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Full text of "Annalen der Physik und Chemie"

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ANNALEN 


DER 


PHYSIK  UND  CHEMIE 


NEUE     FOLGE. 

BAND  XXXIII. 


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1    ■ 


I  • 


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Inhalt. 


Neue  Folge.    Band  XXXIIl. 


Erstes  Heft. 

Seite 

I.    F.  Himstedt.  Ueber  eine  neue  Bestimmung  der  Grösse  ,,r''        1 

IL    £.  Cohn  und  L.  Arons.    Messung  der  Dielectricitätscoii- 

stante  leitender  Flüssigkeiten 18 

III.  £.  Cohn  imd  L.  Arons.    Nachtrag  zu  dem  Aufsatz:  ^Lei- 
tungsvermögen  und  Dielectrioitätsconstante" 31 

IV.  F.  Tomaszewski.  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Dielectri- 
citätsconstante  der  Flüssigkeiten HB 

V.  W.  Kohlrausch.  Ueber  einen  Zusammenhang  zwischen 
Magueüsirbarkeit  und  electrischem  Leitungsvermögen  bei 
den  verschiedenen  Eisensorten  und  Nickel 42 

VI.  K.  H  a  r  t  w  i  g.  Die  electrische  Leitungsfähigkeit  von  Lösungen 
einiger  Glieder  der  Fettsäurereihe  in  Wasser  und  einigen  Al- 
koholen     5S 

VII.    C.  Fromme.    Ueber  das  Maximum  der  galvanischen  Pola- 
risation von  Platinelectroden  in  Schwefelsäure SO 

VIII.  A.  V.  £ttingshausen.  Bemerkungen  zu  dem  Aufsatze: 
,,Ueber  eine  neue  polare  Wirkung  des  Magnetismus  auf 
die  galvanische  Wärme  in  gewissen  Substanzen''    ....     1 26 

IX.    A.  V.  Ettingshausen.     Ueber  den  Einfluss  magnetischer 

Ejräfte  auf  die  Art  der  Wärmeleitung  im  Wismuth    .    .    .     12i> 

X.    H.  Ebert.    Ueber  den  Einfluss  der  Schwellenwerthe  der 

Ltchtempfindung  auf  den  Charakter  der  Spectra   ....     136 

XL    H.  Ebert     Ueber  den  Einüuss  der  Dicke  und  Helligkeit 

der  strahlenden  Schicht  auf  das  Aussehen  des  Spectrums  .    155 

XII.    F.  Kurlbaum.    Bestimmung  der  Wellenlänge  Fraunhofer'- 

scher  Linien 159 


VI  Inhalt, 

Seite 

XIII.  C.  Pulfrich.    Ein  experimenteller  Beitrag  zur  Theorie  des 

Regcnbogens  und  der  überzähligen  Bogen 194 

XIV.  C.  Pulfrich.  Ueber  eine  dem  Regenbogen  verwandte  Er- 
scheinung der  Totalreflexion 209 

XV.   M.  Wolf.     Bestimmung    der    chromatischen    Abweichung 

achromatischer  Objcctive 212 

XVI.  K.  L.  Bauer.  Ein  einfacher  Apparat  zur  Vorführung  aller 
r.«agen  zweier  Punkte,  welche  eine  gegebene  Strecke  har- 
monisch theilen,  sowie  aller  Lagen  eines  durch  einen  sphä- 
rischen Spiegel  oder  eine  sphärische  Linse  erzeugten  Bildes    218 

XVII.   K.Ängström.  Die  Volumen-  und  Dichtigkeits  Veränderungen 

der  Flüssigkeitcm  durch  Absorption  von  Gasen 223 

XVIII.   C.  Fromme.    Zur  Frage  nach  dem  Maximum  des  tempo- 
rären Magnetismus 234 

XIX.    C.  Fromme.    Zur  Frage  der  anomalen  Magnetisirung  .     .    286 

XX.    W.  V.  Uljanin.  Bemerkung  zu  einer  Stelle  in  Hm.  Exner*s 

Abhandlung  Über  Contacttheorie 288 

XXI.  F.Braun.  Berichtigung,  die  Compressibilität  des  Steinsal- 
zes betreffend 239 

Nekrolog:  G.  R.  Kirchhoff 240 

Oeschlossen  am  15.  December  IS87. 


Zweites  Heft. 

I.   E.  Wie  de  mann  u.  H.  Ebcrt.     Ueber   den   Einfluss   des 
Lichtes  auf  die  electrischen  Entladungen 241 

II.   G.  Meyer.     Ueber    die  thermische  Veränderlichkeit  des 

Daniell*8chen  Elements  und  des  Accumulators 265 

III.  A.  Berliner.    Ueber  das  Zerstäuben  glühender  Metalle  .     289 

IV.  F.  Narr.   Ueber  die  Leitung  der  Electricität  durch  die  Gase    295 

V.   W. Hallwachs.  Ueber  den  Einfluss  des  Lichtes  auf  electro- 
statisch  geladene  Körper 301 

VI.   F.  St  eng  er.    Zur  absoluten  Messung  magnetischer  Felder    312 

VII.   F.  Braun.    Bemerkung  über  die  Erklärung  des  Diamagne- 
tismus   318 

VIII.   G.  Tammann.    Ueber  eine  dynamische  Methode  zur  Be- 
stimmimg der  Dampfspannungen 322 


VIII  Inhalt. 

Viertes  Heft. 

Seite 
I.    Fr.  Stenger.     Ueber   die   Gesetzmässigkeiten   im  Absorp- 

tionsspectrum  eines  Körpers • 577 

II.    A.  V.  Oettingen  u.  A.  V.  Geruet.    Ueber  Knallgasexplosion    586 

III.  E.  Lecher.     Ueber  electromotorische  Gegenkräfte  in  galva- 
nischen Lichterscheinungen 609 

IV.  S.  Arrhcnius.  Ueber  das  Leitungsvermögen  beleuchteter 
Luft 638 

V.   W.  C.  Röntgen  u.  J.  Schneider.    Ueber  die  Compressi- 

bilität  des  Wassers 644 

VI.  F.  Meyer  zur  Capellcn.  Mathematische  Theorie  der 
transversalen  Schwingungen  eines  Stabes  von  veränderlichem 
Querschnitt 661 

VII.    F.  Kohl  rausch.     Das  Wärmcleitungsvermögen   harten  und 

weichen  Stahles 678 

Vlll.    L.  Natanson.    Ueber  die  kinetische  Theorie  unvollkomme- 
ner Gase 683 

IX.    F.  Narr.    Zum  Verhalten  der  Electricität  in  Gasen    .    .     .    702 

X.  A.  Gockel.  Bemerkungen  zu  einem  Aufsätze  des  Hrn.  F. 
Duhera,  die  Peltier'sche  Wirkung  in  einer  galvanischen 
Kette  betreffend 710 

Berichtigungen 712 

Geschlossen  am  1.  März  188S, 


Taf. 

I. 

laf. 

II. 

Taf. 

III. 

• 

Taf. 

IV. 

Taf. 

V. 

Taf. 

VI. 

Taf. 

VII. 

Nachweis  zu  den  Fignrentefeln. 

Himstedt,  Fig.  1.  —  W.  Kohlrausch,  Fig.  2—6.  —  Hart- 
wig, Fig.  7—10.  —  Fromme,  Fig.  11—14. 
Kurlbaum,  Fig.  1—2.  —  Pulfrich,  Fig.  3—10.  —  Wolf, 
Fig.  11  —  14.  —  Bauer,  Fig.  15—16.—  Ängström,  Fig.  17. 
E.  Wiedemann  u.  Ebert,  Fig.  1—4.  -  G.  Meyer,  Fig. 
5—10.  —  Berliner,  Fig.  11.  —  Narr,  Fig.  12.  —  Stenger, 
Fig.  13. 
IV.  Tammanu,  Fig.  1—2.  -  Ketteier,  Fig.  3—6.  —  Oosting, 
Fig.   7-9. 

Dieterici,  Fig.  1—2.  —  Winkelniann,  Fig.  3.  —  v.  Et- 
tingshausen,  Fig.  4—5.  —  Schmidt,  Fig.  6— 16. —  Wolf, 
Fig.  17.  —  V.  Wyss,  Fig.  18—20. 

Lt^cher,  Fig.  1—5.  —  Arrhenius,  Fig.  6—7.  —  Röntgen 
u.  Schneider,  Fig.  8 — 9. 
V.  Oettingen. 


6  F.  Himstedt 

Hr.  J.  J.  Thomson  hat  darauf  aufmerksam  gemacht, 
dass  die  von  Maxwell  gegebene  Formel  nicht  streng  richtig 
ist  und  durch  die  folgende  ersetzt  werden  muss: 


1  - 


IT» 


tr^tr,    /        _       ^^,   \  7 ^^g \ 

wo  ^  der  Widerstand  des  Galvanometers,  e  der  der  Batterie 
ist.  Ich  habe  nach  dieser  genaueren  Formel  gerechnet,  doch 
darf  ich  bemerken,  dass  bei  meinen  Apparaten  die  hieraus 
f&r  V  sich  ergebende  Correction  0,01  bis  0,03  Proc.  betrug. 

Der  Condensator. 

Der  Condensator  war  derselbe  Plattencondensator,  wel- 
chen ich  auch  zu  der  ersten  Bestimmung  verwendet  habe.^) 
Den  Durchmesser  der  Platten  habe  ich  von  neuem  mit  dem 
Comparator  gemessen  und  auf  ein  von  Lingke  in  Freiberg 
geliefertes  Normalmeter  reducirt,  das  im  Frühjahr  in  der 
Normalaichungscommission  in  Berlin  mit  dem  dortigen  Nor- 
malmeter verglichen  war.  Das  Mittel  aus  zwei  Messungen 
hat  für  den  mittleren  Radius  der  Platten  ergehen: 

r  =  24,972  cm, 
ein  Werth,  der  mit  dem  früher  gefundenen  r  =  24,9735  cm 
so  weit  übereinstimmt,   dass  die  Differenz  hier  gar  nicht  in 
Frage  kommt. 

Die  Glasstückchen,  welche  zwischen  die  beiden  Stahl- 
platten gelegt  wurden,  um  dieselben  voneinander  zu  isoli^en, 
habe  ich  nicht  von  neuem  messen  können,  da  ich  hier  nicht 
über  ein  Sphärometer  von  hinreichender  Genauigkeit  ver- 
fügte. Versuche,  die  Dicke  wenigstens  der  dünneren  Qlas- 
plättchen  direct  mit  einem  Mikroskop  mit  Ocularmikrometer 
zu  bestimmen,  führten  nicht  zum  Ziel,  indem  wiederholte 
Messungen  Werthe  ergaben,  die  fast  um  1  Proc.  voneinander 
abwichen,  also  zeigten,  dass  auf  diese  Weise  die  erforder- 
liche Genauigkeit  nicht  erreicht  werden  konnte.    Dasselbe 


rechnete  Capacität  eingesetzt  hat,   so   muss  er  dadurch  für  v  einen  za 
kleinen  Werth  gefunden  haben. 
1)  1.  0.  p.  563. 


8  F  Himstedt 

erfolgte,   wenn  einer  jener  Widerstände  um  04  Proc.  geän- 
dert würde.    Der  Scalenabstand  betrag  annähernd  4,5  m. 

Der  Stimmgabelunterbrecher. 

Für  die  Ladung  und  Entladung  des  Condensators  habe 
ich  wieder  mit  bestem  Erfolge  einen  Stimmgabelunterbrecher 
benutzt.  Die  Bügel  aus  Kupferdraht  mit  angelötheten  feinen 
Platinspitzen,  welche  die  Verbindungen  zwischen  den  Queck- 
silbernäpfen 1,2,  resp.  3,4  herstellen  sollten,  waren  dabei 
wieder  auf  Siegellackstücken  befestigt,  die  auf  die  untere, 
resp.  obere  Stimmgabelzinke  gekittet  waren.  Ebenso  waren 
die  Quecksilbemäpfchen  aus  Glas  wieder  auf  4— 5  cm  lange 
Siegellackstangen  gesetzt,  und  diese  dann  auf  die  Köpfe  der 
Schrauben  gekittet,  mit  welchen  die  Näpfchen  gehoben  und 
gesenkt  werden  konnten.  Die  Zuleitung  zu  dem  Quecksilber 
geschah  durch  Platindrähte.  Von  den  Enden  eines  Bügels 
z.  B.  1,  2  war  das  eine  so  lang,  dass  es  ständig  ins  Queck- 
silber tauchte,  und  nur  das  andere  wurde  durch  die  Schwin- 
gungen der  Gabel  abwechselnd  eingetaucht  und  herausge- 
hoben. 

Die  Schwingungszahl  der  Stimmgabel  wurde  wieder  mit 
Hülfe  des  phonischen  Rades  bei  jedem  Versuche  in  der 
früher  beschriebenen  Weise  bestimmt.  Die  Zahl  der  Unter- 
brechungen in  einer  Secunde  konnte  durch  Laufgewichte  von 
107  auf  49  herabgedrückt  werden. 

Die   Widerstände. 

Die  Widerstände  waren  theils  aus  0,1  mm  starkem 
Nickelindraht,  theils  aus  dickeren  Neusilberdrähten  herge- 
stellt. Alle  Drähte  waren  doppelt  mit  weisser  Seide  um- 
sponnen und  bifilar  auf  HolzröUcben  gewickelt.  Die  Wider- 
stände der  einzelnen  Rollen  betrugen  0,25  bis  20000  S.-E. 
Je  fünf  solcher  Rollen  waren  in  ein  Glasgefäss  mit  2 — 3  1 
Kaiseröl  eingesenkt,  sodass  also  nie  mehr  als  100000  S.-E. 
in  einem  Gefässe  sich  befanden.  Die  Holzrollen  waren  dabei 
an  den  dicken  Zuleitungsdrähten  aufgehängt,  und  diese  an 
Hartgummiplättchen  geschraubt,  welche  auf  dem  Holzdeckel 
der  Art  befestigt  waren,   dass  nirgend  der  Draht  mit  dem 


12 


F,  Himstedt, 


w^  resp.  (o  und  to^w^  die  Widerstände  der  drei  Zweige 
der  Wheat  8  tone 'sehen  Brücke  (cfr.  p.  5)  in  S.-E. 
E  die  Anzahl  der  Elemente. 

C  =  350,204  cm. 


Nr.; 

n 

^x 

Q 

1 

1 

1 

«^3 

E   ' 

r.lO» 

1  ' 

107,053 

3473,4 

351,7 

101  140 

788  534 

50 

30,059 

2  . 

107,106 

3472,5 

355,4 

,  101  140 

788  534 

50 

30,089 

3 

103,278 

3358,7 

355,3 

101  041 

787  660 

50 

30,069 

4  1 

108,035 

3342,7 

355,2 

101  041 

787  660 

50 

80,112 

5  1 

90,537 

2944,2 

311,5 

101  041 

787  660 

50 

30,070 

6 

81,509 

2651,6 

279,8 

101062 

787  356 

68 

30,056 

7 

68,280 

2222,0 

236,9 

101  072 

787  444 

68 

30,060 

8 

52,738 

1723,4 

189,0 

101  087 

787  788 

68 

30,066 

9 

48,831 

1595,3 

176,1 

101  108 

787  934 

68 

30,086 

10 

99,278 

5355,6 

565,2 

165  072 

801624 

88 

80,101 

11 

98,673 

2334,7 

256,2 

1   63  952 

902  693 

78 

30,088 

12 

102,552 

45'0,1 

490,5 

130  007 

837  046 

75 

30,099 

13  ! 

102,030 

4545.6 

490,6 

i  130  007 

837  046 

75 

80,077 

14 

98,850 

4396,8 

475,1 

\    130  007 

837  046 

80 

30,103 

Mittel   30,081 

Als  Endresultat  dieser  Versuche  hat  sich  mithin  er- 
geben :  ^  =  30,081 .  10»  cm  /  sec, 

während  die  früher  mit  dem  Differentialgalvanometer  ausge- 
führten Messungen  ergeben  hatten: 

V  =  30,074. 10«  cm /«ec. 

Die  fast  vollkommene  Uebereinstimmung  ist  natürlich 
nur  Zufall,  denn  die  einzelnen  Messungen  weichen,  wie  vor- 
stehende Tabelle  erkennen  lässt,  um  fast  0,2  Proc.  vonein- 
ander ab.  Um  aber  ein  Urtheil  zu  ermöglichen  über  die 
erreichte  Grenauigkeit  stelle  ich  die  grössten  und  kleinsten 
Werthe  hier  zusammen,  welche  bei  beiden  Bestimmungen 
erhalten  wurden. 

Grösster  Werth      Kleinster  Werth 

1.  Bestimmung    v  =  30,132  .10«        r  =  30,032  .  10*, 

2.  „  v  =  80,112 .10«        V  =  80,056  .  10». 

Zu  bemerken  ist  dabei  noch,  dass  die  beiden  Bestim- 
mungen nach  verschiedenen  Methoden  und  mit  verschiedenen 
Apparaten  ausgeführt  wurden. 

Darmstadt,  Oetober  1887. 


20  E,  Cohn  u.  L,  Arons, 

Es  ergaben  sich  folgende  Dielectricitätsconstanten: 
1)  Destillirtes  Wasser.  —  Die  untersuchten  Proben 
hatten  ein  sehr  verschiedenes  Leitungsvermögen.    Destillirtes 
Wasser  aus  dem  Vorrathsballon  des  Instituts  gab  zunächst, 
im  Electrometer  selbst  auf  seinen  Widerstand  untersucht: 

iu==74,9  und  A=11.10-^^ 
Einige  Zeit  später: 

.a  =  77,9  und  A=  11.10   i«. 
Es  blieb  im  Electrometer  und  gab  am  nächsten  Tag: 

iu  =  76,4  und  Ä=16.10-i«. 
Anderes  Wasser,  sorgfältiger  destillirt  und  frisch  ins  Elec- 
trometer gefüllt,  ergab: 

fi  =  75,3  und  A  =  3,4 .  10  ^^ 
Die  Ausschläge  Mf  konnten  bei  diesen  Beobachtungen 
nur  klein  sein,  wenn  die  gleichzeitigen  Ausschläge  F/  in  den 
zulässigen  Grenzen  bleiben  sollten.  Wir  fügen  zur  Erläu- 
terung die  Daten  bei,  aus  denen  der  letzte  Werth  von  fi 
berechnet  wurde.  Es  war  in  aufeinander  folgenden  Beobach- 
tungen : 

Ff       375         855         565         539 
Mf        31  69  47  44,5 

F/IMf     12,1         12,4        12,0        12,1     im  Mittel  12,15. 

Vorher  war  bestimmt  worden  M^jF^^  6,20.  Daraus: 
u  =  12,15.6,20  =  75,3. 

Dasselbe  Wasser  wurde  nochmals  untersucht,  nachdem 
die  Empfindlichkeit  des  Flüssigkeitselectrometers  durch  mög- 
lichst weites  Herausziehen  der  Quadranten  auf  ihren  kleinsten 
Werth  gebracht  war.  Das  Verhältniss  FfjMf  sank  dadurch 
auf  4,97,  sodass  nun  entsprechend  grössere  Werthe  Mf  be- 
obachtet werden  konnten.  Gleichzeitig  stieg  aber  natürlich 
der  Quotient  M^^jFq,  und  zwar  auf  15,9,  sodass  dem  grössten 
Mqj  welches  zu  beobachten  war,  jetzt  nur  noch  ein  Werth 
Fq  =  63  entsprach.    Es  ergab  sich: 

fi  =  4,97 .  15,9  =  79,0  bei  Ä  =  3,4 .  10-^«. 
Die  Abweichungen   zwischen  den  Resultaten   liegen   in  den 
Grenzen  der  Beobachtungsfehler.    Es  folgt: 

Destillirtes  Wasser  hat  eine  Dielectricitätscon- 
stante  /x  =  76  mit  einem  zulässigen  Fehler  von  hoch- 


28  E.  Cohn  u,  L,  Arons, 

von  (1)  und  (2)  zeigt,  dass  dieses  Resultat,  falls  das  electro- 
dynamische  Glied  nicht  verschwindet,  nur  erhalten  werden 
konnte,  wenn  dcjöd-  und  dpld&  bei  allen  Formänderungen 
des  flüssigen  Leiters  stets  dasselbe  Verhältniss  bewahrt  hätten. 
—  Zu  dem  Schluss,  dass  D^  gegen  D  verschwindet,  gelangt 
man  ferner  durch  die  übereinstimmenden  Resultate,  welche 
die  Messungen  an  Wasser  von  verschiedener  Reinheit  und 
an  Aethylalkohol  von  verschiedenem  Salzgehalt  lieferten, 
obwohl  die  Leitungsvermögen  im  Verhältniss  von  1 :  y22 , 
resp.  I:y27  variirten.  Gl.  (2)  zeigt  nämlich,  dass  Z>j  pro- 
portional dem  Quadrat  des  Leitungsvermögens  wächst;  hätte 
es  also  z.  6.  bei  dem  am  schlechtesten  leitenden  Wasser 
einen  Fehler  von  5  Proc.  in  der  Bestimmung  von  jli  =  76 
veranlasst,  so  müsste  bei  dem  am  besten  leitenden  Wasser 
der  wahre  Werth  der  Dielectricitätsconstante  mehr  als  150 
betragen  haben,  damit  die  Beobachtung  wieder  wie  zuvor 
/x  =z16  liefern  konnte.  Die  letztere  Annahme  widerspricht 
aber  auch  unseren  früheren  Erfahrungen^),  dass  procentisch 
geringe  Zusätze,  welche  das  Leitungs vermögen  unter  Um- 
ständen erheblich  ändern,  auf  die  Dielectricitätsconstante  nur 
einen  verschwindenden  Einfluss  haben.*)  Wir  sind  also  zu 
der  Behauptung  berechtigt,  dass  das  electrodynamische  Glied  D^ 
überhaupt  keine  merkliche  Grösse  hatte. 

Ausser  dem  bisher  besprochenen  Einwand,  der  in  der 
Theorie  des  Versuchs  selbst  seine  Begründung  findet,  machte 
sich  eine  Reihe  weiterer  Bedenken  geltend,  die  weniger  genau 
formulirt  werden  können. 

In  der  Flüssigkeit  konnten  mechanische  Strömungen 
entstehen  und  die  Nadel  in  Bewegung  setzen.  Wenn  solche 
auf  die  Messungen  Einfluss  hatten,  so  müsste  ihre  Wirkung, 
damit  die  Beobachtung  gleichwohl  constante  Werthe  für  fi 
liefern  konnte,  nothwendig  1)  dem  Quadrat  der  Potential- 
differenz proportional  sein,  unabhängig  von  der  Intensität 
der  electrischen  Strömung  und  2)  in  derselben  Weise  von 
der  Form  der  Flüssigkeit  abhängen,  wie  das  gesuchte  elec- 


1)  Wied.  Anu.  28.  p.  475.  1886. 

2)  In  Uebereinstimmung  hiermit  sind  die  jetzigen  Beobachtungen  an 
Xylolalkoholgemischen  s.  oben  p.  22. 


40  F,  TomaszewskL 

4)  Citronenöl,  rfu^o  =  0,853. 


t 

E 

D 

arith.  Mittel     VD 

11 

J 

2PC. 

10 
15 
20 
25 
35 

2,255 
2,250 
2,242 
2,249 
2,239 

2,247         1,4990 

1,4706 

0,0284 

IL    Homologe  Verbindungen. 

Aromatische  Kohlenwasserstoffe. 
1)  Benzol,  thiofenfrei.    GqH^,    duy>,  =  0,8850. 


t           E 

B 

arith.  Mittel     YD 

n 

J 

19,6«»  C.       10 
15 
20 
25 
85 

2,243 
2,221 
2,220 
2,197 
2,209 

2,218         1,4892 

1,4757 

0,0135 

2)  Toluol. 

C,H,.    . 

^,«  =  0,872. 

i           E 

D 

arith.  Mittel     VD 

w 

J 

22  0  C.           10 
15 
20 
25 
35 

2,312 
2,321 
2,300 
2,292 
2,290 

2,303        1,5175 

1,4713 

0,0462 

3)  Paraxylol.    C^Hj 

^Q.    dv*/^'^  =  0,8603. 

/          E 

D 

arith.  Mittel     VD 

ti 

J 

21,5»  C.        10 
15 
20 
25 
85 

2,386 
2,385 
2,385 
2,880 
2,379 

2,383         1,5436 

') 

4)  Cumol. 

CpH^2- 

rf.»^o  =  0,8751. 

f           E 

D 

arith.  Mittol     VD 

n 

J 

20*^0.          10 
15 
20 
25 
35 

2,439 
2,443 
2,446 
2,447 
2,435 

2,442         1,5627 

1,483S 

0,07«* 

Aus  diesen 
Schlüsse: 

ßeobachtungsresultaten  ei 

[•geben  sich  folge 

1)  Die  Dielectricitätsconstanten  isomerer  Verbindun 

sind  verschieden. 

1)  Der   Brechungsexponent    wurde    nicht    bestimmt,    weil   sich 
Flüssigkeit  oach  der  Bestimmung  des  D  durch  Zufall  verunreinigte. 


42  W,  Kohlrausch. 

renden   Kraft  unabhängig   sei.     Wahrscheinlich   treten 
Differenzen  erst  bei  grossen  Unterschieden  der  electrisir 
den  Kräfte  merklich  hervor.    Ich   konnte   nicht  viel   mi 
als   35  Elemente    zur   Ladung    verwenden,    weil    dann    < 
Spiegelbild  über  die  Scala  hinausging. 

6)  Die  Gleichung  )//>  =  n  gilt  nur  näherungsweise. 

7)  Die  von  verschiedenen  Forschem,  ja  oft  auch  ^ 
demselben  Forscher  nach  verschiedenen  Methoden  erhaltei 
Werthe  der  Constante  D  für  dieselbe  Flüssigkeit  differi 
bedeutend.   So  beträgt  z.  B.  die  Constante  D  des  Benzols  na 

Silow  .  .  2,198 
Quincke  .  2,050 
Weber      .    2,207 

Negreano    2,2921;  meine  Messungen  ergab 

2,218. 
Silow  findet  für  Terpentinöl  nach  zwei  Methoden  2,! 
und  2,153. 

Diese  Unterschiede  sind  wahrscheinlich  grösstenth 
durch  verschiedene  Reinheit  der  Flüssigkeiten  bedingt. 

Hr.  Prof.  Wroblewski  hat  mir  im  Verlauf  der  gan 
Untersuchung  mit  Rath  beigestanden.  Ich  erfülle  eine  an 
nehme  Pflicht,  indem  ich  dem  genannten  Herrn  f&r  8 
Wohlwollen  meinen  Dank  ausspreche. 

Krakau,  im  Juni  1887. 


V.     Veber  einen  Zusammenhang  »wischen  Ma^i 
tisirharkeit    und    electrischeni  Leitungsvertnöi 
bei  den  verschietlenen  Eisensorten  und  Nickei 
ran  W.  Kohl  rausch  in  Hannover. 

(Hierzu  Taf.  1    Flf.  3-6.) 

1)  Wird  ein  Stab  oder  ein  Draht  aus  Eisen  oder  St 
zur  hellen  Rothgluht  oder  zur  Weissgluht  erhitzt  und  di 
sich  selbst  überlassen,  so  erfolgt  seine  Verkürzung  beim  i 
kühlen  bekanntlich  nicht  continuirlich,  sondern  bei  dem  Uel 
gang  von   der   hellen  zur  dunklen  Rothgluht;   wenn   die 


62 


JSr.  Hartwiy. 


war  deshalb  häufig  ein  anderes,   als  das  unter  der  Voraus- 
setzung, dass  keine  Volumänderung  eintritt,  nach  der  Formel : 

t^i  *i  +  vs 

berechnete.  Bezeichnet  man  das  beobachtete  specifische  Ge- 
wicht mit  Sy  das  berechnete  mit  S^ ,  so  ist  Sj  S^  die  Contraction. 
In  den  folgenden  Tabellen  sind  die  Werthe  von  S,  S^ 
und  Sj  S^  für  einen  Theil  der  untersuchten  Gemische  zusam- 
mengestellt. Bei  den  übrigen  Gemischen  ist  der  Quotient 
Si  S^  BO  nahezu  gleich  Eins,  dass  eine  Mittheilung  der  Werthe 
nicht  interessiren  kann.  Für  die  wässerigen  Lösungen  von 
Ameisensäure  und  Buttersäure  liegen  Bestimmungen  dieser 
Werthe  von  Lüdeking ^)  vor;  ich  habe  dessen  Resultate 
beigefügt.  Ein  Vergleich  beider  Resultate  zeigt,  dass  der 
Gang  der  Werthe  von  S/S^  in  beiden  Tabellen  der  gleiche 
ist.     Meine  Werthe  sind  jedoch  sämmtlich  etwas  höher. 

A.    Wässerige  Lösungen. 

a.   Ameisensäure. 
B^bachter  Hartwig.  Beobachter  Lüdeking. 


g  S&ure  in 
100  g  Lö«. 


5 


S,      !    SIS, 


S,         SIS, 


tt  Biare  iu 
100  g  Ld«. 


100 

55,21 

28,18 

14,35 

7,79 

4,03 

100 
35,82 
19,43 

9,<58 


1,2198 
1,1286 
1,0687 
1,0362 
1,0191 
1,0113 

0,9620 
1,0067 
1,0077 
1,0062 


1,2198 

1,0000 

i  1,2182  j 

1,1099 

1,0160 

i  1,1306  ' 

1,0525 

1,0153 

1,0708  1 

1,0253 

1,0106  ; 

1,0348 

1,0130 

1,0060 

1,0191 

1  1,0063 

1,0050  , 

i  1,0102 

b.  Buttersäure. 

0,9620 

1,0000 

0,9549 

0,9850 

1,0220 

1,0020 

0,9913 

1,0166 

1,0047 

0,9950 

1,0113 

1,0037 

1,2182 

1,0000 

100 

1,1224 

1,0073 

56,1 

1,0652 

1,0053 

29,9 

1,0317 

1,0030 

14,5 

1,0171 

1,0019 

7.8 

1,0089 

1,0013  , 

4,0 

0,9549 

1,0000 

100 

0,9i29 

1,0194 

37,9 

0,9911 

1,0137 

19,6 

0,9955 

1,0082  i 

9,8 

B.    Alkoholische  Lösungen, 
a.    Essigsäure. 


gin  lOOg- 
Lösung 


S 


5| 


SIS, 


100 
75,7 
47,06 
25,00 

6,29 


1,0582 
0,9796 
0,9047 
0,8519 
0,8080 


1,0582 
0,9790 
0,8998 
0,8470 
0,8068 


t,0000 
1,0006 
1,0054 
1,0058 
1,0015 


1)  Lüdeking,  Wied.  Ami.  27.  p.  72 ff.  1886. 


68 

K,  Hartwig. 

Tabc 

ille  V.    Buttersäure. 

9p 

i 

.1 

k^ .  10» 
0,71 

9p           '^p 
23,27      20,19 

/ 

l:,.10» 

11,88 

10,08 

0,9 

20,1 

0,98 

12,« 

0,87 

80,1 

1,18 

1 

21,8      1 

29,3 

1 

1,01 
1,17 

43,66      39,15    ' 

'                      1 

-0,9 
11,1 

0,57 
0,75 

23,27 

20,19 

0,3 

0,61 

1               ! 

19,4 

0,89 

10,8 

0,78 

28,1 

1,10 

C.    Lösungen  in  Aethylalkohol. 
Tabelle  VI.     Ameisensäure. 


..^'^  -. 

«',> 

:    t 

Ä-^.IO^ 

1 

9p 

"i»  j 

f 

J 

ks  .  10» 

1       ' 

- — .  1 

— 1     —  1—  ~  — 

■  —            — 

5,05 

3,85 

1,4 

0,68 

18,24 

11,97    i 

18,2 

4,42 

11,5 

0,81 

28,9 

4,93 

18,6 
29,9 

0,94 
1,15 

22,09 

15,56 

■ 

2,« 
11,2 

5,83 
6,18 

9,52 

6,40 

-1,2 

1,15 

19,4 

6,87 

13,2 

1,51 

28,0 

7,69 

1 
1 

18,8 
31,3 

1,65 
1,96 

27,72 

19,99   , 

-1,2 
10,0     1 

7,84 
9,87 

15,20 

9,72 

1,3 

2,14 

19,4     ! 

10,44 

11,3 

2,59 

80,1 

11,67 

i 

18,3 
1    29,8 

2,95 
3,56 

63,96 

• 
58,38 

-0,6 
10,6 

i    89,21 
;    45,15 

18,24 

11,97 

1      0,4 

3,18 

19,9  ; 

;    48,98 

11,6 

3,90 

1 

29,3 

.    51,72 

Tab 

eile  VII. 

Essi 

gsäurc 

6,29 

4,81 

;      1,4 

0,104 

25,00 

20,14 

30,8 

0.834 

1 

11,9 
21,4 
31,2 

0,145 

0,175 

,       0,218 

47,06 

40,23   1 

2,5 
12,4 
21,3     1 
30,4 

0,228 
0,297 
0,854 
0,421 

25,00 

20,14    i 

2,1 

0,177 

1 

1 

12,3 

0,238 

75,7 

70,08   ' 

16,6 

\    0,212 

20,1 

0,276 

1 

1 

18,2 

0,254 

Tabe 

lle  VIII. 

Butt 

ersäui 

•e. 

12,01 

9,07   ; 

1      0,9 

;       0,084 

23,30 

20,7     i 

20,0 

j    0,155 

1     10,6 

ii      0,107 

■ 

29,3 

0,178 

20,6 
30,3 

,'      0,140 
0,178 

41,46 

37,14 

-0,4 
11,0 

0,076 
0,099 

23,30 

20,17 

0,7 

0,090 

20,4 

0,123 

10,7 

0,123 

1 

28,5 

0,145 

70 


K,  Harttciy. 


A.     Wässerige  Lösungen. 
Tabelle  XE.    Fig.  7».     Ameisensäure. 


p 

289,14 

K,  .  10» 
431,55 

^•ao  •  10» 

a.lO' 

/?.10» 

4,08 

!  518,69  ! 

20,65 

-10,1 

7,79 

424,96 

587,96 

719,81 

27,28 

-11,9 

14,85 

578,24 

822,08 

959,70 

27,65 

-14,9 

28,18 

739,88 

994,55 

1154,34 

26,29 

—18,1 

55,21 

561,02 

752,36 

908,21 

22,69 

—  3,0 

100 

46,9 

64,73 

79,92 

18,15 

+  16 

Das  Leitungsvermögen  wächst  bis  zu  einem  Gehalt  von 
80  Proc.  langsamer  als  die  Concentration  und  nimmt  von 
hier  an  wieder  ab.  Bii  höheren  Temperaturen  tritt  das 
Maximum  schon  etwas  früher  ein.  Die  Verschiebung  des 
Maximums  mit  der  Temperatur  ist  jedoch  hier  wie  bei  den 
übrigen  Lösungen  so  gering,  dass  die  weiter  unten  abgelei- 
teten Gesetze  für  die  Temperatur  18®  auch  für  die  anderen 
Temperaturen  Gültigkeit  haben.  DieTemperaturco^fficientenor 
haben  ihr  Maximum  schon  bei<15  Proc.  Die  Coefficienten /9 
sind  negativ;  ihr  Maximum  fällt  mit  dem  der  Leitungsf&hig- 
keit  ungefähr  zusammen.  Der  reinen  Säure  entsprechen 
positive  a  und  ß. 

Tabelle  XIL    Fig.  9..    Buttersäure. 


k^  .  10*        ib,a  .  10" 


*,«.10»       er.  10» 


'80 


9,68 
19,43 
85,82 


64,45 
58,76 
86,22 


106,41 
88,18 
54,80 


136,78 

109,03 

68,22 


86,11 
85,28 
81,10 


t? .  10* 

3,2 
—36,5 
-12,9 


Das  Maximum  tritt  bei  einem  Gehalte  von  12  Proc.  ein, 
wie  sich  aus  Fig.  9^  ergibt,  im  übrigen  hat  die  Curve  grosse 
Aehnlichkeit  mit  der  für  Essigsäure,  welche  sich  in  Fig.  8« 
vorfindet  und  der  Arbeit  F.  Kohlrausch's^)  entnommen  ist 
Die  GoSfficienten  a  haben  auch  ihr  Maximum  in  der  Nähe 
von  12  Proc,  die  Coefficienten  ß  sind  erst  positiv,  dann  nega- 
tiv. Auffallend  ist  der  grosse  absolute  Werth  von  ß  für  den 
Gehalt  von  19,43  Proc. 


1)  F.  Kohlrausch,  Pogg.  Ann.  159.  Taf.  V.  Fig.  1.  1876. 


102 


C  Fromme, 


Die  Stromstärke  lag  bei  den  Säuren  7 — 20  zwischen  0,3 
und  0,2  Amp.,  bei  den  Säuren  1 — 6  war  sie  kleiner  und  be- 
trug bei  Säure  1)  nur  0,02  -  0,014  Amp. 

Tabelle  VII.     (Cf.  Fig.  18  und  14). 


Säure 

Procentg. 

r 

w 

1 

w 

1 

U.IJS 

'3.03 

^  2,1»4          ! 

4«i2 
404 

2 

0,3 

=»  2.94 

294 

3 

0,9 

*  2,4t» 

118 

4 

1,9 

*2,13 

56,3 

as 

2,12 

53,7 

.") 

2,7 

"2,00 

40,1 

S3 

1,86 

39,7 

«> 

3,3 

'  1,T(» 

30,9 

S4 

1,45 

32,0 

7 

4,5 

'^  l.ii3[3] 

23,'.» 

ts 

1,53 

23,9 

8 

5,8 

^  1.S4 

17,7 

•-•0 

1,61 

18,1 

9 

6,4 

»^  1,80 

16,4 

I 

10 

10,3        , 

>»  l.bT 

11,3 

1 

U 

13,8 

'^  1,92 

9,4 

• 

12 

16,8 

'•'  1,93 

8,4 

13 

23,4 

»*  2,00 

7,15 

14 

32,S 

'•'^2,12[1] 

6,45 

15 

40,4        1 

'•  2,14 

7,0 

16 

47,1 

"  2,26 

7,5 

IT 

49,8 

ISO  oc 

8,0 

• 

18 

53,9 

»"  2,41 

8,7 

. 

19 

57,8 

-°  2,55 

9,4 

1 

20 

65,0 

•^'2,6r>[7j 

11,9 

1 

Bei  den  Säuren  1 — 5  nahm  die  Stromstärke  zuerst  ab 
und  dann  wieder  zu.  Die  Zunahme  war  am  bedeutendsten 
bei  Säure  1  —  wo  sie  z.  B.  in  Versuch  2)  16  Proa  des 
Minimalwerthes  betrug  —  und  wurde  mit  wachsender  Con- 
centration  kleiner.  Der  Eintritt  durchaus  constanter  Werthe 
der  Stromintensität  konnte  nicht  abgewartet  werden.  Bei 
Säure  1.  dauerte  der  erste  Versuch  15  Min.,  der  zweite  so- 
fort folgende  18  Min.  Von  der  bedeutenden  Verschiedenheit  des 
Widerstandes  bei  beiden  Versuchen  wird  im  §  10  die  Rede 
sein.  Bei  den  Säuren  6 — 20  nahm  die  Stromstärke  nur  bis 
zu  einem  kleinsten  Werth  ab. 

Die  Kathode  erhielt  schon  bei  Säure  2  eine  dunkle  Fär- 
bung, welche  später  immer  intensiver  wurde.   Schwankungen 


i  -• 


t        .    . 


AlH 


Vi^po^ 


ts  u  ^4a 


7/A. 


i 


'  t 

,  I 

■    I 


t 

4 


\vi*j  Fi 


I     '  I         ■         .  * 


/ 


1^'"   .-i=-ii^^jU^       [.^ 


364 


E,  Ketteier, 


>i  ■  — 


(4) 


Ad' 


sm"  e. 


sin*  e^ 


»n« 


80  ist  damit  die  Incidenz  e^  gewissermassen  auf  die  Incidenz 
des  Grenzwinkels  eg  reducirt  Es  ist  dies  die  Fundamental- 
formel  für  die  Wiedem  an  n-Tr  annin 'sehe  Beobachtungs- 
weise. 

Um  die  hier  besprochenen  Verhältnisse  möglichst  an- 
schaulich zu  machen,  habe  ich  noch  die  Intensität  des  durch- 
gehenden Lichtes  unter  der  Annahme: 

n'=l,     /=A,     n=  1,333,     ()  =  (>',    rf  =  0,01mm 

für  eine  grössere  Anzahl  Incidenzen  berechnet.  In  der  fol- 
genden Tabelle  I  enthält  die  erste  Columne  die  Einfalls- 
winkel e,  die  zweite  die  zugehörigen  Werte  von  J4  und  die 
dritte  diejenige  Intensität  (1  —  q^),  welche  (wie  bei  der  Be- 
leuchtung von  Kohlrausch  und  Pulfrich)  dem  directen 
Uebergang  des  Lichtes  aus  dem  Medium  n',  r  in  das  Medium 
w,  e  entsprechen  würde. 


Täbe 

lle 

I. 

Intensit&ten  des  durchgehenden  Lichtes. 

e 

1 

^a 

1  -  ?* 

e 





l-^> 

48»  34 

56" 

0,0005 

0 

48» 

32'     0 

0,011 

0,162 

50 

0,0006 

0,032 

81      0 

0,010 

0,185 

40 

0,0008 

0,052 

80     0 

0,027 

0,204 

30 

0,001 

0,066 

29      0 

0,097 

0,221 

20     ' 

0,002 

0,077 

28    20 

0,791 

0,232 

0 

0,005 

0,094 

11 

1.000 

0,285 

33 

40 

0,020 

0,109 

0 

0,733 

0,237 

23 

0,120 

0,120 

27    40 

0,260 

0,242 

18 

0,649 

0,123 

26    20 

0,042 

0,260 

15 

1,000 

0,125 

24      0 

0,029 

0,288 

10 

0,450 

0,128 

. 

•         •         • 

•  •  • 

•  .  . 

0 

0,096 

0,138 

• 

•         •         • 

.  •  • 

•  •  * 

32 

45 

0,032 

0,141 

17    17 

1,000 

0,350 

U eberblickt  man  die  hiernach  construirten  Curven  in 
Fig.  3,  so  steigt  zunächst  die  Kohlrausch'sche  Curve  b  der 
dritten  und  sechsten  Columne  in  dem  dem  genauen  Grenz- 
winkel: 


6-^  =  48«  34' 56 


// 


370  E.  KetUler. 


«  8in  tfj  —  sin  e^  «■  cos  e  Aty 


*'i 


wo  Ae  den  Unterschied  der  beiden  Winkel  «,  und  e,  bedeu- 
tet Diese  kleine  Winkelgrösse  Ae  im  Inneren  der  Flüssig- 
keit ist  freilich  der  mikrometrischen  Messung  nicht  zugäng- 
lich, wohl  aber  die  ihr  entsprechende  AE  in  der  umgebendea 
äusseren  Luft.  Ist  nämlich  v  der  Brechungsezponent  der 
Flüssigkeit  gegen  letztere,  so  ergibt  die  Variation  des  Bre- 
chungsgesetzes: 

sin  £  s=  V  sin  e 

zwischen  den  zusammengehörigen  Incrementen  die  Beziehung: 

C08£  AE  =  V  cos^  Ae  +  sin^  Av\ 

Bei  nahezu  normaler  Incidenz  und  bei  Vernachlässigung 
kleiner  Grössen  höherer  Ordnung  kommt  dafür  einfacher: 

.       ja 

/Je  = • 

Dies  in  vorstehende  Gleichung  eingeführt,  gibt  inner- 
halb derselben  Genauigkeitsgrenzen: 

(6)  v^-v^^v  cose  JE  +  J  (fJ^i^qi*  -  H^9t)V' 

Und  wenn  schliesslich  das  rechts  vorkommende  e  näherungs- 
weise mit  dem  Grenzwinkel  identificirt  und  in  v  ausgedrückt 
wird,  so  lässt  sich  darin  noch  substituiren: 

V  cos  e  =:  l/i'^—I. 

Die  Gleichung  (6)  gestattet  praktisch  folgende  dreifache 
Anwendung. 

a.  Setzt  man  unter  Constanterhaltung  der  Farbe  und 
Dichtigkeit  v^  =  i/g,  q^  =  q^,  bezieht  also  den  Winkel  AE  auf 
die  Entfernung  zweier  Interferenzstreifen  /x^  und  jUj,  so  er- 
hält man: 

(7)  \\jA^^-iA,^)q''^(^%eAE 
und  vermöge  der  Bedeutung  von  q\ 

\  2go^€AE 

Mittelst  dieser  Gleichung  berechnet  sich  die  Plattendicke  i 
wenn  die  Wellenlänge  X  bekannt  ist. 


378 


E.  Kelteler. 


/  __  j  ^ 0,000  292 p_ 

"   ~      "^  r+  0,003  665  .  ^  7«Ö 

den  für  die  Temperatur  t  und  den  Barometerstand  p  gelten- 
den BrechuDgsindex  der  Luft  bedeutet.^)  Sieht  man  von  den 
Aenderungen  des  letzteren  ab,  so  genügt  schon  der  Ausdruck: 

0,000  292  ,    >, 

^  1  +  0,003  665  .  ^  "  -rj  '^i 

und  darf  in  demselben  als  Factor  von  /  irgend  ein  constanter 
Mittelwerth  des  Brechungsexponenten  v  benutzt  werden.  Ich 
habe  die  Zahlen  7i'=  1  +/  und  die  Logarithmen  log/ zwi- 
schen -  30  und  +  300®  von  10  zu  10®  berechnet  und  will, 
um  anderen  die  gleiche  Mühe  zu  ersparen,  auch  diese  Tabelle 
mittheilen. 


Tabe] 

lle  VL 

Brechung 

:  der  Luft 

• 

t 

n  =  1  +/  ; 

log/ 

t 
1400  ' 

»'=1+/ 

log/ 

-30<> 

1,000  328  1 

0,51604-4 

1,000193  0 

0,28551-4 

-20 

315  2 

0,49849 

150 

188  4 

0,27510 

-10 

303  1 

0,48162 

160   , 

1841  - 

0,26497 

0 

292  0 

0,46538 

170 

179  9 

0,25503 

+  10 

2817  , 

0,44973 

180 

175  9 

0,24535 

20 

272  0  1 

0,43466 

190 

1721 

0,23585 

30 

263  1 

0,42006 

200 

168  5 

0,22658 

40 

254  7 

0,40597 

210   1 

165  0 

0,21748 

50 

246  8 

0,39240 

220 

1617 

0,20859 

60 

239  4 

0,37906 

230 

158  4 

0,19985 

70 

232  4 

0,36618 

240 

155  4 

0,19131 

80 

225  8  i 

0,35372 

250   1 

152  4 

0,18292 

90 

219  6 

0,34163 

260 

149  5 

0,17470 

100 

213  7 

0,32980 

270 

146  8 

0,16661 

110 

!     2081 

0,31826 

280   ' 

1441 

0,15870 

120 

202  8 

0,30780 

290   . 

1416 

0,15090 

130 

,  1,000197  8 

0,29615-4 

300   1 

1,000  139  1 

0,14326-4 

Zur  Bestimmung  der  Temperatur  der  Flüssigkeit  dienten 
zwei  Thermometer  von  Geissler-Müller,  die  beide  in 
Zehntelgrade  getheilt  waren.  Das  eine^  ein  sogenanntes 
Norraalthermometer,  reichte  von  0  bis  100®,  das  andere,  (aus 
Jenaer  Glas)  eigens  für  die  Untersuchung   angefertigt,   von 


1)  Vgl.  hierüber  auch  Kette  1er,  Theor.  Optik,  p.  481.  u.  Wied.  Ann. 
30.  p.  287.  1887,  sowie  Chappuis  u.  Rivi^re,  Compt.  rend.  108«  p. 37. 
1886. 


394  F,  Kuribaum. 

k  ist  noch  nicht  deiinirt,  wenn  wir  nicht  angeben,  für 
welches  Medium  die  Wellenlänge  gelten  soll.  Sie  gelte 
momentan  für  den  luftleeren  Raum.  Dadurch  tritt  in  der 
Formel  der  Brechungsexponent  ?t  der  Luft  auf,  Xsa{n.sind/m),e, 
Die  Gitterconstante  e  sei  bei  der  Temperatur  i  gleich  et^  dann 

ist  et  =  ^o(l  +«0- 

Wir  erhalten  daher,  wenn  wir  die  Ablenkungswinkel 
einer  Fraunhofer 'sehen  Linie  bei  den  yerschiedenen  Tem- 
peraturen t^  und  ^2  messen,  bei  denen  der  Brechungsexponent 
der  Luft  n^  und  n^  s®^»  ^^^  Gleichungen: 

m  m 

mithin:  ™  J'-^«  =  i-t±'.  , 

wofür  wegen  der  geringen  Grösse  von  «: 

gesetzt  werden  kann. 

Ist  der  Einfallswinkel  nicht  gleich  Null,  und  hat  er  die 
Grösse  i,  so  wird  die  Formel: 

sin  dt  cos  ('4  +  <^i)  'H  _  j    ,    g  /^  _  ^  N 
Bini\  co8(ti  +  (/j)»!  ^^        2^' 

Die  Berechnung  von  e  setzt  also  weder  die  Kenntniss 
von  l,  noch  die  Einführung  irgend  einer  Längeneinheit 
voraus. 

Genau  bekannt  ist  der  Brechungsexponent  der  Luft  und 
seine  Abhängigkeit  von  Temperatur  und  Barometerstand, 
für  16^  und  760  mm  wurde  der  Brechungsexponent  gleich 
1,00278  gesetzt,  er  ist  für  jede  Luftdichtigkeit  leicht  zu 
berechnen,  da,  wenn  wir  die  Dichte  d  nennen: 


:?» —    =  ^    gesetzt  werden  darf. 

Wj  —  1  CTj         ^ 


Die  Ablenkungswinkel  S^  und  dg  wurden  in  der  ange- 
gebenen Weise  gemessen,  t^  und  t^  an  einem  Normalthermo- 
meter abgelesen.  Die  Herren  Müller  und  Kempf^)  sind 
der  Ansicht,   bei  Metallgittern  verursache  die  Bestimmung 


1)  Müller  u.  Kempf,    Publ.  d.  astroph.  Obs.  z.  P.  5.   p.  11.   1886. 


396 


F.  Kurlbaum. 


Reihe 

1. 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

Barom. 

Temp. 

ö 

;i 

1 

e 

Abw. 

1       1 

mm  0,000 

568  261  ' 
252 

0,0000 

757 
769 

29,23 

9,81 

50 

40 
42 

51,4 
18,5 

179 

-  4 

tt 

28,99 
10,25 

49 

58 
59 

11,2 
33,2 

562  438 

440 

1 

190 

+  7 

>i 

29,50 
10,48 

50 

23 
24 

15,2 
31,3 

565  873 
856 

172 

-11 

»> 

30,02 
11,51 

49 

20 
22 

46,3 
06,1 

557  273 
277 

191 

+  8 

»> 

30,26 
12,21 

49 

07 
09 

55,3 
08,0 

555  483 

476 

181 

-  2 

» 

30,45 
12,35 

48 

49 
50 

00,9 
15,0 

552  834  ; 

833  1 

1 

187 

+  4 

}> 

30,67 
13,27 

47 

39 
40 

37,1 
45,2 

542  959  ' 
957 

185 

1 

-  2 

Reihe 

IL 

■   183,5 

±    Ir» 

764 
766 

28,26 
12,82 

53 

53 
55 

44,8 
05,5 

593  459 
466 

1 

!   195 

1 

+  5 

» 

28,13 
12,65 

54 

04 

06 

51,0 
08,4 

594  852  ' 
851 

186 

-  4 

» 

28,43 
13,12 

53 

37 
38 

28,2 
45,4 

591  405 

407 

190 

0 

)» 

27,27 
12,32 

53 

23 
24 

12,<3 
29,8 

589  581 
589 

i   197 

1 

1  r 

;> 

29,83 
14,96 

53 

13 
14 

38,2 
45,6 

588  375 
374 

186 

-  4 

)» 

28,72 
14,24 

53 

20 
22 

45,3 
01,1 

589  283 
293 

199 

-f  9 

)? 

28,91 
15,03 

52 

33 
34 

07,5 
15,8   ' 

583  154 
157 

193 

+  3 

763 

766 

29,44 
15,33 

52 

02 
03 

02,4 
10,5 

579  097 
101 

193 

+  8 

)) 

29,63 
15,58 

51 

40 
41 

52,6 
55,3 

576  305 
300 

182 

-  8 

V 

29,90 
15,80 

51 

00 
Ol 

38,7 
40,2 

570  930  : 
931 

178 

-12 

1       89,7 


±  1,5 


398  F.  Kurlbaum. 

Absicht  gewonnen  wurde,  zur  Berechnung  des  Ausdehnungs- 
cogfficienten  zu  dienen,  dürfte  dadurch  kaum  gelitten  haben. 

Bei  der  Vereinigung  der  Mittel  wer  the  der  vier  Reihen 
zu  einem  Gesammtmittel  wurde  berücksichtigt,  dass  die 
Reihen  nicht  gleichwerthig  sind.  Deshalb  wurde  jeder  Mittel- 
werth  mit  einem  Factor  multiplicirt,  der  nach  dem  Prodaet 
aus  der  mittleren  Temperaturdifferenz  und  der  Anzahl  der 
Beobachtungen  gebildet  ist.  Jede  Zahl  der  Reihen  3  und  4 
ist  im  Verhältniss  zu  denen  der  Reihe  I  und  2  an  und  f&r 
sich  schon  zweiwerthig,  da  ihnen  jedesmal  mindestens  zwei 
Messungen  zu  Grunde  liegen.  Unter  diesen  Gesichtspunkten 
wurden  den  vier  Reihen  verschiedene  Werthe  beigelegt,  und 
zwar  verhalten  sich  die  den  Reihen  1,  2,  3  und  4  beigeleg- 
ten Werthe  wie  13:15:14:32,  und  das  Gesammtmittel  för 
€  wird  gleich  1878. 

Untenstehende  kleine  Tabelle  gibt  noch  einmal  die 
vier  Mittelwerthe,  ihre  Abweichungen  und  die  berechneten 
wahrscheinlichen  Fehler.  Der  wahrscheinliche  Fehler  des 
Gesammtmittels  ist  unter  der  ungünstigen  Annahme  abge- 
leitet, dass  diese  vier  Werthe  die  einzigen  gewonnenen  Resul- 
tate, und  dass  sie  alle  gleichwerthig  seien. 


.  10»   ,    Abw.      W.  F. 


1  1835     j     -43 

2  1897  +19 


±17 
±15 


3  1888  +10  ±18 

4  1881  +3  ±23 


i     1878  ±   9 

Danach  würde  der  wahrscheinliche  Fehler,  an  die  zuge- 
hörige Decimalstelle  gesetzt,  e  =  0,000018  78  ±  9  ergeben, 
es  ist  nun  0,000008  5  der   von 

den  Herren  Müller  und  Kempf  vorausgesetzte  Ausdeh- 
nungscoefficient  des  Glases.  Wir  sehen  also,  dass  sich  der 
berechnete  wahrscheinliche  Fehler  in  einer  Decimalstelle 
befindet,  die  beim  Ausdehnungscoefficienten  des  Glases  nicht 
mehr  angegeben  ist.  Bedenkt  man,  dass  derselbe  für  ver- 
schiedene Glassorten  in  der  siebenten  Decimalstelle  noch 
sehr  erheblich  variirt,   so  wird  man  zugeben  müssen,   dass 


402 


/•  Kurlbaum, 


hinzugefügt,  o  bezeichnet  die  obere  Seite  dee  Gitters,  and 
zwar  die  Stelle,  die  7  mm  über  der  Mitte  liegt,  u  die  nntwe 
Seite,  gleichfalls  7  mm  von  der  Mitte.  Unter  3f  ist  die 
Methode  der  Messung  angegeben,  die  drei  Methoden  sind 
einfach  nach  der  Reihenfolge,  in  der  ich  sie  beschrieben 
habe  (p.  385),  mit  1,  2,  3  bezeichnet.  JBei  Methode  1 
ist  der  Ablenkungswinkel  8,  bei  Methode  2  und  3  3 12  und 
d/2  + 1  angegeben. 

Tabelle  I. 


Bar. 

Temp.  1 

0   1 

M\      ö  oder  ^Ö 
Gitter  I.    Linie  1 

•  +  j 

\9 

l         Abw. 

0.     . 

D,. 

am  0,000 

766 

12,32 

2o  ■ 

1 

53     24 

29,8 

■ 

589  589     +  5 

762 

18,32 

2o 

1 

53     24 

25,6 

89+5 

755 

19,45    1 

3o 

3 

38     44 

54,6 

15 

51 

01,9 

88+4 

765 

23,40 

3o 

2 

42     05 

51,2 

26 

05 

46,4 

8l'  -  3 

764 

27,27 

2o 

1 

53     23 

12,6 

81 

-  3 

756 

23,29 

2o 

3 

24    40 

43,7 

15 

59 

31,9 

64 

0 

»> 

23,51 

11 

>» 

24    40 

44,1 

11 

89+5 

n 

23,66 

So 

11 

38    46 

87,0 

11 

82-2 

>» 

24,05 

11 

11 

38     46 

39,3 

11 

94 

+  10 

759 

25,15 

3o 

11 

38    46 

36,0 

15 

59 

49,8  1 

80 

-  4 

»» 

25,30 

»> 

11 

38    46 

85,5 

11 

80 

-  4 

» 

25,46 

2o 

11 

24     40 

41,1 

11 

77 

—  7 

» 

125,64 

11 

11 

24     40 

41,1 

11 

79     -   5 

759 

26,55 

Su 

11 

88     29 

48,7 

14 

43 

26,1 

86 

+  2 

» 

26,91 
1    23,02 

2u 

11 

24     31 

04,1 

11 

1 

82 

-  2 

589  584 

±  0,9 

G 

itter  II. 

Liiiie 

10. 

A- 

762 

19,27 

4 

3 

44     07 

45,2 

15 

44 

08,5; 

589  592 

-  4 

» 

19,6H 

3 

11 

31     28 

51,8 

11 

i 

602 

+  6 

»» 

20,12 

2 

11 

20    22 

22,7 

11 

585     -11 

764 

24,39 

2 

1 

42     04 

40,4 

604,    +  S 

»j 

26,19 

2 

)) 

42     04 

32,7 

597  '    +  1 

766 

26,46 

8 

3 

31     33 

29,8 

16 

12 

05,5 

596 

0 

it 

26,52 

4 

11 

44     15 

08,2 

11 

595 

—   1 

762 

22,32 

4 

11 

,    44     11 

51,6 

15 

59 

24,8 

603 

+  T 

»> 

22,66 

3 

11 

31     31 

24,5 

11 

602+6 

»> 

22,96 

5 

11 

60     37 

15,8 

11 

592 

-   4 

763 

30,03 

4 

11 

44     09 

04,2 

15 

51 

06,3 

593 

-  3 

jj 

30,18 

3 

11 

j    31     29 

38,8 

1 

11 

5901   -  6 

• 

764 

15,08 

3 

11 

;    31     30 

50,0 

15 

54 

36,0 

596'         0 

» 

15,37 

4 

11 

1    44     10 

53,3 

1 

11 

600,    +   4 

22,94 


589  596     ±   1,0 


Nach  Methode  2  sind  überhaupt  nur   wenige  Beobach- 
tungen und  nur  mit  Gitter  I  angestellt.     Bei  G-itter  II  kam, 


416  //.•/.  Oostinff, 

zweimal  rechteckig  umgebogenen  Theilen  ABC  and  EDF^ 
zwischen  welche  der  Bing  BD  geldthet  ist  Bei  A  und  F 
hat  der  Kupferdraht  Spitzen,  die  auf  Metall  ruhen.  Du 
Ganze  schwingt  um  die  Axe  AF.  Die  Theile  BC  und  DE 
haben  Gewichtchen  zur  Eegulirung  der  Schwingungszeit.  Lf 
diesem  Pendel  schwingt  ein  zweites  K,  wie  das  erste  am 
Kupferdraht  bestehend.  Mit  Spitzen  ruht  es  in  den  Näpf- 
chen G  und  Hf  die  auf  den  Ring  des  ersten  Pendels  gelöthet 
sind,  und  schwingt  um  die  Axe  GH,  die  senkrecht  snr 
Axe^i^  steht.  Dieses  Pendel  trägt  das  horizontale  Spiegel- 
chen S. 

Will  man  nicht  das  Verhältniss  1 : 1  des  ganzen  und 
des  inneren  Pendels,  sondern  ein  anderes  Yerh&ltniss,  so 
verlängert  man  die  Theile  B  C  und  DE  und  vereinigt  diese 
Theile  zur  Verstärkung. 

Zur  objectiven  Beobachtung  muss  man  das  horizont&le 
Lichtbündel  mit  einem  flachen  Spiegel  oder  einem  Prisma  mit 
totaler  Keflexion  auf  das  Spiegelchen  S  werfen  und  bekommt 
die  Schwingungscurve  an  der  Decke. 

Nieuwediep  (Holland),  im  Juni  1887. 


Druck  Ton  Metzger  &  Wittig  in  L«{pifg-. 


Taf.nr. 


I.nh  Arjs*.  vC.  Eirsf  !•«*  "'9 


i—L 


v?o 


7 


^ 


474  A,  V,  Ettingihausen  u,   W.  NenuL 

Diese  Reihe  wurde  noch  angefQgt,  weil  sie  beweist,  dass 
bei  einer  Stromintensität,  welche  über  die  f&r  das  MarimiiTn 
der  Polarisation  erforderliche  hinausgeht,  wieder  eine  Ab- 
nahme der  O- Polarisation  eintritt,  welche  zwar  nicht  bedeu- 
tend, sich  der  Beobachtung  doch  nicht  entziehen  kann. 

Das  Gleiche  gilt  für  Pd  und  in  noch  auffallenderer 
Form  für  Au. 

Da  die  O- Polarisation  gleich  nach  Stromschluss  mit 
geringeren  Werthen  einsetzt,  so  kann  die  Ursache  wohl  nicht 
in  einer  Diffusion  des  reichlicher  entwickelten  H  zur  Anode 
liegen;  es  könnte  vielmehr  angenommen  werden,  dass  der 
lebhafter  ausgeschiedene  O  die  Anode  weniger  gleichm&ssig 
bedeckt  als  der  sparsam  entwickelte. 

Die  H-Polarisation  hingegen  kann  bei  Pt  als  unveränder- 
lich angesehen  werden;  bei  Pd  und  besonders  bei  Au  ist  die 
Dauer  der  Entwickelung  der  massgebendste  Factor. 

Phys.  Inst  der  Univ.  Graz. 


V.    TJeber  das  thermische  ufid  galv€Mn48che 
Verhalten  einiger  Wisfnuth'-Zi/nn'Legirungen  im 

magnetischen  Felde; 
von  Albert  von  Ettingshausen  und 

Walther  Nernst. 

(Aus  den  Sitzuugsber.  der  kais.  Aead.  in  Wien  von  den  Herren  Ver&asem 

mitgetheilt) 

(Hlersa  Taf.  V   Fig.  4—6.) 


In  einer  vor  etwa  einem  Jahre  veröffentlichten  Abhand- 
lung „über  das  HalTsche  Phänomen^' ^)  haben  wir  die  Yer- 
muthung  ausgesprochen,  dass  dasselbe  mit  der  thermoelec- 
trischen  Stellung  der  Substanzen  in  einer  nahen  Beziehung 
stehen  dürfte.   Zu  dieser  Annahme  berechtigte  unter  anderem 


1)  V.  Ettingshausen  u.  Nernst,    Wien.  Ber.    94.    p.  560.    18ö6; 
Beibl.  11.  p.  352.  1887. 


/ 


478 


A.  V.  Ettinffthausen  u.   W.  Nenut. 


Tabelle  IL 


M 

(Cg8.) 

R 

i  iL 

in  Proc. 
1600   2,58 

1 
1 

i 

M 

(cgsj 

■  1920 

B 

1 

M 

1 
1 

Af 

T 

IbPnc 

Bi\ 

1650 

-10,27 

-1,80 

8870 

2,18 

2520 

9,50 

3160   7,87 

1 

3560 

1,19 

8770 

5,77 

3640 

8,72 

5880  19,7 

6120 

0,48 

11500, 

7,45 

6080 

7,14 

8410  30,8 

!  7630 

0,18 

8170 

6,12 

10470  ,  40,2 

'  9200 

+0,047 

'  9880 

5,40 

11200;  43,6 

11920 

0,127 

lllOO 

4,95 

1 

1 

ZU; 

2030 

-  0,68 

3860   0,69 

LllU 

3330 

-0,047 

3870 

0,19 

3930 

0,36 

8670   2,27 

6220 

+0,015 

8770 

0,61 

5920 

0,085 

11400   3,18 

1 

,  8680 

0,060 

11500 

0,87 

7280 

+  0,073 

1 

1 

: 10070 

0,078 

. 

8860 

0,217 

,  11350 

0,092 

1 

11490 

0,377 

U 

(CgS) 

__ 
t 
Ä    i 

M 

1  ^r 

r 

,  in  Proc 

ZIV; 


200 

1900 

3560 

9200 

11920 


+  0,02 
0,022 
0,028 
0,039 
0,044 


3860 

8670 

11400 


0,09 
0,32 
0,46 


Um  die  thermomagnetischen  Wirkungen,  sowie  die  gal* 
vanomagnetischen  Temperaturänderungen  zu  beobachten,  wur- 
den dieselben  Platten  in  folgender  Weise  hergerichtet.  An 
die  kurzen  Seiten  derselben  sind  Messingröhien  mm  (Fig.  4) 
von  etwa  10  cm  Länge  und  0,5  cm  Durchmesser  gelöthet, 
durch  welche  Wasser  von  bestimmter  Temperatur  fliessen 
kann,  sodass  in  der  Platte  P  ein  gewisses  WärmegefiUle  her- 
gestellt wird.  An  jede  Messingröhre  ist  ein  Kupferdraht  i 
gelöthet,  um  durch  die  Platte  auch  einen  galvanischen  Strom 
leiten  zu  können.  Die  Röhren  sind  an  einem  passend  aus- 
geschnittenen Holzrahmen  H  befestigt,  an  diesen  ist  ein 
Messingstab  iS  geschraubt,  sodass  die  Platten  leicht  zwischen 
die  Plachpole  des  Electromagnets  (in  der  Figur  punktirt  an- 
gedeutet) gebracht  werden  können. 

An  die  Mitten  der  langen  Rechtecksseiten  sind  die  Löth- 
stellen  a^  und  a^  von  zwei  Thermoelementen  Neusilber-Kupfer 


i 


486  A.  V.  Etängsliausen  u.   W.  NemsL 

mit  Watte  umgeben,  zwischen  den  Magnetpolen.  Das  Thermo- 
element, welches  zur  Bestimmung  der  Umgebnngstemperator 
diente,  war  in  ein  kleines,  in  den  Eisenkern  des  Electro- 
magnets  gebohrtes  Loch  eingeführt.  Für  die  (gleichfalls  mit 
Watte  umgebene)  Platte  wurde  dann  ka  ermittelt,  indem  man 
durch  dieselbe  einen  galvanischen  Strom  von  der  absoluten 
Intensität  J  leitete  und  den  Temperaturüberschuss  r  der 
Platte  über  jene  der  Umgebung  beobachtete;  ist  tr  der  abso- 
lute Widerstand  der  Platte,  so  hat  man: 

Um  zu  yermeiden  dass  die  Platte  hierbei  durch  Leitung 
an  die  Messingröhren  Wärme  abgebe  oder  von  diesen  em- 
pfange, wurde  durch  die  letzteren  ein  Strom  warmen  Wassers 
geleitet,  und  J  derart  regulirt,  dass  ein  Thermoelement,  dessen 
eine  Löthstelle  an  die  Platte  angeschmolzen  war,  dessen  an- 
dere in  das  Wasser  der  Röhren  tauchte,  keine  Temperatur- 
differenz zeigte.  Sobald  dies  erreicht  war,  wurde  der  Tempe- 
raturunterschied T  zwischen  Platte  und  Umgebung  bestimmt. 
Die  für  ka  erhaltenen  Werthe  sind  für: 

Bi  LI  LH  Llll  LIY 

k^  =  0,00051    0,00041    0,00039    0,00041    0,00040, 

welche  Werthe  sämmtlich  grösser  sind  als  die  von  H.  Weber^ 
für  Neusilber  (0,00030)  und  Eisen  (0,00027)  in  Luft  erhal- 
tenen. ^) 

Bei  Ermittelung  des  Verhältnisses  kajti  schienen  nur  die 
Versuche  mit  der  reinen  Wismuthplatte  und  den  Legirungen 
I  und  in  einigermassen  sichere  Werthe  zu  liefern;  für  die 


1)  H.  Weber,  Pogg.  Ann.  146.  p.  282.  1873. 

2)  Es  bestätigte  sich,  was  bereits  Wied.  Ann.  31.  p.  759.  1887  erwähnt 
wurde,  dass  k^  für  die  frei  in  der  Luft  stehende  Platte  sehr  bedeutend 
kleiner  ist,  als  für  die  zwischen  die  nahe  gebrachten  Polflächen  gestellte 
und  mit  Watte  allseitig  umgebene.  Dass  bei  früheren  Versuchen  (1.  c.) 
die  Abgabsconstante  ä*^  viel  grösser  gefunden  wurde,  dürfte  sich  aus  dem 
Umstände  erklären,  dass  damals  als  Umgcbungstemperatiir  jene  der  die 
Platte  einhüllenden  Watte  genommen  wurde;  dadurch  erschienen  die 
Temperaturüberschüsse  i  zu  klein. 


578  F,  Stenger, 

beide  Fragen  ein  negatives  Resultat  geliefert;  nach  ihm  ist 
weder  das  Absorptionsspectrum  für  eine  Substanz  constant, 
noch  lässt  sich  die  Eundt'sche  Regel  als  allgemein  gültig 
betrachten. 

Im  Anschluss  an  meine  Beobachtungen  über  die  Fluo- 
rescenz^)  habe  ich  in  den  letzten  zwei  Jahren  nun  eine 
Reihe  von  Wahrnehmungen  gemacht,  die  mich  auf  eine  ein- 
fache Erklärung  jener  Anomalien  hingeleitet  haben. 

Alle  Untersuchungen,  welche  auf  die  Prüfung  der  oben 
erwähnten  Gresetzmässigkeiten  ausgingen,  betrachteten  stets 
als  ihr  Object  einen  Körper  von  bestimmter  chemischer 
Zusammensetzung.  Man  beobachtete  sein  Absorptions- 
spectrum  in  den  verschiedenen  Aggregatzuständen  und  in 
verschiedenen  Lösungsmitteln.  Durchgreifende  Gesetze  fand 
man  bei  dieser  Beobachtungsweise  nicht;  wie  ich  im  Folgen- 
den zeigen  werde,  muss  man  die  Absorption  des  Lichtes 
primär  bedingt  ansehen  durch  die  Grösse  der  phy- 
sikalischen Molekel.  Nur  dann  tritt  mit  der  Aen- 
derung  des  Aggregatzustandes  oder  durch  den  Lö- 
sungsprocess  eine  Aenderung  im  Absorptionsspec- 
trum ein,  wenn  damit  gleichzeitig  eine  Aenderung 
der  physikalischen  Molekel  verknüpft  ist;  und  um- 
gekehrt, jede  Aenderung  im  Charakter  des  Absorp- 
tionsspectrums ist  mit  einer  Aenderung  der  physi- 
kalischen Molekel   verbunden. 

§  2.  Eindeutig  ist  definirt,  was  in  chemischem  Sinne  als 
Molekel  zu  bezeichnen  ist;  damit  sind  aber  die  kleinsten 
Theilchen  unserer  Körper  in  physikalischer  Beziehung  nicht 
identisch,  sondern  im  allgemeinen  haben  wir  als  physikalische 
MolekeP)  eine  Verbindung  von  mehreren  chemischen  211 
einer  engeren  Gruppe  anzusehen.  Im  Gaszustande  mögen 
sich  in  vielen  Fällen  beide  Begriffe  decken;  bei  niederer 
Temperatur,  resp.  höherer  Dichte,  muss  man  aber  selbst  da 
bei    einigen   Substanzen,    z.  B.   bei    Essigsäuredampf ^),  die 


1)  Fr.  Stenger,  Wied.  Ann.  2S,  p.  201.  ISSC. 

2)  Naumann,  Molecül Verbindungen  nach  festen  VerhältniBaen.   Hei- 
delberg 1872. 

3)  Naumann,   Lieb.  Ann.     1ü&.  p.  325.  1870. 


656 


H^,  C,  Röntgen  u,  J,  Schneider. 


Folglich  finden  wir: 

die    scheinbare   Compressibilität    des 
Wassers  bei  9,0<)*>  im  Piözometer  II 


0,000  046  02  Atm.-> 


Scheinbare  Compressibilität  des  Wassers 
bei  0,00«  im  Piözometer  II. 

Correction  für  das  Steigen  des  Wassers  in  der  Gabel     .     .  4-0,010  cm, 

M     r»    Sinken    m            >»        im  Piezometcr  .     .  +0,009  »»  , 

'1          n  die  die  Ca pillarwand  benetzende  Wassermenge  —0,041^, 

G  esam  m  tcorrectioii  —  0|022  cm. 


Senkung  im  PiSzoroeterll  ,  i 

In  cm  Reducirter  Senkung  für: 


auf  Normal- 

caliber- 
maans  red. 


M16 
6,818 
6,808 
6,808 
6,821 
6,818 

6,809 
6,807 
6,807 
6,804 
6,820 
6,825 


Druck      '  1  Atmosph. 
corrigirt       in  cm  Hg  '      in  cm       i 


Bemerkungen 


6,794 
6,791 
6,786 
6,786 
6,799 
6,796 

6,787 
6,785 
6,785 
6,782 

6,798 
6,803 


604,2 
604,1 
«i04,4 
603,1 
604,1 
603,8 

604,2 
604,1 
604,4 
603,1 
604,1 
603,8 


0,8546 
0,8544 
0,8533 
0,8549 
0,8554 
0,8554 

0,8537 
0,8586 
0,8532 
0,8546 
0,8552 
0,8563 


Diese  Werthe 
sind  ans  den  Be- 
.  obachtongen  mit 
Piäzometer  I  ab- 
geleitet Vergl 
p.  654. 


Mittel    0,8546 


Daraus  ergibt  sich: 

die  durch  1  Atm.  im  Piezometcr  II  erzeugte 

scheinbare  Volum cnänderung  des  Wassers 

der  Inhalt  des  Piäzometers  II  bei  0,00^  bis 

zum  Theilstrich  3,8  ist 

Folglich  finden  wir: 

die   scheinbare   Compressibilität    des 
Wassers  bei  0,00^  im  Piözometer  II 


0,003  079  8  ccm, 
62,724  ccm. 


0,000  049  10  Atm.-": 


Vergleicht  man  die  in  den  vierten  Columnen  enthalteneD 
Werthe  mit  einander,  so  erkennt  man,  dass  die  zufälligen 
Fehler  bei  unseren  Versuchen  und  namentlich  bei  den  unter 
günstigen  Bedingungen  angestellten  Versuchen  bei  17,95^  sehr 
klein  sind.  Die  grösste  in  der  auf  p.  654  mitgetheilten  Tierteo 
Columne  vorkommende  DiflFerenz  beträgt  noch  nicht  0,2  Proc. 


F.  Mtftrxmr  CmfMn. 


664 

'  '     *!*=*+  4.tr2  +  8.7«.6.4.8*.F  "*"  12.nM0.8.7*.e.4.SM  "*■ 

(2)  «J-^'  +5:41:5+  9.«*7.».4»1  "^  18.1S«.11.9.8*.7.5.4<.8  +     "* 

(3)  M,  «-  ;    +  j-^i^  +  10  jt  g-;075r4  +  u.13»  If  .I0.9«.8.6.ö".4'*" 

Bin  viertes  Integrali  ent^reehend  der  doppelten  Wund 
IT  »  I9  findet  man,  wenn  man  ftof  «  Ar  a  »  1  folgende  Be- 
tracfatong  anwendet: 

Führt  man  in  die  Diferentialgidehnng  für  at  den  Dift- 
rentialqnotienten  Ton  «  nach  u  ein,  so  erhUt  man  dasselbe 
Besoltat»  als  ob  man  die  GHeichnng  nach  a  di£Ferenxir^  d.L 
es  moss  anch  du\da  eine  Lösong  sein.  Die  AnsfUinuig der 
angedeuteten 


An         ,       ,     f  m'*^  (    1.  2,1] 

da  "  ^'^^8^        y„  +4)(«4-8)'(«+8)U  +4  +  «  +8  "^  a  +8j 


V«+4"''«+a"''«+«"^«+8"'"«+7"^ 


(«  +  »«)  (ff  +  7)«(a+e)(«  +  4)  («  +  8)*(flr  +  2) 

Bt+6/  ^ 

Also  ist  f&r  nr «  1 : 

(4)  w,-l/2.lOgr        j       ^  ^,^       +-     9.8«.7.5.4*.8~~"+   • 

Dieses  Integral  ist  indessen  auszuschliessen,  weil  es  für 
z'=0  unendlich  gross  wird. 

Daher  ist  das  zu  betrachtende  Integral  der  DiffereDti&I* 
gleichung : 

(II)  M  =  C,Mi  +  6>2  +  C8ti3, 

wo  Cj,  Co  und  C3  willkürliche  Oonstanten  bedeuten. 

§  4.    Berechnung  der  Schwingungssahlen  der  Partialt5iie. 

Da  der  Stab  an  seinem  dünnen  Ende  frei  ist,  so  gelt«o 
die  Bedingungen,  dass  für  z  =  0: 


(III) 


,'1  —  " 


^^^    i(^'-i'-)  =  ^- 


dz'*  ^, 

Setzt  man  nun  in  dem  Ausdrucke  für: 
2  =  0,  so  wird  die  erste  Bedingung  (III)  erfüllt. 


TraiisversaUchwingungen*  669 

Alsdann  ist: 
(XI.)  u  ^  Cy^u^  +  Cg  Mj  • 

Da  der  den  Sector  begrenzende  Bogen  iest  ist,  so  gelten 
für  z  SS  /  die  Bedingungen  (V),  d.  h.  es  ist: 

woraus,  analog  (VI),  folgt:   ' 

(XII.)  «3-Ö-«i-^  =  0- 

Nun  folgt  aus  den  Beihen  für  u^  und  u^^  dass  sein  muss : 


2    dz  1    dz 

Zur  Bestimmung  der  Goefficienten  A^^  A^  etc.  kann  man 
aber  eine  Differentialgleichung  vierter  Ordnung  aufstellen. 
Nach  (X)  ist: 

dz'^^  z    dz        "i      ^ 
und  -,  -  5  +  —  •  -.-  ?  4-  ?/.  =  0 . 

dz^        z      dz  * 

Multiplizirt  man  diese  Gleichungen 
mit  -^  und  m,  oder  tij 

dtu 

und  addirt  sie  jedesmal,  so  findet  man: 

V  du*  dti^  l      d     .»    du,    du^ 

V  o  \      d     ,    l        du,  du^\ 

Mit  Hülfe  der  identischen  Gleichung: 

..  («1 .«,)  =  „, .  -^^^  +  «j .  -^  +  2  ^ .  ^. 
l^ann  man  (b)  transformiren  in: 

dtt^     du^  1        d     ,     d    .  . 


dz 


670  F.  Meyer  zur  Capellen. 

Mit  Rücksicht  hierauf  und  auf  61.  (c)  wird  schliesslich  (a): 


du,  d%^ 


1        d     ,     d     ,     d    1      d     ,   [       du,  dum\ 

Durch  Einsetzen  der  Reihe  erhält  man: 

-    dz  1    dz  (2.4)2*.3*     ^  (2.4.6. 8)(2.4)«.5 

So  wird  die  Gleichung  zur  Bestimmung  der  mögliche 
Tonhöhen: 


(XIII) 


0=1 ^ e'*  A ^- z'8 

(2. 4)2*. 3        ^  (2.4.6. 8)(2.4)*5 


(2 .  4 .  6  .  8 .  10 .  12)  (2 . 4 .  6)*  7 

Als  die  ersten  sechs  Wurzeln  dieser  Gleichung  fand  ich 

z/  =    3,1962;  z/  =  15,7080; 

z/  =    6,3065;  V  =  18,8496; 

z^  =    9,4391 ;         \        — — 

z/  =  12,5664;  —    — 

Man  sieht,  dass  die  Differenz  zweier  aufeinander  folgen- 
den Wurzeln  wie  in  §  4  gegen  n  convergirt.    Auch  hier  ist: 

und  entsprechend  der  Gl.  (VIII)  in  §  4: 

(XIV)  A„  =  z,;^.A.|/^^-. 

Demnach  ergeben  sich  alle  Töne  des  Sectors  etwas 
höher,  als  beim  prismatischen  Stabe.  Es  ist  das  ein  auf 
den  ersten  Blick  auffallendes  Resultat;  wir  werden  am  Schluss 
der  Abhandlung  näher  darauf  eingehen. 

Was  die  Lage  der  Knotenpunkte   anbetrifft,    so  findet 
für  diese,  analog  (IX),  die  Grleichung  statt: 
(XV)  0  =  7t,.n^^^)-u.,.H^^\ 

wenn  man  mit  m./**)  und  m/**)  die  Werthe  von   u^  und  Mj  Sr 
Zn   bezeichnet. 

Nennt  man,  wie  oben,  die  Wurzeln  der  Gl.  (XV)  i.H 


Transverscdsckwingungen, 


671 


so  ist  der  zugehörige  Werth  von  z,  welches  die  Entfernung 
eines  Knotenpunktes  vom  freien  Ende  angibt: 


» 


z  = 


Es  ist: 

Mi<i)=  5,7292; 
Mi<2)=  88,9903; 
?/i^3)=  1655,3537; 
Ml  ^*)=  32605,3719; 
w/6)=  673  409,1768; 


'« 


Mgd)  =  _  0,3192 
M2(2)  =  +  0,2252 
«3(3)=  -0,1838 
«2^=  +0,1574 
W3(«)=  -0,1768 

M^(«)=:  +0,1325 


) 
:> 

3 


1//«)=  14  205189,3803;        j 

Als  Wurzeln  von  Gl.  (XV)  findet  man: 
=  2,3906; 

=  2,4055;  z/'s)  ==5,5061; 
«2,4048;  z/W  =5,5206;  zl    ^=8,6397; 
=  2,4048;  ^2)^5^5201;  Z5'(3)  =  8,6543;  z/(*^=:  11,7798; 
=  2,4048;  V2)=5,5201;  ^^3)^86540;  z/(*)=:ll,7926;  V(ß)  =  14,9310; 


Auch  hier  ist  es  augenscheinlich,  dass  sich  die  Wurzeln 
Constanten  Grössen  nähern. 

Zieht  man  in  Betracht,  dass  u^  und  u^  die  Bessel'schen 
Functionen  J^  {iz")  und  J^  [z')  sind,  und  daher  die  Relationen 
stattfinden : 

so  kann  man  Gl.  (XII)  schreiben: 

Entwickelt  man  diese  Functionen  nach  fallenden  Poten- 
zen von  z',  so  ist^): 


+ 


'_!!_  _    (1- 3,_5r_  +  (i^iiA:Ll)l  ^ )  sin  f/-  ^11 

,1.8z'         1.2.3(8«')5^1. 2.3.4.5(80*  ^  »i"  ^*         4^^ 


Ij  Siehe  E.  Lommel,   Studien   über  die  Bessel' sehen  C^inctionen. 
p.  8  u.  57. 


682  F.  Kohbrauscli. 

Hiernach  ist  das  Leitungsyermögen  des  weichen 
Stahles  also  um  beinahe  80  Procent  grösser  als  das- 
jenige des  harten.  Ja,  da  mit  dem  £rw&rmen  zu  Tem- 
peraturen von  der  Ordnung  des  siedenden  Wassers  schon 
ein  merkliches  Anlassen  vor  sich  geht,  so  würde  das  Liei- 
tungsvermögen  in  niederer  Temperatur  bestimmt  bei  dem 
harten  Stabe  noch  etwas  kleiner  ausgefallen  sein« 

Ferner  wurde  das  electrische  Leitungsvermögen 
der  beiden  Stäbe  bestimmt,  indem  man  einen  constanten  ge- 
messenen Strom  hindurchsandte  und  mittelst  zweier  aufge- 
setzter Schneiden  hiervon  einen  Strom  durch  ein  empfind- 
liches Galvanometer  in  einer  Leitung  von  5000  bis  lOOOO 
Ohm  Widerstand  abzweigte.  Der  Beductionsfactor  auf  ab- 
solutes Strommaass  war  mit  Hülfe  eines  Clark'schen  Ele- 
mentes bestimmt  worden.  Die  auf  Quecksilber  bezogenen 
Leitungsvermögen  sind  nach  einer  Messung  von  Hm.  Sheldon: 

X  hart  =3,8,        x  weich  «=  5,5. 

Es  wurde  noch  ein  geglühter  und  langsam  erkalteter 
Stab  von  gleichen  Dimensionen  aus  Schmiedeeisen  unter- 
sucht.^) Sein  Leitungsvermögen  war  noch  um  40  Proc.  grösser 
als  dasjenige  des  weichen  Stahles: 

X  weiches  Schmiedeeisen  =  7,6. 

Dass  sein  Wärmelcitungsvermögen  in  ähnlichem  Ver- 
hältniss  grösser  war,  zeigte  ein  Versuch  in  der  Kältemischung 
(S.  680.  Anm.).  Die  Beschlagshöhe  betrug  bei  dem  harten 
Stahl  72  mm,  bei  dem  weichen  Stahl  92  mm,  bei  i^em  weichen 
Eisen  1 10  mm. 

Als  Verhältniss  des  Wärmeleitungsvermögens  k  zu  dem 
electrischen  Leitungsvermögen  x  ist  also  gefunden  worden: 

Harter  Stahl  Weicher  Stahl 

*=Mp  =  0,019  ^'»1=0,020. 

Die  entsprechenden  Zahlen  bei  Kirchhoff  und  Han- 
semann lauten  für  15°: 


1)  Dieses  Eisen  wurde  von  Flussspath  geritzt;  der  weiche  Stahl  von 
Apatit,  der  harte  von  Quarz. 


688  L.  Xatanson, 


tr« 


(2)   r,«  +  rj2  =  "2  +  2  V^,        (3)   tr»  =  Tj«  +  r,«  -  2r, r,  cos* 

80  ist  die  Zahl  derjenigen  ZusammenBlösse,   ftlr  welche  die 
drei  Geschwindigkeiten  F,  w^  v^  zwischen  den  Grenzen  V  und 
V  -{-  dV,  w  und  w  +  dwj  v^  und  v^  +  dv^  enthalten  sind: 

(4)  5 V  w^  i\  e  d  Vdw  dv^ . 

Wird  dieser  Ausdruck  nach  v^  und  w  integrirt  und  mit 
der  gesammten  Anzahl  der  stattfindenden  Zusammenstösse 
yerglichen,  so  liefert  er  die  gesuchte  Wahrscheinlichkeit  einer 
Geschwindigkeit  F,  V  +  dV  des  Schwerpunktes.  Bei  der 
ersten  Integration  ist  jedoch  zu  beachten,  dass  (2)  und  (3) 
zufolge  in  Ju?*+  r*+  Vw  das  Maximum,  in  |ti7*+  F*—  Fir 
das  Minimum  von  v^^  gegeben  ist,  sodass: 

(5)  ^-^^^  V^w^e    '•'       ^'"dVdw 

Zusammenstösse  in  der  Zeiteinheit  Yorkommen,  in  welchen 
F  und  w  zwischen  F  und  V+dV,  w  und  w  +  dw  liegen. 
Gleichzeitig  verlaufen  daher: 

(6)  -  %-    -rV^e     '^*  ip^e    ^"^irnii  cos  ipdxfjdwdV 

derartige  Zusammenstösse,  in  welchen  noch  überdies  der 
Winkel  xff  zwischen  \p  und  xp+dyj  enthalten  ist.  Fragt  man 
nach  der  Wahrscheinlichkeit  eines  solchen  Zusammenstosses. 
so  hat  man  (6)  mit  Nc^  zu  dividiren;  dies  liefert: 

/ —                      —  2~~*                                                                8  F* 
/fr\        8  t/2  ric'ff        '  Bin  w  coaw  dfifdio         =- 

w  v'Vi,'^^ — ~~^       — ^'     ''^- 

W  V 

Um  die  Wahrscheinlichkeit  von  V,V+d  Fallein  zu  finden, 
muss  nach  yj  und  w  integrirt  werden;  es  kommt  daftLr: 

(R\  -  X*  -^^«     '  "^     dV, 


710  A.  Gockel. 

machen,  dass  ein  theilweiser  Uebertritt  dieser  Art  auch  schon 
bei  isolirter  äusserer  Hülle  stattfindet.  Vergleiche  ich  abei 
diese  Resultate  mit  den  früher  erhaltenen,  die  ich  schon  ii 
einem  kurzen  Satze  an  der  Spitze  dieser  Abhandlung  zusam- 
menfasste,  so  ergibt  sich  für  mich  der  höchst  wahrscheinliche 
Schluss,  dass  von  einem  jeden  electrisirten  Körper  Electricität 
in  die  umgebende  Luft  eindringt,  dass  dieser  Uebergang  durcb 
eine  geeignete  Ableitung  der  Luft  verstärkt  werden  kann, 
und  dass  endlich  die  Vergrösserung  der  Oberfläche  des  ge- 
ladenen Körpers  in  Luft  von  gewöhnlicher  Dichte  den  glei« 
chen  Erfolg  nach  sich  zieht,  wie  die  Verdünnung  der  Luft 
bei  kleiner  Oberfläche  des  geladenen  Körpers;  diese  letztere 
Folgerung  ist  aber  bei  Annahme  einer  Leitung  der  Electri- 
cität durch  die  Grase  eine  nothwendige  Consequenz  der  An- 
schauungen der  kinetischen  Grastheorie.  Was  für  die  Lufl 
hier  ausgesprochen  ist,  gilt  nach  meinen  früheren  Versucheo 
unzweifelhaft  auch  für  die  übrigen  Grase,  deren  Unterschiede 
sich  aber  stärker  nur  bei  geringerer  Dichte  geltend  machen. 


X.    Bemerktingen  zu  einein  Aufsätze 

des  Hm.   P.  Duhem,    die  Peltier^sche    Wirkung 

in  einer  gcUvanischen  Kette  betreffend; 

von  A.  Gockel. 


In  Compt.  rend.  104.  p.   1697.  1887   wendet   sich  Herr 
P.   Duhem    gegen    eine    von    mir   veröffentlichte  Arbeit \, 
welche  den  Zweck  hatte,  zu  untersuchen,  ob  sich  die  Diffe 
renz  zwischen  der  gesammten  in  einer  galvanischen  Kettt 
entwickelten  Wärme  und  dem  in  Stromenergie  übergegange 
nen  Antheil  derselben  (galvanische  Wärme)   darstellen  lass 
durch  die  von  v.  Helmholtz  gegebene  Formel: 

_. Q^{dpld&)(EIJ), 

1)  A.  Gockel,  Wied.  Ann.  24,  p.  618.  1885. 


712  A,  Gockel. 

nete  Wärme  sollte  gleich  sein  der  Differenz  zwischen  der 
gesammten  im  Element  verbrauchten  Wärme  und  dem  in 
ätromenergie  übergegangenen  Antheil  derselben«  Meine  Ex- 
perimente haben  bewiesen,  dass  dieses  im  allgemeinen  nicht 
der  Fall  ist.  Ob  diese  Differenz  zwischen  Theorie  und 
Beobachtung  von  unrichtig  bestimmten  Wärmetönungen  her- 
rührt, wie  man  nach  den  Arbeiten  von  Jahn^)  annehmen 
kann,  scheint  mir  eine  noch  der  experimentellen  Liösung 
harrende  Frage  zu  sein. 

Nachtrag.  Als  Vorstehendes  schon  gedruckt  war, 
erhielt  ich  einen  weiteren  Aufsatz  vonDuhem.^)  Mit  Bezug 
darauf  bemerke  ich:  die  Resultate,  die  ich  erhielt,  indem  ich 
die  Veränderlichkeit  der  electromotorischen  Kraft  einer  Kette 
mit  der  Temperatur  dadurch  bestimmte,  dass  ich  die  ther- 
mische Veränderlichkeit  der  electromotorischen  Kraft  an  den 
einzelnen  Contactstellen,  z.  B.  Kupfer-Kupfervitriol,  Kupfer- 
vitriol-Zinkvitriol, Zinkvitriol-Zink,  Zink-Kupfer  mass,  stim- 
men mit  den  von  Czapsky  und  Jahn  gewonnenen  Zahlen 
überein.  Letzterer  hat  meine  Resultate  theilweise  bei  seinen 
Rechnungen  verwerthet  und  dabei  Uebereinstimmung  zwischen 
Beobachtung  und  Theorie  erhalten. 

Tauberbischofsheim,  im  Januar  1888. 


1}  Jahn,  Wied.  Ann.  28.  p.  21   u.  491.  1886. 

2)  Duhem,  Ann.  de  chim.  et  de  phya.  (7)  12.  p.  433.  1887. 


Berichtigungen. 

Bd.  XXXI.     (Nahrwold)    p.  449   Z.  16    v.  u.   piuss    es  0,5  mm   statt 
5  mm  heissen. 

Hd.  XXXII.    (0.  £.  Meyer)    p.  646   Z.  b    v.  o.   sind   am  Anfang   die 
Worte:  „für  r>  fi"  hinzuzufügen. 

Bd.XXXIII.    (v.  Oettiugen  und  v.  Gernet)   p.  592    Z.  23    v.  o.   lies 
Fig.  12  statt  Fig.  2. 


Druck  Tou  Metzger  &  Wittigln  Letpilg. 


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OCT  9  -  1939