Google
This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct
to make the world's books discoverablc online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe.
Äbout Google Book Search
Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web
at|http: //books. google .com/l
Google
IJber dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nu tzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|http: //books . google .coiril durchsuchen.
V
^
•• I
*n
A N N AL EN
DER
P H Y S I
NEUE FOLGE
H£?«AUSG£GES£N
TOS
LUDWIG Vri L H E L M GILBERT
D». O. ?.-:. U. VtD. , OEP. PtOr. D. IHVfiK U. CSEVTE 2C HALLE;
mttolie:: l» e v. c?is. d. u:s=. z- h^^jLliu f. zu iofenhagev,
I>ft 'VsSiLL*. xa:-. -. F. FFELS'Cfe IN r = ?:.;v, Ti* 1%TA\1SCHEM
CS''LLi DFÄ N*":i;.MSLE ZT fciTTIRIJAM. U. DIE GE5ELLSS. ZU
E'-LASS. . &».CS:n',. . HJ^LLE, V>-A. V^.y;. PTTsD^M t EO STOCK ;
VSL» coSrE-?. ?:i-:rL:£D l». i'f;5. 4j:*j. d. wis». zc Petersburg,
LiEft, KJSIGL, l\ .'rV '^HIV AK.Ai>E\:iE D. W1S5. ZV MISCHEN » VND
LflK KOS, GES. O» \* 155. ZV GOTTINGEN.
FÜNFTER BAND.
NEBST TIER KUPFERTAFELN.
LEIPZIG,
BEI JOH, AMBROSIUS BARTH
1 S l O.
A N N A L E N
DER
PHYSIK
HERAUSGEGEBEN
yoK
LUDWIG WILHELM GILBERT
DR. D. PH. ü. MED., ORD. PROF. D. PHYSIK U. CÜEV.IE ZU HALLE;
MITGLIED D. KON. GESS. D. WISS- ZV HAARLEM U. ZU K0F2KUAGEN ,
DER GFSELLS. MATU&F. FREUNDE IN BERLIN, DrR BAIAVISCHEN
GEsELLS. DER NATURKUNDE ZM ROTTERDAM, U. l.'fK GESELLSS. ZU
ERLANG , GRÖNlN'G. , HALLE, JENA, NJAINZ , PÜT'jDAM V ROSTOCK;
UND CORREbP. MITGLIED D. KAIS. AKAU. D. WISS. ZU PETERSBURG,
DER KONIGL. BAYERSCHEN AKADEMIE D. WISS. ZU MÜNCHEN, UND
DER KON. GES. D. WISS. ZU GÖTTINGEN.
FÜNF UND DREISSIGSTER BAND.
KEBST
VIER KUPFERTAFELN.
LEIPZIG,.
-
B
£
I
J O H.
AMEROSIU.S
1810.
•
B A K T fi
# ■« .
y
• •*
.!*
f.
I
1/
'
• * • • « .
INHALT.
lalirgaiig 1810. Band z»
ErTtes Stack.
• Notiz der HH. Gay-Luffac und Thenard
Ton den Aufl^Ltzen, welcbe Ce, auf Vera n*
lalTung der Metallifiruog der Alkalien, Tom
7. März igo8 bis zum 27. Febr. 1^09 in dem
National - Inßitute Torgelefen haben. Seite i
[I. Unterfucbungen über die Natur und die Zer-
letzung der Salzfäure und der oxygenirten >
Salzfäure, von den HH. Gay-Luffac und *
Thenard, vcrgel. im Inßitute am 27. Febr.
1809. Frei überfetzt Toh Gilbert. S
■>• ^
ItL UnterTnehtmgeu vher die Modmcationen des
elektrifcheo Ladun^s-ZoltaiKies. mit Bezu£f
«of die Gründe 6er Ton Hm. Prof. Er man
entdeckten Verschied ecbeic ein-ger Subfian-
xea in EetrefT ihres galranikchec Leitongsver-
mögens, Ton Job. JoL Prechtl^ k« k.
Real- Akademie •Director« Seite 2^
!• Vcm der FortpSanznog des elektiifcbeo EfTeco»
nod dem elekuilchen Lädocgszulunde im All-
i;emeioen. 3^
j
lu Voo der Modtficadon de» elektriichen Laßongt-
zofcaDdes dujch die 'wechfeLfeidge Wirkaogsaxc
dfr Kürper. 5'
III. Von der Fanction des WafCprs , als geladenen
RSrperf io der Volta*f eben Säule. — Erman's
bipolare Leiter. 59
IT« Von der DispoGtion des elektrifcben EFFects bei
ungleicher Leitung zwilcben den elekuifchen
Polen. 76
IV« Beweis, dals es möglich ift, mit einer als
Kraft gegebenen Waffer menge und Druckbö-
he« diefe Waltermenge auf eine mehr als
doppelt fo groCse Höhe, oder' eine mehr als
, doppelt fo grofse WafTermenge auf die näm-
liche Höbe zu heben, ohne dafs defslialb ein
Zufchufs an Kraft erfordert \i^ird, von Re-
fener, Profeflor und Mechaniker zu Ber-
lin. 105
V. Einige Bemerkungen über die Bereitung nnd
die Eigenfchaften des überoxygenirt-faizraa-
ren KaJi» vom Dr. Wagenmann ans Tu*
bingen. Seite 115
VI« Nachrichten über die chemifclie Druckerei
(den Steindruck); befonderc über die Fort*
fchritte, \eelche di^fe Runft in Deutfchland
gemacht hat. Von Marcel de Serres»
Infpecteur des arts, fcienc et manuF* 121
VII. Mineralien -Sammhingen , \re1che bei der
königl. fächf. akademifchen Mineralien -Nie*
deHage zu Freiberg im Erzgebirge käuflich
zu haben £nd. i^x
Zweites Stück«
I. Unterfuchungen .über die Bildung eines Amal-
gams mit Ammoniak und mit ammoDiakhal-
tigen Salzen durch Einwirkung der Volta'-
fchen Säule, von Gay-Luffac und The«
nard. Frei überfetzt von Gilbert. 133
IL Neue zerlegende Unterfuchungen über die
^atur einiger Korper, befonders des Ammo-
niaks, des Schwefels ,' des Phosphors, des
Kohlenftoffs und der noch unzt?) fer/.ten Säu-
ren I und einige Bemerkungen über die The^o*
'•
such Sanerftoff und Schwefel lieh mit den
Metallen verbinden, Ton Berzelins, Pro£i
der Med. und Pbarm. und Mitgl. der kGnigL
Akad. der WiOenfcb. zu Sto^^kbohn. In m*
sem Briefe an den Herausgeber. ^ Seite 269
IL Neue zerlegende Unterfachniigen über die N)i*
tur einiger Körper , von Humpfary Davy,
£sq., Secr. der königU Soc und Prof. der
Chem. an der Roy. Inftit. zu London. Frei
überfetzt von Gilbert. Fortfetzung.
2. Zerlegende Verfuche über den SchwefeL
3. Zerlegende Verfuche über den Pbotpbor«
278
288
JIL Prüfung der zerlegenden Unterfuchungen des
Hrn. Davy über die Natur ^es Scbivefels
und des Phosphors, von Gay-Luffac und
T h e n a r d. Vorgel efen im Inf ti tute von,
Frankreich den 18* September 1809. Frei
bearbeitet voni Gilbert. 292
IV. Unterfuchungen zur nähern Beftimmung der
etgenthü milchen Schwere, der Ausdehnung
durch Wärme, des Gehalts, der Verminde-
rung der Räume durch Vermifchungen, und
des Gefrier- und Siedepunkts der Salz-Soo-
len; nebft angehängten Soolgehalts - Tabel-
. len. Von Bifchof| Factor der Saline
zu Dürrenberg. 31 x
/
» ' \
I. Sehwm
nd
Waffer«
nad der
^«IzTooiea
■Ack VerlchiedcBl
leit der
Tenaperarsr.
Seite ai3
1. GehaU der Soolen , aack dem fpecäfiTdieii Ge*
ivichte. 330
3. V«s der Vomudemc der Ranme durch das
MiUiem oogleichaztiger Sohlen. 3^
4. G*&ier- vad Siedepmkt der Soolen nach Ver«
fchiedenbeic ihroe Gehalti, 355
Soolgehaks • Tabellen. 360
des VerfalTen« 332
Viertes Stück.
I, Verfucbeüber die Gefch windigkeit desSckalls;
angertelU in DüfTeldorf den 5. Not. und den
3. und 3* Decbr. 1S09 Ton Dr. Benzen-
berg. 3S3
IL Vcrfucbe über die Fortpflanzung des Schalls
durch fcfte Körper und durch- fehr lange
Röhren, Ton Biot, Mitglied Ats Infti-
tuts« 40^
IIL Verfucbe iiber die Erzeugung des Schalls, in
Dämpfen I von Bio t. 435
• I
/*
••^
3. BerdbreibiiB^ des Apparait, womit man in dar
Royal - lafmotion den fransofifchen Verliuch über
I
die Zerfeuoiig dee Kali wiederholt hei» von
D a V y dem Jaogem. Seite 4tl k-
r
VL Montgolfier's Calorimeter, bafdmmt, die
Grade der Hitze, welche die verlctikedenen
Br^nmaterialien geben, zu melTeii* 4g|,
VII* Programm der köDiglichen GeCelUdiaft der
Winenrcbaften zu Haarlein auf das Jabr
.
^
ATröVLEN DER PHYSIK.
3AHRGANO 1810, FÜNFTES STUCK.
NOTIZ
der Herrn G^j'ljnft^c uiutThenard
Auffätzen , welche^ fie , mif FertaJaffimg der Jife-
tallifirung der Antalien^ vom j.MMfx 1808 hu
27. Februar 180g in dem National" Inf tisuie
gelefen habe»*)»
J^iefer Auflatze' find der ZaU nack achte**).
In dem ^erfcen Auffatze, vorgelefen am 7.
März 1808., kündigten wir an, es fej ans ge*
*) Memoire^ de im Soe. £ArtudL T.2» Gilk^n,
**) Die VerEftfftr lafTeo «af gcgcnwiftig« Noiix cu<a Auf«
zag ant allin acht AnCfätzca fol^SB, ia w«lcbciA &• das
Gleichartige zafaanoenftellefl , ohoe fidb %<tmmm ail 4i«
Zeitfolge z« biadea. Ast de« üaeb^reiTaBges , vw^LAm
ich in den folgenden Aomevknogen diefcr Notiz iKige-
fSgt habe , wif d ficb der Le£er flberzengea , da(j e* di«
-£eben erften Aoflotze fcfaon in -diefen Annelen eibeliea
bat, und; zwar fo, wie fie deilZeitfolge nach ewfuhiantm
find; anoh ift diefet in derCelbea VollftSadigkeit felcJie*
hen , elf iie hier erfdiienen , einige Kletni^ieitea enfge«
nommen , die icfa hier- in den Annerknngen naebtrage*
Der achte Anffau folgt anf diefe Notiz; ihn beben die
Mem, ifAreueil zaerft anf eine geaOgende Art bekenn^
• geihücht. - Giiheru
Anual. d. Fbyfik. B« 3S- St. I« X Igio. St. 5. A
glückt, ein citemifclies Verfahren aofnifinden , mj
teift JefTen ficb das Kali -Metall und das Natrod
tteiall fehr reio nnd in grober ^^enge. erhalten li
^n, Welche« Verfahrwi blofs darin beftehe, Eifi
ruf (liefe Aikaiien in fehr hoher Hitze einwir]
zu JafTea. Wir zeigteo zugleich dem loftitate zii
lieh bedeutende Mengen von beiden Metallen yi
die wir auf diefe Art bereitet hatten, und die voi
kommen diefelbcn Eigenfchafteu als diejenigen
ben, welche man m^ der Vi^ta'fchen Sänle
In onferm zweiten Anffatze, den wir in di
lofiitute am 2. May 1 SoS Torgelefen haben , 1
, CchrJebcn wir alle Vorfichtsregeln, die man zu I
ohachten hat, damit diefe Bereitungsart der Allta]
Metalle jedesinabl mit Zuverläffigkeit glücke
•) Man feh« diefe Arvtmle» B. ZS- S. 317f- «o^ B. }0. 8. |<
Aam. Gute:
*•) Diele ^<tn.8.19> S. i;5. o. B. Si. od, N.F. B.l. S.23. Q
VfwMht befchrelbcn in den Me'm. ifArcaäl d«( Vnä
tun . dürfen fie lieh znt chemißAen BirtiittAg der MerZ
mua den AikMtiem bedienen , genauei , •!■ Ae «i biihefi
gendwa |;etb<ii halten. Ich trage hier ihre befEi
VortcliriftitD nach, da, fo viel ich weifi. «i immeT n(
in DfluirchUud niemind grglüclu ift. ihre Methode 1
ftrfalK in wiedeiholea. „Du Bevprberirofeo , deUea
fidli hedianin, hat im Lichten einen DmcbmerTer 1
CID Meter (!0 per. Zull). Der mialste Tbejl dei El
tenUafe iwirrhen den beiden Biegungen ift 0,Z5 Me
la«|; De veifehen ihn bis über die KTÜmmungea hini
■all eineia (eKerfeften Befchldge, und füllen ihn mit E
MtTlebenen EifendrehTpähnen. Dai untere an* dem Ol
|n. he>v(irr*|eu4< Bnd« de> Laufes darf faöclifleni 0,05 Me|
L {ttluhi |«nft ] /oll), und da« obere mufs wenigfiei
,,|rl<Hr (uBEtC, 9Z0II) Ud£ feya. Indielei letacue thl
t 3 3
und wir befcbüFtigten ans mit des phyßkalifchesi!
Eigenrchaften des Kali- und des Natron-Metal]
Smit ihrer Einwirkung auf die verbrennLichi
■
Hin «ina GlairöuAn
und vor diafem eine g^
:aa man will, mit Waff«
en einen Scbmteile-BUfi^ J
1 raebt heftigCB Glühti
ichi, fo fchraeUsti.Ce
I mit dem Eilea in
man 3 bii 4 Unten Alkali, 1
fchmoUea worden, and man I
ii^a,, die iu Queckr>tber her;
kiuet min «inen VorCtur» an ,
kiGoimte Bufaie, die man, wi
fperrea. kann. Die Vff- nehm
balg EU Hälfe . nm den Lauf ii
biingen ; haben fie diefes erre
mihlig dal Alkali, daa , fo -wii
rilbruag ktimmt. fiob !iit ganz in Meiall verwand«!^]
Dm WaCIerriofFgai , welches lieh dabei in Menge entbi^ J
dcE, und da* von dem in dem Alkali eothahenen Warr«f>J
heirührt, ifc mancbnial fehr nebticb. Wird dai unter« '1
Ende dea Bobn von dem £ch verU Geheigenden i
Bc^ anTeKendeu MeuUe ganz vetftopft, webhei jedw i
M*bl getchehen würde, wenn djefei Ende Ij'nger wJ'ri^'J
fo kann dai Ga* in dem obern Ende duri^li das Queokir I
£lber entweichen; man iTt To vor aller Gefahr gefichar^,]
und bat nun, wenn die Gaaentbindung anfhSrt, ein«!
Hebere Anaeige, dafa die Operation in Ende ift. Ma«']
nimmt dann da) Eahr heraus (nurvrenn der Befcblag ali>f
S«gai>e*° if<> '^C ** gercbmolzen, fonfi bleibt es wobl |
behalten) , ISfic ei erkalten, und feilt dai i
nahe an dem Orte ab, wo ea zum OFra herauE ging. Da« ]
Metall findet fich in diefem untern Ende, un
llieil» auch in dem Vorfiofie; leiiieres ift fehr 1
aber dai, welch« im Laufe bleibe. Mao reinigt ei durek-^
Schmelzen nnd Zufammendrücken unter SteiuSl , woza
kleine an eicvem Ende ziigefchmolzene Glairäbren, nnA \
ein reiner etferner Stab, der einen etwat kleinern Dun
uelTer als die Rühre hat, und die beide recht trock
feyn malfen. fahr gute Dienfte lelften. Daa gefchm
Metall fpringt durch den Druck in fehr glünzen
ibnieliea^
Maffe '
ine eiDiige
^A«b d^UeuUrebrgut ii
mgen
, So V
nigt, litttd
>&SMi(i«lauEheb(n. W*«a ^
1
'Korper und auf alle Gasarien*). Di» EinwirkwftJ
-des fliifsfauren Gas auf das Kali-Metall erregte b^
iondeis vnfere Aufmerkfamkeit ; denn da^K Jiel^
Metall im flufsfauren Gas unter Entbindung von
^tze und Licht verbrennt, faft ohne GasrackftancE
.zulaffen, und fich dabei in Kali verwandelt, fehea
wr als einen Beweis an, dais das fluMaure Gas
hierbei zerfetzt wird. . ;
In dem dritten Auffatze, \ welchen wir ai^
16. Mai 1;SqS- ira Inftitute vorgelelJea haben,
terfuchten wir mit ganz befonderer Sorgfalt dio
Erfcheinungen, welche das Ainaipmak - Gas und'
man ditr« VorfcliriFc genau beColet, iügia die VfF. hiaza,
fo ift CS iinmQgUch , dar« det Procefa nicht geling«. Wir
eibalten davoa jedea Mahl zum weoignen 35 Gtammaa
(6* Diachmeß), uod wir würden nücli weil mehr erhal*
teo, weuD uareie Rähren weiter wäfen." Gilbe,
*} In allem dielen rtimnien dLe Mtmoirei d'ArcueU y
, licli mLc dem überein , wunach ich die Notiz in d
Aitnai. B. 32. S.aöf. bearbeitet habe, nu» daf« die Veiff.
bin nicht mahl darauf hoffen, dafs ei ihnen noch gelingen
weide, durch ihre Veifutlie über die Einwirkung del
KaU-Metalli auf das faUfuurt Cas ecwag Neuei z>i ~
den, und dafa fie daher hier diefe Verfnobe, die He
(S.33-) übergingen, ohne Küchtialt augegeben, wie folgt;
„In der gewShnlichu Temperatur ift diefe Einwii'
fehr laogrjm; kaum hat mau aber das Metall gefchmoheDf
fo verbrennt «■ mit Entbindung vuu Licht; die Piodukta
dei Verbrenuena find XaUfaurea Kali uud WafreirtoCfga)
letzteres genau in der Menge, in welcher das Kali -Mo*
taU diefea Gas auf Walfer entbindet. Da nun ans den
Verfuchen Berthullet's und Henry's bekannt ifi, dalk
das [alzfaure Gaa viel Waffer enth:ili, foift aiizuneh
dar* diefei WarrerltofFga* durch Einwirkung des in
falzfauren Gas enthaltenen Wafrers auf das Kali Metall^
CDtftehE) und ei lar» Adi allo hieiaui kein Schlub ■
t 5 )
cta9 Kati-M«ta3I, ändern Ce J'^f eiiiflntfer einwir-
ken', 2eigen) imd'Zogan aus ihnes den Schlufs,-
dafs die Alkali -Metalle keine einfachen Körper,
fondern nichts als Verblntlungeti von WaUcrftof?
und AJkaii find " *).
'In uofeTm vUnen AtitTatze, den wir am 20.
Jbh-. 1808. im Inflitute vorgelefen^habcn, handel-
lert wir von der Einwirkung, weiche das Kali-Me-
rail In einer etwas er^Oiiten Tempelattir und in
rerfidhloITenen Gefffseh auf fehr rciiie und gut ver--
glafte BoraxCäure aiiSilbt. Wir befchrieben ditf
Art, wie man den Verruch anzuftell^n hat, xinif
die Refuhate., welche man erhält;! ßas Metall
I ■ , , ■- , . 't
die NatiiF diefer Slure machsn. Um diele Ju erfo?fehen^
' - tni){iu maa Salefänr^ darttelUn kSonAi , (tin otinfl aller
W«ir«r wirci Xo irC'A« aber, wie .wif.weitBtliiQ febeä
Wadea, am in Verbindung mit , aiidern Küipein vot*
liandcn, aai diele wi^erfetzen üah d^na eben fo ihrer
Zeireczung.- Man «rt^ylt iat di«reMOrUnd|!, wenn ma'ti
Vfirüfsiei Qcechßlbai ider oxygeuirt li\tZ»aifit Gus mif
Pbotphor behandelt, eine aus SaueiftoEf, Phosphoi und
■ SalttSurt'bertthefideFmri^gkeit. die heftig' fauer, Fat-'
'.. bcdto« und Jcbr klar' ifc, nach einigBiiTagea abev ßch
crSbt und Phosplior abletzt, und doen übrigeEigenfchiifii
teaa.a.O. iii diefen Ännalea beCchriebeu ßnd.
Auch die Eiffenfebaften dei Natron - Mitialh werdet
' ito da> Mim. iTArcutif mit denCelbep Woneii aagegebenk'
wonach ich fie in diefen Ann. B. 33. S. 37- bearbeitei habe,
Nut fleht am Ende noch die Bemerkung : „ Uebrigeni ver-'
blU üoh das Nstrett • Metall gegen die äbrigenK'irper auE
diefelbe Art, als das Kali-Metall, verbindet (ich wie die-
fes mit Schwefel und mit Phosphor, lerfetit wie diefes'
dl8 MeuUoxyd« nnd die falzfanten Mnalte 6. f. w.«
Gilbert.
i s 3
V viet vSlL'f • r.:if '^ira nnrcfk «in dem fei-
.vhes Gewi.b: &:rsxi£iiirf ri^zlich in Kali
...oJt; bei di*:'*r V*rwr£i.£l»im£ entwickelt
..t.U'i' WafferfrcfiÄi.» Zi^ich *a>t £ziiere Gasart,
•Ulli erhäit 2!= P.'i-r-kt rl:«£« *:.j5sa feften Kör-
. . ilur aus bctkxl^zs^Tz. K# :, ri:: pcisem Ueber-
HS an Ka^, un 1 ij.? f .^zr iraz^Lii jts Olivengrün^
i. »I /ii'lienien Mairiir beieit, ät fch im Waflisc
• • • •
Uli titauflöii, und fleh lurchTi^^^igez^rhümlichjeEir
^riii'cliaften acszeichnet« Wir idxLoüen hior^iis,
iliis Uoraxfänrs enth^lre Sanes^'toft» und folglich
auch einen verbrennlichen Körper^
In im[erm/änften aai i4* November yorgele*
fencn AufTatze zeigten wir an, e3 fej uns geglückt»
die Boraxfäure, von deren Zerlegung der vorige
Auffatz handelt, und an deren Zerlegungsmethode
wir nichts zu andern nöthig fanden, nunmehr auch
4U.S ihren Beftandtheilen wieder zufammenzufetzen.
Wtr theilten die Merkmahle und die Eigenfchaften
des Rarlikais der Boraxfäure mit, fär das wir den
Kamen Bora (bore) in Vorfchlag brachten ,' und
jffigtrjn in dem Inftitute diefen. neuen einfachen
TfiOrper vor, und JJorafäure , die wir durch Ver-
l#r»>rincn deffelben in Sauerftoffgas gebildet hat-
ten **).
In unlerm ßebeneen Auffatze, den wir im
Inftjlntc am 23. Januar 1809, vorgelefen haben,
lh»-iJtcn wir die Refultate miferer Unterfuchungen
•j UtpJti Annalm B.32. , od. N. F. B.2, S. 31. Gilbert.
*•) Ui9h Ann. B.IQ. 5.363. a. 9.32. &2I. Oilbcru
i 7 1
(fiFEmiffirkang mit, welche das Eili-Metäll
auf alle erdigen und alkalifchen Metalle , und be-
föndefs auf alle Metallüalze und Metalloxyde ans«
abt*).
Vnkx fechfter imtnlhtute am 9. Januar 180^
voigelefene Auftatz gab von den Mitteln Recken«
ISbafty diö wir angewendet hatten, um ims roB-
Juunmen'teme ^nnfsfäure zu Terfchaffen, in der
Abficht, aus ihr, durch Hälfe des Kali -Metalls, das
Radikal ifoUrt «lavznUellen, und mit decidbai
diefe(Sauroifm«tfeSfaM&Mpme«znfetzen. I^cfe Utt-
terfuc)miigpn:-.hal^ .uns zu einer Menge neuer
That£achen geführt, von denen mehrere £ehr merk*
mFOrdig fiiid^, iind habe»
-onbrncekisey» AnflatZrveranlabt, den wir ia
Infii tote am ^iT* Februar 180^ TorgeleCm habca»
und der fioh mit ider Natur und den conparativea
Eigenfchaften des orygenirt-ialzfanren Gas uirf
des gemeiliea .lahdauren Gas belchiftig^ ***)«
0 S«bq d<». folfendta AuiTats» C ilbcru
1 .^ .
«ff«'
I '
. - ." .1 .. ■ -^
iSSUCHUNGEN
^..J die Zerfetzung der Salxfäur^
_ ^tr oxygenirfea Salx:/aure,
^^W<«BOAT-Lu$£Ac.und Them ard.
i^ilifin in' d«m IntiiMw «ni' V[: Ttlbr^ ;809.>
*4. aberletzt Won Gilbert*)/
inftm Uuterfuchuhgen über -die Zerfetzong
^r>tufslttur« hatten wr uns itheracagtv dafs (
gHfinne Oas unter allen Gasarteo allein choiUrchi
■ikindeiKS WafTer enthält*^. Eine lo befobdei
^■tiialime mufsl« uns anreizen j durch neue Verl
liehe, wo tnöglich, auS7.umachenV ob diefes Wab
%/[ Aur Nati\r tmd tum Befteben dec Salzlaure i
bwUich geliöt-t,'. , ,-j . . :i '
*>) bliSAi«, welche diVvFf. in aief» Abhandlsae luffteU
, UaJ von thata fchon im MänrEQck Igop. dei Buif
rfr /<■ Soo. philomat. (,<rti%\. Aimal. N. F. B. 2. S. Ii
narli.) in kurren Aiiliommen, die lehneiciie Untoi
'fbehunji rtlbfi aber tjlt in dem xweiten Bande der Mem.
lh f^y/' ** il* cki/tiie de la Soeit'te d'Arcucil iu einem '
.JUndtgen Au»u|e l>«kaniit gamiclit woidea. Icli b«b*
'lllet <li«[a Auiiitge (_»o* den Memoire ijui tß fort e'taidu^
Vnt Aiid'n gehabt, und den letuern an einigen Stelle»
liM dmn filtern «rgänU. Gilbert.
l 9 J
lOO^Theile Silber
7j60Theile SaDifftoff
15,71 Tbeile Salitäi
,Ua.3lTh. taUf-SilfaB»
■ i-jt-rvl.jc:;..' .! rV. . f. «TT
Wir fucbtea .mc^fc..dia Mf9g«.ji9t:W*fftrtf
iij& Geh aus dem falzi^ureoiCas erlulun iäbt, .- a«
bertiinmeii. ■-,..-. ;•
Zd dem EndeJöfMit' wir 27,.i5'il"'Gramme«
QiWriritres Gas, diie.wic.biS'-^-2o'*'C' erkaltet liat*
tBO, in'Waiftr adf, unri <chlug«n ttui-ch falpeter*
fmtes SUber,die Saizfäure im trocknBn Zoftfaiitis
i^eder. Das fjdzfaure Silber, das nietlergetallea
wrer, wog 106,821 Gräinmcs. Nun aber ift rfas Mi-
fchui^verliältaifs des fftlzrauren Silbers folgendes:
Folglich enthielten ieae
166,82 Graminefffälzraiiraa
Silbers, nur '20,61 Orami
meElrocknerSalzfäur^, und
alfo t>efdod<U) fich in ay.iS i Grammes falzlaurem
Oas foUe 6,54Graranies VVaffer, .und es beträgt
das Waüler 0*240 d»s ganzen Gewicht3<les (alzfauren
ßas. Der Sauerftoff, den diefer Autheil Waffer
in £cli fchliefst j reicht Cohr nahe lvn,-;fo viel >le*
taU zn o^diren, ajs ii(>thig iü, um die Salzfaure
911 £ättig«a, an weicht; das VVafi'er in dem .Gas ger
bunden jft; deim iji demJaJzfauFen Siibei'. verhol-
ten 6ch die Menge des Sauerftoffs und der Salz-
^(^e zu einander >vie J.:5,3S» und im (alzfaiiren
Gaa-Aehn fie in dem Veihältniffe Von 1 :3,53*).
,J^ S#[teUt nämUcli. in fiWaiu« Gm eu oa4t bm W*rrer
; uai Sit ^,759 au* SaUCSuTB im nocknna Zvkuaie , und
[- du ViaiSei lu.O.lt lui Vitfitthoil und 0,89 SdaevTtorf
(«!■•■ Anitahme, »Mb walf h«r Hr. O^y-LuITac hier
^erfetmtf XU haben (cheint, {. dia Folg. ^mneilcO' t^"
1
Utas (fisfes Refültat weiter tu prüfen, haht
wir is «InW'ClasröKre Ober gereinigte Drehlpähi
vou ]üf«ii, bei mäfsiger'RothglQhehitze, Ealzfaurt
Gas furtfteigen 'aiTen. Hierbei entbaod fic
viel VVafCferftof^s , welches auf 'keine inerkliclt
Wsife mit.foJztaurem Gas vemiÜ'cht war; zugleic
eotftand viel falzfaures Eifea. Die abrig. bleibei
den Dretifpähne waren nicht oxytlirt ; ein Bewei
dafs das falzbure Gas gerade genug Wolters enl
hielty uiit alles Eifen za oxydir«n, welches es. an
zulöfen vermochte. Und hieraus folgt, ^veRn mfe
damit das Mirchung&rerhältnifs dqs falzfauren Si
bers verbindet, dafs das i?ajzfaute Gas o,-j.öi täni
GewichtSian Waffer enthält.
Noch eine andere Probe gab uns das tucygä
jiirt - falsfaure Gas an die Hand. Beim Zerl«tl
deffelben dorch Ammoniakgas findet (ich Räinlicl
dafs das Sancrftoffgas , welches es gebunden enl
hält, genau die Hälfte des ganzen Volumens dd
felben aüsmairfit; denn es verfchluckt ein dtlm bxj
genirt-falzfauren Gas gleiches Volumen an Waffef
Itoffgts. Ferner-findet fitJh, dafs, wennnHkri^itf
Mifchung aus gleichen Theiien oxygenirt-Mzfkn
ftshn A*T SiuerftoEf in V/aUnt und äitt nockne San
im [atiriuroii Gi( tu einatidei in dem VeThüUnirCa 'voi
o,i\HS!0.-JSq. oAtr voa 1^3,538. Wen« fich aller iMm
S*n'Titoii mii Silber verbiadet, fa entTteho dadaicli 1,S
ThalU SilbaroKyd. und Jiefa verbinden Ech, obigii
Mirohongivarhliltiiirrs dei faUriurea SUbeji zu Folge, rai
•.MjThalUn frockner Silzränre, reichen alfo beinah hia
die in dum fnUrauren Gm «orhandeoep o;
UMkner Sliur« lu biodas. Oitiet-t.
t " 3
rem Gas und Wafferftoffgas mehrere Tage lang
ftehexL läfst, dä^ Gas ftcYi in gemeines Tahfanres
Gas verwandelt, ohne dafs fich dabei WalTer ah*
&tzt ; alles WafTer , .was fich hierbei bildet, bleibt
[ alCo in dem fal2fauren Gas gebunden« Nun aber
i ift ntch unfern Verfuchen das fpecififche Gewicht
' des oxygenirr*{al2fauren Gas 2,470, das der at^
t jsofphärifchen Luft 1 gefetzt. Zieht man folglich
[ hiervon das Gewicht eines halben Theils Sauer«
[• ftoEfgas mit o,55i7, und überdies das Gewicht
> eines Theils Wafferftoffgas mit 0,0732 ab*), (denn
ib. viel Ton beiden vereinigt fich mit einander, od
bildet die Menge von WalTer, welche im gemci-
nen falzfauren Gas vom Gewichte 2,470^0,0739
s=' 2,54^2 -enthalten ift); fo findet fich,' da£s in
^^4^2 Theilen ' falzfaurem Gas 0,5517-4" 0,073«
s=: 0,6249 Theile WafCer enthalten feyn mOlieD«
'Mrelches 0,2457 des ganzen Gewichts Gas auiT-
machte. Diefes Refultat weicht nur wenig von
den beiden vorhergehenden Refnltaten ab. Es
lä£st fich daher als* ausgemacht anfehn, dals das
gemeine falzfaure Gas 0,20 Heines Gewichts a»
Waffer enthält.
*D Et werden hieibei das anfängliche Voluiin dea oxyge-
■iit-lalxfaiireo Gas als Einheit der Voinminttni, nnd die
fpecififchen Gewichte des 8anerfcof%a8 nnd Waflcrftofl-
gas, fo wie die Herren Bio t, Arago nnd Gay-LnC*
fac fie gemeinfchaftlich bercimnic haben (AnnaL B. 26»
S» 94« ) angenonunen , ivelchen letztem an Folge daa
Wafiier in lOoTheilen ans SSi3 1h. Sanerfaff nnd 11,7 Th.
WalTerltofiF belteheo amb.
an tri.
t >' )
Da dieCer Waffergehalt hinreicht, Co vitlJ\
tall zu oxyiliren, als die SaizLäure aufzulösen ve^
iD3g, fo clGrfte es nicht möglich, oder wenigltenj
aulfierordentiich fchwierig feyn, das geraeine falU^
faure Gas direct zu zerlegen! Wir gaben indd
die Hoffnung nicht auf, diefes auf indirectem Wm
ge zu beweri<fteüigen , und haben zii dem Ende gei
flicht, diefes Gas ans dem oxygenirt -falzfaurtu
Gas dadurch darzuftelJen, daXs wir diefes letzt
niiltelit Vechrennlicher Körper behandelten,
tlemrelben den Saueriloff zu entziehn. Deim ^
hatten gefunden , dafs das oxygenirt- fclzfaure Ga(
J^eiii gebonilenes VVaffer enthält, i
JJer Metalle kann man fich hierzu nicht bq
flienen ; denn indem He das oxygeoirt-falzlauFeC
desoxydiren , bilden üe mit . der Saizfäin
neutrale Metallfalze. Wir hofften, die Schwef^
Verbi/idungp/i wiirdea zu imferm Zwecke tauglicH
feyo; als wir fie aber mit oxygenirt - falzfaui
Cas in Berührung brachten» entftand ftatt gemeil
»er Salifäur« der von Hn. T h o m f o n entdeckt^
flüffige Schwefel. Schweß'tgfaurer Baryt
fchwefUgfaurer Kalk gaben keine genügendere Rai
fiUtate; wurden fie ein wenig befeuchtet , fo zei
feilten fie zwar das oxygenlrt-falzfaure Gas,
entftand aber dabei viel fchwefligfanres Gas; i
waren iie vollkommen trocken, fo blieben fie ohnd
alle Wirkung, Auch Phosphor trennt den Säuert
ftaff von dem oxygenirt -faizfauren Gas nicht, Con«
' t «s J
dem er verbindet'fich mit demfelbeti direct zu d«#
FlQCftgkeit , welche wir entdeckt haben, als vtit
Phosphor und falzfmres Queckfilber mit eicandec
der DeftilJalion unterwarfen.
Ais das letzte Zerfetzungsmitte! des oxygo«
nirt fäJzfauren Gas vcrfuchten wir Kohle, die in
deritärkrteu Gluth einerElfe calcinirt worden war.
IVir trieben Jas oxygenirt-falzfaure Gas langsam
i':jreb eine weile, anderthalb Meter lange Glas-
rübre, die mit falzfaurem £alUe gefüllt war, um
Ihr alle Feuchtigkeit zu entziehen; erft* aus ihr
gelangte fie in die PorcelJain röhre, in welcher die
Kohle in Rothglühehitze erhalten wurde. Die er*
Iteii Anlheile oxygenirt-falzfauren Gal'es wurden
vollftändig in gemeines falzfaures Gas verwandelt;
diefe Wirkung nahm aber allmählig ab, obgleich
«qr die Hitze fehr verftärkten, und bald ging da»
oijrgenirt-CaJzfaure Gas unverändert aber, nur
dafs es gegen das Ende des Verfiichs mit y^ftel
eines verbrennlichen Gas vermifcht war, welches
wir fflr gasförmiges Ktihlenftoffoxyd hielten, Diefer
Erfolg beweift augenfcheinlich, dafs das oxygenirt-
falzfaure Gas durch Kohlenßoff nicke zerfetzt wirdi
: ;]d dafs das gemeine falzfaure Gas, Weiches wii?
?u Anfang des Proceffes erhielten, von dem Vvaf-
terftoff der Kohle herrührte, der mit dem Sauer-
ßoffe des Gas in Verbindung trat. Wir erhielten
in der Thal fehr viel länger gemeines falzfaureS
Gas, felbft in einer nicht fehr hohen Hitze, wen»
wir ftatt der cak'inirten, gewöhnliche Kohle nah-
men, luid diefes falzfaure Gas enthielt gerade Ca
i
\-1
/
l .4 3
Waffer, als das, welches beim Z<
itureo Natroa durch SchwefelfSui
Menge diefes falzfauren Gas vert
tner mehr, (o wie der Waffer^
Blger' wurde, und zuletzt g$ a
lalzfaures Gas aber. Selbf \ '
anfangs das oxygenirt - fäl» ^ ^',
falzfauresGas, das heifst, * ^%
(er enthält; und da auc,'« « '^'
nirte Kohle diefe WJrJ | ^ \ ^^
wir berechtigt, za -A \ \'\ l
Körpern enthaltene « ^ (? ' ^
tUefer Zerfetzung 7^ i
gicbt fich zugleicV 9 ^ -
Gas das kräftig Kt
ift, der Kohle.: V
•s diefen felbft ( .»Oiidi
dcx fiirkiUa^l oüdtt.
f aKo.eineu K
,, f ^ OXTgenirl-fa
IH«''' -«cht und \V£nne i
^tfnH»^ .er ^(Wirkung des ^
>t&«l^ ^.Mir Jetcfat zerlegt u
ÜUbr ^idnuBgen des lärlits m
^mt li^aiia wjin nicht umhin,
T' Ijrr* '^i^ in de« unorg:
trS^ WirKui^rcH hervurbriugeT
• ^fcfcMi Uw Graf v on R u u t
^«ik «««ojtea, welehr er ilbe
HB Ü«1J- aud a«< Silbe rAii;;^>i«i.
[ iS 1
Gas, ■noch ostycüwes Stidkgas, nocbgdsförmigef
Kohlcniioffoxyd ■ ja nicbt cinmahl Salpetergas«
wenn fie vollkommen trocken lind, trocknes oxy
genirt-falzlaures Gas zu zerfetzen vermögen ; data
fie dagegen diefes Uas augenblicUlicli zerfetzen>
wenn VVaCTer mit im Spiele lA. Blofs .das völlig
trockne Salpetergas wirkte auf das oxygenirt-
fidzlkuce Gas ein wenig ein , und veränderte die
Farbe delfelben aus Gnln in fchwaches Orange;
d4 GcHafaer fand, dah diefe Farben an derung defta
ftnbedeutender war, je trockner und reiner die
beidenGasarten waren, fo 2vreifeln wir nicht, ctafs
fie von der Gegenwart einer geringen Menge Waf-
Ih. oder Sau'erftoffgas herrührte.
Es ift aus den Unterfuchungen des Hn. Ber-
ihollet'^s bekannt, dafs die tropfbare oxygenirta
Salzfäure durch öäsLickt zerfetzt wird; Hr. Four-
croy bat dagegen gefunden, dafs', wenn dief»
Säure die Gasgeftalt hat, weder das Licht fie zu
zerlegen vermag, noch felblt ein hoher Grad von
Hitze. Diefe Thatfachen fchiencn uns offenbar«
Betveife zu feyu, dafs die Zerlegung der tropfb»«
ren Säure durch das Licht, durch Mitwirkung deif
Varwandtfchaft des Waffers zur gemeinen Salx*
SSure, begründet werde, und diefes hat uns ver-
uü^fst, zu verfucheii, ob niclit auch das oxyge-
nirt-falzfaureOas durch die vereinte Wirkung von
Hitze und von Wailer zu zerlegen fey. Wir ha-
ben zu dem Ende einen Apparat zidam menge fetzt«
in welcbeoi wir nach Willkohr exygenirt - falzfau*
res Gas^"alleia' odec zugJeicTi mit fieilend heifseä
IVafferilamftfo'durch eine roth glühende Porcellaiöi
röhre korinten fteigen Jaffea. . Jm erfteh Falle gtng
das Gas unverändert hindurch; kaum aber tra|
Wafferdaitipf hinzu , fo erhielten wir Sauerltoffgai
Ond gemeine Salzfäure.: DieTemperatur braucM
oicht fehr hoch Zu feyn, um diefe Zerfetzung zi
bewirken; fie erfolgt fclion in- einer kleinen
Jtitze, als der des Kothglühens. 1
Die Verwandtfchaft- des Waffers znt Sali*
fäure, Ji£ fo grofs, dafs Wafferltoffgas das oxyge4
nirt - raiifaure Gas fchonuin, einer Temperatur, ditf
nur. wBiüg hoher, als die des kochenden Wafferfc
ift, zerfetzt. Tauciit man in eine Meugung ;
gleichfiuTbälen dieler beiden Gasarten ein Stück,
Eifeu, das in Queckfilber bis i5o" C, eiliitzt ift
(o erfolgt eiüe lebhafte Eutziüidufig , -wäliceud de^
üch gemeine Salzfäure bÜdel.
Wir haben Itier alfo. einen KörpeD kennen g<4
lernt, nüniiicb <!as oxvgenirt-falzfaure (ras, det
an fich durch Licht und Wärme nicht zu zerfatzts
iß, aber unter ivlitwirliung des Walters durch j^
des beider fehr leicht zerlegt whd, VergUichl
man die Wirkungen des Lichts luit denen der Wirf
nie, fokaan man nicht umhin, zuzugeben, dal)
Oberhaupt beide in den unorganifirtcn Körpen
giejcbe Wirkungen liervorbriogen.Diefeu Scblull
hatte ichon der Graf von Huniford ans dauVel
{ucheu gezogen, weiche er über die Zeifetznnj
dec Gold- Dud der Silberaufiorun^eu durch &olilq
durc]
durcb Aether> durch die OcliJe> durcli das Licht
und durch die Wärme angefteüt hatte; damahls
fehlen aber die Zerfetzimg des oxygenirt -falzfau-
reij Gas durch das Licht, welche man durch die
Wärme nicht hatte bewirken künnen, eine fehr
bedeutende Einwendimg dagegen zu feyn. Hn.
Bertholletift diefe Schwierigkeit in feiner che-
Dufchen Statik nicht entgangen, und er hat ihr
noch eine zweite hinzugefügt, welche auf der ver-
fchiedenen Wirkung des Lichts und der derWärme
auf die Salpeterfäure beruht ; doch iiefs er fich da-
durch nicht abhalten, im Allgemeinen die Wirkung
diefer beiden Stoffe auf faß alle flbrigenKörper als
einerlei anzufeho. Da durch unfere Verfuche diefa
beiden Einwendungen gehoben werden, fo bleibt
gar kein Zweifel übrig, dafs nicht das Licht auf
die uQorganifirten Körper, virenn es von ihnen ver-
fchluckt wird, auf diefelbe Art, als die Wärme,
wirkt. Es ift, um alle diefe Wirkungen des Lichts
za erklären, felbft fclion hinreichend, mit dem
Grafen v. Rumford anzunehmen, dafs das Licht
weiter nichts thue, als dafs es die Temperatur der
kleiaften Theiichen , aufweiche es eimvjrkt, fehr
erhöht, wenn es gleich die Wärme der ganze».
MaCfe nur wenig vermehrt.
Die Zerfetzung des oxygenirt-falzfauren"
das durch das Licht geht allmählig vor fich
fteil) die Theile delfelben nur langfam vom Lichte
chdruugen werden, indem diefes nur mit
ler fehr geringen Maffe wirkt; jemehrlntenfität
laaL d. Ptiyrik. B. 33. St. I. J. I810- Sc. 5. B
1
i
es irideffen hat, dafto eher erf(^]gt die Wirkim|
Diefe Bemerkung leitete uns auf den GoHanken, <
nicht in vielen Fällen, in welchen Verbindungi
nur langfam errolgen, der Grund davon darin lic]
ilafs die Verbindung von einem ähnlichen VVit
kuHgsiniltel , als das Licht, hervorgebracht we^
tte, vi^elches in fehr kurzer Zeit »ur fehr kleii
Effecte bewirken kann, weil es in fehr geringe
Menge vorhanden ift, fich aber imu'erEort ernei
ert, und dadiu'ch in längerer Zeit fehr grol
kungen zu erzeugen vermag. In derXhat möchl
es fchwer feyn, fich anders als auf diefe Art di
langfame Einwirkung zu erklären, welche 3
Gasarten, die glelchfürmig gemilcht find, auf ein
ander ausüben. Vereinigen Ce fich nicht fogleitV
fobald die. Mengung gefchehen ift, fondern er
nachher und alltnahlig, fo kann die Verbindun
nicht durch die gegeufeiijge Verwandtfchaft di
beiden Casarten beftimmt werden, fondern mu
von einer fremden Urfache herrühren, welche diel
Verwandtfchaft faegünftigt, z.B. von dem Licht
von der Wärme oder l'elbft von der Elektricität.
Diefe Vermuthongen führten uns zu folget
den Verfuchen. Wir machten zwei Mifchangen, dj
ren jede aus ungefähr ^ Litre oxygenirc-falzfautei
Oas und aus eben fo viel If^ajferjioff'gas befeanc
da wir v^ifsten, dafs diefe beiden Gasarten ni
langfam auf einander einwirken. Die eine fetzte
wir an einen vollkoninien finftern Ort, die andei;
in das SonnejUicht} weiches an diefem Tage fei
[ '9 ]
fchwach war. Nsch mehrern Tagen war die F^be
der erftern noch grfln, luid die Mifchimg fchien
keine Veränderung erlitten zuhaben. Die zweite
wurde dagegen in weniger als einer Viertelftunde
t&Uig entfärbt, und war laft ganz zerfetzt.
Da wir nacli diefen Verfuchen nicht zweifeln
konnten, dafs das Licht Einflufs auf die Verbin-
dung diefer beiden Gasarten hat, und da wir aiA
der Schnelligkeit, womit «liefe Verbindung
Stande gekommen war, fchliefsen niufsten,
fie bei ftärkerm Sonnenfchein noch fehr viel fchnel-
1er erfolgt feyn würde; fo machten wir aufe
neue Mifchungen von o^ygenirt-falzfaiirem Ga^^
iheils mit Wajferfcojfgas , tlieils mit Oehlerzeuge^\
dem Qas, und fetzten fie an einen völlig dimkeln
Ort, um recht hellen Sonnenfchein abzuwarten.
Diefer trat erft nach zwei Tagen einv Wir fetzteft
(lun beide Mifchungen in die Sonne; diefes \
aber kaumgefchehen, fo entzündeten Ce fich plöta"
lieh mit einer äufserft ftarken Detonation , im.
trümmerten dieFlafchen, deren Bruchltücke fehr
weit umher gcfchleudert wurden. Zu unferm gro-
£sen GlQck hatten wir diefen Verfuchen nicht recht
getraut, und im Voraus Maafsregcln der Vorficht
genommen, um uns gegen jeden Zufall zu ticliern.
Die zufammengefetzten Wafferftoffgafe wtt^
den ohne Zweifel diefelbe Wirkung hervorbringe
aber das gasförmige Kohlenßoff- Oxyd bewirkt
unter Uenielben Ümßändcn gar keine Vei-ände-
B 2
ruiig in dem oxrgenirt - falzfaiiren Gas; welcl
ein neuer Beweis ift, dafs es keinen Wafli
enthält.
Es erhellet aus diefem Verfuche, dafs
Licht die Urfach der Zerfetznng ift, welche
folgt, wenn man oxygeniit-falzlaures Gas näti
.WafTeritoffgas oder mit den zufammengefetzUJ^j
Wafferftoff - Gafen mifcht. ^ \-
Dafs das Licht bei allen langfamen und al^l^
mähligen Einwirkungen auf Körper, welche mk'V-
einander vollkommen gemengt find, einen feliC.V
ausgezeichneten Einflufs äufsert, ift zum wenigften [
wahrfcheinlich. Ohne Zweifel findet diefer Ein«
flufs auch auf die Zerfetzung der thierifche)i nnd
vegetabilifchen Körper, wenn fie fich felbft dberla^-
fen find , Statt. Auf die Farbenftoff e fcheJnt das
Licht diefelbe Wirkung zu haben, welche eine i
Wärme Ton i5o bis 200^ auf fie äufsert, und es'l:
würde intereffant feyn, fich davon durch Verfiiche r
zu verfichern*}. Es ift fehr möglich, däfs das j:
Licht auch auf die Pflanzen blo(s fo wirkt, wie die 'f
Wärme, nur mit dem wefentlichen Unterfcfaiede^ .^
dafs die Wärme die Temperatur aller Theiie dert
Pflanze ohne Unterfchied erhöht, das Licht dage-
gen eben fo, wie in der tropfbaren oxygenirten J
SalzTäure, auf einige Theiie eher als auf andere '
einwirkt, und dadurch eine Ungleichheit derTem*
^ Wir haben um fpacer , nachdem -«liere Abhandlaag- in
dem laltUute vorgelefen war, äberzeugt, dalj daa^Liofat
ia d«v Tha( auf ditle An auf dit Farbenftoffe. wirkt.
Die Vcr/f. •
[r Ol ].
jperatur hervorbringt, welche dem Spiele der or-
ganifchen K/äfte fehr günftig za feyn fcheiut. Al|^
ein Beweis liefse fich anfahren, dafs nnr der grüne
Tfaeil der Pflanzen die Kohlenlaiire zerfetzt. Die-
I
fes ift ein neuer Gefichtspunkt, aus welchem man
die cfaemifchen Verwandtfchaften noch nicht ge-
hörig betrachtet hat, und wir dürfen hoffen, dafs
man auf wichtige Refultate kommen wird, wenn
man die Wirkung vonELorpem, die in der Dunkel-
heit erfolgen , mit der vergleicht, welche fie unter
Berührung des Lichtes auf einander äulsem.
4-
Die Verfuche, welche wir bis hierher be-
fchrieben haben, führen auf eine ganz andere Idee
▼on der innem Natur des oxygenirt-falzfauren Gas,
als man fich bisher gemacht hatte. Man hielt die*
fes Gas für den am leichteften zu zerfetzenden
Körper, hier aber haben wir gefehn, dafs es den
kräftigften Wirkungsmitteln widerfteht; es ift
einzig und ^ein zerfetzbar durch Metalle , welche
damit fiaizfaure Salze bilden, oder durch Wärme
und WafTer, oder durch Waflerfioffgas oder Waf-
ferftoff haltende Körper, welche daffelbe in gemei-
nes fälzfaures Gas verwandeln.
Einige frühere Verfuche hatten uns belehrt»
dafs die wafferfreien falzfauren Salze fich durch
flefige Boraxfäure nicht zerfetzen lafTen. Da aber
das gemeine falzfaureGas nach unfern jetzigen Ver*
fachen nur unter Mitwirkung von Waller zu erhal-
I
I
l
ten ift, fovrietleTholten wir jene Verfuche, fo Ja
Waffer datfei mit in das Spiel kam. Und auf die
Art erfolgte die Zerfetzung fehr leicht.
Wir vermengten ferner mit einander gewöbi
liehe Kohle und gefchmolzenes falzfaures SUbe
und fetzten fie der Hitze in einer Glasröhre au
die an dem einen Ende zugefchmolzen war; nod
ehe die Röhre glühte, ftieg falzfaures Gas in Dam
pfen in Menge auf, und das Silber fand ßch reducJri
Darauf calcinirten wir Kohle in der ftärkften Hitzi
die wir in einer Schmiedeeffe hervorbringeB^ kona
ten, und brachten davon jo Grammes mit 2
Grammes gefchmolzenem falzfaureu Silber in ein
Porcellainretorte. Als diefe roth glühte, erhielte
wir ein wenig falzfaures Gas und etwas brennbare
Gas, das mit blauer Flamme brannte; allei
Ganzen wurden mehr nicht als 5 Grammes falzfa^
res Silber zerfetzi, obgleich wir die Hitze fo feh
erhöhten, dafs die, Hetorte einzufinken anGnj
Diefes fand Geh daraus, dafs alle aufgefangen
Säure aus falpeterfaurem Silber nicht mehr als
Grammes falzfaures Silber niederfchjug ; den V<i
berreft fanden wir ungefähr in der Retorte wiädei
Stark caicinirter Graphit hat uns ähnliche Refiit
täte gegeben. — Da nun die Zerfetzung des lalt
fauren Silbers unTolJftändig war, wenn wir i
Kohle oder den Graphit im ftärkften Feuer geglüi
hatten, voUftändig aber, wenn wir gewöhBÜch
Kohle nahmen, die immer viel WafTerftoff enthält
iO Und wir berechtigt, zu fchlieCsen, dafs das bdi
r
\
F-
r
m
'finire Gas» weichet wir im erften Falle erhielten,
anf der Anwefenheit von Wafferftoff berubre , den
die Kohle und der Graphit felbft in der huchften
Temperatur noch zurückbehalten , und dafs reiner
Kohlenßoff das falzTanre Silbo' nicht zerfetzen
\ vrCtirde.
Dzsfatzfazire Queckfilber verhält fich bei die-
Jen Verfuchen eben fo, als das falzfaure Silber»
die Flüchtigkeit deflelben erlaubt aber nicht, es
mit Kohle eben (b ftark, als diefes MetaUfak, zu
erhitzen.
Wir haben zuletzt noch gefchmolzenes falz*
fanires Silber und ftark calciuirte Kohle in eine he^
fchlagene Glasröhre gethan, und vor diefe eine
Betorte mit Waffer vorgekittet. Als die Röhre
rotb gJfihte, ging eher keine Zerfetzung des falz«
fauren Silbers vor fich, bis das Waffer in der Re»
torte anfing zu kochen; in dem Augenblicke aber
entband fich falzfaures Gas In Menge, und in kur«
zer "Zeit war das falzfaure Silber vollftandig zer-
fetzt« Nim-Bit man nicht mehr KoMe, als nöthig
ift,. um das Silheroxvd zu reduciren , fo vereinig
fich das Silber fchrgut, und wir zweifeln nicht»
dafe bei der grofsen Leichtigkeit, mit der diefe
Zerfetzung vor fich geht, von diefem Procefs \n
KOnfien und Gewerben wird Gebrauch zu machen
leyn,
Salzfaures Silber wird felbft ohne Mitwir-
kung von Kohle, bloEs durch Waffer, in der Ilitzü^
zerfetzt ; das Silberoxyd fcbmelzt dann aber mit
dem Glafe zurammcn , und färbt es gelb. Glaßgt
Boraxfäure zerfetzt weder falxfaures Silber nocl
falxfauren Baryt , noch falzfaures Natron, die ge»
ichtnolzen worden find; läfst man dagegen über
eine Mengung von ^aßgei" Boraxfäure mit einen»
diefer Salze, während Ce rothglöht, Wafferdämpfe
fortfteigen, fo fteigt falzfaures Gas in Menge über,
den falzfauren Salzen wird ihre Säure voUftändi^
entfahrt, und es bilden (ich boraxfäure Salze.
Da fich aus diefen Verfuchen ergab, dafs da!
Waffer zum Entbinden von falzfaurem Gas äufserfi
kräftig mitwirkt, fo glaubten wir, es muffe mög-
lich feyn, das falz/aure Natron durch Waffer n
aerfetzen, wenn der Einwirkung deffelben irgeD<
ein Körper, der fich mit dem Natron verbindel
Zu Hülfe komme. Um uns hiervon zu überzeugen
mengten wir mit einander 2 Theile weifsen Sani
und 1 Theil falzfaures Natron, und brachten diel
Mengung in eine PorceUa inröhr e zum Bothglühei;
Das Salz wurde nicht zerfetzt. Kaum aber liefse:
wir durch das Rühr Wafferdämpfe ftrömen, fo enl
band fich die Säure augenblicklich als ein dicke
und fehr Itechender Dunlt, und es blieb in dfl
Röhre eine glasartige Fritte aus Natron undKiefcl
erde zurück. Thonerde wirkt hierbei auf einl
ähnliche Art, als die Kiefelerde. Ift üe vollkon
men trocken, fo zerfetzt lie das Kochfalz nichl
unter Mitwirkung von WafCer entbindet fie digf
gen die Salzfänre fehr leicht. Wir dürfen hoffe]
dafs fich von diefen Vergehen glückliche Anwei
L
[ »5 ]
^en werden machen laffen; denn fie berjchti-
jifre bisherigen Vorftellungen von der Natur
I lalzfauren Gas, und muffen uns dadurch fehr
Bülflich feyn, die Mittel zu entdecken, durch
pche das faizfaure Natron iich direct wird zerl»-
t lafTea.
5.
Als wir ober die Körper nachdachten, mit
tiea nian das Natron vereinigen kann» um es un-
r Mitwirkung von Walfer aus dem Kochfafze ab-
zufcheiden, hofften wir, dais kohletifaure Gas -war-
de Cch dazu eignen, da das ungefättigte kohlen-
Eaure Natron durch die Wärme nicht zerlegt wird ;
der Erfolg genügte uns aber fehr wenig. Doch fan-
den wir, dafs in der That nicKt blofs ungefättigtes
kohlenfaures Natron, fondern auch kohlenfaurer
Baryt , der ßch ebenfalls nicht durch blofse Hitze
zerlegen läfst, zerfetzt werden, wenn Waffer
mitwirkt. Daffelbe ift der FalJ mit koUenfau-'
rem Kalke; denn es entweicht aus ihm die Koh-
lenfäure in der Hitze weit leichter, wenn Walter
mitwirkt. Man kannte zwar fchon mehrere die-
fer Thatfachen , hat^e aber keine nette Idee von
der Art, wie fie bewirkt werden, da man meinte,
Gasarten würden hier daffelbe als der Waffer«
dampf thun.
Diefes Entbinden des kohlenfauren Gas durch
WalTer läfst fich nicht daraus^ erklären, dafs das
Waffer wefentlich zum Beliehen diefes Gas (fo wie
zu dem des falzfauren Gas) gehört; denn kohlen-
I
C =6 ]
favtres Gas enthfilt kein gebundenes Waffer, '
kann ans inehrcrn wafferfreien Salzen, z.B.
dem kohleiifauiieti KaJke und kohienfaurem Bley;
felir wohl durch blofse llitze ausgetrieben werden;
Alfo mufs die Ver^vandtfchaft des Waffers zu dea
Baien in diefein FaJle dasjenige feyn, was wirkt.
6.
' Diefe Einwirkung des Waffers auf die Säurei
nnd auf die Bafen ift alfo fehr viel mächtiger, al«
man bisher geglaubt hatte. Auf ihr beruht es, dafa
fich Schwefelfäure ans fchwefliger Säure und ausj
Sauerftoffgas oder Salpetcrgas bildet, und dafi
aus Salpetergas und Sauerftoffgas Salpeterfäur»
entfteht, wie Hr. von Humboldt dargethan hat-^
Sie wirkt mit zur Zerfetzung des Salpeters durchj
Thon ; auch ift es in den Werkilätten , wo mari
diefe Zerfetzung im Grufsen ausführt, fehr wohl'
bekannt, dafs man recht naffen Thon nehm nmufs^
um recht viel Säure zu erhalten, imd dals trock-^
ner Thon zwar eine viel concentrirtere, aber nutf-
wenig Säure giebt, die zu koftbar wird. Eben'
io verhält es fich mit der Zerfetzung des Kxichfal-
zes durch Thon ; fie wird nur mittelft des Waffers,
welches der Thon enthält, bewirkt, und hört au-
genblicklich auf, fobald alles Waffer verdampft ■
ifl. Einige falzfaure Salze find durch Hitze zer-
fetzbar, nur aus dem Grunde, weil fie Waffer ent-
halten. Wie man es alfo auch anfangen möge,
falzfaures Gas darzuftellen, immer gelingt diefes niir_
[ *7 3
durch Beiliülfe ven Wafller. Mehrere andere Säu-
ren, zum Beifplel die SchwefeKäure -und die
Salpeterfäure , können auch im Zufiande gröfster
Concentririuig nicht ohne Waller beftehn ; und die-
fes^ fcbeint^as Band zu feyn, welches ihre Be-
ftandtheile vereinigt. In der Salzfäure aber fpielt
das WaffePBOch eine weit gröCsere Rollet zum
gasförmigen Zuftande derfelben ift es fcMechter-
dings nothwendig. * « '■
Das oxygenirt- falzfaure Gas wird durch den Koh-
lenftoff nicht zerfetzt. Esliefse fich aus dieCsm Grun-
de lind nach einigen andern Thatfachen , welche in
diefer Abhandlung vorkommen, für chemifch ein-
fach halten; eine Uypothef^, ^aus der die Erichei-
xiungen, welche es zeigt, ganz gut zu erklären
inA. Wir unternehmen indelfen nicht , diefe Hy-
pothefe zu vertheidigen, weil es uns fcheint, dafs
die Erfcheinungen fich noqh beffer erklären lalTen,
wenn man die oxygenirte Salzfäure fQr einen zu-
fammengefetzten Körper nimmt.
i*-i"
I
I
E =8 3
m.
untersuchunge:^
über die Modifiauianea des elektrifekea LadungS'
zuftandei,
mit Bezag auf dicGründe d«r ven Hm. Prof. BrnaM
catdeckteo VerCcbicdenheit einiger Subftanzea tn G
UtS ihres galTanifchen I^tangiTetmögenCt
Joh. Jof. Prechtl,
fc. Ik Ueol ' Academie • Dir«ct»r.
1, Hr. Prof. Erman hatia der Abhandlung, WeK
eher vom franzöCfchen National -Tnititute der klei-
nere galvanifche Preis zuerkannt worden ift, meh-
rere EntLieckungen aber das befondere Verhalteä*
einiger Körper in Betreff ihres galvanifchen Lei-
tuiigSvermügens aufgeftellt , und fonach die unvoll-
kommnen elektrifchen Leiter in drei Klaffen, ta
bipolare t negativ -unipolare und pofuiv unipolar*
ejngetheilt, je nachdem" jeiieKörper, im ConiUctai
mit beiden Polen entweder ihre beiden Effect©
zugleich, oder nur dei> negativen^ oder nur den
pofitiven Effect zu leiten vermögen. (Diefe An»
nah d, Phyf. B. 22. S.i4f.)
Diafe Eigenfchaften würden, wenn fte unber
zweifeit nur in der Natur des Leitungsvermögens
[ 29 3
jener Körper für eine oder die, andere Elektricität
begründet wären , und nicht vielmehr auf andern
Gründen beruhten , die denen der übrigen elektri-
fchen^hänomene analog find, auf ganz befondere
und nnbekanilte, vielleicht auch unerforfchliche
lElgenfchaften des galvanifchen Proceffes deuten,
lud in fof em unfere Nachforfchungen über diefen
GegenTtand, eben in dem Beftreben, durch fie
dem Ziele nähet zu rücken , in neue fchwer zn lö-
fende Schwierigkelten verwickeln. So -lange die
Natur diefer anomalen Erfcheinungen nicht er-
kannt i^, ift jeder Verfuch über die Aufklärung
jenes Proceffes in feinen let:^ten Oründen gewagt^
nnd man läuft Gefahr, das Refultat der neuentJn«
terfuchüngen in jene Lücke verfinken zu fehen,
die man durch die Vorbeigehung ähnlicher Phä-
nomene im Wege der Forfchung gelaffen hatte.
,. Es ift daher von grofser Wichtigkeit, die letz-
ten Grunde jener anomalen Erfcheinungen anzuge-
ben, und zu zeigen, entweder, dafs fie mit den
bereits bekannten Elektricitäts - Gefetzen überein*
fiimmen, oder dafs fie mit ihnen , durch eine wirk-
liche Bereicherung der Wiffenfchaft, vermitteljR:
einer erweiterten Anfifeht jener Phänomene, iii
Verbindung zu bringen find. Diefe Unterfuchun*
*gen führen auf die Theorie des elektrifchen La--
dungszü/eandes und deffen Modificationen^ mit
welcher fich der gegenwärtige Auflatz be-
fchäftigt.
t 5o ]
L Fan der Foripßanzungsart des elekirifchen Ef*
fectes und dem elektrifchen LadungMSufiaade im
Allgemeinen.
2* Es ift bereits yon Andern (Oerftedt^
Bitter, '.Erman, Avogadro) in einzelnen
,Thatfachen gezeigt worden, dafs alle Fortpflan-
zung der Elektricität oder ihrer Effecte nor dnrcli
die fucceffiyen Abwechslungen von pofitiver und ^
negatj Ter Elektricität begründet werde , analog den
Fortpflanzungen der elaftifchen Flfifligkeiten in der
Natur, die immer nur durch abwechfelnde relative
Verdichtui^en und VerdOnnungen vorgehen. Und
I in wiefern pofitive und negative Elektricität nichts
^ Abfolutes, für lieh Beftehendes find, fondem die
/ eine nur in Beziehung auf die andere mögliche Exfc-
ftenzfrhält,' indem fie reine Relationen find, die
nur in Bezug auf einander Bedeutung und Werth
haben : fo ift es (wenn auch die mannichfaltigens
vorhandenen Erfahrungsbe weife nicht dafär fprä*
chenO durchaus jiolhweudig, dafs mit der einen
auch ihr Corelafuni, die entgegengefetzte, vor*
banden feyti niüffe.
Wenngleich, df*r Natur der Sache nach, die
Zonen, in v/cichen diefe Elektricitäten, z.B. auf
einem der elektrifchen Wirkung ausgefetzten me»
tallnen CyJinder, abwechfeln, fahr fchmal find:
£o wolien .wir uns doch, um der deutschen Ali-.
fehammg des Vorgangs willen , einen fölchen Cy»
linder in eine ungleiche Anzahl vonTheilen (um.
[ 3» 3
I
far den Mittelpunkt deffelben fflr aDe FäUe eben-
falls anch einen folchen Theil zu erhalteil), z. &
in 7 gleiche Thelle getheilt^ vorfteiien, welche
eben (b viele Zonen für die abwechfelnden Elektri-
citäten bilden.
Auf die beiden Enden diefes ' Cylinders
foUen nun zwei entgegengefetzte Elektricitäten
Fon gleicher Intenlität wirken, oder dem einen En**
de werde bis zu einer gewlCfen Entfernung eine ge*
riebene Glasfiange , dem andlsm in derfelben Ent*
fersung eine geriebene Siegellackibmge von glei?
eher elektrifcher Spannung genähert« Die Effecte
diefer die beiden Enden vermittelfl der zwifchen
liegenden Luftfchichten afficirenden Elektricitäten
verhalten fich verkehrt wie die Entfernungen»
wie das durch die fehr genauen Verfuche des Hn.
O. B. K. Simon in Berlin ( diefe ^/i/ia/. B. 28.
S. 277.)» fo wie durch Volta's und vieler An-
dern Beobachtungen , gegen die Verfuche des be-
rühmten Coulomb bewiefen ift, deren Refultate
ohne Zweifel ihre Abweichung von den richtigen»
durch die verwickelte erft durch Rechnung zu ent*
ziffernde Sprache des dazu gebrauchten Inftru-
ments (feiner elektrifchenWdge) erhalten haben ^
fo wie überhaupt unllreitig directe» einfache , rein
experimentelle Beobachtungen, wo fie möglich
find, vor jenen den Vorzug verdienen, deren Re-
fultate erft durch Rechnungen angegeben werden
mflffien, deren Elementen felbft nicht die höchfto
Evidenz zukommt , oder die beim Gange des Inw
•a - • - --^^
." ^ »
- 2
- *
•• »
'* V • > •
4. Zone;
.: Hztfernungcn
kei;ea oder der
Star-
t 33 ]
StSrke des elektrlfchen Effectes in Beizii|f auf die
iufsere Wirkung ffir die verfehl edenen Zonen vor^
Seilen. Nun neutralifirt fich in jeder Zone diefe^
leitenden -Körpers der eine elektrifcbe Effect mit
dem andern gleichen entgegengefetzten, indem fich
beide wie entgegengefetzte Gröfsen verhalt^Ä ; folg-
lich ift 'der wahre elektrifche' Zuftand des C jlinders.
ibigender:
+Ä
I. Zonal d. Zon«; 3. Zon«; 4« Z6li«|
I ~i 5 -^f ; — I • ; o j
5. Zoa« ; 6* Zon« ; 7- Zone.
Dit Pektricitäten der mittlem Zone 4 neutralifi-
Ten einander als gleich und entgegengefetzt, wo»
durch diefelbe elektrifch indifferent erfcheiot; jie
find die Hälften ihrer refpectiven Elektricitäten.
Nimmt man nu^i diefe Zonen für fehr fchmal an»
deren fonach unzählig viele die Länge jenes Cylin-
ders ausmachen, fo enthält die Reihe felbft unzäh-
lige Glieder, deren Differenzen fehr gering find;
ond aus jener Mittelzone wird eine fehr dfinne
Schichte, bei einem unendlich dünnen Drathe ein
Punkt» welchem man den völlig paffenden Namen:
Indifferenzpunkt , beilegt.
4. Diefes ift nun der wahre Zuftand eines
elektrifch -geladenen Körpers ; beide Enden feiner
Längen -Dimenfionen ftellen 2 Pole vor, die ctas
relative Maximum der Elektricitäten enthalten,
r
' der eine die pofitive, der. andere die negative. Von
beiden nehmen die Gröfsen der elektrifch^n £f*
gm ■ • I • I
Anntl. d. Pbyfik. B. 35. St. I. J. 18^0* Sc. 5. C
\
#
I
[ 34 1
fecte g<^n die Mitte zu immer metir ohd mi
ah, fo dafs tUefe Mitte felbft als indifferent
fcheint, fo lange nänilicb die Vorausfetzung I
fteiit, dafs die beiden äufsern Elektrioitäten .
die ihnen gegenüberftehenden Pole mit gleid
Intenfität wirken. Denn fetzen wir den fallt '
pofitivp Elektricität bewirke in der Zone i den'
fect =— j , und ilie negative in der Zone J' c
Effect = + |, fo ift die Reihe folgende:
, pll. Zone. a. Zone. 3. Zone. 4« Z«
J, Zone. 6. Zone, 7. Zone. 1
~i+^^ ; — *+A ;+*• | =
oder _,;— J;_j;_i;o;+|;+J.
Hier fällt aifo der Indifferenzpunkt in die
Zone, und dnrch eben diefe Verfcliiebung deW
ben wird das elektrifche Gleichgewicht zwifcli
der ftärkern und l'chwiichern Elektricität mögÜ*
Sobald alfo die eine Elektricität ftarker wjrkt> ;
die andere , fo wird Hie Lage des Indifferenzfi
tesmehr nach demjenigen Pole zu verfchoben, w(
eher der fcliwächern Elektricität gegenüber ftel
«md zwar im Verhriltniffe der Intenfität der Wi
kung der äufsern Eiektricltäten. Es verhält £(
fonach'hier, wo + JS zu — £=i:.|, die &1I
nung des IndifferenZpunktes vom negativen Pa
des CyDnders , zu jener vom pofitiven Pole deCfe
ben, wie 2:1,
Und fo verhält fich alles in der Erfahrung, w
diefes directe elektroraetrifche Verlucha beweifen
[ 35 3
5. Das NSmIiche, was hier von zwei Elek-^
: tricitäten gefagt worden ift, zwifchen denen der
Cylinder liegt « gilt auch völlig, wenn nur Eine
I Bektricitat wie vorher auf das eine Ende des Cy.
:! linders wirkt, das andere aber mit der ifolirenden
r liuft in Verbindung fteht. Da nämlich alle elek-
trifche Erfcheinnng nothwendig durch das Dafeyn
; ^nes elekttifcheu Gegenfatzes bedingt ift: fo eta-
j: Uirt die äufsere pofitive dem Ende A des Cylin-
[ ders gegenüberftehende Elektricität in dem Ende
AdefTelben, vermöge der dort anliegenden Luft^
eine mit der am Ende A bewirkten Negativität
gleiche Pofitivität, fo daüs die Kraft des äufsern
+E fich in diefe beiden Effecte theilt, und es daf*
felbe ilt, als wenn auf beide Enden des CylinderSs
wie vorher, zwei gleiche entgegen gefetzte Elek*
t tricitSten einwirkten, deren Intenfität die Hälfte
von derjenigen ift, welche der einen bei A wirken-
den Elektricität zukommt.
6. '.Folgende Conftiniction enthält alle hier-
her gehörigen Fälle in einer umf äffenden undleich»
ten.Ueberficht. AB (Fig. i. Taf. i.) ftellt den
elektrifch geladenen Cylinder vor, welcher als eine
Linie betrachtet werden kann, da die elektrifche
Polarität fich nur auf die Längen - Dimenfion des
Körpers bezieht, während der Dimenfion üi der
iHcke der elektrifche Effect jeder Zone gehört,
der bei den Leitern auf der Oberfläche in feinem.
Maximum erfcheint (§.7. am Ende). Die auf AB
fenkrechten Ordinaten bezeichnen die Elektricitä-
C u'
f
\
[ 36 • 3
i
ten der verfchiedcnen Zonen, und zwar die über •
jtB fallenden, hier die negativen , die unter AB li€i- J
genden die pofitiven Elektricitäten. Das Paralle* j
lofrramm CDF£ Rellt deii elektrifch- indifferenten V
Ziiftand des Körpers vor, in Bezug auf welchen ^
das Parallelogramm AF die negative, und das Paü. i
rallelogramm AD die pofitive elektrifche Mafle arf-
deutet.
Wirken auf den Cylinder, wie im vorigen| •
Falle, von der einen Seite die pofitive ElektricitSt '
zszACy von der andern die negative :=^BFj fo ftellt
die Figur ACiFB mit ihren Eigenfchaften, den elek-^.
trifchen Ladungszuftand des Cylinders vor, wia
wir ihn vorlün betrachtet haben. Denn fetzen wir»
■die Linie £C bezeichne die auf der erften Zone des :
Cylinders AB durch die äufsere Elektricität etä-
blirteNegativitat, und FZ? die Pofitivität der fieben-
tenZone, fo ift £CFder negative, nndFCD der pofi-
tive elektrifche Effect auf der Linie AB, indem
jener die pofitive, und Jiefer die negative Reihe
Torftellt. Nun heben fich die entgegengefetzten
GrOfsen auf, oder der pofitive Theil mi neutrali*
firt fich mit dem negativen Theile 5/i, fo dals der
Theil m/z = ^ bleibt; eben fo hebt der pofitive^
Theil -^r den negativen Theil 4^ auf, fo dab der -
Theil sr=z^ bleibt ; imPimkte i find die fich auf-
hebeuvioa Llektricitlteii o;Ieich, 3i=i3, daSier in
dieiem Punkte Indifferenz ift u. t f. Der elektri-
fche l.aJunj;szuttLiud wird allo durch die Figor
EQFD Jius^^\}silc\\U oder^ da die Linien ECtmnu,f*
den Tünfen :äC^m proportionirt find, inBezng^lhiF
^e Elektricitäten AC.fB durch die Figur ^CiFB.
I)a AC^=BF, fo liegt derlndifferenzpunkt Ja
lier Mitte. Wäre^Cnocheiiimalilfo grofs, alsB/*,
wie iin obigea Falle, oder :=AG, fo läge der In-
differenzpunUt in o j oder es verhält Cch allgeniein
zurüeftimmung der Lage diefes Indifferenzpunk.
XeiAo:Bo=AQ:BF, hier.mesii.
7. Setzt man den Pol fi des Cylinders, ftatt
Hin zu ifoliren, mit einem grofsen Leiter, z. B. dec
Erdfläche, in Verbindung, während die ElektricL'
lät AC bleibt, fo wird dadurch die Elektricität an'
B rell>ft unendlich fchwach gegen jene in A, ddÜ
der Indifferenzpunkt fällt daher in den berühren-
den Punkt B felbft. Der elektrifcHe Zuftand des
Cyliiiders wird dann durch das Dreieck ACB aus-
gedrückt; eriftpofitiv, und die elektrilchen Ef-
fecte werden auf ihm mit der Entfernung von A
ijamer fchwächer , bis fie fich jn B verlieren.
8. Berührt man den Pol B ableitend, vralirend
auf ^ dieäufsere pofitive Elektricität wirkt, und
hebt man die Berührung in dem Augenblicke auf, in
welchem man die Elektricität von A aufhebt, fo
'vüd, da durch die Berührung der pofitive Effect
'"FD vernichtet war, der bleibende negative Ef-
fect fiCf {dcT nun nicht mehr mit der äufsera
£lekt|^ität der Glasflange im Gegenfatze oder in
der Anziehung lieht) , fich über den CyUnder ver-
ihiNlen, fo dafs die clektäfche Maffe des Cylinders
i';irch das Parailelogramin EABFt fein, in diefem
, *:chfalls durch die
*'"■ •: , -.venu EC und FD.
'^ • ^.Txi'.li^v. find, indem
- .virii.^hea Dichtigkeiten,
.*cr:i Ll:k:r:c:'i:en, au bei»
o
^
^
• * ■•
. rl:k::"ij;:^: EC r.:it einem fie
. ... 12^-..-.*.... — ^ .' , »- -'"tralinren
. ^z>:z:r::ir.:k::::::ü:e:i vermöge
. :> Lr::-.::*C!:vrr::: ,^i:".> ; iladurch
, • • « ^ -»•; -f o *.a' --.» '^ "^ •" ""-^ *^""*:*"7e« der
-',*: v=r:'::-: ": :*.:*:* ;..:: vieii Cvlinder,
.X... <« ..!r «- k«. . .1 .,. .*. -. - . .. ».u> i olclllC*
• » » • »-• • • • /^
.i> - .^ rw,. — «r .. — ..r---:> im \-«>"
IV»-* • •■* " *'* ••••r ".••• • -"•• -'•:•-•• • i"'';--*'*".'jt" |iPi«
V.**-. V^:v..:v:;:, :U :.:* .x :::.:: ü.: Lei: er neu-
H.i: .:.r.::-* . .r.';:r 1. rir-r ^'ri:::^ Dirnen-
# «-^ »^ "^ • • f^ 1 .
m
• • ....
^%^ %>w. ••• »- .* « « ^. .. ...A- > .. ..... r>. ......M» ^> Xx CT j
^ ^« ^.. «.• «..« i^»«..««^ . .« ,m «^#. ««•« «.»« ..... J^ . A » ^ X te tt L^
1 • . . , » . __ . ,
,. .»««^ J ..•..». a. ^». •..«•• -^... . ......_ — .. «... ll''.2*A
. .^..«.«« _X«..> .^k.... i- V..,. ^.. X ..... . ^ . .... ... **. ^ £ t ^ b
I »» ' \ ' »•« . .,,
-1 •.*«• •.*.* *"-^ V. "■*••■ ; .*.., ._. ..j..^. ,. .... .. % .. *^
...
I 1 * ' .'^ . • . - . ▼-.-
^ll .*«.«'- %. ..^«**... . .• ^ ...*., ... ^V •••..••... ^.. ... .* ... * * j
^ .| .* • ••.... .
^^ " » *■ ' ••• « . ... » • .x ""*.*J ■•^». «... .. ._. .. n. ^.. *a>^'Tl
. •
. . .
lo. Kommt ein elektrifirter Nichtleiter, z.B.
die Glasitange , mit dem Pole A in BerQhrung , Co
kommt, tvegen der lieichtigkeit der Aenderurig
des elektrifchen Zuftandes diefer leitenden Körper,
dieEIektricität — £C, die vom Nichtleiter erzeugt
vmrde, mit defCen.Fpfitivilat in den Stand der
Rulie*}, ijndfonach mit ihr der ganze pofitive £f«
jjpct« Es bleibt fonach dem Cylinder.nur der Jae«
gative Effect, fo dafs, indem die Etablirung der
Bektricität DF in.JB immer, noch fortdauert, das
Dreieck CFD deiien Ausdruck ift; die elektrifchen
Dichtigkeiten nehmen mittler Entfernung von dem
Berührungspunkte des A mit dem elektrifirten
Nichtleiter immer mehr zu, fo dafs die grofste
iMchtigkeit am Pole B befindMch ift. Das ift der
Vorgang beim Elektrophor.
Berührt eben fo die Harzftange den andern
fol B, fo kommt mit ihr der ganze poßtive Effect
in den Stand der Ruhe, und der Cvh'nder befin-
dct fich im indifferenten Zuftande. Die elcktri-
Iche Ladung des Cylinders ih §. 4* findet alfo nur
*} Die entgegengefetzten Elektricitatcn find an eioan der int
Stande der Rabe, ivenn fie ihrer Berfihrang nngeachtec
an einander in ihrer Wirkung fortheftehen , ohne fich ia
einander zu neutralifizen , wie z. B. die ne|;;iciven und po«
lltiven Elektricitaten aof den berührenden Flarhen zweier
MflUlle » zweier mit entgegengefetzt elektrifrheo Tlachen
ati£ einander gelegten Glaatafeln. S, Avogadro*a Be«
nerkangen 6ber den elektrifchen Ladangszuftand (in
Joornal de Phyfiqae etc. Dec. I806. and Aoiüt 1807.)«
Ueker fetzt und mit meinen Anmerkungen verfehen in
Gehlta'i Journal der Chemie und Phyfik« VI.9d. 8. 53t
Frcohtl.
\
Falle pofiti^' er Elektricit&t des
Figur EC .a Luft kein Stand
gleich it .t, fo wenig wie 2wi-
2iun (!i ^ers und dem aaliegen-
bei F
V .'he der matheröatifchen
Jv^genftandes überhaupt zu-
Ij^^^ c;ch diefer Conftruction der
f. . . Durch fie wird Klarheit und
V ver^vickelte Sache gebracht.
>.*ie andere Fälle, die fich aus je-
. .* 11 twi ekeln. *^
. .4 iieie ConftructioR enthält auch die
..le elektrifchen Zuftäade der Volca^
Ift wie im Vorigen B der poiltive,
. vive Pol, und ift diefer negative Pol mit
iiüiich grofsen Leiter, z. ß. der Erde,
vi Verbindung, fo druckt das Dreieck
loktrilchen Zuftand der Säule aus. Ihr
. .! '.iMikt Cliegt am unterften mit demLei-
•iii\hriiiig ftehenden Emle tieffelben; ihre
a:ige orfcheint pofitiv, fo dafs die elektri-
l^ohli.,keiten mit der Anzahl der Platten-
. v»v!vM- \w\ i^leioher Dicke derfelben mit der
. •» . \u\A\ diMi geometrifchen Eigeni'chaften des
'. .»Ixs^ '/imolmuMi, und der ifoiirte Pol das
\. V ".im der poi'il^v- elektriichon Spannung hat.
s lUi ;i»k{*hrlo fuidot Statt, wenn der poCitive
\ ii \ii lue abkuteudo Berillu'ung kommt, wo
C 4i 1
^n t(as Dreieck ECF . den elektrifchen ZuTnnd
r Säule ausdrückt. ,, ,
Sind beide Pole der Säule ifolirt, fo ftellt
die Figur ECiFD oder die Figur AQFB ilireo eiek-
trifcben Zuftand vor; beide Pole habe^ das reia-
tive i\Iaximum elektrifcher Tenfion, dsr Ijidii'fe»
renzpmikt liegt in der Mitte. Diefer Zuftand der
Säule iit a!fo der wahre elel^trifche Ladiuig,szuftand
eines Körpers- Setzt man den pofitiven Pol B mit
einem Leiter von mäfsig grpfcer Fläche in Berüh-
rung, fo vertlieilt fich der poßtivc Effect iFD auf
rfiefe Flach« C9), vifodurch die Schwächung der
EJektricität i^ö bewirkt wird. Gefetzt, die lei.
tende Oberfläche verhalte fich 2u jener, y^e^^Xi^
den poßtiven Effect iFD enthält, wie i:i:, fo
wird die Elektricität an 3=.^ FD, Der elektri-
fche Indifferenzpunkt wird aifo nach B verftho-
bcn, und feine Entfernung von B verhält fich zu
jener von A = 1 : z.
1 2. Werden beide Pole der Säule durch ei-
nen Leiter in Verbindung gebracht, fo wird jhc
elektrifcher Zuftand durch das Parallelogramm
EPCD vorgeftellt, wie bei jedem elektrifch gelade-
nen Nichtleiter, der auf gleiche Art entladeu wird.
Hier konimea die beiden äufsern Elektfici täten
AC,FB auf einander in den Staiid iler Ruhe, ohne
lieh zu neutralifiren , nämlich y^Can die Stelle von
BD, und umgekehrt, wodurch ihr wechfeKeitiges
GegenhaltÄnr aufgehoben wird; und alle übrigen
Neijaliviiaten , z. B. kmy Ir treten nach diefer
r^' .»: vorjsen V*rT:«3de-
c it, cie im i.'3.:r:eii Zu-
r . Statt hatte. Ecrn ib die
. Mo wieder der £:d:;7e pofi-
..ad der ganze ne-:^.tive AEPB
.»vii* durch einander trleichmäfsig
* Jafs durch die ^anze S^iile hin-
Momente nun alio in einer wahrea
. ,.iis^ find, gleiche pofitive und nega-
..[jiten mit einander abwechfeln; auf
\i' AC folgt die negative AEy auf die
, +A'.^ u. f. f. Diefes gilt von einer voll-
,..»•« Schliefsiing beider Pole ; find aber diefe
.! ciuen Körper in Verbindung, der für ihre
^ , .^.1 idtät nicht vollkommner Leiter ift : fo kom-
.^„ von den Eiektricitäten beider Pole auch nur
^^iiuite Tlieiie mit einander in Gegenwirkung,
,, t». die Eiektricitäten xv undj^r, daher das Pa-
rallelogramm xyvzd^n entladenen Theil ausdrückt,
«vährcnd das Uebrige ipi Ladungszuftande bleibt.
Diefe Eiektricitäten ruhen in einander, ohne
neutralilirt zu feyn, wie das, wie wir in der Folge
fehcn werden, überhaupt der Fall ift, wenn elek-
iTifirte Körper von ungleichem elektrifchen Lei-
tungsvermögen in Berührung kommen; und fie
bewirken in diefem Zuftande entweder Cohäßon
^attractiven Effect) y wenn die berührenden Sub-
ftan/en durch jene clektrifche Tenfion keine Ver-
änderungen und Verbindungen eingehen, oder fie
t 43 3
. \
■
bewirken materielle Veränderung (^chemifchen ^^
feci) y wenn unter jenen Tenfionen diefe Verbin*
düngen der Subftanzen möglich find. Die theorc*
üfche und experimentelle Ausführung diefes äu-
* feerft wichtigen Satzes, welcher den gröfsten und
yvichtigften Theil fämmtlicher Naturerfcheinungcn
begründet, habe ich in einer andern Arbeit unter-*
Boinmen, die ich fpäterhin dem Ul^heile des Pu«
Uicums vorlegen werde*). ^ ■
Li der .Säule find beide Effecte vorhandenf
obgleich in ungleicher Stärke, nachdem die feuch-
ten Zwifchenleiter verfchieden find: Cohäfion Zwi-
lchen den fich berührenden Metallen, als Effect
ihrer elektrifchenTenfion : und Cohäfion und che«
snifche Veränderung zwifchen den Metaliflächett
imd den Flächen der berührenden FlüiTigkeit,' als
Effecte ihrer refpectiven Elektricitäten , der pofiti-
ven der Metallflächen, der negativen der beruh»
renden Flächen der Flüffigkeit, die fich auf ein-
ander ftützen. Wenn zwei belegte und geladene
L Glasplatten mit den entgegerigefetzt elektrifchen
flächen, nachdem man von diefen diemetallifchen
^ Solcl^ergeftalt treten in der Natur alle Erfcheinangeii
' entweder als attractiver Effect^ oder alt chemi/chcr B^
/eci der Elektrichät auf. Unter die Kategorie des erftett
gehSr^Bn alle Phänomene derCohSfion, der KryrtalUratioA
überhaupt, die gewöhnlichen elektrilchen Phänomene,
iit PhSnomeae der allgemeinen Anziehung, der Schwere»
des Magnedsmns; — unter die Kategorie der zweitfi^n ge«
hören ^e Erfcheinnngeli , welche die Chemie nmfafst;
fo dafs eigentlich Magnetismus nnd Chemismus die beU
den Haaptzweige der. allgemeinen WiUenlchafty Elektri«
^ cismni» find« Frechth
I
[ 44 ]
Belegungen abgenommen hat, auf einander gel^
werden , fo ift nur Cohafion der eJektrifche Effecl
Kommt eine Säure mit Kali in Beriliiruug, woba
die Säure negativ, das Kali jiofitiv ift: fo confu
mirt fich der Effect diefes elektrifchen Gegen
fatzes in der chemirdien Veiäoderung und Vei
bindung.
Diefe chemifchen Veränderungen geben da
her fo guc ein^ untrügliches Kennzeichen vorhan
dener Elekcric'uäc ab, wie von jeher die Amtehun
gen, wenn die berübrenden elektrifchen Siibfbu*
zen diefe chemifchen Aenderungen jhrei^ Natu]
nach iiicjit erleiden können. Hebt man dahei
iammtliche Elektncitäten in den Zwifchenglieden
«iner Vulta'fchen Säule auf, während jene ihr«
Endpolen ungeminderf bleiben, welches dadurcl
gefchieht, dafs man die Säule folgendergeftalt er
richtet; Silber, Zink, Waffer, Silber, WafJ^r^
Silber, 2ink u.f^w-, fo verfchwinden auch :
fchen allen diefen Gliedern die gewöhnlichen chw
mifchen Veränderungen.
Was bisher von der elektrifchen Ladung (
Leiter gefagt worden ift, gilt auch für die Laduri|
der Nichtleiter; nur geht die Verbreitung dei
elektrifchen Effectes über letztere fchwerer und
langfamer von Statten, wovon w«iler unten du
Nähere.
i3. Diefe im Folgenden weiteferörterto "Theo"
rie ift von jeder Hypothefe, der Franklinfchen'io-
wohl als der Sjmmenfchen, völlig unabhängig»
t 45 ]
un3 fie gründet ftch einzig auf den von allen Er-
fcheiniiiigen als T hat fache ausgefprochenen Satz.
Jede Elektricität hat gegenüber oder neben fich,
nach ilen Bedingungen derDjmenlionen, eine ent-
gegengefetzte Elektricität, wovon beide fich wech-
felleitig begründen, und in einander beftehen, fo
dafs eine ohne die andere nicht als extlttrend ge.
dacht werden kann. Es bleibt vor der Hand un-
ausgemacht, worin das Wefen dieferElektricitäten
felbft beftehe; dies können wir nur erft dann er-
fahren, wenn folchergeftalt, auf eine unbezwel.
feite Thatfache gegründet, die Elektricitätslehre
felbft in ihrer Phänomenologie erft vollendet wor-
den ift. Die vorausgehende hypothetifche Annah-
jiie jenes Wefens verfdiliefst uns mehr oder weni-
ger die riclitjgern Einfichten in die Wahrheit. Die
Franklinfck^ Hypothefe ift natürlicher, als die
Symmer'fclie , und fie bleibt der angeführten That-
fache confequent getreuer, weil fie dieelektrifchen
Vorgänge nach aeroftatifchenGrundfätzen betracl0
tet, während die Symmerfche durch ihre beiden
elektrifchen Materien fich nicht nolhwendig an
jene Thatfache anfchliefst, fondern oft von diefen
Materien als von abfoluten Dingen fpricht, wo eine
ohne die andere Wirkung ausübt, wie das z.B.
tjci der Erklärung der elektrifchen Zuriickßafsitng
der Fall ift, wobei dann manche Erklärungen bei
aller anfcheinenden Beifälligkeit dennoch "von der
Wahrheit entfernt liegen, mithin die Lehre felbft
durch diefe Vorftellungsart ihre Vollendung bei
conrequenter Verfalinmgsart nicht erlialten kai
Die Frankän'fchp verdiente daher den Vorzug t
ihr, obgleich auch ße den wefeotljchen \3chth<
hat, den Elektricitäteo die Eigenfchaften ein«
FJüffigUcit beizulegen, welches wenigftens nie «
weislich ift. (g.)
Selbft derGrundfatz der Srmmer'/chenThet
rie, dafs gleichartige Elektricitäten fich zurtlcU
ftofsen, ift nicht durch Tliatfachen unterFtütx
fondern völligwillkfihrlich, und in fo fern derWi
fenTchaft in ihrem FortTchreiten nachtheilig. I>en
rfnj^urücAyVo/je« der gleichartig -elektrifchenRöJ
per ift nur fcheinb^ir, und ein Effect der elektr
fchen Anziehung zwiCchen den pofitiv- und nei
tiv-eJektrifchen Körpern. In der Natur gipbti
nur Anziehung und Nicht- Anziehung; tue Zu
mckftofsung als Kraft ift eine mathematifche,
Newton iu Gang gebrachte Iilee, die, auf di
Elektricität angewendet, mit den Erfchcinuogd
mir fcheinbar und oberflächlich Übereinftiramt.
Es feyen zwei Körper, z. li. zwei an '.
befeftigte Hollundermark- Kögelchen {A und J
Fig. 2. Taf. 1.) negativ eJektrifirt: fo ift der Vait
gang folgender. Die NegatJvitäl der Fläche a c
Kugel B etablirt der Entfernung geniäfs in der FK-
che b der Kugel A die Pofitjvität, und eben fo (
zeugt die Negativität diefer Fläche diefelbe Pofiti
vität in der Fläche a; es bleibt fonacli, nach.ijn
Neutralifirung mit diefen entgegen gefetzten £lelv
trlcitälen» auf beiden Flächeil eine vermiada
t -47 1
Negsitivität, um fo mehr .verrnindert , * je näher
fich die Kugeln find,* fo dats in der Berührung, die
fich berührenden Funkte (elbft oE haben. Die
Negativ^täten hingegen an der andern Fläche B
vnAA etabliren ihre correfponclirendea Pofitivitä«
ten in der dort anliegenden Luft. Diefe pofitive
Lufitfchichte übt auf die negative Fläche «j^ner Korr
jier, fo wie diefe pofitive auf jene negative, Anzie-
hung aus, während auf der andern Seite durch die
dortige geringere Tenfion keine gleiche Anziehung
vorhanden ift. Da nun bei jener wechfelüeitigen
Anziehung der im Ganzen , oder feiner der An-
ziehung unterworfenen Maffe nach, leichter be-
wegliche Körper feine iStelle verläfst, fo entfernen
fich diefe Körper vermöge jener auf die Räckfeite
wirkenden Ueberwucht der Anziehung fo lange,
bis die Entfernung der beiden Punkte a und b von
einander fo grofs wird , dafs die durch ihre gegen-
feitige Wirkung auf einander verurfachte Vermin»
derung ihrer Negativität, und das dadurch ent-
fiandene Uebergewicht der Anziehung rückwärts,
der Schwere der Kugel felbft im Gewichtswerthe
gleich ift.
Dafs die Kugel bis zu einer Gränze der leicht
beweglichere Körper fey , leichter beweglich , als
die Maffe der anziehenden Luft, beweift folgende
Betrachtung. Durch die wechfelfeitige Anziehung
der Kugelfläche und der durch fie pofitiv elektri-
£rten Luft,' wird eben diefe an diofer Fläche der
clei^trifchen Tenfion gemäfs angehäuft und ver«
! difc Kugel fai* einen Aöge:
vorftelJea), znw^JcherVfi
^cfelbe Kraft erfonlerÜch ift,
Bewegung der Kugel vorwätl
iaa Wtderfiand der Luft enlftanden
lebt durch welche ein folcher ^
Mbft gemeffen wird. Mit eben dief«
fsouR auch die Kugel der Anziehung de
ft'wkterfiehen, wenn jene Luftverdichtung mög
kwarden, und die Kugel dabei in Ruhe bleibe]
. Sey nun diefer VViderftand, bei fehr gerin
Luftanbäufung, alfo bei dem kieinften Grad
Elektricität, auch eine noch fo unbeträchÜ
Grüfse, fo übertrifft er doch das Gewicht dß
;el in renkrechter Lage des Fadens, weil dam
dlefes Gewicht =o ift; es gefchiehtalfo hierfchiw
eine Entfernung der Kugeln von einander. Diefi
Eiitfernong dauert dann bei der ftärkern ElektricP
tat fo lange fort, bis die Kraft, mit welcher di(
Kugel gegenwirken müfst-e, um die durch die wech-
felfeitige An2iehuug bedingte Luft Verdichtung aid
der einen Fläche möglich zu machen, dem Oe^
Wichte der Kugel felbfi gleich ift. _ Sobald demJ
DJch die Kugel leicht beweglich ift, fo wird ihra
Bewegung der wirklichen Luftvertfichtiing-aii dei*
tinen Fläche fubflituirt, oder diele Verdichtung
Kommt nicht in der That zu Stande (in ihrer gan*
«en Grüfse), weil ße nur durch die gehörige VVi^
derhallung der Kugel möglich ift, folglich dleM
Ibwegüttg' ntm felbfi: an die Stelle jeqer VerrlielK
tnig als ele^trifcher Effect tritt.
Die Kugel wird alfo in der That durch die
mit ihrer ftärker eleiitriGrten Fläche in fierObrung
ftebende Luft (unmittelbar, und miiieltiar durch
die mit 'diefer Luftfcbichte in Verbindung fteben<*
•
de entferntere mit d^r Kugelfläcbe - gleicbartig
elektrifirte Luft) in die Höhe gezogen , und
bleibt, wenn der S\and der Kube eintritt, fo ian-
gediefelbe Tenfion dauert^ in ihr au/gehängt.
Ift aber» in Bezug auf die vorbandene elpk-
trifche Tenfion, der elektrifirte Körper unbeweg-
lich oder fchwer beweglich: fo wird der Effect
tfer Luftverdichtung vollftähdig oder zum Theil
.realifirt; weil dann die zu diefer Realifirung nö«
tbige Gegenwirkung c*#r Kugel in ihrer gröberen
oder geringeren Uobeweglichkeit gegeben ift.
Wenn man fo in der Nähe eines elektrifirten Con-
dnctors einen Jrockenen Rauch erzeugt, fo legt
fich diefer Rauch an diefen Cylinder an, und
zwar um fo dicker, je näher er der Oberfläche
deCfelben ift«
. Da der Widerßand oder die ihm proportio*
nale Verdichtung der Luft eine fehr bedeutende
Gröfse overden i^ann, folglich das Uebergewicht
der elektrifchen Anziebung auf die eine Fläche
^eines Körpers ebenfa :s, fo ift daraus klar, dafs
das Gewicht, welches durch diefe elektrifche
Wirkung 1^ die man bi^h^r, » ach dem fcheinbar^n
Effecte 9 Zuröckftofsung nannte, in die Höbe ge*
AnnaU d. Phyrik. fi« 35- St.- I. J. I8I0. St. 5. D
I
l
C 5» J
hoben werden kann , nur ie der beftimmtett 9
fse der eJektrifchen Spanniing felbft ihre Gräi
finde; ond es i& daht^r allerdings möglicb, d
die ungeheuren Fels&öcke, ivelcbe ein VoDi
BUG feinen Eingeweiden fchleudert, darch i
diefe Wirkung mit ihrer reifsenden Scbaelligk«
io die Höhe geworfen werden können, und difl
fonach jenes forchierliche Spiel von derfelben /
aJs das fey, das wir veranfialren, wenn wir aof i
nem elektritlrten Teller ein Paar Korkbttgelcl
ipringen laffen.
i4- Alle bei dem Vorgange der elektroee
Irifchen Zurückftofsung eintliefsende Groben li
fen fleh demnach in einer Verbälinif^gleicfaui
ausdrücken, oder durch die Formel ~^ Pfia,
oder E=:lPßn.^7t darfttÜen, wenn E die EI«
tricitätS'IntenGtät, d die Entfernung der Kug<
von einander, oder auch einer einzigen beweg
eben Kugel von einer unbeweglichen gleich elek*
trißrten Fläche, « den Winkel, den die LinI
des Fadens mit der fenkrechten macht, oder l
zwei Kugeln die Hälfte des Winkels, mit welcfarf
beide divergiren, und / die Länge des Fadens od
die Entfernung vom Aufhäpgepunkle bis zum }
telpunkte der Kugel oder zum Schwerptmkie d
Ganzen ausdrückt. Denn die Flache b wirl
wenn die Entfernung zwifchen a und A — rf,
-y- auf die Fläche a, und diefe eben fo a
jene; die bleibende Elektricitat der Fläche a :
alfo E • ;r . daher ift die Ueberwucbt der Elel
[ Sk ]
[rjcitüt der Fläche rückwärts ;= E — £-f —
t.l>eD fo vorhält Cch auch die Ueberwucht deriJoi
Statt fiodendeo Anziehung, da diefe der elektri-
fehea iDtenfität Telbft proportional ilt. Daher ifi;
-3- = Pßfi.TT , oder es tritt fo bald Ruhe ein , als
die Ueberwucht der auf die ROckTeite wirkenden
Anziehung dem Gewichte des Körpers felbft gleich
ift. Bei einem und demfeiben Elektrometer ift
alfö E i=ßn.^7i, oder die Elektricltätsfiarken ver-
halten fick wie das Quadrat des Sinus des elekiro-
ntetri/chen tVinkels.
HäUea die an den Fäden heFefiigten Kugeln
mit dieTen felbft keine Schwere, fo würden fi«
bei jeder elektrifchen IntenQtät den Faden zur
Horizontallinie anfpannen, oder fie wUrden ßcb,
wären fle frei , bis in unendllcbfi Entfernungen
fliehen muffen.
Die hier aufgeftellte Erklärung der ZurQck-
fiofsung enthält viele fehr wichtige Folgerungen
in (ich, von denen ich nur bei anderer Gelegen-
heit fprecben kann *).
n. rbn der Modißcailon des elektrifchen Ladu/tgS'
zuftandes durch die wechfelfeitige Wirkungsärt
der Körper.
i5. Ich kehre inm näcbften Gegenfiande
djefer Unterfuchungen zurück. Wenn gleich alle
•) Z. fl.
/olirrändige phy-nfcbe ErkläiUeg de* Meefa«.
i
[ 52 ]
Körper, fo wohl 'die Leiter als Niclitleiter, ui
folglich alle in ihrem Leitungsvermögen zwjfch
ihnen lifgende Körper auf diefelbe Art die ele
trjfcbe Ladung erhallen, fo finden öoch zwifchi
den Körpero von verfchiedenem Leitungsverm
gen die wefenilichen UnlerFchiede Stait, dafs
die elektrilcben Effecte um fo leichter utid yä
Itändiger annehmen, und wieder verlieren,
beffec ihr Leitungsvermögen ift , und um|
kehrt. Sie muffen (ich aus diefem Grunde
ihrer wechfelfeitigea Berührung anders verhi
ten, als Körper von gleicher Leitungsfäbigke
' Körper von gleichem Leiiungsvermögen affiq
liren fich in ihrem elektrifchen Zultande, und
fcheinen in diefer Hinficht als ein einziger Ki
per, indem fich die beiden einander berührend
Elektricitäten in einander neutraliGren, oder n
einander in den Stand der Ruhe kommen. Sä
die berührenden Körper aber im Leitiingsverrn
gen ungleich, fo hangt der eleklrifche Zuilai
von den für diefelbe Statt findenden Bedingong
der Neutralifirung der Elektricilälen ab.
Es find demnach zur Befiimmung der eloi
trifclien Effecte diefer differenleh Körper g
einander vier Fälle zu unterfcheiden, '
A. Wenn ein elfkcrifirtpr Leher (Meialf) n
einem andern eleknißrten in Beiühiung komrr
Berührt ein elektrifirter metallener Cyiinder, Wl
eher elektrifche Polarilät hat, einen andern vi
gleichen Dimenfionen , der diefelbe elektrilcl
t 53 ]
idung befitzt, mit dem entgegen gefetztto-Pole^
itr^lrfiren üph die entgegeqgeretzlen Elektrf»
Ifätea in der Berührung: beide CyLiocIer verlialc
tea lieh wie ein einziger von derfetbeji eJektri-
lc\\ta Maffe geJadener (doppelt fo langer). Dei:
SerührongKpLiokt bildet den Igdtffcrenzpunkt,
und beide Pole zeigen die- Elektriciiat von der
ba/be» Intenfiiät der vorigen. ..Hitx.ilt.airo dla
Bülfle der elekiri fcl^ea Effecte jdvt^ Neutralif
lirung verloren gegangen, (9,) , , .: ;
ß, H'cnn ein eleka-ifdi. geladener JSichtleiter
mit einem andern elektrißnen NicfiileUer in ße^-,
Tührung kommt. Legt man zwei belegte Glas-
plstiea, von denen jede geladen worden i&, mit
ihren entgeg enge fetzt • elektrifchen FJächen auf
einander, nacbdem man von diefea verlier die
Belegungea abgenommen bat, fo tritt zwü'ohea
dieCeti Elektriciläten , welche gleichmäfsig der
nie blleil enden Fläcb« iuKiirirea, .keiae Neutrali-
fintng ein, fandern fie kommen mit einander in
den Stand der Ruhe. (10.) Beide Glasplatten
ftellen ounmehr eine einzige vor, deren Indiffcs
renzfcbichte in jenen auf einander liegenden Flä-
chen lie^t, und deren Pole diefelhe elekirifchß
Xenfion zeigen > als wenn eine GjaspIaUe von die^
fer Dicke mit einer elektrifchen Intenfilät, die
das arithmetifcbe Mittel von der Summe der bei-
den einzelnen ilt, wäre geladen worden. In den
lieh berührenden Nichtleitern oder in ihrem Innern
beben fich allo die enlgegengefetzteo Elektricitür
Körper
folgli.
üineri
den '
' ..logen , fonclern dl
..--Jbrenden Flächen fini
- ^. .,r darch die Platt« hii
- "^ eJektrSfcben Effecte getn
' ^ifa Polarlläten der Glasplaj
,*orden ift.
•er weniger halbleitenden Köi
proportionale Mittel verhalten ai
^'In Leiter (^Metall") an beiden Eada
. ■ahnertfioTi mit entgegengefetzt • eil
\::-lie- oder Halbleitern in Berührun
y Jo diefem Falle triit, wie wir oben gef
^rn, die Efektricität des Nichtleiters n
f ntgegengefetzten , auf dem berührend!
. üs Metallcylinders angehäuften, in di
,, ,, .ier Ruhe, fo dafs der Cylinder felbfiTnei
j^l erfcheint, gerade als wenn lieh die entgegei
(clVtzten Elektririläten aufgehoben hätten; we
^es jedoch der Fall nicht ift, denn zwifchen di
berührenden Endin findet fortdauernd Anziehui
■Statt, zum Beweife des Dafeytvs der dort foi
dauernden entgegengefetzteriElektricitSten. HiB
■tei wird jedoch vorsusgefetzt, dafs der elekti
*ke Nichtleiter feine Elektricität in fich felbfi h
"fct, Dßd dafs ße 6(;b nicht vipimehr auf eineäi
-WärtSge ftötze. So ift ebenfalls in Aem Laduftj
^Tjfieine 5- 4- elektrifirte Luft mit den Cylindi
'titdeh in 'Berührung, and delimteh bat
[ SS J
«lektrifche Lat^ung. AJJein hier kann die Elek-
:ricität diefer Enden nicht mit der entgegenge-
leizten- der anltegendea Luft ia den Stand der
Bindung ireten , weil diefe Elektricität 5ch ver-
miitelft jener der eotgegengefetzten Bafis der
Luftfäule auf die änljere ties elektri&rten Körpers
fiötzt, (lO.)
D. Wffui ein Nipht- oder HaJbleiyer an bei-
den Enden Je'iner Längpndimenßon mit entgegen-
gf/eezt-elekerißnea Leitern in Berührung kommt.
In diefem Falle eotfteht elektrifche Ladung mit
tieinbarer InverGon der Polarität; fo dafs näm-
;,rh die pofitive Zone am pofiliv- elektrifirten und
lie negative am negativ -elektrifjrten Leiter an-
-ifgi, Diefe Dispofition gründet fich auf die Ei-
genfchaft [fiefer Körper, dats die entgegenfetztea
tIeUtricitäten mehr oder weniger auf derfelbeftf J
.lebeD einander beftehen können, ohne ficb, wi^
das bei den Leitern der Fall ift, zu neutral ifireo;.'^
Wenn der poGtiv-elektrifirte Leiter mit dem el^J
nen Ende des Nicht- oder Halbleiters in Berüh'^
rong tritt, fo ift, des relativen Widerftandes v
gen, den die Verbreitung des elektrifchen Ef
ctes hier antrifft, deffen fucceffive Verbreitung
nicht auf diefelbe Art möglich, wie in ^. 4- 1 fo"-
dero der elektrifirte Leiter erzeugt auf der berüh-
renden Fläche die entgegengefetzte Elektricität,
and diefe Elektricität wirkt nun auf diefelbe Art,
1 ^. 4* "^^ ''*° übrigen Cylinder von der äu-
, mit diefem nicht in Berührung ftsbendeo,
I
C 56 3
Et«ktricilat gefchefaen iit. Es ift liana nur der ''
Uuterfchied vorhanden, riafs, bei übrigens hinrei-
chender Stärke der IntenGläl, djefe Verbreitung
des elektritcheo Effectes durch den weniger iei-
tendeo Raum eine längere Zeit erfordert, als jene
durch den beffi^r leitenden. Die Reihe der elek-
trifchen Uitpoliiioflen för diefes Laduagsfyftem iß
demnafb folgende:
I.Zane; s.Zona;- • 3-Zoi»e; 4iZoae;
+.-S l-S; +i-i: +J-I; +i-i;
S.Zoatf, 6. Zone; 7. Zone. , J
Die in jeder fehr dünnen Zrone beSttdli« 1
che EJuktriqitäten kommen hier nicht, wie in
§. 4<* i>JL einander in Neutralifiruog , indem iie
£cb wechfelfeitig atiflieben, fondera fie treteo
mit eiaander in den Slaod der Ruhe , und bleiben
neben einander ungemin !ert (B). Da aber der
Stand diefer Rübe nur durch Atlraction und che-
mjfcbe Aand^ung zwifchen den berührenden Flü-
chen (eibfl beinerkliar..ift, und in dieler HinGcht
nach atifsen mit der NeutraliGrung gleiche Ini1ifffl>
renz.in der Wahrnehmung zeigt: (o jft der erkenn-
b^rti Zuftand des geladenen Cylinders folgender:
,-t-j? -ij +f;+f; o; — 4; — f; +i^^.
-1 Die beiden äufsern Elektriciläten jedes Endes
liad- mit einander eben To im Stande der Ru-
h», wie die übrigep der einzelnen Zonen; nur
find in dief-'n die entgcgengefelpiten Elektricifäten
fehc uo^eich, in der zweiten Zone z. £, — ^ ge-
i; 57 3 ^
gen +^ «•*£• f.; an beiden Polen hingegen find
diefe Elektricitäteo^in ibrer ganzen Stärke gegen
einander in Wirkung. Bei einem fplchergeftalt
geladenei^ Körper liaben alfo .die Pole eine umge-
kehrte Dispofition- mit' jener unter $. 4- ^l^ po* ^
litive Zone liegt an dem pofitiiren Körper, und
erfcbeiiit als Fortfetzuog feiner Elektricität*; die *
' negative Zone liegt an dem negativen Körpiur, jund
' fobeint^ebenfalls deflen elekirifcbe Continuität
auszumachen.
»
Sind die auC den Enden des. Nichtleiters wir?
kenden Elektricitäten in ihrer Stärke dem Nichts
leitnngsvecmögen: deffelben . angemeffen , fp tfitt
jener Ladungszi^ftand ,nach feiner ganzen Läpgetn«
dimenfion ein » wie im vorigen 'Falle , in .langer^
oder kfirzerer Zeit. Sind die Elektricitäten aber
verhältnifsmäfsig fchwächer» fo treten fie durcl|i
' die l«änge hindurch nicht in Gegei^fatz, und jene
Ladung :wird nicht vollbracht. Die ele^trifchen
Effecte verbreiten (ich von beiden Seiten mit
fchnell abnehmender, endlich verfchwindender
Stärke, ohne fich zu begegnen.
Wir werden in der Folge auf ein Beifpiel der
genügenden ÄuffchlQffe treffen, welche man durch
diefe Einficht in die wahre Befchaffenheit des
elektrifchen Ladungszuftandes in Bezug auf man*
cherlei Ph'anomene erhält. (2 1.)
i6. Was folchergefialt die natürlichen Eigen-
, Jchaften der Körper in Betreff ihrer Leitungsver-
fqhiedenheit bewirken , (jas kann auch mehr oder
t 58 ]
weniger rfie VerfchiedeDlieit der Dimenßonen ei
fetzen. Die Länge vermehrt überhaupt das Nichl
leitungsvermögen, wie au? dem Vorigen erfichl
lieh, bei gleicher elektrifcher Einwirkung. B(
verfchiedener Maffe der Wirkung kommt aud
die Oimenflon in die Dicke in Reaction. Komi
men z. U. beide Enden eines fehr dOnnen Metall^
drathes mit zwei, deffen Querfchnilt um fehr vi e
les öbertreffenden entgegengefetzt - elekiriGrtei
Met all Sache» in Berührung, fo verhält fich diefe^
Drath gegen iene' Metallflächen oder eigentlictl
gegen die eleklrifche Maffe diefer Flächen mehr
oder weniger als Nichtleiter, indem feine Cobä^
£on gegen diefe Maffe in Reaclion tritt, mithin'
jenen VViderftand erzeugt , der die Nichtleiter'
charakterifirt; er tritt augenblicklich in den ei-
gentlichen elektrifchen Ladungszuftand, bis durch
die erfolgende Entladung der oben (i 2.) erwähn-
te Zuftand eintritt. Unmittelbar vor der Entla-
dung befinden fich alfo bereits an beiden Enden
die entgegengefetzten gleichen Elektriciläten, wie
(je während derfflben in allen Schichten nebeo
einander eintreten.
Es iß in allen diefen Fällen nie von heltimni-
ten Gränzen des Leitungs- und Nichtleitungsver-
tnSgens die Rede , fondern nur von relitiven Dif-
ferenzen deffelbPli, fo dafs bei beflimmten Elek-
triciiäten ein Körper in Bezug auf den andern als
Leiter angefehen werden kann (VVaffei; gegen
G|aS). ä^^ gegen einen andern Nichtleiter ift
I 59 J
^afTer gSges Metall). Selbft die Metalle find m
diefer Hinficht (für ihre (ehr fcbwachen eigen*
thamlichen ElektridtäKen} gegen einander Leiter
nnd Nichtleiter^).
m. Fon der Function des Waffers , aU geladenem
-Körpers in der Fol^fchen Säule. — £ r m a n s bi*
' ■ polare Lmier.
17. fis ift nach diefen £rdrterungen leicht^
den Zoftand der Elemente der Volta'fchen Saale
imt Klarheit zu beftimmen« Die Säule ift ein Sy^
* *) -Die Metalle find in ibrera Leitnngsvermogen verfchie«
deo» nnd zwar im verkehrten VerhalKnille ihrer galVani*
fchen DiEferenzen. Sind nna mehrere Meulle, a^ B.
Gold, Zinn I nnd Zink mit einander in diefer Ordnung ia
Verbindang , etwa in der Form kleiner , in ihren Enden
- £ch berührender Cylinder, nn^.ihre DifFerenzen dos Lei-
tuogs Vermögens verhalten ßch wie 120 : 60 : i , hierbei
vorans. gefetzt, es komme ihnen in jener Berührung wei-
ter keine nrfprangliche Elektricitut zu , und erhalte nun
das Gold diefe Elektricitat = 120; £0 erhalten ;&war Zinn
und Zink diefelbe elektrifche Tenfion, aber alle in eige-
nen Polaritäten , weil diefe Metalle in Bezug auf einan«
der fSr 4iefe Elektricitatsgrade Nichtleiter fiud. Es wfir*
de derfelbe Zuftand eutftehen, der in der That durck
ihre Berührung , wie bekannt • nach diefem Schema er«
seugt mrd:
Gold, Zinn, Zink«
J.O-I- — o-|- — o-f-
FBr jede ftarkere Elektricität verhalt fich jenes Syftem
leitend: die Polarität bleibt zwar in der geringen Ten*
iion fort, da aber jene ftarkere Tenilon die Differenzen
ihres Leitungsvermögens uberfchreitet , fo verhalten fie
£c)i gegen diefelbe > wie ein einziges Stuck Metall. Da^
her leitet eine Volta*fche Säule die ftarkere Mafchinen'»
Elektricitdt , ohne dafs diefe auf ihre Eigenthumlicha
' fiinflufsbat. Precht!»
I
[ So ]
fioalieterogeocr (ia ihrem LeitspgfvennÖgea'dif-
ffr^ater) elekirifcb •geladeaer Subflanzea , upd
es und ia ihr So mi eiozeine Polaritäteo rorbaiL-
dea, als dergieicbea Subftaozflii. Die WaHeb-l
fctücbte oder der mit Waffer getränkte oder feacl^
te Körper be&adet Geh ia ihr zwüchsa dto beidoü
euIgegegenfetzt-elektiiJcben MetaliSäcbea iodenkr
ielaen elektrifchen l^ilungszoüande, wie übär-
lizupr jeder Körper, der zivitcbea zwei, mit ihm
im Leituagivermögen poßii^' differenten , eotge-
gengefeizI-elekLrififtec Körpers liegt. (16.. D.)
Hs wäre daher eigentlicli kein Grund rorhao-
den t dieTes Lad ungsv er mögen des Waffers im
Kreife der Volta'fchen Säule durch eine befondere
Benennung auszuzeichnen, weil der Zuftaud fei-
ner Bipolarität in der Sauie kein anderer ift, als
der elektriTche Ladungszufiand, der alJen Nicht-
leitern in Berührung mit elektrlfcbea Leitern bei
den proponionalen Eleklriciiätsftärken zukommt.
Selbft der Umitand, dafs unter den uns bis jetzt
bekannten Körpern das Waffer und die feitchlen
Körper (mit Einfchlufi; der Säuren u. f. f.) jene La-
dung allein oder vorzüglich annehmen, fcbeint
ihnen jene ausfchlrefsende ßenernung nicht Gehern
zu dürfen, da die Intenfiläc der Säulen- Elektri-
cilät fo wenig Cränzen hat, wie irgend eine ande-
re, — da das, was von der elektrifchen Wir-
Ityng einer Säule von 200 Platlenpaaren gilt, nicht
■als allgemeine Säulenwirkung ausgefagt werden
'darf, — und da z.B. im Kreife einer Säule von
i
i
l ex ]
Sboo und mehr etwas grorsen'(i9.) Plattenpaaren
nicht nur allein das WaiTer, fondern auch alle jene
Korper den Ladiingszufland (Bipolarität) zeigen
werden, die ihn unter der Wirkung einer ilarken
(MafTchinen-Elektricität. mehr oder wenis^er an-
nehmen. So irermag fein zugefpitztes GUs den
Effect jedes einzelnen Pols eines elektriGrten Sy-
fiems von ftarker IntenStit zuleiten, wahrendes
zwifchen beiden Polen in denfelben elektrifchen
Ladungszuftand tritt. Und' fo wird bei jeder
£lektricität, welche intenfiv genug ift» in dem
Lichtleiter die elektrifche Ladung mit derfelben
Schnelligkeit zu bewirken , wie fie durch die
ichwache Elektxiicität im Waffer entlieht, fflr je«
den einzelnen Pol diefer Elektricität jener relative
Nichtleiter ein Lieiter feyn. .
Das. Waffer und die fauren Flüfßgkeiten fle-
hen in der Leichtigkeit der Ladungsfähigkeit un*
mittelbar nach den Metallen ; daher tireten ße
auch bei fehr fchwachen Elektricitäten Ih diefen
Ladungszuftand , und (ie leiten daher auch fchon
bei fehr fchwacher Intenfität den elektrifchen Ef-
fect jedes einzelnen Pols. Berührt z. B. ein po-
fitiv-elcktrifirtes Metall das eine Ende einer Waf-
ferlaule, fo gefchieht daffelbe wie in §. lo.: die
Negativitat der beröhrenden Wafferfläche tritt mit
jener Pofitivität in Ruhe, und die Säule und da$
andere Ende derfelben zeigt eben jenen pofitlven\'
Effect. Senkt man eine pofitiv-elektrifirte JVle-
tallkugel in ein Becken mit Waffer, fo gefchieht
t e^ ]
hach Verbaltnifs daTfelbe, als wenn lie in frele^
Luft hängt: die elektrifclie Ladung der Flüfügkeil
verbreitet (ich um cliefelbe in Form einer Atrr
fphäre, nach allen Richtungen; und man mag da«
her die Waffermaffe in irgend einem Punkte'mit-
einem andern MetaJie in BerObrung fetzen, ftf
wird fich an demfelben diefer pofitive Effect zrf^
gen. Wird aber das andere Ende jener Wafrer**
faule mit der entgegengeret2ten Elektricität in Be«'
rilhrung gebracht, fo erhält das Waffer die eJekf
trifche Ladung: derfen eine Zone ift Fortfetzung^
der Pofitivität , die andere jene der I^egativi«,
tat. Zwifcben beiden liegt der Indifferenzpunktf
Die Verwechfelung der Polarität ilt aber nut-
fcheinbar; denn in den Berührungsäächen dei
Waffers mit dem elektrifirten Körper liegen diq'
entgegeogefetztenElektricillten an einander (i5.),
und verurfachen dort die elektrifchen Effecte deR
Anziehung und chemifoben Aenderung.
18. Diefe Beftimmung des wahren elektrjj
fcben Ladungszuftandes des VVaffers in der Volta'*
fchen Säule, mit Beziehung auf die vorhergeben-
den Grundfätze, fetzt die Functionen ihrer Ele^
raente und ihreTotalfunctionen felbft in ein helleW
Licht. Dafs vermitteilt der elektrifchen Ladcntf
der feucbten Zwifchenfchiclite die Spannung mit
den Plartenpaaren zunehme, und nur vermittelft
diefer Ladung zunehmen könne, bedarf keinei
Auseinanderfetznng. Ift in der Verbindung:
Kupfer, Zink, Waffer, Kupfer, Zink,
[ 63 i
das erfiö Kupfer mit der Erde in leitender Ver-
bindung, fo j& das Schema folgendes;
Kupfer . Zink , Waffer . Kupfu . Zink.
H +— +— + — + — +— +.
— +— +
Die am IJupfer anliegende Warferflache etabÜrt
durch ihre durch das + des Zinkes begnindeta
PolTtivität im Kupfer die gleich ftarke Negativitäti
welche mit der urfpriln glichen durch Reaction
des zweiten Zinks etablirlen N«gativität die dop-
pelte der vorigen macht, io dafs nun auch die
Pofitivirät des zweiten Zinks die doppelte der Po>
Gtivität des erlten ift, u. f. f.
Die kleinfie Säule iit eine geladene WafTer-
fchichte, alTo ihr Schema im gefcbloffenen Zufian-
' de /o/gendes:
Kupfer, Zmk, Waffer, Kupf». Zink.
— +— -J- — + o — + — +— +
Die umklammerten Zeichen find die Elektricitä-
ten, die an .einander im Stande der Ruhe find.
Von jeder Wafferfchichte ift die Zone, welche am
Zink liegt, politiv, die Zone , die an dem Kupfer
liegt, negativ; in der Mitte liegt der Indifferenz-
punkt. Aber die unmittelbar an der negativen
Kupferfläche liegende fehr dünne Wafferfchichte ift
pofitiv gegen diefe Negativität, und die Waffer-
6äche an der Zinkfiäche negativ gegen ihre PoCti-
vität: btide entgegengefetzle an einander beündli*
I
t 64 ]
c^e'E^e1i^I*icitäten liewirkefl die elektrifchen Ef-
fecte, Anziehung und ch^mifjhe Aenderung ^ naoB
den Bedingnifren jener berührenden fliehen. Dil
Anziehung befteht fo lange, aJs der elektrifchl
Zußand befteht: fje ift eigentlicli die Anzeig«
der Forldauer diefes ZuftanJes. Mir jeder augenll
blickÜchen chemifchen Aenderong hingegen ent
fieht Neutralißrung der enigegengefetzlen ElekJ
tricitäten, der Effect der elektrifchen Eotlal
düng. (12.) So viel alfo und fo oft chemifch(
Aenderuogen zwifcheo jenen Flächen vorgehen!
fo viel und ofr gefchehen elektrifche Entladungen
und eben darum fo oft neue Wiederjadunged
durch den Effect der heterogenen Metalle. J(
leichter folglich bei derfelben Intenfiiät der Elek-
tricitäteif zwifchen der Melallfläche und der Flaf-
figkcit cJicTnifche Aenderungen eintreten kOnnen,
defto fchneiler and ilärker erfolgen die elektri-
fchen Entladungen fämmtlicber geladenen Waffer-
fcblchten fucceffiv in den verfchiedenen Punkten
ihrer Flächen j und deflo gröfser ift die chemifcbe
Winkramkeit der Säule zwifchen den Dräthen im
Oasapparaie. Die Säuren und Salze wirken daher
um fo beffer, je leichter und frhneller zwifchen ih-
nen und den Metallen die chernifchen Aenderun-
gnn vorgehen; und das reine, von Luft und Säu-
re freie Walfer hindert die chemifcbe Wirkfam-
keit, weil ffine Zerfetzung bei fchwacher elek-
Irifcher Tenfion zu langfam und fchiver zwifcheo
den Plattenpaaren erfolgt.
L
Was
M
t 65 ]
iS zwifchen jedem Plattenpaare vorgeb^
du gefcbiebt eben fo zwjfcben den zwei Polar-
drätlien im Gasapparate, da die gefchiolTene Säule
iD ihren elektrifcbeo DtspoGtioDeo einen wabren
Kreis vorfiellt, in welchem überall Anfang und
Ende iit. Dieter Gasapparat ift eigenilicb der
Anzeiger der chemirchea Veränderungen zwi-
leben zwei Metall- Plattenpaaren, Zwifcben die-
len PUttenpaaren wird nur {o viel Waffe/ zerfetzt,
als zur Oxygenirung undflydrogenirung der Stoffe
hinreicht; daher erhalt man ktin Gas, wenn man
diefe Platienpaare felbft in dem G^sapparat eJnan-
der gegenüber bringt, fondero fie leiden diefel^
ben Aenderungen, wie in der Säule felbft. Nimmt j
man aber Flächen von geringern Dimenfioneni fa>
wächft auf ihnen die elektrifche Intenfität, mit-
bin auch die Intenfnat der chemifchen Wirkungen
in demVerhättniffe jener Verminderung der Ober-
fläche. Die intenfivfie chemifche Wirkung durch
die Säule erhält man daher an feinen Spitzen bei
grolsen Platten.
tg. Zwifchfn dfn Polardr'dthen tritt alj'a nut j
fo viel chemifche IVlrkfamkeit auf, ah zwifchen jt '
zwei Plattenpaaren Majfe chemißher Wirkung
vorhanden ijt. Ueberzieht man die Hälfte der
n.it dem Waffer in Berührung flehenden Fläche
der Ziukplatlen in der Säule mit Siegellack, fo
dafs nur die übrige Hälfte der chemifchen Wir-
kung ausgefelzt ift, fo tritt die chemifche Wirk-
famkeii auf diefer bleibenilen Fläche mit der dop-
AnnaL d. rhyßk. B. 35- St. I. J. l8 lo. 5l. 5- E
i
' pelten Inieofität derjenigen auf, die vorher aufl
der Fläche Siatt haue; die M äffe der Wirkgo^l
bleibt daher, befoniJera bei nicht fehr {laiken
Säulen, diefelbe, daher auch diefelbe cbemifche
Wirkfamkeii zwifche» den Polen. Man kann
daher auch ftatt der gröfseren Zinkpiatten kleine-
re Zinkltilcke anwenden, aber ohne fonderliches
ErTparnifs an ZinkGonTunition, wie Ritter ge-
glaubt hat ; denn an diefen kleineren Stücken tritt
die chemifche Aenderung mit verhältnifsniärsig
gröTserer Inlenfität auf, ihre Oxydation wird da-
her in dem Maafse befchleunigt, und was liierbei
an der Oxydaiionsmaffe, wegen Mangel an ßergh-
rungsflache, fflr die das Oxyd wieder auflöfende
und dadurch dieOxydaiion fortwährend erhalten-
de Säure, wirklich zurückbleibt, geht auch an che>
mifcher Wirkfamkeit zwifchen den Polardrälben
verloren. Werden daher die Flächen, die mit
dem, Waffer oder der Saure in Berührung kom-
men, zu klein, daher die Wirkung zu iotenGv,
fo erreicht bald diefe Fläc^ie das Maximum ihrer
ehetnifchen Aendernng; und die Maffe der che-
tnifchen Wirkung bleibt dann aus diefer UrfacHe
hinter der Flächenverminderung zurück. Daher
hat eine Säule keine chemifche Wirkfamkeit , in
welcher die Metalle die feuchten Leiter nur in
Spitzen berühren, da die chemifchen Wirkun-
gen hier nur Minima find. Daher kommt es fer-
ner _, dafs befonders kleinplattige Säujen mit
der Vermehrung ihrer Lagen, nach Hrn. Rit-
t 67 ]
r^r's UnterfuebuDgeD, bald cia Maximuni ihrer
li.eniifcbea Wirkfamkeit erreiclien, ober welctir^
liinaus eben diefe wieder abnimint. Sind die J'Iat-
ten aber grofs, fo dafs ihr Durchmefler au d^r
Höhe der Säule ein befiimmtes Verhältnifs behält,
fo läfjt fich das Maximum der cbdn-.ifrhen Wirk>
famheit lo weit biaausfcbieben, als man «vill.
20. Demnach ift eine VoItaVche Säuie, weK
che cbemircbe Wirkfamkeil zwiTcben ihren Polen
haben foll, ohne dafs chemifche Wirkungen zvi*
fchen ihren Platteopaaren vorbanden ijnd, eina
Unmöglichkeit) und diefe Forderung enthält ei*
Den pbyfifchen Widerfpruch. Da jedoch die eiek«
trifcheTeufion von der chemifchea Wirkung felbft
unabhängig ift, indem diefa fowohl als die An-
Ziehung bei relativer chemifcher Unveränderlich,
keil, deren Effecte find: fo kann, weon es blofs
auf Erhaltung elektrifcher Tenfion angefeben ift,
jeder Körper ftatt der Wafferfchichten gebraucht
werden, der durch die vorhandene eJektrifche
TenGon ladungsfähig ift, ohne durcli diefelba
chemifche Aenderungen zu erleiden. Auch tro-
ckene Luft wäre für folohe, nur elektrifcbe Ten«
fion zeigende Säulen, (mit atlracliver Wirkfamkeil
ohne chemifche) tauglich, wäre fie ffir die fchwa-
ehe ElektrJcilät weniger Plattenpaare nicht zu
fcbwer ladungsfähig. Denn wenn nach Volta's
ßeftimmung die Schlagweite einer Säule von üa
Plattenpaaren nur fi^ Linie beträgt, fo ift jene
«Joes einzigen Plaltenpaares = gas^ einer Linie,
E 2
I
I
I
[ «8 ]
««teile geringe Entfernang wir vom ZnRande dei
fierährotig nicht ucterfcheiden körnen; oder nä
re das, fo wären wir kaum im Stande, zwei M<
tallplatlen in jener Entfernung ohne einljetentt
Berührung aus einander zn bellen, da dies uot4
andern ancb eine febr vollkommene Ebenung de
Platten felbft erfordern wdrrfe, Alicr bei feh
grotsen Säolen würden endlich obne Zweifel fial
der feuchreo Schichten höchft, dünne Lnftfchict
teil anwendbar feyn, um dadurch fernere Erhfl
bung des altracliveo elektrifcben Effectes zu ei
balten. ^Z. B. bei einer Säule von 42"o Plattes
paaren würden die nachfolgenden Platlenpaar
durch Luftfchichten von | Linie Dicke liatr de
feuchten Schiebten getrennt »verrieu können.^ '
31. Die vorher erwiefene Befcbaffenbeit ffes
elekirifchen Lailungszulianrfes iJes Wafrers zivi'
fchen den Plaitenpaaren oder den Polardräthei
der elektrifcben Säule, giebt uns volifländigen Auf-
fchluTs ober die Art der chemirchen Aenderung
felbft, die vermöge der enteegengeretzten Elelv
trjcitälen an den täerührung'ifläcben des Metalls
und des WalTers vorgeht, und nur vermöge der-
fejben vorgeben kann, da chemifche Aenderung
durch biofse poRlive oder negative Tenfion fo we^
nig denkbar ift, wie die Anziehung. Die mit di
politiven Drathfläche in Benlhning ftehende Wo!
ferfläche ift nämlich negativ im Oegenfalze von ji
nerPoÜTiviiät, Durch Hiefe Pofitivität ift die An;
hang des Drathes zum Oxygeo erhöbt, und in dei
[ G9 ]
felben Grade die Tendenz der negaliven Waffcr-
£äche zur Desoxydirung. DasOxygea, das Ttcli
alfij dtrrch diefe zwiefache Tendenz vom Hydro-
t;:i( trenot, begiebt (ich ao die Flache des Ürathes,
und oxydirt dorr, oder entweicht, wenn die wahre
Oxydirbarkeit des IVletalU unter der vorharfHenen
elektrifchefl TenGon, feiner durch diefe Tenfion
begrOndeten Anziehung zum Oxyden nicht en^
fpricht, als Gas; das negative Hydrog^o hinpegen
wird von den unmittelbar aaÜ'-genden poGtiveo
Warierrcbicbleo angezogen, und zwac fo lange,
als diefe Poßlivilät und mit ihr dis Anziehung
dauert, nämlich bis es in deu Indifferenzpunkt
gelangt. Am negativen Drathende liegt die po-
iiiivB Wafferfchichle an: der eleklrifcben Tenfion
propnrtional kommt dem negativen Metalle Teii-
tienz zur Hydrogenirung, und der poGtiven Waf-
ferfläche Tendenz zur Deshydrogenirung (gleicher
Effect mit der Oxydirung in der Relation diefes
GegenTatzes) zu; durch diele zweifeitige Tendenz
trennt Geh das Hydrogen vom Oxygen, fucht dia
(in der vorhandenen elektrifchen Tenfion bedingte)
Hydrogenirbarkeit des Metalles zu befriedigen,
oder erfcheint als Gas, wenn diele Hydrogenirbar-
keit der durch die elekirifche Tenfion erzeugtoa
Anziehung zum Hydrogen nicht entfpricht; das
gegen dalielbe poütive Oxygen hingegen wird un-
mittelbar von den der vorigen Wafferfläche anlie-
genden negativen Wafferfchichten angezogen (auf
ähnliche Art, wie oben die Zurückftofsung der
I
i
t 7° J
gleich elektrifctien Kugeln vor ßch ging}, imt
zwar fo lange, als diefe Po5tivität und mit ihr dl4
A'izieliung dauert, nämlich bis es in den IndifM
ren^purikt gelangt. Hier begegnet es gleichzei*
tig dem durch gleiche Kräfte Jollicitirteo HydrO'
gen, und verbindet ßch mit ihm zu Waffer. Ei
wird alfo In diefem Punkte gerade die Hälft« drt
Waffera wieder zufammengefetzt , welches an be^
den Polen zerfetzt worden ift. Am negativH
Fo}f entbindet fich alfo nur allein der Wafferftoff.
Welcher dem dort zerfetzten Kaffer gehörte; i
pofiiiv^n entbindet ßih nur allein der Sauerfto0
Weläher dem dort zerjet2ten Waffer zukam. Soft
cherf£etialt fallen die geheimnifsvollen UeberfüH
rungen der Stoffe von einem Pole bis zum aa
dern, wie ße Hr. Daw angenommen hatte,
Cberfltiriig aus d^r Theorie, und wir fetien nacl
diefer Erklärung hier keinen andern Vorgang
als der den Gründen der übrigen elektrifebeo EU
fcheinungen eotfpricht. Eben daffelhe 6ndet t
allen Obrigen Zerfetzuogen Statt; die Hälfte da
an beiden Polen Zerfetzten wird im Indifferent
punkte immer wieder zu fam menge fetzt. Oabi
entlieht die bei fchnellen Zerfetzungeo fehr b
träcbtlicho Wärme im Gasapparate der Volta'fcbflf
Säule, die bei Gleichheit der pofitiven und negtj
liven Leitungen in ihrer Mitte, als der Umgef)Ufl|
jenes Punktes, am fiärkften ift.
Ich will dazu nur ein Beifpicl mit der fch«
feUauren Kaii-AuflöfuDg aofohreo. Wenn
mit Schwefelfäure in BerOhrung kommt, wobei
tias Kalt pofiijv und Hie Säore negativ ift, jenes
lonach Tendenz 2ur Oxydirung, diefe Tendenz
zur Descixydirung erhält, Co neutraliliran fich die-
le Elektricitäten durch die chemifche Aenderung
((2.)» indem jene Tenderze«! Geh wechfelfeiiig
befriedigen. Die Säure tritt Oxygen an das Kali
ab, und folchergeftall verändert, aflimilirt durch
Aufhebung der elektrjfchen Differenzen, treten
btide Sloffe mit einander in Verbindung. In
diefer ift alfo das Kali im oxydirten, die Säure im
desoxydirten Zuftande eingegangen. Befindet (ich
nun diefe im neutralen Waffer gelüfete Verbin«
dang in der Wirkung der Säule am pofitiven Drattie,
fo ift die diefem unmittelbar anliegende Schichia
diefer FIflffigkeit negativ (i5.); ihr kommt Ten-
denz 2or Desoxydirung zu, während das berüh-
rende Metall Tendenz zur Oxydirung äufserr. lo
der fchwefelfauren Kali- Verbindung afßcirt di»
Tendenz 2ur Desoxydirung zunächlt das (oxydir-
tf) Kali, während in diefem Augenblicke die des-
oxydirte Schwefelfäure mit ihm als pofitiv in Ce-
genfatz tritt, und Tendenz zur Oxydirung er-
hält. Das Oxygen tritt alfo durch diefes beider-
fettige Streben vom Kali wieder an die Säure zu-
rück, wodurch beide Stoffe wieder in ihrer na-
tOrltchen Form erfcheinen, und fohin ihre zeit-
befige Verbindung aufgehoben ift. Die Säure
, bleibt unter ihrer poßliven Tenfion, zur Befriedi-
gung ihrer Oxygenirung, in der Gegend des po-
■ [ 72 ]
fitiven Dratfaes; das negative Kali hingegen wird
von den unmittelbar anliegenden Schichten dei
poGtiven Zone angezogen-und in den Indifferenz-
punkt gebracht.
Dsa Entgegengefetzle gefchieht am negativen
Pole. Die Schichte der Flüffigkeit an diefer Me-
tallflache ift pofiltv, und fie erhält Tendenz zul
Oxydirung , welche zunachll die (desoxydirtej;
Säure afficirt, während das Kali gegen fie negativ
mit Tendenz zur Desoxydirung auftritt , wodurcl^
die Säure ihrOxygen von dem Kali zurück nimmt,
und die Trennung erfolgt. Das Kali bleibt,
Befriedigung feiner Tendenz zur Hydrogenirangj^
in der Gegend des negativen Draihes; die pofitfe
ve Säure hingegen wird durch die Anziehung voll
den unmittelbar anliegenden Schichten der negai
tiven Zone in den Indifferenzpunkt gebracht, wc
fie ßch mit dem dorthin geführten Kali neuerdingj
vereinigt. So tritt alfo zuletzt alles Kali am D8>
gativen und alle Säure am pofitiven Pole auf, ohra
da/s irgend eine Hinaberfiihrutig eines die/er Stoß
Je von einem Pole zum andern vorgegangen toärgn
s.1. Diefe chemifchen Veränderungen in de^
Säule (fovvohl zwifchen den Polardräthen , all
zwifchen den Platienpaaren felblt) gehen dahef
nur allein in den Berührungsflächen des Metalli
und des Waffers vor ßch, weil hier die entgegen-
gefetzten Elekiricirälen in voller Stärke an einandei
liegen (i5). In der nächflfolgenden Wafferfchicltt^
fteht der PoGtivität (z. B. am pofitiven Pole) nui
[ 73 1
eine febr geringe Negativität entgegen (in dea
obigen Schema z. B. + ^ — ^), da der an einan-
der liegenden Schiebten unzählig viele angenom-
men werden ijiüffen: es kann dalier in diefec
nächiten Schichle keine, mit jener vergleichbare,
cbemifche Aenderung mehr vorgehen, fondern
nur dann, wenn ße nach den erften, durch diei
vorgegangene chemiTche Aenderang bewirkten
Entladungen in die unmittelbare BerQhruDg des
Metalles tritt.
Da jeder einzelne, z. B. politive Pol, wenn
feine Elektricität intenfiv genug iit, fich gegen-,
über einei gleiche Negativität etablirt, und fol-
cbergeltalt eilektrifche Ladung bewirkt (5.)) fo
kann die Wafferzerfatzung auch durch jeden ein-
zelnen Pol für lieh bewirkt vterden . fo bald
die Säule fiark genug ilt; Co ftark nämlich, dafs
jeder ihrer Pole eine' beträchtliche Sclilagweits
durch die Luft bat, z. B. bei 5 bis 4°^'^ gröFse-
ren Plattenpaaren. Es wird hier nämlich, wenn
der Pol politir iß, fich an diefem das Sauerüoff-
gas eolbioden, während der WafferfiofF von der
^^dprchaus geladenen WafferfäuJe (17.) an das jen-
^^^Utige Ende des Gefäfses geführt wird, und an
^^HrfCen WSnden, als negaiiven Flachen, als Gas
'1 auftritt, oder wenn die Waffermaffe verhältnifs-
märsig gegen die Action grols ift, ganz verfchwin-
detf indem er Geh auf diefelbe Art dem VVaffer
aneignet, wie es vom Sauerftoff gefchieht *).
*} y/taa air» auch bei eiaei fo mScbcigen Säule iieta iro-
n
[ 74 ]
ä^r Bewerkftelligt ein Metall die VeVbinJung
Swifcheo beiden Polen, (q tindet in demfelben, wie
wir gefehen baben, dieler eJeUtrifohe LaduDgszu-
ftand des Waffers nicht Statt, fonrtern es tritt in
denfelben Zuftand^ in \velchern ficb die gefcbtof*
fene Säule ielblt befindet ( i 2.) ; in allen Querfchi
ten deffeliien liegen die enlgegengeTetzlen Ele!
trifitäten an einander in derfelben Stärke, in weN'
chi?r fie ficb in den Berahrungsflachen der Pole
felhft bt^finden. Es findet alfo hier nicht mebc
biofs, wie vorher, der elektrifche Effect in den
Berührungsflächen irit diefen Polen felbft Stai^-i
fondero er ift in derfelben Stärke in allen Qui
fcbnttien die ganze Länge hindurcli vorbandent
Wenn es hier noch der Erfahrung bedarf, fo be«
Weifet diefes das ftarke Ziifammenhängen zweief
Drathenden , befonders hei verhsltnifsmäfsig gro*
fsen Platten. Wäre der Drath irt allen feineii'
Querfchnitten trennbar, fo würde jenes Ziifam-
menhängen eben fo in allen diefen Ouerfchnilteit
bemerkbar (syn, und es mithin diefelben auf einJ
ander liegenden Elektricitaten , in ihrem attracti«
ven Effecte, in allen diefen Querfchnitlen ztigeai
Diefe während der Ealladung in allen berühren-
Jen Punkten Statt findende Anziehung (Cohä-
lirwn Enibindungen von Sauerftoffgas oder Wafr«rtc,fE.
gai zi.1 Stande gebraclit werdPii , fo kann do.:h
iiefiw<<gi» ztim Bawflife dienen, dafs dai WaCfer
faeiiET KSiper hy, defreo Snbrianz ntir durcli .
fchiedcnen Elektricitätan jene veirchiedenen Fori
Pr.
r 75 j
fions - VeVgröfserDDg) ift dann auch der Grnnd,
-warain iich Metalldr^the durch ftarke Entladung«*
fohlä'ge verkürzen; indem ihre Theilc durch jene
Anziehung in itärkere Cohäfioo nach der Längen-
dimenfion treten, Ift die Intenrnäe der elektri-
fcfaen Pole fa fiark, dafs der altractive Effect d«r
«n (gegen gefetzten Elektricitäteo felbft, für diefe
Metalle > in den chemtfchen übergeben kann: fo
enlfteht chemifche Aenderung derfeJben in allen
Querfchnitten , und es erfolgt Zerftaubung, Oxy-
dJrung oder Schmelzung.
.Wird das VVaffer einer fo Harken Klektricitäl
^usgefelzt, dafs es fär lis Leiter oder beinahe
Leiter wird, und es daher in der Entladung den-
felbeti Zuftand, wie das Metall, annimmt, indem
nun nicht mehr die ganzen Eleklricitüten in
den Beriihrungsflächen mit dem elektrifirten Me-
laÜB allein, fondern in allen Querfchnilten der
geladenen Längenditnenfion hindurch Statt ßnden
(oder bei weniger Stärke doch bis auf eine be-
trächllifche_ Entfernung von beiden Polen hinweg),
fo treten die chemifchen Aenderuogen in allen
diefen Querfchnitten auf einmabl ein. Daber zer-
fchmeltert ein Enlladungsfclilag durch Waffer die
ftärkften Glasröhren, da nämlich die zwifchen den
Dräthen geladene Wafferfaule plötziich in Gas
verwandelt wird *) , welches Geh oft dabei ent-
•) Bei Fchivifchere.! EnclaäuDgirdiljeen findet nocii eine
aodece Urf^cl.e State— nSmlich die rclinelle OCcilUtions-
bewrgiing <)fs W^ffers. 8. die oben aogefülinen Bemeik,
»a Avtogadros Abbandlung. Pr.
C 76 ]
^Onilet, und Liebt und Hitze erzeu};t. Eine Sann,
le, fo ftark, dafs aucd für ihre Pole diefe erhfl
hexe Lcitong des Waffer^ eintrirt. dafs f^ch bei de
Entladung die elelOriCchen Cegenfätze in demfel
bei), wie im MctaJIet in allen QuerfcboitteD fefi
ner Länge gleich flatk etabliren— welches beiiät
fi^ bei einer groTiiplattigen Säule von 55oo bi
6000 Plattenpaaren gefoheben würde — wäre da<
ter nicht mehr mit Waffer zu erbauen möglich.S|
t)ei ihrer SchtieTsung würde die Oxydation deq
Pljiten augenblicklich im Maximum vorgehen
und daher die im erften Augenblicke böchü: inten-
iive chemifclie Wirkung in einer bochft kur;
Z^fit verlofcbcn feyn.
IV. foit der Dispoßnon des eleicrlfchen Effectei
hei ungleicher Leitung zwijchen den clekcryhhen
Polen.
' 24- '" ^^^ ^"^ Vorigen erörterten Fällen der
totalen und partiellen SchlieTsung der Pole der]
elektrifchen Siiule, — erfterevermittelft eines V0U7J
llommcnen Leiters, der dabei in den Entladungs-I
zuftand Ci2.)> letztere durch einen unvollkomme-]
nen Leiter, der dabei in den Ladungszuitand (1 1.)
tritt, — ift immer nur von einer Continuitst eim
und deffelben Körpers zwifcheo beiden Polan,!
oder von jenen Schliefsun'gen unter der VorausCe^
tiung die Rede gewefen, daTs diefem fchliersen
den Körper völlige Gleichheit des L^itungsvermö-
gens lo allen feinen Querfchnilten zukomme. Es
[ 77 )
bedarf io rfiefer Hinßcht nur eines Blickes äuF die
angeführte ConAruction oder die gegebenen Zah-
lenreihen, um Geh ZV überzeugen, dafs eben nur
diefe Gleichheit der Leitung znirchen beiden Po-
len die Begelmäfsigkeit jenes Zufiandes begründe,
uml die Gefelze, die ihm zu Gruude liegen, ift
daber die Leitung zwifchen beiden Polen un-
gleich, oder hat der diefe Pole verliindend« Kflr*
per an beiden den rcfpecliven Polen anliegenden
Zonen ein verfchiedenes Leitungsvern-.öpen, (o
■wird keinesi'egt-S die vorige Di<;porition des eJek«
Irifchen Effecles, mithin auch k'ine Schliefsurg
der Pole der Säule eintreten können, wenn auch
Obrigeus die Differenzen jenes Leilungsvermö-
gens fo gering find, dafs fie pegen jeden einzel-
nen Pol ein beiläufig gleiches Verhalten zu haben
fcheinen. Denn wirken auf zwei im Leitungsver-
mögen folchergeftalt differente Körper, dafs ein
jeder frtr jeden einzelnen Pol noch Leiter oder Ja-
dungsfähig ift, fo (ransferirt der eine Körper den
elektrifchen Effect nach aufsen in einer Zeit,
\velclier der andere Korper denfeiben nicht nasJ
aufsen tran^ferirt, oder vermiiflft des einen J
pers zeigt firh der elekirifche Effect durch einen
Raum in derfelben ZeiT, in welchem der andere
noch nicht fichtbar ift. In Fig. 3. Taf. I. verhal-
te ßch das Leitiingsvermögen des Körpers, wel-
cher an dem Pole A anliegt, zum Leiiungsvermö-
gen desjenigen, mit ihm eine Conlinuirät bilden-
dea, welcher B berührt, wis ^i xa ßi (die Räu-
I
I
t 78 r
me, durch welche fia in derfelben Zeit die elek-
trirchen £ffecte foripfianzen) , und die gleichen
klektricilalen beider Pole feyen CE uud DF; fo
drückt CEiDF den elektrifchen Zuliand dierer in
ihrer Berührung die beiden Pole verbindeoden
Körper aus. Es findet hier fonach keine elektri-
fche Ladung Statt, da kein Indifferenzpunkt vor*
banden feyn kann, fondern in dem Punkte t be>
gegnen Geh die beiderfeittgen dem refpectiven
Leitungsvermögen proportionalen Effecte mit un-
gleichen Elektricitäten. Wäre das Leitungsver*
mögen des den Pol B berührenden Körpers unend-
lich geringer als jenes des mit dem Pole A in Ver-
bindung gehenden, oder £2 -unendlich klein ger
gen Ai-i fa fallt der Punkt i in den jenFeitigen Pol
B felbit, oder es findet hier eine abfoluce IfoH^
Tung diefes Poles Statt, fo dafs der Effect des Pol».
A fich auf die oben erörterte Art und Dispolitioi|
über die ganze Coutinuität AB verbreitet.
z5. Aber ohne dafs diefe abfolute Ifolirutig
vorbanden fey, ilt es. auch möglich, dafs det
Punkt i in den Punkt B falle, wenn nämlich die
Differenz des Leitungsvermögens jener beiden
Körper auf die Stärke der wirkenden Elektrioflä*
ten felbft bezogen wird. Denn fo bald das Let<
tungsvermögen des Körpers am Pole B in dem
Verhilmiffe der vorhandenen elektrifchen Teo-
fion geringer ift, als jenes am Pole ^, fo ift es.
daffelbe, ajs wäre bei einer gleichen Leitung zwi*
fcfaen den Polen am Pole £ eine gegen ^ aneod*'
C 79 1
i geringe Elektricität vorhind«D', wobei dans
der bei der gleichen Leitung vorhandene Indilfe-
renzpuokt in deo Pol B felbfi fäHi (7). Jcnet
Körper an B ift nämiicfa fodanD für die vorhan>
dene elekipifcba TenGoD io Bezug auf den mitwif-
keodea, beffer leitenden, an J anliegenden Kor*
per ifolirend, aber nur in foferr, als feine negativa
Differenz vom Leitungsvermögen des andern liGr-
pers , der elektrifchen TenJion , die auf ihn wirkt>
feJbftverhäitnifsmärsig gleich ift, während der ande»
je Körper durch die pofitive Differenz feines Lei*
tungsvermögens den Effect nach feiner Art über«
njirmt, der jenem zugekommen wäre. Es ift
hier alfoeine r&heive IjoUrung von Seilen des im
Leiitingsvermögen negativ differentet) Körpers an
fi vorhanden, wahrend ficb der elektnfclie Effect
des andern Pols A bis an den jenfeitigen Pol B er-
iireckt.
Diefe Unterfcheidung der relativen IfoÜrung
dtircb die Ujigleichheit der Leitimg zwifchen den
Polen, die ich hier mit Einfchlufs der folgenden
Erörterungen als eine neue Erweiierung der Kiek*
triciiätslebre auffteUe, begründet unter andern
eine neue Kategorie der elekuitcben Phänomene;
jene der vnipolaren Leitungen.
2(). Wir müften zur näheren Ausführung des
fo eben GeCa£!ten drei Fälle unlerfcheiden, die
zugleich das Ganze deutlicher darfiellen werden.
\. Wenn die Differenz bfidfr , die Pole ver-
\dead«n, Körper ^a ihrem Leitungsvermügea
i
VtrhaUnifsmäfsig geringer ifc, alt die ftetitrif^»
Tfßon, Jn diefem FalJe findet keine eleklrifchs
Ladung; Sratt, wie die vorige zuaäcbrt in diefen
Fall getißrige Conilruclion zeigte; aber auch kel-
ni» voUOündig relative Ifolirung, weil -rier elektri*
fchen Tention noch Uebergewicht über die nega^
tiv« Uifforcnx im Leitungsvermögea das eiiiea
Körpers bfcibti mit welchem Uebergewichte üe .
Kur weitem Verbreitung ihres PoJareffectes wirkt;
ruiidern der eine Effect ill nur weiter verbreitet,
■ll d«r amlero. Die Längpndimenfion der Leiter
(»y in (■Irinhe Zonen, z. U. 7, geibeilt; der bef-
foro Li^iter pn^inxe in derfclben Zeit den elektri-
Cull«n Effect foiiifs Pols durch 5 Zonen fort, iw
Wlldior iliu der fcblechtere nur durch zwei trau-
f*rlr|; dta vorh^ltnifsmufsige Tenfion der elektrir
fohau I'oIa fey ^ 1 , ^o U't das Leitungs vermögen ^
d») fohlttclitoreii Li.-iiers ::^yi jenes des befferea
Maf I unil die Differenz = ^, welche daher ne-
gativ dem fcblechteren Leiter zukommt. Die
dlefer Differenz correfpondirende äufsere Elek-
trieltät wird von dem fchlecliteren Leiter in Be-
zug «uf den belferen gleichfam aufgehoben; es -
bleibt alfo Uebergewicht der eiektrifchen TenGon
= ^, welche Elektricität in der erften Zone eta-
blirt wird. Diefe wirkt auf die zweite ihr zuge-
hörige Zone mit ihrer Hälfte, und diefe Stärk»
der zweiten Zone = -\- ^ z= -\- ^f wirkt dann
gegen die öbrigen Zonen. Der negative dea
Zoiiea 7^3 gehörige Effect wirkt in der drit-
[ 8i ]
ten Zone mit der JElektricität = — -J^;— Jt,
folglich mit — -^ 'n der zweiten Zone, Folgende
Keiheftelit das Schema diefer elektrifchea Dispo-
iitionea vor:
I. Zona, 3. Zone. S* Zone. 4, Zoo«.
+ ' ; +* i +*-.'ö ; +A-J ; +Ä~fi
5. Zone. 6. Zone, 7, Zone,
+YV-I ; +A-* ; -f i I-..
oder:
+n■,+^i+*■,~w,-ii;-^i-i%■
Wäre jeder der hier in Verbindung fteheni
Körper einzeln in der Leitung, fo würde fein Ljt-'i^H
dangszufiand durch die^j^bige Reihe ( i5. fl.) avis-
gedrflckt werden. Hier fehlt der Indifferenzpunkt;
die beidcrfeitigen £lektricitäten begegnen fich mit
ungJeichen Effecten, die keine Indifferenz bewir-
Iven , und der Effect des pofitiven Pols , aii wel-
chem der fchlechtere Leiter liegt , ilt durch drei
Zonen > jener des negativen Pols Hingegen, an
dem der beffere Leiter liegt, der übrigens Je-
nem in der Länge für gleich angenommen wird,
durch Tier Zonen rerbreitet. Je geringer, bei
gleicher elektrifcher Tenfion, die negative Diffe-
renz des einen Leiters von dem andern ift, defto grö-
Üerwärd der Raum j auf den er den Effect feinas
Pols verbreitet; fo dafs er fich immer mehr dSü'
Gleise der Verbreitung des jenfeitigen Effects nä-
hert, und endlich diefe Gröfse erreicht, wenn das
< Leitungsvermögen heider Körper gleich wird, wo
Annil. d. Plijfik. B. 35. Si. I. I. lSto> Sc. 5- F
I
I
[ »« 1
dann c(er clektriTche Ladnogszuftand (Bipolarjtat) '
eintritt.
Setzen wir nämlich, bei gleicher elektrifcher
Tenfion (= i ) der Pole, vergröfsere fich ftels das
Nichüeitungsvermögen des einen am pofitiven Pol
anliegenden Körpers gegen das des andern, welches
dadurch vorgefteUt wird, dafs man die Verbio-
dung in mehrere Zonen eintheilt, woTbn dem
fchleclitem Leiter conftant die Zonen i und a,
dem beIXern aber alle übrigen zugehören, fo ift
bei der Anzahl aer Zonen =- 5-7.9. II. 13. IS---.
aieDiEferens i. LeitaagMVtrmSgtat =0,f,i,J,^,,-V,if ....
and di« EUkcricilat der I.Zone =Iif>^if •^•iV'iT---*
DieEJektricität der^ Zone, und dadurch die
Verbreitung ihres Effects, wird alfo ftets um £6
geringer , je gröfser die Differenz des Leitunjsvei-
mögens der heterogenen Leiter ilt; fo da^s, wenn
jene Pifferenz ^i wird (der elektrifchen Tenfion
verhältnifsmäfsiggleich), dieElektricität dererfiea
Zone felbft = o ift. Umgekehrt wiBd die Elek-
tricität der erften Zone, folglich die Verbreitung
ihres Effectes, um fo gröfser» je geringer die Dif-
ferenz des Leitungsvermögens ft, fo dafs dieElek-
tricität der erften Zone = i , mithin die Verbrei-
tung iliresEffectes jener des entgegengefetzten Po-
les gleich würde, wenn die Differenz des Leitungs-
vermögens = 0 wäre.
Je ftärker im Gegenthejl , bei gleicher Diffe-
renz des Leitungsvermögens der Körper, die elek-
trifche Tenfion wirkt, defto grüfser bleibt aueti
t 83 ]
das Uebergewicht rfieferTenfion Aber die negative
Differenz des einen Leiters; clefto mehr wirkt es
daher zur Verbreitung feines Polareffects , vittke
Verbreitung fich beftändig dem Bruche 5 nähMt;
fo dafs endlich bei einer elektrifclien Tenfion der
Pole, welche die Differenz des Leitungsvermögens
<!er Zwifchenkörper bei weitem .übertrifft, derCelbe
«lektrifche Ladungszuftand (ßipolarität) eintritt.
Denn je gröfser die eJektrifche Tenfion wird, defto
mehr verCchwindet die Differenz derElektririläten
der Zone 1 und 7 ; defto weniger differiren in Be-
zug auf diefe gröfsern Elektricitäten auch jene der
vierten Zone, bis fie endlich beinahe gleich werden,
und den Indifferenzj'Unkt, fonach elektrü'che La-
dung, bilden. In der vorigen Reihe z. B. ifi bei
der Tenfion =1 die Differenz der Elektricitäten
der äufsern Zonen =^, weiches^ von der Elek-
tricität der erften Zone ifl ; ift aber dieTenCon = ] o,
folglich die Elektricität der erften Zone = ^ , fo ift
diefelbe Differenz -^ nun nur noch =^ von der
Elektricität der erften Zone u. f. w. , fo dafs bei einer
ftarken elektrifchen Tenfion beide elektrifche Pole
gleich ftarkerfcheinen, und fonach nach dem Sche-
ma j. 4- der Ladungszuftand eintritt.
II. Wenn die Differenz hehler Körper in ih-
rem Leicungsvermögen der elektrifchen Tenfion
verhahnifsmüfsig gleich ift. In diefem Falle fin-
det eben fo wenig eine elektrifche Ladung oder
SchJiefsung der Pole Statt, fondern der im Lei-
tungsvermögen negaliv-differente Körper tritt fflr
F 2
l
[ 84 3
feinen Pol mit voUftäncIig relativer Uulinmg auf,
während der Effect des Pols, an welchem der pofi-
Äfferente Leiter liegt, über die ganze Zwi-
'erbindung von diefem Pole bis zum entge-
gengefetzten verbreitet ift. Es feyen z. B- die
elektrifche Teiifion = i , die Differenz des Lei-
tungsvermögens eben fo = i , die aus den beiden
differeuten Körpern beftehende Leitung befteho
aus zwei gleichen Zuneu (gleichviel, wie viel oder
wie wenig übrigens jedem einzelnen Körper von
Uiefer Längendimenfion zugehöre, da der hier ein-
tretende Effect nur einzig und allein von der Be-
rührung der Enden diefes differenten Körpers mit
den refpectiven Polen und unter lieh abhängt,
durch welclie Berührungen die hier eintretenden
Relationen beftimmt werden); fo wird der Effect
des Pols mit 'dem Körper, deffen Leitungsverraö-
geji fich zu dem des andern wie 2; 1 verhält, fich
auf jene beiden Zonen verbreiten, während der
fchlechtere Leiter den Effect feines refpectiven
Pols relativ aufhebt, indem er bei der Gleichheit
der entgegenftehenden Kräfte feiner Verbreitung
gerade den gleichen Widerftaud entgegenfetzt.
Nach folgendem Schema;
^ 1, Zone. 1. Zone, 3, Zon«, 4, Zone.
-£ I o ; +i ; +f ; -Hi | +£.
in. Wenn, endlich die elektrifche Tenßoa vet'
liühnifsmäßig geringer ifi, als die Differenz des
LeicuiigsvermUgens der verbindenden Körper^ In
diefem Falle ift keine Schliefsung vorhanden, aber
k
Buch keine relative Ifolining, Tonileni" die tfotii'
rung durch den fchlechtern Leiter elidirt nütht nur
durch Teine negative Differenz die Kraft feines bc-
mhrendeo Pols , fondern auch zum Theil oder ganz
den Effect des beffern Leiters au^ihn ; fei» Zii-
fWnd bieibt daher feiner ganzen E|nge nach indif-
ferent, während der berührende beffere Leiter
den Effect feines Pols in feiner ganzen Länge zeigt.
Der fchlechtere Leiter wird hierbei immer noch
einzeln zwifchen beiden Polen ladungsfähig blei-
ben, obgleich immer fchwerer, je mehr fich das
Verhältnifs der elektrirchenTenficm zur Differenz
des Leitungs Vermögens der metallifchen Polä^-
ftücke von jener des fchlechtern Leiters dem Ver-
häJtDitfe 1 : 2 nähert. Sobald diefes Verhältnifs
eintritt, fo ifolirt diefer fchlechtere Leiter auchii
einzeln zwifchen beiden Polen abfolnt, da er iä^M
dann den Effect des einen Pols eben fo gut traf-'
hebt, als Jenen des andern; indem diefe Elektrici-
liten auf feinen bei-tihrenden Flächen in den Stand
der Ruhe gebracht «verden, während feine g
ttbrige Länge indifferent äft. Wird die Elektrirf-j
tat für denfelben Körper ftärker, fo hört diefe voll-
ftändige abfolute Ifolimng wieder auf, indem fich
die elektrifchen Effecte von den Enden aus weiter
fortpflanzen, fo dafs der Krirper endlich bei gehö-
rig ilarker Elektricität wieder ladungsfäbig wird.
Solchergeftalt ift das gradative Lcitungsvei"-
inijgen der Korper durch die Elektricitätsftärke
Iclbft bedingt, und man ift hierbei im Stande,
[ 8« ]-
t
I
t
die letstern Gründe diefer Bedingtmg einzufelieii.
Für jeden Körper p;iebt es eine ElektrJcität , bei
welcher er leitet (Jen elektrifchen LacluDgseffe9t
augenblicklich verbreitet); eine andere, bei wel-
cher er in Verbindung mit andern Körpern mehr
oder weniger ^TOIftändig relativ ifolii fc ( unipolat
leitet), folglich unter Umfländen die eigentliche
clektrifche Ladung (Blpolarität) annimmt; einp
andere, für welche er, in Verbindimg mitbeffem
.Leitern zwifclien elektrifirten Metallen, abfolut
ifolirt; und endlich wieder eine andere, bei welr ■
eher er für fich zwifchen den elektrjJirten Metallefl-fl
ifoürend jft.
27. Wir können fonach folgende Reget feft
fetzen. „Wenn zwei elektrifche Pole (entwedai
die Pule der Säule, oder zwei im Gegenfatze fie^l
hende Elektricitäten überhaupt) durch ein SyTtem«
einander beralirender, in ihrem Leitungsverm^^lf
gen differenter und dergcftalt geordneter Körper,
dafs die Maxima ihrer Differenzen aft beiden En-
den liegen, mitteilt diefer Enden in Verbindung
gefetzt werden — fo tritt keine SchliefsungderPole
ein, und die elektrifche Dispofition jenes Syftems
ift von dem Verhältnilfe diefer Differenzen zu der
elektrirchenTenfioii der Pole abhängig. 1- Ift das
Verhältnifs diefer Differenzen grüfser, als jenes
der elektrifchen Tenfion; fo ift der im Leitungs-
verraögen negativ - differente Körper für den Pol»
welchen er berührt, in diefer elqktrifchcn
_ fion abfolut iiijlirend. (26.^) IL Ift das Ve«
deiT
[ 37 1
bfiltnifa (I«r elektnfcben Teufion grf^Gu^, als je-
nes der Leitungsdiffetenzen der die r^fpectiven
Pole berührenden Iforper-,. ,fo ift der im Leit^ngs-;
vermögen negativ- diff^iente Körper ftlr den Pol,
weichen er berührt, mehr oder weniger vollftän-
dig ifolirend, fo da[s der Effect 'jenes; Pols, der
den beffern Leiter berührt, weiter verbreitet iftj
lind zwar i) nähern üch die räumhchen Verbrei-
tungen beider Polareffecte am fo mehr, je grölser
das VerhältniCs der Tenfion gegen die Differenz
der Leitung ift, fo dafs Gleichheit diefer Verbrei-
tung (Bipolarität) eintritt, wenn diefe Differenz
gegen jenes Verbältuifp vcrfchwindet ; und um
kehrt ift 2) der eine Polar-Effect mitfielft
poGtiv- differenten Leiters in der heterogwian 'V
bindung um fo weiter gegen den andern verbreitet,
je mehr das Verhältnifs der elektrifchen Tenfion
gegen jenes der Leitungsdifferenz fich .dem Ver^
hältnifs der Gleichheit nähert; fo dafs, -SJ.ljei di(^J
fer Gleichheit des Verhältniffes der elektrifchei|'.«
Tenfion mit jenem desLeitungsvermögenp d'er dif-
ferenten Körper, die Verbreitung des Effectes von
dem mit dem negativ -differenten Leiter in Berüh-
g fiehenden Pole =0 ifi, während fich der E
it des andern Pols mittelfi: des poGtiv-differea«
ten Leiters auf die ganze Zwifchenvcrbindunj
an den jenfeitigen Pol erftreckt, undfolchergt
die relative IfoÜrung vollftändig vorhanden ift. ]
ihtet man daher mit irgend einem Punkte diefef
ifchenverbinduDg eine GemeiaCchaft mit einem
gilt-iiitrfa Leitnng nur filr jenen PoL, nrttrtietn der'
piiü*iy-itiS«r«»te (Halb-) l^iter-nVertinthm^ift;
(iKi andere Ptj! erfcSemt reiati»' i&lirt , amfe t^aäÜl
das MMXüamn feiuer Spaunnng. " '
2S. Dfefe. als Jbreli ein .^ctifches Axiostf
beipHntletKt m Scfi-felbft befttheniie Thenrie erbä!*
tftirefi dt« Cf/aknmg die voükemmenilB- B«&£-
W^nni man ^eid« P<rfe ein«rTolta'fi:lienSäiiltf
orfflT efuft« amf ern elekWfctien S^tems chircfi' zwei'
»erTrhierfm« Kiyper in Verbindana fetzt, fo ebb
j(fd«r mit rlcm eineti Ende den einen Pol, «tirf lat*
Hern andern d^s Ende des andern Körpern berldirt,
fo tf/tt £nrmer einer von den Toriffen Fäßen eiir»
tljeb dem Verhallnirfe der Differenzen im Leitttng«-
♦ermögen iercr Körper Cg«g«n "^i« Metalle, ans
denen die PolarfiUcke oder Dräthe beigeben, Sls
vollkommene l-eiter befiimmt) und der elektri-
fchcn Tenßbn der Pole. Es End hierdber und übe»
die r^Utivaa Ifulinuigen viele Verfuche angcAellt
worden , deren Refultate ohne Aosnahma «nfara-
mfinfHinmen, und von denen ich nur folgende als
Bejfplele anführe. Man legt in diefen Verfacheü
«w?i im LeitnngSTermögen differente (fchlechter
■N Metall Uitende) länglichte Körper mit ihreil
Ivn'len an einander auf OlasfcheJben, Siegellack-
ftangen u.f.v/., und verbindet die übrigen Enden,
dl« ein« mit der metalliCchen f^ortfetzung des po-
fitiven» das cindere mit jener des negativen Pots
C 83 1
der dektrifchen "Sivle. Sind mm fieide Pol e mit
feinen Elelctrometem in Verbindung, fo erhälf»
wenn relative Ifolirung eintritt, immer das Elek-
trometer desjenigen Pols das relative Maximum
det E^vergenz, mit welchem der fchlechtere Lei-
ter in Verbindung ift, föbald irgend ein Punkt der
heterogenen Verbindung ableitend berührt wird;
Oder, welches in vielen Fällen zweckmifsiger ift,
man legt die Zimgenfpitze an einen Metallftreifen
an dem einen Pole , und berührt mit einem in der
benetzten Hand gehaltenen Metalle die verfchie*
denen Punkte der heterogenen Verbindung, indem
man bei "dem jenigen Ende anfängt, das mit dem
Pole in Berührung ift , an welchem man die Zunge
hat. Man erhält, wenn die relative Ifolirung ein-
tritt, die bekannte Empfindung nur immer dann,
wenn die Zunge an demjenigen Pole liegt, mit
welchem der fchlechtere Leiter in Verbindung
fteht,Jceinesweges aber, wenn fie den andern Pol
berührt. In allen Verfuchen waren die heteroge-
nen, die Verbindung der Pole bewirkenden Kör-
per von gleicher Länge , fo dafs in dei* Mitte der
Polardiftanz ihre beiden Enden fich berührten.
Die dabei gebrauchten Säulen waren von fehr ver-
fchiedenerTenfion, lo, 20 bis 80 plattige Säuleu
von 2 Quadratzoll , und 10, 20 bis 80 plattige Säu-
len von 20 O. Z. Fläche, mit Kochfalzwaffer.
•1. Schwefelfäure am pofitiven, mit Waffer
getränktes Lackmuspapier Qum das Fortfehreiten
der Säure zu beobachten ) am negative^ Poje, Der
l'
/
f
I
1
l 90 )
Krtis 'w4r nicht gefchloiren. Der poßti»e Effe«
war über die ganze heterogene Verbindung
he an den negativen Pol hin verbreitet. De
rührte man ableitend fowohl die Schwefelßiure,
als das feuchte Papier bis nahe an den negativen
Pol hin, fo erhielt man Empfindung am poGtiven
Pole, oder das Elektrometer divergirte an demfel-
ben; keinesweges aber gefchah das am negativen
Pole. Wie fich die Säure durch das feuchte Pa-
pier zog, vergröfserte Geh der negative Effect,
und es trat endlich Bipolarität ein. Das Umge-
kehrte erfolgte, wenn die Schwefeifäure an den
negativen, und das naffe Papier an den poütivea
Po] gebracht wurde. r ■ i
2. Halbfeuchtes Sa/« ^vui-de zwifchen diem»^
tallifchen Fortfetzungen beider Pole gebracht. Es
2eigte elektriCche Ladung oder Bipolarität. Das
negaiivcHnde wurde mitWaffer befeuchtet, fo dals
«s Geh gegen die Mitte hinzog. Die ganze Ver-
bindung zeigte nun bis zunächil an den politiveo
Pol den negativen Effect, oder leitete den negati-
ven Pol, Sobald das Waffer den pofitiven Pol be-
rührt, tritt wieder die vorige Bipolarität ein. Wur-
de die Befeuchtung am pofitiven Ende vorguioin> ]
men, fo zeigten aJIe Punkte der Verbindung den -^
pofitiven Effect, oder Geleiteten den pofitiven Pol.
3. Eben das gefchah mit Natrum.
4- Daffelbe mit dem Kali. Zu beiden wur-
den fchwache Säulen angewendet, um den aacfa
aufser der Schliefsung vorgehenden Effect des ne-
i 91 3
ae Subftanzea
machen.
War Kali mit Natrum in Verbindung, fo
febien' dem Kali, bei foviel möglich gleichem
feüchtigkeitszuftande, das belfere LieitungsvermG»
gen zuzukommen.
5. TtWQi Bolzftreifen^ von gleichen Dimen-
iionen, welche fich fowohl einzeln, als in ihre^
Verbindung bipolar verhielten, wurden in der
Feuchtheit nur fo weit unterfchieden , dafs det
eine (a) ein Mahl, der andere (fr) zwei ^fahl durch
diie halbfeuchten dPingerfpitzen (befeuchtet und
xiachläffig abgetrocknet) gezogen wurde. Der Lei-
.ter alag am pofitiven, der Leiter fr am negativen
Pole einer fchwachen Säule. Der Effect des nega-
tiven Pols erftreckte fich beiläufig durph ^ der he-
terogenen Verbindung, der ppfitive Effect etwa
auf i jener Länge vom pofitiven Pole abwärts. Wie
nach einiger Zeit durch die Verdünftung das Lei-
tungsvermögen noch weniger different wurde, fo
zog fich der pofitive Effect immer näher gegen die
Mitte, an das Ende feines Leiters. Sobald man
den Leiter fr wieder etwas befeuchtete, fo trat der
pofitive ;Eff ect wieder etwas zurück , bis endlich
bei ftärkerer Befeuchtung die ganze Verbindung im
negativen Effecte war. Bei einer ftärkern Elek-
'tricität verfchwindet jene geringe Differenz im
Leitungsvermögen, und die Verbindmig zeigt fich
bipolar. (26. L)
\
[ 9= ]
I
I
6. Ein Streifen na/fen Fließpapiers am nega-
tiven, ein ähnlicher Streifen gleich nafTen Poftpa-
piers am pofitiven Pole. Das naffe FÜefspapier
zeigte fich als der beffere Leiter. Der negative
Effect war, bei einer Säule von lo Plattenpaaren,
Ober ».lie ganze heterogene Verbindung verbreitet.
Umgekehrt am andern Pole.
7. Ein in WatTer getränkte'' LeinWanäftrei-
fen, und ein ähnlich durchnäfster Streifen Fich-
tenholz. Erfterer verhielt fich als der beffere Lei-
ter; "am pofiliven Pole angebracht leitete die
ganze heterogene Verbindnng den pofitiven Effect;
und am negativen angebracht leitete diefe Verbann
düng in allen ihren Punkten den Effect des nega-
tiven Pols. (Solche benetzte Körper wurden aij'f
der Glasplatte auf kleine von einander eDtferntO
Stückchen Siegellack gelegt , damit bei ihrer Aus-
breitung auf einer gleichen Fläche nicht unter ih-
nen, auf diefer, eine ihr Leitungsvermögen modi£-
circnde Wafferlage entCtände.)
ag. Ohne die Auffchlarfe, welche uns hier-
ilber die im Vorigen ausgeföhrte Theorie gegeben
hat, würden uns diefe Erfchelmingen der relativen
[foUrung bei dar Verbindung der elektri/cken Pole-
durch heterogene Körper fehrparadox vorkommen.
Wir fehen hier den z.B. am pofitiven Pole liegen-
den fchlechtern Leiter, der einzeln bipolar vrirkt,
und jeden Pol einzeln leitet, gleiclifam aufser all^r
leitenden Verbindung mit diefemPoIe, ob erglaichf
diefe Leitung mit dem negativen vermittelft des ah"
c 93 1
.die&in Pole, liegenden befferen Leiters fortbebält»
da es docb beim erfteu Anblicke der Sache natür-
lieh Icheint , daüs die ableitende Berührung jenes
am pofitiven t^ole. liegenden Leiters diefen Pol
.üelbft a£ficiren muffe. Allein die Leitung geht hier
ftets vom fchlechtern Leiter zum beHern > und von
diefem erft zum heften, demMetfül, vor fich.
Man fieht zugleich ohne Erintfenmg , wie, ver-
Jnaöge diefer Eigenfchaften der relativen Ifolirung,
die erwähnten Verfuche fehr tauglich find, die
Verfchiedenheit des Leitungsvermögens der vet*
fchied^nen Subftanzen aufzufinden, wenn gleich
die Differenzen diefes Leitungsvermögens fehr ge*
ring ^d. Die gegebenen Kegehi gelten für alle
,£lektricitätsgrade nach den dabei Statt findenden
Modificationen, wie gefagt worden ift. Errichtet
man eine Verbindimg von Halbleitern , von denen
der fchlechtere für fich wenigftens einen beträcht*
liehen Thei]( der Ladung einer Leidner Flafche zu
entladen vermag, die aber in ftärkern Graden in
ihrem Leitungsvermögen differiren, fo vermag
diefe Verbindung niui nicht mehr die Entladung zu
bewirken; der elektrifche (z. B. pofitive) Pol, an
. welchem der fchlechtere Leiter liegt, ift relativ* ifo-
lirt, und die heterogene Verbindung hat den ne-
gativen Effect. . Selbft bei den Metallen , die in
ihrem ' Leitimgsvermögen ^ im Vergleich mit den
übrigen Körpern, unter fich nur wenig differiren,
.tritt zum Theil diefe relative Ifolirung ein, wenn
der verbundenen Glieder mehrere find* den^ mch-
/
I
r 94 ]
rerfe einandeV berfihrencle, nach der Differenz iW-
res Leitungsvermögens geordnete Metalle, zwi-
fclien zwpi elektrifche Pole gebracht, verhalteii
(ich nach dec Stärke der Elektricität mehr oder
weniger fchlechter leitend, als jedes einzelne
Metall.
5o. In den vorigen Verfuchen ift die Un-
gleichheit der Leitung zwifchen den beiden elek-
trifchen Polen, welche die Phänomene der relati-
ven Ifolirung begründet, durch die natürliche Com-
bination von Körpern, die in ihrem Leitungsvelv
mögen differiren, bewirkt worden. Diefe Un-
gleichheit wird in öftem Fällen durch die chemi-
fclie Action der Pole felbft bewirkt, fo dal"s e^
Körper, der fich imter gewiffen Umftänden zwi-i
fchen diefen Polen als ladungsfähjg (bipolar) ver-
hält, durch jene Wirkung an feinen beiden mit
den Polen in Verbindung ftehenden Zonen Ver-
fchiedenheit des Leitungsvermögens erlangt, tinrf
dadurch die relative IfoÜrung bewirkt. Die fpeci-
üfche Wirkung jedes einzelnen Pols der Säule ift
nämlich dann im Stande, an der einen Schichte
das Leitungsvermögen zu erhöhen, während es Mi
der andern, den entgegen gefetzten Pol herührftM- .
den, gleichbleibt, welches in den mehrera Fällen
dadurch gefchieht, dafs durch die fpecififche Wir-
kung des negativen Pols auf die berilhrende Suh-
ftanz, eine Befeuchiung eben diefer bewirkt wird»
fo dafs auf ciiemil'che Weife das gefchieht, was ia
den vorigen Verfuchen niechanifch bewirkt wurde/ ,
[ 95 1
Bringt 0ian z. B. Natrum in den Kr»S einer
ftarken chcmiTch- wifkfamen Säule, £o ttitt im
Augenblicke der ScWiefsang des Kreifes eine Ver-
fcbiedenheit der chemifchen Wirkungsart des pa-
fitiven und negativen Pols auf die Subfianz des Na-
trums ein. Unter dem Wirkungskrcife des nega-
tiven Pols erhält daffelbe, den Verfuchen Hn. Da-
Ty's und Anderer zufolge , Tendenz zur Hydroge-
nirung, wie überhaupt alle Stoffe unter der nega-
tJT-eJektrifchen Tenfion, Co wie iie dem mit dem
Natrum in Verbindung flehenden Ende des Polar-
drathes felbft zukommt. Vermöge dieferTendcnz
zur Hydrogenirung, fowohl des negativen Metalls
felbft, als der noch ftärkern feiner negativen , vom
Natrum gebildeten, Coutinuität, Oben der Drath fo-
wohl, als diefes unter feinem Effecte ftehende Lau-
genfalz, ftarke Anziehung zum Wafi'er aus , da nur
durch deffen Zerfetzung jene Hydrogeninmgen
möglich lind. DasWaffer, fey es auch in der iSub-
ftanznur im Minimum verbreitet, oder felbft nur
als Kryftallwaffer vorhanden, wird fonach in die '
Nähe des negativen Drathes gezogen, und durch
diefe chemifche Tendenzen dort jene Befeuchtung
bewirkt, welche augenblicklich die bisherige Bi-
polarität aufhebt, und die Phänomene der relati-
ven Ifoliruiig bewirkt, fo zwar, dafs hier das Na-
trum nur allein den negativen Effect zeigen, oder
nur (liefen zu leiten vermögend feyn vv-ird , während
der poGtive ifoürt erfcheint. Der pofitive Dralh
ätifsert zwar im Augenblicke der Schliefsung eben-
»
C SG ]
falls Anziehung zum Oxygen, und daher Anäe
liuiig zum Waffer; aber das r^truni unterftützl
diefe Anziehuug Iteinesweges, wie am negativci
Pole; ihre Wirkung ift daher gegen die des ne^an
tii'en Drathes nur gering und unmerklich.' Weim
gleich beim Ejntribte diefer relativen Ifulirung«
welche, da jene Wirkung beinahe augenblicklicl
ifi, augenblicklich nach der erften. Schliefsung bö>
reits eintreten mufs, die Schliefsung felbit aufgCf^
hoben wird, fo wirkt doch der negative Pol, wie^
■wohl viel fchwächer, noch mit diefem Uebergär
Wichte feiner Wafleranziehung fort, da jeder ein-'
zelne Pol einer fiarken Säule auch aid"ser der Sclilie-:
i'sung, wiewohl viel Ichwacher, themifche Wii-
kungen äufseit. (22.)
Schon bei jedem einzelnen Pole, porzüglicÜ:
dem poGtiven, wegen der leichtern Ox,j dir barkeit
der Metaüa vor der Hydrogeuirung , zeigt ücl^
vermöge diefer fogeuannten prädisponir enden Vm
wandtl'cbaft, Anziehung zum Waffer. Lafst mal
die blanken Drathfpitzen der Pole aus einander jd
freier Luft, fo bemerkt man bald Oxydimng des
pofitiven, durch Anziehung des Waffers auB de«
Luft; und folchergeftalt wirkt tüefes Drathenda
i'o hygrof kopifch , dafs es noch in Körpern WaüC^
entbindet, und durch fein« Oxydirung an den ITm
bringt, die man filv völlig trocken zu halten hätten
Daher kojnmt dann auch die Idee, dafs mai
pofitiven Elektricilät urfpriln glich eine oxygei
lenJe Fähigkeit beilegt, oder fie felbit als tias^fiu'-
t 97 J
rende Grundpdncip betrachtet hat. Wo durch-
aus kein WalTer ift, da hört auch dieTe Oxydi-
run^ oder Oxygenenthindung auf. Das Hntge-
gMigefetzte gilt für den Hydrogenpol. Auch an
den ganzen Polarftücken läfst fich dieTe hygrofko-
pifche Eigenfchafi fehr deutJicb bemerken. Man
lege auf den pofitiven Pol einer ftark chemifch-
wirkeaden Saide eine blanke Zinkpfatte, während
der negaiive Pol mit der Erde in leitender Ver-
bindung ift, fo zeigt diefe Plaite bald eine oxy-
dirte Oberfläche, um fo fiärker, je feuchter die
Luft ift. Setzt man die Säule mit jener Flitite
8dF den Rand eines Gefäfses, defren Boden mit
Waffer bedeckt ift, fo ift die Zinkplatte bald völ-
lig mit Oxyd überzogen. Gegen diefe Aenderun-
^j|ta find jene der einzelnen Platte nur gering,
^P^ Eben derfelbe Vorgang, wie er hier ftir das
H|Gitroo dargefteJIt worden ift, hat auch beim Kali
^Rbtt| und wahrfcheinlich auch bei ftärkern elek-
^^ftifchen TenGonen bei den kalifchen Erden ; da
ille diefe nach den neneften Entdeckungen am ne-
gativen Pole fich in Hvdrures verwandeln. Wir
^^jsterden fogleich Verfuche anführen, welche die
rggebene Erklärung völlig beftätigen,
5i. Hr. Prof. Erman hat in feiner bekann-
ten Preisabhandlung einige der zu diefem Fall«;
der relativen Ifolirung durch die fpecififche Wifw^
kungsart der elektrifchen Pole der Säule gehörigen,
wichtige Thatfachen aufgeftellt, die eben fo viele
Belege zu den Auffcblülfen über die Art find, wie
Anual. a, FhyCk. B, 3S- St. 1. J. 1£I0. &I. 5. O
C 9* 3
JQ h^limm 'Fillea der pofitireB wid der negativen
r^ixzsveo lioüircBe ^ darcb d:e fpeci&acbe Wirkfam*
kut der e^?k."riichea PoLe die Cncieicbbeit der
Le:CsB£ zu St^o-ie ko-ofct. Als negatir anipolare
Leiter hat er cie trocke&e Sei/e und deo getrock-
oetea £ue^h's»i€jT eefaodec. Diefe Phsnomene
gMorea zo. dem ebea a0gef;[larteo des Verhaltens
de» Natron and des Kali , cnd Dod fpecielle Fälle
deäclheo.
Die Oberfi^che der Seife cnd felbft ihre Sub-
fianz leitet die Eiektricität Terir.öge des enthalte-
neo Natrons, welches rorzäalicb die Oberflache
cootinuirlich überzieht, eine Fol^e der Austrock-
Dung, die immer an der Ober£iche fortgefetzt
, vird» Die Gegenwart dieies freien Natrons zeigt
das Belecken auch der trockeDÜen Seife mit der
Zunge , und die Färbung des auf Kali reagirenden
Papiers, fo bald es befeuchtet irgend einen Tbeil
de 1 feinen berührt. Durch die Wirkung des ne«
.gativen Pols tritt alfo Befeuchtung und beflere-
Leitung an den demfelben anliegenden Theilen
der Seife ein, eine Befeuchtung, die, wenn die
Seife felbß höchft trocken ift, nur äufserlt g^^Pg
zu feyn braucht, ivie die vorigen Verfnche le&
ren; mithin.gerchieht ungleiche Leitung, und da-
her relative IfoÜrung des pofitiven Pols, fo dib
der negative Effect ^on jedem Punkte des SeifM-.
Jtacks aus bis in die Nähe des pofitiven Dn^then«
des geleitet wird. Befeuchtet man den pofitiven
Pol^ fo wird die Ungleichheit der Leitung aufge-
•X 99 3
hobeni dalyer der Erei.Q gefchloflen ; J4 es ift mög«
lieh, dafs bei einer fckwach wirkenden Säule und
der flbereinßimmenden Trocknifs der, Seife, um
d^s .gehörige Eintreffen der Differenzen zu er-
halten^ felbll relative Ifoliruhg des negativen Pols
eintrete, wenn 'die Befeuchtung des pofiti^en Pols
ttBfk ift. ^an fieht leicht, daTs gro/se Trock-
sifs der Seife, hier bei ftarken Säulen eine noth-
wendige Bedingung fey, weil fonft die Un-
gleichheit der Leitung nur dann erfl eintreten
könnte, wenn die chemifche Action der .Pole
durch die Gasverwandelung die Differenz der Be-
feacbtnng hergeftellt hat«
Die durch die Wirkung des negativen Pols
in der anfiegenden Seife bewirkte Feuchtigkeit
ksnn durch Verfuche vor Augen geltellt werden. /
Bringt man die völlig trockenen Enden der
Polardräth^- in die ifolirte Seife, nimmt fie nach
kurzer Zeit, nach einigen Augenblicken, wieder
ans derfelben, und wifcht fie auf kalifch redgiren-
dem Papiere ab, fö giebt immer das negative
Drathende eine kalifche Färbung, fo weit .als es
iö der Seife gefteckt hafte; das pofirive Dratheo*
de 2eigt keine oder zuweilen nur äufserft geringe
Spuren von diefer Färbung (bei längerer Dauer
der Schliefsung). Diefe febr oft wiederholte und
fo viel wie möglich abgeänderte Verfuche find ia
ihr^n Refultaten fo beftändig, dafs man unmittel-
bar aus jener kalifchen Färbung des Papiers be*
ftindmeü kann, welcher Drath mit dem negativen,
G 2
\
[
]
I
I
I
und weJcher mit dem poGliven Pole fey in Verbii
tlung gewefen.
Zu diefen Verriiclien diente eine Säule ans I
85 Plallenpaaren Kopfer-Zink, jede Piaire von
EO Q. Z,, mit KocIifal2waffer , und eine feiue Na-
tronfeifc (weifte rpanifclie), die fo trocken watV-fl
daTs fie das Anfeilen eines Hornfteins, inufcblid
ten ßrucli halte, und fich pulverinren liefs.
Gerade fa verliult es fich nun auch mit deq
getrockneten Eiwe'tfs, welches Natrum unter detq
!elben Zuftande, wie die Seife, enthält.
Der generifche , diefe Erfcheinungen der chS
tnifchen Negativ- Unipolarität begründende, KöS
per ifl alfo das Knii oder das Natron. Giebt ^J
Kürper, welche diffelbe unter den Bedingungelt,'!
wie jene, enthalten, To werden fie diefelbeo £^ ]
fcheintingcn gewähren können.
32. KU paßt to -unipolare Leiter fiellt Hr. Er-
man At^Wafferftoffgas- und Kohlen - Wafferfcoff-
gas- Flammen auf, Diefe Entdeckungift darum fehr
intereffanl, weil fie uns auf die Ungleichheit der
Leitung durch die Differenz der Erhitzung (des
Teuers) fuhrt, wie wir fie vorher durch die Diffe- i
renz der Befeuchtung (des Waffers) gefehen haben, j
Die Wafferftoffgas - und Kohlen -Wafferftoffgas- '
Flammen findj was an ihnen körperlich ift, glo-
head heifse Luft, deren Oberfläche in Berührung
mit dem Sauerftoffgas zu Waffer wird, deffen
Dunft, von derfelben Glnhehitze, mit der hei-
fseo Luft in die Höhe fieigt. GlQhend-heifse
f
Laft ifl, wie bekannt, eia elektriCcber Leiter,
und zwar ein um fo befferer, je höher deren Tem-
peratDr iit> fo wie umgekehrt diefes Leitungsver-
mögen wfeder geringer wird^ wenn (ich diefe
Temperatur wieder verminderti, Daher leitet
die Flamme die Elektricität oder jeden einzelnen
elßktrifchen Poll Kommen alfo beide Pole durch
die Flamme in Verbindung, fo entfteht augen-
blicklich elektrifche Ladung (Bipolarltät), fo dafs
die Flamme zwei Zonen erhält,- von denen die
den pofitiven Pol berührende pofitiv, jene am ne-
gativen Pole negativ ift. Nun wird, a^er durch
die pofitive Tenfion die Anziehung aller Körper
überhaupt , vorzüglich def- oxygepirbaren zum
Oxygen erhöhet, fo wie umgekehrt durbh die" ne-
gative TenGon deren Anziehung zum Oxygen ver-
mindert wird. Mithin erhält das heifse Waffer-
ftoffgas der pofitiven Zone eine gröfsere Anzie*
hung zum Oxygen, nls jenes der negativen Zone;,
folglich wird auch dort mehr Säuerftoffgas in der-
{elben Zeit zerfetzt, als hier; und diefe pofuivQ
Zone der Flamme hat alfo auch eine gröfsere lih-f
ne als die negative. Es ift foiiach durch difefe
Differenz der Erhitzung der Luft an beiden Polen
auc^h die Ungleichheit der Leitung zwifchen den«
felben, und mit ihr die negative Ifolirung für den
negativen Pol gegeben, fo dafs die pofitiv* unipo-
lare Leitung eintritt.
35. Folgende Beobachtungen und Verfuchc
beweiCen durch Erfahrung die gröfsere Hitze der
i
i f^ ^
t der Flamo« gegco ftäm cler nega-
Mnn.
1. Vottcfen bcidea Draihrpitzes in derFIam«
^w fia^ iHiDer die pofitive febr bald xb glSheo
aa^ «rihreod die argative nicht glübt.
z. An diefer negativen fetzi Beb Togleich der
Ruff an, der dann die Dendritcageftalt gewinnt;
deA gröfitea Aolheil an diefer Anfammlnog des
Raffes hat wohl ohne Zweifel die dortige gerin-
gere Tempifraipr. Denn dieferRa& enifieht Bber-
hanpi da um fo biu&ger, wo dieTecnperstnr ge-
ringer wird; es erzeugt ficb aber am negalived
Drathe weit mehr Rufs, als unter denfelhen Cm-
fiänden an einer einzelnen indifferenten Drath-
fpitze.
3. Wenn n;icb lihigerer Zeil aach am pofiti»
tren Drathende Rufs entfteht, und man entzündet
bieraaf, oachdem man Hie Flamme enifernt hat,
den Rufs an beiden Drathenden , fo verbrennt
der am negativen Pole weit leichter and fcbneller,
«U der am poCtiven, ein Beweis, dafs hier höhere
Temperatur gewirkt hatte, alR dort.
4. Wenn man einen Metalldrath durch einen
Entladuogsfchlag fchmelzl, fo fängt er immer am
pofitiven Pole an zu glühen, ^nd diefe«: Glühen
pflanzt ßch von dierem nach dem j nCeitigen Ende
fort, nach van Marum's um) Anderer Verfn-
chen. Wir haben aber oben gefehpn (16.)» dafs
diefer Drath vor der Enila^lnng i'urch die Batte-
rie in den elektrlfchen Ladungszullaud tritt j folg-
fich hatte aackbier die pöGtive Zone gröfsere Er--
hitzung, als die negative, deren Tenfiooen abri->
gens gleich Gnd. .
5. Man fetze zwiTcben zwei (durch die EIek-<
trSfirmafcbine) entgegengefetzt elektrifirte, gehö-
rig von einander entfernte, kleine Metallkugela -
eine LichtflaoAne in die Mitte. Hier ift' fonacb'
Alt dem negativen Pole entgegenfteheiide Zose
der Fiamme pofitiv, die entgegengefetzte negativ
elektrifirt. Nach einiger Zeit fängt die negative
Kugel an, warm zu werden, und wird endlich
' beife,' wählrend die poGtive die Temperatur nicht
merldich ändert. , Diefe Erhitzung der aegat]V;en
Kugel ifi folglich hier durch die gröfsere Hitze
dfer gegenüber flehenden poGtiven Zone der Flam«-
me hervorgebracht worden. Daher fcheini auch
/liefe Flamme mehr nach der negativen Ktfgel hin«
Zoflackern , da von diefer Seite bei der gröfseren
Anliehnng zum Oxygen ein gröfseres Volum
Saoerfiöffgas an die Flamnie tritt. Diefen *Ver«
fucb bat meines VViffens Gutbbertfon ziierfk an-^
geftellt*)-
6. Man befefiige endlich auf d^n beiden
gleich dicken Polardräthen der Säule , die man in
die Tiichtflamme bringen will, kleine Pünktchen
Wachs in kleinen und gleichen Entfernungen von
einander j bringe fodann die Enden diefer Dräthe
^fo viel wie möglich in eine itete Flamme, am he-
ften die eiöer guten Wachskerze, einander gegen-
*^ G i 1 b B r fc*« Annalen der Fhyfik , 24. Band , S. II3. iV.
^vir^ BMI vfl0cnc0 vwt Scbwizctt der Ptbutli
chcs. lefa kabc i«a»cr diefe Pnnkte auf dem p
fidren Drathc fräber fefaBi^Izeo gefehen, um Dif'
fcreazes von ^ bü i Zoll, «Is jene auf dem nega,-
tiicB Oraibe, — mit fo glacbförmieem Refoliata)
(bCs m^B ass der UaglekUieit dieter Schmelznng
weoD die Oriibe zu^leicb aas der Flamncgehoi
ben OTordra, beftjmmea koonle, welcber Dratt
der po&tire und welcber der aFgatire gewefei
fev. Hierzu ift eine ftärkere Sinle oötbig.
Mebrere Beweife wäreo überflüffit;.
Solehergeftalt fliefsen die Erkllrnngeo
Phänonieaen, die mit fo viel Paradoxia herrof
traten, aad, indem fie auf eben To oabekaoi
als Tcbwer 2a eot ball enden Gefetzea zd beryhei
ücbieoeD, uns fcbflcbtera zb macben fäbigwaref(
über die grobe Lücke, die Gcb auf eioatahl auJ
dem A'ege nnferer Forfcbung gleicbCam tot i
fern Felsen öffnerei — anmittelbar ans eii
Theorie , die, ohne Hülfe tod Hypotbefeo, thaf
ßcblich begründet , eben daram ancb zur ricbti
genErkeoatnils derXbatfacben zu führen rermag;
t »o5 3
■* 'y
III.
BEWEIS,
a«yif es mBiglich ifi , mzV einer als Kraft gegebenem
Wttffermenge und Druckhöhe diefe Wafjermenge
umfeine mehr als doppelt fo grofse Höhe 9 oder eine
mehr als doppelt fo grofse Waffermenge auf die
nSmliche Höhe zu heben y ohne ddfs deshalb ein Zu*
, fchufs an^ Kraft erfordert wird y
von
R E s E nr E R,
. Pm& und dev k5n. Kammer Mechaniker in Berlin*).
In der Mechanik ift es als ein allgemeiner Grund-
Iktz angenommen, dafs das Product der Läft in dem
von ihr durchlaufnen Räume nie gröfser feyn
kann, als das Produkt der darauf verwendeten
Kraft in dem Räume, den diefe in derfelben Zeit
durchläuft; und man hat daraiis in Beziehung auf
hydraulifche Gegenftände gefolgert, dafs dajs Pro-
^3 Hr. Prof. nnd Mechaniker Ref euer hat mir diefen kof«
xen Auszug aus einer nmltändlichern Abhandlung über
. eine vqrtheilhafttre Benutzungsart tlafkifchtr FlUjjßgkci*
ien ah bewegende Kraft, fchon feit langer als einem Jahre
sugefcellt; durch zufallige Umftande erfcheint er in die*
fen Annalen erft jetzt, lieber das Paradoxe, vrelohes die
Veberfchrifc ausdrückt, fage ich nichts ; es liegt in dem
Vortrage, nicht in der Sache. Der Hr. Vf. wünfcbt,
^afs diefer Auffatz Sachkenner ▼eranlaffen m6ge, ihrUr*
iheil aber feine Malchine nnd dexen Brauchbarkeit be»
kannt zu tnathen.
Gilben*
t »o6 3
\
dukt aus der Druckhöhe mit der als Kraft ver-
wendeten Waffermenge , dem Produkt aus der För-
derungshöhe in die als Laft gehobene Waffermenge
gleich feyn mufs. ~ * .
Folgende Thatfache wjrd aber bewerfen , dafs
in gewiffen Fällen und mit zweckmäfsiger Vorrich-
tung es dennoch nothwendige Folge ift, dafs ohne
Rückficbt auf die Zeit, welche «uf die Hebung der
Laft verwendet wird i) bei gleichen Maffen, die
Förderungshöhe mehr als doppelt fo grofs als die-
Druckhöhe, und 2) bei gleichen Höhen , di'cMaf-
fen der Laft mehr als doppelt fo grofs, als die der
Kraft ift.
Erfter Fally da bei gleichen Maffen die För-
derungshöhe mehr als doppelt fo grofs , als die
Druckhöhe feyn f oll. Ay B, Q D n. frw.. (Taf. I.
Fig. 40 ftellen eine Anzahl lüftdicht verfchlolle-
nerGefäfse vor, alle von gleichem Inhalt,. und jedes
mit einer Steigröhre a, b, c, d u.f.'w. verfehn.' Aa
dem untern Ende, jeder, diefer Steigröhren befinde
fich eine Klappe, um den Rückfall des Waffers zu
verhindern. Auch führe aus, einem jeden Gefäfce
ins nächftfolgende eine leicht zu öffnende und zu
verfchliefsende Leitungsröhre «, jS, 7, h. Luft, die
durch irgend eine Kraft und Vorrichtung verdich-
tet werde, ftröme durch die Verbindungsröhre «
in dasmitVVaffer vollgefüllte Gefäfs/^; hi^r drückt
fie auf die Oberfläche des Waffers mit einer ihrer
Elafticität angemeffenen Kraft, und zwingt es, in,
die Steigeröhre a hinauf zu fteigen , fo lange , bis
/
/
der hydroftatifche Druck des Waffers in a dent 1
Drücke dei' elaftifchen FlüfGgkeit in ^, welcher
Ä heifsen mag, das Gleichgewicht hält. Diefer
iey fo grofs, dafs das VVafl^r aus A in das Gefäfs ß
hinauffliefse.
Sobald das letztere Gefäfs voll Waffer ift,
unterbreche man da» fernere Zuftrömen der eltffd-
ichen Flüffi^keit nach A, und öffne die Geuiein-
fchaft zwifchen A und B durch i8, fo dafs die in A
befindliche comprjmirte Luft in B übergehe. Im
erften Augenblicke des Ueberganges wirkt fie auf
die Oberfläche des Waffers in B mit dem vollen
Drucke Ä, und zwingt das Waffer aus B^ in das
Gefäfs Czu ftfeigefi. Nach und nach aber wird die-.
fer Druck in dem Maafse abnehmen , als fie fich in
die Räume A und B vertheilt, und nach yollbrach-
tem Hub nur noch ^ H feyuy, da alle Gefäfse von
gleichem Inhalte find. Daher darf die Steigröhre
b nur die halbe Höhe der Röhre a haben.
Oeffnet man nun die Verbindung 7, fo geht
die Luft in C über, und drückt das Wgffer aus C
nach D» Der Druck der elaftifchen Flüffigkeit ift
nach vollbrachtem Hub z
fH:
\-\
/4+ß + C
.und eben fo mufs auch die Höhe der Steigrohre
cz=z^a feyn.
Setzt man diefe Operation durch eineJleihe
voh Gefäfsen, deren Zahl :=::/a heifsen mag, fort,
ib wird endlich die Dichtigkeit, uud mithin auch
E io8 3
die Elafticität der Luft = — , die Höhe der letz*
ten Steigröhre alfo auch nur = — feyn mfifTen,
(den Druck der Atmofphäre jetzt bei Seite gefetzt).
Die gefammte Anzahl der gehobenen WafTerlaulen
ift dann ==/;, und die ganze Höhe, auf die das
Waffer durch den Druck H gehoben worden , ift
= ( 1 +i + T+ J+f +1 • • •) Ä Ift li = n ^
fo würde die gefammte Höhe -=:5j02.Ä Die ge-
hobene WalTernfenge ift genau fo gröfs , als die ver-
brauchte Luftmenge, und es ift der Effect diefer
Vorrichtung 3 Mahlfo grofs^. ah die anfängliche^
Druckkraft der Elafticität j in fo fem diefe gerade
nur fo grofs ift, als hinreicht, da^ Waffer aus A in
das Gefäfs B zu heben. Und diefes wird um fo
weniger von der Wahrheit abweichen, je unbedeu-
tender der Inhalt der Verbindiingsröhren c^ ^ Y u.f.
gegen den Inhalt der Gefäfse ift.
Die comprimirle Luft hat bei *dem letzten
Hube in dem oberften Gefäfse aufser dem Drucke
der Steigrohre auch noch den Druck der Atmo-
fph^e zu überwinden. Man fetze den Druck der
Atmofphäre gleich dem Druck einer Wafferfäule
von der Höhe a'. Und den Druck des Waffers in der
letzten Steigröhre =x, fo mufs ihre Dichtigkeit
fich zu der Dichtigkeit der atmofphär. Luft wenig*-
ftens verhalten wie a' + x: x. Die Dichtigkeit der
Luft im letzten Gefäfse verhält fich folglich zur
Dichtigkeit der Luft im erften Gefäfse, wie
a; + a':/y+a'j zugleich Verhalten fich beide zu
[ i09 ]
einander wie i :n. Es ift alfo x+a*: H+a'i
Folglich n
und X
H+-
fl'. ,
1 .'71.
Die
Gränze der Dichtigkeit der Luft im oberften Ge-
oder wenn /z=— - ift. Diefen
Werth für den gröfstmöglichlten Effect gefetzt^^
fäfse ift —
n
aS
wird für ihn xs=:
H
und da af die Einheit der
Dichtigkeit ift , 'a: =— .
Es erhellt hieraus, wie aus jedem gegebenen
J?und aus deffen Verhältnifs a^:H die Anzahl der
Gefäfse, und daher die Anordnung diefer Ma-
fchine und die gefammte HöHe , auf die das WaiXer
gehoben wird, beftimmt werden kann. Zur bef-
fern Ueberficht, wie die Vergröfserung des Ef-
fects von -der Anzahl der Gefäise abhängt, dient
'folgendes Beifpiel. Es fey die Luft durch irgend eine
Kraft 24 Mahl zufammengedrückt, alfo £?==24a^
und /i = 24> fo ifta:=5^ und H+a^z==i2.5.a.
Dann ift
die Dicbtiglieit
izn Gcfafi«
I.
2.
3«
4.
5*
6.
7-
9.
10,
in
12*
der Luft
45,000 a'
12,500
S,333
6,250
5.000
4«i66
3,125
a,5oo
Ä,27^
und die . WafferHiule»
die gehobexi iviird»
2^,000 a'
11.500
7,333
5,250
4.0CJO
S,i66
a>57i
a>i2S
J,?77
1,500
l»27»
1,ög3
*.
c
HO
]
14-
15-
16.
l^
18.
20.
21.
22.
23.
24.
I
die Dichtigkeit der
.elafc Flufilgkeic
1,983 fl'
1.7S7
1,66$
1,562
1,4:0
1.3S8
1.316
1.250
1.194
1.131
l,o85
1.041
Die geliobeiiif
WarrerfSule.
0.983 a'
0^787
0,666
0,562
0470
0,388
0,316
0.250
0,194
0.131
0,085 '
^ 0.041 '
-Airo» Suinine der gehobenen WafferfSuleji
69,390 a^
=2.891 -H,
•% »
Die Menge [das Volumen] der geförderten Waffer-
jnaffe ift genau fo grofsals die verwendeteMeiige der
compriniirten LuiFt. Es war aber die Urkraft nur
5= 2.4.0. Es ift alfo hierdurch die Möglichkeit er-
•Wiefen, dafs bei gleichen Maffen[?] djie Förderungs-
höhe mehr als doppelt fo'grofs als die Druckhöhe
Werd<?n kann. Wollte man nur 12 Gefäfse anwen-
den ,. fo wäre die Höhe , zu der das Waller geho-
ben wird =65,577. a'.== 2,7 32. Ä
Zweiter Fall, Wo bei gleichen Höhen die ge*
hobene Mäße mehr als doppelt fo grofs^ als die an»,
gewandte Majfe [?]der Krdft ift. JUie Vorrichtung
bleibe wie varjiin, nur niufs jetzt der Inhalt. der
Gefäfse ^, B» €, D n. f. etwas mehr als noch ein- ■
mahl fo grofs, und die Höhe der Steigröhren a, b.
C i" 3
I
Cy du/^f. nur halb fo hoch wie vorhin feyn, und
die Einrichtung fo getroffen werden, dafs die Oeff-
nung durch a fich fchon dann Jchlißfse, und den
Zuflufs der Luft abhalte, wenii </^nur erft zur Hälfte
* von Waffer geleert ift. Denn da hier a nur halb
fo hoch als die Dinickhöhe H ift, die in dem Ge-
-Jäfse ji befindliche Luft aber^ nach Verfchliefsung
der Züleitröhre «, mit der Kraft H drückt,. fo wird
fie das übrige Waffer noch aufwärts zu treiben und
in B Überzugiefsen fortfahren, fo lange, bis das
. ganze Gefäfs j4 leer, B hingegen voll ift.*
In diefem Augenblicke öffne fich die Lei-
tungsröhre jS, fo dafs die comprimirte Luft in B
,übiergehe, und das Waffer aus B in C übertreibe;
dann nach D u. f. w., wie im vorigen Falle, vor,
ausgeletzt nämlich, dafs die jedesmahlige Steigroh-
re die ihr zuftimmende Höhe habe. •
' , .Da hier die Gefäfse einen mehr als doppelt fo
-grofsen Inhalt haben, fo ift einleuchtend, dafsnnichjt
gröfseräls ^H werden k^nn, weil, wie oben gezeigt
ivorden, dieDichtigkejt derLuft im letzten Gefäfs
nicht unter a' feyn kann. Hier ift alfo — = a' =: 1 2,
ivenn nämlich wie oben H=zzq.^ gefetzt wird. Man
fetze den Inhalt der Gefäfee =:2,i55Mählfo grofs,
als die Menge d6r zu jedem Hub beftimmtön com-
primirten Luft, fo wird deren Dichtigkeit im er-
ften Gefäfs ;=5^\^y=: 11,60 a feyn, uncf nun
ferner
\
^
. i i»2 3
s
\
im Gef££i«
die Dichtigkeit 4tr
•lalt. Ftfi%kcu .
die gebobeai^
Wafferfiiulf.
!•
JI,6ooa^
10,600 mß
0.
3*
'3.S66
4>8oo
S.866.
4-
V ^900
1,900
5.
2,320
i;32o
6:
7.
• 1,933^
ifiSf
0,933
lo.
»•450
1.289
I,i6o
*7t5^ )
©089
0,160
II.
1*050
0/550
Summe aller gehobenen WaüTeirfSalen = 24^)29 .V
«
l)ie^ Förderungshöhe ;ift hier der der Dnitkhdlie
gleich, aber die gehobene Waffermenge ift mehr
als doppelt fo grofs als die verwendete Menge von
Luft.
Die Anzahl der Gefäfse, die fich zur Vergrö-
fserung des Effects anbringen laffen , hängt, %vie
wir bemerkt haben, von H ab. Zur kleinften An-
zahl, nämlich 2, darf die Dichtigkeit der Luft
nicht unter 2a'+2X, und die Elafticität derfeJ-
ben nicht unter a'^2.x feyn, wenn die volle Waf-
fermenge des erften Hubes dmxh das zweite Gefäf*
gehoben werden foU. Diefes ift aber viel zu viel,
als dafs fich eine folche Mafchine, als Modell im
Kleinen angefertigt,, zu Verfuchen, die dem oben
Gefagten jganz ähnlich und entfprechend wären , ih
Wohngebäuden eignen follte. Es wäre denn, dafs
ihre Einrichtung /o wäre, A^U man fich dabei des
Oueck-
/
.■*
C ii3 ]
Queckfilbers ftatt des Waffers bedienen könnte.
Indeffen fehlen mir doch diefe meine Idee fowohl in
Bflckficht der Theorie als der Ausführung wich-
tig, und des Verfuchs werth zufeyn, fie zu reali-
firen.* Ein ModeU, welches ich zu diefem Behuf
angefertigt habe, gab mir Gelegenheit, die Schwie-
rigkeiten , die der Ausführung entgegentreten
könnten , aufzufinden und glücklich ' zu befeitigen,
. auch die Mafchine mit einer höchft einfachen
. Steuerung zu verfehen, die alle zum Spiel nöthi-
gen Functionen aus eignen Kräften vollführt, ohne
dafs fie der bewegenden Blraft im Geringflen zur
Laft fallen, oder fie beeinträchtigen können*). •
•) Der Hr. Vwt gi«bt zwar die Art nicht an , wie er in fei-
ner Mafcbine die Luft comprimirt ; er fchreibt mir aber t
„er- habe an feioem Modell eine Spiralputnpe aptirt« bei
„dex die verdichtete Luft von. der Steigröhre ganz ausge»
M^chloffen fey, nach vollbrachtem Hub aber in einen auf
■^der Steigröhre angebrachten zweiten Windkaften ge«
gleitet vrerde, und fo das Waffer zum zweiten Mahle
hebe, auf eine ähnliche Art zum dritten Mahle und
,fo ferner. Diefes» gewähre den Vorth eil» dafs die Ma«
„fchine bei gleicher Anzahl von Windungen und gleicher
Kraft das Waffer viel höher, gleichförmiger, und auch
entfernt von dem Orte der Kraft heben könne; eine Ein*
richtung, die fich befonders bei i^ergwerken, wenn es
, an. Auf fchlagewaffer fehle, zueignen, und viele Vorzüge
vor dem Kraft verfchluckenden Feldgeftange zu habea
• fcheine, and über die der Hr. Verf. vorzüglich das Ur*
»theil des Hn. Bergcommiffionsraths Buffe in Freyberg,
als eines vorzüglich competenten Richters, öffentlieh
zu lefen wünfchte. pr fey, fugt er hinzu « bereit,
Freande der Phyfik und der Mafchinenkunde in dea
»yfiefitz eines Modells dief er Mafchine und der Spiralpnm-
,,pe, fo wie anderer Erzeugniffe feiner mechanifchea
„ Werkftatt , zu fetzen. " Gilb er t.
AanaL dL PhyAk. a S5. St. l. J. i%io. St. 5. H
99
I
C »4 }
Ich behalte* mir vor, bei einer andern Gele-
genheit das Gefagte weiter aus einander zu fetzen,
und die Mittel an die Hand zu geben', wie die bis-
her in der Ausübung bekannten Mafchinen, die-
durch eine elaftifche Floffigkeit in Bewegung ge-
fetzt werden, z.B. der Heber, dieSpiralpumpe und
<Iie Dampf mafchine, durch die angegebenen Mit*
tel beträchtlich verfiarkt und verbeffert werden
können« '
■«>■
C iiS^ I
Einige
BEMERKUNGEN
über die Bereuimg und die Eigenfchafcen des über*
oxygenirt -falzfcairen Kali,
vom '
Doctor Wag ENM ANN aus Tübingen,
Die intereffanten Eigenfeh aften , welche die Ver-
bindung der überoxygenirten Sal4(äure mit Kali
auszeichnen, haben diefe zum Gegenftande der.
Ünterfuchung vieler Chemikör gemacht; befonders
haben wir B^rthollet undChenevix die ge-
■ nauereKenntnifs derfelben zu danken. Die häufige
Bereitung diefes- Salzes gab mir indelTen Gelegen-
heit, einige Erfcheinungen dabei zu beobachten, '
welche Aufmerkfamkeit verdienen, und meines
: W'iffens noch nicht fehr bekannt find.
Ich bereitete diefes Salz, indem ich durch
., eine Auflöfung von halbkohlenfaurem Kali (calci-
nirter Potafche), deren fpecififches Gewicht 1,220
bis i,25o (}e nach der niedrigem oder höhern
Temperatur der Atmofphäre) war, oxygenirt-
falzfaures Gas fteigen liefs. Diefes löfte fich an-
• fangä ruhig in der Lauge auf, bis etwa zwei Drit-
theile der zur Sättigung nöthigen , oxygenirten
Salzfäure damit verbunden waren. Nun fing eine
Ha
\
\
[ .16 ]
häufige Entwicklung von kolilenfaurem Gas i
iintl baltl darauf erfchieii das (iberoxj'genirt-fal
faure Kali ia kleinen rhomboidalifciien Blättchen i
der Flüffigkeit. Sobald der ftechende Geruch (
oxv|enirten Sahlaure an der Mündung des Gefä«
fses, Avelches die Salzlauge enthielt, auffallend
zu werden anfing, fo entfernte ich diefes, und
fetzte es in die Kälte. Das Salz kryflallilu-te nun
vollends unter beftandiger Entwicklung von koh-
lenfaurem Gas, von welchem eine Menge kleiner
Bläschen jedes entfiehende Blättchen einhüllten.
Wenn ich die Flüffigkeit wieder erwärmte , fd ent-
wickelte fich noch eine grofse Menge von kolden-
- faurem Gas, und bei dem Wieder erkalten kryftal-
lifirte fich von neuem überoxygenirt-falzfaureS
Kali. Dampfte ich hingegen die Flüffigkeit, ftatt
fie blofs zu erwärmen, beträchtlich ab, fo kryftal-
Jifirte in der Kälte blofs Digeftivfalz.
Die nach der Kryftallifation des überoxyge-
nirt - falzfauren Kali übrige Lauge hatte einen fal-
zigen, nicht fcharfen GefchmacV, zeigte (wenn
ich fie nicht erwärmt hatte) den Geruch der oxy-
genirten Salzfäure, und bleichte ruhe Leinwand,^
wenn man fie zuvor mit Waffer verdünnte, fehr
gut, ohne eine nachtheiÜge Wirkung auf diefelbe
zu äufsern. Hatte ich dagegen den Procefs fo ^
gefteUt, dafs ich dasZuftrömendes oxygenirt-ÜÜ
fauren Gas unterbrach, fobald die Entwicklung vd
Kohlenfäure begann, fo zeigte die Salzlauge sai
andere EigenftliufLeu. Sie hatte einen ätzend^
er
rde
gab
r ihre
erhielt
.ie Lauge
^ L^nfehaften.
j meine Un-
id .weiter fort-
iraos ziehen zti
inficht wflrde in
nicht gefättigten
ure (ich i,n gewöhn-
. oxygenirte Salzfäure
11 anderer Antheil der
jcb als folcbe, in disr
-. Hieraus liefse (ich al*
igenfchaft der Lauge er*
i der grofsen Concentration
.^fäure zufchreiben könnte^
durch Verfuche erfahren iiat,
jnden wirkfam bleibt, (q lange
^ in gemeine und überoxygenirte
*
aslU Nur fcheint damit im Wi*
liehen , dafs die Lauge fehr wenig
I
C "S ]
DieEntweJchiiag des kohlenraur«oGasrc1)eil
, mit der AbfonHerung des iifieroxygenirt-falzM
reo Kali in genauem Zufammenliange za Aeha
iheils, weÜ kein folcbe« S^lz erhallen wird, {fA
dem TJeltnehr Uigeftivlalz kryflalliCrt
mit dem Zu&föoieD der oxvgeuirteD äalzfäure J
die Lauge beim Anfange der Eniwichetung vd
Kohlenfäure aufgehört bat, theils, weil das 1
ftallifiren jenes Salzes immer von diefer Gasent«|
ckeluog begleitet ilt; haupirächlich aber des««
gen, weil man durch Erwärmen und^ das dard
verbundene Austreiben von KoVJenfäure bei d^
Wiedererkalten, einen neuen Aniheil von jenei
Salze bekommt. Es fcheint, dafs eine grofse Ver«
dichtung der o.xygenirten Salzfbure nöthtg fey,
om das Hindernifs zu überwinden, welches diefe
der AbTonderung des üheroxygenirt - falzfauren
Kali entgegen fetzt, und dats diefes auch einigar-
mafsen durch Wärme gehoben werdea könne.
Um das erhaltene Salz volikoinmen rein zu
erhalten , löfete ich es wieder in fteElendem Waffer
^uf , und liefs es in der Kälte zum zweiten Mahle
kryftalUnren, Hierbei zeigte fich mir immer eine
fehr fchöne Farbenerlcheinung, welche fich ancU
fcfaon einigermafsen, jedoch nur undeutlich, bei der
erften KryftallLfation einftellle, und die, fo viel ich
mich erinnere, bei der Kryltallifaiion keines andern
Salzes wahrgenommen wird. Jedes ßiältcben oäm-
lich , welches fich in der Fiüffigkeit bildete, hatte
t "9 ]
eine eigene Farbe, die^verfcliieden war, Je nach-
dem der Winkel wechfelte, unter welchem es ge-
gen das Auge gefcellt war, aber auch aufserdein
nach und nach in hellere Farben Oberging, und
meittens, ehe das Blätlchen den Boden des GeFä-
fses erreichte, verfchwand. Auf diefe Art reigte
fich in der Flüffigkeit das buotefle Gemifch der
lebhafteflen Farben. Brachte man nach geendig-
ler Kryftallifation die am Boden lie^^enrien Blält-
chen durch Rülteln wieder zum Schweben, fo
erfcbienen alle farbenlos, wie (ie auf dem Boden
äes Gefäfses fich zeigten; nur einzelne wenige
hatten gewöhnhch eine Farbe beibehalten. Diefa
[chöne Erfcheinung fcheint derjenigen ganz ähn-
lich zu feyn, welche Newton beobachtete, in-
dem er Ltiftfchichten zwifchen zwei Glasplatten
preiste, oder Glimmer-Blätter fehr fein fpaltele,
d. h. , die Farbe fcheint von der Dicke der Blätt-
chen abzuhängen, um fo dunlder zu feyn, je
dünner diefe find, und bei einer gewiffen Dicke
ganz zu verfchwinden. Wirklich zeigten fich
auch die Blättchen, weiche nach dem Abfondern
d«r FlQffigUeit noch Farbe beibehalten halten, au-
£ser ordentlich fein.
Die gewöhnliche KryltsUform diefes Salzes
ift bekanntlich die Form rhomboidalifcher Blätt-
chen, die bei fehr langfamer Kryftallifalion zu
fchönen Rhomboedern anwachfen, Indeffen kry-
ftallißrte mir diefes Salz einige Mahle unter be-
äi _2 cä inisiTen noch nichc
. . .. -± las^-iea roag, da icia. ie
_-r-*a;£ reoaaciiretcj in feinen Lex-
... - . :± rujiriicse Form erhielt das S^z
- i-4 _e ^iflöiang, aus welcher es an-
.^ceu£:iei^ Oigeltivfalz war: alfo am
j. wtffDfr^e cier noch zwei IrrthQmer: Es •
- — ^ ^aricaii^, dafs diefes Salz fich an der
.-. 7ttriac;frt. end eben fo faifch ift es > dals
^a Jca ^er Aufiöfung deffelben zum Bleichen
faientiii kjux Ich habe diefes Salz lange Zeit
.'- iiinwirkung der Luft und des Lichtes ausge-
..jc, ohne eine Veränderung der Eigenfchaften
f«.>iben zu bemerken. Eine Anflofung deffelben
" Yalfer äufserte auf ungebleiclite Leinvancl, die
■ -arin kochte, keine bleichende Eigenfchaft,
^ reränderte 6ch nicht; eben fo wenig wurde
.^ .arcb Kochen in metallenen Gefäisen verän-
e4t. leb führe diefes nicht als etwas Neues an,
ii...cfiu es mir wohl bekannt ift» dafs fchon weit
r^aitfi- Berthollet diefe Bemerkung gemacht
^w^. 'bodern nur, um die Angaben in einigen
cweitf» Schriften Ober die bleichende Eigenfchaft
..c.e^ >a]ze$ zu widerlegen. Döberreiner be-
^^t.v>;e(«t uamlich, dafs die Aufiöfung diefes Sal-
.> ii Walfer, wenn fie nur erft erwärmt würde,
^^sfit .o gut, ja noch beffer bleiche, als die un«
,ci>ui>Jtfaa oxygenirte Salzfäure. Cbaptal (Che-
trat das Privilegium den Herren Steiner und
Erasnitzki ab, und kehrte nach Mönchen zu-
jj-Ück, um dort in Verbindung mit einigen Andern
.eine chemitche Druckerei zu errichten. Die Her-
[Ten Steiner und Krasnitzki haben ihr Unter-
nehmen nichts defto weniger J^ortgeTetzi, unier-
Aatztvon dem Regierun usrath StartlvonLucb-
fenftein, der lieh für alles, was nützlich il>,
lebhaft inlererfirt. In der z» München errichte-
ten chemifchen Druckerei fcheint man ditfe Kunit
am weiteren gebracht 7.11 haben ; die zu Siutlgard
fcheint viel weniger bedeutend zu feyn. Chau-
ytaa ift der erlieg der in Frankraich ein brevet
^invention, um mit Stein zu drucken oder dar-
auf zu ftechen , erhalten hat, und Guyot Des-
'mares hat fich erit nach ihm hiermit befcbäftigt.
>- Das Verfahren bei dem Steindrucke ift
ziemlich einfach. In der zu Wien errichteten
chemifchen Druckerei hat man drei verfchiedene
Methoden angewendet, d'iB erhabene Manier , die
■vertiefte Manier und die flache Manier*), uad zwar
, am häufigften dieerfte, deren man fich gewöhnlich
zum Notendruck bedient. Die zweite IVlanier zieht
man iür die Arbeiten nach Art der Kupferfiiche
(Jes gravures) vor, und die dritte zur Nacliah-
mung von Zeicimungen, befonders folch«r, die mit
dem Crayon gemacht find.
•) Im Originala weril«!! Ge |;sniinnt la metkode en relief.
e« plac,
fclieinUch dutch e
Kreidf Manier.
1 diu zweite Maot« wird.
1 Mir«veiftand , «crdeutfchi än\
• Gilbert.
[ '=4 ]
Mao bedient Geh zu diefer Art von pnick
oder Stich einer Platte von Mergeifchiefer, oder
von irgend einer andern Art Kalkftein, die iiicbt
zu hart ift, und doch eine fchöne Poliiur annimmt.
Sie vertritt die Stelle der Kupferplaite des Ku-
pferAechers oder der Holzplatte des Formfcbne)-
ders. Man niihmt de von 2 bis 2^ Zoll Dicke»
um fie wiederholt abfchleifen und wierier benu-
tzen zu können. Der Stein mufs eine fchöne Po-
litur erhallen j fein Gewebe mufs einigermafsen
körnig, und, wie es fcheint, dicht, die Maffe
aber doch ein wenig porös feyn. Man bedient
fich in Wien der Mergeifchiefer -Platten von 5«/-
lenhoferiy bei Pappenheim, im Königreiche Baiero.
In Frankreich hat man glücklich er weife unweit
i'arJs Lager von Sleinen gefunden, welche alle
Figenfcbaften befitzen, um zur chemifchea Dru-
ckerei zu dienen.
Auf den polirten und trocknen Stein trägt
man zuerft mit dem Bleiltifte die Zeichnung, di«
Noten oder die Buchftaben auf, die man abdru- -
cken will. Die ßieiftiftftriche find wenig ficht-
bar; um die Zeichnu»g nett zu machen, über-
zieht man die Bleiiliftftriche mit einer Tinte eige-
ner Art •), aus der man in Wien ein grofses Ge-
lieimnifs macht. Sie befieht, vrie es fcheint, auH
L
') Pour rtndre U äeffin nei, on pa£li ßir le trait /ait au
crayon une encrt particuliere ; Wai diefen Grnnil anbe-
trifft, io ilt tr, ;wie M in.dia Augen füllt. nic)it <ter
wabre. Gilbert'
einer' AuTlöfung von Gummilack ia Kali, die mit
Rufs von verbranntem Wachfe fchwarz gefärbt ift;
diefe Art von Rufs fch eint von ullen am mehrften
iüerza geeignet zu feyn. Man läFst die Tinte tro-
cken werden; diefes gefchieht ungefähr in zwei
Stunden» eher oder fpäter nach Veifchiedenheit
der Witterong.
Nachdem alles eingetrocknet ift, flbergiefst
man den Stein mit Salpeterfaure; diefe greift die
mit der harzigen Tinte Aberzogenen Stellen nicht
an, frifst aber an allen andern Stellen die Ober*
fläche des Steins fort. Alsdann wäfcht man die
Mergeifchiefer-Platte im Waffer rein (rf? manidre
ä Ia rendre neice)^ und trägt gewöhnliche Buch-
drucker-Schwärze mit den Ballen auf. Blofs die
erhabenen Züge, Noien oder Buchftaben nehmen
die Schwärze an, und man macht dann mittelft
eiaer Kupferdruck-Preffe mit einer Meffingwaize,
oder mitteilt einer Buchdrucker-Preffe mit einer
iTierGagenen Schraube (beide Arten f>nd in Deutfch-
land fehr gut eingerichtet und leicht zu regieren)
auf die gewöhnliche Art von der Platte einen Ab-
druck auf Papier, der gerade fo nett als die
Zeichnung wird. Bei jedem Abzüge mufs man, wie
bei allen andern Arten von Drucken, die Platte mit
Waffer wafchen, Farbe mit den Buchdrucker -Bal-
len auftragen, und wiederum preffen; die Kraft der
--Preffe mufs nach der Manier verfchieden feyn.
man von der Mergeifchiefer-Plalte fo viel
abdrucke geoommen, als man haben will, und
bedarf maird&rZeicbnung nichtwieiJer,ro läfet-nm
den Steio sbfcLileifea und trägt eine andere neu«
Zeichnung darauf; und fo kann derfelbe Stein zai
5o bis 40 verfchiedenen Sachea benutzt werden.
Je nachdem die ZOge mehr oder weniger er-
habeo werden follen, uimmt man ftärkere oder,
fchwächere Salpeterfaure zam Aeizen. Bei der er-,
habeaea Manier wird die Sajpeterfäure mit gleich
viel WalTer verdünnt. In Wies, wo man den.
Steindruck fait zu nichts aJs zu mußUaUrcheo W^-,
ken benutzt, \& diefe Art allein im Gebrauchet
da Ge für den Notendruck fich am bellen eignet.
Zur vertieften Manier nahm man die Salpeterfäure-;
anfangs ganz rein, fpäter verdünnte mau fie nach
dem Effecte, den fie auf den Stein hervorbria-,
gen follte. DieCe Manier jfi: von der vorigen bJofs
dadurch unterfchieden, dafs bei ihr die Buchita-
ben und Züge viel erhabener, und die andern.
Stellen des Steins viel tiefer ausgefreffen find.
Sie bat den Vorzugj dafs Ce keine folche Gleich-
heit des Tons, als die andern Manieren, hervor
bringt, daher man fie da nimmt, wo man Arbei-
ten wie Kupferftiche von dem Steine drucken wUL
Die erhabenem Stellen nehmen weniger, die boh-
lern mehr Farbe an, und dadurch läfst fich di«|
Einförmigkeit des Tons vermeiden, die bisher de»]
Steindrucken wefentlich eigen zu (eyn fchien. Diefe
Manier erforderte eineflärkere und fcbwerere Pret
fe; diePes und die gröfsere Stärke der Säure mach-
ten fie kofcrpieliger, daher man Jie aufgegeben har;-'
t >=7 ]
^:e rerdieot aber überall, wo man in derZeicfanong '
i.vas Effect unj gröfsere N«Itigkeit bcabfichligt.
Vor deo andern tlea Vorzug. Zur finvlien Ma-
mer^ ^ie zum Nachahmen von ZeicbnuDgen mit
dem Crayoo vorzöglich geeignet iß, wird die we-
Btgfie Salpeterfaure genommen; man darf aber
nicht glauben, dafs der auf diefe Art behandelte
Steio ganz eben fey. Sind die Züge gleich nur
fehr wenig erhaben, fo find fie es doch wirklich,
und iatfen ßch durch das Gefühl dafür erkennen.
Folgendes fmd die Arbeiten, bei denen man
fich des Steindrucks bedient : i) Nachahmung yoa
Bolzfcbnitteni 2)Kachahmung der punklirten iVJa>
nieri 5) Zeichnungen; 4) Noiendruck; 5) Schrift
aller Art; 6) Landcharten; 7) Nachahmung voa
KupferAicben.
Die Vorzüge diefer Art zu drucken find:
dafs fifi einen Charakter eigener Art hat; dafs fie
durch die andern Arien, zu fiechen und zu dru-
cken, nicht nachgeahmt werden kann, indefs
durch Ge alle frühern Manieren ziemlich gut nach-
zuahmen find; und ganz vorzüglich, dafs fie weit
gefcbwioder, als alle andern , von der Hand geht.
Eine Zeichnung, die der KupFerftecher nicht in .^
oder ö Tagen auf die Knpferplalte zu bringen
vermag, kann in i oder 2 Tagen auf den Stein
aufgetragen werden, und in derfelben Zeit, in
welcher der Kupferdrucker 600 bis 700 Abdrü-
cke macht, bringt man mit der chemifchen Dru-
ckerei 2000 Abzüge zu Stande. Eioe Eupferplat-
^•diirf TnanderZeicbnuiig nichtwieder,
den Sieia alifcbieifen und trägt einr
Zeichnung darauf j und fo kaaa dr
5o bis 40 verfcbiedencD Sachen hp
Je nacbc!em die Züge mehr
Iiaben werden folleo, nimmt
fchwäcbere Sdlpelerfaure zmn i ■■■]
habenea Manier wird die ^
viel Waffer verdüniit. 1
Steindruck Taft zu nicht-
ken benutzt , ift die!
da IJe für den Not<?
et de
M ,n Mal)
. >i'3r falt no<
.■.'Jrit maD dief)
ozettel ZD vei
rrTiecher kann de;
I in Zinn Itechen; aii
— Menge auftraget. AI
pfer oder Zinn fiechei
Zur vertieften Man
anfangs ganz te\:
dem El'lecte, i'
gen follle. IJi'
dadurch uc
ben und '/
SteUer,
Sie b;
heit
brin
1 ;nit beweglichen Typen f«
. ^~st, läfst üch auch mit dei
^ Art aosfilbren.
> >reJt fuhren, wenn ich inicli i
.ioäen diefer Druckerei einlaCTe
.jning Jebrt aber, dafs man b(
ein Drittel ao/Koften, im Vsi
Steclien in Kupfer und
•;,ü hat die cbetnifche Drackertl
teil ''prig, mittelll ihrer den Letten
I.~' ^^«n der Zeichnungen die Verfchieden
! ,ios 2u geben, worauf die SchönbeE
.^ und des Kupferfticbs beruht. So z. I
Widerrede die fchönfien Steindrückoj
.[•er erfchlenen find, die in MSRobei
, Zeichnungen verfertigten, ivelche At-
. ; üarer am Rande eines Gebetbuch« g»
^ macht
f »29 ]
macht hat. Sie athmen Ceift, vitd der Strich ift
häufig rein» aber er ift gleich, und der Abdruck
einförmig. Matt nimmt das roch bcffer wahr,
wenn man die Steindrucke orit den von verlcliie-
denen Kdnfilern fe]bit geatzten Kupferfcichen ver-
gleicht, wo man jedem Striohe anfieht, dafs er
bald kräftiger, baldleifer, ohne Zwang, gemacht
j^, wie in Zeichnungen mit dem Crayon. In den
Steindrucken fehlt diefe Freiheit und diefe Feftig-
keil, welche den radirten Blättern einen fo hohen
Werch giebt. ^ Daffelbe findet bei dem Ps'uten-
drock Statt, und die zu grofse Einförmigkeit
macht die von Stein gedruckten Noten fcbwerer
lesbar.
Man darf hieraus nichts gegen den Wertli
und die Wichtigkeit der neuen Kunß: folgern , fon-
dern nur fchliefsen» dafs ße noch verbeTfärt wer-
den mufs. Sollte »"an Miilel finden, diefen Man-
gel, der in derNatur derProceffe zu liegen fcheint,
wegzuräumen, welches zu erwarten ift, wenn man
das Auftragen der Zeichnung auf den Stein und
den Gebrauch des Scheidewaffers beffer fi^dirt
haben wird*), — fo würde diefe Art deS' Stichs
•) Seit Aer Zril, dafi Albr echl DflTer'i cla-ißl. tHychol.
tianJ:a\.kitu»gtft, Man<^hcn 1809.- FoL , vop Steiner.
«ut Siein gehncht nnd mit Ickvnxmt, rodier. vioIet(«r
und grüner Tinte abgedruckt eirchienen find, bat maa
dier« Kunfi in Müachen auch in dltfer Hinficht aurieror* '
(ientliob veTvnllkniurarec, wie- die Anüclit der vonGgli-
ohern Sieindrfieka nach Zeiclinuiigen älterer K^nTtler
nnd nenerer Üeiohnm- beweifen , die man jetzt faTc über-
-aUüiDcuirchland lu ialserfi billigen pMiren kaban kanii.
Anrial. d. Phyfik. B. 35. St. I. J. ma. St. 5. I
t >:>8 ]
te iHflet kaum looo Abdrucke; von
lafTen ficli I«icbt mehrere Taufende
deneii der letzte eben fo tchün
Man hat in der Wieoer cbemifc^
Verfocb gemacht, eine Zeic'
abzuziehen , und der letzte / ' i
eben fo fcbSn als der erfte ' --J
Zahl noch weiter treib«! i'jre vo:
fertigen. Der geflbi
Tages kann 4 Seite
rcilhei
::rüfcer
I iiLiii^ten che«
, >:J1 man in Mai.
1' .ir? von dem Steint
::i man der Natar de|
man fich dort bedient*
Stein läfst fieh die
les, was KOaRI
könoeo, tutd >
trea oder i). .-{-:
^^f ooa. Auch bitn- tlbergiefÄ
, wie zn Wien , mit etwas Scbei-
-vron, der Erite, der eine cb^
t zn Paris errichtet hat, fcbeiüt
Stetoe aaf > • --«gaügea, die Zeichnung mit einer
Es ■ ^-nte aufzutragen, und den Stein ia
das D' ' ' • lüifeo, worauf er das WaHer von dea
w«tUi. _. iagen leicht abwifcbt, und die Färb«
den ^ Buchdrucker -Balten anfträgt. Sie bat
ql _ Jen naffen Stellen nicht, fo dals bIo& di«
r - " Ntchiicbtca ühm ien Steiudnick und dctTai
p, tdh den Erüudan felbfi, findet man in diefafl
, N. F. B. 1. S. 441. bder Jalir 15109. St 4. Hiw
, . f Lne Stelle aus einem udeni IranKfi/ifcheo Beiii^
^1 „Du Eiooder Seoeleldet (vnfsta anfane« f
Uü>«i Eifindiirg wenig riuczen in iLeien, E.t eil«,
^B vcxtuufen, noil man bedient fieh ihrer zum Orud
«Mt Scbwft and Ton Wufik lu Wien. Hom, OEfcobatl
^ufiborg uod ia Spanieo. Wahrrdi ein lieh wai
;li« du GeheimniÜa durch Kaaf erlangten,
Kanfiler, nttd verbanden nichc. davon für die leichnra
d«i> Kiiufie ISutsen lu Eieben -, diere« Verdieaft vrakHi
Jdanlioh, Director der kGuigl. 6emaUdegalleria 1
.Sild»cl>«u, voibehalten . der dtefe Kuafi Xehr vbcvdI
kaJUDUiU iiu.'! Ciliert.
t
*
}
^rdck macheo. Man fagt,
'*e Art gedruckt. Eine
'''her man nicht Sal«
wird indefs immer
e liefern« und weit we- .
:iH
le Art, deren man lieh zaerft in En^
I.U haben fclueint» wie aus der in diefea
N. F. B. I. S. 439. mitgetheilten Nachrichc
1 o n'a erhelle Gerade fo £childert auch das
.iiixen ein Brief aus London in den Annales de Chi*
.ccy t. 41. p. 390., worin es heifst: „Hier hac ein Dent-
fcfaer ein Patern genommen, auf eine, yme es fcheint,
neue Art Abdrücke von Zeichnungen odev Schrift zu isr«
lialten. Er nimmt eini^n feinkörnigen Kalkftein mit eba-
Btfr. doch nicht polirter Oberfläche, .der von por5fer
Taattnr ift; auf der ebenen Oberfläche macht ter dieZeioh«
jina^ mit einer feinen Feder , die er in eine Tikite eige-
ner Art taucht, auf welcher kein Waffer , wohl aber fehr
willig Buchdrucker «Schwärze haftet* Ift die Zeichnung
£sräg , fo trfinkt man den Stein in WaETer » n. f . w. — •*
Plefe Tinte ift'eine Auflöfung von^ Gununilack in Waffer
«ümlft lYatron nnd ein wenig Seife;** Gilberim
i. .
VII.
Mineralien • Sammlungen ^^
•'^reiche bei der kSnigl. fichCfchen akademifchen Mi«
«ermlien- Niederlage zu Freyberg im Erzgebige kftuf«
lieh zu haben find.
P Jtaffw oryktognoftifch • geognoftifchen Sammlungen find
tiheiltin Zahl, theils in Gröfse der Stücke verfchieden, und
- liaben folgende Preife: Sammlungen von 100 Stück, in klei«
^Format 2» in mitderm Formac 4« in groDsem formte
r
%
>
i
I
[
I
I
t iSä J
6 FiieiUielMcl'of. — Sammlaogcn > von 200. Stück., lüain 4,
mittel i, grnfj Format J2 Ft. d'or. — Sammlungen van 300
Siiick, klein 7, mittel 14, ßrof» Format 21 Ft.d'or. — Samm-
loDeeri TOD 400 Stüc)(, klein 10, mittd lO, pol« 30 Fr.d'or.
UuJ fo nach VeFhälCnift weiter.
Die Stßuke von kleinem Format haben 1! bi> Z, aach 3^
2o11 im Quadrate; die von mittlerm Pormac 3 hi« 3; Zoll, die
von grofsem Format 4 und mehreie Zoll im Qnadrate. Der
Pieii dei Hunderu bei zahlreichen Sammlungen fteigt, weil
tli« rettneiu Gaitiiogen fehr im Preire Ttehei.
Zu jader Sammlung gehört ein Verzeichnir*. dasVins
Tehr genaue Befchreibung ond zugleich eiue kurze Cbarakie-
(iltik der ganzen Gattung oder Art enihült, und folglich die
Stelle eiues H^todbucha der Mineralogie vertritt, v^obei [tett
«nf die neneften Berummungen dei Hrn. Bergraiht Werner
RückGcbc genammen wird.
Geagiinrijloiie 5 dm ml u »gen tiai nach deafelben PreiTen
SU haben.
Um Für diBjentgen, denen die Freife zu hoch reyn möeh-
'tCBidie AnfchaffuDg eigner Sammlungen tu erleicbtem,iii
■iti Slndium der MiRCralogie nach allen Kr j Feen zu befärder^
liat man die Einrichtung getroffen, dafi aadti woblEeiler
'fiammluitgeu zu lOO und lOO Stuck, das Hundert Ii
^rioliid'or, abgelaiTen werden. Dia Stücke find zv
(ttas nur klei» «nd haben kein befümmtei Format, werdj
aber immer fehr deatlich und ausgezeicbnet, und at'i
zwar etwas kurzen, abet doch genauen Katalog veiCehaj
f.,n.
Arich von einzelnen Mineralien, befocders denen, di«
fSchlifcben Erzgebirge noch brechen, lind Exemplare ■
beliebipi?r GröFse bei der »'icdejiage zti haben.
> Beftellungen werden bei dem Hrn. Infpector Ri
fti a nn in Freyberg gemacht: ohne Vorausbezahluög oder Aij
weifiing auE eii: Uandelsliau« in Leipzig oder Cretdea kiM
«idiu verabfolgt werden.
T
ANNÄLEN DER PHYSIK.
JAHRGANG j8io, SECHSTES STÜCti,
L
UNTERSUCHUNGEN
aber die Bildung eines Amalgams mit Ammoniak
und mit ammoniahliahigen Salzen durch £inwir*
kung der Foltafchen Säule,
von
Oäy-Lussac und Thenard«
(VorgeUfen im Infcitute im September IS09.)
Frei überfetzt von Gilbert *\
D-
ie erfien Verfuche über diefen Gegenftand rüh-
ren von dem Doctor Seebeck in Jena her. Er
fand in den eriten Monathen des Jahrs 1 808 , dafs
t fefteS) leicht befeuchtetes, kohlenfaures Ammo-
f niak eben fo gut als Kali und Natron das Queckfil-
< ber in ein wahres Amalgam verwandeln kann, wenn
I man das Queckfilber mit dem negativen und das
I Salz mit dem pofitivenPole ein er Volta'Ichen Säule
in Berührung bringt. Man findet feine Verfuche in
dem Gehlen*fchen Journal, und, im Auszüge^
*^ Nach den Annales de Chimie , Fevr. Ig IQ« Gilbert»
Annal« a. Phyfik. B.35, 8t. 2. J. Igia S^6. K
i
L l54 ] ' r
. 1? Chimiey Mal i8oS. p. 191. *).
^.r JüS mit kohlejifaurcni Aniinoniak
■:.»L!-aiii weich und voluminöfer als das
. l.jor i&, aus dem es en4iteht, dafs es mit
. _ .ia leichtes Aufbraufen bewirkt, und dafs
.^'..ci aas Wdfier alkalifch und das Queckfilber
v^OLier hereeftellt wird. Ueber die Theorie die-
:*c3r auffallenden Thatfacheu hat Herr Seebeck
iiichts gefagt; auch Herr Tronimsdorff , der
die Seebeck'fchen V^rfuche wiederholt hat, be-
gnügte fich , blofs Thatfachen niitzutheikn **).
DleUH. Berzelius und Pontin in Stock-
holm haben über dieEntftehung diefes AmmoniaTc-
Amalgams die erfte Erklärung gegeben. Durch
die Theorie Davy's, nach welcher Kali und Na-
tron I\Ictalloxyde find, verleitet, überredeten fic
fich , auch das Ammoniak fey ein Metalloxyd , und
das Ammoniak- Amalgam fey nichts anders als
eine Verbindung von Oueckfilbcr mit dem Metalle
des Ammoniaks ***).
Man begreift leicht, dafs dicfe Bildung eines
Amalgams mit Ammoniak Herrn Davy <mf das
lebhaftefte intereffiren mufste ;.auch machte er daf-
felbe zum Gegenllande feiner Unterfuchung, fo bald
er CS durch den Herrn Berzelius kennen gelernt
hatte. Zuerit forfchte er nach einer leichten Art9
•) Sie wurden zuerfc bekannt gemacht in dem Intell. Blatt
dekr Jen. Allg. Lit. Zeit, vom 27. l-ebr. igog. Gilbert*
••) Vftrgl. dicfe AnnaL B. XXVIII. S. 335- Gilbert.
•**) Mau fche dicfe Aniialait Igoy. St. II. oder A'. F. ß. 3,
S.Ä46f. Gilbert.
C i35 1
es zu bilden« Er behandelte zu dem Ende flüffiges
f, Ammoniak nach der Methode der beiden fchwedi-
(bhen Chemiker, kohlenfaures Ammoniak nach
Art des D. Seebeck, imd zuletzt falzfaures Am-
moniak; und diefem letzten Salze giebt er den
Vorzug, als demjenigen, welches das Amalgam
am Jeichtelten erzeugt. Er macht aus Salmiak
eine kleine Schale, feuchtet fie ein wenig an,
.fiellt fie auf einen Platinftreif en , der mit dem po-
itivea Pole der Volta'fchen Säule in Verbindung
ift, gie£st 3 Grammes Queckfüber hinein, und
fetzt diefes mit dem negativen. Pole in leitende
: Verbindung. So bald die ßäule gefchlpfien wirc^
^gt das Queckfilber an, bedeutend an Umfang
zuzunehmen, und fich zu einem weichen, doch
fefien, Körper, welcher weichem Zinkamalgam,
gleicht, zu verdichten, imd es entliehen häufig
Ramificationen , die, wenn fie brechen, fchnell ver*
ibhwinden, und unter Ausftofsung eines Dunftes,
der nachr Ammoniak riecht, fich in Queckfilber
verwandeln.
Nach Herrn Davy hat diefes Amalgam fol-
gende Eigenfchafien y von denen die Herren See-
beck, Berzelius und Pontin fchon einige
wahrgenommen hatten: Es ift ein fefter Körper,
der bei 21 bis 26** C. Wärme eine Confiftenz wie
Butter hat. Wenn man es einige Zeit in der Tem-
peratur des fchmelzenden Eifes erhält , fo nimmt
es einen ziemlichen Grad von Härte an, imd kry-
ftallifir't in Würfeln, die manchmahl eben fo fchön
K 2
I
I
umt grofs find, als die des Wisniuths *^. Das
fpecififche Gewicht ift kleiner als 5, und das Vo-
lumen deffelben 5 Malil fo grofs, als das des Queck-
filbers, aus dem es eiitftanden ift. An der Lufl
■überzieht es fich mit einem weilsen Staube koh-
lenfauren Ammoniaks. Wird es in ein gegebenes
"Volumen Luft gebracht , fo nimmt diefes fehr
merklich zu^ es enlfteht Ammoniakgas, deffen
Volamen I5 Mab! fo grofs, als das des Amalgams
ift, und es verfchwindet -^ oder ^ i'o viel Saiier-
ftoffgas, als Ammoniakgas entftelit. Im Waffer
entbindet es ein Volumen Wafferftoffgas, ^ fo
grofs, als das des Amalgams, wobei das Waffer
zu einer fchvvacben Auflüfung von Ammoniak
wird, und das Queckfiibcr in feiner gewöhnlichen
Geftalt wieder erfcheint. In falzfaurem Gas ent-
bindet fich aus dem Amalgam WalTerftoffgas, nnd
entfteht Salmiak. Li Schwefelfäure bildet fich
fchwefelfaures Ammoniak und fetzt fich Schwefel
ab. Wird das Amalgam in Naphtha geworfen, fo
zerfetzt es fich auf der Stelle unter Entbindung
von Ammoniakgas und von Wafferftoffgas. Eben
fo zerfetzt es fich in andern Oehlen, wobei eine
ammoniakalifclic Seife und Waffcrftoff entftelin.
Das Ammoniak -Amalgam hat diefem zufolge
die gröf.ste AehnÜchkeit mit den Anialgamen aus
•J Vergl. Annal. N. F. B. 3. S. 251. So poh und tcbSn
JcTyriatlifirt, nacii Oavy, nur das Kalikim-Amalgam^ die
G«f»lt der Kr^fulle dzs Ammonium-Anialgaini konnte
er nicht deutlich eikeuiieii, rondern riech Dur aiiE die uu-
fcifche. Gilbert.
[ '37 ]
Kali-Mrtall and aus Natron -Metall. Dier« Ue-
bereinftimmung bat Herrn Davy überrafcht, fo
dafs er keinen Anftaiid nimmt, zu fchliefsen, ^vie
es die Herren Berzelius und Pontin gethan
Iiatten, das Animoniak-Amalgam fey eine Ver-
bindung von Queckfilber mit einem eigenthümÜ-
eben iVletail, der Bafis .|es Ammoniaks, welchem
er den INaraen Ammonium giebt. Um diefes neue
Metall einzeln darzufteilen, unterwarf er es der De-
ftülation miter Ausfchliefsung der Luft; wie er ficb
indefs auch bei dlefem Proceffe benehmen moch-
te, immer erliielt er nur Oueckfüber, WaCferftoff-
gaS und Ammoniakgas. Diefes Erfolgs ungeach-
tet bleibt er bei feiner Meinung, und um fie auf-
recht zu erhalten , fchreibt er die Zerftörung des
-\iiimoaiums einer nicht wahrzunehmenden Menge
; nn Feuchtigkeit zir, und zeigt, wie mau aus die-
; m Grunde in der Deftillation Waffe rftoff gas und
.-Vmmoni altgas erhalten muffe,
Diefem zufolge kann alfo Herr Davy das
Ammoniak nicht mehr für eine Verbindung von
Sfickftoff und von WaCferftoff halten, da er eia
Metalloxyd unter den Eeftandtheilen deffelben
annimmt, und da er nach feinen neueften Verfu-
chen den Stickftoff für ein Oxyd erklärt, wel-
ches aus Sauerftoff und Wafferftoff beftehe.
So fonderbar diefe feine Meinungen über die
Natur des Ammoniaks auch find, fo war er von
der Wahrheit derfelben doch fo überzeugt, dafs er
lieh durch fie hat weiter führen lafTen, und auf
[ >38 ]
diefe Art ift er wi einem merkwOrdigen Veflifcfci
sei.
I
I dem man indefs auf eiaem viel di-
rectern Wege gelangen kann.
^ Er machte in der gewöhnlichen Temperatof
flöffiges Amalgam aus Queckfvlber und Kali -Mo-
la]], und gofs diefes in ein fchwach befeucliletel
Scfaälchen von Salmjalc Sogleich , ohne daXs di(
Elektricität mitwirkte, verdichtete fich das Anial'
gam, und nahm ein 6 bis 7 Mahl fo grofses Voln
inen, wie zuvor, ein. Diefes neue Amalgam hat
te diefelben Eigenfchaf ten als das vorige, und Hr.
Davy fand, dafs es fich von diefem blofs darif
iinterlchied , dafs es verhältnifsmäfsig fehr vi^
mehr Ammonium enthält, und dafs es mindt
Tergänglich ift, fo dafs es fich in verfchJofTenei
Röhren, in Oehl, und in Naphtha eine geraunii
Zeit aufheben läfst*).
Alle diefe Refultate find von fo grofser Wieb
tigkeit, dafs es von dem allerhöchften Interefl
vrar, fie zu verißcirenj und es war um fa iiotÜ
wendiger, fie zu ^viederholen, als die Xheori<
welche mau auf fie gebauet hat, noch auüseroV
dentlicher ift.
Wir haben zuerft alle Procejje wlederhoi
welche die Bildung eines Amalgams mit Äüum
*) VergL Annal. N. F. 8. 3. S. 250. Er erhielt aalTell
Amdlgam, wenn ei Nalroaium-, Baryum- oder KaUa»
Amalgam auf angefeuchteten Salmidk einivirken U«
-und eiklSite ej Xchon für ein drii/achet Amalgam >'
Araracnium, eiDem diefer Meulle uud Queckliluer.
Gilbert.
C i39 3 ^
Diak betreffen, fo, wie fie befchrieben werden, und
wir haben gefunden, dnfs alles, was von ihnen
gefagt wird , auf das Genauefte der Wahrheit ent*
fpricht* Man erhält zwar mit flüffigem Ammoniak
ein Amalgam, aber weit weniger gut als mit fe-
Ttem kofalenfauren oder falzfauren Ammoniak , das
man ein wenig befeuchtet hat; auch gelingt der
Procefs mit diefen Salzen im flüfügeu Zuftande
minder gut. Mit Jemfelben Erfolge läfst fich da-
gegen jedes andere fefte Ammoniak -haltige Salz
anwenden; davon haben wir uns wenigftens mit
fchwefelfaurem und mit phosphorfaurem Ammo-
niak überzeugt. Die Säure des Salzes und der
Sanerftoff des Waffers werden in allen diefen Fäl-
len zu dem pofitiven Pole geführt, und hat man
falzfaures Ammoniak genommen , fo fammelt fich
um ihn fo viel oxygenirte Salzfäure an , dafs der
Geruch, den fie verbreitet, das Athmen befchwer-
lich macht. Am negativen Pole wird man kaum
eine Spur von Aufbraufen gewahr; diefes. tritt jn-
defs auch dort felir lebhaft ein , fo bald man das
Queckfilber entfernt; ein Zeichen, dafs die in
deni letztern Falle hier entweichenden Gasarten
in dem erftern Falle fich mit dem Queckfilber ver-
binden. Zwei Säulen von loo Plattenpaaren von
5o Quadrat -Centim et er (6,8 Quadratzoll) Ober-
flache find zu einem vollftäiidigen Erfolge mehr
als hinreichend.
Auch die Bildung des Ammoniak- Amalgams,
ohne Mitwirkung von Elektricität, haben wir mit
[ i4o
Oitlck VPiederholt. Herr Davy bat ficil dtthti
bJofs des Salmiaks bedient; es ift dazu aber auch
jedes andere Ammoniak -haltende Salz brauchbar»
wenn es niclit allzu feucht ift, und zwar find firf
alle gleich gut, wenn uian fie unter gleiche Um-
ftände verfetzt. Kaum ift das Amalgam des Kali-
n Salmiak in Berührung getreten^
an und erhält eine Gonfiftenz wi»
Metalls mit de
fo fchwillt es
Butter.
Nachdem mr das Ammoniak -Amalgam auE
diefe verfchiedenen Arten erzeugt Jiatten, befchafU
tigten wir uns mit Miiceln, die Natur dejjelbem
Zu beftimmen. Das directefte und genauefte Mit-
tel, diefes zu beivirken, welches wir gefunden W
ben> ift folgendes: Man trockne das Amalgam, u
bald es entftanden ift, gut mit Löfchpapier, (chiX\
te es in ein kleines, enges und langes GlasHafcl^
chen, das recht trocken und voll Luft ift,
fchliefse es darin und fchüttele es einige Mind
ten lang. Es zerfetzt fich hierbei auf der Stella
die BeftandtheiJe deffelben trennen fich und nefi
men ihre gewöhnhclie Geftalt wieder an, um
der eine diefer Beftandtheile, das Queckfilbei
erfcheint fogleich wieder flüffig und lehr dichl
Die beiden andern Beftandtheile find Wafferfid
und Ammoniak; fte treten in den Gaszuftand ZI
rück, und vermengen fich mit der Luft cl<
Fläfchchens, ohne fie imgeringften zu veränderi
wovon wir -uns mit Hülfe des Volta'fcheu £udi<
(»«ters überzeugt haben.
C i4i 3
I
Wir muffen hieraus den Schlufs ziehen , dafs
das aus Queckfilber, Wafferftoff und Ammoniak
gebildete Ammoniak - Amalgam hur unter Ein-
wirkung der Elektricität beliehen kann, und dafs
folgilich die Beftandtheile deffelben nur jCehr- wenig
Verwandtfchaft zu einander haben.
Eine andere Bewandtnifs hat es mit dem Am«
xnoniak- Amalgam, das mit Hülfe des Amalgams
des Kali -Metalls gemacht wird. Es kann für fich
felbft beftehen, fo lange es Kali -Metall enthält; fo
bald aber diefes Metall zerftört ift, verfchwindet
e$ faft plötzlich. Die Art, wie es fich bildet, läfst
fich ohne Schwierigkeit überfehen. Das Kali-
Metall wirkt fogleich auf das Waffer des fchwach
befeuchteten Ammoniak -haltenden Salzes, mit
dem es in Berührung kommt, und auf diefes Salz
felbft ein, und entbindet Wafferftoff und Ammo-
niaks die im Augenblicke des Entbundenwerdens
von dem Queckfilber und dem übrigen Amalgam
des Kali -Metalls verfchluckt werden, fo dafs diefes
fichtlich an Umfang wäohft, und fich in Ammo-
niak-Amalgam verwandelt. Hier bewirkt alfo
das KLali- Metall das, was im vorigen Falle die
Elektricität that.
Diefe Verfuche reichen unftreitig hin , zu be-
weifen , . dafs das Ammoniak - Amalgam keine
Verbindung von Queckfilber mit einem Metalle
{der.Bafis des Ammoniaks) feyn kann. Denn wä-
re dem fo, woher nähme diefes Metall (beim
Schütteln in dem Fläfchchen) den Sauerftoff , bh«
t
4= 3
ne den es nicht' zu ÄTiimoiiiak werden kBonte? "^
Nicht aus dex atmorphärirchen Luft, (wie das,Hr.
Davy behauptet); deun wir haben gezeigt, dafa
das Anunoiiiak-Amalgani die atm'orpliärifclie Lut'c
nicht zerfetzt. Nicht aus dem wenigen Waffer,
welches mit dem Amalgam in Beriliirung geblie-
ben feyn l<anii, (wie Davy ebenfalls behauptet);
denn da das Amalgam weich wie Butter jft» . tOt
laffen Cch zudem Verfuche fehr leicht die inBeS
fteo Theile defCelfaen alJein nehmen, befond«
wenn man es in die Eiskalte , verfetzt, und doi
bleiben dann die Refultate ganz diefelben. U^hpi
dies giebt das Amalgam, wenn man es in ein
"kleine Glocke voll tropfbarer oxygenirter SalzpLii
re bringt, die man mit dem Finger verfchliefe^
Wafferftoffgas her.
Da es aus diefen Beweifen offenbar ift, dafi
das Ammoniak -Amalgam ohne EinHufs der E]eik<
tricität nicht beftehen kann, und dafe es ■;
Verbindung von QueckfUber, Wafferftoft'uiid;Ä*Oi
, monjak ift, fo köunen wir nunmehr leicht a prio
ri voraus befümmen, wie es ficli zu allen ändert
Körpern vorhalcen mufs. Es mufs fich mit ihaea
allen zerfetzen, und die Beftandtheile deffe^bei
inftlTen fluf diefe Körper gerade fo wirken, ■»«
fie es im freien Zuftaude ihnn würden. Zwar kömif
te man glauben, der Waffe rftoff diefes Amaigania
werde Zcr fetzungen bewirken, die er gewöhulicH
. uicht hervorbringt; bedenkt man aber, dafs dfti
Amalgam fogar mit oxygenirter Salzfäure Waller-^'
['.143 1 ■
ftpffg^ hergiebt , fo wird man keine folchen Wir-
kungen von dem Wafferftoffe deffelben erwarten.
Einige Körper zerfetzen indefs das Ammo-
niak-Amalgam weit fchneller. als andere; näm-
V lieh diejenigen, welche fehr leicht,* und deren
Theilchen fehr beweglich findj z. B. der Aether
und der Alkohol. Kaum kommt das Amalgam
mit ihnen in Berührung, fo gefchieht ein fehr
lebhaftes Aufbraufen' und das Queckfilber nimmt
die gewöhnliche XJeftalt wieder an. Der Grund
diefer fchnellen Zerfetzung liegt in der fchnellen
Bewegung der Theilchen der Flüffigkeit. Auch
erhält fich diefes Amalgam einige Minuten lang
in der atmofphärifchen Luft, wenn fie in voll-
kommener Ruhe ift , zerfetzt fich in ihr aber auf
der Stelle, wenn fie in Bewegung ift. Eben fo
verhält es fich mit Waffer , und ganz befonders
mit Schwefelfäure. Ohne Zweifel würde es fich
im luftleeren Räume augenbL'gklich zerfetzen ; ob
dagegen ein mächtiger Druck die Beftandthßile
deffelben in Verbindung erhalten würde , läfst
. fich nicht voraus beftimmen. Wir würden diefen
merkwürdigen Verfuch fchon angeftellt haben,
hätte er nicht dadurch aufserordentliche Schwie-
rigkeit, dafs'das Amalgam, indem es fich zer-
fetzt, einen vier- bis neimfach kleinern Raum
einnimmt.
Noch viel intereffanter fchien es uns zu feyn,
das Verhältnifs der Beftandtheil^ des Ammoniak -
\ \
\
I
t 144 ]
Amalgams zu beftimmen, nachilem wir die Natur
clerielben aufgefunden hatten ; und das haben wir
auf folgende Weife bewerUfteliigt':
■ Beftimmung desQehalts des Ammoniak -Amai-
gams an Waffe ff toff. Wir gofCen 0,069 Granimes
Queckfilber in ein Schälchen aus Salmiak, brjcli-
ten das Schälchen mit dem pofitiveii und das
Queckfilber mit dem negativea Pole der Säule in
Verbindung, und als das Vohimen derOuecUfiiber-
maÜe ungefähr zum Fünffachen angewachfen war,
warfen wir das Amalgam in ein konifchcs Glas
voll Wa£fer, in welches vorläufig eine Ideiiie Glo-
cke voll Waffer geftellt war. Die erften Luft-
blafen, welche bJofs an dem Amalgam adhärir-
ten, L'efsen wir entweichen, indem vrir die Glo-
cke nahe an den Wänden des Glafes hielten j
dann hoben ivir fie auf, das Amalgam fiel xu Bo-
den, und alles Wafferftoffgas , welches fich all-
mählig daraus entband , fanimelte fich in den
obern Theil der Glocke. Auf tliefe Art gaben
6 Amalgame, jedes aus einerlei Menge Queck-
filber (5,069 Grammes) bereitet, fo viel Waffer-
ftoffgas, dafs das Queckfilber 5,47 Mahl fein,
Volumen an Wafferftoff verfchluckt haben mulste»
um in den Zuftand des weichen Ammoniak - Amal-
gams überzugehen. Um allen Irrthum zu ver-
meiden, haben wir das Volumen des verbrauch-
ten Queckfdbers und das des aufgefangenen Waf-
ferftoffgas in derfelben fehrvollkomaiengraduirtea
Röhre gemeffen. — Ein zweiter Verfuch , gleiclw
^
X i45 3
falls mit fechs folchen Ammoiuak - Amalgamen aB-
gefteilt, gab ein Refultat, welches von c|em des er-
ften Verfuchs kaum abwich* Wir dürfen daher
beidk Verfuche als fehr genau oder wenigftens als
der Wahrheit fehr nahe kommend anfehen. Und
doch wäre es möglich , dafs man beim Wiederholen
diefes Verfuchs etwas andere Zahlen fände. Zu-
verläffig wtirde diefes der Fall feyn, wenn maa
das Ammoniak* Amalgam nicht fo bereitete, dafis
man es weich erhielte , oder dcds das Quecküi*
ber wenigftens bis zum Fünffachen feines anfängt
liehen Volumens anfchwillt. -
Beftimmung des Gehahs. des Ammoniak-
Amalgams an Ammoniakgast Wir hofften, die^
fen Gehalt genau zu finden, wenn wir eine be-
flimmte Menge Queckfilt^er amalgamirten , das
Amalgam wögen, und die b.:;kannten Gewichte
desQueckfilbers und des Waifferftoffs abzögen; wir
-überzeugteil uns aber bald, dafs diefes Verfahren
zu fehr ungenauen Refultaten führte. Deiin i) ift
das Amalgam halb zerftört, ehe man eS' gehörig ab-
gewifcht hat ; 2) läfst ßch das Luftvolumen , wel-
ches es aus der Stelle drückt, fchwer in Rechnung
bringen; und 3) treiben das aus dem. Amalgam
fich entbindende Wafferftoffgas und Ammoniak-
gas, indem man das Amalgam in das Fiäfchchen
bringt, eine Luftmaffe heraus, die fich auf keine
Art fchätzen läfst, und welche nothwendig gro-
fsen Irrthum in daslRefultat bringen mufs. Daher
Eelen unfere Abwägungen fehr verfchieden aus : üe
[
46 ]
k
galien mis auf 3,069 Grammes QuetltGIber (
Oewiclitszunalime, ■ die eine von, 2, die zweite
Von 3, die dritte von 4f, die viej-te nur von 1».
Milligramme. Es wäre felbfi möglich, dafs manr,
einen Verluft an Gewicht fände, da fichftatt der at?- ''
niofpliäriCchen Luft Wafferftoffgas'und Ainmonialw
gas in dem Fjäfclichen einlinden. Unftreitig iGF
es diefen Uaum zu vermeidenden Urfachen von Iri-^
thum zuznfchreiben, dafs Herr Davy ?uni RefuÜ
täte erhalte» hat: Queckiilber nehme, indem <
zu Aramdniak- Amalgam wiid, nur um y^-^y^ attt"
Gewichte zu,
Wir fchlugen nun folgenclen Weg ein, ded
wir filr fehr genau halten. Da wir die Menge
des Wafferftoffs kannten , welche das AmmOniaki'
Amalgam enthält , ujid da fich nicht zweifeln;
läfst, dafs der WafCerltoff und das Ammoniak ini
diefem Amalgame zu einander in einem fefteic
und. unveränderlichen VerhältnilTe ftehen, fo hsti
ben wir uns diefes Verhältnilles bedient, um dl«
ganze Menge des Ammoniaks in dem Amalgaiae'
. zu beftimmen. ■- Wir haben zu dem Ende SyoSg!
Grammes Qucckfilber in Amalgam verwandelt%i
diefes mit Löfchpapier gut getrocknet, und es fo^H
gleich in eine kleine, recht trockne Glocke, die
zu einem Viertel mit Queckfilber gefüllt war, ge-
bracht. Darauf verfchlofTen wir die Üeffnung der
Glocice mit dem Finger, und fchtUteUen einige
Minuten lang, wobei der noch beftehemJe Theil.
des Amalgams zerfetzt, und der Wafferfioff und^
[ i47 1
das Ammoniak cleffelben gasiPörmig wurden. Ani
diefem Gjrunde fank das »Queckfilber in der kl^i*
lien Glocke, als' der Finger von der Oeffnung
derfelbeh unter Queckfilber zurückgezogen wur-
de. Wir ftellten noch drei ähnliche Verfuche an^
urid nach jedem hefsen wir das Gas in diefelbc
graduirtei recht trockne, mit Queckfilber ge-
füllte Röhre fteigen. Ais fich darin das Gas voA
allen diefen Verfuchen befand, fchüttelten wir
es mit Waffer;, die Abforption gab' die; Menge
deS'Ammoniakgas; Dem Rückftande fetzten wir
im Volta'fchen Eudiometer bekannte Mengeä
Sauerftoffgas und Wafferftoffgas zu, damit die
VArbrennung bei der Menge beigemifchter atmo-
fphärifcher Luft gewifs vollftändjg vor fich ginge;
So fanden wir das Verhältnifs des Ammoniakgas
zu dem des W^afferftoffgas wie 28 : 2 3. Da wir
nun wufsten , dafs das Queckfilber 5,47 -M^hl
fein Volumen an Wafferftoffgas verfchluckt, wenn
es in den Zuftand des weichen Ammoniak- Amal-
gams übergeht, fo folgt hieraus, dafs es bei die-
fem Uebergange zugleich 4>22 Mahl fein Volumen
an Ammoniakgas in feßer Geftalt mit fich vereini-
gen mufs.
Ift diefes aber der Fall, fo folgt daraus wei-
ter, dafs das Queckfilber, wenn es in den Zuftand
des weichen Ammoniak- Amalgams übergeht, un-
gefähr um -iQQoo an Gewicht zunimmt ; -eine
Gewichtszunahme, welche Davy durch Irrthum
nur zu •ja'S'So gefunden hat. Wir finden diefe.
C »43 3
r I
/ . I
.Zunahme des Gewichts des Queckfilbets hi6r zu-
verläffig eher zu klein als zu grofs, da es leicht
möglich wäre, dafs ein Theil des Ammoniaks
bei unferm Verfuche vcrfchluckt worden fey. So
gering auch übrigens diefe Gewichtszunahme Jft,
fo reicht fie doch zur Erklärung der Bildung des
Ammoniak- Amalgams völlig hin. Denn der Waf-
ferftoff und das Ammoniak find fehr leichte Korr
per, und da jGe nur. durch eine fehr fchwacfae
Verwandtfchaft in diefem Amalgame «zurück ge*
halten werden , fo können üe darin kaum ftär*
ker, als in dem Zuftande ihrer Freiheit, verdich-
tet feyn. /
II.
[ i49 3
IT.
Neue zerlegende Unter fuchungen über
die Natur einiger Körper,
befonderi
der Alkaitgii, des Phosphors, df's Kohlenftaffs änit
der noch utizerj^czcen Ü&uren', und einige bemer-
iungen über die Theorie der Chemie,
Secr. der l
CVorget.
H U M P H R Y U ,
äaig[. fjoo. II. Prof. dri
Clieml
.■Esq-, ■ "1
: an 4te Ray. tnlÜti
a'iit köaig,'., Söc. zu Londou am IS.Dec' IBOS')'*-'
Frei überferzt von Gilbert *). ''!
Ich nehme mir die Ehre, die königl. Societät vob'
verfchiedeflcn Vet-fuclien zu unterhalten, welche'
iih ia der Hoffnung angeftcllt habe, unfere Ein-
ßcht in die Beftandlheile der Körper' zu erivei*
lern; Einfichten, werche wir den Anwendungen
der Elektricität auf die Ghemte und Meihodea
') Nach den TKil ofophkal Transoctions for Jgoq. Part, t,
nna dem Joiifnal. lie flijjl^uc, X. <g.'' Jtli theile dem Lefep
, ai«feAbliaB.lUing indem ge6enWärtij,'«»ätüoke uud, i^dw
beiden futgendeo Scucken der Ajinolen, in drei von einaif
de* uiiabhSngiBeii Ahrthoitten, völlfiandie' mit, Somen
' »aCh dieHH, Gay^LuTfac üntt TbcTiBtd in deii Jtrt-
tircfaen BemerkunEen zu den beiden e^jttpn AbfchnittH^
twelcTie ioiiLier'*uEdiefeAbrchi.itteFolf;enlsrr«)e,.bpw"i8-
Teo habeo.dar8Hrn.Davy eimpe derVerriiehe miriff-Iücks
i- fiad, und daCi nibbt alle Folgentogen, , welche er atn itj«
neiiiieht."GiiltigkeLthahen.ro-wira ra^iii et doch nnftreinj
"* voTiiehen.auchdiefe'Arbeit JeBE;enievol!enNa[;„fo,f„h„,
■ ■ . lile* unabgeXiiCKtalB lilob auezagsive>lie^(H,tiiiden. Cit-b.
ABMl.<l.TbjGk. B.35. St.a. J.iBio. Sc.6, L
_^ aaea feit langer Z<
jiit ganz neu find. Vor-
-m«>.bäftigt: mit der Crund-
_>j, mit der Natur des Pkos-
^ . :^ . der Kohle und des Diaman-
i H«ftandt heilen der Boraxfäure,
^mi der Salzfäure. Von d'en zer-
eiLen, die ich in grofser Menge
find mir mehrere geglückt; und
I, mit welchen ich minder glilck-
1 bin, kam ich bäuüg auf neue Erl^chei«
. i« bei meinen zukünftigen Unterfuchus-
^r ;u Wegweifern dienen werden. Ich flber-
laber in diefer Abhandlung keinen der von
icbon angcfiell^en Verfuche. DieSocjetät qber
ich im Voraus erfuchen, die Unvollkom-
iieit tlieTes AufCatzes zu entfchuldigen.
Jade Schwierigkeit, die fich bei dem Zerle*
MD eines Körpers findet,ifi ein Ccherer Beweis der
y.raft} mit der dieBeiiandtbeile deflelben ftch an
»iehen. Schon in dem Spiele der Verwandlfcbaf-
jen derjenigen Körper, deren BeltandlheiJe felbft
inrammengefetzt find , ifi es feiten, eine Subftanz
vollkommen rein und ohne Beimifchung zu erbal'
ten,und noch weit feltenerifi das bei deoUr- Ver-
bindungen der Fall.
Die erlten Methoden, welche man bei Verfu-
chen über neue Oegenftände einfchlägt, find noth'
wendig unvollkommen , eben weil üe die erften
Qpd. Sie erfocdern den Gebrauch neuer Initru'
[ .5. I
inte; darin kano man {ich nur allmShIig Fefffe-
, und erft, wenn man eine Menge von Verfü-
1 derfeJben Art gemacht hat, darf man Coh
fchmeichelj], genaue Aefultate zu erhalten,
1. Verfuche über die Einwirkung des KaH- Me-
talls') auf das Ammoniak g€i-s und üemerkun-
gen über die Natur die/er beiden Körper,
In der Vorlefung, welche ich die Ehre ge-
habt habe, io der königl. Societät am ig. Noveyn-
ber 1807 zu halten , habe ich abgeführt, dafs wenn
man Kalium in Ammoniakgas ftark erhitzt, das
Gasvolumea bedeutend zunimmt, Wafrerftoffgas
und Stickgas fich entwickeln, und das Kaliutji
oxydirt zu werden fcheint; da ich aber den Ruck-
ftand nicht hatte forgfältig analyfiren können, To
liefs fich diefer Verfuch nicht pubJicireo '*). Ich
begnügte mich, die Gegenwart von SauerfioFFgas
in dem Ammoniak mit Gewifsheit nachzuweiren,
und behielt mir vor, Ce in der Folge noch um-
ftändlicher darzuthun.
■) Der Lefer erinnert Jich aus diereo Annalen, N. P, B. I.
S. 1 57. , daf« D a V y diesen Körper Fotaßmm nennt , wel-
ebee ich durch Kalium, fo mie D a v y'i Namen für am
Katron -Metall, Sodium , durch Natronium , der deut-
fchen NomencUtur eulfpreehend, wiedprgegeben habe,
Diefer beiden Namen werde ich mich überall in diefem
Auffalle bedienen. Cilherc.
••) Der Leier hat diefe Abhandlung in alleir Ausführlich-
keit von mir frei BberfeUt erhalten, an dem eben angef,
One d«r Annalen, J. I809. St. 2. Den ' hier erwHhnleo
Veilueb fucht man in ihr in der That umfonft, Cilk.
L 2
di<^
L. dieFeiJ
I !'g der'Hei
r A übßT die Eiq
. <j':moRiakgas aus da
. welche ffe MbRengi»
<niteur Korä 27. Mai l8(^
»erdankert, ■von-d»nen die eioen feit
io Gebraacb, die andern erft ganz d*^
zflglich habe ich mich befchäfügt: ■
materie des Ammoniaks, mit der
•phars , des Schwefels , der Koh'
teriy und mit den Beftandth''
der Fiufsfäure und der Sa'
legenden Proceffen ,
verfucht habej find 1
2uch bei denen, mit
lieh gewefen bin, k
nungen, die bei p"
gen mir zu Wef ji,en *•*).
gehe daher ir ^.j,^ welche diefe Gegenftänd
.:t'itigl<eit derfelben, und ihre gl
rig mit der Theorie ' der ganze
I mich bewogen, Ce feitdem Töl
- enftande meiner Arbeiten uo
!,;iTikeit zu machen; uod ich dal
•; die Refultate meiner Unterli
*!' y '^ Blich nicht nur in den ScliUirfen , welcl
t* ^f^ gezogen hatte, befiäligt, fondern m
i^jy« Auslichten geöffnet haben.
tA hi"'« mich bei meinen erften Verfüche
■"^^■Eihwirkung des Kaliums auf Ammo^iat
'•' '..1
freie und vollftSridige Uebeifetzong
'teil« "I ditfeo Amaien, J. Igog,, St, 8. 1
jTi. S. 305. uoJ B. 3- S. Z45.
' Amiiueet. OrtB, B. 3. S. 246.
Am aoßef-O'M. B. 3. S. aS^'
iiir fcbon ar
mufs ich
menheit '
gen
:, oder Wj
an her t.
l »53 ]
-eilten bedi^nt^ .lind es konn-
"^lasart enthalteoen Metalle
r ficb offenbart hat«
-^deckte daher jetzt
und nahm zu*
Jie ich ein Platin*
achte, auf weiche ich
Diefe Retorten pumpte
.iiiichen Luftpumpe luftleer^
itoffgas hinein iteigeu, pumpte
.j Mahl leer, und füllte fie dann erffc
o^oiakgas, welches ich über einem Oueck-
Apparat entband* Taf. II. Fig. i. ftellt dia
.;itorten, die mir zum Erhitzen des Kaliums In
den. Gasarten gedient haben, und Fig. 2. das
Scbälchen aus Platinblech vor, in welches ich
f
das Kalium legte. Das A'mmoniakgas erhielt auf
Uiefe Art einen fehr hoben Grad von Reinheit,
wovon ich mich jedes Mahl überzeugt habe. Bei
•Uen folgenden Operationen kamen nur Queckfil-
ber, Waffer und einige andere Körper in Beruh-
rnog , welche auf das Refultat keinen Einflufs ha«'
ben konnten.
• ■ ■ ■
Anfangs bereitete ich das Kalium zu diefen
Ferfuchen durch Elektricität ; fehr bald aber nahm
ich ftatt deffelbett das Metall, welches bei Ein-
wirkung glühenden Eifens auf Kali, nach der von
den Herren Gay-Luffac und Thenard ent-
deckten glücklichen Methode, entftebt. Denn
ich fand, dafs diefes einerlei Refultate mit jenem
C «54 3
cti^. nid. tftli em fich mit Völliger GleichfOl
Jm^ 10 wMl grft&erer Menge und mit weniger
1 crbalten liefs *).
Wird Ämmoniakgas mit ungefähr dem Dop-
p«llBn bines Gewichts an Kalium in Berahruni
g^rscht, ond die Temperatur bleibt die gewäho'
Ucüe, fo rerliert das Kalium zwar feinen Melall
gjanz and wird weifs, und das Volumen des Gm
«erminderi (ich ein wenig, dietes Gnd aber dia
Wirkungen alle. Beim Unterfuchen ündet Geh;
dafs die weifse Krulte Kali ift, und dafs das Am
moniakgas eine geringe Menge Wafferftoffgas il
fich aufgenommen hat, deffen Volumen gemeiaigj
lieh dem des Kaliums gleich ift.
Werden dagegen beide Korper mit einanda:
in der Retorte über einer Weingeiftlampe erhilzl
^o verwandelt fich die weifse Farbe der Rinde ii
ein glänzendes Lafurblau, und geht ailmählig vai
glänzendem Blau und Grün in OlivengrÖn übet
Kinde und Metall fchmelzen, es erfolgt ein lefa
haftes Aufbraufen, und indem die Rinds gan
und gai verfchwindet, kommt die glänzende Obei
.<*} Waren dai Kali, deÜea icli mich zu iieha Ptoeel&i
bedi'nifl, recht rein, die Eifeartiicka vollkamnieii g«
reinigt, uad der ganse Apparat von jeder fFemden &
leris befreit, fo wich djs Metall, welches ich i
bielt.in feinen Eigen fcl.iiften nur lebr wenig von di
Metalle ab, dai die VoUaTche S^ule giebt. Es hat x
' aiefem gloiclien Glaoi, gleiche Dehnbarkeit und gleie
VetbieDUlichkeic, nur ift ei etwai weniger fchntekbu u
l .55 5
fliehe des Kaliums 7um Vorfcbeln. Läfst man es
in diefem Zußantle erkalten, fo überzieht fich die
OberÜäctte wiederum mit einer weifsen Rinde, und
g(«tit man zum zweiten Mahle Hitze, fo fchwillt
dieCe Kinde aufserordentlich an, wird porös utid
fcheint kryftatlifirt und von einem Tchönen Lafur-
blau zu feyn. SetÄ man denProcefs fort, fo erfol-
gen die vorhin befchriebenen Phänomene inderfel-
h«n Ordnung wieder, und das Kalium wird zuletzt
lu einem Körper von dunkel olivengrOner Farbe.
Das Gas giebt nach diefen Operationen beim De-
loniren mit Sauerltoffgas diefelbe Raumvermin-
derung, als reines Wafferftoffgas, wie die Herren
Gay-Lurfac und Thenard angeben; Waffer-
ftoffgas hat fich entbunden und das Ammonjakgas
jft verfchwunden.
Je nachdem das in der Retorte eingefchl offe-
ne Ammoniakgas mehr oder weniger feucht ifti
variirt die Menge des Ammoniaks, weiclie
diefem Verfuche feine elaHifche Geftalt verlier)
Als fo z. B. 8 engl. Grains Kalium völlig in eintf
olivengrüne Subftanz verwandelt worden warei^
durch Erhitzung in Ammoniakgas, welches I
bei Sy F. Wärme und unter einem Druck von
etwai rpecififch fchwerer, welcli»» ich einPTfehr geringen
Beimirehung von Elfen iLunrcbreiben geneigt bin. Um
vollkommen fliirfig lu feyn , erfordert ei eine WSrme voi^ i
130" F. [das durch die Volu'Cche Si'ule gebildete, nactCi
D«»y-n«r lOo' F. G] nnd in einer Temperatur i
F. ilt dat fpecUirche Gewichc deffelbeD C,'J(i6o, 1
innen WalTen in diefer Temperacw I gefeKt.
.,^3(?«o|lk Zoll QnackJilberbölie mit Waffer
a^ i4iie, verfcbwanden 1 2| Cubikzoll Arora
it^Ar^jk , ilügegea verrcbwänden 16 Cubikzi
ffii iali^acr ajs diefes zuvor itiöglicbft von al
iff^ Feutbcigkeit befreit wordeo war, nad dii
ifkttfuag uorer gleichen Umftänden 2 Tagelang
Soci^eletzt wurde. Die Menge des erzeugten breaq^
b«ea Gas ich^eo mir immer der des Metalls zi
oatfprechen, ,^as. Ammoniakgas mochte feudi
oder tcocken r feyn- Die Herren Gay-Luffi.!
päd Thenard behaupten, ftets fo viel Wa^er(
jloff^as erhalten ^u haben, als durcti Einvvirki
von VV.affer auf das Kalium enlftanden feyn wäi);
de^ja meipen Verfuchen habe ich deffen etw;
weniger erhalten. In einem mit möglicbfter AuS
jnerkfatnkeit und Genauigkeit angeftellten Verfi
che entwickelten 8 engl. Grains Kalium, die ai
Waffer einwirkten, Sf Cubikzoil Wafferfioffgaj(
dagegen ä Grains, die auf Ammoniakgas eiowirlC'j
»cn, 8| CubikzoU W äffe rftoff gas. Diefer Unlenj
ichied ill zwar [ehr gering, doch habe ich ihn in
msr gefunden, felbft wenn die Wirkung am hei
tigfle^ war, und ailes Kalium ftch in die oliven
griloB Subftaoz ve'wandelt zu haben fehlen.
In der Nachricht, welche fich in dem Montf
teur von" den Verfuchen der Herren Gay-Lnf«
lac und Thenard findet (die einzige, fo vi<
ich weifs, die bei uns bekannt geworden ift]
wird mit keinem Worte der Eigenfchafcen dt
Subftanz gedacht, in welche lieh das Kalium duroi
[ >57 1
Effiwiükung des Ammoniakgas verwandelt. Irlj
habe diefe EJgenfchaflen mit der gröfsten Sorgfalt
uuterfucht, uad fie fcheinea inir Aufmerkram'keit
zu verdienen.
a) Diefe Subftanz ift kryftallifirt, und zeigt
unregeJmafsige Facetten von dunkler Farbe; Glan?
und Farbe Üimmen mit denen des Eifenoxyds im
Miniino überein. In Maffe ift fie undurcbJichtig,
die dü^nften Theücben aber find durchfcheinend,
lind' an das Licli^ gehalten fchetnt iie von einer
^B^ÜDzenden braunen Farbe zu feyn.
^^K &) Sie fcbmelzt in einer Hitze, die etwas
^^■jj^ötser als die des kochenden VVaffers ilt; und er-
^^Bb2t man fie febr viel Härker, fo fteigen aus ihr
^HDasbläschen auf.
.. c) Sie fcbeint viel fcliwerer als VVaffer zu
jeyn; denn im Saffafrasöbl fiokt fie fcbnell zu
Boden.
d') Sie ift ein elektrifcber Nicht -Leiter.
#) Wird Ge in Sauerftoffgas gefchmolzen, fo
brennt fie mit vieler Lehbaftjgkeit, und mit glän-
zenden Funken. Das Sauerftoffgas wird ver-
fchluckt, dafür erfcheint Stickgas, und es bildet
Jich Kali, deffen grofse Schmelzbarkeit ein Zei-
chen zu feyn fcbeint, dafs es Waffer enthält.
/) Bringt man. diefe Subftanz mit Waffer in
Berührung, fo wirkt fie auf daffelbe mit viejer
Krafi, erzeugt Warme, häufig felbft eine Enlzfln-
diing, und entbindet Ammoniak. Wirft man ße
auf Waffer, fo linkt fia mit Zifcben unter, und
I
^^i "»i«ii UWfnwaJe KOgeJclien, die ätfTltif
*^t ' .ciMii ia die Oberfläche des Waffers. Eis,
c^^*ui i*iir bald ein Aufbraufen und die Subftanj
K^^i^^ivta^iet , dochläfBt fie ficli unterNapbtha anf»
f^---' m der fie indefs alJmäblig erweicht und
^H^ unbemerkt aufzulöfen fcheint. Wenn man üi-
■iCtelft einer dazn fchicklichen Röhre in eine um^
jdtehrt fieheode Flafche (voll Waffer) bringt, fO'
«arfchwindet lie augenblicklich unter Aufbraufen;
aod es zeigt lieh, dafs die nicht verfchluckbard
elaltifcbe FlQfGgkeit, welche fleh aus ihr entbin«-
del, Wafferftoffgas ift.
Der wägbare Theil desjenigen Ammoniak* ,
gas, welches beim Einwirken auf Kalium veri .'
fchwindet , müfs offenbar in dem fchmelzba- .
Ten Produkte diefer Operation gröfstentheiid
verborgen feyn. Ich habe ein Platinplättchen mit ^
6 Grains Kalium vor und nach einem folchen Pro-
ceffe, der in fehc trocknem Ammoniakgas vor
fich ging, gewogen, und gefunden, dafs das Ge-*
ificht deffelben um mehr als 2 Grains zugenom-
men hatte. Die Schnelligkeit, womit diefe Sub-
ßanz auf die Feuchtigkeit einwirkt, verhinderto '
eine ganz genaue Belbimmung; ich habe aber kei-
nen Zweifel, dafs rieht das Gewicht der oliven-
grünen Subilanz fammt dem des entbundenen
Wafferftoffgas, dem Gewichte des Kaliums und
des verzehrten Ammoniakgas genau gleich iR.
[ >59 ]
Dia Herren Gay-Luffac undTheDard
'liaben, wie es im Moniteur heikt, aus der fchinplz-
baren Subftanz, durch Itarke Erhitzung derfel-
ben *), -^ des AmmoniakgaSj das während des
erften Proceffes verfchwunden war, und hoch-
ftens f Wafferftoffgas und Stickgas in dem Ver-
tiälinitfe, worin fie im Ammooiak rorbanden find,
erhalten.
Ich habe ganz andere Refa)tate bekoinmeit,
und zwar aus den hier anzugebenden Urracben.
Die Retorte, welche die fchmelzhare Sub*
ftanz enthielt, pumpte ich zwei Mahl leer, nach-
dem ich Ee das erfte Mahl mit Wafferftoffgas wie-
der gefüllt hatte, und erhitzte ße dann altmählig.
Die Subftanz kam bald zum Schmelzen, gab, fo
vrie die Hitze zunahtu , eine bedeutende Menge
ejner elaftifchen FliifGgkeitj und wurde enrllich,
als die Temperatur wieder abzunehmen anüng,
zu einer grau - braunen Subftanz, welche Geh nicht
weiter veränderte, fo lange die Hitze bei diefem
Grada blieb. Die fchmelzbare Subftanz, welche
■ aus den 8 Grains Kalium, durch Verfchluckung
von 16 CZoll in einer Glasretorte voll getrockne-
ten Ammoniakgas, entftandeo war, gab auf diefe
Art, bis zum Botbglafaen erhitzt, 12^ Cubikzoll
Gas her; d^von waren ^ Cubikzoll Ammoniak-
*) Dei Apparat wird nictic bafdirieben, 'wslirfcheinlich
aber (serchah es in gldfernen Getätiea der Art, wie man
Üe ehemablt Cb«r (^ueckRlbei fcelUe. Davj.
I
[ .6o ]
gas; von dem Uebcrrefie vermioderlen Cch 6 M.,
die mit 65 M. Sauerlioffgas delonirt wurden, um
5| MaaTsj der Thermomeieritand war Sy", der .
Barometerfiand 3o,i engl. Zoll. Als ich bei<eiH|
nem ähnlichen Verfuche das PJatinbJaltchen mit^
der fchmelzbaren Subftanz in einer polirien Glas-
röhre voll SauerHoffgas erhitzte, die mit einem
pneumatifchen Apparate voll reclit trockenea
QuecUfilbers in Verbindung ftand, entbanden ficb
i5^ Cubikzoll Gas; davon tvar t Cubikzoll Am,-
inoDiakgas, und von dem übrigen erzeugten Gas
fehlen fich der Theil, der beim Detoiiireo mit J
Sauerftofigas verfchluckt wurde, zu dem, dat j
dabei nicht zerfiört wurde, wie 2,5 : t zu verlialr^
ten; die Hitze erreichte kaum die des RotbglfI«J
hens: der TherJnometerßand war G2T., und dfit |
Barometerftönd 3o,3 engl. Zoll. ,
Bei einigen meiner Verfuche mit verfchiecle-
nen Mengen der fchmelzbaren Subftanz lag' diefe
Subftanz auf dem PlalinblSttchen in der Retorte
aus g-riinem Glafe, bei andern hatte ich fie in die
eiferne Röhre gebracht *); in beiden Fällen" er-
hBhete ich die Temperatur einige Mahle Jangräm,'
andere Mahle fchnell. Die Refnitate kamen Seri
hier erzählten fo nahe, dafs ich es für überflof^
halte, üe einzeln anzugeben. Es entband üch in
•3 Der Erklärutis der Kupfertafel ijtFolge, ftellt Tal. 11.,^
■ Pig. 3- eine Platinrühro \ur , in w«lühe das DlEttf-hBti üt' '
der dardof befiodlichen Subfuni bei <Jeii DefiiUatiooi-
veiluciien gebiaclic wuide> Gilbert,
I
[ .G. ].
i(«r ciArnen Röhre jedes Mahl weniger Atnmot
niakgas, oder vielmehr mehr VVafferüoffgas, als
io der GlasretQrte; nach einem Mittel aus Ü Ver-
-fur^hen in der eifernen Rühre verhielt fich die
Menge des brennbaren zu der des nicht brennba-
ren Gas wie 2,4= 1; dagegen nach 5 Verfuchen
io-grünen Glasrelorten, wie 2,3ri. DieTes Tchrei-
be. ich folgenden Umftänderi -in: Während daS
Blattchen in die eilerne Röhre gebracht wurde,
verschluckte die fchmelzhara Sublianz ein wenig
feuchte Luft, und diefe vermehrte die Menge des
nicht brennbaren Gas. Die grüne Glasretort«
wurde beim Erhilzea des Platinhiättchens in ihr
fchwarz, und icli fand, dafs fie ein wenig ßleioxyd
und Eifenoxyd enthielt; weshalb etwas von dem
Wafferftoffe in ihr verfchwinden roufste.
Es fcheint, dafs diefes der Grund iJt, warum
die Herren Gay-Luffac und Thenard die
fchmelzbare Subftanz mit Queckfilber in ßerahrung
gebracht,und fie auf diefe Art erhilzthaben. Aber
aus dernQueckfilber mufsle fie etwas Feuchtigkeit
einfaugen, und dann giebt fie beim Erhitzen va-
riable Mengen von Ammoniakgas. Ein Verfuch,
in welchem ich aus 9 Grains Kalium gebildete
fchmelzbare Subftanz in einer mit Queckfilber im
gewöhnlichen Zuftande von Trockenkeit ange-
füllten Retorte erhitzte, gab mir zum Produkte
7 CubikzoU Ammoniakgus; dagegen ein zweiter
Verfuch mit fchmelzbarer Subltanz aus S Grains
Kalium, bei welchem ich mit Fleifs^ Feuchtigkeit
t ««4 1
t Bicfattinterrticlit zu haben;
K Anfange ihrer Operation an Feucb
f ygtnwärtig gewefen war, fo haben fii
i|0MHl^i«fa eine genaue Einßcht in die Natur def-
^Dmu «rlaDgen können. Ich habe aus der Natut,
4to Rackltandes, welchen die fchmelzhare Sub^
fltoiu ebrig liefs, wenn de aufser aller Verbindung
mit Feuchtigkeit der Glühehjtze ausgefeizt wur-
«f», ein eigenes Studium gemacht, und kann da-
her die Kigenfchaften deffe^ben angehen. IcH ha-
be ihn unter Naphlha und in dem Augenblick»'
unterfucht, wenn er durch Berührung mit de^
Luft zerfiört wird, '.
a) Er ift von fchwarzer Farbe, ficht deni.:
Graphyt an Glanz wenig nach, und ift felbft ii ■
den dilnnften Theilchen undurchfichfig. '
fc) Er ifi brüchig und giebl ein dunkelgraueS.
Pulver.
c) Er leitet die Elektrici(ät.
d) In fchwacher Rothgljihehitze fehmilzt er
nicht, fchwärzt aber in ihr Gias, das er berflhrtf <
und es itelgt ein gräulicher Dampf auf, der auch,
ihn fchwärzt. '
e) Bringt man ihn mit der Luft iii der ge-
wöhnlichen Temperatur in Berührung, fo fingt
er faft jedes Mahl im Augenbücke Feuer, und
verbrennt mit dunUclrothem Lichte. '-
/) Waffer, auf das er einwirkt, erhitzt et
unter heftigem Aufbraufen; es entbindet fich Ar** '
moniaUgas und bleibt blofses üali zurück. Speirt
maa
[ i«5 ]
man ihn bei diefem Vcrfuclie unter Waffer, fd
fio<let Cch, ctars'ein-wenig Wafferftoffgas entbun-
den wird; diefeä bBirug bei 8 Grains ROckltaact
jedes Mahl nur -f CuhikiOll.
g) AuEQueckfiiber wirkter niehr.
h) Mit Sf-hwefel und mit Phosphor verbin-
det fich diefer Rflckfiand unter Mithülfe der Wär-
me, ohne alles Aufhrau-fen. Diefe Verbindungäfl
find fehr entzöndiloh , geben Ammoniak und «nrf'J
binden mit W'affer, die eine Schwefel- Wafferftorfi
'Jpe, tliö andere Phosphor- Wafferftoffgas. '
B- Da während der Einwirkung des KaKurin*
■ Ruf AmmoniaUgas fich biofs ein brennbares G
entwickelt, das die gewdhnliehen Eigenfchafii
des Wafferftoffgas hat; da ferner Rolhgiühel
tze aus dem fo entftehenden Körper nichts als
Wafferftoffgas und Slickgas in dem Verhältniffe;
worin fie im Ammoniak vorhanden und, zu entJ
binden fcbeint; und da eodiieh der HUckfianit
durch Einwirkung von VVaffer Am^oniakgas und
ein wenig Wafferftoffgas erzeugt: — fo habe ich;
den Grundfälzeo der antiphlogißifchen Theoriij
gemäfs, hieraus gefchloffen , dafs diefer Rlii^SJi
ftaod aus Kalium, etwas Sautrftoff und Stic
ftoff befleht, oder eine Verhittdung von Kalini
oxyd im Minimo mit Stickftoff ift. Denn in d
Operationen, welclie diefen Röckitand als Refultat
gaben, entwickelte fich urgefahi* eben fo viel Waf-
ferftoff, als in der ganten Menge des verfchluck-
teo Ammoniaks vorhanden wftr} «nd die Wieder^
Anoal. ä. Phjfik. ß. 35- St. 2. J. ifiio. St. 6. M
i
iKsugnn^ vod Ammooiak mittelfi; Waffers Iie(s
Geh (o erklären, dal's ein Theil des Sauerüoffs
f^lfi, dem Wsffer das Kaliunioxyd in Kali verwan-
delt, und daTs ein anderer Theil des Sauerftoffs,
fammt dem Warrerftoff des Waffers, iich mit dem
Stickfloffe zu Ammoniak verbindet.
Um mich hiervon zu überzeugen) habe ich
«inige Verfuclie mit verfcbiedenen Rückitände»
angeltellt, die ich auf die oben bet^chriebene Art
durch Einwirkung von gleichen Quanliiülen Ka-
lium (fi engl. Grains} auf trockenes Ammoniak-
gas erbalten halte.
Ich fing damit an , diefe Kiickftänds mit halb
getrocknetem Kali und mit falzfaurem Kalke za
erhitzen, um die Menge von Amnioniakgas zq ,
finden, die fich aus ihnen durch WafFer entbin-
den Isfst. Nach melirern mifsglUckten Verfuchea
erhielt ich endlich 45 CubikzoII Ammoniakgas.
Drei andere Verfuche, bei denen vermuthlich et-
was überfchüffiges Waffer im Spiele war, gaben
3|, 3f und 4f Gubikzoll. Ich flelile diefe Ver-
fuche in der eifernen Röhre an , deren ich mich
bei dem erften Proceffe bedient hatte, und aog
das Platin -Schälchen nicht heraus, fondern brach*
te das Salz in d^a Rückftand, pumpte den Ap-.
parat lufllerr, liefs dann das Waiferftoffgas hin-
ein Iteigeo, und erhitzte ihn darauf mäfsig in ei*
ner tragbaren Efle.
Um zu finden, wie vie] Wafferftoff bei diefem
Verbrennen ent»ickeJt, und wie viel Sauerftoff
C 'S7 ]
dabei verfchluckt wird, brachte icli die Platin»
Schlichen mit dem Hurkftande in Gel'älse voll
Sauerftoffgas, die mit Queckfilber geTperrt waren.
Der Rückstand entzOudete licti in diefem Ga« tiau>
fig voo (elblt, und war das nicht der Fall, fo
reichte dazu wenigftens ein geringer Grad von
Bit2« hin. In dem Verfuche, der mir mit der
gröfslen Genauigkeir angeßelit zu feyn Icbien,
wurden s^ Cubikzoli Sauerüoffgas verfehluckt,
nad nur i-|^ Cubikzoll Stickgas entbunden. Um-
fonft föchte ich Ammoniak in den elaftifch- flßf-
figen, oder Salpeierfäore in den feHen Produkten
diefer Operationen; in letztern fand ich nur tro-
ckenes Kali, welches rein zu feyn fchien, und
keine Spur von Säure zeigte. In dem Ammoniak-
gas, weiches fich durch Waffer aus demrelben
Bückftande hätte entwickeln laffpn , waren wenig-
ftans ^i Cubikzoll Stickgas entbahen.
Diefelben Mengen von Rückfiand erhitzte
ich darauf im luftleeren Räume mit rothem Queck-
filberoxyd oder mit rolhem Bleioxyd , in der Meir
Dung, ein anderes Refulrat des Verbrennens zu
erhalten, wenn der Sauerftoff nur allmählig her-
gegeben werde; aber in beiden Fällen erhielt ich
nicht mehr als i| Cubikzoll Stickgas.
5.
Woher röhrt diefer Verluft anStickftoff? Hat-
te er fich in einer noch unbekannten Geltalt mit
dem Sauerftoffe »«tbundan? oder ift «r vielleicht
M a
|L Mht.
H der 1
L
[ 'CS ]
In dem TlUckfiande nicht in derfelben Menge als
i.n dem AmmoniaU, welches daraus entltebt, vor-
Iianden?
Hierüber Iioffls icli, wenn ich den Rück« ^
üand einer itarkcn Ui{2e ausfetzle, einlgep Auf-
fchlufs zu erhalten. Zu dem Ende deüiJIirle ich
in einer ausdrilcUlich dazu verfertigten Plaiinroh*
ra (Tdf, II. fig. 5-) eine der Poilionen, die mit
Kaphtlia bedeckt worden waren, nacbdem ich die
Rühre zwei Mahl luftleer gepumpt , und nach d«Bt
erften Mahle mit SVafferßoffgas gefüllt hatte. Sia
war mit einem pneumatifchen Queckölberapparal»
verbunden. Anfangs gab ich fchwache Hitze, bis
alle Naphtha abgetrieben war, dann verflarkto
ic,h die Hitze alliiiäblig mjttelft einer fehr guteit
Effe. Als die Röhre kirfchroth glühte, entband
£ch das Gas, und fuhr einige Minuten lang fort,
überzugehen. Als die Röhre die ftärkrte Hitse
erhalle« hatte, die üe zu ertragen vermochte,
beendigte ich den Verfuch.' Die Monge des eir-
baltenen Gas betrug, nachdem alle nölliige Cor-
reclionen angebracht waren, 5| CubikzoII bei
gewöhnlicher Temperatur. Ic|i detonirte i2Maars.
djefcs Gas mit G, Maafs Sauerlloffgas; es brannl»
lebhaft, die Raunjverminderpng betrug 3| Maafs,,
und der Rückfiand enthielt unverzehrtes Sauer-
ftoffgas. Mit verfchiedenen Mengen mebrmabis
wiederholt, biieb der Erfolg nach VerhältniCs der-
Jelbe. Als ich die Schraube am untern Eijde
der Flatiaruhre öffnete, um (Jas^ . was fie eaU,
I
- •
C 169 ]
liielt, zu unterfuchexti fand fich im untern Theile
derfelbef> Kali^ das alle Eigenfchaften des reinta
.Alkali hatte, und im obern Theile etwas Kalium»
Jiidejngegoffenes Waffer brachte darin eine itarke
Erwärmung und eine Entflammung hervor, aber
l^einen Geruch nach Ammoniak.
Diefes Refultat war fa unerwartet und fa ai»*
iserordentlich . dafs ich einea Irrthum vermutheft
mufste. leb hatte alles darauf berechnet, Stick*
gas, als da^ einzige luftförmige Produkt, zu erliaL-«
teii.> und fand eine elaitifcbe Flüffigkeit, welche,
mit Sauerltoffgas detpnirt , eine weit gröfsere
Saomverminderuug gab, als das aus dem Rück.-
fiande zu erhaltende Ammoniakgas ,. wenn es
durch Elektricität zerfetzt worden wärp, wurda
hergegeben haben.
: Ich ftellte daher einen zweiten Verfuch auf
die befchriebene Art in der eifernen Röhre an,
mit der ganzen fchmelzbarenSubftanz ausGGrains
Kalium, welche 12 CubikzoU Ammoniakgas ver-
fchluckt hätten.' Die Hitze wurde allmählig bis
2um VVeifsghihen verftärkt; das übergehende Gas
fing ich in zwei Portionen auf. Die ganze ent-
wickelte Gasmenge, das in der Röhre vorhandene
Wafferßoffgas und der Rückfiand betrugen zu-
fammen, auf den mittlem Stand des Barometers
.und des Thermometers redvcirt, 4| CubikzoU.
Davon war ungefähr 1 CubikzoU Ammoniakgas,
und in dem übrigen verhielten fich die Antheile,
welche beim Detoniren mit Sauerftoffgas verzehrt
I
[ 17» ]
yni nicht verzehrt wurden, zu einander wie 2,7:1.
Der untere Theil der Röhre, welcher die ftärkAe
Hitze erhalten hatte, fand (ich mit verglafetem
Kali umlegt, und der obere Theil der Röhre ent-
hielt eine bedeutende Menge Kalium.
In einem dritten Verfuche, in dem es mir
blofs darauf ankam , die Menge diefes wiederer-
zeugten Kaliums zu beflimmen, entbanden lieh
diefelben elaftifchen Produkte. Nach dem Erkal-
ten der Rohre öffnete' ich den Hahn Ober Queck-
fiiher, füllte die Röhre voll Queckfilber und liefs
WalTer hinauf fteigen. £s entlianden 2^ Cubik>
20II Wafferftoffgas, ein Zeichen, dafs wenigftens
2^ Grain Kalium reducirt worden waren.
Berechnet man die elaftifch-Burßgen Produk-
te in diefen Operationen als Stickgas und als Waf-
ferftoffgas, für die mittlere Wärme und den mitt-
lem Luftdruck, fo erhält man folgende Refultate,
Als II Cubjkzoll (oder 2,o5 Grains) Ammoniak-
gas durch Kalium abforbirt worden waren, ent-
band die Hitze aus dem flafGgen Bückftande
Zfi Cubikzoll (oder i,oG Grains) Stickgas und
g,9 CuhikzoJI WafCerftoffgas; werden dazu noch
6,1 Cubikzoll gerechnet, welche fich bei .*em er-
ften Procffe entbunden hatten, fo giebt dies za» J
fammeo o,38ii Grains Waffe rftoff gas. Die Men^
ge von Sauer ftoffgas, welche 3,5 Grains nicfafl
wieder reducirles Kaltum verfcbluckt halten,
trügt 0,6 Grains. Giebt zufamnieo u,o4 Graiosj^ l
w«l«Iie9 von den verrdiluckien a,o5 Graios Ä'm-
«noniakgas nur um 0,01 Grains verfchieden ifi. — ■
Wäre aber dielelbe Menge voa Auimoniakgas durcli
ElektrJcilät zerfetzt worden, fo würden wir er-
bahen haben 5,5 Cubikzoll oder 1,6 Grains Stick-
gas, 14 Cubikzoil oder o,33 GroJns Wafferftoff-
gas, und nehmen wir dabei eine Abfcheidung des
Sauerftoffs im WaTfef an, über 11 bis 1 2 Cubik-
zoU Sauerftoffgas. — Ift alfo die Analyfe des
Ammoniakgas durch Elektricität vollkommen ge-
nau, fo findet in jenem Proceffe ein beträchtli-
cher Verliift an Siickftoff, und eine Erzeugung
von Sauerfioff und von Wafferftoff Statt.
Dagegen fcheint bei der Einwirkung von
Waffer auf dem RQckftande Stickftoff zu eot-
fiehet.
Wie fo]l man fich diefe fonderbaren Refultatft
erklären? Sind alle Data der Rechnung zuver-
jäffig, fo haben wir hier eine Zerfetzung und Wie-
d^r-Zufammenfetzung des Slickftoffs. Einer der
Beflandtbeiie deffelben mafste Sauerfioff feyn;
welches aber der zweite ?
Ifi: etwa das Gas, das alle FigenfchafteBi
des Watferftoffgas 7u haben fcheint, eine 1
Art brennbarer Luft? Oder hat der Stickftofp-^
eine melallifche Baßs, die fich mit dem Eifen oder
dem Platin legirt? Oder ifi das Waffer der pon.
derable Crundftoff fowohl des Stickgas, als des
Wafferlloffgas und des Sauerftof fgas ? Oder be-
E ^7^ 1
tickftoff aus Wafrerftoff, an einer gröfs
M<nge Sauerftoff, als im VVaffer, gebunden?
Wenigftens mücliten ficli die beiiien erften die-
fer wichtigen Fragen mit einiger VVahrfcheinJicb-
beit bejahen laffen, da das Gewicht des zerfetzten
Ammoniakgas mit dem der Prai!ukre, fo fern man
diefe für bekannie Subftanzen niirtint, fo genau
Obereioftimmt. Ich werde alle Kräfte anftrengen,
um lie durch neue Verfuche zu beantworten, und
ich hoffe, mich bald im Stande zu fehen, der
Societät die Refultare meiner fernem Arbeiten
Ober dieCea Gegenftand vorzulegen.
Die Beobachtungen, welche ich hier tnitge-
iheilt habe, enthalten fchon jetzt den zureichen-
den Beiveis in (ich, dafs meine Meinung von der
Zerfetzung , welche das Ammoniak in diefe
Verfucbe erleidet, die wahre ift, und dafs did,
Meinung der HH. Gay-Luffac und Thenard,
dafs das Kalium in diefenVerfuchen zerlegt werdcj
und ihr« Thenrie, nach welcher das Kalium eine
Zufammeufetzung aus Wafferftoff und Kali fsyn
foll, keinen Grund haben. Denn man erhält in
de^ befchriebenen Proceffe eine bedeutende Men-
ge Kalium in unveränderter Natur wieder, und,
hei gänzlichem Zerfetzen der fchmelzbaren Sub^
ilanz enibindet frch ein wenig mehr Wafferfloff,
gasförmig, als in dem Ammoniakgas vorhaadenO
war, das auf das Kalium eiosewirkt halte.
i
C »73 3
Aoch die Erfobeinungen bei dem ProcefCs
felbft fprechea fQr meine Meinung. Die Einwir«
kung des Ammoniakgas auf das Kalium gehtmit
der gröfsten Ruhe vor fich, wenn man ein leichtes
Aufbraüfen zu. Anfange ausnimmt, das von denf
V?affer herrölirt, welches das Kali, womit dla
Oberfläche des Kaliums fich an der Luft QberziehtJ
eingefogen hat. Es entbindet fich dabei gar kei«
ne elaitifche FiüfGgkeit aus dem Kalium; diefes
erf^beint oft mit einer blivengrünen. Subitai\z be-
deckt, und eptbände es VVafferJ[toffgas, fo müfste
diefes Gas durch jene flufßge Subitanz fichtbar her<«
. vorfieigen; aber felbft zu Ende der Operation er*
fcheint davon nichts.
Ich bin geneigt» die poröfe und kryftallifirte
Snbftanz, welche fich zu Anfange des Proceffes
bildet, fQr eine Zufammenfetzung aus Ammo-
siom *} und Kalium zu nehmen. Denn wenn man
fie an die Luft bringt , fo verbreitet fie einen Ge*
Tuch nach Ammoniak, und fie iit viel glänzender
als das Kalium.
Ich hatte anfangs geglaubt, es laTfe fich in
dem erften Theile diefer Operation eine Zufam-
menietzung aus Wafferlloff und aus Kalium erhal-
' ten; aber Verfuche über die unmittelbare Einwir-
kung des Kaliums auf Wafferfioffgas haben mich
eines andern belehrt. Zwar löfet fich das Kalium
•) D. h. dem Metall dei Ammoniaks, f. Annalgrf^ N. F*
ß- 3. S.aßS. Qilhert. ,
[ -74 ]
iti Wafferftoffgas auf, wie ich das in meiner Äb^
hanillung vom J. 1807 bemerkt habe*), aber un-
ter den gewütinlicIieD Umltäntien fcheint das Waf>
ferftoffgas nicht fähig zu feyn , von dem Kalium
verfchluckt zu werden.
Die Herren Gay-Luffac und Thenard
fcheinen hierüber einer andern Meinung zu feynj
denn in dem Moniteur wird ausdrücklich gefagtj'
diefe ausfje zeichneten Chemiker hätten gefunden^
dafs VVaTferft offgas von Kalium verfchluckt werde,
wenn man die Temperatur beider beträchtlich er-
höhe, und dafs es damit eine hellgraue SubfianZ
hilcle, aus der ficli das Wafferfioffgas durch Waf-
fer oder durch Queckßlber wieder austreiben laffe.
Mir ill es, fo viel ich es auch verfucht habe,
nicht gelungen, diefes Refultat zu erhalten. In
einem Verfuche, den ich in Gegenwart des Herrn
Pepys angeftelll, und oft wiederholt habe (zwei
Mahl vor einer grofsen Verfammlung), erhitzta
ich 4 f'''ains Kalium in 14 Cubikzoll reines Waf-
ferftoffgas in einer Glasretorte. Es fiiegen fo-
gleich weifse Dflnfte auf, die ßch in dem Haifa ;
der Retorte von felbft niederfchlugen; nachdem
fich diefes Sublimat in beträchtlicher Menge ange> !
fammelt hatte, fchien die Farbe deffelben hell-i
grau zu feyn; nach 2 bis 3 Minuten hörte es aufj'f
fich zu bilden. Der Boden der Retorte kam bi«
. •) Sic rteht in di«reT> Annalen, 3. I809. St. S. oder N. p.
B. I. S. 113, t und die biei gemeinte Stelle daf. S. 13^
' Gilbert.
[ 175 ]
I Rotbglalini; daao erfi fiog das KaKinn •%
fich 2u fublimircn und an dea Wänden wieder za
verdiclitea. leb unterbrach nno die 0[>eratioa
und liefs die ftelorte erkalten. Es war k«in Vier^
tel-Cubikzoll Gas verrcbluckt worden. AI« ieb
die Retorte zerbrach, entftaod beim Uebertriit
des Gas in die atmolphärifche Lofi eine fjcploSon
mit dem b<>llftea Liebte and mit weifsen Dün-
fteo. Das KdJiün blieb in der Retorte, oad
daSf was fich niedergefch lagen halte, fcbien ia
feinen EigeDfchafieo keine V^räoiierung arliitea
zu haben. ^
Die durch Einwirkong der F«acbtigkeit fiah
entzandeni^e gräuliche ^iubfianz fcbien lieh nicht
mit detn OueckiilbA' verbinden zu können. Ich
bin geneigt, Ge der im Warierßoffgas vorband*»
nen Feuchtigkeit zuzuTcbreiben, und Ge für ei-
ne dreifache Verbindung aus Kalium, Sauerftoff
und VVaCreritoff zu halten. Sie entfieht in grö>
fserer Menge, wenn man das Kalium in WatTer-
Itoffgas erhitzt, das zu -^ bis ^'^ mit atmofphän-
fcfaer Luft gemengt ilt, und ße bedeckt dann das
Kalium als eine Rinde; dabei wird Wafferftofrgas
undSauerftoffgas verfchluckt. Daffelbe findet Statt
bei den Verfuchen zur Erzeugung des Kaliums
durch Einwirkung V09 glühendem Eifen auT Kali^
wie ich glaube, während der Zeit des Erkaliens
des Apparats, wenn atmoTphärirrbe Luft hinein
tritt. Oiefe SubAanz ift ein elektriTcher Nicht-
laiter, und in der Luft entzandet fie lieh von
C 176 ]
t
fehbfi:, wobei Kali und ein wafferiger Dun^
fleht.
Erhitzt man Kalium und Wafferfto^
einander in einer Retorte aus Flintgla
zwar etwas VVafferltoffgas verfchljickt.
be findet in Retorten aus grünem
wenn die Erhitzung lange Zeit fo
diefes gefchieht aber, unabhäc
genwart des Kaliums, durch
IVletalloxvde in dlefeu Glasart
ftoffgas.
Könnte Seh der Waffc^
zu eineni feflen Körper vct
diefe Verbindung in der
welchem das Kalium du*
det wird, und faft ur
Wafferftoff in Berühr
Metall, welches m
gleichen Eigenfcb
ßoff- haltenden
gebracht. hat, '
binden mit W
ftoffgas..
Uebcr'
fer Operc
Wafferftt
Zerfeiz'
ßätii^'-
von
der.
i »7r 1
grbfse /Menge Kalium atifj'' dag^MölireftV'itävbflr
fchlägt fich aber* beim Erkalten Wieder irieder;-
Die chemifche Veränderiirig fcbirint^dtirdh^dle An-
Ziehungen bewirkt zu- werden^, t7el<:^e das*Ei(ba
zjum Sauerftoffe, das'Eifen zum'Kaliunr. unddas'
Wafferftoffgas zum Ealiuin, habjeti 5 < urrij in cfeÄ
Verfuchan, bei denen ich, um das^Kal^m ^durcK
Eifeo zu bilden^ fehr hohe Hitzegftfde -aViw9ride^
te, habe ich häufig gefunden ^ dajsda^ Gas ,' wel«^ ^
ches dabei überging; * ungeacfatert *^es' dcrrch- eine!
mit Eis erkältfeteHöhr« fieigaxtnitifstey ifch* docU
an der atmofpli^rifchen Luft von felbft ctntzflnTd^te;
und mit dem glänzehdßen Lichte ye/'br^nnte; die *
Känder der Flamme waren purpurfarben, und es
itieg aus ihr ein dicker Rauch auf, der Kali ent*
hielte
Das Natronium zeigt fich faft immer im Waf-
ferftoffgas unauflöslich; vielleicht liegt darin der
Grund , warum es fich in dem Verfuche mit dem
Flintenlaufe nur in geringen Mengen erhalten
läfst.
«
Löfet fich indefs gleich das Natronium nur
feiten im Wafferfioffgas allein auf, fo fcheint es
doch in der Verbindung des Wafferftoffs mit Ka-
lium auflüslich zu feyn. Ich habe einige merk- ^
würdige Legirun^en erhalten, als ich glühendesr
Eifen auf Mengungen von Kalium und Natronium
einwirken liefs. Diefe Verbindungen waren ia
der gewöhnlichen Temperatur flüffig, es mochte
des Kaliums 'mehr feyn, oder des Natroniums*
C «78 3
Sie eiithidlen;4in Uebermaars an Kaliom, das
glänzeoder .al9 Kalium felbft war, vermothlich
wegen ff^nes floffigen Zuftahdes. Alle diefe Ver-
bindongeQ waren im hocbften Grade entzOndlich.
W^rde-^eia Kflgeloben der flafl]g.en Legirung mit
fijpiem Queckfilber-KOgelcben in Berührung ge-
bracht, fo y^rbanden. (ich beide unter einer Erhi-
tzung, hei. cl^r'das Papier verbrannte, auf dem
der Verfucbang^feftfllt wurde, *und nach dem Er«
kalten bUdet.c^n fie eine Subftanz von folcber Här-
\ß^ daCi ^in Meffer fie nicht zu fcbneiden ver*
tQocbt«» ;
' (Die Fortfetzang im nSdiften Stfiokti.)
■•*«
»
# *»
t t79 3
III.
BEMERKUNGEN
'iih^F die Unterfuchungen des Herrn Davy, dltf
Sinwirkung da Animoniakgas auf das Kali- Me-
tall betreffend,
Gay-Lussag und Thenard *).
Jrlerr Davy hat die Refultate unferer Verfuchs
über die Einwirkung des Kali -Metalls und des
Amcnoaiakgas auf einander aus dem Momteue
kennen gelernt, fie wiederholt, und fie mit neuen
Verfuchen vermehrt. Seine Beobachtungen Itim-
ynen mit den unfrigen nicht ilherein. Wir wollen
daher beide rurammenftellen, und unterfuchen,
welche Irrthümer auf der einen, und welche au£
der aodern Seite können vorgegangen feyn.
i) Herr Davy berichtet, er habe das Kali-*
Metall in fehr verfcbi^denen Temperaturen mit
Warferftoffgas in Berührung erhallen , nie aber
fey von diefem Gas etwas verfchhickt worden.
Und doch läfst firh die Verbindung des Kali-Me-
talls mit Wafferftoffgas fehr leicht bewerkflelli-
gen: man braucht beide nur in einer kleinen ge-
krtimmten Glocke voll QueckGlber, in welche
man das Gas allmahlig zufteigen läfst, mit einer
■) Frei überFetit nach dem Jeurnul de Fhyjlijue, Dee. l£09.
von Gilbert.
1
[ '?» ]
Sie enthielten «in UebennaaTs
glänzender als Kalium felbr:
wegen Teines flilTfigpii Zufu.
binilungen waren im ho< I :-
Wurde ein Kllgelcben . <
einem QueckGIber K
bracht, (o verbaml^
tzung, bei der '
der Verrnnl. .-
- Ooecte
Int mal
. ..- Jen Al^
.l'dy.u uöihigl
■ ril; voTbindd
it.-l Tlieile'il
,'sr trtilwicUefl!
^- .:iik;t, ein graui
nhifien hat:
kalten bild
te, daEs ei
moobis.
111 metalhTcbes Ausfeheiul
- ■-> heftig auF. und entbindet
:oir^.3S Tnefar,al5'cf)eresdasKaIi-
hi's es entlifaltJ Wird es in der
■mperatnr tnfrQuefkfilher in Bb«
.;.-iit, f& «tTetzt es lieh allmählig,
■ufu-AmaIgÖ(rt Orfrf »äfst allen Wafferftoff
lurch den e^ das jiulveralente Ausfehen
. l'nter Mihvirkurig von Wiirme iil diero
lUMf durrh dts Queckfilber faft plötzlich,
«■iwicitelt ficb dabei aber nicht mehr Waffer-
aia im Kallen. Wird endlich das Pulver
lieb bi$ zum dunkeln Rotbglühen erhitzt, fo
itkffi es das meiallirche-Ausfeben wieder, und
IH^ <;henfalls allen WsTferftoff faliren, den das
ttüti-Metalt veTfcbluckt hatte.
Plefer letzte Umßand macht uns glauben,
dafs es Hrq. Davy blofs deshalb, weil er dia
Twirperatur allzufehr erhöhet hat, nicht geglückt
iß, diefti Verbindung zu Stande zu bringen.
2) Hr.
1 1
/ '
I
^r. Davy behäoptet, maii'^ erhalte bei
'nng des Kali - Metalls mit Ammoniak-
'^aCTerftoffgas, als wenn man es mit
: und zwar in dem Verbältnifle
't hinzu, aus diefem Grnndd'
Subftanz,' die durch Ein wir*
.gas auf das Kall -* Metall ent«
i.iige Blafen VValferftoffgas her,
:^ in VVaffer auflöfe.
; 0 diefer letzte Verfuch richtig, fo wfirde
ieinung des Herrn Davy durch ihn bewie-""
fen feyn. Aber ohne Zweifel hatte Herr Davj
nicht alles Metall mit Ammoniak verbundene
I
Denn wir können 'betheuern, dafs, wenn dief(»
Verbindung vollftändig ifi, die dadurch entftan^
dene olivengrflne Subftanz mit Waffer nicht da$
kleinfte Aufbraufen bewirkt. Wir können fer-
ner, verfichern» weil es fich ^ns fehr vi'^le Mahle
beWährt hat, dafs das Kali -Metall mit Ammo«
niakgas genau diefelbe Menge Wafferftoffgas , als
mit Waffer, giebt; diefer Verfuch erfordert aber
febr grobe Vorficht. Befonders mufs man darauf
^ fehen, dafs das Metall lieh nicht mit dem kleinftea
^Tropfen Queckfilber verbinden könne , weil fonft
eia^ Amalgam entfieht, welches das Ammoniak
nur zum.Theil zerftört, und das mitten in der
olivengrönen Materie bleibt und dann mit dem
WafTer ein Aufbraufen bewirkt. Da nun der Ver-
lach über Queckfilber vor fich geht, und man das
Mefall duirch das Queckfilber hindurch führen
. .Annal. d. Fbyfik. B. 35« St. 2. 1. l8io« St. 6. N
y
I
r
iniils, lo-kann maa Dicht immer gewifs feyn, deO'
Anfang der Ainalgamalioo vermieden zu haben;
Queckfilber und einige andere Metalle, z, B. Blei,
Zinn und Wismulh, baben felbft die Eigenfchafr,
die olivenfarbene Subftanz in der Hitze zu zerf*-
tzen, Ammoniakgas und Stickgas daraus zu ent-
binden, und eine Legiruog zu bilden, die, wenn
man Ce gepulvert hat, ein lebhaftes Aufbraufea '
mit Waffer bewirkt.
3) Wir haben in unfern erfien Anffätzeii
über dasjvali- Metall angegeben, diefes habe mit
dem gewöhnlichen Amnioniakgas und mit Ara-
nioniakgas, das man Aber Kali getrocknet bab^^:
^anz einerlei Verhalten, Auch hierin weicbeitip
die Refultate des Hrn. Davy auffalknd voll dein
jinfrigen ab. In feinen Verfuchen veTfchluckten
fi engl. Grains Kali- Metall 16 GubikzoU über Kali
getrocknetes, und nur ia| Cubikzoll gewöhnli-
ches Ammonialtgas ; in beiden Fällen aber ent-
hand fich gleich viel Waffe rftoff gas.
Obgleich wir unlere erften Verfuche mit vie.
1er Sorgfalt angeftellt hatten, fo glaubten wir
doch> fie mehrmahls wiederholen zu muffen; im-
mer aber ergab fich eine gleiche Abforption, wir
mochten gewübnliches oder getrocknetes Ammo-
niakgas nehmen, wenn wir gleiche Grade von Hi-
tze anwendeten. Bei nicht gleichen Graden voo
Hitze war die Abforption dagegen ftets verfcbie-'
den; wovon der Grund darin liegt, dafs in einer
etwas erböhetea Temperatur fehr viel Ammoniak
-Ui
«^nfarbnen Subftanz wieder ausgetriiQ-
nun die Menge des verfcfaluckten
der Temperatur fehr variirt, fo
*ch hieräni wariim Hn Davy
te erhalten hat.
^ in Animoniakgas erhitzt
^'akgas 9 entwickelt rei-
"wandelt fich in eine
;.ein metallifches An-
ailen Stickfioff des ver-
..noniakgas enthalten mufs. Fin*
r nur ein Theil diefes Stickftoffs, und
li iJch fiatt des fehlen den Theils andere, fchoa
bekannte oder neue Körper, fo mufs man fchlie-
fseo , dafs diefe Körper Beßandtheile des Stick"
fioffs find. - Auf dieffen Schlufs iH Herr Davy
durch feine Verfuche geleitet worden: der Stick-
fioff befteht, ihnen zufolge, aus Sauerftoff und
uns Waflerftoff, und er drückt fich hierüber auf
eise fo beftimmte Art aus, dafs man Vohl ficht»
er habe hierüber keinen Zweifel mehr. Er be«
handelt eine bekannte Menge Kali -Metall mit ei*
Der genau beftimmten Menge Ammoniakgas,- bis
fie fich ganz in die olivenfarbene Subftanz verwan*
delt hat» miffet wie viel Ammoniakgas alsRück-
ftand ^bleibt, wodurch fich die Menge des ver«
icbluckten ergiebt, und verbrennt dann diefe Sub-
; fianz in einer gegebenen Menge Sauerßoffgas, in«
' dem er die Temperatur derfelben ein wenig er«
' luiht. Die Produkte diefes Verbrennens find Waf«
N 2
I '
[ .84 :
fer, Stickgas und febr bauftiTches KaIi,_oline alle
Spur von Salpeterfäure oder von falpetriger Säure;
die Menge des entbuDdenen Stickgas iß: aber nicbt
halb fo grofs, als fie liätte (eyn l'ollen. Um zi
unterfuchen, \vas aus dem Uebrigen geworden ifi'i
deftilljrte Herr Davy aus /einer cirernen Röhre
olivenfarbene Subftanz, die aus 6 engl. Graioa
Kali- Metall durch Vcrfchluckung von izCubiki
2oU Ammoniakgas, nnd unter Entbindung vol
6,1 C. Zoll Wafferftoffgas entftanden 'war, finj
die Produkte der Deftiilation forgfültig auf um
unterfuchte Ge. Diefe befanden aus (),f) C. Zoll
Wafferftoffgas, 3,6 C. Zoll Stickgas, i C. Zot
' AtiiTnoniakgas, 2 Graios Kali -Metall , und uage
fahr 3| Grain Kali. Alfo waren von den 12 0.2
des verfchluckten Aoimoniakgas nur 1 1 C. Zd
zerfetzt worden, und ftatt ihrer fanden Cch 3,i
C. Zoll Stickgas und 16 C.Zoll Wafferftoff mi
der. Nun aber beitehen nach Hrn. Davy iiC.Z
Ammoniakgas aus i,5 C. Zoll Stickgas und il
C. Zoll Wafferftoffgas i alfo findet fich ein Ausfa!
von 1,9 C. Zoll Stickgas und mehr ajs 2 C. Zol
Wafferftoffgas. Auf der andern Seite erhielt e
3,5 Grains Kali, und da er das Kali für ein wah-
res Metalloxyd hält, fo nimmt er keinen Anftand,
zu fchliefsen, dafs der mangelnde Stickftoff in
Sauerftoff und Wafferftoff zerlegt worden fey,
und dafs der Sauerftoff deffelben fich mit dem
Metall zu Kali verbunden habe, der Wafferftoff
abermals Gas frei geworden fey.
Wir haben diefen letzten Verfucli des Herrn '
Davjr noch nicht niederholt, ciocli können wie
fchon jetzt die Bemerkung machen, dafs er ifi
ihr» in der That nicht mehr Wafrerftoffgas erhal-
ten hat, als er erhalten follte. Denn der Waffer-
fioff in 11 C. Zoll Ammoniakgasi den er als Gas
«uc zu i4 C, Zoll annimmt, beträgt i6,5 C. Zoll.
Den andern VerFuch des Hrn. Davy> das
Verbrennen der olivenfarbenen SubAanz in Sauer-
lioffgas, haben wir mit grofser Sorgfalt wieder-
holt, und jedes Mahl die ganze Menge Stickgas
und VVafferftoffgas erhalten, welche diefe Subitanz
in üch fchliefsen mufste. Vielleicht hat Hr. Da- .
vy geglaubt, es zerfetze fich bei diefem Verbren-
nen die ganze Maffe der olivenfarbenen Subftanz;
das ift aber nicht der Fall, immer bleibt ein Theil
uDverbrennt, befonders wenn man bei der Bil-
dung derfelben fie nicht fiark erhitzt hat. Fol-
gendes find die Refultate, welche uns drei Verfu-
che gegeben, haben, bei denen wir vorausfetiien,
dafs dos Ammoniakgas aus i^Mahl feines Volu-
mens Wafferfioffgas und |. feines Volumens Stick-
gas befiehl; eine Annahme, die üch auf eine gro-
fse Zahl fehr forgfältiger Analyfen grflndet:
Verf. r. Verf. 2. Veif. 3. Summa
i, Kali-Metill lime
als MiiieL
anAmmoniakgaBvet-
Maars.
Mair>.
Maaf..
Maafj.
rchluckt:
123
116,3
113,5
3S2,8
lo waren wieileriu-
fin- rSnekfiaa
den LWalfeiltoCfgat
6l,S
58,1
56.75 ■
I7Ö.3S
H44
174.5
170.25
529.15
*i
.^iam
. .. /erf.3. Summe
rteVy i': als Mittel.
Spur
h
Maafs« Maaffi.
■ :4i 55.7 l7o>8Z
:».i 173,4 530
veiche die hier angefübr-
ja folgende:
. • Metall Wafferlloffgas fefar
.: .Ammoniakgas diefelbe Menge
.' .: Jirgas, als mit Waffer, entbindet;
• ou Ammoniakgas, welches durch
...locknet worden , nicht mehr als voa
. ^ä^^öhnJichen Ammoniakgas verfchluckt ;
.i .iian den Stickftoff bis jetzt noch im-
.:^' iHr einen einfachen Körper zu nehmen
di 9 und nicht für eine Verbindung von
'auerftoff mit Wafferftoff.
C »87 ]
'IV.
Höhenmeffungen im Siebengebirge^
vom
Dr. Benzekberg in Düffeldorf.
i. Unter' allen Arbeiten- def atageiirandteii
'Mefsknnfl find die Höhenmefluncen mit dem Bt*
rometer die angenehmften. Der ganze Inftru«
menten - Vorrath , den man bei fich zu führen hat:
befteht blofs in einem Spazierftocke, einer-Hand«
Idpe und ein Paar Spitzbobrern , um das«3aromc^
tar daran zu hängeh. Der ganze Bücher* Vor ratti-
in ein Paar Octavblättern Tafeln.^ Das Beobach^^
ten felbft ift leicht. Man hängt das Barometer
auf» läfst es etwa 1^ Minuten ruhig hängen, liefi^
ein Paar Mahl ab, fchrieibt die Beobachtung in
fein Tagebuch und v^rfchlielst das Inflrument wie-
der, um weiter zu gehen» Eben fo leicht ift'
nachher die Berechnung. Zwei Subtractions*
Exempel und eine Multiplication mit vier Ziffern
find alles , delTen es bedarf, wenn man keine Mi«
krologieen hineinbringt, die am Ende doch za t
nicht Vielem führen.
', Das Einzige, was dite Barometerbeobachtun-
gen erschwert, ift, dafs man jedes Mahl corre*
fpondirende von dem Orte haben mufs, deffen
Höhe man bei d6r Beftimmung zum Grunde legen
■
will. Diefes fetzt zwei Beobachter und zwei corr
.t
E X» I
Torans.
Ja^ moB den Höhenunterrchied
, miebl Wicotfernt feyn, weil die
^^tBUtg, dt» bei den Barometermefrangen '
, Gtawfi* Ite^, ilals der Druck der Atmo- -
ra Liei gieicbea Hulien gleich fey, gewöhnlich
ia folcbeo Orten Jifkr nahe wahr ift , die Dicht
4«»t vom einander entfernt find. Denn bei
^^ £>^iiidigeQ chetnifchea Veränderungen, die
^diätem grof^o Meere vorfallen, und die zum
febr örtlicb Gnd , finden auch immer örtli-
Ve^äaderangen im Drucke und im Barome«
lade Statt; und oft Heben zwei Barometer,
die nur eine Stunde von einander entfernt find,
in demfetben Augenblicke, bei gleicher Höhe
über dem Meere, nicht bis auf ^ Linie tiberein-
fiiinmend.
s. Die Barometer, welcbe .ich bei folgenden
Höfaenbeftimmungen gebraucht habe, batie dei
Mechanicus Loos in Büdingen, bei Frankfurt,
Terferligt. Das eine war ein Heber- Barometer,
dis andere ein Gefäfs- Barometer. Beide find
reit der,äofserfi:en Sorgfalt gearbeitet. L o 05 rei-
nigt fein Queckfilber fo lange, bis es eine gewiffe
fpecififche Schwere bat, die er durch Abwiegen
beftimmti Haber und alle feine Barometer voll-
kommen correfpondirend bei gleicher Weite der,
BöhreD. Um fie luftleer zu machen, kocht er fie
8 bis loMahl durch. Das Vorzüglichfte an feinea
Busuitem find aber die tteffücben Scalen, Die
li
fir?n werden fo weit flach gefchliffen,
Scale geht, dann werden" Ge mit Firnifs überzo-
gen und auf der Theilmafchioe getheilt. Hier-
auf ätzt er die Theilung mit den Dämpfen der
Flutsfäure ein. Die weifsen Striche werden fo
fein, dafs man fie mit blofsen Augen fafi nicht
fiebt; allein mit der Lti]ie fehen fie fich aufserit
fcbarf, und man kann ohne Schwierigkeit ^igZoU
ablefen. , D,er ^oll ift in lo Linien getheilt, jede
l^inie wieder in lo Xheile, und die vierten Theile
hiervon laffen iich ohne Mühe fcbätzen. Die
Eintheilung feiner zu machen, jü nicht ratbfam>
weil dann zu befürchten wäre, dafs man fich in
deo Strichen verirre, - i-.
Es hat in Deutfchland immer Schwierigkeit'
gehabt, fich gute Reife -Barometer zu verfchaf-
fen. Allerhand Verfucbe, die ich machte, mifs-
]angen, bis ich endlich mit Herrn Loos bekannt
wurde, der dann die Barometer in der Vollkom-
menheit und in der Einfachh^t zu Stande brach-
te, wie ich mir lie gewtlnfcht hatte. Die meiften
Beiffl- Barometer find viel zu zufammeagefetzt,
und es ift fonderbar, dafs man nicht früher dar-
auf kam, die Scale auf den Körper aufzutragen,
der fo vorfiglich fcböne Scalen giebt, und in dea
die Queckfilberfaule, deren Länge man meffen
will, fchon eingefchloffen ift: ich meyne das Glas.
Einfachere und genauere Barometer, als diefe mit
eingeätzlen Scalen, find nicht möglich. Sie Lha-
ben den grolsen Vortheil, dafs beiihnea faß voa
V
t 190 3
VelbR ille'll'arallaxe des Augeä WJBgßllt,
durch das Ausfclileifen der Röhre djefe in der
Mill^ diinne wird, und die Theilung -slfo Faft
mittelbar auf dem Oueckfilber liegt. Man kani
nichts Einfacheres und zugleich Eleganteres feher^,
als die Heber-Barometer von Loos. Sie ge,*
ben an Zierlichkeit den befien «nglifcheo Arbeit,
len sicbEs nach, und kollen bei allem dem aai
4 Carolin. Der Preis eines Gefäfs- Barometers
2S GuliTen, Fig. 4-fi^Bllt durch einen fläf;htig bin-'
geworfenen' Umrifs eio folches Heber- ßarometer|
uhd Fig. 5. das Gefäfs -Barometer vor. Bei die-
fem letztem ift der Fehler der gewöhnlichen Ge-
fäfs-Baromeier, der daraus entfpringt, dafs das
OueckGIber in cfem Gefäfse feinen Stand ändert,
glücklich vermieden. Das Gefäfs befteht nämlich
aus Glas, ift alfo durchfichtig, und es läfst ilch
mit der Schraube jn a an der Röhre hinauf- untf
Iiinunterfchrauben. An die Glasröhre ifb ein elfen-
beinernes Stabchen fo befeftigt, dafs es fich nicht
an ihr verrQcken kann^ und diefes reicht bis in
das Gefäfs. Das untere Ende deffelben ift der
Nullpunkt der Scale, und bei jedet* Beobachtung
fcbraubt man das Gefäfs fo weit hinauf oder hin-
UDler, bis das Q"eekfilber das Stäbchen berührt.
Will man diefe Gefäfs- Barometer Iransportiren,
fo k^hrt man fie um; die Röhre läuft dann voll
Oueckfilber, und man fchraubt darauf das Gefäfs
fo lange vorwärts, bis ein KorkRöpfel, der unten
ita Gefäfse befeftigt ift, die Röhre verfcbliefst.
I
Die Loos'fcben Gefäfs- Barometer werden durch
diefe Einrichtung eben fo beijuem zum Transport
uifd geben eben lo grofse Genauigkeit im Beob-
achten, wie die Heberp Barometer. Auch ftim-
men Ge mit diefen vollkommen überein, da Herr
Lo OS den Nullpunkt sm Elfenbeinltäbchen nach
einem Heber- Barometer abgleicht.
3. Die Veranlaffung zu den folgenden Hö-
henmelTungen gab ein Brief von dem Minifter' des
Inoern, in welchem dtefer den Wunfeh äufserte,
Data über die Hohe der Berge und das Gefälle
der Ströme des Grofsberzogthums Berg zu erhal-,
ten, um lie bei der für den Kail'er beltimmtenfia-
tiftifchen Befchreibuog des Landes zum Qrunde le-
gen zu können. Da man in unferen Gegenden
noch gar keine Hühenmefrungen gemacht hatte,
fo war es fchwer, diefen VVunfch zu erfüllen. Um
fchneil eine Menge Beftlmmungen zu erhalten^
enlfchlofs ich mich zu einer Fufsreife durch das
Siebengebirge, und nahm auf ihr einen Trigonome-
ter von der Landesvermeffung mit, damit icb für
die Hauptpunkte correfpondirende Beobachtungen
an Orten erhalteo könne, die nicht über i bis |i
Stunden von einander entfernt wären. Von dem
Siebengebirge ging ich in das Rhein- und Mofel-
Departement, nach dem Lacherfee, und fchiokte
den Trigonometer durch das Ober- BergTche, um
da zu meffen. Da die Punkte um den Lacherfee
von weniger Bedeutung als die erftern waren, fo"
fchien es mir hinlänglich zu feya, bei ilinea als
l
eiMvcfpöÄdireD de Beobacfa langen lUeiBiugaD 2um.
Grnncfe zu legen > welche ItaDdlicb an dem Ba-
romeier der Präfector ia DafTeidorf, durch dea
Manicipalralh Rösler, gemacht n-erdeo. Auch
liier wird ao eiDemGefib- Barometer von Laos,
mit eingeätzier Scale beobachtet, welches der
Präfect, Graf von Borke, für den meteoroio-
gifchea Infirnmenten -Apparat bat kommen laffen.
'4- I^3S Siebengeblrge macht das Vorgebirge
gegen die nordweftüchen Fluthen aas, welche<
einfi: tiofere Gegenden öberfchwemmt, und die
Palmenwaldungen bei Költn und Liblar und die
Klephantenknochen im Rheine verfaodet haben,
fis fchliefst die grofse Rheinebene, welche lieh
■70 Stunden weit von der Nordfee hinauf er-
llreckt. Man Hebt es felbfi in Holland, wie ße-
ben'blaue Wolken , am Horizonte liegen , obfchon
die höchlten Berge darin nicht halb fo hoch und
wie der Brocken. Weil fie abßr fo dicht an dec
grofsen Rheinebene flehen, fo dafs ihr Fufs nur
170 p. Fufs höher liegt, als die See, fo haben Ca
doch ein grofses majefiätifcbes Anfehen.
Nach den Rhein-Nivellements liegt der Spie-
gel des Rheins zu Döffeldorf ungefähr 100 Fufs
' über dem Ausfluffe diefes Stroms in die See. Am
FufsQ des Siebengebirges liegt der Spiegel des
Stroms nach den Nivellements und nach den ba-
rometrifchen Befiimmungen noch om 70 par. Fufs
böber, als zu Düffeldorf.
Der DrachjBnfelfei^ ift der näclifte von deii
li€ben Bergen am Rbdne. Ao feinem Fufse find
Weinberge, in der Mitte die Steinbrüche, welche
die Bäufteine zn dem KöIIner Dom hergegebeit
haben*}, und oben liegen «die Ruin^. einer ältjsn '
Burg. Ich maafs feine Höhie Über dem Rhreine zvl '
835 Fnfs mit dem Heber »Barometer. Den an-
dem Tag maafs ihn der Trigonometer Wind*
galten zu 842 par.Fufs'mit dem Gefää-Bdro« ..
meten "
Die ^olkenburg ifT der zweite Berg des Sie-
bengebirges. Auf ihm ftand fonft eine Burg, die
aber/lurch das viele Steinbrechen unterhöhlt wor-
( ■ . , .
*) Die Gebirgsar|; ift Pörpliyr , welchem glaCi^eK Feldfpath
in «Len bekannten grofgen und fchönen Kryf^allen, und
Horitblende in feinen Theilen eingemengt ifnd« Die
Grundmalfe dielet jPorphyrs ift grau-s und fchien mir«
nach dem^ fchänen Klang, 4^n die Bruchftücke beiqi
Daranfchlagen gebien. Und nach der äufserft leichten
ZerfpTengbarkeic zu uitheilen , zum Klingftein zu gefaö«
Iren. ^ In dieler Grundmalfe befindet üch eine weifse
Maffe«, in nicht fonderlich grofsen , unförmlichen Tbei«
len eingemengt, die dem Ganzen, je nachdem die Theile
grSfser oder kleiner und zahlreicher iind, eine graue
. weifsgefleckte oder eiue gräulich weiFse Farbe geben*
Diefe Theile fcheinen mir diefelbe Malfe als der glaßge
Jeldfpath zu feyn, und aus kleinen, mehr oder minder
erkennbaren Theileu deffelben zu liefteheri, oder ein
Uebergang aus glaßgem in dichten Feldfpath zu feyn. '
' Herri^ofe hat diefem Porphyr und dem ziemlich ähnli-
chen, aus welchem die Wolkenburg und mehrere audere
Spitzen des Siebengebirges beftehen, den Namen Uyn*'
Torphyr gegeben. In den glafigen Feldfpath -Kryftallen
" £nd Glimmer - Blättchen und Hornblend-J'heilchen mit
ei«kryftallifirt. ' Gilbert.
j
. t
[ >94 ]
' den, und jetzt eingeltürzt iR. Die Meffufig'gab
ihn ungefähr lo Fufs hoher als den Drachenfei-
fen. AHein nach einigen Jahren VTird er viel nie-
driger feyn , da etliche 3o Steinbrüche auf ihm ia
Betrieb find, welche (einen ganzen Gipfel fiber-
brechen.
Der Petersherg bat feinen Namen von ei>'
ner Kapelle, die auf dem Gipfel liegt. Nach' ihr'
wird viel gewallfahrlet. Sie ifi einer der Haupt-
dreieckpunkle der BergTchen Landesvermeffung,
leb maafs die Höbe derfelben über dem Spiegel
des Rheins am i3. October 1809 mit dem Heber-
Barometer zu 870 par. Fufs; mein Begleiter fand
fie des Nachmittags zu SSo par. Fufs mit dem Ge-
fäfs- Barometer *).
Der Oehlberg wii'd fßr den böchllen der Sie-
benberge gehalten. Auf ihm find alteSteinbrüche, •
aber fein Gipfel fcheint nie eine Burg getragen zu
baben'. Ich beltimmte des iVIorgeni feine Höhe
mit dem Heber -Barometer zu 1274 Fufs. Der
Trigonometer beftimmte fie mit dem Gefäfs-Baro-
meter des Nachmittags zu 1267 par. Fufs Qber
dem Rhein **}.
•) Der Gipfel de» Patarsbergs foll nach Hrn. Wörter (Ta-
fchenbuclj iiir Bereifung dei Siebengebirge», KfiUu IgOS.)
„Hornbafall (?) mit iidußg pingercenBlen G1a>kDrneTn(?)
„und QuarzrtQckifii, | bii 1 Zoll grofg, von fptiltrif:ein,
„iBS Mutchlichle lieh verUiifendi^R Bruch und bliulich-
„iider grünlich -weifiar Farbe feyn." Cilbert.
■^H'.tt W,
Tzei iap: über di
Gebirgs»
t dst Oehlberg,
fcjgendei
.Sie B'^iubt in allt
n, luchwi
.de..ßro;,enu-
^I^j^nJ
C 195 3
)
- y
Pa kein Weg auf den Gipfel fährt, • £9 ifl:
das Heraufgeben über lauter SteingeröIIlB febr* l^«t*
icbwerlich. Wie bier jemand, mit einem compli^
cirten Reife -Barometei' fortkommen wollte, he^
greife ich nicht, da man an vielen Stellen^ auf
Hand und Fufs geben mufs. Wenn ich nicht irre,
fo macht indefs Hn de Luc irgendwo die febr
•
vernünftige Bemerkung, dafs es Reife- Barometer
gebe, die nie das Zimmer verlaffeq hätten;' ' ...
Der Löwenberg ift der füdlichfte von allen. '
Oben auf feinem Gipfel flehen die Ruinen ^er Ld-
wenburg. Ich maafs die Höbe.deffelben über dem'
Rheine des Morgens um 10 Uhr auf 1274 par. P4
Der Trigonometer fand fie* des^ Abends mit dem
G^fäfs- Barometer 20 Fufc geringer. Sein Jour*
sal enthält indefs die Bemerkung , dafs diefii
Beobachtungen uhgewifs feyen, weil Schneewol«
ken vorüber gezogen wären , W9bei das Queck*
filber lim ein Paar Hunderttheile, des Zolls \auf 7
und niedergefch wankt habe *).
)
„ feUrtig-kry rtalUfirten Feldfpath und deffen Verwitteruog.
^'„ betrifft, deinj Geßein de» Drachenfels. Seine Haupt*
,mafre zeigt, -wenn fie mit deih in ihr be£ndlieben Feld-
fpath verwittert, einen graugrtblichcn Thon in febr
geringer Menge, welchem edjiige Körper von weifs«
und rauch - gtauer Farbe beigemifcht find. Die hö'oh-
jften Kuppen ^effelben zeichnen fich nach Hrn. Wur-
zer durch einige nackte Bafaltfelfen in Tafeln aua, die
,fenkrecht ftehen und durch ihren Einfturz den Abhang
wk\ Baf altftücken bedecken/* Gilberte
•) Nach Hrn. W u r 2 e r ift die Qebirgsart des Löwenberga : >
^fchöner Bafalt- Porphyr, oben oft fo blättrig - kärnig
9i<
9»
»»1
»»
»>
9«
99'
|:
t 19S 1 '
AitiFufse des Löwenbergs liegt etitfiaaniigut;
der Löwenbeiger Hof. Ich fand die Höhe deffeU
ben über dem Rheine mit dem Heber- Barometei
zu 937 par. Fufs j das Gefäfs-Baromeler gab Ü4i
zu g4G par. Fufe,
Die beiden fibrigen Berge im Siebengebirg»
habe ich nicht beftimmt, da fie niedriger find als
die andern, und auch fon{t nichts Merkwürdige^
entbaUen. 1
Alle Höhen beziehen fich auf den Rhein bei
Königswinter, der 170 Fufs höher ifl: als die See. ■
5. Vom Siebengebirge aus befuchte ich ded
Lacher/ee., der i# Stunde von Andernach und
eine halbe Stunde von den berühmten Mühlen^
iteinbrtichea 2u Nieder-^Mennig entfernt ifi. Die-
fer See ift eine der raerkwürdjgfien Naturerfchei»
Dungen des Niederrheins. Die Gegend, in dei
erliegt, fcheint vulkaniTch zu feyn, und er felbS,
der ausgebrannte Krater eines Vulkans. Ruail
um
„und kryrulliuirch , dafs man, He fpairam eingemeng*
„ten Blende- und OliviDkfirner abgececlmet, dai Gidx«
„Eür grauen, mit eipaiider verwachfenen EeUrpath hal*
„teo müpte; in der Mitte de» Bergs aber mit fo viel
„Blende und ft. wenig grauweifsea , gar kleinen Feldl
„fpLilbHecken, aucli etwas Olivin, dals Jia Benennung
„Hornbaraic angemeffeii -weide ; ata Fuße wieder als Ba*
„falt-Porphyr , floch fchon im Grofsen ziemlich dick^
„fchie/erig btechend." Diefe Ber^lireibung und die vqJ
.ig-n^eftatigeii mich in mein» Meinung, dal. KÜngrteln-
Porpbyr, den Herr Wurier nitln gekannt lu haben
Idieint, die Haupt • Gebirgimafre der Sipbenberg« fey.
Gilbert. '
It.
C 197 3
dm den See liegt ein Wallgebirge, durch das ihm
die Mönche der Abtei Lach einen künlUichen
Aüsflufs unter der Erde gemacht haben , der ihnen
SoöoO;Thlr. gekoftet habdn foU. Die Gegend ift
fehr romantifch. Im Hintergrunde des Sees liegt
die uralte Abtei.
In der Chronik, die Geh im Refectorio be-
findet, finden lieb folgende AusmeTfungen' des
Sees.
A' „A. 1694, indeme das Lacher See Ehlendick
„zugefroren gewefen , ift deffen Länge, Breite
j,uod Tiefe abgemeffen, wie folgt;
„die Lange in Werkfchuh 8Gg4. Fufs.
„die Breite —^ — 7890 —
„die Tiefe — — 214 —
i,'Die Gröfse an gemeinem Landmaafs iZzZ Mor-
»gen."
Nach meinen barometrifchen MelTungen liegt
der See über dem Rheine bei Andernach 670 Fufs,
Gröfsere und fchönere Fontainen liefsen (ich da-
her wohl nicht leicht irgendwo anders machen,
als zu Andernach, da die Waffermenge des Sees
fehr bedeutend ift. Der Bach, der aus ihm her-
ausfliefst, konnte mehrere Mühlen treiben. Wenn
er auf ähnliche Art nur 10 Stunden von Paris lä-
ge, fo würde ihn der Kaifer vermuthlich zu einer
Wafferleitung benutzen, die ihres Gleichen nicfifej^
hätte. Denn die Fontainen zu Verfailles hebeib
ihren dtlnnen Strahl nur bis zu 80 Fufsj und felbft
die grofse Fontaine zu Cafrel hat nur i36F. Höhe.
Ana«l.a,Phjfili. B.35, St. 2. l.mo. St.ö. O
[
]
I
jiq, Stunde von Lacli liegt ein Berg» ^«8
Gänfehals genannt, der einer der Dreieckpunt^ie
der franzöfifchen Dreiecke ift. Ich maafs feina
Höhe zu 707 par. fufs über dem Lachcrfeej Ji^'
beträgt alfo 1407 par. Fufs über dem Rheine bei
Andernach, Diefer Berg ilt alfo pon gleiche^
Höhe mit lietn L^wenberge, der auch ein Signal-
punkt ift.
6. Bei der Berechnung der Barometerhöben
habe ich mich der KrampTchea Formel bedieiiT.
Sie ift die leichlefte von allen, indem fie faft wei-
ter nichts als eine Muliiplication mit 4 Ziffern er-
fordert. Die Tafeln des Hrn. von Linden
find ein wenig fchwer auf einer Fufsreife im Jagd-
facke nachzuführen ; auch vielleicht etwas zu
(heuer, da fie auf einer folcheo Reife nicht kön^
nen gefchont werden. Die Kramp'fchen Tafel^
nehmen nur etwa 6 OctavbJätter ein, und diefet
macht fie fo fehr beguem, fowolil im BeifichfüHs
ren, als in der Rechnung. Da alle Variatiooeqi
die im Barometerftande in Deutfchland Statt Gq|
den können, innerhalb 3| Zoll eingefcbloffe^
find, fowar es leicht, für diefe die hyperboli-
fchen Logarithmen von o,o5 zu o^5 Linien zu
berechnen. Und da die Genauigkeit im Ablefei)
der Baromelerfiände nicht über o,025 Lio. geht,]
So findet man die Lo.sarithmen ohne InterpolStioa
in den Tafeln. Dalfelbe gilt für die Tafel de/
Subtangenten , welche man bei dem kleinen Ums
fange, den fie hat, gleich fo genau machen kana|
t 'SO 1
als di« Thermometer -BeobachtnDg ift, wo slfo
wieder keine Interpoialion Soit findet. Das Tä-
feichen für die Correciion der OueckClberfauIe
ifi ebefl fo eingerichtet. Alle diefe Ta/eln Neh-
men nur 6 Seiten ein , und man führt fie leicht in
der Brieftafche mit lieh, und die ganze Rechnung
beftebt in der Subtraction dreierLogarithmen voa
6 Steilen und in einer MullipJiration mit 4 Zif-
fern. Wenn man die letztere durch Tafeln ver-
meiden wollte, fo würde diefes fehr weitläufig
werden. Wenn ich nicht irre, fo Hegt hierin der
Grnnd, dafs die Tafeln, die neulich von den
Herren von Lindenau und Oltmann's be-
kannt gemacht find, fo wenig compendiös ge- '
worden und.
7. Was die Genauigkeit diefer Höhenbefiim-
mungen betrifft, fo halte ich dafür, dafs die,
welche ich in dem Siebengebirge erhalten habe«
bis auf 1 Hundertel oder felbft bis auf | Hunder-
tel der ganzen Hohe genau find, weil bei ihnen
die beiden correfpondirenden Barometer an fp
wenig von einander entfernten Orten beobachtet
■wurden. Die Höhenbeftimmungen am Laoher-
See halte ich dagegen nur bis auf 2 Hundertel dec
Höhen genau, weil kein correFpondirendes Baro-
meter in der Nähe war, und weil, während G9
macht wurden, das Welter Geh änderte, wo-
durch der Druck der Atmorphära, felbft für kur-
ze Zeiten, nicht gleich blieb.
gel
O 2
f
der -..
Hol.-
belr:
An.l..
Höh ■
^^ :nar, fedes MaU
. jgehen, den dis
^ AÜanen, damit maa
>u Genauigkeit tausche,
. .Arbeiten immer etwas
j lolclier Glaube an eine
exiftirl, wird der gutea
;rhaupt von Beobaclilungeii
wenn maä
nachtheili
g; -jJe der Genauigkeit hinat^linkea
;ien zugetrauet ho^tte.
:; überhaupt, dafs fich mit Barome^
-i-cloen Beobachtungen keine gröfsero
&£(i erreichen lafst, als bis auf }. Hunder«
... wenn die Umltande günüig lind , bis auf
^.uf'irte] def ganzen Höhe. Sind aber dia
^^Jude ungOnriig, und bat man kein correTpon^
jl^n 'r- Barometer in der Nähe, fokann die Ua-
«^MiTsbeit bis auf 2 Hundertel der gemeffenen
wKe gehen, piefer Meinung l'cheint auch der
Y«rfa[fer des Memoirs übei- das Höhenmeffen mit
dem Barometer zu feyti, welches im erfteri Theile
des Memorial copographiqiie fteht, das vor einigen
Jahren im D^pot de la gupire erfchieneu ift. Zwar
führt Herr von Lindenau in der intereffahten
EinteitüiJg'iu ieirien Tafeln, Seite 41., g BeVghö-
Ben an,' yi^'auch trigonbtlnefrifch gemeffen Cnd,
und wo diÄ UehereinRimmung mit dei* barome-
tjifchen Meffurg bis auf |, 1^ i|, 2 und a|
ToifeQ geht. Weni» ,man diefa Tabelle anficht,
I 201 ]
Ute man glauben , man könnte mit dem Barox
meler nogefähr bis auf -^^ pro Cent genau meffen.
Indefs fcheint diefes docli ein Irnhum zu feyo,
wie folgende Angaben beim Monc-Blatic bewei-
sen, dem einzigen von diefen Bergen, von wel-
chem ich die Elemente kenne, die bei der Rech-
nung gebraucht worden find.
Herr von Lindenau giebt S. 4"- die Höhe
des Mont- Blanc za 2261 Toifen an, und die Tri-
gonometrie beftimmt £q zu az65 'roifen. Hier
ift alfo eine Uebereinflimmung bis auf 2 Toifen
auf 2260, alfo mebr wie -j^ pr. C. Genauigkeit.
Allein in der Monatkl.Correfpond. Jun. i8o5.
S, 529. giebt Hr. von Lindenau die Hohe des
Mont-Blanc zu 2227 Toifen über dem Genferfee
an, und fetzt hinzu: „Pictet fand durch trigo-
„nometrifche Meffung 223S Toifen, was alfo nur
„um 11 Toifen von dem barometrifchen ilelul-
„tflEe abweicht."
Hier Gnd alfo zwei. trigonometrifche MefTun-
gen, die um 26 Toifen, und zwei barometrifche
IVleffungen, die um 55 Toifen von einander ab-
weichen, obfchon beide nach denfelben Tafeln
berechnet und. Der UnterfAied ift gröfser als
1 pr. C
Es wäre zu wünfchen, dafs Herr von Lin-
denau die Elemente angegeben hätte, auf de-
nen jene 9 Berghohen beruhen. In der Note
find zwar die Werke citirr, in denen fie ftehen»
allein die wenigfteo, welche fich mit Barometer-
I
[ 202 ]
Rettungen befcliäftigen, find fo glücklich, iliefe
Werke einfehen zu können.
Im Memorial topographlque find die Elemente
fOr die Höhe des Mont-BJanc folgendergeftalt aii-<
gegeben :
Auf der Spitze des Mont-BIanc Hand das
Barometer 192,9 Lin., das Thermometer — a'jS,
Zu Genf, i3 ToiTen über dem See, Barom'e-
ter SzGjSo Linien, Thermometer •\- 22",^.
In der Monatbl. Correfp. find folgende Ele-
meote :
Barometer oben, iga.S ^-in., Therm. — 2'',3.
Genf, i3,5 Toifen über dem See, Barome-
ter 327i4 Lin., Therm. + iz^fi.
Im Memorial copographique find nach den,
vorigen Elementen folgende Höhen des Moat-
Blaoc berechnet:
Nach Bouguer 3114 Toifen, ;
Nach de Luc ai]o
^ach Trembley 1284
^ach La Place 210J
Nach Hrn. von Lindenau
wäre diefe Höhe 1161
Nach deinf. in d. Mon. Corr. JI17
Hach P i c t e t's trigon. M eff. 1 2 3 y
Nach Schuckbnrgh's tri-
gon. MefF. 31J7
Xf ach Hrn. t. L i n d e n a u's
:}
angegeben.
Angabe
u6j — I
Hier find nu:
irfchiedene Angaben def-
felben Berges, deren Abweichungen unter fich
C =o3 ]
ibf ?d bis 60 Toi Ten geben, obfclion nian com»
^ondirende Beobachtungen hatte.
S. Wenn man keine carrefpondlrenden'Beob-
aclitungen in der Nähe hat, find die Hübenmer-
fungen mil dem Barometer noch minder zuverläf-
fig, und icb fchreibe aus dierem Grunde denen,
die ich am Lacber-See gemacht bähe, keine gro-
fse Genauigkeit zu. Es wäre allerdings fehr an-
genehm, wenn man, ohne correipondirende Beob-
achtungen zn haben, feine HübenmeffuDgen be-
rechnen könnte. Diefes haben fchon mehrere
Beobachter gefühlt, und deswegen den mittlem
Barometerfland am Meere zum Vergleichspunkte
vorgefchlagen. Herr von Linden au hat diefen
zu 28 Zoll 2,2 Linien angenommen, und hierfür
eine eigene TaFel berechnet. Allein bei der gro-
fen Veränderlichkeit im Stande des Barometers aa
unferen Meeren fcheiot der Gebrauch hiervon fehr
eJngefchränkt zu feyn, und die Bauernregel: 800
FuCs thun \ Zoll, vielleicht in den meinen Fällen
eben fo fiebere Refultate zu geben. Ich habe mit
folcben Beftimmungen mehrere Verfuche gemacht,
bei denen ich über 100 Tdifen irrte, und|Zwar
bei einer Höbe über dem Meere, die kaum zS
Toifen betrug. Erxleben bat in feiner Natur-
lehre auch diefe Methode gelehrt, die Höba eines
Orls aber dem Meere zu befÜmmenj Lichten-
berg fügte zur Erläuterung derfelben ganz kurz
hinzu; (Die verlangte Höhe kann/o gar nicht ge-
funden werden. L.'). Das Belfpiel, welches Herr
[ 2o4 ■]
von Lindeoau anführt, wo er aiif diedeWeiß
die Höb^ des Pic de Bigore bis auf -^ Toife mit
der trigonometrifchen Meffung übereiaftimmend
fand, beweifet wohl nichts für die Gilta diefeC
Xklethode, da die Abweichung auch 5o Toifes
und mehr hätte betragen können, bei gleicher
Sorgfalt im Beobachten und Rechnen. Wie un-
möglich es ift, aus ifolirten Beobachtungen eins
Hölle über dem Meere zu beftimmen, wird jeder
finden, der die beiden folgenden Beobachtungen .1
in Rechnung nimmt, welche mit aller Sorgfalt von
demfelben Beobachter und an demfelben Barame'
ter find angeitellt worden:
I I. Beob-; Barom. a6,9j Zoll; Therm. + lo' R.J
Therm, im Freien + j^= R.
a. Beob.: Barom. 18,68 Zoll; Therm. + 13° R.;
Therm, im Freien — i|° R.
g. Von der Abnahme der Schwere, die voiij
der Polhühe und von der Entfernung von derti
Miltelpuokle der Erde abhangt, habe ich kei:
Rechnung getragen, weil diefe Correction bei allen
BarometermeTfungen in Deutfchtand keinen merlc
liehen Einflufs hat. Auch ill keine Rechnung über
die Wirkung der Haarröhrchen -Kraft aufs Queck-
£lber geführt worden , da diefe beim Heber- Baro-
meter = o ifl, und heim Gefüfs- Barometer eben-
falls unmerklich (eyn mufste, da diefes nach dem
Hober-Baromeler regulirt worden war. Auch
bähe ich keine Rechnung von dem EinHufre der
fchnellen Wjrmeanderung in der Nähe der Erde
getragen, auf den Btandes neuerdings auf-
I
Bim gemacht hat *) , und der noch in T
Formel beriickficlitigt ift, obichon er in manche^
Fällen aufs RefulUt einen grörseren Einflurs haben
wird] als alle Correctionea wegen Abnahme der'
Schwere) wegen Verminderung der Breiten und .
wegen der Haarrührclien-Kraft. Die Witlel-ung
war zwar im Ganzen bei den Meffungen im Sie-
bengebirge günftig , allein wenn gerade Schnea-
wolken in der Nähe des Zeniths varbeizog«a,
fchwankte das Queckfilber doch um t oder 2
Hunderitheite des Xolls. Ganz genaue Meffun-
gen laffen Uch nur dann machen, wenn der
Druck der Luft gleichförmig und bäflänJig ift;
lind nur ganz genaue Meffungen verdienen, dafs
man auf alle Kleinigkeiten bei ,der Rechnung
Kflcitficht nimmt.
< 10. Zum Schlufs mufs ich noch bemerken,
dafs Hr. Gelp.Rath Nofein feinen orographifchea
Briefen über das Siebengebirge folgende unrichti-
ge Beflimmungen von den Höben der Siebenberge
angegeben hat, die auch in andere Ueifebefchrei-
bungen find Übertragen worden. Höhe der Wol-
kenburg 14S2, des Drachenfels i473, des Oehl-
bergs 1827, des Lowenbergs iSgG rhein. Fufs über
dem Rheine. Diefe Angaben gründen (ich auf eine
fogenannte trigonometrifche Meffnng eines Herrn
Thomas. Es ift fchwer, dieUrfache einesFehlers
von 600 Fufs auf Soo anzugeben, Wahrfcheinlich ift
in einem Dreieck eine Linie verwechfelt worden.
•3 Vergl. diefe Annalen, Iglo- St. =: S. 341. Gilbert.
i
/ \
-* .Neigungen der
■ .. r dritter Entdeckungs - Reife in
. ,u£«n 1776 bis 1780;
und
Ikallf'jher Bemerkungen
, ..^c^ -^^^ ^ra^ Reireberichte *)
¥on
Gilbert **).
..:it djeier Entdeckungsreife war, den
. .MMi\ unbekannten Theil der Weftküfte
:...^!cnen Amerika» und von dort aus die
.»tJ^Iiche Durchfahrt» wenn es eine folche
, u drforfchen* Capitain Cook befehligte
\?rvette Re/olution y auf der er feine zweite
i. „v.-vuPi^sreife in Gefellfchaft der beiden For-
^. Lt.iJ >v4r:nann's gemacht hatte; Gore,
Aiuj^ ^^v '. liinifon waren feine drei Lieute-
' \ Mdv -^ ^ :V«ri£v:iirchen Ueberfetzang in 4 Quartbiiaden,
'M Vltr.i* w XVtrprfclicn petrea, den Na turForf ehern in die-
'.v*4» 4-tt.r Vs <'ine vollft'Jndipe Sammlung der neuern Beob-
iK . ;oii^ti\ i1bf r die magnetifcbe Abweichung und Nei-
fV»>?; A'.'»*tt,\uli|[: vorzulepcn (vergl. B. 30. S. 72.)» rücke
'.* 't -».^T d;« Beobachtungen ein, welche auf des Capitain
\'.»s-V>i sltvtter Kutdeckungsreife , mit vorzüglichen In-
■.n.' A*f -tf'^ und von geübten Beobachtern, gemacht wor-
.1.» .■ S * jTs^horeu wefentlich in die Reihe von ähn-
V..^^^ oe>*VJLC.;Uii£eu, die wir als eine Ausbeute der
\
I
nants, Bligh fein Mafber, Webber der Zeich*
ner; die ganze Befatzuog beftand aus iisMatin, ,
und darunter waren 6Midfbipman; Gelehrte hatte*
Cook nicht mit an Bord genommen; der Schiff^-
•chirurgus An darf oh vertrat die'^telle eines Na-
turf orfcbers , er felbft und Kintr die Stelle ein^s
Aitrohömen. Das zweite Schiff, die Difcovery^^ '
von 3oo Tonnen und 88 Maiin Befafzting , wurde
^Vom Capitain Clerke befehligt, der fchon mit
dem Commodore Byron, als Midfbipman, die
Erde umfegelt war,; und dann untet Cook auf
«
feinen beiden Entdeckungsreifen als Mafter und
als zweiter Lieutenant gedient hatte. Am Bord
diefes Schiffs befand ficb der Aftronom William .
'Bayley^ welcher fchon in Begleitung des Afirö-
Bomen Wales die vorige Reife mitgemacht hatte«
Das Längenbureau verfah jedes der beiden Schiffe
mit einer Längenühr und mit gleich viel aftrono«
mifcben Infirumenten ; die Uhc^ von Ken dal am
Bord der Refolution hatte fchon die vorige Entde*
ckungsreife mitgemacht, und ihre Güte hatte fich
Seereifen La Pcroufc's QAnnal,. N. F. B. 2U S. 77«)»
D*£ntrecafteaax*s (daf. B. 3a S. l6u) and Van-
cou ver*8 (daf. B. 30. S. 730 erhalten haben«' Man fin-
det iie hier vollftändigi Damit Lefer, die an den Zahlen« .
reihen wenig Freude haben , nicht leer ausgehen mdgen,
' ftreue ich die phyfikalifchen Beobachtungen, w^elohe ia
deinBeifeberichte ^oiitommen, in .einem vollftandigei^ Aus«
zugehier ein; mögen fie eben fo viel Unterhaltung und
Belehrung gewähren, als die Bemerkungen dlefer Art, wel-
che i<ih aus Labillardiere*s Berichte ausgezogen hatte,
die felbft in andern Journalen nachgedruckt worden find.
^ / Gilbert.
C 2oS 3
auf diefer bewährt. Von der Berdiaffenheit Set
Abweichungs - BouffoleQ und der Inciiaations-
Uoirffolen fagt der Bericlit nichts; wahrfclieinlich^
Jinden fich darüber NachweifuDgen in dea vonk
Längenbureau herausgegebenen Beobacbtuagen ,
welche die Aftronomen WaJes und Bayley wähw
rend der zweitenReife des Capilains Co ok anget
ftellt haben. Alle Längen und vom Meridian voo
GreenwJch an gerechnet.
Die erfte Abweichungs- Beobachtung nurde
vom Lteutefiant King auf dem Schiffe gemacht,
als es in der Nore vor Anker lag: Länge o° 44'
ofti,; Abweichung 20" S7' weftl,, als ein Mittel
aus mebrern Beobachtungen mit verfchiedenen
BDuffoien, 1776, in der zweiten Hälfte des Junius.
Den 27. Juni US 1776 verliefs Capitain CoolC
die Dünen, und den is. Julius den Kanal von PJy
inouth. Am 1. Auguft warf er vor St. Cruz au£
Teneriffa Anker, und fand dort auf der Rhcdi
tinler 28° 3o' 11" Breite und 16° 3o' 4o" w
Länge *) die Abweichung, nach einem Mittel au9'
allen feinen Bouffolen, 14° 4'' 20" und die Ne^
gung des nördliche^ Endes derNadelGi" Sa' 3o"J
Den iz. Auguft, 5 Lieues NNW. von dep
Capverd'fchen Infel iWajo betrug die AbweichunB
nacli einem Mittel aus mehrern Azimuthai -ßeob-
• Der rpanirdia AfcTOUOin VariU, den Cook AanHnii
gab die Länge ant 16" 1& 30", und fo fand üe auch
•i 209 3
X V
aditiiDgen mit 3 verfchiedenen fioüffdlen 9* Sc^'
weftl. ' -
I "
Vom 6. bis zum i3. September (von 6^ f. bis
i5*f. Breite) blieb die ReTolutidi)' 2i'emlicb' genau
auf der Linie ohjie Abweichung^ lind durchkreuz-
te .diefe Linie noch ein Mahfam 25. Sept. in 3o*
fl' Breite. Am 18. October liefen die Schiffe irf
der Tafelbay am Vorgebirge der guten Hoffnung
• " , ■ ■ . . '
cm. ^
■
„Wahrend der ganzen Übb^rfahrt von Eng*
^,land nach dem Cap habe ich (fiigt Gap. Cook)
^tceine Gelegenheit vorbei gehen laffen, die Ab»
^ Weichung cfer Magnetnadel zu beobachten, uild
^Jmeine Berebhnungen find mlf all'ei* Aufpierkfam«
,,keit und Genauigkeit gemäcnt wördetf, vvelche
jjdie ümftände zuliefsen. Ich ftelle fie in ieioef
^,eigenen Tafel zufammen, zuglei9h mit den Lätti
„gen und Breiten, wie fie zur Zeit der Beobach-
„tung waren. Möine Längen können nuriim'^j
„höchftens um \ Grad, fehlerhaft feyn. Diefe ^Ta-
3,fel wird den Seefahrern nützlich feyn, welche
Jhren Schätzungen durch die Abweichung der
»Magnetnadel nachhelfen wollen, und Hrn^ Dun
manche Verbefferung feiner neuen Abweiclrungs-
„ Charte, die deren fehr viele bedarf, an die Hand
3, geben. Es wundärt mich, daGs die Schriftftel-
„Jer, welche am mehreften auf die Abweichung
„bauen, unter fich felbft fo wenig einig find.
Nach Herrn N i cho 1 f o n's Several remärksr and
' ^^obferv. made durin g a voyage aC the Eaß Indlet
t
I
I
j,.iy^8, — 1764. Lond. 1772. kann man beldflnCipi
„verdifclien InTeln, bei 8" Abweichung und et-
„was mehr, Tag und Nacht fegein, und ficb«
„feyn. fich öftlich von diefen Infeln zu be&ndaoj
»dagegen fetzt die Charte des Hrn. Dun diefa
„Abweichung go Lieues weltlich von den Capveri
„difchen Infeln, Ich bin überzeugt, dafs der e
„ftere diefe Abweichung dort beobachtet hatj
„aber er hätte bemerken follen, dafs auf den
„Meere, und. felbft am Lande, die genauefteii
„Beobachtungen nicht immer einerlei Refultatge«
„ben, dafs verfchiedene Bouffoleu verfcniedenf^
„.Abweichungen zeigen, und dafs diefelbe Bouf*
„fole manchmahl um z" differirt, ohne dafs fi^
„davon die ürfacbe entdecken, noch wenigfl
„aufheben läfst. Wer die Abweichung bjs auf 1
„genau finden zu können meint, wird fich häuG
„betrogen fehen. Denn aul'ser den UnvollUoti
„raetiheiten, die in dem Infirumente oder in det.
„Kraft der Nadel felbft liegen, werden durch (^i«
„Bewegung des Schiffs, die Anziehung des Eifaii
„Werks und , andere noch unbekannte Urfachei
„häufig noch viel gröfsere Jrrlhüiner veranlafei
„Ich gebe zu, dafs fich die Abweichung der Man
„netnadel mit mehr als hinreichender Genau:
„keitj um den Weg des Schiffs zu beftimm«
„finden läfst; aber ich läugne fch!echlerding.<;, dat
„fie mit einer folchen Genauigkeit beobachtd
„werden kann, als nöthig wiire, follte ficS
, durch fie die Länge bis auf 1" oder 60 Seemelieä
t ^ly 1
}>genatt ergeben/' In der folgenden Tafel llld^f
Tag nach dftronomifcher Art Von Mittag zu Mit-
tag gerechnet. " * • :-
177S.
Jul.
Breite.
Länge y.Gr«
Abweichung
14. Abends^
50^ 8'n.
/4^40'w«
20*^ 18' 20" vir.
Ig. Ab.
4S 44
5 20
23 0 50 a)
— Morg*
48 35
5 3<^ '
tS 4
22. M.
44 17
8 ij8.
22 42 6)
23. Ab.
43 5S •
8> 28
22 26
i^4. Ab.
43 4^
8 33
23 14 30
25- Ab.
4* 58
9'43
23 14 30
26. Ab.
40 3«
lö 7
22 56
29> M.
33 5t
14 32
18 3t
3dr. Ab.
33 4 .
14 53
X9 3 30
— M.
32 4
15 4
18 24
31. Ab.
3.1 xo
«5 »7
18 18 40
Vor
Aagulc.
7., Ab.
Anker zu
»3 54
St. Crux
t8 ^6
J4 4X 20 c)
15 I
9« Ab.
20 29
19 56
14 XO 20
— M,
19 41
20 29
13 23 40
12. M.
t5 34
23 xo
9 46 xo d)
14. M.
t3 49
23 23 ,
< 9 stg
15. M.
12 22
23 24
9 48
16. M.
It 51.
24 »
8 9 30
i 19. Ab«
s 9 47
22 52
9 2 40
— M. ,
8 55
22 39
9 *5 48 ^
22. M.
6 33 .
20 51
10 X 6 30
2^. Ab.
6 29
21 8
IX 13 .
— M.
/ 9
20 5^
xo 19
26. M.
«
4 »3
.2t Itl
9 5
a) Bei Ooe
c) Atff Ten
ffant. ^
eriffa.
h") Bei Ga|
d) Bei det
> Ortegal.
1 Capverdifclien
I ■
/_
„yerdj feilen
,,feyn, T
^ Abwf
„difc»
„fter
r^
?.
I.
Vi).
H.
Au.
9
9
10
II
12
»5
i6
O
34
o
45
IS
50
43
I
35
4
I
20
33
II
47
33
12
iT
29
29
30
30
31
32
33
33
33
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
:2
12
:- 53
«3
30
'49
18
24
12
5X
49
15
II
30
48
14
»4
29
19
19
19
18
2
4
16
20
j
8
8
7
6
6
5
5
4
3
3
3
2
2
2
I
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
I
t
I
I
xj-#veichuDg;.
35
37
36
49
49
33
34
15
42
27
31
20
55
37
2
21
21
33
3
II
T2
18
6
40
6
41
40
16
8
20
23
w.
30" e)
48
30
30
30
30
10
48
30
30 w.
20 ö,
30 w.
w.
30 w.
8 ö.
30 ö,
w.
40 ö.
400.
10 ö.
50 ö.
10
/» l>arch eine Morfjenweite 7^ 58' 30'^
■ ^ Durch eine Abendweite.
177^-
"s
f
\ '
r >»3 ]
177Ä-
. . • .
' ■ ■ •
Sept.
Breite. J
LSQge .y. Gr< AbweichuBf . . , ,
14. Morg/
i6« jg'f.
34"* 55'w. xf'^o^ zo^öi
15. Abends
17 40
3j f 1 * I»
— M.
if 30"
35 »6
»■' '«« 5k:. ■
i6. M.
ao' 8
35 49-
^ /v =3oi • ;i
17. Ab.
ao: ^44 [
35 5» -l^* '4i i» < f.
tX 37
35 4».;
fi 44 41. >
18. Ab.
ao. Ab*
— M.
^a 17
«f 54
-26 '4r"
J5 41
3,4 ,37
33 55 7'
.».•,-■ 35- 30 .'<
: 3 3» 30 -
'5 I* so '
• /
TU Ab.
•27 14
33 «'«•■'
? 5 30 '
— . M.
ar 44
3> 9fi • 1 ■*- aj. 40f ::
41* M«
•
«8 19/ .
3» Jt« ...
:»•. '«r*«".'?'
^3« Ab#
2S a$
: 3»:.' f ..
'■.* -.3» '41 •.. ..'
— M.
^ * t •
19 i>
»9 59,,
, * ...«0 3»
i4. Ab.
«9 «9
.»9 *i '
«. 30
— -M.
30 4
if. Ab.
30 »5
»7 3» ■
^ '5© 11 fi. '
99. M. >
J3 41
16 50
■•3--4< ' ' ti^;' •
30. Ab.
33 4>
16 7 '
4 45 30
— M.
33 5^
15 4»
4. 4; 39
Ocu^
,
r
3». Ab.
34 «^
la e
7-: -'^ ■-• ; -::•>:
— M»
34 1<J
10 %
7 «3 S
4. Ab«
34 45
«51
^ i%- gy
-.M.
35 37
9 4 ^ 9 »4
5- Ab.
35 35
9 "
6 5P, 4a
— M.
35 49
8 49
7 40 aö
9; Ab.
35 19
7 45
« 47 A)^
— M.
35 30
7 35
^ xa
9» Ab.
35 »7
7 5
8 4f 4« "^
10. M«
35 39
3 47 '^^
11 56
25. Ab*
34 57
8 40 a.
19 a6 15
^) Darek ^ine Abettdtveite 7« 52'.
k^j Doi'cb eiii« Abentf^veite 6'' 59^ ^S^'«
AnnahcLPhylik. B.35* St. 2. J.lSio, St. 6.
, /
t '
Am Vorgebirge der ^ guten Hoffnung io-tf«*
Ta/elbay, wo he Schiffe bis zum 3o. Nov. 177*^
lagen uod ausgebetfert wurden, fanden fie die^i-j
weichung am B.ord des Schiffs. 21° 5(8'|3o", -und«'
am Xaude, wo. ihr pbfervaiorium unter 18* aS»
45" wefti. Länge fiand, 22° i4^;4o'* weftJich. '
Bei der Rückkehr nach Rngl^d liefen die
beiden Schiffe jam 1 'S. April 1780 "in der Fa!fe-^
- Baj- ein, vind ^itpgen dort in der Slmont-Bay^aii-'
gefähr it englj Seemeilen nördlich vom Vorga-
birge der guten Hoffnung und 24 fildlich von der:
Capftadt, vor Anker. Des Ankerplatzes Breit«
viat 34° 20' (üdl. •), tl«e Länge 18" 29' öftliclr;
die Abweichung. 22' iG' weftJich, unti die Nei-
gung der Magnetnadel 46' 4?' nach Süden. _
Am^i.Mai 17S0 fand fich die Ma^netoad«£
o)me Neigung, in 12" ^S' fadücher Breite, untF
iS" 40' v/eftl. Länge.
Capitain Cook verliefs das Vorgebirge der"
guten Hoffnung am 3o. Nov. 177G, befand fichj
am 12. Doc. bei der erften der Marlon- In/el
4» er Prinz- Edwards- In/el nannte, vom 24J|
bis 3i. Dec. hei Kerguelens- Land, und ging aup
26. Januar 1777 in Van- Diemens 'Land, in de
Adventures-Bay^ und am 12. Febr. in dem Kanal;
der Königin Charlotte auf Neu^Seeland voi
Anker, wo er Geh fchon bei feiner erften Rei
fe verweilt hatte. Auf dlefer Fahrt nahm dioi
•) Die» m
ifi.wis Vftncouver bemukt. ein Drackfehn;
daCip. KiogdM C»p in 34° 23' Siciu Cent. J
wefiliehe Abweichung bis jenfeitsKerguelens-T,9Ää
zu; am 1. Jan. 1777 fand Cook fie in 48" 41'
Breite und 76" 5o' öfiliclier Länge 3o" 3g', und
am 2. Jan. in 48" 22' Breite und 8o''"22' Längti,
5o° 4?' 'S"' „Diefes ift die gröfite Abwel»
„cbung," fagt er, „welche wir wahrend diefer
„Fahrt beobachtet habenj denn weilerhi» fing 6d
„an, abzanehmen, doch To langTam, dafs fie am
»5., Abends in 4^" *^' Breite und 8.^*' Länge noch
„29" 58' betrug." Defio TcbneHer nahm fie ab,
als Ge Geh der öfilichen Linie ohne Ahweicliung
näherten. „In 44° i8' BreJie und i3.i° 2' Länge
„war fie noch 5° 34-' tS" weftlicfi^ dagegen am
„2z. Jan. in 45° 27' Breite and 141' 5o' Länga
„fchon i' 24' *^" 'iA^*'^'*» fo dafs wir nun fchon
„über die Linie ohne Abweichurg binau's waren.''
In der Advencures- Ikiy auf Van-Diemt^ns'
Lande ^ wo fie 4 Tage blieben, unter 45" 21' -^o"
lüdi. Breite und 147" 29' öflJ. Länge, beobaohteten
fie die Abweichung 5° i5' öfilich und die Neigung
desStidendes der Magnetnadel 70" i.'>' 3o". „Am
„29. Jan., 2 Tage vor dem letzten Mondsviertel,
„hatten wir die höcbfte Fluth um 3 Uhr Morgens;
„die fenkrechle Hübe der Fluth ivar lö ZoÜ, und
„es fand fich keine Spur, dafs je die Pluth hier
„höher fteigt als a-JFufs." — In dem'Kunal der Kö-
nigin Charlotte auf Neu - Seeland,, wo am Lan-
de zwei Obfervatorien errichtet wurden, war die
Breite 4i° 6' o" fQdl., die Länge 174*? aS' Ji"
aftlifth (Wale! hatte fie bei der zweitea Reif»
P,3
I
beSimmt auf 174'» 18' 3o'0, die /Abweichung
nach Mitteln aus Beobachtungen mit 6 verfchie-
deoco Nadeln iz*^ 4o' am Bord des SchifFs, und
l^** 55' am Lande i die Neigung , am Lande ^eob-
acbieti 63° 4:z' nach Süden.
Nach den Tafeln am Ende der ReiTe (in weU _
cheo der Altronom Wales aus dem Logbuchs j
des Capitain Cook, welches ihm nach der Heim*
kehr der Schiffe anvertrauet wurde, den Weg der
beiden Schiffe, die Abweichungen, den Barome*
ter- und Tbermometerlland und die Witterung,
wie fie Tag für Tag waren angemerkt woiden, zu»
fammengeftellt hat) wurden folgende Abweichun».
gen während diefer Fahrt beobachtet. Die Brei-
ten und Längen liehen hier, wie fie zu Mittag je^
des Tages, die Abweichungen der Magnetnadel,
wie fie am Morgen, oder ara Abend, oder an
beiden gefunden wurden. „Erftere geben aJfo
„nicht genau den Ort, wo die Abweichung beob-
„achtet ift, der Unterfchied ift aber fo geringe/
„dafs er kaum in Betrachtung kommt."
Breite.
Unge
v.Gr.
Ab
rudUch.
GM
eh.
M" 3»'
17'
3Ö'
13
i^ 4&
19
s
3]
38,. ",,
31
>3.
13
38 59.
13
19
13
4» 4
aS
J
»4
45 S«
3>
»3
^4
4J 37
34
3»
'S
4Ö 20i
37
0
36
J
\ _
lDec.i3
X5
»5
Jan. , ' I
2
3
S
9
16
• 14
»7
IS
I
«4
Febr. a
4
5
6
7
8
47
4S
48
4S
49
48
48
48
47
47
48
47
44
44
43
43
43
43
44
44
43
4«
4^
4»
faaiich.
15
241
41
5«
8
37
20
17
37
iO
»3
3li
47
4*f
4»!
1
3»
5<J
»7
54
Bf^ich.
40» 48'
48
69
69
70
77
80
«4
99
lOS
106
'128
141
143
147
»47
154
160
161
163.
«^5
167
I6|
IS
39
34
41
50
»4
21
36
14
28
12
28
I
o
«4
5»
13
59
39
23
29
26 o i5'(Pr,Edw.Iiir.)
ot
44*)
o
3t
27
«8,
28
30
30
30
25^
24
23
17
9
6 o
SftKch*
«4
47
»9
74
37
34
o
' \
t
3
5
xo
7
ti
II
«3
13
13
l
b '
1 5 (V. Diera, Land)
8
30 t
o
II
o
o ^ ^
o
Am 25. Fibtutit verlieiseii beidfe Schiffe
Ankerplatz in Neu« Seeland , und fieaerten bei
dien ^ivifchen den SocietSts» iind den Freanct-
f OfFenbare Aoomalieen.^ G. , '
*) Gehen vor Anker im Weihnackci- Hafen attf tCefguckn»^
Land* G» .
• i'
V,
btlHni IT,"
■n«cli L'>
I
rHMa Maagya,
rc hfel Palmer-
'urbei, nach den
-.leo ficb vom 1. bis
, 'ooi I7. bis ::I. Mai bei
i .LBierdem Namen Hapaee
■ MO :i. Mai bis 4- ■'»■>• t>^^
^Ln S. bis §. nocbmabls bei jjn-
•i. laa. bis zum lo. Jul. in dem
-'M)k<Jt«efU\ülle von Tongataboo und
;>iuL bei Eooa, da wo fchon I773
; 5«iitJt« gvlegen hatten, vor Anker. Dts
«.^Mu^wo , 'welche Ce in diefer lafelgruppe
I. i«4rea folgende:
',.' ..^rratorium auf j^'wnnTTiooJa, an derWeft-
^it«- :it«ile 20O i5' ftldl.; Länge l85° II' 18";
i^t^eichung 8° 3o'' 3^" ößlicb, am Bord des
^KtUffs.
Vor Anker bei der InftI Kotoo zwifchen Aa-
looka und ilapaee : Abwii:huiig S° la'^ag^".
Vor Anker bei Lefooga^ einer der Hapaee-
i^ln: Abweichung 10° ir'4o"; Neigung des
ßlJlichsn lindes dtr Magnetnadel 36° 5,3'.
Am täord auf dem Ankerplatze zu Tongata- •
ioo: Abweichung <j^ 44' 5\". — Im Obferva-
toriuni auf To'igaiabao-, .in der Mitte der Nord-
külie: Breite 21° 8' l^" rudlichj Länge 184°
55' iS"örilich, aus I Ji.Keilien Mündsbeobacb.
. tuogen i welche mehr als taufend Abftände des
Moiiiies von der Sonne und von Sternen umfaf-
l =.9 3
tea; Abweit^Oftiß 10® 12' 58"; N'elguag'des I^-
licbeti Endes tier Al^netnadel 39° 1/ 3o".
„Ich weifs," fagt Coo k, „keinen Grund-aa*
zugeben , waruia au£ Annaicooka und in -dw
Nacbbarfcbaft die Abweicbung fo bedeutend g«-
ringer iü, als zu tiapaee und T-oogatabooj &e
loIJte gröfser feyn, denn nördlich, iadlich, öft-
lich und vrefilich haben wir tie gröfser gefunden.
r^ur fo viel kann ich verfichem, dafs lueioe Beol
achlungen genau find. Uebrigeos bat diefel
Bouflole häuhg noch gröfsere Irregularitäten ge«
zeigt i ich fahre tjiefen FaJl an, weil ich aber^
zeugt bin, dafs die Urfache ia der Oertlichkeit,
und nicht in den Nadeln liegt. D»nn Hr, Ba ylif
bat hier eine gleiche und felbft noch eine gröfser^
Irregularität beobachtet."
Ebbe und Flueft find auf diefen Iiifeln gröfser,
als ich fie irgendwo anders zwifchen den Wende-
kreifen gefunden habe. Zur Zeit des Vollmondf'
und des Neumonds iß Fluth auf .A^auaraooka
Uhr und ße fieigt um 6 Fufs; im Hafen von
gataboo um tj^- 5o^ und Ge fteigt um 4' 9", (zur
Zeit der Quadraturen um 3' 6"); in den Kanälen
zwifchea den Infeln in diefem Hafen fteigt .
Waffer ungefähr 9 Stunden lang, und eben
fällt das Walfer oocb 3 Stunden lang, nachdei
an der Kflite fchon die Fluth angefangen bat.
Unter den vielen kleinen Infeln, womit das
Meer nördlich und nordöftlicb von Annamooka wie
beGiet, und von deiieaK.otoo die gtöCtteifi, be;
leo.
I
I
I
(C 2 20 "g
-iädat ficb aucb eine vulkAmfche ), Ü
„Difl Bewohner der FreundfctifffM-lDfeln," fagt
G.ookt „liaiten den Volkan diefer Infel fUr ein
4}tooat dss ift-, für eioe Goitheit. Sie erzähjieiii
uns, er weife von Zeit zu Zeit febr grofse Stein«
aus , und der Krater fey fo grofs als eine der kiel»
-aen InTeJchen. Sie wufsien fich nicht zu enffin»
Jien , ihn je in Ruhe gefeben zuhaben. Wir fa-
-ten von Annamooka aus mehrmabls Rauch auf
der Mitte diefer 10 Lieues davon entfernten Infei'
-«uffleigen, und in der Nacht fahen wir hier Flai
men , obgleich der Vulkan keine bedeutende Höw
lie hat." — Auf Tongataboo, einer der nian
driglten und flachften Infein, ragte felblt auf dc^
höchften TheUen des Bodens, die wenigftens loäi
Fufs Ober dem Meere lagen, der Eorallenfellei
bervor, den man am Ufer Seht; erwarwievoi
den Wellen ausgefreffen, und obgleich ihn du
wenig Pflanzenerde bedeckte, fo wuchs doch au
Shm eine kräftige Vegetation. Auf der höchftei^
Ebene auf Eooa, 200 bis 3oo Fufs Qber dem Mei
Ire, ift der Koralle nfelfen eben fo voll Löcher unj
Ungleichheiten, als da, wo Ebbe und Flulh ib«>'
befpitlen. Die höchften Hügel beftanden gröfs'
tentheils aus einem gelblichen, weichen und faal
digen Steine, und der Boden auf ihnen aus rol
them Thon, der an vielen Orten feht tief zu fte*
hen fctiien,
„Der Kava ift eine Art von Ffeffer, den dls
Einwohner bauen, um aus der Wurzel deffeibett
1
C 231 ]
igsgetränk zu bereiten. Die Diener
Zerbrechen die Wurzel in Stücke, reinigen diefe^
kauen Ae und übergiefsen fie in einem Gefäfse mit
Waffer; diefes wird dann in Gefüfsen , die etwa
^ Piöte faffen, ausgefchenkt. Die Vornehmea
bringen fall den ganzen Morgen damit hin,K.avazD
trinken. Diejenigen unter uns, welche fich über*
Waden konnten, diefes Getränk zu koften, fan-
den, dafs es wie Branntwein beraufcfat, oder viel-
mehr, dafs es eine ähnliche Betäubung, wie Opium
oder andere Schlaf erregende iVIittel, hervorbringt.
Obgleich manche Einwohner diefes Getränk fiebea
Mahl des Morgens zu Geh nehmen, fo ift es doch
io unangenehm, dafs die mehreren es nicht ohne
Schaudern und Griinaffen hintei-fchlucken konn-
ten." In 0-Taiti fahen fie einen inKava Beraufch-
ten in GonvüIGonen fallen; er wurde bei den Haa-
ren gehalten. „Der unmäfsige Gebranch des Kays
oder Ava (auf Owhyhee)," erzählt King, „ift
felir nachtheilig fftr die Gefundbeit; ein weifser
Ausfcblag , rothe Augen, grofse Magerkeit , Zit-
tern der Glieder, und eine Schwäche, die Inach^,
dafs man den Kopf nicht heben kann, find Fol-
gen vom unmäfsigen Genuffe deffelben. Zwar
werden einige dabei alt, doch fi,ellt fich Schwäch-
lichkeit jedes Mahl in Zeiten ein. Zum Glück ift
der Gebrauch des Kava den Häuptern des Volks
ausfehl i eis) ich vorbehalten. Als Cook die So'
eietäts-Infeln das erfte Mahl befucbte> war diefes
Oetränk auf ihnen vreoig bekaont. Bei feiner
\
ZweitänH^ire fand er es auf Ultetea fehr jb (
brauch, auf 0-Taiti wurde aUer
nur wenig g«-
trunkei
Bei feiner dritten Reife hatte es atti
letzterer Infcl fa allgemeine Verheeruttgea aDg<
richtet, dals er feine alten Bekannten kaum wiedi
•rkanate. Auf den Freundfciiafls-Infela gief
man (o vieles Waffer zu, daTs das Getränk ui
fcbi(Jlich zu feyn fcheintj auch auf Atooi mafsi
man ßch fehr im Genuffe deffelben, und die }iä\
pter find dort fcböner und gefunder. Wir bi
merkten, dafs wenn man Geh des fchädlichei
guffes enthält, die Uebel bald verfchwinden , dia^*
er den Trinkern zuzieht." <
„Aus Verfuchen, mit dem Log auf einer Pi-
rogue unter Segel, finde ich, dafs die Kinwohoer
bei dem Winde, der hier gewöhnlich herrfcbt
^jolle, brife^, in einer Stunde 7 Knoten oder 7
Alilies durchfegeln. Eine Tagereife dauert lo ,
oder höchfiens 12 Stunden. Tags richten fie fich
naQh der Sonne, Nachts nach den Sternen, |und
wenn diele nicht zu fehen find, dient ihneq di«
Jöegend, wgher der Wind oder die Wellen ItoniT ,
»ned, fich zu fi&den. Aendern fich beide wäh*
rend eine» Nebels, fa verirren fie fich, und maa
hört nicht weiter von ilinen reden." Cook fand
fo auf Waleeoo eine Pirogue, die aus Otaheite da-
Jiin, i5o deutfche Meißen weit, war verfcblagen -
worden.
Cook verliefs die Freundfcbafts-Infelo am ,
xy.Jul., itm. nanh. düa Socfecäts-lHjela zu fegelo.
t .3=3 ]
r *t)otcfeckte am g. Augpit die kleine Infel Too-
houai in aS*^ 25' lüHJ. Breite und £io° 37' öftl.
Länge, erreichte am 12. Augufr 0-Taiti, welclies
er erft am 3o. Sept. wieiler verhefsj und verweilte
£ch darauf noch bei Eimeo bis zum 11. October,
bei Huaheine, wo er Omai anfiedelte , bis zum 3,
November, und bei Ulietea und Balabola bis zum
^. December. »W''* haben," fagt Cook, „die
Hauptzwecke imferer Reife auf den Gefellfchafcs-
Jnjeln nicht aufser Augen verlohren, und keine
Gelegenheir, aßronomifche uad naulifcbe Beob-
achtungen anzufielleo, ungenutzt gelaFTeD. Fol-
gendes find die KeCultate derfelben:
i
. BeobaeL.
0 ■ Taiti
maheint
Hafen
Hafen
tele
Mainvai
Owharre
0
BreiH
17' 29' i"
16-41' 4i"
16» 4S' i'
TüdL
J-Sage
11^ az 18
?og 51 14
20g 25 22
srti.
Abweidmag
5 34
5 13 30
6 19
efil.
Keigwg
29 11
Ig 2g
29 5
rddi.i
Sie Längen diefer drei Orte find nach einem Mit-
tel aus 145 Reihen von Mondsbeobachtungpn be-
ftimmt, die am Laude an verrdiiedeoen Orlen
der Kofte gemacht find. Die Länge von Maiavai
weicht nur um 5' 2" von der ab, welche Cook
1769 im Mittel aus feinen Beobachtungen gefun-
den hatte. Auf O Taiti hat die Flmh nur eine
Höhe von 12, höcbfLens von 14 Zoll, und fie lit
zur Zeit der Quadraturen fowohl, als beim Voll-
mond und Neumond, um Mittag am büchiten.
t »a* tl
ÜweittiD Ktiffl fand «r en
brauch, auf 0-Ta'ai -.vur
dafs e
trunken. Bei
ietzteier Infel
richtet,
crkanote.
man fo vi
fcbitdJicti
man 6ch fi
ptar find
merk' -
giilT
I das Land brikü
^rreiben , di
:,i-n denken, bis ZU
,tf mit Schaben erfüllt
_. Jehr bedeutenden Scba> ,
-nten wir allerlfi Mitts)^^
_^. machten fie uns nur eiafc^
...•I wurden fie aber eine wabw
..eer;en faft alles, was Cch a<M
<' . .irdcn die Efswaaren einige Mj^s
jii geßelJt, fo fanden fie fich ganz
- Jiior itnd in Kurzem gruben fie Löcher
*" ^(tii Bienenzellen äbalich waren, Si« ■
. .>eronders die Vögel, die wir als Sel-1
singewickelt faattenj und noch unange- j
^. iv^ir ihre Liebhaberei für Tinte; denn
,(ti)i;hteteu die Schrift unferer Etiketten.
tii« Feftigkeit des Bandes konnte die Bücher
m^tt 6e fchutzen. Ich hatte von meiner zweiten
B^li di« Blatta Orientalis mitgebracht; das SchifT
«M feitdem immer in England im Bar6n geweft:»,
{■ hatte aber felbft den Winter von I776 Ober-
^Midtn. Erfi nach unferer Abreife von Neu*
SMJind zeigt« fich die Blatta germanica ^ hatte
Scb aber bald bis zum gröfsten Ueberfluffe ver*
wehrt. Aus jedem Segel, das man niederliefs,
Üeleo ihrer Taufende auf das Verdeck herab. Dis
^^H^ 225 ] l^H
^R^fa orientaUs kam mir des Nacbts zum Vor- V
^bebein, machte aber dann ein fo grofses Geräufcb. ■
^Kilfe alles io Bewegung zu feyn fcbien." V
^^, Id dem Beobacbtungsregifter, welches aus ■
dem Logbuche des Capitain Cook gezogen jft, ^
■finden ficli io\gende Abweichungen , die während 1
^_(^er Fahrt von Neu- Seeland nach 0-Ta'iti beob- J
^■ftriitet wurden.
■
t777-
B,»».
LGrge.
Abweichung. ^^^1
radlicli.
orclich.
arclich. .i^j^H
Febr. 18
41° 17' 30"
177" 17'
,«^^H
Märzs
39 50 45
.87 »6
U '^^^1
7
39 '7
191 13
<» 49 ^^^^1
10
39 =<
195 ai
>J
34 « 3»
198 J7
10 Ig ^-^^^l
I6
33 40
199 6
[o '^^^1
ao
•9 4
aot 1$
9 39 '^^^^M
31
i< s«
»Ol 34
•.^■^
a6
•3 40
SOI aj
8 M m
SB
Apr. 2
" 44
101 13
g n fl
g 3 1 (Wateeoo) m
.0 0 30
101 4»
9
■8 57
199 la
7 lÄ 30 1
34
19 li 30
189 40
10 33 (LSaTage) I
Jul. U
ji 7
igj 10
g 41 .'^fiflH
19
11 i6 30
186 9^
»5
■5 45
lya 11
8 47 ':^^H
»7
>< S> 45
194 4S
7 12 *^^H
ag
.7 5«
19J S5
' *^ ^J^^l
Aug. 1
■7 4»
10) li-l
7 44 ^^^1
3
.7 äl
101 SO
7 8 - ^
7
J5 9
10g ;g
7 37 ,3» 1
8
"S 5«
110 17I
7 3 1 CToobouai) ^
t 22« j
"Von den Socistäts-Infeln ging dia weitere
Fahrt (am g. December I777) nördlich. Der
Aeqiiator wurde in der Nacht vom 22. auf deL
Z3. in 200° i"' öiti, Länge von Greenwicb durch^
fcbnitteu, und dort die Abiveichung ti^ 3o' öltlicb
gefunden. Auf der kleinen und wülten Nette
Jahrs -Infel beobachteten Cook und feine Ge^
fähnen die Sönnenfinflernifs am 3o. December;
die Infel liegt unter i'' 5\)' nördJ. Breite unof
202° Za' üitl. Länge, und fie fanden bei ihr die
Abiufichung der Magnetnadel 6° 22' 3o" öftl.,
die Neigung 11^ S^.' nördlich. *
Am 16. Jan. I77S entdeckte Cook die welt-
liche Gruppe 'Act San du-hh- Infein, hielt Geh beL
Atooii^Atowai^ynd Oneeheow bis zum 2. Februar
auf, erreichte am 7. März, bei Cap foulweathert.^
in 44° 33' Dördl. Breite, die Nordwefc ■ Küfte
^merika's, und lief am 3^o. Maiz in No'otka^
Sound ein.
In feinem Logbuche finden Cch folgende Ab^.
weicliungen verzeichnet, die er auf diefem Theil
der Reife während des Segeins beobachtet hat;
1777-
Dec.
Breite,
tadiich.
Lunge. ■
3ftl. v^ Gr.
9
H" +!§'
«o?- 41'
ro
14 31
»07 3+.
.0« »0
II 3
loj 54
9 J9
joj a3
8 17
lOf 5
7 3S'
104 »9
Sfllici].
5" 45'
SSi (?)
I ^2> 3
■ft •
^777'
"" Dec. 18
I 30
2l>
tt^jiuf
^•äi'
c \
«3
Jan« . 6
9
?■ *>Febr. 4
7
'/ •^■.
»4
18
»9
20
21
22
26
März V
5
8
»9
^3
27
«
3 3»
r5r
7
.8
»4
»8
3V
3^
37
38
39
4P
43
44
44
43
44
44
47
47
4S ^
45
%% «
31
56-
31.
ii8
7*
6
I8i
^7
49
54
45
271
56
56
5^
ßfd, y, Gr.
207^ 19',
203 39
20s 3f *
*o% , 33
t f
203
205
50J
199
2d(>
ao2
aP5.
105
206
207
209
21!^
222
228
228
232
*35
233
|»34
231
* ■ ^ -
12
12
. 261V
6
5
59
'59
16
4«
»4
x6
2
»4
45
ai
58
17
«4
"'S" 11*
5 39
I
A 49.
'6 ^o-
i >
5 5«:
«:? 2[l'
1.2 xa.
13 / 59
zx
«3
4
6
x6 41
X7 %
tr 3«
I« 59
20 33
20' ,X7
»8 49f
17 32i
»7 43
17 5»
X^ 4ii
119 ^7
.vT
if
» /
,,Die folgenden Beobachtungen über die magi^'
neiifche Abweichung 9^ fagt Cook, 5, welche wir*
hei den Sandwich 'Inf ein (vor und bei Acooi^ änge«'
ftellt haben, ilimmien nicht zt\tn heften mit ein«'
ander überein ; dedn die Entfernung der Orta '
i .
[ "8 J
von frinanrfer ift' fo gering', rfafs die Ahwekliiitig'
nur fehr wenig von einander verfchiedea feya,
follte.
ms.
19, Nachm.
ag-Vormitt.
28.Racbm.
21 36
ISage. I Abweichung m. ei- |
aftl. V. I n« Eoulfole | Mittel.
Or. j, ärtlteh von |
r loo 10' jO"GTHBory 1
['■i 9 lö s Knight ^ ,
llO 4 40 Mstiin J
rio 2 JO Knighc "I
f9 I
fll 21 15
i" S7 50
20 Grcgoi
5 Martin
KDighl
; > 11 K 5
21 29:200 12 j
Die Neigung des nörHIichen Endes der Mag-,
netoadel war am l8. Jan. 1778, in ai° 12' Brt
und 200° 41' Länge, 4i^ 1' '/". — Ebbe und
Fluih find auf den Sandwich -Infeln fo gering, dafs
fich, ungeachtet der hohen Brandung an der KU-
fte, kaum unterfcbeiden liefs, weno Ebbe und
wenn Flutli war.
Erft bei der Rßckkehr von der Nortveftküfie
Amerika's im December entdeckte Cook die bei-
den gröfsten Inteln djefes ArcbipeJagus, Mowee
und Owhyhee; in der an der Weflkaße der letz-,
lern liegenden Bay Karakakooa brachte er eineni
Theil des Januars und Februars 1779 ^"i und>,
bier war es, wo er am i4* Februar in einer Febds.
^
;t 2*9 J
tnit den/ Ejnwohnera fein , Leben yerlobr/ , Lieu«
tenant King., <Ier ' vorzügl ichfte Mltbepbachter
Cooks und der Fpftfetzer feines Reifeberichts»
fahrt folgende Refultate der Beobachtungen an»
welche er in der Sternwarte zu Karjdkakooa ange-
/teilt hatte: ,
iJrcite: 19*>Z8^0'' nördlich,
L3hge: 204*^ o'o" öftl. von Greenwich nach 253 Reihen Von
Mondsdiftanzen»
Abweichung
amLande: S^ 6' o^^ öftl.^nach Äzimnt)ial-&eobachtungeii
* am Bord: 7** 32^ o" — Jmit 4 vexfchiedenen fioufrolen.
aie'Ncigubg aiü Landet 40^ 22' 31^' mit einer Jiquilibnrten» ^
40° 41' O'' ifiit einer nicht - äc[uilibrirten Nadel ; , '
Öie Neigung am Bord|: 41 <> 50^0" mit einer aquilibrirten»
40^ 30' 45^< mit einer nicht- a^uilibrirten Nadel.
»yMbbe und Fluih.Gnd hier fehr regeldiäfsig; jede
dauert 6 Stunden; die Flutb kommt von .Oftea
und in den Vollmonden ^ und Neumonden ift fie'
voll um 2^ Uhr mittlerer Zpit; die gröfste Hö*
he, um die fie fteigt, beträgt 2^ 7'/, und wir
haben jedes Mahl gefunden, dafs fie 4^^ höher ift,
wenn fich der Mond über dem Horizonte« als
wenn er fich unter demfelben befindet,'*
„Der Berg von Kaah (^Mowha'^Kaäli) auf
OwhyheeV'.erzählt King, „hat drei Pics, die be-
ftändig mit Schnee bedeckt find, und die man
aäs einer Entfernung von ^o Lieues deutlich fehen
kann; Als wir um die öftlichfte Spitze dtr Infel
kamen, erblickten wir hoch einen 2weiten Schnee-*
berg, der ausgedehnte Berg (^ Mowna ^ jRpa^ ge«
nannt; er blieb fehr fichtbar, fo lange wii- längs
der Südoftkölte hinfuhren; auf fejnem Gipfel ift
' Annal. d. Phyfik. B, 35« St. 2. J. ISIO. St. 6. Q
/—
[ =3.
1
er ßacli, und bildet, was die Seeleut« eine Tafel
Qj! ateau) aannen i dJefe fahen wir ftets in Schnee
gehüllt, ein Mahl auch einen bedeutenden Theil
feines Abhanges,"tier gröfste Theil cliefes ScbDees-
verfchwand aber in wenig Tagen, Condami
ne's BeftimmpDg der Schneegranze zwifchen dej
Wendekreifen zu Folge, mufs diefer Berg weni»;
fteijs i6ü2o par, Fufs hoch, das ift, 724 Fufs hi
her, als der Pic von Teyde auf Teneriffa, nacH^
Dr. Heberden's Beftimmung, fejn. Da dis
pjcs von Mowna-Koak überall mit Schnee beklei*
det waren, fo bann ihr Gipfel nicht niedriger feyn
als 18400 par.Fufs. Und wahrfcheinlich überfteigt
die Höhe beider Gebirge die hier angegebene;
denn auf InfeJn mufs die Schneegränzc wegen det
warineii Meerluft höher liegen, als unter gleichei
Breiten in grofsen Gebirgen, wo die Luft von den!
ausgedehnten Scbneelagern fehr erkältet wird *).''',
„Die Sildofiküfie von Owbyhee ift eina
fchrekliche Wildnifs; alles fcheint hier Ober ein
■) Herr von Humboldt httü,
grdiiie über dem iUere in Neu
BHite, auE 2iS0 To,r<^i, uder
XXIV.320.), und Cook undfi
dierc Berge im Winter; „wir warei
er, „all wir r.um erften Malil? 0
die un» von keiner aiirserordeiltlichi
tea , miE Schnee -bedeckt faheii, di
Stellen beträchtlich tief zu teyit tt
Cook's Roifegefährten Tuchi
iu\rri«igeni fie konnten (11
wa 15 oder I aeotfciie Meile
der KruXeartnnTchen EntdeckuDgiielfe, ba<
^ ander geftärzt unc;! fwrcbtbar zerrüttet. zu feyp;
fchwtfrze Streif en , welch e man ficht , find wahr«
fcJbeinJich Lavaitröme, die vor hiebt (ehr vielen
Menfchena^ern aus dem ßerg# Roa fich ergofCen
haben y und nach dem Uf er zugeftrömt find. Das
füdliphe Vorgebirge fcheint aus blofsen vulkadi*
fcheo Schlacken zu beftehei), die hei'vorfpringen«»
i|e Spitze ift aus zerbrochenen und zerlpialtenen \
.Felfen zufammengejTetzt, die unregelnfäfsig Über
einander Heben (^empiUs h:s uns für les autres^
^ad fich in eine dünne Spitze endigen *)• Die
Bay von Karakakooa liegt an der weltlichen Köfte,
längs der man nichts als grofse MalXan von Schla-
cken und vom Feuer gefchwärzte Steine fieht.
* ■ . i"
Die Einwohner haben diefe letzterh von den Stel»
leui die jetzt bebauet fihd, abgelefen, hier und
da bis zu einer Tiefe voi^ drei Fufs, und l^auen
Jetzt hier in einem fehr fruchtbaren Afchenboden
fafse Kartoffeln und den Baum» aus dem fie ihre
lUeidungen verfertigen. /
rechnet die Höhe des Mowna-Roa nur auF 2254 Toifen
oder 13524 par.^Fufs ober dem Meere. — Auch auf bei-
.den Halbinfeln yon Mowee find f^hr hohe Berge; y,wir
Yahen fie au8 einer Entfernung von 50 Lieue«.'* , ^
•, •) Bafalt? Darauf fcheint auch Cook*3 Beftjhreibung der
Gebirgsart, die in Thälern und an der Küfte anF Atooi
zu Tage at^fteht» zu deuten: eine fchwere, gräulich«
^ fchw^ze Steinart, angeordnet wie die Honigzellen , mit
-^leinen glänzenden Theilchen und einigen roftfarbenea
Flecken." Sie fanden ferner auf Atcjoi lydifchen Stein,
Wetzfcbiefer , Tafelfchiefer und braunen Eifenfteiir« den
der Magnet ftaik zog«
[ =3=' ]
I
li
Owliyhee hat die Geftalt eines faft gleidiTel-
ligcn Dreiecks, tietfen Spitzen nach Norden, Often
und Saden gekehrt lind; die In Tel iit 28^ Lieues
lang, von N. nach S., s4 Lieues breit, und hat
ungefähr ^55 engl. Seemeilen (4^ deutfche Mei-
len) iin Umfange. Die Einwohner kannten das-
Eifen und deffen Werth, obgleich lie nichts davOa
zu beGlzen fcbienBD; ein Beweis, dafs vor langen
Zeiten die Spanier diefe InfeJn befucht habea
mufsten. Sie haben einerlei Sprache mit den Be-
vrohnern der Freundfchafls- und der Societäts-
lafeln, auch, wie es fcheint, mit den Einwohnern
der Carolinifchen und der Marianifchen Infein.
Der gewöhnliche Weg der ManilJa-Galionen von
Akapulko nach Manilla liegt nur -wenige Grade
fddlicher, und ihr Rückweg nur einige Grade
nördlicher als die Sandwich-Infein. „Diefe wür-
den für die Galionen," meint Cook, „einen herr-
lichen Erfrif".:hungsort auf halbem Wege zwifchen
Akapulko und Guam abgegeben haben, hätten die
Spanier diefe Infeigruppe gekannt; noch willkom-
niener würden fie den englifcheii Flibuftiers gewe-
fen feyn, die auf dem Wege von Amerika nacb
den LatrpnJfchen Infein mehrmahls nahe daran
waren, vor Hunger und Dürft umzukommen; und
Lord Anfou, wie glacklich tetlrde er Cch ge-
fcliäizt haben, hjlte er hier auf dem kalben Wege
nacb Tiniuri feinen Bedfirfniffen abhelfen können.
Der elegante Gefchichtfchreiber feiner.ßeife wür-
de von den Sand^vicli-Infeln eine weit anmuthj«
c
233
]
■gere Befchreibnng gegeben haben , als man fie
in unfern Berichten fiodet."
' ' „Das Klima der Sandwich -In fein iSt wenig
von dem der weftindifchen Infeln, die unter glei-
eher Breite liegen, Terfchieden» nur vielleicht
etwas temperirter. Das Thermometer ftieg (im
Januar und Februar} zu I^ittage am Lande zu Ka»
rakakooa pur ein einziges Mahl bis auf 88^ , und
im Mittel auf 83^; in der Bay von Wymoa auf
Atooi ini Mittel auf 76^, und auf dem Meere auf
70^ F. Auf Jamaika ift der mittlere Thermome-
terfiand zu Mittage ungefähr 86^ und auf dem
Meere 80^ F. — Die Sandwich «Infeln fcheinen
eben fo wenig als die Societäts- und Freund*
fchafts - Infein den Orkanen unterworfen zu feyn,
von welchen die weftindifcben Infein fo häufig
verheert werden. — Wählend der vier Mona-
t)ie, die wir uns in diefer Gegend aufhielten, hat*
ten wir mehr Regen ^ als auf den weftindifcben
Infein wählend der ^roc^e/ien Jahreszeit zu fallen
pflegt. G^wöhijlich fammelten fich die Wolken
um die Gipfel der Hügel, und ergoffen ficb in.
Regertiinter dem Winde; die Wolken zerftreuten
fich aber, fo bald der Wind fie vom Lande ge-
trennt hatte, und verlohren fich in der Luft, wor-
auf andere fie erfetzten, Diefes ging fo alle Tage ^
vor fich, auf Owhyhee; gewöhnlich waren d|e
Berge in eine Wolke gehüllt, und Regengüffe
ßürzten nach einander auf die verfchiedenen Thel*
t.
le im Innerd der Infel herab, wahrend an der
I
Meereskofte das Wetter fcliün iind der Himwiel
heiter waren. — Im Allgemeinen webt der Wind
aus Ofi-SoH-Oft bis ^ord-Oft; mancbmahl rä-
bertö er Sich um wenige Striche Norden oder Si3-
den, dann aber war er nur fchtvacli und hielt
nicht lange an. Wir hatten in der Bay von Kara-~j
kakooa aJIe Tage Seewind und alle Nichte Laad-
wind."
„Während einer Windftille," erzählt Cook^
-„die uns am 2. Mär/ (nicht fehr weit weltlich von,
der Ktlfie Amerikas) überfiel, fchi'ene'n uns eini-'
ge Theile des Meers mit einer vifköTen Materie
bedeckt zu feyn, um welche kleine Thiere Tchwam-
men. Die, weiche uns unter diefen am tnehre»
ilen auffielen, waren gallertartig odec von detJ
Klaffe der Mollusken, ur.d kugelrund. Wir ndh-
men überdies noch eine zweite kleinereArt wahr^
die weifs und glänzend zu feyn fchien, und fehr
zahlreich war. Wir hatten mehrere der Jelztern
in ein Glas voll Salzwaffer gethan; als (ie fn Kuba
und etwas geneigt waren, glicl(^n fie kleinen Btätt*
chen oder Stückchen Silber, Wenn Ce fchwam-
men, und das gefobah mit gleicher Leichtigkeit;
auf dem Bauche, auF dem Rücken oder auf den
Seilen, fo erfchienen fie nach ihrer verfohiedenen
Stellung gegen das Licht in den glänzendflen Far-
ben der Edeltteine; manchmahl hätle man darauF
weiten wollen, fie w^ren völlig durchficbtig und'
farbenlos; dann nieder waren fie blau von ver-
fchifldeoen Graden der Tiefe, zwjfchen blaffem
Sapphirblau und Dunkelviolet ; und on
diefe Nudiiceo' mit Rubjnrotb gemengi, oder fpiel-
ten wie der Opal) und das mit fo viel Glanz, dafs
Ce das ganze Waffer und c|3S Gefäfs mit Licht
bedeckten. Die Farben waren lebhafter, wenn
man das Gefafe an das volle Tageslicht brachte;
und im Ailgemeiuen verfchwanden fie, wenn die
Thiercben auf dem Boden ruhten, wo de eine
träuniiche Farbe annahmen. Wenn man das Ge-
fäfs mit einem Lichte beleuchtete, fo waren fio
»on einem fchunen Blafsgrün, das mit fehr glän-
zenden Punkten beftretiet erfchien, und in der
Dunkelheit leuchteten fie fcbwach, wie eine Koh-
le, wenn fie ausgehen will. Wir erkannten fie
für eine neue Art Orufcus , und Hr. Anderfon,
_deni,!ch diefe Beobachtungen verdanke, gab ihnen
|*t|en Namen Onifcus fuJgens. Sie tragen ohne
BZweifel dazu bei, das Meer leuchtend zu machen;
eine Erfcheinung, welche häufig die Seefahrer des
Nachts in Bewunderung fetzt."
„Cook fand die Hügel an der Küfte Nord-
Amerikas in 43° B''eite am n.März mit tiefem
Schnee bedeckt; es fchneiete an mehrern Tagen
und das Thermometer fiand zu Mittage 58° bis
40° F."
Dia Schiffe blieben in iVootka' Sound vom
! bis zum 2G. April 177S. Aus den Beob-
^datung^n, welche während diefer Zeit in dem
Lande errichteten Obfervatorium angefiellt
grd^D, ergab £cU
i
i
5» 16' S" Dördijcli;
13° I-' 3o" örtlich TOD Greenwlclt,
^SyRsibcB TOD Moodsbeobachtaagen;
dkm -Jtweickumg der Magnetnadel, im Mittel
im Obfcrvuaria am Bard
an 4. j\pnL fm 5. April.
VOrainap 15' 57' tSV' '9" 5^ 49" S/dicb,
Chcii'nüugi 15 41 2 19 BS -1^
Mittel 15 49 35 19 44 375
«Die am Bord b«obacbteie iß die ^ahre; denn Rü
ftimmt intt den AbweicbuDgea zuramuieu, ivelcha
wir auf dem iMeere gefunden hatten, und wir habea
beuierkc, ddl's es am Lande irgend eiicas gab, das
ßark auf di« i^oiirrolen wirkte, an einigen Stellen
mehr als an andern. An einer Stel!? der weltltchen
Spitze des Eingangs wurde die Nadel um 11 j Punk«
te (Grade ?3 aus ibrernatürlicben Richtung gezogen^"
Die Neigung der Nordfpitze betrog;
Im Obrervaiorio:
gpU.
kUte Spitl
ic einer Sqailibriitea
^■adel am 5. Apr.
am IB. —
i( e. andern lui Ana-
bültebertimrateo Na-
71' 3' 45"
71 S8 M
71-5':' 15"
7: lÖ 10
72' 0' o'*
71 7 15
del am 5- Apr.
am 18. —
71 3S SO
71 55 0
73 6 0
73 28 30
71 40 15
73 n 45
m B«rd:
jn.d.3q..il.N3iI.anlS.
nitiL Hülfinad. am IZ.
*7i 26 215
73 M 38
71 54 S2S
72 53 SO
71 40 2:-:
73 II 0
•) Der franififirchB Veherhuti von C
macht hierbei (olgende Anmerkung i
ok'a Reirebericbe l
irkfd. WahrrchcinlLch batte einS^I
r Neißungsnadel des Hrn. Cook '
rinc Marke und die andere keiue. Naclidem man die '
[237 l
Die Neigung der ' beiden Spitzen beti^ug alfo nach
diefea Beobachtungen
, am Lande: 7i<> 32' 3|'' '
Hin Bord: 7Z «5 41|-
,,Ich durfte hierbei fchwerlicb auf weniger abwei-
chende Reiultate hoffen« Sie beweifen , dafs,
welches auch die ürfache gewefen feyn mag^
welche die Abweichung am Lande und am Bord
fo verfchieden machte, diefe Urfache doch keine
Einwirkung auf die Neigung der Nadeln gehabt
hat*);'
Cook verliefs Nootka.- Sound am 26. April;
befand fich am 3. Mai bei einer weiten Einfahrt,
die unter einem fehr hohen Pic lag (Cro/i-Soi/zirf
nntei' Mont Fairweather) ; erblickte am 4* den
Eliasberg aus einefn AbHande von 4o Lieues, kam
am 11. Abends zwifchen Cap SuchUng und der
Jnfel Kage hindurch in Prinz Williams Sund, und
am ^i. um Cap Etifabeth in Cook^s Flufsy in^ wel-
chem er am 3i. bis izum Rioer Turnagain vor«
drang, wo die Abweichung der Magnetnadel 26^
4o^ nach Oiten war. Unter den Bergen des weft-
lichen Ufers fah er einen Vulkan^ der weifsen
Bauch ausftiefs. Die Infel St. Hermogenes lag
ihm am 7. Junius in Norden, dit Nebel- Inf eh ztti
» I
'r^cigiing mit der einen Spitze gcmcfTcn hat, kehrt man
die Nadel um, und mifsc fic mit der andern Spitze."
*) Man vergleiche hiermit die Bemerkungen de» Herrn Com-
inandeur von Löwenorx^ auf Island , in diefen Annal*
XXIX. 440. Ö.
[ 236 O
die Br^Ue 49° 36' 6'^ nördlicli; ,
die Länge 233^ 17/ 3o'' öftiich von Cr
nach 1 37 Reihen von Mondsbeobac'
die Abweichung der Magnetnadel ^
oach 4 verfchiedenen Nadeih :
im Obfervatorio am ß
am 4. ApriL am 5.
Vormittags 15* 57^ 48^' Ip"*
Nach mittagt 15 41 2 19
Mittel 15 49 25 19
siDie am Bord beobachtete iß *
ftimmt mit den Abweichüngei»
viriT auf dem Meere gefunden
bemerkt)' dafs es am Lande
ftark auf die Bouflblen wi '
mehr als an 'andern. An ei«**^
Spitze des £ingang« wurde « ■ . ^<
.:i Gipfel
z- mittler!»
-.;he, bis zu
:j erhob, hat'
- - ^gegengefetzte
:j Zeiten, wo er
Am 25. Junius er-
is weltliche Ende
te (Grade?) aus ihrer nat
Die Neigung der N
Im OUfervatf^o: die n.
^"g® 192^ 3o0
mit einer ^quilibrinea
r^adel am 5. Apr.
am 18. —
mit e. andern zur An?
bülFe beftimmtea IS .
del am 5« Ap'.
am 18. —
^m Bord;
in.d.HqiuI.Naü.
mit.d. Hülfsiiu .
3 .da Fachs - Infein von
. yn ^6. die lofei Una-
. ^ iem Hafen Samga»
.♦ -i«i«r Infel, in 55^ 55^
..^e, ein, wo er bis zum
*) Der fran/'
macht li'
blofa /'/.
der bei»*
eine'Iil
4^««i üe Schiffe bei der Mün-
. '^s im Innern der Bri/iol-
*i C^p ^ewenham (^58^ 4^'
.«iage) am nördlichen Ende
.^ ' u«:%^^iNtie9$. In den Untiefen,
. . ei«.2t Vorgebirge , beobachtete
^ i^ 4« -^ix Julius: die Breite 5i)^
45' 48'' 5 die Abwei-
••^^ i*4
^O
I. '
1US 3 verfchiedenen
" " 5", am Nach-
•J z'2° 56' 5 1"
•
.iiirurgus Ander-
und Cook benannte
len in Weften lag. Am,
i der Schlitten- Inf el^ am
am g. Morgens bei dem Vor-
n non Wallis y der weftlichfien
, unter 65^ 46' Breite und igi^
(( am 10. warfen fie den Apker in
cntius' Bucht an der gegenüber lie-
>Le AfiepSi bei einem' Dorfe derTfchuts*
jr Kanal, der das ölilicbft^ Vorgebirge
, das Oß'Cqp^ vom weßlichften Amerikas
itj ift nur i3 Li^ues breit, und 28 Klafter
Die Schiffe durcbfegelten ihn am ii., und
olgten der Küfte Amerika's fo nahe, als es die
Untiefen erlaubten, bis zum 17. Augufi;, an wel-
chem Tage einige helle Blicke um Mittag zu Beob-
achtqngen benutzt wurden, welche gaben: die
Breite 70^ 33^ die Länge 197° 41', und die Ab-
weichung der Magnetnadel 35° 1' 22".
„Ein wenigs vor Mittage,*' erzählt Cook,
,, bemerkten wir am Horizonte einen hellen Scheiui
wie ihn das Eis durch ZurOckwerfung des Lichtes
hervorzubringen pflegt! Da wir nicht erwarte-
ten, das Eis in fo niedriger Breit» zu fmden, ach<^
teten wir darauf nrchtj doch fchien das Schneiden
\
"V
t
der Lu£t und die Dunkelheit cfes Himmels feit dfln
zwei oder drei letzten Tagen auf eine plötzliche
Veränderung im Klima zu deuten. Eine Stunde
darauf erblickten wir eJne ausgedehnte Eisfläche,
und um halb 3 Uhr befanden wir uns am Rande
derfellien in 2?. Klafter Tiefe und 70" 4i' Breite,
ßas Eis war vollkommen undurchdringlich, und
lief in der Richtung von iVV|SVV. nach O^NO.
fo weit wir fehen konnten. Es war mit einer gro
fseo Menge von Wallroffen bedeckt. Tags
darauf befanden wir uns 5 Licues weiter weftlich
So 70° 44' Breite am Rande des Eifes, das hier
t<^ dicht wie eine Mauer war, und wenigftens 10
bis 12 Fufs hoch, und weiter nach Norden rioch'
höher 2/a feyn fchien. Die Oberfläche war fehr
uneben und wir fahen darauf einige VVsfrerlüm-
pel. — — Das Eis-Cap, die öfilichlte Spitze,
die wir ecbÜcklen (am 18,), war fehr mit Eis um-
lagert; die Breite deffelben ift 70° 29' und die
Länge 1 98" lio'. — — Die ganze Eismaffa
fchien mit dem Winde auf uns zuzukommen.
Am ig. zu Mittag« war unfere Brelle 70° 6', un-
fere Länge 196° 4^'; wir-hatten viel fchwimmcn-
des Eis um uns, und die grofse Eisfläche war et-
v«r3*2 Lieiies nürcdich entfernt. Um halb 2 Uhr
erreichten wir den Rand derfeiben. Sie fchien
hier zwar minder dicht, aber doch noch immer
zu dicht zu feyn, und aus zu grofsen Stücken zur^
faeftehen, als da(s wir uns mit den Schiffen dazwi-
iclien wagen durften. Es befanden Geh auf ihr
[
3
Wallroffe ohne Zalilj — ihr durchdringendes Ge-
fclirei warnte uns, wenn wir im Nebel der Eisflä-
che nahe kamen. . Wir fahen Schaaren En-
ten aus dem Norden übe'r uns wegziehen^ ein Zei-
chen, dafs es im Norden noch Land geben mufs,
wo fie gebrütet hatten, und das fie nun vediefsen^
um ein wärmeres Klima aufzufuchen."
„Am 111. um Mitlag waren wir in 69° 5z'
Sreite und igS" 4^' Längej und die grofse Eis-
ebene zeigte &ch uns in weniger Entfernung. Die-
fes bewies uns, dafs fie jetzt eine Stelle des'Meers
bedeckte, die noch vor wenig Tagen frei war,
und dafs üe nach Süden vorrückte. Ich bin ge-
wifs, dafs fie niVgends feit auffaf«, fondern dafs
die ganze Maffe fchwamm. — — Am 1^7. um
7 Uhr Abends waren wir wieder am Rande der
Eisebenet die fich in der Richtung von ONO- fo
weit fortzog, als wir feheo konnten. Ich benutz-
te den fchwachen Wind, um Ile in eijiem Kahna
in der Nähe zu unterfuchen. Sie beftand aus
fchwimmenden Eisftücken von verfchiedener Gro-
fse, die fo mit einander vereinigt waren, dafs ich
kaum mit dem Kahne in den uufserlten Rand hin-
einkommen konnte; für Schiffe war Ce fo un-
durchdringlich als eine Mauer von Felfen. Ich
fand, das Eis überall rein und durchfichtig, bis
auf den oberfien l'beil, der ein wenig porös
war. Ich urlhejlte, es fey gefrorner Schnee, und
^^ßi fehlen mir, alles fey im Meere eniftandeu.
^^a)enn zu gefchweigen, dafs es nicht wahrfchein-
L
[
]
lieh, ]a aamög,lic\i ift, dafs fo ongeheDre MafTen
in Finnen eaiftehen konntea, die kaum WafCer
genug füT einen Kahn haben i fo bülten lie in dia-
[em Falle Gegvnfiände des Landes enthalleo mOf-
fen, und davon liefs fich nichts in ihnen entde-
ckeo. Die MafTeo am Rande hatten eine Gröl
*oo 4 oder 5 bis 4° oder 5o Yards (^verges'), m
die grörsten fchienen weaigfteos 3a Fufs tief ioM
Waffer zu gehen. Schwerlich ift diefes Eis aiit
in einem Jahre entltanden; ich halte es vJeloieliE
fOr ein Erzeugoifs fehr rieler Winter, und glaubäj
dafs der Sommer nicht den zehnten Theil davoft
g«fchn)ulzea bat; Jeno l'chon hatte die Sonne il
gröfste Kraft darauf ausgeübt. Ueberhaupt glaub«
ich nicht, dals die Sonne grofsen Aotheil an
S^rftörung dieler ungeheuren EismafTen hat; dem
wenn 6« fehr lange über dem Horizonte bibibi
fo zeigt fie lieb megen der Nebel nur wenige Stuoid
den lang, und oft lieht man fie viele Tage lang
gar nicht. Der Wiad, oder vielmehr die von ihm
anfgeregteo Wellen, zerkleinern Ge, indem Ge iie
an einander fchlagen und die Theile aushöhlen,
gegen welche fie fchlagen. Wir fanden davon
Oberzeugende Beweife. An vielen Eisflitcken fehU
te der oberfte Xheil, iadefs der unteiite noch in
einer Ausdehnung von vielen Klaftern nm di«'
über dem VVaffer hervorragenden Maffen da watJ
imd eine Art von.Unliefe um einen teilen FelfeA^
bildete. Wir roaafsen die Tiefe des VVaffers ai
ejaem folcben Eisflücke, und faodeo fie i5
fo dafs die ScBiff e hätten darüber fortgehen Ijöii^
nen; hätte iüh fie nicht felbft gemeffen, fo würde
ich es, fchwerlich geglaabt haben, da^ die zum
Waffer heraus ragenden Maffen fo. viel wögen, dafs
.fie den unteVn Theil fo tief untergetaucht er-
halten konnten. Eine ftflrmifche Jahrszeit kann
dfib^r leicht mehr Eis zernichten, als Geh in meh-
rern Wintern bildet, und diefes verhindert, dafs
das Cis nicht allzufehr Oberhand nimmt: aber
immer "witd noch eine bedeutende Menge übrig
"bleiben, woran höchftehs Pbyfiker, die ihre Sy-
fteme auf der Stube machen, zweifeln köpnen/*
„Am 28. zu Mittage war'unfere Breite 69^
17' und unfere Länge i83^; die Abweichunjg deir
Magnetnadel betrug nach "Azimuthen, die wir ani
Morgen genommen hatten/ 26° 56^ öftlich , und
das Senkblei gab in 26 Klafter Grund/* Sie be-
fanden fich am Rande der Eisfläche und fcboffen
WaMroffe. Am 4*). befanden fie fich bei der. aGa-
tifchen Küfte, und fahen dag Nord^Cap in 68 <^
56' Breiter und 180® 5i' Länge, wo die KöItTe
fieh dftlicfa zu wenden fcheint,~und das zu umfah*
ren, das Eis verhinderte.
Cook trat nun den'Röckweg an. Am 2.
Sept. Abends umfegelte er das Oft-Cap, (66^6'
Breite und 190® 22' Länge), näherte fich wieder
dem Eingange der Sc^ Laurentius - Bay ^ befapd
fich am 4- Abends bei der St. LaurentiUs- InfeU
am 5. Abends bei Anderfons //?/e/, - folgte dann
dir Ktlite Amerika'^s hi%\z\}m Cap Denbigh^ p^i
\ -
:.zh, ü
u
?i~
g^--? ''
• ■
fcir. r2.
*«
len, U-.
ckrn.
TC.T -
d.v? J
W: .
in
f..-
li.
. n 12. vor
jrgebirge,
..- bewalilet;
! gedeckt und
r »Wir hatten
r -HS hier befan-
:.<, „N. und NO.
.£.;:imel. Wir be-
• :u.ii iS., 77 Reihen
z.::^ raten; das Mittel
.j.Tje unfers Ankerpla-
...^ :9^^ iS'; die Breite
: .iL'i^'elchung der IMagnet-
-:u die Neigung 76° 25^
. Jen iich am 18. bei der
ireite), und da die Unlie-
i Ivüfte Amerika's zu verlad
.f j Ijifil y am i:5. bei Gorees
- ;:er Jiefen fie in den Hafen
.: . sl U*JiiIa!j!ika ein, wo l:e
•j • blieben, uin die Schiffe zu re-
.. Ver zu vjrfehen. Sie fanden
\. .'en, die ein Hjus> Magazine
* • von 5o Tonnen hatten. Die
, .jlafcLka und des ganzen nord-
< Airorika's, von Prinz -VVil-
..■j:n in Gelialt, Kleiiiung, Wai-
■ .\ lu^r Sprache die grüTstD Aehn-
: J^'i*. Giö'.'.laiukrn urvI den Kskiniaitx.
.a ul i.icr nirgends bedeutend, au-
fs er
»•• •
k • h» • I
t 245 ]:
fser in Cook!s Flufs, und nörBlich Von B%erhigs
Slrafse finden fich weder Ebbe und Flutb« noch
Strömungen. Die Beobachtungen^ welche zu iSa*
maganudha am Lande angeftellt wurdeD> gaben fol«
gende mittlere Refultate: Breite 53^ 5' o^' nördl,;
Länge 193^ So'öftl. , aus 34 Reihen beobachte-
ter Mondabftände j Abweichung der Magnetnadel^
am 12. Qctober, nach 3 verfchiedenen ßoiiffolen,
Vormitfags 20^ 17' 2'', Nachmittags 19^ 4i' 27'^;
im Mittel' ig® Sg' i5" pftlich; Neigung, das'
markirte Ende nach Oft gekehrt^ 68^45', nach
Weft 69^ 3o', das nicht markirte Ende nach Oft
gekehrt, 69° 55^ nach Weft 69^ 17^; alfo be-
trug im Mittel die Neigung des Nordendes der
• Nadel 69O 20' 3o".
Von hier fegehe Capitain Cook nach den
Sandwich - In/ein zur^lck, um dort zu üherwin-
tern, entdeckte am 26. November Mowee und
Owhyhee und lief hier am 17. Januar 1779 in der
Bay von Karakakooa ein.
In dem Logbuche des Capitain Cook findep
fich folgende Abweichungen verzeichnet, die auf
der t'ahrt von Nootka- Sund nach dem Eismeere
und von da zurück nach den Sandwich - Inf ein
beobachtet worden find, unter denen fich aber
viele zweifelhafte Zahlen zu befinden fchcinen.
Breite.
Länge*
Abweichung«
»778-
nördlich.
ÖftL V. Gr.
üftliph.
April 30
53^221'
225° 14'
21° 12'
M^i I
54 43
224 44
H 19
4
knnal. d.Phv
. 5.8 »»
fik. B. 3S. St. 2.
220 45
J. X810. St. 6.
24 II
R
I
Hier -wzr <ids L^ad wieder
U. -
4b A* k« r
.^.">-
.i.r .-.c-ier Vir -is ixQis aiit
-i-iiii V7»:er Blame socii Strlacfaer.
■Tiiir?na ler zsncrn Zeit, die wir ur.
idix ':ii lum w-.^ ,^ erzählt C o c k .
vr!i:.:. .lUii eiaen i^or heitern E!
3ucz:en ihn» uoz vam d. bis zur.*
7on .Mocascüiaazsa zziEieob = :
ijs ^eni'eiaea ^a f ür die Li ' ~
izQs m jer \veitlich«a Knie ^
:j:jLiea vir a^.'^ 3l',
aiiwiäx -5"^ -i5' uiHich, cajl
Die Schiffe bei* n c ^
: e a i e zwai: z« '-i * »^ - ?
• * 'S > •
. >. .1 • «4.1. . *Jm «^C • w. . .
e
• • . • - • »
.1« «J:C>£4 ikaikw
..■«•■
« 1
i':a*.vobrer \ ..
IS«
i \l%
j ^n
6
o
15
r 30
^* « ^ te %i 4.
'■4
»94
^.'
19a
1
29
101
IS
aoa
47
ao6
o
40
M
30
ao
xa
«7
«7
57
26
22
22
IS
»7
30
«7
35
35
31
ax
»3
25
>7
24
a^
^5
33
19
17
XI
.1
3i
13
49
3»
40C?)
aa
4«
154
3»
I
3
44
ao
5^
57I
53
53
59
23
59
15*)
5
57
«4«^^ «or die Breite 42^ 12', die Länge ZOI*
[ =47 J
Die beiden Scbiffe, -welche nach d«m un*
glOckhirhen Tode Coo k's vom Capilain Clerke
befehligt wurden, kehrten am i5. März 1779 von
den Sandwich -Infeln nach dem Korden zurück,
um dort noch ein Mahl die nordwefiliche Durch-
fahrt zu verfuohen. Und zwar fegeJten fie zuerft
nach St. Pecer - Pauls • Hafen auf Kamtfchatka.
Am 2.6. fanden fie in 19** 45' Breite und
»83° Länge die Abweichung 12® 45' öftlich; am
9. April in a-j.° ib' Breite und 166° 40' Länge
i^° jo' öltlich, and am iS. April in /^i^ 5i' Brei-
te und 161° i5' Lange 6° 5o' öftÜcb. Sie hat-
ten den beßändigen Wind am 6, April in 29° 20'
Breite verlohven.
D»fi Thermomete/, das noch am 28. März
85 -J ° F. erreichte, fank in der Nacht auf den 7.
April bis auf ^9°; am 19. ftand es den ganzen
Tag über auf Sa", früh Morgens auf 29°; am 18.
Apr. in 45° 4n' Breite fiel am Morgen Schnee, und
bald wurde die Kälte fo ausnehmend heftig, dafs
ßch alles Tanwerk dick mit Eis umlegte. „Dag
Schiff glich einem Eisblocke; keiner der Matro-
fen hatte noch je einen fo anhaltenden Schneere-
gen und eine fo anholtpnd heftige Kälte erfahren.
Die ganze Küfte erfchien mit Schnee bedeckt.
Wir hatten noch kein fo wildes und fchreckliches
Land gefehen." Am 28. April, liefen die Schiffe
in der Boy von Awatfrha ein, wo die Küfte noch
mit Eis belegt und unzugänglich war. Die Rei-
feoden fuchten lange umfonft mit ihren Fernrüh
R a
i
[ 246 ]
7
9
II
19
Js». II
«7
it
Jttl. S
lO
13
3S
Aug. xo
xs
1
1
afirdlich,
51» 40'
59
59
59
59
60
59
56
55
55
57
58
5S
so
6
8
»7i
3ii
33i
3
30
49
afti. V.
220
I30
2!v
2T-
--■l
— .r
waren
^eroe Hau«
fagt King,
▼«siehe wir von
.cfsför Petropaw
e indefs hier
In Abficht der
• jneB, aber auch nie
.« edle Gaftfreund«
^itt Sade der Erde , das
. -.^es» was man ficb den-
^ wohin keine Cultur zu
.täir fieibfi: im Sommer mit
.w Schnee bedeckten Ge-
.«da Hafen, der weit fchlech-
^«jL^ite onferer Fifcherdörfer,
.7üsgüte| eine Feinheit und
.::r cultivirteften Nation, die
M. gewohnt» zur Ehre gerei*
.^i4..:vxidalircfaen Schlitten ma-
.^ .laob Boljcheresk und zurück,
. . ic!2.;;a-i)eträgt, gewöhnlich in 2^
. ;f^te einit den Weg hin in 2?
... Pi.:tf Schütten find 4| Fufs
VC :. äehen :2 Fufs hoch über die
.. .v.:.\-:t, ^{ie an beiden Enden 1 Fufs
.E4 >w^i.u:^n hervorragen und aufwärts
. >aa> 4iui werden von 5 Hunden gezo-
«a4.«;ifi ^^uuen gleichen ^ nur viel dicker
hiitten fitzt aufser 'dem F^ütirer
, und zwar die Quer. Üle Hund&
abgerichtet, werden durch Zuru*
n Stecken , mit dem man iie wirft,'
.d bekommen einen Tag vor der Reifer/
:.i^ge die Reife dauert, nichts zu freffen,
ilen läfst man (ie fo 2, Tage lang hungern;
• inter üöer füttert man fie mit Ueberreften
irrter und mit gefaulten Fifchen; den Som- »
-;r über muffen fie ßch ihre Nahrung felbft fu- \
jiien, und das ift der Grunde warum Kamtfchatkä
gänzlichen Mangel an Viehzucht* leidet: Za iVa-
ichikin, auf dem Wege nach Boifcheresk fand King-
heifse Schwefelquellen, in welchen das Thermo-
meter bis auf 1 Grad über den Siedepunkt des*
Weingeiftes ftieg. In freier l.uft ftand es auf 4i^>'
und in dem Fluffe auf 40^ F. Nach in der zwei--
ten Hs^Ifte des Mai's konnten (ie den Rückweg von
Boifcheresk zu Schlitten machen; am 19. hatte es
in der Nacht ftirk gefroren. Erft am*ii. Mai
war das Eis in ^er Bay von Awatfcha aufgegangen,
Vtpd hatten die Schiffe an der Köfte anlegen kennen.
Sie lichteten die Anker am i3. Jun., und am
i6, gingen fie aus der Bay von Awatfcha in das
Meer, um längs der Küfte Kamtfchatka's nach'
Norden zu fegein. Kamtfchatka hatte jetzt das
wSlde Anfeben nicht mehr, das es bei ihrer An-
kunft gehabt hatte. Nur noch auf den Gipfeln-
einiger der höchftcn Berge zeigte fich Schnee;
alle Hügel wären mit Wiefen oder Wäldern be-.
I
[ =48 }
reu eine Sisdt; alles > was lie e
auf einer LandzuDge einige de
fer und konifcbc HöHen , „i'i
„iingeachlet der bohen M< <:'
eJDeni rufOfcheuO/iro^li
lowska nehmen mur&te.ti
fogteich im Voraus, il ^ i.t
Schönheit der Si.i<ii ^■
erwartet hätten. (■■
fchaft zu finden. '
an Armutb uü -'«
ken kann ,
drin —
Ei^
rjnt King,
iliiinpfes Ge>
und bei den
tiien wir die
•1 einen Zoll
■-■.uUie bedeckt, rfer 'J
Die Luft war noch ^
l'ulkaaeTU, der am
I,,. : jv ÜF^gt, fo dick und du
1 : (tiefes Bergs nicht erken-
nte Mittagszeit und am Nach«
a txplofionen heftiger, und es
I, .-.-s Mahl ein Schwärm Rapilli von
. b(e bis zu der einer Hafelnufs«
.1.1 üelen kleine Steine heruater^-
.:■:. l'euer keioe Veränderung geütterf'
tili Abend hatten wir Blitze und Donä.
^, welche hei der Dunkelheit der Luft
p.n Schwefelgeruch, der uns umgab, ein
^•vi ^Schaufpiel waren. Der Vulkan wac
^ ungefähr S Lieues von uns entfernt. Bis
>. »erlohren wir ihn nicht aus dem Gefichre;
U ungeiieure Bauchfäulen aus. Steine von
^ Cröfse t
lulowska gefct
i Gdnfeeies wurden bis nach Pe*
jdert.
. Jun. , 4 Lieues von der Kiifte,
6i« 56' Breite und \y5° 43' Länge, war die AI»
itieicbung 17° 5o' üftlicbi
öftlichile Spitzt
des Südcaps am Meerbufen des Anadyr, des i^or*
gtbirgt des keii. Thaddäus liegt jn 62*^ 5o' Breits. 1
\
C »5i 3
^ tiänge. Am 3. Jul. befände fiis fich bei
-»p diefes Meerbufen$> dem T/chuktskol'
der Infel des heil. Laurentius; bei-
^inee bedeckt. Am 5. faben fie
''cap Afiens, das mit Eis umlegt war,
^ in Amerika bei dem Vorgebirge des
von Wallis, und die beiden in der Meer-
^o liegenden /w/<?//i des heiLDiomeds. Scbon am
iulgenden Tag trafen fie auf ungeheure Eisfchol-
len, und auf ein tefies Eisfeld y am 8. Jul. fanden
fie in 69^ 21^ Breite und i92^42'Länge5 ungefähr
5 Liet/es von der amerikanifchen Küfie, das nörd-
lich li^egeride compacte Feld von Eis. Es beftand
'iüus einzelnen Maffen, die am äußern Rande dicht
^nfammengefchoben waren , im Inneren aber ein-
j&eln fchwajnmen. Umfonft fuchten fie die folgen-
deh Tage in daffelbe einzudringen. Am 9. Jul.
2u Mittage fchätzten fie ihre Breite auf 69^ 12^,
ihrfe Läng« auf 188^ 5' und am Nachmittage fan-
den fie die Abweichung 29^ 3o' öftlich. Das.
Thermometer ftand Mittags auf 3o^, Nachts^ auf
28^ F., tind fie hatten viel Schnee und Regen mit
Schnee. »Wir waren 4oLieues weit nach Weilen
längs des Randes des Eisfeldes hingefahren, o^ne
eine einzige Oeffnung in daffelbe wahrzunehmen,
die uns in ein dahinter liegendes eisfreies Meer
hätte führen können/' Am i3, gelangten fie bis
zu 69° 37' Breite, ungefähr in der Mitte zwifchen
"beiden Continehten, am i8. bis zu 70^ 26' freite
in- 194^ 54' Länge, wo fie die Abweichung 5i^
4 .
t a52 ]
^o' Dich Oftut-fanilen, und am 19, bis 70^ 33'
Breite. Oiefes ift der nördlichrte Punkt, den fie
crreicbtea; er war 5 Lieues nördlicher a's der,
bis zu welchem fie das vorige Jahr gekooiineD wa-,
reo, lag aber io ia dem feiten Eisfeld«, dafs ilt-
ata kein anderer Weg als (adlicb blieb. Das
£it - Cap war nnr noch 7 bis 8 Lieues von ihnen eofc-
femi; zu Mittage war ihre Breite 70° ji', ihre
X^nge 196° i5'- Sie fchoffen hier zwei weifsf^
BÄrca, die im Meere fcbwammen. Nachdem &cll
Caphaia Clerk« voo der Cnmöglicbkeit jiberr
zetigt balle, an der amerikanilchen KQÜe weiter
sacb Norden Torzndringen und nach der BaTGnsr
ba^ ZB gelangen^ verÜefs er fie am 21. JuL, um aa
der aBatiCcben Ivüi^e die nordweftlicbe Durchfahrt
n T«rfacbea, fo uowafarfcheinlicb fje auch wai^
«da das Meer ia diefen Gegenden jetzt fo mit
Eis bedeckt iß, dsis es aufser allein Zweifel
fem fcrtiejnt, daEs dort keine Durchfahrt m
licfa ift."
Sie fuhren nun unter mannicVi fall igen Gefahr
ren längs des feiten Eisfeldes bis zur Kafte Aftens,
die Ga am 27. Jul. erblickten; Ga. waren zu Mitta-
ge in 67** 49' Breite und i83° Länge und fabeiii
nm 2 Uhr Nachmittags die Köfte nach SgSO.j vor'
derfelbea lag feiles Eis, das mit der übrigen
Eismaire zufammenhing. Am aS. wurde dji
JHscovery in G9® 10' Breite und 187° Längp
vom Elfe fo eingefcblorren, dafs fie dem Scliiff<
brucbe kaum entging; zwei Mahl wurde fie auf
Eisfchollea »mgewotfeii. Während Ae feit fafs,
t »53 ]
tneb fie fammt der ganzen grofsen Eismarfe
jiacb NO., I eiiglifche Seemeile io der Stunde.
ijVotn S. bis zum aa.," bemerkt Iving, „battea
irir dieres Meer zwei Mslil Taft in paralleler Ricb-
turg mit unferm jetzigen Wege durcbfchifft. Wir
kamen das zweite Mabl 8. bis lo Lieues weiter
noch Ngrden, als das erfte Mahl, und jetzt tua-
ded wir das Meer nocb 5 Lieues weiter nördlich
befahrbar. Es folgt daraus, dafs die tette Eis-
piatfe entweder beweglich war, oder abgenommen
hatte, dafs man aber wenig Hoffnung hat, felbft
zur günftigften Zeit viel weiter nach Noi-den vor-
zudringen." Da die Discovery ftark befchädigt
war, und die ünmüglichkeit , nach Norden zu
gelangen, vor Augen lag, fo befchlofs Capitain
Clerke am 27. Jul., .zur grofsen Freude der gan-
zen Mannfchaft, die Rückreirs nach der Bay voa
Awatfcha anzutreten.
Lieutenant King giebt folgende Ueberficht
Aber ihre diesjährige und vorjäbrigB Campagne im
liohen Norden: „In 66° Breite find die beiden
Conlinente nur i3 Lieues von einander entfernt
(ihr Längenunterfchied iit 1° 23') ; weiter
nördlich gehen beide Küften aus einander und in
Gq° Breite ifi: ihr AbOiand i4'' der Länge, oder
ungefähr 100 Lieues. Beide find einander
überrafchend ahnliob , ohne Bäume und flach,
indefs man weiter landeinwärts Berge Hebt, dis
fich bis zu einer beträchtlichen Holie erheben.
In der Mitte ift der Kanal 2g bis 5o Klafter lief
luid wird nach den Küften zu allmählig flächer,
k
d
t =52 ]
•^ nAOiai -fanden, und .
Brcäe. DttÜes t& der nön!'
RS, 1^ ab«r fo 'i
ff Mirie desKa-
-7cb den KüRen
«oldfarbenea
£1.1)6 und Fluth
' melkbar uod kamett
.. 'SO wir dss fir erft ait
ar*r)kaaifcfaeo Kode in 70^
-:9, (o «reit wir fehen konnte^
j«d ein Theil deffelben waK
rr «raren nahe dsran, zwifcbeft
i-^ Linde ei ngcfcbl offen zi
darauf nach der afiatifcfaeM
ir, >wi(ieli«ii 69° ond 70° Breite,
lÄi: fro[*e Dsfetder auf nnferm Wegrf,
.i _ = r:f3 L.rs Nsbel, lien Rand de;
:_■?: -- fr;_. ^ecsu aafzunebmen j doch
r er^&i ibn, wenn wir nach Norden
, dbcnll diesfeils des Parallelkreifes von
■dou Am 36. Angaft trafen wir
^j^' Brrit« und 184^ Länge auf eine fo aufser*
^[tlA*tlicb« Menge Kis, dafs es unmöglich waä
apinr Mcb Norden oder nach Wefteo vorzudri
yta; wie mutslen zurück^ach SSW., bis wir did
llAtt« Afieas erblicklen; und da es fchon anfing
<«fchMten, fo gaben wir für diefes Jahr die weH
Kro Uotvrnetunnngea im Norden auf. — Unr«4
T* ■w«ile Campigne (im Jahr 177^)) hat Geh I
tHmlicb darauf befchränkt, die Refullate der vor- ,
t 265 ]
ZU bejftatigeo. Wir vermcchteiEi über .
nicht zur afiatifcben Kü&p zu gelaii-
enig konnten wir die amerikaDifcbe
. n , einen Raum von ivanig Meilea
ien, zwifchen 68®' und 68*^ 2o', Da«
t uns 3^ fudlicber zurück, und^ir hemü*
2:1 uns haußtfäcblicby mitten zwifchen beiden
Continenten nach Norden vorzudringen. An d^r
Küfte von Amerika kamen wir 3® weiter, als' an
der Küfte ^von Afien, wo wir bei beiden Cam.-*
pagnen das Eis eher und in gröfserer Menge gefunr
dei) haben. Je weiter nördlich wir kamen , defto
dichter und foÜder fanden wir das Eis, da wir aber
bei unfern verfchiedenen Fajirten von einer Küfta
zur andern über Stellen des Meeres vs^gkamen, die
früher mit Eis bedeckt waren, fo Schloffen wir»
dafs der gröfste Tbeil diefer Eisfelder beweglich
fey. Die mittlere Höhe diefer Eismaffen war 8
bis lo Fufs# die gröfste i6 bis i8 Fufs. Wir fan-
den hier die Strömung von ungleicher Gefchwin-
digkeit, doch nie gröfser als i Seemeile in der Stun-
de, und von verfchiedeiier Richtung, gröfsten*
theils jedoch aus Weiten kommend. Der Jul.
^779 ^^^ ^^^^ ^^^^ kälter als der Augult 1778 i
häufig ftand das Thermometer während des er-
ftern ant So^, ein Mahl felbft auf 28° F.; wäh-
rend dös letztern fank es feiten bis auf den Ffoft-
punkt« Während beider Campagnen hatten wir
• einige Mahl heftigen Wind; diefer blies immer aus
$V^^ War der Wind mäfsig, fo hatten wir NebcJ,
etwas mehr nn^
afiatifchen zu.
nals ein wcici
zu bräuii!
FlimmcrM
trnd Sir
imme*
Er
*
1«:
. :•: JOch waren fie
i^3 Süden kam.'*
-f.i lieh foliiende Ab-
\vt>Ache während der
-coiffc nach dem Norden,
.•w c , auf der Fahrt von den
...1 Petropaulowska in Kam^
.aca den Eisfeldern im Norden^
Ci3r2hrt verfchloffen , und dann
i^A Petropauloiifskay am Bord der
.-*-: r
Ind:
Breite.
LS
nge.
Abweichung.
noii
ilicli.
oftl.
V. Gr.
öl
tlich.
21'
ly
»95'
' 2y
10^
4'
.
21
II
194
28
9
10
^
f 20
5»
193
22
II
30|
• •
•
30
37
>93
^3
II
26
>9
5»
ISS
22
II
51
: %
»9
<s
IS4
12
II
14
1 '^
4>^:^
IS2
29
12
8
•
•
14
179
31
II
21 1
>
;o
"'j
167
4
9
9
. '^ ;
4-
1 . «
159
41
6
20(?)
• %
4-
4S
161
30
9
33^
\ :
46
«59
II
7
59i-
»,<
ii
59
159
42
8
59
*¥
<S
»9^=
167
20
13
11]^
• \
^•;
K
16S
16
13
10
<*a
5»
175
44
13
30
s ',
M
55
176
2
17
19
4 '
64
^3
188
51
26
53
1
6S
12
191
18
^7
22
'^ >.'.';--a *lu*L> /aiile« nicht in der Gradmenge entfcelle
C i57 J
'
Breite.
Lange.
AjHsvelchiing^
»779«
nördlich.
. öftl. V. Gr.
öftliqh.
Jul. 8
69° 25'
192' 39'.'
21' 3^'(?)
. 9 .
'69.^11
188 54 '
29 28
•
II
67 51
189 ^^'
*7 .3*
i^
69 29
1S8 10
26 .10
»7
69 55
195 14
35 "37 *)
18
70 26
196 18
31. 20 •
»9
70 II
197 4
28; 59
25
68 38
X90 2
?» ^«
31
65 5
189 *o ,
22 J2^
Aug. I
64 25I
189 45
t9 47
3
64 X
189 57
24 3«
7
59 35
183 30
18 25
11
57 a'5
17» 41
»I 34
' 12
56 28
171 «46
IX IX
^7
53 48
168 19
9 55
22
53 8
160 36
6 18
A3
52 46
160 10
6 12
24
52 52
M8 43-2
6 204
Zu St. Peter 'Paul in Kamtfchatka hatten die
beiden Schiffe ihre Obfervatorien an der Weftfei-
te des Qftrogs errichtet. Sie fanden hier die
Breite 53^ o^ 38^' nördlich, aus den Zenithabftän-
den der Sonne zu Mittag und aus Beobachtungen
von 5 Sternen nördlich und födlich vom Zenith;
die Läijge i58® 43^ 16'' öfllich von Green wich,
9US 146 Reihen von Mondsdiftanzen; ä\€ Abwei^
chung der Magnetnadel 6® 18' 4<>" öftlich, nach
feyn, und 6 fcatt 9, und 21 ftatt 27.'diu^cl^ einen Druck*
febler ftehen?
'^^ Der Wind kam an dlefem Tage aus SW., und es fchnei«
• te und regnete; die beiden folgenden Tage "war der Wind
. , fchwaoh und verändexlich, der Himmel voll Nebel und
et fchneice und regnete gleickfalls.
I
vir »eräRdert , d«b 4
ihrer Telbft i
R geAiadea haben i
B tiglicIieD Gange bc>^
n ihrer Abfahrt voB
IS aielit hier und da
iiche Gang derfel-
e BffohatiitTingen wäre baj
Eäis ?tootka-Souad fand m;ti
derUbr beträchtlicb verfchi»
vzr die Temperatur äufseror^
Die ftärkfte VeräDderunJf
«Utt ec «öhmirf der drei Wochen, dafs Ge i
botea Norden tCrenzteo, nämlich big auf einltl
Abweichoag toD z8 engl. Seemeilen in der Läd^l
geaberümmang. Eben fo nützlich , wie für die
Auifioiiiuig der Lunge, God diefeSeeuhrea für die ^
ZMoadjibeob^chtitiigen; diefen läTst Geh milteUt ib-
•M «iB lind Too Genauigkeit geben, den mati
•^i/mm ii«£kS nicht zn envicbeo vermöchte, und
% (Im Baobacbtaagen wird umgekehrt wieder
t >iteg d<ir Seeuhr controUirt und mit Genauig*
A a^Maittett. Das Läogenbareau in LondoBJ
I ^1^ wiÜU9od diefer Reife gemachte Beobach-
K {btckw Art in den Druck gegeben, und da>
te» v«r««iret Hr. King diejenigen, die bierflbe)^
m*i^t Ostail Vfßnfchen.
Dfe Schiffe verlieken am 9. Octobi
dte- Bay voa Awatfcbs, um Ungs der kurilircbew
l
]
Infein und der Oßküfte Japans nach Macao iu
ileuero. Am iz., 5 Lieues jenfeits Cap Lopatka,
fanden Oe während einer Windftiile, mit mehrern -
Bonffolen die lie Morgens und Nachmittags beotr-
achteten,, die Abweichung 5° 20' öfi:licti. Am
16. war die Abweichung 4° 3o' üftJich in 4^° 27'
Breire und iSS" 5o' Länge, am 22, 3° öftlicfa ia
40'-' 58' Breite und i4'^'^ 17' Länge, und am a3-
17*^ öftJich in 40"* 35' Breite und i4G° 45' Länge,
Die Morgen- und Nachmittags - BeoSachtungea
gaben am eS. die Abweichung t nach einem Mit-
tel, 1° 21' öftlich in üH" td' Breite und 142° 9'
Länge, als fie die Kttfte von Japan im Gelichte hat-
ten. Diefe Kiilie ift wegen der heftigen Stürme
den Schiffen fehr gefährlich, und es herrfcht längs
ihrer eine Strömung von aufserordentlicher Ge-
fchwindigkeit. Ungefähr 18 Lieues öltlich von
der weifsen Spitze ging am 1, Nov. 1779 die Strö-
mung nach Nordoft und nach Nord mit einer Ge-
fchwindigkeit von 3 Milles in einer Stunde, die
bis auf 5 Milles zunahm, als fie fich den Tag dar-
auf derKttfte mehr näherten. Als ^te fich von ihr
■wieder entfernten, wurde De fchwächer und dreh-
te fich nach Oft) nnd am 3. in 60 Lieues Abltand
von der Küfte ging fie mit 3 MÜles Gefchwindig-
kpit nach ONO. Die beiden folgenden Taga
drehete fie fich nach Sad, und 120 Lieues von
der Küfte war ihre Richtung nach Südoft und ihre
pefchwindigkcit nur noch von ^ Mille in der
Annal. d. Phjfik. B. 35- Sfc 2, J. IBW. St. & S
»
[ 262 3
■ StUDde, Am G. und 7. fand fie ßch wieder nord-
öfilicb, am 8. nahm Ge allmühlig ab und verlohr
£cb endlich gänzlich, als die Schiffe fich von Japan
immer weiter entfernten. Am 4- und 5. kamen
iie durch eine Menge von fchwimmendem BimsftAa
hindurch, wovon fie Stücke, i Unze bis 5 Pfund
Schwer, auffifchten; einiger war mit Enlenmuf
fcheln bedeckt , anderer nackt, und wabrfcbein-
lieh rührte er von verfchiedenen Ausbriichpn her.
Auch am »5. kamen fie noch immer vor viel Bims*
flelD vorbei, und aufs neue am 26. „Die unge-
heure Menge Eimsfl:ein," bemerkt Hr. King,
„welche in dem Meere zwifchen Japan und den
Bafchee- Infein fchwimmt, fcheint zu beweiTen,
dafs in diefem Xheile des ftilleo Meeres einft ein.
vulkanifcber Ausbruch von ganz befonderer Hef>(
^gkeit und Macht gewiilhet habe." Am 14. kat:
men Ce in den nordöfilicben Paffatwlnd, in 24I **
Breite und >4a*' Länge. Hier fanden fie eina
velkanifche Infel mit einem hohen konifcben Pia
und mit Niederlagen von Schwefel, der fie den
Namen der SchwefeUnfel gaben; die Abweichung.
war bei tliefer Infel 1)° So' üftlich. Am 2. Dec.
liefen die Schiffe in den Hafen von Macao in Chi.
na ein.
^Folgende Abweichungen find nach dem Log«
buche auf der Fahrt von Karatfchatka nach Maäa«
beobachtet worden:
t a63 J
1779.
Oct. 10
t
Br«ite>
nSrdlicIi«
5»» 38'
5» 5
S(tL von Gr.] aftlMh.
6» ao|*
>js' 37'
IS
51 0
«3
49 49
/
^
46 31
X«
4J »7
»7
4J 7
•
23
40 59 ,
23
40 35
36
40 5
37
39 «6
SS
38 15
30
36 4t
Not.
I
35 «7
4
35 4S
5
35 »5
'6
35 «
1
13
25 59
14
»4 3«
»5 ,
34 49
•
t6
35 7 •
»7
34 . 4J-
so
38 5
31
31. 36
36
31 I»
Dec
3
1
12 S
15«
»57
I5(S
«55
«55
«53
«48
I
146
«4»
«43
143
«4«
«4«
146
«47
147
«43
«4«
«4«
«39
«37
«3«
139
I30
«»3
3»
33
47
30
«
47
o
39
«5
6
I
3
29
33
18
2S
»7
9
IS
2
5^
«5
3
12
43
6
5
4
5
4
4
2
o
o
l
X
I
X
3
2
3
3
2.
X
2
X
O
o
\o
3
«7
49
U
'.39
54
>{^
49
IS»)
13
«7
39 .
4«
«4
5t
^9
49
49
57
49
«5
oi
»f
o|5.
33 w*
*) Sie entdecluita an diefeia Tage dj« KBfte tos J««*
pan.
S a
f
[ =64 ?
Dia beiden Schifre Ugen vor Macao im Typet
bis zum \z. Januar 1780 vor Anker, und wäh-
rend dieTer Zeit fanden fie ihre Breite 12.° 9' 20"
nördlich, ihre Länge 11 3° 48' 34" öftlich, die
Abweichung der Magnetnadel o'' ig' o" weftlich»
And die Neigung des nördlichen Endes der Nadel
im Mittel 2.1° \' o". Pen Hafen von Macao fe-
tzen fie in 22° 12' Breite und 11 3° 47' Länge. Zu.
Zeit des Voll- und des Neumonds war um 5 Uhr
i5 Minuten im Typa und um 5 Uhr 5o Minuten
im Hafen von Macao volle Fluth, die bis 6 Fufs
1 Zoll ftieg und aus Södoft herzukommen fchien.
Auf der Rückfahrt nach England gingen fia.
am 20. bei der Infel Pulo Condore vor Anker, wo
Ce, um Büffel und um Waffer einzunehmen, bis
zum^ 28. verweilten ; fegelten dann durch die Stra-
fse BancOy ankerten am 10. Februar bei der Infel
Caracatoa, der füdlichften in der Gruppe am Ein-
gange der Strafsu SuuJu, und gingen, nachdem fia
diefe Meerenge durchfegelt waren, am ig. noch-
nishls, um ihre VVafferfäfTer zu füllen, bei der Prin-
zen-Injel vor Anker, fieuerten dann nach dein
Vorgebirge der guten. HoJ'fnung^ wo fie am i3.
April in der Simonsbay in Falte- Bay die Anker,
fallen liefsen, und vollendeten vom 9, Mai bis''
22. Auguft ihre Heimfahrt; am letztern Tage gin-
gen fie zu Stromnefs vor Anker.
Auf diefem Theile der ReiTe machten fie fol-
gende magnetifcbe Beobachtungen während der
Fahrt:
t ^65 3
Jan. i6
»7
Febr. :x
März 4
22
18
^5
31
Breite«
nördlich«
16^ 39'
14 39
3 IS
I 21
fudlich.
»5 53
18
»5
29
3X
25
6
9
39
20
LSnge.
aftU von Gr.
113 13
X04 29
105 15
94 50
84 24
69' 22
58 50
41 o
32 10
Abweichung»
weftlicb.
* Mi ,.
o '30
Sftlicfa.
O
2
3
8
19
21
26
i6i
47
XI
57
>
o
a7|
31
* Im liafen von Pulo Condore fanden fie die
SreUe 8® 40' nördl.; die Lange aus vielen .Monds-
beobachtungen 106® 18' 46'^ öftlichj die Abwei-
chung o^ i4' wefelich, und die Neigung des Nord*
pols der MagnetnadelN 2^ 1^. Die beichfte
Flutb in den Syzigien war um 4^*' ^6' mittlerer
Zeit; das Waffer yi/^ Stalä 12 Stunden lang,
ohne ircbtbare Veränderung, dann um 16^» i5'
fing die Flutb wieder an zurück zu kebren'^
und um 22^- i5' war Ebbe. Der Uebergang^
von der Ebbe zur Flutb war aufserordent«
lieb fcbnell, denn er dauerte nicbt ober 5 Mi«»
lü.uten. Die fenkrechte Erhebung der Wogea
war 7 Fufs 4 Zoll, und wäbrend ibres Da*
feyns faben fie fie itpmer in derfelben Höbe an-
kommen.
\
[
l 366 3
An 3. Febr. fanden de GLieues vor dem Ein-
gänge in der Strafse Sonda, in 1° 4*^' ^"'^^- Breite
and io5° 3' oft'. Länge die Magnetnadel ohoB
merkbare Abuelchung.
Auf der Rhede vor der Infel Caracacoa, ia
der Strarse Sonda, war ihra Breite H° 6' ffldlich,
ihre Länge io5° 36' öftlich , die Abweichung dei
Magaernadel 1° o' wefilicb und die Neigung de|
Sadpols der Nadel nG«» 3'. Volle FJuth war id
den Syzigten um 7 Uhr Morgens und itieg aufj
3' 2".
Anf dem Ankerplatze bei der Priazen'ln.-
fet, welche am Ausgange der Slrafse liegt, be-
fitinmlea fie die Breite B«" 3G' 55" fü'lich, die
LingB loö" 17' 5o" öftlich, die 4bweichung o^'
54' o" «reltlich, die Neigung des Südpols de^
Magoetoadel 28° i5' o" und den miltlern Stand
des Thermoineters während ibr<:5 Aufenthalts
83** F.
Schon vor dem Eingange in dieStrafse Son-
da hatten fie flberall in 20 KUFter, in der Sirafse
felbft in 10 bis i5 Klafter Tiefe Grund. Sech»
Dod dreifiig Stunden lang fegelten fie bei Kifch-
}eicb vorbei, der auf dem WaTfer fcbwamm. Die
Oerchwindigkeit, womit fich die Ebbe und Fluth
durch die Meerenge ergiefst, ifi 2 bis 3 Knoten
' ia einer Stunde. Die Ufer von Sumatra , welche
längs der Meerenge liegen, und fo flach, dafs
das hohe Meer fie überftrömt und zu MoräAe»
t =«7 ]
macht i auch waren fle alle Morgen mit 3ic
Nebel bedeckt, den erft die Strahlen der Sonne
verfcbeuchten. «Von dem Augenblicke an, als
wir in die Strafse Banca gekommen waren," ar-
zählt Herr King, „zeigten Jich die förchterli-
chsn Folgen dieTes vergifteten Klima. Zwei von
unferer MannfchaTt lielen in bösartige FaulGeberj
die mehreften andern litten an fehr Üarken Rheu-
matismen, oder an heftigem Kopfweh, und die-
jenigen unter uns, welche fich am befien befan-
den, empfanden wenigftens eine erfiickende Hi-
tze, aufserordeniliche Ermattung und ganzlicbea
Mangel an Appetit."
W~ Der beltändige Wind verliefs die Schiffe am
"48. März lo 01° 42' füdlicher Breite und 55**
öftlicher Länge, nachdem ße einen heftigen Ge-
witterfturm ausgehalten hatten. Von 27° 22'
bis 36« iz' fßdljcher Breite und Sa^ z5' bis za"
7' öftlicher Länge herrfchten fehr ftarke Sirä-'
mtingen nach SSW. und SVV^VV., deren Gefchwin-
digkeit manchmahl bis auf 90 Knoten in der
Stunde ftieg. Am öl. Mai war in 12=" 48' fod-
licher Breite und iS" 4°' weftlicher Länge die
Magnetnadel ohne Abweichung. Am 12.^ Jun.
durchfcbnitten die Schiffe zum dritten Mahle den
Aequator, und zwar in 26° iG' weftlicher Län-
ge; die Strömung, welche fich hier fpüren liefs
und nach N^NO. mit einer Gefchwindigkeit vod
^ Knotea io der Stunde ging, hielt in diefer Rieh-
k
A
zHiZ Zinn an, ej
-: -. Tcrobcr in der Noi
.. -.;•*. frheit von 4 Jahre
. . .^-^r "^sr die ganze Mani
- -..i:— ^£l voller Gefundheil
•= vir.-eri der ganzen Reii
.- ziz Mira durch Krankheit vei
rr KsJrl-iioa vraren 5 Mann gc
ü
n"
r
MkHti
^
a
> . ^ • .. • ■ r
1 • 1 •
- : - ■ - I ■ >.
ANNALEN DER PHYSIK, u
I »
.- JAHRGANG i8io, SIEBENTSS STüfclt
I* :»
•< • i
E i n i g.6 ' .
-prüfende Verfuche über di/s TheorlMi
'. : der Vbltaychen Üäule\ }
" Tfachricht, von 'feinen Unterfuchungen über dif
Metaliifirung der Alkaliedt und über .4^ Zahlverc
^' häUniffe^ wonach Sauerftoff und Sphw^el -Jiqb
mit den Meiallen verbinden..
von
Jacob Berze.lxus,'
Profeffor der Med. u. Pharm, und Üiitgl. der k5iügl. AkiÜ
zo Stockholm. N " ;-
la einem Briefe an den Pirof. Gilbert* ■*
Stockholm,' den 2ö. Apr. igie^
^ . ' ''' "
jlch habe vor wenig Wobhen iük Hefte Ihrer /A«-
italen vom Jan. i8o8 bis zum Növ* i8oo erhalteriPy
^^welcbe b.ei der gefperrten Verbinduiag ztivifcbeii
uns und Deutfchldnd bisher wai^efl zurüdk gebal«
ten worden. Mit Vergnügen hatte ich in dem
plt Novemberftücke iSb7 die Würdigung gefehetf,
Annal. d. Fhyfik. B. 35« Sl« ?. J. \%\Q. St» ?. T
/■
I 268 ]
tung bj! 7nffl i5. Jül. an, und fing danr 3}tereii
wenig nacli SW. zu gehen. n zokom*
^äule hat in
Als die Scliiffe am 4. Oerob'
•eCenhf-
iidcke tSo8)
iH'ärligen Brirf,
'^hme Ja Ihre Aß-
ankamen, nach einer Ab<
z IVIonalhen und 2z Tagen,
fcbaft auf der Discorerv h
diefes Schiff hatte währ
nicht einen einzigen M sod die rpätern des
lohren. Auf der lU' ■ j.fae der Eleklricitäls
ftorbenund 3Kr:iri .-.lifchen Säule, find f»
:T;cb auf die VermuibuDg.
ii:«n Beobachtungsfehler in
— its im Jahre jSoa angtflell'
■'^3ngen haben, Sie erinnern
;,s ich in meiner Tlteorie der eleÜ-
le Säule angefahrt habe, weicht
-.\ gehauet war: KupJ^r^ SalpeCei
.'fr Zink, Zink, Kupfer ti. f. u>.
-■ KupFerpoI — E und der Zittkpol
; -iq/. Febr. l8q8. S. 208.). Wära
^j^irbtung ricliiig, feiJafsa Mt aichis ge>
^i^ Tbeorie einwenden,
viederholte daher dJefen Verfuch folgeg«
"0 12 kleine gläfeme Cyljndei
I Zoll Durchmeffer und 2^ 7.o\i Hohe,
t icb ei"« geräiii^e Auflöfung yoo gefchmpize-'
( (chwefeUauren Zink und darüber vnrdanntQi,
^pelerfäure. Darauf wurden in die Cjlindep
]^p|6tdi^thQ g^letxti deren uo^^r^a ^aden (a
7iBk getaucht worden waren, iuA
»iner kleinen Zinkkugel umge-
■re Ende derl'elben ragte aus
, und wurde in die Säur«
■Jers niedergebogen. Solang«
Ir l,t gefchloffen war, löfeten fich di«
^ >h« mit ziemlicher Lebhaftigkeit auf;
^ aber die Kette fchlofs, wurde dieAuflö-
■ .. bedeutend vermiaderf, und die Säule zeigte
Hhwacha Spuren von Eiekiricität. Oiefe warea
Ptwrar anfangs nur durch den Gefchmack walirzu»
|l«hiiiea; doch zeigte fich nach einer halben Siuü.
jje an zwei Siiberdräthen, die von den Polen ab
in Salzwaffer geleitet waren, das Ende deS «lit
dem Kupferpol verbundenen deutlich oxydfrei
und das Ende des mit dem entgegeogefetzten Pole
verbundenen Drathes mit kleinen Gasliläscheit
überfäet. Alfo waren die Pole gar nicht umge^
kehrt *), wie es zufolge meiner früheren Beob>
acbtüog der Fall feyn follte.
Ich veränderte nun die untere Flilffigkeit, und
nahm, ftalt des fcbwefelfauren Zinks, eine ßarke
*3 H«r* Borzeliu» fah in Teiner Tlieoiie, der UeberMo-
gung eocCptechend , die Elfktricitüt werde durch dia
Oxydation err«gi. Zink: FluJJigk^U , Kup/er aU da. wah.
le Element der Säule an, und brauchie dem zu Folge'
die BeoenniingBQ Zinkpol und Kupferpol in entgegengc«
Tetitera Sinne al« Votia. War «r liier Kupferpnl.DennCi
' ift alfo .infei Zinkpol. der nich Volca'a Theoi'i« d»
r
CiUf.
T 2
I
I
Aanöhng TOB fah/aurer Kalkerde, die öneo gri^
fMn Ueberfcbufs «d Kalkerde faatre (wie üe oacfa
Bereitung von kattRifcbeni Ammonium erhalt
wird). So lang« die Kette nicht gefchloffen viaz,
lAreteo ficb die Eopferdräthe wiederum in der
Säure auf; als ich aber die Kette /cblois, börnft
im Augenblick die Einwirkung der Siure gant
not; der kleine Appatit war von nun an elek^
trlfcb vnd die Gasenibindung ging in ihm mit ej
Der erfiaanlicben Slärke vor 6cb, fo cfafs fie meli
rere Mahle gröfser war, als von einer gewöhnli
elien loopaarigen Zink-Huprerfäule. Der Zinll
oxvdirte ficb itark , und das in der Säure 3uFgeISk
fete Kupfer wurde an den Drälfaea wieder berget
Hellt.
■ < Atts diefeo Verfuchen geht nun allerdings
mit vieler Klarheit hervor, dafs die Oxydirunj
nicht das erfie Moment der Elektriciläis-Enlbin
duBg'in der elektrifchen Saula ift, wofür ich tu
in meiner Theorie genommen hatte, und dafs dii
«bemifcbe Affinität, obgleich fie Hie eleklrifchi
^aaouDg der ^3etalIe zuweilen verhindert, fia
jedoch nicht verkehren kann, Diefe VerTucha
find überdies ein Beweis, wie fehr auf die Wirk-
fsmkeit der Säule die Ordnung der naffen Leiter
^influrs bat. Vielleicht ift die bf ße und vollkom'
menfts Anordnung, des galvanifdi - eleUtrifchen
Apparats: Zink, AJkaliy^ Süure , Silber, und die
fchlechlefte von allen; Zink, •.coacentrirte (oi^er
Oberhaupt nicht den Zink aufJurende) .S'uVre, AI-
t 273 -3
iali^ . Silber i bei welcher letztvrn die EleXuiiQi^r
täts-Spao;iui7g(0. werden ,ii(iüf$tei wenr\ 4er yej[<;
fuch mit voller Geoauigkeit aogdtelit werdea
könnte. 1
Die beiden letziverfioffehen Jabre habe ich
inich viel und. emßg mit der Zerjiizung der Alka»
lien und der Mrden befchäftigt. ' Es ift tnir ge«
l^hiQjkf, die Kiffelerde dorch Eifenfeile und Eoble
zu reducireni wodurch ich eine Legiriing VQni
Kiefel-Bafis mit Eifen erhalten habe. Mit HQlfo
des Rupfers und des Manganes kann diefe^eben*
falls febr leicht bewerkfieJligt werden. Dlf^.Kie*
• » . . . ■ ■ j
feierde enthält beinahe dje Hälfte ihres Gefwicbt$
an Saucritoff. / .
'' Die Analvfe des Ammoniaks yAtihn metalli«
fche. Bafis ich bereits im Anfange des J. 1808 ii^
Oefellfchaft des Hrn. D(u Pont in entdeck) babej
fahrte mich zu einer Kette von Verfuchen.! wel^.
che mir die intereffanteften Refultate ffeffeben ha-
hen. Da ich die Menge des Sauerfioffs im Am*
xnoniak nicht direct auffinden konnte» fuoht^
ich nach Mitteln » fie durch Rechnung beftimnien
zu können j wozu die metallifchen Niederfchlage
jdurch Metalle mir die er(te, Idee gaben, und ich
febe aus Ihren Anaalen^ dafs der verdienitvolle
Gay - Luffac. auch die nämliche Idee gehabt
hat. Ich mufste mich nun alfo fleifsig npt Analy^
fen von Metall- Oxyden und Oxydulen befcbäfti-
/
:^'-*i r.rbt wenig
r^ vcrr'er.
- :..** TTclche iTJch-
- tr zweiten Stufo
t.'' Z'l Mahl oder
.- .1 .er erften Stufe
.rn. So z. B. verbin-
.T z^-ben Oxyde mit 7,8
- Theileo und im floh-
\i Theilen Sauerfioff.
""':eJe im Oxvdul i2,5, im
•mioff in fich auf; Eifert auf
•-11 29,5, im Oxyde 44i25
. ". Auch 100 Theile Schwe-
2, ier fchwefligen Säure mit
•v-relfäure mit i46,25 Thei«
T'^ Verbindungen von Me-
,- • .rl::en , wie ich mich über-
- • .T^irhen Gefetze. Ich finr/e
? *.-:«: rbarea Körper allezeit doj)-
.: V-. ;I :n ihren Verbindungen im
t»«f flben aufnehmen , als Sauer-
-. .*%••.' :rung im Minimum, und dafs
•;?t-:irte5 Verhaltnifs zwifchen dem
.. -fT! S^uerltoffe in ihren Verbin-
,.:-?r.? Körpern obwaltet. Aus allem
j^ :: .'•« beiden folgenden Gefetze ab-
•*. c
Wem zwei Körper, A und ß, fich
acjr ::: »frichiedcnen Verhällniffen verei-
aigflo hfinnen, fo gefchieht diefes nut flach fok'
genden Verhältniffen: i Mahl A mit t Mahl gj,
i A mit liß; i A mit aß; und i.,4 mit 4 Ä.
(Ich habe noch in keinem Verrach^'i^ mit 3iA
verbunilen gefunden.^ v '^ -m»
Zweitens. Wenn vier Körper, A, B, <?. D,
fich unter einander, je zwei und zwei, vereint^
gen können, fo verhält 6ch da.« C 2u dem D, wo-'
»ori /f gefättigt wird, wie das C zu dem D, weit
che B faltigen. Folgendes Beifpiel wird diefe»
Cefetz erläutern: loo Theile Blei nehmeo y,9
Sauerfioff und i5,6 Srhivefel in fich auf, uncf
oo Theile Eifen 2g,5 Sauerftoff ;■ da ntin ficft
verhalt
1 .9.6 :
: 29,5 : Sg , fo möffen ibrt'
Theile Eifen fich mit Sg Theilen Schwef*! verbin-
den. Die Verfuche gaben mir auf loo Tbeittf
Eifen, 58,75 und Sg.aS Theile Schwefel. ' ■>
Ein jedes Schwefel- Metall, wenn es voll-
kommen oxydirt wird, mufs diefem zu Folge feft^
neutrales fchwefelfaures Salz geben, worin der
Sauerftoff des Metalloxyds die Hälfte von dertF
Schwefel der Schwefelfäure ausmacht; und die-
fem enlfprecfaend mufs eine jede Bafis, welche 100
Theile SchwefeKäure neuiralißrt, 20,29 C"*^'^'' ^°
ungefähr) Thpile Sauerftoff enthalten. Dagegen
fetzen 100 Theile Salzfäure in der fie fättigenden
Balis 5o,75 Sauerftoff voraus,
Nachdem ich die Richtigkeit diefer Oefetze
durch zureichende Verfuche bewiefea zu haben
M
i
gfiefbtb, fcabe ich fie auf das Ammoniak ahgewed-'
det. Durch eine genaue Analyfe von falzfaurem
Ammoniak finde ich diefern zuFoIge , dafs das Am'«
nianiak die Hälfte -feines Gewichts an SauerltofA
enlhalten mufs.
■1 Sie {ehen daraus, was wir von Davy'sVer-
fiic.ben ober die ZufammenfetzuBg des Stickßoff*
erwarten können. Auch ich habe mich mit dia-
iäm Gegeoftande befcliäftigt , und wollte dabe^;
KaaIlgoid.iaVi.ait des Ammontakgas nehmen, fanc^
aber, dafs auch das am belten bereitete eiae drei-^
fcche Verbindung von Galdoxyd, Salzfäure und
Ammoniak il^. Ich wollte zuletzt einp Quantität
von 7,5 Grammes linallgold durch Salzfäure nncl^
hiaeingefielltes Eifen reduciren, im AugenbJicIt
atfer, als ich die Säure auf^ofs, explodirte da^
Gold, fchlug mir in das GeGcht und perletzte mie
die Algen, fo dais ich meine Arbeiten auf JangB
Zeit aufgeben mufste.
, Ich habe uofere befien Analyfen von Salzen^
T. B. die, welche von Klaproth, Rucholz
und Rofe von fchwefelfaurem Baryt und falzfaw
rem Silber herrühren, unrichtig befunden, Iiul
dem ich ihnen vertrauete, gaben im Anfange mel^
oe Verfuche in^mer ungleiche Befultaie; feitdein
ich aber diefe Aoalyfen berichtigt habe, fiimmei;
meine Refultate zum wenigflen bis auf die Tau<
fendtbeils mit einander überein.
Sollten Sie linden, dafs meine Abhandlongl
dher die hier genannten Gegenfiände einen Plais
U
/
l 27r I
•j
iniirren gttthiizttik Annalen derThypTvirdient;
fo m^che ich mir ein Vergnügen daraus» fie Ihnen
mitztttbeilen *)• •
*) Plefer wicbti^eii Arbeit einet ^aturforfcberi, det
Jii^li'in man nicbf altigen chemifclien Unter fachungen ati
•inen .'der genaiiefted .^rbeit^^biolkhglich beWahit hat»
iiebt unftreitig jeder Lefer diefer Annmlen mit deflo
mehr Sehnfucbt entgegen » je gröfsere und einf'idiere.'
Anfic'hten der Nattir fie uns im Gel^iete der cbemidchea'
• ' ErCcheinnngen Öffnet. Ich habe Herrii Prof, BerzeliUs
den erfcen Auffatz aus dem voi^gen Hefte diefer Armalen
' «Aitgietheilt, in^welcbem die Herren G'ayLuJfac und,
Tbenard gegen ihn und DaTy za bewfli£en fachen',
daff daa Ammoniak keine metallifche. Baiif enthält» nnd
daft das, wai di^ HH. Berzeli'üa nnd Davy für ein
Amalgam diefer meiallifchen Bafig gehalten haben ^ eine
Verbindung von Queckßlber mit Wafferf^ofr und Ammo-
niak fey. Auch h'ieröbe^ dfirfen' wir dahmr' einige bilU«
eende oder widerlegende Aeufserungen aus der ^ede7
diefes eben fo waUrheitiliebenden als tief/innigen Nattir-
förfohera erwanen* •• ^' \
■ . • ' . . Cilhtru s
I "
fc hl«'
"k l
■■■ ■/
-# •/
«
gf»1)ttt,%tilt«1ehfie aufd
dät. Durch eine genaur
Ammoniak finde irb dielVr
nioniak dU- Hälfte fcjnr
«ntbalten mufs.
-ichungea über
,\ Sie -fehen darati'.-.
'■ Körper,
lucbcn O^er ri(« Zul ■
erw^rtan kt^ni ■■
. r, Esc}.,
bm Gogeuh
^ucaiia aa dei Buy. laftit.
KAaJigold .
■bwt .daf5
Amn-Pr.. _
Loodoaim )5. Oee
von Gilbert.
von
üipr den Schw
1^) tifiner
Vorlerung vom .
. 1807
G. *« Hr
1. GJayfield u
nd die
>:iet berufen, welche zu be-
Jafs der Scliwefet in feiner ge-
lilr VVafTerßoff enthält. Der
lelbft ill ein eJektrifcber Nicht-
>f.ilier auch der Volta'fche Appa-
iKi.fo war es dnch nicht zu erwar-
^a«AkndlheiI« desSchtvefels den elek-
k)long«n und Zurtlckftofsungen der
Ikmro elcktrifchen Oberfläcben in dj&>
•ale anders weichen würden, als wena
otiv« Hitae ihnen xu HflIFe kommt, und
,t «tnrn Bitchligen Beflandlbeil , den der
u*4 TitUucbt «nttiUt, abzufdieidea firebt.
B^l
[ 279 ]
Ter Idee entfprechende Verfuchef
N .IM J. 1807 angefieüt. Ich ftlUte
j^fkrUmmte Glasrübre , in derart
laiJe tia Plaiindrath eingerchmolzen war,
ifel, fchmelzte diefen mit eioer Wein-
, and brachte ihn mit Hülfe eines zwei-
I llio berührenden Platincirathes in den Kreis
^er recht wirkfamen VoltaTcben Säule von loo
Wren 6 zdlliger Platten. Es entAand ein fehr
;ender Funken, der durch den Schwefel oran-
[yfarhen erfcliien , und es ftieg eine geringe Men-
ge elaftifcher Flüffigkeit an das obere Ende de^
Rühre hinauf. Nachdem ich diefen Procefs uo-
gefiihr 1 Stunde fortgefetzt hatte, war ein Gas«
Kilgelchen von ungefähr 0,1 Zoll im Durchmeffer
eotftanden; es zeigte Geh beim Unterfuchen als
Schwefel -Wafrerfioffgas. Diefes Refultat ftimm-
te zwar mit dem der oben erwähnten Verfuche
VdUig fiberein; da ich aber gewöhnlichen Schwe-
fel genomiTien hatte, und der Schwefel, wie Dr.
Tbomfon gezeigt hat, unter gewiffen Formen
Waffer enthalten kann, fo zog ich damahls aus
)eoem Verhalten keine weitern Schlöffe.
Ich habe in dem verfloffenen Sommer diefen
Verfuch mit aller möglichen Vorficht wiederholt,
mit Schwefel ausSicilien, den ich zuvor in einer
mit Stickgas angefüllten Retorte fublimirt, und
darin bis zu dem Augenblicke, wo er zu dem,*Ver-
fuche diente, lieifs erhallen halte. Mein galva-
nifcbcr Apparat faefiand aus 5oo Doppelplatten
t
]
I
vaa ß 7f^\l Seirp; er war ftark geladen lUd dia'
Wirkung äufserfi intenliv; es enlltand ItarUe Ui*
tze unJ ein felir glänzendes Lklit. Der Scliwefel
kam baM zum Kochen, es entband ficli elartifcli«
Fiüfligkeit in grofser Menge, melirere der Blafsn
waren permanefit, und die gelbe Farbe ites Sobwe*
fels verA-andelie Ticli jn ^in dunkles Rothbrann»
Auch jetzt fand Cch, daTs das Gas Schwefel«;
VVafferftuffgas war ; die Plaiindräfhe wirkte»
fiark ein, und der Schwefel FÖlbete da, wo es
mit ihnen in UerOlirung gewefen war, das Ldck*
mufpapier.
Um die Menge von Schwefel -Wafferftoffgas
zu beflimmen, die fich in diefem Proceffe aus eU
Der gegebenen Menge Schwefel enibindet, wie*'
derhnitc ich den Vcrfuch mit ungefähr 200 Grains
Schwefel, und Üefs das Gas, fo oft es den aberJi
Thei! der Röhre erfüllte, in die AimofphSre ent-
weichen. Das Entbinden der elaftifchen Flfifßg-
keit fchien nun keine Gränze mehr zu haben, und
In ungefähr zwei Stunden hatte fich davon fchoii
mehr als das fünffache Volumen des angewende-
ten Schwefels entwickelt. Ob die letzte Portion
auch noch Schwefel -VVafferftoff war, liefs fich
hei der Art, wie ich verfuhr, nicht befiimmen.
Gegen Ende des Proceffes wurde der Schwefel äu-
'fserft fchwer fchmelzbar, und faft undurchfichtig;
«Is ich ihn nach dem Erkalten zerbrach , fand ich
ihn fchmutzig und von brauner Farbe.
t =8t ]
id SchwK/fl rt
's Kalium ond Schw^/fl mit grofseitKfaft a
einander einwirken, und dafs dabei Sclnvefe] -Wail>1l
ferftoffgi; unter Erhitzung und Leuchten entbuoh '
den wird, ift aus den Verfuciien bekannt, die ich
im vtirigen Jahre ia der Societät angeftelit habe.
Diefer Wirkung fehr analog ift die,' welche erfolgt,
wenn Kalium mit zurammengefelzten < verbrennli'
eben Köipern erhitzt wird, z. B. mit Harz, Wachs,
Kämpfet oder ausgcprffiien Oeiilfn, io hermo-
tifch verfcbloffeneii Gefäfsen gegen die Berflhrting
dei^ Luft ge(chützt. Es ontiteht dann eine heftige
Entzündung , Kohlen - Wafferfioffgas wird entbun-
rien, und find i\\p letzlern Körper nicht in zu gro-
^^fcini UeberinaarsB da, fo bildet' Geh eine in dpr
^Hnwöhnlichen Temperatur ftch von felbft enlzon«
^^Äende Subflanz, welche Kohle und Kalium ent*
kalt, Dicfe Körppr find in ihren phyfikaJjfchßn
figenfcbaften dem SchivetVl ahnlich, denn uuch Ge
lutea die Hiektriciiät nicht, wederim feften noch
im flnrfigen Zuftande, fjnil im flüffigerf Ziiflaodft
dorchlichtig, im feiten haib-durchfichtig, und ha*
ben ein grofses BrefchungnvermögPn; itnd wenn
niao Ifie der galvanifcben Elektritiiät rfuSfefzt, io
verhallen fi» Beb eh^nfälli; nach Art desSchWefelsi
indem die öhl(g«n Körper dabei Kohlen- Waffei'-
fioff^as hergeben und braun werden, als fetzien
fie Kohlenftoff ab. Nun aber beftehen diefe Kör-
per aus einer kleinen Menge Wafferftoff und
toerftoff und aus f»hr viel Kohleoftoff, der ilw
I zur Bafis dient.
■
\
[ s«» ]
'Dafi abch im Schwefel Wafferftojf vorhan-
den ift, ift hinreichend dargethan, und bei der
grofsen Menge, in der fich dieTer Stoff aus ihm
«ntwickeln lafst, kann er nicht ein bJofs zufal)»
^er Beftaodtheil des Schwefels feyn. Die öhllgeil
Körper «rzeugen im Verbrennen das Zweifach*'
4>(ter Dreifache ihres Gewichts an kohlenfatirem
Gas, und ein wenig Waffer. Ich wQnfcbte micil.
2u überzeugen, ob nicht auch der Schwefel« weiiD
•r in SaucrftoFfgas, das über Kali getrocknet wof^
den, verbrannt Wird, Waffer erzeuge. Schweflig»
fauresGas, welches hierbei in viel gröfserer Mei»^
ge als die ScbwefeUäure entlieht, und fich nuc
fchwer \a letzterer condenürl, machte diefen Vei»
fuch febr fchwierig; in den Fallen indefs, in weif
£ben ich es durch Hülfe künftlicher Frortmifcbun*
gen dahin brachte, da£s die Säure ßch als tixxk
dünne Lage von Thau in der Giasretorte abfetzt«^
in Akt, gegen den Zutritt der atmofphärifcheik
Jjuft gefchütit, Schwefel in.hygromelrifch- trock'
HPtn Sauerftoffgäs verbrannt worden war, fchieo
mir -diefeiSäur« weniger, dick und leichter als dit
gewöhnliche Schwefelfaure zu feyn, wie Ge in
dem Handel vorkommt. Diefe letztere giebt aber
in dem concentrirtelten Zuftande, in welchem icb
fie gefehen habe, nämlich beim fpeciiifchBa Ga»
wichle 1,855, in dem Kreife der Volia'fcben Sau«
Je, an der negativen Oberfläche, fowohl Waffer^
fioff als Scbwafel her. enthält aUo offenbar noch
Waffer.
[ aB3 ]
Dafs Schwefel, der unter EjnwirVaftg 6tt
Volta'fchen Elektricjtül auf Lackmuspapier ein-
wirkt, diefes röthet, liefse licli ^4if Kttchnung voa
Schwefel -Wafierftoff letzen, der in (lielem Pro-
ceffe gebildet feyn kannte. Aber das l^nlftehea
diefes Gas felbft, in der Art, wie wir das obea
gefehen haben, ift ein offenbarer Beweis, dafg
_^f Schwefel Sauer/tqff en\hä\u
^■fh; Bei meinen Verfuchen mit dem durch EIek*
fhcitüt geMIdelen Kalium halte jch gefunden, dafs
wenn kleine Kilgelchen Kalium in grofsen iVleneen
Schtvf'-l- Wa/ff'floffgas ktUiUX werden, Schwe-
fel-Kali entfteht; da aber diefer Erfüjg von dem
in dem Gas vorhandenen Waffer hervahren konn-
te, fo liefs fich daraus nicht eher eiae Folgerung
ziehen, bis ich den Verfuch auf eine gegen alle
Einwürfe geficherle Art wiederholt halte. Zu
dem Ende erhitzte ich 4 (Drains Kalium in einer
Glasretorte , deren Capacifät 20 Ci^bikzoil betrug,
und in die ich nach dem Au.spun.pen hatte Schwe,-
fel-Wafferftoff hinein treten laffen, das über falz;
faurein Kalk, lier weifs geglüht hutle, getrocknet
worden war. So bald d^s Kalium anfing zu fcbmel-
zen, Itiegen daraus weifse Dämpfe in Menge au^l«
es entzündete fich darauf fogleich und verbranntVi
mit einer fehr weifsen, im Mittelpunkte gelbei), "
und am Umfange rothen Flamme *). Die elafii-
•) In der Notij
fac and Thi
Hiigeg;cbea, d
von den Veifuchen dej BH. GayLuT-
oaiJ im Moi.itfliir. Mai I807, wird iwar
I Kalium verlchJ ucks dea Scbwetel. iind
[ a84 ■]
fcbe FlQffigkeft wurde hierbei um mehr nicUtj
um 2f Cubikzoll verminderr. Von dem Gasr
ftande .verfchluqkte Waffer nur febr wenig
•€S blieb abrig \^afferftoffgas y welches eine
ge Menge Schwefel anfgelöfet enthielt
Obern Theil der Retorte bedeckte ein ge'
iimat» unftreitig Schwefel. Die flbrir
fefte Materie war an der Oberfläche
Schwefel -Kali, ubd im Innern dunk'
Schwefel -Kalium, «od als das Stack
«uF dem fie fafs, -in eine- aber Quer
ftürztc Flafche.mit etwas verdOnnt'
Berührung gebracht wurde, ent'
Cubikzoll Gas, welches, wie
Schwefel -Wafierfioff gas war.
In einem zweiten Verfuc!
Grains Kalium in 19 Cubikzo-
ftoffgas erwärmt wurden, (d
phor-\Va(TerIloffgaswarzugF
Sauerftoff der geringen nc
■
fnorpbärjfcherLuft zu verfc!
gang derfelbe. Es eiitftan
den Wänden der Retorte
der, und das Kalium ve
Iserlich orjn£:efarbene
MalTe, die, als verdü
f;---: n«7ae» Waffe
.ner
Jene|i
rfioffgar
. din Scbwa*
.wirkten, er^
:ig, bei welcher
..s entbunden wor-
i?ne Verbindung in
mit flolBger Salzlau-
l^rkte, blofs 5 Cub. Z. Schwefel-WafrerC^gk)
entband,
Diefe beiden Verruche beweifen, dafs in dein
Schwefel - Wa fferftoff gas ein Princip vorbanden
ift, welches die EntzUndJichkeit des Kaliums zum
Theile zu zerftören und auf daffelbe die nämlichen
Wirkungen, als der Sauerftoff, hervorzubringen
vermag. Denn es. ift klar, dafs Kalium, welches
mit einer rein verbrennlicben Materie verbunden
gewefen wäre, bei der Einwirkung der Salzfäura
Huf daffelbe, ein Volumen Schwefel- VVafferftoffgas
hatte entbinden miltfen, das zum wenigften dem
Volumen Walferftoffgas gleichgekommen wäre,
welches das nämliche Gewicht nicht-gebundenes
Kalium ausVVaifer entwickelt haben würde; diefes
ift aber, wie man fehen wird, nicht der Fall.
Es ift bekannt, dafs, wenn Schwefel in Waf-
ferftoffgas ftark erhitzt wird, Schwefel- Waffer.
fioffgas entfteht. Als ich 4 Grains Schwefel ia
einer Glasreiorte, die ungefähr 20 Cub. Z. VVaf-
ferftoffgas enthielt, mit einer VVeingeiltlampe fajt
bis zum Rothglöhen erhitzte, veränderte (ich das
Volumen des Gas gar nicht; der Schwefel, der
fich fublimirt hatte, war in allen Eigenfcliaften
unverändert; von dem Gas wurden nun aber 3
Cub. Z. von Waffcr verfchluckt, und diefe Auflö-
£ung röihete Lackmuspapier uüd hatie alle Eigen-
fchaffen des reinen Schwefel- Wafferftoffs. Da
1 anzunehmen ift, dafs das Schwefel -Waffer-
Ännal. d. Phyfik. B. SS- St. 3. J. iglo. St.?, U
\
i 286 ]
ftoFf^s den Schwefel in unverändertem Zuftandi
im Wafferltoffe aufgelöfet enthält, fo haben »i»
keinen Grund, zu glauben, dafs der Schwefel in
Schwefel - Wafferftoff mit mehr Sauerftoff verbuB
den ift, als in dem gewöhnlichen Zufiande. Wem
man elektrifche Funken durch Schwefel-Waffec^
ftoff fchlagen läfst, fo wird viel Schwefel aus ditf>
fem Gas abgefchieden; diefen Verfuch habe ia%
mehrmahls gemacht, und nie gefunden, dafs diof
1er Schwefel, dem Anfehen und feinen Eigenfobab,
ten nach , von dem gewöhnlichen ' fublimirtei
Schwefel (ich unterfchieden hätte. |
Diefen Ideen enlfprechend wäre die Entzüöfl
düng, welche beim Einwirken von Schwefel ad
Kalium oder Natronium erfolgt, nicht auf Kedl
nung der Verwandtfchaft der Alkall -Metalle aÜ
der Baus des Schwefels allein zu fetzen, fonderfl
auch derSauerfioff des Schwefels hätte daran An
theil. j
Dieles befiätigt Geh, wenn tnao die UmfiäD<
de beim Einwirken von Kalium und Schwefel auj
einander genau erwägt. Ich erwärmte in einef
mit dem pneumaiifchen Apparate verbundenem
Böbre aus grßnem Glafe, die mit Wafferftoffgar
gefüllt war, 2 Grains Kalium und 1 Grain Scbw^v
fei. Indem beide auf einander einwirkten, e
folgte eine fehr lebhafte Entzündung, bei welcbi
■|- Cub.Z.Schwefel-VVafferftoffgas entbunden wu(>
de, und als ich die entltandene Verbindung in
einem Queckfilber- Apparate mit ßQfßger Salzfäu-
fe in 'BerQfaruDg brachte, fo bildeten fich i^
Gas, das, wie Ijch fand, reines Schv^efel-Waffer»
fioffgas war. Als ich diefen Verfuch fo wiederholte,
dafs ich 4 ^''^iisSchweTel nahm, eatftand, wäh-
reod die Verbindung vor (ich ging, i C. Zoli Gas,
und Salzfflure gab mit ihr nur ^ C. Zoll Scbwefel-
Wafferltoffgas. Dafs in diefem FaUe des Scbwa-
fei-WaCferitoffgas fo viel weniger erfcbien, rOhrt
von der grölsern Menge Sauerftoff her, den die
gröfsere iVJenge von Schwefel dem Kalium dar-
reichte. Enthielte der SchwefeJ keinem SauerAoffj
So mahtea fich in jedem diefer beiden Verfuch^
wenigßens 2 C. Zoll Waffe rfioff gas entbunden ha-
ben, und die ganze Menge des Schwefel- Waffer-
itoffgas müfsle noch höber geftiegen feyn.
Ich habe mehrere Verfuche diefer Art mit
demfelben Erfolge angeftellt. Die gröfste Menge
Schwefel --Wafferftoffnas bildete fich, aJs das Pro-
' dukt den kleinften Antheil Schwefel enthielt, und
In keinem Falle kam das Gas anVoJnmen der Men-
ge von Wäfferftoffgas tileich , welche durch die
blofse Finwirkung des Kaliums auf das Waffer ent-
tmnden worden wäre.
■? Aus diefer Reihe von Thatfachen fclieint mir
Vver Schlufs zu folgen, dafs der Schwefel in feinem
gewöhnlichen Zuftande eine Verbindung eineKj|
kleinen Menge Sauerftoff und Wafferfioff mit ej>«^
ner grofsen Menge einer Bafi5 ift, welche beiml
Verbrennen die Säuren des Schwefels erzeugt,
U 2
l
}
r-
I
lind 3)e fich'walirfcheinlioh nur initgrofier Schwie'
rigUeit in ihrer reinen Geftalt erhalten läfst, we-
gen ihrer grofsen Venvandlfchaft zu den ändert
Körpern. Wahrfcheinlich behält der Schwefel »A-
ieinea Verbindungen mit den MelaJJen den Sauei^
ftoff und einen Theil des Wa iTerfiöf fs. Die
Schwefel-Metalle können durch blofse Hilze nicht
zerfetzt werden, nur eine geringe Menge Schwefel
entweicht aus ihnen, im FaJIe ße vollkommen trcr-
cken , und gegen die Berührung der Luft ge-
ichülzt und. Davon habe ich mich mit Schwefel",
Kupfer und mit Schwefel -Eifen überzeugt, i4
welchen der Schwefel ia feinem gewöhnllchtfä
Zuftande vorhanden ift, und wo Kalium und Elek'
tricität eben fo gut auf ihn, als beim gediegenen
Schwefel wirken.
. o,- Zerlegende P'erf liehe über den Phospho
'. Ich habe mit dem Phosphor diefelbea Verfl
elie, als mit dem Schwefel angellellt,. der ei
ganz ähnliches Verhalten hat.
Funken gewöhnlicher Elektricitat, die dur*^
Phosphor fchlagen , entbinden aus ihm kein per-
manejitcs Gas. Als ich aber Phosphor auf eben
die Art, als den Schwefel, in den Kreis meiner
Volta'fchen Batterie aus 5oo Doppelplatten brach-
te, gab er Gas in grofser Menge, welches* wie
dietJnterfuchung ergab, Phosphor -Wafferfioffgas
war, und wurde dunkel rothbraun, wie Phos-
i
- i ^9 1
phor, dexi riiati uhtfcr WafTer entzündet und wie«
.der ausgelöfcbt bat. In einem Verfuche, der 61*
Bige Stundep lang fortgefetzt yvurde, entbandfiok
^n Gas ungefähr das vierfacbe .Volumen des ange^
wendeten Pbospbprs.. Der Funke djer BHteriee
im Phosphor war. anfangs glänzend gelb; al« ficb
aber die Farbe des Phosphors änderte, erfcbleti
er orangefarben.
Als ich 3 Grains KaHum in i6 C. ZoliPhor-
jihor -> Wafferftoffgas 2t\aitzXe ^ falltfe fiob, fo bald
£e ficbmolzen, die Retorte mit weifsem Dunft;
•und an den Wänden und den^ obern Theile der*
felben fchlog fich eine rötblicbe Subftanz nieder;
'Ich hielt mit dem Erhitzen einige Minuten lang
an, es erfolgte aber keine EntzQndnng *^. 'Nach
'dem Erkalten der Retorte fand fich, dafs die Ab*
'forption keinen CubikzoII betrug, dafs das Kalium
^nlserlich eine dunkelbraune, innerlich eine blei*
grane Farbe hatte, und mit verdQnnter Salzfäure
tibcr Oueckfilber nur i^ C. Zoll Phosphor- Waf-
ferftoffgas entband, und dafs das rDckfiändige
Gas die Eigenfcbaft, fich von felbft zu entzünden^
verlohren hatte, dagegen aber ein wenig Phos»
phor anfgelöfet zu enthalten Ichleo.
*) lo demBericbte voa den Verfdcliea d^HIf. Gay-Laf«
fae Dsd ThtnurA '^TiJd behauptet, das Kalium tatidn"
de ficb in rhospcor-WeTferfr^ffgaf. I';h habe hiJ'ff
Verfacae mit ^'-t^tm Ogj, UtiXicr, Irr.mt^r am bellen Ta*
^«fliehte, aogeXtellt, chne je eine S;>ur von Li'.ht za
fehen» Uavy.
faAe lifst fich mit vieler
Iger», dafs tfa« Phosphor-
fr 4hk tgriage Menge Sauerltoff enl-
» et aa^b Phosphor in 6cb anfneh-
I mehr gewinnt indefs dJefe Be*
^^gMH^ai Ewideaz, «renn man die Einwirkong
^^Mlt0mmaai den Phosphor felbit beachret.
Sb Gran Kalium und ein Gran Phosphor,
^ftictt Mit eiiunder fcbmelzea ]iefs, verbanden
4|^ lUiCer dem lebhaftaiten Leuchten und der bef>
eig^Cmi Entzündpng. Während ihrer entwickel-
t« fich -j% C. Zoll Phosphor. Wafferftoffgas. Aue
dom dnokelf arbigen Produkt entband verHrmota
SAizfiure fiber (^ueckGIber genau ^ C. Zoll Phos-
phor-Wafferftoffgas. Bei einem zweiten Verfu*
che gaben t Gran Kalium und 5 Gran Phos*
phor während der Erhitzung beinahe ^ C. Zoll
das Produkt aber mit Salzfäure behandelt nur -^
C Zoll Phosphor- Wafferiloffgas. Diefen Ausfall
kann man fchwerlich einer andern Urfache zu*
fchreiben, als dem Saueritoffe, welchen der Phos*
phor dem Kalium zugeführt hatte; felbft im erfien
Falle hatte fich viel weniger Phosphor- Waffep'
ftoffgas entwiokeh, ^Is hätte gefchehen müffeii)
wenn das Kalium und der Phosphor io dem rei*
neu verbrennlichen Zuftande gewefen wären,
Phosphorfäure, dia durch das Verbrennai
von Phosphor entfteht, kann felbft als feftes Glat 9
noch ein wenig Waffer enthalten ; und dafs diefef 1
wirklich der Fall feya mufs, beweifet dec WalTer-j
\
t ,991 }
Roffy der bei der ^Einwirkung der Elektricität auf
. den ^ Phosphor erfcheint. Obgleich der Gehalt
' des Phosphors an Wa^fferftoff und an Sauerftoff
nur äufserft gering feyn kann, fo |cönnte er doch
dem Phosphor einen befoadem Charakter eindrQ-
eken; bevor, daher nicht die Bafis deflelben frei
von jeder andern Subftan^ wird dargeftellt feyn^
dürfen wir nicht behaupten, die EigenCt^af ten des
'reinen Elements des Phosphors zu kennen.
^CDen Befphluff im folgenden Sküokt.)
■
I
[ =9= ]
I
III.
P R Ü F U N O
der zerlegenden Unterfuckungen des
Hrn. Davy aber die Natur des Schwe-
fels und des Phosphors ,
Gay-Lussac und Thenard.
CVöreeUfen im Inftilute am Ig. Sepc. I80i).i
Frei bearbeitet von Gilbert *J.
I.
Wenn von eJneni mit Recht berühmlea Manna
neue ReFultate bekannt gernacht werden, To ilt
man geneigt, Ge für wahr zu haltenj doch fttlbft
dann darf man fie nicht eher unter die Zahl
der bewiefenen VVahriieilen aufnehmen, bis
Tie fälbft bewährt bat, oder bJü fie von Andern ge<
prüft worden ßnd; man würde fonft fehr bald fiel
in IrrthUmer verltrickt fehen, Aus diefem Gruill
da und wagen der Wichtigkeit des Gegenftand^
haben wir die Verfuche des Hrn. Davy über dji
jVatur des Sdiwefels und des Phosphors wieder
holt..
Man hielt diefe beiden Körper bisher tSti
einfach; Herr Davy, der fie genauer, als ec
noch gefchehen war, ftudirt und ße auf neue Ar*
•) riach dem Jaura. de Fhvf. l. 69. Gilhtrt,
Sn geprüft liat, glaubt fie zerlet^t xnhshea.
«eVerriiche find im Januar diefes Jabrs argeftellt
worden [V] Hr. Pietet hat fie aus Londner Brie-
fen'der erlten Klaffe des Inftituts fcbon vor 5 Mo-
naihen bekannt gemaolit, und fie im Octoberftü-
cke der BibUotheque biitarinique [im Auszüge] ein-
rücken laffen. Erft als wir diefes Heft vor Augen
hatten, haben wir die Verfucbe angefiefjt, deren
Erfolg wir jetzt dem Inftitute mittheilen wollen.
• Zuvor milffen wir jedoch den Weg angeben,
auf dem Hr. D avy zu dem Schluffe geführt wor-
den ift, dafs Schwefel und Phosphor nicht che-
mifch einfach find. £r behandelt in der Hitze
eine gegebene Menge Kali •Metall mit einer be-
kannten Menge Schwefel- VVafferfloffgas; hierbei
^^sird Gas verfchliickt, enifteht Licht, verbindet
KÜi das Metall mit Schwefel und wird Warferftoff-
^Hbs'frei. Behandelt man nun diefes Schwefel-
Melall mit Salzfäure, fo erhält man Schwefel -
Waffe rftoffgas in einer Menge, welche lange nicht
^dpr Menge von Wafferftoff enlfpriclit, die das
^BjkiEse Metall würde hergegeben haben. Das
^Hiiwefel-Wafferftoffgas mufs alfo eine Subftanj
> eathalten , welche fähig ift, einen Theil des Me-
talls zu zerftören , und diefe Subfcanz kann nichts
anders als Sauerfioff feyn. So lautet das Baifon-
nement des Hrn. Davy, Da man nun, wenn
man Schwefel in Wafferftoff gas erhitzt, Schwefel-
jfefferftoffgas erhält, fo mufs, fchliefster, der
^wefeL auch Sauerfioff enthalten. Hiervon über-
■
^rbihdel;
ü.t Sälzfäui
: Sobw
..n allem Wafferftoffgai
j£ Metall Telbft mit Wat
Jer z"! ' :cao erhält des Schwefel*
ifr -■■oiger, je mehr mar
-tjü-Metall verbunden bat£
.. ; iiio aa, es Sey Sauerftoff i
. :j*a- Da nun auf der andern
^^rthoUetdem jQngern gezeigt
.., der Schwefel Wafferftoff enthält^
J j V V aacb aus der Einwirkung deif
S,iiila auf fchmelzenden Schwefel foU
■ . .;t lUr Hrn. Dary der Schwefel ein zi*
xgQitftzter Körper, der in feiner Zufammen*
ui^ J«a PSaDzenkörpern ähnelt. Auch ver«
. er ihn mit diefen Körpern, und befonderv
~^wea Uarzea.
Durch gans gleiche ProcefTe glaubt Hr. Da-
*> aucb den Phosphor zerlegt, und die Gegei
wdrt von Sauerüoff im Phosphor- WafferfioffgaS
dargelhan zu haben. Er nimmt im Phosphor, wie
im Schwefel, Sauerftoff und Wafferftoff als ße-
ftanctlheile nn, af&müirt alfo auch ihn den Pflan>
zenkörperh. Beide verbrennlichen Körper ent-
halten nach ihm noch unbekannte Bafen, welcbs
minder fchmelzhar feyn muffen, als fie esia dem
ZuHaotJa find, in dem wir fie kennen.
[ =95 )
2. >
Da alle Beweife des Hrn. D a.v j von der Ein-
wirkung hergenommen find, welche Schwefel,
Phosphor, Schwefel - Warrerftoffgas und~ Phos-
phor-Wafferfioffgas auf das Kali -Metall äufsern,
fo hatten wir die Erfcheinungen zu fturliren, wel-
che fich bei diefer Einwirkung zeigen, und die
Kigenfchaften der Körper, die dabei entitehen.
Wir haben mit der Einwirkung des Schw«'
fel-Wafferftoffgas auf das Kali-Metall, als der,
angefangen, die am leichteften zu ergnliiden war.
Zuerft fuchten wir zu beftiminen, wie viel
Wafferftoff im Schwefel- VVafferftoff enlhalten ift,
welches Datum uns unentbehrlich war; und wir
haben gefunden, dafs diefes Gas genau ein dem
feinigen gleiches Volumen WafferJloffgas enthält.
Wir zerlegten es in einer kleinen Glasglocke, dift
an ihrem Ende umgebogen war. Nachdem ße mit
Oueckßlber gefüllt worden war, iiefsen wir 200
Maafs, nach einer ejngetheilten Röhre, Schwe-
fel-Wafferftoffgas über Queckölber hinein fteigen,
brachten in den ohern Theil derfelben ein recht
reines und glänzendes Stück Zinn, und gaben eine
halbe Stunde lang Hilze, die faft bis zum Kirfch-
roth- Glühen ftieg. Das Schwefel- Wafferftoffgas
wurde fchnell zerfetzt, ohne dafs das Volumen
des Gas fich veränderte, und am Ende der Opo^
ration bewies eine Prüfung im Eudiomeler, dqfs
jetzt das Qas nichts als reines WaiTerltoffgas war,
Wir haben diefeu Verfuch drei Mahl wiederhalu
l »96 ]
«Miiatster mit demt&lben Erfolge. Da das f
üCclia Oewacht des WafTerftoffgas bekaaot i&, fo^
koomt es mir noch darauf an, das fpec. Cewrichl
d«s^ Schwefel -Waflerßoffgas zu beftimmea, h^
geoau die Menge des Schwefels, den diefes Cm
eDtliält, 2a kennen, und folglich eine geoan*
Aaatyfe des Schxvefel- Wafferftoffgas zu haben.
Es. iit anfer Vorfatz, diefe Abwägung fo bil4i
als möglich vorzunehmen.
Wir Icbrilten nun zu Verfachen über die Eint
Wirkung von Kali- Metall auf Schwefel -Wafj'erti
fioffgas, nach Art derer, welche Hr. Davy aiij
geßelit hat. Zu >liefen Verfucheo wurden iiome]
gleiche Mengen Kali -Metall genommen, und zvratf
fo viel, als mit Waffar 3g Maars Wafferftoffga? nach
einer genau graduirtea Röhre entbinden; dagegeiK
nahmen wir verfchiedene Mengen Schwefei-Wat
ferßoffgas, nämlich zwjfchen 20 und looMaafs^
nach derfelben eingetheiJten Röhre. Wir jiefsen
zuerft in die kleine umgebogene Glocke, über
einem OueckGIber- Apparate, das Gas ficigen,
dann brachten wir das Metall hinein, und erhitz-
len die Glocke. Schon im Kalten fand eine feh»'
ficlubare Wirkung Statt, und kaum war das Me-
tall in Flufs gekommen, fo entzündete es lieh mit
Heftigkeit. Die Abforplion des Gas und die Far-
be des fich bildenden Schwefel- Wafferftoff-Me-'
falls variirten mit dfer Temperatur; letztere war
bald gelblich^ bald rothlich. Was vom Gas nicht ■
vcrfchluckt wurde, enthielt imtner fehr viel Waf-
C 297 ]
'fc'rftoffgäs, und faft immer noch Schwefel- Waf-
ferftoFfgas, welche beifien Gasarien wir durch
Kali von einander fchieden. Zu]etzt wurde das
fefhaltene Schwefel- Wafferfioff-Metall mit Salz-
fäure behandelt, um daraus das Schwefel- Waffer-
fioffgas wieder zu entbindea. Wir haben mehr
als 20 Verfuche diefer Art angeKellt, die uns voll-
Itomme« Uhereinftimmende Refultate gegeben ha-
ben. Es wird, genug feyo, 3 derfeiben anzu-
führen :
78
Verf. 3.
41 Maafs.
4* —
4» —
38 —
Es wurden genommen Verf. i. Verf. j
an Schwefel- Wafferfloffgas loi 5°
davon blieben unverfchluckt 30 11
vcorden alfo abforbirt 71
Wieder erhalten wurden:
an Schwefel-Warferftoßgas 71,1
Keines WalTerftolfgas 38
Man fleht aus diefen Verfuchen, dafs wir je-
des Mahl die ganze Menge des abforbirten Schwe-
fel-Wafferfioffgas wieder erhalten haben, und
dafs folglich die Verfuche des Hrn. Davy in die-
fer HinGcht nicht genau find. Diefer lierilhmle
Chemiker ift vielleicht dadurch inlrrthuiii geführt
■worden, dafs es ihm unbekannt war, dafs Salz-
fäure, felhft wenn fie rauchend ift, das Dreifache
ihres Volumens an Schwefel -Wafferftoffgas aufzu-
•iöfe» vormag, das heifst eben fo viel als reines WaC-
Ter bei 11° C. Wärme und 0,76 Meter Druck.
- Noch merkwürdiger ift es, dafs, diefen Ke-
fuhaten zufolge, febr verfchiedene Mengen Schw.B-
I
I
W-Wa&rftoffg«, welche bei fehr «rrdiiedenea
Temperatorea auf gleiche Mengen Kali -Metall
«tsurirkea, immer einerlei Menge voo Wafferftoffi
gas entwickeln, und zwar genau fo viel, als ma«
cffailten liaben würde, halte man das Kali- Metall
0iit Waffer oder mit Ammoniakgas behandelte
IMefer Verfuch läfst lieh daher als ein neuer l
weis für die Cxi&enz der Hydrure anTehen.
Alles, was wir hier von der Einwirkung de^
Schwefel -Wafferftoffgas auf das Kali -Metall be«
merkt haben, gilt ebenfalls von der Einwirkung'
detfelben aai das Natron -Metall: auch dabei er*
folgen Abforptioii von Gas, Leuchten, Zerftö«
rung des Metalls, Wiedererhalten der ganzeii
verfchluckten Menge Schwefel - Wafferftoffgas,
wenn man das gebildete Schwefel- Wafferftoff*
Metall mit Salzfaure behandelt, und Knt\vicke>
lung von gerade fo viel Wafferftoffgas, als diefel-
be Menge Natron- Metall würde hergegebei
ben. Als Beweife hierfür dienen die drei folgen-
den Verfüche, zu deren jedem fo viel Natron-
Metall genommen wurde, als mit WalTer yj Maaüf
Wafferftoffgas entwickelt haben würde;
Es \viir(li;n genommen
Verf. I
,Verf.a
Vernjifl
&n Schwefel ■ WafTerllol^as
117
109
X07 llfl
davon blieben un verfehl uckt
18
30
16,$^— fl
wuriJen alfo abforbirt
99
«y
yo,$ — ■
Wieder erhalten wurden :
1
an Schwefel -WarferftoJlgas
■
durch Salzfäore
9S.S
89,5
90 —■
Reines Wafferftoffgas
7>
7».S
?3 — ■
t 299 ]
arftehendeo Verf&clie betveiren
das Scbwefei - Wafferftoffgas keinen Sauerlto^
dntbält, oder wenigltens, dafs dieVerfuche, du
wclobe Hr. Davy die Gegenwart von ^auerfioff
in dierem Gas bewiefen zu haben behaaplet, nicht
geOau lind) fo könnten wir aus ihnen folgern,
dafs auch im Schwefel felbft kein SauerAoff vor-
banden fey; denn hauptfächJich, weil Hr. Davy
im Schwefel »Wafferftoffgas diefea Stoff findet,
nimmt er ihn auch als Beitandtbell im Schwefel
an, weil durch Erhitzen des Schwefels in Waffer-
ftoffgas jenes Gas lieh bilden lüfst. Doch ftiUzt
Hr. Davy feine Meinung, dafs der Sauerfioff ein
Beltandtheil des Schwefels fey, noch auf einen
andern Beweis. Wenn man eine Verbindung von
Schwefel ufid Kali -Metall mit Salzfäure behandle,
fg erhalte man, behauptet er, nicht ganz die
Menge von Schwefel -Wafferttoffgae, welche der
Menge von Wafferftoffgas entfpricht, die das dar-
in enthallene Metall allein mit Waffer würde her-
gegeben haben, und das Schwefel - Metall gebe
überbaupl um (o weniger Schwefel 'Wafferftoffgas
mit Säuren, je mehr es verhältnlfsmäfsig ao Scbwe>
fei enthalte.
Auch wenn dJefe Refultale richtig wären,
Vrtirden fie noch keinen Beweis von der Gegen-
wart des Sauerftoffs im Schwefel abgeben, da fie
fich eben fo gut aus der Annahme erklären iJe-
fsen, dafs der im Ueberfchufs vorhandene Schwe-
fel einen Theil des Schwefel-Wafferftoffgas zu-
fel-Waflorftoffgir
ÄhAfM rffj
Temperaturen -'
.js (iurch de«
einwirkea, imn
_,^ae Sl au findet
gas cntwicker
ijfljge Schwefel*
erhaltea lish.
. AJIein die RefuU
mit Waffer
^ awy 6e angiebt. D^
Diefer V.M
. .«rzeugeii, wenn maq
wsi»AlrM'
«fi'orderlichen Genauigi
'AIIp
..- könnten als Beweife lä
Sebwef
^r^elit haben, anfahren, b«4
--rum mit dreien.
detf'
-n Verf.i. Verf.». Verf.jJ
fol,
.-. -U mit
78 M.
, ."Metalls
e Srhwefet-IVIe-
1 mit Salzfäurc
^X icbvtieidarB au
Ir.ffjCferßoftgas 7,-,5 7g
t voo Verfuchen ift nicht obneSchurii
^Sehr ofc zerfpringt die kleine Glocke
c<a»n die Verbindung des Schwefels und di
Vletalls hewerkitelligt, wegen der aufseroi
^ea Erhitzung, die in dem Aug^nblii
llt} in weichem die Verbindung vor fich gt
; zu vermeiden, mufs man, fehr düo;
^loeUeQ nehmen und den Verfuch mit gei
Msngeil anlteilen. Uehrigens ift das Verfabi
[ äo« ]
|k' einfach. Man krümmt die Glocke an ihrem
ibernEnde, fällt &e mit Queckfilber, läfst Stickl
[•s und dann den Schwefeluad das Kali-Metall
sin fteigea, die man bis in den gekrOmmten
[beil der Glocke berauf fährt, und giebt Hitze,
ifi der Schwefel gefchmolzea, fo erTcheint
ein fehr lebhafter Blitz, und nun i& das SchwefeN
Metall gebildet. Während dlefer Bildung nimmt
das Gas kaum an Volumen «u; ein Beweis, dafg
iich dabei nur fehr wenig Schwefel - Walferftoffgas
entwickelt, und davon kann man fich noch auf
einem direclern Wege, entweder durch Kali, odec
durch Athmen des Gas, überzeugen. Die Farbe
des Schwefel -Metalls ifi fehr variabel. Es ift ei-
nerlei, ob man daffelbe fogleich mit einer Säure
behandelt, öderes erft in Waffer auflöfet und dann
Säure zufetzt; immer erhält man daraus Schwefel-
Waffer ft off gas in einer Menge, welche der des
Wafferftoffgas genau entfpricht, die das Metall
allein mit Waffer würde hergegeben haben. Wir
muffen zuletzt noch bemerken , dafs es wefentlich
BOtbwendig ift, Wärme zu Hülfe zu nehmen, um
alles SchwefeNWafferftoffgas zu entbinden, und
dafs man mit grofser Genauigkeit die Menge von
Schwefel -Wafferftoffgas beftimmen mufs, welche
die Säure» deren man fich bedient, aufzuläfea
vermag. Wenn man nicht alle diefe, an fich
leicht auszufahrenden, Maafsregeln der Vorficht
beobachtet, fo mifsllngt der Verfucb.
Anokl. d.fbyrtk. 6.35- St. 3. 3- ISIS. St.?. X
. Z2lt ilfJI £*— -
:- ▼ftiiiaift njz i-f-
. :.-.ri;:en Beziehar^ zi —
- ii i«:n wer r 1 - W 2 f e r n c : >
..a rr ÄäiÄcn Sauerficff e:::-
..:»^, ..üis die Verfucbe, cur^i
w.-gcovrart deffelben im Sch-^erei
^ .^.^..ä, aiefe keines weges darthuD.
3.
.»«..ion uns nun zu dem Beweifei daSi
. w w.:js Hrn. Davy über die Zerlegung
.. ^ «acht genauer als die find, in wel*
1 Schwefel zu zerfetzen geglaubt
. . ..A die Natur des Phosphors zu er«
....r.-cn Weg als mit dem Schwefel
•u^ren wir fein Verfahren auf die-
^ ^> :n:r dem Schwefel, zu prüfen.
..ca .:ie Verbindung des Phosphors mit
i iiner kleinen umgebogenen Glas-
j v^r jber Oueckfilber mit Stickgas ge«
.. . )ewerkftelljgt. Es erfolgen dabei
. s:iieuiungen, als mit dem Schwefel,
^* -.^eiC weniger ausgezeichnet. Kaum
..! Fliifs gekommen, fo bildet fich
ivi-u sit»:".*elbea mit dem Phosphor j es
. >.-%-. viohe> Leuchten, aber die Erhi«
«o g'<^o.V, dau die Glocken zerfprin**
* * • •»
. -w
t 3o3 J
gen. Der überflüfGge Phosphor fublimirt
das Phosphor- Metall ift immer ehocoladenbraun.
Wir haben mit einerlei Menge Kali-MetaJl fehr
verfchiedene Mengen Phosphor behandelt; hier
^ie ReTuItate, zu welchen uns diei^es geführt hat.
Verfuek i. M5t einer Menge Kali-MMall, welche
anit Walter 7% I\laars WarferßofFgas entwickelt haben
wütde, wurde ein halb lo grofses Votumen Phosphor
zufainmen gefchmolzen. Heifs'es WafTer entband aus
dem entftandenea Phosphor-iUeiall in Maar« ?hcA-
phor- Warrerllofffias.
Verfueh 1. Mit derFelben Menge Kali-Metall wur-
de drti M3hl mehr Phosphor, als vorbi
gercfamoUen; beifses WalTer gab mit dem Pbospbor-
MeiaJIe diefelbe Monge Phosphor- Wafferftof
lieh 111 Maafs.
V^rftKk j. Des Phosphor« wurde noch
nommen, dal Refultat blieb aber daffeibe; heifte»,
WafTer entband wiederum iii Maafs Phosphor-Wafr':
ferßoffgas aus dem gehildeien Phosphor-IHetalli
Man darf bei dieren Veriuchen daj Phosphor -Me-
lall nicht mit kaltem WalTer behandeln ; diefes entbin-
det die letzten AntheÜe Gas nur fehr Jangfam, und
f iebl felbft [eben eben To viel Gas als bei&es Waffer,
oft nur 91 ßatt in Maafe.
Wir feben hieraus, dafs eine MengeKali -Me-
tall, die mit Waffer 78 Maafs VVafferftoffgas zu ge-
be» vermag, fteis, wenn Ee mit Phosphor verbunden
wird, fo viel Phosphor -Metall bildet, als mit hei-
fsem Waffer 111 Maafs Wafferftoffgas entwickelt.
Nun aber enthält das Phosphor - Wafferftoffgas,
wie wir durch Verlache gefunden haben, wenig-
X 2
I
t 3o4 ]
fterS t| Mahl fein Volumen an Wafrerlloffgas;
folglich entTprecfaen lii Maafs PhoBphor-Waffei
Roffgas zum wenigften i i6,5Maafsen Wafferftoff.
gas, das ift, einer mehr ais doppelt fo grofsen
Menge Wafferftoffgas, als das angewendete KaU-
Metall mit Waffer zu entwickeln vermag. Und
doch verßcliert Hr. Davy das GegentheÜ; nach
ihm giebt das Phosphor- Melall weniger Waffel
Itoffgas mit Waffer, als das KaJt-Metall, welchi
es enthält, alleingenommen.
Es liefs lieh a priori vorausfehen , dafs das
Phosphor* Metall fich mit dem W^affer fo verhab*.
len würde, wie wir es hier gefunden haben, da
nicht blnfs das Kali -Metall, fondern auch det'
Phosphor die Eigenfcbaft hat, das Waffer zu ze)>,
fetzen. Hierin liegt auch der Grund, warui
^ine Säure aus dem Phosphor- Metalle wenigi
Pbosphor-Wafferftoffgas entbindet, alsreinesWi
fer; indem die Säure die Baßs des MetaJls fätti
fcfaeidet fie den Phosphor ab, und das Waff«
kann danü nicht mehr zerfetzt werden. Mit Sän-
ren erhalt man keine conftante Menge Wafferftoff.
gas; diefe mufs um fo kleiner feyn, je ftärker dift
Säure iit undjebeffer man das Phosphor -Metall gi
pulvert hat. Ein Verfuch gab uns 90, ein anderi
nur So Maafs, wahrend reines Waffer 1 1 1 MaaJ
Pbosphor-Wafferftoffgas entbunden haben wDrdi
Es war uns noch übrig, um alle Gründe di
Hrn. Davy zu berOckfichtigen, den Beweis zi
fahren, daü auch das Phosphor ■WaJ/erßoff'g,
4
C ^»5 ]
keinen Saueriloff enthält. Wir haben zu dem
Ende in einer kleinen Glasglocke, über Queckfil-
ber, eine gegebene Menge Kali - Metall mit Phos*
phor-Wafferfioffgas in grofsetn Uebermaafse be-
bandelt. Die Einwirkung erfolgte fchnell, befon-
ders wenn das Metall gerchmolzen war; eseutfiand
ein dem direct gebildeten völlig ähnliches Phos-
phor-Metall; das Gas nahm fehr an Umfang zu
und enthielt dann viel Wafferftoffgas; und das
gebildete Phosphor-Metall gab mit Waffer genau
fo viel Phosphor-Wafferftoffgas, als direct gebil-
detes gegeben haben wOrde, nämlich mehr als
das doppelte Volumen, als das bloTse Kali-Metall
aus Waffer entbunden haben würde. Diefer Ver-
buch, der mehrmahls wiederholt worden ilt> be-
weifet folglich: i) dafs das Phosphor- Waffet-
ftoffgas keinen Sauerftoff enthält, oder dafs fich
durch Kali-Metall die Gegenwart deffelben in
diefem Gas nicht dartfaun läfst; und z) dafe das
Kali -Metall das Phosphor- Wafferftoffgas voll.
fndig zerfetzt, und daraus den Phosphor, obos
le Spur vonWafferfioff, verfchluckt. f
4. •
Diefe Verfuche ober Schwefel-Wafferftoff-
gas, Phosphor * Wafferfioffgas , Schwefel und
Phosphor, reizten uns, die Verfuche wieder auf-
zunehmen, die wir vor geraumer Zeit über das
Ar/enik- Wafferfioffgas angeftellt haben.
Wir erhitzten in diefem Gas Zinn in einer
rinen umgebogenen Glasglocke über Queckfil-
i
— ohi bcwSlirt war, erhitz-
.■ ivaü-Melall, welche mit j
• älierftoffgas wiirtie gegfl»,
--,L-i]iB<fenen Mengen Arfenik^
'••ilim^n wir von (liefern Ga|
.-H. fu wurde nicht alier Arfenill
n -vAr aber noch der Fall, weaä
iifiige anwendeten. Wir fandeq
-Ittincle keinen Arfenik mefc
ii aller Arfenik ties Gas mit dei
:}unden hatte, und <(afs der Waf^3
geworden war. , Waffer halte daher
«denen Verbinriung ejne M«nge von
^Wafferftorrgas entbinden foWen , welchs -.
M*ag* Jes Wafferftoffgas, die dae Kali allein
■iilmt enmicUell hab»D würde, entfprocheitj
aber in slleo unfern Verfuchen haben i
nur 53 Maafs Arfenik- Wafferftoffgas er^
„ welche 47 Theilen Wafferftoffgas, ftat|
TtMU«o, entfprachen.
Wir glaubten zuertt, diefes möchte dah^
6%ts nicht die ganze Arfenik - Verbiadunäi
■.ort werde; doch haben wir uns bald von dei
leile überzeugt. Denn auch, wenn i
te BÜI ksibem Wafter oder mit Säuren kflrzn
r 5ö7 1 "
oder längere Zeit behandelt) erhält maa nie mehr
Gasi überdies wirkt das Waffer fo plötzlich, dafs
im Augeabiicke der Berührung die ganze Zerfa-
tzung tollendet ift. Noch Yäist fich zu diefeo Be-
weifen hinzufügen, dafs bei einem geringen SchQt-
telo lieh die Legirung auf der Stelle in fehr diinnB
liocken verwandelt! die man auf der FlüfGgkeit
umherfchwimmen fieht. Es ift daher aufser aliem
Zweifel, dafs KaliiMetall, welches mit Arfenik-
Wafferftoffgas behandelt worden ift, weit weni-
ger Wafferfioffgas mit Waffcr giebl, als das blofse
iVIetall entwickeln würde. Hr. Davy wCfrde hier-
aus zuverlürfig gefchlorfen haben, der Sauerfioff
fey ein Befiandtheil des Arfeaik- Wafferftoffgas.
Wir glaubten einen folchen Schlufs nicht eher raa-
clieo zu dürfen, bevor wir nicht alle Erfcbeinun-
sen hierbei fehr oft unterfucht hätten.
Eine derErfcheinungen, welche uns am naeh-
reften auffiel, war, dafs Waffer, wekhes auf die
Verbindung desArfeniks mit Kali -Metall einwirkt
und iie zerftört, dem Arfenik nicht die MetaUge-
ftalt wieder giebt, wie das bei jedem andern Me-
talle unter gleichen Umftänden gefchclien würde,
foodern dais der Arfenik u
r der Form ziemlich
leichter, Kafianieo brauner Flocken, die ganz ohne
rnetallifchen Glanz find, zum Vorfcheine kommt,
VVir wurden dadurch auf die Vermuthang geleitet,
diefe Flocken möchten wohl nichts anders, als
eine Arfenik- Hydrure teyn; und diefes hat uns
au^ die wahre Urfache geführt.
I
I
I
[ 3o8 ]
Wir verbanden, um diefen Oedanken zd prff>
feo, fehr reinen Arfenik unmittelbar mii Kali-
Metall, und erhielten fo 6 verfchiedene Legirnn-
gen, in denen dem Volnmen nach i Th^il Arfe»
nih bald mit 3 Theilen, bald mit 4Theilen Kali-
Metall verbunden war. Diefe Legirungen gabet^
Mrie vorher, mir Waffer immer nur 33 Maaf>i Ar»
fonik-Wafferftoffgas, welche nur 4? ftatl TSThe^
len Wafferfioffgas , die das Kali-Metall allein ge*
geben haben wflrde, enttpreeben. Wollte maft
alfo im Arrenik-Wafferftoffgas Sauerftoff anneh^
Rien, fo mafste man ihn aucii für einen Beftand
iheil. des metallirchen Arrenilts anfehen , nntt
ihn darin in bedeutender Menge fetzen; welche^
allem, was wir vom Arfenik-Metall wiffen, enti
gegen feyn würde. Viel wahrfcheinjicher ift e^
dafs die braunen Flocken , welche b^im BehaiA
dein der Legirung mit Waffer oi^er mit Säuren e*
fcbeioeo, ein feiles Arfenik- Uydrure find. DJ
das Wafferftoffgas eine bedeutende Menge Arfet
oik auflöret, fo ift kein Grund abzufehen, wap
um picht auch der Arfenik eine gewiffe Mengt
Wafferftoff fixiren und in den fefien Zuftand mÜ
fich vereinigen follte. Wir hoffen , es werde utal
gelingen, aus diefen braunen Flocken den Waf
ferftoff zu entbinden , und dadurch die Gegenw
deffelben in ihnen zu beweifen; bis jetzt bab«
wir aber die dazu nüthigen Verfuche cur erft pra
iectiren können.
i
[ 3o9 J
M liefse Geh zu diefem Beweifo auf eineni
«ndern Wege vielleicht noch direclei* als durch
$lie Analyfe gelangen , namliob durch Syntbefis.
Den Warferftoff müCste man dabei nicht in der
Gasgeftalt nehmen ; denn in diefem Zuftanda
,;Wirkt er «u£ den Arfenik gar nicht ein, wie wir
uns flherzeugt haben. Dagegen würde die Ver*
bindung wahrfcheinlich glücken, wenn man Arfe-
jiik am negativen Pole einer elektrifchen Säule
anbrächte, oder irgend eine der Legirungen des
Arfeniks mit einer Säure, welche-eine Wafferzer-
fetzung einleitete, zu behandeln verfuchte, um
auf diefe Art fehr fein zertheiiten Arfenik mit
Wafferftoff im Entbinden in Berührung zu brin-
gen. Es ift nicht unwahrfcheinlicb , dafs der mit
Wafferftoff verbundene Arfenik eine merkwür-
dige Rolle In C a d e t's rauchender arfenikalifcber
Floffigkell fpielt. Wir haben den Vorfatz, alle
diefe Unterfuchungen wieder aufzunehmen.
Folgendes find die Refultaie , welche (ich
9US den Thatfachen ergeben, die wir in diefem
k^Ul^ffatze bekannt gemacht haben :
Bl' i) Das Schwefel -Wafferftoffgas enthält ein
{einem eigenen Volumen gleiches Volumen Waf-
ferftoffgas in fleh.
s) Das Phosphor-Wafferftoffgas enthält we-
nigfiens i| Mahl fein eignes Volumen an Waf-
ferftoffgas,
IM . 3) DasArfenik-Wafferftoffgasentbältfehrna.
Hh'lie i^Mahl fein eigenes Volumen an Wafferftoffgas.
L
i
s m isssss i?!s^ ''"nmnest xash i T
a.«fitai^3«« nm zam £a£->
. Hr.
;; ihnen
; keines-
. jlten keinen
*r ^i«£;rsfi« SIT W;: • *"^r chemifch
-••ifrfÄ'jt. dir fwin» *^ - --'S' oSxgleich Hr.
li* v^;.är-itK]^^ «OM . :r.T!?oietzung eine
ILA a&r:üisc. .a :& k«ii .^jrpenr finden will.
:s ixc^K luca «BT Aj , -' icacint es nach den
ViiW^tw? iamm eh.: • Sertboiiet aufser
1.*: -TK^m««! ^iltt vaurcfel ein wenig Waf-
<•«
$e;.tv^^»a. MS ^:!«:en .: .cot £adet derfelbe Fall
trttxkf :a 9mtSHmdtn
.-**.«tb« ar tfeMtn j,. daikkann fichwahrfchein-
mr uwr j» iMU nc .<roi«den, dafs daraus eine
«vu»« Mnts, -t» w^Idie die Geftalt brau-
.1'
!
. urch
derung
und des
.er SalZ"
^Its-Tabelleo.
enden Auffatzes find
.1
ngen, welche einige
viiz-Soolen angeftellt ba-
Als angefiellter Diener
er indefs bei der AusGbung
e, da£s hier noch manche be«
iszuf ollen ift, dafa mehrere Re-
jhtigung bedürfen, und dafs von
aen wenig auf eine folche Art bear*
s ein mit Gefcbäften beladener Sali-
.ilen Umfiänden einen bequemen Ge-
on machen könnte. Gleiche Erfabrun-
Jen gewils auch andere Salzwerks - Of«
. gemacht haben: auch fie werden öfters
, gehabt haben, die Ausdehnung der Soolen
. erfchiedenen Temperaturen , den Gehalt der-
jQp^ynd die Wärmegrade zu wiffen^bei welchen
[ 3.2 3
Sale-SmileD ZBtn Frierea und Sieden kommen»
Dad doch wird ihnen nicbt feiten, gerade im Au-
genblicke des Gebrauchs, die Zeit gemangelt ha*
ben, um Qber diefe Punkte eigene Unterfucbun-
gen aozuftelten. In den bekannten Schriften fin-
den de aar über den Gehalt der Soolen einig«
foil&ändigere Auskunft, und felbft diefe fcbeJnt
Bocb nicht genau genug beltiinint zu feyn. Zwar
habe» wir unter andern Soojgebalts- Befiimmuii>
ges die vortreffliche Abhandlung Lamberts *)
über das Gewicht des Salzes und die eigenlhüm-
licbe Schwere der Soolen. Aber ungeachtet
der grofscn Verdienfte, die Geh Lambert hier-
bei erwarb, fcbeinen doch feine Unterfuchungea
zu Fefifetzung des Soojgewichts darin unvoUkomt
tnen gewefen zu feyn, dafs er eine zu kleiDS
Phiole, welche nur etwa 6 Loth Waffer fafste,
gewählt, aueh auf die gänzliche Auflöfung des
Salzes nicht immer ftrenge ROckGcht genommen
und hinlängliche ^eit gewendet hat.
Unter diefen ümftänden fand ich es für nö«
thig, über obige und einige andere Gegenftänd«
eigene Unterfucliungen anzuftellen; fie habe ich
in der Folge gefammelt und mehrere Jahre hin>
durch durch neuere Beobachtungen berichtigt
und vervoUftändigt. Die kleine Sammlung, wei<
che ich zur beffern Ueberficht durch eine Tabelle
noch mehr vereinfacht hatte, war blofs zu mei<
'} Siehe deren Ueberfetcane im. 4g. Stück det naaed HatB'
burgei Maguim. d. Vtf/.
t 3i3 ]
nwn ftivatgebrauche befiimmt, und die Erfahrung
zeigte, dafs fie bei Verwaltung eines mit vielen
andern Gefchäften verknüpften Dienjles, als ein
Sehe bequemes Erleichterungsmittel genutzt wer-
den konnte. Diefes giebt mir die Hoffnung, dafs
üe auch andern Salinilten einen gleichen Nutzen
gewähren, und bei ihnen eine ganftige Aufnahme
linden werde- Gefchrieben am aS. März 1810.
I
1.
Dit Schwere und Ausdehnung der Soolen bei ver-
' fchiedenen Temperaturen.
1. Ich fange mit den ünterfuchungen an,
%elche Ich aber die fpecififche Schwere und die
'Ausdehnung des Waffers in verfchiedenen Tempe-
raturen angeftellt habe. Sie find von mir auf
zweierlei Art unterfucht worden; erftens, durch
Wägen einer hohlen, mit Waffer angefüllten Glas-
kugel^ zweitens i durch Abwägen diefer gehörig
befcbwerten und verftopften GlasUugal in WaflSr.
Die Kugel fafste in köHnifchera Gewichte i Pfund
17 Loth Waffer von iS" Temperatur, und hatte
ibbca einen Hals mit einer fehr kleinen Oeffnung.
2. Bei der erften Wägungsart wurde diefe
Kugel mit reinem Regenwafter von iS" Tempera-
tur •) aogefallt, die Schwere deffelben für einen
., •) Die TemperatMeti find in dlefem Auffatta alUnriiBlban
K «ach A*Ta ReaumurTclien , durch de Luc berichtigten
Soihfiligen QuickriLbM-Therniomiter, an «Inej {Urir-
igenommen,
'i^iit in Pfunden
c äintbeiiung in i
icfat fehr bequei
B&linereD des WaC
B darf bei den A»
.äcii Pi'niidea und Lotfaet
I on^vB angefcbloffeneD X*
z. BOT in Kruchtfaeiien voi
.«, ;b erfailt man fogleich difl
.a^reixa in Hun de rlili eilen.
^:s i:;riimero5, dafs fich bei diefef!
Iitodea jede andere Gewichts«
.. a^r.tinaie, fetzen lade.
. ^;;r Ceotner ifi 1068760 hoUändi-
■ >. y.(o würde von Pfunden, deren
I Zfr.iaec gingen, jedes 10687,6
> .; »lejen. In folchea Pfunden wiegt
^aoikfufs reines Waffer von i5° Tem-
i P/nod. Sollte daher ein Gefäf^
Mnc wirklich 100 dergleichen Pfund
nach feinem Volu)
^en ausge-
. fo wQrde es bei i5' Temperatur
ir, oder 2839 rheinländifche, odeic.
»r Cnbikzoll enthalten, indem der
i3^t3 und der dresdner i25,45 par.
M i& Die letztere Beftimmung voia<
^^^ ^4l« h*f*rttp , kerUmmt . untt die Schweren bei ai»
^01 m»s\rm R«ron>«ft(taniie roa nngefShtZ? Zoll <) Li*
^^ ^M« M*«f> •be*'''*fi"' worden. d. Verf.
^1
t 3.5 J
dresdner CubikzoU foll wegen Aer 2aiU
;hoen bequemeo Zahlen gelegentlicli in dierem
ze beibehalten , auch die obige Glaskugel
idealifcli in diefer Grüfse angenorannen werden.
Bei Beüimmung des neuen franzölj Teilen mor
trifchen Syltems hat man indefs den Franz. Cubik-
fufs reines Waffer bei 4" Temperatur 64-+''4S
Crainsfchwer gefunden. Hiernach wörde, zufol>-
ge der weiter unten befchriefaenen Ausdehnungs>
gefetze, der par. Cubikfufs Waffer von iS" Tem-
peratur 6434^0)2 Grains ^in 69,822 par. Pfund
oder 66,55578 der oben angenommenen Pfunde
wiegen, und ein Volumen, das 100 Kilogram-
men reines VVafter einnimmt, würde OjOggSäTz
Cubikmeter *), oder :2,gi545 par. = 5,25245
jAeinl. = 4)4o942 dresdner Cubikfufs grofs feyn.
S. Die Abwägung des Waffers in der Glasku-
il felbft verrichtete ich folgendergeftalt: Es wur-
de ein neuer, fehr grofser irdener Topf mit rei-
nem Waffer ausgekoclit, hierauf derfelbe mit rei-
nem Kegenwaffer, das bei lang angehaltenem ila»
genwetter gefammelt worden war, beinahe völJig
angefüllt, und in die Mitte des Topfs in ein rei--
nes leinenes Tuch die oben befchriebene , eben-
falls mit reinem Regenwaffer angefüllte , offen«
Glaskugel dergeftallt gehängt, dafs das im Topfa
belindliche Waffer etwa 2 Zoll hoch ober der
Oeffnung der Kugel liehen mufste. Nachdem
[ 0 ^°^ Kilogrammen leinei WaffEr von 4' Temperatut wflr-
dea ein Volumen von 0,1 Cubikmeter cinaeliaiea, 4- V/-
[ 3,6 ]
diefes ober das Feuer gefetzte Waffer bisznm Si4Ä
den und fiarken Aufwallen gebracht, aucb mel
rere Miauten lang darin erhalten worden wat
wurde mit dem Tuche die Kugel aus dem Topf^
etwas Über den Wafferrpiegel gehoben, die Oet&
nung Schnell zugehalten, und dann die fofort Her*
ausgenommene Kugel mit ihrem Waffer auf einer
fehr richtigen Waage abgewogen. Die hierauf
geöffnete Kugel kam nun auf obige Weife wieder
in den Topf und zunäcbit derfelben auch dsi
Thermometer, und als daffelbe bei vermindertem
Feuer und bei beftändigem Umrühren des Wafferfl
auf 75* Temperatur zu ftehen kam, wurde die
Glaskugel abermahls zugehalten, heraus gebobeiif
und gewogen, und dann von 5* zu 5" fo fortge.
fahren, bis das Waffer zur Temperatur des zergt*
benden Eifes herab gekommen war.
4. ZurUnterfuchung derWafferfchweren mi
der eingefenkten Glaskugel befchwerte ich die
fe Kugel durch eingebrachtes ßleifchrot fo weit
dafs Ge in der völlig getätttgten Soole unterfinkei
mufsie, und verwahrte ihre Oeffnung mit Korl
und Kitt wafferdicht, nachdem ich durch den Korl
ein vierfaches Pferdehaar, woran fie aufgebüagl
werden konnte, angebracht hatte. Die fo vorg«)
richtete Kugel wurde in freier Luft, und daraul
am Pferdehaar hängend in reinem Waffer von i5'
Temperatur abgewogen. Die Differenz beid^
Gewichte, oder der Gewichtsverluft der Kugel i(il(
Waffer, wurde ein Centner genannt, und dJeferi
durch
t 8.7 I
gefertigtes OeWieht eber
§. 2., in Pfunde und Lothe ejngetheilt. Mit riiefertl
Gewiahte konnten alJe Schweren , nicht aHein \
WalTer, fondern ancH rha jeder Soole bfii allein
Tetnperafuren gefiiird^ji iVetden, wenn man jü-''
des Malil rfas Gewicht derfelben, wie es-lmVVaf-'
fer odef in der Soole gefunden wurde, von cfer
Schwere, welche fie in freier Luft hatt^', ahzo
Die VVSgungen des Waffers wurden auf^ äftrtli'cl
Ar», wie' ße iMiter $. *i. bei dert Soolen Irefchrirfl
ben find, unternommen, nur' dafs hier die Ve
fchiiefsilng des OiasgefafseS dicht wie bei' deä'
Sdolen erforderiich war.
.,!-;■, - - • '-11
5. Bei den Uältcrn Temperaturen , bis S^g,9fff\
4o° l)in', gaben mir beide Wägungsarten ziem-,
lieh abereinltiinmende Refultate, denn fie wio^ea
noch nicht um ein ganzes Lolh von einander ab.
Bei den höheren Temperaturen fanden merk
cbere Abweichungen Statt; die ftärkften bei i
und das zwar auf die Art, dafs die VVägun,
des Waffers in der Glaskugel bei oft wjederholtei
Verfuchen unter Geh übereinfiimmend waren, c
AbwägÖDgea der Glaskugel im Waffer aber t
deutend, fugar bis zu 6' Loth, von einander ab^
vicheo. Dsgögen ergaben Ikh wieder die Refn
täte bei den übrigen hohen Temperaturen durt
Abwägen der Glaskugel im WaCfer unter lieh Ober-
einftimraend, beim Wägen des Waffers im Olafe
aber etwas von einander verfchieden,
Annal. d. Pbyfik. ß. 35- St. 3. J. ISia Si. 7. Y
\
l 3.8 ]
', , Icfc.wprd« die mittlem Durchfchnitt» d«B
ziemlich Ubereiafticnmenil gefundenen Scbweren
von beidao Wagungsarten liernach anführen; jetzt
ift noch zu bemerkten, ^d^fs diefe Schweren-einer
Bericbiigung wegen der Ausdehnung des Glafes
bedürfen. Ueber diefe Ausdehruog [konnte icli
aus Mangel an Zeit und pudern Hülfemüleln nicht
eigene Un^erfuchungen anftpllen, S m e,a t o n tmcl^
d,9, Luc. gßben die Längenatisdebnung des Glsfej^l
wenn das Volumen bei o° K. :=: i ifi, von o" Üi^M
zu 80° R. Temperatur zu OjOoo83 an« trpn^it deejl
IJr.Prof.G. G. Sch-midt •) übareinÜimmt, weM|
eher den mittlem Durchfcbnitt auf 0,0008 fetzt^l
und daraus für den Baum einer Ivugel von 0° hil M
8io', 0,0024» alfo for jede 5 Grad Temp^ralpC"
OgUooiS heÜiiniTit. \V'enn man nun dep Kaum
der Glaskugel bei i5° Temperatur auf Sgoo Cu-
biltzoll fetat, fo würde lie diefen Angaben zufolge
bii o* Temperatur ^S's^.z-p-/ CubJkzoll enthal-
ten-, und bei jedem Grad Wärmezunabme um
0,1169475 , alfo bei 5° Wärmczupabmo um
0,5847575 CubikzoU grBfser werden.
6. Die nachftehende Tabelle enthält die von
mir gefundenen und die daraus berechneten, w.e-
gen der Ausdehnung desGIafes corrigirUn Schwe-
ren des Wafiera;
■) S. Cr«
I aeuM lat
lalider.ßiyük, 1. B. S. :
»«gleiche Sauer damit .Gilba
B. XIV. S. 305, ufld B. XXV. 5. 414.
l 5i9 1
" . |4erGlaskti.
ötlu
gtl betrug
Cnbik- Zoll
3S9if83
'^99*41
Folglich "■
wiegen 3900
CobikzoU
Pf.
100
Lotlu
415
'\
4»9*
«»99
SO
97
96
96
«»»
I9i5
4
,>04»09
3904*^8
3905,26
3905*84
3906,43
39071OI
I 3907»^
IOC
100
100
99 «8
99 »3,04
9 16,99
9 io,oa
99 a»P^
98 25ftS
98 I4«9K
98 as97
97 «3f9r
97 io;9^
9^ 2i,99
96 i3»9^
95 30,01
' <
\
7« Wenn einige von den in der vierten Spalte
inf 3^0 CubikzoU berechneten abfoluten Sehwe-
ren *uYn eine unbedeutende Elernigkeit erhöhet,
eben fo einige andere «twas geringer gefetzt, und
WADii alle Gewichte in Lothen ausgedrtickt wer-
dTeoy fo erfcheinen unter diefer Voransfetzung die
Gewichte als Glieder eiMr aritbmetifchen Reihe
vom zweiten Range, welche in der zweiten Dif-
ferenzreihe mit — - 1 befiändig werden. Hiernach
ISist ficb durch Rechnung, nach der allgemeinen
Interp'olationsf ormel , auch die Schwere des rei-
|Mn WaCTers für dieZwifchengrade, wie es unten
Y 3
i
% |-r trlli t ll I ■ it, befeamea, «od es folgt clai^
■ts, (fta&, WK%M K3S £c eigeotbürnJicHe Sclrwen
4b WiSefS^ha lö^ TcBTpe^a^D^ == i fetzt,
^•dCUeSdb««re^d«$ Waffers bei jedem aodern
Twygtwr - Cr»de w (von S^ 6k So*) durch
aaefeAtfeBde Fonsri gefnadm werden kion:
Z= 1.001875 — m(5 -\- Bt) 0,00000625.
DSm Arrirtwgen des H'affus bei rerfcbiedenen
TuftiWim TcHuItca ficb aa einander omge-
Kkt ■mm dieCt Scfavcren.
8> Dir bere«bnet«o Schweren für die Zwi-
SAiemgtwie lad rwar oicbt unbedingt ais richtig
nt^irzta: da ^ber die ron 5 211 5" gefunde*
Re&itate eiaen reg« Irnäfs igen Gang za baben
■imam, nnd nicht fOglicb eine Urfache denkbiC
«Oitorcli djeCer dag bei den ZwirchengraLlen
l^eSudert werden könote; fo glaube ich, dafs
b« deca praktifchen GebrsDcbe derfelben um fo
«teoigvr ein bedeutender fehler eintreten kann,
da &e auch roo den Refuliaten anderer üffentlicb
bakannt gewordmien UoteTfuchungen, z. B, da-
nea Gilptn's, nicht merklich abweichen. Die-
f?c eaglifche Phyuker fetzte leine Normaltpm-
perator *) auf 60' F. 1= 12^ R., und fand !oU
geade Schweren des WafTers:
bei 32'^ F. = 0' R. i,oooS2
39 * 1.0C004
4S 8 i,oco76 »1|
S7 1- 1^0024
66 lä 0,09939
TS M O.99830
*) 5.Gren>i oeaMfoim). dtiPl^f. ll.B. E.374^,f. APyi\
);
t 3=1 ]
w
Benimmt man bei meinen BerecKn ungen die ei-
gen t hü mlibbe Schwere des Waffers bei i a^" R.
ebenfalls auf i, fo find nach denfelben die Schwa»
reo bei
o" R. = i,oeogS, fllla gegen Gilpin + o,oooo5
4 .— 1,001(13- — — + 0,00019
8 — Ii0«u7i — — . — Ojooooj
— 1,0000g — ■ — — o,oooiÄ
— O199516 — — ' — 0,00013/
— 6,99gij — • — — 0,00007
9. Es ift 2ü bemerken, dafs das Waffer
0" Temperatur nicht fo dicht a!s bei 5° ill. Zwi-
fchen diefen beiden Temperaturen ift es am dich-
teften. Wenn man nämlich, zufolge der obigeb
Reihe (§. 7.) und der bei 0° gefundenen WalTer-
fchwere, fchlierst, fo findet (ich die gröfste Dich-
te des Waffers bei 3^° über 0°, (welches ich auch
durch wirkliche Unterfucbungen beftiitigt gefun-
den habe), wofelbit die eigentbümliche Scbwera
deffsiben in Hunderttheilen oder in Pfunden aus-
gedrückt, 100,170742187,'» feyn wird; und bei
61" über o" ift das Waffer eben fo dicht, als bei
0°. Es dehnt Geh alfo von feiner gröfsten Dich-
tigkeit bis zu feiner gröfsten Ausdehnung im
tropfbar -floffigen Zuftande, oder von 3^ bis 80*
Tim 0,044 '2 '^ßs Volumens bei 5'',25 aus; pom
Froft- bis zum Siedepunkte aber beträgt die Aus-
dehnung o,o43Si2 des Volumens hei o"R.; da-
nach wird 1 CubikzoU Waffer von 0° Temperatur
^ei So" Temperatur ein Volumen von i,o43öi2
CubikzoU einnehmen.
iJ
I
I
.[ 3" ]
10. leb wende mich onn zn meinen JJnterfti^
chungen über die Ausdehnungen der Salz - Soolea
durch Wärme. Ich habe dazu theils natürliche^
theils künftlich gemachte Soolen genommen. Dia
letztern wurden aus reinem Regeowaffer und rei-
nem trocknen K6chenfalz durch völlige Anflörang
des letztem berettet. Ich kann hier gleich im Alli
gemeinen bemerken, dafs die Erfcheinungnn, wel«
che die natürlichen Soolen zeigten, von denen der
gemachten Soolen nur wenig vcrfchieden wareo, di*
Erfcbeinuogen beim Gefrieren allein ausgenommetv
Da nicht zu befürchten war, dafsjbei einer völlig
gefättigten Soole durch Verdunftung des Wafferc
während der Verfuche ihr eigenthüinliches Gewicht
fic^ändere, fo liefs fich die ihr in jeder Temperatm
zukommende eigenthümliche Schwere auf dielelbl
Art, wie die Schweren des Waffers, beftimmeitj
am heften gei^chah diefes indefs durch Abwäg«||
der Glaskugel in ihr. Die Ausdehnung dieffll
Soole folgte von o° bis So'i Temperatur ziem
lieh genau einer (teigenden Progreffion vom zwei
ten Range, wobei jedoch andere, und in der eff
ften Differeozreihß fich mehr einer beltändigei
Gröfse näherode Differenzen Stattfanden, als b^
dem Waffer, Völlig gefättigte Soole dehnt licl
von o° bis zu Sa^ Wärme um o,o543iz2o3 ihroi
Volumens bei o'^ aus.
11. Bei den Gnterfuchungen, welche lo
Ober die Ausdehnung anderer Soolen durch Wä|
nie angettellt habe, kam es darauf an, die Vei)
aooSiing riesWaffers während de? Verfuclis inÖg-
lichlt zu hiniJern. Zu dem Ende füllte ich eia'
cylindrifches, 9 ZoJl weites und 11 Zoll tiefes
Glasgefäfs 10 Zoll hoch mit der zu unterfuchen-
den Soole , und felzle es auf einen Dreifufs in die
Mitte eioes 26 ZoU weilen und 16 Zoll tiefetf, -
auf die gewähnliche Art eingemauerten KUchev» ]
l^elTels. Der übrige Raum des Keffels wurde nif|;^
Wafler aufgefüllt, dergeftalt, dafs das Glas mJM
feiner Oeffnung noch 1 Zull hoch über dem Wll^9
ferfpiegei hervorragen konnte, wie irtan es in,
Fig. 2. auf Taf. III. abgebildet ßeht. Diefe Oeff-
xung desGv'inder.t wurde init einem übergreifen-
den Deckel dicht verfchlofren , doch befand GckJ
in der Mitte des Deckels ein j Zoll weites Locbi-fl
durch welches das vierfache Pferdehaar gezogeft '
wurde, woran die, vor dem Verfchiiefsen in das
Glas gebrachte, zum Abwägen, wie in $. 4', vor-
gerichtete Glaskugel hing. Noch wurde derKeiTel
etwas über die Hälfte (das Glasgefäfs umgreifend)
mit zufammengefügten Bretfiücken überdeckt, da-
mit die auf diefen Deckel^ gebrachte Wäganftalt
möglich^: frei von auffteigenden und anhängenden
Wafferdämpfen erhalten werden konnte. Das
Waffer im Keffel wurde durch untergebrachtes
Feuer einige Zeit lang auf 80° Temperatur erhal-
ten; darauf das Glas mit der Soole etwas gefchüt-
telt, (damit die VVaffertröpfchen, die vielleicht
durch Verdunftung entwichen feyn und an dem.
Dackel und dein Rande des Glafes hängen mocb-
U
i
»
ySdkrmmier mU derSoolc vereiait^n konn-
tev^ vsd zogleicb die Glaskugel einige Mahl aur-
■ad abiwwrgt, am die Lufibl^rea altzulöfen, di
ihr (icUeichl aohaogcn kooniie». Erft nachdei
dJe£e Verficht beob^chiei war, wurde die Sehn»
re der Glukogel in d«rSoole befÜmmt« nnd d
asf fogleicb die Oeffaang in dem Glasdeckel mÜ
cicem Kotkhöpfel dicbl verfcbloffeD, und d«
Feuer outer dem Keflel vreggeDoinmeti. Da vo*
deffi Feaer auch das deaüefi^ umgebende Maue^
werk (ehr Üark erbitJt worden war, und dief«
nur lehclaogfam Geh wieder abIvOblen konnte, fft
erfolgte die ErkäJlimg des Waffers im Keffel tm
der Sooie im Glafe cur fehr langfam. Hierbei
wurde von .'i in 5 Grad Temperalui*, nach jedei
mahligem Scbfllteln des Glafes und Bewegung d«
Kugel, die Scbwere der Kogel beftimmt, ond ja
des MabJ während der von einer Wägung zur a
dem Statt findenden Zwifchenzeit das Loch i
Glasdeckel i-erfiopft, auch das Waffer im Kefft
durch Umrilbren deffelben tn beitändiger Bew0
gung erballen. Um die Scbvceren bei den i
gen Temperaiuren, welcbe in der Küche nicht ef
reicht werden konnten, etwa von i5° an, zu fin
den, mu^te das Glas aus dem KefTel genomm
und an einen kallern Ort, doch ebeofaUs wiedd
in ein grolses, mit Wader angefüUles GcfSfs <g^
Xelzt werden. •
IS. In der nachßehenden Tabelle habe itH
au ditt gefundenen Schweren von drei verfcbi^
Soolen angegeben. Die übrigen,]
eben ich Veri^üche angeftellt habe, hi«r m>t aiizut
führen, hielt ich für überflüffig, c!a fie allerammt
den Refultaten cllefer fJrei Verfuche und d^O' dar-
aus abgeleiteten Folgerungen enirprachao.
Tempel atut'
9t
rei ver
cl.U<!en
e Soole
Plond.
Loth.
Pfund.
Loth.1
HO
"7
1>I
M»,
. -"°
■"ii
lai
'!Ü:
tio
■3ii'
III
Ü.
lio
. 6
1.0
»5
109
">Vt
iiö
■■+}
loji
"^'^
lao
A
109
•■>A
119
■rt-
109
>5J
11»
7ii-
log
■«i:-
11«
»ii
108
Hg
■4,'^
10g
Hg
■K
107
"1
"?
'OtI
107
JO
■>7
SA
-.0«
>9A
H6
>7»<i
,10«
■!«
11«
>4tJ
loä
»H
116
'ti.
lOi
■ sA
US
>of
' i3. Werden die Refultate diefflr Uiiterfu-
Zungen genau erwogen, To findet fififa; dafs ^lü
Schweren und Ausdehnungen der Soalen bei zii^V
^jehraender'Wärine fich nach arithmeti(chen ReU "
^■■jM mit zunehmenden Differenzen richten. Je
^Hnücber indefs die Soolen werden, defto mehr nä-
i lurn ücb die Differenzen einer beftändigen Grö-
■jc«. Diefe Keihea können ziemlich genau zum
k
f. 324 3
, üch wieder mit der Soole vereitiij
len,) und zugleich die Glaskugel einige
und abbewegt, um die LuftblafeD «b
ihr vielleicht anhängen konnten,
diefe Vorfichl beobachtet war, w
re der Glaskugel ii> d«r Soole be
auf fogleich die Oeffnung iR:''
einem i^orkltöpfel dicht ve'
Feuer unter dem Keffel w
dein Feuer auch das den.K
werk fehr ftark erliiut
Dur fehr langfam Geh w
erfolgte die ErUältun
der Soole im Olafe
wurde von 5 3u 5 >. ..
mahljgem SchQtli
Kugel, die Seh'
des Mahl wäl<
dern Statt f
iiivercB
i. -jm 0,987^
;.ica diefe Diff«
^li den ärraern Soolei
>an ünden, dafs fie fämmt
ciiweren des' reihen Wafferäf
. r«mperaturen voa 3^ bi»8o**
efe befondern Umftände fetzei
Glasdeckel
durcli Ur
gung «r1 S:and, nach denfelben die Schwere!
gsq Ti ^nuogen aller Sooleo bei gegebem
*^t!\r .,Mr«n zu beftitnmen, und ich habe dah«
den uJ^ende Tabelle jene Differenzen uai
/cnen und berechneten Wafferrcbwereii
>'LlenenTeniperaiuren eingetragen: nämix
i. r f bcünden Reh die Temperaiuren^ an
« abloIutOD Wafferfcbweren bei (liefen Ten
i4iuaa, die Schwere de« Waffers bei i5° Wärij
V •
I 527 >
< %
I
1 . t •
'atxir«^ und unteren die Gewichts«^
^he bei. denfelben Temperaturen
' Soalen Statt finden , die b^
-siebte nm i von einander
rii5
,02125
.00|00000
»»9775
17
5^9»95375
n
99»9a875
»^
99,9025
:30
$9»«75
ai
99>84^25
M
99,8:625
aj
99i785
H,
99i75Ä5
«i-^
99.71 87 J
3H5
99»ö8375
'»7.
99^^475
«8
99,61
^
99»57"5
3c^
9^»53"5
S«
99i49-
3»
9954475
06
.,01592
1,011023
1,0081 83
1,005398
1,00267
I9000
©♦997386
Q19948S
0,99233
0,989886
0,9875
0*98517
0,983898
0,98068,3
1 0,9785*3
0,976420
0,9^74375
0,972386
0,970454
0,96858
0,966761
0,965
0,963395
>9
40
4«
4»
43
44
45
46
47
48
^9
50-
5«
53
53
54
55
5^
57.
58
59
60
61
62
63
64
65
Z. f Ä- .
^0375; 0,961648
875»o,96oo57
5 o,9585'33
0,957045
0,95562$
0,9542^1
0.952954
0,951704
0,950571
o»949375
0,948395
0,947*73
0,946307
0,94539g
0.944545
0.94375
0,943011,
0,94233
0,94^704
0,941136
0,940625
0,94017
0,939773
0,93943»
0,93914g
0,93892
o,93875
0,938636 '
0,93858^
0.93858
0,938636
0,93875
5
y, 21625
99,16625
99ii5
99,6625
99,00875
98,95375
98i«975
98^84
98,78135
98,72135
98,66
98»5975
98,53375
98,46875
^98,402 5,
98,335
98,36625
98,19625
98,125
98,0525
97^97875
97*90375
97>8375
97»75
97,67125
97i59»35
97^51
974275
I97i34375 10,93893
t 33a 3
11.
Von dem Gehalte der Soolen,
i6. Die genaue Benimmung des SooIgehalM
ifi: für jeden Saliniften eine fehr wichtige Angel»
genbeit. Es reicht nicht hin, aus der ErfabruBj
znwirren, wie viel reines Kochfalz eine Soole uh'
ter gewifren Utnftänden wirklich hergiebt;
richtigen Beurtheilung des Gradir- und Siedega<
fcbafts und in vielen andern Fällen kommt es dai
auf an, dafs man auch berechnen könne, wie vi«!
djefe Soole überhaupt an aufgelöfeten Theila
enthalten habe *). Dicfes hat mich beltimmt, ad
diel'en Tbeil meiner Ünterrucbungen alle möglichi
Vorßcht zu wenden. Ich bereitete mir mehrerU
ao Gehalt und fpecififcher Schwere von «inandcg
Terlchiedene Soolen in verftopften Gläfern, dja
bis das Salz völlig aufgelofet war, oft umgefchüt
*") Untei den ndtQrllchen Soolen wird ei fchweilich Eii
geben , die tnUej dem refoea Kochfahe nicht aucb frei
de auFgetörete Theile mit Reh fuhren roUce. N»n muXTfli
die Soolwaagen eatweder die rpeciECchen Schweren d
Soolen , oder den Sulzgehale, oder Tonft eine Eigenrdi;
derrelben anzeigen. Die fpeciüfchen Schweren werdet
aber durch Ximmcliche Aurgelofete Theile beftimmE, di
le miirreu folglich fSrnrotlich ibieoEinflurs mif die Waa|
Sufsern und von ihr ang^iEipt werden; und dat ift aoi
nochwendig, da bei der Gradirimg und Siedung at
Tbelle technifcli behandelt weiden. Ee würde äW\f,m
auch nicht möglich feyn , eine Soolwaage la fertige
die [elbft auf einem und demfelhen SaUwerke, wenn
befondsri Gradirung hat, jedei Mahl blafi den reim
KochfalieeliaU (;enau anzsi^eu könnte, weil die freniAl
anfi^-^Iörpten Theile nnter allen Urnftänden nicht imm.
in «inerlei Verhältniffe zum Kochlali« bUlbtn, d, Vf.
sltWÜrdeii. Alsdann wog ich Ge bei «oer.Tem-
peratur von i5° R. mit den in §. 'J. befchriebenea
Gewichten, auf die eb«(> angegebene Atn
* 17. Vbn SooU, welcbe dem Gewichte nach
auf 1 Tbeil S»iz'3 TljeiJe WalTer, foJgUcli ia 100
Thffilen Äoole aS Tbeile Salz ^nihielr, wog (tis
Glasku^«] ToU (welthe 10b Pfund Waffer fafste)
genau 1 18,8407.') Pfund ; ibr^fpecififcbes Gewicht
war aJfo i,i6I84-575, und fi« wog iS,84375 Pfund
mpbr als diaffelbe'Vplumeii reinen Waffers. Voa
jenen ii8,fci4375 Pf., als d|sm Gewichte der Soo)^>i
kor, Tlen 2^,71 ogSy.'i' Pf. auf rias Oeivichl des Sil
zesuod 89,13281^5 Pf. auf das Gewicht des Wit^'
fers in ibr. ¥.s verbält> &rh folgheb das Uebei^e-
wicht der Schwere diefer Sooie übef die eihes
gleichen VolumenB Watfer,, zu dem SaIzgeh«I|a
(lerfelben, »vie 1 zu 1, 1*17669^8. Da in der Soo-
le, welche die Glaskugel ganzlich füllt«, nur
8g,i328ia5 Pf. Wafler enthalten waren, die Glas-
kugel aber 100 Pf. reines Waffer fafste, fo ergieht
fich, dals 10,8671875 Pf. reines Waffer genau ei- 1
nerlci Volumen, als in der Sooie das aufgclöfet*
Salz, welches 29,7109375 Pf. wog, einnehmen*
Bei einer Sdole, vom fpecif. Gewichte 1^1884375,
nehmeu. folglich 273,4 Gewichtstheile Salz im auf-
gelöfeten Zuftande denfelben Raum eia^ als voil
reinem Waffer 100 Gewichtstheile. Demnacll-^
warde fich auch in diefer Soole die fpecißfcbs '
Scb.7ere des Waffers zu der des aufgelöfeten Sal-
zes verhalten wie 100211273,4,
'*r .in.-'"*""'
.5 Uotet i
de
ai« 8
1 ,^iil*«» '
,),09i''"
19081*
;„MU»"'
en SbIi"
oVn'
Eitreiwo
a de«
^„ ^v«"-- . „od. ■"■■^s-ol,^
e ial>
er--'-
«^•r gegebenen Soole in
ICilogtammen u^f. f,
Bre des Waffers^
nden u. f; f.
"^^^ gegebenem
Ter;
ere der ge-
letzt;
.iuncterttheil^fi
tnirszabl (des Ue-
.*iches Volumen Wat
der gefättigtenSöö]e\
.^^edächte beftändige Oif«
I
t^renz zwifcben der fpeci-
^ttigtien und der gegebenen
oder den Ausdruck der Theile
:iner Soole bei einem Tbeile Sals^
, oder die Gewichtstbeile Salz , wel-
:stbeile Soole entbahen ;
: bei i5® Temperatur die fpecififche
ler S00I9 .:= A gegeben wird
= B. [ 1,5925749 — < I20.7S125 — i4 ) . 0.0081936] ;
JVaJJkrgehaU W =: A -^ B Qv --' bd) — A -^ S;
A _ ^ _ Joo
ren Gehaltsgrad « = -7r""^— *"? "Z ^5
und dcr«n frpeent p =>
S S
joo. BCv^db^ ^lcx>.S 100
Z 2
C 334 1
l8. Hier ift za bemerken, dafit fich das C
wiclitsverliäJtnifs des Salzgebaltes zom Uebergv^l
Wichte der Soole Ober reines VValTer olGht bei jn
öer Soole gleich bleibt. Es nimmt mit daa fpec]
fiCcben Schweren der Soolen ab, und zwar iiac|
einer aritbmetifcben Progreffioo vom erfieo Rat
ge, bei welcber, wenn dia fpeciSrcbea ScbwM
reo in Hunderttheilen, oder nach $. 2. in Pfui^^
den gegeben liad , die Differenz der Glieder
zwifchen jedem Hunderttbeile oder jedem Pfunde
gleich ift 0,0081935320. Es läfst Beb dab«
aus diefem Verhäitnlffe der Salzgehalt jeder gs>
gebenen Soole berechnen. Zu dem Ende muItipU
cire man vorftehende beitän^ige Differenz nül dt^
Differenz zwifchen der fpeci&fchea Schwere dal
gegebenen und der völlig gefattigten Soole, zii
fae das Produkt ab von 1,592574^994 (welcbi
Zahl Geh lu i verhalt wie der Salzgehalt de
völlig gefäitigten Soole zu deren Uebergewicli
aber ein gleiches Volumen Waffer), und mnitjpjl
cire den Reft mit dem Uebergewicbte der gegi
benea Soole Ober das Gewicht eines gleichen Vg
. lumens Waffer. Oder: es bezeichne
einer gewiCTen Menge Salzes im Wege ftehen. Dief«rBs
zeiclinuDgsart uud die Beurtheilung der 3 grSdigeo Sooli
ift aus einem in dei tiStta Hdlfie d» vorigen Jahthua«
dem gefchriebenen , noch ungcdrucliten Auffatze etnN
Mann«! entlehnt, der lieh um ^ie Salzwerkt künde
rem günzen timfjiige imrierbliche Veidienfie erworben
hat. ErCtere ift auob fclion von mefarero Geletirteu und
SaUiiirten in Gebraocb gekomnien. Siebe unter andern
e t e n'i Joutn. d. Vlryf. B. I. S. 391. B. VIII, S. 357 ff. '
d. Vtrf.
\
l 335 jl
4 'üiBfyt^Mche Schwere einer ^gegebenen Soole it^
Hundertthieilen, oder in Pfunden 9 Kllogramiiien u«f. f.
Z :;=, xpo, die fpfcififche Schwere des Waffers\
. jebeofalls in Hniiderttbeilen oder in Pfunden u. f.' f,
B =5= k — ^ 2 , das ' Uebergewicht dßr gegebenen
Soole über eui| gleiches Volumen reines WafTer ;
D = iib,78i75, die fpecißrclie Schwere det* ^e-
fättigten Soole ^ die des WajTers ^ 100 gefetzt;
/ .5 den.lS^lzgefiait einer Soole in^ Hunderttheilra
jgder in Pfunden u.,.f. f.
. ; iy den WaQecgehalt' derfelben ;
V = 19^91^7499 obige Verhältnifszahl (des tle-
bergewichts dßr Soole über ein gleiches Volumen Waf-
fer ^ zu ihrem Salzgehalte) bei der geßttigtenS6h\e\
. h s= O9O08 19369 die obeti gedächte beftändige Dif-
ferenz; .' ,
ii SS D TT A% ^*® Differenz zwifchen der fpeöi-
' fifchen Schwere der ^elättigten und der gegebenen
Soole;
g die Orädigkeit^ oder den Ausdruck der Theile
Waller 9 die iich iti einer Soole bei einem Theile Salss
befinden , und ,
p das Prozent i oder die Gewicbtstheile Salz, wel-
che 100 Gewicbtstheile Soole enthalten ;
fo ift, wenn bei l5® Temperatur die fpecififche
Sphy^re einer SooW •= A gegeben wird
/d'treii SalzgAalt 5 s^ B (v ~ W)
= B. [1,5925749 — <I20.78I25 — ^). 0,0081936];
deren WaJJkr^thali W '=^ A ^ S Cv- bd) = A -^ Si
A W joo
JOO. BCv'-^db^ _^JCo.S 100
und dersn frocent p = ^ "~" "*^ — 7371 *
Z 2
^ /
deren Cehalisgrad ^ = — — I— •-;: —r-i;
I
l
t 336 1 .
Hie /peciß/che Schwere einer Soole A aber iffi:
vEiiii dtt Silzgehalc S fegebeii worden
wcQD de» Wajyergekatt W gegeben Lft
J-^Cf-'^
wenn das Froeenl p gegeben ifc
— L + -£- +
— 2 ^ 200A ^
40
t£i:+^+°-
eT+<t-^)]
= 13,1063359 + 0.6103337. p +
V(7S33,i4oii75!;7i + 10,1179.^ + 0,371385188078
Sollte mao deo Soolgeljait in Cubikfufsen oder in
andern beliebigen Maarseii berechnen wollen, fi>
hat man nur die Gewichte eines folchen mit rejaem
Waffer und mit gefätligter Soole angefüllten Maa»
[
C 337 ]
G bei i5° Temperatur zu beftlmmen, und diere
Werthe für Z und J) in voritebende rormela zu
fetzea.
19. Ich habe nach diefen Formeln den Gehalt
von 665 verfchiedenen SooIph bei 15" Tempera-
tur berechnet, und in den Tabellen zurammenge»
ßellt, welche man am Ende diefcs Aufratzes fin-
det , und die ich in der Folge die Soolgehalts • Ta-
bellen nennen werde. In der erften Spalte derfel-
ben find die Schweren der Soolen von Loth zu
Loth wachfend angenommen, dlefe aber (fo wie
in den folgenden 4 Spalten) in Pfunden ausge-
drückt worden, damit fie auch als fpecififche
Schweren, in Hunderttheilen ausgedrückt , geUea
können. Die Zahlen in der zweiten Spalte find
als die Grade der LambertTchen Soolwaage zu
betrachten *), fo wie die Zahlen in der vierten
Spalte die oben (§. I7. Anm.) angenommenen Gra-
de, und die in der J'ün/ten Spalte den Gehalt der
Soolen nach l'rocemen ausdrQcken.
£0. Wenn wir in diefen Tabellen finden, dafs
ein Volumen, welches loo Pf. Waffer fafst, wenn
es z. B. mit 3grädiger Soole angefüllt wird,
29,71094 Pf- ^^'2 enthält, fo befteht diefer SaJz-
•J Siehe NeuBa Hambori;. Magaiin ; 4g, St. S. 516. oni
Weihrsuch, ober die verfchiedenen Arten . SaU-Soo-
leii zu TcbKneu, Grds I7S2> S. 110 u. f. Die van Lam-
bert z(i diefen Graden beftimmten Soolfoiiweren wei-
eben von meinen Scliweren um etwaii ab, -mata viel-
leicht die UnterfuchuDgeait deffelben Veiinliffung ^agt*
ben haben mag. d, Vf.
1
I
[ 33« ]
gelnlt mr bei den kOnfUich gemachten Soolm
lauter reinem Kochfalze. In den aatdriichea Soo-
lea befinden lieh uoier diefen angegebenen Sal:
tbeilea aacfa die Theite fremder Salze, welchd!
dem KocbTalze betgemifcht fiod ; unter diefer Ein^
fchrättkung kann man aber ancb bei ihnen dif
Angaben diefer TsheUen als richtig annehoiei
ohne'eicen merklichen Fehler zu begeben. S(f>
wQrden al/o io einer natürlichen Soole, wetcbl^
gleiche fpecififcbe Schwere mit der kanfilicbeSj
5grädigen Soole hat, an aufgelöfeten Sal:
andern feften Tbeileo zufammen 29,71094 Pfund
entbalteo feyn. Die (pecielie Beliimmung dief«l
Tbeile fetzt bei einer jeden Sotslquelte oder ein«
Jeden zu verfiedenden Soole eine befondere ch^
mifche Zerlegung derfelben voraus, denn durch di]
Salz&edereiea im Grofseo kann man nicht zu ^
ner genauen Ueherßcht des SalzgehallfS gelanj»«^
weil derfeihe unter veränderten Umßänden aud
febr verfchieden erfcheiaen wird.
2I. Wenn die GrSdigkeit einer Soole (§. IJ
Anm.^ fo wie deren Schwere bei einer ander^
Temperatur, als der von iS" R. , gegeben ift
fo mufs man, nm den Salz- und Waffergebalt de^
felben zu bnden, die Grädigkeit mehr i in dl
Gewicht diefer Soole von der gegebenen Tenlpi
raiur dividiren. Hierdurch ergiebt fich der Sal:
, gehalt, und wenn man diefen von der SoolMiwa
ns abzieht, fo hat man den Waffergebalt derfel
bsn. Ifl der Gebalt der Soole nach Procenteo ba
I 339 J
fcannt/ tö tfirrdire ' man mit diefem Proceote In
loo Msd mit dem Quotienten wi«der io di« Schwe-
re der.SooIe-bei der gegebenen Temperatur, (o
bu inan eEienfalls den Salzgebalt der Soo]e„und aus.
jiaCgm dasUsbrige. Diefas nird folgendes Beifpial
vxlSnt^ro. Ein Volumen , das bei i5° Temperatur
Xco Pf. reines Waffer faEst* wird, wenn es mit
S^ädiger oder z5 Proceni: haltender Sools too
^° Temperatar angefallt ift, ii5,8o65625 Pf.
it|«gen. Hierein mit 3 4-1= ^^ = 4 dWidir^
^ebt 28,45164062^ P^- zum Salzgehalte; und
liefen von ii5,So65G25 Pfund fubtrabirt, giebt
15,354921875 Pf., als den Waffergehalt diefer
ioole. Bei der völlig gefättigten Soole wird je-
loch diefe Rechnung nicht genau zutreffen , weil
b derfelben unter verfcbiedeneo Temperaturen
fwgleiche Verhältniffe zwifchen Salz- und WafT^r-
i^ebalt erfcheiaen. Die Salztheile nehmen ab, je
äxtx diefe Soole wird, gl Pfund ig Loth völlig
»(ittigte Soole von 80° Temperatur fetzten nach
uiaen Beobachtungen , während keine Abdun-
tegStatt fand, bis zu i5° Temperatur erkaltet,
^Loth Salz ab, und noch j^ Loth, als fia bis
B 0° Temperatar herabgekommen waren. Da
izo Pf. a5 Loth gefättigter Soole von
^ Temperittur 53 Pf. 3,o623 Loth Salz und
E, 21,^377 Loth Waffer befinden , fo malfen
> Temperatur 34 Pf. 14,0623 Loth Sali
ta g° Temperatur 32 Pf. 35,o625 Loth Salz
«f {[. 21,9377 Loth Waffer gemifcht A/»
[ 340 3
' )Der Gebalt diefer Soofe ift alfo bei o° Temperatur.
a,6747grädig, bei i5<^ Temperatur 2,6494grä.-
dig, und bei 80" Temperatur 2,546 grädig.
22. Sollte in einef andern Tetriperatur als
l5° der Gehalt, aber nicht die Schwere, odeC
umgekehrt, die Schwere, aber nicht der Gehalt
einer Soole bekannt feyn, fo kann man mit HüJf«
der in §. i4- angegebenen Formel die uiibekannts
Gröfse folgendergeftdlt entwickeln. Man be^eich4
ne im erlten Falle die Schwere einer Soole von
dem bekannten Gehalte bei i.'i'* Temperatur mit*
ö, und berechne nach gedachter Formel diS
Schwere A bei der gegebenen Temperatur; im
andern Falle bezeichne man die Schwere bei de¥
gegebenen Tempjralur mit a, fuche die Schwer^
A bei l5° Temiieratur und berechne aus ihr dät
Uebrige. Nachflehende zwei Bei/pieJe werdeil
dies noch näher erläutern:
i) Man will wilTen, wie viel eine 4g'"ä'
dige oder 20 pr. C, haltende Soole von 20° Tem
peratur in einem Volumen , das bei i5° Temper*
tur 100 Pf. Waffer fafst, an Salz und Waffer edC
halten Werde? Ein folches Volumen 4g''äJigäi
Soole wiegt bei i5° Temperatur 114,87695311*:
Pfund =:3: a ; und es ift hier z':l= ioo Pfund
Z — 99,875 PF.. R = 0,9875 Pf. und r = I Pf.;
daher /^=r^^"^+2'=ii4,5SS Pf. = dfl
Schwere einer 4g''ädigeD Soole bei 20° Tetnp;
ratur. Aus diefer Schwere fifid^t fich nach VOQ
fiftlieädem §. i'dafs eine folclie Soole 22,gi32 Pf.
Salz und 91, 65^8 Pf. VVaffer enthält.
2) Wenn blofs bekannt wäre, d^Ts die fpeci-
fifche Schwere einer Soole bei 20° Temperaluc
Il4i566 Pf. ift, und man wollte wiffen, wieviel
dieCes Gewicht an SaU und Waffer enthalte, fo ift
■in diefem Falle a ^ Il4,566 Pf.; ferner 2 =
99,875 Pf., /^ roo Pf., R=i und ^=0,9875
Pf.; folglich vl^ 114,876953125 Pf. = der fpe-
cififcben Schwere bei l5° Temperatur. Nun ift
aus den Soolgehalts- Tabellen, oder noch genauer,
nach den Formeln unter §. 18. zu erfeheii, daTs
eine Soole, welche bei iS" Temperatur die obi-
ge Schwere hat, eine 4g''ädige Soole ift. Es
mufs demnach in die Schwere bei 20° Tempera-
l|jr mit 4+1 ^= ^aV diviciirt werden, um den
Salzgehalt derfelben zu erbalten, u. f. w.
. 23. Unlerfucht man den Gehalt der Soolen
nach einer gewöhnlichen bei 15" Temperatur ge-
fertigten Sootwiage oder Soolfpindel (^Areom^ter
mit der Scale), deren Scale nach Graden oder
Procenien eingelheilt ift: fo merke man den Grad,
welchen diefe Soolwaage jn einer Soole, z. B. von
55° Temperatur anzeigt. Sie mag z, B. bis 3^
Grad, oder 2i|^ Procent eingefunken feyn, Nuo
fehe man in den Soolgehalts-TabelJen nach, wel-
che fpecififche Schwere einem folchen angezeigten
Gehalte bei i5° Temperatur zukommt. In un-
ferm Falle betragt fie i i6,l5625 Pf. Diefe Schwe-
re fetze man = a; fo wird. Si= 98,125 Pfund,
1
i
t 542 ]
Z = löo Pf. , y =3 0,95977 Pf, , A 3= i Pf. um
i^^^^Z3l ^ Z ^= A := \i^.i^7 Vf.; anct dief^
ilt die rpeciHfctie Schwere obgedachter Soole ba
l5° Temperatur. In den Soolgelialts-Tabelles
findet fich, daTs eine Soole von diefer rpeciBfchi
Schwere, ftatt ^l-grädig, eigentlich 2,932 grid!
oder 23,437 Procent haltend ift. Wäre eins fol
che Sooirpiadel nicht auf i5° Temperatur ei nge^
richtet, |fo fucbe man im Allgemeinen, wetcba
fpeci&fche Schwere dem angezeigten Gehallsgraila'
bei i5° Temperatur zukommt, diefe Schwere fe»,
tze man =a, multiplicire deren Uebergenicht
mit der Differenz K von derjenigen TemperatniC^
wobei die Waage gefertigt worden ift, addire zb
dem Produkte die fpecififche Schwere des Waffers
von diefer Temperatur ^^ z ; fubirahire von der
Summe die fpecififche Schwere des Waffers von
der Temperatur, welche die abgewogene Soola
hatte = z; dividire die Differenz durch die Di f-
ferenz = r bei diefer Temperatur, und addire
endlich zu dem Quotienten die fpeci&fche Schwe*
re des Waffers bei l5° Temperatur: fo ergiebt
fich die fpecifiTche Schwere der Soole ;=: A bei
diefer Temperatur. Oder es ifr
Eeifplel: Eine Waage, die bei 10° Tempe»
ratur verfertigt ift, zeige in einer Soole von 20*
Temperatur eine 6grädige Soole an. Man will
vrirfen, welchen Gehaltsgrad diefe Soole bei iS^
t S43 3
npetaiur Hat. Hierift a = lio,4638S^
R = I.oiJga, r :=; 0,9875, Z = loo.ogJ
Si^rgg.öyS, Z=ioo; folglich jl;=:iio,g6554o§ '
Pf., und eine Soole von ctiefer fpecltifchen Schwere
jft SjÖgS grädigeo Gehalts.
Diefe Formel kann, wie leicÜt eiBzuTeheD
ift, auch in foluhen Fällen gebraucht werden,
Venn das nach $. 2. verfertigte Gewicht nicht
auf 15**, Tondern auf eine andere Tempert-
tui- eingerichtet wäre, und man doch die, nach
diefem Gewichte gefundene Schwere auf das bei
i5° verfertigte Ge'Ticht oder auf die danach be-
reclmeten Soolgehalts- Tabellen reduciren wollte.
z4' 2" meineti gewöhnlichen Soolwäguogen,
bei W'elchen es auf fcharfe Genauigkeit ankommen
foll, wäblG ich entweder die $. 2.. gedachte hohle
Glaskugel mit ihren Gewichten, oder den beque-
mern Areometer, mit veränderlichen Gewichten,
?uf welchem ßch an einer felir fchwachen metalle-
nen Spindel ein kleiner Teller für das aufzulegenr
deOewicbt befindet (Taf.ll. Fig. 3.). Es mufs noch
etwas Gewicht auf den Teller zugelegt werden',
wenn der Areomeler in Waffer von i5°Tempera-
tar gehörig einGnken foIJ , um auch Waffer voi^
höbero Temperaturen, oder andere FliifGgkeiten^
diefpeciürch leichter alsWaffer find, damit wiegen
zu können. Das hierzu verfertigte Gewicht ift fo
eingerichtet, dafs es die fpecififchen Schweren
n^enfalls in Hunderttheilen oder in Pfunden aus-
nfickt, welches erlangt wird, wenn die gaaza
?=IOoPf.,
P-.Jt
'-■i-Z-.
t 342 i
= 0,95977 Pf., Ä.s=^ ^
= rf = ii9>i87 Pf.; . ■
iß die fpecififciie Schwere obgecla
l5° Temperatur. In den Soo] ^^
findet fich , dafs eine Soole vo' ^^^
Scliwere, ftatt 5|grädig, ei ^ ^j^
oder =5,427 Procent halte ^^^^ j,
che Soolfpindel nicht an'
richtet. :to fache niar „ Salzwerkeo ge,
fpeciCCche Schwere <> ^^^,,^^ ^;, j^__,^„,
bei l5° Temperat. ^^_ ganz nnentliehrlich«
an nur auf deren Verfertic»
und Gena^uigkeit Terwendet
von denfelben fchon zienilicl
^u'.e erwarten. Aber eine gute uni
;j'iV3Sgo ZU verferligen, zumahl derei
Üimnien, erfordert viel Mühe, und i
.■äwicriger, je -.veniger man zu den Spia
.,33ue Cyllnder erhalten kann. Be'i voll
p-nen Cylindern find die Scalenpunkte durcl
tze man ^ a,
mit der DifFer
wobei die W
dem Prodo'
von diefe
Sumnie
der
hai
fjnODg leiclit zu beftiminen *); bei unvollkom«
^ea hingegen mürfen alle diefe Punkte niecba«
,0 gefucht werden. Die bequemfte und rieh-
ijpfie Art, wie auf dem mechanifchen Wege dief«
Pitokte gefunden werden kQnnen, ift die, dal$
jnaB, ftatt für jeden Punkt eine Soole zu verferti-
•) Siei.a Hrn. TroE. Schmidt Über i
HchtuBg eines ArfiometerB mit eine
Gteosneutra Journ. d. Pliyf. . B. ill. S. liT lU d.V/,
N
C 34s ]
reiniss Watter von c(er TfitAperatur
^che die Soolwaage beftimmt w6f-
'^ch die Soolfpindöl fo weit vor-
^ «i gehörige Schwere hat, fd
"•> ffBnj dann werden die
^'gen Soolen, die maii
-ji laffen will, mit ihrem
.rt; hierauf wird auch mit
. in das Gewicht der Soolwaage '
^ die Uebergewichte werden durch
ucben Soolfchweren dividirt, und die
^nten mit der Schwere der Soolwaage multi-
.icirt. In dierfem Falle geben die Produkte, und
in jenem die Quotienten die Gewichte an, wel«
cdiäi wenn man de auf die eine Schaale einer ge*
neinen Waage legt, an deren anderm Arme (der
linipv mit der Schaale ips Gleichgewicht gefetzt
ieyn mnfs) an einem Pferdehaare die zu gradui-
tende Soolfpindel im Waffer hängt, diefe Sool«
waage im Stande des Gleichgewichts fo weit her-
ausziehen werden , dafs da , wo der Wafferfnie^l
'die Spindel berührt, fich die Punkte zur Scale er«
gebeii', bis auf welche die Spindel in den gegebe-^
iien Soolen einfinken wird. Wenn daher A = der
Soolfchwcre, B = deren üeberge wicht , und H
. s= dem Gewichte der Soo)fpindel ift, fo ift das
aufzulegende Gewicht
0 .
" Oe&tzt) man habe eine vorgerichtete Soolwaage
[ 34S ]
loo Gewiclitstbeile fchwer gefunden» und tnad
wollte an derfelben im Waffer den Punkt fuchei
wie weit Ge in einer Sgrädigen oder i5 Procen;
haltenden Soole einfinken würde , io iS. H = i
A=^ 118,84375, ß^= 18,84375, und das aufzn
legende Gewicht Aift= \^,^y5 obiger Gewichti
theile; denn eine eingefunkene Soolwaage drüc&
fo vielGewichtstheile Soole aus ihrer Steile, als .<
Waage fclblt fchwer Lft. Wenn daher eine Waaa
100 Cewichtstheile wiegt, ihre äufsere FJäcbe e
nen Raum Ton ögoöCubiktheilen einfchliefst, an
in reinem Waffer mit diefem Räume ganz einfink^
daher 100 Gewichtstbeile VV^fler aus feiner Stella
drückt: fo wird fie in einer Soole, deren fpec^
lifche Schwere fich zum Waffer wie 118,84375 a
100 verhält, nur mit 5281,577 CubiktbeJlA ijin
Volumens einfinken (denn fo viel Cubiktbeile diai
fer Soole wi^en 100 der oben angenonjmeiiei
Gewichtstbeile), und die übrigen 6i8,4z5 Cublib
theile werden über dem Spiegel der Soole bervo»
fiebeD bleiben. Sollen nun von obiger Waage. j|i
reinem Waffer nur 0281,577 Cubiktbeile ein&Q!
ken und 6l8,423Cubiktheile iothrecht aufser deog
Waffer getialten werden, fo mufs fo viel Gegenge-
wicht angewendet werden, als 618,425 Cubilc*
tbeile Wsffer wiegen, das ilt, in obigem Gewich*
le, :=z 15,875 Gewichlstheile.
25. Es ift oben in §. 17. beiläufig bemerkt
worden, wie fich die fpeciüfche Schwere des auf«
geiöfeten Salzes zu der des Waffers io verfchiede«
[ 547 3
fiea Soolen verhalt. Hier folgt noch eine Unter-
fuchung über die fpecififche Schwere des Küchen-
falzes im Kryß allen -Zuf lande. Um fie zu beltim-
men, wurde die hohle GJaskugel mit völlig gefät-
tigter Soole von l5° Temperatur aDgefiliit. Sie
wog 120 Pf. 25 Lotb. Hierauf wurde etwas
Soole abgegolfeo und 5o Pfund fehr reines gm ge-
trocknetes und ganz klar geftofseDes Küchenfale
von gleicher Temperatur in die i^ugel gefchüttet,
und der übrige Raum der Kugel wieder mit gefat-
ligter Soole angefüllt. Nun wog die Soole mit
dem darin beijodlichen unaufg«löfeten Salze 132
Pf. i8| Loth. Zieht man hiervon das hioeinge-
fchüttete und den Ueberreft wieder von I20 Pf.
25 Loth ab, fo ergiebt ßch, dafs 18 Pf. 6^ Loth
gefättigte Soole daffelbe Volumen baben, als 3o
Pf. unaufgelöfetea Salz. Und da 100 Pf. reines
Wafler denfelben Fiaum einnehmen, als 120 PF.
35 Loth gefättigte Soole, fo folgt ferner, dafs
100 Pf. Waffer fo grofs find, als 198,97 Pf. un-
aufgelöretes Salz, oder 100 Pf, Salz nehmen den-
felben Raum ein, als 5o,25 Pf, reines Waffer. Di«
fpeciüfche Schwere des reinen Waffers verhält fich
demnach zu der des unaufgelöfeten reinen Koch-
falzes wie loo zu 198,97.
_ III.
^^Bß der Verminderung der Räume durch das Mi-
^^^ fchen ungleichartiger Soolen.
26. Wird ein Maafs Soole zu einem andern
an Gehalt verfchiedeuen Maafse Soulc gegoffen, fo
fft belcanDtlicIi der Raum, den diefe gemirchten
Soolen einneiimen, kleiner, als die Summe der
Räume war, die fie vor dem Mifcben batten. Die-
fe Raumverminderung lafst fleh aus dem Gehalte
nnd der fpecififchen Schwere der Soolen auf fol-
gende Weife Anden. Wenn die zu mifcbenden
Soolen nach Gehalt und Gewichts mengen gegeben
find, (o winl zuvörderft berechnet, wie viel Raum
und wie viel Salz und Waffer *) jede Soole für fich
enthält. Aus der addirten Salz- und VVafferfiim-
me ergiebt fich der Gehalt der gemifchten Soolen.
Diefen Gehalt, nach Gradfen oder Procenten be-
ftimmt, fchlägt man in den Soolgehalts- Tabellen
nach, und fucht, was ein Volumen, das loo Ff,
Waffer fafst, mit diefer gemifchten Soole 'ange*
füllt, für eine Schwere hat. Wie diefe gefundc!»
ne Schwere zu 3goo Cubikzoll, fo verhält fich nan
auch das fummirte Gewicht der gemifchten Soolen
zu dem Volumen, welches das Gemifche einnimmt.
Wird diefer bis auf die vierte Zahl gefundene
Raum von der Summe der Räume, welche die
Soolen vor dem Mifchen hatten, abgezogen, fo
ergiebt fich die Raumverminderung derlelben.
Zum Beifpiel: Es follen bei l5° Temperatur
6060 Pf( loogrädige (von 0,99 pr. C,), 9760 Pf.
60
•3 Wenn der Gehalt nach der Giüdigketi g, oiet /ach Prfl«
CBQten p gegeben ift, £0 üadetfich an Sak j«dei Soole,
wenn mit;-|- I od e» mit — in ihre geetbeae Gewicbu-
mengen dividiit wird. DUrc« von äea Gewichti mengen
(ubciabiiE, giebt dea WaCfergelialt, S. {. II. d. Vf,
■ /
c 549 r,
ßo^rädige (v<in t,^9,pr^a)^»rf i6opo Pf.'Sgrä-
"djge Soole^ (von a5 pr» C.) mit eiAatider genvifeÜt
werrlen. Hier finden folgende Anfätze Stait: Ea
nehmen ein ' • •' ' . -' :*
6066 Pf. sopgr* Soole 3^4703,27 C.Z. Raum.
16000, • 3.— , ^25P5S»95 — . — i
' j. . _. . . ■ • ■ ■ ' ' \
Summe 3x820 ^^3^o^h^7 C.Z. Raunu
Und es enthalt das obige Gewicht der *
20ogräd. Soölcr 66 Pf. Sal^ und 6boo Pf. Waffer
6q >— .. 160 « . — %. 9600 • — - • 'f
\ 3 — -' 4000 - , — ..; ! i.«poo 't —
• I
.^
Summe 41 ao Pf^ Salz und 27660 Pf. Wader^'l
welbb« zufammtH e^io Gewicht von 3i820 Pf. b^
tragen. ■- ' • ' •" :- V'
, Durch das li^irchen obiger Soolen ift alla
ei^ne Soble entHandeh) die auf I Tbeil Salz 6*,54
theile VVaffer enthält, oder die von 5H^]!f5
3r82o
£= 15,262 Procent ift. Aus den SooIgehaltiS'^Ta»
b,elien findet man» dafs 9ine 6,54grärf{ge oder
«
10,262 pn G« bähende Sooje 109,6875 Pf. wiegl^
und diefe 109,687.5 Pf. faffen ein ögoo GubikzoU
\grofses Volumeb; daraus folg^, dafs 5i82o PR
folcher Soole den Raum von ir5l377,52 Ciibik»«
zollen einnehmen muffen; es fehlen demnach ail
den oben gemifchten il36o4^»87 Cubikzollea
verfchiedetier Soolen 4666,55 Cubikzoll, um wel-
che 6ch nämlicb das Volumen beini Mifchen ver«
.iQindert hat.
Annal. d. Phyfik. fi. 35- &t, 3. J* iSlo. St.?. A a
[ 35o 3
Und dis zu mifchenden Soolen* naS
fpecifirclien Schweren gegeben, fo ift in den SooUl
■geh^lts -Tabellen cler Gehalt für jede iiachzuEa*<|
heil, oder es muTs derfelbe, wenn er nicht in deq
.Tabellen zu linden reyniollte, nach i. .18. gefucbll^
werden. Ift nun der Gehalt Von jeder Soole be-^
Itannt geworden, fo werden die übrigen Rech«
.nungen nach der vorhin angezeigten Methode voll-
endet*.
27. In fofern die Temperaiureri der zu _'
mifchenden Soolen verfchieden feyn foUten, mflf-,.
fen fie durch, Rechnung, wozu die Refullate der '■
folgenden Verfuche dienen können, auf eine g«-
meinfchaftücbe Temperatur gebracht werden.
a) Wenn i Pf. Soole von 112,0 rpecififchei
Schwere (die fpecififche Schwere des VVaffer« aul
100 gefetzt) und 2° TeiTjperatur mit 1 Pf. Waffel
von 41'' Temperatur gemifcht wird, fo entfiehl
im Gemifrhe eine Temperatur von 22|°. Hie«
gewinnt die Temperatur der Soole zo~ ° WärmÄj
während das Waffer 18^° Wärme verliert, daü
iil: BS »ächft die Wärme der Soole um 1°,
dem die Wärme des Waffers um 0,902409° 1
mindert wird. Heifst die Wärme ■ Vermehrunl
der Soole ]i und die Wärme- VerminHei
ang .
Waffers ?, fo verhält fich die fpecififch« Wä*
me der Soole zu der des Waffers wie 9 zu-'^
i= 0,9024^9 : > ■ lind es ift, wenn die Tempen
tur derSoole;=j7i'und die Temperatur des Waffer
= iri' gegeben find » die gemeinfchaflÜche Teni
peratur =: m« welche das Gettiifche dnnimint^
" P + f 1+0,901439* ,
Bei ungleich gegebenen Gewichten der zu mifcheo-
den Miiterien wird das Gewicht des Waffers :^ff,'
oder, wie Weiler unten vürkommen wird, das
Gewicht der fpeciüfch leichtern FllifGgkeit, mit jo,
und das Gewicht der Soole oder der rpeciffctr
fchwerers Materie =^ / mit q multiplicirt, und
dann ifc
i) VVif4. , *': Pfund der obigen Soole von
1' = 32*^ Temperalur mit 1 Pfund Waffer voa
m ^^ 2| ° Temperalur gemlfcht;, fo ergiebt
ßch eine gemeinfchaftliche Teijiperatur von iG**.
Die Soole verjiert hier 16'^ Wärme , wähn
rend das Waffar i3i° Wärme gewinnt; darauR
folgt , dafs ficb die fpeciEfche Wärme de^
Soole zur fpecififclien Wärme Ats Waffers ver-
hält, wie q zu /) oder ;=^ 0,84376 : 1. Daher ift
und bei verfchjedenen Ge-.
1 + 0.84375
Wichten ^^ m
+ /7
c) Hieraus ergiebt ficb, dafs die fpecififcli*
Wärme der Soole geringer als die des Waf-
£ers ifi, ihr aber immer näher kommt, je
mehr die fpecififchen Schweren der mit Waffer zu
mifcheadeii Soolen (ich der fpeciäfchen Schwere
des Waffers nähern, bis q beim Waffer der Cröfsa
Aa 2
P g«Tix gleicil wird. Denn i Pf. Wjffnr von rfei
Temperatur m mit i Pf. Waffer voo der Tempa-
ratur /n" giebt bekanntlich nat-h der gleichförmiä
gen'Vermengunp üe gemeiiifchafiilicbe Tempera^
tur m 3= m — — — -. Da uua die fpecififch»
Sc^hwere der obigen Soole um 12 Hundertt heile
grüfser als ein gleich grolse« Volumen Wafferifr]
«imJ nach der eilten Erfahrung die Gröfse q um
Ojogy.'iti geringer jft als p, fo ift, wenn kalte
Soolen mit warmem Wafför gemifcht werden fei-
len, auf jedes Hunderttheil , um welches die fpe«
«l&Pche Schwere einer gegebenen Soole mehr odet
•Weniger als 112 bL-träf^f, entweder von <;. noch
«,ooS'lä zu fubtrahiren, oder dazu zu addiren
Gedt man mit def Formel von der gefäTti^len Soort
}0 ans, und fetzt, nach vorgehender Rechnung
llej diefer für q = o,S5io48, fo erhält
Gel allen kalten Soolen, die mit warmem Waff«
femilcbt werden Tollen ,
ju+y-KD-.3>o,C3o8i3 1+0,831048+^.0,00811 1
bei verfcliie Jenen Gewichten aber wird
e -t-/. Co,S3i043 + d . 0.00S13)
Diftdie fpeciCfehe Schwere der gefätligten, -tf di«i
der gegebenen Soole j und D — A = d.
Nanh der zweiten Erfahrung ift q um o,i:56zi
geringer als p, und es konmt hier auf jedes üati
derttheil, um welches eine geijehene , mit kalte«
Waffer 2u mifciiende, warme Soole fchwerer odei
Teichter als 112 ift, o,oi3, um welclie Gröfse »f
entweder vermindert oder vermehrt werden mufs.
Wenn daher in der Forinel die gefattigte Sool«
Zum Grunde gelegt ift, fo wird q :=: 0,729X4375»
uad dann ündet.ficli bei alleu warn:ien üoolen,
die mit Itallem WalTer gemifcht werden, m
"" ~ tp-i-f- (rK öiöTT) ^ "■ ~ '±f-<s'.tmiyi5+ä.op{iy
d) Ks Jlt zu Ichliel^sen^ dafs, wenn Sooien^
von verfchiedenej) fpeciEfchen Gewichten und
Temperaturen vermifcht werden follen, p fich
nach denfelbeo Gefetzen ais g versndera mufs.
Isamlicli: wenn kalte, fpeciiircli leichtere Sooleo mit
warmen, Ipecihfch fchwerernSooIen gemifcht wer-
den, fo ijt voo p auf jedes Hunderttheil gröfserer
fpecififchen Schwere der zum Mifchen genomme-
nen leiclitern Soole o,oi5; dagegen beim Mifchea
leichter warmer Soolen mit fchweren kalton Soo>
leo 0,0081 5 zu fubtrahireo.
e) Aus diefen ReCultaten flnd endlich die
»achfiehenden ailgemeioen Formeln entwickelt
worden ; Es ift dje gemelnfchaftUche Temperatur m
i ly wenn kalte, rpecibfch fchwerere Soolen
»nit warmen, rpeciilfch leichtern Soolen oder mit
warmem Waffer gemifcht werden,
^^f^ + p. C'r-o.ocSi3.ß3+/.to.£3io4S + rf-o,K>sT3)*
2) wenn warme, fpeciüfch fchwerere Soo-
len mit kalten, fpecififch leichtern Soolen oder
»it kaltem VValfer gemifcht werden.
-oflii.B) +/. (o.7Jy8.)3';5-t-<i.o.oii)
m' bedeOtet di« Temperatur vöA / dai Gewttlh
der fpecißfch ßhiverern SctoJen, m" die Tempert
tur^ und e das Gewicht der fpeciBfch leichtern S
IpD oder des Waffers, fi das U^bergewickt dieCi
leichtern £oolen und </ die Differenz der Uebop
gewichte zwifchen der gefälligten und der zun
Mifcben gegebenea fpecififch fchwerera Sooleo
Unter den Ausdrücken : fpecifirdi leichlere ode)
fchwerere Soolen , find übrigens deren Schwer«
bei iS" Temperatur verftanden.
z8. Wenn ein Gefäfs, zum Beifpiei eio GUt
becher, mit Soale angefüllt ift, und man ftfln
über diefelbe ein anderes Gefäfs, z. B. die ofl Vt'
wähnte Glaskugel, welche eitTe rpectfifch fchwen
re Soole als der Becher eniliall, mit ihrer Oefli
nung nach unten, uud fo, dafs ihre Oeffnung i
ter de» Spiegel der Becherfoole hinab reicht^ ffl
werden Sirömungen nach entgegengereUien Bicb>4
tungen eintreten; das ift: die Becherfoole wird
iicb hinauf ia die Kugel, und die aus der Kugsfr
liinunter in den Becher ziehen, welches fehr dai
lieh aus der haarähnlichen Bildung der auf«- und
abftrömendea Soole zu erkennen ift. Diefe £r4
fcbeinung gründet ficb auf das Beltreben, nacb^
welchem, fich die verfchiedenea Schwerea
Gleichgewicht zu fetzen Tuchen, und es wird da>
durch zugleich ein Mifchen beider Sooleo bewirkta
Man kann diefe Strömungen noch auffallen^
der machen, wenn die.eine oder die audei-e Soole
[
]
«twa foth geFürbt, wird. . Es ifl: dano v^abrcHÖä]
men, dafs wenn z. B. die Soole im Becher gefärltc
ift, von der auffteigenden rotheij Soole zaevSfi
die Soole in der Kugel am obern Spiegel , und dia
übrige von da abwärts bis zur Kugelüffnung nach
und nach gefärbt wird. Hört endlich die gegen-
feitige Strömung auf, fo haben beide Soolen, in
deir Kugel und im Becher, eine gleichförmige
Verlheilung der Farbe erhalten. Wird aber die
Soole in der Kugel roth gefärbt, fo wird die Be-
cherfoole von unten hinauf bis zur Kugeitifl^nung
gefärbt werden, ' Die im Becher über der Kugel-
öffnung flehende Soole wird keine Mittheilung
von der Farbe erhalten, daher auch nicht Uit der
Kugelfoole vermifcht werden können.
Es ift fehr begreiflich, dafs alle diefe Er-
fcheiaungen wegfallen werden, wenn die Soole in
der Kugel fpeciBfch leichter, oder von gleicher
fpecififcher Schwere als die untere im Becher feyn
follte.
Bei diefemMifchen entwickeln Geh eine Men-
ge Luflblafen, und es fcheint, als wenn diefe au3-
gefchiedene Luft einen grofsen Antheil an der
Verminderung der Soolräume haben mögte, ob-
gleich auf der andern Seile der Umftand nicht zu
Jäugnen ift, dafs, wenn zu obigem Experiment der
Apparat des Hrn. Monge (Gren's n. Journ. d.
Phyf. III. B. S. 8r.) gebraucht wird, nach dem
Mifchen in dem leer gewordenen Räume keine
oder wenige Luft zu bemerken ift, und die äu-
1
[ 556 ]
fsere Luft fleh jedes Mahl nach der geöffneten
Kugel mit einigem Geräufch in diefelbe hiaein*
drängen wird.
IV.
Von dem Gefrier - und von dem Siedepunkte
jeder Soole.
ag. Um den Gefrierpunkt der Soolen genau
beftiicmen zu könoen, fetzte. ich Soolen von ver-
fchiedenem Gvhalle bei ftarker Käiie in die freta
Luft, und beobachtete genau die Grade der T«tQ-
peraiur, bei welchen ße zu, frieren ^afiqgen *}.
Hierbei ergab Cch , dafs
eipe Soole von der
fpec. Schwere 107,34371
108,53115
»09,75
anfing zu Frierep
bei — 6" Temperftiui^.
15
— 8
— 1 +
— 15
~ 16
"8>3437S
119.5615
i3o,78Hf —17
Die letxlere Soole war eine vüllig gefättigt«.
wie die Soolen reicher werden, erfordern fie alffl
'j Auch dadurch künneo die GeFtifrp unkte {refuDden v
den. wenn man ndch dem Yrrhälcnirfr, vi\t die Soolp^^
deren Gefrier^iittikte geTucht werdni folien, mit Salt "t% \
>Varfer ßpinifchc rmil, KochpU iiud SohoeerlipU« n:
(einander mengt, und den Grad der Tpinperatiirbemeikti '
■lea da) Thermimetfl' in d[ereni A^mi-i)'« nuzeij't, wenm
1((Kterei lum Aufthan'n kommt, Diefpii VcrFihren tt-
larJut aber viele Varllclic. Die Theite müden [ehr rein.
irockeo und lockei iejn, auch forgfSltig g-nicngt wei-
den. rf.f«r/. ■
itfiact gxCf^ere Kälte, um zum Gefrierea grofKm
zu werden, und esverlialten fleh, wie man Geht,
.die zum Frieren verfcbiedener SoaJen erforderli-
chen Xempcraturgrade unter o^> nach der Reao-
mur'fchen. Scale, nahe wie die ^ecififchen Sehwe*
rea diefer Sooleti. \ lu den fxtlgendea SooIgehaltS'-
Tabellen flehen 665 verfchiedene Soolen, von 69-
nen jede um I Loth oder o,o3i25 Pf. fchwerer als
die ihr zDnäcbfi:vorherfie'hende ift, und es findet
6ch, dafs man auf jede diefer Soolen, von deV
fifmiten an bis zur reichfieo, 3^"^" grüfsere Kälte,
iMelche zum Gefrieren derfelben nöthig ilt, rech>
nen kann. Diefem zufolge ift die Temperatur,
wobei eine Soolf friert^ == (Z — 'f).|#f, wo Jf
die fpecififchc Schwere der gegebenen Soole unü
Z die fpecffifche Schwere des Wrfrr«rS in Hunderts
theilen oder in Pfunden , folglich A — Z das ü«'-
b«rgewicht der Soole bedeutet. -
3o. Wird eine Soole, die bei einer geringem
Kälte gefriert, als die Ge umgebende atmofphärik
fche Luft hat, diefer Luft ausgefetzt; fo wfrd £«
zw^r bei dem, nach Verhältnifs der fpecifirebfra
Schwere ihr zukommenden Gefrierpunkt anfati*
gen zu frieren: ,aber das Erkalten und Gefrieren
mird in der Soole nach und nach immer wei-
ter» und bis dahin gehen, wo die zurückbJei*
bende ungefrorne Soole endlich eine fpecißfc^Ji
Schwere erlangt hat, deren eigentlicher Gefrier»
punkt mit der Temperatur der iie .umgebenden
Anual. d. Fhyßk. B.3S. St. 3. 1. 18IO. St.?. B b
drängen •
0
fsere Lufr
'^"eel ri.y: ,b eilen.
::eilen befinden fich:
.-7 Schweren der Sooleo,
-] l5^ R. Wärme = loo
.; eins hinau<;kommt, die
en bei l5^ Temperatur ei*
^^'' jrei gleicher Temperatur ioq
4. ist»
-.jet man die Salz-Gehahe und
^^r ^ Gehßli.e. diefec Soolen , eben«
fcl'.
I
ii*
, .iie zu il gehörigen Grädigieiten der
..er die in ihnen'bei ^i Geivichtstheila
...ichc Zahl von Gewichtstheilen Waffer.
. p die Procente der Soolen, das ift,
.oJtstheile Salz, welche loo Gewichts*
«oole enthalten.
:rer/die Gefrierpunkte» und unter ^ die
- ...ikee der nebenftehenden Soolen.
"^'iiJlich unter c die cubifch^n Räume diefer
,v.v-ii bei 8o° Temperatur, wenn felbige bei o^
,s;.yeratur looo gewefen find^
Sool*
p
■
■
s
1
■
\
Loc
reine*
JOIjOOOO
■,430495
<",
— ^~
7,3",'*
103 t,
^^1=5
0.044^545
s 031=
47546=
5
36 l'j
0625
088925'
0625
520445
6
41 -
'.
09375
■3341«
0937:
565444
■45 'l
;
"5
■77915»
■»5
610459
: 50 i*
'
15635
222434;
■56=5
655790
55 f
■875
2669697
.■875
700537'
59'°
'
SI87S
■3"5'o«
= 1875
745600s
,64 '^>
'i
»5
3560876
»5
79068
69,''
.'i
=Si=5
4006706
28125
8357751
74 ;^
■)
- 3125
445^695
3"5
8808S61
78'+
•'1
3«75
489S845
343?5
9260132
83 '=
■
375
5345155
375
9711563
SS.'^
:
40625
5791625
40625
2,0163153
,9. f
4375
6238254
4375
0614904
91 f?
- ■;
<6875
6685044
4687s
io66i{i5
8,0= ?°
5
7131994
5
■518886
o7.= '
53>"5
7579104
53125
197111,-
1 ^^
1
5625
, 8016374
5625
24=3508 ■ 1
■ ,6 M
'
59375
8473S04
59375 : 2il7äo59 i 1
2, r»4
A
6>5
8921394
6=5 .33=877 : 1
=5 '°!
65625
9369144
65625
378164,
30,«'
6875
9S 1-054
6875
4=34672
J
35 1!;
7 "875
1,0265124
7 1875
4687S63
)
♦" -"o
75
0713354
-s
5141214
i
'** '20
78I2S
■161744
781=5
55947=5 .
i
■49 i''
■'■
8125
1610294
812g
6048396 ■
>.
^■<^^ .3'
^
8*375
2059005
S437S
6502227 ,
j
; 89 ?^
875
»507S75
S7S
6956219 ■
B-
;»j,.33
90625
2956905
<J06=ä
7410370
9
68. '■''*
9375
3406095
9375
7«64«Si 5 ■ 73: ^5
'■
96875
3855446
■V6S75 8319.3=1!,» I.ts.ä"! :
Aiiii«LiPJ,jfik, B.35.
M
^B Soalgekatts ■ Tabellen.
lo den nacbfolgendenTabellen befinden ficli:
Unter^ Aif fpecijijcken Schweren derSoolea
die des reinen Waffers bei l5° R. Wärme r=i lod
gefetzt, oder, was auf eins hinautkommt, di«
SooITchweren in Pt'unden bei i5** Temperatur ^i*
□es Volumens, das bei gleichet TeDip^i:«l^r .loa
Pf. reines W^ffer fafst., . . " , , ^
Unter S: findet tnan die Salz-Gehaite uir4
unter W (fie W&ß^r - GehoUt! dfefec Sooleo, eben-
falJs in Pfunden.
Unter g die zu A gehörigen Grädigkeiten der
Soolen,<i)ader'Wft'in .ihnen <>b«i-^]'C«H>)chtstfaeJl<
Salz befindliche Zahl von Gewichtstbeilen WaOerJ
Unter p die Proceace der Snolen, das il^
die Gewichtstheile Salz, welche loo Gewichts-
theile Soole enlhalieB.- ■
Unter/ die Gefrierpunkte, und unter s dis
Siedepunkte der nebenftehenden Snolen. '
Endlich unter c die cubifchfn Räume diefer
Soolen bei 80° Temperatur, weoa felbjge btro^
Temperatur looo gewefen find/
^^^^^^^»öp^^(
^^^^^^ » ' « 1 1« 0 «s «^
,1
5
ri
5
_JL
100,00000
rei>«
lOIiOOOQC
■►430495
'' 9
7.31','*
03125
0>0444549
5 °3'=;
475462
36;.'ö 5
0625
0889259
C625
5=0445
7 1
4. '"
09375
■33412«
09375
565444
■41 fi
"5
■779"58
■=5
610459
15625
2324347
■5625
655790S
55 fl
■875
26696P7
.1873
-00537>
59 '°
""
äi87S
3115206
=■875
7456001
,64 ;■
»5
3560876
25
79068
67, '"
- ÜSI25
4006706
28 125
835775
74 '^
_'
_ S'»5
445=695
3'=5
880886
78'*
'_
34375
4S9S845
34375
9260132
■83 '?
375
5345155
375
97i'563
88 /'
40625
579'625
40625
2,01631531 1
.:9=V
4375
623S254
4375
0614904
. ;,f9
-=
46875
6665044
46875
1066S15
1
S,oi >"
5
7I3'994
5
■518S86
07."
53 "5
7579^04
531=5
1971117
- ,; ."
5625
,8026374
5625
2423508
■ ,6 ?3
59375
8473804
59375
2S76059
l
s, :«4
625
89»I394
625
33=877
25 r=5
65625
9369144
65625
378164.
t
30 i't
6875
9817054
6875
4=3467=
i
35 ;^'
-■
7"875
1,0265124
7^875
4687863
>
40 :f
75
0713354
-5
5i4i»t4
)
■44 •="
78125
■■6-744
7S^25
5594-»5
i
„,9|3°
S125
i6ro294
8^25
6048396
i
■54^'
J
84375
2059005
8437s
65022^7
i
59 i^'
"
875
i>5»7875
8:5
6956219 ,
s-
«!,,.33
■
90625
2956905
90625
74^0370
9 68-3*1
9375
340609s
W-5 7!:64«Si|
5 « 35 t
96875 3855446I
AiiiiiL4.I'hjfik. ß,35.
V6S75'
831913=1:. a
78 .3°"
"■■
1
^^^H
^^Kl ]
^
■
^b
k a 1 t s ■ T a h
Jf^i
^
^1
^P In deilH
W
s
V
t
s
A
9.5695=44
69,605
..416
0,81
80,33
- 104S.018
fSle des im
5357«74
ö7j474
460
il4
34
03s
gefetzt, '^
54«"54.>
65,469
504
86
35
0,12
^- SoolfchujfS
5=83053
63,57s
548
89
36
069
Bt 'sesVolu;
5 '4540-
500759=
61,792
60,103
59=
636
94
37
39
086
; »03
^ Pf. reio^*
4S(i9Öii
58.503
680
97
40
\ ■ '20
Ol.«:
473"49t
56,985
7»5
99
4'
f '37
unter W^^
4593»
55.543
768
1,02
42
; '54
Vf falJs in lg
4454749
431613s,
54.17'
52,864
812
S56
04
07
43
4+
■7.1
:-18S
H. uii«.
4'7736S
51.6. S
900
09
45
i 203
K Soolen.C-
4°3»437
S0.421'
944
12
46
, a«
■, Salz b«ii » 38993+-
49.=9.-.
988
'5
47
1139
K, '" 37600U6
48,2or.
-,032
17
48
25Ö
^, Uiit=
3620685
47.'6.=
076
2-:
49
die Ge«*
' 3481114
46,. 66
111
22
50
sofl
Iheile So -
■ 334 '3S
45."-"
1Ö3
25
51
3q|
5201493
44,!'93
207
±7
.S2
^-' '^1
K Uff
3061441
43^it
251
30
53
t. -M
■ SUdepuirr-
»92123
421562
29s
32
54
1 ' '^1
W Enc»
»780859
41,746
338
35
55
' ^fl
264032s
40«59
382
38
56
.mB
Soolen t»
=49963?
40, 102
426
40
67
' . . .?9
Tempera
=358-86
39.471
47°
43
59
i "^k
Bb ^'..^J
f »a>7775
38,766
514
45
.60,
\- '^H
HU-' ' '"l
»076604
38,086
558
48
,61
\ : -4öt
^M^' * V '935^73
37.428
602
50
«2
|£:H»78
^^bk
36.793
646
53
■<>i
3\M|
^^^^^
36.178
690
55
«4
^^^^E
35.5S3
733
58,
«5
' )ifM
^^H^,
35,007
777'
<>.'
.*>J
^^^F
iä.;.:.J..-'l,
■ 1 j*Am>JB
■ha^;
n
^1
"^^^^^^^
■
m
RW?^^^
A
s ;
if
s
'
a
102,OOCOO
2.87738 00
103,00000
4.3406s
7.3'i.'*
1031,
"3"S
92286
03125
3S664
s«^;^?
4
06 =5
96835
0635
43265
;6
09i75
3,01386
09375
47867
.45"
.
US
05939
2 25
52471
■iofi
'
■562»
10493
1S«25
57076
55 ."
- j
«73 ■
»5049
1875
616S4
5 1"
■
SI875'
19607
21873
6639a
,64 .'■
''
25
34166
=5
70903
6tr,"
'
S8125
»S727 98,
2S125
75515
74 ,'3
'
3 '=5
3!289
3125
80128
78 '+
34375
37833
34375
84743
.83 '5
37s
42418
375
S936
S8.''
',
40625
46'j86
40625
93978
.02^7
4375
51554
4375
98598
97«
46875
56125
4'S75
5.03220
8,02 r
5
■ 60696
5
07843
2 t
53 '25
65270 ■
53123
12468
■ i ^^
1
5625
69S45
5625
17094
■ ,6 «
59375
7442»
59375
21722
2, ;»*
■
625
65*^25
790 t
8^580 i
625
65625
26331
30982
=51'^
6S75
88162
'873
'33615
35 ■ '
7 '875
92745
71875
40250
■t" il
75
973^9
75
44885
** '7o
78.25
4,oiyi6
78123
49323
■49 if
M
8125
0650+
8125
54162
-S4 'l'
-1
«4375
"093 j
«4375
58803
1 59 .^
1
875
■5684 J
875
^8445
;»>'3^
^
90635
20277
90625
68089
,to.34
9375
24871 (
9375
72735
"■ a6
96S75
29467 (
96875
7738a
,78 'ä* J
%, .
i
' \
5" ,
OQOOO
5,83oii
03 "5
, 86681
o6=S
S1333
"PS-S
95986
**5
6^00641
"54=5
.05=98
■875 '
99957
31875
146.6
«5
19378
MiäS
33941
3"5'
3S(ioÖ
3+37S
33373
375
37940
40635
42610
4373
4738t
4«S75
5195+
5
56638
53 "5
61304
5«35
6598"
59375
70661
«35
753*>
65635
80034
«875
84708
7'87S
89393
75
9+0»
78135
98769
8135
7,0346
S4375
C8151
875
"845
90635
■7540
9375
33337
96875
»6935
(8,17969
16444
«4957
'3389
"8^
10337;
OS793
07259
05733
041S4
02644
01103
97,99560
98013
96469
94921
9337\
97831
90369
88714
87159
85601
84043
83483
8093
79356
7779
76234
74655
73085
71513
69940
'' !
i
—
105,00001^
7,3i>.'*
03135
fS
0625
»9373
■io !«
135
156=3
5S'o
3875
59 i°
»1S75
'•■> <'
°5 ,
6*'
38133
74 i^
3135:
78 '*
3437«
.83 'S
373 1
40633
.i93 ^?
4375'
8,03 >°
46S75
31
5
97 '^^
53135
5635^
■ "" ?4
59373
21 ■'*
635
=5 l"'
163633
3°'^'
8875;
^i
71873
75 .
m 1 '
-8135
.■49|3°
S125
; !4 .3'
84.i75
.■ 59 il
875 ,
9063^
»J,-^^
68 .3*
9375
96B7ä
,,, 35
^^F [ )
1
■
^F1Lj^.^WmI tt : r.*-«/*»-»
^
m ■ ^'
'■1 '
\t
P
/
t
1
W ■. IB
<m^
•J-33>
&96I
4^
Ml
«»»?^
* Ol
«M»
S«4
T.OiO
69
3t'
«y»
«S=l
•r'
oSi
<4
jol
»3
s<r*f
■ **S3«
"V
<VS
I&
?■
- «5
nf««
fco»
00«
•38
■9
■ 73
36
-6=3»
6<>«M
>».»:5
^181
»I
73
28
^s»
«41
■«3
»4
14!
30
•sr^)*
; 'T«»
.966
m
■ 75
3t
■«:<»
SST«
681
»^
»9
-6
33
t^
Sf"9 ■
6ol
35"
3=
77
35
■T'*
5=S«
5=4
394
3'
79
37
!■ >."*•'
iß935-.
.44»
43«
3?
80
38
iW34»
37«
47»
39
8'
■ 40
46148
564
41
■ -f 41
•■ ' 43
i»»
4454»
'45
607
47
84
'■ 45
d*oS.
*=S4S
C7i
649
49
85
" 47
ihrr»
♦<i46
12,000
692
5-
86
■ 49
\SfS
, 3974»
>■«-»
734
55
87
50
^.
3»'*
858
777
57
88
' i'
1 3*51 '•
788
»•9
6c
89
'".■ 54
-bj
:J49"
7'9
862
6i
90
'■ 5S
So«»
333"
65'
904
65
91
57
<^
31700
583
947
67
93
SU
gcoiö
5-6
989
7=
9i
69
«54
3i>47<.
450
8.033
73
94
61
i95
««855
384
074
75
95
64
'aS
»5 '3?
3-0
"7
78
96
66
■ ;^
asöi? -
»56
■39
80
■ 97
67
?t9</6
Iy2
203
83
99
69
iV
. »»373
■30
=44
85
83,C0
7'
"W-
1 «1(74»
068
M6
88
Ol
V
Ä^lt^jjtT^^"
[^^
Ji
■ri
H
4
■
,-■■5 ■
' V
S
1
io6,ooeoo
8,8»87ir
1
9r.'7>"2
107,0000c
.OiSST-«.^!
03125
S763T
■5494
03123
♦05 .;6
453 ,,,
54» 9
597 !„
o6as
92385
J3865
0615
0931s
97't'
12234
09375
]
"5
9,ois.j.i;
10601
■25
• >5<i=5
06658
08967
15625
IS7S
11419
0733'
"875
646. 1,
21875
i6,Sr
05694
«■875
694 ;■
^
25
20945
04055
«5
742'7.'
28125
25710
02415
28125
790' il
3"5
30478
00772
3125
838 ,1
886.» ,J
:
3437=
35 4'
9<!,99' '9
34375
375
40017
974S3
• 375
935': -,7
983f >;
40625
447S9
95836
40635
.
437S
4956s
,94>SS
4375
4ÖS75
54337
92538
46875
5
. 59" 14
908S6
5
"X '»l
..
53"=5
1 '6JK93
89233
53125
•''- >3
"f '24
'•
•5625
6W73'
187577
5625
■
59375
73+54
859=1
59375
273' i4
32'- '26
625
78237"
84263
635
63625
83022
8:003
65625
369- ',J
^875
87S08
80942
6875
*""■ ^28
j
-■8-5
92596
79279
7'S75
466; ;4
j
75
973!!6
77614
75
5;« 30
'^
?St2S
IG,o!.77
T594S
78^25
5^3' '
6m) ^'
660, .f
"?•■ 35
' J
^'25
0697
7128
8^35
ifl
S4575
I.7(i4
726,.
S4375
^1
875
■ .656
7094
875
^1
90625
»'358
69367
90635
^1
9375
26157
«7593
9375
'°5;, 36
.]H
■)6i1ö
1 30958-
»5917
96875
854.' ^ä"' ■
K.
^hM
Hg eh aj i
Tabellen.
ü
IF
e
;>
/
3
-L
96,6|H
9.33 >
;9,68o
5.73
«3.35
»"««♦
6i56t
3S6
732
75
36
e<i>4 7
1S088
342
764
■77
37
S<r477
59'P8
■ 98
806
^0
3S
575'5
■5+
848
82
39
5S«=9
111
S90
85
4'
54 H»
068
933
87
43
jlsfe»'
5>»St
02Ö
974
90
43
»(-93<i
5'7'St
8.9«4
10,016
93
44
,i*S3
4907a
9+3
038
95
45
■T«7'
47378
901
100
98
46
•WS«
45«83
860
>4>
6,00
47
Sl'3'3
43987
819
IS4
93
48
Sa«!«*
43189
779
3=5
05
49
Aböl
405S9
739
367
08
50
3a87
38SS8
699
3»9
10
5>
dicgis
37"85
660
35'
'3
53
iii7n5
354SO-
631
393
16
53
äi>7^
33774
583
435
18
54
«39
33066
544
477
31
55
^7f3
30337
5oß
519
33
56
7^'
; 28644
,6p
56 ■
36
57
■!,«3'7
"6933
43'
603
38
59
351.9
394
644
3>
60
T^.W
»35=3
357
686
33
61
65J9
»■786
33,
738
r
63
,iS*3
«0067
■ 385
770
39
63
lä'»
■8346
349
811
t'
64
".e:
16634
-313
853
44
65
14900
178
«95
46
66
$^
>3"7S
, '43
937
45
«7
,M«8..-
i >»»
»rs
S«
■^
Hl
m
r«*^Tfl!P^^^
F- """
X
1
S
__
J
I0S.OOOO
ii,po28
9 105,00000
13.4044 •
»6 16, ("^
1051
0312
95 '31'
03135
5134«
SC ■(5
0625
9999»
0625
5'i=54
i "'
^37.
12,04851
99375
61164
•s "
.:
1=5
01,7 ■,
"5
66075
>a
■
15S25
<4574
J5I5»5
70988
■3 .»
«75
'9436
9J '875
7590=
,■"
'
=1875
24300
ai875
80818
5 ."
i
»5
29167
«5
85731S
17 "
'
^8125
34035
281=5
90655
31=5
138904
3'=5
95576
:
34375
43775
34375
14,00498
f-;^
;
375
4864S
375
0542a
j
40625
535=3
40625
10348
i - !*'
43-5
5S399
4375
15=75
' .19
.
4Ö875
63276
46875
20204
5 '■"'
5
6Sr55
5
=5134
>'
531=5
73036
531=5
30066 ,
5 .^-
54=5
77919
5'=5
3500 ;
,'3
59375
82802
593-5
39935 ,
5 >*
6'5
87688
6=5
4487=
i=5
■
<'5<S25
92575
656=5
498 10 ,
5 " ("*
"iSTS
97464
6875
5475 j
=7
l
7-875
^3.0=354
71875
5969= ,
iS
75
, 07246
75
64635
78 i =5
12140
781=5
69580 ,
745=6 ,>
1^°
,■
8125
17035
81=5
,31
84375
2I9J2
84375
79474 rj
;3=
■
875
26S3
875
844=3 '
iK < 33
90625
31730
906=5
89375 ,,
.3>
1
9375 36632
9375
943=7 ,
35
;
84875 ♦■5äS
96875
99=8= ,5
36j^^
[ 370 J
7P-IS
t b e l l e Ot
»",«6+
««»■7
S(rr77
• bfos
4-9»
S<iri3
f«I
.«-
5176
»3>9
S'9!)3
7TO
4*7
Sc
SS
*9')7
'»■9
/Sias
37?5
1S.535Ö
51779
4999«
484"
4«4«S
44«37
4«848
41057,
39264
37470
35<>74
33877
32078
3o»77
2847s
26Ö71
34866
23059
2125
19440
17638
•5813
1400
13183
10365
08545
06724
0490t
03077
01250
94.99423
97598
p
/
I
' 1
12,352
7.36
83,03
»049.38
394
38
04
39
435
41
05
41
477
43
06
43
5'8
46
07
44
559
49
08
^i
601
51
09
41
642
54
10
so
684
,5*
II
5'
725
59
13
5J
766
61
■3
55
808
64
14
56
849
66
■5
58
S91
69
16
60
93»
72
17
61
973
74
19
«3
13.015
77
20
«5
056
79
31
67
097
83
33
6S
13s
84
23
7a
ISO
87
24
?i
331
89
«5
tI
363
92
26
^
303
95
27
n
345
97
38
7«
386
8.00
39
m
427
03
30
8«
468
05
3"
510
07
32
M
551
19
33
>^
593
IZ
34
M
633
'5
35
M
^
t 3
^V^l
So«/
; • t » J I
Sft ' ' V
Jl
^
W
i *
_!1
04
103 t,c
HO.0OOOO
15.04338
94.95763
5,' llr.ooooo
16, 1^-
c
03 H5
09193
93930
\ 031=5
to6
c
«625
I4'55
9209s
0635
■07
c
<«)375
>9"5
90260
1 09375
•08
\
"5 -
24078
88422
: J25
;o9
■56>S
39042
86583
! ■13635
'■
■875 :
34007
84743
1875
!"
:
= ■8-5'
38975
82900
31875
'13
■^
»5
43943
81057
35
17, '>3
28i»5
4891+
792"
38125
' ^4
3"5
538S6
77364
3"5i
15
34375
58S59
75516
' 3437S
16
375
63S35
73665
' 373 i
- 17
40625'
68811
71814
4063
- 19
•
4375
7379
6996
1 4175-
i 30
\
4IS875
78770
68105
.1 46S75
■ 2t
5
83751
66349
'. 5
* 32
53"5
88735
64390
1 53125
■ 33
5Ö25
93719
63531
! 5635
i : 34
59375
98796
60669
! 5937S
: 35
625
16,03694
58806
1 625
■ : 1 26
65625
086S3
56943
1 65625
1 37
6875
'3675
55075
1 6875.
; 28
71875
18667
53208
1 7187s
: 39
75
23663
51338
1 75 j
1 3°
78135
28658
49467
1 7812S
• ! ^.
.
8135
33655
47595
8i25[
84J7t
i 33
■ '
84375
38655
45730
V 33
;
875
43655
43845
875 .
■*.< 34
90625
4S658
41967
90625
' 35
■'
9375
53662
4C088
9375
- , .3«
■ "■
«6875
S86«7
38308
96875 ■ ■
fc
i^HHH
^■^ ( 3r> 1 ^^H
■ '
^^Ha lg t t ml i^ - Z^mH« M«%
■*M!'\|
\t
>
!/
h 1 '
c
psfcfctfp^rfj^
5.«-'
•tss»
tVf
817»
ios<m;
dr*,--; J4^
SS3
^Sa«j
9->i
71
' «1
&t;-5. ;;5ö*
'3?
06,
04
■"l
' 9>
S«" ■" "^
<"-
110
07
731
, .■■■> 5>
=^^
?»
«52
10
A
. • 5(
SäC
■93
la
?i SS
564
«35
>5
■A
• 67
■ ^379 »<•
5*7
»7*
•7
rt
59
5=9
3'5
30
79
60
n^ -!-psiii jojt»
5>i
35«
S2
80
6j
>:-<t- 'Ti's
t«
39*
23
a
. '♦
its» .551»
In
4J7
»T
»e «5
esüKS
■3S>*
45q
418
3°
SS"
>-~: «T
^^^
I17TI
443
S'9
33
84'
«9
' ^39B
■ 09S07
416
S59
35
85
.Tfi 7"
_ 5S»7S
07yoo
410
6»
38
86
■ 7»
& . e*»4'»r ' ' «SP«
393
64.
4»
87
1 7*
■ t»»3°<°
r «f°iS
374
(S83
43
8)1
- -: J«
■ ß<»»
■ 0217»
J<to
7>3
45
89
■ •= 77
■ 59115
j- ocldb
344
• 7«4
4«
. ,90
:rv' 7>
■ &4)5S
>S19S345
328
WS
S"
91
--,.' V
W 59HI5
1 9«-t3B
So.
■ 846
53
9>
::N-- 13
SJ.91W.
, i,5"
.8»<>
56
93
84
. 9^593
»78
92:
5»
94
■ «ff
46j
s«s
61
95
.' 88
K> f"^
«8T3P
S6s35
«4«
'ftftm
(■i
.96
,; •; 19
^b' '^'^
ij'
«wy
6ä
'97
. 9'
^F '«9*74
S4;oi
»'5
. OJIO
68
99
■■ .:i:93
■ >ß"'
»974
HU
130
7'
84.00'
: ': »♦
■ >>MS°
8 04s
18/
17'
73
,- 31
- 9«
■ >4<'35
79' 15
■ 6»
itj
76
03
t 98
■ -»«iw
1 77'la
»53
•as" .7»
, ;03
i.;lo»'.'»
1 ^ m
hI
■
■
r
I
^M
^^^
a h a l
t j
Tj!
l, t t l.„ ^^"1
A
6"
W
s
p
/
■"•■•
1
12,00000
'8,2475
9317525
5, '37
i6,J92
9.8r
84.04
rq
03 > =5
29810
73315
122
333
84
05
06:5.
34S7»
71378
T07
373
86
06
opi-S
39935
69440
092
414
V »P
07
,
"5
■150
675
077
454
91
08
156^5
50066
65559
062
495
94
09
'-■
1875
55134
63616
047
535
96
10
= >»75
6020+
,61671
032
576
99
ir
,.
25
65275
59725
017
6.7
10,02
12
-
«1J5
70348
57777
P03
657
04
■3
'
3'S5
75+22
55828
4,988
698
07
14
3ti75
80498
53877
974
738
09
15
375
85576
51924
959
779
12
■ 6
40625
90655
49970
945
8.9
14
■7
4375
95736
48014
931
860
■7
■9
4'!875
1 9,00s 18
46057
916
900
■9
20
5
05902
44098
902
941
22
21
531^5
10988
J2I37
1!
981
25
• 22
56^5
1607g
40175
17,022
27
, 23
■
59375
21164
38211
860
062
30
24
6-5
=6254
36246
846
103
32
25
65615
- 3'346
34279
833
■43
35
26
6875
3644
3231
819
184
37
27
- '
T'S7S
41535
30340
805
224
40
28
75
46632
2836S
792
265
42
29
-«■=5
51730
26395
778
305
45
30
_ ■
«1=5
5O830
24420
765
-346
48
31
• S4375
■ 61932
22443
75 i
386
50
32
8-S
6703s
20465
73S
426
53
,- 33
SJ0625
72140
■8485
725
467
55
34
9375
77247
'6563
7"
, 507
58
35
"
y61i73
82355
14520
69s
547
ßo
36
AiinaL d.
iijfxk. BtSS
1
Se. 3, l.is
0. St, 7.
m
1
id
^
■
■
r
S76
1
1
■
^
svVTv •*<="'
* * -
T 0 l
t l> e A ■
s
r
. e
r
/
*
'S.üccco
33^17800
91^*219*
3,961
>i>,'34
'3,?7
85.=S
,
. =3 '»5
330a j
»»03
951
■94
3»
06
■ -1
c<M5
|3Sy8
78012
94=
238
'32
07
--
C9375
3345*
7592'
932
273
34
08
,
1:5
38673'
73827
922
3>3
37
09
'»1^:5
H3W3
71732
913
353
39
' 10
-.1
»875
49"4
««636
9<=3
3»'
!4«
II
--
= 'S:5
5(338
67537
893
432
44
- la
- t^i
25
59563
«5437
884
473
47
13
ata;
64*9
65336
875
S'2
56
14
3'J5
70017
61233
865
551
52
»5
3«-S
75147
59128
S56
591
55
16
375
80478
570S2
; 840
»31
671
57
' '7
+^^''-5
8371 ■
. S4914
83-
60
19
<3r5
90945
52e»5
828
710
62
■v ao
4687s
96181
5«>94
81S
750
65
; ai
*b
5
3),oi4i9
4S58'
80,
790
68
az
■
5.i«i5
06658
46467
Sco
S30
70
33
•
Sl^'S
H899
4435'
791
869
73
1 »4
59375
t;l4>
♦2234
-82
909
7S
' 35
<SS5
21386
40114
773
949
,781
■-,
i:i
6561;
27631
37994
764
989
I80
' «
68-5
3=878
3587»
. 755
21,028
83
38
7«75
38"27
i 33748
746
068
85
39-
■".' I
75
4337«
, 31622
737
loS
88
30I
7S'=5
4!;63C
; »9495
74S
148
91
31
;.-
»'S5
53HS3
1 2y367
■ 719
■ 187
'93
33
»4375
5'Ji39
2S23«
7'^
■227
:96
33.
s:5
■ 64396
1 2J1'4
- 701
267
9K
34
P:
90f'-5
- 6v65i
■ ■ 20971
X
306
13,01
35
93:s
749''4
; 1883«
346
«3
S
9<'»73
I8017*
'iitcvi..
l «75
. 386
:«.
'i-^
, J
B
B
Hl
■
Ü
M
mk
Hl
. l
377
^^1
■
S o o l g
i h a 1 1
T n b t t l..e.
^
A
S
W
e
P
/
*
1 1
) r7,|8
1 1 6,00000
24.SS439
()>.'456i
3,6«7
31,436
13,08
«5,3
03125
90704
12421
t\.l
465
II
4
= 19
06=5
9597
1028
649
505
13
4
09375
25,01238
08137
640
544
16
4
"5
06508
0,992
63=
584
>9
4
l ^3
läö^S
11779
03846
634
6=3
31
4
♦
•873
17052
01698
616
663
= 4
4
6
=1875
■ 32327
S0.99548
6^7
703
36
4
8
=5
27603
97398
599
74=
39
4
0
2x125
328S0
95=45
590
78 1
3>
. 4
j
3>»5
38 '59
93091
582
8=1
34
4
, ?
31375
43440
9003s
574
860
37
5
375
4KI23
; 88777
.566
900
■~ 39
5
s
40625
54007
1 W618
557
939
4»
5
5
■1,!75
5939=
• W458
549
979
44
5
8
4Ö875
64580
• S2295
541
=2,018
47
■ i
'0
5
61)869
8013 t
■ 533
058
49
s
53125
75159
77966
525
097
52
3
i
56^5
80451
75799
5|7
'37
54
-S
■ 59375
85^45
. 7a6jo
-509
■ ,76
57
. s
i
625
9104
: 7.46'
5J.1
316
59
6
f
65625
96337
692a*
4^
=55
63
(
!
6875
26,0, 6js
«71.5
4*5
■ 395
: 65
t
'>
71875
06935
64940
477
334
67
t
75
1=237
6376}
4!i9
374
70
1
i
7» 1=5
■7540
6058S
461
413
7=
' t
■ «125
=2845
5«40S
453
453
75
1
^
84375
■ 2^153
-' 56223
445
♦9=
■ 77
l
875
3346
5404!
438
53=
80
tl
90035
3S769
5> 56
430
571
83
&
9375
44081
49619
+32
611
85
s
« ^6875' +9393
4748J
4" 4
650
88
s
1
~
i
1
r
[
378 ]
1
™
w.,,
a h a l l
Tabelle«
n
A '
s
W
g
}>
/
'
A
qoooo
«6,54708
9<M5292 .
3>4o7
22.689
«3«=
85.7*
^1
'pS'-ä
60021
43101
399
729
93
-73
-'-,M
k^s
«33-I2
40908
392
768
95
. 74
' ""m
1^375
70661
387'4
384
S07
98
75
m
,!.»s
75982
36518
377
846
14,00
76
sf
»5li=5
81304
343«!
369
886
»3
■ 77
' 83
1873
. S662S-,
32.22
361
9*5
06
79
84
3IS-5
9 '954
25921
354
965
08
80
86
«S
■ 97=81
277.9
346
23,004
II
81
88
38125
27,026,0
»5515
339
»43
23
82
89
3"S
"794«
=33=9 ■
332
082
16
83
9'
,343?5
■3273'
21 102
3'4
12.
18
84
93
37S
18606
•8894
317
161
21
85
94
<oܻ3
2394?
16683
310
200
»4
86
^
437S
29278
1447«
362
240
26
87
jÄ
,4««75
34617
12258
293
=79
29
88
'oä4*3
5
39957
10-4J
288
3'S
31
89
oB
■53<=S
45-99
0,826
28.
35?
34
90
OS
56=5
, 5^.6+2
05608
=74
396
36
9'
^
59375
55987
OS388
266
435
39
9-
o5'
5'5
6'3J3
01167
259
475
4'
93
08
55S25
- 666S1
S9,9S9-i4
-5»
S'4
44
9.
10
5875
72031
96-19
'45
r,53
46
95
^
r>875
77382
94+93
238
593
49
96
»■
:5
82-35
9J265
231
632
51
97
M
>8.=5
8S090
9>«>3S
224
67.
54
^■i
'7^
»=5
9 '44''
' 87804
217
710
57
86,00
•8
1+375
' 93S03
8557"
210
749
59
Ol
20
175
28,0416:
' 83337
20 ',
788
62
0/
22
10625
°i)523
' 8t .02
1,10
S27
64
03
. »3
'375
14S86
788'54
.89
S67
67
04
»S.
K
aceso
76625
182
■
906
69
■
°5
■
J
1
f
[
'79 ]
«•» 0 ;
gth-, t
< . - r«
b e }
(
A
s
W
e
P
/
t >l
18.00000
38,agr>i.'-
89.743S4
3,176
=3.945
'4,7=
03 'äö
30083
7='4=
169
985
75
0625
3635=
69898
162
"■4.024
77
093-5
4"7"
67653
■55
06.,
80
"S
47094
65406
■ 48
102
82
156=5
51468
63 '57
142
'41
85
>875
57043
(J0907
•35
180
87
-- ä>S75
632=0
58655
US
«19
90
( »5
68599
56401
122
=58
9»
> 3S"5
73979
54146
"5
»97
95
:= 3"5
79360
5'S9o
loa
336
98
34375
84-44
49631
102
375
15,00
1- 375
90129
47371
095
4>4
03
r 40"5
955 '5
45110
089
453
t
P 4375
»9,00903
♦ ■847
OS 2
49=
N- «6875
06293
40582
076
53 >
10
1' S
It684
38316
069
570
'3
! 53"5
17077
36048
QÖ5
609
■5
1 56>5
«471
33779
056
648
18
1 S9375
=7868
3'5o7
050
687
ai
, 6=15
33=65
=9=35
044
7=6
=3
f 656J5
3S664
26961
037
-65
»6
t üs-s
44065
«4683
031
804
=8
' 71875
49468
22407
0=5
843
3>
I- 75
5487=
2012a
018
882
33
78i«5
60378
1:847
01;
921
36
1 8ns
6568S
■5565
006
90,
3S
f 843T5
71094
13=81
3
'5
4'
' 8-5
"6504
10996
2.993
039
+4
i 1906=5
81916
C8709
9S7
07!-.
- 46
! 9375
8733
0642
981
"7
49
L 96S75
9=745
04130
975
156
51
^ ^
4
■
r
t
3So
]
■
S t 1 l g e h tC l t a . -.
Tüh f l t e *. II
A
S
W
e
P
/
*
l-l
qo»
a
■cj.^'
29,98162
89.0.S3X
»,969
25.'SH
13.54
a6,io
'°!ii
o4j;'=5
3o,'>35SI
88,99544
962
23j
.5«
+»
1
<^y'^
09S01
97^49
956
272
■59
*2
S
.325375
14422
94953
950
3>i
6
43
t
IJliJä
19S46
9^654
944
350
64
44
9
»8ri<^»5
»ST'
90354
938
388
67
45
- 9
aiB7^5
30697
88053
932
42-
69
46
9
as «75
36125
,«S?5o
S,26
+66
72
47
■ 9
381J
4155s
83443
9:0
503
74
48
9
•3'»S'"5
46986
8"39
91t
544
77
49
Ül
3437"5
524'9
7883'
908
5»3
79
50
"^
375 375
45*2,5
57853
63»9"'
76522
-421
■ 902
896
622
Ö61
82
84
51
52
1
-»37S'"5
6S7»
74167
71S98
6»58J
89'
885
710
739
S7
90
53
54
1
5 S75
79607
6726S
879
777
92
55
fli
5312:
S505
6405
875
816
95
56
ti
5623 "s
9°494
62631
867
855
'97
-■37
■ i:
5937^5
9594
6031
S6.
894
16,00
. 59
-i^
S25 375
3>,<>'387
57988
856
932
02
60
■ 16
Ssöa?
06836
55664
8S-
971
05
61
1:
S875 ^^5
,2286
53H9
8*4
26,0.0
07
62
19
'I87tf5
.7738.
5,o,t[
838
048
10
63
21
■» "75
23192
48683
833
0S7
13
6+
- 21
«HS
28647
46353
82?
125
I,T
65
24
12g. 35
34'04
44021
821
■64
18
66
a.'i
437S 5
39563
41687
816
203
20
6-
2-
75 ^^
4502.i
39352
810
242
-3 *8 1
■ - „-'-S&
062g
5-485
3701S
804
280
25
«9
TTJ^Kj
37S '5
55948
34677
799
, J19
28
70
fl^^H
6875 ^
61413
32337
793
358
30
71
^mB9
75
66879
294196
783
397 3äl
72
1
m
IM
^^^
ü
^g^j^«
^
C 38l' 1;
p l g eh a l t s ' Tabellen.
A
'S'
W
1 «
g
•
P
1
/
16,36
86,73
•
£0,OOOÖ6
3i>7a347
88,^7633
8,78*
26,436
031*5
77817
»5308
777
475
38
74-
0625
83*88
22962
77»
5t3
• 41
75
09375
88761
20614
766
55*
43
76
"5 ,
94*36
iii264 .
• j
760
591
46
77
156*5
■■ 997»»
. 15913
755
630
48
79
«875
3*j05<89
13561
749
668
51
80
a»875
10669
iiao6
744
707
• 53
8(
«5
1615
0885
738
745
56
8*
s8ia5
«1633
06493
733
783
59
83
.3"5
27116
04 '34
7*8
822
61
84
34375
3260a
01773
722
861
64
85
375 .
38089
87,994""
7 «7
899
66
86
40625
43578
97047
7"
938
69
87
4375
49069
94681
706
976
7'
88
46875
545^1
, 9*3 H
701
27,015
74
89
5
60034
89946
696
053
76
90
53 «5
65550
«7575
690
092
79
91
5625
71047
85*03
685
13«
8*
1
9»
59375
76545.
8*830
680
169
84
93
625
8*045
8045s
675
ao8
87
94
65625
87547
78078
670
*47
8?
95
6875
9305
7570
664
»85
9*
96
7»875
98555
733*0
659
3*4
94
97
75
33,0406a
70938
654
36a
97
99
78125
09570
68555
649
401
17,00
87,00
.-
1
Elmig» Zm/MtMm dem Tmwfmfpärt'^ "rffc*
■elmwm Briefe »m dem Hgrmmxgekcr, ,
Icftbwcä
iUUrn Varia» nf , d* idi daxm «ach «m a»d«K«'&^
ua bcr vCTwlafi« w«^j Sie »te« alto «iomb H»-
M« Md »nwa WofcMTt MM«. Z^kiri» «iMt- k^
fwl»« fefcSc, dsftz n fersa, rfiA felMde Vmu
aa des «■j^Öhrua Suüea "■— -■■f As&uas gi^jK _
fiÜMlut wctiles :
Seite 314. Zc3« tx- Bach dco Vort^: l« /Jifdli* ~-
ffmmda:* »egt , khmltm mui ein ; sael ^sr tß^trfmtimig
4*t wtrftarh^tm Bergr»tks Borlacb.
Seite l)tf. Zeile z. cach den Worten: Jej ■«>■»■
Z^^e« Cchake man ein: (acJ bw^ rfsrcA ^e« Sct-^t-mc*
B O r [ a C h Ju/e Crbftt als SoQbnmafi , mitcr rfra» .VkimM
Zattr, brt dem kiaigL /äck/i/akeMSmlimeK rUgt/Skr« ifii^
gelegeaüich o. C w.
Seite 3)4- Zcüc 5.' tob mtte», nach den Wortes.:
Meol ungedftdttea As/fati-e tüits Mmaaet-, fcbaice maa
ein: mämlich dti vtrftarifUCB fäckßfdu» Bergratkt Bor-
I a c b , entlehnt b. f. w.
Ebtadofrlhft'Z.tä.lez. TSn □nten, nach den Worten:
CtUkrtea uid Saliaifiea . fchalte man ein:/a wie larf"
dem köacgL föthfifiken Sdzojerkem in Gebraacb 11. t w.
Sie fragen nach meiaeo Tkermametera. Sie Tind
TOS dein »erßorbenen Keaard in Berlin verfertigt
wordeo. £c ift wohl mäglicb , dah de nicht ganz
ohne Fehler find, da der Künßler die Röhren Tchwer-
Irch catilirirt hat. Die Gnnreictie Me'.hode des Hra.
Prof. Traue I, die mir aater allen die ricberfie zttr
llefiimmung der Temperalur der grofsien Dichtiglteit
det Waffcrj zu reyn fcbeint, habe ich leider erft ken-
nen ßelernt, aU meine Verrnche
Tollendet waren. Saline zu Dürr
liut, I S > <
ind Berechnungen
frg, den) 11. Ju-
Joka
I Andrea
Factoi icT Siedeiei,
v.fa.f.
Ä
-^fti ^ssssssssat ■■■
I I • ■ "• j
'. • ■ 'V •' ■ 1 1 > ■ . • I
ANNALEN DER raYSIK. ;
< ,m I I. ■ ■! ■
.■:,-.* 1 .i
J A H R GANG j^.i o , ACH T Jl & ^ S T-Ü C K;
■ ■ . ■• ■•»
. VERSUCHE
über die OefchwindigketP i^e^gyS/ihaJlsi
ai^eftcllt in OanTeldorf den ). N^^einbeir und deir si
und 3* Decettiber-ifo^ " '* ' * '^
E
vom
DoCtor BsNZfiKBERd«
s find jetzt zweihundert JafarelMr, 'diifi? Gaf*
fendi die erften Vel'fucbe ober 'die. ^e(cbm4id)iL
keit des wSchalls angeftellti und iie'z«i't473pftrirec
Fu'fs in einer Secunde gefunden hat* Aui iUa
folgten Merfennes welcber diefe <3efcli«vindig«
keit auf i38o par« FufS) die Florentiner. Akadei»
milten , welcbe fie auf 1 1.85 par« Pufi,. und Ca&
fini und.Huygbe.DS, die fie auf i i72f)arit Pub
beft^mmt haben;. Die grqfste,V4rfchied«nheit in.^
diefen Befiiinrnongen bat ihren OrundJn der Un-
Vollkommenheit der. Inftrumente^ der^a man ßck
bei diefen Verfuchen bedient, und in der Kleinheit
der Standlinten, die man gebraucht hat» bei dar
^ Fehler dwr Bsobacbtungen einen Telir gto&ei<
EioBul^ auf das Refultat haben mur&t^n.
Flainftead and De rhem, welche die(*l
Verfitcbe' Iti EtCgland wiedetliolieo, fanden diel
Gefcliwindigkeit des Sclisils nur 7U 1070 par.Fu&,l
und Le Coodamine beftimmte fie ans Verfn-f
eben in Caicnne 7u 1100, und aiis Verfucheo ii
Qaito zu )o5o jiar. P, Diele Verfu che waren mill
vieler Sorgfall angeßelJt worden, und die Refu]']
täte näherten Ticb fcbon bedeutend der Wahrheit I
In dem Jahre lySy vi nterna Innen die Herren i
La Caille, Maraldi und Caffini VerTnche |
diefer Art nach einem weit gröfsem Maafsftaba^l
in Frankreich^ auf einer Standliale von 87816.!
par. Fufs, und fie fanden die Cefcliwindigkeit deil
Schalls zu lo38 bis 104S par. Fufs in einer Se- T
cunde. Die Sorgfalt der Keobacbter und die 1
-^ Gröfse der Standliaie lafren glauben, dafs diefe ]
Befullate, welche um 4°° parifer Kuts von de-
■en Gaffendi'g abweichen, die genauelteii «oti
allen find.
Die Verfcche, weJclie im Jahre 1778 Käft-
aer und Mayer auf der Götringer Siemwarte
•nftelllen, haben die Gerchwindigkeit des ScballS j
io34 bis 1007 per. Fufs gegeben, und die fpüiern j
■Verfuche, welche ebendafelbft Möller
1 Jabnl
i^gi mit der Terriennhr des phylikalifchen Cabf-
nternommen hat, haben fie zu
Fufs gepeben •).
.. *^ Pa bei Ann «rfteren
1040 par. j
fucben
lnU«Tea epi
ttv/»^ über Sex«, p^ F.J
[ 3S5 ]
Den 5. Nov. 1 809 wurrfe hlel* *o Darfeirforf «ler
Friede durch 5o Kanonen rchnlTe angezeigt. Ich ging
mit einer Terrienuhr, die der UfirmachtT Pfaf-
f ius in WefeJ verfertigt hat, und die ich fchon frü-
her in diehn'Annalfn (Jahrg. 1804. St. 4- ("^er B,
16. S, 4!)40 hefchrieben habe, nach dem GraFen-
berge, eine Stunde von derStsdt, wo ich eine freiB
Auslieht auf die Batterie des RiskeJlers hatte, von
der 25 Sclulffe gefchahen. Die andern Schaffe
kamen jenfeiis der Sradt her, und konnten nicht
beobachtet werden. Die eriten Schöffe verfehlte
inb, und erhielt nur folgende i5 Üeobach'ungen. -
lang »■»>■, fo ifi dipfi-i Ziitreffm vielleicht nut zoiÜVig.
beronit^ri da der Goufunce Fehler der Tettiemthr uicht
unterfucht wurde. Br\ Teiti*nuhrBn , welche, fo %yi«
die OßKiDger. Wie Tafchemihren gebuuet Rtid, ift der
Gang mehr oder wrmgftr ungleich , <veU jede llngleich-
heii det FedPT, der Schnecke und di-i RJderwerks Ein*
Bufg auf den Gang h^t, ind«m die. Unruhe fo ieichl ifc
Die Tettienuhr der Sternwarte, welche KSftner und
. Miyer gebraucht haben, ging, ab ioh fie in Hamburg
haue, lu einem Auflage Z4 Minuien. In den elften 12
Minuten war ihr Gang ziemlich reEelmSf.ig i". 15'" vor
mittlere Zeit. In der loften blieb fie «ber l', 33'" inriick,
I und in jeder der fnlp^nden Minmen um dai Doppelte,
Dreifache und Vierfache. Man mufice daher «Ile ßeotf
achinngen mit ih» in den »rrt'n 12 Minuten dei Auf/Uj^e«
■nftelten. Aber snfserJerti hatre diefe Uhr imch einea
beft^ndigen Fehler von Q bia 10 Terti«o . welcher dninh
' das A<><t>«bpn de> Hakens e.xfrand. lliffei. .nnf/ite man
' won jeder Beobachtung abzlfben, um die wahre Zwi-
. fchenieit in linden. Eine aiKführlicIie Unterru'hniis
über die Ungli' ich heilen im Gange di-ffr Uhr findet llr h
in meinen Vuruchcn Bber die Umdr'hnng ärr Erd«,
S. S4 ■". iolg.
1
[ 386 }
I
I
2«
Leob. 15
eit
1.
,63"
A
■—
15
öl"
!■'
—
'5
7J
4.
—
15
.45
5»
—
"5
■yo
<r.
—
15
.79
7-
—
16
.0+
8.
—
15
.90
zwifcfaen Bliiz und Knall in Decinkl
Se9Ufide(i unH TaFtien.
'. Si.Beob. l5".so"'5a7,oro,etf^rt»Tid28,2
'10. — 15,^9 TheimaoitceTluaä-i-CR.
»(.■ *— 15.78 Das Wetttr wur heiter.
12. 15170 Ein ftliwitchBTS. O, Wind
II r- 15 .70 E'"e »ngeFähr .intei- ei-
14. — 15 .9" Dsm WLikel v'.ii 45« ge-
■15.-15 ,70 gen' «fie Richtung del
Scball.. . .
lt. MoTgeoi,.
indisUhr.'-'
Uicccl am beidcD 15", 7ü
Di« Uhr theiit tlen Tag in 10 Millionen-
Theile. Sie bliel» in jeder Minute 3t,5 Tenien
bjnler der Sonnenzelt zurück; dieles macht im
i5'',7S"'Decimal-Zeil 5 Tertien,
-"■^ Die wahre ZwifchenzeJt zwifclien Blitz and
Scliall war alTo i5",8i"' Decimal-Zeit. '
Ich hatte einen Sjiiegeliexlanien milgeaatn-
men, und maafs damU tinige Winkel. 'Mit Hfllfe
diefer Winkel fiiide icli aus den IrigonometriroBei
Punkten der Landesperinuifung, dafs ich von dei
Kanonen 14241 paf- F"'^^ entfernt war. Da liiei^'
bei ein Dreieck fehr fiutyipfwinklig wurde,, fa
konnte die dritte Seite in deinfelben nicht fni
völliger Sicherheit aus den gegenaberftehentlB
Winkeln heßimmt werden. Damit hieraus I<ei-
ne üngewifshflit enifpringe, liefe ich nachher
diefe Seite noch unmiltelbar meffen , wo ßch darin
als Endrerultat 14241 par. F. für die vom Schalli
durclilaufeneLinie fanden. Diefe Knifernung mit
i5",8i dividirtj giebt dem Schalle für jede Detet«
maNSecunde 9oo>7 par. F. Getchivindigkeit.
■[ 38, ]
! n*Oder rfai5,8i Decimal-Secutiden gleich
find 13,66 Sexagelimal-Secunden, . fo ift ^4.*^^
:== 1042,5 pir. Fnfs, die Gefchwiodigkeit dts
,Sclialls-in 1 SeiBgerimal-Secunde, nach dfim Mit-
tel aus djefen i5 Verfuches).
Den 9, December worden zu Düffeldorf aber-
mahls, des Abends vor dem Fefte der Krönungf,
zwifcheo 5 und 6 Uhr, 5o KanoMenfchcrfe aus
drei SechsjtFändern von der Batterie des Eiskellers
^abgebrannt. Der Herr Lieutenant Wül b n herg
Üatte die Gefälligkeit, die Katiootn Mtift in ZwtV
.fchenzeiten von -i Minute abzufeoern, fo dafs ich
2eit behielt, alte Beobacbtungea'äu machen und
'aufziiTchreiben.
Ich hatte mich mit der-Tertlenuhr auf' den
Ratinger Kirchthurm begeben, voti welcbem niad
eine freie Ausficbt auf die Batterie des Eiskellers
hat. Die Kntfernimp des Tburmk voh der Batte-
rie beretbnete ich aus den Dreiecken der Landes*
vermeffucig 7.u 17906 par. Kufs. Die Kanonen
fianden ungefähr 5o Fufs von einander entfernt.
Die Ladung war i|^ Pf. Pulver, Anf diefes wurde
Rafen geftampft, um den Schall zu veriiärUen.
Da ich im Tburme mit aller Bequemlichkeilft
beobaclilen konnte, fo fuchle ich die Beohad
tnngen zu fummirenj indem ich zwar bei jedra
Ceobachtung den Sfand des Zeigers auffchreiben .
Jiefs, ihn aber nicht wieder auf Null ftelhe, fon-
dern ihn bei der folgenden Beobachtung von der
I
I
l 388 ]
Stelle ab« wo er bei rier rorigfn w»r Retten ge-
Uiehen, fortgahea liefs. loitefs gelingt cliefes
Verfabren lelieo dorcb eine lange Reibe von Beob-
achtunj^eo, weil, wean mao ejo Mahl durch einen
tk\(cbgn Schall getauffbr, die Cbr utirecbt an-
drQckt, man nichi allein diele Beohachiong ter-
lierl, fondero auch ilie Reibe anierbrorhpn wird,
Indels sauh -maa diefes Sumnireo docb iiDiner
verfucben, weil es die RsTuIiaie vermehrt.
Voa den 5o KanonenrchälTen «rfaielt Ich 34
BeobachtuDgen. Die erltcn gingen verlobreo,
weil man früher anfing, als irh die Laterne faati«
anfteckea laKen, mit der der Stand der Zeiger
muCste erleuchtet und abgelefeo werden. Ein
Paar Beottacbtuo^eii verfehlte ich durch dasSebl«-
gen der Thurmuhr, und bei eiuigeo läurebte mich
das Geräufcb aat der Slrafse, befonders das Fah-
ren der Wagen* wodurch icb verführt wurde , ei-
nen andern Schall für den KanoDenicbufs zu bab)
ten unri die übr im unrechten Momente anztihal
ten. Von den 34 Beobachtungen find die beid«
mit a und b bezMchneten ungeMrifs, und man läill
lie vielleicht am beAen beim Mittel weg. lodel
wird durch 'fie das Mittel nur um 0,2 Tertie geäi
dert, man mag fie mitnehmen oder weglaffen.
Katingen den 1. Oec. iS09-i Abeadt zwifcben
und « Ubr.
Uarometer J7)9^ par. Zoll; Tbermam. + 3^* R,
Eilt ziemlich Aarker Südwc&wiod ging mit dt
Richiu 'i: des Schalls.
Die Luft war feucht. Nachher klärte flcb d<
Uiminal auf.
r 3»7 ]
Od*r *x i'yii Decima! - See
2 tum -i *L--Tr '«i
als 3eai2^icgru.rggg -si i:r..t.;fe;: in^i
9 ^4
i
1
r
3So ]
■
S(Toigehtil
s - Ta
b e l l c k
^
A
S
w
g
/'
f
•
J
c|ao
I„3,.ooc
29,98162
89,01838
3,969
25,'94
'5,5
86,40
105 4.8
Jj6ä:"5
3°,0358i
88,99544
962
233
5(
4'
8.
bsi3'=3
0900 !
' 97249
956
272
■SS
42
8
,1»S'325
1^422
94953
950
3"
6
43
8
J5ÖS
I984S
92654
944
35°
64
44
9'
JS7:^ä5
äS'7>
90354
938
38S
6-
45
9
3IB;"5
30697
88053
932
427
6s
46
9:
55 S-S
361/5
,«5750
926
466
72
47
. ■• 91
S811
4155s
S3445
910
505
74
48
W
3125125
46986
8 "39
9'4
544
77
49
'9!
3437-5
52419
7883.'
908
583
79
50
1055,0.
375 "5
57i>53
76522
' 1)02
62;
82
5'
0:
40iS25
6329
7421
896
661
84
52
"{
437S'*"ä
6S7y
7 '898
891
710
87
53
■ *■!
*li87-S
74 "17
695S3
885
739
90
54
<>!
5 ST5
79607
67368
879
. 777
92
55
OS
53 '2:
8505
6495
873
816
.95
. 56
je
5SS5"5
9=494
62631
867
835
■97
••57
- - r - ig
5!)37?5
9594
603.
S61
894
l6,OG
, 59
-'4
S23 375
3'."'387
57988
8S6
932
02
60
... ,{S
55ä2#
06836
55664
85-
971
05
6'
J7
S87S 5=5
.2286
53 «9.
844
26,010
°1
62
'9
'1S7S"5
177JS
Sioir;
S38
04s
10
63
21
•i »l
23192
48683
833
087
'3
64
2i
äi25
28647
46353
827
125
i.s
65
24
'"5-1
25
34'04
44021
82'
164
18
66
2.^
«73
5
39563
41687
S'6
203
20
67
27
75
75
45023
3935»
8.0
242
23
-68
2y
0625
5048.1
37° 'S
804
280
25
69
31
375
25
55948
34677
799
319
28
70
3i
'875
5
6i4'3
32337
793
35s
30
.7'
34
75
66879
29996
783
Üi
397
m
33
ü
72
■
3«
c
S8i' }
0 l g e h a I t s - T a k e l l e n.
A
s ■
w
g
■
«
P
1
/
16,36
*
1 20,00000
3i»7a347
88,37653
2,782
26,436
86,73
03125
77817-
»330a
777
475
38
74
0623
83388
22962
771
5t3
- 4»
75
09375
88761
20614
766
552
43
76
135
94336
18264
760
59»
46
77
iSÖaS
9971»
«5913
i09
630
48
79
J875
33.05189
1356 f
749
668
51
80
ai875
10669
11:206
744
707
• 53
8(
«5
1615
0885
738
745
56
82
«8125
21632
06493
733
783
59
83
3"5
27116
04 '34
738
822
61
84
34375
3260a
01773
722
861
64
85
375 •
38089
87,994" "
7 '7
899
66
86
40625
43578
97047
7"
938
69
87
4375
49069
94681
706
976
7'
88
46875
545^1
, 923 '4
701
37,015
74
89
5
60034
89946
696
053
76
90
53«5
65550
87575
690
09a
79
91
5635
71047
85303
685
13*
83
9»
59375
76545.
82830
680
169
84
93
625
82045
80455
675
208
87
94
65625
87547
78078
670
247
8?
95
6875
9305
7570
664
»85
92
96
7 »875
98555
733»o
659
334
94
97
75
33,04062
70938
654
362
97
99
78135
09570
68555
649
401
17,00
87,00
1
.
89o,9^^»r. Fiifs. Orfer rfa 3i" Sa'*,« Dee. Zilfc
gleich (ijifl 27". oGa2 Sex. Z»Jt, fo durchlief d«
Schall in 1 ä&x. See. io3o,d par. ITuCs.
Des Mittags um 11 Vhr erfpigtsn auTj neus
5o Kanonenfchilffe. Allein an der Erde lag ein
leichler weiTser Nebel, und diefer und der hella
äonnenfchein machten es unmöglich, den filitl
der Kanonen zu fehen. Ich fall im Fernrohre
mer nur die auffchlagende Pulverdampf- Wolke,
welche keine genaue Befiimmung gab. AucI
folgten die Srhflfre fo fchnell auf einander, dati
fich die Beolischtungen kreu/en mufsten. Denn
wenn zwei Schallwellen zu gleicher Zeit unter
wegs lind, irrt man fich zu leicht, indem r^an
nicht weifs, zu welcher Kanone fie gehären *).
_ 'Des Abends wurden zwilchen 5 und 6 üh*
die letzten So Kanonenfchfltfe zum Befchluffe des
Feiles abgebrannt, und diefe folgten wieder id
ZMwifchenräumBu von 1 Minute auf ein3nder. Al-.^
]ein ein lehhaFier Wind, der unter einem Winkel
von 3o bis^ 4^ Grad mit der Richtung des Schill]
ging, und. das Geräufch auf den Strafsen ia R»
•)Der
mrtE« s'
FEi^r^hicIit. UDd
ii sUeu Glucken
fBuarc werden .
> Min
itte tiätn Adiudantsn nach ia
jefohlta, dafs weil we^n 'Ae
ßeläiie^t werde, auch fehnell«
i Minui
lenrchtiF» [;illt, fo GehE diefei
ilt «iiiem Frsudsnferte IJlmlich. , BAta Tode
alj wird fo' auf dem FlaggenfobifTe mit einiMner
lEnrcbüICea faLiitirc. Benzenbe
Traasrhrij
C 593 3
\
tiflgeo* Hiacbte;. dafs ieb viel» dieler Kanonen«-.
JehVtite gar niebl hj^rte^viid die übrigen Wareo fo .
fchwach, dafs ich mich öfter im LosIatTen- der Uhr
arrte. . Ich erhielt ia allem nur folgernde i24 Beob<*
e<;htiii»geo«
Ratingen den y. Bec* 1809« Abends zwtfchen f
und 6 Uhr.
Barometer xt%i^ par. Z.^ Thermom. + 3^ R.
Ein lebhafter Wind gii^g unter einetn'Winkel reo •
' jo' bis'40 Grad mit der Richtung des Schalls.
Der Himmel wurde nachher völlig heiter«
•
1 f und der
i^wifchea- ^
>b.
.. Zeiger.
«eit.
1
1-
a» 55
6j 95
a
94 «9.
30 96
^.
j^s 97.
il Og
4
m6 74
30 77
«
fO 59
s
■ ?i 48
30 89
6
102 .66
31 11
f.
^n 74.
31 - »4 .
•
72 00 -
V
i
105 44
3« 44
r^
Beob.
fieob»
17
--18
20
ai
ai
;»3
^4
Mittel
Stai^ der
Zeiger.
31 99
62 73
93 77
w
«/#
125
156
IS8
219
250
2g2
3M
4«
16
39
90
02
»7
31 10
Zwifchen»
aeiK. .
30'
3«
74
04
/M
31
3J
3»
3«
3X
31
4Ä
29
33
la
»1
Stand der
Zeiger,
19 06
9
10
XI
12
14
15
16
50
^1
III*
144
'75
»06
*37
23
;4
09
©3
li
14
Zwifchen^
zeit.
■ It
31
3«
?'
3«
3*0
3i
v3»
16
22
34
21
94
09
02
nt
I . QO
3» 99
Mittel
30, 99
31 13
Mittel aas den er- Dee.Z.
ften 8 Beobb. 31" 10'"
ans den zweiten\
8 Beo^b« at IS
aua den dritten 8
Beobb« ' t 3t 20
Nr. 9 bit ^5 31 15 '
Nr. 19 bis 24 31 ^T
■■ ■■ ■■ i/i ■
Mittel ans allen 31" IS**
Gang der Ubr + 9,7
Mittel 31" 20"
Si"27.f
,\
/
«ine Linie von s^tjoS par. Fufs, alfo in einer I
«im. Seff.^95,3 par. Fais^ Oder da 3i' (27
Cedm. 2eit gleich und 27 <,oi9 Sex. Zeit, Co-
diefes für den SchalJ eiue Gerchwindigkeit
•io52,8 par. FuEs ia 1 SecDnde. '
Ueberßcht aller Beobachtungen.
Es gaben die Gerchivindigkeit des ScbaJFs i|
einer Sex3g6£maI>SecuBde
' den {. No«. Miltags, hei heiterer Luft und [izhvrtf
cbeiu Winde, I5 Verfuche 1041,5 par. FtiTs;
den >. Dec. Aliendt, bei ßa)-kem Winde, ja Verfuchtf
1041,1 par.FuTi;
den j- Oec. Morgens, bei völliger Windflilte im^b^
term [fimmel, z6 Verfuclie lojo.s par-Pufs;
den 3- Dec- Abende, bei lebhaftem Winde, 14 Vei»
fufihe loii.J par. Fufj.
Wir milfrcn nun vor ollen Dingen die Orfa-
che auffuclipn, welche diefe Verfchiedenfaeit in
den Kefullaten über die Cefchnindigkeit deC
Schailw-ellen veranlafst hat. Ob fie aus den Feh-
lern der Beobachtung entitanden fcy, ilt btllig''c(i«
erfte Frage, welche wir thun. Denn bei To fei-
nen Beobachtungen iit es immer naliirliclier,
diefe, als an eine Abweichung der Naiurgefetz»
voll der einfachen Regel zu denken.
Die Fehler der Beobachtung köitnen in dreier*
Jei ihren Grund haben: erftens, in der unrichti-
gen Lunge der Standlinie j zweitens. In einecn-bon
C J.95 }
ftäodig«n Felller der Uhr; rfAi««!*,- ia elifem bet'
fiändis;en Felller t(es Si-nnes. '
Was die Länge der Srandlinie betrifft, fo
wurtle ttiefa aus Oreieckfeiten hergeleitet, die ei-
ne GetiauigUeit von ^5550 ^^^ Ganzen^- hatten.
Auch wurden, da die Dreiecke fehr ftiimpfwink-
lig waren, die Wertlie nicht aus einer Seite und
zwei Winkeln, Sondern aus zwei Seiten und einem
Winkel Irergeleitet. Zwar ftanden die Kanonen
nur 5o Kul's aus einander, allein da hiervon die
Mitte genommen wurde, fo hat diefes keinen
merklichen Einfltifs auf die Befultate. Woilte
inan in der Standlinie eine Ungewifsheit von ^555
oder von 2,7 Fuis annehmen, f^ würde diefes die'
Qefchwindigkeitnur um 1 Fufs in derSecunde än-
dern, und felbft dann blieben die Differenzen die-
felben, da alle BeobachiungeO durch diefen Fehler
auf gleiche Weile afficirt würden, weil Kanonen
und Bcobäohl^r i-hren Stand wahrem^ der Ver>
fuchsreihen nicht veränderten. HieranS' folgt, dafo'
eine kleine Ungewifslieit in der LSiige der Stand-
linie nicht die Urfache von jenen Differenzen ifr.
Ob ein befiändiger Felder der übr Anoma-
lie^n veranlafste, wie z. 13. bei der GOttinger Ter-
tienuhr das Ausheben des Hakens nnd das Ablau-
fen der Feder, — ■ diefes habe ich^an der Pen-
deluhr unterfucht, als der mitliere Gang dei- Ter-
tienuhi- beftimmt wurde. Das Refuliat war: ei-
ftens, dafs die Uhr bei den Grafenbergerund Raiin-
gec Verfucben ihren mittlern -Gang nicht geändert
t 398 ]
Aneia aodh diefe VoratiSfettnng''wii^*^Tl
durch die aa^fflbrten Bpol>aH
Denn den 5. Nov., bei einem fchwacheo Oftn
de, d^r von der entgegeagefetzien Seite, all
der Schall herkam, blies, Dnd die Richtung de«
Schall« ungefähr anter einem CVinkel von 4^"
durchkreuzte, legte der Schall in einer Secondi
io4z,5 par. Fofs znrilck; iodefe den 3. Pec, bei
einem [larken Weltwind«, der in der Ricbtnng des
Schalls trebele, der Schall die Groniliinie faA mit
derfelheo Gefchwindigkeit, ngmlich Ton iO^i^l
par. Fufi in 1 Secnnde durchlief. Den 5. Dec,
des Abends, hei eioem faft eben {o fiarken Süd-
weftwinde, der mit dem Schalle ging, jedoch um
einen Winkel tod 3o bis 4'> Grad von der Ridi-
tang de« Schalls abtvicb, legte diefer nicht mehr
ah io32,3 par. Fgfs in 1 Secunde zuriick, und
am Morgen defTelbeo Tages, bei völliger, U'ind-
ftdle, fand ich ihn noch um 2 Fub langfamer, in-
dem er fich nur am io3o,ä par. Fufs in 1 Secunde
forlbewegle.
Durch den Einflufs des W'indejllaffen fich
diefe Unterfchiede alfo auch nicht erlih^ren *).
Noch bleiben uns die Dichtigkeit und dia
Wärme der Luft, und der EinHufs, den diefe bei«
den ümfiände auf die Refullate der Verfuche habea
inufsten,ZLi unterfuchen übrig. Allein auch ßefchei-
nea
niga BctDiikutigaii bierübtt ii
du Eoigeoäcn Aami
Ciiitrt,
t 399 ]
Den bei den Verfuclien zu gli-ich/önnfg geblieben
zu ft^yn, aU daTs wir hoffen dürflen , aus ihneä
die Ungleicliheiten in den Refultaten erklären zi}
können. Das Tbertnomeler batte bei den Vrrfu-
clien zu Ratingen feinen Stand nur 2 Grad« ge-
wcchfelt und das Barometer nur -^ Zoll *).
•3 Prn EinBuf* in mit di-ra T>ieTnionin«r> und d*m B«.
rometer- Stande verä'Dilerlichrn Dichtigkeit der Lu<t aa(
die C-rch windigkeit dei Schalll , hMSgi Hr. Prof. Ben-
Rünberg hier zu gerivg an, Folgende BeTechnuiig be-
weifet, dar« Reh aui ihr die Verfcbiedpiiheit der erhalt«.
neu RerntCBCa ifhr gi-oägend »klären läUt. Newton
Ithrt in feinen Principilt, Hb, 2. prop. 4<). aus der gege-
benen Dichtigkeit Dnd EkfiiciLÜ'i: einpr eUftifcben Fltif-
figkeic die Gerchw>i>dij;kri[, mit der ßch in ihr Pnlfatio-
nen fiirtpfljnzen , fulgendermafsan finden. Es fey /j der
Druck, unter welcliem diafe el*r[ifche Fli-iffigkeit fteht.
d ihre Dichtigkeit, die d#s Qneckfilbex I eeTet», und g
Atw Fillrd
. luftlec
erften See
de , Co ift dier« Gefchwindigkei
-/:
ig^.
Nun ifc
nach der AbwEgung der HH. fiiot und Arago (diefe
^«na/cn, B. z6. S, 178O fS' vfillig trockne L.-rt. bei o"
Wlrma und 2S" Qüi^ckfilberhöhe Druok, iZ = -_{„,
und nach Hrn. Gay Luffa t'. Beriimmnrg dehi.t fich
Luft bei der Erwärmung vom Frofi- bin zum Sia-
dfpiinkte dej Waffen um 0,375 deijitnigen Volumeiit
am. welches fie 11. der Froftkalte einnimmt, folg-
lieh für jeden Grad der ReaumnrTchen ficale um
0,0047 diefe« Volura-n». SwIkI dds Barometer, fo nimmt
in eben dem Veih^lcnifre , aU der Druck, iincer dem dio
tnfl ftrht.HOch ihxf Dichtigkeit z« , daher die Verände-
ruiigHn des BaromPterftandei auf die Gefch windigkeit del
SchalU ohne Einflufs find; berechiieo wir ^her aus die-
fen Datis fOr o' Wärme und für die vnn Hrn. I
zen berg angegebKnen Thermometetft.'i'nde
fchwindigkeit de» SchalU , wie fie naoii Newton', S.»
Annal. d. Phyfik. B.3S' Si. 4. J. IglO. Sc. g. F f
i
[ 4oo J
Merkwflrdig iit es, difs die Tlieori« dem '
Sclialle nur etwa 900 Fnls Gefcbniodigkeit fdr«-
oe SexageCraal-Secunde giebt, nod d^fs maa fidi
diefer GefcbwiDdigkeit tmoier um fo mehr ^eiii-
bert liat, je genauer die Verluche und je gering f
die conftantea Fehler derfelbeo geworden firt
Allein bei allem dem ficht man dach leicbt eiig
hSae hja mülleo, in
Jem wir lg = 30J
pa. FNb f
tzen, Ib finden wii Üe
"Ij»^<lnm*f.en;
]
TbcTiDome-
Bereehn. Gefthw.
Wifwod.
par. Fofi.
CO« 1)
0 - OB.
857.54
i) Nov. S. +6
st:-y.5S
+ lOjOI p. I
3)D«.2. +55
SfM.57
7«
4) Dec3-Mo. +1;
8fo.56
3.02
5) - 3. Ab. +2
S6i.5'^
-5.0I
Daf« die iai 0" W5rm
bereeiiaece Gelch
n-Lodigkril be
deniend »iel kUir.3r ift
,aU Newton He
i^ndcr, komm
dalier, w»il Ne\vton die Loft für viel diinner »od th-
XtifchEr nahm, aU Hr. Iliot fie gefnnden hat. o:;mlieH
nnt« IS" Druck iiggo Mahl rpeciürdi leichter aUQueck-
Biber. Wekhes nnn auch die L^rlj. he %. Aoit diefe
nacb der Thenrie berechneien Oefchwindiekeitea d«
SchalU [n fehr viel kleiner llod, alc die BenbacbtURgcn He
gabeo . immer \h fo viel Fehr wahrfcheinlich, dslt difte
Urfache bei den Beobaciitnngen de» Hrn. Prof. BeitEen-
bexg gleichmdUig io da. Spiel gekommen ifi. und dafs
wir lifo, um alle vier Eeufaaoiitiinsf.eifien auf b^ Tempe-
ratur 111 bringeu, nur euch niicbig lisbeii, die elieti eefun-
denen Ditfereueeo in dem VerhÜltniffe voj. iL0^6 : l,OiO.S
oder von 1 : 1.2 lu eth<';hen, aU demjenigen VerhäluiUTe,
■worin die berechnete zu der beol,ai;hteten Gefehivind.g.
feeit nacb den Refultaien, die «m 3. Dec Morgen, erhalieu
wurden, Ttehi. indem Hr Prof. 6e nienber fr diefe R»-
fuline für die luve.liJffigrten hält. Die fo eihali^ecei, Dif-
Eerenzen von den von Hrn. ßenre.ibere beobach
Gerohwlodigkeiien abgezogen , geben die Werilio itxtei.
ben auf o'- Temperatui: tedueii[,,vvie foljt:
[ 40. ]
d^fs man (ich der Gefchwindigkeii ton 900 Fufs
nicht mehr bedeutend nähern wirrl, audi weria
die Fehler der Verfuche auf Null gebracht wer-
den. Ich glaube nicht, dafs jemand bei 28 Zoll
Baroinererftand eine Gefch windigkeit mit Schall-
verfucheo finden wird, die um 10 Fufs ge/inger
- ift, als die, welche ich den ü. Dec. Morgens bei
BeobacU-
■ Diffe-
Etl>»li<-te
Gerchwiod. de) S
tntii;.
leaz.
DifEer.
beobacht, auf 0'
Kov, 5. Mi.t
+ UPI
14,41
1041,5 IM8.1
Dflo.3.Ab,
7,03
8.44
1041.I , 1033.7
Dec. 3. Mo.
3.01
3.61
1030,8 loa-;.!
Ab.
'i.oz
4.82
I032.S (IOI8
Bei den Beobaclitnng«)! am Abend det 2. DecpRiberi wi*
hete ein ziemlicb Türker Wind mic der Richtung des
Schallt (fiebe S. 388.). Schlief« maii'oi.i di-fflin G.imde
diefe 8eohachiiin|eii aui, Co rtiminen die drei andern Bei-
litn der Beobachtungen, wie man fielic, imier Rinander
a,uf da« bffte übereiu. Eben To genau enrfjirfchen fi«
dem Refultate der prorien Verrucht, welche die parifer
Akademie der Wiffenfchaftcu im Jahre i^JH auf einer
1463O Toifen langen StJiidlinie angeftellt hat, und denen
znEoIge, Düch Hrn.Hi-.t, die Gefchwindigkeit ,de«_
SchaHa in der Luft bei 0= Wärice 171 Toifeu, da» ift
lOIÖ par. Fiifs betr^Tgt. N.ich einem Miitel aiu Jenen drei
Bcobachlunesrelhen dps Um. Prof. Benzenberg ift di«
Gefchwindiikeit de« Schall» in der Luft bei o" Wärmo
1027,8 par. Vbfi. Während der erften ging eio (chwa-
eher Wind unter einem Winkel von 45" gr^tn die RitO».
tung des Schalls; während der iw^iti-n war Windftill«;
■wl'hrend der dritten blie« ein lebhafter Wind unter einem
Winkel von JO bis 40 Giad mrV der Richtnng des Si'lioll* ;
die Mittel aus den beiden leiiien Eeihen der Bi^bachnio-
■ een enlfprechendiB^nUniftäudeo einlgermar*En,da(i etfte-
ift ihnen aber nicht gemäfi. Nehmen iv.r 1017.2, par Fnf«
fJir die -wahre Gerchwiodxekeit dei Schall, in der Lntt
t,<,i o" W^rme und vollkommener Wmdftille, fn ^v^l,do
bei den lieobathtongen am 2. December die G.erch'
Ff ?.
I
K
■[ 4== 3
vdtlig ftille-r Iiuft gefniicfen 'habe, und dielinl
io3q,8 par, Pufs in i SexageT. See. betrug.
- - Es fcbeint mir eine fehr interefrante AoFgaha
för die Naliirforrcher zu feyn, den Ürfachen nach-
Zufpiiren , welche die Verfcliiedenheit in der 2.eii-
•foif,B der VibraLionen der LuFl, die nach de
obigen Verfuehen bis auf y^ö ^^ Ganzen gebei
veranlaffen. Der hefte Weg, diefes zu unterfu-
chen, wäre wolil, eine Reihe genauer Scliall-
.verbuche beiiehr hohen und fehr tiefen Tempera-
turen, bei fehr holiem und febr niedrigem Barop
meterftande, und in entgegengefeizten Tages
»nd Jahreszeiten an2uftellen. Da diefe VerTucbi
febr fein &ad , indem eine Gröfse mufs beftifni
werden, die nur etwa ~^ des Ganzen beträgt
fo maffen fie mit aller Vorliclit au^geföhrt werdei
Die Tertienuhren mit Centrifugal ■ Pendeln fcheii
Ben wegen ihres fiebern Ganges am gefcbicklefiej
zum Zeitraaafse zu feyn. Auch fieht man aus obi
gen Beobachtungen, dafs ßcb mit ihnen der Fehlt
der Beobachtungen bis auf 5 Secunde in den eii
zelnen Verfuehen bei einem Schallif cinfchränke
läfst, der fo wenig fcharf begrinzt ift, wied«
von einem Kanonenfchuffe. Bei einem ganz fchai
begranzten Schalle, wie z. B. bei fallenden Ki
dipkpit den Windet in i" Se^agef. Zeh ctwiis ra^r a1( 6
par. F^r» im Mitiel baten liptragen Tniitr-tn; ein RAfalu
w«1.'hes vwi WahrrdK^ioliL'hkpit Tür ilcli l>nr. Hierduii
wird alfo aucb äiete, demSohein* »ach anomale Beohacl
tnngiieihe mit den QtiTigen aurgfglichen.
■^eln , ift die Fe\ilerßrim« vielen^n Dtfl
fen rtiacbt jet»t i{«r Uhrmaolier Ptaffius in Wi*
£el in einer-grofsen VglJknmmenbetty lim Stück
zu^-'iis-S'LH'or. < (Die| te4tbbe iab "bei den obi>
gen Verfuchejä. gebraucht habe, Jift diarelber die ,
Rr dem Naltonai-ütUrtirte vongelc^tilut ; icb halia
fi,e ihm bei der Zuföckkunft von Paris abgekaufte)
Zur ICr^eugiing des Schalls würde ich aber
lieber eine Glocke, als Kanon eofchüffe vorfGliJagenj
Denn eines TheiJs find diefe zukoftbarv wenn njaa
einige taufen«! Verbuche anfteiJeri' will, und mit
wenigem reicht njatr wohl nicht aus,, wenn etiva^
geTucht werrißo ' foll,- was andere iNaturforfclian.
nicht fchon läifigft gefunden liaben ; atidefn TheiU
ift der Schall von einer Glocke viel fchsrfer be^
gfänzt, als der mehr rollende eibes Kanonen-:
fchuffes. Enilli.cb fordert es weit weniger Um-
ßände, eine Gl-ocke in gewifferi Zwifcbenräuniea
fchlagen zu laffen, als ähnliche Verfuche mit der
Artillerie anzuftellea. Indefs man bei dicfen
mehrere Letile gebraucht, reicht bei elfter Qloelta
fohon Ein BeobacMer hia. Xias Anfrchiageo eines
Hammers kanrt man leicht mit einem Gewichte!
veranftallen, fo dat's fie fede Minute eineo' Schjag
thut, wobei der Aufenthalt, fo" wie bei den
Thurmuhren ^ durch einen grofsen Windflilgel
gemacht werden könnte.
Bei der jetzigen Theurung des Kupfers wäre
eine loleb» Glocke, 4Je etwa looo Pfund wöge,
eine beJeulFnde Ausg^i« für phyüJuaiJXobe Verfy-
I
I
C 4o4 1
Ich wflrde -deswegen lieber railien,
Gufseirea machen zn lalfco, von dem das Pfund I
nur 3 bu 4 Silber kältet, To dafs die ganze GI»> J
eko' nicht Aber 5o Thal er würde za liehen V-om"
mto. Der Klang des Gul^eifens ift zwar wedec -
So fotiön noch to ftark, wie der des Glorkecme»-
tall's, aber der ünerfcbied ift oirhi fehr erotiiij
und' eine folche Glocke wird man imii>er lobis'i
\5ono Foh weil fählagen hören. Di« Beo>>aehX
Hingen könnten dann fo gemaclit vvfrden,
die, welcbe Lieb ten b erg auf feinem Gartvn'
haafe mit Hülfe des Uhrhammers auf der Jacobi'
Kirche in Göiiingen ängefleflt bat. £c benb«^
achtete im Fernrohre den Moment, wenn der;
Bammer auf die Glockä fiel, und an der Ter^
tienubr die Zwifchenzeit bis zur Ankunft dej
Schalls. Diefe Verfuche liefsen 6ch eben fo gul
des Nachts anflellen , wenn man die Finrichtun^
fo träfe, dafs mit dem Niederfallen des Hammers'
jfedes Mabl eine Argand'fche Lampe verdeckB
wärde. Eine gewöhnliche Lampe lieht maN
z^var auch fo weit, allein der Eindruck, den dad
Licht auf die Netzliaut macht, ift fo fchwacbj
dafs man den Moment, in dem das Licht erfchelnf
oder vcrfchwindet, nicht fcharf bemerkt. UebrilJ
gens mufs man diefe Verfuche im Freien antteiJei^
entfernt von allem GeraufcTie der Stadt, dend|
' diefes hindert alle Srhaliverfuche ih einem hohen
Grade. Selbft in Duffeldorf hörte /man amaj
uad ö. December, ja ilen SDÜegeoeD Theilen 4
[ 4oS ]
3"fn1lc^it einmalil die Kanonenfchalfe." die «ti
der Batterie des Eiskellers abgebrannt wurden.
Wahrfcheinlicb haben Nord-, Oft-, Süd-
unrl VVellwind'auf die Gefchwindigkeit des Sclialts
einen verfehle denen Eintlufs. Ich glaube bemerkt
zu haben, dafs bei trocknem Oftwinde die Luft
den Schsl! vorziigüch gut fortpflanzt, befonrfers
wenn es lieh zum Trieren fetzt. Man hört danö
■alle Glocken und Hammerwerke der Nachbar-
ichaft, dienagh Norder, Often und Süden liegfen,
heffer als fonft. — Dem meclianifchen Rinfluffo
des Windes ift diefes nicht wohl ztizufchreibez?,
weil feine GefchwiDdigkeit oft nur eiw a 5 oder 4
F;ifs in i Secunde betrügt, der WinJ a'Ko die
Schallwellen wohl nur um elwa vo8 Fufs auf
aSgoo F. Entfernung weiler bringen kann, indem
auf ihr der Schall nur 27 Secunden anterwegs ift,
welches zum Mehr- oder Wenigerhören defi
felben nirhts beitragen kann. Man wird durch
diefe Verfuche die Zuftände der Luft kennen ler-
nen, bei welchen ßch die Schallwellen am tvt-he-
' Jten und fchneÜften in der grofsen pneumalifchen
Wanne -fonpllanzen, auf deren Boden wir leben.
Es (cheint mir, dafs die cheniifchen Proceffe in
ihr, welche eine anhaltende Kälte oder einen an-
haltenden Regen zur Folge haben, die Fortpflan-
zung des Schalls vorzOghch hefördernj
Man wird dann auch wahrfche>nlich dre wah-
re Urfache Enden , warum die Luft den Schall um
i fchneller fortpflanzt, als die Newton'fche Theo-
i
:bung rfltirt vielleicht
Haupt -Klement bei
, denen Gröfse (ich
len täfst. Vielieicbl:
_ g daun elwas ober Entfernung und Grö-
- ,^ i^htUeilcbea bvilimmen können, fo wie
„ etivas aber Fntferming der Eifeo-, der SiK
h-i-. und (Iß' Goldiheüclien beüimmen könn«
1^ wenn man genaue Cohäfions- Verfuche bei fehr
Jiobcn und fehr tiefen Temperafuren hä'te. Alle«
«litfes gehört zum mechanifchen Theile der Naiur>
künde, deffen Hauprgefetz wir kennen, and der
tm erlten vollendet feyn wird, weil hier die Reeh>
jiong die Schritte des Beobachters leitet, und
ihn vor Irrthümern fcbützt.
Malta feculis tunc/utwii cum memoriti noftra exolf
veritf refervantur : veaiet temput, quo ifta , guae nunc
latent, in lueem dies exfrahet et longiont aevi diligentia
Herum tnim natura facra iton fimul tradit, Initiatoß na
credimus ; in vpflibuto ejui haeremus — iiwottUm
veritas in alio tatet.
mA
i -W, i
I '■ ' ■ ' - ■'■■■ ■■ |i ■!■< 'W I ■■!<
f * •
I
4^
, , , . •. ^t . . • . I - •
"■ f. kl ■•! f • :.• • ' I.-" 11-/ I .'
V E 41 -S ü C HJE
*:i
^- • • •
• I • ■. ■ ^ t I
> ». v
tij
yOi. '•'' . . ■. ,.nJ'->»'*'***^**« **'" *»»+**|.»l,jM . .-.y
jülfer^^die iPi^ß^fianzung des S^aUs durch ßffiB
[Körper . und durok /ehr • langem Röhren\ (l
i *'* "Toii *• ■.■-•■ -f
' . . (VojrgeUfeo im InrtitaM im November 1808.) *)•
,4y4atiG.)iyeif$ läogfl, dafft.die Luft« nicht dais einzige
^Utel ift> in w^tph^xhider SobiUl fich etzeiigei
iind durch das biodilfch er feb^verbreken kaäti^
Diei«8 Vermögen haben alle Körpi^, vvenn Ge ii^
«fcbwingende Bew^giMig- )ioromefl; >:tsnd felbfi: in
tlen f eftelten Kdrperi^ fcheiiien di« kleinftep Tbeil*
johea eine |iu$Debmend grobe Elafticität zu b^*
fitzeo, und dadurch geeignet au feyn, den Schall
zu erzeugen und durch (ich fortzupflanzen, wenn
fie abf eine fchicklicbe Weife erfchüttert werden^
Diefes' zeigt die tägliche Erfahrung« Bergleute,
welche einander entgegen arbeiten, hören eine^
die Schläge xleis andern, und' beurtbeilen« dpraut
die Richtung» id der fie zu arbeiten habem St^i«
ne, Holz, Metall, ja felbil das Wsffer, lairen deq
Sefaall durch fich hindurch gehen; Franklin
verfichert, unter Waffer den Schall g.ehurt zu ha*
,••■■•
'.. . • >
•) Ff ei übeirretzt nach den Mcmoires de la Societe d^ArcueiU
t.- 2. vf>tr Gilbert.
t
I 4o8 ~i
bea, der heim Zu fammenfch lagen zweier Staftir"
r Entfe
rnung von eji
er lialben englilchen Mev
I
le (nahe ■2Ö00 par. Fiifs), erregt wurde. Mehrt
PhyPiker haben beobachtet, dafs der Schall in fe*
fien Körpern -feibfi eine "weit grilfsere Gefcbwin.
rirgkert ah in der Luft hat. Verfuche der ÄA
find in-Däiiemark mit einem horizontal grfpaan'
tcD, 600 Fiiff langen Oraihe angeftellt worden^
an deffen einem Ende ein 5lr6ifen tönenden Mai
lalls angehängt war, Avoran manfchwaeh fchlug,
lind defrea änileresEnde jemand zwifchen den^^*
wen oder air einen der feilen Tlieilc desOhrfhielb
Dirfer letztere hörte jedes Mahl zwei deutlich vets
fchiedene Töne, einen nach dem andern; del*
fclinelifte püa-nTtefich durch den Drath,derlan'gfa»
itiere durch dieLufi fort, und bei Vergleichungdet
Zwifchen zeit liiit der beUaiinlen Gefchwindigkelt;
des SchalU fand ftcb, dais der Schall durch dasM6<
lallfaft in cinetn Augenblicke hindurcli ^ing. DieGk
Verfuche liud in Engtand von der königl. Societät
wiederholt worden; mati hat dort ähnliche Refill«
tale erhalten j die genauen Beßimmuogen in Zah(
]eD find mir indefs nicht bekannt. Auch Hen
Haffenfratz und Herr Gay-Luffac habam^
ähnliche Verfuche in den parifer Steinbrüchen
geftelit ■). Ein Schlag mit dem Hammer gegen
eine der M''ände der uoterirdifcben Gänge erregts
zwei Töne> die in einer gewlffen Entfernung
deutlich getrennt gehört wurden; der durch diaj
•} Diele ^'ina/M, B. 21. S. 437. Gilberh,
[ 4o9 ]
'etnmaTTe fortgepflanzte" Ton kam zuerlt an. DiS "'
iflanztg"
mg nahmen üi
felbe Trennung nabmea lie wahr, ais-. fich der
Scliaü durcli die Slübe eines eifefne« Gilterwerlts
oder hölzerner Schranken von vergeh iedän er Län-
ge fortpflanzte, und es liefs Geh keine merkbari
Zwifchenzeit zwifchen dem AugeffMioke
Schlags und dem,-^W&nri d«r erfte Sohsll g«lH>Jl
wurde, wahrnehmen. " -
Diefe Verfuche beweifen zwar, d^fs lieh drt
Schall durch fefte Körper mit einer groTsen-Ge'
fchwindigkeit fortpüanzt, fie find äher in zu klei-
oen Entfernungen nngeftelit, als rißfe man diefe
Gefchwindigkeit hatte fneflen oder rtur einigerma-
fsen fchiilzen können. Ein finnrelaher PhTÜker,
den wir jetzt' in Paris zu befiizen das Vergnügen
haben, Herr Chladnij Erfinder fehr fchönCf
Verfuche über die Schwingungen Jer fefien KürJ-
per, hat ein Mittel vorgefchlagen, die Gefchwini
dii;keit der Schailforipllan?ung durch einen fefien
Körper zu beftimmen. Er fetzt einen S'ab voa
bekannter Länge, der ans diefer Materie beftehr,
durch Streichen in' Schwingung ; die Tonhöha
dcffelben verglichen mit der, welche beim Schwin-
gen einer l.uftfüule von gleicher Länge in einer
Orgelpfeife entlieht, giobt das Verhähnifs der'
Gefchwindigkeiten , mit denen fich Her Schall
duroh'"den feften Körper und durch die Luft fort-
pflanzt. In der That läfst fich aus der Theorie
leicht überfehen, dafs die Gefchwindigkeit der
Longitudinal- Schwingungen der Körper und der
8cbaIiriirlpfl«n2inTg durch (10^ einander pfo]
nal teya mäiieo. Hierbei kämmt es a)>«r darai
an, dats msa Gcfa davon rerfichere, dals der gai
ze S<ab in Scbwingnog (ej und den Gruadton gi
be, ficli ai(o nfcfat in aliquote Theile abgeiiiet
babe; dtun-Aieles würde den Ton io ebeo defl
VerKältnirre erhöben und die OefchttriHdigkeit d«
Scli3l]forti>Danzung um eben io ¥iel 7u grofs g^
ben. Hen-Chladni bat auf diefe Weife gefuD
deiijdafs ficb der Scbail durcb einige fefte KöB
perif) bi; 17 Mäht gefcbwmder als durch diA
Laft forlpllanzt. Die elaüirchlteu Körper Gn4
EiTeo und Taonenbojz von recht geraden Faferai
wenn dirfe-aach der Laage gerrcbeo werden.
Der Bau der Warrerleilungen und der Röbj
Fenftrecken, rplt denen man jetzt zur Verrcbön^
rnng der HauptRadt beTcbaftigt iß, haben
Gelegenheit gegeben, Verfuche diefer Art in vJej
grüfseren Längen, als es bisher gefcheben wari,
anzultellen. Es war ebenfalls interefrant, durcft
Verfuche auszumachen, wie weit die menfcbli^
che Stimme in fehr langen cylindrifcben Röhrefl
hörbar ift, und wie lie in ihnen wirkt. Beidei
inachre den Gegenfiand der folgenden VerfuchB
aus , von denen einige von Herrn B ou vard
und von mir gemeinfchaFiJich, andere von eJneni
von uns allein ausgeführt worden find. Her>
Malus, BatailloRSchef bei dem Geniecorps,' ift
bei mehrern derfelben gegenwärtig gewefen. Bei
allen half ^ns Herr Martin, Fabrikant voo Sä«^
■ [ 4.1 ] _
Uhfeif, ein fehr gefcbickter und felir eifriger
Ktinftler, cfelfen Gefcliäft es insbefonrlere war,
genau zu heftimmten Secunden den Schlag zu
ihun, der den Schall «rregle.
Der fefte Körper, der uns zu den folgenden
Verfiichea gedient hat, war eine Sireoke cyltn-
drifcher Höhren aus Oufseifenj von mögiichft glei-
chen Oiinenüonen. Ich habe iz Ri'tbren Ende an
Ende gelegr, und die ganze Länge gemelTen: dar*
aus fand ilch die Länge jeder Rohre im Mittel
2,5 1 5 Meier*). Zwilchen je zwei Rfiljren befin-
det fich ein Ring aus lilei, der mit getheerrem Bar-
chent (/ucaine') bekleidet ill, und gegen den
flarke Schrauben die Rühren mit fo vieler Kraft
preffen, dafs alles wafrerdicht fchliefst. Nach ei-
nem Miitel aus zwülf verfchiedenen Ringen, dia
jcb gemeffen habe, Jft die Dicke jedes Ringes
o,i4256 Meter. Die ganze Röhrenftrecke bildet
eine krumme Linie, welche um die Mitte ihrer
Lange zwei Biegungen hat. Doch waren anfangs
noch nicht alle Röhren vereinigt, und wir haben
daher unfere Verfuche allmählig immer mit län-
gern Röbrenftrecken angebellt, wie das folgende
7 ■UelaiJ zeigt.
)ie erften Verfuche Gnd von Herrn Bou-
»rd und mir mit einer Rähj-enft recke angeftellt
t^ Allo Maifrt, di« rasn
md d\e Zeil irt iii SCjia
iinilen wird, ßnil in MetKm,
itdl-Secoodda auafiedtilck.t.
C 4i= ] •
worden, die 311578 an «inander gefchrobenen Ron
i-en befcanrl. Die Länge der Röhren war alE!
196,17 Meter, und fügt man dazu für die
ge i.io Meter, fo bot man für die ganze Längi
197,27 Meter [6075 par. Fufs]. In der lelztei
Ilübre wurde ein eif^rner Ring von gleichen
Durchmefrer mit der Bohre angebracht, in defCeoi
Mittelpunkte fich eine Glocke und ein Hammefc
befanden, de» man nach WiliUilhr heben und wia»
der fallen laffen i(onnte. Zu gleicher Zeit , wenM-
der HdiiSmer an die Glocke fchlug, wirkte eC
aucb auf die Rühre, mit der er durch Berithruntf
des eiferneo Kings in Verbindung war *}. Msflt
mulste alio jedes Mahl zw^i Töne hören,' einan^
der durch diis Melall der Rühren, und einefl
zweiten, der durch die Luft fortgepflanzt wurde. .
Man hörte in der That beide fehr beflinimi;
wenn man das Ohr an die Röhren legte,
felhft dieies war nicht nöthig; beide fchiensn irS
Unifoiio zu feyn. Der erftpre, gefcliwinderei
wurde durch das Eifen der Röhre, der zweitf
durch die Lufl fortgepGanzl. Auch wenn mdn ai
die lelaleRöhre mit einem Hammer fchlug, nshn
man diefe doppelle Schallfortpllanzirng wahr. Wi)
liaben millelft Chronometer mit halben Secnnrfeq
die Zwifchenzeit zwifchen diefen beiden Töaeij
'.t Jhr U llmi
') On a place' äant le dei-nler
tuyau un c
niime Jinmii'e qii£ lui. po
^»nt.\/o„ce
,ia "'«rieaii. Lc mfrla
", enfiappi
frappah «i>,IJi It tuyai. ave^
Icqnrt U r'lo
lion par le •^oatact de l'aiiii
flu Uejrr.
forgfSltig bedblötitefl / iin^' und^' mrt^rabcaweeh«
felnv dabei bald eineir Sexagefi^nn^t-,' bald einet
Deoitnal • Ühr bedient» So fanden "vtir < ( '
- ' ' " ' "^ 'die Zwifchenzeit
' Aus IX Beobachtungen mit äex^ Glocke o"^527
^ aus 2 2 Beobachtungen mit dem Hahnm^r o*; 55^ ., * t
. aus 20 Beobfiobj^ng^. mit der (flocke ■ o » )44
aus 53 Beöbäqhtnngen airo im Mittel o , 54a»
Die Zwifcbetif^eiten, virelche die Glocke, und die^
welche der Hammer gab, fchienen'uns ganz gleich
zu (eifo^ ohne irgend einen wahrzunehmenden
Untdrfcbied; weähdb wir aus beiden Ein Mittel
ziehen. Doch war ihr'Ton fehr verfchieden. Die
Tonhöhe verändert alfo die Gefchwindigkeit des
Schalls in feften Körpern leben fo wenig, als in
der Luft.
Die Temperatur der Luft war wahrend des
Verfuchs 11® C, und der Barometerftand.unge*
fähr 0,76 Metei-v Unttr diefen üroftäriden ift die
Gefchwindigkeit des Schalls in der Luft 340,84^
Meter, nach den Verfuchen der parifer AkadjB*
mie, denen zufolge diefe Gefchwindigkeit in der
Temperatur des Froftpunktes und bei 0,76 Meter
Druck 334,02 Meter beträgt. Auf eine Länge
vonNi97,27 Meter mufste folglich der Schall in
der Luft 0,579 Secunden hinbringen. Der beob*
ächtete Zeit-Unterfchied zwifcben den beiden
Schallfortpflanzungen war aber 0,542 Secunden.
Alfo durchlief hiernach der Schall da$ Elften in
o,o37 Secunden>
[ 4.5 ]
[es Schalls in ihr einwirkten. Aus den Chrono*
^^neter - Beobachtungen, welche Herr Martin
^^flil HerrBouvsrd, jener am Punkte, von wel-
^^faem der Schall ausging, diefer am Endedet
^Jöhrcnftrecke gemacht haben, ergiebtfich, dafs
der Schall die Luft im Innern derBöhrenftrecke in
j")07 ilurchlaufen haben mufs. Diefe Zeit beträgt
_,0 ,oti8 weniger als die berechnet?, und fo kamo
auf die Schallverbreitung durch den feften Körper
nur eine Zeit von o", 26. Sie iCt gegen die , weiche
die folgenden Verfuche geben, nur noch um o ', 1 35
zu grofs; und diefes iß für die mdglicheo Fehler
^ ia den Verfuchen nicht zu viel.
Unfere letzten reifuche find von Hrn. Mar-
tin und mir mit 376 zurammengefchrobenen Röh-
ren angeftellt worden, die, einichliefslich der Blei-
*" yinge, (auf welche allein 5,6 1 Meter kommen,) eine
Länge von g5i,23 Meter fsg^Sy par, FufsJ aus-
machten. Ich habe mich zu verfchiedenen Mab-
' len und überhaupt durch mehr als 200 Verfuche,
* föwohl mit dem Hammer als mit der Glocke,
tlberüeugt, da(s die Zwifchenzeit zwifchen dem
Schalle, den das Metall durch fich fortpflanzt,
und den, welchen die Luft durch fich hindurch
verbreilet, genau 2 ,5 betrug, und ich habe in
diefer Zahl keine merkbare Variation gefunden.
Ich habe (le auch von Herrn Martin beob-
achten laffen , ohne ihm mein Refuliat mitzu«
ihcilen , und er hat ganz daffelbe gefunden.
Nun aber war die Temperatur der Luft 1 i"; der
Anual. d. PhyUk. B. 3S-' St. 4. J. 1^19. St. S. G g
p
l
i
Schall brachte folglich auf einer folcben Lafl
cke voD ijLMizS Meter Länge 2", 79 zu. Ali«
mu&te der Scball Eifen von diefer Länge in o, 21
durchlaufen. Ein Refullat, welches bei dtr for^
fäliigeo und hÜuGgen Wiederholung diefer
fuche, und bei dem genauen Zurammeotreffea
der Zwifchenzeil zwiTchea den beiden Tönen, mit
5 Schlägen des Chronometers zu halben Secundei
der Wahrheit fehr nahe kommen tnuTs.
Es blieb indefs doch immer das Bedenkei
ob nicht, wegen Ungleichheit der Temperatur, di«
berechnete Gefch windigkeit des Schalls ia der
Luft, von der, wie fie in der Luft der Köhrenftrar
cke zur Zeit meiner Beobachtungen wirklich war,
um eine kleine Gröfse abgewichen fey. Um dii
Ungewifsheit, welche hierdurch enlftand, zu he
ben, habe ich gefucht, das Refultat auf eine ande
re Art, und zwar direct zu veriliciren, und dief^
irtmir, wie man fehen wird, gelungen. ,
Wir {leihen uns mit Uhren zu halben Secunj
den^ 'Herr Martin an das eine, ich an da|
andere Ende der Röhrenfirecke. UnTere Uhrei
waren genau verglichen worden, und wurden 9%
aufs neue bei Beendigung der Verfuche , ob*
fchon die Refultate von diefer Vergleicbung gaaz
unabhäugig fiad. Im Augenblicke, weno dit
Uhr des Herrn Martin o" oder 3o" zeigtej
fchlug er mit einem Hammer an die letzte Ruh»'
re> und in dem Augenblicke, wenn meine Ubr
i5" oder 4^" zeigte, antwortete ich mit eideu
[ 417 ]
£bolicben Schlage. Wir beobachtoten beide ge-
aaa die Zeil der Ankunft der Töne, die wir
uns zurdiickten, und fchrieben Ge auf. Mit der
grOfsten Sorgfalt fuchcen wir, genau zur feflge-
ietzten Secunde den Schlag zu thun; man gelangt
dazu fchr leicht durch ein wenig Urbung, wie
die Reihe Unferer Beobachtungen beweifet. Mö-
gen die Uhreo auch noch fo verfchieden gehen»
und mag ihr Gang felbfi: veränderlich feyn, fo
heben ficb Hiefe Fehler auf, wenn man aus je zwei
auf einander folgen-^en Beobachtungen das Mit-
tel nimmt, verändert Geh nur der Gang jeder der
beiden Uhren nicht in diefen 3o Secunden. Denn
es gehe der erfteChronomeler um dieGröfse r por
vor dem zweiten, und p fey die Zeit der Schall- :
fortpflanzung durch den feften Körper. Giebt
dann der erfte Beobachter in o" einen Schlag,
fo zeigt die Uhr des zweiten fieohachters in dem
Augenblicke o" — r, und er hört den Schall
zur Zeit p — r. Antwortet diefer, wenn feino'
Uhr 3o", die des erften Beobachters alfo 3o"4-r
zeigt , fo hört letzterer den Schall zur Zeit
3o"-^ r ^_ p. Die erfte Beobachtung giebt alfo
die Zeit p ■ — *■, ('je zweite die Zeit p ^ r;
beide geben folglich die wahre Zeit p der Schall-
. fortpflanzung durch den feften Körper unabhän-
k Big von der Abweichung zwifchen beiden Uhren,
lind genauer, als durch die direcle Beobachtung.
Meine Beoha'-h'ungjn haben die Gröfsen
p —r und /i + r gegeben, wie folgt:
I 4iS J
■
p— r
f* + r
Sömip«
-
*
od. 2^
+ ä%1
1 0 »5
0
2fO
* »5
OfS
* Ecfte Reihe Ton
1 »o
a * j
? 0,5
' Beobaehmogeo
▼on
1 ,0
a »3
f o,s
a »0
^i1
r «15
tfi* 52' bis oÜ# 59'.
s ,0
a»5
? o,j
k
a »0
»»1
•
F o,f
■
1
^ *fO
-- a ,j
F o»5
•
^-»"•«
+ 3 f 1
^ 0", 7. ;
a ,9
39I
? 0,^
\
3»o
3 »1
F Of 5
«
a »9
3>1
r 0,6
TsWÄx^ Reihe von
3 »0
3 »j
F 0,5 '
' Beobachtungen
3 »0
3fj
? o,y
▼on
3»o
3i!
f 0,5
.»ü.27'bi«'iU,ja'.
* »9
3 i!
^ 0,4
3 iO
3i:
? 0,5
*
3*0
3 «
J 0,5
3 1I 3 il
öittlerer Werth von a
? 0 »4^
I
/> — 0,5a
von
n = 0 , 26
Diefe Zeit der SchallfortpflanzuBg clurc);!' das Eifen
der Röhreoftrecke weicht nur um o^', o3 von der
ab, die wir zuvor aus c|er Zv^ifchenzeit zwifcben
den beiden Tönen gefunden haben; fie verdient
den Vorzug., da die letzte Methode das Doppelte
der zu fuchenden Gröfse giebt»
Fügen wir z|i diefen 0^^,26 die Zwifchenzeit
zwifchen den beiden Tonen hinzu, die. wir immer
^'\S gefunden haben, fo ergiebt ficb die Zeit der
t 4i9 5
iTörtpßanzung durch die Luft der Röhren-
ftrecke 2", 76. Nach der Länge der Köhrtinftre-
cite hereciinet, follie fie, wie wir gefehen haben,
2',79 gewefen feyn, Bei dem ZofammenftitTimea
diefer Zahlen, die nur um o", o5 von einander ab-
Weiclicn, fcheinui die Kefultate einiges Zutrauen
zu verdienen.
Da der Schall das Eifen in o'^zG, die LuFt-
ilrecke aber in 2. ,79 durchlief, fo pflanzl Geh der
Schall durch Gurseifen io| Mahl fo gefchwind
iovtt als durch Luft. Ift die Meffung vielleicht
auch noch incht fcharf genug, um das Verhält-
Qifs (tiefer GefchwiudJgkeiten genau zugeben, fo
reicht fie zum wenigften doch hin, zu zeigen, zu
welcherOrdnung diefes Verhaitnifs gehören möch-
te, und welchen Begriff man fich von demfelbtia
zu machen, hat.
Wahrend wir diefe Verfuche anftellten, ha-
ben vir Gelegenheit gehabt, mehrere merkwür-
dige Wahrnehmungen über die aurserordenilicbe
Leichtigkeit zu machen, mit der fich felbft die
fchwächften Töne in Röhren erhalten und bis auf
Weiten fortpflanzen , in denen man Ge kaum
noch für hörbar ballen foüte.
Bei unfern erften Verfachen rerlianden wir
einander in einer Entfernung von 197 Meter,
durch die Röhrenftrecke hindurch von einem En-
de bis zum andern fo gut, dafs diefes uns anfangs
in den Beobachtungen fLörte, da daskleiofte Ge-
[ 4=» ]
^ufch am anftern Encfe bis zu flem Ohr gelangtiil
Man brauchte nicht in die Böhrea hineio zu fpT«-
eben, um von dem andern gehört zu werden;
wenn 2 Meter vo» der Mandung, wie gewöhnlich,
geredet wurde, To verßand man am anHern Ende ,
alles. Während ich meine Beobachtungen nia>
derfchrieb, frug ich Herrn Martin n^ch
Zeit feines Chronometers gerade fo, alü hätte et'
nur zwei Schritte von mir geJlanden. Diefa Arijg
fjcti mit einem unfichtbaren Nachbar zu unterha^
ten, ilt fo aufserordeiitlich, dafs man überrafcbt
wird, wenn man gleich weifs, wie es zugeht.
Die Herren Malus und Bouvard, bei d«.
ren Verfuchen die Köhrenftrecke 5g-j Meier iang
war, konnten Geh zwar noch ninunder verftäoilB
lieh machen, aber mit weit mehr Mühe. Sjlf
mufsten fehr laut fchreien, und oft die Krage wiai
derholen. Bei meinen letzten Verfuclien, als di^
Röhrcnftrecke eine Lange von 961 Meter hattQ|
vernahm man kaum die S>imme, wenn mit al)«j
möglichen Starke hinein geredet wurde; derSchatI
dfr Glocke und der Schlag des Hammerg gelang
ten durch die Lufl nicht mehr ins Ohr, und blofl
das Metall fchien noch den Schall merkbar fortza^
pflanzen. Gelang es endlich auch, die Stimml
des andern zu hören, fo konnte man doch <
Worte nicht unterfcheiden, wie es die zu dal
Beobachtungen nöthigen Verabredungen erfordet
len. Man war hiernach allgemein geneigt, 2
glauben, dak wir eine Röhreolä'nge ei reicht häl
[ 42- ]
in der felbft die Itärldle nii
liärbar zu feya aufhört.
nfchliche
DieTe grofse Abnahme in der Fortpflai
I (des Schalls fchien
ndefs mit der ausnehmen-
[ «Jen Leichtigkeit, mit der wir uns in einer Entfer--
I ^ung von zon Meter verbanden hatten , ganz un-
fe^ereinbar
J feyn
■ ßewegui
In de)
[nathematifchen Thei
■ Luft ßm
1 überdies
Faichts, woraus fich fchiiefsen liefse , dafs der
t^chall in cylindrifchen Röhren bei gröfsern Län-
B^Q abnehmen mürfe; vielmelir fcheint er lieh io
fcjhnen immerfort mit gleicher latenfität foripflan-
. Ken zu müifen, abgefehen von der Schwächung,
die er vielleicht durch das Reiben der Lufiiheil-
chen gegen die Wände der Röhren erleidet. Um
Gewifsheit darüber zu erhalten, ob wirklich der
Schal] an Starke in einem io hohen Verhältnirfa
abnimmt, fchien es mir darauf anzukommen , al-
, .ies fremde Oerüufch iu der Nabe zu entfernen,
fwelcbe.s- den Schall, den ich beobachten wollte,
LSerdeckcn könnte.
Ich begab mich daher in der Nacht mit Herrn
Aartin und mit zwei verftäudigen Arbeilsleuten
1 den Ueobachtungsort, und ßellte die Beobach-
R^aogen während der ruhiglten Stunden, das ift,
li^iOn 1 bis 4 Uhr Morgens, an. Meine Vermu.
ihung fand fjch völlig beftätigt. Wir hörten jetzt
l'flichl nur die beiden Töne des Hammers und der
Glocke deutlich genug, um die ZwifchenZeit zwj-
fchen denfelben zu be^immen, wie man vorhin
1
i
I
l 4=2 ]
~ ^efehen bit, fondern auch die menfchljctie Stint
me, felbfl die fchreächfta, wurde fo vtruehmlicb
gehört, üa(s man slJe Worte deutlich verftand,
und daTs wir ein fortlaufendes Qefpräch Ober alls
Gegeniiaiide der Beohachtuug mit einander fübren
konnten. Irh wünfcble, den Ton zu beftimmen,
bei welchem die Stimme aufhörie /pphört zu wer-
den, konnte aber dazu nicht gelangen; Worte,
fo Trhwach gefprocben, als wenn man einander ii
das Obr reden wollte , kamen deutlich an , fo daft^
tun nicht gehört zu werden ^ es kein anderes Mit»
tel gab, als gar nicbt zu reden.
Nach diefem Verfuche fcheint es keinenl
Zweifel unterworfen zu feyn, dafe Worte noch
auf gröfsere Entfernungen deutlich hörbar blef^
ben. Zwifcben Frage Und Antwort würde aocit
dann ninht mehr Zeit zu verfliefsen brauchen, alf
welche der Schall zu feii^er Fortpflanzung bedarüt
Diefe betrug für Herrn Martin und mich bei gSt
Meter Entfernung 5", 5^-
Wir haben auch aufs neue befiätjgt gefundeoj
dafs tiefe und fehr hohe Töne mit gleicher Ge«
(chwindigkeit fortgepflanzt werden; diefes enl3
fpricht der Theorie und ift mehrmahls beobachtet
%vorden. Als an dem eineu Ende der RöhrenftreS
cke auf der Flöte geblafen wurde, hürlen wir am
andern Ende das Stück ohne Veränderung dei
Zwircbenzeiten zwifchen den einzelnen Töneni
Nor kam es mir vor, als würden die lehr hohei
Tüne minder gut als die tiefen gehört j einige vo<
C 4»3 ]
-den hScIiflen gingen ganz perlohren , obgleich Ich
anifeTp liefere hörle, die der Natur der Luft zu-
folge fchwächer als die erllera waren *),
Noch habe ich bemerkt, dafs wenn in die
Bohren hineingefprocben wird, man feine eig-
ne Stimme von mehrern Echos wiederholt hörl,
welche in vollkommen gleichen Zwjfclienzeilen
eins auf das andere folgen. Bei meinem I<:Iz-
ten Verfuche zahlte ich ihrer fecbs , die fehr
nahe in halben Secunden eins nach J^m andern
folgten. Das letzte kam nach etwas weniger
als 3" zurOck, folglich in der Zeit, welche suf
die Fortpflanzung des Schalls bis an das andere
Ende der Röhre hinging. Dafs diefe Ecbo's an
beiden Knden der Röhre gleiuhmäfsig Statt lin-
den, wenn man hinein redet, davon wurde ich
Überzeugt,' als ich Herrn Martin erfuchte, fie
2U beobachten, ohne ihm meine Refultate mitzu-
3^- theilenj er liefs mir, Was er bemerkte, fogleich
H ' Buf demfelben Wege wiffen, und feine Wahrneh-
^K^*>nungen Itimmten mit den meinigen ganz Oberein :
^B- '(]ie Zahl der Echos, ihre Zwifchenzeit und die
^■' ganze Zeit Bnd genau diefelben. Der, nach wel-
^K *} Nacitdcm ich iitha AnFfatz im Inftitute vorgelefen Inf
^^p te, habe ich mich überzeuge, iah der, welcbei die FlS-
te bliM, eine tehi fchwache BTiift hic. und die Lohen
Tone nur mit vieler Kühe zum Aalprechen hringl, und
Bs m«hrencheiU ganz ilber(!;ehi. Indefi habe ich die[e
Sielte nitht abSoderp wolteD. da fie zunfOewaife difinen
Avitd, iah ich die |>eringrEeD Ura^Snde bei dielen Phäoa*
laeaen getreu bericlitet habe. Biaii
t 4*4 -^
■
,cbem man binfpriclit, hört aJb^r nie mehr äUfä«
nen eit^zigen Schall *)• .
DetQnationeii y welche die Luft heftig" er-
fchüttern, pflaitzen fichbis an das andere Ende
der Röhren mit verhältnifsmäisiger Stärke fort.
Eine Piftolei die an dem einen Ende losgefchoffea
wurde, brachte an dem andern Ende eine bedeu-
tende ExpIoSon hervor. Die Luft wurde dort
mit folcher Kraft zu der Röhre hinaus getrieben^
dafs 6e mit Heftigkeit gegen die Hand iliefs, leich«
te Körper, welche mlin in die Röhre gelegt hattCji
mehr als einen halben Meter weit fortCchleuderte.
und ein Licht ausblies, obgleich der Ort, wo der
Schuts losging, 95 i Meter entfernt war.
*) Herir B 1 o t ^agt nichta zur Erklämni; dicfer Ech6*t. D^
die' ganze Zeit» welche AuF fie hingeht, die ift, welche
der Schall braucht, um die Hälfte der Röhrenftrecke hin*
"Wdrts und wieder zurflck zu durchlaufen , fo fcheinen He
mit der Encfcehung der Töne in offnen t'feifen in ee*
nauem Zufammenhange zuftehen, und auf abwechfeln*
den fchwingungsartigen , fehr kleinen Bewegungen aller
Theilehen der feohtten Tb eile der halben Luftßiule in
der Röhre vorwärts und wieder zurück, nach Art der
lougitudinalen Schwingungen der fefceu Körper, zu be-
ruhen. Die Stellen der gröfsten Verdichtung bei der
Fortpflanzung des Schalls durch dib Luft würden hier*
nach um 244 par. Fufs von einander entfernt feyn.
Gilbert*^
i[ 425' 3
III.
VERSUCHE
über die Erzeugung des Schalls in
Dämpfen,
von
/ B I o T,
CVorgelefea io dem Inftitute am 12. Oct. 1S07.) *).
Ji«s find von den Phyfikern fehr viele Verfucbe
über die Art angeftellt worden, wie der Schall So
verfchiedenen Mitteln eptfteht und fich verbreitet.
Sie haben gezeigt, da£s im leeren Räume der
Schall weder hervorgebracht, noch fortgepflanzt
werden kann, und es ift von ihnen unterfusht
worden, wie Fiüffigkeiten. und wie fefte Körper
ihn durch fich hindurch laffen. Verfuche diefer
Art in Dämpfen anzuftellen, hat aber, fo viel ich
weifs, noch niemand unternommen. Und doph
bat diefes viel Anziehendes; denn nach qem zu
urtheilen, was^ uns die Erfahrung von der Natur
der Dämpfe gelehrt hat, könnte in ihnen fchlecb-
terdings kein Schall erregt werden, wenn diefes
nach den Gefetzen der Vibrationen elafiifcber
Fiüffigkeiten, w4e man fie gewöhnlich auffielL^
gefchehen foUte,
Es ift durch die Verfuche de Luc's, ,Saafr
fure's und Dalton*8 dargetban, dafs die Meoge " ..
*) Frei überfctzt nach dtn^Jticm» d^Arcueiij L Z, voi^ Qil- ' \ .
b e f t» - , / <
. / •
i
ifes, welche ficb in eiaem leeren
bildet, lediglich von der Cröfse diefes Ranmei
und von der Temperalar abhängt, fo dafs die EI*«
fUcitiit des Dampfes durch langfaraes Zufanimeni
drflckea deffelben nicht vermehrt werden kani^
wie das bei einer permanent elaftifchen Flafligkeit
der Fall feyn würde. Es tritt vielmehr in diefeot
Falle ein Theil deffelben in den tropfbaren Za<
ftand zurücU, ohne dafs der Stand des Manometers
verändert wird, und es bleibt nur fo viel Dampf
flbrig, als mit dem verengerten Baume in Verhält^'
nifs fteht. Das Umgekehrte ßndct Statt, wenn der
Raum erweitert wird; es entfiefat eine neueMenga
DampFum ihn auszufDÜen, doch ohne dafs dasMa-
nometer feinen Stand im mindeften ändert. Die-
feRefultate find von den genannten PhyTikern voll-
kommen bewahrt worden, und man kann lieh leicht
feibft von "ihrer Genauigkeit überzeugen. Man
braucht zu dem Ende nnr irgend eine Flüfügkeit
in ein Barometer aufzeigen zu laffen, und zu mef-
fen, wie hoch noch die QueckGIberfäule fiehr.
nachdem die elaftifche Kraft des Dampfes der,
FlafGgkeit fie zum Sinken gebracht hat. Erhöht
oder erniedrigt man dann das Niveau in dem
Queckfilbergefafse, fo fieigt und Gnkt das Queck-
filber in der Barometerröhre genau um diefelben
Grüfsen; es wird alfo Dampf niedergefchlagen
oder mehr Dampf gebildet, nach Verhäitnifs, wie
der Raum flber 'dem Queckfilber kleiner oder
gröfscr wird, ohne dafs fich die Eiafticilät de«
C 427 ,]
DimpfflS im mindeften ändert, wenn feine Tem-
peratur diefelbe bleibt-
Man fetze nun, ein tönender Körper werde
in ein Mittel diefer Art in Schwingungen gefetzt,
fo wird bei jeder Schwingung deffelben der Raun
nach einer Richtung hin vermindert, in der ent-
gegengefetzten -ber vergröfserl werden; es wird
alfo an jener Seite des Körpers etwas Dampf fich
in tropfbare Flüfßgkeit verwandeln, an diefer daJ
gegen etwas FiüHigkeit die Dampfgeltalt anneh-
men müf(erf. Diefe Verdichtungen und Verdüd-
Dungen werden ganz dicht bei dem tonenden Kör-
per in der fehr geringen Weite Statt £nden, -bia
auf welche feine Schwingungen reichen, aber
rieht bis über diefe Weite hinaus gehen. Durch
das übrige Medium werden fich alfo difr Vibratio-
nen nicht fortpflanzen, und der Schal! wird folg-
lich durch daffelbe nicht hindurch gehen.
Nehmen wir jedoch an, dafs, indem der tö-
nende Körper durch feine äufserftfchnellen Schwin-
gungen! den Dampf verdichtet.er aus ihm zugleich
eine gewiffe Menge von Wärme niechanilch aus-
preffe, fo wird die Wirkung wefentlich verfchieden
feyn. Diefe Vorausfelzung ift aber nichts weniger
als unwahrfcheinlich , da es bekannt i(t, dafs alle
Dämpfe, die fich zur tropfbaren Flüfßgkeit ver-
dichten, fehr viel Warriis hergeben; Wafferdampf
2. B., nach Watt's Verfuchen, fo viel, dafs fre
dem tropfbaren Waffer, das eniiteht, eine Tem-
peratur von 525*^ C. zu jjeben vermöchte. Diefa
i
i
freiwerijende Wärme erhü]t den Dampf, der
primirt wird, in elafiifch-fliirfiger Geftalt, Jmtei
fie die ElaAicität deTfelben für einen Augenblick ef
höht. Dagegen wird durch die Abnahme der'Tern
peralur des Dampfes, der Ccb düatirt, dieBildun,
geues Dampfen verhindert, da dieKIaiticität deffeJ
]^en abniinint. Bund um den tönenden Körpef ePf
folgen dann alfodieErfcheinungen desSchails gaox
auf diefelbe Art, als wenn der Dampf einpermanea«
tes Gas geworden wäre; nämlich esentfleben fchnell
hinter einander folgende augenblickliche Vermeh.«
rungen nnd Verminderungen der Elafticität, dereil
Wirkung fich von Tbeil zu Theil durch die ganzs
Malle des Dampfes verbreitet, fo dafs nun der Schalt:
in ihr entgehen und fich durch iie verbreiten kann«
Verfuche aber den Schall in Dämpfen üni
folglich dazu geeignet, die Frage zu eittfcheidei
ob wirklich in einem lufiförmigen Mittel durcl
Schwingungen eines tönenden Körpers Wärmi
entbunden wird , wie wir fie allgemein bei fchne]
len Compreffioneo (ich entbinden feben. Es lafsi
Geh auf diefe Art die fcharflinnige Idee, dufi
welche Hr.LaPlace die matbemalirche Theorii
der Fortpflanzung des Schalls in der Luft mit dei
Erfahrungen auszugleichen verfucht hat, indem
auf diefe ausgepreiste Wärme Rackficht nimmt
einer entfcheidenden Prüfung unterwerfen, Fii
det eine folche Wirkung, wie er Ge ii
annimmt, nicht Statt, fo kann ein tönender Köi
per in Dämpfen fehlechterdings gar keinen Schal
t 4^9 1
ecrege?. Tönt er dagegen io ihnen , fo kann d^a '
einzig und allein die Wirkung einer folchen Eat«,
binduDg von Wärme feyn.
Diefes liat mich beltimmt, hierüber einige Ver*
fuche anzuftejlen, und iie find mir vollkommen ge-
glückt. Ich habe Ge darauf in dem phyfikaürchen
Cabinet zu Arcueil mit meinem Freunde Amedea
Berthollet auf eine voUftändigere Art wieder*
holt; die Herren Berthollet und La Place
waren bei diefen Verfucbeo gegenwärtig, und üa
haben ßch durch eigene AnGcht von den Erfchei-
nungen überzeugt, die ich hier angeben werde.
Wir nahmen einen Glasballon, der 36 Litres
fafste, und defi'en Üeffnung mit einem fehr gnt
gearbeiteten liahn verfchlorfen vtrar, fo dafs er
fich luftleer pumpen liefs und es fehr genau blieb,
Auf diefen Hahn liefs ficb ein zweiter fchrauben.
Wurde der Kaum zwifchen beiden mit einer Flüf-
figkeit angefüllt« und der zweite Hahn zugedreht,
der erfie aber geöffnet, fo Üefs fich die Flüffig-
keit in den Ballon bringen, ohne dafs Luft von
aufsen hinein dra^ig. Im Ballon hing eine kleine
Glocke an einer fehr dünnen Schnur, die an dem
untern Hahne befefiigt war. Wir pumpten nun
zuerft den Ballon fo weit luftleer als möglich, fo
dafs felbft ein grofser TIreil des hygrometrifchen
Waffers, das lieh in dem Ballon, der übrigens fehr
trocken war, befinden kannte, mit herau.s^ezo-
gen wurde. Dann fafsten wir ihn bei dem Hahn-
fiäcke und brachten die Glocke in Bewegung, fo
■
[ 43o ]
dflls wir verSchert feyn konnten, dsfs der Ham-
mer febr fiark aa £e anfclilug. So aufmerkiam
wir auch zuhorc>iten,uniJ fo fehr v
uns auch der :
I
GIocUb näherten, To war es doch fchlechierdings
unmöglich, irgend einen merkbaren Schall zu hö-
ren. Der Schall war alfo iih leeren Räume gar
nicht wahrzunehmen, welches mit den Verfuchen
Hä wksbe e's und aller Phyfiker öbereinfiimmt. ■
Nun brachten wir eine geringe Mengelropf-
bnr^S VVaffer auf die angegebene Art in den Bal-
lon, die darin zum Theil verdampfte. Soglpjctl
fing der Schall an gehurt zu wenlen. Und doch
war die Dichtigkeit diefes Dampfes aufserordent-
lich gering, da die Temperalur nar ig° C. betrug.
Um ihm eine grölsere Dichtigkeit zu geben, JJe-
fsen wir noch mehr VVaffer in den Ballon rinnen,
und brachten ihn dann in eine bis 4^° C gebeizta
Stube. Nun wurde der Schall fehr merkha^
man hörte ihn, ohne dafs man fich zu dem Baiton
hJnzubilcken brauchte, ja felbft aufserhalb der
Stube durch die Tbüre hindurch, Es war noch
tropfbares WafTer in dem Ballonj folglich konnte
kein Zweifel feyn, dafs der Schall im Wafferdsm«
pfe erzeugt und durch ihn hindurch fortgepflanzt
wurde.
Ais der Ballon aus der geheizten Stube
gebracht wurde , nahm feine Temperaiur fehr
bald ab; es mufste ficli a!fo ein groTser Tbeü des
Dampfes niederfcblagen, der lieh in der erhöhe-
len Temperatur gebildet hatte; auch war oan der
Schall
i\
[ 43. 3
SetiaJl anffallencirchwächer. Ohne in detnAppSI
te irgend etwas zu äiitfern, brachten wir nun i
fo viel /Alkohol, vom fpecififclien Gewichte 0,8
als zuvor Waffer hinein. Der Dampf, der atl^
diefem Gemenge entfVand, mufsre noth wendig dich-
ter und elanifcher als der Warferdampf bei gleicbM
Temperatur feyn; auch war nun der Schall lirA
itärkefj man hörte ihn von dem einen Ende c
Säle, die daS phyßkalifcbe Cahinet ansmacheti^
bis zu dem andern. Alfo auch im Alkohol-Däm-
pfe entlteht und verbreitet fich der' Schall.
Zuletzt verfuchten wir den Dampf von Aether,'
der uns bei feiner grofsen Dichtigkeit und Elaflici-
tSt vorzOglich intereffirte, da beides zur VÄrfisH
kung des Schills fehr beiträgt. Wir trockneten d«{
Ballon, Fiefsen die Hlmofphärifche Luft in ihm
mit der öufsernLaft, die unter einem Drucke vo#|
0,7612 Metei' ftand, in das Oleichgewicht fetzebi'j
tlfUgen ihn dann fn eine lange Alle^ des Gart
Ufld fanden , dafs man den Schall der Glocke bfi
in eine Entfernung von 145 Meter hören konnti
Weitfir Wurde er fo fohwach, dafs die Senfatibj!
urngewifs blieb. Die Temperatur war 17^,75 t
Nun pumpten i«ir den Ballon luftleer, und 1
fo viel Sckwefet'/tether, vom fpedf, Gewichlä
0,759, (hei diefer Temperatur) hinein, dafs niehj
aller in diefer Temperatur verdampfen konnte.
Die Elafticitäl feines Qampfs bei 17°, 75 Wärma
war 0,3549 Meter, wie ßch fand, als wir ihn in ein
Barometer anfleigen liefsen. Wir brachten darauf
AtmaL i. PhyfUt. B. 35. St. 4. J. 1|I0. St. g. H h
[ 432 J
49uB«l]oii 3n dlefelbe Stelle der Allee, und iaa*
<l^i]t daCs wir den Schall der in ihm häogeoden
dooKe i5i,5 Meter weil hören Ivonnieti. DiefcA
vollendet auf eine (ehr ilberzeugeade Art den Be«
weis, dafs der Schall in Dämpren eben fo guti
entTt^bt und Tich in ihnen fortpßanzi, als in ei^^Q
permanent elaftjrchen Gas. - ,1
Nun haben wir aber bewiefen, dafs dief^l
nur .durch die aug»ibJicklichea Variaiionen d^i
Temperatur ger<;hehen kann, welche durch dif
Schwingungen des tönenden Kiirperj, bervorgii
braaht werden. Alfo iA diefe Urfach« eine (eh^
reelle, und es ift ununigänglich oötliig, auf £4]
wie Hr. La Place bemerkt hat, in der matbfig
inatifcben Theorie von der FortpSanzung d^
Schalls Rückßcht zu nehmen, wenn fi^.Gch glei<^
nicht unmittelbar durch Anbringimg- «ines Thei^
mometers veriEcii-en läfst. penn das Thermch
meter kann durch die auf einander fqjgenda^
augenblicklichen Variationen der Wärme nic)f
liärker afäcirt werden , als es das Bzrometql
durch die augenblicklichen Variationen d^r Elafti
citat wird, die bei der Fortpflanzung des ScbalJI
H, Statt Bnden, und deren Wirklichkeit jedertpaai
fc z.ugiebt, wenn &e Geh gleich nicht au d^tn Bari^
Jtj, mater wabmebmeo laffen.
k
i
IV.
)feue zerlegende Unter/uchungen über
die Natur einiger Körper,
beronder*
^ .'dfcr Alkalien j des Schwefels, des Phosphors, des
Kohlenfiqffs und der noch unzerfetzten Säuren^
und einige Bemerkungen über die Theorie der
> Chemie ,
m
^T^'^ HoMPHRY Davy, Esq.,
Stcr. Aet kSoigl, Soc. u. Prof, der Chemie an der Roy. laftib
EU London.
(Vorgel. in der köuigl. Soc, zu London am 15. Dec. IJOg.)
Frei aberretzt von Gilbert.
( B « r c h 1 u r *. )
4. Verfuche über die Zufiände, in welchen fich
der Kohlenftoff im Reißblei, in der Kohle und in
den Diamanten befindet.
Die Herren Allen und Pepys haben durch g«.
naue Verfuche deutlich bewieren, dafs Reifshlei,
Kohle und Diamant beim Verbrennen usgefähr
einerlei Mengen kohlenfaures Gas erzeugen ' und j
ungefähr diefelben Mengen Sauerftoffgas verfchlnkj
cken. Daraus folgt z.var, dab 6e im Ganzen aiir
derfelben Elementar-Materie beftehen; forgfälti-
ge UDterfucbuagen> die ich mit Hüife neuer Mc-
Hh 3
[ 434 ]
tTiodeo def ZerlegODg Aber das cbemirche
bahnifs, worin Ge zu einander fielien, aogafiell
habe, macbeo mich indcJ« glauben, dafs die gro
fse Verrchiedenheit, welche wir zwifchea Jbrei
phyäkalifcbeo Eigen rcbaftea wafaFnebmen, nicn
blofs auf dermecbanjfcben Anordnung ihrer klein
ften Theilchen beruht, fondern auch noch roi
Verrchiedenbetten io ihrer innem cbemirchen tii
tor berrührt.
Rffifsblei, auf das ich in der TorricelhTche
Leere eine Volta'fcbe Batterie aus 5oo Doppelplat
ten in ihrer gröfsten Kraft einwirken liefs, zeigt
: Gcbtbafe Verindei
nd entband kein
elaftifcbe FIofTigkeit, obgleich die Hitze fo groi
war, dalJs fie in einem der Ver(uche einen Piatüq
dratb von ^ Zoll Ourchmeffer im Aiigenbllc
fchmelzen machte. Nachdem der erfie Funki
erfchienen war, der gewöhnlich bei einer Efr
fernung der Dräthe von 1^ Zoll durch das Reifsbli
hindurch ging, hörte das Licht auf, und neue Fui
keo erhielt man erft wieder, wenn man die Dri
the in Berührung brachte , oder bis zu diefer Eni
fernung einander näherte.
In zwei mit Metallblattchen bekleideten unl
mit Wafferftoffgas gefüllten Glasröhren, die i
dem nöthigen Apparate verbunden waren, wui)
de in der einen i Grain Reißbiei mit 2 Grains K^
lium, in der andern Kalium allein, 8 Minute
on beiden entwickelt
> der «rften fand kein,
lang erhitzt. In keiner %
fich. ein Gas, und auch i
Enj
fnäbng Statt, oblchon das Rbirsblei &eh aH-
mählig mit dem Kalium zu verbinden fchien. Die
Produkte beider Operationen wirkten mit. gleicher
Energie auf WafferiUnd entbanden dabei, erfteres
1,8, letzteres i,gCubikzolI reines WafferAoffgas,
inilefs 2 Grains Kalium aus dem Wafl'er Zj Cubik«
zoll Waffe rltoffgas entwickelten.. Der Ausfall,
der hiergegen in dem zweiten Falle Statt fand,
rührte unftreilig daher, dals ßch eine kleine Men-
ge des Kaliums in dem Wafferftoffgas aufläfet, viel-
leicht auch die Metallbekleidung des GJafes auf
das Kalium einwirkt, und der Unterfchied zwi>
fchen dem erfien und dem zweiten Refultate ift zu
geringe, als dafs Geh daraus auf Anwefeuheit von
Sauerlloff in dem Reifsblei fchlieften liefse. —
Ich habe diefen Verfuch mehrmahls mit demfelbea
Erfolge wiederholt, und in zwei oder drei Fällen
den Körper, der durch die Verbindung des Reifs«
bleies mit dem Kalium entitaoden war, unter-
fucht. Er hatte den Glanz des Reifsbleies, fchmohft
nicht in Rothglühehitze, entzündete Geh von felbft»
bildete an der Luft Kali, wobei ein fchwarzer
Staub als Rückfiand blieb> und braulte Im Waffee
mit der gröfsten Heftigkeit und unt^r Entbiodung
eines Gas, welches wie reinis WaOcrftof f^W |
brannte.
Kleine Stöcke WeidfHkohh, din zuvor einef
ftarkeu Hitze waren ausgefegt worden, und von
denen und dem Quecklilher alle Feuchtigkeit
möglichft flDtferot worJaa war, gaben ^anz «Qctft*
k
. I 436 ]
Tt Befultate, als ich die Volta'fcbe Batterie
in der Torricellifchen Leere einwirken liefs
ne äwfserftglänzende purpurfarbene Flamme fchii
aus der Kohle hervor zu gehen und bildete ei
leitende Licbtketle von ungefähr t Zoll Läi
während eine elaftifcbe Flafiigkeit entwich,
gelang mir nach mehrern mifsglückten Verfuchi
alle elaftifche Flüfßgkeit aufzufangen) die fich at
^ Grain Kohle auf diefe Art entbinden liefs
betrug -1 Cubikzoll, und dar Procefs hatte eil
halbe Stunde lang gedauert. Das Gas liefs
nach Zufetzen von Sauerftoffgas, durch <
elektrifcben Funken entzünden ^ dabei verfchlm
ten 4 Maafs 3 IVIaafs Sauerftoffgas und erzeugten
1^ Maafs koblenfaures Gas. Die Koble hatte
durch diefes Verfahren eine grofse Härte erlangl^<
und nachdem fie bis zur Weifsglahehitze erhit
worden war, glich fie an Glanz dem Reifsblei.
Als ich in zwei grünen Glasröhren 5 Mi
ten lang, in der einen 2 Grains Kohle mit z Gral
Kalium, in der andern eben fo vipl Kalium alli
erhitzte (um ober die Einwirkung der in dem
tien' Glafe enthaltenen IMelalloxyde und des Ki
auf den Erfolg urtheilen zu können), zeigte fich'
nichts, woraus lieh hfitte fchüefsen laffen , dafs
die Kohle dem Kalium auch noch fo wenig Sauer-
ftoff abgetreten habe. Denn die Verbindung di
Kohle mit Kalium aus der erften Röhre wirkl
heftig auf Waffer und entband daraus nur y*^ Cu^
bikzoll WaCferßoffgas weniger, als das Kalium der
i
1 A*^
t Hir j
xwelten' Röhre ; ein Unterfcbied, der von freiÄfi
den Körpern in der Kohle herrühren konntüH
Das in beiden Pälleh erhatieoe VVafferftoFfgas afaü^
forbirte im Detoniren gleibh viel Sauerftoffgas.
Die Zu fammen fetzung aus Kohle und Kalium, wel-.
che ohne alle Lichl;- und Gjs- Entbindung zu
Stande kommt, ilt von dunklem Schwarz, leitet
die Elektricität, entzündet fich vo)! felbit, und.
brennt an der Luft mit eioam dunketrofb«a
Lichte *). '.■•..,■ .1 .(
Da der Diamant ein Nichtleiter für EJektrl-
cilät und unfchmeUbar ilt, fo lüCst fich durch Elek>
tricität auf ibn nicht einwirken.
,- Wird ein Diamant mit Kalium in einer Röh-
re aus grünein Glafe erbitzt, fo giebt er keine
elaftifche Flilffigkeit her, und die Einwirkung
geht ganz ruhig und allmäbJig vor fich. £r wird
in kurzem fchwarz, und es fcheinen fich Sob^p«
pen von ibm abzulöfen. Unter dem Mikrofko>{xe
erfcheioen die[e Schuppen äuTserlich grau, uad
im Innern von der Farbe des Reifsbleies, ajs w^-
»n fie Reifsblei mit grauem Kalium- Oxyd« be-
deckt. ^
Als ich in zwei- kleinen mit Mptallblättcben
bekleideten Glasrelorten, in dereinen 3 Grairn
^gepulverten Diamant mit a Grains Kalium,
^tf'i In meiner Abhandlung vom J. Ilo? Habe ich der Zerle*-!
Hb : tEtme i" KoblenfJiiire durch Kaliuin e"''«^'- Sie giUk.fl
K.* mit einer Entziiadüng vor Jich ; und wean daj Kaliui)) if^ .
Uebeimasfs vorhauden ift , fo bildet Jich «in FjrrDpUoruf,
wie ich ihn vreim oben befchriebeB baki. IHt-vy,
I
I
I
t 438 1
t^^9TD alUia s prains Kalium^ x Stuitde lang er-,
hitzf, hatte, entwickeite das erüe Produkt aus
WafTer i,3, das letztere 1,7 Cubikzoll brennbare^ .'
Qas, welches ia.beiideD Filleo reines Wafferfioff^
g»s war.
In einem andei'n Verfüehe diefef Art hatttf'
ich 4 Orains Diamant in Bruch'ftückchen geDoni''i
■iaea. Das Kalium wurde während der 3 Siun-
d«n, dafs ioh den Apparat im Feuer lieTsi
nehmend fchwarz; ditj Diamanten bedeckten fielt'
mit einer grauen Rinde, und nachdem das Waffer
aoF fie eingewirkt and ich fie wieder getrocknet
hatte, fand fich ihr Gewicht um 0,28 Grains ve^J
rtiigert. Die Materie, welche fich beim Wafchea
davon trennte, fcbien, als ich Tie unterfuchte, eilj
feiner fehr fchwarzer Staub zu Teyn, Ich bedeck^
te damit einen der Platindrathe des Vblta'fche'Ä'
Apparats, und als ich nun denPiatindrath des an'
d«rn Pols damit berührte, fo erfolgte ein leuctfi
leader Funken und ein Verbrennen. Als ich V<ie<'
(an Staub in einer mit SauerftofFgas gefällten Glas^
rühre bis zum Rothginben erhitzte, entzöndele^
fich, und bildete im Verbrennen kohlenfaures Ga^
Diefe allgemeinen Refultate fcheinen mirFok
geodes zu beweifen :
In dem Reifsblei ift blois Kohlfloitoff mit
dem EihQ verbunden, und zwar
ftalt, welche der Natur eines Metalls fich zu nähern'
itcbciot^ da ^RaitÄhlei ein mächtiger Lsit» dee
t 45» 1
Ktiiiütfiti iiadar<:h6cl)ti£ und von {tarke^il!
i der Kohle fcbsint eine kleine M^rge V
f-SfrR^ii mit dem .KobI«n{lorffl verbunden tu feyn;
i^fl^pli y^Tß es möglitti, dafs die Erden und Alha-
l!^D}:ipe]che (icb oach dem Einäfchern derfelben
finden, in ihr noch nicht ganz mit Sau^rftoff ge-
^ttigt vorhanden wären. Sie ilt aiio in der Thal
^in ztiranimengerel2ter Körper, obfchon fie haupt-
Schlich Aus reinem Kohlenltofft beficihl.
Die Verfuche mit dem Diamarue machen «s
r wahrfcheinjich, daCs er Saueriioff enihält.
war kann die Menge deffelbea nur lehr gering
I doch reicht ifie wahrfcheinlicb hin, um die
LVerbifidung zum Nichtleiter zu maichen. Und
■pfetzt, der Kohlenftoff fey in der Kohle und ja
Eltern Diamanten mit der fremden Materie noch ia
Aer geringem Menge verbunden* al^ das ini
eifsblei der Fall ift, weli^es ungefähr ^ an Ei-»
Uen enthält; fo können die Refullate des Verbrea-
Aens derfelben, wenn fie unabhängig von dtin by-
i^rometrifcben Verfchiedenheiten unterfucht wer-
, auf keine merkbare Weife von einander ab-
fveichen.
Bedenkt man, wie verfcbiedenEifen undStahl
V man einander ßnd, ungeachtet letzterer nur ^^
Reifsblei enthäli; oder wie febr Ammonium- Amal-
gam vom Queckfilbbr abweicht, obgleich in jenem
nur -j$^53 eines fremden Stoffs vorhanden ift»
oder wie verfchied^ die Metalle uodlbie Oxydeim
I
I
MlBitno find, von deoea einige wen^W il
Sauerftoff enthalten; fowird man fich nicht geneigt
finden, dem Granifgeretze zu widcrfprerhen, dafs
kleine Verfchiedenheiten in der cHemi'rchen Zii*
fammenfetzung grofse Verfchiedenheiren in 'däa
Sufsern und phyfikalifchen Cbaraktern hervorbrlliV
gen können. ■ ,--;.'irt,
5. yerfuche über die Zerfetzung und die Wieder^
zu/ammenfftzuiig der Bqraxfiiure. , . . \
loh (labe in einer meiner letzten AbfaaridJun-
gen *3 einen Verfuch erwähnt, in welchnni ei
frhien , die üoraxläure könne durch die Voltdj'ehk
Ehktricität zerfetzt werden ; denn es trennte llck
von ihr an der negaliven Oberiläche eine dunkel-
farbige verbrennliche Subfianz, Während des
vergangenen Frühjahrs und Sommers habe ich
mehrinahls verfucht, diefe Strbttanz in einer fol
chen Menge anzufammeln, dafs fie fich genau un,*
terfuchen liefse.
Wirkt eine Batterie von 5oo Plattenpaaren
auf Boraxfäure, die mit Waffer genäTst ift, durch
PJatindräihe ein, fo bildet Geh fogieich ein Kör.
per von olirenbrauner Farbe an der negaiivea
Oherdache; er verdickt fich allmählig und er-
fcheint zuletzt fchwarz. Diefer Körper verän'
dert fich im Waffer nicht, in heifser Salpeter»
fäure löfet er fich aber unter Aufbraufen auf. Ak
er auf Platin bis zum Rothgiflhen erhitzt worden
*] Dier« Amalen, N. P. B. i, S, 174. Ci/i
war, verbrannte er langfam, und ftitfs Hkftsi «i«
uen weifsen Ounfi ans, der das Lackmuspapier
ichwach röthete und eine frhwarze Maffe abfetzte,
, welche, unter dem Mikroiltope befehen, an der
I Oberfläche verglaft zu feyn, und offenbar ein«
fel^e Säure in fich zu fchiiefsen fehlen. Diefe Um-
' fiände fchienen mir eine Zerfetzung und Wieder-
erzeugung der Boraxfäure auf eine febr beftinimte
Art zu beweifen. Ich habeindefs den eigentham-
. liehen verbrennlichen Körper, weil er ein Nicht-
leiter ift, immer nur in fehr dünnen Häutchen
auf dem Platin erbalten können , und es war mir
daher unmöglich , die Eigenfchaflen deffelben
V forgfültig zu erforfcben und feine Natur genau
zu beftimmen, oder auszumachen, ob er die rei-
ne Baßs der Boraxfäure ift.
Ich mufste mich daher nach andern Metho-
den der Zerlegung umfehen, um über einen für
die Chemie fo wichtigen Gegenftand minder zwei*
deutige Beweife zu erhalten.
Ich habe frOherhin der Societät eine Abhand-
lung über einen Verfuch vorgelegt, in welchem
^ BoraxJäurBy die ich mit Kalium in einer goldenen
Böbre erhitzte, fich in horaxfaares Kali in dem-
felben Augenbliclte verwandelte, in welchem ein
dunkelfarbiger Körper ßch von ihr abfchied, der
dem durch Elektricilät aus ihr gebildeten ähnlich
. war. Ungefähr zMonathe nachdem ich diefen Ver-
fuch an^eftellt halte, das heifst, zu Anfange Augufts,
als ich eben diefen Procels wiederholte und die
I
I
l
Bcrultate mit gerpsnater AuFmeifiinkeit untl
fuchte, erfuhr ich durch einen von Hrn. Ca-
dell (?) zu Paris gefchriebenen Brief, dafs Qch
Hr. Ttiaaard mit der Zerfetzung der Boraxfäure
durch das KJiuin befchsflige, und dafs er dureh
Erhitzen beider Körper mit einander in einem ku-.
pfernen Rohr boraxtäiires K)}i und eine eigen»
thümliche Materie erbalten habe, über deren Na>
tur er mir kein Detail mittheilte. Dafs man
diefe' Refultate erhält, wenn man auf diefelbA
Art verfihrt, llfst Reh nicht in Zweifel ziehen.
So leicht inctels der Beweis für die Zerfetzung der
Boraxfäure zu erhalten ift, mit defto venvickel-
tern Umftänden hat man zu kämpfen, wenn man
den fyothetifchen Beweis ihrer Natur führen will;
Als ich gleiche Gewichte Boraxfäure und Ka-
lium in einer Röhre aus grünem Glafe, die ich
xwei Mahl mit Wafferftoffgas gefüllt hatte» er-
hitzte, erfolgte eine lebhafte Hnizilndung, bevor
noch die Temperatur die Rotbgliihehitze erreicht
hatte. Es fand eine lebhafte EntzQndung in dem
Augenblicke Statt, als das Kalium in Berührung
mit der Boraxfäure kam, welche ich, bevor ich
fie in die Rühre brachte, bis zum Weifsglühen er*
hitzt hatte, und die in Staub zerfallen, und als
ich von ihr Gebrauch machte, noch heifs war.
Die Menge des Gas, welche während der Opera»
tion entwich, betrug eicht mehr als zwei Mabl
das Volumen der Säure; es war Wafferftoffgas,
Ich Dahin zu diefem Verfuche nicht mehr als 13
h.
bis i4 Gfan vod jader der beiden Subftaniwrfj
denn nabm ich' davon mehr, fo war die Hilze^
welch« während der Eiowirkung eniAand, fo (tarki
dafs die Glasröhre jedes Mahl fchmeJzte. Hat»
ich das Naphthabäutchen, womit das Kalium be-
l^eckt war, Dicht forgfaltig weggewifclit, fo wurd«
K^B Maffe in ihrer ganzen Ausdehnung fchwarz;
nsagegen, wenn diefes gefcbehen war, dunke) oli-
^veabraun. In mehrern Verfuchen mit gleichen
BPheilen Säure und Metall hatte ich immer in dem
HJ^ückliande eine grofse Menge der erden geFun-
Hlen, und mich endlich nach abgeänderten Verfu'
Eeben überzeugt, dafs die Vetbrennlicbkeit vort
Wao Grains Kalium voUftändig zerflört wird durtib
^^■ogefähr 8 Grains BoraxEäure. '
W Um die Produkte diefes Proceffes in anfehn-
Kjicherer Menge zu erhalten, babe ich mich metalle«
^%pr, mit Hähnen verfehener Bohren bedient , dje
Parß mit Wafferftoffgas gefüllt und dann wieder
vleer gepumpt wurden. In kupfernen Röhren
^^ieb Jcb die Hitze nur bis zum dunkeln Kotbglii-
Hien; in eifernen Röhren aber bis zum Weifsgla-
■fien. Die Säure wurde in beiden Fällen zerfetzt,
Eiind die Refultate waren bis auf eine febr geringe
■ Verfehl edenbeit diefelhen. Das in der kupfernen
B^Höbre gebildete fefte Produkt hatte das Anfehen
K iines olivenfarbenen Glafes, war undurcblichtig,
■ Verbreitete olivenbraune Funken, braufie mit dem
■ Waffer ein wenig auf, und es *"' ' -^ fich davon,
■ wenn es in heifsemWaffsr aii rurde, ein
I
I
I
k
t 446 j
:ff au^enblinklich, -unrf verbrennt mil Stlü
glänzend weifsen Lichte; dabei bedecken ßcb c
Wände des Glafes, worin der'Verfuch gefchjehl
mit einem weifsen Häutchen, das beim Wärcb(#
Boraxfätire h'ergiebt und eine Tchwarze Suijftad'
abfetzt, die fich in einer neuen Menge oxygeairlc
falzfaures Gas nicht vob felbft entzündet, wob,
aber beim Erhitzen, und daian aufs neue'BoraJfi
fäure erzeugt. " •' *' -■■.i......
In Waß'erßoffgai- ©"iTb*!» Siickga*"Bi\eh
ziiinBolbglöhen erhir2t,'fcHeintHer rieuis veVfcrei
liehe Körper weder in diefe Gasarten Ccb anfzuld
fen, noch auf lie einzuwirken; er nahm ih ihnel
nur einen dunklern Teint an, und gab etnaf
Feuchtigkeit her, die Geh inl Hälfe der RetortA
ia der der Verfuch vor fich ging, coodenßrte)
Concentrirte Salpeterjüure , worein min ditf
rerbrennlichen Kürper wirft, färbt fich gläoTend
tolh, lötet ihn aber nur erft, Wenn 6e ethiliÜ
wird, fchneU auf; nachdem ein bedeutendes AnP
braufen erfolgt war, veffchWabd jener ICiSr^eif;
entband fich Salpetergas, Und gab dieFIäSgkeff
Boraxfäure her.
Auf conceatrine S^hwpfelfäure wirkt er nicüf
anders als unter Mitwirkung Von Wärme; dänir
aber entHeht eih leichtes Aufbraufen, die Säurd'
wird da, wo fie die fefte Maffe berührt, fchwarK,
und es bildet 6rh eine dunkeifchwarze Auflortine.
,.,.-. ,-.■ .-.,p\
die, wenn fie mit Kali neulralilirt wird,' eined
fchwarzen Niederfchlag gietf. '' " "■■'^urm']
Wird
[ 447 3
Wird diefer Körper in fiarker liquider Sal»-
fäure erbiizl, fo giebt er ihr einen fchwach-
^runlictien Teint , ohne dafs eine lebhafte Einwir-
^kung und ein bedeutendes Auflören Statt findet.
^EjftgJ'üure hat felhlt mit Hülfe von Wärme auf ihn
keine ßchUiche Einwirkung.
Mit äea Alkalien auf trockenem oder auf naf-
fem Wege behandelt, giebt er Verbindungen voa
einer blaffen Olivenfarbe, aus denen Salzfäure ei*
Den dunkelfarbigen Niederfcblag abfcheidet.
Lange init SckWfffl g^fchmolzen löfet er Geh
langfain auf und giebt dem Schwefel eine Oliven-
^farbe. Phosphor wirkt auf ibn ncfch weniger; nach
einer vollen Stunde hatte er kaum etwas an Ge-
wicht verlttliren, der Phosphor nimmt aber einen
.blafsgrOneQ Teint an.
Mit Qt4eckßlber verbindet er ficli nicht, weiiD
«r damit erhitzt wird.
Diefe Umftände reichen bin, zu beweifen,
dafs der verbrennliche Körper, den man durch
Kalium aus der Boraxfaure darftellt, von allen be-
kannten Körpern wefentlich verfchieden iit. Es
fcheint ziemlich klar zu feyn, dafs er derfelbe iftj
den man aus diefer Säure durch Elektricität er-
hält, Diefe beiHeii Reihen von Thaifachen fchei-
nen daher die Zer(et^ung und die Wiederzufam-
menfetzung der Horaxiäure voUflandig darzulhun.
Nach der grol'sen Menge von Kalium zu ur-
theilen, welche nöthig ift, um eine geringe Men-
ge BoraxFäure zu zerlegen, mufs diefe Saure ver»
Aunal. d. Piiyrik. B,35. Sc.4. J-igio. Sc.S. li
i
48 ]
hSltilirsBiärsig Telir viel Sanerftorf enthalten. Ic
habe durch mehrere analj^lifcfae und fyDthetifclM
Verfucbe die Menge der brennbaren Ba&s und d<
Sauerfioffs Jn der BoraxFäure zu beflJmmen g^
fucht; folgendes find die Refultate der beidtfl
Verfuche, welche ich für die genaueHen halte.
Es waren zo Graios BoraxCaure und 3o Graio&
Kaliutn in einer kupfernen Röhre mit einander e
bitzt worden. Das Produkt kam nicht eher mit.
Waffer zum Aufbraufen, als bis es in verdünntet
Satzßiure gewafchea worden war; dann aber en
hielt ich durch leichtes VVafchen in warmem Wa^
fer ungefähr 2-^ Grain des olivenfarbesen EoD
pers. Nun aber erfordern 3o Grains Kaliom uit
gefähr 5 Grains Sauerlioff, um zu Kali zu we^
den. Nach diefer Schätzung mufs folglich dl
fioraxfäure auf i Grain der brennbaren SubfiaoB
2 Grains Sauerftoff enthalten.
Von diefem brennbaren Körper vrarde j
Grain, fehr fein gepulvert und auf einer grofsefc
Flache verbreitet, in einer Retorte, die :_
bikzoU Sauerftoffgas enthielt, allmählig erhitz'i
'Sie verzehrte im Verbrennen 3 Cubikzoll Gaj
und nachdem die gebildete Boraxfäure aufgelöns
worden war, fand fich -J Grain an fchwafze^
Riickitandc. Diefer verwandelte fich bei «inen
zweiten Verbrennen faft ganz in Boraxfäure unj
verzehrte dabei noch 2^ Cubikzoll Sauerftoffgas
Bei diefem Verfuche ftand das Thermometer ai^^
58° F. und das Barometer auf 3o", 2. Die B(j^
:e^
raxßure enthält, diefetn Verfuehe zufolge, auE
1 Grain brennbarer Hafis ungefähr i,8 Grain Satier-
Üoff; und der fchwarze ROckftand, der ein hlo-
fses Oxyd zu feyn fcbeint, auf 4.7 TbeUfl brenn-
barer Bafis 1,55 Tlieile iauerlloff. -
Diere Schätzung will ich inders nicht für ge-
nau, fondern nur für unvollkommene Näherun-
gen ausgeben. Bei den analytifchen Verfuchen
liegt wahrfcheintich eine Quelle von Irrihum tlar-
ifl, dafs (ich ein Theil des brennbaren Körpers
auflöset, und es ift möglich, dafs er Alkali, wel-
ches die Säure nicht auflöfen kann, zurück hält.
Die rynthetifchen Verfuche find noch weniger zu-
verläffigj da fie mit fo geringen Mengen gpinacfat
find, und man dabei das Wafchen zu Huife ge-
poBiinen bat.
Diefen Reihen von Verfuchen zufolge fcheint
alfo der verbrennliche Körper von dunkler Oli*
venfarbe, den ich aus der Boraxläure rtargeftellt
habe, zu diefer Säure in eben dem Verbältnifre,
als Schwefel und Pho<!phor zur ScIjwefeÜäure und
ZurPhosphorfäure zu flehen. Ift er aber cbemifrh>
einfach, oder ift er eben fo, als Schwefel und
Phosphor, ein zufammengefetzrer Körper? Meh-
rere Umfiäode laffen mich das letztere verniuthen.
Er ift ein Nichtleiter; verändert feine Farbe, wena
er in Wafferftoffgas erhitzt wird, und kann ßch
mit den Alkalien verbinden; alles EigenfcbaFten,
welche allgemein den primairen Veibintlungen
n 3
r
I
t 45o 1
Zukommen, von denen wir wilTea» dafsGeSaitJ
ftoff enthalten.
Der oUvenfarbene Körper mit Kaliam i
hitzt, verbsnJ ßcli damit, ohne alles Erfcbeinä
von Licht, zu einer grauen metallifchen Maff
Ans der Art, wie diefe auf Waffer wirkte, yrOrd
ich nicht fchliefsen, dafs das Kali -Metall keine
Sauerftoff zugeführt erhalten habe. Das Gä
das fich dabei entband, hatte einen eignen <
rucb , und verzehrte beim Detoniren mit Sauej
fioffgas mehr von diefem letztem, als das reiqt!
Wafferftoffgas ; woraus hervorzugehen fcheint^
dafs es eine verbrennliche Materie aufgelöfet ei
hielt..
Ich kam auf die Idee , dafs, gefetzt, Ealiu
vermöge die brennbare fiafis zu desoxygenirei
diefe doch eine gröfsere Verwandtfchaft zui
Sauerftoffe als zum Wafferftoffe haben, und folj
lieh durch Waffer zu ihrem anfänglichen Zuftanrf
zurückgebracht werden würde. Eine geringe IVIeh*
ge Aetlier, hoffte ich, werde des Waffers nicH
mehr enthalten , als zum Oxygeniren des Kaliuni
erforderlich ift, und ich brachte daher die objj
metallifche MaTfe in etwas Aether. Diefes gl
mir aber das vorige Refullat, und eine im Aetfaj
unauflösliche Verbindung von Kali mit dem olj
venfarbigen Körper.
Ich bedeckte nun ein kleines Kugelchen Ki
lium mit 4 oder 5 Mahl fo viel des olivenfarbensij
Körpers, in einem mit Wafferfioffgas gefüllten Pi^
[ 4äi ]
GnlraEreiiiiic! gabWeifsglühebitze. Es entband fich
kein Gas.' Nach dem Krk alten goTs.ich Napbtlia
binein, und unterfuchte das Produkt. Unter der
Naphtha gefehn, war 'die Farbe deffelhen dichtes
Schwarz, und der Glanz fiand dem des Beifsbleies
wenig nach ^ es leitete die Eleklricitäl; erregte im
Waffer ein leichtes AufbrauTeo, machte es Tchwaoh
alUaiirch, und erfchien dann als ein dunkel oll-
venfarhiger fetter Körper; an der Luft hatte es
nach einigen Minuten fein Leiturgsvermögen ver-
lohren, war an der Oberfläche fchwarz geworden
und bewirkte im Waffer kein langes Aufbraufen.
Als ich den olivenbraunen Körper und etwas
Kalium unter Eifenfeile bis zum Weifsglühen er-
hitzte, entftand eine fchwärzliche metallifcbe Maf-
fe, welche die Hlektricität leitete, im Waffer ein
fchwaches Aufbraufen bewirkte, und beim Auf-
löfen in SalzfäureEifenoxyd und Boraxfäure bergab.
Ich bin geneigt, die Subftanz, welche mit
dem Kalium in Verbindung tritt, far die Wahre
Saßs der ßoraxfäure zu halten. In dem oliven-
Irauaen Korper fcheint diefe Balis mit ein wenig
Sauerßoff verbunden ZU feynj auch eolbalt fie
Waffer, wenn Ge blofs in der gewöhnlichen Tem-
peratur getrocknet worden ift. In dem fchwar-
zen Körper, der ein IVichtleiter ift, und beim Ver-
brennen des olivenb raunen entlieht, ilt die BaGft
offenbar mit fehr viel mehr Sauerftoff verbunden )
und im Zuftande vollkommener Oxygenation ift
Ce Boraxfäure.
1
t 454 i
I
I
zendften Koth. Nac1i dierem Verbrennen fiada
lieh, je nachdem des Kaliums mehr oder wen!
ger war, das flufsfaure Gas völlig oder zum Tlied
verfcbluckt oder zerfiört, und am Boden du
Retorte eine chocoladenbraune MalTe, an dei
Wanden und der Decke der Retorte aber
Sublimat, von dem .einige Theüe braun, andei
geth lind. Nachdem das rOckltandige Gas
WaTfer gewafchen worden, lafst es lieh, mitSauM
fioffgas vermifcht, durch den elekrrifchen ]
ken (letoniren , und die Verfchluckuog dabei i
fo, Wie fie bei Wafferfioffgas gewefen feyn »
Ift das fluTsraore Gas nicht künOiirh getrock»
worden , Fo beträgt diefvr Rückftand ^ od**- ^^:
es dagegen lange über caicinirtem fchwefelfaurd
Natron ausgetrocknet worden, feilen ^ des aflt
fänglichen Volumens des flufsfauren Gas.
Ich habe mich bemüht, grofsere Mengen dd
cbocoladenhraunen Subftanz anzufammeln, um I
forgfällig zu unterriichen, ftiefs aber dabei auf fl
«ige Schwierigkeiten, Wenn ich iS bis 20 Grai^
Kalium und eine Retorte nahm, die 20 bis 3o Ca
bikzoU fiufsraures Gas fafste, fo entftand eine I
heftige Erhitzung, dafs der Boden der Retort
fchmelzte und die Resultate verlohren gingen,
gelang mir indefs ein entfcbeidender Verfuch i
io| Grain Kalium in einer mit dünnen MetaQ
bläliern ausgekleideten gläfernen Retorte; es vef
fchwanden in diefem Verfuche ungefähr 14 Cubihi
zoll flufsfaures Gas und bildeten fich ungefähr aj
[ 455 ]
bubikzoll Wafferftoffgas. Das Barometer Hand
auf 3o,5 Zoll , das Therpiotneter auf tji° F. Das
Gas war nicht kanlliicli getrocknet worden. Es
war eine geringe Menge eines Sublimats erfchie-
nen, der ganze Boden der Betorte aber fand tich
mit einer brauen Rinde bedeckt, rieren Farbe
nahe bei den Berahrung^punkten mit dem Glafe
dunkler war und dem Schwarz ficli näherte.
Als ich diefes Produkt unter dem Mikroflto-
pe unterfuchte, fehlen es offenbar aus Subttan^ea
verfchiedener Art zufammengefet^t zu feyn ; näm-
lich aus einer fchwärzlichen, aus einer weifslichen,
wie es fcbien, falzartigen, und aus einer drilten
braunen und falben Subftanz. Es leitete die EIek-
tricilät nicht) und keine der einzelnen Subftanzen
liefs fich fo von den übrigen trennen, dafs ich
ihre Eigenfchaft in diefer Beziehung hätte beftim-
men können. Im Waffer erregte die Maffe ein
heftiges Aufbraufen, und entwickelte ein brenn-
bares Gas, das im Gerüche einige Aehnlichkeit
mit dem Phosphor- Wafferftoffgas halte.
An der Luft erhitzt verbrannte diefe Maffe
langfam, verlohr ihre braune Farbe und wurde zu
einem weifsen falzartigen Körper. Als ich fie in ei-
ner mit Metall blättchen ausgekleideten Retorte in
Sauerftoffgas verbrannte, verfchluckie Ge einen
Theil des Sauerftoffgas, brannte aber nur mit
Schwierigkeit, erft als iie fafi: bis zum Rothglüben
erhitzt worden war, mit einem Lichte, dem ähn-
lich, mit welchem Schwefellebei verbrennt.
■
[ 456 3
Ich unterfuclile i
1 das Waffer, auf dMi
Maffe
!mge
irkt hatte. Es fchwammen dai
eine Menge chocoladeabrauaer Tbeilchen umbex]
diefe trennte ich durch Filtriren. Das Waffei
hielt flufsfaures Kali und Kali auFgelüret. Die f«
fien Theilcbeo in einer kleinen Retorte volISauaq
fioffgas erhitzt, verbrannten, ehe fie die Rotb
glühehitze erreicht halten und wurden weilg, wq
bei ße Sauerlioffgas verfrhluckten und Saure 1
deten. Der Rückftand hatte die Eigenfchaftsi
der Subftanz, welche durch Einwirkung des WaM
fers aus Eufsfaurem Gas, das Kiefelerde aufgelö*:'
fet enthält, abgefchieden wird.
In den Verfuchen, in welchen ich 6 bis li
Grains Kalium in flufsfaurem Gas verbrannt batt«
helrüg die Menge der feften Subftanz, die durel
Waffer abgefchieden wurde, nur einen kleinen
Tlieil eines Gran. Da ich es mit fq äufserft gerloj
gen Mengen zu thun hatte, fo ift es mir nnmö^i
lieh, es für gewifs auszugeben, dafs diefer brenn*
bare Körper die reine Bafis der Flufsräure ift. Wai
aber die Zerfetzung der Flufsfäure durch das Ea-^
lium betrifft, und das Vorhandenfeyn der BaG^
deffelben, gebunden an einer geringern Mengcj
Sauerltoff in dem foliden Produkte, das fich dai
hei bildet, und die Wiedererzeugung der Fluf^
laure beim Verbrennen diefes Produkts in SaueP
fioffgas, — fo läfst fleh dagegen kaum ein Zwel<j
fei erheben.
Jie Zerfetzung der Fiufsfäure ilurcli o
lium fcheint den Zerfetzungen der Scbwefelfäure
und der Phosphorfäure analog zu feyn. In den
beiden letztern Fällen erhält man durch diefeiben
Mittel die BaGs der Säure nicht rein oder in ihrec
gewöhnlichen Gefialt, fondern in neuen Verbin-
dungen, in Schwefel- oder Phosphor -Kali,, und in
fcbwefligfaures oder phosphorigTaures Kaii.
Da ich beim Verbrennen der durch das Wa>
fchen abgefchiedenen chocoladeobraunen Subftanz
immer Kiefelerds erhalten habe, fo k<iin ich au£
die Idee, die Kiefelerde könne wohl ein Produkt
der Operation und die choroladenbraiine Subltanz
eine Verbindung von Kiefelerde-Bafis und von
Balis der Flufsfäure im Zufiande einer fchwachen
Oxygenation feyn. Ich verfuchte, dem gemäfs,
die Kiefelerde durch Kochen der Subftaoz in con>
centrirter Flufsfäure abzufchejden; die Subftanz
fehlen aber dadurch nicht fehr verändert zu wer-
den, und gab beim Verbrennen wiederum Kiefel-
erde.
Ich habe ferner darauf gedacht, das flufs-
fäure Gas in einem vollkommen trockenen Zu-
stande, und nicht mit Kiefelerde vereinigt, zu
zerfetzen. Zu dem Ende rieb ich loo Grains tro-
ckener Boraxfäure mit 200 Grains Flufsfpathzufam-
men, und füllte Jie in das eine Ende eines eifernen
mit einem Hahn verfehenen Rohrs, an das eine
Sicherheilsröhre angebracht war. Diefes Rohr
legte ich waagerecht in eine Effe» und fchob in
[ 458 1
daTTelbe, auf einem dazu paffendes Scfaäle&J
Eifeo, 20 GraJns Kaliii
, bis an eine StelU
wo di« Hitze höcliltens bii zum Boihgtohea ftd
gen koj
Das Ende des Bohrg erhitzts ifl
I
bis zum Weifsglüben ; und fo mufsie die ficb c
bindende Säure aber das ebenfalls erhitzte KaJiui
wegltreichen. Als rler Procefs zu Ende war,
terfuchte icli das Produkt, welches ficb auf dei
eifernen Sctiälchen gebildet hatte. Es war an t
nigeD Stetleo fchwarz, an andern dunkelbraun
braufie nicht auf triit Waffer, und gab nach den
Wafcben eine dunkelbraune verbrennliche MafAf
die ein Nichtleiter für Elektricität war, und 1
beim Verbrennen in Sauerltoffgas Boraxfäure ii
Flufsfäure zu Produkten gab. In SaSpeterf«
löfete fie fich unter heftigem Aufbraufen auf, e
zündete Geh aber nicht von felblt in dem oxyga^
nirt • falzfauren Gas. Obgleich ich nocbkeioa
von den andern Eigenfchaften'diefer Subßanz un
terfucht habe, fo bin ich doch geneigt, fie f^
eine Zufammenfetzuog aus dem oiivenbraunen Bai
racium-Oxyd und einem Oxyde der BaCs dej
riulsfäure zu halten.
Als ich flufsrauresGas, das auf eine der hii
befchriebenen ähnliche Art erhalten worden wa
unterfuchte, fo erhielt ich offenbare Beweife vo
der Gegenwart der. Boraxfäure.
Da die chocol adenbraune Subf^anz in den
Waffer permanent ift, fo hielt ich es für möglich^'
fie an der negativen OberÜacbedes Valta'fcbeiS
Apparats aus concentrirter tropfbarer Flufsläurv
t 459 0
-sciil<erbBlten. Ich nahm zu dierem Verfoche Obe^
flü^Ken von Platin, eine Batterie .von z5a Paaren
6zölljger Platten, und die concenlrirtefte Flufs-
fälird, die es mir dorch DeftiJfation von Flufsfpalh
und der ItarkRen kauflieben Schwefelf^ure, in
bleiernen Gefäfson» zu erhalten roögÜch war, Def
Säuerftoff und der Wafferftoff entbanden Geh
gasförmig , und an der desoxydirenden Oberr
fluche fonderte fich eine dunkelbraune Subtianz
tfb. .:.Pas Refultat diefes Verfuchs, den ich einige
Stunden lang fortfeUte, befchränktc fich dar-
auf, mich zu überzeugen, dafs diefe SubJlanz
verbrennltch W^r und beim Verbrennen eine Säu-
re zum Produkte gab. Ich erlaube mir inde($
jHc>btf daraus zu . fchliefsen, dafs diefes F]u(s-
fäure gewefen fey, da es nicht unmöglich wäre,
dafs in der lit^uiden Säure auch etwas fchwefltge
Säure oder Schwefelfäure vorhanden gewelen wäre.
Ich habe in einer mit Metallblättcfaen ausge-
legten Retorte die olivenfarbene, atis der Borax-
fäure erhaltene, Subftanz in gewöhnlichem ßufs-
fauren Gas erhitzt; obgleich aber die Tempera-
tur fo erhöht wurde, dafs das Glas aniing zu er-
vreichen, fo nahm ich doch keine Veränderung
wahr, welche eine Zerfetzung angezeigt hätte.
Zuletzt habe ich noch S Grains Kalium "mit
4 Grains gepulvertem PIufsTpath in einer mit Waf-
ferfl:offgas gefüllten Rohre aus grünem Glafe er-
hitzt. Es erfolgte eine fchwache Entzündung, es
entband fich eine klaine Menge Wafferftoffgas, und
«•bildete fich eine dunkelgraue Mftffe, die auf das
I
I
t 4S.. ]
Wader dnt«r ftarkem Aufbraufen einwirkte, ib«
keJoeD feilen verbrennÜchen Rücklland liefs *). V*
7. Verfuche über die Zerlegung der Salz/äure. ^
Ueber die Salzfäure habe ich febr viel mehc
Verruche angeilellt, als über irgend einen der a
dem Körper, von denen diefer Auffatz bändelt
Ich kann hier blofs eine allgemeine Ueberfichf
derfelben geben.
Die Unterfncbungeu Qber fie, mit denen ief^
mich feit einigen Jahren befcbaftige , beweifenj
dafs wir wenig Hoffnung haben, die Salzlaure lA
ihrer gewöhnlichen Gellalt durch die Volta'fch«
Elektricität zu zerfetzen, ^imrnt man die tropf«'
bare Säurp, fo wird das Waffer allein zerfetzt^
und nimmt man das Gas, fo erhält man kein ZeiS
che» der Zarfeizung deffelben, fondern blofs eiJ
nen Beweis, dafs diefes Gas fehr viel mehr VVarfet
enthält, als man gewohnt war, darin anzunehmen.
Ich habe der Societät fchon eine Abhandluntj
vorgelegt, in der ich von einigen Verfnchen fibef
die Einwirkung des Kaliums auf die Salzfaure Re«
ehenfchaft -ablegte. Seitdem habe ich diefelbeq
Proceffe wiederholt, und ße haben mir ganz äha;
liehe Refultate gegeben.
") Die UaterfuctiuDgan, welche die HH. Gay-Lufrai
und Thenara übar die Znietintif. der DufsrHure am 9
Jan. iSog bekannt ßcmaclil babanifcehn in iiefun Annuleitl
B.31. S. 1. Hier gebflhrt alfo Hin. Davy aueb in der Be^^"
lianotmachung der Ber..ltaie die Priorit.'it; äerGtaf; felnw?
Unierfucliung weicht indef» von dem dei ihrigen hierbaf
nel weicu > alj bei iti Boiaidüiii«, ab.
^Hp I
Bringt man in/ah/aures Gas , das durcli coa*9
t:entrlrte SchwefeJIäure aus Salmiak entbundMM
lind von fo viel Feuchtigkeit, als falzfaure Kalk* '
erde daraus an fich zu ziehen vermag, befreiet
worden ift, Kali-Metall, fo bedeckt diefes fich
fogleich mit einer wpifsen Rinde; und erwärmt
man es über einer Lampe, fo nimmt es in eini[>eB
Theilen Glübehitze an, entzündet fich aber nicht.
Hat man beide in dem rechten Verbäitniffe ge«
nommen, fo verfchwinden ße ganzlich, es ent-
lieht ein weiTses Salz, und es enibindet Bnh reines
Wafferfioffgas; deffen Volumen ungefähr ^ des
anfänglichen Volumens des Gas beträgt. Ich ha-
be mit 8 Grains Kalium die Abforption von unge-
fähr 22 CubikzoH falzfaures Gas bewirkt, und es
entftanrien etwas über 8 CubikzoH Wafferftoffgas.
Diefes ftimmt mit der Menge von Waffe rfioffgas
Qberein, welche das Kalium aus Waffer entbindet.
Nimmt man dazu, dafs auch glühende Kohle ans
falzfaurem Gas mehr als \ des Volumens deffelben
_an Wafferftoffgas entbindet, fo fcheint es berie-
fen zu feyn, daTs jene Erfcheinungen lediglich von
der an dem falzfaurem Gas gebundenen Feuchtig*
keil herrühren *). .
*; UTsE man durch ^»IzUonet Ga», Gber Queckfilber, n^l
unterbiocben Funken einer VnUaTclifcn Batlerie iwifchÄ '
zwti Spiizen von Holzkohle iib»rcrtiiiipn. fo «ntftelic r«hr
baldXaliraurrflQueckfilber.utide. entwickelt fich ein Vo-
luned brennbar«» Ga» . ■wtlcbed dem drittel. Thpile deg
■nfüngUchen Volumen. Je. fdlitaUTen Ga, gleith ift, I)«,
lalifinieGaa verbinUec lieh mit dem Queckfilbeioxyd. und
' das \u diefem Veiroche gfi^^Mvini^t WaHet bilUet dei
Ojijd« lo viel, iiU dierc) alle Sdure verfchluckc D avy.
i
[ 46:. ]
Zum UeberHurfe liabe ich indefs nocä zw
vergleichende Verfuche über die Meoge falzfaurfli
Silbers angefiellt, die Geh aus zwei gleichen Me^i
gen Sal^r^ure erhalten laffen, von denen die.«
durch Einwirkung des Kaliums in falzfaures K^
verwandelt, die andere vom Waffer verfchluclq
worden war. Ich wendete die grüfste Sorgfa^fl
an, und fand keinen merkbaren Gewichtsuote^
iichied zwikben beiden.
In allen diefen Verfuclien erhielt ich allo \
Zeichen einer ZerfeEzung der Salzfäure , wol
aber Beweife, dafs das gemeine falzfaure Gas Wj
nigftens ^ feines Gewich.ts an VVaffer enthält;
^liefen Schlufs werden wir auch durch die folget
den Thaifjclien beitätiget leben.
Ich Itellte nun eine Menge Verfuche in di
Abficht an, die Salzjäure Woffer/rel zu erhaUa
Zuerft brachte ich in einer befchlagenen Pore«
Jainretorte eine Mengung von trockenem ycAttü
felfainen Kalke und geglübetem j'alzfauren Kall
zum Weifsglühen, erhielt aber nur einige Cubil
zoll Gas, ungeachtet die Mengung einige Unz«
wog, und diefes Gas enthielt fchweflige Säure. —
Darauf erhitzte ich trockenen /a/z/owren Kalk m
Phospharglas oder mit trockener Boraxfäure \
porcellainenen und in eifernen Köbren, in eini
fehr guten Rffe , erhifflt aber in beiden Fällen kej
Gas, obgleich nach Hinzufügen von einiger FeDcl
tigkeit das falzfaure Gas lieh in folcher Mcdk
entband > dafs fafi eine Explolion eatüand.
^
t 463 i
t ^ '"'iÖa8■rulc\^e^ide /al^aur^ J^Lna.,. oder Liba-
yiv-s Flüfßgkeic, enthäjt, wie man tveUs, SalzfäiQ-
Te im Zultaniie völliger Trqckentieit. ich v«iv
fucbte daher, aus ibr die Säureabzufcheideo, in?
dem ich fie mit Schwefel und mit Phosphor deliü-
lirte; aber «lin« Erfolg. Denn ich .erhielt aax
dreifache VerbinduQgeii, die io ihren phyfifciiei^
Eigenfchaften Aehnlicfakeit mit den AufJörungen
voä Phosphor und v^n Schwefel in Oehl hattep,
Sie waren eJektrifc.he Nichtleiter, rötheten La^cKf
muspapier nicht, und entbanden, fo.bald Ge nüt
Walfer in Berührung kamen, falzfauresGa^ mit grot
feer Heftigkeit uDtpr Erhitzung und Autkofhea.
Ich habe ferner ätzenden Sublimat mit Sckufff'
fei, und Calomel mit Schwffd tleltillirt. N^hm
ich fie in ihrem gewöhnlichen Zultande, fo ent-
baocl fich falzfaures Gas; halte ich fie dagegen za-
vor in eine mäfsige Hitze gebracht, fo war dia
^engd des Gas febr viel geringer, upd das weni-
ge, was erfcbieo, gab mit Kalium VVafferfloffgas.
Beim Deftilliren von ätzendem Sublimat mit Seh we-
fei ging eine kleine Menge einer tropfbaren Flüf-
figkeit über j am Lichte unterfucht fehlen lie gelb-
lich grün zu £eyn, fiiefs falzfaure pünfte aus, ro-
thete das Lackmuspapier nicht, und fetzte durch
Einwirkung des Waflers auf fie Schwefel ab. Ich
bin geneigt, fie für eine Abänderung der FNlffig-
fceifzu bähen, welche der Dr. Thomfon bei
feinen Verfucheo über die Einwirkung der oxyge*
Hirten Salzfäure auf den Schwefel entdeckt hat. t»
Aoiwl. d. Phyak. B.ä5-St-4. J.ISio.Sc.g. Kk
©!»'Werrert"Gay-Luffaä urtd Thinari
fegen, beim Defiilliten von Calbititl ttill Thösphit
eine tfopfbarä FltirGgkeit b^kc/mitieb 2u Habäj,
die &e für eine Veirbioduhg au'g Salifäure, i'hoi
phor und Sauerjtoff anfehea. Ich habe beim Dl
ftilliren von atzendem Subirtiiat mit Phosphor ein
ehtiliches Produkt in fehr Viel gröfserer Meng4
flls beim Dettilliren' von CaJömel mit PIiospTioJ
erhalten. Als ich diefe phos^horhaltige Saltfäi
in Setorten vollSauerftoffgas oder voll oxygenirP
ralzfaurem Gas deftiUirte , zerfprahg im erlte"
Falle die Retottä mit einem Itarken Knall, inder
dör Phosphor fich entzflndete, und blldeteö Ed
im zweiten Falle dte gletefa' zu ^efchireibtnds
Verbin dungeo-. '• '' '' ' '"""'"■' . >
Da oxygeniirt-Jalsifat/res ■Gar litt Wärifer aui_
löslich ift, fo murs frian vermuthen, dafs fich urt^
gekehrt auch etwas VVaffer i^ diefäni Gas auflöl
kann. Ich habe daher verfucTit, oscygenirt-fa]
faures Gas mit Kdrpern zu bebandeln, die, wed
fie oxygeoirt vvordenfind, eine grofse VerhraHtf
fofaaft ivm Waffer haben. Jedermann \^eifs, drf
fhosphor in diefem Gas brennt, diß Produkte du
fes Verbrennens find aber, fo viel ich weifs, nod
nie mit Sorgfalt u'nterfucht worden. Ich utitel
nahm diefen Verfuch in der Hoffnung, waffei
freie SalzfSure zd erbalteö. Eine mit einem Hall
ne verfehene Retorte, in die ich ein StQck Phi
phor gebracht hatte, wurde leer gepumpt, uol
dana mit oxygenirt-falzfaurem Gas gefallt. Sit
uttf-
fall
[ 465 ]
lialdcfia voll war, eotzilodete üch der Phosphor '
und verbrannte, mit blaffer weifser Flamme. An
der Decke d«r Retorte fetzte Ach eine vreifse Sub-
itanz an, und voo den Wänden des Halfes trö-
pfelte eine FlOffigkeit herab. Das Gas fchien
ganz verzehrt zu feyn; denn als ich deo Hafan
öffnete, drang eine irene Menge oxygenirt-falz»
taures Gas bin^in, der beinahe gleich, weifcbe
zuvor die Re.torte angefüllt hatte, und es erfolg>-
ten aufs neue diefelben Eriche inangen des Ver-
breooens und ähnliche Rt^fuJtate. < Es wurde f«
lange oxvgenirt-faiifaures Gas hinzu ftplafren, bis
ailWr Phosphor verbrannt war. Sehr genaue Ver-
rohe bewiefen mir, dafs während Ldiefer Operaii-
tion gar kein lalzfaures Gas Geh gebildet hatte;
die Salzlaure m^fste Heb alfo entweder in dem
weifsen Sublimate oder in der FlUfügkeit hefindeD,
die lieh in dim Hälfe der Retorte abgefetzt hatte.
Das Sublimat war in grofser Menge vorb^A« ^£h
den, die Fliiffigkeit befland aber nur aus eioigul ^
Tropfen. Von beiden erhielt ich in verfchied«-
Aen Proceffen fo viel, dafs ich fie unterfucheil
konnte. An der Luft fliefs das Sublimat einen
falzfaiiren Rauch aus. Liefs man Waffer darübss
hinlaufen, fo entwickelte es falzfaures Gas, und ]
es blieben Phosphorfäure und Sabfäure im Waffel
aufgelöfel. -. Es war ein Nichtleiter. Wurde i
erhitzt, fo kani es nicht ins Brennen, fondeiH,"*"
wenn es die Siedehitze des Waffers ungefähr er-
reicht halte,' fublimirt« es lieh, ohnft den klein«.
Kk 2
[ 4se 1
I
I
fie'n Rilckftand zu laffen. leb bin geiifllgt,
eine VerbinduDg von Pbosphorfäure mit Salzfäoi
beide im wafferfreieo Zuilaocte, zd halten.
'Fliiffigkeit war von einer gelben in das Blafs
£ch ziefaeäden Farbe, und fehr dOnnflUflig.
der Luft verfchw^nd iie fchnell , iodeta Ge eiai
dicken weifsea Rauch ausftiefs, der einen beff
gen, von dem der SaUfäure wenig verfcbiedei
Geruch hatte. , Sie röthete Lackmuspapier
lieh diefes im gewöhnlichen Z^ftande befand , ^
nicht, wenn man es vollkommen getrocknet
und es fogleich io die Flüfligkeit eintauchte,
leitete die Elektricität nicht. Mit Waffer erhtt
fie ticb und gab falzfaures Gas. loh halte üe füt
eine Verbindung von pbosphoriger Säure und von
Salzfäure, beide im wafferfreien Zuftaode.
Auch mit Schwefel habe ich oxy genin 'falzt
fauT.es Gas auf ähnliche Art behandelt, konnte et
aber nicht dahin bringen, dafs er lieb in diefem
Gas entzündete. Wurde er darin erhitzt, fo enfr
fiand eine orangenfarbene Flüffigkeir, und gelbü
DOnfie fliegen in den Hals der Retorte über und
verdichteten lieh in demfelben zu einer grÜDlicU
gelben Flüffigkeit; Liefs ich mebrmahlsoxygeDJrt'-^
falzfaures G^s durch diefe Flaffigkeit fteigen , uni
delliJlirte ich fie eben fo oft in diefem Qas,fo nahm
Se endlich eine glänzende Olivenfarbe an, und itf
diefem Falle fohi^n fie eine Verbindung von waf-
ferfreier Sohwefelfäure mit Salzfäure zu feyn, ditf
ein wenig Schwefel aufgelöfet entbielr.- 'Sii löfet«
[ 4G7 ]
Schwefel mit HQlfe der Wärmis fcbneJl auf, ub3
wurde dann glänzend roth , und blal's goldgelb,
wenn lie mit Schwefel gefättigt war; lauter Subi
fianzen , die von derfelben Natur, als die fonder-
bare, vom Dr, Thomfon entdeckte, fchwefel-
Iialtige Salzfäure zu feyn fcheinen. In allen die-
sen Operationen entband fich keine permanent
elaftifcbe Flürfigkeit; erft als Feuclitigkeit in das
Spiel gebracht wurde, erfchien falzfaures Gas.
Nach allen diefen Verfuchtn blieb mir keine
Hoffnung, die Salzfäure frei von aller Verbindung
Sit erhalten. Ich, fuchte daher nun die El/iuiir-
kimg des Kafbems auf diefs Säure in. den Vorzüge,
iichften ihrer Verbindungen Zu erforfchen.
Wird Kalium in die fläjßgkeu gebracht, die
beim Dertilliren voa Phosphor mit ätzendem Sub-
limac entfleht, fo erfolgt ein leichtes Aufbraufen
durch Emwirkiing der Flüfligkeit auf die feuchte
Krufte des Kaliums; aber-bald erfcheint das M^
tallin feinem vollkommenen Glanz«' auf der ObemJ
Sache fchwimmend. Als ich Wärme im HüJfW
nahm, kam die FlClffigkeit eher, als das Kalium
fchmelzte, ias Kirchen, dazu reichte aber aucb
fcbon die Wärme der Hand hin. Beim Unterfuii '
' chen des Kaliums fand fich, dafs es an feinet 1
Ob«r9ache mit Phosphor verbunden war; miAJ
Waffer gab es Phospho/- Wafferftoffgas. Ich »
fliehte d'ah«r der FlOlfigkeit den Phosphor zu enM J
ziehen , indem ich fie wiederholt über Kalium de^i
ftilUrte , uüd dieles .gelang mir in der That mit
I
t 470 J
■Äöfc^rtti 'feil Dicht mehr als |^'Graih Kalium ge-
nommen hatte, bljeh die Retorte ganz; es vrat
rrtr aber n^cht iViöttlich, auszumitteln, ob fich Ha-
Üei ein Gas entbunden hatte oder nicht. Der fe-
fli^ttörper, der fich in dieTer Operation bildete,
war dunkel^rau, verbrannte, wenn er an der Luft
mäfsig erwärmt wurde, mit glänzenden Funken,
und enlzQndete fich, wenn er mit Waffer in Be-
führung kam, wobei er fehr glänzende Funlten,
irti die des Eiferis im Sauerftoffgas, ausfprOhete.
©ie Eigeofchafteii diefes Körpers 6nd zuverlSfßg
ton denen aller andern Verbindungen des Schwa-
feis nii; Kalium, welche ich gefehen habe, ver-
fc^leden. Qb er die Bafis der Sahfäure enthälti
das' morren fernere Unterfucbungen lehren. Ich
hah^ indefs allen Grund, zu vermuthen, dafs die
Salzfaure in diefen wundervollen Enizflndungen
und Detonationen keine ganz intlfsige Bolle fpielt,
und es läCst Geh mit Wahrfcbelnhchkeit annehmen,
daf; die Translation ihres Sauerfioffs und die Pro-
diicllon einer neuen Subfianz Wirkungen von ei-
nerlei Urfache find, und aafs die fo äufserft ent-
Töndliche Natur diefes neuen zufammengeret7ten
Körpers zum Theil auf diefem Umfiande beruht.
''''Ich fetze diefe Verfuche fort, und ich werde
cti'e Refultate derfelben der Societät miltheileoiJ
wenn es mir fcheinen wird, dafs ße einige Auf*|
merkfarakeit verdienen *),
nard über die Natur und die ZerreKung der'SaUIiliiraf
[ 47> ]
S. Einige allgemeine Bemerkungen üh'ei
l^erßiche.
EinVerfuch, den der Dr. Wobdli oufe tm^
kurzem bekannt gemacht hat ( Ni c h o I f o n's
Journal, Decbr,), hängt mit dem O-^genftande des
erfien Abfchnltts diefer Abhandlung fo unmittel-
bar zufammen, dafs ich ihn fogleich wiederholt
liahe. Wenn man 4 Tbeile Kohle und i Theil
Kali mit einander Aark glflht und dann Waffer da-
mit in Berührung brfngt, fo enlzflndet fich dia
IWalTe und entwickelt Ammoniak. loh halte die-
tes Refultat in dem FaJIe fOr möglich, wenn eins
SuhlVanz gebildet werden konnte, dia dem oben
berchriebeneii Rockfiande ähnlich ifr; wenn icU
aber die calcinirte Maffe aufser Berührung mlÜ
Stickgas erkalten liefs, fo habe ich keine Bildung
von Ammoniak wahrgenommen, daher das Ani-
taionlak offenbar durch Abforption der atmorphä-
irifchen Luft durch die Kohle entfteht •).
find von ihnen erft am, 17. Febr. Igoc) in dem InftltnW,
allo driltehalb Monatli fpdCer , aU ^t^tnwStcigf . betiannC
gemache worden; der Lefei findai lie in dem gegenwär-
tigen Bande der Annalen, 6. S. De» Oanj, den fif bei
diefer Unterfoctiung 'nahmen, unterrpheidM Geh noch
mehr als bei dem Gegenftande der vorigen AbtheÜung
' ' Von dsm de) Hrn. D a v y , und übertre^n ihre Ve>rucha
iiit feinigen gleich an genauer Befcimmung in ZahLwei-
(Wehund an altem . w.is zu eyacier Wiffforchaft Rfthärt.
■ ■ fo fcheinc ts doch. aU habe Hr. Davy der AuEIßfung
tl«> Hauptproblems, der Darrtelliiog warrrrEreier Salz-
' -itwea und der Zerfetzong derlelben, Tich mehr gSnlheit.
^■fie. Gf**4i '
" **) Kill ■ odir Fotui'cho wenden ddrch aiftVirf
E 47M
iffflf'glSförmrg gemiclit Wirtf^ fö VBrfclwßÄS
dem Gewichte nach ^ bis y fo vi«l' WafTer ,
, falzfaurCs Gas entfteht. Diefesfilmmt mit dedj
ebereinvwas fich aus der Einwirkung des Kalium
über denWalTergebalt derSalzISure rchliefsen lät^
Ich habe veifuchl, eitie Verbmduag vod SalS,
fäure und Kohlenfäure in Tiafferfreiera Zufiandj
raberrfirkfieiligen, in, der HöFfnung, diefe Vwtl|
bindung werde gasförmig feyn, und Kalium div
SSaren in Jhnen beide zugleich zerfetzen.- Dei
Procefs', döniftb einfclilug, war, ätzenden Sublfl
tust in Dämpfen durch Kälile'zn treiben, die bl
ium VVeif*glaben erhitzt worde. ■ Aber ich er
httlt nur eine fehr kleine M»nge Gas, welche cht*
Mengung von ge^vöbnllcliem falzfauren Gas tm^
Von kohlen fauretti Gas zu feyn fcbien, und nafchCi
Öerti ichden Procefs geraume Zelt fortgefetzt hat«
tei fehr wenig laufendes Queckfilber. Die gering
ge Zerfetzung, welche Statt fand, binichgene^k
einer Erzeugung rbn Waffer aus dem Wafferßoff»
der Kohl« und. dem Sauerilof£e ^d'es Quecklilber4,
ox.yds zuzufcbreiben *).
Mengt man falzfaures Gas mit kohlenfaurem
Gas oder mit S^ucrfioffgas oder mit Wafferftoff-|
gas, weichein ■dem gewöhnlichen, der Feuchtig*
keit Cch oäherndem Zufiande find, fo nehme^ (ia
' ■*) Diefe Hnd Shnll<äie Thatfaelien erWSren nicht nur.' war-
' om die falifauren Metalle durch die gewBlin liehen' Pio-
'" "cBfre der Metallurgie fo fchwet zu zerfeizen ßnd/foa-
-' dern aucii andere Erfcheinungeu in -dflit Wirhdngei^ drr
[alzrancen Salze. Ia allen F.'illen, wenn eiu falzfauieE
t 475 ]
jfB«i» biata äuflkela Teint an, welches' olii
Zweifel der Anziehung zuzuftbreibeu ,iit:, die i^W
iWaffer erleidet, umtröpfbareSalzfäure zw bildent
JRIufi/aiaesiGüs lutkeine foldie Wjrkuog^. ^iefffs
icheint/ranzuzeigea, dafs das beim Einwirken voa
KxlnntiLfluf dalfelbe fich eBmickel(ide> Wafferltoff^
gas vba. dem V^^affer herrührt, das in diefem Gas»
wie in dem Talzfauren Gds, gebandeo vorhanden,
vad vielleicht zum, elaftifchen Zuftande deiTelbea
wefdüioh nothwendig iit. Dochiftes, nach der
geringen und der ziemlich verfchiedenen Menge
diefes Watfers in verrchiedenen Fällen. zu urlhei-
JflD, wahrfchejnlicber, dafs lieh die Feuchtigkeit
in dem. flu fs Tau reu Gas blofs in dem Zuftande fei-
ner Zestheilung oder Auflöfung betitidet,. in wel-
chem fie in den Gasarten überhatipt vorbanden
ift} obgleich die Neigung des Waffers, in diefem
fanren Gas fich als eine faure Auflöfung niederzui
fcblagen, beweifet, dafs es in demfelben entwedec
in geringerer Menge, oder in einem Zufiande min'
derer Freiheit vorhanden ift, fo dafs-fehr viel fei-
nere JVlittel erfordert werden , um es darzultelli
Die Thatfachen, welche ich in diefer AI
bandlung bekannt gemacht habe, unterftutzen
nicht die Meinung , die ich in meinem , der So-
cietüt zuletzt initgelheilten, Auffatze geäufsert ha-
Salz durch aine SSuie ztrreUE, und Ana falifnuie Gii
,, eiitbuQ^en wWi '^t ernp doppelte Verwandtrcliaft iui
Spiele , die der andern Sünce zur BaHs uod die der Salz-
ßute rum Wflfrer. El fcheioi. aU kSnna iJk reine Sak-
tSat« diuch keine andere Siiure lutgatrielen warden.
zeft '*,
t <76 ]
be/rdars' nämlich der WafferftofE ein alle» *
brennlichep Körpern gemeinfamflsPrincip fey; alle
diefe neuen ErfcheitinDgeii laffen ficb vielmebrnacli
der Theorie Lsvoifier's Sehr glücklich erklfi-
ren, die Falle ausgenoinnieii, mit deren neiterer
Unterfuchuhg ich mich noch befchüftige, odar tag
d«neiil)ch keine geuaueFolgemngen ziebenlarba^
Wir fehen die Zahl der roetallifchen Körper
ficb immer mehr vermehren, je weiter mr Sifdor
Kenhtnifs der reinert verbrennlichen Bafen foMv
fchreiten, und wahrfchetnlich. würde ficb ßndeo*
dafs auch der Sciiwefel und der Phosphor zu diek
fer Klaffe v6n Körpern gehören, follle es uns-g«^
lingen, fie ganz von Sauerftoff zw hefrp!en.'""-Vi«h
leicht liefäe lioh ihre Elementar -IWateriei^ein-darh
ftellen durch Deftrllation in Tehr hohen Hitzegra-
den von Schwefel- und Phosphor-Metallen und
andern Körpern , auf welche Kalium oder Natron
. n»<m eingewirkt hat. Ich hoffe, mich (ehr bsld
im Stande zu fehen, hierüber VerTuche anzuftellen.
Unfere Unterfuchnngen befohränken Seh bit
}4tzt darauf , anzudeuten, dafs alJe Körper in des
Natur unter zwei grofse Abtheilungen gehören,
nämlich Snhfianz, welche metalltfch ift, oder ßch
als folche verttiulhen läfst, und Sauerftoff. Bevor
aber nicht das Problem über die Natur des Stlok-
ftoffs vollftäodig aufgelöfet feyn wird, find alle
Syfteme, welche man auf diefer Meinung aufbauen
könnte, fUc unreif zu halten.
II
k '477-1
.fZufatz tdes,, JleraufgeOersj.
'" borgendes find äie elektrircfi -ch^mifclien AhbaaBE
Jungen , welche ^^e^r Da vy bisher in Jen Fhilofophicä^
Transactions bekannt gemacht hat : l) Ueber die.cl.eml-
fchen Wirkungen der Elektriciliit , vorgelefen in jer ivö-
iiigl. So'cieläl zu London , als Eakerian Leclure^ am lo,
Nov. igofi. Öas franzöfifche Inltitut, krüiite diefe Ab-
handlung, mit dem kleinen galvanifthen Pieiff
Jahr^.
kaliei
i LopdoT
Igo?, und man £ndel fie in diefeu AnnnJi-'n, Jahi
igog. St. I. und St. I.-, oder Ü. ag. S.
3) Ueber einige neue Eifcheinungen chemifchcr Ver-
änderungen, ivelche durch die Elektricität bewirkt
werden', insbefondere über die Zerjelzung der feuerbe-
flüttdigen Alkalien , die Darrtellunß der neuen Körper,
welche ihre Bafen ausmachen, und die Natur der AI-
I Überhaupt; vorgetefej] in der königl, Societät
I als Bakerian Lecture am 12. und 19. Not.
I807, Meine freie Bearbeitung fteht in diefen Anna-
leny Jahrg. igop- St. 2., oder N. F. ß. 2. S. 113. C'ergl.
E. jo. S. ^69). — 3) Eiektiirch-chemirche Unterfu-
chungen über die Zerfetzung der Erden, und Bemer-
kungen über die Metalle aus den alkaÜfchen Erden,
und über ein jnit Ammoniak erzeugtes Amalgam, Torge-
lefen in der könig). Societät zu London am 30. Junius
iGog. Diefe Abhandlung fcheint keine Baherian Lectu-
re zu feyn ; man findet meine freie Bearbeitung derfel-
ben in diefeu Aiinaten, J. 1S09. St. g. und St. 11., oder
JV. F. B. a. S. 3(is. und ß. 3. S. 245. — 4) Neue zer-
legende Unterfu chungen über die Is'atur einiger Kör-
per, befonders 'des Ammoniaks , des Schwefels, des
Phosphors^ des Kohtenftöffs Und der noch unz,erfel£ten
Säuren t und einige Bemerkungen über die Theorie
der Chemie, vorgelefcu in der ktinig). Societät zu
London, als Sakeriaa Lecture, am 15. Dec igog. Die
C 478 3
"^oiftehende Abhandlung, welche nach meiner freien
Beai-beitBDg durch St. 6, 7, g. (S. 14p, »7g, 43).) «J'e-
fei Bdudet der AitnaUa hindurchjäuft. Ich habe dem
Lefer in diefen Heften zugleich die kritifchen Bemer-
Icungen der Herren Gay -Luffa c und Tbenard
fiber Davy'l Verfuche und Folgerungen, die Einwir-
Ikung des Kali- Metalls auf Ammoniakgat (S. 179.)*
die Natur des Ammoniak- Amalgams (S. ijjO, und
die Natur des Schwefels und des Phoiphors betreffend
CS. i!^i-)i mitgetheilt. So eben erbalte ich eine nm-
Üändliche Beantwortung diefer ihrer Kritik durch
lirii. Davy relbft, und die Gegenbemerkungen, durch
'welche diefe beiden eifrigen Naturfurfcher ihre Kritiic
gegen Hrn. Davy zu Tertbeidlgen fuchen ; eben fo
belehrende als intereffante Streitfchriften. die^iJch auf
d^t genaueftc an die vierte Abhandlung Davy't aa^j
tchliefsen , und die der Lefer in dem to. Stücke diefel
'Annalen auf gegenwärtiges Jahr linden wird — Aul iE»
iien erhellt , dals Hr. Davy fchon eine fünfte AbbandS
lung als Bakfrian Lecture for igog in der künigl. :
|ät Torgelefen hat. Diefes gefi-bah in drei'auf eioai
der folgenden Sitzungen, am i<^. und i). NoVeibbqfl
und an einem dritten Tage. Sie entbält neife efd^S
tri/dt • chemifche Valerfuchitagen. über die Metalle
ühfr die Verbindungen dei IVaJferftoffs. Bis jetzt ift rti
avü' dem feften Lande noch unbekannt', ich w^erde Gj||
dem Lefer vorlegen , fo bald ich mehr davon als aix
bfefse Notiz des Inhalts erhalte.
t 479 3
V.
Noch einige
Nachrichten über Dav^'s Ar t,
das Kali • Metall darzu/teiltn.
Schreiben an Herrn Nicholfo^').
Jc^inige Freunde, die Heb vereinigt haben, um
gemein fcbaftlich dem Prof. Davy in feinen gro-
fsen Verfucben über die Zerfetzung der Alitalieii
nachzuarbeiten, ^Onfcheii febr, aber folgende
Fragen Auskunft zu erhalten : Welches ift dis
kleinfte Zahl von PlattenpaaVen und die kleiafla
Oberfläche, die zur Zerfetzung der Feuerbeftändi*
gen Alkalien hinreicht? und mit welcher Flflflig»
keit tnufs man die Trog-Batterie füllen, um die
gröfsle Wirkung zu erhalten? Wir haben gefun-
den, dafs Batterieen aus dem gewöhnlichen gewalz-
ten Zinke nicht fo fiark wirken, als die ausgegot
feoem Zinke; manfagt, der Zink werde verfetzt,
um leichter gewalzt werden zu können» doch ift
es gewifs, dafs reiner Zink fich in der gewöhnli-
chen Temperatur der Luft zu weit dünnern Plat-
ten waUen läfst, als es zu diefem Gebrauche oä>
thig ift. ^. K. M.
■) DelTen Jstawtl o/ nau pUlof. Felr. IS09.
Aitbil. d. FhyAk. B, 35. Sc 4- 1- 'Bio. £(. 8. LJ
I
Antwort Davy's.
i meinen erften Verfuchea Aber dat Kalidi
habe ich mir es oft mit einer Batterie aus loo
Flattenpaaren Zink und Kupfer, von 6 ZoN im
Gevierten, die mit Salpeterfäure, mit 40 Tbeil«^,^
Wafr«r verdünnt, gefüllt wnrde, verfchafft; utl^B
das ilt der fchwächfte Apparat, deffen icb mic^
bedient babe. Da aber mehrere Platten deffelben
Icbon ftark angegriffen waren, fo fnllte ich glau-
ben , dafs eine Verbindung von 80 Plattenpaaru
■asreicben werde *).
Die Zerfetzung de^ alkalifchea Erden ati{
des Ammoniaks durch Amalgamation oder duriM
Verbindung ihrer ßafen lafst Geh mit einem wri
fcbvrächern Apparate bewirken; 5o Plattenpaan
von 6 oder 4 Zoll ins Gevierte, reichen hin, wafajl
nehmbare Refultate zu erhallen.
Das Kalium, das mir zu verfchtedenen zer-
legenden Unterfuchungen, mit dsnen ich mich
neuerlich befchäftigt babe, gedient hat, babe ich
alles durch chemifche Proceffe, ohne Mitwirkung
der Elektricität, erbalten. Das Kali läfst Geh
durch verfcbiedene Proceffe zerfetzen; einige der-
felben werden in einer Abhandlung befchrieben,
die icb angefangen habe in der königl, Societät
vorzulefen. Der befie von allen iÜ der,
wir den fcharffinnigen Forfcbungen der Hern
Gay-Luffac und Thenard verdanken;
') M»u vergUiche hiermit Davy'i Aui(age In diereu ^r^
len, B. Z. S. STJ.Aom.
Cilbc,
r
]
der erlle, durch den es glückte, diefes Refultat
durch blofse chemifche Wirkung zu erhalten.
Läfst man gefchmolzenes Kali langfam zu Ei-
fenfeil oder zu Drehfpahnen aus Eifen, die im
Weilsglüben find, gelangen, fo entbindet fich
Wafferftüffgas, welches Kalium in fich fchwebeud
enthäitj und wird ein Theil des eiferneti Rohrs
oder des Fiintenlaufs, in welchem man den Vei^>-
fuch anftelit, kalt erhalten, fo condenßrt fich
dort das Metall und fetzt fich an diefem Orte ab>
weil es in der Kälte das VVafferftoffgas veriäfst.
Man erhält indefs auf diefe Art das Kalium
nie ganz To rein, als durch Elektricilat, wiewohl
rein genug) dafs es zu allen zerlegenden Frocef-
fen gebraucht werden kann. Ich habe es mit fo
weniger Legirung bekommen , dafs dai fpeci-
fifche Gewicht deffelben noch bedeutend unter o,S
war. Ich habe eben eJne compacte Maffe Kaii-
Melalt unter Händen, die das Refultat einer eia-
zigen Operation ifl:, und nahe loo Grain^ wiegt.
Befchreihung des Apparats , womit man in der
Royal • [fifiitution den franzöfijchen Verfuch aber
die ZerfeUung des Kali wiederhole hat, von
D a V y dem Jüngern *)..
Der Apparat ifr in Fig. i. Taf. IV.
der, und befteht aus einem, wie in der Zeichnung
•) Eimm Bruder dei betiibmten, d(
zeiühneter Cliemiker zu werJen i
Tilloch"( Philo/. Magat. Dec. 11
LI
:r ebenfalli
'effpreoliiii
I
C 4Sz 3
gebOgCinen Flinienlaufe. In den Theil C, d'
mitten in einem GebläsoFen D zu liegen kommt^
bringt man recht reineEifendrehfpäbne, und dieferl
Tbeil des Laufs wird von auTsen mit einem Kitt^
überzogen, der die glühenden Kohlen abbält> ibn
unmittelbar zu berflbren.
In dem Ende ^ des Laufs ift eine eiferne
Röhre, die konifch zuläuft, genau eingerchmir-
gelt. Sie fafst ungefähr 2 Cubikzoll, und ift be-
fiimmt, das Kali in ficli aufzunehmen, welches,
wenn es gefchmolzen wird, zu dem kleinen Loche
a allmählig heraus fliefst. Der Slüpfel B muls luft*
dichk fchltefsei].
An dem andern Ende wird eine Sicberheita*
röhre E gleichfalls luftdicht eingekittet, in welche
man etwas Queckfilber oder Naphlha giefst, fo
dafs durch fie das Gas entweichen, aber keine
Luft hinein dringen kann.
Man bringt zuerft mittelfi des Gebläfes J"' den
Theil der Röhre, der die Eirendrehfpäbne eotbäfr,
zum Weifsglühen; dann fchmelzt man langfam das
Kali. Diefes fliefst allmahlig über die Eifeodreb.
fpähne bin, und wird von ihnen zerfetzt. V/äh-
rend der ganzen Zeit derZerfetzung entbindet fiel
Wafrerftoffgas, welches entweicht. Die Baßs dei
Kali condenfirt fich gegen das andere Ende des
Laufes zu. Gegen Ende des Proceffes mufs m,
einige Minuten lang recht ftarke Hitze geben , uir
die letzten Antheile des Kali- Metalls überzutrei.
ben, die an dem Eifen feit haften.
i
t 483 f
Das VerhältDifs, welches die befien ReTuIta-' .
te gegeben hat> ift: lo TheileEifendrebfpäbDe auf
7 Theile Kali.
Soll der Verfuch vollfländig gelingen, fo darf
man folgende Vorfichtsregeln nicht verabfaumen.
Das Innere des Apparats mufs vollkommen tro-
cken und der äufsern Luft unzugänglich feyn.
Die Drehfpähne muffen frirdi bereitet und frei von
allem Oxyd, und das Kali mufs fehr trocken feyn.
Das reine oder kryftallifirte Kali enthält in dem
gewöhnlichen Zufiande von Trockenheit noch
VVaffer genug, um den VerfUch mifsglücken zu
machen; man trocknet es daher zuvor, indem
man es faft bis zum RotbglUhen erhitzt. Man
mufs die Röhre, weJche das Kali enthält, mit Eis
umlegt erhalten, bis zu dem Augenblicke, wenn
die Eifendrehfpähne weifs glühen, und während
des ganzen Proceffes mufs man den Tbeil des
Fiintenlaufs, in welchem das Kali fich fublim
kalt erhalten. Wenn man den Lauf von aufseitj
befchlagen hat, mufs man ihn bis zum Roihglfl-^
hen erhitzen,' und dann alle Riffe mit neuem Kitt
ausfchmieren. Endlich mufs an beiden Enden
alles vollkommen luftdicht fchliefsen.
M
ONTGOLFIER 8
Cato
I
I
die Grade der Hitze, welche die ver/chiedenen
BreanmaCeriaüeri geben ^ zu meffen *),
VJJeiche Mengen rerfcbiedeaer Brennmaterialiea
erregen nicht nur beim Verbrennen nicht einerlei
Grade von Hitze, fpodern verbrennen anch mit
(ebr ferfcbiedener Oefchwindigkeii; ein Uinftancf^
der bei manchen Proceffen von wefenllicbem Ein-
fluffe ilt. Montgolfier, der vor einigen Mo-
iiath8n(am sG.Junius 1810, im 70. Jahre,) verlior-
ben ift, war durch den Auftrag des Wohlfahrts-
Ausfchuffes im J. 1793, auszumitteln, welcbs
Brennmaterialien zu gewiffen beltimmlen Zwecken
mit dem gröfstcn Vorlheile zu brauchen find, ver«
anlafst worden, einen Apparat einzurichten, wel-
chem er den Namen Calorimeter gegeben hat, und
der zu Verfuchen diefer Art febr zw^ckmä&ig iit.
Fig. 2. Taf. iV. ßellt diefen Apparat im Durch-
fchnitte vor.
ABCD ift ein vpafferdicht fchliefsender hölzer-
ner oder blecherner Kaften, der auf den Böcken
F, G ficht. In dem Deckel AB deffelben befindet
Jich die kreisrunde Oeffnung at, und in dem
Boden die runde OeFFnung ef. la dicfem Kaftea
*) Nach dem Journal dct mi'nti-
[ 485 ]
fleht ein ebenf;!!? wafTerdicht fchliefsender Ofen
aus Kupfer- oder Eifcnblech, deffen oberes una
unteres offenes Ende genau in die Oeffnüngen
des Kaftens paffen. Der Roft cd befteht aus di-
ckem Fj'feiidrathe, welcher über einander imKreu^
ze liegt. Die Afche g fällt aar untern Oeffnung
heraus; die obere Oeffnung läfst fich mit einem
genau paffenden Deckel verfehl iefsen. Die Rauch-
rohre kk aus Kupfer- oder Eifenhie'ch pafst warfer-
dJcht in den obern Theii des Ofens an der Seite
ein , und wird von einer weitern Rühre mm aus
Eifenblech umfchioffen. Diefe letztere lauft in
die Bohre oo aus, und fieht durch fie in freier*
Verbindung mit dem Wafrerkaften B, deffen De-
ckel fich abnehmen läfst, und durch tien der Zwi-
fchenraHin beider Rühren und (mitteilt der unten
offenen Röhre nti) der Wafferkaften ABGD fich mU
VVaffer füllen laffen. Durch den Hahn 7 läfet man
das VVaffer wieder ab; ütt Hahn ^ dient, damit
man nachfehen köt>ne, ob das Waffer in dem ffl^t
ften kocht. Befteht die Röhre mm aus Blech, fo
mufs ße mit Wollenzeug umlegt oder mehrmablg
mit Papier nmklebt werden, damit iveniger Wär-
me durch Ce verlohren gehe. Noch beffer lind
auch wohlfeiler ift es, wenn man fie aui Holz ma-
chen läfst. Durch die Röhre kk geht ebenfalls
noch »iel Wärme verlobren, und es ift daher vor-
theilhafter, fie uod A\i Möhre TTimuDch länger zu
machen.
k
I
t 48S ]
Diefer Apparat wird nun folgen der mafseo ge*|
braucht, um damit auszumitteln, welches Breni
material zu gegebenen Operationen mit dem meh*:
reften Vortheile 2u brauchen ift, und in welchem
Verhältniffe verfchiedene Brennmaterial« verzehrt
werden mUfreo, um einerlei Effect hervorzu«
bringen.
Man fallt ia S fo lange Waffer ein , bis Tich
das Niveau deffelben in rs befindet; da diefes bö*
her als der Kaftan ABCD und die Röhre mm liegt,
fo find beide dann ganz mit Waffer angef&llt.
Man belUmmt darauf die Temperatur des Waf-
fers, legt eine zum Kochen der Waffermaffa hin*
längliche Menge des Brennmaterials durch die
obere Oeffnung ab des Ofens auf den Kofi cdf
fetzt fie in Brand, verfchliefst den Ofen mit dem
Deckel, und bemerkt, wie viel Zeit verftreicht,
bis das Waffer eine gegebene Temperatur, z.B.
den Siedepunkt, erreicht. Verfuche diefer Art
mit inehrern Brennmaterialien angefiellt, lehren
das Verhältnifs der Gefchwindigkeiten kennen,
womit diefe Brennmaterialien hitzen.
Mifst man die Menge des Feuermaterial«,
welche man in den Ofen legt, ab, löfcht das
Feuer aus, fobald das Waffer in dem Kalken die
beftimmte Temperatur erlangt hat, und nimmt
dann den Ueberrefl des Brennmaterials heraus
und wägt es, fogiebt der Unteifchied die Menge
des wirklich verbrannten Feuermaterials, Durcb
aihrsrs Verfucba diefer Art mit verfchjedeoen
k
I 487 3 • '
I
I /
BrMniiiat6riiäi6ft-€rba}t man dA^t d§9 Verhält*
mb der Meoge derfelben , die erfordert wird , tiin
einerlei Effect henrorzubringeD*
Diefer Apparat iSlist'fich aach mit Vorjdieil
anwenden, uib Wafler mit nidglicKfi: wenig Ver*
lüfl: in • Bremtmaterial zum Kochen zb brinjjeli;
er Mffirde daher bef Wäfcben , zoin Kochen den
Viebfotters und dergl. me^ von Nutzen im Oro*
&en gebraucht werden können. .
. 4
I
/
t '
" :
V
s . .*
I
r
.„> ,..,.. ,P:R.0 G R A.M. M.^ ..-■., -"-int
49r töttigl. Gefetljchaft der .Wiffmfehaftw awi
.- Jiaarlem auf das Jaftr i^LO. .
Die hönif-l. Gefelirchaft der Wirfeiifchaften hielt >Ztttrf _
j/fien Mahle ihre Jabres.- Sitzung am 19. Mai
prsÜdirende Direclor, Herr Canter Camerling,
eröflnete die Siiiimg damit, daTt er den Secreiair der
GerellCchaft einlud, Bericht iiber das abznftaitea , waf
bei der Gefellfuhafi feil der vorigen Jahres-Silaung a
10. Mai ig09 ein^Fgangen war. Aus diefem Bericht«
erbellte Folgendes. '
PhyfikaUfche Wiffenfchaften.
i. Drei Auffitze hatten die Getiehcnigiing derGs-
fellfchaft erhalten, und follen von ihr berausgegebei
werden; nämlich: o) F. W. Fr e y er's Zufäize zu Cm
ner im Jahr 130g f^ekrOnlen Preis -Abhandlung üb«
die Krankheiten der Obfibäume; Ä) J. Buys Auffat;
über das Echo, befonders Über das zu Muiderberg
0 J- Logger's Beobachtung einer merkwiJrdigea Ver
knöcherung.
a. Auf die Preisfrage über die Veränäerunet!* , wi
che die großen ElUffe , die unfir KünSgreiek dui chftrllmen ,
dan 2 oder 3 Ul^ttn Jahrhunderten von fcibjl erlitten hä'
be,iiAnnaI. N. F. B. 1. S. ^47. tll. 1.] war eine Bean
wortung in holländifcher Sprache eingegangen, di
m.in aber zu yvea'ig genügend fand, um fie krönen z
3. Die Preisfrage:
li'üu/ir sup Salihtreitung
Ob ßoh m unferer Ktlße Gradit
mächten mit Vorcheil erriehttn laj
f 487 1 '
BrMniiiat6ri«Iieii--^rb8}t mm 6§h^t d§B Vorhält*
mb der Meoge derfelben , die erfordert wird , tiin
einerlei Effect henrorzubrijageD*
Diefer Apparat isktfich aach mit Voitheil
anwenden, um WaCler mit nidglicHfi: wenig Ver*
Ittft in -Bremumaterial zum Kochen zii bringett;
er Mffirde daher bei Wäfchen ^ - zom Kochen dn
Viebfatters und dergl. mehr von Nutzen im Oro*
&en gebraucht werden können. .
/
I
1 »
\
t 49» J
^B^^wSlinlichen Preis am 30 Oaeaun. ComMin
Termin 1. Jaauar ijn.
I. Die GefelircbaFt eriteuert aufser dierea noch i
folgenden 6 Preisfragen, für die der Concurrenz-
Tennin abgelaufen ift, und etwartet die Beanlwor^
tungen
i'op dem I. Januar ISIZ-
ft5^
I. trie weil läfltßak mit einiger Gewifsheic durch 5
dium der alten and anderer Autoren . durch Vnter/uchung der-
Monumente det Alterlhurnt , und durch BeobacAlungen des
Erdreiclii, die ehemaklige Ceftah diejer Lander, varzliglich
unter der Uerrfekaft der Römer, der Lau/ der HäJXe, an^
die Ausdehnung der Seen diefes Känigreicki, und aielche KrMl
änderungcn fetldem mit ihnen vorgegangen Jind , befcim,
Die Gefflirchalt wünfcfat lüefen Gegenftand a
unterfucbt zu feben, indem man genau nachweifl
was von dem, was darülier von berühmten Schri
ßellern gefcbrieben worden, mit Gewifiheit bekam
ift, und was man dsTon bis jetzt für zweifelhaft b
ten mufs.
ä. Waj fügen hißorifche Nachrichten von anerkann
Aulhenticitdt über die Veränderungen , welche die Kufle 1
Holland, die Infiin und die ßi^h hindurch/Mangelnden Mt
reiarme erlitten haben, und loelcke nüttliuhe Belehrung iäflg
ßch aut dem ziehen, via» davon bekannt ift?
3. Steigt dia Fluth jettt an unfern Küß/m AiShcr atj i
den verfio/fenea Jahrhunderten, und fallt die Ebbe nach i
h'ältnifi weniger ah eheinahli? Wenn dem fo ift, iüßtßdi
die Gröfie diefet Unterfekiedi für mehr oder minder entfen
Jahrhunderte beßlmmen. und was find die Urfaeken ditj
Veränderungen? Liegen fie in der ailmühligen Veränderu.
der Mündungen , oder liängen ße van 'äaftern und makr ei
femtern Urfunhen mb , und welehet ßnd diefl Vrfaaheit ?
[ 4g. 3
Zu der gewöhnlichen Preismedaille fügt die Sb^
felirchaft für jede diefer Fragen einen aurserordentli-
chen Preis, für die a erften von 30, für die dritte
von 50 Ducaten bei.
4. Da dieVcr/uche und Beohacktungai den Fhyßher in icK
neuefttn, Zeiten geteigt hohen , dafs die Menge van Saucrftoff-
gai , wetchcj die Fßanzen aushauchen, keine.tiuegi hinreicht,
um in der Atmofphare ellei Sauerftoffgai , das durah Aihmen
der Thiere, durch Verbrennen, Ahjbrbiren u. f, _f. varsehrt
iirird, wieder tu. erfitzen, /oß-üge man, durch uielche anda-t
Wege das Cteichgewicki smifchen. den Beßandtheiien der Af
mojpk'äre befiündig erhallen uirdf
5. In wie u/eit hat die Chemie die nähern und die ent-
ferntem Beflandiheile der Fflamen, be/onders derer, die zur
^iahrung dienen, kennen gelehrt; und in wie weit iäfst ßek
daraus durch Verfuahe und aus der Phjßo/ogie des menfihli-
cken Körpers ßnden, welche Pßamen Jür den menfihlichen
Körper die sulräg/ichßm ßnd im geßnden Zußande und in
dein einiger Krankheiten? Die Gefelirchalt erhöht für
diefe Fra/^e den gewöhnliclien Preis mit 30 Oucaten.
6. Welche, iß die Vrfache der Phosphorescen: des Meer-
wafftrs in den Meeren, die .an unfer Königreich grämen, und
in den Slrllmungen derftlben? Beruht diefii Phänomen au/
Gegenwart lebender Thierchen; welches ßnd in diefim Falle
diefi Thierchen im Meerwa/ßr. und können ße der Atmofpha-
re Eigenßhaßen mittheUen, die fUr den Menßhen fchudtich
find? Man wünfoht hierüber neue Beobachtungen an-
gefiellt und hefonders unterfucht Zu rehen, in wie
weit das Leuchten des MeerwalTers, das an einigen
Stellen unferer Küften fehr bedeutend zu feyn Tcheini,
mit den Krarkheiten in Verbindung fleht, weiche hier
in den ungefunderen Jahreszeiten herrfcheu. Wer
diefe Frage zu beantworten gemeint jft, wird erfocht,
zuTor die neueften und genauefteu Uoterfuchungen
1
I
I
[ 49» 3
blieben Preis um 30 DacaMn. Concun
Termin i. Januar igii.
I. Die Gerelirdiaft erneuert aufser diefen nocli A\m
folgenden 6 Preisfragen , für die der Concurrenz
Termin abgelaufen ift, und erwartet die Beantwon-
tungen
vor dem 1. Januar Igll.
I. Wie iveh Väfit fiak mit einiger GeUfifsheit durch Stu-
dium der alten und anderer Autoren, durch ünterfuchiuig den
Monumente dea AUertfiums , und durch Beobachtungen des
Erdreichs, die ekemahUge Gefiolt diefer Länder. varzUgiicIt
jinter der Herrfchafc der Rtimer, der Lauf der Hüße. und.
die Ausdehnung der Seen die/es Königreichs, und aiehhe Ver-
'dnderungen feitdem mit ihnen vorgegangen ßnd , beftimmenf
Die Gefellfcha/t wünrcbt diefen Gegenftattd aufs neus
UDterfucht zu feben, indem man genau nacbwetfeiv
wu von dem, irag darüber von lierühmten Schrift*
ftellern gefchrieben worden, mit Gewifsheit bekannt;
ift, und was man davon bis jetzt für zweifelhaft hal-
ten mufs. '
2. Was ßtgen hijlorijchc Nachrichten van emerkannttf ,-
Aulienliclfiit Über die Veränderungen , welche die Küjle Van
Holland, dlt Itifeln und diejhh hlndurch/ckldngelnden MeO--
resarme erlisten haben, und welche niUsiiche Belehrung luftt
ßck aux dem ziehen, uiat davon bekannt iß?
3. Steigt du Flulh jetzt an unfern Kiiften hsker alt in. .
den verfioffenen Jahrhunderten, und fälle die Ebbe nach Ver-,
kültnifi loeniger aU ehemahh? Wenn dem fo ift, läfitßck
die Größe dießi Vnterfchieda für mehr oder minder entfernte
Jahrhunderte beftimmen. und waa ßnd die UrfUL-hen dltfer
Ver'änderungen ? Liegen fie in der allm'dhligen Veränderung
der Mündungen , oder hängen ße von 'äußern und mehr enf
femtern Urfaahea mh , und weichet ßnd diefe Urfachen f
[ 493 3
dlten /ich 'tit diefim Lande SalpeUfpfiajizungen mit
Kartheil anir£en la/fen,, bcfanders an Orttn, wo dat Wtiffsr
mit mehrern durch Fäul-iiß tliierißher Körper entßandenei
Sto/fin gefihwUnga-cißf Und weicht Regeln halle man in
dießm Falte hei Anlagen dießr Art zu befitigen?.
5. IVat kennen ivir' aut unzuheßreitenden Beobachtungen
i'tm der Natur der leuchtenden Afc^eore, oder derer ^ die dat
Ausfihen von Feuer haben [mit Amnahme dei Blitzet], Uielche
ßch von Zeit zu Zeil in der Atmoßrhiire zelgtn? In wie weit
laffenßeßch aus hekunnlen Verßchen erklären, und wot iß
in dem, tuai die Phyßker in den neueßen Zeiten van ihnen bt-
hauptet haben, noch uneruiiefin oder zmei/elhoft?
6. Laße ßch durch nicht =u beßreitende Verfucke hewei-
fen, daß die wie Metall auißkenden Suhßanzen, welche man aus
den Alkalien dargefiellt hat, wahre Meialleßnd? Oder giebc^
et hinreichende Gründe, ßt JUr Hydruret tu erklären, die
durch Verbindung vanWafjcrfiofß mit den Alkalien entßeheaf
Weichet iß die ßcherße und voriheiihaßeße Art, diefe Sab-
ßamen. am denAlkalien mittelß hoher Hitzegrade in beträcht-
licher Menge dartußellen?
7. tn wie weit laßt ßch die Lehre Harvey'» noch jetzt
vertheidigen, da/s die Thiere aus präexißireiiAen Eiern, und
die Pßatisen. nur aut SamenkUrnern e-ußehen? Weichet ßni
im CegeiCheilc die hauptßlchiichßen Beobachtungen, aut äe'
nen erhellt, daß et Thiere und Pßanstii glebc, die auf eine
andere Art entßehen ?
g. Was iß von den chemißhen Erklärungen, die man
fl'on den cleklrißhen Erfiheinungen zu gehen verßcht hat , sie
holten? Giebt et unter ihten einige, die auf hinlängliotie
Verfuche gegründet find, oder ßch durch neue Verfue^e begrün-
den laffin? Oderßndße alle fUr nicht bewießne Hypotheßn
XU halten, die man ohne gültige OrOnde angenommen hat?
Die GerelKchafi erhöht den sewöhnüchen Preis
noch ata 30 Ducaten für genügende Antworten auf dl«
Fragen » , 3 1 J i "^ t ?■
I
C 494 ]
!ir. Endlich hat die Gefelirchart ia den VArflodir
nen Jahren folgeade lo Preisfragen aufigefetzt, derM
Beantwortung lie entgegen Geht
vor dem t. Januar ISII-
I. War haben uns die neurfien Beobachtungen tiher im
Einßafi getekrt, den der Sauerfto// der atmofphärlfihai Lu/l wf/
die yerän^rung derFarben hat, unter Mitwirkung der Liekltt,
oder ohne [die/ilbe ; und uielchta Nutsen kann man darau* xia'
hen? Die G^rellfchart wünrcht kurz und bertimmi dac
zuraintnengertellt zu Iahen, wag hierüber durch Beob-
achtungen oder Verfuche wohl erwiefen ift, damit
man den Zurtand der WifTenrcbaft in dieEer Meteria,
leicht überfehen, und in den Gewerben daron mit
Siüherheit Nutzen ziehen könne.
3. IVaj ifi Wahret an alten den Anzeigen der bevarlit»
henden Witterung oder der Witierungsver'dnderungat , laetelf
man aus dem Fluge der Vögel, aus dem Schreien der VSgrl
und anderer Tkiere, und uias manfonji an verfuhiedenen th
ren in diefer Hinjicht bemerkt hat, hernehmen will ? H
die Erfahrung in die/im Lande irgend eins derfelben ttft ä
nug beßütigt, da/s man ßch darauf verlaffen kann? W<
iß im Gegentheile darin surtifelhaft oder durch die ErfaArui
taidcrlegt? und in wie joeit t'äfat fich das,'was man beobachl
hat, aus dem erklaren, was man van der Natur der TAiV
weiß? Die Geretlfchaft wünfcht blofs alles, was di
Erfahrung in diefer Hinücht über Thiere, die in dii
' fem Lande einheimifch und , oder die man manchmsl
bei uns üeht, gelehrt hat, zurammengerteUt zu fehei
damit die Antwort für die Einwohner diefes Laadi
vorzüglich von Nutzen fey.
3, Was hat die Erfahrung hinlänglich iem'dhrt iit K,
fiahl der Reinigung verdorbenen Cewäjfers und anderer lave\
ner Subßaneen durch Holikefilen? In uiie tveil läßt/ich nme
ehemifchtn Grundfüden die Arl erktärtn,ifit hitrbei dl«
C 487 1 • '
I
BrMniiiat6ri«U6»^rbaIt man 6§hw das Verhält*
mb der Meoge derfelben , die erfordert wird , tiin
einerlei Effect henrorzubrij3g6D*
Diefer Apparat läist 'fich aach mit Vortheil
anwenden, um Wafler mit nidglichfi: wenig Ver*
liifi: an Bremtmaterial zum Kochen zu bringett;
er Mffirde daher bei Wäfchen y zom Kochen des
Viebfatters und dergl. mehr von Nutzen im Oro*
&en gebraucht werden können.
• . *
■ •
• . '
/••
[ 496 -3 , .
äafs^ jtoenifßens einige diefer Beftojidtheile y oh fie fich gleitm
durch Miitel der 'Chemie loeder zufammenfetzen noch serlegen
pfiffen y doch durch eine eigenthUmliche JVirkfumkeü der leben*
den Organe erzeugt werden? Im Fall man üch in der
Beantvi/'oitung für dit^fe letzte Aleinung eiklären folltei
fo wird es hinreichen, wenn man die Erzeugung auch
nur eines' einligen diefer Grün dftoffe evident darthut*
8. fVas ift durch die Erfahrung hinl'dnglich dargethan in
Tietreff der vom Hrn. von Humboldt zuerfi verßichten
Bfijch/eunigung des Keimens der Samen durch Befeuchtung
derfclhen mit oxygenirter Salzfdure ^ und. in Betreff anderer
Jdittel , die ma/t aufser den gewöhnlichen angeioendet hat , um
die Vegetation der Pßanzen überhaupt, und hef anders das
Keimen- zu hefohleunigen? In wie weit l'ufst'ßch aus d^r Phv'
Jiologie der Pflanzen die Art erklären , wie diefe Mittel wir»
hen ? Wie läfstfich das , was wir darüber wiffen , zu fernem
Unteifuchungen der fchon angewendeten oder anderer Mittel
gehrauchen ? Und welcher Nutzen l'äfst fich aus dem ziehen^
was die Erfahrung hierüber fchon gelehrt , und durch die Cul*
lur der nützlichen Gewüchfe hcß'utigt hat?
9« Wie weit kennt man den Flugfand , der ßch an rer-
fchiedenen Stellen der Republik, hefonders in Holland , hefin»
det ? — Was weifs man von feiner Ausdehnung und Tiefe,
von der Verfchiedenen Natur, Mächtigkeit und Folge feiner
Lager, U7id von feiner Beweglichkeit ; und wie läfstfich dar»
aus alles das erk/ihen , was man zuweilen dadurch entftehen
fie^.t? — Welche nüfzliche Anzeigeji laffenfich aus dcniy luas
ivir davon wiffen, ziehen, theils um Brutmen zu graben, die
ic/fcj-es QueHiraffer en'halien , theils heim hep^eyi der Funda-
mckte zu Hau fern, Scklcufen und andern Gebäuden?
lo Die V/indmiihlen find eine der nützllclhften,
ja der unentbebi ii* hrten Malchmeu für den vorziiglich-
ften Theil d.efes KönijJreichs , und auf der Volikorn-
menheit deifuiben beruht zum Theil die der huliandi-
l '497 ■]
ichen Tecbnolo^e. Diefcs inBranlafsr die Gerellfohaff * tu
fragen : Welche Lage mufs da^ Segeltuch auf den Latten der
Flügel in vcT'fchiedener Entfernung von der Achfe gegen die
-Ebene haben y in der die flUgelßch heioegen, damit der Effect
^der Mühle der grUfste fey? Die GefelHchaft wünfcht i)
.^eine Skizze der vor^ügllchftQn , bei den Mühlen bauern
gebräuchliclien Arten, die Latten an den Flügeln zu
Itellen; i) eine Vergleiohung dlefer Stellungen unter
.einander und befonders mit den Flügeln van Dij!'.!,
/die feit einigen Jahren octroyirt find; 3) evoen, auf
.eine genaue Theorie gegründeten, und durch Verfuche
^bewährten Beweis, welche Stellung' von allen die bo«
fte fey*
11. Da die Erfahrung von der einen Seite die gro«
fse Wirkung der Waflerausl äffenden Schleufen {uitwtk'
ternde Siuizen) , und von der andern die Nützlichkeit
der PurapCehle (if^i;^r/b/rj, ov er lat^n) zum Ausleeren
der BinnenwalTer dargethan hat^ fo verlangt die Ge-
fellfcbaft: Eine vergleichende , durch Erfahrungen hcßatigte
Theorie der Wirkung der einen und der andern diefer Vorrich-
tungcfi y und einen Beweis , in welchen Fällen die eine , in wd^
chen die andere vorzuziehen ift» .. ; ;
12. Aus welchem Grunde wird der Wachs thum der Ffiqn»
zen durch den Hegen weit mehr befördert, als durch das Be-
giefsen mit Regenwaffery mit Flufs • •' Quell - oder Teichwajfer?
Läfst ßch .nicht diefcn Waffem durch irgend ein Mittel dij^
Eigenfchaft des Regens , die Vegetation zu befchleunigen , mit-
theilen., und was Jind das für Mittel? ^
13. Welche Arten von GrÜfcrn geben auf fandigen., lehr
jnigen und fumpfigen Wiefen das nahrhaftefte Futter für Rind'
viehund Pferde; und wie laffen ße^ßch am beßen auf diefen
Wiefen ftatt der minder nützlichen Pßanzen • anhauen und ver»
• mehren?
14. In wie weit laßtßch über die Fruchtharheit des Bo-
dens^ er fey behauet oder liege wüfty aus den von 'Natur auf
I
I
[ 49« ]
PJlanctn ut-eiei/en ; uaJ u>f < weit ttTmsen Jitjk
alt Keaiisei.:Jien von dem dienen , loai ntan tur Verb^fitftaig
dti Boderu tu tkan kat? •
1 J. IVat ifr von der Jbgtntomien Btodl • Cä/iritng ni Am/-
wo? Ifi Jie eine ei gm: Art von Cührungf Welche Materitm
ßnd deren emp/änflick? Unter ifdchen ümfiAnden Jindeiße
Statt? Welche Er/cheinungen beglei-en Jie vom Anfange üt
, sumEndt* Wie verändert fie die n'dulijien Brßandiheile Jena-
Uateriea; und wat l'dftt ßck auf dem allen zur yervallkamm-
nutis der Kunfl des Brodtbackent Jolgern?
16. Waj u/eifi man 10/1 der Erzeugung und der Z.riai«.
^ei/e der Fi/che in Bluffen u-id iit flehenden Geuiä/fem . irj^q.
den der Ftfcke , die mit alt Sahrungtmittel dienen ? amf um
lUU man dem zu/aJge zu cfaiii und urat sa vermeiden, mm Jie
Vermehrung der FifJie su besänftigen?
Die GdfeUrchafi erhöbt den gewöhnltcbeti Prett
r genugende
von %o Ducafen noch mit 30 Du
Antworten auf jede der Fragen i,
IJ.
und
4i 51.0, 9,
10, tl,
17- Uogpscliiet der Forircbritte, welche DMn In
den letzten Jahren in der chemifchen Zerlegnng der
Pflanzen gemacht hat, kann m^n Cch auf die Rerulu*
le derfplhen nicht ganz vertaffen, denn nicht fclren
weichen diefe bei AnalyTen, die auf gleiche Art und
mit Sorgfalt gemacht find, bedeutend von einander ab.
Da indeTi unTere Kenninirs über die Natur der Pflan-
zen, ihren iröTiern oder geringem Nutzen 8ls Nah-
rungsmitiel, und ihre medicinirdufn Kräfte grorteo-
theils auf fie beruht, fo verfpricht die Gerelifchaft ihre
gewöhnliche Medaille und einen aiifiierordenilicbt
Preis »on 50 Ducaten demjenigen, der durch allere
neue Verfuehi- (,dlejiph beim Wiederhohn ah genau heu,;
der chemifihm Analyfe der Pßanien den häcliften Grad
yollkommenhät giebt, and die hefte Anleitung xur ohemijhit
Aaalyfi der vegelahilifohenHateriist einreicht, u/eleiit JUr^t
k
C «99'')
toH den lelchifflm Weg telgt iinif die mehrefte Siaherheit ,
giel't, ßi daß die FroaeJ/e bei gleichur Sorg/alt iinmei gieicke.
Refullaie gehen.
lg. Üa man gefunden hat, dafs die or^an Herten
Körper, wpUhe in ihrer Gt-ftalt und üufiern Siiucrur
Tchr verrchii-den fiiiä , in der Regel auch eine wefent-
liclie Veifchiedenheit in ihre« BefranHiheiltii zeigen,
tind die Gffelirchari glaubt, dafs ieMt liJr die ßotaitik
ein neues Lieht aus der chemirihen Unterrupl^unp der
Pßan?.en hrriar^ehfn Unnn, fo Riebt Ce folgende Fra-
gen auf: Jji welchem Ziifammenhange ßehen die iiußare Stru^
ceur und die cAemißha Zajan,mcn/ei:u„g der Pßan.zan? Sind
die natürlichen Cehhlechte'- der Pßanxen durch ehemrfihe
Charaktere -von einander lu uiilerfcheideii, und durch wel'
che? und könnten ße vielleichl dazu dienen, die natUrii-
cheii Gefrhlecluerder Pßan:cn mit mehr Sicherheit zu ie-
ßi^nmen uiui von einander :u untcrj'ckeiden? Zur beantwor-
luiig diefer Frage ift es Innreicfaend, wenn man dia
cliemifcheVeffchledeDbeit der bckanntpfien GefchlecTi-
ter der Pflanzen darthnt. Auch für diffa Fiage er-
liuhc die Gcfdlfchaft den gewähnlichen Preis mit 30
Ducaten.
19. Da das LinneTche Syfiem in der Claflificz-
tion der Säugthiere feit einiger Zeit manche Verände-
rungen erlitten hat; da zu fürchten ift, dafs das fku-
diom der Natiirgefchichte immer fchwieriger werden
wild, )B mehr Cch diefe Wiffenfchaft erweitert, und
dafä an die Stelle der Ordnung, welche jenes SyTtem
vortnabh in die Naiurgefchichte der Thiere gebrache
hatte, eine fchädliche Verwirrung treten werde, fo
Tvit-fi dia Gefellfchafc folgende Frage auf: Hat man ia
der Zoolof,ie fchon genug Forifthrilte gemacht, um ein änderet
S<ßcm einzuführen, dat a,if keinen ui/lkuhrliohcn Annahmen
hfuht u;id jedem andern durch iie Unrerundfriichkeit und
Einfachheit der Keimzeichen vorzuziehen iß. und deshalb ver-
Aaaal.d.rttyak. 8.3S. &t.4. J.iSiaSt.S- Nu
I
I
I
f 5*0 ]
Aimte, üUgmiein aagenommen xu v/eräcit? — ll'ehfte» Jhid,
im Fall einer hcjahenderi Anctvort , die Cr.tindjat!:e, auf die
dUfii Syßcm Jlcb ßanc ? — Im Fall einer verneinenden Jint-
luort, uieliihcm der 'vorhandenen Syßente gehillirt, nach dem
jetzigen Zußunde der fVlffenfckaJt , der yer2:ug. und i
Jseii Jwh dii oben erw'ühfiten Schu-ierigheiien Uheruiiitdea?
Da diefe Frage zu grofser Weitläufigkeit Jliliren und
ganze Bände von Schrtfren veranlaffen kannte, Co e
innert die GeMMchah ausdrücklich, daTü Cenurcon-
cife Abhandlungen zur Concurrenz zulaiTen vird.
10. Da es eine durch Gri'dhrnng wohl bevrährte
Re^el Tiir den Ackerbau tft, dafs man auf demretb»
Boden mit den Pflanzen, die man bauet, ahwecbfela
«nufs, und da es fowohl, um den Acker frucbtbar za
erbalten , als um gute Flüchte zu erzielen, Tehr wicii«
tig ift, dafs fie in einer gewilTen Ordnung einander
folgen , To wünfcht die Gelellfchaft, dafi man nach phy
ßfahen und themifchen Grundfäuen. und nach Erfahrungen da-
Landbauer Seige, i" "reicher Ordnung oder Folge die KrS
die man i/i diefem Lande auf thonigem, itioroßlgem, J^dig^
und gfmifchtent Boden hauet, auf demfelben Felde einander t,
gen muffen, damit ihr Bau, den grifßlen Vortheil geu,äh
befanders in ladcher Ordnung dU Fatltrkräuitr und anJeA
auf hohem fandi^en Baden , foniiglioh/alciem, der tiea ur^tt
feaiackt iirardeii iß, gebauet werden milfßit, um den Dta.
magtichß ^iifparen, und der Erfektip/ung des Brdreiafu ml4
Uehß 7uvor eu koiimien?
Concurrenz ' Termin I. Januar IS 13,
Ein genauer Catolog aller tvirklick einhelml/cTien
nicht bloß hiprher verfefiten Süugthiere, VBgel und Amp
hien die/es Landes-, mit ihren -verfchiedensn Namen in dun ver-
fchiedenen TfieHen der Republik, ihre generlfchen und fped-
ßfchen Chorakiere nach L i r n £ , und eine U!n,.eiß.ns auf die
beße behn,uire Abbildung eines jeden. Die Gefalffchart V«- 1
fpricht denen , die bis dabin wenig bekannte und in>
RreOante Beobact tunken über diefen Gegenftaiii
kannC machen ^Verden, Chrenpreife, die dem Inter»
effe ihrer Beiträge angemelfen Teyn follen.
IV. Fhilofophijche Preis/lagen. '
Auf zwei der philofopliirchen Fragen, deren Con-
currenz- Termin ani i. November 1S09 zu Ende ge-
gangen ift, lind Beantwortungen eingegangen:
I. Drei, eine in franzolircher und zwei in holUn*
difcher Spracbe auf die Frage nach den Urfauhft, wor-
um die Fhilofophen aber dU trfun Pr!nc!/,ien der Moral fo /ehr
■von einander abweichen , iiidcfi Jie einig ßnd, was die Schlaf-
fe auf derifelben und „.-^^ die Pßiehtsn, betrifft Keine, der
Abhandlungen wurde des Preifes Tur würdig erkannt,
und die Frage daher witderkolt. Concurrenz-Teroiia
I. Januar igii.
1. Ueber idie Frage, wie ßch dds Erhabene und rfaj
Schöne von einander uincrfcheiden , ob hlofi dem Grade, oder
auch der Art nach, waren 3 franzäfirche, I holländirch«
und 1 deutfche Abhandlungen eingelaufen. Die Gefell-
fchaft erkannte die goldene Freismedaille der dritten
/ranzölirch'en zu ; nach Oeffnung des verllegetten Zet-
tels fand fioh, dafs ihr Verfaffer war Daniel Ber-
lin g b i e n , ehemahliger Mahkcfer ■ Comrhur, und gewefin^
Prlifident der Unii^erfiläe Zu Siena in Toßana, wohnhaß zu
Siena., Die Gefellfchaft bietet überdies den Verraffern
der einen deutCchen Abhandlnii|[; deren Motto iTt Con-
traria juxta fe poßta magis elacefcunt und der franzÖ-
üfehen Abhandlung mit dem Motto: L'etre prSfent etc.
Jllberne Medaillen an, wenn lie vor dem Monat Sep-
tember die, Oeffnung ihres verüegehen Zettels erlauben.
3, Für gegenwärtiges Jahr giebt die Gefellfchaft
folgende philofophifcbe Fragen anf, mit dem
Cencurren: • Termin I. Jimuor Igia.
Es ift eine aligemein bekannte Maxime, du ffel^'
heit der Välker tci^e ßch in ihren Spriclauärtcm, und eS .
iSn 2
ff
t So= ]
leiDt tftrdi« Anthropologie und fürdieplilorophircbe
Po'tiik febr iniererrant zu Tc-vn, d^rti einBuCTä nach-
^uTpähen, den die Spri<:hvväri<>r auf die iniellectuel*
le und inoralifche CivitiTaiinn einer N>tion, und diefe
umgFkehrt auF die S]irichwörter gehabt haben. Die
Gerellfthaft würfchl daher eine phllofophlfiha Vehcrßckt
der- gemelnßeit und tiationatßai hollSndifchen Sprichw&ter;
bnd ti-e fa viel ah wSgik-t, hiftonfihe Nachu-eifung Ott gf
geni'fi'tgen Ei-ßvJ'fet die/er Sprhhwöricr muj die CitdUfulian
und dfi Charakter der tJalion, und die/er auf die SptiehwOr-
ler lu erkatien. Die üclelircharc Tel doppelt auf diefo'
Fidfje de« gewöhnlichen Preis.
4. Die r..Isendc Frape erneuert die Gefcllfobaft
Co'iciirreiz ■ Termin 1. Januar Ig II.
Haben die Pßicklm der Moral, welche Jür Einzelne g^-
ten, aach für QefeUfihn/ten gegen einanJer eine verhlndenda
Kraft f Wie injit Jlch da, beu-elfin, und auf toetehe Weift
tuird die ^erpJiiaktuBg bei die/er laeiiern Aatdehaung inodi'
fi.irtr.
Die Gefellfchaft feizte ihre Sitzung am andern Ta-
ge, den 10. Mai« fort, um über die eingegangenen
£«anitvariungen der
V. Licerarifchen und antiquarifchen Preisfragen
2U urtlieilen, und um neue Fiagen aus^^diefen Fä-
chern aufzugeben.
I. AuFd-eFragp: Ob man. wirJJlch Grund hat. der
Stadt Haar/em die Ehre ßreitig lu machen, dafs in ihr di»
BiiL-Ldruckeriun/c mit einzelnen beireglicl:nt Lettern vor dem
Jahre 144° roJi Lorenz Janf. Cofier erfunden iß, und
ob ße nicht von dort erft nach Main: gelraaht and dafelhji
dnA:rch rerhefferc wiräen, daß man fcati der höUerrun Such-
' fiabea' aus Zinn gegorjhie genanunen hat? ^^rftl 1 hoIUn«
diffh und I lai.niplch g.fchi't-lJfne AlihandluriRen ein-
gegangen. £s wurd« zwar das Taient der Verfafl«
r 5o3 ]
\
der beiden, erften anerkannt « der Preis konnte ihnen
i^bei^ nicht ^rtbeilt werden i da lie kein neues Licht
über die Ff^age verbi^eitet hatten. Die Gt£e\\£chah wie^
derkolt daher die Frage und erhöht den gewöhnlichen
Preis mit 50 Oucaten , für den, der neue oder befler
'bewährte Beweife als bisher geben follte. Auch ver-
fpricht fie demjenigen , der ihr irgend einen Um.Iland
in Beziehung auf die Erhndung der Buchdruckerkunfi:
mittheilen wird , aus welchem fich über die Frage ei-
xiiges Licht ziehen läfst, einen deV Wichtigkeit delTel-
ben entTpijechenden Ehren - Preis. '
2y Eben fo wenig könnt« der Preis zuerkani^t
werden der einzigen , bei ihren vielen Verdienfien zu.
,\irenig vollendeten Abhandlung, welche (in deutfcher
Sprache) über die folgende Frage eingegangen war:
Da die Sprachen von einem angehlichen -Zufalle ehenfo ivtni^
abhängen t als ße nicht völlig ivillkiihrlich ßnd^'^ durch Ver'
gleichun/f^ mehrerer derfelhen , und hcfonders der Alten, darzw
thun; l) welches die allgemeinen Zu^e und die vornehmßen
Eigenfchaften ßnd ^ die ßch in den mehrefrdn SpracKen -wieder»
finden? 2) Welches die vornehmfeen Verfchiedenheiten ßnd7
und 3) welches die Quellen der allgemeinen Uehereinßimmung
und die Gründe der Verßhiedcnheiten ßnd , aus denen ßch die
J^annich/dltigkeit der Sprachen ableiten und erklären läßt ?
Die Gefellfchaft wiederholt dah^r auch diefe Px eisfra-
ge. Coticurrenz- Termin I. Januar 1 812.
3. Auf das jetzige Jahr. giebt die Gefellfchaft fol«
gende Fiage auf: Sind Ueherfttzungen der alten Griechen
und Römer y hcfonders ihrer Dichter , in unfere Sprache von
> Nutzen? Welchen Nutzen bringen ße ^ und wie muffen fie
befchaffen/eyny um am nützlichfien zufeyji? Con^currenz-
Termin I. Januar I8I2* ' -• - ■.. ^
. 4. Die Gefellfchaft hat im sVorigen Jahre die. bei*
den folgenden Fragen aufgegeben :
•
/
^
\ •
■(ffl
t Soi ]
f^?'- . . CmeuTTtnz - Termin i. Jnniiar 18 n.
, ' "." ' Et rofrrf verlangt, da/i man aus dm' Schriften de
Orltchtn' und Römer nachtweife, weiche Kmntnljfe ül
genflände der Exprrimemjll- Phyßk fU gehabt haben _
eb aus Olren Schriften Cn\oiderUglich hervorgehe, dafs- Jl
in dem einen oder dem andern Zweige derftlhin KennfnSff\
gehabt haben, die jettt verlehrtn gegangen find?
Coneurrens- Termin I. Januar 1813.
Da et keine raironnirende antiquarifche Befchreii
bung der alten Begräbnirs-Monumpnic im Departe-
ment der D/entho und im Herzogthum Bremen, dii
man Hunntubedden nennt, giebt, fo fragt die Gefel).
fchafl; fan. iveUhcn Völkern rühren die Hunaenbeddet
her? Zu welcher Zeil läfsc ßck annehmen, dafs fie iitft
Cegendtn bewohnten ? Da die Gefchichte über dietsi
Monumente keine genügende Aulklarung giebt, £»■;
wönfcht die Geretlfchaft: i) tlafs man iie mit ähnli-
chen Monumenten vergieif-lie, die man in Grofsbri.
lannien, Dänemark, Norwegen, Deuifchland, Frank-
reich und llufsland lindet; i) dafs man die Grahtteiney,
die Urnen, die Waffen, die Zierathen und das Opfer-
geräth , welche in diefen Hunnenhedden liegen, mil
den Urnen, Waffen nnd ähnlichen Qeräthen verglei-
che, die man in den Graüriätten der alten Deutfchen,
Gallier, Slaven, Hunnen und anderer nordifchen VöL
ker, über welche Pallas mehrere Parti culariiäten..
giebl, gefunden hat. Die Gefellfehaft fetzt auf eine
genügende Antwort die goldene Medaille und eines
aufserordenllicben Preis von jo Ducaten.
VI. Preisfragen,
^lifg/^geben auf eine unbeftimm-
le 2eit.
I. Was hat die 'Erfahrung über den Nutzen einiger deai
Jnfckeine nach fchadlither "Oäere, befonätri in den Nirderi
■ t > -^ . •
landen y gelehrig und welche Vorßcht mufs deßhalb .in ihrer
Vertilgi^ng beobachtet werden.?. . .. *
, 2. iVelches ßnd die ihren Kräften nach bis jetzt xotnig
bekannten einhtimifchen 'Pflanzen , die in unfern PharmacO'
' -p'öen gebraucht werden , und ausländifche erfetzen könnten P
Abbandlungeii 9 w^che hierüber der Gefellfcßartjein«
' gereicht werden, muffen' die Kräfte und VortbeiI#
diefer einbeimifchen Aizneiaiittel nicht mit Ze^ignilfen
blofs von Ausländern , fondem auch mit Beobachtun-
gen und Verfacben, die in unfern ProTinzen angeftelit >
^ find ) belegen.
3, Welcher bisher nicht gebrauchten einht^imifehen
. Pflanzen könnte man fich zu einer guten und wohlfeilen
Nahrung bedienen^ und welche nahrhafte ausländifche Pflan^_
zen könnte man hier anbauen? ' ^ ■ ^
4, Wtlche bisher unbenutzte -einheimif che Pßanzen ge^y
ben zufolge wohl bewährter Verfuche gute Farben , die fich'
mit Vortheikin Gebrauch fetzen liefsen? und welche ex ötif che
Farbepflanseh liefsen fich auf wenig fruchtbarem oder we-
nig bebauetem Boden diefer Republik mit Voriheil ziehen ?
5, Tf^as weif 5 m<in bis fetzt über den Lauf oder die Be^
wegung des Safts in den Bäumen und andern Pflanzen P
Wie liefse ßch eine vollfiändigere Kcnntnifs von dem erlan^
gen, was hierin noch dunkel und zweifelhaft iß? Und führt
dasy was hierin durch entfcheidende Verfuche gut bewiefen
iß, fchon auf nützliche Fingerzeige für die Cultur der Bäur
me und Pflanzen ?
Noch erinnert die Gefellfchaft, dafs lie fchon in
der aufserordentlichen Sitzung vom Jahre 1798 be-
fchloffen hat, in jeder jährlichen aufserordentlichen
Sitzung zu delibetiren,. ob unter den Schriften, die
liian ihr feit der letzten Sitzung über irgend ebie Ma-
terie aus der PhyCk oder Naturgefchichte zugefchickt
hat, und die keine Antworten auf die Preisfragen find,
fich eine oder mehrere beenden, die eine aufserordent*
I
I
t 5oS ]
Jiehe Gratißcaiion verdjpnen , und dafs lie der 11
XanreOen de.felben die filbeine Medaille der Socieiäl
und lo Ducaten zuerkennen wird.
Die Gefelirchafc wünfcht möglichrte Kürze in den
Freiiahhandlungen, Weglaffung von allem Aufserwe«-.
fenilichen, Klarheit und gensue Alifand^rung des wo&l
Bewiefenen von dem, wfs nur Hypothffe ift. AIUc;
Miifi'ieder können mit concurriren; nur müfren ihr*'
Aufwalze unddleDevifen mit eiremL bpzeichnet reynl
Man kann hollündifch, frarzonfch, lateinifoh odetf
deutlVh antworten; nur niuTs man mit laieintfclieii
Buchfiaben fthreiben. Keine Abhandlung wird sugelaffiM
wn-dtn, der es anzufehen iß, da/s die Hnnd/chrift von dem
Ftr/aß'cr felbß herrÜRrt , und felbß die zugefprechtnt Mt-
äailic kann nicht ausgehändigt uiirden, uienn man die Hand-
,/chriß des Verjajfers in, dir eingereichten Abhandlung
deckt. Die Aljbandlungen werden mit dßn «erlieget
teu Devifenzetteln eingerdiiikt an
Marutti, Secretair der GeWlfchafi, — Der freir ai
jede Frage iTi eine goldene iVJedaille, 30 Ducaien a:
Wetlh, mit dem Kamen des geklönten VerfafTt
Bande, oder diefe Gcldfumme. Wer einen Freie oder
ein Acceffit erhält, iTt verpflichtet, ohne ausdrück]i>
che Erlaubnifs der Gefellfchaft , feinen Auffatz weder
einzeln, noch TonTt wo drucken zu lalfen.
■ Die feerelirchaft hat zu Mitgliedern ernannt: den
Prof. der Tbeologie zu Leiden, van Voorft; den
Prof. der Ilerhte zu Leiden, Smalienhurg; den
Wafferbau. Infpeelor vaoderPIaat7U Härder« yk;
den Prof. der Se^-oadctien Sehrüder z.i Enkhuizen ;
dieProfefforen derM.'dicin und Botanik Spiengel za
Halle, W illdenow ia Berlin, und Schrader zu
Göiiingen, und den PraCdenien der Cuiilirtorialkircha
und f*rediger Mairon z\> Pa.is.
id-
y
X
%.v;
i_
0
^
Cb
Ob
K
^/3
A^
s.s,rJ/i.^/^
- :^
- .1
>/
f. s.y^'Cd. 'zi:/C.
"//
iV
• ■ "■'■ M ■;■•.
\
s
r
. Ä.
/
/
\ ■
/\
/ ■
\ -
^^
)
/
(
c;
>,-.v«.v^
\-
Immn
\
\ /
) .
" ./
»
t
T. t:a. x'X.
■ 1
1
%
'l
1
■»
H
SEP 7 - I93S