta*« und Bennet^i über die Electtiiatet 



[ 56 ] 

die pofitif e Electridtat fich fehr zu vermindern, 
ohne lieh doch in negative zu verwandeln, und 
kömmt zu ibreai vorigen Zuftande zurück , Ibbald 
di^ Wolke vorübergezogen ift. Stehn dagegen 
iiher dem Dratbe vieler weifte flockenartige Wolken, 
lue irametfort fich mit einander vereinigen und 
trennen, und eine bedeutende Ausdehnung h^ben, 
fo pflegt die pofidve Electricität iUrker zu werden, 
in keinem der obigen Fälle wird die Electricität 
^e. negativ. 

• ' §) Bei (eiMn. Verfuchen mit der electrifirten 
LüFt eines Zimmers fand der Pater Beccaria , dafs 
die Electricität deriellben dem in ihr verbreiteten 
ff'afferdmmpfe proportional ift, und fchlofs dar- 
aus , ße hübe wabrfcheinlich in ihm ihren Sitz ; ein 
SchluXs,. von dem er glaubte, er lafle fich auch auf 
die Electncitär der Atihorphäre übertragen , wenn 
diefe |;leich in d€;r I^gel zu fchwach fej, um 

<9odi ««kr bewKhct worden ift, (und ber»nders durch dea 
Cond«ni'ator und ^Ke bekaniueti VerlucKe mit Goldblatt» 
£Uctcom€tera.)>-^ £iiM ifolirte aoFufa Uoge, in eine Spitsa 
aoslaufiendo Rohn aut Zinn , die aus einem Feniter her- 
aufragte-, ^.iteigte ihitt diefolbe Un^ewifskeic und Verändere 
' lichkeit dar Electriottitt der WoUten, welche Franklin und 
ander« benorkt hatten. • Gketchceitige Beobachtungen an 
nafareren entfemtea Punkten, während deren man fich 
durch rothe und weilae FlaggeU den Zulland pofitiver und 
-: Hilmar Electricital gegenfeitig bekannt machte , wurden» 
r meini er, uaa über die BiectrieitiU; der Wolken, dea Ge- 
wittert D. f. w. fehr viel weiter fuhren, als alle einaelne 
Beobachtungen. Henley*a Beobtchtungen {Phtiojoph^ 
TransacL Vol.>€ft. p-t45,' u. VoL 64 p« 4^*) beßätigen 
,aiU diala lUDiliaia^ oimo lia iaddf wmM jra fuhren. 



C 57 ] 

electriTdie Zeichen in nicht-ifoliiten EÜeetrometem 
faerror^pubringen. Die folgenden Erfahrungen bek 
tre£Fen den Zubmmenhang swifchen der hygromem 
arifchen Feuchtigkeit der Luft nnd üirem electriß* 
Jchen Zuftunde: 

Wenn das Hjgrometer des Morgens ^ fo wie 
den Tag vorher grofse Ti^ockenheit anieigt, fo inlserc 
lieh, ieXhii vor Sonnen •Aufgangs Electridtat itt 
dam Eteetrometer , und «war defto fiarlLere, ja 
trockner die Luft iß und je weniger fla darin von 
dar des vorigen Tagas abweicht. Ifi die Luft nicht 
lahir trocken, fo seigt fie keine wahrnehmbare 
Electricität, bevor die Sonne aufgegangen iAb 

Die Luft-rElectricitat wird allmählig immer 
Aärker, je höher die Sonne ileigt; und zwar be# 
ginnt diefes Zunehmen defio eher, ]• trockner die 
Luft nach Sonneit-Aufgang bleibt oder wird. Dieb 
Zunahme an Starke und an Schnelligkeit des Wiei^ 
dar-Erfetsens nach Abführung aus dem Drathe 
dauert an hellen nnd nicht fehr windigen Tagen 
bis beinahe Sonnen - Untergang , wenn das HygrOi« 
meter bei der gröisten Trocknifs , die es erreicht 
hat, verbleibt. Dann aber nimmt, indem das Hy« 
grometer suriickgeht, die Starke ab*, die Schnellig« 
kait der Wieder -Erfetzung aber zu. 

Bei gleichem Hjgrometerfiande, aber verfchie* 
denen Temperaturen mitten am Tage , erlangt der 
Drath an den heilseren Tagen feine Electridtät 
fchneller wieder, und es entftaht an ihnen die Lufi;^ 



[ 58 1 

Elactx^cität des Morgens eher and Tergeht des 
AbiendS fpäter« 

■ r. lo) Reibung des fVindes gegen die'Oberfläcfae 
der Erde iii nicht die Urfache der Luft-Electii* 
cität; denn heftige Winde vermindern die Stärke 
I diefpr Electricitat bei hellem Wetter, — (find fie 
£suchts forgefichiefat das dadurch, dals dann Luft 
mid-Apparat minder gut ilbliren,) — - und £unächl|; 
«9 der Erdfläche ift die Luft- Electricität nicht am 
ftärkiten; wie das der Fall Teju möTste, wenn Ce 
durch Reibung <les Windes gegen tlie Erdflacbe 
erregt wUrde; Diefes belegt Beocaria mit vielea 
Beobachtungen. Er hatte gefunden^ da{s Luft, ge- 
gen das Glas eines Electrometera getrieben, Zei* 
eben ?on Electricität erregte; folche* erhielt er aber 
nicht , als er Luft mit Blalebäigen ■ gegen Leiter 
blies, und Schirme aus vergoldeter Pappe fehr 
JCshiiell um' eine ilblirte Axe in die Bunde drehte, 
'weder in trocknem noch in feuchtem Wetter. 
Auch gaben, die kleinen Schirme mit irolirendem 
Handgriff, welche man Paratonneres nannte, wenn 
er fie fchief gegen den Wind hielt, keine Zeichen 
von Electhcilät zu« erkennen. Diefem lälst fich 

m 

nodh hinzufugen, dals das fehr empfindliche Ben^* 
net'fche Goldblatt -Eiectrometer nicht electrifirt 
wird, wenn man Luft darauf bltfi. (Philo/. Trans^ 
acHons Vol. .77. p. 3o.) 

11) Bei nicht fehr windigem Wetter, heiterem 
Himmel und trockner Luft entfteht nach Sonnen^ 
%/ nurgang eine ßarke Luft* Electricität , fobald 



C 59 ] 

der Thau anfängt zu fallan ; und dar Dratb nimmt 
nach dem Berühren die Electridtät fchneller wie- 
der an , ab ain Tage , . Terliert Ce auch fehr bald. 
Bei warmer Witterung ift die IntenGtät dieler 
Clectricität nicht fb conftant a\ß. bei kalter, und 
fie entfieht eher und endet fchneller. Auch ül de 
bei minderer Trockenheit der LuftXchwächer , er« 
neu^rt fich at>er nach dem Berühren defto fchneller» 
je flarker es thaut. ; 

xa) Die Elßciricüät des Ilkaus fcheint) ebeqt 
fo als die des Regens mit der Regenmenge, im Ver«' 
haltnilTe zu fiehn mit der Menge des Thaus; auf 
beide haben: die befond^nUmllände EinAuls., un- 
ter denen fie. entßehn, und der Th^u fcheint ge» 
zieigt, me{]rere;,<4bßnde Junten eixiander mit glei- 
cher Electridtät z.14 erfcheuien. Die Electricität 
des Thaus )ä&t fich. genau darfiellen, auf folgende 
Weife: Man electrifire in einem eingefchlolsnen 
2^mer die L\iCt., das heifst die in ihr enthaltena 
Feuchtigkeit y und Helle hoch in derfelhen auf ein 
erwärmtes gläferjpes IfolirAati^ eine Flafche mit 
Wafler, das kälter als die Luft iil, und an der zwei 
Fäden herabl|iängen ; in diefen zeigt fich die ver« 
f<:hiedne Art. wie. die Electricität des Thaus er« 
fcheint, nach Verfchiedenheil; der Dichtigkeit des 
electrifirtei^ Dampfes, des Temperatur -Unterfchie-% 
des zwifchen Luft und Flafche, und. der befiierea 
oder fchlechteren Ifolirung der Flafche. 

Beccaria befchliefst mit folgender Bemer« 
knng: Die L i ift ^ Eicctticität am Tage gleicht dec 



C 6o ] 

Electricität eines fehr diionen, aufllpigenden, fich 
awbreileoden Nebels, der eben dadurch immer 
beffer ifolirt. Die Luft - Eleötricität des Nadhts 
gteidbt der eines fehr dünnen, feinen, immer dich* 
ter werdenden und daher wenigeir gut ifolirendtti 
Regens. Am Tage ift dem entfpreehend die Luft» 
Eiectricit^'t conAadter; Nachts fehlt flö häufig, und 
tritt in ihrer ganaM Starke ntir dann ein, -wenn 
die Feuchtigkeit, welche der Leiter d^rfelben ift, 
fich vermehrt4 ohne -dals dadurch die IfoÜrung ge- 
fchwächt Wird^ 



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• ; I I 



Folgende ^^MlMt Herr Johii Singer (der 
den Leiern der Annalen ans mebrem AufTätzen Über 
die Electricität bekannt ift) in feinen' Anfangsgriin» 
den der Electricitäts* Lehre tön den merkwiir« 
digen Verfudiefl, welche einer -feiiier Freunde, Naw 
Aens C r o f f e , Esq. , zu Broomfitld bei Taunton, 
An fehr eifriger und unterrichti^ter Etectriker , mit 
tfnem' dein Beccärisr^fchen ähnlichen Apparate 
Von ausnehmender ijrö&e feit jnüigen Jahren an» 
gettellt habe, 

Oiefelr Apparat feeßand Aus iwei anfgerichteten^ 
MsfftbSumen , die in diefer Stellung fiark befeftigc 
Waren, und «Hieben denen, in einer Höiüe von 
loo bis I loFufs über der Erde, ein Ifolirter Kupfer- 
drath ron ^ Zoll Dicke ftra£F gefpannt war. Die- 
fem Drathe iiatteHr.Oofle anfleings die aulserordent* 
Kchi^iän^e von i engl. Meilen (etwa 6000 engl. Fufs) 
^f^lgd^eu) und ifan^ tiefer Linge^nngeechtety durch 



[ 6i ] 

Knnfimitt«! zu ifoliren gewufiit; fit 
letzte indeb den Drath fo vielen Zufallen aus^ dab 
er fich gezwuogeii fah, ihn bis auf itioo FuU aü Teiw 
kürzen. Und felbft in diefer kleineren A usdehnung 
liatte er bisher no.ch kein Mittel auffinden können^ 
dem Drathe bei dichten Nebeln oder bei Schnee» 
geftöber die Ifolirung zu erhalten. Ferner hatte er 
Mechanismen anbringen miiflef:!, um die ifolirt^n. 
Träger herunterlaflTen zu können, war es auch nur^ 
am fie von den Spinheweben zu befreien , welche, 
wenn fie fich au dielen Trägern einfinden , die Hb* 
lirung völlig, aufheben. Auch mulsten die Endeii 
dea Draths lehr ftarkbefeliigt werden, damit Ge nicht 
serrifleu^on dem Gewicht der Schwalben, die fich ia 
ungeheurer MeUge auf ihn letzten ^ • und von den 
Stolse der wildep Tauben und der Nachtvegel, wek 
che im Pti^en oft lehr heftig dagegen Oielsen. 

Nach i8 Monatep anhaltender Beobachtung mit 
diefem rtefenmaisigen Apparate, hat Hr. CrolTe fol* 
gende Sätze^ als bewährte Refultate derfelben, aufi^ 
geftelltt 

i) Bei dem gewöhnlichen ZuAande der Atmuo* 
fphare ift ihre Electricitat ftets pq/Uiv. 

a) N^beL JSßgens Schnee^ Hegel und Grau* 
yeln verändern «den electrifchenZulland desOratba« 
Gewöhnlich ift er negativ* wenn fie anfangen ztt 
•richeinen; dann aber wird er häufig pofuiv, mit 
^Umähliger Zunahme und .Wiederabnahme und mit 
Uebergang in dpu entgegengefetzten Zudand, alle 
drei oder vier Mmuten. Und diele firicheinungen 



-'*^*.. 



[ 6a 1. 

find To confiant; da(s man jedes Mal, wenn dmr 
Dratb negativ electrifch ifi, diefes ats ein fichereft 
Zeichen anTebndarf^ dals Regen, Sdinee, Hagel 
pder ein Nebel ganz m der Mähe des Apparats- fiiid| 
oder d9fb eine etectnCche Wolke nicht weit roll ihm 
entfernt iß. 

m 

5) Eine geladene Wolke, die lieh' dem Drathe 
nähert, bnngtin ihm manchmal Zeichen pofiiiver'^ 
XBMiiAimiX negativer Electricität hervor. In beii- 
den Fällen wäcbft die Ladung bis zu einer gewilTeä 
-Gröfse , nimmt dann ab , geht in die entgegenge^ 
fetzte über, und wächft als folche noch ilärker an^ 
ids in dem Fall ties erlten Maximüns-; vermindert 
fich dann, verfchwindet , und kehrt zur erßem Art 
mrück« Solcher Abwecbfelungen lind oft fehr 
viele, und fie folgen aufeinander bald fchneller, 
bald lanj^famer. Gewöhnlich nehmen fie bei jeder 
Wiederholung an Intenfität zu , bis zuletzt ein un« 
«nterbrochner Strom dichter Funken aus dem 
ätmorphäri(chen Leiter auf die Kugel , welche fie 
abführt, überllrömt; diefer Strom hört von Zeit zu 
Zeit auf, bricht dann aber mit mehr Stärke wieder 
hervor, und während diefer ganzen Zeit ift es, als 
ginge ^ ein fiarker Luftzug von dem Drathe aus« 
Man mufs diefe fchönen Erlcheinungen gefehn ha- 
ben , um fich einen richtigen Begrifi^ von ihnen zu 
machen. Bei \^Aexxy Blitze , der fich in der Nähe 
zeigt, erfcheint zwifchen den Kugeln des Apparats, 
unter einem befondern Geräufche, ein Entladungs«» 
ßrom , von deflen lebhaftem Lichte alle umherlie- 



r 65 ] 

^nde Gegcnftände erleuchtet werdes; des Rolkm 
des Donners erhöht das Erhabene diereSiSchaufpmUw 
Ift. der Beoi>achter ifolirt:, fo hatt ^r. dabei oirbts zu 
beftirchten, und kann mit dieler Jifirab^elWteüaa 
Materie des Blitzes Drath fchmelzen , Flüfli^keiten 
ierfetzen. verbrennliche Körper entzünden u. d. m.; 
und werden die Wiriiungen endlich von einer Ge^ 
£ibr drohenden Gröfse, ib braucht er nur die Hb- 
lirung des Drathes aufzjiheben, um iie in ^nem 
Augenblicke zu zerfiör^n und I. die angehäufte 
Electricicät un wahrnehmbar in.den.JUoden «bzu^ 
'fiihren* . . / 

4) ^^° Nebel, den der Wind vor Geh her treibt, 
oder ein Platzregen, electrifiren* den Apparat oft 
eben fo üark, als eine eJpctrifrhe Wolke, wobni 
man die nämb'cbei» Abw<echrelu2lg^eh'*llwirclien plus 
und minus wahrnimmt. l 

5) Gewöhnlich hat man bei bedecktem Himm 
mel nur l'chwache Zeichen von Elertricitat ; wenn 
dier Regen herabfallt , hat mehrenthells' die negom 
live Electricität die Oberhand, hört er iibei? 
auf, fo tritt wieder der poßtive Zußänd der Atmo* 
fphäre ein. 

C) Bei hellem kaltem Wetter ift die poßtive 
Bectricität der Atmofphäre Aärker,^als an einem 
fchönen So/nmertage. 

Folgende Ueberlicht zeigt die Folge der Inteum 
fitäc diefer electriCchen Zeichen in den verlchied- 
nan Jahreszeiteoi jiin üe den £r(cheiAungen in der 



C 64 3 



Atmorpfaire entTpricht, wobei die inteu&riwea ra^ 
4iDgelin Und die fcbwächereii feigen: . ' 

tt) Währrad des Erfcheineiis ton Wdlkeii, in 
JWdIchen man ^aa regeknälsige Folge von Dook 
nem hcjrt* 

' b) Bei einem Nebel , den der Wind • tot' fich 
her treibt, und den ein ideiner Regen begkitet. ::: 
i c) Wenn Schnee oder Hagel in Menge herab^ 
fallen. 

d) Während eines Platzregens, befondecs M 
einem heilsen.Täge. 

e) Bei warmer Witterung, die auf nalftr 
,Tl«a folgt. 

/) Bei nafler Witterung ^ die auf lange Trock;^ 
jiifs folgt. 

, g) Bei hellem Wetter und Froft , Nacbu wie 
Tags. 

h) Bei hellem und heifsem Wetter im Sommer. 
i) Bei bedeckter Witterung. 
k) Wenn der Himmel voll fogenannter Schaff 
phen ift. 

l) Bei warmem Wetter, wenn leichte nebell 
artige Wolken am Himmel find. 

m) In einer kalten feuchten Nacht. 

n) Noch lalst fich ein Zuftand der Ätmo« 

fphäre hinzufügen, bei welchem die Luft am minm 

dißen electrilch zu feyn pflegt; er tritt dann 

^^^lllLwann ein unter Einwirkung eines NordolU 

r ^l^f ^^^ ^^'^ ^^^ ^^ befonders ungefund^ 

pan kann ihn an einem Gefühle von Ti 



c .«; 3 

^ * 

kenheit upd {von Kälte , welches er hervorbringt^ 
upd der kein Sinken des Thermometeritand^ enU 
Ipricbt, erkennen* 

Die gewöhnliche huft^Electricität iß Nachts 
am fchwächlieni Bei Sonnen -Aufgang wäcliß de, 
nimmt gegen Mittaig ab, wächß dann wieder, fo 
wie die Sonnfe tiefer finkt, nimmt darauf wie- 
derum ab, und bleibt die Nacht über fchwach. 
Diefe Thatfache ift ^eine der belehrendilen , wel« 
che'aüs der Reihe von Beobachtungen mit dem 
mrlchtigen hier befchriebenen Apparate hervor- 
geht, und wird durch alle Beobachtungen beßä^ 
tjgt, welche man anderwärts über die atnipPphä« 
ritche Electricität angeAellt hat« Sie beweifi of- 
fenbar,^ dafs die nämlichen Urfachen, von wel« 
chen die Vertheilung der Feuchtigkeit in der Luft- 
•bhängt, auch auf die Electricität der Atmofphäre 
]|^fluis haben. 






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Annal. d. Phyfik« 6.51. St, i. J. i8iS> 8t« 9- ^ 



C 6ß ] 



m. 

Eine Probe von Hrn. LukMS Howard's nie- 
teorologifchen Monatsberichten. 

Jrlerr Howard fieht ficb durch feine Eintheilmig oitd 
charakterißircfae Benennung der Abarten der Wolken 
in den Stand gefetzt , in (einen meteorologifcben Rer 
giftern Zufiände mit zu verzeichnen > für die man blf^-' 
ner weder Zeichen noch Worte batte» und die doch fÜT: 
dieWitterungsknnde von vielem Intcreilie zu feyn fchei- 
nen. Ich glaube die Witterungs- Beobachter zu ver- 
pAichten, wenn icb ihnen an einem Beifpiele nacfaweife^ 
wie er iich dabei benimmt. Als Probe wähle ich den 
erfien feiner Monatsberichte, welchen ich in englifchen 
phyUkalifchen Zeitfchriften eingerückt finde, nämlich 
in Nicholfon'i Journal vom Jahr i8it September.. 
Von. da an erfcbienen in diefem Journale ähnliche Be*, 
lichte eine Zeit lang regelm^fsig Monat vor Monat; 
feit dem Beginnen von Thomfon^s Annalen rückt 
aber Hr. Howard fie in diefe Zeitfqbrift ein, ganz ia^ 
derfelben Art und Form. 

Die Beobachtungen in jeder Horizöhtalreihe'um-' 
faflen eine Zeit von 24 Stunden, welche von 9 Uhr Mor- 
gens des angegebnen Tags bis eben dahin am nachßen 
Tage geht. Ein Strich bedeutet, dafs das Refultat in 
dam des fol|>enden Tages mit einbegriiSen iR. Herr 
Howard fängt jeden Monatsbericht mit dem Tage an,' 
an welchem das letzte Monds viertel eintritt. Ob er fich 
zu feinen Beobachtungen eines Barometrographen tuid 
eines Thermometrographen bedient, finde ich nicht 
angegeben. 

Für einige der Wolkenarten glaube ich fchickliche 
deutfche Namen in Vorfcblag gebracht zu haben, und 
fordere andre Phyfiker auf, ix^r alle mÖglichß kurze 
tind bezeichnende deutfche Ausdrücke in Yoiichlag zu 
bringen, damit die iM'^teoroIogen fich ihrer gleich von 
Anfang an bedienen mögen. 



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Jmlt. Am i5len etnat Btgoi («BeB s Ulir Hacliniiui|ik 
An igMn früb «in Gairitterragea ; ein rcb5uerTa|(. Am aoAm 
und 3ißen ^g Sninften liBg Begen. Am »ß«a TenpwitMt 
60° F. ((!!• gTör«!« in diefem Zeitraum) nm g U. Morgena. km 
96fi«n orangDrafboo Ctrrt b>i Sonnen- Unterguif. Am ajIUa 
GewiHtnvolkan i einige Br^entropfea Nich^.; Airknr Tbau. 
Am aSften (^JTo-CiimWiu Wolken, rcfarTcIiön, abwechrrlnd 
wiaCirro-Stratut, und gerolgt von groben Cunto/b; Abend* 
tätigt Ecfckeisugw Moai •ntÜiinten Gawittan ia H^vraAi 



t 68 3 

Am sgßen ptrall«!« StnnFan ron Cirro''Sirauu, die fon Oft 
nach Well ßrichea; Abeadr^tfa. Am Softtn windig, wolkig. 

■ 

jiuguß. Am aten grofse liochffehonde Cirri. Am !(t«n 
Cirr^'Ctunuli, yfonui Cirro * Stratui folgten; Abends iib«f* 
«ogen , . Nacbts Regen. Am 4ten windig tut Sudwefi» Nacbti ; 
CmmulO'Stratu» an verfcbiednen Himmelsgegenden bei Sonnoü- 
Untergang. Am 6tea Nachmittags heftige WindAö&e (fyualf) 
mus Nordweft mit Regen und Hagel; im fbnaiehenden Nitn^ 
hus seigte fich ein rolikommqctr nnd glänzender Regenbogen ; 
Nachts windig. Am 7t«n CumuiorSiP'afut in der Dämm^rang . 
Am gtan tehr feucht Vormi^ags:, ein Gewitterregen au Mittage. 

. Am 9teii ftiegen grolse CumuU auf, and kamen gegen Mittag 
mit den Wolken einer höheren Schicht in Beruhniog; toc 
% Uhr erfolgte ein Gewitterregen , und nach demfelben aeigtea 

'. lieh beide Wolken fchichten wieder von einander getrennt^ ge» 
gea 6 Uhr ein aweiter Gewitterregen» ee blieli lange in Südoft 
fehr dick, und der Regenbogen war dort faft i Stunde lang mVL 
lehn; es war an diefem Tage faft gänaliehe Windilille. Am 
loten fiel anfs neue Regen um Mittag , nachdem awei Wolken« 
- fchichten fich mit einander vereinigt hatten. 

. ' Ä efuii at 9. 

HerrKchend^e Winde : welllicfae. 
Sarömeterft. grofster So^^iSj kleinft. 29^35* mittl. der Periode 

^9^835 e. Z. ' 
Thermometerft. 78^ 44« 61^ F. 

Yerdünftttttg 3,78 •• Z. 

Regen ^»,37 e. Z. ' 

Charakter: Terinderlidi, mit Tidem Rq^ea. 



Ich füge hier noch aus neueren Berichten 
einige Refultate und Bemerkungen des Uerm 
Howard bei. 



C ^ 3 

Aus. derti Mi^n^sierickta vorn it.: N&vmAb^K 

i3.' I}ecem&er\ i8(3. 



R efüYi äV0. 
Hmfchend« Winde : oblich«. 

. r ■ I ' • . .« 

Gröffte Höhe: Barometer So'', 18 e.Z. Thermoiii. 56^ F. 
Ueinße Höhe 39,0a 25 

mittlere ia diefem Zeitraum 29,728 S9,65 

Verdniifiuo|r 0,37 e. Z. ' Regim «^77 •. Z. 

Der letzte Theil diefes Zeitraums zeichnete lieh dnrch 
•ine allgemeine Anlage zu den Krankheiten aas^ die 
aan gewöhnlich unterdrückter AcudiinAang zuTchreibt^ 
wovon das Detail in die medicinifchen Berichte g^ 
hört. Was davon die Urfach4ka feyn rcheine, ge- 
hört jedoch hieher. Ich Dage Jcheine ; denn ex giebt 
unbezweidich Krankheit erregende Modificatiooen der 
huft, vfrelche zu entde^ken^ keins onfirer jetzigen Pr&- 
. fiingspiittel ausreicht« 

£s herrfchte v^ährend der genannten Zeit eia 
nialsiger Olhyind^ und das niedrig ßehende Barometer 
jQieg während dertelben aUmähUg, Der Himmel war 
faß immer mit Cirro -Siratus. bedeckt^ unter welches 
' die LuEt bis zur Erde herab fichtlich voll zerfireuter 
Waflertheilchen von der Dichtigkeit des Tfusnes war« 
Ca die Sonnenftrahlen auE.diefe Art aufgeiangen wur- 
den« fo blieb die Temperatur fall unverändert. 40° £» 
Tags und Nachts, uud die .Yerdünfiung h^rte beinahe 
anf; Unter diefen Umfiänden konnte fich die £lectri- 
cität nicht anhäufen; daher konnte, obgleich manch'» 
mal Sprühregen eintraten, die Luft doch nicht durch 
' einen Regenguis ' Geh aufklären. 

Nun aber wird durch dieHaut eine tropfbare Flufljg- 
keit ausgedünltet, mit einer- der Girculationentfprecben« 
den Kraft und Meijge; 4ab«. Iu)d: diß^^emeineii Ger 



t 9» 1 

fend der Verdfinftong der üafligkeiteB hier anwend- 
bar. In einer fobon niit Feuchtigkeit beladnen hott 
kann folglich die Haut nur fehr laüfigCam ausdünAen^ 
felbß wenn die Temperatur gleich ift der der Haut; 
daher wird das ganze Muscularlyftem in ihr abge- 
fpannt# und Herz und Arterien wirken minder kräftig. 
Ift die Luft zu einer folcben Zeit auch nur mafsig kalt 
und fehr Liclit- und Electricitats-Ieer^ fo fehlt es an 
der erregenden Wirkung der Nerven, welche von 
pioizliebem Warmeverluft und von den beiden letx* 
tem Stinttiiis herrührt ; kurz eine folche Luft, die airf 
trockn«* und helle Luft folgt, iß ein befanftigendes Mit» 
tel (ü fedutive) , und wirkt der Kraft der Gefund« 
beit, felbß bei StarMi, immerfort unfrierklich ent* 
gegeii. Und da* zugleich der gewöhnliche ausfchei- 
dende Procefs der Haut zurückgewichen und die tfis 
10 i^rfo geTch wacht wird, fo dürfen wir uns nicht 
verwundern, wenn die Matche der Ausdunßung in deii 
feinen Extremitäten der Haut* Arterien ftehn bleib^ 
öder auf irgend eine ansfcheidende Oberfläche im In. 
aem hingeworfen wird, nn^ wenn die Haut einen 
krampfhaften Zußand annimmt , und daraus Fieber 
und örtliche Entzündungen entftehn. So lädt fich in 
diefem Falle der der Krankheit giinßige Zußand der^ 
Lnft erklären, ohne da(s man irgend eine verborgne 
BefcbafFenfaeit derfelben anzunehmen braucht. 

Tonenham, i^te Monat, aS, i8i3. 

L. Howard.. 




^us dem Monatsbericht vom i4. ßecemier 

iis la. Januar i8i4* 

— » — Vom a6. bis 3i. Dee. hatten wir auf ein» 
folgende dkke H^el (fegs) bei Windßme oder 



fchwachem NO -Wind; am ZoRen klarte fich die Lnft 
ein wenig axd, iüid den Tag über war es fcbönes Wet- 
ter^ es entfalteten fich Fafw^fVoiken mit vielem Roth 
am Morgen- und Abend - Himmel. Der eigenthum- 
liche Geruch der Electricitäi lie(s lieh vor Kurzem 
verfpuren^ als die Luft Heb bei Sonnen -Untergang 
aufklärte. 

4^ Januar. Die Nebel (mifis)^ die aufs Neue 
mehrere Tage über geherrfcht und das Reifen gefahr- 
lich gemacht haben« gehörten wabrfcheinlich zu der 
Modification Stratus. Die Laft war in der That mit 
folchen Theilcfaen frierenden Wallers beladen» welche 
in. einer höheren Region würden Schnee erzeugt ha. 
ben. Diefe hingen üch an alle GegenAande» und 
kryßalliiirten üch aufs regelmäCsigfte und fchönße« 
£in GrasblaTtt wurde fo in ^inen ziemlicfa dicken Sl^ 
lagtnUen verwandelt; manche mit Krydallbüfcheln 
bedeckte Sträncher fahen aus 9\& fiünden fie in Blü« 
the; andere feßer befrorne glichen gigfuitifchen wei- 
Isen Korallen. . Die Blätter . immergrüneoider Pflanzen 
waren mit einem durcfifichtigenJ^firnirs» mit nied- 
licher gri^ner Borte überzogen* Mit bevnindernswür-* 
diger Pracht zeigten /Ich luftige Bäume , wenn m^ 
fie bei Sonnenfchein gegen den blauen Himmel fall- 
Als zuletzt die Sonne durchbrach vnd den Reif auf- 
löße» fiel er ungefchmolzen herab» und lag un- 
ter den Bäumen in Haufen» worauf tiefer Schnee^ 
welchen OAwind herbeiführte, die ganze Scene be- 
deckte. — Am 6ten ein dunkler Morgen; während 
des Tags fiel Schnee» der an der Erdfläche eine Wär- 
me von 33 bis 44« (34"^ ?) F. hatte, und flatt von 
dem Winde als lofer Staub fortgetrieben zu werden» 
fich ballte und als Kugeln hinroUte» die beim Rollen 



C 7<» 1 

ftawiicfafenj bis ihr Gewicht Ce< fefi hielt Auf den 
Feldern, fah man viele Taufende liegen^ die mehrere 
Zolle i^ Durchmefler hatten. — — ^ 



^ns dejk MonaUheHclU vom April iSi4* 

Das Nordlicht, weiches in diefen Gegenden in 
den letzten Jahren etwas fehr Seltenes geworden ii^ 
erfchien in vergangner Nacht (ii. oder 17. April?.) 
rpSt nicht grofsem Gliln^e^ aber mit den charakterißi^ 
fchen Kennzeichen diefes Meteors. Um 11 Uhr Abendtf^ 
als ich darauf aüfitierkfam wurde, zeigte' es fich als eine 
weifse LichtmalTe, die zum Theil von Wolken uriter« 
brochen war, und fich von Nord bis Nordweß bis'za . 
cfiner mäfsigen Hohe erhob, mit einer kurzen breiieaf 
bichtflamme (fireamer), die^n beiden Enden aufßieg* 
Nach diefem wurde es ein Bogen , der aus ähnlichem 
vertikalen Mafien faferigen Lichtes befiand, welche 
Jich nacheiniinder bewegten, und dabei in ihrer Pol«, 
tftat und gt^^ümmten Anordnung blieben. Befondem 
lief eine breite Flamme fchnell fall durch die ganze 
Länge Aes Bogens von Welt nach OD;, in Welcher Rich- 
tung das Uebrige fich gröfstenthefls bewegte. Einige 
diefer MafTen glänzten ftarker, und elfte zeigte Farben. 
Nachdem diete Erfcheinung einige Mal aufgehört hatte 
' und wieder erfcfaienen war, sog* fich das in Nord be- 
findliche Licht mehr nach Oft und Weil, und wurde 
fch wacher; tim Mittenucht hörte Ich auf es zu beob* 
achten. 



[ 73 3 



/ • 



iV. 



t I 



Eifrige > meteorologifehe JSwbachtungen in B^ 
'.Ziehung ßuf Hm* Lukasi JHoward's und 

Jffrn. De Luc's Ideenp ^ 

düsgezögeä am Briefen ' idi' N i ch o ITo n 

getchrielien Von 

Th. ^orß^r, Esq.; (Clapton, Hackney). 



i) Bemerkungen Jr6i i6inem GewitUt» angi{JtelU am 

x§. Auguft, iSix. 

Oer i8te war ein warmer Tag, da das Thermome- 
ter bis auf 72?* (?) R (i8f° R.) flieg. Die Haufenl 
Wplken (Cümuli) waren während delTelben die herr- 
fchenden, doch erfchien gegen Abend AevCirrus. ' 
Am igten vor ,8 Uhr Morgens war der Himmel 
wolkig.' Ich bemerkte zwei. Wölkenfchichten *); 
Die obere Ichien ein gleichförmiger Wolken-Schleier 
XU feyn; unter diefem fchwebten lofe flockige 
Cumuli^ lind ah einigen Stellen fchiienen grofse 
Maflen zu demfelben hin gezogen zu werden und 
an der Oberftache deflelben zu hängen, welches ei- 
lten ungewöhnlich welligen Himmel bildete, der 

*) Strata, Tagt Hr. Forfler; den N«in«zi Stratus befchränkt 
Hr. Howard blos auf Nebel fchiebten, die an der £rd« 
liegen ; die hier befcbriebnen Wolken wurde er wahrfcheio« 
lieh eintn Cumuio e äirauu gtnaiuit habflp. Giik^ 



C 74 i . 

immer dichter wurde. Ungefähr um halb g JJht 
hörte ich einen einzigen Donnerfchlag, gleich dem 
Knall einer grofsen m^taUpen Kanone, und etwa 
ao Minuten darauf :2t Tolche Schläge , einen fchoell 
hinter debi ander-o , unmittelbar yon einem langen 
und lauten Rollen begleitet« Das Gewitter kam 
nun fehrifcbnell herauf in einer Richtung , welche 
dem untern Windliricb beinahe gerade entgegen 
war, mit heftigem Regen, Donner und Blitz. Ab 
das Ge\yitter aufgehört hatte, Tab man Wieder C^ 
muli unter einer zufammenha'ngenden Wolken* 
fchicht hinfegeln; einige ron diefen waren lofe 
Flocken, andre. grobe gut begränste Maflen. Sie 
Terloren üch allroählig in die obere Schicht; der 
Siimmel wurde wieder fchwarz, und es fing wieder 
an zu donnern, zu blitzen und zu regnen* 

Während des Gewitters hörte ich , aufser dem 
Rollen des Donners, eine andre einzelne laute Exf- 
plofion, welche klang wie der hohle Knall eines 
Mörfers , und welchem ein febr lebhafter Blitz vor- 
herging. Ich führe dielen Umftand an, weil ich oSt 
während Gewitter zwei febr unähnliche Arten von 
Donner gehört habe. Die eine iii ein langes HoU 
len , das während feiner Dauer immer lauter wird. 
Die andre ift eine laute und fcharfe Explofion von 
kurzer Dauer, und oft ein einziger Knall, wie ein 
Kanonenfchufs. Der Blitz, der diefem letzteren 
Vorhergeht, ift gewöhnlich lebhaft und Unglück 
bringend , und fährt geradlinig in die Erde herab, 
oder auf einen harTorragenden G^enftand zu, als 



[ 75 ] 

avf'hohe Blume, ThOrme u. f. f« So oft ei eio« 
fchllgt, fcheint ein Donner diefer Art auf den Blits 
Bn folgen. Hr. ran Mona fchreibt den erOea 
einem Entzünden Ton Knallgaa, letsteren dem £nt« 
weidien der £lectricität aus einer geladnen Wolke 
n *). Beim Einfcblagen fcheint auf den- Blitz in 
der Regel ein Donner leuterer Art zn folgen. Die 
Veriinderungen dea Windes in der niedern Luft 
mr Gewitterseit , und der diefen entgegengefetzte 
Wind in den höbern Luftregionen , lauen lieb am 
betten durch kleine Luftbille erforfcben. Ich habe 
häufig mehrere fieigen lalTen, und fie durch yer* 
Cchiedne LuftftrÖme fortbewegt gefehn» 



s) Bemerkungen hei einem Regen. 

Der i8* Mai 1811 war ein itiUer und warmer Tag ; 
am Nachmittage bemerkte ich mehrere Wolken« 
Hodificationen in yerfchiednen Höhen am Himmel 
serftreut. An einige Stellen ßanden deutliche 
Cirro^Stratus: an andern zeigte lieh eine Neigung 
tu Cirro^Cumulus^nrügen Anhäufungen 9 indem 

*) Jeder gtaa nabe entgehende Doaaer liCit (ich nur wie Bn 
Knall hören ; entfernte Donnerfcblage find immer mit Reif 
len Terbnnden. Daft es in der Atmorphiüre kein Wefliir. 
llofiFgit bleibend giebt, iß durch die Verfuche der Uenea 
▼cm Humboldt und Gay-LuiTac hinlänglich dargethaa^ 
und daft, während eine Wolke mit Electricität geladea 
iil, in ihr Wallerlioßgis durch WaHerserfetsung fich bik 
den könne t iß doich keinen «inaigeii Verittch- naicbfi» 

Q. 



C 76 3 

ficii die Cumuli verdichteten, und Wolken -Fa fem 

ihre Gipfel durchkreuzten, wodurch Cumulo^tra^ 

tus entAanden, welche am Horizonte majeftätitdi 

fianden, Bergien'gleieh, mit riefenmärsigen SpieCiea 

in ihten Gipfeln.. An andern Stellen fchien der 

Pf ocefs der Nimbific€Uion fchnell vor fich zu gebs^ 

«ind liel» fich^ Donner aus der Entfiernung hSnsii. 

Gegen 6 Uhr zeigte fich der Himmel unter der her- 

«biieig^nden Sonne durch die Wolken von e^nec 

imngewöjinlichen bräunlichen Farbe. Späterhin' 

wurdeb die Wolkenberge am Horizonte dunkel^ 

b)au lobiit: vergoldeten Rändern, und Heerden von 

Cumulus zogen mit dem Wihd, und warfen dun« 

kel gefärbtes Licht zurück. Zuletzt verloren alle 

iWolken die Charaktere , welche ihre Modiiicatio«* 

nen unterl'cjiiedvn, und wurden eine ;didite MsiSe^ 

'^ffwjiffAi Regeln ergoflen, welcher die/Macht über 

iuihifi.t^- Am i^tc^n regnete es desn ganzen Morgen; 

l^iegen .Abend klärte der Himnjel (ich zwar auf, die 

;Kttramoienhängende Wolkenfchicht beftand aber 

Iprtdauernd y obgleich der Wind Ilark aus Norden 

blies. Früii Morgeils am :ftoßen verdunkelte noch 

diefelbe gleichförmige Wolkenfchicht den Himmel ; 

ab aber der Tag fortfchritt, brach fie, und es fchien 

did.W dichte Schicht des Nimbus Cell wieder in die 

Verfchiednen einz.elnen Wolken -ModificatioQen zu 

aertheilen^ durch deren Zufammentreten fie ent* 

fanden war. Ein Theil liieg in höhere, verhält- 

OilsmälVg minder .W)n4ige Gegenden hinauf, und 

bildete Cirro* Cumulus ß die an einigen Stellen 



C 77 3 

Reihen (Schwaden') Heu glichen« an andern ausklei« 
aen runden, verfchieden geftalteten Wölkchen und 
arro-Stratus befta'nd.en, die jeder aus flarhen Schich- 
ten dünnen Dunftes mit gezähnten Händern oder 
ans Streifen zufammengeretzt waren. Andre Theila 
des fiimbus ra4[vken herab, und trii'ben in einer 
niedrigeren ilegion als eine^Heerde Haufenwolken 
(Cumulus) bei iUrkem Winde hinter einander her. 
Der Tag wurde fehr fchön. Am Abend fchienen 
lieh die unterfchiedenen Modiiicationen wiederum 
in einen allgemeinen Nebel verloren zu haben^ 
der die Lu£( ianfiillte und, als es dunkler wurde, 
fehr TOth errchien^ und fich an einigen Stellen 
verdickte ,1 welche wiederum zu dichten ß/imbis 
wurden, aus denen lebhafte Blitze drangen. Ge- 
witter dauerten die ganze Macht hindurch fort. 

Dafs am fcfadnen Theile des Tages die Wbl* 
kenmafle fichtlicrh abnahm, ift ein Beweis,- data 
ab die Nimbus-Schicht welche Morgens den Hirn« 
mel bedeckte, fich wieder in die verfchiedenen 
iWolken • Modificationen trennte und zertheilte, 
dnrcrh deren Zufammenfallen Ge vorher entAanden 
war, die Luft einen^ groben Theil diefer Wolken» 
mafle abforbirt haben* mufs. Diefe Vermuthung 
wurde durch die grofse Diirchlichtigkeit , welche 
die Luft, und die dunkelblaue Farbe, welche der 
Himmel zwifchen den einzelnen fich trennenden 
Wolken hatten , beftätigt. 



.1 



C 7« } 

3) BemäFfftungen an einer Ds Luiffihen 

trocknen Säule» i 

Clapton, Hackney, d. i8* Man igli* 

— — Die De LucTche trockne Siule iiCl 
Ihren LePern bekannt. Einer meiner Verwandtet! 

. hatte zu WalthamfioYf das Pendel zwilchen der 
4- und ^~- -Kugel mehrere Monate lang in un- 
terbrochnem regelmafsigem Schwingen gefeho« 
Am 4* September i8io fing es an fehr unregel« 
ikiSföig und in langen ' Zwifchenzeiten zu fehwin- 
gen; diefe hielt an bis zum i6* October, und dana 
ttand es ganz (Hit Während diefefr Periode un* 
regelmäfsigen Schwingens herrfchte eine ganz be» 
fondere Witterung: Harke Oflwinde, fehr helle 
Nächte mit vielen Sternfchnuppen , fo ausneh* 
mende Trockenheit in der Luft, dafs das Hygro« 
meter unnütz wurde, und verfdiieden und vieU 

,£ach geftaltete FaCer^ Wolken (Cirri) und Cirrom^ 
Stratusp auf die nicht » wie gewöhnlich, Regeo 
folgte. Am i6. Octbr« trat aufs Neue eine merk- 
würdige Veränderung der Witterung ein; liafker 
Südwind, und vorherrfchende Neigung, gefleckte 
Cirro-Strat US -Wolken zu bilden, kündigten her- 
annahenden Regen an. . Er trat in der Nacht ein, 
und das regnigte Wetter dauerte mehrere Wo^ 
chen lang. Ungerähr vor einer Woche trat die 
nämliche Witterung wieder ein, welche vom ^letk 
September bis i6. October geherrfcht hatte, aus- 
nehmende Trockenheit der Luft| heftiger Oilwind, 



>i 



Nachts Sterarcbnuppen, und dieCelbe Art von Fa« 
fer- Wolken, welche offenbar eine grobe Störung 
in dem electrirchen Zuftande der Atmorphäre an« 
■«•igt; und das Pendel der De Luc*Jchen Säule 
(ft, nachdem es Jehr unregelmä/sig eine fVoch^ 
i^^ß gefchwungen haue^ wieder zum völligen 
Still/lehn gekommen. Es fcheint allb wirklich, 
ein Zulaoinienbang iwifcben dem electrijchen Zv^ 
Aande der Luft, den die erwähnten UmAände an« 
zeigen, und zwifchen den Erfcbeinuogen an Hrn« 
De Luc^a trockner Säule und dem Schwingen 
de$ Pendela derfelben Statt zu finden« 

D. S. Es ift merkwürdig, dafs fich jetzt das 
Wetter wieder völlig verändert bat. Als ich die- 
len Morgen außland^ bemerkte ich durch den 
Nebel , der die Erde bedeckt, den Cirro - Cumu^ 
hu; das Hygrometer zeigt Zunahme von Feuch« 
tigkeit in der Luft*, und das Pendel in Hrn. De 
Imc's Säule fckmngt wieder * zwar lang/am, 
do^ regelmäßig. 



>. 



C *» ] 



l > | H ■ I 11 I ■■■ ■■ I raai 11 ( ■ ■ [ '^ i !■ 



ITT ' • ' 

lieber einen ir^ Vorfchlag gebrachten BlUzableiief. 
an dem Domthurme in Paderborn; 

6!n Gutachten 9 abgefordert^ darch ein hohes königL' 
preuls. Civil-Gouvernement zwiTchen Werer u. Rheüt^ - 

von 

BoDDEy Prof. d. Chem. u. MedicRath zu Muoffer. 

-■ ■ . .: . ' _ , 

Eihe ich das- Ton mir geforderte Gutachten über 
den erwähnten Blitzableiter gebe, will ich im AU* 
gemeinen erörterüi worauf es bei Blitzableitern aiu 
kömmt, und aus der Natur der Electricität Gefetze. 
für die Anlegung derfelben überhaupt ableiten, um 
Ce dann auf den in Paderborn anzulegenden Blitz« 
ableiter anzuwenden. 

^ Dafs der Blitz ficb bei Gewittern nicht, ^o wie 
manche Phy fiker es lange geglaubt haben und poch 
glauben, in willkUhrliche Fefleln legen lalle, davon 
bat er uns fchon viele, meillens unbeachtete, auch 
wohl Übel verliandene Beweife gegeben , und einen 
folchen noch am ii. Januar d. J. , in unferer Nähe^ 
(in Düfleldorf und Dortmund,) veriiändlich genug 
wiederholt *)• 

*) An beiden Orten traf der BJiu am ii. Januar d. J. Gebaa« 
de , die mit Blitzableitern verfehen waren : in DuITeldorf 
den Blitzableiter am Lambertithurm , in Dortmund den auf 
dem Reinoldithurm , und zündete. B, (Man rergi. das 
Yorhergehende Stück dieler A^uialen. G.) 



t 8« 3 

Die Erfthmng mufii es lehren , ob , mit dem. 
wiflesoTchaftlicben^Fortrcbreiten, die Kund ea in der 
Anlegung der Blitsableiter fo weit bringen werde» 
dab wir ein unbedingtes Zutrauen «u ihnen hegen 
dürfen; oder ob wir den kUhnen Gedanken des 
Terewigten Franklin, den Bliu der Erde fried- 
lich su£uleiten , in einigen Verhältoiflen als. prak- 
tifch unausführbar aufgeben, ja wohl gar als ge- 
fihrlich Terwerfen qiüflen. 

Die Natiir der Electricitat iß Bntsweiung; nur 
in diefer erfcheint fie, oder wenn man lieber willy 
£e erfcheint in »wei entgegengefetaten Polen , de- 
ren- einer, bei Gewittern, die mit der £rde in 
Wecbfelwirkung Ildien, in der Atmofphäre, und 
der andre in der Erde^ oder in einem Stellvertreter 
derfelben liegt, gleich zwei entgegengeletztien Kräf« 
ten,. die mi( Moth wendigkeit . auf dem kUrzellen 
Wege nach Einigung und Ausgleichung llrebeni 
und deren Indi£Ferenzpunct zwü'cben beiden Polen 
in der Mitte liegt. 

Zwei entgegenfirebende Kräfte bellimmen diä* 
Richtung des Entgegeniirebens eben, fo gewjis , als 
iwei Puncte eine gerade Linie beftimmen« Die 
Richtung des electril'cben Entgegenßrebena.jß folg- 
Üfih mit Nothwendigkeit gegeben* 

■ in dftfii Augenblicke der Ausgleichung oder der 

E^ntladung d»fi man fich die electrilche Spannung 

iHri^wei-iPuncten, fils den Gränzen di^r Licbtbahn, 

die dien Strahl bezeichnet, denken. Aber in der 

^ Hn^ir^icbkeit ift es nichf fo. Die electrifche Span- 

▲ansL d* PhyfiL fi. ^i. St. i« l, i8x5* St. 9. S 



Htmg ift vielmehr in zwei entgegengefetzten "^chen 
dderbell^ir Sphären befangen ; eril bei f^etre- 
tei^r Säilag^eite erfolgt der Durchbrach «n den 
Wenigfl; abftehendeii und beüleitenden Pnncteny 
und die Mitbefangenheit* ergie&t fich- Ar AtlSgtei^ 
^ chüög öafch diefen Puncten^ 

• ' Oie electrifche Entzweiun]^, worin AimolpbArd 

jonA firde befangen (ind; theilt Geh auch, nach deoi 

Maafse der Leitungsfähigkeit Und Gapäcität, deä- 

G^eüfiinden über der Ei^de mit« ' ErFofgt , ' nach 

" gercfaehener^Mittbeilung, eme Entladung oderÄui^ 

gleichnng der electrifchen Entzweiung • ' fo erfofgt 

dielelbe- ntcht ^k^s awifehen - Ätmofphä^e uud Erde,' 

. lemdem^aucb'^^e Gegenftände über derielben üeh^ 

jnen Theil dalran nadi- der C^öüe d^ Mitbefah« 

genfeyn.''' -- ■ ''''- ''^''^'^ • ' ' '^^ ' " » 

- Afi'BUtisal>leitem' muffen fomit folgende Auf« 

gaben^gelöß feyn. - -^ "■ •'' 

ii 'W. Dafa^ die Au^gleiehith^i^der Entladung zwf« 

fchen Atmofphäre und Erde durch gute Leitet 

• bcrwirkt; noch- mehr aber, • ' 

i *• dafci^orgebeugt werde dem electWfcKeri 

^lAitbldfdngenfi^n der zu fcUUtzendte Gegenftändiä 

über ' der ^rde. ' 

Ich habe bereits angeführt ^ dala die Riditinig 
des EntgegMittebenü oder des electrififthen^Ströniet 
in der Entzweiung gegeben -ift^däfs die ejtebtfiicii 
entzweiten Kr&fte auf dend kürzeitetf WVge tiiscb £1« 
nigung und Ausgleichung ftreben. Die Leitung ei^ 

nes electrilchen Stromes Ueht^laher ikur däiiii*ni 

■ ' • ' ; -.1.1 :! ..^.j .j.:v ::ji.iÄi;'iA 



£ 83 3 



>■ 



«nrütten, wenn die Richtung des Entgegenlir^bens 
mit der Richtung des Leiters zuraoiiuenfällt, oder 
ijr^ni^ diefer eine folche Lage hat, dafs er jene Rieh« 
tung.in Seitenrichtungen auflöfen kann. 

Eine Conßruction wird das Gelagte anfchau« 
licliei: machen. NN (Fig. i) ky eine electrifche 
!;^Qlk^, TT die ihr gegenüberfiehende Erde.' NN 
habe +£, fo hat TT nothwendig ein gleich gro- 
Ises -»E, u^d die Richtung des Entgegen Arebeni 
derineiden entzweiten Kräfte' +E und — £ itt einq 
g^ade Linie. Sie kann keine andere [eyn , aU 

j4ß; mit diefer muFs der Leiter zuüimmeQi*' 

£dlen. Ich deute ihn an durch die Stange CjD. 

Jede Kraft und Jede durch diefelbe gegebene 
JlichtUDg läfst fich in Seitenkräfte und Seitenrich« 
tnngen auflöfen; daher darf auch die gerade Rieh« 
tangy^B^ (Figr»)» worin +E und — E entgegen- 
fireben, in zwei Seitenrichtungen aufgelöft gedacht 
werden, und ein auf der Stange CD^ als der Balis, 
errichtetes, gleichfchenkliches Dreyeck CGD ge- 
währt un3 in den Schenkeln CG und GD das Bild 
C^Difs fchief abwärts gehenden Blitzableiters, woran' 
die beiden Sphenkel , in Beziehung auf Leitung, 
den nämlichen >yerth haben« 

Zur Löfung der erlien Aufgabe : die Entladung 
il?ifche/i Atmolphäre und Erde durch gute Leiter 
lu bewirken, ergeben fich alfo folgende Regeln: 

i. Man gebe den Blitzableitern eineliäge, die 

. mit der Richtung des electrifchen EntgegenJftre- 

bens znütmoienCpIlt 9 2Wifchen Wolke und Erde, 



f «4 i 

d. h. eine lothrechte. Und wo di^fe nicfat aima» 
fubrbar iß^ gebe man 

2« den fchiefen Ableitem fchiefe Zuleiter lUDU- * 
ter den nämlichen Winkeln und in den bIid* 
liehen Ebenen. 

< 

Daraus erhellet nun auch , , dals mehrere Ui^ 
lachen der Unzulänglichkeit unirer bisherigen Blits* 
ableitet in der Art der Anlegung derfelben liegen^ 
fo fehr auch Sachrerßändige jedes Mal, bei ungiin« 
fiigen Ereigniflen , bemüht geweien find, diefelbeii 
in Neben -Verhaltniflen aufaufuchen, um fich nnd^ 
das Publikum wieder zu beruhigen. Strenge For« 
fcher blieben aber doch bei den miihfam aufgefim« 

■ « 

denen Mängeln unbefriedigt *). 

Die erfien von .Franklin in Vorfchrag ge« 
brachten Blitzableiter waren fehr einfaclK; fie i^a- 
ren fenkrebht, oder wichen doch nicht f^far vöü ' 
der fenkrechten Läge ab 9 und jede AuJffafngsßänge 
hatte ihren Ableiten In der Folge aber wollte man 
mit Wenigem Vieles thun; man gab zwei und meh-^'' 
reren AuflFangspuncten nur einen einzigen Ablei'^' 
ter ; man verband die Auffangspuncte in allen fifti 
ten von Richtungen mit einander und mit deiti Ab«' 
leiter; und fand man an den Gebäuden HervofW 
ragungen, fo bewaiFnete man diefelben mit Metall^ 
und war zufrieden, wenn man nur irgend eine Veiw 

^ Schon Vor nusbreren Jahren habe ichdiefas in einer kleinen 
Schrift t Grandciige cur Theorie der Blipiableiter. Mfiofier - 
bei Friedr. Tbeifling iH09> theorKtircb entwickdt, und fli« 

. in der- Natur der £lectricicäi. gffrhöpUen BeluiiptfuiMi 
durch uiiiän|b«i« TtutttKhM aadfafriaUn* B% 



f «5 3 

. biodimg swifchen ihnen und dem Ableittr intmit* 
fein konnte, unbekiimaieit, ob die Verbindung 
^othrecfat, fchief abwärts^ fobüg oder wohl gar auf- 
wärts ging, 

Laflen wir uns nicht länger durch die leitende 
j^enfchaft der Metalle irre fuhren. Sie ifi in ihren 
Wirkungen nicht unbelchränkt, und kann die Rich- 
tung der entgegen Areben den Kräfte blos modifici« 
ren, nie vernichten* Und doch iß diefe Veraiju- 
tbung in den meilten unferer Blitzableiter, ohne 
dals man es Geh hat geliehen wollen , wirklich aus« 
gefprochen , dadurch , dals man zwei in gerader 
Richtung entgegenftrebende Kräfte durch wage- 
rechte Leiter mit einander parallel leiten, oder 
wohl gar, (indem man die leitende Verbindung 
Über gröfsere oder geringere Erhabenheiten hin« 
bog,) in ihrem Streben nach Ausgleichung von 
aiander entfernen wollte. 

Ich will fucben das Gefagte auch durch Con» 
Aructipn zu ?erOnnlichen , und zwar in jenen For» 
Ben der Blitzableiter,^ die am meiden gäng und 
gebe find, und ?on Hemmer und Reimarus 
Xelbß t oder doch , nach deren Mullern und Vor« 
fcbriften, ron andern angelegt worden find. Dals 
n^ln bei Anlegung der Blitzableiter ausgegangen ift 
ton dßv irrigen Vorausfetzang , die thätige Kraft 
by allein in der Wolke, nur Ton da her habe man 
den electrifchen Strom zu erwarten , und der Erde 
. oder dem Wafler zuzuleiten, — davon überzeugt uns 
GpboA die oberflächliGhße Anficht dieler blitzabletter. 



x 



[ 86 ] 

■ • ■ • • _ 

Der Blitzableiter mit feinem Auffangspundte 
fey pjiBC, der yon j4 bis ß wagerecht läuft, öder 
auch wohl über die Ei^hohung x hiogebögen ill, und 
erfi bei B anfängt nach C abwärts zu gehen (Flg. ^'* 
Im Umrifle ABCD liege das Gebäude/ welches' 
durch den Blitzableiter pABC gefichett werden 
roll; die Wolfaß NN fey +E, fo iß die ihr gegen, 
.uberftebende Erde TT nothwendig «-E, und die 
Richtung des Entgegenftrebens ift die lothrec6te 
FD. Sobald die Eutzweiung zwifchen Atmofphäre 
und Erde gefetzt ift, und endlich die Entladung 
am Auffangspuncte p erfolgt, rückt auch — E ia 
der Richtung DA hinauf, und dies um fo eher^ 
weil ein Gebäude in der Regel weniger Widerltand 
leiftet, als die Luftfchicht zwifchen F und p. An 
Leitung durch einen Blitzableiter folcher Art ift gair 
nicht zu denken. Sollte -|- E von A bis B geleitet 
werden, fo müfste auch — E in dem nämlichen 
Maalse von D bis C fortrücken ; dazu ift aber kein 
Grund vorhanden. Noch weniger kann -f- 1^ übler 
die Erhöhung x geleitet, und in dem Streben nack 
Einigung von der Gegenkraft «-E entfernt werden. 

Es ift daher klar, dafs an Blitzableitern alle 
Tlieile zwecklos find , die auüser der Richtung des 
electrifchen Entgegenftrebens fallen, oder diefe 
Richtung in Geh ganz vernichten» UeberflüIIIg und 
täufchend find daher alle wagerechte Leiter in die. 
fer Lage, fo lange das Entgegenftreben fen'krecht 
iß. Die Spuren der Zerfiörung nach' einer Ent» 
hätten uns dies fcbon von jieher lehren 



^j^^ 

/'•^'V 



t «y J 

kSansB;' Unterfiicliai wirdiefelbea etiritt gcnaoei^ 
fo bnden wir immer, da£t der'Blits, So lange die 
electrilbhe Eotzwc^iung ^wifchen Wolke iind Erd# 
beiUnd, nie guten* Leitern in wagerecbter Lage g^ 
folgt iit; wohl aber, dals er folehe gewählt hat, 
^e eine , wenn auch nur etwa« , abwäru gaieigt# 
Lage hatten, T 

Man hat fchon lange eine Wolcke und die ihr 
gegen iiberftehende Erde, in fo weit fie (ich ik 
electrilcher Entzweiung befinden, mit den Belegeil 
einer KleiAifchen Flal'che yerglichen, und die Btit^ 
ebleiter als Auslader angefeben. Je mehr diefia 
Vergleichung Beifall erhalten hat, delio aufFallen- 
-der ill es, dafs das, was über Äuslader fo oft und 
«fo richtig gefagt iü , fo wenig zu einer richtigerem 
vAnlegung der Blitsableiter beigetragen bat. KeiA 
■Experimentator, der mit ^er Electricitat bekannt 
4&9 wird es wagen , dem Auslader einer grolsen 
Batterie die «Form -und die Lage des Blitzableilert 
pABC (Fig. a)' zu geben. 

Bei fchief abwärts gehenden Blitzabieitern hat 
man eben fo wenig die durch electrifche Entzweiung 
gegebene Richtung des Entgegenftrebens im Auge 
bebalten, Lafst uns auch bei dieler Form der Blitz« 
ableiter (Fig. 3) annehmen, die Wolke NN habe 
4-Ey und die gegenüberiiehende Erde TT — £, fo 
jft die Richtung des Entgegenftrebens gegeben in 
der Lothrechten FD. An diele fchliefsa fich an dte 
BUtzableiter pABC , fo wie er an der Abdachung 
ein^ Gebäudes von ^ bis ^ . fjphief abwärta , und 



[ M 3 

3ttil roh B bis C mehr oder wenige lothrecbt ia 
die Ecde oder ins WalTer geht. Erfol|;t die EntUi- 
duotg am Auffangspuncte p^ fo iMrd -f-E mit Notb» 
wendigkeit in die Xchiefe Richtung AB gebrachtn 
£>ie Neigung def Linie AB l'ey welche fie wolle, £» 
können, von i^ an gerechnet wenigftena mehrere 
Linien aus D nach AB gesogen werden, die kiirsw 
find als A,ß ; es ift alfo in der fchief abwärts gehen- 
den JElicbtung ^A weniger Widerfi^nd als in der 
Diagonale AD. Aber fobald +E in die Richtui^ 
gtff abgelenkt wird 9 mu(s auch eben fo nothwen» 
dig -- £, in -einem gleichen Streben nach Einigung^ 
Dune Richtung ändern. Diefe kann keine andere 
luyni^ ak^ nach. der nämlichen Seite hiui die Rich- 
tung -JPG. Wenn gleich 9 der befchleunigten Be^ 
wegung wegen 9 die Seitenrichtung des — E, hier 
i96 9 keine gerade Linie feyn kann:, fo iß doch 
d^rlndifferenzpunct des Entgegenftrebeos der bei- 
den entzweiten Kräfte im Durchlbhuittpuacte der 
beiden Seitenrichtungen, in O. Man glaubte -f £ 
durch B und C zur Erde herableiten zu können ; 
aber dann rnüiste -^E im gleichen Maa&e föhlig 
yqnD bis C fortgerUckt werden; und dazu ift wie- 
der kein Grund vorhanden» 

Nach diefer Äbfchweifiing, welche mir näthig 
fchieb, kehre ich zuriick zu der zweiten der 
oben äufgeftelken Forderungen, nämlich, dafs dem 
^ctrilchen Mitbefahgenfejrn vorgebeugt werden 
foUe. Ift ein Gegenfiand über der Erde, z. B ein 
GrebäiKie, nach dem UMÜie feiner Leitnngafahigkeii 



t «9 ] 

And CafMidtit in der Enttweiung initl>«fang«n, fo 
und unfefe kÜDfilicbßen Bliuablmter nicht m«^r 
am Stande y das Gebäude vor Thailnabme an der 
Entladung zu fchiitzen. Sie dienen dann höcbftena 
nur zur Auagleicbung der electrifcben Spannung, 
•in to weit diefe noch zwifcben Wollie und Erde fttr 
-fich beftebt; wobei aber offenbar das Gebäude, 
nach der Grölse des Mitbefangenfeyns» einer TheiJ» 
jMhme an Entladung blosgeßellt bleibt« 

Hi^r kömmt noch -ein mislicher Umßand in 
Betracht. Ein in electrifcher Entzweiung mitbei» 
fangenes Xjrebäude hat in feinen Theilen meillena 
eine ungleiche Leitüngsfahigkeit, Die dadurch 
liöthwendig gewordene ungleiche Vertheilung der 
Electricität yerurfacht fomit auch in dem Gebäude 
felbft bei einer Entladung theilweife Ausgleichna» 
gen, die fowbhl dem Gebäude als deJQen Bewohnern 
gefährlich werden können. 

Es ergiebt fich alfo von felbft , dafs , wenn wir 
durch Blitzableiter Schutz bewirken wollen , wir 
diefelben fo anlegen muffen , dals der ganze der 
Erde zugekehrte Pol der electrifchen Spannung, , 
durch Zuleiter yon unten her, heraufgeriickt werde^ 
fo dals der Indifferenzpunct des Entgegenftrebena 
über dem Gebäude, zwirchen dem äufserAen Pole 
des Zuleiters und der electrifcben Wolke . hervor-P - 
trete. Unfern fogenannten Blitzableiter milflen 
wahre Stellvertreter der Erde und der zu fcbiitzenF» 
den Gebäude werden« 



[ 9»i 3 

■r" . Ein CebSüde ganz dem eleotrifcben Mitbefan* 
'l^enrpyh zu ^ni sieben, und durch gute Leiter Ver- 
treteo-zu Uflen, gekört Mafireitig zu den fchwie- 
iigliien Auf^abeB' in der Blitzableitungskunß , anf 
deren völlige Löfung wir in der Anwendung wohl 
Verzicht leißen dürfen. Das Ideal können wir 
nicht erreichen, wir miiflen uns mit einer Anni« 
&ening begnUgeq, und zufrieden fejn, wenn durch 
gut«^ Leiter von unten her der electrifchen Spao^ 
arung in Qebäüden fo .weit yorgebeugt^.wird , da£i 
i>e^ einer Entladung keine gefahrlichen Durch» 
briicfae in denfelben entfiehen können« 
«:. : ; Ueber die Anzahl und Gapadtät der zu jenem 
Zwecke nö^higen. Zuleiter von unten her ^ mul's die 
JErfährung entfcheiden. £s darf aber als wahr .ani» 
genommen werden: dafs mit der Anzahl zweck« 
^f^älsig angelegter Zuleiter die Sicherheit wachfe. 

Bei Anlegung vieler unirer bisherigen Blitzab» 
■leiter bewaffnete man an Gebäuden alle Ecken und 
{lervorragungen mit Metall. War durch ein frü- 
heres ^infchlagen der Weg, den der electrifche 
Strom genommen hatte y bekannt , fo liefs man an 
'diefer Stelle einen Abieiter herunter geben, u. f. w« 
DaGi'an den Ecken und Spitzen der Gebäude die 
meillen Entladungen erfolgen, lehrt die Erfahrung; 
eben fo richtig giebt uns auch, in den meülen Fäl- 
len , äer einmal vom electrifchen Strome gewählte 
vV'ieg (lie beftleitende Stelle zu erkennen. Lafst 
uns daher an einem mittel mäCsigen Gebäude die 
Ecken und früheihin getroffenen Stellen mit Zu« 



t 9« 5 

leitete VöÄ vrnt^n her verfehen. Bei gröGieren Ge^ 
bäuden Verden Wir 'leicht veranlalst werden ^ meli» 
rere ^ufeiter anzubringen. 

'Ueberbäupt dürfen. wir et fchon als eine wcü 
^ Tentliche" VerbelTerung ' der Blitzabieiter anfeheü^ 
wenn wir der ErdCpite jene Sorgfalt fchenken, die 
man'bi^htt* der Luftfeite meittens -mit Verfchweii^ 
tdüngf ^üg^Wdddt hat; wenn wir bei Anlegung der 
ZulekerVon' den- oben abgeleiteten Regeln nicht 
mehr, als die Verhältnifle es fordern mochten, ab» 
^ehen; ünd^wemi wir endlich, damit die Entladung 
Ton einem Puncte aus gefchehe , alle Zuleiter obea 
' in leitende Verbindung fetzen. 

Ob wir auf diefem Wege wahre Stellvertreter 
-der Gebäude erhalten , und durch fi^ alle g^abiv 
liehe Durchbrüche in denfelben verhüten werden^ 
darüber .mögen unfere Nachkommen in [o viel Jäh» 
ren , ■ als wir gebraucht haben , um die Unzuläng- 
lichkeit unferer bisherigen Blitzableiter zu erken- 
nen,, nach Erfahrungen entfcheiden. 

Mach diefer Vorausfchickung halte ich .den für 
den Domthurm. in Paderborn (Fig. 4) in Vorfchlag 
gebrachten Blitzableiter für unzulänglich *). £$ 
Xieht.nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu er« 
warten, dais ein einziger in die Erde gefenkter 

*) Die Crnncißaclie des Domthurmes zu Paderborn ift em 
Viereck, deflen Seiten 34 bi* 3^ Scbuh halten. Di« in 
VorfchUf; gebrachte SicherungsanAalt iß durch lange ab- 
gefetzte Striche angedeutet ; die von mir nöthig erachteten 
Veränderungen und Zulätze habe ich dagegen durck pan* 
etirte Linien btasidiBf t* B. 



t ^f1 



i 9« 1 

fCtipCerftreifen den der Erde ^(ugekefaiteii Pol der 
fiectrirchea Eotzweiung. über den /Tb urm heraiif. 
leiten, dadurch dem electrifchen Mitbefangenleyn 
in.«^iaem i'o geraum igen Gebäude vorbeugen, und^ 
jffi Fall einer Entladung, die Tbeilnahme an detw 
ieibea verhüten werde. 

-: £r ilt« wie alle unfere Blitzableiter, nur anf «• 
nen einfeitig^n Strom von oben her berechnet, dm 
iM.doch in der^atur der Electricitat Hegt, d|t& er 
nicht Binl'eitig leyn kann. 

Oi^ über dem Forße nach den GiebelfpittMi 

- föhKg gehehden Kupferftreifen'find in diefer Lag^ 

zwecklos , fo lange fie nicht befler mit' der Erde in 

^ leitende Verbii>d7ung gefetzt werden. Die um dea 

Rand. des Fufses des kleinen, auf dem Dache rei« 

tendea-Thürmchens gezogenen Kupferfireifen kön« 

Ben nie einigen leitenden Werth erhalten , weil üe 

. ia ihrer Lage jede mögliche Richtung eines electri» 

ichen Entgegenßrebens in Geh viPrnifhtbn. 

Wenn der Blitzableiter das leißet,' was er lei«' 
jliefn Toll, wenn er die-£ntzWeiung zwiGchen Atmo« 
'l^bkre und Erde ausgleicht, und dadurch dem 
electrirchen MitbeFahgenleyn uttd der Theilnahme 
an Entladung im Thurme vorbeugt, fo ift kein Ab^ 
Ipriing zu den Zeigerftangen der Uhr zu befürchten, 
die. Abieiter oder Zuleiter inögen nahe oder fern 
bei jenen Stangen vorbeigehen. 

Um einen foichen Grad des Schutzes wahr« 
fcheiühch «u erzwiügeni raUie ich: 



t 95 ] 

i) An der weftlicben Seite des Thnrmea einen 
Kupferftreifen anzulegen, wie er in der Zeichniiog 

angedeutet iß ; 

■ .1 ,1 

2) gleich den auf dem Forße angedeuteteii 
lÖhligen Kupfedireifen , die Ränder der üiebel^r 
Abdachung , von den Giebelfpitzen an^ mit Metatt 
ztx belegen 9 und ewilchen diefen Belegen und det 
Erde eine Leitung, durch vier an den Ecken däl 
Thurmes errichteten Zuleitern , von unten l^er zu 
Termitteln; 

3) an der Iiidlichen und nördlichen Seite, a^ 
dem'Mittelpuncie der Grundlinie jeder Seit^nBächq 
nach den Ecken hin,' Letter unter einem baU>i9|| 
flechten ubdf darüber anzulf^gen^ und mit deii'Leii 
tehn an den Ecken zu verbinden; und anPähülitttir 
^Weife die metanifchen Beleg^ deis Dachrückeni 
durch fchiete Zuleiter mit dem Hauptleiter' in lei^ 
tende Verbindung zu fetzen* 

4) Wenn zuleut durch Spuren der Zerliöcunf 
der Weg bekannt geworden iii, den der Strom an 
ti. Januar d. J.. genommen bat', auch dielen Fin» 
{erzeig der belfern Leitung idicht zu überiehn^ 

, Münßer^ d. i8.Jun.z8i5. . ^ Bodde» 









ifachfohriff d^s Prof. Ciliare. 

Aufgefordert von Hm. Prof. Bodde, feine Theo* 
rie der Blitzableiter zu prüfen , glaube ich feinem F.ifer 
für die Wahrheit, welchen der v(»rßeh^ nde AuiTatt, 

und t^ß GrujQdzu£# zur Theoiüe det . BUü^bleiter^' 



C g4 ]t 

Bfünffer i8oq> 84 S. 8. anf eine ehrezurolle Art .henr* 
l^undeny — und nicht minder dem grofsen Int^refla 
des GegenltHnd'S für die bürgerliche Gefelirchafty — 
es fchuldjg zu feyn^ wenn auch nicht diefer AufiFor- 
derung Telbß nachziikotfimen, doch wenig/iens hier die 
Gründe anzugeben^ warum ich mit dem Hm. VerfalTer 
nicht in allcA Grundfatven und in der^n Anwendung 
ubereinliimme, £0 beachtungswerth auch« vieles iß, wor^ 
fiuf er aufmerkfam macht. 

. , Der Bfgriff der Electricität, von welchem Hei?; 
JProf. Bodde ausgeht: ^^Entzweiung, die auf dem' kür-, 
y^zeßen Wege nach Einigung und Ausgleichung gleich 
^wei entgt'geilgereftt^ti Kräften ßrebt , und deren In- 
iidifferenzpunkt zwifchen beiden Polen in der Mitte 
fjH^gtf S.'Si)** fcbeint mir die Sache nicht zu er- 
Ichöpfen> vielmehr der Betrachtung den Punkt zu ent-r 
IEiehT*n, auf welchen es bauptfüchlich ankömmt. Bei 
unrerii Verfuchen mit electrifchen Ladungen gefchieht 
die. Ausgleichung nicht' auf dem kürzeßen Wege, fon« 
clern immer auf dem "Wege des mindifßen WldeffiaiiA 
des, und auf diefen Widerßand hat ohrie Vergleich 
ib^hr Einflufs das LeptHngs-^f^enftif^^üi^ dA» Zwifchen* 
tkamif als die Äir/r-se des Wegs. . -^ 

.■'\ Zwar bemerkt der Hr. Verf., „d^r Durchbnidl 
erfolge an den wen ig(l^ abziehenden^ und beßleitenden 
Punkten 'S.öz);" aber diefer AuscJruck würde fchidP 
ieyh» follte er daßelbe fagv^n. Dafs er diefes aber a^ich 
nicht foll, beweiß die balddaranf folgende Behauptung: 
jidafs die Richtung des Entgegenßrebens oder des eiectri- 
i^fchen Strome ln3d»-r Rptzyveiung ge^l?e» jify/f ufnd zwar 
durch den kürzeßen, Weg , und dafs man ,|die Leitung 
i^eines electrifchen Stroms daher nur dann erwarten 
/^dürfe, wenn die Richtung des Entgegenßrebens mit der 
f^chtung des Leiters zuiammenfalle/' oder wenn fie 
üch in aw«i Bichtmigeii' serlegen laße; von denftti SÜb* 



l «5 J 

idn« die -dfit Leitar» Tey ('S•8?^ Hr;Pröf.Boddefolj{eit 
darans, dafs, weil die Richtahg des £ntgegenftr^b^lls 
bei dem Gefritier die fenkrechte iA ^ horizcntali* ; fd 
.wie auf- und abwäits fteigende Theile vom BlitzableiM 
ter den Blitz nicht leiten können — (>>an Leitung 
durch einen Blitzableiter folcher Art^Tagt W S. 86^ lA 
far nicht ztt -denken/') 

' Diefe Folgerungen wurden Fehr richtig Teyn, war« 
mit dem Begriff einer Entzweiung äUes beiider eleetii« 
fcbeh Ladung abgemacbt. Aber et fcheint mir hfeJB 
|[erade auf das anzukonlmen, was dieC^ Entzweiung 
cur electrifchen, macht; und dabei das der Electric»» 
tat fiigentfaumlicbe fich ganz befonders durch did El«» 
genfchaft der Körper zu cfaarakteiifiren» der Verbra6 
fang der Electricität längs ihrer OberHäche oder durch 
lieh hindurch mit ausnehmend .verfchiedener -Kraft zu 
widerAefan. Auf diele Kraft fcheint es mir' di^ber hier 
faauptfachlich anzukommen; fie hki aber -Herr Pro£ 
Bodde bei feinen Betrachtungen gans^ wie es mir 
idUucht, vemachläfljgt. • 

Wenn es S.83 beifst: -^^Zur Löfung* der erfieti 
^^Aufgabe: die Entladung zwifcheii Atmfofphjfre imcl 
^^Erde durch gute Leiter tu 4>ewirkeil^ ergeben- fich 
9,folgende Hegeln etc. ^'^ fo feheiht mir diefes eine 
andre Aufgabe zu (isyn, als die tter »BlitsaUeitung zur 
Sicherung eines 'Gebäudes gegen eine« eleljtri(che fint^ 
ladung ^ welche ihre Richtung äiif darGebäude nimmtL 
Die erAe der angegebnen Regeln: Iki/ireokie Lage^ 
halte ich aus dem angeführten Grunde ^ für' nichia 
NothwendigisSy obgleich für etwaa^ Jämpfeblenswerthefi 
wo man Üe haben kann ; die zweite Regel aber: »»dail 
^^fcbiefen MileitefnJckie/eZM4eüar unter den namlicheii' 
^y'Winkeln [^welchen?] und in den nämlichen Ebnen zii 
»^eben/^ für ni<:^ht' gegründet Dagegen fch 4 im mir. die 



t 96 1 

im IMtrAli von hinlafiglicher Capttitat, aus «Iner f^% 
gut. leitenden Körpecan beüebend^ voa dem . faochften 
Pnncte und den vorrpringenden Ecken und Schärfen 
des Gebäudes bis in die Erde lierab , und Abwefenheil 
aller anders ähnlichen partiellen Leitungen in oder aii 
dem. Gebäude» durchweiche ein Theil des Emladuugii 
fchlags zum Abrpringen von der Hauptleitung befiinunt 
wtrden konnte.. Nach . diefer Regel ToU jeder un&er 
bisherigen guten Bbtzableiter angelegt. feyn, tindifi«r 
dhtUiSß fo kann iicb ihn. nicht für unzulänglich halMi« 
60 insbefondre nicht den für den Dpmthumi vonP«^ 
derbom in Vorfchlag gebrachten^ in Fig. 4 mit punctixi? 
ten Linien. angedeuteten Blitzableiter (S: 91,), deridie^ 
fini Forderungen -ganz gut zu entfpreGhen fcbeint. Wiet 
wohl ich recht gern zugebe» dafs Herrn* Prof. Bodde*« 
YorTchläge, wenn .doppelt b hohe Koften nicht in Adt 
fchlag kommen» den.Vc^ng verdienen» foUten wir auch 
ieinen Gründen nicht dUrcbgehends beipälchten können; 
„..., Ujeberali äuJaert ilcfa bei einer: electrifchen Ladua|[ 
in den beiden entgegengefeut - geladenen Flächen Bf^ 
ßreben zur Aui^^ichung, (man erlaube mir liier die» 
feUi Ausdruck»}, und. nach allen Richtungen hin\ßrebenL 
die beiden Electricitäten zu entweichen. Die Durch* 
bcechung gefchieht endlich an der Stelle und auf deiqi 
Wege des mindeften Widerllandes» oder an mehrerejt 
Stellen und auf mehreren folchen Wegen zugleidb^ 
wenn diefe im Widerfiande von einander nicht, lehf 
yerfchieden find* Dabei folgt aber der Entladuagi* 
RrDOft den Metallen <den beßen Leitern» mit denen yüf 
ea zn tbun zu haben püegen) willig nach allen Richr 
tungen» horizontal und auf* und abwärts , ifi nur auf 
dem ganzen Wege derWiderfiand zufaipmengctnommeil 
fehr viel kleiner, als auf jedem andern Wege.. Dnf 
teigt äcb bei unfern elecrri£chen Verfiichen täglich; 
und Utk bti jedma BlitafieUag , dnr dniiGtbind» tn£^ 



C 97. } 



9% 

99 



finden wir, dafs der Blitz horizontalen Dratben lange 
Decken bis auf bedeutende Weiten gefolgt iß. Je kur- 
zer^ unter übrigens gleichen Umiländen, ein Leir^r il^ 
defio beller lA die Leitung, und nur deshalb, Ichfint 
es , fey die fenkrechte Lage des Blitzableiters jeder an- 
dern vorzuziehn. 

Hr. Prof. Bodde macht an die Blitzableiter noch 
iBiiifii zweite Anforderung : f^en Toll durch lie dem '«lec^ 
^^trifchen Mitbefangenleyn v orgebeugt «<^ d. h. bewirkt 
v^erdeil^ ^^daß das Gebäude nicht in der Entzweiui^g 
mit befangen fey, weil fonfr unfere künßlichen Blitz- 
ableiter ße vor Theilnahme an der Entladung nicht ia 
fchützen vermögen ^^^ (S, 88^. £s mufs nach ihm 
(S. 89) »,der ganze der Erde zugekehrte Pol der electri- 
^^fchen Spann nng> durch Zuleiter von unten her, herauf* 
^^gerückt werden, fo da(s der Indifferenzpunkt d^^B £nt^' 
^ygegenßrebens über dem Gebäude hervortrete/* Et 
iciheint mir indefs nicht, als wenn diefe Vorfieliung dem 
«ntfpräche, was wir von dem electrifchen Entladu/igs* 
fiphlage durch Verfuche wiiTen. III die Leitung von hin- 
länglicher Capacitat, fo gefcbieht die Ausgleichung, fo 
weit Geh diefe Leitung erfireckt^ nnfichtbar und Ge«^ 
fahrlos für alle benachbarte Körper; nur da, wo Nicht« 
leiter zii durchbrechen find, finden die zerflörenden 
Wirkungen der Entladung Statt; und iii diefes in dec 
ganzen Ausdehnung ^des £ntladungsXiroms der Fall, 
überall in ihm und nicht blos in dem fogenannten In- 
differenzpunkte. Ein Drath z. B. von zu kleiner Ca* 
}>acität, durch den man die Entladung hindurchfiihrt, 
chmilzt nicht in dem fogenannten IndjfFereuzpunkte, fon- 
dern in feiner ganzen Länge, und zerfiicbt bei einer ge- 
wÜTen Stärke der Ladung ganz in gefchmoIzneKugelcben« 
Irre ich mich dabeir nicht, fo beruht diefe zweite An- 
forderung an die Blitzableiter auf einer der Natur der 
Electricität nicht ganz entfprechenden Anficht, über 
die es bei der Wichtigkeit der Sache zu WQnfchen iß, 
von Hrn. Prof. Bodde noch mehreres zu hören. 



Annal. d* Phyiik. B.51, Sl i. i. iSiS* St. 9« 



t #» ) 



VI. 

KoklM/aure ^ Gehah mehretet MinenUmtä mnt 

Ahäljr/eäes Arrag'onitg 

N^chdefo Herr Häujr gefbiidM hdtt», dalii die 
KrjiUllgelbilt ^es Arragonits ron der de« kohlen« 
faureti Kalkes wefbntlich Terfchiedeni und dur^ 
kein mö^liclii^ii öel'ekä der Öecrii^etA mit ihr auf 
einerlei Typus 2uriickzufluiiren tey^ urtheilte er mit 
Redht, beidä ^ilfstdii auch Gheinifch Terfchiedea 
fejn. So Viele Cheöiiker lieh lüdlet^ auch itiit citer 
AnalyfedesArragönits befchäftigt haben, fo konnte 
dof^h keiner eine Toldlä Verrdiied^nb^it auflKtiden; 
es fcheintf diefea fej dem Scharmnne des Herlii 
^Stromeyer vorbehalten gewefed^ der in den 
Atragoniten aus verfchiednen Ländern kohlenFan- 
ren Strontian gefunden liaty aber keinen in dem 
kohlenfauren Kalke. 

Hr. H a uy hat mir diefe Entdeckung deS Hnm 
Stromeyer und fein Verfahren vor ungefähr fecha 
Monaten bekannt gemacht. Beim Wiederholen 
fand ich keinen Strontian, weil ich nicht hin« 

*) Frei aufgezogen aus dtn Annal. d4 ChimU Z>«6. 1814. 
TOB Oilbcrt. 



Nitglicb efttWlflR^tr(&ti Alkohol j^ttömihiw hat^* 
Hr. La agier war glücklit^her. Als ^^ fein^ ReCuU^ 
täte der Verrattitnlunj^ dör Pl*ofeIforeki des Mureuor 
ibiUheHte, hatte ith eben die gedruckte Abband^* 
hibg dm Hrü. Sttomeje^ ^riiälten ^ und war sutü 
swtsiträ Male mit yetgieichekiden Verlucheä über 
dett Arragohit ubd andife kohle&laun^ Verbiiidiiii4^ 
ged betbhtftigti lieh gebe lA diefer ffbce die Aei^' 
Ailtüte derfelbeih ^ 

^Eine [ati dem eineti Ende ett^tchünolsne und) 
kl looe gleiche Theile eingetheilte Glasröhre wurd« 
mit QueckClber gefüllt, [und Ü4t6gekebrt in ein Gi»* 
£äfs mit Queckfitber gellellt;] ich brachte ein wenig 
Saisläure, für jeden der folgenden Verfucbe gleidi; 
TieJy [und dann die. darin aufaulofenden Körper] 
^inein^ und maaft das kohlenfiiurie Gas, welche« 
Geh bei dem Aiiflöfen derselben entwickelt« Dm 
Mengen deiTelben waren folgende : v 



■•• 


Raum ctes kohleA- 


0«ilar-<ilM 


. 


ramen Gas 


Auflöfep« *) 


Kx^hlenfaurer Kalk 


i67Tü;der£iBtheil. 


16 


Arragonit 


164 




»S' 


1 Rohloifturer Barft 


78 


# 


. i- ■ 


Köhlenfiiurer Strontian 


ILO 




iS 


. Kohlenr. Kup£er v. ChdTy 






1 


Kupferblau 


^s.£ 


■ 1 


♦ 


Kupfergrün 


724 




— 



!di habe üidit ncithig tu beinerk^^ diafs diefe Gas- 
räume bei gleichem Druck und gleicher Warme ge« 

*) Wat für Zeittlieile hier ^u verfiehd Imd , findf ich nicht 
aogegtbsii« 0#/^« 

*- ö^^ ■ 



[ loa 1 

m^en worden find. Da ich die Rmnigrörse jedes 
Theils der Eintheilun^' nicht kenne, fo kann ich diil 
abfolute Menge der Kohlenfäure, welche fich aus je-' 
dem diefer Körper entband, nicht geradezu angeben; 
da aber 400 Gewichtstheiie kohlenfauten Mika ^S^ 
Gewichtstheile Kohlenßnre enthalten, wie die Che» 
miker übereinftimmend annehioeQ«. fp erhalten wir 
bifi^ädi in 100 Gewichtttheilen für den kohlenfau^ 
ren Baryt ai,8 und für den kohlenfauren Strontian 
So^ Gewichutbeile Kohlenräure ; Mengen, welche 
bis auf. I Hundertel mit denen . UbereinAimmeOp: 
weldus (Uf ..Chemiker angeben *)• 

Was d9is' kohlenfaure Kupfir betrifft | fo ent* 
hilt hiernach in too Gewichtstheilen das Kupferbldn' 
tob GhelTy 2Si und das Kupfergrün vonChefly tg| 
oder ungefähr 20 Gewichtstheile Kohlenfäure ; wel* 
dies nicht bedeutend von den Mengen abweicht^^ 
welche ich bei meiner Analjfe- diefer beiden natilfw 
lichte kohlenfauren Kupfer auf andern Wegen ge- 
funden hatte, nämlich »5 im Kupferblau und ai^ 
im Kupfergrün von ChelTy **). Es fcheint nunmehr 
aifo ansgen^acbt a^ fejn, dals das Kupfergrün etwa 

*) Hr. Vanqtielin Uf;t nirgends, dafs er von allen didta 
kohlenfauren Körpern gliche Gewichteniengen genommam 
habe ; aut diefer Rechnung erhellt aber, daCi das der Fall 
gewefen fey, weil er fonfi nicht berechtigt Ceyn wurde^ aus 
dem Verhältnifs der Räume des entbundnen Gas auf das 
Verhaltnifs der Gewichte der Kohlenßure in löo Gewichts« 
theilen des Körpers jeu fchliefsen. Gilb. 

^*) Vergl. Hrn. Vauquelin*s Analyfe zweier Abarten kohlen^ 
. fsurenKupftrs?oaaieirjr,indtsf.ilnjisl. B,4S.5.io8l' Q. 



i »« 3 

^ Kohlenßar« weniger als das Kupfiarblca in ficb 

fchlielst j und wahrfcheinlich beruht hierauf' ihre 
Farben'- Verfchiedenheit. Gerade £o viel mehrWaC- 
fer enthalt aber das letztere als das erßere , da ich 
in beiden genau gleiche Menjjkn Metall gefunden 
liabe. Sollte in dem Kupfergrün das WalTer die 
Stelle der fehlenden Kohlenfaure vertreten? 

Ich habe bei diefen-Verfnchen aus dem Au* 
▼ergner Arragonit immer etwas weniger Kohlen« 
faure als aus dem kohlenfauren Kalk erhalten, und 
xwar nach einem Mittel aus 3 vergleichenden Ver- 
fuchen um -f^ weniger« welches indefs ftir die Menge 
kohlenCauren Strontians, wie ich fie in dem Au« 
vergner Arragonite gefunden habe , eine zu grofae 
Verfchiedenheit iff. 

Merkwürdig ill es, dals diefe kohlenlauren Ver- 
bindungen lieh in fo verlchicdnen Zeiten auflöfienii 
welche weder ihren fpecif. Gewichten, noch ihrem 
Gehalt an Bafis nach der Gröfse der Verwandtfchaft 
derKohleoIaure zu ihren Bafen, (da diefe beim koh* 
lenfauren Kalke und dem Arragonite fall Uberein- 
ßimmen,) proportional find. Sollten fie von der 
Härte abhängen , deren Verhältnifs noch nicht be- 
Aimmt und Ichwer aruszumitteln ift? *) Von der 
Gröfse der Oberfläche kann diefer Unterfchied in 

*) Oder vielmehr von der VerfcbMei^eit ia der Cohäliim 
überhaupt , von d«m fpecif. Gewichte det fich bildenden 
falzfauren Salzes, deffen Adbäfion mit der kohlenCiuTMi 
Verbindung, der Heftigkeit des Aufbraufens, der Wärmo« 
Veränderung* der GröOie der Oberfläche u« d. m< iu£|Bii» 
men genommea« Gi/A» 



N 



4fr Zeit nü^ «iiihltngw ; er ifk fiu Folge der Didi^ 
|i|;keit«ii diefcT l^örper. su gering, tiiefoqders . de 
Uh bei de^ Verfitcftieii darauf gefebn h^be^ dafs die 
Stü6ke der viBr/chiediieii Körper , mit denen fie an- 
HetteUt ifirurden, eo^tirlei Gellalt baite». 

Als ich ioo Gramme Auvergner Ärragonit ia 
Salpeterfäüre aufgelöft, die Auflöfung bis zur Troc- 
kenheit abgedampft, und den Rücklland mit fehr 
dephlegmirtem Alkohol *) bebandelt hatte, behielt 
ich I Gramm Rückliand, der in Wafler aufgeKifl 
olStaedrifch kryilallifirte , pikant fchmeckte, und 
Beim Trocknen yq an Gewicht verlor und undurch« 
jichtig würde. Aufgelöft ip Wafler und mit baG« 
Ichem kohlenfaurem Natron zerfetzt, gab er o,63 
Gramme koblenfauren Strontian^ der in Salzfaure 
aufgelöA nadelförmfge Kryßalle gab, die Geh in 
Alkohol auflcilen hefsen , und diefen mit purpur« 
farbner Flamme brennen machten. Der Ärragonit 
aus Auvergne enthält alfo gewifs kohlenfauren 
Strontian; ich habe aber daraus nicht mehr als 
i Hundertel erharten. Hr. Stromeyer findet indefs 
itx ihm 3, und in dem Bearner 4 Hundertel. Ifi 
diefes möglich, ohne dafs ihre Eigenfchaften des* 
halb verfchieden find, fo könnte auch wohl die 
Dtrontian - Menge in zwei yerlchiednen Auvergner 
Ariagoniten bedeutend ?on einander abweichen. 



*) Alfo doch nicbt mit abfolut reinem, worin wahrrcbeinlich 
der Grund liegt, dafs nicht mehr als i Procent Aückitand 
'"'Wieb.* Gilb. 



m 

Kr. Laujj^ier^ von dem das Veffabren dtt Hm« 
Stroipeyer in Fr^okrejch zuerft mit Erfolg wieder- 
)iolt worden V hat die Men|;e des 6trontians in deqi 
Arragonit aus Auvergi^e nicht angegeben. GeCetat 
meine Analyr^ fey richtig , foUtc wohl | Hundertel 
koblenfaiirer Strontian iü dem kohlenfauren Kalk« 
eine fo grofse Vefsfchiedenheit hervorbringen kön- 
nen ? Darüber mögep die Mathematiker entfchei» 
den. Vor allen Dingen mUfste man aber wüTen, ob 
der kohlenl'aure Strontian mit dem kohlenfauren 
Kal^e chemifch in dem Arragonite yerbnnden| oder 
t^Ius demfelben eingemengt ^t — ~ *— 

vn. 

Fernere Beiträge zur chemifchen und mineralo* 
gifchen Kenrimi/s des Arragonits» 

▼ o n d tu 

Profelloren Stkomeyer und HAv^iiANir 

in Gottingen *)• . 

J[)ie Entdeckung des Gehalts ron koblenfaurem 
Strontian in dem Arragonit, bemerkt Hr. Hausmann, 
iA auch in mineralogilcher Beziehung fehr interef« 
fant, als ein neuer Beleg für die Lehre von der Wir- 
kung der fpecififchen Kryftallifationskraft und des 
cbarakterifirenden BeAandtheils der MineralkÖrperi 

*} Aosgexogen aus einer am 35. Man in der kön. Gel. der 
Willf. gehalt. VorUL u. den Gott* gel. ^0«. Junias. G Hb. 



und aTs ^in Beweis des noch von Mabehem befirit- 
tenen Werthes der genaueren, niathematifcben Un- 
tertucbung der Krydallifation und derStructur der 
FofGlien. Dafs aber der kohlenfaure Strontian su 
den wefentlichen BeAandtfaeilen des Ärragonits ge- 
höre, ja fogar den charakterilirenden, Ki^flallira. 
tion und Structur bedingendiF^n Beftandtheil dietes 
FoIIils aüsmadie , wird durch jede neue beliätigen- 
(de Analyfe einer an andern Orten vorkommenden 
Abänderung diefes Foflils immer feAer begründet» 

Die HH. Stromeyer und Hausmann ha- 
ben daher aufs neue ^£er Abänderiungen vom Aita- 
AOnit » erfierer in chemircher , letzterer in minera- 
Jogifcher Hinächt unterrucht. 

Die nierkwürdiglle darunter war ein Jläng^ 
Hoher Arragonit von der Blagodatskoi- Grube zu 
JNerifchinsk in Sibirien , aus der Arch^ifchen 
Schenkung in dem akademifchen Mufeum. Dici'er 
Arragonit lA dünn- und gröfstentheils etwas aus- 
einander-läufend-Aänglich abgefondert; die Länge 
der einzelnen, zu derben Maßen verbundnen Stan« 
|:eo beträgt an einigen Stücken beinahe 4 Zoll. An 
den freien £nden fcheinen fieKrjAallirationsfläclien 
gehabt zu haben 9 die aber verbrochen find. Der 
Br^ch ift fehr charakteriAifch , unvollkommen 
kleinjDQurchlich, einer Seits in das Unebne, andrer 
Seits in das 3plittrige fich verlaufend und wenig 
fettartig glänzend, von einem dem Perl mutterartigen 
fich etwas hinneigendeif Glasglanze. Die einzelnen 
dünnen Stangen lind l^albdurchAchtig, und bei 



[ 105 J 



3ardifallendein LidiU beinahe farbenloi, wogefven 
aber die game M IdDTe eine unbeftimiDte, blaffe, grün« 
Kefa- oder gelblich • graue Farbe zeigt. Die Häng« 
liehen 9A allen werden hin und wieder der Quer« 
fiäch von ochergelben Bändern not ocherbrauuen 
Puncten durchfetzt, die bei genauerer Betrachtung 
Von zerretatem Schwefelkies herzurOhren fcheinen. 
die zweite Arragonit- Abänderung ift in dem B^ 
falte der merkwürdigen blauen Kuppe unweit Elch« 
wege gefunden worden* Die dritte und vierte find 
aus Böhmen und von dem Hm. Prof. Neu mann 
in Prag mitgetheilt worden, nämlich ein dilnnftang« 
lieber vom Tjchogauer Berge bei Außig, und ein 
andrer aus der Trappformation im Ellbogner Kreife 
bei JVahfch. Der ietzte ift fo diinnaänglich abge- 
fondert, da||B man ihn auf de^ erfien Blick für ü^ 
ferig halten foUte, wodurch denn auch der fonftge-^ 
Wohnliche Glasglanz auf den Abfonderungsflächen 
. dem Seidenglanze etwas genähert ifl: , daher diefer 
Arragönit im Aeufseren gro&e Aehnlichkeit zeigt 
mit manchem Cöleftin und manchem Faferkalk. 

Nach Herrn Hausmannes Bemerkungen ifi 
die Verfchiedenheit , welche im Aeufsern zwifchen 
dem Arragonite und dem Kalhfpathe Statt findet, 
fo beftimmt, dafs fich beide, auch wenn keine Kiy« 
Itallifation zu erkennen ili, von einander unter« 
fcheiden laflen« Der Kalkfpath verliert, felbft 
wenn er Aänglich Ül, die ausgezeichnet fpäthig« 
Textur nie ganz ; der Arragönit hat dagegen nur 
Spuren von Blätterdurcbgängeo , aber einen deut« 



C »06 1 

fidlen , kleUi^pMfGblicben , ii| dM Ufiebne, rdten^ 
ia <ld$ Splitfrig^ Üph yerlaufepdeii i'^rucb 9 Ton ei^ 
^^ dem GUftgl^nsß mehr oder weniger lieh |iä- 
lierfidra lßßUg\^^9ß. Bei cj^m Kalkfpa^he gelingt ea^ 
^egeu der aH3gf^iE;eipbiiet fpätliigeD Teiptur , höchll 
(^Ifen , ^iq?n W4t?f ^A £ri][cb i^u erbalteiB , der daoa 
[ihfigeiia vollfcoomiei^ murcblicb uod gU«gläqaen4 
iß. Auch in 4^v gan^ep Bildui^ zeigen Arragoiyt 
und ^^Ifc den pierfcwiirdigen Unterrchied, da(s der 
^greg^Ui^ftand d^ ^rfieren, Jb weit er vvenigHenf 
^f jetzt bekap^t iff , fehr viel geringere Mannicb«^ 
faitigkeit zeig^^.^U der des le^tzteren; indem bei- 
j^em ^einab^'imr mn Uaupttypus, cjeir der Pria« 
ipenbildung, (icbtt^fr iß» welcher wed^r in den zu« 
freuen vorkommeiiden , febr lang gezogenen Dpp^ 
pelpyramiden 9 v^och in der Jlänglicben Abfonde* 
Tung gan^ yerlpfei» gl^t. 

;2^ufolg0 Hfn. gtRQ.fneyeir'a cl^^mifcber Ana. 
Ijrfe diefpr vier i^eiien Abänderungen d«^ Arragonit« 
£fid enthalten ip ^00 Tb^il^ dea ArragoniU: 

von 

Waltfch 
imElIboge» 
ner Kreifo 



' Kalic 
kobleqraarer 
^ $(fQniian 
j£ifenoxyd • Jäy* 

drat 
Hsyliallif«. 

ti^OfiAwafliBr 



ron Nert- 
fchiosk in 
Sibirien 


von der 

bUuen 
Kuppe bei 
El'cbwege 


vom 

Tfchop- 
pauerBerge 
bei AuHig 


98.635 


97*a»« 


9«.6i8 


l»io4 


a,a65 


f»oi3 


0,000 ' 


o^ai 


0,145 


0^261 . 


0,300 


o,3i4 


iop,ooi>^„ 


IPP#opo 


ipo«poo 



99. "4^ 



0,509 



0,142 



o,aoo 



100.000 



4 . 



I: »^7 . ] 

; Durcb di«fo Apalyfß wird ulfo fub Nene da« 
Vorkomipeii de^ Jl^otil^Iaur^n Stroplians io dieiem 
Fqflil^ b^ftäUgt. Di^Jlpzahl i^er yon Hrn. Stro« 
ißkßjtt tinterfuchten A(>äaderu{ige^ des Arrago« 
mit^ i>el$uft fic|i i»uD auf lii, uQd i^pter ihnen kum«- 
men kafim z>yei in Hückficht ihres Muttergelieina 
yi^d 4^r mit ihnen zugleich einbrephpnden Foflilien 
piit einander übereip, dagege^i entbaltep Iie all^a 
^QhlenA^urexi Strontian i und in dief^ßr ihrer Mi- 
{Sciiung fiimoien d\e Arragonite von Auvergne und 
9U8 Spaniep oiit dep) über i5qo Meilen davon enU 
{ftrnten SibifiTcben vpn Nertfebinsk völlig überein. 
]ßs kapn daher keinem Zweifel mehr ui^terworfea 
(eyn , dab der ArffligQnit als wefer^Uichen Beßand* 
t^eil neben dem jLoblenlauren KaU^e poch kohlen^ 
-Jiga^rm Strontiai^ enthalte , und d^la in der chemi^ 
liehen Vereinigung der letztern Subfianz mit der er« 
fiern, bpchll wahrfipheinlich , aUein der Grund fei* 
fier bisher^ fo r^thfelhaften mineralogifchep Verv 
fchiedenheit voo^ Kalkfpathe liege» 

Dafs die Jjdenge des koblenfauren Strontiana 
In verfchiedenen Arragonit- Arten yanirtf kana 
keinen Einwurf gegen diefe Aleinung abgebeui 
indem fie in einer und derfelbep Ab^derung 
diefes FoICIs unveränderlich ift, "und überdem 
die iP diefer Hinlicht Statt findenden Abweichun- 
gen zu einander in eben . den VerhältnüTen zu 
^ehen fc^finen, wie folcbe bei ähnlichen Doppel« 
Verbipdupgen fa)ziger ^Ji^iblua^f n l^^obaphtet wor« 



C to8 3- 

tfeH find. Vielmehr ihacht iKefefr Umftatid #• 
' fehr wahrfcheinlich , da(s der fcohlenraure Kalk 
im Arragonit ebenfalls in ▼errciiiedehen conßanten 
Verhältnifsm engen mit koMenCaureni Strontiaa 
verbunden vorkomme, urie diefes im Biuerkalke 
mit der koblenfaüren Magnefia der Fall ift. 

Die vier analyfirten Arragonit -Abänderungen 
kommen ferner auch darin mit den früher «erglie- 
derten überein, dafs lie neben dem kohlenfaureii 
Strontian zugleich etwas chemifch gebundnes Waf^ 
/er enthalten. Auch fie nehmen daher ein porceU 
]anartiges Anfehen an, und werden mürbe, wena 
Inan ihnen diefes Wallet durch fchwaches Glttben 
'entzieht. Diefer Gebalt an Kryßaliilationswairer 
unterfcheidet ebenfalls den Arragonit votn Kaik<« 
rpai:he, und begründet eine zweite wefentliche Mi» 
fchungs-Verfchiedenheit zwifchen beiden Mineral« 
körpern, welche zugleich als ein ficheres und leicb» 
tes Merkmal zur Erkennung des Arragonits benutzt 
werden kann. Antheil an der Structur-Verfchie« 
denheit des Arragonits und des Kalklpaths fcheint 
das Kryiiallwafler aber nicht zu haben, fondern 
diefe ausfchliefslich auf dem kohlepCauren Strontian 
zu beruhen. Zwar bieten Gyps und Anhydrit ein 
merkwürdiges Beifpiel von dem EinAufs des Kry« 
fiallifations-WaiTers auf dieStructur von Mineral« 
körpern dar *); die grofse Uebereinftimmung aber, 

^) Hr. Holme, welcher in England , um diefelbe Zeit als 
Hr. Stromeyer in Göttingen» den Arragpnit auFf jieue 
iiBterfucht und auch iiooAnalyfe dejDUben untoroommea 



i »09 3 

wdcbaroffmba» swi£chen der Structtir des Arrago« 
niu und des. Strootiaoits Statt iiadet« uod durch 
dife kürzlich imSalzborgfcheD gemachte Eotdeckung 
Ton Strontianiten mit Yoll^ommner Ayrragonit-Krj- 
fiallifation noch mehr bewährt wird , fpricht daflir^ 
die auffallende Verfchiedenheit ' der. Structui:,. wq^ 
durch der Arragonit (ich rom KalkXpath unterfchei^ 
det. allein von dem J^ohlepfiiurea Strontian abzu« 
leiten. Das W^aiTer fcheint, demnach in dieler Mi« 
fybnng nur ein nothwendiges Verbindungsmittel 
Zwilchen dem JLofaienrauren Kalke und dem kobleun? 
Xauren Strontian auszumachen. 

. Da& in dem Sibiriichen Arr$gonite auch nicht 
eine Spur von Eifenoxyd enthalten ift, obgleich 
diafes im Zufiande von Hydrat fichtbaraijif einige» 
Ablöfungen der Sibirifchen Arragoiiit-Krj^ftalle ein^ 
gemengt vorkömmt 9 beAätigt die fchön früher von 
Hrn. Ströme y er geäufserte Vermuthung , daJQi 
diefes Metalloxyd fich nicht ab kohlenfaures BiT^ 
0lit dem kohlenfauren Kalke diefes Fofiils chemifcb 
verbunden befinde , und alfo nicht wefentlich zur 
Mifchung d«8 Arragonits gehöre, fondern darim 
blos mechanifch als Hydrat zwifchen einzelnen Kry« 
fiali- Lamellen eingefchlollen fey. 

hst» woTon di« Refultate ron ihm in den Schriften dar 
Linn0]fchen Gefellfchaft zu London rpi^ethcilc wor« 
den find« ift vannüthlich durch die Analogie mit diefedk 
Fall Teranlafil worden $ eine folthe Meinung auch in Jliii* 
ficht dea Arragpnlu und Kaikfpaths £u äuOiern, da er nicht 
to glucklich wtr» dsn Stiöndtof A«U ün «rfttrea Fojßln 
«ttiinifilidtB» 



i '19 3 



■ I ■ * *l 



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'* ♦ t r / 



vin. 



1. . . ^ 



,ift«;^e . /^ör/acÄ^ mrV glä/etnen jfogmannten 

, Knallbomb eriM '' 

... .'.•'. ..•.. . ■ . ,, •: , .^^ , 

* • ' General <- Fetcls«>ufi;in. H k i y i o ^^ Mit^. d. kön. <; 
". ^ fcbWed. Akftd. d; Wiff. 



. « » ' 



Berlin d. r. Juli 1815. * 

ilis wird mehrei^en Ihrer Lefer vielleicht npcli 



fj-i. 



nicht bekannt feyu, dafs fogenai^nte glä lerne Knall- 
homben, wc^mi m»xy ße im Dunkeln auf den Erd« 
boden fallen läfst« nicht nur mit einem fiarken 
Schall zerfpringen , iondern zugleich eineti krtis. 
fötdiigen wrilsUcb^n Lichtfchein. geben« Die Art» 
wie diefes Leuchten lieb- darfieltt^ -feheint -mir die 
Aufmerkfamkeit der Phyfiker zu verdienen. 

Die^Farbe diefes Lichtes ift bläfslich weifs, wie 
die des Lichts, welches niah an den Windbüchfen 
bemerkt hat. Letzteres Hellt lieh in kegelförmiger 
Gellalt dar, und- fcheint aus der Mündung des, 
Rohrs heraus zu lirömen ; das Licht der Knallbbm* 
b^n erfcheint dagegen , als wenn es von allen Sei- 
ten iii den durch die Bombe hervorgebrachten lee- 
ren Raum hineinftürzen will, doch bleibt in der 
Mitte des leuchtenden Kreifes eiA kleiner dunkler 
Raum. 



I "5 J 

' Die Bcnnben , deren ich mich bedient habe, 
hatten a' bis 3 rheinl. Zoll im Durchmiefler, und 
waren alte von febr düiioem Glafe gemacht.^ Ent- 
weder hob ich meinen Arm fo hoch auf, ^ie ich 
kann, und Hefs die Bombe aus diefer Höhe herab 
fiillen; oder ich warf fie, ohne den Arm gehoben 
zuhaben, aus der Hand etwas aufwärts. Sind fie 
fchlecht^und von zu Ijtarkem Glas gemacht, fo nmfs 
man fie miteinigier Gewalt gegen den Fulsboden 
werfen; fie taugen dann aber nicht zu den ange* 
f&hrten Verfuchen. 

Vor einigen Wochen war ich bei einem 
der hiefigen Naturforfcher , um ihm das Leuchten 
der 'Knallbomben zu zeigen, welches er, wie 
tnehrere , noch nicht gefehn hatte. Wir wählten 
itti dem Verfuche einen dunkeln Raum, der als 
Durchgang zu den Wohnzimmern dient, und wo 
iatti hellen Tage voUkommne Dunkelheit herrfcht. 
Drei Bomben, die ich fallen liefs, zeigten keine 
Spür von Licht« Diefes war mir unerklärlich , da 
-doch der Schall, den fie beim Zertpringen hervor- 
brachten, mir eben foilark zu feyn fehlen, als ich ihn 
XU Haufe fo oft gehört hatte, wo er von der Licht* 
iErfcheiiiung .allemal begleitet worden war. Wir 
könnten das Ausbleiben der Licht -Erfcheinung 
keiner aiidern Urfache als der Befchaffenheit des 
Raums zufchreiben. 

Sobald ich den Abend nach Haufe kam, liefs 
ich in meinem Zimmer zwei ähnliche Bomben zer- 
fpringen; beide gaben einen ftarken l^ichti'chein^ 



{ "4 ] 

Darauf ging ich in clen Keller, als an eineti Ort, 
^o nie ein Soonen/lrahl binkäiRQfit, indem der 
Eingang deflelben auf dfr Hausflur linter der 
Treppe ift, und liefs auf o«i mit Bretem belegten 
Fui'&boden delTelben drei Boobben fallen« Hier eiw 
hielt ich keinen Licbtfchein, obgleich der Schell mir 
wegen 'Enge des Kaum» iiärker.su fejn.fchien.' 

Am 3ten Juni hatte es den ganten Tag ge- 
regnet und blieb das S/V^etter trübe ; - am Abend 
iuc^ lo Uhr. liefs ich in.eioer g€^en Norden Jie- 
genden Kammer,' deren Fenller und Thüre.Jeif: 
ganger Z^t ;mcht :Wareii geöffnet worden 9 drei 
jßomben aerfpringena Auch hier war kein Mcht 
j;,u leben;, dag^ea beni^ktie ich bei dbriea, .die 
ich in Btiwier.<Stube bei offnen Fenftern herah^ 
fallen liefs, ein fefawaches Licht. Vier andre, die 
im Keller zerfprangen, gabcm keinen Schein^ 

Am i6ten Juni, an einem fch Olsen warmea 
Tage, liefs ich Nacl>mittags zwifchen i und 21 Uhr 
in 4^m Keller 4 GlasbombM herabfallen, und üib 
kein Licht. Des Abends gegen 11 Uhr wieder^- 
)iolte ich den Verfuch; 3 in meioer Stube gaben 
ein fehr lebhaftes Licht, 5 im Keller gaben auber 
dem Schalle nichts. Von zweyen, die auf dem 
Hausfluhr, ungefähr 2 Fufs von der Kellerthiire 
zerfprangen, erhielt ich ein ftarkes Licht; und 
z Bomben , welche ich bei offner Kellerthiire auf 
ider Schwelle fallen liefs, leuchteten ebenfalls. 
Mitten im Keller bei offner Thür erhielt ich von 
3 Bomben keinen Schein. Die Bomben bei die« 
i'em Verl'uche waren von fehr dünmun Glafei und 



'[ «»5 .] 

-Muf das forgfältigße veH^itigt ; keine hatte we- 
niger als 3 Zoll im DurchmelTer. 

Gern hätte ich De Parcieu's Verflicht (in 
"Gren's Jonmal der PhjGk B. 8. 3« 20)' wieder- 
holt, um zu fehen, ob auch die dort angefuhr- 
Jten Licht »Erfcbeinungen fn dem Lokal, weichet 
ich zu mein^ Verfuehen benutztiEi, Statt findeh 
möchten; ich vermifle aber hier die Gelegenheit, 
Verfuche zu machen , atlzurehr» 

Giobert's Verfuch (iii Gren's lourn. d. Phyfc 
B. a. S. 437) fcheint meine Hypotbefe, daCi das 
Meerwaller ein Lit:httnagnet fey, zu beßärken, 
und kann als ein darüber angefielher Verfudi be« 
trachtet werden; es machte 'mir xechte Freade, 
"Wie ich die Abhandlang vor einigen Tagen zu 
lehn bekam. . 



IX. 

, JSine merkwürdige Bildung von braunem Blei» 

oxyde, 

von Chevaextl in Paris *). 

'Das gelbe^ das roüie und das braune Bleloxyd find be- 
'kannüich driei auf einander folgende Stufen d^'r Oxydi- 
"rungy von denen nur das gelbe ein ausgezeichnetes 
iSeltreben hal^ Salze zu bilden. GieCst man auf rothes 

Oxyd Salpetei;(aure9 fo verwandelt fich einTbeil deflel* 
'beb in gelbes Oxyd und löfi fich in der Säure auf; aller 

Sauerftoffy det üch von demfelben icheidst^ vereinigt 

iich mit dem rotben Oxyde und verwandelt es in brau« 
^es Oxjrd, welches fich nicht auflofk — Aufser diefem 

kannte man bis jetzt nur no^cb einen zweiten Fall, worin 

*) Aas den Jnnäi. d. Chinu t. 85 ausgcsogaoi ^on 0\\>ft%tV% 



[ ii6 ] 

lieh braunes Bleioxyd bild#t» nämlfcfi das Einwirk^a 
▼on oxygenirter Salzfaüre auf gelbes oder rotbes Oxyd. 
Der Zufall hat mir einen dritten kennen gelehrt, den 
'ich hier angeben will. 

Ich hatte fein gepulvertes Kryllallglas , worin be- 
kanntlich viel ßleioxyä enthalten iR, wiederholt mit Sal- 
"peterfanre behandeh, xim es zu analyCi-eii , den in di6* 
■Jhi -Säure unauflöslichen Rückßtnd'geWafchen. und cal- 
jamrtf und dann, mit dem Sfachen Gewichte an Kall in 
einem Plätintiegel gefcbmelzt. Als ich darauf die ge« 
f^bmolzn^ Mafie> in WalTer zerrührte , erhielt ich eine 
alkalifche Auflöfung^, welch,^ viel Kiefelerde und gelbes 
JßlQi9xy<l ^n^hielt^ und ein ^r<2M/2&jkry|lalllGrtes Pulver 
'Voll tnetallifchem Anfehn abfetzte. Diefes in einer Glas- 
röhre erhitzt, veifw;än'delte fich unter Aufbraufen in Blei?- 
glätte ; mit Salzfaüre entband es viel o^ygenirt-Ialzfaures 
'G-as und fetzte glänzende Blättchen ralzfaurenJSleies ab, 
'ühdderSalpetfTfäure gab es eine rofeiirbthe Farbe, diie 
.fich beim Filtriren verlor. . £s viuir 'folglich nichts an-* 
ders als braunes BleiQxyd. Der Boden des Plajdntiegels 
blieb mit einer Lage mit Platin legirten Bleies bedecHt, 
OflFenbar hatte fich alfo beim Schmelzen des Kry- 
fiallglafes mit Kali, einTheil des gelben in diefemGlare 
entbaht^nen Bleioxyds in metallifches Blei und in brau* 
nes Bleioxyd verwandelt, beflimmt durch die Verwandt- 
iCchaft des Bleis zum Platin und des gelben Bleioxyds zu 
niebreretn Sauerltöff; -^. Das Kali fcbeint zum gelben 
Oxyde mehr Verwand tfchaft zu haben als zu dem brau- 
nen, da jenes iix de,9i alkalifchen Wafler aufgelöft blieb, 
diefes nicht', und wirkt daher fchwerlich zu der Ueber- 
oxydirjung des Bleis,,mit. . .Platii^,. welches mit gelbem 
'Bieioxyde erhitzt wird , fpielt alfo dabei diefelbe Rolle 
'als die Salpeterfaure, doch mit dem Unterfchiede, daß^ 



,.--- 'o. — T~ — ~j — r^^' . . IT 

dein rothen Oxyde liuc fo viel SauerAoff austreibt, als 

fich der Vereinlguiig des Oxyds mit demfelben widerfelzt. 

' In beid en Fallen wirkt die Y erwandtfchaft des gelben und 

des rothen Oxyds zu noch mehrerem Sauerltoffe mit, ^ 



Jl. 







yiiy,.^sji, ,.kJf. 






Kki.i 



ANNALEN DER PHYSIK. 



> .f 



I *. 



JAHRGANG 'i8i5, ZEHNTES STÜCK. 



L 

Bemerkungen, über ßliiz urfd Donner ä 

* nebß . 

yermuthungen über das Entß^hen dar. Luff^ 

Erfcheinungens ? . 

■ ■• Vöit •'■■■■" ■ 

■ . . . . •. ... .• ' 

Carl Gottfried Hje^vig, 

Königl. Scliwedirchem Central- Fei diseu^iii elfter« Chef 8er 
I Schwad. Artillerie» Mitgl. der Akad. d. WifilV in Stockholm 

u. Commandeur vom Schwert- Orden, 
t \ 

\ {Nach einer an die Königl, Akad, der Wijf, zu Stoekholm 

abge/chickten AhkandiUngJjf- 



Vorwort.- 

Die Vr/?d Ahtheitun^ dierer AbhÄndlüiig eiithalt 
iBeobachtungen, welche ich feit 1802 zu mkcben Ge« 
legenbeit gehabt habe, tind die VorfieUungen uacf 
Ueen über Gewitter > auf welche: ich xlafcb lie all« 
inahlig geluhct worden bin. Da alle mefiie Papier^ 
• noch in Schweden Gnd^ was ich aufgefehiieben hatt^ 
von mir allb nicht benutzt werden kann« fo fjihr^ 

' *ÄnnJ. d. P]i;fik. B. $u St. a. J. 1815. St. 10. 1 



I 



ich nnr das an^ wa& ich als Refultat der yerfacho 
und, des Nachdenkens gegenwärtig , und fo zu Tagen 
immer bei mir habe. Die zweite Abtheilung ifi erft 
während* meinJBS Aufenthalts in Deutfchland in den 
Jahren 18 1 5 und 14 entfianden. Sie ift unter Um- 
ßänden gefchrieben^ welche für mich unangenehm 
find, und leider üodh fbrtdaneili; in Stunden^ wo 
ich an meine eignen Angelegenheiten nicht denken 
mochte, und darf daher aut eine nachficbtige Beiir* 
theilung Anfpruch machen. Da meine zukünftige 
Lage noch nicht beAimmt \£Xf ich folglich nicht wei&^ 
ob ich die ausfuhrlicheren Erörterungen , welche di^ 
aufgeßellten 9 zum Theil paradoxen Anflehten zn be- 
dürfen fcheinen, fo bald werde geben können , fo 
bitte, ich die Lefer, das Ganze als ein freundFchaft« 
liches Gefpräch unter vier oder acht Augen anzu- 
fehen, wo man Geh freimüthig auslpricbt^ ohne viel 
Gevncht auf das Einzelne zu legen^ und wo man ofit 
über Sachen und Dinge urtheilt^ die einen eigent« 

lieh ^chts angehni 

Helvig, 



' V 



BjRSTB ABTHEILUNG. 
^Einige Benierkungen über Blitz und Donner. 

Im Jahr xSoS) gegen die Mitte des Auguli, hatten 
wir in Stockholm ein ftarkes Gewitter , ZYfiicYiett ^ 
und 5 Uk^ des Mo|:geni., Meine Wohnung, ewei 
Treppen hoch, hatte einige Fenßer nach dem Ma^ - 
ler-See, fo dafs ich, bis auf einige niedrige Klip« 
pen, den Horizont frei überrehn konnte. Ich Hellte 
mich an eins diefer Fenßer, um dem Spiel derBIitzo 

siuüreh?Oy und veri'uchte mit mcmw Terzien-Uliri 



\ 

V 



E "9 ] 

durch die Zeit zwifcben Blitz und Schall den Ab^* 
Itand des Gewitters zu beftimmen. Meinen GzöU 
L'gen Theodoliten hatte ^ch aufgeflellt, i^jid mit ihm 
£ind ich, dafs der unterße Rand der fchwarzea 
Wolke, aus welcher häufige BliUe fuhren, etwaa 
:|nehr. als 3o^ über dem Horizont erhaben war» 
Ifach den Zwifchenzeiten zwifchen Bljt^ un^ Schall 
zu urtheilen, kam das Gewitter näherer Es hatte 
fich eine neue Wolke in einer Hohe von 35 bis 40^, 
über dem Horizont gebildet; nach einer Paufe von 
mehreren Minuten brach ein Blitz in 4 Abrprüngea 
aus ihr hervor, und ich hörte ganz benimmt eben 
£0 viel gedehnte rollende Donnerrchläge , die abec 

nicht afle mit gleicher Schall -Stärke zu mir kamen« 

• 

Es fand die gröfste Aehnlichkeit Statt zwifchcn die-^ 
fem Donnern, und dem, was ich öfters gehört hatte^ 
wenn mehrere Schiffe manoeüvrirten ui;d in ver-. 

I I 

j 

fcbiedenen Richtungen fchoffen. Ich kannte dia 
mehreßen Abhandlungen, welche über den Donner 
gefchrieben find, aber keine Hypothefe konnte mir 
diefen genügend erklären« 

Die häufigen, in längern und kurzem Strahlen 
ausbrechenden Blitze, und die Abfprünge , welche. 
Iiob in den einzelnen Strahlen zeigten ^ befchäftig« 
tau mich nicht wenig; doch ich konnte keine ÜV'* 
fache zu fdichen Abfprüngen auffinden* Endlich 
horte das Donnern auf, und ich hatte nichts weiter 
als die beftimmte Ueberzeugung erlangt^ dafs bä 
einem Donner mit einzelnen Schlägen die .Wieder- 



[MO 3 

bölungen des Donners mit der Anzahl der Abrpriiw 
gangen der BlitzArahlen gleich fey. 

Nachdem der Regen nachgelalTen hatte ^ ging 
ich aus, und traf einen meiner Bekannten, der mir 
fagte, der Blitz habe in eine Tanne in dem Carls« 
berger Parke eingefchlagen und die Borke Ton 
oben bis unteü abgefchält. Ich ging fogleich da«^ 
hin, und fand dort unter Mehreren auch einigt 
Kadetten der Kriegs- Akademie verfamdielt. Auf 
mein Zureden kletterten zwei Kadetten auf den 
Baum, und mit Hülfe einer Schnur fanden wir, dajEs 
das oberfie Viertel des Stamms , von der Spitze de* 
fiäums an gerechnet, unbefchädigt war^ der Blits 
itber die Rinde in der ganzen übrigen hinge de» 
Stamms bis sSur Erde herab, in einer Breite To'n 
4,5 fchwed. Decimälzollen (5i% rheinl. Zoll) abge« 
fchält hatte , als ley lie mit einem fcharfen Mefler 
ausgefchnitten worden. Das Merkwilrdigde für 
mich aber war, dafs rund um den Baum alle alte 
und frifche Tannenzapfen in einen Kreis gefireut 
waren, als wäre diel'es mit Fleifs gefchehn; inner«»' 
halb diefes Kreifes lag keiner, es war, als wären fie 
weggefegt. Der Uoifang diefes Kreifes wurde ge^- 
meflen, und^dr'ifio Fufs, der Dtirchfchnitt 60 und 
66 Fufs '^). Mir fchien es unglaublich , dafs diefes 
Ümherllreuen allein von dem BUtz bewirktf eyn follte. 

*) Die Ungleicbbeit des Bodens» der auf der einen Seite ab« 
hängig war, veranlalste diele Ungleicbbeiten dea Kreifea; 
die Durcbmeirer find mit einer Schnur . der Umkreis nach 
Scbritctn a«inaifltOr und auf FuCi« gabracbt worden. 



t »« 3 

leb war in eiper aicht sü befchrmlMadm 
ruhigen StimiDung. Die vielfältigen Verfuche mi| 
dem gröbften GelGhütz, welchen ich in einer Reibt 
fon Jahren beigewohnt, und die icb auf Befehl Sr» 
iäaj, des Königs lislbft aogeüellt hatte, hatten mit 
Gelegenheit gegeben , yerfchiedene bis jetzt wenig 
beachtete Umfiände zu bemerlcen und aufzuzeicb« 
nen , die mit dem , was ich hier von den Wirkun- 
gen des Blitiies fab, wunderbar zufammenfielcan« 
Ich werde nur einiges d/ivan anfuhren , um au zei« 
gen, wie meine Ideen von dem Blitze und dem Geit 
witter bei mir allmählig eutllanden find, und wi# 
ich veranlafst worden , Blitz und Donner mit dem 
Schiefsen aus groben Stücken zu xi^rgleicben , und 
auf die Behauptung gekommen bin , dafs ßcb bei 
dem Blitze alles, was das Abfpringen in Zikzak 
und den Donner betrifft, nur auf die mechanifche 
Wirkung des Stofses eines entftandnen Feuerlbrahla 
gegen die umgebende Luft bezieht« 

Eine 6pfündige Kanone von 3,3 fchwed. Ded« 
malzoIlenDurchmefler und 5GZ. Länge lAit 2 Pfund 
trocknem Pulver geladen, giebt beim Abfeuern aup 
fterhafb der Mündung einen Feuerllrahl von 5o bia 
60 Zoll Länge ; kömmt hierzu die Länge der Seele^ 
Co ^i der ganze Strahl 106 bis 1x6 Zoll lang. Eine 
a4pfUndige Kanone von 5 Dec. Zoll Durchmefler 
und 100 Zoll Länge mit x2 Pfund Pulver geladen, 
giebt eben fo aufserhalb der Mündung einen Feuer« 
llraht von i5o bis 160 Dec Zoll, folglich mit der 
innern Kanonenlänge^ einen Feuerfirahl von 2S0 bi^ 




^'60 Zoll Länge. Dafs ich hier und in det Folge 
nur von Schuflen ohne Kugeln rede , .mufs v:h eill 
für allemal anführen. So wie der Feuerfirahi rer-^ 
löfchi: öder yerfidiwindet , wivd der Rauch in einet 
länglich «- runden Form fichtbar , deren läng£ter 
Durchmefler allezeit vertical ilt,wenn derZufchauer 
feitwärts von der Kanone ßeht (fielie Taf. U. Fig. i). 

Bei Verfuchen, die im Jahre 1799 in Karlskranm 
mit 24* ui^d 36-pfünd]g(en Kanonen angeftellt^wur'*- 
den, war es notbwendig , vor den Kanonen «ine 
breterne Wand , 3o Fufs von den Mündungen der* 
leiben ^ aufzuftellen. Wir konnten aber damit nie 
zu Stande kommen, weit der Druck der Luft fie 
jedes Mal umwarf; und war auch das Gerüfl:> von 
grobem Holze fiark genug gemacht worden, ib 
wurden doch die Breter iosgerißen und umherge* 
fchleudert. DalTelbe gefchah noch bei 60 FuFs Abm 
^and , wiewohl weniger heftig , fo dafs die Wand 
auf 80 Fufs von den Kanonen -Mündungen eifi 
konnte gefetzt werden. Es wurden bei diefen Ver- 
Tuchen auch Ladungen von 40 bis 5o Pfund Pulver 
gebraucht. Dafs ich die Länge des Feuerßrahls bei 
dielen Ladungen unbeachtet gelalFen habe, thut 
mir leid ; andere Gegenitände forderten aber m.eine 
gröfste Aufmerkfamkeit , und ich glaubte bei einer 
andern Gelegenheit dicfes nachholen zu können. 

Aus Verfuchen, welche in ein^r dunkeln Nacht 
mit einer 6pfündigen Kanone gemacht wurden, die 
56 fchwed. Dec. Zoll lang ausgebohrt war und mit 
Pfmid Pulver |;eladen wurde, hat ficb ergebeoi 



f ia3 ] 

dafs die Zeit, welche zwilchen dem AuFblitzen des 
ZUiidpulvers aas dem Züodiocbe und dem Sichtbar- 
werden des aus der Kanonen - Mündung ^eraua» 
fahrtoden Feuerßrahls hingeht, allezeit i5 bis 18 
Tertien beträgt; .diefes find Mittelzahlen von der 
grÖfsten und kleinßen Anzahl Tertien , welch(^ bei 
40 Schliffen beobachtet waren« Auf diele Erfah-» 
rang, glaube ich, mufs man RiickGcht nehmen^ 
Wenn man bei der Nacht die Gefchwindigkeit des 
Sehatls durch Kanonen -Schuflemeffen oder beob- 
achten will. Ich habe mich, ehe ich di^fe Erfahrung 
durch eineik Zufall gemacht>habe, hierbei fehr oft 
getäufcht. Wenn bei dunkler Nacht aus Kanonen 
geFchoffen wird, kann man das Aufblitzen des 
Zündpulvers und das Blitzen des ausfahrenden 
Feuerfirahis beobachten, wenn auch zwifchen der 
Kanone und dem Beobachter ein Abltand von ei- 
jiigen taufend Ellen und hohe Gegeniiände fich be^ 
finden; man braucht nur nach der. Gegend hin die 
Augen und leine Aufmerkfamkeit zu wenden. 

Noch ein anderer Uniftand, nämlich die im 
Profile Itets nierenförmige Geltalt des Rauchs, hatte 
bei den Artillerie -Verluchen meine Aufmerkfam- 
keit auf fich gezogen. Da der Feuerllrahl nur i5 
bis lü Fufs aufserhalb der Kanonenmündung ficht- 
bar war, konnte nicht er es unmittelbar i'eyn , der 
in einer mehr als drei Mal gröfsern Entfernung von 
jder Mündung der Kanonen die breterneWand um- 
warf; diefes war alib lediglich der vor dem Feuer- 
llrahl hergetriebenen Luft zuzufchreiben« Denkt 



man fidi die äinzeltien Luftfchicfatea tot def Ka^ 
none wie guiz diinoe auf einander liegende elafii«' 
Cche Flächen, fo wird fie Geh um einen Kärper^ der 
fie aus ihrer Stelle vertreiben will , auf die Weife 
anlegen , wie ich es in Fig. a dargeftellt habe y wo 
jeder iStrich eine LuftTchicht vorßellt *). Diefe Eii» 
gur hat aber die auffallendfte Aehnlichkeit mit der 
Geßalt , welche deir Hauch bei jedem Schufle an-r 
nimmt. 

Es läfst fich fchwerlicb laugnen , dab der ani& 
<nner Kanone herausfahrende .Feuerfirahi grofiioi 
Aehnlichkeit mit dem Blitzfirabl ha€, und dafs bei- 
de vermöge der grofsen Gefchwindigkeit, womit iiet 
ausfahren , die Luft yor fich her zufammenprelTea 
müflen, und dafs diefes Verdichten nicht eher liufw 
hören kann, bis der Strahl erlofcihen ifi.. Da die. 
Stärke diefes Zufammenpreilens mit der Länge unA 
der Dauer des Blitzes wächd, und der Widerfiand 

*) Der berausFahrende FeuerArahl fcbeint cylinderfdrmig in» 
feyQ, dsf ihn unIgebeode Gas hingegen breitet üch nach 
den bekannten GefeUen der ausdehnbaren Flüfligkeiten 
l^egelfprmig au9, uqd da ea nicht mit einer gleichen Ge* 
fcbwindigkeir und Kraft« als der Feuerßrahl» heraustiurseii 
und ihm folgen kann, und uberdem mit einer grofserii 
Fläche gegen die widerllehende Luft Wirkt, fo wird da^ 
durch die GeAalt der gegen den Feueritrahl gewendeten 
Seite der sufaniineiigeprelaten Luftkcgei gebildet. Eg 
Igelit in Fig* 2 ab den Feuerlirahl . vor , cd und ef die 
Seitenlinien des Gaakegelfl, d/ den Durchraefler der Flä- 
che, womit derfetbe gegen die durch den Feueritrahl su- 
fammengeprefste Lufikugel L fiöfat*, und dg und yh dt« 
Richtungen, in welchen das Gas von der Luftkugel ab- 
prallt, da es den Widerftand derfelben nicht überwin- 
"^ «len kaoB. 



dar «BfamoMUigaprelsten Luft sugleidi iiüBier gr& 

.ber wird , fo mulf eodlich ein Zuliand eintreten, 

wo der Widerfiand der durdi das Zui'ammenprelTen 

hervorgebrachten Luftkngel mit der Wirkung des 

Slitsea oder des Feuerßrahls im Gleichgewichte iß, 

.und diefe letztern folglich entweder erloichen und 

SU wirken aufhören j oder fioh einen andern Weg 

buchen miiflen, auf welchem Ge einen geringem 

"Widerfiand leiden. Der Blitz fpringt in diefem 

letztem Fall von feiner anfänglichen Aichtuog ab, 

'auid diefesAbfpringen kann nur unter einem fpitzen 

'Kinkel von So bis 4^^ gefcbehn, vorausgefetzt, 

^afs alle elaltifche Fllifligkeiten den kleinften Wi. 

^erftand zu iibenfinden fuchen *)y welcher nicht 

einer Ri^tung fejn kann , die durch die zufanw 

geprelste, Widerfiand leifiende Luftkugel hin« 

^urch geht, fondern rückwärts gerichtet feyh mufs- 

<Fig. 3)« Gefetzt die Luftkugel habe im Augenblicke 

^eSfeAbi'pringens diefelbe Gettalt,^ als der Rauch vor 

der Mündung der Kanone, wenn der Feuerfirahl 

irarlöfcht , fo wird fie in. der Mitte , an der Stelle, 

"WO der Blitz oder der Feuerfirahl unmittelbar 

auf fie wirkt , eine fchalenförmige Vertiefung ha^ 

.. *} Ich bediene mich diefefl Aiudrucka : „daff elaftifcbe Fluf. 
figkeiten immer den ti^ringften Widrrjiand zu überwin- 
den Tuchen," weil ich aua Erfabning weifs» dafs einge- 
fcblofsnea ScbieCipulver beim Sprengen von Steinen, von 
Kanonen» von Bomben, und in Minen diefe Richtung nimmt j 
dalTelbc habe ich auch bei gefprengten Flafchcn an Wind- 
büchfen bemerkt. Von folchen Tbatracben habe ich diefs 
Voraualeuung genommeo. t 



[ laS ] 

ben; aus diefer xnufs die Abfppingung gefchehen, 
und diefe Form der Luftkugel mub den conftanten- 
AbfpriDgungs •Winkel befiioimen. ' Dals man zu^ 
weilen dielen Abfpning unter einem ßumpfen Win^ 
kel ßeht, ift eine optifche Täufchung, welche Statt 
finden kann , wenn- der abfpringende Blitz fi^h in 
einer Ebne bewegt j die durch das Auge des Beob» 
achters gebt, ' 

Diefe Behauptungen haben mehrere Gegner 
gefunden , welche mit eignen Augen gefehn haben 
wollen , nicht Uos dafs der Blitz unter (iumpfen 
[Winkeln wohl von loo^ .äbfp rang, -fondem auchj 
dafs er aus den Wolken in gerader Linie, ohne ab« 
zufpringen, ausgefahren fey. Da ich felbft alle. 
diefe ungleichartigen Abweichungen bei Blitzet 
beobachtet hatte , aber überzeugt war; dafs fie nur 
in einem Scheine bettanden und auf einer optifchea 
Täufchung beruhten , fo liefs ich , um davon auch 
diele meine Gegner zu überzeugen, mir zwei 18Z0U 
lange Stäbe von ^ Zoll Breite und | Zoll Dicke un«> 
ter einem Winkel von 3o° zufammenfetzen. Die^» 
Ter' hölzerne Winkel wurde hinter einen mit Poft« 
papier überzogenen Rahmen geßellt , und dahinter 
ein Licht, fo dafs der Schatten des Winkels auf 
das Papier fiel, wie wenn man einen Schattenrifs 
zeichnen wilL Ich iiellte den Winkel fo , dafs der 
Schatten der beiden Schenkel eine gerade Linie 
machte und ausfah , als käine er von einem Stabe 
her; und durch eine angebrachte Schnur liefstich 
ider Winkel in vertikaler Ebene um einen Punct 



[ «7 ] 

jBadi Belieben drehen. Von Allen tnirde der Sebat> 

ten als yon einem Stabe herrührend anerkaoirr, und 

hei desi UmdFeheh brachte ich alle Winkel hervor, 

-unter denen Jeder Blitze sollte haben ablpringen 

Xehn ; denn auf den Winkel , unter welchem die 

Stäbe zufammengefetzt waren, konnte keiner fchlie- 

Jben y weil ihnen die Länge der Schenkel nicht be- 

Aiannt war. 

Die yor dem Blitz hergetriebenen Luftkngela 
Xehe ich als die Urfache an, dafs in den Wäldern 
-~«ind auf dem Felde gewöhnlich die höhern Bäume 
^^on dem Blitz getroffen werden , indefs in dea 
^Städten und Dörfern zum öftem die höchßen Ge- 
3>ände yerfchont, und dagegen die niedrigAen Hüt- 
-^en befchädigt werden. Fährt nämlich ein Biitz- 
^lirahl auf einen Wald zu, fo wird die Luftkugel 
"lyon den hervorragenden Baumfpitzen durchlöchert, 
'vnd dadurch der Widerfiand derfelben vermindert: 
idie höchßen Bäume kommen alfo dem Strahl am- 
aiäcbßen , und diefer ergreift fie , um mit dem ge» 
Tjngßen Widerfiande bis zur Erde zu kommen. 
Wahrfcheinlich war der kreisförmige Platz um die 
Ton dem Blitz getroffne Tanne in dem Park zu 
Stockholm, von welchem alles Laub wie weggebla- 
Ten war, eine Wirkung der Luftkugel. Merkwür- 
dig iß es , dafs der Blitz , wenn er in Bäume ein-^ 
fchiägt, niemals die äulserße Spitze derfelben befchä- 
-digt hat; vielleicht wird lie durch den Luftdruck 
auf die Seite gebogen. ^-» Iß der Wald lichte, und 
der Blitzßrahl fährt nicht unmittelbar auf einen 



l 1*8 3 

Baum, fondera in leinm Zwirchenrauin KWiTchen 
4eu Bäumen herab, fodab nur der aufsere Rand 
derJLiuftkugel durch die mpliehenden Bäume durch- 
löchert oder zerriflea wird, der Blitz allb feiidft 
Bahn mit der zerrüTenen Luftkugel bis an den Ecd* 
boden verfolgen kann , fo mufs er hier, yermöge 
des Widerltaods der verdichteten Luft, einen Ab^ 
fpruDg aufwärts machen (Fig. 4)» wodurch difl 
Blitze erklärt wyerden, welche Einige haben i|us der 
£rde hervorbrechen fehen. 

Was den zweiten Fall betrifft, dals ein Gewitü 
ter, welches über Städte und Dörfer ausbrach, |Ii» 
hohen Gebäude in denfelben verfchont und nie-v 
drige Hütten getroffen hat, fo erklärt Ach andi 
diefer Fall aus der Annahme folcher kugelförmigeo 
verdichteten Luft vor dem Blitzlirahl auf folgende 
Weife. Hat der Blitzlirahl eine lolche Richtung ,- 
wie in Fig. 5 gegen das hohe Gebäude, fo wird 
die Luftkugel gegen die Fläche des Dachs getrie«« 
ben , hier (iärker zufammengeprelst , und der Blits 
dadurch zum Abfpringen genöthigt, da er dann 
allerdings einen ungleich niedrigeren Gegenßand 
treffen kann. Diefer fo oft eintreffende Fall lälst 
lieh durch keine der bisher angenommenen Hypo« 
thefen- über Gewitter etc, erklären» 

Als ich mit meiner Speculation über diefen 
Gegeniiand fo weit gekommen war, wurde ich be. 
gierig zu willen, wie grofs die Länge eines Blitz« 
ßrahls Zwilchen dem Abfpringen fey, oder die 
Länge eines folchen fcheinbaren Cylinders zu 



mnfSen , di» der BHts mit nnmersbarer Gerchwia«i 
digkeit darchiäuft, bis er die Luft vor fich her fo 
ftirk zubminengeprerst hat ^ dafs er einen andern 
Weg zu nehmen gezwungen wird. Ich verfuchte 
diefes auf mehrere Art zu betiimmen« doch ohhi 
Erfolg, und fclion wollte ich es als unausführbar 
aufgeben^ als ich glücklicher Weile auf den Gedan^ 
ken kam^ es mit der Camera dar a zu verCuchen. 
Die meinige ift ganz nach den Angaben Bran* 
der^s gemacht, welche man in feiner Befchreibung 
einer Camera obfcura, Augsburg 176g, findet. An 
die Stelle des mattgefcbliffni^ii Glafes Fetzte ich ei« 
' nen kleinen hölzernen Rahm mit feinem, geöhltem 
Poßpapier überzogen, auf welches ich ein quadratför- 
miges Netz mit Tulche gezogen hatte. Je zwei nächfte 
Linien diefes Netzes itanden um ^ fchwed. Decim. 
ZoU von einander ab, und die 5te Linie war dicker 
gezogen; fo konnte ich das Netz als Mikrometer 
brauclien. Ich beßimmte vorläüHg den Werth je* 
der Abtheilung in Graden und Minuten , und fo 
auch die "Winkel , welche die Klippen, die meinen 
Horizont begränzten, mit meinem Fenfter machten, 
und die Höhen der Dächer, die meine Aiisfichten 
nach andern Gegenden befchränkten. Auf diefe 
Art, und mit einer guten TerUen^-Uhr *) ausge- 

*) Di^e Tertien - Ühr, deren ich mich bei Beobacbtungen be« 
; diene, bat die GefUh einer gewöbniichen Tafchenuhr, das 
Zifferblatt aber bat drei Abiibeiliingen und Zeiger, von de- 
nen der eine Minuten, der «tadre Secundt?n, der dritte Ter- 
Uen weift. Auf der Rückftitf das Gdbäuftt iß die Ca« 



I 

\ 



[ i3o ] 

rüdet, wartete ich mit Sehnrucht auf ein faeratuuiv» 
hendes Gewitter» Aber leider verfehlte ich den 
ganzeu übrigen Somtner die Gelegenheiten sm 
Beobachtungen, indem, wenn ich zu Hafife daraüE 
harrte, kein Gewitter er(chien , wenn ich aber^^au» 
Iser dem Haul'e feyn mufste, febr oft bedeutendd 
Gewitter kamen. 

Ganz unbefriedigt blieb indefs damals meine^ 
Beobachtungsiuft nicht. Es i(t in Stockholm wäh:^ 

Ichwindigkelt des Schalls in einer Secunde Aack fcbwcdi- 
fchffD und Andern Fufsmaafs^n eingeßochen. Bei dem G«« 
brauch fetst ein Druck mit dem Zeigefinger gegen eine F^ . 
der iogleich das Werk in Gang, und darin bleibt etlW 
lange, bis man den Druck nachläfst. Der Gang der Uh^ 
■wird regulirt mitteilt einer Zoll langen , mit feinen Gewinn - 
den verfebenen Schraube^, die durch einen gewöbnliclMfl 
UhrlchlüUel rechts oder links gedreht wird , je; nachdeflv 
die Uhr 2U gelchwind oder zu langfam gegangen iH. B^i 
tinunterbrochhem Förtgehn bleibt die Ühr 2 Stundtii lang^ 
im Gange. Dieüe Terttsn- Uhren- wurden auf meine Ver» 
anltaltung im J. 1798 zu Artillerie ^Verfuchen in Stockholat 
verfertigt, und find feitdem bei der Ariillerie als Entfer*' 
nungs • Mefier und Beobachtungs-Inßrumente eingeführt.^ 
Der vorige König von Schweden Gußav Adolph IV^ gab 
auf meine Vorliellung den Befehl, dafs bei jeder Feldbat* 
terie eine folche Uhr zur Dispofition des Batterie - Chefs 
' feyn: foUe; auch find alle Feßungen damit Verfehn woi^ 
den ; die 0£&ciere und Unterof&ciere müllen Ach während 
der jährlichen Exercirzeit in dem Gebraut:h der Uhr zum 
Diltanzraefien durch den Schall übett. Ich habe äie eina 
Centrifugal -Tertienuhr gefehn, und kann davon nicht ur- 
theiUn ; To weit ich aber feit 1798 dia hier befchriebendA 
Uhren habe prüfen und Erfahrungen über fie anfiellea 
können , fcheinen mir die vod dem gefchickten Uhrmacher 
A^deraLundücdt in Stockholm ytrfertigcen uichta 
8tt wünfchan übrig «».lafion» 



C i3. 3 

tehd des Sommers "^ ein febr gew&hnlicbes Ver- 
fugen, auf dem Maler «See herumzulegAlQ « und 
man fieht auf ihm häufig eine grofse Menge Luft- 
fahrzeuge; alle haben Kanonen, und das Schiel'sen 
damit,' und das Abbrennen kleiner Feuf>rwerke 
SDacht ein HauptvergnUgen dabei aus; befonders 
pflegt man Raketen ßeigen zu laffAn» An diefen 
letzteren hatte ich eine gute Uebung, indem ich 
durch meine Camera clara das Steigen derleibeH 
l>eobachtote, und Ib'^ohl die Zeit deflfelben, als die 
Höhe , die fie erreichten , maafs. Ich habe eine 
^ofse Menge folcher Beobachtungen aufgefchrie« 
l>en, und felbft mehrere Raketen vom gröläten 
Oaliber zu dem Ende ßeigen lalTen« 

Was mir bei den Raketen befonders auffiel, war 
die fiets gleiche Gröfse des Winkels^ unter Welchem 
die Strahlenbüfchel divergirten , die beim Auf« 
JDeigen der Rakete aus der Röhre herausbrannten* 
Diefe Gleichförmigkeit der AnsllrÖmungs-Win« 
kel gab mir VeranlalTung zu einer Reihe von Ver^ 
liichen ^ die ich mir grölsern und kleinern Schtpärm 
mern von ftärkem und fchwächern Sätzen anßellte, 
wie man fie zu Luft -Feuerwerken im Laboratorio 
xn machen pflegt. Während die Schwärmer brann- 
ten , maafs ich mit meiner Camera clara den Aus* 
firömungs -Winkel, indem ich die Schenkel deflel- 
ben entweder auf dem Papiere aufzeichnete , und 
nachher verlängerte, um ihn mit einem Transpor- 
teur meffen zu können , oder indem ich ihn unmit- 
telbar mit einem von feiir dünnem Hora verfertigtea 



[ »3a } 

WiDkelmefTer mit beweglicheo ScbenkelA maars; dea 
ich auf das geöblte Papier oder das aiattgefrhliffeiMi 
Glas legte. Ich fand diefen ÄuaftrömuDga-Winkial 
ioioier von beinahe i2^. / 

Da ich unter Umftanden, wo die Kraft des ge- 
wöhnlichen Schiefspuivers durch einen Zufats yoa 
Schwefel und Kohlen etc. gefchwacht tind 2uai fuc(» 
ceffiven Verbrennen gebracht worden war » imaio^ 
eine gleichartige kegelförmige AusßrÖoiang wäb^ 
rend'des Verbrennens beobachtet hatte y wollte idi 
^üch v'erfuchen, was gefchehen wurde, wenn daA 
Pulver unge[cfawacht (wie tnan e^ bei deita Feuer«' 
gewehr und den Kanonen braucht) mit gaitfer Ge» 
walt augenblicklich ausßrömte. Ich nahm au deftl 
Ende eine i6pfUnd)ge Haubitze, defen Ausbohrung 
fo gefialtet war, wie es Fig. 6 darftellt, brachte in 
die Kammer bcd die Pulver«- Ljkdung, liels fia 
dann in eine wagerechte Richtung legen, den Raiml 
pdhg unter der Verlängerung der unterAen Linie 
de der Kammer mit fehr feinem getrocknetem 
Sande füllen, und fie fo abfeuern. Aller Sand 
wurde durch das entzündete Pulver herausgeworfen 
bis auf den Theil hinter der fchrägen Fläche fd^ 
welcher allemal zurückblieb, die Ladung ^mocfate 
ßark öder fchwach feyii; doch war bei einer Itär«» 
kern die Fläche am beßimmteflen. Der Winkel 
edf wurde mit einem Infirument gemelTen und 6^ 
befunden. Diefe Verfuche wurden vielfältig wie^« 
derholt, mit mancherlei Veränderungen, deren Be^ 
(pfarieibung hifur au weitläufig werden Würde. 



[ »33 y 

.ikile gaben mif vuracheode Gründe, bei der Ein* 
fiibru^g des eifernen Feldget'chützes in Sdbwf'den 
.^e Mündungen fowohl der Kanonen, als auch der 
Haubitzen und der Mörfer, auf eine Länge von 
-einem bis zwei Galiber^ unter einem Winkel von 6^ 
kegelförmig ausbohren zu laflen , (wie diel'es Fig. j 
zeigt,) fo wie auch die gewöhnüche innere Form der 
leuteren zu verändern« 

Noch mufs ich anführen « dals die Flamme ei» 

nes Lichts, wenn fie am helleften und vollkommen« 

Jßen, ganz ruhig brennt, gleichviel welche Dicke 

die Kerze habe,' und ob tie aus Talg oder aus 

{ Wachs beftehe, allezeit einen Winkel, jnit der Spitze 

f iiufwärts, von beinahe 12* macht. Unter diefem 

Winkel brennt auch die Fiapime einer ^gaud • 

leiten Lampe, wiewohl fie nur einen abgeftirmpftea 

Xegei bildet. £s ilt bekannt,- dafs die bei 

^ Feuerwerken gd>räuchlichen Schwärmer , wenn 

man Ge anzündet und in der Hand hält, ru- 

~ lig fortbrennen, und einen feurigen Kegel aus- 

- ftolsen, deflen Spitze bei der Mundung des Schwär- 

«mers ift. Der Winkel diefes Ausßrömens ift i^ets 

-derfeibe, und die Höhe, bis zu welcher es Geh Geht« 

- bar darfiellt , beträgt f je nachdem der Satz mehr 

oder weniger rafch brennt, zwitbhen 2 und 5 Fufs. 

Steckt man aber einen folchen Schwärmer in einen 

-FUntenlauf, der etwa 3o Mal fo long als weit iß, 

und zündet, ihn darin an, durch ein hineingewor» 

-£eneSk kleines Stück Schwamm^ fo.fiebt man:kein 

kanäU d, Phyfik. Bw^i. 5t. s. J, i^ij. St. 10. K 



C »54 ] 

Ansfirömen, wohl aber eine rathe, leckeiide, $ 
6 Zoll hohe Flamme , welche mit einem 
Geräurch fo lange brennt, bis der Satz yervehrt. 
ift. — Diefer Verfuch fcbeint mir von bedeutender 
Wichtigkeit zufeyni und verdient unter Abände- 
rungen wiederholt zu werden« Ich kam durch ei- 
sen ZuFall auf den Verfüch ; ich wollte nämlich bei 
der Armee gewifle telegraphilche Signal -SchülTe 
einfuhren 9 die bei Nacht gebraucht werden könn« 
ten, infonderheit bei der Scheeren-Flotte. Zu dem 
Ende wurden Schwärmer und andre Sachen in ein 
Gewehr gethan, welches vorher wie gewöhnlich mit 
Pulver geladen war« Ich nahm ein ungeladenes 
.Gewehr und fetzte den Schwärmer hinein, und als 
ich meinen Irrtbum gewahr wurde, befahl ich, den 
jSchwämer anzuAecken und. ausbrennen zu la/Ijßn; 
und diefes liels ich nachher noch oft wiederholen« 
Die Erklärung diefer Erfcheinung blieb mir aber 
dunkel, bis ich des Hrn. Clavelin's vortreffliche 
Abhandlung in Gilb ext's Annalen der PhyJUc 
Jahrg. i8oo, 0. 6. S ^63 las, auf welchen Auffatx 
mich der Prof. S jorten iäo6 aufmerkfam biachte, 
der mir als Profeflbr der Artillerie bei den dama- 
ligen Verfuchen behüldich war. Die von Clavelia 
angeführten Verfuche mit Schwärmern wurden un^- 
ter mannigfaltiger Abänderung wiederholt, und ga- 
ben mir Veranlaflung zur Verbeflerung der Rake- 
ten, und zu andern in die Artillerie gehörenden Ein- 
richtungen 9 vovoa jich bei einer andern Gelegen^ 



[ »35 ] 

I • 

it etwas mittheilen werde. Hier lernte ich auch 
die GrÖfse des Zurückprallungs -Winkels elaliil'cher 
FlUfligkeiten, wenn üe gegen eine Fläche ilorseo, 
züerß kennen *)• 

Ich war in dem nächßfolgenden Jahre ^lück^ 
licher, und hatte mehrmals Gelegenheit, fowohf am 
Tage als in der Nacht, durch die Camera clara 
nicht nur den Blitz zu beobachten, fondern aiich- 
die in den Wolken bei Gewittern vorgehenden Be- 
wegungen wahrzunehmen ; ich mufs indefs ^le Vit- 
theilung diefer Beobachtungen bis zu einer andern 
Gelegenheit , wenn ich im Befitze meiner Papiere 
feyn werde , verfchiebRn. So viel kann ich aber 
yerfichern , dafs es in der PhyCk kaum eine fchö- 
nere Beobachtungsart giebt, als die mit der hfer 
befchriebf^nen Vorrichtung, in der die e^habenilea 
Natur- Erfcheinungen fich wie ein lebendiges Ge- 
mälde im Kleinen darfiellen, und felbft das Ge- 

*) Merkwürdig iil ef, dafa ein Co gewalcfam ausftrömendes Gu, 
durch 8 bisgmaliget Reflectirea in dem eingeichloftnen Räu- 
me, dahin gebracht werden kann, als eine ruhig brennende 
leckende Flamme zu erfcheinen. Sollleu nicht überhaupt Gas* 
arten, wenn man üe durch lange Röhren triebe, mehrere uns 
noch unbekannte Erticheiaungen hervorbringen, wodurch 
manche jetzt unerklärbare Wirkung alt eine naturliche Folg« 
üch darßellen dürfte ? Die Gasharmonica Tollte in diefer Hin* 
ficht wieder etwas an die Tagesordnung kommen ». und die 
mit ihr angefaagnen Verfuche mehr im Grolsen angellellc 
werden. Auch mufs ich den Wunich äufsern, dafs der 
AulTatz des Hrn. Ciavelin nicht in VergeiTenheit kom- 
me; die darin behandelten Oegenßände geben die reijchfte 
Gelege'nheii zu neuen interelTanten Verfuchon, welch« ohn« 
grofse Vorrichtungen gemacht werden können. 



C «36 } 

rchwindefte, da^ wir kennen, Geh mehrere Se- 
cunden lang, fo zu Tagen, fefifaalten und meflea 
läfst. Ich darf verfichern, dafs ich bei diefen 
Beobachtungen das Ablpringen des Blitzet nie un- 
ter einem kleinern Winkel als 56"" gefeben , wohl 
aber Winkel von 60 und 70® bemerkt habe. Da 
nun bekannt ift, dafs ein unter einem fpitzen Win- 
kel zufammengefetzter Gegenfiand, durch feine 
Richtung gegen das Auge des Beobachters , unter 
einem viel gröfsern, aber nie unter einem kleinem 
Winkel erfcheinen kann , fo bezeichne ich die 

■ 

Grofse des Abfpringungs-Winkels mit dem Aus« 
druck : zwifchen 3o und 4p^- 

Der Blitz hat nicht diefelbe Gefchwindigkeit 
als das Licht ; er bedarf, um eine Länge von 2800 
Fuls zu durchaufen , eine bemerkbare Zeit. Man 
kann Geh davon befonders überzeugen , wenn der 
Strahl und die Abfprünge in einer durch das Auge 
gehenden Ebene liegen, fo dafs es fcheiot, als wäre 
die ganze Bahn des Blitzes ein einziger Strahl, defV. 
fen ganze fcheinbare Länge Geh dem Auge darftellt« 
Diefes habe ich oft gefehn , und bin dadurch ver- 
anlalst worden, dem Blitz eine Gefchwindigkeit 
von 40000 bis 5oooo Fufs in der Secunde zuzuthei- 
len. Wenn man ^en Blitz mit blofsen Augen in 
der freien Liift betrachtet, fo fcheint er, weil der 
Blick des Beobachters auf einen grofsen Raum ver-i 
-theilt ift, mit einer unendlich grofsen Gefchwindig- 
keit durch die Luft zu fahren; in der Camera 






[ »37 ] 

itlara hingegen, wo d^r Blick und die Aufmerk- 
famkeit in einen kleinen Raum gefammelt find, wird 
auch Ichon für den im Beobachten wenig geiibten 
Zufchauer eine Zeitdauer bemerkbar; ich fchätza 
fie auf 4 bis 5 Tertien. Da ich, wie weiterhin fol- 
gen wird, zu glauben Urfache habe, dafs zwifchen 
jedem Abfprunge die Länge des fcheinbaren Feuer« 
flrahls 6 bis 700 Puls beträgt , und ^da ich nicht be- 
lünimt weifs, ob nicht fünf Zickzacks zuweilen Statt 
finden, fo habe ich die angeführte Gefchwindig« 
keit hergefetzt, bis fie durch Beobachtungen ge« 
nauei* * befiimmt werden wird. Ich hoffe , dafs 
ich hierbei keine grofse Unrichtigkeit begehe, da 
die yielfältigen Beobachtungen, welche ich wäh- 
rend mehrerer Jähre über Gefchwindigkeiten in 
fehr kurzen Zeiträumen zu machen Gelegenheit ge- 
habt, und wobei ich mich immer der Tertien -Uhr 
bedient habe, mir die Geläufigkeit im Schätzen 
folcher kleinen Zeittheile erworben haben , welche 
fidi Jeder zu eigen machen mufs, ehe er an Beob- 
achtungen diefer Art geht. Wenn man das Auge 
Ichliefst, gleich nachdem man den Blitz in der Ca- 
mera clara wahrgenommen hat, fo ericheint der 
Bh'tzfirahl dem Beobachter in der Gröfse und un- 
ter den Winkeln, worin er ihn gefehn , und er hat 
2ieit , (wenn er Geh etwas im Zeichnen geübt hat,) 
fowohl den Abfprungs -Winkel als die Länge des 
Strahls zu beurtheilen. Den längften JBIitzflrahl 
habe ich im Juli 1808 bei einem Gewitter in Stock- 



L »58 ] 

holiti durch das Gitter ni^ioer Camera dara gemeC- 
Ten; er war.d44 ichwedilche Ellen oder 488 FuTs 
lang. Ob diefer Blitz fich in einer Ebne, die fenk^ 
recht auf meiner GeCchtslinie war, bewegt habe, 
darüber kann ich nichts beliimmen, wohl aber be« 
haupten, dafs er diefe Länge ohne irgend einen 
Abiprung durchlief. Den fcheinbaren Durchmeffer 
des Blitzes habe ich zwifchen 6 und 7 fchwed» Dec» 
Zoll gefunden» Wäi'e die von mir gefundne Lang«^ 
▼on 488 fchwed. Fufs das Maximum der Abfprin- 
gungs- Länge, und fänden in einem Blitzürahl in 
unfrer Atmofphäre nicht mehr als höchfiens 5 Ab« 
fprünge Statt, wie ich Urfache habe, nach meinea 
Beobachtungen zu glauben, da ich mehrentheils, 
nur 4 Abfprünge bemerkte, wegen des 5ten indeb 
nicht ganz ficher bin , und wären endlich alle Ab* 
fprün^e von gleicher Länge , fo hätten wir 2^40 
fchwedifche Fufs als die gröfste Länge, welche ein 
Blitzflxahl durchlaufen kann '*')• Es hat mir ge- 
fchienen, als fey der Ijetzte Strahl, in welchem 
der Blitz verluDcht, immer fchwächer ab die andern 
Strahlen» 

*} Ca wäre fehr «u wunfchen, daff lieh Beobachter, di« 

hl einer £otfamno|; von einigen Meilen von einander 

wohnen, vereinigen möchten» um während des Sommera 

{über die; Gewitter, welche «wifchen ihren Wohnörtera 

ahabrechen , auF die von mir angegebene Art gleichseitig« 

I Beobachtangen ansüftellcn, damit wir die wahre Läng« 

f 4er filiuArahlen und die GföCie ihrer Abfpriiigung«*Win* 

■ -yjbel genauer kennen lexmen. 






[ . «3ft ] 

Andere Beobaehtungen geben mir indeb ITr- 
fache zu glauben , daüi die gröCite Länge , welche 
der Blitz zwifchen dem Abrpringen . zu durchlaufen 
pflegt, 6 bi$ 700 Fuis beträgt. Auf «einen Reifen, ' 
bei denen ich auber einer Tertien*Ubr keine Beob« 
achtungs- Apparate mit mir führen konnte, fid ich 
nämlich darauf, dieLänge des Blitzes durch dieDauer . 
des Schalls zu meffen, zu welchem Ende ich, fo «wie 
der erfte Schall zu mir kam, meine Tertien -Uhr 
in Bewegung letzte , und felbige laufen liels, bis 
der Schdll verfchwunden war. Ich fetzte voraus, 
dafs die Gefchwindigkeit deflelben io3g franzöGfche 
oder it 37 fchwedilehe Fufd in der Secunde fey. 
Sind nun die Zahl der Abfprünge gemerkt , fo hat 
man die Länge zwifchen jedem Ablprunge. 

Da der Blitt aljezeit dem Donner Vorangeht, 
fo betrachtete ich den Donner als ein Product des 
Blitzes , und da bei der grolsen Gefchwindigkeit 
und den unbeliimmten Richtungen diefes letztem . 
feine Länge aus einem Beobachtungspuncte mit 
Gewilsheit nicht beftimmt werden, die Länge 'der 
wirkenden Kraft alfo nicht gemelfen werden kann, . 
fo glaubte ich durch MelTuag des langfamem Pro« 
ducts derfelben,(d. i. des Schalls) auf die Länge de^ 
Blitzftrahls fchliefsen zu können, weil beide einander 
proportional feyn mülTen. Aber auch diefe Beob» 
achtungsart ill mit vielen Schwierigkeiten verfoun« 
den. Der Anfang des Schalls im Ohr iß ziemlich 
genau zu bemerken, weil durch ^n vorangegan« 



[ ^4o ] 

genen Biits die Aufmerkramkeit auf ihn gefpannt 
lA und man etwas erwartet. Dagegen hat es mfiht 
Schwierigkeit , das Ende des SchaHs zu belKtnoieDi - 
befonders. wenn der letzte Abrpning des BUtses 
eiare Rtriirung^ von dem Beobachter abwärts hat, 
und der Schall ro:za lagen verhallt; im entgegen- 
gefptzten Fail,"wenn die Richtung des letzten Ab- 
fprungs nach^deny Beobachter zu iß, wird das End^ 
des Sobalis vernehmbarer und weniger trüglich, 'Itti • 
erfien Falle erhält man gewöhnlich eine viel län« " 
gere Zeitdauer , und folglich die Länge des Blitzes ' 
um vieles au grofs "^). 

Ich kenn fa£ir mit Sicherheit behaupten^ dtfb in- * 
Schweden kein Gewitter in einer gröfseren Höhe*' 
als von 400 KlaAern*-en%jßeht; auch glaube ich, daCi < 
in Deutfchland^ und überhaupt diesfeits der Alpen, 
die Höhe, in Jvv«ieher Gewitter entßehn, nicht über 
500. Klafter hinauf reicht. Vielleicht hängt diel'es -' 
mit der Höhe der atmorphärifchen Schneelinie zu« 
fammen; denn zwifchen diefer und' unlrer fichtba- 
ren Wolkenfchicht Scheint mir die Werkßätte Zeva 
des Donnerers zu feyn. Ich habe mit lehr vielen 
Reifenden gefprochen, die den Brocken befiiegen, > 

« 

*^ Dafi nan diefe. Beobachtungen nur macben kann, wenn 
bei einem GeVriccet die Blitxe in Minuten langen Paufen 
fallen • brancbe ich Jkaum anzumerken. Denn iü das G»* 
witter in der Nähe, und folgen die BHue fo dicht auf ein* 
ander, dafa der Donner des erAen noch nicht zu Ende iß, 
- bevor fcbOn der erlle Schall des zweiten unfer Ohr erreicht, ' 
. lo enrtßeht der ununteibiochene» oft Minuten lang roUenda 
Schall de» Donnere. 



[ »4« J 

nftd'wfthrend fie oben listen^ *em G^wittisr jbrlebt 
haben; 'diefe^ war* immer uüterHalb^di^'k'Spitse des 
B^ges. Selbft habe ich- tliefii Brfahrung nicht ge- 
ndthbht, glaube aber^ dafs man* itri Zi^hifh des Brok- 
kens nie ein Gewitter beobachtM' hat. 

* llcFiai'arus'ensÜfah in feiner alteren Abhand- 
liitag' über den Blitz, er'fey Svährend eines Gewit« ' 
ters-hfrf einem Gebirge gewefenv^tind habe mit fei« 
nto' ' GefelHchaft die^ Wolken -unttfr Qcb erbUckt, 
auch dieBlitse^gefehh, aber keittebiöoiinei' gehört, 
fondern nur ein Raurcheia, aitf 1fenn>ein Waflerfall 
in der Nähe gewefen wäre. Da' ich einmal alig»* 
fangen habe, das Gewitter mit dem, was bei dem 
Sobiefsen aus Kanonen vorfällt^ zu vergleichen , fo 
fej" es mirerlaubty^aiifdiefeni" Wege noch weitet 
fortzugehn , Hind den Vergleich. audh Ȋf den JDon^^ 
ner, als eine Folgei des Blitze»^ .anstnteDden. Um 
aber richtig verAinden.zu werden ». inuls ich Fol- . 
gendes vorausfchicken : 

Einen kurzeri Se/iall (Schall von einem Tact) . 
nenne ich den, iwelchen man hört beim Zerplatzen 
des Knallgoldes,, dem Springen einer Bombe ^ dem ^ 
Schlag. eines Hacotmers gegen einen feilen nicl^t 
fchallenden Körper,: dem Sprimgetn: der dünnen luft- ; 
leeren Glaskugeln .. (KneHbomben). etc. ; nämlich 
einen Schall ^ d^ ip einer fpharifGhen Form fich 
ausbreitet. 
. Einen gedehnten Schall nenne iph den , der 

entlieht*} wenn das Ganze den SchaU yeranlalTende 



[ »4» ] 

Mittel, odcr.-der J5<;baU gebende Ranm ,. nach d^ 
L§43ige..a]usgeiJ^l)l;,iil, fo dab deflen Durchmeirer 
Tielfacb io deiI(ea..MQA9 .f^nti^alten iSL Diefet ifi 
z.^3,. b;ei ,(^ei;>^^eiierJObrahl der Fall, der aus einec 
abgelchofsnen Kaoogr^^. Fährt; feine Dauer verhalt 
lieh zu; der. Schalldauer, einer .gefpr^nglien Bombe 
wie 4.er Ourchq^elTer des Feuerftrahls zu feiner 
Länge (auljserhalt) der^Jldiündung) ;. und da c« &-.<l^ 
DurcluneflVr des aiißfiipdei:« .^ Zoll 9 die Länge dea 
Feüertirahls auf^l^tBlb : feiner Mündung aber i5o 
Zpliiift^ fa giebtaacb ait^ineisi Begriffen der a4 Pfän- 
der. eiueS.o Mal längere SqbaUdaner, als die zer« 
platzende Bombetf .;, t , , ..»;... 

Bei dem BintdU detrLnft in einen leeren Raum 
entFteht ein SchaU, imd jeder folcher Raum erneuert- 
denfelben. )• Die dauernde LängB eines Schalls^ Hebt 
inidetn Verbältnils der Länge des* durth die freie 
Luft hindurohfabrenden Feuerßrahls zu feinem 
Durchmeirer. Denn da der Feuerftrahl yon allen 
Seiten mit Luft^nnageben ift^ die mit der bekanntea 
Gefch windigkeit' in den leeren Raum, den der Feuer« 
|lMhl(theilweiI|e)' verlädt, eimmdringen fucht, fi 
kann der DurcbmelTer nur als Anzeiger des SchaU- 
taetd angefehen oder betrachtet werden. 

> 5 Wenn eine mit ^ Pfund Pulver geladene Bombei 
geFprengt wu^d^ fo breitet ficb der Schall fogleich ku« 
gelförmig nach allen Seiten aus, und ift kurz und be» 
granzt zu hören. Wenn man dagegen a Pfund Pulver 
in eine Kanone ladety die iS'bis aa Durchmeifer des 



C »43 ] 

innem Raums der Bombe zur Lingß Iuit> %wird maa 
einen merliichen Unterfchied der Dauer des Schalls be- 
merken ^). Auch unterfcheidet faft jeder Artillerift in 
^pfser Ferne,.ob aus dem kurzen^urfgefchiitz gewor« 
ien^ oder aus Kanonen ^efchoQen wird^ und ob diefe 
Xchweres oder leichtes Teldgefchütz find; und unter 
IhnndertMenfchen wird es kaum einen geben> dernichfc 
^as SchieCsen aus einem 6 Pfiinder von dem aus ei« 
sem 24 Pfunder unterfchiede. Noch leichter kann 
3nan fich von diefer Verfchiedenheit in dem Schall 
-überzeugen, wenn man eine fogenannte Pulverprobe 
ximmt) die gewöhnKch fehr kurz find, fie voll Pul« 
Ter füllt, und den Knall beim Abfchiefsen aus einer 
^SntfernuDg von einigen hundert Schritten beobach« 
let. Man lade dann diefelbe Menge von Pulver in 
eine Fiftole^ deren rliauf gewöhnlieh zwifchen 8 bis 
] 2 Zoll lang ift , und endUch in ein Gewehr, das ei« 
nen 3 bis 4 Mal längeren Liauf als die Fiftole hat^ 
und feuere beide ab. Man >vird in allen drei Fällen 
einen auffallenden Unterfchied in dem Knall gewahr 
werden. Die Pulvermenge darf jedoch, foU die 
Verfchiedenheit auffallend werden, nicht unter ^ Loth 
betragen , und man mufs PiAolen und Gewehre aus^ 
fuchen, die im Caliber moglichft gleich find. 

A 

^) Werden diefe Verfucbe mit gansen Pfunden Pulver ange» 

<: iftelit, fo mufs der Beobachter nicht naher alt looo bis 

1500 Schritt Aehn, und er mufs vor aller Erfchüttening 

gefchütxt leyn.- Ich habe aus Erfahrung, Welche Täulchung 

durch eine gröiJitKS Nähe Teraolaüit ^nr.iudoak^on. 



[ i44 ] 

Da nlin dem Einftromen ' digr Luft in einen 
luftleeren Raum eine Gefchwiridigkeit von laSi^Ö" 
pärif. Fufs in der Secünde giebt, die Gefehwindigkeit 
des Blitzes abisr üttl' vieles gröfser ift, fo mufs bei 
dejfferi DurchfaWeb durch die liuft eine vollkommne "^' 
Leere enlfteheir.' ' üöi diefe aqszufullen, wird we- 
gen' der minderen Gefehwindigkeit des auszufüllen« 
den Mittels elnlö' Zeit erfordert,' mehr oder weniger, 
je 'nachdem' dicfer auszufiillehde Raum eine' gröfsere 
oder geringere 'Länge hat, oder je öfter derfelbe ei*- * 
ncfuert wird. Der Eintritt der Luft in einen luft-' 
leeifen* Raum giebt'Viun den Schall als Product. Die- 
fer^ pflänsSt fich Vöiil* Anfang bis' zum Ende in glei- 
cher -Gefcli windigkeit ioii, fo dafs man, wenn die 
Lange des zu ddi-clilaufehden Schällgebeiiden Gegen- 

■ l_ I I _ A__ 

ßändes bedeutend ift, die Zieit mleilTeh kann, welche 
zwilfchen dem Aiifangc und der letzteh Schallwelle, 
die jgehört wferdefa känh, vergeht 

Denken wir uns einen herausfahrenden Feuer« 

,■•••'■ • 

ftrahl nach Art delFen bei dem 34 Pfündw aufser- 
haU^ der Mündung, welcher eine Länge von 488FuXs 
hat; fo werden beinahe 36 Tertjen veilaufen, ehe 
der Schall verfcbwindet , weil derfelbe, dem vorhin 
Bemerkten zu Folge, über 800 Schalltacte lang feyn 
jnufs. , Folgten nun mehrere folche Strahlen un- 
unterbrochen auf einarider, fo würde jeder einen eben 
fo'lang gedehnten Schall geben, und die Summe 
aller ein ftetes R6Uen von einige Seeunden hervor« 



biJogen, ohne dafs man* das Echo ea Hülfe zn rufeu 
HÖthig hätte. Waren einige diefer Kanonen nach 
dem Beobachte!! hin^ andere von ihm ab, und noch 
andere feilwärts gerichtet, AVie in Fig, 8, fo würde 
er alle beim Donner beobachtete Modulationen 
während der Zeit boren, nur würde er in einer 
gewüOTen £ntfa*oung und >nicht . zu nahe ftehen 
muffen. Auf diefe Arl;, gk|i|be.ich> die Entftc« 
hüug des rollenden Getöfes des Donners bei. ein- 
zelnen Donnerfchlägen ai^df .eine einfache. Art. er^ 
klärt zu haben ^\ 

■ 

*) leb babe vorbin erwäbntj dafa CTrifcbeii dem Aufblitxeii 
des Zundpuhrera beiea Abrcbiefsan einer ^ 6pfundigeii |^a- 
' none, und des aus der Mündung b^rausfab reAden Feuer-^ 
itrabls, efne Zeit von i5 bis. i8 Tertien yerllreicbL Wenn 
aun bei Melfung eines AbÜandes durcb die Gefcbwindig- 
keit des Scballa , die Tertien - Ubr in dem. Augenblick in 

' Gang gefetzt wird« wenn man das AMfblitcen des Züiodpul- 
Vers liebt, fo erbält man die Entfernung zu grofs, weil der 
Scball nur dann erß börbar wird, wenn er Gcfa in freier 
Luft nacb allen Seiten ausbreiten kann. Denn wäre die 
Kanone fo ßark und dicbt verfchloflen , dafs der Feuer- 
Itrabl nicbt beraus könnte, fo wurde man auch keinen 
Knall boren. (Hierüber babe icb febr interelTante Verfudio 
angeß«lit.) III vorn an die Kanone eine Vorrichtung ange* 
fcbraubt, mittelll der Heb eine mit Talg beibicbne Leder* 
fcbeibe, die an «einer eitemen Platte befeldigt iil, durch 

f ßarke Stahlfedern in dem Augenblicke, wenn der Blit^ 
«US der Mündung herausfährt, gegen die Mündung fefi- 
drücken, und diefe lieh verfchliefsen läfst, fo dafs keine 
Luft faineinltrÖmen kann, l'o hört man den Scball fo unge* 
fcbwäcbt ale vorher, da die Mündung offen blieb, und dia 
Luft in iie einßrigtmen konnte. Der Rücklauf der Kanone 
iß aber bei gefchiofsner- Mündung beträchtlich geringer. 



[ ^4ß ] 

fci glebt abcir noch eine Erfclieimibg, die dfem 
Beobachter, wettn er in der Nähe ift, wo der Blitz 
einfchlägt, nicht entgehen kann, und wodurch fich 
der Donner von allen nachg(!tt]acfaten f Arten des 
Schalls unterfcheidet," nämlich dör fcharfe, rchmet« 
temde, fo zu fageö, zerr^iflehde Ton, den man beim 
Einfchlagen, nod in-der grötsten Nähe des Gewit« 
ters hört. Er ift fo fcharf und abgebrochen gegen 
den' rollenden Ton , w^e der fcharfe Ton einer 
*- Trompete -gegen den eines Fagots. 

Die Gefchwindigkeit, womtt>ruhige Luft in ei-* 
neu luftleeren. Raum ^inftrömt, und welche 1281,6 
parif. Fufs beträgt , giebt den gewöhnlichen heftig 
knallenden, aber gleichförmigen Schall. Bei dem 
Abfpringen des Blitzes hingegen ül die Luft in der 
vor den Blitz her getriebenen Lufücugel , wie vor« 
bin erwähnt, in ein^m hohen Gi'ade zufammenge- 
prefst , und indem der Blitz zurückweicht und da- 
durch den leeren Raum bildet, ßürzt die zufam- 
mengeprefste Luft mit unglaublicher Gewalt ihm 
nach, und diefer bringt den Ton. (welchen ich mit 
dem, den der Trompeten blafer durch feinen Zun- 
genfchlag fo fcharf und fchmetternd macht, ver- 

aU bei dfoer. Das Zündloch war hierbei mit einer 
Schraube verTchloCfen , und das Pulver wurde entweder 
fon fome durch Stubinen, oder vom 2^ndloch her durch 
ein glühendes fiifen entzündet. Diefe Verfuche haben 
mich beßimmt » nur den Fejierftrahl' in freier Luft («uDier- 
halb der Müaduog) ia ßstrachtung ii^.iioho. 



[ >r7 3 

fjSxAien hibe,) mir in einem ungleich grölsern Ver- 
iMUtnifs hervon 

Die Zukunft, und genau angeileltte Verruche 
Werden entfcheiden , ob und wie yiel ich oiich 
irre. Der Gegenftand hat mir fo wichtig für die 
naturlebre gefchienen, dals ich mich mit demfeU 
benmit allem £ifer belchäftigt habe, fo viel es 
meine Zeit erlaubte, und ich darf glauben, dals 
ich etwas Beftimmtes würde geliefert haben, wäre 
ich nicht durch Um(iände., die ich absuändern 
nicht im Stande war, aus meinen Verhältniflen 
herausgeriflen worden. Gern hätte iqh etwas aus» 
gearbeitet über den Widerßand der Luft bei ei- 
ner ausnehmend gröfseren Gefchwindigkeit'^ als 
vir unfern Bomben, und Kanonenkugeln geben 
können; ich finde aber, dafs diefes meine wiC» 
fenCchaftlichen Kräfte uberfieigt, und thue darauf 
Verzicht. 

Ich b^n im Befitz mehrerer Erfahrungen über 
das Schiefsen fenkrecht aufwärts, von eifernen 
Kugeln und Cylindern von gleichem Durchmefler, 
bei ungleicher Länge und Schwere, und ich muls 
aus einigen hundert folchen Schüflen folgern, dafs 
wir mit diefem Gegenliande noch bei weitem nicht 
aufs Reine find *). 

*) Auf meine VeranlalTung wird bei der fchwedifchen Artil- 
lerie mit allem GeCchüts^ in fenkrechter Richtung auf dem 
Schildzapfen hängend, Probe gefchoflen. Es wird eine 
Grubt gegrslQii , fo tief» dafs nur die Müsdung der Ka- 



1 > 



[ »48 3 

npne benrocra^t. In der Grube iü «in aut 'QarlLeoi H4b« 
verfertigter Bock, woran die Kanone gehangen wird , obn« 
dal's iie mit der Traube den ßoden beriibrt/ Es.gefcbe^^ 
aus jeder Kaiipne SScbuHk: die erAen $ piit einem ^KegeU 
DurcbmelTer langen Cylinder von Gufseiren, welcber für 
6 PfTiuder 8« bis 90 fdbwedifche Pfund 'wiegt; die letztbn 
3 SckuiTe fnit aiKiigeki, uod mit .der lur die<Kanoiie ge- 
wöhnlich beitinimten Pulverladung ((ilr den 6 Pfunder 
s Pfund). Wenn ein roicher'7 Kugeln langer eifemer Cy- 
linder aus einem 6 Pfunder mit'i Pfund Pulver gefcbtflF^ 
wird« vergebt, awifchen dem BUuund den) Auffallen dieC^ 
felben auf den Boden eine Zeit von ai.bis aa Secundep» 
und bei ^iner Ladung von 3 Pfund Pulver beträgt diele Zeit 
50 bis Si Secunden. Der erlle Schüfe mit dem Cylinder 
gefchieht m^c \ Pflind, die andern beiden Schuire:roit 3. Pfd. 
Pulver. Das Getöfe , welches dif fe Cylinder beim Herup« 
terfallen in der Luft machen , iß iinbefdireiblich. Tn ei- 
nem Umkreiferon f fchwedircher Meile glaubte Jeder, di|Is 
der Cylinder anf feinen Kopf faileq wQrde. Pferde., die 
angebunden waren , rilTen fich löi , um davon zu laufen* 
Anfänglich liefen die Bauern ans -ihren 'Häufem« und 
glaut^ten, daia.d^s, was 'herabfalle« durch die Oächier 
fchlagen wurde, und doch fielen aUe C}[lioder nur 6 bis 
50 Fufs von der Grobe herunter^ 



f '49 1 



" m 



I 

F4thaitniff^ def ßXnferl^ Klaffen der äufsern 
ßnnUöhen Mt/cheinungen zu einander, 

ton 
Mag« ZüKl^B^^K 2Ü Stuttgard. 



Jtix. M. Zeniteck hat iill 0(itol>et- tiefte des vorigen 

•Jahrgangs diefer Annaleil (B. 48. S« 193 f.) Angefangen, 
^ie Lefer üb^r den Zufaitimenhailg^ wotltl die ver- 
fehle denattigen Erfcbeinuügeil dei* fünf änfsetn Sinne 
Unit einander fiehn, auf eine belehrende Weife zu un- 
terhalten > und dort thells jia(:fageVdeIie]l « ivarutn der 
4!rfte Rang unter allen dlefen Erfcheinungen denen 
des Gefühls zukommt j tfaeib Verfücht, die Crund- 
tind Neben -Erfch einungen diefet Klaffe Von einan- 
der zu fondern. In gegenwärtigen! Auffatze geht -er 
2tt den Et-fcheintiflgeü der vier übrigeii aufsein Sinne 
nach ihrer Rangordnung üben Bemerkungen, di€^ 
auch an fich nicht neu fijid^ erfcheinen durch eiü 
folche^ ZuCamnietiftellen und Gegeneinander - Halten 
oft in neuem Lichte^ und befondets fcheint das^ was 
Von dem Verf. über die drei letzten KJafleH gefagt 
wird»- dief Atifitierkfamkeit ddt Ndturforlbher zu ver- 
dienen. 

Oilbtfru 



Annal. d. Phyfik. B.Si. St.a. h 1815. St.ia. 



y 



B. Vorzüge der Ge/ichtS" Br/cheinüngen, 

rJlit dem Organe des GefühlßDos fafst unfere Er- 
kenn tnifs Wurzel auf dem Boden der Erfahrung; 
mit dem c^s Gefichtünqi| erhebt fie (ich über den- 
reiben, und treibt Blüthen ut^d Früchte^ die allf 
Bewunderung verdienen , uocil du^ch iiirelcde cier 
Beobachter leicht verführt wird , diefer Klalle von 
Erfcbeinuugen wo nicht den erften, doch einte 
gleichen Hang mit der Klafle der Gefühl» «Erfchet«* 
nungen einzuräumen. Mehrere Vorzüge vor den 
andern Klaflen der iiunlichen E^fcbeinungen ßnd 
ihr mit diefer gemein , und in eiiiigen übertrifft fi« 
felba diefe. 

ä) Gemeinfchaf dicke VorzViga beider KlaJJ'e», 

13 Lälit man nur diejenigen Erfcheinungen 
fUr Gattungen gelten , in denen andere Erfchei- 
pungen, wegen der Gleichheit gewiffer Merkmahle, 
als Arten enthaften lind, fo finden wir bei den 
Gelichts- Erfcheinungen keine fo beltimmtf» Anzahl 
Ton Gattungen, wie bei den Gef ühls* Er frh ei nun- 
gen (A.2.). Denn wer wollte z. B. behaupten, dafs 
die grüne Farbe eine Art von Klau, die braune eine 
Art von Roth, und die graue eine Art von ächwarz 
• oderWeifs wäre? Oder, wer möchte Geh anmafsen, 
bei dem Anblick der weifsen Farbe irgend eine an« 
dere Farbe, die der Theoretiker daraus entiteha 
läfst^ darin wahrzunehmen? — Wenn man dag ''gen 
bei Unterfuchung der Frage, ob zu einer gewiüen 
KwlaJPTa von Erfcheinungen eine beitimmte Anzahl 



tön dattüfigeii gehört , nicht blos den BegfiB der 
Sttbotdination ^ fondern auch den der Entfiehnog 
ton Gattung als Vergleichungtpunct zulafst, fo da& 
man fotche BrfcheinUngen Haupt -Gattungen nen- 
nun darf, atia denen andere Erfchelnungen derfel- 
Iben Klaffe auf irgend eine erweisliche Art entilehn^ 
Jb kann den Gelichts-Erfcheinungen der dhnKchö 
Voraug Yor andern Klaffen nicht abgefprocbeii 
IMr^rden« Nur berrfcht freilich noch ein Streit über 
dlie nähcire Beftiminung von det Zahl der au Haupte 
Gattungen au erhebenden Farben« Denn bekannt» 
lieh führt die 1?beorie des Prisiiia auf 7 einfache! 
Parben^ der GrundfatE der Mifchung hingegen 
auf^S« und die phjfiologifche AnGclit nur auf di^ 
3 Hauptfarben^ Roth, Oelb und Blau, als Erfchei- 
tiuDgen, aus denen alle andere Gattungen und Ar« 
ten Ton möglichen Farben hertorgehen. Wie es 
fich aber auch mit diefen verfchiednen Redutitions^ 
Verfuchen verhalte, und was Für eine beIHmtnte 
i&ahl ^on Haüptfarben man auch in diefer geneti« 
fchen Beziehung annehmen mag; fo ifi doch nicht 
zu läugnen, dals, wie fich bei den Erfcheintingen 
des^Geiübls einige äh Haupt- Gattungen vor an- 
dern auszeichnen,, auch bei denen des Gefichts tinä 
g&wiffei Anzahl i>Qti Oauungen die Aufaierkfain^ 
keit des Beobachters befonders auf fiöh deht, und 
daher auch fchon längfi mit eigenthümlichen Na- 
men belegt zu fejn fcheint. Bei den drei andern 
Klaffen finnlicher Erfcheinungen mochte fich zwar 
VX6Ueicht auch eine gewiffe Anzahl von Haupte GaK 



/ 



[ I& } 

jtungen herausfinden läjfTen ; abel* von felbft iff bis* 
her bei ihoeii noch keine fo in die Augen gefallen^ 
und .hat Ib fehr zu V.erfuchen, das Mannigfaltig« 
nnd Vielfache aus dem Einfachen zu erklären, ge« 
reizt, als das bei der Klafle der Gefichts-Erfebei« 
nungen der Fall iß. So fefar fich indefs auch unter 
den Geflchts-Erfcheinungen eine gewilTe ^Anzahl 
tor den andern auszeichnen , fo i(i diefes doch an 
den GegenftSnden felbft nicht fo fchneidend und 
nicht fo gleichbleibend, als bei den fünf Gat(u0g;en 
der Gefühls - Erfcheinungen, Denn- bei diefes ßii« 
det, wie wir gefehn haben, bei keinem Gegenßande 
i^in Uebergang der einen Gattung in die andere 
Statt; deito mehr iü di'efes aber bei den Geüchts* 
Erfcheinungen der Fall. Nähern lieh datier »uch 
beide darin, dafs eine gewifle Anzahl Gattungen 
vor den andern Och auszeichnen f fo entternen fich 
doch letztere von eriiern wieder durch ihre grobe 
Anzahl von Zwifchen» Gattungen, und fie bilden 
dadurch einen nicht unmerkwUrdigen Uebergang 
zu den drei andern Klaffen der finnUchen Erfchei* 
nungen. 

a) Von den drei Dimenßonen des Raum$, 
Virelche das Gefühl uns giebt, erhalten wir auch 
durch < »a Gelichtlinn zwei, die Länge und Breite, 
oder zufauimengenommen, die Fläche. Oiefe b<ei« 
den Ani'chauungsarten lind durch ihn unmittelbar 
und ohne alle Schlufsreihe gegeben; aber auch 
nicht mehr, als diele zwei. Denn Ib fehr es fcfaeint, 
als ob auch die Anfcbauung ^er Dick« mit dem 



C i53 ] 

3ehaa «aioitt»lbar yerbundea fey, (da man «Afu 
dhCe ]EigeoCchafc nicht i>lo« an den Gegenftändea 
feibft, Ipn<Jern weh ßn den treuen Darftellungen« 
die etwa der Spiiegel oder eine Zeichnung davon . 
|ief/ert| fo Jeicht beurtbeijien H^nn ,) fo widerlegen 
fben diefe Darfiellungen diefen fallchen Schein von* 
Jielbft dadurch, d^^a Qe ^pif einer blofsen Fläche 
Ipufgetragen ßnd» Uebrigens gereicht e& dem Ge» 
üphtünn 9um Vorzug in V^rgle^chung mit den an« 
dern {^laljTen ßanUc^er Organe f da(a er durch die 
Smpfiindiipgen yon Licht und ßcha^en den Mangel 
iroQ der Ai^tfchauung der Picke weit piehr eri'etst« 
und data er die Schli^r^folge , die inan an jepe Yor« 
i^tlungeii anknüpft^ weit befler als alle andre Sinn* 
ocg«Ae , wenn fcbqp pift^t imip^ apf eine pplrtig* 
liehe Weife» begründet^ 

i 3) [JmfaDit der Qe&icht0nn i|uc|> picht alles^ 
Ji9as Kcjrper jft, wie der Gefüh)lini|, fo erltreckt lieh 
doch leine Herrfchaft we^t über liep grq/sßerp Tf^eil 
materfeUer Qßgej^iände^ da nur wenige, wie z. B. 
die hvfity ihre verfchiedenep Är|:en, pnd WatJer, 
unter gewifien Bedingungen ^u den unfichtbaren 
Körpern zu rechnen find« Mit depn Gehörlinn 
darf er fi<^h freilich in diefer fiinficlit nicht melTen ; 
aber defto mehr niit dem Geruch- und Gefchniack« 
Gnn, ,bei denen ^feit mehr l^aterien yon d^r^^oi*- 

■ 

plindang ausgeCchloflen find. 

4): Noch mehr ^la durch die Torige Eigenfchaft 
Übertrifft der GeGchtlinn, wie der Gefuhlfinu, wenn 
{chon nidht in gleichem Grade » die drei andern 



[ «54 3 

innorgane durch die größere Dauev nnd Häußg^ 
keit feiner Erfcheifiungen, Nicht ffl$ ojbf das Sichtf 
bare an J^ejne befondere BedinguQg feiner Entfier 
hung gebundei) und keiner Verwandlung Ina Ua^ 
fichtbare unterworfen wäre; aber die Bedingunjj| 
der Sichtbarkeit, das Licht, iß, eii^e längei* dauernde 
und öfter wiederkehrende EiTcheinung, ppd fifui 
Verwandlung in da$ UnCchtbare ifi weit felteperi 
als e$ bei den ErCcheinungen de$ Gehar« , de^ Qat 
ruoha und des Gefchmacks in der ähnlichen Besie^ 
hung der Fall ift*> Bei einer folchen düclitigen Ein« 
Wirkung auf die entrprechenden Organe ift es de^ 
her. auch kein Wunder , dafs diefe Erfcheinungen 
weit weniger, als die des Geßchts ypd des GefühlS| 
' zur Unterfcheidung der Gegenßande gebraucht wer- 
dei^, und dafs überhaupt ihre Natur in aiaaches 
I^nficht npch weit weniger untisrfucht unci bekannt 
iA, als die der andern Erfcheinungen. 

5) Wie endlich der Gefühlfipn durch die be? 
Händige Wirkung gewilTer Erfcheinungen, und durch 
die fehr häufige von einigen andern^ weniger er-y. 
fchöpft zu werden fcheint , aU die Organe des Ge- 
hÖrS} des Gerunhs und des Gefohcnacks durch eine 
Aetige Dauer ihres Gebrauchs; fo dürfte vielleicht 
wohl auch dem Gefichtlixin eine ähnliche Stärke 
der Ausdauer als Vorzug zuerkannt werden. . Zi| 
grofse und zu anh^ltf^nde Anfirengung ermüdet und 
Ichwächt allerdings auc^ diefes zarte Organ ; aber 
die Ermüdung tritt bei ihm doch lange nicht fq 
d eia / ^la be^ 4e|i ^d^rn gen4fm^eA Prgd|ie(|, 



*^ 



Insbefondere Fcfa^iaen die des Geruchs und des Ge» 
ftchmacks durch anhaltenden Gebrauch weit mehr 
abgeliunipft, und zur fcharfen Unterfcheidung der 
auf.fie ficfa bezieh.^nden Errcheiaungen weniger 
tauglich gemacht zu werden* 

b) Eigem/iÜFftUcAe des OeßcInfintiSf 
•) in \^nfek¥nf de$ sRoMms un4 der ZelPf 

i) Die Entfernung, in .welcher das Licht auf 
. 4as Auge wirkt, und die Oefchwindigkeu , womit 
diefe Wirkung fich i)is zu demfelben fortpflanzt, Gnd 
, So grofs, dafs von allen andern Erfcheipungen^ die 
^leichFalls in der Entfernung wirken, keine einzige 
}iierin dije Vergleichung mit dem Lichte aushält, 
JPey e$ nun , weil djefe Eigenl'chaft bei ihnen wirk^ 
Ech iii ein Nichts yerlthwindet , oder weil wir ihre 
Gröfse noch nicht genugfam kenpen. Schall, Ge« 
l'uch, Wärme und Kälte, Electricität und thieri- 
tdiev Magnetismus (ind Erfcheinungen, die, fo weit 
maif iie bis jetzt kenht, nur der Erde angehören. 
Mag daliar die Entfernung, in der fie fortwirken, 
i^ofh fo grols feyn y und , was befonders bei dem 
thierifchen Magnetismus der Fall ift, noch fo wun« 
dftrbar erlcheinen ; fp bleibt doch immer die uner- 
mefsliche Entfernung der Lichtwiricungen noch ein 
ungleich grdfseres WundfT, pöd es fleht jene un- 
endlich weit hinter diefer zuri(ck. ^er möchten 
fich noch die Entfernungen, in welche Och die kos^ 
aiifchen Wirkungen des pporgrsnirchen Magnetis- 
mus und der Schwerkraft ausdehnen, mit ihr mefC^n 



[ i56 ] 

LulTenr Aber abgefehn davon, daGi diefe ErfcliBi^ 
nungen nicht unmittelbare Wirkungep der Kifrper 
%uf die Empfindung ßnd, wie die Geficht^rErfcbei» 
nungen., fo ift noch nicht erwfefep, daß da^.Qer 
biet diefer Kräfte ßch fo weit erftrecke als die Ent« 
fernung des letzten Fixfierns beträgt, deii upfer h^ 
waffnetes Auge zii erreichen vermag, 

a) Auch die Fläche , di^ das Auge yo|i moem 
Standpunct aus auf einmahl fafle^ |(9nn, jß un« 
endlich gröfser, als die Ausdehnupg, fliß der Gib» 
ftihlßnn iinpiittelbar ynd oh^ß Ort$verä|ic|er|ing 
aufnehpien kanp , ungeachtet diefes Organ an ßc|| 
felbli vo|i \yeit gröfserepi Umfapg iii, p\s daa der 
GeCchts - Erfcbeinungen. Poch diefe ausgezeicb- 
nete Eigepfchaft ](i pur eine Folge von der Fähig« 
keit, überhaupt eine Fläche an^^ufchäuen, pnd, wai 
bei dem (jeficht^inn aUeip jBugleich damit verl&up«r 
dep ifi, das im Ilaum angefchaute aus einer klej? 
nern oder grplserp | ja ppepdl|ch |;rofsep El^tfer« 
IQiung ?u erhalten, 

3) Noch erweitert ßch der upgebeprß Wir* 
kungskreis der GeGcbts-Eifcheipungen durch difs 
vielerlei p^eränderiingen » die der J^iphtßrahl yer« 
möge der Brechung , ZurUckwei fupg pnd Beugung 
auf feinem Wpge bis zum Auge erleidet, und e^ 
entfteht eben dadurch noch ein weiterer Vorzug 
jener Erfcheijoungen vor andern. Zurückwerfung 
zeigen zwar fiuch die Erfcheinungeu des Schalls^ 
der Wärme und des Lrbeus-Ma.9[netismus, und ver« 
fnehren iladurch ebenfalls theils ihre Kraft durch 



i »57 3 

Cooceiitriruiig, theiU übertiappt die Mittel pnci 
Wege ihrer WixkümkeiU Aber Ht gefcbiebt bei 
ihnep nicht mit der I^eicbtigfceit, Beftimmtheit und 
Mannigfaltigkeit von Folgen , die pian bei der Zup* 
irückwerfung des LichtArahls beobachtet; und dann 
fehleii noch bei ihnen gänzliph die 3rechung und 
Beugung, ^ie£e wichtigen {Uchtungs-Veränderungen^ 
piit denen ein noch weit häufigeres und mannigfaU'. 
figeres Farbenr|>iel ßi» mit; der ^iiriicl^werfun^ yer« 
blinden iftf . 

I 

% 

ß) In iepiekung fiuf das Orgqjf. 

/() Wenn die liicht-Erfcheinungen, die ficb bot 
Innern oder ^ufsern Nervenreizen ohne gegebene 
aiifseris tiichteindrMcke auf verfchiedene Weife %eU 
gen, nicht anders erklärt werden können , als aus 
einer gewiflen Thätigkeit des Oe|icli|:3organs felbfi; 
wenn ferner die Veränderungen des I^ellen Jna 
Punkte bei vorh^ndnen^jichteindrücken, des blen« 
denden 3itde$ in einen bunten Farbenwechfel^ und 
des fcbwach wirkenden |jichts in^Farbenrjnge, auf 
eine l)efondere Thätigkeit des Auges fchliefsen laf- 
fen ; -^ pnd wenn endlich die . bei den fart}igen 
Schatten nnläugbar fuccefliven und (iinuUanen ißr^* 

fcheinungen ^ntgegengefetzter Farben eipe folche» 

» 

nach eignen Gefetzen fcbaffende Thätigkeit des Or- 
gans zu beweifen fcheinen; — fo darf diefe eigerim' 
JTiäugkeü ffiYiiU als ein Vorzug der peficbtsr Er- 
scheinungen aufgefiellt werden. Denn ejnß ahn« 
liebe £i|;enlchaft ift bis |et;$t bei den 9n4pr9 ßu^n? 



Z' 



[ i58 3 

organi»!! noch nicht bekannt , wenn diefe aud| 
fchon bei dep Eindrücken , die auf fie gefchehen^ 
nicht l'o pafliv ficih yerbaltep mögen , al$ man fidi 
häufig voriteilt. 

' 5; «^ehr wichtig, und eine ausgezeichnete Ei^ 
genfchaft ift die Freiheit bei dem Gebrauch des 
Cejichiorgans, Bei dem GeruchDdn iß keine Vor« 
jpichtung an dem Organ felbli vorhanden , um auf- 
gedrungene Gerüche abzuhalten ; und bei dem Ge^' 
höriinn fehlt gleichfalls eine Anitalt zur ZurUckwei- 
fung ßörender Tqne. Der Gefcjbmackfinn iß mit 
dem Nahrungsorgan fo iqnig verbunden, dafs die 
Eiiipt^ndungen dies letztien yon c)iefein nicht nacli, 
Willkifhr getrennt werden könneii. Up^ aj^f c|as 
(^efühl Aromen unaufhörlich unzählig viele JErfchei* 
iiungen eipt die Uch zwar zum Theil verändern, 
aber nicht abv^eifen lalTen, phne durch andere er« 
Jfet^t z^ werden; und nur in fo fern diefer Sini| 
Taliungsorgan ift, durch welches (befonders yer^ 
pittelit einzelner vorzüglich dazu tauglicher Tbeile) 
RaumyerhältnifTe beliimpt werden, findet freie Will* 
kühr feinem Gebrauchs Statt. Weit vollkommner 
ift dafür bei dem Qeüchtfinn durch die leichte, von 
andern Organen upabhängige Beweglichkeit un4 
vvillkührliche Verfchliefsbarls.eit des Organs geforgt^ 
fo dafs es kein Wunder ift, wenii yorzüglich in dief» 
fe|q^ Organ der Geiß und die Seele des Mcnfchen fiel} 
^ygjMiforechen , und wenn die Kunft, die auf den Ge- 
^l||^Erfpbeinungen beruht,^ für freier u^dh.ö()er ,^1^ 
mMfiSL 4jBr fic}» au)rdruig0)cidiei} Töne erklärt wird» 



[ »59 3 

6) Veranlalit fohon die vorige Eigenrchaft dev 
Geficbts-BrfcheinuDgen , der darauf lieh beziehen«» 
den Kuafi einen höhern Werth als andern Künlten 
einzuräumen, fo mufs das noch mehr der Fall feyn 
bei Betrachtung der ungleicU/ohwächem Laß. und 
UnluJL welche die Gefichts-Vorftellungen als iblcho 
an und für üdi begleiten. .Denn, wo jene durch die 
Erfchejnungen und ßnnlichen Eindrücke %\x fiark 
aufgeregt.werden , da hemmen lie den freien Auf«- 
fchwung dergeiftigen Kräfte, und erllickt ifi alles 
KunftgefUhl bei Colchen Erfcheinungen. Dahev 
nag auch die Untauglichkeit der Qeruchsr , Ge* 
fchmacks* nnd Gefühls -Erfcheinungen zu äliheti^f 
fjChen Gegen/iänden, zum Theil wenigfiens herrühr 
fen , iin4 der ilärkere EinAufs , den die Muitk auf 
den rohen und finnJichern Menfchen ausübt, Geh 
einigermafsen erklären. Uebrigens gebührt felbft 
bei den Gefichts- Erfcheinungen nicht allen das 
gleiche JL^qb der äfihetifchea Tauglichkeit, da es 
fdieint, als ob das reinere Gefühl de$ Schönem 
mehr durich die Anfcbaimng der räumlichen Ver*. 
hältnüle , als dprch die ^mpüadung der verfchie-f 

.denen Farben geweckt und ierhfl[lten werde, und 
'als ob die letzten mehr die Cpnlicben ^Is die gn&u 
gfsa Kräfte des Beobachters in Thätigkeit fetzten. 

7) Auf der geringen Beziehung, in der die Ge^ 
liehts-Erfcheinungen zu dem Begßhrungs* Vermögen 
fiehen , fo wie auf noch andern vorgenannten £i^ 
geififGbsSteUf 9* 9f <ier> ^¥%?a WiederJLehr der Er^ 



[ 16» 1 

fcheinan^n und Anfchaiinng des Raams, beruhK 
die. bei diefer Klaffe Yon Empfindttogen ronöglicli 
vorkomnieode Ideen ^j4ffociaeion. Auch mit den 
Toopo, GerüGben, den Gefchmack- und Gefühls« 
Eti'cheinungen treten bei ibrer Einwirkung auf die 
Vuritellkraft andere mebr oder weniger yerwapdt^ 
Ideen Ib in Verbindung, dafs, wenn irgend. eine 
TOD jeuen Vor Heilungen wiederkebri;, aucb diefe 
fich in ihrem Gefolge zeigen. Aber yreit allgeoieifr 
Her« weit leichter und daureoder ketten ücb dia 
VorfieUungep an die ßilder des Geficfitfinos, und 
es Ccheiuen diefe, befonders- als Raums rVorltel«« 
lungep, die' Grundlage und gleicbfani derlCem.jBU 
iejuy an den ßch alte übrige VorÜellupgeq, finn«« 
liehe und überliontiche, anletzeii 11^4 i^T^ ßi'4l>K^S 
zu einer feilen Maife beginnen^ 

9) Au^ ähnlichen Quellen, Fielleicht. aber )be^ 
fonders ^us der CfsichzeUigMit im H^ume, flieJGit 
ohne Zweifel noch der Vorzug der Klarheit iin4 
Deutlichkeif bei dep Qe|ich|Sr£rfcbeinungen Aut 
den darauf beruhenden liegrifFen. In jeder |C|affo 
fuhren die Eniplindungen von yerrphiedeuer Avt 
und Gattung tbeils ei^enthiimlicbe, theils entlehnte, 
bildliche od^er yon ^ea Mamep der Oegenfiände 
bergenonmiene ßeneppungep; aber in keiner HjalTe 
kommen fo yiele eigentbümliche Worter Kor, und 
aus keiner Gnd fo viele ^ur bildlichen Bezeichnung 
anderer VorAellupgep entlehnt, ^Is ^us der fClalle 
iWtySefichts-Errcheinungen. Auch giebt es insbe» 
«• in iLeiner Klaffe linnjÜGher Erfcheinungeii 



tiiieA ergenthttoiliGlien Ausdruck für den hclcbfleil 

^i|nd andere Wirkungen bedingenden Grad von £r« 

leheimlng^ aui'ser in der KlalTef der Gedcbu.hr^ 

fcheinilng«fn^ wo diefer Grad durch das Wort Licht 

£o fcharf bezeichnet ift i dafs er iler Phantaiie im-* 

liier afs etWa^ füf fich Befiehendes und Materielles 

vorichtrebtj ztindi aag^nrcfaeinlichen Beweis ^ wie 

deutlich in diefer Klafle Üriüach^ und Wirkung ge-^ 

Schieden wcfrdeüy Daher werden auch aus diefec 

Klail^f weit liebef als aus leder ändern die Merk* 

mahle 'hergenommen^ welche uns zur Unterfchei« 

4ung der Körpef dienen, und zwar nicht bloa 

räiimtichc, londern auch auf die Farben lieh bezie-% 

fahnde i fo wenig of;^ letztere Jurcb ihre Verändere 

Ucbkeit einen cfkurenden Charakter . begründen« 

Denn diele £ifipfiadungeä iteilen Cch kla^ und 

deuth'ch, wi0 tor das pb^filche Aug^r, £u bei der 

Erinnerung tor das geißige^ und nnahlen Ib leicht 

das ganze Bild wieder Tor, in welcherti fie mit an* 

dern £rrdieinuligea fo lebhaft gezeichnet Waren. . 

So dient affo die KfalTe Jer Gefichts-Errchei- 
nungen zu einer grofsen und freien Wcrkitatte gei- 
Itiger Operationen! und fcbeint durch ihre giän» 
senden Vorzüge noch über die Klaffe der Gefühls« 
£rlcheinun);en hervorzuragen. : Aber es fiützt licli'^ 
doch zuletzt die Erkenntnifs diefer vorzügtirhen 
Eigenfchaften. nur auf den feften und daurenden 
Grund der Gefühls -Erfcheinungen; auch (chwebt 
das Aug« nur iiin über die OberAäcba dar Aul&eo- . 



[ i6i ] 

trelt, die ifaäi d^r Oefühlfiiin atifTclih^rst ^ und vtt^^ 
mag nicht, utie diefer^ fowöbl von ändern Sinn-« 
werksengta unterilützt, als auch fchon fUr fich^ 
tintmttelbai' in den Hintergrund der geöffneten 
Körperwelt einzudringen» 

tj. Fbrzüge der Gehörs •JEr/cheinurigetC^ 

Wäre mit diefen Erfcheinungen eben fo^ ünkl* 
toit deii Oeficbts-Errcheinungen, eine unmittelbare" 
Anfchaüung der Raumverhältnifle gepaart, fo wüt* 
de es zweifelhaft feyii, welehe dlefer beiden Klällbii 
vor der andern geßelit werden itiüfste^ da h^ide fd 
viele ähnliche, befonders äßhetifche Vorzüge be-, 
fitzen. Aber auf dem Gebiet cl<^^ Gehöre- Geruchs^ 
und Gefchtnäcks-ßrlcheinungen verfäfst uns all^i 
unmittelbare ftaüdisanfdhauiiö^ der Gegenfiände^ 
welche für die Vollkommenheit linfei^el* Kerintniflfe 
fo wichtig iß j und es kann daher kein Bedenken 
haben, dals die Geßchts^Erfcheinungen der KlalTtf 
der eben genannten Sinnes-- Erfcheinungen, däf 
diefen befonders eignen Vorzüge ungeachtet^ TOr« 
angeht. 

ä) öemein/chafelic/ie P^orzilgdi 

i) Die Empfindungen des Gehörs^ Wie die det 
^Oefichts, erfcheinen itiit gröfserer Klarheit und 
Demlichkeic. Denn die Urfacfae des Sichtbareil' 
trennt der Verftand ron den Körperu unter dem 
eigenthümlichen Namen von Lichte nnd erklärt fie^ 
nach der j[ewöhnlichto Anficht^ £^^ etwas Selbfift 



£ »63 3 

Itandiges, fi!r eine befoiidere Art ton X&b^i Mii 
gleicher Leichtigkeit wird auch der Grund ded GeM 
hörten ?ön diefem felbli abgefohdert, find jtoeoi 
die ~äig«$ntbümliche Benennung von Schall beigebt 
legt, doch ohne gerade hier auf eine belbndere IVlai 
teriaütät zu dringen. So fadt auth die Sprache bei 
dteFen beiden Kläflen ton Erfdieinungen Ichon 
längft'm^hr eigenthümlicheNaDied, als bei dened- 

- des Geruchs und Gelchmacks^ fUr die Begriffe yah 
Gattung^ Art und Grad gefchaffen^ a. B. die Ma- 

. fiten Fatb^ und Klang, Helligkeit^ Ihn und Laut; 
und wenn fie für manche Votiiellungeii bei diefen 
Erfcheinungen fremde Ausdrücke aufgenommen 
bat , fo entlehnte lie Ge wenigltens von dem einea 
Gebiete^ um in dem andern davon Gebfauch zu 
Boachen, wie z.* B» die Ausdrücke: hochrothi 
Jchteiende Farbe» kelle Stimrnc» Abklingen dei^ 
Farben, Ton der Farl\en u, dgl« beweifen^ Ue^ 
berhaupt zeigt die Sprache id ihren Bezeichnungen 
der Gehörs ^Erfcheinungen y befondfera der Töne^ 
einen grc/fseren Reichthuol , als in denen der Geü» 
mchs» und Gefchmacks-EiTchefnungen , 2um au<^ 

, genfcheinlichen Beweifc, dal's auf dem Gebiete \^^ 
aber eine gröfsere Deutlichkeit herrlcht^ als auf dem 
der beiden letzten. 

ä) Die Entfernung, in welcher ein /ehr Aar-« 
ker Geruch auf das Organ noch wirken kann , iA 
awar noch nicht gemelTen worden, die gemeine 
Erfahrung belehrt \m% indefs hinlänghch, dal's in 
dM^.K' BintiKÜit der^cbail ^io wi^ das iiidaü^ w^nü 



£ .64 1 

fcbon . nicht id gleichem Grade) - deü Vottug trot 
den Geruch» -*>£rrGbeinungen hat« 

3) Eben fo äehtiieo die Gehörs - Errcheidutigeil 
auch an dem Vorzuge der Zurückwierfung Theil, 
iodels man diefe Eigenrchaft bisher noch nicht all 
den Gerüchen beobachtet hat« . 
., 43 Auch die beftimmtere t)upticUat Ae$ ö^ 
horofgatis, und die mindere Abhängigkeit der 
(Lrankhaften Zuilande des einen von dem andern« 
tragt f wie bei dem Geßchtsorgan , dasu bei, dafii 
die Errcheinungen und KenntniiTe^ die lieh darauf 
be^iehn, voltkommner Gnd , als dies bei der Orga«* 
piiation der Geruch-» und Gefchmacksfinne tnbg* 
lieb ift. 

5) fiei den GeCchts^Erlcheinungen Wurde ^% 
geringe Beziehung der Farben auf Lu/i und ün^ 
laß, als Vorzug angeführt« Sie itt auch den Ge« 
börs-^Erfcheinungen eigen ^ und wenn Ge gleich 
das Begehr ungs -Vermögen mehr als jene in An<« 
fpruch nehmen , fo entAeht doch aus diefen Bezie« 
huhgen kein fo grofses Hindernifs gegen ihre älthe^ 
tifche Anwendbarkeit, als bei Geruch und Ge-> 
Ichmack^aus der weit gröfsern Subjectivität. 

6) T>i^Jdeen*j4Jfociation wurde gleichfalls ali 
vorzügliche Eigenfchaft an den Gefichts-Erfchei« 
nungen gerühmt« Wenn fie aber dort wegen ihres 
grofsen UmfangS und Gehalts eine befondere Aus« 
Zeichnung verdiente J fo darf fie hier bei den Ge«. 
hörs - Erfcheinungen , Wo die abliracteren Begriffe 
lieh an die.artikttUrtea Töne anknüpfen und die 



[ i65 } 

Fanctionen des Denkens überhaupt an der Spradie 
eine grofse Unteirftutzung erhalten, wohl nicht 
übergangen wei*den. 

^) 5Venn die GeGcfats^Vorftellungeii lieh in 

■ 

ungleich höherem Grade leicht ivieder hervorrufen 
laflen ^ und Geh nach den^alent mehr oder weni« 
ger willig der Phüntafii unterwerfen , welche über 
die G^rachs^ und Gefchmai^ks-Vorftelliingen keine 
Herffchaft ausiibeü zu können fcfieint; fo repro« 
duciren fich auch gern die Gehörs - Errcheinung^n^ 
und legen Tefitiöge dielef Eigenfchftft^ Wie jene 
torzilglich in d^m Räum ^ fo in delr 2eit , deik 
Grund tu ^inei* Kunft^ die mit der Zeichenkunft 
und Malerei einen vielleicht nie ZU elitfcheidendeii 
Wettttreit führt, 

8) in derMälerejrkoiätnt eihe doppelte tfahhOA 

« 

ni«f der Parb^n Vor, nämlich i erfletts die wohlgefällige 
ZufämmenGellung verfdiiedeßer Fafbengattüngen, 
als t* B. die des Grünen mit dem Rothen, i\e% GeU 
ben mit dem Violetten^ Und' s^weitens dervf^rh&ltnila« 
InülsigeGrad Von Hrlli^k^it und Dulikelhdt^ mit d^nl 
die Farben eines Gemäldes nach dem Zwecke feiner 
Wirkung därzußeilen Gnd , kürt, der Ton der Far« 
ben^ Diefelbe' dopjJette Harmonie findet in der 
*tbat auch in der Muiik Statt; denn ße betrifft 
tiicht blos den Ton und Teine Vet^hältnilTe, fonderti 
e^ macht gewils auch der Klang, d. h. die eig^n-« 
tliiimlichc^ Art üüd Weife vod Schalt ^ an der ein 
C^genfiand Von dem andern bei fonft gleicher ä^ 
fchaffenheit des 'rods uüd Lauti ünt^fchiedcfll Wüa 
Ann«!, d. PkjrCjk. U. ^t. 61 1. J. i%iii 81. i%. ^ 



den kana, cin^D nicht unbedeutenden Tbeil der 

luuiikalirchen Harmonie aus. x'f 

.• ' t ' ■ .■ 

• • ■■-.:■ 

9) Raumsi-VerhältnilTe gehören nicht nur zu 
allen GeGcbtSrEricheinungen^ fondern Ge werden 
auch, und zwar in^befondere die der Linien, nach 
Verfchiedenlreit der Ti-Asnie, auf eine Art aufge* 
fal&t, dafs fie die Grundlage einer Kund bilden« 
ZeUverhältniJfe fallen «war auch in den Krejs die- 
ser. ß^fcheinungen , fo wie überhaupt in alle andere 
Sinne; aber von keinem Sinn werden fie mit einer 
Xolchen Genauigkeit und Leichtigkeit aufgenom* 
men, als von dem des Gehörs, und indem Tdct di« 
Seele der Tonkunß ifi , fo leidet diefes Organ von 
diefer Seite her eben fo vi^l, als das Organ de^ 
GeUchts durch feine Fähigkeit der Raums «Be* 
(cbauuDgen. 

10) Wie endlich einer jeden Farbe eine gewifle 
eigenthümlicbe morali/che Wirkung auf das Ge« 
0iüth, fowohl für fich, als in Verbindung mit an-^ 
dern zukömmt, fd dafs lieh manche Stimmung des« 
(elben oft aus der Befchaffenbeit der umgebenden 
Farben erklären mag; fo bringen Tact, Ton und 
Klang noch in weit höherem Grade und gewifler 
die Stimfimngen des Gemürhs hervor ^ fiti^ der ta« 
lentvoUe KünlUer beabfichtigt*. 

b) B^f andere yorziige. 

i) Die Gehörs- Erfcheinuugen haben zwqr im 

Allgemeinen in AnlehungNder Klarheit und Deut* 

^^chkeity mit der fie yor^eUellt werden^ nur vor 




C 167 ] 

d^ji. Geruchs» ond Gerchmacks-ErfcheinuDgen den 

, Vorrang) Aehnaber den GeGchts-Erfcheinuagen 

,Bach; doch zeichnen fie fich felbll vor den letztern 

durch die gfofse Beßimmiheit aus, mit der die 

T&ne auFgefafst, bezeichnet und wieder hervorge* 

bracht werden. Denn alle bisherige Verfuche von 

Farbenfjrtemen lind, wo nicht ganz ipislungen» 

^^och höchli unvollkommen, gegen die fchon längft 

beAehenden Scalen der TöQe. 

21) Aufser den Erfcheinungen der Tempefatur, 
der Schwere und des Magnetismus kennen wir 
keine^^ die Geh dujrch alle Art^n von Körper^ wenn 
Ichon mit verfchiedenem Grade von Leichtigkeit^ 
fortleitet t als den Schall; und es gehört dieier 
Vorzugs den die Erfcheinungen des Lichts, des 
Geruchs und der Electricität entbehren, wegen der 
für die Sprache undMuGk davon abhängenden Fol« 
-geui gewiis nicht zu den unwichtigen^ 

3) Wie die Sphäre der Fortpflanzung dea 
Schalls allgemein if^^ To ifi auch die feiner Eru* 
Jiehung^ und zwar ohne Zweifel aus gleichem 

Grunde, eine allgemeine* Diefes ift weder bei 
dem Licl)te, noch bei dem Geruch und Gefchmack 
ohne Quaiitäts -Veränderung der Fall. 

4) Endlich kömmt dem Schall noch eine Ei^ 
genfchaft vorzugsWeife zu^ welche die Erklärung 
und weitere Ünterfuchung feiner Natur fehr er-^ 
feichtert, nämlich die Coexi/tenz feiner Erfchei* 
-nüng piit den fühlbaren und fichtbaren Schwirl'^ 
gungen des {«baUendm Kö'rpers. Btögen wir »yiait, 



,/ 



[ ifi8 ] 
«uch bei entftehendeni Licht ma'nqhe Fühlbare VW- 

I 

SadefuDg, belboders die der Temperatur, oft au» 
gleich wahrnehmen; Ib find doch nie folcjhe be- 
(limmte mechanifche Veränderungen damit ver- 
bunden, dafs man dadurch veranlafst wäre, dieEr- 
fcheinungen delTelben eben ib, wie die des Schalls, 
für mechanifche Zuftände der Korper an^ufehen, 
und fich mit diefer Erklärung über die Kenntnifs 
der Natur des Lichtes zu beruhigen* Vielmehr 
weiß; die Verfchiedenheit in der EntftehungsWeife^ 
in den Gefetzen der Fortpflanzung und in den 
Richtung-Veränderungen auf eine andere Quelle 
hin, aus der man die dem Schall fonll fehr ähnlichen 
Erfcheinungen des Lichts herzuleiten hat« 

D. Vorzüge der Geruchs '^ Erfcheinungen. 

Indem wir mit unferer Betrachtung zu diefer 
KlalTe der äufsern finnjichen Erfcheinungen gelang 
gen, kommen wir auf ein bisher noch fehr unan- 
gebautes, wenn fchon vielleicht der gewöhnhchen 
.Meinung nach nicht fo unfruchtbares Feld der Na- 
turwiffenfchaft. Der Mangel an Verbindung räum-» 
lieber Verhältnifle mit diefen Erfcheinungen in der 
unmittelbaren Anfchauung, ihr minder häufiges 
Vorkommen im gemeinen Leben , die Flüchtigkeit 
der däiaunich beziehenden Vorlletlungen ; ihr be- 
deutender Eiuflufs auf das Begehrungs -Vermögen, 
die nicht feiten bei ihnen vorkommenden Idiotjn- 
krafieen, die gröfsere Abhängigkeit des entfpre- 
eben den Organs von dem^ZuKande der ObrigenOr- 



C »69- ] 

ganiration ^ und die nicht su läugoende Verwandt« 
fjobȣt reiner Wirl^ungen mit d'eoen des Gerchmadu- 
Organs; alle diefe Umftände Jegea der ünter- 
fuchun^ fo viel ^iodernilTe in den Weg, dafs fich 
Vjpp den yorzüglichen Eigenfcliaften der Geruchs- 
IiiXcb,ejnuoge|i für jetzt etwa nur Folgendes an« 
gebeA l^, 

}f) GemeinfcfiofeHche Vorzüge. 

1) yVie 4.ie Erfcl^eioungen der yorhergehenden 
Klaflep in die Ferfie wirken ^ fo pebpien auch die 
Qeruchs^<»Er(*cbeiiiungeQ, wenn fcbon (bei d^m cul- 
tiyirten Meprchen wenigCbens) in weit geringerem 
Gradei \^beil an diefem Vorzyg yor den. nur in der 
Beriibrung enjt/ieben.den perchpacks-Erfcheinun- 
gen. Die paterjiellen gröbern Ausilüfle, die bei 
fehr vielpn Körpern während ihres Iiiecben$ unläug» 
bair yorkommeai find wohl gegen die verglichene 
Wirkungsart in die Ferne keine gültigen Einwen- 
dungen» da map bei vielen andern ßark riechenden 
SifoSen noch keinen Gewicbtsyerlufi hat aufweifen 
können^ und da die bei fo manchen Thieren Statt 
ladende fehr grobe Entfernuug der Geruchswir- 
kungen fich aus einer Ausftromung von gewUTen 
GeruQb^ftoffen nicht I^hr begreifen lafst. 

a) fiei dan vprhcfrgehenden KlalTen können 
immer mehrere Eartcheinungen zugleich aufgefalst 
li^nd empfunden werden.; diefißs. findet nun auch 
l^i der vorlieg^d^n )Üafle Stau, und es^darf diefe 
Ei£^G£[a£t i^r v^ieai^oiic aU der foIgeD^m abge- 



, t 



[17a ]" 

fprachen/werddn. Schon die Wirkßiinkeit in -diiiV 
Farne maoht dUs Geruchsorgan cOexißenter ff^^hr^: 
nehmungen fähig, und es find vielleicht nur die felr 
teuere Gelegenheit, die geringere Uebung des Or? 
gans , und ungerechter Mangel an Aufmerk&orikett' 
Sebuld daran, dafs fokhe Wahrnehmungen wenige 
gemacht werden, als es ionfl; möglich iA. Ja ei 
laHen Geh nicht b(os di^ Gerüche VQn getrennten 
Körper^ , wenn anders qicht ciper d^(Vo^ ^u vor«« 
herrfchend iß , unte^fcheiden , fondern m^n Hapi| 
aiuch felhß bei geoiifchten riechenden Stofieü de^ 
eloen q^d deii ^nder^ nach dem Geruch zugleich' 
ernennen, wi^ z. B. in dem pulvis den u&'ic.' die 
Myrrhei^ und Nelken^ i|nd \n dem nulv, länüiVy 
ißrt. den Fencber Mud di^ Sehesblätter} to däfs 
' das Geruqhsorgan in diefer HinGcht qqch ^lehr' zi( 
leillen fbheint, als das Gefichtsor^an , bei dem die 
beFondern Farben gemüchter Stoffö ip eine andere 
allgemeiiie zufammenflielHeii. 

3) Sind die Empfindungen des Geruchs zwar 
H^icht, wie die des Geficbts und des Gehörs, einer' 
>villköhrHchcn Wieder-Hervorrufung fähig uiid deri| 
Spiel einer freien Phantafie unterworfen ; fo ver^ 
^efeüfchaften fie ßch doch weit mehi^ als die Em-.** 
pilnduagen de^ Gefchmacks Unit Vorftellungen an«' 
derer Art, befonders mit folchen, welche den A£r 
fecten und Leideüfchaften zum* Grunde liegen, un4* 
(leben überhaupt mit der feinerd Sinnlichkeit ilc^ 
Menfchen noch in größerem Zufammenhange, aU* 
^ {etzteriir * Aucli fcheineii £e (x>gar, nöc|^ eheri 



$i$ diefc, fich mit Begriffen vef binden zu konneni 
da bei der Wiederkehr der Qerychs-ErfcbeiouDgeni 
i9ie irgend ejnmal in Gefelirchaft 'an<|erer Eiiiplin- 
dungenund Vorijlellungen empfunden wordei^ find, 
der ganze b^be^ ver(ch|oflene Kreis von Erinne- 
rnpgen fi^cb nicht feiten der Vorßeilung^kraft wie« 
ier Öffne^ , iind c^ie Phantaüe fi^ lebbafler 'fhätig;^ 
l^eit y^ranlafstf 

- 4) Wenn Wirkfamkeit der Erfcheinuiigen in 
die Ferne, ifenn Gleichzeitigkeit verfchiedenartiger 
Jl^ropfindungeii^ und Vergefellicbaftung der Vorlte!« 
langen zu den Bedingungen gehören , unter denen 
^hetifche^ Gefühl entftehen kann; Co dürften die 
Geruchs -Erfcheinupgeif, bei denen, diefe Erforder- 
nifle noch ßiptreffen ^ aucb wegen f\ietev möglichea 
Beziehungen den Gefchmacks-Ecicheinungen for? 
angfefetzt werden. Und wenp JÖuplicUät des Or-^ 
gans auf cjie Vpllkpmmenheit der entfprech enden 
Erfcheinungen einen vortheilhaften Einflqfs hat, 
Iq Itehn die letztern auch in fofern noch gegen 

jene zurück. 

•■ 

b) Befondere f^orziig^. 

i) Die Gerüche Gnd im Allgemeinen fo treue 
Begleiter der ckemi/öhen yeräßderungen, (me Geh 
diefes nicht blos analjtifch bei natürlichen Zuflän- 
den organUcber Körper und b<^i Vünftiichen Auf- 
löfungen, fondern auch fynthetifch bei verfchie- 
denen Zufammenfetzungen'erweilU) dafs man den 
Geruchbnn fchon längft mit iallem Hecht den cAe* 



C »7» 3, 

ifufchen Sinn geheiCien hat. AUefdiogs ßellen ßcli 
bei den chemilchen Veräpder|ingeii 'a(|ct) büu^g Er- 
fcheinuogen ein , die lieh poch |iuf apcjere ßjnnf» 
* als den des Geruchs behielten ; (ifber }fiei^ e^^^ßXßf 
Sinn kündigt fcbon in der Ferne den YpfwilltepdeD 
Streit der ^leip^nt^r-lvräfte oft mit folclier l^tar« 
heit und BeAimintheit ^n , d^fs map nicht puf difi 
Veränderung a)s folcbe , fondpf n nuch ihre Art, 
ihren Grad pnd die dfib^i (lefopders |)fätigep Stp^ 
nicht feiten erkepn^n icani|. 

a) Pie Qeriiche b^ben pach clen GeEühls-EiVr 
fcheinutigen dpp ftärk|le|i ßwßujfi auf die ^e/tv 
ben^e l^faft des I^ofper^. Penn wenp j^ne dl^ 
latztep ^^pz ßuffipbfsp upd f ernic|itep l^Mnnen , (p 
fiild fjic C?^r^che ifn gtapcle, ^ie Funcfiopen c|^ 
Leidens durcb ^eryorhringi)f|g yon Qbqfn^chtei^ 
Kum Theil .zu hemoien, unt) die gel^einip^ep wiedef 
in Gang ^u f)ripgep. pieff^s yef ma^ l^eine Errchei« 
pupg yon einer ^ndefn H^lalTe der Ppipiindungeni 
pnd e^ ift , wo pipbt zpr Erklärung di^Cef vorzUgr 
liehen j^igenfch^ft hinreichend ^ cfocli in^fper merk« 
würdig, ^^h pnter geyviflen Pmßäqcjep der Fort^ 
gang de$ Lebfans yon der plinwirkung auf eben das 
Organ ab^ut^ängen fcheint, durch welches dem 
Procefs des Athmei{}$ finattfhpf}ipii JNal^rung fsuge^ 
fuhrt werden pufs^ 

E. Fortüge ßisr Qefchmßcks^Erfcheinurtgen. 

an follfe glauben, dals bei der unleugbap 
Wichtigkeit dieier Erfcheinungen für die 




Ibfefifcfie Oekqiiainie 9^ pnd bei der fo all 
)>is^ zur Kpoß gefteigerten Sorgfalt, iivelche dep. 
fcultivirte Menfcii auf die Veryollkomainimg siies 
Oenuflei wendet, ^dar ficb auf ße gründet, die 
'V^iiTenrchaCt in Apfebung diefec ^lafle der jbinli. 
phen Erfpbeiniipgep niclft v^eide 9urürkgeblie6ea 
fsyn. Aber es v^bßlt (icb mit ihr hierin ebea 
(b, yrie mit den Geruchs -f^rlcb^inHngen, Audt 
Ifi^d die Urfachen, die dort als Zeugungspunctfi 
4ef wiflenfpbfiftlicben Fortfcbritte angefiibi t wur« 
fien, \iier beinahe diefelben. Vorzüglich aber 
J[<phi^ii)eii z^ei .Umß^nde von upgiin/ligem Ginflui^ 
|(U feyn: das ZuraipmentrefFen c(es Schoieckena 
init dein Fühlen, und die fo gcof^e Beziehung 
^e^elben auf (jenuts*. Jenes erfchwert die Untere 
fcheldfing der pefchmifcks« Empfindungen m}$ [olr 
fbety ^^d fiiek |ährnt die freie Kraft der Bnob* 
)|ahtung leicht fp fehr , flal's der ^iefifcbe Trieb 
idie Oberhand behält. Deflen ungeachtet würilei| 
^ir fien Gefchmapki^ • E^rfcheiniingeq fehr Unrecht 
fhun, yrejfiD y^ir fi^ in dem bisherigen^ Ruf, als kei«i 
lier fr^ditbaren Aj3 Wendung fähig, lalTon, ^DfJ Ij^ 
^b für immer einer ^Id'enrphaftlichen ^orm pnfä« 
hig erl^lären wollen« Denn fie befit^eq nicht blof 
fehr wichtige^ mit fier jGlalTe der Ger^ch^ ^ Er^ 
fcheinungen gefneipfchaftli(;tie Eig^^plchaften ^ . fpn«> 
^em auch noch gewi^e befondere Vorzüge, durql^ 
f^e fie (ich an die Olafien der Gerichts ^ und an 
der Gefühls - Srichei^ungen , pit d^po |^§ 




I «74 3/ 

öhpehin fehr nahe verwandt find, wieder B^^ 
fpbliei^ef). 

0j Gemeinfehaftlicbe yorzüg€» 

i) üntf>r die 'befondern Vörielige der Ge» 
vuchs- ErlcheinuDgen haben wir gerechnet, -dataf 
fie von feine die in den Körpern vorgehende che«' 
mifche Veränderungen anzeigen. Aber es läfst 
fich auch durch fle in vielen Körpern die b^fi^^ 

' hende chemifche Befchßffenheit erkennen und 
inan kann auch durch Ge in mandien Fällen auf 
die nähern oder entferntem Qrundjloffe der Zu«» 
fammenretzung geleitet werden , wie durch die Ge« 
Iphcnacks-Erfcheinungeii, bei denen diefe Eigen^ 
fchafc freilich noch von gr^rserem Umfange iß, und 
die daher auch noch frilher als jejie Erfcheinun« 
gen zu, den ehemifcheß gerechiiel; worden Gnd« 
Die Luftarten fallen zwar beinahe insgefammtaU 
lein in den Geruchfinn;, unter den tropfbar flülfi?' 
gen und feften Körpern thun aber weit mehrere 
ihren chemifchen Zuliand durch das Organ des Ge^' 
fchmacks, als durch das des Geruchs kund, wie 
diefes z. B. manche fette Gele und vorzüglich die 
vielen Salzarten beweifen. Audi findet Geh bei Je« 
nen Körpern , wenn Ge riechen, vorher weit h^u« 
figer zugleich Wirkung auf den Gefchmack, als Gl^ 
fdimackloGgkeit; ja man da^f, um Geh von dem 
grofsen Wirkungskreife des Gelchma^kfinns zu 

JpJKMttgW) üch nur en das allgemeine Geliatv 



i «t5 ] 

erlonern , - dafb nicht Mos alle in dem gelcfamack« 

lofen Wafler auflösbare StolFe', foDdem aucb noch 

aüdere^ befonders von den AHcalien apgreifbare 

Körper Gefditnack zeigen, 

■ • .1 
a) Auf den vorhergehenden gemeinrchaftlichen 

Yor^Dg gründet fich nun auch der grofse Vortheil,,. 

den die Gelohniacks - Erfcheinungen yrie die Ge« 

7110^1- Erl'cheiQungen in fehr yie^en Fällen gewähr 

reni wenn es um fcjioelle, fichere und kißre ^Uß^ 

£€r/cheidHn$ VP^, fchwer zu 'erl^ennepden Stoffe^ 

:^u tbun ift. Jeder Zweig der. Natur- t^efchrQibung 

Icböpft aus dielen Quellen Merkmale, di^ bald in 

"Yerbipdpng mit andern Errcheipiingen , b^ld ^upli. 

allein , charakterillirch find, und es ilf'in der That 

oft zu bewundern, mit welcher Jjieichtiglf^eiti 

Schnelligkeit und Schärfe die diefen beiden ^r- 

-fche|nunge|i entljprechepden Organe fo viele Ge« 

genib'nde upterfcheiden, ß^offe, befonders die 

mei^ oder minder zurammeqgefetztep aus dem 

Pflanzen r vnd Thierrejpb i . ap (ienen fehr Iiäufi^ 

weder das Gefühl , noph der blofse Anblick irgep4 

einen Unlerfchied wahrnehtpei) kann, und beider 

peQ oft das bewaffnete Auge Mlfhe bat, die un« 

terfcheidenden Kryll^lle herauszukenqeq ; Stoffe, 

die e\^l alsdann in andere Sioqe als verfcbieden«? 

artige Körper fallen, wenn fie mit andern i^ 

chen^fchen Gonflict-.gefetzt werden, i^nd deren 

Verfchiedenheit in d^n Verhältniffep .derfelbep fJer 

ß^ndtbeild iipr oac}i vielem Aufwände vop Koilen, 



C »76 1 '. 

Zeit und Mühe e^Ka^nt wird; ;foIche Stoffe ^ßbff: 
i^ld^dar Geruchümi, .bald mfsbr ie^ Getchmidk^ 
finn y im Aug^obiick ,. wo fier e^ne oder der an- 
dere darüber befragt wird , leicht und ohne «ffei? 

tere V^BÜJknde als y0crohiedene Körper ant 

^ . ' ■ ' t <^ ' ■..:•. '-•;-. f; : '.' 

h) Befondere Vorzüge, häupfjachlich in fiäcMtphf 
fiiif fliB Q&rup/fs ' JSr/c/ieint^nga^» ■ . . . 

i) Ungeachtet mitden EmphnduogeQ des'Ge- 
fchmacks Lütt oderUpluft weit oiehr*^ gepaart finc|' 
als mit anderp y iind im ailgemeineii felbft mehf 
als mit ^en Empfindungen des Geruchs* fo fchei- 
ilen floch die ^i|f fie ßch bensiehenden Vorfteliun^ 
ijen filarer ;ku IWn^ als die, welche das Ge«. 
^uchsorgan liefert^ Penn, worin ßuch die Ur^ 
fiiche von di^le^ Verlchiedipiiheit' liegen mag, fei^ 
es in dem häufigem Vorkompnen. oder in dem 
Aärkern JSindf uck der Gefchinäcke von prlcjiiieden- 
artigen Gegenftäpden ; fo liegt der liewejs diefer 
g'röLsern Klarheit doch offenbar vor Augen, in dem 
grofsern Vorr^th 700 ^ig^nthUmlic^ep ^ weder von 
den- Objepten entlebnt|en, noch bildlichen Wör- 
tern , ^iß man l^ei den ßefchmapks-]Srfch.e!nuQgen 
äntriiTt und nuter denen man Togar jnanphe fin* 
det| die ^ur 9<;zeic^niing der Gerüche tauglich 
find , wie z. B. die Ausdrucke räuerlich , bitter- 
lieh etc. 

12) Bei der Angabe der gepeinfchäftlichen Vor-' 
züge vor andern KlalTen von Erfcheinungen wurde! 



t »77 ] 

• . < 

detn 'GerchmäckGnne «fin groFserer Umfang feinet 
chemifchen Pf^rkungskreifes beigelegt. Diefer bei^ 
Fondere Vorzug wird nun auch noch vermehrt 
durch den höhefri Graä, mit dem Cch die auf 
die Uhterrbbeidüng der Stoffe ßch beziehende Ei« 
^ehfchafteh diefes Sinns vor d^nen des Geruch« 
fiilns auszeichnen* Wenigfleiis fpfechöii ßch^ wo 
nicht allgemein ^ doch in vielen Fällen * die auf 
idieihifchen Beftändtheileln gegtündeten Üntek'EcIpe^ 
Ae durch jen^s Organ hoth deutlicher aus, als 
dtti'ch dad' Uttt^t^i 

S) Auck Üeilexi lieh tinter den Gefchmacks« 
Crf^heinüngen nicht bIo$ überhaupt gewifle Ge« 
genfätze üt der Etnpfiridung weit beßimmter als 
bei den Gem^hs-Erlcheinungen ein, Tondern eben 
diele Cegenfatzö itet^etk auch gerade niitff^ewiflen 
Kel dem Augfr nhd dj^di Grefühl vorkommenden 
«ntgegetig^fetzten firfchöinudgen mehr als blos 
häufig ^ufamttietf« Üer Taute Gefchmacky die rol 
thei F'arbcf tind di^ pofitivcf galvadifche Wirkung, 
to Wie tfuf d^f andern Seite der alkalifdie (dem 
lutsen ' Geh nähernde 1 ) Gefchmäck ^ die^ bf^füe 
Bebli der grünen Farbe ^ und dei negative Galva- 
nisniu^, ^ 2eig6n fich Ib oft und fo deutlich mit 

I 

einandet* in Verbindung, dafs die Gefchmücks« 
Erfcheinungen bei der Betrachtung diefer Ver« 
Wandtfchaft an Werth fehr gewinnen miilTen« 

4) Hierzu kommt noch die eigenthümliche, 
fchon bei den Gefühls «Erfcheinungen erwähnte, 



l '78 ]^ 

Ccexißenz der Gefchmacks ^ Erfoheiniingcn mU 
tiri/iatlifationen* jEs zeigt zwar nicht alles, was 
fchmeckt , eine ror die Augen darlegbare KrißaU 
Jifation ^ und vieles , das kriliallißrt ifi , fchmeckt 
nicht, wie z. B. eine grofse Menge erdiger Fofr- 
iilien. Aber da durch diefe Ausnahmen blos be«« 

• 

wiefen ift, dafs das Schmecken nicht einzig und 
allein an die Bedingung der Kriüallifation gebun« 
den iil , und da fonft bei einer grofsen Menge' yqh 
Stoffen immer verfchiedenen KrillallFormen yet^ 
fdiieclene Gefchmäcke entfprechen , fp ifl diefe,. fo 
zu Tagen, geometrifche Beziehung der Gefchmacks« 
Erfchdnungen gewifs nicht für eine unbedeutende 
l^nd einer befondetn Auszeichnung minder wichtige 
Eigenfchaft anziifehen. 

S) Ö|>en fo verdient auch die gröfsere Dauef 
der Erfcheinungen des.Gefchmacks^ im Vergleich* 
niit denen des Geruchs ^ eine Erwähnung. Denn 
das Fadewerden eines Tchmeckbaren Stoffes kömmt 
weit leitener vor, als das Verriechen eines Körpers^ 
iind es fcheint auch fchon diefe Verrchiedenheit in 
der oben bemerkten verfchiedenen Beziehung der 

Gefchmäcke und Gerüche txx dem chemifchen Zu* 

• 

[lande der Körper in fo fern zu liegen ^ als jend 
mehr den gelchlo/renen chemifchen Procefs der Bi^ 
/landtheile anzeigen mögen, indeflen diele eher 
äen Fortgang deiTelben mit feinen Veränderungen 
ankündigen. Dafs übrigens der Gefchmack eines 
Körpers üch eben fo leicht in einen andern | wie 



t »79 J 

jfein Gemcli in einen andern verändern kann^ iß 
mcht zu läu|;nen; aber l¥enn jenes gefchiehr, fo 
find in dem Korper bei feiner GeFdiiTiacks-Verän- 
derutig gewohnlich andere weit wafentlichere Vef^ 
linderudgen als bei l)lorser Geruths-Veränderung, 
und swar Von der Art vorgegangen ^ dafi der Kor- 
pet feine Identität völlig dabei eingebuGit hat« 

6) EndHch darf als Vorzug, der felbß den 
Gefühls «-Erfcbeinungeh nicht, allgemein zukömmt^ 
nicht übergangen werden , dafs . die Gefchmacks- 
Ericheinungen (die wenigen Fälle ausgenommen, 
iro üe bei ftarken Ausdünßungen der Körper mit 
jGerucheti gepaart find) .nie ohne den FP^illen.dei 
Individui auf das Organ einwirken können. OurcH 
diefe in der Orgjanifation gegründffte BerehafiVrn« 
beit zeichnen fie lieh febr vor den, den Sinnen ßch 
aufdringenden Erfcheinungen des Geruchs und des 
Schalls aus, und erfetzen durch diefe Gelelligkeit 
ihres GenuiTes einigermafsen die äUhetifche Taug« 
lichkeit, die nur den weniger fubjectiven Erlch^ 
DLungen des Gehörs und des Gefichts zu Theil ge- 
Iforden iß* , 

. So flehen dettinach die Opfcbmack-Errchei* 
nungen zwar auf der letzten Stufe der äulsern iinn« 
liehen Erfcheinungen ^ aber fie haben doch auch 
ihre eignen Vorzüge, und fo weilt Überhaupt jt^de 
von den fünferlei Klafien , neben ihren mehr oder 
ipinder gemeinfchaftiichenEigenCchaften, auch wie- 
der manohea ISefondere auf , 4laa der Beachtung 



weith ifl, W(^nn der Öefäkißttfi dööi fiewu&treyA 
die objective Welt äufL'chli€<ftt| atte Stoffe in leiiieti 
Wirkungskreis hereinzieht ^ Ge üntei* futiFerl^i b^ 
ßirnnit unter'ichiedeiien tQttn<i^h der JSoipiiiidüiig 
unterwirft, nach dreierlei DiltitoGdneii dei* An* 
fchauiing.übel'^ieDt^ und äii den nueißed feinfet* £r^ 
Icheinungra e^^igeÜauef in manciiier Hinficht Wä]hr«> 
nirtimti To läfst Afit G^ßchijinn Atxx Geilt t^ät nur 
hinFchweben ubef die Oberflacbä det* Atdstowdt^ 
aber et zeigt ihnn fchon iri gtobet* Entfemuri^ di(k 
Huf dem w^it auAgebrdteteb Jläucbc» votgehettd^ob 
Veräbderungen 4 läfst ihü älinefi das im Hint«ri 
gründe Wirkende Spiel der Naturkräft^; ünd^ Wi^ 
fein Organ felbft Ichon frei und reibftthätig bei deii 
Eindrücken Wirkeü käiin^ fo bleibt auch bei fdnea 
Erlchpinuögen Aet Geill freiei* Von dem EinflufTn 
Hörender Begierden^ gefchiektef Teind VorßeUungeh 
Ton hier aus zu einem fi^ßern Geiivebd zularomell«^ 
zuziehen , und empfänglicher filt' die Eiiigebungeit 
efher fchönen Phantaße. Und ungeachtet die drei 
folgenden Sinne Unmittelbar keinem Anfchauün^ d«lr 
RaumsVerhältnifle bei den Korpetn darbieten, und 
eben deswegen weit hinter den beideä vorgehann-^ 
ted zütücklieheu mögen; fd iäfst Ücfa dafür untex* 
ifatei* Leitung mittelbar deftp tiefer eindringen iil 
den Zufaütimc^nhang der in Raum und Zeit mit ein-* 
ander Verbuddetien Urfa^hen iind Wirkungen^ 
Denn d«fr Schall < den der Gehörßnri Verniminty 
fuhrt ^ WÄc» wir iaheü ) «u£ die medttanifchif JUtlchaC» 




l »8« ] 

fenheit der Körper, uäd Tcheiot dieBewegimgen ihrer 
UAendlidikleuietihoinogeneoBeßandtheile in nicht 
unbedeutender Entfernung auf eine beliimottera 
Art ax^iug^beüi als das Gefühl in der Berührung zu 
leifieii termag. Der Geruchfinn fpiirt die Veranda» 
rUÜgeii auf, die in dem Innern der Körper bei der 
Wechfelwirkung ihrer heterogenen Stoffe voi^ehea 
viid lieh ihm in einer für andere Si&tie iioch uner» 
ireichbareü Feme offeiibaren; Der G^iJunächJinn 
Ipft endlich die, mit ihm in Berührung kommenden 
StoiOPe in ihre baid nähern bald entfernterh Beffand« 
tbeile äiif , ünci fdieint unendlich kleiüe Formen 
noch in der Empfindung iinterfcheideii zu können^ 
die ^ffUder das Mefler dem Geruhl, noch das MiknsU 
Xkop dem Auge iur Aliichauung gebeo.' 



• I 



AnnsU d« tiijCL Br5<* St.?« ^« tftf $• fit* ibi ^ 



C '?». 3. 



in. 

• ■ 
NetiereVerf liehe mit trocknen electrifchen Swlen, 



i) Aus einem Briefe des Profejpors ÜamAoni in 
f^erona, an den Prof: Pictet in Genf *)^ 

Verona J. i j. Janf. igii^ 

]\ach mehr als zwei Jahren, die ich midi anbaK* 
tend mit Verfueben befchäftigt habe, über die belle 
Art 9 die ^lectrpmotoriCchiro Säulen zu bauen und^ 
ihre electriiche Kraft immer rege zu erhalten , bia> 
ich bei folgenden beiden MethoJen^ als den beßen 
geblieben **). Entweder beftreiche ich das auf 
das Metall geleimte Papier mit Baumohl, wifche 
dieles mit einem linnenen Lappen forgfältig ab, 
und Gebe dann gepulvertes fchwarzes Manganoxyd 
darauf. Oder ich näile die Metallleite des Silber- 
papiers mit einer gefätligten Auflöfung falzfauren 
Zinks, und wenn diefe dem Anfcbeine nach von 
felbll eingetrocknet ift, fiebe ich darauf das gepul- 
verte Manganoxyd. Bei diefem letztem Verfahren 

•) AusgMogen aus der BibL britann, von Gilbert. 

*•; Bekanntlich errichtet Herr Zamboni ieire trockne 
Süule, (der er d«»n Namen Electromotor perpetuus giebt,) 
•US (icheihen unachien Silberpapiers» welche er an einec 
Seite mit gepul vortom IchwanBem Braunfieinoxy.de übersieht ^ 
„^-p^^ftrgl. ^HHei, J. i^i5. St. I, od. 6.49, S.41 fl Gilk. 



\ 



t i83 <} 

theilen die Säulen die ihoe^ eigne Electricität weh 

fchneller mit. Da ich aber bei .meinem Apparate 

weit mehr die fie(ländigl^eit als die Schnelligkeit 

des Wirkens bezweckei fo kann allein die Zeit ent* 

fcheiden, welcher der beiden Verfahrungsarten der 

Vorzug gebührt. 

Was die Erhaltung der Kraft betrifft, fo habe 

ich in diefer Rücklicht Viele Verfuche und Verän- 

' ■ ' ' ' 

derungeH tnit der Saute gemachte Ich habe Qe in 

ifolirenden Mällix vtfie. vergraben i habe iie in Glas« 

lauten gefetzt ^ und diefe mit gepulvertem Mallix 

oder mit Schwefel ausgefüllt; begnüge mich aber 

jetzt, tneinen letzteü Verfucheü zu Folge, fie in 

Gläsröhr^n^ die innerlich und äußerlich mit Firnifs 

überzogeil Grid , eiHzurchlif^fsen , ohne zwifchen 

Säule und Köbre nodh eineä ändern ifolirendea 

Körper zu bringen^ jedoch fo ^ dafs fie die innere 

t^Iäche der Säulen iiirgends berühren. Denn ich 

gleiube gefunden zu haben, dafs die £iectridtär^ 

Vielehe die Säule liefert^ üch an öet Oberfläche der 

ilblitend^ü fefteü Körper, Welche fie berührt < an* 

häufe^ indem Iie mit ihr Ungefähr iu dem Zuftandte, 

Wiö an def^ Oberfläche des Electrophors adhärirt^ 

lilid dafs dadui-ch endlich ein' Widerßand gegen 

die Hewegting det electHfcheb Fliilligkeit entAehn 

könne ^ Welcher die Kraft der Säule fchwacht. I^ 

Terrchliefse ^ie Glasröhre aü ihrem uutern Ende 

hetmetifch und bringe dahin ilolirendeu Maltix^ 

die electrifche Flülügkeit kann fich daher an diefem 

' Ebite fticbt «pohätifea ^ deren Pol ich mit der £ra< 

'Ha 



[ »84 3 

oder mil: dem entgegengeretzten Pole der andera 
.Sattle leitend verbinde. Ich yerfchfieläe auch das 
obere Ende der Glasfäule hermetifch , an welchem 
lieh der thätige Pol der Säule befindet. Die in d^ 
Köbre eingel'chlofsne Luft wird zwar, glaube idi, 
electrifcb 9 da fie aber von der äu&eren Luft völlig 
abgefondert iff, fo bringt fie üicht denfelben Mach- 
theii als die fetten ifoliredden Kötpeir hervor. Ich 
halte es dahef für belTer, das obere Ende der Röhre 
mit einer Art von Pfropf oAei Stöpfel zu verfchlie* 
fsen ^ der die freie Verbindung der in^ierii mit d^r 
aufsern Luft verhindert. ' Ich Wünfche, däls die 
Phyfiker diefe Verbeflerungen priifen mögen. 

Die von mir erfundene Säule dient nicht 
blos eine freifchwebende Nadel 10 unausgefetztem 
Schwingen zu erhalten , foüdetn läfst lieh auch zu* 
vielen andern eleclrifchen Verfuchen brauchen. 
Electrometer lallen Cch mit ihr fehr bequem po- 
litiv oder negativ laden , und Ge ift fehr gefchickt, 
electrifche Körper auf pofitive und negative Electri- 
citäl zu prüfen. Verbindet man lie mit Con« 
lomb's electrifcher Wage, fo erhalten die fo fei. 
nen electrpmetrifchen Verfuche mit derfelben mehr 
Präcifion , durch die Gewüsheit, welche man mit» 
telft ihrer hat, bei vergleichenden Verfuchen immer 
einerlei electrifche Ladung zu erhalten. 

Es lallen lieh Ley dner Flafchen und grofse Bat* 
ierieen mittelii diisfer Säule fo electriGren, dals 
man aus ihnen Funken und Harke Schlage ziehn 
kann. Taufend Sch^ibei V Vrölche unf die xirefc^ 



yop mir aqgegeboB Art zubereitet find, Lideo ia 
fehr kurzer Zeit Fli^fcben yoii 4 N* S Quadratfuls 
Belegung To ßerk, 4aü man beim Entladen den 
$cbUg in d^n Aripen und in der Brull fühlt. 

D« man Verßärkungt-Flarchen von bfsd^utend 
grober Oberfläche hab^n mu(a, um dief^ \Kirkung 
9u ^rbal^en, fo habe ich piit giitem Erfolg verlucbt^ 
^uf folgende Art e|i^e niagifche Taf^l au maphen» 
welcbe in einem gfiring^m Uqifaiig einige Quadrat* 
|uls belegter Oberfläche ip fich fpblie[ftt. per jfoli« 
^ende Körper derfelben ift Papier^ welches in ilaiw 
i^er Wäro^i^ ausgetrqcl^net und unmittelbar darauf 
an beiden Flädien n^it mehreren Lagen einet ifolix 
renden und igefchmeidigen FirnifliBa überzogen ^l^ 
Von einem langen Streifc;n folchen gefirni&teii Pa^ 
piefs lyird bloi^ difs eine Hälfte mit gewöfmlicheoi 
Gqldpapier an beiden Seiten belegt 9 fo dafs, wie 
bei den magifcben Tafeln j ein hinlänglich breiter 
. vnbelegter Rand bleibt, Man denk® licli diefeii 
Streifen fen|Lrecbt hängend^ mit der belegtep Häiftfi 
liacb unten; denke iicb ferner am oberen ÜandQ 
^ea Belege^ ein^u Metallftab hqrizontal befeftigt, 
dellen eines Ende nicht Ubeir daf Belege hinauf 
gpht, deflen anderes Ende aber.» Zoll Yveit Ube^ 
den gelirnifsten Papier »Streifen berausragt; upd 
denke, fich enc]|}ich ^ e^ iwerde um diefen Stab die 
obere nicht belegte Hälfte des Streifen b^^^i^g^* 
(cblagen, fo di^s fie neben der untern hänge, und 
man rolle dann \\eii^ Hälften zugle^c|^ fo dicht ^Is 
möglich auf den Stab atif| ungefähr fo^ wie der 



C .86 ] 

Weber ♦!> Lnowanc! auf d^B Weberbsum wickelt, 
Sdue^t r'.ao dtnn die Rolle in eine Metallröiire, fo 
kvfXjD^t D-:t di<»ier das hintere Belege in Berührung; 
das \jT6*^re Ü^fegp berührt der BletallÜah, welcher 
die Stelle des inneren Drathes der Leydq^r Fiafcbe 
▼erljehT; die nicht bpiegte Hälfte des Streifeil hält 
beide Belejje auseinander. Auf diefe Art pinimt 
die belegre Fläche zwar nur efrien kleinen Kaum ein, 
kann aber doch eine bedeutend^ GpöUe babeii. 

Sollte eis endlich noch Jerfiaqdcn geben, der 
ge£en die £:nerleibeit der el^^ctrifcben Fliifligketf 
und des logenanntenGalvanifchen oder Volta'l'chea 
FJuidum Zweifel hätte, fo wUrcie meine Säule durch 
folgenden eben fp einfachen als evidsQten Vcrfuch 
ihm volle Ueberzeugung verfcbaffen können« Ich 
verbinde das politive Ende der Säule mit dem 
H'iu|itleirer einer Electnlirniafchine , berühre da^ 
ne^aiivf: Ende mit dei Hapd, und la/Te die^lafchine 
dfejjen. Nach zwei oder 'diei Umdrehungen der 
•Scheibe findet lieh danp die Kraft der Saule an bei- 
den l\>len lehr vcrüärkt. D?iffelbe iß (Jer Fall, 
wenn ich während des Prehens der Scheibe den 
{lohiiven Pol berühre iind den negativen Pol mit 
dorn negativen .Leiter verbunden habe. Ver- 
kehre ich dagegen die Verbincjung, und be- 
lüJiie mit d»fm pofitiven Pol der Säule den ne- 
g.itiven Leiter, während ich den . negativen Pol 

nier Hand fafle, oder umgekehit, fo rei- 
pWei oder cirei Vtfulitiim^gtia der Scheibe 



l 187 3 

hiÄ, die Wirkfamkrit der Säule zu zerftoren , und 
'fie klimmt erR wieder nach einiger Zeit zu. ihrem 
erden ^uftande ?ürt|ck. 



a) P^ofiäußffe Nac/iric/a von großen zu Senitgark 
twsgefiihrten trocknen Säulen, und von einer fcH» 
'genannten ßlefstrifchen Uhr ♦). 

Durch den Hofmechanikus Eberbach su 
jStuttgard ift vor Kur^epi^ auf KoAen Sr« Majellät 
des' Königs von WUr^eipberg und nach Anleitung 
des Leibarztes Dr. von Jäger , eine (ogenannt? 
jtrpci^ne oder ^aml^oni^Iche eiectrirche ßäule von 
iingew9hnlicber GroFse verfertigt worden* ' oie be« 
ßeht aus 4 Säqlen , die auf Gldaffifsen rpihen , und 
jede über ^qoo jS.civeib.en enthält ^ welche aus Gold» 
lind Silber- Papier zufammeogeleimt Und, und de» 
ren obere Fläche 31 it^uadratzoll beträgt. Durch 
leitende Dräthe Und di^fe vier Säulen zu* Eia&r 

Säule verbunden) in deren Mitte indefs eine Ablei« 

■...-■' 

tung nach domßoden jangebracht ift, fo d^f» JieCich» 
fo lange diefe befteht, als zwei^ jede an eineni ihrer 
Pole ableitend bet'ührte Säulen verhalten* Mit jedem 
der freien, entgegengefetzt-ef^ctrirchen Gnden die*- 
fer beiden Säulen iit eine MetalUQlocke, welche 
auf einem lackirten Glasfiabe aufßtzt, und mit ihr 
jiein Strohhalm -£lectrometer leitend verbunden, 

*) Autgrsogeo «(!• ein«r im S«pteiitber su Stutcgard gerohrie» 
.. btto^n ^achricl^u welcl^e man in dem-Mor£eablau^.S«pt. 
1815 findet, von Gilbert * 



C 188 }. 

und diefe beiden Glocken kiippep fuf eineiii iQJt 
einer Eintheilung verr^be^en ^(lel{e einander ge*- 
näbert oder von einander c^qtfernt werdpn» .?|Wi- 
fchen ihnen fchwingt das über lo Zoll lange un^ 
beträchtlich fchwere Pendel in Bogen von 6 bis ic( 
Zollen hin un4 her, und bezeiclipet j^de Schwin- 
gung durch einen Glockepfc^ilag upd durch e^pe^ 
in der Dunkelheit felu* auffallenden Funken. Dic| 
electrircheFlUlIigkeit erzeugt Heb in fplcber Menge, 
dats beim /LnCcblagen der beträchtlich groben Ku^ 
gel des I^endels i|n eine der Glopken, das mit di(^ 
fer verbu^dne Strohhalm -Electrometer nur um t 
bis % Grade zuriickOnkt , uiid fich Ibgleich wiede^ 
auf feinen vpr^en $tapd erhebt, went^ die Kugel 
^ach der Berührung mit der Qlocke yop ihr ji(^ 
wieder entfernt. Hebt man die in der Mitte ange- 
brachte Ableitun£f nach dem Bodeo auf* und verei« 
nigt fp €|ie vier Säulen ^u eine^ Einzigen , fo kön- 
nen zwifchen ihren End- Polen deutliche che/ni/chö 
Wirkungen hervorgerufen werden, Diefe RefuU 
täte erregen mit Recht die Erwartung noch wicht!* 
gerer, bei Verfucben , we]che noch mehr in da^ 
Grolse getrieben werden. 

Ein andrer vorzüfiliclier KUnftler , derUniver« 
fitats - Medianikus Biizengejger in Tübingen« 
hat dem Könige eine mit dem electrifchen Pendel 
verbundne Vorrichtung vorgelegt, welche eine mit 
Secunden-, Minuten» und Stunden -Zeigern verfe« 
hene U/ir bildet. Das kreisrunde, i Zoll tiefe Uhrw 
|;ehäiife nkh völlig il'olirt^ auf einer majlly^ P'^ 



£ >89 3 

ft^ngßf und auf dieTem Gebänr«! hängt dM electiip 
fdie Pendel frei herab, Pa^ iintere, mit einep 
hohlen mbenieii Kugf^I yerlehene £ifde deOelben 
fch|?i|igt avjrifcheo fwei Metall- Glockeii hin Vlicl 
|ietr, welche von lackirten Glatröbrea getragen wecu 
den ) . die auf dem Fi^geftelle jiebn. Die S^ul^ 
^eg^ i^ ^evfk Kafi^ des. F^lfgell^ls v^rborge% 
und die Dräthe, ivflcb^ ihre Pole' mit den Qlod^en 
verbinden, gehn durch jene Glasröhren, pie i^(f 
des Pendels belindet iich in dem Uhrgc^äufe ^ qpd 
über und unter ihr trägt die Pendelfiange einen be- 
weglichen Hebel. Die Enden di^fer beiden Hebel 
greifen bei dep Sfhi/Y^o^ungex> des Pendels fchie« 
bc^nd vß. die ^^'hne eines Steigrädc^ienf ein, welcheil 
^nn das übrige fehr einfache Räderwerk bewegt, 
'i^war ilt von dem Profeflbr Ramis in Miiiw 
''phen in der dortigen Akademie, .der WilTenfchaßea 
fchon einige Ijlonfitf ffUhef einp fogenqniite eleom 
trifche Pfjid^lu^r yorge^^igt worden ; er hielt aber 
ihren 9^u geheim , und flie Idee der bloisei| Mög^ 
lichkeit einer folchen Uhr ipufs fich jedem auf drin« 
ge¥|, der difs fphwin||ende ZamboniTche Pendek 
fieht: auclf iA Zamboni felbft auf |ie fchon weit 
frjlher ge|^ommen. — Der Vorfchtag eiqes Münch« 

Her Blatts (Peffentlicher Anzeiger für Kunß- und 

> ■ " ■•.'*' ■ ' . 

Qewef^b^Fleifs), folchen electrifcben Pendeluhreiy 
deii Naipen Ram^^Ukren zu gebep, iim Bayern 
dadifrcb das Vorrecht der erfien jErfindung gegeq 
das Ausland zu Gehern , kann daher nicht auf die 
Uhr des £fefnt Buze^geigef auttedehnt ytr^ecdei^ 



{ '90 3 

Auch glaubt der befcheidene KünlHer nichts we* 

n%et, als «dafs fein Werk in RückGcht der Ge^ 

nstiigfce^ der Zeitbe/limaiting einer guten j'ehdel^ 
• ■ . ' ■■ . ■ • , 

Übt an* die Seite gefetzt, oder gär als Blbtohötpu 

fche tJhr gebraucht werdeii könne. Denn bis i'ei^t 

flt es Wohl noph nirgends gi^lungen , den Einfluft 

rftiG&äfa'ebeii , welchen Abänderungen in dto Tem^ii^ 

p^^jftur unu in dem Leitungs-Veroiugen der Luft 

iiuf die Gefchwindigkeit dei* Ladung der Säulen; 

und damit auf dii fieWegung des Pendels du&efii, ■ 



i I 

. . t W H.i l i .l ' I ii HWJ » 



iy JWbeJJIertes Vehreni'fches Eldclromet^r , naef^ 

'Das von jiielrrn Prediger Behrens in diefea 
Annalen als ein 'etectrilcheS Perpetifum mbbiie 
ßefchri'ebehe JEitectrdaieter , "■ welches die Art' de^ 
Electncitat anzeigt, und aä gas ich', wöil eif'äiit 
»wii iFodLiieri iTäuieü VetfeÜii wärV die Xefep 
in'^dem Januarhefte diefes Jahrgfahgs' S. 3g yvied^f 
ennnert batt0» iß zu Tübingen von dem Univef- 
^täts-i!tlechäniltus Buzehgeiger mit einigen^ Ab« 
Änderungen ausgeführt worden , 'wodurch es nocli 
einfacher und wehiger wandelbar* wirdr Folgendes 
entlehne ich aus der Befchreibung» Welche HnProt' 
ion Bohnen berg er in dem nefußen Hefte der 
fcbätzbar^n' Tübinger^ Blauer^ für Naturmjfen^ 
fchaften und Arzneikunde von v. A u t h e n i* i e t h 
lind V.' Bohnenb'erger Bd. i. S. 386 von die- 
fein' lehr empfindlichen Inlküä^fito gi^bl. ' 



l «9» 3 

Das Electrotneter ift in einem S{ par. Zoll {lo* 
Ben und 2i p. Z» weiten cylindrifchen tilale ent^ 
halten , welche« mit hinein melEngnen Dedel ver« 
febp iftf Zwei trockne ejiectrifcbe Säulen, die jede 
aus i^opi Scbeibchen zuTammengeli^imlen Cold«^ und 
l^bei: - Papiers von 3 Linien Durchmefler befteht^ 
und iich IQ einer . gefimilsten Glasfaule befindet! 
find die eine mit ihrem poGtiveUf. die andre nij| 
ihrfsm negativen Pole an dem D.ecjtel angefchraubt^ 
fo dafs ße , wenn der Deckel aufgefeti^t iß , yer(ikal 
herunter hängen* und auf dem Deckel ili die Ver« 
Ichiedenheit der beiden anliegenden Pole durch -b 
und — angezeigt. Unter jeder Säp|e beendet lieh 
eii^e etwas vprilehende, abgerundete ipellingne FaC» 
fung, weiche, DQch J Zo|l von dem 3oden und ei.^ 
nice Linien von dem Bande des Giafes abßeht« und 
mit der da$ untere Ende der Säule in leitender Ge^ 
meinrchaft fleht, pfe Axen der beiden Raulen finq 
i" y" von einander entfernt, und können einander 
lioch näher gebracht werden, 

Per electrometrifche Körper ifl eJ4 a^ZoU ImL 
ges und SLtin. breites Goldblättchen, welches genau 
in der Mitte zwilphen beiden Säulen und mit.ihrea 
Axen parallel , a^ deip untern ^de eines Dr/itfaea 
hängt , der fleh in einer innen i;nd aufsen gefirnifs« 
ten Glasröhre befindet , welche durch den Mittel^ 
punct des Deckels geht« Der Drath geht durch eig- 
nen KorkflÖpfelf der die Röhre oben vert'chlieCit^ 
und berührt fle, l^eflerer Ifplirung halber^ nir^ej|4^. 



E »9^ 3 

Er f ocifgt Rcjfi qben mit ein^r Kugel, «uf welche fic^ 
tine CondenCitor - Platte ^uffcbraubea Iä{iil^ 

Dafi bei diefer Einrichtung die Säulen niciit| 
wie in Behrens Electrometer, aufserhillh, fb|idc^ra 
inberbaifcf des GUfes angebracht find , fichert ihr# 
Lage befler, und fchützf fie gegeiir Feuchtigkeit| 
Staiib II. dg);, fo da(s Ge beftändig un^^r gleidi 
Aark electrifcb bleiJ|)en, 

Will mafi ^ieißs Eleetrpm^tcr brauchen, tq 
verbindet m^n den metallnen Deckel durch einea 

Drath mit der Erde , und berührt den Knopf de^ 

* . ■ ' ' ' "" 

Drathes qiit eiqeni guteq Leiter (weichet die trock* 

ne ^and nicht ift) , um I^cfier zu feji), dals er kein^ 

freie Electricität behalte. Da die metaljnen V^t^ 

fungen, zwischen denen das Goldblättchen genau 

in der Dditte^liängt, in gleichem Grade, die einq 

poGtiv, die anderi^ negativ electrirch Gnd, fo zieha 

fie das GoIdbIättc(ien quit gleichftf |Craft an , bis 

diefem durch den Drath, an welchem e^ hängt, 

Electricität zugeführt wird* Sogleich näherf: 0S 

fich der Faflong, welche in dein entgegengefetzt 

electfifchen Zulhinde iß, indem es von ihr an-r 

gesogen, von der andern ^bgefiolsen wird 9 köm^ 

mit j|hr in Berührung, wird dann von ihr ab- 

gefioFsen, fchlagtah die andre Faflung an, upd 

geht* fo lange zwifchen beide hin. und her, bis es 

fich an einer der beiden Säulen anhangt, von 

der es durch ableitende Berührung des Drathes 

•iae kleine Erlchiittening leicht wieder los«tt« 



-^ 



£ «ö3 3 

ibifcbc^itf; tHe Ali d^t zu uhtMnclimdmEllidkii^ 
dtät zeigt das 2^idieD deijenigeo Säule «uF dem 
Deckel, deren untei-ein Eode fich das GoldblättcHfeil 
tuefß iiifaerti odei- disten unteres End^ bei lUt^ 
tfeitr Eleeiricität tüetß berührt wird; 

Solieä « mittelft diefes Electrömeters Jlarhm 

kiectridtäteti unterrucht werden, tb. nähert man 

den elertriGrten Körpei* langiam der Rüget des 

Jbrathes, bis maiii deutlich bemerkt, dals das Gold« 

i>Iättchea Üfch eitler der beiden älulen nähert; da$ 

gefchieht t. Ji. b<Sfl einür geriebnen Siegellackßange 

tdm^ti iÜ 3 f^iirs Abftand nach der Säiile zu , welche 

oben mit — bezeichnet ift. Hat man es mit 

fckwachen Electricitäten zu tbun, fo nrnfs man deb 

electrilirten Korper Viel näher , ja vielleicht in Be« 

rSbrung mit der Kiigel bring^d^ k^xt^A^i GoldblättL 

then fich bewegt. In dem letzti^rn Fall ift die 

Electricität fo ibhwach, dals das gewöhnliche 

^ennetTche Etectrometer ^ nicht mehr anzeigt« 

Bei hocti fchwächereh Graden fchraubt man die 

Gondenlatdr - Platte auf die Kugel, und es ift 

am zweckmaTsigften , fie fo zu brauchen , dafs Ge 

die Stelle des DeokeJs des gewühhlicben Con« 

denfators, uihd eine zweite mit einer glärernen 

Randhabe verfehene Platte die Stelle der Bafis 

vertritt. Beide find an den r lachen, mit w^U 

chen fie auf einander gelegt werden, mit ei* 

ner dünnen Schicht Bernitein - Firnifs überzogen« 

Nachdem tn^ix die untere Fläche der aufge- 



t fM 3 

■■ • . • • 

ireT^braubten, PIattj#, odet de% Pf^tbi des Electro- 
Vieters ^bleiteqd berührt I^at, letzt man dte zweite 
plätte auf, und bringt,, wähfeiid man diefe obere 
Platte ableitfifd berührt, mit der üntetn odei* ihreoi 
Drathe den Körper in BerUhmng, delTen Electri*» 
citätman unterfuchen wilj, und nimmt 4 nachdem 
man beide Verbindungen wiedf^r aufgehoben hat; 
idie'oSere Platte 'mittelli ihrer gluTernen Händhabe 
tureg, Wobei man gendu dä;rauf achten mufs, welcher 
der beiden Säulen das Goldblättchen fich zuerli nä- 
herti Das'Zeichen dieCer Säule giebt dann die Art 
der Electricitat ^n« Drückt man z. Ö« ein kleine» 
Zinkicheibchen von ungefähr | Zoll DurchmelTer *) 
an die untere Fläche der untern Platte mit dem 
Finger ah, während man die obere Fläche der obe- 
ren Platte ableitend berührt, fo nähert fich beim 
Abheben der oberen Platte das Goldblättchen deut- 
lieh der mit — bezeichneten Säule. 

Bringt man den electriCrten Korper mit der 
oberen Platte in Berührung ^ welches in vielen Fäl- 
len bequemer iA, während man die untere Platte 
ableitend berührt ^ fo ili die £lectricität deifelben 
die entgegengefetzte der des' Electrometers^ und 
alfb auch der, Welche das vorige Verfahren zeigt. 
tu manchen Fällen mufs man fich eines Draths 
mit ifolirendem Randgriffe zur Verbindung des 
electrilirteh Kurpeirs' mit der Condenfator - Platte 
bedienen* 



V tit 



^) Oder «in Stückckeo gsWöhnliclief Süberpapier mit dar var- 
' Ülbtrun [odtr vi«liii«hr mit Zriak übaipogncnj S«ite. M. 



( «9^ } 

Hr«, UniTerlitati-Mechwikiif Baiengeigei^ 
If^rleitigt diefes Electrometer febr gut, ohne Coiw 
denlator für 7^ mit CoodenlOitoc f«ir g Guldeik 



ji 1I ■ I m 



^) Auszug aus eine^ Sckrnien des Hrn. LribiartSes 
Dn vb/i Jäg0r an den Prof. Gilben» 

ätattgärJ d. ag. Stpt. 1515. 

Sie; eriiatt^n Uerbej das Verfprochene ^ • • • • 
Ich ftiefs bald auf die Schwierigkeit^ die Iniiru« 
meote, womit wif das Daleyn und die Stärke der 
freien Electricitat zu prüfen pHegen, nicht mehr fo 
vrirkeü zu lehn ^ wie eS nach der alfgeniein ange« 
xiommenen TheoHe hätte feyn follen« Icli muliste 
dahei* die Wirkungs- Weife dlef^r InArumente felbA 
un.d die Vorausfetzungen^ unter welchen wir ihren 
Ausfagen eine beßininlte Deutung geben ^ einer 
HVeiteren Prüfung unterwerfen^ Freuen würde es 
mich, wenn hierdurch ntieine Arbeit einige Brauch- 
barkeit fiir dieElectiicitäts -^ Lehre überhaupt^ und 
insb^ondere für die Electrometrie, ethalten haben 
Tollte. . k . i Ich füt mich habe die UeberZeugung 
geiHronnen, dals die VoItaTche Theorie der Säule 
nicht fortbeßehn kann • ^ • •» ^^^ PrpfeiPror von 
Bo bnenb erger ^ mit dem ich yiel über diefe 
Sache gefproichen habe^ im Gatnzen mir beizupflicb* 
ten fcbeint , ift mir fehr erfreuliche Ich hoffe ^ wir 

*) Der Leftr wird .dsfl iofereiTantM Aolliits in Jbm nSd^ 
ftvn Hefts finden« G. 



!#8ra^ll fön ihtli Jlbdr noch Ober ^e SSulea Widi- 

tige Attffchlüire erhalt4^4 * * * - ^'^* '^^* Schü^b- 
1er , jettt id Hofwyl, k^hni ich ali eiüeä geflUitten 
und fehr gewilTenhafteii Experimentator. 

lieber die blofsen Erfcbeinungen, welche die " 
Vöcknen Säulen teigeü, (über ihre Polar- Auie« 
bungen ^ üb^r die Bewegunged ^ides ^Wifchen den ^ 
entgegengesetzten Polen zweier folcber Säulen 
fchwingenden Pendels, über dib Funken diefer San- 
Ten, über die Stärke uiid die Menge der £Iectii» 
citaty welcbe Qe entwickeln, über^den EinfluTsi 
den auf beide die Temperatur und das Leitöngs- 
Vermögen der Luft, äufsern , u. d. üi;) , hätte ich 
Tielleicht Manches, die Neugierde obebr Befri^di« 
gendes fagen können, da ich Gelegenheit gehabt habe^ 
ükii fehr gröfsen Säuieh zu dperired. leh fetzte 
äbervora'us, dxefe £rfcheinungen würden von an«- 
dem früher lind voIiAandiger unterfucht werden, 
als iheinb tiefchäfte mir das zu thuii erlaubten. 
Auch hielt ich diefe Erfcheinung CÄÜein die Ge- 
Jchwindigkeit der Ladung äüsgenommbti) bei der 
vönigen Identität der etectrifi:hen Wirkiiogeti tröck- 
lier Säulen mit denen nafler Säulen,, für weiiiger 
wichtig, ails diejJiiterfuchungen über die Theorie. 
Ich wuhdre mich indeßen, äiich über diefe £rfch%i<« 
nungen und die zunächft liegenden Oefetze der« 
f elbe'n ^ bis jetzt meiii nur dürftige Verfuche zu 
lefen. Für die Wahrheit der Angaben in dem Mor* 
geablatte, (untet* No« a in gegenw. Aüflatze) ^ kann 

auch Terbürgen. Seilbii mit den chem^chen 



Wiifauig«ii "xwiftdien den entgegengefWottirPol«« 
gröCier trockner Säulen aus Gold- und falfchem 
Silber* Papier, von beträchtlicher Fläche der Schei- 
ben, htit es feine Richtigkeit; nur bin ich noch 
nicht gan2 geWifs^ ob. diefe Wirkungen hier blos 
Eö «ntllehti^ wie fie jede andere grolse ElectriCr- 
Marcbinet (denn etwas mehreres find die trockneli' 
Säulen nicht,) unter gewiflen Bedingungen auch 
h^vorbriligt ^ oder ob doch etwas Feuchtigkeit 
mit im Spiele ill. Diefe Unterfncfaung hoffe ich 
noch Wöit^er fortfet^^n zu können, und dann will 
leb Ihnen darüber Bericht erßatten. 

tn dem Septedabet-$tucke Ihrer Annalen h^t 
mir. der Aufatzvon Berzelius einen .l>efonderti 
Genufs gewährt; möchte es doch ,der Wiffenfchaft 
sie an Männern fehlen, welche, wenn das For(« 
Xchreiten in ein Forttaumeln überzugehn droht, 
zu rechter Zeit Halt! rufen, • • * • 






-'« 



' Aabtl. cLPbyfik. B.^i. St.a. J. i^xS. St. i». . O 






.'j r *Ui.' 



■ » 



IV. .; 

'Jfegriff und Conßfuctiön des Dopp6UElectröphaf9 

aus Harz und Glas^ 

■ '■ . ' .1 

t O B 
Dn JOSEFH WlBEÄ> ^ 

^ , ■ ■ 

JProfelL u«. Dir. des Kon. Lyc. £U Dilliiif»en u. otcU ftoiW^ 
iClt^l. d. Akad. d. Wilt. su Muncbtü. 

£ine Fläche I Welche durch eine einzige BAänd^ 
Ztt/ig' electriGit, auf einer Seite +£ und auf d^ 
andern — E ieigt, und auf beiden Seiten die 
' electrophorifchen Erjcheinungen darfteilt , nenne 
ich einen Doppel^ Electrophor. £s iß dem« 
nach hier eine gafnSs andere Vorrichtung gemeint, 
als die ifif welche Lichtenberg einen depp^ 
(en Mlectrophor genannt hat» 

'Auszeichnungsweife find Harzkuehen und Glms» 
flachen ku Doppel -Electrophoren geeignet: teil 
iinterl'cheide daher einen Doppel ^ Electrophor am 
Harz und einen Doppel-- Electrophor aus Gltm. 

3. 

Die Vorrichtung des Doppel »Elecirophors am 
Harz ili folgende: Man lülst aus Sturzblech einet 

Reifen (Ruig) madieiii dec uii Diirchmeffer 14 Zol 



C «99 ] 

, I 

liftit^ einen halben Zoll hoch, und auf beiden fieU 
ten'ein paar Linien weit einwärts geklopft ift^ fetxt 
ihn auf einen glatten Schieferiiein , den man Tof^ 
her mit einem feinen Papier belegt hat, druckt ihn 
durch aufgelegtes Gewicht genau an die äteinflächei 
und giefst zerlaJOfenes , mit weiCiem Hars und ye- 
neiianifchem Terpentin gemifchtes Colophoniunl in'' 
die runde Form , da£i fie genau voll wird. Nach«- 
dem das Harz erftarrt iß, nimmt man den Harz« * 
kuchen , der nun durch den Reifen gehalten wird^ 
To'm Steine weg, löft das Papier ab, und giebt dem 
Harz, das den Stein beriihrt.hat, durch Annähtü^ 
rung eines rothglühenden Eifeps einen Schmelz« 
Diefer Harzkuchen ohne Schüffei ifi nun ein jDo/?« 
pel^Electrophofß den ich den Doppel -> EUqtra* 
phot aus Harz nenne* 

Wird nämlich eine Fläche des Harzkuchena 

: mit Katzenfell gerieben, mithin — •£ electriQrt, fo 
giebt die Kehrfeite +C; oder: fetzt man den 
Electrophor* Deckel, der auf dem Harze aufliegt^ 
mit dem: Conductor einer Glasmafchine in Verbin- ' 
düng, und theilt der obern Harzfläche +E mit; fo ^ 
zeigt die untere Seite nach umgewandtem Electro«* 
phor •— E , und die electtophorifcheii Phänomene 
kommen auf beiden Seiten 2um Vorfchein«' 
• Bei /ehr flarker Etectrijirung der einen Seite^ 
entweder durch Reibung oder Mittheilung, zeigt 

. fich diefelbe EUctrieität auf beiden Seiten; allein 
diefe ift nur ein Erfolg des Ueberladensj des For-* 
hMtrfchwM der erregten Electrieität { Wird diel|l 



I »<» 3 

wfhenfehende^ ElectridtSt ^auf der Kehr/Üitk 
durch Streichen mit der Hand gefchwächt» i6 
titU fogleich der vorhin unterdrückte Gegenfatk 

Die erfle Erwähnung^ vom DoppeUElectraphor 
nus Harz gefchah in meiner Abhandlung „2%.eorie 
der Electricität p Landshut i8o8. 8.^^ No. 69 bif 

4- 

Der Doppel^ Eleccrophor aus Glas 
iß eine Glaafcheibe von beträchtlichem Umfange, 
die auf einer Fläche liegend electrifirt wird. 

Reibt man das Glas, das z. B. auf einem Tifche 
aufliegt., mit Amalgama; fo erhält die geriebene 
Glas^äche die Electricität +Ej obwohl, wie be* 
kannt, nur fchwach; aber nun umgewandt zi^igi 
das Glas die Electricität — £, gleichfalls ichwach; 
dennoch giebt der ElectrophOr* Deckel auf beiden 
Seiten Fünkchen« 

Electrifirt man aber das Glas durch Mitthei'^ 
lung» fo wird die GUisfcheibe ein Electrophor 
'von höch/ier Wirkung, und zwar ein Doppelt, 
Electrophor; denn ohne eine weitere Beliandlung 
kommen die eleetrophorifchen Phänomene auf 
beiden Seiten mit gleicher Lebhaftigkeit zum Vor» 
fchein, auf einer zr-f-E, auf der andoin ;= — £« 

Mein Doppel^ Electrophor seigt Och in nach* 
Behender xweckmii/siger und eleganter tornii, £i« 
(^ksUimUery iauber gearbeueter Tii'di vcui a Scbuk 



[ J6l J 

^ B Zoll iqn Dardifdinitt ^ iß oben an feiner PlHefa^ 
init Sianntol belegt; auf diefeai Belege liegt ^e 
Glasicheibe; die im Durchmeller a Schuh 4 Zoll 
bÜtf und I Linie dick ift ; auf der Glasfläche beliiW 
det fich der gewöhnliche SIectrophor« Deckel« 

5. 

Die Eleciri/irung^ des Doppel ^Elearophcn 
üus Glas durch Miuheilung gefchieht fo. Man 
bringt den Electrophor- Deckel, der auf der Glat» 
icbeibe auffitzt , durch einen Drath nrit dem Con» 
ductor einer wirkfainen EiectriCrmad^ne in Veiw 
biiidung. Mach etlichen Umdrehungen der Glas- 
walze wird der Electrophofdeckel durch wieder« 
holte 3eriihrvng entladen. Man fetzt die Eiectr^» 
firmafcbipe aufs JVeue in Bewegung^ und entladet* 
den Decke) wje vörhiQ ; und fo wird einige Maie 
fortgefahren. Nun hebt man die Gemeinfchaft des 
Electrophordeckels mit dem Conductor auf, und 
behandelt die Glasfcbeibe als Electrophor, fetzt auf 
der oberp, dann auf der unterq Seite, ßeiderfeits 
zeigen fich die elecf^rophonfchea Erfcheinungen in 
einer Stärfte und mit einer Dauer ^ die wenigliens 
der Stärke und Dauer der Wirkungen eines ge- 
wöhnlichen Harz-Eiectrophors von demfelben Um« 
fange gleichkommen. 

Zur Zeit, da der Doppel -Electrophor aoa 
Glas in voller Jf^irkun^ ili, zeichnen lieh die 
Funken, welche xler Electrophor- Deckel fchlägt,' 
tuGEallend aus. Die «uf der flache -|-£ «rhaltenea 



f^ttfikeii Gnd meißdns cylindrifdi und Übnnenhellei 
€lie auf der Fläche — E erbalteDeii Funken gehen 
meißens zicksack, find farbig, und manchmal 
ät Zoll lang. Mitunter verbreitet fich der bekannte 
^lectri/che Geruck ux|d erfüllt das Zimmer^ 

Wird d^r Electropbor- Deckel, der auf der 
Glasfeheibe liegt, mit dem ifolinen Reibzeuge 
der Electrifirmaichine iii Verbindung gebracht, fo 
zeigt fich der Doppel- Electrophor gleich wirlu 
fatn, nur ift die Urdni^ng der electrübhen Zu«» 
fiände verl^ehrt. 

Die DoppeUEIectrophore thun ihre Wirkung 
in den Sommermonaten^ wie zur TVinterszeU im 
geheizte/p Zimmer, ,nur viel fchwächer« 

Eiiie Befchreibiing der fchonßen und injSraeif 
flvllen Verfucba mit de|i Doppel -Electrophoren 
und die Theorie derfelben habe ich gegeben in 
einer Abhandlung: t^Der Doppel ^ Electrophor 
aus Harz und Glas* feine Erfcheinungen i^ß4 
Gefetze. i8i5." 



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C «03 3 



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V. 

Minige Ferbejferungen der Methoden ^ den Stuhl 

zu härtenp 



%, yon l»y4iatt, Prof^ d^MetalU tu mecKKUnfiß. 

London 5» Dec. igrs^ 

^ «— Wenn man auf die gewöhnliche Weife deil 
Stahl rpthgluhend in kaltes WalTer tauche« l'o wird 
er zwar febr hart, verändert aber feine Geftalt oft 
fo merklich, dals er dadurch unbrauchbar wird». 
Das blofseErhitzeji hat hieran keinen Antheil, denn 
den pyrometrifchen Verfuchen zu Folge kommt glii« 
hender Stahl, wenn man ihn langfabi erkalten läfst, 
genau %m feiner anfänglichei) Geftalt und Ausdeh« 
t^ung zurilpkf i Diefe pacbtheilige Wirkung mufs 
folglich daher rilhren • dafs die kleinßen Th^ilcbep 
des Stahls in Unordnung kommen, wenn der War» 
meßo^^ dprch E^intaucl\on des glühendep Stiicks in 
kaltes Wa0er plötzlich ausgetrieben wird. Ich hoffte 
die Theilchen in einer vortheilhafteren Lage zu er» 
halten, wenA ich das Härten Stufenweife verrichtete, 
und den Stahl erft "wenig erhitzt ablöfchte, dann ftär« 
ker erhitzt in WajTer brächte, und fo mehrmals unter 
wachfender Wärme, bis zu der gewöhnlichen Hitze. 
Diefes Verfahren gelang fehr gut. Ich hatte drei 
6Zoll lange und \ Zoll dicke StahlliäbeTecht genau 
abdrehen und gerade richtealaijen. Den erlleii här- 



C; a>4 t, 

Ul^ ich auf die gewöhnliche Art;; et fimd Ccb,- deb 
er lieh io einen Bogen gekrümmt hatte, 4eflenlPfei^ 
o,o5 Zoll betrug* Den zweiten Stab tatschte ich i|i 
j^as Wafler, als er nur fo heir3 war, dafs er beim Ein^ 
tauchen ein fchwacbes Zifchen bqren lief^; darauj^ 
erhitzte ich ihn etwas Itärker und härtete ihn ^umt 
zweiten Mal, und fo fuhr ich 4'bis ^ Ma} fort, und 
brachte ihn erlt zuletzt bis zu der gewöhnlic^^eii 
Hitze des Härtens, das ift fo weit, dafs er am Tage 
blutroth fcbeint, und tauchte ihn fo in das ka|tß War- 
fen Ich fand zu meiper ftefriedigupg, dafs diefpf 
Stab voUkominen gerade geblieben war« — Per drittf)^ 
Stab wurde auf diefelbe Art behandelt, und gab eix| 
eben fo genügepdes Hefultat« — Seitdem habe icK 
diefes Verfahren bei mehreren Gelegenheiten yrie^ 
derholt und abgeänderte ppd jed^ M^} guckte ^: 
über al|e^ £|rwarten« 

klejne Gegenßände, nuf welche |Ich djef^s Veff 
fahren nicht wohl 0n>yenden läfs^, löfphe ic|i ijf^ 
WaiTer ab, das faß bis zum Kochen erhitzt iß. Ich 
finde, dafs fie eben fo hart lyerden und i\^f^ß Q^&'^lt 
nicht fo ^\s \n kaltem Waller indej^jf^. 

"Eine Bemerkung vofP WilU Uichqlfqn^ 

Es iß bekannt, dafs der Stahl beim Härten einp^ 
deßp grcffsere Härte erlangt und fich um fb weniger 
zufammepzietit, je hoher die Temperatur iß, bis zu 
welcher pnah ihn vor dem Einta^chep in das kalte 
WaJDTer erhoben hat. Aus diefem Grunde, und um 
dem Stahl durdiaus einerlei Wärme zu geben, habe 
Ich fchon vor, vielen Jahren empfohlen, ihn in einem 
Bade glühenden Bleis zu erhitzen ^3 ; ein Verfahren, 

f)J)iefe dnnaUn fi^ 17. ß. 453. ' O. 



C f**S J 

iMches mir fedes Mal gelingt, und befonders «nf 
froüie uiid platte Stücke , und ^u£ folche , weiche 
dicke und dünne Theile haben, anwendbar ill» 
Vielleicht liefse fich diefes Verfahren yprtheilhaft 
niit dem yorhergchendefi vereinigen^ 

3, 

f^srfßAren de4 Herrn C» » in Vaux unweit Genf, 

Herr C. wollte vor einiger Zeit graues Gubeife^ 
durchbohren, welches von einer englifchep Feile nicht 
angegriffen wurde. Gewohnlich gehärtete 3ohrer wa- 
fen d^ru unbrauchbar ; er erhitzte lie alfo in 31ei, und 
löfcbte fie dann in kaltem Wafler, in Wachs oder in 
Dueckßlber ab, doch immer umfonfl;. Endlich kam er 
aufdipidee, fie in ein Stück Flinteplauf^uthun, diefes 
mif dem leichtflülSgen RofeTchen oderDarcetYchen 
Metallgemifch apaufullen , und mit einem eifernea 
Stöpfel zu yerfcbliefsen, den|jauf biaisum Weifsglü- 
bei^ zu erhitzen, und ihn danp fchnell in kaltem VVaf«« 
fer Itb^ulcjfchep. ParauföflFneteeribi^, und fetzte'iha, 
in, kochendes Wafler« In djefem kam da» Metallge- 

tnifcb bald zum Schmelzen, und die Bohrer fliegen aa 
die Oberfläche delTelben herauf. Mit avei der fo ge« 
häfteteii Qohrer hat er 6q Locher in dem Umfange ei- 
liesKreifes von o^ZoUDurchm. gebohrf, den er aus 
einer i^oll dicken Ofenpl^tte herausarbeiten wollte« 
^r^ Cr hat auf diefe Weife gröfsere Bohrer und lum 
firumente zum Schneiden feitier Schrauben gehärtet, 
die nichts zu wünfchen übrig lallen, |3er Verf. des Be^ 
ricbts verfichert felbftSchraubenboh^erund andre In- 
ftrumente auf diefe Art mit demfelben Erfolg geh^irtet 
zu haben; fie fandeii Och genau bis zu dem Wärme« 
grade angelaflen, in weifchem das Rofe'fche MetalU 
gemiCch f ciimelzt, und wurenfehc rein, da bei diefem 



Verfahreii weder Liift noch Wafler mit dem glU)ica^ 
deo Stahle in Berührung kommen.. Bei einem Veri* 
(ucbt'den Herr C. mit Peilen machte^ blieb jedodf 
dta AletaUgeraiibh an ihnen hängen. 



iW« 



VI. 

1 



thher die. Ur/acke der Farben, mit welchen der 
Stahl in der Hitze anläuft. 



y o n 



Sir H- Davy, LL. D., F. R. S. *)• 

Sie [agen in der neiißen Ausgabe Ihres Syliems der 
Chemie B. i» S« 2124 1 d^r Stahl laufe in der Hitze 
mit den bekannten Farben an feiner Oberfläch» 
anch unter Oehl an, und in meinen Elementen der 
ehemifchen Phyiik findet fich S. 390 dieBehauptung^ * 
da& diefe Farbenveränderpngeji auch Statt finden, 
^enn man den Stahl unter Queckfilber getaucht er-n 
hält. Wir haben beide daraus gefchloßen, dafs 

diefeWirkui^wahrfpheiiiltcb nicht euf einer Oxy« 
dirung des Stahls beruhe« 

£in Brie^ den ich von Hrn; Stoddart , yon^ 
welchem wir genaiie Verfuche über das Anlaufen 
des Stahls beCtzbn **) , erhielt, machte mich indefsi 
im der Richtigkeit unierer Ausfagen zweifelhaft. Er 
fiberfchickte mir zwei Stücke Stahl 9 welche bU zu 

~ ^) )iut m^cm Briefe in den Pr. Thomfon, gefcfanebni* 
London d. 15. Jan. i^iZ. Gilb^ 

ufff) ftdia liiab Amud^o B. 97^.$. 46a %t . «f . 



{ «07 3 

tfoiinrelben Grade eriiitet worden waren, das eine iajf - 
delr Luft , das andre unter der Oberfläche von x^U 
nem Queckfilber, unter welcher es ebenfalls erkal- 
tet war« Das erile zeigte (ich isin feiner Oberflücbd 
blau , dßs zweite ohne alle Veränderung der Farbe, 
und beide fchiepen denfelben Grad der Härte zu 
befitzien» 

Da ich nur einen einzigen Verfuch über diefen 
Gegenftand , und zwar mit gemeinem nicht gerei-« 
liigten Queckßlber angeßellt hatte, fo war es leicht 
mciglich, däfs mich dem Queckfilber anhängende 
Metailoxyde oder Salze getäufcht hatten. Ich Hellte 
daher aufs neue einige Verfuche an , und lud Hni» 
Stoddart ein, bei ihnen gegenwärtig zu feyn. 

Wir brachten ein Stück polirten Stahl' in eine 
Retorte, pumpten di)8 Lfuft aus diefer aus, füllten 
fie mit Waflerfioffgas , und entzogen diefem Gas 
. alles Sauerllofigas, das ihr zufällig beigemengt feja 
jLonnte, dadurch, dafs wir Phosphor in demfelben 
fchmelzteü. Darauf erhitzten wir die Retorte alU 
mählig« • An der Oberfläche des Stahls zeigte fleh 
fehr bald da, wo lie das Glas berührte , ein fchwa- 
fches Qelb , doch wurde diefe Färbung nicht ßärker 
als die Temperatur (lieg, wie es in der atmofphäri- . 
jfqhen Luft der Fall gewefen feyn würde. 

Wir tauchten darauf ein Stück poljrten Stahl 

unter recht reines Baumöhl , das wir zuvor erhitzt 

. hatten , um es von Luft zu befreien , und erhitz-» 

ten das Oehl allmählig immer fiärker, bis 6$ ai)fing 

zu kochen. AU wir ii^cb dpm E^rkiiltea den $t^ 



keriuwabmeiit seigte ficli an der Oberflädie dalbt» 
bell gär keine Farben ^Veränderung, 

Die geringe Farben -Veränderiiog^ welche dia 
Oberflarbe des Stabls in deoi Waflerßoffgäs erliltei» 
hatte, rührte wahrrcheintich von etwas WalTerdampf 
her, der in dieiem Oas enthalten feyn mochte, oder 
yon irgend einer Einwirkung des Phosphors« Ich 
)iabe i*eitdern dieAichtigkeit dieferVermutbuiig dar«* 
gethan. Denn als ich polirten 3t4hl in reinem Sticfc« 
gas erhitjste, dem ich zuVor durch Kalißäbcben all^ 
Feuchtigkeit über Queckfilber entzogen hatte, zeigte 
lieb nicht die geringHe Veränderung der Farbe^ 

Es erhellt di|s diefen Verfucben, dafs dieFarbeiSi 
welche lieh beim Anlaufen de^ Stahls an der Ober* 
fläche deflelben bilden, von einer Oxydlage herrüh- 
ren, die an der Oberfläche deffelben entfteht und 
tlimählig immer dicker wird ^), und dufs ße mit der 
Veränderung in der Zurammenordnung derTheiln» 
eben, auf welcher die Verminderung der Harte de# 
Stahls beim Anlaflen beruht, in keinem wefentlicheii 
ZuCammenhange Aehn , obgleich fie ßls ^i^zei^eß 
derfelben dienen Könnep, ' 

*) %$ f«y mir «erlaubt darin su «riniieni, dafi ich fction in meinsa 
Hißor. kriitfch. Ümierß^ck. ^6 die fefien Mifch. Fprh. ete. 
{jinnnl. Jabr^^. i^ii. p. 39. 3» 58p) die . Cbemiker darauf 
Suimc^rUam «u macb«n gefupbt hatte, fiaX$ die verfcbiede* 

' Ben Farben, mit denen der Stahl oder andre Metalle beim 
Xrhitsen an der Oberfläche anlaubn, b|oa von der verfchis» 
denen picke der entgehenden Oi^ydlage (nicht voo Oxydiriing 
in verfchiednen Graden^ herrtihren,#]nd alfo au den den Opti« 
wilhibeksiuitsn Farben dunuer Flüchen gehören« OH hm 



^ 



£•«'9 1 



PROGRAMM 

jUf koilandifchen Gefellfchafc der Wlffenfchaf^ 
ten zu HarUm auf das Jalir i8i5. 

Oici Ge&lirchaft der WiUCenrcharten hielt inin jzSien 
Male ihre Jahres- Sitzung ^ »m verSofsnen 2oflen Mai« 
Nacfacieifi Aet präfldirende Ditector Hr. Dr. J. Can« 
ter Ciinierling ße eröffnet harte, Jßattete der Se^ 
cretaii' der Gefelircliaft den Bericht ubt^r das «b, 
was für Ce feit der letzten Jahres- Sitzung am aifiea 
Mai i8i4 *) eingegangen Wd^ 

l>HYSlKALlSCHfi WISSENSCHAFTEN. 

L Pfeisbevfet'hnnffeH um anFgegebne pbyfikalifch« 
Preisfragen^ deren ßewerbungszeit abgelaufen war; 

l) Auf die Frager Aus H^elchem Grunde der 
H^ächslhum der Pflanzen durch den Regen weit 
mehr befordert Wird, als durch das Rfigifjlen mif, 
Regen-, Fhifs- , (^uell- oder TtdchWnJfer , und ob 
jich nicht diefen tVoJfern durcli irgend ein Mittel 
di& Eigenfchafi des RegenWaJfers ^ die Vegetation 
EU befordern, mittheilen la^ ^:? t^aren zwei Beant- 
wortungen eingegafngen, elfle mit der Devife: JupU 
ter utilibus etc, die andre nfiit der Devife: //a# 
tan het water. zu/ke groote dingen doen. Der er- 
ftern wurde die goldne Medaille zugefprociien. B«l 
dezn Oeffhen des verfiegelten Zjettels fand Hth, dab der 



' ^ S. iiißt» jiMBtUm B. 47; $. $16.^ Qjib» 



t •»« 3 

f/%ttt(ff^ delrrelbeii Ift Georg Wilhelm Mauke, 

Profeflbr der PhyGk und Mathematik zu Marbarg; 

a) Auf die Frage: Tf^as weif s man von der Er^ 
zeugnng und der Lehensweife der Fifche in FUiJfen 
•und in fiehenden Gewä^ern , befonders der Fifche^ 
'die uns als üaßirungsmiftel di^en? \\und vfas haC 
man -dem zu Folge zu thiin, und was'zu vermmf* 
'den, um die Vermehrung der F\fcfie zu hegÜn^ 
fiigen ?• — war eine 'Beantwortung in hoUändlfcher 
. Sprache eingegangen^ die keinen Werth hat. 

3) Die Frage.' ^as iß Wahres an alten Jäi^ 
^Anzeigen der bevorfiehendeh fVitterung oder der 
Wntterungs 'Veränderungen , welche man aus deth 
iFitige der Vogel, aus dem Schreiest der Vogel oder . 
'andrer Thiere, und was man fonfi afi verfchiedneh 
Athleten in diefer Hinficht bemerkt hat, hernehmen 
Vfill? Hat die Erfahrung in diefem Lande irgend 
eins derfelben oft genug, befiätdgt » dafs man fleh 
'dffrauf verlaffen kann? Was iß im Gegent/ieil 
"^jarin zweifelhaft und durch die Erfa/^rung widerf 

• legt? und in wie weit läfst fich das, was man beob* ' 
achtet hatß aus dem erklären, was man von det 
l^atur der 'Jthiere we(/*s? — hatte einen Beantworter 
in hoUäJtidifcher Sprache gefunden« Seiner Abhand^^' 
lung> mit der De\iie Verum ubi etc. Würde der Pteis 
zuerkannt. Der Verf aller iß J. Ronijnenburg^ Pro*' 
feflbr an der ArmeniTchen Schule zu Amßerdam« 

4) Eine hoUändifch gefchnebene Antwort mit def 
Devife: Neque nix etc. auf die Frage: Welche Vor» 
thefle in diefem Lande Frcß und Schnee dem An^ 
hau nützlicher Pflanzen bringen? Was fich thun 
läfst, um ifiren wohlthätigen Einfinfs zu vermehren ? 
-und welche Vorfichtsmafsregeln man aus Erfahrung 
als diu bifßen kennt f ub^ der^ Gefahr, vor^ubeUg^nß 



0elek0 fiarkslr l?^oft Bäumen und PßantMH drnklf 
'Imirde für ungenügend erklärt^ tind die Preisfrage 
iriederhoU, um bis zum t« Jantiar 1817 beantwortet 
fcfi werden. 

5) Auf di* Plreisaufgabe: JDutth Vftrfuche zu er* 
'forfoh6n^ Welche Veränderungen die atmofphär\fcJie 
jLuft dutch Kohleh erleidet , die im Anbrennen i^d" 
gr^en Jind, Und fie mit den Veränderungen zu 
juie^gieiohen , welche in ihr durch glühende Kohlen 
hervorgebracfu werden, um daraus die tJrJache de€ 
'plötzlichen Erfiickens dutch Kohlen, die im An^ 
brennen begriffen find, zu b^ßimmen — ift dei* Ge- 
'felircbaft eine Abhandlung, in deütfcher Sprache, mit 
ÜerDevife: Quam multa fieri ett., sfctigerchickt wor- 
den. Sie erkennt den Eifer und die' Vei dienfte des 
IVerfaflers an^ und erfacht ihn> feine Abhandlung ta 
.Vervollkommnen und ihr eine fcbickllchere GeAalt tn 
geben; wö2U es ihm an Zeit gemangelt zu haben 
'tcheint, und in diefer Abficht verlängert fie die Zeit der 
Bcnyerbnng noch bis zum i. Januar 181 6. 

* 6^ Der Gefelifchaft find überdem zwei Abband« 
lungeii zugelchickt Worden , Welche fie , durch fie h^- 
*ltannt gemacht zu Werden , für weilh hielte nämlich: 
%x) Eine Befchreibung und Abbildung einer noch unbe- 
.bekannten Valuta von G. van Olivier xu Amßeir* 
■ dam; und-a) Eine Befchreibung und Abbildung einer 
«fehr feltenen Schlange Acrochordus Javanious ^ voa 
^ Kneppelfaout^ Dr. Med« zu Leiden. 

IL Noch werden von der Gefelifchaft aufs neue 
/aufgegeben die folgenden 5 Preisfragen , für welche 
die Bewerbangszeit abgelaufen War« um beantwoitct 
jl^u werde» 

^ W#i9 }f^n Januac liiZf 



c 

r 

s) IKmm wmfs mMM wm dem AmsJamfrM dm Smf^ 
im einiger Bammle umd Str äm cher im FruAjeir, mim 
Z. JBL der JVÖMU^e, der Pappelf der Efcke, dm 
Ahorns w^ anderer ? wat läßt fich darüber dmrdk 
ferneres Beobachten lernen? welche Folgerungen 
kann man daraus über die ürfaclie des Anfieigens 
des Seftes in den Bäumen und Pflanzen ableiten P 
und welclie für die Baumzuclu nützliclie Belekmm' 
gen laffien fich aus den Fonfcftritten der J^iffem^ 
feliaft in Hinficlu diefes Gegenfiandes ziehn? 

2,) Da die Erfahroiigen und Beobacbtoiigeii, die tdk 
tmdenklicfaen Zeiten gemacht find, gelehft haben« dab 
iule Bfoeresarme, welche dntch daj Ausfliebeii Vok 
Strumen und von Seen in die Nordfee gebildet find» 
immer mehr nnd mehr nach Süden verfetzt werden^ 
darch die Sandbänke^ Welche fich abfetzen > und da6 
«n Orten 9 wo fie mehr als einen Meeresarm gebildet 
haben^ die Ixidlichen die tlelflen find ^ und die übrigen 
, nördlicheren ihre Tiefe verlieren; to fragt die Gefrll'» 
fchaft.' wie ifi diefe Erjclieinting zu erklären? wel* 
ches ijl die phyfikaUfche Urfadlie der/elben? und 
ff^as hat man davon in der Zukunft zu erwatten ? 

3) Welches iß der Urfprung des Ko/äenfioffs in 
den Pflanzen ? Tf'ird er durch die Vegetation felbfi^ 
ganz oder theilweife erzeugt, wie die Verfucfte dm 
Jirn, von Crell zu beweifen ßheinen, und wie e^ 
nige Phyfiker annehmen? — lldd wenn diefem Jb 
wär^ ß wie wird diefe Erzeugung bewirkt? — Oder 
ift dem nicht fo, auf welche Jf^eife ahforbiren die 
Pflanzen den Kohlenfioff? Gefchieht die Verfchluk* 
Jiung , nachdem der Kohlenfioff mit Sauerfioff in 
Verbindung getreten und in kohlenfaures Gas ver^ 
wandelt \fi, oder auf welche Weife fonfi? Die Ge- 

^Mhift wBafcht diefe Frage durph Verfuche entfcfaie^ 



C aiS ] 

deiL zu figlin; tbeoretiPche Betracbtongioii über diefen ^ 
Qegenitapd werden für keine Beantwortung angefehn 
werden. 

4) Wotier rtihrt das E\fen, welches fich bei det 
Zerlegung einiger Pßafizen findet? Läßt es fich 

,. in jedem Fall kleinen Eifent heilen zitfc/ireihen, wei- 
che die Pflanzen mit ihrer Nahrung eingefogen ha» 
hen? Oder liifsC fich evident durch Beobachtungen 
darthun, dafs -es, wenigßens in einigen Fäden, 
durch die Vegetation feibfi erzeugt wird? Und 
ßhiohes Idcht verbreiten, diefis Beobachtungen über 
andre Ziveige der Phyfik? 

5) Welches find die Eigenfi:haften und CJtOm 
raktere der gewohnlichften fetten oder ausgeprefs^ 
te/l Oehle? Läfst fich durch eine'genäiiS phyfiha" 
lifche und chemifche Kenntnifs derfeiben beßimmen, 

'^:^^ißarum eine Ari diefer Oehle fich mehr als eine an* 

dere för 'verfcMedrie Zwecke eignet , z, B. zur Naft>^ 

-rung, zum Erleucluen, znr M/iierey u:d. m. Und 

'^iißt fich zu Folgß einer folchen Ünterfitchung 17«- • 
gtben, weUhe minder bekannte Oehljfianzen mam 
^tVorlheil baxiem würde?. 

' Ünä dib fölgisnde Fragd ' . ' 

'^" » ' auf eine unbtfiimmte Zeit* \ 

•»' 6)' Obfchon das Begraben von Todten lii Kirchen 
und neben bewohnten Oertern von febr fchädlichea 
•Folgen ditdnrcb FeyA iednn> dab fich Gasarten > wel- 
che darch die Fftäniß hervorgebracht'* n^erden, in der 
AtBiolpb«]|^etiniber verbreiten» fo iß nichts defio we- 
jtSger gewi&, dafs die Gefahr durch die Zerfetznn^, 
wefehe ein grofser Theil diefer luftförmigen Ausflüfie 
gleich nach ihrer Ertetrgung leidet, gar fehr vermin- 
»dert w}rd. Es wird 'daher gefragt , „durchweiche 
UUUl CS fiah^^mdgä^ k^wi^m iajfen ; däfs äUc'diaJk 

AüBili d« PhjGk. B« 51. St. a. Jt iSiS* Sl 10. P 



[ ««4 J 

mfUßelienden Gasarteh in der Erde zerfetzt' werdism, 
i^lme in die Luft aufzuzeigen, um auf diefe Au^^ 
für die Lebehden alle Gefahr abzuwenden , welöhm 
aus dem Begraben neben bewohnten Oertern ent' 
fielm kann?'' Man verlangt insbefondere zu wilTeiiy 
auf welche Art die luftfÖrmigen Ausfiüffe der Lei» 
chen zerfetzt werden, und was dazu die mehr oder 
weniger verfchlofsnen Särge und der in unferm 
Mrdreiche enthaltene Kohlenftoff beitragen können ? 

. III. För gegenwärtiges Jabr giebt die GeCellfcIialt 
Q neue phyfikalifche Freisfragen auf. Für die bcddea 
(olgenden letzt £i:e die Bewerbung^^eit 

bis, zum ifien Januar 1816. 

i) Lafst sfich nicht \ein Infirument erfinden, 
ffelcJies die Bemi^umg- eines auf offnem Meere 'jft. 
ßelnden Sc/iijfes in ihnär Föt^ailer . (la mar^m 
continuelle) mit mehr Sichetkeit\gtebt, als die eü^ 
Meinen Beobachtungen des -gewöhnlichen oder des 
Amerikafdfchen Loch. Man verlangt , wenn die/m 
4er Fall feyn feilte , eine genaue Befchretbung der 
Einrichtung des Inftruments und einen mathemss^ 
tifchen Beweis von feiner regelmdßigeti Jf7fhung 
und von feinem Nutzer^ für tlie Sqhiffahrt, Di« 
Gefelircbaft fetzt hierauf eine doppe^Ite guldne Medailk 
oder 3oo hoUänd. Gulden als Prejs. \ „, 

2) Wilr^, esjf. wenn man neist'folc/ies I^/lrutHerU 
hätte, mögli^i, zugleich^ und wähnend des Fo^k- 

fchreitens des Schiffs, mittelft ^ines^ andern. Inßi^t^r' 
mentes die Gefchwindigkeit . den' Ströinungen-^m^ 

yneffen^ um fo die waJire Länge, des durdifegetien 
JVeges und die zurückgelegten Längen^, und Brei' 

Jen- Grade und das Tceiben. (derhuatfonj des Schijk 

ßur Seit f , während f/ff ^ßh^ m^fMfn? . >4ttd» 



c »»53 

.«Qf diera Frage fetzt die GeTelirchaft di^ doppelte 
goldne Medaille« 

Und für die, 7 folgenden FttLgpn 

bis zum \ften Januar 1817« 1 

1) fyorin befiekt dieVerfchisdenfimt der Ba» 
fchaffenfimit (confiit^Mm) * der Atmqfphäre in- de^ 
nen Theilen der Niederlande, deren Lage am meAr^ 
ften verfc/nedea (/Z;. und welchen vortkeiUuifun 
oder fckudiichen Einfluß kann Jie auf die vetr" 
Jchiednen Krankheiten Üufsern?^^- 

2) ^s wie weit t^st es fiah aus ficJi^ren Beoi" 
' achtungen darthun-, dafs die herrfckenden Kranh" 

heiten in den Niederlatiden Jeit einem gewiffen 
Zeitraum ihre Natur tkeranderM fuMben, und weU ^ 
ehes find die phyfikalifchen Urfucken die/er Ver* 
änderungf vorzViglich was die ^»erfckied^He^rt ,zn 
leben undfichzu nähren im dießtm Lande beirigt? 

3) Da Brunnen- und Quell - Waflier isk tuierro Lande 
häufig nicht gut suin Trinken find, -weil Ce- durch eine 
Schicht falzigen Torfk, Darry genannt, der über dein 
Sande liegt, hindurch gehn, fo fi^agt man: fVtflefye 
Theile difje T^blttj - Schicht demBrunnenwaJfer mit'- 

. theilt p die esuhtrinkbar maclisn^ und weiches dfa 
leichtpßen Mittel find^ es zu reinigen , und dieja 

■' Brunnen mit moglichjh wenigen Kofien fo ^u bauen, 
dafs, wenn man Jie bis auf deri Sandgrund k^run-^ 
tergräbt, das TVnJfer des Datrj ßch'i» ihnen nicht 
dem andern beimengen kann? ,\ 

4) Da die Erfahrung lehrt,* dab mehrere auslan« 
dilche Pflanzen bei uns mit Erfolg -in freier Luft gpzo- 

-' gen werden können, andre dagegen, die in den Feiben 
Ländern einheimifch find, und unter diefelben Um- 
Aande verfetzt werden, fich fcbleclit^rdings nicht an 

: mfer Klima jpmiiiftsufk waU^# fo . firagl maa: /iPeA 

P m 



[ -*l6 ! ] 

''ches find die allgemeinen Regeln, rtäc/i deTi^n'fiJöh 
im voraus und ohne direkte Verfiiche befiimmen 
lafsf, welche exotifche nützliche Pflanzen mit Erfolg 
in unferm Lande angehaut werden können? 

i) Weiche Vorfichisregeln hat tms die Erfahr 

^ tung gelehrt i hei der Vervielfältigung und Cultur 

'• der neuen Varietäten von Fruchthäumen aus Sau» 

m>en zu beobachten^ -um txon ihnen die hefiejt 

Früchte zuerli^lten? TVas hat man insbefondre 

in den Niederlanden zu beachten', um zu vermeid 

Jen, dqfs die nmien J^arüuäten, die man erhalten 

- hat, nicht in gut^n Eige^fchaften abnehmen, und 

ganü verloren gehff? . ' 

€) Da es'f&r üie Kenntnifs der Natur der luram- 

' tuengefemen Kjörper* von grobei* Wichtigkeit ifi> dafs 

"darVeriraftnifs ibrrer Beßsiidttieile genan bekannt fey, 

"vrotfiber tkaii'liäofi^' fehr widerrprechende Angab«» in 

den cbeÄlifeb^» >8<^hnften Aiidet y To fragt man : Ob 

'man jetzt in der- Chemie mit Herrn Berzelius und 

'andern als hinlänglich bewiefen annehmen dürfe, 

dafs die verfdUednen Korper , welche von entgü^ 

' gengefetzter Natur find , fich nur nach einfachen 

* und' wenigen Verhältniffen mit einander verbinden, 
' und daß alle Fälle, in ^welchen das Refultat ^er 

Analyfe diefen Proportionen nicht emfpricht^ mtf 
' Irrtkümern im Verfahren oder Ünvollkommenhei» 
' ien der Kunft. -beruhen? Welches find die Hanpt- 

gründe, die fich für- dieje Theorie anßitiren laffen? 

* Oder verfeinden fich die tCorper nach verfclUednen 
und unbeflifnmtefii'Verhältniffen mit einander , fo 
dafs daraus eine 'eben fo grofsä Varietät verfokie^ 
dener Subflänsefi entfieht?^ 



und 



7) Soßtees'voh Vbrtheil feyn, die gasförmigen 
IfriSkbähin' ' Körper, wel^'fi^ ans dem^in 






% 



Jiäfam LandS' üiHcken. Fen^.^ MateriuH^n durch 
Feuer aiucreibfi/t' laffk'^ uach Art der Thermolam^ 
pen in England, zur ErleMickfUßg zu braucfä^n?' 
und welches \[l in diqfem Fall die mindt*ß kofibarm 
Cof^ßruction der dfzu nutlugen . Apparate P 

IV. In den vorhergehenden Jahren hat die Gerell* 
fcbaft folgende 19 Preis/ragen aus def Phyfik aufga» 
geben ^ för die das Ende dör Beweibungszdt beißimmt 
ift auf den 

\fien Januar 181 6. 

\) In wie weit {/i aus den neüfien Fortfehritten 

der Fhyfiologie der Pflanzen die Art bekannt, wie 

die nach der Verfchiedenheit des Bodens verfehle^ 

denen Düngmittel die F'egetation der Pflanzen be^ 

^qrdern, und was läfst fich daraus über die Wald 

des Düngers , und für das Urbarmachen unbebau^ 

■ ' ■ . • ^ 

ten und wüßen Rodens folgern ? 

• • . 'I . • • . • 

2) Alts welc/iem chemifcJten Grunde giebt Kalk^ 

der aus Kalkfiein gebrannt ift, dem' Mauerwerk itn 

Ganzen mehr Fefiigkeit und Dauer , als aus Mu^ 

fpf^ln gebrannter Kalk, und durch welclte Mittel 

UUst,fi^h der Mnfchelkalk verbeffern? 

5) In wie weit hgj^ die Chemie die näheren 
imd die entfernteren^ B^andtlieile der Pflanzen^, 
befonders derer , die zur Nahrung dienen, kennen 
gelehrt? und in wie weit liefst fleh daraus durch 
Verfuche, und aus der Phyfibloßie des menfchüchen 
Korpers finden, welche Pflanzen für den menfcl^ 
Hellen Körper die zutn'iglichflen find, im gefunden 
Zt^iande und in dem einiger Krankheiten? 

4) Sollten fleh in diefem Lande Salpeterpflan* 
zitngen mit f^^rth^l anlegen laflen, befonders an 
Orten, wo das fVaJfe^.fnit m^ßrm ß,itrfhF^nifo^ 



thierifcher Körper entßänd^nm Stoffen ghfckwäm^ 
gm^e iß? XJnd weMe "Jlegslm^ AÜtie man in die/em 
Fall bei Anlagen differ Art zU befolgen? 

5) Da die aÄtireptffche SigeärchaTt des Kochfalzes 
3iicht von dem falzfäuren Natron allein ^ fondem auch 
vo|i der falzTa^r^n MagneCa, die Ccb darin befindet, 
abzuhqn^n TcbeiBt^ fo verlangt die Gerellfchaft durch 
Ver'fuche beflimmt zu febn: a) In welcJiem Verhalt^ 
nijfe die antijeptijche Kraft differ beiden Salze zu ' 
einander fleht ? b). Nach welchem. Verhältniffe beUi 
de zu vermengen find, um die Fäulnifs mögUehß 
lange abzuhalten, ohne dajjf ,die. zu erhaltenden 
iCörper dadurch einten unangenehmen Gefchmack 
annehmen? c) Ob es Fälle, giebt , in vf eichen et 
vjortheilhafter ifl, fich l>los der fahfauren Magne-» 
ßa zn bedienen^ hefonders bei Expeditionen nach 

wärmeren Gegenden? 

6) }Vas kennen wir aus unbefireitbaren Beob^ 
äthtungen voh der JJiTatuy der leuchtenden Meteore, 
oder derer, 'die däsAnfehn von Feuer Itaben, (mit 
Ausnähme des Blitzes',) welche ßeh von Zeit zu Zeir' 
in der AtmofpHäre zeigen? In wie weit laffen fiB 
ficJh aus bekannten f^erftuihen erklären^ und was \ß 

in demf was die Phyfiker in den neuften Zeiten 
von ihnen behauptet haben, noch unerwiefen oder 
zweifeUtofi? ' •»"* 

7) Was iß von den chemifchen Erklärungen, 
die man von den^'electrifchen Erfcheinungen zu 
geben yerßichü'hat^'zu halten? Giebt es unter 
ihnen '' einige, ' die auf JUnlängliehe Verfuehe ge* 
gründet find , oder fich durch neue' Verfuche to- 
griinden Faßhn ? ' Odtr ßnd ße- alle filr nicht he- 
wiffene fffpotfief^fitu hätten, die Man ohne giU* 
tige GrMdiBf äki^Mmen tuu ? 



[ *'9' J 

SX Qie Delphine \(Murfouin^) werden an unrerer 
Kufie und in den Mündungen unfrer Strome imitier 
zahlreicher; fie geben ein vortreffliches Oehl> find 
aber wegen der Schnelligkeit^ mit der fie fich bewegen, 
febr fcbwer zu erlegen. Die Gefelirchaft fragt daher: 
tylVa* Mfei/s man von der Naturgejckichte und bm* 
fonders von der Lehensweife und der Nahrung die- 
fer Thiei:e? ynd lajjen Jick daraus yerbejferungen 
der Artße tu fangen gleiten?** 

r 9) .Welches Vorkommen haben die. Lager JßU 
fsnoxyds,. die /ich in einigen Departements von 
Holland finden? IVoher entjiekn fie? IVelehen 
Naohiheil bringest, ße den Bäumen und den Pflan^ 
zen, die man auf einem Boden zieht, der Elfen» 
■ oxyd enthält , und wie weicht man demfelben aus 
oder verbeßert ihn ? Und Iqfst fich diefes Oxyd zu 

• • • 

etwas anderem brauchen^ als zum Rifenfchmelzen ? 

xo) Worin liegt 4^ Grund des Idattwerdens ^ 
(h^t^ weer); des Glqfes^' wenn es eine.Z^it lang der 
Lnfn und der Sonne uftsgefetzt gewefen iß ? und 
welches find die f^cherfien Mittel , di^er Ferände"^ 
rung des Gli^es zuvnr zu kommen? 

- ix) Bis zu welclysm Punkte ijl man jetzt in 
der ehemifchen Kennfnifs der unmittelbaren B^ 
flandtheile der Pflanzen gelangt? Giebt es unter 
denen, die man bis- jetzt für verfchieden liieltj ei» 
nige , eU» vielmehr Modificationen deffelben Be^ . 
fiandtheils find? oder gehn manchmal Umwand^ 
iungen eines B^andtheOs in einen andern vor? 

Was hat die Erfahrung bis jetzt hierüber - genüge» . 
fam dargethan, was ^mnfrtnan' dagegen als zwei'- 
feUsaft anfehn?' Und. Welche V ortheile laffen fich 
aus den Mortfduritten ziekn^ die man »>• der Kennte 



■*•■*•'••• '• ' • • .- '.'•''■■■ rii 4 ,. . -. , . ■. J.»» j|'. 



'nijs der nmnUtelharen BeftandtTMle der Pflafizen 
in den letzten Jahren gemacht hat? 

12) \yWelähes fihd die Urfachen der anjlecken^ 
^sden Krankheiten, die gewohnlich in den betäger» 
,;ten Vefinngen um fich greifen? und welche Mit^ 
^,tel weifen unfere phyfikaUJchen und ' chefhifchen ' 
ßjKenntniJfe als die heften nacht t^ni ihnen iforzu^ 
„heugen oder fie endigen zu machen.^ Man Ver- 
langt weder eine mediclnifche Gefcfaichte diefer Krank- 
heiten,- xiach eine Abhandlung nber die zn befolgende 
Karart, londern eine auf £rfahrung gegründete Dot» 
ß'elinng ihrer Urfachen, und befonders eine NachWel- 
füng der pbyßkaHfcben und chemifcfaen Mittel,* welche 
f^ lg findj fie* ztt überwinden« 

i^y Darf man annehmen, dafs die fauren Rä^ 

cherungen, z. B. mit Salzfäure und befonders mit 

oxygenirter Salzfäure, deren grofser .Nutzen fick 

fchon oft bewährt hat, immer und in allen Fällen 

ausreichen , die Miasmen öder die in der Atm<y» 

fphäre värblreiteten Krankheitsftoffe zu zerftören?" 

oder mitfs ynan mit einigen Aerzten annehmen, 

dafs es in gewijfen Fällen ziuräglieh ift, fiatt der 

Säuren oder oocydirenden Materien, einen alkali» 

fchen, oder entoxydirenden , oder- andern Körper^ 

%¥ie Ammoniak, fchwefiigß Säure etc. anzuwenden? 

Und wenn es Fälle der Art giebt^ welche JPalle fwd 

das, und welclie KSrper Jiat man zu brauolien? 

x4) „Man verlangt eine genaue Auseinander^ 
fetzung ^ und 'eine gut begründete Kritik der vor* . 
nehmften TJieorieen über die verfchiedenen Mmn^ 
fehenrafjen , und. über ihren wakrfcheinlichen TJr^ 
fprung/* Es wird der Gefiellfcfaaft angenehm ttyn^ 
wenn die Verf aller eine geoene Unterfucbung hinsir 
fügen, ii| wie imn diele Theotieen mii den 



blAorircben Nadiricbten' ficb in ütberdnftiamiiiig * 
bringen laflen. 

i5) Da man in den Metfierwerkm der'g^ehi^ 
fchen Bildbauer die ideale Scbonheit bewondert» w»l- 
cbe der böcbßen Volikommenbeit fo nabe kömmt, dalt 
ms unmöglich fcbeint, fie weiter zu treiben » fo frag( 
man: ' i) Beruht die Schönheit der /cJäönflen grie^ 
chifchen Statuen auf einer wahren phyfifchen VoU^' 
Jkommenheii der menjchlichen Geftait , oder ifi fim 
•wenigjiens in diefer eingefohiojfen ? z) worin beflelu 
im Beja/iungsfalie diefe Vollkommenheit? 3} vifeU 
ehes find die niltzliohfien Vorfqhriften, die fich au* 
idiefer Kenntnifs ßir das Fortfehreiten der Künfte 
jäehn laff^an? 

16) JVas wijjen wir von den fäArlichen Reifen 
der Zugfifche? Weichet kann die TJrfadie ihrer 
Wanderzüge feyn?' und laffen fidi daraus nütHiohe 
Folgerungen für unfere Fifchereyen herleiten? 

ij) Da die Praxis des Ackerbaus bewiefen faat^ 
daft wahrend der erAen Zeit der Vegetation des Ge- 
treides und andrer gebauter Pflanzen ^ bis zur Bliitha 
derfelben, da^ Erdreich kaum an Fruchtbarkeit ab- 
nimmt ^ indefs nach der Befmcbtung imd wahrend des 
Reifens des Saamens derfelbe Erdboden bedeutend ex^ 
fchopft und feiner Fruchtbarkeit beraubt wird ; fo fragt 
die GefelUchaft s TVelohes iß die Urfache diefer Er^ 
fcheinung? und in wie fern- kann die Auflöfung 
diefer Frage Regeln an die Hand geben, welche zur 
Verbefferxmg des Feldbaus zu befolgen fmd? 

18} ,^}f^'hät man von den verfchiedenen Mei^ 
nungen der Phyflker ßfier die Frage zu halten , oh 
in der Vegetation das Waffer im feine Befiandtheile 
zerlegt wird, oder nicht? Kann man mit einigen 
Naturforfchmrm mmmehmen^ äifft dsm JfTfffer dureh 



dsn ^qt dfir VeftaHon in Kohlat^off od Ar in, an- • 
ders Grundßoffe, als Sauerßoff und fVafferfioff 
D^rwimdeU wmrdäi? Und in^ .ffitf weit findet die 
Aiifiöfung di^er Fragen Anwendung auf dißi 
Theorie der\ Vegetation und der Ernälirung^ der 
Bfianzen?'^ 

'•i!ciy Ungeachtet der Fortfchritte i welche »an in 
den 'letzten jÄbren in der cbemifcben Zerlegung der 
Piknzen gemacht -bat, kann man fich auf die Aefaltate*. 
d«>«:felben nicht ganz'^verlaflen^ denii nicht feiten wei- 
chen diefe bei hruk^rty die auf gleiche Art nnd nii(v 
Sorgfalt gemacht (ind,' bedeutend von einander ab«. 
DaMndefr unfere KenmniTs von der Natur der Pflan- . 
zen , ihrem gröfseren oder geringeren Nutzen als Nah»", 
rungsirattel^ und ihrenmedicinifchen-Kräfteiiy groCsen- 
thnils auf ihr- beruht , fo verrpricht die GefeUrchaft dim . 
dößfpelte goldne Medaille, 3oö hoU. Gulden wertb, 
demjenigen, der darch ältere oder neue Verfuche,\ 
(die\ficJt heim l^iedßrholen als genau bewäfwfin,) 
der cliemifchen Analyfe der Pflanzen den höc/{ßen 
Grad der Vollkommenheit ver/chafft» und die beft,a 
Anleitung zur chemifcfien Analyfe der vegetabiU^ 
fehen Materien einreicht, welche für jeden Fall den 
leifjüefien IVeg zeigt und die mehrfte Sicherheit 
giebf., fo dafs die Proceffe bei, gleicher Sorgfalt 
immer gleiche Refnltate geben. — > Das Supplementj , 
welches, d^r VerfaiTer. der mit der Devife Rerum na* 
intA f^us^fi^am magis etc. verfebenen Abhandlung 
über d<^n Urfprmig .d^ JS>ali dem Secretair der Gefell- 
fcb^ft überfcbickt bat» iß nach der jährlichen Sitzung 
(don.So, Mai^ eingegangen.. Pa die Preisertheilung 
auf f^rageUt Aie aufgegeben worden, nur in einer der 
jährJtchc^n Sitzungen hUU ünden^kann, fo Geht fich 

df «^ 6^ifoUISpMt i«»iflpJtÄ»»^«« ^« .^o tf^ ^P^ Jahres- 



[ «RS- 3. 

I 

ßtxnng im fifai des nRcbfifolgenden Ikhra tn Mtfcbtf}« 
&tn, ob dier« Abhandlung ibr Genüge leifle; Der Ver« 
ünfler wird errncbt ^ im Fall er inswücbm intereflante 
Tcrfuche-oder femet^e Erorutraage» üb«r diefen Ge- 
genAand foUte nachzutragen haben , Iw vor dem finde 
d«^ gegenwärtigen Jahres einzulcfaidten. 

^^PHILOSOPHISCHE UNO . ^.OKAUSCfiB 

WISSENSCHAFTER, 



- V 



^^ ; Es find der GefeBTcliaffc auf die Fr«ge : ffHö ßoh 
4er Unterricht na<A\ ZßU und On fo einrichtet^ 
laffej dafs fowohl der geübtere Verfiand, als der 
fufcmger unterrichtete j, die Evident der Offenbarung 
ein/ehe und fühfe,' durch wielehe- der Schöpfer fich 
i»:der ficht bare f^^ Natu r zu erkennen giebt? twei 
Beantwortungen eingegangen , die eine im Holländl» 
(eben mit der De vife' 't Zingt al etc.» d|e andere im 
Deuilicben mit der Devife re yotp etc. £s wurde geur« 
tbeilty dais beide lt9x ttngeaugend feyep. 

In den vergangenen Jahren frat die Gefelirchaft 
die beiden folgenden Fragen aufgegiebcta» um fie 
beantwortet zti Fehn 

vor dem iften JanUär l8tS^ 

i) Es iß eine allgemein bekantite Maxime , dim 
Weisheit der Völhgr zeige fich in ihren Sprichm^ö'r^ 
tern, und es fcheSat' fär'dSe AndnropeJiOgie und für 
die philofophifche PoUtik fthr inlerefltinf: 9a feyn, dem 
Einflufle nacbznfpfthen y den dl^ Sprichwörter auf die 
imellectnelle and -moi^ialilcbe CivilidUoii einer Nation» 
und diefe umgek^rt auf die Sprichwörter gehabt ha- 
ben. ' Die GefellfciuiEt wunTcbt daher eine philofophi* 
fche TJeberficht\^ der gemeii\ßen und nationalfien 
höUändifoheri^ Spriohworter , und eine Jb viel alt ^ 
mißgät^rhißiür^eF^lifa^lu^t^^ g^ßfifeitig^ 



Bi/ißnJEFe€ diefkrr.Spnohvpöni!)^ auf die CiviUfaHom 
und den C^t^mkter der Nation,' und diefer auf dim 
SpricAwö>ier 'va erhsltem £s köifnmt darauf an, die* 
fen;Gegenftaiid..u]in]ittelbar auf die hoUandircbe Na* 
ti^)^ . IMfii^uitead^iu * 

a) JVelche iVariheilhafte Wirkungen hohen dim 
EreigniJJe der fünf letzten Qiiinquennien (liißresy 
, auf 'die Deiikiingsirt, die Cif>ilifati6n Und die Afo- 
ralität der Europäifchen Nationen ge/iabt; und 
%m9'läfst'ficftiiaw>ti mit Wahrfekeinlicfikeit für das 
Qrlück der zukünftigen Zeiten von ihnen hoffen? 



. \,\. 



.|.IT£RA11(I&CHE UND ^ANTIQUARISGHE 

^., .. WJfSSJEN^CHAETEN. ^ 

> ' Die Gefdllfchaft bat eine iü tblländifcheT Spräche- 
gefcbriebne Abbandlung mit der Devife: ä tous las 
€föeurs etc. zilr Beantwortung der Frage* erbalteii: 
f^on welchen Völkern rühren die Hunnenbedden 
her, und was JSfst Jieh von deP Zeit annehmen, 
Wßnn fie diefe Gegenden bewohnten? ^ Es wurde 
gcf^rtb^ilti ;dais die Abbandlung vielen Wertb babe, 
und gekrönt au werden verdiene. , Beim Oeffnen des 
verfiegelten Zettels :,fand fich r dafs ihr Verfaffer iß 
liJ.-^e;ßendorp.|. reformirter Prediger zu Losdorp 
, ix^ der Provinz Groningen«. ^» ; , 

"t ' Fetner fihVI bei der G«reUrcbafk vier Abbandlua^^ 
gi»toi eine latetnifcb) zwei hplläiidirch und eine deutfeh 
IJ^ftbriebene/ 'Eingegangen zur Beantwortung der 
lirage: Erfordert es die VolHtemmenheit der Ge* 
Jbhichte, und iß es Pflicht des Gefdiichtfchrelbers, 
fl^i auf blofse Ersähiung dfr Tkatfachen und der 
Bf*eigniffe zu befchrOnken , pder darfler es ßch er^ 
Imuben, zugleich feine Meinungen und Urtheile über 
die Urfackcif^de^S^9iß^itieii^die Bfimtiggrümd^ 



der Jffandhmgeny^vhd Hher *dis' Lehritn äer'.fVSi^ 
Aeie und Klugheit 'miiMÜtkeilen; dieftchdhrmis abg- 
leiten i/jffen? EinBkmanff mirde'diBr ^fsercfrcientllch 
gnt gefchriebenen Abhandlung te iatiSiiiirch er Sprache 
der Preis zuerkannt« -^Bei dem Oi-ffnen' dpsl veKfiegelttn 
Zettels fand üch, dafs ihr V er Malier iß £. A. Borgeir, 
•profeffor der Theologie zu Leiden. 

Diefe Frage verahlaPst lle die folgende aufzugeben, 
■ ' um beantwoile.f zu lArerden 

ifor dem ifien janidar tSiS. * 

Verdient das von den tnehrften Gefchiöhtfchrm^ 

hern der Alten beobachtete und vcht einigen der 

Neueren nachgeahmte F erfahren ; ikrmi^ Hauptper-" 

' fon^n, Kriegern Jowohl als f^taatsmünnerfi , 'Hedert 

' in den Mund' zu legen, ^in wertchen die- Be red fam^ 

keit des Schrift Jiellery glänzen folly Loh oder Tadel? 

In den vefgarigeneri Jahren find von der Gefell- 
' fchaft die beiden folgenden Preisfragen aufgegeben 
worden, deren Beantwortungen' Ge ebtgegen fieht 

bis' ' züni ' ified Januar 1 8 1 0. 

i) Da 9 die vieka Zweifelaus älteren Zeiten nfoht 
cn gedenken^ in unferen Zeiten der berühmte J. O. 
Valckenar behmptet hat> der gelehrte Jude A»i^ 
fiobulus habe mehrere der Fragmente des Or« 
pheus, LiTius> Homere '^H^efiodus, &aripi- 
des und anderer Verfertigt, und es'sC^eu dadiurch 
iriele Gelehrte und griecbifche Kirchenväter hinter* 
gangeil worden; und daderfelbe berühmte Profeflbr 
weder das letzte Kapitel der Cyropaedie, noch die 
Apologie de^ Socrates d«>m Xenopbon znfchreibt; 
da man femer die Aecbtheit der Rhetorioa des Dio* 
nis von Hilikarnafs^ in Verdacht hat, fo wie dep 
Prof. Bockh das, was mtin für. Wlerke ^es Aefchy-» 
lu^ dei'6.ophooUt uttildiai &tt¥ipidis 



;t '»aß i] 

aer Prof. Sclii#^e«^acliet Celbft laagnet, dafs der 
Dialog Mino^.von. Plato herrühre^ der Profeflbr Fr. 
Aug. iWoiff -vier berühmle &eddn des Cicero als 
uaächt verwirfty und andre Gelehrte an der Aechfüit^it 
anderer Schriften gezweifelt baben^ (o fragt die GeH^- 
fchaft:' „TVelches ^find die Rßgelfp einer g^undhn 
jjtänd vernünftigen Kritik ^ die hßi Jo vielef^ Ungp-^ 
^^ißJieiten und bedeutender^ Zweifeln unfer Ur^ 
,,theil in Hinficht der Schriften der Alten leiten 
^müjjen, um zu entfcheiden, wo* darunter äohi 
^nd unäeht iß/^ ... 

a) Es wird verlangt ^ daß mp.n.ßus den Sehrff-^ 

. $en der alten Griechen und Rönißr nachweife', wel» 
che Kenntniffe über Gegenßände 4^r ExperimentaU 
Phyfik fie gehabt haben, und ob am ihren Sckrif-^ 

v^eo unwiderleglich hervorgelte, dafs ße in dem ei» 
nen oder dem andern Zweige derfelben Kenntnijfa 
befeffen haben, die jetzt verloren gegangen find ? 

und fiui: eine unbeßin^mte Zeit 
3) Hat man wirklich Grund, der Stadt Harlem 
die E/tre fireitig zu maei$en, dafs in i/ir die Buch- 

. druckerkuT\ß mit einzelnen beweglichen Lettern vor 
dem Jähr 1440 von Loren» Janß Cofier erfunden 
^ß? und iß diefe Kunfi nicht von dort erft naoJt 
Mainz gebracht mnd dd^Ufi dadurch verbeJJ^rt 

> worden^ d^s man fiatt dßr hölzernen Buchßaben, 
aus Zinn g^ojfene genommen hat? Die Gefall- 
Jbhaft erhöht den gewohalieben Prei3 mit 5o Ducaten 
für den» der neoe oder bei&r bewährte) Beweife als 
bisher geben Tollte; Auch verfpricbt de demjenigen^ 

• der ihr irgend einen Umfiand in Beziehung der Erfin- 
dung der Buchdr^ckeilLunft mittheilen wird^ aus wel« 

' ehern Geh über die Frage einiges Licht ziebn läfst, einen 
der Widuigk^t dttdUbn Mtfpgf^anjwi Khrwl 



\ 



C «7 ] 

Die GePenrcbiiiFt bringt in Erinnehing^ daß ^a 
fcbon in der aulserordentlichfn Siizung voin Jahr 1 798 

. t^efcbloflen hat, in jeder jährlichen au ()if:rord<:nt]irben 
Sitstung zu berathfchlagen , obiinier den Srhrifien, däe 
^lan ihr feit der letzten Sitzung iiber irgend eintt.Mn« 

, terie aus der Pbyük oder ^laturge^chichte asu^eUdiirkt 
hat, und die keine Antworten auf die Preisfragen 
ll^ndy ficb eine oder mehrere befinden, die eine oy- 

. fgrordtntUchß Qrßi^c^tion verdienen, und »dals fie 

.der intereflanteften derfelben die filberne Medaille der 
Societät und lo Dukaten zuerkennen wird. 

Die GefelirchaFt wünfcht roo^lichße Kürze in den 
Preisabbandlungen, We^Iaffung von allein Aufs^rwe- 
feitlicben, Klarheit und genaue Abfönderiing d^s wohl 
bewiefenen von •dem,-*w«s nur Hypothefe iß. Alle 
Mitglieder kennen mit concnrriren; iur mfiffen ihte 
Auffatze und die Devifen mit einem L bezeicfihet 
feyn. Man kann bolländirch, franzöfilcb, lateinifch 
oder deutfcb antworten; nur mufs man mit lateini- 
fchen Bncbftaben fchreiben. Keine Abhandlung wird 
zugelajfen werden, der es anzufehn ifl , dafs die 
Handfchrift von dem Verfajjer f^lhfi herrührt^ und 
Jelbfi die zugefprochne Medaille kann nicht ausgä* 
händigt werden, wenn man die Handfchrift des 
yerfajfers in der eingereichten Ahliandhing ent» 
deckt. Die Abhandlungen werden mit den verCe- 
gelten Devifenzetteln eingefchickt an den Herrn M, 
Yan Marum, Secretair der Gefelircbaft. — Der 
treis auf jede Frage iß. eine goldne Medaille mit dem 
Namen des gekrönten VertalTers und die Jahrzab) der 
Preiserth eilung im Rande, oder eine Gei<ifumnie von 
600 holländ. Gulden, wenn der Verf. diefe vorzieht 
W^r einen Preis oder ein Acceilit erhalt, iß ver- 
pfiicht«^ ohM ufdruckliciM firlaabiiils der G«l«lUcii«A 



feiitea Aofratz wedisr eiiuela, noeh jkmft wo- dfackeh 
zu laflen. . ^ .. , 

Die G^fellfchäft ernannte zum Director: Ji- 

)cob Borel von Hogenlande zii Amßerdam. 

'Vnd ta Mitgliedern : den Baron de Spai^it 

Lal^cq» Präfidenten des Confäil de Nobteffe im 

Haag: den Pröfeflbr der Rechte zu Utrecht Her* 

nian!ri Amtzenins; den Profeltbr J. Konijeī 

burgi an der Armenifcheii Schule üsu Amfletdam; 

Ö. v«:n Olivier zu Amßerdam; G. J. Knepel- 

houty Doctor der Medicin zu l.eiden;- N. G.. vim 

Kempen zu Leiden; B. van Hultheimy^^?- 

,cteur honoraira lier Akgidemief und. Coixfervateur.der 

• BiUioibek zu.ßrqff^l;* J**J. Raepfaf^^ .^b^mallges 

Mitglied der Staaten von Flandern, zu Bjrüflel; ..ui^d 

J, A. de Baft in, Qeat 



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ANNALEN DER PHYSIK. 



1 1 



JAHRGANG i8i5, EILFTjES STUCK. 



I 

Vnterfuchungen über die phyßkalifchen Eigen"' 
fchafcen der Acker '-Erden» 

V o n "^ 

l>r. ScHÜBi^iR, Prof. d. Phyf. u. d. Ackerbau- Chemie 
an dem Landwirthrch. Inllitut zu Hofwyl» 

(Aus einem Briefe von ihm an den Prpf. PIctet in Genf. *) 

HofWyl 14. Juli 1815. 

I^m Ihrem Verlangen zu entfprechen, vy.elchcs Sie 
bei Ihrem neulichen Aufenthalte in Hofwyl äurser- 
ten, die Refultate meiner Unterfuchungen über die 
phyGkalifchen Eigenichaften der Acker- Erden mit« 
getheilt zu erhalten, überfchicke ich Ihnen beilie- 

^} Aus der Bihl» britann, jigricuhure, Herr Piirtet uhet* 
Ichrelbt den AufTau für Vanalyft phyßque des frres^ 
ein Ausdruck, der mir keine Nachahmung 2u verdienea 
fchcint.' Das Nützliche und Neue diefer Unterfuchungen» 
fagc er, habe ihn überrarcht» als Hr. Dr. Schübler ihm 
im Gefpräche die Rel'ultate derfelben miuheiite, und die- 
fes habe ihn veranläfst, iich yon ihm diefen AuHatz 2u er- 
bitten, den ich'bier frei aussiehe, da er mir die AuFmerk« 
famkeit der Phyßker und der Ijindbauer gleichmärsig au 
verdienen fcheint. CiHb. 

' Aimal. d. PbyCk. JB. $1* St. 5^ ^« 1815. St. it. Q 



/ 



l aSo ] 



gende tabellarifche Ueberßcht* Folgendes ift 
Art, wie ich bei diefen Verfuchen veifahren bin» . 

Ich habe die Erden in dem Zuflande unter« 
fucht, in welchem wir fie iri der JNatur finden, und 
nicht in der Reinheit , Wie blos chemifche Opera- 
tionen fie un* liefern,' ohne doch diefe letztern Up- 
terfuchungen gan£ zu verabfäumen« Ich fand näm- 
lich bald, dafs die chemil'ch« reinen Erden in ihrea 
phyfikajifcben Eigenfchaften von denErden^ wie die 
I4atur fie uosi giebt, fehr« abweichen, und dafs, um 
den Einßufs der verfchiednen Arten des fiodens auf 
die Vegetation zu beftimmen , es nothwendig £ej^ 
dafs man die unmittelbaren Beftandtheile delTelben 
genau kenne, indem die blofse Kenntnifs der ent» 
fernteren einfachen üeliandtheile einer Ackererde 
uns hierzu nur wenig hilft- Wenn gleich zwei <rer- 
. fchiedne Erden verhältnifsmälsig gleich viel kohfeti- 
fauren Kalk enthalten, fo können fie doch das Wafler 
mit fehr verfchiedner Kraft feflein, und können in fehr 
Vcrfchiedenen Zeiten austrocknen, folglich eine fehr 
yerfchiedne Einwirkung auf den Wachsthum und das 
Gedeihen der Pflanzen äufsern, je nachdem derkoh- 
lenfaure Kalk Hch in ihnen in der Geiialt von Sand 
oder eines feineren Pulvers befindet. Denn loo 
Theile Kalkfand halten nur ag Theile, diefelbe 
Erdart dagegen, wenn fie fein gepulveht ift, 85 Pro- 
cent Wafler zurück. Moch auffallender iß diefe 
Yerfchiedenheit bei der Kiefelerde: loo Theile der- 
felben^ls Sand vermögen nur aS» in dem Züßande 
dagegen y wie man üe gewöhnlicü in dem Thone 



C a5» 3 

■ f 

finiffet, d. i. mit der Tlionerde- chemirch vereinigt, 
bis gegen 280 Theiie Waffer zurück zu halten. Bei- 
de Erden gebfen, wenn fie in einer Ackererde in 
der etilen Geftalt. vorwalten, einen heiPsen und 
trocknen Boden; in der zweiten Geltah würden Ge 
tdagegen den Boden feucht und kalt machen. Die 
blofse chetnifcbe Analyfe reicht nie zu, diefe auf- 
fallenden Verfcfiiedcnheiten nachzuwerfen. Diefe« 
ift der Grund, welcher mich beftittimte, die wirk- 
liehen Acker-Erden, Wiie fie an der Oberfläche der 
£rde/ fich finden , zum Gegenitande meiner tjnter^ 
Jhcbuligen' zu nehdien« 

Die gewöhnlicfaeti^Mimittelbaren Beßandtheile 
der Acker-Erde find tlCiefel - Sand , Kalk-Sand; 
die verfchiedneti Arten des Thons , Kalkerde und 
Pflanzenerde oder Humus* Aufser ihnen habe ich 
noch unterfücht Oyps und kohlenfaiire Magnefia, 
und zwar letztere wegen der Verfchiedenheit der ^ 
Meinungen der Phyfiker über ihren Einfluls nuf 
die Vegetation. Zuletzt habe ich einige ünterfu- 
chungen von zufammengefetzten Acker- Erden, die, 
uns hier zum Unterrichte und als Beifpiele dienen^ 
hinzugefügt. 

Was die Methoden in experimentiren betrifft, 
fo mufs ich über fie Folgendes bemerken. 

Um das fpecififche Gewicht der Erden zu fin- 
den, wog ich wiederholt ein gut zugeflöpfeltes Glas, 
leer, dann voll Waffer , und zuletzt voll Erde und .. 
Waffer. Zuvor aber hatte ich das abfolute Ge* 
^ichi bellimmter Volumina diefer Erden , föwohl 



bei volllviiiimi« Taid^nbeit ab be^ Tolfpoi^iiuief 



ScbwängeruDg mit Wafler, befiimmt; diefes Ge* 
iricht emJiäit die driue Spalte der Tafel, nach 
nürnberger Medicindigewicht angegeben, das Pfund 
so, 12 Unzen und die Unze zu 480 Gran gerechnet. 
.Von allen diefen Erden haben die Pflanzenerde das 
fcleinlle jund die fandigen Erden das grölste Ipeci« 
filche Gewicht, Ibwohl trocken als vollkommen 
f encbt. Bei gleichem Grade Ton Trockenheit odw 
Feuchtigkeit find die thonigen Erden immer fpeci« 
fiTch leichter als die fandigen« Ich nenne aber eine 
Erde vollkommen trocken, wenn üe nichts mehr 
^n Gewicht yerliert 9 wem^män fie einer Wärme 
.Ton 3o bis 4^^ Reaum« ausletzt* In einer höheren 
Hitipe wUrde Geh der Humus der Acker -Erden zer* 
fetzen oder verRüchtigen , daher diefe unanwend- 
bar ilL Vollkommen feucht oder mit, WaiTer ge- 
fchwängert nenneich eine Erde, wenn fie aufFil- 
ftrirpapier nicht mehr abträufelt. Die zufaaimenge- 
fetzten Erden find immer um io fpecififch leichter,, 
je mehr Pflanzenerde fie enthalten. Aus dielen Un- 
terfuchungen über die Schwere der Erden erhellt, 
dais die Ausdrücke /chwerer und leicht er Boden 
auf ganz andern phyfikalil'chen Eigenfchaften ^ als 
auf dem fpecif« Gewicht der Acker -Erde beruhen. 
Unter der Kraft , das Waflier zurück zu halten, 
welche man in der vierten Spalte angegeben findet, 
Yerßehe ich das eigentfaümliche Vermögen der 
Acker-Erde, Wafier in fich zu halten, ohne es aus- 
tröpfeln zu lajOTen. Gewöhnlich habe ich 400 Gran 



t aSS 

\ 

_^ t 

Krde genommen , und ich gebe an, WieTielPro« 
Mnt WaOer die Erde zurück hält. Die Pfianzen-i 
•rde verTchluckt und halt zurück unter allen Kör- 
pern, welche als Beftandtheile der Acker -Erde vor« 
zukommen pflegen , das mehrfte Wafler , und bei^ 
nahe das Doppelte ihres Gewichts. Bios die Magne« 
fia übertrifFt Ce, wie an Leichtigkeit, fo auch in 
diefer Eigenfchaftf denn diefe Erde kann das 4i* 
fache ihres Gewichts an Wafler in fleh zurückhal- 
ten. Aas diefem Grunde mufs blofs'e Magnefia der 
Vegetation nachtheih'g reyii , dagegen, wenn fie ei- 
nem trocknen und fandigen Boden beigemengt i^^ 
die Fruchtbarkeit deflelben vermehren. Auf den 
erften Anblick könnte es Tcheinen , die Kraft der 
Erden, das Wafler zurück zu halten, müfle fich au# 
den Gewichten eines KubikzoUs völlig trockner 
und völlig feuchter Erde bereclinen laflen; da die 
Erden fich aber auf eine fehr ungleiche Art verdieh- 
ten , wenn man fie befeuchtet , fo würde diefes zu 
keinen richtigen Refultaten führen. 

Die fünfte und Aiefechsie Spalte enthalten diei 
Rel'iiltate meiner Unterfuchungen über dieConfiflens 
der Erden, und zwar fowohl über ihre FeAigkeit im 
trocknen, als über ihre Zähigkeit im feuchten Zufian- 
de. Die erfte habe ich durch ihre Cohäfion beftimmt, 
' tnittelit gleich langer ParaMelepipeden von Gparif. Li- 
nien Breite und eben fo grolser Dicke. Diefe wurden 
im trocknen Zuftande an zwei Stellen, die i5 Linien 
iron einander entfernt waren , auf Unterlagen auf- 
^|elegt, und- dann ailmählig mit immer mehr kkinen 



C |ö4 3 

Gewichten beladen , bis fie brachen ; die Summe 
fTieler Gewitzte gab mir das Maafs ihrer Kraft dei; 
Cohälion. Ich verwunderte mich nicht wenig übei: 
die grolse Menge von Gewichten, welche thonreiche 
Erden trugen, ehe üe verbrachen; reiner Thon 
brach nicht eher, als bei lySSoo (?) Gran« Dicfea 
Grad der Cobäüon, welcher dem Thone eigen ifi^ 
nahm ich .;Kum Vergleichspuncte, und fetzte ihn 
gleich lupo. Die Cohälion des Sandes war o. 

Wenn maxi feuchten Boden pflügt, hat maa 
nicht bl'os die CohäGon dpflelben, fondern auch 
feine. Adhäfion an dem Pflug zu überwinden. Ich 
habe daher über diefe letztere belbndere Unterfu- 
chungen angeitellt« Zu dem Ende (iels ich mir 
Adhälions- Platten von verfchiednen Körpern und 
verfcbiednen Gröfsen machen^ hing (le an djen Arm 
einer euipfindlichen Wage, und beitimmte ihre ftär« 
Jcere oder geringere Adbälion an den verfchiednen 
Acker -£rden durch das Gewicht, womit der andre 
Arm der Wage zu beiaßen war, um üe loszureilsen« 
Die Aefultate habe ich alle auf eine Adhäüons- 
Fläche von i Quadratfufis zurückgeführt, Derlliaa 
adhärirt am ßärktten, der Sand am fchwächlten, 
und-bei eincyrlei Fläche aufserte Holz (ich habe die 
Verfuche niit mehreren Holzarten , befonders mit 
Buchenholz angeftelltj immer eitle itärkere Adhä- 
fion , aU polirtes Eifeo« Per , Grund davon liegt 
Vorzüglich^ in dea grofsern Ungleichheiten der 
Oberfläche des Holzes, befonders des feuchten^ 
iresJudb die Adhöfionsfläcb^ mit: den £cden grölscfr 



[ a55 3 

tb bti dem Eifen ifi ; aus demfelben Grunde iiber-P 
tiifft das Eichenholz das Buchenholz an Cohälioa 
mit den Erden. Diel'es erklärt deutlich den Sinn 
der Ausdrücke fohwerer Boden und leichter Bo* 
den, die unter den Ackerbauern gebräuchlich find« 
Sie beziehn Geh auf die Ungleichheit der Cohälioa 
lind Adhäfion, die g^u überwinden es den Landbauern 
bald fcbwerer, bald leichter wird. Ein Boden, deC- 
len Cohäfion im tracknen Zullande nicht über loo 
Aeigt, wird fehr leicht, ein Boden voß der Cohäfion 
600 dagegen ziemlich fchwer zu beackern Teyn. 

Die ßebente Spalte enthält die He^ultate meiner 
Verfuche über die Verdünftung der Erden« Um 
dicfe zu beftimmen, breite ich eine abgewogne 
Menge vollkommen feuchter Erde auf einer Platte 
fehr dünnen Eil'enblecbs gleichförmig aus^ (auf ei- 
fter.Cläche ron lo par. Quadratzoll 300 Gran Erde, 
macht auf 5o Qiiadratzoll 1000 Qran,) und lafle üe 
4 Stunden lang in einem verfchlofsnen Zimmer 
fiehn, deflen Temperatur lo"" R. ift. Die Gewichts« 
Verminderung, welche die Erde in diefem ^eit« 
räume leidet, zeigt die Menge des verdünlletea 
Waflers. an. Auf eine ähnliche Art habe ich die 
Zeiten beAimmt, welche auf dem Austrocknen der 
verfcbi^dnen Erden um gleiche Grade hingehn ; Ce 
liels fich fehr genau berechnen« 

, Das VermögeMi der völlig trocknen E^den, 
Feuchtigkeit aus der Luft einzufaugen, welches die 
achte Spalte darftellt, belUmmte ich ebenfalls an 
Mengen von app Gran ^ die über einer Fläche von 



[ »56 3 

10 Quadratzoll ausgebreitet waren« Sie würden 
unter einer mit Wafler gefperrten Glocke auf ein 
Qeflell gefetzt, und ich unterfuchte, um wie Viel 
£ch in der mit Waflerdamipf Itets gleichförmig g^- 
fchwängerlen Luft der Glocke > das 'Gewicht der 
Erde nach 12, nach ^ und nach 48 Stunden ver^ 
mehrt hatte. ' £s fand Ach, dafs während der erften 
Stunden, am mehrflen Feuchtigkeit verfcblttckt 
wurde; nach Maafsgabe als die Erden feuchter 
wurden, nahm die Menge der Verfchluckung ab, 
und nach einigen Tagen horte fie ganz auf; die 
Erden wa^eii dann völlig gefättigti/ Das Ein- 
fchluckungs -Vermögen der Pflänzenerde ill gröfser 
als das jeder andern Erde, felbfl; als der Magneßa* 

In der neunten Spalte iindet fich, wie viel 
Sauerftoff die^^ Erden aus der atmorphärifcfaen Lüfc 
einzirfaugen vermögen. Es rft fchon eine geraume 
Zahl von Jahren hier, dafs Hr. Alexander von 
Humboldt die Aufmerkfamkeit der Naturfor- 
fcher auf diefe merkwürdige Eigenfchaft der Erden 
gelenkt hat. Andre Phyfiker haben fie fpäterhin * 
geläugnet. Diefes veranlafste mich , über fie aufs 
Neue Verfuche' mit möglichfter Genauigkeit anzu- 
fieilen. 

Ich nahm Glaskugeln von gleichem Inhalte, die 
fich hermetifch verfchliefsen liefsen, brachte in 
jede eine Art Erde , immer von einerlei Gewicht, 
und Ijefs fie in ihnen, in einer Temperatur von i3 
bis i5* R. , unter ganz gleichen äufseren Einflüflen, 
And gegen den Zutritt der äufseren Luft wohl ver* 



l! aS7 i 

■ 

«rihrt, 3o Tage lang ruhig ßehn. Als diefe Zeit 
vVerfloflen war, unterfuchte ich die in den Glas-^ 
kugeln enthAene Luft mitteiß eines Volta'fthpn 
Endiotneters. Es fand Geh , dafs die Erden, nach 
Verfchiedenheit ihrer Feuchtigkeit, fehr rerfchie- 
dene Mengen vonSauerftoffgas verfehl uckten, ganz 
trockne Erden gar keins oder kaum wahrnehm- 
bare Mengen , indefs Geh fchon Spuren einer Vcr- 
fchluckung zeigten, wenn diefelben Erden mehrere 
Tage lang an der offnen Luft geftanden und etwas 
Feuchtigkeit eingefogen hatten , und dann wieder 
in den Glasball verfchloflen worden waren« Als ich 
endlich Erden nahm, die völlig mitWalTer gelchwän- 
gert waren, fand Geh, dafs in diefem Zußande 
die mehrfien derfelben bedeutende Mengen Sauer- 
-fioffgas verfchluckten , wie die Tabelle nachweilt, 
indefs von blolsem Waffer in demfelben Zeitraum 
nur ein Minimum eingefogen wurde. Die ausneh«* 
inend iiarke Abforption der MagneGa hatte mich 
in Verwunderung gefetzt, wiederholte Verfu che mit 
reiner kohlehfauren MagneGa haben Ge aber be- 
fiätigt. Uebrigens fcheint dilsfes Verfchlucken von 
Sauerffoffgas keine innige chemifche Verbindung 
hervorzubringen. Denn Austrocknen und Erhö-r 
hung der Temperatur entzogen den Erden das ver- 
fchluckte Sauerßotfgas, und bei Wiederholung des 
vorigen Verfuchs fogen Ge daffelbe aufs Neue wieder 
ein. Bios die Pflanzenerde (Humus) zeigt in diefem 
Fall eine Ausnahme, indem Geh einTheil ihres Koh« 
lenfioffs mit dem Sauerfioff zu koblenfaurem Gas veiv 



[ «SU J 

biiläet, und ihr einen Theil durch die Verdunftung 
entsi^ht. Um den Einwurf^ das Sauerftoffgas fej^ 
yoQ dein Wafler , nicht Vpn. dep Qrdpi cingefogeo 
worden, völlig zu entkräften,, habe ich die Ver^ 
fuche mit Erden wiederhcdt , die mit Wafler Über- 
gdflen und ;» Linien hoch, damit bedeckt wordea 
ygaren* Di« Aei'ultate bliebea diefelben; die PRaOf^ 
feiierde und der Thon yerfcbitickten viel Ga$ i der 
Saud (ehr wenig, 

. ; 0ie zehnte Spalte ftellt die fpecififchen Wärmen 
der. Erden dar. Ich habe üe auf verl'chiedene 
Weife zu beßimmen geiucht: suerfi: durch Ver« 
mengen von Erde und Wafler von verfchiedner 
Wärme;' dann mit Lavoilier's Calorimet^r; zuletzf; 
durch Beobachtung der Zeit, welche die Erden^ 
Mchdem iie erhitzt worden, brauchen, um von ei« 
Her beDimmteh Temperatur zu einer andern herab 
7U ls,omrnen. Im Ganzen haben mir diele yerlchie« 
denen Methoden dalTelbe IVefuItat gegeben ; imm^r 
9eigt9 der Sand die grüfste und die MagneGa di^ 
Kleinße ipecif, Wärme , in einerlei Volumen diefer 
Erden, -^ denn diel'es fcbeint mir die einzig ricb-^ 
tige Vergleichungsart zu feyn , wenn es auf grolse 
Jtfaflen von Erdboden ankömmt« Ich iiabe daher 
die fpecif. Wärme des Kalkf^ndes gleich looo ge^ . 
fetzt, in der erltep Golumne der sehnten Spalte» 
Von den drei angeführten Methoden fcheint mir 
die letzte den Vorzug zu verdienen, da Ce am 
geeignetllen iß, uns zum Ziel unfererUnterfucbung 
SU fuhren , ind wi fie uns den. Urad der Kraft ken« 



[ »39 > 

I 

nen lehrt, mit ,wje]cher. ein Boden dieWirme sn-« 
Eückbält, und von diefem Vermögen feine fped» 
fifche Wärme und- fein Leitungs -Vermögen ab- 
]W3gen. Ueberdeym ilt fie bei den Erden weit leicht 
ter und. mit mehr Sicherheit, als die beiden andern 
Methoden auszuführen , welche grofse Schwierig« 
k,eiten haben,, wo: es auf genaue Vergleicliungen 
ankömmt. .AucbunterÜGheidet fich der Boden in 
der Natur hauptfächlich durch die v^rfchiec^ne Zeit, 
in weicher, er von einer beltimmten Temperatur zu 
einer niedrigere bwabkänimt. 

Die letzte Spalte bezieht fich auf das electrifche 
und das galvanifche Verhalten der Erdbn. Trockne 
Erden mit einem Mefier gefchabt , zeigten , als 
ich die losgetrennten The^e auf die Scheibe eines 
Electrometers fallen liefs, insgefammt negative 
Electricität, felbit die PHanzenerde, Im* völlig 
ausgetrockneten Zuftande find fie alle Nicht-Leicep 
der Electricität , die thoiiigen Erden ausgenomi^ 
men, welche fich als Halb-* Leiter vcrtialten, Wel« 
ches ihrem Gehalte an Eifen und an Wafler. zuzu-* 
fchreiben ifi;, von denen fie nie gan^ frei find» 

In dem galvanifqhen Verhalten unterfcheidet 
fich die Pilanzenerde auf eine fehr merkwürdige Art 
von den übrigen Erden« Diefe begeben fich insge« 
famait nach der negative^ Seite , und allein die 
Pflanzenerde nach der pofitiven Seite der Säule« 
Ich habe in die Kette der Säule reine PflanzenerSe 
in verfchie4enen Menfiruis tiufgeleli; gebracht | in 



l Mo 1 

bte&em Wamir, fh Kjjfkwirflers in Waffer, das KaK 
oder Natron oder Gyps" enthielt; und in allen 
diefen Verfucheh Tchlug Geh die PAänzenerde um 
den pofitivenPol in braunen Flöiciten nieder/ und 
das oft in wenig Minuten , während Geh die Alka- 
tien und die Erden um den negativen Pol anfanü 
rh'elten. Es' fcliei A mir wichtig zu teyn , diefeä 
Mipnii[ctie Verhalten der Erden iti Betrachtung za 
ziehn, ehe 'man ihre chemifche Zerlegung untePi* 
nimmt, wie z. B die Zerleg;uttg der Pflanzenerde 
in KohlenftoiF und in verichiedene Gasartetai , und 
dffr £rden in. Metall und in Saji;ierftaff. Sollte es 
nietet mlüglich feyn , durch Aneinanderhäufen ab- 
Wt^chfelnder Schichten von Pflansenerde und anv 
dern Ackererden eine galvanifche Wirkung zu etj* 
halten? Ich habe mir bis jetzt noch nicht eine 
hinlängliche' Menge reiner PAänzenerde verfchaffea 
können 9 um einen folchen Verfuch anzuilellen« 
14 och mufs ich hinzufügen. , dafs ich die erwähn« 
ten galvanifchen Erfcheinungen von einer Säule 
aus 4o bis 5o Scheiben von i Zoll DurchmelTer er«i 
halten habe« 

Ich fchmeichle mir, dafii diefe Bemerkungen 
"Unreicben werden, Sie in den Stand zu fetzen^ 
über meine Untei'fuchungen ein Urtheil zu fällen» 
Ich für meinen Theil bin überzeugt , dafs eine che- 
mifche Andlyi'e irgend einer fruchtbaren Erde nicht 
hinreicht, diefe uns in allen Beziehungen kennen 
Sil lehren, und ihr ihre wahre Stelle für den Acker- 



J>aa ansuweiren. Denn die phyßkaliTchen Eigen« 
fcbaften mancher Acker -Erden können te.hr ver- 
Ichieden fejn, Mrenn lie gleich dierelben chemi- 
fchen Elemente enthalten, je nachdetn die ,ein« 
fachen Erden in den zuramm^ngerefzten in ver« 
fchiedner Geftalt vorhanden und auf verfchiedene 
Art mit einander verbunden find; woraus wich* 
tige Erfceihnungen entfiehn , von denen alle Erd« 
arten uns Beifpiele geben. 

• Ich halte meine tJnterfuchungen über dif^fe 
für ^ie Vegetation und den Ackerbau To interef- 
(anteh Erlcheinungen für nichts weniger als Ichoa 
vollendet. Vielmehr ili es meine Ablichte bei 
^er Fortfetzung derfelben keinen Weg und kein 
Hittel, welche in meiner Macht Aehn werden^ 
nnverfucht zu laflen, um zu noch mehreren und 
iiocb evidenteren Refultaten zu gelangen. Jetzt 
bin ich mit Fortfetzung der Verluche über die 
Verfchluckung des SauerftofFgas durch die Erden, 
die verfchiedne Erwärmung derfelben durch die 
Sonnenftrahlen , und den verfcbiedenen EinfluGi 
derfelben im reinen Zuftande auf den Wachsthum 
der Pflanzen befchäftigt. Ich werde die weiterea 
Details aller diefer Untt^rfucfaungen , unter ihrer 
befondern Beziehung auf den Landbau, in dem 
fünften Hefte der OekoHomifcheu Bläuer von 
Mofwyl bekannt machen. 






[ »4« } 



Abker - Erdto* 



/ ' 



Quars - Sand 

(ihn enthält fall eine 
jede Acker -Erde.) 
KaJk-Sand 
'l^aufiö mit erfterem 
• vorkommend.) 
^Lettenartigpr Thon 
(69 Proc. Thon 'u . 40 

Proc. feiner Sand.) 
Ij«]i f n» rtiger T h o h 
(Idmon ? 76 Pc. Thon 
. ti« 2\ Pc feiner Sand.) 

Kieyaniger Thon 
(O laif e ? ^^^c.Thon 
'U, it Pc. feiner Sand.) 

Thon, 
3r..£oiA* Sande gereinigt 
(58 Pc. Kieielerde, 5a 
Thone.,9Eir. Ox.) 
Kalkerde 
(kohlenfaurer Kalk ; 
könimt häufig mit d. 
kalkfande vor.) 
Humus 
od. Pflan«enerde! 
(weffenti. Befiandtheil 
alles Ackerbodens.) 
'Maa.flefia 
.(kohiipnL Magoeliai 
folten in d4Ackerbod.) 
G^ps,- 
natürl. ungebranntem 
-(Feiii gepulvert.) 
Garten.Erdc ^) 



Ackerland 
(eines der Hofwyler 
Felder) *") 
Ackerland 
(aus e.Thal iifi Jura '•*) 



Specif. 
Gew. 



"V5 
a,70 

' a,6o 



a,59 



3,46 



t,22 



i»,a5 



a.55 



ft,$8 



a^o 



a,5« 



öewicht I Kubik- 



Fufses, 

rollk. Pfd: 

ir,o. t55,i 
feu. i8i»ö 

tro. 158 
feu. 188,5 

tro. 130^4 
feu. 171,6 

tro. iig 
feu. 165,5 



ttö. t07,t 
feu. 159,5 



tro. too,^ 
feu. 154,5 



Zolls, 

Gr.in 

516 
605 

6-^8 



435 

593 
551 



^57 
531 



334 
515 



tro. yt,7 144 
feu. i38,o 460 



tro. 4f),4 
feu. 109,0 



tro. ai,i 
feu. 101,7 

tro. tai.ß 
feu. 170,2 

tro* öt,7 
feu. ,137,0 

tfb. tta,7 

feu. 158,9 

trdu ta4,i 
feu. 154,5 



i54 

346 



7S 
339 

408 
575 

457 

376 
529 

414 
515 






halt I 

zurück« 
Wanerl 

Proc. 
25 



*9 



40 



50 



61 



190 



456 



*7 



96 



5a 



47 



?0 : 



85 



*) Beßehend aus 52,4 
**) Begehend aus 51,1 
***) BeiUhend aus 64 



Procent Thon, 36,5 Proc. Quarzfand« 
Procent Thon, 47» 7 Proc. Quarafand, 
Precent Quanfand, 95,5 Proc. Tkaa, 



t .<(5 3 



Milk, 
titick. 


vollk. feucht 
• a I Qu.Fuli 

FUcL« 


Auitio 

Vor looo 

rho.wiir. 

VMduilH.lD 
gtekh-Zeil. 


kaii«i|! ! 

.ni Irock- 
aea aui m 
gl. 'Grade in 


Voll 

khlu 
Li.lt 


.trot 

Fheil 
cken 

Feuc 


IneCih 

•..»d fr., 
uiük U 
.18 St. 


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E. 5.1 PM. 
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t,RPr*e.KilkraDd, aProc.KBlkerd«, und 
4P(<Bo. KalkfaDd, i,S Prot. Kalk e>de, 
i.a Pro«. Kalkluid,' i,\ Pn*. Kalkmlt, 



T.aPrqc. Humiia. 
id %4 Ptoc. Howut. 



# 




t;. * 3f 






..." ' ■ ■ 

Acker -Erden 

•■ # ■ ■ ■ 

<^uärs-Sapd 


Dieb El 

fcblucki 
(l^ffgas 
atmolpl 

trpck. 


rden rer- 
sn Sauer- 
aus der' 
lär. Luft 

feucht 
a,6Th. 


Specif. 
die des 
Sandet» 
1000 
gef. 

956 . 


Warme 1 
3oK.ZoUl 
erkalten 1 
von 50 bis 
i7*»R. in 

3St.a7M. 


Electricitit: - 
Galvanianaue. 

Nicht-Leitof 
und— '• 


Kalk -Sand. 


o 


5.6 


1000 


3. 


3o. 


Nicbt-Leitejr 
und — 


Leiten^rtiger 
. Thojti 


. o 

• 


9.3 


769 




3. 


41. 


Halb- Leiter 
und -T" 


Lebmaniger 
Thon(Lfmprt.^ 


o 


fl,0 


7«8 


a. 


,30. 


üalb « Leiter 
und — ' 


• 

KleyartigerThon 

• 


.o 

t 


i3,6 

1 • -. . 


684 , 

1 


a. 


»4- . 


Halb- Leiter 
und — • 


ThontTom feinen 
Sande goreinigt 


o 


15,3 


667, 


a. 


19. 


Halb-Leit^ 
und — * 


Kalkerde (koblen- 
faurer-Kalk) 


o 


10,8 


61S . 


a. 


10. 


Nicht-Leiter 
und -— ■ 


Humus oder 
Pflanzenerde 

1 


o 


ao,3 


49» 


I. 


43. 


• 

Nicht-Leiter 
und + 


MagneGa (kohlen- 
faureMagnefia) 




1 


17,0 

1 


380 


I. 


20. 


Nicht-Leiter 
und— ^ 


Gyps» natürlicher 


o 


a.7 . 

. i 


73? 

1 


2. 


34. 


Nicht-Leiter 
und Hh_ 


Garten -Erde 


. o 


18.0 


648. 

r 


a. 


16. 


Nicht-Leiter 
und 4- 


Ackerland Teines 
d.HofwyU Felder) 


o 


i6,a 

1 


701 


a. 




Nicht-Leit^r 
und ±^ 


1 

Ackerland (aus e. 
Thai inf Jura) 


o 

1 


i5»o 


743 


a. 


36. 


Nicht-Leiter 
und 4^ 



t »45 ] 






I 
\ 



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r 

* • * ' ' • " ' II 

Drei optifche Abhandlungen: 

Die Tfißorie der Beugung des Lichts;, die Theorie 
der Farbenringe; und über die Ge/pifwfndigk&i: \ 

des Lic/as; 

'* ' fbtt dorn ' 

Profeflbr J^ahäoi* in Dorpatf 



mm^imä-m^i^mmsimiia^ 



ch habe ia der Vorrede dei zweiten .fiattdeft meinet 
CrundrUTes der theorekirchenPhyfik.vQiraiagefaiit, daGi 
Manches vondenneoenTbebrlen^ die Jch dort vortrage^ 
dunkel fcheinen werde > (ich konnte' nicht lue jeden 
• Gegenfiand eine Weidäa£ge Abhandlimg fchreiben,^ 
^ tind verfprach Auskunft zu geben^ wdiin fie durch die 
Annalen. der Phyfik verlangt würde. Ich halte Wört^ 
itod man kann von der Art/ mit weichet /es in die^ 
lern Falle gefcbieht^ auf alle künftige Fälle fchliefsen; 
Diefe Antwort köipmt fpät^ allein man weifs fchoQ^ 
dnb meine YerhältnilEe es nicht anders: erlauben« 

Herr Prof. Brandes i der in mathetnatirchen 
tJnterfuchungen phyfikaliTcher Gegenfiände lieh fehr 
rühmlich auszeichnet, hat Bemerkungen gegen nieihe 
Theorie der Beugung des Lichts und der Farbenringe 
in den' Annalen» B.'i7« Neue Folge > S. 21a. niederge« 
legt| und erwartet ihre Beantwortung. Aus Achtunjf 

AttttaL 4 thyBk* B« 5t« Sit S« h t%iS* 8t« tu R • 



für ihn habe ich nicht mich begnügt^ mit knraen '6d* 
gfnbenierkungen zu antworten» fondem ich babe^zwei 
Abhandlungen gefchrieben» welche, wie ich hofFe, ihn 
befriedigen werden. Ich habe eine dritte über die 
Gefchwindigkeit des Lichts hinzugefugt, weil ich wotil 
vorausfehe» daff gleichfalk |;egen diefe Theorie Erin- 
nerungen bald erfcheinen möchtet. Die beiden er- 
ßen enthälten'die Erklärung der Phänomene der Bea« 
^ng und der Farbenringe mit allen ihren Modifica-^ 
tiönetty ßreng •gc^ometrifch durchgeführt, und mit B^ 
rückfichtigung aller 'mir bis* jetzt bekannt gewor« 
denen Verfuche. In der^drit^^n habe ich nicht nur 
das Problem dex . Gefchwindigkeit des Lichts anfge* 
löft« fonderii auch mitteUt derfelben Theorie die 
Phänomene der Bewegung des Lichts erklärt. In 
allen drei Abhandlungen herrfcht nur ein Hauptgen 
danke als Grund der Theorie, nämlich die Wändet 
rung der Stoffe • durch die Affinität der erJßen Art; 
ich bitte daher, dals man fein Urtheil erH dann fälla^ 
wenn man das Ganze geleTen und durchdacht haben 
wird. Findet man dann noch Schwierigkeiten^ fo 
werde ich fie lofen. In allen drei Abhandlungen 
gehe ich den einfachen, heut eu. Tage ia Schatteii 
geH^liten, nicht imponirenden^ rynthetlfchen Weg, weil 
ich ihn für den allein Iichern halte, und ich nun 
einmal die Ueberzeugung. habe - und nie verlieren! 
werde, dal« die Phyfik nicht aus analytlfchen Eör«« 
mein beßehen foll. Newton lebte und arbeitete in 
diefer Ueberzeugung ; und ich glaube kein beflexfi. 
Mauer mir wählan ui köxmen. 



■;.. ' 



i 



I • 



C »47 i 

ERSTE ABHANDLUNG.- 
t^bn der bettgung des Lichts. 

Jtlerr Profeflbr Blandes fcheint das Gefeit der 
Erwärmung der Luftfchichten in diefem Piiäno» 
jnen für unwichtig' su halten, ulnd poAulirt in fei« 
jiea Bemerjuing^n nur die Erwärmnng überhaupt; 
Ich behaupte dagegen , dafs die Natqr diefes. Ge^ 
fetzes geradezu dieies Phänomen bedingt. £s {ey^ 
0iir daher gegönnt, diefes Gefetz fo gut zu erfor« 
leiten, als der jetzige Zufiand.unfrer Würenlchaft 
aa. erlaubt. 

u Wenn ein Körper von den Sonnenfirahlea 
beleuchtet wir4> (Ib wie auch von. jedem andern 
Lichte,) fo geht eine £rwjifmung in deüen Ober- 
ßjkch^ yoty welch« bis zu ^em huchflen Grade der 
Hitze reichen würde , bliebe der entwickelte War- 
meftoff auf der£elben; Die bedeutenden £rwär-> 
H^t^pgeui welche 4ie Wärmefammler Ducarla's und 
SauITure's zulaflen, und zwar an bedeutenden Maf- 
ien von Körpern , find als Probe» von dieferJWir- 
Jtung der Lichtdrahlen anzufehen« Allein diefe 
y^ärme wird auf einem doppelten Wege abgeleitet;, 
(Brfiens durch die Mafle des Körpers felbß und des 
ßioffells, auf welebem er ruht; zweitens durch die 
lubgebende ]«iuft« Die. erße Abliedtung -haben wir 
hier nicht zu betrachten > fondern nur die zweite^ 
W<il<die das P^hatioitien der Beugung erzeugt. DurcH 
fortgßC^zte /Strahkng des Lichts und durch gleich« 
fipülf i^rtji^G^EfSzt^.fiti^^ : ^inH Thella der erw 



C »48^ 1 

zeugten Warme erhält der Korper bald ein gewilTes 
Maximum von Temperatur, in welcher er dann be« 
harrt, fo dafs er als eine confiante Quelle von Wai^ 
me für die umgebenden LuftCchichten* angefeiieii 
werden mufs* 

a« Das Haar in dem Newtonfchen Verfiiche 
befindet fich alfo in einer beßändigen erhöhten 
Temperatur, und muls demnach als eine befiBa«» 
idige Quelle Ton Wärme angefehen werden, welche 
imunterbrochen fort in die umgebenden Lofbu 
fchichten übergeht, und durch die folgenden ab« 
geleitet wird« Es entfteht all'o um das Haar hernirt 
eine Erwärmung der Luft ron bleibender Inten- 
fität. Die[e erwärmten Ltiftfohichten Gnd dem 6e^ 
fetze der Strömungen nicht unterworfen ^ und die 
wärmern Aeigen nicht, um kaltem Plata zu ma* 
chen ; der enge Raum von ^^ Zoll , in welchem 
das Phänomen der Beugung Statt findet, läfst diefe 
Strömungen nicht zu« Den Beweis wird man niir, 
hoffe ich, erlaflen« 

3. Wenn man dem Gefetze nachforfchen will^ 
nach welchem der Wärmeftofi^ fich vom Haare ab 
in den Luftfchichten verbreitet und fie erwärmt, (o 
kat man mit den folgenden Momenten zu thun. 
Fürs Erße fehen wir die Luft als eine FlülDgk^it 
an, in welch» fich der WärmeAoff nach dem Ge^ 
fetze der Affinitäts-Wanderung, wie eine Säure im 
Wailer, verbreitet; Zweitens denkt man fich di6 
Luft hier als aus concentrifchen Schichten befte^ 
hand| welche das £Uiur nagebeni deren DutiiK«^ 



/ i ^9 1 

meffer mit ihrer Entfernung vom Haare wächll. 
ihre Mafien find (abgefehn Ton Uiren Dichtigkeiten) 
kn Verhältnis ihrer Entfernungen von der Axe des 
Haars, und folglich ihre 'Temperaturen in diefer 
Hinficht im umgekehrten Verhältnifie, Driuem 
find die Dichtigkeiten diefer Schichten, rermöga 
der Erwärmung, itoit der Entfernung zunehmend,, 
und die Temperaturen derfelben. miifl*en auch aus 
diefem Grunde mit der Entfemungs -Vergröfserung 
abnehmeii, weil der Wärmefioff deAo geringere 
Teinperaturen erzeugt, je dichter die (übrigens ho« 
mogenen) MalTen find, die er zu erwärmen hat. 

Die erße RückCcht liefert das reine Gefetz der 
Affinitäts-Wanderung. Ein Blick über meine Ta« 
bellen im Grundrifle der theoret. Phyfik wird leicht; 
ilarthün , dafs nach diefem Gefetze die Temperatur 
fchneller abnimmt, und die Dichtigkeit fchneller 
zunimmt, als nach der arithmetifchen Progreflion, 
und dafs man nicht weit von der Wahrheit feja 
wird , wenn man eine Reihe annimmt, welche zwi« 
l'chen der arithmetifchen imd geometrifchen Pro«. 
greflion liegt. Die zweite Rücklicht giebt der Reihe 
eine neue Convergenz im Yerhc^ltiMire der Durch» 
melier der Schichten. Die dritte endlich .vermehrt 
dieConyergei;iz noch fiärker als die zweit e^ da nach 
den zwei erllen xlie Temperaturen fchon mehr als 
nach dem Quadrate dier Durchm^er abnehmen. 
Wir können alfo ficher annehmen , . dafi* die Tem» 
peraturen wenig/te.ns im Verhaltnifs des Cu^^ 
bks der Entfernung von der Oberfldcke det 



ahn4^äten^- und d«»' DIditiglttit«ti ii^ JttN . 
fftnri . Verhältnifle sohefameo» vicb :fitei|;eha bisr iiite 
;Wi>kung des ftrablendeo Wli^mefioffs, ddTöfi.Vi 
breitäng .um eineacylindrifcben Körper* dapp^ä 
fache Gefetä der Cot^ernungen befolgt,; der t^bik 
bei feinem Durchgänge durch- dieXiuft - fidbkLinir kr 
i^öchii geringer Menge yeibindietb . ^ ;. : kuf^.» 

Y ' A^yertkö^e efnei folcheb'Gefettes miila dSr 
Dfchtigkeits-tJnterrdiiiM zweieir auf eminder '181^ 
gendel* Xußrchichteti Inder Nä%e des HaarrTMirr/ 
' £r9rs fipjn , und mit den EdDtfemubgen fchiti^ll W 

• pehden. ' ' Die Wirkung' einer fö'l6hto fdinellen Üfe' 
^itibmä lieht man fchonbei der MifchungVon Wal- . 

Afr und SSure^ obgleich fie bef weitem nicht fö 
^(^ü [eyü kann, als im yörlfegendetf Falle. Wenn . 
Säure lind WafTer Cdafi%!be iß ^mit alkalirchen nifd 
lalzigen Aüflöf^ngcn und Wafler) fich freiwillig mi» ^ 
jEbhetfl und die Operation ^twa eine Viertelllunder 
giedhüert hat/ fo^ bemerkt man 'dii^ optifchen Phi*.' * 
tibttiene, (ati z. B. die^V^rfetaung d^r Bilder'der 
Obfecte) iiurifl einem kleinen Räume in der Nihe 
der urffitti^g^beil Gi^Snze der FlUIDgkeiten , x>bJ . 
lIMcli di^ Säuir^ die öb^f ffen WalTerfchichten fdiöii 
bemerkbar' erreicht bat. ' Iffach und nach erweitere 

• ftiäi jeiilplr ^ge I\aäm mit Aboabm« der Int^nfitlt 
^eir optifchen, Wirkung, bis eädlich näöh einigen 
Stunden dtefe faft ganz reifälwindet, obgleiiih^bd«: 

' d(li Flüm^lf ekefn ' Wöcb In^r^^ Möüati» bedürfep^ 
viia ficb'dter JHoitiogilnibität f 6 au nähern ,' dala itim 

^ .' ■ ■ - ■ ' » 



isbemifche Äoi^lyre If^einen Gehalts - Unterrchiec} in 
den verrchiedeoen Scbichtea m^lir . entdecke. In 
unrerm Falle .bi^fin^deti lieh die Luftfchichten be- 
fiandig in dem Zuilat)de, der gleich fiach Vollen« 
flung . d<(r Erwärmung des Haars Statt findet, und 
' müflen ano dieop^fchep Wirkungen im Maximo 
liefern. Die . Horizontal - Refraction zeigt diefe 
3/Virkung im Grokpja , wel.che lieh von dem Beu« 
gungs- Phänomen eigentlich nur durch dieGrcifse 
des Feldes, die zweifache Urfa^che der Aenderung 
des Brechvermögens, den geringem Unterichie4 
(des Brechvermögens der einander berührenden 
Luftfcbichten , und durch die in den grolsen Luft» 
nalTen möglichen Strömungen unterfcheidet ^^. 

5* Betrachten wir nun' den Gang der Licht« 
Ilrahlen in diefen Luftfchichten von verichiedener 
Dichtigkeit; fo wird fich Folgendes ergeben. 
.Wenn die drei in Fig» i Taf. ili gezeichneten 
l3ichtltft*ahlen /a^ ff€>, hi ßimmth'che Strahlen '*^) 
irorttellen , fo ifls klat , dafs diefe Strahlen, indem 
fie durch die Luftfchichten des Raums en von 
Terfchiedenem Brech vermögen durchgehen , fich in 

.*} Sollte man ge^^en diefe Qleicliheit der Phänomene eln- 
*' wenden, dafs die Herisontal- Riefraction keine Farben- 
' faHRie liefert» fo erinnere ich«? daCa dfaa eine im finitera 

. Zimmer» daa andere. bei hellem Tage beobachtet wird. P. 

**) Hr. ,B ran des hättb es mir auitrauen können, dafs ich 

2war nur 3 Strahlen zeichnete, aber alle übrigen darunter 

f Yerfland. Wie viele (olhe ith denn seirhnen? Wenn btt 

, . . man eiai^m Lehrbuche der Optik folche Vorwurfe gemacht? 

Solche Sachen» denke ich« veifieheo fich Ton relbft. P« 

, '»1 > ■ * » • : I. »-• »1 ■ 



ciirar Gegend * O in yerfchiedeii^n Kunden durchs 
kreuzen , und in umgekehrter Ordnung auf der 
Kante EBD abmalen miilTen; Demnach, wenn f4 
denStrablenbSndel vorßellt, der zunächfi; amH-aar^ 
Vorbeigeht, fö muCi diefer Bündel unterhalb in, Bi 
auf die Kante treffet; der mittlere Bündel gc 
kömmt weitei* herauf, injD, und der entfemtefla 
hi erhält nu^ eine geringe Krüfaqmung und fallt 

• 

Obiefrhilb, in E. Dehn jeder Strahl, welcher durch 
^ie Brechung«- Sphären kommt, inufs nach dem 
Gefetze der Brechung eine krumme Bahn in diefcv 
Brechung8-£bene.,berchreiben, deren ConvexitSt 

9 

gegen- das Haar' gekehrt ifi; und da der Unter* 
fchied der Diditigkeiten und folglich der Breche 
vermögen der ,SjGhichtea fehr rafch abnimmt, fo 
mufs die Conv^xität der krummen Linie nah^ am 
Haare auch febc viel grölser iejn , ßU die der ent« 
liBrntern Bahnen, 

£^ Die(e verfchiedene Brechung kann nidit 
h\o% den- ungefärbten Strahl treffen; fie mufs lieh 
imch an jedem einzelnen gefärbten Strahl äuiserni 
nach Verhältniüi Deiner Brechbarkeit« £s mufii alfo 
jedei: Strahl j)ei feinem Eintritt in den Brechungs« 
Raum zerlegt werden, Diefes wird durch meinen 
für die ganze Farbenlehre wichtigen Verfuch , den 
ich ^. |^2o meiner theor^tifchen Phjrßk befchrieben 
lind feit jen^r Zeit febr oft mit dem herrlichßen 
Erfolge mittelA dea Sonnenlicbt# wiederholt habe, 
vollkommen erwielen* Betrachten wir fa befon« 
dersi (o werden in der erlten Hälfte des Wegeti 



r a53 J 

äet rotbe Strahl feiner geringern Bredibarkeit 
gen fich naher am Haare halten, tier violette fidi 
itiehr davon entfernem Votf o an fcheint diefes 
fiot:h Statt finden zn miilTen ; allein das BrechuAgs« 
Verhältnifii 'diefet beiden Strahlen ift 77 : 78; da« 
gegidn ift da$ Verhältni(s deft Br^obvermögen zweier 
dieCer LiiMdiichten weit grörser* Daher mufii die 
Brechung dearöthetf , 'am Haare- tiäher varbeiftret« 
ohenden Strahls il^-der zweiten Hälfte der Bahn aucli 
grörser feyn als die des violetten Strahls , fo dai« 
beide y fo wie die ^übrigen dazwifcheo befindlichen 
Farbenftrahlen , ficb in umgekehrter Ordnung auf 
der Kante abmalen müllen, der rothe rtäch aufseni 
der violette nach innen» Wo die^ brechenden 
Luftfchichten aufhören, diefe Ueberwucht des 
Brechvermögens über die relativ^ Brechbarkeit der 
FarbenArahlen zu haben, da hart. auch das phä^ 
npmen d[er Beugung auf, Farbet^fa'ume zu liefern. 
Daher Xchon ift das Gefetz der Erwärmung der 
Luftfchichten nichts weniger als gleichgültig ; denn 
ein andres Gefetz als das wirkliche , ein folcheai 
nach welchem die Dichtigkeit der Luftfchichten 
mit der Entfernung vom Haare langfam zunähme, 
würde die relative Brechung der Farbenftrahlei» 
nicht umkehren, tind dann auck kmne bedeutende 
Beugung erzeugen. 

7« Die eben vorgetragenen Satte liefern unj 
fchon folgende Refuitate, welche keine anderen fin4 
als diejenigen , welche die Beobachtung felbft liei^ 
£art: 1} £a aiu& hintiv dem Haar^* ei« 



/> 



V 



l «S4 T 

Sehatteil entft«b)§ii4 ab derjenige iß, den es werfmk 
'#urclev weoo et von den unveränderten Sonnen^ 
jQrafalen befchienen wäre. ^— ai) Diefer Schatten 
Und defl'en Zuwachs mufs mit der Entfernung su* 
nehmen, i— 3) Es miiflen an den Gränzen ' dielei 
Schattens überhaupt zwei Lichtfäume entfteben, 
diPiren jeder nahe am Schatten ein bedeutend leb« 
h^freres Licht. hat, als weiter vom Schatten ab« — - 
4)< Wenn man einen .opaken Körper bei- n herein« 
Schiebt, £o dab ein Theil der durch den Raum nc 
durchgehenden Strahlen abgehalten wird\ fo muf- 
fen diejenigen 'Theile des Spectrum,, welche dem 
Schatten am nächften liegen , zuerft verfchwinden^ 
die entfernteilen zuletzt, wie das Phänomen mit 
den zwei MelTerklingen zeigt* — 5) Jeder Strahl, 
der in die Brechuogsfphäre kömmt, wird in farbig 
ge Strahlen zerlegt, und zwar Gnd es die brechbafu 
ß^n Strahlen , wekhe die ilärkfte Beugung leiden, 
und uQigekehrt« — 6) Wenn die Lichtlaume (ich 
in einzelne farbige Spectra vertheilen, fo müflen 
an jedem derfelben die rothen Strahlen die äufsertf, 
die violetten di^ innern feyn« 

8. So weit alfo Aimmt unfre Theorie mit den 
Beobachtungen iiberein. Die Modificationen wel« 
ehe lieh in diefen Phänomenen zeigen, nachdem 
man das Haar näher oder weiter von der engen 
Oeffnung,* die- das Licht einlälsti und auch die 
Karte näher am Haare öder weiter davon hält, enU 
flehen vorziigliph durch die Zubeugung (inßeocio} 
des Lichts. Wir betrautem, jj^tzt nw die Abben« 



i aSS J 

/ 

gnng {deflexio). Es bleibt noch übcig zu teigtta^ 
wie bei dem aufg^fiellten Gefetze der Zunahme dlMC^ 
Dichtigkeit der LuftCchichten und den übrigen vor« 
waltienden Umßänden, das abgebeugte Licht lieh 
in abgefonderte Spectra odet* Farbenfäume abtheilt^ 
wovon Hr, Brandes die Möglichkeit in meiner' 
Theorie nicht zugiebt« 

g. Man denke fich, der obigen Coniiruc^ioa 
zufolge , alle Strahlen , Welche zwifcheni fa und hA 
in den Breehungsraum komknien , in farbige Strah» 
len zerlegt« . Sollten fie^ wie Hr. Brandes meint, 
weifles Licht erzeugen, fo mülsten Ce fich alle auf 
der Karte in prismatifcher Ordnung rangiren, wie . 
fie es auch tbun, wenn man eine lange rerticala 
Oeffnung im Laden des finftera Zimmers macht 
und die Sonnenitrahlen auf ein horizontales Prisma 
auffängt« Die Bedingung zur Erzeugung des weiü^ 
ien Lichts für diefen Fall in der Mitte des prisma« 
tifchen Bildes ill , dals alle Farbenllrahlen von ei« 
ner Färbe eine gleiche Brechung erleiden. Diefe 
Bedingung aber wird nur dann erfüllt , wenn alle 
diefe Farbenfirahlen durch ein homogenes Mitte} 
oder durch diefelben Schichten eines an Brechveiw 
mögen ab- oder zunehmenden Mittels durchgehen» 
Beides aber iß im vorliegenden Phänomen der Ben«* 
gung der Fall nicht. Die Strahlen, welche näher 
am Haare vorbeigehen, gehexi durch ilärker bre-* 
cbende Mittel und durch viel mehr Schichten der« 
feiben als die entfernten Strahlen. Folglich kön-« 

Mnxlie iaiibigften Strahlen iiehvninöglicbfo ord^ 



l^enV da&^ein ungefärbtes Lieht zurammengeretst 
werde, fondem es muffen notkwendig farbige 
Spectra entfiehen» die fich um fo ßärker durch 
httenfität des Lichts und Breite unterfcheidew 
werden, je gröfser def Unterjchied des Brechver^ 
mögens ihres Medium und die Zahl der durohlaum 
f enden Schichten jJL Diefes «eigt wiederum dit 
Wichtigkeit de« aufgefiellteo Gefetaes des Bre- 
cbangsveriiiögf*ns der Sebicbteo, Durch diefes Go» 
feta und die daraus erfolgenden gro&en Unterfcbi«- 
iM iitet fire^htfiigen ifis begreidich, daCs die Parben-I 
Jbrahlen fleh förmlich in Spectra ifoliren, dafs fie f<y 
y^rCetxt werden» dafs Häume , wo nicht ganz ohne 
Licht bleiben, doch nur höchft wenig Licht bad 
}tomnien und alfo als Schatten erfcheinen. In der 
Ibigenden Abhandlung werde ich für die Farben- 
ringe diefe Schlufsfolgen geometrifch conßruiren, 
n^odurcb fie an Peutlichkeit und Evidenz gewinnen 
werden, 

10« Wir können freylieb aus unfrer Theorie 
nicht deduciren, wie viele Farbenlaume uns erlchei« 
nen miiffen und wie breit fie fejn werden ; und ea 
iff nicht uawahrfcheinlich , dals. der Farbenlanma 
T^el mehrere feyn mochten und von geringerer 
9reite» Uebrigens gi^bts noch drei Unfiände, wel« 
iKhe daau beitrugen, die Verfetzung der farbigen 
Strahlen bedeutender zu roachent 

1 1, Der erfie Umßand diefer Art ift die Cylin«^ 
iterge^alt der das Haar umgebenden Luftl'chichten 
fOB^ tbnehipmdem Brechyepnöyn^ \ Der 



jftrahl/Vi tritjt in alle (o4er beitiahe alle) diefe Luft» 
cjlinder unter allen möglichen Einfallswinkeln vom 
erden an bis au go^. Die^übrigen gehen nicht nur 
durch weniger Schiebten « fondern da ihr' ertter 
Einfallswinkel gleich anfangs gröfser ift^ fo ift'die 
Summe der Brechungswinkel bei ihnen Üelto klei* 
üer je weiter fie vom Bäare abfiehen« Ferner , die 
Strahlen gehen ein2eln nicht am., homologen Orte 
.des Kreifes okb aus dem Bt*ecbungsraume^ fondeiit 
l^iei einem tiefem Punkjte; dadurch wird der Ein^ 
JEslIswinkel beim Austrifte größer als bei dem Ein.- 
iritte^ und diefe Vergröfserung ift defto kleiner 
je 'Weiter die Strahlen vom Maare abfiehen ^). Did» 
fer Umlland mul's in diefer doppelten RückCkht die 
ungleiche Vertheilong der einaelnen Farbenbilder 
if^grörsem* 

• Der zweüe Umßand iRf dafa die Stüahlen /a» 
fCß hi und die dazwifchen liegenden niehtin pa** 
•zaileler Richtung den Brechungsraum erreichen, und 
^ar aus twei Urfachen. i) Da die ganzeJSonnen^ 
fcheibe Strahlen durch die kleine Oeffnung im.La«- 
^en liefert 9 fo kann man nicht annehme^ dala>lau^ 
ter parallele Strahlen einfallejb« Neuton hat zwar 
diefe Divergenz au vermeiden ^efucht und dadurck 
febr vermindert, dafs er das Haar in einer Dilbns 
yoB :(o bis laFuIa von der Oeffnung auffiellte; aber 

, ^} Aus diefent Grund und andern kennen die ^wei Häl£>' 

ten ac und cb der Trajectorien nicht fymmetrirch reyn» 

-' nnd eben fo wenig ihre Scheitel c in «//lem Radius, wi^ 

ür.^jrapdts Miavptat» UfftB. A 



t[ «58 3 

giM verafichut ift 4Iefo Divergens dadnrcK« olchti , 
a).Die Stfthleo , weiche in dar ichmtlen OeAFnung 
durchgeheit^ werdw zum Theil in der Oeffhung 
iTelbft gebogen und fchon zerlegt; man erhält Mo 
in dem Brecbinig»rai|in des Haars zweierlei Sirah« 
Jen, nenllich unveränderte und gebogene , mithin 
Terfcfaiedene Einfallswinkel. ^Uer'Jrine Umftand 
ift, ' dab die Oberfläche des Haars einen Tbeil 
jdet eintretenden Strahlen auffängt und reflectirti 
Derjenigei Theil -derfislben, welcher nahe an der 
3*angente durch a fällt, Wird noch in' die Bildes^ 
-Ukche-SS zurückgeworfen und erzeugt eine neue 
•Mödification in der Vertheilung der einzelneb Far^ 
l>enbiider« 

12. Eis folgt aus den Betrachtungen des vorigeat 
§., dafs Ib wohl die Beugung im Allgemeinen alt 
auch die Entfiehung der Farbenfäume nicht Etwas 
•4y>nllante$ lejn können , dafs Letztere bald mehr 
bald minder zahlreich feyn , dafs fie in der Zahl der 
Farben welche fie darllellen , bedeutend variiren^ 
•dafa fogar Fälfe Torkommen kqnnen in wel* 
«ben- keine Achtbar, deutlich ausgefprochnen Far<s 
benräume erfcheinen,' fondern -nur Säume ^ineä 
inatten weifslichen . Lichts« ' Diefes Alles befiätigt 
fich durch die Verfuche des Engländers Jordan^ 
iiroYon ein Auszug in^ den'Annalen Bd. XVIII. S. rl 
geliefert worden« Ob die höhere AnalyCs es ver« 
mag, fich durch diefes 'Labyribth von in einander 
greifen^ien allgemeinen Urfaehen und fp^ziellen 
Bedingungen durcbsaarbeitenii- imi ^te Zahl^ Brei« 



le; Intenfität und FftrbengaUungea der, Farhrafiiw 
xne zu berechueuv mu& dem Uctbeile'ni^ferer nröft« 
Xen Analytiker überlalTen. weiden. : , ' ..,\- ) 

^ 1^3^ Es .w^re nicht Tchwer , wohl aber langweit 
Ijg, mehrere Variationen de$ Phänomens der Beüi 
gung nach diefen Principien "zu ^rkläre|i. Ich b^ 
^üge mich mit der Bemerkung, dals nic;ht alledi^C^ 
Variationen der eigentlichen AbbeugMug, Wohl 
jiber.der Zubeugung gehören. Dahin* rechne ich 
«•B. -Jordans Beobpchtung (.Annalen Bd, liS«. $» 
j^, f ) der beiden durch einen weilsen Lichtfaum 
getrennten Schatten des Haars in einer kleinen Ent« 
feri{ung vom Haare, welche . beide in. gröGs^erer 
Entfernung in einen lichtem breisern Schatten zer« 
fioflen ; £o auch (S. i5. <5.) die Beobachtung mit dec 
Bleiplatte, ^ hinter welcher fich , aüfser den Farbea* 
]bildern der Abbeugung, noch eigene Licht/aum^ 
im Schatten Telbft zeigten. 

14. Zur weitern Begründung unfrer Theorie 
mögen noch. folgende Phänomene angeführt und 
erklärt werden. ... 

a) Die ftumpfe Kante eines facetirten Spiei« 
gelglafes, demfelben Lichte als das Haar ausgefetzt^ 
liefert ähnliche Beugungs- Phänomene und ähn*^ 
lieh farbige Streifen. Es fey, Fig. II, jiDS eiq 
folches Stück facetirten Glafes. Die Kante D müfn 
ien wir als ein Stück einer Cylinder- Fläche an*^ 
fehen, deren Erwärmung cpncentrifche Hüllen toq 
vngleich erwärmter Luft bilden wird , welche fich 
an die geraden p^allelea iLuftfcbichtea über devL 



t «BD J 

^e^ed GlasAach«!! «tif beiden Seiten anrchlielsM 
'Werden; El fe^ ilT JK dareh den hücbften Pankt des 
Cylinderftücks und fenkrecht auf j4ß gezog&n. 
0er Strahl, der'in diefe Linie fallt» leidet keine 
VerSnderung , weil er auf die eylindrifchen Luft^ 
fcbichten fenkrecht fällt« Sein nächster Machbar 
'aft wird fchon etwas abgelenkt und kommt nach 0| 
und' zwar zerlegt ; der Strahl c d fchon' mehi^ und 
kommt nath L Der Strahl e/> der an der Grans« 
der äufserßen cylindrifchen Hülle falk, geht düroh 
bloGie Ebenen durch und erleidet die ftärkfte Ben« 
gufng und Zerlegung; denn da ift der Einfalkwinkel 
ant 'gröfaten. Von e/an leiden alle übrigen Strah* 
len in den ebenen Luftfchichten eine gleiche Ben« 
jgvt'ng und Zerlegung, und können mithin nur wei& 
fes Lieht erzeugen. Das zu erklärende Farbenphä- 
Homen bat alfo feinen Sitz zur Hälfte im Raunäe 
X^j die andere Hälfte in einem gleichen Räume 
jenfeits Xy^ und das ganze Phänomen in der 
Weite fh des aufserßen Cylinderftücksi den die er* 
wärmte Luft bildet« In diefem Räume' fallen alfo 
die Lichtftrahlen unter yerfchiedenen Einfallswin« 
kein, welche von vT K ab immer zunehmen. Audi 
fordern treten fie nach und nach^ durch weiterem 
Eindringen in die Beugungsfphäre , in die ebenen 
Li^fchichten , wodurch der Brechungsunterfchied 
fich über das arithmetifche Gefetz der EinfallsU 
Winkel erhebt. Jeder einzelne Strahl wird alfo 
eine Bahn durchlaufen, deren Convexität gegen 
JFF gektfait Utj tad mit der Entfemutfg ton XF 



£ aß' ] 

suniinint. Es 'werden demnach '«lief zerlegt und 
zwar nicht in l'olcher Ordnung, dafs homogenes, 
Weifses Licht daraus entliehen kann. Die erhalte. 
ne Richtung der Strahlen würde allu in FV Farben- 
bilder liefern, welche nach aufsen violet und nach 
innen rbth wären , wenn die Strahlen ohne Moditi« 
eation' gerade £6/t- ginged. Allein nach Vollehdim/; 
ihrer Bahn in den parallelen Lufttchichten treted 
alle diefe Strahlen ins Glas und Werden dalVIbfl: göi* 
geil die Äxe JSlK gebrochen, fo däis üe iie durch« 
l'chrieiden, und auf d*"r ehtgegengiefetÄten Seite ihr* 
Bilder in €fp entwerft^n muffen, welche nun di^ 
rothe Seite nach der Axe XV, d, h. nach innen zu 
icehren und den halben Schatten p O JK erzeugen. 

b) Ein fehr feiner Hifs auf einiem gut polirten 
Glale, demfelben Lichte als in den vorhergeheiHi-i 
defi Phänomenen ausgefetzt, liefert ähnliche Pha« 
noniene. £in l'olcher feiner Rifs iA eine Grube, in 
welcher lieh ungleich erwärmte Luftfchichten mit 
der Coäcdrität nach aufsen bilden; und es läfst 
fich hier, sewai' etwas muhfamer, ab^r eben fo 
ficher, die' Bahn der Lichtitrahlen auf obige Arif 
yerfol^^en und das Phänomen daratis deduciren. 

c) FeinQ Riffe-auf einer fein polirten MetalU 
blatte derh offenöü Sönnenlidite' arusgefiellt, lie« 
fern alle farbige Bilder ins Auge von allen Far« 
ben, aoi ftärkßen diejenigen Riffe welche quer ge- 
gen das einfallende Licht gekehrt find^ Noch keia^ 
Phyüker hat den Verfuch -gemacht, diefes kleine 
höchfträthlelhäAe' Phänomen i^u- erklären, da all# 

Aonal. d. Phyük. B.^i. Sl.3* J- i8tS* St. it. ' S 



[ «6« 3 

buherigen Beobachtungen geieigt haben , dab di« 
Meullfpiegel das Licht in der Reflexion nicht «er- 
legen. Unfere Theorie der ungleich erwärmten 
Luftfchicbten löfet diefes fiäthrei ; daa Phänomoi 
ili ein Brechungs- Phänomen wie die Beugung. In 
der kleinen Grube bilden lieh die parallelen Luft« 
fchichten von ungleicher Dichtigkeit, durch welche 
der Licbtfirahl erli gebrochen und zerlegt, dann 
surückgeworfen und wieder gebrochen wird« Da- 
bei und die beiden Brechungen, vor und nach der 
lEUflexion, wegen der Krümmung der Luftfchichten, 
fehr ungleich ; daher das fo modüicirte Licht kein 
WeÜTes feyn kann , fondem gefärbtes. 

d) Oft findet man innerhalb einer GlasofuüTe 
Streifen , die fich durch ein rerfchiedenes Refrac- 
tionsyermögen zu erkennen geben, und welche dann 
Optikern fehr befchwerlich fallen. Zuweilen , be- 
fonders im gezogenen Olafe, find fie fo fchmal, 
dafs man fie Glasbaare nennt« Ein folcher fchma« 
1er Streifen liefert auch Beugung und Farbenfäume» 
Hier hat die Natur im Glal'e felbfi die Schichten, 
von ungleichem Brechvermögen erzeugt; ein fol« 
ches Glashaar üi nichts als eine kleine Mafie, wel- 
che durch Mangfd an gehöriger Mifchung mehr oder 
weniger Alkali oder Blejoxyd enthält als die übrige 
Mafle« Indels konnte diefe kleine heterogene Maf« 
fe in der gröCsern , fo lange beide im Flufle waren, 
nicht beftehen, ohne fich durch die Affinität zu 
mifchen, aber langlam wie es bei andern Flüfljg« 
fceiten beobachtet wird» Ea entßanden daher 



C a63 ] 

wechrelTcdtige SrhwSDgeruogsgrade, welche dasPha«^ 

# 

nomen erzeugen und die Luftlchichten entbehrlich 
machen. 

e) Newton legte das Haar feines VerPuchet 
* swifchen zwei ebenen Glasplatten und lieis Wafler, 
^nicb Oehl, dacwifchen fliefsen, fo dals das Haar* 
in d^r FlüQigkeit badete, und erhielt auch die Phä« 
nomene der Beugung, aber in geringerer Gröfse üifd 
Intenfität der Farben, als wenn das Haar frei in der 
Luft gefpannt war. Man follte glauben, dars,da das* 
Dilatationsvennögen der tropfbaren FIUfIigk«»itea 
durch die Wärme fo gering iß, die kleine Dilata- 
tion der das Haar umgebenden WalTer- oder OehU 
Schichten diefes Phänomen zu erzeugen nicht im 
Stande feyti Rollte. Allein es kommt bei der Bre« 
cbung des Lichts in Mitteln von verfchiedener Dich*^ 
tigkeit gar nicht auf die abfolute Dichtigkeit oder 
auf den abfoluten Dilatationsgrad, fondem auf den 
Unterfcbied der Dilatation zwifchen einer Schicht 
und der nächllfolgenden an. Diefer wachfende 
Unterfchied , d. h. das Gefetz der Dilatation, mufs 
in einer tropfbaren FlüOigkeit wie in einer perma- 
nent elaftifchen flatt ünden. Es würde nur der 
Raum, den die dilatirten Schiebten einnehmen, bei 
gleichem Leitungsvermögen, im Wafler Viel mal 
kleiner ausfallen als in der Luft. Dagegen aber ift 
das abfolute Brechvermägen der Luft auch viel« 
mal geringer als das des Waflers. So möchte üch 
beiderfeits alles wenigftens compenfiren , oder viel« 
i|ielir . es mUfiite da» 3eugiiDgtphänomen im Waf« 

S a 



t «64 ] , 

tpr und im Oehle weit gr^&er ua<) lebhafter feya 
ak in der Luft. Allein die heidea Glasplattea^ 
welche in Neutons Apparate febr nahe am Haare 
liegen inufiiten *)r Tchneiden i eioen bedeutenden 
Tbeil der dilatirten Schichten vorne und hinten 
ab, To dab nur. ein kleinerer EUhih für die Bre- 
chung der Liiphtßrafalen übrig, bleibt, und folgKcb 
das Bild enger,. und matter .w.ei;dejei muis^ . 

tS. So glaube ich deiln ineia«^ Theorie der 
Beugung viillig begründet zu: haben; Ce beruhet 
auf zwei unumdofslicheu' Säti^eii , ,der Erwärmung- 
der Luftfchicbten an der «Oberfläche der beleuch-i 
teten Koirp^r nach dem. Geletze der chemifchen 
Wanderung, Und dem Gafetze der Brechung der. 
LichtTtrablen. Die daraus gefch.üpften Erklärun- 
gen pailen nicht blob auf das eigentliche Phäno» 
nien der Beugung in allen feinen Theilen, fondem 
auch auC cpehrere andere ihnen verwandte ErfcbeaU 
nungen und auf. die bisher. ' unefklärbace IriCatton*' 
der polir-t^ . Metallplatteo* Sie CchlieCit endlich . 
das Phänomen der Beugung an das Phänomen' 
der horizontalen Strahlenbrechung an, von der. die 
Beugung ein hpchß feines Miniaturbild ilt **)* 

■ j 

*J Eine, gänzUcha . Berührung iil nicht möglich, da WnHer 

und Ochl lieh mit folcher Macht zwifchen Glas und 

Haar drangen« dafs kein Druck im Stande iß es zu ver* 
drängen. P, 

**) Indem- ich hier auf die Gloi/sbartigkeit dea Phänonaant 
der Beugung und der horizontalen Strahlenbrechung auf- 
mer^ram mäche» darf ich diefe Uebereinllimmung für 
meint Tlie«iMi dtr hrngfuigaui dufta §cnliHna K#chta 



XWÖltE ABHANDLUNG. 
Theorie der farbigen Ringe twifchen Glasflächen, 

Ehe ich diefe Theorie vortrage^ kaftn ich nicht 
anders als die Bemerkung machen , dab der Hr«' 
Prof. Brandes S. ai5 zu Anfange feiner Ein^ 
würfe mich Etwas fageii läfst, was ich nicht ge« 
Tagt habe, und eine Verb«flerung gibt , welche Er 
in §. 9^5 meiner thAretifchen Phyfik hätte lefea 
können. Er beweifet nemHcfa, dafs , wenn Lichte 
firahlen, auf eine Glasebene fallend, durch die 
verdünnten Luftfchichten gebrochen und zerlegt 
werden , bei der Zurückwerfung fo gebrochen wer-, 
den, dafs fie ali^, Farbe für Farbe, wieder paral- 
lel werden und alfo wieder waifles Iiicht bilden 
muffen« Gerade das habe ich im erw'ähnted $ gek- 
lagt, S. 232; und dennoch muthet mir Hr. Brän« 
des dep Glauben zu, dals eine einzige Glasplatte 
die Farbenringe erzeugen könne. Ich fage buch- 
AäbJich das Gegentheil d. h. gerade das, was Kr. 
Brandes Euclidijch demonftrirt, wofür ich nach 
dem Vorhergefagten keine Demonßration für nö- 
thig hielt. 

Der Satz den Hr. Brandes in den erften Zeilen 
S.2i6 am angef.Orte der Annal. aufgeßellt, und zu 
den Einwendungen gegen meine Theorie wahr- 

^Itfiul machea als ich » viel früher aU Theorien der ko- 
rUontalen Refraction vorhanden waren , die Theorie der 
Baugun(( gefunden hatte, welche ich feit 12 Jahren in 
mtinnr VofisCbngen Vortrag». P^ 



t ( 



( a6«. J 

fcheinlich gereclinet hat, ift in meiner theoreti« 
fchen Pfayfik 5. a32 in den letzten 7 Zeilen des 
§ g'zS eben fo klar ausgedruckt. 

Es wäre mir leicht (auch Euclidifch) zu be- 
weifen, dafs Hn-ProF. Brandes die Bahn der Licht- 
firahlen zwifchen zwei geneigten Glaspfatten nicht 
gehörig conßruirt hat. Allein da Hr. Brandes felbft 
feine Einwürfe flüchtig nennt, fo übergehe ich 
diele Kleinigkeit, überzeugt Afs diefer ausgezeich* 
nete Mathematiker den kleinen Irrthum fchon 
langil eingefehen hat. 

Ich inufs nur noch , lediglich zu meiner Le- 
gitimation, bemerken, dafs der analytifche Beweis, 
den Hr. Brandes von dem Satze giebt, dafs der 
Strahl Im bei feinem Austritte aus den Platten di- 
vergire, nur eine Zugabe zu dem fynthetifchen 
Beweife ilt , den ich von denfeiben Satze gegeben 
habe. — Nun zur Sache. 

I. Wenn Lichtlirahlen auf eine Glasoberfläche 
fallen, zeigt die Erfahrung, dafs dafelblt, an die* 
fer Oberfläche in welcher die Brechung fliatt fin- 
det, Wärme erzeugt wird. Sobald der Lichtürahl 
in^ Glas eingetreten! ifl:, wird er nicht mehr ge« 
brochen. Die Verfuche des Hrn. Malus zeigen 
aufserdem, dafs an derfelben Oberfläche das Licht 
fo modificirt wird, dafs es nun mehr oder weni- 
ger durch eine andere Glasfläche angezogen wird, 
, und alfo in feinen chemifcheiji Eigenfchaften eine 
Veränderung erlitten hat. Wir kennen Ibiche 
ProceÜe an der hintern GiMflüche nicht; und wenn 



JMi dem Austreten des Lichtfirahls aus d^r Glas« 
mafle ein Wärmeprocefs entlieht j fo kabn es nur 
der negative des erilen Teyn, d. b, Wärme-Binden» 
Wir ietzeil hier eine Töllige Durchßchtigkeit 
der Glasmalle voraus ; ifl: aber dici^GlasmaiTe nicht 
,Yollkommen durchQchtig, fo bindet Ce innerhalb, 
durch ihre ganze Dicke, einen kleinen Theil des 
LichtüoiFs und Entbindet dafür etwas Wärmelloff; 
Allein man würde fehr irren, wenn man annähme^ 
dafs der ganze Unterfchied zwifchen den eindrin- 
genden und den in der Richtung der Brechung 
wieder ausgehenden Strahlen verfchluckt oder ge- 
bunden werde; der grofste Theil davon zerllreut 
lieh* nach allen Richtungen als fichtbares Iticht; 
w.elches deutlich daraus hervorgeht, dafs man je- 
den Bündel von Lichtitrahlen , der durch eine 
Glas- oder Waller- Maüe durchgeht, feitwärts be- 
trachtet, als einen leuchtenden Korper fieht; ein 
Phänomien welches nicht ftatt finden konnte, wenn 
nicht ein bedeutender Theil des Strahlenbündels 
iron feiner durch die Brechung erhaltenen Rich- 
tung im durchQchtigen Mittel felblt nach allen 
Richtungen entlockt würde *). Der kleine Antheil 
Ton Wärme, der ficb durch die Bindung der höchfl; 
geringen Lichtmenge innerhalb der Glasmaüe ent- 
wickelt, erwartet diefe GlasmalTe gleichförmig, und 
alfo auch die Luft an beiden * entgegengefetzten 

Oberflächen gleich. Mithin kann diefe Erwärmung 
» 

*) Dlefes Phänomen ^ird in der folgenden Abhandjung ge* 
* .wuicr analyfirt wndttu . P« 



im } 

kaiara Unterrchied ip der Brec^uog der Lichtflxiüi« 
len bervorbhngen , weder an einer einzigen Glas- 
platte, noch wenn ni;)n zvirei derl'elben init einanr^ 
der conibinirt. Wir haben es all'o- nur aiit derjeni- 
gen Wärme allein zu thun, welche an den Ein* 
trittsfläcben entwickelt wird. Und da ich fohon ia 
der theoretiichen Phyfife ,g^??"S^ habe , dals eine 
einzelne Platte den Paraltelismus der Lieh tllrahlea. 
nach der Zurückwerfung (ip B^zug auf die e^nfal-. 
lenden Strahlen) zu Itören nicht vermag, fo hab^Oi 
wir <is blo^ mit der obf>rn Fläche der untern Platte 
in Rücklicht auf Wärme - £rzeugung zu thun. Die 
untere Fläche der obern^ gegen die MDtere Platte« 
genpif:ten, Ebene, thut yyeiter nichts im Phänornene. 
der Farbenringe, als die Schichten der durch die 
untere Platte erwärmten Luft zu begränzen, . 

!ä. Zuvörderit omiren wir diefe Luftfcliichteu 
in Betreff ihrer Teniperaiur genauer betrachten«« 
Es fey, Fig. III, ACB der Winkel, den die obere. 
Fläche -^C der untern Platte mit der untern Fla-: 
che BC der obern Platte macht, und ab dieGränze^ - 
bis zu welcher die für diei'es Phänomen noch merk- : 
lieh erwärmteq Lufrlchichte^ reichen, fo wird bCc 
der Raum feyn , in welchem die Farbenringe mög« « 
lieh find , und Cc die Fläche , auf welcher ixe uns . 
erfcheinen, da im Räume jenfeits hc die Brechung ^ 
nur weifses Licht erzeugen kann. Daraus ilis fchon 
klar, dafs, bei gleicher abfoluten Hohe bc des 
Brechungsraumes, das Feld der Farbenringe 
d^o grofser Jeyn mufs, j,e kleiner der PFinkel 



C aSg ] 

» 

C i/i^ . Ein Sat», der jäurch die wirkHjohe W«it^ des' ' 
Feldes aller F^rbenrii^ge unter verlchiede^^a Um«, 
iläfic^pn, n<ich der Kmaimung der Objectivglaler, 
deip Prismen und der Platten, v.öl|ig beliätigl Wifd, .; 
Ipdeni nun die auf Cc entwickelte Wärpae lieh nach 
i|en obern Schiebten verbreitet ,. f^^C^t fie delto £rii* 
l^ef: an die obere Platte BCy je naher an C der 
Fun et ihrer Eiitwickelung ift; diefß obere Platte^ 
Z)iq{it Q.ur als Ichlecht^r Leiter , fondern vorzügUch 
als ei|ie in Bezug ^uf die Luft heterogene Subltänz» 
(§.717 dpr thepret. Pby fik) ^ hält die Ausbreitung 
d[er W^nie auf. IpieCe aufgehaltene Wärme erhöht 
4ie T^piperatur d|er Luitfchichten bei bCy fo dafs 
das Gefetz der Wärmeabnahme yop. cC an min- 
der convergirep wird , und je näher an C^ deilo' 
weniger. Folglich wird der T^n^peratur- und 
Dichtigkeits--UDterfphied defio kleiner feyn, je nä- 
her man an C anrückt, und ganz in C mufs er ;=ro* 
feyn. Polglich nimmt auch dasBrechungs-Vermö«* 
gen aller dilatirten Luftfchichten von bc an nach C 
ab. Da aufserdem, der brechenden Schichten im- 
mer weniger find, je näher man an C anrückt, fo 
mufs die. Breichung den Licht/trahlen und ihre 
Zer/ireuung 'von bc an nach C abnefimendß od&^ 
von C an nach bc zunehmend 'feyn. Die an« 
gebrachten Schattirungen geben ein finnliches 
Bild der Dichtigkeits- Zunahmen der Luftfehich« 
ten ioi. ganzen Brechungsraume« Bei convexen 
OberHächen find diefe Dichtigfceits- Zunahmen, 
fo wie die Höhen des Brediungscaums |, noch mehr 



C *7o ] 

fiiiter (ich verfehieden ^ folglich auch die Brechnok 
gen und ZerftreuuDgen der Lichtttrahleo. 

3. Wenn ein Lichtftrahl unter irgend einem^ 
gleichviel welchem, Einfallswinkel beid in denBre^ 
chungsraum tritt, fo wirdßder allgemeinenBre'chung 
unb^chadetß und vermöge des Breehungsgefetnes 
der farbigen Strählen» der violette Strahls ah 
derjenige^ welcher die gröfste Brechfähigkeit Hai, 
Jich mehr nach C wenden, als alle übrigen, 
und der vorher ungefärbte Strahl wird zerlegt, 
und die Reihe der gefärbten Strahiert wird feyn, 
wie die JBigur fie zeigt» nämlich von C nach A 
Tfiolet, grün» roth, und die übrigen daZwifchen 
in ihrer Ordnung. Diefer Satz bedarf keines Be^ 
Mfeifes; man braucht nur fich das Perpendikel 
durch d auf AC zu denken« 

' 4« £he ich weiter gehe, mufs ich über das Phä- 
nomen felbft der Farbenringe zwei factilche Bemer- 
kungen machen. Erfien^: Newton fagt, dafs bei 
den reflectirten Bildern nach dem fchwarzen Flecken 
der Mitte ein blauer Ring folge, zwifchen dem> 
fchwarzen Flecken und dem darauf folgende 
Weifsen breiten Ringe* Man fehe fein Schema der 
Farbenfolge» Ich habe diefen blauen Ring niemals 
gefehen, fo oft ich auch beobachtet und ausdrück« 
lieh ihn gefucht habe. Sollte Newton nicht die, 
immer nicht reine, vGränze zwifchen Schwarz und 
iWeifs für blau genommen haben? Newton brauchte 
zu diefen Beobachtungen vorzüglich zwei Objective 
(es waren wphl {eine gröbten) f deren Eins plan« 



t «7« 3 

convex war, mit einer Focalweite von t4 Fufs« und 
das andere convpz-confex yon 5o Fufs Focalweite« 
Ich habe zu meinen Beobachtungen vorzüglich zwei 
Objective gebraucht, deren eins planconvex ill, 
mit einer Focalweite von 5o Fufs , und das andercf 
gleichfalls planconvex mit einer Focalweite von 
loo Fuls. Das grölsere Objectiv Mewtons kömmt 
in Rückficht der Krümmung mit meinem Objectif 
iiberein; allein fein kleineres Obj<>tiv hat eine bei-» 
nahe 4 Mal fo ftarke Krümmung ^als mein kleines 
Objectiv. Mithin mülTen meine Bilder viel grölser 
gewefen feyn, als die Newtons, wenn Newton und 
ich beide Krümmungen brauchten. Auch habe ich 
mit Loupen von verfchiedener Stärke jede eiozelne 
Farbe forgfältig beobachtet; fo dafs ich verfichert 
leyn kann, dals Newton in diefen Beobachtungen 
getäufcht worden ift. — Zweitens: Bei den" Bil- 
dern, welche mittelft des durchgehenden Lichts 
entliehen, (die ich auch mittelft der ArgandTchen 
Lampe durch zwei Prismen deutlich auf weifses Pa« 
pier entwerfe,) habe ich nicht die entgegengefetzte 
Farbenfolge von der der reflectirten Bilder beob« 
achtet, welche Newton in feinem Schema angiebt, 
fondern völlig diefelbe, welche die reflectirten Bil- 
der liefern, mit der Ausnahme der Mitte, wo Weib 
an die Stelle des Schwarzen tritt. In diefem durch- 
gehenden Bilde ifi der mittlere weifse Fleck ganz 
bettimmt mit einem leicht orangenen Ringe be» 
gränzt, derfich in einen dunkeln Ring verliert^ wel- 
cbecäuDierliGli von einem blauen Ringe begränift ifi^ 



der ddh Anfang der übrigen farbigen Ringe madht, 
deren Ordnung von hier an völlig diefelbe ift, ab 
die! der reflectirten Bilder. ' 

5. Es fpy, Fig. IV, j4Cß und DCE der verti- 
kaie Durci^fchnitt des Raums zwifchen zwei Ob-» 
jectivgläfern, in weichen die' Zerlegung des aufFaU 
landen Lichts Statt findet, und ab ein -Tolcher Strahl^ 
fo miifs, nach §. 3, der violette Strahl bv gegen die 
Mitte C zu fallen , die übrigen in der gezeichneten 
Ordnung, grün, roth. Daflelbe gilt von dem Strahle 
a'b' 9L\xi der andern Seite; und gleichfalls wenn man 
einen vertikalen Durchfchnitt nimmt, der mit die* 
fem einen rechten Winkel macht. Kurz, von allen 
Seiten her mülTen die in der Richtung ab» dV faU 
lenden Strahlen Ib zerlegt werden , dafs die violet- 
ten Strahlen gegen die Mitte zu, die rothen gegen 
die Peripherie zu liegen. Haben diefe farbigen 
Strahlen die Fläche BC erreicht, fo werden Ce zu- 
rückgeworfen , und gingen fie durch Luftfchichtea 
von gleichem Brechverinögen als bei ihrem Ein«« 
tritte durch, fo würden fie ihre urrprüngiiche 
Parallelirung wieder erhalten. Allein die Luft- . 
fchichten zwifchen rgv und e haben ein geringeres 
Rrechv^rmögen als die zwifchen rgv und b ; folg- 
lich miUTen die Strahlen rr» gg» vv divergiren« 
Daflelbe wird mit den Strahlen i/i/» g'g'ß rr feyn, 
welche von dem Strahle a*b' kommen ; denn die 
f(9bon divergirenden Strahlen b'v', b'g*, b'r' wer- 
durch ihren Eintritt in die Schichten zwifchen v'g'/ 
XLj^^d noch divergirender» Vergleiobt man die Du 



vmgenzen der nach d und d' zurückgeworfenen 
Cbrbigen Strahlen für die Stellen rgv, if^r'^ weU 
che von C gleich weit entfernt Aind, fo Wird man 
fie beiläufig, gleich finden. Denn die erde ift in 
der evfteof Brechung grülser als- die. zweite ; aber in 
dar zweiten Brechung ift die[ erfte f ermindert , die 
mweite aber vergröfsert. 

Es folgt aus diefer geometrifchen Betrachtung, 
dafs, wenn Farbenringe zwifchen zwei regulären 
hrummen Oberflächen entjielien, die Farben^ 
Ordnung "von dem Mittelpuncte aus feyn wird: 
piolet, blau, grün, gelb, orange, roth; fo wie 
üueh, da/s die fcheinbnre Breite der Hinge in 
allen Puncten* jedes Ringes gleich feyn mufs. 

6» Es bleibt uns nua folgende wichtige Fr^ge' 
mt beantworten: ff^ie, können die farbigen Bil- 
der rgv und v'^r, welche rund um C enijieheni 
abgefonderte Farbenringe bilden? Der Grund, 
die wirkende Uriacbe zu diefer Abtheilung liegt 
darin, dafa das progreflive Vorrücken diefer Bilder,' 
in fo fem fie von parallelen Strahlen ab, pq «nt-^ 
ßehen, nicht eine arithmetifche Reihe bildet, fo 
dafs die hv£ einander fallenden nndi nimmer vor«- 
wärts gefchobenen Bilder nicht homogenes weifses 
Licht durchaus bilden können, und dafs diefe Vor- 
riickung der Bilder noch dadurdi vergröfsert wird, 
dafs Strahlen ab, pq, oLV^ nnter>fehr verfchiede« 
nen Winkeln in den Brechungsraum^ hiHen. Pol« 
gende geometrifche Gonftruotion enthält die aus- 
BaiBCwortwig obiger Efaijge. 



l ^4 1 

7. Es tef^ Fig« y , j4C die obere Fläche des 
untern Objeccivs, C der Mittelpunct, B der PuDCt, 
wo diefe Oberflache die untere des obern Objectivs ' 
zu berühren aufhört, und alfo BC die halbe Weite 
des Brechungs« Raumes; CD die Axe beider Ob«« 
jective, BE mit CD parallel. Es fey ferner ba^ 
ein natürUcher Lichtlirahl , der bei a in den Bre« 
chungsraum tritt, rv fein farbiges BiJd auf der Fla«* 
che ^C. Man denke fich unzählige parallele Strahl - 
len b'a' nach C zu, welche ihre farbigien Bilder yon* 
r an fortCchreitend auf j4C entwerfen; wir köoneit 
diele Bilder durch die Parallellinien rV^ rV voiu 
ßellen. Da das Brechvermögen der Luftfchichten 
von j4 nach C abnehmend iß, fo miiflen diefe Bil- 
der, von j4 nach C an Länge immer abnehmen^ und 
da bei B die Strahlen ab, ab' fchon ungebrochen 
durchgehen, fo mufs die Länge des Farbenbildet' 
des letzten gebrochnen Strahls unendlich klein , 
feyn. Da ferner die Abnahme der Brechung nicht 
arithmetifch fortläuft von j4 nach B^ fondern in ei- 
ner convergirenden Reihe, fo miiiren die Linien 
rv, rv', r'v" an ihren Endpuncten zwei krumme 
Linien rsc&bnd vxyE bilden, welche im Puncte^ 
ajuf dar Linie ^£ zufammenfallen, und deren Krüm- 
inuogen alfo ungleich und« Ziehen wir aus 2; das 
Perpendikel vo^ fo wird fich ^ergeben, dafs imPuncte 
«;. alle prismatiCchen Farben vereinigt find, und es . 
wird von r an eine Farbenreihe angehen , welche 
mit Roth anfängt und fich in Weifs endigt. Voi^ 
1DQ aus nach Ciiabm wir weiterhin auch alle prit.. 



C «75 3 

matirch^ Farben in allen beiiebigen PuBcten /»^ ^ eiC; 
jbia /iy und fo feheint alfo vom Puncte i; an nur die 
weiTse Farbe fortan zu entliehen,^ wekhe bei B mit 
jeinem blau- violetten Sauqi endigt *), und l'o die 
Möglichkeit der abgefonderten Ringe zu yei^ 
Ichwinden. Allein ^ wenn i^eines Weifs entliehen 
XoU, fo ills nicht genug , dals alle prismatifche Far- 
ben lieh yereinigen, fondern es niufa das gehöt 
rige prismatifche Verhältnifs derfelben Statt finden« 
Diefes ili aber der Fall hier nicht, weil die Enden 
der einzelnen Farbenbilder rv die eben befchrie« 
benen krummen Linien von ungleic^ier Krümmung 
bilden. Wir können alfo nicht von 2; an ein un« 
unterbrochenes Weifs erhalten , fo.ndern die Farbe 
muls auf der Fläche AB von Both zu Violet, in ge- 
wüTen Abtheilungen y welche die Natur der krum« 
men Linien befiimmt, abwechfeln. : . . 

8.' W^r wollen uns die Sache vollkommen ein* 
leuchtend machen. Wenn die Farbenbilder rv all« 
gleiche Räume einnehmen wurden , fo Wurden ihre 
Enden zwej Parallelinien r F und 1; G erzeugen, 
folglich über die ganze Fläche AB reines Weifs^ 
ausbreiten v das links mit einem rothen und gelben 
Saume und rechts mit einem bläuen und violetten 
Saume begränzt wird. Auth diels wUrde noch der 
Fall feyn, wenn die Breite der Bildisr rv genaii 
arithmetifch abnähme. Denn es fey, Fig. VI, 
Aß das Farbehbild des erßen Strahls , welches wir 

^} Ditb iß 4ts Bchsuptttog dfi Hm.. Pjrof. firandi«« P« 



C «76 ] 

d^Kanre w«gM bloft ani den Gmödfafben iMli, 
Igelb und blati^ wollen beftehen Itfflen, Ibwelrderii 
die End^n d^r' folgenden Parbenbilder (welcbfe 
paralfefe Slrahfea lieF^xn) Geh in den geraden* life 
Klien AQ und £Q befinden ; fo auch die Enden 
der einzelnen Farben in geraden Linien < welche ia 
^ zurammenlauFen« Zieht man nun die vertika- 
len BC. DE, FG etc., fo werden ihre Theile Ba, 
ae, eC überall' das nämliche Verhältnifs habeli'. 
Folglich wird in Jedem Puncte P, IL S, T etc. de^ 
Oberfläche AXdiii pristeatifdie Verhäirtfifs d^ 
Farbeh vorhanden feyn, welches Weifs erzeuge» 
die beiden Endräume ausgenommen. Diei'es er* 
klärt den Erfahriingsfatz , dafs, tvenn man zwei 
ebene Glasßäehen um einen äufs€rfi kleinen f^ih^ 
heUgegen einariä^^ neigt» keine Farbenringe etit^ 
liehen. Diefer Satz, den die Theorie und meine 
Verlache gleich bündig ausfprechen, iit ein un« 
widerlegbarer Beweis gegen Newtons Hypothefe 
und alle ähnliche , welche die Farbe aus der Dicke 
diEsr «wiTchen deii Gläfern enthaltenen Materie €ikti^ 
fi^ben laflen. ^ 

Denkt man Geh aber die Geraden j4Q und. 
die übrigen bis.jBQ als Curvenv fo wird das prisma«*. 
tifche Verhältnifs offenbar geftort; die rothea 
Strahlen rücken* ofi^enbar mehr gegen C als dier 
blauen, und zwar nach einem immer wechl'elnden 
Vei^hältnüFe. Folglich muls immer, nach einer frei, 
lieh grofsen Anzahl von Verfetzungen , ein Punct 
auf^^Tulf^rottty ein andrer mehr gelb und ein 



t s>77 v] 

attdre» ijiiehr bliiii haben , als znr Bildung Am Wel« - 
isan erforderfieh ift^. So mfiflen aI(o die Farben» 
wechfel entßehen , welche Geh als Ringe darßellen. 
Aber wenn nur parallele Strahlen ba einfielen, fo 
würden dieCe Ringe, ihrer' geringen Intenfität we- 
gen 9 das GeGcht faft unmerklich aiSciren und alib 
kaum fichtbar Pejn, und die ganze Fläche j4B^ 
Fig« V, würde Icboiuzig weifs mit blofsen lehr leich- 
ten farbigen Undulationen ericheinen, 

9* Es.rey nun da ein aäderer Strahl, der un- 
ter einem andern Einfallswinkel in den brechenden 
Luftmeniscus tritt; denken wir uns unzählige fol- 
che, welche parallel mit da längs J^K einfallen oind 
ihre Farbenbilder r'V" auf ^/? entwerfen, fo ÜU 
klar, dafs die Enden diefer (in gleicher Diilanz 
unter einander gezeichneten) Bilder zwei neue 
krumme Linien r'^mmH und v'"nnH erzeugen 
werden , welche ebenfalls in der Linie BC zufam- 
ihenßofsen und ungleiche Krümmungen haben. Sie 
werden alfo für Geh eine neue Folge von fchwa* 
eben farbigen Ringen, wie die vorhergehenden, er- 
zeugen. Zwifchen ab und ad beßnden Geh noch 
unzählige Strahlen weifs en Lichtes , welche unter 
allen innerhalb des Winkels dab möglichen Rich- 
tungen in den Brechungs- Meniscus fallen, deren 

*) Die grofse Ansahl folcher einxelnen Bilder^ deren Vefw 
fetzung nöthig üi, um eine Abwecbfelung cu erzeugen, ift 
keine Einwendung *, es läfst üch leicht beweifen , dafs auf 
der Länge einea Zolls über 666000000 Bilder wis AB 

Raum haben. P. 

. . . • ■ . . . • 

AnniL d.Phjfik. B. 51. St. 3. J. 1815. St. 11. T 



ledem fein eigenes Paar CuFven xukommeo^ 
daraus entftehenden Bilder der verfchieden geneig« 
ten Strahlen bilden alfo ein Continuum von Bil- 
dem> woria einer feits die roüie, aadrerfeiis die vio-. 
leite Farbe als Grunze prädominirt, wodurch die 
Farbenriuge die ihnen eigenthümliche Lebhaftigkeit 
erhalten. 

10^ Wir haben in der vorigen Analyfe die einfal^ 
lenden weifsen S trahlen^ Strahl für Strahl, durchgegan- 
gen und von dem aus jedem einzelnen entllandenen 
Bilde Rechenfchaft, gegeben. Um die Entftehong 
der Abtheilung diefer Bilder in förmliche abgelbn« 
derte Ringe noch klarer darzuftellen, wollen wir den 
ganzen Bündel bad convergirender Strahlen zufam« 
menfaffen und ihn längs YX in parallelen Lagen 
vervielfältigen. Ein folcher Bündel wird ein form- 
. llches fichibares prismati/ches Bild rv liefern, das 
mit Roth' anfängt und mit Violet endigt Wäre nun 
das Brechvermögen in der ganzen Länge aX gleici, 
fo würde ein einziges grofses weifses Bild entliehen, 
das mit einem rothen Saume anfinge und mit einem 
violetten endigle, weil. alle prismatifche Bilder um 
gleichviel vorrücken, und alfo nach einer gewilTen 
Anzahl von Wiederholungen derfelben alle Farben 
fm prismatifchen Verhältnifle auf jeden Punct fal- 
len würden. Rücken aber die einzelnen prismati- 
fchen Bilder in abniehmender Progreffion vor, fo wird 
^as Bild früher beendigt als in r, und es mufs ein 
jinÜGuigeu; und je fchneller das Gefelz der Ab« 




i*t 



t- »79 3 

H^hme der Brecliung convergirt, deßo fchneller muß 
das Bild mit feineu Säumen vollendet feyn. ■ 

Es fey nun ZyX eine Curve, deren Ordinaten rl 
das ßrechungsverhältiiifs von a nach X vor/teilen,. 
mid die man als die Evolution der Curve rstE an- 
fehen kann; es feyJKw ein Stück derfelben, deQea 
Ordinaten fehr nahezu arithmetifcb zunehmen , fo 
wird auf der correfpondirenden Weite Bq ein ßfld 
entftehen, das an den Rändern farbige Säume haben, 
aber innjerhalb fall ganz weifs feyn wird. Ein zwei- 
tes Stück ux^ welches aber weit kürzer feyn wird^ 
(wenn deflen Ordinaten beinahe aritbmetifch wach-» » 
fen foUen,) wird ein zweites folches Bild in qp lie* 
iG?rn^ in welchem das fcheinbare Weilso nach Ver- 
baltnils der Säume fchmaler und minder rein feya 
wird. Ein drittes, noch küi'zeres Stück xy der 
Curve ZX wird ein noch kürzeres Bild derfelben Art. 
in pw lief rn, wo das WeiCse noch fchmalei- und un« 
reiner feyn wird ; und fo fort bis zu Ende des Bre- 
chuugsraumes , fo dafs die neuen Farbenringe fehr, 
bald gar kein Weifs mehr zeigen, fondern das ganze 
Bild aus den immer mehr zufammeugedrängten pris« 
niatifchen Farben beAehen mufs. Es ifl klar, dals 
die Puncte u^ x^y etc. nicht leicht fich angeben laf- 
len, in welchen die Gränzen der Bilder fich befinden. 
Sie werden wahrfcheiulich durch die UnvoUkommen- 
heit der Schleifung der Objective modificirt. Denn 
wenn die Curve .ZX* die des Objectivs vorfl,elIt, fo 
ifts begreiflich^ dals picbt alle 1 heile der Krümmung 

' ■ Ta 



t »8» 3 



ToCkoxznzKB fpbirilcli ieyti werden, und daß alür 
Ueic« Abwtichinigm hier, wo es auf a'u&erft Uooe 
Unter fchiedc ankömmt^ merlliclic Wirkungen cr- 
ii e tig e u mäffen. Die fehr großen Vera'ndemngeiiy 
welclw dnrcli das Znrammenpreflen and alfp Krüm- 
incn der Objeclive, fowohl am Orte der Gränzen der 
BOder als in ihrem DurchmelTer entJlelien , zeugen 
inr diefen Umftand. IndeCs will ich nicht damit ge- 
lagt haben, da& diefer Umftand allein die Trennung 
der Bilder erzeuge, fondern nur daß er fie befördere; 
diefe Trerninng mufa Statt finden^ anch wenn die 
Carye X2j mathematirch regulär wäre« 

1-1« Die Farbenringe entftehen alfo uripriinglich 
aus der ungleichen Ausbreitung der Farbenftrahlen 
auf ^C, und ihre Sichtbarkeit ans den Terfcbiedenen 
Einfallswinkeln der noch unzerlegteu Strahlen. 
Wäre jene Ungleichheit der Ausbreitung der Far- 
benftrahlen nicht, fo wäre die Erzeugung der Far« 
benringe unmöglich, wenn auch noch fo viel unge« 
farbtes Licht unter allen möglichen Winkeln einfiele^ 
weil jede Reihe von parallelen StraÜen (In welche 
fich alle einfallende Strahlen einlheilen liefsen) nur 
weifses Licht ei'zeugen könnte, da die Enden der far* 
bigen Bilder zwifchen ParalleHinien rG und t^F fich 
befinden, oder ein Dreyeck bilden würden, wenn die 
Brech ung im arithmetifchen VerhältnüTe abnähme 
^^^^TtoCeine gerade Linie wäi'e. Und wäre nur das 
1 einfallende Licht da, fo würden die Ringe fo 
Jbiejm, daß man fie nicht warhnehmenwüräe; 



•der totale Emdrack wäre der einer unreinen weilsen 
färbe. Aber durch die Vereinigung der beiden Uni^- 
^nde, nänülcli der ungleichen Ausbreitung der fal^v 
bigen Bilder der parallelen Strahlen und der xef^i 
fchiedenen Einfallswinkel der ui^efarbten Strahlen^ 
welche fixrh am Eingänge des Brechungsraumes 
durchkreuzen und von da aus eine Folge Terfchc^ 
.bener prismatifcher Farbenbilder erzeugen , wird d«m 
f lia'nomen möglich und nothwendig. 

12. In diefer Conftruction des Phänomens der 
Farbenringe habe ich die Ringe als weifse Bilder be- 
trachtet, welche Farbenfäume haben , und es folgt, 
da& das Weifse nirgends rein feyn kann, fondern 
dafs die Farben fich in abnehmender Intenßtät von 
den Gränzen des Bildes an bis zu feiner Mitte er-* 
ßrecken. Diefes ift bu^chftäblich wahr, und zeigt 
fich ganz deutlich, wenn man die Farbenringe zwi- 
fchen den Oberflächen zweier Prismen entliehen' 
läfst. Ich habe zwei Prismen von 4 Zoll Länge, de- 
ren krumme ObcKflächen auf diefer ganzen Länge die 
Ringe mit grofsem Farbenglanze erzeugen* Ich 
habe ihrer bis .4o gezählt. Der gröfsere Durch» 
melTer des mittlem fchwarzen Flecks geht bis 6 , 
die gröfsere Breite deis darauf folgenden fogenann- 
ten breiten weifsen Ringes beträgt etwa 4' ; dann 
folgen die zwei entgegengefetzten Säume, der ro- 
the und gelbe als äufsere Gränze des breiten wei- 
isen Ringes, und dann der violette blaue des zwei- 
tem weilsep Ringes , welche beide . Granzlaume den 



C a8a -] 

rogräannten farbigen' Ring bilden. Aber in allen 
den weifsen Ringen iR dieGränze von beiden Seittftt 
einfliefsend. Nur an dem erden- fogenannten brei- 
ten weilsen Ringe Geht man die äul'sere Gränze 
einflielsen , weil die violettblaue in den Raum BC 
fallt. Braucht man die Loupe, um die Farben- 
ringe zu betrachten, £o fiehtmah deutlich, wie die 
'beiden Farbenläume in den erAen 4 bis 5 Ringeä 
über das Weifse hinweg «inander gleichl'am üb 
•Hand bieten. Oaüelbe, nur in kleinern Räumen, 
Jiabe ich mit meinen beiden groisen Objectiven 
beobachtet, und es ift merkwürdig, dals, wenn 
man diele Ringe mit blofem Auge in nicht gar zu 
grol'ser Nähe betrachtet, weifse Ringe zwifchen den 
(fehr i'chmal vorkommenden) farbigen erfcheinen; 
isiber mit der Loupe treten die Farbenfäume wieder 
{iber die ganze Breite des Ringes vor. — Das be« 
jTondere Pbänoaien , dafs die Farbenringe zwifchen 
den Objectiven, vom 3ten Ringe an gerechnet, nur 
die Farben grün und roth zeigen , erklärt lieb aus 
obiger Theorie fehr leicht. Die Farbenringe find 
nach derfelben zufammengedrängte weifse Bilder 
mit farbigen Rändern ; werden lie fo weit gedrängt, 
dafs das Weifs ganz verfchwindet , fo hat man blos 
die Ränder mit allen Farben. Werden fie noch 

Irängt., fo fcheint es, als ob das Grün 
iwinden follte. Allein das Drängen der 

(Be Enge gefchieht durch die Uebereinan- 

'der einzelnen Farbenbilder rv^ ^ig'V; 

|X&iiQ'VertheiIt fich aifo an verfcbie* 





f a8S ] 

— I •• » 

denen Stellen^ und wird dadurch unfichtbafr ; aber 
*dafUr treten die blauen und gelben Strahlen an 
eine Stelle, und erzeugen wieder das Grlin, freilich 
ein andres als das einfache prismatifche Grün. Es 
k^igt fich aber auch unter der Loupe verfchieden, 
indem e^, befonders am Rande, bläulicher ift als 
das prismatifche Grün. Die Prismen zeigen diefe 
'Entllehung des Grtin noch deutlicher. Das Rot& 
prädominirt auf der andern Seite deswegen, weil 
die Ringe an ihrer Gränze zufammenlaufen, das 
iViolet des einen auf d^s Rbth:>des andern fällt. In 
der That ift auch das Roth diefer Ringe nicht das 
reine prismatifche Roth , Ibndern mit Blau tiugirt, 
and die Loupe zeigt wenigßens bis zu dem 4ten 
Jlinge den Reft des Viulet, das noch nicht über- 
Lgreift. 

i3« Wenn man das obere Objectiv allmählig 

/liebt, fo verfchwindet der fchwarze Fleck der Mitte 

nach und nach ganz,- und man .hat einen weifsen 

'Flecken an delTen Stelle ; dann wird diefer weiise 

Fleck enger und färbt fich gelb, orange, dann 

roth, dann blau, dann violet, unter befiändiger 

Vermengung aller Ringe« Es ift als ftürztcn mit Ge-^ 

walt alle Farben ^bw.echfelnd in den Mittelpunct, 

tim dort wie in ^inem Abgrunde zu verfchwinden. 

.Diefe Reihe von Phänomenen erklärt fich dadurch, 

•dafs bei paralleler Hebung des oberen Objectivs der 

.Zwifcl^enraum bei X oder BC , und mithin durch 

den ganzen Brechungsmeniscus, gröfser, und dft* 

durch der Einflu£i d^r untern Fläche der obern 



[ »84 1 

PUtte zur 3töniDg des £rwännuii/B[s-GeCet2M ge« 
ring^r wird, und alfo die Brechung im Ganzen und 
beionders in der Nähe der Mitte zunimmt; da- 
drurch gewinnt die ganze Curve ZX^an Krümmung 
am meiiten aber in den der Mi^te näher liegendea 
Gegenden. Durch diefe Zunahme an Krümmung 
oder Abnahme des Radius vecjtor mu(s überall, am 
mejllen aber gegen die Mitte, der weils' erscheinende 
Theit der Ringe fchmäler werden, und am Endo 
fogar nahe an der Mitte ganz verfchwinden* 

i4« Ich halte es för iiberflüOig, die weitere 
Uebereinßimmung des Phänomens der Ringe mit 
der obigen Gonllructioxi , in Betre£F der Anzahl, 
Breite, FarbenverbältniJQle und Intenfität des Lichts 
zu v^erfolgen. Ein Blick einerfeits auf. diefe ein- 
zelnen Theile diefes Phänomens, und andererfeits 
auf die Curven ZX und rstE, vx^E» r^'fninH etc. 
ift llinreichend, um diefes alles zu erklären. Ich 
werde eben fo wenig das wiederholen, was über 
denEinHjuls äufserer angebrachter Wärme nach den 
Verluchen des Abts Mazeas und den meinigen 
jn meinem GrundrilTe der Phyfik gefagt iA, und als 
Befiätigung der obigen^Theorie dienen kann. 

x5. Wir haben bis jetzt uns die reflectirten 
Farbenringe zum Gegenllande unfrer Betrachtung 
gemacht. Wir wollen nun einen Blick auf die 
durchgehenden Ringe werfen. Es ift fchon (§. /f) 
hjpitakt worden , dafs diele Ringe im Ganzen 
r^ \ Farbeinreihe darfiellen , als die reflectir« 



t «85 3 

teD '*)• Der einzige Unterfchied befiodet (Ich in 
der Mitte. Dort lA an die Stelle des i'cbwarzen 
Flecks ein weifser getreten , weicties leicht begreif«? 
lieb iß, da jener ichwarze Fleck dadurch entftand, 
d$b a,m Orte der Berührung der Glasflächen die 
LicbtQxahlen unserlegt durchgingen.- Aber um 

*) Diefe Gleichheit der Farbenfolge beßädgt iich durch alle 
Farben'änderungen. Denn wenn man das obere Objectir 
'lüftet» um Farben an die Stelle des mittleren dunkeln 
^leckena treten zu lalTen« fo zeigen die durcbge]^endeii 
Bilder in der Mitte diefelbe Farbe als die reflectirien, wenn 
nun nämlich beide Arten der Bilder unter gleichen Win- 
keln beobachtet. Diefe Gleichheit der Beobachtungswin- 
kel ili deswegen nöthig , weil , wenn man diefe färben* 
ringe mit den farbigen mittleren Flecken unter immer 
wachfenden Winkeln des Anges mit dem Perpendikel 

" beobachtet, die Farbenringe nicht nur erweitert werden» 
fondern auch, die Mitte mit eingerechnet» ikre Farben wech- 
feln» deren Folge von der Mitte nach aufsen übrigens nicht 
geffcört wird. Bedurfte man noch eines Beweifes gegen din 
Newton'fche Hypothefe, fo würde diefes Factum allein 
fchon ^9 widerlegen. — An diefes Phäaomen reihet üch 
folgendes an : Wenn man zwei Objective fo zufammeo« 
druckt, dafs der mittlere fchwarze Fleck ebcp verfchwin- 
det» fo nimmt die gelbe Farbe deüen Stelle ein, deren 
Mitte fehr blafs iH und gegen die Ringe orange,' Dies ift 
der Fall für reflectirte und durchgehende Bilder zugleich, 
wenn man nämlich das Bild unter einem Winkel Ton etwa 
30*^ beobachtet* Senkt man aber das Auge, fo dafs der 
Winkel, unter dem man beobachtet, giofser'wird, fo er* 
fcheint im reQectirten Bilde der fchwarze Fleck anfangs 
fehr klein, dann immer gröfser, je tiefer man das Auge 
lenkt. Zugleich erfcheint im durchgehenden Bilde der 
weifse Fleck auf diefelbe Art , nämlich mit dem Beobach- 
tungswinkel zunehmend. Ein Blick auf die Curven rtiE, 

. *vxjE, Fig. Y, erkläre diefea und da# vorige Phänomen 
leicht. P. 



[ 'VfG ] 

I 

d^ Karare w^gMs' blöft tkjxi den Grif ndfarbeii iMli, 
Igelb und blati 5' wollen beftehen laflen, Ib werdeil 
die End^fli ^r' folgenden Parbenbilder (weldife 
paralfefe Slrahfeil Nef^rll) (ich in den geraden'liik 
Klien AQ wbA £Q befinden; fo auch die Enden 
der einzelnen Farben in geraden' Linien v welche in 
Q zufammenlauFen« Zieht man nun die vertika^ 
len ßC, DE, FG etc. , fo werden ihre Theile Äa> 
ae> e£^ überall' das nämliche Verhärtnifs habeli. 
FölgHch wird in jedeto Puncte jP/ä, S,T etc. d&^ 
Oberfläche AXd^i' pristeatifdie Verhälrcrifs A4t 
Farbeh vorhatiden feyn, welches Weili erzeugt^ 
die beiden Endfaume ausgenonimen. Dieies er« 
krärt den Erfahrtingsfatz , dafs, wenn man zwei 
ebene Glasßüeken um einen äufs^rjl kleinen f^ih^ 
hel-gegen einand6^ neigt» keine Farbenringe ew^ 
liehen. Diefer Satz, deia die Theorie und nieitie 
Verfuche gleich bündig auafprechen, iit ein un- 
widerlegbarer Be,weis gegen Newtons Hypothefe 
und alle ähnliichef welche die Farbe aus der Dicke 
diEsr ^wifchen .dep Gläfern ^nthaltei^en Materie eiDii> 
i^^ben laflen. 

Denkt man Geh aber die Geraden AQ und 
die übrigen bis.^Q als Curvenvfo wird das prisma«. 
tifche Verhältnifs offenbar geftort; die rothen 
Strahlea rücken- ofi^enbar mehr gegen C als die- 
blauen, und zwar nach einem immer wechl'elnden 
yej^hältnüüre. Folglich muls immer, nach einer frei-, 
lieh groCsen Anzahl von Verfetzungen , ein PuncC 
wlAXtii^toi&'y ein andrer mehrgetb und ein 



t »77 J 

tftidrefr mehr blau haben , als znr Bildung des Wel« 
Jaao erforderlich ift *). So müIT^n aHo die Farben- 
wechlel entliehen , welche fich als Ringe darflellen. 
Aber wenn nur parallele Strahlen ba einfiden, fo 
würden diefe Ringe , ihrer* geringen Intenßtät we- 
gen, das Geficht fall unmerklich afficiren und allo 
kaum fichtbar kjn^ und die ganze Fläche ^J9, 
Fig. V, würde Tchniuzig weifs mit blofsen lehr leich- 
ten farbigen Undulationen ericheinen. 

g* Es.fey nun da ein aüderer Strahl, der un- 
ter einem andern Einfallswinkel in den brechenden 
Luftmeniscu^ tritt; denken wir uns unzählige fol- 
cbe, welche parallel mit da längs ^K einfallen «und 
ihre Farbenbilder rW z\xi Aß entwerfen, fo ilts 
klar, dafs die Enden diefer (in gleicher Difianz 

unter einander gezeichneten) Bilder zwei neue 

.. . • • 

lurumme Linien r'"mmH und v'"nnH erzeugen 
werden , welche ebenfalls in der Linie BC zufam- 
inenßofsen und ungleiche Krümmungen haben. Sie 
Werden alfo für fich eine neue Folge von fchwa- 
ehen farbigen Ringen, wie die vorhergehenden, er- 
seugen. Zwifchen ah und ad befinden fich noch 
unzählige Strahlen. weifs en Lichtes, welche unter 
allen innerhalb des Winkels dab möglichen Rich- 
tungen in den Brechungs- Meniscus fallen, deren 

*) Die grofse Ansahl folcher einzelnen Bilder, deren Ver- 
fetzung nöthigül, um eine Abwecbfelung cu erzeugen, ift 
keine Einwendung ; e« läfst üch leicht beweifen , dafe auf 
der Länge eines ZolU über 666000000 Bilder irie AB 

Kaum haben. P. 

. - ^. . ^ • • ■ ■ ' ■ • ■■ • 

Aimsl. d. Phyfik. B. 51. St. 3. J. i8i5' Sf. n. T 



kein<^n UnterCchied ip der Brec^uog der Lichtftrub«* 
len bervorbnngen, weder an eioer einzigen Glas- 
platte, noch wenn in;}n z¥ifei derlelben iiiit eipan-^ 
der conibinirt. Wir haben es alla nur mit derjeni- 
gen Wärme allein zu thun, welche an den £in* 
trittsflächen entwickelt wird. Unid da ich iohon in 
der theoretiichen Ptiyfife .g^^^eigt habe, dalis eine 
einzelne Platte den Parallelismus der Lieh tllrahien. 
nach der Zurückwerfung (ip Bezug ^uf die einfal«. 
lenden Strahlen) zu Itören nicht vermag, fo hab^ 
wir es blo^ mit der ob^rn Fläche der untern Platte 
in Rücklicht auf Wärme -Erzeugung zu thun. Die 
untere Fläche der obern^ g^g^i) die untere Platte« 
geneigten, JEbene, thuT yyeiter nichts im Phänomene, 
der Farbearinge, als die Schichten der durch die- 
untere Platte erwärmten Luft zu begränzen. 

:a. ZuvÖrder/i: müil'en wir diefe Lufd'cliichten 
in Betreff ihrer Temperatur genauer betrachten, i 
Es fey, Fig. III, j4CB der Winkel, den die obere, 
Fläche w^C der untern Platte mit der untern Fla-., 
che BC der obern Platte macht, und ab dieGränze, 
bis zu welcher die für diefes Phänomen noch merk«: 
lieh erwärmtei^ LuJftl'chichtep reichen, fo wird bCc 
der Raum feyn , in welchem die Farbenringe mög*« 
lieh lind , und Co die Fläche , auf welcher /ie uns 
erfcheinen, da im Räume jenfeits &c die Brechung 
nur weifses Licht erzeugen kann. Daraus ilis fchon 
klar, dafs, bei gleicher abfolutea Höhe bc des 
Brechungsraumes , das Feld der Farbenringe 
de/lo größer J'ejn muß* jß kleiner der fVinliel 



t «89 3 

perimentirt habe. Nur die Beobachtung der Ne^ 
benkränze war mir neu , jedoch nicht die Erze«« 
gung mehrerer Kranze farbiger Ringe durch Auf- 
legung mehrerer Objective oder Linfen über einan« 
der. Dagegen habe ich die Art der Beobachtung 
der durchgehenden Bilder rervielfältigt mit Hülfe 
der Prismen (welche überhaupt den meiAen Aul« 
fchlufs liefern) indem ich die durchgehenden Bilder 
durch von unten reilectirtes Licht entliehen lieia, 
wodurch ihre Beobachtung als fubjectivifche Bilder 
mir fehr leicht wurde. Denn ich habe mittelft mei« 
ner ArgandTchen Lampe mit einem Rachen Docht# 
(auch ein gemeines Licht kann zur Noth gebraucht 
werden) die durchgehenden Farbenringe auf weit, 
fes Papier entworfen , wodurch ich fie als fubjecti*' 
vifche Bilder, wie die Beugungsfäume , völlig ruhig, 
beobachten konnte. Endlich habe ich zur Zufam- 
menprelTung der Obfective eigene Zangen mit^ 
Schrauben und Geitell, welche mir weit beflera 
Dieuße leiden als die Gewichte , die ich , wie Her« 
fchel, ahfangs brauchte. Ich habe gleichfalls eine 
Vorrichtung diefer Art für die Prismen. Wollte 
ich eUe meine Beobachtungen bekannt machen, fie 
würden allein ein Heft der Annalen reichlich aus^ 
fiillen. Allein wozu diefe Breite des Vortrags.: 
Man kann fich beAimmt darauf rerlaflen, dafs alles,' 
.was ich von diefen Beobachtungen angeführt habe, 
durchaus wahr iß. 

Herfchel's Verfuche über die Nebenkränzei 
U wie die venrielfSUtigteA Kranze durch mehrere'' 



^bemeti Crlasflach«!! «uF beidita Seiten anrcbliersdÄ 
werden;' El' fe^üTK durch den hücbften Pankt des 
Gylinderftücks und fenkrecht auf jiß gezogen. 
I>er Strahl, der'in diefe Linie fällt, leidet keine 
Veränderung, weil er auf die (^lindrifchen Lufti* 
fcbichten fenkrecht fällt. Sein nächTter Machbair 
'oft wird föhon etwa$ abgelenkt und kommt nach o^ 
und' zwar zerlegt; der Strahl cd fchon' mehr und 
kommt nath i. Der Strahl ef, der an der Gränse 
der äufserßen cjUndrifchen Hülle fälit, geht diirok 
blofae Ebenen durch und erleidet die ftärkfte Beii-^ 
gufng und Zerlegung; denn da i& der Einfallawinkel 
»nt Profiten. Von e/an leiden alle übrigen Streh« 
len in den ebenen Luftfchichten eine gleiche Ben* 
gung und Zerlegung, und können mithin nur WeiC* 
fes Licht erzeugen. t)as zu erklärende Farbenphä« 
jüomen hat alfo feinen Sitz zur Hälfte im Kaume 
X^ß die andere Hälfte in einem gleichen Räume 
jenfeits ^JK, und das ganze Phänomen in der 
'Weite fh des äufserfien Gylinderftücks, den die er* 
wärmte Luft bildet« In diefem Räume' fallen alfb 
die Lichtßrahlen unter verfchiedenen Einfalls'win« 
kein, welche von ^TK ab immer zunehmen. Auf« 
ferdem treten fie nach und nach, durch weiteres 
Eindringen in die Beugungsfphäre , in die ebenen 
Luftfchichten, wodurch der Brechungsunterfchied 
fich über das arithmetifche Gefetz der Einfalle 
winket erhebt. Jeder einzelne Strahl wird alfo 
eine Bahn durchlaufen, deren Gonvexität gegen 
Xr gekehrt iff, tted mit der Entfemutfg ton XF 



£ aß' ] 

I 

smiimnit« Es 'werden demnach 'alle verlegt tind 
zwar nicht in l'olcher Ordnung, dals homogenes, 
^eifsfts Licht daraus entliehen kann. Die orhatre« 
He Richtung der Strahlen wiirde alfu in FV Farben- 
bilder liefern, welche nach aufsen violet und nach 
innen roth wären , wenn die Strahlen ohne Moditi- 
'eaftion' gerade fort- ginget. Allein nach Vollendung 
ihrer Bahn in den parallelen Luftfchichten treted 
alle diefe Strahlen ins Glas und werden dalVIbft ge-» 
gen die Axe -3lK gebrochen, fo däfs üe !ie durch- 
^neiden, und auf d**r entgegengfefet2f eu Serte ihre 
^Bilcfer in ^p entwerfen müflen, welche nun die 
rotbe Seite nach der Axe XV, d. h. nach innen zu 
|i:ehren und den halben Schatteü p O jK erzeugen. 

b) Ein feht feiner Hifs auf einem gut polirten 
Glafe; demfelben Lichte als in den vorhergehet^ 
dcö Phänomenen au&gefetzt, liefert ähnliche Pha- 
noniene. £in lolcher feiner Rifs iil eine Grube, in 
welcher lieh ungleich erwärmte Luftfchichten mit 
der Goiicdyität nach aufsen bilden; und es läfst 
fich hier, zwar etwas mühfanter, ab€^r eben fo 
ficher, di^ Bahn der Lichtftrahlen auf obige Art 
rerfolgen und das Phsrnomen daraus deduciren. 

c) FeinQ Rifle- -auf einer fein polirten MetalU 
Blattei dem offenen Sonnenlichte' ausgefiellt, liel 
fern alle farbige fiilder ins Ange von allen Far-» 
ben, am fiärkften diejenigen RiiTe welche quer ge^ 
gen das einfallende Licht gekehrt und. Noch kein^ 
Pbyüker hat den Verfuch gemacht, diefes kleine 
hSdifl' räthfelhäAe' Phänomea iKu eHdftren , da alle 

Aontl. d. Phyfik. B.51. St. 3* J- i8iS- St. 11. S 



t »6« 3 

]>i$berigeii Beobachtungen gezeigt haben , dab. da^ 
MetallTpiegel das Licht in der Reflexion nicht zer- 
legen. Unfere Theorie der ungleich erwärmten 
Luftfchicbten löfet diefes Räthfel; das Phänomen 
ilt ein Brechungs- Phänomen wie die Beugung. In 
der kleinen Grube bilden fich die parallelen Luft* 
fchichten von ungleicher Dichtigkeit, durch welch« 
d^r LicbtArahl erli gebrochen und zerlegt» dann 
zurückgeworfen und wieder gebrochen wird. Da» 
bei und die beiden Brechungen, vor und nach der 
J^eflexion, wegen der Krümmung der Luftfchichteny 
febr ungleich ; daher das fo modüicirte Licht kein 
Weifles feyn kann , fondern gefärbtes. 

d) Oft findet man innerhalb einer GlasmalTe 
Streifen , die Cch durch ein verfchiedenes Kefrac- 
tioBsvermögen zu erkennen geben, und welche dann 
Optikern fehr befchwerlich fallen. Zuweilen, be- 
fonders im gezogenen Olafe, find fie fo fchmal, 
dafs man Ge Glashaare nennt. Ein folcher fchma« 
1er Streifen liefert auch Beugung ui;id Farbenfäume;^ 
Hier hat die Natur im Glal'^ felbfi die Schichten, 
von ungleichem Brechvermögen erzeugt; ein fol« 
ches Glashaar iß nichts als eine kleine Mafie, wel- 
che durch Mangßl an gehöriger Mifchung mehr oder 
weniger Alkali oder Blejoxyd enthält als die übrige 
Mafle. Indels konnte diefe kleine heterogene Maf« 
Te in der größern , fo lange beide im Fluffe waren, 
nicht beliebe];!, ohne fich durch die Affinität zu 
mifchen, aber langiam wie es bei andern FJüQjg« 
keitea bepbacbtet wii^dt Ea entßanden daher 



E a65 ] 

f 

«rechrelfcdtige Schwliogeruogsgrade, welche dasPha«^ 
nomen erzeugen und die Luftlchichten entbehrlich 
machen. 

e) Newton legte das Haar feines Verfuchea 
sv^fcben zwei ebenen Glasplatten und liels WafTer, 
-mch Oehl, dacwifchen ßiefsen, fo dals das Haar* 
in df»r FlUIIigkeit badete, und erhielt auch die Phä-. 
nomene derBeugungV aber in geringerer GröFse und 
latenfitat der Farben, als wenn das Haar frei in der 
Luft gefpannt war. Man foUte glauben, dafs^da das' 
Oilatationsyennögen der tropfbaren FlUffigkeitea 
durch die Wärme fo gering iA, die kleine Dilata- 
tion der das Haar umgebenden WalTer- oder OehU 
Schichten diefes Phänomen zu erzeugen nicht im 
Sttnde feyn.follte. Allein es kommt bei der Bre« 
diung des Lichts in Mitteln von verfchiedener Dich- 
tigkeit gar nicht auf die abfolute Dichtigkeit oder 
auf den abfoluten Dilatationsgrad, fondern auf den 
Unterfcbied der Dilatation zwifchen einer Schicht 
imd der nächftfolgenden an. Diefer wachfende 
Onterfchied , d. h. das Gefetz der Dilatation, mufs 
i|f einer tropfbaren Flüüigkeit wie in einer perma- 
nent elaftifchen^ ftatt ünden. Es Würde nur der 
Raum, den die dilatirten Schichten einnehmen, bei 
gleichem Leitungsvermögen, im WalFer viel mal 
kleiner ausfallen als in der Luft, Dagegen aber ift 
das abfolute Brechvermägen der Luft auch viel- 
mal geringer als das des WafFers. So möchte Cch 
beiderfeits alles wenigfteHs compenGren , oder viel- 
ifiehr.. ea nUi(ate das deu^ungsphänoman im Waf« 

S a 



[ ^ 1 

tet geblieben ; die Recenfenten haben fie nidit eiiu * 
mal getadelt. Ich werde j^tzt ;di^fe Gerchwindigi« 
fceit nicht nur erklären, fondern zeigen, dab fie 
nur eine unbedeutende. Kleinigkeit gegen andar^ 
Gefchwindigkeiten ift, welche die Natur täglich vor' 
unfern Augen erzeugen mag, ja dafs diefe beobacrh- 
lete GeCchwindigkeit des Lichts nur ein kleiner Reft 
ihrer urrprünglichen Gröfse ill» 

2. Im Grundrifle der theoretiTchen Phyllk habe 
ich diefe Erklärung an meiner Hjpothefe einer in* 
ponderablen Subfianz (S. 245. 2,fid.) welche die 
durchfichtigen Mittel penetrirt und dem Lichte zum 
Iieitf^r dient, angeknüpft. Allein diefe AnkniU 
pfung ift nur zufällig und die DarAellung bleibt 
diefelbe, wenn man diefe hypothetifche Subßanz 

fung ein Theil der ticht/^rahlen durchgeht, und alfo vi^ 
weniger «ur Bildung des aufrechten Bildes kommen, aU 
ZVL der de$ horizontalen. Endlich muflen die kleinen Irre* 
golaritäten , welche in jedem folchen Bilde aus den klei* 
nen UregiiUritäten der Glasoberflächen entliehen , im auf- 
xechten ^ilde fich vervielfältigen, weil die SeitenOächen 
jiC und BC die ihrigen auch dazu hergeben. 

"Zum Beweite, dafs der hezeichnete Weg der Licht- 
Urahlen der richtige fey, habe ich Folgende VerAiche an* 
geJlelk: Ich nahm eine fchwarz bemalte Karte ig und 
legte fie tof ^C» Fig. IX, nachdem ich eine längliche 
Oeffnung «f/ in diefelb» gemacht hatte. Es erfchien ron 
dem Bilde nur ein Theil kl völlig fo grofs alt <//*, fo 
dafs es mir vorkam , als (ahe man das Bild gerade durch 
den Kaum fkid. Erweiterte ich die OeiETnung, fo dafa 
CD (Fig. IX) = CA (Fig. X) und alfp nur AD bedecke 
war, fo -Tah ich das ganze Bild , als wäre nichts an der 
Fläche AC bedeckt. Deckte ich endlich CD und litCft 
^D x>Sm, £9 tk£dueii*iiMhtr fon Büda» , P% 



c «95 ] 

•US dem Spiele labt (die mir Übrigens in ande* 
rer Rücklicht uneutbehrlich (cheint,^, dagegen dem 
Lichte Affinität der erßen Art zu dem durchlich« 
tigen Mittel ^wie bisher überhaupt Anziehung; zu« 
Cchreibt. Der erße Satz, den ich zu beweilen ha« 
be, ilt folgender: Das Licht hat eine j4ffijiität 
der erfien Art zu den durchßchtigen Mitteln 
oder zu einem Jie durchdringenden inpondera» 
bleu Stoffe, der ihnen die Durchßchtigkeit er* 
theilt. 

3. Die Lehre der Brechung und Zerlegung des 
Lichts beweil'et, dafs das Licht gegen das dichtere 
Medium angezogen wird, und ich glaube, nach 
den^NewtonTchenBeweifen und den von mir hinzu- 
gefügten, dieles nicht mehr beweifen zu müflen. 
Die Frage ilt: Welche Anziehung findet hier Statt? 
JNach Neutoo und den meifiei» übrigen Phyfikern 
ifis diefelbe, welche den Weltkörpern ihre Bahnen 
Torfchreibt, und man rühmt diefe Einheit der An« 
Ziehungen' im Groi'sen und im Kleinen nicht yiem, 
nig. Allein diele gerühmte Uebereinftimmung Hn« 
det nicht llatt; das Licht geht nicht in der ihm 
durch jenes 'Anziehungsgeletz vorgerchriebenen 
Bahn. Zwar geht der grötste Theii eines Strahlen« 
bündeis fcheinbar nach diefem Gei'etze; aliein ein 
nicht unbedeutender Theil deflelben bekümmert 
fich^ um dieles Gefetz , um diefe Bahn gar nicht, 
fondern breitet fidi nach allen Richtungen fchein« 
bar gefetzlos aus« Hier das Factum , das fich bei 
j^«r £r«chu|t|[ wi^erbpU: Man. nebine üg«ad 



Sitbt) uBd«w«r dterei^e.« dia.iiMD nnr raaraiik 
ban kutn t vnd Iwlte fie im finAeMt- ZiÜHneri^M» 
«iiier Jüemea OeffaiiDg« ifcMM «ia fi((iid«t S4M»t 
aedOnhlen anf fie fallen liUk« Owf Bitndei wMI 
urat im Gtuiaeil fcbeiBbiir nach : dein Birtduüigsti 
HBTedM^dttCohgeben; ßdtemäii£oltd[w^£eiMriifti,i»^ 
oBMUi Willy fo fiefat Blail den W^ des Stnbb idülf itld|i» 
man fieht i^eichfiuid daa StMhi ditcdigeba»» IHi«> i 
fea ^ehen kaiul nur voii Liditürahlen lt«rrühta% 
wakhe die vorgefBlirieiMtee Baku nicbt diirdilaii^ 
faa^ l0pidafii.voB jedem Fände ana^ üFohiti&eßld 
TheUd dea Steahlenbiindela im Mit|»l gelangt fin^f. 
nach aÜta RichtiMB^en auafiffa|ileii» Wenn ne^dah 
f ogcäUttlnte Re&eotionagefetz iner waltete^ d. ha.ej||||g 
Anaiehung^ die üur an der Emtrittsfläche wirkte Hak 
wäre diefe Strahlung unmöglich, und es miifat^ 
der gaüae Strablenbitndet , ohne Ausnahme eioete 
einaigen Lichtftrabk., den vo|>gefcbriebenen Wiqgp . 
geredlinig. du^Ianfaeb JDteie Beobachtung, rnUi 
che jeder Optiker gemacht bat oder gemacht he». 
beb kann,. beweiTet iüar^ dafs es hier nicht «in«»« 
Kraft gilt, w^he nnr an der Oberäädie der bre< . 
dhenden Blittel-idckt nnd denn im Innern zu wir* 
ken auQiört^ weü lie^üch imtnnem des Gleiehg*«^- 
wicht hSlL 

Man Ippebc zwar äudh in der gewöfanlicbeM. 
Optik von eiker Zerftreunng oder fielmehr von^ea«. 
ner Verilphluckung dek Lichts innerhalb des dürdi». 



\ 



C «97 ] 

'durch einen kleinen Grad von Undufcbficbtigketlt; 
«ber eine Zerftreuung wie die obige ili nie erklärt 
worden. Sie i(l eine wahre regelmälsige Strahlung 
innerhalb des Mittels, wie die eines teuchtendeb 
Körpers; denn der durchgehende Strdblenbündel 
erfpheint völlig "wie ein brennender Stab, in einem 
rötblich gelben Mittel feuerroth wie eine glühende 
Kohle. 

Wenb das Licht an der Oberfläche des bre* 
cfaenden Mittels durch die Gravitation angezogen 
wird, d. h. durch eine Kraft, welche ßdh nur nach 
den Maflen und Dißanzeh richtet iind daher im 
Innerff zu wirken aufhört, warum brechen nicht 
alle Mittel nach Verhaltnirs ihrer Dichtigkeit? Die 
homogenen Mittel %hun es nach Biot's fchönen 
Und wichtigen Verlucheii. War^im nicht die hete« 
rogenen Mittel? Warum ifi'dieAnaiefaiHig durch 
Waflerfto£F, Saüerftoff, Stickftoff, Erden, Me. 
kalle etc. verfchieden ? Wir müden alfo die A£S« 
nität nothwendig zulaflen, und unter nächlies Ge«. 
fehäft ifl: nun , zu zeigen , dafs die Affinitäc der 
erflen Are Beides, das Phänom en der Brechung 
und d€ts der Seitenjlrahlung im Mittel er^ 
saugen kann und mu/s. 

4* Die Affinität der er/ien Art ift eine Anzie- 
hung der Sto£Pe zu einander, ^^'''^^^^ ^"^"^^^^i^ ^^^ 
Stoffe fidh frieiwillig mifchen, ohne ihre' Grund- 
eigenfchaften zu verlieren *). Die Grundeigen« 

' *3 leb Tetze voraus , dal« man mfiine Tbeprie dei^Affinitat 
-r.um «liitineiaiB GrundLiff« dier tbe^riait VhyGk keiiuc. ' P, 



[ ^ 3 

fchaft des Licbts iß zu leuchteo. Die AffinitSt der 
erften Art kann alfo dem Lichte die leuchtend« 
Eigenfcbaft nicht nehmen , und mü(s folglich alle 
dahin gehörigeo Phänomene zulaflen. Sie erzeugt 
di<^ beidenPhänoDiene der Brechung und derSeitea« 
Strahlung auf folgende Art: ABCDs Fig. VII, Tat 
IV, fey <ein Glaskörper, aufweichen derLichtbündel 
ache fallt« In den BerUhrungspuncten der Fläche 
ee wird das Licht von jedem Puncte diefer Fläche 
in fenkrechten Richtungen angezogen, und alfo in 
einer Richtung abgelenkt', welche durch die ur^ 
fprüngliche Gefchwindigkeit des Lichts unti die« 
jenige, welche die Affinität ihr ertheilen kann, und 
durch den Einfallswinkel bedingt wird. Das heibtt 
£s gefchieht beim Eintritt durch die Affinität genau 
daireibe, was der Gravitation zugefchrieben wird« 
Iß das Licht in iWe Glasmafle eingetreten, fo äufsert 
diefe Mafl0 von allen Seit^ ihre Anziehung gegen 
das in ihr nun befindliche Licht; der Lichtftoff 
wird alfo feine Wanderung nach allen Seiten an- 
treten , und da er eine gewilTe Gefchwindigkeit in 
der Richtung cd hatte , fo fcheint es , als ob der 
Stpahleabündel Cch nun in lauter byperbolifche 
Kegel von ce aus ausbreiten müGite. Diefes ift in 
der That aurh der 'Fall; fonß wäre die Sichtbar-» 
kdt des Strahls im Glafe nicht möglich. Allein ea 
folgt nicht daraus, dafs der Strahlenbündel imGan« 
a»n fo irregulär gebrochen wird , dafs feine Geftalt 
bedeutend abgeändert würde. Denn, wenn n^^n 
fich den SurahiiBobüodel cdfe im Zuitaude der VV'an- 



C »09 J 

dernng denkt, xö RichtUngeo , welche ^u£'de und 

/e fenkrecht find , l'o Ichwängern iich um den ur«- 

fprünglichen Strablenbündel allerdings die Glas- 

fchicbten mit Licht. Aber diefe Schwängerung 

nimmt von cd und ef in einer lehr Icbnellen Pro« 

greflion ab y und da das Licht nicht in der Gla«« 

mafle bleibt, fondern heraustritt, Ib kann man an« 

nehmen, dafs das Gefetz der Schwängerungsgrade 

'liier die geometrifche Progreilion fey, d. h« wie zu 

Anfange der chemifchen Wanderung. Aufserdem 

gefchieht die Schwängerung, (uud auf diefe haben 

wir jetzt zu fehen,) wie ich in meiner, theoretifchen 

Phyfik gezeigt habe, äufserlt langlam, fo daGs nach 

s6 Minuten noch nicht o^ooooi der wanderndea 

Subßanz fich in der Diltanz eines Zolls angiehäuft 

-bat, d« wo diefe Subfianz nicht aus. .den Gränzen 

.des Mittels, in die fie wandert , heraustreten kann« 

Da aber zugleich der Strahlenbundel cd/e uqd die 

feitwarts lirahlenden Lichttheile mit einer felir gror 

fsen Gefchwindigkeit lieh jenseits des Qlafes Ver«fi 

lieren, fo kann die Anhäufung des Lichts um cd 

und ef in einem fo bedeutenden Verhältnifle, dafs 

der Strablenbündel auf fo kurzen Diltanzen merk^ 

lieh erweitert würde ^ nicht Statt finden. Uebrir 

gens betätigt die Beobachtunjg div^fe Wanderung 

des Lichtftoffs in Richtungen, welche fenkrecht 

«uf cd und feStatt finden , dadurch , dals man um 

den Strablenbündel einen fehr leichten, gar nicht 

-begränzten JNimbus bemerkt. Es folgt übrigen^ 

aus diefer Xf airAelliing , dals eii^ fqlqb^r 3trahleii« 



[ *>• 3 



durch feiiieii Durisb^aag im' Mittel* g». 
fcfawächt wird,^ und dafs, wenn er einea lehr hiQgea 
Weg in damCBlbea durchwandert, er endlich licrh 
. fahr verbreiten und fo matt werden mufs, dab er 
aufhört als beßimmter Strahlenbündel au eri'chei- 
-lieb und nur ein diffufes Licht lieEu'u kann ; und 
diefes ilimmt mit aUen biaiierigen Erfahrungen 
|U>erfin, da ein {jichtbündel ,. den man in ein fio- 
Aerff Zimmer einläfst, Bilder entwirft, welche mit 
|lar Zunahme der Entfernung immer weniger 
fcharfe Gränzen haben, bi« endlich* alle.Grän«e 
vesfchwindet. -Lambert hat fchon diefe Deviation 
^ea Lichts )[)ei der AeflextDn beobachtet, fbbrieb lie 
^iber 4®r Reflexion zu* 

5. In der Hypothefe des Äethera9..deirenX)a- 
'Dejn den Körpern die DurchGchtigkeit crtheilt, er- 
*|ilaren diefe Phänomene lieh völlig auf diefelbe Art, 
da in diefer Hjpothefe der Aether derjenige 8loflF 
iff, der das Licht chemifch anzielit, nicht der Kör- 
per felblL 

6. Die j4ßinuiif der ^rfien An vermag dett 
wandernden Stoffen weit gröfsere Gefchwindig'- 
fteiten zu ertkäihn,- als die uns .bekannte Ge^ 
fchwindigkeit des Lici^ts. . * 

Beweis. Ich will das einfache Beifpiel der Vef - 
l)indufig ein^r Saui^ n|it dem WaHer wählen, und 
idff6 Gefchwindigkeit fuchen, mit welcher die Säjuce 
thöglicher Weife ins WaQer wanciern kann. A £ej 
die Höhe des im Gefäfse über der fiäure beündu 

■ • > ■ 

lijshen Waflera. n kj die gahl d«r WaOerthailey 



\ 



[ 3oi ] 

welche in der- Höhe A Raum haben., i (ey die Ii|« 
tenütät dei* Säure vor der Wanderung (z. B. im 
concentrirten Zufiande)* •-— der Gehalt an Säure, 

welcher nach der Wanderuncszeit a Secunden in 

der oberllen Wairerfchicht lieh befindet, Ang^ 

. nommen, dal's dieiichwängerung des Wallers durpb 

die Säure wählend d^r ganzen Zeit a das anlang* 

• . , . . . ■ ■ 

liehe Gefetz der Potenzen von 3 befolge, fo würde 
j^fiehe Grundrir3 d. theor. PhyGk) die Säure^ wenn 
lie die letzte Wairerfcbicht eben erreicht, eine In* 
tenlität von (|)*^ haben; d. h. die MaHe eines foU 
chen Theilchen Säure würde lieh zur Malle eines 
Tbeils concentrirter Säure von gleichem Volum 
verhalten t=: (^) ° : I , oder es müUen i^ eipem 
Theilchen concentrijrter Säure 2P^ Iblcher Theilchen, 
welche die letzte Wairerfchicht erreichen, enthal- 

tecL feyn, Dividirt pian nun -r^ durch (^)'', fo wird 

der Quotient -^ die Anzahl folchcr Theilchen von 

Säur^ feyn, welche erforderlich warep i uip \Xk der 

oberften Wafleffchipht die Mifchung von Säure von 

der Intenlita't — zu bilden. Diefe Theilchen, de.» 

m 

ren GrÖfse durch (i)° ausgedrückt iß, find nach 

' ■ . . . . 

u^d nach während der Zeit a von der unterllen 

WaJOfißrfchicht bis j^mt oberlien gekofpnmen ; folglich 

muls die Höhe A überhaupt --^ Mal in der Zeit a 

^ m 

durchgelaufen worden feyn, und es iß der in jeder 



[ 3oä J 

51" • A 

Secuode durchgelaufene Raum =r — * — , alfo 

m ^ a 

gefuchte Gefchwindigkeit C t=z — !— *, 

Zwafiß die Säure innerhalb des Wandferangs* 
Raumes von fehr verfehiedener Intenlität, deren 
kleinfte die oben berechnete (^)o iß. Allein dief« 
yerlchiedenen IntenGtäten haben auf die Schwange» 
rungsgrade wohl j aber nicht auf die Gerchwindig« 
keit der Wanderung Einflufs; welches ich nicht 
befler als durch folgendes Beifpiel deutlich ma^ 
eben kann. 

Es will ein General Vorpoßen ausßellen, in 
gleichen Dißanzen von i Meile auseinander« Er 
Hellt ia8 Mann vor feiner Frönte mit dem Befehle 
aufy dafs ihrer 64 da ßehen bleiben, die übrigen 
64 his zuni zweiten Pofien marfchiren ; hier Tollen 
521 Mann Halt machen und die übrigen 32 zum 
nächßen Poften marfchiren, wo ihrer 16 bleibeni 
die andern 16 zum folgenden gehen , wo dann 
8 Mann bleiben und die übrigen 8 weiter ge- 
hen u. f. w. bis zum letzten Poßen , wo der letzte 
Mann immerfort ßehen bleibt. Als aber die erften 
(>4 Mann den zweiten Poßen erreicht hatten, giebt 
der General dem erßen Poßen wieder 64 Mann zu, 
mit dem Befehle, dafs die fchon da ßehenden 64 
fort marfchiren und fich von Poßen zu Poßen Ter« 
theilen, in der nämlichen Ordnung als dieErfien. 
Er wiederholt dief es Manöver zehn Mal, fo dais er 
an leinem letiten fiebenten Poßen nach und nach 



[ 3o3 3 

lo Mann bekömmt. Es fragt lieh , wenn die Zeif 
Ton dem allererfien Abmarfche an bis zur Ankunft 
des loten 'Mannes auf dem letzten Polten beobach- 
tet worden ift, wie grofs die Geschwindigkeit jedes 
Soldaten gewefen fejn mufs? £s fej x die Zeit, 
die zur Diltanz von 2 Meile zwilchen zwei Poßen 
nöthig war, fo iß der erße Soldat nach der Zeit 70^ 
an dem letzten Poßen angekommen; der zweite 
nach der Zeit 8a?; der dritte nach der Zeit ^x etc.; 
^der zehnte nach der Zeit 170?. Findet lieh die 
beobachtete Zeit =: 17 Stunden, fo ißs kl^r, daft 
jeder Soldat i Meile in einer Stunde zurückgelegt 
hat. Die gröfsere oder geringere Anzahl leiner 
Gameraden auf den verfchiedenen Stationen hat 
feinen Marfch nicht befchleunigt, auch nicht ver« 
zögert. 

Nennen wir alfo eucb^f^ die Zeit, welche eiu 
Theilchen Säure braucht, um eine WalTerfchicht 
durchzulaufen, oder, wenn man lieber will, unv 
yon einer W aflerfchicht zur näcbAen zu kommen» 
fo wird das erAe Theilchen Säure die n Schichten 
nach der Zeit nxvom Anfange an durchlaufen 
haben, das «weite Theilchen nach der Zeit (/»+i)^f 
das dritte nach der Zeit Qi+%jX^ und das leUte 

endlich nach der Zeit [n+ J^y von Anfang an 

gerechnet; Wir. haben alfo fn + — ^ x = a u(id 

a " a» 

V = ST« ; folglich die Gefchwindigkeit C = S ^ °* 

»-I -r 

m * . • a 



[ So4 ] 

Diefe Gefchwindigkeit ift um — gröfser alt die 

früher gefundene , weil dort die Zeit der Wände* 
fuug der erßen Theilchen Säure YernacIiIäiE|^ 
wurde; . welches füglich gefchehen kannte, da a 
inotbwendig gegen die- Zahl 2°^ eine höchft kleine 
J^hl, j)ei der Bedeutung von n, feyn mub« 

'um die Portnel C= — - ansBUwendeü, bran- 

01a 

chen wir eine Fundamental -Erfahrung. Eine foU 

■ ' • • • « . _ 

che, wie ich Qe mit Schw^felfaure und WalFer ^e» 
piachthabe, befindet Geh in meiner theoretifchen 
Pbylik angeführt , nämlich dafs | wenn die auf der 
Säure liegende Walfermafle i parif. Zoll hoch iSk^ 
nach 1000 Secunden die alleroberlte Waflerfchicht 
T 6ö^ö6g ^^ Säure erhalten hat. Die Formel ill alTo 

darnach C n= > ■ ■ :=: ■■ ■ ■ . ■ ■ ^ Um 

100000 . 1000 1 00000000 

diöfen Werth ganz in Zahlen auszudrücken , mnls 
der Werth von n beftimmt werden. Diefer Werth 
liegt aber oflFenbar in den Gränzen der Theilbar- 
keit des Waflers. Je gröfser er angenommen wird, 
defto ungeheurer wird die Gefchwindigkeit ausfal- 
len. 'Setzen wir n = loooo nur, fo ifi die Zahl a« 
weder äuszufprechen noch auszufchreiben , grpfser 
ab I -nebA 3oqo Nullen j folglich die GeCchwindig^ 
keit, mit welcher die Affinität der erlten Art die 
chemirehen 3toffe-wandei^B laflen kann , = t nebft 
?^9B Nullen, deren' Einheit der Parifer Zoll iß: 
eine GeCehwindigkeity - die fo ungeheuer ift, dafs es . 
fUr^'die Vergleichullg mit der Gefchmndigkeit des 



l 3o5 ] 

Lichts gleichgültig itt^ was wir für die Einheit Befe4 
1II6JI, rcrsrr des Zolls, oder den DurchmeiTer det 
Bahn des Uranus. 

7. Freilich waltet das angenommene Gefetz deP 
Potensen von i nur zu Anfange der Wanderung^ 
Hl der Zeit ^ die ich die erAe Periode der Wände» 
rUDg. genannt habe^ und es nimmt, je länger diia 
Wanderung dauert, je mehr ab, aber nicht die Ge« 
fchwindigkeit V obgleich das Gefetz der Schwan« 
gerung fich nach und nach der Gleiefaheit nähert* 
Und wie lange» könnte diefe Gefchwindi^keit ab«) 
nehmen, bis fie zu der des Lichts herablinkt! Das 
Verhältnifs der Gel'chwindigkeit des Lichls zu der 
allerkleinfted ^ die wir noch durch Mikrofcope er« 
teichen können,* etwa i %vl aooo Billionen, ver«« 
fcbwindet gegen das Verhältnifs obiger Gefchwin-« 
digkeit zu der des Lichts^ Aufserdiem haben wir 
fiir den Exponenten der Zahl z^ diiA 2ahl töboa 
genommen , das heifst , angenoinmen dafs in der 
Länge eines Zolls nut loooo Wafiertheilchen find^. 
eine Anzahl 4 welche nach- dem , was wif Von deiS 
Theilbarkeit der Materie wifleti, viel zu klein ifii 

db die Natur folche Gefchwindigkeiten von» 
der unbisifchreiblichen Gröfse^ *wiö die berefih«. 
nete, wirklich erzeuge^ muls uns fehr zweifelhafte 
fejn. Aber fd viel ift durch §• 6 unwiderfprech<i-'- 
lieh erliefen ^ dab die Affinität der erften Art ße 
.erzeugen kann; und die Gränzen- dn* möglichen 
Gefchwindigkeiten linden lieh nur in den Gränzea- 
cbsr Tfa t aba y fc wt dar ]4Mtric»^ Dwm wann ysam 



C 3o6 3 

berechnete GefGhwiodigkeit Statt haben foll, fo 
mii(& jeder noch lichtbare Theil von concentrirfei^ 
Säure ßch in 2110000 Theile thi^ilen laflen, eine 
Theilaog« welche alles iiberfteigt, was die aus* 
fc^weifendite Phantaüe erzeugen kann , und die 
lins nirgends indicirt ilL Die wirklicben Gelcbwin^ 
digkeiten find im Verhältnils der abfoluten Ai&- 
nitäten. 

8, Diefer Anficht zufolge miiflVn:i wir uns ton 
der Wanderung der Stoffe in verwandte Mittel fol- 
genden Begiiff machen : Sobald die Säure mit dem 
Wairer in Berührung tritt , wandern die Theiie.der 
Säure ins WaOer (und die des WaOers in die Sau* 
re) in einer Anzahl oder Menge, welche von .der 
Dichtigkeit der Säure abhängt. Die erfte Waffer- 
Ichicht, die nun aus Säure und Waifer befteht,.i^« 
fsere gleiche Affinität zur nächfieu WaflerlGhtcht^ 
tind es wird all'o eine gleich l'chnelle Bewegung der 
wandernden Theile hier entftehen; denn die.erfie 
Schicht behält fo viel Säure zurück als fie abgibt, 
und wirkt alfo auf die übergehenden Theile mcfat 
mehr. Sie ift in Rücklicht auf die zweite Schicht 
als gefättigt anzufehen, wie die Schicht reiner 
Säure gegen die erlte aus Säure und WalFer be* 
fiehende Schicht. Zwifchen der 2ten und 3ten 
Schicht , der 3ten und 4ten etc. geht derlelbe Pro- 
cefs vor, und fo gelangen die wandernden Theile 
au Ende ihres Laufes zwar in immer abnehmender 
Menge , aber eben dadurch mit dieier ungeheuera 
üniner gleichen' GelchwimiiEkeiti. So bietei di«Ger 



r 307 ] 

Procels in kleioen Räumen von emem Zolle, ja 
▼on einer kleinen Linie Muhe , die zwey entfernter 
fien Extreme, nerolich die gröfsten bis jetzt unge^ 
ahndeten Gefchwindigkeiten der progrelllven Be« 
wegung und die gröfsteLangfamkeit der Sättigung i 
g. Die durch die Wanderung der Stoffe er« 
langte Gefchwindigkeit ifi an Geh nicht eine acce* 
lerirte tvie die der .Gravitation; denn der wandern- 
de Stoff kann keine Zulatze an Gefchwindigkeit 
erlangen , indem er immer von der nächßen 
Schicht des Mittels nur fo viel Gefchwindigkeit er- 
hält, als er fchon hat und ihm von der vorherge^ 
henden Schicht durch ihre Anziehung entzogen 
ivird , fobald er fie verlaflen will Man mufs alfo 
diefe Bewegung Ib anfehen, als wenn jedes wandern- 
de Theilchen zwifchen i^wei nachlien Schichten des 
Mittels gleich ßark in entgegengefetzter Richtung 
angezogen wäre, und nur mit feiner bei dem £in^ 
laritt in die allererfie Schicht erhaltenen Gefchwin« 
dUgkeit fortginge; und es folgt aus §• 8. da(s der 
Grad der Schwängerung keinen Einfluls. auf fie 
hat, weil die Menge der wandernden Theile, d« 
h. die Mafle, im umgekehrten VerhältnÜTe der 
Schwängerung ifi. 

lo. Ifi die DieJiitigkeit des Mittels , in welcher 
die Wanderung fiatt findet , gleichförmig wie die 
der tropfbaren Fliiifigkeiten , fo bleibt die Ge- 
fdiwindigkeit jedes Theilchen während feiner gan* 
sen Wanderung unverändert. Die wandernden 
Thalcbea. amidiiui mit ditfo GetÜBJhwindigkeic 



[ So8 ] 

die l««st^ Sdubkt d«r Flüaigkeit« die Ce dim^ 
wandern , und würden (Ich im genzen. Uni? erikinr 
verbreiten, Wenn jenfeiu diefer letzten Schicht 
noch eine anziehende Sabftanz wäre. Sie bleiben- 
aber in diefer letzten Schicht hängen und yerliereB 
in derfelben ihre ganze Gefchwindigkeit, weil diefe 
letzte Schicht die wandernde Subfianz mit einer 
eben fo groben Anziehung zurückhält, als die An^ 
Ziehung der erAen Schicht ilt, welche ihnen ihre 
GelchWindigkeit ertheilt hat. 

II. Ift die Dichtigkeit des Mittels ' zunehmend, 
(welcher Fall bei den Gafen Statt findet,) nämlich' 
von der Gränze, wo die beiden Sübftanzen fich nr-^ 
fprünglich berührten , an gerechnet, io wächft dier 
abiblute AflGlnität des wandernden Stoffs zum tiKp^ 
tel, und die Gefchwindigkeit muls zunehmend und 
die Progrellion der Schwängerung niufs minder ab« 
nehmend feyn, ab in dem gleichförmigen Mittel.- 
Allein wenn der wandernde Stoff die äufserft» 
Gränze des Mittels erreicht hat , fo hört auch alte 
Bewegung auf/ und der wandernde Stoff bleibt* 
im Mittel. • 

iiii Ift die Dichtigkeit des Mittels abnehmend^: 
fq iß die abfolute Anziehung der folgenden Schieb«, 
ten kleiner, als die der Vorhei)^henden ; folglich 
mu(s die Gefchwindigkeit abnehmend feyn und die 
Progrellion der Schwängerung ilt mehr abnehmend« 
als im gleichföiro)igßiP Mittej; und wenn derwao-: 
dernde Stoff .die äufserfte Grande de^ Mittels er« 
mtint het.y fp ilöf t.mph r^f r allft Sftwegung .iiiijt> 



£ «09, 3 

und der wandernde Stoff hUSbt im* Mittel y dtirdhi 
<die letzte Schiebt dellelben* zurückgehalten. 

i3. Bei allen Veränderungen/ welche die Ge« 
Ichwindigkeit durch die Variationen in der Dichtig« 
keit der Mittel leidet , 'l>l^iht das. mechanirche G^ 
XeC^B £ur die lUchtung der Qewegung unveränderte 
^enn daher die. Schichten; des ungleich -dichten 
Mittels niqht unter lieh paraHel find, fo w^^die 
Richtung der Bewegung immer eine aus der erfien 
lu^d zweiten und dem Verhaltnifs der Gerohmn« 
digkeiten zufammengefetzte reyn, nach dem Satze 
ides Parallelogramms der Kräfte. 

x4* Wenn ma^ zwei Gefärse A und B (ich 
ilenkt y jedes mit einer der 'einander verwandten 
SubAanzen. a und b gefüllt und mitteUl einer Röhre 
untereinander communicirend , fo werden die Sub- 
Aanzen zu einander wandern im Verhaltnifs d^s 
Purchfchoitts der Gommunicationsrühre. Die 
Richtung der Wanderung in beiden GePäfsen mufs. 
die der Rohre fejn , fo dafs die wandernden Sub* 
lianzen lieh geradelinigt , jede durch ihr Wände« 
rungsmittel , bewegen. Es mufs alfo beiderfeitS- 
ein Cyiinder Qch bilden, welcher denfelben Durch*» 
inefler haben wird, als die GommunicationsrÖhrei 
lind den Raum der Wanderung ausmacht. Allein 
die in diefem Cyiinder befindliche wandernde Sub« 
fianz , welche mit der übrigen Subfianz des Mittels 
nicht homogen ift, erleidet eine neue Wanderung 
nach allen Seiten und dem Schwängerungs- Gefetze 
gemaifiiy (9 dpb.difl Seiten «Schwängerung febr.n«« 
AbmL d. Phyfik. B. 51. St. S« J* >3i6* St. tu X 



ka ift 4em iiifprTlD(KAea Cjlinder ain grStiMHk 
feyd , weiterhin aber Cchr (cboell aboebmeB wM; 
wodarch der Schwailgerungt^ad im Cjliader gb^ 
Cebwächt wird, om fo Aärker je länger der Gjrlinder 
ift. Id den Verfudien mit Säure und Wafler (uaidL 
eilen ähnlicben) leigt fich diefer «ylindrifdie 
Wanderungsrattm nicht, weil die Scbiditen det 
felbe#, welche ans Säure und Watter beftd&en, 
fidi durch ihr fpedfifches Gewicht horiaontal ina» 
breiten, im obem Gefalae auf dem Boden ^ itfl 
nntem Gefalse oben« 

t5« Von diefem diemifch-mechanifchen Stande 
puncte aua ^aflen fich nicht bloa die GeTchwindig- 
keit des Lichta erklären, fondem audi alle optv» 
fchen Phänomene« Wir wollen die vomüglidEiAeO 
betrachten« Zuvor aber muia die Bemerkung |[e» 
macht werden^ da/s bei den Lichtphänomenen die 
fyandarung nur ein/eingß von SeUen des tithu» 
fiau findet # da die Maflen der ponderablen Sttb^ 
fiansen 'gegen die Mafien des Lichts als unendlidl 
angefehen werden miifien , und folglich keine B«» 
.wegung von ihnen erhalten können. In der Hjä 
pothefe des Aethers, d. fa. derjenigen inpondei 
rablen Subfians, welche den ponderablen Körpern 
die Durchfichtigkeit ertheilt , ift diefer Satz gleich* 
Eills wahr, da der Aether mit den ponderablen 
Körpern durch Affinität der erßen Art gebunden ift 
und mit ihnen' eme Mafl*e bildet. 

i6. So wie irgend ein chemifcher Proceb m 
«nem duichfidttigeBMitielXikhl firet naehti fofw« 



CS«.), 

fcMM 0dl dSttfot^Lidit dnfdi AIRnidt ffer erfien 
A^t mm Mitt«! oder mu de» das Mittel* darabdrini 
genden Aetbeir, iftBichtuBgeo, welche auf der in. 
iiem Oberfläche des Mittels, d. fa. auf der Oberi^ 
^ A&che' de» Raums, in weldiem das Licht entwickelt 
Wirdi fenkrecht find. Diefes conlUtuirt die Sirahm 
tohg (Radiatioii) , «in Phänomen, welohes bis jetst 
mnerklait war. Es Scheint aber daraus- unmöglidi 
•a erkUrrea, wiW-eine firahtende^ Kugel, 2. B. die 
Sonne, welche ihre Strahien durch eine kleine 
Oeffnung in ein Terfinßertes Zimmer wirft^ Strab» 
kte tofi ihrer gingen Oberfltdie in dMe Oeffnung 
fenden kann, To dafs fie fich^ hihter derfelben 
dürchkreusen und ein Bild: der Kv^lemwerfen^ 
welches im VerhätmifleF der Diftäfias* rom Krenm 
pnncte an Grolse sunimmt. Aileib e» erklär» fich 
daraus , dals jedes Thteilchen der' p'onderabjen Ma-i 
terie, aus welcher das Licht entwickelt wird, fei- 
nen eigenen^ Procefs liefert , als eilie dgene Kugel 
(oderPolyeder'^teO^gefebeui. werden mufa, au# 
welchem das Licht in allen fenkrechten Richtungen 
feiner Oberfläche entwickelt und du^ch das unige* 
bende- Mittel in deefelben Richtungen fortgeleitet 
wird. Diefes ift in den bisherigen Syflemen auch 
llillfchweigend' angenommen worden , da man fia« 

tuirt, dafs jeder Punct einer leuchtenden Ober« 

■ 

flache nach allen Richtungen Strahlen ausfende. 
>' 17. Wenn fiftonArahlendes Liebt in ein dich«^ 
ttres Mittet tritt j' & B. laus LufViA @tas^ fo befin-' 
^fidi jedes Liditlkeiksli^i» deKSriiMte«^^ 

X a 



t 8» 3 

swiei KrSftea» die Eioo, diel Bew^gnAg inldrt 
Richtung des kommenden Strahb ^ die indere di^ 
AnziehoDg des Glafes, welche in fenkrediter Riel^ 
tung auf die Glasfläche wirkt« Die Richtung de« 
Strahls im Olafe muls von diefen sswei Kräften Un4 
ihren Richtungen abhängen. Ift das Lichttheiloheii 
im Glafe,' fo hört aUe Einwirkung der Luft miii 
und das Licht bewegt fic^ im Glafe zwar in der «p- 
langten mittleren Richtung , aber mit d^ einngen 
Gefchwindigkeit y welche diefes Mittel ihm gebea 
kann , und das Licht würde lieh im Glafe anhfiufiaa 
und nicht auf der andern Seite austreten^ w|m 
nicht dort wieder Luft, und der Körper wiirde'una 
als opak vorkommen; er würde Licht zwar:4M0- 
pfaqgen , aber nicht wieder geben; So .erklärt fidi 
die Brechung beim Ein^'itte des - Strahls in dM 
dichtere Mittel ; diefelbe Analjfe erklart die Bre. 
chung bei dem Austritt aus dem dichtern Mittel^ 
Co wie auch die fcheinbarei{f^exü>|i^a/i der h^a^ 
iern Glasfiäche # ganz nach den liewton'ichea 
Grundfätzen* 

■ ■ ■ ■ w 

i8. Es war unnöthig hier noch von der S^im 
ier^ahlung zu fpre^en, da diefer Gegenßand/ 
Schon im 4ten §• abgehandelt worden iA* Ich mufe 
aber eine Einwendung yoUkommnec- aus dem Wega 
xaumen, als es dort gefchah, nämlich dafs der 
Strahlenbündel, der ins Glas getreten i&f Geh ver« 
möge feiner Affinität ;Bttm Glafe nach allen Seiten 
mehr zerfireuen und befonders lieh mehr erweiien^ 
foUtei als er es thau Ein Jfolßher^trahienbfina^ 



Ift' •Bzubben wie* iSef Gylinder von 5« i4i ui wbb 
äiem die Wanderung Statt findet, und wenn man 
4ai gewobiiljche Phänomen der Wanderung in ei- 
iiein einsigen Gef^iae betrad^tet , «fo kann' man fich 

• 

det* «Ueberzeugung nicht erwehren , da£i (wenn daa 
J^teififche Gewicht der FluIGgkeiten die Bildung 
dictffi'CjIinders nicht verhinderte) dieler Cylinder 
fiaiirbaldln Weite zunehmen mtilate,, fo; da|a er, 
HB Scfawadgerungsgraden abnehmend, lieh in hy^ 
perbolifche K^gel fiditbar verwandeln niUfste. Ich 
iweifle auch nicht dartm, und in diefer Hinficht 
Agte Jch fchön in meinem Grundrifle dier tkeom^ 
tifohin Phyfik, dalii die Figur der GefafÄe auf die 
9efawängerungsgradeEinflu& habe. Dies, gilt von 
pdnderabldü Flülfij|keiten , aber niqht vom Lichte^ 
noixwei Grfinden.- Det erfie ift, da£i in: allen dem 
Verruchen mit tropfbaren FlUfligk^iten!, auch mit 
den elaftifchenv: wdche in einem gegebenen Räume 
eingcfchloflen find ,. die. wendende SubOianz nicht 
jmr dem Räume des Mittels treten kann, und fich in 
ßüep. Thalien deilelben anhäuft, und alfo die Ab^ 
nähme der: Schwängerung nahe, an der Gränaeklei^ 
ner wird, i Deklataderb Grund üi,"da& bei dem 
Irichte die Wanfderung zwUehen ^tooi -Liehtje un4 
dem Mittel nicht wecUrdfeitig ül, wie-beidisa pon^ 
derablen Sübftansen«; ; Wenn die; Säure au$ dem 
obigen Cylinder tritt, luii die um||;ebenden. Waller* 
fchichten zu fdiwaögem, .tritteb)3i|.^viel WaiTes 
In den Cylinder und dilaiirt iha^ hingegen trifXt 
qach %. tSf ntAt^j-tiM-ijiiSei^^^ 



I »«^ J 

KÜndd; er Wird sUb in diäfer'Hididktiiidlll 

a r it e i t e rt.- •-. , * > :. ,..;'.■> 

s8. Die PerineBbilität einbr Flfeiüni« £är 4«» 

I 

Lieht ift für dias bisherige Sy&em eiile üobweis» A'oSt 
gebe. Man denke ficfa Bämlich twet Lichte in .mh 
Der beftidunten Entfecnubg -troniOBeiider) (6 1*% 
gen IIB« Rnmford's Vei|iicfae, dab ein O^ecICi 
welches in einc)r geraden iLinie dnrch die Mittüli^ 
puQcte be^er Flammen ficb- befindet, fiSrker^ev4 
leuchtet wird^ als wenn das ' (Untere Lidit Uboreii 
genoBicnen wird»- Sckon früheh^ eis Rnmfaf4 
voi dsefe Verfuicbe mittheille^ hsite : ich midi -^on 
der Permeabilität der Flamme ltt^> das Licht dnrdi 
die ein&olie fieobachtong fiberseugt/ dala, wenac 
man eine Schrift hinter eine'Flamkkii^ hält , män-fisr 
Jlk>oh lefen kann. In der bisherigen- Vorfielkmgs« 
4tt> 'dais dfo Lichttbeilchen 4m Orte ihrer £nü' 
Wickelung mit einer ungeheuren , nicht su erUih 
tenden Kraft Ebrtge£cfafeudert w^den, müflen die 
ta^gefendten Licbttheile der Flamme j4 in den 
Raum der -Schlenderong der Üamme B gelahgen^ 
und 9Stiffidcg<9Worfon werden, man mag die wer* 
flantde Kraft Repul&on oder- Elafiicitat nennen« 
in unfiW Theorie ifis gai|s anders. Die ein«« 
mel in dewdgnng gefetsten Licbtthdie de> Flenw 
üie ^begegnen in der Flamme B keiner Rcn 
puifionsfphäre, toidem fie bewegen Ccb,.aidb 
§• 17, immerfiocti fo lange fie ein smxiefaendee Mit- 
tel findeni und die gräisem oder geringeren Grad^ 
dte JMiWl üigiri tt ig des Milttl»:hMien, nach $. ^ 



Si5 1 

iottina EiHfläb'taf dioiÜe Bcilregiuig;^ !&icli| «iiinaT 
auf die GrÖtke der Gefcbwiodigkeit.' 

ao. Wenn eine Flanoie enageblalea wird , Cd 
▼erfchwuidet fogleicb das defelbJß entwickelte Licht» 
Der in und um die Flamme eogebäuße Vorrath an 
Lidit yertheilt fich in einer fiir uns unwabmebnw 
bar kleinen Zeit durch die Luft» und wird eben &> 
fqbnell von den umgebenden feßen Körpers ver« 
fchluckt^ d, h. durch Affinitat der svreiten Art ge* 
bnnden. Diefes Ichnelie Verfchwinden des Lichts^ 
mit der Langlamkeit der Schwängerung bei ponda- ^ 
rabkn Subftanzen verglichen, beweifet, dafs die 
Dichtigkeit des Lichts, fogar in einer Fbrnme, ge« 
gen die Dichtigkeit der ponderablen . Sabfiansen 
als eine verfchwindende Gröise angefehen wer- 
den kann* 

AI. Wenn Arahlendes Licht in einer Alma* 
%lhäre . erzeugt wird, welche mit der Entfernung 
von dem Lichtentwickluugs-ProcelTe an Dichtig« 
keit abnimmt, fo mufs das Licht in diefem Durclw 
gange von feiner Gefchwindigkeit jrerlieren; und 
hat diefe Atmofphäre eine Gräniie ^ ohne dais hi&- 
ter derfelben ein neues Mitt;el eine neue Affinität 
auf das Licht äulsert, fo wird an diefer Granze die 
Gefchwitidigkeit de» Lichts ==o. Alfo würde an 
der äuFsern Grenze der Atmofphäre einer jeden 
.iSoqpe das Licht in letzterm Falle Cch zu bewegen 
-aufhören, £cfak nicht mehr ausbri^iten, und diefe 
Atmörphäre endlich fattigen. Wir muITeo daher 
annehmen, antweder dais die Atmorphäreji der 



[ Sifi^ J 

Weltk^rper^ keine üdsere :GcSnuir'hibea,' Ar h; 

dats iie Grli ins Unb^mmte ausdehnen und.alfa 
alle id eioandcr einilielsen, oder dal«', die Leere 

r 

awitcfaen dfen-Weltkörperamit unfenn Aether aiu 
geßiHt ifi,' WInher als Leiter des LichU .diefelbeii 
Dienüß leidet als die Atmorphären. Es folgt abe^ 
daraus, dafs: das SoimenliGht mit einer fehr ge« 
CchwäohienGelJcliwiDdigkeit .unfere Ataiorphäre:er« 
reicht *), "und' dafs 'al(b defien gemeflene Gefcbwin- 
digkeit nur ein. Mir kleiner Theil von derjenigen 
iftv welche fie >ia den^dicbtem Schicht^i der SöOm 
nen - Atmorphäre erhalten hat. Ein Refultat , , weU 
ch^s nur dann befremdend wäre , hätten wir nicht 
oben gezeigt) dafs die mögliche Gefchwindigkeit 
jeder chemifch- wandernden Sübfianz unauafpcecfb« 
lieh viele Male gröfser feyn kann , als die von uw 
genieiTene Oefchwindigkeit des Lichts ifi. ' 

22. Noch bleibt mir Übrig , um die Reihe def 
Hauptphänomene der Bewegung des Lichts in die- 
len drei Abhandlungen zu fcbliefsen , mich über 
die Zuheugurig zu erklären, Sie iß gleichfalls ein 
Affinitäts- Phänomen. Es fey, Fig. VIII, A ein 

Körper, an welchem ein Strahlenbündel a b durdi 

■ ■ ■ . . • . 

*) la nnfre^Atmorpbare wird, ihrer ^anekintDdeii Dichtigkeit 
ODgeachut« di« Gefchwindigkeit des in diefelbe ankommen« 
den Lichte nicht rergröCiert, weil das Licht nicht mit dasa 
hinlänglicher Gefchwindigkeit nachrückt. Der $. ii Ut 
nur von dem Fa^la gemeint« (der bei den penderablen Sub« 
XUnzen immer Statt findet») der die Wanderung in dem 
Wanderungsmittel felbft urfpruoglich angeht» aber nicbt 
von dam Usbargaags in aia sndrss M itisl. P. 



r s*5r 1 



«iiie Otfffiaiilk^lfii' liddMi eiQet Terfinfi^en ZinM 
Biers dichte Totb^ geht. Wit mMen den Strahlen^ 
fcUndel als im^Ziifiairidtf der Wanderung betraditeny 
vermöge welcher das Liobt rkkkt blos vorwärts im 
det^^^-etdeli' Riebtüng fortrclireitet y > fondera auch 
fisibirliita angeaogMiWird. Dieäuisern TÜeile de& 
/elbeii werden V Wie §» 3' gexeigt-worden ifiy hl 
fiSrieFen Aichtangen' abgelenkt wie bdig,a€9fi 
und liar*d«r mittleite Strahl xybtixilt fSrine geradit 
RichtufQg; Die eine Hälfte dier Strahlen kehrt aija 
die Gohcavitit ihrer Krihnaning gegen den Köiw 
jM A nnd**er0eiigt -dieZubeügung^y indels die an-r 
dere dem Körper ji ihre Gonyexität zukehrt und 
sur Abbeugung beiträgt. Der mittlere Strahl xy 
mufs als die äufserlle Gk^änae* angefehen werden, 
(der Böden d^Gefafses bei ponderablen SubftaiD* 
senj vQn WQ fms die Wanderung n^eb den Seiten 
fingebt. Diefe. einEsch^ Wirkung der^ Seitenwan4 
derung win} auf Seiten des Kärpers ji nodi daf 
durch erhöht ^ da£i diejenigen nach diefer Seitf 
Wiandernden Licbttheile, welche ihn. erreichen^ voi| 
ihm verfchluckt werdati , wenn.^ ein opaker. Kö9{ 
per iß, oder y<>n;ihm iiärker angezogen und dui^cliv 
gelaflen werben, „w^nn^^ ein durcbficbtiger l^örp^ 

ift^ wodurch bei/zder.Grad der Schwängerung inw 
mer vermindert wird, undaUo die Menge des ger 
beugten Lichtes gröiaer werden mufs, 

aS. Ueberreben wir diefe ganze Theorie, der 
Bewegung des.Lii^ts, £o gebt aus ihr der Satz klar 



iann^ ein Sau^ dep 4ie firfi^ung überall dureb^ 
f US '. bellätigt , und . den die varhergehenden Theo* 
Ciea lu erklärm nicht vennochteii» 
y. a4» Oiefe wichtige Materie iSL Boch irieler Aue^ 
^BUndericKzuDgen und DurchfUbniBgeA durch eiiw 
Mine Phänomene £ahig; au^ lielaen iich nach 
ttanche coimologifcbe Betrachtungen daran knO^ 
pfeii. Aber h6k bin niUde über detifelben Gegeab« 
Aud lu Tchreiben. Da» Uebrige ifi ohnehin leidiC^ 
und «kenn von ^^edem^ dem diefes Fach der Nin 
turiehre. nicht fremd ift, ohne Mühe- gefundene 
Verden« ... 



■ ' j 



■ ^" !■ ■■'■ ■ —- 



i^ B.ef chlufs^ 

Ich h^be in diefen drei Abfaandlutagen , fo wii 
firtlhet in meinem Grundriile der tfaeoretifchan 
Phyfik, eine Natülrkraft aufgedeckt, dieAffinüSä 
Ser trflen Art» die, eben weil Ce an den Grunde 
Eigtofifihüften der Korper nichts abändert , keinei^ 
Anflnerkfamkeit gewürdigt worden war , kaum ei* 
ifi»h Mamen erfefalten hatte, ja' fogar oft mit der 
Flachen «>AntieIiti0gverwechreIt wurde. Die Affi« 
nitat der zweiten Art, welche die Wunder der Vep* 
Wandlungen ficfatbar verrichtet, wurde dagegen 
vielfältiger Unterfudiuiigen gewürdigt und hodw 
gdPeyert. Die Tbätigkeit der AffinitSt der erften 
Art ift weit verboigener , und irielleicht daher weit 
tMrfiifitedte^ deiiireii^^ Natnr fioh 



C 9ii } 

^buri« fefieler «erad« um tbüti^aM Kirifto dami 
pkyfifchon .Avga. M eiüfuehe&i :WB;dem Verftsinte 
die Ehre ihrer £atdeckui^ bu. gönnen » die Wilei* 
iNigierde iste reieen «nd den Foiicliiuigsgeiß subei« 
lokaen» Sie i|t et^t welche dieAffinitac .der sw^ 
%■* Äfft und die'Magie aUerihrer Wirfcnngen mög^ 
lieh macht i^Cnrndrils der tbeovet» PhyL $.ieSei. 
SL3S6 naich dte LerXiett Tabelle), Indrai lie die he. 
terogetten^iS€offe:duix:h die.FlviQgkei^ welche 
ifaten ab Mittel idienen , trandenn läiit und einan-r 
4er jEttfuhct. Si^ ifi H^itfoherin im ganzen GebicM 
dnr cbemifcheii. PcMefie ; von ihr aus gehm ello 
diie Wirkungen kervor^ die uns in ihrer Kleinheit 
estTdiKipfen und. in ihren grotsen Refultaten if^ 
Erliaunen fetaett.^ Sie ift fiir di% unendlich fcJei^ 
BOB MaiFen der Materie die Krafc^ die ihnen Bei. 
wegung ertheilt, wie die Graviltetion den giÖTsem; 
{«ihrer Thatigfceit Ipottet fie felbfi diefer »ach. 
tigen Ksafti Welcfaa die Maflctn der Weltkörpcir 
^phärilbh baute; und ihre Bahnen ihnen vorfohriefai^ 
0er Schwere «um TroUe fiihrt iie die.£lc«ienie 
derJdiaterie in den -Fliüligkeiten auf und ab und 
fdimäru, nach Belieben, als }i¥äre4ie Materie ^ich€ 
fichwei", &e Oi&aiüien mögen »j« holten oder in 
Durchmeflen roti Blanet^nbahnen iith melfen laC» 
ten; Und mk wekher Gefcbwindigkeit ! die Jes 
Idchts verfdiwindec dagegen ; die Phanta&e erliegt 
«Dter. ihrer yerfieUiing, und dia Haud. ermtidei;^ 
i>^e.Ziffe^a^au fffareifeen., die eDforderli^ find, uifi 
Ce in Zahlen ausxudriicken« Und dennoch zeigt fie 



t tob 1 

fich' iA' den kMiiftcii Aef Aia:€ti 'nf«. iq den grSfitiJi 
flitrch da* Fernrohr noch erreichbaMa Raamen ; j« 
fie würde in dem kleinen Baume ' feines -ZoUs ent» 
deckt und gemellenr- Sie^ift es,:' die Affinität dte 
edireti Art, welohe dietropfbaren FUUEgkeiten unpd 
die Gafe iinmeifkiidi mifclit, '4<^'Wi^er tImi deö 
ErdAäche t>ia in die hohem und höchften Regiott«a 
ubfrer Atmorphäre führt, und die bald fiilleni bald 
fchrecklichen,' aber immer wohlthitigien Bietaero 
yeranlaGit.* Sie iA«>ei) welche dem Lichte feine Qmm 
licirwindigkeit giebt^- dem Lichte- der Sonnen noA 
ftiifrer Keraen« Sie ill ea ; ^weldve' die Pfanetenwdft 
tind-unTere Zimmer erleuchtet,* indem fie das Liehfe 
äU Fackel Überall herum tragt«* Sie ißt' es, wekte 
den Weg des Lidits aus einem Mittel in das jan-^ 
dere bricht. Sie iltea, welche den Lichtfirahl fpriri 
tet, die zarten Farben des Regenbögens und dae 
glänzende prismatiTche Bild eiizeugt» Sie ift ea. 
Welche das Licht am Rande der Körper ab und 
zu lenkt und die Täufchungen der HorizontaLi 
Refraction bewirkt« Sie ifi es, welche in ihreöt 
innchwilligen Spiele die niedlichen Farbenringai, 
zWiCchen gekrümmten Glasflächen und den La« 
meHen der KryfiaUe- und im Gewebe 4er Perlen» 
mutter, zur Schau fiellt, und den Phyfiker mit 
diefen Räthreln neckt. Sie ift es, welche den ifo« 
lirten Lichtfirahlenbündel in feinem Durchganga 
durch Glas, WaiFer^ Luft, lichtbar mfcbt, und 
dabei, durch unaäUige Irregularitäten in der Bah* 



* *»' t.', K '* 



der Lidittlrefley tter iitibäiig&n Reebhniigen de^ 
Optikeri fpottet ^. 

Zu einer andern Zeit werde ich zeigen, wie 
die Affinität der erßen Ärr den Wärflaeftoff bewegt 
tind beherrfcht nicht minder als das Licht , wie fie 
gWclifalls die Seele' aller electrifchen Erfcheinun- 
gen iü, VLn4 fo in fiUe* Räder der Natur mächtig,. 
imwiderffehliak>^ift. ' . . ^ 

Möge der.Phjfiker diefen hohen Standpunct^ 
der die Chemie mit der Mechanik fo innig Verbin« 
det, der in chemifchen Phäno|nepen das mecha* 

lUfche Gefetz fo klar aufdeckt, gehörig beherzigen! 

« ■ ■' • •• • . .. j.' ' •'■' ■ ,^ ■' "i"' i"\ ■ '■■"i» • '•■' 
dann werdien ihm die vielerlei einfeitigen Behelfe^- 

WelcHe eine enge PhantaGe'zür Erklärung fpTyiele^ 

ferfcheiniingen einzeln ausdachte, gegen die Ein« 

iVa.t>,i / '° '''°t 

fachheit und den unermefslichen Umfang der Wir« 
kungen diefer Affinität, klemtich und unhaltbar. 
Torkommen. 

Parrot. '' ' '^ 

.... . . . . ■ • ' . . ,j 

^ leb fpifcht tOA der doppelten Brechuoj^ nSlie» 6'bX 

gleich der SchluITel xu ihrer Erklämri^ in detrelben Tfaeiail- 

« rie liegt» weil ich noch Jkeine eigene Verluche darujb^t ai^ 

geßellt habe« und bis jeut die des Hni. Malus nnr tiips. 

tirlikoiainen aas Atiaügln kernte. ' ' P "^ 

••■■■' * ' ■ ■ f ■ % 



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[ 9» ) 



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m. "'^^ 

Ferfuche über das 'Fuhrwerk mit MSdsm^ 



T on 



H. L. Edgbworth, Mitgl. ckrJLondfa* Soel^ -fi 

Jlerr Edgeworth hatte fchon im J. 1797 in deß, 
Schriften der Dabliner GeTellTchaft der Wiflail 
fchtften Verfaehe bekannt gemacht l dorch die er 
%n beweifeh fachte . dafs das Aufhängen eines W^-^ 
gens in Stahlfedern den Pferden das Ziehen deQf^ 
t>en bei gleichem Gewichte erleichtere* Da indeft 
der Wagen feines damaligen Apparates in die Ron-' 
de lief, £0 war es nicht gans ausgemacht, dafs di^ 
Schwungkraft nicht einigen Antheil an den Refill- 
taten gehabt habe. Er wUnfchte daher feine Ver- 
fadie mit einem Apparate wiederholen zu können^ 
der dm Wagen in eine geradlinige Beilegung y^rw 
lente« Einer feiner Söhne (William) übernahm es^ 
einen folchen Apparat auszuführen, und zugleich eine 
Vorrichtung zu Vergleichenden Verfuchen mit Wt« 
gen Ton rerfchiednen Längen und Höhen zu treE» 

*) Frei bearbtitet oacb «ioM* Antfugt am Edgeworth'a 
lehrreichem Werke : Verfuck über dU Conßruction der 
Wege und der Räderjukrwerke alier Art, welches in 
London im vorigen Jahre erfchienen iß» und woron Hetr 
Biot ia Genf eins firtasoiirche UfbsrIsUttn| angekündigt 
tut, Toa Oilbarl. 



t 5a3 3 

■ftiit. Hier die Bttehna^ng diefe* Apparats und 
der Verfuche^ welche mit ihm angeftellt wurden. ^ 

Einflu/s der Stahlfedern. 

Die Kraft I welche feine kleine .Wagen in Be<- 
Wegung fetite, beßand aus einem Gewichte, daa . 
mit ihnen durch eineSchour verbunden wurd^, ^ind 
a5 Fufs tief fenkrecht herabCnken konnte; di^ 
(Schnur ging über eine , Cch mit Fr^heit. drehende 
Kolle, und ein Windfang (volantj machte, dafs d^e 
Gewicht gleichförmig herabfank.. Bei diefem Sixir 
ken fetzte ea mittelA der Schnur, auf einer 75 Fulii 
langen horiaontalen Ebene,, das Modell einea Wa« 
gens mit hölzernen Rädern in Bewegung,; daa nack 

einem 8 Mal kleinern Maafsßabe, als die wirklichen 

, • • •• ... 

Wagfn, (zu i£ Zoll d^r Fufs) gemacht war. Dejp 
Durchmefler der Räder betrug 7 Zoll, und iie lie- 
fen auf geraden und polirten Axen. Das Gefiell 
hatte einen 18 Zoll langen Baum (longe) , der l^ck 
bis zu einer Länge von 3 Fufs entwickeln liefs, un4 
a|if ihm erhob Geh ein z^ Fufs hoher, iriereckige;^ 
(carr^) hölzerner Rahm,, an deflen oberem Theile 
ein Gewicht von a8 Pfund angehängt werden konnte^ 
das^fich nach Belieben bis an den Baum herablalTeii^ 
oder in z5 Zoll Höhe Über demffelben erhalten liefv 
Oben auf diefem Kahm waren überdem zwei Kap» 
pierklingen von guter Sohiinger Fabrik, mit ihren 
dicken Enden befeßigt, und an Sie liefs fich daflelb« 
Gewicht von a8 Pfund fo aufhängen, dals es fich, 
wenn diefa StahJfedera fidi bogen , ia^ llenkrechtef 



i ■ 



.A- 



'■:, 



jRichtfiiig. herab und wiedi^ herauf bewegen korug^ta^ 
PieTe Stahlfedern lijefsen IIchnöthigenFalla vopdei^ 
Rahmen , an welchem fie befeftigt waren , abnelw 
men. Ein Pendel, welches halbe Secunden angab, 
diente die Zeit zu meflen; und der Windfang regu- 

ff ^ 

lirte die Gefchwindigkeit fo genau, däb fich'HefuI« 
täte mit einer Genauigkeit von einer halbien 8e^ 
ctinde erhalten und vergleichen lief&en. 

Um den Einflufs der Stahlfedern durch diefe 
Verfttche kennen zu lernen, beltimmte man die Ge- 
lfichte, welche nöthig waren, den Wagen leer uitd 
mit ^ Pfund beladet , erll unmittelbar an ihm un'd 
dann an den Stahlfedern hängend, in Bewegung sä 
Setzen. Bei alieil diefen Verfuc&en waren auf dar 
breternen Ebene hinter einander So Hölzer, jedes 
«^Zollhoch, angebracht, über welche dieRideir 
weggehn mufsten. * 

Verfuch i« Um die Rolle, welche nach der 
BaGs des Apparats zu den Windfang trug , mit e£> 
ner Gefchwindigkeit von a engl. Meilen in der 
Stunde (oder von s,75 parif« FuCi in i Secunde) üi 
Bewegung zu fetzen , wurde ein Gewicht von 
t\ Pfund erfordert. — Um den leeren Wagen (diefe 
Rolle mit eingefchlöflen) mit derfelben Gefchwin- 
digkeit über den breternen Boden und die dreilsig 
fiindernilTe fortzubewegen, mufste das Gewicht bii 
auf 4i Pfund vermehrt werden. — Als der kleine 
Wagen mit l8 Pfund belaftet war, mufste man zu 
diefenr Gewichte noch 6 Pfund hinzufügeu, um ihn 
mit" derfelben Gefehwindigf^eit' über; die Hindetw 

;tn* — Als aber die Laß an den 



Stahlfedern hini;, brauchte mao, um diefelbe Ge* 
fchwindigkeit zu erlangen , das Gewicht , welches, 
dem leeren Wa^^n diefe Gefchwindigkeit gegebeo^ 

hatte, nur um 4^t i^fund zu vermehren. 

• . . ■•■/'. 

yerfuch a. Um die Gefch windigkeit des VVa- 
gens in allen drei Fallen bis auf 3| ^gl. Meilen in 
X Stunde (oder 5^t6 parill Fufs in i Secunde) zii 
bringen, währeud die Uindernifle diefelben blie» 
hen, wurde erfordert, als der Wagen 'leer war, eia 
Gewicht von 7T Pfund ; und diel'es Gewicht mufst^ 
Vermehrt weiden, als der Wagen felbfi mit a8 Pfund 
belaiiet war. um^j Pfund, als man aber diefe Lau 
an den Spriogfedern hing, nur um 5 Pfund, 

f^erfuch 3 Es wurde darauf die Gefchwindig- 
keit des Wagens bis auf 5i engl. Meile in 1 Stunde 
(oder 7,66 parif. Fuls in 1 Secunde) verniehrt, und 
nun erfordeite, um über diefelben HindernilTe 
fortzugehn^ der leere Wagen ein Gewicht von 10 
Pfund, und bei einer Beladung mit 28 Pfund eine 
Vermehrung deflctben, als die Lalt unmittelbar auf 
dem Wagen ßand, von la Pfund, als fie .dagegen 
tu Stahlfedern hing, nur von 6 Pfund. 

i 

yerjach 4, Als alle HindernilTe von der Ebne 
weggenommen warfen, fetzten den Wagen mit dei^ 
reiben Geli^hwindigkeit von 5* englifche Meilen in 
I Stunde in Bewegung: ein Gewicht von G Pfund 
als er leer war, und noch 6 Pfund niehr als der 
Wagen felblt mir 28 Pfund belaiiet wurde, dagegen 
pur Sl Pfund mehr als diele LaJi an den Stahl« 
federn hing» 

4iiaALitrbjflUuB«j;i. St.3. l.iBiS* St. It. 7 

• • • ♦ . ^ 



[ 3a6 3 

Diefe VerFuche bew^ifen nicht nur aiigett* 
ücheinlicb, dals das Ziehen des Wagens erleichtert 
wird, wenn man die Laß in Stahlfedern hängt; 
fondern fie belehren uns auch^ dafs die Stahlfedern* 
beinahe den ganzen Widerfiand Ternichten, weU 
eben der Theil der Lall, der auf ihnen ruht, auf 
Ileinigen Strafsen oder holperigem Pflaßer 211 Ubeiw 
winden haben würde, wenn keine Stahlfedern ?otw 
bänden wären« Denü es Wurde, um dem Modett 
des Wagens eine Gcfchwindigkeit von 5| en^. 
Aleile in 1 Stunde zu geben, auf einer Ebne ohne 
HindernÜTe, als die Laß nicht in Stahlfedern hing^ 
eine Gewichts -Vermehruag'von 6 Pfund erfordert, 
und als die Laß in Stahlfedern hing, reichte die- 
felbe Vermehrung des Gewichtes hin, den Wagen 
mit eben der Gefchwindigkeit über 3o Hindernifle 
fortzubringen. 

Es fcheint nach diel'en Verfudhen^ dafs die vor» 
theilhafie Wirkung der Stahlfedern in eben deqk 
Maa&e zunimmt, als die Gefchwindigkeit des Wa- 
lzens grö(ser wird. Denn je nachdeoi die Ge» 
fchwindigkeit a^ oder 3§, oder 5f engl. Meilen in 
j Stunde betrug , gewann man durch die Stahl«, 
federn in dem VerhaltnÜTe von 4\^f oder von 3:% 
oder ungePähr von 3:i. 

d) Verfuche mit langen und hohen Wagen, 

V 

Das Modell eines Wagens, welches zu dien» 
Verfuchen diente, war fo eingerichtet, dafs die Di- 
menfionen dei Baums fich verändern Uefseni bei 



fUlTerSndertein Gewichte deflelben ; auch Vtetk Geh 
ibm etwas EUfiicität erhalten ^ oder völlige Steife 

1 

lieit geben» 

yerfuch i. Man gab dem Baum eine Länge 
von i^ FuCs, von einer Axe zur andern^ und Hellte 
eitoe Laft von 28 Pfund auf die Mitte diefes Baums. 
Beidiefer Vorrichtutig wurde, um dem Wägen eine 
Gefchwmdigkeit von 5^ ^ngl« Meilen in i Stunde 
cn geben, ein Gewidit voö la Pfund erfordert. — ^ 
Darauf wurde die Länge des Wagens verdoppelt, 
Indem man die beiden Axen 5 Fufs von einander 
«ntfemte. Als die Laft von 28 Pfund wieder auf 
die Mitte gebracht war^ fand fleh, A^U genau da/m 
J^ebbe Gewicht von 12 Pfund nöthig war, um dem 
Wagen diefelbe Gefchwindigkeit su ertheilen. 

Diefer Verlüch ift fo oft wiederholt worden^ 
dafs man Geh auf das Refultat verladen kann, ob* 
j[leich es in geradem Widerfpruch mit der Meinung 
«Her Fuhrleute ßeht , von dem Kärner im Fuhi^ 
tnannshemde an, bis zu dem elegantefien Kutfcher. 
Ein fo allgemein verbreitetes Vorurtheil mufs ßch 
ftgf irgend etwas' gründen ; wahrfcheinlich hat man 
bemerkt, dafs bei einem kUrzern Geliell die Räder 
leichter aus dem Geleife herauskommen, ihre Spul? 
leichter verändern, auf einem kleinem Räume Geh 
bewegen und leichter durch das Gedränge auf den. 
Strafsen hindurchkommen, als bei Wagen, die ein 
•längeres Geitelt haben. Wo diele Vorzüge von 
Werth Gnd, da kömmt es auf etwas leichteres oder 
fciiwerere« SUehcn nicht an< ' 






t Sa8 3 

f^eirfüch &• Ueber den vermeintlielieii Vorevg 
\er Wagen gai>ep fidigende VeFfuche Belehnmg: 
Als die Lall anf die Mitte des Geftelis, i5 Zoll über 
den Banm, angebracht war, um einerlei Gefdiwin- 
digkeit hervor zu bringen , wurde erfordert , ofame 
Stahlfedern ein Gewicht von i3 Pfüod^ und als die 
Laft an Stahlfedern hing , ein Gewicht von 6} Pfd. 
Als die Lad auf dem Baum ßand , wurde im «rRiA 
Fall 13, im zweiten 6 Pfund Gewicht erfordert. 

Es fcheint nach diefen Verfuchen, dats mäik 
vertiere, wenn man den Schwerpunct de» Wagens 
höher hinauf bringt, wenn der Wagen nicht in Fa^ 
dern hangt , im VerhältnilTe von 26 : 24 9 bäligt er 
aber in Fedl>rn. nur in dem VerhältnüTe voü 
a5 : 24» In beiden Fällen ifi es nacbth eilige die 
Laß höher anzubringen. 

Ob hohe oder niedrige, lange oder kurze Wä- 
gen ßch leichter 2iehn laßen , fagt Hr. Edgewortt^ 
ift ein Gegenßand des Streits, worüber vom Paif 
von England bis zum Poßillon herab disputict 
vrird* Haben wir nun aber nachgewiefen, dafs der 
geringe Unterfchied, welcher hier Statt findet, zum 
Vortheil der niedrigen Wagen iß, fo läfst Geh mit 
Aecht annehmen, dafs blos die UntertJianen Sr. 
Mafeßät, welche ßch der Gefahr ausfetzen wollen 
den Hals zu br#»chen, es nöthig haben, ßch mFuCs 
lioch in ihren Wagen über das Pßaßer zu erheben, 
indefs eine Höhe von 5 Fuis zu allen BedürfnifleU 
der Reife und zum leichtefien Ziefan der Pfelde 
vollkommen ausreicht« 



f Sag ] 

* ^ • Noch eine hiehei^ gehörende Frage iß £oU 
gepde: Wenn in einem Wagen die Laß hoth.ger 
Hellt ift| und es haben entweder &/o^ die Vorder- 
xäder oder ^/o^ die Hinterräder HindarniOe zu 
4U>erfieigen, in welchem von beiden Fälleq wird 
jdaeu die mehrfte Kraft erfordert? und ift es nichi 
jtin blofser Schein^ dafs im erfieH KaU ,dazu weä: 
Aiehr Kraft als ia dem letztern iui{hig:fey? FoU 
Jender Verfuch gab Herrn Edgewortb hierüb^ 
.Auikainft; 

. Verfuch 3. £• wurde die Spur der IJinter- 
^ä4^ fo vergrö(sert, dafs die Räder das Vordei^- 
•iiHd d<^ Hinter- Wagen nicht fnehr in eiinerlei Geleile 
itliiltdtr eimandeir her gingen, und SverTchiedne |ZoU 
Jao^e HinderniOe wdrden auf der bretemeii Ebne fo 
J>efefijgt, dafs entweder blos die Vorderräder oder 
/blos die Hinterräder über ße weggebn mulsten. 
^^Is die Laß auf dem Haum Hand, wurden, uin dem 
eW^gen eine «Gtefchwindigkeit von a| engl. Meilen 
iVft^i ^Stunde zu geben, 3^ Pfund Gewicht erfordert^ 
^es mochten die Vorderräder oder die Hinterräder 
^allein über die Hinderniire wegsugebn heben. Als 
. aber die Laft i5 Zoll über dem Baume Uand, und 
v)4i^ Vorderräder allein über die Hinderniilie fort 
,;Driu£iten, waren dazu nöthig 5i Pfund Gewicht; 
.jgiflgen .dag^en die Hinterräder allein über die 
HindernilTe fort, fo reichten Z\ Pfund Gewicht 
dazu aus. . . ' 

Es erklärt (leb diefes daraus, da|*s, wenn der 
Schwerpunct (ich in der Höhe befindet« und die 



C Mo 1 

Vorderräder über ein Hinder&ifii weggehii , er ei* 
jien Kreisbogen rückwärts bel'chreibt, in einer 
Richtung, welche der des Wagens faft enigegea* 
geletzt ifi. Das Momeni der Bewegung des Wa» 
gens wird alfo dadurch vermindert, während xo^ 
gleich feine Kr^ft der Trägheit aufs neue nach 
Üenkrechter Richtung überwunden werden mub^ 
damit er über das Hindernifs fortkomme, -r Wenn 
dagegen der Hipterwagen über das Hindemifii 
weggeht, und der Schwerpunct des Wagens liegt 
bochi fo befrhreibt diefer einen Kreisbogen Tor- 
warts, ungefähr in der Richtung, ia welcher fich 
der Wagen bewegt; feinem Momeni wird datier 
nicht fahr entgegen gewirkt, — $teht die Liaß^-ili 
der Mitte des Baums, fo niedrig als er felbtt, Ib 
befchreibt lie beim Fortgehn fowohl der Vordev- 
aU der Hinter -Räder über ein Hindernifs, eijlen 
Kreisbogen, der eine beinahe fenkrechte Lage hat, 
nnd diefes hat faß gar keinen Eipflufs auf das 
Moment des Wagens. Die Kraft, welche ihn in 
Bewegung iietat, braucht daher die Laß in fenk« 
renhter Richtung nur die Hälfte der Höhe des Hin?« 
dernifles durchlaufen ^u machen, nnd feine Trag« 
beit nur in der H^ilfte des'Jtlaums zu überwmdeki| 
welche der Vorderwagen oder der Hinterwagea 
▼on unten nach oben durchlaufen , indem fie übte 
- ein Hindernifs weggehn, 

5} Wi€fierhoiun^ 4fr Fer/uche mit Stahlfedern. 

Hr. W^ill. Edgoworth hat viele dieler Verfuc^^ 
Bocbmais UriederhoU mit einem Apparate , den er 



• 

iSr Bewegung^. im. Kfjeife. eingerichtet hatte, . und 
bei dem der iqa Kreii'e laufende Wagen nur ein ein^ 
ziges Rad hatte* Die Refultate diel'er Verfuqhe be- 
iUtigten di^ früheren.. Die folgenden Verfuche mit 
demfelben verdienen hier erwähnt zu «werden : . 

Das Rad war b^ladeii und gipg ü^er Binder« 

nifle weg mit ei|ier Gefchwipdigkeit von 7^ engl. 

Meilen ip 1 Stpnde, welches die Gefcbwindifiikeit 

"der epglilch^n Poilkutfctien iß. Qhne Stahlfedern 

: wurdisn ;»2 Viertelpfunde als Kraft erfordert; wurde 
jdagegen liie Laß von eiper Stahlfeder getragen , fo^ 
reichten ^ Viertelpfunde Mn, ihi: diefelbe Ge- 
.fdiwi^digkeit zu gebejE^« • — Die gemeine Meinuqg 

.,jftim.ml; hier mit dem Refqltate dei^ genauen Ver- 
fuebes l^berein; depn man fphät^t, daiii Stahl- 
federn, in denen ^er Wagen hängt, auf 4 Pferde eins 
crfparen. Der Vortheil y^inl uo^ fo grölser feypi 

,. |e holpriger die Wege find. 

Nur untere Wagenkaßen hingen bis fetzt ia 

'^Federn,, das ganze Qeßell des Wagens entbehrte 

diefen Vorzug« Vor Kiirzem hat man aber, wie 

# Hr. Edgeworth anführt, Conßructionen von Equi« 

. pagen erdacht , in welchen faß die ganze Laß auf 

^ fahr leichten Stahlfede^-n von einer iinnreichen Ge« 

: fialt ruht; er lobt belbnders einige elliptifcbe und 

tchmiegenförmjge (ä fauterelle) ^ hefchreibt fie 

. aber nicht genauer, hi einigen diefer Wagen hat 

xnan den Baum ganz weggelaflen, welches er aber 

für gefährlich und mit grolsen JXachtheilen ver« 



^ • ■ • ^- . 

bunden hält. Dagpgen findet 'ei^ "es Tortheilhifti 
den Baum fo elaflirch als'möglich zu lallen. 

, Folgendes ift die Theorie, durch welche er 
den Nutzen erklart, den es hat^ wenn man bei 
Wagen die Lall auf Stahlfedern ruhen läfst: Wenn 
die Räder eines Wagens über ein Hindernifs fort- 
gehn, fo niufs die Läli , ruht He nicht aufStaUl- 
federn , augenblicklich gehöb'hh wenden von dem 

•Vorder- oder dem Hinter -Wagen ; wird Oe da*ge« 
gen von Stahlfedern getragen » fo äufsert lieh die 
Wirkung des Anfteigens der RäJe'r tiherein Hi^- 
dernifs hinweg nicht unmittelbar auf die Lafl^ fon« 
dem der Anfaög der Wirkung iß, dafs die Stahle 
federn. Geh biegen d^ nachgeben fiet anlleigeüden 

■ Kraft des Rades und der Kraft der Trägheit der auf 
ihnen ruhenden MalFe; und diefes Spiel der StaÜI- 
federn giebt der bew*egenden Kraft Zeit, um all^ 
mählig einen Widerßatid zu überwinden , den fie 

ibatte in einem Augenblicke überwältigen müflen, 
wäre zwifchen ihr und der Lait kein elaliifcher 
Körper gewefen. Diel'e Wirkung ili: alfo nur ein 
befonderer Fall eines allgeineiuen Grundgefetzes 
der Mechanik. 

Der aufserordentlicheVorrheil, den Stahlfedern 
dem Fulu werk bringen wüiclr-n; welches beftimmt 
iß, mehr oder iiiinder fchwere Lafff n fortzube- 
wegen, hat H^rrn Edgeworth veraulafsf, darauf zu 
Gnn« ri , ihren Gebrauch an f die gen einen W#*gen 
"und Karlen mit aller der Oekonuniie auszudehnen. 



"^WelcHe ktftiRnchd CoiallniCtib^eo erfordimii 'tSr 

'giebt die' Z'^^icbnung eideszwrit'idrigen Kurte, 

defleo KafteQ an feinen Eddeir üiüfliegt auf «ku 

Enden zMvei4v Schwungba'imfe (bnincurih) Von 

biegfameni HöIze, welche in tj^^l* Hälft« ihair 

^Länge auf der A%b aufUueti, iiiicf die $telUh ^oa 

"Stahlfedern verti*eten, Er hi|t diefen Karra mililsa 

Verrichtungen des Landbaus , Wo«st| n^B fokbto 

'Fuhrwerk anwendet, mit \N'a*rzen gebr^nct^t^ .fllb4 

rätb fehr, ^h^ allgemein ein^ufqhreni ' >, 

Er hdt (Ich auch mit Verfurfhen im GroTsen 
'Ober die yergleichung des fViderfiändes^' bit« 
^Ichäftigt, welche das Zugvieh jap Pflügen' und 
'an den üblichen FuWwetken leidet. An Modelledi 

m • - • ■ , ' 

'angeftellte Verfuqhe dic^fer Art Verwirft er; eb^ -fo 

'macht er gegen die Anwendung aller b^Muntinf 

Dynamometer bef Verfüchl^n diefer Art im GroGiea 

gegründete ^inwürfe^ Dagegen fchlägt er ein 

*Cnnreiches und ziemlich einfaches Verfahren vbi*| 

' deflen er fich bedient hat, und gi^bt dazi^ eine 

Zeichnung. Diefe feine Vorrichtung beliebt aua 

einem Vorderwagen, der ein grqfjfes hori^onti- 

}es Rad trägt; um diefcs Rad geht ein SeH^ tu 

deflen ^beiden Enden Fiihrwterke • befeltigt lind» 

von denen da^^ eine beftimmt iit, dalii nian alle 

' landere damit vergleiche, Y^ird diefer Vofder- 

wagen fortgeizogen, fp kommen di«? beiden Fuhr«^ 

werke in Beiviö^ung; find beide gleich fehwef 

* und gleii^h gut gebaut 9 und ill def'W«g-lmdw 



I * 



i««Iclicr Urtacb«^ Cq bleibt ei: m Vfitfaültnifle 4^^ 
iSgKigrofiwni 9?iflei;||ai)()e* hinter deip ftnd^a ^a«» 
idiGkJi .JSr bi^iiftet dann den W«|ea» welcher 4«» 
ifliaeil flM«!M^v Parker, bi«.fie nut gleiofaer , Qsf- 
'Iebirindi«keit . :fortgehn. ' Die Jtinsugefugt^ JL|ft 
i4ien»: dm MQ^sim .^i ^en, W"^«». TOf 4«!«m #*? 

.lürr^ v^u gleicbeai Giewiehtet Von deneti te 
ffJueiwFStdenule HöI^Eer auflagi 4er fndre ffidim- 
rF^derodef hattet mit einander in ÄbGcbt4ei Wl^ 
^derfil^dei, fergUc^en, den Ge dem Z^iebn auf d^ 
/ nem Wege eptgegeii fieiltep, der wieder gut io^ 
nfdiledit war. Daasit l^eide MiP' Förtgehn ja i^ • 
.«nerlei Paralleiliaien blieben, mufste jener ip^ 7. 

Mänoern und ein<?ni jungen Knabep, djej^ 
^^aber ntip m^% 1^ Mfj^nern beladen werdcp, Dfe 
^ BdenTcbeo wurden mcbber gevfegen, n^d ei^ fand 
^Jiclt,,dl^ durch die fed^rndj>a ^q\zev der erfia 
i.KariW)^ den Vorzug arhalten ^i|tti^ , bei gleich^ 
jZiebii mit ^ Laß mehr beladen . Wfsrdep-^u köo- 
• nentr Aus d^m ^eriphfe, welchen 1^. Ward im 
.J. iMg jder. Kammer der Gemeiii^jen bei Gelegen^ 
^ heit 'der Bill über die Räd^ mit breiten Felgen 
labgeßattetshat, driiellt^ dab eine {Spar^irs ?Qa 

• l^üpr^e fii{4 9» CfRl^^ iLiaüwegepi der Nation 



t 335 } 

•foe Er(]paiiiiig Ton beinahe 9 Mitttonea Pfaif4 
Sterling machen wUrcle, 

■ Hr, Edgeworth berchlielst fein Werk mit ei« 
ner AufForderpng an das Landbau -Depaitementi 
in der Nkhe von London- öflFentliche Verfuche im 
Qfofsen, zwei oder drei Monate iHaer, .^uf.^ef 
wirklich di^m eipgerichtetefi . Heerftrafse anftel« 
)en zu laJTen. Währeiid dieler Zeit liefsen Hell 
ivöchentlich einmal, unter mannigfaltiger Abän^ 
derung, alle diefe Vel'fuche w£edeifhöleki ^ welcha 
..einan So wichtigen Zweig des Landhaus un(| dor 
Wirthlchaft betrefiFen> zur Erbauung. und Uebef^i 
a'eugung der Phyliker, der Gefetzgeber, der .Päch« 
ter, der Fabrikanten, jder Wagenbauef und d^r 
.Fuhrleute und Kutfcher aller Art. damit Qe lidi 
durch ihre eigne Sinne Belehrung über djBs y.Qf* 
Xbhaffen könnten, was über die VerbelTeruDg dfs 
Räderfuhrwerks |;e|agt ^ gefchriebeo und yerfucht 
worden iß, 

■ . . . ,r 






m^^fwi^m 



. "*' 






^ .. • . 

• :': *:"* y \ ' .f'f ihm! Iä»'** ;•■:- .- ;■ 






. , AlM.eipemQiiiefai .gercbrjldbeii voll ihni 
HiL w leh fa^' ^^^ 1^«{ AUMiitengea; v^tflb^ 

.^«liriBsiMif'V'-^ ■•■■ ' :*...v-.- ..■■■:.-\y ^ 

-iii6ht fil^lir be8l»4i|i, 0ie ein« ift efiie harte 4iiii- 
^JBeitt« itoft Kupfer |gtifäK4)t, detfi V»triu«^|in jUiiriifll; 
jiiaif Hdere eio Ptti^ur. . Ei ift fnjr j|[eli|ageii) diwih 
Sehmelzeii von Natron, Sand und Ki^iferCeile die 
blaue f'arbe liervprziibripgen ; eine Erfahrung voa 
1700 Jabreii gie|)t uns den Beweis^ dals fie eine be« 
iläudige färbe iß, TTie Xjriephen i^nd die Römer 
befdl'seii den Zinnober, die Mennige, das Auri* 
pigipent, den Mailicot , die Griii|e aus Kupfer, die 
iFerfchiednen rothen und gelben Ocher, und Braun • 
des Mangan und der Kohle. Die l<äden des alten 
Rom waren daher wahrlcbeinlich eben fogut als die 
des neuen Rom oder die in Floren« mit Malerfiuu. 

«) An dia Prof. D« ifi llive in Gsnf. 



t 337 l 

Ben verfehüi 'ntid Apettes Arbeitete mit 
welche denen RaphaeFs nicht nadiAanden. 

Die zweite Abhandlung beschäftigt Geh mit ei. 
ner neuen Verhindung der Jodine mit Sauer/ioff 
In /e/ier Gell^lt. Diere Verbindung beftatigt ni6in# 
frühere Meinung (iber.die Oxfodes^ und beweijfl, 
däfs es unmöglich ift, auf dem Wege, welqhen Hf, 
Gay-Lüffac eingefchlagen ilt^ eine reine Yer« 
bindung ton Sauefftoff mit Jodine zu erhalten; icjl 
glaube , er habe blos eine Verbindung Von Schwi^* 
feUaure mit dem neuen ziirammengeletzt^n Körper 
t>ekomnien. Dieler neue feße Körper iß gelb^ kry- 
.fialliOrt in Rhomben^ und läfst (ich fublimiren, ohne 
lieh dabei zu yerändern. Er Weicht durch die Alt 
feiner Verwandtfchafc von allen andern Säuren ab, 
denn diefe fcheint eben fo grofs zu den übrigen 
Säuren als zu den Alkalien zu fejn. Mit den 
mehrßen Säuren bildet er Verbindungen^ welche 
kryßallifiren« —-.-•) 

*) Der Lefer wird 619 Abliandlluitgeti TelbA in den «rftäB 
Stucken cLm folgenden Jabr^gangi diefer Aanalen finden. 

Gilbert. 



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I 9» 1 

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* . 1 . ■ ' '\~*% . 



^t^'Simige phyßkmlift^e Bmi/^erksungm Ub^r dm^y. 
A . Theemuchem *> ' 

X)ie Phylikiär haben häufig Gelegeiiheit , lieh vcift 
der Aichtigkeit des Raths zu Uberseogeoi, weloheii 
icbon B a c o ihiien gegeben bat, die VolkM&einiip^ 
gen nicht liichtfinnig m ?erachten« Cewölui&cli 
mt das V^ulk nicht in dem', waa B^bachcong t&% 
ixtögenaiich die SchlülTe^ die es darans aiebt« nocii 
fo falfch reyn« Unterrichtete Mänfier find TtenetdiC 
äflzu leicht geneigt I Thatfachen, deren Erkläraiig ^ 
liicht fogleich in die Aygen Tpriogt, für Volks ^Iqp^ 
thum au halten 9 und nicht /elten find fie daduMli 
irerleitK worden, ii^itereilante Erfcheinungen au veN 
nachlälTigpn^ welche von aller Welt wahrgenoniina|| 
myiirden , alfo von Augenzeugen, deren UnparthiaU 
•lichkeit nicht bezweifelt werden kann, da Meinun«* 
g^n und Hypothelen auf ihre Art zu lehn keinen 
Einflufs haben. 

Ein recht gutes Belege hierzu geben die M^ 
niing^n, welche üb#<r die belle Art Th^e zu mächen 
in Umlauf lind. Es ili l'eit geraumer Zeit allgemein 
angenunmien, da(s der Thee ftärker werde , wenn 
man ihn io'eioer hlbernen, ils Wenn man ihn it^ ei- 
ner WedgwoodTchen Theekanne macht; dalä da* 

f} Aa^ftsof« aM Tiliaab'a Bhü^. Mh^ X(f «:• 9. 



i S3g 3 

gegeh, wenn man tum tWeiten Mate \Vatfer iktif di6 

i 

Blätter in der Känbe aufgiefse, die filberneThee* 
kaniie itiehr eitlen fchwächern Thee als die Kdnn^ 
aus WedgWood^fcher Waare gebö» Man zieht aui 
diefedi Gtunde die thcineriie Vor^ e& fejr denn,' 
die filbeme Theekanne habe eine Teiche Grufse^ 
dafs Ge die ganze Infußon, deren man bedarf ^ 'mit 
ieiinem Male fn fich auDfiehbien kann, 

Diefe Volksmeinungeti Icheineh in der That 
laicht ungegrlindet zu feyn, und erklären Och reclit 
gut aus der dürdh die RumfordTchen uüd Les- 
1 i e'fcheti Verßiche begrühdeteiü Tbatfache, dals Kör- 
pet lüitpblirten Oberflächen diä Wärme länger als 
iindre zürilck behalten. Das WalTer bleibt aus die* 
fem Grunde in einer iilbernen Theekanne längc^ 
heifs, und zieht alfo den Thee befler aus, Tafst abe|r 
eben deshalb weniger extractive Theile in ihm fiir 
den ;eWeIte'n Aüfgufs des Walters zurück, als in der 
Wedgv^ood'tchen TheekanneT, wo das zuerlt aufge* 
goffene Wafler gleich änfaisgs kalter Wurde, alfo w^ 
liigerTheile aufzog, und mehr fiir den zweiten Au£« 
gtifs züruckliers, aU iti der lilberneh Theekanne. 

Man behauptet ferner , der Thee werde unter 
übrigens gleichen Umiländen befler, das heifst der 
Aufgufs ftärker , in -^rner Theekanne, deren Form 
lieh der Kugelgeßalt nähere, als in jeder andern. 
Ein hohler kugelförmiger Körper hat bekanntlicii 
bei gleichem Inhalt mit andern den kleinflen Um- 
fang, wird alfo, wenn man ihn voll kochendes Wa(^ 
€t gieCst I in ^[ieicber Zeit^ unter Ubpgeoa gleichen 



T.I • 



' •. 



fialtec^ verlieren« Und djleres ift der Grund, wafr* 
um m einer kug^llörmigeit Theekanne die Thee-^ ' 
Infufion ftärker als in jeder, ander» werden obuFs^ 
iaud^war bei grofsen TheekaDneiji verbältmfsinärsig 
noch mehr als bei kleinen* Die Sache iil allb 

.... ^ : I 

Vorurtheil. 

/ Warum die Thee-tnfulion ftärker wird, weiilf tna^ 
•nfaiigsiiur wenig kochendes Waller aufgiefst, und 
erll, wenn diefeft WaiTer gezogen hat^ mehr nachgiefst, 
'da?Qn. ift die Urfache die folgende. Mur, das Wafler, 
welch^ mit dea Theeblattern in Berührung i(t^ 
kann lie auszieha; da diefes Waffer. aber, befon^ 
dera in einer fchwarzen WedgwoodTchen Kaime, 
fchneti erkaltet,. Ib wird die extractiye Kraft grö« 
iser werd<?it| wenn ti)an nachher noc^i viel kochendes 
yVadiit 2ugi*>lsen kann*» als wenn alles kochende 
Waflier mit einem Male aufgegoflen wird , denn dieb 
erkaltet alles Zugleich. Wenn WalTer wieder darauf 
gegoifen Worden, hilft Nachfüllen. von Blättern We- 
nig, Weil das Wafler in eben dem Grade, als 
es erkaltet, uniahiger Wird, die Theeblätter fus^ 
»lüiehii« ^ -^ 



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OiikAMnn, 9. »y*i JUBÄ't.fc A^ 



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ANNALEN DER PHYSIK. 



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JAHRGANG i8»5, ZWÖLFTES STÜCK., ., 



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Datjiellung Volta*s fäirier UricerfuchUngen Über, 
die galimnifche Electricitäe und ihrer Äe-"* 
** * fultate "^). 

JLf em «nonjmenVerfafler dierer Schrift hatte feine- 
Verehrung gegen feinen Lehrer Volta den glück«^ 
liehen G^ankrä eingegeben ; die ganze Reihe der ' 
Ei|tdeokungen und Theorieen diefes- grofsen Phy«> 
iikers , der unter allen noch lebenden Electrikemi 
der Et'Ile ill , in ein Ganfces fyftematirch •zufamtnea 
zu fiellen. i Er wurde noch jung der WüTenfchaft, 
ie er mit grofsem Eifer trieb, entriflen, und ?er- 



*) Diß EinerUikeip der electrifcken und der fogenanntetL 
gälvanijehen Flu ffif^keit ßegr eich bewieftn; mit heuen' 
.yerfuchsnund'Btobaehtmigen^ Mine 'dem P.» Cpnfi^' 
liaechip Prof, d, Exp, Pkyf, z^ Pavia , mitgetheike 
und von ihm mit Anmerkungen herausgegebene j^Bhand^ 
lung; pavia iSt 4' 144 5. 4., mit dem {£Bhr ftbnlicheo)- 
BildniJP^) und voi(/L aohri/ten-Ferzeichniffef^oitaTs^^ 

^ Diefei iii d«r vollfiändifia Tittl der vridbtrgen Schrift« «u» 
der' in der BtbLU>ritann. Vol. 58* No. 4. dasjenige äutge* 

- sogen x&i. was man hier frei d«rgelUllt fiodei;*< Gilb./ ' 



. ■ 4 . 









Mdüe bei reineitt Tode da« Manufcript Herrn 
Confiliacchii dem er dabei utiter aaderii Fol- 
gendea ftihfieb^ ; .|,S|(a WeiM«» Stdi übenM^lifeii, 
dab (fiere SchriA; Wie jinteir den Äugen mdAea b6ü> 
rahmten Lehrer*^ Ihrei VorgÜogers in der Profeitiit 
SU PinriiiV gefchtiebfell' ift^ ttiid tläilk der fi«fi]tt<fer 
dea GoddenTatora^und der elecurifchea Säule felbft 
in ihr die ScbliÜFe macht und die Verfuche angiebt^ 
und flicht lein Schüler« i>ieteä mtiOen ihnen di« 
briginalenidee^ Tagen ^ auf>dieS^.iii Meiig^^^^fto« 
|Sk»i ^erden, die ^ückikfae Er^odujb^ der Veir* ^ 
fndie, die Kuaft fie at^xuiijaN^ ihre'PrädGon, did 
irielen nüulichen Anwendungen ^ die , witfenrchafiu 
liehe SpndMr Wld. der S^ £Biba^>.;tch.4egeTttlif^ 
nidift einmal daa. Ve^dienA dai»,Atbmt b^, fondmi 
Uöadaa« ;aUe diefe vfchjöiMB ReTi^ate in eixiQei^ 
109 ir4»ieinigt« und diefittv Ihrer trenen'fijMid/anilFe^ 
umt^M habcn,*^- i v ü :'■ '-. . . ,. 
4' ' Ber Wnnfch dieCte; Cnftt)»de»i» ./Sigt Hr» Gönm 
filiaüchi, Mit fuMfiidi' ein.<Aafebl Job legte Üand 
n daa Werk^ wiedetbolt» «iffl^ntlich die jhdbtfiM^ 
neuen Verfuche^ welche diefe DatAellung enthielt^ 
wid ^beraeugte mich auf eine Wei^e, die lupj^ den 
geringftea Zweifd übrig, iiefav fowohli.fhit^' die 
J3|j^<^a feibar'a^^ auf d^tu W^g« d^r Fr^tid(clüf^ 
mit ißt mich daa Haupt der, £l^ctriker beehrt^ dab 
eile Wahrheiten ^ die in diefer Schrift «llifaen« 
Wirklich nni^r jenem otietpii|Bt geprägt find |^ 1^ 
ea bleibt mir kein Bedenken ^ibrig^.:» • . Herr Cob« 
fiUacchi wliihrt .«UM: ihii .fima4m^]^ M^fk^ 



• vi 



/ E 345 1 

• 

wogen haben, dem Wunfche feijues. Ficeuüdes nach- 
zttkomilieti i auch feinen Vorfatz aijj^ .fißlk^ Unter-« 
Dachungen über die Errcheinungen an, den electri* 
fcben Fifchen, und insbefondere an dem Zitier« 
rophen, bekannt 2u machen ^ man werkle fehn, fon 
welchem grofsen Nutzen dleles Werk ihm. dabei ge- 
"V^efen fey ^ und feinen künftigen Lefem Werde et 
nicht minder nützlich feyn. 

Zugeeignet ift das Werk feinen Schülern. 
Ihnen lagt Hr. Conüliacchi in der Zueignung unter 
anderm: ^,Ich fehe in Cuch die künftigen Stütz^a 
der electrifchen Theorie. Welche auf diefer Üniveri«^ 
lität entilanden iß^ und aus der dje Electrpmotore 
hervorgegatigeti find^ Diefe Schrift wird Euch, wie 
ich hoffe ^ bewahren gegen Vorurtbeile^ die man 
2u fd^ieil angenotnmen hat^ ttnd gegen vage HyS 
potliefen^ und fie wird Bach Ji^hren, wie der^ dem 
Wahrheit am Herzen Ü&gty in neuen Unterfuchun-*. 
gen vorzufchreiten hat« Das Prisma büeb in der 
Hand Grimaldi's unfruchtbar^ in der Newton^ 
wurde es i^ine Quelle glänzender und nützlicher 
Entdeckungen; fo mufs auch der gelehrte Galvani 
in einer der gröfsten Entdeckungen ^ Welche je in 
der Phyfik.gemacht worden find, die Palme Völta'n 
überlaJBTen i Wenn er gleich die erßen Erfcheinun^ 
gen-) .durch die-fie verbreitet wurde« aufgefunden 
npd'il^nei^ feinen Namen 9tt%epragt hat/^ 

Das Werk beßpht aus. lieben Abföhnitten, wel-^ 
che folgende tjeharfchriften Jiaben - Abfchniu !• 
Von dam «küEadien- OalraoistDus ; d. h. voa dea 

2fl 



f S44 3 

Erfcheinungen, welclio 'niliii galVanifche nennt, und 
die durch A'neiüanderlegen r<yn 2 oder 3 verTchie« 
denen Leitern oder Electricitäts- Motoren hervor* 
gebracht werden. Ahfchnitt 2. Von dem zufam-' 
mengefetztefi Galfanismus oder vielmehr Voltais«' 
mua; d. h, von den Apparaten, die aus einer re«- 
gelmatsig geordneten Reihe einfacher Electromo* 
tore befiehn. Ahfchnitt 3. Von der EigenfchaJEt 
der EledTomötore, eine Leidner Flarche oder eine 
Batterie in der kürseßen Zeit und mit einer ihrer 
eignen gleichen Spannung - zu laden , fo dafs fie 
Schlage giebt^ welchia ihrer Ladung und ihrer 
Capacität proportional 'find. Ahfchnitt 4- Von 
dem fchwachen Leitungs - Vermögen des reinen 
Waflers , und Beweife , dafs ein electrifcher Strom 
beim Hindarchgehn durch dlilTelbe fich zum Theil 
xerßreuty und aufser dem geraden, noch viele an«: 
dre längere Wege einfchlägt; und Anwendung die« 
fer Refultate auf Schläge, die unter dem Wafler er« 
theilt werden , wie die des Zitterrochen , der Sau* 
len* und der Iieidner Flafche. Ahfchnitt 6. Voa 
den übrigen Wirkungen, welche die Electromotore 
unabhängig von den Schlägen auf die thierifchen 
Organe, und befonders Buf die der Sinne hervor« 
bringen. Ahfchnitt 7. Fortfetzui^g des vörherge« 
henden Abfchiiitts; Bemei'kun^ea über eiftige'be« 
fondere Umfiände^ welche die Stärke und die Na« 
tur der Eindrücke modificiren, welche dfie Electro- 
motore auf unfere Sinnes -Werkzeuge hervdir« 
bringen« 



I 4 " • • »' » ■ 



[ 545 1 

AU I^robe mögen hier die Verfuche fiehn^ 
durch welche die ErlcbeinuBgen der Säule mit de- 
nen des Zitterrochen, über die Herr Gonfiliacclii 
nächrtens eine eigne Arbeit bekannt machen will» 
in eine mehr oder minder unmittelbare Beziehung 
gefetzt werden. 

Nachdem der Verf. durch befördere i|nd man^ 
nigfaltig abgeänderte Verfuche nachgewiefen hat,'' 
dafs Wailer ein fchlechter Leiter iA , giebt: er fol- 
gendes Verfahren , als eins der |am leichteAen zi| 
wiederholenden an, durch das man lieh von der 
Analogie diefer beiden Klaflen von Erfcheinungen 
überzeugen könne: ,,Man nehme, fagt er, eine 
grofse fehr wirkfame Säule, und überziehe fie ihrer 
ganzen Länge nach mit einer dicken feuchten Haut 
oder einer andern ähnlichen HüUe, damit fie den 
electrifchen Organen des Zitterrochen , die fich in 
dem Körper des Thieres befinden, defto ähnh'cher 
werde., Sie mufs an irgend einer Stelle unterbro- 
chen feyn, doch fo, dafs man die Unterbrechung 
nach Willkühr aufheben könne; es, i(l am belten,- 
fie in zwei Säulen zu theilen, die man neben einan- 
der fetzt, und nur durch einen kleinen Zwifchen- 
räum trennt. Mit den Polen diefer unterbrochnen 
Säule fetze man zwei laoge Metallltreifen oder 
dicke Dräthe in Berührung, und führe fie in ein 
nicht aus Metall befiehendes Gefafs mit Wailer, fo 
dals ihre Enden fich unter dem Wafi*er in einem 
Abllande von einigen Zollen von einander befin- 
den ,> taudie. diUDUi die Hände in das Wafler und 



«• 



- • X Hü l • 

. # 

lAin^ fie ui dk! t^Sht d#r OrlAa oder b^rttbf» dieCft; 
Man empßddet dliintf jeddsin»l*eiaeil8ebiag^ £ei oft dir 
Kreis gefchlofleti Wird, Wenn beide TfaeHe der uatw^ 
(Jtocbnen^Stile'Mftwederm tatnitteilbareBerüfarMig 
gefeii^t, odef( dur^ #ii)eii ^teo Leiter mit eioaiid« 
yerbunden werden ; doch ilt der Schlag ttiinderfiirk^ 
lila man ihn empfiodeiif frenn man die beidem Dri^ 
ibe anfser dem Walfer berührt. Gerade fo yerbÜ 
es Geh ipit dem JSitterröcben ; feine Schlage find 
Anfsf^rbalb des Waflerä viel fiarkernU im Waifer.«« 

Velu giebt noch eine andere Art an ^ diefim 
Verßicb anitufteUeti 9 indem man die Organe 4m 
Zitterrochen lufd lein Verfahren einen Schlag m 
geben 1 noch' befler nacbabmt. Kr ^ellt awei SJUh 
ien fo neben e^mabder, dafii fie nur eine ei nrign 
bilden! wenn man -ihre obern£nden mit einander 
▼erbindet ; und es ift noch beflfer, 4er Säulen nocb 
mehr zii nebm^nt inn diel^leinen ftratitipirten Si«"' 
leti oder mit auf einander-^Uegenden Querhäutcheil 
angefüllten l^Öhren nacbsabilden, die gewöbnÜdi 
Yom Bauch bis an dei| Acicken des Thteres reicbä% 
iind, wie bejcannt, feine electrifeben Organe bit« 
den« Diefe Siulen miilfta fo geftellt feyn , deft 
ein 0»|rk genibtes Leder , das fich iii einer kleinem 
ißntfernntfg über' ihren oberen Enden beündcfy 
weieii| qrati ei etwaa befvnter drückt 1 eine gntn 
Leitung ;swifdten ihnen \bervorbringt. Von dem 
b^den Endem diefes AppaMts ieitet man wieder 
9cwei BletallOreiCm odw Pratbe in das WalTec eiik 
mea <iefkfiMi , «Ii4 Wi«4irtkc«t4a» V^ncb ^äAm 



[ 347 3 

Xb als Törhin« So oft man das nafle Leder heran« 
ter drückt, und dadurch die Kette fchlielsty erhalt 
der , der feine Hände unweit der Dräthe in dem 
Wafler hält, einen Schlag; und diefes Verfahren 
den Schlag zu ertheilen , bat , w^e man Ceht , di# 
gröfste Aehnlichkeit mit dem , durch welches der 
Zitterrochen feinem Schlage zm ertheilen fcbeint^ 
wenn er plötzlich dem electrifcben Strome, den 
feine Organe in Bewegung zu fetzen das Vetw 
mögen haben, freien Lauf giebt. Man Ceht iha 
dann diefe Organe zwifcben feinen Bauch und 
Kücken preiden , und dabei die nämliche Wirkung 
erzeugen, welche i^an in dem eben befcbriebnea 
Verfucbe durch Herunterdrücken des naifen Le- 
ders erhält. 

Man empfindet bei diefenVerfuchen den Schlag 
nicht blos, wenn lieh die Hände imWaiTer zwifcben 
den beiden Enddräthen der Säule, fondern auch 
wenn üe fich feitwärts in einigen Abltanden von 

ihnen befinden. Hl die Säule fehr Aark und leitet 

■ 

das WalTer nur fehr wenig (d. h. iß es rein), fo er« 
hält man einen Schlag, auch wenn die Hände fich 
eine Spanne (Palme) und mehr, aufserhalb dem 
directen Kreislaufe befinden; ift dagegen ein Sals 
im Waflier au%elöft, wenn auch fo wenig, dafs man 
es kaum fchmeckt, fo lälst ,es den electrifcben 
Strom , der von einem Pole nach dem andern hin 
firebt, leichter durch fich hindurch, und diefer 
weicht daher nicht fo weit feitwärts aus, fo dafs 
man viel £cbwichere Sd^läge erhält ^ und fie etwaa 



*- • 



fUbft bnngt. D^tlbo Üti««tfchied' Endet b^l de& 
*SQItteiTocheii Stitt, W^Hnimaiinfaii in fli&es WaOer 

^d damf in Meerwäffer fetrt. 

" Madit man das W afler fdir Talzig, fo eirtpCW» 

)dilt man bei diefem Verfttche aiTch in der Kette 

lelbA kernen Schlag mebr, Weil dann diefes Wauer 

*aie electHrche niilB^keit befl^b Als der menfdiHchla 

*Kfiiper dnrch lieh bindiuvb leitk; wenigfiens ift 

^n^ der Tlieil deflelben, der dordi den Kör^in 

idndnrdi g.eht| zu fchwacfa, um wahrgenommen *tt 

Müden. ■. f ■■*•■ ' '^■•" ■'' •• '-''^ 

'* V DieTe Yerfudie lalTen 'fich mit der Lejrdneir 

maTäie eben fa; als mit der SiTale anftellen, mtt 

dem einsigen Unterfchiede , dafs man die Fiardfe 

'fedesMal aufs Nene laden iduIs'; iiidefs die Säule 

fidi immer von felbll wieder ladet. ' 'Däfs diefe An« 

viherung der Wirkungen des Zitterrochen an der 

l^dker Flafofae Tchon von äü^^endifh in 'einer 

iÜkbbandlung aus dem 3. 177^$' gemacht word^b ilf, 

erlaubt den Herausgeber feine Recbtlichkeit nicht 

nn verfchweigen; auch halte Cavendifh damab 

fchon das fchlechte Leitukigs -Vermfigeh' des WaC^ 

im in Vergteich' ibit dem dt»t*M^IIe 4^rluinht n 

Durch Volta's Erfindung dii^' Blm^trombtote wird 

iiber der Beweis des Paralleliftnäs böid^r^fcliei- 

•f.>*) Asltorf X^efer <li4Cir<Aiina)siii!rtr4fe..b«mtrkt; haben» dsüii 

^ aUst diefet gan«' dtm Inhalt« der Briefe entfpriciit , mk 

W welchen auch V o I c a in deib j« tgöS beehrt hat • und die 



C 849 3 

* * ■ - 

^ungeti erft tt>1liRätidfg , da die S^ule dadurch^ dalk 
fiefich von felbH wieder ladet, mit dengt Zitterrochen 
weit mehr Aeholichleeit als dieLeydaerFlalche hat« 

Die Refultate, mit welchen das Werk (ich 
fcfalielst, mögen hier ausführlich Aehn: 

„Nachdem wir, beiÜBt es, unter allen Aoficfaten 
die Erfcheinutigen betrachtet haben, welche der 
durch Electromotore erregte electrifche Strom in 
den thierilchen Organen hervorbringt, und beide» 
aen die Phyfiologie unmittelbar iatereilirt ift , wä« 
ren nun noch eine grofse Menge andrer Thatfachen, 
phyQkalirche und chemifche, in Ueberlegung zu 
xiehn, die von derfelben Urfache in unorgani- 
fchen Körpern, den Metallen, demWafier, den 
Salzen u. f. f. hervorgebracht werden, und nicht 
Ininder iiberrafchend lind. Er glüht, fchmelzt und 
Terbrennt Metallblättchen und Dräthe; entbindet 
aus dem Wafler SauerßofFgas und Waflerftofifg«!, 
tod aus andern tropfbaren FlüQigkeiten andere 
Gasarten ; oxydirt und desoxydirt, verbindet und 
ieerfetzt. Alle diefe Wirkungen treten aber, ob^ 
gleich fie demfelbeh Wirkungsmittel angehören^ 
gewiflermafseh aus de^ Sphäre des Galvanismus 
Heraus , welcher anfänglich nur eine Wirkung um- 
fafste , von der man annahm , dafs fie ihren Ur« 
fprung aus thierifchen Organen habe, und die 
Galvani thierifche Electricität genannt hatte; und 
wenn er gleich nachher diefe Wirkung auch anders» 
wo fand, fo betrachtete er Ce doch nur in Bezie« 
hang ihres Einflnfles aüif diefe Orgaiiai und ib 



dnrch Ge inödi&cirt« £r^ hatte au^ nicht die mit^ 
delle Ahnung von d«n andern tö merkwürdigen Er« 
fcheinungen , welche diefe Kraft in vnorganifchen 
Körpern bewirkt. Die Entdeckung diefer letzterep, 
durch welche ein weitläufiges, befonders für die 
Cbefiiie interaflantes Feld aufgefcfalolTen worden ifi, 
verdanken wir ganz und gar Volta'a Erfindung 
der Säule und der zu/ammenge/efz^en JSleciro» 
mocore. Wir behalten es uns. vor, in einer andern 
Abhandlung von dielen Erfcbeinungen zw handeln,, 
welche bis jetzt weder hinlänglich bekannt noch gut 
erklärt find, und über die man in den letzteren 
Jahren fo viel geliritten hat. £s genügt uns in die- 
fer Abhandlung mit Hülfe unfers gelehrten Meißen 
iolgende Wahrheiten dargethan 9u haben; , 

„i) In denjenigen Erfcheinungeni welche man 
noch jetzt galvanifche nennen kann , d« i. in de« 
neny welche die Thiere betreffen, wird die Electric 
cität nicht durch Lebenskraft oder eine organifche 
Kraft in Thätigkeit gefetzt, und es gebührt ihr folg- 
lich nicht der Name $hieri/che Elecmcität. Sie 
wird vielmehr nur durch die Berührypg verfchied« 
nerl<eiter, befonders met«llifcher, eines mit dem 
andern inßewegttng gefetzt, durch eine Action, die 
fich blos in diefer Berührung entwickelt, und die 
der electrifchen Flüfligkeit den Impuls giebt, welche 
Flüifigkeit die tbierifchenFiberoi durch die fie ihren 
Weg nimmt, reizt etc»^^ 

„2) Diefe verfchiednen Iieiter , oder , wie fie 
fich noch Jchicklicher nennen laden , Beweger der 






, / 



[551 ] 

Electricität, bildisii, wenn ße iq einer fchi^klicbea 
Reihe terbunden werden, pack VerfcbiedeBheit der 
Einrichtang yerichiedene electromotorirche Appa«* 
rate, defio kräftigere, je befler ße ausgewählt voct 
je zahlreicher fie ßnd/^ 

- „3) Die Metalle imd die andern Leiter erfier 
Klaffe find 9swar im Allgemeinen als Beweger weit 
kräftiger , als die feuchten Leiter oder die Leiter 
zweiter Klafle, doch laßen fich auch aus diefea 
letztern, bei einer fqbickUchen Auswahl , ziemlich 
Harke electromotorirche Apparate zurammenfetzen, 
Und diefe Ifißen fich felbß aus blofsen yegetabili^ 
fcben oder thierifchen Körpern erhalten/^ 

„4) Die electril(dien Organe des Zitterochent 

gehören zuyerl^äflig zu diefer letzteren Art , fo wie 

die^der übrigen Fifche, welche die wunderbare £i- 

genfcbuft beßtzen, electrifche Schläge zu ertheifen; 

Diefer Wirkfamkeit kömmt dieBenennug thierifehB 

Electricifäc m dem Sinne oder unter der Voraus« 

fetzung picht zu , daG| fie durch eine wirklidie vi^ 

tale und organilche Action erzeugt oder in Bewe«« 

gung gefetzt werde, welches der Fall nicht lA, Sie 

ift eine blos phyfikalifche und phyfiologifebe £fi* 

fcheinung» eine unmittelbare Wirkung des electro-* 

motonfchen Appat^ts , welcher Geh im Inqem deä 

Fifcbes befindet und den kUufUichen filectromo-* 

toren äKnticb iß 9 utid wie diefe durch eine Kraft 

wirkt, die ihm vermöge feiner ConßrucUon, das ift 

vermöge der gegenfeitigen Berührung verfchiedner 

"Leiter, zukömmt.^ V 



|>«r<Hidem Orguea det- ZttterrocheD und dm Ofm» 
ootiis, nodi in den Organen derThiere fiberliaiq^ 
Huf' iigend eine Art animaüCrt , wie Galvani *fidi 
das gedacht hat; und iie erleidet in diefen Orgaaai 
keine Art Ton Veränderung. Sie iß reine und 
lila£ie Electricttät^^urch diefe Vorrichtungen^ weU 
cbe man im Allgemeinen Electroipotore nennt,, eii^ 
regt» und von der der Leidnw Fhfcbe, mit der iidi 
fie oft verglichen Jbabe 9 in gar jLeiner Beaiebuqg 
verfdii^ejD.** 

. :: ^6) £• verhilt fieh endlidh otiit der Electriatit 
derElectromotore Amk fo als mit der der FlafolMB» 
und genauer noch der grofs» Battteieen , wekhei 
wenngleich die Spannung oder Ladung nurfch^ch 
ifti docb anfehnlicbe Wirkungen hervorbringeilf 
wegen der Länge der Dauer der Entladung*' ^Bai 
gleicher vSpannung bleiben fie während d^ EatA 
ladens noch eine vici längere Zeit , ja inunerferty 
geladen*. Es ift daher mehr als ttberfliÜUg, aur Bb« 
klarung ider fogenannten galvanifchen EricbeinuH 
gen zu irgend cdneQi von der Electridtät verfcUep 
denen Wirkungsmittel , feine Zuflucht zu nehmen^ 
und man mufii die StojBPe nicht ohne Koth vervielv ' 



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E 353 ) 



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n. 






17^ Galvanismusi und neuer Verfu^h» ihn xu 
» erklären,' 



' • ^ »« 



von 

Dr# JosE^PH Weber, Direet. de« Lyc. lu ?rof. 
dtPhyf. zu Dillingen, u. d. Akad. d, WiH au Münr 

U J TIA» 1 «\ * * '-•>>>■ '-.ji j 



eben ord. ausw. Mitgl. *} 






1* :.■• •.: '^•^ - . ♦ • » 



jjiie ErfcheinuDgen , welchen > eine Tbätigkeit ih( 
Grunde liegt, die man Gnlvanismus nennt«, laflen^ 
lieh zurückführen auf die der einfachen /Ce^^e.und 
lluf die der Vetjiärkung. Sind daher die Gefetza 
aufgefunden, waraua die Hauptphänomeile fo.f^Qh)^ 
der einfachen Kette als die- der Verfiärkung her<^ 
forgehn und verfiändlich werdeijiji. Cp ift a)]er(|ings 
dfsf Galvanisrnw erklärif, 






51, 



ie Gefette, die in deü galranifchen. Verv 
fuchen walten , find die des electrifohen und -ch^ 

^ Ei fey telr erlaubt hief Vörberidttilir^ir^sfu erinnerii; dafs 
. #iii« nenei Atific]|t ittir * Cur. Renofr« . und !iiiclit für (bipbei. 
welche die Sache erll ftudiren wollen» beftimmt \Sbf .dar« 
das Erfchsinen derfelben in den Aanalen weder beweise* 
daCs ich für 'meinen Theil Üe f&r gelungen halte« noch dafa 
ich der Art dea AnffaiTena, Daxßellen'a nn^ Erklärens bei<^ 
ßimme \ dafa t^HX anch eben fp wenig eine Bemerkung wie 
diefe ieä Lcfer g»gen einen "(olcb^ V#r6ich«aiif irgend'* 
«lae An IQ YOi««s tiiuidhiiSQ 4urfflb Gilbert. 



mi/eten Lamg. Detm 0htfkapanismMg (Sm hk 
dca |;«lTaiiifcbea ErTdmianngctt. wirkende XUt^ 
keit) iSk mj[ H^etAfeOuumpf des £U^^ ^mi 

Chemismus ä aiul der bald feneTi |Nild dieler ^ bald* 
beide fi^hafthervergebeH. Di^Bj(^t^;|lf;^:di«te 
Anficht IbU fich in dem' Fol^den felbft eiprobeo» 

' ' /«• ' -. 

-Ich entlelni^ Mi» mekier^'J&ersArÄar^^ 
0^i6nidei^'kiitmktMä.la^^ 
m^ene Sätu ioigiÄA^i / 

a) Die JSUistficiiiU (der Mtetifiidsmui) ULajM ; 
VlidiMikraftf dntcb» bbbe fierübmig aweu|r0ii 
geii(kUe'«erregbatv. :.■-.- .-..»mV '.' . ..v:,:,iC ;.. 

^^ b) l>ie-erreg(e filedncatat.>i^ett^ JBiät€tts;(igte ; 
eA«^ Kärpet^ (Kuchens ^ Scheibe eic.) tritt allMüL - 
ibit zweifachem Gfaeraktet henwtf^^^ufr einet <fi«itt^ ^ 
^-f'E^aBf der andern— E. ../.>;.. ]|.-.^ 

c) Die Ana d^ Indifferettfc» IE ^ ^berroffiyn 
genen Differenaen 4-E und — fi Ol^eben, fieheltf» > 
ander fachend, zur Wieder «-Vereinigung, undihM 
Wii4d:amfceit erlificht arft in der^erntfigenenc f 

der«VerciniganK.-' ■.. . lo:i .- #. <./.:,.■ 

, : ^ i>ie im :C.Qn0ict >)egri^eit«tt pifferedMü - 
•f^E Had <-£ «rregm . ducdmeg: .fittfa- -oaui^ ' 

^e«ihtei«weir«: ■ • '" ' '/• '' ■.:■.■ '-■■' ■''■■■ 

.. . e) Der Chetumm iä wi« 4er kteotridsmua 
äKe'aj^Ätnif^ allen Di* 

ineafioMftiffi^n^^^ 



k \-' 



E 855 1 

^^t) 'Der ISlectricümusM Autch Beruhning tWeiet 
«ü^gengefetzten Flächen erregt^ bedingt in einem 
angrän^^ndeti feucihten Medium den Chemismus^ 
der binwiedef den Electrieismus bedingt. 

Kün die Ableitung der Hduptphänottiene def 
einfachen Kette tind dei" VetHärkung ätis diefett 

» • • 

■ M 

Zu, den ttauptphänomenen der einfache 
Kette rechne ich : a) die Reizung der Nerven- un^ 
Muskel-Fafern in ihrer Berührung' üiit zweierlei Me- 
tallen; b) diefelbe Reizung derfefbeil Nerven- uiid 
Muskel - F^rern öiit reinehi Wäffei»; c) die Nach** 
laflung der Re^Tzung iiach gerchlöfsnet Kette > und 
tieue Reizung bei Oeffnuttg der Kette« 

ä) Aeizung^ def Nerven- und MuskeUjta/efn in 
ihrer Berührung mit zweierlei MettUlen. Ein Fr ofch« 
fdhenkel wird gewaltig gereizt ^ Wenn fein CrüraU 
nerve auf einer ZinkAäehe und fein Wndenmuskel 
auf einer Silberfläche aufliegt^ und dann die bei- 
den Metalle mit einem leitenden Bogen berühft 
iverden. tÜf^Zinkr^A Silber ^ Platte bilden ^ti^i^* 
GegenJatteA die Hell zii einander Verhalten Wie 
Üegatit^es $um Pcjltiven. Die IZinhßiiche vom 
ne^a^2t>eü Charakter^ Und die Silberplatte vom 
pofitiven Charakter, die lieh mittelli des Thier« 
orgäns berühren | erregen fich einander wechfels- 
weife, das 4rfi dea Silbers erregt d«$ — £ dei 



C 35« 1 

Zinks, iu»d macht deffen +E frei, währand daCi 
im Silber das — rE -in Freiheit tritt. Es befind^ 
(ich d.iher die aufliegende (untere) Soite des Sil», 
bers im ZulUnde +E, die obere aber im Z^un 
Ilande «- E (3. a). Das Aehnliche mufs in der cor- 
refpondirenden Zink -Platte Statt haben; diefe h^t 

an der untern Seite -*E, indem die obere fich im 

• 

Zuliande 4-E beHodet *). Der electrifche Zuftand 
beider Pi/ittpn wird erft noch erhöht nach dem 
Gefetz der wech/elweifen Erregung (3. 40« '^^^ 
eincin Gefetze des Electrophors zu Folge, das wir 
cöndenfatorifch nennen (Theorie der Electricität): , 

Eis erhellet hieraus, dafs fich alfo bei der ein« 
, fachen Kette jedes Metali auf beiden Seiten ia 
einem electrifchen Zuilande befindet, auf euiei^ 
in dem von +E, auf der andern von — E; 

dafs lieh die mit einander im Conflicte fiehea« 
den Flächen der Silber^ und Zink^^ Platten yer* 
halten wie — E zu 4-E; 

dafs ihr electriPcher Zuftand erhöhter ilt, ab 
in ihrer ifolirten Berührung ; 

und dafs fonach Silber^ und Zink^Plattm' 

auf irgend einer Fläche außiegend, und durdi 

einen feuchten Körper verbunden, fich ganz an» 

ders verhalten , als wenn fie aufser folcher 

"Verbindung, und nicht aufliegend behandelt 

werdeh* 

••...••■.. . . ■ • 

*) Dlefe Errchemmtg erklärt man gewöhnlich durch ^dim' 
Fertheilung," aber dtmic giebt m^n ' luf dtt Zugrkii^ 
' rendt mir eiu ffn^irklärus. t.*. fjt^^ 



[357 I 

Wird nun die Silber« und Zinkflache (von — -E 

>' 
imd 4- E) durch einen leitenden Bogen in Verbin- 
dung gefetzt 9 fo ift^VVeg gemacht zur Vereinigung 
der DiBFerenzen — E und +£ in die Indifferenz £ 
(S. 3). Indefs erfolgt diefe Vereinigung durch den 
hejffm Leuer* fomit durch den metalUfchen Bogen, 
lind es bleibt die Frage: vfodurch Vf erden Nerven 
und Muskeln des frofches gereizt? Der Nerve 
auf der Zinkflache +^9 und der Muskel auf der 
Silberfläche — E aufliegend (oder umgekehrt) neh- 
men durch Berührung an der erregten Electricität 
Thcil) und Nerve und Muskel kommen zu einan- 
der in das Verhältnifs wie -f ^ za — >£, tind diefe 
Entgegenfetzung wird erll noch er^öA^ durch fVech^ 
felmrkiing und nach dem Gefetze des Conden/a* 
eors* Vereinen (ich daher mitteKE des Bogens die 
Differenzen +£ und «-»£ der Metalle zur Indiffe- 
renz E, fo fuchen lieh auch die Gegenfatze der 
Nerven* und Muskel -Fafern, die durch die Unter- 
läge nicht mehr gehalten werden , und treten im 
Momente der Kettenfchliefsung in Verein :^£; 
wobei dann allerdings die Nerven- und MuskeT^Fa- 
. fem zufammeogezogen, gereizt werdM mögen. 

"^ Der Zi{ßand erregter Flächenlraft in d^t ßin^ 
fachen Kette iß demnach diefer: 

IV 1 ■Tunten -|*E 
dieSilberplatte ^^^en — E (in BerfibniSg d« Frofch- 

die FrofchorgaiM in i^ruhranf '««»•> 

'd«r SUberfläcbe =: •("& 
ankfläcb« as-«It 



.*'**■•' 






[ 358 ] 

.. »».LI rnnten +E (in Berübninc des' ftolcli- 
die Zu.kpl«tte l^bea Ze . ^ Org«,.) 

Nämlich die von einander abgewandten Metallääclies 
S und Z verbalten. Geh zu einander wie -f ^ — ' > luid 
JUefelbe Polarität entlieht in dem dazmTchen liegen- 
den feuchten KSrper H (nach dem Gefetze der' Er- 
regung, (3). Der Typus der einfachen Kette iA dem- 
nach dlefer: 

r unten +K 

^ — i oben — E 

r unten + ^ 

** — 1 oben — E 

,y _ 1" tinten +E 
^ — 1 oben — E 

*^ Die Reizung des Frofchorgans erfolgt mit der 
nandichen Lebfiaftigkeit , wenn daflelbe auf dem Uo- 
Cren Tlfch aufliegt, und ein leitender Drathbogeni der 
mit Zink endet, den Nerven berührt, und fein anderes 
Ende, das Silber iß, an den Muskel greift. Alfo die 
Berührung weniger Puncte bedingt die Erregung der 
Plächenkraft : woraus zu erfehen ift, dafs das Mini- 
mum erregter Electricität in die feuchten Theile des 
thieriTchen Organs fchon chemifch eingreift, und fo- 
nach den Chemismus erregt^ der damit erregt hinwies' 
der die Electricität erhöht (5. 6,). Es iß daher der 
MuskelreiZf dmrch die einfache Kette bewirkt, nur Er- 
folg der Wechfelwirkung des Electricismus und Che- 
mismus. 

% Reizung der Nerven^ und Muskel "Fqfem 
in ihrer ßerührung mit dem reinen fVaJJer. Ste- 
hen zwei Schalen voll Wafler neben einander^^und 
ein präparirter Frofch wird fo gelegt, dals feine 
Lendcpaqrven ia einpr. und feintt Schenkelmuakela 



35g ]• 

iö der andern eingetaucht find; fö erfolgt döf* 
Muskelreiz gleichmärsig, fobald der Drathbögen \ 
die Wafl'erflächen beider Schalen berührt. 

Nerve und Muskel bilden /ar ßch ;swei Ge- 

♦ '.'■.•'.' 

gen/ätze, und verhalten Geh zu einander wie 

* 

Plus zu Minus (Phyßologie), Das Waffer, 
das eine chemifch- indifferente Subfianz ifi, und 
durch Berührung mit diefen Gegenlätzen in Con« 

. flict kömmt, ifi leicht erregbar, fo dafs am Or- , 
gan = +E das WalTer — E, und am Örgaa 
rr= — E das Wafler +E wird, Die DifiFerenzea 
werden durch TVechfehvirkung und dem co«- 
denfatorifchen Gefetze zufolge noch vergrößert. 
Berührt man nun die Wafierßächen ' mit einem 
leitenden Bogen , fo greift diefer in zwei Gegend 

Jatze ein, und die zwei Gegenlatze verbinden 
lieh zur Indifferenz« Aber im Augenblicke keh- 
ren auch die im Frqfchorgan erregten Gegen^m 

Jätze in Verein, und reizen durch ihren ConflicSt. 
die Fafern der Nerven und Muskeln. . , ,.,,...; 
Das Verhaltnifs , das zwifchen iVerve» ttisj. 
Muskeln und dem Waffer Statt Hudet, und fich 
im galvanifchen Reiz fo auffallend ausfpricht., ift 
diefemnach in phyfiologifcher Hinjicht aller« 
dings von hober Bedeutung;. 



I • I • 



3* Nach gefchlofsnfir Kette erüfcht die Reif, 
kraft : ße wird aber bei Oeffnung d^rfelben wä- 
J^ ^atig. 8(|> Uxkgfi ijüu V«rb.&ttnilA ^w »wd^Me» 

Aa a 



X 

\ 



[ 360 ] 

. • ^ 

täUe unter einander und' zum Frofchorgan dalTelbe 
bleibt, fo dauere die wechfeiweife Erregung der 
dynamifchen Kräfte immer fort; aber die erweck- 
ten etfchlaffen Ibgleich wieder in der Indifferenz» 
fo lange die beiden Metallplatten durch einen Lei- 
^er in Vetblndung ftehen ^ oder die Kette gefcbloC* 
fen iß. Sobald aber die Verbindung aufgehoben, 
die Kette geöffnet wird, fo fängt die Differenzi" 
rung an bleibend zu feyn , und es erfolgt der 
Kräftenconflict, die Reizung« 

8- 
Nebfl den : angeführten Hauptphäüomenen der 
einfachen Kette ifi noch auszuzeichnen das grq/se 
Vermögen den Galvanismus zu leiten j das im 
reinen ff^affer und im menfchlichen (thierifchen) 
Leibe wahrgenommen wird. Nur zwei Ferfuche. 

Votriehtung, Es feyen zwei armirte Stäbchen 
in dereitfchaft« Stäbchen von Mefling 6 Zoll lang, 
j Linie dick, an deren einem ein Viertelzoll langes 
Kupfer und Zink («SJZ), am andern ein gleiches 
Stückchen Zink und Kupfer {ZS) angelöthet iß, 
nenne ich armirte Stäbchenß denn fie erweifen fich 
bedeutlam als Armaturen« 

z. Ferfu'cK Man legt einen Frofchfchenkel 
mit feinem Lendennerren, an dem noch ein StiicrfL 
eben Ruckgrad hängt , in eine Schale voll Wafler, 
den Sdienkel aber in eine andre waflenrolle Schale; 
man reiht an die zwei Schalen mehrere an, und 



Tettf fie am Bunde daeh «faea StaBmolftveifoa in* 



»- » • 



[ »I 3 

Verbindungi » Diia WalTer fey in aßen Schalea r^f« 
nes JVaffer^ Nun beriihrt man das Wafler, in dem 
der Nerve liegt, mit dem Stäbchen, an deflenEnde 
Zink angelpthet ift, und dann dasWafler, worin 
fidi der Muskel befindet, mit dem StSbcben , das 
iü Kupfer endet, und durch einen dehnbaren Drath 
mit dem erßen verbunden ill. Das FroCchorgan 
wird mäebttg gereizt, man mag dasWairer>imit deqi 
Stäbchen entweder in der Nähe oder Fernß defleU 
ben berühren, nnd diefe Berührungen Aitweder in 
der erjien, zweiten oder zehnten Schale vorneh- 
men« — Wenn das reine WaiTer der Erregung, die 
hier eine fchwache Electricität bewirkt (5. ^), und 
der Fortpflanzung der Ei'regung merklich wider« 
iiände, wurden folche Erfolge möglich feyn? 

Nämlich das fV'aJJer ift als indifferente Sub- 
ffanz (6.) eine Erfcheinung , ih der die Kräfte im 
vollkommnen Gleichgewichte, und fonacb durch 
die ieifefie Anregung in Tbatigkeit zu fetzen find. 

a. f^erfuch. Es liege ein präparirter Frofch 
auf einem hölzerneii Teller ausgelireckt J man ler« 
greife mit trocknen Fingern einen armirten Stab, 
und lege ihjn mit dem Zinkende an einen Lenden- 
nerven ; zugleich nehme man den andern Stab xnit 
dem Kupferende zwifchen die trocknen Finger der. 
andern Hand, und rühre damit einen Muskel an: 
das Frofchorgan wird fiark gereiist. — Man lafTe 
mehrere Perfonen fich die trockiien Hände bieten 

und einen Kreis machen : vor den aufseräen Per- 

*■ ■ -• . ■ • 

fon^ lege eine mit trocknen Fingern deä armirten 



C 362 J . 

Stal) Z an dei^ Nerven d^ Präpariits , die andern 
den armirten Stab «S mit trocknen Fingern an ei- 
nen Muskel: es erfolgt der M^skelreiz. 

* Der menfchliche Leib • orweifet fich daher bei 
dem Gebrauche dcir Stab - Armaturen T^/tr erregbar^ 
ohne. dafs.J^/J Qberhäutchen ein merkliches Hinder- 
nifs entgegenfetsoe :, fonach verhält ßch der menfchliche 
Leib in Hinficbt fchwach erregter Electricität beinahe 
wie Waffer (5.**). 

** Setzt man das armirte Stäbcheüi Z mit trock» 
"neu Fingern an den Nerven eines Frofchfthenkels, und 
greift mit einem Finger der andern Hand an den 
Mnskely oder berührt nur die feuchte Stelle^ worauf 
er liegt > fo zuckt der Frofch ; welches nicht vorgehti 
wenn man das Stabchen mit dem Kppferende in die 
Hand nimmt und wie eben gefcbehen verfahrt« Aus 
dem oben befchriebenen Yerfuche geht hervor: die 
Fingerfläche fiehe mit der Zinkfläche im hohen Ge~ 
genfatze, Diefe Thatfache iit, zumal bei Verfuchen 
mit dem Condenfator in Anfchlag zu bringen, welches 
Volta bei Beurtbeilong folgenden Erfolges überfehen 
hat. Wenn man Streifen von Kupfer und Zink ^n 
den Enden zufammenlötbet, dann das Zinkende des 
Streifens zwifcben die Finger nimmt, und mit dem 
Kupfereijde den obern Teller eines CondenfBtors, der 
gleichfalls von Kupfer iß, berührt; fo wird diefer 
negativ geladen. Hält man dngegen den Kupferfhrei- 
fen zwifcben den Fingern^ und berührt den kupfernen 
Deckel des CondenHinors mit dem Zinkende , fo erhält 
diefer keine . Electricität. — Nämlich -nur Zink macht 
oiit den Fingern einen fo grofsen Gegenfatz^ dafs die 
Erregung der Electricität durch deh Zink und zwar 
td;— >£ (ganz conform einem Gefetze No. a4— ^7 



[ ;J63 3 

neiiKer Theorie der . Electridtat) Statthat^ cKeÜcli 
dann dem.KupferJßreifeny und durch diefen dem Coli- 
denfator mittheilt. Da zwifchen dem Kupfer und den 
Fingern fich kein fo großer Gegenfatz Endete als zut 
Di£Ferenzirung der Indifferenz £ nöthig ifi; fo wird 
auch dem Condenfator keine Electricität mitgetheilt. — - 
Volta legte nachher eiVie' feuchte Sühftanz zwifchexi 
dem Condenfator« Deckel und den Streifen, da trat 
dann ^auch das chemifche Verkältnifs ein ; isind ei 
rouGite der Condenfator - Deckel -J-E werden, wens 
Zink, hingegen — E, wenn Kupfer den feuchten 
Körper berührte; es ift dies noth wendige Folge des 
dynamifchen Zußandßs 4^r einfachen Kette (5, '^^)y 
die ilch hier nur in einer andern Form wiederholte 

. • ■■• • . ■ , - 

Die Hauptphänomene der galvamfchen Ver^ 
fiärhing können in, die allgemeinen und ia.<//a 
befohdern unterfohieden; werden«, Zu den aUgCm 
meinen (jeder Verfiärkuhg gemeinen) zähle ich: 

xy den Zulland der erregten Kräfte einer Ver« 
Itärkung im Ganzen und in ihren Theilen; 
a) das VerhältniTs der Verltärkung zur Zahl der 
verbundenen einfachen Ketten; 3) die fich felbll 
erneuernde Kraft in der Verßärkung ohne äufse-<L 
' res Züthun ; 4) die<^ Bedingtheit der Säuknwiff« 
kung durch das Waflbr. 



10%. 



!• Zufland der erfegten Kräfte einer gatvom 
mfchen V^Jlcarkung im Garizen lind^ in ihrek 
Theilen. Ojie galvaijiifche Verftärki^^ (oll nacli 



C 504 j 

der Anfiebt ihres ErOnderi, des Alezand«« 

Volta, eine Vervielfältigung der einfaelten 
Kette feyn; und fie iß in der That nidits anden. 
Die galvaDifche Verftärkung beruht daher auf den 
Gefötzen der einfachen Kette« und ilt auch Jiua 
denfelben vollkommen verftändlich. Der Zufiand 
der erregten Kräfte einer galvanifchen VerfiärkuBg 
ift denfelben gemäls in dynamifcher JSinfichu 
wie folgt; 



erße 

einfache 

Kette 



r unten +£ 
*= 1 oben — E 

„ C unten +£ 

"~ 1 oben — E 

7—, r unten +E 
^•^ C oben — 



E (5.*) 



5««. r unten +E 

zweite l 1 oben — E 

einfache J w_ 5" «»^«^ +1^ 

"~ 1 oben — P 



Kette 



z={ 



unten +E 

oben «-"E u« f. w. 



Diefer Zufiand der Verfiärkung erweifet lieh auch 
wirklich in der Zr/aÄrtt/i^. 

Vergleicht man den Anfang der Säule (rpa 
unt^n herauf) mit dem Ende derfelben , fo bildet 
das S ==: +£ mit dem Z =? — £ einen Gegen/atz, 
während die Zmfchenlagen durch Verbindung des 
4- E und — E iicb zxxv ' Indifferenz E vereinen. 
Zugleich wird es augenfcheinlich , dafs in ander-- 
weitigen Beziehungen dennoch die Gegen/ätze 
bervörgebeii können , und wirklich hervorgehen. 



C 365 3 

m^nn ficb dasS der sweiten Kette mit' dem Z det 
Tierten ichlielset; u. C w. Diefe be/ondem G^ 
ßenjatzeß die lieh in Beeiehung der Extreme in 
der Ganzheit 'verlieren , nehmen aber, wie es er« 
hdlel!) mit ihren Entfernung von den Eztremeii 
an Stärke immer ab , und gehen in der Mitte (hier 
in der dritten einfachen Kette) in die völlige In* 
differenz über. — Wird die Säule fo gebaut, dab 
fie. mit Zink anfängt und mit Kupfer endet* fo 
bleibt der Zußand in djnamifcher HitiQcht der^ 
felbe, nur in verkehrter Ordnung ; die Säule fangt 
mit -^E an und endet mit -|-E. U. f. w. 

* Da die dynamifch'e Thättgkeit in Form der Li« 
sie (Lange) wirkend, s=: + — f Mägne* 

tismus heilst (meine Tiehre vom lifagHet und Magnem 
tismtis) , und die galvanifclie fäfile eine Länge dar«f 
Aeüendj an einem Ende-|-» ^m andern — -, und in 
der Mitte o (Indifferenz) zeigt , fo erfcheint der Gal^ 
manismus, djrnamfpA ieiraehtet g hier als ^Magne» 
tismus.** • ■ 

9. Die Fit^urkung des Galtfanismw.Jleht 
unter gleicf^ffn Jfniftanden mit der Zahl der <6iiii- 
fachen Ketten ifn Ferhäl^iftu Rei}it fich die 
zweite Kette an di« erfte, fo- kommt das Kupfer 
mit der Zinkfläche :=;;—£ in Berührung (vorbergOi 
es wird daher die Plädienkraft des Kupfers geweitet' 
Kettie fchou mehr erregt» als in der erßen» wo fidi 
die berührten Flachen noch im ZuAandf E beßiw 
den* Nun kömmt noch die Wec^dnirkwg nndr 



l Sßß } 

die oonden/atorifiJi&JSrhohung in demfelben Malse 
hinzu f .und fo yriw^ d^Dn der GalvaniAmus der 
^w^iten Kette in mehreren Hinlichten um. das Dop« 
pelt^.Vjerltärkt. . Jifgt fich dann die dritte Kette 
an^^ foyberilbrt ihr Kupfer das verFtärkte <— E des 
2!iii:)J^s; dief es. fii^Isiirt Cch daher wieder erregender^ 
al& in der zweiten Kette^ und es erfolgt in der drit- 
ten. Kette eine Verftärkung, die den drei Vecw 
|)indttngen prp.p^rjtiQ^al iß. Und fo mu£s fortwäiw 
rend luit cfer Zahl der einfachen Ketten die<Ver« 
^ärkung. zunehmen, ..u^d demnach unter gleichen 
Urnftänden im Verh'ältnils oiit der Zahl der ein» 
fßghen Ketten fiehen.. 

"^ Da die Erregung der Electricität durch die JS^ 
rühmjig bedingt iüj (^5.) » fo iß: klar^ daß bei ver^ 
mehrten Berührungeji die Electricitäts-IntenCon wach- 
fe. und fonaclTiiüch hex f^ergröfserung der Flatt^m^ 
JJäcuen,G.ch der Galvanistnus .verjlärken mufs. 

** Indem iiie Extreme (J^ole^mner galyanif ehem. 
Säule zwei Flächen bilden, die lieh zn einander veiv 
h alten wie -(- ^ — £ ; fo lA die galvanifcfae Säule als ein 
Doppel' Electrophor (m^ine Theorie der SIectricität) 
tu Vetraeljfen, ' hnd es^'xiiuA "^eit Gefetz Statt haben: 
^^\h V^räfiäeruiig'atirbilier Seite hat auch Verände- 
d^ktin^ duf der jandertt^Seit^« fliut Folge.'' Es kann da^ 
heif die YefAärkqjig: am SäufeneHde — E im Verh^t-i 
XLi(s..der Zahl einfacher Ketten nicht erfolgen, ohne 
da& der Anfang A^x Säule +£ in demfelben Verhält- 
iiifs verflärkt werde : daher die volle liarke Wirkung 
der, Säule, wenn DirädVe (Stäbe) ^ die am Anfange und 
am' £hd^ d^r Säule angemacht find/ fibh fchlielsea; 



t 367 } 

I 

■ - - ^ .13« ■ ' .- . . .'. r 

I » ■ - # • ' 

3*. Die Verßarkung, die durch Schliefsm 
der Kette ihre Thätigkeit> in der Indifferenz JS 
erfchöpft, erneuert fie nach Oeffnuns der Kette 
ohne äufseres Zuthun wieder. Das thätige 
Princip in der galvaDilchen Verliärkung iß ledi- 
glich durch die. Berührung entgegengefetzter Flä« 
chen bedingt, und ift wechfeiweife ef:regter Elec« 
tricismus und Chemismus. Da nun die Berührung 
nach Schliefsung der Kette fortwähret, fo wie« 
derholt fich die Wirkung ohnie äufseres Zuthun^ 
gan;; coaform dem , was bei der einfachen Kette 
Statt findet (7). 

,.,.. •..■.:. is. ' .; 

4« ^^^ PFir^ungen der gafvani/chen fT^r^ 
ftärkung find durch die Feuchtigkeit bedingte 
^ie den Wirkungen der eleetHfcb^li Werkz^ge^ 
und Mafchinen fehr hinderlich ift. Nämlich der 
Dalvariismus ill nicht* reine Electricität; er ilt 
eine Gefammtkraft von Electricismus und C7ie* 
piismuss und, fo. wie. jener diefen aufregt, fo hebt 
diefer jenen durch Wechfelwirkung.(3.6.). 

"^ Diefer Etklatdng bewahrt fich 'in der Thatfache^ 
daCs bei dem öebliatiche verjchiedner Vlüjfigen, dio 
man zwifcben die- Metallplatten bringt; die Wirkung 
der Säule von verfbhiedener Stärke ift. Zumal begün- 
ftigen die « fiaiice Säulenwlrkling gefaizenes \a>^ ge** 
Jauertes Waffer » Zwar fchreibt man mit Gajr* 
Lulfac und Thenard die grofsere Wirkfamkeit 
bei dem Gebrauch des gefalznen und gefinerten Wall 
fezs I^inem größeret^ iifiitumgsvermogenf, als das diet 



t 368 ] 

reinen Wnflers ifl^ zo. Allein » da in der galvanilchen 
Kette die electrifcbe Action hinwieder dorch die che* 
inirche bedingt iß^ and da» chemifcbe Verbaltnib ver* 
fcbiedener HülEgen vu den Metallen verfcfaieden iO^ 
fo mufs die Erregung des Galvanismus beim Gebrauch 
djer Salze und Säuren allerdings anders ausfallen , all 
beim Gebrauch des reinen Wägers , ohne eine beflere 
öder fchlecbtere Leitung der Fliilligen als Urfache an« 
nahmen zu tnüITen. Selbfi Gay-Luffac und The- 
9a rd fanden die Wirkung des Galvanismus auf den 
Condenfator, der Vorausfetzung der grofsern oder 
kleinem Leitungs - Fähigkeit nicht durchweg gemäli 
rGilbert's Annalen). 

** Unter den deutTchen Naturforfchem hat JProf. 
Er man fehr befiimmt und allgemein die geringi 
LeitungsfäJdgkeU des Whffers für den Galvanismus 
behauptet. Indefs bemeikt er felbft) da(s das Wafbr 
die Electricität - txollkommen lei^e y wenn der foge- 
Bannv» (xas/ippa^rat nur mit Einem Pol der Säule in. 
Verbindung fieht; hingegen iicb als nichtleitend au« 
fsere^ wenn beide Dräthe des Gasapparats mit beidem 
Polen der Säule in Verbindung konunen» Diefe Beob» 
achtüng ift aber nur Beßatigung obiger Erfahrung (S.)» 

^^;dafs das reine Wafler fiir fch wache Electricität hochil 
leitend hi.** Wirkt die Electricität fehr verßärkt^ fo 
greift ße mächtig in das Medium , in das WaiTer, nach 
allen Dimentenen ein^ und erfchöpft fich an chemU 

Jchen Actionen: wodiucb denn die electrifcbe Th& 
tigkeit allerdings im. Wafler f es fej rein oder wlt 
Salze%: gemilcht 9 Hemnmng und Anf enthalt erleiden 
niuls (a.)* 

14. . 

Iii€ befond^n Phänomene der galvanifchen 
V^ßArkuMQ^ (dar in üinQobt auf Intenfion nicht' 



[ 369 3 

jeder Saule gemeinen)^ find fiberliaupt. 
Art: t) rein electrifche, und d) ch^anffifch elec^f^ 
ßri/cheß die ficb dann wieder entweder in dßjok 
Jiarren Körfern j oder in.^ den ßüffigen, oder ubIi 
einer Mifchung yqt\ feilen und flüfljgen Subllaiifi 
sen darliellen« 

^ t 

Die rein electrifphen Phänomene find die des 
Anziehens und Ahßoßens leicht benKeglicber Körw 
perchen. Da diefeFbänomene ficb am Eleotra^. 
meter wabrnehmbar machen ^ fd mögen üe auch 
Üectrometrifche (electrofcopijahe) beifsen. . Zu. 
den electrifch chemifchen geh^Jren vomebmlidl 
diejenigen | die meifiens nur wahrgenomipen wer«^ 
deni wenn die galvanifcbe Säule in dem Grade der, 
Funken *> Erzeugung /wirkt; diefelben zeigen Geh: 
in den flarren Körpern > namentlich in Metallen» 
4atch Schmelzung ä Verbrennung u« f. w« j in den 
fiüjjigeny z«B« durch Zerfetzung des Wajfers ia^ 
Hydrogen und Oxygen; in den Mi/chungen durch, 
Mrfehütterung menfchlicher (thieri/cher) Otgane^^ 
und durch reizenden- Einflufs auf die Pflanzen, 
durch JSqfchleunigung der Gährungenß^ durch Zer- 
/etzung alkalifcher^ und erdiger Subßßnzen n. C w. 

In Hinfiebt der r^in eleetriß^en Phänomene 

m 

gilt das allgemeine Gefetz : „data die Verffarfcung 
im V€rbaitnirs der Zahl einfacher K6tten ßeht«<- 
(itOy dodi untto der Einfehrmikung , y^wenn die' 
Amdil der eiöGichfa '^Ketleä ntebt 'm^ febr w»«^ 



C St» 3 

mehrt , oder die QbierHäcbe der Platten nichl; 
auÜserordentlich vei^röFsert wird.'^ Eine Säule 
Ton loo einfachen Ketten wirkt electrometrircb 
äicht ttäricerals eine Säule von So gleichen Plat- 
ten. Die Verftärkung, welche Ghildren aus 
6 Schuh langen und a Schuh breiten Platten baute, 
iniserte auf das Electrometer gar keine Wirkung. 

Dagegen bringen die Säulen von einer grofsen 
Zahl einfacher Ketten, deren Umfang nicht be« 

trichtlich ift, und Säulen von wenigen Platten, de- 

I 

tta' Oberflächen ai{fserordentlich vergrößert ünd^ 
angenbliolüich Sdimelzungen der Metalle, Ver^ 
Brtnnungen, Auflöfungen in Dampf u, dgl. her- 
yor. Wilkinfon fchlols aus feinen Verfuchen, 
wobei er Stahldrath in den Schlufs der Kette 
brachte , dals die Wirkungen einer Säule der An- 
sah! der Plattenpaare (der einfachen Ketten) pro- 
portional fei, wenn diefe von gleicher Oberfläche 
find; hingegen bei ungleichen Flächen Geh wie die 
Quadrate der Oberfläche der einzelnen Platten 
Terhalten. 

Nämlich wächft die Oberfläche der Verßär- 
kung fehr an^ entweder durch Vermehrung der 
Platten oder durch Vergröjserung ihres Umfangs, 
fo fieigert fich die Flächenkraft (die Electricitat) 
zur höeh/ien, It^ter^fion, und indem fie auch in den 
vorzilgUd^ßen Leitern (in den Metallen) immer 
noch Hemmung erleidet, fo kömmt Ge, - die Majfe 
durchgreifend, mit der Starrheit (Cpntraction) ia 
Conflüot»^. vad erreiche ^e£xpar\fion: .die nach 



C 37' } 

allen Dimenßonen erregte' Expattfion* iikthw 

JVärme (meine Theorie der Wärme), die durch diV 

* ' ... 

Säulenkraft zur Hitze erhöht , die Metalle glühei. 
txnd fchmelzt^ oder "ivenn'mJSutrbaj^fhkd'y und 
in Berührung mit einer O^ygen^nthßltendeii'Uin^ 
gebung liehen, verbrhhri/Jm Däfnpf terßäübt tr; 
dgl. — Währeiid da& aber auf fölche Weife' di# 
chenSiifchen Actionen herif*ichend fihd ,' werclen dic^ 
reiu electrifchefa unt^rdiückt^ gefchwächt/ odi^lf 
tuidierklich gemacht, » - - 

* In Hinficbt der eUctröiheltrlfchen Wirkungen^ 
ift der TJnterfchied zwi&hen einer gahfani/chm SäüU 
und einer eleotrifchen Verfiärkung fehr auffallecad, 
Obfchon die clectronnetrifcben Pha^ion^en^ fich auch 
bei der ElectriGrmafchine nicht genau im Verbältnilf 
der eleotrifchen Ladung einßellen. wenn diefe fehr 
anwächß, fo kommen fie doch immer lebhaft zuni^ 
"^orfchein^ da fie fich in der galvanifchen .S^ule 
durchgehends fehr fchwach (meißens nur.jnittelft dea 
Gondenfators) zeigen, und bei vergröfserten Oberflä« 
chen ganz verfchwinden. Aber das Kräftefpiel iij 
in der galvanifchen Säule auch ganz anders als ii^, 
der electrifchen Verfiärkung (iS.)* Der Galvanismus^ 
einer Säule ift. ein Kräftenconfiict zwifchen £lectri« 
cismus und Chemismus^ 'indem der reine Electricismus 
meifiens im Vorwalten des Chemismus untergeht.. ' 

Verbindet man im JVafferzerfetzungs^Appara» 

den untern Drath mit dem Anfang der Säule 

•I ' 

sc:-)-E, den obern aber mit dein Ende der Säule 
:= — £ ; fo entwickelt fich aus dem untern Drathe 
ein Strom ifon Hjrdrögenlußp 'fiiSoxmiA'^^SM'^ä^ 



an die Spitze des obern Drathes Oxygen anfetst 
(wenn er z» B. kupfern)» oder lieh aus ihr Oxjr^ 
genlufc erzeugt (wenn er aus Gold oder Phtia 
ift). Durch Verbindung der Säulen -Enden- mit 
4en bfiden Dratben wird der Uebergang des 4-B 
und ^ E zur Indifferenz veranlialtet. Da. aber 
die Electricität verllärkt wird , fo greift fie in dät 
jazwifchen liegende Wafler dieiniCch ein , und ion 
dem ihr Plus feinem Gegenüatz im WalTer anßrebt, 
wird eben deflen Plus in Form des Hydrogens frei« 
Dagegen befreit dasMinus der Electricität , feinen 
Gegenbu im Vf^S^ fucbend » delTen Minus y feitt 
Oxjrgen« 

^ Ift die Säule nicht aus mehrem als 20 einfA* 
chen Ketten zufaminengefetzt, fo Aeht die Waderzer» 
letzung im Verhälmirs der Zahl der einfachen Ketten. 
Steigt aber die Zahl der einfachen Ketten auf 3o, 60^ 
120, fo fcheint die Luftmenge, die unter den näm- 
lichen Umftänden entwickelt wird, den Wurzeln der' 
Anzahl einfacher Ketten ziemlich proportional zu feyn. 
Werden 20 Paare der Platten von verfchiedenen Ober- 
flachen 1 deren eine =1, die andere rr: 19, 7 find, 
xu Säulen gebaut, fo ifi die WalTerzerfetzung un- 
ter fonft gleichen Umßänden nahe ihren Oberflächen 
proportional (Gay-Luffac und Thenard. Gil-' 
bert^s Annalen); Erfolge, die dem allgemeinen Gtf^ 
fetze (II.) gemäls find, unter der No. x6 gegebenen 
SinfehränkMUtg. 

18. 

Der Muskelreiz, den ein^ galvanifche Verfiar«* 

kung bewirkt, i& he/iig, eigentlich eina Erfphüt^ 

^«Wif « die der eines eieiBtrifQbeaStoJGies gleidtt;^ 



V / 



E 375 3 

mit ilt er nicht fo momentan , nicht fo fchnell vbr- 
iibergehend, fondern etwas anhaltend , kriebelnd, 
fchneidend. Die Erfchütterung wächft bei der g'al« 
Tanifchen Säule mit der Zahl einfacher Ketten an 
Stärke. Aber immer unter der Einrchräiikungy 
^,wenn die Platten nicht von zu groFser OberHäche 
And/^ Der Apparat Children's wirkt auf den 
thierifchen Körper nicht Aärker als eine Säule von 
gleichviel kleinen Platten (Gilb. Annalen). 

Die Wafferzerfetzung durch die galvanifche 
Säule und der Muskelreiz, der wohl eine Folge 
der Zerfetzung des WalTers (der Lymphe im thie- 
rifchen Leibe) feyn mag, ßehn zwi/chen den 
electrometrifchen Phänomenen und den Funken^ 
Brfcheinungen mitten innen, und find Erfolge 
wdfferiger galvanifcher Actionen« Höchji erregter 
Galvanümus bei dem Gebrauche der Platten von 
lehr grofsen Flächen verfchlingt nicht nur die 
Acnon der JVajJerzerfetzung, fondern auch die 
der 'Heizung des menfcblichen Leibes. 

19. 
Muskelreiz und TfTajferzerfetzung in Verhin^ 

düng zeigen etwas Auffallendes. Ift äer Wäfler« 

zerfetzungs- Apparat mit der Säule in Vei'bindungy 

und man greift mit najfen Fingern beider Hände 

die Säulenpole an: fo empfindet man nur ahfatz^ 

v^eife Erfchüuerungen , während dals die Wnjferm 

zerfetzüng ununterbrochen fortgeht. 

Nämlich die Wafferzerfetzung fordert einen ge« 

ringera Grad galvanifcher r^Action als die Erfditttii 

Aonal, d« Pbyfik. B. 51. St. 4« J, 191$. %V\%k ^ ^ 



\ 



t '374 

tenmg» dar Cch auch in der Säule immer elnfiiidet 
wegen fortwährender Berührung entgegengefeUter 
flachen , da im Gegentheile die zur Erfchütterung 
erforderliche Intenfion erll nach und nadi xu 
Stande kömmt. 

^ Die Näjfung der FiHgtr mit reinem (helfet 
Itiit gefalzenem) Waflier befördert dto galvanifchen 
Schlag. Waller leitet nämlich immer befler als die 
Oberhaut des menfchlichen Leibes (8. Verf. i.); es iß 
aber auch hier das chemifche Ye^hältnirs iiti Spiele. 

** i)ie reizende Wirkung -des O-alvaAismus auf 
die Pflanzen ergiebt Geh aus den Beobachtungen de» 
TreTiranns (Gilbert's Annalen)< 

ftd. 
Werden $ul>ilatizen , die einer Gährung (ahi^ 
find, mit einer galvanirchen Verßärkung gehörig ift 
Verbindung gefetzt, fo Werden ibM innern Kräfte 



Inächtig aufgeregt, und die Gährungen befchleu* 
nigt (Grimth und Von Ai'tiim ebendaG)^ ^ 

21, 

Höchfi merkwürdig ift die Wirkfamkeit des 
terllärkten Galvanismus auf die Alkalien und' auf 
die erdigm Körper. Wird feuchtes Kali oder iVö* 
tron in den Schlufs einer wirkfamen Säule ge- 
bracht, fo bilden Geh in glänzenden KUgelchen 
Aletalle, da^s Kali -^ Metall (Kalium) und das 
JNatr Ott" Metall (Natronium)y deren Eigenfchaf- 
ten Verwunderung erregen. Auf gleiche Weife 
werden Baryte Strontian und Magneßa behandelt; 
und man erhält Barii^m^ Strontium.^ Magmunu 



Käiii Patron, ßnryt u. f. w. firii daMi^r durch 
den Gaivanismus als Metall^ Oxyde iiidicirt^ und 
derfelbe erweifet lieh an ihnen anoacydirehd 
(DaVy in London ^ Say-Luffac und The- 
närd in Paris, Berzeliui» und Pontin in 
S$tO(DkoIm. Gilbert's Ann'alen); 

Die in der galvanifchen VfeFflärkung wirken- 
den Kräfte find ^e aufgeregUnGrundkrafte (5.), 
das Allwirkrame und in feiner Steigerung das 
Allgewältigfie iii der Natiir* Die aufgeregten 
Grundkräfte fprechen auch nur Gl^ichaHiges^ 
die Grundkräfte anderer materiälen Subßanzen 
an, und erregen fie innigft und mit höchfter 
• £nergi)e; Woraus denn- zu erfehen ift 6ie Mög- 
. lichkeit tiefft dringender Anälyfen und daraus 
hervorgehender reinen Förrnen und Prbductiör 
nen durch die galvanifche Action , die d^nti 
auch uoi deswillen für die Ghemie höchft bedeü- 
ttod iß: 

■■•-•• ssai ''■'■_ 

Werfen wir nun ^vtS die galvani/chen Raupet 
ph&nomene eitieh Rückblick, und vergleichen wir 
idie Erfcheinungen der einfachen Ktue mit denen 
•dar Verllärkung: fo erhellet, dals jene der eixi- 
' fachen Kette fich in det Verllärkung nut wieder- 
holen , dafs'fönach di^ gälväriiCbhe Säüli^ eigentlich 
durch Vervielfältigung einfacher Ketten eine Ver^ 
fiärkung fey« 

Es beruhen auch die Phänotnehe der galva- 
iiH'dieti Verßärkung ganz auf denfelbeh GefetzeHi 

Bb 1 



t »76 ] , 

«HS denen die Phänomene der einfachen Kette veiv 
JUndlich werden. Alle galvanifche Erfcheinungen^ 
lamt und fonders, bewähren : 

„Der Galyanismus £ey nichts anderes als ein 
Wechfelkampf des Electricismus und Chemismus, 
ftus dem bald jener , bald diefer, bald beide lieg«- 
haft hervorgehen.* < 

Aber eben dadurch fpricht Geh der Galvanismus 
aIs das mrhfaw{ße Prindp in der Natur aus. Der- 
mbe hat lieh auch bisher als folches erwiefen, und 
mrird fich in der Folge auf die mannigfaltigfie, jetzt 
uns noch unbekannte Weife als das wirkfamfie Prin- 
dp kundgeben. 

In der galvanifchen Ketteß zumal in der yer« 
irielfaltigten , welche die VoItaTche Säule darffeHt» 
treffen wir die Natur auf der That an , in ikr^ar 
Tendenz die Gefammtheit ihrer dyuamifchen Thä- 
tigkeiten in den gefammten Raumformen aufzuftel-i 
len, (die Naturfeele mit dem Naturleib innigft xu 
vereinen,) und demnach „Lebendiges*^ hervorzu^ 
bringen ; wir fehen in dem Galvanismus 4as fich ' 
felbß erzeugende J[jeben in /einem Beginn» Der 
Galvanismus ifi daher der nä(ihfte Ring , Wischer 
die anorgifche Natur 'mit der organifohen veiw 
bindet ; er i/l das Lebendige in /einen Anfängen : 
totem ilt denn das Leben organifcher Wefen nur 
VoUkginmenli' ausgebildeter Galvanismus« 



C S77 3 



j ." I ■■ « "1 11 



in. 

Meinungen des Dr. Falli von der thieTtfchtm 

Electricüät; 

iitugezogen aus einem Schreiben deflelbea «n 
Brugnatelliy von Gilbert. 

■ ' - 

[Li^rem , welche Unterfuchungen übw Electricitikt 
und über die Grund - Erfcheinungen des lebenden 
Zuliandes interefliren , wird es nicht unangenehm 
leyni hier nach den beiden vorigen, in ihren An« 
.fichten fo ganz verfchiedenen AufTatsen noch einen 
dritten über die^ thierifche Eleetricität zu finden^ 
worin noch andere Meinungea id>ei* diefes proble» 
matifche Wefen aufgeßellt werden , wenn diefe 
gleich >neben denen Volta's nur flüchtig und 
wenig gereift erfcheinen* Was den zweiten Auf« 
fatz betriflPt, fo habe ich mich zwar gegen die Art, 
die Natur-Erfcheinungen zu behandeln, welche man 
in Deutlchland mit dem Namen Natur -Pfailofophie 
anzudeuten fich allmäblig gewohnt hat, und die 
man früher und richtiger mit der Benennung fpe« 
culative Phyfik bezeichn^e ^ mehrmals fo beftimmt 
erklärt , dals der Le£er den neuen Verfuch deai 
Gal^anismus zu erklären, welche» diefer AufTats 
«atbält, in 'diefen Annalen vielleicht nicht erwartet 



C 3?« 3 

bitte; etfcliien mir aber deflenuiigeachtet dieKSrxe 
^d Bündigkeit der Darßellung und die Umficbt 
und VöIUländigkeit , womit auf die Haupt -Erfah- 
rungen gefehn iß , Herrn Profeflbr W e b e r's Ar- 
beit zu der Stelle zu eignen , welche fie hier ein- 
ziiinmt,' jndem'Iie felbft dann noch belehrend ill, 
Ytenn man vielleicht auch mit der Anficht und mit 
feiner Art zu deduciren und zu erklären nicht 

■ 

einverllanden wäre. Der Verfafler des dritten Aiif^ 
fatzes, der Or. Valli, gehört zu den frühflen 
Bearbeitern des fogenannten Galvahismus und zu 
flen eifrigilen Vertheidigern der thienTchen Electri- 
citfit Galvani's gegen Volta's fiegreiche Bekämpfung 
derfelben; ihm fcbeint aber der Sinn für evacte 
Wiflenfchaft zu mangeln, der den grofsea Phjfi- 
ker zu Götno vor denen fo vortheilhaft auszeichnet, 
dife «beraals mit ihm zugleich das neu entdeckte 
Gebiet zu erforfchen firebten. Der Brief des Dr« 
VaHi, aus dem ich hier dem Lefer Einiges mit^ 
zütheilen habe, fieht in dem Journal de Phy-- 
ßtfue Juli i8i5, und Folgendes ifi der Anfang 
deflelben : G.] 

,,IcI^ habe die Mulse , welche ich feit einiger 
Zeit w Scholse der Fifeundfehaft geniefse, be- 
nutzt, ipaeine Arb^eiten über die thierifche Elecm^' 
tität wieder aufzunehmen, und will Ihnen dieKe- 
fultate mittbeilen, welche ich bis jetzt erhalten 
habe, zugleich mit einigen Betrachtungen über die^ 
fm ijegenOand.^^ Hr. ValH erzählt nun fiele 



l 37^ ] 

yierTadbe, welche er übe^ die ESnwirkmig voa 
' Sctmefeljaure, von Arjenik, von ätzendem SuhU^ 
fdiit, von /^//2 und Opium anf unverletzte und*- 
afüf p/äparirte FrÖfche angettellt hat. Sie übergebi^^ 
ich/ daile rein phj-OoIogilch find und da ihre Er*' 
klärung aus den lichtvollen Unterfuchüngen lier-- 
yorgeht, \VeIche Herr Bro'die in England über' 
die Wirkung der Gifte auf den thierifchen KSrptTt' 
bekannt gemacht, und Hn Dr. Naffe in dem 
Archiv nir die Phyfiologie B. 12 HeFt 2 voliaändig 
lind gut überfetzt bat. Bei dem jetzigen Zußande ' 
unfrerKennthifle, in ihnen Wirkungen einer thieri«^ 
fchen Electricität fehn zu wollen, hiefse träumen. 

Dr. Valli bemerkt dann, fchon Galvani 
habe wahrgenommen, dals, wenn man die Schenkel* 
nerven eines Frofcbes durch metallifche Leiter erre- 
ge, nicht blos die hinteren, Ibndern zugleich auch die 
vprderen Extremitäten in Bewegung gerathea, weiui 
gleich keine Verbindung des metallifchen Leiters 
mit den letzteren Statt findet. Er habe daflelbe 
beobachtet an .Fröfchen , dtoei^ der Kopf abge- 

fchnitten oder Itark zerdrückt worden war. DieCs 

1 

Bewegung der Yorderfüfse glaubt er einer ReactioA 
des Rückenmarks zufchreiben »zu könnten. Wenn 
man an eibem ganz frifchen Frofchpräparate , an 
dem fichnoch der Theil des Kück^grads , aus wel- 
<diem die SchenkelnerVen hervoxgehn, befindet, di& 
Extremitäten berühre, fo fehe ,man diefe die Fipr 
ger oder den Körper, der fie reizt, flielieB, als hat« 



C 38Ö J 

ten fieWillkiihr, und das fo lange, als die Vita- 
lität des Frofches dauert. Trenne man aber die 
Nerven von dem Riickenmarke , fo fey es augeo^ 
blicklich vorbei mit diefer bizarren Erfcheinung, 
man möge diefe Glieder reizen wie man wolle. 
,)Der Eindruck, meint Hr. Valli, welcher an der 
Oberfläche des Körpers des Frofches gemacht wer« 
de>9 pflanze lieh mitteilt der Nerven -FlüHigkeit bis 
zum n,ückenmarke.fort| und fetze fo die reguli- 
rende Feder der Muskel - Bevvegung ins Spiel, 
welche auf die Nerven und durch diefe auf die 

Muskeln reagire.^^ 

* 

Auf jeden Fall fey fo viel gewifs , dafs man in 
einem Muskel keine Bewegung hervorzubringisn 
vermöge durch Reizung derjenigen Nerven, die 
lieh unterhalb deflelben (au deffoüs de lui) befiä^ 
den , es fey denn, dafs diefe Nerven in freier Ver- 
bindung mit dem Gehirne oder dem Rückenmarke 
dehn. Und hieraus, fagt Hr. Valli, lafle Seh die 
wichtige Folgerling ziehn, dafs die Bewegungs- 
Nerven von den Sinnen -Nerven verfchieden find, 
und eine befondere Region einnehmen. Denn 
wenn die Nerven -FIufDgkeit, welche dieEmpfin- 
düngen hervorbringt , und die , welche die Bewe- 
gungen vermittelt, diefelben Wege durchliefen , fo 
miifsten, wo und unter welchen Umfiänden man 
auch reize, immer Bewegung und Empfindung za 
gleicher Zeit Statt finden. 



' C 38» 3 

y,Die Nerven, f^hi^ Dr. Valli fort, uot^fchei* 
den Och von einander blos durch die verfcbiednen 
J^unctionen, zu welchen fie beiiimmt lind. DaS' 
Empfindung» -Vermögen, iß ihn^n indels allen ge« 
mein, und eb^n tb inhärirend a}s die Schwere äec 
Itfaterie. Jeder Nerve hat eine ihm eigne Sexi&bi« 
lität , welche nur durch, ein fpecififches Reizmittel 
zu erregen iß. Oie.EIectricität iß, fo viel ich weiGi, 
das einzige. Reizmittel, das ß\x£ alle Nerven ohne 
Unterfchied wir^t. Und die mächtigße Electricität: 
in Abficht auf die Nerven iß die, welche durch die 
Metalle in Umlauf gefetzt wird. Durch die Ent- 
ladung einer Leidner Fiafche konnte ich. in dem. 
Flügel eines Huhns keine Wirkung hervorbringen, 
während ich rpit einem galvanifchen Apparate darin 
bedeutende Zitterungen erregte. ^^ — * — — ,,In 
keinem meiner Verfuche hat durch Reibung erregte 
Harz- oder Glas -Electricität die Senfibilität warm- 
blutiger Thiere erweckt. -<' — > Diefe äulserß feine 
und bewegliche Materie erhält von den Körpern, 
aus denen fie hervorkömmt und durch die fie hin- 
durchgebt, verfchiedene Modificationen , und von 
diefen.Modificationen hängt grofsentheils dieKr^ift. 
ab| mit der fie auf die Nerven wirkt.^^ *)• 

^ lUum i^ es nöcUg 2U bemerken , dafe jetzt .diefe feit 
Volta's berubmteii Unterfuchungea über feine electri- 
fcbe Sattle TeVältete Meinung» für nicht viel mehr alf für 
-. einen Träum gelten kann. Oil^m 



C 38a j 

„Ich war im Begriffe, fchreibt Hr; Dr. Valli, 
diefen Brief zu fchlielken, als ich den Ihrigen iar* 
Hielt , in welchem Sie mir ankündigen , die Lehre 
Galväni's £ey durch die wiederholten Befiiir« 
mongen eines furchtbaren Gegners, des Herrn 
V o I ta , nun völUg umgefiürzt worden. Ich greife 
daher wieder zur Feder, um Ihnen noch £iniges 
über diefen Gegenitand zu fagen.t^ 
\ „Durch keinen der mir bekannten Verfuche 
ift es 'mathematifch (?) dargethan, dals die Electri« 
cttftt die Urfache der Bewegung der Muskeln feyj 
viele Verfuche fcheinen felbff das Gegentheii zu be^. 
wneifeh;' unter andern der folgende, der' mir eigen 
iü. Nachdem ich einen Frofch auf die Ihnen he* 
kannte Art präparirt hatte, brachte ich ein Stück 
der Haut dellelben mit dem Rückgrade in Berüh- 
rung ; ein Stück Silber, das unter die Haut gefcho« 
ben war , diente als Belege , und ein Kupferdrath 
als Conducton Als ich mitteilt diefes CqnducCors 
die Bewaffnung und den Nerven mit einander ver- 
band, zuckten die Extremitäten ziemlich fiark» 
doch nur dann, wenn eins der Enden des Goa« 
^uctors einige Linien unterhalb des Austritts des 
Nerven aus dem Rückgrad angebracht wurde. Ich 
durchfchnitt nun die Nerven (Je les coupois) , nä- 
herte fie der Haut, bis beide einander eben be- 
rührten, und wiederholte nun den vorigen Verfuch. 
Setzte ich das Ende des Godductor auf den Durch* 
fchnitt (la/ection) der Nerven^ fo blieb der Frofch 



unbeweglich ; fetzte ich "es d^geg^n unterhalb -die«« 
fem Piincte auf (inferieurement ä ce point) ^ fo;» 
gerieth er in Bewegung. Die Electricität wurde hu 
diefem Verfuche nicht anders merklich, als we^ili 
der Nerve ihr Puncte darbot, auf welche feine Wir»* 
luing &ch frei "äufsern konnte. GehÖne die Electrt«^ 
dtät dem Thiere lan, fofehe ich nicht ab', warum' 
Ile fich nicht immer äufsern Tollte , weil unter den 
einen wie unter den andern Umilähden der Weg 
ihr offen ßeht.** 



k t , 



,,flr. Vglfa hat viele fchöne Beobachtuxigea 
gfio^acht, welche ail^ dahin ^wecken , zu bew^i^eoi 
4afs die Electricität der Metalle und nicht die des 
Thieres die überrafchenden, von Qalvani, entdeck- 
ten Erfch^inu^ngen hervorbringt. Da aber diefei 
fpix^e Beoba^chtung^n nicht entfc^eid^nd fin^^ fo 
Xirejai|; wie die meinige, fo wäre es zu wUnfchen, 
<^fs^Hr. yo\l9^ den Umlauf (le circuit) der Electri- 
cität der Metalle prüfte, auf dem feine ganze Theo- 
rie gegründet ift, uz\d ihn durqh ^in^n ^unwider- 
leglichen Verflach bewiefe., welches der Fall feyn 
i(7iirde, wenn ^x mischte, dals, die circulirende 
Metall -Electricität offenbar und durch dasEIectro- 
Qieter wahrgenommen würde ^). Wenn, er dahiAge- 

*) Es fcheint, Hr. Dr. Valli hai>e die Fundamental •Ver-' 
fucfie Volta^s nicbt Ihidirt» und -fey in dem nicht fort- 
gegange^r was feit Entdeckung der ,Te}^fiarkten galvanifcliea. 
Electricität über fie ausgemittelt Trorden i^. Q}Hr 



C 384 3 

langt feyn wird, fo wird er ohme Widerrede t8I 
lig Recht baben/« 

„Werden dann aber die Freunde der thieru' 
fchen Electricitat Unrecht haben? Wird dadurch 
bi^wiefen l^jn , dals diefes Princip keinen Einflub 
auf die Bewegung der Muskeln hat? Ein Phyiiker, 
4er. yiel *auf feine eigne Autorität rechnet , hat kein 
Bedenken getragen zu behaupten, dals wir über 
den Mechanismus der Muskel-- Bewegung noch 
eben fo wenig aufgeklärt find , als wir es vor der 
glänzenden Entdeckung Galvani's waren« Es 
wird indels nicht jedermann fich mit einem fol« 
cheh übereilten Urtheile, zu dem wir des Gege* 
benen noch nicht genug haben j befriedigen. Die 
Sache Galvani's wird Jetzt lebhaft verhanddt 
und durch gute Sachwalter vertheidigt;. es Mrird 
noch viel Zeit dazu gehören, bevor feine Grunde 
vor einem competenten Tribunal werden nichtig 
und unzuläflig erkannt werden. Indels fcheint es 
mir, (auch abgefehn von den Beweifen, die Cch^ 
aus den Verfucben Galvani's und feiner ausge» 
zeichneteren Anhänger ziehn lauen,) fehr wahr« 
feheinlich zu feyn , dafs in den Muskeln verdich« 
tete electrifche Materie die Urfache ihrer Bewe* 
gung fey. Ich habe diefen Gegenfiand weitläufiger 
behandelt in einem Werke , welches den Titel 
fuhrt : Experiments on Animal Electricity vpith 
their JtppUcation to the Phyjiology, and fom.0 
pachologicäl and medical Ob/ervaUons\, und will 



C 385 ] 

Ihnen mit wenigen Worten den Gründßein meiiieir 
^E^ieorie auseinander letzen.^ ^ 

„Das Thier hat ein Vermögen Electricität zh 
TerdicHien; diefes beweilen der Zitterroch eit, deF , 
Sttrinamfche AafI (Gymnotus) etc. Man bemerkt 
aber in dem Bau der electrifchen Werkzeuge clie- 
fer Fifche, und in dem der Muskeln elnetl^ 
Plan. In den einen, wie in den andern, üelteii 
die Säulen oder dieFafern, welche durch Mem- 
branen oder Zellgewebe getheilt und unterabge* 
theilt find, eine febr grofse Oberfläche dar. lix 
den electrifchen Werkzeugen der Fifche bildeiii 
die Zwifchenräume zwifchen den Membranen eink 
gro£$e Rdhe kleiner mit einander Terbtindener 
Zellchen, und enthalten einen öhb'gen |Cöl*per, 
welcfier vielleicht beilimmt iß, den Durchgang 
der Electricität zu verhindern. Eben fo enthält 
das Zellgewebe , welches jedes Fäferchen in deft 
Muskeln umhüllt und fie von einander trennt^ 
eine Feuchtigkeit, deren Zweck wahrfdieinlich 
derfelbe ili. Eine ungeheure Menge von Nerven 
ift fowohl in den electrifchen Organen der Fi« 
fche als in den Muskeln zerfireut , und eine 
gleiche Anzahl Arterien begleitet diefe Nerven ia 
den einen, wie in den andern , und zertheilt ficft 
mit ihnen in eine unzählige Menge von Puncteik 
der Säulen, Fafem, Abtheilungen und Zwilchen* 
räume, in denen fie fich endlich vediert.^^ 

,^Die Thätigkeit der Muskeln kaiän von kei« 
irar mecfaaajfchitt Urfache abhängen. Denn eine 



1 > 



s - 



•■ \. 



JEs^e Umtt^;. weder dbf Zktmä-^ 'iM^iAtiit^ 
'idBn Muskel-^Fäferch^a in deip iiiig^nbUcfce : wd||L 

tiimmtv wam^.-ßein da$ $pi$l geCmt w^irdf«, 

.110^ ihr fchnelles und auf einander. Mgemtkß 
' ZaGiBBBienaehn und Nachlaflen, noch die up^ 

limren Krälke erküren , welche Muskeln im .2!^ 
, AuBtdB ihrer SufamB^enaiehun^ au auüieni '¥6^^ 

V i^Hall-er, Eordjce und- Black ^haben ihfi 

Enflucht «u der Newton'ljbhen Anziehung 

'"»-■■ 

« . r iMO« Da fich r eine folcbe Anziehung der 

IcilEperGhen dem Auge aufmerkT^Pij^r Beobachter 

jOiiSefabart (?)j ^üb mula He als eine ThatTacbe »^ 

m^fibeo werdet« At>er der'^Reiay d^ man ji^ 

(die .Ma6kel<i>f aferchen auaül;>t, bcdSinu^t nicht ikH 

iH^enfeitige Anziehung. Denn wenn die Ckflii^ 

fion der Fäferchen einmal mittelfi eines Re^es 

]iei^<^rgebracht wäre, fo * könnte fie nur diwsb 

.ein andre Potenz fiu£s neue erzeugt werden; die 

entgegengefetzte Meinung wurde den Gefetsen iler 

Phyfik widßrfprechen." =...-.) 

^£in Wirkungsmittel, welches die Gohäfian 

.der MnskeU Fäferchen zu 'Termehren, und fie.aa^ 

. JÜ^inlich und augenblicklidi zu erhöhen yerm^, 

haben wir allein in der Electricüßt. Die Mus^^» 

fceln find fiets^getadne Mafchin^» in denen die 

Attractipn immerfort ihr ' Spiel tr^t. Die ab- 

wechfelnden Zufainnienzidumgw . und Nachlaüun» 

(Jen entftehn. aus den Veränderungen des Zufiaii» 

1^. dM Eilectij«i^j. in Beaehpng. auf die ßbmd 



Aachen de& Organs. Dlefe Veränderung ifitd 
durch die Nerven bewirkt , welche tnit allen 
Puncten der verfchieden electriGrten Mu&kelfäfer^ 
eben in Verbindung fie^n* DaCs aber die Electri- 
citat die GohaGon der Körper unendlich ver- 
tnehrt^ und dals bei der electHrcheh Entladung 
nicht immer Gleichgewicht eintritt, wird durch die 
SymmerTchen Verfuche und durch die des Pa^ 
ter Beccaria klärlich bewiefen/^ 

„Meine Ideeh über diö Muskel - Bewegung 

, Üäben, wie Sie feh^ , Analogie^ Beobachtudg und 

die Thatfachen für lieh. Heut zu Tage ift die 

HällerTche Irritabilität nur noch eine Chimät'^.^^ 






/ 



^ ., k • * . • j- A* Jlf ■ 

. - ■ . ■• : ^ ■- ■ • r^H^ 

, . ..., , .IV."- •■■ ■;■ -.f- 

. » • . •' . • . • ■ ■ ■V'* 

Jfachrich^ von einer merkwürdigen Erfpheimmg 
in dem Eife einer, Ppitze, in weichet^ i^rJItj^ 

; trunkener lag. 



» » 



▼ Ott 

Will. Nicrolsoit in Loiidoii. c: 

-• Frei bearbeitet ton Gflbert. . •, Ä 



•11 » 



^ier eogL Meilen von Ghicfaeft»r, weSlicb Too ||pv 
Heerßralje nach Petworth, liegt Halnaker Haufe» 
welches fruherhin de( erheirathete Sitz des Grafift 
Ton Derby war, und hier Aehr an der Weftfiuto 
des Parks ein Pachthof, in delTen Mitte fich dne 
PfUtze befindet, die etwa i8 bis ao Fuls im Durdi- 
meffer hat, und in der Mitte 5 Fub tief ifl. Im 
Noyember i8ia ertränkte fich darin ein Maniu 
Die Art, wie man feinen Körper in der Pfütze epit» 
deckte, war fo fonderbar und auEFallend, dafs nuui 
damals fehr viel darüber redete , ohne doch eine 
wahrfcheinliche Urfadie ^aßir auszumitteln. Vor 

•mm • 

kurzem, war ich in einer Gefellfchaft unterrichteter 
Männer, wo darfiber gefprochen wurde. . Herr 
Webber, Kaplan des Haufes d^ Gemeinen, hatt« 
die jSache init dgnen Augen gefehn , und aus fei» 
ner deutlichen und beAimmten Erzählung ging 
herror, dab die ZeitungAeridifie^ wdche man tut 



i 



t 389 3 

lehr zweifelhaft gekalten hatte, der Wahrheit vöIp- 
lig gemäfs gewefen waren. Er hatte die Gefällig, 
keit, mir das, was er und zwei feiner Bekannten 
wahrgenommen hatten , für meine Lefer fchriftlich 
xnitzutheilen , und ich will diefes hier mit den Be- 
merkungen begleiten, auf welche uns das Gefpräch 
geführt hat» 

Als bei dem Profiwetter, welches am ir.Oe* 
cember eintrat, die Pfütze am i4ten oder i5tea 
Angefroren war, zeigte Geh auf der Oberfläche des 
Eifes die Geftalt eines Menfchen. Als diefes in der 
Nachbarfchafl bekanntwurde, begaben fich unter 
andern auch die Erzähler dahin, und unterfuchten 
die ümliände genau, um auf eine Erklärung zu 
komm^en. Die Pfütze wird von dem Rande ab 
nach der Mitte zu tiefer, und hat hier ungefähr 
eine Tiefe von SFufs. Eine benachbarte MKtpfütze 
und mehrere Rinnen fchwängern ihr Wafler und 
färben es rothlich braun; diefelbe Farbe hatte das 
Eis, bis auf das, welches die Figur des Mannes bil« 
dete. . Diefes war fchwarz und fö hell als das klar«» 
ße "Waller, fo dafs man das gefärbte Wafler hin- 
durch wahrnehmen könnte. Auch war diefes Eis 
fehr glatt und hart , das übrige dagegen runzlicher 
lind weicher; und was befondei's auffiel, eine dünne 
Lage Schnee, welche das übrige Eis bedeckte, fehlte 
über diefer Figur , fo dafs fie recht fcharf begränzt 
ins Auge fiel» Drei Tage zuvor war dagegen, beim 
Anfange des Frofies, die gdn:^.e Oberfläche des Ei« 
fes gleichmälsig mit Schnee bedeckt gew^ien. Die 
Äonal. d, Pfaylär 6! ^V« ' St. 4. i. 1 8 1 S« Sti 1 s« ' G ö 



■ 

gaaze Geltalt war von einer undarchßchtigen Linie 
Hingeben, die aus Eis beßand, welche ton änderte 
Ausfehn und weiTser als das übrige wan 

Man brach das Eis in der Mitte, worin ficb 
diefe Figur zeigte, in drei Stücken heraus, und legte 
es auf das Gras am Rande der Pfütze; und fb ßellt ^ 
Tafel VI es vor. Mit einer Heugabel entdeckte 
man in dem Schlamme am Boden der Pfütie 
den Körper eines Mannes, der, nachdem man ihn 
von dem Schlamm befreit hatte, mit einem Male 
fall ganz, mit dem Hute auf dem Kopfe, zum Vor« 
fchein kam. Der Körper war gant ßeif und ohne 
Spur von Verwefung ; der eine Arm gebogen , in- 
dem die Hand unter dem Rocke (lack; der eine 
Fufs nach unten, der andre nach oben gerichtet, 
und die Beine waren in gerader Linie mit dem 
Körper. Der Kopf des Mannes lag nach v>üdoßen 
zu, und nach derielben Richtung der Kopf der Eis- 
fi£[ur. Diele Fisur befand fich fenkrecht über dem 
Körper des Ertrunkenen und ßimmte genau mit 
dem Umrifle delTelben überein, nur dafs in ihr fich 
der Kopf plötzlich mit einer gerade Linie endigte, 
welche dem unterflen Theil (bottom) des Hutes 
entfprach. Der Körper felbft wa» unter dem Eife 
gewifs nicht in die Höhe gekommen , denn er itack 
noch feil im Schlamme, als man ihn entdeckte, und 
das Eis war an beiden Seiten mit dem der Fi«[ur in 
einerlei Ebene und.hatte überall eine gleiche Dickci 
von 8 Zoll. Recht deutlich zeigte fich die verfchie- 
demt BefcBaffenheil der beiden Arten ^ des 



[ 59» 3 

wenn man fie an das Licht hielt; 'das 4et Figur war 
keU und durlchfichtig, aber grünlich ; das andre da^^ 
liegen trübe und dunkel, wie das Waflfer der Pfütze» 
Jüan erkannte den Körper für den eines Reifendeii 
Odel" Haiißrersy der häuHg in diefe Gegend gekooi- 
tdei3[#ar, und nach der Zeit, feitdem man diefen 
terütifst hatte, zu ürtheit«>n, fcheint der Mann fich 
im 3o. Noveruber erfäuft zu haben. 

iDiefes f ehr merkwürdige und ausnehmend fon« 
derbare Ereignifs hat eine Menge von Meinungen 
V^ranlafst^ von denen einige durch diefe forgfäl« 
tige DarKellüng der Thatfachen fogleich widerlegt 
find ; befonders die ^ dafs der Körper an die Ober«^ 
Aäehe desWaÖers heraufgekommen und dann wie- 
der herab gefunk^n fey. 

£s wurden dunkle Sagen erwähnt, dafs über 
Gräber ündStellen^ Mro nach Schlachten viele Lei- 
then verfchatrt Worden , oder über Kirchhöfe, wo 
inah die Särge unordentlich Und zu dicht an ein-> 
Ander eingefenkt oder gegen die äufsere Luft nicht 
f echt verwahrt habe, Ausflüfle unter befondern Ge- 
ilatten fichtbar geworden feyen. Man erinnerte an 
die beßimmteren Beobachtungen über die Art, wie 
ttliau und Reif ßch auf dem Boden abfetzen , fo* 
dafs verdeckte öder alte zugewörfneWaffer- Abzüge, 
oder unter der Oherfl^iche verborgne Baumflämme 
und dttdre organifirte Körper dadurch erkannt wor-^ 
den find« tJnd zügleifch erwähnte man, dafs nie- 
drige dichte Nebel bei ihrem Entltehn , und oft 
fahrend der gaüten Dauer ihres firicheinens, ück 

C c a 



I 39» 3 

an fehr beHimmten und deutlichen Gräni^eEi haUes^ 
uod faß immer in denfelbeo wieder zum VorfclieiB 
kLOOimeiii fo oft ße lieh zeigen« Man berief Cch 
fiberdem auf die Veifuche Mufrchenbroek's 
und PrevoIt'Sy welche irdne und porcellainene 
Teller, Glasfchalen und Metallplatten einzeln ader 
eine über der andern dem fallenden Tbau ausfets* 
ten, und wahrnahmen, dafs dieier Geh an einige 
Oberflächen anfetzte, andere vermied, nach Ver«- 
fchiedenheit des Materials und derUmftäude, un^ 
ter denen lie ihm ausgefetzt wurden. Durch alles 
diefes gUubtie man berechtigt zu fejn anzuuebmeai 

I r 

dals Ausd^:3.Itungen, oder noch Wahrfcheinlicher 
irgend eine vielleicjit mit der Electricität oder der 
Wärme zufammenhangende Kraft ^ von dem Boden 
fenkrecht auffteigen odqr aufwärts wirken , und iä 
dem was lieh über ihr befindet, in dem klei- 
nen Räume, auf welchcni (ie eingefchiänkt iß, 
Veränderungen hervorbringen könne. So we- 
nig wir auch von diefer Kraft willen, fo fchejnt 
ße doch hinzureichen, auf einen fo verän- 
derlichen und feinen Procefs als die Krylta|Ii- 
fation Einfluß auszuüben, der bekanntlich durch 
langfameres oder fchnelleres Entziehn der Wärme 
oder der Feuchtigkeit, Gegenwart oder Mangel des 
Lichtes, jede Art von Zitterung , und durch andre 
Zufalle abgeändert wird. Und der Verfchiedenheit 
in der Wirkung folcher Kräfte unmittelbar über 
dem ertrunknen Mann und über dem andern Bo- 
den des Waüera p fcheint die Verfchiedenheit in 



, t 393 j 

• • • I •.'..• 

r. m • ' -...■•.. 

dem Eife , welches üoer beiden entßanden iß . Ech 
lin AlL^emeiaen allerainc;s zuFchreibeü zu lallen. 

Ich habe über diefes Gefpräch weiter nacbge- 
dac);^t, und glaube einige Bemerkungen binzufügeh 
;(u können, welche der Erklärung eine regelmäfsi'^ 
gere Geßalt geben. Ich bin geneigt, die durch 
Fäulnifs oder chemifche Veränderungen in dem 
Körper fich entwickelnde Wärme für die Ürfache 
di^fer Erfcheinung zi^ halten. Solche Veränderun-^ 
gen mufsten in dem Körper erfolgt feyn , wenn fie 
gleich wegen der Kälte des WalTers und der ge- 
hemmten Gemeinfchaft deflelben mit der äufsern 
Luft nur fehr langfam vor (ich gingen^ Wurde aber 
das den Körper berlihrende WajQTer erwärmt» fo 
piufste es fenkrecht in die Höhe fieigen, fich an 
der Oberfläche in einer diinnen Lage ringsumher' 
verbreiten, und wenn es wieder kalt geworden war, ^' 
iiahe an dem Umfange herabßeigen, wie wir das 
t&glich bei FlüQigkeiten fehn, die von unten her 
jerwärmt werden. Oder, mit andern Worten, die 
Waffermaffe, welche in diefer ftehenden Pfütze 
fenkrecht über dem Körper des Ertrunknen Iland, 
und folglich in allen ihren horizontalen Querfchnit- 
fea genau denfelben Umrifs als er hatte, war ein 
wenig wärmer als das übrige Waller. Zwar wurde 
diefe Circulatioii etwas modificirt, dadurch dafs 
^Wafler, bis unter 4^^ F. erkältet, fich ausdehnt, 
doch kann diefes auf den Erfolg kaum Eiiiflufs ge- 
liabt haben, befonders Mrenn ^^rFroA plötzlich ein« 
trat, wie das am ii. December der Fall war. 



l 394 ] 

I 

War nnn aber das Wafler über dem Korper 
warmer als das andere^ fo mufste diefes letztere 
beim Anfange des Frolies früher als jenes bis unter 
dem Eispuncte erkaltet werden und an der Ober- 
fläche frieren y während jenes noch flüflig blieb. 
Und da diefes plötzlich und an allen Puncten der 
Oberfläche zugleich gefchah, fo mufste das yor 
jGcb gehn , was die Chemiker ein verwirrtes Krj« 
lialliGren nennen, und ein undurchOctitiges Eis, 
welches die Unreinigkeiten des WalTers in ßch 
fcblofs. ent/tehn. In dem wärmern Waffer über 
dem Körper fchoflen während der Zeit nur wenige 
Nadeln an, und zwar von der umgebendeil £is^ 
mafle aus; fie bildeten den weifsen Rand der Figur« 
Als endlich die Oberfläche des wäri^iern Wafiers 
bis zum Froltpuncte herab gekommen war, fror fie 
nicht mit einem Male, fondein durch langfames 
Kryftalliüren von dem Rande ab einwärts. Gerade 
diefes Verfahrens hat ßch Achard bei feinen 

■ » • * 

electrifchen Verfuchen bedient, um klares durch- 
lichtiges £is hervorzubringen, und es fchlielst be- 
kanntlich die Luftblafen und die eingemengten Un« 
.reinigkeiten aus den Kryßa|len aus. 

Diefe Wirkungen fetzen einen ZufammenfluGt 
gUnfiiger IJmflände voraus, wie er fich nur feiten 
ereignet, in diefem Fall aber wirklich Statt gefun- 
den zu haben fcheint, und die vprfiehepde Erklii- 
runä wird felbli durch die kleinerexi Um/lände be- 
ilätigt. So ?• B. b^^^ift ^^^ Endigung des Kop£i 
wie abgefchnitten p da& entweder das erwäriptQ 



;[ 395 O 

Waßer^ fiatt zur Oberfl|cbe herauf sa fieigomV ia 

den Hut hineingetreten war, oder dafs der Filz auf 

das benachbarte Wafler als ein fchlechter Warine« 

leiter wirkte; und die glatte fchneefreiß ÖberOächja 

der Eisgeitalt lehrt uns^ dafs das raujie Eis 

^kalt genug war, den Schnee gegen das Wegthauen 

^durch die Tageswärme zu fchtitz<en, welche .ü&«f 

jjiem Frolipuncte war. Das glatte minder kalte Eis 

der Figur hatte dagegen nicht verhindert, dafs der 

am II. und 12. Decbr, gefallene Schnee am Tage 

gefchmplzen war, in der Nacht aber wieder fror, 

welches die Oberfläche fo glatt unjd eben machte, 

wie fie in der Befdireibung gefcbildef t wrd^ 



vA. 



Z U S A T Z 

^iis iinem Brief e des Dr. Chicheßer zu Bathj an 

Hrn. Will. Nicholfon. 

13. Mä» f8i5* 
. . Ihre Nachrichten und Bemerkungen über eine 
merkwürdige Erfcheinung im Eife einer Pfütze, in 
welcher ein ^rtrunkner lag, erinnern mich an die 
flicht weniger merkwürdigen 3aumgeßaiten, welche 
lieh in dem Eife der Moor- Lachen Y^c^-Xa/ie^^ 
ifl Irland nicht feiten fcharf gezeichnet jKeigen foU 
}en. Ein Geililicher , Itr« M a r g i n , fchrieb mir 
yor mehrern Jahren über lie Folgendes: 

„Ein Irländer, mit dem ich am %^. Decbr. 180^ 
in GefellFchaft war, erzählte, als von den Mooren 
(bog.%) in feiner Nachbarfchaft und von den grofsen 
Binmezi die Rede war^ die man in ihnen häufig fin-* 



I 

«« 



E 596 3 

der, etwas mir gans Neufs, das mir febr merkwür- 
dig fcbien. Zur Zeit wenn beim erfien Frofte 
(hoar^ froß) die Oberfläche der kleinen' Lacheii| 
Yon denen es in diefen Mooren eine Menge giebl:, 
zufriert, habe er mehrmals gefehn , dafs ein Baum 
(der vielleicht i5 bis 20 Fufs tiefer lag) in dem Eife 
auf dasgenaulle abgebildet war. Das heifst, der Bauin 
erfchien in feiner ganzen Länge, Breite und VerSße- 
lung dadurch ausgedrückt, dafs der Froll mit we^ 
jiiger Kraft auf dieTfieile des Waflers gewirkt hatte, 
upter welchen der Baum lieh verbreitete, als aa 
allen andern Stellen , wo das Eis dichter und voll« 
kommner war. Dem Landvolke fey diefe Erfchei* 
nung wohl bekannt, und es pflege unter dem fo ge>r 
zeichneten Eife Baumilämipe zu fviphen und zu fin- 
den, Piefe Bäume find von verfchiedener Art, Ei- 
chen, Rüüorn, haqfig fehr grofse Aspen (^ew (rees) 
u, f. f. , und immer liegen fie horizontal.'^ 

Hr. Nicholfon fügt die Bemerkung hinzu, dals 
feine vorige Erklärung auf diefen Fall nicht paflei 
und dafs Geh das Erfcheinen eines in 20 Fufs Tiefe 
liegenden Baums mit allen feinen Veräilelungeiix 
in dem darüber befindlichen Eife, aus kemep - 
der bekannten Naturkräfte , Wärme, Electricität, 
Schwere erklären laOe; /genauere Beobachtungen 
über diefa merkwürdige l^rfcheinun^ aber zu wKa^ 
fcben wären *), 

^^ Die wahre Erklärung clfirFce aus den Untf^rfuchungen übet 
fden Tbau bervor^ebn» welche der Lefer in einem ^9f |b^ 
^e9de9 Hefte ßaaeA wird- OiKf* 



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C 397 1 



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. r ^ F E L Ns 

Vielehe den Einßufs der Wärme a'uf die Eigeiii, 
fchwere von Salzfoolen von gegebnem Gehatw 

darjlellen 3 

y OH 

r 

,JoH. AiNTDR. BiscHQf, {<*actor der Siedem %» 
^ Durrenberg. 

. I 

I : 

In meinen phyfikalifch-technifqhen ünterfuchun« 
gen über die Salizroolen, ^welche 10 diefen ^^.nnaleli 
vor fünf Jahren (Jahrg. iSio, S. 7 od. B.35, S,3ii) 
erfchienen find 9 habe ich unter andern Seite 32q 
und 3!^8 zwei Formeln gegeben , nach welchen die 
l£igeBfchweren des WalFers und der Soolea vop ge- 
gebnem Gehalte bei jeder Temperatur bcitimajit 
werden können^ Dia letzti^ Formel h^v^t fic^ 
zum Theil auf 4ie Tubelle, welcliB ihr. dort yoran^ 
gedru(jct ift^ und diefes macht di^n Ge(>rauch ^t£^ 
leiten unbequeqa. Ich glaube daher» dafs man 
nicht ungern hier; die nachüebende allgenieine Re* 
gel ■ Jänden wird » wie lieh die jSigenfchwere einer 
Soole vaA ^eg^bAeoi ß^b^it^ im jede £e£e))iui 



\ 



i 3-98 J 

Temperatur beftimmen >i^rst. Es iit ia cliefür For- 
mel für die aus der erwäimien TabeUe zi; nebmeir- 
den Gröfsen Jl und r das nte Glied der arithme- 
tifcben Reihe vom zweiten Hange ^ auf die es hier- 
bei ankömmt y fubltituirtf fiir ^ und z aber die 
Formel gefetzt^ welche dafelbrt Seite 32o fleht; 
und endlich itt die fpeciHfche Schwere des Waf- 
fais bei' i^^ lU TeiQperatur hier gleich i genona^ 
nen wordeii, 

,,Wenn man bei einer Temperatur von jn 
Grade Reaum. die rpecififche Schwere (= a) des 
Waflers oder derSoole gefunden hat, upd es fall 
bellimmt werden; yne viel ein gleiche^ Voluipeo 
diefer FlüIIiglceiten wiegen werde bei einer Tempe- 
ratur von n^ Reaum. , fo iß die zu fucheiide fpe» 
cjfifcheSchwere (y4) die folgende : 

(0,00002841 n^— o,oo.^4 Q45an4-JyQl^oaa7a) 
■■^ 0^00002841 m* — 0,00549432 m -^',04602272 

>i (a—- [1,001875 — ?n (§+?«)• •iOoocpÖsS]) 
4- i|OOi875 — ^r (5+11 . 0,00000625 

Da indefs bei Saiswerken die Frage nach den 
rpecißfchen Soolfehweren bei verfchiedenen Tem- 
|>erattireii febr ofi vorKöiaint, u«d der vorfte- 
heMe ^Ausdmek -etwas mühfam tn b^anddn 
f«yti dürfte; fo ^abe ich nach diefer Formel 
die fpecißfcben ' $<4^weren von sog SooFen^ di« 
bei i5^ R. Temperatur je eiiie|um 0,001 fpecififch 
Icfawerer als die vorherg^eade iß ^ für die Wärme 
H^ bis So» R» beiie(&iet^ wati ift folgende Tabelte 



C '99 } 

, • • • 
eingetragen, Jede ieiikrechte Spalte. jA einer un4 

derrßlben Soole t)eltiinmty ^nd ^eigt ihre yeiv 
fchiedepe^ Eigen ^ Schweren bey verfchiedenen 
Wärmegraden, Für jede Soole jtt zugleich upte^ 
angegeben: ihr Gehalt nach Graden *), nnd nacb 
Propenten **}, fo vvie ihr Qefrierpnnct und ibf 
Siedepunct nach Graden der ReaurnurfchenSkalef 
Wenn man daher bei irgepd ^iner Tempera,tp;^ 
die Eigen -Schwere einer gegebenen Soole abge^ 
wogen hat, und inan fucht in der zu diefer Tem^» 
peratur gehörenden horizontalen Reihe, in dep 
Tabelle die gefundne Eigen -Schwere auf, fo fin- 
det lieh auch in der näm}ichen fenkrechteii 
Spalte nicht allein die JSigen^ Schwere 4 welche 
einer folchen Soole bei ^en übrigen Temperatiireii 
zukömmt, fondern auch zu nnterit den Gehale (\ißr 
fer Soole; und zwar Ilehn in der mit Gr, (Grädig- 
keit) bezeicbneteci horizontalen Reihe die Ge« 
wichtstheile Wafler, welche lieh bei i GewicbtSf^ 
theile Salz einer folchen Soole |>elinden , und un^ 
ter Pr. (Propent) die Gewichtsth^ile Salz, welche in 
looTheilen diefer Soole enthalten find, 

Hat man aber mit einer Soplwage, ii^ie bei 
i5^ R« Temperatur verfertigt worden^.ifit eine SQole 
bei einer andern 'W^ä^me jgeyro^en, und fie zum 

* ft 

*) Das heirst, .^18 in ibnen |)«i 1 Oewichtstbeile SaU ent« 
liahene Zahl von Gewicht8thei|eii WalTeir. 

**) Daaiß, dieG^^ichtstbeila Sala» wtictM in a^o 



[ 4*0 3 

Qdfpiel im Winter bei o^ Temperatur , 4SF^^g 
oder 20 ProceDt haltend gefunden, und man will 
ihren eigentlichen Gehalt bei i5^ R. Temperatur 
wiflen, fo muGi man folgendermafsen verfahren: 
Man focht unten in den mit Gehalt bezeichneten 
Reihen der Tabellen den Werth Gr. := 4 oder 
Pr. r= ao auf, und Ceht dann nach, welche fpeci^p 
fifche Schwere in derfelben Spalte neben i5^ Tem- 
peratur Seht, Diefe fpecißfche Schwere fucht man 
dann in der Tabelle unter o* Temperatur auf, 
und geht darauf in derjenigen fenkreclitea Spalte, 
wo man Co gefunden hat, herunter in die Gehalt- 
reihe. Hier findet man in dem aogenommeneii 
Fall 4^26 Grädigkeit oder ig Pfocent, und diefei 
ill der wahre Gehalt der Soole, welche uns hier 
9um l^eilpiele gedient hat. 

Es folgen nun die Tabellen Über den Gehalt 
des Waflers und der Sahfoolen, nach Verfchie« 
depheit d^r Temperatur *), 



*) In der eriten fenkrechten Spalte der fpecißfcben Scfawe* 
rea, welche für reines Wajfer gilt, giebt Hrn. Qifchofi 
Tabelle folgende genauere Werthe, welche auf das eigen- 
lliuniliche Gefecs, nach welchem ficb die Dichti|[keic dlet 
iyValTer^ un^ den Ff oilpuqct .ändert, Qeziebuiig h.abeji:. . . 
o^ B. 1,0014078125 4^ R. 1,00165 

/ 1,001514063^ 5 i,ooi56aS 

a 1,0016078125 9 1*0014625^ 

3 1,0016890625 7 1,00^135 

'Hinter dm Zahlen diefer Spalte » welche lieh «nf % aöd^ 7 
endigen» Äeht iioch ei^a i «If'fiebeate OadmalfteÜ«; - O. 



[ 4»' ] 



lern 


p.. 


SpeciGrche ScbwMen der 6iiUrao1 


n »nB «eeabnem 


■ - 


■"""• 


Gellalte, in dielW Tenpetaturen. ~ 


0" R. 


1.001407 


i.ootigBi 


i.ooSyfiy 


.,oo5oi3 


i,üoüo59 


1,007105 




l.OOl&K* 




i.ooägia 


1,004965 


1,006007 






1,001607 


1,00281! 6 


i,o<.5aüü 


i,ooigo5 


i.ooSgti 


i^o4>g85 


3 


i.oüiGtlg 




1,003796 


l,DO'.B33 


i,oo5öÜÖ 


1,006904 


4 




I.tHuflSo 


1,003710 


1,004740 

i,oo»65o 


1,005780 


iiOo6tiio 


6 


i,ooi56i 


.,00359= 


i,oü36iii 


i,oo5679 


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6 


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GohAlw, in diejan TempEfiliuren. 


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i6.56o4 


^6,6837 


16.8075 


üefr. 


-.6,.g 


- .6,28 


- i6,36 


^ 16,44 


-16,52 


-i6.6<* 




1 ! . 1 




«6,«6 


8e.;o 1 


66,75 t 


66.77 1 


80,8o 


K» 



C .»S5 3 





aWipt. 


SpeclfiFche Schweren der SaUFoo 


en »00 RBfietinp« 


9 


Aatur. 


Gebahs, in dierea Temi^niuiea. 


*.^'r. 


i,..6.53 


i.3i63o9i,3i755&ji,3i8ioi 


M19447 


..aio-igä 




»,aj45j9 


i,ii556i i,ii66o-(U,ii76i6 


1,310689 


1.1197^1 


a 


..aiä77ä 


i,ai4äi3ilit^852 


1.116891 


1,3.7930 


l,aibM5 


5 


i,2i3oa7 


i,3i4o63 1.31509Ö 


1.-^.6.3.1 


1,117170 


■ Ar 
' 6 


1,11 i55i 


H4I33.1 irfi^^ä 
i,31i5Di 1,11359c 


l.lllMlH 


^i.(6VioU.a.744a 
..Jije'iä .,1.667s 


% 


1,210783 


1.11 1B09 1,11 303 j;i.MiäB6i 


..3148Ö7 


I.al59l3 


l 

9' 






i.ij4iii 


i..i5^47 


Ä 


i.aioäoi i^ijäai 
i,so9»*7 i^aib563 


■iv-aiifete 


«Vii336i 


j.aiWai 
.,3jSGi4 


lo 


1,207777 


1,108791 i,309»o5 


i.aiDÖig 


1,31 '.Ü4S 


^.^,1^.. 


1430,7010 


i,2oaD54 1,109045 
1.I07377 7,io8i85 
i,io6ö>9i^o753< 




1,211067 


.,i.i'o7S 


■ . , >3 


1.106169 
i,io55i3 


ii?^i 


].210303 1.11.jU» 


i4 


1.104757 


1,103760 .,106761 


..300768 1.109770 


.."i, 15 




1.105 1.106 


law? . 


1.108 ■ 


.wog 'l 


i6 


i!^o3i4i 


i.ioiaSg i,2o5i56 




,.307131 


i,2oöia8 


'.,';' S2 


i,ioi493 


r,"ao3i77 i.aoiü^a 


i,=o5i6>7 


i,io6»6i 


,.107 i36 


i.=oi.7i3 


1,101713 1.103707 


^«04699 


1,305693 


i.io6ä8i 


19 


1,300961 


..30.951 l,:.02y4. 




i,=o492i 


1,2059. 'i 






..30..87i.»O3i7Ä 




LlOiliO 


1,105.57 


a3 


1.196J77 


1,197353 1,190330,1:199506 1.3D0183 


1,20.259 


3o 


i,.9a53i 


in 93^98 1,1 94405 




i.itf7MS 




i.itje6€3 

[fäll 

».1769^ 


1.189611 i,igoS8o 
i.i857i4 1.186676 
i.i8ittoäi,i8i75> 


I%k^]i.t8-M\ 


::|| 


■ 60 


,.,77065 1.170807 


...79749,1,100692 


<•■ 65 


...7>963 


i.i7S9o3i.i74frl* 1.175783 


1.176733 


i'nyki 


60 


1,168981 


..1609101.17085911,171797 
KiöSqie 1.I66B55 i.r&77g4 
1 -161800 1.1 6283 H,i6j77a 


1.173736 




■ "■■■ 65 


1,16497? 


1-168735 




• i 7" 


1.160960 


1..647.1 




' ?5 


:;:t^p;::^?;|::t^g;::^a 


1,160675 


1.1G1618 




60 


1,1 56030 


1..57568 


■' 


^ Gr. 


=.7>3= 


2,Gg6i 2.6794 


i.66aB 


1.6463 


■ 1,63 


£ 


3 — 












l 


16,9309 


=7,0540 17,1703 


37,3oi5 


i7.4a5 


a7.S4Äa 


1 


ü-fr. 

Pncc. 


— 16,68 


- 16,76 - 16.85 


- .6,93 


-.7.0' 


— 17,09 




s;;d;: 




1 






■ 


L^c 


86,87 


B6,go 86.94 


86,97 


s? 


87,0* 



l 496 ] 



.1 



VI. 

Auszüge, aus B r i a f t n. 



i) Von Hrn. Prof. PfaJBf an den Prof.. Gübert. 

Kiel 27. Decbr. \%\S* 

Ich Uberfende Ihnen in der Beilage einige kleine 
Bemerkungen über die fogenannte trockne Säule^ 

■ 

die mir gerade jetzt von einigem InterelTe zu feyn 
fciieinen , diu die Aufmerklamkeit der Phyßker auf 
diefen GegenAand gerichtet ift. Gefchäfte und an- 
.dere Unterfuchungen haben mir noch nieht er- 
lauht, meine Arbeit über die trockne SaüIe fo 
weit zu führen, dafa fie fich zu einem phylikafliichen 
Auf [atz eignete; ich wUnfchte durch diefe kleine 
Notiz nur das .zu fchnelle Abljprechen über das 
VoltaTche Princip der Säule zu hindern. Dafs alle 
Säulen — üe mögen nun Trog- Apparate mit der 
kräftigfien Säurei oder fogenannte: Gondenfatoren- 
Säulen (?)» wie Hn Leibmedicus von Jäger fie 
baute 9 feyn , — • nach Einem Gefetze und durch 
einen und denfelben inneren Vorgang wirken , ifl 
mir wenigdens bis jetzt noch das Wahrfcheinlichße» 
Die bilden auch in der That eine ununterbrochene 
Reihe, in der man keine eigentliche Lücken nach« 
weifen kann. 



f 437 3 ' 

I Ob {{bri^ens diefe tiiQcko»SSl|Ie>'tf!^ nMeoA 
fo^Oig^rcb^s loßruaient.doch Bpich iztir^hr^on-kiHii« 
jnen inöc(itet wjll ich nioht eütfctoidep... Es.iit mi^ 
in ihrem Gange üpd feinem V^edbrer, |ipiph},jni^« 
dbe$. dunkelet und ^s ,€\s{or(lett f^iue^^rofse Gqiuiuigm 
keitß> um ein gleiohfärmi^es A^aaU für .c|ie.ref^' Gang 
au haben. » . • . ^ .*.. : ., 

,, Da jch diefen Winter^ wie ge^phnli^h ^ änüiy* 
tiTchf Ghen^ie lefe,. fo befcbäftigen mich.jeut. oian^ 
che Analjrfön von Mineralkör^perq. , Sc^ babe» ich 
auch den Arragonü vorgenommen« In dem vpn 
JNeumärkl) der gerade als Arragonit hiidift cAo* 
takcerißn iß, habe ich bei den bisherigen anaij« 
rbeiten keinen 'S ttorinäti^hdtti können«, 
Ich Helle nun abgeafiderie Verfuche an. 

Welche Gkhrubg tfl jetat itt der chemifchea 
Weh! Dife Wiirenfchaft wird-,. immer fchiwiehger^ 
je mehr Uch Mathematik darin iiawei!iVlen läfst^ unä 
das ilt im Gancen recht gucy. fey es-auch Hur^ 
damit nicht jeder^ der ^twas von SatierßoiF za 
plaudern Weifs^ wähnt Ghemiker zu fejm In deiJU 
Streite über oxygenirte'Salcfäure möchte ich micit 
bis .weiter auf Berzelius Seite wenden« Seift 
Au0ati in Band so der Neuta F.olge Ihrer Annaleu 
iß g^Wifs iiieißerhaft^ Gefetae lernen wir allerg 
dings immer genauer kennen;.- aber das verbor« 
gene Weten der Kräfte will Tich immer nicht auf<* 
thuii« Die electrlfch-ohemifche Th#oHe ift ddcb 
nur ^tUkHqfses /^or^i. dasthichts diftutiiche^ jtnacht«^ 
waA hUm iln^ den allgeüDeinj»n Sati «[tinnert « dafti 

Aflaal. d. Pkjiili« U.^U it. 4. 1« iSiS« 9t« li. ^ ^ 



t 4» 3 

filtkere dec^tHfG&e Spannung» -Sitzung in ddrBe" 
rBhrung 9 und ftarkere ch^mifche Wechfelwirkunj^ 
gewöhnlich parallel laufen. Wie aber die ClectriX' 
düAtbn hiärbei entflehn, was Gie zu dto Erfcheii 
Bitngen beitragen, u.r. f., darüber ift docbnodk 
^in tiefes Geheimn0. Eben fo räthffelhaft ift'tS^^ 
wie die Wärme wirkt , wie fie gefleigert nur tioc& 
innigere Verbindung ton einem a und b^ ohne 
dafs etwas ausgefchieden wird, bewirkt. Od^ 
trird vielleicht doch etwas Impondefables äUsgei 
bhied^P ^ — 



a) f^on Herrn Stadtrichter Hinderfen zu ^e^fiadt* 

Eberswalde. 

Keuit Ebersw. (in d. Mittalmtrk) 1 7. Dee. 1 8 15* 

Sie haben in dem Octoberßilcke\B. oi, St^i) 
der Annalen Ifaren Lefern ein Gutachten des ünu 
Profeffor Bodde zu Miinfter über einen Blitss-» 
ahleiter mitgötheilt , welcher an einem Thurm zu 
Paderborn angebracht werden follte. Dielea Gnt* 
lichten war für mich nicht blos von dem allgemein 
aen, [ondem auch noch von einem befondern In- 
terefle. Nach meiner Angabe ift vor mehrem Jah« 
ven an dem hiefigen Kirchtburmevein filitaableiteip 
angelegt worden, welcher fich auf die bisher be^ 
kannte Theorie gründete, und den ich «Is-höchft 
wahrfcheinlicfa den^ Thurm üchemd tttttpfohlM 
habe. Es ift mir mithin daran gelegeki^ "dafa die^ 
Richtigkeit der bisbengca TJiaorie ttrarkaiiiil^ imA 



*" «r 



WO inÖgKch noch überzeugender dargethan werde; 
^d in diefer Hinficht bitte ich um die ErUiubiii£|^ 
Piren Lefern noch Folgendes als Zufatz zu der 
J^acbfcbrift mitzutheilen, worin Sie die von jener 
.abweichende Theorie meines Erachtens ganz tref- 
i^nd widerlegen. 

Der Hr. Profeflbr Bodde gründet feine Bei^ 
denklichkeiten gegen die bisher gewöhnliche £^ 
xiciltung der Blitzableiter befonders darauf , daCi 
nach feiner Anficht der IndiBrerepz - Punct für di^e 
Spannung, welche zwifc|pien der Gewitterw.oU^ 
und dem Erdboden obwaltet, fich in der Mitle 
^wifchen der Oberüäche des Erdbodens und der 
Spitze des Blitzableiters^ befinde. Diefe Anficht 
fcheint mir aber nicht die rechte zu feyn. Nipht 
blos die Oberfläche des. Erdbodens, fondern auch 
alle auf diefer befindliche ^d mit ihr zufan^mei^ 
bangende Gegenftände find in der Spannung bek 
fangen, und fie wird in demjenigen Puncte, welr 
<:ber der Gewitterwolke am nächllen ift , concen-r 
tfrirt. Das bewiefen die Yerfucbe nut der KleüU^»' 
Iphen.FUfqhe; weiin man den einen Knopf de^ 
Entladers an die äufsere Belegung anfetzt mud 
4anp ^% ^em andern die Enitladung an der Kugel 
der innern Belegqng der Flafche bj^wirkt. Maa 
bat d^l'^.®'': ^^P Indifferenzpunct für jene Span- 
nung niqht d^ ,^ wo Hr^ Pcp^* 3odde ihn angiebt, 
fondern ^wifoben der Spitze de^ Auffängers am AJk* « 
leiter und der Gewitterwolke su fächern, .Erfolgt 






goMidii Ai<i^S^iniiüM«afgämh bd«r'dS« von 
iBm (bfifcfHaaiitie 'Eiitkweiang ausgeglicben , tiad M ■ 
kani^ dann töii' Hbeoi Indiffer^ pzputiGte derlelbett 
nicht wdtef die Red^ fefhy tondem es kdromt-^loa 
noch darauf an, dafs der BlitzArah| auf eine dem 
Gebäude unfcbSdIiche Art ifi'deii £rdb<^di^ flh^^^ 
leiti^w^rde; DieCte g^ft^tehf ifiit vStlij^er jBiche»«^ 
mt dntciiiäm feft upd linYinterb^chim i^^ 
inifthbüngeAd0 Leitung Von MetaH,' ancR wenil II0- 
pSäht immiBr hi löti*ephte|r |!|JthtpQg, fondem^^ilicb' 
Viiä&gäb(i djiT Ufd^ern Form dfs Gebäudes f' isit^ 
vnter feitwUrts' abweidhtsnQ gefüfirt'weifdeh nujBi.^ . 
Kür ;ifittfii diefe Ableitung Bark und Iti^eägflttIO|['' * 
genug f^n }' iiin eine ftarke electrifche Entladttlfgi* 
ohne gefchtnolzen zu werdeif , diirdh Geh hindürcii' 
flfhrbp Sil könnenr Deshalb habe ich bei dem'bte^^ 
Jjgeh BTi^iableiter ai Statt eipes' blo&en Kujßfer«' 
Areifens oder MeDingdrathi , eiferne Stangen Wo' 
lingef^hr t| Zoll Breite und | Zoll Oickii 'jgä^\ 
t^ShltV Weiche feft in einandi^ geFchroben iill4 
imr Vermindei«!«!^ de^ Rofteni mi? öelfarJ5fe")Mi»' 
geftHchenfihd/^' ' ' -Mili. i 

1>ie Zu1eiMr> ^ «reiche derRr. ProfeiSbr Bodde 
iKth, yon demTündiim^nt^dea Gebäudes Id^ an* . 
zubringen» halte idi dieFem zu rotjge Für ganz iibef-^ 
üüflig', j[ind es * fiC^H*^' itif^^ ieltijft ,' daFs fie unter 
^ewiffeii 'UBi(Hlndfei| iltfdrrjieilig vfeitlfezi' könnten. 
Man hat nSriilibh fiih'on: Fälle' beobachter, mmeU 



. / 



negatiT-etectrirch gewefen finif. Tn ^efem'Falle 
würde aber eine Explofion durch einen folchen un- 
teren Zuleiter erleichtert und befördert werden, 

jweil dadurch ein gröfsei'e^ i^ndrang der politivea 
Electrlcität nach dem der Wolke aoi nachflen fie« 
liendeU) fotgrich gefafarliehileü Ruhcte b^irkt wer« 

den würde. 

Sollte Hr. Prof. Bodde vielleicht durch die Er<- 
fabrungen » welche tnan am li. Jan. t8i5 eu ßUfl^M 
dorf nnd Dortmund gemacht hat , zur Aufllellung| 
feiner Theorie und zu feinen Eiiiwendungeü gegeoi 
die bisherige Einrichtung der&litzableiter veranlalsf 
worden leyn^ fomufs ich bemerken, dafs in diefen 

' beiden Fällen der Fehler nicht in der binberigetf 
Theorie, fondem, wie es mir fcbeint , darin lag; 
dafs man die KirchendächeV, oder wenig(|ens ganzd 
Theile derfelben» welche init Metatiplatten bedeck^ 
wären, mit der Ableitungsßai^ge in Verbindung sia 
bringen gencithigt gewefen w^ar, und dafs man dief# 

'Bedadiungen nicht überall feft g^enug in fich Ver* 
bunden hatte , fo dafs fich Zwifchenräudne in ih^i 
fanden, welche ein örtliches Ueberfpfingen undt 
folglich ein Eicplodiren und Zünden veranLalsteni^ 
Idi halte folche Metalldächer auch bei übrigens gan» 
richtig angelegen Blitzableitern allerdings fUr ge^^ 
föhrlicb, wi^il tnan üch auf ihrem beßändigen, voll- 
kotnmnen und ganz ununtierbrochnen Zufammen^ 
hang nicht immer verlaflen kann« Es entftehh leifcbt^ 
kleineZwifchenräume, und da beim Einfchlagen der 
Blitz natürlich auf die ganze Metalifläche verbrettetl 
wird^- fo geb»b diefe fehr leicht ibörtlicben'ExpK>^ 
Conen und folglich zum Zünden Gelegenheit. — — 



<»■ IWIII II 



C 44» 1 



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Einige N d t i z e n^ 

ir Hümphry Davy iltTon feiner triflenrchafcliclieto Mf^ 
auf dem fe/l^n Laode §(lücklich nach England aurückgakehrr^ und 
bat am 4. Mai i^i^ in der königl. Söcietät au London einen in- 
terefTinteii Auftata über die uberoxydirt-falafauren Salae. yorg«« 
Itfen, und tibei datf, waa Hr. Gay-Luflac ChloriaSäore nenat»^ 

„Mit aufrichtigem Bedauefn xeigtfn Wir dan Tod Will i«ak 
Nicfaolfon*! an, des Wel)librigen Heratiigebera des Journal 
of Hamrmi philojhpky; ehemfßtjr and tbe ans* Er darb iii 
falneiQ. Ifa*^* >u London am ai. Mai 1815 nach einer langwia- 
ligeit und fcbraerahafteti Krankheit« Wir beGtaen von ihm 
Snebrera gehaltvolle Werke in rerFchiedn^n Theilen der WilV 
IidfchaFten und der 'Natbriehre« Bei feinen bekannten l'alenteii 
vnd feiner genauen Bekannt fchaft mit allem , was mit dtefatl 
Oegenlländen attCamoifenhäJlgt, war £r es mehrentheilii dea 
flian über die Ausfuhrbark«:!^ und daa Einzelne, neuer wiflen* 
Cchaftlicher oder phyükalifcher Werke 2U tlathe aog^ sam 
pöfsteri Vortheil derer, die lle in der Idee oder fch^n auage« 
Suhrt hiittert.*' [Seit dem Anfartj^ der Anaalen habe ich aus die^ 
fem vortrefflichflid phyükalifch • technifcfaen Journele viel Be-^ 
lehrendes enrl^rhpit; mit Leidwefen fah ich es verdrängen; as 
SU ubertreflTen) oder demfelben auch nur gleich au kommen^. \Bk 
nicht leicht An dem in Ejigland fo allgemeinen Verbreitea 
des Sinns für Näturkenntfiifs babeii die eben fo licluTollea alt 
jgruadlichen Schriften Nrcholfofn*s nicht Wenig Ailth^il." O.]' 

^Der berühmte Ouyton de MorVeaU, Mitglied del 
£radaöQrchen InititutSi ein HauptgrÜiider def neuen Chemie, ift 
sa Fatitam a* Juuiar.iQi^ in lainam S^ftan Jahft iaftarbiu/' ' 






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